LIBRARY
OF THE
University OF California.
Class
MEMCAL .SCH©®L
OIBMAIISY
The General Library
Deutsches Bäderbuch
bearbeitet unter Mitwirkung des Kaiserlichen Gesundheitsamtes
von
Dr. F. Himstedt, o. ö. Professor, Direktor des Physikalischen Instituts an der Universität Freiburg i. B.; Dr. E. Hintz,
Professor, Mitinhaber des Chemischen Laboratoriums Fresenius zu Wiesbaden, und Dr. L. Grünhut, Abteilungs-
vorsteher und Dozent im Chemischen Laboratorium Fresenius zu Wiesbaden; Dr. C. Jacobj, o. ö. Professor,
Direktor des Pharmakologischen Listituts an der Universität Göttingen; H. EavLGfmann, Generalsekretär des Ver-
eins der Kurorte und Mineralquelleninteressenten Deutschlands, Österreich - Ungarns und der Schweiz in Berlin;
Dr. K. Keilhack, Königlich Preußischer Landesgeologe, Professor an der Königlichen Bergakademie zu Berlin;
Dr. H. Eionka, a. o. ö. Professor, Direktor des Pharmakologischen Instituts an der Universität Jena; Dr. P. Exaus,
Geheimer Medizinalrat, o. ö. Professor, Direktor der 2. Medizinischen Klinik an der Universität Berlin; Dr. V. Kremser,
Professor, Abteilungsvorsteher im Königlich Preußischen Meteorologischen Institut zu Berlin; Dr. P. Nicolas,
Direktionsbadearzt in Westerland auf Sylt; Dr. Th. Paul, Geheimer Regierungsrat, o. ö. Professor, Direktor des
Laboratoriums für angewandte Chemie an der Universität München; Dr. P. Böohling, Hofrat, dirigierender Kur-
arzt in Misdroy, Generalsekretär des Allgemeinen Deutschen Bäderverbandes; A. Soherrer, Ingenieur in Ems;
Dr. C. Schütze, Badearzt in Bad Kosen; Dr. A. Winckler, Sanitätsrat, Königlicher dirigierender Bnmnenarzt in
Bad Nenndorf; sowie von Dr. B. Rost, Regierungsrat, Mitglied des Kaiserlichen Gesundheitsamtes, Privatdozent an
der Universität Berlin, Dr. G. Sonntag und Dr. P. Auerbach, Hilfsarbeiter im Kaiserlichen Gesundheitsamt und
unter Beihilfe von
Dr. K. von Buchka, Geheimer Oberregierungsrat und vortragender Rat im Reichsschatzamt; Dr. B. Dietrich, Greheimer
Obermedizinalrat und vortragender Rat im Königlich Preußischen Ministerium der geisthchen, Unterrichts- und Medizinal-
angelegenheiten; Dr. O. Lassar, a.o. ö. Professor an der Universität Berlin; Dr. Rvon Leyden, Geheimer Medizinalrat,
0. ö. Professor, Direktor der 1 . Medizinischen Klinik an der Universität Berlin ; Dr. E. A Merck, Medizinalrat in Darmstadt.
10t 13 Tafeln graphischer Darstellungen von Quellenanalysen, einer Übersichtskarte \md der Hellmann sehen Begenkarte.
VERLAG YO'S J. J. WEBEE, LEIPZIG 1907.
OF THE
UNIVERSITY
OF
As
GtHtftl^^
i9ö7
Inhaltsübersicht.
Vorwort.
Verzeichnisse der Mineralquellen, Seebäder und Luftkurorte: Seite
a) nach Gruppen geordnet I
b) nach Bundesstaaten geordnet IX
Einleitung.
1. Geologischer Teil Von K. Keilhack XIX
Anhang: a) Über die Fassung von Mineralquellen. Von A. Scherrer XXVIII
b) Über die Trink- und Badeeinrichtungen in den Kurorten. Von A. Winckler XXXI
c) Über die Abfüllung und den Versand von Mineralwasser. Von H. Kauf f mann .... XXXIII
2. Chemischer Teil.
A. Allgemeines über die Chemie der Mineralwässer. Von Th. Paul XXXVII
Anhang: Über Radioaktivität. Von F. Himstedt XLVI
B. Besondere Grundsätze für die Darstellung der chemischen Analysenergebnisse. Von E. Hintz
und L. Grünhut L
C. Einteilung der Mineralwässer. Von E. Hintz und L. Grünhut LXV
3. Pharmakologischer Teil. Von C. Jacobj LXVIII
4. Khnischer Teü. Von F. Kraus LXXXII
5. Khmatologischer TeU. Von V. Kremser XCII
6. Volkswirtschaftlicher Teil. Von H. Kauffmann CI
I. Mineralquellen.
(Die chemischen Analysen in jedem der nachstehenden Abschnitte sind bearbeitet von E. Hintz und L. Grünhut.)
1. Einfache kalte Quellen (Akratopegen). Von C. Jacobj 3
2. Einfache warme Quellen (Akratothermenj. Von C. Jacobj 24
3. Einfache Säuerlinge. Von C. Jacobj 41
4. Erdige Säuerlinge. Von C. Jacobj 48
5. Alkalische Quellen. Von A. Winckler 82
6. Kochsalzquellen. Von C. Schütze 119
7. Bitterquellen. Von C. Schütze 275
8. Eisenquellen. Von H. Kionka 286
9. Schwefelquellen. Von A. Winckler 379
Anhang: Moor-, Schlamm- und Sandbäder. Von H. Kionka 422
II. Seebäder.
Einleitimg. Von P. Nicolas und F. Eöchling 431
A. Nordseebäder. Von P. Nicolas 442
B. Ostseebäder. Von F. Eöchling 452
III, Luftkurorte. Von H. Kionka 483
Nachtrag 521
Alphabetisches Verzeichnis der Mineralquellen und Kurorte 529
Übersichtskarte.
HeUmannsche Regenkarte.
Graphische Darstellungen von Mineralquellenanalysen, gezeichnet von E. Hintz imd L. Grünhut.
Vorwort.
Die im Kaiserlichen Gesimdheitsamte unter Mitwirkung des Universitätsprofessors Dr. Lassar zu Berlin
bearbeitete und auf der Pariser Weltausstellung im Jahre 1900 in der deutschen Abteilung für Gesundheitspflege,
Wohlfahrtspflege und Arbeiterversicherung verteilte Druckschrift „Deutschlands Heilquellen und Bäder" hat
dem Allgemeinen Deutschen Bäderverband Veranlassung gegeben, an das Gesundheitsamt mit der Bitte heran-
zutreten, diese Schrift neu herauszugeben und insbesondere durch die Aufnahme einheitlich berechijeter Analysen
der Mineralquellen zu einem auf wissenschaftlicher Grundlage aufgebauten Nachschlagewerk zu gestalten. In einer
gemeinsamen Besprechung im Gesundheitsamte, zu der außer dem Allgemeinen Deutschen Bäderverband der Verein
der Kurorte und Mineralquellen-Interessenten Deutschlands usw., der Verein Deutscher Chemiker und der Verband
selbständiger öffentlicher Chemiker Deutschlands Vertreter entsandt hatten, wurde unter dem Vorsitz des damaligen
Präsidenten des Gesundheitsamtes Dr. Köhler über die zweckmäßigste Ausgestaltung des Werkes beraten und eine
Kommission gebildet, die, durch Zuwahl weiterer Sachverständiger nach und nach ergänzt, schließlich die auf dem
Titelblatt genannten Mitglieder umfaßte. Im Laufe dieser Beratungen, deren letzte unter Leitung des derzeitigen
Präsidenten des Gesundheitsamtes Bumm stattfand, erwies es sich als erwünscht, von der Anlehnung an die ein-
gangs erwähnte Bäderschrift ganz abzusehen und dafür ein balneologisches Werk zu schaffen, das die Schilderung
der Mineralquellen Deutschlands und seiner sonstigen natürlichen Heilmittel sowie der zu ihrer sachgemäßen Aus-
nutzung bestehenden Einrichtungen in rein wissenschaftlicher Form zum Ziel hat.
Außer kurzen ELoführungen für die einzelnen Gruppen der Mineralquellen, für die Seebäder und für die
Luftkiu-orte wurde beschlossen, dem Buche eine Einleitung zu geben, in der die Bedeutimg der natürlichen Heil-
schätze Deutschlands vom Standpunkte der verschiedenen in Betracht kommenden Wissensgebiete, der Geologie,
Chemie, Quellentechnik, Pharmakologie, klinischen Medizin, Klimatologie und Volkswirtschaftslehre, in einzelnen
Abschnitten beleuchtet wird. Ferner wurde angestrebt, die Mineralquellen möglichst vollständig aufzunehmen,
während aus den Seebädern und Luftkurorten diejenigen ausgewählt wurden, die nicht eine rein örtliche Bedeutung
haben. Die Auswahl der Luftkurorte bereitete bei der großen Anzahl der Orte, die sich als solche bezeichnen,
nicht unerhebliche Schwierigkeiten.
Die für die Wiedergabe der Analysen ursprünglich vorgesehene Anlehnung an eine der bisher üblichen
Berechnungsarten nach Salzen wurde später auf Anregung des damaligen Direktors im Gesundheitsamte, Professor
Dr. Paul, verlassen und dafür die Berechnung auf Metalle und Säurereste (Ionen) gewählt. Nur diese Darstellimgs-
form erscheint frei von jeder Willkür in der Wiedergabe der analytischen Ergebnisse, ist geeignet, den Arzt die
Zusammensetzung der Mineralwässer eindeutig erkennen zu lassen, und steht mit den neueren Anschauungen über
das Wesen der Salzlösungen im Einklang. Die Gründe für die Wahl dieser Darstellungsform sowie dafür, daß
daneben die Analysen ergebnisse noch in Form von Salztabellen wiedergegeben wurden, sind in dem chemischen
Teil der Einleitung ausführlich erörtert. Die Einzelheiten der für die Darstellung der Analysen maßgebenden
Grundsätze wurden vom Gesundheitsamt und von den Verfassern der chemischen Teile der Einleitung gemeinsam
aufgestellt. Gleichzeitig wurde die Beigabe von farbigen graphischen Darstellungen der Analysen beschlossen, die
ein anschaulicheres Bild von der Zusammensetzung der Mineralwässer geben als bloße Zahlen.
Die Ausführung des für die Gestaltung des Werkes festgelegten Planes wurde unter Mitwirkung des Kaiser-
lichen Gesundheitsamtes von sämtlichen Bearbeitern ehrenamtlich übernommen. Nur die Kosten für die Umrechnung
der Analysen wurden durch Beiträge von Bäderverbänden und anderen Vereinen gedeckt. Die umfangreiche
Rechentätigkeit ist unter der verantwortlichen Leitung von Professor Dr. Hintz und Dr. Grünhut von den Chemikern
Dr. W. Tetzlaff, W. Hartmann, A. Lob, A. Möllinger, Dr. F. Große und Dr. M. Mitreiter ausgeführt worden. '
Das durch Erhebungen mittels Fragebogen und durch einen ausgedehnten Schriftwechsel mit Badeverwaltungen,
QueUenbesitzem, Ortsbehörden und Regierungen gewonnene, sorgfältig gesichtete Material wurde zu einer möglichst
objektiven Schilderung der bestehenden Verhältnisse verarbeitet. Als zweckmäßigste Fassung der einzelaen Be-
schreibimgen erschien die gedrängte Aneinanderreihung der tatsächlichen Angaben ohne verbindenden Text.
Da es insbesondere für die Wiedergabe der Analysen wichtig war, sich aiif einwandfreies Material zu stützen,
80 mußte versucht werden, ihre Urschriften zu erlangen. In sehr vielen Fällen gelang dies leider nicht Es wurde
dann, soweit möglich, wenigstens die ursprüngliche, vom Analytiker herrührende Veröffentlichung verwertet. Vielfach
mußte aber — mangels anderer Quellen — auf den Abdruck der Analysen in Prospekten und Badeschriften
zurückgegriffen werden. Bei der Beschaffung des Analysenmaterials wurde das Gresundheitsamt durch Professor
Dr. Hintz und Dr. Grünhut in ausgiebiger Weise unterstützt
Die von den Bearbeitern der einzelnen Abschnitte zusammengestellten rund 500 Bädertexte sind im Gesund-
heitsamte einer Überarbeitung unterzogen worden, um eine einheitliche Form und eine gleichmäßige Durchführung
der vorgezeichneten Grundsätze für die Darstellung zu erreichen. Die in den einzelnen Texten enthaltenen geo-
logischen Angaben über den Ursprung der Mineralquellen sind auf Veranlassung von Professor Dr. Keilhack in
dankenswerter Weise von einer Reihe von Fachmännern, die mit den geologischen Verhältnissen der betreffenden
Landesteile vertraut sind, soweit möglich, überprüft und ergänzt worden. Über das Klima der einzelnen
Orte lagen brauchbare Beobachtungsergebnisse nur von einem kleinen Teü der Kurorte und niu" hinsichtlich der
Lufttemperatur und der Niederschläge vor. Durch das dankenswerte Entgegenkommen der meteorologischen Zentral-
stationen im Deutschen Reiche (Berlin, München, Dresden, Stuttgart, Karlsruhe, Darmstadt, Straßburg) und der
Deutschen Seewarte in Hamburg ist es möglich gewesen, diese Angaben zu ergänzen. Andererseits mußte aber
auf Grund des Urteils der Zentralstationen eine Reihe von unsicheren oder unwahrscheinlichen Angaben weg-
gelassen werden. Die Angaben über Windschutz stammen meist von den Badeverwaltungen.
Vor der Drucklegung sind die Texte den Badeverwaltungen, Quellenbesitzern usw. zur Anbringung etwaiger
tatsächlicher Berichtigungen übersandt und auch den Landesregierungen, meist durch Vermittelung von Mitgliedern
des Reichs-Gesundheitsrates, vorgelegt worden.
Während in dem die einzelnen Kurorte beschreibenden Teile des Buches eine möglichst gleichmäßige Be-
handlung des Stoffes angestrebt wurde, ist den Bearbeitern der einzelnen Abschnitte der Haupteinleitung dagegen
völlige Freiheit gelassen worden, ihre wissenschaftliche Auffassung zum Ausdruck zu bringen, gleichviel ob diese
Auffassung auch von den Badeärzten in jeder Hinsicht geteilt wird.
Bei den vorbereitenden Arbeiten vmrde die Kommission unterstützt durch eine Reihe von Gebirgs-, Touristen-
und Verschönerungs vereinen, die für die verschiedenen Gegenden Unterlagen für die aufzunehmenden Luftkurorte
beschafften; für das Königreich Sachsen hat der Oberbürgermeister a. D. am Ende in Dresden umfangreiche
Angaben gesammelt imd zur Verfügung gestellt
Dr. E. Ruppin in Kiel hat während mehrerer Beobachtungsjahre fortlaufend seine Feststellungen des Salz-
gehaltes und der Temperatm- des Wassers der Nord- und Ostsee für das Werk überlassen.
Durch das Entgegenkommen des Lihabers des Dietrich Reimerschen Verlags, Konsul a. D. E. Vohsen in
Berlin, ist es möglich gewesen, die im Jahre 1906 von dem Abteilungsvorsteher im Königlich preußischen meteoro-
logischen Listitut zu Berlin, Geheimen Regierungsrat Professor Dr. G. HeUmann, herausgegebene Regenkarte im
Einverständnis mit dem Verfasser dem Buche neben der bereits vorgesehenen geographischen Übersichtskarte
beizugeben.
Das Buch enthält drei Verzeichnisse der Mineralquellen und Kurorte, das erste nach Gruppen, das zweite
nach Bundesstaaten, das dritte am Schluß des Buches nach dem Alphabet geordnet; dieses letztere Verzeichnis
berücksichtigt auch den Nachtrag und die graphischen Darstellungen der Quellenanalysen.
Die beschreibenden Texte der Kurorte sind in den einzelnen Gruppen alphabetisch geordnet Orte mit
Mineralquellen, die verschiedenen Gruppen angehören, oder Seebäder und Luftkurorte, die zugleich Mineralquellen
besitzen, sind in derjenigen Gruppe abgehandelt, der sie auf Grund ihres wesentlichsten Kurmittels angehören.
Li dem Verzeichnis dieser Gruppe ist bei solchen Orten durch eine in Klammer gesetzte Bemerkung auf die
anderen in Betracht kommenden Gruppen hingewiesen worden, während in den Verzeichnissen jener anderen
Gruppen der Ort nur in Klammem aufgeführt ist.
Die Einwohnerzahl der Orte bezieht sich — soweit dies zu erreichen war — auf die Ergebnisse der Volks-
zählung am 1. Dezember 1905.
Die Eisenbahnverbindungen sind nach dem Reichs-Kursbuch angegeben.
Die Bezeichnung „Provinz- Regenkarle" bedeutet daß die zugehörigen Zahlen den von Professor Dr. Hellmann
bearbeiteten, im Verlag von D. Reimer in Berlin erschienenen Regenkarten der einzelnen Provinzen ent-
stammen.
Die im Text gegebene Charakterisierung der einzelnen Mineralquellen und Zuweisung zu den einzelnen
Gruppen entspricht den für die Einteilung der Mineralquellen aufgestellten Grundsätzen (vgl. Seite LXV).
Für die graphischen Darstellungen der Mineralquellenanalysen mußten wegen der sehr verschiedenen Kon-
zentration der Wässer zwei Maßstäbe gewählt werden, die durch den Farbenton unterschieden sind (vgl. Seite LXI).
Wenn die am Schluß jeder Analyse zitierten älteren Analysen in ihren Ergebnissen von der ausführlich
mitgeteilten wesentlich abweichen, so ist dies jedesmal besonders vermerkt worden.
Heilanzeigen für die einzelnen Quellen und sonstigen Kurmittel sind nicht angeführt, es erschien vielmehr
zweckmäßig, lediglich die Krankheiten namhaft zu machen, die an den Kurorten nach Angabe der Badeärzte oder
Verwaltungen vorzugsweise zur Behandlung gelangen. Für Mineralquellen, deren Wasser nicht zu Heilzwecken
an Ort und Stelle Verwendung findet, sondern nur versandt wird, sind daher entsprechende Angaben nicht auf-
genommen worden.
Die Angaben über Beseitigung der AbfaUstoffe beziehen sich, sofern anderes nicht vermerkt ist, nur auf
die Fäkalien.
Angaben über Apotheken finden sich nur bei kleineren Orten, bei denen das Vorhandensein einer Apotheke
nicht ohne weiteres vorauszusetzen ist.
Das im Auftrage des Königlich Preußischen Herrn Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten von
dem Badeinspektor Dr. Stern in Langenschwalbach bearbeitete „Album der domänenfiskalischen Bäder und Mineral-
brunnen im Königreich Preußen" erschien erst während des Druckes des vorliegenden Buches, so daß die darin
enthaltenen wertvollen ausführlichen Mitteilungen und Zeichnungen von geologischen Verhältnissen und technischen
Einrichtungen der domänenfiskalischen Bäder leider nicht mehr verwertet werden konnten.
Die endgültige Auswahl der Mineralquellen und Kurorte für das Buch wurde in der abschließenden gemein-
samen Beratung der Kommission im Februar 1906 getroffen und im übrigen sein Inhalt auf den Stand der
Verhältnisse im Frühjahr 1906 gebracht.
Möge das mit vereinten Kräften geschaffene Werk den vaterländischen Zweck erfüllen, dem zu dienen es
bestimmt ist!
Den 1. Dezember 1906.
Die Herausgeber.
Verzeichnis
der
Mineralquellen, Seebäder und Luftkurorte
nach Gruppen geordnet.
m —
OFTME
UNIVERSiTY
OF
I. Mineralquellen.
1. Einfache kalte Quellen
(Akratopegen):
Abensberg
AdeLholzen (s. auch unter „Moor-
bäder")
(Augustusbad) s. unter „Eisenquellen"
Bibra
Bukowine (s. auch unter „Moorbäder")
Chieming (s. auch unter „Moorbäder")
Coburger Mariannenquelle
(Eberswalde) s. unter „Luftkurorte"
(Flinsberg) s. unter „Eisenquellen"
Freienwalde an der Oder (s. auch
unter „Moorbäder")
Jordanbad (s. auch unter „Moorbäder")
Kainzenbad (s. auch unter „Schwefel-
quellen" und „Moorbäder")
KeUberg
Kirnhalden
Krumbad (s. auch unter „Schlamm-
bäder")
Lauchstädt
(Linda) s. unter „Eisenquellen"
Mölln in Lauenburg
(Reipertsweiler) s. unter „Eisenquellen"
(Ronneburg) s. unter „Eisenquellen"
(Bad Salzbrunn) s. unter „Alkalische
Quellen"
(Schachen) s. unter „Luftkurort«"
(Schandau) s. unter „Luftkurorte"
(Soden bei Salmünster) s. unter „Koch-
salzquellen"
(Teinach) s. unter „Erdige Säuerlinge"
Bad Tölz (s. auch unter „Moorbäder")
Traunstfiin mit Wildbad Empfing
(s. auch unter „Moorbäder")
Wattweiler
2. Einfache warme Quellen
(Akratothermen) :
Badenweiler
Bodendorf
Schlangenbad
Warmbad bei Wolkenstein
Warmbrunn (s. auch unter „Moor-
bäder")
Wiesenbad
Wildbad
Wildbad Trarbach und Wildstein
3. Einfache Säuerlinge:
Bad Brückenau (s. auch unter „Moor-
bäder")
Charlottenbrunn
Ditzenbach
(Flinsberg) s. unter „Eisenquellen"
(Göppingen) s. unter „Erdige Säuer-
linge"
(König Otto -Bad [Wiesau]) s. unter
„Eisenquellen"
(Langenau in Schlesien) s. unter „Eisen-
quellen"
(Niedemau) s. unter „Erdige Säuer-
linge"
(Reinerz) s. unter „Eisenquellen"
Sinzig (s. auch unter „Erdige Säuer-
linge")
4. Erdige Säuerlinge:
(Alt -Heide) s. unter „Eisenquellen"
Altreichenau
Bellthal
Biskirchen
(Driburg) s. unter „Eisenquellen"
Geismar bei Fritzlar
Göppingen (s. auch unter „Einfache
Säuerlinge" und „Alkalische Quel-
len")
Großkarben
Imnau (s. auch unter „Eisenquellen")
(Langenschwalbach) s. unter „Eisen-
quellen"
Malmedy (s. auch unter „Eisen-
quellen")
(Bad -Nauheim) s. unter „Kochsalz-
quellen"
Niedemau (s. auch unter „Einfache
Säuerlinge" und „Eisenquellen")
Obershausen
Probbach
(Pyrmont) s. unter „Eisenquellen"
Rehburg
(Reinerz) s. unter „Eisenquellen"
Reinhardshausen
Römerbrunnen bei EchzeU
Schwalheim
Selters bei Weilburg
(Sinzig) s. unter „Einfache Säuerlinge"
Teinach (s. auch unter „Einfache
kalte Quellen")
Tönnisstein (s. auch unter „Alkalische
Quellen" und „Moorbäder")
Überklugen
(Vilbel) s. unter „Eisenquellen"
Wildungen (s. auch unter „Eisen-'
quellen")
Zollhaus (Johannisbrunnen)
5. Alkalische Quellen:
Apollinarisbrunnen
Arienheller Sprudel
Bertrich
Birresbom
Daun
Ems (s. auch unter „Eisenquellen")
Fachingen
Geilnau
Gerolstein
Godesberg
(Göppingen) s. unter „Erdige Säuer-
linge"
Honnef
Hönningen
Namedy
Neuenahr
Niederselters
Oberlahnstein
Oberselters
Offenbach am Main
Rhens am Rhein
Roisdorf
Bad Salzbrunn (s. auch unter „Ein-
fache kalte Quellen")
Salzig
Sulzbach in Baden
Sulzmatt
(Tönnisstein) s. unter „Erdige Säuer-
linge"
(Weilbach) s. unter „Schwefelquellen"
6. Kochsalzquellen:
(Aachen) s. unter „Schwefelquellen"
Alstaden
Arnstadt
Artern
AJJmannshausen
Badbron n - Kestenholz
Baden (Baden-Baden)
Bentlage
— IV
(Berchtesgaden) 8. unter „Luftkur-
orte"
Berg
(Berg- Die veno w) s. unter „Ostsee-
bäder"
Berlin (Admiralsgartenbad)
Bernburg
(Bodenwerder - Kemnade) s. unter
„Luftkurorte"
Bramstedt
Cammin (s. auch unter „Moorbäder")
Cannstatt
Carlshafen
Crefelder Sprudel
Bad Dürkheim
Dürrenberg
Dürrheim
Eickel-Wanne
(Eisenach) s. unter „Luftkurorte"
Ebnen
Bad Essen
Frankenhausen
Grandersheim
Gebolsheim
Greinhausen
GoczaJkowitz
Grreif swald (s. auch unter „Moorbäder")
Hall (Schwäbisch Hall)
Bad Hamm
Bad Harzburg
Heilbrunn (s. auch unter „Moorbäder")
(Heringsdorf) s. unter „Ostseebäder"
Hermsdorf in der Mark
Hohensalza
Homburg vor der Höhe (s. auch unter
„Eisenquellen" und „Moorbäder")
Jagstfeid
Inselbad bei Paderborn (s. auch unter
„Moorbäder")
Kiedrich
Bad Kissingen (s. auch unter „Moor-
bäder")
(Kolberg) s. unter „Ostseebäder"
Königsbom bei Unna
Königsdorf-Jastrzemb (s. auch unter
„Moorbäder")
Bad Kosen
(Köstritz) 8. imter „Sandbäder"
Kxeuznach
Blronthal am Taimua
LiebenzeU
Louisenhall
Bad Münster am Stein
Bad -Nauheim (s. auch unter „Erdige
Säuerlinge")
(Bad Nenndorf) s. unter „Schwefel-
quellen"
Neuhaus bei Neustadt an der Saale (s.
auch unter „Moorbäder")
Niederbronn
Niederkontz
ölheim
Oeynhausen
Oldesloe (s. auch unter „Schwefel-
quellen" und „Moorbäder")
Orb
(Ost -Die veno w) s. unter „Ostseebäder"
Flaue in Thüringen
(Pyrmont) s. unter „Eisenquellen"
Rappenau
Bad Beichenhall
Rilchingen
Rosbacher Brunnen
Bad Rothenfelde
Rothenfels in Baden
Säckingen
Salzderhelden
Sakdetfurth
Salzgitter
Bad Salzhausen (s. auch unter „Eisen-
quellen" und „Schwefelquellen")
Salzhemm endorf
Salzschlirf (s. auch unter „Schwefel-
quellen" und „Moorbäder")
Salzuflen
Salzungen (s. auch unter „Moorbäder")
Sassendorf
Schmalkalden (s. auch unter „Moor-
bäder")
Schöningen
Schwartau (s. auch imter „Moorbäder")
Seeg
Segeberg (s. auch unter „Moorbäder")
Soden am Taunus
Soden bei Salmünster (s. auch unter
„Einfache kalte Quellen")
Sodenthal
Sooden an der Werra
Suderode
SuU
Sulz am Neckar
Suiza
Sulzbad
Sulzbrunn
Sülze (s. auch unter „Moorbäder")
(Swinemünde) s. unter „Ostseebäder"
(Thale am Harz) s. unter „Luftkur-
orte"
Werl
Westernkotten
Wiesbaden
Wilhelmsglücksbrunu bei Creuzburg
an der Werra
Wimpfen
Wittekind
Bad ZoUem
7. Bitterquellen:
BoU in Baden
Bünde
(Driburg) s. unter „Eisenquellen"
Eyachsprudel
FriedrichshaU
Grenzach
Hersfeld
Hüsede
Lippspringe
Mergentheim
Rappoltsweiler
Windsheim
(Wipfeld) 8. unter „Schwefelquellen"
8. EiseuqueUen:
Alexandersbad (s. auch unter „Moor-
bäder")
Alexisbad (s. auch unter „Moorbäder")
Alt- Heide (s. auch unter „Erdige
Säuerlinge" und „Moorbäder")
Antogast
Augustusbad (s. auch imter „Einfache
kalte Quellen" und „Moorbäder")
Berggießhübel
Bocklet (s. auch unter „Schwefel-
quellen" und „Moorbäder")
Doberan (s. auch unter „Moorbäder")
Driburg (s. auch unter „Bitterquellen",
„Erdige Säuerlinge" und „Moor-
bäder")
Bad Elster (s. auch unter „Moor-
bäder")
(Ems) 8. unter „Alkalische Quellen"
Flinsberg (s. auch unter „Einfache
kalte Quellen", „Einfache Säuer-
linge" imd „Moorbäder")
FVeiersbach
Goldberg
Gottleuba (s. auch unter „Moorbäder")
Griesbach (s. auch unter „Moorbäder")
— V
Herrn sdorf an der Katzbach (s. auch
unter „Moorbäder")
Höllensprudel
(Homburg vor der Höhe) s. unter
„KochsalzqueUen"
(Imnau) s. unter „Erdige Säuerlinge"
Kohlgrub (s. auch unter „Moorbäder")
König Otto -Bad (Wiesau) (s. auch
unter „Einfache Säuerlinge" und
„Moorbäder")
Kudowa (s. auch unter „Moorbäder")
Lamscheider Stahlbrunnen
Langenau in Oberfranken
Langenau in Schlesien (s. auch unter
„Einfache Säuerlinge" und „Moor-
bäder")
Langenschwalbach (s. auch unter
„Erdige Säuerlinge" und „Moor-
bäder")
Lausigk (s. auch unter „Moorbäder")
Liebenstein
Linda (s. auch unter „Einfache kalte
Quellen" und „Moorbäder")
Lobenstein (s. auch unter „Moor-
bäder")
(Malmedy) s. unter „Erdige Säuerlinge"
Marienborn (s. auch unter „Moor-
bäder")
(Mumau) s. unter „Luftkurorte"
Muskau (s. auch unter „Moorbäder")
Naumburg am Bober (s. auch unter
„Schwefelquellen")
(Niedernau) s. unter „Erdige Säuer-
linge"
Oppelsdorf (s. auch unter „Moorbäder")
Petersthal
Polzin (s. auch unter „Moorbäder")
Pyrmont (s. auch unter „Erdige
Säuerlinge", „Kochsalzquellen" und
„Moorbäder")
Reinerz (s. auch unter „Einfache
Säuerlinge", „Erdige Säuerlinge"
und „Moorbäder")
Reipertsweiler (s. auch unter „Ein-
fache kalte Quellen")
Rippoldsau
Ronneburg (s. auch unter „Einfache
kalte Quellen")
(Bad Salzhausen) s. unter „Kochsalz-
quellen"
Schwarzbach (s. auch unter „Moor-
bäder")
Stehen (s. auch unter „Moorbäder")
Tharandt (s. auch unter „Moorbäder")
Überlingen
Vilbel (s. auch unter „Erdige Säuer-
linge")
(Wildungen) s. unter „Erdige Säuer-
linge"
9. Schwefelquellen:
Aachen (s. auch unter „Kochsalz-
quellen")
Abbach
Bentheim (s. auch unter „Schlamm-
bäder")
(Bocklet) s. unter „Eisenquellen"
BoU in Württemberg
Dützen
Elisen (s. auch unter „Schlammbäder")
Faulenbach
Fiestel (s. auch unter „Schlammbäder")
Gauting
Gögging (s. auch unter „Moorbäder")
Grünthal
(Haßfurt) s. unter „Luftkurorte"
Höhenstadt (s. auch unter „Moor-
bäder")
(Kainzenbad) s. unter „Einfache
kalte Quellen"
(Wildbad Kreuth) s. unter „Luftkur-
orte"
Landeck (s. auch unter „Moorbäder")
Langenbrücken
Langensalza
Ledde
Limmer
Nammen (s. auch unter „Schlamm-
bäder")
(Naumburg am Bober) s. unter „Eisen-
quellen"
Bad Nenndorf (s. auch unter „Koch-
salzquellen" imd „Schlammbäder")
(Oldesloe) s. unter „KochsalzqueUen"
Rothenburg ob der Tauber
(Bad Salzhausen) s. unter „Kochsalz-
queUen"
(SalzschUrf) s. unter „Kochsalz-
queUen"
SebastiansweUer
Sulz am Peißenberg
Tennstedt
Tiefenbach
Weilbach (s. auch unter „Alkalische
Quellen")
Wemding
Wipfeld (s. auch unter „BitterqueUen"
und „Schlammbäder")
Anhang: Moor-, Schlamm-
und Sandbäder.
a) Moorbäder:
(Adelholzen) s. unter „Einfache kalte
Quellen"
Bad Aibling
(Alexandersbad) s. unter „Eisen-
quellen"
(Alexisbad) s. unter „EisenqueUen"
(Alt -Heide) s. unter „EisenqueUen"
(Augustusbad) s. unter „Eisenquellen"
(Berg-Dievenow) s. unter „Ostseebäder"
(Berka an der lim) s. unter „Luft-
kurorte"
(Bocklet) s. unter „EisenqueUen"
(Braunlage) s. unter „Luftkurorte"
(Bad Brückenau) s. unter „Einfache
Säuerlinge"
(Bukowine) s. unter „Einfache kalte
Quellen"
(Cammin) s. unter „KochsalzqueUen"
(Chieming) s. unter „Einfache kalte
Quellen«
(Cranz) s. unter „Ostseebäder"
(Doberan) s. unter „EisenqueUen"
(Driburg) s. unter „EisenqueUen"
(Eberswalde) s. unter „Luftkurorte"
(Bad Elster) s. unter „EisenqueUen"
(Flinsberg) s. unter „Eisenquellen"
(Freienwalde an der Oder) s. unter
„Einfache kalte QueUen"
(Gersfeld) s. unter „Luftkurorte"
(Gögging) s. unter „SchwefelqueUen"
(Gottleuba) s. unter „EisenqueUen"
(Greifswald) s. unter „Kochsalz-
queUen"
(Griesbach) s. unter „Eisenquellen"
(Haßfurt) s. unter „Luftkurorte"
(Heilbrunn) s. unter „KochsalzqueUen"
(Heringsdorf) s. unter „Ostseebäder"
(Hermsdorf an der Katzbach) s. unter
„EisenqueUen"
(Höhenstadt) s. unter „Schwefel-
queUen"
(Hombiu-g vor der Höhe) s. unter
„KochsalzqueUen"
(Inselbad bei Paderborn) s. unter
„KochsalzqueUen"
VI —
(Jordanbad) 8. unter „Einfache kalte
Quellen"
(Kainzenbad) s. unter „Einfache kalte
Quellen"
(Bad Kissingen) s. unter „Kochsalz-
quellen"
(Kohlgrub) s. unter „Eisenquellen"
(Kolberg) s. unter „Ostseebäder"
(König Otto-Bad [Wiesau]) s. unter
„Eisenquellen"
(Königsdorf- Jastrzemb) s. unter
„KochsalzqueUen"
(Kudowa) 8. unter „Eisenquellen"
(Landeck) s. unter „Schwefelquellen"
(Langenau in Schlesien) s. unter
„Eisenquellen"
(Langenschwalbach) s. unter „Eisen-
quellen"
(Lausigk) s. unter „Eisenquellen"
Liebenwerda
(Linda) s. unter „Eisenquellen"
(Lobenstein) s. unter „Eisenquellen"
Luckau
(Marienborn) s. unter „Eisenquellen"
Meiuberg
(Misdroy) s. xmter „Ostseebäder"
(Mumau) s. unter „Luftkurorte"
(Muskau) s. unter „Eisenquellen"
(Neuhaus bei Neustadt an der Saale)
8. unter „KochsalzqueUen"
(Oldesloe) s. unter „Kochsalzquellen"
(Oppelsdorf) s. unter „Eisenquellen"
(Ost - Dievenow) s. unter „Ostsee-
bäder"
(Polzin) 8. unter „Eisenquellen"
(Pyrmont) s. unter „Eisenquellen"
(Reinerz) s. unter „Eisenquellen"
(Salzschlirf ) s. unter „KochsalzqueUen"
(Salzungen) 8. unter „KochsalzqueUen"
(Schmalkalden) s. unter „Kochsalz-
queUen"
Schmiedeberg in der Provinz Sachsen
(Schwartau) s. unter „KochsalzqueUen"
(Schwarzbach) s. unter „Eisenquellen"
(Segeberg) s. unter „KochsalzqueUen"
(Stehen) 8. unter „Eisenquellen"
(Sülze) s. unter „KochsalzqueUen"
(Tharandt) s. unter „EisenqueUen"
(Bad Tölz) s. unter „Einfache kalte
QueUen"
(Tönnisstein) s. unter „Erdige Säuer-
linge"
(Traunstein mit Wildbad Empfing)
s. unter „Einfache kalte Quellen"
(Warmbrunn) s. unter „Einfache warme
QueUen"
(Wcsterplatte) s. unter „Ostseebäder"
(Zinnowitz) s. unter „Ostseebäder"
(Zoppot) s. unter „Ostseebäder"
b) Schlammbäder:
(Bentheim) s. unter „Schwefelquellen"
(Eilsen) s. unter „Schwefelquellen"
(Fiestel) s. unter „SchwefelqueUcn"
(Krumbad) s. unter „Einfache kalte
QueUen"
(Nammen) s. unter „SchwefelqucUen"
(Bad Nenndorf) s. unter „Schwefel-
qucUen"
(Wipfcld) s. unter „SchwefelqucUen"
c) Sandbäder:
Köstritz (s. auch unter „Kochsalz-
queUen ")
II. Seebäder.
Amruin mit ■
A, Nordseebäder:
Altenbruch
iWittdün (mitSatteldüne)
Norddorf
Baltrum
Borkum
Bü8um
Cuxhaven
Dangast
Döse
Duhnen
Eckwarden
Helgoland
Juist
Lakolk
Langeoog
Nordemey
St. Peter mit Ording
Spiekeroog
Westerland
Wenningstedt
Kampen
Keitum
Sylt mit
Wangerooge
Wilhelmshaven
Wyk auf Föhr
B, Ostseebäder:
Aarösund
Ahlbeck
Ahrenshoop
Alt-Gaarz
Alt -Heikendorf
Apenrade
Arendsee
Augustenburg
Baabe
Seebad Bansin
Bauerhufen
Berg -Dievenow (s. auch imter „Koch-
salzqueUen" und „Moorbäder")
Binz
Boltenhagen
Borby - Eckernförde
Breege
Brösen
Brunshaupten
Carlshagen
Cranz (s. auch unter „Moorbäder")
Dahme
Deep
Devin
Dierhagen
Georgenswalde
Glowe
Glücksburg
Göhren
Graal
Graven stein
Groß-MöUen
Haffkrug
Heidebrink
Heiligendamm
Heiligenhafen
Heia
Henkenhagen
Heringsdorf (s. auch unter „Koch-
salzqueUen" und „Moorbäder")
vn
Heubude
Horst
Jershöft
Kahlberg
Kappeln - Schleimünde
Kloster
Kolberg (s. auch unter „Kochsalz-
quellen" und „Moorbäder")
Kolberger Deep
Koserow
Labö
Lauterbach bei Putbus
Leba
Lohme
Lubmin
Memel
Misdroy (s. auch unter „Moorbäder")
Müritz
Nest
Neuendorf
Neuhäuser
Neukamp
Neukuhren
Niendorf
Ost-Dievenow (s. auch unter „Koch-
salzquellen" und „Moorbäder")
Ostemothhafen
Prerow
Putzig
Rauschen
Rewahl
Rügenwaldermünde
Saßnitz
Scharbeutz
Schönberg
Schwarzort
Sellin
Sorenbobm
Steinberghaff
Stolpmünde
Swinemünde (s. auch unter „Koch-
salzquellen")
Thießow
Timmendorfer Strand
Travemünde
Vilm
Vitte
Warnemünde
Westerplatte (s. auch unter „Moor-
bäder")
Wustrow
Zingst
Zinnowitz (s. auch unter „Moorbäder")
Zoppot (s. auch unter „Moorbäder")
Altenau
Altweier
Auerbach in Hessen
Augustusburg im Erzgebirge
Ballenstedt
Berchtesgaden (s. auch unter „Koch-
salzquellen")
Bergzabern
Berka an der Um (s. auch unter
„Moorbäder")
Bemeck
Blankenburg im Schwarzatal
Blankenhain
Bodenwerder-Kemnade (s. auch unter
„Kochsalzquellen")
Bollendorf
Boppard
Braun f eis
Braunlage (s. auch unter „Moor-
bäder")
Buckow
Bühlau
Carthaus
Deggendorf
Donaueschingen
Drei Ähren
Eberswaldo (s. auch unter „Einfache
kalte Quellen" und „Moorbäder")
Eisenach (s. auch unter „Kochsalz-
quellen")
Eisenstein
III. Luftkurorte.
Elend
Elgersburg
Falkenstein
Frauensee
Freiburg im Breisgau
Freudenstadt
Friedrichroda
Friedrichshafen
Füssen
Garmisch
Georgenthal
Gernrode
Gersfeld (s. auch unter „Moor-
bäder")
Gohrisch
Görbersdorf
Goslar
Grund
Hartha
Haßfurt (s. auch unter „Schwefel-
quellen")
Heidelberg
Heiligenberg
Hermsdorf am Kynast nebst Giers-
dorf, Saalberg und Hain
Herrenalb
Herrenwies
Hindelang
Höchenschwand
Hohegeiß
Hohenschwangau
Hohwald
Hornberg
Jannowitz im Riesengebirge
Ilmenau
Ilsenburg
Immen Stadt
Jonsdorf
Jugenheim an der Bergstraße
Kipsdorf
Klosterlausnitz
Klotzsche -Königswald
Königsfeld
Konstanz
Wildbad Kreuth (s. auch unter
„Schwefelquellen")
Krummhübel
KyUburg
Langebrück
Lauterbach im Schwarzwald
Lauterberg im Harz
Lindenfels
Linz am Rhein
Loschwitz
Malente - Gremsmühlen
Mittenwald
Münden in Hannover
Murnau (s. auch unter „Eisenquellen"
und „Moorbäder")
Nideggen
Oberhof
Obernigk
— vni
Oberstaufen
Oberstdorf
Olsberg
Oybin mit Hain
Partenkirchen
Plön
Prien
Batzeburg
Roda
Rosenthal
Bad Sachsa
Sand nebst Plättig, Hundseck und
Wiedenf eisen
St. Andreasberg
St. Blasien
Schachen (s. auch unter „Einfache
kalte Quellen")
Schandau (s. auch unter „Einfache
kalte Quellen")
Schierke
Schliersee
Schreiberhau
Stamberg
Stolberg am Harz
Tabarz
Tambach
Tegernsee
Thal
Thale am Harz (s. auch unter „Koch-
salzquellen")
Todtmoos
Triberg
Tutzing
WeUen
Weißer Hirsch
Wernigerode
Wildemann
Wilhelmshöhe
Wölfeisgrund
Zellerfeld
Verzeichnis
der
Mineralquellen, Seebäder und Luftkurorte
nach Bundesstaaten geordnet.
XI
I
PrenRen.
Homburg vor der Höhe
Salzgitter
St. Peter mit Ording
Mineralquellen.
Honnef
Salzhemmendorf
Spiekeroog
Aachen
Hönningen
Salzig
Wenningstedt
Alstaden
Hüsede
Salzschlirf
Westerland
Alt-Heide
Imnau
Sassendorf
Wilhelmshaven
Altreichenau
Inselbad bei Paderborn
Schlangenbad
Wittdün (mit Satteldüne)
ApoUinarisbrunnen
Kiedrich
Schmalkalden
Wyk auf Föhr
Arienheller Spradel
Königsbom bei Unna
Schwarzbach
Artern
Königsdorf -Jas trzemb
Segeberg
b) Ostseebäder.
Aßmannshausen
Bad Kosen
Selters bei Weilburg
Aarösund
BeUthal
Kreuznach
Sinzig
Ahlbeck
Bentheim
Kronthal am Taunus
Soden am Taunus
Ahrenshoop
Bentlage
Kudowa
Soden bei Salmünster
Alt-Heikendorf
Berlin (Admiralsgartenbad)
Lamscheider Stahlbrunnen
Sooden an der Werra
Apenrade
Bertrich
Landeck
Suderode
Augustenburg
Bibra
Langenau in Schlesien
Suhl
Baabe
Birresborn
Langensalza
Tennstedt
Seebad Bansin
Biskirchen
Langenschwalbach
Tönnisstein
Bauerhufen
Bodendorf
Lauchstädt
Warmbninn
Berg-Dievenow
Bramstedt
Ledde
Weilbach
Binz
Bukowine
Limmer
Werl
Borby-Eckernförde
Bünde
Lippspringe
Westemkotten
Breege
Cammin
Malmedy
Wiesbaden
Brösen
Carlshafen
Mölln in Lauenburg
Wildbad Trarbach und
Carlshagen
Charlottenbrunn
Bad Münster am Stein
Wildstein
Cranz
Crefelder Sprudel
Muskau
Wittekind
Dahme
Daun
Namedy
Bad Zollern
Deep
Driburg
Nammen
Zollhaus (Johannisbrunnen)
Devin
Dürrenberg
Naumburg am Bober
Georgenswalde
Dützen
Bad Nenndorf
Moorbäder.
Glowe
Eickel-Wanne
Neuenahr
Liebenwerda
Glücksburg
Ebnen
Niederselters
Tiiiokan
Göhren
Ems
Oberlahnstein
^J \X\jO-Oi\JL
Schmiedeberg in der Provinz
Gravenstein
Bad Essen
Oberselters
Groß-MöUen
Fachingen
Obershausen
VJ Oi\j11.id dJ.
Heidebrink
Fiestel
ölheim
Heiligenhafen
Flinsberg
Oeynhausen
Seebäder.
Heia
Freiemvalde an der Oder
Oldesloe
a) Nordseebäder.
Henkenhagen
Geilnau
Orb
Altenbruch
Heringsdorf
Geismar bei Fritzlar
Polzin
Baltrum
Heubude
Gelnhausen
Probbach
Borkum
Horst
Gerolstein
ßehburg
Büsum
Jersböft
Goczalkowitz
Reinerz
Helgoland
Kahlberg
Godesberg
Rhens am Rhein
Juist
Kappeln-Schleimünde
Greifswald
Rilchingen
Kampen
Kloster
Bad Hamm
Roisdorf
Keitum
Kolberg
Hermsdorf an der Katzbach
Bad Rothenfelde
Lakolk
Kolberger Deep
Hermsdorf in der Mark
Bad Salzbrunn
Langeoog
Koserow
Hersfeld
Salzderhelden
Norddorf
Labö
Hohensalza
Salzdetfurth
Nordemey
Lauterbach bei Putbus
xn
Leba
Schwarzort
Lohme
Sellin
Lubmin
Sorenbohtn
Memel
Steinberghaff
Misdroy
Stolpmünde
Nest
Swinemünde
Neuendorf
Thießow
Neuhäuser
Vüm
Neukamp
Vitte
Neukuhren
"Westerplatte
Ost-Dievenow
Zingst
Osternothhafen
Zinnowitz
Prerow
Zoppot
Putzig
Rauschen
"Rewflhl
Luftkurorte.
Rügenwaldermünde
Saßnitz
Altenau
Schönberg
Bodenwerder-Kemnade
Bollendorf
Boppard
Braunfels
Buckow
Carthaus
Eberswalde
Elend
Gersfeld
Görbersdorf
Goslar
Grund
Hermsdorf am Kynast nebst
Giersdorf, Saalberg und
Hain
Jannowitz im Riesengebirge
Ilsenburg
Krummhübel
Kyllburg
Lauterberg im Harz
Linz am Rhein
Münden in Hannover
Nideggen
Obernigk
Olsberg
Plön
Ratzeburg
Bad Sachsa
St. Ajidreasberg
Schierke
Schreiberhau
Stolberg am Harz
Thale am Harz
Wernigerode
Wildemann
Wilhelmshöhe
Wölfeisgrund
ZeUerfeld
Bayern.
Mineralquellen.
Äbbach
Abensberg
Adelholzen
Alexandersbad
Bocklet
Bad Brückenau
Chieming
Bad Dürkheim
Faulenbach
Gauting
Gögging
Heilbrunn
Höhenstadt
Höllensprudel
Kainzenbad
KeUberg
Bad Kissingen
Kohlgrub
König Otto-Bad (Wiesau)
Krumbad
Langenau in Oberfranken
Neuhaus bei Neustadt an
der Saale
Bad ReichenhaU
Rothenburg ob der Tauber
Seeg
Sodenthal
Stehen
Sulz am Peißenberg
Sulzbrunn
Tiefenbach
Bad Tölz
Traunstein mit Wildbad
Empfing
Wemding
Windsheim
Wipfeld
Moorbäder.
Bad Aibling
Luftkurorte.
Berchtesgaden
Bergzabern
Bemeck
Deggendorf
Eisenstein
Falkenstein
Füssen
Garmisch
Haßfurt
Hindelang
Hohenschwangau
Immenstadt
Wildbad Kreuth
Mitten wald
Murnau
Oberstaufen
Oberstdorf
Partenkirchen
Prien
Schachen
Schliersee
Stamberg
Tegemsee
Tutzing
Königreich Sachsen.
Mineralquellen.
Augustusbad
Berggießhübel
Bad Elster
Gottleuba
Grünthal
Lausigk
Linda
Marienbom
Oppelsdorf
Tharandt
Warmbad bei
Wiesenbad
Luftkurorte.
Augustusburg im Erzgebirge
Bühlau
Wolkenstein Grohrisch
Hartha
Jonsdorf
Kipsdorf
Klotzsche-Königswald
Langebrück
Loschwitz
Oybin mit Hain
Rosen thal
Schandau
Wehlen
Weißer Hirsch
— xin
Württemberg.
Mineralquellen.
Göppingen Niedernau
Luftkurorte.
Berg
Hall (Schwäbisch Hall) Sebastiansweiler
Freudenstadt
BoU
Jagstfeid Sulz am Neckar
Friedrichshafen
Cannstatt
Jordanbad Teinach
Herrenalb
Ditzenbach
Liebenzell Überkingen
Lauterbach im Schwarzwald
Eyachsprudel
Mergentheim Wildbad
Baden.
Mineralquellen.
KJrnhalden Luftkurorte.
Konstanz
Antogast
Langenbrücken Donaueschingen
Sand nebst Plättig, Hunds-
Baden
Petersthal Freiburg im Breisgau
eck und Wiedenfelsen
Badenweiler
Rappenau Heidelberg
St. Blasien
BoU
Rippoldsau Heiligenberg
Todtmoos
Dürrheim
Freiersbach
Rothenfels Herrenwies
Säckingen Höchenschwand
Triberg
Grenzach
Sulzbach Homberg
Griesbach
Überlingen Königsfeld
Hessen.
Mineralquellen.
Römerbrunnen bei Echzell Vilbel
Luftkurorte.
Großkarben
Rosbacher Brunnen Wimpfen
Auerbach
Bad-Nauheim
Bad Salzhausen
Jugenheim an der Bergstraße
Offenbach am Main
Schwalheim
Mecklenburg - Schwerin .
Lindenfels
Mi n eralquellen.
Ostseebäder. Brunshaupten
Müritz
Doberan
Alt-Gaarz Dierhagen
Warnemünde
Goldberg
Arendsee Graal
Wustrow
Sülze
Boltenhagen Heiligendamm
Großherzogtnm Sachsen.
Mineralquellen.
Wilhelmsglücksbrunn bei Luftkurorte.
Eisenach
Louisenhall
Creuzburg an der Werra Berka an der lim
Frauensee
Suka
Blankenhain
Oldenburg.
Ilmenau
Mineralquellen.
Seebäder. b) Ostseebäder.
Luftkurorte.
Schwartau
a) Nordseebäder. Haffkrug
Malente-Gremsmühlen
Dangast Niendorf
Eckwarden Scharbeutz
Wangerooge Timmendorfer Strand
Braunschweig.
Min eralquellen.
Gandersheim
Bad Harzburg
Schöningen
Luftkurorte.
Braunlage
Hohegeiß
— xrv —
Sachsen - Meiningen.
Mineralquellen.
Friedrichshall
Liebenstein
Salzungen
Sachsen - Altenburg.
Mineralquellen. Luftkurorte.
Ronneburg Klosterlausnitz
Roda
Sachsen - Coburg - Gotha.
Mineralquellen. Luftkurorte. Georgenthal Tambach
Coburger Mariannenquelle Elgersburg Oberhof Thal
Friedrichroda Tabarz
Anhalt.
Mineralquellen. Luftkurorte.
Alexisbad Ballenstedt
Bemburg Gemrode
Schwarzburg- Sondershausen.
Mineralquellen.
Arnstadt
Flaue
Schwarzbui^- Rudolstadt.
Mineralquellen. Luftkurorte.
Frankenhausen Blankenburg im Schwarzatal
Waldeck.
Mineralquellen.
Pyrmont
Rei nhardshausen
Wildungen
Reuß j. L,
Mineralquellen. Sandbäder.
Lobenstein Köstritz
Schaumburg - Lippe.
Mineralquellen.
Eilsen
— XV —
Lippe.
Mineralquelleii. Moorbäder.
Salzuflen Meinberg
Lübeck.
Ostseebäder.
Travemünde
Hamburg.
Nordseebäder.
Cuxhaven
Döse
Duhnen
Elsaß - Lothringen.
Mineralquellen.
Niederkontz
Sulzmatt
Luftkurorte,
Badbronn-Kestenholz
Rappoltsweiler
Wattweiler
Altweier
Gebolsheim
Reipertsweiler
Drei Ähren
Niederbronn
Sulzbad
Hohwald
Einleitung.
ff OF THE
( UNiVERSITY
\ OF
— xrx —
^ 1. Geologischer Teil.
Von Dr. K. Keilhack,
Königl. Preußischer Landesgeologe, Professor an der Königl. Bergakademie in Berlin.
An zahlreichen Stellen entspringen dem vaterländischen Boden entweder aus natürlichen Öffnungen oder aus
Schächten, StoUen und Bohrlöchern Quellen, die teils durch ihre mineralischen oder gasförmigen Beimengungen,
teUs durch ihre erhöhte Temperatur oder durch beides den Charakter von Heilquellen besitzen. Wir begegnen ihnen
sowohl in den ausgedehnten Flachländern des nördlichen und östlichen Deutschlands als auch im mitteldeutschen
HügeUande, in den Mittelgebirgen und den deutschen Alpen. Sie brechen hervor aus Gesteinen aUer Formationen,
von den jüngsten Quartärbildungen bis zu den ältesten Gesteinen unserer Erdrinde, und sie finden sich in gleicher
Weise an Sedimente wie an Eruptivgesteine geknüpft. Aber bei genauerer Betrachtung der geographischen Ver-
breitung ergeben sich alsbald gewisse Gesetzmäßigkeiten sowohl rücksichtlich der Häufigkeit als auch in der chemi-
schen Zusammensetzung und der Temperatur. Sparsam nur begegnen sie uns in den von ausgedehnten Glacialschutt-
ablagerungen erfüllten Gebieten Norddeutschlands. In auffälliger Häufung dagegen sehen wir sie an solchen
Stellen unseres Vaterlandes, wo entweder in verhältnismäßig wenig weit zurückliegenden Zeiten vulkanische Kräfte
ihr Spiel trieben, oder wo größere Bruchlinien die Ränder imserer Gebirge begrenzen. Während der Mineralgehalt
der im norddeutschen Flachlande sich findenden Mineralquellen im wesentlichen auf Calcium-, Magnesium- und
Eisen-Hydrokarbonat sowie auf Alkalichloride sich beschränkt, finden wir wieder andere Gegenden reich ausgestattet
mit Quellen, in denen Kohlensäure und Karbonate, Sulfide oder Sulfate die wesentlichste RoUe spielen.
Vom geologischen Standpunkte aus ergeben sich für eine Betrachtung der Mineralquellen hauptsächlich fünf
Gesichtspunkte, nämlich
I. die Herkxmft des Wassers,
II. die Herkunft der in ihm in Lösung enthaltenen festen und gasförmigen Bestandteile,
HI. die Ursachen seiner Temperatur,
IV. die Ursachen seines Zutagetretens,
V. das gegenseitige Verhalten von Mineral- und Grundwasser.
I. Die Herkunft des Wassers.
Ein sehr großer Teil der Mineralquellen verdankt sein Wasser demjenigen Teile des flüssigen Elementes,
welcher in dem bekannten luralten Kreislaufe zwischen der Atmosphäre und der Erdoberfläche oder dem oberen
Teile der Erdfeste sich befindet. Diese Wässer dringen bis zu größerer oder geringerer Tiefe in den Boden und
erzeugen in der Hauptsache die Wassermenge, die wir als Grundwasser bezeichnen; sie liefern auschließlich das im
menschlichen Haushalte zur Verwendung gelangende Wasser. Nur durch besondere, später zu erörternde Umstände
können diese Wassermassen in die Lage kommen, sich auf ihrem unterirdischen Wege so mit Salzen oder Gasen
der verschiedensten Art zu bereichem, daß sie als Mineralquellen oder Mineralwässer bezeichnet werden können.
Dieses in ewigem Kreislaufe befindliche Wasser aber bildet nicht die einzige Speisung für die an der Ober-
fläche auftretenden Quellen. Aus der Erforschung der vulkanischen Erscheinimgen wissen wir, daß die aus den
Vulkanschloten zutage geförderten Massen ursprünglich aus einem glutflüssigen Gesteinsbrei (Magma) bestehen,
welcher neben den Mineralien der Lava große Mengen von Gasen und Salzlösungen enthält, und zwar so, daß Gase,
Salze und mineralische Massen in innigster Durchtränkung und Vermischung sich befinden, zusammengehalten
durch den in der Tiefe auf ihnen lastenden gewaltigen Druck.
Steigt dieses Magma im Vulkanschlote empor und erreicht es höher gelegene Teile der Erdrinde, so vermindert
sich der Druck, die Gase werden zum Teil in Freiheit gesetzt und entweichen, die Salze werden zu einem großen
Teile der Sublimation unterworfen und in Gasform verflüchtigt, und es wird auf diese Weise während des
Kristallisationsprozesses der aufsteigenden Magmen eine weitgehende Entgasung und Entsalzung derselben herbei-
geführt. Daher sind die erstarrten, als Lava bezeichneten Gesteine relativ arm an solchen flüchtigen Bestandteilen.
Unter den vulkanischen Gasen spielt der Wasserdampf die quantitativ am meisten in die Augen fallende RoUe.
Die ungeheuren Wolken, die während vulkanischer Ausbrüche dem Krater entströmen, bestehen zum weitaus größten
Teile aus Wasserdämpfen, mit denen die übrigen flüchtigen Bestandteile gemischt sind, und es gelangen auf diese
Weise große Mengen von Wasserdampf aus den Tiefen der Erde in die Atmosphäre und tragen zur Bereicherung
der Wasserschätze der Erde bei. Für solche Wässer vulkanischen Ursprungs ist in neuester Zeit von E, Sueß
_ XX —
der vielfach mißbrauchte Name „juvenil" in Anwendung gebracht worden, während derselbe Gelehrte die seit alters
her im Kreislaufe befindlichen Wässer, unsere Grundwässer, als „vadose" bezeichnet. Da über die Unterscheidung
beider Arten von Wässern und der dazugehörigen Gase und Salze noch vielfach Unsicherheit herrscht, so werden
wir im folgenden die den vulkanischen Tiefen der Erde entstammenden Stoffe nach ihrer Herkunft als vidkanische
bezeichnen.
Die vulkanischen Wässer gelangen an die Erdoberfläche nicht nur während der vulkanischen Eniptionen,
sondern sie kommen auch als Vorboten vulkanischer Erscheinungen und in noch viel höherem Maße als Nach-
wirkungen solcher auf den die Erdoberfläche mit dem Erdinnern verbindenden Spalten noch während außerordentr
lieh ausgedehnter Zeiträume an die Oberfläche. Vulkanische Wässer haben wir infolgedessen vor allen Dingen
in solchen Gebieten zu erwarten, wo in der jüngsten geologischen Vergangenheit vulkanische Prozesse in größerem
Umfange sich abgespielt haben (Island, Neuseeland, Yellowstone-Park, Eifel), oder da, wo tief in diis Erdinnere
hinabreichende Spalten zu einer Druckentlastung der magmatischen Massen und zu einem Freiwerden der in ihnen
enthaltenen Gase führen (Taunus, Schwarzwald, Südrand des Erzgebirges).
Eine dritte Gruppe endlich bUden die gemischten Wässer, also diejenigen, in denen aus der Tiefe empor-
steigende vulkanische Gewässer mit den gewöhnlichen Grundwässern der oberen Erdschichten in quantitativ selir
mannigfaltiger Art sich vermischen. Über die Beziehungen beider vergleiche unter V.
n. Die Herkunft der in den Mineralwässern enthaltenen Salze und Gase.
Von solchen kommen, wenn man von den seltenen Elementen absieht, im wesentlichen in Betracht:
a) gelöste feste Bestandteile: Chloride, Bromide, Jodide, Sulfate, Phosphate und Karbonate von Natrium, Kalium,
Lithium, Calcium, Magnesium, Baryum, Strontium, Eisen imd Mangan; Borsäure, Kieselsäure.
b) gasförmige: Kohlensäure, Schwefelwasserstoff, Stickstoff, Kohlenwasserstoffe, Wasserstoff.
a) Feste gelöste Bestandteile.
1. Chloride, vor allen Dingen solche der Alkalimetalle imd des Ammoniums, sowie freie Salzsäure finden sich
zwar auch als vulkanische Sublimationsprodukte und Aushauchungen und spielen zweifellos unter den im Magma
gelösten Salzen und Gasen eine wichtige RoUe, können demnach auch in vulkanischen Quellen auftreten. Der
weitaus größte Teil der in den Mineralquellen enthaltenen Chlorverbindungen entstammt aber unzweifelhaft den in
verschiedenen Sedimentformationen in außerordentlicher Menge sich findenden Lagern von Steinsalz und den in
ihrer Begleitung auftretenden sogenannten Abraum-, Edel- oder Mutterlaugensalzen. In ganz Nord- und Mittel-
deutschland ist die älteste, Salz liefernde Schichtengruppe diejenige des mittleren und oberen Zechsteins. Von
Franken bis Schleswig-Holstein und von den Rheinlanden bis nahe an die Weichsel (Hohensalza) ist die imter-
irdische Verbreitung der Steinsalzlager der Zechsteinformation an außerordentlich zahlreichen Stellen durch Bohrungen
nachgewiesen worden. Mit Steinsalz zusammen finden sich vielerorts mächtige Ablagerungen von außerordentlich
mannigfach zusammengesetzten Salzen (Abraumsalze), unter denen Chloride und Sulfate des Kaliums, Calciums
und Magnesiums in mannigfaltiger chemischer Gruppierung sich finden. Untergeordnet finden sich darin ferner
Borate und Bromide, letztere zum Teil in so großen Massen, daß sie gewonnen werden können.
Eine dritte Gruppe bildet in dieser Gesellschaft von Salzen das Calciumsulfat, teUs als Gips, noch häufiger
als Anhydrit ausgebildet. In unseren Meeren findet weder Gips- noch Steinsalzbildung statt, geschweige denn
Ausscheidung der außerordentlich löslichen Mutterlaugensalze. Wir müssen vielmehr annehmen, daß das deutsche
Zechsteinmeer ein ausgedehntes Becken darstellte, welches mit dem offenen Ozean nur an wenigen Stellen über
flache Barren hinweg in Verbindung stand, ähnlich wie das über 4000 m tiefe Mittelmeer mit dem über 6000 m
tiefen Atlantischen Ozean nur durch die 250 m tiefe Enge von Gibraltar in Verbindung steht. Dieses Zechstein-
meer lag wahrscheinlich in einem heißen Wüstengebiete, verlor durch Verdunstung enorme Wassermengen und be-
saß kerne oder geringe Zuflüsse von süßem Wasser. Infolgedessen mußte für das verdunstende Wasser über die
Barre hinweg Salzwasser als Ersatz zufließen, so daß eine zunehmende Konzentration der Salzlösung eintrat. So-
bald für die einzelnen in dieser Lauge gelösten Salze der Sättigungspimkt erreicht war, begann ihre Ausscheidung,
bis schließlich, nachdem alles Calciumsulfat und alles Natriumchlorid sich niedergeschlagen hatten, der Absatz der
leichter löslichen Salze, des Polyhalits, Kieserits, Camallits, Tachhydrits usw. erfolgen mußte, wobei die chemische
Konstitution der einzelnen sich abscheidenden Salze einerseits von der Zusammensetzmig der Lösung, andererseits
von der Temperatur des Wassers abhängig war. Nur so läßt sich die Entstehung dieser merkwürdigen, auf Deutsch-
land beschränkten ,^Kali8alzlager8tätte" (nach dem technisch nützlichsten Stoffe benannt) erklären.
— XXI —
Es wird heute allgemein angenommen, daß die weit überwiegende Mehrzahl der im Verbreitungsgebiete des
Zechsteins auftretenden Solquellen aus diesen gewaltigen Salzschätzen herrührt, daß die leicht löslichen Salze da,
wo keine schützende Decke den Zutritt der Grundwässer verhindert, von diesen aufgenommen werden, und daß die
so in Sole umgewandelten Wässer auf natürlichen oder künstlichen Wegen an die Oberfläche emporsteigen. So
dürfen wir mit eiaem gewissen Rechte auch die zahlreichen in der Tertiär- und Kreideformation Norddeutschlands
auftretenden und die an den Gestaden der Ostsee erbohrten Solen auf die gemeinsame Quelle des im Untergrunde
sich findenden Zechsteinsalzes zurückführen, ja es können sogar, wie unter IV gezeigt werden wird, aus dem Zech-
stem stammende Solen außerhalb des Verbreitungsgebietes dieser Formation auf- und zutage treten.
Der außerordenthche Reichtum der Abraumsalze des Zechsteins an mannigfach zusammengesetzten Salzen
vermac auch zu einem Teile das neben dem immer überwiegenden Odornatrium auftretende Chlorkalium, Chlor-
magnesium, Chlorrubidium und den Gehalt an Bromverbindungen zu erklären.
Eine weitere, Salzlager führende Schichtengruppe ist diejenige des Oberen Buntsandsteins, der beispielsweise
bei Schönebeck mit seinem Salze eine Sole speist. In Thüringen, in noch höherem Maße aber in Süddeutschland
liefert sodann der Mittlere Muschelkalk in den in ihm enthaltenen Salzstöcken das Material zur Umwandlung der
in ihm zirkulierenden Gewässer in Solen. Die SaJzlager der Tertiärformation, die m Österreich, Ungarn, Italien
und Spanien große Bedeutung besitzen, kommen für Deutschland kaum in Betracht, da nur in dem aus Galizien
nach Oberschlesien hineinreichenden Miozän bislang solche bekannt geworden sind.
2. Sulfate. Für die Herkunft der Sulfate in den Mineralwässern darf man in allererster Reihe die zahl-
reichen Gips Vorkommnisse in Anspruch nehmen. Teils in ausgedehnten derben Lagern, teils in Schnüren,
Knollen und Adern oder einzelnen ausgeschiedenen Kristallen findet sich der Gips in einer ganzen Anzahl unserer
Sedimentärformationen. Schon das deutsche Tertiär führt, wenn auch keine zusammenhängenden, ausgedehnten
Gipslager, so doch in zahlreichen seiner Gesteine einzelne Gipskristalle, so z. B. in gewissen Tonen der miozänen
Braunkohlenformation und in dem mittelohgozänen Septarienton. Bedeutend größer wird der Gipsreichtum in den
mesozoischen Schichten ; hier sind es vor allen Dingen der Mittlere Keuper, der geradezu als Gipskeuper bezeichnet
wird, der Mittlere Muschelkalk, der Obere Buntsandstein (das Röt) und wiederum die Zechsteinformation, die zum
Teil außerordentlich ausgedehnte und mächtige Gipsmassen enthalten. Wenn der Gips auch nicht die leichte Lös-
liehkeit der Chloride besitzt, so gehört er doch immer noch zu den verhältnismäßig leicht löslichen Gesteinen, und
welche imgehem-en Massen davon im Laufe der Jahrtausende durch den Kreislauf des Wassers der Auflösung an-
heimgefallen sind, das zeigen am besten die zahlreichen Erscheinungen, welche auf das Schwinden großer Gips-
massen im Erdinnem zurückzuführen sind, nämlich das Auftreten sogenannter Residualbildungen, der bei der
Auflösung der Gipsstöcke übrigbleibenden, unlöslichen Bestandteile einerseits, imd die Erscheinung der sogenannten
Erdfälle und Gipsschlotten, die auf den Zusammenbruch der über ausgelaugten Gips- (und Salz-) Stöcken lagernden
Gebirgsmassen ziu^ckzuführen sind, andererseits.
Da vielfach in denselben Formationen, in welchen Gipslager auftreten, auch dolomitische, also an Magnesium-
karbonat reiche Gesteine sich finden, so gelangen gleichzeitig Magnesiumverbindungen in Lösung imd können
so die durch gleichzeitige Anwesenheit von Magnesium xmd Schwefelsäure gekennzeichneten Bitterwässer erzeugen.
In den Gipslagem haben wir aber nicht die einzige Ursache des Schwefelsäuregehaltes unserer Quellen zu
erblicken. Hier kommt als zweiter wichtiger Faktor die leichte Zersetzlichkeit gewisser Sulfide, nämlich des Doppelt-
schwefeleisens in Betracht, welches als Schwefelkies und Markasit in vielen, namentlich tonigen Gesteinen eine große
Verbreitung in Form von Einzelkristallen, Knollen oder selbst Lagern besitzt. Diese Verbindungen sind bei Zu-
tritt von Wasser und Sauerstoff in hohem Maße zersetzbar und liefern einerseits Eisenvitriol, andererseits freie
Schwefelsäure. Letztere vermag alsdann weiter auf die vom Wasser berührten Gesteine einzuwirken und neue
Stoffe in Lösung überzuführen. Die in manchen Quellen (Sour Spring in Canada) und vor allen Dingen in
vielen Moorschlämmen (Schmiedeberg, Prov. Sachsen) auftretende nicht gebundene Schwefelsäure dürfte im wesent-
lichen auf derartige Zersetzungsprozesse zurückzuführen sein.
3. Sulfide. Die in vielen, namentlich schwefelwasserstoffhaltigen Mineralquellen auftretenden Schwefel-
verbiadungen (Sulfide) der Alkalien haben denselben Ursprung wie die Schwefelsäure; sie entstammen zum größten
TeUe dem Gips, aus dem sie durch Einwirkung organischer Substanzen unter Verlust von Sauerstoff entstanden
sind; sie sind ihrerseits sehr leicht wieder zersetzlich.
4. Karbonate. Eine außerordentlich wichtige und weitverbreitete Gruppe der in den Mineralquellen avif-
tretenden Salze bilden die Karbonate der Alkalien, der alkalischen Erden und des Eisens.
Am leichtesten zu verstehen ist der außerordenthche Reichtum an Calciumkarbonat, das nicht nur in zahl-
reichen Mineralquellen sich findet, sondern auch in den gewöhnlichen Trinkwässern eine weite Verbreitung besitzt,
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zu ihrem Wohlgeschmacke erheblich beiträgt und wesentlich die Eigenschaft des Wassers bedingt, die wir als
„Härte" bezeichnen. Es leitet sich in einfacher imd ungezwungener Weise ab aus den in zahlreichen Sedinient-
fonnationen in ungeheuren Massen sich findenden Kalksteinen. Das Calciumkarbonat ist zwar in chemisch reinem
Wasser so gut wie nicht löslich, wohl aber m einem Wasser, welches Kohlensäure enthält. Die von der Erd-
oberfläche in die Tiefe eindringenden Gewässer führen ausnahmslos eine, wenn auch geringe Menge von Kohlen-
säure mit sich. Dieselbe entstammt entweder der Atmosphäre, aus welcher das als Regen oder Schnee nieder-
fallende Wasser sie aufnimmt, oder sie rührt her aus der Zersetzung organischer Substanzen in den obersten
Schichten der Erde. Das in den Boden eindringende Wasser nimmt beim Hindurchgehen durch die mit orga-
nischer Substanz mehr oder weniger versehenen obersten Erdschichten diese Kohlensäure in sich auf und vermag
nun, mit ihr beladen, den Kalkstein anzugreifen und ein der mitgebrachten Kohlensäure entsprechendes Quantum
Calciumkarbonat als Calciumhydrokarbonat in Lösung überzuführen. Dieses bleibt so lange im Wasser in Lösung,
bis es beim Zutagetreten mit atmosphärischer Luft in Berührung kommt und besonders bei energischer Bewegung
wieder einen Teil seines Kohlensäuregehaltes an die Atmosphäre abgibt. Bei diesem Spaltungsprozesse fällt das
unlöslich gewordene Calciumkarbonat aus und bildet die bekannten Kalktuffablagerungen, welche als Absatz zahl-
reicher Mineralquellen uns entgegentreten. Es gehören in diese Gruppe von Quellbildungen nicht nur die völlig
porösen Kalktuffe, wie sie in zahlreichen Kalkgebieten die Quellen und Bäche begleiten, sondern auch imter be-
sonderen Umständen in anderer Form ausgeschiedene Kalkmassen, die uns in Form von Erbsensteinen, Rogen-
steinen und schaligen Kalktuffen an der Mündung vieler Quellen (Karlsbad) begegnen. Die meisten Kalksteine
sind nicht rein, sondern enthalten neben dem Calciumkarbonat auch mehr oder weniger große Mengen von Magnesium-
karbonat, das in ganz analoger Weise in Lösung übergeführt wird. Besonders solche Formationen, in denen, wie
im Keuper, Mittleren Muschelkalk und Zechstein, Dolomite auftreten, liefern gewöhnlich auch magnesiumhaltige
Wässer.
5. Eisen. Außerordentlich mannigfachen Ursprungs ist der Eisengehalt der Mineralquellen. Unter den
gesteinsbildenden Mineralien sind eine große Reihe von Süikaten reich an Eisenoxydul- und Eisenoxydverbindungen
(Augit, Hornblende, Granat, Glimmer); ferner finden sich in zahlreichen Gesteinen, besonders solchen eruptiver
Herkunft, in feiner Beimengimg Partikelchen von Eisenerzen (Schwefelkies, Magneteisen, Titaneisen), und drittens finden
sich EisenverbLndimgen, zumeist in der Form von Limonit imd Brauneisenstein, in feinster Verteilung in den weitaus
meisten kalkigen und tonigen Sedimentgesteinen. Die meisten eisenhaltigen Mineralien sind der Verwitterung in
hohem Maße ausgesetzt. Das Eisen spaltet sich aus den Verbindungen ab und geht neue Verbindungen mit der
im Wasser gelösten Kohlensäure oder Schwefelsäure ein, imd so finden wir in außerordentlich zahlreichen Quellen
einen mehr oder weniger großen Eisengehalt. Selbst in den jüngsten Schichten unserer Erdrinde, in den diluvialen
und alluvialen Bildungen finden derartige Ausscheidungen von Eisensalzen in umfangreichem Maße statt. In zahl-
reichen gewöhnlichen Grundwässern sind sie enthalten, kommen mit ihnen an die Oberfläche und werden in der
Umgebung der Quellen und in den vom abfließenden Wasser benetzten Bachrmnen zum Teil unter Mitwirkung
winzig kleiner Algen (GaUioneUa ferruginea) in Gestalt eines flockigen, rötlichgelben Niederschlages wieder aus-
geschieden.
Deshalb bedürfen auch alle aus eisenhaltigen Gesteinen stammenden Trinkwässer einer Enteisenung, deshalb
macht es so große Schwierigkeiten, das in den Mineralwässern gebundene Eisen nach der Flaschenfüllung vor
dem Ausfallen zu bewahren, deshalb auch sieht man im Austrittsgebiete vieler Mineralquellen die durch ihre
Färbung kräftig in die Augen fallenden Eisenabscheidungen (Wiesbadener Kochbrunnen).
6. Mangan. Mit dem Eisen außerordentlich nahe verwandt ist das Mangan, und in den eisenhaltigen
Mineralien finden sich fast immer kleinere oder größere Mengen von Mangan mit dem Eisen vergesellschaftet,
die gleichfalls in Lösung übergeführt und außerhalb der Quelle zusammen mit dem Eisen wieder abgeschieden werden.
7. Lithium, Strontium, Baryum, Phosphate, Borsäure, Arsen. Die übrigen in den Mineralquellen
sich noch findenden Beimengungen spielen ihrer Menge nach eine untergeordnete Rolle, während sie andererseits
in bezug auf die medizinische Wirkung oftmals von großer Bedeutung sind. Dahin gehören die Phosphate, die
Salze von Lithium, Strontium, Baryum, die Arsenverbindungen und die Borsäure. Die letztere wird in den Mineral-
wässern als frei angesehen, sobald, was fast immer der FaU ist, merkliche Mengen freien Kohlendioxyds vorhanden
sind. Die sorgsame Untersuchung der Gesteine hat gelehrt, daß in vielen von ihnen von allen diesen Elementen
und sogar von noch viel selteneren, wie dem Cäsium und Rubidium, sich sehr häufig zum TeU sogar zahlenmäßig
ausdrückbare Mengen finden. So besitzt Baryum und Strontium, wenn auch in minimaler Menge, eine große Ver-
breitung, ersteres in gewissen Teilen des deutschen Buntsandsteins, letzteres in Schichten der Kreideformation und
des Muschelkalks. Auch Rubidium imd Cäsium sind spektroskopisch in vielen Gesteinen nachgewiesen, in denen
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man früher von ihrem Vorkommen keine Ahnung hatte. Die natürliche Phosphorsänre ist im wesentlichen an das
als Apatit bezeichnete Mineral geknüpft, das hauptsächlich aus Calciumphosphat besteht, und an die in vielen marinen
Gesteinen als knollenförmige Konkretionen sich findenden Phosphorite. Da diese Verbindungen dem mit Kohlensäure
beladenen Wasser gegenüber sich angreifbar erweisen, so darf es uns nicht wundernehmen, wenn die in den
Gesteinen zirkulierenden Wässer auch von diesen seltenen Mineralbestandteilen geringe Mengen auflösen und mit sich
an die Oberfläche bringen. Das Arsen kommt in der Natur zumeist an Metalle gebunden vor (Arsenkies, Fahlerz).
Daß die in manchen Quellen als wichtiger Heilfaktor angesehenen Verbindungen des Broms in den Mutter-
laugensalzen des Zechsteins enthalten sind und aus ihnen in die zirkulierenden Gewässer übergehen können, ist
bereits oben angeführt worden. Ein Jodgehalt ist stellenweise im Kieselschiefer nachgewiesen und aus ihm in
Quellen übergegangen (Ronneburg).
8. Kieselsäure. Heißes alkalihaltiges Wasser vermag zahlreiche SUikate unter Bildung löslicher Kieselsäure
zu zersetzen. Bei der Abkühlung des Wassers scheidet sich diese ab, und es entstehen so bereits im Quellschachte,
besonders aber um die Mündung der Quelle herum mächtige Ablagerungen von Kieselsinter, dessen phantastisch
geformte Terrassen, Kaskaden, Quellbecken und kraterartige Gebilde in den an vulkanischen Quellen reichen
Geysirgebieten Islands und Nordamerikas die Bewunderung der Besucher erregen.
b) Gasförmige Bestandteile.
Von den in den Quellen enthaltenen flüchtigen Bestandteilen, der Kohlensäure, dem Schwefelwasserstoff, den
Kohlenwasserstoffen, dem Wasserstoff und dem Stickstoff, darf man bezüglich des Stickstoffes wohl annehmen, daß
er der atmosphärischen Luft entstammt und aus ihr vom Wasser absorbiert ist. Auch die freie Kohlensäure,
die in vielen Mineralquellen in geringfügigen Mengen sich findet, ist, wie wir schon oben gesehen haben, auf den
Kohlensäuregehalt der atmosphärischen Luft und auf die in den obersten Bodenschichten durch Zersetzung organischer
Substanzen sich bildende Kohlensäure zurückzuführen. Dagegen entstammen die Kohlensäuremassen, welche in
unseren Säuerlingen einen der wichtigsten Bestandteile bUden, sehr wahrscheinlich ganz ausschließlich dem Erd-
innern und sind demnach als vulkanisch (juvenil) zu bezeichnen. Wenn die Periode des aktiven Vulkanismus in
einem Gebiete vorüber ist, so stellen sich als Nachwirkungen noch durch viele Jahrtausende hindurch Ausströmungen
von Gasen ein, unter denen die Kohlensäure und der Schwefelwasserstoff eine außerordentlich bedeutsame RoUe
.spielen. Wohin wir auf Erden unseren Blick richten, sehen wir in den Gebieten, in denen die gewaltigen Basalt-
eruptionen der Tertiärzeit erfolgten, noch heute allenthalben Kohlensäure, zum Teil in gasförmiger Gestalt (Brohltal)
oder mit Wasser gemischt imd zum Teil von ihm absorbiert (ebenda und an zahlreichen anderen Punkten der
Eifel, des Westerwaldes und Vogelsberges) zutage treten, und das Gleiche ist der Fall mit dem Schwefelwasserstoff.
Diese mit den Namen „Solfataren" (Schwefelwasserstoffexhalationen) und „Mofetten" (Kohlensäureausströmungen)
bezeichneten Erscheinungen sehen wir überall an den gegenwärtigen oder erst in jüngster Vergangenheit erloschenen
Vulkanismus geknüpft. So lang nach menschlichen Begriffen auch die Dauer dieser Nachwirkung ist, so sind diese
Gasexhalationen doch nur vorübergehende Erscheinungen in der Geschichte unserer Erde, und wie von den
vulkanischen Ereignissen der paläozoischen und der mesozoischen Zeit heute nirgends mehr sich derartige Nach-
wirkungen bemerklich machen, ebenso müssen wir auch annehmen, daß die heute noch vorhandenen Aus-
strömungen von Kohlensäure und Schwefelwasserstoff mehr und mehr zurückgehen und verschwinden werden, um in
anderen Gebieten neu aufzutreten. Wohl hat man Versuche gemacht, das Ausströmen der vielfach ganz imgeheuren
Mengen von Kohlensäure durch chemische Prozesse in den oberhalb der vulkanischen Herde gelegenen, erstarrten
Erdschichten zu erklären. Durch Einwirkung von aus zersetzten Schwefelkiesen stammender Schwefelsäure auf
Kalkstein soll sie erzeugt werden, oder durch Vorgänge, welche an der oberen Grenze des vulkanischen Erdinnem
in der Art sich abspielen, daß Kalksteine durch die große Hitze einen natürlichen Zersetzungsprozeß erfahren, durch
welchen Kohlensätu'e in Freiheit gesetzt wird; aber alle diese Erklärungsversuche erscheinen bei genauerer Be-
trachtung als wenig wahrscheinlich, und wir werden am besten tun, diese gewaltigen Gasmengen als direkte Aus-
scheidungen aus dem im Entgasungsprozesse begriffenen vulkanischen Magma aufzufassen.
III. Die Temperatur der warmen Quellen.
Vor einem näheren Eingehen auf die Frage nach der Ursache der erhöhten Temperatur von Quellen ist
es erforderlich, den Begriff „warme Quelle" etwas genauer zu definieren.
Nach geologischer Auffassimg ist als eine „Therme" jede Quelle zu bezeichnen, deren Temperatur höher ist
als die mittlere Jahrestemperatur des betreffenden Gebietes. Mit der mittleren Jahrestemperatur ist in den meisten
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Gr^enden identisch eine Bodentemperatur in der Tiefe von 20 — 30 m unter der Erdoberfläche. Infolgedessen ist
der geologische Begriff „Therme" abhängig von dem Jahresmittel der Temperatur des betreffenden Gebietes, und
swar in so weitem Umfange, daß in Polargebieten mit einer mittleren Temperatur von 0° ein Wasser als Thermo
zu bezeichnen ist, welches eine konstante Wärme von 1° besitzt, während in Äquatorialgebieten Quellen von 22°
noch nicht warme Quellen genannt werden können, sobald die mittlere Jahrestemperatur diesen Betrag noch übersteigt.
Wesentlich anders ist die Auffassung des Begriffs „Warme Quelle" in der Balneologie. Hier hat man sich
daran gewöhnt, nur solche Quellen als warm zu bezeichnen, welche dem Gemeingefühle diesen Eindruck erwecken.
Für die Zwecke des vorliegenden Werkes war es notwendig, diese zu allgemeine Fassung des Begriffes der balneo-
logischen Thermen genauer zu präzisieren, und es wurde beschlossen, alle Quellen, deren Temperatur 20° übersteigt,
als „warme Quellen" zu bezeichnen. Da in diesem Werke nur die Mineralquellen Deutschlands Berücksichtigung
finden, so sind die aus dieser Begriffsbestimmung sich für Polar- oder Tropengebiete etwa ergebenden Anomalien
belanglos.
Die meisten Trinkwasserquellen, welche unserem Boden entfließen, stammen aus solchen Tiefen, in denen
die mittlere Jahrestemperatur zugleich diejenige des durchflossenen Gesteins ist, und sie treten infolgedessen mit im
Sommer und Winter gleichbleibender, je nach der örtlichen Lage zwischen 7 imd 9° schwankender Temperatur
zutage. Beobachtet man an einer Quelle, daß sie erheblichen Schwankungen ausgesetzt ist, daß sie zur Winterszeit
imd im Frühjahre sehr niedrige, im Spätsommer imd im Herbste dagegen hohe Temperaturen besitzt, so darf man
annehmen, daß sie einer Bodenschicht entstammt, welche noch durch die Bestrahlung der Sonne und die jahres-
zeitlichen Schwankungen in ihrer Temperatur stark beeinflußt wird. Grund wässer, die sich in Tiefen von 3 — 4 m
unter der Erdoberfläche bewegen, können in ihren Temperaturen Schwankungen von jährlich mehr als 10° besitzen.
Naturgemäß wird die höchste auf diese Weise erreichbare Quellen temperatur noch nicht genügen, um eine warme
Quelle im oben festgelegten Sinne zu erzeugen. Die Sonne kann also als Wärmespender für unsere Thermen in
keiner Weise in Frage kommen. Wir kennen vielmehr drei andere Ursachen, durch welche eine erhöhte Temperatur
des Wassers eine Erklärung findet.
a) Die erste Ursache kann eine durch chemische Umsetzungsvorgänge erzeugte, den Gesteinen mitgeteilte
imd von ihnen auf das Wasser übertragene Temperaturerhöhung sein. Es ist bekannt, daß viele chemische Vorgänge,
namentlich Oxydations- und Hydratbildungsprozesse, mit dem Freiwerden erheblicher Wärmemengen verbunden sind.
Es ist aber nicht wahrscheinlich, daß diese Vorgänge in den oberen Teilen der Erdrinde in solchem Umfange statt-
haben, daß sie einen nennenswerten Beitrag zur Temperaturerhöhung des unterirdisch zirkulierenden Wassers zu liefern
vermöchten. Zu diesen wärmeerzeugenden Vorgängen gehören auch die im Gebiete der Braun- und Steinkohlen-
formation gelegentlich auftretenden unterirdischen Flözbrände, durch die naturgemäß eine starke lokale Temperatur-
erhöhung herbeigeführt wird, die selbstverständlich auch die in der Nähe solcher brennenden Gebirgsteüe zirkulierenden
Wässer beeinflußt
b) Eine außerordentlich viel wichtigere Ursache erhöhter Quellentemperatur haben wir in denjenigen Wärme-
mengen zu erblicken, welche uns, je tiefer wü* uns in das Erdinnere hineinbewegen, in um so höherem Maße als eine
der Erdkruste innewohnende Eigenschaft begegnen. Beim Abteufen von Schächten, beim Bergbaubetriebe, beim
Durchbohren großer Gebirgsstöcke, wie der Alpen, mittels Tunnels imd bei der Niederbringung von tiefen Bohrlöchern
hat man die Beobachtung gemacht, daß die Temperatur von der Erdoberfläche nach dem Innern zu eine nicht
überall gleiche, aber im allgemeinen gleichmäßige Zunahme erfährt Man bezeichnet die senkrechte Strecke im Gestein,
innerhalb deren von oben nach unten die Temperatur um 1° zunimmt, als die geothermische Tiefenstufe des Ortes;
im Mittel einer großen Anzahl von Beobachtungen ergibt sich diese zu etwa 30 m, so daß wir also in einer Tiefe
von 3 km unter der Erdoberfläche bereits eine Gesteinstemperatur finden, welche dem darin zirkulierenden Wasser
eine Wärme von 100° verleiht. Kommen nun auf einem der verschiedenen Wege, die wir im nächsten Abschnitte
kennen lernen werden, die Grundwässer von der Oberfläche her auf durchlässigen geneigten Schichten oder Klüften
in große Tiefen, so nehmen sie die Temperatur des daselbst befindlichen Gesteins, bzw. der entsprechenden geo-
thermischen Tiefenstufe an, und wenn sie auf einem möglichst raschen Wege wieder die Oberfläche erreichen können,
so ist der Wärmeverlust während dieses Aufstieges in den meisten Fällen kein vollständiger, so daß das betreffende
Wasser mit einer die Temperatur gewöhnlicher Quellen mehr oder weniger überschreitenden Temperatur an die Ober-
fläche gelangt
Dieses einfach beim Durchstreichen geothermisch erwärmter Gesteinsschichten sich erhitzende Grundwasser
wird demnach um so höhere Temperaturen annehmen,
1. je tiefer es sich von der Erdoberfläche entfernt,
2. je kleiner die geothermische Tiefenstufe des Gebietes ist,
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3. je rascher die aufsteigende Bewegung bis zur Oberfläclie sich, vollzieht,
4. ein je schlechterer Wärmeleiter das bei dieser Aufwärtsbewegung passierte Gestein ist.
c) Die wichtigste Ursache aber für die Temperatur der warmen Mineralquellen liegt in großer Tiefe des Erd-
innem und ist zurückzuführen auf die noch im Glutflusse befindlichen vulkanischen Massen daselbst.
Wir haben bei der Besprechung der Herkunft des Wassers gesehen, daß eine große Menge desselben dauernd
aus den vulkanischen Tiefen der Erde zur Oberfläche emporsteigt. Dieses Emporsteigen aber kann in den tieferen
Schichten sich im allgemeinen nur in Dampfform vollziehen. In höheren Schichten werden die Wasserdämpfe
kondensiert imd gelangen, getragen und gestoßen von dem fortgesetzt nachdrängenden Ersätze aus der Tiefe,
schließlich an die Oberfläche mit Temperaturen, die unter Umständen (wenn auch bei uns in Deutschland heute
nicht mehr vorkommend) den Siedepunkt erreichen oder ihm doch sehr nahe liegen. Die Abkühlung, welche diese
vulkanischen Wässer auf ihrem Wege erfahren, und die Temperatur, mit welcher sie an die Oberfläche treten, sind
von einer ganzen Reihe von Faktoren abhängig:
1. von der Geschwindigkeit, mit welcher das Wasser aus der Tiefe sich emporbewegt, also mit anderen
Worten von der Menge und Stoßkraft der treibenden und vorwärts drängenden Wasserdämpfe;
2. von der Gestalt der Wege, die es passiert (Quellröhren mit kreisförmigem Querschnitte erhalten die Tem-
peratur des Wassers besser auf der Höhe als enge Spalten mit langausgedehnten abkühlend wirkenden Wänden);
3. davon, ob das heiße Wasser unvermischt an die Oberfläche gelangt, oder ob es auf seinem Wege weniger
warme Grundwassermengen antrifft und diu-ch Vermischung mit ihnen an Wärme einbüßt.
rv. Die Ursachen des Zutagetretens der Mineralquellen.
Wenn wir die physikalischen Vorgänge betrachten, durch welche das Wasser aus der Erde wieder an ihre
Oberfläche gebracht wird, so erkennen wir drei dabei wirksame Faktoren, nämlich
1. die Schwere,
2. den hydrostatischen Druck,
3. den durch Gas vermittelten Auftrieb.
1. Die Schwere. Alle in den oberen Erdschichten zirkidierenden Wässer folgen dem Gesetze der Schwere
insofern, als sie bestrebt sind, von höher gelegenen Gebieten tieferen zuzufließen. Ist die Neigung der Erdoberfläche
nun größer als diejenige der Schicht, in welcher das Wasser sich abwärts bewegt, imd kommt diese mit der Erd-
oberfläche zum Schnitt, so treten die Grundwässer als Quellen zutage. Dieser Mechanismus ist außerordentlich
verbreitet bei den gewöhnlichen Quellen, spielt aber bei den Mineralquellen eine verhältnismäßig untergeordnete
RoUe. Eine Bereicherung des Wassers mit Salzen und Gasen kann auf diesen meist kurzen Wegen nur dann
erfolgen, wenn die von ihm durchwanderten Gesteine leicht lösliche Substanzen enthalten. Wenn beispielsweise
das Grundwasser klüftige Dolomite mit Gipseinlagerungen durchwandert oder dolomitische Gipsmergel durchzieht,
so kann es sich mit Sulfaten des Calciums und Magnesiums bereichem und als Bitterwasser zutage treten. Eine
zweite Gruppe von Mineralquellen, die auf diese Weise erzeugt werden, sind kalk- und eisenreiche Quellen, denn
wie wir oben gesehen haben, sind eisenhaltige Gesteine nicht nur weit verbreitet, sondern auch der Verwittenmg
und Zersetzung sehr zugeneigt, so daß fast alle Grund- und Quellwässer des nordeuropäischen Glazialgebietes einen
gewissen Eisengehalt besitzen. Häuft sich der Eisengehalt in bemerkenswerter Weise, so können solche Quellen
als Heilwässer Verwendung finden. Auch die Durchtränkung mancher Torfmoore mit Salzen und ihre Bereicherung
mit Schwefelsäure, Eisensalzen und Alaun erfolgt in vielen Fällen dadurch, daß in das vom Moore eingenommene
Becken gips-, eisenvitriol-, eisenkarbonat- und alaunhaltige Gewässer eintreten und bei der Verdunstung ihren Salz-
gehalt an das Moor abgeben.
2. Erheblich wichtiger für das Zutagetreten der Mineralquellen ist der hydrostatische Druck. Nehmen
wü- den einfachen FaU an, daß in einem muldenförmig gebauten Schichtensysteme durchlässige und undurchlässige
Lagen miteinander wechseln, so bewegen sich die in diesen Gesteinen versinkenden Wässer naturgemäß nur in
den durchlässigen Schichten, der Schwere folgend, nach unten. Sobald sie nach oben und unten von undurch-
lässigem Gestein begrenzt werden, können sie sich nicht mehr frei bewegen, sondern stehen unter dem Drucke
der darüberliegenden Wassersäule und müssen wie in kommunizierenden Röhren sich, den Biegungen und Windungen
der Schichten entsprechend, bald aufwärts, bald abwärts bewegen. Wird ein solches Schichtensystem von der Erosion
angeschnitten, so werden in den tieferen Teilen des Geländes, da, wo solche Druckwasser führende, durchlässige
Schichten zutage treten, die Wässer sich als sprudelnde QueUe ergießen. Wenn die tieferen TeUe einer solchen
Mulde durch Bohrungen angeschnitten werden, so wird das Bohrrohr sich bis zu einer dem hydrostatischen Drucke
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entsprechenden Höhe mit Wasser füllen. In vielen Fällen reicht dieser Druck aus, um das "Wasser hoch über die
Erdoberfläche emporsteigen zu lassen. Es ist aber durchaus nicht nötig, daß ein muldenförmiger Bau der Schichten
vorliegt: auch die in Form einer Flexur (knieförmige Abbiegung) gebauten Gebirge besitzen naturgemäß die gleiche
Eigenschaft, auch sie vermögen sowohl natürliche Quellen zutage treten zu lassen, als auch aus Bohrlöchern Wasser
bis über die Oberfläche zu führen.
Noch viel häufiger ist der Fall, daß auf geneigten Schichten das Wasser in die Tiefe wandert und seinen
Weg so lange fortsetzt, bis das Schichtensystem durch eine Verwerfungslinie abgeschnitten wird, oder bis undurch-
lässige Eruptivgesteine es seitlich begrenzen. In solchen Fällen dienen die Spalten oder die Grenze des undurch-
lässigen Gesteins als anderer Schenkel der kommunizierenden Röhren, durch den das Was.ser dann unter Zurück-
legung eines viel kürzeren Weges und in viel kürzerer Zeit, als es zu seinem Absinken gebraucht hat, wieder an
die Erdoberfläche gelangen kann. Durch einen solchen Aufbau der Schichten sind auch eine sehr große Anzahl
von Mineralquellen zu erklären. Naturgemäß hängt der Grad und die Art der Mineralisierung auch wieder durch-
aus ab von der Beschaffenheit der vom Wasser durchwanderten Gesteine. Reine Quarzsandsteine, Tonschiefer,
Gneise und andere kristallinische Gesteine bieten dem Wasser verhältnismäßig wenig Gelegenheit, mineralische
Substanzen in größerer Menge in sich aufzunehmen. Werden dagegen Kalksteine, Mergel, tonige Sandsteine, Gipse
und Dolomite passiert, oder gar salzführende Schichten durchwandert, so erfolgt eine Aufnahme sehr großer Mengen
von mineralischen Substanzen. Die Temperatur solcher Quellen ist naturgemäß abhängig einerseits von der Tiefe,
bis zu welcher das Wasser auf dem absteigenden Aste in die, wie wir gesehen haben, nach der Tiefe zu immer
wärmer werdende Erde hinabsinkt, anderseits von dem Querschnitte der Spalte, auf welcher es wieder zutage strebt.
Die Zerlegung der Erdrinde durch Spalten in einzelne gegeneinander bewegliche Schollen ist für die Entstehung
von Mineralquellen von größter Bedeutung. Der Zusammenhang zwischen dem Reichtum an Mineralquellen und
dem häufigen Auftreten von Erdbeben, die gleichfalls zum größten Teile an spaltenreiche Gebiete geknüpft sind,
in einem und demselben Gebiete ist dafür der beste Beweis. Diese Spalten kommunizieren miteinander in vielen
Fällen über weitausgedehnte Gebiete hin und ermöglichen eine seitliche Bewegung des Wassers, durch die es
erklärlich wird, daß z. B. Solquellen, die unzweifelhaft den Salzen des Zechsteins ihre Entstehung verdanken, in
älteren Gesteinen, die keinesfalls von dieser Formation und deren Salzschätzen mehr unterlagert sein können, zutage
treten. Hier erfolgt die Sättigung des Wassers innerhalb des Verbreitungsgebietes der Zechsteinformation, aber die
Sole bewegt sich alsdann oft meilenweit in den Spaltenfugen seitwärts und gelangt oft erst nach langer Wanderung
außerhalb des Zechsteingebietes wieder an die Oberfläche. So erklärt sich beispielsweise das Auftreten der Sole
in den Melaphyren von Kreuznach, in dem Porphyr von Sennewitz bei Halle, im Karbon Westfalens, in den
silurischen Quarziten von Gommem bei Magdeburg, in den devonischen Gesteinen des Taunus, im Stringocephalen-
kalk von Nauheim, alles Gesteine, die ein höheres geologisches Alter besitzen als der Zechstein selbst Anderseits
gestatten die Spalten den Salzlösungen den Übertritt in jüngere Gresteine, z. B. in die Kreideschichten bei Oeynhausen
und in der Münsterschen Bucht, in den Buntsandstein bei Kissingen und selbst in die jüngsten Tertiär- und
Diluvialgesteine des norddeutschen Flachlandes (Swinemünde, Dievenow, Kolberg).
3. Die bisher genannten Fälle betreffen ausschließlich solche Wässer, welche nach den oben gemachten Aus-
führungen als Grundwässer zu bezeichnen sind, also sich seit alters her in dem Kreislaufe zwischen Atmosphäre,
Greosphäre und Hydrosphäre bewegen. Dagegen kommt die dritte Kraft, welche wir oben als Ursache des Zutage-
tretens von Quellen anführten, die Auftriebkraft der Gase, fast nur den Quellen vulkanischen Ursprungs zu,
nämlich aUen denen, bei welchen Wasserdampf und Kohlensäure die Stoß Wirkung ausüben. Nur das dritte hier
noch in Betracht kommende Gas, Kohlenwasserstoffe, kann sowohl vulkanischen Ursprungs sein, als auch in der
erkalteten Erdrinde seinen Ursprung haben.
Betrachten wir zunächst die mechanische Seite des Quellenauftriebes durch stoßende Gase. Die durch Ent-
gasung der vulkanischen Magmen frei werdenden Wasserdämpfe bewegen sich zunächst in Gasform in den Spalten,
durch welche die vulkanischen Herde mit der Erdoberfläche in Verbindung stehen, aufwärts, und zwar so lange,
bis der Druck und die Temperatm-verhältnisse eine Kondensation des Wasserdampfes zu flüssigem Wasser gestatten.
Dieses flüssige, weit über 100° heiße Wasser würde naturgemäß wieder, der Schwere folgend, sich auf der Spalte
abwärts bewegen und seinem Ausgangspunkte wieder zustreben, wenn es nicht durch die immerfort nachströmenden
Dampf- und Gasmassen daran verhindert würde. Wenn wir eine Selterswasserflasche öffnen, so sehen wir, daß
durch die in der Flasche sich entwickelnden Gase eine gewisse Menge von Wasser mit großer Gewalt aus dem
Flaschenhalse herausgetrieben wird. In derselben Weise vollzieht sich die Aufwärtsbewegung des Wassers in den
Spalten unter der Einwirkung der nachdringenden Wasserdämpfe oder der Kohlensäure, nur mit dem Unterschiede,
daß die Wirkungen hier unendlich viel großartiger sind, und daß bedeutende Wassersäulen Tausende von Metern
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emporgehoben werden können. Allmählich gelangen die Wasserdämpfe vollständig zur Kondensation, aber die
stoßende Kraft der von unten her nachdrängenden Wasserdämpfe wirkt natürlich immer weiter, stellenweise noch
unterstützt von der im Wasser enthaltenen Kohlensäiu-e. Wir sehen die Wirkungen der letzteren da, wo durch
Bohrungen Kohlensäure führende Spalten angeschlagen werden. Sind die Spalten wasserfrei, so entströmt die Kohlen-
säure mit ungeheurer Gewalt und mit einem viele Atmosphären betragenden Drucke der Mündimg der Bohrlöcher.
Haben von der Seite her Grundwässer zu der Spalte Zutritt gefunden, so werden sie mit derselben Gewalt empor-
gerissen, und mit lautem Getöse entsteigen stoßweise mächtige Wasserfontänen, mit Kohlensäure untermischt, der
Röhre. Diese, in gewissem Sinne künstlichen Kohlensäurequellen (Brohltal, Sondra) bilden eine vollkommene Ana-
logie zu den natürhchen Säuerlingen. Die bei der Entgasung der vulkanischen Magmen frei werdenden Gase
sind aber nicht ausschließlich Kohlensäure und Wasserdampf, sondern es treten dazu auch, um von unter-
geordneten Gasen (Borsäure, Fluorwasserstoff u. a.) zu schweigen, vor allen Dingen noch Salzsäure und Schwefelwasser-
stoff. Beide werden bei der Kondensation des Dampfes vom Wasser aufgenommen und vermögen nun ihrerseits und
■ in Verbindung mit der Kohlensäure in außerordentlich energischer Weise selbst auf sehr widerstandsfähige Gesteine
einzuwirken. Es vollzieht sich in den feldspatreichen Gesteinen der Erde, die von solchen sauren, heißen Wässern
passiert werden, ein Umsetzungsprozeß der Feldspate, als dessen Endergebnis wir gelöste Alkalien, alkalische Erden
und Eisenverbindungen sowie gelöste Kieselsäure erkennen, während als Rückstand ein Gemenge von Quarz und
wasserhaltigem Aluminiumsilikat, dem Kaolin, übrigbleibt. Die primären Kaolinlagerstätten unserer Erde sind
wahrscheinlich zum größten Teile nichts anderes als stumme Zeugen einer ehemals in ihrem Verbreitungsgebiete
vorhanden gewesenen energischen Tätigkeit heißer vulkanischer Quellen. Die Salze, welche von solchen heißen
Quellen zutage gefördert werden, bleiben auch an der Oberfläche zunächst in gelöster Form in ihnen enthalten,
während die Kieselsäure schon bei mäßiger Abkühlung nicht mehr gelöst bleibt, sondern sich als Kieselsinter abscheidet.
Wie bereits bemerkt, können auch Kohlenwasserstoffe aus den vulkanischen Tiefen empordringen. Ihre Ent-
stehung ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, daß im Magma Verbindungen von Kohlenstoff und Metallen
von der Art der Karbide vorhanden sind, die bei der Berührung mit Wasser sich unter Bildung von Kohlenwasser-
stoffen zersetzen. Die weitaus größere Menge derjenigen Quellen aber, die durch die Stoßkraft von gasförmigen
Kohlenwasserstoffen an die Erdoberfläche geführt werden, verdankt dieses Gas wenigstens unmittelbar nicht den
vulkanischen Tiefen der Erde, sondern den in zahlreichen Formationen, vom Silur bis zu den jungen Tertiär-
bUdimgen sich findenden Kohlenwasserstoffen von der Art des Petroleums und der Naphtha. Zu dieser Art der
Quellen gehört beispielsweise der brennende Geysir von Kane in Pennsylvanien, ferner die durch Kohlenwasserstoffe
erzeugten Schlammvulkane der Naphthagebiete bei Baku und Kertsch.
V. Beziehungen zwischen Mineral- und Grundwasser.
Wohl nur wenige Mineralquellen würden mit dem ihnen eigentümlichen Mineralgehalte die Oberfläche erreichen,
wenn die Natur sie nicht in den Stand gesetzt hätte, sich selbst gegen das seitliche Zufliessen von Grundwasser
mehr oder weniger vollkommen zu schützen. Bei der außerordentlichen Verbreitung, welche bis zu gewissen
Tiefen der Erde das Grundwasser vornehmlich in allen klüftigen Gesteinen und in den großen Verwerfungsspalten
■ besitzt, würde es in den meisten Fällen die aufsteigenden Mineralwässer im höchsten Maße verdünnen und ent-
werten. Daß in der Tat viele Mineralquellen solche Zuflüsse von Grundwasser erhalten, geht aus den Schwankungen
ihrer Wassermenge und Zusammensetzung auf das deutlichste hervor und ist an und für sich durchaus kein Grund,
sie als mindenvertig zu betrachten. Anderseits aber sehen wir viele Quellen mit einer so auffälligen Gleichmäßigkeit
der Temperatur, der Ergiebigkeit, des Gasgehaltes und der chemischen Zusammensetzung die Oberfläche erreichen,
daß jeglicher Zufluß gewöhnlichen Grundwassers bei Omen ausgeschlossen sein muß. Man beobachtet sogar, beispiels-
weise in Neuseeland und Island, daß siedende Quellen inmitten eines Flusses mit eisigem Wasser oder im Meere,
oder mineralische Quellen wie bei Ems im Bette des Flusses zutage treten. Alle diese eigentümlichen Erscheinungen
erklären sich aus der chemischen Zusammensetzung des Mineralwassers, die es der Quelle ermöglicht, den Kanal,
auf welchem sie aus der Tiefe zur Oberfläche emporsteigt, selbsttätig zu dichten und damit den Zutritt des Gnmd-
wassers zu verhindern.
Wir haben schon oben gesehen, daß das Calciumhydrokarbonat unter Abspaltung der Hälfte der Kohlensäure
unlöslich wird. Eine solche Abscheidung braucht nicht erst über Tage zu erfolgen, sondern kann auch schon in
gewisser Entfernung vom Austrittspunkte der Quelle in der Erde eintreten. Das sich abscheidende Calciumkarbonat
schlägt sich alsdann auf den Wandimgen des Quellkanals nieder und überzieht dieselben unter gleichzeitiger Ver-
kittung der einzelnen Gesteinstrümmer mit einer undurchlässigen Kalksinterschicht. In ganz ähnlieher Weise kann
— xxvm —
auch das Eisenhydrokarbonat ausgefällt werden, und es entstehen dann gewissermaßen natürliche Verrohrungen der
QueUröhre mit Brauneisenstein. Das wichtigste Dichtungsmittel für viele Quellen und insbesondere für die Thermen
bildet die Kieselsäure. Wir wir oben gesehen haben, ist dieselbe in heißem alkalischen Wasser löslich, aber ihre
Löslichkeit vermindert sich mit der abnehmenden Temperatur. Infolgedessen fällt schon, wenn das Wasser sich
bei abnehmendem Drucke bis auf 100° abgekühlt hat, ein Teil der Kieselsäure aus, und diese Abscheidung dauert
fort bis zum Erreichen der Quellmündung und darüber hinaus. So entsteht tief in der Erde eine richtige Ab-
dichtung der Quelle mit Kieselsinter, und so erklärt sich nicht nur die erfolgreiche Absperrung des Grundwassers,
sondern auch der Umstand, daß gewöhnliches Wasser und Mineralwasser, unmittelbar nebeneinander, unvermischt
der Erde entspringen. Es erklärt sich ferner daraus, daß hart nebeneinander mehrere Mineralquellen mit ver-
schiedener Temperatur und Zusammensetzung zutage treten ; die einzelnen Wasserstränge haben verschiedene Gebirgs-
schichten durchwandert, dabei verschiedenartige Mineralien in Lösung übergeführt und ihre Kanäle gegeneinander
abgedichtet. Es ist deshalb einleuchtend, daß alle Eingriffe in den außerordentlich zarten und empfindlichen
Mechanismus der Mineralquellen mit größter Überlegung und imter Berücksichtigung aller dieser Möglichkeiten
ins Werk gesetzt werden müssen, wenn man nicht die Ergiebigkeit und die Gleichmäßigkeit der Zusammensetzung
der Quelle gefährden wUl.
Anhang: a) Über die Fassung von Mineralquellen.
Von A. Scherrer,
Ingenieur in Ems.
Jede Mineralquelle ist ein Individuum für sich: im Entstehen, im Hervortreten aus dem Gebirgsinnem, im
Verhalten beim Austritt an die Erdoberfläche, in der Verwendung zu Trink- und Badekuren, in der Behandlung
als Versandwasser und ebenso auch in den Maßnahmen, welche für eine Fassung der Quelle erforderlich sind.i)
Die jetzt vorhandenen Quellen sind teils natürliche Ausflüsse, die einer besonderen Fassung nicht
bedurften, teils sind sie bereits mit künstlichen Fassungen versehen. Entweder sind die Mineralquellen da gefaßt, wo
Mineralwasser sich an der Erdoberfläche bemerkbar machte, oder sie sind durch Bohren oder Schürfen erschlossen
worden. Der Zweck einer Fassung ist, das Benutzen der Quelle mittels Schöpfens usw. zu erleichtern, den Ausfluß
des Wassers vor Beschädigung, Vermischung mit Grund- und Oberflächenwasser und Verunreinigung zu schützen
und gegebenenfalls die Menge des ausfließenden Wassers zu steigern. Wenn z. B. schon vor über 2000 Jahren
die Römer in einzelnen ihrer deutschen Niederlassungen viele Meter tiefe Schächte gegraben haben, um Mineral-
quellen zu fassen, so waren auch diese Quellen, wie heute noch, an der Erdoberfläche kenntlich, und die Römer
haben die tiefen Schächte nur deshalb gegraben (z. B. in Bertrich a. d. Mosel), um das reine Mineralwasser in
eine geschlossene Röhre zu bekommen und unvermischt durch das darüberliegende Grundwasser hindurchzuführen.
Ob man beim Aufsuchen von Mineralquellen schürfen oder bohren soU, hängt von verschiedenen Umständen
ab. Die Schürfung hat den großen Vorteil, daß man alle Vorgänge in ihren Einzelheiten beobachten kann. Beim
Bohren ist der Erfolg von Zufälligkeiten abhängig. Hierbei sind zunächst die Alluvial- und Diluvialschichten zu
durchteufen, bevor man auf den festen Felsen anlangt. Die Felsenschichten haben eine mehr oder weniger ge-
neigte Lage; je nachdem die einzelnen Schichten hart oder weich sind, weicht der Bohrer aus, das Bohrloch wird
somit nicht gerade, sondern zickzackförmig. Wenn dann in einer Tiefe von vielleicht mehreren hundert Metern
die reine Mineralquelle mit dem Bohrloch auch erschlossen wurde, so sind die in den durchsunkenen , hängenden
Schichten zirkidierenden gewöhnlichen Wässer im Bohrloch zusammendrainiert und vermischt mit dem Mineralwasser.
Durch eine sogenannte Verrohrung, d. h. durch das Hineinsenken einer möglichst an die Bohrlochwandungen an-
liegenden Röhre von entsprechend widerstandsfähigem Material, welche bis auf die Mineralquelle hinunterreicht, ver-
sucht man die gewöhnlichen Wässer vom Mineralwasser abzuhalten. Weil das Bohrloch jedoch eine Zickzacklinie
beschreibt, kann nur eine bedeutend engere Röhre eingeführt werden, als der Durchmesser des Bohrloches beträgt,
und es entsteht dadurch ein Ringkanal zwischen Verrohrung und Bohrloch, der, mit Sand ausgefüllt, der Vermischung
') A. Scherrer sen., „Mechanismus der Quellenbildung und die Biliner Mineralquellen"; Vortrag, gehalten auf der Haupt-
versammlimg des Vereins der Kurorte und Mineralquelleninteressenten usw. in Kissingen. Balneol. Ztg. 1905 8. 113.
A. Scherrer jun., „Über moderne Quellfassungen". Balneol. Ztg. 1905 S. 65.
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der verscWedenen Wässer einen gewissen Widerstand entgegensetzt. Eine vollständige Trennung der Wässer, wie dies
bei der Schürfung ermöglicht ist, kommt nicht zustande. Anderseits bietet die Bohrung allerdings den Vorteil, daß
dabei Quellen aus einer Tiefe aufgeschlossen werden können, welche mit einer Schürfung nicht zu erreichen wären.
Die Neufassung einer Mineralquelle kann aus verschiedenen Gründen notwendig werden, so z. B. wenn
Schwankungen in der Zusammensetzung des Wassers oder im Ertrag der betreffenden Quelle in verschiedener
Jahreszeit oder bei verschiedener Witterung vorhanden sind. Derartige Schwankungen weisen in der Kegel auf
mangelhafte Abdichtung gegen das Grundwasser hin. Bei trockener Jahreszeit tritt in solchen Fällen Mineralwasser
in das Grundwasser über; bei atmosphärischen Niederschlägen und damit steigendem Grundwasser wird gewöhn-
liches Wasser im Erdinnern dem Mineralwasser sich beimischen können.
Entsteigen in der Umgebung einer Mineralquelle dem Boden Dampf- oder Gasblasen, so ist dies ein Beweis,
daß außerhalb der Fassung warmes oder gashaltiges Wasser den Untergrund durchdringt. Bei einem gashaltigen
Wasser verraten also die aufsteigenden Gasblasen die Kichtung, aus welcher die Quelle herkommt.
Angenommen, es werde zum Zweck der Neufassung einer Quelle eine Grube aufgeworfen um den Quell-
austritt herum, bis auf der ganzen Sohle der Grube Wasser erscheint, und es steigen an einzelnen Stellen in der
Grube Gasblasen auf, so ist die Quelle in der Tiefe da zu suchen, wo die Gasblasen erscheinen, und dabei wird
sich bald herausstellen, ob diese Blasen auf einer Linie erscheinen, das Mineralwasser demnach aus einer Schicht-
fuge oder aus einem RIß des Gebirges emporquillt, oder nach allen Richtungen zerstreut das Felsengebirge ver-
läßt, ob die Fassungsgrube demnach eine längliche oder mehr runde Form größeren oder kleineren Umfanges an-
zunehmen hat.
Mineralquellen, welche kein freies Gas enthalten, muß man mit HiKe des Thermometers oder durch Be-
stimmimg der gelösten festen Bestandteile verfolgen. Entfernt man z. B. eine alte Fassung, und es treten in der
hierdurch entstehenden Grube oder dem dabei entstehenden Graben verschiedenartige Wässer zutage, so kann man
durch Titration binnen weniger Mmuten feststellen, welcher Zufluß der gehaltreichste ist und welchem daher nach-
gegraben werden muß. Ähnlich verhält es sich mit der Temperatur. Eine wenn auch niur um wenige zehntel
oder hundertstel Grad höhere Temperatur gegenüber gewöhnlichem Wasser zeigt ein Entströmen des Wassers aus
tieferen Schichten der Erde an.
Um eine rationelle Fassung einer Mineralquelle bewerkstelligen zu können, ist vor allen Dingen eine Basis
im Gebirgsinnern aufzusuchen, auf der man eine Dichtung anbringen kann. Die beste Basis bilden natürlich
Felsen, jedoch auch diese können so vom Mineralwasser zersetzt sein, daß eine vollständige Abdichtung nicht her-
zustellen ist. Von den Römern hergestellte Fassungen, die mehrfach aufgedeckt wurden, haben jeweils darin be-
standen, daß über die Quellaustritte eine große Steinplatte auf die vorher entsprechend hergerichtete Felsenoberfläche
gelegt wurde. In die Steinplatte wurde ein rundes Loch gemeißelt, und am Rande der Steinplatte wurden zwischen
diese und die Felsenoberfläche genau eingepaßte Holzkeüchen, eines dicht an das andere, getrieben, bis das Wasser
zwischen Felsen und Platte nicht mehr austreten, sondern durch das Loch in der Platte aufsteigen mußte. In
dieses Loch sind nachher metallene oder hölzerne Steigröhren eingeschlagen worden, um das Wasser nach oben zu
führen. Je nach der Eigenschaft des Wassers, derjenigen der Felsen und derjenigen der Steinplatte hat eine derartige
Fassung kürzere oder längere Zeit vorgehalten, i)
Kohlensäurehaltige Wässer, vornehmlich Thermal wässer , haben diese Holzkeile und Holzrohre bis zu Brei
erweicht, so daß das Mineralwasser durchbrechen konnte; auch die Steinplatten sind durch das Wasser zerstört
worden. Bei Ausgrabungen wurden über 2000 Jahre alte Bleiröhren vollständig erhalten vorgefunden, da aber,
wo sie ursprünglich mit Traßmörtel eingemauert waren, vollständig zerstört. Bei Quellen anderer Zusammensetzung
sind umgekehrt die Bleiröhren im Traßmörtel erhalten und vom Erdreich umgebene zerstört worden. Ähnlich ver-
hält es sich mit dem Zinn und anderen Metallen. Ein im Krauchen von Ems gefundener Zinnbecher, der
zweifellos mehrere Jahrhunderte in einem früher unzugänglichen Felsenloch der Quelle gelegen hat, war inkrustiert,
römische Kupfermünzen bis auf ein dünnes Gerippe aufgelöst, andere daneben liegende, mit Tonschlamm bedeckte
Kupfermünzen vollständig erhalten geblieben. Bronzegegenstände, alte Schmucksachen, Münzen, die in der Vorzeit
den Quellen geopfert wurden, sind fast durchweg erhalten geblieben.
Man kann also nicht sagen, daß es ein Metall gäbe, das sich für alle MLneralquellenfassungen eigne. Um
festzustellen, welches Metall sich für eine Quellfassung am besten eignet, sind an Feilspänen der in Betracht
koramenden Metalle Untersuchungen über ihre Widerstandsfähigkeit gegen das betreffende Mineralwasser anzustellen.
') A. Scherrer, „Schicksale einer deutschen Mineralquelle während 2000 Jahren". Bericht über die Hauptversammlimg
des Vereins der Kurorte und Mineralquelleninteressenten usw. in Coblenz 1903 S. 104.
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Bei der Befestigung der Metallfassung auf den Felsen ist möglichst wenig Kalk, Zement oder Traßmörtel
zu verwenden. Viele Quellen machen den Zement porös und wasserdurchlässig; ganz unlöslich ist nur Ton (Lette).
Da dieser jedoch, künstlich eingebracht, sehr leicht Trübungen im Mineralwasser herbeiführt, ist es zweckmäßig,
die Felsenoberfläche, in welcher das Mineralwasser zirkuliert, aufs peinlichste zu reinigen, einen möglichst wenig
dicken Zementüberzug auf die Felsen aufzutragen und mit diesem die Metallfassung auf die Felsen festzukitten.
Wenn der Zement erhärtet ist, soll darüber eine möglichst große Letteschicht aufgestampft werden zur vollständigen
und dauernden Abdichtung. Die dünne Zementschicht wird zwar im Verlauf der Jahre undicht, inzwischen hat
jedoch der eingestampfte Ton eine derart feste Lagerung angenommen, daß eine Trübung des Wassers nicht mehr
zu gewärtigen ist.
Die meisten alten und viele Fassungsversuche der neueren Zeit sind an der Schwierigkeit der Wasserhaltung
während der Arbeiten gescheitert In die Baugrube dringt nicht nur von unten Mineralwasser, sondern von den
Seiten und von oben herunter gewöhnliches Wasser. Man bringt deshalb gleichzeitig außerhalb und innerhalb der
Fassung je eine Pumpe an, um außen das gewöhnliche und innen das Mineralwasser auszupumpen, bis die Dichtung,
der Zement oder die Lette, zwischen den beiden Wässern eingebracht und wasserdicht geworden ist. Unterbrechungen
der Sümpfung, wenn auch nur von wenigen Minuten, sind aber unvermeidlich, und ein Steigen des betreffenden
Wasserspiegels genügt, um das eine oder andere Wasser durch Haarrisse in den Felsen, unter dem noch nicht er-
starrten Zement hindurch, nach dem andern Wasser hinüberzudrängen.
Während des Fassens einer Quelle imd der Entsümpfung der Baugrube sind andere Wasserzirkulations-
verhältnisse in der Umgebung der Baugrube und unter derselben vorhanden, als wenn die Fassung vollendet,
das Grundwasser seinen normalen Stand und das Mineralwasser seine natürliche Überlaufhöhe wieder angenommen
hat Es gehören also besondere Erfahrung, geübte Arbeiter und entsprechende Aufsicht dazu, um das bestmögliche
Resultat zu erreichen.
Die Größe der Fassung, d. h. die Größe des Hohlraumes, in dem das Mineralwasser sich sammelt, um nach
der Erdoberfläche aufzusteigen, richtet sich nach der Beschaffenheit imd Menge des Mineralwassers, das den Felsen
entspringt. Ist der Fassungsraimi zu groß und die Steigröhre zu weit, so hält das Mineralwasser sich darin zu
lange auf, Thermalwasser wird gekühlt, gashaltiges Wasser gewinnt Zeit, Gas abzuspalten, Wasser ohne Gasüber-
schuss nimmt zirkulierende Bewegung im Hohlraum an, wodurch Trübung und Entwertung entstehen kann. Zu
enge Fassungsräume und zu enge Steigröhren setzen dem durchfließenden, nicht stark gashaltigen Wasser zu großen
Widerstand entgegen und geben Veranlassung, daß das Mineralwasser an imbekannten Stellen wieder verloren geht
Bei stark gashaltigen Wässern können infolge zu enger Steigröhren Sprudel erzeugt werden dadurch, daß das aus
dem Wasser freiwerdende Gas mit größerer Geschwindigkeit nach oben treibt als das Wasser, wobei das letztere
mitgerissen wird, weil die Röhre zu eng ist, lun Gas und Wasser nebeneinander vorbeizulassen. Bei dem gewalt-
samen Herausschleudern des gashaltigen Wassers aus der Quelle wird dasselbe so stark erschüttert, daß das Wasser
nur in gasarmem Zustande nutzbar gemacht werden kann. Anderseits können tiefliegende kohlensäurehaltige Quellen,
die von selbst nicht an die Oberfläche aufsteigen würden, dm-ch sachgemäße Konstruktion der Steigröhren zur
Sprudelbildung und damit zum Auftrieb bis über die Erdoberfläche gebracht werden. Fast immer sind aber der-
artige Quellen Schwankungen in der Zusammensetzung und im Ertrage unterworfen.
Mineralquellen, die nicht an die Erdoberfläche aufsteigen, in Brunnen gesammelt und mittelst Pumpen gehoben
werden, erliegen dem Einfluß der Störungen im hydrostatischen Gleichgewicht, wenn die Pumpen nicht ununter-
brochen arbeiten. Solche Quellen, besser gesagt Brunnen, in denen sich unterirdisches Wasser sammelt, haben nur
so lange einen Zufluß, als das Wasser im Brunnenschacht eine gewisse Höhe noch nicht erreicht hat. Der Erguß
von Mineralquellen ist stets gleichmäßig; wenn also das Mineralwasser in den Brunnen nicht mehr einfließen kann,
muß dasselbe anderswohin abfließen, es verliert sich in das Grundwasser hinaus und vermischt sich mit diesem.
Während das Wasser aus den Brunnen mittebt Pumpen oder sonstwie gehoben wird, fließt zwar anfangs verhält-
nismäßig reines Mineralwasser dem Brunnen zu, bei gesteigerter Wasserentnahme tritt aber auch auf demselben
Wege, auf dem sonst das Mineralwasser hinausgeht, gewöhnliches Wasser, mitunter verunreinigtes Grundwasser, in
den Brunnen hinein, bis nach und nach durch die Wechselwirkung des Zu- und Abfließens der Brunnen völlig
entwertet ist Diesem Übelstande hilft man dadurch ab, daß am Boden des Brunnens die Mineralquelle gefaßt
und ein Steigrohr eingebaut wird, durch das die Quelle, stets auf die gleiche Überlaufhöhe aufgetrieben, in den wasser-
dicht gemachten Brunnen überläuft und aus demselben nach Bedarf gepumpt werden kann, während ein Rohr das
nicht gepumpte Wasser ableitet Selbstredend sind derartig gewonnene Wässer nicht denen gleichwertig, die un-
mittelbar aus der fließenden Quelle entnommen werden, weil das Wasser bei seinem Aufenthalt im Brunnen
chemische Veränderungen erleiden kann.
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Für die Verwendung des Wassers von nicht genügend aufsteigenden Quellen zu Trink- und Versandzwecken
ist eine wasserdichte Grube herzustellen, welche etwas tiefer ist als der Mineralwasserüberlauf, und in der die Ver-
sandgefäße oder die Trinkgläser gefüllt werden. Früher hat man derartige Quellen (und es bestehen noch eine
ganze Anzahl solcher Eiarichtungen) in einem Brunnen angestaut und in diesen besondere Schöpfgefäße oder auch
die Trinkgläser und Versandgefäße eingetaucht. Abgesehen von der Veränderung, welche das Mineralwasser in dem
oben offenen Brunnen erleidet, ist ein derartiger Betrieb hygienisch zu beanstanden.
In einwandfreier Weise begegnet man all diesen Übelständen damit, daß auf dem Quellenstandrohr ein Gefäß
von entsprechender Größe aufgebaut wird, in das das Wasser überläuft. Dieses Gefäß ist mit einer aufgeschraubten
Glasglocke hermetisch oben abgedeckt, in einer Form, die das Spiel der Quelle beobachten läßt. An der Seite
sind eine entsprechende Anzahl Hähne zur Füllung der Trinkgläser vmd ebenso Überlaufröhren mit Siphonver-
schlüssen für Gas und Wasser angebracht, um das nicht durch die Hähne abgelassene Wasser und das Gas ohne
Verunreinigung der Quelle abzufüliren. Dieser Quellenauslauf ist in einer entsprechend architektonisch ausgestalteten,
treppenförmigen Grube angeordnet, in welcher das FüUpersonal hantiert. Überall darf nur widerstandsfähiges
Material verwendet werden. Marmor, Zement, also auch in Zement gelegte Kacheln, Schiefer, sogenannter belgischer
Granit usw. werden von Mineralwasser allmählich angegriffen; dagegen halten sich polierter Granit, Porphyr,
Serpentin u. dgl. vorzüglich. Je glatter die Wandflächen und je sauberer die Ausführung, desto leichter und rein-
licher die Instandhaltung; Reinlichkeit allerwegen ist erste Bedingung für alle Mineralquellenbetriebe.
b) Über die Trink- und Badeeinrichtungen in den Kurorten.
Von Dr. A. Winckler,
Sanitätsrat, Königl. dirigierender Bnmnenarzt in Bad Nenndorf.
Zum Trinken kann das Mineralwasser nvur dort unmittelbar in Trinkgläsern aufgefangen werden, wo es in
Gestalt eines gebundenen Strahls frei am Fuße eines Berges oder als Überlauf aus der aufgestauten Quelle oder
als ein aus einem Bohrloch über die Erdoberfläche aufsteigender Sprudel zutage tritt.
In manchen Fällen muß das Mineralwasser auf künstliche Weise zutage gebracht werden, nämlich wo die
Mineralquellen als Brunnenschächte mit tief hegendem Wasserspiegel und entsprechend tiefem Ablauf gefaßt sind.
Zum Schöpfen aus solchen Brunnenkesseln bediente man sich ehemals einer Stange, an deren Ende die Trinkgläser
befestigt wurden. Neuerdings ist das Schöpfen durch reinlicher und bequemer arbeitende Schöpfvorrichtungen
(Pumpen) ersetzt worden.
Zur Erwärmung des Mineralwassers werden die gefüllten Trinkgläser meist in gemeinsam zu benutzende, in
den Trinkhallen oder Wandelgängen aufgestellte Kästen mit heißem Wasser gestellt, bis sie die gewünschte Tem-
- peratur angenommen haben. Diese Wasserkästen werden auf verschiedene Weise geheizt (Dampfheizröhren, Holz-
kohlenfeuer). Unter Umständen wird dem Mineralwasser heißes Süßwasser oder heiße Milch zugesetzt. Man hat
auch vereinzelte Versuche gemacht, das Mineralwasser in Leitungsröhren durch umgebendes heißes Wasser vor der
Entnahme zu erwärmen.
Das Spülen der Trinkgläser soll nicht im Wasser der Quelle erfolgen; vielfach (z. B. in Ems) werden die
Gläser nach dem Gebrauch mit Wasser unter Zusatz von Salzsäure gereinigt und mit Süßwasser nachgespült.
Während das Mineralwasser zum Trinken in den meisten Fällen an der Quelle selbst Verwendung findet,
erheischt die Verwendung zum Baden meistens, daß es in großen Mengen von der Quelle zu den Badeeinrichtungen
geführt und dort erwärmt werde. Dabei erwächst die Aufgabe, das Mineralwasser auf dem Wege bis zur Wanne
möglichst unverändert zu erhalten.
Wenige Mineralquellen haben eine so starke Schüttung, daß sie bei großer Nachfrage nach Bädern in der
Hauptkurzeit die erforderliche Badewassermenge unmittelbar liefern können. Daher werden häufig neben den
Quellen unterirdische Behälter angelegt, die so geräumig sind, daß sie diejenigen Mineralwassermengen, die während
der Nachtstunden ungenützt aus den Quellen abfließen würden, aufsammeln. Ein solcher Behälter wird aus sehr
hart gebrannten Backsteinen mit Zement gemauert, steht mit dem Brunnen durch ein Rohr in Verbindung imd
soUte gleichwie dieser nach Bedarf gründlich gereinigt werden, wenn das Mineralwasser Sinter oder Schlamm
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ubsetzt Unter Umständen wird auch das Wasser mehrerer Mineralquellen in einem gemeinsamen Behälter ver-
einigt. Die Fortleitung des Mineralwassers aus diesen Behältern in die Wannen gestaltet sich einfach, wenn das
Badehaus so tief liegt, daß das natürliche Gefälle des Wassers benutzt werden kann; anderenfalls muß das Wasser
hochgepumpt werden, sei es unmittelbar in die Wannen, sei es in besondere Hochbehälter. Man sollte Pumpen
von großem Zylinderdurchmesser mit langsamem Gang benutzen, damit der Austritt von Gasen aus dem Mineral-
wasser beim Emporsaugen möglichst bescliränkt werde; das gilt namentlich für Säuerlinge und Schwefelwässer.
Die Saug- und Druckröhren soUten ebenfalls verhältnismäßig großen Durchmesser haben und keine scharfen
Biegungen und Knickungen aufweisen.
Auf das Material der Leitungen für Mineralwasser muß größere Sorgfalt als für die von Süßwasser gelegt
werden. Röhren aus Eisen sind nur ausnahmsweise zu gebrauchen, da sowohl schmiedeeiserne als gußeiserne
Röhren trotz Asphaltierung von den meisten Mineralwässern angegriffen werden, wobei das Wasser verunreinigt
wird. Als Röhrenmaterial hat sich Holz bewährt, das von Mineralwasser nicht wesentlich angegriffen wird
(Oeynhausen, Abbach mit einer 500 m langen, Levico mit einer 1000 m langen, Vichy mit einer 3000 m
langen, Ragaz-Pfäffers mit einer 3750 m langen und Gastein mit einer 8000 m langen Leitung). Die Holzröhren
sind meistens ausgebohrte Fichten-, Erlen- oder Buchenstämme. Bei geringem Gefälle benutzt man mitunter die
aus Stäben von lufttrockenem, splintfreiem Erlenholz zusammengesetzten amerikanischen Holzröhren, die mit
asphaltierten Stahlbändern spiralförmig umwunden sind und ineinandergekeilt werden. Für höheren Druck werden
holzgefütterte eiserne Röhren mit Flanschenverbindung oder holzgefütterte Mannesmannröhren mit Muffen ver-
wendet, die leicht ausgewechselt werden können. Dem Einfrieren sind Holzleitungen weniger ausgesetzt als andere,
da Holz ein schlechter Wärmeleiter ist. Außerdem sind noch Röhren aus Kupfer, Blei, Aluminium, Ton
und Zement im Gebrauch. Aluminiumröhren wurden neuerdings in Nenndorf für Schwefel wasser angewendet.
Endlich hat man auch Eisenrohre, in die Glasröhren mit HUfe von Zement eingesetzt sind und die einen lichten
Durchmesser von 18 mm bei nur 25 cm Länge aufweisen. Es gibt also bei derartigen Rohrleitungen verhältnis-
mäßig viele Stöße, doch entsprechen sie im übrigen ihrem Zweck.
Auch die Vorrichtungen zum Erwärmen des Badewassers erfordern besondere Sorgfalt. In manchen Bädern
erwärmt man selbst gasreiches Mineralwasser so als wäre es Süßwasser, entweder in Kesseln über dem Feuer oder
in Bottichen durch direkt einströmenden Dampf, und leitet das so erhitzte Wasser in die Wannen, worin man
kaltes Mineralwasser beimischt, oder das Mineralwasser wird in den Wannen selbst durch direkt einströmenden
Dampf erwärmt.
Diese Erwärmungsarten verändern das Mineralwasser, da sie den größeren Teil der Quellengase entweichen
lassen und bei einströmendem Dampf das Mineralwasser durch das Kondensationswasser noch verdünnen. Diese
Fehler werden teilweise vermieden durch das Schwartzsche Verfahren, wobei das Mineralwasser in MetaUwannen
mit einem Doppelboden, durch dessen Hohlraum Dampf geleitet wird, erwärmt wird. Nach dem Verfahren von
Reinitz bringt man ein Kupferrohr mit anderthalb Windungen im Winkel zwischen Wand und Boden der Wanne
an und läßt Dampf durch diese Heizschlange strömen, während die Wanne mit dem Mineralwasser gefüllt wird.
In drei bis vier Minuten ist das kalte Badewasser bis auf Badetemperatiu- erwärmt. Dabei ist der Gasverlust
gering und außerdem besteht der Vorteil, daß Wannen aus Holz benutzt werden können. Daher ist dieses Er-
wärmungsverfahren sehr verbreitet. In Schwefelbädern muß man die kupferne Heizschlange mit Holzrosten bedecken
(Weilbach), da sie durch das Schwefelwasser geschwärzt wird und bei unmittelbarer Berühnmg auf die Haut des
Badenden abfärben würde.
Da die Heizschlangen die Reinigung der Wannen erschweren, hat man sie neuerdings in Vorwärmer ver-
legt. Als solcher dient ein liegender eiserner Zylinder von 75 bis 800 Liter Inhalt; im Zylinder befindet sich
die kupferne Heizschlange, durch welche Dampf strömt. Das zu erwärmende Mineralwasser läßt man mehr oder
minder rasch durch den Vorwärmer in die Wanne fließen.
Ein anderes Erwärmungsverfahren besteht in der Anwendung transportabler Heizschlangen. Diese
Schlangen sind aus Kupfer (Misdroy), für Schwefelquellen aus Aluminium (Nenndorf) hergestellt und werden zur
Erwärmung des Badewassers in die Wanne eingestellt und mit Storzschen Kuppelungen und dicken Gummi-
schläuchen an die Dampfleitung angeschlossen.
Übrigens werden auch Heizschlangen hergestellt, die fest montiert, aber in Grelenken drehbar sind. Sie werden
in die Badewannen zum Erwärmen des Wassers eingetaucht und sodann durch eine Drehung wieder entfernt und
an der Wand festgelegt (Pyrmont).
Zur Abkühlung heißer Mineralwässer auf Badetemperatur dienen große, flache, mit Träufelapparaten kom-
binierte metallene Kästen.
— XXXIII —
Für die Wahl des Materials, woraus die Badewannen hergestellt werden, kommen hygienische und wh-t-
schaftliche, aber auch ästhetische Gesichtspunkte in Betracht, die sich schwer vereinigen lassen. Eine Wanne soUte
nicht nur eine glatte, fugenlose, leicht zu reinigende Innenfläche haben, sondern auch ein gefälliges Aussehen
bieten, widerstandsfähig gegen das Mineralwasser, haltbar und billig sein. Holz hat wie bei den Rohrleitungen
auch hier seine Vorzüge; Holzwannen erhalten die Wärme des Badewassers länger als alle anderen Wannen,
kühlen die Haut des Badenden nicht und sind sehr billig; leider haben sie keine glatte Oberfläche, lassen sich
daher nicht leicht reinigen und desinfizieren. Metallene Wannen (Kupfer- oder Zinkwannen) werden von
Schwefel wässern, zum Teil auch von Solen, angegriffen. Emaillierte Eisen wannen haben sich nicht bewährt;
Email bekommt mit der Zeit Risse und Defekte, die sich nicht ausbessern lassen. Steinerne und stein-
ähnliche Wannen haben den gemeinsamen Übelstand, daß sie ein unangenehmes Kältegefühl auf der Haut
hervorbringen. Von den verschiedenen Sorten ist verschiedenes zu bemerken:
Marmor wird von den meisten Mineralwässern angegriffen und bedarf häufig der Aufpolierung; eisenhaltige
Wässer färben überdies den Marmor braun. Englische Steingutwannen aus einem Stück, fast ebenso teuer
wie marmorne, bleiben zwar länger glatt, jedoch hat ihre Glasur nicht die nötige Härte, sie bekommt leicht Haar-
risse und Schrammen; auch sind sie so glatt, daß man darin ausgleiten kann; die gegen diesen Übelstand
gebräuchlichen Holzrosteinlagen sind schwer zu reinigen. Glasierte braune Tonwannen aus einem Stück
sind zerbrechlich und sehen schlecht aus. Zementwannen, entweder aus einem Stück oder in Terrazzomanier
ausgeführt, sind von langer Dauer und verursachen wenig Reparaturen, sehen aber bald unfreundlich grau oder
schwarz aus; auch wird ihre Oberfläche so rauh, daß Reinigung und Desinfektion schwer werden. Gewöhnliche
weiße Tonkacheln, mit Zement zusammengefugt, sehen anfangs hübsch aus, haben aber eine zu weiche Glasur,
und einzelne Kacheln zerspringen leicht, wenn bei Frostwetter die in den Fugen zurückgebliebene Feuchtigkeit
gefriert. Schwefelwasser schwärzt solche Kacheln wegen des nie fehlenden Metallgehalts der Glasur. Sehr hart
gebrannte weiße Porzellankacheln sind haltbarer. Graue und blaue Mettlacher Platten sind recht brauchbar,
aber manchmal ist ihre Glasur nicht hart genug. AUe aus einzelnen Tafeln, Platten oder Kacheln zusammen-
gefugten Wannen haben den Übelstand, daß der Zement der Fugen durch die Flüssigkeit aUmäUich angegriffen
wird. Namentlich Sole zerstört den Zement bald und unterspült das dahinter oder darunter liegende Mauerwerk,
so daß die Wanne schließlich zusammenfällt. Traß hält nicht besser als Zement Neuerdings umhüllt man
Kachelwannen mit einem Mantel aus Beton mit Drahteinlage, wodurch die Haltbarkeit der Wanne
wesentlich erhöht wird. Wannen aus einem Blechmantel, Zement und Kacheln bestehend haben sich nicht
bewährt, ebensowenig die Glaswannen aus einem Stück. —
Duschen wurden früher entweder mittels Druckpumpen oder aus Mischkesseln verabreicht, die aus hoch-
liegenden Behältern mit kaltem und heißem Mineralwasser gespeist wurden. Jetzt erwärmt man vielfach das
Duschwasser bis zu dem gewünschten Grade innerhalb eines stehenden zylindrischen eisernen Kessels, worin sich
eine Dampfheizschlange befindet, und treibt den Duschstrahl mittels Preßluft unter beliebigem regulierbaren Druck
— 1 bis 2Y2 Atmosphären — aus. Ein Handgriff reguliert die Erwärmung, ein zweiter den Druck. Das Dusch-
wasser tritt durch einen beweglichen Gummischlauch aus.
c) Über die Abfüllung und den Versand von Mineralwasser.
Von H. Kauffmann in Berlin.
Wenn auch viele deutsche Mineralquellen schon seit Jahrhunderten bekannt und geschätzt waren, einzelne
im Rheingebiet sogar schon den Römern bekannt gewesen und von ihnen benutzt worden sind, wie bei den Neu-
fassungen in Bertrich, Homburg, Ems usw. durch Münzfunde und aufgedeckte alte Holzfassungen festgestellt ist,
so war doch der Versand von Mineralwasser in größeren Mengen erst möglich geworden durch den Bau der Eisen-
bahnen, die schnellen und billigen Transport im In- und Auslandsverkehr sicherten; seit Mitte vorigen Jahrhunderts hat
sich dann auch in immer zunehmender Steigerung der Versand entwickelt und ist dauernd im weiteren Wachsen
begriffen, wie die Zahlen in dem Abschnitt über die wirtschaftliche Bedeutung der Mineralquellen zeigen. Wie
früher die Einrichtungen für die Besucher an den QueUorten nach heutigen Begriffen oft mehr als primitiv, wie
m
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die Fassung der Quellen, ihr Schutz vor äußeren Einflüssen und Schädigungen noch bis in die Neuzeit herein
vielfach recht dürftig waren, so waren auch die Maßnahmen für das Abfüllen meistenteils mangelhaftester Art;
erst mit dem Steigen der Nachfrage, besonders aber seit dem Erkennen der Gefahren, welche durch schlechte
Fassungen der Quellen, durch Spülen der Flaschen mit nicht einwandfreiem Süßwasser usw. hervorgerufen werden
können, hat sich auch dies geändert, und in durchweg besserer, vielfach mustergültiger Art wird an den großen
VersandqueUen jetzt das Füllgeschäft betrieben.
Die Bedingungen für einen einwandfreien Füllbetrieb sind im wesentlichen folgende:
1. Sicherer Abschluß des Mineralwassers vor jedem Zutritt der Luft mit ihren Verunreinigungen von seinem
Austritt an bis in das Versandgefäß;
2. die Benutzung von Zuleitungsröhren, Füllapparaten und Versandgefäßen aus einem Material, das Ver-
änderungen des durchfließenden bzw. eingefüllten Mineralwassers ausschließt;
3. Einrichtungen, die jede Berührung des Mineralwassers mit der Hand des Arbeiters unmöglich machen;
4. Spülung der Versandgefäße mit einem dauernd auf seine Reinheit zu kontrollierenden Süßwasser und
eventuell Nachspülen mit dem Mineralwasser selbst;
5. Verschluß der Versandgefäße mit einem Material, welches fest abdichtet, damit einen Verlust von
Kohlensäure verhindert und eine Verunreinigung durch Korkstaub, Metall- und Gummiteilchen (Patent-
verschlüsse) nicht zuläßt.
Die Einrichtungen zum Kurgebrauch an Ort und Stelle und zum Füllen in Versandgefäße werden sich
bei jeder Quelle nach ihrer Eigenart richten müssen. Wässer, die nur zum Versand gelangen, wie Fachinger,
Friedrichshaller, viele Tafelwässer, haben andere Anlagen nötig als Ems, Kissingen, Hombiu-g usw., die lebhaften
Fremdenverkehr und großen Wasserversand daneben haben. Bei allen neugefaßten und modern umgebauten Quellen
sind die Einrichtungen so getroffen, daß durch räumliche Trennung jede Störung des Kurbetriebes dMch das Füll-
geschäft und umgekehrt ausgeschlossen ist, und auch bei älteren Anlagen, wie z. B. in Kissingen, ist Trennung
der beiden Betriebe durchgeführt Mustergültig sind die Gesamtanlagen in Ems: die durchweg neu gefaßten
TrinkqueUen ergießen ihr Wasser in neusilbeme Schalen, die mit hermetisch schließenden Glasglocken abgedichtet
sind und damit Verunreinigungen und Gasverlust verhüten; aus einer Reihe von Hähnen wird das Wasser der
Quelle an die Kurgäste glasweise abgegeben; ein Rohr, dessen Weite der zuströmenden Wassermenge angepaßt ist,
leitet das nicht zum Kurbetrieb verwendete Wasser in den daneben liegenden Füllraum. Ähnlich sind die Anlagen
in Langenschwalbach, Bertrich und Homburg; anderwärts sind sie im Entstehen. Daß auch bei weiteren Entfernungen
solche oberirdischen Zuleitungen ohne ungünstige Beeinflussung des Wassers möglich sind, zeigt eine interessante
Anlage in Tarasp: die etwa 3 km vom Kurhaus entspringende, neu gefaßte BonifaciusqueUe wird zur Trinkkur
und zum FüUbetrieb durch Röhren dahin geleitet, eine Steigung von einigen Metern dabei durch den Druck der
eigenen freien Kohlensäure, die an 3 Stellen das Wasser hebt, überwimden, und trotz der großen Entfernung ist
das Mineralwasser nicht nachweisbar verändert.
Es dürfte wenig Quellen geben, die nicht durch geeignete Fassung ziun selbständigen Springen gebracht
werden können, womit jedes Pumpen, das leider heute noch an einzelnen Quellen ausgeübt wird, unnötig würde;
es ist unmöglich, Pumpanlagen zu schaffen, die der Luft den Zutritt vöUig verwehren, mit Luftzutritt ist aber eine
Veränderung des Wassers stets verbunden und auch Verunreinigung ermöglicht. Bei allen Heilquellen wenigstens
muß eine Quellenfassung, die den heutigen wissenschaftlichen Forderungen entspricht, ohne Brunnenschacht und mit
luftdichtem, selbsttätigem Austritt, sicherem Schutz vor Verunreinigungen jeglicher Art, trotz der hohen Kosten
verlangt werden; durchzuführen wäre sie fast überall.
Als Material für Zuleitungsröhren bewährt sich hauptsächlich reines Zinn, das die Herstellung von nahtlosen
Röhren ermöglicht, jedoch nicht für Schwefelquellen; manche Legierungen, ebenso Kupfer, glasierte Tonröhren,
emaillierte Metallröhren, Holz aller Art sind probiert und auf die Dauer untauglich für Mineralwasser mit
größerem Kohlensäuregehalt befunden worden. Für Leitungen von einfacher Sole bis zur Badewanne (wie
in Reichenhall) oder von einfachen warmen Quellen (wie in Ragaz-Pfäffers, 4 — 5 km lang) wird meist Holz ver-
wendet, ohne daß Veränderungen des Wassers sich herausgestellt haben.
Die Füllapparate sind sorgsam der Eigenart der betreffenden Quelle anzupassen: einfache kalte Quellen, gas-
haltige Quellen (Säuerlinge), Tafelwässer, die mit Kohlensäure imprägniert sind (sogenannte doppeltkohlensaure
Füllung), können nicht durch Füllapparate eines und desselben Systems in die Versandgefäße gebracht werden.
Ebenso erfordert die Abfüllung von Heilwässern („Kurbrunnen") andere Behandlung als die von Tafelwassern. Bei
Heüwässem sollte Grundbedingung sein: Füllung des Mineralwassers, wie die Natur es gibt, ohne „Ausscheidungen
oder Zusätze". Mit ganz vereinzelten Ausnahmen wird auch in Deutschland danach verfahren; in Österreich
— XXXV —
ist es durch gesetzliche Bestimmungen verboten i), auch einfache Tafelwässer irgendwie zu verändern. Während
nun einfache kalte Quellen, Bitterquellen und andere kohlensäurearme Quellen aus gewöhnlichen Hähnen in die
Gefäße eingelassen werden können, müssen aUe gashaltigen Wässer so abgefüllt werden, daß das Wasser nicht
einfach von der Mündung auf den Boden der Flasche fällt und dadurch Gas verliert, sondern durch Röhren, die
bis auf den Boden der Flasche reichen, die Flasche von unten her bis zum Überlaufen füUt.
Tafelwässer mit Kohlensäure-Überdruck bedürfen anderer und meist viel komplizierterer Füllapparate, die sich
der Art der Manipulationen, die mit dem Wasser vorgenommen werden, und auch der Verschlußart der Gefäße
anschließen. Es gibt im Rheinland nur wenige einfache Säuerlinge, deren Wasser so abgefüllt werden kann, wie es
die Natur spendet; Eisen, auch Kalk müssen ausgeschieden werden, damit es als Erfrischungsgetränk verwendet
werden kann. In den meisten Fällen wird das Wasser in Behältern der Luft ausgesetzt, wobei infolge des Ent-
weichens von Kohlensäure und des Zutritts von Sauerstoff Kalk und Eisenhydroxyd ausfallen; in anderen Fällen
fließt das Wasser durch aufrecht stehende Zylinder, in welche künstlich ein starker Luftstrom eingeführt wird.
In beiden Fällen muß die entwichene Kohlensäure erst wieder durch die Füllapparate in beabsichtigter Menge
dem Wasser im Versandgefäß eingepreßt werden (Imprägnierung mit Kohlensäure). Einigen Quellen entströmt
so viel Kohlendioxydgas, daß seine Menge, am Quellschacht aufgefangen, genügt, das Versandwasser durch Impräg-
nation damit auf den ursprünglichen oder auch noch höheren Kohlensäuregehalt zu bringen. Bei anderen Quellen
ist man genötigt, das erforderliche Kohlendioxyd in komprimiertem Zustande zu beschaffen, sei es, daß es aus
den Mofetten der Eifel gewonnen oder künstlich hergestellt ist.
Derartig behandelte Tafelwässer, besonders wenn ihnen künstlich noch Salz zugefügt wird, ^vie es in einzelnen
Fällen, um sie schmackhafter und haltbarer für die Ausfuhr zu machen, geschieht, soUten auf ihren Etiketten, in
den empfehlenden Schriften und Anzeigen deutlich gekennzeichnet sein durch Deklaration aller Veränderungen,
die mit ihnen vorgenommen sind. Die sogenannten Frankfurter Bestimmungen *) haben für solche Deklarationen
feste Grundlagen geschaffen.
Die Frage, ob solche Behandlungsweisen bei Tafelwässern überhaupt zulässig sind oder nicht, muß wesentlich
nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten beantwortet werden. Im Interesse der Ausnutzung aller dieser, meist sehr
reichlich fließenden Quellen ist sie zu bejahen, mit der Einschränkung der Deklaration. Mehr als 100 Millionen
Gefäße im Jahr, von denen 50 — 60 MUlionen einen großen Ausfuhrgegenstand Deutschlands bilden, können nur
durch Eisenausscheidung und Kohlensäurezupressung, die besonders für heiße Klimate verlangt ^vi^d, verkaufs-
fähig hergestellt werden; die rheinische QueUenindustrie mit Tausenden von Arbeitern, die Flaschenfabrikation, das
Transportgewerbe und nicht zuletzt die Konsumenten würden leiden, wenn, wie in Österreich, jede Veränderung an
allen Mineralwässern, auch den nicht Heilzwecken dienenden, gesetzlich verboten und die rheinischen Säuerlinge
dadurch unverwertbar gemacht würden; mehren sich doch dauernd die Stimmen, die in Österreich im Interesse der
Ausfuhr Aufhebung dieser Verordnungen verlangen.
Die Abfüllung von Eisensäuerhngen (sogenannten StahlqueUen) bietet besondere, bisher noch nicht völlig über-
wundene Schwierigkeiten. Vielfach ^vird die Flasche vor dem FüUen mit Kohleudioxyd beschickt, um die Luft
zu verdrängen imd der Ausscheidung des Eisens vorzubeugen, und dann unter dem Wasserspiegel der Quelle ge-
füllt; dies Verfahren hat jedoch Unzuträglichkeiten und führt zu dem Verdacht der künstlichen Kohlensäure-
zuführung. Andere Verfahren, die „Nadelfüllung", das Zusetzen eines Tropfens Säure und vieles andere ist versucht
und mit Recht wieder verworfen worden.
Als zweckentsprechendes Material für Versandgefäße kann nur Glas angesehen werden. Tonkrüge werden
durch Salzglasur undurchlässig gemacht, dabei kommt es häufig vor, daß nicht unerhebliche Mengen des zur
Glasur verwendeten Salzes zurückbleiben, die sich dann mit dem eingefüllten Mineralwasser mischen (sogenannte
„versalzene Krüge"); das Wasser erleidet dadurch eine erhebliche Veränderung. Anderseits kommt es vor, daß die
Glasur nicht vollständig ist; es bleiben durchlässige Stellen, Risse, sogenannte Haarrisse, durch welche Wasser und
Gas entweichen imd Luft zutreten kann. Aus diesen Gründen sind Tonkrüge für Heilwässer ungeeignet. Bei Tafel-
wassern kommen diese Übelstände weniger in Betracht, jedoch ist die noch weit verbreitete Ansicht, daß sich in
Krügen das Wasser besser erhalte, irrig. Überdies sind Krüge auch wirtschaftlich ungeeignet, weU sie schwer sind
und Transport und Preis, besonders auf größere Entfernungen vom Ursprungsort, deshalb verteuern.
Größe und Gestalt der Flaschen sind bisher sehr verschieden gewesen, wodurch dem Arzt die Dosierung
des Wassers erschwert wurde; jetzt ist in Deutschland und auch in Österreich vielfach eine Normalflasche
') E. Ludwig, Der Verkehr mit Mineralwässern. En Gutachten an den k. k. obersten Sanitätsrat. Internat. Mineral-
quellenzeitung 1904 Nr. 85—92.
') Balneologische Zeitung 1905 S. 30.
— XXXVI —
von *|^ Liter Inhalt und von einer Form im Gebrauch, die leichte Reinigung und dichten Korkverschluß er-
möglicht
Sehr sorgfältig muß die Spülung aller Versandgefäße bewirkt werden. Die Herbei schaffimg genügender Mengen
von Spülwasser, daa von schädlichen Keimen völlig frei ist, ist oft schwer und mit großen Kosten verknüpft.
In jedem Fall muß das Spülwasser auf seine Brauchbarkeit dauernd geprüft werden. In großen Betrieben sind
vielfach automatisch arbeitende Spülmaschinen in Gebrauch, die das Einwässern der Flaschen und Wiederentleeren
des Spülwassers in gründlicher Weise besorgen; die viel-, oft 7 — 8 fache Nachspülung mit immer fließendem kalten
Wasser, Sandscheuerung durch Spritzhähne oder Schrotspülung, besonders des Flaschenbodens, erfordern sehr viel
Wasser, so daß viele Quellenverwaltungen zu großen Landkäufen gezwungen sind, um sich dauernd die genügenden
Wassermengen zu sichern. Wo reichliche Mengen von Mineralwasser die Nachspülung der Flasche mit diesem
vor der Füllung ermöglichen, ist dies sehr angebracht, aber nicht oft ist diese Möglichkeit gegeben. Wo Flaschen
auf Vorrat gespült werden, muß ihre Öffnung bis zum Gebrauch verschlossen werden und ist streng darauf zu
achten, daß das Eindringen von Staub vermieden wird.
Als gutes Verschlußmaterial der Flasche kann bei Heilwässem zur Zeit nur der Kork angesehen werden. Das
Rohmaterial, die Rinde der Korkeiche, ist aber sehr imgleich und in guter Beschaffenheit sehr teuer; da ein Kork-
stopfen an der imteren Fläche, dem Spiegel, keine Risse zeigen darf, hält es schwer, den außerordentlich großen
Bedarf völlig korkstaubfreien Materials in genügender Menge zu erhalten. Die verschiedenen Versuche, die Korke
zu sterilisieren, sie mit einer Paraffinschicht zu überziehen u. dgl. haben zu befriedigendem Ergebnis noch nicht
geführt. Die Korke werden vielfach vor der Verwendung gebrüht; dabei bleibt aber stets etwas Flüssigkeit im
Kork, die dann beim Einpressen in den Flaschenhals ausgepreßt wird und sich mit dem Inhalt vermischt.
Deshalb sind die Korke nach dem Brühen noch in das betreffende Mineralwasser einzulegen. Bei dem bisweilen
geübten Verfahren, in die Korke den Firmenstempel einzubrennen, können Teilchen verkohlten Korkes an diesem
haften bleiben und sich dem Wasser beimischen.
Bei Tafelwassern finden sich vielfach andere Verschlußarten, die ein leichteres öffnen der Flaschen als
Korkverschlüsse ermöglichen; für Großbetriebe in Hotels, auf Schiffen usw. sind sie vorteilhaft und haben sich
zum TeU selbst für Versendung in die Tropen, wo die Ausdehnung der Kohlensäure durch die Wärme hohe An-
sprüche an die Haltbarkeit auch der Verschlüsse stellt, gut bewährt Sofern diese Kapsel- und Deckelverschlüsse
mit Korkplättchen usw. beim öffnen der Flaschen unbrauchbar werden, läßt sich gegen ihre Verwendung bei
Tafelwassern wohl nichts einwenden. Vom hygienischen Standpunkte sind dagegen alle sogenannten Patentverschlüsse,
besonders solche mit Gummiabdichtung, bedenklich.
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2. Chemischer Teil.
A. Allgemeines über die Chemie der Mineralwässer.
Von Dr. Theodor Paul,
Geheimer Eegierungsrat, o. ö. Professor, Direktor des Laboratoriums für angewandte Chemie an der Universität München.
Unter Mineralwässern versteht man vom chemischen Standpunkte aus im allgemeinen solche Quellwässer,
welche sich durch einen hohen Gehalt an gelösten Stoffen auszeichnen oder gewisse seltener vorkommende Stoffe
enthalten, oder deren Temperatur höher liegt als die mittlere Temperatur ihrer Umgebung. Femer haben sie die
Eigentümlichkeit, daß ihr Gehalt an gelösten Stoffen und ihre Temperatur nicht nur unabhängig sind vom Wechsel
der Jahreszeiten und den dadurch auf der Erdoberfläche veranlaßten Veränderungen, sondern, daß diese Eigen-
schaften auch durch Jahrzehnte und Jahrhunderte hindurch erhalten bleiben können. Es sei in dieser Beziehung
an die zuverlässigen Beobachtungen von R. Fresenius i) erinnert, welcher den Kochbrunnen zu Wiesbaden, dessen
Temperatur zwischen 68° und 69° liegt und dessen Wassermenge in einer Minute 380 Liter beträgt, im Jahre
1849 analysierte und in 1000 Gewichtsteilen Wasser 8,262 Gewichtsteile fester Stoffe fand. Als er die Analyse
dieses Brunnens im Jahre 1885 nochmals ausführte, betrug die Menge der in 1000 Gewichtsteilen Wasser ent-
haltenen festen Stoffe 8,241 Gewichtsteile. Diese beiden Zahlen weichen nur um 0,26 Prozent voneinander ab, und
es muß die Beständigkeit der Zusammensetzung um so mehr Verwunderung erregen, wenn man bedenkt,
daß der Kochbrunnen in diesem Zeiträume von 36 Jahren 59 640 000 Kilogramm feste Bestandteile, darunter
49 000 000 Kilogramm Kochsalz zutage förderte. Wenn auch die Mehrzahl der Mineralquellen größere Schwankungen
in der Zusammensetzung zeigt — R. Fresenius neigt zu der Ansicht, daß die Gehaltsschwankungen eines
Mineralwassers um so geringer sind, je höher die Temperatur der Quelle ist — , so dürfen die Schwankungen
doch ein gewisses Maß nicht übersteigen, wenn die Quellen zu Heilzwecken benutzt werden soUen.
Die physiologischen Eigenschaften und damit auch die medizinische Anwendung eines Mineralwassers werden
bedingt durch seine chemische Zusammensetzung und durch seine Temperatur. Um die Zusammensetzung kennen
zu lernen, haben wir folgende drei Fragen zu beantworten:
1. Welche Stoffe sind in einem Mineralwasser enthalten?
2. In welchen Mengen sind die Stoffe darin enthalten?
3. In welchem Zustande sind die Stoffe darin enthalten?
Je vollständiger wir diese Fragen beantworten, je genauer wir die Zusammensetzung eines Mineralwassers
angeben können, desto zweckdienlicher vermögen wir seine medizinische Anwendung zu gestalten. Die Beantwortung
jener Fragen ist schon seit langer Zeit Gegenstand der Bemühungen der analytischen Chemiker gewesen, und
zwar ist sie in bezug auf die beiden ersten Fragen um so vollständiger gelungen, je besser die analytischen Arbeits-
methoden ausgebildet wurden. So konnten z. B. E. Hintz und L. Grünhut im Großen Sprudel zu Neuenahr
eine so geringe Jodmenge noch quantitativ bestimmen, welche in 1000 Litern Wasser nur 3 Müligramm entspricht,
während andere Elemente wie Thallium, Rubidium und Cäsium in noch geringeren Mengen spektralanalytisch
nachgewiesen werden konnten. Andererseits ist den analytischen Chemikern die Anwesenheit von radioaktiven
Stoffen in Mineralwässern bis in die neueste Zeit entgangen.
Die umfassende Beantwortung der dritten Frage nach dem Zustande der Stoffe im Mineralwasser konnte
der analytischen Chemie allein nicht gelingen, da die Deutung der analytischen Ergebnisse vielfach von den
jeweilig herrschenden chemischen Theorien abhängt. In erster Linie betrifft dies den Zustand der qualitativ
und quantitativ ermittelten Salzbestandteile, also der wichtigsten der hier in Frage kommenden Stoffe. Bekanntlich
findet man bei der Mineral wasseranalyse nicht eine gewisse Menge Kochsalz, sondern dessen ELnzelbestandteile
Chlor und Natrium, nicht Bittersalz, sondern Magnesium und Schwefelsäure. In welchem Zustande diese Einzel-
bestandteile im Mineralwasser enthalten sind, darüber gibt die Analyse keine Auskunft. Nach den früheren An-
schauungen glaubte man annehmen zu müssen, daß diese Stoffe zu Salzen verbunden in der Lösung vorhanden
wären. Fand man daher in einem Mineralwasser Chlor und Natrium, so nahm man das Vorhandensein von
Kochsalz an, bei Gegenwart von Magnesium und Schwefelsäure das Vorhandensein von Bittersalz. Allerdings
entstand bei diesem Vorgehen die Schwierigkeit, in welcher Weise man beim Vorhandensein mehrerer Salzbestand-
teile, wie dies beim Mineralwasser die Regel ist, zwischen den verschiedenen möglichen Salzkombiuationen ent-
') E. Fresenius, Über die Schwankungen im Gehalte der Mineralwasser. Wiesbaden, J. F. Bergmann 1894.
— xxxvm —
scheiden sollte. Im Falle man also, um bei dem oben gewählten Beispiele zu bleiben, in einem Mineralwasser
äquivalente, d. h. ihren Verbindungsgewichten entsprechende Mengen Natrium, Magnesium, Chlor und Schwefelsäure
gefunden hatte, so hatte man die Wahl zwischen der Annahme von Natriumsulfat neben Magnesiumchlorid oder
von Natriumchlorid neben Magnesiumsulfat, oder man koimte auch die gleichzeitige Anwesenheit aller vier Salze
annehmen. Da in den Mineralwässern in der Regel weit mehr Bestandteile vorhanden sind, so ist eine mehr
oder weniger große Zahl von Kombinationen dieser einzelnen Bestandteile möglich. Für die Annahme bestimmter
Kombinationen gaben die chemischen Theorien keine sicheren Anhaltspunkte.
Infolgedessen beschränkten sich einige Analytiker bei der Darstellung der Mineralwasseranalysen auf die
Angabe der experimentellen Ergebnisse, d. h. sie teilten z. B. mit, wie viel Clilorsilber sie bei der Bestimmung des
Chlors in 1 Kilogramm Mineralwasser erhalten hatten. Diese Methode hat zwar den Vorteil, von jeder Hypothese
frei zu sein, und sollte infolgedessen in einem Analysenberichte niemals fehlen, jedoch gibt sie keinen anschau-
lichen Überblick über die Zusammensetzung des Wassers und ist deshalb für die Praxis unbrauchbar. Deshalb
war man darauf angewiesen, bestimmte Grundsätze für die Gruppierung der Salzbestandteile, die natürlich nicht
frei von WiUkürlichkeiten sein konnten, aufzustellen, um eine einheitliche Darstellung der Analysenergebnisse, be-
sonders auch zum Zwecke der Vergleichbarkeit verschiedener Analysen desselben Mineralwassers oder der Mineral-
wässer untereinander zu ermöglichen. So schlug R. Bunsen*) im Jahre 1871 vor, „Säuren und Basen in der
Weise zu Salzen gruppiert anzunehmen, wie diese Salze bei der Konzentration ihrer Lösung durch freiwillige Ver-
dunstung bei einer ein für allemal angenommenen Temperatur je nach dem Löslichkeitsgrade aller denkbar vor-
handenen Salze der Reihe nach für sich auskristaUisieren würden". Andererseits stellte R. Fresenius das Prinzip
der Stärke der Säuren und der Basen in den Vordergrund, indem zunächst die stärkste Säure der stärksten Base
zugeteilt wurde, dann die nächste in der Folge der Säuren usw. War so die stärkste Base vollständig verteilt, so
wurde mit der zweitstärksten Base in derselben Weise fortgefahren usw. Sowohl der Vorschlag von Bunsen als
auch derjenige von Fresenius sind theoretisch nicht einwandfrei und erwiesen sich in der Praxis schwer durchführbar.
Mit Rücksicht auf derartige Schwierigkeiten und in der Erkenntnis, daß nicht einzelne bestimmte, sondern
alle theoretisch möglichen Salzkombinationen in den Mineralwässern vorkommen, schlug Karl Than*) im Jahre
1864 vor, von einer Gruppierung zu Salzen ganz abzusehen und die unmittelbaren Analysenergebnisse nur auf die
Einzelbestandteile umzurechnen. So rechnete er die Menge des gewogenen Chlorsilbers auf Chlor, die des Baryum-
sulfats auf den Sulfatrest (SO4), die des Magnesiumpyrophosphats auf Magnesium um. Diese Methode bot den
Vorteil, daß sie ohne Zuhilfenahme imsicherer Annahmen eine übersichtliche Darstellung der Analysenergebnisse
und einen direkten Vergleich der Zusammensetzung verschiedener Mineralwässer ermöglichte. Zu einer ähnlichen
Darstellungsmethode hat schließlich die moderne Theorie der Lösungen geführt, auf welche wir hier wegen ihrer
großen Bedeutimg für die Chemie der Mineralwässer näher eingehen wollen.^) Mit Rücksicht auf den hier zur
Verfügung stehenden Raum ist indessen eine Beschränkung auf das Allemotwendigste geboten. Wer sich ein-
gehend über dieses Wissensgebiet unterrichten will, welches in den letzten Jahren dank der Arbeiten von
J. H. van 't Hoff, W. Ostwald, S. Arrhenius, W. Nernst und ihren Schülern eine außerordentliche Bereicherung
und Erweiterung erfahren hat, findet Näheres in den in der Anmerkung*) verzeichneten Werken, deren Aufzählung
') Zeitechrift für analytische Chemie Band 10 Seite 420 (1871).
') Sitzungsberichte der mathematisch -naturwissenschaftlichen Klasse der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in
Wien 1865, Seite 347. Vergleiche auch Tschermaks mineralogische imd petrographische Mitteilungen. Neue Folge, Band 11
Säte 487 (1890).
") Die folgenden Darlegungen lehnen sich zum Teil an einen Vortrag an, den der Verfasser im Jahre 1904 in Geisen-
heim a. Rh. hielt. Vergleiche auch: Arbeiten aus dem Kaiserhchen (Jesundheitsamte Band XXIII, Seite 189 (1905).
*) Größere Lehrbücher: W. Ostwald, Lehrbuch der allgemeinen Chemie, 2. Aufl., 2 Bände, Leipzig, W. Engebnann,
1891—1906. W. Nernst, Theoretische Chemie, 4. Aufl., Stuttgart, F. Enke, 1903. J. H. van 't Hoff, Vorlesungen über
theoretische und physikalische Chemie, 2. Aufl., Braunschweig, Ft. View^, 1901 — 1903 (3 Hefte). Kleinere Lehrbücher:
W. Ostwald, Grundriß der allgemeinen Chemie, 3. Aufl., Leipzig, W. Engelmann, 1899. W. Ostwald, Grundlinien der
anorganischen Chemie, 2. Aufl., Leipzig, W. Engelmann, 1904. J. Walker, Einführung in die physikalische Chemie, deutsch
von H. von Steinwehr, Braunschweig, Fr. Vieweg, 1904. Werke über besondere Gebiete: W. Ostwald, Die wissenschaft-
lichen Grundlagen der analytischen Chemie, elementar dargestellt, 4. Aufl. , Leipzig, W. Engelmann, 1904. M. Le Blanc,
Lehrbuch der Elektrochemie, 3. Aufl., Leipzig, 0. Leiner, 1903. E. Abegg, Die Theorie der elektrolytischen Dissoziation (aus
„Sammlung chemischer und chemisch- technischer Vorträge"), Stuttgart, F. Enke, 1903. W. Herz, Über die Lösungen. Ein-
führung in die Theorie der Lösungen, die Dissoziationstheorie und das Massenwirkungsgesetz. Nach Vorträgen. Leipzig, Veit
u. Co., 1903. H. J. Hamburger, Osmotischer Druck und lonenlehre in den medizinischen Wissenschaften. ZugleichLehrbuch
der physikahsch-chemischen Methoden, 3 Bände, Wiesbaden, J. F. Bergmann, 1902—1904. E. Cohen, Vorträge für Ärzte über
physikalische Chemie, Leipzig, W. F.ngelmann, 1901.
— XXXIX —
jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit macht. Im Hinblick darauf, daß die Anwendung der neueren physi-
kalisch- und elektro- chemischen Lehren, die scheinbar nur theoretischen Interessen Rechnung tragen, sich für ver-
schiedene praktische AVissensgebiete sehr nutzbringend erwiesen hat, und daß zahlreiche alte, viel umstrittene Probleme
durch diese neue Anschauungsweise mit einem Schlage gelöst wurden, kann das Studium jener Werke auch den
Baineologen und den praktischen Ärzten nicht dringend genug an das Herz gelegt werden. Sind doch in erster
Linie unsere Kenntnisse vom Zustande der Stoffe in Lösungen — und um solche handelt es sich fast ausschließlich
in der Bäderlehre — durch jene Lehren sehr erweitert und zum Teil in vollkommen neue Bahnen gelenkt worden.
Ja, wir sind überzeugt, daß ein großer Teil der zahllosen Widersprüche, denen man in der Bäderliteratur begegnet,
zurzeit nur auf Grund der neueren Anschauungen beseitigt werden kann.
Bringen wir Kochsalz (NaCl) mit Wasser in Berührung, so verschwindet das feste Salz allmählich, es löst
sich auf, d. h. es entsteht ein flüssiges homogenes Gemenge von Wasser und Kochsalz, welches wir mit dem Namen
wässerige Kochsalzlösung bezeichnen. In dieser wässerigen Lösung, so nahm man bisher an, sind neben den
Wassermolekeln (Hg O - Molekeln) die Kochsalzmolekeln (NaCl- Molekeln) enthalten. Ein ganz ähnlicher Vorgang
spielt sich ab, wenn wir an Stelle des Kochsalzes eine organische Verbindung wie z. B. Traubenzucker (CgH^jOg)
in Wasser auflösen. Auch hier erhalten wir ein flüssiges homogenes Gemenge von Wasser imd Zucker, und auch
in dieser Traubenzuckerlösung nahm man die Existenz von Wassermolekeln neben Zuckermolekeln (CgHi 2 Oß -Molekeln)
an. Demnach könnte es scheinen, als verliefen die Vorgänge bei der Bildung dieser beiden Lösungen voUkommen
gleichartig. Untersuchen wir jedoch diese beiden Lösungen näher, so bemerken wir zwischen ihnen ganz charak-
teristische Unterschiede.
Es ist eine bekannte Tatsache, daß eine wässerige Kochsalzlösung einen niedrigeren Gefrierpunkt hat als
reines Wasser. Während letzteres bei 0° gefriert, kann man Salzlösungen, wie z. B. das Meerwasser, unter 0°
abkühlen, ohne daß sich Eis ausscheidet. Die gleiche Beobachtung können wir auch an der wässerigen Trauben-
zuckerlösung machen. Eine wässerige Lösung von Traubenzucker, welche 1 Mol, d. h. so viel Gramm dieses Stoffes,
als sein Molekulargewicht (CgHjjOg = 180) angibt i), also 180 Gramm auf 1 Kilogramm Wasser gelöst enthält, hat
einen Gefrierpimkt von — 1,85°. Man hat nun durch Versuche festgestellt, daß der Gefrierpunkt einer Lösvmg, d. h.
die Temperatur, bei welcher sich Eis ausscheidet, im allgemeinen proportional dem Gehalte an gelöstem Stoff sinkt.
180
So liegt der Gefrierpunkt einer Traubenzuckerlösung, welche nur halb so konzentriert ist, also nur -— = 90 Gramm
\ 85
Traubenzucker in 1 Kilogramm Wasser enthält, bei — -^ — = — 0,93°. Ja, man fand, daß die Eigenschaft,
den Gefrierpunkt eines Lösungsmittels in gleicher Weise zu beeinflussen, vielen Stoffen eigentümlich und unabhängig
ist von dem sonstigen chemischen Verhalten dieser Stoffe. Danach ist es im allgemeinen ganz gleichgültig, welchen
Stoff man auflöst: Der Gefrierpunkt der Lösung bleibt immer annähernd der gleiche, wenn nur die molekulare
Konzentration dieselbe ist, d. h. wenn in 1 Kilogramm Wasser die gleiche Anzahl von Molekeln des Stoffes gelöst
wird. So liegt z. B. der Gefrierpunkt einer wässerigen Lösung von Harnstoff (CONjH^ = 60), die ein halbes
Mol= — =30 Gramm Harnstoff auf 1 Kilogramm Wasser enthält, bei — — ' — = — 0,93°, ebenso wie der G«-
fri erpunkt jener Traubenzuckerlösung von der gleichen molekularen Konzentration. Es besteht ganz allgemein das
Gesetz, daß aUe wässerigen Lösungen, die in einer bestimmten Menge Wasser die gleiche Anzahl von Molekeln
eines Stoffes gelöst enthalten, den gleichen Gefrierpunkt besitzen. Vermehrt man die Anzahl der gelösten Molekeln
durch Auflösen weiterer Stoff mengen, so erniedrigt sich auch der Gefrierpunkt in entsprechender Weise. Das
gleiche, was hier in bezug auf den Gefrierpunkt von Lösungen gesagt wurde, gilt auch für deren Siedepunkt.
Ein Unterschied besteht nur insofern, als der Siedepunkt eines Lösungsmittels durch das Auflösen eines Stoffes
nicht erniedrigt, sondern erhöht wird; denn es ist eine bekannte Tatsache, daß wässerige Lösungen von Kochsalz
oder Zucker auch in offenen Gefäßen weit über 100° erhitzt werden können.
Eine Ausnahme von dieser Gesetzmäßigkeit machen jedoch anscheinend gerade diejenigen Stoffe, welche
vorwiegend in den Mineralwässern enthalten sind, nämlich die Salze, ebenso auch die Säuren und Basen. Löst
') Ein „Mol" ist also eine Gewichtseinheit, welche gestattet, die Eigenschaften der Stoffe mit Kücksicht auf ihre
molekularen Mengen zu vergleichen. Ein „Millimol" ist die tausendfach kleinere Gewichtseinheit. Ahnlich bedeutet ein
„Gramm-Aquivalentgewicht" so viel Gramm eines Stoffes, als sein Aquivalentgewicht angibt, ein „Milligramm-Äqui-
valentgewicht" die tausendfach kleinere Einheit. Da bei zwei- oder dreiwertigen Elementen und Verbindungen das Aqui-
valentgemcht die Hälfte oder den dritten Ted des Molekulargewichtes ausmacht, so beträgt bei solchen Stoffen die in Gramm-
Äquivalentgewichten ausgedrückte Menge das Doppelte oder Dreifache der in Mol ausgedrückten Menge.
— XL —
man z. B. 1 Mol == 58,5 Gnunm Kochsalz (NaCl = 58,5) in 1 Kilogramm Wasser auf, so erhält man eine Lösung,
welche nicht wie die äquimolekulare Traubenzuckerlösung bei — 1,85°, sondern erst bei — 3,42° gefriert. Die
Kochsalzlösung verhält sich demnach so, als wenn die Zahl der gelösten Molekeln größer, ja beinahe
doppelt 80 groß wäre als in der Traubenzuckerlösung, welche doch auch 1 Mol Traubenzucker auf
1 Kilogramm Wasser enthält. Ähnliche Abweichungen von der oben ausgesprochenen Gesetzmäßigkeit werden
auch bei anderen Salzen sowie bei starken Säuren, z. B. Salzsäure, Salpetersäure und bei starken Basen wie Kali-
lauge und Natronlauge beobachtet. Alle diese Stoffe zeigen in wässeriger Lösung einen abnorm tiefen Gefrierpunkt
und einen abnorm hohen Siedepunkt.
Wie hat man sich dieses merkwürdige Verhalten zu erklären ? Den Weg, auf welchem man zur Beantwortung
dieser in der Folge so wichtigen Frage gelangt ist, hat uns die moderne Elektrochemie gezeigt.
Zwischen einer wässerigen Traubenzuckerlösung und Kochsalzlösung besteht nämlich ein grundlegender Unter-
schied auch in bezug auf ihr Verhalten zum elektrischen Strom. Tauchen wir in eine Lösung von reinem Trauben-
zucker in reinem Wasser zwei Platinplatten, die mit den Polen einer galvanischen Batterie leitend verbunden sind,
so gibt ein in den Stromkreis eingeschaltetes Galvanometer keinen oder doch nur einen ebenso geringen Ausschlag,
als wenn die Platinplatten in reines Wasser eingetaucht werden. Der Traubenzucker, wie auch der Harnstoff und
viele organische Stoffe, gehören zu den Stoffen, deren wässerige Lösungen den elektrischen Strom nicht leiten, und
welche wir deshalb Nichtelektrolyte nennen. Das Kochsalz dagegen ist ein Elektrolyt, seine wässerige Lösung
leitet den elektrischen Strom. Die Beobachtung, daß die wässerigen Lösungen von Salzen ebenso wie diejenigen
von Säuren und Basen den elektrischen Strom leiten, hatte man schon kurze Zeit nach der Erfindung der gal-
vanischen Säule gemacht und gleichzeitig auch bemerkt, daß bei dem Durchgange der Elektrizität stets eine
chemische Zersetzung der Lösxing, eine Elektrolyse, stattfindet. Wie der Transport der Elektrizität in einer
solchen Lösung vor sich geht, und in welchem Zusammenhang damit die beobachtete Zersetzung der Lösung steht,
darüber konnte man zunächst keine einwandfreie Erklärung geben. Später nahm man an, daß z. B. in einer
Kochsalzlösung die Molekeln des Salzes unter dem Einflüsse des elektrischen Stromes in ihre Atome zerlegt werden,
die, mit positiver oder negativer Elektrizität geladen, als Ionen ') den Transport des elektrischen Stromes von
einer Elektrode zur anderen vermitteln. Die nach der positiven Elektrode — Anode — sich bewegenden, mit
negativer Elektrizität geladenen Chlor-Ionen (Cl-Ionen) werden Anionen und die mit positiver Elektrizität
geladenen Natrium-Ionen (Na -Ionen), welche nach der negativen Elektrode — Kathode — wandern, werden
Kationen genannt. Nach dieser Vorstellung geben die Ionen bei der Berührung mit den Elektroden ihre Ladung
ab, indem sich die ihnen anhaftende Elektrizität mit der entgegengesetzten der Elektroden neutralisiert.
Mit dieser Elektrizitätsabgabe nehmen die Ionen ihren gewöhnlichen elementaren Charakter an, das Chlor
entweicht als grüngelbes Gas, und das Natrium zersetzt da? Wasser unter Wasserstoffentwickelung ^). Es fragt sich
nun, ob der Zerfall der Elektrolyte in Ionen, also, um bei dem von uns gewählten Beispiele zu bleiben, der
Zerfall der NaCl-Molekeln in positive Natrium-Ionen (Na-Ionen) und negative Chlor-Ionen (Cl-Ionen) erst unter
dem Einflüsse des elektrischen Stromes entsteht, oder ob dieser Ionisation svorgang schon beim Lösen des Salzes in
Wasser, also ohne äußere Zufuhr von Elektrizität, eintritt Im letzteren Falle müßte jede Kochsalzlösung Natrium-
Ionen und Chlor-Ionen enthalten. Die Überlegung, daß zur Spaltung der neutralen NaCl-Molekeln in ihre Ionen,
falls diese erst durch den elektrischen Strom zustande käme, eine gewisse Arbeit seitens des elektrischen Stromes
aufgewendet werden müßte, machte das Vorhandensein von Ionen in jeder wässerigen Salzlösung auch ohne die
') Die Bezeichnung „Ion" {Iwv, Grenitiv lönos, gehend), wie auch viele andere in der Elektrizitätslehre gebräuchlichen
Ausdrücke, hat Faraday um die Mitte des vorigen Jahrhunderts in die Wissenschaft eingeführt.
*) Die Erscheinung, daß die Stoffe im lonenzustande , d. h. wenn sie mit einer mehr oder weniger großen Menge elek-
trischer Energie behaftet sind, andere Eigenschaften besitzen als im gewöhnlichen elementaren Zustande, daß also das Chlor im
lonenzustande farblos aussieht, während es sonst eine grüngelbe Farbe hat, und daß das Natrium -Ion nicht auf AVasser zer-
setzend einwirkt , während metallisches Natrium aus dem Wasser mit großer Heftigkeit Wasserstoff freimacht , steht in der
(ühemie nicht vereinzelt da. Ja, es ist ein ganz allgemeines Naturgesetz, daß die Stoffe nicht nur andere sinnlich wahrnehm-
bare Eigenschaften, sondern auch ein anderes chemisches Verhalten zeigen, wenn sie mit wechselnden Energiemengen behaftet
sind. So unterscheidet sich der gewöhnliche gelbe vom roten, sogenannten amorphen Phosphor durch seine niedrigere Ent-
zündungstemperatiu', seine Giftigkeit, seine Farbe, sein Verhalten zu Lösvmgsmitteln, sein spezifisches Gewicht, seine reduzierenden
Eigenschaften usw. Trotzdem sind die beiden sich verschieden verhaltenden Stoffe das gleiche Element Phosphor. Beide liefern
bei der Oxydation die gleiche Phosphorsäure. Die Verschiedenheit jener Eigenschaften wird durch den verschiedenen Gehalt
an Energie bedingt. Dies sehen wir daran , daß der gelbe Phosphor beim Verbrennen mehr Wärme entwickelt als der rote,
obgleich sie beide die gleichen Verbrennungsprodukte (P, Oj) geben. Ähnlich verhalten sich die zahlreichen verschiedenen
Modifikationen der übrigen Elemente und ihrer Verbindungen.
— XLI —
äußere Anwendung von Elektrizität sehr wahrscheinlich. Man hatte nämlich beobachtet, daß ein elektrischer Strom
unter gewissen Umständen durch eine Salzlösung, z. B. durch eine Silbernitratlösung unter Verwendung von Elektroden
aus Silberblech, geleitet werden kann, ohne daß ein meßbarer Verlust an elektrischer Energie nachzuweisen ist.
Ein solcher Energieverlust müßte aber eintreten, wenn die Spaltung der elektrisch neutralen AgNOg- Molekeln in
positive Silber-Ionen (Ag-Ionen) und negative Nitrat-Ionen (NOs-Ionen) erst unter dem Einflüsse des elektrischen
Stromes vor sich ginge. Infolgedessen war man gezwungen anzunehmen (Clausius 1857), daß beim Lösen euies
Elektrolyten, also z. B. des Kochsalzes, in Wasser ein Teil der elektrisch neutralen Molekeln in positive und
negative Ionen zerfällt, und daß demnach in jeder wässerigen Kochsalzlösimg das Chlomatrium zum Teil als
Na Cl- Molekel 11, zum Teil als negative Chlor-Ionen (Cl-Ionen) und positive Natrium -Ionen (Na-Ionen) ent-
halten ist.
Eine fundamentale Erweiterung dieser Anschauungen verdanken wir S. Arrhenius, welcher darauf hinwies,
daß diejenigen Stoffe, deren wässerige Lösungen den elektrischen Strom leiten, auch ausnahmslos in wässeriger
Lösung einen niedrigeren Gefrierpunkt und höheren Siedepunkt besitzen, als die Rechnung unter Zugrundelegung
ihres normalen Molekulargewichtes erwarten läßt. Nach seiner Auffassung lassen sich die Eigenschaft der Salz-
lösungen, den elektrischen Strom zu leiten, und ihr abnorm tiefer Gefrierpunkt und hoher Siedepunkt, die, wie wir
oben sahen, zu der Vorstellung Anlaß gaben, als ob sich die Zahl der Molekeln des gelösten Stoffes beim
Lösungsvorgange vermehre, durch die Annahme zwanglos erklären, daß beim Lösen eines Salzes, einer Säure
oder Base in Wasser eine Spaltung der Molekeln dieser Stoffe in Teilmolekeln oder Ionen stattfinde. Danach
üben diese Teilmolekeln oder Ionen in bezug auf den Gefrierpunkt der Lösung denselben Einfluß aus wie die
übrigen intakten Molekeln, und die an der Lösung eines Elektrolyten beobachtete Gefrierpunktserniedrigung und
Siedepunktserhöhung setzt sich additiv aus der Wirkung der Molekeln und Ionen zusammen. Den Vorgang der
Spaltung der Molekeln eines Elektrolyten in elektrisch geladene Ionen, z. B. des Kochsalzes in das positive
Natrium -Ion (Na -Ion) und in das negative Chlor -Ion (Cl-Ion), welcher stets mit dem Auflösen des Salzes in
Wasser verbunden ist und ohne jede Zuführung von Elektrizität von außen vor sich geht, bezeichnet man mit
dem Namen „elektrolytische Dissoziation".
Auf Grund der von S. Arrhenius (1887) aufgestellten Theorie der elektrolytischen Dissoziation können
wir ims die Zusammensetzung einer wässerigen Kochsalzlösung durch folgendes Schema versinnbildlichen.
Schematische Darstellung der Zusammensetzung einer wässerigen Kochsalzlösung
(Na Cl-Lösung) nach der elektrolytischen Dissoziationstheorie:
+
(b) Na Cl (c)
Na Cl
(a)
In diesem Schema bedeutet:
a = nichtdissoziierte Chlomatriummolekeln,
b^ positive Natrium -Ionen,
c = negative Chlor -Ionen.
[Anmerkung: Der Anteil der Kochsalzmolekeln, welche in Ionen gespalten sind, richtet sich nach der Konzentration der
Salzlösung: Je mehr man die Lösung verdünnt, um so mehr Salzmolekeln zerfallen in Ionen. So sind z. B. in 1 Kilogramm
der Kochsalzquelle zu Wilhelmsglücksbrunn Chlor und Natrium in einer Menge enthalten , welche 9,7 Gramm Kochsalz ent-
spricht. Von dieser Kochsalzmenge sind in der Quelle nur etwa 13 Prozent in der Form von Kochsalzraolekeln enthalten, die
übrigen 87 Prozent des Salzes sind als (Dhlor- Ionen und Natrium -Ionen vorhanden.]
Die Bedeutung der elektrolytischen Dissoziationstheorie liegt nicht nur darin, daß sie uns über das Wesen
der wässerigen Lösungen von Salzen, Säuren und Basen aufklärt und die innigen Beziehungen scheinbar so weit
auseinander liegender Eigenschaften wie der elektrischen Leitfähigkeit, der Gefrierpunktserniedrigung und Siede-
punktserhöhung lehrt, sondern daß auch die qualitative und quantitative Analyse wie alle anderen Zweige der
— XLU —
Chemie und der Medizin, welche sich mit den wässerigen Lösungen der Stoffe beschäftigen, wie z. B. die Balneologie,
auf Grund der neuen Anschauungen eine epochemachende Förderung erfahren haben. Hierzu war es aber vor
allem erforderlieh, die Vorgänge bei der elektrolytischen Dissoziation nicht nur ihrem "Wesen nach aufzuklären,
sondern auch quantitativ zu verfolgen.
Dazu bieten sowohl die Bestimmungen des Siedepunktes und namentlich des Gefrierpunktes der wässerigen
Lösungen dieser Stoffe, als auch die Messungen der elektrischen Leitfähigkeit genügend Anhaltspunkte, auf deren
Ausführung wir hier nicht eingehen können. Es genüge, auf die oben besprochene Gesetzmäßigkeit hinzuweisen,
daß z. B. die Gefrierpunktsemiedrigung einer Lösung der Summe der gelösten Molekeln und Ionen entspricht.
Ist nun die Gesamtmenge des gelösten Stoffes durch die Analyse bekannt, so kann man aus der beobachteten
Gefrierpunktsemiedrigung die Menge der Ionen und damit der in Ionen zerfallenen Molekeln berechnen. Auf
diese Weise findet man, daß in der oben als Beispiel gewählten Kochsalzlösung, welche
1 Kilogramm Wasser und 58,5 Gramm Salz enthält und einen Gefrierpunkt von — 3,42° statt — 1,85°
zeigt, 84,9 Prozent der Kochsalzmolekeln in positive Natrium-Ionen und negative Chlor-Ionen
zerfallen sind. Da man den Bruchteil der Molekeln eines Elektrolyten, welcher in Ionen zerfallen ist, als
elektrolytischen Dissoziationsgrad bezeichnet, so beträgt in der genannten Kochsalzlösung der Dissoziations-
grad 84,9 Prozent. Je verdünnter eine Lösung ist, desto größer ist der Dissoziationsgrad des gelösten Stoffes.
In einer Kochsalzlösung z. B., die hundertmal verdünnter ist als jene, die also in 1 Liter etwa 0,6 Gramm
Kochsalz enthält, kann man für praktische Berechnungen das Salz als vollkommen elektrolytisch dissoziiert annehmen.
Wie wir gesehen haben, hängt die elektrische Leitfähigkeit einer Lösung im allgemeinen nur von der Zahl
der Ionen ab. Sie ist also ebenfalls ein Maß für den Dissoziationsgrad, wenn die Gesamtmenge des gelösten
Stoffes bekannt ist. Man kann demnach mit HiKe elektrischer Leitfähigkeitsmessungen den aus der Gefrier-
punktsbestimmung einer Lösung berechneten Dissoziationsgrad kontrollieren. Tatsächlich stimmen die auf so ver-
schiedenen Wegen gefundenen Werte befriedigend überein, und diese Übereinstimmung erbringt einen schönen
Beweis für die Stichhaltigkeit der angestellten Überlegungen.
Wenden wir diese Überlegungen auf die Chemie der Mineralwässer an, die in der Regel nur verhältnis-
mäßig geringe Salzmengen in 1 Kilogramm Wasser enthalten, so finden wir, daß weitaus der größte Teil der
gelösten Salze nicht in der Form von Salzmolekeln, sondern als Ionen in diesen Wässern enthalten ist. So enthält
z. B. die Kochsalzquelle zu Wilhelmsglücksbrunn bei Creuzburg an der Werra nach einer von E. Hintz 1903
veröffentlichten Analyse in 1 Kilogramm Mineralwasser Chlor und Natrium in einer Menge, welche 9,7 Gramm
Kochsalz entspricht. In dieser Verdünnung ist das Kochsalz zu etwa 87 Prozent in positive Natrium -Ionen und
negative Chlor-Ionen zerfallen. Die übrigen in den Mineralwässern vorkommenden Salze sind ebenfalls mehr oder
weniger weitgehend dissoziiert, je nach der Natiu: des Salzes und je nachdem das Mineralwasser wenig oder viel
davon gelöst enthält
Wie wir oben ausgeführt haben, machte es große Schwierigkeiten, die in den Mineralwässern analytisch
ermittelten ELnzelbestandteile zu Salzen zu gruppieren. Die elektrolytische Dissoziationstheorie zeigt uns nun, daß
diese Schwierigkeiten tatsächlich in dem Zustand der gelösten Stoffe begründet sind; denn die Einzelbestandteile
sind zum weitaus größeren TeUe in der Form von Ionen, und nur der Rest ist in der Form von Salzmolekeln,
und zwar, wie wir berechtigt sind anzunehmen, in allen theoretisch möglichen Kombinationen im Mineralwasser
enthalten. Daher trägt man den tatsächlichen Verhältnissen am besten Rechnung, wenn man, wie es Than aus anderen
Gründen schon 1864 vorgeschlagen hatte, die Analysenergebnisse nicht in der Form von Salzen, sondern
in der Form ihrer Ionen zur Darstellung bringt. Die Vernachlässigung der Tatsache, daß ein kleiner Teil der
Salze in der Form von nicht dissoziierten Molekeln im Mineralwasser enthalten ist, rechtfertigt sich dadurch, daß
wir über die Menge der einzelnen Salzkombinationen mit Rücksicht auf die sehr verwickelten Verhältnisse zur
Zeit nichts Sicheres aussagen können. Auf Grund all dieser Überlegungen sind im vorliegenden Werke bei der
Darstellung der Mineralwasseranalysen die Salze in der Form ihrer Ionen aufgeführt worden. Da man bei einigen
Anioneii mehrbasischer Säuren im Zweifel sein konnte, welche Formel man Urnen zuschreiben sollte, so mußte
hierüber besondere Entscheidung getroffen werden, deren Begründung im folgenden speziellen Teile dieser Einleitung
ausführlich mitgeteilt wird.
Außer den Salzen sind nach den obigen Darlegungen auch die Säuren und Basen in wässeriger Lösung
der elektrolytischen Dissoziation unterworfen. Da diese Stoffe mit Ausnahme der Kohlensäure in den meisten
Mineralwässern nur eine untergeordnete Rolle spielen, so soll hier nur kurz darauf eingegangen werden. Unter
„Säuren" versteht man im Sinne der elektrolytischen Dissoziationstheorie Stoffe, die in wässeriger Lösung Wasser-
stoff-Ionen (H-Ionen) abspalten. So zerfallen z. B. die Salzsäure- Molekeln (HCl -Molekeln) in Wasserstoff -Ionen
XLin —
(H-Ionen) und Chlor-Ionen (Cl-Ionen), die Salpetersäure -Molekeln (HNO3 - Molekeln) in Wasserstoff -Ionen und
Nitrat-Ionen (NOg -Ionen), die Kohlensäure -Molekeln (HjCOg -Molekeln) in Wasserstoff -Ionen und Hydrokarbonat-
lonen (HCO3 -Ionen) und die Schwefelwasserstoff -Molekeln (HjS-Molekeki) in Wasserstoff -Ionen und Hydrosulfid-
lonen (HS-Ionen). Der Dissoziationsgrad der Säuren hängt ab von deren Stärke, und zwar sind die starken
Säuren, wie z. B. die Salzsäure und Salpetersäure, ähnlich den Salzen sehr weitgehend dissoziiert. Die äußerst
schwachen Säuren, Kohlensäure und Schwefelwasserstoff, gehen dagegen nur zu einem sehr kleinen Bruchteile in
den lonenzustand über. So ist z. B. in einer wässerigen Lösung, welche auf 1 Liter Wasser 1 Liter Kohlen-
säuregas (CO2) enthält, nur Y4 Prozent der Kohlensäuremolekeln in Wasserstoff -Ionen und Hydrokarbonat- Ionen
(HCO3 -Ionen) dissoziiert. Deshalb ist es zweckmäßig, diese beiden Säuren, soweit sie im freien Zustande im
Mineralwasser vorkommen, als imdissozüerte Molekeln, und zwar mit den Formeln aufzuführen, welche sie im
Gaszustande besitzen, also als COj und HjS. Soweit die Salze dieser beiden Säuren im Mineralwasser vorkommen,
werden sie in gleicher Weise wie die Salze der starken Säuren in lonenform angegeben, da zwischen den Salzen
starker und schwacher Säuren ein wesentlicher Unterschied in bezug auf den elektrolytischen Dissoziationsgrad
nicht besteht. Die Borsäure und die Kieselsäure, welche noch schwächere Säuren sind als die Kohlensäure und
der Schwefelwasserstoff, kommen in den Mineralwässern fast niu- im freien Zustande vor und werden infolgedessen
nur als undissoziierte Molekeln angegeben. In den Mineralwässern finden sich ferner noch Gase gelöst wie z. B.
Stickstoff, Sauerstoff, Wasserstoff und Methan. Für diese Stoffe, welche zu den Nichtelektrolyten gehören, kommt
eine elektrolytische Dissoziation ebensowenig in Betracht wie für die zuweilen beobachteten indifferenten
organischen Stoffe.
Da die neue Darstellung der Mineral wasseranalysen auf Grund der lonentheorie für manchen im Anfange
vielleicht etwas Fremdartiges hat, so wurde im vorliegenden Werke, um den Übergang zu erleichtem, neben dieser
Darstellung noch eine zweite der bisherigen Gewohnheit angepaßte in der Form von Salzen gegeben. Die Grundsätze,
nach welchen hierbei die Gruppierung zu Salzen vorgenommen wurde, werden ebenfalls im speziellen Teile dieser
Einleitung erläutert werden. Nach obigen Ausführungen ließen sich hierbei viele Willkürlichkeiten nicht vermeiden.
In den Analysentabellen finden sich ferner noch Angaben über das spezifische Gewicht und die Temperatur
der Mineralwässer sowie über den Gefrierpunkt und die elektrische Leitfähigkeit, soweit darüber zuverlässige
Messungen vorlagen. Diese Angaben sollen dazu beitragen, die physikalische und chemische Charakteristik der
Mineralwässer zu vervollständigen. Was den Gefrierpunkt und die elektrische Leitfähigkeit anbetrifft, so geben
sie uns gleichzeitig ein Mittel an die Hand, den mittleren Dissoziationsgrad der gelösten Salze annähernd zu
berechnen. Wie M. Roloff, dem wir eine Reihe von Arbeiten über die Chemie der Mineralwässer verdanken,
zeigte, kann man anderseits diesen mittleren Dissoziationsgrad eines Mineralwassers schon aus seiner Zusammen-
setzung annähernd berechnen, so daß die experimentelle Bestimmung und die theoretische Berechnung sich gegen-
seitig kontrollieren. Die Übereinstimmung der beiderseitigen Ergebnisse bietet einen weiteren Beweis für die
Anwendbarkeit der modernen Theorien der Lösungen auf so kompliziert zusammengesetzte Gemische, wie sie in
den Mineralwässern vorliegen. Die Gefrierpunktsbestimmung, die sich in dem von Ernst Beckmann konstruierten
Apparate sehr schnell und genau ausführen läßt, gibt ferner einen unmittelbaren Anhaltspunkt für die Bestimmung
des osmotischen Druckes des betreffenden Mineralwassers. Da der osmotische Druck in neuerer Zeit vielfach
zur Beurteilung der Mineralwässer in therapeutischer Beziehung herangezogen wird, so sei darüber an dieser Stelle
kurz folgendes bemerkt:
Bringen wir ein Stück Zucker in ein Glas mit Wasser, so löst sich der Zucker allmählich auf,
entsteht, wie schon oben bemerkt wurde, ein flüssiges, homogenes Gemenge von Wasser und Zucker.
Zuckerlösung spezifisch schwerer ist als Wasser, so bleibt erstere eine Zeitlang am Boden des
Gefäßes. Allmählich aber verteilt sich der Zucker, ohne daß wir nötig haben umzurühren,
gleichmäßig im Wasser, so daß die Lösung an allen Stellen die gleiche Konzentration besitzt.
Diesen Vorgang, bei welchem sich der gelöste Stoff von Stellen höherer Konzenti-ation zu Stellen
niederer Konzentration bewegt, bezeichnet man mit dem Namen Diffusion. Diese Diffusion
findet aber nicht nur innerhalb einer Flüssigkeit statt, sondern sie geht auch vor sich, wenn wir
die in einem Gefäße befindliche Flüssigkeit vermittels einer durchlässigen Scheidewand von un-
glasiertem Ton, Pergamentpapier oder Schweinsblase in zwei Abteilungen trennen. Der gelöste
Stoff wandert dann so lange durch die Scheidewand (Membran) hindiurch, bis die Lösung in
beiden Abteilungen die gleiche Konzentration besitzt Den Vorgang der Diffusion durch eine
Scheidewand bezeichnet man mit dem Ausdruck Osmose. Figur 1 stellt eine solche Vorrichtung dar. In dem
äußeren, mit Wasser gefüllten GefäJäe A befindet sich der ebenfalls mit Wasser gefüllte Zylinder B aus un-
d. h. es
Da die
Figur 1.
— XLIV —
glasiertem, also durchlässigem Ton. Bringen wir in den inneren Zylinder ein Stück Zucker, so entsteht dort zu-
nächst eine Zuckerlösung. Allmählich aber wandert der Zucker durch die Tonwand hindurch, und zwar so lange,
bis er sich im Wasser innerhalb und außerhalb des Tonzylinders gleichmäßig verteilt hat, bis also die Konzentration
des Zuckers an allen Stellen der Flüssigkeit innerhalb und außerhalb des Tonzylinders gleich groß ist.
Eine eigentümliche Erscheinung tritt ein, wenn wir die Scheidewand so verändern, daß der Zucker nicht
mehr hindurchwandern kann. Dies läßt sich dadurch erreichen, daß wir in der porösen Scheidewand einen
schwerlöslichen Niederschlag, z. B. von Ferrocyankupfer erzeugen. Hierzu tränkt man den Tonzylinder zunächst
mit einer wässerigen Lösung von gelbem Blutlaugen salz und legt, ihn dann in eine wässerige Kupfervitriol-
lösung, Eine solche Scheidewand, die nur das Wasser (das Lösungsmittel), aber nicht den Zucker (den gelösten
Stoff) hindurchtreten läßt, bezeichnet man mit dem Ausdruck „halbdurchlässig" oder „semipermeabel".
Wiederholen wir nun mit einem solchen halbdurchlässigen Tonzylinder den obengeschilderten Versuch, indem wir
das äußere Grefäß und den Tonzylinder mit Wasser füUen und in letzteren ein Stück Zucker bringen, so wird in
diesem sich zwar auch eine Zuckerlösung büden, in den äußeren Behälter kann der Zucker aber nicht übergehen,
denn er wird hieran durch die „semipermeable" Wand gehindert. In diesem Falle findet eine Osmose nur in der
Weise statt, daß Wasser von außen in den halbdurchlässigen Tonzylinder eintritt und die Zuckerlösung verdünnt.
Es wird also gewissermaßen von der Zuckerlösung ein Zug auf das außen befindliche Wasser ausgeübt, der in
folgender Weise sichtbar gemacht und gemessen werden kann.
Wir verschließen den mit Zuckerlösung vollkommen angefüllten Tonzylinder B mit einem
Stopfen, durch den ein Glasrohr gesteckt ist, wie dies in Figur 2 abgebildet ist, und hängen den
Tonzylinder in das mit Wasser gefüllte Gefäß A. Infolge der einseitigen Diffusion (Osmose)
dringt das Wasser aus dem äußeren Gefäß A in den Tonzylinder B ein, und da dieser schon
vollkommen mit Flüssigkeit angefüllt ist, so entsteht im Tonzylinder ein Überdruck, der ein
Aufsteigen der sich allmählich mit Wasser verdünnenden Zuckerlösung in dem Steigrohre zur
Folge hat, und der durch die Höhe der Flüssigkeitssäule in dem Glasrohre gemessen werden
kann. Hat diese Flüssigkeitssäule eine gewisse Höhe erreicht, so hört das Eindringen von
Wasser in den Tonzylinder auf. Der im Innern des Tonzylinders herrschende hydrostatische
Druck ist dann gleich dem von der Zuckerlösung auf das außerhalb des Tongefäßes befindliche
Wasser ausgeübten Zuge. Diesen Druckwert, der also die Kraft mißt, mit welcher die Osmose
durch die halbdurchlässige Wand vor sich geht, nennt man den osmotischen Druck.
Etwas anders gestalten sich die Verhältnisse, wenn wir mit einer pflanzlichen oder tierischen
Zelle experimentieren, deren Protoplasmahülle ebenfalls eine semipermeable Membran darstellt,
da sie für viele gelöste Stoffe undurchlässig ist, dem Wasser dagegen den Diu'chtritt gestattet.
Infolge ihrer Elastizität behält diese Protoplasmahülle bei Druckschwankungen ihre Form nicht
bei wie der Tonzylinder, sie kann ihr Volumen vermehren oder vermindern. Bringt man daher
eine pflanzliche oder tierische Zelle in eine wässerige Lösung, deren osmotischer Druck größer
ist als der des Zellinhaltes, d. h. in eine hypertonische Lösung, so gibt das Protoplasma
Wasser ab, und die ZeUe schrumpft zusammen. In einer Lösung von geringerem osmotischen Druck dagegen,
d. h. in einer hypotonischen Lösung, nimmt das Protoplasma Wasser auf, und die Zelle schwillt an. Haben
schließlich Zellinhalt und die umgebende Lösung gleichen osmotischen Druck, d. h. sind sie isotonisch, so findet
kein Wasseraustausch statt, und das Volumen der Zelle bleibt unverändert.
Die ersten exakten Bestimmungen des osmotischen Druckes von wässerigen Lösungen wurden von Wilhelm
Pfeffer (1877) in dem oben beschriebenen TonzeUenapparate ausgeführt.. An Stelle eines Steigrohres benutzte er
ein Quecksilbermanometer, da die beobachteten Drucke ziemlich bedeutend waren. So ist z. B. der osmotische
Druck einer zweiprozentigen wässerigen Rohrzuckerlösung bei Zimmertemperatur ungefähr lYs Atmosphären, der-
jenige einer sechsprozentigen Lösung ungefähr 4 Atmosphären. Nach den von van't Hoff (1886) aufgefundenen
Gesetzen ist der osmotische Druck einer Lösung gleich dem Drucke, den der gelöste Stoff ausüben würde, wenn
er sich im Gaszustande und in demselben Räume befände, welchen er im gelösten Zustande einnimmt. Für den
osmotischen Druck gelten demnach bei nicht zu konzentrierten Lösungen, zu denen die meisten Mineralwässer
gehören, die Gasgesetze. Infolgedessen ist der osmotische Druck der Lösung eines Stoffes ihrer Konzentration
proportional, und andererseits ist der osmotische Druck äquimolekularer Lösungen gleich groß, unabhängig von der
Natur der gelösten Stoffe. So ist z. B. der osmotische Druck einer Traubenzuckerlösung, welche in einem Liter
180
:-^ = 90 Gramm Traubenzucker enthält, der gleiche wie der einer Hamstofflösung, welche in
Figur 2.
ein halbes Mol
— XLV —
einem Liter ein halbes Mol = — ^30 Gramm Harnstoff enthält, da in beiden Lösungen die Zahl der Trauben-
u
Zucker molekeln und Harnstoffmolekeln die gleiche ist.
Die wässerigen Lösungen von Elektrolyten machen auch hier insofern eine Ausnahme, daß ihr osmotischer
Druck größer ist, als ihrer molekularen Konzentration entspricht. Die Ionen verhalten sich auch in dieser Be-
ziehung wie die nichtdissoziierten Molekeln. Da die Gefrierpunktserniediigung einer Lösung ein Maß für die Kon-
zentration der in Lösung befindlichen Molekeln und Ionen ist, so ist sie auch ein direktes Maß für den osmotischen
Druck der Lösung.
Schließlich sei noch erwähnt, daß es auch Lösungen gibt, bei denen keine Gefrierpunktserniedrigung und
Siedepunktserhöhung und auch kein osmotischer Druck zu beobachten sind. Diese Pseudolösungen, welche den
Namen kolloidale Lösungen führen, stellen Aufschwemmungen fester Stoffe in höchst feiner Verteilung dar. Ob
kolloidal gelöste Stoffe in den Mineralwässern eine Kolle spielen, ist noch nicht sicher festgestellt.
Es sei zum Schluß nochmals darauf hingewiesen, daß die lonentabelle gegenüber der Salztabelle große
Vorteile bei der Beurteilung eines Mineralwassers bietet, und daß es infolgedessen jedem, der sich mit Balneologie
beschäftigt, angeraten werden kann, sich mit diesen lonentabellen vertraut zu machen. Wer in das "Wesen dieser
neuen Dai'steUungsform eingedrungen ist, wird daraus am schnellsten nnd sichersten die Antwort auf jene drei
eingangs gestellten Fragen ablesen können, welche Stoffe in einem Mineralwasser enthalten sind, in welcher Menge
und in welchem Zustande; damit wird er zugleich eine gesicherte Unterlage für die Beurteilung der physiologischen
Wirkungen dieses Mineralwassers gewinnen können.
— XLVI —
Anhang: Über Radioaktivität.
Von Dr. F. Himstedt,
o. ö. Professor, Direktor des Physikalischen Instituts an der Universität Freiburg i. B.
1. „Radioaktiv" nennt man diejenigen Körper, welche die Fähigkeit haben, spontan, ohne vorausgegangene
besondere Anregung, Strahlen auszusenden, die ähnlich wie die Röntgenstrahlen durch mehr oder weniger dicke
Schichten undurchsichtiger Substanzen (Papier, Holz, Metall) hindurchzugehen vermögen, und deren Vorhandensein
durch zwei Wirkungen nachgewiesen werden kann: 1. Sie wirken auf die photographische Platte (die stärkeren
Präparate sind imstande, viele Substanzen, wie z. B. das Barj'umplatincyanür des Röntgenschirms zum Leuchten
zu bringen). 2. Sie vermögen Gase (Luft) zu ionisieren und elektrisch leitend zu machen, so daß z. B. ein ge-
ladenes Elektroskop, das in gewöhnlicher Zimmerluft seine Ladung längere Zeit behalten würde, diese schnell ver-
liert, wenn die dasselbe umgebende Luft von solchen Strahlen getroffen wird. Dieses zweite Verfahren, das Vor-
handensein radioaktiver Substanzen nachzuweisen, ist allen bekannten physikalischen und chemischen Untersuchungs-
methoden weit überlegen. Es gestattet mit Sicherheit Mengen nachzuweisen, die selbst, wenn sie tausendmal größer
wären, der Spektralanalyse oder der chemischen Analyse noch entgehen könnten.
Die Erscheinungen der Radioaktivität wurden zuerst von H. Becquerel') im Jahre 1896 an verschiedenen
Uransalzen beobachtet. Zwei Jahre später fand G. C Schmidt'), daß auch das Thor und seine Verbindungen
radioaktiv sind. Frau Curie, welche in Verfolg der Becquerelschen Entdeckung alle bekannten chemischen
Elemente auf Radioaktivität untersuchte, konnte außer beim Uran und beim Thor bei keinem derselben eine solche
nachweisen, machte aber bei dieser Untersuchung die wichtige Beobachtung, daß von allen untersuchten Substanzen
die Pechblende (Uranpecherz) die stärksten radioaktiven Wirkungen ergab.
Das Ehepaar Curie ä) unternahm es darauf, aus dem Uranpecherz diejenige Substanz zu isolieren, welche der
Pechblende diese wunderbaren Eigenschaften verleiht. Durch eine mustergültige Untersuchung gelang es ihnen, aus
der Pechblende ein neues chemisches Element zu gewinnen, dem sie den Namen Radium gegeben haben. Bald
nach ihnen gelang dem deutschen Chemiker Giesel die Lösung der gleichen Aufgabe. Die Schwierigkeit der Dar-
stellung des Radiums liegt einmal darin, daß es in der Pechblende nur in ganz minimalen Mengen vorkommt, so
daß aus Tausenden von Kilogrammen kaum ein Dezigramm zu gewinnen ist, sodarm diuin, daß das Radium bei
allen chemischen Prozessen mit dem Baryum geht und von diesem nur getrennt werden kann durch einen geringen
Löslichkeitsunterschied der Chloride bezw. Bromide in Wasser. Der Fortschritt in der Trennung läßt sich nur daran
erkennen, daß der eine Teil an Radioaktivität zu-, der andere abgenommen hat.
Bei diesen Arbeiten fanden die Curies in der Pechblende noch eine zweite radioaktive Substanz, die in
chemisch-analytischer Beziehung sich zum Wismut verhält wie das Radium zum Baryvmi. Die Curies glauben, hier
ein weiteres neues Element gefunden zu haben, dem sie den Namen Polonium gaben.
Marckwald*) hat aus 2000 kg Pechblende 4 mg einer stark aktiven Substanz gewonnen, die er Radio-
tellur genannt hat. Das Präparat stimmt in seinem radioaktiven Verhalten so nahe mit dem Polonium überein,
daß es nicht ausgeschlossen erscheint, daß es sich in beiden Fällen um denselben Körper handelt. Diesen so rein
darzustellen, daß man sein Spektrum hätte untersuchen können, ist bislang nicht gelungen.
Von Debierne*) ist noch eine radioaktive Substanz in der Pechblende nachgewiesen worden, das Actinium,
das nach diesem Forscher dem Thor chemisch sehr nahe stehen soll. Nach neueren Untersuchungen von Giesel
wäre das Actinium identisch mit dem von letzterem dargestellten Emanium, lasse sich vollständig von Thor, fast
vollständig von Cer imd Didym, jedoch bislang nicht von Lanthan trennen*).
2. Die fünf Radioelemente: Uran, Thor, Radium, Polonium, Actinium (Emanium) unterscheiden sich von-
einander durch die abgegebene Emanation, durch die induzierte Aktivität, durch die ausgesandten Strahlen. Thor,
Radium und Actiniiun geben eine Emanation, ein radioaktives Gas ab; aber die drei Emanationen sind voneinander
*) Comptes Bendus de l'Acad^mie des Sciences 122, 1896.
*) Wiedemanns Annalen 65, 1898.
") Comptes Rendus de TAcad^mie des Sciences 1898.
*) Ber. d. deutsch, ehem. Ges. 1902 mid 1903.
') Comptes Rendus de TAcad^mie des Sciences 1899, 1900, 1903.
•) Nach den neuesten Untersuchungen Eutherfords (Le Eadium No. 11 vom 15. Novbr. 1905) erscheint es nicht aus-
geschlossen, daß Polonium und RadioteUur Umwandlungsprodukte des Radiums sind. Nach diesem Forscher lassen sich die
Wandlungen, welche mit dem Eadiiun vor sich gehen, durch das folgende Schema veranschaulichen:
— xLvn —
verschieden und bieten dadurch ein bequemes Mittel, zu entscheiden, mit welcher der drei Substanzen man es zu
tun hat. Leitet man über einen dieser Stoffe einen Luftstrom, so wird durch diesen die Emanation mit fortgeführt,
und die Luft erweist sich dann als elektrisch leitend. Stellt man in einem geschlossenen Gefäße zwei isolierte
Metallplatten in einem Abstände von 1 — 2 cm einander gegenüber, verbindet die eine mit einem empfindlichen
Elektroskop oder besser Elektrometer, die andere mit dem -)-- Pol einer Batterie von 50 — 100 hintereinander ge-
schalteten Akkumulatoren, deren anderer Pol mit der Erde verbunden ist, und bringt in das Gefäß die Luft mit der
Emanation, so beobachtet man, daß die mit dem Elektrometer verbundene Platte mehr und mehr geladen wird. Die
Schnelligkeit, mit der die Ladung wächst, gibt ein Maß für die Leitfähigkeit, welche der Luft durch die beigemischte
Emanation erteilt worden ist. Man beobachtet nun, wenn man die Emanation in dem Gefäße eingeschlossen läßt,
daß diese Leitfähigkeit der Luft mit der Zeit abnimmt. Bei der Ra-Emanation dauert es etwa vier Tage, bis die
Leitfähigkeit auf die Hälfte abgenommen hat, bei der des Thors etwa eine Minute, bei der des Actiniums nur
wenige Sekimden.
Die von reinem Radium abgegebene Emanation ist so stark, daß man sie im vollständig verdunkelten Zimmer
direkt an dem schwachen Leuchten der Luft, welcher sie beigemischt ist, erkennen kann.
Jeder Körper, der mit der Emanation in dh-ekte Berührung kommt, wird dadurch selbst auf kürzere oder
länsrere Zeit radioaktiv: „induzierte Aktivität". Diese induzierte Aktivität läßt sich bedeutend verstärken bezw.
in kürzerer Zeit herstellen, wenn man den zu aktivierenden Körper, während er sich in Emanation befindet, negativ
elektrisch ladet, also etwa mit dem Pole einer Elektrisiermaschine oder einer vielzelligen Batterie verbindet, so daß
man ihn auf ein Potential von 1000 und mehr Volt bringt. Das Abklingen der induzierten Aktivität bietet wieder
ein Mittel dar, zu entscheiden, welche Emanation benutzt wurde. Die induzierte Thor- Aktivität fällt in 1 1 Stunden,
die des Radiums in 28 Minuten auf die Hälfte ab.
Die Strahlen, welche von radioaktiven Substanzen ausgesendet werden, hat man in drei Gruppen einteilen
können und bezeichnet sie, geordnet nach ihrer Fähigkeit, andere Substanzen zu durchdringen, als a-, ß- und y-Strahlen.
Nach Rutherford wird die Wirksamkeit der Strahlen auf die Hälfte herabgesetzt bei den a-Strahlen beim Durch-
gang durch ein Aluminiumblech von 0,0005 cm Dicke, bei den /S-Strahlen von 0,05 cm, bei den /-Strahlen von
8 cm Dicke, und angenähert umgekehrt proportional hiermit geht die Fähigkeit der drei Strahlenarten, die Gase
zu ionisieren und leitend zu machen, so daß, wenn man diese Fähigkeit bei den a-Strahlen mit 10000 bezeichnet,
die der /^-Strahlen gleich 100, die der y-Strahlen gleich 1 gesetzt werden muß. Die drei Strahlenarten zeigen
aber noch einen wesentlichen Unterschied: Die a-Strahlen werden durch einen Magneten oder ein elektrisches Feld
so abgelenkt wie ein -j- galvanischer Strom oder wie die Kanalstrahlen Goldsteins, müssen also aus -}- geladenen
fortgeschleuderten Teilchen bestehen. Die /3-Strahlen verhalten sich unter dem Einflüsse des Magneten genau wie
Kathodenstrahlen, sind also — geladene Teilchen, und endlich die y-Strahlen verhalten sich wie X-strahlen, d. h.
man kann keine Ablenkung durch einen Magneten erzielen.
Uran, Thor, Radium senden alle drei Strahlenarten aus, Actinium scheint keine y-Strahlen zu haben, Polonium
hat sicher nur a-Strahlen.
3. So wie die Röntgenstrahlen vermögen auch die Strahlen des Radiums am lebenden Gewebe Verände-
rungen hervorzurufen. Giesel, Becquerel und andere, die sich mit Radiumuntersuchungen viel beschäftigten,
et OL,
öC
Eadium Emanation Ead. A Ead. B Ead. C Ead. D Ead. E Rad. F
(Eadioaktives Blei) (Polonium)
1300 Jahre 4 Tage 3 Min. 21 Min. 28 Mm. 40 Jahre 6 Jahre 143 Jahre
schnelle Umwandlung langsame Umwandlung
Das soll heißen: Radium sendet a-Strahlen aus vmd verwandelt sich dadurch in Emanation, diese sendet a-Strahlen aus und
bildet das Radium A usw. Die darunter geschriebenen Zeiten geben an, innerhalb welcher Zeit die Menge eines bestimmten
Produktes auf die Hälfte abnimmt. Mißt man z. B. bei Radium C, das identisch mit der später zu erwähnenden „induzierten
Aktivität" ist, auf irgend eine Weise (durch Photographie oder Leitfähigkeit der Luft) die Stärke der Strahlung, so findet man,
daß dieselbe nach 28 Minuten auf die HäUte abgenommen hat.
— XLvm —
haben unfreiwillig an sich die Beobachtung machen müssen, daß an Stellen des Körpers, die längere Zeit den
Radiumstrahlen ausgesetzt waren, Entzündungen, Ekzeme und Geschwüre sich bildeten. Bei Versuchen an kleinen
Tieren, z. B. Mäusen, ließen sich starke Wirkungen auf das Nervensystem, Lähmungserscheinungen usw. konsta-
tieren, und bei stärkerer Bestrahlung trat meist schon nach wenigen Stunden der Tod ein. Diese Beobachtungen
müssen den Gredanken nahelegen, die Radiumstrahlen in älinlicher Weise wie die X-Strahlen zu Heilzwecken zu
verwenden. In der Tat scheint man in neuerer Zeit bei der Behandlung von Krebs und Lupus mit Radium-
strahlen gute Erfolge erzielt zu haben, doch läßt sich ein abschließendes Urteil bei der Kürze der Zeit sicher
noch nicht fällen. Ebensowenig läßt sich schon jetzt über die Versuche urteilen, die Tuberkelbazillen durch Inha-
lationen von Radium- sowie von Thoremanation zu bekämpfen.
4. Sella und Pocchettino^) haben zuerst die Beobachtung gemacht, daß, wenn man Luft durch Wasser
perlen läßt, dieselbe dadurch an Leitfähigkeit zunimmt. J. J. Thomson") und F. Himstedt^) haben, ohne
hiervon zu wissen, die gleiche Beobachtung gemacht. Ersterer hat gezeigt, daß Wasserproben verschiedener Herkunft
sich verschieden verhalten; letzterer hat nachgewiesen, daß das Wasser aller Quellen sowie frisch heraufgeholtes
Grundwasser die Fähigkeit besitzt, hindurchgepreßte Luft leitend zu machen, daß hingegen Wasser, welches
längere Zeit an freier Luft gestanden hat, das Wasser der Teiche und Seen sowie Flußwasser, diese Fähigkeit
nicht mehr besitzen. Es konnte nachgewiesen werden, daß diese Wirkung des Wassers darauf zurückzuführen ist,
daß in demselben ein radioaktives Gas, eine Emanation, in ähnlicher Weise wie Sauerstoff oder Kohlensäure absorbiert
enthalten ist, welches von der durchgepreßten Luft mitgenommen wird. Wurde ein größeres Luftquantum, z. B.
50 1, durch 1 1 Wasser in einem Kreisprozesse wiederholt hindurchgepreßt, so konnte hierdurch die Emanation dem
Wasser so gut wie vollständig entzogen werden. Die darauf bestimmte Leitfähigkeit der Luft liefert dann ein Maß
für den Emanationsgehalt des Wassers.
Von den Quellen, welche der Verfasser damals untersuchte, zeigten die Thermen von Baden-Baden sich am
wirksamsten. Inzwischen sind in allen Weltteilen Wasserproben auf Emanation untersucht worden, und ausnahmslos
hat sich der obige Satz bestätigt: Quellwasser enthält Emanation, Fluß- und Seewasser nicht mehr oder nur in
minimaler Menge.
Daß die Emanation der QueUwässer, wenigstens der bei weitem größte Teil derselben, identisch ist mit der
Radiumemanation, wurde nachgewiesen:
1. dadurch, daß beide das gleiche Abklingen zeigen: in etwa 4 Tagen Abfall auf die Hälfte;
2. daß die mit der Wasseremanation induzierte Aktivität das Abklingen der induzierten Radiumaktivität
zeigt: in etwa Y2 Stunde Abfall auf die Hälfte;
3. daß Wasser- und Radiumemanation den gleichen Kondensationspunkt haben: etwa — 150°;
4. daß verschiedene Flüssigkeiten für beide Emanationen denselben Absorptionskoeffizienten besitzen: 1 1
Petroleum absorbiert von beiden Emanationen etwa 20 mal so viel wie 1 1 Wasser;
5. daß man mit Wasseremanation an einem Sidotblendeschirm die Erscheinung des Scintillierens in der-
selben Weise hervorrufen kann, wie dies Crookes zuerst mit Radiumemanation getan hat.
Himstedt hat aus seinen Versuchen den Schluß gezogen, daß sich in unserer Erde weit verbreitet, vielleicht
überall, radioaktive Stoffe finden, von denen eine gasförmige Emanation ausgeht, die vom Wasser absorbiert wird,
mit diesem an die Oberfläche kommt und dann aus dem Wasser allmählich sich in die Luft verbreitet. Diese
Anschauung hat bald darauf eine wertvolle Bestätigung gefunden, indem die Herren Elster und Geitel^) bei
verschiedenen Erdarten und Quellsedimenten radioaktive Wirkungen nachweisen konnten, am stärksten beim
Fangoschlamm.
Später 5) haben dieselben Physiker, veranlaßt durch die obigen Angaben über die Badener Thermalquellen
auch deren Quellsedimente untersucht imd das Vorhandensein von Radium in denselben in überzeugendster Weise
dargetan.
Himstedt hat in der zitierten Arbeit darauf aufmerksam gemacht, daß der hohe Emanationsgehalt der
Thermalquellen die Vermutung nahelege, daß die Radioaktivität dieser Quellen in Zusammenhang stehe mit ihrer
Heilkraft Es ist bekannt, daß diese Wässer, frisch an der Quelle benutzt, entschieden kräftiger wirken, als wenn
sie verschickt imd erst Tage oder Wochen nach ihrer Abfüllung ziu- Verwendung kommen. Das Abklingen der
') Read. K. Acc. dei Lincei 1902.
') Phil. Mag. 1902; Naturw. Eundschau 1903.
») Ber. d. Naturf. Ges. Freiburg i. B. Bd. 13 u. 14, 1903.
*) Physik. Ztschr. 5. 1904.
») Physik. Ztschr. 6. 1905.
— XLIX —
Emanation würde diese Tatsache, deren Erklärung bislang Schwierigkeiten bot, ganz selbstverständich erscheinen
lassen. Ob dem wirklich so ist, ob bei den Heilquellen die Radioaktivität eine Rolle spielt, kann natürlich nur durch
eingehende und der Natur der Sache nach längere Zeit in Anspruch nehmende Versuche entschieden werden, und
es ist dringend zu wünschen, daß sorgfältige Versuche hierüber angestellt werden. Denn sollte es sich bestätigen,
daß die Radioaktivität der Quellen mit deren Heilwirkung zusammenhängt, so hätte uns die Natur hier gewisser-
maßen schon einen Weg gewiesen, wie mit der Dosierung und der Applikation radioaktiver Heilmittel zu beginnen
ist, um schädliche Wirkungen auszuschließen. Man hätte vielleicht die Minimaldosis, und könnte die Maximaldosis
suchen. Dringend erforderlich würde es dann aber auch werden, die verschiedenen Quellen, ebenso wie sie chemisch-
analytisch nach denselben Gmndsätzen jetzt untersucht sind, nun auch in einwandfreier Weise auf ihren Gehalt an
radioaktiver Emanation untersuchen zu lassen; andernfalls stände zu befürchten, daß die Reklame sich dieses
Punktes noch mehr bemächtigt, als das schon jetzt zum Teil geschehen ist.
IV
B. Besondere Grundsätze für die Darstellung der chemischen
Analysenergebnisse.
Von Dr. E. Hintz,
Professor, Mitinhaber des Chemischen Laboratoriums Fresenius zu Wiesbaden
und Dr. L. Grünhut,
Dozent imd AbteUungsvorsteher im Chemischen Laboratorium Fresenius zu Wiesbaden.
Der vorangehende Abschnitt A dieser Einleitung wird jedem unbefangenen Leser die Überzeugung vermittelt
haben, daß für die Darstellung der Ergebnisse chemischer Analysen im vorliegenden Buche keine andere Grund-
lage gewählt werden konnte als diejenige, welche die moderne Theorie der Lösungen bietet. Da aber von den
etwa 650 aufzunehmenden Analysen noch nicht 10 auch nur annähernd den Bearbeitern in der Form vorlagen,
in der sie hier wiedergegeben sind, so war eine umfassende Neuberechnung nötig, für welche die in der wissen-
schaftlichen Literatur, in Badeprospekten, Flugblättern und teilweise auch im Manuskript vorliegenden Original-
mitteilungen der betreffenden Analytiker gewissermaßen nur als Rohmaterial gedient haben. Wie wir mit
diesem Material geschaltet haben, nach welchen Grundsätzen wir bei seiner Verwertimg vorgingen, davon soll in
erster Linie in diesem Abschnitte Rechenschaft abgelegt werden. Wenn dies mit einer gewissen Ausführlichkeit
geschieht, so ist es darum, daß jederzeit einwandfrei festgestellt werden kann, wie jede hier mitgeteilte Zahl aus
derjenigen — oft scheinbar abweichenden — der ursprünglichen Veröffentlichung gewonnen wurde.
Die Herausgeber dieses Buches hoffen, daß mit seinem Erscheinen auf Grund des darin veröffentlichten
analytischen Materials die neue Form der AnalysendarsteUung endgültig angenommen werden wird, und es erscheint
deshalb am Platze, hier noch einmal eine kurze historische Darstellung der bis jetzt angewendeten Prinzipien
zu geben, zumal eine derartige Zusammenfassung in der Literatur völlig fehlt, andererseits aber zum Verständnis
älterer Veröffentlichungen um so notwendiger wird, je mehr man sich in der Praxis von den seither benutzten
Grundlagen entfernt
1. Bisherige Form der Darstellung.
Die Unsicherheit und Willkür, mit der jede der bislang üblichen Berechnungsweisen von Mineralwasseranalysen
verknüpft ist, hat, wie bereits in Abschnitt A erwähnt, von jeher eine größere Anzahl Analytiker veranlaßt, in
ihren Veröffentlichungen die direkten Wägungszahlen mitzuteilen, also unmittelbar die experimentellen Er-
gebnisse, frei von jeder theoretischen Einkleidung, anzuführen. Sie ermöglichten so jederzeit eine Neuberechnung
nach neuen Gesichtspunkten, imabhängig von jener Berechnungsfonn , welche der erste Autor der Analyse für die
Darstellung wählte, die er vielleicht im Anschluß an seine Originalzahlen gab.
An Stelle der direkten Wägungszahlen, zuweilen auch neben denselben, findet man namentlich in
älteren Analysen vieKach die basischen Komponenten der Salze in Form der Oxyde, die sauren Komponenten,
sofern es sich um Sauerstoffsäuren handelt, als Säureanhydride, sofern Halogenwasserstoffsäureu in Betracht
kommen, als Halogene aufgeführt Auch diese DarsteUungsform ist bis zu einem gewissen Maße ein direkter
und unbeeinflußter Ausdruck der experimentellen Ergebnisse und bietet in diesem Sinne die gleichen Vorzüge
wie die soeben erwähnte. Immerhin steht sie hinter derselben doch in zweifacher Beziehung zurück. Einmal,
und dies ist der schwerer wiegende Einwand, bedarf es zur Ableitung dieser Werte aus den direkten Wägungs-
zahlen der Kenntnis der Atomgewichte. Wir sind heute noch in einzelnen Fällen auf die Benutzung von Analyst^
angewiesen, deren Ausführung um 60 bis 80 Jahre zurückliegt. Diesen Analysen gegenüber ist naturgemäß unsere
fortgeschrittene Kenntnis der Atomgewichtswerte nicht bedeutungslos, und sie tragen, sofern sie ausschließlich in
der erwähnten umgerechneten Form auf uns gekommen sind, Fehler in sich, die sie lediglich der Berechnungs-
weise verdanken. Dies gut sogar für manche Analysen aus neuerer Zeit, da auch bei solchen zweifellos mehr-
fach an Stelle der genauen Atomgewichtswerte die sogenannten abgerundeten zur Ausrechnung benutzt ^vurden.
Sofern wir für die Zwecke dieses Buches auf die Verwertung eines derartigen Analysenmaterials angewiesen waren,
ist, wie weiter unten näher ausgeführt wird, versucht worden, die gröbsten Unrichtigkeiten zu beseitigen, die von
der Anwendung älterer Atomgewichtswerte herrühren.
In bei weitem den meisten Fällen hat man den erwähnten Darstellungs weisen eine Umrechnung auf Salze
hinzugefügt, ja häufig nur diese gegeben. Letzteres gilt insbesondere für die in Brunnenschriften mitgeteilten
Analysen. In Abschnitt A dieses Teües der Einleitung ist bereits erwähnt, daß für diese Salzberechnung zwei
verschiedene Grundsätze herangezogen wurden, daß sich R. Bunsen auf die Löslichkeitsreihe der Salze stützte,
während R. Fresenius die Stärke der Säuren und Basen in den Vordergrund stellte und nur nebenher
— LI —
Löslichkeitseigenschaften in Betracht zog. Diese letztere Berechnungsweise ist von der Mehrzahl der Autoren bisher
bevorzugt worden, gestaltete sich im einzelnen jedoch verschieden, insbesondere je nachdem das betreffende Mineral-
wasser ein alkalisches war oder nicht.
Bei nicht alkalischen Wässern versuchte man eine Trennung des in Form von Hydrokarbonaten vor-
handenen Calciums und Magnesiums von den anderen Salzen derselben Metalle vorzunehmen, indem man neben
der Bestimmung des Gesamtkalks noch eine besondere Bestimmung des beim Kochen nach Austreiben
der Hydrokarbonatkohlensäure in Lösung bleibenden Kalks vornahm.
Die Berechnung geschah nun folgendermaßen:
Zunächst wurde Salpetersäure an Nati'on gebunden und ferner Brom und Jod, und zwar in früherer Zeit
an Magnesium, später jedoch meist an Natrium. Dann folgten Basen und Säuren zunächst in folgender Reihenfolge:
Phosphorsäure Unlöslicher Kalk
Gebundene Kohlensäure Eisenoxydul
Manganoxydul
Magnesia.
Hier unterbrach man nach Abbindung aller Kohlensäure und fuhr alsdann in folgender Eeihenfolge fort:
Schwefelsäure Baryt
Chlor Strontian
In Lösung bleibender Kalk
Oben verbliebener Rest Magnesia
Kali
Natron
Lithion
Ammon.
Beispiel: Analyse des Kissinger Rakoczy von J. von Liebig'^).
Je nachdem man bei der Berechnung nach diesem Schema die Löslichkeit des einfach kohlensauren Kalks in
Wasser berücksichtigt oder außer acht läßt, also eine entsprechende Menge Kalk von dem in Lösung gebliebenen
abzieht oder nicht, ergeben sich wesentliche Differenzen im Schlußresultat 2).
E. BohligS) hat wohl als erster auf die Unzuverlässigkeit der Grundlage dieser Berechnungsweise hingewiesen,
indem er zeigte, daß gefälltes Magnesiumkarbonat beim Kochen mit Calciumsulfatlösmig sich zu Calciumkarbonat
und Magnesium Sulfat umsetzt. Das beim Kochen ausfallende Calciumkarbonat ist also durchaus kein Maß für
das ursprünglich im Mineralwasser vorhanden gewesene Calciumhydrokarbonat. Diese Bedenken sind durch die
heutige Forschung nur noch verstärkt worden. Lehrt sie uns doch, daß durch jeden dynamischen Eingriff,
wie ihn auch das Wegkochen der Kohlensäure darstellt, das chemische Gleichgewicht derart verschoben wird, daß
aus dem Zustand nach dem Eingriff nicht mehr auf denjenigen vor demselben zurückgeschlossen werden darf.
Man hat hieraus Anlaß genommen, das soeben auseinandergesetzte Schema zu verlassen, und in einer
späteren Periode wurden daher von R. Fresenius und anderen die nicht-alkalischen Wässer in folgender Weise
berechnet, bei welcher das Prinzip der Bindung nach der Stärke von Basen und Säuren teilweise durchbrochen
wurde. In allen den Fällen, in denen die Menge der Halogene mehr als ausreichend war, die Alkalien zu binden,
wurde nämlich, irni der Schwerlöslichkeit des Baryiun-, Strontium- und Calciumsulfats Rechnung zu tragen, zunächst
die Schwefelsäure, die ja damals noch als stärkste Säure galt, nicht an Alkalien, sondern an Baryt, Strontian
und Kalk gebunden und ferner noch Phosphorsäure, Arsensäure und Borsäure an Kalk. Dann erst fuhr man in
folgender Reihenfolge fort:
Salpetersäure Natron
Brom Kali
Jod Lithion
Chlor Ammon
Kohlensäure Rest des Kalkes
Magnesia
Eisenoxydul
Kieselsäure wurde als freie Säure aufgeführt. Manganoxydul.
') Liebigs Annalen der Chemie 1856 Bd. 98 S. 159.
') Vgl. R. Fresenius, Anleitung zur quantitativen chemischen Analyse. 6. Aufl. Band 2 S. 236, Braunschweig 1877 — 1887.
") Zeitschrift für analytische Chemie 1878 Bd. 17 S. 301.
— LH —
Beispiel: Analyse des Wiesbadener Kochbnmnens von R. Fresenius i).
War hingegen bei dieser Berechnungsart ein Überschuß der Alkalien über die Halogene vorhanden, so nahm
man nur die Bindung von Phosphorsäure und Arsensäure an Kalk vorweg und hielt im übrigen von vornherein
folgende Bindungsfolge inne:
Chlor Lithion
Jod Ammon
Brom Natron
Salpetersäure Kali
Schwefelsäure Baryt
Kohlensäure Strontian
Kalk
Magnesia
Eisenoxydul
Manganoxydul.
Kieselsäure wurde als freie Säure aufgefülirt
Beispiel: Analyse der SalztrinkqueUe zu Pyrmont von E. Hintz und L. Grünhut^).
Bei der Berechnung der alkalischen Mineralwässer fielen alle die eben erörterten Besonderheiten fort,
die bei den nicht-alkalischen Wassern berücksichtigt wurden. Dort waren sie dadurch bedingt, daß man ein Neben-
einander von Natriumsulfat und Calciumchlorid vermeiden wollte, weil dies unwahrscheinlich erschien. Hier war
das auch bei konsequenter Durchführung des Prinzips der Stärke von Säuren und Basen unmöglich, und so geschah
die Verteilung direkt in nachstehender Reihenfolge:
Schwefelsäure Kali
Salpetersäure Natron
Chlor Lithion
Brom Ammon
Jod Kalk
Phosphorsäure Magnesia
Arsensäure Eisenoxydul
Borsäure Manganoxydul.
Kohlensäure
Kieselsäure wurde auch hier als freie Säure aufgeführt.
Beispiel: Analyse des „Großen Sprudels" zu Neuenahr von E. Hintz und L. Grünhut^).
Die in den vorstehenden Abschnitten erörterten Verschiedenheiten sind nicht die einzigen, die man bei der
Berechnung der Mineralwasseranalysen findet. Bei einer Durchsicht der vorliegenden Veröffentlichungen wird man
vielmehr noch zahlreiche Abweichungen feststellen können. Die hier besprochenen Modifikationen dürfen jedoch
als die Haupttypen gelten, denen sich die sonstigen Berechnungsweisen mehr oder minder nahe an.schließen.
Neben diesen Verschiedenheiten, die sich auf die Gruppierung zu Salzen beziehen, finden sich dann noch andere,
welche die äußere Form der Darstellung betreffen. So werden die Bestandteile in Gramm in 1 Kilogramm
(bzw. Gran in 1 Pfund) oder in Gramm in 1 Liter aufgeführt. Die kohlensauren Salze werden bald als einfache
Karbonate (z. B. Na^COs), ^^<^ ^^ Bikarbonate im alten dualistischen Sinne, sogenannte „wasserfreie doppelt-
kohlensaure Salze" (z. B. Na^O, 2CO2), und schließlich als Hydrokarbonate (Bikarbonate) im heutigen Sinne, also
als sogenannte „wasserhaltige doppeltkohlensaure Salze" (z. B. NaHCOg) in Rechnung gestellt Ähnliche Unter-
schiede bestehen in Beziehung auf die Sättiguiigsstufe der Arsensäure und Phosphorsäure.
Besonders bedauerlich ist es, daß manche Veröffentlichungen nicht erkennen lassen, welche dieser Darstellungs-
formen ihnen zugrunde liegen, so daß eine richtige Deutung der mitgeteilten Zahlenwerte unmöglich ist Nimmt
man dies zu der Verschiedenartigkeit der Grundlagen der Berechnung auf Salze hinzu, so wird man zugeben müssen,
daß unter bisherigen Verhältnissen eine Vergleichung und Klassifikation der Mineralwässer ernsthaften Schwierig-
keiten begegnet. Wenn mit der Herausgabe dieses Buches der Versuch unternommen wird, zur einheitlichen
Darstellung der Analysenergebnisse auf Grund der lonentheorie überzuleiten, so gewinnt man, falls diesem
') Jahrb. d. nassauischen Vereins f. Naturkunde 1886 Bd. 39 8. 1.
») Wiesbaden 1905.
") Jahrb. d. nassauischen Vereins f. Naturkunde 1902 Bd. 55 S. 205.
— Lni —
Streben Erfolg zuteil wird, nicht nur Anschluß an den Standpunkt, der heute wissenschaftlich allein zvJässig
erscheint, sondern man verbindet damit auch praktische Vorteile, indem die soeben erwähnte chaotische Ver-
schiedenheit ausgeschaltet wird.
Man muß sich darüber wundem, daß solchen sichtlichen Vorzügen gegenüber nicht bereits der erste in dieser
Richtung zielende Vorschlag K. von Thansi) (vgl. Abschnitt A. dieser Einleitung S. XXXVIII) erfolgreich war, aber er
wurde nur in einigen Arbeiten E. Ludwigs^) und seiner Schüler aufgenommen und fand dann in R. Rosemanns,
im übrigen verdienstlichem Buche 5) bekanntlich mißverständliche Anwendung. Es bedurft« erst eines abermaligen
Anstoßes durch W. Ostwald*), um der lonentheorie auf dem besprochenen Gebiete endgültig Bahn zu brechen.
Auf ihn folgten H. Koeppe«) mit einigen entsprechend dargestellten Analysen sowie unsere eigenen Untersuchungen^),
durch welche wir das Schema in der Hauptsache begründeten, das in diesem Buche durchgeführt ist.
Diese alsbald näher auseinanderzusetzende Form der Analysendarstellung schließt sich insofern nicht ganz der
Wirklichkeit an, als sie eine vollständige elektrolytische Dissoziation der Salze voraussetzt. Tatsächlich sind aber
neben Ionen in allen Fällen auch ungespaltene Molekeln in nicht zu vernachlässigender Menge in den Mineralwässern
vorhanden. Man kann dai-an denken, bei der Berechnung der Analysen auch dies zu berücksichtigen und mit
Hilfe des Gesetzes der Massenwirkung für jedes Wasser die wahre lonenkonzentration und die Konzentration der
einzelnen ungespaltenen Salzmolekeln zu ermitteln. Grundsätzlich steht der Lösung einer solchen Aufgabe nichts
im Wege, in Wirklichkeit wird sie sich jedoch außerordentlich schwierig gestalten.
Li der Pyrmonter Salztrinkquelle haben wir z. B. 10 verschiedene Kationen und 8 verschiedene Anionen
aufgefunden. Diese Ionen müssen im Mineralwasser nicht nur im freien Zustande, sondern auch in sämtlichen
möglichen Kombinationen zu Salzen vereinigt sich finden, d. h. es werden neben 10 -(- 8 ^ 18 verschiedenen
freien Ionen auch 10 . 8 = 80 verschiedene Salze vorkommen. Um die Konzentration eines jeden einzelnen dieser
98 Bestandteile zu ermitteln, hätte man also ein System von 98 Gleichungen mit 98 Unbekannten aufzulösen.
Wir geben zu, daß durch einige naheliegende vereinfachende Annahmen diese Zahl herabgemindert werden kann,
aber auch dann wird die zu lösende Aufgabe in rechnerischer Beziehung immer noch ziemlich verwickelt und auf
alle FäUe sehr langwierig sein. Hierzu kommt, daß die erforderlichen Konstanten der einzelnen Massenwirkungs-
Gleichungen durchaus nicht alle mit hinreichender Sicherheit bestimmt, ja zum Teil noch völlig unbekannt sind.
Schließlich wissen wir noch nicht, ob in komplexen Lösungen dieselben Konstanten Gültigkeit besitzen, die wir
an einfachen Lösungen ermitteln.
So stellen sich der Ausführung derartiger Berechnungen in der Praxis sehr erhebliche Schwierigkeiten ent-
gegen. Für die Zwecke dieses Buches konnte um so eher davon abgesehen werden, als ein Bedürfnis nach derartig
berechneten Analysen nicht anerkannt werden kann, da die heutige Medizin besondere Schlüsse darauf nicht auf-
zubauen vermöchte.
2. Grundlagen der Neuberechnung.
a) Allgemeine Prinzipien.
Als Grundlage der Darstellung der Mineralwasseranalysen in diesem Buche ist das Prinzip angenommen,
alle Bestandteile, die einer praktisch in Betracht kommenden elektrolytischen Dissoziation fähig sind, als Ionen,
alle übrigen hingegen als Molekeln aufzuführen.
Bei den erforderlichen Umrechnungen älterer Analysen wurde nach Möglichkeit auf die Originalwägungszahlen
zurückgegriffen. Wo diese nicht zu beschaffen waren, wurde, wenn irgend möglich, die Ausrechnungsform auf Oxyde
und Säureanhydride benutzt. Diese Werte stehen zwar an Qualität hinter den Originalwägungszahlen zxu-ück, weil
sie als umgerechnete Werte einmal durch die benutzten Atomgewichte beeinflußt sind, und weil anderseits die
') Wiener Akademie. Sitzungsberichte d. mathemat.-naturw. Klasse 1865 Bd. 51, II S. 347. — Vgl. auch Tschermaks
Mineralogische und petrographische Mitteilungen 1890 N. F. Bd. US. 487.
') Vgl. beispielsweise E. Ludwig, Hauptquelle von Gastein. Tschermaks Mitteilungen N. F. Bd. 19 S. 470. —
Derselbe, Therme von Monfalcone. Ebendas. N. F. Bd. 20 S. 185. — E. Ludwig imd Panzer, Quelle von Deutsch-Alten-
burg. Wiener klinische Wochenschrift Bd. 12 S. 708.
') Die MineraltrinkqueUen Deutschlands. Nach den neuesten Analysen verglichen. Greifswald 1897.
*) Die wissenschaftlichen Gnuidlagen der analytischen Chemie 2. Aufl. S. 199, Leipzig 1897.
'■) Archiv der Bahieotherapie und Hydrotherapie 1898 Bd. 1 Heft 8; 1900 Bd. 2 Heft 4. — Physikalische Chemie m
der Medizin S. 122, Wien 1900.
*) Zeitschrift für angewandte Chemie 1902 S. 643; 1903 S. 842. — Balneologische Zentralzeitung (Beilage zur medi-
zinischen Woche) 1903 S. 81. — Analysen des Rhenser Sprudels, der Rhenser Kaiser-Kuprecht-Quelle, des Großen Sprudels
zu Neuenahr, der Pyrmonter Salztrinkquelle, der Birresborner Lindenquelle. SämtUch bei C. W. Kreideis Verlag, Wiesbaden.
IV*
— LIV —
Möglichkeit eines Rechenfehlers nicht ausgeschlossen ist^). Dieselben belastenden Momente ergeben sich, und
zwar in verstärktem Maße, auch für die nur in Form der SalztabeUe vorliegenden Analysen, bei welchen häufig
noch die Unsicherheit hinzutritt, was eigentlich unter den mitgeteilten Zahlen zu verstehen ist (vgl. S. LH). Manch-
mal konnte die Entscheidung darüber, was die angeführten „doppeltkohlensauren" Salze, was „kieselsaure Tonerde"
zu bedeuten habe, in der Tat nur auf Grund recht unsicherer Erwägungen über das, was ziu- Zeit der Ausführung
der Analyse allgemein üblich war, entschieden werden. In jedem Einzelfalle wurde angegeben, aus welcher ursprüng-
lichen Darstellungsform (Originalzahlen, Einzelbestandteile oder SalztabeUe) die umgerechnete Analyse hervor-
gegangen ist.
Für alle Neuberechnungen wurden die von der internationalen Atomgewichtskommission ausgewählten Atom-
gewichte benutzt, und zwar diejenigen, die sich auf die Einheit 0=16 beziehen. Um Ungleichmäßigkeiten zu
vermeiden, welche durch die Änderungen einzelner Werte zufolge der jährlichen Neuausgabe der Atomgewichts-
tabelle bedingt werden, ist die ganze Arbeit einheitlich auf die zu Beginn derselben veröffentlichte Tabelle, d. h.
auf diejenige des Jahres 1904 2) aufgebaut worden.
Wo bei älteren Analysen keine direkten Wägungszahlen vorlagen, wurden zur Zurückrechnuug der angegebenen
Verbindungen auf die ursprünglichen Wägungsformen diejenigen Atomgewichte benutzt, mit denen der Autor seiner-
zeit gerechnet hat, und von den so ermittelten Zahlen aus wurde dann mit den Atomgewichten von 1904 weiterge-
rechnet Um dies völlig genau durchführen zu können, hätte man in jedem Einzelfall wissen müssen, welche Wägungs-
form und welche Atomgewichte der betreffende Autor benutzt hatte, und da sich dies nur in einzelnen Fällen mit einiger
Sicherheit feststellen ließ^), war in dieser Beziehung öfter eine gewisse Willkür nicht zu vermeiden. Wir haben
uns diesfalls mit Beziehung auf die Atomgewichte für eine generelle Regelung in dem Sinne entschieden, daß wir
für Analysen aus der Zeit vor 1883 die bekannten „abgerundeten Atomgewichte" voraussetzten. Wir glaubten
uns für diese Zeitgrenze entscheiden zu sollen, weil in dem genannten Jahre das Buch von L. Meyer und
K. Seubert^) erschien, das zum ersten Male weiteren Kreisen von Analytikern Veranlassung gab, von dem
Gebrauch der abgerundeten Werte abzugehen, und so den Arbeiten von Stas erst zum praktischen Erfolge verhalf.
Wir haben dann weiter für die Jahre 1883 bis 1897 die Zahlen von L. Meyer und K. Seubert und für die
Jahre von 1898 an die jeweiligen „internationalen" Atomgewichte zugrunde gelegt.
Was die Wägungsform betrifft, so haben wir, wenn nicht zu gegenteiligen Annahmen Veranlassung war,
stets folgende Voraussetzimgen gemacht:
Kalium-Ion: Kaliumplatinchlorid
Natrium-Ion: Natriumchlorid
Lithium-Ion: Lithiumorthophosphat
Calcium-Ion : Calciumoxyd
Baryum-Ion: Baryumsulfat
Magnesium-Ion: Magnesiumpyrophosphat
Ferro-Ion: Ferrioxyd
Aluminium-Ion: Aluminiumoxyd
Chlor-Ion: Silberchlorid
Brom-Ion: Indirekte Bestimmung nach Fehling
Jod-Ion: Titrierung mit Thiosulfat
Sulfat-Ion: Baryumsulfat
Hydrophosphat-Ion: MagnesiumpjTophosphat •
Kohlendioxyd: Kohlendioxyd
Schwefelwasserstoff: Titrierung mit Jod
Kieselsäure: Siliciumdioxyd.
Für einige andere Bestandteile, wie Ammonium-, Strontium-, Mangano-Ion, Borsäure usw., für welche die
Wägungsform äußerst schwankend ist, mußte in den Fällen, in welchen direkte Anhaltspunkte fehlten, von jeder
Umrechnung abgesehen werden. Es ist hierdurch ein praktisch in Betracht kommender absoluter Fehler nicht ver-
anlaßt worden, da die Mengen, in welchen die genannten Bestandteile vorkommen, fast immer nur sehr gering sind.
') Unsere Erfahrung lehrt, daß Rechenfehler in Analysen veröffentlichimgen sich durchaus nicht so selten finden, als man
eigentlich erwarten dürfte.
») Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft 1904 Bd. 37 S. 7.
*) Z. B. für die Analysen Bunsens mit Hilfe der Abhandlung in der Zeitschr. für analyt. Chemie 1871 Bd. 10 S. 435.
*) Die Atomgewichte der Elemente, Leipzig 1883.
— LV —
Nicht ganz einfach war die Entscheidung zu treffen, auf welche Konzentrationseinheit die Analysen zu
berechnen sind. In der bisherigen Literatur bezogen sich die Angaben meist auf die Gewichtseinheit (7680 Unzen
in früherer Zeit, später 1 kg), in vielen Fällen aber auch auf 1 Liter Mineralwasser. Den physikalisch-
chemischen Gnmdan schauungen entsprechend, hätte man sich entweder für die Angabe des Grammgehaltes eines
Liters Mineralwasser (Arrheniussche Konzentration) oder für die Angabe, wieviel Gramm Substanz in 1 kg Lösungs-
mittel gelöst enthalten sind (Raoultsche Konzentration), entscheiden müssen. Gegen die letztere sprach nicht nur,
daß sie der Praxis bisher völlig fremd geblieben ist und dem ärztlichen Benutzer der Analysen voraussichtlich
unbequem bleiben wird, es war auch gegen sie anzuführen, daß für eine entsprechende Umrechnimg hinreichend
sichere Daten fehlen, da der Hydratationszustand der gelösten Molekeln und Ionen nicht bekannt ist. Somit hätte
es aus theoretischen Gründen nahegelegen, die Arrheniussche Konzentration zu wählen, wenn dem nicht gleich-
falls praktische Gründe zurzeit noch widersprächen. Es wäre nämlich, da weitaus die meisten Analysen durch
Einwage des Mineralwassers ausgeführt sind, eine Umrechnung auf Volumenkonzentration nur mit HUfe des
spezifischen Gewichtes möghch, und dieses ist für einen großen Teü der älteren Analysen nur mit sehr geringer
Genauigkeit bekannt (vgl. weiter unten). Da ferner die Angabe von Gramm in 1 kg des Mineralwassers den
Vorzug hat, von der Temperatvu unabhängig zu sein, entschieden sich die Herausgeber dieses Buches, es dabei
zu belassen.
In einigen wenigen Fällen, wo die vorliegenden Originalanalysen auf die Litereinheit bezogen waren und bx
Ermangelung der Angabe des spezifischen Gewichtes nicht auf 1 kg umgerechnet werden konnten, ist jedesmal
durch eine Anmerkung ausdrücklich auf diese Abweichung von der Norm aufmerksam gemacht worden.
Ist hiemach für die einzelnen Bestandteile angegeben, wieviel Gramm eines jeden derselben in 1 kg Mineral-
wasser vorhanden sind, so sind diese Angaben für die gelösten Gase durch die Hinzufügung des Volumens der-
selben in Kubikzentimetern, gemessen bei QueUentemperatur und 760 mm Druck, ergänzt. Für die Ausführung
dieser Berechnungen siad die folgenden Konstanten zur Anwendung gebracht worden, welche den Bestimmungen
entsprechen, die zurzeit als die sichersten gelten. Es beträgt bei 0° und 760 mm Druck das Gewicht eines Liters
Kohlendioxyd 1,9594 g
Methan 0,7139 „
Sauerstoff 1,42900 „
Schwefelwasserstoff 1,5177 „
Stickstoff 1,2505 „
Für die Ausführung der soeben besprochenen gasvolumetrischen Berechnung sind außer den erwähnten Kon-
stanten noch die Ausdehnungskoeffizienten der Gase erforderlich. Es ist im allgemeinen hierbei an dem
üblichen Wert von a = 0,00366 festgehalten worden. Unter den bei Mineralwässern in Betracht kommenden
Gasen hat allein das Kohlendioxyd einen Ausdehnungskoeffizienten, der von dem genannten Durchschnittswert
so weit abweicht, daß hierauf Rücksicht genommen werden muß. Für diesen Bestandteil wurde bei der Rechnung
der von Ph. Jelly ^) ermittelte Wert a = 0,0037060 benutzt, der auch von den früheren Ermittelungen von
Magnus (0,0036936) und Regnault (0,0037099) sich nicht wesentlich entfernt.
Wenn in Übereiustimmimg mit bisherigen Gepflogenheiten auch in diesem Buche die Volumina der gelösten
Gase auf Quellentemperatur bezogen werden, so darf man hierbei nicht vergessen, daß derartige Angaben, sofern
sie verschiedene Quellen betreffen, nicht miteinander verglichen werden können, weU sie sich auf verschiedene
Temperaturen beziehen. Der Gedanke erscheint deshalb verlockend, den betreffenden Angaben noch die auf 0°
reduzierten Volumina ergänzend hinzuzufügen. Wir haben jedoch von der Ausführung derartiger Rechnungen ab-
gesehen, einmal weil der gewünschte Vergleich sich ohne weiteres mit Hufe der vorhandenen Angaben in Gramm
durchführen läßt, und zum anderen Mal, weil vrir die Mitteilung von zweierlei Kubikzentimeterwerten nebeneinander
für den Ausgangspunkt von Irrtümern halten. Wo Angaben über die QueUentemperatur fehlen, mußten die Um-
rechnungen der Gasbestandteüe auf Volumen xmterbleiben.
Das spezifische Gewicht der Mineralwässer ist, wo es überhaupt ermittelt wurde, leider nicht nur bei
sehr verschiedenen Temperaturen bestimmt, sondern auch auf sehr verschiedene Einheiten bezogen, in einzelnen
Fällen auf Wasser von 4°, in vielen auf Wasser von der Beobachtungstemperatur. Häufig läßt sich über die
zugrunde gelegte Einheit gar nichts ersehen, oft fehlt auch jegliche, wie immer geartete, Temperaturangabe voll-
ständig. Wissenschaftlich zulässig sind allein die auf Wasser von 4° bezogenen Angaben, und wir haben deshalb
nach Möglichkeit diese Werte wiedergegeben bzw., soweit dies anging, aus den Angaben der Autoren mit Be-
^) Poggendorffa Annalen 1874, Jubelband 8. 94.
— LVI —
nutzmig der bekannten Ausdehnungkoeffizienten des Wassers umgerechnet'). Wo dies nicht möglich war, mußten
wir uns mit einer imveränderten Wiedergabe der unzulänglichen Originalangaben begnügen.
Wir möchten bei dieser Gelegenheit darauf hinweisen, daß es dringend empfehlenswert erscheint, in Zukunft
in diesen Angaben größere Gleichmäßigkeit walten zu lassen und eine bestimmte Normaltemperatur einzuführen.
Wir schlagen vor, hierfür die Temperatur von 15° zu wählen und die Dichten auf Wasser von 4°
zu beziehen.
Für alle Einzelgehalte sind die Zahlenangaben auf höchstens 4 geltende Ziffern beschränkt worden,
gleichgültig, um welche Dezimalstelle es sich handelt. Die in der balneologischen Literatur eingebürgerte Ge-
pflogenheit, durchweg 5 bis 6 Dezimalstellen auszurechnen, entspricht nicht dem sonst anerkannten Grundsatze,
nur soviel Stellen anzugeben, daß die vorletzte noch ganz sicher, die letzte nicht mehr ganz sicher ist. Tatsächlich
ist auch bei den hier in Betracht kommenden analytischen Bestimmungen eine Unsicherheit in der vierten geltenden
Ziffer unvermeidlich. Selbst bei Doppelbestimmungen beträgt der durchschnittliche Fehler des Mittels 0,5 bis
1 Promille des Wertes. Dazu kommt noch der Auftrieb der Luft bei den Wägungen, der bei Mineralwtisser-
analysen fast niemals berücksichtigt wird, obwohl er gerade hier, wegen des großen Dichteunterschiedes zwischen
dem Mineralwasser als Einwage und den Wägungsformen der Bestandteile, erhebliche Fehler, bis zu 1 Promille
des Wertes, verursacht. Eine Korrektur dafür in jedem Einzelfalle nachträglich anzubringen, erscheint nicht ratsam.
Auf alle Fälle ist also die vierte Ziffer als unsicher zu bezeichnen, so daß die Regel, in den Endergebnissen keine
weiteren Stellen anzugeben, berechtigt ist. Bei der Ausführung der Berechnungen wurde natürlich für alle Zwischen-
rechnungen mit einer Ziffer mehr (also mit 5 Ziffern) gearbeitet, die dann im Resultat gestrichen wurde. Bei der
Addition der Einzelgehalte wurden in der Summe die Dezimalstellen so weit gestrichen, als sie nicht in sämtlichen
Addenden vorkommen.
Da der Gehalt an Hydrokarbonat-Ion aus dem Überschuß der Kationenäquivalente über die Anionen-
äquivalente gefunden wird (s. weiter unten), so wurden für diesen Zweck die letzteren Werte zunächst auch mit
5 Ziffern berechnet, deren letzte nachträglich gestrichen wurde.
Für die spezifische GewichtsbestLmmung durch Auswägen, die nur auf 3 Wägungen beruht, ist eine etwas
größere Genauigkeit erreichbar, zumal auch der durch den Auftrieb der Luft bedingte Fehler hier häufig eine
wesentlich geringere RoUe spielen wird. Es erschien aus diesen Gründen zulässig, das spezifische Gewicht bis
zur fünften Dezimale anzugeben.
Unter Umständen mußte die Zahl der anzugebenden Ziffern noch weiter eingeschränkt werden, als es der
vorstehenden generellen Festsetzung entspricht, und zwar immer dann, wenn sich die Neuberechnung auf Werte
aufbauen mußte, die schon ihrerseits nicht mehr bis zur vierten ZiffemsteUe als sicher gelten konnten.
b) Die lonentabelle.
In der lonentabelle sind alle Verbindungen, die einer praktisch in Betracht kommenden elektrolytischen
Dissoziation fähig sind, als Ionen, imd zwar unter der Voraussetzung vollständiger Dissoziation, angeführt, die
übrigen als ungespaltene Molekeln. Zu letzteren gehören freie Borsäure, freie Kieselsäure, freie Titansäure usw.,
femer gelöste Gase, wie Kohlendioxyd, Schwefelwasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Methan usw., die als HBO3,
H^SiOg, HjTiOg, CO2, HjS, Nj, Oj, CH^ in Rechnung gestellt sind.
Die lonentabelle enthält in drei Vertikalspalten die Menge der einzelnen Bestandteile des Mineralwassers,
ausgedrückt in Gramm pro Kilogramm, femer in Milli-Mol (Milligramm -lonengewicht) pro Kilogramm und
in Milligramm-Äquivalentgewichten pro Kilogramm. Diejenigen Bestandteile, die als ungespaltene Molekeln
aufgeführt werden, sind nur in Gramm und Müli-Mol ausgedrückt, imd für sie kamen die Angaben der dritten
Spalte in Wegfall. In den beiden ersten Spalten ist die Summe aller Ionen gezogen, femer erfolgte nochmalige
Summierung hinter den ungespaltenen, nicht gasförmigen Molekeln (Summe der gelösten festen Best£indteile,
„Gesamtfixa"), und schließlich am Schluß der ganzen Reihe (Summe der gelösten festen und gasförmigen Bestand-
teile). In der dritten Spalte wurde die Summe der Kationen-Milligramm-Äquivalente und der Anionen-Milligramm-
Äquivalente jede für sich gebildet. Beide Summen müssen einander gleich sein.
Es war nunmehr zu entscheiden, auf welche Ionen die Angaben zu beziehen sind. Für die Kationen
liegt die Frage sehr einfach. Da in diesen verdünnten Lösimgen komplexe Ionen nicht anzunehmen sind, so
') Bei der Einheit „Wasser von 4°" können sich naturgemäß, insbesondere bei „einfachen kalten Quellen" und „einfachen
warmen Quellen", Bpezifische GJewichte ergeben, die kleiner als 1 sind, sofern diese spezifischen Gewichte bei höheren Tem-
peratiuren als 4° bestimmt sind.
— Lvn —
müssen die einfachen Metall-Ionen bzw. das Ammonium-Ion aufgeführt werden. Ebensowenig besteht ein Zweifel
über die Anionen einbasischer Säuren: sie müssen als Cl', Br', J', NO3' eingestellt werden. Dagegen erfordert
die Wahl der Anionen, auf welche die Salze mehrbasischer Säuren zu beziehen sind, insbesondere die Phos-
phate, Arsenate, Karbonate und Sulfide (letztere bei Schwefelquellen), eine nähere Erörterung.
Weitaus die meisten Mineralwässer reagieren in frischem Zustande gegen Phenolphtalein nicht alkalisch,
gegen Methylorange nicht sauer. Sie enthalten also Hydroxyl-Ion (OH') und Wasserstoff-Ion (H-) in annähernd
derselben Menge wie reines Wasser. Daher sind unter den möglichen Anionenformen diejenigen anzunehmen,
welche unter solchen Umständen am stabilsten sind, d. h. deren Alkalisalze, in reinem Wasser gelöst, der Neu-
tralität am nächsten kommen. Das trifft zu für die Formen:
SO,", HPO/', HAsO,", HCO3', HS'.
In den seltenen Fällen, wo bei gänzlichem Fehlen freier Kohlensäure em Mineralwasser gegen Phenolphtalein
alkalisch reagiert, die Hydroxylionenkonzentration also etwas gi-ößer ist, wird diesem Umstände E«chnung getragen
(s. weiter unten).
Ferner war in den wenigen Fällen (vgl. z. B. Lausigk, Oppelsdorf), in denen saure Reaktion des Mineral-
wassers auch nach Entfernung der freien Kohlensäure besteht, die Existenz von Hydrosulfat-Ionen (HSO4') neben
Sulfat-Ionen (SO4") in einer dieser Acidität entsprechenden Menge in Rücksicht zu ziehen.
Durch die vorstehend begründeten Annahmen kommen auch die Unterschiede in Wegfall, die die meisten
Analytiker zwischen „alkalischen" und „nicht alkalischen" Wässern in Beziehung auf die Sättigungsstufe der
Phosphorsäure und anderer mehrbasischer Säuren konstruiert hatten. Eine Berechtigung dafür, nur in den ersteren
Hydrophosphate, in den letzteren aber normale Phosphate anzunehmen, ist von unserem heutigen Standpunkte aus
nicht mehr anzuerkennen.
Einer Prüfung bedurfte nur noch die Frage, inwieweit die schwachen Säuren (Kohlensäure, Schwefel-
wasserstoff, Borsäure, Kieselsäure, Titansäure) als Salze, bzw. Ionen, oder aber in freiem Zustande anwesend sind.
Was zunächst die Kohlensäure betrifft, so verfuhr man in Beziehung auf diese bisher bekanntlich so,
daß man, nach Verteilung aUer übrigen Säuren, den Rest der Basen an Kohlensäure zu einfachen Kar-
bonaten band und so die „fest gebundene Kohlensäure" erhielt. Der Überschuß der Gesamtkohlensäure über
diesen Betrag entsprach der „halbgebundenen" und der „freien Kohlensäure", von der für die erstere natürlich ein
der Menge der fest gebundenen gleicher Betrag in Anspruch genommen wurde. In derselben Weise kann man
auch bei der Darstellung der Analyse in Ionen verfahren. Die Summe der fest und der halbgebundenen Kohlen-
säure entspricht dem Hydrokarbonat-Ion HCO3', der Rest, wie bisher, der freien Säure.
Gegen diese Darstellungsweise könnte nur der Einwand erhoben werden, daß sie die Möglichkeit außer acht
läßt, daß neben Hydrokarbonat- Ionen HCO3' und freier Kohlensäure auch noch Karbonat -Ionen CO3" zugegen
sein könnten. Eine nähere Prüfung dieser Frage an der Hand der von G. Bodländeri) studierten Gleich-
gewichte zeigt, daß selbst in extremen Fällen die eben angegebene abgekürzte Berechnungsweise von der strengeren,
auf die Karbonat -Ionen CO3" Rücksicht nehmenden, Abweichungen nur innerhalb der analytischen Fehlergrenzen
ergibt, daß ihre Anwendung also allgemein zulässig ist. Einen solchen extremen Fall bietet die Kaiser Friedrich-
Quelle zu Offenbach, und man findet für dieselbe in 1 kg Mineralwasser
Abgekürzte Berechnungsweise Strengere Berechnungsweise
Gramm Milli-Mol Gramm MiUi-Mol
Karbonaten (CO3") 0 0 0,00155 0,0258
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') . . . 2,071 33,94 2,068 33,89
Freies Kohlendioxyd (COj) . . . 0,0823 1,87 0,0823 1,87
Zuweilen, namentlich bei „einfachen kalten Quellen" und „einfachen warmen Quellen", ist die Menge
der „fest gebundenen" Kohlensäure mehr als halb so groß wie die Menge der GesamtkohlensäOTe 2). Solche Wässer
reagieren gegen Phenolphtalein alkalisch, denn in ihnen ist nicht nvir keine freie Kohlensäure vorhanden, sondern es
müssen sich außerdem in Betracht kommende Mengen von Karbonat-Ion (CO3") neben Hydrokarbonat-
Ion (HCO3') finden. In einem solchen Fall darf man diesen Bestandteil nicht nur nicht vernachlässigen, sondern
») Zeitschrift für physikalische Chemie 1900 Bd. 35 S. 23.
') Vgl. z. B. F. Hulwa, Journal f. praktische Chemie 1880 N. F. Bd. 22 S. 292. — E. Fresenius Chemische Analyse
der Antonienquelle zu Warmbrunn in Schlesien. Wiesbaden 1890.
— Lvm —
es ist auch auf den Gehalt an Hydroxyl-Ion (OH') Rücksicht zu nehmen, welcher infolge Hydrolyse auftreten
muß. Diese Hydrolyse vollzieht sich nach der Gleichung
C03"4-HjO :^ HCOg' + OH'
und das hierin zum Ausdruck gebrachte Gleichgewicht wird beherrscht durch die Formel*)
[HC03T.[0H']_
[C03'T -^'^-
Hierin bedeuten [HCOg'], [OH'], [COg"] die Konzentrationen an Hydrokarbonat-Ion, Hydroxyl-Ion und
Karbonat -Ion in Milli-Mol pro 1 kg Lösung. Nennt man ferner die analytisch gefundene Konzentration der
Gesamtkohlensäure in Milli-Mol pro 1 kg G, und bezeichnet man schließlich mit d die Differenz zwischen der
Summe aller analytisch ermittelten Kationen einerseits xmd aller Anionen ohne Einrechnung der der Kohlensäure
entsprechenden anderseits (ausgedrückt in Milligramm-Äquivalenten), so ergeben sich die weiteren Gleichungen
[HC03'] + [C03"]=C
_ [HC03']-l-2 [CO,"] + [OH'] = «^
Löst man vorstehende drei Gleichungen auf, so findet man für die drei Unbekannten
[CO3"] = i(d + 0,8) -iy((f+ 0.8)«- 4 G(d- CT)
[HC03'j = C-[C03"]
[OHT^d— c— [cOg'T
Auf Grund dieser Formeln sind in allen einschlägigen Fällen die Neuberechnungen durchgeführt worden.
Den in Mineralquellen sich findenden Schwefelwasserstoff hat man schon früher in freien und gebundenen
zu trennen versucht. Die analytischen Methoden, nach denen man die Trennung dieser beiden Bestandteile vor-
nahm, bedingen dynamische Eingriffe, und es muß folglich gegen ihre bindende Schluß kraft derselbe prinzipielle
Einwand erhoben werden, den wir bereits oben (S. LI) bei der Besprechung der Kalkbestimmung im ausgekochten
Wasser geltend machten.
R. Fresenius«) hat als erster schon vor Jahren darauf hingewiesen, daß der Zustand des Schwefelwasser-
stoffs in den Mineralquellen in erster Linie von der Menge der Kohlensäure abhängig ist, die sich neben ihm
vorfindet. Erlaubte unser damaliges Wissen nur diese qualitative Feststellung, so ermöglichen heute die mittlerweile
gemachten Fortschritte auf physikalisch-chemischem Grebiete eine exakte quantitative Trennung. Hierauf bezügliche
Betrachtungen sind in jüngster Zeit von Fr. Auerbach^) angestellt worden. Zunächst ergibt sich aus seinen
Untersuchungen qualitativ, daß bei Gegenwart freier Kohlensäure neben Hydrosulfid- Ionen auch freier Schwefel-
wasserstoff vorhanden sein muß, daß aber bei Abwesenheit freier Kohlensäure auch kein freier Schwefelwasserstoff
anwesend sein kann.
Quantitativ leitet Auerbach aus der von Walker und Cormack*) abgeleiteten Dissoziationskonstante der
Kohlensäure und der von ihm bestimmten Dissoziationskonstante des Schwefelwasserstoffs die grundlegende Be-
[H,S] "' [H^COg]
Auch hier bedeuten [HS'J, [HjS], [HCOj'] und [H^COg] die Konzentrationen an Hydrosulfid -Ion, freiem
Schwefelwasserstoff, Hydrokarbonat-Ion imd freier Kohlensäure in Milli-Mol pro Kilogramm. Versteht man wieder
imter C die analytisch gefimdene Gesamtkohlensäure, unter S den analytisch gefundenen G«samtschwefelwasserstoff
in Milli-Mol pro Kilogramm und endlich unter d die Differenz aller Kationen einerseits und aUer Anionen (ausschl.
Kohlensäure imd Schwefelwasserstoff) anderseits in Milligramm -Äquivalenten pro Ealogramm, so findet man mit
Auerbach:
^^^^^JlS±C-Oßd_^^^^S^^
S{S-\-C—d)
[HST^Ä— [H,S]
[HC08'] = d— [HST
[HjCOg] = C— d + [HS'].
•) Die Konstante obiger Gleichimg ergibt sich als Quotient der Dissoziationskonstante des Wassers und der Konstante
für die zweite Dissoziation der Kohlensäure. W^en letzterer vergleiche man G. Bodländer, Zeitschrift für physikalische
Chemie 1900 Bd. 35 S. 25.
') Anleitmig zur quantitativen chemischen Analyse. 6. Aufl. Bd. 2 S. 192 u. 229. Braunschweig 1877—1887.
•) Zeitschr. f. physikalische Chemie 1904 Bd. 49 S. 217; Bahieologische Zeitung 1904 Bd. 15 Nr. 29.
*) Joum. of ehem. society 1900 Bd. 77 8. 5.
— LIX —
Die Neuberechnung der Analysen von Schwefelquellen ist mit Hilfe dieser Formeln erfolgt.
Die Borsäure ist eine so schwache Säure (ihre Dissoziationskonstante ist nur 1/180 von derjenigen der
Kohlensäure), daß man keinen irgendwie in Betracht kommenden Fehler begeht, wenn man, wie es in diesem
Buche durchweg geschehen ist, bei Gegenwart von freier Kohlensäure die gesamte Borsäure als frei
berechnet. Eine Experimentaluntersuchung des einen von uns^) hat dies auf Grund von Leitfähigkeitsmessungen
bestätigt.
Der Borsäure reihen sich die noch schwächeren Säuren Kieselsäure und Titansäure an, die ebenfalls
als undissoziiert anzunehmen sind. Da über den Hydratationszustand dieser Säuren in wässeriger Lösung nichts
Sicheres bekannt ist, so wählte man der Einfachheit halber die Meta-Formeln;
HBO2 HjSiOg H^TiOg.
Auch für die freie Kohlensäure wäre es berechtigt, die Metaformel H^COg in Rechnung zu stellen, da
man annehmen muß, daß sich beim Auflösen von gasförmigem Kohlendioxyd in Wasser mindestens teilweise eine
Säm-e dieser Formel bildet. Dennoch ist aus praktischen Gründen hiervon abgesehen worden. Einmal würden
die Ziffern für diesen Bestandteil im Verhältnis von 44 : 62,02 in die Höhe gehen und die Analysen dadurch
ein ganz anderes Bild gewähren als bisher, was zu wesentlichen Irrtümern führen könnte. Dann aber hieße es
auch mit dieser Maßnahme den ganzen unglücklichen Streit aufs neue heraufbeschwören, der wiederholt an die
unbewiesene und ganz unhaltbare Behauptung anknüpfte, nur die natürlichen Mineralwässer enthielten HjCOg,
die künstlichen jedoch COj. Demnach wurde der jetzige Brauch beibehalten, und die Analysen sind auf Kohlen-
dioxyd berechnet. Man kann dies auch noch damit motivieren, daß tatsächlich wesentliche Mengen CO2 während
des Genusses gasförmig in dieser Form entweichen.
Um jede Verwechslung, insbesondere eine solche der Anionen mit den Säureanhydriden oder mit den Säuren
auszuschließen, sind die Ionen, wie auch übrigens alle anderen Bestandteile, mit ihren Namen bezeichnet imd
die chemische Formel in Klammern beigefügt. Die Nomenklatur ist die übliche. Nur wurden die sauren
Anionen mehrbasischer Säuren, für die verschiedene Vorsilben (hydro-, bi-, mono-, primär usw.) in Gebrauch sind,
einheitlich durch „hydro-" gekennzeichnet. Es wird also geschrieben:
KaUum-Ion (K-) Hydrophosphat>Ion (HPO4")
Ammonium-Ion (NH4") Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Ferro-Ion (Fe-) Karbonat-Ion (CO3")
Chlor-Ion (Cl') Hydrosulfid-Ion (HS') usw.
Sulfat-Ion (SO/0
An die Ionen schließen sich in der AnalysendarsteUung die ungespaltenen Molekeln an, und zwar zu-
nächst: Borsäure, Kieselsäure, Titansäure, organische Substanzen, dann die gasförmigen: Kohlendioxyd, Schwefel-
wasserstoff, Stickstoff usw.
Anschließend an die Angaben über die quantitative Zusammensetzung des Mineralwassers sind nun noch alle
jene Bestandteile mit Namen angeführt, die nur in Spuren nachgewiesen sind. Man muß sich hierbei dessen er-
innern, daß der Begriff „Spur" ein relativer ist und daß namentlich in älteren Analysen Bestandteile nur deshalb
als Spuren angegeben sind, weil sie damals nicht quantitativ bestimmt werden konnten, daJä aber unsere heutigen
analytischen Hilfsmittel häufig die Gewichtsermittelung gestatten würden.
Schließlich sind auch etwa vorliegende Angaben über den Gefrierpunkt und die spezifische elektrische
Leitfähigkeit (bezogen auf reziproke Ohm pro cm- Würfel) des Wassers angeführt, letztere unter Angabe der
Beobachtungstemperatur. Hierbei ist mitgeteilt, ob diese Bestimmungen unmittelbar an der Quelle und in Verbindung
mit der chemischen Analyse, oder ob sie unabhängig von derselben, eventuell an Versandwasser, ausgeführt wurden
c) Die Salztabelle.
Um den Übergang von der bisherigen Ausdrucksweise zu der neuen zu erleichtern, ist noch die auf Salze be-
rechnete Analyse als Ergänzung der lonentabeUe hinzugefügt worden (vgl. Abschnitt A dieser Einleitung S. XLIII).
Keinesfalls darf man vergessen, daß diese Salztabelle nicht der Ausdruck der wahren Zu-
sammensetzung des Wassers ist, ja daß sie in manchen Stücken, und zwar viel mehr als die lonen-
tabeUe, auf willkürlichen Annahmen beruht, die nur Zweckmäßigkeitsgründe für sich besitzen. Um jedes
Mißverständnis in dieser Beziehung auszuschließen, ist deshalb jedesmal ein entsprechender Vermerk vorangeschickt
') L. Grünhut, Zeitschr. f. physikalische Chemie 1904 Bd. 48 S. 569.
— LX —
worden, der lautet: „Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung ungefähr einer Lösung, welche in
1 Kilogramm enthält: "
Bei der Berechnung auf Salze mußten selbstverständlich alle jene Verschiedenheiten beseitigt werden, welche
in dieser Beziehung bisher obwalteten. Also auch hier war eine vollständige Neuberechnung auf einheit-
licher Basis erforderlich, über deren Grundsätze nunmehr berichtet wird.
Es ist ein unabweisbares Gebot der Konsequenz, dieselben Ionen als Komponenten der Sfdze erscheinen
zu lassen, die zuvor in der lonentabeUe als freie Kationen und Anionen angeführt worden sind. Demnach muß
alles, was oben über die Sättigungsstufe der mehrbasischen Säuren ausgeführt wurde, auch bei der Berechnung der
Salze berücksichtigt werden. Das bedeutet bereits für die Phosphate, Arsenate und Borate teilweise eine Änderung
der bisherigen Gepflogenheiten, die allerdings das Gesamtbild der Analyse nicht wesentlich beeinflußt. In dieser
Allgemeinheit gilt das letztere nicht für die kohlensauren Salze, die man bisher in sehr zahlreichen Analysen als
sogenannte „wasserfreie" doppeltkohlensaure Salze angegeben fand, während sie nunmehr nicht anders denn als
echte, das Ion HCOg' enthaltende Hydrokarbonate berechnet werden können. Hiermit ist aber in den betreffenden
Fällen eine merkliche Erhöhung des Zahlenwertes verknüpft, denn das Verhältnis zwischen dem sogenamiten
„wasserfreien" und dem „wasserhaltigen" doppeltkohlensauren Salz ist
für das Natriumsalz 1 : 1,120
für das Calciumsalz 1 : 1,125
für das Magnesiumsalz 1 : 1,140.
Man darf aus der Unbequemlichkeit, die hieraus, namentlich in der ersten Zeit des Gebrauches umgerechneter
Analysen, erwachsen kann, nicht das Verlangen ableiten, etwa hier eine Ausnahme zugunsten des Bestehenden
zu machen. Hiergegen spricht nicht niu* die Tatsache, daß die sogenannten „wasserfreien" doppeltkohlensauren
Salze heute theoretisch überhaupt nicht als existenzfähig erachtet werden können, es kommt auch noch hinzu, daß
bei einer solchen Berechnungsweise die SalztabeUe einen kleineren Wert für die Summe der gelösten festen Be-
standteile geben würde als die lonentabeUe. Das wäre aber nur geeignet, ungerechtfertigtes Mißtrauen in die Zu-
verlässigkeit der Analysen zu erwecken. Schließlich ist noch zu beachten, daß doch tatsächlich manche der vor-
liegenden Analysen bereits auf wirkliche Hydrokarbonate (also „wasserhaltige") berechnet sind, und daß andererseits
nicht wenige die betreffenden Angaben in der Form einfacher Karbonate enthalten. Hier ist also eine Ver-
einheitlichung dringend nötig, und für diese kann dann nichts anderes als das theoretisch Richtige in Betracht
gezogen werden.
Da die SalztabeUe in hohem Grade Willkürlichkeiten enthalten muß, kommen für ihre Aufstellung im
wesentlichen Zweck mäßigkeitsgründe in Betracht. Zunächst ist es angebracht, die selteneren Elemente stets in die
gleichen Salze hineinzunehmen, um verschiedene Mineralwässer besser vergleichbar zu machen. Daher sind
Brom und Jod immer als Natriumsalze
Strontiimfi und Baryum immer als Hydrokarbonate^)
Ammonium immer als Chlorid
berechnet. Auch für das Lithium wäre das letztere am einfachsten. Indessen ist es eingebürgert, ob mit Recht
oder Unrecht, läßt sich schwer beweisen, einen Unterschied zwischen der therapeutischen Wirkung des Lithiums in
„alkalischen" und in „nicht alkalischen" QueUen (z. B. Aßmannshausen und Wiesbaden) zu machen und auf
die Anwesenheit von Lithiumhydrokarbonat im einen, Lithiumchlorid im anderen FaUe zurückzuführen. Nach
imseren heutigen Anschauungen ist ja das Lithium zum größten TeUe als imabhängiges Ion vorhanden; die ge-
ringen Mengen undissoziierter Lithiumsalze werden aber in der Tat durch die Massenwirkung der gleichzeitig vor-
handenen Hydrokarbonat- imd Chlor -Ionen beeinflußt, so daß man sich damit einverstanden erklären kann, wie
es hier geschehen ist, in den „alkalischen" Wässern das Lithium als Hydrokarbonat, in allen übrigen
als Chlorid zu berechnen.
Der „gebundene" Schwefelwasserstoff ist der Gleichmäßigkeit halber stets als Natriumhydrosidfid (NaHS)
berechnet.
Als zweiter Grundsatz für die SalztabeUe durfte gelten, diejenigen Ionen, die zu schwerlöslichen Salzen
zusammentreten können, von vornherein zu solchen zu kombinieren. Theoretisch ist dies aUerdings ganz
unberechtigt. Schwerlösliche Salze sind in Wasser ziemlich voUständig ionisiert. Kommen sie nun in einem
Mineralwasser in größerer Konzentration vor, als ihrer Löslichkeit in reinem Wasser entspricht, so liegt das daran,
*) In einigen Solquellen, die Hydrokarbonat-Ion überhaupt nicht oder doch nicht in ausreichender Menge enthalten, mußten
Strontium und Baryum als Sulfate, teilweise auch als Chloride berechnet werden.
— LXI —
daß ein Teil ihrer Ionen mit fremden Ionen zu undissoziierten Salzen zusammengetreten ist und daher für das
Löslichkeitsprodukt nicht mehr in Betracht kommt. Nach den älteren Anschauungen aber geht dem Ausfallen
eines schwerlöslichen Salzes eine Reaktion zwischen den Komponenten voraus, und daher widerstrebte es dem Ge-
fühl, zwei Salze, die miteinander einen Niederschlag geben können, sich auch nur in geringen Mengen neben-
einander in Lösung vorzustellen. Um diesem Gefühl Rechnung zu tragen, wurde in der Salztabelle der genannte
Grundsatz befolgt.
Hierfür kommt zuerst Aluminium-Ion in Betracht. Es besteht zwar der Verdacht, daß in manchen Fällen
die zur Wägung gebrachte Tonerde nur aus dem Porzellan, beziehungsweise Glase der zur Analyse benutzten Ge-
fäße hen-ührte, aber etwaige derartige Fehler lassen sich nachträglich nicht ausmerzen, um so weniger, als in ge-
wissen Quellen Aluminium-Ion zweifellos nachgewiesen ist. Wo es also in quantitativ bestimmten Mengen vor-
kommt, wird es als Phosphat gebunden gedacht, und zwar in Übereinstimmung mit der lonentabelle als Aluminium-
hydrophosphat [Al5(HP0^)g]. Daß ein Salz dieser Zusammensetzung in festem Zustande nicht bekannt ist, spricht
ebensowenig gegen seine Annahme in Lösung wie bei den Hydrokarbouaten der alkalischen Erden. Reicht das
Hydrophosphat-Ion hierfür nicht aus, so wird der Rest des Aluminium-Ions gleichmäßig als Aluminiumsulfat
[A1.2(S04)3] verrechnet. Bleibt dagegen noch Hydrophosphat-Ion verfügbar (oder ist AI- gar nicht vorhanden), so
wird der Rest des Hycbophosphat-Ions (bezw. seine ganze Menge), ebenso wie Hydroarsenat-Ion mit Calcium-Ion
zu CaHPO^, bezw. CaHAsO^ kombiniert. In einigen Fällen war übrigens nichts anderes möglich, als das Aluminium-
Ion an Chlor-Ion zu binden.
Für die nach den genannten beiden Grundsätzen noch nicht versorgten Ionen wurde nun noch eine ein-
heitliche Reihenfolge gewählt, in welcher sie zu Salzen kombiniert werden. Wollte man hierfür die tatsächlich
vorhandenen geringen Mengen undissoziierter Salze zugrunde legen, so müßte man die Massen Wirkung sämtlicher
Einzel-Ionen und die (nicht bekannten) Dissoziationskonstanten sämtlicher möglichen Salze berücksichtigen. Da
dies praktisch nicht angeht (vgl. oben S. LIII), so bleibt die Reihenfolge ganz willkürlich, und man kann daher
in Anlehnung an die älteren Darstellungen die Ionen nach ihrer Stärke ordnen.
Die Bindung erfolgt daher nach dem Schema:
NO3' K-
er Na-
SO," Ca-
HCO3' Mg"
CO3" Zn-
OH' Fe-
Mn-
sonstige SchwermetaU-Ionen.
Bei Gegenwart von Karbonate imd Hydroxyl-Ion sind, abweichend von dieser Reihenfolge, Fe- und Mn-,
sowie sonstige Schwermetall-Ionen im voraus an HCO3' gebunden.
Wie die Ionen, so sind auch die Salze mit Namen und Formel bezeiclmet, um Irrtümer in der Deutung voll-
ständig auszuschließen. Die Nomenklatur ist unitarisch, entsprechend derjenigen der Ionen gewählt, also z. B.
Kaliumchlorid (KCl)
Calciumhydrophosphat (CaHPO,)
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2].
Diese Benennung empfiehlt sich im Gegensatze zu der bisher in der balneologischen Literatur üblichen
dualistischen Bezeichnungsweise. Auch eine Verwechselung mit den bisher berechneten, sogenannten „wasserfreien"
doppeltkohlensauren Salzen erscheint so ausgeschlossen.
d) Die graphische Darstellung.
Graphische Darstellungen der Ergebnisse von Mineralwasseranalysen sind bereits wiederholt veröffentlicht
worden, so namentlich in dem Sammelwerke von H. Quincke i) sowie später in einem kleinen Schriftchen von
M. Bottier 2). In kleinerem Umfange findet man sie zuweilen auch in Brunnenschriften zur Anwendung gebracht.
Während diese älteren Arbeiten fast durchweg ein graphischer Ausdruck der auf Salze berechneten Analysen sind,
') Bahieologische Tafeln. Berlin 1872.
') Graphische Tafeln zur Vergleichung der Mineralquellen deutscher und deutsch-österreichischer Kurorte. Kissingen 1891.
— LXII —
haben wir es unternommen, eine Form aufzusuchen, die sich der jetzt in den Vordergrund gestellten lonenberechnung
anschließt. Vorläufige Mitteilungen hierüber haben wir bereits bei früheren Gelegenheiten veröffentlicht ').
Unsere graphische Darstellung gestattet nicht nur, gleich den älteren, einen bequemen und übersichtlichen
Vergleich verschiedener Mineralquellen untereinander, sondern sie erfüllt gleichzeitig noch die Aufgabe, die Zugehörig-
keit des betreffenden Wassers zu der entsprechenden Klasse der üblichen Einteilung auf den ersten Blick erkennen
zu lassen. Um deswillen ist sie also eine notwendige Ergänzung zur lonentabelle, die ja in dieser Beziehung nicht
ohne weiteres Auskunft zu erteilen vermag, wie in Abschnitt C noch etwas näher ausgeführt werden soll.
Die graphische Darstellung stützt sich auf die dritte Spalte der lonentabelle, also auf die Milligramm-Äqui-
valente. Gerade diese mußten herangezogen werden, da nur sie, und nicht die Milli-Mol- oder die Gramm-
werte, uns Aufschluß darüber gewähren, in welchen Mengen die einzelnen Bestandteile zu Salzen zusammen-
gefügt gedacht werden können. Die Darstellung schließt nicht alle Bestandteile ein, sondern beschränkt sich auf
die hauptsächlichsten, imd zwar in der Regel auf die Ionen Na", Ca", Mg"', Cl', SO4" und HCO3' sowie auf
das freie Kohlendioxyd. In einzelnen Fällen, in denen noch andere Bestandteile in beträchtlicher Menge sich finden,
waren auch diese mit zu berücksichtigen, so z. B. bei der graphischen Darstellung der Analyse der Herrmannsquelle
zu Lausigk oder der MoorstichqueUe zu Linda die Ferro-, Fern- und Aluminium-Ionen.
Kationen und Anionen sind, je für sich, hintereinander und fortlaufend in Gestalt zweier farbiger paralleler
Streifen aufgetragen, in welchen die einzelnen Ionen je in der soeben angegebenen Reihenfolge, von links nach
rechts, geordnet sind. Beide Streifen sind untereinander gesetzt, und sie sind, wegen der Gleichheit der
Äquivalentsummen, gleich lang. Der Streifen, welcher dem freien Kohlendioxyd entspricht, ist rechts an den
Anionenstreifen angefügt. Wo das freie Kohlendioxyd nicht quantitativ bestimmt ist, ist seine Gegenwart diu"ch
einen unscharf abgebrochenen Streifen angedeutet.
Da bei der graphischen Darstellung nicht alle Bestandteile berücksichtigt werden, so kann die Übereinstimmung
der Länge beider Streifen nur annähernd sein. Meistens sind jedoch die Abweichungen nur so gering, daß sie im
Rahmen des gewählten Maßstabes praktisch nicht in Betracht kommen. In einigen Fällen, wo dies nicht mehr
zutraf, weil die Nebenbestandteile in nicht mehr so unerheblicher Konzentration vorkommen, wiu"de, um die theo-
retisch geforderte Gleichheit beider Streifenlängen im Bilde nicht verschwinden zu lassen, diese Gleichheit durch
entsprechende Abrundung der Einzelwerte hergestellt. In noch anderen Fällen etwas größerer Abweichungen rech-
neten wir den Gehalt an Kalium-, Lithium- und Ammonium-Ion dem Natrium-Ion, Baryum- und Strontium-Ion dem
Calcium-Ion, Brom-Ion dem Chlor-Ion hinzu, derart, daß wir die gefundenen Milligramm-Äquivalente der betreffenden
Bestandteile addierten.
In den auf den beigefügten Tafeln enthaltenen Zeichnungen ist die Konzentration der einzelnen Bestandteile
in erster Linie dm-ch die Länge der Streifen ausgedrückt, und zwar bedeutet jede Längeneinheit (im gewählten
Maßstab fast genau 0,9 mm) 1 Milligramm-Äquivalent in 1 kg Mineralwasser. Für Quellen mit hohem Gehalt
an gelösten Bestandteilen erwies sich jedoch dieser Maßstab als zu groß, weil die Streifen alsdatm unübersichtlich
lang geworden wären. In solchen Fällen sind die Streifen in ihrem Längenmaß reduziert und es ist dafür ihre
Breite in demselben Verhältnis (von 2,5 mm z. B. auf 5 mm oder 7,5 mm) vergrößert worden. Streng genommen
ist demnach in unserer graphischen Darstellung nicht die Länge der einzelnen Streifen der MUligramm-Äquivalent-
Konzentration der betreffenden Ionen proportional, sondern ihr Flächeninhalt. Für die Solquellen würde auch
diese Darstellung noch zu großen Raum beansprochen. Daher ist für die Solquellen der Flächenmaßstab
auf Yj des bei den übrigen Quellen angewandten reduziert worden. In den betreffenden Tafeln ist
jedesmal durch eine Anmerkung hierauf hingewiesen worden; außerdem sind die in verkleinertem Maßstab gezeich-
neten Streifen durch tieferen Farbenton gekennzeichnet.
Man erkennt leicht, daß in die gewählte Darstellungsform auch das Ergebnis der Berechnung auf Salze mit
eingeschlossen ist. Die Länge, in der z. B. der Na"-Streifen mit dem HCOg'-Streifen sich deckt, muß der Menge
der bei der Salzberechnung sich ergebenden Milligramm-Äquivalente Natriumhydrokarbonat entsprechen. Mit Hilfe
einer in dieser Richtimg durchgeführten Betrachtung erleichtert also die graphische Darstellung die, wenigstens
in ihrer bisherigen Fonn, sich auf die Salzberechnung stützende Klassifikation der Mineralwässer. Wie das
im einzelnen zusammenhängt, das erkennt man am leichtesten, wenn man die im folgenden Abschnitt C dieser
Einleitung gegebenen Charakteristiken mit den beigegebenen farbigen Tafeln vergleicht
Die Darstellung in Milligramm-Äquivalenten läßt keinen Schluß auf die Gramm-Konzentration des Mineral-
wassers zu. Um auch hierüber durch die graphische Abbildung zu orientieren, wird für jedes Mineralwasser oben
') Vgl. L. Grünhut, Balneologische Zentralzeitung (Beilage zur medizinischen Woche) 1903 8. 87. — E. Hintz und
Ij. Grünhut, Balneologische Zeitung 1904 Bd. 15 Nummer 26.
— Lxm —
eine schwaree Linie hinzugefügt, deren Länge der Summe aller gelösten Salze und sonstigen festen Bestandteile,
wie Kieselsäure, organische Substanzen usw., ausgedrückt in Gramm pro Kilogramm, proportional ist. Der Maßstab
wurde so gewählt, daß 10 Längeneinheiten 1 g entsprechen; bei hohen Konzentrationen mußte die Linie in
mehrere Parallellinien zerlegt werden, bei Solquellen erfolgte außerdem eine Reduktion des Maßstabes auf Ys-
Diese Linie gestattet femer die Ausdehnung der graphischen Darstellung auf diejenigen Bestandteile, die nur in
kleinen Mengen vorkommen, aber therapeutisch wichtig sind, also z. B. auf Li', Fe", Mn", Br', J', sowie auf den
Gesamtschwefel (d. h. den in Form HS' und HjS vorhandenen). Ihre Mengen, ausgedrückt in Gramm pro Kilo-
gramm und berechnet als Ionen, sind in 100 fach vergrößertem Maßstab auf dieser schwarzen Linie abgetragen; es
bedeutet für diese Darstellung eine Längeneinheit 1 mg in 1 kg. "Wir fügen hinzu, daß wir hierfür nur solche
Mengen berücksichtigt haben, die 1 mg in 1 kg übersteigen, und bemerken femer, daß in einzelnen Fällen, nament-
lich bei Eisenquellen, das Ende dieser Abschnitte wegen des 100 fach vergrößerten Maßstabes jenseits des Endes
der schwarzen Linie zu liegen kommt. Für diese Nebenbestandteile ist auch bei den Solquellen der Maßstab derselbe,
wie bei den übrigen Quellen.
Die Auswahl für die graphische Darstellung trafen wir so, daß für jeden Badeort für jede Art der dort vor-
kommenden Quellen je eine als Beispiel herangezogen wurde. Wenn möglich, griffen wir hierbei auf die
bekannteste und meist benutzte Quelle des betreffenden Ortes zurück und wichen hiervon nur dann ab, wenn die
Analyse hinter der einer anderen Quelle desselben Ortes an Sicherheit oder Vollständigkeit wesentlich zurückstand.
Von der graphischen Darstellung der einfachen kalten Quellen, der einfachen warmen Quellen und der ein-
fachen Säuerlinge wurde abgesehen, da eine solche bei der geringen Konzentration dieser Wässer kaum praktische
Bedeutung besitzt.
e) Analysen von Abscheidungsprodukten der Quellen.
Außer der Analyse des Mineralwassers selbst sind, wenn die nötigen Unterlagen dafür vorhanden waren, An-
gaben über die Zusammensetzung der gasförmigen oder festen Abscheidungsprodukte der Quellen aufgenommen
worden. Für das der Quelle frei entströmende Gas wurden die Einzelbestandteile in ccm auf 1000 ccm
Gesamtvolumen des Gases berechnet.
Bei der Darstellung der quantitativen Zusammensetzung fester Stoffe (Sinter, Schlamm, Moor) sind
die Bestandteile möglichst in derjenigen Verbindungsform angegeben, in welcher sie durch die
Analyse direkt nachgewiesen wurden. Vielfach werden das dieselben Atomgrappen oder elementaren Bestand-
teile sein, die in wässerigen Lösimgen die Ionen bilden. Hier sind sie jedoch nicht als solche, sondern als „Reste"
(Sulfatrest, Karbonatrest u. s. w.) bezeichnet; bei einzelnen Atomen konnte auch der Zusatz „-rest" wegfallen, und
es genügte der Name des Elementes, event. unter Angabe der Wertigkeitsstufe. Auch hier ist der wörtlichen
Bezeichnung die Formel in Klammem beigefügt, um Mißverständnisse zu vermeiden.
Die Anwendung des eben aufgestellten Gi-undsatzes für die Darstellung der Analysenergebnisse fester Sub-
stanzen ist nicht immer ohne weiteres gegeben. Bei einer Eisen- oder Calciumbestimmung geht aus der Analyse
nicht hervor, ob ursprünglich Oxyde, Sauerstoffsalze oder Haloide vorhanden waren; daher ist es logisch, auf die
Metallreste zu berechnen. Andererseits kann bei einer Baryumsulfatfällung durch Baryumchlorid kein Zweifel
herrschen, daß in der Lösung und somit auch in der ursprünglichen Substanz Sulfate vorhanden waren, mithin ist
auf SO4 zu berechnen; ebenso bei einer Silberchloridfällung auf Cl. Auch bei Phosphaten und Arsenaten wird
eine kritische Beachtung der qualitativen Reaktionen in den meisten Fällen die Entscheidung zwischen den möglichen
Formen der Säurereste erlauben. Bei Silikaten dagegen ist eine solche nicht möglich. Die verschiedenen Kiesel-
säuren lassen sich zur Zeit weder in Lösung noch in ihren unlöslichen Salzen durch Reaktionen unterscheiden,
und nur so viel ist sicher, daß es sich um SiOj -Verbindungen handelt: folglich muß auf SiOj berechnet werden.
In Wahrheit ist aber eben nicht SiOj vorhanden, sondern es handelt sich um die Gegenwart von SiUkatresten oder
Polysilikatresten, in denen das Verhältnis O : Si größer ist als bei SiOg. Berechnet man, wie hier vorgeschlagen,
auf SiOj, so fehlt in der Zusammenstellung der Analysenresultate naturgemäß jenes Plus von Sauerstoff. Daß in
solchen Fällen die Summe der gefundenen und in Prozenten ausgedrückten Bestandteile nicht 100 ergibt, ent-
spricht aber andererseits nur der Tatsache, daß die fehlenden Prozente in der Tat durch keine einzige analytische
Operation nachgewiesen worden sind. Bei einfachen Mineralien aus der Gmppe der Silikate würde es ja möglich
sein, die Differenz mit dem gefundenen SiOg durch stöchiometrische Rechnung zu einem bestimmten Silikat- oder
Polysilikatrest zu kombinieren und diesen in der Analysendarstellung aufzuführen; bei Gemengen, wie Sintern,
Schlämmen, Mooren, kann aber davon nicht die Rede sein. WiU man hier dennoch die vollen 100 "/^ in Erscheinimg
— LXIV —
treten lassen, so ist der Fehlbetrag als „Sauerstoff" einzusetzen und gesondert neben Siliziumdioxyd (SiOj) anzuführen.
Darin liegt jedenfalls eine geringere Schwierigkeit für das Verständnis, als wenn bei der bisher üblichen Darstellung
nach Oxyden, Säure-Anhydriden und Chlor zum Schluß das Sauerstoff-Äquivalent des Chlors abgezogen werden nmß,
um auf 100 */o ^^u kommen. In gleichem Sinne, wie soeben von den Silikaten auseinandergesetzt, war auch bei der
Analyse von Substanzen, die nicht Salze, sondern Metalloxyde enthalten, neben dem analgetisch bestinnnten Metall der
aus der Differenz gegen 100 "/^ ermittelte Sauerstoff aufzuführen.
Im einzelnen erforderte diese Art der Berechnung eine individuelle Behandlung und scharfe Kritik des vor-
liegenden Analysenmaterials. Sind z. B. die wasserlöslichen und säurelöslichen Anteile eines Gemenges besonders
analysiert, so wird auch die Umrechnung in jedem Anteile unter Umständen auf verschiedene „Reste" erfolgen müssen.
Die neue Art der Darstellung hat aber den Vorteil, eine von Willkür möglichst freie Wiedergabe der tjitsäehlicheii
Analysenergebnisse in übersichtlicher Form zu bilden und auch hier ein bisher sehr verschieden redigiertes ^Material
in einheitlicher und mithin vergleichbarer Form darzubieten.
3. Schlnßbemerknng.
Mit der einheitlichen Durchführung des hier auseinandergesetzten Schemas werden die zurzeit vorliegenden
chemischen Analysen der vaterländischen Heilquellen zum ersten Male auf eine den theoretischen Anforderungen der
Gegenwart entsprechende, vergleichbare Form gebracht
Um auch bei zukünftigen neuen Analysen diese Vergleichsmöglichkeit herbeizuführen, erscheint es wünschens-
wert, daß sich die Autoren entschließen, sie gleichfalls in der hier eingehend begründeten Gestalt mitzuteilen. Nach
wie vor bleibt es jedoch erforderlich, in der Originalveröffentlichung die Angabe der direkten Wägungszahlen nicht
zu unterlassen. Dann können wir einer zwar heute nicht vorauszusehenden, immerhin aber in der Zukunft nicht
unmöglichen Umgestaltung imserer Anschauungen ruhig entgegensehen, weil wir auch nach dieser immer noch mit
einem unbeeinflußten Zahlenmaterial ausgerüstet sein werden.
Es darf die Hoffnung ausgesprochen werden, daß auch die Quellenverwaltungen bei der Veröffentlichung
ihrer Analysen in Brunnenschriften und Anzeigen sich der Darstellungsform des Deutschen Bäderbuches bedienen
werden.
— LXV —
0. Einteilung der Mineralwässer.
Von Dr. E. Hintz, Professor, Mitinhaber des C!hemischen Laboratoriums Fresenius zu Wiesbaden
und Dr. L. Grünhut, Dozent und Abteilungsvorsteher im Chemischen Laboratorium Fresenius zu Wiesbaden.
Die Einteilung der Mineralwässer gründet man, abgesehen von den Temperaturverhältnissen, einmal auf
den allgemeinen chemischen Charakter derselben und des weiteren auf den Gehalt an bestimmten Einzelbestand-
teilen, denen man eine spezifische Wirkimg zuschreibt. Im ersteren Sinne unterscheidet man Wildwässer, alkalische,
erdige, muriatische und Bitterquellen, im letzteren spricht man von Lithion-, Eisen-, Jod- und Schwefelquellen sowie
von Säuerlingen.
Die Anwendung des ersten Prinzips baut sich, wenigstens in der bis heute üblichen Form, auf den Ausdruck
der Zusammensetzung des Mineralwassers in Form einer Salztabelle auf. Sie entspricht also nicht den Ergebnissen
der modernen physikalisch -chemischen Forschung, die vorstehend auseinandergesetzt wm-den.
Der Übergang zu der neuen, auf die lonentheorie basierten Form des Analysenberichtes bereitet demnach in
einer Beziehung scheinbar eine gewisse Schwierigkeit. Denn wenn wir in Zukunft von der Berechnung auf Salze
absehen, so lassen wir damit gewissermaßen das bisherige Einteilungsprinzip verschwinden, und die Zugehörigkeit
eines Wassers zu einer bestimmten Gruppe läßt sich, wenigstens an Hand der bisher übUchen Definitionen, nicht
ohne weiteres feststellen.
Hiernach erscheint es erforderlich, die Begriffsbestimmungen der einzelnen Klassen von Mineralwässern so um-
zugestalten, daß sie sich nicht mehr auf Salze beziehen, sondern der lonendarsteUung anpassen. Ein Versuch in
dieser Richtung, gestützt auf die graphische Darstellung, ist von uns bereits an anderer Stelle i), auf die wegen
aller Einzelheiten verwiesen werden muß, unternommen worden, und die dort gegebenen Definitionen wurden mit
wenigen Abänderungen auch hier zugi-unde gelegt.
Für die Einteilung der Mineralquellen ist das grundlegende Klassifikationsprinzip von den Anionen
hergenommen. Man bezeichnet Wässer, unter deren Anionen vorwalten die:
Hydrokarbonat-Ionen (HCO'g) als alkalische, bezw. erdige Quellen,
Chlor-Ionen (Cl') als muriatische Quellen,
Sulfat-Ionen (SO4") als Bitterquellen.
Der Begriff „vorwalten" bezieht sich nicht immer auf die Quantität. Meist wird dies freilich der Fall
sein, aber es kann sich doch ereignen, daß ein Anion an Menge hinter einem anderen zurücksteht und es dennoch
an pharmakologischer Bedeutung übertrifft. Dann wird es trotz der geringeren Quantität als das vorwaltende gelten
müssen vmd für die Klassifikation maßgebend sein. Dies trifft für das Sulfat-Ion bei den alkalisch-salinischen
Quellen und bei den Bitterquellen zu.
Die eben genannten Hauptklassen zerfallen in Unterabteilungen je nach den Kationen, welche die Anionen
begleiten. Wir nennen Wässer, welche in wesentlicher Menge enthalten die:
Ionen des Natriumhydrokarbonats (NaHCOg) : alkalische Quellen,
Ionen des Calciumhydrokarbonats [Ca(HC03)2] \ ,. n 11
und Magnesiumhydrokarbonats [Mg(HC03)2] J s ^ '
Ionen des Natriumchlorids (NaCl) : muriatische Quellen im engeren Sinne,
Ionen des Calciumchlorids (CaCl^)
und Magnesiumchlorids (MgClj) erdmuriatische Quellen,
neben denen des Natriumchlorids (NaCl)
Ionen des Natriumsulfats (Na^SOJ : salinische Quellen,
Ionen des Calcium sulfats (CaSO^) : sulfatische Quellen,
Ionen des Magnesiumsulfats (MgS04) : echte Bitterquellen.
Die meisten der aufgestellten Gruppen lassen sich noch in die Unterabteilungen kalte und warme Quellen
trennen, was wir hier ein für allemal erwähnen. Eine weitere Unterteilung ist durch den größeren oder geringeren
Gehalt an freiem Kohlendioxyd bedingt („Säuerlinge").
Indem wir die knapp gefaßten Begriffsbestimmungen nunmehr folgen lassen, empfehlen wir, mit der Lektüre
der in Worte gefaßten Charakteristik jeder einzelnen Gruppe die Betrachtung der zugehörigen graphischen Dar-
') Balneologische Zeitung 1904 Bd. 15 Nr. 26.
— LXVI —
Stellungen zu verbinden. Dann wird sich nicht nur die hier vertretene Auffassung leicht xmd rasch dem Gedächt-
nis einprägen, sondern man wird auch bald lernen, das, was die graphische Darstellung lehrt, auch ohne ihre Hilfe
aus der Analysentabelle selbst herauszulesen. Es ist vor allem die dritte, die Milligramm-Äquivalente enthaltende
Spalte, die in dieser Beziehung eine vollständige Orientierung leicht gestattet
Endlich muß noch bemerkt werden, daß, wie jedes System, so auch das folgende etwas Gekünsteltes besitzt,
und daß in der Natiu- Übergänge und Grenzfälle vorkommen, deren Einreihung in eine bestimmte Klasse unsicher
ist und oft rein willkürlich entschieden werden muß. In gewissem Sinne ist überhaupt jede Quelle ein Individuum,
das aber doch zu anderen Individuen in verwandtschaftlichen Beziehungen steht, die in der Klassifikation ihren
Ausdruck finden.
I. Einfache kalte Quellen (Akratopegen)^) sind Quellen von gleichbleibender, die mittlere Jahres-
temperatur des Ortes übersteigender, andererseits 20° nicht überschreitender Temperatur und von gleichbleibender
chemischer Zusammensetzung, arm an freiem Kohlendioxyd und an gelösten festen Bestandteilen. In 1 kg des
Wassers beträgt die Menge des freien Kohlendioxyds weniger als 1 g, die der gelösten festen Bestandteile eben-
falls weniger als 1 g. Sie stehen den gewöhnlichen Brunnenwässern am nächsten; von den einfachen warmen
Quellen sind sie durch die niedrigere Temperatur, von den Säuerlingen durch den geringeren Gehall an freiem
Kohlendioxyd, von den übrigen Gruppen durch den geringeren Gehalt an gelösten festen Bestandteilen abgegrenzt.
Auch die sonst „einfach erdig" genannten Quellen, bei denen die Menge der gelösten festen Bestandteile 1 g
überschreitet und unter diesen Bestandteilen Hydrokarbonat-Ionen einerseits, Calcium- imd Magnesium-Ionen anderer-
seits vorherrschen, die also in ihrer Zusammensetzung sich von harten Brunnenwässern nicht wesentlich unterscheiden,
können zu dieser Gruppe gerechnet werden.
Unter den Quellen dieser Gruppe befinden sich auch solche, deren Eisengehalt zwar hinter der in diesem
Buche für die Eisenquellen angenommenen Grenze von 10 mg in 1 kg Wasser zxmickbleibt, die aber vielfach als
Eisenquellen bezeichnet imd um ihres Eisengehaltes willen zu Trinkkuren verwendet werden.
n. Einfache warme Quellen (Akratothermen*), Wildbäder) sind Quellen von gleichbleibender, 20°
übersteigender Temperatiu-, arm an freiem Kohlendioxyd und an gelösten festen Bestandteilen. In 1 kg des Wassers
beträgt die Menge des freien Kohlendioxyds weniger als 1 g, die der gelösten festen Bestandteile ebenfalls weniger
als 1 g. Auch die sonst „einfach erdig" genannten warmen Quellen (vgl. bei den einfachen kalten Quellen) können
zu dieser Gruppe gerechnet werden.
m. Einfache Säuerlinge sind reich an freiem Kohlendioxyd, wovon sie mehr als 1 g, und arm an gelösten
festen Bestandteilen, von denen sie weniger als 1 g in 1 kg des Wassers enthalten.
Auch unter den Quellen dieser Gruppen befinden sich solche, deren Eisengehalt zwar hinter der in diesem
Buche für die Eisenquellen angenommenen Grenze von 10 mg in 1 kg Wasser zurückbleibt, die aber vielfach als
Eisenquellen bezeichnet und um ihres Eisengehaltes willen zu Trinkkuren verwendet werden.
IV. Erdige Säuerlinge enthalten in 1 kg des Wassers mehr als 1 g freies Kohlendioxyd und mehr als
1 g gelöste feste Bestandteile, unter deren Anionen die Hydrokarbonat-Ionen, unter deren Kationen die Calcium-
und Magnesium-Ionen vorherrschen. (Bei der Salzberechnung ergeben sich daher neben freiem Kohlendioxyd als
vorwaltende Bestandteile Calciumhydrokarbonat und Magnesiiunhydrokarbonat.)
V. Alkalische Quellen enthalten in 1 kg des Wassers mehr als 1 g gelöste feste Bestandteile, unter deren
Anionen die Hydrokarbonat-Ionen, unter deren Kationen die Alkali-Ionen vorherrschen. (Bei der Salzberechnimg
ergibt sich daher als vorwaltender Bestandteil Natriumhydrokarbonat.) Wird ein solches Wasser gekocht, so gehen
imter Entbindung von Kohlendioxyd die Hydrokarbonat-Ionen in Karbonat-Ionen über, die zum Teil mit den Erdalkali-
lonen zu Niederschlägen zusammentreten ; dabei bleibt aber ein Überschuß von Karbonat-Ionen, der durch Hydrolyse
eine gewisse Menge Hydroxyl-Ionen, d. h. alkalische Reaktion des Wassers entstehen läßt.
Überschreitet die Menge des freien Kohlendioxyds 1 g in 1 kg des Wassers, so spricht man von alkalischen
Säuerlingen.
Je nachdem der Grehalt an Chlor- oder Sulfat- oder Erdalkali-Ionen mehr in den Vordergrund tritt, spricht
man im G«gen8atz zu den rein alkalischen von alkalisch-muriatischen, alkalisch-salinischen, alkalisch-
muriatisch-salinischen oder alkalisch-erdigen Quellen.
VI. Eochsalzquellen (muriatische Quellen) enthalten in 1 kg des Wassers mehr als 1 g gelöste feste
Bestandteile, unter deren Anionen die Chlor-Ionen, unter deren Kationen die Natrium-Ionen bei weitem überwiegen.
(Bei der Salzberechnung erscheint daher Kochsalz als stark vorwaltender Bestandteil.)
') äxßazos = ungemischt, Tnjy^ = Quelle.
*) axgaxot = imgemischt, 6tQfi6s = warm.
— Lxvn —
Man spricht von einfachen (schwachen) Kochsalzquellen oder von Solquellen, je nachdem in 1 kg
des Wassers die Menge der Chlor-Ionen sowie diejenige der Natrium-Ionen weniger oder mehr als 260 mg-Äquivalente
(bezw. bei der Salzberechnung, die Menge des Kochsalzes weniger oder mehr als 15 g) beträgt.
Überschreitet die Menge des freien Kohlendioxyds 1 g in 1 kg des Wassers, so spricht man von Koch-
salzsäuerlingen.
Je nachdem der Gehalt an Hydrokarbonat- oder Sulfat-Ionen oder beiden mehr in den Vordergrund tritt,
spricht man im Gegensatz zu den reinen Kochsalzquellen von alkalischen, salinischen oder alkalisch-
salinischen Kochsalzquellen; je nachdem der Gehalt an Erdalkali-Ionen oder diesen und Hydrokarbonat-Ionen
oder Erdalkali- und Sulfat-Ionen mehr in den Vordergrund tritt, spricht man von erdmuriatischen, erdigen oder
sulfatischeu Kochsalzquellen.
VII. Bitterquellen enthalten in 1 kg des Wassers mehr als 1 g gelöste feste Bestandteile, unter deren
Anionen die Sulfat-Ionen vorwalten. Die Gegenwart von Sulfat-Ionen prägt dem Wasser einen so ausgesprochenen
Charakter auf, daß man nicht nur ihr relatives Vorwalten zu berücksichtigen hat, sondern daß schon jedes Mineral-
wasser, welches, bei Abwesenheit alkalischen Charakters, Sulfat-Ionen in erheblicher Menge enthält, als Bitterquelle
zu bezeichnen ist. Namentlich die Chlor-Ionen-Konzentration kann diejenige der Sulfat-Ionen wesentlich übertreffen,
ohne dem Wasser die Zugehörigkeit zu den Bitterquellen zu nehmen. (Bei der Salzberechnung ergeben sich daher
erhebliche Mengen von Sulfaten, eventuell neben großen Mengen von Kochsalz.)
Je nachdem unter den Kationen die Natrium-, Calcium- oder Magnesium -Ionen eine wesentliche Rolle
spielen, und je nach der Menge der Chlor-Ionen spricht man von salinischen Bitterquellen, sulfatischen
Bitterquellen, echten Bitterquellen, bezw. muriatisch-salinischen, muriatisch- sulfatischen oder
muriatischen echten Bitterquellen.
VIII. Eisenquellen sind im allgemeinen solche Quellen, die mehr als 0,010 g Ferro- oder Ferri-Ionen
in 1 kg des Wassers enthalten, und für welche es dargetan ist, daß ihre auffälligste Wirkung durch den Eisengehalt
venu"sacht wird.
Enthält das Wasser Sulfat-Ionen, aber keine Hydrokarbonat-Ionen (erscheint daher bei der Salzberechnung
das Eisen als Ferrosulfat oder Ferrisulfat), so spricht man von Vitriolquellen.
Enthält das Wasser Hydrokarbonat-Ionen und Ferro-Ionen (erscheint daher bei der Salzberechnung das Eisen
als Ferrohydrokarbonat), so spricht man von Eisenkarbonatquellen (bisher vieKach „Stahlquellen" genannt).
Überschreitet die Menge des freien Kohlendioxyds 1 g in 1 kg des Wassers (wie es bei Eisenkarbonatquellen
meist der FaU ist), so spricht man von Eisensäuerlingen.
Im übrigen können die EisenkarbonatqueUen nach ihrem Gehalte an sonstigen Bestandteilen, entsprechend
den früher definierten Hauptgruppen der Mineralwässer, in Untergruppen eingeteilt werden: reine Eisenkarbonat-
quellen, erdige Eisenkarbonatquellen, alkalische Eisenkarbonatquellen, muriatische Eisenkar-
bonatquellen, Eisenkarbonatbitterquellen usw.
IX. Schwefelquellen sind solche Quellen, die Hydrosulfid-Ionen, gegebenenfalls daneben auch freien Schwefel-
wasserstoff enthalten, und für welche es dargetan ist, daß ihre auffälligste Wirkung durch den Gehalt an diesen
Bestandteilen verursacht wird. Je nachdem sie freies Kohlendioxyd imd folglich auch freien Schwefelwasserstoff
enthalten oder nicht, kann man von Schwefelwasserstoffquellen oder von Schwefelquellen im engeren
Sinne sprechen.
Im übrigen können diese Quellen nach ihrem GehtJt an sonstigen Bestandteilen, entsprechend den früher
definierten Hauptgruppen der Mineralwässer, in Untergruppen eingeteilt werden: reine, erdige, alkalische,
muriatische Schwefelwasserstoffquellen, Schwefelwasserstoffbitterquellen usw.
— Lxvin —
3. Pharmakologischer Teil.
Von Dr. C. Jacob j,
o. ö. Professor, Direktor des Pharmakologischen Instituts an der Universität Göttingen.
Die moderne Pharmakologie hat als eine biologische Wissenschaft die Aufgabe, die durch chemisch-molekulare
Kräfte bedingten Veränderungen der normalen Lebenserscheinungen festzustellen und auf ihre physiologischen Gnind-
lagen zurückzuführen. Hierdurch fördert sie ein klares Verständnis und eine gesicherte Anwendung der als Arznei-
mittel benutzten Substanzen und wird durch Übertragung der Ergebnisse der Forschung auf das Gebiet der praktischen
Medizin zur wissenschaftlichen Arzneimittellehre. Eine zielbewußte, individualisierende Arzneibehandlung, wie sie
entsprechend der sich stetig vervollkommnenden Diagnose angestrebt werden muß, ist nur auf pharmakologischer
Grundlage möglich, und auch für eine zweckentsprechende Ausnützung der einen Teil des Arzneischatzes dar-
stellenden Mineralwässer wird dieselbe nicht entbehrt werden können.
Die Mineralwässer stellen natürliche, zumeist sehr verdünnte wässerige Lösungen der in der Erdrinde vor-
nehmlich vertretenen, löslichen, anorganischen Bestandteile dar. Sie werden von der Pharmakologie in der Regel,
je nach dem Überwiegen des einen oder anderen wirksamen Bestandteils, unter den Wirkungsgruppen des Koch-
salzes, der Alkalien, abführenden Salze, des Eisens usw. gesondert behandelt. Es lassen sich dieselben indessen
auch zu einer pharmakologischen Einheit zusammenfassen, wenn man sie unter dem Gesichtspunkt der allen
gemeinsamen und für ihre Wirkungsart zweifellos vor allem wichtigen Wasserwirkung betrachtet. Diese Art der
Betrachtung erscheint in der Balneologie als die gegebene, nicht nur weil das Wasser als solches in den Mineral-
wässern der Menge nach den überwiegenden Bestandteil bildet, sondern auch, weil es bei allen Arten der An-
wendung stets in so großen Mengen zur Wirkung gelangt, daß die von ihm abhängenden Wirkungen vor allem
sich zunächst geltend machen. Die jeweils im Wasser der einzelnen Quellen gelösten Bestandteile werden zwar
bei entsprechender Menge und Anwendung spezifische Wirkungen entfalten, vielfach aber auch nur die Grund-
wirkungen des Wassers und seiner Temperatur modifizieren.
Die für die Therapie bedeutsamsten Wirkungsfaktoren der Heilquellen und ihre Wirkimgsgrundlagen in kurzen
Umrissen darzustellen, soU auf den folgenden Seiten versucht werden. Auf die Frage einzugehen, wie sich aus
der Wirkungsart der einzelnen Bestandteile die mit den Mineralwässern erzielten Heilerfolge bei den verschiedenen
Krankheiten eventuell erklären lassen, wird bei dem einer Einleitung zufallenden, begrenzten Baum nur in be-
schränktem Maße möglich sein, und ebenso werden die Ausblicke, welche sich für die Erklärung der Heilerfolge,
eventuell auf Grund der neueren Ergebnisse der durch die moderne physikalische Chemie angeregten, physiologischen
und pharmakologischen experimentellen Forschung eröffnen, nur angedeutet werden können ^).
Der sich für diese Fragen interessierende Leser sei vor allem auf die in der Anmerkung genannten neueren
Sammelwerke hingewiesen ^).
Im Interesse einer kurzen, Wiederholungen vermeidenden Darstellung werden wir, von der für die Praxis
maßgebenden Gruppeneinteilung besser absehend, zunächst entsprechend dem Gesagten, die in allen Mineralwässern
in Betracht kommenden wichtigen Faktoren der Temperatur-, allgemeinen Wasser- und Salzwirkung sowie die
ebenfalls in den verschiedensten Gruppen bedeutsame Kohlensäurewirkung betrachten imd im Anschluß hieran
einen Überblick über die spezifischen: Wirkungen der festen gelösten Bestandteile geben, welche in den als erdige,
alkalische, Bitter-, Eisen- und Schwefelquellen bezeichneten Wässern den diese besonders charakterisierenden "Faktor
darstellen.
Die Wirkung der Temperatur des Wassers
kommt bei allen Mineralquellen und bei jeder Form ihrer therapeutischen Anwendung in Betracht. Die Temperatur
als solche beeinflußt in weitem Maße die für das Leben wichtigen physikalischen, physikalisch -chemischen sowie
die rein chemisch-reaktiven Vorgänge.
') Eine in diesem Sinne etwas eingehendere Darstellung liegt in einem als Manuskript gedruckten Entwurf zu dieser
Einleitung vor, welcher dem sich für denselben interessierenden Leser nach Erscheinen dieses Werkes in den Universitäts-
bibliotheken, sowie pharmakologischen imd klinischen Universitätsinstituten zugänglich sein wird.
') Vgl. Hamburger, Osmotischer Druck und lonenlehre in den med. Wissenschaften I — III (Wiesbaden 1902 — 1904).
Nagel, Handbuch der Physiologie des Menschen. (Braunschweig 1906). Abderhalden, Lehrbuch der physiologischen
Chemie 1906 (Berlin-Wien). Ergebnisse der Physiologie, Asher und Spiro, Jahrgang I— IV (Wiesbaden). Schmiedeberg,
Pharmakologie (Leipzig 1906). Aufl. V.
— LXIX
Für den normalen Ablauf der Leben serscheinungen unseres, einen sehr regen Stoffwechsel verlangenden Körpers
ist eine zwischen 36° und 38° liegende Temperatur unerläßlich. Die einzelnen Gewebe erfahren in ihrer Assi-
milisation und Dissimilisation und die funktionellen damit in ihrer Funktion und Leistungsfähigkeit eine Erhöhung
oder Erniedrigung, je nachdem ihre Temperatur über die Norm gesteigert oder unter dieselbe herabgesetzt wird.
Trotz der in weiten Grenzen schwankenden Temperatur der umgebenden Luft erhält sich unser Organismus
seine Eigentemperatur konstant, und zwar durch Einrichtungen, welche die Wärmebildung, WärmeverteUung und
Wärmeabgabe vor allem auf Grund der die Oberfläche treffenden Temperatureinflüsse unter Zusammenwirken des
Nerven- und Gefäßapparates reguheren. Bei dieser Regulierung kommt der Zirkulation die wichtigste RoUe zu.
Durch wechselnde Veränderung der Weite der Arterien der verschiedenen Stromgebiete kann die Zufuhr des die
Wärmeverteilung im Körper vermittelnden Blutstromes, je nach Bedarf, bald mehr in die den Wärmeabfluß be-
günstigende (über der als Wärmemantel wirkenden Schicht des Panniculus adiposus hegende) Oberfläche der Haut,
bald in die vor Wärmeverlust geschützten, selbst die Wärme produzierenden, inneren Teile (Muskeln und Drüsen)
verlegt werden. Eine vermehrte oder verminderte Zufuhr des warmen Blutes ändert aber nicht nur die Temperatur
und die mit dieser wechselnde chemische Reaktionsfähigkeit der durchströmten Teile, sondern auch einerseits die
Zufuhr von Nährstoffen, andererseits die Beseitigung des Ausscheidungsmaterials in den betroffenen Geweben, je
nachdem sie zu Anämie oder zu aktiver oder passiver Hyperämie führt. Durch Verstärkung des Blutstromes In
der Haut werden die in ihr gelegenen Teile, bei Verlegung desselben in das Körperinnere aber die Muskeln und
die in den Körperhöhlen gelegenen Organe bessere Bedingungen, sei es für die Aufnahme von Sauerstoff oder Aus-
scheidung von Kohlensäure und Abbauprodukten (arterielle Hyperämie) oder für die Aufnahme des ihnen nötigen
Nährmaterials (venöse Hyperämie), d. h. für ihre Dissimilisation oder Assimilisation, für ihre Funktion oder Er-
nährung finden. Welche Bedeutung therapeutisch einer Veränderung der Zirkulation im Sinne dieser verschiedenen
Möglichkeiten zukommt, hat Bier in seinem Werk „Hyperämie als Heilmittel" eingehend erörtert.
Auch die Tätigkeit des Herzens (Pulsfrequenz; Langendorff, Martin u. a.) kann sowohl direkt durch
Veränderung der Temperatur des Blutes als indirekt durch die Veränderung des Widerstandes im Gefäßsystem
und auf reflektorischem Wege durch den in der Peripherie gesetzten sensiblen Temperaturreiz beeinflußt werden.
Eine Veränderung der Herztätigkeit zusammen mit der an den Gefäßen, sei es direkt oder durch Vermittelung
der Gefäßnervenzentren, bewirkten Verengung oder Erweiterung ihres Gesamtquerschnitts wird zu einem Steigen
oder Fallen des Blutdruckes und damit zu einem Wechsel des Gefälles des Blutstromes in den Kapillaren der
verschiedenen Gebiete führen, von dem dann wiederum der in die Gewebe übergehende Lymphstrom sowie der
aus diesen in die Gefäße eventuell in Frage kommende, rückläufige Resorptionsstrom mit abhängt.
Die folgenden, den Kurven einer Arbeit von O. Müller (Deutsches Archiv für klinische Medizin Bd. 1902
S. 74) entnommenen Zahlen mögen diesen Einfluß der Temperatur auf die Zirkulation im Bade, das hier vor
allem für uns praktisch in Betracht kommt, zeigen. Die angewandte Methode der Blutdruckmessung war dabei
allerdings eine indirekte (Sphygmomanometer nach von Recklinghausen).
Es bewirkte ein Bad nach 15 Minuten bei
42.3°
41,2°
40,0°
38,7°
37,5°
36,2°
35,0°
33,7°
32,5°
31,2°
30,0°
28,7°
eine Verändenmg des Pulses um etwa . .
+35
+20
+12
+17
+8
—5
—4
—7
—12
—15
—24
—24
und eine Blutdrucksteigerung um etwa m m Hg
+20
+10
+7
±0
+4
+5
+7
+8
+7
+8
+9
+19
Nimmt der Gesamtstoffumsatz im Körper infolge veränderter Wärmeabgabe an die Umgebung merklich zu oder ab,
so wird es auch zu einer sich dem Stoffwechsel und mit ihm dem wechselnden Bedürfnis der Sauerstoffaufnahme
und Kohlensäureausscheidimg anpassenden Steigerung oder Verminderung der Atmung kommen.
Die folgenden Zahlen zeigen die Änderung der Kohlensäureproduktion bei verschiedenen Lufttemperaturen
am Meerschweinchen nach Rubner („Biologische Gesetze", Marburg 1887).
Lufttemperatur
0°
11,1°
20,8°
25,7°
30,3°
34,9°
40,0°
Temperatur des Tieres
37°
37,2°
37,4°
37,0°
37,7°
38,2°
39,5°
Gramm CO, per Kilogramm und Stunde
2,9
2,15
1,76
1,54
1,31
1,27
1,45
Durch Beeinflussung der an der Wärmeregulierung, eventuell durch Veränderung der Verdunstungsbedingungen,
mitbeteiligten Tätigkeit der Schweißtlrüsen gewinnt die Temperatur wie auf diese, so auch durch diese indirekt auf
den allgemeinen Wasserhaushalt und die Funktion anderer Drüsen einen Einfluß, vor allem auf die der Niere,
— LXX —
deren Bekretioa aber auch indirekt durcli eine Veränderung der Hautzirkulation, welche ihrerseits die Blutzufulu-
SU den inneren Teilen beeinflußt (Dastre-Moratsches Gesetz), sowie durch Veränderung des Blutdrucks gesteigert
oder herabgesetzt werden kann. Die verschiedensten wichtigen Funktionen sind demnach durch die den Organismus
treffenden Temperaturwirkungen beeinflußbar. Infolge der Dichte seiner Masse, des flüssigen Aggregatzustandes
und seiner großen Wärmekapazität wird das Wasser als vorzüglicher Wärmeträger und Wärmeleiter besonders
geeignet, solche Temperaturwirkungen, und zwar auch lokalisiert hervorzurufen, und eine große Zahl der mit den
Mineralquellen, zumal den Bädern erzielten Heilerfolge ist auf eine Temperaturwirkung zurückzuführen. Die seit
alters übliche Trennung der Quellen in warme und kalte, mit 20° als Grenzwert, dürfte auf der Temperatur-
schätzung mit der Hand beruhen, bei welcher ein Gegenstand von 20° als thermisch indifferent erscheint, offenbar
weil bei der mittleren Lufttemperatur von 15° die der Haut unmittelbar anUegende Luftschicht die Temperatur
von etwa 20° besitzt, so daß bei kurzer Berührung eines Körpers von dieser Temperatur es in den die Wärme
empfindenden Teilen nicht zu einer die Empfindungsschwelle überschreitenden Temperaturschwankung kommt. Als
der therapeutisch-wichtige Lidifferenzpunkt des Wassers eines Bades, in das der ganze Körper taucht, wird zumeist
eine Temperatur von 34 bis 35° angesehen, da bei einer solchen, ohne daß der Wärmeregulierungsapparat um-
fänglicher in Aktion tritt, die Wärmeabgabe des Körpers in Summa weder nennenswert eingeschränkt noch gesteigert
wird. Ob solchen Bädern stets jegliche Temperaturwirkung fehlt, kann bezweifelt werden, da die Temperatur ver-
schiedener Hautgebiete eine verschiedene ist und auch die der Gesamtoberfläche individuell wechselt, sowie bei dem
gleichen Individuum unter verschiedenen Bedingungen, infolge wechselnder Wärmezufuhr, Schwankungen unter-
worfen ist.
Hypothermische, d. h. unter dem Indifferenzpunkt liegende Bäder, werden bei mäßiger Intensität und Dauer
der Wirkung infolge der direkt und reflektorisch durch Verengerung der oberflächlichen Hautgefäße herabgesetzten
Hautzirkulation zunächst, ohne einen gesteigerten Wärmeverlust des gesamten Körpers herbeizuführen, auf die in
der Haut gelegenen Teile reaktionsvermindemd wirken. Eine Herabsetzung des Stromes in der Peripherie wird
in tiefer und zentraler liegenden, aus den gleichen großen Arterien versorgten Teilen den Blutstrom eventuell ver-
mehren und so hierdurch günstigere Gestaltung ihrer Durchblutung und damit ihrer Ernährung und funktionellen
Tätigkeit bedingen. Es sei erinnert an die geistig- erfrischende Wirkung des kalten Bades und das gesteigerte
Gtefühl der MuskeUeistungsfähigkeit, den vermehrten Appetit usw. nach einem solchen.
Auch läßt sich im Sinne einer Gymnastik des gesamten Hautgefäßapparates die systematische Apphkation
kalten Wassers auf die Haut benützen (Abhärtung gegen Temperatiu-einflüsse, Beseitigimg der Neigung zu Blut-
kongestionen nach inneren Teilen, Gehirn, Lunge, Bauchorgane, welche auf insuffizienter Reaktionsfähigkeit der
Hautgefäße beruhen).
Ist die Temperatimiifferenz oder Dauer der Blältewirkung derart, daß die Kemtemperatur durch die reg^-
latorische Verlegung des Blutstromes nach innen (physikalische Regulation Rubners 1. c.) nicht mehr vom
Körper aufrechterhalten werden kann, und kommt es nach der anfänglichen Verengerung der Hautgefäße zu einer
Erweiterung derselben und damit zu gesteigerter Wärmeabgabe, so erhöhen solche Bäder entsprechend dem ein-
tretenden Wärmeverlust den Stoffwechsel unter Heranziehung zunächst des stickstoffreien Materials, vor allem des
Fettes (chemische Regulation Rubners 1. c). Nach dem Bade tritt dann eine ausgesprochene kompensatorische
Gegenregulierung seitens der Hautgefäße und der Wärmeproduktion mit den sich hieraus ergebenden Folgen ein.
Diese Nachwirkimg fehlt auch nach geringerer hypothermischer Einwirkung nicht imd ist imter anderem auch die
Ursache des nach dem kühlen Bade auftretenden Wärmegefühls. Als Beispiel für den quantitativen Verlauf solcher
K<ewirkungen auf den Stoffwechsel mögen die folgenden von Bubner (Leydens Handbuch der Ernährungs-
therapie Bd. I S. 63) berechneten Zahlen dienen.
Ein halbstündiges Baden von
... 15°
20°
25°
30°
35°
bedingt eine die Norm überschreitende Wärmeproduktion, berechnet m Kalorien von .
. . 81 Cal
57 Cal
34 Cal
12 Cal
OCal
. . . 43 g
31 g
18 g
8g
0,7 g
von 9 g
6g
4g
1 g
0,0 g
Hyperthermische Bäder werden, infolge der regulatorisch vom Körper angestrebten Erhöhung der Wärme-
abgabe, zu einer Erweiterung zunächst der oberflächlichen Hautgefäße und vermehrter Blutzufuhr zur Haut und
peripheren Teilen führen, welche im Sinne einer Begünstigung resorptiver und regenerativer Vorgänge bei Haut-
krankheiten usw. eventuell von Nutzen sein kann (Bier). Längere und energischere Einwirkung hyperthermischer
— LXXI —
Temperaturen im Bade und ihre unter entsprechenden Bedingungen zunächst im gleichen Sinne wirksame Nach-
wirkung nach demselben wird auch, zumal an den Extremitäten, zu einer Erweiterung der Gefäße tieferer Gebiete
führen können und hiermit eine bessere Ernährung und gesteigerten Stoffwechsel derselben zu bedingen vermögen.
Bei Erhöhung der Temperatur kommt es in den betroffenen Geweben nach anfänglichem Zerfall von stickstoff-
freier Substanz auch zu vermehrtem Zerfall stickstoffhaltigen Materials und kann dieser sowohl lokal beschränkt,
als bei Steigerung der Kemtemperatur sieh allgemeiner geltend machen, wie die Vermehrung des Stickstoffs im
Harn, eventuell im Schweiß zeigt (Pflüger, Voit, Winternitz). Dieser Zerfall scheint an pathologischem, einer
Rückbildung fähigem Gewebsmaterial früher imd leichter sich einzustellen als an dem normalen Gewebe, so daß
es damit möglich erscheint, das erstere zum Schwinden zu bringen, ohne die letzteren zu schädigen (Schmiedeberg).
Es weisen die experimentellen Untersuchungsergebnisse im allgemeinen darauf hin, daß mäßige Temperatur-
erniedrigung auf quergestreifte wie glatte Muskulatur im Sinne einer Steigerung, Erhöhung der Temperatur im
Sinne einer Verminderung des Tonus wirkt.
Beim Trinken etwas größerer Mengen Wassers kann sich dessen Temperatur auf die motorische Tätigkeit des
Magens und der oberen Dünndarmabschnitte, eventuell auch noch an den diesen anliegenden Darmteüen, z. B. auch
an dem Querdarm geltend machen. Es scheint auf die Bewegungen dieser Teile Kälte begünstigend, Wärme die-
selben herabsetzend zu wirken, was, je nachdem, eine Beschleunigung oder Verzögerung der Entleervmg des Inhalts
der betreffenden Abschnitte mit ihren Folgen für die Resorption nach sich ziehen wird. Im allgemeinen gilt der
kalte, nüchtern genommene Trunk als den Stuhlgang befördernd, Aufnahme warmer Flüssigkeit und Wärme-
applikation auf die Bauchdecken als den Stuhlgang anhaltend und schmerzhafte Kontraktionen des Darmes be-
schränkend. Als indifferente Temperatur im Magen und sonstigen Körperhöhlen wird eine solche von 36 — 38°
anzusehen sein. Zu berücksichtigen ist aber, daß auf dem Wege in den Magen die Temperatur des Wassers der
des Körpers angenähert wird. Bei der Aufnahme wu-d als heiß erst ein Wasser von 65° empfunden, während ein
solches von 50 — 60° als angenehm warm erscheint. Das Übergehen des Wassers aus dem Magen in den Darm
wird indessen weniger von der Peristaltik als von der durch seine Stellung bedingten Niveaudifferenz zwischen
Pyloras und tiefstem Punkt der großen Kurvatur abhängen. Die Entleerung des Magens kann durch die Bewegimg
des Gehens während und nach dem Trinken, eventuell mechanisch auch durch vertiefte Atmungsbewegung des
Zwerchfells unterstützt, durch ruhige, zumal linke Seitenlage verzögert werden (Moritz). Wie an der äußeren Haut,
so kommt es auch an den aufsaugenden Schleimhäuten bei Änderung der Temperatur zu einer Veränderung des
Tonus der Gefäße, welche sich unter dem Einfluß erhöhter Wärme erweitem, unter dem der Kälte aber zunächst
zusammenziehen. Es bedingt dies im ersten Falle eine Verstärkung, im letzteren eine Verminderung des Blutstroms.
Die Strömungsgeschwindigkeit, das Gefälle des Blutes in den kleinen Arterien und Kapillaren ist aber, wie bereits
erwähnt, von Einfluß auf die Vorgänge der Resorption (Bier, Hamburger), aber auch auf die motorische Tätigkeit
des Magendarmkanals. Es wird eine beschleunigte, mit erhöhtem Gefälle einhergehende Zirkulation, d. h. arterielle
Hyperämie auf die Resorption begünstigend, eine durch Gefäßverengerung bewirkte Herabsetzxmg der Geschwindigkeit
und Masse des durchströmenden Blutes auf die Aufsaugung verzögernd wirken. Wie am Magendarmkanal, so wird
sich auch bei Resorptions Vorgängen in den Geweben und Körperhöhlen in solchem Sinne die Temperatur durch
Veränderung der Zirkulation geltend machen können, was für die Rückresorption von Exsudaten in der Therapie
nicht ohne Bedeutung ist (Bier). Ebenso stellt Erweiterung der Arterien der Drüsen ein, eine umfänglichere
sekretorische Tätigkeit derselben diu-ch bessere Zufuhr des Ausscheidungsmaterials zu den Drüsenzellen begünstigendes
Moment dar, wenn schon die Bildung des Sekrets als solches erst unter besonderem Nerveneinfluß erfolgt.
Die osmotischen Wirkungen des Wassers
sind nicht minder wichtig für die Balneologie wie seine Temperatur. Alle lebhaften Stoffwechselvorgänge, ohne welche
unser Leben nicht denkbar ist, verlangen eine ununterbrochene Umsetzung von Atomen und Atomkomplexen in der
lebenden Materie und deshalb eine entsprechend leichte Beweglichkeit der hierbei aufeinander wirkenden Teile (Pflüger,
Pflügers Archiv 1875 Bd. 10 p. 300, Verworn). Das Wasser bildet infolge der mechanischen Bewegungsmöglich-
keiten, die ihm als Flüssigkeit zukommen, und durch die wichtigen, seinen Teilen innewohnenden Kräfte, welche es
befähigen, die Mehrzahl fester Substanzen wie bei der Vergasung unter Lockerung des mechanischen und chemischen
Aufbaues ihrer Teile (Dissoziation) und Aufnahme der entstehenden Molekeln zwischen die eigenen ebenfalls flüssig
und beweglich zu machen, zu lösen und ihre chemische Reaktionsfähigkeit zu steigern (Ionisierung), die wesentlichste
Grundlage aller einfach mechanischen wie auch der feineren physikalisch-chemischen imd chemisch reaktiven Bewegungen
in imserem Körper. In allen einen lebhafteren Stoffwechsel für ihre Funktion verlangenden Geweben bildet deshalb
— Lxxn —
das Wasser den Hauptbestandteil. Die Bewegung und Verteilung der Wassermassen im Körper -wird, abgesehen
von den, den Blut- und Lymphstrom unterhaltenden mechanischen Triebkräften, durch das Wirksamwerden jener
molekularen Kräfte bewirkt, welche eine gleichmäßige Verteilung zwischen den Molekülen des Wassers und denen
des in ihm gelösten oder von ihm durchdrungenen festen Materials anstreben. Sie führen unter den Erscheinungen
der als Imbibition, Quellung und Osmose bezeichneten Vorgänge zu räumlichen Bewegungen der sich gleichmäßig
zu durchdringen strebenden kleinsten Teilchen. Wenn man zwei, ungleiche Mengen gelöster Molekeln enthaltende,
wässerige Lösungen z. B. durch Übereinanderschichtung oder auch durch eine Membran trennt, welche für die
Molekeln des Wassers wie für die Molekeln der gelösten Substanz gleich durchlässig ist, ohne jedoch Filtration zu
gestatten, so kommt es zu einer Bewegung beider Arten von Teilchen durch die trennende Fläche. Diese Bewegung
verläuft derart, daß nach der Seite der höheren Konzentration ein überwiegendes Überwandem von Wassermolekeln,
nach der Seite der niederen Konzentration aber ein solches der gelöpten Molekeln so lange stattfindet, bis die
molekulare Konzentration auf beiden Seiten die gleiche ist, d. h. bis der Zustand des Gleichgewichts der wirkenden
osmotischen Kräfte der lösenden und gelösten Teile in der Gresamtmasse eingetreten ist, den man als Isotonie
bezeichnet. Ist die Durchlässigkeit der trennenden Schicht für die gelösten Molekeln eine geringere als für die
des Wassers, so wird bei dem Streben nach Erzielung der Isotonie ein entsprechend größerer Übertritt von Wasser
nach der konzentrierteren Lösung hin erfolgen müssen und somit diese eine entsprechende Volumensvermehrung
erfahren. Wenn diese Lösung sich in einem geschlossenen Räume befand, der eine Volumensvermehrung nicht
erlaubt, so kommt es zu einer der wechselseitigen Kraftwirkung der Teile entsprechenden, eventuell sehr erheblichen
Erhöhung des Drucks (osmotischer Druck), welche z. B. für 1 Mol Zucker (d. i. 1 Grammolekül Rohrzucker = 342 g
Zucker gelöst in 1 kg Wasser) 22,4 Atmosphären beträgt und ebenso wie die Siedepunktserhöhung und Gefrier-
punktserniedrigung der Lösungen von der in der Einheit des Lösungsmittels befindlichen Zahl gelöster Molekeln
abhängt, wobei diese als in Gasform in der Lösung enthalten betrachtet werden können (Ostwald, Pfeffer).
Es ist klar, daß solche osmotische Kräfte an den von wässerigen Lösungen umspülten Zellen unseres Körpers
neben den rein chemischen in Wirkung treten müssen und eine wichtige Grundlage für den Austausch der Bestand-
teile zwischen ZeUinhalt und umgebender Flüssigkeit bilden. Auch werden die Zellen durch diesen osmotischen
Druck in der für ihre Funktion nötigen Spannung erhalten. Bewegungen der verschiedenartigen Molekeln durch
die Zeilbegrenzungsschicht, auf Grund osmotischer Gleichgewichtsstörungen, werden die Möglichkeiten für immer
neue, gegenseitige chemische Einwirkung und Umlagerung der Teile im Protoplasma der Zellen, sowie mit solchen
aus der Umgebung erhöhen und damit für den inneren, chemischen Stoffwechsel der Zellen von größter Bedeutung
sein. Bei der Dissimilisation muß z. B. unter Zerfall von größeren Molekülen in kleinere die Zahl der osmotisch
wirksamen Teüe in der Zelle wachsen, und es wird infolge der so entstehenden höheren osmotischen Konzentration
in derselben einerseits zu Eintritt von Wasserteilen in die Zelle kommen, soweit nämlich die Spannung der Zell-
membran und der Wassergehalt der umspülenden Lösung es erlaubt, andernfalls aber zum Austritt gelöster Teile,
d. h. zur Ausscheidung der dialysefähigen Abbauprodukte der Zelle. Bei der Assimilisation dagegen werden die
in die Zellen eingetretenen Molekeln, indem sie sich zu größeren Molekülen vereinigen oder solchen angliedern,
ein Absinken der molekularen Konzentration in der Zelle bedingen und einerseits durch Herabsetzung des osmotischen
Druckes neuen Molekeln der Umgebung den Eintritt durch die Membran ermöglichen, andererseits Wasser aus den
Zeilen austreten lassen. Mit steigender Dissimilisation wird also der Wassergehalt der Gewebe steigen, mit über-
wiegender Assimilisation aber abnehmen. Wie durch den Stoffwechsel in der Zelle, so werden auch durch Zufuhr
von Wasser und festen löslichen Substanzen in den Körper, wie sie bei der Nahrungsaufnahme erfolgt, Ver-
änderungen im Gleichgewicht dieser osmotischen Kräfte bedingt werden, unter deren Einfluß sich ebenso wie unter
obigen Bedingungen die normale innere Nahrungsaufnahme der Gewebe sowie die Ausscheidung der wertlosen und
eventuell für das Leben nachteiligen Abbauprodukte mit vollzieht Man bezeichnet den unter den gewöhnlichen
Lebensbedingungen eines gesunden Organismus bestehenden Quellungs- und Imbibitionszustand der Gewebe und
den unter solchen Verhältnissen in engen Grenzen schwankenden osmotischen Druck der die Zellen umspülenden
Lymphe und des Blutserums als den normalen. Eine in diesen Grenzen mit dem Serum des Blutes im all-
gemeinen gleiche osmotische Konzentration zeigende Lösung wird dementsprechend als normal isotonisch, eine
einen höheren osmotischen Wert zeigende als hypertonisch, eine solche, welche eine niedere osmotische Konzentration
besitzt, als hypotonisch bezeichnet (Hamburger). Den normalen osmotischen Zustand seiner Gewebe und zirku-
lierenden Säfte ist der Körper bestrebt, in engen Grenzen, soweit möglich, aufrecht zu erhalten, einerseits durch
Regelung des Aufnahmebedürfnisses für feste und flüssige Bestandteile (Gewebehunger und Durstgefühl) und deren
Resorption, andererseits durch regulierende Anpassung der Ausscheidungsvorgänge. Eine das normale Bedürfnis
überschreitende Wasserzufuhr wird ,deshalb nach einer über die Gewebe des Körpers sich verbreitenden Isotonie-
— LXXIII —
Schwankung zu vermehrter Wasserausscheidung und damit auch zu Vermehrung und eventuell zu Verdünnung der
Sekret«, vor allem des Harns führen, durch welchen sich der Organismus von den dem Blutserum fremden und
in Übermaß in ihm enthaltenen leicht löslichen Bestandteilen und auch des überschüssigen Wassers entledigt
(Bunge). Eine so bewirkte Verdünnung des Harns kann bei den verschiedensten krankhaften Veränderungen des
Hamapparates von Nutzen sein (z. B. durch Herabsetzung der Reizwirkung des Harns, verminderte Konkrement-
bildung durch erhöhtes Lösungsvermögen des verdünnten Harns usw.). Bei gleichzeitig begünstigter Blutzufuhr zur
Haut (z. B. durch Wärme) kann auch die Tätigkeit der Schweißdrüsen nach vermehrter Wasseraufnahme gesteigert
werden. Auch die Zellen anderer Drüsen werden, unter den Einfluß hypotonischer Wasserwh-kung gebracht, ihre
Wasserausscheidung vermehren können, und es mag dies für den Nutzen der lokalen Behandlung, z. B. der
Schleimhäute mit wässerigen Lösungen in Form von Gurgelung, Inhalationen usw. mit in Betracht kommen.
Trotz der den Wassergehalt des Gesamtkörpers in einiger Zeit auf die Norm im wesentlichen wieder zurück-
führenden, vermehrten Ausscheidung wird bei reichlicher akuter Wasserzufuhr eine vorübergehende Isotonieschwankung
der Gewebe im allgemeinen zustande kommen, da das ins Blut aufgenommene Wasser aus diesem zunächst sofort
in die Zellen der verschiedenen Gewebe infolge der Störung ihres osmotischen Gleichgewichts eindringt, imd zwar
eventuell unter gleichzeitigem Austritt gelöster Bestandteile aus denselben ins Blut. Bei der schnellen Verteilung
des Wassers über die verschiedenen Gewebe des Körpers wird die Konzentrationsänderung des Blutes selbst nur
eine vorübergehende und in ihrer absoluten Größe ebenso wie die an den Geweben entstehende nur eine verhältnis-
mäßig geringe sein können und imi so weniger ausgeprägt hervortreten, je langsamer die Aufsaugung des Wassers
in den Körper erfolgt und je besser die Ausscheidung mit ihr Schritt zu halten vermag. Eine regelmäßig in
entsprechenden Zwischenräumen bewirkte akute umfänglichere Wasserzufuhr wird bei günstigen Resorptionsbedingungen
nach dem Gesagten im Sinne einer Steigerung der Bewegungen des Wassers und der in ihm gelösten Teile in die
Zellen und aus den Zellen so zu sagen wie eine stärkere Durchspülung der Gewebe wirkend, die Bedingungen für
ihren Stoffwechsel günstiger gestalten und die Ausscheidung der in den Zellen sich befindenden oder entstehenden
Stoff Wechselprodukte , z. B. Harnstoff (Genth) sowie fremder Stoffe (Gifte) begünstigen können. Diese Wirkung
wird lokal an den Schleimhäuten sowie nach der Resorption allgemein im Körper relativ am energischsten zustande
kommen nach reichlicher Zufuhr reinen Wassers, da bei diesem die osmotische Spannungsdifferenz die großmöglichste
ist, wenn schon sie sofort nach Einführung des Wassers in den Körper durch die Aufnahme löslicher Bestandteile
eine entsprechende Herabsetzung stets erfährt, die aber ihrerseits die Konzentration der zirkulierenden Lösung
(Serum imd Lymphe) doch entsprechend vermindern wird. Diese, eine Quellung der Gewebe zunächst bedingende
Wasserwirkung kann auch lokal äußerlich an von der Oberhaut entblößten Teilen erzeugt werden und wird hier,
entsprechend lange Zeit hindurch unterhalten, pathologische, einem solchen Einfluß gegenüber weniger widerstands-
fähige Gewebe unter Steigerung der Regeneration der normalen Teile zum Schwinden bringen können.
Eine solche Wirkung durch die intakte Oberhaut hindurch auf unter ihr liegende Teile kann sich aber nicht
entfalten, da das Wasser, wie es scheint, nicht über die wasserundurchlässige, sogenannte Schleimschicht vorzu-
dringen vermag; zudem das oberflächliche, dichte, verhornte, normale Epithel einer Quellung nur in geringem Maße
zugänglich ist. Auch die normale Magenschleimhaut ist für Wasser, wie aus der geringen, im Magen erfolgenden
Wasserresorption (von Mering) zu schließen ist, im Gegensatz zu den Schleimhäuten des Darms schwer durch-
gängig, dennoch dürften die oberflächlichen Epithelschichten der Magenschleimhaut einer Wasserwirkung im eben
erwähnten Sinne, zumal bei katarrhalischen Zuständen derselben, zugänglich sein (Schmiedeberg).
Die Salzwirkung*)
schließt sich der im vorhergehenden geschilderten Wasserwirkung eng an, da es sich auch bei ihr zunächst nicht
lun das mögliche Wirksamwerden chemisch reaktiver Umsetzungen der gelösten Teile, sondern niur um den Effekt
handelt, welchen die gelösten Teile durch die, die normale molekulare Konzentration der Gewebe und Körperflüssig-
keiten überschreitende Hypertonie der Lösungen durch Störung des osmotischen Gleichgewichts der Gewebe bewirken.
In relativ reiner Form kann diese Wirkung im Körper nur bei den, wesentlich Cl- und Na-Ionen im Ver-
hältnis des Kochsalzes und die Molekeln dieses enthaltenden, hypertonischen Lösungen hervortreten, da die NaCl-
Molekeln, wie auch die aus ihnen durch Dissoziation entstehenden Cl- und Na-Ionen es sind, welche vor allem
bei ihrer Wanderung durch den Körper den normalen isotonischen Zustand der Gewebe vom Blutsenmi und der
Lymphe aus beherrschen, so daß eine die Grenzen des normal Physiologischen überschreitende, durch dieselben
bedingte fremdartige, chemisch reaktive Wirkung zunächst nicht in Frage kommt (Schmiedeberg).
*) Bchmiedeberg, Pharmakologie S. 376.
— Lxxrv —
In welcher Weise die normalen Cl- und Na-Ionen des Kochsalzes in die physiologischen chemischen Vorgänge
des Stoffwechsels eingreifen, läßt sich zur Zeit noch nicht übersehen und ebensowenig der Einfluß, welchen die
bei Aufnahme der Mineralwässer immerhin relativ nur geringe Vermehrung dieser im Salzverhältnis des ClNa
stehenden Ionen und der Kochsalz-Molekeln im Körper auf chemische Vorgänge in den Geweben auszuüben ver-
mag. Daß ein solcher Einfluß von nicht unwesentlicher Bedeutung für die Lebensvorgänge besteht, lassen die
neueren Untersuchungen erkennen. Es zeigte z. B. Loeb, daß schon geringe Veränderungen in dem Gehalt einer
Lösung an Kochsalz resp. Cl- und Na-Ionen genügen, um die Lebenserscheinungen am Muskel sowie die Ent-
wicklung niederer Embryonen wesentlich zu verändern. Die Salzwirkung in dem oben gedachten allgemeinen Sinne
wird ebenso zu einem Austausch der Teile in den Zellen mit denen der Umgebung führen wie die Wasserwirkung;
nur wird hier zunächst der Übertritt von Wasser aus der Zelle und von gelösten Teilen in die Zelle überwiegen,
so daß die Zellen im allgemeinen eine Anreicherung an gelösten Teilen erfahren, daneben aber Wasserverlust erleiden.
Damit ist nicht gesagt, daß es die Cl- und Na-Ionen sein müssen, die infolge der Isotoniestörung in die Zellen
eintreten. Welche der gelösten Ionen oder Molekeln die Membran passieren und in welcher Richtung, wird je nach
den Umständen und der Art der Zellen großen Schwankungen unterworfen sein. Es läßt sich dies schon daraus
ersehen, daß z. B. die ihrer Menge nach im Serum die K-Ionen überwiegenden Narlonen in den Blutkörperchen
und in dem Inhalt der Zellen überhaupt hinter den ersteren sehr erheblich zurücktreten, mithin nicht bloß den
osmotischen Kräften folgend sich in den G«weben verteilen (Abderhalden). Die Wirkung der Hypertonie kann,
in geringen Graden hervorgerufen, im Sinne eines funktionellen, nutritiven, vielleicht zunächst assimilisatorischen
Reizes sich geltend machen mit den sich je nach Art des Gewebes hieraus eventuell ergebenden nützlichen Folgen.
In höheren Graden erzeugt, wird sie aber schließlich das Leben der Zellen und Gewebe schädigen und zerstören
(entzündlicher Salzreiz; antiseptische Wirkung konzentrierter Salzlösungen). Da die molekulare Konzentration des
Blutserums in ihrem osmotischen Druck und dementsprechend in ihrer Gefrierpunktsemiedrigung von 0,52 — 0,56°
etwa der einer 0,86 — 0,93 prozentigen Kochsalzlösung gleichzusetzen ist (vergl. Hamburger, Osmotischer Druck
uflw. I S. 456, 472), so wird im fillgemeinen erst eine Salzwirkung von einer Lösung zu erwarten sein, deren
Gefrierpunktsemiedrigung über 0,56° liegt. Ist die molekulare Konzentration der einer 0,8 — 0,9 prozentigen Koch-
salzlösung gleich, so wird eine solche Lösung als isotonisch, d. h. physikalisch-osmotisch indifferent, ist sie niederer,
als hypotonisch anzusehen sein und entsprechend dem Absinken ihres osmotischen Drucks sich nach Stärke und
Art ihrer osmotischen Wirkungen der des reinen Wassers nähern. In diesem Sinne werden bei Berücksichtigung
nur der festen Bestandteile nahezu alle zu den ersten 4 Gruppen der diesem Werk zugrunde gelegten Einteilung
gehörenden vmd eine große Zahl der übrigen Mineralquellen als hypotonische Wässer anzusehen sein. Nur eine
verhältnismäßig geringe Zahl, zumeist der Gruppe der Kochsalzwässer angehörender Quellen wird als isotonisch,
resp. hypertonisch in Betracht kommen.
Dabei darf aber nicht übersehen werden, daß die größere oder geringere Durchlässigkeit der Zellmembranen
schon der resorbierenden Schleimhäute, aber auch der übrigen Gewebe und einzelnen Zellen für die verschiedeneu
in einem Mineralwasser neben Cl- und Na-Ionen, sowie ClNa-Molekeln vorhandenen Molekeln die osmotischen
Verhältnisse weitgehend verändern kann, und ebenso können dies chemisch reaktive Änderungen in der Zusammen-
setzung der Lösungen bei ihrer Einführung in den Körper; femer chemische Affinitäten der Bestandteile der Lösungen
zu denen des Zellinhalts sowie auch die pseudoosmotische Kraft der Kolloide in den Zellen bewirken (Hamburger,
Abderhalden). Außerdem werden aber auch noch die im Körper zur Wirkung gelangenden osmotischen Kräfte
eines Mineralwassers mannigfaltigen Wechseln unterworfen sein, sofern Kohlensäure in der Lösung mit in Frage
kommt, welche unter Entweichen als Kohlendioxyd die osmotische Spannung fortlaufend ändert.
Im Falle die Permeabilität der Membranen gegenüber den sie umspülenden Ionen und Molekeln eine
herabgesetzte ist, wie es z. B. bei den Schwefelsäure-, Ca-, Mg- und Fe-Ionen der Fall zu sein scheint (Cushny,
Hoeber), wird der Wasseraustritt aus der Zelle gegenüber dem Eintritt solcher gelöster Molekeln in dieselbe über-
wiegen können und sich die Salzwirkung einerseits mehr im Sinne einer lokalen Wasserentziehung geltend macheu
(vergl. S. LXXIX), andererseits wird bei einem behinderten Vordringen jener Molekeln durch die Zellschichten auch
mit infolge von Bindung derselben an die Kolloide (vergl. S. LXXII), die Resorption solcher Bestandteile beeinträchtigt
und eine über die Gewebe sich allgemeiner verbreitende Salzwirkung damit erschwert sein, so daß die letztere cineji
mehr oberflächlich lokalisierten Charakter annimmt. Hinsichtlich ihrer Resorbierbarkeit im Magendarmkanal werden
im allgemeinen den Cl- imd Na-Ionen die HCOg-, Br-, J- sowie die K- und Li-Ionen als einander nahestehend
angesehen werden können (Hoeber, Schmiedeberg). Hinsichtlich der Aufnahme in die Gewebe aber werden
die jeweils durch chemische Affinität bedingten Verschiebungen gewisse Unterschiede bedingen, die auch mit abhängen
von der gleichzeitigen Gegenwart anderer Ionen, z. B. COg- und HCOg-Ionen und deren Mengenverhältnissen
— LXXV —
(Hamburger). Im allgemeinen als isotonisch werden nach dem Gesagten solche Mineralwässer angesehen werden
dürfen, bei welchen der wesentlich aus Kochsalz bestehende Trockenrückstand nahe bei 9 g pro kg Wasser liegt
oder besser gesagt, welche eine bei 0,52 — 0,56° liegende Gefrierpunktserniedrigung aufweisen. Solche Mineral-
quellen werden an den Geweben osmotische, auf der physikalisch molekularen Konzentration beruhende Effekte
weder im Sinne der Salzwirkung noch in dem der "Wasserwirkung bedingen, und es werden bei ihnen deshalb jene
Reizwirkungen fehlen, welche bei den ausgesprochen hypertonischen Wässern als ein ihre Wirkungsart vor allem
charakterisierendes Moment anzusehen sind.
Bei den hypertonischen Wässern vor allem der Kochsalz- und Bitterquellen nimmt der Salzreiz mit der
Konzentration derart zu, daß von 4 — 5 prozentigen Lösungen an es schon zu entzündlichen Veränderungen an der
Darmschleimhaut kommen kann. Man pflegt für den inneren Gebrauch deshalb in der Regel nur Kochsalzwässer
entsprechend einer Lösung von l'/^ — 2 Prozent Kochsalz (oder 15 — 20 g Kochsalz in 1 kg) direkt zu verwenden.
Der Salzreiz mäßigen Grades führt auf dem Wege des Reflexes zu einer Erweiterung der Gefäße, welche an den
Schleimhäuten des Magendarmkanals imter Erzeugung arterieller Hyperämie die Resorptionsvorgänge zu begünstigen
geeignet ist. Für die Funktion des Verdauungsapparates kann dieser Reiz auch noch dadurch Bedeutung gewinnen,
daß er reflektorisch auf die Bewegungen desselben und auf die Sekretion der ihren Inhalt in den Darmkanal ent-
leerenden Drüsen fördernd einzuwirken vermag, wobei für die in der Darmwand gelegenen Teile noch die Hyperämie
als unterstützendes Moment mitwirken kann. Es werden deshalb einfache hypertonische Kochsalzlösungen, und
zwar kalte, sofern sie nicht zu schnell resorbiert werden und in die tieferen Darmabschnitte gelangen, eine gelinde
stuhlbefördernde Wü-kung zu entfalten vermögen, warme bei verschiedenen Störungen der Funktion des Magens nützlich
werden können, wobei der nutritive Charakter des Salzreizes auf die tieferen Gewebe der Schleimhäute mit in
Frage kommt (Schmiedeberg).
Auf der gleichen Grundlage der Wirkung kann die Anwendung hypertonischer Kochsalzlösungen auch auf
anderen Schleimhäuten als Gurgelungen, Ausspülungen, Inhalationen z. B. bei katarrhalischen Affektionen der
Luftwege heilsam werden.
Beim Übergang hypertonischer Lösungen ins Blut wird eine, wenn auch absolut nur gering ausfallende,
molekulare Konzentrationsschwankung in diesem zustande kommen, da im Magen zwar zunächst vornehmlich Salze,
nicht aber Wasser resorbiert werden, aber hier wie im Darm das Bestreben besteht, die Lösungen durch vermehrte
Sekretion zu verdünnen und dem Isotoniepunkt zu nähern. Dennoch scheint die im Blut entstehende Isotonie-
schwankung zu genügen, um zu einem wirksamen Austritt von Wasser aus den Geweben in das Blut zu führen.
Diese Wasserentziehung bedingt das Gefühl des Durstes nach reichlicher Salzzufuhr und drängt zur Wasseraufnahme
und Ausgleichung der Isotoniestörung.
Bei Erkrankungen, in welchen ein primärer übernormaler Quellungszustand der Gewebe eine Rolle spielt,
scheint der Gebrauch solcher Kochsalzwässer geeignet, diesen herabzusetzen (Schmiedeberg). Wie drach die Wasser-
wirkung, so werden wohl auch durch die Salzwirkung beim Zustandekommen einer etwas umfänglicheren Isotonie-
schwankung und Gelegenheit ihres Ausgleiches an den Geweben die Bedingungen für den Austausch der in der
Zelle befindlichen gelösten Teile mit denen der Umgebung (d. h. für den Stoffwechsel in die Zellen und aus den
Zellen) günstiger gestaltet und dabei, wie es scheint, der Zerfall von Eiweiß begünstigt. Hierauf wie auch auf
der mit- oder nachfolgenden Ausspülung dürfte die, wie bei der Entfaltung einer allgemeinen Wasserwirkung, so
auch bei der Salzwirkung unter entsprechenden hierfür günstigen Bedingungen auftretende vermehrte Aus-
scheidung von Stickstoff im Harn (z. B. Voit, Über den Einfluß des Kochsalzes usw. München 1860) und ebenso
eine vermehrte Kaliausfuhr nach Kochsalzaufnahme beruhen (Buchheim). Man hat allerdings auch in manchen
Fällen eine Verminderung der Stickstoffausscheidung beobachtet (Straub), die sich dann eventuell durch eine
infolge Steigerung der molekularen Konzentration in der Zelle überwiegende Assimilisation erklären ließe. An der
Niere kommt es infolge der nach Resorption hypertonischer Lösungen auftretenden Veränderung der molekularen
Konzentration des Blutes, aber wohl auch nach Ausgleich derselben auf Grund der aus den Geweben in das Blut
übergegangenen harnfähigen Bestandteile zur Bildung vermehrten (bei Hunden alkalisch reagierenden) Harns
(Falck, Gürber), in welchem mit den Salzen auch Wasser den Körper reichlicher verläßt (diuretische Salzwirkung).
Auch die Schleimdrüsen scheinen sich unter Verdünnung ihres Sekretes an der Ausscheidung der Salze zu be-
teiligen (Buchheim). Da die gelösten Bestandteile der Salzlösungen über die Schleimschicht der Epidermis offenbar
nicht vorzudringen vermögen, so ist es wiederum nur der in und nach dem Bade an der äußeren Haut erzeugte
sensible Reiz, welcher durch die von ihm bedingten Reflexwirkungen zumal am peripheren G«fäßapparat in Betracht
kommt. Die auf diesen Reiz hin erfolgende, wenn auch wohl nur geringe Erweiterung der Hautgefäße, und die
durch diese sowie reflektorisch am Blutzirkulationsapparat bedingten Veränderungen bilden somit wohl die wesent-
- LXXVI —
liehe Grundlage der durch Sol- und Seebäder erzielten Heilerfolge. Es scheint eine merkliche Beeinflussung des
Blutdruckes im Solbade nicht zu erfolgen, wohl aber läßt sich eine Veränderung der Pulsfrequenz (Herabsetzung)
sowie gesteigerter Sauerstoffverbrauch und Kohlensäureausscheidung nachweisen (Winternitz, Müller).
Den nach dem Bade in der Haut zurückbleibenden Salzen auch verdünnter Salzwässer kommt aber noch
eine besondere Bedeutung dadurch zu, daß sie die Verdunstung der in die Haut oberflächlich eingedrungenen
Lösung verzögern und so die durch diese bedingte Temperaturerniedrigung der Haut nach dem Bade abmildern,
gleichzeitig den mit der steigenden Konzentration sich verstärkenden lokalen, die Gefäße erweiternden Salzreiz
längere Zeit unterhalten und hierdurch die Gefahr der Erkältung nach dem Bade wesentlich herabsetzen.
Für die Stärke des Hautreizes in und nach dem Bade ist vor allem die molekulare Konzentration der an-
gewandten Lösung maßgebend. Es können deshalb außer den Molekeln und Ionen des Kochsalzes auch die anderer
Salze, wie z. B. die des Calciumchlorids, Magnesiumchlorids usw. im gleichen Sinne wirkend jene ersetzen oder
neben ihnen Verwendung finden, wie es bei den sogenannten Mutterlaugen der Fall ist. Die Hervorrufung des
Keizes durch Lösungen neutraler Salze bietet gegenüber anderen Hautreizmitteln den Vorteil, daß, da diese Salze
die Haut nicht nennenswert verändern, man den Reiz lange Zeit hindurch täglich im Bade zur Wirkung bringen
kann; auch kann neben dem Salzreiz eventuell noch der mechanische Reiz, z. B. in Form des Wellenschlages am
Meere als die Wirkung unterstützend zur Verwendung gebracht werden.
Die Wirkung der Kohlensäure
darf ebensowenig wie die der schwefligen Säure (Ostwald, Grundlinien der anorganischen Chemie S. 402) als eine
einheitliche aufgefaßt werden. Sie umschließt die Wirkungen mehrerer, sowohl chemisch als physiologisch differenter
Wirkungsfaktoren. In wässerigen Salzlösungen, auf welche man Kohlensäure in Form des Kohlendioxyds einwirken
läßt, und ebenso an den Geweben des Körpers, welche man diesem Gase aussetzt, wird, wie aus der chemischen
Einleitung ersichtlich, bei dem Lösen des gasförmigen Kohlendioxyds (COj) aus demselben entstehend das Kohlen-
säurehydrat (COgH^) und die aus diesem sowie aus den sich bildenden Salzen durch Dissoziation sich abspaltenden
Karbonatr (COg") und Hydrokarbonatrionen (HCO3') vorhanden sein können. Beim Lösen des Kohlendioxyds im
Wasser wechselt mit dem Druck des ersteren die Menge des vorhandenen Kohlensäurehydrats, welch letzteres,
entsprechend seiner zwar geringen, aber doch physiologisch in Betracht kommenden Dissoziation in HCOj, -|- H die auf
Gegenwart von H-Ionen beruhende, wenn auch nur schwach saure Reaktion solcher Lösungen imd deren physiologische
Säurewirkung bedingt, die wie auf die Geschniacksorgane, so auch auf andere Nervenendapparate sich geltend macht
Andererseits können die Karbonat - Ionen der Salze unter Hydrolyse (CO3-I-H2O) zum Teil in Hydrokarbonat-
lonen (COgH-l-OH) übergehen, und es kommt dabei zu der der OH -Konzentration entsprechenden sogenannten
alkalischen Reaktion mit den durch diese bedingten, der Säurewirkung gegenüberstehenden und sie aufhebenden Wir-
kungen. Diese verschiedenen möglichen Formen, in welchen die Kohlensäure auch im Körper auftreten kann, hat
man hinsichtlich der Betrachtung ihrer Wirkungen, so verschieden dieselben auch offenbar sind, bisher unter dem
gemeinschaftlichen Begriff der Kohlen säure Wirkungen zusammengefaßt Es bietet auch eine Trennung insofern
einige Schwierigkeiten, als das Auftreten des einen oder anderen dieser Wirkungsfaktoren von den jeweils in
Wechselwirkung zueinander tretenden Mengen der verschiedenen sonstigen gelösten Teile, Alkali-, Erdalkali-, H-,
OH-Ionen sowie organischen, z. B. Eiweißmolekülen usw., femer von dem COj-Partialdruck, der Temperatur u. a.
abhängt und die im Organismus in dieser Hinsicht jeweils in Betracht kommenden, wechselnden Konstellationen
zu übersehen zurzeit nicht möglich ist, wenn auch in einzelnen Fällen ein gewisser Einblick neuerdings ermöglicht
wurde (Bohr, Hamburger u. a.). Daß die im Körper als Endprodukt der Oxydationsvorgänge sich bildende
Kohlensäure keineswegs bloß als ein zu beseitigender Auswurfsstoff angesehen werden darf, sondern daß ihr, zumal
bei den Stoffwechselvorgängen durch Beeinflussung der Bewegung der Ionen und dadurch der osmotischen und
chemischen Reaktionsvorgänge in den Zellen sowie durch ihre Reizwirkung als Säure und ihre Lähmungswirkung
als Ion wichtige Aufgaben zukommen, darauf weisen die älteren und neueren Untersuchungen hin. Es sei nur
z. B. erinnert an jene Untersuchungsergebnisse von Bohr, welche die im Blut imter Vermittelung der Kohlensäure
verlaufenden, für die innere Atmung so wichtigen Vorgänge der Sauerstoffbindung und -lockerung kennen lehren,
sowie an die Versuche von Hamburger, Koeppe, Gürber u. a., welche zeigen, daß unter wechselndem Kohlen-
säurepartialdruck sich die Verteilung verschiedener in Blutkörperchen und Blutserum enthaltener Bestandteile ändert,
z. B. der Gehalt an Alkali- und Chlor-Ionen, und daß es infolge solcher Vorgänge mit steigendem Kohlensäure-
partialdruck der die Gewebe umgebenden Flüssigkeiten zu einer Steigerung der molekularen Konzentration in den
Zellen und damit zu Eintritt von Wasser in dieselben, d. h. zu Quellungsvorgängen ■/.. B. der Blutkörperchen,
aber auch anderer Gewebe wie der der Leber, Nieren usw. kommt
— LXXVII —
Auf die sich aus diesen neueren Untersuchungen für die Erklärung der "Wirkung der Kohlensäure ergeben-
den Gesichtspunkte einzugehen, ist an dieser Stelle nicht möglich. Wir können hier nur kurz die Wirkungen
derselben in dem bisher üblichen Sinne zusammenfassen.
Vor allem sind es die lokalen Wirkungen der Kohlensäure, auf die man für die Erklärung ihrer therapeu-
tischen Effekte Wert legt. Sie bestehen in einer Beeinflussung der peripheren Nervenapparate, vor allem der
sensiblen Nervenenden und der Gefäße der betroffenen Teile. Beim Einwirken von Kohlensäure auf die äußere
Haut kommt es infolge Erregung der sensiblen Nerven in derselben zunächst zu prickelnden, stechenden Empfin-
dungen, verbunden mit erhöhtem Wärmegefühl. Dies gesteigerte Wärmegefühl scheint mit von einer vermehrten
Blutzirkulation in den Hautgefäßen abzuhängen, für welche, yne die auftretende Kötung, so auch eine bei bloßer
Einwirkung des Gases sich häufig einstellende vermehrte Schweißsekretion spricht. Die veränderte Zirkulation
kann ihrerseits indirekt von dem sensiblen Reiz abhängen, welcher auf dem Reflexwege eine Erweiterung der Ge-
fäße bewirkt; es kann sich aber auch um eine direkte Lähmung der Gefäßmuskulatur handeln. Infolge des
erhöhten Wärmegefühls wird subjektiv das hypothermische und isothermische Kohlensäurebad wärmer, als seiner
Temperatur entspricht, erscheinen. Es ist zu erwarten, daß solche Bäder durch die infolge der Hautgefäßerweiterung
begünstigten, vermehrten Wärmeabgabe, soweit diese nicht durch die, die Haut im Bade bedeckende Gasschicht ein-
geschränkt wird (vgl. klinische Einleitung), hinsichtlich der Wärmeabgabe des Körpers und ihrer Folgen wie ent-
sprechend kühler temperierte Bäder wirken. Hinsichtlich der sich aus der Gefäßerweiterung für die Zirkulation
ergebenden Folgen werden sie sich aber ähnlich wie entsprechend höher temperierte verhalten, indessen ohne deren
von der Temperatursteigerung des Körpers abhängende Wirkungen zu entfalten. Da der Kohlensäuregehalt des
arteriellen Blutes durch die Atmung auch bei großen Schwankimgen im Kohlensäuregehalt des venösen Blutes im
wesentlichen konstant erhalten wird, so ist nicht anzunehmen, daß bei Ausschluß einer Steigerung des Kohlensäure-
partialdruckes in der eingeatmeten Luft dxu-ch bloße innerliche Zufuhr von in Wasser gelöster oder durch im Bade
die Haut durchdringende Kohlensäure eine über den Charakter der lokalen wesentlich hinausgehende AUgemein-
wirkung zustande kommen kann, welche die Grenzen überschreitet, die unter normalen Lebensverhältnissen z. B.
bei Muskeltätigkeit durch die im Körper gebildete Kohlensäure bedingt werden. Immerhin ist innerhalb jener
normalen Grenzen eine gewisse Wirkimg möglich (Winternitz), und es wird hier der Einfluß der von außen
zugeführten Kohlensäure sich dadurch von dem der im Körper gebildeten imterscheiden, daß bei ihm die mit der
Entstehung der letzteren verbimdenen Nebenerscheinungen des gesteigerten Stoffwechsels und der vermehrten Wärme-
bildung in Fortfall kommen und nur der erregende Einfluß auf Atmung, Herztätigkeit und Gefäßzentrum mit
den sich hieraus ergebenden Folgen sich geltend macht. Bei innerlicher Aufnahme gewinnt der an den Schleim-
häuten erzeugte Reiz der Kohlensäure praktische Bedeutimg. Im Munde bedingt derselbe den angenehmen säuer-
lichen Geschmack. An der Magenschleimhaut kann er als nutritiver Reiz nützlich sein (Schmiedeberg), auch
die Sekretion imd Bildung der Salzsäure steigern (vgl. Theorie Koeppe), vielleicht auch Bewegungen des
Magens auslösen (Kußmaul u. a.), sei es durch Reflex, direkte Erregung der Muskulatur oder Beeinflussung der
Zirkulation. Ein solches Auftreten von Bewegungen vermißte Moritz freilich. Die zur Wirkung gelangende Menge
der Kohlensäure wird dabei von Einfluß sein, da bei höherer Konzentration sie die Muskulatur zu lähmen scheint.
Vor allem wichtig ist die an den Schleimhäuten durch die Kohlensäure bewirkte Hyperämie, welche die
Resorption des Wassers und wohl auch die der in ihm gelösten resorbierbaren Bestandteile begünstigt und so, wie
die Allgemeinwirkungen des Mineralwassers, vor allem den diuretischen Effekt desselben steigert (Quincke).
Die zweiwertigen Erdalkali-Ionen Ca und Mg,
ebenso wie die mehrwertigen MetaUionen, haben die physiologisch beachtenswerte Wirkung, koUoide Moleküle wie Eiweiß
imd ihnen nahestehende Verbindungen in ihrer Löslichkeit und QueUung zu beeinflussen, indem sie die, wie man
annimmt, auf Zusammenlagerung (Polymerisienmg) imd Verdichtung der Moleküle beruhenden verschiedenen Grade der
Ausflockung und Koagulierung bedingen (Hamburger). Diese Kondensierung führt man darauf zurück, daß die unter
der Alkaliwirkung im Organismus im sogenannten Solzustand sich befindenden negativ elektrisch geladenen Kolloid-
teUchen durch die positiv geladenen, mehrwertigen Ionen des Calciums, des Magnesiums sowie der Metalle entladen werden
und sich nach Verlust ihrer elektrischen Ladung unter Bildung größerer Molekülkomplexe zusammenschließen (Hardy).
Die Bedeutung des Kalks für die Blutgerinnung, in der Ringerschen Nährlösung, sowie dessen gelinde Adstrin-
gierungswirkung dürften mit diesen Vorgängen an den Eiweißmolekülen in Beziehung stehen. Diese Verdichtung
der KoUoide, wenn sie sich, vne man wohl annehmen darf, auch als Allgemeinwirkung auf das lebende Protoplasma
verschiedener Gewebe im Körper geltend macht, verspricht, näher gekannt und in ihren Folgen überblickt, für die
— Lxxvm —
Erklärung mancher auf eine Wirkung der Erdalkalien bisher bezogener Heilerfolge einmal von Bedeutung zu werden.
Auf die in dieser Richtung sich eröffnenden Möglichkeiten der Erklärung der Heilwirkung erdiger Wässer näher
einzugehen ist hier nicht möglich. Für eine adstringierende lokale Wirkung der Ca-Ionen spricht die gebräuchliche
Anwendung der Aqua Calcariae als äußerliches Adstringens in der Therapie; auf eine gleiche Wirkung an den
Schleimhäuten, zumal des Darmkanals, weist femer die Beobachtung einer stuhlanhaltenden Wirkung kalkreicher
Wässer hin (Buchheim, Binz). Auch die vielfach angenommenen heilsamen Wirkungen der erdigen Quellen
bei gewissen Erkrankungen der Hamwege könnten mit einer solchen Adstringierung in Beziehung gebracht werden,
da ein wenn auch wechselnder Teil des resorbierten Kalks, zumal bei der durch reichlichere Wasserzufuhr ver-
stärkten Diurese, durch den Harn zur Ausscheidung kommt (vgl die Zusammenstellung von Tigerstedt, Nagel
Handbuch der Physiologie HI S. 532, v. Noorden, Rumpf).
Da die Resorption der Eiweißkörper und auch der Nukleoproteide offenbar erst nach einer weitgehenden
Spaltung ihrer großen Kolloidmoleküle bei der Verdauung erfolgt (Abderhalden), so erscheint es nicht aus-
geschlossen, daß reichlichere Gegenwart von Calcium-Ionen im Darm durch ihren, eine Lockerung der großen
Molekülkomplexe erschwerenden Einfluß auch deren Resorption hinderlich sind, was zumal im Hinblick auf die
Nulkleoproteiide, die ja neuerdings in nächste Beziehung zur Hamsäurebildung gebracht werden (Abderhalden),
für die Therapie der Harnsäure- Diathese und Harnsäure -Konkremente vielleicht von Interesse sein könnte. Be-
achtenswert ist mit Rücksicht hierauf auch die Beschränkung der Phosphorsäureresorption aus der Nahrung durch
Kalk (Albu); für die, wie es scheint, ebenfalls durch Kalk beschränkte Resorption der Fette (Albu, Neuberg)
dürfte die geringere Löslichkeit der Erdalkaliseifen mit in Frage kommen, welche auch die Ursache der sich häufig
an der Haut unliebsam geltend machenden Wirkung der sogenannten harten Wässer ist.
Auch die gegenüber den einfachen Alkali-Ionen entschieden geringere Resorbierbarkeit der Erdalkali- und
Metall-Ionen (Voit) ließe sich auf Grund der gedachten Wirkimg auf das Protoplasma vielleicht derart erklären,
daß die Calcium-Ionen, indem sie die Verdichtung der KoUoidmoleküle bewirken, zum Teil von denselben gebunden
werden (Hamburger, Abderhalden) und so ihr Vordringen durch die von ihnen selbst bewirkte Adstringienmg
der Schleimhaut und ihre gleichzeitige Fixierung in derselben erschwert wird.
Über den Umfang der Resorption zugeführter Kalksalze im Magen und Darm gehen die Ansichten nicht
imerheblich auseinander (Forster, Schmiedeberg), seitdem sich ergeben hat, daß neben der Kalkausscheidung
durch die Nieren auch eine solche in den Darm stattfindet (Hungerversuche, Müller-Sedelmaier; isolierte
Darmschlinge, F. Voit), welche das im Kot gefundene Calcium nicht mehr in seiner Gesamtmenge als unresorbiert
in Rechnung zu setzen erlaubt Über den zeitlichen Verlauf und Umfang dieser Ausscheidung in den Darm mit
Rücksicht auf den in den Magen eingeführten Kalk dürften aber zurzeit gesicherte Daten fehlen. Die Ergebnisse
der über die Resorption unternommenen Versuche, welche meist an Hunden angestellt wurden, können zudem auf
den Menschen, der nicht gewohnt ist, mit seiner Nahrung reichliche Knochenmengen aufzimehmen imd zu ver-
arbeiten, nicht wohl ohne weiteres übertragen werden.
Daß ein Teil des zugeführten Kalks, sei es in Form löslicher Salze in dem unter saiu^r Reaktion stehenden
Magen und Duodenum (Raudnitz), sei es an Eiweiß gebunden im Dünndarm, resorbiert werden kann, ist durch
die der Aufnahme folgende gesteigerte Kalkausscheidung im Harn sichergestellt (Neubauer, Bertrams,
Rudel u. a.), in welchem etwa 5 bis 10 Prozent des per os aufgenommenen Kalks der Nahnmg erscheint (Albu,
Neubauer).
Praktisch von Interesse ist die Kalkausscheidung in den Darm vor allem dadurch geworden, daß dieser
Anteil als an Phosphorsäure gebimden sich im Darm nachweisen ließ und v. Noorden darauf hinweist, daß,
indem die letztere dem Harn entzogen wird, in diesem für die Lösung der Harnsäure günstigere Bedingungen
entstehen, was einer Bildung von Hamsäurekonkrementen vorbeugen würde.
Die alkalischen Wässer
verdanken, wie aus dem chemischen Teüe ersichtlich, die sie charakterisierende Bezeichnung „alkalisch" dem nach-
träglichen Entstehen von Hydroxyl-Ionen bei der hydrolytischen Dissoziation der aus Hydrokarbonatrlonen hervor-
gegangenen Karbonat - Ionen. Es hängt demnach die erst unter besonderen Bedingungen auftretende alkalische
Reaktion dieser Wässer von der Kohlensäurekomponente ab.
Da nach den Untersuchungen von Hoeber, Fraenkel, Schulz u. a. die Konzentration der OH- und
H- Ionen im Blutserum die gleiche ist imd dasselbe deshalb elektrochemisch als neutral angesehen werden muß,
so werden freie OH -Ionen auch kaum bei Zufuhr solcher alkalischer Wässer in den Geweben in Wirkung
— LXXTK —
treten können, und überhaupt wird das, was man bisher als alkalische Wirkung in Blut und Geweben Organismus
bezeichnete, nicht von freien, sondern nur von mehr oder weniger leicht dissoziierbaren und dementsprechend auch
bei der Alkalimetrie in Reaktion tretenden OH-Ionen abhängen.
Über den Einfluß einer eventuellen Vermehrung dieser letzteren in Blut und Geweben ist Gesichertes bisher
nicht festgestellt. Jedenfalls besteht aber hinsichtlich des Alkalis ein Unterschied zwischen dem an Eiweiß ge-
bundenen und dem in leicht dissoziierbarer anorganischer Bindung vorhandenen. Während das erstere schwer
diffundierbar ist, diffundiert das letztere leicht (Loewy und Zuntz, Gürber), was z. B. bei Einwirkung von
Kohlensäure auf das Blut sich geltend macht (Hamburger).
Man weiß auch, daß bei Zufuhr von Säiu«, wenn diese das disponible fixe Alkali zu binden vermag, der
Tod eintritt, ehe die vollständige Bindung desselben erreicht ist, und daß man den Eintritt des unmittelbar bevor-
stehenden Todes hier durch Injektion von kohlensaurem Natron verhindern und volle Restitution sofort wieder-
hersteUen kann (Walter, Schmiedeberg), was die große Bedeutung der Gegenwart einer bestimmten Menge leicht
in Reaktion tretender OH-Ionen im Organismus erkennen läßt. Man könnte nach den Darlegungen Hamburgers
daran denken, daß es sich hier um einen der Ausflockung entgegengerichteten Einfluß der OH-Anionen auf die
Kolloide handle, welcher diese vor einer Kondensierung schützend in kleineren Molekülen getrennt erhält, womit
dann eine Steigerung der Reaktionsfähigkeit des Protoplasmas gegeben wäre, die für die verschiedensten Stoff-
wechselvorgänge von Bedeutung sein würde. Es sei erinnert z. B. an die Steigerung der Oxydationsvorgänge
mit wechselnder Alkalität (Hamburger), an die Wasseraufnahme des Muskels unter dem Einfluß von OH-Ionen
(Loeb), auch an die für die Spaltung und Verdauung der Eiweißmoleküle offenbar wichtige alkalische Reaktion
im Darm. Für die Wirkungen der kohlensauren Alkalien in der Therapie kommen zur Zeit neben ihren all-
gemeinen Salzwirkungen ihr Neutralisationsvermögen für Säuren, ihr die Gewebe erweichender und lockernder,
schleimlösender, sowie Fette emulsionierender Einfluß vor allem in Betracht. Das Säurebindungsvermögen kann
bei innerlicher Aufnahme mit Rücksicht auf die Salzsäure des Magensafts sowie durch Gärung entstandene Säuren
im Magen und Darm therapeutisch von Nutzen werden, ebenso die durch die kohlensauren Alkalien begünstigte
Lösung des von der Schleimhaut in unvorteilhafter Menge und Konsistenz abgesonderten und die Verdauungsvor-
gänge behinderten Schleims. Die günstigen mit alkalischen Mineralwässern erzielten Erfolge bei Erkrankungen
und Störungen des Verdauungsapparates werden hierauf zurückzuführen sein, und dabei kommt vielleicht auch die
neben der Salzwirkung sich geltend machende leichte Lockerung der Schleimhäute als Reiz in Betracht. Die letztere
Wirkung sowie die Verflüssigung des Schleims kann auch bei katarrhalischen Zuständen anderer Schleimhäute,
z. B. der Luftwege, nützlich werden, auch in den Hamwegen ist eine solche Wirkung nach innerlicher Aufnahme
entsprechender Mengen der alkalischen Wässer durch die vermehrte Ausscheidung kohlensauren Alkalis mit dem
Harn möglich und wird hier durch die diuretische Wirkung der Alkalien noch unterstützt. Ob auf Grund des
gesteigerten Alkaligehalts des Harns eine Lösung harnsaurer Konkremente erfolgen kann, erscheint sehr zweifelhaft.
Wohl aber kann dem Ausfallen der Harnsäure bei gleichzeitiger reichlicher Zufuhr von Wasser und Verdünnung
des in seiner Acidität herabgesetzten Harns vorgebeugt, auch der Zerfall durch Schleim zusammengehaltener
Konkremente und die Entleerung der voneinander gelösten Teile derselben erzielt werden. An der Haut ist es
die, das Hautfett emidsionierende, sowie die oberflächliche Epidermisschichten lockernde und zur Abstoßung
bringende Wirkung, welche dem alkalischen Bade seinen therapeutischen Wert verleiht und die Wasser- und
Kohlensäure- sowie eventuell in Betracht kommende Salzwirkung des Bades zur besseren Entfaltung bringt.
Die Wirkung der sogenannten Bitterquellen
stellt sich vor allem als eine den Stuhlgang befördernde dar, mit den sich hieraus für die Funktionen des Darm-
kanals, die Ernährung und Blutverteilung ergebenden weiteren Folgen. Der beschleunigte Durchgang des mehr
oder weniger flüssig erhaltenen Darminhalts beruht vor allem einerseits auf dem durch die gelösten Bestandteile
bedingten Salzreiz, andererseits auf einer Wasserretention im Darm. Beide Effekte treten erst bei einem entsprechend
höheren Gehalt der Lösung an den spezifisch wirkenden Bestandteilen voll hervor (vergleiche auch Salzwirkung).
Bei Aufnahme größerer Mengen konzentrierter Lösungen kann es zu entzündlichen Reizerscheinungen an der Schleim-
haut mit Transsudation kommen, es werden deshalb in der Regel nur Lösungen bis Sy^ Prozent Trockenrückstand
verwendet. Als im obigen Sinne wn-kende Salzbestandteile werden die Sulfat- und Mg-Ionen vor allem angesehen, welche
der Resorption vermutlich aus den gleichen Gründen wie die Ca- und Fe-Ionen (vgl. S. LXXVIII und LXXX)
weniger zugänglich sind, daneben aber auch als Salze einem Teil ihres Lösungswassers den Übergang aus dem
Darm ins Blut erschweren. Über die Wirkungen dieser Ionen nach der Resorption ist, wenn man von den all-
— LXXX —
gemeinen Salzwirkungen absieht, nichts bekannt, was mit den Heilwirkungen der entsprechenden Mineralwässer
in gesicherte Beziehung gesetzt werden könnte.
Das Eisen
ist für unsem Organismus einerseits von Bedeutung als der die Sauerstoffübertragung im Hämoglobin ver-
mittelnde Bestandteil, andrerseits findet es sich wie im Blutfarbstoff in einer, gegenüber den einfachen Salzen
schwerer dissoziierbaren Bindung in Form der Ferrialbuminsäuren (Ferratin) als normaler Bestandteil verschiedener
Grewebe wie Leber, Milz, Muskel (Marfori, Schmiedeberg). Seine physiologische Bedeutung ist hier
noch nicht sichergestellt. Es kann sich handeln um eine Art der Deponierung als Reservestoff oder vne
beim Hämoglobin um die Sauerstoff Übertragung: Schmiedeberg nimmt für diese Eisenverbindungen einen be-
sonderen direkten Einfluß auf die Ernährungsvorgänge der Gewebe an. In ionisiertem Zustande kommt dem Eisen
jedenfalls eine Eiweiß koagulierende Wirkung zu, welche offenbar mit der die Kolloide kondensierenden Wirkung
des MetaUions in Beziehung steht. In geringsten Graden würde diese Wirkung entsprechend dem bei den Erd-
alkalien Gresagten (S. LXXVII) an den lebenden Eiweißmolekülen der Zellen einen Einfluß im Sinne Schmiede-
bergs darstellen; in etwas höherem Grade zeigt sich die Verdichtung der Gewebe zunächst als gelinde nutritive
und sensible Reizung z. B. an der Magendarmschleimhaut, dann als Adstringierung und in den höchsten Graden
bei den leicht löslichen und dissoziierenden Verbindungen unter Abtötung der ZeUen als Atzung. Auch eine kata-
lytische Wirkung ist bei dem ionisierten Eisen wie bei anderen Metallen nachgewiesen, und zurzeit wird von
manchen Seiten auch dieser eine Bedeutung im Organismus zugeschrieben. Direkt ins Blut eingeführtes, ionales
Eisen bedingt schon zu wenigen Milligrammen per Kilo Tier dem Arsen ähnliche Vergiftungserscheinungen. Diese
beruhen offenbar auf einer Veräüderung der Kapillarwand, die, vor allem an den Schleimhäuten des Magendarm-
kanals hervortretend, zu vermehrter Transsudation mit Abhebung des Darmepithels führt. Es kann diese Ver-
änderung der Kapillaren auch hier in Zusammenhang mit einer allgemeinen Wirkung der Metallionen auf die Pro-
toplasmakoUoide stehen. In geringstem Grade hervorgerufen, ■wird aber eine erhöhte Durchlässigkeit der KapiUar-
wand, zu einer Steigerung des Lymphstromes und damit zu besserer Ernährung der Gewebe führend, eine heilsame
Wirkung darstellen können, welche bei der therapeutischen Anwendung des Arsens und wohl auch anderer
Metalle, z. B. auch des Eisens in Frage kommen kann. Eine umfänglichere Resorption des ionisierten Eisens vom
unverletzten Magendarmkanal ist bisher nicht nachgewiesen, im Gegenteil spricht alles für eine nur sehr geringe
Resorbierbarkeit desselben*). Dagegen können die komplexen Eisenverbindungen (Ferratin) zum TeU recht umfänglich
zur Aufnahme gelangen (vgl. Schmiedeberg, Pharmakologie 1906 S. 499). Nach Aufnahme in die Zirkulation
erfolgt keinesfalls, weder aus den komplexen Eisen Verbindungen noch aus ionisiertem Eisen unmittelbar eine um-
fänglichere Bildung von Hämoglobin, vielmehr findet zunächst eine Deponierung des Eisens oder seiner Verbindungen
in verschiedenen Organen, vor allem in Leber, Milz und Knochenmark statt und scheint erst von hier aus je nach
Verhältnissen und Bedarf die weitere Umbildung in Hämatin und Hämoglobin sowie die sonstige Verwertung
in den Geweben zu erfolgen (Abderhalden). Durch innerliche Zufuhr von Eisen ist die Möglichkeit einer all-
mählich eintretenden vermehrten BlutbUdung zweifellos gegeben. Therapeutisch kommt aber auch die für die Er-
nährung wichtige, an der Schleimhaut des Darmkanals gesetzte, gelinde, lokale nutritive Reiz Wirkung mit
Adstringierung mit ihren direkten und indirekten Folgen in Betracht (Schmiedeberg). Die kohlensauren Salze
des Eisens bieten bei der innerlichen Anwendung den Vorteil, daß bei ihnen die Schädigung der Magendarm-
schleimhaut durch Ätzung nicht so leicht zustande kommt. Durch die in den Eisensäuerlingen gleichzeitig zur
Wirkung gelangende freie Kohlensäure wird die Resorption sich noch günstiger gestalten, zumal wenn die Bildung
komplexer Eiseneiweißverbindungen, z. B. beim Trinken der Eisensäuerlinge mit Milch, begünstigt wird. Beim
Eisensulfat tritt die Adstringierungs- und Ätzwirkung auf die Schleimhäute mehr hervor, weshalb die sogenannten
Vitriolquellen bei innerlichem Gebrauch leichter zu Verdauungsstörungen führen. Im Bade winl diese Wirkung des
Sulfats als Adstringierungs- und Reizwirkung, welch letztere noch durch andere Substanzen wie freie Säuren
(Schwefel-, Essig-, Ameisensäure) sowie durch mechanische Reize im Moor- und Schlammbad unterstützt werden
kann, selbst entferntere Teile, z. B. die Unterleibsorgane, zumal bei Frauen, reflektorisch in ihrer Zirkulation usw.
beeinflussend, nach den verschiedensten Richtungen von Nutzen sein können.
*) Anmerkung. Der mikrochemische Nachweis von Schwefeleisen in den Geweben kann hinsichtlich des Umfanges der
Eesorption ionalen Eisens leicht zu Täuschungen führen, darauf weisen die Versuche (Archiv für experimentelle Pathologie
imd Pharmakologie 1891 Bd. 27 S. 257) hin, in denen der in einer Stunde abgesonderte eisenhaltige Harn intensive Grün- und
Schwar2färbung mit schwarzem flockigen Niederschlag zeigte und doch nicht einmal 2 mg Fe enthielt.
— LXXXI —
Die Schwefelalkalien
werden in der Therapie zurzeit ausschließlich mit Kücksicht auf ihre lokale Wirkung verwendet.
Diese besteht bei mäßigem Grade in einer der gewöhnlichen Alkaliwirkung ähnlichen Auflockerung der Ge-
webe, führt aber gesteigert unter Zerstörung und Auflösung der betroffenen Teile zur Ätzung, welche hier insofern
noch energischer als die der einfachen Alkalien ist, da selbst verhornte Gewebe durch sie gelockert und zerstört
werden können. Auf dieser Wirkungsgrundlage beruht in der Hauttherapie vor allem die Verwendung der Schwefel-
alkalien und des Schwefels, welcher bei der Anwendung zum Teil in solche übergeht. Am Darm, in kleinsten
Mengen zur Wirkung gebracht, bedingen die Schwefelalkalien durch gelinde Reizung der Schleimhaut eine gesteigerte
Peristaltik, welche zur Entleerung eines zwar nicht dünnflüssigen, aber weichen Kotes führt. Hierauf ist die An-
wendung des sublimierten und feingepulverten Schwefels als gelindes, stuhlbefördemdes Mittel zurückzuführen.
Entsprechende in Mineralwässern vorkommende Mengen von Schwefelalkalien werden ähnliche Wirkungen erzeugen
können. Die nach Resorption der Hydrosulfidionen oder des Schwefelwasserstoffes experimentell beobachteten
Erscheinungen haben bisher niu- ein Interesse als Giftwirkungen gehabt; gesicherte therapeutische Indikationen für
sie zu finden, ist bis jetzt nicht gelungen.
Ob bei der Behandlung von Metallvergiftuugen an den Schwefelquellen den Hydrosulfidionen eine spezifische,
die Heilung günstig beeinflussende Wirkung zukommt, ist nicht sicher erwiesen. Es könnte sich vielleicht hier
um eine Begünstigimg der Ausscheidung des Quecksilbers im Darm irnd um ein Unwirksammachen der MetaUionen
durch Überführung in schwer lösliche Schwefelverbindungen handeln und ließen sich hiermit eventuell die guten
Erfolge der mit Schwefelbädern kombinierten energischen Schmierkuren, bei welchen Quecksilbervergiftungs-
erscheinungen weniger leicht auftreten sollen, und zwar derart erklären, daß sich durch Bindung des überflüssigen
Quecksilbers in der Haut an Schwefel und Entfernung desselben mit dem die Epidermis lockernden Bade eine
gleichmäßigere Dosierung des zur Wirkung gelangenden Quecksilbers erzielen läßt.
VI
— •- LXXXII —
4. Klinischer Teil.
Von Dr. F. Kraus,
Geheimer Medi2dnalrat, o. ö. Professor, Direktor der 2. Medizinischen Klinik an der Universität Berlin.
Die Klinik ist die Vermittleriu zwischen Theorie und Praxis.
Die ärztliche Erfahrung beweist den Nutzen der MLneralbrunnenkuren fast täglich. In der Therapie ent-
scheiden im letzten Grunde weder die theoretische Überlegung noch das Experiment, sondern vor allem die Empirie.
Den Praktikern ist deshalb in diesem Werke auch der breiteste Raum gewährt.
Aber die Erfahrung in der ärztlichen Praxis ist etwas stark Subjektives. Physiologie und Pharmakologie
und im Verein mit ihnen die Klinik müssen der empirisch bewährten Heilwirkmig eine exakte Erklärung geben
und der Therapie auch auf diesem Gebiete neue gi-undsätzliche Anschauungen und neue Wege weisen.
Die bisher vorhandenen ziemlich spärlichen Untersuchungen reichen zu einem endgültigen und umfas.sendeii,
praktisch verwertbaren Urteil über sämtliche Heilfaktoren der Mineralquellen nicht aus. Vor theoretisch
konstruierten Systemen müssen wir ims hier aber hüten, denn sie sind vielfach hypothetisch und verlieren
nach kurzer Zeit jeglichen Wert. Ebensowenig dürfen sich auch unsere Erklärungsversuche einseitig auf ganz
bestimmte Momente versteifen. Wenn die Forschung augenblicklich auf dem Wege ist, den bisherigen Zweifeln
gegenüber, ob Milligramme und Dezimilligramme eines Natrium-, Magnesium-, Lithium-, Eisen- usw. Salzes im
Organismus in chemische Verbindungen eintreten und chemische Wirkungen darin ausüben könnten, durch die
Lehre von der Osmose und der elektrolytischen Dissoziation der Salze manches Rätsel aufzuklären,
wenn also die Balneologie von der Anwendung der physikalisch -chemischen Untersuchungsmethoden voraussichtlich
reiche Fördenmg zu erwarten hat, so werden die hier sich bietenden Probleme doch nur durch Anwendung der
gesamten biologischen Forschungsmittel zu lösen sein.
Aus ärztlichen Gesichtspunkten reflektieren wir auf zwei wesentliche Heilfaktoren der Mineralquellen: a) die
Bäder in den Heilquellen (Heilbäder, Badekur), b) die Quellentrinkkur, sowie ausserdem auf den unterstützen-
den Einfluß: 1. suggestiver Wirkungen, bezw. anderweitiger Momente auf psychischem Gebiet, 2. verschiedener
diätetischer Maßnahmen [a) Ernährungskuren, ß) Regelung von Ruhe und Bewegung usw.], 3. des Klimas
und endlich 4. besonderer Heilmittel in den verschiedeneu einzelnen Badeorten (TeiTain-, Massage-, gymnastische,
Inhalations-, pneumatische, medikamentöse usw. Kuren).
Der Angelpunkt ist natürlich in die Bade- und Trinkkur selbst zu verlegen. Dabei ist aber doch wenigstens
auch die Berücksichtigung gewisser spezieller Beziehmigen zwischen der Trink -Bade -Kur und bestimmten unter-
stützenden Einflüssen, vor allem z. B. gerade dem Klima geboten, weil diese Einflüsse vom Badeort nicht
zu trennen sind.
In Bezug auf die klimatischen Verhältnisse lautet die wissenschaftliche Fragestellung: Ist es möglich, auf
Grund vorliegender meteorologischer Beobachtungen einer- und mit Hilfe experimentell gewonnener und
•sonstiger physiologischer Werte andererseits sich ein Bild zu machen, in welcher Weise die atmosphärischen
Faktoren: Licht, Sonne, Wind und Feuchtigkeit, Wärme und KiÜte, Zonen und Jahreszeiten eines gegebenen
Ortes auf den gesunden und kranken Menschen wirken?
Was wir hier Exaktes wissen, verdanken wir vor allem den Schulen von Rubner imd von Zuntz. Ausreichend
sicher ist bisher allerdings bloß die Beeinflussung des Stoffhaushaltes und der Wärmeregulierung untersucht;
diese müssen als Paradigma für alles übrige dienen. Was zunächst das Licht betrifft, wurde die uralte ärztliche
Erfahrung von dem gesundheitsförderlichen Einfluß desselben früher so ausgelegt, daß die Besonnung den Stoff-
wechsel direkt erhöhe. Schon Speck fand aber, daß die Tätigkeit der erregten Nerven durch Wirkung von Licht
auf die Augen an sich eine Steigerung der Oxydationen in meßbarer Größe beim Menschen nicht verursacht.
Wenn eine Besonnung des ganzen Körpers beim Hunde nach Rubner und Gramer eine innerhalb des
Gesamtumsatzes zum Ausdnick kommende Wirkung auf den Stoffwechsel besitzt, ist dieselbe wohl mehr eine Folge der
zustande gekommenen Erwärmung des Körpers. Nicht so verhält es sich beim Menschen, welcher in erhöhter
Temperatur anders reguliert: nach Wolpert stellt sich in unbewegter Luft von 20° beim bekleideten, von 25 bis
36° beim nackten Menschen der Sauerstoff- und Kohlensäure -Umsatz unter starker Besonnung nicht wesentlich
abweichend dar von demjenigen im Schatten. Dessenungeachtet wirken Licht und Besonnung „stoffwechselbeschleu-
nigend", allerdings bloß indirekt, indem die Bewegungstriebe, wahrscheinlich in Abhängigkeit von sensoriellen
Momenten, gesteigert sind. Auf diese mittelbare Weise werden dann wohl auch Appetit, Resorption, Herz, Lungen
— LXXXIII -.•
und Haut beeinflußt Leider sind aber gerade diese letzteren Wirkungen hier und anderswo genaueren Messungen
kaum zugänglich. Ebenso scheinen andere atmosphärische Einflüsse direkt ohne Einfluß auf den Stoffhaushalt zu
sein. Starker Wind z. B. erhöht die Kohlensäure -Ausscheidung nach Wolpert bei niedrigerer Temperatur nur,
insoweit er abkühlend wh-kt, vielleicht bloß durch Vermittlung von gröberen oder feineren Muskelbewegungen, iu
höherer Temperatur nicht. Bei hohem und niedrigem Feuchtigkeitsgehalt verhalten sich die Kohlensäure-Aus-
scheidung, der Stickstoff- und der Fettumsatz des Menschen nach Rubner und Lewaschew vollkommen gleich.
Kalte und warme Luft bewirkt beim Menschen keine so bedeutenden Stoffwechseländerungen wie bei den
gewöhnlichen kleinen Laboratoriumstieren. Die Schwankungen der Kohlensäure- Abgabe übersteigen nicht das Drittel
der Norm: der Mensch schwitzt und ist durch seine Kleidung an stärkere Abkühlung angepaßt. Weit größer ist
dagegen der Einfluß des heißen uud kalten Wassers. Im kalten Wasser erhöht sich der respiratorische Gas-
wechsel um 50 — 200, im heißen um 50 — 100 Prozent (Rubner, Loewy, Winternitz). Bekanntlich nennt
man die Regelung der Körpertemperatur durch Änderungen der Wärmeabfuhr physikalische, diejenige durch
Änderungen der Wärmcbilduug chemische Wärmeregulation. Daß sehr stark erhöhte Umgebungstemperatiu: die
Oxydation in den tierischen Zellen steigert, darüber ist man einig. Rubners Definition der chemischen Regulation als
Inbegriff derjenigen biologischen Vorkommnisse, bei welchen die Erhaltung der Eigentemperatur durch Vermehrung
der Wärmeproduktion bei Muskelruhe erzielt werde, steht besonders in der Anwendung auf kühle Umgebungs-
temperaturen im Widerspruch mit Angaben und Annahmen von Frank und Fr. Voit sowie von Johannson.
Es steht aber fest, daß ein Mensch bei 35 — 40° stündlich 2 — 4 g weniger Kohlensäure exspiriert als bei
mittleren Temperaturen, und daß bei Abkühlung der respiratorische Gaswechsel als Maß der Oxydationen im Körper
wachsen kann und wächst ohne sichtbare Muskelbewegungen und dergleichen. Die von anderer Seit« gemachte
Aufstellung eines „Grundumsatzes", welcher überhaupt nicht einschränkbar sein soll, bei welchem die chemischen
Prozesse völlig unabhängig wären vom Erfordernis der AVärmebildung, welcher nur zur Erhaltung des Lebens da
sei und wobei die Wärmebildung nur eine Nebenwirkung darstelle, diese Aufstellung besagt tatsächlich nichts anderes,
als daß bei mittleren Umgebungstemperaturen der Stoffwechsel beim Menschen ein Minimum zeigt, unter
welches er nicht leicht sinkt. Innerhalb dieser Breite erfolgt die Steigerung der Wärmeabfuhr zum Schutz gegen
Überwärmung durch Leitung, Strahlung und Wasserverdunstung in sehr weitbegrenzter Ausdehnung. Der Ver-
minderung der Abfuhr sind viel engere Grenzen gesteckt: unter Einwirkung der Kälte sinkt die Eigenwärme leicht.
Aus empirischen Gründen kann es aber gar keinem Zweifel unterliegen, daß auch in unseren Breiten, in
den Gegenden, in welche wir gerade imsere meisten Patienten hinsenden, subjektiv schon ganz wesentliche
Unterschiede der bisher in ihrer objektiven Wirkung gekennzeichneten klimatischen Momente empfunden werden.
Nach Darlegungen von Frankenhäuser scheint es nun, als ob innerhalb der Breite der physikalischen Wärme-
regulation unser „Behagen" ganz besonders abhängig sei von speziellen Bedingungen der Wärmeabgabe seitens der Haut
(Erwärmung der umgebenden Luft, gebundene Wärme: Bildung von Wasserdampf) und den atmosphärischen
Wärmefaktoren (Temperatur, AVasserdampf druck). Die tatsächliche Geschwindigkeit des Verdampf ens von
Wasser seitens der Haut ist in erster Linie mit abhängig vom Wasserdampfgehalt der Atmosphäre (dem physika-
lischen Dampfdruck). Es gibt aber auch (bei steigender Lufttemperatur) ein vikariierendes -Eintreten der Abgabe
gebundener Wärme (Wasserdampf). Die Energie, mit welcher die Haut bestrebt ist, Wasserdampf zu entwickeln
(„Dampfdruck" der Haut), ist desto größer, je wärmer und je mehr befeuchtet die Haut wird. Der „physio-
logische Dampfdruck" wächst mit steigender Lufttemperatur. Je mehr der von der Haut entwickelte Dampf-
druck denjenigen der umgebenden Atmosphäre übertrifft, desto lebhafter geht die Verdampfung von der Haut vor
sich. Treffen hohe Temperaturen und hohe Dampfdrucke der Atmosphäre zusammen (schwüle Hitze), so wird die
Wärmeregulierung des Körpers erschwert. Im Hochsommer ist z. B. in Städten mit rein kontinentalem Klima
(Berlin), ebenso aber auch in gewissen Kurorten, welche speziell bei Rheumatikern beliebt sind (Baden-Baden,
Wiesbaden), die Wasserverdunstung ungemein stark und die Abgabe freier Wärme erschwert. An Orten hin-
gegen, deren Klima durch Höhenlage, durch Wälder, durch die See beeinflußt ist, tritt wiedeiaim die Wasser-
verdunstung stark gegen die Abgabe freier Wärme zurück.
Daß die ältere Annahme einer Herabsetzung des Stoff Umsatzes in den Tropen an Bedeutung verloren hat,
bedarf nach den bisherigen Auseinandersetzungen kaum eines weiteren Beweises. Gregenüber den Temperaturen derEiszone
wird die chemische, dem Willen entzogene Wärmeregulation in der Kälte leicht unzureichend; hier dient zur Er-
haltung der Eigenwärme sicherlich auch grob gesteigerte Muskeltätigkeit. Mit Rücksicht auf die großen Temperatur-
imterschiede, denen wir in den verschiedenen Zonen ausgesetzt sind, gilt übrigens Rubners hübsche Auseinander-
setzung: Wir leben überall in einer Atmosphäre von 32°; so hoch ist nämlich die Lufttemperatur zwischen
Körperoberfläche und Kleiderhüllen.
— LXXXIV —
Von Zuntz, A. Loewy und Durig ist in jüngerer Zeit auch der Einfluß des Höhenklimas genauer
studiert worden. Nach diesen Untersuchungen sind hier Sauerstoff -Verbrauch und Kohlensäure-Ausscheidung schon in
der Ruhe gesteigert, und zwar in einem solchen Maße, daß die verstärkte Atemtätigkeit zur Erklärung niclit ausreicht.
Allerdings ergeben sich dabei große individuelle Unterschiede. Bei manchen Personen tritt die Steigerung der
Oxydationsprozesse bereits bei 1600 m Höhe ein, bei anderen erst auf einer solchen von über 3000 m. Auch
die Dauer dieser Steigerung ist eine sehr wechselnde. Manchmal kehren die Werte schon nach Tagen wieder zur
Norm zurück. Bei anderen Menschen wiederum dauert selbst nach Rückkehr vom Hochgebirge in die Ebene die
Steigerung noch eine Zeitlang an. Dementsprechend ist auch der Nahnuigsbedarf im Hochgebirge größer, speziell
findet sich eine beträchtliche Mehraufnahme von Kohlehydraten und Eiweiß, während die Fettzufuhr in dem frei-
gewählten Kostmaß keine Änderung aufzuweisen pflegt. Der veränderte Luftdruck ist nicht schuldig an
dieser Wirkung. Bei künstlicher Luftdruckerniedrigung, iu der pneumatischen Kammer z. B., fand A. Loewy
keine Veränderung des Stoffumsatzes; imd auch im Luftballon vermochten Zuntz und v. Schrötter keine meß-
bare Erhöhung festzustellen.
So interessant diese Steigerung des Stoffumsatzes im Hochgebirge vom theoretischen Standpunkt ist (um so
interessanter, als dieselbe hauptsächlich auf Kosten des Körperfettes stattfindet, während Eiweiß dabei sogar
angesetzt werden kann): praktisch ist sie doch quantitativ zu gering, um z. B. bei Entfettungskuren mehr als
ein wertvolles Unterstützungsmittel bUden zu können. Selbst in einer Höhe von 4500 m überschreitet die Steigerung
der Qxydationen nicht 15 Prozent des normalen Umsatzes. Li anderer Beziehung ist aber wiederum natürlich
gerade diese maßvolle Wirkung bedeutsam! Zum Beispiel bei Behandlung der Tuberkulose, gewisser Neu-
rosen usw.
Über den Einfluß des Seeklimas wissen wir leider noch außerordentlich wenig, wenigstens was exakt
meßbare Faktoren des Stoffumsatzes usw. betrifft Die Untersuchungen von A. Loewy und F. Müller haben
kein bestimmtes Ergebnis gehabt So sind wir denn hier noch vorwiegend auf die ärztliche Erfahrung angewiesen.
Wenn wir nunmehr auf die beiden wesentlichen Heilfaktoren der Mineralquellen näher eingehen, müssen
wir zunächst verweilen bei der Wirkung der Bäder.
Hier wären wiederum zuerst die Badeprozeduren als Heilfaktor zu erwähnen.
Durch diese fällt die Badekur unter ähnliche Gesichtspunkte wie die gewöhnlichen Wasserkuren: als das
Maßgebende stellt sich der thermische Reiz dar. Für einen Teil der Wirkungen der Heilbäder ist dies wohl
auch sicher zutreffend (Moor-, Fangobäder, protrahierte Salzbäder usw.). Nach Maßgabe von am gesunden
Menschen ausgeführten Untersuchungen der Körpertemperatur sowie der Atem- imd Pulsfrequenz (in
Wirklichkeit handelt es sich bisher nur um vorläufige, gröbere, nicht sehr exakte Feststellungen!) würden aber
auch Chlomatrium-, Chlorkalium- und Chlorcalciumbäder von verschiedener Konzentration und indifferenter
Temperatur nach keiner Richtung untereinander verschieden sein und ebenso keinen wesentlichen anderen
Effekt üben als entsprechende Süßwasserbäder. Eine Resorption von Salzen überhaupt durch die unversehrte
Haut darf ja wohl als ausgeschlossen gelten.
Dem das ärztliche Bedürfnis nicht sehr befriedigenden Resultat, zu welchem bisher die Experimentalkritik
gelangt ist, sind gewisse empirische Gründe und verschiedene Überlegungen gegenübergestellt worden:
1. Die Badekur verzichtet auf zahlreiche Hilfsmittel der Wasserkur im allgemeinen und scheint trotzdem
Erfolge zu erzielen, welche letztere nicht zu bewirken imstande ist. 2. Tägliche Bäder in dem Wasser der Mineral-
quellen werden erfahrungsgemäß häufig auch von solchen Patienten gut ertragen, welche zu täglichen Süßwasser-
bädern zu schwach sind. 3. Die Patienten versichern, bei günstiger Badekur anhaltend ein eigentümliches
behagliches Wärmegefühl zu besitzen.
In bezug auf das letztere Moment hat Frankenhäuser eine ansprechende Hypothese aufgestellt, die wenig-
stens einen Gegenstand weiterer Forschung abgeben könnte. Die Badekiu" wird aufgefaßt als methodische Im-
prägnierung der Epidermis mit hygroskopischen Solen; alle Solen sind hygroskopisch. Die Solen üben auf die
Wasserdampfabgabe von der Haut eine hemmende Wirkung aus, und die veränderte Geschwindigkeit der Wasser-
verdampfung wirkt auf den Wasser- und Wärmehaushalt des menschlichen Organismus zurück. Diese Hypothese
beleuchtet also den fraglichen therapeutischen Effekt als Dauer- und Nachwirkung, indem sich der Körper all-
mählich mit einem Mantel von Salzen überziehe, welcher die Temperatursch wankungen mildert, eine bessere
Durchblutung der Haut begünstigt usw.
Frankenhäusers Hypothese einer thermischen Wirkung der Salze auf die Haut ist nach meiner Meinung
emer Experimentalkritik zugänglich: erstlich im Pettenkoferschen Apparat; weiterhin durch Bestimmung des
elektrischen Widerstandes des Körpers der Patienten, im wesentlichen bekanntlich eines Haut Widerstandes. Der
— LXXXV —
elektrische Widerstand der Haut aber richtet sich vor allem auch nach Zahl und Beschaffenheit der Ionen, die
sie beherbergt.
Ein weiterer, hier in Betracht kommender Heilfaktor ist die charakteristische Wirkung von Kohlensäure-
imd anderen gashaltigen Bädern. Das Eigentümliche derselben macht ein sehr intensiver und zweck-
mäßig verteilter Hautreiz bei wenig differenter Badetemperatur aus. Die üblichen Begriffe der all-
gemeinen Hydrotherapie dürfen hier wohl vorausgesetzt werden.
Klinisch stellt sich der Effekt dar zunächst als eine Empfindung von Kühle bis zum Frösteln. Ursache
hiervon ist eine Anämie der Haut, eine Kontraktion der glatten Muskulatur derselben. Darauf bedeckt sich die
Haut mit zahllosen Bläschen, welche teils haften, teils aufsteigen xmd durch neue ersetzt werden. Gleichzeitig
schlägt der Frost in ein prickelndes Wärmegefühl um, es tritt Hyperämie der Haut ein. Werden die CO2- Bläschen
abgestreift, stellt sich ein neuerliches Kältegefühl ein. Nach dem Bade erfreut sich der Patient zumeist einer
sehr kräftigen Eeaktion: Wärmeempfindung, Hautrötung, Behaglichkeit (ähnlich wie nach kurz dauernden Kälte-
reizapplikationen).
Das ausschlaggebende Moment bildet auch hier ein eigenartiger thermischer Faktor, welcher in letzter
Zeit besonders von Senator und Frankenhäuser studiert worden ist. Ein Kältereiz wird bekanntlich durch
einen voraufgehenden Wärmereiz meist verstärkt, und umgekehrt (thermische „Kontrasf'erscheinungen). Der Indifferenz-
punkt, d. h. der Wärmegrad, welcher die Temperatur der wärmeperzipierenden Organe der Haut in ihrem thermischen
Gleichgewicht beläßt, liegt aber für verschiedene Medien in verschiedener Höhe, je nach ihrem Wärmeleitungs-
vermögen und ihrer Wärmekapazität. Insbesondere liegt derselbe für die Gase bei viel niedrigeren Tempera-
turen als für Wasser. Was das Kohlensäure-Gas betrifft, so ist, abgesehen von seiner geringeren Wärmekapazität,
besonders sein Wärmeleitungsvermögen auch noch viel niedriger als das der Luft, so daß Kohlensäure unter sonst
gleichen Bedingungen eine Empfindung größerer Wärme hervorruft. Besteigt man also ein kohlensäurehaltiges Bad
von 28°, so empfängt man zunächst vom Wasser einen Kältereiz. Die sich mit Kohlensäurebläschen bedeckenden
und hierdurch vom Wasser getrennten Hautstellen erhalten im Gegensatz dazu einen Wärmereiz. Somit findet im
kohlensauren Bade ein häufiger Wechsel zwischen Kälte- und Wärmereizen statt, auch bestehen beide Reize gleich-
zeitig dicht nebeneinander an zahllosen Stellen. Dadurch ergeben sich ebenso eigentümliche wie intensive ther-
mische Kontrastwirkungen. Dazu kommt die überaus milde Art der Applikation dieser Reize.
Der Kohlensäure scheint übrigens auch noch ein chemischer perkutaner Reiz eigen zu sein; nach
H. Winternitz vermag sie tatsächlich die Haut zu durchdringen.
Endlich käme noch der mechanische Reiz im strömenden Bade in Frage.
Ein solcher kann nicht völlig in Abrede gestellt werden. Denn während die Versuchsperson im indifferenten
ruhigen Bade weder das Gefühl von Wärme oder Kälte noch sonst eine besondere Wirkung verspürt, bemerkt
sie im indifferenten strömenden Bade ein Prickeln der Haut, welches ein gewisses Wohlbehagen hervorruft. Ob
Luftbläschen die Ursache sind, ist ungewiß. Die einschlägigen Verhältnisse wurden von Goralewitsch imd von
Theo Groedel untersucht.
Was nun femer die interne Darreichung der Mineralquellen, die Quelltrinkkur anbelangt, so ist die-
selbe durch die neue physikalisch -chemische Betrachtungsweise, vorläufig wenigstens programmatisch, in den Ge-
sichtspunkt einer Mineralstofftherapie gerückt, bei der es sehr vorwiegend um die Verwendung von lonen-
wirkungen sich handelt. Diese Wirkungen werden also hauptsächlich verlegt in den Gehalt der Mineralwässer
an verschiedenen neutralen, nicht gespaltenen Molekeln einer- und der Zahl und Art der (bis zu 80 Prozent)
dissoziierten Ionen andererseits und bezogen auf den von unzähligen Strömen und Gegenströmen, die sich in über-
aus vielfachen Variationen verstärken oder aufheben, durchsetzten Körper, in welchem jederzeit das Bestreben
herrscht, osmotisches Gleichgewicht zu erreichen, wobei jedoch der osmotische Druck der verschiedenen Anteile der
Säftemasse keineswegs vollkommen der gleiche wird, ja, wobei der Druck in derselben Flüssigkeit innerhalb aller-
dings enger Grenzen schwankt (Winter-Koeppes „Gesetz" des osmotischen Gleichgewichts im Organismus). So
wünschenswert es von dem eben gekennzeichneten Standpunkte ist, eine Einteilung der Mineralquellen nicht nur
nach der Art ihrer Bestandteile, sondern auch nach der Zahl der Molen und Ionen, nach Gefrierpunkt und spezifischer
Leitfähigkeit vornehmen zu können, so reicht doch das zur Zeit vorliegende experimentelle Material hierzu bei weitem
noch nicht aus, insbesondere deshalb, weil die Bestimmung des Gefrierpunktes in den meistens freies Kohlendioxyd
enthaltenden Mineralwässern durch das während der Arbeit stetig fortschreitende Entweichen von Kohlendioxyd
methodisch mit den größten Schwierigkeiten verknüpft ist. Konnten deshalb physikalisch-chemische Gesichtspunkte
nicht als Grundlagen der Einteilung der Mineralwä-sser benutzt werden, so war es Hintz imd Grünhut doch
möglich, für das vorliegende Werk wenigstens die Darstellungsform der Analysenergebnisse auf die lonentheorie
VI*
— LXXXVI —
aufzubauen und in einer von ihnen schon früher kurz angedeuteten Weise die Zusammensetzung der Mineralwässer
graphisch darzustellen, derart, daß aus den Tafeln der Gehalt an Na--, Ca--, Mg"-, Gl'-, SO^"-, HCO3 '-Ionen, sowie
der Gehalt an freiem COj entnommen werden kann. Wir Ärzte müssen uns nunmehr bequemen, solche Tabellen
deuten und dadurch einen tieferen Einblick in die molekulare Konstitution der Mineralwässer gewinnen zu lernen.
In biologischer Beziehung war es besonders H. Koeppe, welcher die Mineralwässer aus dem Gesichtspunkt eines
hauptsächlich das osmotische Gleichgewicht im Organismus störenden Momentes betrachtet hat.
Abgesehen von der Ausfuhr von Wasser oder Salzen, abgesehen vom dissimilatorischen Stoffwechsel scheint
in der Tat kaum etwas mehr geeignet, eine Änderung des osmotischen Druckes im Körper hervorzurufen, eine
Verschiebung der osmotischen Gleichgewichtsverhältnisse im Organismus zu bewerkstelligen, als gerade die Zufuhr
von Nahrung, Wasser und Salzen.
Das Hineintragen physikalisch-chemischer Anschauungen in die Darstellung der Resultate von Mineralwasser-
Analysen, die Berechnung der analytischen Ergebnisse auf Ionen statt der willkürlichen Berechnung auf Salze, die
jeder gesicherten Grundlage entbehrte, kann nie wieder verschwinden. Hoffen müssen wir, daß sich diese Anfänge
weiter ausgestalten lassen und daß wir dahin gelangen, in Erweiterung der bisherigen Versuche, die osmotische
Konzentration und die mit ihr zusammenhängenden physikalisch-chemischen Konstanten als Einteilungsmomente für
die Klassifikation der Mineralquellen mit zu verwerten. Auch der erwähnte Koeppe sehe Versuch, der Balneo-
therapie eine biologisch -wissenschaftliche Basis zu geben, hat sich unzweifelhaft in gewissen Grenzen bereits
heuristisch wertvoll erwiesen, und voraussichtlich haben wir von dieser Forschungsrichtimg noch mannigfache Förderung
zu gewärtigen. Aber Koeppe selbst schon hat ganz richtig erkannt, daß auf diesem Gebiete erst ein Programm
gegeben ist, aber noch keine abgeschlossene Theorie. Vor allem möchte ich selbst gegen eine Auffassung,
welche zu einseitig die bloße osmotische Druckdifferenz zwischen Mineralwasser und Geweben gegenüberstellt, ein-
wenden, daß es (prägnant scheint es z. B. für Seetiere nachgewiesen) bei der Aufnahme von Mineralstoffen (für die
Ernährung) durchaus nicht immer bloß auf ein bestimmtes Verhältnis der Konzentration ankommt,
sondern mit Rücksicht auf die Durchlässigkeit der Zellen und auf gewisse spezifische Vorgänge im
Organismus (Reizbarkeit von Muskeln, Nerven, Drüsen etc.) ein (geringfügiger) Gehalt ganz bestimmter Ionen
(z. B. Ca, Mg) nötig ist.
Zunächst müssen wir uns darüber klar sein, daß gewisse Heilfaktoren der Quellentrinkkur hier von vorn-
herein völlig oder doch in bestimmter Beziehung ausgenommen sind.
Einen solchen Faktor steUt vor allem die Temperaturwirkung der Mineralwässer dar. Wie vielfältig dieser
Reiz aber auch im Darmkanal und dem gesamten Körper sich geltend macht, etwas Wesentliches bei der internen
Darreichung der Mineralquellen bedeutet er kaum.
Es wird ferner gar nichts anderes übrig bleiben, und es ist auch wissenschaftlich durchaus berechtigt, die Mineral-
stofftherapie überhaupt und die Quellentrinkkuren insbesondere zum Teil auch auf Grund von Stoffwechselunter-
suchungen im älteren Sinne zu begreifen. Denn der Mineralstoffwechsel erfolgt zunächst nicht ausnahmslos
durch lonenreaktionen. Besonders bei den in ganz geringer Menge im Organismus vorkommenden Elementen, z. B. beim
Jod, beim Eisen, findet eine Entionisierung statt, und erst die resultierenden Eiweißverbindungen sind die Ver-
mittler lebenswichtiger chemischer Funktionen. Aber auch die Salze sind im Körper durchaus nicht immer bloß Träger
von Energie, welche in Bewegung umgesetzt wird. Calcium, Eisen, Phosphorsäure zum Beispiel haben unter anderm
bestimmte Resorptions- und Ausscheidungsverhältnisse gemeinsam, sie machen einen bestimmten inter-
mediären Stoffwechsel durch; die Hauptmasse der entsprechenden Verbindungen wird z. B. durch den Darm
abgegeben, sie haben innige chemische Beziehungen zum Darmkanal, aber auch physiologische (chemische)
Affinität zu manchen anderen Organen. Je nach der Zeit der Einwirkung tritt, z. B. beim Muskel, der Einfluß
des osmotischen Druckes hinter dem spezifischen Einfluß des gelösten Salzes zurück, die Zellen sind, entgegen
dem Traubeschen Schema der Halbdurchlässigkeit, nicht völlig impermeabel für Salze (spezifische Art der Wirkung
von K-, Na-, Ba-, Ca-Salzen auf den Muskel (J. Loeb), der Bariumsalze auf die Darmdrüsen- und Nierensekretion
(Mc. Callum) usw.). Aus den geringeren Mengen an Mineralstoffen, welche die Gewebe und die Gewebssäfte entr
halten, schließen wir heute nicht mehr auf deren geringe Bedeutung für den Körperhaushalt; wir wissen jetzt,
daß gerade die kleinsten Mengen von Metallen und Metidloiden charakteristische physiologische und pathologische
Wirkungen auf den Stoffumsatz hervorzurufen vermögen.
Auszunehmen ist weiterhin das Vorhandensein radioaktiver Substanzen in zahlreichen Quellen. Eine
prägnante Zusammenfassung des physiologischen Einflusses derselben ist gegenwärtig nicht gut möglich. Ich
erinnere hier nur zunächst an die von C. Neuberg imd Wohlgemut gefundene spezifische Wirkung auf
enzymatische Vorgänge, an die von Bickel festgestellte Aufhebung des die Eiweiß Verdauung hemmenden Einflusses
— LXXXVII —
des Wiesbadener Kochbrunnens durch die Radiumemanation desselben und die von letzterer erzeugte Aktivierung
des Pepsins usw. Auf Grund eigener klinischer Erfahrungen muß ich der Emanation eine sehr ausgesprochene
Einwirkung auf Schmerzen (rheumatische Prozesse) und auf bestimmte Zellen, vor allem des lymphadenoiden Ge-
webes, zusprechen.
Ferner fällt noch aus diesem Rahmen die gelöste Kohlensäure: ihr Anteil am osmotischen
Druck einer Mineralquelle ist (besonders im Magen) von Anfang an mehr oder weniger vollständig aus-
zuschalten.
Bekanntlich geht die Kohlensäure überhaupt bloß zu einem sehr kleinen Bruchteil in den lonenzustand
über. Schon deshalb ist dieselbe besser als undissoziierte Molekel, und zwar mit der Formel zu führen, welche
sie im Gaszustand besitzt. Ein großer Teil des Gases entweicht im Magen durch Ructus. Die Kohlensäure ver-
schwindet für sich sehr rasch durch die Magenwand hindurch. Von Kohlensäurewirkungen im Darm kennen wir
solche auf dessen Muskulatur und eine verstärkte Blutströmung in der Mucosa. Ahnliche Überlegungen kommen
auch beim Schwefelwasserstoff in Frage.
Einzubeziehen hingegen in die Wirkung der Mineralwässer als das osmotische Gleichgewicht im Organis-
mus störender Faktoren ist die sogenannte „allgemeine Wasserwirkung" und die „Salzwirkung". Bei der all-
gemeinen Wasserwirkung handelt es sich in der Balneotherapie um eine Verschiebung der osmotischen Gleich-
gewichtsverhältnisse des Organismus durch reichlich zugeführtes Wasser mit mehr oder weniger Salz, also einfach
um eine hypotonische Komponente. Selbst wenn die gelösten Bestandteile z. B. der einfachen kalten und
warmen Quellen sowie der einfachen, erdigen und Eisen-Säuerlinge auch noch im beschränkten Umfang zur Resorption
gelangen, wird doch, mindestens sehr häufig, auf den Magen -Darmkanal Einfluß geübt, und schon dadurch ist
ein Anstoß zur Verschiebung des Gleichgewichtes des osmotischen Druckes für die dahinter liegenden Systeme
gegeben. Die aprioristische Trennung der Wirkungen eines Mineralwassers nach zwei Komponenten: der des
Wassers und derjenigen der gelösten und resorbierten Salze und Gase ist sonach weder nötig noch über-
haupt streng durchführbar. Damit soll natürlich nicht gesagt werden, daß die einzelnen mineralischen Bestand-
teile pharmakologisch irrelevant seien: es ist ja auch hier schon darauf hingewiesen worden, wie außerordentlich
verschieden untereinander der Stoffwechsel derselben sowohl qualitativ wie quantitativ sich darstellt, offenbar weil
sie auch ganz verschiedenen Zwecken in dem Körperhaushalt zu dienen haben. Nochmals sei ausdrücklich betont,
daß diese Unterschiede nicht nur in chemischer, sondern auch in physiologischer Hinsicht sehr bedeutsame sind.
Es soll damit auch keineswegs behauptet sein, daß der Organismus nicht das Wasser von den Salzen trennen
kann. Ebensowenig soU endlich damit die Wichtigkeit des Wasserhaushaltes für den Stoffwechsel des gesunden
und kranken Menschen im allgemeinen herabgesetzt werden. Eine „allgemeine Wasserwirkung" soU aber doch
streng genommen nicht auf die Waschung der Organe mit annähernd isomolekularen Lösungen, sondern vielmehr
auf eine Verdünnung des Zellprotoplasmas und der Säftemasse, auf eine vorübergehende (oder dauernde) lokale
oder allgemeine Wasserretention im Organismus, abzielen. Wenigstens in bezug auf dauernde Verhältnisse
hat aber gerade die klinische Pathologie festgestellt, daß Wasserretention im innigen kausalen Zusammenhang
steht mit der Salzretention, besonders des Chlomatriums, ohne daß es freilich bisher gelungen wäre, absolut sicher
zu entscheiden, worin eigentlich das Primäre liegt. Und was man weiterhin bisher als Dynamik der Salz-
wirkung bezeichnete, ergibt sich bei näherer Analyse immer mehr als lonenreaktion: die Wirkung eines jeden
Salzes ist gleich der Summe der Wirkungen seiner Ionen.
Die therapeutische Verwendung der lonenreaktionen in der „Mineralstoffbehandlung", welch letzterer im
Lichte der physikalisch -chemischen Auffassung der Salzwirkung, wie schon erwähnt, auch die Balneotherapie der
Hauptsache nach zufallen würde, muß vorläufig allerdings ihre eigentliche Voraussetzung, nämlich eine physiologische
und pathologische Chemie der Ionen, großenteils noch antizipieren, denn bisher reicht, wie ich im folgenden
wenigstens andeutungsweise zeigen möchte, unser Wissen in betreff der Bedeutung der einzelnen Ionen, ihres
gegenseitigen Austausches einer-, ihrer Gegensätzlichkeit andererseits durchaus nicht dazu. Aber auch jetzt schon
kann eine solche therapeutische Verwendung von lonenwirkungen in methodisch verschiedener Weise ver-
sucht werden. Von vornherein dürften die allgemeinen und lokalen Effekte einer lonentherapie nicht völlig
gleich sein, je nachdem z. B. die Ionen auf elektrolytischem Wege von der Körperoberfläxjhe her eindringen, oder
per OS und durch Substanzinjektion inkorporiert werden: im Falle der Resorption gesellt sich Chlorlithium
zunächst den Alkalichloriden des Organismus hinzu, bei elektrolytischer Zuführung verdrängt es von vorn-
herein die Alkalimetalle des Körpers. Rein methodisch wird dadurch wenigstens auch die Möglichkeit einer
Elimination toxischer Ionen aus dem Organismus diu'ch elektrolytische Therapie nahegerückt. Dagegen ist
wohl, und zwar immer auch nur aus demselben methodischen Gesichtspunkt, die Unterscheidung von allgemeinen
— Lxxxvm —
und lokalen lonenwirkungen bisher nicht diskutierbar: das Ziel einer „lokalisierenden" lonentherapie wäre die
Einführung der gesamten lonenreihe in die Zellen ganz bestimmter Gewebe.
Eine Synopsis der wichtigsten überhaupt in Betracht kommenden lonenreaktionen ist, wie bereits betont,
höchstens in den ersten Ansätzen möglich. Es handelt sich hier zunächst um Arbeitsleistung in Form von
Strömungen der miteinander in Berührung tretenden Flüssigkeiten, die Ionen sind Träger von Energie. Besonders
wichtig ist im Sinne des Gesetzes des osmotischen Gleichgewichtes innerhalb des Gesamtorganismus die Konstant-
erhaltung des osmotischen Druckes in Zellen imd Körperflüssigkeiten, vor allem aber des Blutes für die Er-
haltung des Lebens. Femer ist hier anzuführen die Regulierung der chemischen Reaktion der Säftemasse und
die Beeinflussung von Fermentwirkungen, besonders im Darmkanal. Nur anzudeuten brauche ich an dieser Stelle
noch die Rolle der Osmose an den resorptiven und sekretorischen Vorgängen.
In zweiter Linie wirken die Mineralstoffe als Katalysatoren für viele chemische Prozesse des Organismus.
Grerade mit bezug auf die Mineralwässer ist neuerdings die Reaktionsbeschleunigung der Oxydationsprozesse im
kranken Körper durch die reichlich in derselben enthaltenen freien Metall -Ionen stark betont worden.
Einen weiteren sehr wesentlichen Faktor bilden die Beziehungen der (freien) Ionen zu den Kolloiden. Von
einschlägigen allgemeinen Zusammenhängen führe ich an: die kolloidalen Zustandsänderungen der Zellen infolge
von Veränderungen in der Verteilung der Ionen (Hardy, Pauli), ferner das Verhältnis der Ionen speziell zu den
EiweLßkörpem, den Antagonismus der drei- und zweiwertigen gegenüber den einwertigen Ionen, die eiweißfällende
Wirkung der Kationen, die fällungswidrigen Eigenschaften der Anionen (Pauli hat eine Reihenfolge der An- und
Kationen in dieser Beziehung aufgestellt), den Zusammenhang der abführenden Wirkung der Salze mit Eiweii^fällung
(Hofmeister, Pauli), weiterhin die Widerstände der Kolloide gegen lonenbewegungen (die lonenbewegung erfolgt mit
verschiedener Geschwindigkeit beim Passieren von Scheidewänden im entgegengesetzten Sinne; z. B. Bittersalzwirkvmg
im Darm und Sulfat-Ion; auch der Einfluß dieses Faktors auf die Änderung der Reaktion der Gewebsflüssigkeiten und
auf die Absonderungen springt in die Augen), femer die Wechselbeziehungen der Kolloide zur Lösung schwerer
löslicher Salze, z. B. der Kalksalze, sowie zur Übersättigung und zur Abscheidung solcher Salze gerade in ge-
wissen Geweben (die Lösung geschieht, indem die Kolloide die Salz-Ionen unter Bildung von Komplexen mit Beschlag
belegen, ohne ausgeflockt zu werden; beim chemischen Umbau der KoUoide tritt Übersättigung und Abscheidung
kiistalloiden Materials ein; Beispiele: Organisation der Stützgewebe, der Knochen, pathologische Verkalkungen, gich-
tische Hamsäureablagerungen), endlich die Verarbeitung der Eiweißkörper mit Hilfe der Salze im Stoffwechsel.
Aber auch für eine ganze Reihe spezieller vitaler Funktionen ist die lonenzufuhr zu den Organen unbedingt
notwendig. Es wurde bereits mehrfach angedeutet, daß die Elektrolyte im lebendigen Gewebe nicht ausschließlich
als solche, sondern teilweise in Verbindung mit Eiweißkörpern vorhanden sind. Durch Substitution eines Ions
dimjh ein anderes werden physikalische und physiologische Eigenschaften dieser Eiweißverbindungen geändert und
die Zellfunktionen variiert (Loeb). (Einschlägige Beispiele geben ab: die normale Leistungsfähigkeit des Muskels
in Gegenwart und bei einem bestimmten Mengenverhältnis der Ionen: Na, K, Ca, ähnliche Verhältnisse im Nerven-
system, z. B. in der Großhirnrinde, das verschiedene Verhalten der Chloride und Phosphate in der Diurese). Weiter
gehört hierher die Giftwirkung und die Entgiftung gewisser Ionen, die Mitwirkung der freien Calcium-Ionen bei
der Blut- und Labgerinnung, der sehr wichtige Einfluß der lonenverschiebung in bestimmten Geweben auf den
Wassergehalt, z. B. im Muskel, bei Zusatz einer Spur von Säure oder Base (Loeb).
Wiederholt wiwde schon hervorgehoben, daß die physikalisch-chemische Auffassung der Salzwirkung für die
Balneotherapie zunächst ein Programm bedeutet Welche greifbaren Untersuchungsresultate hat mm aus diesem
Gesichtspunkte bisher speziell die klinische und experimentell -pathologische Forschung in betreff der
Wirkung der Quellwässer auf die physiologischen Vorgänge im Organismus des Menschen zu gewinnen vermocht?
Leider ist selbst die Fragestellung hier noch recht unsicher. Man hat vor allem gefragt: Gestatten die bei
gewissen pathologischen Zuständen festgestellten oder angenommenen Abweichungen im Umsatz von Mineralstoffen
(Wasser, Salzen) bestimmte klare Indikationen für eine Mineralstofftherapie überhaupt und für die Balneotherapie
insbesondere? Die naivste Betrachtungsweise sah und sieht dabei das Wesentliche der Verwertung anorganischer
Substanzen in der Deckung eines Defizits von ganz bestimmten Mineralstoffen, welches auf pathologische
Prozesse zurückzuführen ist, durch vermehrte Zufuhr. Gläubig vertraut man hierbei auf das Prinzip der
unerschütterten selektiven ZeUenfunktion, nach welchem die Gewebszellen aus dem Darm bzw. aus dem Säftestrom die
genannten Substanzen auch immer in der chemischen Form und in ausreichender Menge an sich zu reißen imstande
Bind, wie sie zm- Bestreitung des spezifischen Stoffwechsels dort nötig scheinen.
Ob zwar auch dieses Deckungsprinzip von vornherein in der Balneotherapie nicht gerade völlig von der Hand
zu weisen ist — spielt doch z. B. in den Kropfgegenden wirklich die Jodannut des Wassers eine gewisse RoUe —
OF THE
— LXXXIX —
80 zeigt ebensowohl die experimentelle wie die klinische Erfahrung und Überlegung, daß dasselbe höchstens mit
sehr starker Einschränkung für die IndikationssteUung mit herangezogen werden kann. Daß keine Krankheit
auf dem Mangel oder dem veränderten Umsatz eines einzelnen Mineralstoffes allein beruht, ist doch wohl über allen
Zweifel feststehend. Leider besitzen wir bisher von keinem Mineralbestandteil eine genaue, vollständige und abschließende
Kenntnis des Umsatzes unter normalen und besonders unter pathologischen Bedingungen. So viel muß allerdings
zugegeben werden, daß die Aschenzusammensetzung des Körpers durch Stoffwechselstörungen und Krankheiten sicher
quantitative und qualitative Veränderungen erfährt, und daß es unrichtig ist, zu glauben, der geringe Bedarf an
Mineralstoffen werde durch die freigewählte Nahrung jedes Menschen gedeckt oder überboten. Gerade das aber, was,
abgesehen von der alten, wenigstens empirisch zureichend begründeten Behandlung mit Eisen, Quecksilber, Arsenik,
Jod und vielleicht auch mit Phosphor und Silber, in neuerer und neuster Zeit speziell die Therapie auf diesem Gebiete
hervorgebracht hat: die demineralisation de l'organisme A. Robin s, das „Antisclerosin", die Anwendung des „sal
physiologicum" oder gar der „Nährsalzpräparate", entbehrt fast gänzlich einer wissenschaftlichen Grundlage. Auch
wo sich endlich vielleicht noch Indikationen für eine Substitutionstherapie im oben angedeuteten oder in ähnlichem
Sinne rechtfertigen lassen, wird speziell eine Mineralwassertrinkkur nur in beschränktem Maße in Betracht kommen.
Wenn hier eine der experimentellen Kritik zugängliche Hypothese erlaubt ist, so möchte ich glauben, daß die Wirkung
der Trinkkiu- immerhin nicht exklusiv auf die osmotische Druckdifferenz zwischen Mineralwasser und Geweben, sondern
auch auf eine durch sie ermöglichte, für die Regulation mannigfacher Lebenserscheinungen wichtige physikalische
Zustandsänderung in den Zellen zu begründen ist. Durch fortgesetztes reichliches Trinken eines Mineral-
wassers kann die Flüssigkeit, welche die Zellen umspült, hinsichtlich ihrer anorganischen Bestandteile qualitativ ge-
ändert werden. Für das chemische Leben der Zellen ist es notwendig, daß nur wenig Salze in dieselben eindringen,
bezw. dieselben verlassen, eine Zunahme der Durchlässigkeit ist entschieden schädlich. Nun gibt es in verschiedener
Beziehung antagonistisch wirkende Salzlösungen (Hoeber, Loeb). Die Salze der zweiwertigen Metalle verringern
z. B. die Geschwindigkeit der Diffusion der Salze mit einwertigem Metall, sie „entgiften" eine „giftige" Kochsalz-
lösung. Auch das durch eine Trinkkur neugewonnene flüssige Milieu der Zeilen könnte Spuren gewisser Salze auf-
genommen haben, welche nicht so sehr nötig sind für die Synthese der lebendigen Substanz, wie sie als „Schutz-
stoffe" jene abnorme Durchlässigkeit aufheben, bezw. nach früheren Darlegungen als solche für spezifische
physiologische Vorgänge besonders wertvoll sich erweisen. Schwierig therapeutisch zu beeinflussen ist wohl
auch die Größe des Umsatzes eines bestimmten Mineralstoffes, wiewohl hier die Aussichten immerhin
günstiger zu stehen scheinen.
Ganz besonders auf die Balneotherapie zugeschnitten wurde die Erklärung der empirisch bewährten Heil-
effekte von Metallen und Metallsalzen auf der Basis der Wirksamkeit durch kolloidalen Charakter. Ins-
besondere unter dem Einfluß von Schade wird den natürlichen Mineralwässern infolge ihres großen Gehaltes an
freien MetaU-Ionen eine große katalytische Kraft zugeschrieben. Ohne grundsätzliche Zweifel auszusprechen,
möchte ich demgegenüber bloß betonen, daß ein exakter Nachweis für diese Wirkungsweise irgendwie einverleibter
Mineralstoffe im einzelnen bisher doch wohl nicht erbracht ist. Die „Beschleunigung der trägen Oxydations-
prozesse im kranken Körper" muß der direkten oder indirekten Untersuchung zugänglich gemacht werden; mit
einer bloß rückschauenden, wenn auch ansprechenden Hypothese ist uns wenig gedient, um so weniger, als doch
auch andere Erklärungsmöglichkeiten existieren.
Die speziell von klinischer Seite vorliegenden und auch die einschlägigen experimentell- patho-
logischen Untersuchungsergebnisse sind bisher spärlich, zum Teil widerspruchsvoll und recht einseitig ge-
wonnen. Zahlreich sind deshalb auch noch die Kontroversen.
Eine Reihe solcher Untersuchungen wiu-de angestellt, indem einfach das Blut als der Repräsentant der Körpersäfte,
und die Salzlösung als das das osmotische Gleichgewicht störende Moment geprüft und Änderungen des ersteren
mit der Einverleibung der letzteren in ursächlichen Zusammenhang gebracht wurden. Da Salz- bzw. Wasserzufuhr
zum Organismus aber nicht allein auf Variationen des osmotischen Drucks von Körperflüssigkeiten Einfluß üben,
sondern gleichzeitig die Ausscheidung (Nieren, Haut, Lungen) sich geltend macht, so erklärt es sich, daß derselbe
Versuch unter den nicht beherrschbaren anderen Bedingungen wechselnde Ergebnisse hatte.
Dann goß man Lösungen von bekanntem osmotischen Druck in den Magen eines Versuchstieres oder einer
Versuchsperson, von deren Blut gleichfalls dieser Druck bestimmt werden konnte, und hob nach bestimmter Zeit
den Mageninhalt wieder aus. Einige einschlägige Experimente sind auch mit der Pawlowschen Versuchsanordnung
gemacht worden. Bei der Resorption im Magen schien neben der Diffusion auch der osmotische Druck des Magen-
inhaltes eine besonders wichtige RoUe zu spielen. Nach Einführung konzentrierter Lösungen in den Magen findet
keine Aufsaugung von Wasser aus dem Magen statt, es erfolgt vielmehr ein Erguß von Flüssigkeit ins Innere
— xc —
des Magens, während von den gelösten Substanzen ein mehr oder minder großer Teil zur Resorption gelangt.
Lebhaft wurde nun die Frage diskutiert, ob diese Flüssigkeitsabscheidung in die Magenhöhle ein physikalischer
Vorgang ist oder eine Folge der vitalen Tätigkeit der Drüsenzellen. Die Angabe von Strauß, betreffend das
Schicksal der hypertonischen Lösungen, nach welcher die osmotische Konzentration des Mageninhaltes stark unter
den Gefrierpunkt des Blutes sinken würde (zur „Gastroisotonie" unter dem Einfluß einer „Verdünnungssekretion"),
ist vielfach bestritten worden. In der Tat scheint die Erniedrigung des osmotischen Druckes hypertonischer Lösungen
im Magen selten auch nur bis zur Blutisotonie zu gehen, noch weniger unter diese Grenze; hypotonische Lösungen
erfahren eine Steigerung der molekularen Konzentration. Vielleicht spielte in manchen Versuchen mit dem Ergebnis
starker Verdünnung des Mageninhaltes der Einfluß des stark hypotonischen Speichels eine RoUe. Dem Magen
fällt wohl überhaupt bloß in imtergeordneter Weise die Aufgabe zu, Blutisotonie herbeizuführen. Das ist haupt-
sächlich Darmarbeit. Wenn also auch der mechanischen Regelung des Ausgleiches der Druckdifferenz zwischen
Magen wand und Mageninhalt eine größere Bedeutung zukommt, als es früher schien, so lassen sich doch nur
ziemlich bescheidene praktische Schlußfolgerungen daraus ableiten.
Die Fragestellung muß, wenn wir weiterkommen woUen, hier in gleicher Weise ausgedehnt werden nicht
bloß auf alle Faktoren, welche für Änderungen des osmotischen Druckes der Körperflüssigkeiten von Bedeutung
sind, sondern auch überhaupt auf alle dem Versuch irgendwie zugänglichen Bedingungen des Umsatzes von
Wasser und Salzen (Ionen) im Organismus. Allgemeine Vorschläge lassen sich da nicht leicht machen. Am besten
illustriert vielleicht ein oder das andere Beispiel, wie direkt aus klinischen Bedürfnissen heraus durch
Untersuchung am Krankenbett und daran sich anschließende geeignete Experimente der Gegenstand gefördert
werden kann.
Seit dem Wiener Internistenkongreß galt bei Kranken, welche an parenchymatöser Nephritis leiden,
eine möglichst reichliche Flüssigkeitsaufnahme unter dem Gesichtspunkte als besonders nützlich, daß sie
den Organismus auswäscht und die kranken Nieren von den dort haften gebliebenen Stoffwechselschlacken reinige.
Diese starke Flüssigkeitszufuhr befürwortete man in der Form der Milchdiät, vor allem auch der Mineralwässer.
Dagegen fürchtete man bei Schrumpfnieren, durch bloße Flüssigkeitsaufnahme eine überstarke Belastung der
erhöhten Herztätigkeit zu verursachen.
Es hat sich nun zimächst herausgestellt, daß die Frage der Flüssigkeitszufuhr sich hier wie auch sonst
nicht trennen läßt von derjenigen der Salzzufuhr. Neuere klinische Untersuchungen, betreffend den Salzstoff-
wechsel bei Nierenkrankheiten, machten es wahrscheinlich, daß namentlich bei parenchymatöser Nephritis, allerdings
nicht konstant, eine Neigung des Körpers zur Kochsalzretention besteht. Diese Retention von Kochsalz ist
speziell bei Patienten mit Ödemen und Hydrops eine größere als bei solchen, wo Wassersucht nicht vorhanden ist.
Entstehung und Schwinden der Wassersucht können zusammen vorkommen. Abschwellen der Ödeme ist von über-
mäßiger NaCl- Ausscheidung begleitet usw. Daraufhin vertraten Achard, Widal, H. Strauß die Anschauung,
daß die (nicht kardialen) Hydropsien der Nephritiker durch Kochsalzretention verursacht sind, wobei die letztere
als renalen Ursprungs gedeutet wiu-de. Die therapeutische Konsequenz einer solchen Auffassung waren
diätetische Maßnahmen zur Verhütung einer Kochsalzüberschwemmung. P. F. Richter hat aber experi-
mentell gezeigt, daß bei künstlicher (Uran-) Nephritis erst reichliche Wasserzufuhr zur Ansammlung beträchtlicher
Ergüsse in die Körperhöhlen führt, und daß Salze nur im Verein mit größeren Flüssigkeitsmengen ihre
hydi'opsiensteigemde Wirksamkeit entfalten. In der klinischen Praxis muß demnach gerade der Flüssigkeits-
zufuhr größere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Man wird jetzt besonders bei parenchymatöser Nephritis
mit der Spülung der Nieren durch Mineralwässer vorsichtig sein. Der Wasser-Stoffwechsel ist in den Nieren be-
kanntlich eine Funktion zweier funktioneller Apparate: der Bereitung des GlomerulusfUtrats und des wasser-
resorbierenden Faktors der Kanälchen. Richter hat aber experimentell wahrscheinlich gemacht, daß die Wasser-
abgabe der Nephritiker auch noch auf anderen Wegen als durch die Niere vermindert ist Es ist also (gerade
übrigens wie auch bei der Salzretention) verkehrt, den renalen Hydrops bloß auf Insuffizienz ausschließlich eines
jener beiden TeUapparate der Nieren beziehen zu wollen. Man denke nur an die Zustandsänderungen im Muskel
nach dem Eindringen von Säuren und Alkalien und deren Verbindung mit den EiweLßkörpem des Grewebes, wo-
durch die Bedingungen der Wasserabsorption und Wasserabgabe gewaltig beeinflußt werden (J. Loeb). Auch daraus
ergeben sich verschiedene Korrekturen bisheriger therapeutischer Anschauungen. Für eine starke Herzbelastung auf
bloße Wasserzufuhr hin bei Schrumpfniere ist hingegen ein exakter Beweis nicht geliefert
Wenn die Angaben E. Meyers, daß beim Diabetes insipidus die spezielle Fähigkeit der Nieren, einen
konzentrierten Harn zu liefern, geschädigt ist, Bestätigimg findet, ergibt sich allerdings als unmittelbare thera-
peutische Konsequenz: Zufuhr einer salzarmen Kost.
— XCI —
In Fällen von Nephritis mit nachweislicher Retention der Phosphate ist v. Noordens Vorschlag plausibel,
relativ phosphorreiche Nalirungsraittel mit kalkhaltigen Mineralwässern (z. B. Wildunger) zu verabfolgen. Bei Zufuhr
von Kalk in der Nahrung nehmen nämlich erfahrungsgemäß die Phosphate mit Umgehung der Nieren ihren Weg
aus dem Köi-per durch den Darm.
Vollständig wird, das läßt sich wohl schon jetzt übersehen, die physikalisch-chemische Betrachtungsweise und
auch die reia chemisch -physiologische Analyse zu einer Erklärung der Wirkungen der internen Darreichung der
Mineralwässer gewiß nicht ausreichen; wir werden in vieler Beziehung auf bewährte anderweitige biologische Forschungs-
mittel der Pharmakologie und auf die Ergebnisse derselben, wie sie von fachmännischer Seite in diesem Werke um-
fassend dargestellt sind, rekurrieren müssen.
Da die Gruppeneinleitungen reichliche Hinweise in betreff der Auswahl der Kurorte imd der Bestimmungen
der Heilmethoden auf wissenschaftlicher und empirischer Grundlage enthalten, wird, um Wiederholungen
zu vermeiden, an dieser Stelle darauf verzichtet, eine allgemein gehaltene Übersicht über die gegenwärtig üblichen
balneo - therapeutischen Indikationen bei konstitutionellen Erkrankungen, sog. aUgemeiaen Ernährungsstörungen,
chronischen Infekten und Intoxikationen und den verschiedenen Organkrankheiten zu geben, wie man sie in den
Einführungen balneologischer Lehrbücher findet.
— xcn —
5. Klimatologischer Teil.
Von Dr. V. Kremser,
Professor, Abteilungsvorsteher im KönigL Preußischen Meteorologischen Institut zu Berlin.
Allein von allen organisierten Wesen kann die Gattung Mensch in jedem Klima der Erde existieren. Je
nach Rasse, Alter und persönlicher Eigenart sind indessen der Anpassung Grenzen gesetzt. Die Daseinsniöglichkeit
des Individuums ist daher in hohem Grade von klimatischen Faktoren abhän^g, und sein Befinden wird schon
von scheinbar geringen Witterungsunterschieden wesentlich beeinflußt.
Wo alle sonstigen für Leben und Gesundheit maßgebenden Verhältnisse Berücksichtigung finden, dürfen
demgemäß die klimatischen Zustände nicht unbeachtet bleiben. In diesem Sinne sind in dem vorliegenden
„Deutschen Bäderbuche" meteorologische Angaben für die einzelnen Bäder mitgeteilt.
Wenn auch noch keineswegs feststeht, ob und in welchem Maße im Einzelfalle das eine oder andere meteo-
rologische Element allein für sich oder in Verbindung mit anderen Ursachen auf Empfinden imd Befinden des
Menschen von Wirksamkeit wird, so muß eben doch jeder Forschung und praktischen Nutzanwendung die Kenntnis
der tatsächlichen klimatischen Verhältnisse vorausgehen. Diese Kenntnis kann aber nur dann zweckentsprechend
und ersprießlich sein, wenn sie aus einwandfreiem Beobachtungsmaterial gewonnen ist imd wenn die Daten selbst
richtig bewertet werden.
Inwieweit die erste Bedingung bei den Angaben über das Klima der einzelnen Badeorte erfüllt ist, kann
hier nicht erörtert werden. Zu ihrem besseren Verständnis aber, d. h. um bezüglich der zweiten Bedingung einen
kleinen Anhalt zu geben, mögen hier über die Art der Einwirkung der klimatischen Faktoren im allgemeinen
und über ihre Größe innerhalb Deutschlands im besonderen einige zusammenfassende Erläuterungen Platz finden,
aus denen schließlich auch die Grundzüge des Klimabildes von Deutschland erkennbar sein dürften. Bei
dem beschränkten Räume kann es sich aber der Regel nach nur um Hervorhebimg von Tatsachen ohne eingehende
physikalische Begründung handeln.
Das Klima eines Ortes wird im wesentlichen durch folgende Momente bedingt:
1. Geographische Breite,
2. Lage zum Meere,
3. Erhebung über dem Meere,
4. Besondere topographische Lage,
5. Organische Einflüsse.
1. Die geographische Breite, nach welcher die großen Klimazonen klassifiziert werden, imd nach der
Deutschland der nördlich gemäßigten Zone angehört, bewirkt im Lande selbst verhältnismäßig geringe klimatische
Unterschiede. Am deutlichsten zeigt sich ihr Einfluß bei der Luftwärme. Infolge des höheren Sonnenstandes ist
es unter sonst gleichen Verhältnissen im Süden wärmer als im Norden. Die Temperatur nimmt im Jahresmittel,
das im ebenen Deutschland zwischen 10° im Südwesten und 6° im Nordosten schwankt, nordwärts um durch-
schnittlich 0,4° auf einen Breitengrad ab; im Juli sogar um 0,5° auf einen Grad, z. B. von etwa 20° in der ober-
rheinischen Tiefebene auf 16° an der Nordsee; im Winter aber ist die Abnahme nach Norden durch andere Ein-
flüsse fast ganz unterdrückt
Bei der Bewölkung zeigt sich die Beziehung zur Breite insofern, als der Norden im allgemeinen trüber ist
als der Süden, aber die Verteilung ist im einzelnen infolge anderer Ursachen so unregelmäßig, daß eine zahlen-
mäßige Festlegung nicht geraten ist Gleiches gilt von der Sonnenscheindauer, die — von besonderen Störungen
abgesehen — im Jahresdurchschnitt Innerhalb Deutschlands zwischen 4Yj und 5 Stunden den Tag schwankt Im
Sommer nimmt sie nordwärts etwas zu, im Winter merkbarer ab; dies hängt aber zum größten Teile von der
astronomischen Tageslänge ab, die von den Alpen bis an die Küsten zur Zeit des höchsten Sonnenstandes im
Juni von 16 auf IT'/j, Stunden anwächst und zur Zeit des tiefsten Sonnenstandes im Dezember von 8Y2 auf
7 Stunden abnimmt
Ohne jede Beziehung zur geographischen Breite scheint der Niederschlag zu sein, seine unregelmäßige Ver-
teilung über Deutschland wird nur durch die anderen klimatischen Faktoren verständlich, desgleichen die der anderen
meteorologischen Elemente.
2. Viel deutlicher und gesetzmäßiger tritt der Einfluß des Meeres hervor, der auf die Küsten am stärksten
ist imd sich mit zunehmender Entfernung allmählich abschwächt Infolge der wannen Meeresströmungen an den
— xcm —
Westküsten wird die Lufttemperatur allgemein erhöht; außerdem aber wirkt das Meer mäßigend auf deren
Schwankungen; es erhöht ferner den Feuchtigkeitsgehalt, die Bewölkung, den Niederschlag und die Bewegung der Luft.
Am auffälligsten ist die Beziehung zur Lufttemperatur. Auf dem Wege von der Nordseeküste ostwärts zur
russischen Grenze iu gleicher Breite nimmt die Temperatur im Jahresdurchschnitt von über 8° bis fast auf 6°,
also um etwa 2° ab, im Jauuarmittel von -|- 2° auf — 4°, also sogar um 6°. Im Sommer aber ist es in der Nähe
des Meeres kühler, und so sinkt die Julitemperatur der Niederungen auf dem Wege vom Binnenland zur Küste
von etwa 19° bis auf 16°.
Infolge der höheren Temperatur des Winters und der tieferen des Sommers ist die Jahresschwankung iu der
Nähe des Meeres gering, sie wächst mit zunehmender Kontinentalität. Der Unterschied der Temperatiu- des wärmsten
und kältesten Monats beti-ägt, wie aus den obigen Zahlen hervorgeht, an der Nordsee kaum 15°, im äußersten
Binnenlande aber 23°. Noch ausgesprochener zeigt sich der moderierende Einfluß des Meeres — am meisten am
offenen Meere, aber auch an der Ostsee — in den extremen Werten der Temperatur und vor allem beim Minimum.
Im Mittel vieler Jahre beti-ageu:
an der an der im mittleren im äußersten
Nordsee mittleren Ostsee deutschen Flachlande Binnenlande bis zu
die höchsten Temperaturen 27° 29° 32° 33°
„ tiefsten „ —8 —13 —17 —22
„ Gesamtschwankungen 35 42 49 55.
Am stärksten endlich ist der Gegensatz bei den absolut höchsten Hitze- luid Kältegraden, die überhaupt
je beobachtet wm'den; da hierbei der Zufall sehr mitspielt, eignen sie sich nicht zu Vergleichungen , doch sei er-
wähnt, daß als absolutes Maximum auf Helgoland 31°, im äußersten Binnenlande 38°, als absolutes Minimum
auf Helgoland — 11°, im äußersten Binnenlande — 36° beobachtet sind, die absolute Temperaturschwankung also
dort 42°, hier aber 74° betragen kann.
Außer der Abstumpfung des jährlichen TemperatuiTerlaufs macht sich mit Annäherung an das offene Meer
auch eine Verzögerung des Eintritts der Wendepunkte bemerkbar: im Binnenlande fällt allgemein das Maximum
auf Juli, das Minimum auf Januar; an der Nordsee sind Juli und August bzw. Januar und Februar gleichwertig,
ja auf den Inseln selbst sind August und Februar die extremen Monate. Durch diese Verschiebung und infolge
der Abschwächung der Amplitude ist an der Nordsee nicht bloß der Winter, sondern schon der Herbst wärmer
als im ganzen Binnenlande, während außer dem Sommer auch das Frühjahr kühler ist — natürlich mit Ausschluß
der Gebirge.
Wie der jährliche Gang, so wird auch der tägliche Verlauf der Lufttemperatur infolge der physikalischen
Eigentümlichkeiten des AVassers abgestumpft. Je weiter vom Meere, desto höher wird das Tagesmaximum und
desto niedriger das nächtliche Minimum und also um so größer die tägliche Schwankung. Letztere beträgt durch-
schnittlich:
an der im mittleren im äußersten
mittleren Ostsee deutschen Flachlande Binnenlande
61/8° 7° 81/2°
41/2 5 '-6
8V2 91/2 10V2-
Endlich hält sich auch die Veränderlichkeit der Temperatur, für die man als Maßstab den mittleren Betrag
der Verändeningen von Tag zu Tag gewählt hat, nahe dem Meere in viel engeren Grenzen. Sie beträgt im Jahres-
durchschnitt an der Nordsee etwa l^/i°, an der mittleren Ostsee 1^/2°, im deutschen Tieflande 1^4°, im äußersten
Binnenlande 2°.
Den angedeuteten Unterschieden zwischen Meer und Festland entspricht es, daß sowohl die Zahl der Hitze-
tage wie die der Frosttage von der Küste ins Innere zunimmt. Erstere nennt man solche, deren Temperatur-
maximum 25° oder mehr beträgt, letztere solche, deren Minimum unter dem Nidlpunkt ist. Im Jahresdurchschnitt
kaim man gewöhnlich erwarten:
an der an der im mittleren im äußersten
Nordseeküste mittleren Ostsee deutschen Flachlande Binnenlande
Hitzetage 10 20 30 40—50
Frosttage 60 90 70—120 130—140.
Hitzetage nehmen besonders schnell nach Süden hin zu, Frosttage aber nach Osten hin.
an der
Nordsee
im Jahre
5°
„ Januar
3V2
„ Juli
6
— XCIV —
Selbstverständlich und doch weniger ausgesprochen als in den Wärmeverhältnissen ist der Einfluß des Meeres
auf die Luftfeuchtigkeit. Die stete Verdampfung macht die Luft über dem Meere imd nahe den Küsten natur-
gemäß feucht und leicht zur Nebel- und Niederschlagsbildung geneigt, aber die Abnahme der Feuditigkeit auf
dem Wege ins Binnenland geht infolge der Winde und wegen der nicht unbeträchtlichen Verdunstung vom Erd-
boden nur langsam von statten. Die relative Feuchtigkeit, die für hygienische Fragen allein in Betracht kommt,
beträgt an der Nordseeküste im Jahresdurchschnitt 83 "/q des Sättigimgswertes und verringert sich nach Osten
längs der Ostseeküste nur auf 80 "/o! ^^»er auch die Abnahme ins eigentliche Festland ist nur mäßig, indem der
Jahresdurchschnitt selbst im äußersten Falle nur auf 75*/o zurückgeht. Im Winter ist der Unterscliied zwischen
Meer und Kontinent noch geringer, ja vielfach, besonders zur Zeit strenger Kälte, umgekehrt. Im Sommer ist er
dafür wesentlich stärker: im Juli sinkt die mittlere relative Feuchtigkeit von mehr als 80*'/o über der Nordsee
längs der Ostsee auf 75% und im Innern des Landes bis etwa öS^/o. Demgemäß ist, wie bei der Temperatur,
die Jahresamplitude an der Küste schwächer (etwa 10 "/g) als im Binnenlande (bis 20 "/q).
Im Zusammenhange mit der Verteilung der Luftfeuchtigkeit steht es, daß die Bewölkung vom Meere nach
dem Kontinent abnimmt; die Abnahme erfolgt jedoch unter anderen, offenbar meist örtlichen Ursachen sprungweise,
so daß sich keine allgemein gültigen Zahlenwerte für die Übersicht geben lassen. Der jährliche Verlauf ist in
seinen Grundzügen im ebenen Deutschland wenig verschieden: im Winterhalbjahre herrscht trübes, im Sommer-
halbjahre heiteres Wetter; Mai und September sind durch geringe Bewölkung besonders bevorzugt, der erstere mehr
au der Küste, der letztere mehr im Binnenlande.
Wie die Bewölkung, so wechselt auch Menge und Häufigkeit der Niederschläge ziemlich scliuell von Ort
zu Ort, doch ist im ganzen der Einfluß des Meeres wohl zu erkennen. Betrachtet man nur das Flachland, so
sieht man die normale Niederschlagshöhe des Jahres von der Nordseeküste, wo sie über 70 cm hinausgeht, im
Binnenlande bis unter 50 cm abnehmen. Demgemäß ist im allgemeinen der Westen uiederschlagsreicher als der
Osten, und das ausgedehnteste Trockengebiet findet man in der Gegend der unteren Weichsel und der östlichen
Warthe. Im Laufe des Jahres haben die Nordwestküsten am meisten Niederschlag im Herbst und Winter, das Binnen-
land im Frühjahr (Süden) und besonders im Sommer (Norden). Demgemäß ist die Badesaisou (Mai — September)
an der See relativ regenärmer (unter SO"/,, der Jahresmenge) als im nichtgebirgigen Binnenlande (50 — 60 "/o der
Jahresmenge). Ähnlich verhält es sich mit der Häufigkeit der Niederschläge. Sie nimmt von der Nordseeküste
nach Osten und besonders nach Südosten schnell ab. Im ganzen Jahre kann man dort nahezu 200, hier kaum
150 Tage mit Niederschlägen zählen. Auch in dieser Beziehung ist im ebenen Binnenlande der Sommer die
Hauptregenzeit, an der Küste der Herbst und Winter. Trotz dieser Verschiebung der Maximalzeiten und trotzdem
die Gewitterhäufigkeit von der Küste nach dem Binnenlande zunimmt, wird doch auch im Sommer die Niederschlags-
häufigkeit von der Nordseeküste nach dem Festlande geringer. Mai bis September kann man durchschnittlich an
der ersteren mehr als 70, im ebenen Schlesien, Rheinhessen usw. aber kaum 60 Tage mit meßbarem (über 0,2 mm)
Niederschlag erwarten. Im Winter ist die Abnahme, dem obigen entsprechend, stärker.
Die Schneehäufigkeit aber zeigt ein umgekehrtes Verhalten, da die milden Winter der Nordwestküsten häufige
Schneefälle ausschließen. Dort gibt es im Jahre durchschnittlich nur etwa 20, im östlichen Binnenlande aber bis
zu 60 Tagen, an denen Schnee fällt.
Ebenso ist die Zahl der Tage, an denen der Erdboden mit Schnee bedeckt ist, nahe dem Meere ziemlich
gering (auf den Nordseeinseln etwa 20, an den Küsten etwa 30 im Jahre), während sie in den Kontinent hinein
schnell anwächst (mittleres Binnenland 50, östliches ebenes Binnenland bis zu 100 im Durchschnitt).
Bezüglich der Windverhältnisse endlich sei hervorgehoben, daß die Geschwindigkeit der Luftbewegung auf
dem Meere am größten ist und sich auf dem Wege ins Innere schnell verringert. Nahe der Erdoberfläche, d. h.
einige Meter darüber, beträgt sie durchschnittlich nahezu 5 m in der Sekunde im mittleren Deutschland, mehr als
6 m in der Sekunde an den Küsten. Die größere Unruhe der Atmosphäre auf und nahe dem Meere beruht auf
dem geringeren Reibungs widerstände, den seine Oberfläche der Luftbewegung entgegensetzt, vor allem aber auch
darauf, daß die großen Luftwirbel vorwiegend auf dem Meere nahe unseren Küsten wandern. Die Hauptwind-
richtungen an den Küsten unterscheiden sich von denen im Innern nur wenig, sie liegen überall zwischen SW
und NW, im Frühjahr auch zwischen SO und NO; größere Abweichungen werden nur durch die vertikale Gliederung
des Landes hervorgerufen. Meer und Festland beeinflussen den Charakter der Winde in verschiedener Weise: in
Deutschland ist es bei Winden vom Meere her, also von NW, im Sommer vorwiegend kühl und im Winter mild,
dagegen bei Winden aus dem Festlande, also den östlichen, im Sommer warm und im Winter kalt.
Diese Eigenschaften des Windes machen sich am Küstensaume auch schon im täglichen Gange bei
ruhigem Wetter oft recht fühlbar: an warmen heiteren Tagen bringt die Seebrise Erfrischung, und während der
— xcv —
Nacht sowie am frühen Morgen weht vom Lande her kalte Luft über die Küsten nach dem Meere (See- und
Landwind).
Schließlich darf hier noch eine Eigenschaft der Meeresluft nicht unerwähnt gelassen werden: ihre Staub-
reinheit. Die Zahl der Staubteilchen beträgt nach Messungen mit dem Aitkenschen Apparate auf dem offenen
Meere nur einige hundert im Kubikzentimeter, selbst in höheren Gebirgen ist sie schon wesentlich größer, und
in der Nähe großer Städte steigt sie auf mehrere Hunderttausende an; der Seewind hat also auch in dieser Be-
ziehung einen besonderen Charakter.
Alle vorangegangenen Erörteiimgeu imd Zahlenangaben bezogen sich auf die klimatischen Unterschiede
zwischen meeresnahen und meeresfernen ebenen Gebieten Deutschlands, im folgenden soll nun
3. der viel größere Einfluß der Erhebung über dem Meere besprochen werden.
Während der mittlere Luftdruck im Niveau des Meeres sich in ganz Deutschland nur um wenige Millimeter
unterscheidet (763 im Süden, 761 im Norden), nimmt er mit der Höhe sehr rasch ab; er verringert sich um 1 mm
in den unteren Schichten bei lim Erhebung, in 1000 m Höhe bei 12 m Erhebung, in den größten Berghöhen
Deutschlands (etwa 3000 m) bei 15 m Erhebung. Demgemäß hat man in letzteren Höhen bereits den dritten Teil
der ganzen Luftmasse unter sich.
Da mit dem Luftdruck auch der Wasserdampf gehalt, und zwai- noch viel schneller, kleiner wu-d, so nimmt
die Sonnenstrahlung, die auf dem Wege durch die Atmosphäre zu einem großen Teile von ihr absorbiert wird
(bis an die Erdoberfläche gelangen im günstigsten Falle nur drei Viertel, bei 10° Sonnenhöhe nur noch ein Drittel
aller Strahlenmengen), nach oben schnell zu. Die Wirkung der Sonne auf die Haut bei Hochgebirgswanderungen
ist sonach erklärlich und ebenso, daß in windgeschützten Hochtälern an sonnigen Tagen auch im Winter ein
Aufenthalt im Freien ohne dickere Bekleidung möglich und angenelim ist. Die einzelnen Strahlengattungen werden
aber beim Durchgange durcli die Atmosphäre in verschiedener Weise geschwächt, am meisten die violetten, am
wenigsten die roten, denn die Durchlässigkeit nimmt ab mit der Wellenlänge der Strahlen; mit zunehmender Er-
hebung über dem Erdboden werden daher auch die chemisch wirksamen Strahlen sehr viel stärker zunehmen als
die Wärmestrahlen und ganz besonders bei tiefstehender Sonne. Leider fehlen genaue Beobachtungsreihen über
die Sonnenstrahlung, die naturgemäß nicht bloß von der Dichte, sondern auch von anderen Eigenschaften der Luft
abhängt, noch fast überall; exakte Vergleichimgen hochgelegener Orte miteinander und mit denen des Tieflandes
sind daher vorläufig nicht möglich.
Im Gegensatz zur Stärke der Sonnenstrahlung sinkt die Temperatur der Luft — da sie sich ja wie jedes Gas
mit abnehmendem Drucke abkühlen muß — mit der Höhe sehr schnell. Für die deutschen Gebirge beträgt im
gesamten Durchschnitt die Abnahme auf 100 m nahezu 0,6°; im Laufe des Jahres zeigt sie periodische Änderungen,
und zwar wächst sie von 0,4° im Januar auf 0,7° im Frühsommer, um dann wieder langsam zurückzugehen.
Die mittlere Lufttemperatur eines Ortes ist also in hohem Grade und zwar in gesetzmäßiger Weise von seiner
Höhenlage abhängig; kennt man seinen Höhenunterschied gegen einen nahegelegenen Ort, dessen Temperatur-
verhältnisse bekannt sind, so kann man mit großer Annäherung auch seine Temperaturmittel angeben. In Nord-
deutschland ist der kälteste Punkt die Schneekoppe (1600 m), deren Jahresmittel gerade 0° — gegenüber 8° der
schlesischen Ebene (150 m) — beträgt, in Süddeutschland die Zugspitze (3000 m), deren Jahresmittel etwa — 6°
— gegenüber 7° der bayerischen Hochebene (500 m) — beträgt, imd deren Monatsmittel selbst im Sommer kaum
über 0° hinausgehen.
Da die vertikale Temperaturabnahme im Sommer groß, im Winter klein ist, so werden mit der Er-
hebung die Sommer wesentlich kälter, die Winter relativ milder und somit die Jahresamplituden geringer (nämlich
um etwa 0,3° auf 100 m). Letztere beträgt sonach auf der Schneekoppe 16° (gegen 20° der schlesischen Ebene),
d. i. ungefähr ebensoviel wie an der Nordseeküste; auf der Zugspitze vermindert sie sich auf etwa 12° (gegen 20°
der bayerischen Hochebene). Die Erhebung über dem Meere wirkt also, ähnlich wie die Annäherung an das Meer,
mäßigend auf den normalen Temperaturverlauf. Auch in den extremen Werten ist das gleiche Verhalten zu er-
kennen. Im Durchschnitt beträgt z. B.:
in der
schlesischen Ebene
(100—200 m)
das Jahresmaximum 32°
„ Jahresminimum — 18
die Gesamtschwankung 50
am Nordhange
des Eiesengebirges
(900 m)
auf der
öchneekoppe
(1600 m)
27°
21°
—20
—21
47
42.
— XCVI —
Die Ähnlichkeit mit der Einwirkung des Meeres zeigt eich auch in der Verspätung des Eintritts der Jahres-
extreme mit zunehmender Höhe; die Verspätung des Maximums ist nicht so deutlich wie an der See, um so mehr
aber die des Minimums, die schon auf den Gipfeln der deutschen Mittelgebirge erst auf den Februar fällt.
Das Höhenklima ähnelt dem Seeklima endlich auch insofern, als der tägliche Unterschied der Wärmeextreme
mit zunehmender Erhebung sich abstmnpft. So beträgt z. B.:
in der am Nordhange auf der
schlesischeu Ebene des Eiesengebirges Schneekoppe
die mittlere Tagesschwankung 8° 7^/2° 6°.
Dagegen zeigen die Gebirge einen wesentlichen Gegensatz gegen das Meer in der mittleren Veränderlichkeit
der Temperatur; an diesem hat sie den geringsten AVert in Deutschland (V/i% in jenen aber den größten (2 bis 21/2°)-
Im Mittelgebirge sind also die Temperaturveränderungen von Tag zu Tag etwa doppelt so groß wie an der Nordsee.
Die rasche Temperaturabnahme nach oben bedingt endlich auch eine schnelle Verringenmg der Hitzetage
imd Vermehrung der Frosttage. Auf der Schneekoppe gibt es Hitzetage überhaupt nicht oder höchstens nach
mehreren Jahren einmal, während die Anzahl der Frosttage auf durchschnittlich 220 im Jahre anwächst
Die kurze Skizzierung der durch die Höhenlage hervorgerufenen normalen Temperaturverschiedenheiten darf
nicht abgeschlossen werden, ohne eine gar nicht so seltene und wichtige Anomalie hervorzuheben: die Temperatur
sinkt wohl im Durchschnitt rasch mit der Höhe, bei bestimmten Wetterlagen und Zeiten aber, besonders in stillen,
klaren Nächten und an ruhigen, heiteren Wintertagen nimmt sie mit der Erhebung bis zu einer gewissen Höhe zu.
Diese Zunahme kann sehr beträchtlich sein (sind doch schon 20° auf 1000 m beobachtet worden) und kann so
lange anhalten, daß selbst die Monatsmittel in der Höhe größer sind als im Tale. Für Höhenkurorte ist diese
Erscheinung von großer Bedeutung.
Wie das Meer als Hauptquelle der Luftfeuchtigkeit anzusehen ist, so gelten von jeher die Gebirge als Haupt-
kondensator der Feuchtigkeit. In der Tat werden durch sie die herangeführten Luftmassen gestaut und zum Empor-
steigen gezwimgen; die hierdurch bedingte Abkühlung muß aber naturgemäß die Luft dem Sättigungspunkte näher
bringen und schließlich Kondensation veranlassen. Darauf deutet ja das häufige Vorkommen von Nebel hin.
Das Gebirge zeichnet sich also wie das Meer durch größere Feuchtigkeit aus; während aber über letzterem deren
Schwankungen gering sind, ist durch das Spiel der auf- und absteigenden Luftströmimgen für die Höhen ein
schnellerer Wechsel zwischen Feuchtigkeit und Trockenheit charakteristisch, so zwar, daß die gewöhnlich vor-
herrschende hohe Feuchtigkeit oft unvermittelt durch exzessive Trockenheit abgelöst wird. Im Durchschnitt nimmt
im Gebirge die relative Feuchtigkeit mit der Höhe zu — allerdings nur bis zu einer gewissen Grenze, denn über der
Zone häufigster Sättigung oder Wolkenbildung muß notwendig wieder Abnahme eintreten. In welcher Höhe diese
Zone gelegen ist, wird von der Jahreszeit abhängen und bei den einzelneu Gebirgen, besonders je nach ihrer Ent-
fernung vom Meere, verschieden sein. Im Harz erfolgt die Zunahme des Jahresdurchschnitts der relativen Feuchtigkeit
andauernd bis zum Brockengipfel, nämlich von 80 7o "" Vorlande bis 90 "/o am Brocken; im Riesengebirge scheint
die Maximalzone schon unter der Schneekoppe zu liegen, denn die mittlere relative Feuchtigkeit = 84 "/j ist nicht
größer als am mittleren Gehänge, 700 m tiefer; in größeren Alpenhöhen wird sie bereits deutlich zurückgegangen
sein. Dies rührt besonders von der winterlichen Trockenheit in größeren Höhen her. Schon die Gipfel der Mittel-
gebirge ragen dann häufig über das Wolkenmeer. Die Schneekoppe hat im Winter geringere relative Feuchtigkeit
(80 7o) als die Ebene (85 7o). im Sommer freilich aber mn so größere (85 bis 90 gegen 65 bis 70 7o)- I'"
allgemeinen haben die Landschaften in den deutschen Mittelgebirgen, niedere wie höhere, eine größere relative
Feuchtigkeit als das Tiefland.
Demgemäß haben sie auch der Regel nach eine stärkere Bewölkung, ohne jedoch den Betrag der Nordsee-
inseln zu erreichen. In größeren Höhen kehrt sich dem oben Gesagten entsprechend der jährliche Gang der Be-
wölkung um: der Sommer ist ebenso trübe wie der Herbst, während der Winter am meisten heitere Tage aufweist.
Am heitersten ist es in letzterer Jahreszeit um Mittag, was den Kiu-orten in den Hochalpeu wegen der Besonnung
so sehr zum Vorteil gereicht. Aber schon die Schneekoppe hat im Winter mehr Sonne als das benachbarte Tief-
land; es werden im Winter durchschnittlich 200 Stunden Sonnenschein beobachtet gegen 170 in der schlesischen
Ebene, während letztere freilich in den anderen Jahreszeiten viel günstiger steht.
Mit dem Einflüsse der Gebirge auf die Wolkenbildung hängt ihre große Bedeutung für die Niederschlags-
verteilung zusammen, nicht bloß auf ihnen selbst, sondern auch in ihrer näheren und weiteren Umgebung. Auf
ihnen selbst wird mit zunehmender Höhe die Niederschlagsmenge immer größer — bis zu einer gewissen oberen Grenze — ,
am meisten auf der Seite der häufigsten imd feuchtesten Winde, die in Deutschland die Westseite ist. Aber die
— xcvn —
Tendenz zur Vermehrung zeigt sich auf der Luvseite schon weit im Verlande, wo ja die Luft bereits eine auf-
steigende Bewegung annehmen muß. Auf den anderen Seiten ist die Menge weniger groß, und auf der Leeseite,
wo die Luft wieder allmählich herabsinkt und trockener wird, ist das Nachlassen so stark, daß die Niederschlags-
mengen sogar geringer werden als sonst im Flachlande. Wie die Höhen und Tiefen, so wechseln daher feuchte
und trockene Gebiete, aber das Verhältnis zwischen Niederschlags- und Höhenunterschieden ist nicht überall das-
selbe, sondern je nach der besonderen Lage verändert. Wie im Flachlande, macht sich übrigens auch im Gebirge
in allen Meereshöhen eine Abnahme der Niederschlagsmengen mit wachsender Kontinentalität, also von Westen
nach Osten geltend; je weiter im Binnenlande, um so höhere Regionen muß man aufsuchen, um gleiche Mengen
anzutreffen. So findet man z. B. eine jährliche Niederschlagshöhe von 70 cm, wie sie im Meeresniveau an der
Nordseeküste vorkommt, in Thüringen und in der Rhön erst in 300 m Seehöhe wieder.
Die mittlere jährliche Niederschlagshöhe ist in Deutschland am größten in Teilen der Hochvogesen und des
Watzmanngebirges mit mehr als 200 cm, aber auch einzelne Punkte des Schwarzwaldes und der bayerischen Vor-
alpen haben etwa 200 cm aufzuweisen. In Norddeutschland ist am regenreichsten das Brockenmassiv mit etwa
170 cm Niederschlagshöhe, während es das Riesengebirge trotz der größeren Meereshöhe kaimi zu 150 cm bringt.
Gebiete mit 100 bis 150 cm finden sich in höheren Lagen mehrfach, in größerer Ausdehnung besonders in den
westlichen Bergländern. In den Tälern und Ebenen der Leeseite nimmt überall die Menge schnell ab, mehrfach
bis auf die Minimal werte innerhalb Deutschlands; auf der Ostseite des Harzes z. B. gibt es schon Gebiete mit
kaum 50 cm jährlichem Niederschlag, die also zu den trockensten Deutschlands gehören. Es wird so verständlich,
daß die Regenmenge in bergiger oder hügeliger Gegend sich mit Sicherheit imd Genauigkeit nur durch Beobachtung
an Ort und Stelle ermitteln läßt.
Den besten Anhalt über die Verteilung der Jahreswerte des Niederschlages gibt die Regenkarte von
Deutschland, welche Geh. Regierungsrat Hellmann seinem soeben (1906 Berlin, D. Reimer) erschienenen Werke
„Die Niederschläge in den norddeutschen Stromgebieten" beigefügt hat, und die auch dem „Deutschen Bäderbuch"
beigegeben worden ist. Diese im Maßstabe 1 : 1 800 000 gezeichnete Karte, die auf den Beobachtungen von rund
3000 Stationen während der Jahre 1893 — 1902 beruht, läßt unter Benutzung zweier Farben (Blau und Braun) mittels
12 Farbenabstufungen die Gebiete mit 40—50, 50—60, 60—70, 70—80, 80—90, 90—100, 100—120, 120—140,
140 — 160, 160 — 180, 180 — 200 cm und mit mehr als 200 cm Niederschlagshöhe deutlich hervortreten. Um das
Bild der Regen Verteilung klar zu gestalten, enthält sie nur das Hauptflußnetz und die größeren Orte; mit Hilfe
einer Spezialkarte kann aber jeder leicht die Lage seines Ortes eintragen und ermitteln, welchem Regengebiete
dieser angehört. Alle die voraufgegangenen allgemeinen Erörtei-ungen über die Niederschlagsverteilung werden
durch sie in anschaulichster Weise und zahlenmäßig bestätigt. Mit einem Blicke übersieht man, wie die großen
Regenmengen der Gebirge — insbesondere der südlichen imd westlichen — der Trockenheit des Flachlandes
— insbesondere des östlichen — schroff gegenüberstehen, wie mit der Seehöhe, zumal der relativen, der Nieder-
schlag wächst und wie die Niederschlagsmengen von Westen nach Osten abnehmen; man erkennt deutlich, daß
die Lage zum Gebirge je nach den vorherrschenden Winden auf den Niederschlagsbetrag von entscheidender
Bedeutung ist usw.
Wie im Flachlande fällt auch in größeren Höhen der Niederschlag am reichlichsten während des Sommers,
doch macht sich in allen deutschen Gebirgen mit Ausnahme der Alpen im Sommer eine relative Abnahme mit
zunehmender Höhe bemerkbar, indem die Wintemiederschläge verhältnismäßig stärker werden — besonders in den
küstennahen Gegenden und auf den Luvseiten. Auf dem Plateau des Oberharzes sind z. B. die Sommemieder-
schläge nur etwa doppelt, die Wintemiederschläge aber viermal so groß wie im niederen Vorland.
Mit der Menge nimmt auch die Häufigkeit der Niederschläge in der Höhe zu. Man kann in den nord-
deutschen Mittelgebirgen jährlich nahe an 200 oder auch mehr Tage mit meßbarem (über 0,2 mm) Niederschlag
zählen. Auf die Jahreszeiten verteilen sie sich ziemlich gleichmäßig, doch scheint im Osten auch in höheren Lagen
der Sommer, im Westen der Winter bevorzugt zu sein. Während der Saison, Mai bis September, muß man in
den Bergen mit 70 — 80 Niederschlagstagen und stellenweise sogar noch mit mehr rechnen.
Mit der schnellen Temperaturabnahme nach oben hängt es zusammen, daß im Gebirge ein großer Teil der
Niederschlagstage Schneetage sind. In den westlichen Bergländern kann man im Durchschnitt jährlich bis zu 80,
in den südlichen bis zu 90, in den östUchen bis zu 100 Tage mit Schnee (s. oben) zählen. Auf den Nordseeinseln fällt
der erste Schnee der Regel nach Anfang Dezember, in mittleren Gebirgslagen im Oktober, auf den höchsten Spitzen
schon im August, so daß hier also eigentlich kein Monat ohne Schneefall ist. Es darf wohl aber in hygienischer
Beziehung als ein Vorzug der Gebirge angesehen werden, daß infolge des häufigen Schneefalls und der niederen
Temperatur der Schnee lange liegen bleibt und so die Luft ziemlich staubfrei hält. Den wenigen Tagen mit Schnee-
vn
— xcvm —
decke an der Nordsee (s. oben) stehen im Grebirge ganze Monate mit dauernder Schneelage gegenüber; schon in
den Mittelgebirgen, wenigstens in deren höheren Lagen, gibt es durchschnittlich beinahe ebensoviel Tage mit
Schneedecke wie ohne Schneedecke.
Was endlich die Luftbewegung betrifft, so wird sie in freier Höhe ein wenig von ihrer Richtung nach rechts,
d. h. im Sinne des Uhrzeigers, abgelenkt und — was am merkbarsten ist — stark beschleunigt. Frei emporragende
Punkte im Gebirge werden daher immer windig vmd rauh erscheinen. Meist bietet jedoch das Gebirge seinen
Wohnstätten, die ja gewöhnlich im Tale oder am Hange liegen, einen Schutz, besonders wenn seine Streichungs-
richtung den vorherrschenden Winden entgegensteht; der Windschutz ist gleichzeitig ein Kälteschutz, wenn durch
Gebirgsketten die nördlichen und östlichen kalten Luftströmungen abgehalten werden. Größere Gebirgszüge be-
einflussen auch die Luftbewegung im benachbarten Flachlande; so ist das starke Hervortreten der Nordwest-
imd Südostwinde in der schlesischen Ebene auf die Richtung des Sudetenzuges zimickzuführen. Ln Gebirge selbst
aber wird je nach der Bodengestaltung der Wind unregelmäßig abgelenkt sowie in seiner Stärke beeinflußt, und
die abwärts oder aufwärts gerichteten Strömungen werden bald reine Höhenluft, bald aber auch die staubhaltige
Luft der Niederungen den G«birgsorten zuführen; nur durch Beobachtungen an Ort und Stelle lassen sich alle
diese Windverhältnisse einwandfrei feststellen.
Die schnellere Luftbewegung haben die größeren freien Höhen mit dem Meere imd den Küsten gemein;
sie wirkt hier wie dort auf die Verdunstung im allgemeinen und insbesondere auf die des menschlichen Körpers
beschleunigend. Während aber der gleichmäßig hohe Feuchtigkeitsgehalt der Luft am Meere die Verdunstung
doch in ziemlich engen Grenzen hält, wird sie an Höhenorten infolge des verminderten Luftdrucks, der erhöhten
Sonnenstrahlung und der nicht seltenen großen Trockenheit noch weiter vermehrt — und dies ist für die Wasser-
dampfabgabe des Körpers bei der niederen Lufttemperatur in der Höhe um so mehr von Belang.
Wo die Verdunstung aufgehoben oder stark verringert ist, kann sich leicht das Gefühl der Schwüle ein-
stellen. Aus den angeführten Gründen wird es in freien Höhen wohl nie vorkommen; auch auf unseren Meeren
und an unseren Küsten dürfte es niu- eine seltene Erscheinung sein; dagegen wird im eigentlichen Binnenlande,
vor allem aber in windgeschützten, wasserreichen Tälern bei warmer und feuchter Luft stets Schwüle herrschen.
Lidessen läßt sich der Begriff Schwüle, wenn man auch die begleitenden oder bedingenden Luftzustände zumeist
kennt, nicht streng definieren. Es spielen sicherlich nicht bloß physiologische, individuell wechselnde Einflüsse
dabei mit, sondern es sind wahrscheinlich auch noch weniger beachtete oder bekannte physikalische Zustände der
Atmosphäre von Belang, die vielleicht einmal das Gefühl der Schwüle wie manche andere Empfindungen er-
klären werden.
Dahin gehören in erster Linie wohl die elektrischen Zustände der Luft, von denen hier wenigstens einige
Momente hervorgehoben werden mögen. Über Entstehung, Wechsel imd Verschwinden der Luftelektrizität hat
die moderne lonentheorie die plausibelsten Aufklänmgen gebracht Danach ist die Spaltung der neutralen Luft-
molekeln in positiv und negativ geladene bewegliche Ionen durch radioaktive Strahlung als Ursache der Luft-
elektrizität anzusehen. Die Ionisierung schreibt man der idtravioletten Sonnenstrahlung und neuerdings besonders
der Bodenluft (Quellen und deren Sedimenten) zu. Je größer die Zahl und Beweglichkeit der Ionen, desto größer
wird die elektrische Leitfähigkeit der Luft sein. Auf dem Meere und an den Küsten ist sie, abgesehen von
Störungen (Brandung, Sturm), im Diu-chschnitt viel geringer gefunden worden als im Binnenlande und hier geringer
als auf den Bergen. Wind, Wärme, Luftklarheit und Sonnenstrahlung erhöhen die Zerstreuung, Luftruhe dagegen.
Kälte, Lufttrübung, Feuchtigkeit und insbesondere Nebel verringern sie. Luft aus der Höhe bedingt starke Zer-
streuung; besonders reich an Ionen scheint die schnell herabsinkende Föhnluft zu sein, und darauf sind wohl z. T.
die mannigfachen Krankheitssymptome bei Föhn zurückzuführen.
In der freien Atmosphäre und in größeren Höhen nimmt die elektrische Spannung, d. h. das Potentialgefälle
schnell ab imd wird schließlich in wenigen Kilometern Höhe gleich NulL In geringen Höhen und nahe der Erd-
oberfläche aber spielt nicht die Höhe, sondern die Formation des Geländes die Hauptrolle; alle Spitzen imd besonders
auch die Bergspitzen weisen ein starkes Potentialgefälle auf. Nach Ort und Zeit schwankt so die Leitfähigkeit
und das PotentialgefäUe; wiU man daher Beziehungen zu hygienischen Fragen feststellen, dann werden längere
Beobachtungen an den in Frage kommenden Punkten nicht zu umgehen sein.
Es spielt eben
4. die besondere Lage des Ortes eine nicht zu unterschätzende RoUe, da sie das gesetzmäßige Verhalten
aller klimatischen Elemente nennenswert abzuändern vermag. Dem Kundigen geben schon die Vegetationsverhältnisse
hierüber unmittelbar Aufschluß. Oben waren bereits einige Modifikationen des Klimas infolge besonderer Lage
zum Gebirge gelegentlich gestreift. Zur Ergänzung möge nun noch auf andere wichtigere Momente hingewiesen werden.
— XCIX —
Während das Klima der Gipfel und Kämme sich dem Seeklima nähert, und insbesondere der Temperatur-
verlauf auf ihnen abgestumpfter als im Flachlande ist, neigen Bodensenkungen und Einschnitte wieder mehr zum
Kontinentalklima.
Allseitig umschlossene Täler sind trockener, heiterer und bei dem durch die umgebenden Berge gebotenen
Windschutze der Ein- tmd Ausstrahlung stärker ausgesetzt; die Maxima der Temperatur werden erhöht, die Minima
bedeutend vertieft und so die Schwankungen beträchtlich vergrößert. In den Riesengebirgstälem beträgt z. B. trotz
der größeren Seehöhe (300 bis 600 m) das mittlere Jahresmaximum 31°, das mittlere Jahresminimum — 24°, die
Jahresschwankung also 55°, xmd femer die mittlere tägliche Schwankung im Jahresmittel 10° — das sind (vgl.
oben) alles so ziemlich die größten Beträge in Deutschland.
Infolge der starken täglichen Temperaturschwankung stellen sich in den Tälern am Tage aufwärts, in der
Nacht abwärts gerichtete Luftbewegimgen (Berg- und Talwind) ein, die ziemlich heftig werden können imd gerade
dann mit Regelmäßigkeit auftreten, wenn allgemeinere atmosphärische Störungen nicht bestehen, die Ebenen Wind-
stille haben.
Läuft das Tal nordsüdlich und ist es nach Norden geschützt, so kann die Tagestemperatur, zumal im Winter
(Winterkurorte), wesentlich erhöht werden. Ist der Talzug westöstlich, also in der Hauptwindrichtung, dann ist die
Aspiration lebhafter und der Temperaturverlauf mäßiger.
Täler und Vorland auf der Leeseite der Gebirge sind wegen der vorwiegend herabsteigenden Tendenz der
Winde niederschlagsärmer, trockener imd ruhiger als die Umgebung; bei stärkeren Luftdruckdifferenzen aber werden
sie gelegentlich von um so heftigeren, warmen Fallwinden (Föhn auf der Nordseite der Alpen, aber auch der Mittel-
gebirge) heimgesucht.
Gebirgshänge liegen auch in klimatischer Beziehung zwischen Talgrund und Gipfel. An den charakteristischen
Unterschieden zwischen Luv- und Leeseite nehmen sie entsprechend teil. Nach Süden geneigt und seitwärts geschützt,
können sie den Vorzug größerer Sonnenstrahlung und hoher Tagestemperaturen ohne den Nachteil zu tiefer Nacht-
temperaturen haben. Nach Norden gerichtet, erleiden sie mit dem Verlust an Sonnenschein auch eine Erniedrigung
der Lufttemperatur. So erkennt man schon nach den wenigen Hauptzügen, daß jede Lage im Gebirge gewisser-
maßen ihr besonderes Klima hat
Auch die geringfügigeren Unterschiede der Lage im Tieflande sind nicht ganz ohne Bedeutung für die
klimatischen Verhältnisse. Auf den flachen Bodenwellen spiegeln sich die Eigentümlichkeiten der Gebirge deutlich,
aber freilich geschwächt wieder. Die Binnenseen vermögen die Witterungszustände der Ufer, besonders infolge der
leichteren Luftbewegung, ebenfalls zu beeinflussen; die Nordufer können sogar, wenn sie etwas steil ansteigen,
durch die Wärmespiegelimg vom See eine bemerkenswerte Erhöhung der Temperatur (z. B. Bodensee) erfahren.
Zwischen dem Luftzustande am Strande und in den Dünen besteht ein fühlbarer Unterschied, und es erweist sich
nicht als gleichgültig, ob Sand oder Humuserde den Boden bildet usw.
Zu diesen Einflüssen der natürlichen Lage auf die Beschaffenheit der Atmosphäre treten endlich noch
5. die Beeinflussungen durch die Vegetation und durch die Kultur. Besonders schreibt man den
Wäldern eine maßgebende Bedeutung zu, die wohl aber sehr überschätzt zu werden pflegt. Sicher wirken die
Wälder als Windschutz, nicht bloß für ihr Inneres und für Waldblößen, sondern auch für das benachbarte Gelände.
Ferner mäßigen sie den Temperatur verlauf; allerdings wird in Urnen die mittlere tägliche Schwankung der Luft-
temperatur kaum um 1° herabgedrückt, aber durch ihr Laubdach hemmen sie exzessive Sonnenstrahlung und er-
. wecken so das Gefühl größerer Kühle. Endlich vermehren sie die relative Feuchtigkeit und die Niederschlags-
menge in veränderlichem, noch nicht genau angebbarem, aber wahrscheinlich geringfügigerem Maße.
Wie den Wäldern, so kann man auch anderen Vegetationsformen, den Mooren, Wiesen usw. gewisse Be-
ziehungen zu den örtlichen Witterungserscheinungen beimessen, ebenso den durch höhere Kultur hervorgerufenen
Eingriffen der Menschen. Es sei hier nur auf den Einfluß umfangreicherer Ansiedelungen, der Großstädte, ver-
wiesen. In letzteren sind, wie festgestellt, die Dm-chschnittstemperaturen bis zu 1°, die Temperaturminima um
mehrere Grade höher als im Freiland, die Feuchtigkeit aber und die Windgeschwindigkeit nicht unbeträchtlich
geringer; man könnte von einem günstigeren Klima reden, wenn nicht die Verunreinigungen der Luft und die
sonstigen durch das Zusammenwohnen der Menschen veranlagten Übelstände wieder alles wettmachten.
AUe solche örtlichen Beeinflussungen des Klimas, die hier nur nach einigen Gesichtspunkten beleuchtet
werden konnten, der modernen Forschung aber noch ein weites Feld bieten, sind sicher gerade für gesundheitliche
Fragen sehr von Belang. Sie können aber in exakter und zu sachgemäßen Vergleichen geeigneter Weise nur auf
Grund einwandfreier, langjähriger Beobachtungen an Ort und Stelle ermittelt werden. Die Beobachtungen
sollen einwandfrei sein, d. h. sie erfordern gute geprüfte meteorologische Instrumente, wissenschaftlichen Ansprüchen
vn*
genügende Aufstellung und gewissenhafte Bedienung derselben, endlich einheitliche Leitung und Beaufsichtigung durch
Fachleute. Sie müssen auch langjährig sein, denn es lösen sich im Laufe der Jahre warme und kalte,
feuchte und trockene Perioden von wechselnder Dauer miteinander ab, und je nachdem die Beobachtunj^sergebnisse
eines Ortes aus der einen oder anderen Periode gewonnen sind, werden sie nach der einen oder anderen Richtung
hin das normale KlimabUd verschieben und leicht zu unzutreffenden Schlußfolgerungen führen.
Wie sehr es aber an solchen als Unterlage zur Beantwortung wissenschaftlicher und praktischer Fragen
brauchbaren Beobachtungen fehlt, kann man an den dürftigen und vieKach unsicheren Angaben erkennen, die das
vorliegende Buch zu bieten imstande ist.
Die staatlichen meteorologischen Ämter haben die Aufgabe, allgemeinen Landesinteressen zu dienen. Be-
sondere Interessen aber erfordern besondere Veranstaltungen seitens der Beteiligten. Es wäre daher wohl zu
wünschen, daß die Bäder oder deren Verbände, die oft so eindringlich auf die Wichtigkeit des besonderen Klimas
hinweisen, zu seiner speziellen Erforschung tatkräftig selbst beisteuerten.
— CI —
6. Volkswirtschaftlicher Teil.
Von H. Kauffmann in Berlin.
Die Mineralquellen und Kurorte haben für Deutschland einen erheblichen wirtschaftlichen Wert von dauernd
wachsender Bedeutung, wie die folgenden Zusammenstellungen erkennen lassen. In gleichmäßiger Steigerung ver-
(Tößern sich sowohl die Besucherzahlen in den Kurorten als auch die Ziffern für den Versand von Mineralwasser,
von dem ein großer Teil zur Ausfuhr, besonders nach überseeischen Ländern gelangt. Vergleichszahlen für andere
Länder fehlen, doch dürfte Deutschland in der Gesamtbesucherzahl an führender SteUe stehen, auch wenn man
die Seebäder außer Betracht läßt; der Heilwässerversand ist in Österreich-Ungarn und auch in Frankreich erheblich
größer als in Deutschland, dagegen überragt die deutsche Produktion an den aus Mineralquellen gewonnenem Tafel-
wasser sehr erheblich die aller anderen Länder.
Bei der folgenden Zusammenstellung, für welche die in den einzelnen Texten mitgeteilten Zahlen als Unter-
lagen dienten, sind die Besucher der Luftkurorte nicht berücksichtigt, sondern nur die der QueUenkurorte und
Seebäder. Einzelne Kurorte und Mineralquellen, für die die erforderlichen Zahlenangaben nicht vorlagen, mußten
bei der Zusammenstellung unberücksichtigt bleiben. Für das Jahr 1905 fehlten bei einigen, meist kleineren Orten
die Angaben; dafür sind die Zahlen des Vorjahres eingestellt. Passanten sind nicht mitgerechnet; nur bei den
beiden größten deutschen Kurorten Wiesbaden und Baden-Baden war eine Trennung nicht möglich, da für Wies-
baden die Zahl der Gäste zu längerem Kvu-gebrauch im Jahre 1905 mit 63 445, zu kürzerem Kurgebrauch mit
93 070, für Baden-Baden nur die Gesamtzahl der Besucher mit 77 555 angegeben ist. Da bei einzelnen Ostsee-
bädern nur die Zahlen einschließlich der Passanten vorlagen, wobei die letzteren meist auf ein Drittel der Ge-
samtziffem geschätzt wurden, sind in solchen Fällen stets ^/j der Gesamtzahl in Rechnung gestellt worden.
An der Spitze der deutschen Bäder stehen der Besucherzahl nach Wiesbaden und Baden-Baden mit den
oben vermerkten Ziffern. Bezüglich der Bäderzahl ist in Nauheim mit 883 748 abgegebenen Bädern die Höchstzahl
erreicht; dann folgt Kissingen mit 278 879 verabreichten Bädern. Fachingen und Ems haben den größten Ver-
sand an Heilwässem mit 8 259 526 und 2 884 000 Gefäßen, Apollinarisbrunnen mit rund 30 Millionen und
Rhens mit 7 Millionen Gefäßen die Führung unter den Tafelwässern. Von den Nordseebädem weisen die höchsten
Besuchsziffem auf Nordemey, das seine Besucher einschließlich der Passanten auf 87 874 angibt, und Helgoland
(ohne Passanten 26 707); von den Ostseebädern meldet Swinemünde 32 928 Besucher einschließlich der Passanten
(so daß also 21952 hier in Rechnung gestellt sind); danach folgt Ahlbeck mit 18 479 Kurgästen.
Auf die einzelnen Bundesstaaten verteilen sich die Orte mit Mineralquellen und die Seebäder wie folgt:
Bundesstaat
Preußen
Bayern
Königreich Sachsen . . .
Württemberg
Baden
Hessen
Mecklenburg-Schwerin ,
Großherzogtum Sachsen
Oldenburg ,
Braunschweig
Sachsen-Meiningen . . . .
Sachsen-Altenburg . . . .
Orte mit
Mineralquellen
QueUen-
kurorte
102
34
12
16
17
4
3
2
1
3
2
1
Versand-
quellen
23
1
Seebäder
Nord-
seebader
19
Ostsee-
bader
73
10
4
Bundesstaat
Sachsen-Coburg-Grotha
Anhalt
Schwarzburg-Sondershausen. .
Schwarzburg-Eudolstadt . . . .
Waldeck
Keuß j. L
Schaumburg-Iiippe
Lippe
Lübeck
Hamburg
Elsaß-Lothringen
znsamineii:
Orte mit
Mineralquellen
Quellen-
kurorte
216
Versand-
quellen
34
Seebäder
Nord-
seebäder
25
Ostsee-
bäder
88
cn —
Besucherzahl, Bäderzahl und Versandziffem in den Jahren 1903, 1904, 1905.
Jahr
Qaellenkurorten
Zahl der Besucher Ton
Kordseebädem
1
Zahl der verabreichten
MineralbOder
Zahl der versandten Gefäße
HeilvSaser { lUelwüsaer
... 1
1903
1904
1905
567 096
618 196
670 846
112 202
130 662
146 323
195 596
220 697
255 832
3 370 930
3 601 346
3 818 920
11 438 HO
11813 604
12 539 551
90 619 368
99 120 549
108 064 489
zusammen:
1S56138
389187
672 125
10 791 196
36 791 266
297 804 406
Besucherzahl in den
Kurorten der einzelnen Bundesstaaten in
den Jahren 1903,
1904, 1905.
IJuellenkurorte
STordseeb&der
Ostseebäder
Bundesstaat
1903
19W
1905
1903
1904
1905
1903
1904 1905
"Prpiißpn
313 656
58 340
14 769
350 340
60 429
15 946
374 555
63 831
17 729
97 595
112 158
124 937
158 744
178 132 205 596
ß&y6m
_
Königreich Sachsen
—
15 263
16 915
18 552
ßa^gn
88 388
26 763
2 247
88 355
26 644
2 273
100 156
28 878
4 038
—
-
25 634
29 032
TTwwpTi
Mecklenburg -Schwerin
35 328
Großherzogtum Sachsen ....
2 357
3 316
3 843
—
—
—
—
—
—
2121
10128
2 087
15 258
2 319-
15 409
5 710
7 504
8 404
5 018
5 705
6 965
Sachsen -Meiningen
5 456
5 814
6 892
—
—
—
— ■
—
—
Sachsen -Altenburg
20
15
26
—
—
—
—
—
—
Anhalt
2 041
2 521
785
2.521
I
—
z
—
—
.
Schwarzburg -Kudolstadt ....
—
Waldeck
14 936
16 542
17 882
—
—
—
—
—
—
Reuß j. L
1271
1110
1250
—
— .
—
—
—
—
Schaumburg -Lippe
1536
1619
1680
—
—
—
—
—
—
lippe
6 384
7 041
8103
—
—
—
—
—
—
Lübeck
—
—
—
—
—
—
6 200
7 828
7 943
Hamburg
—
—
—
8 897
11000
12 982
—
—
—
Elsaß -Lothringen
1420
1971
2 397
—
—
—
—
— —
zusammen:
567 096
618196
670846
112202
130662
146323
195696
220697
266832
Bäderzahl und Versandziffem in den einzelnen Bundesstaaten in den Jahren 1903, 1904, 1905.
Bundesstaat
Zahl der verabreichten Minerslbäder
1903 1904 1906
Zahl der versandten Gefäüe Heilwässer
1908 1904 ! 1905
Zahl der versandten Gefäße TafelwHsser
1903 1904 1905
Preußen
Bayern
Königreich Sachsen
Württemberg
Baden
Hessen
Mecklenburg-Schwerin . . .
Großherzogtum Sachsen . .
Braunschweig
Sachsen-Meiningen
Sachsen-Altenburg
8achsen-Ck)burg-Gotha . . .
Ajüialt
Schwarzburg-Kudolstadt . .
Waldeck
Iteuß j. L.
Schaumburg-Lippe
Lippe fc
Elsaß-Lothringen
zusammen:
1 493 280
470 404
144 656
244 235
309 695
363 988
12157
21908
19 849
42 847
1655
5 292
21 202
114 236
8 419
10 726
77 881
8 500
1 629 745
489 757
150 116
247 662
322 737
374 686
12 929
22 304
23113
49 765
1978
6160
22 842
126 634
7 477
12 280
87 961
13 200
3870930 3 601346
1704 711
507 703
177 332
261 813
353 920
402 265
12 934
22 711
23 037
51907
2 007
5 369
23 013
140 184
9 420
11785
95 759
13 050
3818920
8 746 643
700 129
22 400
27 640j
118 645!
8 898 180
742 613
23 500
31530
123 650
420 OOO! 440 000
1000
1 393 653
1000
9 447 227
774 472
26 000
35 000
124 515
440 000
1000
72 772 489
76 516 247
5 236 760 6 952 000
332 530| 402 230
9 930 297!ll977 694
855 652! 1183 836
82 046 455
8 175 000
462 500
13 384 400
1 203 618
1504 131 1626 337
80001 49 000 65 000| 1 491 640| 2 088 542 2 792 516
11 438 llOlll 813 604ll2 639 &6l||90 619 368|99 120 649| 108 064 489
cm
Übersicht über die Besitzverhältnisse von Mineralquellen.
Anzahl von Kurorten, an denen sich Mineralquellen im Besitz des Fiskus, eines Domaniums, von Kommunen,
Gesellschaften oder Privatpersonen befinden.
(Orte, deren Mineralquellen verschiedenen Besitzern gehören, sind hier dementsprechend mehrfach gezählt,
ausgenommen, wenn es sich um Quellen handelt, die nur in einzelnen Häusern benutzt werden, wie in Wiesbaden.)
Bundesstaat
Preußen
Bayern
Königreich Sachsen
Württemberg
Baden
Hessen
Mecklenburg-Schwerin . . .
Großherzogtum Sachsen . .
Oldenburg
Braunschweig
Sachsen-Meiningen
Sachsen-Altenburg
Sachsen-Coburg-Gotha . . .
Anhalt
Schwarzburg-Sondershausen
Schwarzbiurg-Rudolstadt . .
Waldeck
Reuß j. L
Schaumburg-Lippe
Lippe
Elsaß-Lothiingeu
zosanunen:
Fiskalischer Besitz
Eigener Betrieb Pachtbetrieb
12
3
1
1
3
2
25
Domanialbesitz
12
Kommunal-
besitz
Aktien- u. andere
! Oesellschaiten
Privatbesitz
20
2
2
4
2
1
1
1
1
44
51
4
23
1
8
5
8
—
11
1
5
—
1
2
—
1
2
1
1
1
1
—
2
—
1
2
6
62
120
Die Seebäder gehören fast durchweg den betreffenden Kommimen, nur Nordemey ist in fiskalischem Besitz
und Betrieb.
Nimmt man an, daß ein Kurgast für einen Kuraufenthalt einschließlich Reisekosten, Ärztehonorar, Bäder usw.
in den Quellenkurorten 400 M., in den Nordseebädern 250 M., in den Ostseebädern 200 M. ausgibt, so berechnen
sich aus den oben mitgeteilten Zahlen folgende Summen, die im Jahre 1905 für den Besuch der Kurorte aus-
gegeben wurden:
Quellenkurorte 670 846 X 400 = 268 338 400 M.
Nordseebäder 146 323x250= 36 580 750 „
Ostseebäder 255 882 X 200 = 51166 400 „
zusammen: 356 085 550 M.
Der Wert der im Jahre 1905 zum Versand gebrachten Mineralwässer berechnet sich, wenn man den durch-
schnittlichen Verkaufswert am Quellenorte für Heilwässer mit 30 Pf., für Tafelwässer mit 16 Pf. für das Gefäß
einstellt, wie folgt:
Heilwässer.... 12 539 551 X 30 Pf. = 3 761 865 M.
Tafelwässer .... 108 064 489 X 16 „ = 17290318 „
zusammen: 21 052 183 M.
Für den Gebrauch der natürlichen Heilmittel im Deutschen Reiche wurden danach im Jahre 1905 von den
Heilungsuchenden ausgegeben:
356 085 550 M.
-f 3 761865 „
zusammen: 359 847 415 M.
Rechnet man dazu noch den Wert der Tafelwässer 17 290318 M., so ergibt sich die Summe von 377 187 733 M.
CIV
Von dieser Summe entfällt auf die einzelnen Bundesstaaten:
Preußen 238
Bayern
Königreich Sachsen . .
Württemberg
Baden
Hessen
Mecklenburg-Schwerin . ,
Großherzogtum Sachsen
Oldenburg
Braun schweig
Sachsen-Meiningen . .
Sachsen-Altenburg . . .
Sachsen-Coburg-Gotha .
Anhalt
Schwarzburg-Rudolstadt
Waldeck
B>euß j. L
Schaumburg-Lippe . . .
Lippe
Lübeck
Hamburg
Elsaß-Lothringen ...
25
7
8
40
13
8
1
4
6
2
137 051 M,
764 742
099 400
739 300
173 754
692 704
680 800
537 200
421 600
356 179
888 800
10 400
300
314 000
008 400
640 701
500 000
672 000
241 200
588 600
245 500
425 102
377 137 733 M.
Für Pastillen, Quellsalze, Mutterlauge und Mutterlaugensalze kann man noch 1000 000 bis 1200 000 M.
jährlich dieser Summe hinzurechnen.
Die vorstehenden Zusammenstellungen und Berechnungen geben ein Bild von der wirtschaftlichen Bedeutung
der Mineralquellen und Bäder für das Deutsche Reich, für das sie auch nach dieser Richtung hin einen Schatz
bilden, der sorgliche Pflege verdient.
I. Mineralquellen.
— 3 —
1. Einfache kalte Quellen (Akratopegen).
Von Dr. C. Jacob j,
o. ö. Professor, Direktor des Pharmakologischen Instituts der Universität GöttLngen.
(Chemische Analysen bearbeitet von Professor Dr. E. Hintz und Dr. L. Grünhut.)
Einfache kalte Quellen (Akratopegen) sind Quellen von gleichbleibender, die mittlere Jahrestemperatur des
Ortes übersteigender, andererseits 20° nicht überschreitender Temperatur und von gleichbleibender chemischer Zu-
sammensetzung, arm an freiem Kohlendioxyd und an gelösten festen Bestandteilen. In 1 kg des Wassers beträgt
die Menge des freien Kohlendioxyds weniger als 1 g, die der gelösten festen Bestandteile ebenfalls weniger als
1 g. Sie stehen den gewöhnlichen Brunnenwässern am nächsten; von den einfachen warmen Quellen sind sie
durch die niedrigere Temperatur, von den Säuerlingen durch den geringeren Gehalt an freiem Kohlendioxyd, von
den übrigen Gruppen durch den geringeren . Gehalt an gelösten festen Bestandteilen abgegrenzt. Auch die sonst
„einfach erdig" genannten Quellen, bei denen die Menge der gelösten festen Bestandteile 1 g überschreitet imd
unter diesen Bestandteilen Hydrokarbonat-Ionen einerseits, Calcium- und Magnesium-Ionen anderseits vorherrschen,
die also in ihrer Zusammensetzung sich von harten Brunnenwässern nicht wesentlich unterscheiden, können zu
dieser Gruppe gerechnet werden.
Bei den „einfachen kalten Quellen" handelt es sich lediglich um die Wirkungen des Wassers und dessen
niederer Temperatur (vgl. pharmak. Einleitung), da die gelösten Bestandteile Sonderwirkungen wegen ihrer
geringen Menge nicht hervortreten lassen.
Bei innerlicher Aufnahme kommt die allgemeine Wasserwirkung im Sinne einer Wasserdurchspülung des
Körpers therapeutisch vor allem in Betracht (vgl. pharmak. Einleitung). Die örtliche spezifisclie Wasserwirkung auf
die Schleimhaut des Magens wird aber bei der durch den Kältereiz begünstigten Peristaltik und schnelleren Ent-
leerung des Magens eine geringere sein. Wo eine solche beabsichtigt wird, müssen diese Wässer erwärmt getrunken
werden. Der Kältereiz regt wie im Magen so am oberen Dünndarm und den diesen Teilen anliegenden Darm-
abschnitten, vor allem am Dickdarm peristaltische Bewegungen an, welche zu einer Beförderung des Stuhlgangs
führen, zumal wenn etwas größere Mengen des kalten Wassers morgens bei leerem Magen getrunken werden und
gleichzeitig durch entsprechende körperliche Bewegung (Gehen) für eine schnelle Entleerung des Magens gesorgt
wird. Eine solche Trinkkur läßt sich bei der Behandlung zahlreicher, durch eine unhygienische Lebensweise ver-
verursachter Gesundheitsstörungen zu einer therapeutisch sehr vorteilhaften Maßnahme gestalten, indem sie ohne medi-
kamentöse Reizung eine regelmäßige morgendliche Stuhlentleerung zu erzielen und die gesamte Lebensweise zur
Norm zurückzuführen ermöglicht.
Bei äußerlicher Anwendung dieser Quellen kommt die spezifische Wasserwirkung auf die Haut und von
ihr entblößte kranke Gewebeteile (vgl. pharmak. Einleitung) wegen der kurzen Dauer des kalten Bades kaum wirksam
zur Entfaltung. Sie läßt sich aber erzielen, wenn bei genügendem Wechsel des künstlich erwärmten Quellwassers,
wie in den sogenannten Wasserbetten, ein entsprechend langes Verweilen des Kranken im Bade ermöglicht wird.
Im anderen Falle handelt es sich bei der äußeren Anwendung unserer Wässer nur um die Wirkungen nie-
derer Temperatur auf die Haut, welche die Grundlage der Kaltwasserbehandlungen bilden.
Während man aber bei diesen im allgemeinen keine Rücksicht auf die Herkunft des kalten Wassers nimmt,
vielmehr neben Quellwasser auch beliebige Brunnen- und Oberflächenwässer benutzt, welche Schwankungen der
Temperatur, wohl auch Verunreinigungen ausgesetzt sind, ist es bei den Akratopegen ein reines, in seiner Tempe-
ratur sich immer gleichbleibendes Quellwasser, was zur Verwendung gelangt.
Der heilsame Einfluß der Kaltwasserbehandlung beruht einerseits auf dem durch die niedere Temperatur an
der Haut verursachten sensiblen Reiz, welcher auf die Funktionen des Zentralnervensystems nach verschiedenen
Richtungen erregend wirkt und auf dem Wege des Reflexes auch die Blutgefäße, Herztätigkeit und Atmung zu
beeinflussen vermag, andererseits kommt aber wohl auch noch eine direkte Beeinflussung der Hautgefäße und
die durch eine solche bedingte veränderte Blutverteilung mit in Frage.
Unter kurzer, mäßiger Kältewirkung, wie sie bei Anwendung unserer Quellen meist nur in Frage kommt,
ziehen sich die Hautgefäße zunächst zusammen, so daß der Blutstrom sich mehr den tiefer liegenden und inneren
Körperteilen zuwendet. Nach Entfernung des Kältereizes erschlaffen die Hautgefäße sehr bald wieder, und es
kommt damit unter erhöhtem subjektiven Wärmegefühl zu vermehrter Blutzufuhr zur Haut bei gleichzeitiger
Herabsetzung des Blutzuflusses zu den inneren Teilen.
— 4 —
Diese durch vorübergehend wirkende niedere Temperaturen in der Zirkulation bewirkten Veränderungen können
in ihrer Stärke, Dauer sowie räumlichen Ausdehnung durch die verschiedene niedere Temperierang und die Form
der Anwendung des Wassers als VoU- und Teilbad, Wickel und unter Hinzuziehung des mechanischen Reizes als
Guß oder Duschen verschiedener Art in mannigfaltigster Weise den durch sie erstrebten Heilzwecken angepaßt
werden, sei es zur Beseitigung einer bestehenden unvorteilhaften Blutverteilung oder im Sinne einer Gymnastik
des Hautgefäßapparates. In letzterem Falle können auch sog. Frei-, Luft- und Lichtbäder als in ähnlichem Sinne
die Haut reizende und ihre Gefäße beeinflussende, unterstützende Maßnahmen mit herangezogen werden.
Entsprechend diesen Wrrkungsgrundlagen lassen sich an den Akratopegen wie in den Kaltwa.sserhcilanstalten
solche Gesundheitsstörungen erfolgreich behandeln, die durch Verweichlichung, d. h. künstliche Abhaltung der nor-
malen Temperaturreize, sich als Folge einer unzulänglichen Hauttätigkeit und dadurch bedingten unvorteilhaften
Blutverteilung entwickelt haben. Die betreffenden Kurorte empfehlen sich deshalb einerseits für Kranke, die zu
den verschiedenen sog. Erkältungskrankheiten neigen, auch für Rekonvaleszenten, andererseits für die unter Blut-
andrang zum Kopf an nervösen, neurasthenischen, hypochondrischen Beschwerden Leidenden, bei denen eine tiefere
organische Erkrankung nicht vorliegt.
Da bei längerer Kälteeinwirkung mit dem eintretenden Wärmeverlust der Organismus gezwungen ist, seine
Wärmeproduktion zu steigern, um seine Temperatur konstant zu erhalten, imd hierbei zunächst als wärmeliefem-
des Material das im Körper abgelagerte Fett herangezogen wird, so können bei längerem Einwirkenlassen des
Wassers der einfachen kalten Quellen auch Fettentziehungskuren erfolgreich betrieben werden. Entsprechende
Diät- und Bewegungskuren werden die Wirkung unterstützen. Bei Kranken, deren Wärniehaushalt und Fettdepots
einer Schonung bedürfen, wie es bei Nervösen und Rekonvaleszenten häufig der Fall ist, sollte man dagegen eine
längere Einwirkung niedrig temperierten Wassers und die durch eine solche bedingte umfänglicliere Wärmeent-
ziehung tunlichst vermeiden.
Unter den Quellen dieser Gruppe befinden sich auch solche, deren Eisengehalt zwar hinter der in diesem
Buche für die Eisenquellen angenommenen Grenze von 10 mg in 1 kg Wasser zurückbleibt, die aber vielfach
als Eisenquellen bezeichnet und um ihres Eisengehaltes willen zu Trinkkuren verwendet werden.
Einfache kalte Quellen (Akratopegen).
Abensberg.
Adelholzen (s. auch unter „Moorbäder").
(Augustusbad) s. unter „Eisenquellen".
Bibra.
Bukowine (s. auch unter „Moorbäder").
Chieming (s. auch imter „Moorbäder").
Cüoburger Mariannenquelle.
(Eberswalde) s. unter „Luftkurorte".
(Flinsberg) s. unter „Eisenquellen".
Freienwalde an der Oder (s. auch unter „Moorbäder").
Jordanbad (s. auch unter „Moorbäder").
Kainzenbad (s. auch unter „Schwefelquellen" und
„Moorbäder").
Kellberg.
Kimhalden.
Krumbad (s. auch unter „Schlammbäder").
Lauchstädt.
(Linda) s. unter „Eisenquellen".
MöUn in Lauenburg.
(Reipertsweiler) s. unter „Eisenquellen".
(Ronneburg) s. unter „Eisenquellen".
(Bad Salzbrunn) s. unter „Alkalische Quellen".
(Schachen) s. unter „Luftkurorte".
(Schandau) s. unter „Luftkurorte".
(Soden b. Sabnünster) s. unter „Kochsalzquellen".
(Teinach) s. unter „Erdige Säuerlinge".
Bad Tölz (s. auch unter „Moorbäder").
Traunstein mit Wildbad Empfing (s. auch imter „Moor-
bäder").
Wattweiler.
— 5 —
G6G6C^G6föC;6ÖSG6G6G6G6G6C;6G6 Abensberg ^^^^^^^^iSO^^^iiO^
Stadt mit 2202 Einwohnern im Kreise Niederbayem, liegt
am rechten Ufer der Abens, eines Nebenflusses der Donau, in
einem 2'/,— ö km breiten Tale, 370 m ü. M. Station der
Bahn Regensburg — Augsburg.
Heilquellen. Die „BabonenqueUe" oder „Schwefelquelle",
3 m tief gefaßt, wurde seit dem 15. Jahrhundert bis gegen
Analyse Analytiker: A.
(aus der Salztabellc berechnet). Temperatur: 11
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Kationen'). Gramm Mol Äquivalente
Natrium-Ion (Na-) 0,091 4,0 4,0
Calcium-Ion (Ca-) 0,0ri2 1,3 2,6
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0094 0,39 0,77
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,055 1,6
Siüfat-Ion (SO/') 0,0088 0,092
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . 0^34 5,6
7,4
1,6
0,18
5,6
Kieselsäure (meta) (H,SiOs) .
0,56
0,017
13,0
0,22
7,4
Ende des 19. Jahrhunderts zu Trink- und Badekuren benutzt.
Die Quelle kommt neben einem oberjurassischen Kalkstein-
buckel im Alluvialgebiet zum Vorschein. Die Spuren von
Schwefel sind wie bei der Abbacher Quelle zu erklären.
Das Badehaus, 6 Zellen enthaltend, ist nicht mehr in
Betrieb.
Vogel. 1826').
o
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,091
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,013
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) 0,19
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] 0,21
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,),] .... 0,057
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,017
0,58
0,57 13,2
Daneben Spuren von Ferro- und Hydrosulfid-Ion.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
•) Die Mineralquellen des ZSnigreichs Bayern S. 36. MDnchen 1829.
■) Vgl. ehem. Einleitung Äbscbn. Ä. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
0,6 g; die Quelle ist eine „einfache kalte Quelle".
G6C25föG6DSG6föG6QSG6GJSG6QSC6 Adelholzen ^^^^^iSO^^^^^iSO^^
Dorf mit 42 Einwohnern im EJreise Oberbayem, hegt am
Rande der Bayerischen Alpen am südwestlichen Abhänge des
Reitner Berges, 656 m ü. M. in einem von Nordost nach Süd-
ost streichenden Tale von '/j bis 1 km Breite, an welches
Höhen bis zu 1700 m anstoßen, unmittelbar am Walde. —
Nächste Eisenbahnstationen: Bergen (Wagenfahrt 12 Minuten)
an der Linie München— Salzburg, und Siegsdorf (Wagenfahrt
25 Minuten) an der Linie Traunstein — Ruhpolding.
Analyse
(aus der Salztabelle berechnet).
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten'):
Milli- Milligramm-
Kationen"). Gramm Mol Äquivalente
Natrium-Ion (Na-) 0.009394 0,4075 0,4075
Rubidium-Ion (Rb-) 0,002414
Calcium-Ion (Ca") 0,07552
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,02604
, Ferro-Ion (Fe--) 0,01290
Mangano-Ion (ikln--) 0,003096
Anionen ").
Chlor-Ion (CT) 0,01206
Sulfat-Ion (SO/') 0,009341
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . 0,3102
Karbonat-Ion (CO,") 0,0360
Hydroxyl-Ion (OH') 0,00161
Klima. Durch die vorgelagerten Berge ist der Ort be-
sonders gegen Ost-, Nord- und Nordostwinde geschützt.
Heilquellen. Drei Quellen: „Alaunquelle", „Salpeter-
quelle", „Schwefel-" oder „Fieberbrunnen", um das Jahr 300
n. Chr. entdeckt, seit dem Jahre 800 etwa zu Badezwecken
benutzt, liefern zusammen tägUch etwa 170 hl Wasser. Die
Quellen dürften der Grenzregion von Molasse imd Nummuliten-
schichten entstammen. Ihr Austrittspunkt fällt in die Ver-
längerung einer ost-wesüich streichenden Verwerfungslinie.
Analytiker: R. Kayser. 1881').
Temperatur: 9,4°.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält')''):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,01825
Rubidiumchlorid (RbCl) 0,003416
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,006790
Calciumsulfat (CaSOJ 0,006736
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)j] 0,2973
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08)2] 0,06173
Magnesiumkarbonat (MgCO.,) 0,0506
Magnesiumhydroxyd [Mg(ÖH)j] 0,00276
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] 0,04105
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)j] 0,009966
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,01039
Milli-
Mol
0,4075
0,0283
1,883
1,069
0,2307
0,0563
0,0283
3,767
2,138
0,4614
0,1126
6.915
0,3403
0,0972
5,085
0,600
0,0944
0,3403
0,1945
5,085
1,20
0,0944
Kieselsäure (meta) (H^SiOg)
Freies Kohlendioxyd (CO,)
0,4986
0,01039
9,892
0,1324
6,91
0,5090
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0
0,5090
0
10,024
0
Ältere Analysen: A. Vogel. 1824 — 1826 (Die Mineralquellen des
Königr. Bayern S. 80. München 1829). Buchner (bei F. Easpe, Heil-
quellen-Aniilysen 8. 7. Dresden 1885).
') Repert. anal. Chemie 1882. Bd. 2, 8. 97. Alle drei Quellen sollen iden-
tische Zusammensetzimg besitzen. Im Original wird nicht mitgeteilt, an welcher
derselben Probe genommen wiu-de. ^) Die Angaben beziehen sich nicht
auX 1 kg, sondern auf 1 1, was jedoch praktisch im vorliegenden Fall keinen
Unterschied ausmacht. Eine Umrechnung war in Ermangelung der Angabe des
spezifischen Gewichtes nicht möglich. ') Vgl, ehem. Einleitung Abschn. A.
') Vgl, chem, Einleitung Abschn, B,2.c, ■
6
Die Siunme der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
0,5 g; freies Kohlendioxyd ist nicht vorhanden. Die Quellen
sind „einfache kalte Quellen".
Die Quellen sind mit Sandsteinplatten gefaßt. Ihr Wasser
wird teils (mit oder ohne Zusatz von künstlicher Kohlensäure)
getnmken, teils zu Badezwecken 100 m weit unterirdisch in
Metallröhren in das Kurhaus geleitet (20 Badezellen mit
Wannen aus Zinkblech, aus emaiUiertem Eisen und Holz).
In zwei Zirkulationskesseln wird das Badewasser er^värmt. —
JährHch werden 5000 — 6000 Bäder verabreicht. Das Wasser
kommt auch nach Zusatz von künsthcher Kohlensäure unter
dem Namen „Primus-QueUe" als Tafelwa-sser zum Versand.
Sonstige Kiirmittel: Künstliche Kohlensäurebäder, Moor-
bäder (mit Moor aus einem eine Stunde entfernten Torfstich),
Solbäder (der Ort liegt an der SoUeitung Berchtesgaden-Rosen-
heim), Fichtennadelbäder, Massage, Elektro- und Hydrotherapie.
Behandelt ■werden: Nieren- und Blasenleiden, harnsaure
Diathese, Gicht, Rheumatismus, Schleim- und Säurebildung.
1 Arzt. — Kurzeit: 1. Mai bis 1. Oktober (Kurhaus das
ganze Jahr hindurch geöffnet). — Kurtaxe: 5 M. — Zahl der
Besucher (ohne Passanten) 1903: 1107; 1904: 513; 1905: 912.
AUgemeine Einrichtungen: Als Trinkwasser dient das
Wasser der Heilquellen. — Beseitigung der AbfaUstoffe durch
SchwemmkanaUsation. — Apotheke in Siegsdorf.
Quellen und Bad sind im Besitz von Wilhelm Mayr.
c;6G?sgjsg3SC3Sdsg6G6G6c;jsc;6C6G6G6C^c;js Bibra ^^^^^^^^^^^^^^^^
Stadt mit 1524 Einwohnern im Regiemngsbezirk Merse-
burg der Provinz Sachsen, liegt 125 m ü. M. in einem 2'f, km
breiten von Süden nach Norden streichenden Tale. Laubwald
in unmittelbarer Nähe. Omnibus Verbindung ('/i Stunden) mit
Laucha a. d. U., Station der von der HauptUnie Frankfurt a. M. —
Halle— Berlin abzweigenden Nebenbahn Naumburg— Artem.
Klima. Jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jährigem
Durchschnitt 560 mm*).
•) ProTinz-Begenkarte.
Heilquellen. 3 Quellen: „Gesundbrunnen", „Schwestem-
quelle", „HeUandsquelle", von denen nur die beiden ersteren
zu Kurzwecken benutzt werden. Der Sage nach war der Ge-
simdbrunnen bereits im 13. Jahrhundert bekannt; seit 1686
wurde er nachweislich zu Heilzwecken benutzt. Die Quellen
entspringen aus Sandstein der Buntsandsteinformation und sind
mit Steinquadern in 6 m tiefen Schächten gefaßt. Der Ge-
sundbnmnen liefert tägUch 70 hl, die Schwestemquelle 30 hl
Wasser.
Analyse des „Gesundbrunnens" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: F. L. Sonnenschein. 1874').
Temperatur: 10—12,5°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen"). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,006014
Natrium-Ion (Na-) 0,01288
Calcium-Ion (Ca-) 0,07727
Strontium-Ion (Sr-) 0,000851
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,006891
Ferro-Ion (Fe-) 0,007346
Mangano-Ion (Mn-) 0,000540
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000401
Milli-
Mol
0,1536
0,5590
1,927
0,0097
0,2829
0,1314
0,0098
0,0148
Anionen*).
Chlor-Ion (Cl')
Sulfat-Ion (SO/O
Hydrophosphat-Ion (HPO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO,')
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) .
Organische Substanzen . . .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Milligramm-
Äqtiivalente
0,1536
0,5590
3,854
0,0194
0,5657
0,2628
0,0197
0,0444
5,479
0,005944
0,03554
0,001404
0,2771
0,1677 0,1677
0,3700 0,7400
0,0146 0,0292
4,.541 4,.541
0,4322
0,01558
0,04175
8,182
0,1987
5,478
0,4895
0,1002
8,380
2,277
0,5897 10,657
Daneben Spuren von Fluor- und Hydroarsenat-Ion.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Altere Analfte: B. Trommsdorff (bei J. F. Simon, Die Heil-
quellen Europas B. 28. Berlin 1839).
Gramm
0,01146
0,000823
0,03873
0,01225
0,2978
0,002035
0,04140
0,02338
0,001739
0,001668
0,000862
0,01558
0,04175
0,4895
{53,5 com bei
12,5° und
760 mm Druck.
<) Prospekt: Das Stahlbad zu Bibra am Tage der 200iahrigen Jubel-
feier (1886) S. 8. Ohne Ort und Jahr. >) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
^) Vgl. ehem. Eiuleitimg Absclm. B.2.C.
KaHumchlorid (KCl)
Natriumchlorid (NaCl)
Natriumsulfat (Na,SOJ
Calciumsulfat (CaSOJ
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] .
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCOj),J
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO,>J
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] . .
Manganohydrokarbonat [Mn(HCOj)j]
Aluminiumhydrophosphat
IA1,(HP0,)J
Aluminiumsulfat [A],(S0,)3]
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Organische Substanzen
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
— 7
Analyse der „Schwesternquelle" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: Unbekannt').
Temperatur: 8°.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,004980
Natrium-Ion (Na-) 0,004383
Calcium-Ion (Ca-) 0,03581
Strontium-Ion (Sr-) 0,000003
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,005590
Ferro-Ion (Fe") 0,000181
Mangano-Ion (lln-) 0,000013
Anionen ').
Chlor-Ion (Q') 0,007503
Sulfat-Ion (SO,") 0,007777
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000206
Hydrokarbonat-Ion (HCOj'). 0,1337
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,1272
0,1272
0,1901
0,1901
0,8930
1,786
0,00004
0,00008
0,2295
0,4589
0,0032
0,0065
0,0002
0,0005
2,569
0,2117
0,2117
0,0810
0,1619
0,0021
0,0043
2,191
2,191
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) .
Organische Substanzen . . . ,
0,2001
0,01688
0,04200
3,929
0,2152
2,569
0,2590
4,144
Freies Kohlendioxyd (CO,) nicht bestimmt.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt beim
„Gesundbrunnen" etwa 0,49 g, bei der „SchwestemqueUe" etwa
0,26 g. Die Quellen sind „einfache kalte Quellen". Be-
merkenswert ist beim „Gesundbninnen" der Eisengehalt von 7 ,3 mg.
Der „Gesundbrunnen" wird zum Baden und Trinken, die
„SchwestemqueUe" nur zum Trinken benutzt. Zum Baden
wird das Wasser des „Gesundbnmnens" in eisernen Röhren
etwa 15 m weit in das Badehaus (10 Zellen mit Wannen aus
verzinktem Kupfer und aus Mettlacher FUesen) geleitet, wo es
in Behältern durch Einleiten von Dampf erwärmt wird. Im
Jahre 1903 wurden 2521 ; 1904 : 2628 ; 1905 : 2705 Bäder verabreicht.
KaHumchlorid (KCl) 0,009489
Natriumchlorid (NaCl) 0,004942
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,007510
Calciumsulfat (CaSO,) 0,003829
Calciumhydrophosphat (CaHPO,) 0,000292
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2l 0,1399
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03)j] 0,000008
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] • • • • 0,03359
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)j] 0,000575
Manganohydrokarbonat [Mn(HCOsX] 0,000042
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,01688
Organische Substanzen 0,04200
0,2591
Freies Kohlendioxyd (COj) nicht bestimmt.
») Das Stahlbad zu Bibra am Tage der 200jährigen Jubelieier (1886)
S. 9. Ohne Ort und Jahr. «) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl.
ehem. Einleitimg Abschn. B.2.c.
Sonstige Kurmittel : Sol-, Schwefel- und Fichtennadel-
bäder. — Massage und Elektrotherapie.
Behandelt werden: Bleichsucht, Nervenschwäche, Exsu-
date und insbesondere chronischer Rheumatismus.
1 Arzt. — Kurzeit: 20. Mai bis 15. September. — Kurtaxe:
1 Person 3 M., Famihe 5 M. — Zahl der Besucher 1903:
103; 1904: 167; 1905: 172.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasser - Versorgimg
durch Quellen. — Beseitigung der Abfallstoffe teils durch Ka-
nalisation, teils durch Abfidir. — Apotheke. — Das Bad ge-
hört der Stadt; Auskunft durch die städtische Badedirektion.
DSCÄSG6G6DSDSG6G6G6G6föföDSC;6 Bukowine ^^^^iSOiSO^^^^^^^iSO
Dorf mit 225 Einwohnern in der Provinz Schlesien, Kreis
Groß- Wartenberg, 200 m ü. M. Die umliegenden Höhen steigen
bis 272 m an. Laub- und Nadelwald in der Nähe. Nächste
Analyse des „Louisenbrunnens"
Analytiker: F. L. Sonnenschein').
Spezifisches Gewicht: 1,00035 bei 14
Temperatur: 12°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
_. ^ j. Milli- Milligramm-
iKatlOnen ), Gramm Mol Äquivalente
Kahum-Ion (K-) 0,0029 0,075 0,075
Natrium-Ion (Na-) 0,00994 0,431 0,431
Calcium-Ion (Ca--) 0,0161 0,402 0,803
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,00006 0,002 0,005
Ferro-Ion (Fe-) 0,00521 0,0932 0,186
Mangano-Ion (Mn--) 0,0038 0,070 0,14
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0011 0,039 0,12
1776
Anionen*).
Chlor-Ion (Ci') 0,0055 0,16 0,16
Sulfat-Ion (SO,") 0,0226 0,235 0,470
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,00001 0,0001 0,0003
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . 0,0207 0,340 0,340
Eisenbahnstation Großgraben-Festenberg (16 km, Wagen verkehr)
an der Strecke Öls — Gnesen.
Heilquellen. 2 Quellen: „Louisenbrunnen" imd „Agnes-
brunnen", 1786 entdeckt und seitdem zu Heilzwecken benutzt.
(aus der SalztabeUe berechnet).
,5°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Milli- Milligramm-
Moi Äquivalente
0,182 0,363
0,428 0,428
Gramm
Karbonat-Ion (CO3") 0,0109
Hydroxyl-Ion (OH') 0,00728
Kieselsäure (meta) (H,Si03)
Organische Substanzen ....
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Freier Sauerstoff (O,) ....
Freier Stickstoff (N,) 0,00217
0,1572 2^5^
Daneben Spuren von Lithium- mid Hydrosulfid-Ion.
0,1061
0,0026
0,0462
2,46
0,033
1,76
0,1549
0
0,000101
0,00217
2,49
0
0,0032
0,0774
') H. Hager, Manuale pharmaceuticum. Ed. tertia. Vol. altenmi p. 378.
Lipsiae 1876. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
— 8
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält:')
Gnunm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0056
Natriumchlorid (NaCl) 0,00471
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,0249
Calciumsulfat (CaSOJ 0,000180
Calciumhydrokarbonat[Ca(HC03),] 0,00114
Calciumkarbonat (CaCO.) 0,0182
Calciumhydroxyd [Ca<OH),] 0,0157
Magnesiumhydroxyd piIg(OH),J 0,0001
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),J 0,0166
Manganohydrokarbonat [Mn(HCO,),J 0,012
Aluminiumhydrophosphat [Al,(HPOj),] 0,00002
Aluminiumsulfat [AljCSO^),] 0,0067
Gramm
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) .... 0,0026
Organische Substanzen 0,0462
0,155
Freies Kohlendioxyd (CO,) .... 0
Freier Sauerstoff (0.) 0,000101 =
Freier Stickstoff (N,) 0,00217 =
0,157
0,1 ccm bei
12,0° und
760 mm Druck.
1,8 ccm bei
12,0° und
760 mm Druck.
Ältere Aoalyse: Lachmund (bei J. F. Simon, Die Heilquellen
Europas S. 38. Berlin 1839).
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse des „AgnesbrUnnenS" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: F. L.
Temperatur: 12°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Eationon^. Oimmm Mol Äquivalente
KaUum-Ion (K-) 0,00699 0,179 0,179
Natrium-Ion (Na-) 0,0198 0,857 0,857
Calcium-Ion (Ca-) 0,0150 0,373 0,746
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0112 0,461 0,922
Ferro-Ion (Fe-) 0,00767 0,137 0,274
Mangano-Ion (Mn-) 0,0039 0,071 0,14
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0027 0,10 0,30
Anionen').
Chlor-Ion (CT) 0,0132 0,371
Sulfat-Ion (SO/') 0,0353 0,368
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,001 0,01
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . 0,0320 0,524
Karbonat-Ion (COj") 0,0300 0,501
Hydroxyl-Ion (OH') 0,0130 0,764
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Organische Substanzen . . .
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Freier Sauerstoff (O,) ...
Freier Stickstoff (N,) . . .
0,192
0,0013
0,0125
4,72
0,017
U,206
0
0,000148
0,00232
4,73
0
0,0046
0,0825
3,42
0,371
0,735
0,03
0,524
1,00
0,764
3,42
0,208 4.82
Daneben Spuren von Lithium- und Hydrosulfid-Ion.
Sonnenschein').
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaHumchlorid (KG) 0,0133
Natriumchlorid (tiaCl) 0,0113
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,0328
Natriumhydrokarbonat (NaHCOa) 0,00897
Natriumkarbonat (Na^COa) .... 0,00515
Calciumkarbonat (CaCOä) 0,0373
Magnesiumkarbonat (MgCO,) . . . 0,00666
Magnesiumhydroxyd [Mg(OH),] . 0,0223
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03^] . 0,0244
Manganohydrokarbonat
[Mn(HC03),J 0,013
Aluminiumhydrophosphat
[A1.,(HP0A] 0,001
Aluminiumsulfat [A],(S0<)3] . . . 0,016
Kieselsäure (meta) (HjSiO,) .... 0,0013
Organische Substanzen 0,0125
0,206
Freies Kohlendioxyd (CO,) .... 0
Ältere Analyse: Lachmnnd
Europas 8. 38. Berlin 1839).
(bei J. F. Simon, Die Heilquellen
Freier Sauerstoff (0,) 0,000148 =
Freier Stickstoff (NT,) 0,00232 =
0,208
<) H. Hager, Manuale pharmaceuticum. Ed. tertia.
Lipsiae 1876. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
leicung Abschnitt B.2.C.
0,1 ccm bei
12,0° und
760 mm Druck.
1,9 ccm bei
12,0° und
760 mm Druck.
Vol. alterum p. 378.
') Vgl. ehem. Ein-
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
0,2 g; die Quellen sind „einfache kalte Quellen". Be-
merkenswert ist der Eisengehalt von 5,2 bezw. 7,7 mg.
Die Quellen sind 2 — 3 m tief in Holzschächte gefaßt; sie
werden zum Trinken („Agnesbrunnen") und Baden benutzt.
19 Badezellen mit Badewannen aus Zink. Das Badewasser
wird in eisernen Kessein erwärmt. Im Jahre 1903 wurden 525;
1904: 541; 1905: 669 Bäder verabreicht.
Sonstige Kurmittel : Moorbäder mit Moor aus der Nähe
der Quellen. — Massage, Elektrotherapie.
Behandelt werden: Rheumatismus, Gicht, Nervenleiden,
Hautkrankheiten, Frauenkrankheiten, Blutarmut, Bleichsucht.
Ärzte in Groß -Wartenberg (13 km) und in Festenberg
(10 km). — Kurzeit: 15. Mai bis 15. Oktober. — Kurtaxe:
10 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 67;
1904: 76; 1905: 74.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
die Quellen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Apotheke in Neumittelwalde (5 km). — Die Quellen sind im
Besitz des Grafen Fr. von Strachwitz. — Auskunft durch die
Badeverwaltung.
9 —
Q5G6asföföDSföföC2Sc;6G5SG6G6G6G6 Chieuiing dOisO^^^^^^^^^^^^^
Dorf mit 828 Einwolinem im Kreise Oberbayem, liegt 500 m
ü. M. im Chiemseetale auf einer 300 m vom See entfernten
Anhöhe. Die umgebenden mit Laub- und Nadelwald be-
standenen Höhen steigen etwa 100 m an. Nächste Bahnstation
Traunstein (l'/. Stunde) an der BahnUnie München — Salzburg.
Durch Chiemseedampfer ist der Ort auch von der Station Prien
(an derselben Bahnlinie) zu erreichen.
Analyse
(aus der SalztabcUe berechnet),
Klima. Gegen Ost- und Süd^vinde li^t der Ort ziemlich
gut geschützt.
Heilquellen. Eine Quelle, „FrauenqueUe", seit 1869 mit
Unterbrechungen zu Heilzwecken benutzt, entspringt 2 m tief
auf einem kleinen Hügel von kiesiger Bodenart. (Das Gelände
gehört dem Glacialdiluvium, und zwar dem Gebiet des Inn-
gletschers an.)
In
Analytiker: G. C. Wittstein
Spezifisches Gewicht: 1,00036 bei 12°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 7,5°.
1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,003974
Natrium-Ion (Na-) 0,003222
Lithium-Ion (Li-) 0,000037
Calcium-Ion (Ca--) 0,06304
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,006248
Ferro-Ion (Fe--) 0,000430
Anionen').
Chlor-Ion (CT) 0,003546
Brom-Ion (Br) 0,000287
Sulfat-Ion (SO/') 0,004864
Hydrophosphat-Ion (HPO^") 0,002838
Hydrokarbonat-Ion (HCOg')
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Organische Substanzen . . .
Freies Kohlendioxyd (CO,)
' 0,3762
Moll
Äquivalente
0,1015
0,1015
0,1398
0,1398
0,0053
0,0053
1,572
3,144
0,2565
0,5129
0,0077
0,0154
3,919
0,1000
0,1000
0,0036
0,0036
0,0506
0,1013
0,0296
0,0591
3,655
3,655
Das Mineralwasser entspricht in
ungefähr einer Lösung, welche in 1
0,2230
3,655
3,655
0,3115
0,001513
0,04998
5,922
0,0193
3,919
0,3630
0,0132
5,941
0,299
6,240
Daneben Spuren von Ammonium-, Nitrat-Ion, Borsäure.
Die Simune der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
0,36 g; die QueUe ist eine „einfache kalte Quelle".
Das Wasser der in 2 m tiefen Holzschacht gefaßten QueUe
wird ohne Zusätze zum Trinken und Baden benutzt. In dem
etwa 4 m von der QueUe entfernten Badehause (5 Zellen) wird
das Wasser in einem kupfernen Kessel erwärmt imd in ver-
zinkten Bohren in die hölzernen Wannen geleitet. Jährhch
werden etwa 100 Bäder verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder (mit Moor aus einem
Kaliumchlorid (KCl)
KaliumsuKat (K,SO,)
Natriumbromid (NaBr)
Natrium suHat (Na^SO^)
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) .
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOg) . .
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ .
Calciumhydrokarbonat [Ca^HCO,),]
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),]
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . .
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Organische Substanzen
Freies Kohlendioxyd (CO,)
seiner Zusammensetzung
Kilogramm enthält'):
Gramm
0,007461
0,000129
0,000370
0,007093
0,003060
0,000358 -
0,004024
0,2501
0,03754
0,001369
0,001513
0,04998
0,3630
0,0132 =
0,3762
6,9 com bei
7,5° und
760 mm Druck.
') Zeitschr. d. allgem. Bsterreich. Apothekerrereins. 1879. Bd. 17 Nr. 11.
") Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ») Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. B.2.C.
V, Stimde entfernten Moorlager). Gelegenheit zu Bädern im
Chiemsee.
Behandelt -wrerden: Eheumatismus, Gicht.
Arzt mit Hausapotheke in dem Va Stimde entfernten
Sonderennig. — Kurzeit: 1. Mai bis 1. November. — Zahl der
Besucher (ohne Passanten) etwa 50 jährhch.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
die Quelle. — Abwässer werden in den Chiemsee geleitet, Fä-
kalien durch Abfuhr beseitigt. — Besitzer des Bades ist Karl Huber.
G6G6C6G6c^c6c;6c^G6 Coburger Mariannenquelle ^^^iso^iso^^^
Die QueUe entspringt auf dem Besitztume der Frau HaUo von Cannenburg in Coburg und wird seit dem Jahre 1886 atü
Heilzwecken benutzt.
Analyse
(aus der SalztabeUe berechnet).
AnalytUcer: R. Fresenius 1886').
Spezifisches Gewicht: 0,99954 bei 17,5°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 13,5°.
Ergiebigkeit: 288 hl in 24 Stunden.
In 1 KUogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Mol Äquivalente
Kationen'). Gramm
KaUum-Ion (K-) 0,006083 0,1554 0,1554
Natrium-Ion (Na-) 0,01918 0,8323 0,8323
Gramm
CaIcium-Ion (Ca-) 0,1077
Magnesium-Ion (Mg--) 0,05551
MilU-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
2,687
5,373
2,-279
4, .5.58
10,019
') Die Coburger Mariannenquelle. Berlin-SchBneberg 1903. S. 10 u. 16.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
— 10
Anlonen*).
Nitrat-Ion (NO,')
CMor-Ion (O')
SuKat-Ion (SO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO,')
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Oramm
. 0,05905
. 0,03318
. 0,06727
. 0,4656
MilU-
Mol
0,9517
0,9361
0,7003
7,631
MiUigramm-
Äquivalente
0,9517
0,9361
1,401
7,631
0,8136
. 0,01829
16,173
0,2333
10,920
0,8319
0,0352
16,406
0,801
0,8671 17,207
*) Vgl. cbem. Einleitung Abschnitt A.
schnitt B.3.C.
•) Tgl. ehem. Einleitung Ab-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält:')
Gramm
Kaliumnitrat (KNO,) 0,01572
Natriumnitrat (NaNOj) 0,06776
Natriumchlorid (NaCl) 0,002100
Calciumchlorid (CaCL,) 0,04996
Calciumsulfat (CaSOJ 0,09535
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] 0,2491
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO,),] 0,3336
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) .... 0,01829
0,8319
{18,9 ccm bei
13,.5° und
760 mm Druck.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
0,8 g, wobei Calciimi-, Magnesium- imd Hydrokarbonat-Ionen
vorwalten. Freies Kohlendioxyd ist nur in sehr geringer Menge
vorhanden. Die Quelle ist eine „einfache kalte Quelle".
Das Wasser wird versandt (jährlich etwa 1000 Flaschen).
— Auskunft durch die Verwaltung.
G6G6C6asG6G6G6DSG6 Freienwalde an der Oder ^^^üo^iso^^iso
Stadt mit 8341 Einwohnern in der Provinz Brandenburg,
li^ 10 m ü. M. am Abhang von etwa 70 m erreichenden
Höhenzügen. Nach Osten die weite Ebene des Oderbruchs,
nach Süden und Westen ausgedehnte Waldungen. Station
der Bahn Frankfurt a. 0. — Eberswalde imd Freien walde —
Angermünde.
Heilquellen. 6 Quellen: „Königsquelle", „Johannis-
quelle", „Kurfürstenquelle" und die 3 „BadequcUen", schon
im 17. Jahrhundert benutzt, entspringen aus stark mit Eisen-
ocker durchsetztem Sandboden und entstammen den Schichten
der miozänen Braunkohlenformation.
Analyse der „Johannisquelle" (Ausfluß) (aus der saiztabeiie berechnet).
Analytiker: E. Mitscherlich. 1851').
Spezifisches Gewicht: 1,00035 bei 15", bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 11,5".
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,002012
Natrium-Ion (Na-) 0,007670
Calcium-Ion (Ca-) 0,07956
Magnesimn-Ion (Mg-) .... 0,006932
Ferro-Ion (Fe-) 0,003402
Mangano-Ion (Mn-) 0,000660
Anlonen').
C!hlor-Ion (CT) 0,007361
Sulfat-Ion (80/') 0,02185
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000253
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,2684
Milli-
Milligramm-
Mol
Aqui Talente
0,0514
0,0514
0,3328
0,3328
1,984
3,968
0,2846
0,5691
0,0609
0,1217
0,0120
0,0240
5,067
0,2077
0,2077
0,2274
0,4549
0,0026
0,0053
4,400
4,400
0,3981
0,02386
7,563
0,3043
5,068
Kiesebäure (meta) (H,8iO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
0,4527 8,567
Daneben Spuren von Kupfer-, Hydroarsenat-Ion, Quell-
säure, QueUsatzsäure.
0,4220
0,0307
7,868
0,699
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält : °)
Gramm
Kaliiunchlorid (KCl) 0,003834
Natriumchlorid (NaCl) 0,009141
Natriumsulfat (Na,S04) 0,01255
Calciumsulfat (CaSO,) 0,01895
Calciimihydrophosphat (CaHPO^) . 0,000359
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] 0,2987
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO,),] 0,04165
Ferrohydrokarbonat [Fe<HC03),] . 0,01083
Manganohydrokarbonat
[Mn(HCO,),] 0,002124
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) . . . . 0,02386
0,4220
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0307
0,4527
16,4 ccm bei
11,5° und
760 mm Druck.
1) Manuskript. *) Vgl. ehem. Einleitung Abscha. A.
Einleitung Abschn. B.3.C.
•) Vgl. ehern
11 —
Analyse der „Johannisquelle" (Reservoir) (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: E. Mitscherlich. 1851*).
Spezifisches Gewicht: 1,00037 bei 15°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 11,5°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,001661
Natrium-Ion (Na-) 0,007911
Calcium-Ion (Ca-) U,07979
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,007117
Ferro-Ion (Fe-) 0,001071
Mangano-Ion (Mn") 0,000670
An Ionen ^.
Chlor-Ion (Cl') 0,008200
Sulfat-Ion (SO/') 0,02278
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000228
Hydrokarbonat-Ion(HC03') . 0,2625
MiUi-
MiUigramm-
Mol
Aqui Talente
0,0424
0,0424
0,3432
0,3432
1,990
3,980
0,2922
0,5843
0,0192
0,0383
0,0122
0,0243
5,013
0,2313
0,2313
0,2371
0,4743
0,0024
0,0048
4,302
4,302
Kieselsäure (meta) (H^SiOa)
Freies Kohlendioxyd (COj)
Freier Stickstoff (N^) . . .
0,3919
0,02684
7,472
0,3422
0,4188
0,0111
0,02068
7,814
0,252
0,7365
0,4505
8,803
Daneben Spuren von Kupfer-, Hydroarsenat-Ion, Quell-
säure, QueUsatzsäure.
Das Mineralwasser entspricht
ungefähr einer Lösung, welche in
KaUumchlorid (KCl)
Natriumchlorid (NaCl)
Natriumsulfat (Na^SO^)
Calciumsulfat (CaS04)
Calciumhydrophosphat (CaHPO^) .
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2]
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03)J
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)j] .
Manganohydrokarbonat
[Mn(HC03),]
Kieselsäure (meta) (HjSiOg) . . . .
in seiner Zusammensetzung
1 Kilogramm enthält'*):
Gramm
0,003165
0,01105
0,01097
0,02178
0,000324
0,2963
0,04276
0,003409
5,012 Freies Kohlendioxyd (CO,) .
0,002155
0,02684
0,4188
0,0111 =
Freier Stickstoff (N,) 0,02068 =
0,4505
5,9 ccm bei
11,5° und
760 mm Druck.
17,2 ccm bei
11,5° und
760 mm Druck.
Ältere Analyse:
Bd. 63 S. 852).
W. Lasch 1850 (Journ. f. prakt. Chemie 1854.
^) Vgl. ehem.
•) Manuskript. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „Königsquelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: E. Mitscherlich. 1851').
Spezifisches Gewicht: 1,00038 bei 15°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 10,6°.
In 1 Eälogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
KaUum-Ion (K-) 0,002381
Natrium-Ion (Na-) 0,007942
Calcium-Ion (Ca--) 0,07652
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,007458
Ferro-Ion (Fe-) 0,003739
Mangano-Ion (Mn-) 0,000655
Änionen').
Chlor-Ion (CT) 0,006871
Sulfat-Ion (SO/ ) 0,01852
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000333
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,2688
Kiesekäure (meta) (HjSiOj) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Freier Stickstoff (N,) ....
0,4472 8,779
Daneben Spuren von: Kupfer-, Hydroarsenat-Ion, Quell-
säure, QueUsatzsäure.
Milli-
Milligramm-
Mol
Aquivalente
0,0608
0,0608
0,3445
0,3445
1,908
3,817
0,3061
0,6123
0,0669
0,1338
0,0119
0,0238
4,992
0,1938
0,1938
0,1928
0,3855
0,0035
0,0069
4,406
4,406
0,3932
7,494
4,992
0,02102
0,2680
0,4142
7,762
0,0122
0,02078
0,276
0,7399
Das Mineralwasser entspricht
ungefähr einer Lösung, welche in
Kaliumchlorid (KCl)
Natriumchlorid (NaCl)
Natriumsulfat (Na^SO^)
Calciumsulfat (CaSO^)
Calciumhydrophosphat (CaHPO^)
Calciumhydrokarbonat[Ca(HC03),]
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),]
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08)j] .
Manganohydrokarbonat
[Mn(HC03),]
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) ....
Freies Kohlendioxyd (CO,) ....
in seiner Zusammensetzung
1 Kilogramm enthält^):
Gramm
0,004537
0,007781
0,01504
0,01185
0,000473
0,2947
0,04481
0,01190
0,002109
0.02102
0,4142
0,0122 =
Freier Stickstoff (N,) 0,02078 =
0,4472
6,4 ccm bei
10,6° und
760 mm Druck.
17,3 ccm bei
10,6° und
760 mm Druck.
Altere Analysen: V. Rose 1794 (bei J. F. Simon , Die Heilquellen
Europas S. 80). W. Lasch 1850 (Journ. f. prakt. Chemie 1854. Bd. 63 S. 350).
') Manuskript. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
leitung Abschn. B.2.c.
^) Vgl. ehem. Ein-
— 12
Analyse der „BadeqUellen** (aus der SaktabeUe berechnet).
Analytiker: E. Mitscherlich. 1851').
Spezifisches Gewicht: 1,0003 bei 15°, bezogen avtf unbekannte Einheit.
Temperatur: 10,5°
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen ^). Onunm
KaUum-Ion (K-) 0,001463
Natrium-Ion (Na-) 0.006952
Calcium-Ion (Ca-) 0,08003
Magnesium-Ion (Mg-) 0,004900
Ferro-Ion (Fe-) 0,003049
Mangano-Ion (Mn-) 0,001793
Anionen*).
C!hlor-Ion (ß.') 0,008944
Sulfat-Ion (SO;') 0,02143
0.2568
UiUi-
Milligramm-
Hol
Äquivalente
0,0374
0,0374
0,3016
0,3016
1,996
3,992
0,2012
0,4023
0,0546
0,1091
0,0326
0,0652
4,908
0,2523
0,2523
0,2231
0,4462
4,209
4,209
0,3854
0,02855
7,308
0,3641
4.908
0,4139
0,0024
7,672
0,055
Hydrokarbonat-Ion (HCO,')
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) . .
~074163 7,727"
Daneben Spuren von: Kupfer-, Hydroarsenat-Ion, Quell-
säure, Quellsatzsäure.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
0,4 g. Die Quellen sind „einfache kalte Quellen".
Das Wasser der „JohannisqueUe", der „Königsquelle" und
der „KurfürstenqueUe", die in Stein gefaßt sind, wird zum
Trinken benutzt. Das Wasser der in Holz gefaßten Bade-
quellen wird 20 — 50 m weit durch eiserne und Tonröhren in
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,002788
Natriumchlorid (NaCl) 0,01257
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,006163
Caleiumsulfat (CaSOJ 0,02448
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] 0,2944
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),] 0,02944
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08X] • 0,009705
Manganohydrokarbonat
[Mn(HCO,),] 0,005772
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) .... 0,02855
Freies Kohlendioxyd (CO,)
0,4139
0,0024 =
0,4163
1,3 ccm bei
10,5° und
760 mm Druck.
Ältere Analyse: W. Lasch 1850 (Journal fOr praktische Chemie 1854.
Bd. 36 S. 353).
1) Manuskript. *) Vgl. chem,
Einleitung Abschu. B.2.C.
Einleitung Abschn. A. ») Vgl. chem.
das Badehaus geleitet, das 33 Zellen mit kupfernen Wannen
und ein Schwimmbad enthält. Das Badewasser wird in den
Wannen durch Einleiten von Dampf erwärmt. Im Jahre 1903
wurden 8526; 1904: 9058; 1905: 9031 Bäder verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor von einer
Wiese am Oderbruch.
Analyse der Moorerde. Analytiker: zi
I. 1000 Teile der frischen Moorerde enthalten:
bei 100° getrocknete Moorerde .... 222,1
Wasser 777,9
1000,0
Femer lieferte 1 kg beim Austrocknen:
Kohlendioxyd (CO,) 0,073 g, entspr. 37 ccm bei 0° und
760 mm Druck, daneben Spuren von Methan.
n. 1000 TeUe der bei 100° getrockneten Moorerde enthalten:
A. In Wasser lösliche Bestandteile:
1. Organische
Huminsäuren 8,255
Indifferente organische Substanzen. 1,114 9,369
2. Anorganische
Natrium (Na) 1,362
Calcium (Ca) 1,132
Magnesium (Mg) 0,285
Eisen, zweiwertig (Fei) 1,117
Mangan, zweiwertig (MnD) 0,004
Chlor (a) 0,930
Sulfatrest (SOJ 5,440
Phosphatrest (POj 0,072
Karbonatrest (CO,) 1,121
Siliciumdioxyd (SiO.) 0,341 11,804
21,173
ureck').
In Wasser löshche Bestandteile:
B. In Wasser unlösliche Bestandteile'):
1. Organische
Wachsartige Substanzen 15,11
In Salzsäure lösUche Substanzen 43,11
Huminsäure 320,1
Pflanzenreste, Humussubstanzen 302,1
2. Anorganische
a) in Salzsäure löslich
Calcium (Ca) 6,888
Magnesium (Mg) 1,014
Eisen (Fe) 17,45
Mangan (Mn) 0,219
Aluminium (AI) 4,100
Sulfatrest (SO^) 15,21
Phosphatrest (POj 2,062
Karbonatrest (CO,) 3,303
Differenz = Sauerstoff (0) . . . . 9,86
Siliciumdioxyd (SiO.) 13,12
b) in Salzsäure unlöslich*)
21,173
680,4
73,23
224,7
999,5
>) Manuskript. *) d. h. praktisch unlSslich.
13 —
Medizinische Bäder. Elektrische Lichtbäder. Massage.
Gelegenheit zu Flußbädern.
Behandelt werden: Blutarmut, Schwächezustände, Re-
konvaleszenz, ßheumatismus, Frauenkrankheiten.
6 Ärzte. — Kurzeit: 15. Mai bis 30. September. — Kur-
taxe: 1 Person 6 M., Familie 12 M. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) 1903: 1231; 1904: 1222; 1905: 1365.
Allgemeine Einriehtiingen: Trinkwasserleitung. — Be-
seitigung der AbfaUstoffe durch Abfuhr. — Krankenhaus mit
Desinfektionseinrichtung. — Apotheke. — Freibäder an Be-
dürftige. — Das Bad gehört der Stadt und wird von der
städtischen Badedirektion verwaltet.
DSföGssöSDSföföföosG^c^c^Göfö Jordanbad öoöoöoöo&^öoöoöoöoödöoödöo^
Badeort mit 144 Einwohnern bei dem Dorfe Bergerhausen
im Donaiikreis des Königreichs Württemberg, liegt 540 m ü. M.
in einem von Nordwest nach Südost sich erstreckenden Tale,
dessen einschließende Höhen noch etwa 100 m ansteigen. Laub-
imd Nadelwald angrenzend. Nächste Bahnstation Biberach
(3'/2 km) an der Strecke Ulm— Friedrichshafen.
Klima. Durch die vorgelagerten Höhen ist der Ort gegen
Analyse
(aus der Salztabelle berechnet).
In
Analytiker: Strecker.
Temperatur: 11,0°.
Ergiebigkeit: 2000 hl in
1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
^ Milli- Milligramm-
Kationen). Gramm Mol Äquivalente
Kaliimi-Ion (K-) 0,005042 0,1288 0,1288
Natrium-Ion (Na-) 0,001864
Calcium-Ion (Ca-) 0,07708
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,01718
Fcrro-Ion (Fe-) 0,009307
Milli-
Mol
0,1288
0,0809
1,922
0,7054
0,1665
0,0809
3,844
1,411
0,3330
Anionen -).
Chlor-Ion (Cl') 0,009571 0,2700
Sulfat-Ion (SO,") 0,000334 0,0035
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') . 0,3368 5,521
5,798
0,2700
0,0070
5,521
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (COj)
0,4572
0,02817
8,798
0,3593
5,798
Nord- imd Nordwestwinde geschützt. — Mittlere jährliche
Niederschlagshöhe 857 mm*).
Heilquellen. 5 Quellen , genannt „JordanqueUen" , die in
den Ajmalen des Hospitals Biberach bereits 1470 als „Spital-
bad" erwähnt sind imd seitdem als Heilquellen benutzt werden,
entspringen aus Kiesgeröll imd Moorboden.
*) Beobachter : Stadtschultheiß Müller in Biberach.
1861 ').
24 Stunden.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
Kaliumchlorid (KO) 0,009607
Natriumchlorid (NaCl) 0,004731
Calciumchlorid (CaCl,) 0,003349
Calciumsulfat (CaSOJ 0,000473
Caiciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2] 0,3062
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03)J 0,1033
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] . . 0,02962
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) .... ■ 0,02817
0,4855
0,4853
0,1559
9,157
3,543
Freies Kohlendioxyd (CO^) .... . 0,1559 =
0,6414
82,8 com bei
11,0° und
760 mm Druck.
0,6412") 12,700
Ältere Analysen: Chr. Gmelin, 1825 (bei Sigwartund Leipprand
8. 23). G. C. L. Sigwart (G. C. L. Sigwart und M. F. Leipprand, Die
Mineralwasser in dem Königreiche Württemberg S. 23. Tübingen 1831).
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
0,5 g. Die Quellen sind „einfache kalte Quellen". Be-
merkenswert ist der Eisengehalt von 9,3 mg.
Das Wasser der etwa A'-/^ m tief in Holzschacht gefaßten
Quellen wird zu Bädern benutzt. Es wird in einen großen
Behälter gepumpt imd dort durch Dampfheizschlangen erwärmt.
In 32 heizbaren Badezellen, deren Wannen aus Marmor, Zink
oder Fayence bestehen, wurden 1903 etwa 5400; 1904 etwa
6000; 1905 etwa 6000 Bäder verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Künsthche Kohlensäurebäder, Moor-
bäder mit Moor aus benachbarten Lagern. Fichtennadelbäder,
Solbäder, elektrische Bäder, elektrische Lichtbäder, Luft- imd
Sonnenbäder. Waßmuthsches Inhalatorium. Massage, Vibra-
1) Prospekt ,, Jordan-Bad". Ohne Ort und Jahr. 2) Vgl. ehem. Einlei-
tung Abschn. A. ^) Die Analyse gibt noch einen Gehalt von 0,18 Milli-Mol
Aluminium-Ion an, eine Menge, die neben den nachgewiesenen Anionen kaum
beständig ist und daher außer Berücksichtigung blieb. Der gewogene Nieder-
schlag stammt wahrscheinlich aus den bei der Analyse benutzten Gerätschaften.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
tionsmassage, Heilgymnastik, Elektrotherapie, Wasserheilver-
fahren. Heizbare Wandelbahn.
Behandelt werden : Blutarmut, Bleichsucht, Frauenkrank-
heiten, Nervenleiden.
2 Ärzte. — Das Bad ist das ganze Jahr hindurch geöffnet.
Kurtaxe wird nicht erhoben. Zahl der Besucher (ohne Passan-
ten) 1903: 619; 1904: 684; 1905: 685.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigimg der Abfallstoffe
durch Kanalisation. — Desinfektionsapparat. — Apotheken in
Biberach. — Das Bad ist im Besitz der Kongregation der barm-
herzigen Schwestern von Eeute.
G6G6föG6G55G6C^C5SDSG6C;6G6G6G3S KainZenbad ^^iSO^^^^^^^^^^ÖO
Bad bei Partenkirchen in Oberbayern, liegt 750 m ü. M.
am Fuße des Wettersteingebirges. Nadelwald unmittelbar an-
grenzend. Nächste Bahnstation (30 Minuten) Garmisch-Parten-
kirchen an der Bahn München — Garmisch-Partenkirchen.
Klima. Vergl. Partenkirchen.
Heilquellen. 3 Quellen: die vereinigte „Kainzen-" und
„St. Antonsquelle", die „GutiqueUe" imd eine unbenannte Quelle
entspringen aus Partnachschichten des alpinen Muschelkalkes
nahe der nördlichen Grenze dieser Schichten.
14
Analyse der „Kainzen- (St. Antons-) Quelle" (aus den Emzelbestandtdlen berechnet).
Analytiker: F. Hulwa. 1880').
Spezifisches Gewicht: 1,00074 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 8,0°.
Ergiebigkeit: 120—150 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen''). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,004092
Natrium-Ion (Na-) 0,2326
Lithium-Ion (Li-) 0,000011
Ammonium-Ion (NH/) . . . 0,000417
Calcium-Ion (Ca--) 0,003736
Strontimn-Ion (Sr--) 0,000036
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,003013
Ferro-Ion (Fe-) 0,00052
Mangano-Ion (Mn-) 0,00006
Blei-Ion (Pb") 0,00005
Cupri-Ion (Cu") 0,000066
Anlonen').
Nitrat-Ion (NOj')
CMor-Ion (CT)
Brom-Ion (Br)
Jod-Ion (J')
Sulfat-Ion (SO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Karbonat-Ion (CO,") ....
Hydroxyl-Ion (OH')
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Organische Substanzen . . .
Freies Kohlendioxyd (COj) .
0,00143
0,007462
0,00002
0,000045
0,03169
0,104
0,196
0,0262
Milli-
Mol
0,1045
10,09
0,0015
0,0231
0,0932
0,0004
0,1237
0,0094
0,001
0,0002
0,0010
0,0231
0,2105
0,0002
0,0004
0,3299
1,70
3,27
1,54
Milligramm-
ÄquiTalente
0,1045
10,09
0,0015
0,0231
0,1863
0,0008
0,2474
0,019
0,002
0,0004
0,0021
10,68
0,0231
0,2105
0,0002
0,0004
0,6597
1,70
6,54
1,54
0,611
0,01297
0,01199
17,52 10,67
0,1654
0,636
0
17,69
0
Daneben Spuren von Baryimi- und HydrosuMd-Ion.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
0,6 g (vorwiegend Natrium- imd Karbonat-Ionen); freies Kohlen-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält):
Gramm
Kaliumnitrat (KNOj) 0,00233
Kaliumchlorid (KCl) 0,006075
Natriumchlorid (NaCl) 0,006200
Natriumbromid (NaBr) 0,00003
Natriumjodid (NaJ) 0,000053
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,04689
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) 0,141
Natriumkarbonat (Na,C09) 0,347
Natriumhydroxyd (NaOH) 0,0442
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOa) 0,00010
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,00124
Calciumhydroxyd [Ca(OU.\] 0,006905
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCOj)j] 0,000085
Magnesiumhydroxyd [Mg(OH)j] 0,007220
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08)j] 0,0017
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)j] 0,0002
Bleihydrokarbonat [PbCHCO,),! 0,00007
Cuprihydrokarbonat [Cu(HC03)j] 0,00019
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,01297
Organische Substanzen 0,01199
0,636
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0
1) Joum. f. prakt. Chemie 1880. N. F. Bd. 22, S. 290. ') Vgl. ehem.
Einleitung Äbschn. A. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C,
dioxyd ist nicht vorhanden,
kalte Quelle".
Die Quelle ist eine „einfache
Analyse der „Gutiquelle" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: G. C. Wittstein. 1873*).
Spezifisches Gewicht: 1,00067 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 6,6°.
Ergiebigkeit: 29 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: „ Mim- Miiiigramm-
° Gramm Mol Äquivalente
_. .. ,. Miiii- Milligramm- Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0,0174 0,527 0,527
Kronen ). Gramm Mol Äquivalente Thiosulfat-Ion (S^O,") 0,000347 0,0031 0,0062
Kal.um-Ion (K-) 0,01968 0,5027 0,5027 Karbonat-Ion (CO,") . . . . 0 234 3,90 7,81
Natnum-Ion (Na-) 0,1871 8,118 8,118 Hydroxyl-Ion (OH') 0,0159 0,933 0,933
Ammomum-Ion (NH,-) . . . 0,002476 0,1370 0,1370 J J- V ; _^^ ^^ ^
Calcium-Ion (Ca--) 0,08372 2,088 4,176 ,,. , . , , , ,„ c^-r. ^ ^'^?L„ l.Ln
Magnesium-Ion (Mg--) 0,01688 0,6930 1,386 Kieselsaure (meta) (H,8iO,) . 0,01558 0,1987
Ferro-Ion (Fe--) 0,000791 0,0142 0,0283 Oi^anische Substanzen . . • 0,04844
14348 0,924 21,54
j^onen'y Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0 0
Chlor-Ion (Cl') 0 01499 0 4227 0 4227 Daneben Spuren von: Lithium-, Baryum-, Nitrat-, Brom-
Sulfat-Ion (SO/') 0^06105 0^6355 l!271 Ion, Borsäure.
Hydroph<>sphat-Ion(HPO;;) 0,001446 0,0151 0,0301 .) Chemische, Zentralblatt 1873. [3]. Bd. 8, 8. 621. ^ Vgl. ehem. Ein-
Hydrokarbonat-Ion (HCO, ) 0,204 3,35 3,35 leitung Abschn. A.
— 15 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefäir einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält:')
Gramm
Kaüumchlorid (KCl) 0,02132
Kaliimisulfat (K,SOJ 0,01891
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,07493
Natriumhydrokarbönat (NaHCOj) 0,279
Natriumkarbonat (Na^COg) 0,170
Natriumhydrosuliid (NaHS) 0,0296
Natriumthiosulfat (Na,Sj03) 0,000490
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,007332
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ 0,002050
Calciumkarbonat (CaCOg) 0,207
Gramm
Magnesiumkarbonat (MgCOg) 0,0191
Magnesiumhydroxyd [MgCOH),] 0,0272
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] 0,002519
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,01558
Organische Substanzen 0,04844
0,923 '
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0
Ältere Analyse: A. Vogel 1823 — 26 (Die Mineitilquellen des König-
reichs Bayern. München 1829. S. 98).
^) Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. B.2.G.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
0,9 g (vorwiegend Natrium- und Karbonat-Ionen). Durch die
Gegenwart von Hydrosulfid-Ionen ist die Quelle als Schwefel-
quelle gekennzeichnet und daher als „reine Schwefelquelle"
zu bezeichnen.
Die Quellen werden an Ort und Stelle zum Trinken und
Baden benutzt, die „KainzenqueUe" auch versandt (etwa 1000
Flaschen jährlich).
Sonstige Kumüttel: Moorbäder mit Moor aus eigenen
Lagern. Fichtennadelbäder. Inhalationskuren. Mechano- und
Hydrotherapie. Massage. Gelegenheit zu Bädern in einem
Weiher. Milch- und Molkenkuren. Gedeckte Hallen.
Behandelt werden : Chronische Katarrhe der Eespirations-
organe, Hautkrankheiten, chronische Metall Vergiftungen , chro-
nische Exsudate aller Art, Frauenleiden, Gicht, chronischer
Gelenkrheumatismus.
1 Arzt. — Apotheke in Garmisch. — Kurzeit: 1. Mai bis
1. Oktober. — Kurtaxe: 1 Person 10 M., FamUie 15 M. —
Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 300; 1904: 450.
Das Bad ist im Besitz von Dr. Th. Behrendt.
G6G6G6G6G6G6G6G6G6G6G6G6G6G6G6 Kellberg ^^^^^iSO^^^^^^^^^
Bei dem Dorfe Kellbei^ in Niederbayem (Station der Bahn Passau — Hauzenberg) entspringt aus Gneis in einer Tiefe von
3 m eine Mineralquelle.
Analyse (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: Crawford').
Spezifisches Gewicht: 1,00157 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 8,8°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen ^). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,000709
Natrium-Ion (Na-) 0,003295
Calcium-Ion (Ca") 0,07788
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,004461
Ferro-Ion (Fe") 0,009037
Aluminium-Ion (AI"-) .... 0,007849
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl')
SuKat-Ion (SO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCOa')
Kieselsäure (meta) (H,SiOs) .
Organische Substanzen . . . .
Freies Zohlendioxyd (CO,) .
0,002429
0,04483
0,2808
0,4313
0,01740
0,02312
0,4718
0,4178
Milli-
Mol
0,0181
0,1430
1,942
0,1831
0,1617
0,2896
0,0685
0,4667
4,602
Milligramm-
Äquivalente
0,0181
0,1430
3,884
0,3662
0,3233
0,8689
5,604
0,0685
0,9333
4,602
7,875
0,2219
8,097
9,495
5,604
Das Mineralwasser entspricht
ungefähr einer Lösung, welche in
Kahumchlorid (KCl)
Natriumchlorid (NaCl)
NatriumsuKat (Na^SO^)
Natriumhydrokarbönat (NaHCOg)
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2]
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO,),]
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] .
Aluminiumsvdfat [AL,(S0^)3] . . .
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) ....
Organische Substanzen
in seiner Zusammensetzimg
1 Kilogramm enthält'):
Gramm
0,001352
0,002948
0,004580
0,002365
0,3149
0,02680
0,02876
0,04958
0,01740
0,02312
Freies Kohlendioxyd (CO,) . . .
0,4718
0,4178
0,8896
220,2 ccm bei
8,8° und
760 mm Druck.
0,8896 17,592
') Liebigs Jahresbericht über die Fortschritte der Chemie. 1857. S. 722.
■) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
0,5 g, die Menge des freien Kohlendioxyds 0,4 g. Die Quelle
ist eine „einfache kalte Quelle". Bemerkenswert ist der
Eisengehalt von 9 mg.
Die Quelle wird in der Heilanstalt „Bad. Kellberg"
Trink- imd Badekuren benutzt.
— 16
cjSG6c;iSC6G?sG6CiSC6G6C6G6c;jsasc6 Kirnhalden ^^isj^^öo^^^^^^^^so
Badeort, 8 km von Kenzingen im Oberrheinkreise des Groß-
herzogtums Baden, liegt 300 m ü. M. in einem von Süden nach
Norden verlaufenden 100—250 m breiten Tale, dessen b^renzende
Höhen 120 — 150 m ansteigen. Ausgedehnte Buchen- imd
Fichtenwaldungen in »mmittelbarer Nähe. Kenzingen ist Sta-
tion der Bahnlinie Heidelberg— Basel.
Klima. Der Ort ist gegen Nord- und Ostwinde geschützt.
Heilquellen. Die „Mineralquelle zum heiligen Kreuz" war
wohl schon zu Römerzeiten bekannt und ist — später im Be-
sitze des Paulinerklosters in Kindialden — seit mehreren Jahr-
hvmderten zu Heilzwecken benutzt worden. Sie entspringt
einer Trennungsschicht zwischen Gneis und Buntsandsteiii.
Analyse
(ans der Salztabclle berechnet).
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen'): Gramm
KaUum-Ion (K-) 0,00171
Natrium-Ion (Na-) 0,00108
Calcium-Ion (Ca-) 0,01239
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,000531
Ferro-Ion (Fe-) 0,00002
Anionen *).
Chlor-Ion (Q') 0,00205
Sulfat-Ion (SO/') 0,00173
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') . 0,04019
Analytiker: Unbekannt').
Temperatur: 10,4°.
d enthalten:
Milli-
Mol
Milligramm-
Äqulvalente
0,0436
0,0467
0,3089
0,0218
0,0004
0,0436
0,0467
0,6178
0,0436
0,0009
0,7526
0,0579
0,0180
0,6587
0,0579
0,0360
0,6587
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,)
0,05970
0,01362
0,07332
0,00175
1,1560
0,1737
1,3297
0,0397
0,07507 1,3694
0,7526
') H. Oef f inger, Die Kurorte mid Heilquellen des Großherzogtums Baden.
9. Aufl., 8. 152. Baden-Baden 1908. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gmmm
Kaliumchlorid (KCl) 0,00325
Natriumchlorid (NaCl) 0,000836
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,00230
Calciumsulfat (CaSO^) 0,000248
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] 0,04979
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03\] 0,00319
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,)j] . 0,00008
Kieselsäure (met^i) (H^SiOj) .... 0,01362
Freies Kohlendioxyd (CO,)
0,07331
0,00175
0,07506
■t
0,9 ecm bei
10,4° und
'60 mm Druck.
Ältere Analyse: Ton Babo. 1866.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn, B.2.C.
Wegen des geringen Gehaltes an gelösten festen Bestand-
teilen (0,07 g), ist die Quelle als „einfache kalte Quelle"
zu bezeichnen.
Das Wasser wird an Ort imd Stelle getnmken , außerdem
zu Bädern, Duschen, Nasenduschen und zum InhaUeren be-
nutzt. Die Quelle ist in einen 5 m tiefen, in Gneis endigen-
den Steinschacht gefaßt imd wird in einer Eisenrohrleitung
dem Badehause zugeführt. Durch Einleiten von Dampf wird
das Wasser erwärmt. In den 14 Zellen des Badehauses befinden
sich teils emaiUierte, teils hölzerne, teils aus Kacheln her-
gestellte Wannen. 1903 wurden 702; 1904: 807; 1905: 642 Bäder
Terabreicht.
Sonstige Kurmittel: Kohlensäurebäder (mit aus Hön-
ningen am Rhein bezogener Kohlensäure), Moor- und Moor-
extraktbäder (mit Franzensbader Moor), Ma.ssage, Vibrations-
massage. Gelegenheit zu Milch- imd Traubenkuren und zu
Terrainkuren (ohne besondere Einrichtung).
Behandelt werden: Nervenleiden, Zuckerhamnihr, Gicht,
Fettsucht, Bleichsucht, Lues, Khachitis, Skrofulöse, Herzaffek-
tionen, Nieren- und Blasenerkrankungen.
Während der Kurzeit, die vom 1. Mai bis Ende Oktober
dauert, ist ein Arzt im Orte tätig. — Kurtaxe wird nicht er-
hoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 286;
1904: 331; 190,'.: 3:.,").
Allgemeine Einrichtungen: Als Trinkwasser dient Quell-
wasser. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Kanalisation. —
Krankenhaus. — Nächste Apotheke in Kenzmgen. — Besitzer
der Quelle und des Badehauses ist F. Huse.
c;6C6C6gjsg6c;6G6G6C6G6G6C6G6G6G6 Krumbad ^^^^^^^so^üo^üo^^^^
Bad bei der Stadt Krumbach (Postverbindung) im Kreise
Schwaben des Königreichs Bayern, liegt 550 m über dem Meere
in einer Mulde zwischen dem Mindel- und Kammeltale, mitten
in Buchen- und Fichtenwäldern. Krumbach ist Endstation
einer von der Linie Ulm -München in Günzburg abzweigenden
Nebenbahn.
Heilquellen. 3 Quellen („St. Adelheidsquellen"), seit dem
15. Jahrhundert zu Heilzwecken benutzt, entspringen dicht
nebeneinander aus dem Felsen eines Bergrückens, der aus dilu-
vialer Nagelfluh mit untergelagerten tertiären Schichten besteht.
Über letzteren findet der Austritt der Quellen statt. Sie sind
gemeinschafthch in einen 2 m tiefen in Stein und Lehm
endigenden Steinschaeht gefaßt und liefern täglich 1 J,4 hl
Wasser von 6".
17 —
Analyse
(aus der Salztabelle berechnet).
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0007
Natrium-Ion (Na-) 0,004
Calcium-Ion (Ca-) 0,057
Magnesium-Ion (Mg") 0,01
Ferro-Ion (Fe-) 0,006
Analytiker: A. Vogel. 1823—1826').
Milli-
Mol
0,02
0,2
1,4
0,5
0,1
Milligramm-
Äquivalente
0,02
0,2
2,9
0,9
0,2
Anionen').
CMor-Ion (Cl') 0,007 0,2
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . . 0,245 4,01
4,2
0,2
4,01
0,33
Organische Substanzen 0,001
0,33
6,4
4,2
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
0,3 g. Die Quelle ist eine „einfache kalte Quelle".
Das Wasser wird zum Trinken am Ort, zum Baden und
Duschen benutzt. Dem Badehause wird es in einer etwa 15 m
langen Metallrohrleitimg zugeführt, dort in großen Kesseln
erwärmt und in die Badezellen (16, mit Wannen aus Marmor,
Zinkblech, Email oder Holz) geleitet. Zahl der Bäder 1903:
6000; 1904:6200; 1905:6200. Aus dem Quellwasser imd dem
sogenannten Badsteine, einer tonartig aussehenden halbharten
Erde (Einlagerung im Tertiär), werden Schlammbäder bereitet.
Sonstige Kurmittel: Russische imd irisch -römische
Bäder. — Milchlmren.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält:')
Qramni
Kaliumchlorid (Kd) 0,001
Natriumchlorid (Naa) 0,01
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),)] 0,23
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)3] 0,07
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] 0,02
Organische Substanzen 0,001
0,33
V Die Mineralquellen des Königreichs Bayern 8. 61. München 1829.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.O.
Behandelt werden: Rekonvaleszenz nach schweren Er-
krankimgen, Gicht, Rheumatismus im chronischen Stadiimi,
Gelenksteifigkeiten, Exsudate, Nieren- und Blasenleiden, Rücken-
marksleiden.
Arzte in Krumbach (2 km). — Kurzeit: 1. Mai bis
15. Oktober. — Kurtaxe wird lücht erhoben. — Zahl der Be-
sucher (ohne Passanten) 1903: 400; 1904: 470; 1905: 550.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserleitung. — Be-
seitigung der Abfallstoffe durch Kanalisation und Versitzgrube.
— Desinfektionsapparat. — Nächste Apotheke in Krumbach. —
Quelle und Badehaus sind im Besitz der St. Josephs -Kon-
gregation in TJrsberg (Bayern, Schwaben).
G6ÖSC2SC^G6G6DSG6G6G6G6C5SföG6 LaUChstäcLt ^^iSO^ÖOiiOiSOiSOÜO^^^iSO^
Stadt mit 2034 Einwohnern in der Provinz Sachsen, hegt
in der Ebene 122 m ü. M. Station der Bahnen Schiettau — Lauch-
städt und Merseburg — Schaf städt.
Klima. Mittlere jährUche Niederschlagshöhe nach lOjäh-
rigem Durchschnitt (1891—1900) 475 mm*).
Heilquellen. Eine Quelle, „Gesundbrunnen" genannt,
1710 entdeckt, im 18. Jahrhundert viel besucht, entspringt aus
eisenschüssigem kalkhaltigen Bvmtsandstein.
*) Provinz-Regenkart«.
Analyse
(aus der Salztabelle berechnet).
Spezifisches Gewicht
Temperatur: 10°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,00920
Natrium-Ion (Na-) 0,06789
Calcium-Ion (Ca-) 0,09904
Magnesium-Ion (Mg") 0,0389
Ferro-Ion (Fe-) 0,00798
Aluminium-Ion (AI—) 0,0046
Anionen').
C!hlor-Ion (Ol) 0,0222
Sulfat-Ion (SO/') 0,4845
0,08540
Analytiker: Marchand. 1843*).
1,00184 (ohne Temperaturangabe).
Hydrokarbonat-Ion (HCO,')
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) .
Freies Kohlendioxyd (COj) .
MilU-
Milligramm -
Mol
Äquivalente
0,235
0,235
2,945
2,945
2,470
4,939
1,60
3,19
0,143
0,285
0,17
0,51
12,10
0,626
0,626
5,044
10,09
1,400
1,400
0,8197
0,0221
14,63
0,282
12,12
0,8418
0,2358
14,92
5,359
1,0776 20,27
') Joum. f. prakt. Chemie 1843 Bd. 32 S. 463.
tung Abschn. A.
') Vgl. ehem. Einlei-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,0175
Natriumchlorid (NaQ) 0,0228
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,1816
Calciumsulfat (CaSOJ 0,3363
Magnesimnsultat (MgSOJ 0,125
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),] 0,0816
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),l
Alimiiniumsultat [A1,(S04)3]
Kieselsäure (meta) (H,Si03)
0,0254
0,029
0,0221
0,841
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,2358 =»
1,077
124,8 com bei
10,0° und
760 mm Druck.
Ältere Analyse: Stolze (bei J.
S. 136. Berlin 1839).
F. Simon, Die Heilquellen Europas
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
18 —
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
0,8 g, die Menge des freien Kohlendioxyds 0,2 g. Die Quelle ist
eine „einfache kalte Quelle". Bemerkenswert ist der ISisen-
gehalt von 8 mg.
Das Wasser der mit Sandsteinquadem gefaßten Quelle
wird zum Trinken und Baden benutzt (4 — 6 BadezeUen mit
Wannen aus Kacheln und Kupfer) imd auch versandt (Ver-
sandfirma: Dr. Fritz Lauterbach).
Sonstige Kurmittel: Massage.
Bebandelt wrerden : Blutarmut, Bleichsucht, Neurasthenie,
Frauenkrankheiten , Rheumatismus.
3 Ärzte. — Kurzeit: Mitte Mai bis Mitte September (auch
beschränkter Winterbetrieb). — Kurtaxe: 1 Person 3 M.,
Familie 6 M. — Zahl der Besucher einschließlich Passanten
1903: 81; 1904: 108; 190.^: 150.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgimg durch
Brunnen. — Apotheke. — Die Quelle ist im Besitz der preußi-
schen Provinz Sachsen. — Auskunft durch die Badedirektion.
G6C6G6G6C5SG6G6C2SDSG6QS Mölln in Lauenburg ^^^^^^^^iso^iso
Stadt mit 4470 Einwohnern in der Provinz Schleswig-
Holstein, Kxeis Herzogtimi Lauenburg, 18 m ü. M. Aus-
gedehnter Laubwald immittelbar angrenzend. Station der Bahn
Lübeck — Buchen und Endpunkt der in HoUenbeck von der
Bahn Hagenow — Neimiünster abzweigenden Nebenbahn.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach lOjäh-
rigem Durchschnitt (1892—1901) 641 mm*).
Analyse
(aus der Salztabelle berechnet).
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Heilquellen. Die „Hermannsquelle'' entspringt aus dem
oberen Sand der südlichen baltischen Endmoräne, der etwa
18 m mächtig auf den oberen Geschiebcmergeln aufgeschüttet
ist, und liefert täglich etwa 70 hl Wasser von 9 — 10°.
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,003210
Natrium-Ion (Na-) 0,007422
Calcium-Ion (Ca-) 0,06700
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,005120
Ferro-Ion (Fe-) 0,001103
Mangano-Ion (Mn-) 0,000609
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000103
Analytiker: A.
sind enthalten:
Milligramm-
Äquivalente
Anionen^.
Nitrat-Ion (NO,')
C!hlor-Ion (a')
Sulfat-Ion (SO/')
Hydrophosphat-Ion (HPO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') .
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
0,000356
0,01294
0,01332
0,000582
0,2183
Milli-
Mol
0,0820
0,3220
1,671
0,2102
0,0197
0,0111
0,0038
0,0057
0,3652
0,1387
0,0061
3,578
0,0820
0,3220
3,341
0,4203
0,0395
0,0221
0,0114
4,238
0,0057
0,3652
0,2774
0,0121
3,578
0,3301
0,001855
6,414
0,0237
4,238
0,3319
0,1431
6,437
3,253
0,4750
9,690
•) ProTinz-Begenkarto.
Hilger. 1882').
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaUunmitrat (KNO3) 0,000580
Kahumchlorid (KO) 0,005688
Natriumchlorid (NaQ) 0,01690
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,002351
Calciumsulfat (CaSOJ 0,01663
Calciumhydrophosphat (CaHPO,) . 0,000049
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC08X] • 0,2510
Magnesixmihydrokarbonat
[Mg(HC08),l 0,03076
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] . . 0,003510
ManganohydrokarbonatpknCHCOj),] 0,001960
Aluminiiunhydrophosphat
[A1,(HP0J8J 0,000650
Kieselsäure (meta) (H^SiOJ 0,001855
0,3319
f 75,7 ccm bei
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,1431 = { 10,0° und
1760 mm Druck.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
0,3 g. Die Queue ist eine „einfache kalte Quelle".
Das Wasser der Quelle wird zum Trinken benutzt und
auch versandt, teils in natürUchem Zustande, teils mit künst-
Ucher Kohlensäure versetzt (1903: 56185; 1904: 57 979; 1905:
etwa 72 000 Flaschen). Eine zweite Quelle, die „Wiesenquelle",
wird nicht benutzt.
Sonstige Kurmittel: Gel^enheit zu Bädern in einem See.
0,4750
Einleitung Abschn. A.
") Vgl. ehem.
<) Manuskript. ') Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2.C.
Behandelt werden: Bleichsucht, Blutarmut.
4 Arzte. — Kurzeit: 15. Mai bis 15. Oktober. — Kurtaxe
wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 1300; 1904: 1500; 1905: 1650.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Formaldehyddesinfektionsapparat. — Die Quelle ist im Besitz
der Stadt. Auskunft durch den Magistrat.
C5SG6C6G6G6G6GJSC6C6G6G6G6G6G6G6 Bad TÖlZ ^^^^^^^^^^^^^^i^
Marktflecken mit 5200 Einwohnern in Oberbayem, liegt
657 m ü. M. am Austritt der Isar aus den Alpen. Laub- und
Nadelwald in der Nähe. Ikidstation der Bahn München— Holz-
kirchen— Bad TöIz.
Klima. ^Mittlere jährliche Niederschlagshöhe 1328 mm*).
*) Angabe der Badedirektion.
Heilquellen. 7 Quellen: die „Bemhardsquelle" (entdeckt
im Jahre 1846), „Johann-Gteorgen-Quelle"(1851), „Anna-Quelle"
(1856), „Karls-Quelle" (1858), „MaximiUansqueUe" (1868),
„Marien-Quelle" (1870), „Neue Jodtrinkquelle" (1900) ent-
springen etwa 5 km vom Orte entfernt am Sauersberge aus
rotem Ntmimulitenkalk imd liefern zusammen täghch etwa
243 hl.
— 19 —
Analyse der „Beriihä'rdSqUelle" (aus den Orlginalzalilen berechnet).
Analytiker: R. Fresenius. 1852 •).
Spezifisches Gewicht: 0,99832 bei 23°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 7,5°.
Ergiebigkeit: 22 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen').
Kalium-Ion (K-) .
Natrium-Ion (Na-)
Calcium-Ion (Ca")
Magnesium-Ion (Mg"
Ferro-Ion (Fe") . .
Mangano-Ion (Mn")
Alumiuium-Ion (AI"-
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl')
Jod-Ion (J')
Sulfat-Ion (SO;')
Hydrokarbonat-Ion (HCO^')
Hydrosulfid-Ion (HS') . . .
Kieselsäure (meta) (H,SiOa)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Freier Schwefelwasserstoff
(H,S)
MiUi-
Milligramm-
Gramm
Mol
Äquivalente
0,004401
0,1124
0,1124
0,2214
9,605
9,605
0,02832
0,7062
1,412
0,005663
0,2325
0,4649
0,000087
0,0016
0,0031
0,000067
0,0012
0,0025
0,000386
0,0142
0,0427
11,643
0,1800
5,076
5,076
0,001355
0,0107
0,0107
0,008785
0,0915
0,1829
0,3862
6,330
6,330
0,00146
0,0441
0,0441
0,8381
22,225
11,644
0,01445
0,1842
0,8526
22,410
0,0148
0,336
0,000266
0,0078
0,8676 22,753
Daneben Spuren von Lithium-, Ammonium-, Strontium-,
Baryum-, Brom-, Hydrophosphat-Ion, Borsäure, organischen
Substanzen.
Das Mineralwasser entspricht
ungefähr einer Lösung, welche in
Kaliumchlorid (KO)
Natriumchlorid (NaCl)
Natriumjodid (NaJ)
Natriumsulfat (Na^SO^)
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg)
Natriumhydrosulfid (NaHS) . . .
Calciiunhydrokarbonat[Ca(HC03)2]
Magnesiuinhydrokarbonat
fMg(HC03),]
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03\] .
Manganohydrokarbonat
[Mn(HC03),]
Aliuniniimisulfat [AL,(S04)jl . . .
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) . . .
in seiner Zusammensetzmig
1 Kilogramm enthält^):
Qramm
0,008387
0,2904
0,001601
0,009964
0,3738
0,00247
0,1145
0,03403
0,000278
0,000217
0,002439
0,01445
0,8525
Freies Kohlendioxyd (CO,) .... 0,0148 =
Freier Schwefelwasserstoff (H,S) 0,000266 =^
0,8676
7,8 ccm bei
7,5° und
7 60 mm Druck.
0,2 ccm bei
7,5° und
760mmDruck.
Ältere Analyse: Th. Wittatein 1851 (Liebigs Jahresbericht über die
Fortschritte der Chemie 1853 S. 709.
') Chemische Untersuchung der MinersUquellen zu Krankenheil bei Tölz
in Oberbayem S. 2. Ohne Ort u. Jahr. -) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „Johann-Georgen-Quelle" (aus den orfginaizaUen berechnet).
Analytiker: R. Fresenius. 1852*).
Spezifisches Gewicht: 0,99824 bei 23°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 7,6°.
Ergiebigkeit: 15 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen').
Kalium-Ion (K-) . .
Natrium-Ion (Na-) .
Calcium-Ion (Ca") .
Magnesium-Ion (Mg'
Ferro-Ion (Fe") . .
Mangano-Ion (Mn-)
Aluminium-Ion (AI"-)
Anionen').
Chlor-Ion (CT) 0,1421
Jod-Ion (J') 0,001317
Milli-
Milligramm-
Gramm
Mol
Äquivalente
0,005627
0,1437
0,1437
0,1957
8,490
8,490
0,02545
0,6347
1,269
0,005671
0,2328
0,4656
0,000065
0,0012
0,0023
0,000042
0,0008
0,0015
0,000526
0,0194
0,0583
10,430
0,1421
4,010
4,010
0,001317
0,0104
0,0104
') Chemische Untersuchung der Mineralquellen zu Krankenheil bei Tölz in
Oberbayem 8. 16. Ohne Ort u. Jahr. '•') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Gramm
Sulfat-Ion (SO/') 0,01487
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,3705
Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0,000950
MiUi-
Mol
0,1548
6,073
0,0287
Milligramm-
Äquivalente
0,3097
6,073
0,0287
Kieselsäure (meta) (H^SiOj)
0,7628
0,01412
19,800
0,1800
10,432
0,7769
0,0187
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Freier Schwefelwasserstoff
(H,S) 0,000228
19,980
0,425
0,0067
0,7959 20,411
Daneben Spuren von Lithium-, Ammonium-, Strontium-,
Baryum-, Brom-, Hydrophosphat-Ion, Borsäure, organischen
Substanzen,
— 20 —
Das MineralwaBser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilc^ramm enthält:")
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,01072
Natriumchlorid (NaQ) 0,2262
Natriumjodid (NaJ) 0,001556
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,01787
Natriumhydrokarbonat (NaHCOs) 0,3643
Natriumhydrosulfid (NaH8) 0,00161
Calciumhydiokarbonat [Ca(HC03),] 0,1029
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08),] 0,03408
Ältere Analysen: A. Barth (Joum. f. prakt. Chemie 1849 Bd. 47
S. 404). Wittstein 1851 (Liebigs Jahresbericht Über die Fortschritte der
Chemie 1858 8. 709).
Gnunm
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOj)j] • 0,000206
Manganohydrokarbonat
[MnCHCOj),] 0,000134
Aluminiumsulfat [AljCSO^^] . . . 0,003324
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) . . . 0,01412
0,7770
Freies Kohlendioxyd (CO^) .... 0,0187 =
Freier Schwefelwasserstoff {H,8). 0,000228 =
0,7960
9,8 ccm bei
7,6° und
760 mm Druck.
0,2 ccm bei
7,6° und
760 mm Druck.
«) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.c.
Analyse der
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
. Milli- Milligramm-
Eationen^. Gnunm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,008263 0,2111 0,2111
Natrium-Ion (Na-) 0,2243 9,731 9,731
Caleium-Ion (Ca-) 0,02393 0,5967 1,194
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,005043 0,2070 0,4140
Ferro-Ion (Fe-) 0,000084 0,0015 0,0030
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000333 0,0123 0,0369
Neuen Jodtrinkquelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: M. Hobein').
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Asionen ').
Chlor-Ion (Q') 0,1703
Jod-Ion (J') 0,001054
Sulfat-Ion (SO/') 0,01309
Hydrokarbonat-Ion (HCO,')
Hydrosulfid-Ion (HS) ....
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) .
0,3948
0,00111
4,804
0,0083
0,1362
6,471
0,0337
11,590
4,804
0,0083
0,2725
6,471
0,0337
0,8423
0,01299
22,213
0,1656
11, .590
0,8553
0,0202
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Freier Schwefelwasserstoff
(H,S) 0,00027
22,378
0,459
0,0080
1
Gramm
Kaliumchlorid (KO) 0,01575
Natriumchlorid (NaO) 0,2687
Natriumjodid (NaJ) 0,001245
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,01675
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg) 0,4086
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,00189
Calciumhydrokarbonat [Ca(IIC08).j] 0,09674
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(IIC02);J 0,03030
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08)j] 0,000267
Aluminiumsulfat [Al,(80i)s] 0,002105
Kieselsäure (meta) (H,SiOj) 0,01299
0,8553
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0202
Freier Schwefelwasserstoff (H,8) 0,00027
0,8758
0,8757 22,845
>) Prospekt:
Jahr. ') Vgl.
Abschn. B.2.C.
Bad Tau -Krankenheil in Oberbayem S. 7. Ohne Ort und
ehem. Einleitung Abschn. A. ^) Vgl. ehem. Einleitung
benutzt. In 100 Badezellen mit Wannen aus emailliertem
Eisen wurden 1903: 27 833; 1904: 27 974; 1905: 28 569 Bäder
verabreicht. Das Badewasser wird in kupfernen Pfannen durch
Dampfheizschlangen erwärmt. Zum Inhalieren (in einem be-
sonderen Inhalationsraimi) , Gurgeln und zu Nasenduschen
dienen die aus der JodtrinkqueUe durch Mndampfen gewonnenen
Quellsalzlaugen.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile bei diesen
drei Quellen beträgt etwa 0,8 g. Die Quellen sind „einfache
kalte Quellen". Bemerkenswert ist der Gehalt an Jod (etwa
1 mg), an Hydrosulfid-Ionen (etwa 1 mg) und geringen Mengen
freien Schwefelwasserstoffs.
Die Jodtrinkquelle ist 52 m tief, die übrigen Quellen
3 — 10 m tief in Stein gefaßt; sie werden in verzinkten Eäsen-
röhren nach Tölz geleitet und dort zum Trinken und Baden
Analyse der Quellsalzlauge Nr. 1 (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: M. Hob ein').
Spezifisches Gewicht: 1,037 (ohne Temperaturangabe).
In 1 Kilogramm der Quellsalzlauge sind enthalten:
Kationen*). Gramm
Kalium-Ion (K-) 1,313
Natrium-Ion (Na-) 18,26
Anionen '.)
Chlor-Ion (Q') 13,69
Jod-Ion (J') 0,1053
Sulfat-Ion (80/') 2,120
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 0,742
Milli-
Hol
33,54
792,1
Milligramm-
ÄquiTalente
33,54
792,1
825,6
386,2
0,8298
2-2,07
1-2,2
386,2
0,8298
44,14
12,2
Milli-
Milligraram-
Gramm
Mol
Äquivalente
Karbonat-Ion (CO3") . .
. . 11,10
185,1
370,1
Hydroxyl-Ion (OH) . .
. . 0,207
12,2
12,2
47,54
1444,2
825,7
*) Prospekt: Jodbad und Höheoikurort Tölz - Krankenheil in Oberbayem
S. 11. Ohne Ort und Jahr. — Die in dieser Druckschrift mitgeteilten Zahlen
besdehen sich nicht, wie dort angegeben, auf 100 g, sondern auf 1000 g Quell-
salzlauge , vie aus dem spezifischen Gewicht sich ergibt. Ferner beziehen
sich die dort für ,, kohlensaures Natron" und für ,, schwefelsaures Natron"
angeführten Werte auf kristall wasserhaltige Salze. -) Vgl. chem Einleitung
Abschn. A.
21 —
Die Quellsalzlauge entspricht in ihrer Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält:')
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 2,502
Natriumchlorid (NaCl) 20,63
Natriumjodid (NaJ) 0,1244
Natriumsulfat (Na,SOJ 3,138
Gramm
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) 1,02
Natriumkarbonat (Na^COs) 19,64
Natriumhydroxyd (NaOH) 0,487
47,54
3) Vgl. ehem. Einleitung Äbschu. B.2.C.
Analyse der Quellsalzlauge Nr. 2 (aus der saiztabeiie berechnet).
Analytiker: M. Hobein')
Spezifisches Gewicht: 1,062 (ohne Temperaturangabe).
In 1 Kilogramm der Quellsalzlauge sind enthalten:
Kationen -).
Kalium-Ion (K-) .
Natrium-Ion (Na-)
MilU-
Gramm Mol
2,200 56,19
30,60 1327
Anionen^).
CMor-Ion (Cl')
Jod-Ion (J')
Sulfat-Ion (SO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Karbonat-Ion (CO3") ....
Hydroxyl-Ion (OH') ....
Milligramm-
Äquivalent«
56,19
1327
1383
22,94
0,1764
3,553
0,968
18,88
0,270
647,2
1,390
36,99
15,9
314,7
15,9
647,2
1,390
73,97
15,9
629,3
15,9
79,59 2415,3 1383,7
') Prospekt: Jodbad und HBhenkurort TöIz-KrankenheU in Oberbayem
S. 13. Ohne Ort und Jahr. — Die in dieser Druckschrift mitgeteilten Zahlen
Die Quellsalzlauge entspricht in ihrer Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 4,192
Natriumchlorid (NaCl) 34,57
Natriumjodid (NaJ) 0,2084
NatriumsuUat (Na,SOj 5,258
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg) 1,33
Natriumkarbonat (Na^COa) 33,39
Natriumhydroxyd (NaOH) 0,636
79,58
beziehen sich nicht, wie dort angegeben, auf 100 g, sondern auf 1000 g Quell-
salzlauge, wie aus dem spezifischen Gewicht sich ergibt. Ferner beziehen sich
die dort für , ,kohlensatu'es Natron" und für ,, schwefelsaures Natron" an-
geführten Werte auf kristallwasserhaltige Salze. ^) Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. A. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.c.
Durch Eindampfen der Quellsalzlaugen wird Quellsalz ge-
wonnen, aus dem Pastillen und Seifen hergestellt werden. Außer
diesen Erzeugnissen kommt auch das Wasser der JodtrinkqueUe
selbst zum Versand (1903: 4371; 1904: 4030; 1905: 5295
Flaschen).
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus benach-
barten Lagern, künstliche Kohlensäurebäder, Sol- und Fichten-
nadelbäder, Gelegenheit zu Bädern in mehreren Weihern, Sauer-
stoffinhalationen, Massage, Elektrotherapie, Milchkuren. — Ge-
deckte Wandelhalle.
Behandelt werden : Skrofulöse, Frauenkrankheiten, Lues,
chronische Hautkrankheiten, Drüsenanschwellungen, Katarrhe
der Luftwege, Arteriosklerose, Augenkrankheiten.
5 Arzte. — Kurzeit: 15. Mai bis 1. Oktober. — Kurtaxe:
1 Person 10 M., 2 Personen 15 M., 3 und mehr Personen 18 M.;
in Tölz rechts der Isar die Hälfte. — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 2718; 1904: 2923; 1905: 3208 (207» Ausländer).
Allgemeine Einrichtungen : HochdruckqueUwasserlei-
tung. — Schwemmkanalisation. — Krankenhaus mit Formalin-
desinfektionsapparaten. — Apotheke. — Das Bad ist im Besitz
der „A.-G. der Krankenheiler Jodquellen".
osföföGjsc^os Traunstein mit Wildbad Empfing ödöoöoödödöo
Stadt mit 7445 Einwohnern im Kreise Oberbayem, li^
598 m ü. M. in dem von S mit östlicher Krümmung nach N
sich erstreckenden Tale der Traun, in den Vorbergen des Baye-
rischen Hochgebirges, von Laub- und Nadelwaldungen umgeben.
Etwa '/j Stunde entfernt liegt, ebenfalls im Trauntale, 570 m
hoch mitten in Laub- und Nadelwald das Wildbad Empfing.
Traunstein ist Station der Bahn München- Salzburg imd Aus-
gangspunkt der Nebenbahnen nach Ruhpolding, Waging und
Trostberg. An der letzteren liegt auch das Wildbad Empfing.
't?"l-ima. (für Traimstein). Mittlere Monatstemperaturen
nach 30 jährigem Durchschnitt (1851—1880) ün April 7,1°, Mai
11,3", Juni 15,0°, Juli 17,1°, August 16,4°, September 12,9°,
Oktober 7,9°, November 1,0°. — Mittlere jährliche Niederschlags-
höhe nach 26jährigem Durchschnitt (1879—1904): 1434 mm;
davon im April 110, Mai 146, Juni 179, Juli 191, August 177,
September 141 nun.*) Das Wildbad Empfing ist durch seine
Lage besonders gegen Nord- und Westwinde geschützt.
Heilquellen. 5 Quellen in Traunstein, 4 im Jahre 1844
entdeckt, eine im Jahre 1892 erbohrt, entspringen 8 m tief aus
Kieslager imd hefern insgesamt tägHch 625 hl Wasser von
8°. — 3 Quellen im Wildbade Empfing, im 14. Jahrhundert
entdeckt und seitdem in Gebrauch, entspringen 10 m tief in
Kalktuffstein; sie kommen aus älterem Diluvialschotter und
verdanken einer lettigsandigen tertiären Unterlage ihr Dasein.
Sie Uefem zusammen tägUch 130 hl Wasser von 7°.
*) Angaben der Königl. Bayer. Meteorologischen Zentialstation München.
2*
22
Analyse der Mineralquelle zu Traunstein (aus der saktÄbeUe berechnet).
Analytiker: Buchner. 1844').
Temperatur: 8,0°.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, weldie in 1 Kilogramm enthält:")
Qramm
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten
Qnunm
Kationen').
Kalium-Ion (K-) 0,0057
Natrium-Ion (Na-) 0,015
Calcium-Ion (Ca-) 0,021
Magnesium-Ion (Mg") 0,0075
Anionen ').
Chlor-Ion (Q') 0,016
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . 0,121
Milli-
MiUisnunin-
Mol
AquiYalent«
0,14
0,14
0,63
0,63
0,52
1,0
0,31
0,62
2,4
0,44
0,44
1,99
1,99
Kaliumchlorid (KCl) 0,011
Natriumchlorid (NaO) 0,018
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) 0,028
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOs\J 0,084
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOa),] 0,045
0,186
0,186
4,03
2,43
1) Manuskript. ') Vgl. ehem. Einleitung Absdui. A.
Einleitung AbBchn. B.2.C.
>) Vgl. ehem.
Analyse der Quelle des Wildbades Empfing (aus der saiztabeue berechnet)
Analytiker: A. Vogel. 1823—1826').
Temperatur: 7,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
MilU-
Katlonen'). Gramm Mol
Kalium-Ion (K-) 0,005 0,1
Natrium-Ion (Na-) 0,02 0,7
Calcium-Ion (Ca--) 0,073 1,8
Magnesium-Ion (Mg") 0,008 0,3
Anionen*).
Nitrat-Ion (NO,') 0,008 0,1
Chlor-Ion (CT) 0,02 0,4
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') .... 0,27 4,5
Millignuum-
Äquivalente
0,1
0,7
3,6
0,6
5,0
0,1
0,4
4,5
0,40 7,9 5,0
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt bei
der Mineralquelle zu Traunstein etwa 0,19 g; bei der Quelle
des Wildbades Empfing 0,40 g: beide sind „einfache kalte
Quellen".
Die Quellen sind in Steinschächte gefaßt. Ihr Wasser
wird zu Trink- imd Badekuren verwendet; das Empfinger
Wasser kommt in beschränktem Umfange auch zum Versand.
Den Badezwecken dienen im Kurhaus Traunstein 15, im Wild-
bad Empfing 16 Badezellen mit hölzernen Wannen. Im Kur-
hause T>aimstein wird das Wasser durch Niederdruckdampf-
heizung, im Wildbad Empfing in einem großen Heißwasserkessel
erwärmt. Im Kurhause Traunstein wurden 1903: 2200; 1904:
2300; 1905: 2500; im Wildbade Empfing jährlich etwa 3000
Bäder verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Sol- und Moorbäder; die Sole wird
von Reichenhall hergeleitet und findet Verwendung zu Bädern,
zum Inhalieren imd zum Guigeln. Das Moor stammt aus den
Hochmooren der KönigUchen Saline. Künstliche Kohlensäure-
bäder. — Massage, Elektrotherapie, Milchkuren. Terrainkuren
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält:")
Qramm
Kaliumnitrat (KNO,) 0,01
Natriumchlorid (NaCT) 0,03
Natriimihydrokarbonat (NaHCO,) 0,02
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] 0,30
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,),] 0,05
0,41
>) Die MinerslqueUan des Königreichs Bayern 8. 114. München 1829.
>) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. >) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
(ohne besondere Einrichtung). 200 m lange Wandelbahn im
Kurhause Traunstein; gedeckte Hallen im Wildbad Empfing.
Behandelt ■werden: Nervenkrankheiten, Gicht, Nieren-
imd Blasenleiden, Katarrhe der Atmungs- imd Verdauungs-
organe, Herzkrankheiten, Bleichsucht, lUieumatismus, Skrofu-
löse, Fettsucht.
In Traunstein sind 9 Arzte, in Empfing ist 1 Arzt tätig.
— Kurzeit: 1. Mai bis 30. September, im Wildbad Em-
pfing April bis Ende Oktober. — Kurtaxe: 3 M. für den Ein-
zelnen, 5 M. für die FamUie. — Zahl der Besucher (ohne Pas-
santen) in Traunstein 1903: 1512; 1904: 1507; 1905: 1453;
im Wildbad Empfing etwa 150 jährlich.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung, im WUdbade Empfing durch die
Quellen. — Beseitigung der AbfaUstoffe im Wildbad Empfing
durch Schwemmkanalisation, in Traunstein außerdem auch zum
Teil durch pneumatische Abfuhr. — Krankenhaus imd zwei
Apotheken in Traunstein. — Besitzer des Kurhauses Traunstein
ist Dr. med. G. Wolf; des Wildbades Empfing Hans Seywald.
(5SG6GjSG6CäS(5SCÄG6G6C6G6C6GJSC6 WattweÜer iSO^^^iSO^iSOiSOiSD^ÖO^iiOiSO
Stadt mit 1260 Einwohnern im Ober-Elsaß, li«^ 350—380 m
ü. M. am östUchen Abhänge der Vogesen. In unmittelbarer Nähe
Laub- und Nadelwald. Nächste Eisenbahnstation Sennheim (5 km,
Postverbindung) an der Linie Mülhausen — Wesserling — Krüt.
Heilquellen. 2 Quellen: „Schwefelbrünnlein" (Zusammen-
fluß von 3 Quellen), seit alter 2Seit benutzt, „Gohr- Quelle",
1865 entdeckt, entspringen unter diluvialem Sandstein und
Grauwackenschutt in einer Tiefe von 5 m aus unbekannten
Schichten. Das „Schwefelbrünnlein", dessen einzelne Zuflüsse
verschieden warm sind, hat eine mittlere Temperatur von 15°,
die „Gohr-Quelle" hat eine Temperatur von 14,8°.
23 —
Analyse des „SchwefelbrÜnnlein" (aus der Salztabelle berechnet),
, Analytiker: A. Chevalier. 1851').
f Temperatur: 10,0°.
Ei^iebigkeit: 3000 hl in 24 Stunden (aUe 4 Quellen zusammen).
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,0756
Calcium-Ion (Ca-) 0,142
Magnesium-Ion (Mg") 0,0641
Ferro-Ion (Fe-) 0,0096
Anionen^).
CMor-Ion (Gl') 0,089
Sulfat-Ion (SO/') 0,179
Hydrokarbonat-Ion (HCOs') . . 0,594
Milli-
Milligramm-
Mol
Aquivalente
3,28
3,28
3,53
7,06
2,63
5,27
0,17
0,35
15,96
2,5
2,5
1,86
3,72
9,73
9,73
Kieselsäure (meta) (H,SiOg) .
1,153
0,162
23,70
2,07
16,0
Daneben Spuren von: Kalium-, Ammonium-, Mangano-,
Aluminiimi-, Hydroarsenat-Ion, organischen Substanzen.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält:")
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,15
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,0553
Calciumsulfat (CaSOJ 0,200
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOj)j] 0,334
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08),] 0,385
Ferrohydrokarbonat [FefHCO,),] 0,031
Kieselsäure (meta) (H^SiO,) 0,162
1,32
1,315 25,77
>) Prospekt: Bad Wattweiler S. 21. Ohne Ort und Jahr. >) Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.3.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 1,3 g;
da aber Hydrokarbonat- und Calcium-Ionen vorwalten, so ist
die Quelle zu den „einfachen kalten Quellen" zurechnen').
Bemerkenswert ist der Gehalt von 9,6 mg Eisen.
Das Wasser der in Steinschächte gefaßten Quellen wird
zum Trinken und Baden benutzt. Zu Badezwecken wird es
120 m weit in Tonröhren nach dem Badehaus (20 Zellen mit
Zinkwannen) geleitet. Im Jahre 1903 wurden 2500; 1904:
3000; 1905: 2800 Bäder verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Hydrotherapie, Elektrotherapie, Mas-
sage, Milch-, Obst- und Traubenkuren. Terrainkuren ohne
besondere Einrichtimg.
Behandelt -werden: Blutarmut, Nervenschwäche, Rheu-
matismus, Hautkrankheiten, Nieren-, Blasen- imd Leberleiden,
Gicht.
1 Arzt. — Kurzeit: Das ganze Jahr hindurch. — Zahl der
Besucher (ohne Passanten) 1903: 120; 1904: 250; 1905: 217.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung (Laufbrunnen). — Beseitigung der Abfall-
Stoffe durch Abfuhr. — Nächste Apotheke in Sennheim. —
Quellen und Bad gehören der Familie Beizung. — Auskunft
durch die Badedirektion.
>) Vgl. 8. 3.
— 24 —
2. Einfache warme Quellen (Akratothermen).
Von Dr. C. Jacobj,
o. ö. Profeasor, Direktor des Pharmakologischen Instituts an der Universität Göttingen.
(Chemische Analysen bearbeitet von Professor Dr. E. Hintz und Dr. L. Grünhut.)
Einfache warme Quellen (Akratothermen, Wildbäder) sind Quellen von gleichbleibender, 20° übersteigender
Temperatur, arm an freiem Kohlendioxyd und an gelösten festen Bestandteilen. In 1 kg des Was.'sers beträgt die
Menge des freien Kohlendioxyds weniger als 1 g, die der gelösten festen Bestandteile ebenfalls weniger als 1 g.
Auch die sonst „einfach erdig" genannten warmen Quellen (vgl. bei den einfachen kalten Quellen) können zu
dieser Gruppe gerechnet werden.
Die Heilwirkungen der einfachen warmen Quellen werden obiger Charakteristik entsprechend nur auf der Wirkung
des Wassers und seiner Temperatur beruhen. Bei den erdigen Thermen tritt die Wirkung der Erdalkalien noch
hinzu (vgl. pharmak. Einleitung).
Wirkungen, welche durch Aufnahme fester Bestandteile oder von Wasser aus dem Bade in den Körper be-
dingt sind, dürfen bei der Undurchlässigkeit der Haut für wäßrige Lösungen, wie bei allen gewöhnlichen Mineral-
bädem, so auch im Thermalbade nicht erwartet werden. Die Wirkungen, welche diese Bestandteile erzeugen können,
sind deshalb nur auf eine örtliche Beeinflussung der oberflächlichen Hautschichten ziu-ückzuführen.
Die Temperatur des Wassers dagegen vermag hier auf der gleichen physiologischen Grundlage wie bei den
kalten Quellen sowohl örtliche Wirkungen an der Haut als auch entferntere Wirkungen im Organismus zu erzeugen,
unter welchen den die Zirkulation betreffenden wieder die gi-ößte Bedeutung zukommt.
Im allgemeinen sieht man eine Temperatur des Bades, welche zwischen 34 und 35° liegt, als thermisch
wirkungslos an. Wenn man ein solches Bad als isothermisches, indifferentes bezeichnet, so soll damit nur
ausgedrückt sein, daß in demselben die gesamte Wärmeabgabe des normalen Körpers keine wesentliche Veränderung
erfährt, so daß der allgemeine Wärmeregulierungsapparat wie unter den gewöhnlichen Lebensbedingungen imverändert
seine Einstellung beibehält. Trotzdem werden in solchem Bade an einzelnen Teilen der Haut stets geringe örtliche
Temperaturdifferenzen sich geltend machen und zu geringen örtlichen Regulierungsvorgängen im Gefäßapparat
führen, denen doch ein gewisser therapeutischer Einfluß zukommen kann. Auch der mittlere Indifferenzpunkt für
die gesamte Körperoberfläche wird bei verschiedenen Individuen und bei demselben Individuum unter verschiedenen
Bedingungen je nach der zeitweiligen Einstellung imd Reaktionsfähigkeit der Hautgefäße, der verschiedenen Mächtig-
keit des Fettpolsters, der verfügbaren Blutmenge des Körpers usw. in gewissen Grenzen Schwankungen unterworfen
sein. Liegt die Temperatur unter dem absoluten individuellen Indifferenzpunkt, so werden sich ihre Wirkungen
denen des kalten Bades entsprechend abgemildert anschließen, liegen sie über dem Indifferenzpunkt, so wird es,
je nach der Höhe der Temperatur xmd der Dauer der Wirkung, zunächst zu einer mehr oder weniger erheblichen
Steigerung der Hautzirkulation kommen imter Herabsetzung des Stromes in den tieferen Teilen. Bei weiterem
Vordringen der Wärme in die Tiefe wird indessen auch die Temperatur dieser Teile selbst erhöht und dann auch
in ihnen der Blutstrom wieder wachsen und bei Steigerung der gesamten Körpertemperatur selbst die Herztätigkeit,
der Gesamtstoffwechsel imd die Atmung eine Veränderung mit den sich aus ihr ergebenden Folgen erfahren (vgl.
pharmak. Einleitung).
Die Temperaturen der einfachen warmen Quellen Deutschlands sind:
Warmbrunn 43,1 — 24,5
WQdbad 39,5—34,5
Wildbad-Trarbach und Wildstein 35,0
Bodendorf 32,0
Schlangenbad 31,0—28,0
Warmbad 29,0
Badenweiler 26,4
Wiesenbad 20,2
Die längere gleichmäßige Unterhaltung der Wirkung einer bestimmten Temperatur wird für den therapeutischen
Erfolg von Bedeutung sein. Bei den warmen Quellen kann eine solche Gleichmäßigkeit dadurch erzielt werden,
daß aus der Quelle stetig das gleichtemperierte Thermalwasser in das Bad nachströmt und so die Temperatur-
konstanz auch in den verschiedenen Schichten desselben dauernd sichert. Durch das Einsenken der Badebehälter
in den durch die Quelle selbst erwärmten Boden lassen sich die Wärmeverluste weiter herabsetzen.
— 25 —
Einrichtungen für solche Bäder im strömenden Wasser (Piscinen) bestehen in Warmbrunn, Wildbad und
Badenweiler. Bei den gewöhnlichen künstlich erwärmten Wannenbädern ist eine örtliche und zeitliche Gleichmäßigkeit
der Temperatur des Badewassers dagegen nicht zu erreichen. Wohl aber können hyperthermische Quellen durch
Kühlvorrichtungen bei regelmäßigem Zu- und Abfluß auf beliebige niedere Temperaturen gebracht werden.
Neben der Temperaturwirkung kann im Thermalbade auch noch die Wasserwirkung bei Hautkrankheiten und
oberflächlichen Verletzungen von Bedeutung werden.
Neuerdings ist in manchen einfachen warmen Quellen das Vorhandensein von radioaktiven Stoffen fest-
gestellt worden. Ob diesen Stoffen im Bade eine besondere Wirkung zukommt, ist zurzeit nicht zu übersehen;
doch würde dieselbe wohl nach den bisher darüber bekannt gewordenen Mitteilungen als eine den Stoffwechsel der
Zellen beeinflussende Reizmrkung, welche auch in die Tiefe vorzudringen vermag, aufzufassen und dementsprechend
in ihrem therapeutischen Werte zu beurteilen sein.
Bei den Thermalbadekuren kann die Temperaturwirkung auf die Gefäße wie die sensiblen Apparate der
Haut noch auf mechanischem Wege imd zwar auch in örtlich begrenzter Weise gesteigert werden dm-ch die Art der
mechanischen Applikation des Wassers, als Duschen verschiedener Temperatur, Form und Stärke sowie durch
Frottieren der Haut und Massage nach dem Bade, eventuell auch während der Wasserwirkung selbst, wie es in
der Form der Duschenmassage an einzelnen Quellen neuerdings geschieht. Läßt man die Frottierung von dem
Patienten selbst ausführen, so wird durch die dabei herangezogene Tätigkeit seiner Muskeln und Steigerung des
Blutstroms in diesen noch eine weitere Veränderung der Blutverteilung und Zirkulation nach dem Bade erreicht
werden können. Wo es sich darum handelt, die Hautgefäße in einem möglichst erweiterten Zustande zu erhalten
und die an sich vorhandene Nachwirkung in diesem Sinne nach dem Bade nachhaltiger zu gestalten, wird man
dagegen durch sofort an das Bad angeschlossene Bettruhe, eventuell sogar ohne vorhergehendes Abtrocknen und unter
Verhinderung von Wärmeverlust durch entsprechende Bedeckung dies erreichen können. Sache der ärztlichen
Kunst ist es, durch derartige die Wärmewirkung des Bades auf die Zirkulation und Blutverteilung unterstützende
oder modifizierende, dem jeweiligen Krankheitsfalle entsprechend angepaßte Maßnahmen den therapeutischen Effekt
zu steigern.
Neben der äußerlichen Anwendung finden die einfachen warmen Quellen auch zu Trinkkuren therapeutische
Verwendung. Dabei tritt die Bedeutung der Temperaturwirkung mehr ziuiick und kommt höchstens in der in der
pharmakologischen Einleitung erwähnten Weise in Betracht. Vor allem sind es die dort eingehender besprochenen
Wasserwirkungen, welche, sich nach der Resorption des Wassers im Organismus entfaltend, den Thermalwässem
ihre therapeutische Bedeutung verleihen.
Neben den unmittelbaren Wirkungen des Thermalwassers kommt an den einzelnen Kurorten noch eine ganze
Reihe in ihrem therapeutischen Wert« nicht zu unterschätzender Heilfaktoren wie Bewegungskuren, Mechanotherapie,
Elektrotherapie usw. in Betracht
Einfache warme Quellen (Akratothermen).
Badenweiler. Warmbrunn (s. auch unter „Moorbäder").
Bodendorf. Wiesenbad.
Schlangenbad. Wildbad.
Warmbad bei Wolkenstein. Wildbad Trarbach und Wildstein.
26 —
C6CJSG6G6C6C6G6G6C5SC6G6C6C6G6 Badenweüer ^^^^^^^^^^^^^^
Dorf mit 732 Einwohnern im Kreise Lörrach des Groß-
herzogtmns Baden, liegt 425 — 450 m ü. M. am nordwestlichen
Abhänge des 1170 m hohen Blauen im südlichen Schwarzwalde,
teUs dem Ellemmbachtale, teils dem Bheintale zugewendet.
Nächste Bahnstation MüUheim (Kleinbahnverbindung 7,5 km),
Station der Linie Karlsruhe— Basel.
Klima. Mittlere Monatetemperatur nach 20 jährigem Durch-
schnitt (1886^1905): Januar —0,5°, Februar 0,8°, März 4,3°,
April 8,7°, Mai 12,3°, Juni 16,2°, Juli 17,9°, August 17,2°,
September 14,2°, Oktober 8,8°, November 4,5°, Dezember 0,6°.
Mittlere jährliche Niederschlagshöhe: 870 mm. Durch die gegen
Norden vorgelagerten 600 bis 1000 m hohen Berge ist der Ort
vor Nordwind geschützt. Die Lage an einer Berghalde bedingt
verhältnismäßig hohe Abend- und Nachttemperaturen*).
Heilquellen. Eine warme Mineralquelle, schon in frühester
Zeit bekannt. Im 2. Jahrhundert n. Chr. bauten hier die Römer
ein großes, prunkhaft eingerichtetes Bad mit Einrichtungen für
kalte imd warme Bäder, Dampfbäder und mit Frottierräumen.
Im 4. Jahrhundert wurde dieses Bad von eindringenden Ale-
mannen zerstört. Die Ruinen sind gut erhalten und gehören
zu den größten derartigen Ruinen Deutechlands. Erst im
16. Jahrhundert findet Badenweüer wieder Erwähnung als Bad.
Die Quelle entspringt am Ende eines 100 m langen Stollens
aus verkieseltem Muschelkalk an der Grenze des Keupers nahe
dem Urgebirge, in einem 12 m tiefen Schachte.
*) Angaben des Zentnübureaiis f&r Meteor, u. Hydrogr. in Karlsruhe.
Analyse (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: Hygienisches Institut der Universität Freiburg i. B. 1899').
Spezifisches Gewicht: 1,00175 bei 15°, bezogen auf unbekannte Einheit
Temperatur: 26,4°.
Ergiebigkeit: 16 000 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen»). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,003274
Natrium-Ion (Na-) 0,03112
Lithiimi-Ion (Li-) 0,000624
Calcium-Ion (Ca--) 0,04929
Strontium-Ion (Sr-) 0,000695
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,008031
Anionen»).
Nitrat-Ion (NO,') 0,009969
Chlor-Ion (Cl') 0,007368
Sulfat-Ion (80/') 0,07046
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,1721
sind enthalten:
MiUi-
MiUigramm-
Mol
Aqui Talente
0,0836
0,0836
1,350
1,350
0,0888
0,0888
1,229
2,459
0,0079
0,0159
0,3297
0,6594
4,657
0,1607
0,1607
0,2078
0,2078
0,7335
1,467
2,821
2,821
Kieselsäure (meta) (HjSiO,)
0,3529
0,02655
7,012
0,3386
4,657
0,3795
Daneben Spuren von Ferro-Ion.
7,351
Altere Analysen: C. F. Salier, Flachsland, Schmidt, W. L.
KSlrenter (sämtlich bei Hejfelder, Die Heilquellen des QroBherzogtoms
Baden S. 99. Stuttgart 1841). y. Babo (bei B. M. Lersch, Einleitung in
die Mineralquellenlehre Bd. 2 8. 1231. Erlangen 1860). B. Bunaen (Zeit-
■chiUt f. analyt. Chemie 1871 Bd. 10 B. 437).
Das Mineralwasser entepricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO,) 0,008463
Natriunmitrat (NaNO,) 0,006557
Natriumchlorid (NaCl) 0,006965
Natriumsulfat (Na,80«) 0,08201
Lithiumchlorid (LiCl) 0,003772
Calciumsulfat (CaSO<) 0,02132
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOg),] 0,1739
Strontiumhydrokarbonat [Sr(H:CO,),] 0,001664
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOa),] 0,04826
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,02655
0,3795
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: com
Stickstoff (N,) 938,1
Sauerstoff (O,) 61,9
1000,0
') Prospekt. Ohne Ort und Jahr.
>) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 0,38 g,
die Temperatur 26,4°: die Quelle ist danach eine „einfache
warme Quelle".
Das Wasser der Quelle wird in erster Linie zum Baden,
femer zu Brausebädern und Nasenspülungen, zum Gurgeln und
zum Trinken benutzt. Den Badehäusem wird es in einer 150 m
langen gußeisernen Rohrleitung zugeführt. — Im Besitze des
Staates befinden sich zwei Bassinbäder, die mit fortwährendem
Zu- und Abfluß des Wassers versehen sind (Marmorbad nüt
18 und offenes Bad mit 26 Ankleide- und 2 Brausebäderräumen).
In 4 Hotels noch insgesamt 18 Thermal-Einzelbäder. Jährlich
werden 10000—15000 Bassinbäder und 4000—5000 Emzelbäder
verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder (Kaiserslautemer und
Wunsiedder Moor), Schlammbäder, künstliche Kohlensäure-
bäder, Schottische Brausebäder, Sole- und Fichtennadeldimst-
inhalationen. Massage, elektrische Behandlung. Milch- und
Traubenkuren. Waßmuthsches Inhalatorium. — Mitten im Orte
li^ der etwa 11 ha große alte Kurpark, unmittelbar daran
schließen sich ausgedehnte Laub- und Nadelholzwaldungen,
welche mit ihrem 66 km langen Netz von W^en Gel^enheit
zu Terrainkuren auf Grund einer Terrainkurkarte bieten. Ge-
deckte Wandelbahnen.
Behandelt ■wrerden: Funktionelle und organische Nerven-
krankheiten, Stoffwechselerkrankungen (Blutarmut, Bleichsucht,
Fetteucht, Gicht, Rheumatismus, chronische Frauenkrankheiten),
Hautkrankheiten (Altersprurigo, chronische Ekzeme), Erkran-
kungen der Atmungsorgane.
27 —
6 Ärzte. — Kurzeit: Anfang April bis Ende Oktober;
Winterkuren Ln einigen Hotels. — Kurtaxe: 1 Person 15 M.,
jede weitere Person 6 M.
Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 5019; 1904:
5245; 1905: 5711 (darunter etwa 25 Prozent Ausländer).
Allgemeine Einriclitungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr (Grubensystem). — Apotheke. — Die Quelle gehört dem
badischen Staat. Auskunft durch den Großherzoglich Badischen
Amtsvorstand in MüUheim.
G6C2SG6C6G6G6C;6G6G6G6G6GjSG6G6 Bodeildorf ÖDÖ0dÖÖDÖ0Ö0Ö3ö0öDÖDÄ?Ö0<^eO
Dorf mit 564 Einwohnern im Kegierungsbezirk Coblenz
der Kheinprovinz , liegt 75 m ü. M. in dem von Westen nach
Osten sich erstreckenden Ahrtal. Wald in der Umgebung.
Station der Ahrtalbahn Eemagen — Adenau.
Klima. Durch vorgelagerte Berge ist der Ort gegen Nord-
wind, zum TeU auch gegen Ostwind geschützt.
Heilquellen. Der jetzt „Ahr-QueU" genannte Sprudel war
unter dem Namen „Matthäus-Sauerbrünnchen" bereits mehrere
Jahrhimderte bekannt und wurde auch von den Umwohnern
in früherer Zeit zu Heilzwecken verwandt. Im Jahre 1900 ist
die Quelle neu erbohrt worden. Sie entspringt in 65 m Tiefe
aus einem Quarzgang im Unterdevon (Siegener Schichten) und
liefert täglich etwa 4000 hl Wasser von 32° und reichliche
Mengen Kohlendioxydgas.
AnälySG (aus den Einzelbestandteilen berechnet).
Analytiker: Städtische Untersuchungsanstalt für
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Müli- Milligramm-
Kationen^. Gramm Mol ÄquiTalente
Kalium-Ion (K-) 0,00963 0,246 0,246
Natrium-Ion (Na-) 0,1657 7,188 7,188
Calcium-Ion (Ca-) 0,08263 2,061 4,121
Magnesium-Ion (Mg-) 0,09796 4,021 8,043
Ferro-Ion (Fe-) 0,0004 0,008 0,02
19,62
Anionen'').
CMor-Ion (d) 0,05034 1,420 1,420
Sulfat-Ion (SO/') 0,03612 0,3760 0,7519
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') • ■ 1,064 17,44 17,44
1,507 32,76 19,61
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) . . 0,0197 0,252
1,527 33,01
Freies Kohlendioxyd (CO,) . . . 0,2 5
1/7 38
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
1,5 g; da aber unter diesen Magnesium- und Hydrokarbonat-
lonen vorherrschen imd nur 0,2 g freies Kohlendioxyd vor-
handen sind, so ist die Quelle mit Rücksicht auf ihre Tem-
peratur zu den „einfachen warmen Quellen" zurechnen*).
•) Vgl. 8. 24.
Nahrungs- und Genußmittel, Nürnberg. 1901')
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0184
Natriumchlorid (NaQ) 0,06868
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,05345
Natriumhydrokarbonat (NaHCOs) 0,4423
Calciumhydrokarbonat[Ca(HC03),] 0,3341
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO,),] 0,5886
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08),] . 0,001
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) .... 0,0197
1,526
{114 ccm bei
32° und
760 mm Druck.
1) Manuskript. — Ergänzt durch eine Gesamt -Eolilensäurebestimmimg
von Pauly (1901). -) Tgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn, B.2.C.
Die Quelle ist 5 m tief in Stein gefaßt, dann folgen eiserne
Eohre, die auf dem Quarz in 60 m Tiefe endigen. Einrichtungen
für die Verwendimg des Wassers sind in Aussicht genommen.
Die Quelle ist im Besitze der Firma Bodendorfer Sprudel G. m.
b. H. (Geschäftsführer Dr. Herzfeld, Fürth).
C5SG?sg6G6G6G6G6G6G6Cäsg6G6G6 Schlangeiibad ^^^^^^^^^^^^^
Flecken mit 380 Einwohnern im Eegierungsbezirk Wies-
baden der Provinz Hessen-Nassau, liegt 300 m ü. M. im Taunus
an der Vereinigung des WaUuftales mit dem Tale des warmen
Baches. Bis zu 600 m hohe, aus Quarzit bestehende Berge
mit Laub- und Fichtenwald umschließen beide Täler dicht.
Kleinbahn Verbindung (7,8 km) mit Eltville a. Rhein, Station
der rechtsrheinischen Linie Frankfurt a. M. — Cöln imd der
Eheindampfschiffe; auch von der Station Chausseehaus der
Linie Wiesbaden — Limburg ist es mit Wagen in '/« Stunden
zu erreichen.
Klima. Mittlere Monatstemperatur im April 8,3°, Mai 11,5°,
Juni 15,7°, Juü 18,0°, August 15,8°, September 13,9°, Ok-
tober 9,3°*). Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach lOjäh-
rigem Durchschnitt 730 mm**). Das Tal des warmen Baches,
in dem die Kurhäuser hegen, ist gegen Winde geschützt, am
wenigsten gegen Westwinde.
Heilquellen. Die Zeit der Entdeckung der Thermen ist
nicht festgestellt, doch werden sie bereits im Jahre 1640 er-
wähnt. 1657 wurden sie nachweishch bereits zu Heilzwecken
verwendet; das erste Badehaus baute Landgraf Karl zu Hessen-
Kassel 1694 — 1697. Die Kriegsjahre im Anfange des 19. Jahr-
himderts führten in der Entwickelung des Bades eine Unter-
*) Angaben des Königlichen Badeinspektors.
••) Provinz-Regenkarte.
— 28 —
brechung herbei, doch gelangte es schon frühzeitig wieder zur
Blüte. Es sind 9 Quellen vorhanden: Die „3 Quellen des
oberen Kurhauses", die „SchlangenqueUe", die „neue Quelle",
die „Pferdebadquelle", die „Schacht- oder Marienquelle" („Stollen-
quelle"), die „Duschequelle", die „EömerqueUe" (letztere ist
der Zusammenfluß dreier in einem dreiteiligen Qewölbe zutage
tretenden Quellen). Sie entspringen sämtlich im Schutt des
unterdevonischen Taimusquarzites in der Nähe einer Verwerfung
zwischen Quarzit und Tonschiefer. Die Temperatur der Quellen
beträgt 28—31°, mit Ausnahme der Duschequelle, die zwischen
16,8° und 22,5° warm ist. Die täglich gelieferte Wassermenge
beträgt im ganzen etwa 8680 hl.
Analyse der „Römerquelle"*) (aus den Oiglnalzahlen berechnet).
Analytiker: R. Fresenius. 1852')
Spezifisches Gewicht: 0,99828 bei 21°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 30,5°').
Ergiebigkeit der drei vereinigten Quellen: 417 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen*). Onumn
Kalium-Ion (K-) 0,008516
Natrium-Ion (Na-) 0,09825
Calcium-Ion (Ca-) 0,01308
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,001802
Anionen').
Chlor-Ion (CT) 0,1471
SuHat-Ion (SO/') 0,006523
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000446
Hydrokarbonat-Ion (HCOj') 0,06020
Milli-
ACUigramm-
Mol
AqiuTalente
0,2175
0,2175
4,263
4,263
0,3263
0,6526
0,0740
0,1479
5,281
4,149
4,149
0,0679
0,1358
0,0046
0,0093
0,9868
0,9868
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
Freies Kohlendioxyd (COj)
0,3359
0,04235
10,089
0,5401
5,281
0,3783
0,06547
10,629
1,488
0,4437 12,117
Daneben Spuren von Lithium-, Aluminium-, Fluor-Ion,
Borsäure.
1) Die Analyse bezieht sich auf die hinterste der drei in einem dreiteiligen
Gewölbe zutage tretenden Quellen ; das Wasser aller drei fließt in ein gemein-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Qramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,01623
Natriumchlorid (NaCl) 0,2300
Natriumsulfat (Na^SO^) 0,009654
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) 0,01644
Calciumhydrophosphat (CaHPO^) . 0,000632
Calciumhydrokarbonat fCafHCOg),] 0,05214
Magnesiimihydrokarbonat
[Mg(HCO,),] 0,01083
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) .... 0,04235
Freies Kohlendioiyd (CO,)
0,3783
0,06547
0,4437
= 1
37,2 ccm bei
30,5° und
760 mm Druck.
Ältere Analyse: Kastner etwa 1830 (vgl. Die naasauischen Heil-
quellen, beschrieben durch einen Verein von Ärzten S. 162. Wiesbaden 1851).
Weicht von den vorstehenden Ergebnissen wesentlich ab.
sames Reservoir und wird als „RSmerquelle" bezeichnet. ') Jahrb. d.
nassauisch. Ver. f. Naturk. 1852 Bd. 8 Abt. 2 8. 97. ') Eine spatere
Messung (1877) ergab 30,0°. «) Vgl. ehem. Einleitung Absehn. A. ') Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „SchaChtqUelle" (aus den Onglnalzahlen berechnet).
Analytiker: E. Fresenius. 1877.')
Spezifisches (Jewicht: 0,99926 bei 16,5°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 31,0°.
Ergiebigkeit: 806 hl m 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Miiu- Miiiigramm-
GxBmm Mol Äquivalente
Kationen'). Gramm ^ol" ÄqÄn"" l"'?*"^"'^ (^°''? " •,••••„; °'°°^«25 0,0794 0,1588
Kalium-Ion (K-) 0,01096 0,2799 0,2799 ^^^^T^T^^^^"" /H^V^ °'*^'^^^^^ ^'^'^^^ "'°°^^
Natrium-Ion (Na-) 0,1073 4;655 4;655 Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,06588 1,080 1,080
Lithium-Ion (Li-) 0,000499 0,0709 0,0709 0,3788 11,402 5,987
Calcium-Ion (Ca--) 0,01539 0,3837 0,7673 Kieselsäure (meta) (H,Si03) 0,04330 0,5522
Strontium-Ion (Sr-) 0,000197 0,0022 0,0045 / v"> s.« ' ' —
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,002541 0,1043 0,2086 0,ii2l 11,95j
5.98Ö Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0,0421 0,958
■^°^''^^**> Freier Stickstoff (N,) .... 0,0123 0,437
CTilor-Ion (CT) 0,1682 4,745 4,745 Freier Sauerstoff (0.) .... 0,00409 0,128
Brom-Ion (Br') 0,000087 0,0011 0,00 U TlsÖÖ 13479
>) Jahrb. d. nassauisch. Ver. f. Naturk. 1878 Bd. 31/32 8. 49. ») Vgl. Daneben Spuren von Cäsium-, Rubidium-, Baryum-,
ehem. Einieituiig Abachn. A. Ferro-, Nitrat-, Jod-Ion, Borsäure.
— 29 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält):
Gramm
KaKumchlorid (KQ) 0,02088
Natriumchlorid (NaO) 0,2612
Natriumbromid (NaBr) 0,000112
Natriumsulfat (Na,SOj 0,01128
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,,) 0,002555
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOä)' 0,004826
Gefrierpunkt: —0,030° (besondere Probe; H. Fre-
senius. 1902).
Ältere Analysen: Kastner etwa 1830 und 1839, Buignet 1844
(sämtlich abgedruckt in : Die nassauischen Heilquellen, beschrieben durch einen
Verein von Ärzten S. 162—165. Wiesbaden 1850). Weichen von den vor-
stehenden Ergebnissen wesentlich ab.
Calciumhydrophosphat (CaHPOj)
Calciumhydrokarbonat[Ca(HC03)j]
Strontiiimhydrokarbonat
[SrCHCO,),]
Magnesiumhydrokarbonat
[MgCHCOs),]
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) ....
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Gramm
0,000128
0,06205
0,000471
0,01527
0,04330
0,4221
0,0421 =
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Freier Stickstoff (N^) 0,0123 =
Freier Sauerstoff (O,) 0,00409 =
0,4806
24,0 ccm bei
31,0° und
760 mm Druck.
10,9 ccm bei
31,0° und
760 mm Druck.
3,2 ccm bei
31,0° und
760 mm Druck.
Sonstige Angaben.
K. Fresenius') fand 1877 bei der orientierenden Untersuchung einiger der anderen
Schlangenbader Quellen folgende Resultate:
Temperatur Ergiebigkeit Chlor-Ion(Cr)
hl in 24 St. g in 1 kg
Quellen des oberen Kurhauses 28,0—28,8" 1488 0,1753
Schlangenquelle (= Röhrenbruimenquelle) 28,4° 233 0,1687
Pferdebadquelle 28,6° 1488 0,1698
Kästner") hatte etwa 1830 wesentlich abweichende Werte gefunden.
') Jahrb. d. nassauisch. Ver. f. Naturk. 1878 Bd. 81/32 S. 49. ') Die nassauischen Heilquellen,
leschrieben durch einen Verein von Ärzten S. 162. Wiesbaden 1851.
Die Zusammensetzung der einzelnen Wässer ist, soweit
Analysen vorliegen, nur wenig verschieden. Bei der „Schacht-
queUe" und der „RömerqueUe" beträgt die Summe der ge-
lösten festen Bestandteile etwa 0,4 g (hauptsächlich Chlor-
und Natrium -Ionen). Die Quellen sind „einfache warme
Quellen".
Die Quellen sind da gefaßt, wo sie im Quarzitschotter
der Ufer des „warmen Baches" zutage treten. — Das Wasser
der „Schlangen-" und der „MarienqueUe" wird unverdünnt
zu Trinkkuren am Ort, das der letzteren wie das aller
übrigen Quellen auch zu Thermalbädern und Duschen benutzt.
In verschieden langen Leitungen (obere Kurhaus-, Römer-,
Schacht- vmd Schlangenquelle 8 — 19 m, Duschen-, neue imd
Pferdebadquelle 80 — 130 m) von emaillierten gußeisernen Röhren
werden die Quellen in die 3 Badehäuser geleitet. Das obere
Bad besitzt 11, das mittlere 18, das untere 21 BadezeUen, deren
- \Vannen aus Kacheln gefertigt sind. Thermalbäder von höherer
als Quellentemperatur werden durch Zusatz künstlich (durch
direkte Feuerung) erwärmten ITiermal Wassers hergestellt. 1903
wiu-den 14 952; 1904: 14 240; 1905: 15 956 Bäder verabfolgt.
Daneben kommt das Wasser auch in natürlichem Zustande zur
Versendung (etwa 3000 Krüge jährlich).
Sonstige Kurmittel: Massage; Elektrotherapie; Milch-,
Molken-, Traubenkuren; Terrainkuren. Ausgedehnte, gegen die
Westseite mit Glas geschützte Wandelbahnen verbinden die
Kurhäuser.
Behandelt werden: Nervenkrankheiten, Frauenkrank-
heiten (besonders Menstruationsbeschwerden), Rheumatismus,
Hautkrankheiten, chronischer BronchiaLkatarrh, nervöse Herz-
beschwerden , Altersgebrechen.
3 Arzte. — Kurzeit: 1. Mai bis 30. September. — Kur-
taxe: 1 Person 15 M., jedes weitere FamiUenmitglied 9 M. —
Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 2092; 1904: 2162;
1905: 2329.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
QueUwasser. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Wasser-
klosetts mit Klärgruben, Senkschächten und Überlauf in die
WaUuf. — Dampfdesinfektionsapparat. — Apotheke. — Quellen
imd Badehäuser sind im Besitz des preußischen Staates und
werden durch einen KönigUchen Badeinspektor verwaltet.
c;6G6G6G6C6G6G6G6 Warmbad bei Wolkenstein ödöd<»öd^öoöD(»
TeU der Dorfgemeinde Gehringswalde, Amtshauptmannschaft
Marienberg, Königreich Sachsen, mit 592 Einwohnern, liegt
458 m hoch in einem Nebentale des Zschopauflusses in einem
Talwinkel, dessen einer Schenkel nach Südwesten, der andere
nach Westen verläuft. Nach Nordwesten, Norden und Osten
wird das Tal durch umuittelbar beim Orte ansteigende mit Laub-
und Nadelwald bestandene Anhöhen abgeschlossen. Nächste
Bahnstation Floßplatz -Warmbad an der Linie Chemnitz —
Annaberg — Weipert, 2 km vom Bade entfernt.
Klima. Mittlere Monatstemperatur (aus den Isothermen
abgeleitet): Mai 10,9°, Juni 14,7°, Juh 16,5°, August 15,7°,
September 12,8°. Mittlere jährUche Niederschlagshöhe (aus
30 —
den Niederschlagskurven abgeleitet) 780 mm*). — Gegen Nord-
und Ostwinde ist der Ort durch seine Lage geschützt.
Heilquellen. Die Wannbader Mineralquelle soll ums Jahr
1300 beim Abbau eines Eisensteinganges entdeckt worden sein.
GSegen Ende des 14. Jahrhunderts genoß das Bad schon hohes
Ansehen. Nachdem es im 30 jährigen Kri^e in Verfall geraten
war, wurde es durch den damaligen Besitzer Dr. med. August
Hauptmann bald wieder zu dem alten Ansehen imd hoher Blüte
gebracht. Verschiedentlich trat eine vorübergehende Zerstörung
der Quelle durch Bergbauwasser ein, bis durch eine Verfügung
im Jahre 1661 ein ausreichender Schutz gegen die nachteiligen
Folgen des Bergbaues erreicht wurde. — Die Quelle entspringt
etwa 10,5 m tief aus festem, mit Quarz durchsetzten Gneis.
Sie entsteht durch den Zusammenfluß von etwa 30 Quellen
verschiedener Ergiebigkeit und Wärme in ein gemeinschaftliches
Bassin, auf dessen Grunde diese dicht benachbart entspringen.
Die Temperaturen der 1 2 stärksten EinzelqueUen liegen zwischen
25,7 und 31,2°.
Analyse
(aus den EinzclbestandteUen berechnet).
Analytiker: H. Fleck.
Temperatur: 29,0<").
Ergiebigkeit: 2160 hl in 24 Stunden.
*) Angaben des KSnigl. Sachs. Meteor. Inst, in Dresden.
1889»)
In
1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten''):
.. Milli- Milligramm-
Kationen ). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,00529 0,135 0,135
Natrium-Ion (Na-) 0,0734
Ldthium-Ion (Li-) 0,00070
Calcium-Ion (Ca-) 0,0184
Magnesium-Ion (Mg") 0,0027
Milli-
Mol
0,135
3,19
0,10
0,458
0,11
3,19
0,10
0,916
0,22
Anionen').
Nitrat-Ion (NOj') 0,0069 0,11
Chlor-Ion (Ol') 0,0315 0,888
SuMat-Ion (SO,") 0,0251 0,261
Hydrokarbonat-Ion (HCOj') . . 0,145 2,38
Karbonat-Ion (COj") 0,0168 0,280
Hydroxyl-Ion (OH') 0,0016 0,094
4,56
0,11
0,888
0,522
2,38
0,560
0.094
0,327 8,01
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) . . 0,0362 0,462
Organische Substanzen 0,0045
4,55
Freies Kohlendioxyd (CO^) .
0,368
0
8,47
0
') Prospekt : Warmbad bei Wolkenstein im sächsischen Erzgebirge S. 16.
Ohne Ort 1901. >) Durchschnittstemperatiu' des Wassers. ') Die Angaben
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
0,37 g (darunter hauptsächlich Natrium- und Hydrokarbonat-
lonen). Die Quelleist danach eine „einfache warme Quelle".
Das Wasser der in 3,4 m tiefen Steinschacht gefaßten
Quelle wird benutzt zum Trinken am Ort, zum Gurgeln, zu
Nasenduschen, Duschen und insbesondere zum Baden, in ge-
ringem Umfange auch zum Versand in natürlichem Zustande.
Nach der 50 m entfernten Trinkhalle wird das Wasser in ver-
zinntem Bleirohr geleitet; dem Badehause wird es in etwa 30 m
langem Kupferrohr zugeführt. Soweit erforderlich, wird das
Wasser in einem großen Behälter erwärmt. Das Badehaus
enthält 28 Badezellen mit 36 Wannen aus Vitritkacheln, Zink
und Holz. Verabfolgt wurden 1902: 15382; 1903: 16571;
1904: 17 412 Bäder.
Sonstige Kurmittel: Kohlensäurebäder mit künstUcher
Kohlensäure, elektrische Mineralbüder, Einpackungen und Ab-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält')'):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO^) 0,011
Kaliumchlorid (KCl) 0,0018
Natriumohlorid (NaCl) 0,0506
Natriumsulfat (Na,SO<) 0,0371
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) 0,151
Liihiumhydrokarbonat (LiHCOa) 0,0068
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03>J 0,0390
Calciumkarbonat (CaCOg) 0,0218
Magnesiumkarbonat (MgCOj) 0,0053
Magnesiumhydroxyd [Mg(OH)j] 0,0027
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,0362
Organische Substanzen 0,0045
0,368
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0
Ältere Analysen: A. Seylerth 1862 (Liebigs Annalen 186B Bd. 85
8. 373). StOckhardt etwa 1861 S. 16.
beziehen sich nicht auf 1 kg, sondern auf 1 1, was jedoch praktisch im Tur-
liegenden Fall keinen Unterschied ausmacht. Eine Umrechnung war in Er-
mangelung der Angabc des spezifischen Gewichtes unmöglich. *) Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. A. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
reibungen. Massage, Heilgymnastik, elektrische Behandlung. —
GJedeckte Wandelhallen.
Behandelt Tverden: Eheumatismus, Gicht, Qelenksteifig-
keiten, alte Narben, Skrofulöse, Blutannut, Bleichsucht, nervöse
Herzerkrankungen, Erkrankungen des Nervensystems, Ver-
dauungsstörungen, Frauenkrankheiten, Krankheiten der Nieren
imd Blase, Bronchialkatarrh, Influenza.
Während der Kurzeit ist ein Arzt am Orte tätig. — Kur-
zeit: Mai bis September. — Kurtaxe: 5 M.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr. — Staatliche, kommunale und private Stiftungen
für Minderbemittelte. — Apotheke in dem 2 km entfernten
Wolkenstein. — Das Bad ist im Besitze von Friedrich Wilhelm
Uhligs Erben, die Verwaltung leitet der Badedirektor Louis
Uhlig.
c;6G6c;jsc5SC5SC6G6cjsg6C3SG6G6G6C6 Warmbrunn ^isoo!>^^^^^^isoiso^^^
Marktflecken mit 4233 Einwohnern in der Provinz Schlesien,
liegt 345 m hoch am Fuße des Riesengebirges. Wald in einiger
Entfernung. Station der Nebenbahn Hirschberg— Grünthal ;
elektrische Bahn nach Hirschberg.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach zehn-
jährigem Durchschnitt 718 mm*).
Heilquellen. 6 Quellen, zum Teil schon im 13. Jahr-
hundert bekannt, entspringen aus dem Granit, der unter dem
Alluvium der Hirschberger Talsohle ansteht, und zwar: das
„Große Bad" 6 m, das „Kleine Bad" 7 m, die „Neue Quelle"
60 m, die „Ludwigsquelle I" 167 m, die „Ludwigsquelle II"
25 m und die „Antonienquelle" 14 m tief.
*) Provinz- Begenkarte.
31
Analyse der Quelle des „Großen Bades" (aus der saiztebeue berechnet).
Analytiker: F. L. Sonnenschein. 1877').
Spezifisches Gewicht: 1,00102 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 36,2°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
. Milli- Milligramm-
Kationen''). Gramm Mol Äquiyalenta
Kaliimi-Ion (K-) 0,005727 0,1463 0,1463
Natrium-Ion (Na-) 0,1527 6,625 6,625
Lithium-Ion (Li-) 0,000103 0,0147 0,0147
Ammonium-Ion (NH^-) .... 0,000053 0,0029 0,0029
Calcium-Ion (Ca") 0,01018 0,2538 0,5075
Strontium-Ion (Sr-) 0,000526 0,0060 0,0120
Magnesium-Ion (Mg--) 0,000055 0,0023 0,0045
Ferro-Ion (Fe-) 0,000063 0,0011 0,0022
Mangano-Ion (Mn--) 0,000006 0,0001 0,0002
7,315
Anionen ').
C!hIor-Ion (O') 0,04125 1,164 1,164
Sulfat-Ion (SO/') 0,1676 1,744 3,489
Hydrophosphat-Ion (HPO/') . 0,000128 0,0013 0,0027
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . 0,1614 2,645 2,645
Karbonat-Ion (CO3") 0,00041 0,0069 0,014
Hydroxyl-Ion (OH') 0,00004 0,002 0,002
0,5402 12,615 7,317
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) . . 0,1096 1,398
Organische Substanzen 0,01368
"076635 14,013
Freies Kohlendioxyd (CO,) . . 0 0
Daneben Spuren von Nitrat-, Hydroarsenat-Ion, Borsäure.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,01091
Natriumchlorid (NaG) 0,05934
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,2480
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) 0,1784
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOa) 0,00100
Ammoniumchlorid (NH^a) 0,000156
Calciumhydrophosphat (CaHPO,) 0,000181
Calciumhydrokarbonat [Ca(llCO^\] 0,03999
Calciumkarbonat (CaCOj) 0,0006
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03)2] 0,00126
Magnesiumkarbonat (MgCOj) 0,00010
Magnesiumhydroxyd [Mg(0H)2] 0,00006
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03X] 0,000199
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)2] 0,000020
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) 0,1096
Organische Substanzen 0,01368
0,6635
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0
1000 com des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: i;,^^
Kohlendioxyd (CO,) 329,1
Stickstoff (N,) 652,0
Sauerstoff (O,) 18,9
1000,0
Daneben Spuren von Schwefelwasserstoff.
Altere Analysen: Tschörtner (bei J. F. Si mon , Die Heilquellen
Europas S. 248. Berlin 1839). Fischer 1836 (bei B. M. Lersch, Ein-
leitung in die Mineralquellenlehre Bd. 2 S. 1607. Erlangen 1860).
') Prospekt. Ohne Ort und Jahr. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
8) Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. B.2.C.
Analyse der Quelle des „Kleinen Bades" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: F. L. Sonnenschein. 1877').
Spezifisches Gewicht: 1,00092 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 36,8°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: ^ Mj",'- MiUigramm-
" Gramm Mol Äquivalente
Kationen'). Gramm Mol' Äqm>Xn"L" Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000431 0,0045 0,0090
KaUum-Ion (K-) 0,005948 0,1519 0,1519 Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,1437 2,355 2,355
Natrium-Ion (Na-) 0,1456 6,316 6,316 Karbonat-Ion (CO3") .... 0,0002 0,003 0,005
Lithium-Ion (Li-) 0,000076 0,0108 0,0108 Hydroxyl-Ion (OH') 0,00002 0,0009 0,0009
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,000008 0,0005 0,0005 0,5087 11,914 6,916
Calcium-Ion (Ca") 0,008343 0,2081 0,4161
Strontium-Ion (Sr-) 0,000526 0,0060 0,0120 Kieselsäure (meta) (H2Si03) 0,1176 1,500
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,000082 0,0034 0,0067 Organische Substanzen . . . 0,02601
Ferro-Ion (Fe--) 0,000052 0,0009 0,0019 0,6523 13,414
Mangano-Ion (Mn--) 0,000019 0,0003 0,0007 Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0 0
. . j. ' Daneben Spuren von Nitrat-, Hydroarsenat-Ion, Borsäure.
Chlor-Ion (CT) 0,04113 1,160 1,160
Sulfat-Ion (SO4") 0,1626 1,693 3,386 ») Prospekt. Ohne Ort und Jahr. ■') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
32
Dae Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 KUograinm enthält:')
Gramni
Kaliumehlorid (Ka) 0,01133
Natriumchlorid (NaCl) 0,05895
Natriumsulfat (Na,SOi) 0,2407
Natriumhydiokarbonat (NaHCO,) 0,1616
Lithiumhydrokarbonat (LLHCO,) 0,000734
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,000025
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ 0,000610
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC08X] 0,03300
ßtrontiumhydrokarbonat [Sr(HC08),] 0,00126
Magnesiumhydrokarbonat [J^fHCO,),] 0,00004
Magnesiumkarbonat (MgCO,) 0,0002
Magnesiumhydroxyd [Mg(OH),] 0,00003
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,]^] 0,000166
Manganohydrokarbonat [Mn(HC0,)5] 0,000062
Ciramm
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,1176
Organische Substanzen 0,02601
0,6523
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0
1000 com des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus:
ccm
Kohlendioxyd (CO,) 325,3
Stickstoff (N,) 658,2
Sauerstoff (O,) 16,5
1000,0
Daneben Spuren von Schwefelwasserstoff.
■) Vgl. cbem. Einleitung Abschn. B.2.c.
Ältere Analyse: Fischer 1836 (bei J. F. Simon, Die Heilquellen
Europas S. 246. BerUn 1839).
Analyse der „Neuen Quelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: F. L. Sonnenschein. 1877').
Spezifisches Gtewicht: 1,00105 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 43,1°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,005587
Natrium-Ion (Na-) 0,1578
lithium-Ion (Li-) 0,000069
Calcium-Ion (Ca--) 0,008166
Strontium-Ion (Sr-) 0,000526
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,000055
Ferro-Ion (Fe-) 0,000066
Mangano-Ion (Mn--) 0,000003
Anlonen*).
Chlor-Ion (CT) 0,04236
Sulfat-Ion (SO/') 0,1656
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000218
Hydrokarbonat-Ion (HCO, ) 0,1685
Karbonat-Ion (CO.") .... 0,00041
Hydroxyl-Ion (OH') 0,00003
Milli-
Milligramm-
Mol
Aquiralente
0,1427
0,1427
6,845
6,845
0,0098
0,0098
0,2036
0,4073
0,0060
0,0120
0,0022
0,0045
0,0012
0,0024
0,00006
0,0001
Kieselsäure (meta) (H,8iO,) 0,1141 1,455
Organische Bubstanzen . . . 0,003116
7,424
1,195
1,195
1,724
3,448
0,0023
0,0046
2,761
2,761
0,0068
0,014
0,002
0,002
0,5494 12,902 7,425
0,6666 14,357
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0 0
Daneben Spuren von Hydroarsenat-Ion und Borsäure.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungerähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält:")
Gramm
Kaliumchlorid (KG) 0,01065
Natriumchlorid (NaCl) 0,06155
Natriumsulfat (Na,S04) 0,2451
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) 0,1971
Lithiiunhydrokarbonat (LiHCOg) 0,000664
Calciumhydrophosphat (CaHPO^) 0,000310
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] 0,03174
Calciumkarbonat (CaCO,) 0,0006
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCO,),] 0,00126
Magnesiumkarbonat [MgCOg] 0,0001
Magnesiumhydroxyd [Mg(OH),] 0,00006
Ferrohydrokarbonat [FeCHCO,),] 0,000210
Manganohydrokarbonat [MnOHCOg),] 0,00001
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,1141
Organische Substanzen 0,003116
0,6666
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
enthalten:
ccm
Kohlendioxyd (CO,) 418,4
Stickstoff (N,) 571,2
Sauerstoff (0,) 11,4
Daneben Spuren von Schwefelwasserstoff.
1001,0
Ältere Analyse: C. Lewig (bei B. M. Lersch, Einleitung in die
Mineralquellenlehre Bd. 2 S. 1607. Erlangen 1860).
') Prospekt. Ohne Ort und Jahr. ■) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
») Vgl. Einleitung Abschn. B.2.C.
33 —
Analyse der „LudwigSqUelle I" (aus den Originalzahlen berechnet).
/ Analytiker: Th. Poleck. 1884 »).
! Spezifisches Gewicht: 1,00047 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 26,0" an der Mündung des Bohrlochs.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
. Milli- Milligramm-
Kationen ). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,004769 0,1218 0,1218
Natrium-Ion (Na-) 0,1571 6,815 6,815
Lithium-Ion (Li-) 0,000161 0,0229 0,0229
Calcium-Ion (Ca-) 0,009034 0,2253 0,4506
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,000211 0,0086 0,0173
Anionen ').
Chlor-Ion (O.') 0,04095 1,155
Brom-Ion (Br) 0,000175 0,0022
Jod-Ion (J') 0,000024 0,0002
SuMat-Ion (SO/') 0,1562 1,626
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,1467 2,404
Karbonat-Ion (CO,") .... 0,0158 0.263
Hydroxyl-Ion (OH') .... 0,00149 ^0,0876
7,428
1,155
0,0022
0,0002
3,252
2,404
0,526
0,0876
0,5326
0,1148
12,732
1,464
7,427
Kieselsäure (meta) (IljSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO^) .
Daneben Spuren von Nickel-, Fluor-, Hydrophosphat-,
Hydroarsenat-, Hydroantimoniat-Ion, Borsäure.
0,6474
0
14,196
0
1) Die Thermen von Warmbrunn. Breslau 1885. ^) Vgl. ehem. Einleitung
Abscbn, A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschu. B.2.C.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,009087
Natriumchlorid (NaCl) 0,06046
Natriumbromid (NaBr) 0,000226
Natriumjodid (NaJ) 0,000028
Natriumsulfat (Na,S04) 0,2312
Natriumhydrokarbonat (NaHCOa) 0,2002
Natriimikarbonat (Na^COg) 0,00772
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOg) 0,001555
Calciumkarbonat (CaCOj) 0,0190
Calciimihydroxyd [Csi{OB.X] 0,00260
Magnesiumhydroxyd [Mg(0H)2] 0,000505
Kieselsäure (meta) (H,SiOa) 0,1148
0,6474
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus
ccm
Stickstoff (NJ 993,4
Sauerstoff (0^) 6,6
1000,0
Analyse der „LudwigSqUelle II" (aus den Onglnalzahlen berechnet).
Analytiker: Th. Poleck. 1884').
Spezifisches Gewicht: 1,00047 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 24,5°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
__ ^ «. Milli- Milligramm-
Kationen-'). Gramm Mol Äquivalente
Kahum-Ion (K-) 0,004728 0,1208 0,1208
Natrium-Ion (Na-) 0,1529 6,633 6,633
Lithium-Ion (Li-) 0,000169 0,0241 0,0241
Calcium-Ion (Ca-) 0,008994 0,2243 0,4486
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,000164 0,0067 0,0135
Ferro-Ion (Fe--) 0,000524 0,0094 0,0188
7,259
Anionen ').
Chlor-Ion (CF) 0,04286 1,209 1,209
Brom-Ion (Br) 0,000175 0,0022 0,0022
Jod-Ion (J') 0,000024 0,0002 0,0002
Sulfat-Ion (SO/') 0,1568 1,632 3,265
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,1183 1,938 1,938
Karbonat-Ion (CO3") 0,0210 0,350 0,700
Hydroxyl-Ion (OH') 0,00246 0,144 0,144
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
0,5091
0,1119
12,294
1,427
7,258
0,6210 13,721
Freies Kohlendioxyd (COj) . 0 0
Daneben Spuren von Nickel-, Fluor-, Hydrophosphat-,
Hydroarsenat-, Hydroantimoniat-Ion, Borsäure.
^) Die Thermen von Warmbrunn. Breslau 1885. *) Vgl. ehem. Einleitung
Abachn. A. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.c.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,009010
Natriumchlorid (NaCl) 0,06367
Natriumbromid (NaBr) 0,000226
Natriumjodid (NaJ) 0,000028
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,2320
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg) 0,1593
Natriumkarbonat (Na^COg) 0,0203
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOg) 0,001639
Calciumkarbonat (CaCOg) 0,0159
Calciumhydroxyd [Ca(0H)2] 0,00485
Magnesiumhydroxyd [Mg(0H)2] 0,000393
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] 0,001669
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,1119
0,6209
Freies Kohlendioxyd (CO^) o
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus:
ccm
Stickstoff (N,) 988,8
Sauerstoff (0,) 11,2
1000,0
— 34
Analyse der „AntOnienqUelle" (aus den Onginalzailen berechnet).
Analytiker: R. Fresenius und H. Fresenius. 1889^).
Spezifisches Gewicht: 0,99967 bei 16,5°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 26,7° im Quellschacht, 28,0° auf der Sohle des 16,3 m tiefen Bohrloches.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
KaUum-Ion (K-) 0,008802
Natrium-Ion (Na-) 0,1718
Lithium-Ion (Li-) 0,000172
Calcium-Ion (Ca-) 0,02516
Strontium-Ion (Sr-) 0,000409
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,003109
Ferro-Ion (Fe--) 0,000257
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000063
Anionen*).
Oüor-Ion (CT) 0,05958
Brom-Ion (Br) 0,000222
Jod-Ion (J) 0,000005
Sulfat^Ion (SO/') 0,1918
Hydrophosphat-Ion (HPO,") 0,000258
Hydroarsenat-Ion (HAsO,") 0,000144
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 0,1388
Karbonat-Ion (CO,") 0,0326
Hydroxyl-Ion (OH') 0,00325
MiUi-
MilUgramm-
Mol
Aquivalente
0,2248
0,2248
7,454
7.454
0,0244
0,0244
0,6275
1,255
0,0047
0,0093
0,1276
0,2553
0,0046
0,0092
0,0023
0,0070
9,239
1,681
1,681
0,0028
0,0028
0,00004
0,00004
1,997
3,993
0,0027
0,0054
0,0010
0,0021
2,275
2,275
0,544
1,09
0,191
0,191
0,6364
0,09831
15,164
1,254
9,24
Kieselsäure (meta) (HjSiO,) ,
0,7347 16,418
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0 0
Daneben Spuren von Baryum-, Zink-, Mangano-, Kupfer-,
Fluor-Ion, Borsäure, organischen Substanzen.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen 0,6
bis 0,7 g; freies Kohlendioxyd ist nicht vorhanden. Da die
Temperaturen der Quellen zwischen 24° und 43° liegen, so sind
die Quellen als „einfache warme Quellen" zu bezeichnen.
Die Quellen sind teils mit Stein, teils mit Kupferrohren
gefaßt. Ihr Wasser wird zum Baden imd zu Duschen, auch
zu Nasenduschen, zum Gurgeln und — zum Teil imter
Zusatz von geringen Mengen Kochsalz — zum Trinken ge-
braucht. Das Wasser der „LudwigsqueUe II" kommt nach
Zusatz von Kohlensäure als Tafelwasser zum Versand (jähr-
lich etwa 50 000 Flaschen). Die Quellen des Großen und
Kleinen Bades speisen 3 Marmorbassins, in denen im fUeßen-
den Wasser gebadet wird. Die übrigen Quellen werden in
69 BadezeUen mit Zinkwannen geleitet. Aus dem Thermal-
wasser werden durch Evakuieren imd Sättigen mit käuflicher
Kohlensäiire auch Kohlensäurethermalbäder bereitet. Im Jahre
1903 wurden 75 980 ; 1904 : 77 983 ; 1905 : 7 1 465 Bäder verabreicht.
Kaliumchlorid (KQ) 0,01677
Natriurachlorid (NaCl) 0,08517
Natriumbromid (NaBr) 0,000286
Natriumjodid (NaJ) 0,000005
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,2837
Natriumhydrokarbönat (NaHCO,) 0,1684
lithiurahydrokarbonat (LiHCO,) 0,001660
Calciumhydroarsenat (CaHAsOJ 0,000186
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC0j)2] 0,01851
Calciumkarbonat (CaCOs) 0,0513
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03)jl 0,000978
Magnesiumkarbonat (MgCOg) 0,00270
Magnesiumhydroxyd [Mg(OH)J 0,00558
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] 0,000819
Aluminiumhydrophosphat [A1,(HP0J,] 0,000307
AluminiumsuKat [A1,(S0<)3] 0,000092
Kieselsäure (meta) (HjSiOJ 0,09831
0,7348
Frdes Kohlendioxyd (CO,) 0
1) Chemische Analyse der Antonienquelle zu Warmbrunn in Schlesien.
Wiesbaden 1890. ») Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. A. •) Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. B.2.C.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus den Hoch-
mooren bei Schreiberhau. Hydrotherapie. Elektrotherapie.
Massage. Milch-, Molken- und Kefirkuren. — Gedeckte
Hallen.
Behandelt werden : Gelenkrheumatismus, Gicht, Nerven-
leiden, Rückenmai'ksleiden , Gtelenksteifigkeiten, Hautleiden,
Frauenleiden. —
5 Ärzte. — Kurzeit: 1. Mai bis 1. Oktober. — Kurtaxe:
1 Person 16 M., jede weitere Person 5 M. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) 1903: 3744; 1904: 3738; 1905: 3516.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
artesische Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Krankenhaus. Dampfsterilisator. Mehrere Kuranstalten
für Bedürftige. — Apotheke. — Das Bad gehört der Reichs-
gräflich Schaffgotschen Famüie. Auskunft durch die Bade-
verwaltung.
G6G6G6G6G6G6G6G6C5SG6DSG6G6C6 WieSenbad ^iSO^iSOisOiSOisO^^^iSO^^^
Badeort mit 789 Einwohnern, zvun Dorfe Wiesa, Amts-
hauptmannschaft Annaberg gehörig, hegt im Sächsischen
Erzgebirge, 435 m hoch im Zschopautale , das hier einen
Kessel von 300—600 m Breite bildet. Mit Laub- und Nadel-
wald bestandene, 150 — 200 m ansteigende Berge mngeben
das Tal. Bahnstation der Linie Chemnitz — Annaberg — Weipert.
TTiimH- Mittlere Monatstemperatur (aus den Isothermen
abgeleitet): Mai 10,9°; Juni 14,7°; Juli 16,5°; August 15,7°;
September 12,8°. — Mittlere jährHche Niederschlagshöhe (aus
den Niederschlagskurven abgeleitet) 780 mm*).
Eeüquellen. Die „St. Jobsquelle", eine seit 1501 be-
kannte und seitdem auch zu Heilzwecken benutzte Therme,
entspringt 14 m tief auf einem an der Nordostflanke eines
kleinen Granitstockes im zweigUmmerigen Gneis aufsetzenden
Homstein- vmd Quarzbrecciengange.
*) Angaben des Königl. Sachs. Meteor. Inst, in Dresden.
35
AnalySG (ans den Einzelbestandteilen berechnet).
Analytiker: F. Renk. 1901').
Temperatur: 20,2°, 10 m unter dem Quellenspiegel.
Ergiebigkeit: 3240 H in 24 Stunden.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 KHogramm enthalt^)''):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO3) 0,00412
Kaliumchlorid (KCl) 0,0299
Natriumchlorid (NaCl) 0,00215
NatriumsuKat (Na^SOj) 0,0250
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg) . 0,336
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOj) . 0,0041
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)J 0,0520
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03)2] 0,0203
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) .... 0,0484
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:-)
Kationen '). Gramm
KaHimi-Ion (K-) 0,0173
Natrium-Ion (Na-) 0,101
Lithium-Ion (Li-) 0,00042
Calcium-Ion (Ca--) 0,0129
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,00338
Anionen^).
Nitrat-Ion (NO3') 0,00253
CMor-Ion (a') 0,0155
SuKat-Ion (SO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Kieselsäure (meta) (H^SiOj)
0,0169
0,304
MilU-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,441
0,441
4,39
4,39
0,060
0,060
0,321
0,642
0,139
0.278
5,81
0,0407
0,0407
0,437
0,437
0,176
0,352
4,98
4,98
0,474
0,0484
10,98
0,618
5,81
0,522
0,0333
0,002
11,60
0,757
0,06
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Freier Sauerstoff (O^) ....
0,558 12,42
Daneben Spuren von Hydrophosphat-Ion.
Ältere Analyse:
Europas S. 110 und 250.
Lampadius (bei J.
Berlin 1839).
F. Simon, Die Heilquellen
0,522
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0333 =
Freier Sauerstoff (OJ _0^002_=
0,557
18,3 ccm bei
20,2° und
7 60 mm Druck.
2 ccm bei
20,2° und
7 60 mm Druck.
1) Manuskript. •) Die Angaben beziehen sich nicht auf 1 kg, sondern
auf 1 I, was jedoch praktisch im yorliegenden Fall keinen Unterschied aus-
macht. Eine Umrechnung war in Ermangelung der Angabe des spezifischen
Gewichtes unrnSglich. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
0,5 g (darunter hauptsächlich Natrium- und Hydrokarbonat-
lonen). Hiernach und da die Temperatur ein wenig oberhalb
der Grenze von 20° liegt, ist die Quelle als „einfache
warme Quelle" zu bezeichnen.
Das Wasser der in 14 m tiefen Steinschacht gefaßten
Quelle vrird in natürUchem Zustande an Ort und Stelle ge-
trunken, femer zum Baden, Duschen imd Inhaheren benutzt.
— In das Badehaus, das 14 Badezellen mit Wannen aus Zink
und Kacheln, einen Inhalationsraum und ein kleines Thermal-
schwimmbassin enthält, wird es durch Kupferrohre geleitet;
es wird in Behältern durch Dampfheizschlangen envärmt. Im
Inhalationsraum -mid das Wasser mittels einfachen Dampf-
zerstäubers zerstäubt. Die Zahl der verabreichten Bäder be-
trug 1903: 929; 1904: 1114; 1905: 1393.
Sonstige Kurmittel: Künstliche Kohlensäurebäder, Moor-
extraktbäder mit Franzensbader Extrakt, elektrische Bäder,
elektrische Lichtbäder und Dampfkastenbäder. — Wasserheil-
verfahren, Massage, Mechanotherapie , Elektrotherapie. —
Gedeckte Wandelhalle.
Behajidelt Tverden: Skrofulöse, Schwächezustände, Dys-
pepsie, Exsudate von Brust- und Bauchhöhle, Menstrua-
tionskolik und Blutstockungen, Nervenleiden, Gicht und
Rheumatismus.
1 Arzt. — Kurzeit: 1. Mai bis 30. September. — Kur-
taxe: wöchentlich 1 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 203; 1904: 147; 1905: 256.
Allgemeine Einrichtungen: Triukwasserversorgimg durch
drei Quellwasserleitungen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Abfuhr. — Nächste Apotheke in dem etwa 3 km entfernten
MUdenau. — Quelle und Badehaus sind im Besitze der Firma
Mechanische Flachsspinnerei Meyer & Co.
G6G6G6G6G6C;6G6G6C^C2SG6G6G6G6GjS Wildbad ÖDdJOÖDÖDÖDÖDÖOÖDÖDÖOÖDöDÖDÖDÖD
Stadt mit 3734 Einwohnern im Schwarzwaldkreis des
Königreichs Württemberg, liegt 430 m ü. M. am Nordrande
des Schwarzwaldes in dem von SW nach NO streichenden,
scharf eingeschnittenen Enztale. Die umliegenden bewaldeten
Höhen steigen 300—400 m hoch über den Kurort an. End-
station der von der Bahnlinie (Wien— )Mühlacker — Karlsruhe
( — Paris) in Pforzheim abzweigenden 23 km langen Nebenbahn.
Klima. Mittlere Monatstemperatur nach 75 jährigem Durch-
schnitt (1826—1900): Januar — 1,5°, Februar —0,1°, März 2,2°,
April 6,6°, Mai 10,9°, Juni 14,6°, JuU 16,3°, August 15,3°,
September 12,3°, Oktober 7,7°, November 3,0°, Dezember
— 0,4°. — Mittlere Niederschlagshöhen nach 15 jährigem Dureh-
Bchnitt (1888—1902) im Januar 84, Februar 81, März 102,
April 88, Mai 104, Juni 121, Juli 114, August 103, September
81, Oktober 110, November 67, Dezember 104; im Jahre
1159 mm*). Gegen Ost- und Westwinde ist der Ort durch
vorgelagerte Berge geschützt.
Heilquellen. Die alte Quelle rechts der Enz wird im
Jahre 1367 zum erstenmale erwähnt. Nach und nach sind
auch die übrigen Thermen des WUdbades erbohrt worden, tmd
bereits im Mittelalter blühte das Bad schnell auf. Die Quellen
brechen auf beiden Seiten der Enz aus Verwerfungsspalten im
Granit hervor und liefern zusammen täglich 10 000 hl Wasser
von 34,5°— 39,5°.
*) Angaben der ESnigl. Wfirttemb. Meteor. Zentralstation in Stuttgart.
— 36 —
Analyse des Wassers aus den Bohrlöchern 5, 6, 7, 11, 12, 14 bis 17
und 25 gemischt (aus den OngmalzaMen berechnet).
Analytiker: H. v. Fehling. 1859').
Spezifisches Gewicht: 0,99920 bei 18°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 36° im MitteL
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,006444
Natrium-Ion (Na-) 0,1502
Calcium-Ion (Ca-) 0,03957
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,002938
Ferro-Ion (Fe-) 0,000174
Aluminium-Ion (AI—) .... 0,000372
Anionen').
Chlor-Ion (ö') 0,1473
SuKat-Ion (SO^") 0,03516
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,2473
MilU-
MilligTBmm-
Mol
Aquivalente
0,1646
0,1646
6,515
6,515
0,9869
1,974
0,1206
0,2412
0,0031
0,0062
0,0137
0,0412
8,942
4,156
4,156
0,3661
0,7321
4,054
4,054
0,6295
0,08186
16,380
1,044
0,7113
0,0288
17,424
0,655
8,942
Kieselsäure (meta) (H^SiO,)
Freies Kohlendioxyd (COj)
0,7401 18,079
Daneben Spuren von lithium-, Ammonium-, Strontium-,
Baryum-, Mangano-, Zinn-, Nitrat-, Hydrophosphat-, Hydro-
arsenat-Ion, Borsäure, organischen Substanzen.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, wdche in 1 Kilogramm enthält '^:
Gramm
Kalimnchlorid (KCl) 0,01228
Natriumchlorid (NaQ) 0,2335
Natriumsulfat (Na,80J 0,04911
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . 0,1540
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)j] 0,1600
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),] 0,01765
Ferrohydrokarbonat [FefHCOa),]
Aluminiumsulfat fAL,(S04)3]
Kieselsäure (meta) (H,SiOs)
0,000555
0,002349
0,08186
0,7113
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0288
0,7401
16,7 ccm bei
36,0° und
[760 mm Druck.
V Jahi«shefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg
1860 Bd. 16 S. 118. >) Vgl. ehem. Einleitung Alöchn. A. 3) Vgi. ehem.
Einleitimg Abschn. B.2.C.
Analyse der Trinkquelle Nr. 10 (Eberhardsbrunnen) (aus den originaizauen berechnet).
Analytiker: H. von Fehling. 1859*).
Spezi&ches Grewicht: 0,99930 bei 18°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 34,5°.
In 1 Küogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen^
Kalium-Ion (K*) . . .
Natriimi-Ion (Na-) . .
Calcium-Ion (Ca-) . .
Magnesium-Ion (Mg")
Ferro-Ion (Fe--) ....
Aluminium-Ion (AI—)
Gramm
0,006352
0,1525
0,03848
0,002981
0,000182
0,000289
Milli-
Mol
0,1623
6,614
0,9597
0,1224
0,0032
0,0107
Milligiamm-
Äquivalente
0,1623
6,614
1,919
0,2447
0,0065
0,0320
8,979
Anionen*).
Chlor-Ion (Cl')
SuHat-Ion (SO^')
Hydrokarbonat-Ion (HCO,').
Kieselsäure (meta) (H^SiO,) .
Freies Kohlendiorfd (CO,) .
0,1429 4,030 4,030
0,03348 0,3485 0,6970
0,2594 4,252 4,252
0,6366 16,503
0,08119 1,035
0,7178
0,0289
17,538
0,656
0,7467 18,194
8,979
Daneben Spuren von Ammonium-, Lithium-, Strontium-,
Baryum-, Mangano-, Zinn-, Nitrat-, Hydrophosphat-, Hydro-
arsenat-Ion, Borsäure, organischen Substanzen.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Küogramm enthält '):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,01210
Natriumchlorid (NaCl) 0,2263
Natriumsulfat (Na,SO<) 0,04727
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj). . 0,1750
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOs),] . 0,1556
Magnesiumhydrokarbonat
CMg(HCO,),] 0,01791
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] . . 0,000578
Aluminiumsultat [A1,(S0<)3] 0,001826
Kieselsäure (meta) (H,SiOj) 0,08119
0,7178
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0289
0,7467
-I
16,6 ccm bei
34,5° u.
760 mm Druck.
Ältere Analjse:
Bd. 9 S. 420).
Degen 1837 (Pharmanatisches Zentralblatt 1838
V Jahreshefte des Vereins fOr vaterljlndische Natnrkimde in Württemberg
1860 Bd. 16 8. 112. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ») Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2.C.
37
Analyse der Quelle Nr. 19 im Katharinenbad (aus den ongmaizaMen berechnet).
I Analytiker: H. v. Fehling. 1859').
Spezifisches Gewicht: 0,99927 bei 18°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 39,5°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen. ^). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,006305
Natrium-Ion (Na-) 0,1525
Calcium-Ion (Ca-) 0,03917
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,002980
Ferro-Ion (Fe") 0,000184
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000312
Anionen ^).
Chlor-Ion (CI) 0,1498
Sulfat-Ion (SO/') 0,03578
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,2467
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,1610
0,1610
6,614
6,614
0,9769
1,954
0,1223
0,2447
0,0033
0,0066
0,0115
0,0346
9,015
4,227
4,227
0,3724
0,7449
4,043
4,043
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält '):
Gramm
Kaliumchlorid (KQ) 0,01201
Natriumchlorid (NaCl) 0,2379
NatriumsuUat (Na^SOJ 0,05049
Natriumhydrokarbonat (NaHCOs) . 0,1545
Calciumhydrokarbonat [Ca(KQO^\] 0,1584
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),] • • 0,01791
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2]. . 0,000587
Aluminiumsuifat [Al,(S04)3] .... 0,001973
Kieselsäure (meta) (H^SiO^) .... 0,08058
Kieselsäure (meta) (HjSiOg)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
0,6337
0,08058
16,531
1,028
9,015
0,7144
Freies Kohlendioxyd (CO5,) 0,0234
0,7143
0,0234
17,559
0,533
0,7378
13,7 ccm bei
39,5° und
760 mm Druck.
0,7377 18,092
Daneben Spuren von Ammonium-, Lithium-, Strontium-,
ßaryum-, Mangano-, Zinn-, Hydrophosphat-, Hydroarsenat-Ion,
Borsäure, organischen Substanzen.
Altere Analyse: G. G. L. Sigwart und Weiß (bei G. C. L. Sig-
wart und M. J. Leipprand, Die Mineralwasser im Königreiche Württem-
berg S. 27. Tübingen 1831).
') Jahresheite des Vereins für vaterlandische Katurkunde in Württemberg
1860 Bd. 16 S. 115. «) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ») Vgl.
ehem. Einleittug Abschn. B.2.c.
Analyse des Wassers aus 5 Bohrlöchern am linken Enzufer gemischt
(aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: H. v. Fehling. 1865').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen 2). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,1488
Calcium-Ion (Ca--) 0,0374
Magnesium-Ion (Mg--) 0,00292
Anionen ^.
Chlor-Ion (CI) 0,1481
SuMat-Ion (SO/') 0,0202
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . . 0,2417
0,5991
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) . . 0,0824
Sonstige Bestandteile 0,0262
MilU-
Mol
6,456
0,932
0,120
Milligramm-
Äquivalente
6,456
1,86
0,240
4,178
0,210
3,962
8,56
4,178
0,420
3,962
15,858
1,05
8,560
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,2444
Natriumsulfat (Na^SO^) 0,0299
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg) 0,156
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03y 0,151
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,0175
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,0824
Sonstige Bestandteile 0,0262
0,707 ■
0,7077 16,91
V Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg
1866 Bd. 22 S. 131. «) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ») Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der Trinkquelle Nr. 35 (Gartenbrunnen) (aus den onginaizahien berechnet).
Analytiker: H. v. Fehling. 1865').
Spezifisches Gewicht: 0,99932 bei 18°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 37,7°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
fr- i^ 2\ Milli- Milligramm-
Jiationen ). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,006556 0,1675 0,1675
Natrium-Ion (Na-) 0,1508 6,542 6,542
Lithium-Ion (Li-) 0,000832 0,1183 0,1183
Calcium-Ion (Ca-) 0,03877 0,9667 1,933
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,003646 0,1497 0,2993
Ferro-Ion (Fe-) 0,000169 0,0030 0,0060
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,002184 0,0806 0,2418
9,308
Daneben Spuren von Cäsium-, Rubidium-, Ammonium-,
Strontium-, Baryum-, Mangano-, Zinn-, Nitrat-, Hydrophosphat-,
Hydroarsenat-Ion, Borsäure, organischen Substanzen.
Anionen'). Gramm
Chlor-Ion (CI) 0,1503
Sulfat-Ion (SO/') 0,03562
Hydrokarbonat-Ion (HCOg') . 0,2640
Kieselsäure (meta) (H^SiOg)
Freies Kohlendioxyd (COj)
Freier Stickstoff (N,) . . .
Freier Sauerstoff (0,) . . .
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
4,239
4,239
0,3709
0,7417
4,328
4,328
0,6529
16,966 9,309
0,07900
1,007
0,7319
17,973
0,0125
0,285
0,02252
0,8020
0,000077
0,0024
0,7670 19,062
') Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg
1866 Bd. 22 S. 132. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
3*
— 38 —
Das Mineralwaaser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Giamm
Kaliumchlorid (KCl) 0,01249
Natriumchlorid (NaCl) 0,2382
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,03554
Natriumhydrokarbonat (NaHCOa) 0,1656
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOs) 0,008052
Calciumhydrokarbonat[Ca(HC03),] 0,1567
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08)2J 0,02191
Ferrohydrokarbonat [re(HCOa),] 0,000537
Aluminiumsulfat [A]5(SO<)8] .
Kieselsäure (meta) (HjSiO,) .
Freies Kohlendioxyd (COj)
Gr&tnm
0,01380
0,07900
0,7318
0,0125
*) Tgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
7,3 ccm bei
37,7° und
|7 60 mm Druck
20,5 ccm bei
37,7° und
760 mm Druck.
{0,06 ccm bei
37,7° und
760 mm Druck.
Freier Stickstoff (N,) 0,02252
0,7669
Analyse der Trinkquelle NO. 36 (aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: H. v. Fehling. 1865').
Spezifisches Gewicht: 0,99931 bei 18°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 39,3°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
EatiOIieil'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,008584
Natrium-Ion (Na-) 0,1500
Lithium-Ion (Li-) 0,000832
Calcium-Ion (Ca--) 0,03689
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,003368
Ferro-Ion (Fe-) 0,000190
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000270
Anlonen').
Chlor-Ion (Cl') 0,1500
Sulfat-Ion (SO/') 0,03614
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,2449
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,2193
0,2193
6,506
6,506
0,1183
0,1183
0,9199
1,840
0,1383
0,2765
0,0034
0,0068
0,0100
0,0299
8,997
4,230
4,230
0,3763
0,7525
4,014
4,014
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,01636
Natriumchlorid (NaCl 0,2346
Natriumsulfat (Na^SO^) 0,05136
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) 0,1490
Lithiumhydrokarbonat (LiHCO,). 0,008052
Calcimnhydrokarbonat
[Ca(HC03)J 0,1491
Magnesiimihydrokarbonat
[Mg(HC03),] 0,02024
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOa),]. 0,000605
Kieselsäure (meta) (HjSiO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Freier Stickstoff (N,) ...
Freier Sauerstoff (0,) ...
0,6312
0,07886
16,536 8,997
1,006
0,7100 17,542
Aluminiumsulfat [AL,(S04)3
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,)
0,001709
0,07886
0,7099
0,0269 =
0,0269
0,02327
0,000806
0,612
0,8288
0,0252
0,7610 19,008
Daneben Spuren von: Cäsium-, Kubidium-, Ammonium-,
Strontiimi-, Baryimi-, Mangano-, Zinn-, Nitrat-, Hydrophosphat-,
Hydroarsenat-Ion, Borsäure, organischen Substanzen.
Freier Stickstoff (N,) 0,02327 =
Freier Sauerstoff (O,) 0,000806 =
0,7609
15,8 ccm bei
39,3° und
760 mm Druck.
21,3 ccm bei
39,3° und
760 mm Druck.
0,6 ccm bei
39,3° und
760mmDruck.
y Jahresheite des Vereins für Taterländische Naturkunde in Württemberg
1866 Bd. 22 S. 140. >) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. «) Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse des Wassers aus Bohrloch Nr. 38 (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: H.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,1479
Calcium-Ion (Ca-) 0,0381
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,00301
Anionen').
Chlor-Ion (Q') 0,1498
Sulfat-Ion (SO/') 0,0198
Hydrokarbonat-Ion (HCOs') 0,2394
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquiralente
6,417
6,417
0,949
1,90
0,123
0,247
8,56
4,226
4,226
0,207
0,413
3,924
3,924
Kieselsäure (meta) (HjSiO,)
Sonstige Bestandteile . . . .
0,5980
0,0792
0,0293
15,846
1,01
8,563
Fehling. 1865').
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,2472
Natriumsulfat (Na,SOj 0,0294
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) 0,149
Calcimnhydrokarbonat [Ca(HC05),] 0,154
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC0j)2] 0,0181
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,0792
Sonstige Bestandteile 0,0293
0,706
0,7065 16,86
V Jahreshefte des Vereins für Taterländische Naturkunde in Württemberg
1866 Bd. 22 S. 131. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2.C.
— 39
Die untersuchten Wässer sind von annähernd gleicher Zu-
sammensetzung. Die Summe der gelösten festen Bestandteile
beträgt etwa 0,7 g. Danach sind die Quellen als „einfache
warme Quellen" zu bezeichnen.
Die Quellen treten frei aus 5—56 m tiefen Bohrlöchern
unmittelbar in die Badebassins und Wannen hinein. In erster
Linie ^\ird das Wasser zu Thermalbädern benutzt, denen es
ununterbrochen mit natürlicher Temperatur zufließt, so daß
eine Abkühlung während des Bades ausgeschlossen ist. Die
Bäder sind zum Teil aus dem Urgestein ausgesprengt, mit
Fayence und Marmor verkleidet und auf dem Boden mit einer
Lage von feinem Sand bedeckt, durch den das Wasser hervor-
quillt. Kechts der Enz befinden sich drei Badehäuser. Das
große Badgebäude mit 9 Fürstenbädem, 8 Bassinbädem,
40 Einzelbädem und den nötigen Duschevorrichtungen wird
von 18 Quellen gespeist. Das kleine Badehaus mit 12 Einzel-
bädem und das Katharinenstift mit 5 Bassin- und 4 Einzel-
bädern erhalten ihr Wasser aus je 3 — 4 Quellen. Links der
Enz im König-Karlsbad werden auch abgekühlte Thermalbäder,
kalte Duschen usw. verabreicht. An Vollbädern wurden ver-
abreicht: 1903: 130147; 1904: 137 360; 1905: 144890. Da-
neben wird das Wasser, wenn auch in geringerem Umfange,
in natürhchem Zustande zu Trinkkuren gebraucht.
Sonstige Kurmittel: Elektrische Bäder, Dampf-, Heiß-
luft- und Warmluftbäder. — Heilgymnastik. — Gelegenheit
zu Flußbädern. — Drei geräumige geschützte Wandelhallen,
von denen eine heizbar ist. — Parkanlagen an der Enz, die
unmittelbar in Nadelwald übergehen.
Behandelt werden: Eheiunatismus, Gicht, Knochen- imd
G«lenkleiden, Skrofulöse, Ehachitis, Nervosität, Lähmungen,
Krampfleiden, Katarrhe der Luftwege, Frauenkrankheiten,
chronische Verdauungsstönmgen, Harnbeschwerden, Schwäche-
zustände, Verletzungen, Metallvergiftungen.
7 Ärzte. — Kiu-zeit: 1. Mai bis 1. Oktober, doch können
auch im Winter die Thermalbäder benutzt werden. — Kurtaxe:
in der Hauptkurzeit eine Person wöchentlich 4 M., 2 Personen
7 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 8757;
1904: 9258; 1905: 10110.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Schwemmkanalisation. — Städtisches Krankenhaus. — Apo-
theke. — 4 Stiftungen für Unbemittelte. — Die Quellen imd
Badehäuser sind Eigentum des württembergischen Staates. —
Auskunft durch die Badeverwaltung.
G6DSföG5G6G6 Wildbad- Trarbach und Wildstein öoöd^öd&:3öo
Das Kurhaus WUdbad- Trarbach liegt 1 km, Wildstein
4 km von Trarbach an der Mosel, im Kreise Zell der Khein-
provinz in dem von SSO nach NNW gerichteten, etwa 50 bis
200 m breiten Kautenbachtale, inmitten ausgedehnter Laub-
imd Nadelholzwaldungen, Kurhaus Wildbad 127 m, Bad Wüd-
Btein 175 m hoch. Die imihegenden Berge steigen bis zu 436 m
an. Traben-Trarbach ist Station der in Pünderich von der
Linie Coblenz — Trier abzweigenden Nebenbahn der Bahn
BuUay — Trier und der Moseldampfschiffe.
Klima. Als mittlere Temperatiir wird angegeben im Friih-
1mg 10,1°, im Sommer 16,6°, hn Herbste 9,9°*). Jährliche
Niederschlagshöhe (nach 4iährigem Durchschnitt) 675 mm**).
Gegen Ost- und Nordwinde liegt das Bad geschützt.
Heilquellen. Die „Trarbacher Felsenquelle" (Wüdstein-
Therme) wird von 2 Quellen gebildet, die aus einem 3 — 4 m
dicken, fast senkrecht im derben Schiefer stehenden Quarz-
gange, am Ende eines 400 m langen Stollens entspringen. Die
Quellen liefern zur Zeit täglich 8760 hl Wasser, wovon 5310 hl
gefaßt sind. Seit 1883 wird die Quelle zu Kurzwecken benutzt.
*) Nach einem Siteren ftospekt.
*•) Regenstation Trarbach, Beobachter: Apotheker Mallmann.
Anfl.IvSfi Analytiker: H. Mertitsch. 1883*).
/ j c 1 * u 17 u i, *^ Temperatur: 35,0°.
(aus der SalztabeUe berechnet). Ergiebigkeit: 9600-12000 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
MiUi- MiUigramm- ungefähr einer Lösung, welche in 1 Küograimn enthalt °):
Kationen ). Gramm Mol Äquivalente Gramm
KaHum-Ion (K-) 0,04012 1,025 1,025 Kalimnchlorid (KO) 0,03588
Natrium-Ion (Na-) 0,05555 2,410 2,410 Kaüumsulfat (K,SOJ 0,04174
Calcium-Ion (Ca-) 0,007863 0,1961 0,3922 Kaliumhydrokarbonat (KHCO.) . 0,006504
3>827 Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) 0,2026
■Ä^°'i®'i )• Calciumhydrokarbonat[Ca(HC08)2] 0,03179
Chlor-Ion (CT) 0,01705 0,4809 0,4809 Kieselsäure (meta) (H^SiO,). . . 0,04544
Sulfat-Ion (SO/') 0,02300 0,2394 0,4788 ^ i \^ n ' —
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,1749 2,867 2,867 '
0,3184 7,218 3,827 ^^^ Kohlendioxyd (CO.) .... 0,06724 = 1 35,0° und
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) . 0,04544 0,5795 "04312 — l760mmDruck.
0,3639 7,798 '
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0,06724 1,528 .^ Manuskript. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ») Vgl. ehem.
0,4312 9,326 Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 0,36 g; abreicht), daneben auch zu Trinkkuren, \md gelangt auch, teils
die Quelle ist eine „einfache warme Quelle". in natürlichem Zustand, teils mit käuflicher Kohlensäure im-
Das Wasser wird vorzugsweise zu Thermalbädern benutzt prägniert, zum Versand (1903: 943800; 1904: 947 600; 1905:
(1903 wurden: 9515; 1904: 10035; 1905: 10957 Bäder ver- mehr als 1 Million Gefäße). Dem neuen Kurhaus Wildbad-
— 40 —
Trarbach wird das Wasser in dner 2600 m langen, aus asphal-
tierten Eisenröhren bestehenden Leitung zugeführt. Bad Wild-
stein verfügt über 8, das Kurhaus WUdbad über 27 Badezellen
mit ständigem Zu- und Abfluß des Thermalwassers. Die
Wannen bestehen aus Zement und sind mit Porzellanplatten bel^t.
Sonstige Kurmittel: Dampfbäder, künstliche Kohlen-
säurebäder. — Gelegenheit zu Terrainkuren (ohne besondere
Einrichtungen). Milch-, Obst- und Traubenkuren. Massage,
Elektrotherapie.
Behandelt werden: Rheumatismus, Gicht, Erkrankungen
des Nervensystems (Neurosen, Neuralgien, Migräne, Neu-
rasthenie usw.), nervöse Magen- imd Darmstörungen, Blasen-
und Nierenleiden, Schwächezustände, Hautleiden, Frauen-
krankheiten (Menstmationsanomalien, chronische Metritiß,
Endometritis usw.), Gfelenkleiden.
Arzte in Trarbach. — Kurzeit: 1. Mai bis 1. November.
— Kurtaxe wird nicht erhoben.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quell- und Thcrmalwasscr. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Kanalisation. — Krankenhaus, Dampfdesinfektions-
apparat luid Apotheke in Trarbach. — Die Quellen und Bade-
häuser sind im Besitz der Trarbachcr Immobilien -Gesellschaft
G. m. b. H. Das Bad wird von Wilh. Weiekardt verwaltet.
Der Versand des Wassers ist an die Firma „Trarbacher Felsen-
quelle G. m. b. H." in Trarbach verpachtet.
— 41 —
3. Einfache Säuerlinge.
Von Dr. C. Jacobj,
o. ö. Professor, Direktor des Pharmakologisclieii Instituts an der Universität Göttingen.
(Chemische Analysen bearbeitet von Professor Dr. E. Hintz und Dr. L. Grünhut.)
Einfache Säuerlinge sind reich an freiem Kohlendioxyd, wovon sie mehr als 1 g, und arm an gelösten festen
Bestandteilen, von denen sie weniger als 1 g in 1 kg des Wassers enthalten.
Mit den einfachen kalten und warmen Quellen haben die einfachen Säuerlinge also den geringen Gehalt an gelösten
festen Bestandteilen gemein, unterscheiden sich von ihnen aber durch den größeren Gehalt an Kohlendioxyd. Dieser
Beschaffenheit entsprechend, werden die mit ihnen zu erzielenden therapeutischen Erfolge auf eine hypotonische
Wasserwirkung, welche der des reinen Wassers gleicht, wie sie bei den einfachen kalten und warmen Quellen
bereits besprochen wurde, sowie auch auf die Wirkung des Kohlendioxyds, die vor allem im Sinne eines lokalen
Reizes sich geltend macht, zurückzuführen sein.
Wie die einfachen kalten und warmen Quellen finden auch die einfachen Säuerlinge äußerlich in Form von
Bädern als Heilmittel Verwendting; indessen ist bei ihnen die innerliche Anwendung die bei weitem überwiegende.
Einige solcher Quellen gelangen ausschließlich als Tafelwasser zum Versand, ohne daß sich an Ort und Stelle Ein-
richtungen für eine kurgemäße Verwendung finden.
Wo ein geregelter Kurbetrieb besteht, können sie im Sinne der einfachen kalten Quellen in den bei diesen
erwähnten Anwendungsformen benutzt werden; bei Herstellung von Bädern wird wegen ihrer niederen Temperatur
eine künstliche Erwärmung des Wassers auf die dem einzelnen Krankheitsfalle angepaßte Temperatur, sei es auf
die indifferente von 34 — 35° oder eine etwas höhere oder niedere, in der Regel nötig sein.
Um bei dieser Erwärmung den Verlust an Kohlendioxyd möglichst zu beschränken, sind vielfach besondere
Einrichtungen vorhanden, die eine vorzeitige Berührung des Wassers mit der Luft verhindern sollen (vgl. den
Abschnitt der Einleitung über die Trink- und Badeeinrichtungen). Je nach der künstlich hergestellten Temperatur
des Bades werden sich auch Temperaturwirkungen, wie sie bei den einfachen warmen Quellen besprochen wurden,
erzielen lassen, allerdings mit den dort erwähnten von der meist üblichen Art der künstlichen Erwärmung ab-
hängenden, zeitlichen und räumlichen Schwankungen der Temperatur. Zu dieser Temperaturwirkung tritt aber noch
die örtliche Reizwirkung des Kohlendioxyds auf die Haut hinzu, welche die Temperaturwirkung verändern kann.
(Vgl. pharmak. Einleitung.)
Eine Resorption von Kohlendioxyd aus dem Badewasser durch die Haut findet vielleicht in geringem Maße statt,
doch sind allgemeine Wirkungen von demselben nicht zu erwarten. Bei ungenügender Ventilation der Baderäume
kann zumal unmittelbar über dem Wasser in der Wanne der Kohlendioxydgehalt der Luft soweit steigen, daß
hierdurch die Atmung behindert und unter Rückstauung der Kohlensäiu-e im Körper dyspnoische Beschwerden und
Benommenheit unbeabsichtigt eintreten können (Baderausch).
Nach innerlicher Anwendung der einfachen Säuerlinge werden zunächst die Wirkungen des Wassers, d. h.
die hypotonischer Lösungen in Frage kommen, dabei können die Säuerlinge durch ihre meist niedere Temperatur
am Magen die Peristaltik und damit beschleunigte Entleerung seines Inhaltes, des aufgenommenen Wassers be-
günstigen. Gleichzeitig wird der örtliche Reiz des Kohlendioxyds zur Erweiterung der Schleimhautgefäße imd so zu
vermehrter Sekretion und beschleunigter Resorption des Wassers, event. auch der aufgenommenen Nahrung führen.
Mäßige Mengen solchen Wassers, bei oder besser nach der Mahlzeit getrunken, befördern also die Verarbeitimg
der Nahrung im Magen und lassen auch das bisweilen belästigende Gefühl der Völle nach reichlicher Mahlzeit
verschwinden. Auch nimmt man an, daß dem Kohlendioxyd eine nutritive Reizwirkung auf die Schleimhaut des
Magens zukommt.
Diesen Verhältnissen und dem angenehm säuerlichen Geschmack dieser Quellen ist ihre Verbreitung als
Tafel Wässer zuzuschreiben. Bei dieser Verwendung sollten aber nur mäßige Mengen getrunken werden, einerseits
weil bei Aufnahme größerer Wassermengen die Verdauungssäfte zu stark verdünnt werden, andererseits weil das
Kohlendioxyd zu Belästigungen führt, wenn es den Magen auftreibt, und hierdurch auch seine Verrichtung stört.
Aus dem gleichen Grunde ist ein übermäßiger Gehalt an Kohlendioxyd, wie er in manchen künstlich mit Kohlen-
dioxyd überladenen Tafelwassern vorkommt, wenn dieselben nicht verdünnt getrunken werden, unzweckmäßig.
Aber auch therapeutisch zur Erzeugung der allgemeinen Wasserwirkung in den oberen Darmabschnitten
sowie im Gesamtorganismus lassen sich diese hypotonischen kalten Säuerlinge verwenden.
— 42 —
Sie können, kurgemäß getrunken, sowohl bei leichten Verdauungsstörangen, Atonie, Dyspepsie, Katarrhen
des Magens und der oberen Darmabschnitte, aber auch im Sinne der Wasserdurchspülung und Harn Verdünnung
wegen ihrer schnellen Resorption und osmotischen Wirkung auf der gleichen Grundlage wie die einfachen kalten
und warmen Quellen bei Krankheiten der Hamwege, Nieren- und Blasenleiden sowie bei Stoffwechselstöningen,
Gicht, harnsaurer Diathese, Vergiftungen usw. als Heilmittel herangezogen werden. In der Wirksamkeit der Durch-
spülung übertreffen sie infolge der oben geschilderten, die Resorption des Wassers beschleunigenden Wirkung des
Kohlendioxyds von den einfachen Wässern jedenfalls die kalten, vielfach wohl aber auch die warmen.
Unter gleichzeitiger, zweckentsprechender Verwendung anderer Heilfaktoren, wie sie bei den einfaclien kalten
und warmen Quellen erwähnt wurden, lassen sich auch die durch die Quellen zu erzielenden Heilerfolge wiederum
wesentlich fördern.
Von diätetischen Heilmitteln kommt vor allem die Milchkur bei chronischen Katarrhen der Luftwege in Betracht.
Bei dieser wird zweckmäßig erwärmte Milch mit dem Wasser der Quellen vermischt getrunken.
Auch unter den Quellen dieser Gruppe befinden sich solche, deren Eisengehalt zwar hinter der in diesem
Buche für die Eisenquellen angenommenen Grenze von 10 mg in 1 kg Wasser zurückbleibt, die aber vielfach
als Eisenquellen bezeichnet und um ihres Eisengehaltes willen zu Trinkkiu'en benutzt werden.
Einfache Säuerlinge.
Bad Brückenau (s. auch unter „Moorbäder"). (König Otto-Bad [Wiesau]) s. unf«r „Eisenquellen".
Charlottenbrunn. (Langenau in Schlesien) s. unter „Eisenquellen".
Ditzenbach. (Niedemau) s. unter „Erdige Säuerlinge".
(Flinsberg) s. unter „Eisenquellen". (Reinerz) s. unter „Eisenquellen".
(Göppmgen) s. unter „Erdige Säuerlinge". Sinzig (s. auch unter „Erdige Säuerhnge").
— 43
asG6G6G6föG6G6asG6föCÄSGjsG6 Bad Brückenau ^^iso^^^^^isoisoiso^^
Bad, 3 km von der Stadt Brückenau (1627 Einwohner) in
Unterfranken entfernt, liegt 300 m hoch am südwestlichen Ab-
hänge der Rhön, umgeben von 500 m hohen mit Buchen und
Fichten bewaldeten Bergen. Endstation der in Jossa von der
Bahn Gemünden— Elm abzweigenden Nebenbahn.
Elima. Gegen Nord- und Nordost- Wind liegt der Ort
geschützt.
Heilquellen- 3 Quellen: „Stahlquelle", „WemarzerqueUe"
und „Sinnberger Quelle", seit der Mitte des 18. Jahrhunderts
bekannt, entspringen aus Buntsandstein.
Analyse der „Stahlquelle"
(aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: Scherer. 1855').
Spezifisches Gewicht: 1,0004 bei
Temperatur: 9,8°.
Ergiebigkeit: 82 hl in 24 Stunden
15°, bezogen auf unbekannte Einheit.
In 1 Kilogranun des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Kationen^). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,008676 0,2216 0,2216
Natrium-Ion (Na-) 0,003534 0,1533 0,1533
Calcium-Ion (Ca") 0,06346 1,583 3,165
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,02486 1,020 2,041
Ferro-Ion (Fe-) 0,004288 0,0767 0,1534
Mangano-Ion (Mn-) 0,001799 0,0327 0,0654
Asionen ').
Chlor-Ion (CT) 0,002569 0,0725
Sulfat-Ion (SO;') 0,06715 0,6990
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000489 0,0051
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 0,2635 4,319
5,800
0,0725
1,398
0,0102
4,319
Kieselsäure (meta) (H^SiOj)
Organische Substanzen') . .
Freies Kohlendioxyd (COj) .
0,4403
0,01772
0,06610
8,183
0,2260
5,800
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält''):
Gramm
KaUumchlorid (KG) 0,005405
KaUumsulfat (K,SOJ 0,01300
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,01090
Calciumsulfat (CaSOJ 0,07458
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . 0,000694
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC0g)2] 0,1669
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03)J 0,1494
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC0s)j] . . 0,01365
Manganohydrokarbonat[Mn(HC03)2] 0,005791
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,01772
Organische Substanzen") 0,06610
0,5241
0,5241
2,260
8,409
51,37
Freies Kohlendioxyd (COJ 2,260
2,784
1195 com bei
9,8° und
760 mm Druck.
2,784 59,78
Daneben Spuren von Ammonium- und Nitrat-Ion.
Ältere Analysen; A.Vogel 1823 (Die Mineralquellen des Königreichs
Bayern S. 3. München 1829). Kastner 1837 (Liebigs Handwörterbuch der
Chemie Bd. 5. Tabellarischer Anhang. Braunschweig 1851).
1) Liebigs Annalen 1856 Bd. 99 S. 274. ') Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. A. ^) Hienmter befindet sich Ameisensäure -Anion, das in Form
des Barynmsalzes aus dem Destillat des angesäuerten Mineralwassers erhalten
wiu-de. Daneben sind anscheinend auch die Anionen anderer flüchtiger
organischer Säuren zugegen, *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn, B.2.C.
Analyse der „Wernarzer Quelle" (aus der saizubeue berechnet).
Analytiker: Kgl. Untersuchungsanstalt für Nahrungs- und Genußmittel in Würzburg.
Spezifisches Gewicht: 1,0004 bei 15°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 10,3°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
1903').
Kationen ^). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,00440
Natrium-Ion (Na-) 0,004514
Calcium-Ion (Ca-) 0,01693
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,006697
Ferro-Ion (Fe-) 0,000699
' Mangano-Ion (Mn-) 0,000075
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,00291
Sulfat-Ion (SO/') 0J00967
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,00054
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') . 0,08757
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,112
0,112
0,1958
0,1958
0,4222
0,8444
0,2749
0,5498
0,0125
0,0250
0,0014
0,0027
1,730
0,0822
0,0822
0,101
0,201
0,0056
0,011
1,435
1,435
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,00613
Kahumsulfat (K^SOJ 0,00263
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,0122
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) . 0,00208
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . 0,00077
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),J 0,06753
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC0g)2] 0,04024
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] . . 0,00222
Manganohydrokarbonat
[Mn(HC03)2] 0,000243
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,01999
Kieselsäure (meta) (HjSiOa).
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
0,13401
0,01999
2,643
0,2549
1,729
0,1540
Freies Kohlendioxyd (COj) 2,239 ■■
0,15400
2,239
2,898
50,89
2,393
{1186 ccm bei
10,3° und
760 mm Druck.
2,393 53,79
Daneben Spuren von Aluminium- und Nitrat-Ion.
Altere Analysen: A. Vogel 1823 (Die Mineralquellen des Königreichs
Bayern S. 5. München 1829). Scherer 1855 (Liebigs Annalen Bd. 99 S. 264).
•) Balneologische Zeitimg 1904. Bd. 15 S. 39. ■) Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.0,
— 44 —
Analyse der „Sinnberger Quelle" (aus den OngiaalzaHen berechnet).
Analytiker: Scherer. 1855').
Spezifisches Gewicht: 1,00008 ohne Temperaturangabe.
Temperatur: 9,5°.
Ergiebigkeit: 173 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Kationen^ Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,004151 0,1060 0,1060
Natrium-Ion (Na-) 0,003999 0,1735 0,1735
Calcium-Ion (Ca-) 0,01584 0,3950 0,7900
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,005319 0,2183 0,4367
Ferro-Ion (Fe-)') 0,000379 0,0068 0,0136
1,5198
Anionen').
Oilor-Ion (Q') 0,006405 0,1807 0,1807
ßulfat-Ion (SO/') 0,002583 0,0269 0,0538
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . 0,07842 1,285 1,285
0,11710 2,392 1,520
Kieselsäure (meta) (HjSiO,) . 0,02162 0,2757
Organische Substanzen*) . . . 0,0230
0,1617 2,668
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 1,831 41,62
1,993 44,29
Daneben Spuren von Ammonium-, Mangano-, Alumi-
nium-, Nitrat-, Hydrophosphat-Ion.
Ältere Analyse; A. Yogel 1823 (Die Mineralquellen des Königreichs
Bayern S. 6. Manchen 1829).
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zugammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält:')
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,007910
Natriumchlorid (NaCl) 0,004367
Natriumsulfat (Na,SO^) 0,003823
Natriumhydrokarbonat (NaHCOs) . 0,003788
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] 0,06404
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),] 0,03196
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),]'') . 0,001207
Kieselsäure (meta) (Il,Si0,) 0,02162
Organische Substanzen*) 0,0230
0,1617
{967 5 ccni bei
9,5° u.
760 mm Druck.
') Liebigs Annalen 1856 Bd. 99 S. 278. ') Vgl. ehem. Einleitung Äbschn. A.
^) Der Wert ist nicht ganz genau , da der gewogene Niederschlag Mangan,
Aluminium und Phosphatrest neben Ferrioxyd enthielt. ') Uienuiter be-
finden sich die Anionen der Ameisensäure , Essigsäure , Propionsäure imd
ButtersStu'e , die aus dem Destillat des angesäuerten Mineralwassers in Form
ihrer Baryum-, bezw. Silbersalze erhalten wtirden. *) Vgl. ehem. Ein-
leitung Absclm. B.2.C. ') Vgl. Anm. 3.
Die Smnmen der gelösten festen Bestandteile betragen 0,15
bis 0,5 g, die Mengen des freien Kohlendioxyds 1,8 bis 2,3 g: die
Quellen sind „einfache Säuerlinge". Bemerkenswert ist
bei der „Stahlquelle" der Eisengehalt von 4,3 mg.
Die Quellen werden zum Trinken und Baden benutzt.
Badehaus mit 32 BadezeUen. Das Badewasser wird in den
Wannen durch abnehmbare Dampfheizschlangen erwärmt. Im
Jahre 1903 wurden 16 651; 1904: 18969; 1905: 19 594 Bäder
verabreicht. Das Wasser der „Wemarzer Quelle" und der
„Sinnberger Quelle" wird auch als Tafelwasser versandt (1903:
321728; 1904: 326333; 1905: 354386 Gefäße).
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus Gersfeld.
KünsÜiche Solbäder. Hydro- und Elektrotherapie. Milch- und
Molkenkuren. Massage. Inhalationen mit pneumatischem Appa-
rat. Terrainkuren (ohne besondere Einrichtung).
Behandelt ■werden: Blutarmut, Bleichsucht, Frauen-
krankheiten, Krankheiten der Hamorgane, Gicht, Rheuma-
tismus ,__Krankheiten der Atmungs- und Verdauungsorgane.
4 Arzte. — Kurzeit: Anfang Mai bis 15. September. —
Kurtaxe: 1 Person 15 M., jede weitere Person 5 M. — Zahl der
Besucher (ohne Passanten) 1903: 2951; 1904: 3405; 1905: 3609.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitimg. — Beseitigimg der AbfaUstoffe teils durch
Kanalisation, teils durch Abfuhr.
Quellen und Bad gehören dem bayerischen Staat. Aus-
kunft durch die Badeverwaltimg.
GSQSG6C;6G6G6G6G6G6G6aSG6 Charlottenbrunn ^isOisO^iSOisOÖOÖOÖOiSOiSJiS)
Marktflecken mit 1500 Einwohnern im Regienmgsbezirk
Breslau der Provinz Schlesien, liegt 476 bis 544 m hoch in
einem nach Norden geschlossenen, 40 bis 100 m breiten Tale,
auf drei Seiten von Wald, haupteächhch Nadelwald umgeben.
Station der in Dittersbach von der Hauptlinie Breslau — Görhtz
abzweigenden Bahn nach Glatz imd Endstation der Bahn Bres-
lau— Schweidnitz — Charlottenbrunn.
Klima. Mittlere jährhche Niederschlagshöhe nach lOjäh-
rigem Durchschnitt (1888—1897) 842 mm.*) Durch seine Lage
in dem engen Tale ist der Ort gegen Nord-, Ost- und West-
winde geschützt.
Heilquellen. 5 Quellen: „CharlottenqueUe", seit 1697 be-
nutzt, 1724 gefaßt; „TheresienqueUe" (früher „Elisenquelle"),
1837 erbohrt; „Abb^-Richardquelle", 1864 erbohrt; die jetzt
nicht mehr benutzten „Tix-" imd „Beinert-"Quellen. Die
Quellen entspringen aus Klüften des Felsitporphyrs und Koh-
lensandsteinschichten. Sie sind als Schachtbrunnen in Quader-
sandstein gefaßt. Die „CharlottenqueUe" hefert täglich 230 hl,
die „TheresienqueUe" 640 hl Wasser.
•) ProTinz-B«genkarte.
— 45
Analyse der „OharlOttenqUelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: Beinert').
I Spezifisches Gewicht: 1,0016 (ohne Temperatnrangabe).
Temperatur: 7,6°.
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
4,33
4,33
3,01
6,01
0,854
1,71
0,225
0,450
0,059
0,18
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen -). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,0998
Calcium-Ion (Ca") 0,121
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,0208
Ferro-Ion (Fe") 0,0126
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0016
Anionen -).
Chlor-Ion (Cl') 0,0077
Sulfat-Ion (SO/') 0,0130
Hydrokarbonat-Ion (HCOg')
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) .
Organische Substanzen ....
Freies Kohlendioxyd (CO2) .
0,7436
12,19
12,19
1,020
21,02
12,68
0,0367
0,0242
0,468
1,081
21,49
0,968
22,0
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,013
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,00667
Natriumhydrokarbonat (NaHCOs) . 0,338
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2] 0,487
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),] 0,125
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOg)j] . . 0,0400
Aluminiumsulfat [Al,(804),] .... 0,010
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) 0,0367
Organische Substanzen 0,0242
1,081
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,968 =
2,049
508 ccm bei
7,6° und
760mmDruck.
2,049
43,5
^) H. Hager, Manuale pharmaceuticum. Ed. tertia. Vol. alterum p. 363.
Lipsiae 1876. ') Vgl. ehem. Einleitung Äbschn. A. ') Vgl. ehem. Ein-
leitimg Abschn. B.2.C.
Analyse der „Theresienquelle" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: Beinert').
Spezifisches Gewicht: 1,0016 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 7,6°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen '). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,0520
Calcium-Ion (Ca-) 0,0986
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,0304
Ferro-Ion (Fe") 0,0038
Aluminiirm-Ion (AI—) .... 0,0002
AninnwTi')
Chlor-Ion (a') 0,0240
SuKat-Ion (SO/') 0,0129
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,5418
sind enthalten:
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
2,26
2,26
2,46
4,92
1,25
2,49
0,067
0,13
0,008
0,02
9,82
0,677
0,677
0,134
0,268
8,880
8,880
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) ,
Organische Substanzen . . ,
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
0,7637
0,0254
0,0214
0,8105
1,04
15,74
0,323
16,06
23,7
9,825
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,0396
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,0174
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg) . 0,112
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03).J 0,399
Magnesiumhydrokarbonat
[MgCHCOe),] 0,183
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . . 0,012
Aluminiumsulfat [Al5,(S04)5] .... 0,001
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) .... 0,0254
Organische Substanzen 0,0214
0,811
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,04
1,85
{548 ccm bei
7,6° und
760mmDruck.
1,85
39,8
') H. Hager, Manuale pharmaceuticum. Ed. tertia. Vol. alterum p. 363.
Lipsiae 1876. =) Vgl. ehem. Einleitung Abscka. A. >) Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. B.2.C.
Die Smnme der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
1 g bezw. 0,8 g, die Menge des freien Kohlendioxyds 1 g.
Die Quellen stehen an der Grenze zwischen „einfachen kalten
Quellen" und „einfachen Säuerlingen". Bemerkenswert
ist der Eisengehalt von 12,6 mg bei der „Charlottenquelle"
und von 3,8 mg bei der „Theresienquelle".
Das Wasser der „Theresienquelle" wird zum Trinken, das der
„Charlotten-" und ,,Abb^-Richard-Quelle" zum Baden benutzt.
Dem Brurmenhause und dem Badehause (24 Badezellen mit
Zinkwannen) wird das Wasser der Quellen durch MetaUröhren
zugeleitet. Zur Herstellung der Bäder wird ein TeU des Bade-
wassers durch Heizschlangen erwärmt. Im Jahre 1903 wurden
4360 ; 1904 : 5827 Bäder verabreicht. Das Wasser der „Theresien-
quelle" wird auch nach Zusatz natürlicher Kohlensäure (aus
Grafenort) versandt (1903: 7450; 1904: 7776 Flaschen).
Sonstige Kurmittel: Kohlensäurebäder mit natürlicher
Kohlensäure aus Grafenort. Medizinische Bäder. Inhalatorium für
Fichtennadeldampf und Medikamente. Massage. Kefir-, Molken-
und Müchkuren. Gedeckte Wandelbahn. 32 ha großer Kurpark.
Behandelt -werden: Krankheiten der Respirationsorgane,
Herzkrankheiten, Blutarmut, Nervenleiden, chronische Ver-
dauungsstörungen, Gicht, Rheumatismus, Frauenkrankheiten.
— 46 —
2 Ärzte. — Kurzeit: Mai bis Oktober, doch wird das Bad
auch im Winter besucht. — Kurtaxe: 1 Person 12 M.; 2—3 Per-
sonen 16 M.; 4 und mehr Personen 20 M. Bei Aufenthalt bis
zu einer Woche ein Viertel, bis zu 1 4 Tagen und vom 1 5. August
ab die Hälfte. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1902:
1520; 1903: 1517; 1904: 1581.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung im
Badeliause durch Leitung, sonst durch Brunnen. — Beseitigung
der Abfallstoffe durch Abfuhr. — Formalin-Desinfektionsappa-
rat. — Apotheke. — Freikuren für Bedürftige. — Quellen und
Bad gehören der Gemeinde und werden vom Gemeinde- und
Badevorsteher verwaltet.
föG5SC6asc6G6c;6G6C6G6a5C6G6fö Ditzenbach ^isoiso^^^^iso^o^^^^^
Dorf mit 444 Einwohnern im Donaukreis des Königreichs
Württemberg, liegt in einem '/j bis 1 km breiten, von js^orden
nach Süden streichenden Tale, dessen umgebende Höhen bis
zu 800 m ansteigen , 509 m ü. M., umgeben von ausgedehnten
Laub- imd Nadelwaldungen. Station einer von der Haupt-
linie Stuttgart — Ulm in Geislingen abzweigenden Nebenbahn.
Klima. Mittlere Monatstemperatur im Mai 12,8°, Juni
16,2», Juli 17,8», August 16,8°, September 13,3», Oktober 8,2». —
Mittlere jährUche Niederschlagshöhe 950 mm.*) Durch vor-
gelagerte Höhen ist der Ort gegen Nordwinde geschützt.
Heüquellen. Der Ditzenbacher „Sauerbrunnen" wird be-
reits 1576 urkimdhch erwähnt; nachweislich zu Heilzwecken
benutzt wird die Quelle seit 1755 mit verschiedenen Unter-
brechungen. Sie entspringt wahrscheinUch aus Schichten des
mittleren braunen Jura.
Analyse
(aus der SalztabcUe berechnet).
•) Angabe der KSnigl. Württemberg, meteorolog. Zentralstation.
Analytiker: Königl. Zentralstelle für Gewerbe und Handel in Stuttgart.
Temperatur: 9,8°.
Ergiebigkeit: 403 hl in 24 Stunden.
1902').
In 1 Kilogramm') des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen') Gramm
Calcium-Ion (Ca-) 0,153
Magnesium-Ion (Mg-) 0,00833
Ferro-Ion (Fe-) 0,0012
Anionen ').
C!hlor-Ion {C[') 0,0068
Sulfat-Ion (80/') 0,0119
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . 0,482
Milli-
Milligramm-
Mol
Aquiralente
3,81
7,62
0,342
0,684
0,021
0,043
8,35
0,19
0,19
0,124
0,248
7,91
7,91
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
Calciumchlorid (CaCl,) 0,011
Calciumsulfat (CaSOJ 0,0169
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOa)j] 0,582
Magnesiumhy drokarbon at
[Mg(HC03),] 0,0501
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
0,663
0,0083
12,40
0,11
8,35
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08),;
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,)
0,672
1,92
12,51
43,7
0,0038
0,0083
0,672
1,92
2,59
1017 ccm bei
9,8° und
760 mm Druck.
2,59
56,2
') Manuskript. ') Die Angaben bezdeben sich nicht aiil 1 kg, sondern
auf 1 1, was jedoch praktisch im vorliegenden Falle keinen Unterschied aus-
macht. Eine Umrechnung war in Ermangeliuig der Angabe des spezifischen
Die Siunme der gelösten festen Bestandteile beträgt 0,67 g,
die Menge des freien Kohlendioxyds 1,9 g: die Quelle ist da-
nach ein „einfacher Säuerling".
Die Quelle ist in einen 5 m langen Holzschacht gefaßt,
der in einen in das Innere des Berges gehenden Zeraentkanal
mündet. Ihr Wasser wird zum Trinken und Gurgeln unver-
mischt, zum Baden mit und ohne Zusatz gewöhnlichen Wassers
benutzt tmd kommt in natürlichem Zustande zum Versand.
Zum Badehause wird es in 30 m langen Kupferrohren geleitet,
in einem Kessel erwärmt und den 12 Badezellen (mit emaillierten
Wannen) in verzinkten Röhren zugeführt. Im Jahre 1905 wurden
2200 Bäder verabreicht. Zum FüUhause führt eine 120 m lange
Leitung aus Zinnrohr mit Bleimantel. Der Versand betrug im
Jahre 1904: 350 000 ;_1 905: 700 000 Gefäße (Vertrieb durch die
Brunnenverwaltung Überlangen - Ditzenbach - Imnau in Geis-
lingen-Steig).
Altere Analyse: C. G. Gmelin 1824 (bei Heyfelder, Die Heil-
quellen und Molkenkuranstalten des KSnigreichs Wfirttemberg ä. 129. Stutt-
gart 1840).
ehem. Einleitung Abscbn. A. *) Vgl.
Gewichtes immöglich. ») Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. 6.2.C.
Sonstige Kirmüttel: Gelegenheit zu Flußbädern, Milch-
und Obstkuren.
Behandelt werden: Magen-, Darm- und Nierenleiden.
Badearzt in Wiesensteig (7 km), 2 Ärzte in dem 10 Min.
entfernten Deggingen. — Kurzeit: Mai bis Oktober, doch ist der
Ort auch Winterkurort. — Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl
der Besucher (ohne Passanten) 1903: 300; 1904: 350; 1905: 420.
A llgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Die Abfiülstoffe werden in die verschie-
denen Wasserläufe geleitet. — Im Kurhaus Krankenpfl^e durch
Schwestern. — Apotheke in Deggingen.
Quelle und Badehaus sind im Besitz der Kongregation der
Barmherzigen Schwestern vomUntermarchtal(Vinzentinerinnen).
G6G6C;25C6C;iSG6G6G6G6G6G6G6G6G6G6C6 Sinzig iS)^^^^iSO^^i$0^^^^^iSOiSO
Bei Sinzig, einer Stadt mit 3155 Einwohnern im Regierungs-
bezirk Coblenz der Rheinprovinz am Ausgange des Ahrtales
(Station der linksrheinischen Bahnlinie Frankfurt a. M.— Cöln)
entspringen 2 Quellen, deren eine zu B^inn des 10. Jahr-
hunderts als Versandwasser und von 1857 — 1860 an Ort und
Stelle zum Baden und zum Trinken benutzt wurde. Die zweite,
der „Fontinalissprudel", wurde im Jahre 1905 erbohrt.
— 47 —
Analyse der älteren Quelle (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: Grouven. 1857').
■ Temperatur: 13°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kahum-Ion (K-) 0,00675
Natrium-Ion (Na-) 0,0802
Caicimn-Ion (Ca") 0,0444
Magnesium-Ion (Älg-) .... 0,0344
Anionen').
Chlor-Ion (CT) 0,030
Sulfat-Ion (SO;') 0,019
Hydrokarbonat-Ion (HCO^') .
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) .
Organische Substanzen . . .
Freies Kohlendioxyd (CO^) .
2,244 49,55
Ältere Analyse: F. Mohr (bei Lersch a. a. 0. S. 1552).
Milli-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
0,172
0,172
3,48
3,48
1,11
2,22
1,41
2,82
8,69
0,84
0,84
0,20
0,40
7,46
7,46
0,455
7,46
7,46
0,670
0,031
0,026
14,67
0,40
8,70
0,727
1,517
15,07
34,48
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,013
Natriumchlorid (NaCl) 0,039
Natriumsulfat (Na, SO«) 0,028
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg) . . 0,203
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2] . 0,180
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),] 0,207
Kieselsäure (meta) (BLjSiOj) 0,031
Organische Substanzen 0,026
0,727
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,517 =
2,244
811,7 ccm bei
13,0° und
760 mm Druck.
') B. M. Lersch, Einleitung in die Mineralquellenlehre. Bd. 2 S. 1562.
Erlangen 1860. ^) Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. A. ') Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. B.2.c.
Analyse des „FontinaliSSprUdelS" (aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: E. Hintz und L. Grünhut. 1905').
Spezifisches Gewicht: 1,00177 bei 15,0°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 14,7°, gemessen im Sprudelbassin.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen % Gramm
Kahum-Ion (K-) 0,02125
Natrium-Ion (Na-) 0,2819
Lithium-Ion (Li-) 0,000495
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,000453
Calcium-Ion (Ca") 0,1377
Baryum-Ion (Ba") 0,000099
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,1874
Zink-Ion (Zn-) 0,000147
Ferro-Ion (Fe--) 0,007405
Mangano-Ion (Mn--) 0,000671
Allionen ').
Nitrat-Ion (NO3') 0,001184
Chlor-Ion (CT) 0,05482
Brom-Ion (Br) 0,000156
Jod-Ion (J') 0,000001
Sulfat-Ion (SO/') 0,02619
. Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000452
Hydroarsenat-Ion (HAsO/') 0,000024
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 2,031
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,5427
0,5427
12,23
12,23
0,0704
0,0704
0,0251
0,0251
3,433
6,866
0,0007
0,0014
7,694
15,39
0,0022
0,0045
0,1325
0,2650
0,0122
0,0244
35,42
0,0191
0,0191
1,547
1,547
0,0020
0,0020
0,00001
0,00001
0,2726
0,5452
0,0047
0,0094
0,0002
0,0004
33,29
33,29
Borsäure (meta) (HBO^) . . .
Kieselsäure (meta) (H^SiO,) .
Freies Kohlendioxyd (COj) .
2,751
0,000718
0,01349
59,28
0,0163
0,1721
35,41
2,766
1,804
59,47
41,01
4,570 100,48
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt bei
der älteren Quelle 0,7 g, beim „Fontinahssprudel" 2,8 g, wobei
Hydrokarbonat- und Magnesium-Ionen vorwalten. Da 1,5 bezw.
1,8 g freies Kohlendioxyd vorhanden sind, so ist die ältere
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO3) 0,001931
Kaliumchlorid (KQ) 0,03906
Natriumchlorid (NaCl) 0,05837
Natriumbromid (NaBr) 0,000201
Natriumjodid (NaJ) 0,000001
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,03876
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) . 0,8981
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOg) . . 0,004789
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,001343
Calciumhydrophosphat (CaHPO^) . 0,000640
Calciumhydroarsenat (CaHAsOJ . . 0,000031
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03X] 0,5558
Baryumhydrokarbonat [Ba(HCOs\] 0,000186
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),] 1,126
Zinkhydrokarbonat [Zn(HC03)2] . . 0,000421
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)J . . 0,02357
Manganohydrokarbonat[Mn(HC03),] 0,002159
Borsäure (meta) (HBO,) 0,000718
Kieselsäure (meta) (HjSiOg) 0,01349
2,766
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,804 ■■
4,570
') Bisher
Abschn, A.
nicht veröffentlichte Analyse.
^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn.
') Vgl.
B.2.C.
{971,1 com bei
14,7° und
760 mm Druck.
ehem. Einleitimg
Quelle als „einfacher Säuerling", der „Fontinalissprudel"
als „erdiger Säuerling" zu bezeichnen.
Die Quellen werden zurzeit nicht benutzt. Die ältere Quelle
gehört Gustav Brake in Sinzig, der Fontinalissprudel G. Müller
in Wiesbaden (Nerobergstraße).
— 48 —
4. Erdige Säuerlinge.
Von Dr. C. Jacob j,
o. ö. Professor, Direktor des Pharmakologischen Instituts an der Universität Göttingen.
(Chemische Analysen bearbeitet von Professor Dr. E. Hintz und Dr. L. Grünhut.)
Erdige Säuerlinge enthalten in 1 kg des Wassers mehr als 1 g freies Kohlendioxyd und mehr als 1 g ge-
löste feste Bestandteile, unter deren Anionen die Hydrokarbonat-Ionen, unter deren Kationen die Calcium- und
Magnesium-Ionen vorherrschen. (Bei der Salzberechnung ergeben sich daher neben freiem Kohlendioxyd als vor-
waltende Bestandteile Calciumhydrokarbonat und Magnesiumhydrokarbonat.)
Die erdigen Säuerlinge lassen sich auf Grund ihres Gehaltes an freiem Kohlendioxyd wie die einfachen
Säuerlinge zu Kohlensäure-Bädern verwerten, wenn das Badewasser vor Kohlensäureverlust beim Erwärmen ge-
schützt wird.
Ihr Gehalt an Erdalkalien wird ihnen aber auch noch eine gelinde adstringierende Wirkung verleihen, welche
sich bei der Behandlung mancher Hautkrankheiten als nützlich erweist.
Bei der innerlichen Verwendung zur Trinkkur tritt zu den Wirkungen des Wassers und der Kohlensäure,
welche wie bei den einfachen Säuerlingen zur voUen Geltung kommen, ebenfalls noch die Wirkung des Calcium-
und Magnesiumhydrokarbonats hinzu. In der pharmak. Einleitung sind die Gresichtspunkte, welche zur Erklärung
der Wirkungen der erdigen Wässer bei chronischen Durchfällen, Gicht, Hamkonkrementen und Katarrhen der Harn-
blase und Harnwege herangezogen werden können, angedeutet worden. Bei den erdigen Säuerlingen kommt dem
freien Kohlendioxyd wohl durch seinen, die Resorptionsbedingungen günstiger gestaltenden Einfluß eine die Erd-
alkaliwirkung unterstützende Rolle zu.
Vielfach wird das Wasser der erdigen Säuerlinge nur versandt, und zwar sowohl zu Heilzwecken als auch
als Tafelwasser. Wo Kureinrichtungen an der Quelle bestehen, gelangen neben dieser noch allgemeine Heüfaktoren
wie Diät, Bewegung, Massage, Mechanotherapie zur Anwendung.
Erdige Säuerlinge.
(AltrHeide) s. unter „Eisenquellen".
Altreichenau.
Bellthal.
Biskirchen.
(Driburg) s. unter „Eisenquellen".
Geismar bei Fritzlar.
Göppingen (s. auch unter „Einfache Säuerlinge"
und „Alkalische Quellen").
Großkarben.
Imnau (s. auch unter „Eisenquellen").
(Langenschwalbach) s. unter „Eisenquellen".
Malmedy (s. auch unter „Eisenquellen").
(Bad-Nauheim) s. unter „Kochsalzquellen".
Niedemau (s. auch unter „Einfache Säuerlinge" imd
„Eisenquellen").
Obershausen.
Probbach.
(Pyrmont) s. unter „Eisenquellen".
Rehburg.
(Reinerz) s. unter „Eisenquellen".
Reinhardshausen.
Römerbrunnen bei Echzell.
Schwalheim.
Selters bei Weilburg.
(Sinzig) s. unter „Einfache Säuerlinge".
Teinach (s. auch unter „Einfache kalte Quellen").
Tönnisstein (s. auch unter „Alkalische Quellen" und
„Moorbäder").
Überkingen.
(Vilbel) s. unter „Eisenquellen".
Wildungen (s. auch unter „Eisenquellen").
Zollhaus (Johannisbrunnen).
49
G6G6G6G6G6G6G6G6G6G6GJSG6G6G6 AltreichenaU ^^^^^^iSO^iSOiSO^iSO^^
Dorf mit 1850 Einwohnern im Kreise Bolkenhain, Ee-
gierungsbezirk Liegnitz, in der Provinz Schlesien, liegt am
Striegauer Wasser 363 m ü. M. in einem Tale, das sich parallel
dem nördlichen Abhänge des Sattelwaldes hinzieht. Laub- mid
Nadelwald ia der Nähe. Mit Freiburg i. Schi., Station der
Bahnlinie Breslau— Hirschberg, hat es Postverbindung.
Heilquellen. 4 Quellen: „Alte Quelle", neue „Sankt-
Anna-KurqueUe", „Altreichenauer Niederbnmnen" imd „Bohr-
brunnen", entspringen aus Grauwackensandstein und Kon-
glomerat der Kuhnformation in 2 — 10 m Tiefe. Sie hefem täg-
hch 165 hl Wasser.
Analyse der „St. Anna-Kurquelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
/
Analytiker: B. Kosmann. 1888').
Spezifisches Gewicht: 1,00234 bei 14°
Temperatur: 10°.
bezogen auf unbekannte Einheit.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen ').
Kalium-Ion (K-) . . .
Natrium-Ion (Na') . .
Lithium-Ion (Li-) . . .
Calcium-Ion (Ca") . .
Strontiimi-Ion (Sr") .
Magnesium-Ion (Mg")
Ferro-Ion (Fe") . . .
Mangano-Ion (Mn") .
Aluminium-Ion (AI"-)
MiUi-
Milligramm-
Gramm
Mol
Aquivalente
0,01415
0,3614
0,3614
0,2506
10,87
10,87
0,00114
0,163
0,163
0,2893
7,214
14,43
0,008988
0,1026
0,2052
0,04615
1,894
3,789
0,00287
0,0513
0,103
0,00219
0,0397
0,0795
0,004853
0,1791
0,5372
An Jonen ').
C!hlor-Ion (CT)
Sulfat-Ion (SO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
30,54
0,01365 0,3851 0,3851
0,1122 1,168 2,335
1,697 27,82 27,82
2,443 50,25 30,54
0,05899 0,7523
2,502
1,623
51,00
36,88
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gianun
Kaliumchlorid (KQ) 0,02696
Natriumchlorid (NaO) 0,001385
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,1278
0,7607
0,0111
1,170
0,02151
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj)
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOj) . .
Calciimihydrokarbonat [Ca(HC05)2]
Strontiimihydrokarbonat [Sr(IIC03)2]
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),] 0,2773
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . . 0,00912
Manganohydrokarbonat [Mn(IIC03)j] 0,00703
Aluminiumsulfat [AL,(S0J3] .... 0,03066
Kieselsäure (meta) (HjSiO,) 0,05899
2,503
Freies Kohlendioxyd (00^) 1,623 =
4,126
858,8 com bei
10,0° und
760 mm Druck.
4,125
87,88
1) Chemisches Zentralblatt 1888.
leitung Abschn, A. ^) Ygl. ehem.
[3] Bd. 19 S. 62. 2) Vgl. ctem. Ein-
EinleituDg Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 2,5 g,
wobei unter den Anionen Hydrokarbonat-, unter den Kationen
Calcium-, daneben Natrium- imd Magnesium-Ionen vorwalten.
Da die Menge des freien Kohlendioxyds etwa 1,6 g beträgt, so ist
die Quelle als „erdig-alkalischer Säuerling" zu bezeichnen.
Das Wasser wird an Ort und Stelle zum Trinken und
zum Baden verwendet. Das Badehaus enthält 4 Zellen mit
Wannen aus Mettlacher Fliesen. In einem Heizkessel wird das
Wasser erwärmt. — Das Wasser des „Altreichenauer Nieder-
brunnens" wird nach Zusatz von käuflicher Kohlensäure als
Tafelwasser versandt (1903: 32000; 1904: 46000; 1905: 58000
Flaschen).
Behandelt -werden: Chronische Nieren- und Blasen-
leiden, Gicht, Rheumatismus, chronische Katarrhe der Atmungs-
und Verdauungsorgane.
1 Aizt. — Kurzeit: Mai bis Ende September. — Kurtaxe:
6 M. — Zahl der Besucher: etwa 100 Kurgäste jährhch.
Allgemeine XUnrichtungen : Einige Gebäude haben ge-
meinschaftUche Wasserleitimg. — Besitzer des Bades und
Pächter der beiden erstgenannten Quellen ist E. StUler in
Breslau, Breitestraße 15. Der „Altreichenauer Niederbnmnen"
und der „Bohrbrunnen" gehören der Firma E. Maetze.
G6C;jSG5SG6C;^G6GiSG6G6G6G6C6G6G3SG6 Bellthal ^iSOi^^iSO^iSOiSOiSOiSO^^^^^
In der Nähe des Dorfes Kobem an der Mosel (Eheinpro-
yinz, Eegierungsbezirk Coblenz) entspringt aus Tonschiefer
und Quarzit der unteren Coblenzschichten eine Mineralquelle,
von der umwohnenden Bevölkerung schon seit langer Zeit als
Haustrunk benutzt.
Das Wasser der Quelle wird in glasierten Tonröhren etwa
100 m talwärts geleitet und dort nach Abscheiden des Eisens
und Einpressen eigener Kohlensäure in Krüge und Flaschen
gefüllt imd unter dem Namen „Moselsprudel BeUthal" als
diätetisches und Erfrischungsgetränk zum Versand gebracht.
(1904: 1500 000; 1905: 1750 000 Gefäße).
Im Jahre 1905 wurde eine zweite Mineralquelle erbohrt,
die demnächst zur Bereitung des Versandwassers benutzt werden
soU (Analyse umstehend). — Die Quellen sind im Besitz der
Firma „BeUthaler Mineralbrunnen" in Traben.
— 50
Analyse der neuen Quelle (aus der
Analytiker: H. Fresenius. 1906
Spezifisches Gewicht: 1,00043 bei
Temperatur: 11,5°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
^UlU- MiUigramm-
Kationen *). Gnunm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,005678 0,1450 0,1450
Natrium-Ion (Na-) 0,1364 5,917 5,917
Lithium-Ion (Li-) 0,000450 0,0639 0,0639
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,000262 0,0145 0,0145
Calcium-Ion (Ca--) 0,1142 2,849 5,698
Strontium-Ion (Sr-) 0,000089 0,0010 0,0020
Baryum-Ion (Ba--) 0,000131 0,0010 0,0019
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,06243 2,563 5,125
Ferro-Ion (Fe") 0,01510 0,2701 0,5401
Mangano-Ion (Mn--) 0,002150 0,0391 0,0782
17,586
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,01111 0,3133 0,3133
Brom-Ion (Br') 0,000147 0,0018 0,0018
Jod-Ion (J') 0,000003 0,00003 0,00003
Sulfat-Ion (SO/') 0,01370 0,1427 0,2853
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000124 0,0013 0,0026
Hydrokarbonat-Ion (HCOa') . 1,036 16,98 16,98
1,398 29,30 17,58
Kieselsäure (meta) (H,SiOa) . 0,03420 0,4362
1,432 29,74
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 2,487 56,53
3,919 86,27
Daneben Spuren von Nickel-, Aluminium-Ion, Borsäure.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 1 ,4 g,
wobei Erdalkali-, Natrium- und Hydrokarbonat-Ionen vorwalten ;
Salztabelle berechnet).
17°, bezogen auf Wasser von 4°.
Das Mineralwa-sser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogranun enthält'):
Onmm
KaUumchlorid (KCl) 0,01082
Natriumchlorid (NaCl) 0,008993
Natriumbromid (NaBr) 0,000189
Natriumjodid (NaJ) 0,000004
NatriumsuKat (Na^SO^) 0,02028
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) . 0,4603
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOa) . . 0,004351
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,000776
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . 0,000176
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)j] 0,4617
Strontiumhydrokarbonat
[Sr(HC03).,] 0,000213
Baayumhydrokarbonat [Ba(HC03),] 0,000247
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),] 0,3751
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)J . . 0,04805
Manganohydrokarbonat
[Mn(HC03)2] 0,006921
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,03420
1,4323
11323 ccm bei
11,5° und
760 mm Druck.
1) Manuskript (Priratmitteilimg). •) Vgl. ehem. Einleitung Absclm. A.
*) Vgl. ehem. Einleitung Absehn. B.2.e.
da die Menge des freien Kohlendioxyds 2,5 g beträgt, so ist
die Quelle ein „erdig-alkalischer Säuerling".
gjsg6c;6C6G6gjsg6C5SG2SG5SG6C2SG6C3S Biskirchen ^^iso^^^^^^^^^^^
Bei dem Dorfe Biskirchen a. d. Lahn im lU^erungsbezirk Ulmbaches aus von BasaltgeröU überdeckten Schichten des
Coblenz der Eheinprovinz (nächste Bahnstation Stockhausen, Oberdevonschiefers. 1874 wurde die Quelle neu gefaßt. Ihr
Station der Bahn Gießen— Coblenz) entspringen drei Quellen : Wasser wird teils in natürlichem Zustande, teils enteisent und
die „St. Georgsquelle", der „Gertrudisbrunnen" imd der „Karls- mit Kohlensäure imprägniert, versandt (1903: etwa 402000;
Sprudel". 1904: etwa 473000; 1905: etwa 505000 Gefäße) und dient
Der „Gertrudisbrunnen", seit alten Zeiten bekannt, vorzugsweise als Tafelwasser,
entspringt 350 m nördlich von Biskirchen am linken Ufer des
Analyse des Tafelwassers aus der „Gertrudisquelle" (aus den onginaizaMen berechnet).
Analytiker: E. Fresenius und E. Hintz. 1889')
Spezifisches Gewicht: 1,00347 bei 13°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 11,8°.
Ergiebigkeit: 36 hl in 24 Stunden bei freiem Ablauf (1875).
186 „ „ „ „ unter Abpumpen (1890).
In 1 Küogramm des Mineralwassers sind enthalten: ^^^ ™;- f^^^^Z
Kationen'). Gramm S" ÄqSS; Baryum-Ion (Ba-) 0,000121 0,0009 0,0018
KaUum-Ion (K-) 0,04524 1,155 1,155 Magnesium-Ion (Mg--) 0,1242 5,099 10,20
Natrimn-Ion (Na-) 1,050 45;56 45;56 Mangano-Ion (Mn-) 0,000572 0,0104 0,0208
Lithium-Ion (Li-) 0,001371 0,1951 0,1951 Aluminium-Ion (AI-) 0,000149 0,0055 0,0164
Ammonitun-Ion (NH.-) . . . 0,001774 0,0981 0,0981 '^2,11
Calcium-Ion (Ca--) 0,2977 7,424 14,85 ,) chemische Analyse des Wassers der Gertrudisquelle bei Biskirchen im
Strontium-Ion (Sr-) 0,000514 0,0059 0,0117 Lahntale. Wiesbaden 1890. 2) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
51 —
Anionen '). Gramm
CMor-Ion (O!) 1,337
Brom-Ion (Br) 0,000809
Jod-Ion (J') 0,000005
Sulfat-Ion (SO/') 0,02074
Hydrokarbonat-lon(HC03'). 2,070
MiUi-
Mol
37,73
0,0101
0,00004
0,2159
33,94
Milligramm-
ÄqiüTalente
37,73
0,0101
0,00004
0,4319
33,94
Kieselsäure (meta) (HjSiOg) ,
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
4,950
0,02418
131,45
0,3083
4,974 131,76
nicht bestimmt.
Daneben Spuren von Cäsium-, Rubidium-Ion,
Stickstoff.
72,11
Borsäure.
Altere Analyse: E. Fresenius 1875 (Chemische Analyse der Mine-
ralquelle bei Biskirchen im Lahntale. Wiesbaden 1876).
^) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A.
schnitt B.2.C.
') Vgl. ehem. Einleitung Ab-
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
5 g, wobei unter den Anionen Chlor und Hydrokarbonat, unter
den Kationen Natrium, Calcium und Magnesimn von^'alten.
Das Wasser steht daher auf der Grenze zwischen erdigen
SäuerUngen und KochsalzsäuerUngen ; den ersteren eingereiht,
ist es als „erdig-muriatischer Säuerling" zu bezeichnen.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KQ) 0,08620
Natriumchlorid (NaQ) 2,134
Natriumbromid (NaBr) 0,001042
Natriumjodid (NaJ) 0,000006
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,02953
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) 0,7279
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOj) 0,01327
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,005253
Calciumhydrokarbonät [Ca(HCO,).,] 1,204
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03)2] 0,001229
Baryimihydrokarbonat [Ba(HC03)j) 0,000229
Magnesiumhydrokarbonat [MgfHCOä),] 0,7464
Manganohydrokarbonat fMn(HC03),] 0,001840
Aluminiumsulfat [A1;(S0J3] . . . .' 0,000938
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,02418
4,976
Freies Kohlendioxyd (CO^) nicht bestimmt.
Der „Karlssprudel" ^vurde im Jahre 1897 erbohrt.
Sein Wasser wird in natürlichem Zustande versandt (1903:
65 000; 1904: 95 000; 1905: 131000 Gefäße) und zu Heil-
zwecken benutzt.
Analyse des „Karlssprudels" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: T. Günther und E. Berg. 1898').
Ergiebigkeit: 2750 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
, Milli- Milligramm-
Katxonen''). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,04157 1,062 1,062
Natrium-Ion (Na-) 1,101 47,76 47,76
Lithium-Ion (Li-) 0,002096 0,2982 0,2982
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,002989 0,1654 0,1654
Calcium-Ion (Ca") 0,4492 11,20 20,40
Strontium-Ion (Sr-) 0,001864 0,0213 0,0426
Baryum-Ion (Ba-) 0,000069 0,0005 0,0010
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,1424 5,846 11,69
Ferro-Ion (Fe") 0,008460 0,1513 0,3027
Mangano-Ion (Mn--) 0,002038 0,0371 0,0741
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000045 0,0050 0,0149
Anionen').
Nitrat-Ion (NO/) 0,002626 0,0423
Chlor-Ion (Cl) 1,579 44,53
Brom-Ion (Er) 0.000311 0,0039
SuUat-Ion (SO/') 0,02368 0,2465
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000653 0,0068
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 2,363 38,73
83,81
0,0423
44,53
0,0039
0,4930
0,0136
38,73
5,721
0,02381
150,11
0,3036
83,81
5,745
2,577
150,41
58,57
Kieselsäure (meta) (H,8iO,) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
■ 8,322 208,98
Daneben Spuren von Jod-Ion und Borsäure.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 5,7 g;
die Quelle ist aus denselben Gründen wie die „Gertrudisquelle"
als „erdig-muriatischer Säuerling" zu bezeichnen.
Das Mineralwasser entspricht
ungefähr einer Lösung, welche in
in seiner Zusammensetzung
1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO3) 0,004283
KaMumchlorid (KQ) 0,07606
Natriumchlorid (Naö) 2,536
Natriumbromid (NaBr) 0,000401
NatriumsuKat (Na,SOJ 0,03495
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) 0,3289
Lithiumhydrokarbonat (LiHCO.) 0,02029
Ammoniumchlorid (NH.Cl) 0,008852
Calciumhydrokarbonät [Ca(HC08),] 1,816
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC0,),] 0,004460
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC0,),] 0,000130
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC0j),] 0,8557
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] 0,02693
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),] 0,006559
Aluminiumhydrophosphat [A1,(HP0J3] 0,000776
Aluminiumsulfat [A1,(S0J,] 0,000075
Kieselsäure (meta) (H,Si03) 0,02381
5,744
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,577
8,321
') Manuskript.
Einleitung Abschn.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn.
B.3.C.
A. ») Vgl. ehem.
Der „Gertrudisbrunnen" wird von der Fürstlich Solms-
Braunfelsschen Bnmnenverwaltimg, der „Karlssprudel" von
Karl Broll in den Handel gebracht.
OF THE *
l^N/VERSITY
Of
52
CiSG6G6G6C6CisasG6G6G6c:6 Geismar bei Fritzlar isoisoiso^^^^isoiso^^
Im Kmse Fritzlar der Provinz Hessen-Nassau, 2 km von
Gteismar, entspringt in einem von bewaldeten, 340—360 m
hohen Bergen (Bunteandstein mit überliegendem Basalt) einge-
schlossenen Tale, 260 m ü. M., eine Mineralquelle, die bereits
ums Jahr 1700 als heUkräftig bekannt war.
APflilySG (aus den Einzelbestandteilen berechnet).
Analytiker: Uf feimann. 1901').
Temperatur: 7,6—10,0°.
Ergiebigkeit: 180 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,001978
Natrium-Ion (Na-) 0,1280
Ammoniimi-Ion (NH,-) . . . 0,000083
Calcium-Ion (Ca-) 0,2723
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,1530
Ferro-Ion (Fe-)' 0,01249
Mangano-Ion (Mn-) 0,000372
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,00054
Anionen*).
Chlor-Ion (Cl') 0,1704
Sulfat-Ion (SO/') 0,02550
Hydrophosphat-Ion (HPO,") 0,000030
Hydrokarbonat-Ion (HCOg') . 1,643
MiUi-
Milligramm-
Mol
AquiTalent«
0,0505
0,0505
5,553
5,553
0,0046
0,0046
6,791
13,58
6,279
12,56
0,2234
0,4467
0,0068
0,0135
0,020
0,060
32,27
4,807
4,807
0,2654
0,5308
0,0003
0,0006
26,93
26.93
2,408
0,04793
50,93
0.6113
32,27
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
4,483 97,60
Daneben Spuren von Lithium-, Baryum-, Nitrat-, Brom-
Jod-Ion, Titansäure, organischen Substanzen.
2,456
2,027
51,54
46,06
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Kaliumchlorid (KQ)
Natriumchlorid (NaCl)
Natriumsulfat (Na,SOJ
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) .
Ammoniumchlorid (NH^Cl)
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOj),]
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO,),]
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] .
Manganohydrokarbonat [Mn(HCO,),"
Aluminiumhydrophosphat
[A1,(HP0A1
Aluminiumsulfat [A1,(S04),] ....
Kieselsäure (meta) (H,SiOj) ....
Gramm
0,003769
0,2780
0,03354
0,02770
0,000246
1,101
0,9191
0,03974
0,00120
0,000035
0,003365
0,04793
2,456
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,027 =
4,483
1073 ccm bei
10,0° und
760 mm Druck.
1) Manuskript. <) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Ein-
leitung AbBchn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
2,5 g, wobei Calciiun-, Magnesiimi- und Hydrokarbonat-Ionen
vorwalten; da die Menge des freien Kohlendioxyds etwa 2 g
beträgt, so ist die Quelle ein „erdiger Säuerling".
Die Quelle ist seit 1901 in einen Schacht neu gefaßt.
Ihr Wasser wird in natürlichem Zustande, und zwar, um eine
Eisenabscheidung zu vermeiden, imter möglichstem Luftabschluß
abgefüllt. Es wurde bisher unter dem Namen „Donarquelle''
von einer gleichnamigen G. m. b. H. versandt. Im Jahre 1906
ist die Quelle in den Besitz des Fürstlich Waldeckschen
Domaniums überg^angen.
G6G6G6G6G6G6G6G6G6G6G6G6G6G6 Göppingen öOÖDÖDeOdOÖOeOÖOdOöOdOÖDdOdO
Stadt mit 20812 Einwohnern im Donaukreis des König-
reichs Württemberg, liegt 315 m ü. M. an der Bahn Stutt-
gart— Ulm.
EHma. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe 875 mm*).
Hellquellen. 5 Quellen: „Sauerbrunnen" („Christofs-
queUe", „HauptqueUe"), „Verwaltungsquelle", Kesselhausquelle",
„Neue Quelle", „Staufenbrunnen". Die Giöppinger Quellen
finden bereits 1404 urkundlich Erwähnung; in der Folgezeit
standen sie als Heilquellen in hohem Ansehen. Seit 1850 ist
das Badehaus in eine Irrenanstalt imigewandelt und damit der
Kurbetrieb eingestellt. Der „Staufenbrunnen" wurde im Jahre
1898, als man nach weiteren Wassennengen zur Versorgung
des städtischen Wasserwerkes suchte, erbohrt. Die vier erst-
genannten Quellen entspringen in etwa 10 m Tiefe, der „Stau-
fenbnmnen" in 28 m Tiefe aus dem Angulatensandstcin des
Schwarzen Jura (Lias). Die täglich geheferte Wassermenge
beträgt bei dem „Sauerbrunnen" etwa 50 hl, bei der „Ver-
waltungsqueUe" etwa 30 hl, bei der „Kesselhausquelle" etwa
40 hl, bei der „Neuen Quelle" etwa 220 hl, beim „Staufen-
brunnen" etwa 30 hl.
•) Angabe des Köaigl. WOrttemb. Statist. Landesamts.
— 53 —
Analyse des „Sauerbrunnens" GChristofsquelle" „Hauptquelle")
(aus den Originalzahlen bereclinet).
Analytiker: H. Fehling und C. Hell. 1880').
Spezifisches Gewicht: 1,00172 bei 9,2°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 9,2°.
Ergiebigkeit: 43 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramni des Mineralwassers sind enthalten:
Eationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,01150
Natrium-Ion (Na-) 0,04388
Lithium-Ion (Li-) 0,000018
Caicium-Ion (Ca") 0,4016
Strontium-Ion (Sr-) 0,000033
Baryum-Ion (Ba-) 0,000154
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,04712
Ferro-Ion (Fe") 0,000126
Mangano-Ion (Mn--) 0,001570
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000011
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,004458
Brom-Ion (Br) 0,000010
Jod-Ion (J') 0,000004
Sulfat-Ion (80/') 0,03638
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,001621
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 1,540
MilU-
MiUigramm-
Mol
Äquivalente
0,2937
0,2937
1,904
1,904
0,0025
0,0025
10,02
20,03
0,0004
0,0008
0,0011
0,0022
1,934
3,869
0,0022
0,0045
0,0285
0,0571
0,0004
0,0012
26,17
0,1257
0,1257
0,0001
0,0001
0,00003
0,00003
0,3787
0,7575
0,0169
0,0338
25,25
25,25
Borsäure (meta) (HBO^) . .
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
2,088
0,000290
0,01172
39,96
0,0066
0,1495
26,17
2,100
2,136
40,11
48,54
Freies Kohlendiosyd (COj) .
4,236 88,65
Daneben Spuren von Cäsimn-, Eubidium-, Ammonium-,
Nitrat-, Hydroarsenat-Ion.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Giamm
0,009381
0,01465
0,000013
0,000005
0,04190
0,1105
0,000171
0,002216
1,621
0,000079
0,000290
Kaliumchlorid (KCl)
Kaliumsulfat (K^SOJ
Natriumbromid (NaBr)
Natriumjodid (NaJ)
Natriumsulfat (Na,SOJ
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) .
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOg) . .
Calciumhydrophosphat (CaHPO^) .
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2]
Strontiumhydrokarbonatl Sr(HC03),]
Baryumhydrokarbonat [Ba(IIC03)2]
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03)J
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOs),] . .
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)j]
Aluminiumhydrophosphat
[A1,(HP0J3]
Borsäure (meta) (HBOj)
Kieselsäure (meta) (H^SiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,)
0,2831
0,000400
0,005052
0,000069
0,000290
0,01172
2,101
2,136 =
4,237
1127 ccm bei
9,2° und
760 mm Druck.
^) Der Sauerbrunnen zu Göppingen. Stuttgart 1881.
leitung Abschn. A. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn.
') Vgl. ehem. Ein-
B.2.C.
Ältere Analysen: C. F. Kielmeyer 1786 (bei J. F. Simon, Die
Heilquellen Europas S. 90. BerUn 1839). G. C. L. Sigwart 1831 (bei G. C.
L. Sigwart und M. F. Leipprand, Die Mineralwasser in dem Königreiche
Württemberg S. 13. Tübingen 1831).
Analyse des „StaufenbrUnnenS" (aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: H. Fresenius. 1902').
Spezifisches Gewicht: 1,00348 bei 19,0°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 11,5°, gemessen am Auslauf.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,02406
Natrium-Ion (Na-) 1,469
Lithium-Ion (li-) 0,000928
Ammonium-Ion (NH,-) . . . 0,000787
Calcium-Ion (Ca--) 0,09336
Strontium-Ion (Sr--) 0,000400
Baryum-Ion (Ba--) 0,000549
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,07988
Ferro-Ion (Fe--) 0,005029
Mangano-Ion (Mn--) 0,000059
lind enthalten:
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,6145
0,6145
63,75
63,75
0,1320
0,1320
0,0436
0,0436
2.328
4,656
0,0046
0,0091
0,0040
0,0080
3,279
6,558
0,0900
0,1799
0,0011
0,0022
75,95
') Chemische Untersuchung des Slaufenbrunnens zu Göppingen,
baden 1903. ^ Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. A.
Wies-
Anionen^.
Nitrat-Ion (NO,')
Chlor-Ion (Cl')
Brom-Ion (Br')
Jod-Ion (J')
Sulfat-Ion (SO/')
Hydrophosphat-Ion (HPOj")
Hydrokarbonat-Ion (HCOg')
Kieselsäure (meta) (H^SiO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Milli-
Milligramm-
Gramm
Mol
Äquivalente
0,009552
0,1540
0,1540
0.3455
9,746
9,746
0,001073
0,0134
0,0134
0,000030
0,0002
0,0002
0,1902
1,980
3,959
0,000034
0,0004
0,0007
3,788
62,08
62,08
6,008
144,22
75,95
0,009589
0,1223
6,018
144,34
1,561
35,47
7,579
179,81
Daneben Spuren von Aluminium-Ion und Borsäure.
4*
54
Das Mineralwaaser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gnuum
Kaliumnitrat (KNO,) 0,01558
Kaliumchlorid (KCl) 0,03436
Natriumchlorid (NaCl) 0,5407
Natriumbromid (NaBr) 0,001382
Natriumjodid (NaJ) 0,000035
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,2814
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) 4,248
Lithiimihydrokarbonat (LiHCO,) 0,008979
Ammoniumchlorid ((NH^Cl) 0,002331
Calciumhydrophosphkt (CaHPOJ 0,000048
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] 0,3774
Strontiumhydrokarbonat [SrCHCOs),] 0,000958
Gramm
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC03)j] 0,001037
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),J 0,4800
Ferrohydrokarbouat [Fe(HCO,),] . . 0,01601
Manganohydrokarbouat
[Mn(HCO,),) 0,000191
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,009589
6,018
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,561 =
7,579
830,4 ccm bei
11,5° und
760 mm Druck.
0) Tgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.c.
Sonstige Angaben:
Neben der Analyse des Sauerbrunnens haben H. Fehling und C. Hell') noch einige orientierende Bestimmungen
an anderen Göppinger Quellen ausgeführt. Sie fanden:
Verwaltimgs- Kesselliaus-
quelle quelle Neue Quelle
Spezifisches Gewicht bei 9,2°, bezogen auf Wasser von 4° 1,00103 1,00074 1,00069
Trockenrückstand, ginlkg 0,7560 0,5357 0,5266
Hydrok^bonat-Ion (HCO ') 1 Milli-Mol
Freies Kohlendioxyd (CO,) ) m 1 kg ' ' '
») a. a. 0. S. 9.
Sämtliche Quellen sind auf Grund ihres Kohlendioxyd-
gehaltes „Säuerlinge". Der „Sauerbrunnen", in welchem
den Hydrokarbonat-Ionen im wesentUchen Calcium- und Mag-
nesium-Ionen gegenüberstehen, gehört zu den „erdigen Säuer-
lingen", der „Staufenbrunnen", in welchem die Natrium-
Ionen vorwalten, zu den „alkalischen Säuerlingen". Die
„Verwaltungsquelle", „Kesselhausquelle" imd „Neue
Quelle" sind wegen der geringen Menge gelöster fester Be-
standteile „einfache Säuerlinge".
Der „Sauerbrunnen" ist in Stein gefaßt imd steigt in
eiuem in den FüUimgsschacht eingesenkten Kupferrohre an die
Oberfläche. Er dient als Trinkwasser an Ort und Stelle und
kommt außerdem in natürUchem Zustande als Tafel- und
diätetisches Wasser zum Versand (jährlich etwa eine Million Ge-
fäße). Das Bohrloch des „Staufenbrunnens" trägt eine mehr-
fache schmiedeeiserne, zum Teil noch durch Zement geschützte
Verrohrung, in der das Wasser bis zu 4,80 m unter der Ober-
fläche aufsteigt; zum Zwecke der völligen Hebung ist ein
Pumpwerk mit galvanisch verzinkter Saug- und Förderleitung
eingebaut. Es wird hauptsächhch zu Trinkkuren verwandt.
Das Wasser der „Kesselhaus-" imd der „Neuen Quelle" wird
zu Badezwecken — hauptsächlich für die Insassen der Irren-
anstalt — benutzt. Für den allgemeinen Gebrauch sind acht
BadezeUen, teils mit kupfernen, teils mit emaUUerten Eisen-
wannen, vorhanden. Sie werden in erster Linie von den Orts-
bewohnern benutzt (etwa 1000 Bäder jährUch). Die 4 erst-
genannten Quellen sind im Besitz der Firma Dr. Landerer
Söhne, Heilanstalt Christofsbad; der „Staufenbrunnen" gehört
der Stadt.
G6G6G6G6G6G6C6G6C:;6C2SG6G6C;6G6 Großkarben ^^^^iSO^iSOiiO^^^^^^
In der Nähe von Großkarben, einer Station der Bahn
Frankfurt a. M.— Cassel, entspringen 4 Quellen: der „Selzer-
Brunnen" (früher „Leonhardiquelle" genannt), der „Ludwigs-
brunnen", die „BismarckqueUe" („Kappes-Ludwigsquelle"), der
„Taunusbrunnen" („Neuer Seiserbrunnen"). Der Selzer-Brunnen
ist, wie ein 1895 aufgedecktes Eömerbad beweist, schon in
ältesten Zeiten bekannt gewesen und, wie zwei aus den Jahren
1564 und 1724 stammende Schriften über den Brunnen zeigen,
seither stets von den Anwohnern benutzt worden, die sich
auch jetzt noch das Eecht bewahrt haben, „von dem Ge-
sundheitstnink kostenfrei was einer tragen kann" zu holen.
SämtUche Quellen entspringen unter Letten aus Sauden des
älteren Tertiärs.
— 55
Analyse des „Selzer- Brunnens" (aus der SalztabeUe berechnet).
;' Analytiker: E. Fresenius*).
Temperatur: 13,4°.
Ergiebigkeit: 1150 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen''). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,04228
Natrium-Ion (Na-) 0,5241
Lithium-Ion (Li-) 0,000348
Ammoniimi-Ion (NH^-) . . . 0,002008
Calcium-Ion (Ca-) 0,5148
Strontium-Ion (Sr-) 0,002274
ßaryiun-Ion (Ba") 0,000023
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,07821
Ferro-Ion (Fe--) 0,004648
Mangano-Ion (Mn-) 0,000752
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000022
Anionen^).
Nitrat-Ion (NO3') 0,000915
Oilor-Ion (d') 0,7855
Brom-Ion (Br) 0,000133
Jod-Ion (J') 0,000010
Sulfat-Jon (SO/') 0,03638
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000434
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') • 2,036
MilU-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
1,080
1,080
22,74
22,74
0,0496
0,0496
0,1111
0,1111
12,84
25,67
0,0260
0,0519
0,0002
0,0003
3,211
6,421
0,0831
0,1663
0,0137
0,0274
0,0008
0,0024
56,32
0,0147
0,0147
22,16
22,16
0,0017
0,0017
0,00008
0,00008
0,3787
0,7574
0,0045
0,0090
33,38
33,38
Kieselsäure (meta) (H,SiOj) .
Suspendierte Ockerflöckchen
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
4,029
0,01749
0,001295
96,10
0,2231
56,32
4,048
2,177
96,32
49,49
6,225 145,81
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält °):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO,) 0,001492
Kaliumchlorid (KQ) 0,07946
Natriumchlorid (NaQ) 1,228
Natriumbromid (NaBr) 0,000072
Natriumjodid (NaJ) 0,000012
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,05383
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) . 0,08347
Lithiumhydrokarbonat (LiHCO,) . . 0,003371
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,005947
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . 0,000449
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] 2,081
Strontiumhydrokarbonat[Sr(HC03),] 0,005441
Baryumhydrokarbonat [Ba(HCOs)j] 0,000043
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO,),] 0,4700
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] . . 0,01479
Manganohydrokarbonat[Mn(HCO,),] 0,00242 1
Aluminiumhydrophosphat
[A],(HP0J3] 0,000139
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,01749
Suspendierte Ockerflöckchen .... 0,001295
4,049
{1166 ccm bei
13,4° und
7 60 mm Druck.
Altere Analyse: Einck(bei Ph. Joehheim, Die Mineralquellen des
Großherzogtums Hessen 8. 105. Erlangen 1858).
i)*Manu8kript. >) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Einleitung Abscbn. B.2.c.
') Vgl. ehem.
Analyse des „Ludwigsbrunnens" (aus der saktabeiie berechnet).
Analytiker: W. Hallwachs').
Temperatur: etwa 10°.
Ergiebigkeit: etwa 240 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen^. Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,03319
Natrium-Ion (Na-) 0,8563
Lithium-Ion (Li-) 0,000284
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,007074
Calcium-Ion (Ca") 0,6049
Strontium-Ion (Sr-) 0,000831
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,1941
Mangano-Ion (Mn-) 0,001708
sind enthalten:
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,8478
0,8478
37,15
37,15
0,0405
0,0405
0,3914
0,3914
15,08
30,17
0,0095
0,0190
7,969
15,94
0,0311
0,0621
84,62
*) Der Ludwigsbrunnen bei Großkarben (Hessen). Prospekt von Laurenze
& Co. Ohne Ort xmd Jahr. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Anionen').
Nitrat-Ion (NO,')
Chlor-Ion (CI)
Brom-Ion (Br)
Sulfat-Ion (SO/')
Hydrophosphat-Ion (HPO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') .
Kieselsäure (meta) (H,SiOg) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
MiUi-
Milligramm-
Gramm
Mol
Äquivalente
0,01337
0,2156
0,2156
1,312
37,00
37,00
0,000185
0,0023
0,0023
0,06626
0,6898
1,380
0,001050
0,0109
0,0219
2,806
46,00
46,00
5,897
145,44
84,62
0,01130
0,1440
5,909
145,58
1,254
28,51
7,163 174,09
— 56 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 KUogranun enthält "):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO.) 0,02181
Kaliiunchlorid (KCl) 0,04717
Natriumchlorid (NaCl) 2,102
Natriumbromid (NaBr) 0,000239
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,08608
Lithiumchlorid (LiCl) 0,001719
Ammoniumchlorid (NH^Ca) 0,02095
Calciumsulfat (CaSOJ 0,01151
Calciumhydrophosphat (CaHPO J 0,001488
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOs),] 2,430
Strontiumhydrokarbonat [Si^HCOs),] 0,001988
Gramm
Magnesimnliydrokarbonat
[MgCHCO»),] 1,166
Manganohydrokarbonat
[MnCHCO,),] 0,005497
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,01130
5,908
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,254 =
7,162
663,8 ccm bei
10,0° und
760 mm Druck.
Ältere Analysen: J. TUnnermann. G. Osann 1836 {beide bei
Ph. Jochheim. Die Mineralquellen des Großherzogtums Hessen ö. 99. Er-
langen 1868).
') Vgl. ehem. Emleitimg Abscim. B.2.C.
Analyse der „BismarCkqUelle" (aus den EinzelbestandteUen berechnet).
Analytiker: G. Popp und H. Becker.
Spezifisches Gewicht: 1,0046 bei 15,0°,
Temperatur: 9,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milll- Milligramm-
Gramm
0,3514
0,6779
0,003601
0,5944
0,1342
0,001158
Kationen*).
Kalium-Ion (K-) . . .
Natrium-Ion (Na-) . .
Ammonium-Ion (NHi')
Calcium-Ion (Ca-) . .
Magnesium-Ion (Mg")
Ferro-Ion (Fe-) ....
Am'onen').
Chlor-Ion (CT) 1,413
Sulfat-Ion (SO/') 0,06058
2,329
Hydrokarbonat-Ion (HCO,')
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Mol
Aquiralente
8.976
8,976
29,41
29,41
0,1993
0,1993
14,82
29,65
5,511
11,02
0,0207
0,0414
79,30
39,85
39,85
0,6307
1,261
38,18
38,18
5,565
0,02440
137,60
0,3111
79,29
5,590
1,014
137,91
23,04
1900').
bezogen auf unbekannte Einheit.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,6696
Natriumchlorid (NaCl) 1,721
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,01066
Calciumchlorid (CaCl,) 0,07032
Calciumsulfat (CaSO^) 0,08587
Calciumhydrokarbonat [Ca(IICO,),] 2,198
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO,),] 0,8067
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08),] . . 0,003687
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,02440
5,590
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,014
6,604 160,95
Daneben Spuren von Lithium-, Strontium-, Baryum-,Man-
gano-, Aluminium-, Nitrat-, Brom-, Jod-, Hydrophosphat-Ion.
6,604
4
534,6 ccm bei
9,0° und
7 60 mm Druck.
1) Prospekt. Darmstadt 1900. ") Vgl. ehem. Einlettnng Abscim. A.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abscim. B.2.C.
Analyse des „Taunusbrunnens" (aus den onginaizahien berechnet).
Analytiker: E. Fresenius. 1873').
Spezifisches Gewicht: 1,00265 bei 18,5°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 13,1°.
Ergiebigkeit: 369 hl in 24 Stunden (1873). 1874 soll die Ergiebigkeit auf 519 hl gestiegen sein.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
KaUum-Ion (K-) 0,03964
Natrium-Ion (Na-) 0,6249
lithium-Ion (Li-) 0,000375
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0.001784
Calcium-Ion (Ca-) 0,5800
Strontium-Ion (Sr-) 0,001962
Baryum-Ion (Ba-) 0,000017
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,08688
Ferro-Ion (Fe") 0,007963
Mangano-Ion (Mn-) 0,001118
») Analyse des neuen Selser Brunnens bd Fiankfurt a. M.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschs. A.
Milli-
Milligramm-
Mol
AquiTalente
1.012
1.012
27,11
27,11
0,0534
0,0534
0,0987
0,0987
14,46
28,93
0,0224
0,0448
0,0001
0,0003
3,567
7,133
0,1425
0,2849
0,0203
0,0407
64,71
a.M. Wiesbaden 1874.
Anionen*). Gramm
Nitrat-Ion (NO,') 0,000543
Chlor-Ion (Q') 1,040
Brom-Ion (Br) 0,000245
Jod-Ion (J') 0,000010
Sulfat-Ion (SO/') 0,03622
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000642
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 2,110
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,0088
0,0088
29,34
29,34
0,0031
0,0031
0,00008
0,00008
0,3770
0,7540
0,0067
0,0134
34,59
34,59
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) ,
4,532
0,02097
110,81
0,2674
64,71
4,553
2,417
111,08
54.93
6,970 166,01
Daneben Spuren von Cäsium-, Aluminium-Ion, Bor-
säure, Schwefelwasserstoff, Stickstoff, Methan, organischen
Substanzen.
— 57 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kahumnitrat (KNOj) 0,000886
Katiumchlorid (KO) 0,07487
Natriumchlorid (NaQ) 1,586
Natriumbromid (NaBr) 0,000316
Natriumjodid (NaJ) 0,000012
Lithiumchlorid (Lia) 0,02268
Anmioniumchlorid (NH^a) 0,005284
Calciumchlorid (CaO,) 0,05966
CalciiunsuHat (CaSOJ 0,05133
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ 0,000910
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOs),] 2,196
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt bei
den einzelnen Quellen 4,0 — 5,9 g, die Menge des freien Kohlen-
dioxyds 1,0 — 2,4 g. Unter den Anionen walten Hydrokarbonat
und CMor, unter den Kationen Natriimi, Calcium und Magnesium
vor. Die Quellen sind daher als „erdig-muriatische
Säuerlinge" zu bezeichnen.
Die „BismarekqueUe" ist nicht in Benutzung; das Wasser
der übrigen Quellen wird versandt und zwar teils in natür-
lichem Zustande, teUs nach Enteisenung imd Übersättigung
mit den Quellen selbst entströmender Kohlensäure.
Gramm
Strontiunihydrokarbonat[Sr(HC08),] 0,004694
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC08),] . 0,000033
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO,),] 0,5221
Ferrohydrokarbonat [TefHCOaX] . . 0,02534
Manganohydrokarbonat[Mn(HC08),] 0,003600
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,02097
4,554
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,417 =
6,971
[ 1293 ccm bei
13,1° und
760 mm Druck.
°) Vgl. ehem. Einleitaiig Abschn. B.2.C.
Versandt wurden vom „Seizerbrunnen" 1903: etwa 2,7;
1904: etwa 3; 1905: etwa S'/j Millionen Flaschen und Krüge.
Vom „Ludwigsbrunnen" 1903: 45000; 1904: 70000; 1905:
70 000 Flaschen. Vom „Taimusbrunnen" 1902: 1645 300;
1903: 1630 000; 1904: 1900 000 Flaschen und Krüge. Die
Wässer sind in erster Linie Tafelwässer; daneben werden sie
zu Heilzwecken empfohlen.
Der „Selzer-" und der „Ludwigsbnmnen" werden von der
Firma Laurenze & Co., der „Taunusbrunnen" von F. Krug
& Co. in den Handel gebracht.
G6G6G35C;JSG5SG3SG55G55G5SC6G6G6G6G6G6G6 ImnaU ^^^iSO^iSO^^iSOiSOiSO^iSOiSO^^
Dorf mit 483 Einwohnern im Eegienmgsbezirk Sigmaringen
(Fürstentum HohenzoUern-Hechingen), hegt in einem Talkessel
der Eyach, 396 m ü. M. Gemischter Wald in der Nähe. —
Station einer in Eyach von der Bahn Stuttgart — Tübingen —
Horb abzweigenden Kleinbahn.
Heilquellen. 8 Quellen: die „Fürstenquelle", die„Casper-
quellen I— V", die „Annaquelle" und die „Talquelle". Die
Quellen wurden zuerst 1677 erwähnt und seit Anfang des 18. Jahr-
hunderts zu Heilzwecken benutzt. Die „Annaquelle" wurde
1892 erbohrt. Die Quellen entspringen den Zellendolomiten
des mittleren Muschelkalkes.
Analyse der „Fürstenquelle" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: Strecker. 1864^).
SpezÖisches Gewicht: 1,0026 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 6,3°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
TT- « ^ Mii"-
Kationen '). Gramm Mol
Kalium-Ion (K-) 0,06888 1,760
Natrium-Ion (Na-) 0,03266 1,417
Calcium-Ion (Ca-) 0,4095 10,21
Magnesiimi-Ion (Mg-) .... 0,09085 3,730
Ferro-Ion (Fe-) 0,0018 0,033
Mangano-Ion (Mn-) 0,00346 0,0629
Anionen ^).
Chlor-Ion («') 0,1126 3,177
Sulfat-Ion (SO4") 0,0489 0,509
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') . 1,650 27,05
Milligramm-
Äqui Talente
1,760
1,417
20,42
7,459
0,065
0,126
31,25
3,177
1,02
27,05
Kieselsäure (meta) (H^SiO,)
Organische Substanzen. . . .
Freies Kohlendioxyd (COj) .
2,419
0,0095
0,1450
47,95
0,12
31,25
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetztuig
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält "):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,1313
Natriumchlorid (NaQ) 0,08290
Calciumchlorid (CaCl,) 0,000022
Calciumsulfat (CaSOJ 0,0694
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,)j]. 1,573
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO,),] 0,5459
Ferrohydrokarbonat [FeCHCO,),] . . 0,0058
Maiiganohydrokarbonat[Mn(HC08),] 0,0111
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,0095
Organische Substanzen 0,1450
2,574
(1196 ccm bei
6,3° und
2,573
2,290
48,07
52,06
4,864
I 760mmDruck.
4,863 100,13
') Archiv der Pharmazie 1866 Bd. 177 S. 187. •) Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Ältere Analysen: C. F. Kielmeyer 1805 (bei Sigwart und Leipp-
rand S. 7). G. C. L. Sigwart 1831 (bei G. C. L. Sigwart und M. F.
Leipprand, Die Mineralwasser in dem Königreiche Württemberg 8. 8.
Tübingen 1831). Ch. Gmelin (bei B. M. Lersch, Einleitung in die Mine-
ralquellenlehre Bd. 2 S. 1854. Erlangen 1860). G. C. L. Sigwart 1838—1839
(bei Heyfelder, Die Heilquellen und Molkenkuranstalten des Königreiclis
Württemberg S. 64. Stuttgart 1840).
58
Analyse der „Casperquelle Nr,
Analytiker: G. C. L.
Temperatur: ungefähr
In 1 Enogramm des ACneralwaasers sind enthalten:
^ «. MiUi- Milligramm-
Kanonen"). Gramm Mol Äqmralente
Natrium-Ion (Na-) 0,0037 0,16 0,16
Calcium-Ion (Ca-) 0,3703 9,235 18,47
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0168 0,689 1,38
Ferro-Ion (Fe-) 0,00545 0,0974 0,195
20,21
Anionen').
Chlor-Ion (CT) 0,0057 0,16 0,16
Sulfat-Ion (SO/') 0,103 1,07 2,14
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 1,093 17,91 17,91
1,598 29,32 20,21
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) . 0,0440 0,560
Organische Substanzen .... 0,0706
1,713 29,88
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 1,557 35,39
3,270 65,27
Ältere Analyse: Klaproth 1793 (Crells Chemische Annalen Bd. 1).
1 (aus der Salztabelle berechnet).
Sigwart. 1838—1839').
9°.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 KUogramin enthält'):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,0094
Calciumsulfat (CaSOJ 0,145
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] 1,324
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO,),] 0,101
Ferrohydrokarbonat [re(HCO,),] . . 0,0173
Kieselsäure (raeta) (H,8iO,) 0,0440
Organische Substanzen 0,0706
1,711
! 821,1 ccm bei
9,0° und
7 60 mm Druck.
<) Heyfelder, Die Heilquellen mid Molkeiikiiranstalten des Königreichs
Württemberg 8. &4. Stuttgart 1840. >) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
•) Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. B.2.C.
Analyse der „Casperquelle Nr. 2" (aus der saiztabeiie berechnet).
Analytiker: Strecker. 1864*).
Spezifisches Gtewicht: 1,0023 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 8,7—9,2°.
In 1 Elogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen»). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,00648
Natrium-Ion (Na-) 0,02046
Calcium-Ion (Ca--) 0,4094
Magnesiiim-Ion (Mg") .... 0,04648
Ferro-Ion (Fe--) 0,0184
Mangano-Ion (Mn-) 0,0111
Anionen').
Chlor-Ion (Q') 0,0123
Sulfat-Ion (80/') 0,0633
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . 1,506
Milli-
Mol
0,166
0,8875
10,21
Milligramm-
ÄquiTalente
0,166
0,8875
20,42
1,908
0,329
0,203
3,816
0,657
0,405
26.35
0,346
0,659
24,69
0,346
1,32
24,69
Kieselsäure (meta) (H,8iO,) ,
Organische Substanzen . . ,
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
2,094
0,0151
0,0715
39,40
0,192
26,36
2,181
1,948
39,59
44,27
4,129
83,86
>) Archiv der Pharmazie 1866 Bd. 177 S. 187. >) Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. A. •) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.c.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KO.) 0,0124
Natriumchlorid (NaQ) 0,0105
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,0503
Calciumsulfat (CaSO,) 0,0416
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] . 1,606
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO.),] 0,2793
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] . . 0,0585
Manganohydrokarbonat [MnCHCOj),] 0,0358
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,0151
Organische Substanzen 0,0715
2,181
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,948 :
4,129
1028 ccm bei
9,2° und
760 mm Druck.
Ältere Analysen: Klaproth 1792 (Crells Chemische Annalen Bd. 1).
G. C. L. Sigwart 1838—1839 (bei Heyfelder, Die Heilquellen und Molkcn-
kuranstalten des Königreichs Württemberg S. 64. Stuttgart 1840).
Analyse der „Casperquelle Nr. 3" (aus der saiztabeue berechnet).
-1839').
Analytiker: G. C. L. Sigwart.
Temperatur: ungefähr 9°.
1838-
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
MilU-
Mol
Millignimm-
Äquiralente
Kationen'). G„u„„
Natrium-Ion (Na-) 0,0051 0,22 0,22
Calcium-Ion (Ca-) 0,3982 9,930 19,86
Gramm
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,0394
Ferro-Ion (Fe--) 0,0054
Hilli-
Mol
Milligramm-
ÄquiTalentc
3,23
0,19
1,62
0,097
23,50
<) Heyfelder, Sie Heilquellen uad Molkenkuronstalten des K8nigi«ichs.
Württemberg S. 65. Stuttgart 1840. «) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
59
Anionen ■). Gramm
CMor-Ion (Cl') 0,0155
Sulfat-Ion (SO/') 0,106
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . 1,273
MUIi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,437
0,437
1,10
2,20
20,86
20,86
Kieselsäure (meta) (HjSiOg) .
Organische Substanzen . . . ,
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
1,843
0,0453
0,0750
34,26
0,578
23,50
1,963
1,521
34,84
34,56
3,484
69,40
Ältere Analyse: Klaproth 1792 (Crells Chemisclie Annalen Bd. 1).
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
NatriumcMorid (NaCI) 0,013
Caiciumchlorid (CaCI,) 0,0120
Calciumsulfat (CaSOJ 0,150
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOs)jl . 1,414
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),] 0,237
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOa),] . . 0,017
Kieselsäure (meta) (Bt,SiO,) 0,0453
Organische Substanzen 0,0750
2) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A.
schnitt B.2.C.
3) Vgl. ehem. Einleitimg Ab-
1,963
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,521 =
3,484
802,0 ccm bei
9,0° und
7 60 mm Druck.
Analyse der „Oasperquelle Nr. 4" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: Strecker. 1866»).
Temperatur: 7,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen -).
Kalium-Ion (K-) .
Natrium-Ion (Na-)
Calcium-Ion (Ca-)
Magnesium-Ion (Mg'
Ferro-Ion (Fe") . .
Älimiiniimi-Ion (AI'
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,0171
Sulfat-Ion (SO/') 0,0733
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') .
Gramm
0,0222
0,00686
0,4477
0,03160
MilH-
Mol
0,568
0,297
11,16
1,297
Müligramm-
Äquivalente
0,568
0.297
22,33
2,594
0,00794
0,142
0,284
0,00626
0,231
0,693
26,77
0,0171
0,0733
1,510
0,483
0,764
24,76
0,483
1,53
24,76
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält °):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,0360
KaliumsuUat (K,SOJ 0,00742
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,0211
Calciumsulfat (CaSOJ 0,0308
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC08)J 1.773
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03)J 0,1899
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08)ä] . . 0,0253
Aluminiumsulfat [A1,(S0J,] 0,0395
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,0186
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
2,123
0,0186
39,70
0,237
26,77
2,142
2,142
1,993
39,94
45,29
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,993 =
4,135
1043 ccm bei
7,0° und
760 mm Druck.
4,135 85,23
Daneben Spuren von Nitrat-Ion und organischen Säuren.
i)Th. Valentiner, Handbuch der allgemeinen und speziellen Balneo-
therapie S. 602. Berlin 1873. -) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Altere Analysen: Klaproth 1792 (Crells Chemische Annalen Bd. 1).
G. C. L. Sigwart 1838—1839 (bei Heyfelder, Die Heilquellen und
Molkenkuranstalten des Königreichs Württemberg S. 65. Stuttgart 1840).
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „Oasperquelle Nr. 5" (aus der saiztabeUe berechnet).
Analytiker: G. C. L. Sigwart. 1838—1839')
Temperatur: ungefähr 9°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm
Kationen'). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,00636
Calcium-Ion (Ca--) 0,2231
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,0273
Anionen').
Chlor-Ion (CT) 0,0232
Sulfat-Ion (SO/') 0,0540
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,7237
Mol
0,276
5,564
1,12
Äquivalente
0,276
11,13
2,24
0,655
0,563
11,86
13,65
0,655
1,13
11,86
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) ,
Organische Substanzen ...
Freies Kohlendioxyd (CO,)
1,0577
0,0347
0,0810
20,04
0,442
13,65
1,1734
2,028
20,48
46,08
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält *):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,0161
Caiciumchlorid (CaCI,) 0,0210
Calciumsulfat (CaSOJ 0,0766
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC08)2l 0,7801
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),] 0,164
Kieselsäure (meta) (II,Si03) 0,0347
Organische Substanzen 0,0810
1,174
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,028
3,202
1069 ccm bei
9,0° und
760 mm Druck.
3,201
66,56
Ältere Analyse: Klaproth 1792 (Crells Chemische. Annalen Bd. 1).
1) Heyfelder, Die Heilquellen und Molkenkuianstalten des Königreichs
Württemberg S. 06. Stuttgart 1840. -) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt B.2.c.
60 —
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt bei
den einzelnen Quellen 1,2—2,6 g, die Menge des freien Kohlen-
dioxyds 1,5—2,3 g. Unter den Anionen waltet Hydrokarbonat,
unter den Kationen Calcium vor. Die Quellen sind daher
„erdige Säuerlinge". Die „Casperquelle Nr. 2" kann w^en
ihres Grehaltes von 18 mg Eisen unter die Eisenquellen einge-
reiht und als „erdiger Eisensäuerling" bezeichnet werden.
Die Quellen sind in Stein gefaßt. Ihr Wasser wurde zum
Trinken und Baden (zum Teil unter Zusatz von gewöhnlichem
Wasser) benutzt und auch versandt.
Das Bad ist wegen Todes des früheren Besitzers (Dr. H.
Vopelius) geschlossen.
G6G6C6G6C6G6G6G6G6C5SG6C6G6G6GJS Malmedy ^iSOiSO^^iSO^ÖOiSO^^iSO^isO^
Stadt mit 4680 Einwohnern in der Rheinprovinz, 330 m
ü. M. Endstation der von der Linie Aachen — St. Vith in
Weismes abzweigenden Nebenbahn.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach lOjäh-
rigem Durchschnitt: 997 mm*).
Heilquellen. 3 Quellen: „Inselquelle", „Pouhon de
Geromont" und „Pouhon de Bemister", von denen nur die
erste benutzt wird. Sie entspringt 17 m tief aus roten Konglo-
meraten des Oberrotli(^enden imd ist mit verzinnten Kupfer-
rohren gefaßt.
») ProTinz-Eegenkarte.
Analyse der „Inselquelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: A. Classen. 1871»).
Spezifisches Grewicht: 1,0023 bei 5,1°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur : 9,4°.
Ergiebigkeit: etwa 360 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,002994
Natrium-Ion (Na-) 0,06893
Ammonium-Ion (NH^-) .... 0,000047
Calcium-Ion (Ca-) 0,3411
Strontium-Ion (Sr-) 0,000019
Baryum-Ion (Ba-) 0,000032
Magnesium-Ion (Mg"') .... 0,04654
Ferro-Ion (Fe-) 0,02326
Mangano-Ion (Mn-) 0,004951
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000014
Aiüonen').
Nitrat-Ion (NO,') 0,000017
(Mor-Ion (CT) 0,02723
Sulfat-Ion (SO/') 0,04917
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000051
Hydrokarbonat -Ion (HCO,') 1,411
MilU-
Milligramm-
Mol
Aquiralente
0,0765
0,0765
2,990
2,990
0,0026
0,0026
8,505
17,01
0,0002
0,0004
0,0002
0,0005
1,910
3,821
0,4162
0,8323
0,0900
0,1800
0,0005
0,0016
24,91
0,0003
0,0003
0,7680
0,7680
0.5118
1,024
0,0005
0,0011
23,12
23,12
Kieselsäure (meta) (H,8iO,)
Freies Kohlendioxyd (COj) ,
1,975
0,01441
38,39
0,1838
24,91
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kahumnitrat (KNO,) 0,000028
Kaüumchlorid (KCl) 0,005684
Natriumchlorid (NaCl) 0,04032
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,07273
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . 0,1074
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,000138
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] 1,379
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCO,),] 0,000047
Baryumhydrokarbonat [Bs(RCOM ■ 0,000061
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO,),] 0,2796
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] . . 0,07404
Manganohydrokarbonat [Mn(HCO,)j] 0,01593
Aluminiumhydrophosphat
[A],(HPOJ,] 0,000061
Aluminiumsulfat [A],(SOJ,] 0,000030
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,01441
1,989
1,990
2,057
38,58
46,74
Freies Kohlendioxd (CO,) 2.057 =
4,046
1086 ccm bei
9,4° und
760 mm Druck.
4,047 85,32
Daneben Spuren von Lithium-, Cäsimn-, Kubidium-,
Brom-, Jod-, Hydroarsenat-Ion, organischen Substanzen,
Schwefelwasserstoff.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 2 g,
wobei Calcium- und Hydrokarbonat-Ionen vorwalten; da 2 g
freies Kohlendioxyd vorhanden sind, ist die Quelle als „erdiger
Ältere Analyse:
die Mineralquellenlehre.
Monheim 1821 (bei B, M. Lersch, Einleitung in
Erlangen 1857).
>) Manuskript. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A.
Einleitung Abschn. B.2.G.
1) Vgl. ehem.
Säuerling" zu bezeichnen,
beträgt, wird entfernt.)
(Das Eisen, dessen Qdialt 23 mg
Analyse des „Pouhon de Geromont" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: Monheim. 1824').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,2253
Calcinm-Ion (Ca-) 0,1289
Milli-
Mol
9,776
3,216
Milli|;ramm-
Äqui Talente
9,776
6,431
Gramm
Magnesium-Ion fMg") .... 0,0314
Ferro-Ion (Fe--) 0,1099
MiUi-
Mol
HiUigramm-
Aquivalente
1,29
2,57
1,967
3,934
22,71
>) J. F. Simon, Die Beilquellen Europas 8. 160. Beriin 1839.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
— 61
Anionen'). Gramm
Chlor-Ion (Cl') 0,0100
1,369
Hydrokarbonat-lon (HCOg')
Kiesdsäure (meta) (HjSiOj) .
Freies Kohlendioxyd (COj) ,
1,875
0,0588
1,933
1,281
Milli-
Mol
0,283
22,43
Milligramm-
Äquivalente
0,283
22,43
38,96
0,750
22,71
39,71
29,11
3,214») 68,82
2) Vgl. ehem. Einleitimg Absclm. A. °) Die Analyse gibt noch einen Gehalt
von 0,6 Milli-Mol Aluminium-Ion an, eine Menge, die neben den nachgewiesenen
Anionen kaum beständig ist imd daher außer Berücksichtigung blieb. Der
gewogene Niederschlag stammt wahrscheinlich aus den bei der Analyse be-
nutzten Gerätschaften. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.c.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,0166
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) 0,7979
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] 0,5213
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,),] 0,188
Ferrohydrokarbonat [FeCHCOa),] 0,3499
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,0588
1,933
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,281
3,214
Die Simmie der gelösten festen Bestandteile beträgt 1,9 g,
wobei Hydrokarbonat- und Natrium-, daneben Calcium- und
Ferro-Ionen vorwalten. Da 1,3 g freies Kohlendioxyd vor-
handen sind, so ist die Quelle als „alkalisch-erdiger Eisen-
säuerling" zu bezeichnen. Das Wasser der „InselqueUe"
wird nach Enteisenung und Zusatz von natürKcher Kohlensäure
aus Gerolstein versandt (1903: 20 840; 1904: 17 500 Flaschen),
in geringem Umfange auch am Orte getnmken.
Die Quellen gehören der Stadt und sind an die Firma
A.-G. Mahnedy- Werke verpachtet.
g6G6c^(^gjsg6dsg6G6Gjsc^c^g6c^ Niedemau ^iso^^^^^^isoiso^^^^
Dorf mit 422 Einwohnern im Oberamt Eottenburg des
Königreichs Württemberg, liegt 355 m hoch in einem engen,
etwa 100 m tief eingeschnittenen, von S nach N streichenden
Tale. Nadelwald in tmmittelbarer Nähe. Station der Bahn-
strecke Stuttgart — Tübingen — Horb.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe 695 mm*).
Durch seine Lage ist der Ort gegen die hauptsächlich herr-
schenden Westwinde sowie gegen Ostwinde geschützt.
Heilquellen. 6 Quellen: „OlgaqueUe'' („Vordere Berg-
quelle"), „(Mittlere) BergqueUe", „Hintere Bergquelle", „Stahl-
quelle" („Hausquelle"), „EasenqueUe" („Schwefelquelle"),
„Römerquelle". Bei der Wiederentdeckung der „Römerquelle"
*) Angabe des Königl. Württemb. Statist. Landesamts.
1836 im Quellschacht in großer Menge gefundene römische
Münzen lassen darauf schließen, daß das Bad bereits den
Römern bekannt gewesen ist. Sicher war es bekannt im
Jahre 1489, wo bereits der „Sauerbrimnen" von Niedemau
(wahrscheinlich handelt es sich um die „Olga"- und „Berg-
queUe") als österreichisches Lehen erwähnt wird. Von der
„StahlqueUe" findet sich bereits aus dem Jahre 1814 eine
Analyse, und die „Schwefelquelle" wurde 1833 entdeckt. Alle
Quellen entspringen im Muschelkalke, teils auf der Grenze
zwischen oberem und mittlerem, teUs auch in den Zellendolo-
miten des mittleren („Olgaquelle"). Sie treten in geringer Tiefe
zutage (1,5—3,25 m).
Analyse der „Olgaquelle'
(aus den Einzelbestandteilen berechnet).
1898*).
Analytiker: J. Denzel
Temperatur: 15,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten^:
Kationen'). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,0037
Calcium-Ion (Ca-) 0,0942
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0264
Ferro-Ion (Fe-) 0,0020
Anionen').
Chlor-Ion (Gl') 0,0057
Sulfat-Ion (SOi") 0,0377
Hydrokarbonat-lon (HCO3') • ^>^^^
Milli-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
0,16
2,35
1,08
0,036
0,16
4,70
2,16
0,073
7,09
0,16
0,16
0,392
6,15
0,784
6,15
0,545
0,0154
10,33
0,197
7,09
Kieselsäure (meta) (HjSiOg) .
0,560 10,53
Freies Kohlendioxyd (COj): das Wasser ist damit „gesättigt".
Daneben Spuren von Kalium-, Lithiimi-, Aluminium-Ion.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
imgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält')*):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,0094
CalciumsuKat (CaSOJ 0,0534
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] 0,318
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,),] 0,158
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] 0,0065
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) ■ 0,0154
0,561
Freies Kohlendioxyd (CO,): das Wasser ist damit „gesättigt".
Ältere Analyse: G. C. Gmelin 1827 (bei Heyfelder, Die Heil-
quellen und Molkenkuianstalten des Königreichs Württemberg S. 82. Stutt-
gart 1840). Werte ziemlich weit abweichend von vorstehenden.
^) G. Ströhmfeld, Bad Niedemau im württembergischen Schwarzwald
S. 42. Niedemau 1899. ') Die Angaben beziehen sich nicht auf 1 kg, sondern
auf 1 1, was jedoch praktisch im vorliegenden Fall keinen Unterschied ausmacht.
Eine Umrechnung war in Ermangehmg der Angabe des spezifischen Gewichtes
nicht möglich. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. B.2.C.
62 —
Analyse der „Mittleren Bergquelle" (aus den Einzelbcstandteilen berechnet),
Analytiker: J. Denzel. 1898').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten'):
Kationen').
Milli-
Gramm Mol
Natriimi-Ion (Na-) 0,00592 0,257
Calcium-Ion (Ca-) 0,326 8,12
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,0339 1,39
Ferro-Ion (Fe") 0,0024 0,044
Anionen^.
Chlor-Ion (Q') 0,0085 0,24
Sulfat-Ion (SO/') 0,0514 0,535
Hydrokarbonat-Ion (HCOj'). 1,10 18,1
Milli^ramm-
ÄquiTalente
0,257
16,3
2,78
0,087
19,4
0,24
1,07
18,1
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^)'):
Gramm
Natriumchlorid (Sa.Cl) 0,014
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,00123
Calciumsulfat (CaSOJ 0,0717
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] 1,23
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08),] 0,204
Ferrohydrokärbonat [Fe(HCO,)J 0,0078
Kieselsäure (meta) (HjSiO,) 0,0169
1,55
Freies Kohlendioxyd (CO,): das Wasser ist damit „gesättigt".
Kieselsäure (meta) (H,SiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,):
1,53
0,0169
28,7
0,215
19,4
Ältere Analyse: Georgi 1814 (bei H. Hager, Manuale pharmaceu-
ticum. Vol. alterum pag. 330. Lipsiae 1860).
Daneben Spuren von Kalium -
Aluminium-, Hydrophosphat-Ion.
1,55 28,9
das Wasser ist damit „gesättigt".
Lithium-, Mangano-,
')G. StrShmfeld, Bad Niedemau im irfirttembergiscben Schwarzwald
.S. 42. Niedemau 1899. ^) Die Angaben beziehen sich nicht auf 1 kg, sondern
auf 1 1 , was jedoch praktisch im Torliegcnden Falle keinen Unterschied aus-
macht. Eine Umrechnung war in Ermangelung der Angabe des spezifischen
Gewichtes nicht möglich, *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. *) Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „StahlqUelle" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: Strecker. 1862').
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche iu 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
, MilU- Milligramm-
Eationen^. Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,03574 0,9130 0,9130
Natrium-Ion (Na-) 0,01970 0,8547 0,8547
Calcium-Ion (Ca--) 0,2938 7,327 14,65
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,05802 2,382 4,764
Ferro-Ion (Fe") 0,04960 0,8873 1,775
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,03690 1,041
Sulfat-Ion (SO/') 0,1702 1,771
Hydrokarbonat-Ion (HCO,'). 1,121 18,38
22,96
1,041
3,543
18,38
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
1,785
0,0201
33,56
0,257
22,96
KaUumchlorid (KCl) 0,06811
Natriumchlorid (NaCl) 0,007476
Natriumsulfat (Na,SO,) 0,05166
Calciumsulfat (CaSOJ 0,1917
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] 0,9596
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,)j] 0,3486
Ferrohydrokärbonat [Fe(HCO,),] 0,1579
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,0201
1,8051
Freies Kohlendioxyd (CO,) „großer Gehalt".
Ältere Analyse: Georgi 1814.
1,805 33,81
„großer Gehalt".
Analyse der „Rasenquelle" (aus der
Analytiker: K.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
__ ^ ^ MiUi- Milligramm-
Kanonen'). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,1439 3,675 3,675
Natrium-Ion (Na-) 0,1115 4,836 4,836
Calcium-Ion (Ca-) 0,2832 7,063 14,13
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,06118 2,512 5,023
Mangano-Ion (Mn--) 0,0010 0,018 0,037
Anlonen ').
Chlor-Ion (Cl') 0,1858 6,240
ßulfat-Ion (SO.") 0,1772 1,845
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,0148 0,154
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 1,126 18,46
27,70
5,240
3,690
0,308
18,46
') G. StrShmfeld, Bad Niedemau im wilrttembergischen Schwarzwald
8. 44. Niedemau 1899. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ») Vgl. ehem.
Einleitung Absclm. B.2.c.
Salztabelle berechnet).
Binz. 1897').
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KO) 0,2741
Natriumchlorid (NaCl) 0,09157
Natriumsulfat (Na^SO,) 0,2325
Calciumsulfat (CaSOJ 0,02857
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ 0,0209
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] 1,086
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,),] 0,3676
Manganohydrokarbonat [Mn(HCO,),] 0,0032
2,104
Freies Kohlendioxyd (CO,) nicht bestimmt.
Freies Kohlendioxyd (CO,)
2,105 43,80
nicht bestimmt.
27,70
•) G. Ströhmfeld, Bad Niedemau im wilrttembergischen Schwarzwald
S. 44. Niedemau 1899. «) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. >) Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2.c.
63
Analyse der „RÖmerqUelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: J. Denzel. 1898').
In 1 liter des Mineralwassers sind enthalten^):
MiUi-
Kationen'). Gramm Mol
Natrium-Ion (Na-) 0,0037 0,16
Calcium-Ion (Ca-) 0,3683 9,184
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0887 3,64
Ferro-Ion (Fe-) 0,0027 0,048
Mangano-Ion (Mn-) 0,0019 0,034
Anionen ^.
CUor-Ion (Cl') 0,0106 0,299
Sulfat-Ion (SO/') 0,0194 0,202
1,542 25,27
Hydrokarbonat-Ion (HCO^')
Kieselsäure (meta) (HjSiOg) .
Freies Kohlendioxyd (CO^) .
Alilligramm-
ÄquiYalente
0,16
18,37
7,28
0,095
0,068
25,97
0,299
0,405
25,27
2,037
0,0182
38.84
0,232
25,97
2,056 39,07
„damit gesättigt".
Daneben Spuren von Kalium-, Lithium-, Aluminium-Ion.
Ältere Analysen: B. Ritter 1838 (bei Heyfelder, Die Heilquellen
und Mollcenkuranstalten des Königreichs Württemberg S. 83. Stuttgart 1840).
Scheffer 1860 (bei B. M. Lersch, Einleitung in die Mineralqueilenlehxe
Bd. 2 S. 1488. Erlangen 1860).
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält^)*):
Gramm
. . 0,0093
. . 0,00773
. . 0,0276
. . 1,445
. . 0,533
. . 0,0085
. . 0,0060
. . 0,0182
Natriumchlorid (NaCl)
Calciumchlorid (CaCl^)
Calciumsulfat (CaSOj)
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,)j] . .
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC0,)2]
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,)J ....
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)j] •
Kieselsäure (meta) (H^SiOä)
2,055
Freies Kohlendioxyd (COj) „damit gesättigt".
1) G. Ströhmfeld, Bad Niedemau im württembergischen Schwarzwald
S. 46. Niedernau 1899. *) Die Analyse ist im Original auf die Litereinheit bezogen
und konnte in Ermangelung der Angabe des spezifischen Gewichtes nicht auf
1 kg umgerechnet werden. Bei einer derartigen Umrechnung würden sich
schätzungsweise sämtliche Zahlen um etwa 0,1 Prozent ihres Wertes erniedrigen.
3) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.3.C.
SämtUche Quellen sind auf Grund ihres Kohlendioxyd-
gehaltes zu den „Säuerlingen" zu rechnen. Die „Olga-
quelle", die nur etwa 0,5 g gelöste feste Bestandteile enthält,
ist ein „einfacher Säuerling". Die „Mittlere Berg-
quelle", die „Rasenquelle" und die „Eömerquelle", bei
denen unter den gelösten festen Bestandteilen (1,5 — 2,1 g)
Calcium-, Magnesium- und Hydrokarbonat-Ionen vorwalten,
sind „erdige Säuerlinge". Auch die „Stahlquelle" wäre
ihren Hauptbestandteilen nach zu dieser Gruppe zu rechnen,
ist aber wegen ihres Eisengehaltes von nahezu 50 mg als
„Eisenquelle" („erdiger Eisensäuerling") zu bezeichnen.
Das Wasser der in 2^|^ — 4 m tiefen Steinschächten ge-
faßten Quellen wird zum Trinken am Ort und zum Baden
benutzt. Die „Eömerquelle" kommt auch als Tafelwasser zum
Versand (70 000 — 75 000 Flaschen jährUch), teils in natürHchem
Zustande, teils auch nach Zusatz von käuflicher Kohlensäure.
Am Ort werden besonders „Bergquelle" und „Stahlquelle" (auf
Wunsch auch unter Zusatz von Kohlensäure) getrunken. In
13 Badezellen mit Wannen aus Holz, Zinkblech und Email
werden jährlich etwa 1200 Bäder verabreicht. Das Wasser
wird durch eingeleiteten Dampf envärmt.
Sonstige Kurmittel: Künstliche Kohlensäure- und Sol-
bäder, Fichtennadelbäder imd Schwefelbäder.
Behajidelt ■werden: Blutarmut (besonders Anämie nach
Geburt), Bleichsucht, Skrofulöse, Frauenkrankheiten, Nerven-
leiden, Blasenaffektionen, Bronchitiden.
Kurarzt im 4 km entfernten Eottenburg. — Kurzeit: Mai
bis September. — Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl der
Besucher (ohne Passanten) 1902: 425; 1903: 445; 1904: 450.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigimg der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Apotheke in Eottenburg. — Besitzerin der Quellen ist Franz
Eaidt Wwe.
G6G6G6GJSC3SG6G6G6föCÄSG6G6fö ObershaUSen ^^iSO^^iSOiSOiSOiSOiSOiSO^^
Bei dem Dorf Obershausen bei Weilburg im Oberlahnkreis,
Eegieningsbezirk Wiesbaden, Provinz Hessen -Nassau (Bahn-
station Löhnberg der Linie Coblenz— Gießen) entspringen vier
Mineralquellen. Von diesen wurden die „Prinz Heinrichquelle"
1901, der „Bismarcksprudel" 1902 erbohrt, beide in devonischen
Schichten. Beide Bohrlöcher sind mit Kupferrohren verrohrt.
Sie sind 101 und 20 m tief und liefern tägüch 400 und 250 hl
Wasser.
Analyse der „Prinz Heinrichquelle" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: T. Günther. 1902').
Spezifisches Gewicht: 1,00192 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 9,7°, gemessen etwa 15 m unter dem Wasserspiegel.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen ''). Gramm
Kahum-Ion (K-) 0,004726
Natrium-Ion (Na-) 0,1880
Lithium-Ion (Li-) 0,000623
Anmionium-Ion (NH^-) . . . 0,000596
Milli-
Milligramm-
Mol
Aquiralente
0,1207
0,1207
8,158
8,158
0,0887
0,0887
0,0330
0,0330
Gramm
Calcium-Ion (Ca--) 0,1533
Strontium-Ion (Sr") 0,000579
Baryum-Ion (Ba-) 0,000035
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
3,823
7,646
0,0066
0,0132
0,0003
0,0005
*) Prospekt ohne Ort imd Jahr. ') Vgl. chem, Einleituug Abschn. A.
64
Magnesium-Ion (Mg**) . . . .
Ferro-Ion (Fe-)
Mangano-Ion (Mn")
Aluminium-Ion (AI—) . . . .
Anionen*).
Chlor-Ion (ß")
Brom-Ion (Br)
Jod-Ion (J')
Sulfat-Ion (SO;')
Hydrophosphat-Ion (HPO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') .
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Gramm
Mllli-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
0,04942
0,009036
0,001351
0,000034
2,029
0,1617
0,0246
0,0013
4,057
0,3233
0,0491
0,0038
20,493
0,004339
0,000026
0,000001
0,001796
0,000024
1,240
0,1224
0,0003
0,00001
0,0187
0,0002
20,33
0,1224
0,0003
0,00001
0,0374
0,0005
20,33
1,654
34,92
20,49
0,01770
0,2257
1,672
35,14
2,150
48,87
3,822
84,01
>) Vgl. ehem. Einleitmig AbschniU A.
gchnitt B.2.C.
*) Ygl. ehem. Einleitimg Ab-
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt
1,67 g, wobei Hydrokarbonat-, Natrium-, Calcium- und Magne-
sium-Ionen vorwalten. Da 2,15 g freies Kohlendioxyd vor-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
imgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,006672
Kaliumsulfat (K,SOJ 0,002725
Natriumbromid (NaBr) 0,000033
Natriumjodid (NaJ) 0,000001
Natriumsulfat (NbjSO,) 0,000201
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . 0,6855
Lithiumhydrokarbonat (LiHCO,) . 0,006034
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,001764
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)J . 0,6198
Strontiumhydrokarbonat[Sr(HC08)j] 0,001386
Baryumhydrokarbonat [Ba(HCO,)j]. 0,000067
Magnesiumhydrokarbonat
tMg(HCO,),] 0,2970
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] . . 0,02876
Manganohydrokarbonat[Mn(HCO,)s,] 0,004350
Aluminiumhydrophosphat
[A1,(HP0,),] 0,000028
Aluminiumsulfat [A1,(S0J8] .... 0,00019
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0.01770
1,6722 , j^3^ ^^^ ^^
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,150 =| 9,7° und
3 822 1^60 mm Druck.
banden sind, so ist die Quelle ein „erdig-alkalischer
Säuerling".
Besitzer der Quellen sind: Heinr. Wilh. Müller in Algringen
und Friedr. Theis in Leim.
G6G6G6G6G6G6G6G6C;6G6G6G6G^G6aS Probbach ^^^^ÖOiSO^^^iSO^^^^iSO
Bei Probbach, einem Dorf im Oberlahnkreise der Provinz
Hessen-Nassau, entspringt eine bereits am Anfang des 18. Jahr-
hunderts bekannte Quelle, der „Probbacher Mineralbrunnen",
etwa 4 m tief aus devonischen Schichten.
Analyse
(aus den Original zahlen berechnet).
Analytiker: C. Pistor. 1885').
Temperatur: 12,5°.
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten*):
Kationen^.
Kalium-Ion (K-)
Natrium-Ion (Na-)
Calciimi-Ion (Ca")
Magnesium-Ion (Mg") . . . .
Ferro-Ion (Fe-)
Aluminium-Ion (AI"-) . . . .
Anionen °).
Chlor-Ion (CT)
Sulfat-Ion (SO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') .
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) .
Organische Substanzen. . . .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Gramm
0,00168
0,0287
0,2217
0,02231
0,01539
0,00133
MUU-
Mol
0,0430
1,24
5,530
0,9159
0,2754
0,0489
Milligramm-
Äquivalente
0,0430
1,24
11,06
1,832
0,5507
0,147
14,87
0,006428 0,1813 0,1813
0,00411 0,0428 0,0857
0,8913 14,61 14,61
1,1929
0,03441
0,01738
22,89
0,4387
14,88
1,2447
2,034
23,33
46,23
3,279
69,56
Daneben Spnren von Nitrat- und Hydrophosphat-Ion.
Das Mineralwasser entspricht in
ungefähr einer Lösung, welche in 1
Kaliumchlorid (KQ)
Natriumchlorid (NaCl)
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,)
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),;
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO,),]
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] .
Aluminiumchlorid (AlCl,)
Aluminiumsulfat [A1,(S0J,] ....
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
Organische Substanzen ,
seiner Zusammensetzung
Liter enthält *)*):
Gramm
0,00321
0,00452
0,0981
0,8964
0,1341
0,04899
0,00272
0.00489
0,03441
0,01738
Freies Kohlendioxyd (CO,)
1,2447
2,034 ■
3,279
{1086 ccm bei
12,5° und
7 60 mm Druck.
') Analyse des Mineralbnmnens von Probbach. Gießen 1885. •) Die
Analyse ist im Original auf die Litereinheit bezogen und konnte in Ermange-
lung der Angabe des spezifischen Gewichtes nicht auf 1 kg umgerechnet werden.
Bei einer derartigen Umrechnung würden sich schätzungsweise sämtliche Zahlen
um etwa 0,1 Prozent ihres Wertes erniedrigen. ') Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Absclm. B.2.C.
— 65 —
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 1,2 g,
wobei Hydrokarbonat- und Caicium-Ionen vorwalten. Da 2 g
freies Kohlendioxyd vorhanden sind, so ist die Quelle als
„erdiger Säuerling" zu bezeichnen. Bemerkenswert ist der
Eisengehalt von 15 mg.
Die Quelle ist in Marmor gefaßt und wird von den nächsten
Anwohnern als Trinkwasser benutzt. Sie gehört dem preußischen
Staat und wird von dem Königlichen Domänenrentamt zu Weil-
burg verwaltet.
föföG6GJSG6G6G6G6föG6föG6föG6fö RehbUFg ^iSO^iSOiSO^^iSO^iSOiSO^ÖO^^
Dorf mit 456 Einwohnern, 4 km von der gleichnamigen
Stadt entfernt im Kegierungsbezirk Hannover, liegt 80—100 m
ü. M. im Hügelland, von Laub- und Nadelwald eingeschlossen.
In der Nähe der Binnensee das „Steinhuder Meer". Station
der in Wimstorf von der Bahn Hannover — Cöln abzweigenden
Kleinbahn nach Uchte.
Heilquellen. 2 Quellen, 1690 entdeckt, entspringen in
der mittleren Schicht der Wealdenformation.
Analyse der „Trinkquelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: Westrumb. 1838').
Temperatur: 11,8°.
In 1 Kjlogramm des Mineralwassers
Kationen ') : Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,0460
Calcium-Ion (Ca-) 0,239
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,021
Ferro-Ion (Fe-) 0,0023
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0035
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,027
Sulfat-Ion (SO/') 0,350
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0.492
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
Organische Substanzen . .
Freies Kohlendioxyd (CO,) ,
1,181
0,013
0,0055
1,199
1,299
sind enthalten:
Milli-
Alilligramin-
Mol
Aquivaleute
2,00
2,00
5,97
11,9
0.86
1,7
0,040
0,081
0,13
0,38
16,1
0,77
0,77
3.64
7,28
8,06
8,06
21,47
0,16
21,63
29,51
16,11
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,045
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,087
Calciumsulfat (CaSOJ 0,386
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] 0,508
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO,)J 0,13
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC0,)2] . . 0,0072
Aluminiumsulfat [Al2(SOj3] .... 0,022
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,013
Organische Substanzen 0,0055
1,20
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,299
2,50
f 691,7 ccm bei
11,8° und
760 mm Druck.
2,498
51,14
>) K. Michaelis, Bad Eehburg S. 63. Hamioyer 1897. ") Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. A. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abscltn. B.2.C«
Analyse der „Badequelle" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: Westrumb. 1838').
Spezifisches Gewicht: 1,002 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 12,5°.
In 1 Ejlogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,024
Calcium-Ion (Ca-) 0,244
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,0473
Ferro-Ion (Fe--) 0,0019
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0043
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,028
Sulfat-Ion (SO/') 0,394
Hydrokarbonat-Ion (HCO,')
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Organische Substanzen ....
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Milli-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
1,0
1,0
6,08
12,2
1,94
3,88
0,035
0,070
0,16
0,47
17,6
0.78
0,78
4,10
8,20
8,65
8.65
0,528
8,65
8.65
1,272
0,034
0,0047
22,7
0,43
17,63
1,310
1,12
23,2
25.6
Das Mineralwasser entspricht in
ungefähr einer Lösung, welche in 1
Natriumchlorid (NaCl)
Natriumsulfat (Na^SO^)
CalciumsuKat (CaSO^)
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,)j]
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO.),l
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOs),]
Aluminiumsulfat [A1,(S0J.,] . .
Kieselsäure (meta) (H^SiO,) . . .
Organische Substanzen
seiner Zusammensetzung
Kilogramm enthält"):
Gramm
0.046
0,018
0.509
0,381
0,284
0,0062
0,027
0,034
0,0047
Freies Kohlendioxyd (CO,)
1,310
1,12
2,43
601 ccm bei
12,5° und
760 mm Druck.
2,43
48,8
') J. F. Simon, Die Heilquellen Europas
ehem. Einleittmg Abschn. A. *) Vgl. ehem.
S. 198. Berlin 1839. «) Vgl.
Einleitung Abschn. B.2.C.
— 66 —
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen etwa
1,2 und 1,3 g, wobei Hydrokarbonat-, Sulfat- und Calcium-Ionen
vorwalten. Mit Rücksicht auf den Gehalt an freiem Kohlen-
dioxyd sind die Quellen als „erdige Säuerlinge" zu be-
zeichnen.
Das Wasser der Quellen wird im Gebirge aufgestaut und
etwa 200 m in Metallröhren weitergeleitet. Es dient lediglich
zu Bädern. In 2 Badehäusem mit 19 Zellen (Wannen aus
Mettlacher Fliesen und Sandstein) wurden 1903: 1476; 1904:
1557; 190.'): 1609 Bäder verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Medizinische Bäder. Inhalationen.
>Iilch-, Molken- und Kefirkuren. Gedeckte Wundelbahn. —
4 Lungenheilanstalten.
3 Ärzte. — Kurzeit: 1. Mai bis 1. Oktober. — Kurtaxe:
1 Person 10 M., 2 Personen 16 M., jetie weitere Person 1 M. —
Für weniger Bemittelte 6 M., 10,U) M. und 3 M. — Zahl der
Besucher ohne Passanten 1903: 6,^i0; 1904: 646; 1905: 681.
AUgemelne Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigiuig der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Dampfdesinfektion. — Apotheke. — Armenbadeanstalt. —
Quellen und Badehäuser gehören dem preußischen Staat. — Aus-
kunft durch den Könighchen Badekommissar.
G6G6G6G6G6D5G6C6CJSG6C6G6 ReinhardshaUSGIl ÄPÖDÖDöDöDöDÖOÖDÖDÖDÄPÖO
Dorf bei Wüdimgen mit 232 Einwohnern im Kreise der
Eder des Fürstentums Waldeck, liegt 318 m hoch in einem
2 km breiten Talkessel. Waldungen in der Umgebimg. Nächste
Bahnstation ist Wildungen, Endstation der von der Linie
Frankfurt a. M.— Cassel in Wabern abzweigenden Nebenbahn.
KLima. Durch vorgelagerte, bis zu 532 m hohe Berge ist
der Ort gegen Nord- und Ostwinde geschützt.
Heilquellen. Eine Quelle, die „Keinhardsquelle", ist 1894
gefaßt worden und dient seit 1895 zu Heilzwecken. Sie ent-
springt in dem WUdunger Quellengebiet an der Westseite des
bewaldeten Homberges auf einem der staffelfönnigen Rand-
brüche des Kellerwald-Horstes im Wissenbacher Schiefer. In
ihrer Umgebung noch 6 andere Quellen.
Analyse der „Reinhardsquelle" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: Th. Dietrich. 1894').
Temperatur: 9,6°.
Ergiebigkeit: 108 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
. MiUi- Milligramm-
Eatloneil^. OiHmm Mol ÄquiTSlente
Kalium-Ion (K-) 0,003308 0,0845 0,0845
Natrium-Ion (Na-) 0,01647 0,7144 0,7144
Lithium-Ion (Li-) 0,000075 0,0106 0,0106
Calcium-Ion (Ca-) 0,2061 5,139
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,09986 4,099
Ferro-Ion (Fe--) 0,004828 0,0864
Mangano-Ion (Mn--) 0,001014 0,0184
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000053 0,0020
Anionen').
Chlor-Ion (Gl') 0,003048 0,0860
Sulfat-Ion (SO,") 0,01949 0,2029
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000534 0,0056
Hydrokarbonat-Ion (HCO,'). 1,159 19,00
10,28
8,199
0,1727
0,0369
0,0059
19,50
0,0860
0,4058
0.0111
19,00
1,514
29,45 19,50
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1
Kilogramm enthält *):
Gramm
KaUumchlorid (KCl)
0,006303
Natriumchlorid (NaCl)
0,000086
Natriumsulfat (Na,SOJ
0,02884
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) .
0,02582
Lithiumhydrokarbonat (LiHCO,) . .
0,000722
Calciumhydrophosphat (CaHPO,) . .
0,000356
Calciumhydrokarbonat [Ca(RCO,),\
0,8327
Magnesiumhydrokarbonat
\Mg(aCO,\]
0,6000
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),J . .
0,01537
[MnfHCO.ll
0,003264
Aluminiurahydrophosphat
[A1,(HP0J,]
0.000336
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
0,008244
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) . 0,008244 0,1051
Freies Kohlendioxyd (CO,)
1,522
2,597
29,55
59,01
Freies Kohlendioxyd (CO,)
1,5220
2,597 =
1372 ccm bei
9,6° und
r 60 mm Druck.
4,119 88,56
') Prospekt ohne Ort und Jahr. ')
') Tgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
4,119
Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
1,5 g, wobei Calcium-, Magnesium- und Hydrokarbonat-Ionen
vorwalten. Da etwa 2,6 g freies Kohlendioxyd vorhanden sind,
ist die Quelle ein „erdiger Säuerling".
Die „Reinhardsquelle" ist 5 m tief mit Zementschacht ge-
faßt. Zwei 156 und 150 m tief neuerbohrte Quellen sind in
schmiedeeisernen Röhren gefaßt. Das Wasser der „Reinhards-
quelle" wird in natürlichem Zustande an Ort und Stelle ge-
trunken und auch versandt (1903: 142 034; 1904: 168 266;
1905: 195 986 Flaschen). Das Wasser der einen neu erbohrten
Quelle wird getrunken, das der anderen zum Baden benutzt.
Dem Badehause, das 7 Badezellen mit Porzellan wannen ent-
hält, wird es in geschlossener Leitung, in der es durch Dampf
in Gegenstromapparaten erwärmt wird, zugeleitet. 1904 wurden
1676; 1905: 2181 Bäder verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Sonnenbad. — Gedeckte Wandelhalle.
Behandelt werden: Nieren- und Blasenleiden.
Arzte in Wildungen. — Kurzeit: April bis Oktober. —
Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1904: 56; 1905: 72.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Gebirgswasserleitung. — Die Quellen sind im Besitze von
G. Gömer.
67 —
föföföföföföföc^fö Römerbrunnen bei Echzell ^^^^^^^^^
Mineralquelle bei EchzeU, im Kreise Büdingen, Oberhessen.
(Eisenbahnstation ist Grimd-Schwalheim der Nebenbahn Fried-
berg— Nidda). Die Quelle ist vermutlich schon den Kömern
bekannt gewesen. Späterhin erwähnt sie Tabemaemontanus
1584 als heilkräftig. Das Wasser der im Basalttuff gefaßten
Quelle wird seit 1884 zum Versand gebracht.
Analyse Analytiker: R. Fr
(aus der SalztabeTle berechnet). Temperatur: 12,3°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
, Milli- Miiligramm-
Kationen-j. Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,0352 0,899 0,899
Natrium-Ion (Na-) 0,6533 28,34 28,34
Calcium-Ion (Ca-) 0,4320 10,77 21,55
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,4370 17,94 35,88
Ferro-Ion (Fe-) 0,0211 0,378 0,756
87,43
Anionen^).
Chlor-Ion (CI) 1,157 32,63 32,63
Sulfat-Ion (SO;') 0,09693 1,009 2,018
Hydrokarbonat-Ion (HCOj'). 3,220 52,78 52,78
6,053 144,75 87,43
Kieselsäure (meta) (H^SiGj) . 0,114 1,45
6,167 146,20
Freies Kohlendioxyd (CO^) . 1,933 43,94
8,100 190,14
') Prospekt. Natürlich kohlensaures Mineralwasser Römerbrunnen bei
Echzell (Oberhessen). Antwerpen. Ohne Jahr. ') Vgl. ehem. Einleitimg
Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
jsenius. 1884*).
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0671
Natriumchlorid (NaCl) 1,658
Calciumchlorid (CaCl,) 0,1880
Calciumsulfat (CaSOJ 0,1374
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC0,)2] . 1,309
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),] 2,626
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC0j)2l . . 0,0673
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,114
6,167
{1032 ccm bei
12,3° und
760 mm Druck.
Sonstige Analysen: J. von Liebig 1827 (bei Ph. Jochhelm, Die
Mineralquellen des Großherzogtums Hessen S. 127. Erlangen 1858). C. Pistor
1884 (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft 1884 Bd. 17 S. 2894).
Eine neuere Analyse von C. Bischoff, 1901 (Prospekt) beschrankt sich auf
die Ermittelung weniger Hauptbestandteile.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
6,2 g. Unter den Anionen waltet Hydrokarbonat, daneben
Chlor vor, unter den Kationen Magnesium, daneben Natrium
und Calcium. Da ferner 1,9 g freies Kohlendioxyd vorhanden
sind, so ist die Quelle als „erdig-muriatisoher Säuer-
ling" zu bezeichnen.
Das Wasser wird nach Enteisenimg und Kohlensäurezusatz
als Tafelwasser, daneben auch in natürlichem Zustande zu Heil-
zwecken versandt (1903: 685 000; 1904: 830 000; 1905: 1000 000
Gefäße). Besitzer der Quelle ist A. Osterrieth, Antwerpen, Eue
de CMne 15.
Ö5C;6C;^G6G6C6G6DSG6G6G6GJSC6C;?S Schwalheim ÖDeö(^dO&3ÖO(^&3(!0(X3ÖOÖDö3Ä)
In Schwalheim bei Bad-Nauheim entspringen aus torfigen
Sauden, die über basaltbedecktem Tertiär liegen, drei Quellen:
der „Schwalheimer Brunnen"
die „Löwenquelle".
der „Gfermania-Brunnen" und
Analyse des „Schwalheimer Brunnens" (aus den Einzeibestandteiien berechnet).
Analytiker: W. Sonne. 1903/1904').
Spezifisches Gewicht: 1,0010 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 10,3°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen 2). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,04817
Natrium-Ion (Na-) 0,5914
Lithium-Ion (Li-) 0,001455
Calcium-Ion (Ca-) 0,2256
Strontium-Ion (Sr--) 0,000638
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,07638
Ferro-Ion (Fe-) 0,004542
Mangano-Ion (Mn--) 0,004085
») Manuskript (Privatmitteilung).
Milligramm-
Äquivalente
1,230
25,66
0,2069
11,25
0,0146
6,271
0,1625
0,1485
44,94
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Milli-
Mol
1,230
25,66
0,2069
5,625
0,0073
3,136
0,0813
0,0743
Anionen'). Gramm
Chlor-Ion (Cl') 0,9349
Brom-Ion (Br) 0,00064
Sulfat-Ion (SO/') 0,05343
Hydrokarbonat-Ion (HCOg') 1,065
Kieselsäure (meta) (HjSiO,)
Freies Kohlendioxyd (COj) .
3,006
0,02438
3,031
2,236
Milli-
Milligram-
Mol
Äquivalent
26,37
26,37
0,0080
0,0080
0,5563
1,113
17,45
17,45
80,41
0,3109
44,94
80,72
50,83
Daneben Spuren
Hydroarsenat-Ion.
5,267
von Ammonium-
131,55
, Hydrophosphat-,
68
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gnunm
Kaliumchlorid (KCl) 0,09178
Natriumchlorid (NaCl) 1,459
Natriumbromid (NaBr) 0,00082
Natriumsulfat (Na^SO«) 0,05089
Lithiumchlorid (LiCl) 0,008790
Calciumsulfat (CaSOJ • . . . . 0.02698
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,)jl 0,8798
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC0,)5l 0,00153
Magnesiumhydrokarbonat [\Ig(HCO,),l 0,4590
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,)j] . . 0,01446
Gramm
Manganohydrokarbonat[Mn(HCO,),] 0.0)315
Kieselsäure (meta) (K^SiO,) 0,02438
3,031
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,236 =
5,267
1185 ccm bei
10,3° und
760 mm Druck.
Ältere Analysen: Würger 1819 (bei J. F. Simon, Die Heilquellen
Europas S. 216. Berlin 1839). J. v. Liebig (Liebigs Annalen 1839 Bd. 31
S. 59). Chatin (bei B. M. Lorsch, Einleitung in die Mincralquellenlehre
Bd. 2 S. 1546. Erlangen 1860). W. Sonne 1900 (in: Bad-Nauheim, seino
Kurmittel, Indikationen und Erfolge. Verlaßt Tom Ärzteverein. 3. Aufl. S. 16.
Nauheim 1904).
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse des „Germania-Brunnens" (aus den originaizahien berechnet).
Analytiker: G. Popp und H. Becker. 1892').
Spezifisches Gewicht: 1,00115 bei 14°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 10,5°, gemessen im Brunnenschacht.
Ergiebigkeit: 3600 hl in 24 Stunden (einschließlich von drei anderen Quellen, die nur zur Kohlensäuregewinnung dienen).
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,03652
Natrium-Ion (Na-) 0,5716
Lithium-Ion (Li-) 0,001073
Calcium-Ion (Ca--) 0,2278
Strontium-Ion (Sr-) 0,000539
Baryum-Ion (Ba") 0,000015
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,07402
Ferro-Ion (Fe-) 0,006003
Mangano-Ion (Mn--) 0,000578
Anlonen').
Chlor-Ion (Cl') 0,9399
SuMat-Ion (SO/') 0,06208
Hydrokarbonat-Ion (HCO,'). 0,9617
MilU-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,9327
0,9327
24,80
24,80
0,1527
0,1527
5,680
11,36
0,0062
0,0123
0,0001
0,0002
3,039
6,077
0,1074
0,2148
0,0105
0,0210
43,57
26,51
26,51
0,6462
1,292
15,76
15,76
2.882 77,64
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) . 0,02512 0,3203
43,56
2,907 77,97
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 2.675 60,79
5,582
Daneben Spuren von Aluminium-,
Titansäure.
138,76
Hydrophosphat-Ion,
Das Mineralwasser entspricht in
ungefähr einer Losung, welche in 1
Kaliumchlorid (KCl)
Natriumchlorid (NaCl)
Lithiumchlorid (LiCl)
Calciumchlorid (CaCl,)
Calciumsulfat (CaSOJ
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] .
Strontiumhydrokarbonat
[Sr(HCO.),]
Baryumhydrokarbonat [Ba(HCO,)j] .
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO,),] 0,4448
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] . . 0,01911
Manganohydrokarbonat
[Mn(HC0,)2] 0,001860
Kieselsäure (meta) (HjSiO,) 0,02512
seiner Zusammensetzung
Kilogramm enthält"):
Gramm
0,06958
1,451
0,006487
0,03502
0,08799
0,7650
0,001290
0,000029
Freies Kohlendioxyd (CO,)
2,907
2,675
5,582
1418 ccm bei
10,5° und
760 mm Druck.
Ältere Analyse: W.Thörner. 1889. (Zeitschr. f. angewandte Chemie
1889 8. 309).
») Manuskript. ») Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. A.
Einleitung Abschn. B.2.c.
") Vgl. ehem.
Analyse der „LÖWenquelle (aus der SaktabeUe berechnet).
Analytiker: "W. Sonne. 1903/1904').
Spezifisches Gewicht: 1,0025 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 10,4°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: . . .,>
„.„. „.,,. Amonen'). Gramm
Kationen'). Gramm "wir äÄ"*; Chlor-Ion (Cl') 1,467
Kahum-Ion (K-) 0,05429 1,387 1,387 Sulfat-Ion (SO.") 0,09039
Natnum-Ion (Na-) 0,9118 39,56 39,56 Hydrokarbonat-Ion (HCO,'). 1,348
Calcium-Ion (Ca--) 0,3069 7,654 15,31 T293
Magn^ium-Ion (Mg--) 0,1079 4,430 8,859 Kieselsäure (meta) (H,SiO.) . o",0195
Ferro-Ion (Fe--) 0,00661 0,118 0,236 ' y^ >' __ —
65,35 Freies Kohlendioiyd (CO.) . $1533
») Manuskript (PriTatmitteUniig). •) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. 7,845
Milli-
Mol
41,37
0,9410
22,09
Milligramm-
Äquivalente
41,37
1,882
22,09
117.55
0,248
65,34
117,80
80.29
198.09
— 69
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,1035
Natriumchlorid (NaCl) 2,314
Calciumchlorid (CaCl,) 0,02398
Calciumsulfat (CaSOJ 0,1281
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] 1,053
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 0,6484
Gramm
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)J . . 0,0210
Kieselsäure (meta) (HjSiOs) 0,0195
4,311
Freies Kohlendioxyd (CO^) 3,533 =
7,844
1872 com bei
10,4° und
760 mm Druck.
8) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen 2,9
bis 4,3 g, wobei Chlor- und Natrium-, daneben Hydrokarbonat-,
Calcivim- und Magnesium-Ionen vorherrschen. Da 2,2 bis 3,5 g
freies Kohlendioxyd vorhanden sind, so sind die Quellen „er-
dig-muriatische Säuerlinge".
Das Wasser der Quellen dient im natürlichen Zustand (das
des „Germaniabrunnens" auch nach Enteisenung und Kohlen-
säurezusatz) zu Trinkkuren und als diätetisches und Erfrischimgs-
getränk; es wird teUs im benachbarten Bad-Nauheim getrunken,
teUs durch das Brunnenkontor in Bad-Nauheim nach auswärts
versandt (vom „Germaniabrunnen" etwa 300 000, von der „Löwen-
quelle" und vom „SchwaJheimer Brunnen" etwa 89 000 Gefäße
jährlich).
Die Quellen gehören dem hessischen Staat, ihre Verwal-
timg ist der Großherzoglichen Badedirektion in Bad-Nauheim
unterstellt.
GJSG6G6C6G6G6G6G6G6C6C3S Selters bei Weilburg ^^^i$o^^^i^^^^
Dorf mit 272 Einwohnern im Oberlahnkreise, Regierungs-
bezirk Wiesbaden der Provinz Hessen -Nassau, liegt unweit
WeUburg. Nächste Bahnstation Löhnberg an der Strecke
Gießen — Coblenz.
Heilquellen. Bereits im 18. Jahrhundert war in Selters
bei Weilburg eine Mineralquelle bekannt, die von den Ein-
wohnern vielfach benutzt wurde. Bei Gelegenheit der Lahn-
regulierung im zweiten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts ver-
schwand sie jedoch. Die jetzt „Selterser Mineralbrurmen"
genannte Quelle ist im Jahre 1887, der ,,Augusta- Viktoria-
Sprudel" 1897 erbohrt worden. Sie entspringen beide in
geringer Tiefe aus schiefrigem Diabas oder Schalstein.
Analyse des „Selterser Mineralbrunnens" (aus den originalzahlen berechnet).
Analytiker: H. Fresenius. 1897').
Spezifisches Gewicht: 1,00243 bei 20°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 13,0° im Brunnenrohr, in 10 m Tiefe.
Ergiebigkeit: 290 bis 480 hl in 24 Stunden, je nach dem Wasserstande der Lahn.
In 1 Ejlogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,02082
Natrium-Ion (Na-) 0,8319
Lithium-Ion (Li-) 0,001924
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,001407
Calcimn-Ion (Ca-) 0,3123
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,1040
Ferro-Ion (Fe-) 0,004238
Mangano-Ion (Mn-) 0,001490
Anionen ^).
Chlor-Ion (Cl') 1,152
Brom-Ion (Br') 0,000662
Jod-Ion (J') 0,000014
Sulfat-Ion (SO;') 0,01568
Hydrophosphat-Ion (HPO^") 0,000204
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 1.736
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,5317
0,5317
36,09
36,09
0,2737
0,2737
0,0778
0.0778
7,787
15.57
4,269
8,539
0,0758
0,1516
0,0271
0,0542
61,29
32.50
32,50
0.0083
0,0083
0,0001
0,0001
0,1633
0,3265
0,0021
0,0042
28,45
28,45
4,183
0.02620
110,26
0,3341
61,29
Kieselsäure (meta) (H^SiO^) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
6,797 169,41
Daneben Spuren von Strontium-, Baryum-, Aluminium-
Ion, Borsäure.
4,209
2,588
110,59
58,82
Das Mineralwasser entspricht in
ungefähr einer Lösung, welche in 1
KaHumchlorid (KCl)
Natriumchlorid (NaCl)
Natriumbromid (NaBr)
Natriumjodid (NaJ)
Natriumsulfat (Na^SO^)
Natriumhydrokarbonat (NaHCOs)
Lithiumhydrokarbonat (LiHCO,) .
Ammoniumchlorid (NH^Cl) ....
Calciimihydrophosphat (CaHPO^)
Calcimnhydrokarbonat [Ca^HCOj),^
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCOJ,l
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC0,)2] . .
Manganohydrokarbonat [Mn(HCO,)j
Kieselsäure (meta) (H^SiO^) . . . . ,
Freies Kohlendioxyd (COj'
seiner Zusammensetzung
Kilogramm enthält^):
Gramm
0,03967
1,866
0,000853
0,000016
0,02321
0,3250
0,01862
0.004167
0.000289
1,262
0,6249
0,01349
0,004794
0,02620
4,209
2,588 =
6,797
1384 com bei
13,0° und
760 mm Druck
^) Jahrbuch des nassauischen Vereins für Naturkunde 1898 Bd. 51 S. 1.
') Vgl, ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
70
Analyse des ,^UgUSta- Viktoria-Sprudels" (aus den Onginalzahlen berechnet).
Analytiker: H. E. Beyer. 1896')-
Spezifisches Grewicht: 1,0036 bei 15°, bezogen airf unbekannte Einheit.
Temperatur: 11,5°.
Ergiebigkeit: ungefähr 24 000 hl Wasser und 36 bis 43 cbm Gas in 24 Stunden.
In 1 KUogranun des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gnmm
Kaüum-Ion (K-) 0,04700
Natrium-Ion (Na-) 1,592
Lithium-Ion (Li-) 0,001728
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,003108
Calcium-Ion (Ca-) 0,3477
Strontium-Ion (Sr--) 0,002768
Baryum-Ion (Ba") 0,000126
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,1531
Ferro-Ion (Fe") 0,01043
Mangano-Ion (Mn") 0,000928
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000408
Anionen ').
Nitrat-Ion (NO,') 0,000003
CUor-Ion (Cl') 1,835
Brom-Ion (Br) 0,000586
Jod-Ion (J') 0,000029
Sulfat-Ion (SO/) 0,02139
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,001911
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . 2,981
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
1.200
1,200
69,07
69,07
0,2458
0,2458
0,1720
0,1720
8,672
17,34
0,0316
0,0632
0,0009
0,0018
6,286
12.57
0,1866
0,3732
0,0169
0,0337
0,0151
0,0452
101,11
0,00006
0,00006
51.77
51,77
0,0073
0,0073
0,0002
0,0002
0,2227
0,4454
0,0199
0,0398
48,86
48.86
Kieselsäure (meta) (HjSiOg) ,
Organische Substanzen, . . ,
6,999 186,78 101,12
0,01704 0,2173
0,000521
7,017
2,382
186,99
54,14
Freies Kohlendioxyd (CO,)
9,399 241,13
Daneben Spuren von Cäsium-, Eubidium-
Borsäure.
Spezifische elektrische Leitfähigkeit (in reziproken
Ohm pro cm-Würfel) x = 0,005750 bei 18°. H. Koeppe*).
Fluor-Ion,
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen etwa
4,2 g bezw. 7,0 g, die Mengen des freien Kohlendioxyds 2,6 g
bezw. 2,4 g. Da unter den Kationen Natrium , Calcium und
Magnesium vorherrschen, unter den Anionen Chlor und Hydro-
karbonat in annähernd äquivalenter Menge, so stehen beide
Quellen nahe der Grenze zwischen „Kochsalzsäuerlingen"
und „erdigen Säuerlingen". Wegen ihrer vorwiegenden
Verwendung als Tafelwässer sind sie der letzteren Gruppe als
„erdig-muriatische Säuerlinge" eingereiht worden.
Das Wasser des in einem 11 m langen verzinnten Eisen-
rohre gefaßten „Selterser Mineralbrunnens" wird enteisent, mittels
Pumpwerk durch ein Berkefeld-Filter in einen MischzyUnder
gedrückt, hier mit der Quelle entströmender Kohlensäure
imprägniert, durch Kohlensäuredruck den Füllmaschinen zu-
Das Mineralwasser entspricht in
ungefähr einer Lösung, welche in 1
Kaliumnitrat (KNO,)
KaUumchlorid (KCl)
Natriumchlorid (NaCl)
Natriumbromid (NaBr)
Natriumjodid (NaJ)
Natriumsulfat (Na^SO^)
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) .
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOj) . .
Ammoniumchlorid (NH^Cl)
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,)j]
Strontiumhydrokarbonat
[Sr(HCO,y
Baryumhydrokarbonat [Ba(IICO,)j]
Magnesiumhydrokarbonat
|Mg(HCO„),]
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] . .
Manganohydrokarbonat
[Mn(HC03)J
Aluminiumhydrophosphat
[A1,(HP0J,1
Aluminiumsulfat [ALj(SOj),]
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Organische Substanzen
Freies Kohlendioxyd (COj)
seiner Zusammensetzung
Kilogranmi enthält^):
Gramm
0,000006
0,08954
2,948
0,000755
0,000035
0,03128
1,532
0,01673
0,009206
1,406
0,006624
0,000238
0,9201
0,03320
0,002986
0,002270
0,000307
0,01704
0.000521
7,017
2,382 =
9,399
1268 ccm bei
11,5° und
760 mm Druck.
1) Chemische Untersuchung des Wassers des Selters-Sprudels Augusta-
Viktoria zu Selters a. d. Lahn in Nassau. Gießen 1900. ') Vgl. chem Ein-
leitimg Abschn. A. ^) Vgl. chem. Einleitung Abschn. B.2.C. ') Physikalische
Chemie in der Medizin 8. 131. Wien 1900.
geführt und unter dem Namen „Mineralbrunnen Selters-Nassau"
zum Versand gebracht.
Das Wasser des „Augusta- Viktoria-Sprudels" wird mittels
Pumpwerk durch verzhinte Eisenrohre etwa 1200 m weit nach
Löhnberg geleitet, in Klärbecken enteisent und mit der Quelle
selbst entstammender Kohlensäure imprägniert zum Versand
gebracht.
Versandt wurden vom „Augusta -Viktoria-Sprudel" 1903:
1154000; 1904: 1477 487; 1905: 1884 117 Gefäße.
Der „Selterser Mineralbrunnen" ist im Besitz von Dr.
J. Rosenthal, Berlin, Behrenstraße 1 (Versandfirma „Selterser
Mineralbrunnenversendung in Selters bei WeUburg a. d. Lahn");
der „Augusta- Viktoria-Sprudel" gehört der G. m. b. H. „Selters-
sprudel Augusta Viktoria" in Selters bei Weilburg a. d. Lahn.
G6G6(:6G6G6föG6G6G6G6G6C6G6G6G6 Teiliach ÖOÖD^ÖOÖDÖD^^^ÖOdSPöO^ÖOÖO
Dorf mit 440 Einwohnern im Schwarzwaldkreis des König-
reichs Württemberg, liegt etwa 400 m ü. M. in einem von W
nach O streichenden, 150—300 m breiten, von etwa 600 m
hohen Bergen umgebenen Tale. Ausgedehnter Nadelwald in
unmittelbarer Nähe. Station der Bahn Pforzheim— Horb.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe: 830 mm*).
Durch die Lage in der Krümmung des Tales ist g^en die
meisten Winde Schutz geboten.
*) Angabe dea KOnigl. Wfirttemb. Statist. londeaamts.
— 71 —
Heilquellen. 6 Quellen, von denen 4 in Gebrauch sind:
„DächleinsqueUe", „Tintenquelle", „Hirschquelle", „Baehquelle".
Die beiden ersten sind seit alter Zeit bekannt (Teinach wird
bereits 1345 als Wildbad urkundlich erwähnt), die beiden
letzteren sind in den Jahren 1839 bis 1841 erbohrt worden.
Die Quellen entspringen aus GteröU des mittleren Buntsand-
steins. Die beiden ersten treten frei zutage; das Bohrloch
der „Hirschquelle" ist '25 m, das der „Bachquelle" 36 m tief.
Die „Hirschquelle" hefert tägUch etwa 38,9 hl, die „Baeh-
quelle" etwa 115,2 hl Wasser.
Analyse der „Tintenquelle" (aus den Onglnalzahlen berechnet).
Analytiker: H. v. Fehling. 1858^).
Spezifisches Gewicht: 0,99873 bei 18,0°, bezogen auf Wasser Ton 4°.
Temperatur: 11,7°.
Ergiebigkeit: 10 hl in 24 Stunden.
In 1 Küogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milligramm-
Äquivalente
0,1699
0,3037
0,7896
Kationen -). Gramm
KaUum-Ion (K-) 0,006653
Natrium-Ion (Na-) 0,006999
Calcium-Ion (Ca-) 0,01583
Magnesiiun-Ion (Mg-) .... 0,004512
Ferro-Ion (Fe-) 0,008506
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000378
Anionen ').
Chlor-Ion (Gl') 0,002956
SuKat-Ion (SO/') 0,009521
Hydrokarbonat-Ion (HCGj') . 0,1036
Milli-
Mol
0,1699
0,3037
0,3948
0,1852
0,1522
0,0139
0,0834
0,0991
1,698
0,3704
0,3043
0,0418
1,9797
0,0834
0,1982
1,698
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
KaHumchlorid (KCl) 0,006220
Kaliumsulfat (K,S04) 0,007546
Natriumsiüfat (Na^SOJ 0,004966
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) 0,01965
Calciumhydrokarbonat[Ca(HC08)2] 0,06400
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO.),] 0,02711
Kieselsäure (meta) (H^SiG^)
Freies Kohlendioxyd (CG^)
0,1590
0,01363
3,100
0,1739
1,980
Ferrohydrokarbonat [re(HCG3)j
Aluminiumsulfat [A]j(SG4)j]
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
Freies Kohlendioxyd (CO^)
0,1726
0,05981
3,274
1,3.59
0,02707
0,002387
0,01363
0,17258
0,05981 =
0,23239
31,8 ccm bei
11,7° imd
760 mm Druck.
0,2324
4,633
Daneben Spuren von Lithium-, Ammonium-, Strontium-,
Baryum-, Mangano-, Kupfer-, Zinn-, Blei-, Antimon-, Nitrat-,
Fluor-, Hydrophosphat-, Hydroarsenat-Ion, Borsäure, organi-
schen Substanzen.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 0,17 g.
Altere Analyse: Federhaff 1826 (bei G. C. L. Sigwart und
M. F. Leipprand, Die Mineralwasser in dem Königreiche Württemberg
S. 22. Tübingen 1831; vgl. femer die abweichenden Werte bei Heyfelder,
Die Heilquellen imd Molkenkuranstalten des Königreichs Württemberg S. 112.
Stuttgart 1840).
') Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg
1860 Bd. 16 S. 141. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ») Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Quelle ist eine „einfache kalte Quelle",
wert ist der Eisengehalt von 8,5 mg.
Bemerkens-
Analyse der „DächleinsqueUe" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: G. C. L. Sigwart. 1840^.
Temperatur: 7,8 bis 10,6, im Mittel 9,4°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen'). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,1737
Calciiun-Ion (Ca-) 0,1898
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,0326
Ferro-Ion (Fe--) 0,00069
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,0181
Sulfat-Ion (SO;') 0,0604
Hydrokarbonat-Ion (HCGg') . 1,094
sind enthalten:
Milli-
Milligramm-
Mol
Aqtiivalente
7,536
7,536
4,734
9,468
1,34
2,67
0,012
0,025
19,70
0,510
0,510
0,629
1,26
17,93
17,93
Kieselsäure (meta) (HjSiO,) ,
Freies Kohlendioxyd (CG,) .
1,569
0,0095
32,69
0.12
19,70
1,579
1,291
32,81
29,34
Das Mineralwasser entspricht in setner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,0298
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,0894
Natriumhydrokarbonat (NaHCG,) . 0,4849
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCG,)2] 0,7674
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCG.),] 0,196
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCGs)2] . . 0.0022
Kieselsäure (meta) (H^SiGg) 0,0095
1,579
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,291 =
2,870
681,9 ccm bei
9,4° und
760mm Druck.
2,870
62,15
') Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg
1860 Bd. 16 S. 151 u. 162. ■■') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ») Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Sonstige Analysen: Federhaff 1830 (bei Heyfelder, Die Heil-
quellen und Molkenkuranstalten des Königreichs Württemberg S. 112. Stutt-
gart 1840). H. V. Fehling (Jahreshefte des Vereins für vaterländische Natur-
kunde in Württemberg 1860 Bd. 16 S. 147) führte später (1858) einige orien-
tierende Bestimmungen aus.
— 72
Analyse der „HirSChqUelle" (aus den Ongmakahlen berechnet).
Analytiker: H. v. Fehling. 1858').
Spezifisches Gewicht: 1,00042 bei 20°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 9,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Eationen'). Gramm
Kahum-Ion (K-) 0,009019
Natrium-Ion (Na-) 0,2203
Lithium-Ion (Li-) 0,000852
Caicium-Ion (Ca-) 0,2702
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,06344
Ferro-Ion (Fe--) 0,001132
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000671
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl') 0,03262
Sulfat-Ion (SO/') 0,08137
1,592
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') .
Kieselsäure (meta) (HjSiO,).
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,2304
0,2304
9,559
9,559
0,1211
0,1211
6,738
13,48
2,604
5,209
0,0203
0,0405
0,0248
0,0743
28,71
0,9201
0,9201
0,8471
1,694
26,10
26,10
Das Mineralwasser entspricht in
ungefähr einer Lösung, welche in 1
Kaliumchlorid (KCl)
Natriumchlorid (NaCl)
Natriumsulfat (NajSO^)
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) .
Lithiumhydrokarbonat (LiHCO,) . .
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)j]
Magnesiumhydrokarbonat
LMg(HCO.),]
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),l . .
Aluminiumsulfat [Al,(SOj),l
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
2,272
0,07081
47,16
0.9030
28,71
Freies Kohlendioxyd (CO,)
seiner Zusammensetzung
Kilogramm enthält'):
Gramm
0,01719
0,04035
0,1151
0,6093
0,008242
1,092
0,3812
0,003604
0,004241
0,07081
2,342
1,912
48,07
43,44
2,342
1,912 =
4,254
1008 com bei
9,0° und
7 60 nun Druck.
4,254 91,51
Daneben Spuren von Ammonium-, Strontium-, Baryum-,
Blei-, Zinn-, Nitrat-, Fluor-, Hydroarsenat-Ion, Borsäure, or-
ganischen Substanzen.
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus:
Kohlendioxyd (CO,)
Stickstoff (N,)
Sauerstoff (O,)
com
831 bis 853
169 bis 146
0,7
1) Jahreshefte des Vereins für Taterlfindische Naturkunde in Württemberg
1860 Bd. 16 8. 133; 1866 Bd. 22 S. 163. «) Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. A. >) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Ältere Analyse:
Bd. 16 8. 162).
G. C. L. Sigwart (bei H. t. Fehling a. a, 0.
Analyse der „BaChqUelle" (aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: H. v. Fehling. 1858').
Spezifisches Gewicht: 1,00102 bei 18°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 9,8°.
In 1 KDogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen *). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,01463
Natrium-Ion (Na-) 0,3328
Lithium-Ion (Li-) 0,000875
Calcium-Ion (Ca--) 0,2866
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,05263
Ferro-Ion (Fe-) 0,003698
Mangano-Ion (Mn-) 0,000555
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl") 0,04478
SuKat-Ion (SO/') 0,1155
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 1,833
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,3737
0,3737
14,44
14,44
0,1245
0.1245
7,148
14,30
2,160
4,321
0,0662
0,1323
0,0101
0,0202
33,71
1,263
1,263
1,203
2.406
30,04
30.04
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
2,685
0.07492
56,83
0,9554
33,71
2,760
2,119
57,78
48,16
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,02788
Natriumchlorid (NaCl) 0,05204
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,1710
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . 0,9367
Lithiumhydrokarbonat (LiHCO,) . . 0,008471
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),l 1,159
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO,),] 0,3162
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),l . ■ 0.01177
ManganohydrokarbonatlMn(HCO,),] 0,001788
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,07492
2,760
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2.119 =■
4,879
1121 ccm bei
9,8° und
760 mm Druck.
4,879 105,94
Daneben Spuren von Ammonium-, Strontium-, Baryum-,
Kupfer-, Blei-. Zinn-, Nitrat-, Fluor-, Hydrophosphat-, Hydro-
atsenat-Ion, Borsäure, organischen Bubstanzen.
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: ccm
Kohlendioxyd (CO,) 895 bis 913
Stickstoff (N,) 105 bis 87
Sauerstoff (O,) 0,1
■) Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg
1860 Bd. 16 8. 137; 1866 Bd. 22 S. löi). ») Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. A. •) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Bd.
Altere Analyse:
16 8. 152).
G. C. L. Sigwart (bei H. v. Fehling a. a. O.
73
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen bei
diesen 3 Quellen 1,6 g, 2,3 g und 2,8 g, wobei Hydrokarbonat-,
Calcium- und Natrium -Ionen vorwalten. Da 1,3 g bis 2,1 g
freies Kohlendioxyd vorhanden sind, so sind die Quellen als
„erdig-alkalische Säuerlinge" zu bezeichnen.
Das Wasser der Quellen wird zum Baden und Trinken
benutzt. In 25 Badezellen mit hölzernen und emaillierten
Wannen wurden 1903: 2150; 1904: 4680; 1905: 5020 Bäder
verabreicht. Das Badewasser wird in einem Vorwärmer durch
Heiß Wasserrohre erwärmt. Zum Versand gelangt hauptsäch-
hch das Wasser der Hirschquelle nach Imprägnierung mit
Kohlensäure (1903: 2386000; 1904: 3415000; 1905: etwa
4 MUlionen Gefäße).
Sonstige Kurmittel: Künsthche Sol-, Mutterlaugen- und
Moorbäder. Massage. Hydrotherapie. Elektrotherapie. Milch-
kuren. — Gedeckte Wandelbahn.
Behandelt werden: Blutarmut, Bleichsucht, Katarrhe der
Schleimhäute, Verdauungsstörungen, Zuckerkrankheit, Gicht,
KonkrementbUdungen , Nervenkrankheiten, Frauenkrankheiten.
2 Ärzte. — Kurzeit: 1. Mai bis 30. September. — Kurtaxe:
10 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 916; 1904:
1015; 1905: 1270.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe teils durch
KanaUsation in die Teinach, teUs durch Abfuhr. — Apotheke. —
Stiftung für Armenbäder. — Das Bad gehört EmU Bossart.
asföCÄSG6G?sD5asc?sföG55föG6C6G6 Tönnisstein ^^^^^^^^^^^^isjiso
Tönnisstein oder Tönistein, in alten Brunnenschriften
Dünstein, Dönnstein, Dönnigstein, Dingenstein oder Antonius-
stein genamit, Bad zum Dorfe Kell gehörig, bei Brohl a. Rhein
im Regierungsbezirk Ctoblenz der Rheinprovinz, liegt 130 m
hoch in einem waldigen Seitental des Brohltales der vulka-
nischen Vordereifel, in der Nähe des Laacher Sees. Station
der in Brohl von der linksrheinischen Eisenbahn Cöln— Frank-
furt a. M. abzweigenden Brohltalbahn.
Klima. Durch vorgelagerte Berge ist der Ort nach allen
Seiten, besonders gegen Ostwinde geschützt.
Heüquellen. 3 Mineralquellen : die „Natron - Lithion-
quelle", früher „Stahlquelle" genannt, und der 2 km davon
entfernte „Tönisteiner Sprudel", früher „Heübrunnen" genannt,
waren schon im 17. Jahrhundert bekannt; der „Heübrunnen"
war damals unter dem Namen „Dünsteiner Wasser" oder
,,Tillebom", „Tyllerbor" berühmt und wurde weithin versandt.
Später gerieten die Quellen in Vergessenheit, bis sie in den
letzten Jahren des 19. Jahrhunderts wieder in Aufnahme
kamen. Eine dritte Quelle, die „Angelikaquelle", wurde 1888
erbohrt und wird seit 1899 als Heilquelle benutzt. — Die
„Natron -LithionqueUe" entspringt 37 m tief im Liegenden
einer Schichtungskluft des unterdevonischen Tonschiefers und
der Grauwacke, die „Angeükaquelle" in 87 m Tiefe. Der
„Tönisteiner Sprudel" kommt aus einer Tiefe von 307 m; er
fließt ohne Unterbrechung, jedoch tritt periodisch alle vier-
zehn Minuten stärkeres Aufwallen und Ausfließen ein, das
einige Minuten anhält. Die „Natron - LithionqueUe" Uefert
täghch etwa 650 hl, die „AngelikaqueUe" etwa 100 hl, der
„Tönisteiner Sprudel" etwa 800 hl Wasser.
(aus der SalztabeUe berechnet).
Analyse der „Natron-Lithionquelle
Analytiker: W. Thörner. 1893').
Spezifisches Gewicht: 1,0056 bei 15°, bezogen auf unbekannte Einheit,
Temperatur: 11,5°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen^). Gramm
Kahum-Ion (K-) 0,0428
Natrium-Ion (Na-) 0,4189
Lithium-Ion (Li-) 0,00240
Ammonimn-Ion (NH^-). . . . 0,0021
CaIcium-Ion (Ca-) 0,1299
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,1433
Ferro-Ion (Fe") 0,00507
Aluminium-Ion (AI-) 0,00696
Anionen').
Chlor-Ion (CT) 0,2249
Sulfat-Ion (SO/') 0,0622
Hydrokarbonat-Ion (HCO,'). 1,908
MilU-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
1,09
1,09
18,18
18,18
0,342
0,342
0,11
0,11
3,239
6,477
5,881
11,76
0,0906
0,181
0,257
0,771
38,91
6,345
6,345
0,648
1,30
31,27
31,27
Kieselsäure (meta) (H^SiOj'
Organische Substanzen . .
2,947
0,0403
0,0067
67,45
0,514
38,92
2,994
2.343
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0815
Natriumchlorid (NaCl) 0,3006
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,0373
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . 1,052
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOg) . . 0,0233
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,0061
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2] 0,5250
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCOj)J 0,8609
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,)J . . 0,0161
AluminiumsuKat [A],(SOJ,] .... 0.0440
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) 0,0403
Organische Substanzen 0,0067
2,994 , ^246 ccm bei
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,343 =| 11,5° und
5 337 [760 mm Druck.
67,97
53,24
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
5,337 121,21
Daneben Spuren von Rubidium-Ion.
Ältere Analysen: Funke (bei J. F. Simon, Die Heilquellen Europas
8. 236. Berlin 1839). G. Bischof (Archiv der Pharmazie 1867 Bd. 181
8. 169). R. Fresenius 18(i8 (Analyse des Tönnissteiner Heilbrunnens und
des Tömüssteiner Stahlbnmnens im Brohltale. Wiesbaden 1869).
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: ccm
Kohlendioxyd (CO^) 949
Stickstoff (N,) 42
Sauerstoff (Oj) 9
1000
V Chemiicer-Zeitung 1893 Bd. 17 S. 1411. ') Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
74 —
Analyse der „Angelikaquelle" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: W. Thörner. 1893').
. Spezifisches Gewicht: 1,0042 bei 15°
Temperatur: 11,5°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen^). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0385
Natrium-Ion (Na-) 0,3346
Lithium-Ion (Li-) 0,00209
Ammonium-Ion (NH/) . . . 0,0014
Calcium-Ion (Ca") 0,1181
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,1295
Ferro-Ion (Fe--) 0,00629
Alimiinium-Ion (AI-) .... 0,0030
Anionen').
Chlor-Ion (CT) 0,1618
Sulfat-Ion (SO/') 0,0415
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 1,679
MiUi-
Milligramra-
Mol
AqiÜTalente
0,984
0,984
14.52
14,52
0,298
0,298
0,076
0,076
2,946
5,892
5,317
10,63
0,113
0,225
0,11
0,33
32,96
4,563
4,563
0,432
0,864
27,53
27,53
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) .
Organische Substanzen. . . .
Freies Kohlendioxyd (CO,) ,
2,516
0,038
0,0075
56,89
0,48
2,561
1,919
57,37
43,62
4,480
100,99
Daneben Spuren von Kubidium-Ion.
32,96
bezogen auf unbekannte Einheit.
') Chemiker-Zeitung 1893 Bd. 17 S. 1411. ') Vgl. ehem. Einleitung
Absclin. A. ») Vgl. ehem. Einleitung Absclin. B.2.c.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösmig, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliimichlorid (KCl) 0,0734
Natriumchlorid (N&Ci) 0,2049
Natriumsulfat (Na,SO^) 0,0381
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . 0,8806
Lithiumhydrokarbonat (LiHCO.,) . . 0,0203
Ammoniurachlorid (NH^Cl) 0,0041
Calciumhydrokarbonat fCa(HC03)j] 0,4776
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO,),] 0,7783
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . . 0,0200
Aluminiumsulfat (A],(80J3] .... 0,019
Kieselsäure (metaj (HäSiOj) 0,038
Organische Substanzen 0,0075
2,562
{1021 ccm bei
11,5° und
760 mm Druck.
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus:
ccm
Kohlendioxyd (CO,) 952
Stickstoff (Nj) 42
Sauerstoff (O,) 6
1000
Analyse des „Tönisteiner Sprudels" (aus den ElnzelbestandteUen berechnet).
Analytiker: B. Lepsius. 1887').
Temperatur: 10,8°.
Ergiebigkeit: 49 hl Wasser und 0,65 cbm Gas in 24 Stunden. R. Fresenius. 1868.
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten*): MiUi- Miiiigramm-
Gnunm Mol Äquivalente
TToH^r,«,, 3^ MiUi- MiiUgramm- Hydrophosphat-Ion (HPO.") 0,000158 0,0016 0,0033
Kationen). Gramm Mol AquiYalentfi tt j i u ^t Vcrnr\ '( o r-7-. raaA ro o^
T^ V T /T^x ^„ „„ ™ Hydrokarbonat-Ion (HCO.) 3,577 58.64 58,64
Kahum-Ion (K-) 0,03221 0,8227 0,8227 ' V . ; __^ ^ ^^
Natrium-Ion (Na-) 1,335 57,91 57,91 *^'^^^ ^^"^'"^ ^^'^"^
Lithium-Ion (Li-) 0,000574 0,0816 0,0816 Kieselsäure (meta) (tt,SiO,) 0,03195 0,4075
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,001702 0,0942 0,0942 6,270 154,26
Calcium-Ion (Ca-) 0,1124 2,802 5.605 Freies Kohlendioxyd (CO,) . 2,821 64,12
Strontium-Ion (Sr--) 0,000028 0.0003 0,0006 ~9JÖ9i 21838
Baryum-Ion (Ba-) 0,000007 0,0001 0.0001 ' '
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,2302 9,451 18,90 ■
Ferro-Ion (Fe--) 0,01404 0,2511 0,5022 Altere Analysen: G. Bischof 1826 (Archiv der Pharmazie 1867
Mangano-Ion (Mn--) 0,000072 0,0013 0,0026 Bd. 181 S. 169). Funke (bei J. F. Simon, Die Heilquellen Europas S. lOO.
Aluminium-Ion (AI—) .... 0000038 00014 00042 Berlin 1839). R. Fresenius 1868 (Analyse des Tönnissteiner Heilbrunnens
' ' '■ und des Tennissteiner Stahlbrunnens im Brohltale. Wiesbaden 1869).
83,92
Anionen').
Nitrat Ton fVO '^ AnnnF.iQ n nnao a aaoo ') Bericht» der deutschen chemischen Gesellschaft 1888 Bd. 21 8. 563 (unter
riii T rii' 0,000518 0,0083 0,0083 Verbesserung eines aus der .SaUtabelle ersichtlichen Druckfehlers beim Natrium).
Chlor-Ion (Cl ) 0,7902 22.29 22,29 ') Die Analyse ist im Orig nal auf die Litereinheit benogon und konnte in
Brom-Ion (Br') 0 000555 0.0069 0 0069 Ermangelung der Angabe des spezifischen Gewichtes nicht auf 1 kg umgerechnet
Jod-Ion (J'1 n ftOAnOO c\ onno n t\nno werden. Bei einer derartigen Umrechnung würden sich schätzungsweise alle
a 1« * T ,aW-'\ ^': .^ 0,OUO<: U,UUU.: Wahlen um etwa 0,5 Prozent ihres Wertes erniedrigen. ») Vgl. ehem.
Sulfat-Ion (80^ ) 0,1433 1,491 2,983 Einleitung Abschn. A.
— 75 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzvmg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält'')*):
Gramm
Kaliunmitrat (KNO,) 0,000845
Kaliumchlorid (KCl) 0,06075
Natriumchlorid (NaCl) 1,251
Natriumbromid (NaBr) 0,000715
Natriumjodid (NaJ) 0,000034
NatriumsuKat (Na,SOJ 0,2120
Natriumhydrokarbönat (NaHCOa) 2,819
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOs) 0,005552
Ammoniumchlorid (NH^Cl) i),005039
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] 0,4543
Strontiunihydrokarbonat[Sr(HCOs)2] 0,000067
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt bei
der „Natron-Lithionquelle" etwa 3,0 g, bei der „An-
gelikaquelle" etwa 2,6 g, beim „Tönisteiner Sprudel"
etwa 6,3 g. Bei den beiden ersten Quellen walten unter den
Anionen Hydrokarbonat-Ionen, unter den Kationen Erdalkali-
und Alkali -Ionen in nahezu äquivalenter Menge vor. Mit
Rücksicht auf den Gehalt an freiem Kohlendioxyd sind diese
Quellen demnach als „erdig-alkalische Säuerlinge" zu
betrachten. Im Wasser des „Tönisteiner Sprudels" treten
unter den Anionen neben Hydrokarbonat- noch Chlor- Ionen
hervor, während unter den Kationen die Natrium -Ionen die
ErdalkaU - Ionen überwiegen. Da auch diese Quelle reichlich
Kohlendioxyd enthält, so ist sie als „alkalisch-erdig-
muriatischer Säuerling" zu bezeichnen. — Bemerkenswert
ist der Eisengehalt der drei Quellen (5 mg, 6 mg, 14 mg) und
der Lithiumgehalt der beiden ersteren (etwa 2 mg).
Die „Natron-Lithionquelle" ist in einem 3 m tiefen Stein-
schacht, die „AngelikaqueUe" mit verzinntem Kupferrohr, der
„Tönisteiner Sprudel" in Marmor gefaßt. Die beiden erstge-
nannten Quellen werden an Ort und Stelle zu Trinkkuren in natür-
lichem Zustande, zu Bädern (jährlich etwa 600) und Duschen
benutzt. Das Wasser der „Natron-Lithionquelle" wird in 50 m
langer Messingrohrleitung dem Badehause zugeführt, das zehn
BadezeUen mit hölzernen Wannen enthält. Dort wird es durch
Einleiten von Dampf in die Wannen erwärmt. Das Wasser
dieser Quelle kommt auch in natürlichem Zustande zum Ver-
sand (1904: 15 430; 1905: 14 994 Flaschen). Der „Toni-
Qramm
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC0j)2] 0,00001
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),] 1>383
Ferrohydrokarbonat [FeCHCO,),] . . 0,04467
Manganohydrokarbonat[Mn(HCO,)s,] 0,00023
Aluminiumhydrophosphat
[A1,(HP0,),] 0,000187
Alunomiumsulfat [AL,(S04)3] .... 0,000054
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,03195
^'^^^ f 1497 com bei
Freies Kohlendioxyd (COj) "2,821 =| 10,8° und
9 090 [7 60 mm Druck.
') Vgl. ehem. Eiiileitimg Abschn. B.2.C.
Steiner Sprudel" wird nach Enteisenung als Tafelwasser ver-
sandt (1903: 884264; 1904: 1154712; 1905: 1554118 Gefäße).
Sonstige Kurmittel: Eisen -Mineral -Moorbäder (jährlich
450) aus der Moorerde der ausgedehnten Wiesengründe des
benachbarten Jakobstals, die von zahlreichen, nicht gefaßten
Eisensäuerlingen durchströmt werden; auch Moorbäder mit
Zuleitung freier Kohlensäure. Sandbäder. — Massage. Wider-
standsgymnastik. — Terrainkuren (ohne besondere Einrichtimg).
Diätetische Kuren verschiedener Art.
Behandelt werden: Gicht, Harngries, Blasen- und Uteri-
nalkatarrh, Blutarmut und Bleichsucht, Herzleiden, chronische
Exsudate bei Frauenkrankheiten, chronischer Gelenkrheumatis-
mus imd Neuralgien, besonders Ischias, periphere Lähmungen,
beginnende Impotenz, hochgradige Abspannung, Skrofulöse und
Menstruationsanomahen .
1 Arzt. — Kurzeit: 15. Mai bis 1. Oktober. — Kur-
taxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
jährlich etwa 300.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Kana-
hsation und Wasserspülung; z. T. sind noch Düngergruben
vorhanden. — Apotheke in dem 20 Minuten entfernten Burg-
brohl. — Das Bad ist von der Firma Thyssen & Co. in Mülheim
a. d. Ruhr an Jacob BeU in Tönnisstein verpachtet. Der „Töni-
steiner Sprudel" ist im Besitz von Dr. C. Kerstiens in Brohl,
der auch die „Natron-Lithion-QueUe" zum Versand bringt.
G6C3SÖ5föG6G6C6C3SG6G6G6C;6G6G6 tJberkingen ^^^iSOÜO^iSO^^iSO^^^^
Dorf mit 696 Einwohnern bei Geislingen an der Steige im
Donaukreise des Königreichs Württemberg, hegt 440 m hoch in
einem 300—500 m breiten von SW nach NO gerichteten Tale,
das von 300 m hohen mit Laubwald bestandenen Bergen ein-
geschlossen wird. Station der von der Hauptbahn LTm— Stutt-
gart abzweigenden oberen FUstalbahn GeisUngen— Wiesensteig.
•) Angabe des Königl. Württemb. Statist. Landesamts.
Analyse Analytiker:
(aus der Salztabelle berechnet). Temperatur:
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Klima. Mittlere jährliche Niederschlsigshöhe: 930 mm*).
Gegen Nord- und Nordwestwinde ist der Ort durch seine Lage
geschützt.
Heilquellen. Die Überkinger Quelle wird bereits um das
Jahr 1200 erwähnt; schon im 16. Jahrhundert stand das Bad
in hohem Ansehen. Die Quelle entspringt aus dem Personaten-
sandstein des unteren braunen Jura und liefert tägUch etwa
100 hl Wasser.
Leube*).
10,0°.
Milli- Milligramm-
Mol Äquivalente
Kationen ^. Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,0337
Calcium-Ion (Ca-) 0,357
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,0108
Ferro-Ion (Fe-) 0,00452
Milli-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
1,46 1,46
8,89 17,8
0,442 0,884
0,0809 0,162
Anionen'). Gramm
Sulfat-Ion (SO/') 0,032 0,33 0,66
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . 1,198 19,63 19,63
1,636 30.83 20,29
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0,9263 21,05
2,562
51,88
20,3
1) Hey felder, Die Heilquellen und Molkenkuranstalten des Königreichs
Württemberg S. 126. Stuttgart 1840. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
76 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Natriumsulfat (NajSOJ 0,047
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) 0,0671
Ältere Analysen: Ade 1821 (bei Hejfelder a. a. O. S. 126).
KnauB (bei J. F. Simon, Die Heilquellen Europas S. 240. Berlin 1839).
•) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
1,6 g, wobei Calcium- und Hydrokarbonat-Ionen vorwalten.
Da die Menge des freien Kohlendioxyds den Betrag von 1,0 g
nahezu erreicht, so ist die Quelle unter die „erdigen Säuer-
linge" eingereiht worden.
Das Wasser der in 2 m tiefen Steinschacht gefaßten Quelle
wird zum Trinken am Ort, zu Bädern, zum Inhalieren, Gur-
geln imd zu Nasenduschen benutzt, auch kommt es in zwei-
facher Form („QueUfüllung" in natürlichem Zustande und
„SprudelfüUung" unter Zusatz natürücher Kohlensäure) zum
Versand (1903: 1372 760; 1904: 1850 000; 1905: 2 250 000
Gefäße). Dem FüUgebäude und dem Badehause wird das
Wasser in 145 m bezw. 33 m langen verzinnten Kupferröhren
zugeleitet. Das Badehaus enthält 10 Badezellen mit Marmor-
bädem und Wannen aus emailliertem Gußeisen. Das Wasser
wird durch Heizschlangen erwärmt. 1903 wurden 2483; 1904:
3351; 1905: 3400 Bäder verabreicht.
Sonstige Kiinnittel: Künstliche Kohlensäurebäder. Moor-
Gramm
Calciumhydrokarbonat [Ca{HC03),] 1,44
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO,),] 0,0647
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOa)j] . . 0,0144
490,3 com bei
10,0° und
760 mm Druck.
1,63
Freies Kohlendioxyd (COj) 0,9263 =
'2;56
bäder mit Franzensbader Moor. Diätkuren, Milch- und Molken-
kuren. Die unmittelbar an die Parkanlagen des Waldes sich
anschließenden ausgedehnten Laubwälder bieten Gelegenheit
zu Terrainkuren (ohne besondere Einrichtungen). — Luft- und
Sonnenbad.
Behajidelt •werden: Gicht, Eheumatismus , Herz- und
Nen^enleiden, katarrhalische Affektionen, Verdauungsschwäche,
Frauenkrankheiten, Blutarmut und Bleichsucht.
Ärzte in Geislingen (472 ^^)- — Kurzeit: 1. Mai bis
30. September. — Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl der
Besucher (ohne Passanten) 1903: 161; 1904: 350; 1905: 380.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasser. — Die Abwässer werden durch Kanalisation be-
seitigt, für Fäkalien besteht das Grubensystem. — Nächste
Apotheke in Geisüngen. — Besitzer des Bades ist Kommerzien-
rat C. Haegele in Geishngen. Auskunft durch die Brunnen-
verwaltung Überkingen-Ditzenbach-Imnau in Geishngen-Steig.
G6G6G6G6G6G6GJSC2SG6G6C;6G6G6G6 Wildungen ^iSOiSO^^iSO^ÜOiSO^^iSO^^
Bad bei der Stadt Niederwildungen (3717 Einwohner) im Heilquellen. 8 Quellen: „Georg-Viktor-QueUe", „Helenen-
Fürstentum Waldeck, liegt etwa 300 m hoch zwischen be- quelle", „BadequeUe", „Grottenquelle", „Talquelle", „Stahl-
waldeten Bergen, die bis 600 m ansteigen. Endstation einer quelle", „KönigsqueUe" , „Schloßquelle". Die meisten der
in Wabern von der Linie Frankfurt a. M. — Cassel abzweigen- Quellen sind schon seit Jahrhunderten bekannt; nachweisüch
den Nebenbahn. zu Heilzwecken benutzt sind sie seit 1540; die „Grottenquelle"
KUma. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach zehn- und die „KönigsqueUe" wurden 1869, die „SchloßqueUe" 1877
jährigem Durchschnitt (1892—1901): 590 mm*). Durch seine entdeckt. Die meisten Quellen treten etwa 2 bis 4 m tief aus
Lage ist das Bad gegen Nord- imd Westwinde geschützt. Tonschiefer zutage, die „Königsquelle" ist 15 m, die „Eichloß-
•) ProTinz-Eegenkartc. I^^Ue" 25 m tief erbohrt.
Analyse der „Helenenquelle" (aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: E. Fresenius. 1859').
Spezifisches Gewicht: 1,00246 bei 19°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 11,5°.
Ergiebigkeit: 76 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: . . ,s Miiii- Miiiigramm-
...... «,.,.. Anionen'). Gramm Mol Äquivalente
__ ^ 5. Milh- Milligramm-
Kationen'). Gramm Mol Äquivalent« Chlor-Ion (Gl') 0,6332 17,86 17,86
Kahum-Ion (K-) 0,01260 0,3220 0,3220 Sulfat-Ion (SO/') 0,02477 0,2579 0,5157
Natrium-Ion (Na-) 0,6754 29,30 29,30 Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . 3,079 50,47 50,47
Ammonium-Ion (NH,-) . . . 0,001948 0.1078 0,1078 -J^q ^7;^^ ^^
Calcium-Ion (Ca-) 0,3533 8,811 17.62 .,,. , „ „.^
Baryum-Ion (Ba-) 0,000398 0,0029 oioOSS Kieselsäure (meta) (H,SiO,) ■ 0,04033 0,5143
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,2587 10,62 21,24 5,087 118,39
Ferro-Ion (Fe-) 0,006550 0,1172 0,2344 Freies Kohlendioxyd (CO,) . 2,551 57,99
Mangano-Ion (Mn-) 0,000448 0,0081 0,0163 7 gas 176 38
68,85
Daneben Spuren von Lithium-, Strontium-, Aluminium-, Gefrierpunkt: —0,230° (Probe nicht identisch. Versand-
Nitrat-, Brom-, Hydrophosphat-Ion, Borsäure, organischen Sub- wasser). v. Kostkewicz.
stanzen, freiem Stickstoff, Schwefelwasserstoff. Spezifische elektrische Leitfähigkeit (m reziproken
>) Chemische Untersuchung der Mineralquellen zu Bad WUdungen S. 51. O^l™ P^O Cm- Würfel) x = 0,004965 bei 18° (Probe nicht iden-
Anlsen 1860. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. tisch. Versandwasser). H. Koeppe.
77 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kahumchlorid (KCl) 0,02402
Natriumchlorid (NaCl) 1,020
Natriumsulfat {Na,SOJ 0,03666
Natriimihydrokarbonat (NaHCO,) 0,9543
Ammoniumchlorid (NH.Cl) 0,005769
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)J 1,428
Baryimihydrokarbonat [BalHCO^).,] 0,000751
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO.,),l 1,554
Ferrohydrokarbonat [FeCHCO^),] . . 0,02085
ManganohydrokarbonatIMnfHCOa),]
Kieselsäure (raeta) (HjSiOj) . . . .
Gramm
0,001441
0,04033
5,086
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,551
7,637
1358 ccm bei
11,5° und
760 mm Druck.
Ältere Analysen: Ä. Wiggers 1835 (bei J. F. Simon, Die Hell-
quellen Europas 8. 250. Berlin 1839). Stucke (Liebigs Handwörterbuch
der Chemie Bd 5. Tabellarischer Anhang. Braunschweig 1851),
8) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „Königsquelle" (aus den ElnzelbestandteUen berechnet).
Analytiker; Th. Dietrich. 1895').
Spezifisches Gewicht: 1,003 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 9,5°.
In 1 Küograimn des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen 2). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0122
Natrium-Ion (Na-) 0,6040
Lithium-Ion (Li-) 0,000527
Calcium-Ion (Ca-) 0,2683
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,1773
Ferro-Ion (Fe-) 0,0026
Mangano-Ion (Mg") 0,0002
Aluminium-Ion (AI—) .... 0,0005
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,5639
Sulfat-Ion (SO/') 0,0447
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0^0017
Hydrokarbonat-Ion (HCOg'). 2,307
Milli-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
0,312 0,312
26,20
0.0750
6,691
7,-280
0,046
0,004
0,02
15,91
0,465
0,018
37,81
26,20
0,0750
13,38
14,56
0,092
0,008
0,05
54,68
15,91
0,931
0,036
37,81
Kieselsäure (meta) (H^SiO^) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) ,
3,983
0,0555
94,83
0,708
54,69
4,038
1,767
95.54
40,17
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0232
Natriumchlorid (NaQ) 0,9123
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,0650
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) . 0,8149
Lithiumhydrokarbonat (LiHCO,) . . 0,00510
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCb3)2] 1,085
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03)J 1,066
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOs),] • - 0,0081
Manganohydrokarbonat
[Mn(HC03)J 0,0007
Aluminiumhydrophosphat
[A1,(HP0JJ 0,0021
Aluminiumsulfat [Ai,(S04)J .... 0,0009
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) 0,0555
4,039
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,767 =
5,805 135,71
Daneben Spuren von Strontium-, Baryum-, Nitrat-, Brom-,
Jod-Ion, Borsäure, Titansäure, organischen Substanzen.
Gefrierpunkt: —0,140° (Probe nicht identisch. Versand-
wasser), von Kostkewicz.
5,806
933,7 ccm bei
9,5° und
760 mm Druck.
Ältere Analyse: C. Neubauer.
Analysen S. 503. Dresden 1885).
1869 (bei Fr. Easpe, Heilquellen-
') Eörig sen., Die Königsquelle zu Bad Wildungen S. 2. Ohne Ort und
Jahr. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. B.2.C.
Analyse der „Badequelle" (aus den Origlnalzahlen berechnet).
Analytiker: R. Fresenius. 1859').
Spezifisches Gewicht: 1,00022 bei 19°, bezogen auf Wasser von 4'
Temperatur: 10,2°.
Ergiebigkeit: 190 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kahum-Ion (K-) 0,007412
Natrium-Ion (Na-) 0,06485
Ammonium-Ion (NH^-) .... 0,000391
Calcium-Ion (Ca--) 0,2525
Baryum-lon (Ba") 0,000173
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,1235
Ferro-Ion (Fe-) 0,009769
Mangano-Ion (Mn-) 0,000783
Milli-
Mol
Klilligramm-
Äquivalente
0,1893 0,1893
2,813 2,813
0,0216
6,298
0,0013
5,069
0,1748
0,0142
Anionen'). Gramm
Chlor-Ion (Cl') 0,004499
Sulfat-Ion (SO/') 0,05233
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 1,520
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,1269
0,1269
0,5447
1,089
24,92
24,92
0,0216
12.60
0,0025
10,14
0,3495
0,0285
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
2,036
0,02776
40,17
0,3540
26,14
2,064
2,445
40,53
55,56
26,14
') Chemische Untersuchung der Mineralquellen zu Bad Wildungen S. 83,
Arolsen 1860. ') Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. A.
4,509 96,09
Daneben Spuren von Strontium-, Aluminium-, Nitrat-,
Brom-, Hydrophosphat-Ion, Borsäure, organischen Substanzen,
Schwefelwasserstoff, Stickstoff.
— 78
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusanuuensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,007855
Kahumsulfat (K,SOJ 0,007326
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,07147
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) . 0,1520
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,001158
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOa),] 1,021
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC03),J 0,000327
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCOJ,] 0,7419
Ferrohydrokarbonat [FeCHCO,),] . . 0,03109
ManganohydrokarbonatpHnCHCO,),] 0,002518
Kieselsäure (meta) (H,SiO,; .... 0,02776
Freies Kohlendioxyd (CO,)
2,064
2,445
4,509
1295 ccm bei
10,2° und
7 60 mm Druck.
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus:
ccm
Kohlendioxyd (CO^) 996,3
Durch Kalilauge nicht absorbierbare Gase 3,7
1000,0
Zusammensetzung des Quellsinters: DerroteOcker
aus dem Ausflußkanal der Badequelle enthielt viel dreiwertiges
Eisen, Calcium, Magnesium und Karbonatrest, geringe Men-
gen SUiciuradioxyd , etwas zweiwertiges Mangan, sowie Spuren
Baryum, Aluminium. Phosphatrest, organische Substanzen und
geringe Spuren Strontium. Arsen und Titansäure waren nicht
nachzuweisen. (R. Fresenius.)
Ältere Analyse: Stucke (bei J. F. Simon, Die Heilquellen Europas
S. 250. Berlin 1839).
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „SchlOßqUelle" (aus den Emzelbestandteilen berechnet).
1899').
Analytiker: Th. Dietrich.
Temperatur: 10,5°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Kaüum-Ion (K-) 0,0108
Natrium-Ion (Na-) 0,1192
lithium-Ion (Li-) 0,000080
Calcium-Ion (Ca-) 0,1249
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,1209
Ferro-Ion (Fe-) 0,0120
Mangano-Ion (Mn-) 0,0005
Milli-
Milligramm-
Mol
AquiTalente
0,276
0,276
5.172
5,172
0,011
0,011
3,114
6,228
4,963
9,926
0,216
0,431
0,01
0,02
22,06
2,32
2,32
0,0020
0,0020
0,00008
0,00008
0,317
0,635
0,001
0,003
9,10
19,10
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KO) 0,0206
Natriumchlorid (NaCl) 0,120
Natriumbromid (NaBr) 0,00021
Natriumjodid (NaJ) 0,00001
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,0451
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl') 0,0823
Brom-Ion (Br) 0,00016
Jod-Ion (J') 0,00001
Sulfat-Ion (SO«") 0,0305
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,0001
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
3,742 82,21
Daneben Spuren von Ammonium-, Strontium-, Baryum-,
Aluminium-Ion, Titansäure, organischen Substanzen, Schwefel-
wasserstoff.
1,165
19,10
19,10
1,666
0,0462
35,50
0,589
22,06
1,713
2,029
36,09
46,12
Natriumhydrokarbonat (NaHCOa) • 0,2093
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOs) • • 0,00077
Calciumhydrophosphat (CaHPO<) . 0,0002
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)J 0,5046
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03)J 0,7264
Ferrohydrokarbonat [Fe(IIC03)2] . . 0,0383
Manganohydrokarbonat[Mn(HC03)j] 0,002
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) .... 0,0462
1,714
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,029 =
3,743
1076 ccm bei
10,5° und
760 mm Druck.
') E8rig sen. , Die Königsquelle zu Bad Wildungen 8. 3. Ohne Ort und
Jahr. ') Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. A. •) Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. B.2.C.
Analyse der „Georg -Viktor- Quelle" (aus den originaizahien berechnet).
Analytiker: R. Fresenius. 1892').
Spezifisches Gewicht: 1,00021 bei 19,4°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 10,4°.
Ergiebigkeit 192 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogranun des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). G„u^
Kaliimi-Ion (K-) 0,004169
Natrium-Ion (Na-) 0,04528
Lithium-Ion (Li-) 0,000092
Ammonium-Ion (NH,-) . . . 0,000129
Calcium-Ion (Ca--) 0,2036
Baryum-Ion (Ba--) 0,000009
MilU-
MiUignmm
Mol
AquiTalente
0,1065
0,1065
1,964
1,964
0,0131
0,0131
0,0071
0,0071
5,078
10,16
0,00007
0,0001
Gramm
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,1051
Ferro-Ion (Fe-) 0,01048
Mangano-Ion (Mn--) 0,000754
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000069
MilU-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
4,313
8,626
0,1874
0,3748
0,0137
0,0274
0,0025
0,0076
21,29
') Chemische Untersuchung der Georg-Viktor-Quelle in Wildungen,
baden 1892. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Wies-
— 79 —
Anionen'). Gramm
Chlor-Ion (CT) 0,004593
Sulfat-Ion (SO/') 0,05139
Hydrophosphat-Ion (HPO/)
Hydrokarbonat-Ion (HCO,').
Kieselsäure (meta) (H^SiO,) .
Freies Kohlendioxyd (COj) .
0,000051
1,225
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,1296
0,1296
0,5350
1,070
0,0005
0,0011
20,08
20,08
1,651
0,02814
32,43
0,3589
21,28
1,679
2,552
32,79
57,99
4,231 90,78
Daneben Spuren von Nitrat-, Brom-, Jod-Ion, Borsäure,
Titansäure, organischen Substanzen, freiem Stickstoff.
Gefrierpunkt: — 0,067° (Nicht identische Probe. Ver-
sandwasser). v. Kostkewicz.
Spezifische elektrische Leitfähigkeit (in rezi-
proken Ohm pro cm-Würfel) x = 0,001369 bei 18° (Nicht iden-
tische Probe). H. Koeppe.
Altere Analysen: A. Wiggers 1835 (bei J. F. Simon, Die Heil-
quellen Europas S. 250. Berlin 1839). Bauer (bei B. M. Lorsch, Einleitung
in die Mineralquellenlehre Bd. 2 S. 162i. Erlangen 1860). L. Fi guier und
Lefort (bei H. Hager, Manuale pharmaceuticum. Vol. alterum p. 361.
Lipsiae 1860). E. Fresenius 1859 (Chemische Untersuchung der Mineral-
quellen zu Bad Wildungen S. 18. Arolsen 1860).
^) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A.
schnitt B.2.C.
•) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,007944
Natriumchlorid (NaCl) 0,000934
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,07560
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . 0,07438
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOa) . • 0,000890
Ammoniumchlorid (NH,C1) 0,000381
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCÜ3)J 0,8232
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC03)J 0,000018
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),] 0,6313
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC0.,)5J • • 0,03334
Manganohydrokarbonat [^^(HCOj),] 0,002426
Aluminiumhydrophosphat
[Al,(HPOJ,] 0,000060
Aluminiumsulfat [Al,(S04)3] 0,000374
Kieselsäure (meta) (H^SiO,) 0,02814
1,6790 i 1352 ccm bei
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,552 =| 10,4° und
4 231 [760mm Druck.
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: jcm
Kohlendioxyd (COj) 997,5
Stickstoff (Nj) 2,3
Sauerstoff (Oj) 0,2
1000,0
Analyse der „Talquelle" (aus den OnginalzaMen berechnet).
Analytiker: E. Fresenius. 1859').
Spezifisches Gewicht: 0,99951 bei 19°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 9,4°.
Ergiebigkeit: 22 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen^). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,003478
Natrium-Ion (Na-) 0,008206
Calcium-Ion (Ca-) 0,1597
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,07718
Ferro-Ion (Fe-) 0,01386
Mangano-Ion (Mn-J 0,005665
Anionen").
Chlor-Ion (Cl') 0,004663
Sulfat-Ion (SO4") 0,02126
Hydrokarbonat-Ion (HCOj') 0,9074
sind enthalten:
Milli-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
0,0888
0,0888
0,3560
0,3560
3,982
7,964
3,168
6,336
0,2480
0,4960
0,1030
0,2060
15,447
0,1315
0,1315
0,2213
0,4426
14,87
14,87
1,2014 23,17
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,01250 0,1594
15,44
Freies Kohlendioxyd (COJ
1,2139
2,011
23,33
45,70
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,006627
Natriumchlorid (NaCl) 0,002499
Natriumsulfat (NajSOj) 0,02227
Calciumsulfat (CaSO^) 0,008804
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] 0,6350
Magnesiumhydrokarbonat
LMg(HC03),] 0,4637
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)J • • 0,04412
Manganohydrokarbcnat[Mn(HC03 ),] 0,01823
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) .... 0,01250
1,2138
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,011 :
3,225
1062 ccm bei
9,4° und
760 mm Druck.
3,225
69,03
Ältere Analyse: A. Wiggers 1835 (F. Dreves und A. Wiggers,
Die Mineralquellen bei Wildungen 1835).
') Chemische Untersuchung der Mineralquellen zu Bad Wildungen S. 40.
Arolsen 1860. 2) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. s) Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. B.2.c.
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus:
ccm
Kohlendioxyd (CO,) 992,3
Durch Kalilauge nicht absorbierbare Gase 7,7
1000,0
— 80
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen bei
diesen 6 Quellen 0,1 g, 4,0 g, 2,1 g, 1,7 g, 1,7 g und 1,2 g;
die Mengen des freien Kohlendioxyds 1,8 g bis 2,55 g. Unter
den Anionen sind Hydrokarbonat-, daneben bei der „Helenen"-
und der „Königsqudle" auch Chlor-Ionen vorherrschend; imter
den Kationen Calciimi- und Magnesium-, daneben bei der
„Helenen-" und der „Königsquelle" auch Natriiun-Ionen. Der
Magnesiumgehalt (auf Äquivalente berechnet) kommt dem Cal-
ciumgehalt nahe, übertrifft ihn sogar bei der „Helenenquelle",
der „Königsquelle" und der „Schloßquelle". Danach sind die
„Helenenquelle" und die „Königsquelle" als „erdig-muria-
tische Säuerlinge", die „Badequelle", die „Schloßquelle",
die „Georg -Viktor -Quelle" und die „TalqueUe" als „erdige
Säuerlinge" zu bezeichnen. Bemerkenswert ist bei der
„TalqueUe", der „Schloßquelle", der ,,Georg -Viktor- Quelle",
der „Badequelle" und der „Helenenquelle" der Eisengehalt von
13,9 mg, 12,0 mg, 10,5 mg, 9,8 mg und 6,6 mg.
Analyse der „StahlqUelle" (aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: R. Fresenius. 1859').
Spezifisches Giewicht: 0,99897 bei 19°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 9,9°.
Ergiebigkeit: 32 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Kationen'). Gramm
KaUum-Ion (K-) 0,003177
Natrium-Ion (Na-) 0,004616
Calciura-Ion (Ca-) 0.03864
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,03418
Ferro-Ion (Fe-) 0.02666
Mangano-Ion (Mn-) 0,003142
Anionen^.
Chlor-Ion (CT) 0,004267
Sulfat-Ion (SO/') 0,01488
Hydrokarbonat-Ion (HCO,'). 0,3449
Mol
Äquivalente
0,0811
0,0811
0,2003
0,2003
0,9637
1,927
1,403
2,806
0,4770
0,9539
0,0571
0.1143
6,083
0,1204
0,1204
0,1549
0,3098
5,653
5,653
Kieselsäure (meta) (H,SiO,).
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
0,4745
0.01430
9,111
0,1824
6,083
0,4888
2,353
9,293
53,48
2,842
62,77
1) Chemische Untersuchimg der Mineralquellen eu Bad Wildungen S. 46.
Arolsen 1860. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 0,5 g,
der Eisengehalt 26,7 mg, die Menge des freien Kohlendioxyds
2,35 g. Die Quelle ist ein „reiner Eisensäuerling".
Die Quellen sind teils in Klinkern, teils in Beton, teils in
Holz gefaßt. Das Wasser der „Georg -Viktor -Quelle", der
„Helenen-", „Tal-", „Stahl-" und „Königsquelle" wird zum
Trinken und zu Bädern, das der „Bade-", „Grotten-" und
„Schloßquelle" ausschließlich zu Bädern benutzt. Die „Helenen-
queUe", die „TalqueUe" imd die ,.Stahlquelle" entspringen in
einem Tale 2—3 km vom Bade entfernt; sie werden teils an
Ort und Stelle getrunken, teils in gußeisernen, asphaltierten
Röhren nach dem Badehause an der „Georg -Viktor -Quelle"
geleitet Die „KönigsqueUe" und die „Schloßquelle" ent-
springen in dem Tale zwischen Alt- und Niederwüdungen
etwa 2 km vom Bade entfernt. Das Wasser der „Königs-
quelle" wird an Ort und Stelle benutzt, das der „Schloßquelle"
427 m weit in eisernen Röhren zum Badehaus der „Königs-
quelle" (Sanatorium) geleitet. — Die beiden Badehäuser ent-
halten 75 bezw. 26 Zellen mit Wannen aus Fayence, Holz
und emailliertem Eisen. Das Badewasser wird teils durch
Zumischen heißen Süßwassers, teils durch Dampfheizschlangen
erwärmt. Im Badehause an der „Georg-Viktor-Quelle" wurden
1903: 37 389; 1904: 40308; 1905: 43 550; im Badehause der
„Königsquelle" 1903: 4499; 1904: 4435; 1905: 5181 Bäder
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KO) 0,006053
Natriumchlorid (NaCl) 0,002295
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,01145
Calciumsulfat (CaSO,) 0.01013
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC05)j] 0,1442
Magnesi umhydrokarbonat
[Mg(HC03),] 0,2054
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08),] . . 0,08486
Manganohydrokarbonat
[Mn(HCOJ,] 0,01011
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,01430
0,4888
{1245 ccm bei
9,9° und
760mm Druck.
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: ccm
Kohlendioxyd (CO,) 997,6
Durch Kalilauge nicht absorbierbare Gase 2,4
1000,0
verabreicht. Das Wasser der „Georg -Viktor- Quelle", der
„HelenenqueUe" und der „Stahlquelle" wird in natürlichem
Zustande versandt (1903: 1210060; 1904: 1339 905; 1905:
1383 589 Flaschen), ebenso das der „KönigsqueUe" (1903:
27 269; 1904: 26 044; 1905: 30 477 Flaschen).
Sonstige Kurmittel: Hydrotherapie, Elektrotherapie,
elektrische Lichtbäder, Fangobehandlung. Massage, Vibrations-
massage. MUch- und Molkenkuren. — Gedeckte WandelhaUcn.
Parkanlagen.
Behandelt werden: Krankheiten der Hamorgane, hani-
saure Diathese, Gicht, Diabetes. Frauenkrankheiten.
16 Ärzte. — Kurzeit: 15. April bis 15. Oktober. — Kur-
taxe: 1 Person 20 M., jede weitere Person 10 M. — Zahl der
Besucher einschließhch der sich einige Tage aufhaltenden
1903: 8079; 1904: 8930; 1905: 9433.
Allgemeine Einrichtungen: Hochdruck - QueUwasser-
leitung. — Beseitigung der AbfaUstoffe durch Abfuhr. — 2 Kran-
kenhäuser. Sanatorium „KönigsqueUe". Desinfektionsapparat.
Apotheke. — Verschiedene Stiftungen für Unbemittelte.
Die „Georg- Viktor-QueUe", „HelenenqueUe", „BadequeUe",
„GrottenqueUe", „TalqueUe" und „StahlqueUe" gehören dem
„Fürstlich Waldeckschen Domanium" und sind an die „FürstUche
Wildunger MineralqueUen A.-G." verpachtet. Die „Königs-
queUe" und die „SchloßqueUe" gehören Sanitätsrat Dr. Rörig.
81
föcjsföosföföföc^ Zollhaus (Johannisbrunnen) ^^^^^isoiso^
Gasthaus und Bahiiliof Zollhaus, zur Gemeinde Hahn-
stätten gehörig, iin Regierungsbezirk Wiesbaden der preußischen
Provinz Hessen -Nassau.
Im Jahre 1882 wurde hier der „Johamüsbrunnen" er-
bohrt, eine in beträchtlicher Tiefe aus Grauwacke entspringende
Queüe, die täglich etwa 400 hl Wasser von 10° liefert.
Analyse (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: Th. Kyll.
18971
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten*):
Kationen^). Gramm
Xatrium-Ion (Na-) 0,1173
Calcium-Ion (Ca-) 0,2051
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,05105
Ferro-Ion (Fe-) 0,00053
Anionen ").
Chlor-Ion (Gl) 0,0106
Sulfat-Ion (SO;') 0,0297
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 1,136
Kieselsäure (meta) (H^SiOä)
Milli-
Mol
5,090
5,115
2,096
0,0095
0,299
0,310
18,61
Milligi"amm-
Äqui Talente
5,090
10,23
4,192
0,019
19,53
0,299
0,619
18,61
1,550
0,0171
31,53
0,219
19,53
Freies Kohlendioxyd (CO^)
1,567 31,75
nicht bestimmt.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
1,6 g, darunter hauptsächlich Calcium- und Hydrokarbonat-
lonen. Die Menge des freien Kohlendioxyds ist nicht bestimmt
worden, ist aber erheblich: die Quelle ist danach ein „er-
diger Säuerling''.
Die Quelle ist in einem 2,5 m tiefen Schacht aus Zement-
beton und Holz gefaßt. Das Wasser wird ausschließUch zimi
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält')*):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,0175
NatriumsulFat (Na^SO^) 0,0440
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg) 0,3507
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,,)j] 0,8292
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 0,3068
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] 0,0017
Kieselsäure (meta) (HjSiOg) 0,0171
1,5670
Freies Kohlendioxyd (CO^) nicht bestimmt.
1) Manuskript. 2) Die Analyse ist im Original auf die Litereinheit be-
zogen und konnte in Ermangelung der Angabe des spezifischen Gewichtes
nicht auf 1 kg umgerechnet werden. Bei einer derartigen Umrechnung würden
sich sämtliche Zahlen schätzungsweise um etwa 0,1 Prozent ihres Wertes er-
niedrigen. 3) Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. A. *) Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. B.2.C.
Versand gebracht. Es wird durch Pumpen gehoben imd in
einer etwa 250 m langen Metallrohrleitimg dem FiUlhause zu-
geführt. Es erhält dort einen Zusatz von Kochsalz, 1 g auf
1 kg, wird mit der dem Wasser entströmenden Kohlensäure
imprägniert und auf Flaschen gefüllt. Der Versand betrug 1902:
870 000; 1903: 965 000; 1904: 830000 Flaschen. Die QueUe
ist im Besitz der Aktiengeschaft Johannisbnimien zu Zollhaus.
— 82 —
5. Alkalische Quellen.
Von Dr. A. Winckler,
Sanitätsrat, König!, dirigierender Brunnenarzt in Bad Nenndorf.
(Chemische Analysen bearbeitet von Professor Dr. E. Hintz und Dr. L. Grünhut.)
Alkalische Quellen enthalten in 1 kg des Wassers mehr als 1 g gelöste feste Bestandteile, unter deren
Anionen die Hydrokarbonatrionen, unter deren Kationen die Alkali-Ionen vorherrschen. (Bei der Salzberechnung
ergibt sich daher als vor\^■altender Bestandteil Natriuinhydrokarbonat.) Wird ein solches Wasser gekocht, so gehen
unter Entbindung von Kohlendioxyd die Hydrokarbonat - Ionen in Karbonat- Ionen über, die zum Teil mit den
Erdalkali-Ionen zu Niederschlägen zusammentreten; dabei bleibt aber ein Überschoß von Karbonat-Ionen, der durch
Hydrolyse eine gewisse Menge Hydroxyl-Ionen, d. h. alkalische Reaktion des Wassers entstehen läßt.
Überschreitet die Menge des freien Kohlendioxyds 1 g in 1 kg des Wassers, so spricht man von alkalischen
Säuerlingen. Je nachdem der Gehalt an CMor- oder Sulfatr oder Erdalkali-Ionen mehr in den Vordergrund tritt,
spricht man im Gegensatz zu den rein alkalischen von alkalisch-muriatischen, alkalisch-salinischen,
alkalisch-muriatisch-salinischen oder alkalisch-erdigen Quellen.
Übersteigt die Temperatur der Quellen 20°, so spricht man von warmen alkalischen Quellen (alka-
lischen Thermen).
Die erste deutliche Erkennung des Natriumhydrokarbonats als „sal alkalinus" in Mineralwässern geschah
gegen Ende des 17. Jahrhunderts bei den Quellen von Karlsbad und Vichy (siehe Lersch, Hydro-Chemie S. 342,
Berlin 1864).
Angewendet werden die alkalischen Wässer hauptsächlich zu Trinkkuren und Inhalationen, die
schwächeren meistens als Tafelwässer. Seltener findet ihre Anwendung zu Badekuren statt.
Über die physiologischen Wirkungen kurmäßig getrunkener alkalischer Wässer sind die Theoretiker in vielen
Punkten noch uneinig, während die Praktiker bezüglich der therapeutischen Wirkungen übereinstimmen. Daß das
in den Magen gelangende Alkalikarbonat dort vorhandene freie Säure bindet, ist sicher, ob aber die Blutalkales-
zenz durch die Trinkkur vermehrt werde, wie von einigen behauptet wird, ist sehr zweifelhaft; zu der rein chemischen
Säuretilgung im Magen treten komplizierte physiologische Gegenwirkungen, über deren Ablauf und Endergebnisse
nichts Sicheres bekannt ist. Die unmittelbare Wirkung auf den Magen ist je nach den Nebenbestandteilen des
alkalischen Wassers etwas verschieden: ein rein alkalisches Wasser wirkt säuretügend und erregend, die Motilität
des Magens steigernd und die Magenverdauung beschleunigend; ein alkalisch-erdiges Wasser wirkt säuretilgend und
sekretionsbeschränkend, ein alkalisch-muriatischer Säuerling säuretilgend, sekretionserregend und schleimlösend. Bei
den alkalisch-salinischen Wässern tritt die AJkaliwirkung hinter der Wirkung des Glaubersalzes zurück; häufig steht
die abführende Wirkung ganz im Vordergrunde, und merkwürdig ist es, daß sie sich im Verlaufe der Trinkkur
nicht abzuschwächen, sondern zu steigern pflegt. Die Angaben über die Wirkungen dieser Art von alkalischen
Wässern auf die Darmtätigkeit und auf die Gallenabsonderung widersprechen einander; man muß sich mit der
allgemeinen Anschauung begnügen, daß die darin vorhandenen Sulfate den ganzen Stoffwechsel umstimmen. Wirksam
erweisen sich alle Arten von alkalischen Wässern bei Magenkrankheiten, die mit übermäßiger Säurebildung
einhergehen; 1 — 2 Gläser morgens, nach Bedarf erwärmt getrunken, beseitigen beim chronischen Magenkatarrh der
Trinker die Übelkeit und das Erbrechen zäher Schleimmassen. Ebenso wirken sie bei gewöhnlichem Magenkatarrh
mit Hyperacidität, bei saurer Dyspepsie, Sodbrennen und ähnlichen Zuständen, wobei man mehrmals täglich, aber
nicht beim Essen, je ein Glas voll trinken möge. Beim runden Magengeschwür wird eine Trinkkur mit
einem alkalisch - salinischen Wasser besonders empfohlen: hierbei ist morgens nüchtern Ys ^ *^^^ erwärmten
Wassers in drei Portionen während eines Spsizierganges zu trinken. Auf die erkrankten Schleimhäute der
Atmungsorgane wirken die alkalischen Wässer, besonders die alkalisch-muriatischen, vorteilhaft. Vom Magen
und Darm aufgenommen scheinen die Salze teilweise durch die Schleimdrüsen ausgeschieden zu werden, wobei sie
deren etwa stockende Sekretion anregen und den in Absonderung begriffenen Schleim verflüssigen und lösen. So
sieht man unter dem Einflüsse einer solchen Trinkkur bei Katarrhen der Nase, des Rachens, des Kehlkopfes, der
Bronchien die Sekretion alsbald vermehrt und den zähen Schleim dünner werden, was zu einer Abschwelhmg der
katarrhalischen Schleimhäute führt. Daher gelten die erwähnten Mineralwässer als antikatarrhalisch. Ihre Wirkung
kann durch örtliche Anwendungsarten, nämlich durch Gurgelungen und besonders durch Inhalationen des zerstäubten
Wassers noch unterstützt werden. Zu diesem Zwecke sind an vielen alkalischen Quellen Inhalationseinrichtungen in
Gebrauch, die bezwecken, das aufs feinste zerstäubte Mineralwasser nicht nur in die oberen Atemwege, sondern bis in
— 83 —
die Bronchien und Bronchiolen gelangen zu lassen. — Strittig ist die Erklärung für die empirisch festgestellte Wirkung
der alkalisch-salinischen AVässer auf die Leber bei Leberanschoppungen und bei Gallensteinbeschwer-
den. — Die Tätigkeit der Nieren wird durch die alkalischen Wässer lebhaft angeregt, die Alkalikarbonate wirken
schon an sich diuretisch und steigern noch die harntreibende Wirkung der getrunkenen Wassermengen. Bezweckt
man aus irgend einem Grunde, z. B. wegen Neigung zu Konkrcmentbildung in den Harnwegen, eine „Schwemm-
kur", so sind diese Mineralwässer sehr brauchbar; desgleichen zum Zwecke einer kräftigen Durchspülung des
ganzen Organismus. In gleichem Sinne sind diese Wässer auch bei einigen konstitutionellen Erkrankungen
brauchbar, vornehmlich bei der Gicht. Hier kommt aber nicht bloß eine Steigerung des Stoffwechsels neben der
Vermehrung der Harnmenge in Betracht, sondern auch die Fortschaffung der Harnsäure aus dem Körper. Nach
Kionka tritt bei Patienten mit harnsaurer Diathese infolge des Genusses von alkalischen, beziehungsweise alkalisch-
mmiatischen Wässern meistens eine beträchtliche Steigerung der Harnsäureausscheidung auf, die mit dem gesteigerten
Lösungsvermögen des Urins für Harnsäure in Beziehung gebracht wird. Ob das gesteigerte Lösungsvermögen durch
Natriumkarbonat oder einen anderen Bestandteil des Mineralwassers, z. B. das Lithium, wie man eine Zeitlang
annahm, hervorgerufen wird, ist ungewiß. Es ist nicht ohne Interesse, daß Kionka und seine Schüler durch reine
Fleischfütterung bei Hühnern Harnsäureablagerungen erzeugen konnten, die jedoch ausblieben, wenn dem Fleische
kleine Mengen Alkalikarbonat beigegeben wurden. Bei der Zuckerharnruhr, namentlich wenn sie bei Fettleibigen
und Gichtkranken auftritt, sind alkalische Wässer nützlich; unter dem Einfluß der Trinkkur pflegt der Zucker des
Harns abzunehmen oder zu verschwinden. Der Erfolg währt zwar meistens nur einige Monate, diese Monate relativer
Gesundheit sind aber doch ein erheblicher Gewinn, und wenn die Brunnenkuren jährlich wiederholt werden, kann
das Leben des Patienten lange gefristet werden. Eine befriedigende Erklärung dieser Wirkung läßt sich zur Zeit
nicht geben. Wohl zu beachten ist, daß sehr schwache, blutarme und hinfällige Zuckerkranke die alkalischen
Wässer schlecht vertragen. — Bei Fettleibigkeit sind die Erfolge zweifelhaft. Man nimmt jetzt an, daß nur
alkalisch-salinische Wässer gegen Fettsucht wirksam seien, und zwar vermöge ihres Gehalts an abführenden Sul-
faten, nicht vermöge ihres Gehalts an Alkalikarbonaten. Indessen ist zu beachten, daß bei Trinkkuren in den
Badeorten strenge Diätformen eingehalten werden, die das Ihrige zur Kur beitragen.
Mit den Trinkkuren pflegt man, wenn die nötigen Mineralwassermengen und Badeeinrichtungen am Kurorte
vorhanden sind, nach alter Überlieferung eine Badekur zu verbinden. Über die Wirkungsart dieser Bäder ist
nichts Sicheres bekannt. Wenn das Wasser reichlich Kohlensäure enthält, reizt es die Haut ebenso wie einfache
Säuerlinge, und die Badewärme kann bei katarrhalischen Zuständen der weiblichen Unterleibsorgane nützen.
Als Gegenanzeigen der Trinkkur gelten Schwächezustände aller Art. Die Zufuhr alkalischer Getränke
schadet, wenn wenig Säure im Magensaft vorhanden zu sein pflegt und Neigung zu Katarrhen des Magens und
Darms besteht, wie bei der atonischen Dyspepsie der Blutarmen, der Bleichsüchtigen und Genesenden. Bei Lungen-
schwindsucht, bösartigen Neubildungen und jeder Art von Kräfteverfall sind die stärkeren alkalischen Wässer unbe-
dingt zu vermeiden. Es wird behauptet, daß energischer und lange fortgesetzter Gebrauch eines solchen Mineral-
wassers sogar bei gesunden Personen Abmagerung, atonische Dyspepsie und endlich Kachexie verursache (die von
Trousseau geschilderte „cachexie alkaline"). Die Gewohnheit vieler Gichtkranken, stark alkalische Wässer viele
Monate und Jahre lang als diätetisches Getränk zu genießen, ist gefährlich, da infolge der beständigen Neutralisation
großer Mengen von Magensäure die für die Verdauung notwendige Säuremenge teilweise unwirksam gemacht,
also der normale Verdauungsvorgang und schließlich auch die Säureabsonderung des Magens beeinträchtigt wird.
Folglich sollte die Bemessung der zu trinkenden Wassermengen und die Dauer der Kur nicht dem Belieben der
Kranken anheimgesteUt, sondern von einem erfahrenen Badearzte geregelt werden. Man bedenke, daß in Vichy,
einem Kurort mit rein alkalischen Quellen, selten über 2 Gläser Mineralwasser täglich ärztlich gestattet werden.
Kurz: ein stark alkalisches Wasser darf höchstens sechs Wochen lang und nur in mäßigen Mengen getrunken
werden. Jedoch ist es zulässig, eine solche Trinkkur zweimal jährlich zu gebrauchen.
Anders verhält es sich mit schwach alkalischen Quellen, von denen die Säuerlinge als Tafelwässer, d. h.
als tägliches Getränk für Gesunde, in steigendem Umfange Verwendung finden. Die Beliebtheit solcher Wässer
ist erklärlich. Ihre freie Kohlensäiu-e entweicht beim Trinken teilweise infolge der Erwärmung im Munde, in der
Speiseröhre und im Magen; im Magen wird außerdem unter dem Einfluß des sauren Magensaftes ein Teil der
gebundenen Kohlensäure frei; die sich entwickelnde Kohlensäure erzeugt aber nicht nur das bekannte angenehme Prickeln
auf der Zunge und im Schlünde, sondern befördert auch im Magen die Aufsaugung der getrunkenen Flüssigkeit,
wodurch sich die ausgesprochen durstlöschende und erquickende Wirkung dieser Tafelwässer erklärt.
Aber Vernunft wird Unsinn, Wohltat Plage, wenn ein solches Mineralwasser für die Verwendung als Tafel-
wasser künstlich mit großen Mengen Kohlensäure imprägniert wird. Die besten Wässer dieser Klasse führen in
— 84 —
natürlichem Zustande kaum ihr anderthalbfaches Volumen an Kohlensäure; wenn nun drei bis vier Volumina
Kohlensäure den Wässern künstlich hinzugesetzt werden, damit die Flaschen beim öffnen laut knallen und das
Wasser als schäumender „Sprudel" erscheine, so muß solches Erzeugnis als gesundheitsschädlich angesehen werden.
Der Magen des Trinkenden wird aufgebläht, und bei gewoluiheitsmäßigeni Genüsse dieser mit Kohlensäure über-
ladenen Wässer entsteht schließlich eine dauernde Magenerweiterung. Bedenklich ist auch der künstliche Zusatz
von Natrium bicarbonicum, aus den oben angegebenen Gründen, die gegen eine gewohnheitsmäßige Zufuhr größerer
Alkalimengen sprechen. Enteisenung und Kochsalzzusatz sind andere zum Zwecke des Korrigierens geübte Kunst-
griffe, die zwar in sanitärer Hinsicht unbedenklich sind, aber vermuten lassen, daß das betreffende Mineralwasser
so beschaffen sei, daß es erst mundgerecht gemacht werden müsse. In natürlichem Zustande wohlschmeckende, ohne
irgendwelche Zusätze und absichtliche Veränderungen abgefüllte Mineralwässer verdienen allemal den Vorzug.
Alkalische Quellen.
Apollinarisbrunnen.
Arienheller Sprudel.
Bertrich.
Birresbom.
Daun.
Ems (s. auch unter „Eisenquellen").
Fachingen.
Geilnau.
Gerolstein.
Godesberg.
(Göppingen)
Honnef.
Hönningen.
Namedy.
s. unter „Erdige Säuerlinge".
Neuenahr.
Niederselters.
Oberlahnstein.
Oberselters.
Offenbach am Main.
Rhens am Khein.
Roisdorf.
Bad Salzbrunn (s. auch unter „Einfache kalte Quellen").
Salzig.
Sulzbach in Baden.
Sulzmatt.
(Tönnisstein) s. unter „Erdige Säuerlinge".
(Weilbach) s. unter „Schwefelquellen".
— 85
föG6C6C6G6Q5föföG6CÄSG6 Apollinarisbrunneii iso^^^^isj^^^^^
Zwischen Neuenahr und Heppingen im Ahi'tal in der
Ehcinprovinz wurden im Jahre 1852 15,4 m tief in Grauwacke
2 Quellen, zusammen als „Apollinarisbrunnen" bezeichnet, er-
bohrt. Das Wasser steigt wahrscheinlich auf einem mächtigen.
das AJu'tal dort durchsetzenden Quarzgange auf. Das Bohr-
loch ist verrohrt und mündet oben in ein Zementbassin. Das
Wasser wird durch Pumpen gehoben.
Analyse
n-
Analytiker: Th. Kyll. 1901 ^
, o, , , , ,, , , .s Spezifisches Gewicht: 1,0034 (ohne Temperaturangabe),
(aus der Salztabelle berechnet). Temperatur: 21 2°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli-
Kationen -). Gramm Mol
Natrium-Ion (Na-) 0,8051 34,93
Calcium-Ion (Ca-) 0,0989 2,47
Magncsiimi-Ion (Mg-) .... 0,143 5,86
Ferro-Ion (Fe-) 0,0026 0,047
Anionen').
Chlor-Ion (Gl') 0,265 7,48
Sulfat-Ion (SO/') 0,167 1,74
Hydrokarbonat-Ion (HCO3'). 2,484 40,72
Milligramm-
Äqmvalente
34,93
4,93
11,7
0,094
51,7
7,48
3,48
40,72
Kieselsäure (meta) (H^SiCj)
Freies Kohlendioxyd (CO^) .
3,966
0,030
93,25
0,38
51,68
3,996
2,042
93,63
46,42
6,038
140,05
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 4 g,
wobei Natrium- und Hydrokarbonat-Ionen vorwalten. Da 2 g
freies Kohlendioxyd vorhanden sind, so ist die Quelle ein
„warmer alkalischer Säuerling".
Ihr Wasser erhält nach der Enteisenung Zusätze von 1
pro MUle Kochsalz imd von Kohlensäure aus der eigenen
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähi' einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,438
Natriumsulfat (Na^SO^) 0,247
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg) . 2,015
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2] 0,400
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),] 0,858
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] • • 0,0084
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) .... 0,030
3,996
Freies Kohlendioxyd (C0„) 2,042 =
6,038
1124 ccm bei
21,2° und
760 mm Druck.
Gefrierpunkt:
Kostkewicz.
-0,240° (Probe nicht identisch), von
') Manuskript. — Die Analyse bezieht sich auf das natürliche Wasser.
2) Vgl. ehem. Eiuleitimg Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Quelle imd wird alsdann versandt (im Jahre 1903 etwa 2874;
1904: 29; 1905: 30 Millionen Flaschen). Es wird hauptsäch-
lich als Tafelwasser getrunken, jedoch daneben zu Heilzwecken
empfohlen.
Die Quelle ist im Besitze der „A.-G. ApoUinarisbnmnen"
in Neuenahr.
c^(^föasfööSG6cssG55G6G6 Arienheller Sprudel ^^^^^^^^^^^
Bei dem Dorfe Arienheller in der Nähe von Eheinbrohl in 390 m Tiefe in unterdevonischen Tonschiefern ein Sprudel,
am rechten Eheinufer in der Eheinprovinz wurde im Jahre 1897 die ,,Dreikömgsquelle", erbohrt.
AnalySG Analytiker: E. Hintz. 1897').
(aus den Originalzahlen berechnet). Spezifisches Gewicht: 1,00309 bei 15,5°, bezogen auf Wasser von 4°.
^ Temperatur: 22,4 .
Ergiebigkeit: 8640 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Miiu- Miiiigramm-
iw-ir Afir Gramm Mol Äquivalente
Kationen'). G^„„ ^^{ i^^T; Sulfat-Ion (SO/') 0,1466 1,526 3,052
Kaüum-Ion (K-) 0,03989 1,019 1,019 Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000717 0,0075 0,0149
Natrium-Ion (Na-) 1,024 44,43 4443 Hydroarsenat-Ion (HAsO/') 0,000480 0,0034 0,0069
Lithium-Ion (Li-) 0,001031 0^1466 0^466 Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 2,666 43,70 43,70
Ammonium-Ion (NH,-) . . . 0,001787 0,0989 0,0989 ~4ß8Ö l2(V74 66^29
Calcium-Ion (Ca-) 0,1242 3,097 6,193 Borsäure (meta) (HBOJ . . 0,003724 0,0846
Magnesmm-Ion (Mg") .... 0,1708 7,012 14,02 Kieselsäure (meta) (H,Si03) 0,01885 0,2404
Ferro-Ion (Fe-) 0,009909 0,1773 0,3545 -J^? jJTÖe
Mangano-Ion (Mn-) 0,000458 0,0083 0,0167 freies Kohlendioxyd (CO,) i:846 4i:96
Anionen^). ^^'^^ 6>'?48 163,02
Nitrat-Ion (NO3') 0,004302 0,0693 0,0693 Daneben Spuren von Zink-, Kupfer-, Aluminium-Ion,
Chlor-Ion (Cl') 0,6887 19,43 19,43 Titansäure.
Brom-Ion (Br) 0,000959 0,0120 0,0120 — ,, „. . ^ ,, , ^ . . • . „ o
Jod-Ion rT"> nnAnnn7 n nnnna a nnnric ') Chemische Untersuchung des Anenheller Sprudels, Dreikönigsquelle, zu
doa xon (.J j 0,000007 0,00006 0,00006 Bad Arienheller. Wiesbaden 1898. ») Vgl. ehem. Einleitung Absehn. A.
6*
— 86
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gmmm
Kaliumnitrat (KNO,) 0,007017
KaUumchlorid (KCl) 0,07083
Natriumchlorid (NaCl) 1,075
Natriumbromid (NaBr) 0,001236
Natriumjodid (NaJ) 0,000009
Natiumsidfat (Na,SOJ 0,2170
Natriunihydrokarbonat (NaHCO,) 1,932
Lithimnhydrokarbonat (LiHCOs) 0,00997'»
Ammoniumchlorid (NH.Cl) 0,005292
Calciumhydrophosphat (CaHPOj) 0,001016
Calciiunhydroarsenat (CaHAsO.) 0,000618
Calciumhydrokarbonat [Ca(aCOs\] 0,5002
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 1,026
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOs),] 0,03154
Gramm
jVIanganohydrokarbonatfMn(HC03),] 0,001474
Borsäure (meta) (HBOJ 0,003724
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) .... 0,01885
4,902
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,846 = \ 22,4° und
6,748
1021 ccm bei
760 mm Druck.
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus:
ocni
Kolüendioxyd (CO.,) 997
Stickstoff (N,) . ." 3
Daneben Spuren von Sauerstoff.
') Vgl. ehem. Einleitung Absctm. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 4,9 g,
wobei Hydrokarbonat- und Natrium-, daneben Chlor- und
Magnesium-Ionen vorwalten. Da 1,8 g freies Kohlendioxyd
vorhanden sind und mit Eücksicht auf ihre Temperatur ist
die Quelle als „warmer alkalisch-erdig-muriatischer
Säuerling" zu bezeichnen.
Die Quelle ist in kupferne Kohre gefaßt, die durch kon-
zentrische Lagen von Eisenrohren geschützt sind ; sie sprudelt,
sich selbst überlassen, 22 m über die Erdoberfläche empor.
Nach Enteisenung und Imprägnierung mit Kohlensäure aus
der eigenen Quelle wird das Wasser als Tafelwasser in den
Handel gebracht; der jährliche Versand betrug 1904: 2 Mil-
lionen; 1905: 2^/^ MUlionen Flaschen. Ein Badehaus (mit
9 Badezellen) ist nicht mehr in Betrieb. Die Quelle gehört
der „Arienheller Sprudel- und Kohlensäure-Aktiengesellschaft".
G6C;6G3SG6C6G6föC6G6CJSföG6C6C;iSG6 Bertrich ^(ÖÖDdÖ^ÖOÖOöOdOdÖdO&PdsD^ÖÖO
Dorf mit 505 Einwohnern im Eegierungsbezirk Coblenz der
Eheinprovinz, liegt 165 m ü. M., in dem 200_bis 250 m breiten,
von SO nach NW streichenden Tale des Usbaches, das von
100 — 170 m hohen, steilen, mit Laub- und Mischwald be-
standenen Bergen eingefaßt ist, von Parkanlagen umgeben. —
Nächste Bahnstation BuUay (11 km, Postverbindung) an der
Linie Coblenz— Trier.
Heilquellen. Zwei Quellausflüsse desselben Urspnmgs,
„Bergquelle" und „Gartenquelle", etwa 32° warm, entspringen
aus unterdevonischen Quarziten und Tonschiefern und liefern
zusammen täglich etwa 4460 hl Wasser. Die Quellen wurden
schon von den Römern zu Heilzwecken verwendet, waren dann
wieder seit dem 14. Jahrhundert in Gebrauch und sind jetzt im
Besitz des preußischen Staates. 1904 ist die „Bergquelle" neu
gefaßt worden.
Analyse der „BergQ.Uelle" (aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: E. Fresenius und E. Hintz. 1890').
Spezifisches Gewicht: 1,00027 bei 20°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 32,7°, gemessen am Ablauf (32,9°, gemessen im Steigrohr).
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Miiii- Miiiigramm-
Gramm Mol Äquivalente
■B-o««^«^ n *""'- Milligramm- Jod-Ion (J') 0,000008 0,00007 0,00007
^fr P- ^, «TT nTo ^r^-r Sulfat-Ion (SO;-) 0 6154 6 406 12 81
Kahum-Ion (K-) 0,01430 0,3652 0,3652 Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0 000088 0 0009 0 0018
Natamn-Ion (Na-) 0,5985 2o,97 25,97 Hydroarsenat-Ion (HAsO" 0 000161 0 0011 0 0023
Lithmm-Ion(Li-)^^. 0,000220 0,0312 0,0312 Hydrokarbonat-Ion (HCO ') 0 8874 14 55 14 55
Ammomum-Ion (NH<-) . . . 0,000188 0,0104 0,0104 ■' v 3 y ' ' —1—
Calcium-Ion (Ca-) 0 04660 1162 2 324 •-i,3^90 53,4« 31,13
Strontium-Ion (SrV ..:. oJoSs Ä Ifilm T'r ^TV^mioV o'ZT.' T.Z
Magnesium-Ion (Mg--) .... o;02888 l,m 2;371 Kieselsaure (meta) (H^SiO,) . 0,06375 0,8129
Ferro-Ion (Fe-) 0,000897 0,0160 0,0321 ^ . „ ^, ,. , ,„^ , ^'^^'*^ ^'^'^^
Mangano-Ion (Mn-) 0,000081 0 0015 0 0029 ^"'"'^ Kohlendioxyd (CO,) . 0,07458 1,695
-YTli 2,4686 56,02
Anionen'). Daneben Spuren von Baryum-, Aluminium-Ion, organi-
Nitrat-Ion (NO,') 0,002549 0,0411 0,0411 ^*®° Substanzen, freiem Stickstoff.
Chlor-Ion (Cl') 0.1320 3 723 3 72^
„ T }fy.'. wjiöiu 0,1 CO 0,1 i.a 1) Chemische Untersuchung der Trink- oder Bergquelle des Königlichen
Urom-ion (at ) 0,000465 0,0058 0,0058 Bades Bertrich. Wiesbaden 1891. ») Vgl. ehem. Einleitmig Abschn. A.
— 87
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO,) 0,004158
KaUumchlorid (KCl) 0,02418
Natriumchlorid (NaCl) 0,1982
Natriumbromid (NaBr) 0,000599
Natriumjodid (NaJ) 0,000010
Natriimisulfat (Na,SOJ 0,9107
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,,) 0,8204
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOs) 0,002125.
^\jnmoniiunchlorid (NH.Cl) 0,000558
Calciumhydrophoshat (CaHPO^) 0,000124
Calciumhydroarsenat (CaHAsO,) 0,000207
Calciumhydrokarbonat [CaCHCO,),] 0,1881
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCO:,).,] 0,003034
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCÖ,).>] 0,1735
Ferrohydrokarbonat [FeCHCüj).,! . .'." 0,002854
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)2] 0,000260
Gramm
Borsäure (meta) (HBO,) 0,001261
Kieselsäure (meta) (H^SiOJ .... 0,06375
Freies Kohlendioxyd (CO2'
2,3940
0,07458
2,4686
42,7 com bei
32,7° und
760 mm Druck.
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: cmm
Kohlendioxyd (CO,) 77,5
Stickstoff (N,) 922,5
Daneben Spuren von Methan.
Ältere Analysen: Mohr sen. 1821 (bei J. F. Simon, Die Heil-
quellen Europas S. 28. Berlin 1839). Funke 1825 (bei H. Hager, Manuale
pharmaceuticum. Vol. alterum. p. 279. Lipsiae 1860). F. Mohr jun. 1845
mid 1878 (bei Fresenius und Hintz a. a. O. S. 22).
ä) Vgl. ehem. Einleitung Absehn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
2,4 g, wobei Natrium-, Hydrokarbonat- und Sulfat-Ionen vor-
walten. Danach und mit Eücksicht auf ihre Temperatur ist
die „Bergquelle" als „warme alkalisch-salinische Quelle"
zu bezeichnen.
Beide Quellen, die durch MetaUröhren miteinander ver-
bunden sind, dienen zu Trinkkuren, zu Thermalbädern, zu
Duschen, zum Inhalieren und zum Gurgeln. Zwei fiskalische
Badehäuser enthalten 28 Zellen mit Badewannen aus Mett-
lacher Kacheln, worin hauptsächlich naturwarme Thermalbäder
verabreicht werden, auch solche mit fließendem Thermalwasser.
Das Wasser wird in einen Hochbehälter gepumpt, zur Ver-
meidung von Kohlensäureverlust in geschlossenem Kessel unter
Druck erwärmt und durch Steigröhren in die Badewannen
geleitet. (Auch für das zum Trinken benutzte Wasser sind
Einrichtungen zur Vermeidung von Kohlensäiu-everlust vor-
handen). Verabreicht wurden im Jahre 1903: 16 369; 1904:
18840; 1905: 19351 Bäder. Auch ein Inhalations- und Gurgel-
raum ist vorhanden. Versandt wurden im Jahre 1903: 3996;
1904: 5939; 1905 etwa ebensoviel Flaschen zu 1 Liter.
Sonstige Kurmittel: Massage. Terrainkuren (ohne be-
sondere Einrichtung). — Wandelbahn.
Behandelt werden: Magen- und Darmkrankheit«n, Er-
krankungen der Leber und der Gallen wege, Krankheiten der
Harnorgane, Gicht, Rheumatismus, Fettsucht, Frauenkrank-
heiten, Neurasthenie, Zuckerkrankheit.
4 Arzte. — Kurzeit: 1. Mai bis 1. Oktober. — Kurtaxe:
1 Person 10 M.; 2 und 3 Personen 20 M.; jede weitere Per-
son 3 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten): 1903: 2724;
1904: 2881; 1905: 3082; darunter etwa 5 Prozent Ausländer.
Allgemeine Einrichtungen: Wasserleitung. — Kanali-
sation mit Kläranlagen. — Krankenhaus. Für Arme freie
Verpflegung, Behandlung und Bäder im Wühehnsbad. — Apo-
theke. — Das Bad wird von einem Königl. Preußischen
Badekommissar venvaltet.
G6G6G6GJSG6föG6GJSC55föföG6G?SC^ Birresbom ^i^^iSO^iSOiSO^^iSO^iSJ^lSO
Bei Birresbom, einem Dorf in der Eifel (Rheinprovinz),
Station der Bahn Cöln— Trier, entspringen aus den Coblenz-
schichten des Unterdevons drei Mineralquellen: „Lindenquelle",
„Felsenquelle" und „Fischbachquelle" (letztere nicht in Be-
nutzung). Die „Lindenquelle", die schon im 17. Jahrhimdert
bekannt war, hefert tägüch 600 hl Wasser.
Analyse der „Lindenquelle" (aus den Originakahlen berechnet).
Analytiker: E. Hintz und L. Grünhut. 1904^).
Spezifisches Gewicht: 1,00328 bei 20,2°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 10,2°, gemessen im Brunnenschacht, 2,6 m unter dem Wasserspiegel.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
K!ationen '). Gramm
Kaüum-Ion (K-) 0,02373
Natrium-Ion (Na-) 1,113
Lithium-Ion (Li-) 0,000472
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,001576
Calcium-Ion (Ca-) 0,07085
Strontium-Ion (Sr--) 0,000038
Milli-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
0,6060
48,26
0,0671
0,0872
1,767
0,6060
48,26
0,0671
0,0872
3,534
0,0004
0,0009
Milli- Milligramm-
Mol Äquivalente
8,691 17,38
0,0020 0,0040
0,0609 0,1218
0,0044 0,0087
70,07
>) Chemische imd physikalisch-chemische Untersuchimg der Lindenquelle
zu Birresbom in der Eifel. Nebst Untersuchungen über deren Badioaktivität.
Wiesbaden, C. W. Kreidel, 1906. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Gramm
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,2117
Zink-Ion (Zn--) 0,000129
Ferro-Ion (Fe-) 0,003405
Mangano-Ion (Mn") 0,000239
— 88
Milli- Milligramm-
Anionen'). Gramm Mol Äquivalente
Chlor-Ion (Cl') 0,2567 7,241 7,241
Brom-Ion (Br') 0,000405 0,0051 0,0051
Jod-Ion (J') 0,000006 0,00005 0,00005
Sulfat-Ion (SO/') 0,1205 1,254 2,508
Hvdrophosphat-Ion (HPO/') 0,000035 0,0004 0,0007
Hydroarsenat-Ion (HAsO/') . 0,000033 0,0002 0,0005
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') . 3,680 60,32 60,32
5,483 128,37 70,08
Borsäure (meta) (HBO,) . . . 0,001784 0,0405
Kieselsäure (meta) (HjSiOj). 0,03063 0,3906
5,515 128,80
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 2,555 58,06
8,070 186,86
Daneben Spuren von Baryum-, Kupfer-, Nitrat-Ion,
Titansäure.
Gefrierpunkt: —0,226° (identische Probe). E. Hintz
und L. Grünhut.
Spezifische elektrische Leitfähigkeit (in reziproken
Ohm pro cm- Würfel) x = 0,003674 bei 10,2° (identische Probe).
E. Hintz und L. Grünhut.
Ältere Analysen: V. Monheim 1835 (Archiv der Pharmazie 1875
Bd. 207 8. 135). Schmitz imd Vehling (bei J. F. Simon, Die Heil-
quellen Europas 8. 30. Berlin 1839). G. Bischof (bei B. M. Lerach,
Einleitung in die Mineralquellenlehre Bd. 2 S. 1339. Erlangen 1860). R. Fre-
senius 1875 (Analyse der Mineralquelle bei Birresbom in der Eifel. Wies-
baden 1876). H. Vohl 1876 (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft
1875 Bd. 8 S. 611; 1876 Bd. 9 8. 20).
*) Vgl. ehem. Einlcitimg Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 5,5 g,
wobei Hydrokarbonat- und Natrium-, daneben auch Magnesium-
Ionen vorwalten. Da etwa 2,6 g freies Kohlendioxyd vorhanden
sind, so ist die Quelle als „alkalischer Säuerling" mit
bemerkenswertem Magnesiumgehalt zu bezeichnen.
Die „LindenqueUe" ist in einen runden, 5 m tiefen Stein-
schacht gefaßt ; ihr Wasser wird in natürlichem Zustande abgefüllt
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Küograram enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,04521
Natriuinchlorid (NaCl) 0,3831
Natriumbromid (NaBr) 0,000522
Natriumjodid (NaJ) 0,000007
Natriumsulfat (Na.,SO,) 0,1783
Natriumhydrokarbönat (NaHCOJ . 3,295
Lithiumhydrokarbonat (LiHCO,) . . 0,004568
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,004666
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . 0,000050
Calciurahydroarscnat (CaHAsO^) . . 0,000042
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03).,] 0,2863
Strontiumhydrokarbonat
[Sr(HC03).J 0,000091
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),] 1,272
Zinkhydrokarbonat [Zn(HC03)J . . 0,000371
Ferrohydrokarbonat [F^HCOa)^ . . 0,01084
Manganohydrokarbonat
[Mn(HC03)J 0,000770
Borsäure (meta) (HBO,) 0,001784
Kieselsäure (meta) (H^SiO,) 0,03063
5,514
fl353 ccm bei
10,2° und
760mm Druck.
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
enthalten : ccm
Kohlcndioxyd (CO,) 975
und zu Trinkkuren versandt. Außerdem wird aus dem Wasser
der Birresborner Quellen durch Enteisenung in Klärbassins und
Zusatz von Kohlensäure aus einer benachbarten Mofette ein
Tafelwasser hergestellt und als „Birresbom-Tafelwasser (Doppcl-
kohlensaure Füllung)" in den Handel gebracht.
Die Quelle gehört der Firma „Birresborner Mineralbrunnen
H. Löhr & Eylert" in Düsseldorf.
Stadt mit 1200 Einwohnern in der Eifel (Eheinprovinz), liegt Heilquellen. 7 Quellen: „Daimer Becher", „Burgbrunnen",
400 m ü. M. auf einer Anhöhe. Laub- und Nadelwald in der Nähe. ,,Laurentiu8brumien", „VulkanqueUe" (früher „Frauendreis"
Station der von der linksrheinischen Bahn Frankfurt a. M. — Cöln genannt), „Mühlendreis", „Kolverather Dreis", „Darscheider
abzweigenden Nebenbahn Andernach — Gerolstein. Sauerwasser". — „Burgbrunnen" und „Laurentiusbrunnen"
Klima. Mittlere jährUche Niederschlagshöhe nach zehn- wurden schon 1664 von Tabemaemontanus erwähnt. Die
jährigem Durchschnitt (1893 — 1902): 743 mm*). Quellen entspringen aus Coblenzschichtcn des Unterdevons
•) FroTinz-Begenkarte. Und aus VuLkansand mit einer Temperatur von 6 — 8°.
Analyse der „Vulkanquelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: J. Samelson').
. i.»r. 1 .1 ti Milli- Milligramm-
in 1 Liter des Mineralwassers smd enthalten'): Anionen'). Gramm Mol Äquivalente
Milli- Milligramm- Chlor-Ion (Cl') 0,0602 1,70 1,70
Kationen). Gramm Mol Äquivalente SuUat-Ion (SO,") 0,07548 0,7857 1,571
Natnum-Ion (Sa-) 0,9114 39,54 39,54 Hydrokarbonat-Ion (HCO,'). 3,385 55,49 55,49
Calcium-Ion (Ca") 0,1350 3,367 6,733 ^„24 TTypr^ ^0-76
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,1486 6,099 12,20 ' , ' '
Ferro-Ion (Fe-) 0,00812 0,145 0.290 ^''•^'^ Kohlendioxyd (CO,) . mcht bestimmt.
58,76 Daneben Spuren von Lithiiun-Ion.
') Manuskript. •) Die Analyse ist Im Original auf die Litereinheit be- sich sämtliche Zahlen schfltjnmgsweisc um etwa 0,6 Prozent ihres Wertes er-
zogen und konnte in Ermangelung der Angabe des spezifischen Gewichtes niedrigen. *) Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. A.
nicht auf 1 kg umgerechnet werden. Bei einer derartigen Umrechnung würden
89
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung un-
gefähr einer Lösiuig, welche in 1 Liter enthält*):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,0993
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,1117
Natriumhydrokarbonat (NaHCO^) 3,049
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC0,,)2] 0,5458
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 4,7 g,
wobei Hydrokarbonat- und Natrium-, daneben auch Mag-
nesium-Ionen vonvalten. Die Menge des freien Kohlendioxyds
ist nicht bestimmt worden, ist aber erheblich. Die Quelle ist
ein „alkalischer Säuerling" mit bemerkenswertem Mag-
nesiumgehalt.
Das Wasser sämtUcher Quellen wird in natürUchem Zu-
stande an Ort und Stelle getrunken; das der „Vulkanquelle"
kommt teils in natürlichem Zustande, teils nach Enteisenmig
(durch Stehenlassen in Klärbottichen) und Zusatz von Kohlen-
säure (aus den Eifeler Kohlensäurewerken) unter dem Namen
„Dauner Sprudel" zum Versand (1903: 42 000; 1904: 68 000;
1905: 100 000 Gefäße).
Gramm
Magnesiiunhydrokarbonat [Mg(HC08)2] 0,8927
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)J 0,0258
4,724
Freies Kohlendioxyd (CO,) nicht bestimmt.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Sonstige Kurmittel: Gelegenheit zu Bädern im Gemün-
dener Maar.
Behandelt werden: Bleichsucht, Blutarmut, Nervosität,
Hysterie, Krankheiten der Verdauungs- und Atraungsorgane.
2 Arzte. — Kurzeit : Mai bis Ende September. — Kurtaxe
wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
schätzungsweise: 1903: 2000; 1904: 3000; 1905: 3800.
Allgemeine Einrichtvingen : Trinkwasserversorgung durch
Wasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Krankenhaus. Desinfektionsapparat. Apotheke.
Eine der Quellen gehört dem Staate, drei der Stadt (Aus-
krnift durch den Magistrat), die übrigen sind Privateigen-
tum (die „VuIkanqueUe" gehört der G. m. b. H. „Columbus,
Dauner Sprudel").
C;6C;6G55C6C;6CÄC?SG6G6C35G6DSC?SG6DSC6 E m S ^ÖOÖO(»ÖOÖDÖ3ÖOÖDÖD(SP(!0&5ÖDÖDÖD
Stadt mit 6792 Einwohnern im Regierungsbezirk Wies-
baden der Provinz Hessen-Nassau, hegt 80 m ü. M. in dem
etwa 500 m breiten, von NW nach SO streichenden Tale der
Lahn zwischen 300 — 400 m hohen, steilen, mit Laubwald be-
standenen Bergen. Station der Eisenbahn Coblenz — Gießen.
Klima. Mittlere Monatstemperatur nach 20 jährigem Durch-
schnitt (1881—1900): April 9,8°, Mai 14,1°, Juni 17.4°, JuU
18,8° August 17,7°, September 14,4°, Oktober 9,2°.*)
Heilquellen. Zahlreiche Quellen, von denen die wichtigsten
sind: „Kränchen I" (das frühere „Kränchen"), „Kränchen II''
(früher „Fürstenbrunnen" genannt, mit „Kränchen I" unter-
irdisch zusammenhängend), „Kaiserbrunnen", „Kesselbrunnen",
„Viktoriaquelle", „König- Wilhelms-Pelsenquelle", „Eisenquelle",
„BubenqueUe", ,.NeuqueIle", ,,Eömerquelle".
Die beiden letztgenannten Quellen entspringen am Unken
Ufer, die übrigen am rechten Ufer der Lahn. Schon die Römer,
*) Angabe der meteorologischen Station Ems.
Analyse des „Kränchen I"
die hier ein Kastell hatten, benützten einige dieser warmen
Quellen, wie darin aufgefundene römische Münzen und die an
der Stelle des heutigen Römerbades ausgegrabenen Reste eines
antiken Bades erkennen lassen. Urkundlich wird das „warm Badt
by Eumetze" zum erstenmal im Jahre 1352 erwähnt. 1900 — 1904
wurden sämtliche Heilquellen des rechten Lahnufers, 1905 — 1906
die „Neuquelle" am linken Lahnufer durch Ingenieur Scherrer
neu gefaßt. Die Quellen entstehen in großer Tiefe in einem sehr
harten, in Quarzit übergehenden Sandstein, dem sogenannten
Spiriferensandstein (Grauwackenschiefer) und treten in verschie-
dener Höhe aus den Schicht- oder Bankfugen zutage. Sie sind
unmittelbar auf dem Felsen in zinnernen und bronzenen Glocken
gefaßt und steigen in 1 — 5 m langen metallenen Röhren empor.
Die Ergiebigkeit der Quellen ist je nach dem durch den
veränderKchen Wasserstand der Lahn ausgeübten Gegendruck
Schwankungen unterworfen, ohne daß hierdurch die Zusammen-
setzung des Wassers beeinflußt wird.
„.M^.!. UIU.V.U.WU. .1. (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: H. Fresenius. 1903').
Spezifisches Gewicht: 1,00280 bei 11,2°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 40,1°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,02125
Natrium-Ion (Na-) 1,013
Lithium-Ion (Li-) 0,000444
Anmionium-Ion (NH^-) . . . 0,000486
Calcium-Ion (Ca--) 0,06507
Strontium-Ion (Sr-) 0,000937
Baryum-Ion (Ba--) 0,000603
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,03946
Ferro-Ion (Fe-) 0,001271
Mangano-Ion (Mn--) 0,000057
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl) 0,6217
Brom-Ion (Br) 0,000378
Jod-Ion (J') 0,000017
Sulfat-Ion (SO/') 0,04222
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,5429
0,5429
43,95
43,95
0,0632
0,0632
0,0269
0,0269
1,623
3,245
0,0107
0,0214
0,0044
0,0088
1,620
3,240
0,0227
0,0455
0,0010
0,0021
51,15
17,54
17,54
0,0047
0,0047
0,0001
0,0001
0,4395
0,8790
Hydrophosphat-Ion (HPO^")
Hydrokarbonat-Ion (HCO^')
Kieselsäure (meta) (H^SiO,) .
Freies Kohlendioxyd (CO^) .
Gramm
0,000914
1,995
Milli-
Mol
0,0095
32,71
Milligramm-
Äquivalente
0,0190
32,71
3,803
0,06141
98,57
0,7831
51,15
3,864
1,100
99,35
24,99
4,964 124,34
Daneben Spuren von Cäsium-, Rubidium-, Aluminium-,
Fluor-Ion, Borsäure.
Gefrierpunkt: —0,213° (identische Probe). H. Fre-
senius^).
Spezifische elektrische Leitfähigkeit (in reziproken
Ohm pro cm-Würfel) « = 0,006110 bei 38,3° (identische Probe).
H. Fresenius^).
>) Ems. Überreicht den Teilnehmern der 3. ärztlichen Studienreise 1903
S. 42. Ohne Ort und Jahr. — Femer Manuskript (Privatmitteilung). ") Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. A. 3) Zeitschr. f. d. ges. Kohlensäiue-Industrie
1908, Bd. 9 S. 660.
90 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,04000
Natriumchlorid (NaCl) 0,9926
Natriumbromid (NaBr) 0,000487
Natriumjodid (NaJ) 0,000020
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,06248
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) 2,194
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOJ 0,004302
Ammoniumchlorid (NH^CS) 0,001438
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ 0,001296
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOs),] 0,2615
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCO,),] 0,002243
Baryumhydrokarbonat [BaCHCO,),]' 0,001138
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 0,2371
Gramm
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] • • 0,004045
Manganohydrokarbonat
[Mn(HC03),] 0,000185
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,06141
3,865
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,100 =
4,965
644,7 ccm bei
40,1° und
1 760 mm Druck.
') Vgl. ehem. Einleitung Abscbn. B.2.C.
Ältere Analysen: Struve 1832 (bei J. F. Simon, Die Heilquellen
Europas 8. 70. Berlin 1839). Bauer 1837 (bei B. M. Lorsch, Einleitung
in die Mincralquellenlehre Bd. 2 S. 1292. Erlangen 1860). Kastner ISiS
(Pharmazeutisches Zentralblatt 1841 Bd. 12 S. 391). W. Jung 1839 (Pharma-
zeutisches Zentralblatt 1843 Bd. 14 S. 775). R. Fresenius 1851 (Jahrb.
d. nassauisch. Vereins i. Naturk. 1851 Bd. 7 S. 170; hier auch Abdruck
einiger älterer Analysen). Ter r eil 1858 (bei Lersch a. a. O. Bd. 2 S. 1292).
K. Fresenius 1871 (Jahrb. d. nassauisch. Vereins f. Naturk. 1873/1874
Bd. 27/28 8. 115).
Analyse des „KränClien II" (aus der SaktabeUe berechnet).
Analytiker: H. Fresenius. 1903').
Spezifisches Gewicht: 1,00233 bei 15,7°, bezogen auf Wasser von 4°
Temperatur: 35,3°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
_. ^ -, Milli- Milligramm-
Katacnen'). Gramm Mol Äquivalente
KaUum-Ion (K-) 0,02144 0,5477 0,5477
Natrium-Ion (Na-) 1,004 43,56 43,56
Lithium-Ion (Li-) 0,000456 0J0648 0,0648
Ammonium-Ion (NH,-) . . . 0,000494 0,0273 0,0273
Calcium-Ion (Ca-) 0,06949 1,733 3,466
Strontium-Ion (Sr--) 0,000984 0,0112 0,0225
Baryum-Ion (Ba-) 0,000585 0,0043 0,0085
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,03744 1,537 3,074
Ferro-Ion (Fe-) 0,001925 0,0344 0,0689
Mangano-Ion (Mn--) 0,000070 0,0013 0,0025
50,84
Anionen *).
Chlor-Ion (CT) 0,6579 18,56 18,56
Brom-Ion (Br') 0,000363 0,0045 0,0045
Jod-Ion (J') 0,000020 0,0002 0,0002
Sulfat-Ion (SO/') 0,03802 0,3958 0,7915
Hydrophosphat-Ion (HPü/') 0,001042 0,0109 0,0217
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 1,920 31,47 31,47
3,754 97,96 50,85
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,06233 0,7948
3,817 98,76
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 1,097 24,92
4,914 123,68
Daneben Spuren von Cäsium-, Rubidium-, Aluminium-,
Fluor-Ion, Borsäure.
Gefrierpunkt: —0,217° (identische Probe). H. Fre-
senius').
Spezifische elektrische Leitfähigkeit (in reziproken
Ohm pro cm-Würfel) x = 0,006432 bei 36°( identische Probe).
H. Fresenius*).
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,04085
Natriumchlorid (NaCl) 1,052
Natriumbromid (NaBr) 0,000468
Natriumjodid (NaJ) 0,000024
NatriumsuKat (Na^SO,) 0,05626
Natriumhydrokarbonat (NaHCOa) . 2,083
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOs) • - 0,004410
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,001462
Calciumhydrophosphat (CaHPO,) . 0,001478
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] 0,2792
Strontiumhydrokarbonat[Sr(HCO,),] 0J002354
Baryumhydrokarbonat [Ba(HCOs),] 0J001104
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),] 0,2250
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)J - • 0,006126
Manganohydrokarbonat[Mn(HC03),] 0,000225
Kieselsäure (meta) (H,Si03) 0,06233
3,816
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,097 =
4,913
632,8 ccm bei
35,3° und
760 mm Druck.
Ältere Analysen: W. Jung 1839 (Pharmazeutisches Zentratblatt 1843
Bd. 14 S. 775). E. Fresenius 1851 (Jahrb. des nassauischen Vereins für
Naturkunde 1851 Bd. 7 8. 180). R. Fresenius 1871 (ebendas. 1873/1874
Bd. 27y28 8. 130).
*) Manuskript (PriTatmitteiliuig). •) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C. *) Zeitschr. f. d. gesamte Kohlen-
süure-Indusuie 1903 Bd. 9 S. 660.
91 —
Analyse des „Kaiserbrunnens" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: H. Fresenius. 1903').
Spezifisches Gewicht: 1,00133 bei 19,8°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 35,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen ''). ■ Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,02003
Natrium-Ion (Na-) 0,9779
Lithiimi-Ion (Li-) 0,000626
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,000330
Calcium-Ion (Ca-) 0,06494
Strontiimi-Ion (Sr--) 0,000900
Baryum-Ion (Ba") 0,000474
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,03664
Ferro-Ion (Fe") 0,002282
Mangano-Ion (Mn") 0,000096
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,5907
Brom-Ion (Br) 0,000314
Jod-Ion (J') 0,000021
Sulfat-Ion (SO/') 0,03344
Hydrophosphat-Ion (HPÜi") 0,000892
Hydrokarbonat-Ion (HCOj') 1,954
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,5115
0,5115
42.43
42,43
0,0891
0,0891
0,0183
0,0183
1,619
3,239
0,0103
0.0205
0,0035
0,0069
1,504
3,008
0,0408
0.0816
0,0017
0,0035
49,41
16,66
16,66
0,0039
0,0039
0,0002
0,0002
0,3482
0,6963
0,0093
0,0186
32,02
32,02
Kieselsäure (meta) (HjSiO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
3,684
0,05902
95,27
0,7527
49,40
3,743
1,0.58
96,02
24,05
4,801 120,07
Daneben Spuren von Cäsium-, Eubidium-, Aluminium-,
Fluor-Ion, Borsäure.
Gefrierpunkt: —0.213° (identische Probe). H. Fre-
senius*).
Spezifische elektrische Leitfähigkeit (in reziproken
Ohm pro cm- Würfel) x = 0,005971 bei 32° (identische Probe).
H. Fresenius*).
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält °):
Kaliumchlorid (KCl)
Natriumchlorid (NaCl)
Natriumbromid (NaBr)
Natrium Jodid (NaJ)
Natriumsulfat (Na^SO^)
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) .
Lithiumhydrokarbonat (liHCOj) . .
Ammoniumehlorid (NH^Cl)
Calciumhydrophosphat (CaHPO^) .
Calciumhydrokarbonat [CalHCOg),]
Strontiunihydrokarbonat[Sr(HC03y
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC03)j]
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO.,)J
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)j] . .
Manganohydrokarbonat[Mn(HC03)2]
Kieselsäure (meta) (HjSiO,) . . . .
Freies Kohlendioxyd (CO,) ,
Gramm
0,03816
0,9438
0,000405
0.000025
0,04950
2.151
0,006062
0,000978
0,001265
0,2610
0,002153
0,000895
0,2202
0,007262
0,000309
0,05902
3,742
1,058 =
4,800
610,0 ccm bei
35,0° und
760 mm Druck.
Ältere Analyse: R, Fresenius 1878 (Jahrb. des nassauischeu Vereins
für Naturkunde 1878/1879 Bd. 31/32 S. 32).
') Manuskript (Privatmitteilung). ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.3.C. *) Zeitschr. f. d. ges. Kohlensäure-
Industrie 1903 Bd. 9 S. 660.
Analyse des „Kesselbrunnens" (aus der saiztabeue berechnet). .
Analytiker: H. Fresenius. 1902*).
Spezifisches Gewicht: 1,00188 bei 19,5°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 44,3°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers smd enthalten: Gramm Mol" Äqif^teSe
^ , MiUi- Milligramm- Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000456 0,0048 0,0095
K-ationen ). Gramm Mol Äquivalente Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 1,948 31,94 31,94
Kaüum-Ion (K-) 0,02177 0,5561 0,5561 -3^68 98;28 50^9
Natnum-Ion (Na-) 1,011 43,87 43,87 Kieselsäure (meta) (B^SiO,). 0,05587 0,7125
Lithium-Ion (Lr) 0,000700 0,0995 0,0995 TMi 98'99
Ammonium-Ion (NH,-) . . . 0,000607 0,0336 0,0336 ^^^ Kohlendioxyd (CO,) . l',174 26168
Ca)cium-Ion (Ca--) 0,06476 1,615 3,230 ' ^ " -^-^ :r^r^
Strontium-Ion (Sr-) 0,000788 0,0090 0,0180 T-.ua ^.. • t, ,., ' ,, . .
Baryum-Ion (Ba--) 0,000678 0 0049 0 0099 Daneben Spuren von Cäsium-, Rubidium-, Alumimum-,
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,03640 1*494 2*989 Fluor-Ion, Borsaure, freiem Schwefelwasserstoff.
Ferro-Ion (Fe--) 0,002269 0,0406 0,0812 Gefrierpunkt: -0,221° (identische Probe). H. Fre-
Mangano-Ion (Mn--) 0,000089 0,0016 0,0032 Genius ). ,,.., t -.,,.•,■ .•
bpezifische elektrische Leitfähigkeit (in reziproken
Amonen'). ^*™ P''° cm- Würfel) x = 0,006106 bei 41° (identische Probe),
/-ii., T ' ,^/, H. Fresenius').
Chlor-Ion (Q ) 0,6477 18,27 18,27 ^
Brom-Ion (Br) 0,000483 0,0060 0,0060 ') ^^^- überreicht den Teilnehmern der 3. ärztlichen Studienreise 1903
Jod-Ion (J'l 0 000009 0 0001 0 0001 ^'^^' °*"'' *^" ""'' ''''^- ~ ^*™" Manuskript (Privatmitteilung). >) Vgl.
Sulfat Toi. /sn-'i fi'nqon n'a^^a n'ßßQ« ehem. Einleitung Abschn. A. ») Zeitschrift f. d. ges. Kohlensäure-Industrie
öuUat-Jon (bO^ ) 0,03211 0,3343 0,6686 1903 Bd. 9 s. 660.
— 92 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusanunensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 KUogramni enthält*):
Gnuntn
KaUumcMorid (Ka) 0,04148
Natriumchlorid (NaCl) 1,034
Natriumbromid (NaBr) 0,000622
Natriumjodid (NaJ) 0,000011
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,04752
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) 2,145
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOs) 0,006773
Ammoniumchlorid (NH.Cl) 0,001798
Calciumhydrophosphat (CaHP04) 0,000646
Calciumhydrokarbonat [CaCHCOa),] 0,2611
Strontiunihvdrokarbonat [Sr(HCOjj 0,001886
Baryumhydrokarbonat [BaCHCOa),] 0,001280
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,2187
Gramm
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08)j] . . 0,007222
Manganohydrokarbonat
[MnlHCOa),] 0,000286
Kieselsäure (meta) (H,SiOj) 0,05587
3,824
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,174 =
4,998
697,6 ccm bei
44,3° und
760mm Druck.
Altere Analysen; Struve 1832 (bei J. F. Simon, Die Heilquellen
Europas S. 70. Berlin 1839). Kastner 1838 (Pharmazeutisches Zenlralblatt
1841 Bd. 12 S. 391). W. Jung 1839 (Pharmazeutisches Zcntralblatt 11^3
Bd. 14 S. 775). B. Fresenius 1851 (Jahrbücher des nassauischen Vereins
für Naturkunde 1851 Bd. 7 8. 145 ; hier auch Abdruck der älteren Analysen).
Terreil 1858 (bei B. M. Lorsch, Kinleitung in die Mineralquellenlehre
Bd. 2 8. 1290. Erlangen 1860). R. Fresenius 1871 (Jahrbücher des nassau-
ischen Vereins für Naturkunde 1873/74 Bd. 27/28 S. 142).
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „ViktOriaqUelle" (aus der SaktabeUe berechnet).
Analytiker: H. Fresenius 1905').
Spezifisches Grewicht: 1,00210 bei 17°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 30,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,01971
Natrium-Ion (Na-) 1,021
Lithium-Ion (Li-) 0,000873
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,001872
Calcium-Ion (Ca-) 0,06294
Strontium-Ion (Sr-) 0,001275
Baryum-Ion (Ba") 0,000194
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,03811
Ferro-Ion (Fe-) 0,001304
Mangano-Ion (Mn-) 0,000107
Anionen').
Chlor-Ion (Gl') 0.6161
Brom-Ion (Br) 0,000382
Jod-Ion (J') 0,000010
SuHat-Ion (SO/') 0,03684
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000276
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . 2,026
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,5036
0,5036
44,29
44,29
0,1242
0,1242
0,1036
0,1036
1,570
3,139
0,0146
0,0291
0,0014
0,0028
1,564
3,129
0,0233
0,0466
0,0019
0,0039
51,37
17,38
17,38
0,0048
0,0048
0,0001
0,0001
0.3835
0,7669
0,0029
0,0057
33,21
33,21
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
3,827
0,06323
99,18
0,8063
51,37
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,03757
Natriumchlorid (NaCl) 0,9811
Natriumbromid (NaBr) 0,000492
Natriumjodid (NaJ) 0,000012
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,05451
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) . . 2,248
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOj) . . 0,008452
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,005545
Calciumhydrophosphat (CaHPO«) . . 0,000391
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] . 0,2540
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03)5] 0,003050
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC03)2] . 0,000365
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO,),] 0,2290
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOa),] . . 0,004149
Manganohydrokarbonat [Mn(HC08)j] 0,000345
Kieselsäure (mete) (H,Si0,) 0,06323
3,890
3,890
1,050
99,98
23.86
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,050-
4,940
595,4 ccm bei
30,0° und
760mm Druck.
4,940 123,84
Daneben Spuren von Cäsium-, Kubidium-, Aluminium-.
Fluor-Ion, Borsäure.
Ältere Analyse: R. Fresenius 1869 (Jahrbücher des nassauischen
Vereins für Naturkunde 1871/1872 Bd. 25/26 8. »47).
1) Manuskript (PriTatmitteilung), *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Anfilyse öbt „König-Wilhelms-Pelsenquelle
Analytiker: H. Fresenius. 1905*).
Spezifisches Gewicht: 1,00269 bei 17'
Temperatur: 29,9°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
(aus der Salztabelle berechnet).
bezogen auf Wasser von 4°.
Kationen'). Gramm
KaUum-Ion (K-) 0,01998
Natrium-Ion (Na-) 0,9882
lithiimi-Ion (Li-) 0,001483
Ammonimn-Ion (NH^-). . . . 0,000895
Calcium-Ion (Ca--) 0,06335
MiUi-
Milligramm-
Mol
Aquivalente
0,5103
0,5103
42,87
42,87
0,2109
0,2109
0,0495
0,0495
1,580
3,160
Gramm
Strontium-Ion (Sr--) 0,001467
Baryum-Ion (Ba--) 0,000341
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,03752
Ferro-Ion (Fe--) 0,004639
Mangano-Ion (Mn--) 0,000080
>) Manuskript (PriTatmitteilung).
Milli-
Mol
0,0167
0,0025
1,540
0,0830
0,0015
50,09
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Milligramm-
Äquivalente
0,0335
0,0050
3,081
0,1660
0,0029
— 93
Milli- Milligramm-
Anionen ). Gramm Mol Äquivalente
Chlor-Ion (Cl') 0,6041 17,04 17,04
Brom-Ion (Br) 0,000380 0,0048 0,0048
Jod-Ion (J') 0,000022 0,0002 0,0002
Sulfat-Ion (SO/') 0,03631 0,3780 0,7559
Hydropliosphat-Ion (HPO/') 0,000300 0,0031 0,0062
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 1,969 32,28 32,28
3,728 96,57 50,09
Kieselsäure (meta) (H^SlOj) . 0,0.')815 0,7415
3,786 97,31
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 1,344 30,53
5,130 127,84
Daneben Spuren von Cäsium-, Rubidium-, Aluminium-,
Fluor-Ion, Borsäure.
Altere Analysen: F. Mohr (Archiv der Pharmazie 1867 Bd. 177
S. 186). R. Fresenius 1887 (Jahrb. des nassauischen Vereins für Natur-
kunde 1887 Bd. 40 S. 1).
^ Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A.
schnitt B.2.C.
') Vgl. ehem. Einleitung Ab-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,03807
Natriumchlorid (NaCl) 0,9642
Natriumbromid (NaBr) 0,000490
Natriumjodid (NaJ) 0,000026
Natriumsulfat (Na,SO,) 0,05373
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg) . 2,154
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOJ . . 0,01435
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,002649
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . 0,000425
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03).,] 0,2556
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03)2] 0,003509
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC03)2] 0,000644
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03)J 0,2255
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . . 0,01477
Manganohydrokarbonat[Mn(HC03),] 0,000257
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) . . .". 0,05815
3,786 r 761,6 ccm bei
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,344 == \ 29,9° und
5 130 1760 mm Druck.
Analyse der „Neuquelle" (aus den originalzahlen berechnet).
Analytiker: E. Fresenius. 1871').
Spezifisches Gewicht: 1,00184 bei 17,0°
Temperatur: 50,0°.
bezogen auf Wasser von 4°,
In 1 E[ilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen 2). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,01985
Natrium-Ion (Na-) 1,010
Lithium-Ion (Li-) 0,000659
Ammonium-Ion (NH«-) . . . 0,002146
Calcium-Ion (Ca-) 0,06159
Strontium-Ion (Sr-) 0,000694
Baryum-Ion (Ba") 0,000558
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,03990
Ferro-Ion (Fe") 0,001394
Mangano-Ion (Mn-) 0,000117
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000046
Anionen ').
Chlor-Ion (CI) 0,5619
Brom-Ion (Br) 0,000372
Jod-Ion (J') 0,000003
Sulfat-Ion (SO4") 0,05235
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000411
Hydrokarbonat-Ion (HCOj') 2,074
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalent«
0,5069
0,5069
43,80
43,80
0,0938
0,0938
0,1187
0,1187
1,536
3,072
0,0079
0,0158
0,0041
0,0081
1,638
3,276
0,0249
0,0499
0,0021
0,0042
0,0017
0,0051
50,95
15,85
15,85
0,0047
0,0047
0,00003
0.00003
0.5450
1,090
0,0043
0,0086
34,00
34,00
Kieselsäure (meta) (H^SiO^)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
3,826
0.06163
98,14
0,7859
50,95
3,888
0,7362
98,92
16,73
4,624 115,65
Daneben Spuren von Cäsium-, Rubidium-
Borsäure, freiem Stickstoff, Schwefelwasserstoff.
Fluor-Ion
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Kaüumchlorid (Ka)
Natriumchlorid (NaCl)
Natriumbromid (NaBr)
Natriumjodid (NaJ)
Natriumsidfat (Na^SO^)
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) .
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOj) . .
Ammoniumchlorid (NH^Cl)
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ .
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2]
Strontiumhydrokarbonat[Sr(IIC03),]
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC03)2]
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),]
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . .
Manganohydrokarbonat[M n(HC03 ),]
Aluminiumhydrophosphat
[A],(HP0,)3]
Kieselsäure (meta) (HjjSiOg)
Gramm
0,03781
0,8906
0,000480
0,000004
0,07748
2,310
0,006380
0,006355
0,000233
0,2487
0,001660
0,001053
0,2398
0,004437
0,000376
0,000293
0,06163
3,887
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,7362 =
4,623
445,4 ccm bei
50,0° und
760 mm Druck.
') Jahrb. d. nassauischen Vereins f. Naturk. 1873/1874 Bd. 27/28 S. 155.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Ältere Analysen; K. Stammer (in: Die nassauischen Heilquellen,
beschrieben durch einen Verein von Ärzten S. 282. Wiesbaden 1851).
B. Fresenius 1851 (Jahrb. des nassauischen Vereins für Naturkunde 1851
Bd. 7 S. 190).
94
Analyse der „RÖmerqUelle" (au« den Originakahlen berechnet).
Analytiker: H. Fresenius. 1904*).
Spezifisches Gewicht: 1,00264 bei 20,0°, bezogen auf Wasser von 4°,
Temperatur: 43,8°, gemessen am Ablauf der Pumpe.
In
Kationen '). Gramm
KaUum-Ion (K-) 0,02097
Natrium-Ion (Na-) 1,036
Lithium-Ion (Li-) 0,000364
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,000674
Calcium-Ion (Ca-) 0,06116
Strontium-Ion (Sr-) 0,000511
Baryum-Ion (Ba") 0,000498
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,03663
Ferro-Ion (Fe-) 0,001282
Mangano-Ion (Mn-) 0,000083
Anionen ').
Chlor-Ion (CT) 0,6433
Brom-Ion (Br) 0,000339
Jod-Ion (J') 0,000035
Sulfat-Ion (SO/') 0,03868
Hydrophosphat-Ion (HPO,") 0,000343
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 1,996
Milli-
Mol
1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milligramm-
Äqmvalente
0,5357
44,93
0,0518
0,0373
3,051
0,5357
44,93
0,0518
0,0373
1,525
0,0058
0,0036
1,504
0,0229
0,0015
18,15
0,0042
0,0003
0,4027
0,0036
32,71
0,0117
0,0073
3,008
0,04.'-)9
0,0030
51,68
18,15
0,0042
0,0003
0,8053
0,0071
32,71
Kieselsäure (meta) (H^SiOg).
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
3,837
0,05912
99,89
0,7539
51,68
3,896
0,9576
100,64
21,76
4,854 122,40
Daneben Spuren von Cäsium-, Rubidium-, Aluminium-,
Fluor-Ion, Borsäure.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen bei
diesen Quellen 3,7—3,9 g, wobei Natrium-, Hydrokarbonat- und
Chlor-Ionen vorwalten. Die Menge des freien Kohlendioxyds
bleibt bei den beiden letztgenannten Quellen imter 1 g, während
sie bei den übrigen Quellen diese Grenze etwas überschreitet.
Die Temperatur der Quellen beträgt 30 — 50°. Daher sind
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,03997
Natriumchlorid (NaCl) 1,028
Natriumbromid (NaBr) 0,000437
Natriumjodid (NaJ) 0,000042
Natriumsulfat (Na,SOj 0,05724
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . 2,231
Lithiunihydrokarbonat (LiHCOa) . . 0,003522
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,001995
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . 0,000486
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOa)j] 0,2467
Strontiumhydrokarbonat[Sr(HCO,)J 0,001224
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC03)5] 0,000940
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC08)J 0,2201
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC0j)5] . . 0,004079
Manganohydrokarbonat[Mn(HC05)j] 0,000268
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,05912
3,895
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,9576 ■=
4,853
568,0 ccm bei
43,8° und
760 mm Druck.
Altere Analysen: F. Mohr 1865. R. Fresenius 1870 (Jahrb. d.
nassauiseh. Vereins J. Naturk. 1871/1872 Bd. 25/26 S. 301).
*) Chemische Uutersuchimg der Rdmerquelle in Bad Ems. Wiesbaden 1905.
') Vgl. ehem. Einleitmig Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
„Kränchen I" und „II", „Kaiserbrunnen", „Kesselbrunnen",
„Viktoriaquelle" und „König- Wilhelms-Felsenquelle" als „ w a r m e
alkalisch -muriatische Säuerlinge", „NeuqueUe" und
„Römerquelle" als „warme alkalisch-muriatische
Quellen" zu bezeichnen.
Analyse der „Eisenquelle" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: K. Fresenius').
Temperatur: 21,3°').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen').
Natrium-Ion (Na*) ....
Calcium-Ion (Ca") ....
Magnesium-Ion (Mg") . .
Ferro-Ion (Fe")
Anionen').
Chlor-Ion (Q')
Sulfat-Ion (80/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') .
Kieselsäure (meta) (H^SiO,).
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Milli-
Milligramm-
Gramm
Mol
Äquivalente
0,06115
2,653
2,653
0,05128
1,279
2,557
0,01963
0,8058
1,611
0,01346
0,2408
0,4817
'
7,303
0,05683
1,603
1,603
0,02796
0,2910
0,5821
0,3123
5,119
5,119
0,5426
11,992
7,304
0,02155
0,2749
0,5642 12,267
„nicht große Menge".
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält''):
Gramm
Natriurachlorid (NaCl) 0,09378
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,04137
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) 0,03933
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO„)J 0,2073
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,),] 0,1179
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] 0,04285
Kieselsäure (meta) (ILSiO,) 0,02155
0,5641
Freies Kohlendioxyd (CO,) nicht große Menge".
1) Großmann, Die Heilquellen des Taunus S. 284. Wiesbaden 1887.
') jetzt 14» (nach Angabe des Kfinigl. Preuß. lAndwirtschafts-Ministeriuras).
") Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Ab-
schnitt B.2.C.
— 95
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 0,56 g.
Wegen der Gegenwart von 13,5 mg Eisen und des Vonvaltens
von Hydrokarbonat-Ionen ist die Quelle als „reine Eisen-
karbonatquelle" zu bezeichnen.
Das Wasser der beiden „Kränchen'', des „Kaiserbrunnens",
des „Kesselbrunnens", der „ViktoriaqueOe", der „König-Wil-
helms-Felsenquelle" und der „EömerqueUe" wird zum Trinken,
Inhaheren, Gurgeln und Nasenduschen, das der „Bubenquelle",
„Neuquelle" und ,,Röraerquelle" zu Bädern und Duschen, das der
„Eisenquelle" zum Trinken benutzt.
8 Badehäuser (darunter 6 fiskalische) enthalten zusammen
162 Zellen mit Wannen aus Porzellankacheln und Marmor.
Das Thermalwasser wird zum Teil in gußeisernen emaillierten
Eöhrcn zu den Bädern geleitet, zum Teil vorher in großen
Behältern abgekühlt. In den fiskalischen Badehäusern wurden
1903: 33715; 1904: 33934; 1905: 34301 Bäder verabreicht.
Zum Gurgeln und Inhalieren dienen 3 Gurgelkabinette und
9 nach verschiedenen Systemen eingerichtete Inhalatorien. Ver-
sandt wird das Wasser des „Kränchens", des „Kesselbrunnens",
des „Kaiserbrunnens" und der „ViktoriaqueUe" in natürlichem
Zustande, (im Jahre 1903: 2792851; 1904: 2889910; 1905:
2834000 Krüge und Flaschen); in geringem Umfange auch
das Wasser der „Römerquelle". Durch Abdampfen des Thermal-
wassers werden „Quellsalze" gewonnen und hieraus „Emser
Pastillen" fabriziert; (von dem Besitzer der EömerqueUe werden
„Emser Tabletten" hergestellt).
Sonstige Kurmittel: Pneumatische und medikamentöse
Inhalationen. Künstliche Kohlensäurebäder. Dampfbäder.
Elektrische Lichtbäder. Kaltwasserbehandlung. Massage. —
Gedeckte Hallen und Wandelbahnen.
Behandelt virerden: Chronische Katarrhe der Luftwege,
Folgen von Influenza und Pleuritis, Lungenemphysem, Bron-
chialasthma, chronischer Magen- und Darmkatarrh mit ver-
mehrter Säure- und Schleimbildung, Katarrh des Nierenbeckens ,
Blasenkatarrh, Frauenkrankheiten und dadurch bedingte Sterili-
tät, Gicht und Rheumatismus.
20 Ärzte. — Kurzeit: 1. Mai bis Anfang Oktober. —
Kurtaxe: 1 Person 18 M., jede weitere Person 9 M. — Zahl
der Besucher (ohne Passanten) 1903: 9964; 1904: 9787; 1905:
10052, davon etwa 25 Prozent Ausländer.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Grundwasserloitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Schwemmkanalisation (im Bau). — 2 Krankenhäuser. Dampf-
desinfektionsapparat. — Stiftungen für Minderbemittelte:
Hospitalbadeanstalt und Kurasyl für Lehrerinnen. — Die
„RömerqueUe" und das zugehörige Badehaus gehören Carl
Rücker, die übrigen Quellen und Kureinrichtungen sind im
Besitz des preußischen Staates und werden von der König-
lichen Regierung in Wiesbaden venvaltet. Auskunft durch
die Könighche Bade- und Brunnendirektion oder durch die
Kurkommission.
föföG6Ö5GiSG6G6G6G6G6föG6C6G6 Fachillgen ÖD(^dOÖ0dO(»dÖ&:)<!ÖÖD(^&3dÖÖD
Bei dem Dörfchen Fachingen unweit der Stadt Diez im Schächte, denen das Mineralwasser entquoll, so daß es je nach
Regienmgsbezirk Wiesbaden der Provinz Hessen - Nassau ent- dem Lahnwasserstande bis 6 m hoch im Brunnenschachte stieg,
springt eine Mineralquelle dicht am Ufer der Lalm. In der Zur Beseitigung der damit verbundenen Schwankungen in der
nächsten Umgebung stehen an den beiden Talabhängen Ton- Ergiebigkeit und der Zusammensetzung der Quellen wurde in
schiefer des Unterdevon und südlich davon mitteldevonische den Jahren 1905 und 1906 eine neue Fassung hergestellt: die
Schalsteine an. Der alte Brunnen, der urkundlich zum ersten QueUenadern wurden landeinwärts auf den gewachsenen Felsen,
Male in der Mitt« des 18. Jahrhunderts erwähnt wird, war in die etwa 10 m unter der Erdoberfläche anstehen, in weitem
einem runden Brunnenschacht von etwa 5 m Durchmesser und Umfange aufgedeckt, dort, wo sie aus den Schichtfugen des
7 m Tiefe gefaßt; ein Teil der Außenwand dieses Schachtes Tonschiefers zutage treten, gefaßt und durch Metall-, Zement-
sprang mehrere Meter ins Bett der Lahn vor und die Sohle imd Tondichtungen geschützt. In geschlossenen Röhren fließt
lag 3 m unter dem niedrigsten Wasserstande des Flusses. Auf das Mineralwssser nach dem neuen, über den Quellen erbauten,
dem Grunde dieses Brunnens waren drei kleine Gruben oder FüUhause.
AnSJLySG (aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: R. Fresenius. 1861*).
Spezifisches Gewicht: 1,00282 bei 24°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 10,1 bis 11,2, im Mittel 10,7°.
Ergiebigkeit: wechselnd, je nach den Entnahmeverhältnissen.
Milli- Milligramm-
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Gramm Mol Äquivalente
Milli- Milligramm- Jod-Ion (J') 0,000008 0,00007 0,00007
Kationen'). Gramm Mol Äquivalente SuUat-Ion (SO/') 0,02631 0,2739 0,5479
Kahum-Ion (K-) 0,04243 1,084 1,084 Hydrokarbonat-Ion (HCO3') . 4,009 65,71 65,71
Natrium-Ion (Na-) 1,348 58,50 58,50 6^121 146,02 77,62
Lithium-Ion (Li-) 0,000863 0,1227 0,1227 Borsäure (meta) (HBO.,) . . . o',000355 o',0081
Ammonium-Ion (NH,-) . . . 0,000519 0,0287 0,0287 Kieselsäure (meta) (ILSiO,) . 0,03310 0,4222
Calcium-Ion (Ca-) 0,1740 4,338 8,676 "eTöi 14645
Strontium-Ion (Sr-) 0,001843 0,0210 0,0421 j^^i^, Kohlendioxyd (CO,) . i;784 40^54
Baryum-Ion (Ba-) 0,000171 0,0012 0,0025 ' . t^^
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,1095 4,493 8,987 r> v, a t, v,- j- v u il xt- 1 1 a 1
TA T /t:- ^ «nn.nn/, «^^.,f■r, /^^^Q-., Dauebcu Spuren von Rubidium-, Kobalt-, Nickel-, Alu-
Ferro-Ion (Fe-) 0,001826 0,0327 0,06o3 . . ^, tt 1 1. i, ^ t • 1. o 1. i.
,, T Ar > ^nr^^r^n- Jn^.- n i - nn miuium-, i< iuor-, Hydrophosphat-lou, organischen Substanzen,
Mangano-Ion (Mn--) 0,003031 0,05ol 0,1102 ^^.^^ Stickstoff.
Anionen'). ^^'^^ Gefrierpunkt: —0,155°. (Probe nicht identisch. Ver-
Nitrat-Ion (NO3') 0,000704 0,0113 0,0113 sandwasser). v. Kostkewicz.
Chlor-Ion (Cl ) 0,4022 11,35 11,35 ,j j^^^ ^ nassauisch. Vereins f. Naturkunde 1864/1866 Bd. 19/20
Brom-Ion (Br) 0,000189 0,0024 0,0024 S. 488. >) Vgl. ehem. Einleitung AbscUn. A.
96 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogranuu enthält"):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO.) 0,001148
Kaliumchlorid (KCl) 0,08001
Natriurachlorid (NaO) 0.5994
Natriumbromid (NaBr) 0.000244
Natriumjodid (NaJ) 0,000010
Natriumsulfat (Na,SOj) 0,03894
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) 4,010
Ljthiumhydrokarbonat (LiHCOj) 0,008351
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,001537
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] 0,7033
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03),J 0,004410
Barymnhydrokarbonat [Ba(HC08),] 0.000322
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08)5] 0,6577
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] 0,005813
Manganohydrokarbonat[Mn(HCO,),] 0,009756
Gramm
Borsäure (meta) (HBO,) 0,000355
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) .... 0,03310
6,154
Freies Kohlendioxyd (CO^) 1,784
7,938
946,5 ccm bei
10,7° und
760 mm Druck.
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus:
ccm
Kohlendioxyd (CO,) 980,4
Stickstoff (N,) 19,6
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Altere Analysen: G. Bischof 1826 (bei J. F. Simon, Die Heil-
quellen Europas S. 74. Berlin 1839). Kastner 1839 (Pharmazeutisches
ZentralbUtt 1841 Bd. 12 S. 394). R. Fresenius 1857. Sämtlich abgedruckt
bei R. Fresenius a. a. O.
Außerdem liegen noch aus dem Jahre 1886 kurze, lediglich orientierende
Analysen von C. Meineke (bei E. Pfeiffer, Das Mineralwasser von Fach-
ingen. 4. Aufl. 8. 3. Wiesbaden 1900) vor, welche die einzelnen Hauptadem
des Brunnens gesondert berDcksichtigen.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 6,15 g,
wobei Natrium- und Hydrokarbonat-Ionen vonvalten; da die
Menge des freien Kohlendioxyds etwa 1,8 g beträgt, so ist die
Quelle als „alkalischer Säuerling" zu bezeichnen.
Das Wasser der Quelle wird zu Heilzwecken sowie als
Tafelgetränk benutzt; es wird in natürlichem Zustande ab-
gefüllt und unter der Bezeichnung „Königlich Fachingen"
versandt (1903: 4003841; 1904: 4164801; 1905*): 3259526
Flaschen).
Die Quelle ist im Besitz des preußischen Staates und an
die Firma „KönigUche Mineralbrunnen, Siemens Erben, Berlin",
verpachtet.
*) Wegen der Neufassung ruhte der FOUbetrieb 6 Monate.
C35G6C3SGjsg6C5SC5SC6G6C3SC5SG6G6c;6C3S Geünau ^^iSO^^^^^^&O^^^^^
Bei dem Dorfe Geilnau an der Lahn im Eegierungsbezirk
Wiesbaden der Provinz Hessen-Nassau, entspringt aus Ton-
schiefer der unteren
Quelle.
Coblenzschichten eine kohlensäurereiche
AndilySG (aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: ß. Fresenius 1857').
Spezifisches Gewicht: 1,00141 bei 13,5°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 10,0°, gemessen am Auslauf.
Ergiebigkeit: 50 hl Wasser und 2,5 cbm Gas in 24 Stunden*).
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Miiii-
Gramm Mol
ir«««r,o„ 8^ MU'i- MiUigramm- Kieselsäure (meta) (H,8iO.) . 0,03212 0,4096
Kationen"). Gramm Mol Äquivalente ^ J \^ bJ ' ^^
KaUum-Ion (K-) 0,007930 0,2026 0,2026 „ . ^ ^, ,. ^ ,^^ , „ „„^ Z'J!
Natrium-Ion (Na-) 0.3427 14 87 14 87 ^®'^ Kohlendioxyd (COJ . 2,787 63,35
Ammonium-Ion (NH,-) . . . 0,000337 0,0186 o'oi86 ^"'^"^ Stickstoff (N,) 0-015 O.M
Calcium-Ion (Ca-) 0,1364 3,403 6,805 ^'100 113,84
Baryum-Ion (Ba") 0,000111 0,0008 0 0016 Daneben Spuren von Lithium-, Strontium-, Aluminium-,
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,06910 2 836 5.673 Fluor-, Nitrat^Ion, Borsäure, organischen Substanzen, Schwefel-
Ferro-Ion (Fe-) o'oi340 0^2397 0,4794 Wasserstoff.
Mangano-Ion (Mn-) 0.001602 0,0291 0,0583 ,,^, ^^ jes der QueUe frei entströmenden Gases
28,11 bestehen aus: ^^^^
J^orxen'). Kohlendioxyd (CO,) 985,3
Chlor-Ion (Cl') 0,02193 0,6186 0,6186 Stickstoff (N,) 14,7
Sulfat-Ion (SO/') 0,01547 0,1611 0,3221
Hydrophosphat (HPO/') . . 0,000253 0,0026 0,0053
Hydrokarbonat-Ion (HCO ') . 1 657 27 16 27 16 '' Jahrb. d. nassauisch. Vereins f. Naturkunde 1858 Bd. 13 8. 1. •) Die
' ' Ergiebigkeit wechselt je nach dem Wasserstande der Lahn. *) Vgl. ehem.
2,266 49,54 28,11 Einleitung Abschn. A.
— 97 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,01511
Natriumchlorid (NaCl) 0,02325
Natriumsulfat (Na.SOJ 0,02290
Natriumhydrokarbönat (NaHCOa) 1,189
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,000997
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ 0,000358
Calciumhydrokarbonat [CaCHCOJ,] 0,5512
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC0,)2] 0,000209
Magnesiumhydrokarbonat [MgfHCOaX] 0,4152
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)j] 0,04265
•) Vgl. ehem. Eüüeitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
2,3 g, wobei Hydrokarbonat- und Natrium-, daneben Calcium-
und Magnesium - Ionen vorwalten. Da 2,8 g freies Kohlen-
dioxyd vorhanden sind, so ist die Quelle als „alkalisch-
erdiger Säuerling'' zu bezeichnen. Bemerkenswert ist der
Eisengehalt von 13,4 mg.
Das Wasser der in einen gemauerten Schacht gefaßten
Manganohydrokarbonat Gramm
[Mn(HCO,),J 0,005157
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,03212
2,298
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,787 =
Freier Stickstoff (N^) 0,015 <=
5,100
1475 ccm bei
10,0° und
760mmDruck.
13 ccm bei
10,0° und
760mmDruck.
Ältere Analysen: Ämburger 1792 und 1794. G. Bischof 1825
(Chemische Untersuchmig der Mineralwasser zu Geilnau, Fachingen und Selters
im Herzogtum Nassau. Beim 1826). B. Fresenius 1857 (aufbewahrtes
Mineralwaskr aus dem Jahre 1833; a. a. 0. S. 22). J. v. Liebig 1841
(Liebigs Aimalen 1842 Bd. 42 S. 88). J. v. Lieb ig 1852 (bei Fresenius a.
a. 0. S. 22).
Quelle ist seit 1894 nicht mehr in den Handel gebracht wor-
den, doch soll nach Ausfühnmg von Änderungen in der
Fassung der Quelle der Versand des Wassers zu Trinkkuren
und als Tafelgetränk demnächst wiederaufgenommen werden.
Die Quelle ist im Besitz des preußischen Staates und an
die Firma „Königüche Mineralbrunnen, Siemens Erben, Berlin",
verpachtet.
G6G?SföÖSG6G?SG6G6G55GJSC6C^G6G6 Gerolstein (^ÖOÖD(SPÖDÖDÖO&)(!0<»(^ÖDÖ3ÖD
Bei Gerolstein, einem Flecken mit 1600 Einwohnern im
Eegienmgsbezirk Trier der Rheinprovinz, 370 m ü. M. in der
Eifel gelegen (Station der Bahnen Cöln — Trier, Gerolstein —
Andernach und Gerolstein — St. Vith), entspringen mehrere
Mineralquellen: „Schloßbrunnen Gerolstein" in der Gemarkimg
Pelm, 4 km von Gerolstein, 46 m tief aus devonischen Schichten
kommend, schon zur Kömerzeit bekannt, seit 1876 zum Ver-
sand gebracht; „Florabrunnen", 1882 erbohrt; „Gerolsteiner
Sprudel", drei in den Jahren 1889 bis 1897 in devonischen
Schichten 80 — 325 m tief erbohrte Quellen; „Hansaquelle" imd
„CharlottenqueUe", 80 m tief aus mitteldevonischem Dolomit
entspringend, 1889 erbohrt, seit 1891 in Benutzung. Die früher
benutzte, schon zur Bömerzeit bekaimte „Sidinger Quelle" ist
neuerdings versiegt.
Das Wasser der Quellen*) wird in korrigiertem Zustande
zum Versand gebracht, vom „Schloßbrunnen" 1903: 3100 000;
1904: 3900 000; 1905: 4100 000 Gefäße, vom „Florabrunnen"
1903: 1250000; 1904: 2000000 Gefäße, von der „HansaqueUe"
1903: 320 000; 1904: 490 000 Gefäße.
Die „Hansaquelle" und „Qiarlottenquelle" gehören den
Bouch&chen Erben („Hansa- und Charlotten-QueUen Mineral-
brimnen und Kohlensäure- Werk") ; der „Gerolsteiner Sprudel"
der „G. m. b. H. Gerolsteiner Sprudel in Cöln a. Kh.", der
„Florabrunnen" der Firma Mickhn & Buse, der „Schloß-
brunnen" der „G. m. b. H. Schloßbrunnen Gerolstein".
*) Die Veröffentlichung der Analyse des ,, Gerolsteiner Sprudels" wird
von den Besitzern verweigert. Auch von den übrigen Gerolsteiner Quellen war
authentisches Analysenmaterial nicht zu erlangen.
Analyse des „Schloßbrunnens" (aus der saiztabeiie berechnet).
Analytiker: Th. Kyll. 1878i).
Temperatur: 9°.
Ergiebigkeit: 960 hl m 24 Stunden.
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten'): Mim- Miiiignunm-
Gramm Mol Äquivalente
Kationen»). Gramm Moj" äÄ"^; Jod-Ion (J') 0,000002 0,00001 0,00001
Kalium-Ion (Ka-) 0,001291 0,0330 0,0330 Sulfat-Ion (SO,") 0,07087 0,7378 1,476
Natrium-Ion (Na-) 0,4892 21,22 21,22 Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000149 0,0016 0,0031
Lithium-Ion (Li-) 0,000196 0,0278 0,0278 Hydrokarbonat-Ion (HCO^') . 2,304 37,76 37,76
Calcium-Ion (Ca--) 0,2287 5,704 11,41 3,379 75,20 43,54
Baryum-Ion (Ba") 0,000062 0,0005 0,0009 Kieselsäure (meta) (H,SiOo). 0,1080 1,378
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,1320 5,418 10,84 3,487 76,58
Ferro-Ion (Fe-) 0,000152 0,0027 0,0055 Freies Kohlendioxyd (COJ . nicht bestimmt.
Mangano-Ion (Mn--) 0,000080 0,0015 0,00-29
43,54 ') Manuskript. ') Die Analyse ist im Original auf die Litereinheit be-
Anionen'). zogen und konnte in Ennangelimg der Angabe des spezifischen Gewichtes
Olilnr Tnn (CV\ f> 1 Fk99 4 OQPi 4 9Q''. nicht auf 1 kg umgerechnet werden. Bei einer derartigen Umrechmmg würden
v^mui-±uu y^i ) v,ijcc i,^i>o 'i,i.yo gj^^ samtliche Zahlen schätzimgsweise um etwa 0,3 Prozent ihres Wertes er-
Brom-Ion (Br) 0,000163 0,0020 0,0020 niedrigen. =) Vgl. ehem. Einleitmig Abschn. A.
7
— 98 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusanunensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält''):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,002460
Natriumchlorid (NaCl) 0,2493
Natriumbromid (NaBr) 0,000210
Natriumjodid (NaJ) 0,000002
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,1049
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) 1,301
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOs) 0,001893
Calciumhydrophosphat (CaHPO^) 0,000211
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOs),] 0,9245
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC03),] 0,00012
Die Summe der gelösten Bestandteile beträgt 3,5 g, wobei
Hydrokarbonat-, Natrium-, Calcium- und Magnesium-Ionen
vorwalten. Die Menge des freien Kohlendioxyds ist nicht be-
Giumm
Magnesiumhydrokaibonat [Mg(HCOa),) 0,7931
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),]. . .' 0,000485
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)„] 0,000257
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,1080
3,486
Freies Kohlendioxyd (CO,) nicht bestimmt.
Ältere Analysen: H. Vohl 1878 (Bericlite d. deutschen ehem. Gesell-
schaft 1878 Bd. 11 S. 605 u. 877). F. Winter 1879 (Archiv der Pharmazie
1879 Bd. 211 8. 550).
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn, B.3.C.
Stimmt worden, ist aber erheblich. Die Quelle ist daher als
„erdig-alkalischer Säuerling" zu bezeichnen.
g6G6c;6G6G6Gjsg6C2SG6G6C6G5SC2SG6 Godesberg ^^^^^^^^^^^^^iso
Landgemeinde mit 13831 Einwohnern im Eegierungs-
bezirk Cöln der Kheinprovinz , liegt 70 m ü. M. im Eheintal.
Laub- und Nadelwald in der Nähe. Station der linksrheini-
schen Eisenbahn Cöln — Frankfurt a. M. imd der Rheindampfer.
Straßenbahnverbindung mit Bonn und Mehlem.
Heilquellen. 1 Quelle, „Draischbrunnen", schon zu Kömer-
zeiten bekannt, entspringt etwa 35 m tief aus den Siegencr
Schichten des Unterdevons. (Eine zweite, früher ebenfalls
benutzte Quelle ist wieder zugeschüttet worden.)
Analyse
(aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: H. Fresenius.
Spezifisches Gewicht: 1,00144
Temperatur: 12,0°.
1904').
bei 16,3°, bezogen auf Wasser von 4°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Eationen').
Kalium-Ion (K-) ....
Natrium-Ion (Na*) . . .
Lithium-Ion (Li-) ....
Ammonium-Ion (NH,*)
Calcium-Ion (Ca-) . . .
Strontium-Ion (Sr-) . .
Baryum-Ion (Ba") . . .
Magnesium-Ion (Mg") .
Ferro-Ion (Fe")
Mangano-Ion (Mn-) . .
Anioneii').
Chlor-Ion (O!)
Brom-Ion (Br )
Jod-Ion (J')
Sulfat-Ion (SO;')
Hydrophosphat-Ion (HPO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO/)
Kieselsäure (meta) (H,SiOa)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Gramm
0,01943
0,5270
0,000234
0,000286
0,08654
0,000520
0,000541
0,08630
0,005907
0,000074
0,3072
0,000331
0,000016
0,1091
0,000097
1,470
MilU-
Mol
0,4964
22,86
0,0333
0,0158
2,158
0,0059
0,0039
3,543
0,1057
0,0013
8,665
0,0041
0,0001
1,136
0,0010
24,10
Milligismm-
Äquivalente
0,4964
22,86
0,0333
0,0158
4,317
0,0119
0,0079
7,085
0,2114
0,0027
35,04
8,665
0,0041
0,0001
2,272
0,0020
24,10
2,614
0,01782
63,13
0,2273
35,04
2,631
1,876
63,36
42,64
4,507 106,00
Daneben Spuren von Aluminium-Ion und Borsäure.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 2,6 g,
wobei Hydrokarbonat- und Natrium-Ionen vorwalten; da 1,9 g
freies Kohlendioxyd vorhanden sind, so ist die Quelle ein
„alkalischer Säuerling". Bemerkenswert ist der Eisen-
gehalt von 5,9 mg.
Das Mineralwasser entspricht ir
1 seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1
KilogramiTi
Gramm
1 enthält''):
KaUumchlorid (KCl)
0,03703
Natriumchlorid (NaCl)
0,4770
Natriumbromid (NaBr)
0,000426
0,000019
Natriumsulfat (Na,SOJ
0,1615
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) .
1,045
Lithiumhydrokarbonat (LiHCO,) . .
0,002264
Ammoniumchlorid (NH^Cl)
0,000846
Calciumhydrophosphat (CaHPO^) .
0,000138
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)5]
0,3497
Strontiumhydrokarbonat[Sr(HC03),J
0,00124
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC03).J
0,00102
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),]
0,5186
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . .
0,01880
Manganohydrokarbonat[Mn(HC03)2]
0,000237
Kieselsäure (meta) (EL^SiO,)
0,01782
2,632
[ 1000 ccm bei
Freies Kohlendioxyd (CO,)
1,876 =
12,0° und
4,508
[760 mm Druck.
Ältere Analysen: Pickel (bei J. F. Simon, Die Heilquellen Europas
S. 90. Berlin 1839). Unbekannter Analytiker 1861 (Manuskript).
I) Manuskript (Privatmitteilung). ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
*) Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. B.2.C.
Das AVasser der im Jahre 1902 neugefaßten Quelle wird
in Zinnrohren 900 m weiter geleitet und in natürlichem Zustande
zum Trinken benutzt. Badezwecken dient an der QeUe selbst
ein Badehaus (12 Zellen mit 15 Wannen aus Fayence und
emailliertem Eisen). Das Badewasser wird unmittelbar vor
— 99
Eintritt in die Wannen durch Gegenstromapparate erwärmt.
Im Jahre 1903 wurden 3642; 1904: 4795; 1905: 5348 Bäder
verabreicht. Nach Enteisenung tmd Sättigung mit natürlicher
Kohlensäure wird das Wasser auch versandt (1903: 125 000;
1904: 250 000; 1905: 411000 Gefäße).
Sonstige Kurmittel: Flußbäder im Rhein.
Behandelt -werden: Blutarmut, Bleichsucht, Störimgen
des Nervensystems, Frauenkrankheiten und chronische Katarrhe
der Atmungsorgane.
20 Ärzte. — Kurzeit: 1. Mai bis 1. Oktober. — Kurtaxe:
1 Person 9 M., jede weitere Person 3 M. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) 1903: 2522; 1904: 2708; 1905: 2573.
AUgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgimg durch
Wasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Kanali-
sation. — 2 Krankenhäuser. Formalin- und Dampfdesinfektion.
Apotheke. Kinderheilanstalt. — Quellen und Bad gehören der
Gemeinde. Auskunft dxrrch die Kurverwaltung.
G6G6G6CJSC^C6G6G6G6föC5SGJSG6GJSC5S Honnef Ö0(^(X3(»d$D^(^Ö0dOÖ0ÖD(^dOÖ0dÖ
Stadt im Eegierungsbezirk Cöln der Rheinprovinz, mit
dem benachbarten Ehöndorf zu einer Gemeinde von über
6000 Einwohnern verbunden, hegt in einer mäßig ansteigenden
Ausweitmig des Rheintales 55 — 90 m ü. M. am Fuße des Sieben-
gebirges. Von diesem wird es im N und NO, von anderen
Bergen im O und SO in einem großen Bogen umspannt und
geschützt; die Sehne dieses Bogens bildet im W der Rhein.
Auf den umliegenden Bergen ausgedehnte Nadel- und Laub-
holzwaldungen. Station der rechtsrheinischen Eisenbahn Cöln —
Frankfurt am Main. Omnibusverbindung mit Königswinter
All3;lyS6 (aus den Einzelbestandteilen berechnet).
und Fähre noch Rolandseck; diese beiden Orte sind Stationen
der Rheindampfer.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe im Jahrzehnt
1893—1902: 672 mm*).
HeiloLuellen. Am Fuße des Drachenfelsens entspringt die
„Drachenquelle" aus Schichten des Unterdevons (Siegener
Grauwacke).
•) ProTinz-Eegenkarte.
Analytiker: W. Sonne. 1899*).
Spezifisches Gewicht: 1,Ü052 bei 15,0°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 18°.
Ergiebigkeit: 9600 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen'). Gramm
Kahum-Ion (K-) 0,0650
Natrium-Ion (Na-) 1,709
Calcium-Ion (Ca-) 0,1422
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,3201
Ferro-Ion (Fe-) 0,0052
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0010
Anionen').
Chlor-Ion (CT) 1,176
Sulfat-Ion (SO/') 0,2819
Hydrokarbonat-Ion (HCOj') . 4,298
sind enthalten:
Milli-
Milligramm-
Mol
AquiTalente
1,66
1,66
74,16
74,16
3,547
7,094
13,14
26,28
0,093
0,19
0,037
0,11
109,49
33,17
33,17
2,935
5,870
70,45
70,45
Kieselsäure (meta) (H,SiOj).
Freies Kohlendioxyd (COj) .
7,998
0,0261
199,19
0,332
109,49
8,025
1,843
199,52
41,89
9,868
Daneben Spuren von lithium-Ion.
241,41
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KO.) 0,124
Natriumchlorid (NaCl) 1,843
Natriumsulfat (Na^SO^) 0,4093
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) . 3,101
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOj)j] 0,5750
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03)J 1,923
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08)j] . . 0,016
Aluminiumsulfat [A1,(S0J3] 0,0063
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) .... 0,0261
8,024
{1003 com bei
18,0° und
760mm Druck.
') Manuskript. •) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Einleitung Abschn. B.2.C.
») Vgl. ehem.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
8 g, wobei unter den Kationen Natrium und Magnesium, imter
den Anionen Hydrokarbonat und Chlor vorwalten. Die Menge
des freien Kohlendioxyds beträgt etwa 1,8 g. Die Quelle ist
danach als „alkalisch-muriatisch-erdiger Säuerling"
zu bezeichnen.
Sie wird seit 1898 als Tafelwasser und gelegen tUch auch
zu Kurzwecken benutzt. Versandt wurden im Jahre 1902:
608493; 1903: 1479636; 1904 (bis Ende November): 1227209
Flaschen.
Auch Badeeinrichtungen sind vorhanden; im Jahre 1902
wurden 160; 1903: 1220; 1904: 1675 Bäder verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Traubenkur. Terrainkuren (ohne
besondere Einrichtimg). — Da Honnef als Luftkurort für
Brustkranke benutzt wird, haben einige Hotels und Pensionen
Liegehallen.
Behandelt ■werden: Erkrankungen der Atmimgsorgane.
Kurzeit: während des ganzen Jahres. — Kurtaxe wird
nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) im
Jahre 1904: 2822.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Kanalisation. — Krankenhaus.
Etwa 150 m höher liegt das Sanatorium Hohenhonnef.
Die Quelle ist im Besitze der Firma „Drachenquelle,
G. m. b. H.".
— 100
GiSG6C6G6C6G6G6G6G6G6G6G6föG6 HÖnningen ^^^^^^^^^ÖOiSOÜO^^
In dem Dorfe Hönningen im K^eruiigsbezirk Coblenz der
Eheinprovinz ist im Jahre 1895 150 m tief aus Grauwacke eine
Quelle, der „Hubertu88prudel", erbohrt worden. Das Bohrloch
ist bis zu einer Tiefe von 85 m verrohrt. Die Quelle fließt
periodisch: nach einer Minute der Ruhe springt sie bei offenem
Eohr 7« Minuten lang steigend bis zu 16 m Höhe.
AnflilySG (aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: E. Fresenius imd H. Fresenius. 1896').
Spezifisches Gewicht: 1,00427 bei 14,5°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 32°, gemessen im Zementrohrschacht (38°, gemessen in einer Tiefe von 149,6 m).
Ergiebigkeit: schätzimgsweise 7200 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,06187
Natrium-Ion (Na-) 1,256
Lithium-Ion (Li-) 0,000876
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,000419
Calcium-Ion (Ca-) 0,2201
Strontium-Ion (Sr-) 0,002311
Baryum-Ion (Ba-) 0,000168
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,2293
Ferro-Ion (Fe-) 0,007364
Mangano-Ion (Mn--) 0,000232
Anionen *).
Nitrat-Ion (NO,') 0,008381
CMor-Ion (Gl') 0,8321
Brom-Ion (Br') 0,001222
Jod-Ion (J') 0,000008
Sulfat-Ion (SO«") 0,2138
Hydrophosphat-Ion (HPO/')
Hydroarsenat-Ion (HAsO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO/)
Borsäure (meta) (HBO,) . . .
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) .
0,000538
0,001131
3,553
MiUi-
Mol
1,580
54,48
0,1247
0,0232
5,489
0,0264
0,0012
9,413
0,1317
0,0042
0,1351
23,47
0,0153
0,00006
2,226
0,0056
0,0081
58,24
Millignimm-
Äqui Talente
1,580
54,48
0,1247
0,0232
10,98
0,0528
0,0024
18,83
0,2635
0,0084
86,35
0,1351
23,47
0,0153
0,00006
4,451
0,0112
0,0162
58,24 •
6,389
0,000880
0,02322
155,37
0,0200
0,2961
86,34
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält-'):
Gramm
Kaliumnitrat (KNOj) 0,01367
Kaliumchlorid (KCl) 0,1078
Natriumchlorid (NaCl) 1,287
Natriumbromid (NaBr) 0,001574
Natriumjodid (NaJ) 0,000009
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,3164
Natriiunhydrokarbonat (NaHCO,) . 2,354
lithiumhydrokarbonat (LiHCOa) . . 0,008481
Ammoniumchlorid (NH,C1) 0,001241
Calciumhydrophosphat (CaHPO«) . 0,000763
Calciumhydroarsenat (CaHAsO«) . . 0,001455
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOs)J 0,8877
Strontiunihydrokarbonat[Sr(HCOj),l 0,005530
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC03)2] 0,000317
Magnesiumhydrokarbonat
tMg(HC03)J • 1,378
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC05).,] - - 0,02344
Manganohydrokarbonat[Mn(HCO,),] 0,000746
Borsäure (meta) (HBO,) 0,000880
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,02322
6,412
6,413
0,9998
155,69
22,72
7,413
Rubidium-,
178,41
Cäsiiun-
Kupfer-,
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Daneben Spuren von
Aluminium-Ion, Titansäure.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 6,4 g,
wobei Hydrokarbonat-, Chlor- und Natrium-, daneben auch
Magnesium- und Calcium -Ionen vorwalten. Der Gehalt an
freiem Kohlendioxyd beträgt 1 g. Danach und mit Rücksicht
auf ihre Temperatur ist die Quelle als „warmer alkalisch-
muriatisch-erdiger Säuerling" zu bezeichnen.
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,9998 ■
7,412
570,8 com bei
32° und
760 mm Druck.
') Chemische Untereuchtmg des Hubertus-Sprudels im Hönningen a. Rh.
Hönningen 1897. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. •) Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2.C.
Das Wasser der Quelle wird nach Enteisenimg und Koh-
lensäurezusatz als Tafelwasser versandt (1903: 853 699; 1904:
586 97 1 Flaschen). Die Quelle gehört der G. m. b. H „Hubertus-
Sprudel, Erben Teilenbach".
G6C6C^c:;6G6G6G6c;6G6G6asG?SG6C3SG6 Namedy iSO^^^^^^^^^^isO^^isO
Bei Andernach im Regierungsbezirk Coblenz der Rhein- * "
provinz li^ im Rhein die Insel Namedyer Werth, auf der
im Jahre 1904 in 340 m Tiefe eine Mineralquelle, der „Namedy-
Analyse (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: W. Lohmann.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers smd enthalten:
Inselsprudel", erbohrt wurde. Der Sprudel springt in regel-
mäßigen Zvrischenräumen von etwa 3 Stunden 30—40 m hoch.
1904').
Kationen»). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,1059
Natrium-Ion (Na-) 1,926
lithium-Ion (Li-) 0,00042
Milli-
Mol
2,706
83,58
0,060
Milligramm-
Äqui Talente
2,706
83,58
0,060
Gramm
Ammonium-Ion (NH/) . . . 0,00382
Calcium-Ion (Ca-) 0,07213
Milli-
Mol
0,211
1,799
Milligramm-
Äqui Talente
0,211
3,597
*) Prospekt, Die Mineralquelle Namedy-Inselsprudel bei Andernach a. Rh.
Ohne Ort und Jahr. — Ergänzt durch PriTatmitteilungen Ton W. Lobmann.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
101 —
Strontivun-Ion (Sr-) .
Magnesium-Ion (Mg-)
Ferro-Ion (Fe-) ....
Mangano-Ion (Mn") .
Aluminium-Ion (AI—)
Anionen").
Chlor-Ion (CT)
Brom-Ion (Br)
Jod-Ion (J')
Sulfat-Ion (SO;')
Hydrophosphat-Ion (HPO^')
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') .
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) .
Freies Kohlendioxyd (COj) .
Gramm
0,00004
0,2766
0,0022
0,0002
0,003928
1,516
0,00085
0,00008
0,2591
0,01392
3,960
MiUi-
Mol
0,0005
11,36
0,039
0,003
0,1450
42,78
0,011
0,0007
2,697
0,1450
64,91
Milligramm-
Äquivalente
0,001
22,71
0,079
0,007
0,4349
113,39
42,78
0,011
0,0007
5,394
0,2899
64,91
8,141
0,05401
210,45 113,39
0,6887
8,195
2,747
211,14
62,43
10,942 273,57
2) Vgl. ehem. Einleitimg Abschnitt A.
schnitt B.2.C.
•) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
Die Simime der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
8,2 g, wobei unter den Anionen Natrium- und Magnesium-Ionen,
unter den Kationen Hydrokarbonat- und Chlor-Ionen vorwalten;
da 2,7 g freies Kohlendioxyd vorhanden sind, so ist die Quelle
als „alkalisch - erdig - muriatischer Säuerling" mit
einem bemerkenswert hohen Magnesiumgehalt zu bezeichnen.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,2019
Natriumchlorid (NaO) 2,332
Natriumbromid (NaBr) 0,0011
Natriumjodid (NaJ) 0,0001
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,3731
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) 3,232
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOj) 0,0041
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,0113
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)5] 0,2916
Strontiimihydrokarbonat [Sr(HC0s)2] 0,0001
Magnesiumhydrokarbonat p\Ig(HC03)2] 1,662
Ferrohydrokarbonat [re(HC0s)2] 0,0070
Manganohydrokarbonat [Mn(HCOa).j] 0,0006
Aluminiumhydrophosphat [Al5(HP04)3] 0,01654
Aluminiumsulfat [A1,(S0J3] 0,008272
Kieselsäure (meta) (H^SiO,) 0,05401
8,196
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,747
10,943
Das Wasser wird vorläufig nur versandt; es dient sowohl
zu Trinkkuren als auch als Tafelwasser, außerdem wird es
zur Herstellung von Namedy-PastiUen und Namedy-Sprudel-
salz benutzt. Versandfirma: „Namedy-Sprudel, G. m. b. H.",
Andernach am Ehein imd Berlin, Quitzowstraße 56.
GjSG3SC2SG6C6c;iSC;jsG6G6G6G6c;6G6G6G6 NeuenaJir ^^^^^^^^^iso^^iso^iso
Dorf mit 3388 Einwohnern im Regierungsbezirk Coblenz der
Rheinprovinz, hegt 95 m ü.M. in dem von W nach O verlaufenden,
2 — 3 km breiten Ahrtal, das von 300 — 400 m hohen Bergzügen
begrenzt wird. Station der von der linksrheinischen Bahn Frank-
furt a. M. — Cöln abzweigenden Nebenbahn Remagen — Adenau.
Laubwald mit Nadelholz gemischt in der Nähe.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach zehn-
jährigem Durchschnitt (1893—1902): 591 mm*).
Heilquellen. Fünf Quellen, aus einer Verwerfungszone
in unterdevonischen Grauwacken und Tonschiefern entspringend :
„Augustaquelle", „Viktoriaquelle", „Kleiner Sprudel", „Großer
Sprudel", „Willibrordus- Sprudel". — Der ehemahge „Marien-
sprudel" ist abgeschlossen worden.
Die ersten vier Quellen wurden in den Jahren 1855 — 1861
erbohrt, der „WiUibrordus-Sprudel" 1903—1905.
*) ProTinz-BegenJotrte.
Analyse der „Augustaquelle" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: F. Mohr. 1859').
Temperatur: 33,8°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
ationen').
Gramm
Natrium-Ion (Na-) ....
. . 0,3949
Calcium-Ion (Ca") ....
. . 0,08840
Magnesium-Ion (Mg") . .
. . 0,06634
Ferro-Ion (Fe-)
. . 0,0301
Almniniimi-Ion (AI"-) . .
. . 0,00965
Anionen ').
Chlor-Ion (Q') 0,0567
SuUat-Ion (SO/') 0,0518
Hydrokarbonat-Ion (HCOg'). 1,614
Milli-
Mol
17,13
2,204
2,723
0,538
0,356
1,60
0,539
26,45
Milligramm»
Äquivalent«
17,13
4,409
5,446
1,08
1,07
29,14
1,60
1,08
26,45
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält '^:
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,0936
NatriumsuKat (Na,SOJ 0,000689
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg) . 1,305
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC08)5,] 0,3574
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03)J 0,3986
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08)2] . . 0,0957
Aluminiumsulfat [A],(S0J3] 0,0610
Kieselsäure (meta) (H,SiOa) 0,0299
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
2,312
0,0299
51,54
0,381
29,13
2,342
1,262
51,92
28,68
2,342
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,262
3,604
(724,7 ccm bei
I 33,8° und
(760mmDruck.
3,604 80,60
>) Llebigs Jahresbericht Ober die Fortschritte der Chemie 1868 S. 10S6.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.c.
7*
— 102
Analyse der „Viktoriaquelle" (aus der saktabeue berechnet).
Analytiker: F. Mohr. 1859').
Spezifisches Gewicht: 1,00144 bei 17,5°, bezogen auf unbekannte E^inheit.
Temperatur : 36,3°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kanonen'). Oramm
Natrium-Ion (Na-) 0,3860
Calcium-Ion (Ca-) 0,07639
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,06634
Ferro-Ion (Fe-) 0,0014
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0003
Anionen *).
Chlor-Ion (a') 0,0556
Sulfat-Ion (SO/) 0,0526
Hydrokarbonatrlon (HCO,') 1,429
lind enthalten:
MiUi-
Milligramm-
Mol
Aqui Talent«
16,74
16,74
1,905
3,810
2,723
5,446
0.025
0,050
0,01
0,03
26,08
1,57
1,57
0,548
1,10
23,42
23,42
Kieselsäure (meta) (H,8iO,) .
Freies Kohlendioxyd (COj) .
2,068
0,0257
2,093
1,374
46,94
0,328
47,27
31,22
26,09
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,0918
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,0758
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . 1,186
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOj)j] 0,3088
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03)J 0,3986
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOs)j
Aluminiumsulfat [Al,(SOi),]
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
0,0045
0,002
0,0257
2,093
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,374 ■■
3,467
f 795,3 ccmbei
36,3° und
760 mm Druck.
3,467
78,49
') Liebigs Jahresbericht Dber die Fortschritte der Chemie 1868 S. 1036.
•) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Elnleitmig Abschn. B.2.C
Analyse des ,,Eleinen Sprudels" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: F. Mohr. 1861»).
Temperatur: 29,2°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen '). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,3907
Calcium-Ion (Ca--) 0,07405
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,08819
Ferro-Ion (Fe-) 0,00728
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,00933
Auionen').
Chlor-Ion (Q') 0,06265
Sulfat-Ion (SO/') 0,0616
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 1,594
nd enthalten:
Milli-
Müiigramm-
Mol
Aqui Talente
16,95
16,95
1,847
3,693
3,620
7,241
0,130
0,260
0,344
1,03
29,17
1,767
1,767
0,642
1,28
26,13
26,13
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
2,288
0,0084
2,296
0,4586
51,43
0,11
51,54
10,42
29,18
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,1034
Natriumsulfat (Na^SO^) 0,0178
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . 1,255
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOs)J 0,2994
Magnesiumhydrokarbonat
LMg(HC03),] 0,5299
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOj)J . . 0,0232
Aluminiumsulfat [A1,(S04)8] .... 0,0590
Kieselsäure (meta) (B^SiOg) 0,0084
2,296
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,4586 —
2,755
259,4 ccm bei
29,2° und
760 mm Druck.
2,755
61,96
i)LiebIg8 Jahresbericht Ober die Fortschritte der Chemie 1868 S. 1036.
») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.c.
Analyse des „Großen Sprudels" (aus den Origlnalzahlen berechnet).
Analytiker: E. Hintz und L. Grünhut. 1901').
Spezifisches Gewicht: 1,00141 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 34,2°, gemessen im Bassin.
Ergiebigkeit: 4693 hl in 24 Stimden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Muu-
Gramm Mol
Kationen'). Gramm mÜi' 'äÄ'^i^ Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,09566 3,927
Kalium-Ion (K-) 0,02566 0,6555 0,6555 Ferro-Ion (Fe-) 0,006639 0,1188
Natrium-Ion (Na-) 0,3553 15,42 15,42 Mangano-Ion (Mn--) 0,000293 0,0053
Lithium-Ion (Li-) 0,000523 0,0745 0,0745
Ammonivim-Ion (NH.-) . . . 0,001085 0,0600 0,0600 ,^Tvu.>,. .. -t. tr- «,»^1..^
« , . T //~. s ^/,^/v>^^/ v,v/uvv/ n jahrbOcheT des nassomschen Verems für Naturkunde
Calcium-Ion (Ca--) 0,08444 2,106 4,212 s. 205. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Milligramm-
ÄquiTalente
7,853
0,2375
0,0106
28,52
1902 Bd. 66
— 103
Anlonen'). Gramm
Chlor-Ion (Cl') 0,06590
Brom-Ion (Br) 0,000188
Jod-Ion (J') 0,000003
Siüfat-Ion (SO/') 0,06165
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000594
Hydroarsenat-Ion (HAsO/') . 0,000203
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') . 1,547
Milli-
Milligramm-
Mol
Aquivalente
1,859
1,859
0,0024
0,0024
0,00002
0,00002
0,6418
1,284
0,0062
0,0124
0,0015
0,0029
25,36
25,36
Borsäure (meta) (BDBO^) . . .
Kieselsäure (meta) (HjSiOg) .
Freies Kohlendioxyd (CO^) .
2,245
0,001498
0,02756
50,24
0,0340
0,3514
28,52
2,274
1,150
50,62
26,14
3,424
76,76
Daneben Spuren von Strontium-, Baryum-, Zink-, Alu-
minium-, Nitrat-Ion, Titansäure.
Zusammensetzung des Quellsinters in bei 100° ge-
trocknetem Zustande:
Calcium (Ca) 2,314
Baryum (Ba) 0,042
Magnesium (Mg) 0,179
Zink (Zn) 0,033
Kupfer (Cu) 0,012
Blei (Pb) 0,004
Eisen, dreiwertig (Fe™) . . 52,11
Mangan (Mn) 0,037
Aluminium (AI) 0,283
Sulfatrest (SO j 0,048
Phosphatrest (POJ 5,174
Arsenatrest (AsO^) 0,411
Karbonatrest (COj) 3,559
Differenz = Sauerstoff (0) 21,36
Siliciumdioxyd (SiO,) . . . 1,460
Titandioxyd (TiO,) 0,121
Wasser (H^G) ■ 12,85
100,00
Daneben Spuren von KaUum, Natrium, Strontium, An-
timon, Chlor.
(E. Fresenius und E. Hintz 1894.)
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KQ) 0,04890
Natriumchlorid (NaCl) 0,06690
Natriumbromid (NaBr) 0,000242
Natriumjodid (NaJ) 0,000003
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,09124
Natriumhydrokarbonat (NaHCOa) . 1,092
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOg) . . 0,005065
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,003213
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . 0,000842
Calciumhydroarsenat (CaHAsO^) . . 0,000262
Calciumbydrokarbonat[Ca(HCOj)J. 0,3401
Magnesiimihydrokarbonat
[Mg(HC03)J 0,5748
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08),l . 0,02113
Manganohydrokarbonat
[Mn(HC03)J 0,000942
Borsäure (meta) (HBO,) 0,001498
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,02756
2,275
{661,3 com bei
34,2° und
7 60 mm Druck.
Gefrierpunkt: — 0,115° (identische Probe). E. Hintz
und L. .Grünhut.
Spezifische elektrische Leitfähigkeit (in reziproken
Ohm pro cm-Würfel) x = 0,002800 bei 34,2° (identische Probe).
E. Hintz und L. Grünhut.
Das der Quelle frei entströmende Gas besteht aus fast
reinem Kohlendioxyd.
(E. Fresenius und E. Hintz 1894).
Ältere Analysen: F. Mohr. 1861, 1863, 1865, 1868 (Liebigs Jahres-
bericht über die Fortschritte der Chemie 1868 S. 1035). E. Fresenius und
E. Hintz. 1894 (Untersuchung des Großen Sprudels zu Bad I^euenahr.
Wiesbaden 1894).
>) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A.
schnitt B.2.C.
') Vgl. ehem. Einleitung Ab-
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 2,1 bis
2,3 g, wobei Hydrokarbonat- und Natrium-Ionen vorherrschen.
Die „AugustaqueUe", die „ViktoriaqueUe" imd der „Große
Sprudel", bei denen die Menge des freien Kohlendioxyds 1 g
übersteigt, sind mit Eücksicht auf ihre Temperatur als „warme
alkalische Säuerlinge" zu bezeichnen. Der „Kleine Sprudel"
ist eine „warme alkalische Quelle". Der „Wüllbrordus-
Sprudel" kommt nach einer vorläufigen Analyse von E. Hintz
imd L. Grünhut m seiner Zusammensetzung dem „Großen
Sprudel" sehr nahe.
Das Bohrloch des „Großen Sprudels" ist 89,7 m tief und mit
Eisenröhren, worin Erlenholzröhren eingelassen sind, verrohrt.
Das Bohrloch des „WüUbrordus-Sprudels" Ist 376,6 m tief, von
der Erdoberfläche bis In 180 m Tiefe mit dichten, von dort bis
zur Sohle mit durchlöcherten Kupferrohren ausgekleidet.
Das Wasser der „AugustaqueUe", der „Viktoriaquelle",
des „Großen Sprudels" imd des „WUIibrordus-Sprudels" wird
zum Trinken, das des „Großen Sprudels", des „Kleinen Spru-
dels" und des „WüUbrordus-Sprudels" zum Baden und Duschen,
das des „Großen Sprudels" auch zum Inhalieren, Gurgeln und
zu Nasenduschen benutzt.
Zu Badezwecken wird das Wasser der Sprudel aus den
Steigrohren der Quellen durch gußeiserne Eöhren nach dem
Badehause (100 Zellen mit versenkten Zementbetonwannen, die
nüt Mettlacher Platten ausgekleidet sind) In luftdicht ge-
schlossene Behälter geleitet und fließt von hier, ohne mit der
Luft In Berührung zu kommen, in die Badewannen, worin es
nach Bedarf mit erhitztem Sprudelwasser vermischt wird. Die
Erhitzung des letzteren (auf 75°) geschieht in einem großen,
in die Eohrleitung eingeschalteten, luftdicht geschlossenen
Kessel mit Dampf -Heizschlangen. Außerdem werden auch
Bäder In fließendem Sprudelwasser, das vom Wannenboden
oder von emem Ende der Wanne her stetig zufließt, verabreicht
(„Wellenbäder", „Strombäder"). Zahl der Bäder Im Jahre 1903:
54971; 1904: 64101; 1905: 66560.
In Inhalatlonsräumen für gemeinsame und Elnzellnhalation
wird das Wasser In Waßmuthschen und Heyerschen Apparaten
zerstäubt.
Versandt wird das Wasser des „Großen Sprudels" In
natürUchem Zustande (1903: 182067; 1904: 191383; 1905:
195395 Gefäße).
Sonstige Kurmittel: Heißluft-, Dampf- und Sandbäder,
— 104 —
elektrische Bäder, elektrische Lichtbäder, Fangopackungen,
Heilgymnastik, Massage, Wasserheilverfahren, Milch- und
Traubenkur. — Wandelbahn.
Behandelt -werden: Magen- und Dannkatarrhe, Leber-
anschoppungen, Gallensteine, Zuckerkrankheit, Nierenleiden,
Blasenkatarrh, Gicht, Rheumatismus, Katarrhe der Atmungs-
organe.
19 Arzte. — Kurzeit: 1. Mai bis 30. September. — Kurtaxe:
1 Person 24 M., jede weitere Person 14 M. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) 1903: 10046; 1904: 11059; 1905: 11000
(darunter 14 Prozent Ausländer).
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Wasserleitung. — Beseitigung der AbfaUstoffe durch Abfuhr.
(Schwemmkanalisation soU eingerichtet werden.) — Zwei Kranken-
häuser und ein Haus für Infektionskrankheiten. Apparate zur
Desinfektion mit Dampf, mit überhitzter Luft und mit For-
malin. — Zwei Stiftungen für Minderbemittelta — Apotheke.
— Quellen und Bad gehören der „A.-G. Bad Neuenahr".
dscäg6G6C6(5sg6qs(5sg6G6G6G6 Niederselters öOöoeoöDdOöDdOöDöOöDöOöOöD
Oberhalb des Dorfes Niederselters im Emsbachtal, Re-
gierungsbezirk Wiesbaden der Provinz Hessen -Nassau, ent-
springt eine schon im 9. Jahrhimdert erwähnte, im dreißig-
jährigen Kriege verschüttete, 1681 neu gefaßte Mineralquelle
ungefähr an der Grenze von Mitteldevon (Orthoceras-Schiefer)
und ünterdevon (Tonschiefer imd Grauwacken der Ober-Cob-
lenzschichten). Sie war in einem quadratischen, gemauerten,
3,7 m tiefen, mit Holz ausgekleideten Schacht von 85 cm
Durchmesser gefaßt. Mit einer Neufassung der Quelle in
derselben Art wie in Fachingen ist 1906 brennen worden.
AnSlySC (aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: R. Fresenius. 1863').
Spezifisches Giewicht: 1,00125 hä 21,5°, bezogen auf Wasser von 4°
Temperatur: 16,0°, gemessen am Ablauf (24. August 1863*).
Ergiebigkeit im Mittel: 268 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen "). Oramm
KaUum-Ion (K-) 0,03010
Natrium-Ion (Na-) 1,302
Ijthium-Ion (Li-) 0,000594
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,001800
Calcium-Ion (Ca-) 0,1235
Strontium-Ion (Sr-) 0,001298
Baryum-Ion (Ba-) 0,000115
Magnesiimi-Ion (Mg") .... 0,05845
Ferro-Ion (Fe-) 0,001456
Mangano-Ion (Mn-) 0,000254
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000099
Anionen").
Nitrat-Ion (NO,') 0,004529
Chlor-Ion (Q') 1,425
Brom-Ion (Br') 0,000708
Jod-Ion (J') 0,000028
Sulfat-Ion (SO/') • 0,02549
Hydrophosphat-Ion (HPO/) 0,000504
HydrokarbonaHon (HCO,') 1,688
MiUi-
MUligramm-
Mol
AquiTalente
0,7689
0,7689
56,47
56,47
0,0845
0,0845
0,0996
0,0996
3,079
6,158
0,0148
0,0296
0,0008
0,0017
2,399
4,799
0,0260
0,0521
0,0046
0,0092
0,0036
0,0109
68,48
0,0730
0,0730
40,19
40,19
0,0088
0,0088
0,0002
0,0002
0,2653
0,5306
0,0053
0,0105
27,67
27,67
Kieselsäure (meta) (H^SiO,)
4,664
0,02758
131,16
0,3517
68,48
4,692 131,52
2,238
0,004070
50,87
0,1449
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Freier Stickstoff (N,) . . .
6,934 182,53
'• Daneben Spuren von Cäsium-, Rubidium-
Borsäure, freiem Sauerstoff, freiem Methan.
Kobalt-Ion,
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus:
ocm
: Kohlendioxyd (CO,) 969,6
Stickstoff (N,) 30,4
Daneben Spuren von Sauerstoff, Methan.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
Kaliumnitrat tKNOj) 0,007386
Kaliumchlorid (KCl) 0,05191
Natriumchlorid (NaCl) 2,304
Natriumbromid (NaBr) 0,000912
Natriumjodid (NaJ) 0,000033
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,03769
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) 1,390
lithiumhydrokarbonat (liHCO,) .
Ammoniumchlorid (NH,C1) ....
Calciumhydrokarbonat[Ca(HC03),]
Strontiiunhydrokarbonat
[Sr(HCO,),] 0,003105
Baryumhydrokarbonat[Ba(HCO,),] 0,000217
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO,),] 0,3512
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] . 0,004634
Manganohydrokarbonat
[MnCHCO,),] 0,000816
Aluminiumhydrophosphat
[A1,(HP0A] 0,000599
0,005750
0,005331
0,4992
Aluminiumsulfat [A1,(S04),]
Kieselsäure (meta) (H,SiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,)
0,000024
0,02758
4,690
2,238 =
Freier Stickstoff (N,) 0,004070 =
6,932
1210 ccm bei
16,0° und
760 mm Druck,
ccm bei
imd
mm Druck.
{3,4 ccB
16,0°
760 mm]
Ältere Analyaen: T. Bergmann 1770. J. Fr. Westrumb 1794.
G. Bischof 1826. T. A. A. Struye (bei J. F. Simon, Die Heilquellen
Europas S. 218. Berlin 1839). Kastner 1838 (Fharmazeutisches Zentral-
blatt 1811 Bd. 12 B. 391). Stmtlich abgedruckt bei Fresenius, a. a. O.
») Jahrb. d. nassauisch. Vereins f. Naturk. 1864/66 Bd. 29/30 8. 453.
*) Temperatur und Ergiebigkeit schwanken etwas je nach der Jahreszeit.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
— 105 —
59,82
Zusammensetzung des Quellsinters in bei 100°
getrocknetem Zustande.
In Salzsäure löslich:
Calciiun (Ca) 0,61
Baryum (Ba) 0,05
Magnesium (Mg) 0,48
Eisen, dreiwertig (Fe™) 32,33
Kupfer (Cu) 0,02
Zink (Zn) 0,03
Phosphatrest (PO^) 0,05
Arsenatrest (AsO^) 0,02
Karbonatrest (COg) 1,66
Siliciumdioxyd (SiO,) 0,83
Differenz = Sauerstoff (O) 13,59
Chemisch gebimdenes Wasser (HjO) 10,15
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
4,7 g, wobei Natrium-, Chlor- und Hydrokarbonat - Ionen
vorwalten. Die Menge des freien Kohlendioxyds beträgt etwa
2,2 g. Die Quelle ist danach als „alkalisch-muriatischer
Säuerling" zu bezeichnen.
Das Wasser wird vom geschlossenen Bnmnenschacht in
Eöhren nach den Zapfstellen im FüUhause geleitet, in natür-
In Salzsäure praktisch imlösUch:
Calcium (Ca) 0,09
Magnesium (Mg) 0,19
Eisen, dreiwertig (Fem) 0,33
Aluminium (AI) 1,89
Sihciumdioxyd (SiO,) 35,54
Differenz = Sauerstoff (0) 1,95
39,99
99,81
Daneben Spuren von Strontium, Kobalt, Nickel, Antimon,
organischen Substanzen. R. Fresenius.
Uchem Zustande abgefüllt und unter dem Namen „Könighch
Selters" versandt. Es dient als Tafelwasser und zu Trinkkuren.
Die Quelle gehört dem preußischen Staate und ist ver-
pachtet. Versandfirma: „Königliche Mineralbrunnen, Siemens
Erben, Berlin".
Eine minder ergiebige Nebenquelle, das „Börnchen", tritt
unweit von der Hauptquelle in dem Wiesengrunde zutage.
G6G6C6C;6C6C3SG6G6C^G6C;6C^C25 OberlahüSteill ÖDÖOÖDöOdOöOÖDöD(^ÄPÖDÖOdO
Bei Oberlahnstein im Eegierungsbezirk Wiesbaden der
Provinz Hessen-Nassau, an der Mündung der Lahn in den
Rhein, entspringt etwa 200 m tief aus einer sattelförmigen
AHalySG (aus den Originalzahlen berechnet).
Heraushebung von Coblenzquarzit aus Grauwacken imd Ton-
schiefem der Obercoblenzstufe der „Viktoriasprudel".
Analytiker: R. Fresenius. 1892*).
Spezifisches Gewicht: 1,00270 bei 17,5°, bezogen auf Wasser von 4°
Temperatur: 24,8°.
Ergiebigkeit: 4320 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilognunm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,02319
Natrium-Ion (Na-) 1,216
Lithium-Ion (Li-) 0,002269
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,002201
Calcium-Ion (Ca--) ...... 0,1414
Strontium-Ion (Sr-) 0,000213
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,07371
Ferro-Ion (Fe-) 0,006117
Mangano-Ion (Mn--) 0,000419
Anionen').
Nitrat-Ion (NOg') 0,003189
Chlor-Ion (Cl') 0,7949
Brom-Ion (Br) 0,001262
Jod-Ion (J) 0,000009
Sulfat-Ion (SO/') 0,5788
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000659
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 1,987
Milli-
Milligramm-
Mol
AquiTalente
0,5923
0,5923
52,75
52,75
0,3228
0,3228
0,1218
0,1218
3,527
7,055
0,0024
0,0049
3,026
6,052
0,1094
0,2189
0,0076
0,0153
67,13
0,0514
0,0514
22,42
22,42
0,0158
0,0158
0,0001
0,0001
6,025
12,05
0,0069
0,0137
32,58
32,58
Borsäure (meta) (HBO,) . . .
Kieselsäure (meta) (H^SiOj)
4,831 121,56
0,005139 0,1168
0,02814 0,3589
67,13
4,865
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 1,513
6,378
Daneben Spuren von Rubidium-,
122,03
34,38
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 KUograimn enthält'):
Gnunm
Kaliumnitrat (KNOg) 0,005201
KaUumchlorid (KQ) 0,04035
Natriumchlorid (NaQl) 1,273
Natriumbromid (NaBr) 0,001626
Natriumjodid (NaJ) 0,000010
NabiumsuKat (Na^SO^) 0,8566
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg) . 1,590
Litiiiumhydrokarbonat (LiHCOs) . . 0,02196
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,006520
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . 0,000934
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)J 0,5707
StrontiumhydTokarbonat[Sr(HC08)j] 0,000510
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC0s)2] 0,4429
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)J . . 0,01947
Manganohydrokarbonat[Mn(HC03)2] 0,001350
Borsäure (meta) (HBO^) 0,005139
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) .... 0,02814
4,864
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,513
6,377
f 842,9 ccm bei
24,8° und
760mmDruck.
156,41
Cäsiimi-, Aluminium-,
Hydroarsenat-Ion, organischen Substanzen,
') Jahrb. des nassauisch. Vereins für
•) Vgl. cliem. Einleitung^Absctan. A. ') Vgl.
Naturkunde 1893 Bd. 46 S. 1.
ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
— 106
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
4,9 g, wobei Natriimi- mid Hydrokarbonat- , daneben Chlor-
und Sulfat-Ionen vorwalten; da die Menge des freien Kohlen-
dioxyds etwa 1,5 g beträgt, so ist der Sprudel ein „warmer
alkalisch -muriatisch-salinischer Säuerling".
Unter dem Namen „Viktoria brunnen" wird von der
„Gesellschaft zum Betrieb des Viktoriabrunnen zu Oberlahn-
stein" ein Tafelwasser versandt (jährlich etwa 4 Millionen Ge-
fäße), dessen Zusammensetzung von der des Viktoriasprudels
vöUig verschieden ist.
G6G6G6CJSG5SG5SC6aSC6C6CJSG6G6C;6 OberSelterS ÖD^^(X9^ÖDÖ0ÖD(»ÄPÖDÖDÖDÖD
Bei dem Dorfe Oberselters im K^erungsbezirk Wies-
baden der Provinz Hessen-Nassau (Post- imd Bahnstation Nieder-
selters), etwa 1 km südöstlich von der Niederselterser Quelle,
entspringen 2 Mineralquellen, von denen eine, kurzw^ der
„Oberselterser Mineralbrunnen" genannt, benutzt wird. Diese
Quelle wurde 1731 (nach andern Angaben 1785) entdeckt, auf
Veranlassung der Kur-Trierschen Regierung jedoch mit Rück-
sicht auf die in nächster Nähe entspringende Niederselterser
Quelle mehrmals gewaltsam wieder geschlossen. Seit 1870
wird sie wieder verwertet.
Analyse
(aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: E. Niederhäuser. 1899').
Spezifisches Gewicht: 1,00193 bei 21,1°, bezogen auf imbekannte Einheit
Temperatur: 13,7°.
Ergiebigkeit: 1200 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,01753
Natrium-Ion (Na-) 0,6846
lithium-Ion (li-) 0,001092
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,001212
Calcium-Ion (Ca-) 0,08208
Strontium-Ion (Sr-) 0,001174
Baryum-Ion (Ba-) 0,000134
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,03759
Ferro-Ion (Fe-) 0,000032
Mangano-Ion (Mn-) ...... 0,000121
sind enthalten:
WIU- Milligramm-
Mol Äquivaleiite
0,4477
29,70 .
Anionen*).
Nitrat-Ion (NO,')
C!hlor-Ion (CT)
Brom-Ion (Br)
Jod-Ion (J')
SuHat-Ion (SO/')
Hydrophosphat-Ion (HPO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO,')
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
0,004386
0,6209
0,000024
0,000004
0,01519
0,00003*
1,201
0,4477
29,70
0,1554
0,0671
2,047
0,0134
0,0010
1,543
0,0006
0,0022
0,0707
17,52
0,0003
0,00003
0,1582
0,0004
19,68
0,1554
0,0671
4,094
0,0268
0,0020
3,086
0,0011
0,0044
37,58
0,0707
17,52
0,0003
0,00003
0,3164
0,0007
19,68
2,667
0,01710
71,41
0,2181
37,59
2,684
0,9824
71,63
22,33
3,667
93,96
Ältere Analysen: F. Mohr, etwa 1874 (bei J. Hirschfeld imd
W. Pichler, Die Bäder, Quellen und Kurorte Europas Bd. 2 8. 163. Stutt-
gart 1876).
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält '):
Gr&nun
Kaliunmitrat (KNOg) 0,007154
KaHumchlorid (KCl) 0,02813
Natriumchlorid (NaCÜ) 0,9987
Natriumbromid (NaBr) 0,000031
Natriumjodid (NaJ) 0,000005
Natriumsulfat (Na^BOO 0,02249
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . 1,035
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOj) . . 0,01057
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,003590
Caiciumhydrophosphat (CaHPO^) . 0,000048
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,)j] 0,3318
Strontiumhydrokarbonat[Sr(HC08),] 0,002808
Baryumhydrokarbonat [Ba(HCOj),] 0,000253
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO,),] 0,2259
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,)j] . . 0,00010
Manganohydrokarbonat[Mn(HC08),] 0,000390
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,01710
2,684
Frdes Kohlendioxyd (CX),) 0,9824 =
3,666
526,9 ccm bei
13,7° und
760 mm Druck.
>) Manuskript. •) Vgl. «hem. Einleitung Abschn. A.
Einleitung Abschn. B.2.C.
') Vgl. ehem.
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: ccm
Kohlendioxyd (CO,) 912
Stickstoff (N,) 79
Sauerstoff (O,) 9
(F. Mohr, etwa 1874.)
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
2,7 g, wobei Natrium-, Hydrokarbonat- und Chlor-Ionen vor-
walten. Da der Kohlendioxydgehalt nahezu 1 g beträgt, so
steht die Quelle auf der Grenze zwischen „alkalisch-muria-
tischen Quellen" und „alkalisch-muriatischen Säuer-
lingen".
Sie entspringt aus einer nahezu 1 m mächtigen, gänzUch
gebleichten und tonig zersetzten Lage der Untercoblenzschichten
und ist in einen Zementschacht gefaßt. Das Wasser wird nur
versandt; zur Füllung wird es mit Kohlensäiu-e aus der eigenen
Quelle imprägniert. Versandt wurden im Jahre 1903: etwa
1600 000; 1904: 1675 000; 1905: 1825 000 Flaschen.
Das Wasser dient in erster Linie als Tafelgetränk, ge-
legentlich wird es auch zu Trinkkuren benutzt. Die Quelle
ist von der Gemeinde Oberselters an die „Nassau -Selterser
Mineralquellen- Aktiengesellschaft" in Oberselters verpachtet.
107 —
c;6G6C6C5SC6GiSCjsG6DSGjsG6 Offenbach am Main, ^^^iso^^^^is^^iso
Bd. der Stadt Offenbach am Main in der Provinz Starken-
burg des Großherzogtums Hessen wurde im Jahre 1888 die
„Kaiser -Friedrich -Quelle" erbohrt. Sie entspringt in 275 m
Tiefe aus grauem tonigen Sandstein im Eotliegenden.
AHälySG (aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: G. Popp. 1902 1).
Spezifisches Gewicht: 1,0027 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 18,2°, gemessen an der Entnahmestelle hinter der Pumpe (die früheren Analytiker geben 18,8 bis 19,2° an).
Ergiebigkeit: 1440 hl in 24 Stunden bei freiem Ablauf, wenn dieser in der Höhe des die Quelle vungebenden Bodens erfolgt.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Mini- Milligramm-
Eationeu^). Gramm Mol Äquiralente
Kalium-Ion (K-) 0,01502 0,3837 0,3837
Natrium-Ion (Na-) 1,363 59,11 59,11
Lithium-Ion (Li-) 0,002383 0,3389 0,3389
Ammonium-Ion (NHJ . . . 0,001299 0,0719 0,0719
Calcium-Ion (Ca--) 0,005738 0,1431 0,2862
Strontium-Ion (Sr--) 0,000023 0,0003 0,0005
Baryum-Ion (Ba-) 0,000022 0,0002 0,0003
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,004992 0,2049 0,4098
Ferro-Ion (Fe-) 0,000336 0,0060 0,0120
Mangano-Ion (Mn--) 0,000268 0,0049 0,0097
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,002857 0,1054 0,3163
60,94
Anionen').
Nitrat-Ion (NO/) 0,01064 0,1715 0,1715
Oüor-Ion (Gl') 0,7251 20,45 20,45
Brom-Ion (Bf) 0,001013 0,0127 0,0127
Jod-Ion (J') 0,000132 0,0010 0,0010
SuHat-Ion (SO/') 0,3051 3,177 6,353
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000256 0,0027 0,0053
Hydroarsenat-Ion (HAsO/') 0,000245 0,0017 0,0035
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 2,071 33,94 33,94
4,509 118,13 60,94
Borsäure (meta) (HBO,,) . . . 0,01169 0,2657
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) 0,02203 0,2810
Titansäure (meta) (H^TiOs) . 0,000058 0,0006
4,543 118,67
Freies Kohlendioxyd (CO2) . 0,0823 1,87
4,626 120,54
Ältere Analysen: B. Fresenius 1888 (Chemisclie Analyse der
Kaiser-Friedrich-Quelle [Natron-Lithion-Quelle] zu Offenbach am Main. Wies-
baden 1889). Th. Petersen 1888 (Über die neue alkalische Mineralquelle
zu Offenbach am Main. Offenbach a. M. 1889). R. Fresenius und E. Hintz
1889 (Chemische Analyse der Kaiser-Friedrich-Quelle [Natron-Lithion-Quelle]
zu Offenbach am Main. Wiesbaden 1889). C. Rüger 1892 (Chemiker-Zeitung
1892 Bd. 16 8. 1124). ■ •
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
KaUumnitrat (KNO^) 0,01735
KaUumchlorid (KCl) 0,01583
Natriumchlorid (NaCl) 1 ,180
Natriumbromid (NaBr) 0,001305
Natriumjodid (NaJ) 0,000155
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,4295
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) . 2,764
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOa) . . 0,02306
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,003847
Calciumhydroarsenat (CaHAsO^) . . 0,000315
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2] 0,02292
Strontiumhydrokarbonat[Sr(HC03y 0,000056
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC0sy 0,000041
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03)j] 0,03000
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOs)J ■ ■ 0,001071
Manganohydrokarbonat [Mn(HC0s)2] 0,000861
Aluminiumhydrophosphat
[A1,(HP0J3] 0,000304
Aluminiumsulfat [A1,(S0J3] .... 0,01774
Borsäure (meta) (HBO,) 0,01169
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,02203
Titansäure (meta) (H,TiOs) 0,000058
4,542
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0823 =
4,624
[ 44,9 com bei
18,2° und
760 mm Druck.
Gefrierpunkt: —0,220° (Probe nicht identisch, Ver-
sandwasser). V. Kostkewicz.
\
1) Chemische Analyse der Kaiser-Friedrich-Quelle (Natron-Lithion-Quelle)
zu Offenbach a. M. Frankfurt a. M. 1902. ') Vgl. ehem. Einleitung Ab-
Bchnitt A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandtdle beträgt etwa
4,5 g, wobei Natrium-, Hydrokarbonat- und Chlor-Ionen vor-
walten. Bemerkenswert ist der Gehalt an Sulfat-Ionen (0,3 g)
und an Lithium (0,0024 g). Die Quelle ist eine „alkalisch-
muriatische Quelle".
Das Bohrloch ist bis zu 232 m Tiefe mit Eisenrohren
verrohrt, in die von der Erdoberfläche bis zur Sohle Kupfer-
rohre, die imtersten 25 m durchlöchert, eingeschoben sind.
Das Wasser wird durch Saugpumpe gefördert und in Zinn-
röhren nach dem 38 m entfernten FüUhause geleitet. Es wird
nur versandt, und zwar in natürUchem Zustande oder mit
geringem Kohlensäurezusatz als „Medizinalwasser" zu Trink-
kuren; mit stärkerem Kohlensäurezusatz (2 — 4 Atmosphären
Druck) als „Tafelwasser". Im ganzen wurden versandt im
Jahre 1903: 2916900; 1904: 3891500; 1905: 4625400
Flaschen.
Die Quelle ist im Besitz der „Kaiser Friedrich Quelle
Aktiengesellschaft" in Offenbach a. M.
— 108
G6G6C6C3SG6G6G6G6C6G5SG6ÖS Rhens am Rhein ^^^^^^isoisö^iso^^
Bei Rhena am Khan im Regierungsbezirk Coblenz der Rhein-
provinz entepringen 2 Quellen aus den oberen Coblenzschichten
des Devon, der „Rhenser Sprudel", im Jahre 1894 337 m tief
erbohrt, und die „Kaiser -Ruprecht -Quelle", 1901 375 m tief
erbohrt. (Die alte Quelle im Rheinbett ist aufgegeben.)
Analyse des „Rhenser Sprudels" (aus den Onginalzahlen berechnet).
Analytiker: E. Hintz und L. Grünhut 1901').
Spezifisches Gewicht: 1,00275 bei 17,5°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 23,2°, gemessen am FüUapparat in der FüHhalle.
Ergiebigkeit: 2705 hl in 24 Stimden.
In 1 Kilogramm des MineralwasBers sind enthalten:
Kationen^. Orsmm
KaUum-Ion (K-) 0,01913
Natrium-Ion (Na-) 1,016
Lithium-Ion (Li-) 0,001212
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,002508
Calcium-Ion (Ca-) 0,1285
Strontium-Ion (Sr--) 0,000146
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,06524
Ferro-Ion (Fe") 0,008023
Mangano-Ion (Mn-) 0,000510
Anionen').
Chlor-Ion (CT) 0,7597
Brom-Ion (Br) 0,001131
Jod-Ion (J') 0,000014
SuUat-Ion (SO/') 0,5373
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000667
Hydroar8enat-Ion(HAB04"). 0,000112
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . 1,482
Milll-
Milligramm-
Mol
Aquiyalente
0,4887
0,4887
44,06
44,06
0,1724
0,1724
0,1388
0,1388
3,205
6,409
0,0017
0,0033
2,678
5,357
0,1435
0,2871
0,0093
0,0185
56,93
21,43
21,43
0,0141
0,0141
0,0001
0,0001
5,594
11,19
0,0069
0,0139
0,0008
0,0016
24,29
24,29
Borsäure (meta) (HBOj). . .
Kieselsäure (meta) (H^SlOj).
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Spuren von
4,022 102,23
0,008580 0,1950
0,02206 0,2814
56,94
4,053
3,106
102,71
70,59
7,159
Baryum-
173,30
Zink-,
Aluminium-,
Daneben
Nitrat-Ion.
Gefrierpunkt: —0,334° (identische Probe). E. Hintz
und L. Grünhut.
Spezifische elektrische Leitfähigkeit (in reziproken
Ohm pro cm-Würfel) x = 0,004845 bei 22,1° (identische Probe).
E. Hintz und L. Grünhut.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,03646
Natriumchlorid (NaCl) 1,217
Natriiunbromid (NaBr) 0,001457
Natriumjodid (NaJ) 0,000017
Natriumsulfat (Na^SO«) 0,7952
Natriumhydrokarbonat (NaHCOä) • 1.013
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOa) . . 0,01173
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,007427
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . 0,000945
Calciumhydroarsenat (CaHAsO^) . . 0,000144
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC08)2] 0,5183
Strontiumhydrokarbonat
[SrCHCOj),] 0,000350
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03)J 0,392to
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOa)jj • • 0,02554
Manganohydrokarbonat
[Mn(HC03)J 0,001641
Borsäure (meta) (HBOj) 0,008580
Kieselsäure (meta) (H^SiGJ 0,02206
4,052
Freies Kohlendioxyd (CO,) 3,106
7,158
1722 ccm bei
23,2° und
760 mm Druck.
Ältere Analysen: F. Mohr 1864 (Archiv der Pharmazie 1866 Bd. 177
8. 186). Q. J. Mal der 1867 (Archiv der Pharmazie 1867 Bd. 179 8. 213).
') Chemische nnd physikalisch-chemische Untersuchung des Rhenser
Sprudels. Wiesbaden 1902. — Betr. Borsäurebestimmung vgl. Balneologische
Zeitimg 1905 Bd. 16 Nr. 8. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ») Vgl.
chom. Einleitung Abschn. B.2.c.
Analyse der „Kaiser-Ruprecht-Quelle" (aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: E. Hintz und L. Grünhut. 1902').
Spezifisches Gewicht: 1,00326 bei 14°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 22,1°, gemessen am Rohrmundloch der Pumpe.
Ergiebigkeit: etwa 1200 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Miiu- Miiiigramm-
Min- vcu' Gramm Mol Äquivalente
Kationen«). Gramm Mol" Äqu^raS^ Magnesium-Ion (Mg") .... 0,07784 3,195 6,390
KaUum-Ion (K-) 0,02034 0,5195 0,5195 Ferro-Ion (Fe--) 0,008841 0,1582 0,3163
Natrium-Ion (Na-) 1,269 55,07 55,07 Mangano-Ion (Mn-) 0,000632 0,0115 0,0230
LiÜiium-Ion (Li-) 0,001739 0,2473 0,2473 70,31
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,002986 0,1652 0,1652
Calcium Ion fCa--^ Ol^ilR ^l 7ft7 7 fi7^ '' Chemische und physikalisch-chemische Untersuchung der Eaiser-
a*„ ^ T /□ N ^„„„:„„ ' ' Ruprecht-Quelle zu Ehens. Wiesbaden 1904. ») Vgl. ehem. Einleitung
Strontium-Ion (Sr-) 0,000187 0,0021 0,0043 Abschn. a. , k u^
— 109
Anionen').
Chlor-Iou (Cl')
Brom-Ion (Br)
Jod-Ion (J')
Sulfat-Ion (SO;')
Hydrophosphat-Ion (HPO/')
Hydroarsenat-Ion (HAsO^").
Hydrokarbonat-Ion (HCOj') .
Borsäure (meta) (HBOj) . . .
Kiesel8<äure (meta) (H^SiOg).
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
MiUi-
Milligramm -
Gramm
Mol
Äquivalente
0,9734
27,46
27,46
0,001745
0,0218
0,0218
0,000012
0,0001
0,0001
0,7733
8,051
16,10
0,000783
0,0082
0,0163
0,000102
0,0007
0,0015
1,629
26,71
26,71
4,912
125,41
70,31
0,01019
0,2316
0,02377
0,3031
4,946
125,94
3,203
72,79
8,149
198,73
Daneben Spuren von Baryum-, Zink-, Aluminium-, Ni-
trat-Ion.
Gefrierpunkt: —0,332° (identische Probe). E. Hintz
imd L. Grünhut.
Spezifische elektrische Leitfähigkeit (in reziproken
Ohm pro cm- Würfel) » = 0,005735 bei 20,6° (identische Probe).
E. Hintz und L. Grünhut.
^ Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A.
schnitt B.2.C.
*) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
Daa Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,03876
Natriumchlorid (NaCl) 1,566
Natriumbromid (NaBr) 0,002248
Natriumjodid (NaJ) 0,000014
Natriumsulfat (Na,SO,) 1,144
Natriumhydrokarbonat (NaHCOJ . 1,023
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOg) . . 0,01683
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,008844
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . 0,001110
Calciumhydroarsenat (CaHAsOj) . . 0,000132
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),J 0,6124
Strontiumhydrokarbonat
[Sr(HC03)j] 0,000447
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC0g)2] 0,4677
Ferrohydrokai;bonat [Fe(HC03)j] . . 0,02814
Manganohydrokarbonat
pyin(HC03)2] 0,002034
Borsäure (meta) (HBO,) 0,01019
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,02377
4,946
{1768 ccm bei
22,1° und
7 60 mm Druck.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen 4,1 g
imd 4,9 g, wobei Natrium-, Hydrokarbonat- , C!hlor- imd
Sulfat-Ionen vorwalten. Die Mengen des freien Kohlendioxyds
betragen 3,1 g und 3,2 g. Danach und mit Rücksicht auf ihre
Temperatur sind beide Quellen als „warme alkalisch-muria-
tisch-salinische Säuerlinge" zu bezeichnen.
Das Bohrloch des „Sprudels" ist bis zur Tiefe von 285 m
mit verzinnten Kupferröhren verrohrt, das der „Kaiser-Ruprecht-
Quelle" mit Messingröhren. Die letztere ist zudem in den
oberen 74 m zwischen den zum Schutze der Messingröhre
stehengebliebenen Eisenröhren und der Gebirgswand abzemen-
tiert. — Der „Sprudel" springt kontinuierlich, die „Kaiser-
Ruprecht- Quelle" ist mit einer Tiefpumpeinrichtung versehen.
Das Wasser des „Sprudels" wird teils in natürüchem ZustEinde
als Heüwasser, teUs nach Enteisenung und Filtration in
geschlossenen Apparaten und Übersättigen mit der Quelle
entstammender Kohlensäure als Tafelwasser versandt (1903:
4 931524; 1904: 5 721813; 1905: 6 904 835 Gefäße). Daa
Wasser der „Kaiser- Ruprecht -QueUe" kommt seit 1904 aus-
schüeßUch in natürlichem Zustande zum Versand (1905:
12481 Flaschen). Die Quellen gehören der Firma „Rhenser
Mineralbrunnen Fritz Meyer & Ctomp."
G6GJSG6G6G6G6QSG?SG6aSG6föG6G6G6 Roisdorf iSOiiOiSOisO^^iSO^^iSOiiO^iSD^^
Bei Roisdorf im Regierungsbezirk Cöln der Rheinprovinz Dissertation 1774). Im 18. Jahrhundert wurde dieses Wasser
(Station der linksrheinischen Eisenbahn Cöln— -Frankfurt a. M.) schon in großen Mengen nach Holland imd Rußland versandt,
entspringt im Diluvium des Rheintales eine Mineralquelle, die Die QueUe ist in einem 4— 5 m tiefen Steinschacht mit
tiefliegenden, unterdevonischen Schichten entstammt und ver- KieseinfüUung aus dem 18. Jahrhundert gefaßt und liefert
muüich schon den alten Römern bekannt war (Dr. KauMen, täghch etwa 384 hl Wasser.
Analyse Analytiker: Th. Schumacher 1901^).
(aus den Einzelbestandtcilen berechnet). Spezifisches Gevncht: 1,0037 bei 11,8°, bezogen auf Wasser von 4°.
^ ' Temperatur: 11,8 .
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: . . ^ Miiu- MUiigramm-
,,.,,. -,.,,. ATlIOIieil ). Gramm Mol Äquivalente
-rw Ä* •>\ Mim- Milligramm- ^, , ^ ,,^..
Kationen^). Gramm Mol Äquivalente Chlor-Ion (Cl') 1,118 31,52 31,52
Natrium-Ion (Na-) 1,230 53,36 53,36 Sulfat-Ion (SO/') 0,3141 3,270 6,540
Calcium-Ion (Ca-) 0,1118 2,788 5,576 Hydrokarbonat-Ion (HCO^') 1,748 28,66 28,66
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,08782 3,605 7,210 ' ^;615 123;4Ö 66772
Ferro-Ion(Fe").. 0,00078 0,014 0,028 Kieselsäure (meta) (H,Si03). 0,012 0,16
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0049 0,18. 0,55 ' ' ^ " 4627 12356
' Freies Kohlendioxyd (CO,) . 1,919 43,61
») Manuskript. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. 6,546 167,17
110
Das ÄOneralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Natriumchlorid (NaO) 1,844
Natriumsulfat (Na,SO,) 0,4261
Natriumhydrokarbonat (NaHCOa) 1,332
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] 0,4520
Magnesimnhydrokarbonat []Mg(HC03)j] 0,5277
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08),] 0,0025
*) TgL ehem. Einleitaiig Abschn. B.2.C.
Gramm
Aluminiumsulfat [Alj(SOJ„] .... 0,031
Kieselsäure (meta) (6,810,) 0,012
4,627
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,919
6,546
1 022 ccm bei
11,8° und
7 60 nun Druck.
Ältere Analysen; G. Bischof 1824 und 1825 (bei B. M. Lersch,
Einleitung in die Mineralquellenlehre Bd. 2 S. ir)2fl. Erlangen 1860). M.
Freitag 1876 (Roisdorfer Mineralquelle. Ihre Bestandteile und Heilkräfte.
Roisdorf o. J.).
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
4,6 g, wobei Natrium-, Chlor- und Hydrokarbonat-Ionen vor-
walten, letztere beiden in annähernd äquivalenter Menge; da
etwa 1,9 g freies Kohlendioxyd vorhanden sind, so ist die
Quelle als „alkalisch-muriatischer Säuerling" zu
bezeichnen.
Das Wasser wird nur versandt, im ganzen ungefähr
3500 000 Gefäße jährlieh, und zwar zum kleineren Teile un-
verändert zu Trinkkuren, zum größeren Teile korrigiert als
Tafelwasser, nachdem es der Enteisenung (in einem Riesol-
zylinder mit Koksfüllung), der Filtration (durch ein Berke-
feld-Filter) imd der Imprägnierung mit Kohlensäure (in NoU-
schen Rieselapparaten) teils aus der eigenen Quelle, teils
mit Mofettenkohlensäure aus Burgbrohl, unterzogen worden
ist. — Die Quelle ist im Besitz des Fürsten Sabn-Eeiffer-
scheidt-Dyck zu Schloß Dyck bei Grevenbroich und ist an die
Firma „Roisdorfer Brunnenverwaltung, W. Custor" verpachtet
G6G6C;6G6G6C6G6C6C5SC:6C6G5SC6 Bad Salzbrunn öo^^^^^^^^^^^^
Bad, zum Dorfe Ober-Salzbrunn (6996 Einwohner) gehörig,
im R^erungsbezirk Breslau der Provinz Schlesien , liegt an den
Ausläufern des Waldenburger Gebirges 407 m ü. M. in einem
langgestreckten, 350 m breiten, von 8W nach NO streichenden
Tale, umgeben von bewaldeten Bergen, die im „Hochwald"
mit 834 m ihre höchste Erhebimg erreichen. — Station der
Bahnlinie Breslau — Halbstadt.
Klima. Mittlere Morgen-, Mittag- und Abendtemperaturen
nach sechsjährigem Durchschnitt (1899 — 1905 ohne das Jahr
1902):
Mai
10,9°
16,2°
9,9°
Juni
15,1°
19,4°
13,2°
Juli
17,6°
22,7°
15,5°
August
15,5°
21,3°
14,1°
September
11,8°
17,0°
11,1°
Oktober
7,0°
11,3°
6,9°*)
Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach zehnjährigem Durch-
schnitt (1888—1897): 656 mm").
Heilquellen. 1. „Oberbrunnen", 2. „Mühlbrunnen", 3.
„Luisenquelle", 4. „Kronenquelle", 5. die Quellen des „Kramer-
*) Angaben der Badedirektion.
*•) ProTini-Eegenkarte.
bades" (Laubenbrunnen, Wandbrunnen, Badehausbrunnen und
Kellerbrunnen), 6. „Heilbnmnen", 7. „Wiesenbrunnen", 8. die
drei „Sonnenbrunnen", 9. „Wilhelmsquelle", 10. „Marthaquclle".
Der „Oberbrunnen", seit ältester Zeit als „Salzbrunnen" bekannt,
woher der Ort seinen Namen empfangen hat, wurde als Heil-
quelle 1621 von dem Arzte Kaspar Schwenkfeld erwähnt, geriet
jedoch später in Vergessenheit; von 1776 an begann der Ver-
sand des Wassers. Später wurden die andern Quellen bekannt,
nämlich 1704 der „Heilbrunnen", 1750 der „Sauerbrunnen",
1790 der „Mühlbrunnen", 1811 der „Heinrichsbrunnen" und
der „Wiesenbnmnen", 1817 die vier Brunnen des Kramerbades,
1818 die „Kronenquelle", 1820 die „Sonnenbrunnen", um 18.^33
die „Wilhelmsquelle" bei Kolonie Sandberg, 1867 die „Luisen-
quelle", 1904 die „Marthaquelle". 1812 kam der erste Kurgast
nach Salzbrunn. „Sauerbrunnen" und „Heinrichsbrunnen"
werden seit 1820 nicht mehr verwendet.
Die Quellen entstehen in ungefähr 150—200 m Tiefe.
Der „Oberbrunnen" entspringt aus Grauwacke, die Quellen 2,
3 und 4 aus Grauwackensandstein, 5 und 10 aus rotem Kon-
glomerat; 6, 7 und 8 kommen von Felsen der Kulmformation
durch das Alluvium.
Analyse des „OberbrUimenS" (aus den Origlnalzahlen berechnet).
Analytiker: R. Fresenius. 1881').
Spezifisches Gewicht: 1,00138 bei 22,5°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 8,5° (R. Fresenius), 8,5—9,5° je nach der Jahreszeit (E. Dathe»).
Ergiebigkeit: etwa 45 hl in 24 Stunden (R. Fresenius 1881).
„ 72 „ „ „ „ (Büttner').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Miiii- MiUi^mm-
Gramm Hol Äquivalente
Kationen'). Gt«mi. Mol' ^ÄqÄS^ Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,08992 3,691 7,383
Kalium-Ion (K-) 0,02373 0,6062 0,6062 Ferro-Ion (Fe-) 0,001996 0,0357 0,0714
Natrium-Ion (Na-) 0,8816 38,25 38,25 Mangano-Ion (Mn-) 0,000296 0,0054 0,0108
Lithium-Ion (Li-) 0,001553 0,2209 0,2209 52,68
Ammonium-Ion (NH.-) . . . 0,000174 0,0096 0,0096
Ooloiiim T^n /■r>«..\ r\inin o /\;i/\ o /vo< ') Chemische Analyse des Oberbrunnens m Salzbrunn in Schlesien.
^aicium-ion i^a ) 0,1219 3,040 6,081 Wiesbaden 1882. •) E. Dathe, Die Salzbrunner MineralqueUen in ihren
Htrontium-lon (Sr-) 0,002020 0,0231 0,0461 geologischen Bedehungen. Berlin 1901. ') Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. A.
— 111
Anionen ').
Nitrat-Ion (NO,')
Chlor-Ion (Gl')
Brom-Ion (Br)
Jod-Ion (J')
Sulfat-Ion (SO;')
Hydrophosphat-Ion (HPO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') .
Milli-
Milligramm-
Gramm
Mol
Äquivalente
0,004429
0,0714
0,0714
0,1071
3,020
3,020
0,000607
0,0076
0,0076
0,000004
0,00004
0,00004
0,3390
3,530
7,059
0,000043
0,0004
0,0009
2,594
42,52
42,52
4,168
95,03
52,68
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) . 0,03992 0,5091
4,208 95,54
Freies Kohlendioxyd (CO^) . 1,877 42,67
6,085 138,21
Daneben Spuren von Baryum-, Aluminium-Ion, Borsäure.
Gefrierpunkt: — 2,30° (Probe nicht identisch).
F. Jüttner').
Spezifische elektrische Leitfähigkeit (in reziproken
Ohm pro cm- Würfel) x = 0,004012 (ohne Temperatiirangabe).
(Probe nicht identisch.) F. Jüttner").
Ältere Analysen: Struve(l)ei J. F. Simon, Die Heilquellen Europas
8. 208. Berlin 1839). Fischer 1821, 1828, 1850 (bei B. M. Lersch, Ein-
leitung in die Mineralquellenlehre Bd. 2 S. 1535. Erlangen 18G0). W. Valen-
tiner 18ÜU (Journal f. prakt. Chemie 1866 Bd. 99 S. 91). Ziureck 1869
(bei Th. Valentiner, Bahieotherapie S. 142. Berlin 1873).
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Kaliumnitrat (KNO,)
KaHumchlorid (KCl)
Natriumchlorid (NaCl)
Natriumbromid (NaBr)
Natriunijodid (NaJ)
Natriumsulfat (Na^SO^)
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg)
Lithiiunhydrokarbonat (LiHCOj) .
Ammoniumchlorid (NH^Cl) ....
Calciumhydrophosphat (CaHPOi) .
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC0,)2
Strontiumhydrokarbonat
[Sr(HC03)J
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),]
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] .
Manganohydrokarbonat
[Mn(HC03),]
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) ....
Freies Kohlendioxyd (CO^)
Gramm
0,007224
0,03990
0,1448
0,000782
0,000005
0,5018
2,413
0,01503
0,000516
0,000061
0,4928
0,004834
0,5403
0,006354
0,000953
0,03992
4,208
1,877 =
6,085
!8,3 ccm bei
8,5° und
7 60 mm Druck.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A. *) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
schnitt B.2.C. =) Der Oberbrunnen in Bad Salzbrunn 1601—1901 S. 22.
Breslau 1901. «) a. a. O. 8. 27.
Analyse des „MÜhlbrUnnenS" (aus den Elnzelbestandteilen berechnet).
Analytiker: B. Wagner. 1903').
Spezifisches Gewicht: 1,00282 bei 7,5°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 8,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen^). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,00739
Natrium-Ion (Na-) 0,632
Lithium-Ion (Li-) 0,000748
Calcium-Ion (Ca-) 0,139
Strontium-Ion (Sr--) 0,00118
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,0960
Ferro-Ion (Fe-) 0,00155
Mangano-Ion (Mn--) 0,00294
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000318
Anionen').
Nitrat-Ion (NOg') ....... 0,000689
Chlor-Ion (CF) 0,0560
Sulfat-Ion (SO/') 0,216
Hydrokarbonat-Ion (HCOs') 2,24
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquiyalente
0,189
0,189
27,4
27,4
0,106
0,106
3,48
6,95
0,0135
0,0270
3,94
7,88
0,0278
0,0556
0,0535
0,107
0,0117
0,0352
42,7
0,0111
0,0111
1,58
1,58
2,25
4,50
36,7
36,7
Kieselsäure (meta) (ILSiOg)
Freies Kohlendioxyd (COj)
3,39
0,0389
75,8
0,497
42,8
3,43
1,40
76,3
31,7
4,83 108,0
Daneben Spuren von Ammonium-, Brom-, Jod-,
phosphat-Iou.
Hydro-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO3) 0,00112
Kaliumchlorid (KCl) 0,0133
Natriumchlorid (NaQ) 0,0820
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,317
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg)
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOj) . .
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2]
Strontiumhydrokarbonat[Sr(HC03)2]
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),]
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . .
Manganohydrokarbonat[Mn(HCOj),]
Aluminiumsulfat [AL,(S04)3] ....
Kieselsäure (meta) (HjSiOg) ....
1,81
0,00724
0,564
0,00283
0,577
0,00495
0,00947
0,00201
0,0389
3,43
Freies Kohlendioxyd (COJ 1,40
4,83
4
734 ccm bei
8,0° und
760 mm Druck.
Altere Analysen: Fischer 1814, 1828, 1850 (bei B. M. Lersch,
Einleitung in die Mineralquellenlehre Bd. 2 S. 1536. Erlangen 1860). W.
Valentiner 1866 (Journal f. praktische Chemie 1866 Bd. 99 S. 91).
J) Manuskript. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschu. A.
Einleitung Abschu. B.2.C.
s) Vgl. ehem.
112 —
Analyse der „Liiisenquelle" (aus der
Analytiker: Ziu
In 1 Kilogramm des Mineralwassere sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Eationen '). Gnunm Mol Äquiralente
Kalium-Ion (K-) 0,0011 0,029 0,029
Natrium-Ion (Na-) 0,5659 24,55 24,55
Lithium-Ion (Li-) 0,00099 0,14 0,14
Calcium-Ion (Ca-) 0,1521 3,793 7,587
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,1166 4,788 9,575
Ferro-Ion (Fe--) 0,0107 0,192 0,384
. . ^ 42,27
Amonen ^.
Chlor-Ion (Cl') 0,06216 1,754 1,754
Sulfat-Ion (SO«") 0,2726 2,838 5,677
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . 2,125 34,84 34,84
3,307 72,92 42,27
Kieselsäure (meta) (HjSiOj). 0,0508 0,647
3,358 73,57
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 1,264 28,74
4,622 102,31
Daneben Spuren von Strontiimi-Ion.
SalztabeUe berechnet).
reck. 1869').
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0021
Natriumchlorid (NaCl) 0,1009
Natriumsulfat (Na,SO<) 0,4035
Natriumhydrokarbonat (NaHCOs) 1,442
Liihiumhydrokarbonat (LiHCO,) 0,0096
Calciumhydrokarbonat [Ca^HCOjlj] 0,6150
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 0,7008
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08)j] 0,0342
Kieselsäure (meta) (H^SiO,) 0,0508
3^9
Freies Kohlendioxyd (CO.) 1,264
4,623
») Th. Valentiner, Handbuch der Balneotherapie 8. 142. Berlin 1873.
*) Vgl, ehem. Einleitung Äbschn. A, ') Vgl. ehem. Einleitung Absehn. B.2.C.
Analyse der „Kronenquelle" (aus den OrfginalzaMen berechnet).
Analytiker: Th. Poleck. 1880').
Spezifisches Gewicht: 1,00216 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur : 1 0 ,5°.
Ergiebigkeit: 120 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen'). Gnunm
KaUum-Ion (K-) 0,01836
Natrium-Ion (Na-) 0,3212
Lithium-Ion (Li-) 0,001170
Calcium-Ion (Ca--) 0,1754
Strontium-Ion (Sr-) 0,001180
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,06732
Ferro-Ion (Fe--) 0,002601
Mangano-Ion (Mn--) 0,000567
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000330
Anionen ").
Chlor-Ion (O!) 0,03582
Sulfat-Ion (SO/') 0,1441
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000284
Hydrokarbonat-Ion (HCO,')
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
3,909 85,56
Daneben Spuren von Baryum-, Nickel-, Brom-, Jod-Ion,
Borsäure, organischen Substanzen.
Gefrierpunkt: — OjlS.")" (Probe nicht identisch, Versand-
wasser). v. Kostkewicz.
sind enthalten:
MilU-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,4690
0,4690
13,93
13,93
0,1664
0,1664
4,374
8,748
0,0135
0,0269
2,764
5,527
0,0465
0,0931
0,0103
0,0206
0,0122
0,0366
29,02
1,010
1,010
1,500
3,001
0,0030
0,0059
25,01
25,01
1,526
25,01 25,01
2,294
0,04497
49,31 29,03
0,5735
2,339
1,570
49,88
35,68
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1
Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KG)
0,03499
Natriumchlorid (NaCl)
0,03167
Natriumsulfat (Na,SOJ
0,2111
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg) .
0,8762
Lithiumhydrokarbonat (liHCOs) . .
0,01132
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),l
0,7091
Strontiumhydrokarbonat[Sr(HCO,),]
0,002823
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC08)j]
0,4045
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] . .
0,008279
Manganohydrokarbonat[Mn(HCO,),]
0,001825
Aluminiumhydrophosphat
[Al,(HP04)a]
0,000338
Aluminiumsulfat [A1,(S04)5] - - - -
0,001750
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) ....
0,04497
2,3389
f 832,5 ccm bei
Freies Kohlendioxyd (CO,)
1,570 = 1 10,5° und
3 909 l ' ö" nun Druck.
Altere Analyse: Ziureck 1879.
') Chemische Analyse der Kronenquelle ni Salibrunn in Schlesien.
Breslau 1882. «) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ») Vgl. ehem. Ein-
leitung Absehn. B.2.e.
Bei diesen vier Quellen betragen die Summen der gelösten
festen Bestandteile 4,2 g bis 2,3 g, die Mengen des freien Kohlen-
dioxyds 1,9 g bis 1,3 g. Unter den Anionen waltet Hydro-
karbonat, unter den Kationen Natrium, daneben auch Calcium
und Magnesium vor. Die Quellen sind danach „alkalische
Säuerlinge" und nähern sich (insbesondere die drei letzteren)
den „alkalisch -erdigen Säuerlingen". Bemerkenswert ist bei
der „LuisenqueUe" ein Gehalt von etwa 11 mg Eisen.
113 —
Analyse der „Marthaquelle"
Analytiker: H. Erdmann.
Spezifisches Gemcht: 1,0032 bei 17'
Temperatur: 8,3°.
Ergiebigkeit: 62 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0366
Natrium-Ion (Na-) 0,6917
Lithium-Ion (Li-) 0,00174
Calcium-Ion (Ca") 0,1574
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,09145
Ferro-Ion (Fe") 0,00694
Anionen').
CMor-Ion (G') 0,0248
Brom-Ion (Br) 0,00072
Sulfat-Ion (SO/') 0,2425
Hydrokarbonat-Ion (HCOj') 2,504
MiUi-
Milligramm-
Mol
Aqiiiraleute
0,936
0,936
30,01
30,01
0,247
0,247
3,924
7,849
3,754
7,508
0,124
0,248
46,80
0,701
0,701
0,0090
0,0090
2,525
5,050
41,04
41,04
(aus der SalztabeUe berechnet).
1905').
bezogen auf unbekannte Einheit.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaiiumchlorid (KCl) 0,0523
KaHumsuKat (K^SOJ 0,0205
Natriumbromid (NaBr) 0,00093
NatriumsuHat (Na,SOJ 0,3422
Natriumhydrokarbonat (NaHCOa) . . . 2,117
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOa) ... 0,0168
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)j] . . 0,6362
Magnesiumhydrokarbonat [MgfHCOj).,] 0,5495
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] . .'. 0,0221
Kieselsäure (meta) (H,SiOs) 0,0446
3,802
Kieselsäure (meta) (H^SiOg)
Freies Kohlendioxyd (CO,)
3,7.58
0,0446
83,27
0,568
46,80
3,802
0,9507
83,84
21,61
4,753 105,45
Daneben Spuren von Mangano-Ion.
Gefrierpunkt: — 0,185° (identischeProbe).H.Erdmann.
Spezifische elektrische Leitfähigkeit (in reziproken
Ohm pro cm- Würfel) >; = 0,002986 bei 18° (identische Probe).
H. Erdmann.
Freies Kohlendioxyd (COJ 0,9507
4,753
500,1 ccm
bei 8,3° u.
760 mm
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: ccm
Kohlendioxyd (COJ 983,3
Stickstoff (Nj) 16,7
Daneben Spuren von Edelgasen.
^J Gutachten von Professor Dr. Hugo Erdmann über die Marthaquelle
auf dem Gnmdstück Wühelmshof zu Ober-Salzbrumi (Bad Salzbrunn) in
Schlesien. Salzbrunn (ohne Jahr). ^j Vgl. ehem. Einleitung Äbscbn. A.
*) Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. B.2.C.
Analyse der „WillielniSquelle" (aus den Onginalzahlen berechnet).
Analytiker: Th. Poleck. 1887 ').
Temperatur: 7,5°.
Ergiebigkeit: 208,6 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen^). Gramm
KaUum-Ion (K-) 0,006575
Natrium-Ion (Na-) 0,3176
Lithium-Ion (Li-) 0,000792
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,000212
Calcium-Ion (Ca") 0,07243
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,02592
Ferro-Ion (Fe--) 0,004480
Mangano-Ion (Mn--) 0,000900
Aaionen').
Chlor-Ion (C!) 0,03149
Sulfat-Ion (SO/') 0,1957
0,9179
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') .
Kieselsäure (meta) (HjSiOa) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,1679
0,1679
13,78
13,78
0,1126
0,1126
0,0117
0,0117
1,806
3,612
1,064
2,128
0,0801
0,1603
0,0164
0,0327
20,01
0,8882
0,8882
2,037
4,074
15,05
15,05
1,5740
0.0331 1
35,01
0,4222
20,01
1,6071
0,5553
35,44
12,62
2,1624 48,06
Daneben Spuren von Ammonium-, Nickel-, Nitrat-,
Brom-, Jod-, Hydrophosphat-Ion, organischen Substanzen.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen bei
diesen beiden Quellen 3,8 und 1,6 g, wobei Natrium- und Hydro-
karbonat - Ionen vorwalten. Der Gehalt an freiem Kohlen-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,01253
Natriumchlorid (NaCl) 0,04145
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,2895
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) . 0,7564
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOg) . . 0,007663
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,000627
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2] 0,2928
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03)J 0,1558
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] . . 0,01426
Manganohydrokarbonat
[Mn(HC03)J 0,002896
Kieselsäure (meta) (H^SiOs). . . . . 0,03311
1,6070
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,5553 :
2,1623
291,3 ccm bei
7,.5° und
760mmDruck.
') Analyse der Wilhelmsquelle in Ober-Sal^brunn. Breslau 1888. ') Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. A. ■) Vgl. chera. Einleitimg Abschn. B.2.C.
dioxyd liegt unter 1 g; beide Quellen sind daher „alkalische
Quellen-', doch steht die „Marthaquelle" den „alkalischen
Säuerlingen" noch sehr nahe.
8
— 114
Analyse des „Kramerbrunnens" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: Heller. 1831').
In 1 Kilogramm des Mineralwassere sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Mol Äquivalente
1,92
Kationen ^).
Natrium-Ion (Na-)
Caleium-Ion (Ca")
Magnesium-Ion (Mg") ....
Ferro-Ion (Fe")
Aluminiiun-Ion (AI"') ....
Anionen ').
Chlor-Ion (CT)
BuKat-Ion (SO/')
Hydroph08phat-Ion (HPO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCOj').
Käeselsäure (meta) (HjSiOa).
Freies Kohlendioxyd (COj) .
Gramm
0,0442
0,06597
0,06897
0,0192
0,0236
0,0418
0,0472
0,0537
0,6641
1,0287
0,0318
1,0605
0,218
1,92
1,645
2,831
0,343
0,870
1,18
0,491
0,559
10,89
20,73
0,406
21,13
4,96
3,290
5,662
0,685
2,61
14,17
1,18
0,983
1,12
10,89
14,17
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,0392
Natriumhydrokarbonat (NaHCO.,) 0,105
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC0,,)3] 0,2667
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC05),] 0,4144
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO.,),,] 0,0610
Aluminiumhydrophosphat [Al,(HPOJj] 0,0638
Aluminiumchlorid (AlCL,) 0,0227
Aluminiumsulfat [ALj(S0j3j 0,0561
Kieselsäure (meta) (H^SiO,) 0,0318
1,060
Freies Kohlendioxyd (CO^) 0,218
1,278
1,279
26,09
') B. M. Lersch, Einleitung in die Mineralquellenielire Bd. 2 S. 1B35.
Erlangen 1860. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ») Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. B.3.C.
Analyse des „Heilbrunnens" (aus der saizubeue berechnet).
Analytiker: W. Valentiner. 1859').
In 1 Kilogramm des Mineralwassera sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Natriimi-Ion (Na-) 0,113
Calcium-Ion (Ca-) 0,0917
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,010
Ferro-Ion (Fe") 0,011
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl') 0,017
Sulfat-Ion (SO/') 0,044
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 0,566
MiUi-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
4,90
4,90
2,29
4,58
0,42
0,83
0,19
0,38
10,69
0,49
0,49
0,46
0,92
9,28
9,28
0,853 18,03
Freies Kohlendioxyd (COj) . 0,364 8,28
10,69
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält '):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,029
Natriumsulfat (Na,SOj) 0,065
Natriumhydrokarbonat (NaHCOJ 0,293
Calciumhydrokarbonat [Ca(aCoX] 0,371
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03),] 0,061
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03).J 0,034
0,853
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,364
1,217
1,217
26,31
') Die Heilung der Limgenkrankheiten chronischen Verlaufes zu Obcr-
Salzbnmn in Schlesien. S. 6. 1869. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
5) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse des „Wiesenbrunnens" (aus der saktabeiie berechnet).
Analytiker: W. Valentiner. 1859^).
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,127
Calcium-Ion (Ca--) 0,0850
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,012
Ferro-Ion (Fe-) 0,0063
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl') 0,018
8uIfat-Ion (SO/') 0,055
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . 0,569
Freies Kohlendioxyd (CO,)
0,872
0,246
MiUi-
Milligramm-
Mol
Aquimlente
5,53
5,53
2,12
4,24
0,49
0,99
0,11
0,22
10,98
0,51
0,51
0,57
1,1
9,33
9,33
18,66
5,58
10,9
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,030
Natriumsulfat (Na,S04) 0,081
Natriimihydrokarbönat (NaHCUJ 0,326
Calciumhydrokarbonat [Ca(iiC0S-i] 0,343
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)jJ 0,072
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)j] . . ." 0,020
0,872
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,246
1,118
1,118
24,24
*) Die Heilung der Lungenkrankheiten chronischen Verlaufes zu Ober-
Salzbrunu in Schlesien. 8. 6. 1869. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
— 115
Analyse des „Sonnenbrunnens" (aus der saiztabeiie berechnet).
Analytiker: Fischer. 1825').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen -). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,0253
Calcium-Ion (Ca-) 0,0625
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0047
Ferro-Ion (Fe-) 0,0258
Anionen -).
Chlor-Ion (Cl') 0,0157
Sulfat-Ion (SO/') 0,0237
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 0,2800
Kieselsäure (meta) (H^SiOg)
Organische Substanzen . .
Freies Kohlendioxyd (CO.J
" 0,621
Milli-
Mol
1,10
1,56
Milligramm-
Äquivalente
1,10
3,12
0,19
0,461
0,39
0,922
5,53
0,444
0,247
4,590
0,444
0,494
4,590
0,4377
8,59
5,528
0,0659
0,010
0,841
0,514
9,43
0,1072
2,436
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,0260
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,0351
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) 0,0136
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03).,] 0,253
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,028
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] 0,0820
Kieselsäure (meta) (H^SiO,) 0,0659
Organische Substanzen 0,010
0,514
Freies Kohlendioxyd (CO.^) 0,1072
0,621
') J. F. Simon, Die Heilquellen Europas S. 210. Berlin 1839. ») Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. A. ^) Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. B.2.C.
11,87
Bei den letzgenannten vier Quellen beträgt die Summe
der gelösten festen Bestandteile etwa 1 g und weniger; sie
sind daher als ,, einfache kalte Quellen" zu bezeichnen.
Bemerkenswert ist ihr Eisengehalt von 6 — 26 mg.
Die Quellen sind als Schachtbrunnen gefaßt. Zu Trinkkuren
am Ort werden hauptsächlich der „Oberbrunnen" und die „Kronen-
quelle" gebraucht. Vom „Oberbrunnen" wurden versandt 1903:
1 237 000 ; 1904 : 1 277 000 ; 1905 : 1 291 790 Flaschen ; von der
„Kronenquelle" 1903: 602493; 1904: 598672; 1905: .583261.
Zu Bädern dienen ,, Luisenquelle", „HeUbrunnen" „Wiesen-
brunnen", „Sonnenbrunnen" und die Quellen des „Kramer-
bades"; zu Inhalationen (mit Apparaten für gemeinschaftUche
und EinzeUnhalationen nach verschiedenen Systemen) „Ober-
brunnen" und „MarthaqueUe", zu Nasen-, Rachen- und Kehl-
kopfspülungen (in 2 Gurgelhallen mit 88 Abteilungen) der
„Mühlbrunnen".
Das alte Badehaus enthält 21, das neue 44 Zellen; weitere
Badezellen befinden sich im „Kramerbad", im „Sonnenbad"
und in verschiedenen Logierhäusern. Das Badewasser wird
in den Wannen durch Vermischen mit heißem Süßwasser er-
wärmt. Zahl der verabreichten Bäder, Duschen und Packungen
1903: 27 979; 1904: 35 075; 1905: 31250.
Sonstige Kurmittel: Künstliche Kohlensäurebäder. Moor-
extraktbäder. Dampfbäder. Elektrische MehrzeUenbäder. Elek-
trische Lichtbäder. Pneumatische und medikamentöse Inha-
lationen (pneumatisches Kabinett mit 8 Einzelabteilungen).
Sauerstoffinhalationen. Wasserheilverfahren. Mechanotherapie
(Zander-Institut). Milch-, Molken- und Kefirkuren. Terrain-
kuren (ohne besondere Einrichtungen). — Gedeckte Wandel-
bahn. — Ausgedehnte Promenadenanlagen.
Behandelt -werden: Katarrhe der Atmungsorgane, be-
ginnende Lungentuberkulose, Emphysem, Bronchialasthma,
Magengeschwür, chronischer Magen- und Dannkatarrh, Er-
krankungen der Leber, Gallensteine, Nierenleiden, blennor-
rhöische Zustände der Harnwege, Gries- und Steinbüdung,
Gicht, überhaupt Harnsäure -Diathese, Zuckerharnruhr.
11 Ärzte. — Kurzeit: 1. Mai bis Anfang Oktober. —
Kurtaxe: 1 — 2 Personen 20 M., jede weitere Person 5 M.,
die Kur nicht gebrauchende FamiUenmitglieder 3 M. — Zahl der
Besucher (ohne Passanten) 1903: 7272; 1904: 8234; 1905: 7613.
AUgemeine Binriohtimgen : Trinkwasserversorgung durch
Hochquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Abfuhr (teils Gruben-, teils Tonnensystem). — Döckersche Baracke
für 8 Kranke. Dampfdesinfektionsapparat. Formalindesinfek-
tion. — Apotheke. — Stiftungen zur Unterstützung bedürftiger
Kurgäste. — Die Mehrzahl der Quellen und die beiden Bade-
häuser gehören dem Herzog von Pleß und werden von der
HerzogUchen Brunnen- imd Badedirektion venvaltet. Die
„KronenqueUe" gehört den Scheumannschen Erben, die „Sonnen-
brunnen" dem Besitzer des „Hotels zur Sonne", Alfred Beyer,
die Quellen des „Kramerbades" der Logierhausbesitzerin Frau
Riedel (Vüla National), die „Marthaquelle" Fritz Bergmann.
G6G6CjSG6DS(5SDSC5SCjSC:6G6G5SG6G6G6G6 Salzig ^^^^iSO^iiOiSOiSOiSOiSO^^i$0^^
Dorf mit 1503 Einwohnern im Regierungsbezirk Ctoblenz
der Eheinprovinz , hegt 5 km oberhalb Boppard am Rhein.
Station der linksrheinischen Eisenbahn Cöln— Frankfurt.
Heilquellen. Eine Mineralquelle, welche salziges Wasser
lieferte, wonach der Ort seinen Namen hat, versiegte im Jahre
1882 infolge eines StoUenbaues. Nahe diesem Orte, 1100 m
vom Eheinufer entfernt, wurde 1902 in einer Tiefe von 263 m
in unterdevonischen Quarziten und Tonschiefem der „Salz-
bom" erbohrt. Die Quelle ist mit Kupferrohren gefaßt imd
fließt frei aus.
116
Analyse des „SalzbOm" (aus den Einzelbestandteilen berechnet).
Analytiker: W. Sonne. 1903').
Spezifisches Gewicht: 1,0036 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 18° (in 261 m Tiefe 31°).
Ergiebigkeit: 350 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0700
Natrium-Ion (Na-) 2,114
Lithium-Ion (Li-) 0,0011
Calcium-Ion (Ca-) 0,1957
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,0463
Ferro-Ion (Fe-) . 0,0051
Anlonen').
Chlor-Ion (Cl') 1,573
Sulfat-Ion (SO/') 1,217
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . 2,300
sind enthalten:
Milli-
Milligramm-
Mol
AquiTalente
1,79
1,79
91,72
91,72
0,15
0,15
4,881
9,761
1,90
3,80
0,092
0,18
107,40
44,37
44,37
12,67
25,34
37,70
37,70
Kieselsäure (meta) (HjSiOg).
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
7,522
0,0236
195,27
0,301
107,41
7,546
0,9639
195,57
21,91
8,510 217,48
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
7,5 g, wobei Natrium-, Chlor-, Hydrokarbonat- imd Sulfat-
Ionen vorwalten. Danach ist die Quelle als „alkalisch-
muriatisch-salinische Quelle" zu bezeichnen.
Eine zweite, 447 m tief erbohrte, zu Badezwecken be-
stimmte Quelle ist in Kupferrohren gefaßt und liefert täglich
etwa 3000 hl Therm alwasser, das am Ausflusse 30°, imten im
Bohrloch 40° warm ist.
Der Versand des „Salzboms" betrug im Jahre 1903 etwa
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaüumchlorid (KCl) 0,133
Natriumchlorid (NaCl) 2,491
Natriumsulfat (Na^SOJ 1,801
Natriumhyilrokarbonat (NaHCGj) . 2,000
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOj). . 0,010
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2] 0,7912
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03)J 0,278
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] . . 0,016
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,0236
7,544
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,9639 =
>) Prospekt. ') Vgl.
Einleitung Abschn. B.2.C.
8,508
ehem. Einleitung Abschn.
524,7 com bei
18,0° und
760 mm Druck.
•) Vgl. ehem.
5500; 1904 etwa 10 500; 1905 über 150 000 Flaschen. — Kur-
haus und Badeeinrichtungen sind im Bau.
Behaxidelt werden: Katarrhe des Rachens, des Kehl-
kopfes imd der Lungen, Magenkatarrh mit vermehrter Säure-
bUdimg, Krankheiten der Nieren, der Blase und der Harnröhre,
der Leber imd der Gallenwege, Gicht und Rheumatismus,
Zuckerhamruhr.
Die Quellen gehören der „Gewerkschaft Salzbom für
Bergbau und Salinenbetrieb".
c;6föC6C6C2SG6G6G6G6G6G6 Sulzbach in Baden iso^^iso^^öo^^^iso
Bad bei Oberkirch im Kreise Offenburg im Großherzogtum
Baden, nahe der Station Hubacker der Renchtalbahn Appen-
weier— Oppenau, liegt 320 m ü. M., umgeben von Laub- imd
Nadelwald, in einem sich von 8W nach NO erstreckenden,
beiderseits von 500—600 m hohen Beigen des Schwarzwalds
umschlossenen, gegen Nord-, Ost- und Westwinde geschützten
50 — 150 m breiten Seitental des unteren Renchtals.
Heilquellen. 2 Mineralquellen, seit dem 15. Jahrhundert
bekannt, 1768 und 1780 neu gefaßt, entspringen an der Grenze
des Granits gegen den Porphyr.
Analyse der Hauptquelle (aus der SabtabeUe berechnet).
Analytiker: R. Bunsen. 1863').
Spezifisches GSewicht: 1,0024 bei 14,1°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 20,0°.
Ergiebigkeit: 360 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: , . ,, MUii- Miiiigramm-
Anionen'). Gramm Mol Aqmvalente
Kationen»). Gnmun Mo^" Ä^Si^' Chlor-Ion (CT) 0,09101 2,567 2,567
KaUum-Ion (K-) 0,02186 0,5583 0,5583 Sulfat-Ion (SO/') 0,5581 5,810 11,62
Natrium-Ion (Na-) 0,4788 20,77 20,77 Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,002408 0,0251 0,0502
Ammonium-Ion (NH/) . . . 0.000378 0^0209 o',0209 Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,8034 13,17 13,17
Calcium-Ion (Ca-) 0,07426 1,852 3,704 2,0608 45,95 27,41
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,02711 1,113 2,226 Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0.311 7,07
Ferro-Ion (Fe-) 0,003499 0,0626 0,1252 2,372 53^02 —
— ^i,w Daneben Spuren von Lithium-, Mftngano-, Aluminium-,
') Zeitschr. f. analytische Chemie 1871 Bd. 10 8. 436. >) Vgl. ehem. Hydroarsenat-Ion, Kieselsäure, organischen Substanzen, freiem
Einleitung Abschn. A. Stickstoff.
— 117
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KQ) 0,04165
Natriumchlorid (NaCl) 0,1163
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,8259
Natriumliydrokarbönat (NaHCOs) 0,6022
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0.001120
Calciumhyclrophosphat (CaHPOJ 0,003414
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2] 0,2962
Magnesiumhydrokarbonat Gramm
[Mg(HC03),] 0>1629
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)J . 0,01114
Freies Kohlendioxyd (CO^)
2,0608
0,311 =
2,372
171 com bei
20,0° und
7 60 mm Druck.
Ältere Analyse: W. L. Kölreuter 1836 (bei Heyfelder, Die Heil-
quellen des Großherzogtums Baden S. 94. Stuttgart 1841).
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
2 g, wobei Natrium-, Hydrokarbonat- und Sulfat -Ionen vor-
walten. Die Quelle ist danach eine „alkalisch-salinische",
und zwar steht sie auf Grund ihrer Temperatur an der Grenze
der warmen Quellen.
Das Wasser wird teils an Ort und Stelle getrunken, teüs
durch Holz- und Tonröhren 100 m weit ins Badehaus geleitet.
Das Badewasser wird in einem großen Kessel erwärmt. Das
Badehaus enthält 12 Zellen mit emaillierten Eisenwannen.
Verabreicht wurden im Jahre 1903: 860; 1904: 765; 1905:
680 Bäder.
Die Mineralbäder werden auf Verlangen auch mit Dürr-
heimcr oder mit Rheinfelder Sole vermischt gegeben. Außer
zu Bade- und Trinkkuren wird das Wasser zu Gurgelungen
gebraucht.
Sonstige Kurmittel: Fichtennadelbäder. — Massage. —
Terrainkuren (ohne besondere Einrichtung). — Milch-, Obst-
imd Traubenkuren. — Gedeckte Halle.
Behandelt vsrerden: Erkrankimgen des Nervensystems
(Neurasthenie, Neuralgien, Hysterie, Hypochondrie, nervöse
Schlaflosigkeit), Rheumatismus, Anämie und Chlorose, Kehl-
kopf- und Bronchialkatarrhe nicht tuberkulöser Natur, Magen-
und Darmkatarrhe mit Neigung zu Verstopfung, Erkrankungen
der Leber und der Gallen wege, Stoffwechsel erkrankungen ;
Schwächezustände nach erschöpfenden Krankheiten.
Arzt in Oberkirch. — Kurzeit: Mitte Mai bis Mitte Ok-
tober. — Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) ijn Jahre 1903: 390; 1904: 520; 1905: 450.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgimg durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Apotheke 6 km weit entfernt. — Das Bad ist im
Besitz der Frau L. Boersig Ww.
G6G6G6C6GJSDSC2SG6C?5G6föG6G6föG6 Sulzmatt ^^^^^^^^^^^^^^^
Marktflecken mit 2619 Einwohnern bei GebweUer im Ober-
Elsaß, liegt 285 m ü. M., in einem engen von W nach O streichen-
den Tale; tlie lungebenden Höhen steigen bis 450 m an.
Heilquellen. Mehrere Quellen, im Jahre 1272 in der
Chronik der Stadt Thann erwähnt imd 1617 in der Abhand-
limg eines Dr. Schönk als Heilwasser gepriesen, entspringen
in der Talsohle in 2 — 7 m Tiefe aus alluvialem GeröU, unter
dem Vogesensandstein durchzieht, und sind mit Haustein-
fassungen versehen.
Analyse der „Quelle Nessel I" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: H. Fresenius. 1903*).
Spezifisches Gewicht: 1,00076 bei 14,7°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 11,6°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
_. Milli- Milligramm-
Kationen'). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,04809 1,228 1,228
Natrium-Ion (Na-) 0,2947 12,78 12,78
Lithium-Ion (Li-) 0,001384 0,1968 0,1968
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,000200 0,0111 0,0111
Calcium-Ion (Ca") 0,1148 2,863 5,725
Strontium-Ion (Sr") 0,000569 0,0065 0,0130
Baryum-Ion (Ba") 0,000490 0,0036 0,0071
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,05361 2,201 4,401
Ferro-Ion (Fe-) 0,001837 0,0329 0,0657
Mangano-Ion (Mn-) 0,000064 0,0012 0,0023
24,43
Anionen^. '
Chlor-Ion (CT)
Sulfat-Ion (SO;')
Hydrophosphat-Ion (HPO/')
Hydrokarbonat-lon (HCO3') .
Borsäure (meta) (HBO,) . . .
Kieselsäure (meta) (H^SiO^).
Freies Kohlendioxyd (COJ .
Gramm
Milli-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
0,03870
1,092
1,092
0,07140
0,7433
1,487
0,000668
0,0070
0,0139
1,333
21,84
21,84
1,960
0,009219
0,07460
43,01
0,2095
0,9513
24,43
2,043
1,835
44,17
41,71
3,878
85,88
Daneben Spuren von Aluminium-, Nitrat-, Brom-, Jod-Ion.
') Manuskript (Privatmitteilung).
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn, A.
8*
— 118
Das MineralwasBer entepiicht in seiner ZuBammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaUumcMorid (KCl) 0,08061
Kaliumsulfat (K,SO,) 0,01289
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,09516
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) 0,9621
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOa) 0,01339
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,000594
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ 0,000947
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] 0,4630
Strontiumhydrokarbonat [SrCHCÖ,),] 0,001362
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC03),] 0,000924
Magnesiumhydrokarbonat [Mg{HC03)2] 0,3221
Grmnin
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)j] . • 0,005846
Manganohydrokarbonat
[MnCHCba),] 0,000205
Borsäure (meta) (HBO^) 0,009219
Kieselsäure (meta) (H^SiO^) 0,07460
2,0429 jg„gg ^^^ ^j
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,835 = | 11,6° und
3 878 [7 60 mm Druck.
Ältere Analysen: Coze uiid Persoz (bei Heyfelder, Die Heil-
quellen des Großherzogtums Baden 8. 151. Stuttgart 1841). B^champ
1853 (Prospekt S. 12. Colmar 1899).
^) Vgl. ehem. Einleitung Äbsclinitt B.2.c.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
2 g, wobei Hydrokarbonat- und Natrium -Ionen vorwalten;
da etwa 1,9 g freies Kohlendioxyd vorhanden ist, so ist die
Quelle ein „alkalischer Säuerling".
Analyse der „Gemeindequellen" (aus der saiztabeiie berechnet).
Analytiker: Barth und Mai. 1886').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,09572
Natrium-Ion (Na-) 0,3072
Lithium-Ion (Li-) 0,003095
Calcium-Ion (Ca--) 0,1393
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,05022
Ferro-Ion (Fe--) 0,0011
Aluminium-Ion (AI—) .... 0,0011
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,0481
Sulfat-Ion (SO/') 0,07720
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,0135
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') .
Kieselsäure (meta) (H^SiOg).
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
2,592
sind enthalten:
Milli-
Milllgrainm-
Mol
AquiTalente
2,445
2,445
13,33
13,33
0,4403
0,4403
3,473
6,947
2,062
4,123
0,020
0,040
0,041
0,12
27,45
1,36
1,36
0,8036
1,607
0,140
0,281
24,20
24,20
1,476
24,20
24,20
2,213
0,1146
48,31
1,462
27,45
2,327
0,2645
49,78
6,011
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,101
Kaliumsulfat (K,SOJ 0,09478
Natriumsulfat (Na^SO^) 0,03696
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) 1,076
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOj) 0,02995
Calciumhydrophosphat (CaHPO^) 0,0107
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC08)j] 0,5503
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03).J 0,3018
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] 0,0036
Aluminiumhydrophosphat [A1,(HP0JJ 0,0070
Kieselsäure (meta) (HjSiOs) 0,1146
2,327
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,2645
1) Manuskript. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Einleitung Abschn. B.2.C.
2,591
3) Vgl. ehem.
55,79
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 2,3 g,
wobei Hydrokarbonat- imd Natrium -Ionen vorwalten. Mit
Rücksicht auf den geringen Gehalt an Kohlendioxyd ist die
Quelle als „alkalische Quelle" zu bezeichnen.
Das Wasser der Quellen wird in natürlichem Zustande
als Tafelwasser und zu Trinkkuren versandt (von den „Nessel-
quellen" 1903: 935 725 ganze und 226621 halbe Literflaschen;
1904: 1003 267 ganze und 266 458 halbe; 1905: 1019 570
ganze und 311002 halbe Literflaschen; von den „Gemeinde-
queUen" 1903: 436 605; 1904: 484 996; 1905: 493 445 Flaschen).
Die frühere Kur- und Badeanstalt wird seit dem Jahre
1891 nicht mehr betrieben.
Die „Nesselquellen" sind im Besitz von Bnm & Co., die
„Gemeindequellen" gehören der Gemeinde.
119
6. Kochsalzquellen.
; Von Dr. C. Schütze,
Badearzt in Kosen.
(Chemische Analysen bearbeitet von Professor Dr. E. Hintz und Dr. L. Grünhut.)
Kochsalzquellen (muriatische Quellen) enthalten in 1 kg des Wassers mehr als 1 g gelöste feste
Bestandteile, unter deren Anionen die Chlor-Ionen, unter deren Kationen die Natrium-Ionen bei weitem überwiegen.
(Bei der Salzberechnung erscheint daher Kochsalz als stark vorwaltender Bestandteil).
Man spricht von einfachen (schwachen) Kochsalzquellen oder von Solquellen, je nachdem in 1 kg
des Wassers die Menge der Chlor-Ionen sowie diejenige der Natrium-Ionen weniger oder mehr als 260 Milligramm-
Äquivalente (bezw. bei der Salzberechnung die Menge des Kochsalzes weniger oder mehr als 15 g) beträgt.
Überschreitet die Menge des freien Kohlendioxyds 1 g in 1 kg des Wassers, so spricht man von Koch-
salzsäuerlingen.
Je nachdem der Gehalt an Hydrokarbonat- oder SulfaHonen oder beiden mehr in den Vordergrund tritt,
spricht man im Gegensatz zu den reinen Kochsalzquellen von alkalischen, salinischen oder alkalisch-
salinischen Kochsalzquellen; je nachdem der Gehalt an Erdalkali-Ionen oder diesen und Hydrokarbonat-Ionen
oder Erdalkali- und Sulfa^Ionen mehr in den Vordergrund tritt, spricht man von erdmuriatischen, erdigen oder
sulfatischen Kochsalzquellen.
Übersteigt die Temperatur der Quellen 20°, so spricht man von warmen Kochsalzquellen (Kochsalz-
thermen).
Die Kochsalzwässer kommen auf der ganzen Erde vor und haben auch geologisch keine durchaus bestimmte
Lage, da man sie schon in fast allen Gesteinsarten erbohrt hat. Die gewaltigen Steinsalzlager, die sich von der
Grauwacke bis auf die Tertiärgruppe größtenteils nachweisen lassen, werden durch hinzutretende, teils aus dem Erd-
innern stammende, teils von der Oberfläche die durchlässigen Schichten oder Spalten durchdringende Gewässer
ausgelaugt, und diese salzhaltigen Wässer treten dann durch natürliche Erdöffnungen oder künstliche Bohrlöcher
als Solquellen aller möglichen Temperaturen imd verschiedenen Kochsalzgehaltes zutage.
Unter den Bädern mögen die Solbäder wohl die älteste Geschichte haben. Wir hören aus allen Völker-
geschichten, aus der Kulturgeschichte sämtlicher Erdteile, daß die dort vorhandenen Solquellen, besonders aber die
warmen und die sprudelartig aus der Erde steigenden kohlensäurereichen, zu Heilzwecken benutzt wurden und sogar
göttliche Verehrung genossen. Die Solquellen in Deutschland sind bis zur Grenze des römischen Eindringens
frühzeitig entwickelt gewesen und haben vortreffliche und bequeme Einrichtungen gehabt, von deren Vollendung
noch die heutigen Überreste Zeugnis ablegen.
Einige Solbäder zwischen dem Rhein und dem „Limes" werden schon von Tacitus erwähnt, und zwar
schon mit einem gewissen historischen Rückblick, so daß man mit Sicherheit annehmen kann, daß einige der be-
deutendsten Solquellen bereits in vorhistorischer Zeit zu Heilzwecken benutzt worden sind. In Zeiten kriegerischer
Unruhen oder Jahrhunderte sich hinziehender politischer Wirren sind einzelne Solbäder in Vergessenheit geraten;
während großer Epidemien (Pest, schwarzer Tod, pandemische Lues) haben die Solbäder wie andere Badeorte
schwer zu leiden gehabt, da sie aus Furcht vor Ansteckung gemieden wurden. Die Entwickelung der Hygiene
und der Wettlauf in der Verbesserung hygienischer Einrichtungen in den Kurorten sowie die staatlichen Absperr-
maßregeln gegen Einschleppung epidemischer Erkrankungen sichern unseren Kurorten hoffentlich auf Jahrhunderte
hinaus ihren ungestörten Entwickelungsgang.
Die Zahl der Kochsalzquellen macht etwa ein Drittel der Mineralquellen Deutschlands aus. Der hohe Salz-
gehalt der Solquellen hat wohl zunächst zu einer Verwendmig derselben zu Bädern geführt, doch hat man die
Solen nach Verdünnung mit Süßwasser, ähnlich wie die schwächeren Kochsalzquellen unverdünnt auch zum Trinken
benutzt. Frühzeitig hatte man auch, besonders in Frankreich, die Duschen in ihren vielseitigen Formen angewandt,
während Gurgelungen, Spülungen und Inhalationen neuere Anwendungsformen sind.
Über die Wirksamkeit von Solbädern herrschten und herrschen auch heute noch verschiedene Ansichten.
An dem Bestehen physiologischer Wirkungen auf den menschlichen Körper kann aber nicht gezweifelt werden.
Das Kochsalz ist ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Grewebe imd macht allein mehr als die Hälfte
der Mineralbestandteile des Blutes aus. In den Solbädern haben wir nxm je nach ihrer Konzentration vermöge
der physikalischen Eigenschaften des Kochsalzes ein Mittel in der Hand, den Salzgehalt des Blutes wesentlich zu
— 120 —
beeinflussen. Es ist bekannt, daß nach Solbädern auf der Haut, vor allen Dingen in den Furchen derselben Salz-
lösung zurückbleibt, feine Salzkristalle sich ausscheiden und lange haften bleiben können. Hierdurch können
vielleicht bei längerem Gebrauche auch schwacher Solbäder noch therapeutische Erfolge erzielt werden. Die
Vol Im ersehen Untersuchungen scheinen mir von besonderem Werte zu sein, da sie die einzelne Zelle unter
dem Einfloß von Salzlösungen betrachten. Ausgehend von dem bekarmten Versuch an Amöben in destilliertem
Wasser, in physiologischer (d. h. etwa 0,6-prozentiger) und in hypertonischer Kochsalzlösung, wo den osmotischen
Druckverhältnissen in den Zellen und in der Außenflüssigkeit entsprechend die Zellen entweder platzen, unver-
ändert bleiben oder schrumpfen, stellte er Versuche mit destilliertem Wasser im Teilbad und im Vollbad an.
Nach gründlicher Reinigung und folgender Abspülung des Körpers der Versuchsperson mit destilliertem Wasser
ergab sich eine Auslaugung der Epithelzellen. Das Wasser hatte dem gebadeten Körper 0,66 g Kochsalz ent-
zogen. Vollmer hält bei einem Bade von höherem Kochsalzgehalt als der Salzgehalt der Körpersäfte die Wirkung
bedingt durch die Summe der Anstrengungen, die von den Hautzellen gemacht werden, um sich und die zen-
tralen Zellen gegen die Einwirkungen anderer osmotischer Verhältnisse zu wehren, und erklärt mit dem verschieden
hohen osmotischen Druck auch den verschiedenartigen Reiz der verschiedenen Solbäder.
Die Kochsalzbäder steigern nach Untersuchungen mit dem Hämatokriten den osmotischen Druck des Blutes.
Von Bedeutung für die Beurteilung der physiologischen Wirkung der Solbäder sind die Kellerschen Untersuchungen
mit Bädern von hohem Kochsalzgehalt. Solbäder von 12 — 20 Prozent Salzgehalt bewirkten bei einer Temperatur
von 30 — 40° und 10 — 50 Minuten Dauer nie unangenehme Störungen und hatten keine nachteiligen Folgen. In
Salis de Beame werden schon seit 20 Jahren Bäder von 12 — 25 Prozent Salzgehalt unter der Anleitung des
dortigen Arztes verabfolgt Die bei Bädern von 2 — 4 Prozent Kochsalz beobachtete Erregung verschwindet nach
Kellers Ansicht bei höherer Konzentration. Ebenso will er, wie auch Robin bei 1 2 - prozentigen Solbädern eine
bedeutende Steigerung der Harnsäureausscheidung im Harn gefunden haben; auchsoU die Gesamtstickstoffausscheidung
erheblich vermehrt werden. Die Solbäder von hohem Kochsalzgehalt zu empfehlen, liegt jedoch eine zwingende Ver-
anlassung nicht vor. Demgegenüber will Frankenhäuser auf Grund von allerdings nicht einwandfreien Versuchen
die Wirkung der Salzbäder allein auf thermische Einflüsse durch den Salzüberzug der Haut und deren dadurch ver-
änderte Wasserdampfabgabe zurückführen. Die Winternitzschen Arbeiten haben m. E. in wissenschaftlicher Weise
dargetan, daß bei allen Hautreizungen thermische Effekte ausgelöst werden. Solange aber nicht einwandfrei nachgewiesen
ist, daß eine Resorption von in Wasser gelösten Stoffen durch die unverletzte Haut nicht stattfindet, ist die
Anschauung von der Aufsaugung der gelösten Stoffe durch die Haut nicht von der Hand zu weisen, zumal nach
den Untersuchungen von du Bois-Reymond, Rosenthal, Engelmann, Hermann, Biedermann u. a. die Haut
und die Schleimhäute von Zunge, Rachen, Magen und Darm gewöhnlich einen einsteigenden elektrischen Strom zeigen,
d. h. einen positiven Strom, der von der Hautoberfläche durch die Gewebeschichten hindurch nach dem Körper-
innem gerichtet ist. In der Richtung dieses Stromes kann kataphoretisch Wasser bzw. eine wässerige Lösung
befördert werden (nach Höber in Pflügers Archiv Bd. 101). Unsere eigenen Erfahrungen und Untersuchungen
zwingen uns, die Wirkimg der Solbäder bis zu 6-prozentiger Konzentration als eine Steigerung der gesamten Lebens-
prozesse aufzufassen, die sich in erhöhter Oxydation und Assimilation geltend macht. Aus dieser letzteren folgt
eine Vermehrung des Gesamtstickstoffes und besonders des Harnstoffes im Urin. Unbestritten bei allen Autoren
ist der Einfluß der Solbäder auf die Zirkulation und die Hamabsonderung und vor allen Dingen die Beeinflussung
von Stauungen im lymphatischen System durch die Kochsalzquellen.
Aus diesen physiologischen Wirkungen ergeben sich die Indikationen für die Anwendung der Kochsalzbäder
von selbst. Mit KochsalzqueUen von 0,5 bis zu 25 Prozent Koch Salzgehalt lassen sich folgende Erkrankungen er-
folgreich behandeln: herabgesetzte Ernährung, Erkrankungen des Blutes und der Lymphe, Erkrankungen der
Knochen und des Knochenmarks, Schwellungen der Milz und der lieber, Exsudatbildungen, kompensatorische Stö-
rungen des Zirkulationssystems, habitueller Abortus, Gicht, Rheumatismus, allgemeine Fettsucht, Zuckerkrankheit,
eine große Zahl von Hautkrankheiten und Narbenbildungen.
Vielfach wird in Solbadeorten, vor allen dort, wo das Kochsalz in technischen Betrieben gewonnen wird, die
sogenannte „Mutterlauge" zu Badezwecken venvendet. Sie ist eine dicke, meist braunrote Flüssigkeit, die beim
Sieden der Sole in den Pfannen zurückbleibt. Die Mutterlauge enthält Kochsalz und vor allen Dingen die in der
Sole vorhandenen leichter löslichen Chlorverbindungen der Erdalkalien neben Eisen und sonstigen Bestandteilen
der Sole. Die Mutterlaugen werden zur Verstärkung der Solbäder diesen in größeren oder geringeren Mengen zu-
gefügt Außerdem wird die Mutterlauge auch gewöhnlichem Badewasser zugesetzt Die Mutterlaugen - Bäder
haben große Verbreitung gefunden als Hauskuren. Die Wirkung derselben ist mehr oder weniger die gleiche wie
bei den Solbädern,
— 121 —
In den meisten Solbadeorten befinden sich auch Einrichtungen zum Trinken der Sole. Viele solcher Kur-
orte sind im Besitze einer Kochsalz-Trinkquelle, andere Kurorte wieder helfen sich damit, daß sie neben einer Leitung
für Sole auch eine Leitung für Süßwasser anbringen, sodaß Sole mit Süßwasser vom Kranken selbst gemischt und je
nach ärztlicher Verordnung angewendet werden kann. Bei den warmen Kochsalzquellen erzielt man durch lang-
sames Abkühlenlassen die gewünschte Temperatur; bei den kalten Kochsalzquellen müssen Einrichtungen zur Er-
wärmung angewendet werden.
Für die Trinkkuren kommen m. E. auch die Nebenbestandteile wie Lithium, Eisen, Glaubersalz usw. mit
in Betracht, selbst wenn sie sich nur in Spuren nachweisen lassen. Diese Nebenbestandteile beeinflussen auch die
Indikationsstellung der einzelnen Kurorte. Jedoch hat der Hauptbestandteil, das Kochsalz, den bei weitem ein-
greifendsten Einfluß auf den Organismus, und zwar zunächst unmittelbar auf die Sclüeimhäute des Mundes, der
Speiseröhre imd von Magen und Darm, mittelbar auf die Verdauungsdrüsen, die Blutflüssigkeit, die Lymphe und
das Nervensystem. Die KochsalzqueUen, die sich zum Trinken eignen (etwa bis zu 2,5 Prozent Kochsalzgehalt),
haben einen anregenden Einfluß auf die Sekretion des Magensaftes und wirken beschleunigend auf die Eiweißver-
dauung. In gleicher Weise wird auch die Motilität des Magens angeregt. Auch wird das Kochsalz sehr leicht
resorbiert und wirkt dann harntreibend. Auf den Darm hat kochsalzhaltiges Wasser eine die Peristaltik leicht
erhöhende Wirkung. Auf die Gallensekretion scheinen die Kochsalzwässer nur anregend zu wirken; sie erweisen
sich daher günstig bei GaUenstauung in der Leber. Bei seinen Untersuchungen fand Grobe, daß der regel-
mäßige Genuß warmen Wassers eine Abnahme des Salzgehaltes des Blutes sowie eine Abnahme des osmotischen
Druckes zur Folge habe, daß dagegen der regelmäßige Genuß eines warmen Kochsalzwassers eine Abnahme
des Wassergehaltes des Blutes und eine Zunahme des osmotischen Druckes hervorrufe, Wirkungen, die sich auch
noch einige Tage, nachdem der Gebrauch des Wassers wieder aufgehörth atte, nachweisen ließen. Fr. Engelniann
konnte während seiner neunzehntägigen Trinkkur (Kreuznacher Elisabethquelle) feststellen, daß der osmotische
Druck des Urins immer bedeutend höher war als der des Blutplasmas, und das dreifache, manchmal sogar das
vier- bis fünffache betrug und selbst bei Zufuhr großer Flüssigkeitsmengen nicht unter das doppelte sank. Er fand
femer, daß der Puls um acht Schläge sank, die Temperatur um fast 0,5° herunterging. Es stieg dagegen der
Hämoglobingehalt um 0,03 Prozent, die Gefrierpunktserniedrigung des Urins um 0,18° und der osmotische Druck
des Blutplasma um 0,3°.
Hiernach sind die Kochsalztrinkquellen angezeigt bei herabgesetzter Ernährung, Stönmg der Motilität und
Sekretion des Magens, bei verlangsamter Darmtätigkeit, ferner bei einer großen Anzahl Stoff Wechselerkrankungen,
bei welchen vermutlich auch die jeweiligen Nebenbestandteile wirksam sind. Außerdem dürften die Trinkkuren
angezeigt sein bei Schwellung der Leber, der Milz, bei entzündlichen Erkrankungen des Pankreas und vor allen
Dingen auch bei Exsudatbildungen innerhalb der Leibeshöhle.
Ein weiteres Heilverfahren an den Kurorten mit Kochsalzquellen bildet die Inhalation. Zur leicheren
Verdunstung des Wassers bei der Kochsalzgewinnung baute man schon seit Jahrhunderten große Domgerüste,
sog. Gradierwerke. Da nachgewiesen wurde, daß die Luft in der Umgebung der Gradierwerke sehr salzhaltig war,
so ließ man die Kranken sich stundenlang dort aufhalten. Solche Gradierwerke sind bis vor etwa 20 Jahren noch
die einzigen Inhalationseinrichtungen in diesen Kurorten gewesen. Seitdem man aber beobachtet hat, daß die Luft
infolge der Verdunstung des Wassers an den Domgestellen eine oft erhebliche Abkühlung erfährt, wodurch Erkältungen
hervorgerufen werden konnten, ist man vielfach von der Verwendung der Gradierwerke zu Inhalationszwecken abge-
kommen. Statt dessen sind neuerdings verschiedene Inhalationseinrichtungen aufgekommen, die die Zerstäubung
des salzhaltigen Wassers bewirken sollen und in geschlossenen Räumen benutzt werden. Die Einrichtungen unter-
scheiden sich in solche für Einzelinhalation, bei denen der Patient Mund oder Nase an den Apparat bringt, und
in solche für gemeinsame Inhalationen, bei denen der ganze Inhalationsraum durch einen darin aufgestellten Frei-
zerstäuber mit den feinen Flüssigkeitsteilchen erfüllt wird. Die Zerstäubung des je nach Bedarf erwärmten Mineral-
wassers wird entweder durch gepresste Luft (zweckmäßig dem Freien entnommen und filtriert) oder durch einen
Dampf Strom bewirkt. Die mechanischen Einrichtungen mit denen dies erreicht wird sind sehr mannigfaltig; je nach
dem angewandten System — am meisten sind die Apparate von Heyer, Waßmuth, Goebel u. a. in Gebrauch —
wird die zu inhalierende Flüßigkeit mehr oder weniger fein, unter Umständen bis zum feinsten Nebel verteilt imd
tritt unter mehr oder weniger starkem Dmck aus den Apparaten aus.
Wenn es auch in Versuchen an Tieren nicht gelungen ist, das Eindringen feinzerstäubter Substanzen in die
Lungen nachzuweisen, so ist doch anzunehmen, daß die fein verteilten Kochsalzpartikelchen, die bei geöffnetem
Mund und auch durch die Nase sicherlich über die Glottisspalte hinweg in die Bronchien dringen, dort und auch
in den großen und kleineren Bronchialdrüsen sehr schnell zur Resorption kommen. Dazu kommt noch, daß ein
— 122 —
Kranker, dem der Aufenthalt in einem Inhalatorium empfohlen ist, in der feuchten und .«taubfreien Luft häu-
figer und tiefer atmen wird, wodurch er gewissermaßen eine Lungengymnastik ausübt, die einen chronischen Katarrh,
eine Bronchitis, eine eventuelle Schwartenbildung usw. günstig zu beeinflussen vermag. Angezeigt sind die
Inhalationskuren bei allen katarrhalischen Zuständen der Atmungsorgane, bei chronischer Bronchitis, Kehlkopfent-
zündung, bei Folgekrankheiten nach Lungenentzündung, Schwartenbildungen, Atelektasen vmd schließlich auch bei
skrofidösen Bindehauterkrankungen und chronischen Erkrankungen der Nase und des Rachens (Rhinitis, Ozaena).
An vielen Kurorten finden sich auch gegen die letztgenannten Erkrankungen Einrichtungen zu Nasenduschen und
Gurgelungen.
Neben den ebengeuannten Kurmitteln verfügen die meisten Solbadeorte über eine große Anzahl von Ein-
richtungen, wie sie die modemea physiksdischen Behandlungsmethoden erfordern.
Kochsalzquellen.
(Aachen) s. unter „Schwefelquellen".
Alstaden.
Arnstadt
Artern.
Aßmannshausen.
Badbronn-Kestenholz.
Baden (Baden-Baden).
Bcntlage.
(Berchtesgaden) s. unter „Luftkurorte".
Berg.
(Berg-Dievenow) s. unter „Ostseebäder".
Berlin (Admiralsgartenbad).
Bemburg.
(Boden werder-Kemnade) s. unter „Luftkurorte".
Bramstedt.
Cammin (s. auch unter „Moorbäder").
Cannstatt.
Carlshafen.
Crefelder Sprudel.
Bad Dürkheim.
Dürrenberg.
Dürrheim.
Eickel-Wanne.
(Eisenach) s. unter „Luftkurorte".
Elmen.
Bad Essen.
Frankenhausen.
Gandersheim.
Gebolsheim.
Gelnhausen.
Goczalkowitz.
Greifswald (s. auch unter „Moorbäder").
Hall (Schwäbisch Hall).
Bad Hamm.
Bad Harzburg.
Heilbrunn (s. auch unter „Moorbäder").
(Heringsdorf) s. unter „Ostseebäder".
Hermsdorf in der Mark.
Hohen salza.
Homburg vor der Höhe (s. auch unter „Eisenquellen"
und „Moorbäder").
Jagstfeid.
Inselbad bei Paderborn (s. auch unter „Moorbäder").
Kiedrich.
Bad Kissingen (s. auch unter „Moorbäder").
(Kolberg) s. unter „Ostseebäxler".
Königsbom bei Unna.
Königsdorf - Jastrzemb (s. auch unter „Moorbäder").
Bad Kosen.
(Köstritz) s. unter „Sandbäder".
Kreuznach.
Kronthal am Taunus.
Liebenzeil.
Louisenhall.
Bad Münster am Stein.
Bad -Nauheim (s. auch unter „Erdige Säuerlinge").
(Bad Nenndorf) s. unter „Schwefelquellen".
Neuhaus bei Neustadt an der Saale (s. auch unter
„Moorbäder").
Niederbronn.
Niederkontz.
ölheim.
Oeynhausen.
Oldesloe (s. auch unter „Schwefelquellen" und „Moor-
bäder").
Orb.
(Ost-Dievenow) s. unter „Ostseebäder".
Flaue in Thüringen.
(Pyrmont) s. unter „Eisenquellen".
Rappenau.
Bad Reichenhall.
Rilchingen.
Rosbacher Brunnen.
Bad Rothenfelde.
Rothenfels in Baden.
Säckingen.
123 —
Sakderhelden.
Salzdetfurth.
Salzgitter.
Bad Salzhausen (s. auch unter „Eisenquellen" und
„Schwefelquellen").
Salzhemmendorf.
Salzschlirf (s. auch unter „Schwefelquellen" und „Moor-
bäder").
Salzuflen.
Salzungen (s. auch unter „Moorbäder").
Sassendorf.
Schinalkaldeu (s. auch unter „Moorbäder").
Schöningen.
Schwartau (s. auch unter „Moorbäder").
Seeg.
Segeberg (s. auch vmter „Moorbäder").
Soden am Taunus.
Soden bei Salmünster (s. auch unter „Einfache kalte
Quellen").
Sodenthal.
Sooden an der Werra.
Suderode.
Suhl.
Sulz am Neckar.
Suiza.
Sulzbad.
Sulzbrunn.
Sülze (s. auch unter „Moorbäder").
(Swinemünde) s. unter „Ostseebäder".
(Thale am Harz) s. unter „Luftkurorte".
Werl.
Westemkotten.
Wiesbaden.
Wilhelmsglücksbruim bei Creuzburg an der Werra.
Wimpfen.
Wittekind.
Bad ZoUeni.
124 —
G6G6G6QSC6G6C6C6aSG6G6C6G6C6G6 Alstaden ^^^^^iSO^iSO^^^^^^^
Dorf mit 7872 Einwohnern im Regierungsbezirk Düssel-
dorf der Rheinprovinz in der Nähe von Mülheim an der Ruhr,
li^ 30 m ü. M. Nächste Bahnstationen Styrum und Ober-
hausen an der Bahn Hannover— Cöln.
Heilquellen. Mehrere Solquellen entspringen in dem
Steinkohlenbergwerk Alstaden aus Klüften im Sandschiefer
Analyse der „Haiiptquelle" (aus der
Analytiker:
Temperatur
In 1 Eülogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- MilUgranim-
Gnunm Mol Äquivalente
1,279 32,68 32,68
34,99 1518 1518
4,587 114,4 228,8
0,119 1,36 2,72
1,207 8,781 17,56
16,59 680,9 1362
0,09216 1,649 3,297
0,00660 0,120 0,240
und Sandstein in 289—330 m Tiefe. Sie sind seit 1856 nach
und nach erschlossen worden und seit 1884 zu Heilzwecken
in Benutzung. In offener Leitung fließen sie dem Schachte
zu imd werden von da zutage gepumpt. Sie liefern insgesamt
etwa 16 000 hl tägUch.
Kationen').
KaUum-Ion (K*) . . .
Natriimi-Ion (Na') . ,
Calcium-Ion (Ca") . .
Strontium-Ion (Sr-) .
Baryvmi-Ion (Ba-) . .
Magnesium-Ion (Mg")
Ferro-Ion (Fe") . . . .
Mangano-Ion (Mn") .
Anionen').
Chlor-Ion (a') . . . .
Brom-Ion (Br') . . . .
Jod-Ion (J')
Hydrokarbonat-Ion
(HCO3')
112,1
0,00017
0,00259
0,22
3165
3161 3161
0,0021 0,0021
0,0204 0,0204
3,5
3,5
171,2
5522
3165
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 171 g,
worunter Chlor-, Natrium-, Magnesium- und Calcium-Ionen
vorwalten. Der Magncsiumgehalt erreicht fast den Natrium-
gehalt. Die Quelle ist danach eine „warme erdmuriatische
Solquelle".
Die Sole wird imverdünnt zum Baden, vereinzelt auch
zum Trinken und Gurgeln verwandt.
Das Badehaus enthält 14 Einzelzellen für Erwachsene xmd
2 größere Zellen für gemeinschaftUche Kinderbäder. Zahl der
verabreichten Bäder 1903: 7000; 1904: 10000; 1905: 10000.
Salztabelle berechnet).
Czymatis').
25,5°.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 2,438
Natriumchlorid (NaCl) 88,80
Natriumbromid (NaBr) 0,00022
Natriumjodid (NaJ) 0,00306
Calciumchlorid (CaCl,) 12,70
Strontiumchlorid (SrCL,) 0,216
Baryumchlorid (BaCl,) 1,829
Magnesiumchlorid (MgCL,) 64,86
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOg),] 0,2933
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),] 0,0212
171,16
•) Prospekt vom Mai 1892. Analytiker nach Angabe der A.-G. Solbad
Alstaden. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. *) Vgl. ehem. Einleitung
Absehn. B.2.C.
Behandelt ■werden: Skrofulöse, Knochen- und Gelenk-
erkrankungen, Rheumatismus, Hautkrankheiten, Frauenkrank-
heiten.
2 Arzte. — Zahl der Besucher (einschließlich Passanten)
1902: 560; 1903: 580; 1904: 800.
Allgemeine Hinrichtungen: Trinkwasserversorgung zum
Teil durch Wasserleitung. — Kinderheilanstalt. — Die Quelle
ist im Besitz der Bergwerks - Gesellschaf t „Hibemia", welche
die Sole an den Verein „Kinderheilanstalt Alstaden", dem die
Kureinrichtungen gehören, abgibt. Auskunft durch diesen Verein.
G6G6C6G6G6G6C6C;6C6C;6G6G6C;6C6C3S Arnstadt ^^^^^^^iSO^iSO^^^^^
Stadt mit 16 267 Einwohnern im Fürstentum Schwarz-
burg-Sondershausen, li^ etwa 300 m ü. M. an Ausläufern
des Thüringer Waldes. Laub- imd Nadelwald in der Nähe.
Station der Bahnen Erfurt — Ritschenhausen und Erfurt—
Saalfeld.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach zehn-
jährigem Durchschnitt: 531 mm*).
Heilquellen. Die auf der nahe gel^enen Saline Amshall
gewonnene Sole wird zu Heilzwecken benutzt.
•) ProTinz-Begenkarte.
Analyse Analytiker: B. Wagner. 1901').
(auB der Salztabelle berechnet). Spezifisches Gewicht: 1,094 (ohne Temperaturangabe),
In 1 Kilogramm der Sole sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,04715
Natrium-Ion (Na-) 49,63
Lithium-Ion (Li-) 0,0002
Calcium-Ion (Ca--) 2,078
Magensium-Ion (Mg") . . . 0,4340
Ferro-Ion (Fe--) 0,0290
Mim-
Mol
1,204
2153
0,02
51,82
17,81
0,518
Milligramm-
Äquivalente
1,204
2153
0,02
103.6
35,63
1,04
Anionen').
Chlor-Ion (CT) 76.69
Brom-Ion (Br)
Jod-Ion (J')
Sulfat-Ion (SO;') ....
Hydrokarbonat-Ion
(Hco;)
Gramm
Milli-
Mol
Milligramm-
Äquiralente
6.69
2163
2163
0,6287
7,863
7.863
0,0047
0,037
0,037
5,803
60,41
120.8
0,15
2,4
2,4
2294
Freies Kohlendioxyd (CO,)
135,49
0,097
4458
2,2
2294
1) Manuskript. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
135,59 4460
125
Die Sole entspricht in ihrer Zusammensetzung ungefähr
einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,08985
NatriumcMorid (NaCl) 125,5
Natriumbromid (NaBr) 0,8100
Natriumjodid (NaJ) 0,0056
Lithiumchlorid (LiCl) 0,001
Calciumchlorid (CaClj) 0,9491
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 135 g,
wobei Chlor- und Natrium-Ionen bei weitem übenviegen. Die
Sole entspricht daher in ihrer Zusammensetzung einer „reinen
Gramm
Calcimnsulfat (CaSO^) 5,893
Magnesiumsulfat (MgSOi) 2,063
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03).,] .... 0,100
Ferrohydrokarbonat [FeCHCOg^] ....... 0,0922
135,5
Freies Kohlendioxyd (CO^) 0 097
3) Vgl. ehem. Eiuleitimg Abschn. B.2.C.
135,6
Solquelle". Bemerkenswert ist der Gehalt von 629 mg
Brom und 4,7 mg Jod.
Die Sole wird in verdünntem Zustande zum Baden, zum
InhaUeren und Gurgeln benutzt.
G55G6föC25G6föföG55G6GJSG6G6G6G6GiSG6 Artem i^iS)^iSO^^^iSO^^^^^^^^
Gutsbezirk Sahne Artern mit 81 Einwohnern bei der Stadt
Artem im Eegienmgsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen,
hegt 128 m ü. M. Station der Bahn Sangerhausen — Erfurt.
Klima. JährUche Niederschlagshöhe nach 10 jährigem
Durchschnitt 482 mm*). — Durch den 70 m hohen „Wein-
berg" ist der Ort gegen Nord- und Nordostflinde geschützt.
Heilquellen. Eine Solquelle, vermuthch um das Jahr 1000
entdeckt, 1450 zuerst erwähnt, seit 1824 zu Heilzwecken be-
nutzt, entspringt im Buntsandstein, kommt aber jedenfalls aus
dem Zechstein.
•) ProTinz-Begenkarte.
Analyse der RohSOle (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: Laboratorium der Königl. Berginspektion Staßfurt.
Spezifisches Gewicht: 1,197 bei 24°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 13,5".
Ergiebigkeit: 5760 hl in 24 Stunden.
1900').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Gramm Mol Äquivalente
1,91 48,8 48,8
95,82 4157 4157
1,67 41,7 83,3
1,43 58,9 118
Kationen ').
Kalium-Ion (K-). . . .
Natrium-Ion (Na') . .
Calcium-Ion (Ca") . .
Magnesium-Ion (Mg")
Das IVIineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 3,64
Natriumchlorid (NaCl) 243,2
Anionen^).
Chlor-Ion {CV) 153,1 4318
SuHat-Ion (SO/') 4,27 44,5
4407
4318
89,0
Calciumchlorid (CaCl,)
Magnesiumchlorid (MgCl,)
Magnesiumsulfat (MgSO^)
4,63
1,37
5,36
Ferrioxyd (Fe^Og), suspendiert.
258,2
0,006
Ferrioxyd (Fe^Og),
suspendiert . . .
258,2
0,006
2.58,2
4407
1) Manuskript.
Einleitimg Abschn.
2) Vgl. ehem.
B.2.C.
258,2
Einleitung Abschn. A. *) Vgl. ehem.
Analyse der geklärten Sole (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: Laboratorium der Königl. Berginspektion Staßfurt
Spezifisches Geweht: 1,194 bei 24°, bezogen auf unbekannte Einheit.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
1900 1).
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 1,89
Natrium-Ion (Na-) 94,84
Calcium-Ion (Ca") 1,60
Magnesium-Ion (Mg") .... 1,42
Anionen-).
Chlor-Ion (CV) 151,6
Sulfat-Ion (SO/') 4,04
Milli-
Mol
Milligramm-
Äquiyalente
48,3
48,3
4115
4115
39,9
79,8
58,3
117
4360
4275
4275
42,1
84,1
255,4
8579
4359
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 3,60
NatriimicMorid (NaCl) 240,7
Calciumchlorid (CaCL,) 4,43
Magnesiumchlorid (MgCL,) 1,55
Magnesiumsulfat (MgSO^) 5,06
255,3
') Manuskript. >) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. •) Vgl. ehem.
Einleitimg Abschn. B.2.C.
126
Die Summe der gelösten festen Bestandteile in der ge-
klärten Sole beträgt 2i>b g, worunter Natrium- und Chlor-Ionen
bei weitem übenviegen. Die QueUe ist eine „reine Sol-
quelle".
Das Wasser der nicht gefaßten Quelle wird durch einen
Graben, dann durch eine Rohrleitimg in die Badehäuser ge-
leitet und zum Baden und InhaUeren benutzt. 2 Badehäuser
mit 14 Zellen (hölzerne Wannen), von denen 2 zu Sole-Dampf-
bädem benutzt werden. Die Sole wird in Kesseln erwärmt. —
Soletrinkhalle. — Ein Inhalatorium enthält Räume für Gesamt-
und Einzelinhalationen; die Sole wird durch elektrisch be-
triebenen Liiftdruckapparat zerstäubt. Außerdem Gradier-
werk.
Zahl der Bäder 1903: 6959; 1904: 10285; 1905: 12173.
Sonstige Kumüttel: Mutterlaugcnbäder. Medizinische
Bäder. Massage. — Parkanlagen. — Gedeckte Halle.
Behandelt werden: Hautschwäche, verlangsamter Stoff-
wechsel, Muskel- und Gelenkrheumatisnms , Skrofulöse, chro-
nisch-entzündliche Prozesse der Knochen und Beckenorgane,
Frauenkrankheiten.
Arzte in der Stadt. — Kurzeit: 15. Mai bis Ende September
(auch im Winter Gelegenheit zu Solbädern). — Zahl der Be-
sucher (ohne Passanten) 1903: 281; 1904: 381; 1905: 46.5.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen und Quellwa-sserleilung. — Beseitigung der Abfall-
stoffe durch Abfuhr. — Krankenhaus. — Apotheken in der
Stadt. — Das Bad ist im Besitz des preußischen Staates und
wird von dem Köiüglichen Salzamt zu Artem verwaltet.
CiSG6G6c:äföc;6G6G6Cjsc6föG6 Aßmannshauseii ^^^^^^^^^^^^
Dorf mit 1089 Einwohnern im Regierungsbezirk Wiesbaden
der Provinz Hessen-Nassau, am rechten Rheinufer, 80 m ü. M.,
am Fuß des Niederwalds. Das Bad li^ imterhalb des Dorfes
in einem Park. Station der rechtsrheinischen Bahn Frankfurt
a, M. — Cöln imd der Rheindampfschiffe. Zahnradbahn auf
den Niederwald und nach Rüdesheim.
Heilquellen. Von den früher vorhandenen 5 Quellen war
eine wahrscheinlich schon den Reimern bekannt. Die jetzige
Mineralquelle wurde schon im Jahre 1489 zu Heilzwecken
benutzt, kam neuerdings jedoch erst seit 1878 wieder in Ge-
brauch. Sie entspringt aus unterdevonischem Taunusquarzit
12 m tief.
Analyse
(aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: R. Fresenius. 1875').
Spezifisches Gewicht: 1,00001 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°
Temperatur: 31,1°, gemessen im Brunnenschacht.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen^). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,02172
Natrium-Ion (Na-) 0,2679
Ldthium-Ion (Li-) 0,003315
Calcium-Ion (Ca") 0,04933
Strontium-Ion (Sr-) 0,001173
Baryum-Ion (Ba-) 0,000689
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,01158
Ferro-Ion (Fe-) 0,001080
Mangano-Ion (Mn--) 0,000634
Ajiionen ').
Chlor-Ion (Cl') 0,3487
Brom-Ion (Br ) 0,000443
Jod-Ion (J') 0,000003
Sulfat-Ion (SO/') 0,02369
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000202
Hydrokarbonat-Ion(HC08'). 0,3551
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,5548
0,5548
1,62
11,62
0,4715
0,4715
1,230
2,461
0,0134
0,0268
0,0050
0,0100
0,4754
0,9509
0,0193
0,0387
0,0115
0,0231
16,16
9,835
9,835
0,0055
0,0055
0,00003
0,00003
0,2467
0,4933
0,0021
0,0042
5,820
5,820
Kiesebäure (meta) (H,Si0a) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
1,0856
0,04095
30,31
0,5222
16,158
1,1265
0,1853
30,83
4,211
1,3118 35,04
Daneben Spuren von Cäsium-, Rubidium-, Ammonium-,
Aluminium-, Nitrat-Ion, Borsäure, organischen Substanzen,
freiem Stickstoff.
') Jahrbücher d. nassauisch. Vereins I. Naturkunde 1876/77 Bd. 29/30
8. 413. ") Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. B.2.c.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensctzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
KaUumchlorid (KO)
Natriumchlorid (NaCl)
Natriumbromid (NaBr)
Natriumjodid (NaJ)
Natriumsulfat (Na^SO^)
Natriumhydrokarbonat (NaHCO.,) .
Lithiumhydrokarbonat (LiHCO.,) . .
Calciumhydrophosphat (CaHPO^) . .
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03).J
Strontiumhydrokarbonat
[Sr(HC03),]
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC08)j]
Magnesiurahydrokarbonat
[Mg(HC03)J
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . .
Manganohydrokarbonat
[Mn(HC03)J
Kieselsäiu-e (meta) (H^SlOj)
Gramm
0,04139
0,5429
0,000571
0,000004
0,03506
0,1.549
0,03208
0,000287
0,1991
0,002807
0,001300
0,06959
0,003439
0,002042
0,04095
1,1264
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,1853 =■
1,3117
105,5 ccm bei
31,1° und
760 mm Druck.
Gefrierpunkt: —0,042° (nicht identische Probe, Ver-
sandwasser). V. Kostkewicz.
Ältere Analysen: W. Jung (Pharmazeutisches Zentralblatt 1843
Bd. 14 8. 778). E. Fresenius und H. Will (Liebigs Annalen 1844 Bd. 47
8. 198).
— 127
Die Summe der gelösten festen Bestendteile beträgt etwa 1,1g,
worunter Natrium-, Chlor- und Hydrokarbonat-Ionen vorwalten.
Die Quelle ist danach eine „warme alkalische Kochsalz-
quelle". Bemerkenswert ist der Lithiumgehalt von 3,3 mg.
Das Wasser der in Steinschacht gefaßten Quelle wird zum
Trinken, Inhalieren, Gurgeln, Baden und Duschen gebraucht.
Zum Versand kommen etwa 30 000 Flaschen jährlich. Da-s
Badehaus enthält 22 Zellen mit Wannen aus Zink, Hok und
Kacheln. Zur Bereitung warmer Bäder wird ein Teil des
Wassers durch einen erwärmten Kessel geleitet. — Im Jahre
1903 wurden 3300; 1904: 3380; 1905: 3600 Bäder verabreicht.
Sonstige Kiirmittel : Dampf- und Heißluftbäder.
Mechano- und Elektrotherapie. Massage. Diät- imd Trauben-
kuren. Terrainkuren (ohne besondere Einrichtungen).
Behandelt ■werden : Gicht, Harngries, Nieren- und Blasen-
leiden, Rheumatismus, chronische Katarrhe des Magens imd
Darms.
1 Arzt. — Kurzeit: Mai bis Oktober. — Kurtaxe: 10 M.,
für FamilienmitgUeder je 5 M. — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 258; 1904: 263; 1905: 276, darunter etwa
10 Prozent Ausländer.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitimg. — Die FäkaUen werden abgefahren, die
Abwässer in zementierten Gruben aufgefangen und dann nach
Klärung in den Ehein geleitet. — Apotheke in Rüdesheim. —
Das Bad ist im Besitz der „Gesellschaft m. b. H. Bad Aß-
mannshausen".
GJSGJSföföG6CÄSG6G6föG6 Badbronii - Kestenholz ^^^^^^^iso^iso
Dorf mit 2580 Einwohnern bei Schlettstadt im Unterelsaß,
liegt 195 m ü. M. am Ostabhang der Vogesen. Laub- xmd
Nadelwald unmittelbar angrenzend. Station der in Schlett-
stadt von der Bahn Straßburg — Basel abzweigenden Nebenbahn
nach Markirch.
Klima. Gegen Nordwestwinde ist Schutz geboten.
Heilquellen. 3 Quellen, „Heilquelle", „Heinrichsquelle"
und „St<ahlquelle", entspringen in geringer Tiefe aus Kies. Die
Schichten, welche das Wasser hefem, sind unbekannt. Die
„Heilquelle" wird schon 1760 erwähnt.
Analyse der „Heilquelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: H. Fresenius. 1899^).
Temperatur: 17,8°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen ^). Gramm
KaUum-Ion (K-) 0,05071
Natrium-Ion (Na-) 1,322
Lithium-Ion (Li-) 0,003240
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,000490
Calcium-Ion (Ca-) 0,2589
Strontium-Ion (Sr-) 0,008372
Baryum-Ion (Ba-) 0,000068
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,02229
Ferro-Ion (Fe-) 0,001318
Mangano-Ion (Mn-) 0,000437
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000086
Anlonen ^).
Nitrat-Ion (NO3') 0,005410
Chlor-Ion (CT) 1,424
Brom-Ion (Br) 0,002849
Jod-Ion (J') 0,000016
Fluor-Ion (Fl') 0,003826
Sulfat-Ion (SO;') 1,131
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000036
Hydroarsenat-Ion (HAsO/') 0,001017
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,6149
Borsäure (meta) (HBO.,) . .
Kieselsäure (meta) (H^SiOj)
Fmes Kohlendioxyd (CO,)
5,099
Daneben Spuren von Cäsium-Ion.
sind enthalten:
Milli-
Milligranim-
Mol
Aquivalente
1,295
1,295
57,36
57,36
0,4609
0,4609
0,0271
0,0271
6,456
12,91
0,0956
0,1911
0,0005
0,0010
0,9151
1,830
0,0236
0,0472
0,0079
0,0159
0,0032
0,0096
74,15
0,0872
0,0872
40,18
40,18
0,0356
0,0356
0,0001
0,0001
0,2014
0,2014
11,78
23,55
0,0004
0,0008
0,0073
0,0145
10,08
10,08
4,851
129,02
74,15
0,002378
0,08254
0,0540
1,053
4,936
130,12
0,163
3,71
133,83
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO3) 0,008824
Kaliumchlorid (KCl) 0,09011
Natriumchlorid (NaCl) 2,251
Natriumbromid (NaBr) 0,003671
Natriumjodid (NaJ) 0,000019
Natriumsulfat (Na^SO,) 1,339
Lithiumchlorid (LiCl) 0,01958
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,001451
Calciumfluorid (CaFL,) 0,007863
Calciumsulfat (CaSOJ 0,3200
Calciumhydroarsenat (CaHAsOJ . . 0,001308
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2J 0,6480
Strontiumhydrokarbonat
[Sr(HC03),] 0,02003
Baryumhydrökarbonat [Ba(HC03).J 0,000129
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),] 0,1339
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] ■ • 0,004195
Manganohydrokarbonat
[Mn(HC03),] 0,001407
Aluminiumhydrophosphat
[ALXHPOJj] 0,000043
Aluminiumsulfat [Al5(S0j)a] .... 0,000503
Borsäure (meta) (HBO^) 0,002378
Kieselsäure (meta) (HjSiOs) .... 0,08254
4,936
{88.8 ccm bei
17,8° und
760 mmDruck.
>) Prospekt ohne Ort und Jahr. (Ergänzt durch PrivatmitteUung). ") Vgl.
ehem. Einleitung Absehn. A. •) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. ß.2.c.
— 128
Analyse der „Heinrichsquelle" (aus den Einzelbcstandteaen berechnet).
Analytiker: C. Amthor. 1902').
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten'):
Kationen *). Oramm
Kalium-Ion (K-) 0,2039
Natrium-Ion (Na-) 1,068
Calcium-Ion (Ca") 0,2759
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,0217
Ferro-Ion (Fe") 0,00070
MiUi-
Hol
5,208
46,35
6,881
0,892
0,013
Anionen ').
CMor-Ion (Q') 1,320 37,24
Sulfat-Ion (SO/') 0,7660 7,974
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') . 0,8508 13,95
Milligramm-
Äquivalente
5,208
46,35
13,76
1,78
0,025
67,12
37,24
15,95
13,95
4,507
0.0727
118,51
0,927
67,14
Kieselsäure (meta) (HjSiOj).
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Daneben Spuren von Lithium-, Strontiimi-, Mangano-,
Brom-, Hydroarsenat-Ion.
4,580 1 19,44
nicht bestimmt.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält'')*):
Gramm
KaUumchlorid (KQ) 0,3885
Natriumchlorid (NaCl) 1.874
Natriumsulfat (Na,SOJ 1.018
Calciumsulfat (CaSOJ 0,1106
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO.,)„] 0,9838
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03).,] 0,131
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] . . ." 0,0022
Kieselsäure (meta) (H^SiO^) 0,0727
4,581
Freies Kohlendioxyd (CO,) nicht bestimmt.
') Manuskript. ') Die Analyse ist im Original auf die Litereinheit be-
zogen tmd konnte in Erniangehmg der Angabe des spezifischen Gewichtes
nicht auf 1 kg umgerechnet werden. Bei einer derartigen Umrechnung würden
sich sämtliche Zahlen schätzungsweise um etwa 0,3 Prozent ihres Wertes er-
niedrigen. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. •) Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. B.2.c.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen 4,9 g
und 4,6 g, wobei unter den Kationen Natrium- und Calcium-,
imter den Anionen Chlor-, Sulfat- imd Hydrokarbonat- Ionen
vorherrschen. Die Quellen sind danach als „erdig-sali-
nische Kochsalzquellen" zu bezeichnen. — Bemerkenswert
ist bei der „Heilquelle" der Lithiumgehalt von 3,2 mg.
Die „Heilquelle" und „Heinrichsquelle" sind 8,4 m bezw.
13 m tief in Beton gefaßt imd hefem tägUch 240 bezw. 490 hl
Wasser. Das Wasser der beiden Quellen wird zum Trinken,
InhaUeren und Gurgeln, das der „Heilquelle" auch zum Baden
benutzt. Dem Badehause (13 Zellen mit Wannen aus Fayence
und Beton) wird es durch verzinkte Eisenrohre zugeleitet. Das
Badewasser wird durch Einleiten von Dampf in große Behälter
erwärmt (Zahl der verabreichten Mineralbäder 1904: etwa
3000). Das Wasser der „Heinrichsquelle" wird auch nach
Zusatz von Kohlensäure aus Oberlahnstein versandt (1904:
44 000 Flaschen).
Sonstige Kurmittel: Künstliche Kohlensäurebäder. Sand-
bäder. Hydrotherapie. Elektrotherapie. Mechanotherapie.
Massage. Terrainkuren (ohne besondere Einrichtungen). Milch-,
Obst-, Traubenkuren. — Gedeckte Wandelhalle.
Behandelt -werden: Gicht, Nierenleiden, Stein- und
Griesbildung , Blasenleiden , Darmkrankheiten , Nervenleiden,
konstitutionelle Erkrankungen.
1 Arzt. — Kurzeit: 1. Mai bis 15. Oktober. — Kurtaxe:
5 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1904: etwa 700.
Allgemeine Einriohtvingen : Trinkwasserversorgung durch
Bruimenwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Abfuhr. — Krankenhaus. Apotheke in Schlettstadt (5 km).
— Quellen imd Bad gehören Dr. Wilhelm PoUack.
C6C2SG6G6G6G6G6C6G6G6C6 Baden (Baden-Baden) öOäPöDöOöDöDöO<X?(»ÖDÄ5
Stadt mit 16 238 Einwohnern im Großherzogtum Baden,
li«^ 206 m ü. M. in dem von SO nach NW streichenden,
300—400 m breiten Oostale im Schwarzwald, von bis 1000 m
hohen Bergen umgeben. Ausgedehnte Laub- imd Nadelwälder
in unmittelbarer Nähe. — Endpunkt der von der Bahn Heidel-
berg—Basel in Oos (4 km) abzweigenden Nebenbahn.
Klima. Mittlere Monatstemperatur (langjähriges Mittel)
im Januar —0,3°, Februar 1,1°, März 4,4°, April 9,1°, Mai 13,1°,
Juni 16,9°, Juli 18,0°, August 17,5°, September 14,4°, Oktober
9,1°, November 4,9°, Dezember 0,8°. — Mittlere jährUche
Niederschlagshöhe (langjähriges Mittel) 1115 mm, davon im
Januar 71, Februar 66, März 99, April 72, Mai 96, Juni 129,
Juli 129, August 87, September 90, Oktober 110, November 75,
Dezember 91 mm*). — G<^en Nord-, Ost- und Südwinde ü^
der Ort geschützt.
Heilquellen. 11 Mineralquellen: 1. „Ursprung", 2. „Brüh-
brunnen", 3. „Judenquelle", 4. „Ungemaehquelle", 5. „Höllen-
quelle", 6. „Murquelle", 7. „Fettquelle", 8. „Kühle Quelle",
9. „Freibadquelle", 10. „Quellen imter dem Marktplatz", 11.
„Klosterquelle". — Die Quellen imter 2, 3, 4 und 5 sind zu-
sammengefaßt als „Friedrichsquelle" (früher HauptstoUenquelle).
— Die Quellen waren schon in vorrömischer (keltischer) Zeit
l>ekannt; nachweisbar wurden sie im ersten Jahrhundert n. Chr.
benutzt. Die Eömer begründeten hier eine Niederlassung
und führten große Bäderanlagen auf, von denen noch zahl-
reiche Überrest« vorhanden sind. Die Quellen treten aus
dem unteren Eotliegenden zutage und liefern zusammen täglich
etwa 8000 hl Wasser.
*) Angaben des K5nigl. Preuß. meteorol. Instituts in Berlin.
129
Analyse der „Friedrichsquelle" (Hauptstollenquelle) (aus den onginaizahien berechnet).
Analytiker: C. Engler und H. Bunte. 1891*).
Spezifisches Gewicht: 1,00213 bei 13°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 62,8°, gemessen sowohl am Urspriing der Quelle, wie auch am Ausgang des Stollens.
Ergiebigkeit: 3402 hl in 24 Stunden, davon:
Brühbrunnen . . .
519 hl
Judenquelle . . .
Ungemachquelle .
HöUenqueUe . . .
1547 „
1026 „
310 „
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Mini- Milligramm-
Kationen'). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,06906 1,764 1,764
Natrium-Ion (Na-) 0,7967 34,56 34,56
Lithium-Ion (Li-) 0,009619 1,368 1,368
Cäsium-Ion (Cs-) 0,001021 0,0077 0,0077
Calcium-Ion (Ca") 0,1222 3,048 6,096
Strontium-Ion (Sr-) 0,002128 0,0243 0,0486
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,004791 0,1967 0,3933
Ferro-Ion (Fe--) 0,000698 0,0125 0,0250
Mangano-Ion (Mn--) 0,001624 0,0295 0,0591
44,32
Anionen ').
Chlor-Ion (CI) 1,365 38,50 38,50
Brom-Ion (Br) 0,004095 0,0512 0,0512
Sulfat-Ion (SO/') 0,1557 1,621 3,242
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000138 0,0014 0,0029
Hydroarsonat-Ion (HAsO/') 0,000455 0,0032 0,0065
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 0,1541 2,525 2,525
2,687 83,71 44,33
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) . 0,1650 2,104
2,852 85,82
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0,0180 0,409
2,870 86,23
Daneben Spuren von Kubidium-Ion und organischen Sub-
stanzen.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,1316
Natriumchlorid (NaCl) 2,019
Natriumbromid (NaBr) 0,005276
Lithiumchlorid (LiCT) 0,05812
Cäsiumchlorid (CsCl) 0,001293
Calciumchlorid (CaCl,) 0,04695
Calciumsulfat (CaSOJ 0,2207
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . 0,000195
Calciumhydroarsenat (CaHAsO^) . . 0,000585
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] 0,1620
Strontiumhydrokarbonat[Sr(HC03y 0,005092
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03).,] 0,02879
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . . 0,002223
Manganohydrokarbonat[Mn(HCÖ3).,] 0,005226
Kieselsäure (meta) (ILSiOs) . . .". 0,1650
Freies Kohlendioxyd (CO,)
2,852
0,0180 =
2,870
11,3 ccni bei
62,8° und
760 mm Druck,
Ältere Analyse: R. Bunsen 1881 (Liebigs Jahresbericht über die
Fortschritte der Chemie 1882 8. 1630).
^) Berieht über die ehemische Untersuchung der Hauptstollenquelle in
Baden-Baden. (Ohne Ort und Jahr.) — Außerdem Privatmitteilung von
C. Eugler betr. Bestimmmig des Gehaltes an Hydroarsenat-Ion. -) "Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. A. ■) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse des „Ursprung" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: E. Bun'sen. 1857*).
Temperatur: 68,6°.
Ergiebigkeit: 1914 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
_y. ^ 2\ Milli- Milligramm-
K.atlOnen ). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,08690 2,220 2,220
Natrium-Ion (Na-) 0,8476 36,77 36,77
Ammonium-Ion (NH,-) . . . 0,0017 0,095 0,095
Calcium-Ion (Ca-) 0,1067 2,662 5,324
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,00428 0,176 0,351
Ferro-Ion (Fe--) 0,0017 0,030 0,060
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,00058 0,022 0,065
44,89
«) Zeitschr. f. analytische Chemie 1871 Bd. 10 S. 438.
Einleitung Abschn. A.
2) Vgl. ehem.
Milli-
Mol
Milligramm -
Äquivalente
39,22
1,500
0,018
2,626
39,22
3,001
0,036
2,626
Anionen '). Gramm
Chlor-Ion (Cl') 1,390
Sulfat-Ion (SO/') 0,1441
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,0017
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Kieselsäure (meta) (H^SiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
2,935 88,11
Daneben Spuren von Mangano-, Brom-, Hydroarsenat-
Ion, organischen Substanzen.
9
0,1602
2,626
2,626
2,745
0,1545
85,34
1,970
44,88
2,900
0,0352
87,31
0,799
— 130 —
Das Mneralwasser entspricht in seiner ZuHammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KO) 0,1656
Natriumchlorid (NaCl) 2,151
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,0051
Calciumchlorid (CaCl,) 0,007604
Calciumsulfat (CaSO^) 0,2023
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,,),l 0,1795
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,0257
Ferrohydrokarbonat [Fe^HCO,),] . . .' 0,0053
Aluminiumhydrophosphat [A1,(HP0J.|] 0,0021
Aluminiumsulfat [Al,(S0j)3]
Kieselsäure (meta) (H,SiOj)
Gramm
0,0016
0,1545
2,900
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0352 ■
2,936
Altere Analysen: Salzer. W. L. Kölreuter
feldcr, Die Quellen des GroBhcrzogtums Baden S. 34.
22,5 ccm bei
68,6° und
[■üO mm Druck.
(beide bei Hoy-
Stuttgart 1&41).
^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse des „BrÜhbrUnnenS" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: E. Bunsen').
Temperatur: 68,4°.
Ergiebigkeit: 519 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Alilligramm-
Gramm Mol Äquivalente
0,09158 2,339 2,339
0,8773 38,06 38,06
0,1180 2,943 5,887
0,00424 0,174 0,348
0,0021 0,038 0,076
0,0005 0,02 0,05
Kationen').
Kalium-Ion (K-) .
Natrium-Ion (Na-)
Calcium-Ion (Ca")
Magnesium-Ion (Mg-
Ferro-Ion (Fe") . .
Aluminium-Ion (AI
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') . 1,441 40,65
Sulfat-Ion (SO/') 0,1530 1,592
Hydrophosphat-Ion (HPO4") 0,0014 0,014
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 0,1767 2,897
46,76
40,65
3,185
0,028
2,897
Kieselsäure (meta) (H,SiO,).
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
2,866
0,1500
88,73
1,912
46,76
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,1745
Natriumchlorid (NaCl) 2,227
Calciumchlorid (CaCl,) 0,01410
Calciumsulfat (CaSOj 0,2152
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] . 0,2004
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),] 0,0255
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03).J . . 0,0068
Aluminiumhydrophosphat
[AyHPOJ^J 0,0016
Aluminiumsulfat [Al,(S0j)3] .... 0,001
Kieselsäure (meta) (HjSiO,) .... 0,1500
3,016
0,0456
90,64
1,04
3,061 91,68
Daneben Spuren von Ammonium-, Mangano-, Brom-,
Hydroarsenat-Ion, organischen Substanzen, freiem Stickstoff.
3,016
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0456 =
3,062
29,2 ccm bei
68,4° imd
760mmDruck.
Analyse der „Judenquelle"
(aus der Salztabelle berechnet).
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,08920
Natrium-Ion (Na-) 0,8609
Calcium-Ion (Ca") 0,1089
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,00454
Ferro-Ion (Fe") 0,0015
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,00058
Anionen ').
Chlor-Ion (CT) 1,412
SuWat-Ion (SO/') 0,1510
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,0014
Hydrokarbonat-Ion (HCO,'). 0,1560
>) Zeitschr. f. analytische Chemie 1871 Bd. 10 S. 438. ') Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. A. ") Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
1857').
Milli-
Milligrsmm-
Mol
AquiTalente
2,278
2,278
37,35
37,35
2,715
5,429
0,186
0,373
0,027
0,054
0,022
0,065
45,55
39,82
39,82
1,,572
3,144
0,015
0,030
2,557
2,557
Kieselsäure (meta) (HjSiOa) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
2,786
0,14,59
86,54
1,861
45,55
Analytiker: B. Bunsen.
Temperatur: 68,0°.
Ergiebigkeit: 1547 hl in 24 Stunden.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (Ka) 0,1700
Natriumchlorid (NaCl) 2,185
Calciumchlorid (CaCL,) 0,01054
Calciumsulfat (CaSOJ 0,2117
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOj)J 0,1727
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO.,')J 0,0273
Ferrohydrokarbonat [FefHCO^).,] . . 0,0048
Aluminiumhydrophosphat
[Al,(HP0,)3] 0,0017
Aluminiumsulfat [Al,(S0j3] 0,0020
Kieselsäure (meta) (HjSiÖa) 0,1459
2,932
2,932
^,0337
88,40
0,767
2,966 89,17
Daneben Spuren von Ammonium-, Mangano-, Brom-,
Hydroarsenat-Ion, organischen Substanzen, freiem Stickstoff.
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0337 =
2,965
21,6 ccm bei
68,0° und
760 mm Druck.
>) Zeitachr. t. analytische Chemie 1871 Bd. 10 S. 438. ') Vgl. ehem.
Einleitmig Abschn. A. ■) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
131
Analyse der „Ungemachquelle" (aus der saiztabeiie berechnet).
Analytiker: R. Bunsen').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen ^. Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,07962
Natrium-Ion (Na-) 0,8209
Lithium-Ion (Li-) 0,00746
Rubidium-Ion (Rb-) 0,00092
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,0008
Calcium-Ion (Ca-) 0,1225
Strontium-Ion (Sr--) 0,0011
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0167
Ferro-Ion (Fe") 0,00035
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,00005
Anionen ^).
Nitrat-Ion (NO,') 0,0034
Chlor-Ion (Cl') ' 1,411
Sulfat-Ion (SO/') 0,1565
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 0,1933
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
2,034
2,034
35,61
35,61
1,06
1,06
0,011
0,011
0,05
0,05
3,055
6,109
0,013
0,025
0,687
1,37
0,0063
0,013
0,002
0,006
46,29
0,056
0,056
39,81
39,81
1,629
3,259
3,168
3,168
Kieselsäure (meta) (H^SiOg).
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
2,815
0,1597
87,19
2,036
46,29
2,974
0,04585
89,23
1,042
3,020 90,27
Daneben Spuren von Cäsium-, Baryum-, Mangano-,
Kupfer-, Brom-, Hydrophosphat - , Hydroarsenat-Ion, orga-
nischen Substanzen.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO3) 0,0056
Kaliumchlorid (KCl) 0,1476
Natriumchlorid (NaCl) 2,083
Lithiumchlorid (LiCl) 0,0451
Rubidiumchlorid (RbCl) 0,0013
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,003
Calciumchlorid (CaCl,) 0,06099
Calciumsulfat (CaSOJ 0,2215
Calciumhydrokarbonat [CaCHCOJ.,] 0,1424
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03).,] 0,0026
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)5] 0,101
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] 0,0011
Aluminiumsulfat [Al^SOJJ . '. 0,0003
Kieselsäure (meta) (HjSiOa) 0,1597
2,975
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,04585
3,021
') Poggendorifs Aimalen 1861 Bd. 113 S. 360. «) Vgl. ehem. Einlei-
timg Abschn. A. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „Höllenquelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: R. Bunsen*).
Temperatur: 65,1°.
Ergiebigkeit: 310 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen -). Gramm
KaUum-Ion (K-) 0,07710
Natrium-Ion (Na-) 0,8314
Lithium-Ion (Li-) 0,00205
Rubidium-Ion (Rb-) 0,00099
Cäsium-Ion (Cs-) 0,00008
Calcium-Ion (Ca") 0,1161
Strontium-Ion (Sr--) 0,00057
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,00460
Ferro-Ion (Fe") 0,00045
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,00005
Anionen^).
Chlor-Ion (Cl') 1,375
SuUat-Ion (SO/') 0,1570
0,1512
Hydrokarbonat-Ion (HCO3').
Kieselsäure (meta) (BLjSiOg) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
1,969
1,969
36,07
36,07
0,292
0,292
0,012
0,012
0,0006
0,0006
2,894
5,789
0,0065
0,013
0,189
0,378
0,0081
0,016
0,002
0,006
44,55
38,80
38,80
1,635
3,269
2,479
2,479
2,717
0,1611
84,36
2,055
44,55
2,878
0,0744
86,41
1,69
2,952 88,10
Daneben Spuren von Ammonium-, Baryum-, Mangano-,
Brom-, Hydrophosphat-, Hydroarsenat-Ion, organischen Sub-
stanzen.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält *):
Gramm
Kaliumchlorid (Ka) 0,1469
Natriumchlorid (NaCl) 2,110
Lithiumchlorid (LiCl) 0,0124
Rubidiurachlorid (RbCl) 0,0014
Cäsiumchlorid (CsCl) 0,0001
Calciumchlorid (CaCU) 0,02520
CalciumsuUat (CaSOJ 0,2222
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2] 0,1680
Strontiumhydrokarbonat
[Sr(HC03),] 0,0014
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03)J 0,0277
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . . 0,0014
Aluminiumsulfat [A1,(S0J3] 0,0003
Kieselsäure (meta) (H,8i03) 0,1611
2,878
Freies Kohlendioxyd (COJ 0,0744 =
2,953
47,2 ccm bei
65,1° und
7 60 mm Druck.
>) Zeitschr. f. analytische Chemie 1871 Bd. 10 S. 439. 2) Vgl. ehem.
Kinleitimg Abschn. A. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
132 —
Analyse der „Murquelle" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: ß. Bunsen. 1801').
Temperatur: 56,0°.
Ergiebigkeit: 31 hl in 24 Stunden.
Das Mineralwasser entfipricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- MiUij^^mm
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,1176
Natrium-Ion (Na") 0,7655
Lithium-Ion (Li-) 0,00488
Calcium-Ion (Ca-) 0,1251
Strontium-Ion (Sr-) 0,0003
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,02717
Ferro-Ion (Fe") 0,0001
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 1,424
Sulfat-Ion (SO/') 0,1636
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) . 0,1110
Mol
Äquivalente
3,004
3,004
33,21
33,21
0,694
0,694
3,119
6,237
0,004
0,008
1,116
2,231
0,002
0,004
45,39
40,16
40,16
1,703
3,406
1,820
1,820
2,739
0,0552
84,83
0,704
45,39
Kieselsäure (meta) (ILSiOg).
2,794 85,54
Daneben Spuren von Ammonium-, Mangano-, Aluminium-
Hydroarsenat-Ion, organischen Substanzen.
Gramm
Kaüumchlorid (KCl) 0,2241
Natriumchlorid (NaCl) 1,913
Lithiumchlorid (LiCl) 0,0295
Calciumchlorid (CaCl.,) 0,1806
CalciumsuUat (CaSOJ 0,2031
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCO.,),] 0,0008
Magnesiumsulfat (MgSOJ .' 0,02545
Magncsiumhydrokarbonat [Mg(HC03),] 0,1324
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,).,] • • • 0,0003
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) . . '. 0,0552
2,794
>) Zcitschr. f. analytische Chemie 1871 Bd. 10 S. 439. =) Vgl. ehem.
Eiuleitmig Abschu, A. ^) Vgl. ehem. Einleitmig Abschu. B.2.C.
Analyse der „Fettquelle" (aus der Salztabdle berechnet).
Analytiker: E. Bunsen. 1861').
Temperatur: 63,9°.
Ergiebigkeit: 825 hl in 24 Stunden.
In 1 £[ilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,07507
Natrium-Ion (Na-) 0,8710
Lithium-Ion (Li-) 0,00506
Calcium-Ion (Ca-) 0,1066
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0162
Ferro-Ion (Fe") 0,00052
Anionen').
Chlor-Ion (CT) 1,458
Sulfat-Ion (SO/') 0,1468
Hydrokarbonat-Ion (HCO,'). 0,1777
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
1,917
1,917
37,79
37,79
0,720
0,720
2,659
5,318
0,667
1,33
0,0094
0,019
47,09
41,12
41,12
1,528
3,057
2,912
2,912
Kieselsäure (meta) (HjSiOa).
2,857
0,0858
89,32
1,09
47,09
2,943 90,41
Daneben Spuren von Ammonium-, Baryum-, Mangano-,
Kupfer-, Brom-, Hydroarsenat-Ion, organischen Substanzen.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,1430
Natriimichlorid (NaCl) 2,211
Lithiumchlorid (LiCl) 0,0306
Calciumchlorid (CaCl,) 0,03885
Calciiimsulfat (CaSOJ 0,2081
Calciurahydrokarbonat [Ca(HC03),] 0,1265
Magncsiumhydrokarbonat [Mg(HCOa),] 0,0976
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] 0,0017
Kieselsäure (meta) (H^SiOg). . '. 0,0858
2,943
') ZeitschT. f. analytische Chemie 1871 Bd. 10 8. 438. ') Vgl. ehem.
Einleitimg Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „BÜttqUelle" {..KüUe QuoUe"?) (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: E. Bunsen').
Temperatur: 44,4°.
Ergiebigkeit: 643 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des^Mineralwaseers sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,1020
Natrium-Ion (Na-) 0,7479
Lithium-Ion (Li-) 0,00707
Calcium-Ion (Ca--) 0,1176
Strontium-Ion (Sr-) 0,00086
Milli-
Mol
2,604
32,45
1,01
2,933
0,0098
Milligramm-
Äquivalent«
2,604
32,45
1,01
5,865
0,020
Gramm
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,00538
Ferro-Ion (Fe--) 0,00066
Mangano-Ion (Mn") 0,00038
Aluminium-Ion (AI—) .... 0,0005
Milli-
Mol
0,221
0,012
0,0069
0,02
Milligramm-
Äquivalente
0,442
0,024
0,014
0,05
') Zeitschr. f. analytische Chemie 1871 Bd.
Einleitung Abschn. A.
10 S. 4.39.
42,48
^ Vgl. ehem.
— 133
Anionon'). Gramm
Chlor-Ion (Cl') 1,285
Brom-Ion (Br ) 0,0100
Sulfat-Ion (SO/') 0,1707
Hydrophospbat-Ion (HPO/') 0,00062
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,1553
Milii-
Mol
Milligramm-
Äquivalento
16,24
36,24
0,125
1,777
0,0064
2,546
0,125
3,555
0,013
0,546
2,604
79,96
42,48
Kieselsäure (meta) (HjSiO,') 0,1619
2,065
2,766
82,03
Freies Kohlendioxyd (CO^) . 0,0529
1,20
2,819
83,23
Daneben Spuren von Cäsium-, Rubidium-, Baryum-,
Fluor-, Hydroarsenat-Ion, organischen Substanzen.
^) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A.
schnitt B.2.C.
8) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
Das IMineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,1943
Natriumehlorid (NaCl) 1,891
Natriumbromid (NaBr) 0,0129
Lithiumchlorid (LiCl) 0,0427
Caleiumchlorid (CaCl.,) 0,01687
CalciumsuKat (CaSOJ 0,2393
Calciumhydrokarbonat [CaCHCO^).,] 0,1659
Strontiumhydrokarbonat
[Sr(HCO.,),] 0,0021
Magnesiumhydrokarbonat
[MgCHCOJ.,] 0,0324
Ferrohydrokarbonat [Fe^HCOa),] . . 0,0021
Manganohydrokarbonat [Mn(HC'03).J 0,0012
Aluminiumhydrophosphat
[AL,(HPOJJ 0,00073
Aluminiumsuifat [A1,(S0J3] .... 0,002
Kieselsäure (meta) (H,SiOs) 0,1619
2,765
!31,4 ccm bei
44,4° und
760mmDruck.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt bei
den einzelnen Quellen 2,7 — 3,0 g, wobei Natrium- und Chlor-
Ionen vorwalten. Da die Quellen ferner 44,4 — 68,6° warm
sind, so sind sie als „warme reine Kochsalzquellen"
(,, Kochsalzthermen") zu bezeichnen. Bemerkenswert ist der
Lithiumgehalt, der in dem vereinigten Wasser der „Friedrichs-
quelle" 9,6 mg erreicht.
Die Friedrichsquellen und die Quellen unter dem Markt-
platz sind in gemauerten unterirdischen Galerien, die übrigen
Quellen in gemauerten Brunnenstuben gefaßt. Das Wasser
der Quellen wird zum Baden, Duschen, InhaUeren, Gurgeln,
zu Nasenduschen und zum Trinken benutzt. Es wird zum
größeren Teil zunächst in Sammelbehälter zur Versorgung der
staatlichen Bäder geleitet (40 — 120 m weit), zum kleineren
Teil in die Trinkhalle (500 m), zu den öffentlichen Brunnen,
in die Privatbadeanstalten und in das städtische Krankenhaus.
In das Landesbad und das Inhalatorium wird es mittels Pulso-
meter gepumpt. Die Leitungsrohre sind zum großen Teil aus
emailliertem oder schwarzem Gußeisen ; in die Trinkhalle, in die
Privatbädor, an die öffentlichen Brunnen und in das Kranken-
haus führen Holzröhren oder Bleiröhren mit HolzumhüUung.
Den Badezwecken dienen 2 Großherzogliche Badeanstalten,
das Friedrichsbad (Männerbad) und das Kaiserin- Augusta-Bad
(Frauenbad); sie enthalten 16 Badezellen für Einzelbäder mit
Marmonvannen , Schwimmbäder, Bassinbäder im fließenden
Wasser (,, Wildbäder";, Einzel- und Gesellschaftsbäder, Dusche-
bäder, Dampfbäder im natürlichen Dampf der Quellen. Durch
Zumischen gewöhnlichen kalten Wassers wird das Badewasser
auf die gewünschte Temperatur gebracht. In Gasthöfen be-
finden sich 91 Badezellen. Zahl der Bäder 1903: 187 111;
1904: 186454; 1905: 201816.— Für die Trmkkur stehen die
Großherzogliche Trinkhalle, die auch 2 Gurgelräume für Männer
und Frauen enthält, und mehrere öffentliche Thermalbrunnen
zur Verfügung. — Zur Bereitung von Tafelwasser wird dem
Quell wasser Kohlensäure zugesetzt. Versandt wurden 1903:
1165; 1904; 1060; 1905: 1000 Flaschen. — In dem staatlichen
Inhalatorium wird das Thermalwasser durch Preßluft nach
verschiedenen Verfahren zerstäubt. — Aus dem Wasser der
Quellen werden QucUsalze und Pastillen bereitet.
Sonstige Kurmittel: Kohlensäurebäder mit natürlicher
Kohlensäure aus dem Kohlcnsäurewerk Eyach in Württem-
berg. Fangoeinpackungen. Irisch - römische und russische
Bäder. Heißluftbehandlung nach TaUerman. Kaltwasser-
behandlung. Elektrische Bäder. Lichtbäder. Massage. Me-
chanotherapie (Zandersche Heilgymnastik). Inhalationen aller
Art. Pneumatische Anstalt. Milch-, Molken-, Kefir-, Obst-
imd Traubenkuren. — Terrainkuren. — Gelegenheit zu Fluß-
bädern in der Oos. — Gedeckte Wandelbahnen.
Behandelt ■werden: Harnsaure Diathese, Gicht, skro-
fulöse und rheumatische Leiden, Fettsucht, chronische Metall-
vergiftungen, Folgezustände von Knochenverletzungen, Krank-
heiten der Schleimhäute, der Atmungsorgane, Katarrhe der
Nieren, des Nierenbeckens und der Blase usw.
45 Ärzte. — Hauptkurzeit : 15. April bis 15. Oktober.
Baden-Baden ist jedoch auch Winterkurort, die Großherzog-
lichen Anstalten sind den ganzen Winter hindurch geöffnet.
— Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher ein-
schließlich Passanten 1903: 73 836; 1904: 71619; 1905: 77 555
(darunter etwa 18 000 Ausländer).
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochquellwasserlcitung. — Die Abwässer und Fäkalien werden
durch Schwemmkanalisation beseitigt und nach Klärung (System
Eothe-Köckner) in den Oosbach geleitet. — 2 Krankenhäuser,
mehrere Sanatorien. Das Großherzogliche Landesbad (Kur-
anstalt für Minderbemittelte). — Desinfektionsapparat. — Zwei
Stiftungen für unbemittelte Badebesucher. 2 Apotheken. — Die
Quellen sind im Besitz des badischen Staates ; einige sind mittels
Erblehen an Private vergeben. Auskunft durch das Groß-
herzoglich Badische Bezirksamt (Badanstalten-Kommission) und
durch das städtische Kurkomitee.
— 134 —
G6föC5SC2SC6G6C6C3SC6G6C6G55C55C6fö Bentlage ÖOöDdÖ(»öD^O^«ÖOÖO^ÖO^^<X?
Dorf mit 140 Einwohnern bei Kheine im Regierungsbezirk
Münster der Provinz Westfalen. Laub- und Nadelwald an-
grenzend. Nächste Bahnstation Rheine (Omnibus Verbindung)
an den Bahnen Münster — Emden und Hannover — Oldenzaal.
Heilquellen. Mehrere Solquellen, die teils zur Salz-
gewinnung, teils (seit 1890) zu Heilzwecken benutzt werden,
treten aus Schiefermergel (Hüston), einer Schicht der an den
Ufern der Ems sich entlang ziehenden Kreideformation, hervor,
werden in einem 67 m tiefen Holzschacht mit verschiedenen
Strecken gesammelt und mittels Pumpen bis zur Oberfläche
gehoben. Die Quelle der Südstrecke wird nach Zusatz von
Kohlensäure zu Trinkkuren und zum Gurgeln benutzt. Zum
Baden dient Mutterlauge von der Salzgewinnung in Mischungen
mit gewöhnüchem Wasser.
Analyse der Mutterlauge (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: J. König').
Spezifisches Gewicht: 1,22463 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°
In 1 Kilogramm der Mutterlauge sind enthalten:
Kationen').
Kalium-Ion (K-) . . . .
Natrium-Ion (Na-) . . .
Ammonium-Ion (NH^*)
Calcium-Ion (Ca-) . . .
Strontium-Ion (Sr-) . .
Magnesium-Ion (Mg") .
Anionen ^).
Nitrat-Ion (NO/). . . .
Chlor-Ion (Ol)
Brom-Ion (Br)
Jod-Ion (J')
Sulfat-Ion (SO;') ....
Graniiii
8,417
13,40
0,1279
69,31
4,691
18,57
MiUi-
Mol
215,0
581,4
7,076
1728
53,55
762,3
9>lilligzainm-
Äqui Talente
215,0
581,4
7,076
3457
107,1
1525
0,7109 11,46
205,4 5793
6,511 81,43
0,2432 1,917
0,1946 2,026
5893
11,46
5793
81,43
1,917
4,052
Kieselsäure (meta) (H^SiO,)
327,6 9237 5892
0,1298 1,656
Die Mutterlauge entspricht in ihrer Zusammensetzung
imgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaUumnitrat (KNO3) 1,159
KaUumchlorid (KCl) 15,18
Natriumchlorid (NaCl) 29,14
Natriumbromid (NaBr) 8,388
Natriumjodid (NaJ) 0,2873
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,3787
Calciumchlorid (CaCl,) 191,9
Strontiumchlorid (SrCl,) 8,167
Strontiumsulfat (SrSOJ 0,3721
Magnesiumchlorid (MgCL.) 72,63
Kieselsäure (meta) (H^SiÖ^) 0,1298
327,7
327,7
9239
1) Prospekt, Solbad Gottesgabe bei Eheine in Westf. 8. 6. Oline Ort
und Jahr. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. . *) Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
328 g, wobei Chlor-, Calcium- imd Magnesium-Ionen von^^alten.
Badehaus mit 24 Zellen mit Wannen aus Pitchpineholz,
im Kurhaus 2 Zellen mit EmaU wannen. Im Jahre 1903
wurden 4520; 1904: 4710; 1905: 7200 Bäder verabreicht.
Zur Inhalation wird das 400 m lange Gradierwerk benutzt.
Nach auswärts werden jährlich 5000 — 6000 Liter Mutterlauge
versandt.
Behandelt ■werden : Skrofulöse, Hautkrankheiten, Knochen-
entzündungen, Muskel- imd Gelenkrheumatismus, Gicht, Läh-
mtmgen aller Art, Bleichsucht, Rhachitis, Krankheiten des
Nervensystems, chronische Katarrhe und Frauenkrankheiten.
Arzte und Apotheken in RheLoe. — Kurzeit: 8. Mai bis
30. September. — Kurtaxe: 1 Person 1,50 M., Familie 3 M.
Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 630; 1904: 650;
1905: 800.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr aus
Gruben. — Das Bad ist im Besitz der Firma „Gottesgabe", A.-G.
für Salinen- und Solbadbetrieb.
G6DSG6G6G6C3SG6C;6C5SGJSG6C;JSC2SC:?5DSG6 Berg ^OdÖÖOeOÖOÖD(XP(X5ÖD^ÖDÖDÖD(!Ö^Ö3
Vorstadt von Stuttgart, mit 6,')60 Einwohnern, liegt 218 m
ü. M. in dem von S nach N streichenden, etwa 2 km breiten
Neckartale am linken Ufer des Flusses, gegenüber Cannstatt,
von Stuttgart durch ausgedehnte Parkanlagen getrennt. Ge-
mischter Wald eine Stunde entfernt. Elektrische Straßenbahn
nach Stuttgart und Cannstatt (letzteres ist Station der Linie
Stuttgart— Crailsheim— Ulm).
Klima. Mittlere Monatstemperaturen (nach 49 jährigem
Durchschnitt) Januar 0,2°, Februar 2,0°, März 4,7°, April 9,7°,
Mai 13,9°, Jimi 17,6°, Juli 19,0°, August 18,1°, September 14,5°,
Oktober 9,4°, November 4,5°, Dezember 0,8°. Jährliche Nieder-
schlagshöhe 659 mm*). — G^en Winde aus N, O und W
ist das Tal durch vorgelagerte 100 — 300 m hohe Hügel geschützt.
Heilquellen. 2 Quellen, die „Cannstatter Inselquelle",
seit Jahrhunderten bekannt, und der „Berger Sprudel", im
Jahre 1833 in der unteren Lettcnkohle und im obersten Muschel-
kalk erbohrt, haben nach Fr aas Zusammenhang mit den
Cannstatter Quellen.
n Tom K(}nigl.
*) Beschreibung des Oberamts Cannstatt,
Wilrttemb. Statist. I>andesamt 1895.
135
Analyse der „Oannstatter Inselquelle" (aus der saiztabeiie berecimet)
Analytiker: G. 0. L. Sigwart. 1859').
/ Temperatur: 20,1°.
Ergiebigkeit: 21160 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '■'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0369
Natrium-Ion (Na-) 0,9849
Calcium-Ion (Ca-) 0,7536
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,09667
Ferro-Ion (Fe-) 0,00716
Anionen').
Chlor-Ion (CT) 1,516
Sulfat-Ion (SO;') 1,340
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) . 1,147
Milli-
Mol
0,943
Milligramm-
Äquivalente
0,943
42,73
18,79
3,968
0,128
42,73
37,59
7,937
0,256
89,46
42,76
13,94
18,80
42,76
27,89
18,80
Freies Kohlendioxyd (CO,)
5,882
1,292
142,06
29,35
89,45
7,174
171,41
Daneben Spuren von Brom-, Jod-Ion, Kieselsäure,
iiischen Substanzen.
orga-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0704
Natriumchlorid (NaCl) 2,446
NatriumsuHat (Na^SOJ 0,06454
CalciumsuHat (CaSOJ 1,837
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03).J 0,8596
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03).,] 0,5809
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)J . . 0,0228
5,881
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,292
7,173
708,3 ccm bei
20,1° und
760 mm Druck.
Ältere Analysen: Kielmeyer 1786. Morstatt 1852 (beide bei
Heyfelder, Die Heilquellen und Molkenkuranstalteu des Königreichs
Württemberg S. 105. Stuttgart 1840).
1) Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg
1859 Bd. 15 S. 352. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2,c.
Analyse des „Berger Sprudels" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: G. C. L. Sigwart. 1859^).
Temperatur: 20,5°.
Ergiebigkeit: 24120 hl in 24 Stxmden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0280
Natrium-Ion (Na-) 0,9006
Calcium-Ion (Ca--) 0,7046
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,07896
Ferro-Ion (Fe") 0,0059
Anionen ').
Chlor-Ion (CT) 1,240
Sulfat-Ion (SO/') 1,206
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 1,313
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Milli-
Mol
0,716
39,07
17,57
3,241
0,11
34,98
12,56
21,53
Milligramm-
Äquivalente
0,716
39,07
35,14
6,483
0,21
81,62
34,98
25,11
21,53
5,477
1,133
129,78
25,76
81,62
Daneben Spuren
organischen Substanzen.
6,610 155,54
von Brom-, Jod -Ion, Kieselsäure,
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt bei
der „Inselquelle" etwa 5,9 g, bei dem „Sprudel" etwa 5,5 g; in
beiden Quellen walten unter den Kationen Natrium und Cal-
cium, unter den Anionen Chlor, Sulfat und Hydrokarbonat
vor. Die Quellen stehen danach auf der Grenze zwischen
Bitterquellen imd Kochsalzquellen. Den Kochsalzquellen ein-
gereiht, sind sie mit Eücksicht auf den Kohlendioxydgehalt
als „erdig-sulfatische Kochsalzsäuerlinge" zu be-
zeichnen. Ihrer Temperatur nach stehen sie auf der Grenze
zwischen warmen und kalten Quellen. Bemerkenswert ist der
Eisengehalt von 7 bzw. 6 mg.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält):
Gramm
Kaliumchlorid (KCT) 0,0534
Natriumchlorid (NaCT) 2,005
Natriiunsulfat (Na^SOJ 0,3417
Calciumsulfat (CaSOJ 1,383
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)J 1,202
Magnesiumhydrokarbonat
LMg(HC03).,] 0,4745
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] . . 0,019
Freies Kohlendioxyd (CO,)
5,479
1,133 =
6,612
622,4 ccm bei
20,5° und
7 60 mm Druck.
Ältere Analyse:
blatt 1843 Bd. 14 S. 28!
H. von Fehling 1842 (Pharmazeutisches Zentral-
I.).
') Jahreshefte d. Vereins f. Vaterland. Naturkunde in Württemberg 1859
Bd. 15 S. 352. 2) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. B.2.c.
Die „InselqueUe" ist eine natürliche Quelle ohne Bohr-
loch, sie wird nur zum Trinken benutzt. Das Bohrloch des
„Spi-udels" ist 30 m tief und bis zu 21 m mit Kupferrohren
verrohrt; ihr Wasser \vird durch Holzrinnen in Zementbehälter
geleitet und in gußeisernen Röhren weitergeführt. Sie wird
zum Baden und Duschen benutzt. Das Badehaus enthält
36 Zellen für warme, 26 für naturwarme Bäder, ein Schwimm-
bad und Bassinemzelbäder. Die Wannen sind aus Holz,
Mettlacher Kacheln, Blei oder Kupfer, letztere mit Doppel-
boden für Dampf erwärmung; in den übrigen Wannen wird
das Wasser durch Einleiten von Dampf erwärmt. Im Jahre
136
1903 wurden 43 900; 1904: 52 000; 1905: 55 700 Bäder ver-
abreicht; davon die Mehrzahl an Einwohner Stuttgarts. Zum
Versand kamen 1903: 58000; 1904: 82 000; 1905: 15O0OOGcfäi3e.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Franzensbader Moor.
Massapjc. Elektrotherapie. Milch- und Molkenkuren.
Behandelt werden: Anämie und Chlorose, chronische
Stönmgen des Verdauungskanals imd der Unterleibsdrüsen,
Erkrankungen des Herzmuskels imd funktionelle Störungen
des Nervensystems.
2 Arzte. — Kurzeit: 15. Mai bis 15. September; Ein-
richtungen zu Wiiitcrkuren. — Kiu-taxe: bei einem Aufenthalt
bis zu 3 Wochen 1 Person 2 M., 2 und mehr Personen 3 M.;
bei längerem Aufenthalt 2,60 M. und 5 M. — Zahl der Be-
sucher (ohne Passanten) 1903: 204; 1904: 198; 1905: 201.
Allgemeine Fil n richtungen : Trinkwasserversorgung durch
Wasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Das Bad imd der „Borger Sprudel" sind im Besitz der Firma
„Leuzesches Mineralbad (Inselbad) Berg-Stuttgart", die „Caiin-
Btatter Inselquelle" ist von der Stadt Cannstatt an diese Firma
verpachtet.
föG6Qsc;6C6c;6G6G6 Berlin (Admiralsgartenbad) (^^öoöoödödöd^d
In Berlin sind in verschiedenen G^enden der Stadt nörd-
lich und südlich von der Spree 206 bis 250 m tief im unter-
oligozänen glaukonitischen Sand, der von einer starken Schicht
undurchlässigen mitteloligozänen marinen Septarientones über-
lagert ist, 5 artesische Solquellen erbohrt worden.
Analyse der Solquelle im ,^diniralsgartenbad'
(aus den Originalzahlen berechnet).
(Triedrichstr. 102)
Analytiker: K. Fresenius. 1888').
Spezifisches Gewicht: 1,01974 bei 17,5°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 15,2°.
Ergiebigkeit: 184 hl in 24 Stunden bei freiwilligem Auslauf.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,07298
Natrium-Ion (Na-) 10,53
Lithimn-Ion (Li-) 0,000364
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,006447
Calcium-Ion (Ca") 0,2775
Strontiiun-lon (8r-) .... 0,01771
Magnesium-Ion (Mg") . . . 0,2358
Ferro-Ion (Fe") 0,003907
Mangano-Ion (Mn--) .... 0,000077
Aluminium-Ion (AI—) . . . 0,000441
An Ionen ')•
Chlor-Ion (Cl') 17,08
Brom-Ion (Br) 0,01625
Jod-Ion (J") 0,000507
Sulfat-Ion (SO/') 0,2291
Hydrophosphat-Ion
(HPO/') 0,000083
Hydrokarbonat-Ion
(HCO3') 0,368
Borsäure (meta) (HBO,) . .
Kieselsäure (meta)(HjSi03) .
Freies Kohlendioxyd (CO,)
' 28,88 967,2
Daneben Spuren von Baryum-Ion.
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
1,864
1,864
456,9
456,9
0,0517
0,0517
0,3568
0,3568
6,921
13,84
0,2022
0,4043
9,679
19,36
0,0699
0,1398
0,0014
0,0028
0,0163
0,0489
493,0
481,9
481,9
0,2033
0.2033
0,0040
0,0040
2,385
4,770
0,0009
0,0017
6,03
6,03
28,84
966,6
492,9
0,004055
0,01987
0,0921
0,2534
28,86
966,9
'
. 0,0123
0,28
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
migefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,1391
Natriumchlorid (NaCl) 26,72
Natriumbromid (NaBr) 0,02094
Natriumjodid (NaJ) 0,000599
Lithiumchlorid (LiCl) 0,002197
Ammoniumchlorid (NH^Cl) .... 0,01909
Caldumchlorid (CaCl,) 0,7682
Strontiumhydrokarbonat
[Sr(HC03)J 0,04238
Magnesiumchlorid (MgCl,) 0,4349
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,2844
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03)J 0,4032
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)J . 0,01243
Manganohydrokarbonat
[Mn(HC03),] 0,000247
Aluminiumhydrophosphat
[A1,(HP0,)J 0,000099
Aluminiumsuifat [A1,(S0^)3] .... 0,002689
Borsäure (meta) (HBO,) 0,004055
Kieselsäure (meta) (H^SiOJ .... 0,01987
28,87
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0123 ^
28,89
{6,6 ccn
15,2°
760 mm]
ccm bei
und
760mmDruck.
Ältere Analysen: C. Bischoff (Zeitschr. d. deutsch, geologischen
GweUsch. 1888 Bd. 40 S. 105). B. Finkener (ebenda 8. 106).
') Chemische Analyse der Solquelle im Admiralsgartenbad zu Berlin.
Wiesbaden 1888. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2.c.
137 —
Analyse der Solquelle „Martha" (Priedrichstr. S) (aus den OnginalzaMen berechnet).
Analytiker: E. Fresenius und H. Fresenius 1889').
Spezifisches Gewicht: 1,01816 bei 17,0°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 15,6°, gemessen am Aiislauf.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,04434
Natrium-Ion (Na-) 9,604
Lithium-Ion (Li-) 0,000250
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,001554
Calcium-Ion (Ca-) 0,2653
Strontium-Ion (Sr-) 0,01254
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,2281
Fen-o-Ion (Fe--) 0,002426
Mangano-Ion (Mn--) 0,000194
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000182
Anionen ').
Chlor-Ion (Q') 15,56
Brom-Ion (Br) 0,01548
Jod-Ion (J') 0,000505
Sulfat-Ion (SO;') 0,2706
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000141
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0.328
Milli-
Milligramm-
Mol
ÄquiTalente
1,132
1,132
416,7
416,7
0,0355
0,0355
0,0860
0,0860
6,615
13,23
0,1431
0,2863
9,364
18,73
0,0434
0,0868
0,0035
0,0071
0,0067
0,0202
450,3
439,1
439,1
0,1936
0,1936
0,0040
0,0040
2,817
5,635
0,0015
0,0029
5,38
5,38
Borsäure (meta) (HBO„) . . .
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) .
Freies Kohlendioxyd (COj)
26,33
881,6
450,3
0,006896
0,03979
0,1567
0,5074
26,38
882,3
0,0229
0,52
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält):
Kaliumchlorid (KCl)
Natriumchlorid (NaCl)
Natriumbromid (NaBr)
Natriumjodid (NaJ)
Lithiumchlorid (LiCl)
Ammoniumchlorid (NH^Cl)
Calciumchlorid (CaCI^)
Strontiumhydrokarbonat
[Sr(HC03),]
Magnesiumchlorid (MgCI^)
Magnesiumsulfat (MgSOj)
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),]
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)J . .
Manganohydrokarbonat[Mn(HC03)2]
Aluminiumhydrophosphat
[A1,(HP0J3]
Aluminiumsulfat [Alj(S0j)3] . . . .
Borsäure (meta) (HBO,)
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) . . . .
Freies Kohlendioxyd (CO2) . .
Gramm
0,08448
24,36
0,01994
0,000597
0,001508
0,004602
0,7343
0,03000
0,3865
0,3382
0,3656
0,007722
0,000625
0,000167
0,000983
0,006896
0,03979
26,38
0,0229 =
26,40
12,4 ccm bei
15,6° und
7 60 mm Druck.
26,40
882,8
Daneben Spuren von Nitrat -Ion.
1) Chemische Analyse der Solquelle ,, Martha" in der Badeanstalt ,, Sol-
quelle Martha" (Friedrichstr. 8), Filiale vom Admiralsgartenbad zu Berlin.
Wiesbaden 1890. =) Vgl. ehem. Einleitung Abschii. A. =) Vgl. ehem.
Einleitimg Abschn. B.2.C.
Analyse der Solquelle „BonifaziUS" CLützcwstr. 74) (aus den Orfginalzahlen berechnet).
Analytiker: E. Fresenius imd H. Fresenius. 1889').
Spezifisches Gewicht: 1,01909 bei 10°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatiu-: 13,2°, gemessen am Auslauf.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
., Milli- Milligramm-
Kationen-). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,04276 1,092 1,092
Natrium-Ion (Na-) 9,462 410,5 410,5
Lithium-Ion (Li-) 0,000254 0,0362 0,0362
Ammonium-Ion (NH/) . . . 0,006164 0,3411 0,3411
Calcium-Ion (Ca-) 0,3119 7,778 15.56
Strontium-Ion (Sr-) 0,01072 0,1224 0,2448
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,2309 9,480 18,96
Ferro-Ion (Fe-) 0,005121 0,0916 0,1832
Mangano-Ion (Mn--) 0,000029 0.0005 0,0011
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000136 0,0050 0,0151
446,9
I) Chemische Analyse der Solquelle ,,Boni£azius" in der Badeanstalt ,, Sol-
quelle Bonifazius", Filiale vom Admiralsgartenbad zu Berlin (Lützowatr. 74).
Wiesbaden 1890. =) Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. A.
Anionen ') . Gramm
Chlor-Ion (Cl') 15,17
Brom-Ion (Br) 0,01205
Jod-Ion (J') 0,000461
Sulfat-Ion (SO/) 0,6737
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000125
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,301
Milli-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
427,8
427,8
0,1506
0,1506
0,0036
0,0036
7,013
14,03
0,0013
0,0026
4,93
4,93
26,23
Borsäure (meta) (HBO,) . . . 0,007915
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) . 0,02190
869,3 446,9
0,1799
0,2793
26,26 869,8
Freies Kohlendioxyd (CO.,) . 0,0035 0,08
26,26 869,9
Daneben Spuren von Zink- und Cupri-Ion.
— 138
Das Mineralwasser entspricM in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,08148
Natriumchlorid (NaCT) 24,01
Natriumhromid (NaBr) 0,01552
Natriumjodid (NaJ) . . . 0,000545
Lithiumchlorid (LiCl) 0,001538
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,01825
Calciumchlorid (CaCl,) 0,8634
Strontiumhydrokarbonat[Sr(HC03),] 0,02565
Magnesiumchlorid (MgCl,) 0,02143
Magnesiimisulfat (MgSO,) 0,8438
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,3294
Gramm
Ferrohydrokarbonat [FeCHCO,),] . . 0,01630
Manganohydrokarbonat[Mn(HC03)2] 0,000094
Aluminiumhvdrophosphat
[A1,(HP0J,] 0,000148
Aluminiumsulfat [AL^CSOJa] .... 0,000712
Borsäure (meta) (HBO,) 0,007915
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) .... 0,02190
26,26
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0035 =
26^26
') Vgl. ehem. Einleitung Absclm. B.2.c.
1,9 ccm bei
13,2° und
1 60 mm Druck.
Analyse der Solquelle „Luise" CLulsenufer 22) (aus den Onginalzahlen berechnet)
Analytiker: E. Fresenius und H. Fresenius. 1889').
Spezifisches Gewicht: 1,01629 bei 22,0°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 15,0°, gemessen am Auslauf.
In 1 Kilognunm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,03839
Natrium-Ion (Na-) 9,323
Lithium-Ion (Li-) 0,000174
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,006511
Calcium-Ion (Ca") 0,2407
Strontium-Ion (Sr-) 0,01351
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,2158
Ferro-Ion (Fe-) 0,003042
Mangano-Ion (Mn-) 0,000158
Aluminium-Ion (AI—) .... 0,000224
Anlonen').
Chlor-Ion (Cl') 15,06
Brom-Ion (Br) 0,01410
Jod-Ion (J') 0,000484
Sulfat-Ion (SO/') 0,2795
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000119
Hydrokarbonat-Ion (HCOj') . 0,324
Milli-
Mol
MiUigramm-
Äquivalente
0,9806
0,9806
404,5
404,5
0,0248
0,0248
0,3603
0,3603
6,004
12,01
0,1543
0,3085
8,860
17,72
0,0544
0,1088
0,0029
0,0057
0,0083
0,0248
436,0
424,7
424,7
0,1763
0,1763
0,0038
0,0038
2,910
5,820
0,0012
0,0025
5,31
5,31
Borsäure (meta) (HBO,) . . .
Kiesekäure (meta) (HjSiOj) .
25,52
0,005327
0,02492
854,1 436,0
0,1210
0,3178
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält ") :
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,07316
Natriumchlorid (NaCl) 23,65
Natriumhromid (NaBr) 0,01816
Natriumjodid (NaJ) 0,000572
Lithiumchlorid (LiCl) 0,001052
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,01928
Calciumchlorid (CaCl,) 0,6664
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCOa),] 0,03233
Magnesiumchlorid (MgCL,) 0,3353
Magnesiumsulfat (MgSOj) 0,3491
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,3576
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)J 0,009683
Manganohydrokarbonat [Mn(HC0s)2] 0,000507
Aluminiumhydrophosphat [Alj(HP0j)3] 0,000142
Aluminiumsulfat [A1,(S0J3] 0,001273
Borsäure (meta) (HBO,) 0,005327
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,02492
25,55
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0
25,55
0
854,5
0
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Analyse der Solquelle
') Chemische Analyse der Solquelle „Luise" im „Bad Oranien- Platz"
(Luisenufer 22), Filiale vom Admiralsgartenbad zu Berlin. Wiesbaden 1889.
') Vgl. ehem. Einleitung Absclm. A. ») Vgl. ehem. Einleitung Absclm. B.2.e.
I (Paulstr. 6) (aus den Originalzahlen berechnet),
und H. Fresenius. 1889').
In
„Paul
Analytiker: R. Fresenius
Spezifisches Gewicht: 1,01637 bei 20,5°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 14,2°, gemessen am Auslauf.
1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Ty- -. __ 9-. Milü- Milligramm-
Kationen'). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,04032 1,030 1,030
Natrium-Ion (Na-) 9,118
Lithium-Ion (Li-) 0,000240
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,003400
Calcium-Ion (Ca--) 0,2603
Strontium-Ion (Sr-) 0,01656
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,2170
Ferro-Ion (Fe-) 0,003802
Mangano-Ion (Mn--) 0,000155
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000229
») Chemische Analyse der Solquelle „Faul I'
Paul I" (Paulstr. 6), Filiale yom Admiralsgartenbad zu Berlin.
MilU-
Mol
1,030
395,6
0,0341
0,1881
6,492
0,1890
8,907
0,0680
0,0028
0,0084
428, 2
in der Badeanstalt ,, Solquelle
Wiesbaden 1889.
395,6
0,0341
0,1881
12,98
0,3781
17,81
0,1360
0,0056
0,0253
Anionen*). Gramm
Chlor-Ion (Ol') 14,76
Brom-Ion (Br') 0,01050
Jod-Ion (J') 0,000560
SuKat-Ion (SO,") 0,2986
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000169
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,327
Müll-
MilHgramm-
Mol
Aquivalente
416,5
416,5
0,1313
0,1313
0,0044
0,0044
3,108
6,216
0,0018
0,0035
5,36
5,36
Borsäure (meta) (HBO,) .
Kieselsäure (meta) (HjSiOg)
Freies Kohlendioxyd (CO,)
25,06 837,6 428,2
0,001284 0,0292
0,02383 0,3039
25,08
0,0188
838,0
0,43
25,10
838,4
^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
— 139
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,07684
Natriumchlorid (NaCl) 23,13
Natriumbromid (NaBr) 0,01352
Natriumjodid (NaJ) 0,000662
Lithiumchlorid (LiCl) 0,001448
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,01007
Calciumchlorid (CaCl,) 0,7206
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03)2] 0,03963
Magnesiumchlorid (MgCl,) 0,3229
Magnesiumsulfat (MgSO^) 0,3730
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 0,3542
Gramm
Fcrrohydrokarbonat [Fe(HC03)J . . 0,01210
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),] 0,000500
Aluminiumhydrophosphat
[Al^HPO,),] 0,000201
Aluminiumsuifat [Al^CSOJs] 0,001244
Borsäure (meta) (HBOJ 0,001284
Kieselsäure (meta) (H2Si03) 0,02383
25,08
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0188 =
25,10
*) Vgl. ehem. Einleitung Äbschn. B.2.C.
10,1 ccm bei
14,2° und
7 60 mm Druck.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen bei den
5 Quellen etwa 25 bis 28 g, wobei Natrium- und Chlor-Ionen bei
weitem überwiegen. Die Quellen sind „reine Solquellen".
Eine weitere Solquelle befindet sich im „Solbad-Hirschgarten"
bei Cöpenick (17 km vom „Admiralsgartenbad" entfernt).
Die Quellen werden an Ort und Stelle in Badeanstalten
zum Baden, Inhalieren und Gurgeln benutzt.
Quellen und Badeanstalten gehören der „Admiralsgartenbad
A.-G." Berhn, Friedrichstr. 102.
föGJSföföG6G6G6GJSföC6G6G6G6föC3S Bemburg ^^^^^^^iSO^^^^ÜO^^
Stadt mit 34922 Einwohnern im Herzogtum Anhalt liegt
56 m ü. M. an der Saale. Laubwald unmittelbar angrenzend.
Station der Bahnen Wittenberg — Asohersleben und Grizehne —
Cönnern.
Klima. Mittlere Monatstemperatur nach lOjährigem Durch-
schnitt (1895 bis 1904): Mai 12,6°, Juni 16,8°, Juli 18,0°,
August 17,3°, September 13,6°. Mittlere jährliche Niederschlags-
höhe in dem gleichem Zeitraum 468 mm*).
Heilquellen. Die im Bergwerk der Sahne der deutschen
Solvay werke A.-G. durch Auslaugen von Steinsalzlagem des
oberen Zechsteins mittels eingeleiteten Wassers gewonnene Sole
wird seit 1902 zu Heilzwecken benutzt.
•) Angaben der meteorologischen Station Bemburg.
Analyse
(aus der Saktabelle berechnet).
Analytiker: L. Schwab. 1905').
Spezifisches Gewicht: 1,199 bei 17,5°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 26,0°.
In 1 Kilogramm der Sole sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 103,3
Calcium-Ion (Ca-) 1,76
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,16
Anionen").
Chlor-Ion (Cl) 159,6
Sulfat-Ion (SO/') 3,78
Milli-
Mol
4480
43,8
6,7
4502
39,3
Milligramm-
Äquivalente
4480
87,7
13
4581
4502
78,7
Die Sole entspricht in ihrer Zusammensetzung ungefähr
einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 262,1
Calciumchlorid (CaCl,)
Calciumsulfat (CaSOJ . .
MagnesiumsuKat (MgSO^)
1,25
4,44
0,81
268,6 9072 4581
*) Manuskript.
Einleitung Abscbn.
2) Vgl. ehem. Eiuleitimg Abschn. A.
B.2.C.
268,6
') Vgl. ehem.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 269 g,
wobei Natrium- und Chlor-Ionen bei weitem überwiegen. Die
Sole entspricht daher in ihrer Zusammensetzung einer „reinen
Solquelle".
Die Sole wird in eiserner Rohrleitung dem Badehause
(24 Zellen mit Porzellanwannen) zugeführt und dient in ver-
dünntem Zustande zu Bädern, Duschen, Inhalationen und zur
Herstellung von Kohlensäure - Solbädern mittels künsthcher
Kohlensäure. 1902/3 wurden 5292; 1903/4: 6160; 1904/5: 5369
Solbäder verabreicht. Für Inhalationen werden Apparate mit
Dmckluftzerstäubung (Einzelapparate und gemeinsame Halle)
benutzt.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus Schmiede-
berg. Elektrische Lichtbäder, Dampf-, Fichtennadel- und Malz-
bäder. Massage, Vibrationsmassage. Gelegenheit zu Fluß-
bädern.
Behandelt werden: Skrofulöse, Rhachitis, habituelle
Verstopfung, Frauenkrankheiten, Leiden der Atmungsorgane,
Rheumatismus, Gicht.
23 Arzte. — Kurtaxe wird nicht erhoben.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung
durch Wasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Kanalisation. — Das Badehaus gehört der Stadt. Auskunft
durch den Magistrat.
— 140
C6C?SCJSC6aSDSQ5D5QSG55G6QSGJSC6 Bramstedt ^ä:'(X)ÖD<»ÖOÖO<!0(X}(»ÖOÖOÄ3&9
Flecken mit 2289 Einwolinern im Kreise Segeberg der
Provinz Schleswig - Holstein liegt 10 m ü. M. in hügeliger
Gr^end. Laub- und Nadelwald in der Nähe. Endstation der
Altona-Kaltenkirchener Eisenbahn. Postverbindung mit Wrist
(9 km), einer Station der Bahn Hamburg— Altena — Kiel.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt (1892—1901) 727 mm*).
Heilquellen. 2 Quellen, die durch mit Eisenrohren ge-
faßte, 11 m tiefe Bohrlöcher erschlossen sind, entspringen im
Decksand des westholsteinischen Heidesandgürtels und werden
seit 1878 zu Badezwecken benutzt.
•) ProTinz-Eegenkarte.
Analyse des „Solwassers I" (aus den EinzelbestandteUen berechnet).
Analytiker: J. König. 1888').
Spezifisches Gewicht: 1,0061 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
MiUi-
Kationen -). Gramm Mol
Kalium-Ion (K-) 0,00868 0,222
Natrium-Ion (Na-) 3,755 162,9
Calcium-Ion (Ca-) 0,0472 1,18
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0156 0,641
Anionen').
Chlor-Ion (CT) 5,725 161,5
Sulfat-Ion (SO/') 0,0666 0,693
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,237 3,88
Milligramm-
ÄqiÜTaleute
0,222
162,9
2,35
1,28
166,8
161,5
1,39
3,88
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0165
Natriumchlorid CN&Cl) 9,434
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,0985
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) 0,0210
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03).j) 0,191
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03),] 0,0939
9,855
Freies Kohlendioxyd (COj) 0,043
9,898
Freies Kohlendioxyd (CO,)
9,855
0,043
331,0
0,98
166,8
Ältere Analyse:
8. 36. Berlin 1839).
Pfaff (bei J. F. Simon, Die Ueilquellen Europas
9,898 332,0
1) Manuskript,
leitmig Abschn. A.
Ergänzt durch Priratmitteihmgen. ') Vgl. ehem. Ein-
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse des „Solwassers II" (aus
Analytiker: J.
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten'):
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0141
Natrium-Ion (Na-) 2,229
Calcium-Ion (Ca--) 0,0515
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,0347
Anionen").
Chlor-Ion (Q') 3,436
Sulfat-Ion (SO/') 0,0447
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) . 0,2814
Milli-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
0,360
96,68
1,28
1,43
0,360
96,68
2,57
2,85
102,46
96,92
0,466
96,92
0,931
4,612
4,612
6,091 201,75 102,46
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0,05826 1,324
6,150 203,07
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen 9,9
und 6,1 g, worunter Natrium- und Chlor -Ionen bei weitem
vorwalten. Die Quellen sind „reine Kochsalzquellen".
Das Wasser der Quellen wird durch Dampfpumpe ge-
hoben und im Badehause (12 Zellen mit Wannen aus Holz
und glasiertem Eisen) unverdünnt ausschheßlich zum Baden
und zu Duschen benutzt; erwärmt wird es in größeren Be-
hältern mittels Dampfheizschlangen. Im Jahre 1903 wurden
3790; 1904: 4208; 1905: 4163 Bäder verabreicht.
Sonstige Kunnittel: Künstliche Kohlensäurebäder.
Massage. Gel^enheit zu Flußbädern.
der Salztabelle berechnet).
König. 1888').
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält')*):
Gramm
KaUumchlorid (KO) 0,0268
Natriumchlorid (NaCl) 5,649
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,00889
Calciumsulfat (CaSOJ 0,0549
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC0,,)2] 0,143
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC0s)5] 0.209
6,092
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,05826
, 6,150
1) Manuskript. ') Die Analyse ist im Original auf die Litereinheit
bezogen und konnte in Ermangelung der Angabe des spezifischen Gewichtes
nicht auf 1 kg umgerechnet werden. Bei einer derartigen Umrechnmig würden
sich sämüiche Zahlen schiitzimgsweise um 0,4 Prozent ihres Wertes erniedrigen.
') Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. A. *) Vgl. ehem. Eiuleitimg Abschn. B.2.C.
Behandelt v^erden: Skrofulöse, Rheumatismus, Alters-
gicht, Nervenschmerzen.
3 Ärzte. — Kurzeit: 15. Mai bis 1. Oktober. — Kurtaxe
wird nicht erhoben. ^ Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: .520; 1904: 558; 1905: 4.59.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung
durch Bnmnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr.
— Krankenhaus. Desinfektionsapparat. — Apotheke. — Quellen
und Bad gehören den Geschwistern Heesch.
— 141 —
föG6föföc?sG6G25DSföföC5SC6föG55c?s Cammiii ^^iSO^^^^^^^^^^^^
Stadt mit 5922 Einwohnern im Reg. -Bezirk Stettin der
Provinz Pommern, liegt 10 m über dem Spiegel der 6 km ent-
fernten Ostsee, am Camminer Bodden, einer seeartigen Er-
weiterung der Dicvenow. Station der Bahn Stettin — Cammin.
Dampferverbindung mit Stettin.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach zehn-
jährigem Durchschnitt (1891—1900) 560 mm*).
Heilquellen. Im Jahre 1876 wurde beim Bohren nach Stein-
kohle in einer Tiefe von 325 m in mittelliassischen losen Quarz-
sanden eine Solquelle erbohrt, deren Salzgehalt wahrscheinlich
dem Steinsalzhorizont des oberen Zechsteins entstammt. Sie
wird seit 1882 zu Heilzwecken benutzt.
*) Proviuz-Regenkarte.
Analyse
(aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: B. Bensemann. 1881').
Temperatur: 18,1°.
Ergiebigkeit: 6264 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen *). Gramm
Kahum-Ion (K-) 0,08274
Natrium-Ion (Na') 11,43
Lithium-Ion (Li-) 0,00083
Calcium-Ion (Ca") 0,6580
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,2045
Ferro-Ion (Fe") 0,0116
Mangano-Ion (Mn") 0,0031
Aluminium-Ion (AI"-) .... 0,0014
Anionen ').
Chlor-Ion (CI) 19,02
Brom-Ion (Br) 0,0304
Jod-Ion (J') 0,0005
Sulfat-Ion (SO/') 0,1459
Hydrophosphat-Ion (HPO/) 0,0012
Hydrokarbonat-Ion (HCO^') 0,516
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
2,113
2,113
495,8
495,8
0,12
0,12
16,41
32,82
8,394
16,79
0,208
0,416
0,056
0,11
0,051
0,15
548,3
536,4
536,4
0,381
0,381
0,004
0,004
1,519
3,038
0,013
0,026
8,46
8,46
Kieselsäure (meta) (HjSiOg)
32,11
0,0084
1069,9
0,11
548,3
3-2,11 1070,0
Daneben Spuren von freiem Kohlendioxyd imd fi-eiem
Schwefelwasserstoff.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,1577
Natriumchlorid (NaCl) 28,98
Natriumbromid (NaBr) 0,0392
Natriumjodid (NaJ) 0,0006
Lithiumchlorid (LiCl) 0,0050
Calciumchlorid (CaCl,) 1,821
Magnesiumchlorid (MgCLJ 0,2834
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,1753
Magnesiurahydrokarbonat [Mg(HC03).,] 0,5805
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,,),] . . ." 0,0370
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),,] 0,0099
Aluminiumhydrophosphat [Al,(HPÖj).,] 0,0015
Aluminiumsulfat [AL,(S04)3] '..... 0,0072
Kieselsäure (meta) (H^SiOJ 0,0084
32,11
') Bepertorium der analytischen Chemie 1881 Bd. 1 S. 374. ') Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. A. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
32 g, wobei Natrium- und Chlor-Ionen bei weitem überwiegen;
die Quelle ist daher eine „reine Solquelle".
Die Sole wird zum Baden, Trinken, InhaUeren und Gurgeln
benutzt. Das Badehaus enthält 28 Zellen, einschließlich 4 Moor-
badezeUen imd einem Soledampfbad. 1903 wurden 4399: 1904:
6230; 1905: 5726 Bäder verabreicht. Außerdem besteht ein
Inhalatorium für Einzelinhalationen.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder, aus Moor von nahen
Lagern, mit heißer Sole bereitet. — Massage.
Behandelt werden: Skrofulöse und Rheumatismus.
4 Arzte. — Kurzeit: Juni bis Mitte September. — Kur-
taxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Pa.ssanten)
1903: 245; 1904: 222; 1905: 2-25.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwa-sserversorgung durch
Wasserleitung. — Krankenhaus. — Heilstätte für BerUner
Kinder. — Die Quelle ist im Besitz des Staates und ist der Stadt
zur Ausnutzxmg überlassen. Auskunft durch den Magistrat.
c6asG6föDSG6G6G6G6föG6GjsG5Sfö Caniistatt ÖOÖO^ÖOÖOÖDÖOÄPÖO&PÖDÖO^OÖO
Stadt mit 32777 Einwohnern im Neckarkreis des König-
reichs Württemberg, seit 1905 in Stuttgart eingemeindet, liegt
220 m ü. M. am Neckar. Wald in 4 km Entfernung. Station
der Bahnen Stuttgart— Ulm, Stuttgart— Nördlingen und Stutt-
gart—Crailsheim. Elektrische Straßenbahn nach Stuttgart.
Klima. Mittlere Monatstemperatur nach 7rijährigem Durch-
schnitt (1826—1900) im Januar: —0,1°, Februar: 2,0°, März:
5,1°, April: 9,8°, Mai: 14,3°, Juni: 17,7°, JuU: 19,4°, August:
18,5°, September: 14,9°, Oktober: 9,9°, November: 4,8°, De-
zember: 1,2°. — Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach
49jährigem Durchschnitt (1844-1892) 659 mm*).
Heilquellen. Zahlreiche Quellen, von denen die bedeuten-
deren sind: der „WiLhelmsbrunnen", die „Veielsche Quelle",
„Männlein", „Weiblein", die „Obere Sulz". Einige der Quellen
scheinen schon von den Römern benutzt zu sein. Die „Wil-
helmsquelle" wurde 1773 entdeckt. Die Quellen entspringen
aus der unteren Lettenkohle und dem obersten Muschelkalk
und sollen unter sich und mit den Berger Quellen in Ver-
bindung stehen.
•) Angaben der Königl. Württemb. Meteorol. Zentralstation in Stuttgart.
— 142
Analyse des „WilhelmSbrUnnenS" (aus der SaktabeUe berechnet).
Analytiker: G. C. L. Sigwart').
Temperatur: 18,5°.
Ergiebigkeit: 11450 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen').
Kalium-Ion (K-) . . .
Natrium-Ion (Na-) . .
Lithium-Ion (Li-) . . .
Calcium-Ion (Ca-) . .
Magnesium-Ion (Mg")
Ferro-Ion (Fe-) ....
Anionen').
Chlor-Ion (Cl')
Sulfat-Ion (SO/)
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Milli-
Milligramm-
Gramm
Hol
Äquivalente
0,0192
0,490
0,490
0,9096
39,46
39,46
0,002309
0,3285
0,3285
0,6737
16,80
33,60
0,1013
4,160
8,319
0,00836
0,149
0,299
82,50
1,219
34,39
34,39
1,283
13,36
26,72
1,305
21,38
21,38
5,521
130,52
82,49
1,028
23,37
6,549
153,89
Daneben Spuren von Brom-, Jod-Ion, Kieselsäure, orga-
nischen Substanzen.
Ältere Analysen: FrSsner, Succow, Morstatt 1822, Schabler,
Morstatt 1834, Degen (sämtlich bei Heyfelder, Die Heilquellen und
Molkenkuranstalten des Königreichs Wftrttemberg S. 88. Stuttgart 1840).
G. C. L. Sigwart 1831 (G. C. L. Sigwart und M. F. Leipprand, Die
Mineralwasser in dem Königreiche Württemberg S. 10). H. t. Fehling 1842
(Pharmaieutisches Zentralblatt 1843 Bd. 14 S. 288).
') Jahreshefte des Vereins f. TaterlSndische Naturkunde in Württemberg
1869 Bd. 15 8. 352 (ergänzt durch eine Lithiumbestimmung Ton E. Bau-
mann 1867. Mitgeteilt bei t. Veiel , Der Kurort Cannstatt und seine Mineral-
quellen 8. 81. Cannstatt 1867). «) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. •) Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. B.2.C. •) Jahreshefte des Vereins für rater-
ländischc Naturkunde in Württemberg 1847 Bd. 8 8. 257.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
KaHumchlorid (KCl) 0,0365
Natriumchlorid (NaCl) 1,964
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,4182
Lithiurachlorid (LiCi) 0,01395
Calciumsulfat (CaSO^) 1,419
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03).,] 1,035
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO,),] 0,6089
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03).J • • 0,0266
5,522
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,028 =
6,550
560,8 com bei
18,.5° und
760 mm Druck.
Zusammensetzung des Quellsinters im lufttrockenen
Zustande: p^^^
Wasser (H^O), bei 100° entweichend 10,62
Calcium (Ca) 4,057
Magnesium (Mg) 0,192
Eisen, zweiwertig (FeH) 0,475
Eisen, dreiwertig (Fein) 38,33
Aluminium (AI) 0,674
Sulfatrest (80J 0.718
Arsenatrest (AsO^) 1,138
Siliciumdioxyd (SiOJ 5,371
Sand 8,984
{Karbonatrest (COj) j
Wasser, chemisch gebunden (HjO)l 29,44
Sauerstoff (O) j 100,00
Daneben Spuren von Antimon und Zinn.
C. Krauß 1847*).
Analyse des „Männlein" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: Morstatt. 1834').
Temperatur: 18,4°.
Ergiebigkeit: 2860 hl in 24 Stunden, zusammen mit „Weiblein".
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 1,027
Calcium-Ion (Ca--) 0,706
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,0634
Ferro-Ion (Fe-) 0,013
Anionen').
Chlor-Ion (CT) 1,279
Sulfat-Ion (SO/') 1,47
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 1,137
Milli-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
44,54
17,6
2,60
0,22
44,54
35,2
5,20
0,45
85.4
36,09
15,3
18,63
36,09
30,7
18,63
5,70
135,0
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0,9552 21,71
85,4
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, weldie in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Natriumchlorid (NaO) 2,111
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,601
Calciumsulfat (CaSOJ 1,51
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOa),] 1,05
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO,).J 0,381
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08),] . . 0,040
5,69
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,9552 =
"6^65
520,7 ccm bei
18,4° und
760 mm Druck.
6,65
156,7
1) Ueyfelder, Die Heilquellen und Molkcnkuranstalten des Königreichs
Württemberg S. 91. Stuttgart 1840. «) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
^) Vgl. ehem. EinJeitimg Abschn. B.2.c.
— 143
Analyse des „Weiblein'
(aus der Salztabelle berechnet).
1834').
Analytiker: Morstatt.
Temperatur: 18,8°.
Ergiebigkeit : 2860 hl in 24 Stunden, zusammen mit
.Männlein"
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
jmii-
Kationen '). Gramm Mol
Natrium-Ion (Na-) 1,060 45,99
Calcium-Ion (Ca-) 0,693 17,3
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,0769 3,16
Ferro-Ion (Fe-) 0,016 0,28
ATiionen").
Chlor-Ion (Cl') 1,361 38,39
Sulfat-Ion (SO;') 1,36 14,2
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') . 1,26 20,7
Milligramm-
Äquivalente
45,99
34,6
6,32
0,56
87,5
38,39
28,4
20,7
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält °):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 2,246
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,540
Calciumsulfat (CaSOJ 1,41
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03).J 1,12
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),] 0,462
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] . . 0,050
5,83
Freies Kohlendioxyd (COJ 0,913 =
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Analyse der
5,83
0,913
140,0
20,7
87,5
6,74
4
498 ccm bei
18,8° und
760 mm Druck.
6,74 160,7
.Oberen Sulz
') Heyfelder, Die Heilquellen und Molkenkuranstalten des Königreichs
Württemberg S. 91. Stuttgart 1840. =) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
3) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
(aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: Morstatt. 1835*).
Temperatur: 20,4°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten :
Milli- Milligramm-
Kationen
Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0226
Natrium-Ion (Na-) 1,125
Calcium-Ion (Ca-) 0,8106
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,09588
Ferro-Ion (Fe-) 0,0145
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 1,583
Sulfat-Ion (SO/') 1,341
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 1,563
Mol
0,578
48,79
20,21
3,936
0,260
44,66
13,96
25,62
Äquivalente
0,578
48,79
40,43
7,872
0,520
98,19
44,66
27,92
25,62
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,0431
Natriumchlorid (NaCl) 2,579
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,3347
Calciumsulfat (CaSOJ 1,580
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)J 1,396
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03)J 0,5761
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC0,)2] . . 0.0462
Freies Kohlendioxyd (COj)
6,556
0,5213
158,01
11,85
98,20
6,555
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,5213 =
7,077 169,86
7,076
Zusammensetzung des Quellschlammes in bei 100° getrocknetem Zustande:
Prozent / Eisen, dreiwertig (Fe™)
16,97
0,34
19,39
14,12
0,26
21,16
Calcium (Ca)
Magnesium (Mg) . .
Sulfatrest (SOJ . . .
Karbonatrest (CO3) .
Siliciumdioxyd (SiO,)
Organische Stoffe . .
286,1 ccm bei
20,4° und
7 60 mm Druck.
Prozent
C lusen, dreiwertig (U e^^j \
Differenz = 1 Sauerstoff (O) l 27,76
{ Wasser, chemisch gebunden (H^O) ) 100,00
G. C. L. Sigwart 1835*).
1) Heyfelder, Die Heilquellen und Molkenkuranstalten des Königreichs
Württemberg S. 93. Stuttgart 1840. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C. *) bei Hey f eider a. a. O.
Analyse der Haupttrinkquelle I (Südwestliche Quelle) des Neunerschen
Bassins (aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: H. v. Fehling. 1856').
Spezitisches Gewicht: 1,00383 bei 12,5°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 21,2°.
Ergiebigkeit: etwa 7900 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,06592
Natrium-Ion (Na-) 0,6875
Calcium-Ion (Ca--) 0,6787
MiUi-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
1,684
1,684
29,83
29,83
16,93
33,85
Gramm
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,1012
Ferro-Ion (Fe--) 0,01033
Milli-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
4,154
8,308
0,1848
0,3696
74,04
') Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg
1857 Bd. 13 S. 119. 2) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
144
Anlonen*).
Chlor-Ion (Cl') ,
Sulfat-Ion (SO/') 1,111
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) .
Kieselsäure (meta) (H,SiO,).
Freies Kohlendioxyd (COj) .
6,63« 159,70
Daneben Spuren von Lithium-, Ammonium-, Baryum-,
Mangano-, Nitrat-, Brom-, Jod-, Fluor-, Hydrophosphat-, Hy-
droarscnat-Ion, Borsäure, organischen Substanzen.
Zusammensetzung des Quellsinters: In dem Sinter
waren außer den im Mineralwasser aufgefimdenen Bestandteilen
noch nachzuweisen: Kupfer, Blei, Antimon, Zinn, Aluminium.
(H. von Fehling).
MilU-
Milligramm-
Gramm
Mol
Äquivalente
i,r)08
42,53
42,53
1,111
11,57
23,13
0,5113
8,381
8,381
4,674
115,26
74,04
0,01558
0,1987
4,689
115,46
1,947
44,24
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensefzung
imgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'-):
Gramm
Kaliumehlorid (KCl) 0,1256
Natriumchlorid (NaCl) 1,745
Calciumchlorid (CaCl,) 0,61 13
Calciurasidfat (CaSO^) 1,555
Magnesiumsulfat (MgSO^) 0,01788
Magnesiumhydrolcarbonat
[MgCHCO,),] 0,5863
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . . 0,03288
Kieselsäure (meta) (HjSiOj). .... 0,01558
4,690
Freies Kohlendioxyd (COj) 1,947 =>
') Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A.
schnitt B.2.C.
6,637
') Vgl.
1072 ccm bei
21,2° und
760 mm Druck.
ehem. Einleitung Ab-
Analyse der Westlichen Quelle II des Neunerschen Bassins
(aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: H. v. Fehling. 1856').
Spezifisches Gewicht: 1,00284 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 19,4°.
Ergiebigkeit: etwa 11000 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
tr ^ o^ Milli- Milligramm-
Kataonen'). Gramm Mol Äquiralente
Kalium-Ion (K-) 0,03920 1,001 1,001
Natrium-Ion (Na-) 0,4350 18,87. 18,87
13,16 26,32
3,616 7,232
0,0250 0,0499
Calcium-Ion (Ca-j 0,5277
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,08809
Ferro-Ion (Fe-) 0,001396
Anionen^).
Chlor-Ion (Cl') 0,6365 17,96
Sulfat-Ion (SO/') 0,9044 9,415
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) . 1,018 16,69
53,47
17,96
18,83
16,69
Kieselsäure (meta) (HjSiOj).
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
3,650
0,01295
80,74
0,1652
53,48
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,07469
Natriumchlorid (NaCl) 0,9919
Natriumsulfat (Na^SO,) 0,1363
Calciumsulfat (CaSOJ 1,151
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOa)J 0,7625
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),] 0,5293
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08),] . • 0,004443
Kieselsäure (meta) (HjSiOg) 0,01295
3,663
0,7543
80,90
17,14
3,663
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,7543 =
4,418 98,04
Daneben Spuren von Lithium-, Ammonium-, Baryum-,
Mangano-, Blei-, Kupfer-, Aluminium-, Nitrat-, Brom-, Jod-,
Fluor-, Hydrophosphat-, Hydroarsenat-Ion, Borsäure, orga-
nischen Substanzen.
4,417
412,6 ccm bei
19,4° und
760 mm Druck.
•) Jahreshefte des Vereins f. vaterländische Natiu-kunde in Württemberg
1857 Bd. 13 8. 124. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. >) Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „Wiesenquelle" (aus der saiztabeiie berechnet).
Analytiker: Morstatt. 1837').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
._. ^ ,. Milli- Milligramm-
Kationen'). Gramm Mol Äquivalente
Natrium-Ion (Na-) 0,923 40,1 40,1
Calcium-Ion (Ca") 0,614 15,3 30,6
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,0555 2,28 4,56
Ferro-Ion (Fe--) 0,0075 0,13 0,27
Asionen ').
Chlor-Ion (CT) 1,26 35,6
Sulfat-Ion (SO/') 0,992 10,3
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 1,17 19,2
75,5
35,6
20,7
19,2
Freies Kohlendioxyd (CO,)
5,02
0,813
122,9
18,5
75,5
5,84
141,4
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 2,09
Natriumsulfat (Na^SO^) 0,314
Calciumsulfat (CaSO^) 1,11
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)J 1,17
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03).J 0,334
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),]. 0,024
5,04
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,813
5,86
*) Heyfelder, Die Heilquellen und Molkenkunuistalten des Königreichs
Württemberg ^ 89. Stuttgart 1840. «) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
145 —
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen bei
diesen 7 Quellen 3,7 bis 6,6 g, wobei unter den Kationen Natrium
und Calcium, unter den Anionen Chlor, Sulfat und Hydro-
karbonat vorwalten. Die Quellen stehen danach auf der Grenze
zwischen BitterqueUen und Kochsalzquellen. Den Kochsalz-
quellen eingereiht, sind sie als „erdig-sulfatische Koch-
salzquellen" zu bezeichnen. Der „Wilhelmsbrunnen" und die
Haupttrinkquelle I des „Neunerschen Bassins", bei denen der
Kohlendioxydgehalt 1 g übersteigt, sind den Säuerungen zuzu-
rechnen. Bemerkenswert ist der Eisengehalt von 8 bis 16 mg
und beim „Wilhelmsbrunnen" der Gehalt von 2,3 mg Lithium.
Die Quellen sind zum Teil mit Holzröhren, zum Teil mit
Kupferröhren gefaßt. Das Wasser des „Wilhelmsbrunnens" wird
an Ort und Stelle getrunken, auch zum Gurgeln benutzt und speist
das 120 m entfernte städtische Bad (24 Zellen und Schwimm-
bassin). Die übrigen Quellen finden teils zum Baden, teils zum
Trinken Verwendung. In Privatbadeanstalten befinden sich
noch 34 Zellen (Wannen aus Kupfer, E^en und Holz). Im
Stadtbad wird das Wasser in Mischapparaten unmittelbar über
den Wannen durch Dampf erwärmt.
Sonstige Kurmittel: Gelegenheit zu Flußbädern. — Mas-
sage. — Milch-, Molken- und Traubenkuren.
Behandelt werden: Stauungen in den Unterleibsorganen,
Katarrh der Schleimhäute, Nervenschwäche, Skrofulöse.
20 Ärzte. — Kurzeit: Mitte Mai bis Mitte September.
Kurtaxe: 1 Person 6 M., 2 Personen 9 M., FamiHe 12 M.;
bei einem Aufenthalt bis zu 3 Wochen 4 M., 5 M., 6 M. —
Zahl der Besucher 1903: 294; 1904: 313; 1905: 357.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Kanaüsation der Abwässer; Abfuhr
der festen Stoffe (pneumatische Grubenentleerung). — Kranken-
haus. — Dampf- und Formalindesinfektionsapparate. — Stif-
tungen für Armenbäder. — Die Quellen gehören teils der Stadt-
gemeinde, teils Privatbesitzern. Das Bad wird vom „Brunnen-
verein Cannstatt" (E. V.) verwaltet.
CÄSG6CsSC2SGiSC5SC55G5SföC55G6G6aSCÄS Carlshafen ^^^^^^^^^^^iSOiSOiSO
Stadt mit 1797 Einwohnern im Regierungsbezirk Cassel der
Provinz Hessen-Nassau, Uegt 100 m ü. M. an der Mündung
der Diemel in die Weser. Die umliegenden Höhen sind 300 m
bis 400 m hoch. Gemischter Wald in unmittelbarer Nähe. Station
der Bahn Ottbergen — Nordhausen und Endstation der in Hümme
von der Bahn Cassel — Schwerte abzweigenden Nebenbahn. Im
Sommer Dampfschiffverbindung mit Münden und Hameln.
Klima. Gegen Nordwinde ist Schutz geboten.
Heilquellen. Eine Quelle, im Jahre 1725 entdeckt, zu-
nächst zur Salzgewinnung, seit 1838 zu Heilzwecken benutzt,
entspringt etwa 40 m tief aus Sandstein imd hat ihren Ur-
spnuig unter dem Buntsandstein in dem Salzlager des oberen
Zechsteins.
Analyse
(aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: Carius. 1869').
Spezifisches Gewicht: 1,0170 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 8—9°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen ^). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,07148
Natrium-Ion (Na-) 8,161
Lithium-Ion (Li-) 0,000621
Calcium-Ion (Ca--) 0,2640
Magnesium-Ion (Mg--) . . . 0,1093
Ferro-Ion (Fe") 0,000907
Anionen ').
Chlor-Ion (O') 12,31
Brom-Ion (Br) 0,00480
Sulfat-Ion (SO/') 1,001
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,601
sind enthalten:
Milli-
Milligramm-
Mol
Aqui Talente
1,826
1,826
354,0
354,0
0,0884
0,0884
6,584
13,17
4,485
8,970
0,0162
0,0325
378,1
347,4
347,4
0,0600
0,0600
10,42
20,83
9,85
9,85
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) .
Freies Kohlendioxyd (CO,)
22,52
0,013
734,7
0,16
378,1
22,54
0,198
734,9
4,51
22,74
739,4
1) Prospekt (ohne Ort imd Jahr).
') Vgl, ehem. Einleitung Abschn B.2.C.
2) Vgl. ehem. Eiuleitimg Abschn. A.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in
1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl)
0,1362
Natriumchlorid (NaCl)
20,21
Natriumbromid (NaBr)
0,00618
Natriumsulfat (Na.SOJ
0,6049
Lithiumchlorid (LiCl)
0,00376
CalciumsuHat (CaSO,)
0,8386
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCÜ3)jJ
0,06898
Magnesiumhydrokarbonat
pVIg(HC03)J
0,6565
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC0s).,J .
0,00289
Kieselsäure (meta) (H.SiOg) ....
0,013
22,54
f 105 ccm bei
Freies Kohlendioxyd (CO,)
, 0,198 = \ 9,0° und
22 74 (ybo mm Druck.
Sonstige Analysen: C. Sommer 1867 (ArchiT der Pharmazie 1857
Bd. 144 S. 137). Zwei neuere Analysen von Th. Dietrich (1887 und 1889) liegen
im Manuskript vor. Sie stimmen in alten wesentlichen Punkten mit derjenigen
von Carius überein, sind jedoch minder vollständig als diese.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 22,5 g,
wonmter Natrium- und Chlor-Ionen bei weitem vorwalten.
Die Quelle ist daher eine „reine Solquelle".
Sie ist in der Tiefe in Holz, oberhalb in gemauerten Sand-
stein gefaßt und wird zum Baden, Duschen und Gurgeln
verwandt. Durch ein Pumpwerk wird die Sole in kupfernen
Röhren dem etwa 50 m von der Quelle entfernten Badehause
zugeleitet, das 11 Zellen enthält. Die hölzernen Wannen haben
doppelte Böden, deren oberer aus Kupfer besteht; zwischen
die beiden Böden wird zur Erwärmung des Badewassers Dampf
10
146
geleitet. Je nach Bedarf wird die Sole mit gewöhnlichem
Wasser verdünnt. — Zahl der Bäder 1902: 3852; 1903: lö20;
1904: 2000.
Sonstige Kurmittel: Gelegenheit zu Flußbädern und zu
Terrainkuren.
Behandelt 'werden: Hautkrankheiten, Bheumatismus,
Unterleibsstockungen, Frauenleiden, Skrofulöse, Krankheiten
des Herzmuskels.
2 Ärzte. — Kurzeit: Mitte Mai bis Mitte September. —
Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1902: 720; 1903: 930; 1904: 1100.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Kanalisation der Tageswässer, Beseitigung
der Abfallstoffe durch Abfuhr. — Formahndesinfektionsapparat.
— Apotheke. — Besitzer der Quelle und des Bades ist Con-
rad Biskc.
G6G6G6G6G6G6G6G6föDSG6G6 Crefelder Sprudel ^^^^^^^^^^^^
Nördlich von Crefeld im Hülser Bruch, im Grebiet der
Gremeinde Benrath, wurde bei Bohrungen auf Kohle im Jahre
1895 eine Mineralquelle erbohrt, die 278 m tief im karbonischen
Sandstein entspringt.
AnalyS© (aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: R. Fresenius und E. Hintz. 1895').
Spezifisches Gewicht: 1,00476 bei 17,2°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 14,0°.
Ergiebigkeit: 576 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm
Kationen > Gramm
Kahum-Ion (K-) 0,05007
Natrium-Ion (Na-) 2,700
Lithium-Ion (Li-) 0,000808
Ammonium-Ion (NH/) . . . 0,004289
Calcium-Ion (Ca-) 0,1088
Strontium-Ion (Sr-) 0,003368
Baryum-Ion (Ba-) 0,006265
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,08588
Ferro-Ion (Fe-) 0,003973
Mangano-Ion (Mn--) 0,000051
Anionen ').
Nitrat-Ion (NO3') 0,002220
Chlor-Ion (Cl') 4,397
Brom-Ion (Br) 0,005331
Jod-Ion (J') 0,000255
Sulfat-Ion (SO/') 0,000862
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000198
Hydrokarbonat-Ion (HCO,'). 0,452
Mol
Äquivalente
1,279
1,279
117,1
117,1
0,1150
0,1150
0,2373
0,2373
2.712
5,425
0,0384
0,0769
0,0456
0,0912
3,525
7,051
0,0711
0,1422
0,0009
0,0019
131,5
0,0358
0,0358
124,0
124,0
0,0667
0,0667
0,0020
0,0020
0,0090
0,0180
0,0021
0,0041
7.41
7,41
Borsäure (meta) (HBO,) . . .
Kieselsäure (meta) (HjSiOj).
7,821 256,6 131,5
0,008895 0,2021
0,01297 0,1653
7,843
0,0077
257,0
0,18
Freies Kohlendioxyd (CO,)
7,851 257,2
Daneben Spuren von Kupfer-, Alimiinium-, Hydroarsenat-
lon, Titansäure, organischen Substanzen.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
7,8 g, worunter Natrium- und Chlor-Ionen bei weitem über-
wi^en. Die Quelle ist also eine „einfache Kochsalz-
quelle".
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusaimnensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumnitrat (KNOJ 0,003620
Kaliumchlorid (KCl) 0,09274
Natriumchlorid (NaCl) 6,849
Natriumbromid (NaBr) 0,006868
Natriumjodid (NaJ) 0,000301
Lithiumchlorid (LiCl) 0,004885
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,01270
Calciumchlorid (CaCl,) 0,2969
Calciurasulfat (CaSOJ 0,001222
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . 0,000280
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] 0,003996
Strontiumhydrokarbonat
[Sr(HCOJ)J 0,008059
Baryumhydrokarbonat [Ba(HCOs),J 0,01183
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO,)J 0,5160
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,)j] . . 0,01265
Manganohydrokarbonat
[Mn(HCO,)J 0,000164
Borsäure (meta) (HBO,) 0,008895
Kieselsäure (meta) (H^SIOJ 0,01297
7,843
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0077 :
7,851
4,1 ccra bei
14,0° und
760 mm Druck.
^) Chemische Untersuchung des Crefelder Sprudels zu Crefeld. Wies-
baden 1896. 2) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. >) Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. B.2.C.
Das Wasser der vollständig verrohrten Quelle wird nach
Enteisenung und Kohlensäurezusatz zum Versand gebracht.
Die Quelle ist im Besitz der Firma „Crefelder Sprudel,
G. m. b. H."
c6föG6C6G6G6C6C3SC5SG6C6G6as Bad Dürkheim ^iso^^^^^üo^^iso&o^
Stadt mit 6362 Einwohnern in der Rheinpfalz, U^ am
Abhänge des Haardtgebirges 116 m ü. M. am Eingange des
Isenachtaleg. Wald in unmittelbarer Nähe. Station der Bahn-
linie Neustadt an der Haardt— Mamheim.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe 498 mm *).
Heilquellen. 8 Quellen, von denen die „Maxquelle", die
„Virgiliusquelle" und der „Bleichbrunnen" benutzt werden,
entstammen zumeist den unter dem Buntsandstein lagernden
älteren imd den am Gebirgsrand abgebrochenen Schichten.
Dürkheim ist seit 1842 als Badeort bekannt. — Die „Max-
quelle" wurde in den Jahren 1857 — 1859 erbohrt.
*) Angabe der Königl. Bayer. Meteorol. Zentralstation München.
— 147 —
Analyse der „Maxquelle" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: R. Bunsen').
Temperatur: 15,2—15,8°, im Mittel 15,5°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,05796
Natrium-Ion (Na-) 5,008
Lithium-Ion (Li-) 0,006471
Eubidium-Ion (Rb-) 0,00015
Cäsium-Ion (Cs-) 0,00013
Calcium-Ion (Ca-) 1,173
Strontium-Ion (Sr-) 0,0138
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,1048
Ferro-Ion (Fe-) 0,00294
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,00011
Anionen -).
Chlor-Ion (Cl') 10,02
Brom-Ion (Br) 0,01490
Sulfat-Ion (SO/') 0,01018
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,259
Milli-
Milligramm-
Mol
Aquivaleute
1,480
1,480
217,3
217,3
0,9205
0,9205
0,0017
0,0017
0,0010
0,0010
29,24
58,49
0,157
0,315
4,301
8,601
0,0526
0,105
0,0039
0,012
287,2
282,6
282,6
0,1864
0,1864
0,1059
0,2119
4,24
4,24
Kieselsäure (meta) (H^SlOj) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Freier Stickstoff (N,) . . . .
16,67
0,00052
540,6 287,2
0,0066
16,67
1,645
0,00460
540,6
37,38
0,164
18,32
Daneben Spuren von Ammonium-Ion
Wasserstoff.
578,1
und freiem Schwefel-
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 16,7 g,
wobei Chlor- und Natriimi-, daneben Calcium- und Magnesium-
Ionen vorwalten; da 1,6 g freies Kohlendioxyd vorhanden sind.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält '*):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,1104
Natriumchlorid (NaCl) 12,70
Natriumbromid (NaBr) 0,01920
Lithiumchlorid (LiCl) 0,03910
Rubidiumchlorid (RbCl) 0,00021
Cäsiumchlorid (CsCl) 0,00017
Calciumchlorid (CaCL,) 3,246
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03)2] . 0,0330
Magnesiumchlorid (MgCL,) 0,2186
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,01205
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)„] 0,2792
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . .". 0,00935
Aluminiumsulfat [A1,(S0,)3] 0,00067
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,00052
16,67
887,6 ccm
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,645 = |bei 15,5° u.
760 mm
3,9 ccm
bei 15,5° u.
760 mm
Freier Stickstoff (N^) 0,00460 =
' 18,32
>) Poggendoröa Annalen 18G1 Bd. 113 8. 358. Die Wiedergabe der Analyse
bei V. Kaufmann (Die Solquellen und die Traubenkur zu Dürkheim an der
Haardt. 2. Aufl. S. 6. Dürkheim 1888) weicht wesentlich von der hier zu-
grunde gelegten Originalveröffentlichung Bunseus ab. ") Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. A. ^) Vgl. ehem. EinJeitimg Abschn. B.2.C.
SO ist die Quelle als ,
ling" zu bezeichnen,
von 6,5 mg.
erdmuriatischer Kochsalzsäuer-
Bemerkenswert ist der Lithiumgehalt
Analyse der „Virgiliusquelle" (aus
Analytiker: Her
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
. „ Milli- Milligramm-
Kationen''). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,04643 1,186 1,186
Natrium-Ion (Na-) 4,055 175,9 175,9
Calcium-Ion (Ca") 0,7226 18,02 36,04
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0.1274 5,228 10,46
Ferro-Ion (Fe") 0,00591 0,106 0,212
Mangano-Ion (Mn--) 0,00026 0,0046 0,0093
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,00114 0,0422 0,127
Anionen«). ^^"^'^
Chlor-Ion (Ci') 7,797 219,9 219,9
Brom-Ion (Br) 0,0195 0,244 0,244
Jod-Ion (J') 0,00212 0,0167 0,0167
Sulfat-Jon (SO/') 0,01547 0,1610 0,3220
Hydrophosphat-Ion (HPO4") 0,00077 0,0080 0,016
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') . 0,209 3,42 3,42
13,003 424.2 2-23,9
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) . 0,0138 0,176
Organische Substanzen . . . 0.00040
13,017 424,4
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0,338 7.68
13,355 432,1
der Salztabelle berechnet),
berger. 1847 1).
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KQ) 0,08848
Natriumchlorid (NaCl) 10,28
Natriumbromid (NaBr) 0,0251
Natriumjodid (NaJ) 0,00250
Calciumchlorid (CaCl,) 2,000
Magnesiumchlorid (MgCL,) 0,3353
Magnesiumsulfat (MgSO^) 0,01273
Magnesiumhydrokarbonat fMg(HC03).,] 0.2343
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOs),] 0,0188
Manganohydrokarbonat [Mn(HCO,),] 0,00082
Aluminiumhydrophosphat [A1,(HP04)3] 0,00091
Aluminiumsulfat [AU(S0J3] 0,00631
Kieselsäure (meta) (H,Si03) 0,0138
Organische Substanzen 0,(10040
13,02
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,338
13,36
*) B. M. Lersch, Einleitung in die Mineralquellenlehre Bd. 2 S. 1283.
Erlangen 1860. >) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. B.2.c.
— 148 —
Analyse des „Blßicll^rUIineilS" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: Herberger. 1847').
Temperatur: 13,2°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
^ MilH- Milligramm-
Kationen-J. Oitimm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,04100 1,047 1,047
Natrium-Ion (Na-) 3,135 136,0 136,0
Calcium-Ion (Ca-) 0,7896 19,69 39,38
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,06189 2,541 5,081
Ferro-Ion (Fe-) 0,007947 0,1422 0,2843
Mangano-Ion (Mn") 0,00032 0,0058 0,012
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000880 0,0325 0,0974
181,9
Anionen').
Chlor-Ion (Cl')
Brom-Ion (Br)
Jod-Ion (J')
Sulfat-Ion (SO/')
Hydrophosphat-Ion (HPO/)
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Kieselsäure (meta) (H^SiOg).
Organische Substanzen . . .
6,276
0,0153
0,00161
0,02308
0,00046
0,254
177,0
0,191
0,0127
0,2402
0,0048
4,17
177,0
0,191
0,0127
0,4805
0,0096
4,17
Freies Kohlendioxyd (CO,)
10,603
341,1
181,9
0,0143
0,00066
0,182
10,622
341,3
0,398
9,04
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,07813
Natriumchlorid (NaO) 7,944
Natriumbromid (NaBr) 0,0197
Natriumjodid (NaJ) 0,00190
Calciumchlorid (CaCl,) 2,186
Magnesiumchlorid (MgCL.) 0,03858
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,02364
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 0,2836
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOJJ . . . 0,02529
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),] . 0,0010
Aluminiumhydrophosphat [Al5(HPOj)3] 0,00055
Aluminiumsulfat fAL,(804)3] 0,00501
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,0143
Organische Substanzen 0,00066
10,622
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,398 =
11,020
213 ccm
bei 13,2° u.
760 mm
11,020 350,3
1) B. M. Lersch, Einleitung in die Mineialquellenlehre, Bd. 2 S. 128:}.
Erlangen 1860. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ") Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. B.2.C.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen bei
diesen beiden Quellen 13,0 imd 10,6 g, wobei Chlor-, Natrium-
und Calcium-Ionen vorwalten,
tische Kochsalzquellen".
Die Quellen sind „erdmuria-
Analyse der Mutterlauge, die als Material zu Solbädern in den Handel
kommt (Bunsen) (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: R. Bunsen').
In 1 Kilogramm der Mutterlauge sind enthalten:
Kationen^).
Kalium-Ion (K*) . .
Natrium-Ion (Na*) .
Lithium-Ion (Li-) .
Cäsium-Ion (Cs-) . .
Rubidium-Ion (Rh-)
Calcium-Ion (Ca--) .
Strontium-Ion (Sr-)
Magneeium-Ion (Mg-
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl') . . .
Brom-Ion (Br ) . . .
Sulfat-Ion (SO/') .
Gramm
9,173
8,266
1,835
0,02
0,03
107,1
4,52
10,58
253,4
1,46
0,104
Milli-
Mol
234,3
358,6
261,1
0,2
0,3
2672
51,6
434,1
Milligramra-
Äqui Talente
234,3
358,6
261,1
0,2
0,3
5344
103
868,2
7170
7149
18,2
1,09
7149
18,2
2,17
Die Mutterlauge entspricht in ihrer Zusammensetzung im-
gefähr einer Lösvmg, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kahumchlorid (KCl) 17,48
Natriumchlorid (NaCl) 19,91
Natriumbromid (NaBr) 1,88
Lithiumchlorid (LiCl) 11,09
Cäsiumchlorid (CsCl) 0,03
Rubidiumchlorid (RbCl) 0,04
Calciumchlorid (CaCl,) 296,6
Strontiumchlorid (SrCI,) 8,01
Strontiumsulfat (SrSOJ 0,200
Magnesiumchlorid (MgCI,) 41,35
396,6
396,5
11180
7169
') PoggendorHs Aiuialen 1861 Bd. 113 S. 358. ») Vgl. ehem. Ein-
leitung Abachn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
— 149
Analyse der Mutterlauge (Rose) (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: Eose').
Spezifisches Gewicht der untersuchten Probe: 1,46 (ohne Temperaturangabe)').
In 1 Kilogramm der Mutterlauge
sind enthalten:
Milli-
Milligramm-
Kationen. ^)
Gramm
Mol
Äquivalente
Kalium-Ion (K-)
11,82
301,9
301,9
Natrium-Ion (Na-) ....
9,300
403,5
403,5
Lithium-Ion (Li-)
1,369
194,7
194,7
Rubidium- und Cäsium-
Ion*) (Rb- + Cs-) ....
0,053
0,48
0,48
Calcium-Ion (Ca-) ....
190,0
4738
9476
S(rontium-Ion (Sr") . . .
3,517
40,15
80,30
Magnesium-Ion (Mg") . .
16,97
696,8
1394
11851
Anionen ").
Chlor-Ion (Cl')
418,7
11811
11811
Brom-Ion (Br')
1,549
19,38
19,38
Jod-Ion (J')
0,002
0,02
0,02
Sulfat-Ion (SO/')
0,01044 0,1087 0,2173
Hydroxyl-Ion (OH') . . .
0,34
20
20
Die Mutterlauge entspricht in ihrer Zusammensetzung un-
gefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält''):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 22,52
Natriumchlorid (NaCl) 22,47
Natriumbromid (NaBr) 1,996
Natriumjodid (NaJ) 0,003
Lithiumchlorid (LiCl) 8,270
Rubidium- und Cäsiumchlorid ■*) (RbCl-f CsCl) 0,070
Calciumehlorid (CaCl^) 525,9
Strontiumchlorid (SrCL>) 6,346
Strontiumsulfat (SrSOJ 0,01996
Magnesiumchlorid (MgCl,) 65,40
Magnesiumhydroxyd [Mg(0H)2] .
0,59
653,6 18226
11851
653,6
') V. Kaufmann, Die Solquellen und die Traubenkur zu Dürkheim an
der Hardt. 2. Axifl. S. 7. Dürkheim 1883. 2) Das spezifische Gewicht der
iu Dürkheim bereiteten Mutterlauge schwankt zwischen 1,36 und 1,40.
V. Kaufmann a. a. O. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. *) Be-
rechnet unter Annahme eines mittleren Atomgewichtes von 109. ') Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Das Wasser der Quellen dient zum Trinken am Ort, zum
Baden (oft verstärkt durch Zusatz von Mutterlauge), zum In-
halieren und Gurgeln. Zum Versand kommen Mutterlauge
und Badesalze. Das Badehaus hat 24 BadezeUen, in denen
das Wasser durch Einleiten von Dampf erwärmt wird. —
Zahl der Bäder 1903: 6285; 1904: 7042; 1905: 7676. — Zu
Inhalationszwocken wird das 320 m lange Gradierwerk benutzt.
Sonstige Kurmdttel: Solbäder mit Zusatz von Kohlen-
säure. — Traubenkuren.
Behandelt -werden: Skrofulöse, Rhachitis, Hautkrank-
heiten, __Rheumatismus, Gicht, Frauenkrankheiten.
5 Arzte. — Kurzeit: 15. Mai bis 15. Oktober; jedoch sind
auch Vorkehrungen für Winterkuren getroffen. Die Trauben-
kur beginnt am 15. September. — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 3575; 1904: 3850; 1905: 3905.
Allgemeine Einrichtungen: Wasserleitung. — KanaU-
sation. — Krankenhaus. Kinderheilstätte. — Die Quellen
sind Eigentum des Bade- und Sahnenvereins Dürkheim.
G6G6CÄSG6C6G6asG6G6GjSG6G6C5SG6 Dürrenberg isoisoisoiso^^^^^^^iso^iso
Gutsbezirk mit 238 Einwohnern im Regierungsbezirk Merse-
burg der Provinz Sachsen, Hegt an der Saale 105 m ü. M. —
Station der Bahn Leipzig — Corbetha.
Klima. Mittlere Monatstemperatur nach 9 jährigem Durch-
schnitt im Mai 12,9°, Juni 17,1°, Juh 18,6°, August 18,3° (?),
September 14,5°*). JährMche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt (1891—1900) 480 mm**).
Heilquellen. Eine Solquelle, durch den 224 m tiefen Bor-
lachschacht im Jahre 1763 im Zechsteingips erschlossen, ist
seit 1765 zum SaUnenbetriebe, seit 1846 gleichzeitig zu HeU-
zwecken in Grebrauch.
*) Angabe des Königl. Salzamtes.
•*) Provinz -Regenkart«.
Analyse der Solquelle (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: Königl. chem.-techn. Versuchsanstalt zu Berlin').
Spezifisches Gewicht: 1,0729 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 17,5°.
Ergiebigkeit: 35 000 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,366
Natrium-Ion (Na-) 34,74
Calcium-Ion (Ca") 1,795
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,4405
Milli-
Mol
9,34
1507
44,76
18,08
Milligramm-
Äquivalente
9,34
1507
89,52
36,17
1642
Anionen ^). Gramm
Chlor-Ion (Cl') 54,87
Brom-Ion (Br') 0,051
Jod-Ion (J') 0,0005
Sidfat-Ion (SO/') 4,375
Hydrokarbonat-Ion (HCO3'). 0,16
*) Manuskript.
96,80
Milli- Milligramm-
Moi Äquivalente
1548 1548
0,64 0,64
0,004 0,004
45,55 91,10
2,6 2,6
3176
1642
2) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
10"
— 150 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gnunm
Kahumchlorid (KCl) 0,697
Natriumchlorid (NaCl) 88,13
Natriumbromid (NaBr) 0,066
Natriumjodid (NaJ) 0,0006
Calciumchlorid (CaCl,) 1,776
Calciumsulfat (CaSOJ 3,915
Gramm
Magnesiumsidfat (MgSOj) 2,022
Magnesiurahydrokarbonat [Mg(HC0j)2J 0,1890
96,80
Ältere Analysen: Heine (bei B. M. Lersch, Einleitung in die
MineralqueUeulehre Bd. 2 S. 1218. Erlangen 1860). E. Mitscherlich
(ebendaselbst S. 1218).
") Vgl. chera. Einleitung Abscfau. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
97 g, worunter Natrium- und Chlor-Ionen bei weitem über-
wiegen, aber auch Calcium- und Sulfat -Ionen hervortreten.
Die Quelle ist demnach eine „sulfatische Solquelle".
Die Sole wii-d durch eine etwa 60 m lange gußeiserne
Leitimg nach den Badehäusem gepumpt. Sie dient ziun Baden,
Duschen, Gurgeln mid zu Nasenduschen. Das Königl. Solbad
enthält in 2 Badehäu.sem 30 Zellen mit 33 großen und 9 Kindei-
wannen aus Holz imd 2 Badebassins. Durch Zusatz von heißem
Wasser wird die Sole gleichzeitig erwärmt imd verdünnt. Zahl
der Solbäder 1903: 15550; 1901: 18060; 1905: 17207. Ferner
werden Solbäder mit Zusatz von Kohlensäure und Jlutter-
laugenbäder verabreicht.
Analyse der Mutterlauge (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: Königl. chem.-techn. Versuchsanstalt zu Berlin').
Spezifisches Gtewicht: 1,2485 (ohne Temperaturangabe).
In 1 Kilogramm der Mutterlauge sind enthalten:
Kationen''). Gramm
Kalium-Ion (K-) 19,06
Natrium-Ion (Na-) 52,15
Magnesium-Ion (Mg") . . . 28,57
Anionen^).
Chlor-Ion (CT) 155,9
Brom-Ion (Br) 7,995
Jod-Ion (J') 0,080
Sulfat-Ion (SO/') 28,63
Hydrokarbonat-Ion (HCOs') 0,02
Milli-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
486,9 486,9
2262 2262
1173 2346
5095
4398 4398
99,99 99,99
0,63 0,63
298,0 596,0
0,4 0,4
Die Mutterlauge entspricht in ihrer Zusammensetzung un-
gefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kahumchlorid (KCl) 36,32
Natriumchlorid (NaCl) 126,5
Natriumbromid (NaBr) 10,30
Natriumjodid (NaJ) 0,095
Magnesiumchlorid (MgCl,) 83,32
Magnesiumsulfat (MgSO^) 35,89
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCÜ3).jJ .... 0,03
292,5
Heine (bei B. M. Lersch, Hydrochemie S. 577.
Ältere Analyse:
Berlin 1864).
292,4
8719
5095
^) Mauuäkript. >) Vgl. ehem. Einleitmig Abscbn. A.
Einleitung Abschn. B.2.C.
*) Vgl. cbeni.
Versandt wurden 1903: 459; 1904: 276 hl Sole. — Die
1821 m langen Gradierwerke und eine InhaUerhaUe mit Sol-
tröpfelung auf Domreisigwänden und Zerstäubung der Sole
diu-ch Streudüsen werden zu Inhalationskuren benutzt.
Sonstige Kurmittel: Medizinische Bäder, Flußwellen-
bäder mit Solduschen, Schwimmbäder, Luft- und Sonnenbäder.
Massage. — Parkanlagen. — Gedeckte Wandelbahn am Gra-
dierwerk.
Behandelt ^»rerden: Skrofulöse, Rhachitis, chronische
Luftröhrenkatarrhe, chronischer Gelenk- und Muskelrheuma-
tismus , Gicht , Hämorrhoidalleiden , Blutarmut , Nervosität,
Frauenkrankheiten.
3 Arzte. — Kurzeit: 1. Mai bis 30. September. — Kurtaxe:
1 Person 7 M., FamiUe 10 M. — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 3149; 1904: 3444; 1905: 3542.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Apotheke. — Quelle und Bad sind im Besitz des
preußischen Staates und werden durch das Königl. Salzamt
in Dürrenberg verwaltet.
CÄC6C^c;6c;jSföDSG6G6föc;6G6C6DS Dürrheim ^^^^iso^^^^^^^^^
Dorf mit 1263 Einwohnern bei ViUingen, Kreis Konstanz
in Baden, hegt 705 m ü. M. in einem flachen von NW nach
SO streichenden Tale. Ausgedehnte Nadelwaldungen in der
Nähe. Endstation der in Villingen von der Schwarzwaldbahn
Offenburg— Singen abzweigenden Nebenbahn.
Klima. Vgl. Donaueschingen.
Heilquellen. Aus 5 Bohrlöchern, 170 — 210 m tief, wird
gesättigte Sole gepumpt. Die ersten Bohrlöcher wurden im
Jahre 1821 angelegt; seit 1851 wird die Sole zu Heilzwecken
benutzt. Sie entstammt einem etwa 30 m mächtigen Salz-
lager, das der Anhydritgnippe des Muschelkalks angehört.
151
Analyse der Sole aus Bohrloch I (aus der saiztaMie berechnet).
Analytiker: E. Bunsen*).
Spezifisches Gewicht: 1,2039 bei 20,0°, bezogen auf unbekannte Einheit.
In 1 Kilogramm der Sole sind enthalten:
Kationen ''). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,8261
Natrium-Ion (Na-) 100,6
Lithium-Ion (Li-) 0,00016
Calcium-Ioii (Ca") 1,393
Strontium-Ion (Sr") .... 0,03005
Magnesium-Ion (Mg") . . . 0,1069
Ferro-Ion (Fe") 0,00153
Aluminium-Ion (AI-). . . . 0,00016
Anionen '').
Chlor-Ion (CT) 155,8
Brom-Ion (Br) 0,00333
Sulfat-Ion (SO/) 3,194
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Borsäure (meta) (HBO.j) . .
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Organische Substanzen . . .
Milli-
Mol
21,10
4365
Milligiamm-
Äquivalente
21,10
4365
0,023
34,75
0,3431
0,023
69,49
0,6861
4,389
0,0273
8,778
1 0,0546
0,0058
1 0,018
4465
4394
4394
0,0416
• 0,0416
33,25
4,8
66,49
4,8
0,29
4,8
4,8
262,2 8858
1465
0,009940
0,2259
0,0122
0,155
0,0008
Freies Kohlendioxyd (CO^)
Freier Sauerstoff (Oj . .
Freier Stickstoff (N j .
262,3
0,070
0,00135
0,02845
Methan (CH^) 0,00084
8858
1,6
0,0422
1,013
0,052
262,4 8861
Daneben Spuren von Cäsium- und Eubidium-Ion.
Ältere Analyse: W. L. Kölreuter (bei G. C. L. Sigwart und
M. F. Leipprand, Die Mineralwasser in dem Königreiche Württemberg.
S. 25. Tübingen 1831).
1) H. Oettinger, Die Kurorte und Heilquellen des Großherzogtums
Baden 9. Aufl. S. 76. Baden-Baden 1903. «) Vgl. ehem. Einleitung Abschu. A.
3) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
262 g , worunter Natrium- und Chlor-Ionen bei weitem über-
Die Sole entspricht in ihrer Zusammensetzung ungefähr
einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 1,574
Natriumchlorid (NaCl) 255,4
Natriumbromid (NaBr) 0,00429
Lithiumchlorid (LiCl) 0,00097
Caiciumchlorid (CaCl,) 0,4274
Calciumsulfat (CaSOJ 4,205
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCO.,)„] 0,07191
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,2832
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)„] .... 0,2982
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)J ..." 0,00486
Aluminiumsulfat [A1,(S0JJ 0,0010
Borsäure (meta) (HBOJ . ' 0,009940
Kieselsäure (meta) (H^SiO.,) 0,0122
Organische Substanzen 0,0008
262,3
Freies Kohlendioxyd (CO.,) 0,070
Freier Sauerstoff (Oj) 0,00135
Freier Stickstoff (N^) 0,02845
Methan (CHJ 0,00084
262,4
1000 ccm
bestehen aus
des der Quelle frei entströmenden Gases
Kohlendioxyd (CO,) 39,1
Sauerstoff (O,) . .' 19,1
Stickstoff (Nj) 924,0
Methan (CHJ 17,8
wiegen. Die Sole entspricht in ihrer Zusammensetzung einer
„reinen Solquelle".
Analyse der Mutterlauge aus der Sole des Bohrlochs I (aus der saiztabeiie berechnet).
Analytiker: B. Bunsen').
Spezifisches Gewicht: 1,2230 (ohne Temperaturangabe).
In 1 Kilogramm der Mutterlauge sind
Kationen ''). Gramm
Kalium-Ion (K-) 36,94
Natrium-Ion (Na-) 43,90
Lithium-Ion (Li-) 0,083
Calcium-Ion (Ca-) 14,24
Strontium-Ion (Sr--) 0,24
Magnesium-Ion (Mg") .... 11,70
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl) 160,4
Brom-Ion (Br) 0,18
Sulfat-Ion (SO,") 0,47
Borsäure (meta) (HBOj) .
268,2
0,43
enthalten:
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
943,6
943,6
1905
1905
12
12
355,2
710,4
2,8
5,6
480,2
960,4
4537
4524
4524
2,2
2,2
4,9
9,8
8230
9,8
4536
Die Mutterlauge entspricht in ihrer Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält''):
Gnunm
Kaliumchlorid (KCl) 70,39
Natriumchlorid (NaCl) 111,3
Natriumbromid (NaBr) 0,23
Lithiumchlorid (LiCl) 0,50
Caiciumchlorid (CaCL.) 39,42
Strontiumsulfat (SrSOJ 0,51
Magnesiumchlorid (MgCl,) 45,54
Magnesiumsulfat (MgSO,) 0,26
Borsäure (meta) (HBOJ 0,43
268,6
268,6
8240
*) H. Oettinger, Die Kurorte und Heilquellen des Großherzogtums
Baden 9. Aufl. S. 77. Baden-Baden 1903. =) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
schnitt A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
— 152
Die Sole wird aus den mit gezogenen Messingröhren ver-
rohrten Bohrlöchern durch gußeiserne Leitungsrohre zu den
Verbrauchsstellen gepumpt. Sie wird zu Bädern, Duschen,
Inhalationen, Soldampfbädem, zu Einpackungen, zum Gurgeln,
zu Nasenduschen imd im verdünnten Zustande auch zum
Trinken benutzt. 3 staatliche Badehäuser und 1 privates Kur-
haus enthalten zusammen 52 Zellen mit Wannen aus Holz,
Fayence oder Fliesen und Inhaherräume mit Apparaten nach
Siegl und nach Waßmuth. Im Jahre 1903 wurden 23609;
1904: 30 867; 1905: 40338 Bäder verabreicht. Versandt wurden
1903: 257 324 1 Sole und 127 200 kg Badesalz; 1904: 293 560 1
und 172 300 kg; 1905: 257 790 1 und 178 650 kg.
Sonstige Kunnittel: Solbäder mit Zusatz von Kohlen-
säure. Medizinische Bäder aller Art. Fango - Behandlung.
Elektrische Bäder, elektrische Lichtbäder. — Wasserheilver-
fahren. — Massage. Schwedische Heilgymnastik. — Milch-
kuren. — Terrainkuren.
Behandelt ■werden: Konstitutionskrankheiten, Frauen-
leiden, chronische Herzaffektionen, Krankheiten des Nerven-
systems, Katarrhe der Atmungsorgane, chronischer Gelenk-
imd Muskelrheumatismus, chronische Gelenkleiden, Hautkrank-
heiten und allgemeine Schwächezuständc.
2 Ärzte. — Kurzeit: April bis Mitte Oktober. — Kurtaxe
6 M. (für Kinder 1 M.). — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 2290; 1904: 3239; 1905: 6569.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
2 Quellwiisserleitungen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
AbfiüirundKanaUsation. — Kindersolbad des badischen Frauen-
vereins. MiUtärbadstation. Station der Landesversicherungs-
anstalten Baden und Elsaß-Lothringen. — Apotheke. — Die
Saline ist im Besitz des badischen Staates und wird vom Groß-
herzogUchen SaUnenamt in Dürrheim verwaltet.
föC;6G6G6G6G6G6G6G6G6G6G6G6 Eickel -Wanne ÖO(»ÖOÖOÖOÖD(»ÖOdOdOdOöOÄ9
Dorf Eickel mit der angrenzenden Ortschaft Wanne (zu-
sammen 59 507 Einwohner) im Kreise Gelsenkirchen der Provinz
Westfalen, liegt 53 m ü. M. in der Ebene. Laub- und Nadel-
wald in etwa 2,5 km Entfernung. Wanne ist Station der Bahnen
Cöln — Hannover, Cöln— Bremen xmd mehrerer Nebenbahnen.
Heilquellen. Die „Wilhelmsquelle" entspringt in einem
etwa 600 m tiefen Querschlag der nahen Zeche „Pluto" und
wird seit 1894 zu Heilzwecken benutzt.
Analyse
(aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: J. König. 1902').
Temperatur: 35°, gemessen an der Ursprungsstelle.
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten'):
, Milli-
Kationen '). Gramm Mol
Kalium-Ion (K-) 0,0808 2,06
Natrium-Ion (Na-) 35,19 1527
Caleium-Ion (Ca-) 5,293 132,0
Strontium-Ion (8r--) 0,246 2,81
Baryum-Ion (Ba-) 0,427 3,11
Magnesium-Ion (Mg-) . . . 1,024 42,05
Allionen').
Chlor-Ion (Gl') 64,88 1830
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 3,57 58,5
ÄliUigramm-
Äquivalente
2,06
1527
264,0
5,63
6,22
84,11
1889
1830
58,5
Freies Kohlendioxyd (CO,)
110,71 3598
nicht bestimmt.
1889
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält')*):
Gismin
KaUumchlorid (KCl) 0,154
Natriumchlorid (NaCl) 89,31
Calciumchlorid (CaCL,) 14,65
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCOs).,] 0,602
Baryumhydrokarbonat rBa(HCOa),]' 0,807
Magnesiumchlorid (MgCl,) 1,78
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08),] .... 3,42
110,72
Freies Kohlenoxyd (CO^) nicht bestimmt.
Ältere Analyse: J. EOnig 1893.
^) Manitökript (Privatmitteihmg). 2j diq Analyse ist im Original auf
die Litereinheit bezogen und konnte in Ermangelung der Angabe des spezi-
fischen Gewichtes nicht auf 1 kg umgerechnet werden. Bei einer derartigen
Umrechnung würden sich sämtliche Zahlen schutzimgsweise um etwa 7,5 Pro-
zent ihres Wertes erniedrigen. 8) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. *) Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
111 g, wobei Chlor- und Natrium-, daneben auch Calcium-
imd Magnesium-Ionen vorwalten. Danach imd mit Eücksicht
auf ihre Temperatur ist die Quelle als „warme erdmu ria-
tische Solquelle" zu bezeichnen.
Das Wasser der Quelle wird zum Baden, Duschen und
InhaUeren benutzt; der Badeanstalt, die Herren- und Damen-
bad (36 Zellen teils aus Holz, teils mit Granit- oder Mar-
morbekleidung) und eine Kinderabteilung enthält, wird es
in etwa 500 m langer, unterirdischer Eisenrohrleitung zuge-
führt imd in großen Behältern durch Dampfheizschlangen
erwärmt. Im Jahre 1903 wurden 30937; 1904: 40 789; 1905:
49 128 Bäder verabreicht. Zur Inhalation der Sole werden
Göbelsche Apparate in einem besonderen Inhalationsraum
benutzt.
Sonstige Kurmittel: Fangobehandlung. Elektrotherapie.
Massage. Milchkuren. — Parkanlagen.
Behandelt Tverden : Skrofulöse, Rhachitis, Rheiunatismus,
Frauenkrankheiten, chronische Katarrhe der Luftwege.
11 Arzte. — Kurzeit: das ganze Jahr hindurch. — Kur-
taxe wird nicht erhoben.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Ruhrwasserleitujig. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
KanaUsation. — Desinfektionsapparat. — Quelle und Bad
gehören der „A.-G. Sol- und Thermalbad Wilhelmsquelle" in
Wanne.
— 153
föG6föG6G6G6G6föaSGJSföG6G6G6föG6 Elmeil ÖOÖOÖD^ÖOÖOÖDdÖ^ÖÖO^dOÖOdO^JOöD
Vorort von Groß -Salze (8056 Einwohner) im Kegierungs-
bezirk Magdeburg der Provinz Sachsen, liegt 55 m ü. M. in
der Ebene. Station der Bahn Magdeburg — Güsten.
Heilquellen. 2 Solquellen entspringen aus Buntsand-
stein , die Solquelle aus Schacht Nr. 111 (Badesole) 50 m tief
und die „Viktoriaquelle" aus Schacht Nr. IV (Trinksole) 28 m
tief. Die SolqueUe wird seit 1804, die Viktoriaquelle seit
1839 zu Heilzwecken benutzt.
Analyse der Badesole (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: Laboratorium der Königl. Berginspektion Staßfurt.
Spezifisches Gewicht: 1,0606 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 13,7°.
Ergiebigkeit: 8640 hl in 24 Stunden.
1898').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen ^). Gramm
Kalium-Ion (K') 0,35
Natrium-Ion (Na-) 31,10
Calcium-lon (Ca-) 0,579
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,45
Ferro-lon (Fe-) 0,082
Anionen'').
Chlor- Jon (Cl) 48,09
Brom-Ion (Br) 0,56
Sulfat-Ion (SO/')
Hydrokarbonat-lon (HCO3')
2,68
0,46
Milli-
Milligramm -
Mol
Äquivalente
8,9
8,9
1349
1349
14,4
28,9
18
37
1,5
2,9
1427
1356
1356
v,i
7,1
27,9
55,7
7,5
7,5
84,35
0,06
2790
0,8
1426
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) .
84,41 2791
Daneben Spuren von Ammonium-, Jod-Ion, freiem Kohlen-
dioxyd, Schwefelwasserstoff.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,67
Natriumchlorid (NaCl) 78,52
Natriumbromid (NaBr) 0,73
Calciumchlorid (CaCl^) 0,294
Calciumsulfat (CaSOJ 1,60
Magnesiumsulfat (MgSO^) 1,94
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,34
Ferrohydi-okarbonat [Fe(HC03),] 0,26
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,06
84,41
Ältere Analysen: Heine (bei B. M. Lersch, Einleitung in die Mi-
neralquellenlehre Bd. 2 S. 1285. Erlangen 1860). Steinberg (bei H. Hager,
Manuale pharmaceuticum. Vol. alterum p. 294. Lipsiae 1B60).
1) Das König!. Solbad Elmen bei Groß-Salze unweit Magdeburg. Amtliche
Ausgabe. 8. Aufl. S. 28. Ohne Ort und Jahr. 2) Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. A. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „Viktoriaquelle" (aus der saiztabeiie berechnet).
Analytiker: Laboratorium der Königl. Berginspektion Staßfurt. 1898*).
Spezifisches Gewicht: 1,02264 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 13,7°.
Ergiebigkeit: 1440 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen ^). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0824
Natrium-Ion (Na-) 10,47
Calcium-lon (Ca") 0,415
Magnesium-Ion (Mg--) . . . 0,21
Ferro-lon (Fe") 0,009
Anionen'').
Chlor-Ion (Cl) 16,25
Brom-Ion (Br') 0,16
Sulfat-Ion (SO;') 1,61
Hydrokarbonat-lon (HCO3') 0,06
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
2,10
2,10
454,0
454,0
10.4
20,7
8,7
17
0,2
0,3
494
458,2
458,2
2,1
2,1
16,7
33,5
0,9
0,9
Kieselsäure (meta) (H,SiOg)
29,27
0,01
953,3
0,2
494,7
29,28 953,5
Daneben Spuren von Ammonium-, Jod-Ion, freiem Kohlen-
dioxyd, Schwefelwasserstoff.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt bei
der Badesolc 84 g, bei der „Viktoriaquelle" 29 g, worunter
Natrium- und Chlor-Ionen bei weitem überwiegen. Beide sind
„reine Solquellen".
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,157
Natriumchlorid (NaCl) 26,44
Natriumbromid (NaBr) 0,21
Calciumchlorid (CaCl,) 0,231
Calciumsulfat (CaSO^) 1,13
Magnesiumsulfat (MgSOJ 1,02
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC0a)2] 0,042
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)J . . ." 0,03
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,01
29,27
Ältere Analysen: Heine (bei B. M. Lersch, Einleitung in die Mi-
neralquellenlehre Bd. 2 S. 1286. Erlangen 1860). Steinberg (bei H. Hager,
Alanuale pharmaceuticum. Vol. alterum p. 294. Lipsiae 1860).
1) Das Königl. Solbad Elmen bei Groß-Salze unweit Magdeburg. Amtliche
Ausgabe. 8. Aufl. S. 28. Ohne Ort und Jahr. 2) Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Außer diesen beiden Solquellen kommt noch die Schöne-
becker Mutterlauge von der Siedimg der Königl. Saline
Schönebeck zur Venvendimg.
— 154 —
Analyse der Schönebecker Mutterlauge (aus der saiztabeiie berechnet).
Analytiker: Laboratorium der Königl. Berginspektion Staßfurt. 1898').
In 1 Kilogramm der Mutterlauge sind enthalten:
Eatlonen'). Gnunm
Kalium-Ion (K-) 24,06
Natrium-Ion (Na-) 70,75
Magnesiiun-Ion (Mg-) . . . 18,31
Anionen-).
C!hlor-Ion (Cl') 144,2
Brom-Ion (Br) 0,69
Sulfat-Ion (SO/') 53,32
Milli-
Mol
MUlignimm-
Äquivalento
614,6 614,6
3069 3069
751,8 1504
4069
8,7
555,1
5188
4069
8,7
1110
311,3
Daneben Spuren von Lithium-,
9068 5188
Fern-, Jod-Ion.
Die Mutterlauge entspricht in ihrer Zusammcnsetzunj: un-
gefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält''):
Gr&mm
Kaliumchlorid (KCl) 45,85
Natriumchlorid (NaCl) 179,0
Natriumbromid (NaBr) 0,89
Magnesiumchlorid (MgCl,) 18,74
Magnesiumsulfat (MgSO^) 66,84
311,3
') Das Köuigl. Solbad Elmen bei Groß-Salze unweit Magdeburg. Amtliche
Ausgabe. 8. Aufl. S. 28. Ohne Ort imd Jahr. ') Vgl. ehem. Einlcitimg
Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
5 Badehäuser enthalten 61 Zellen, 1 Soldampfbad und
1 Schwünmbassin. — Im Jahre 1903 wurden 46 526; 1904:
52103; 1905: 58 689 Bäder verabreicht; in kleinem Umfange
findet auch Versand von Badesole statt. Außer einem fast
2 km langen Gradierwerk besteht ein Inhalatorium mit einer
gemeinsamen Inhalierhalle und zwei Räumen mit Einzel-
apparaten; die Sole wird durch komprimierte Luft zerstäubt.
Sonstige Kurmittel: Solbäder mit Zusatz von Kohlen-
säure. Künstliche Schwefelbäder. — Elektrische Bäder. —
Parkanlagen.
Bebandelt werden: Gicht, Rheumatismus, Skrofulöse,
Nervosität, Gelenkentzündungen, Hämorrhoidalleiden, Frauen-
krankheiten imd Katarrhe der Atmungsorgane.
2 Arzte. — Kurzeit: Anfang Mai bis Ende September. —
Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 6318; 1904: 6859;
1905: 7538.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe teils
durch Kanahsation, teils durch Abfuhr. — Stiftung für Minder-
bemittelte. Kinderheilanstalt. — Das Bad ist im Besitz des
preußischen Staates und ist dem Königl. Salzamt Schönebeck
imters teilt.
G6C5SC5SG6G6G6G6aSG6G6G6C;jSG6C6 Bad Esseil Ö0^Ö0ÖD(^Ö0Ä)Ä3(ÖÖDÖDÖDÖ0(^
Dorf mit 982 Einwohnern im Regierungsbezirk Osnabrück
der Provinz Hannover, liegt 50 m ü. M. in der Ebene. Ge-
mischter Wald unmittelbar angrenzend. — Station der in
Holzhausen von der Bahn Herford— Bassum abzweigenden
Kleinbahn Bohmte — Holzhausen.
Heilquellen. 2 Quellen, eine Trinkquelle („Bohrloch-
quelle") und eine Badequelle („Salzquelle").
Analyse der „BohrlOChqUelle" (aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: R. Kemper. 1863').
Spezifisches Gewicht: 1,0041 bei 16,9°
Temperatur: 10,1°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,03603
Natrium-Ion (Na-) 1,723
Calcium-Ion (Ca--) 0,1724
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,04532
Ferro-Ion (Fe-) 0,002323
Anionen ').
Chlor-Ion (Q') 2,874
Sulfat-Ion (SO/') 0,08114
0,3249
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') .
Kieselsäure (meta) (H^SiOg).
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Milli-
Milligi-amm-
Mol
Aquivalente
0,9203
0,9203
74,76
74,76
4,298
8,596
1,860
3,720
0,0415
0,0831
88,08
81,06
81,06
0,8447
1,689
5,326
5,326
5,2.59 169,11
0,005172 0,0660
88,08
5,264
0,0256
169,18
0,582
5,290
Daneben Spuren von Strontium-
nischen Substanzen.
169,76
Mangano - Ion , orga-
bezogen auf unbekannte Einheit.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Kaüumchlorid (KCl) 0,06865
Natriumchlorid (NaO) 4,373
Calciumchlorid (CaCl,) 0,2989
Calciurasulfat (CaSOJ 0,1150
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC08).J . . 0,1234
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,2723
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . . . 0,007392
Kieselsäure (meta) (HjSiO,) 0,005172
5,264
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0256 =
5,289
13,6 ccm
bei 10,1° u.
760 mm
») AichiT der Pharmazie 1863 Bd. 163 8. 9. ») Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
— 155 —
Analyse der „Salzquelle" (aus den Originalzalilen berechnet)
Analytiker: E. Kemper. 1863^).
/ Spezifisches Gewicht: 1,0097.
' Temperatur: 10,5°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen -). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,04220
Natrium-Ion (Na-) 5,030
Calcium-Ion (Ca-) 0,1468
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,1533
Ferro-Ion (Fe") 0,004157
Anionen ^).
Chlor-Ion (Cl') 7,993
Sulfat-Ion (SO/') 0,1386
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,100
Karbonat-Ion (CO3") 0,226
Hydroxyl-Ion (OH') 0,0312
Milli-
Mol
1,078
218,2
3,661
6,292
Milligramm-
Äquivalente
1,078
218,2
7,322
12,58
0,0744
0,1487
239,3
225,5
225,5
1,442
2,885
1,64
3,76
1,84
1,64
7,52
1,84
Kieselsäure (meta)
13,865 463,5 239,4
(HjSiOg) 0,006429 0,0820
13,872 463,6
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0 0
Daneben Spuren von Strontium-, Mangano-, Brom-, Hydro-
phosphat-Ion, organischen Substanzen.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen 5,3 g
und 13,9 g, wobei Natrium- und Chlor-Ionen bei weitem
Überwegen. Die Quellen sind „reine Kochsalzquellen".
Das Wasser der etwa 50 m tief mit Eisenrohren gefaßten
„Bohrlochquelle" wird an Ort und Stelle unverdünnt getrunken,
das der „Salzquelle" wird 500 m weit in Holz- und Bleiröhren
in das Badehaus (17 Zellen mit Holzwannen) geleitet und in
Behältern durch Dampfheizschlangen erwärmt. Im Jahre 1903
wurden 3258; 1904: 3710; 1905: 2838 Bäder verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Solbäder mit Zusatz künstlicher
Kohlensäure. — Massage. Elektrotherapie. — Milchkuren. —
Gedeckte Halle.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,08041
Natriumchlorid (NaCl) 12,77
Calciumchlorid (CaCL,) 0,3424
Calciumsulfat (CaS04) 0,07827
Magnesiumsulfat (MgSO^) 0,1045
Magnesiimihydrokarbonat [Mg(HC03)j] 0)109
Magnesiumkarbonat (MgCOg) 0,317
Magnesiumhydroxyd [Mg(OK\] 0,0536
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03).j] 0,01323
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,006429
13,87
Freies Kohlendioxyd (COJ 0
^) Archiv der Pharmazie 1863 Bd. 163 S. 9. (Unter Verbessenmg eines
sichtlichen Druckfehlers bei der Alkalienbestimmung.) ") Vgl. ehem. Ein-
leitimg Abschn. A. 3) Vgl. ehem. Einleitung Abschn, B.2.C.
Behandelt werden: Skrofulöse, Rhachitis, Gicht, Rheu-
matismus, Katarrhe der Atmungsorgane, Blutarmut, all-
gemeine Schwächezustände.
1 Arzt. — Kurzeit: 15. Mai bis 1. Oktober. — Kur-
taxe : 1 Person 1 M. , Famihe 2 M. — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 674; 1904: 723; 1905: 709.
Allgemeine Xlinrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Pfl^ehaus mit Krankenräumen im nahen Eielstädt. Desinfek-
tionsapparat. Apotheke. — Quellen und Bad sind im Besitz der
„G. m. b. H. Bad Essen".
CÄCjsföföföGjsföföföCöföfö Frankenhausen ^^^^^^iso^^^^iso
Stadt mit 6374 Einwohnern im Fürstentum Schwarzburg- Niederschlagshöhe nach 10 jährigem Durchschnitt (1891 — 1900)
Rudolstadt, liegt am Fuße des Kyffhäusergebirges 130 m ü.M. 500 mm**). Gegen Winde aus N und NO liegt die Stadt
Die umgebenden, mit Laub- und Nadelholz bewachsenen Höhen geschützt.
reichen bis nahe an die Stadt. Station der Nebenbahn Bret- Heilquellen. 2 Quellen, die „Elisabethquelle" und die
leben— Sondershausen, welche die Linien Sangerhausen — Erfurt „Schüttschachtquelle", seit altersher bekannt, seit 1817 zu Heil-
und Nordhausen — Erfurt verbindet. zwecken benutzt, entspringen aus Gips der Zechsteinformation.
Klima. Mittlere Monatstemperatur im Mai 14,3°, Juni — :rT — ;^ — t> ^ . ^
1-7 eo T V <o r,o A i 10 lo CS i 1. , . r o »^ T-.i. v 1. ) Augabo vott Ecudaut Gansert.
17,5, Juhl8,7°, August 18,1°, September 14,5°*). Jahrhche ••) Provinz -Eegenkarte.
Analyse der „ElisabethqUelle" (aus der SaJztabeUe berechnet).
Analytiker: A. Kromayer. 1861').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: , . o^ Mim- MiiUgramm-
,..„■ ,,.,.. Anionen"). Gramm Mol Äquivalente
__ , . „. MiUi- Milhgramm-
Kationen-). Gramm Mol Äquivalente Chlor-Ion (Cl') 2,712 76,51 76,51
Kalium-Ion (K-) 0,023 0,59 0,59 Sulfat-Ion (SO/') 1,812 18,87 37,73
Natrium-Ion (Na-) 1,637 71,01 71,01 Hydrokarbonat-Ion (HCO^') . 0,1256 2,058 2,058
Calcium-Ion (Ca-) 0,7987 19,92 39,83 "TTes 19119 nÖM
Magnesium-Ion (Mg") ... . 0,0588 2,41 4,83 rr- , ~ , . ^ ,tt o-^ x „„„.
FelTO-Ion(F6--).. ..... 0 001 0 02 0 04 Kieselsaure (meta) (H^SiO^). 0,004 0,05
116,30 ^'1^2 191,44
•) Th. valentiner, Handbuch der Balneotherapie S. 308. Berlin 1873. F'"'^''» Kohlendioxyd (CO,) . 0,2034 4,622
«) Vgl. ehem. Einleitung Absehn. A. 7,376 196,06
— 156
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gnunm
Kaliumchlorid (KCl) 0,044
Natriumchlorid (NaCl) 4,154
Calciumchlorid (CaCl,) 0,2723
Calciumsulfat (CaSO,) 2,378
Magnesiimisulfat (MgSO^) 0,169
Gramm
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOj.J 0,148
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] 0,003
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,004
7,172
Freies Kohlenodixyd (CO^) 0,2034
7,376
') Vgl. ehem. Einleitung Absclin. B.2.c.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
7 g, wobei Natrium- und Chlor-Ionen, daneben auch Calcium-
und SuKat-Ionen vorwalten.
Kochsalzquelle".
Die Quelleist eine „sulfatische
Analyse der „Schüttschachtquelle" (aus den originaizahien berechnet).
Analytiker: A. Kromayer. 1863').
Spezifisches Gewicht: 1,2043 „bei gewöhnUcher Temperatur, bezogen auf Wasser von gleicher Temperatur".
Temperatur: 20°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
__ . y. Milli- Milligramm-
ILatlonen ). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,5666 14,47 14,47
Natrium-Ion (Na-)") .... 100,3 4349 4349
Lithium-Ion (Li-) 0,001741 0,2476 0,2476
Calcium-Ion (Ca-) 1,221 30,44 60,89
Strontium-Ion (Sr-) 0,01479 0,1688 0,3376
Magnesium-Ion (Mg--) . . . 0,8739 35,87 71,75
Ferro-Ion (Fe-) 0,02822 0,5048 1,010
4498
Anionen').
Chlor-Ion (Q') 156,4 4413 4413
Brom-Ion (Br) 0,008020 0,1003 0,1003
Sulfat-Ion (SO/') 4,100 42,68 85,37
263,5 8886 4498
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) 0,01386 0,1768
263,5 8887
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,835 41,72
265,4 8928
Daneben Spuren von Cäsium- und Hydrophosphat-Ion.
Ältere Analyse: Uoffmann (bei J. F. Simon, Die Heilquellen
Europas S. 80. Berlin 1839).
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
Kaüumchlorid (KCl) 1,080
Natriumchlorid (NaCl) 254,4
Natriumbromid (NaBr) 0,01033
Lithiumchlorid (LiCl) 0,01052
Calciumchlorid (CaCL,) 2,697
Calciumsulfat (CaSOJ 0,8354
Strontiumsulfat (SrSOJ 0,03100
Magnesiumsulfat (MgSOJ 4,320
Ferrosulfat (FeSO^) 0,07670
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,01386
263,5
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,835 =
265,3
1006 ccm
bei 20,0° u.
760 mm
') Archiv der Pharmazie 1863 Bd. 164 S. 219. ') Vgl. ehem. Einleitimg
Abschn. A. *) Aus der Differenz berechnet, da des Analytikers direkte Er-
mittlung nicht einwandfrei ist. Die Abwesenheit von Ilydrokarbonat-Ion und
Karbonat-Ion hat der Analytiker au.sdrflcklich festgestellt. ') Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 263,5 g,
wobei Chlor- und Natrium-Ionen bei weitem überwi^en. Die
Quelle ist eine „reine Solquelle".
Die „Elisabethquelle" fließt aus einer Steinfassimg frei
zutage; das Wasser der 16 m tief in Holz gefaßten „Schütt-
schachtqueUe" wird gepumpt. Die „EUsabethquelle" wird rein
oder verdünnt getrunken, femer zum Duschen, Gurgeln und
zu Nasenduschen benutzt, auch kommt sie in geringer Menge
zum Versand. Zum Baden und InhaUeren werden beide
Quellen gemischt verwendet. Außerdem dienen als Zusatz zu
Bädern gesättigte Sole aus einem 370 m tiefen , mit Kupfer
verrohrten Bohrloch imd Mutterlauge. Das Wasser der Quellen
wird unter Druck in Kupferrohren in das 100 m entfernte
Kesselhaus geleitet. Dort wird ein Teil des Wassers in großen
Kesseln erwärmt. Die Badehäuser enthalten 33 Zellen mit
35 Wannen (größtenteils aus Holz , einige aus Porzellan) und
2 Badezimmer mit je 6 Wannen für Kinder. Im Jahre 1903
wurden 21202; 1904: 22842; 1905: 23 013 Bäder verabreicht.
In 2 Inhalationsräumen vrird die Sole durch Druckluft zer-
stäubt.
Sonstige Kurmittel: Solbäder mit Zusatz von Kohlen-
säure. Dampfbäder. — Massage. Elektrotherapie. — Gelegen-
heit zu Flußbädern.
Behandelt werden: Skrofulöse, Hautkrankheiten, Muskel-
und Gelenkrheumatismus, Frauenkrankheiten, Katarrhe der
Atmungsorgane, Neuralgien.
4 Arzte. — Kurzeit: Mitte Mai bis Ende September. —
Kurtaxe: 1 Person 6 M., Mutter und Kind 9 M., Fanilie 12 M.—
Zahl der Besucher (einschließlich Passanten) 1903 : 2041 ; 1904 :
2521; 1905: 2276.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr. — Bezirkskrankenhaus. — Desinfektionsapparat
für strömenden Wasserdampf. — Kinderheilanstalt mit 25 Frei-
stellen. Ferienkoloniehaus für 20 Kinder. — Quellen und Bad
sind im Besitz der Pfännerschaft
— 157 —
G6G6G6G6C36G6G6föG6C5SC55G6G6 Gandersheim ÖOÖOÖOdÖ^ÖÖOöD^ÖdOÖOÖDÖDöO
Stadt mit 2847 Einwohnern im Herzogtum Braunschweig,
liegt 107 m ü. M. an den westUchen Vorbergen des Oberharzes
in einem von W nach O sich erstreckenden, 400 — 800 m breiten
Tale. Station der Bahn Berlin — Holzminden. Das „Herzog Ludolf-
Bad" liegt nalie der Stadt, von bewaldeten Höhen umgeben.
Heilquellen. Mehrere Quellen entspringen im Buntsand-
stein, dürften aber ihren Ursprung in dem Salzlager des oberen
Zechsteins haben. Die „Hroswithaquelle" ist seit Ende des
18. Jahrhunderts bekaimt. Zu Heilzwecken wurde sie gleich-
zeitig mit der „Wühehnsquelle" 1878 in Betrieb genommen.
Analyse der „Hroswithaquelle" (aus den ElnzelbestandteUen berechnet).
Analytiker: E. Otto und H. Beckurts. 1881').
Spezifisches Gewicht: 1,012 bei 17,5°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 11,9°— 12,5°, im Mittel 12,2°.
Ergiebigkeit: 170—180 hl in 24 Stimden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen -). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,002360
Natrium-Ion (Na-) 5,412
Calcium-Ion (Ca-) 0,4594
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,2059
Ferro-Ion (Fe") 0,00240
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,00159
Anionen ").
Chlor-Ion (Ol') 8,603
Brom-Ion (Br ) 0,002005
Sulfat-Ion (SO;') 1,311
0,301
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Kieselsäure (meta) (H^SiO.,)
Freies Kohlendioxyd (CO^) .
Milli-
Mol
0,0603
234,8
11,46
Milligrainm-
Äquivaleute
0,0603
234,8
22,92
8,453
0,0430
0,0587
16,91
0,0859
0,176
275,0
242,7
0,0251
13,65
4,94
242,7
0,0251
27,30
4,94
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,004497
Natriumchlorid (NaCl) 13,73
Natriumbromid (NaBr) 0,002582
Calciumchlorid (CaCl^) 0,4351
Calciumsulfat (CaSOJ 1,026
Magnesiumsulfat (MgSOj 0,7256
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOa),] 0,3553
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] .'.'. 0,00765
Aluminiumsulfat [Ai,(S0jJ ...... 0,0101
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) 0,0230
16,32
16,300
0,0230
516,2
0,293
275,0
Freies Kohlendioxyd (COJ 0,130 =
16,45
69,1 com
bei 12,2° u.
760 mm
16,323
0,130
516,5
2,95
16,454 519,4
Daneben Spuren von Nitrat-, Hydrophosphat-Ion, Borsäure.
1) Archiv der Pharmazie 1881 Bd. 218 S. 117. ^ Vgl. ehem. Einleitimg
Abschn. A. ^) Vgl. ehem. Emleitimg Absehn. B.2.e. *) Bei Otto und
Beckurts a. a. O.
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: cem
Kohlendioxyd (CO,) 25
Stickstoff (NJ . . ". 845
Sauerstoff (O.,) 130
Bosse*).
Analyse der „WillielmSqUelle'* (aus den ElnzelbestandteUen berechnet).
Analytiker: R. Otto und H. Beckurts. 1881').
Spezifisches Gewicht: 1,0042 bei 17,5°, bezogen auf Wasser von 4°
Temperatur: 12,8°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
_. ^ 2\ Milli- Milligramm-
Kationen ). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,0190 0,486 0,486
Natrium-Ion (Na-) 2,361
Calcium-Ion (Ca-) 0,1234
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,03592
Ferro-Ion (Fe") 0,0007
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0019
Anionen ').
Chlor-Ion (C!) 3,703
Brom-Ion (Br) 0,000751
Sulfat-Ion (80^') 0,2125
0,205
MiUi-
Mol
0,486
102,4
3,078
1,475
0,01
0,068
Hydrokarbonat-Ion (HCOj') .
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) .
Freies Kohlendioxyd (COJ .
104,5
0,0094
2,212
3,36
102,4
6,l.-)7
2,949
0,03
0,21
112,2
104,5
0,0094
4,424
3,36
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0363
Natriumchlorid (NaCl) 5,992
Natriumbromid (NaBr) 0,000968
Calciumchlorid (CaCL.) 0,08602
Calciumsulfat (CaSOJ 0,2872
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2] . . 0,03124
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03).,] 0,2159
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03).J . .'. 0,002
Aluminiumsulfat [Al5(S0,)3] 0,012
Kieselsäure (meta) (H^SiO,) 0,02394
6,663
0,02394
217,6
0,3053
112,3
6,687
0,0541
217,9
1,23
Freies Kohlendioxyd (CO^) 0,0541 =
6,742
28,9 ccm
bei 12,8° u.
760 mm
6,741 219,1
Daneben Spuren von Nitrat-, Jod-Ion, Borsäure.
') Archiv der Pharmazie 1881 Bd. 218 S. 129. ') Vgl. ehem. Einleitimg
Abschn, A. ö) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
— 158
Sonstige Angaben.
Über die übrigen bei Gandersheim vorkommenden Quellen teilen R. Otto und
H. Beckurts') noch folgendes, nach Beobachtungen von Bosse, mit:
Temperatur Ergiebigkeit Trockenrückstand
in 24 Stunden in 1 kg
Felsenquelle bei Bnmshausen 12,8° — 1,5 g
Ludolfsquelle 12,8° — 8 g
Osteraquelle 12,8° etwa 190 hl 6,5 g
Odaquelle 11,5° — 3,8 g
') a. a. 0. S. 134.
Die Simime der gelösten festen Bestandteile beträgt bei
der „Hroswithaquelle" 16,3 g, bei der „Wilhelmsquelle" 6,7 g,
wobei Chlor- und Natriimi-Ionen bei weitem überwiegen. Die
Quellen sind „reine Kochsalzquellen".
Das Bad befindet sich seit mehreren Jahren im Konkurs,
soll jedoch demnächst wieder in Betrieb genommen werden.
föC6G6G6G6G6föG6G6G6G6aSG6C6 Gebolsheim ÖOÖOÖOÖO^ÖOdÖÖDÖDdÖÄPöOdOdÖ
Bei dem Weiler Gebolsheim (Gemeinde Wittersheim) in
der Nähe von Mommenheim im Unterelsaß wurde 1898
gd^entlich einer Bohrung nach Petroleum in einer Tiefe von
170 ra im Oligocän die Quelle „Wittersheim" (früher „Josephs-
quelle") erschlossen.
Analyse
(aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: C. Amthor. 1899').
Spezifisches Gewicht: 1,0120 bei 15,0°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 12,5°.
Ergiebigkeit: 48,8 hl in 24 Stunden.
Kationen '
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milii- Milligramm-
Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,3782 9,661 9,661
Natrium-Ion (Na-) 5,166 224,1 224,1
Lithium-Ion (Li-) 0,002438 0,3468 0,3468
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,002567 0,1420 0,1420
Calcium-Ion (Ca") 0,4522 11,28 22,55
Strontium-Ion (Sr-) 0,000424 0,0048 0,0097
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,2777 11,40 22,80
Ferro-Ion (Fe--) 0,003592 0,0643 0,1285
Mangano-Ion (Mn--) 0,000526 0,0096 0,0191
Aluminium-Ion <A1-) .... 0,003141 0,1159 0,3478
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 8,796 248,1
Brom-Ion (Br) 0,02964 0.3707
Sulfat-Ion (SO;') 1,425 14,84
Hydrokarbonat-Ion (HCOj') 0,120 1,96
280,1
248,1
0,3707
29,67
1,96
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,7207
Natriumchlorid (NaCl) 13,09
Natriumbromid (NaBr) 0,03819
Lithiumchlorid (LiCl) 0,01473
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,007602
Calciumchlorid (CaCL,) 0,7898
Calciumsulfat (CaSO,) 0,5666
Strontiumhydrokarbonat[Sr(HCO„)„]. . 0,001014
Magnesiumsulfat (MgSOJ ....... 1,265
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08)J 0,1317
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOJ,] . . . 0,01143
Manganohydrokarbonat[Mn(HCOa)j] . 0,001694
Aluminiumsulfat [A1,(S0J.,] 0,01984
Kieselsäure (meta) (BL^SiOa) 0,01512
16,67
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,)
16,657
0,01512
522,4
0,1929
280,1
16,673
0,303
522,6
6,88
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,303 =
16,98
162 ccm
bei 12,5° u.
760 mm
16,976 529,5
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 16,7 g,
worunter Natrium- und Chlor-, daneben Calcimn-, Magnesium-
und Sulfat-Ionen vorwalten. Die Quelle bt eine „sulfatische
Kochsalzquelle".
') Manuskript. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. °) Vgl. ehem.
Einleitimg Abachn. B.2.C.
Das Wasser der Quelle wird an Ort und Stelle getrunken
und zum Versand gebracht (im Jahre 1903: etwa 7000; 1904:
10000; 1905: 13 000 1). — Die Quelle ist im Besitz der Firma
Dr. Roos u. Co. in Mommenheim.
G6G6c;6C6G6C6G6G6CJsasG6CJSDSG6 Gelnhausen ^^^^^^^^^^^^^^
Stadt mit 4800 Einwohnern im Eegierungsbezirk Cassel
der Provinz Hessen-Nassau, li^ an der Kinzig, 158 m ü. M.
terrassenförmig am Dietrichsberg. Station der Bahnen Frank-
furt a. M.— Bebra und Gießen— Gelnhausen.
Klima. Jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jährigem
Durchschnitt (1893—1902) 687 mm*).
Heilquellen. Im Jahre 1902 wurden im oberen Zech-
stein unter dem Buntsandstein mehrere Quellen erbohrt.
•) Provinz - Regenkarte.
159
Analyse des „Sprudels Nr. 4" (aus der SaktabeUe berechnet).
jinalytiker: W. Sonne. 1902»).
I. Spezifisches Gewicht: 1,0248 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4"
Temperatur: 10,1°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,6643
Natrium-Ion (Na-) 10,54
Calcium-Ion (Ca-) 1,325
Magnesium-Ion (Mg") . . . 0,2580
Ferro-Ion (Fe-) 0,0186
Aluminium-Ion (AI-). . . . 0,0181
Anionen').
Chlor-Ion (CI) 17,81
Sulfat-Ion (SO/') 1,478
1,903
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Kieselsäure (meta) (HjSiOg)
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Milli-
Milligram m-
Mol
Aquivaleute
16,97
16,97
457,5
457,5
33,03
66,06
10,59
21,19
0,333
0,667
0,669
2,01
564,4
502,4
502,4
15,39
30,78
31,20
31,20
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 1,266
Natriumchlorid (NaCl) 26,76
Calciumchlorid (CaCl,) 1,551
Calciumsulfat (CaSOJ 1,959
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOs),] . . 0,7573
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 1,551
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03).,] . .'. 0,0593
Aluminiumsulfat [A12(S0J3] .'..... 0,115
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,0171
34,04
34,02
0,0171
1068,1
0,218
564,4
34,03
1,779
1068,3
40,44
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,779 =
35,81
942,0 ccm
bei 10,1° u.
760 mm
35,81 1108,7
Daneben Spuren von Lithium-Ion.
1) Manuskript. ^) Vgl. ehem.
Einleitimg Abschn. B.2.C.
Einleitung Absclin. A. ') Vgl. ehem.
Analyse des „Sprudels Nr. 5" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: W. Sonne. 1902').
Spezifisches Gewicht: 1,0277 bei
Temperatur: 10,1°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen ^). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,8025
Natrium-Ion (Na-) 12,27
Calcium-Ion (Ca-) 1,483
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,2936
Ferro-Ion (Fe-) 0,0163
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0273
Anionen').
Chlor-Ion (Q') 20,67
Sulfat-Ion (SO/') 1,535
Hydrokarbonat-Ion (HCO^') . 2,420
MilU-
Mol
20,50
532,4
36,99
12,05
Milligramm-
Äquivalente
20,50
532,4
73,98
24,10
0,292
1,01
0,584
3,02
654,6
583,0
15,98
583,0
31,95
39,66
39,66
Kieselsäure (meta) (HjSiOg)
Freies Kohlendioxyd (CO,)
39,52
0,0216
1 '24 1,9
0,276
654,6
39,54
1,591
1242,2
36,16
15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 1,529
Natriumchlorid (NaCl) 31,15
Calciumchlorid (CaCl,) 1,669
Calciumsulfat (CaSOJ 1,970
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO„),] . . 1,214
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 1,764
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03).J . . . 0,0520
Aluminiumsulfat [A1„(S04)3] 0,172
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,0216
39,54
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,591
41,13
41,13
Daneben Spuren von Lithium-Ion.
1278,3
^) Manuskript. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Einleitung Absclin. B.2.C.
') Vgl. ehem.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen 34,0 g
und 39,5 g, wobei Chlor- und Natrium-Ionen bei weitem
überwiegen; da femer 1,8 g bezw. 1,6 g freies Kohlendioxyd
vorhanden sind, so sind die Quellen als „Solquellen" und
zwar als „Kochsalzsäuerlinge" zu bezeichnen.
Das Wasser der Quellen wird zum Baden benutzt (1903:
3163; 1904: 4536; 1905: 4953 Bäder).
4 Arzte. — Krankenhaus. — Auskimft durch den Bürger-
meister.
GiSG6föG3SföC2SG35C5SC55C55CÄC;6C5S Goczalkowitz ^^^^^^^^^^iSO^iSO
Dorf mit 380 Einwohnern im Regierungsbezirk Oppeln
der Provinz Schlesien, hegt 266 m ü. M. in der Ebene. Nadel-
wald in der Nähe. Station der von der Breslau — Krakauer
Bahn abzweigenden Linie Kattowitz — Dzieditz.
Heilquellen. Die „Mariaquelle", im Jahre 1858 erbohrt,
seit 1862 zu Heilzwecken in Benutzung, entspringt in einer
Tiefe von 360 m aus grauem Sandstein, der salzführenden Ab-
teilung des miocänen Tegels.
— 160
Analyse Analytiker:
(aus der Salztabelle berechnet). Temperatur:
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milti- Milligramm-
Kationen ). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,08410 2,148 2,148
Natrium-Ion (Na-) 12,95 561,7 561,7
Calcium-Ion (Ca") 1,969 49,10 98,20
Magnesium-Ion (Mg-) . . . 0,8084 33,19 66,37
Ferro-Ion (Fe-) 0,0579 1,04 2,07
Anionen'). '^^'^'^
Chlor-Ion (Cl') 25,82 728,2 728,2
Brom-Ion (Br) 0,0080 0,10 0,10
Jod-Ion (J') 0,0113 0,0892 0,0892
Hydrokarbonat-Ion (HCOj') 0,126 2,07 2,07
41,83 1377,6 730,5
■) Th. Valentiner, Handbuch der Balneotherapie S. 352. Berlin 1873.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 41,8 g,
wobei Chlor- imd Natrium-, daneben auch Calcium- und
Magnesium-Ionen vorwalten. .Die Quelle ist eine „erdmuria-
tische Solquelle". Bemerkenswert ist der Gtehalt an Jod
(11,3 mg) und Brom (8,0 mg).
Das Bohrloch der beständig ausfließenden Quelle ist zum
Teil mit Kupfer- mid Holzrohren verrohrt und an der Ober-
fläche zu einem Schacht ausgemauert. Die Quelle liefert
täghch 960 hl Wasser, das an Ort und Stelle nach dem Ver-
dünnen zimi Trinken imd in dem 40 m entfernten Badehause
(45 Zellen mit Wannen aus Holz, emailliertem Eisen, Zink
und Kupfer), dem es durch eine Eisenrohrleitiuig zugeführt
wird, zum Baden imd Inhalieren benutzt wird; zur Erwärmung
wird es in den Wannen mit heißem Süßwasser gemischt. Im
Jahre 1903 wurden 27 975; 1904: 28 001; 1905: 26421 Bäder
verabreicht. Zu Inhalationszwecken dienen besondere Bäume,
in denen Sole durch Dampf zerstäubt wird. — Zum Versand
gelangen die natürUche Sole (etwa 500 1 jährlich), durch
Schwarz').
15,3°.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,1603
Natriumchlorid (NaCl) 32,85
Natriumbromid (NaBr) 0,010
Natriumjodid (NaJ) 0,0134
Calciumchlorid (CaCl.j) 5,450
Magnesiumchlorid (MgCl,) 3,161
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOJ,] 0,184
41,83
Sonstige Analysen: Li der Literatur findet man mehrlach (z. B.
Bader-Almanach, 9. Ausgabe S. 201) eine Analyse von W. Hempol aus dem
Jahre 1895 mitgeteilt, die in der Form, in der sie abgedruckt ist, durch einen
Irrtum entstellt sein muß, indem die Mengen der Kationen und Auionen
einander durchaus nicht äquivalent sind.
Eindampfen konzentrierte Sole (etwa 4000 1 jährhch), daraus
hergestelltes Solsalz (etwa 15 000 kg jährlich) und Solseife.
Sonstige Kurmittel: Massage, Heilgymnastik. Elektro-
therapie. — Gedeckte Wandelbahn.
Behandelt werden: Skrofulöse, Rheumatismus, Ischias,
Gicht, Lähmungen, Frauenkrankheiten, Hautkrankheiten, Blei-
vergiftungen.
2 Ärzte. — Kurzeit: 15. Mai bis 15. September. — Kur-
taxe: 1 Person 18 M., 2 und mehr Personen 24 M. — Zalil
der Besucher (ohne Passanten) 1903: 1599; 1904: 1603; 1905:
1403 (darunter etwa 15 Prozent Ausländer).
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwas.serversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Desinfektionsapparat. — Apotheke in Pleß (5,5 km). — Kinder-
heilstätte. Kriegerheim. — Quellen und Bad gehören der Han-
delsgesellschaft H. Schiller und W. Czech. Auskunft durch
die Badeverwaltung.
C;iSQSG6C;6G6G6G6G6G6föG6föG5SC5S GreifSWald ^^^^^^^^^^iSOiSOiSO^
Stadt mit 23 764 Einwohnern im Regienmgsbezirk Stral-
sund der Provinz Pommern, liegt am Flüßchen Eyck, 5 km
vom Greifswalder Bodden, einer Bucht der Ostsee, in der Ebene.
Station der Bahn (Berlin — )Angermünde— Stralsund, Ausgangs-
punkt mehrerer Neben- und Kleinbahnen. Im Sommer Dampfer-
verkehr nach Bügen.
*) Angabe der Badedirektion.
♦•) Provinz -Regenkarte.
Analyse
(aus der Salztabelle berechnet).
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
EUma. Mittlere Monatstemperatur im Mai 11,4°, Juni
15,8°, Juli 18,2°, August 16,2°, September 13,8°*). Jährliche
Niederschlagshöhe nach lOjährigem Durchschnitt (1891—1900)
611 mm**).
Heilquellen. Eine Solquelle, seit Jahrhunderten bekannt
und früher zur Salzgewinnung benutzt, dient seit 1878 zu
Heilzwecken. Sie steigt in Schichten des Gault imd Turon
empor und breitet sich in dem über dem Septarienton liegenden
diluvialen Sande unter der Torfdecke des Eycktales aus.
Kationen'). Gramm
KaUum-Ion (K-) 0,05230
Natrium-Ion (Na-) 11,84
Calcium-Ion (Ca--) 0,6203
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,03121
Ferro-Ion (Fe") 0,04142
Analytiker: H. Schwanert. 1878').
Spezifisches Gewicht: 1,02389 bei 17,5°, bezogen auf unbekannte Einheit
Temperatur: 6—7,5°.
Ajlionen'). Gramm
Chlor-Ion (Cl') 19,21
Brom-Ion (Br) 0,02211
Sulfat-Ion (SO/') 0,1249
Milli-
Mol
Milli-
Mol
1,336
513,6
15,47
1,281
0,7410
Milligramm-
Äquivalente
1,336
513,6
30,94
2,563
1,482
549,9
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,3203
Milligramm-
Äquivalent«
541,8 541,8
0,2765 0,2765
1,301 2,601
5,25 5,25
32,26 1081,1 549,9
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,01850 0,23.59
(CO.,)
32,28 1081,3
nicht bestimmt.
») Sonderabdruck ohne Ort und Jahr. >) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Freies Kohlendioxyd
Daneben Spuren von Lithium-, Nitrat-, Jod-, Hydro-
phosphat-Ion.
161 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,09965
Natriumchlorid (NaCl) 30,03
Natriumbromid (NaBr) 0,02848
Calciumchlorid (CaCL,) 1,506
Calciumsulfat (CaSO^) 0,1771
Calciumhydrokarbonat [CaCHCOj),,] 0,09768
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2l 0,1875
Gramm
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] 0,1318
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) 0,01850
32,28
Freies Kohlendioxyd (COj) nicht bestimmt.
Ältere Analysen: t. Weigel 1800—1802. Hühnefeld 1829-1830.
Schirks (bei J. Hirschfeld und W. Pichler, Die Bäder, Quellen und
Kurorte Europas Bd. 1 S. 383. Stuttgart 1875).
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
32 g, wonmter Natrium- und Chlor-Ionen bei weitem über-
wiegen. Die Quelle ist eine „reine Solquelle".
Die Sole wird rein oder verdünnt zu Bädern, Duschen
und zum Gurgeln benutzt. Aus dem mit Ziegelsteinen aus-
gesetzten Brunnen wird das Wasser in Behälter gepumpt und
von da in Holzröhren dem 1,3 km entfernten Badehause
(26 Zellen mit Wannen aus Holz und Porzellan) zugeleitet.
Das Badewasser wird durch Einleiten von Dampf in großen
Behältern erwärmt. Zahl der Solbäder 1903: 13 853; 1904:
15 274; 1905: 15 500. Zum Versand kamen 1903: 10 080;
1904: 7897: 1905: 4095 Liter Badesole.
Sonstige Kurmittel: Solbäder mit Zusatz von Kohlen-
säure. Moorbäder mit Moor aus benachbarten Lagern. —
Massage. Elektrisches Lichtbad.
Behandelt werden : Skrofulöse, Eheumatismus der Muskeln
und Gelenke, Gicht, Frauenkrankheiten, Nervenleiden imd
Ehachitis. Zahl der Kurgäste 1903: 185; 1904: 210; 1905: 256.
Allgemeine Einrichtiingen : Trinkwasserversorgung durch
Wasserleitung (Grundwasser von einem 9 km von der Stadt
gelegenen Gelände). — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr (Tonnensystem). — Die Quelle ist im Besitz der Stadt,
das Bad gehört der Aktiengesellschaft „Greifswalder Sei- und
Moorbad".
G6G6G6G6G6G6G6G6G6G6G6 Hall (Schwäbisch Hall) ^^iSO^iS^^^^isO^iiO
Stadt mit 9401 Einwohnern im Jagstkreis des Königreichs
Württemberg, hegt 273 m ü. M. am Kocher in einem von S
nach N verlaufenden, 1 km breiten Tal. Wald in der Nähe.
Station der Bahn Crailsheim — Karlsruhe.
KUma. Mittlere Morgen-, Mittag- und Abendtemperaturen
nach lOjährigem Durchschnitt (1870—1879): Mai 9,4°, 18,4°,
12,4°; Juni 14,3°, 23,4°, 15,6°; Juh 16,0°, 25,4°, 19,0°; August
14,6°, 24,7°, 18,2°; September 10,6°, 19,6°, 14,7°; Oktober 7,5°,
14,7°, 9,.5°*). — Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach
ISjährigem Durchschnitt (1888—1902): 870 mm**).
Heilquellen. Eine Quelle, der Salzbrunnen oder die „Haal-
quelle", der die Stadt Entstehimg und Namen verdankt, ent-
springt 12 m tief aus dem mittleren Muschelkalk. Im Jahre
1829 errichtete die Stadt ein Solbad. — Außer der „Haalquelle"
kommt noch künstliche Sole aus dem Steinsalzbergwerk
Wilhelmsglück und Mutterlauge zur Verwendung.
*) Badeschrift.
*•) Angabe des Königl. Württemb. Statist. Laudesamts.
Analyse der „Haalquelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: Chemisches Laboratorium für Handel und Gewerbe, Stuttgart.
Temperatur: 8,8—10°.
Ergiebigkeit: bis zu 1000 hl in 24 Stunden.
1874').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen"). Gramm
Natrium-Ion (Na') 11,42
Calcium-Ion (Ca") 1,22
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,040
Anionen').
Chlor-Ion (CT) 17,69
Sulfat-Ion (SO/') 2,92
MiUl-
Mol
Milligramm-
Äquiralente
495,6
495,6
30,5
61,0
1,7
3,3
559,9
499,0
499,0
30,4
60,9
33,29 1057,2 559,9
1) Schmid und Franck, Schwäbisch Hall. Stadtisches Solbad S. 32.
Ohne Ort und Jahr. ^) Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. A.
Das Mineralwasser entspricht m seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält °):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 28,99
Calciumchlorid (CaCl,) 0,189
Calciumsulfat (CaSOJ 3,92
Magnesiumsulfat (MgSOi) 0,20
33,30
Ältere Analysen: Kober, Schmidt und Saudcl (bei Hey fei der,
Die Heilquellen und Molkenkuranstalten des Königreichs Württemberg S. 181.
Stuttgart 1840).
») Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 33 g,
worunter Natrium- und Chlor-, daneben auch Calcium- und
Sulfat-Ionen vorwalten,
tische Solquelle".
Die Quelle ist daher eine „sulfa-
11
— 162 —
Analyse der künstlichen Sole aus dem Steinsalzbergwerk Wilhelmsglück
.(aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: H. v. Fehling. 1849').
Spezifisches Gewicht: 1,1880 bei 15°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Die Sole entspricht in ihrer Zusammensetzung ungefähr
einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 257,2
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,29
Calciumsulfat (CaSO^) 1,7
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)j] 0,05
259,2
In 1 Kilogramm der Sole sind enthalten:
Milli-
Mol
4401
13
Kationen'). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 101,4
Calcium-Ion (Ca-) 0,51
Aniouen').
Chlor-Ion (Cl') 155,9 4397
Sulfat-Ion (SO;') 1,4 15
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . 0,04 0,6
Milligramm-
Äqui Talente
4401
26
4427
4397
29
0,6
259,3
8827
4427
Altere Analyse: Q. C. L. Sigwait.
') Jahreshefte des Vereins lür Tsterländische Katurkunde in Württem-
berg 1849 Bd. 4 S. 37. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ») Vgl.
ehem. Einleitimg Abschn. B.2.C.
Analyse der Mutterlauge (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: H. v. Fehling. 1849').
Spezifisches Grewicht: 1,2057 bei 15°, bezogen auf imbekannte Einheit.
In 1 Eälogramm der Mutterlauge sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 101,8
Calcium-Ion (Ca-) 1,2
Magnesiimi-Ion (Mg--) ... 0,1
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl') 156,6
Brom-Ion (Br) 0,0034
Sulfat-Ion (SO/') 3,5
Milli-
Mol
Milligramm-
ÄquiTalente
4417
4417
30
60
6
12
4489
4417
4417
0,043 0,043
36
72
Die Mutterlauge entspricht in ihrer Zusammensetztmg un-
gefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 258,4
Natriumbromid (NaBr) 0,0044
Calciumsulfat (CaSOJ 4,1
Magnesiumsulfat (MgSO^) 0,7
263,2
Ältere Analysen; G. C. L. Sigwart. Th. Rieckher (Pharmazeu-
tisches Zentralblatt 1847 Bd. 18 S. 733).
263,2
8906
4489
J) Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg
1849 Bd. 4 S. 87. — Vgl. auch Schmid und Franck, Schwabisch Hall.
SWdtisches Solbad S. 33. Ohne Ort und Jahr. •) Vgl. ehem. Einleitimg
Abschn. A. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Das Wasser der in der Tiefe in Holzschacht, dann in
Steinschacht gefaßten „Haalquelle" wird in eisernen Köhren
unter dem Kocherfluß hindurch in das etwa 100 m entfernte
Solbad geleitet. Es wird ohne Verdünnimg zum Trinken,
Baden, Inhalieren, Gurgeln und zu Nasenduschen benutzt.
Zum Baden wird nach Bedarf künstliche Sole oder Mutter-
lauge zugesetzt. Im Solbad befinden sich 28 Zellen mit Bade-
wannen aus Holz und ein Inhalationsraum, in welchem die
Sole durch Dampfapparate zerstäubt wird. Zu Badezwecken
wird die Sole in einem großen Behälter mittels Dampfheiz-
schlangen erwärmt. Im Jahre 1903 wurden 15 532; 1904:
17 009; 1905: 16 939 Bäder verabreicht.
Sonstige Eurmittel: Künstliche Kohlensäurebäder,
Dampf- und Heißluftbäder, Massage, Gelegenheit zu Fluß-
bädern und zu Milchkuren.
Behandelt werden: Skrofulöse, Rhachitis, Krankheiten
der Atmungs- und ünterlcibsorgane, Abdominalplethora, Haut-
krankheiten, Gicht und Kheumatismus, Lähmungen und Neu-
ralgieUj^ Schwächezustände, Dyskrasien.
6 Arzte. — Kurzeit: 1. Mai bis 30. September. — Kurtaxe
wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 99; 1904: 163; 1905: 103.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Abfuhr (pneumatisches Tonnensystem). — 2 Krankenhäuser.
Heißluftdesinfektionsapparat. — Quelle und Bad sind im
Besitz der Stadt. Auskunft durch die städtische Solbad-
kommission.
C6G6G6G6GJSG6C6G6G6G6G6föGiSG6 Bad Hamm ^isO^iSOiSÖ^iSOiSOÖOiSO^isO^^
Bad, 2 km von der Stadt Hamm (33 000 Einwohner) im
R^erungsbezirk Arnsberg der Provinz Westfalen, hegt 62 m
ü. M. an der Lippe in der Ebene. Hamm ist Station der Bahnen
Hannover — Cöln, Soest — Münster und mehrerer anderer Linien.
Das Bad ist mit der Stadt Hamm durch elektrische Bahn
verbunden.
Klima. Mittlere jährUche Niederschlagshöhe nach zehn-
jährigem Durchschnitt (1892—1901): 709 mm*).
Heilquellen. Die „Werriesquelle" (auch „Hammer Brunnen"
genannt), im Jahre 1875 in einer Tiefe von 650 m in Kreide
erbohrt, liefert tägUch 7500 hl Wasser von 33°.
•) Prorinz-Begeukarte.
— 163
AnS/lySG (aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: R. Fresenius. 1882»).
/ Spezifisches Gewicht: 1,06126 bei 14°, bezogen auf Wasser von 4°.
' Temperatur: 32,9°.
Ergiebigkeit: 1339 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,3598
Natrium-Ion (Na-) 29,45
Lithium-Ion (Li-) 0,01074
Ammonium-Ion (NH^-). . . . 0,03310
Calcium-Ion (Ca") 1,734
Strontium-Ion (Sr-) 0,06450
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,2615
Ferro-Ion (Fe") 0,01998
Mangano-Ion (Mn--) 0,000195
Anlonen').
Chlor-Ion (Cl') 47,69
Brom-Ion (Br) 0,01658
Jod-Ion (J) 0,000216
Sulfat-Ion (SO/') 1,434
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000183
Hydrokarbonat-Ion (HCO^') . 1,53
Milli- Milligramm-
Mol
Äquivalente
9,190
9,190
1278
1278
1,528
1,528
1,832
1,832
43,25
86,49
0,7363
1,473
10,74
21,47
0,3574
0,7147
0,0036
0,0071
1401
1345 ]
1345
0,2073
0,2073
0,0017
0,0017
14,93
29,85
0,0019
0,0038
25,0
25,0
Kieselsäure (meta) (H^SiOa)
Freies Kohlendioxyd (CO^) .
82,60 2731 1400
0,01324 0,1688
82,62
0,770
2731
17,5
83,39 2748
Daneben Spuren von Baryum-, Aluminium -Ion,
säure, Schwefelwasserstoff, Methan.
Bor-
1) Manuskript. ^ Vgl. ehem. Einleitung Absclm. A. 8) Vgl. ehem.
Einleitung Absclm. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 82,6 g,
wobei Chlor- und Natrium-Ionen bei weitem übenviegen. Die
Quelle ist daher eine „warme reine Solquelle".
Die Sole, deren Bohrloch 20 Minuten vom Bade entfernt
ist, wird in asphaltierten gußeisernen Rohren über Bad Hamm
nach Königsborn bei Unna geleitet. In Bad Hamm wird die Sole,
mit heißem Wasser verdünnt, zum Baden, Duschen, Inhaheren
und Gurgeln benutzt. Das Badehaus enthält 44 Zellen mit
hölzernen Wannen, in denen 1903: 18256; 1904:20234; 1905:
23 448 Bäder verabreicht wurden. Im Inhalationsraimi wird
die Sole durch Druckluft zerstäubt.
Sonstige Kunoittel: Medizinische Bäder. Moorextrakt-
bäder. Wasserheilverfahren. Elektrotherapie. Massage. Ge-
legenheit zu Flußbädern. Ausgedehnte Parkanlagen.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält:")
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,6856
Natriimichlorid (NaCl) 74,74
Natriumbromid (NaBr) 0,02136
Natriumjodid (NaJ) 0,000255
Lithiumchlorid (LiCl) 0,06489
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,09804
Caiciumchlorid (CaCl,) 3,069
Calciumsulfat (CaSOj" 2,032
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,000259
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),J . . 0,1115
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03)j] . 0,1543
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03),] Ij^^I
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . . . . 0,06358
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),] . 0,000628
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) ' . . 0,01324
82,63
Freies Kohlendioxyd (COJ 0,770
=(
441cembei
32,9° u.
760 mm
83,40
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: ^^.^^
Kohlendioxyd (CO^) 948,7
Stickstoff (Nj) 49,3
Sauerstoff (0^) 1,5
Methan (CHJ 0,5
Daneben Spuren von Schwefelwasserstoff.
Behandelt -werden : Rheumatismus, Gicht, Herz-, Haut-
und Rückenmarksleiden, Skrofulöse, Katarrhe der Schleimhäute,
Entzündungen der Leber und Milz, Exsudate, Frauenkrankheiten,
Bleichsucht, Blutarmut.
1 Arzt. — Kurzeit: Mitte Mai bis Ende September. —
Kurtaxe: 1 Person 8 M., FamiUe 12 M. (bis 15. Juni und
nach 1. September wird eine Kurtaxe nicht erhoben). Zahl der
Besucher (ohne Passanten) 1903: 937; 1904:1102; 1905:1357.
Allgemeine Einriohtimgen : Trinkwasserversorgung durch
Wasserleitung. — Beseitigung der AbfaUstoffe durch Kanah-
sation. — Krankenhäuser und Apotheken in der Stadt Hamm.
— Die Quelle gehört der A.-G. „Königsbom", das Bad der
A.-G. „Bad Hamm". Auskunft durch den Badekommissar.
G6G6föG6G6G6G3SG6G6c;5SföG6G6 Bad HaTzburg ^^iSO^^^^^^^^^iSO
Stadt mit 4396 Einwohnern im Herzogtum Braunschweig,
liegt am Nordrande des Harzes 250 m ü. M. in einem von
S nach N streichenden , 200 — 500 m breiten Tal. Laub- und
Nadelholzwaldungen unmittelbar angrenzend. Endstation der
Bahnlinien Braunschweig — Bad Harzburg und Halberstadt —
Bad Harzburg.
Klima. Mittlere Monatstemperatur nach 25 jährigem
Durchschnitt (1881—1905): Mai 11,6°; Juni 15,3°; JuU 17,2°;
August 16,5°; September 13,6°. — Mittlere jährliche Nieder-
schlagshöhe in demselben Zeitraum 818_mm*).
Die umliegenden Bferge bieten Schutz gegen Südost-, zum
Teil auch gegen Westwind.
Heilquellen. Drei Quellen: die „Solquelle", die „Krodo-
quelle" und die „Juliusquelle" („SauerbnmnenqueUe"). Die „Sol-
quelle" imd „Juliusquelle" wurden im Jahre 1569 abgeteuft;
die „Krodoquelle" wurde im Jahre 1868 erbohrt und 1902
abgeteuft. Seit 1849 wird die „Solquelle" zum Baden, seit
1896 die „Krodoquelle" zur Trinkkur benutzt. Die Quellen
entspringen aus dem oberen Muschelkalk.
*} Angabe der Herzogl. forstlichen Versuchsanstalt in Bramischweig.
164
Analyse der „Solquelle" (au« der SaktabeUe berechnet).
Analytiker: E. Otto').
Spezifisches Gewicht: 1,050 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: ungefähr 12°.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Qramin
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Grunm
Kalium-Ion (K-) 0,430
Natrium-Ion (Na-) 24,07
Calcium-Ion (Ca-) 0,5695
Magnesium-Ion (Mg") . . . 0,2777
An Jonen*).
Chlor-Ion (Cl') 37,49
Sulfat-Ion (SO/') 2,365
MiUi-
Mol
MilUgranim-
Äquivalente
11,0
11,0
1044
1044
14,20
28,41
11,40
22,80
1106
1057
1057
24,62
49,23
Kaliumchlorid (KCl) 0,820
Natriumchlorid (NaCl) 61,10
Calciumchlorid (CaCl,) 0,1110
Calciumsulfat (CaSOJ 1,800
Magnesiumsulfat (MgSOJ 1,373
65,20
65,20
2162
1106
') B, M. Lersch, Eiuleittiiig in die Mineralquellenlelire Bd. 2 S. 1358 und
1401. Erlangen 1860. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. >) Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „KrOdOqUelle" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: K. Otto und J. Trog er. 1899').
Temperatur: imgefähr 9°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen"). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,1103
Natrium-Ion (Na-) 6,050
Ammonium-Ion (NH/) . . . 0,00011
Calcium-Ion (Ca--) 0,1706
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,08020
Ferro-Ion (Fe-) 0,000984
Anionen").
Nitrat-Ion (NO^') 0,0037
Chlor-Ion (C!) 9,348
Brom-Ion (Br) 0,00132
Sulfat-Ion (SO/') 0,6689
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,00046
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) . 0,166
MilU-
Slilligramm-
Mol
Äqui Talente
2,816
2,816
262,5
262,5
0,0062
0,0062
4,254
8,507
3,292
6,584
0,0176
0,0352
280,4
0,060
0,060
263,7
263,7
0,0165
0,0165
6,963
13,93
0,0048
0,0095
2,72
2,72
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliunmitrat (KNO„) 0,0061
Kaliumchlorid (KCl) 0,2056
Natriumchlorid (NaCl) 15,26
Natriumbromid (NaBr) 0,00170
Natriumsulfat (Na,80J 0,1088
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,00033
Calciumsulfat (CaSO,) 0,5785
Calciumhydrophosphat (CaHPO^) .... 0,00065
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,2350
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOs),]. 0,1962
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08),] 0,00313
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,0218
16,62
16,601
0,0218
546,4
0,278
280,4
Freies Kohlendioxyd (CO,).
16,622
0,101
546,6
2,28
Kieselsäure (meta) (HjSiOj).
Freies Kohlendioxyd (CO^) .
16,7-23 bÄSfi
Gefrierpunkt: — 1,17° (nicht identische Probe, Versand-
wasser). H. Strauß*).
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt bei
der „Solquelle" 65,2, bei der „Krodoquelle" 16,6 g, wobei Chlor-
Analyse der „Juliusquelle" (aus den
Analytiker: K. Frühling
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
_. ., ,- Milll- Milligramm-
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0173
Natriiun-Ion (Na-) 0,3255
Calcium-Ion (Ca-) 0,0302
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0173
Anionen*).
Chlor-Ion (Cl') 0,450
Sulfat-Ion (SO/') 0,09947
Hydrokarbonat-Ion fHCOs) 0,166
0,101 =
16,72
53,1 ccm
bei 9,0° u.
760 mm
Sonstige Analysen; Eine im Manuskript vorliegende, abgekürzte
Analyse von B. Frühling und A. Rössing (1901) gibt eine etwas geringere
Konzentration an. Beispielsweise wurde gefunden Natrium-Ion (Na) 5,197 g
in 1 kg, Chlor-Ion (Cl') 8,451 g in 1 kg.
ehem. £iu-
') Thera-
Mol
Äquivalente
0,441
0,441
4,12
14,12
0,752
1,50
0,711
1,42
17,48
2,7
12,7
1,035
2,071
2,72
2,72
') Chemisches Zentralblatt 1899 Bd. 70, I S. 900. >) Vgl.
leitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. B.2.C.
peutische Monatshefte 1899 Bd. 13 S. 582.
und Natrium-Ionen bei weitem überwi^en. Die Quellen sind
daher „reine Solquellen".
EinzelbestandteUen berechnet),
und A. Eössing. 1904').
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KQ) 0,0329
Natriumchlorid (NaCl) 0,717
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,1325
Calciumsulfat (CaSOJ 0,0141
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,)J 0,105
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,104
1,106
1,100
32,5
17,5
I) Manmkript. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Einleitung Abschn. B.2.C.
•) Vgl. ehem.
— 165 —
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 1,1 g,
wobei Chlor- und Natrium -Ionen vorwalten. Die Quelle ist
eine „reine Kochsalzquelle".
Die Quellen sind in 20 m tiefen Steinschächten gefaßt.
Die „Solquelle" liefert 77,8 hl, die „Krodoquelle" 95 hl und
die „Juliusquelle" 360 hl Wasser in 24 Stunden. Die „Sol-
quelle" und die „Krodoquelle" werden unter Zusatz von Süß-
wasser zum Baden verwendet. Zu Trinkkuren und zum Gurgeln
dient das Wasser der „Krodoquelle" in natürlichem Zustande,
das auch versandt wird (jährlich etwa 4000 Flaschen). Das
Wasser der „Juliusquelle" wird nach Zusatz von Kohlensäure
unter dem Namen „Juhushaller Tafelwasser" versandt. Ver-
sandziffer (einschließlich „Krodoquelle") 1903: 855 652; 1904:
1183 836; 1905: 1203 618 Gefäße.
Das Städtische Badehaus („Bad JuhushaU") enthält 65 Bade-
zeUen mit Wannen aus Porzellan oder Holz, ein Fürstenbad
und einen Baderaum für die Kinderheilanstalt mit 14 Wannen;
ferner einen Inhalationsraum für gemeinschaftliche Inhalation,
in dem das Wasser der „Solquelle" mittels Druckluft zerstäubt
wird. Das Badewasser wird in Mischapparaten unmittelbar
über den Wannen durch Dampf erwärmt. Zahl der ver-
abreichten Wannenbäder 1903: 19849; 1904: 23113; 1905:23037.
Sonstige Kurmittel: Schwimmbassin. Künstliche Kohlen-
säurebäder, medizinische Bäder, Dampf- und Heißluftbäder.
Elektrische Bäder, elektrische Lichtbäder. Massage. Elektro-
therapie. Terrainkuren ohne besondere Einrichtungen. — Müch-
und Obstkuren. — Wandelbahn.
Behandelt werden: Magen-, Darm- imd Leberleiden,
Hämorrhoiden, Herzerkrankungen, Katarrhe der Atmungs-
organe , _ Skrofulöse , Gicht , Rheumatismus und Nervenleiden.
8 Ärzte. — Kurzeit: 15. Mai bis Ende September. —
Kurtaxe: 1 Person 10 M., 2 Personen 15 M., jede weitere
Person 3 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903:
10018; 1904: 15145; 1905: 15 296.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Schwemmkanalisation. — Krankenhaus. KinderheUanstalt.
Desinfektionseinrichtung. — Apotheke. — Quellen und Bad
gehören der Stadt. Auskunft durch die städtische Badever-
waltung. Den Versand des Wassers der „Krodoquelle" und
der „Juliusquelle" besorgt die „Harzer Brunnengesellschaft
Juhushall m. b. H.".
föG6G6GJSG6G6G6aSG6föföG55G6C6 HeÜbrunn ^^^^^^^^^^^^iS)^
Dorf mit 135 Einwohnern in Oberbayem, hegt 800 m ü. M.
auf einer Anhöhe an den Ausläufern des bayerischen Hoch-
gebirges. Laub- und Nadelwald in unmittelbarer Nähe.
Station der Isartalbahn München— Bichl.
Heilquellen. Eine Quelle, die „Adelhaidsquelle", schon
vor dem 9. Jahrhundert als Heilquelle bekannt, im Jahre 955
von den Hunnen verschüttet, 1158 durch Benediktbeurer
Mönche wiedergefunden, entspringt S'/j km westUch von den
Tölzer Quellen auf dem Boden eines 18 m tiefen Schachtes aus
tertiärem Sandstein. Sie steigt aus aufgerichteten Schichten
der oberen oligocänen Molasse auf und hefert täghch etwa 14 hl
Wasser.
Analyse
(aus der SalztabeUc berechnet).
Analytiker: E. Egger. 1880').
Spezifisches Gewicht: 1,0050 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 9—10°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'^). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0028
Natrium-Ion (Na-) 2,383
Calcium-Ion (Ca") 0,0181
Strontium-Ion (Sr") 0,0036
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,00691
Ferro-Ion (Fe-) 0,0002
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,00053
Anionen^).
Chlor-Ion (Gl') 3,014
Brom-Ion (Br) 0,0458
Jod-Ion (J') 0,0255
Sulfat-Ion (SO^") 0,0130
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) . 1,159
Kieselsäure (meta) (HLjSiOa) .
Organische Substanzen . . .
Freies Kohlendioxyd (CO^) .
Freier Stickstoff (N.,) ....
Methan (CHJ 0,0179
6,756
Lithium-
Milli-
Mol
0,071
.03,4
Milligramm-
Äquivalente
0,071
103,4
0,452
0,041
0,284
0,904
0,081
0,567
0,003
0,007
0,020
0,059
105,1
85,03
85,03
0,572
0,201
0,136
0,572
0,201
0,271
19,00
19,00
6,672
209,2
105,07
0,0162
0,207
0,0060
6,695
209,4
0,029
0,66
0,0149
0,531
0,0179
1,12
Spuren von
211,7
Hydrophosphat - Ion ,
Daneben
Borsäure.
Gefrierpunkt: — 0,220° (Probe nicht identisch, Versand-
wasser). V. Kostkewicz.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusanmiensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0053
Natriumchlorid (NaCl) 4,970
Natriumbromid (NaBr) 0,0589
Natrium Jodid (NaJ) 0,0301
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,0151
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . . . 1,466
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)3] . . 0,0733
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03)2] . 0,0085
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03).J 0,0415
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] . . . 0,0006
Aluminiumsulfat [Al2(S04)3] 0,0034
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) 0,0162
Organische Substanzen 0,0060
6,695
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,029 =
Freier Stickstoff (N^) 0,0149
Methan (CHJ 0,0179
15 ccm
bei 10,0° u.
760 nmi
4 ccm
10,0° u.
760 mm
6,757
f 12,4
= {bei 1
[ 760
{26,0 ccm
bei 10,0° u.
760 mm
*) Analysen der Adelhaidsquelle und Vergleichung usw.
Jahr. 2) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ^) Vgl.
Abschn. B.2.C.
München. Ohne
ehem. Einleitung
— 166 —
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus:
ccm
Methan (CHJ 924,4
Stickstoff (N,) 62,4
Sauerstoff (OJ 7,3
Kohlendioxyd (CO,) 5,9
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 6,7 g,
worunter Natrium- und Chlor-, daneben Hydrokarbonat-Ionen
vorwalten. Die Quelle ist eine „alkalische Kochsalzquelle".
Bemerkenswert ist der Gehalt an Brom- (46 mg) imd Jod-Ionen
(25,5 mg).
Das Wasser wird in natürlichem Zustande an Ort und Stelle
getrunken und auch versandt (30 000 bis 50 000 Flaschen jähr-
lich). Femer wird es zu Bädern (etwa 3000 jährUch), Inhala-
tionen, zum Gurgeln, zu Nasenduschen, Umschlägen und Ein-
spritzungen benutzt. 11 Badezellen enthalten Wannen teils aus
Fayence, teils aus emailliertem Gußeisen, in denen das Bade-
wasser durch Zusatz von kochendem Wasser envärmt wird.
Sonstige Analysen: A. Vogel 1825 (Die Mineralquellen dea
Königreichs Bayern 8. M. München 1829). E. Dingler 182G (Polytech-
nisches Journal 1826 Bd. 19 S. 181). J.N. T.Fuchs 1833 (Liebigs Annalen 1S!3
Bd. 8 S. 116). Barruel 1835 (bei J. E. Wetzler, Die jod- und bromhaltige
Adelhaidsquelle 3. Aufl. Augsburg 1839). Q. Bauer 1841 (Vetters Annalen
der Stniveschen Bninnenxmstalt Bd. 1 8. 151). Buchner jim. 1842 (Buchners
Repertorium 1842 Bd. 82 S. 321). M.v.Pettenkofer 1849 (Liebigs .Vnnalen 1851
Bd. 77 8. 183). Außerdem hat in neuerer Zeit J. Brandl (1893) eine Kon-
troUbestimmimg einiger Hauptbestandteile ausgeführt (Forschungsberichte
Ober Lebensmittel 1894 Bd. 1 lieft 5).
Sonstige Eurmittel : Moorbäder mit Moor aus der Umgegend.
Behandelt werden: Skrofulöse, SyphiUs, Frauenkrank-
heiten, Krankheiten der männlichen Harn- und Sexualorganc,
pathologische Neubildungen, Krankheiten der Atmimgsorgane,
der Verdauungsorgane und Blutanomalien.
1 Arzt mit Hausapotheke. — Kurzeit: 15. Mai bis 1. Ok-
tober. — Kurtaxe 5 M. — Zahl der Besucher (ohne Pa.ssan-
ten) etwa 400 jährlich.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Abfuhr. — Formaldehyddesinfektionsapparat. — Quelle und
Bad sind im Besitz von Frau Anna Hock in München.
G6c;6c;6C6Gjsc2SC2SG6G6 Hermsdorf in der Mark ^(so^^^^isoisois)
Bei Hermsdorf im Kreise Niederbamim, Eegierungsbezirk
Potsdam, wurde im Jahre 1889 die „Kaiserin Augu8ta-"Viktoria
Analyse (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: Königl. chemiscjh-technische
Spezifisches Gewicht: 1,028 bei 18,3°, bezogen
Temperatur: 20,0°.
Ergiebigkeit: 864 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0920
Natrium-Ion (Na-) 14,06
Lithium-Ion (Li-) 0,00072
Calcium-Ion (Ca") 0,6165
Magnesium-Ion (Mg") . . . 0,3688
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl') 23,37
Brom-Ion (Br) 0,0201
Jod-Ion (J') 0,0012
Sulfat-Ion (SO;') 0,5201
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,196
Milli-
Mol
2,35
610,2
0,10
Milligramm-
Äquivalente
2,35
610,2
0,10
15,37
15,14
30,75
30,27
673,7
659,3
0,251
659,3
0,251
0,0097
5,414
0,0097
10,83
3,22
3,22
39,25 1311,4 673,7
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 39 g,
worunter Natrium- imd Chlor-Ionen vonvalten. Die Quelle
ist eine „reine Solquelle". Ihrer Temperatur nach steht
sie an der Grenze der warmen Quellen.
Hermsdorfer Solquelle" 320 m tief im Kalkstein des mittleren
Lias erbohrt.
"Versuchsanstalt zu Berlin. 1891').
auf unbekannte Einheit.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,175
Natriumchlorid (NaCl) 35,68
Natriumbromid (NaBr) 0,0258
Natriumjodid (NaJ) 0,0015
Lithiumchlorid (LiCl) 0,0044
Calciumchlorid (CaCl^) 1,707
Magnesiumchlorid (MgCl,) 0.7730
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,6520
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOa)J . . . 0,2353
39,25
') Manuskript. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Einleitung Abschn. B.2.C.
■) Vgl. ehem.
Das Wasser der Quelle wird auf Wunsch an Ort und
Stelle zum Trinken und Baden abgegeben. Badeeinrichtungen
sind nicht vorhanden.
Die Quelle ist im Besitz der „Hermsdorfer Boden-A.-G."
G6G6G6G6aSG6G6G6C5SC^föC5SG6G6 Hohensalza (»ÖDÖ0(»eOÖ0^(S)dOÖ3(»(^^<!O
Stadt (früher Inowrazlaw) mit 24 551 Einwohnern im Ee-
gierungsbezirk Bromberg der Provinz Posen. Station der Bahnen
Posen— Thom und Bromberg — Hohensalza, Ausgangspunkt
zweier Nebenbahnen.
Klima. Mittlere jährUche Niederschlagshöhe nach zehn-
jährigem Durchschnitt (1890—1899) 465 mm*).
Heilquellen. In dem KömghchenStcinsalzbergwerke „Kron-
prinz", wo Salz der oberen Zechsteinformation gewonnen wird,
tritt an vielen Stellen Sole in die Gnibenräume; die einzelnen
Zuflüsse werden gemeinsam zutage gepumpt.
•) Proviiu-Regenkartc.
— 167
Analyse der Sole (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: Laboratorium der Königl. Bergakademie zu Berlin. 1875').
Spezifisches Gewicht: 1,2069 bei 17,5°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 1,212
Natriumchlorid (NaCl) 254,8
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli-
Mol
16,24
1357
Kationen^). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,6359
Natrium-Ion (Na-) 100,4
Calcium-Ion (Ca-)
Magnesium-Ion (Mg") .
Ferro-Ion (Fe") . . . .
1,190
0,7308
0,017
Anionen^).
Chlor-Ion {Gl') 156,3
Brom-Ion (Br) 0,108
Sulfat-Ion (SO/') 3,897
Hydrokarbonat-Ion(HC03') 0,16
29,67
30,00
0,30
4408
1,35
40,56
2,7
Milligramm-
Äquivalente
16,24
4357
59,34
60,00
0,60
4493
4408
1,35
81,13
2,7
Natriumbromid (NaBr)
Calciumchlorid (CaCIj)
Calcimnsulfat (CaSO^)
Magnesiumsulfat (MgSOJ
Magnesiimahydrokarbonat (lV[g(HC03)2
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] . . .
0,139
2,013
1,579
3,489
0,1509
0,053
263,4
263,4
4493
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 263 g,
^) Manuskript. *) Vgl, ehem. Einleitung Abschn. A. ^ Vgl. ehem.
Einleittmg Abschn. B.3.e.
worunter Natrium- und Chlor-Ionen bei weitem überwiegen:
„reine Solquelle".
Analyse der Mutterlauge (aus der
Analytiker: Laboratorium der Kön
Spezifisches Gewicht: 1,2379 bei 17,5°,
In 1 Kilogramm der Mutterlauge sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Kationen'). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 21,29 543,8 543,8
Natrium-Ion (Na-) 61,13 2652 2652
Magnesium-Ion (Mg-) .... 20,67 848,4 1697
4893
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') ........ 158,6 4473 4473
Brom-Ion (Br) 0,8402 10,51 10,51
Jod-Ion (J') 0,0029 0,023 0,023
Sulfat-Ion (SO;') 19,66 204,6 409,2
282,2 8732 4893
Die Sole wird durch eine eiserne, etwa 4 km lange Röhren-
leitung bis zu dem Bade geleitet und nach Verdünnung mit
warmem Wasser zu Bädern benutzt. 24 Badezellen mit 29
Wannen aus Holz, Gußeisen oder Fayence. Im Jahre 1903
wurden 10 778; 1904: 10 082; 1905: 10125 Bäder verabreicht.
Auch Solbäder mit Zusatz von künstUcher Kohlensäure werden
gebraucht. — Das durch Eindampfen der Mutterlauge gewonnene
Mutterlaugensalz wird als Badesalz in den Handel gebracht.
Behandelt werden: EntzündHche Affektionen, Skrofu-
löse, Gicht, Eheumatismus, Lues, Krankheiten der Augen, der
Haut, der Knochen und Gelenke, Lähmungen und Neuralgien,
Salztabelle berechnet).
igl. Bergakademie zu Berlin'),
bezogen auf unbekannte Einheit.
Die Mutterlauge entspricht in ihrer Zusammensetzung un-
gefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 40,57
Natriumchlorid (NaCl) 154,5
Natriumbromid (NaBr) 1,082
Natriumjodid (NaJ) 0,0034
Magnesiumchlorid (MgCl,) 61,33
Magnesiumsulfat (MgSOJ 24,64
282,1
1) Manuskript. •) Vgl. ehem. Einleittmg Abschn. A. ^) Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2.e.
Krankheiten der weibhchen Sexualorgane, des Brust- imd
Bauchfelles, des Herzens und der oberen Luftwege.
14 Ärzte. — Kurzeit: 15. Mai bis 15. Oktober. — Kur-
taxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher 1903: 226;
1904: 216; 1905: 276.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Wasserleitung (Grundwasser). — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr (pneumatisches Tonnensystem). — Städtisches
Krankenhaus. Formalindesinf ektionsapparat. — Kinderheilstätte.
Das Steinsalzbergwerk gehört dem preußischen Staat, die
Badeeinrichtungen der Stadt.
G6G6G6G6G5SG6G6G6G6 HOHlburg VOF der Höhe ^Ö0Ö0(^<^(^Ö0ÖD(!S0
Stadt mit 13772 Einwohnern im Obertaunuskreis der Pro-
vinz Hessen-Nassau, hegt 196 m ü. M. am südöstlichen Abhang
des Taunus. Laub- und Nadelwald in unmittelbarer Nähe.
Station der Bahnen Frankfurt am Main— Homburg vor der Höhe
und Friedberg — Homburg vor der Höhe.
Klima. Mittlere jährKche Niederschlagshöhe nach zehn-
jährigem Durchschnitt (1893—1902) 596 mm*). Gegen Nord-
und Westwinde ist Schutz geboten.
Heilquellen. 8 Quellen: „EUsabethbrunnen" , „Kaiser-
brunnen", „Ludwigsbrimnen" , „Stahlbrunnen", „Louisen-
bnmnen", „Solsprudel", „Landgrafenbrunnen", „Neue Quelle"
entspringen in vordevonischen Schiefem und Quarzgängen
unter der Talsohle und Hefern zusammen etwa 1300 hl Wasser.
Die Homburger Quellen wurden bereits von den Körnern zur
Salzgewinnung benutzt; urkundlich werden sie 773 zuerst
erwähnt, ihre Benutzung zu Heilzwecken 1744.
•) Provinz-Eegenkarte.
— 168
Analyse des „Elisabethbrunnens" (aus der saiztabeiie berechnet).
Analytiker: H. Fresenius. 1901').
Spezifisches Gewicht: 1,00755 bei 18°, bez<^n auf Wasser von 4°
Temperatur: 10,6°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,1432
Natrium-Ion (Na-) 3,061
Lithium-Ion (Li-) 0,002505
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,003663
Calcium-Ion (Ca-) 0,6919
Strontium-Ion (Sr-) 0,008604
Baryum-Ion (Ba") 0,000600
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,1482
Ferro-Ion (Fe-) 0,01103
Mangano-Ion (Mn-) 0,000606
Anionen ^).
Chlor-Ion (a') 5,676
Brom-Ion (Br ) 0,002293
Jod-Ion (J') 0,000027
Sulfat-Ion (SO/') 0,02369
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000504
Hydroarsenat-Ion (HAsO,") 0,000140
Hydrokarbonat-Ion (HCO, ) 1,445
MiUi-
MiUigranun-
Mol
Aquivalente
3,658
3,658
132,8
132,8
0,3563
0,3563
0.2027
0,2027
17,25
34,51
0,0982
0,1964
0,0044
0,0087
6,082
12,16
0,1973
0,3946
0,0110
0,0221
184,3
160,1
160,1
0,0287
0,0287
0,0002
0,0002
0,2466
0,4932
0,0053
0,0105
0,0010
0,0020
23,68
23,68
11,219 344,7 184,3
Kiesekäure (meta) (H^SiOj) 0,03326 0,4241
11,252 345,1
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 2,303 52,33
13,555 397,5
Daneben Spuren von Cäsium-, Eubidium-, Aluminium-,
Nitrat-Ion, Borsäure.
Gefrierpunkt: —0,627° (Probe nicht identisch, Versand-
wasser). V. Kostkewicz.
Spezifische elektrische Leitfähigkeit (in reziproken
Ohm pro cm- Würfel) «=0,01549 bei 18° (Probe nicht iden-
tisch). H. Koeppe.
1000 com des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus:
ccm
Kohlendioxyd (CO,) 998,9
Stickstoff (N,) 1,1
Daneben Spuren von Methan und Schwefelwasserstoff.
B. Fresenius 1863.
Altere Analysen: J. von Liebig 1836 (Liebigs Annalen 1836 Bd.
18 8. 276). L. Figuier und L. Mialhe 1847 (Pharmaneutisches Zentral-
blatt 1848 Bd. 19 S. 662). Bauer 1847 (bei B. M. Lersch, Einleitung in
die Mineralquellenlehre Bd. 2 8. 1346. Erlangen 1860). R. Fresenius 1863
(Analyse der Elisabethenquelle jiu Homburg vor der H»he. Wiesbaden 1864).
Die älteren Analysen geben eine wesentlich höhere Konzentration an als die
Torstehend«,
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält =>):
Gnunm
Kaliumchlorid (KCl) 0,2729
Natriiunchlorid (NaCl) 7,767
Natriumbromid (NaBr) 0,002954
Natrimnjodid (NaJ) 0,000032
Lithiumchlorid (LiCl) 0,01514
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,01085
Calciumchlorid (CaCl,) 1,283
Calciumsulfat (CaSOJ 0,03358
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,000715
Calciumhydroarsenat (CaHAsO^) . . . 0,000180
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOa),] . . 0,8828
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03).j] . 0,02059
Baryumhydrokarbonat [Ba(HCO.,).j] . . 0,001133
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 0,8903
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO.,),] . . . 0,03510
Manganohydrokarbonat [Mu(HC03),] • 0,001952
Kieselsäure (inete) (H^SiOj) 0,03326
Freies Kohlendioxyd (CO,)
11,251
2,303
13,554
{1221 ccm
bei 10,6° u.
760 mm
Zusammensetzung des Quellsinters im bei 100° ge-
trockneten Zustande,
In Salzsäure vom spez. Gew. 1,12 löslich:
Prozent
Calcium (Ca) 2,864
Baryum (Ba) 0,140
Magnesium (Mg) 0,0907
Eisen, dreiwertig (Fein) 44,32
Aluminium (AI) 0,390
Kupfer (Cu) 0,046
Phosphatrest (POJ 0,643
Arsenatrest (AsO^) 0,098
Karbonatrest (CO3) 6,326
Differenz = Sauerstoff (0) 18J74
Siliciumdioxyd (SiO,) 0,371
Wasser (H,0) 14,11
Daneben Spuren von Zink, Mangan,
Nickel, Fluor, Sulfatrest.
88,14
In Salzsäure unlöslich:
Eisen, dreiwertig (Fem) o.lll
Aluminium (AI) 0,578
Differenz = Sauerstoff (O) 0,559
Siliciumdioxyd (SiO,) 10,89
Daneben Spuren von Titansäure,
12,14
100,28
R, Fresenius 1863.
>) Bad Homburg vor der HShe und seine HeiUaktoren. Herausgegeben
Ton der Ilombiu-ger Medizinischen Gesellschaft S. 31. Homburg vor der Hl^he.
Ohne Jahr. Ergänzt durch Privalmitloihingcn. ^) Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. A, ') Vgl. ehem. Einleitung Abscbn. B.2.C.
— 169 —
Analyse des „Kaiserbrunnens" (aus den OriginakaMen berechnet).
Analytiker: K. Fresenius. 1861^).
/ Spezifisches Gewicht: 1,00710 bei 17°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 11,5° (schwankt zwischen 11,4° und 11,6°).
Ergiebigkeit: 243 hl Wasser und 12 cbm Gas in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Eationen "). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,1321
Natrium-Ion (Na-) 2,828
Lithium-Ion (Li-) 0,002497
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,005156
Caicium-Ion (Ca--) 0,5725
Baryum-Ion (Ba") 0,001106
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,1212
Ferro-lon (Fe-) '. 0,01130
Mangaiio-Ion (Mn--) ..... 0,000732
An Jonen ').
Chlor-Ion (Gl) 5,160
Brom-Ion (Br) 0,000209
Jod-Ion (J') 0,000016
Sulfat-Ion (SO/') 0,01163
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000345
Hydrokarbonat-Ion (HCOg' ) . 1 ,2 1 1
Hydrosulfid-Ion (HS') .... 0,000014
Milli-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
3,374
122,7
0,3552
0,2853
14,28
0,0080
3,374
122,7
0,3552
0,2853
28,55
0,0161
4,976
0,2022
0,0133
9,951
0,4044
0,0266
165,7
145,5
0,0026
0,0001
145,5
0,0026
0,0001
0,1211
0,2422
0,0036
19,85
0,0004
0,0072
19,85
0,0004
10,058 311,7 165,6
Kieselsäure (meta) (H^SiOg). 0,01922 0,2451
10,077 311,9
Freies Kohlendioxyd (CO^) . 2,770 62,95
Freier Schwefelwasserstoff
(HjS) 0,000149 0,0044
12,847 374,9
Daneben Spuren von Cäsium-, Rubidium-, Strontium-,
Aluminium-, Nickel-, Kobalt-, Kupfer-, Fluor-, Hydroarsenat-,
Hydroantimoniat-Ion, Borsäure, organischen Substanzen, Stick-
.stoff, Methan.
Spezifische elektrische Leitfähigkeit (in reziproken
Ohm pro cm- Würfel) x = 0,01470 bei 18° (Probe nicht iden-
tisch). H. Koeppe.
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus:
ccm
Kohlendioxyd (CO^) 964,5
Stickstoff (Nj) 34,0
Methan (CHJ 1,5
Daneben Spuren von Schwefelwasserstoff.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche ia 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl)
0,2517
Natriumchlorid (NaCl)
7,177
Natriumbromid (NaBr)
0,000269
Natriumjodid (NaJ)
0,000019
Natriumhydrosulfid (NaHS)
0,000024
Lithiumchlorid (LiCl)
0,01509
Ammoniumchlorid (NH^Cl)
0,01527
Calciumchlorid (CaCl,)
1,046
Calciumsulfat (CaSO^)
0,01649
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . .
0,000490
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)J .
0,7664
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC03)2] .
0,002088
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),]
0,7283
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO.,)J . .
0,03597
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)2]
0,002354
Kieselsäure (meta) (H2Si03)
0,01922
10,077
1474 ccm
Freies Kohlendioxyd (CO,)
2,770 =
= Jbei 11,5° u.
[ 760 mm
f 0,1 ccm
Freier Schwefelwasserstoff (H^S) . .
0,000149 =
= |bei 11,5° u.
12,847
[ 760 mm
Analyse des Quellsinters
im bei 100°
getrockneten
Zustande.
In Salzsäure löslich:
Prozent
Calcium (Ca) 2,12
Baryum (Ba) 0,13
Eisen, dreiwertig (Fe^U) 48,35
Kupfer (Cu) 0,31
Sulfatrest (SOJ 0,66
Phosphatrest (POJ 1,46
Arsenatrest (ASO4) 0>08
Karbonatrest (CO3) 3,55
Differenz = Sauerstoff (O) 20,26
SUiciumdioxyd (SiO,) 0,48
Wasser (a,0) 11,03
Daneben Spuren von Strontivim, Mag-
nesium, Nickel, Antimon, Fluor.
88,43
Altere Analysen; J. v. Liebig 1842 (bei B. M. Lersch, Einleitimg
in die Mineralquellenlehre Bd. 2 S. 1346. Erlangen 1860). L. Figuier und
L. Mialhe 1817 (Pharmazeutisches Zentralblatt 1848 Bd. 19 S. 622). J. Hoff-
mann 1855 (Chemisches Zentralblatt 1856 S. 822). Die älteren Analysen
geben wesentlich höhere Werte an als die vorstehende.
^) Analyse des Kaiserbrunnens und des Ludwigsbrunnens zu Homburg
vor der Höhe. Wiesbaden 1863. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
In Salzsäure imlöslich:
Kalium (K) 0,48
Eisen, dreiwertig (Fe^U) o,29
Aluminium (AI) 0,99 ] 11,50
Differenz = Sauerstoff (Oj 1,10
SUiciumdioxyd (SiO^) 8,64
99,93
(R. Fresenius).
170
Analyse des „LudwlgSbrUnnenS" (aus den OriginalzaMen berechnet).
Analytiker: K. Fresenius. 1861').
Spezifisches Gewicht: 1,00575 bei 17°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 11,9°.
Ei^ebigkeit: 432 hl Wasser und 12 cbm Gas in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,1249
Natrium-Ion (Na-) 2,017
Lithium-Ion (Li-) 0,001714
Ammoniiun-Ion (NH^-) . . . 0,001757
Calcium-Ion (Ca-) 0,4921
Baryum-Ion (Ba") 0,001587
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,1043
Ferro-Ion (Fe-) 0,005124
Mangano-Ion (Mn-) 0,000585
MiUi-
Mol
3,190
87,50
0,2438
0,0972
12,27
0,0116
4,280
0,0917
0,0106
Milligramm-
Äqui Talente
3,190
87,50
0,2438
0,0972
24,55
0,0231
8,561
0,1833
0,0213
124,37
Anionen').
Nitrat-Ion (NO,') 0,001702
Caüor-Ion (Gl') 3,809
Brom-Ion (Br) 0,000487
Jod-Ion (J') 0,000009
Sulfat-Ion (SO/') 0,009914
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000313
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 1,018
0,0274 0,0274
107,4 107,4
0,0061
0,00007
0,1032
0,0033
16,68
0,0061
0,00007
0,2064
0.0065
16,68
7,588
231,9
124,3
Kieselsäure (meta) (H^SiO^) 0,01605 0,2047
7,605 232,1
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 2,660 60.46
10,265 292,6
Daneben Spuren von Cäsium-, Rubidium-, Strontium-,
Aluminium-, Nickel-, Kobalt-, Kupfer-, Fluor-, Hydroantimoniat-,
Hydroarsenat-Ion, Borsäure, flüchtigen organischen Säuren,
nicht flüchtigen organischen Substanzen, Stickstoff, Methan.
Spezifische elektrische Leitfähigkeit (in reziproken
Ohm pro cm-Würfel) x = 0,01995 bei 18° (Probe nicht
identisch.) H. Koeppe.
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus.
UUiU
Kohlendioxyd (CO,) 942,9
Stickstoff (N.) 56,5
Methan (CHJ 0,6
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
KaUumnitrat (KNO,)
Kaliumchlorid (KCl)
Natriumchlorid (NaCl)
Natriurabromid (NaBr)
Natriumjodid (NaJ)
Lithiumchlorid (LiCl)
Ammoniumchlorid (NH^Cl)
Calciumchlorid (CaCl,)
Calciumsulfat (CaSO^)
Calciumhydrophosphat (CaHPOj) . . .
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] . .
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC03)j,] • •
Magnesiiunhydrokarbonat [Mg(HC03)J
P'errohydrokarbonat [Fe(HC03)j] . . .
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03).,] .
Kieselsäure (meta) (H^SiO,)
Gramm
0,002776
0,2359
5,118
0,000627
0,000011
0,01036
0,005202
0,9124
0,01405
0,000444
0,6398
0,002997
0,6265
0,01631
0,001883
0,01605
7,603
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,660 —
10,263
1417 ccm
bei ll,9°u.
760 mm
Analyse des Quellsinters im bei 100° getrockneten
Zustande.
In kalter Salzsäure löslich:
Prozent
Calcium (Ca) 2,98
Baryum (Ba) 0,13
Eisen, dreiwertig (Fe™) 56,05
Kupfer (Cu) 0,10
Blei (Pb) 0,04
Sulfatrest (SOJ 0,24 .
Phosphatrest (POJ 0,64 f ^^'^^
Arsenatrest (AsO^) 0,05
Karbonatxest (CO,) 5,40
Differenz = Sauerstoff (0) 23,64
Siliciumdioxyd (SiO,) 0,42
Wasser (H,0) 10,29
Daneben Spuren von Strontium, Mag-
nesium, Nickel, Antimon, Fluor.
AltereAnalysen: H. Will und R. Fresenius 1842 (Liebigs Annalen
1843 Bd. 45 8. 341). J. Hoff mann 1847 (ArchiT der Pliarmazio 1847 Bd. 98
8. 129). Diese Analysen geben wesentlich andere Werte an als die Torstehende.
') Analyse des Kaiserbrunnens und des Ludwigsbrunnens «i Homburg
Tor der Höhe. Wiesbaden 1863. >) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
■) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
In kalter Salzsäure unlöslich :
Eisen, dreiwertig (Fem) 0,01
Alummium (AI) 0,09
Differenz = Sauerstoff (O) 0,08
Siliciumdioxyd (SiO,) 0,28
0,46
100,44
(R. Fresenius.)
— 171 —
Analyse des „StahlbrUnnenS" (aus den Ongmalzahlen berechnet).
Analytiker: E. Fresenius. 1872').
( Spezifisches Gewicht: 1,00533 bei 20,0°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 11,0°.
Ergiebigkeit: 21,6 hl Wasser und 0,3 cbm Gas in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
-p- ^ o. Mini- MiUigramm-
ü-ationen-j. Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,1313 3,355 3,355
Natrium-Ion (Na-) 2,310 100,2 100,2
Lithium-Ion (Li-) 0,001997 0,2840 0,2840
Ammonimn-Ion (NH^-) . . . 0,004494 0,2487 0,2487
Calcium-Ion (Ca-) 0,4676 11,66 23,32
Strontium-Ion (Sr-) 0,005064 0,0578 0,1156
Baryum-Ion (Ba-) 0,000248 0,0018 0,0036
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,09855 4,045 8,091
Ferro-Ion (Fe") 0,03444 0,6162 1,232
Mangano-Ion (Mn-) 0,001938 0,0352 0,0705
Kobalto-Ion (Co-) [einschl.
Nickelo-Ion (Ni-)] 0,000012 0,0002 0,0004
Aalonen ^).
Nitrat-Ion (NO3') 0,001151 0,0185
Chlor-Ion (Cl') 4,244 119,7
Brom-Ion (Br) 0,000591 0,0074
Jod-Ion (J') 0,000014 0,0001
Sulfat-Ion (SO/') 0,008344 0,0869
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000629 0,0066
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') . 1,037 17,00
Hydrosulfid-Ion (HS') .... 0,000064 0,0020
136,9
0,0185
119,7
0,0074
0,0001
0,1737
0,0131
17,00
0,0020
Kieselsäure (meta) (H^SiOg).
8,347
0,02232
257,3 136,9
0,2846
8,370
2,053
Freies Kohlendioxyd (COJ
Freier Schwefelwasserstoff
(H,S) 0,000606
257,6
46,65
0,0178
10,423 304,3
Daneben Spuren von Cäsiimi-, Eubidium-, Aluminium-
Ion, Borsäure, organischen Substanzen, Stickstoff, Methan.
Spezifische elektrische Leitfähigkeit (in reziproken
Ohm pro cm- Würfel) x = 0,008200 bei 18° (Probe nicht iden-
tisch, Versandwasser). H. Koeppe.
Das Mineralwasser entspricht in
ungefähr einer Lösung, welche in 1
Kaliumnitrat (KNO,)
Kaliumchlorid (KCl)
Natriumchlorid (NaCl)
Natriumbromid (NaBr)
Natriumjodid (NaJ)
Natrivunhydrosulfid (NaHS)
Lithiumchlorid (LiCl)
Ammoniumchlorid (NH^Cl)
Calciumchlorid (CaCl,)
Calciumsulfat (CaSOJ
Calciumhydrophosphat (CaHPO^) . .
Calciumhydrokarbonat [Ca(IIC03).J .
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC05)J
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC03)j] .
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03)J
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . . .
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)J
Kobalthydrokarbonat [Co(HC03),]
(nickelhaltig)
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
seiner Zusammensetzung
Kilogramm enthält'):
Gramm
0,001877
0,2489
5,862
0,000762
0,000016
0,000109
0,01206
0,01331
0,8686
0,01183
0,000892
0,6066
0,01212
0,000467
0,5922
0,1096
0,006236
0,000036
0,02232
8,370
Freies Kohlendioxyd (CO5,)
Freier Schwefelwasserstoff (HjS) . .
2,053 =
=f
1090 ccm
bei 11,0° u.
760 mm
{0,4 ccm
bei 11,0° u.
760 nun
Ältere Analyse: J. v. Liebig 1843 (Liebigs Annalen 1813 Bd. 42
S. 145).
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: com
Kohlendioxyd (CO,) 875,7
Stickstoff (NJ 120,7
Methan (CHJ 3,6
Daneben Spuren von Schwefelwasserstoff.
In dem Quellsinter wurden u. a. nachgewiesen: Kupfer,
Fluor, Arsen, Antimon.
1) Analyse des StaMbrunnens zu Homburg vor der Höhe. Wiesbaden 1873.
2) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. cbem, Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse des „Louisenbrunnens" (aus den onginaizahien berechnet).
Analytiker: R. Fresenius. 1857').
Spezifisches Gewicht: 1,00243 bei 18°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 11,3°.
Ei^ebigkeit: 90,2 hl Wasser und 0,3 cbm Gas in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Miiu- Miiiigramm-
Gramm Mol ÄqiÜTalnte
Kationen 2). Gramm Mol" ÄquifSraw" Ferro-Ion») (Fe-) 0,03868 0,6919 1,384
Kalium-Ion (K-) 0,06265 1,600 1,600 Mangano-Ion (Mn-) 0,000892 0,0162 0,0325
Natrium-Ion (Na-) 1,222 53,04 53,04 "74^47
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,003201 0,1771 0,1771
Calcium-Ion (Ca-) 0,2686 6,698 13 40 ') -^^^y^ der Im Jahre 1856 erbolirten Louisenquelle zu Bad Homburg.
Baryum-Ion (Ba-) 0 000126 0 0009 o'o018 Wiesbaden 1859. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ») Eine Nach-
j. .11 iuii ^xJa ; . .... u.uuuiio u,uuu» u,uuiö Prüfung im Jahre 1859 ergab den Gehalt an Ferro-Ion (Fe--) zu:
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,05883 2,415 4,830 0,02123 Gramm, 0,3816 Milli-Mol, 0,7629 Milligramm-Äquivalent.
172 —
Aaionen*). Oremm
Chlor-Ion (O') 1,994
Sulfat-Ion (SO/') 0,01930
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,001415
Hydrokarbonat-Ion (HCO,')
1,085
Milli-
Mol
Milligramm-
Aquivalento
56,24
56,24
0.2009
0,4018
0,0147
0,0295
17,79
17,79
Kieselsäure (meta) (HjSiOa)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
4,755
0,02610
138,88
0,3328
74,46
4,781
1,869
139,22
42,47
6,650 181,69
Daneben Spuren von lithium-. Aluminium-, Nitrat-,
Brom-, Jod-, Hydroarsenat-Ion, Borsäure, organischen Sub-
stanzen, Stickstoff, Sauerstoff.
Gefrierpunkt: — 0,217° (Probe nicht identisch, Ver-
sandwasser). V. Kostkewicz.
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: ccm
Kohlendioxyd (CO,) 793,0
Stickstoff (N,) 198,9
Sauerstoff (O,) 8,1
Analyse des „Solsprudels" 0 (aus
Analytiker: J. Hoffmann. 1856
Spezifisches Gewicht: 1,02258 bei
Temperatur: 15°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen "). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,1314
Natrium-Ion (Na-) 7,595
Calcium-Ion (Ca-) 1,377
Magnesium-Ion (Mg") . . . 0,2816
Ferro-Ion*) (Fe-) 0,4134
Mangano-Ion (Mn-) 0,00646
Anionen *).
Chlor-Ion (Cl') 14,02
Brom-Ion (Br) 0,0174
Sulfat-Ion (SO/') 0,0241
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 2,651
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Kahumchlorid (KCl) 0,1194
Natriumchlorid (NaCl) 3,103
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,009481
Calciumchlorid (CaCL,) 0,07923
Calciumsulfat (CaSOJ 0,02735
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,002006
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC0,)3] . . 0,9353
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC03),] . . 0,000237
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCb3).j] 0,3535
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . . . 0,1231
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03).j] . 0,002872
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,02610
4,782
! 993,7 ccm
bei 11,3° u.
, 760 mm
') Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A. «) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
schnitt B.2.e.
der Salztabelle berechnet).
MiUi-
Milligram n
Mol
Aquiyalent
3,357
3,357
329,5
329,5
34,34
68,67
11,56
23,12
7,395
14,79
0,117
0,235
439,7
395,5
395,5
0,218
0,218
0,251
0,502
43,45
43,45
12,5°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kahumchlorid (KCl) 0,2504
Natriumchlorid (NaCl) 19,26
Natriumbromid (NaBr) 0,0224
Calciumchlorid (CaCL,) 3,489
Calciumsulfat (CaSOJ 0,0342
Calciumhydrokarbonat [Ca(aCOM • • 0,4303
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 1,692
Ferrohydrokarbonat*) [Fe(HC03),l . . 1,316
Manganohydrokarbonat [Mn(HCOa)j] • 0,0208
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,0175
26,52 825,7
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,0175 0,224
439,7
Freies Kohlendioxyd (COj)
26,53
10,53
825,9
239,2
26,53
Freies Kohlendioxyd (CO,) 10,53 =
37,06
5671 ccm
bei 15,0° u.
760 mm
37,06 1065,1
Daneben Spuren von Ammonium-, Aluminium-Ion, QueU-
säure, Quellsatzsäure und anderen organischen Substanzen,
Methan, Schwefelwasserstoff.
*) Die Quelle war in Vergessenheit geraten und wurde erst 1897 wieder
erschlossen. Die Analyse bezieht sieh auf den früheren Zustand. ^ Che-
misches Zentralblatt 1856 S. 822. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
*) Entstammt möglicherweise zum größten Teil den Eisenrohren der Bohrloch-
verrohrung. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.e.
Analyse des „Landgrafenbrunnens" (aus den onginaizahien berechnet).
Analytiker: H. Fresenius. 1904').
Spezifisches Gewicht: 1,00972 bei 14,3°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 11,0°, gemessen am Auslauf.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen-). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,1934
Natrium-Ion (Na-) 3,893
Lithium-Ion (Li-) 0,003434
Ammonium-Ion (NH^-) . . . . 0,000876
Calcium-Ion (Ca") 0,9074
Strontium-Ion (Sr-) 0,02288
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
4,939
4,939
68,9
168,9
0,4884
0,4884
0,0485
0,0485
22,63
45,26
0,2612
0,5225
Gramm
Baryum-Ion (Ba-) 0,000916
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,2104
Ferro-Ion (Fe-) 0,02281
Mangano-Ion (Mn--) 0,000601
Milli-
Mol
Milligramm-
Äquiralente
0,0067
0,0133
8,636
17,27
0,4080
0,8160
0,0109
0,0219
238,3
1) Chemische und physikalisch-chemische Untersuchung des Laiidgrafen-
bnmnens in Bad Homburg vor der Höhe. Wiesbaden 1905. *) Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. A.
— 173 —
Milli- Milligramm-
Anionen^). Oramm Mol ÄqiÜTalente
Chlor-Ion (Q') 7,306 206,1 206,1
Brom-Ion (Br) 0,003210 0,0401 0,0401
Jod-Ion (J') 0,000015 0,0001 0,0001
Sulfat-Ion (SO;') 0,02336 0,2432 0,4863
Hydrophosphat-Ion (HPO;') 0,000207 0,0022 0,0043
Hydroarsenat-Ion (HAsO/') . 0,000091 0,0006 0,0013
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') . 1,932 31,66 31,66
14,521 444,4 238,3
Kieselsäure (meta) (H^SiOa). 0,04496 0,5733
14,566 444,9 '
Freies Kolilendioxyd (CO.,) . 1,836 41,72
16,402 486,7
Daneben Spuren von Cäsium-, Rubidium-, Aluminium-,
Nitrat-, Fluor-lon, Borsäui-e.
Gefrierpunl£t: —0,820° (identische Probe). H. Fre-
senius.
Spezifische elektrische Leitfähigkeit (in reziproken
Ohm pro cm-Würfel) x = 0,01631 bei 11,3° (identische Probe).
H. Fresenius.
•) Vgl. ehem. Eiuleitung Abschnitt A. ^) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
schnitt B.2.C.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO3) 0,3685
Natriumchlorid (NaQ) 9,878
Natriumbromid (NaBr) 0,004138
Natriumjodid (NaJ) 0,000018
Lithiumchlorid (LiCl) 0,02075
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,002595
Calciumchlorid (CaCl^) 1,762
Calciumsulfat (CaSOJ 0,03311
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,000293
Calciumhydroarsenat (CaHAsO,). . . . 0,000117
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)J . . 1,055
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCO.,).,] . 0,05476
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC03)2]". • 0,001730
Magnesiiunhydrokarbonat [Mg(HC03).j] 1,264
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] • ■ • 0,07259
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)..] • 0,001935
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,04496
14,564
!975 1 ccm
bei 11,0° u.
760 mm
Die Summen der gelösten festen Bestandteile liegen zwischen
4,8 und 26,5 g, wobei unter den Anionen Chlor-, daneben
Hydrokarbonat- , unter den Kationen Natriiun-, daneben Cal-
cium- und Magnesium-Ionen vorherrschen. Da reichhche
Mengen Kohlondioxyd vorhanden sind, so sind die Quellen als
„erdige Kochsalzsäuerlinge" zu bezeichnen. Der „Stahl-
brunnen" und der „Louisenbrunnen" sind mit Rücksicht auf
ihren Eisengehalt zu den Eisenquellen („erdig-muriatische
Eisensäuerlinge") zu rechnen. Bemerkenswert ist auch
der Eisengehalt des „Elisabethbrunnens-' (11 mg), ,.Kaiser-
brunnens" (11 mg) und „Landgrafenbrunnens" (23 mg).
Der „Elisabethbrunnen" ist als Schachtbrunnen in Holz
und Mauenverk 8 m tief gefaßt. Die übrigen Quellen sind
Bohrlöcher von 21 bis 103 m Tiefe, die mit hölzernen, eisernen
oder kupfernen Rohren verrohrt smd. — Die 5 erstgenannten
Quellen und der „Landgrafenbrunnen" werden zum Trinken
(auch zum Gurgeln und zu Nasenduschen), der „Kaiserbrunnen",
der „Ludwigsbrunnen", der „Solsprudel" und die „Neue Quelle"
zum Baden und Duschen, das Wasser des „Ludwigsbrunnens"
auch zum Inhalieren benutzt. 2 Badehäuser enthalten 2 Pis-
cinen und 100 BadezeUen mit Wannen aus Messing, Gußeisen,
emailliertem Eisen, Fayence, Marmor und Kacheln. Das
Mineralwasser wird unterhalb des Überlaufs der Quellen durch
Metallrohrleitungen nach einem gasdichten, in die Erde ge-
mauerten Zentralschacht geleitet und von hier in Hochbehälter
gedrückt, aus denen es in die Badewannen abfließt; für kohlen-
saure Mineralbäder wird es in den Wannen selbst durch Heiz-
schlangen oder Einleiten von Dampf in doppelte Böden, für
Solbäder in den Hochbehältern durch Dampfheizschlangen
erwärmt. Im Jahre 1903 wurden 42361; 1904: 41826: 1905:
45 760 Bäder verabreicht. In einem Inhalationsramn für Einzel-
und gemeinsame Inhalationen wird das Wasser des „Ludwigs-
brunnens" diu-ch Druckluft zerstäubt. Zum Versand gelangt
das Wasser des „Elisabethbrunnens" (1903 : 95 657 ; 1904 : 95 760 ;
1905: 96 276 Flaschen) sowie Quellsalze und Pastillen.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus Gersfeld.
Schlammpackungen mit einem in der Nähe gefundenen Ton-
schlamm. Massage. Elektrotherapie. Kaltwasserbehandlung. —
MUch- und Molkenkuren. — Gedeckte Wandelbahnen. Aus-
gedehnte Parkanlagen.
Behandelt ■werden: Krankheiten des Verdauungstractus
(Magen- und Darmkatarrh, Residuen von Blinddarmentzündimg,
Hämorrhoidal-, Leber- und Gallensteinleiden), Stoff wechsel-
störungen (Fettsucht, Diabetes, Gicht, chronischer Rheuma-
tismus, Skrofulöse), Herzleiden, Nervenleiden, Ischias, Frauen-
krankheiten, Blutarmut, Bleichsucht, Schwächezustände nach
erschöpfenden Krankheiten.
20 Ärzte. — Kurzeit : das ganze Jahr hindurch. — Kur-
taxe: vom 1. Mai bis 10. September 1 Person 20 M., 2 Personen
30 M. , 3 Personen 38 M. , jede weitere Person 6 M. ; vom
10. September bis 31. Oktober die Hälfte; vom 1. November
bis I.Mai 1 Person monatlich 2 M., 2 Personen 4 M., jede
weitere Person IM. — Zahl der Besucher (einschließlich
Passanten) 1903: 12449; 1904: 13224; 1905: 13280 (darunter
40 Prozent Ausländer).
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Schwemmkanalisation. — Krankenhaus. — Desinfektions-
einrichtimg.
Quellen und Bad gehören der Stadt. Auskimft durch die
Kur- und Badeverwaltung.
aSG6G5SG6D5G6föG6föG6G6G6C;6G6G6 JagStfeM ÖOöOöOöDc^ÖOdOdÖÖOöDdOc^diDc^ÖD
Dorf mit 1 1 58 Einwohnern im Neckarkreis des Königreichs
Württemberg, liegt 157 m ü. M. an der Mündung der Jagst
in den Neckar. Laub- und Nadelwald angrenzend. Station
der Bahnen Osterburken — Heilbronn, Heidelberg— Jagstfeid
und Neckarelz — Jagstfeid.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe: 680 mm*).
Heilquellen. Sole aus der Saline Friedrichshall, 155 m
tief im Steinsalz des mittleren Muschelkalks erbohrt, wird seit
1830 zu Heilzwecken benutzt.
•) Angabe des KSnigl. Wiirttemb. Statist. Landesamts.
— 174
Analyse
(aus der Salztabelle berechnet).
In 1 Eilogramm der Sole sind enthalten:
„ Milli-
Kationen'). Onimm Mol
Natrium-Ion (Na-) 102,1 4430
Calcium-Ion (Ca") 1,362 33,97
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0436 1,79
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 157,0 4429
Sulfat-Ion (80/') 3,291 34,26
Hydrokarbonat-Ion (HCOg') 0,24 4^
264,0 8933
') Manuskript. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Einleitung Abschn. B.2.C.
Analytiker: Rechenberger. 1899').
Spezifisches Gewicht: 1,20367 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 20,0°.
Die Sole entspricht in ihrer Zusammensetzung ungefähr
Milligramm- einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Äquivalente
4430 Gramm
„_ Q , Natriumchlorid (NaCl) 259,1
''* Natriumsulfat (Na,SOJ 0,07
.,fj' Calciumsiüfat (CaSOJ 4,597
^^"'"^ Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO.,),] 0,034
4429 Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,262
68,53 "264;^:
4,0
4502 Ältere Analysen: Jäger (bei G.C.L.Sigwart u. M.F.Leipprand,
Die Mineralwasser in dem Königreiche Württemberg S. 35. Tübingen 1831).
') Vgl. ehem. H. v. Fehling 1849 (Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde
in Württemberg 1849 Bd. 4 S. 38).
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 264 g.
wobei Chlor- und Natrium-Ionen bei weitem überwiegen : „reine
Solquelle".
Die Sole wird durch Pumpen gefördert, in Fässern an die
Badeanstalten abg^eben und mit Wasser verdünnt zum Baden,
Inhalieren und Gurgeln benutzt. 3 Badeanstalten enthalten
zusammen 27 Zellen mit hölzernen Wannen.
Sonstige Kurmittel : Massage. Elektrotherapie. Gelegen-
heit zu Flußbädern.
Behandelt ■werden: Skrofulöse, Katarrhe der Luftwege,
Exsudate, Rheumatismus, Frauenkrankheiten.
Arzt in Kochendorf (1 km). — Kurzeit: 1. Mai bis 31. Ok-
tober. — Kurtaxe \vird nicht erhoben.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigimg der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Apotheken in Kochendorf und in Wimpfen.
Von den 3 Badeanstalten gehört das „Badhotcl" August
Bräuninger, das „Langsche Solbad" Eugen Lang, das „Kinder-
solbad Bethesda" der A. H. Wemerschen KinderheUanstalt in
Ludwigsburg.
G6c;öQSG6G6c:6G6G6G6G3S Inselbad bei Paderborn ^^iso^iso^isoiso^üo
Bad, zur Stadt Paderborn (25 000 Einwohner) gehörig, im
Regierungsbezirk Minden der Provinz Westfalen, liegt 160 m ü.M.
am Fuße des Teutoburger Waldes in der Ebene auf einer von
der Pader und Rothe gebildeten Halbinsel inmitten eines
7,5 ha großen Kurparkes. Paderborn Lst Station der Bahn
Holzminden — Aachen imd Ausgangspunkt der Bahnen nach
Bielefeld und Brilon.
Heilquellen. 2 Quellen, „Ottilienquelle" und „Bade-
quelle", schon im 17. Jahrhundert bekannt, entspringen dem
Plänergebirge; das Wasser findet seinen Wog zur Oberfläche
durch Spalten des in dünner Decke darüber lagernden wasser-
undurchlässigen „Emscher Mergels". (Die früher unter dem
Namen „Marienquelle" bekannte Quelle ist versiegt.)
Analyse der „Ottilienquelle" (aus den Onginalzahlen berechnet).
Analytiker: Otten. 1901>).
Spezifisches Gfewicht: 1,00045 bei 15,,5°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 18,1°.
Ergiebigkeit: 2592 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: a • _s\ „ *"^''* Miiiigramm-
<= Anionen ). Gramm Mol Äquivalente
Kationen'). Gramm MoJ' ÄqSSe Chlor-Ion (CT) 0,4574 12,90 12,90
Kalium-Ion (K-) 0,04120 1,052 1,052 Sulfat-Ion (SO/ ') 0,06258 0,6515 1,303
Natrium-Ion (Na-) 0,3213 13,94 13,94 Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . 0,5541 9,082 9,082
Calciiun-Ion (Ca") 0,1526 3,806 7,613 1,5980 41,74 23,29
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,005083 0,2087 0,4174 Kieselsäure (meta) (HjSiOj) . 0,01623 0,2070
Ferro-Ion (Fe--) 0,001447 0,0259 0,0518 1,6142 41,95
Mangano-Ion (Mn--) 0,000492 0,0089 0,0179 Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0,2995 6,807
Aluminium (AI-) 0,001787 0,0660 0,1978 ~T9137 4876 '
23,29 Daneben Spuren von Lithium-, Baryum-, Hydrophosphat-
') Prospekt. Ohne Ort und Jahr. 2) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. lon, organischen Substanzen.
175
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,07851
Natriumchlorid (NaCl) 0,6933
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,07855
Natriumhydrokarbonat (NaHCO-j) . . . 0,08254
Calciimihydrokarbonat [CaCHCOjy . . 0,6171
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,03055
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOJ,J . . . 0,004605
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03).,] . 0,001583
Aluminiumsulfat [Al2(SOj3] ....'.. 0,01129
Kieselsäure (meta) (BL^SiOa) 0,01623
1,6143
! 163,1 ccm
bei 18,1° u.
760 mm
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus:
ccm
Kohlendloxyd (CO^) 28,2
Stickstoff (N,) 902,9
Sauerstoff (O,) 68,9
L. Carius 1866.
Ältere Analysen: E. Brandes (bei B. M. Lersch,
die Mineralquellenlehre Bd. 2 S 1431. Erlangen 1860). L.
(Liebigs Annalen 1866 Bd. 137 S. 112).
Einleitung in
Carius 1866
^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „Badequelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: L. Carius. 1866').
Spezifisches Gewicht: 1,0010 bei 18,1°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 18,1°.
Ergiebigkeit: 270 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Kationen ). Gramm Mol ÄquiTalente
Kalium-Ion (K-) 0,0146 0,372 0,372
Natrium-Ion (Na-) 0,2832 12,29 12,29
Calcium-Ion (Ca-) 0,1517 3,784 7,568
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,00979 0,402 0,804
Ferro-Ion (Fe") 0,00143 0,0257 0,0513
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,00048 0,018 0,053
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,4705 13,27
Sulfat-Ion (SO/') 0,0548 0,570
Hydrokarbonat-Ion (HCO3'). 0,410 6,72
21,14
13,27
1,14
6,72
Kieselsäure (meta) (H^SiOg).
Freies Kohlendioxyd (COj) .
Freier Stickstoff (N,) ....
Freier Sauerstoff (0,) ....
1,397
0,0213
37,45
0,272
21,13
1,418
0,105
0,0316
0,00560
37,72
2,38
1,13
0,175
1,560 41,41
Daneben Spuren von Lithium-, Baryiun-, Mangano-,
Brom-, Jod-, Hydrophosphat-Ion, humusartigen Substanzen.
») Liebigs Annalen 1866 Bd. 187 S. 106. ') Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. A. >) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0277
Natriumchlorid (NaCl) 0,7187
Calciumchlorid (CaCl/) 0,03419
Calciumsulfat (CaSO.,) 0,07404
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2] . . 0,4753
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,0588
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] . . . 0,00456
Aluminiumsidfat [Al2(S04)3l 0,0030
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,0213
1,4176
Freies Kohlendioxyd (CGJ 0,105 =
Freier Stickstoff (Nj) 0,0316 =
Freier Sauerstoff (O,) 0,00560 =
1,560
57,1 ccm
bei 18,1° u.
760 mm
26,9 ccm
bei 18,1° u.
760 mm
4,2 ccm
bei 18,1° u.
760 mm
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: ccm
Kohlendioxyd (COJ 29,5
Stickstoff (Nj) 901,0
Sauerstoff (O,) 69,5
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt bei der
„OttUienqueUe" 1,6 g, bei der „Badequelle" 1,4 g, wobei imter
den Kationen Natrium und Calcium, imter den Anionen Chlor
und Hydrokarbonat vorwalten. Beide Quellen sind daher als
„erdige Kochsalzquellen" zu bezeichnen.
Das Wasser der in Holzschacht gefaßten „Ottilienquelle"
wird in Metallröhren weitergeleitet. Es wird zum Trinken,
Baden, Duschen, Inhalieren*) und Gurgeln benutzt; zum Versand
als Tafelwasser wird es mit künstücher Kohlensäure impräg-
niert (1903: 24500; 1904:31500; 1905: 36000 Gefäße). Zu
Badezwecken dienen 12 Zellen mit Wannen aus Holz und Ton
und ein Schwimmbassin mit fließendem Wasser der „OttUien-
queUe". Das Wasser wird in einem großen Behälter erwärmt.
Im Jahre 1903 wurden 4500; 1904: 3710; 1905: 3000 Bäder
verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Künstliche Kohlensäurebäder. Moor-
bäder mit Moor aus Driburg. Sandbäder. Elektrische Bäder.
*) über Analysen der Luit in den Inhalationsräumen des Inselbades ver-
gleiche die Arbeiten von E. v. Meyer, Journal für praktische Chemie 1873,
N. F., Bd. 6 S. 360, Bd. 7 S. 181.
176
Elektrische Lichtbäder. — Massage. Elektrotherapie. Pneu-
matische Apparate. Wasserheilverfahren. — Wandelbahn.
BehaJidelt werden: Erkrankungen der Atmungsorgane,
besonders Asthma und verwandte Zustände: Nasenleiden,
Ejnphysem, chronische Bronchialkatarrhe, Lungenkatarrhe usw.,
nervöse Zustände aller Art, Krankheiten des Stoffwechsels,
Blasen- und Nierenleiden.
1 Arzt. — Kurzeit: das ganze Jahr. — Kiuiaxe: 10 M. —
Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 180; 1904: 1'27;
1905: 102.
Allgemeine Einrichtungen: Als Trinkwasser dient das
Wasser der „OttUienquelle". — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Kanalisation. — Das Bad ist im Besitz von Frau H. Fischer.
G6G6G6(5SC6aSG6CJSG6G6G6C5SG6G6G6 Kiedrich ÖOÖOÖD&^ÖDdSP&PÖOÖOÖOÖOöOdÖÖOÄ)
In einem Seitental des Bheins in der Nähe von Eltville
im Eegierungsbezirk Wiesbaden der Provinz Hessen-Nassau bei
dem Dorfe Kiedrich entspringt im Sericitgneis eine schon lange
bekannte, 1888 durch Bohnmg vertiefte Quelle, der „Kiedricher
Sprudel".
AHälySG (aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: H. Fresenius. 1899').
Spezifisches Gewicht: 1,00515 bei 17,5°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 24,3°, gemessen im Bohrloch in 10 m Tiefe.
Ergiebigkeit: 1469—1692 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,1975
Natrium-Ion (Na-) 2,688
Lithium-Ion (Li-) 0,009231
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,000168
Calcium-Ion (Ca-) 0,4601
Strontium-Ion (Sr") 0^01113
Baryum-Ion (Ba") 0,000244
Magnesium-Ion (Mg-) . . . 0,02507
Ferro-Ion (Fe--) 0,006506
Mangano-Ion (Mn--) 0,001151
Anionen'').
Chlor-Ion (Cl') 4,987
Brom-Ion (Br) 0,002387
Jod-Ion (J') 0,000014
Sulfat-Ion (SO/') 0,09790
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000022
Hydroarsenat-Ion (HAsO/') 0,000169
Hydrokarbonat-Ion (HCOs') 0,353
Milli-
Milligramm'
Mol
Äquivalente
5,045
5.045
16,6
116,6
1,313
1,313
0,0093
0,0093
11,47
22,95
0,1270
0,2540
0,0018
0,0036
1,029
2,059
0,1164
0,2328
0,0209
0,0418
148,5
40,7
140,7
0,0298
0,0298
0,0001
0,0001
1,019
2,038
0,0002
0,0005
0,0012
0,0024
5,78
5,78
Kieselsäure (meta) (H,SiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO^) .
8,840
0,06436
283,3 148,6
0,8207
8,904
0,180
284,1
4,09
9,084 288,2
Daneben Spuren von Cäsium-, Bubidium-, Aluminium-,
Nitrat-Ion, Borsäure.
1) Jahrbücher des nassauischen Vereins fOr Naturkunde 1900 Bd. 53 8. 1.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
*) bei H. Fresenius a. a. 0.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (Ka) 0,3764
Natriumchlorid (NaCl) 6,820
Natriimibroraid (NaBr) 0,003074
Natriiimjodid (NaJ) 0,000016
Lithiumchlorid (LiCl) 0,05578
Anunoniumchlorid (NH^Cl) 0,000469
Calciumchlorid (CaCl,) 0,9835
Calciumsulfat (CaSOJ 0,1388
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,000032
Calciiunhydroarsenat (CaHAsOj) . . . 0,000217
Calciiunhydrokarbonat [Ca(HC03)j] . . 0,2582
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCOs)J . 0.02662
Baryumhydrokarbonat \ßa(aCOs\] . . 0J000461
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(IIC03)j] 0,1507
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOa)J . . . 0,02071
Manganohydrokarbonat [MnfHCOg),] . 0,003703
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) 0,06436
8,903
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,180 =
9,083
100 ccm
bei 24,3° u.
760 mm
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: ccm
Kohlendioxyd (CO,) 132,6
Stickstoff (N,) 867,4
E. Fresenius 1888*).
Altere Analyse: C. Bischoff lS88(abgedruckt bei H. Fresenius).
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 8,9 g,
worunter Chlor- und Natrium-, daneben auch Calcium -Ionen
vorwalten. Die Quelle ist eine „warme erdmuriatische
Kochsalzquelle". Bemerkenswert ist der Lithiumgehalt
von 9,2 mg.
Das Wasser der 184 m tief mit Kupferrohren gefaßten
Quelle wird an Ort und Stelle zum Trinken imd Baden benutzt
und auch versandt.
Behandelt werden: Gicht, Eheumatismus , Magen-
imd Unterleibsleiden, Blutarmut, Bleichsucht, Hypochondrie
Hysterie imd allgemeine Schwächezustände.
Die Quelle ist im Besitz der Kuranstalt Kiedrichtal.
177
C55G6föG6föföc;6G6föG6föG6 Bad Kissingen ^^^^^^^^^iso^^
Stadt mit 5194 Einwohnern im Regierimgsbezirk Unter-
franken des Königreichs Bayern , liegt 200 m ü. M. an den
bewaldeten südlichen Ausläufern der Rhön im Tal der fränki-
schen Saale. Endpunkt einer in Ebenhausen von der Bahn
Eitschenhausen — (Schweinfurt) — Würzburg abzweigenden
Nebenbahn.
Klima. Mittlere Monatstemperatur nach 30 jährigem
Durchschnitt (1851—1880) Januar: —1,3°, Februar: —0,4",
März: 2,7°, April: 8,2°, Mai: 12,2°, Juni: 16,6°, Juli: 17,8°,
August: 17,1°, September: 13,3°, Oktober: 8,7°, November:
2,4°, Dezember: — 0,7°. Mittlere jährhche Niederschlagshöhe
nach 25 jährigem Durchschnitt 674 mm, davon im Januar: 51,
Februar: 39, März: 50, April: 36, Mai: 52, Juni: 65, Juli: 76,
August: 69, September: 54, Oktober: 64, November: 52,
Dezember: 66 mm*).
Heilquellen. 5 Quellen: „Eakoczy" (seit 1737 bekannt),
„Pandur" (16. Jahrhundert), „Maxbnmnen" (16. Jahrhundert),
„Schönbornsprudel" (erbohrt 1822 — 54), „Solsprudel" („Salinen-
sprudel", „Runder Brunnen", erbohrt 1822). Kissingen liegt
im Gebiete der oberen Buntsandsteinformation. Südlich an
der Stadt geht eine große, aus mehreren Brüchen bestehende
Gebirgsspalte in südost-nordwestlicher Richtung durch ; sie be-
steht aus einer Grabenverwerfung mit abgesunkenem Muschel-
kalk. Außerdem ist das Gebirge von Nordsüdspalten durch-
zogen und stark zerklüftet. Die vorhandene Kohlensäure ist
vulkanischen Ursprungs, sonach „juvenil", während die salz-
haltigen Wässer, die Solströme, eine „vadose" Herkunft be-
sitzen; diese entstammen dem in der Tiefe von über 580 m
befindlichen Salzlager der Zechsteinformation. Das Quellgebiet
von Kissingen bildet ein einheitliches Ganze, das nordwärts
noch die Bockleter Quellen in sich schließt. „Rakoczy" und
„Pandur" kommen 3,5 m tief aus SandsteingeröU , der „Max-
brunnen" (Nordquelle und Südquelle) aus einer Spalte in einer
Tiefe von 12 m; der „Schönbornsprudel" 3,7 km nördlich von
Kissingen (in Hausen) ist 584 m, der „Solsprudel", 2,2 km
nördlich von Kissingen, 96 m tief erbohrt. Der „Schönborn-
sprudel" sprudelt 4 m, der „Solsprudel" intermittierend 2 m
hoch empor.
*) Angaben der Königl. Bayer. Meteorologischen Zentralstation München.
Analyse des „R^'kOCZy" (aus den OngmalzaMen berechnet).
Analytiker: J. v. Liebig. 1856').
Spezifisches Gewicht: 1,00734 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 10,7°.
Ergiebigkeit: 58 bis 1150 hl in 24 Stunden.
In 1 EHogranim des Mineralwassers sind enthalten:
„. Milli- MiUigramm-
Kationen''). Gramm Mol ÄquiTalente
Kalium-Ion (K-) 0,1506 3,846 3,846
Natrium-Ion (Na-) 2,290 99,35 99,35
Lithium-Ion (Li-) 0,003300 0,4694 0,4694
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,000985 0,0545 0,0545
Calcium-Ion (Ca") 0,5418 13,51 27,02
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,2022 8,302 16,60
Ferro-Ion (Fe-) 0,01528 0,2733 0,5467
147,89
Anionen ^).
Nitrat-Ion (NO^') 0,006766 0,1091 0,1091
Chlor-Ion (CI) 3,891 109,8 109,8
Brom-Ion (Br) 0,006449 0,0807 0,0807
Sulfat-Ion (SO/') 0,7412 7,716 15,43
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,003548 0,0370 0,0739
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) . 1,368 22,43 22,43
9,221 266,0 147,9
Kieselsäure (meta) (H,SiOg). 0,01680 0,2142
9,238 266,2
Freies Kohlendioxyd (CO.J . 2,058 46,77
11,296 313,0
Daneben Spuren von Strontium-, Mangano-, Aluminiiun-,
Jod-, Fluor-, Hydroarsenat-Ion, Borsäure, organischen Sub-
stanzen (zum Teil nur im Sinter nachgewiesen).
Gefrierpunkt: —0,470° (Probe nicht identisch, "Versand-
wasser). von Kostkewicz.
Spezifische elektrische Leitfähigkeit (in reziproken
Ohm pro cm -Würfel) « = 0,01006 bei 18° (Probe nicht iden-
tisch, Versandwasser). H. Koeppe.
1) Liebigs Annalen 1856 Bd. 98 S. 159. 2) Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. A. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumnitrat (KNOg) 0,01104
Kaliumchlorid (KCl) 0,2788
Natriumchlorid (NaCl) 5,807
Natriumbromid (NaBr) 0,008308
Lithiumchlorid (LiCl) 0,01994
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,002918
Calciumchlorid (CaCl,) 0,3458
Calciumsulfat (CaSO^) 1,051
Calciumhydrophosphat (CaHPO^) . . . 0,005029
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)J . . 0,4280
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 1>215
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)5] .... 0,04863
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) 0,01680
9,238
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,058
11,296
1092 com
bei 10,7° u.
760 mm
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: ccm
Kohlendioxyd (CO^) 961
Stickstoff (N,) 39
Sonstige Analysen: A. Vogel 1823 (Die Mineralquellen des König-
reichs Bayern S. 10. München 1829). Henry 1827 (bei B. M. Lersch,
Einleitung in die Mineralquellenlehre Bd. 2 S. 1398. Erlangen 1860). Kastner
(bei V. Müller, Beschreibimg der Heilquellen, Mineralbäder und Molken-
kuranstalten des Königreichs Bayern S. 68. München 1843). Bauer 1836
(bei Lersch Bd. 2 S. 1398). Schnedermann 1842 (Liebigs Annalen 1842
Bd. 41 S. 120). — Außerdem liegt noch eine neuere Analyse von K. Hof mann
(1903) im Manuskript vor, die weniger vollständig ist, als die oben wieder-
gegebene von Liebig, aber in allen wesentlichen Pmikten mit ihr überein-
stimmt; nur das freie Kohlendioxyd wurde niedriger gefunden (1,07 g in 1 kg).
12
— 178
AnalySG des „PandUr" (aus den Onginalzahlen berechnet).
Analytiker: J. v. Liebig. 1806').
Spezifisches Gewicht: 1,00660 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 10,7°.
Ergiebigkeit: 43—576 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineral wassere sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,1293
Natrium-Ion (NV) 2,169
Lithium-Ion (Li-) 0,002785
Ammonium-Ion (NH«-) . . . 0,003299
Calcium-Ion (Ca-) 0,4939
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,1888
Ferro-Ion (Fe-) 0,01340
Anionen').
Nitrat-Ion (NO,') 0,002578
OJor-Ion (a') 3,619
Brom-Ion (Br) 0,005559
Sulfat-Ion (SO,") 0,6862
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,003256
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 1,345
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
3,303
3,303
94,11
94,11
0,3961
0,3961
0,1826
0,1826
12,32
24,63
7,749
15,50
0,2397
0,4793
138,60
0,0415
0,0415
02,1
102,1
0,0695
0,0695
7,143
14,29
0,0339
0,0678
22,04
22,04
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusarainensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliunmitrat (KNO,) 0,004204
Kaliumchlorid (KCl) 0,2433
Natriumchlorid (NaCl) 5,501
Natriumbromid (NaBr) 0,007161
Lithiumchlorid (LiCl) 0,01683
Ammoniumchlorid (NII^Cl) 0,009772
Calciumchlorid (CaCL,) 0,2337
Caiciumsulfat (CaSOJ 0,9726
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,004616
Calciumhydrokarbonat [C^HCOg),] . . 0J4917
Magnesiumhydrokarbonat |i'Ig(HC03)j] 1,134
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] ... 0,04264
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,005331
8,667
Kieselsäiu-e (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
8,662
0,005331
249,73
0,0680
138,6
8,667
2,369
249,80
53,84
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,369 =
11,036
1257 ccm
bei 10,7° u.
760 mm
11,036 303,64
Daneben Spuren von Strontium-, Mangano-, Aluminium-,
Jod-, Fluor-, Hydroarsenat-Ion, Borsäure, organischen Sub-
stanzen (zum Teil nur im Sinter nachgewiesen).
Gefrierpunkt: — 0,435° (E^obe nicht identisch, Versand-
wasser). V. Kostkewicz.
Spezifische elektrische Leitfähigkeit (in reziproken
Ohm pro cm-Würfel) x = 0,01104 bei 18° (Probe nicht iden-
tisch, Vereandw^asser). H. Koeppe.
>) Liebigs Annalen 1856 Bd. 98 S. 160. *) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
Mhn. A. •) Vgl. ehem. Einleitung Absehn. B.2.C.
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: ccm
Kohlendioxyd (CO,) 981
Stickstoff (N,) 19
Sonstige Analysen: A. Vogel 1823 (Die Mineralquellen des König-
reichs Bayern S. 9. München 1829). Kastner 1830 (bei V. Müller, Be-
schreibung der lleilquellen, Mineralbiider und Molkcnkuranstalten des König-
reichs Bayern S. 69. München 1843). — Außerdem liegt eine neuere Analyse
von K. Hof mann (1903) im Manuskript vor, die weniger voUstJlndig ist, als
die oben wiedergegebene von Liebig. aber im großen ganzen mit ihr über-
einstimmt. Der Gehalt an den einzelnen gelösten festen Bestandteilen wurde
etwas höher (durchschnittlich tun 6 Prozent), derjenige an freiem Kohlendioxyd
erheblich niedriger gefunden (0,93 g in 1 kg).
Analyse des „Maxbrunnens" (Nordquelle) (aus der saiztabeue berechnet)
Analytiker: G. Heckenlauer. 1869*).
Spezifisches Gewicht: 1,00245 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 10,4°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gismm
Kalium-Ion (K-) 0,1840
Natrium-Ion (Na-) 0,4663
Lithium-Ion (Li-) 0,000070
Ammonium-Ion (NH,-) . . . 0,003
Calcium-Ion (Ca-) 0,2389
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,06580
Ferro-Ion (Fe--) 0,000484
Aaionen').
Nitrat-Ion (NO,') 0,03313
Chlor-Ion (Gl) 0,9909
Sulfat-Ion (SO/') 0,2154
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,0022
Hydrokarbonat-Ion (HCO,'). 0,576
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
4,699
4,699
20,23
20,23
0,0100
0,0100
0,2
0,2
5,959
11,92
2,701
5,402
0,0087
0,0173
42,5
0,5340
0,5340
27,95
27,95
2,242
4,485
0,022
0,045
9,44
9,44
Kieselsäure (meta) (H,SiO,).
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
2,776
0,0032
74,0
0,041
42,45
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliiunnitrat (KNO,) 0.05403
Kaliumchlorid (KCl) 0,3107
Natriumchlorid (NaQ) 1,183
Lithiumchlorid (LiG) 0,000423
Anunoniumchlorid (NH^Cl) 0,009
Calciumchlorid (CaCl,) 0,1871
Caiciumsulfat (CaSOJ 0,3053
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,0031
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)j] . . 0,3256
Magnesiumhydrokarbonat [MgfHCOj),] 0,3954
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08),] . . . 0,001540
Kieselsäure (meta) (RjSiOj) 0,0032
2,778
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,434
4,212
2,779
1,434
74,0
32,59
759,9 ccm
bei 10,4° u.
'60 mm
4,213 106,6
*) O. Diruf sen., Bad Kissingen und seine Heilquellen, h. Aufl. S. 98.
Kissingen 1884. ^ Vgl. ehem. Einleitung Absehn. A. ^) Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. B.2.C.
— 179
Analyse des „Maxbrunnens" (Südquelle) (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: G. Heckenlauer. 1869').
Spezifisches Gewicht: 1,00370 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 10,4°.
Ergiebigkeit: 72—360 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen % Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,1969
Natrium-Ion (Na-) 0,9302
Lithium-Ion (Li-) 0J000120
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,004030
Calcium-Ion (Ca--) 0,2831
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,08758
Ferro-Ion (Fe-) 0,00116
Anionen ^).
Nitrat-Ion (NO/) 0,05623
Chlor-Ion (Cl') 1,659
Sulfat-Ion (SO/') 0,2930
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,003
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') • 0,7998
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
5,030
5,030
40,35
40,35
0,0171
0,0171
0,2230
0,2230
7,061
14,12
3,595
7,190
0,0207
0,0415
66,97
0,9063
0,9063
46,80
46,80
3,051
6,101
0,03
0,06
13,11
13,11
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
4,314
0,0044
120,19
0,056
66,98
4,319
2,054
120,25
46,68
6,373 166,93
Daneben Spuren von Brom-Ion.
Gefrierpunkt: — 0,340° (Probe nicht identisch, Versand-
wasser). V. K o s t k e w i c z.
Spezifische elektrische Leitfähigkeit (in reziproken
Ohm pro cm- Würfel) x = 0,007352 bei 18° (Probe nicht iden-
tisch, Versandwasser). H. Koeppe.
1) O. Diruf sen., Bad Kissingen und seine Heilquellen 5. Aufl. S. 98.
Kissingen 1884. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. 3) Vgl. ehem. Tiin-
leitung Abschn. B.2.C.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO,) 0,09171
Kaliumchlorid (KCl) 0,3077
Natriumchlorid (NaCl) 2,361
Lithiumchlorid (LiCl) 0,000725
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,01194
Calciumchlorid (CaCL,) 0,1154
Calciumsulfat (CaSOj 0,4154
Calciumhydrophosphat (CaHPOj) . . . 0,004
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)J . . 0,4765
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)„] 0,5262
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)J . . .'. 0,00369
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) 0,0044
4,319
I^eies Kohlendioxyd (COj) 2,054 =
6,373
1089 ccm
bei 10,4° u.
760 mm
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: ^^^
Kohlendioxyd (CO,) 856
Stickstoff (N,) 134
Sauerstoff (O,) 10
J. von Liebig 1856.
Ältere Analysen: A. Vogel 1823 (Die Mineralquellen des Königreichs
Bayern S.U. München 1829). Kastner 1830 (bei V. Müller, Besehreibung
der Heilquellen, Mineralbäder und Molkenkuranstalten des Königreichs
Bayern S. 69. München 1843). J. v. Liebig 1856 (Liebigs Aimalen 1856
Bd. 98 S. 162).
Analyse des „SchÖnbOmSprUdelS" (aus der Saktabelle berechnet).
Analytiker: E. v. Gorup-Besanez und O. Liezenmayer. 1877').
Spezifisches Gewicht: 1,01156 bei 18,5°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 19,2°, gemessen im Brunnenschachte.
Ergiebigkeit: etwa 15000 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: „ Mim- MiiUgramm-
^ Gramm Mol Aqmvalente
Kationen'). Gramm Mol Äquivalente Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,001849 0,0193 0,0385
KaUum-Ion (K-) 0,1864 4,760 4,760 Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 1,842 30,19 30,19
Natrium-Ion (Na-) 3,703 160,7 160,7 13,771 400,0 220,6
Lithium-Ion (Li-) 0,002606 0,3707 0,3707 Kieselsäure (meta) (H.SiOg) 0,01725 0,2200
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,008647 0,4785 0,4785 13789 4002
Calcium-Ion (Ca") 0,6504 16,22 32,44 t7 ■ T.r ,, j. . .^r, ^ ^'a,n nn\n
,, • T /HT ^ r.na^n i A 0-7 n^\, Freics Kohlcudioxyd (CO,). 1,647 37,43
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,2600 10,67 21,34 ■' ^ ■' '- '-
Ferro-Ion (Fe--) 0,01285 0,2300 0,4599 15,i3Q 437,6
Mangano-Ion (Mn--) 0,000865 0,0157 0,0314 Daneben Spuren von Cäsium-, Strontium-, Baryum-,
220 6 Aluminium-, Nitrat- Ion, Borsäure, bituminösen organischen
Anionen'). ' Substanzen.
Chlor-Ion (Cl') 5,749 162,2 162,2
Brom-Ion (Br) 0,007806 0,0976 0,0976 i) Joum. f. prakt. Chemie 1878 N. F., Bd. 17 S. 371. ») Vgl. ehem.
Sulfat-Ion (SO/') 1,346 14,02 28,03 Einleitung Abschn. A.
180
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,3551
Natriumchlorid (NaCl) 9,159
Natriumbromid (NaBr) 0,01006
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,2836
Lithiumchlorid (LiC\) 0,01575
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,02561
CaloiumsuKat (CaSOJ 1,637
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,002622
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),,] . . 0,6776
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03),] 1,562
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOs),,] . . . 0,04091
Gramm
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),j] . 0,002783 '
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) ...... 0,01725
13,789
{900,3 ccm
bei 19,2° u.
760 mm
Im Quellsinter wurden nachgewiesen: Blei, Arsen,
Antimon, Zink.
Ältere Analyse: G. Heckenlauer 1868 (bei 0. Diruf sen., Bad
Kissingen und seine Heilquellen 5. Aufl. S. 107. Kissingen 1884).
*) Vgl. cbem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse des „Solsprudels" („Runden Brunnens") (aus der saiztabeiie berechnet).
Analytiker: G. Heckenlauer. 1869').
Spezifisches Gewicht: 1,0111 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 18,1°.
Ergiebigkeit: 3600—15000 hl m 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Kationen'). Gramm Mol ÄquiTalente
Kalium-Ion (K-) 0,1304 3,332 3,332
Natrium-Ion (Na-) 4,115 178,5 178,5
Lithium-Ion (Li-) 0,00335 0,477 0,477
Calcium-Ion (Ca-) 0,7675 19,14 38,28
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,2738 11,24 22,48
Ferro-Ion (Fe-) 0,0145 0,260 0,519
243,6
Anionen ■).
Chlor-Ion (Cl') 6,710 189,3 189,3
Brom-Ion (Br) 0,0075 0,093 0,093
Sulfat-Ion (SO/') 1,311 13,65 27,31
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,0029 0,030 0,060
Hydrokarbonat-Ion (HCO^ ) 1,639 26,87 26,87
14.975 442,9 243,6
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) 0,0014 0,018
14.976 442,9
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0,8011 18,21
15,777 461,1
Spezifische elektrische Leitfähigkeit (in reziproken
Ohm pro cm- Würfel) x = 0,01686 bei 18° (Probe nicht iden-
tisch, Versandwasser). H. Koeppe.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,2485
Natriumchlorid (NaCl) 10,44
Natriumbromid (NaBr) 0,0096
Lithiumchlorid (LiCl) 0,0202
Calciumchlorid (CaCl,) 0,3907
Calciumsulfat (CaSOJ 1,859
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,0041
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03).J . . 0,3137
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03).,] 1,645
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] .'.'. 0,0462
Kieselsäure (meta) (H,SiOs) .."... . 0,0014
14,98
Freies Kohlendioxyd (COj) 0,8011
15,78
436,2 ccm
bei 18,1° u.
760 mm
Ältere Analyse: Kästner 1837 (Pharmazeutiscbes Zentralblatt 1838
Bd. 9 8. 62).
') 0. Diruf sen., Bad Kissingen und seine H^quellen 5. Atifl. S. 102.
Kissingen 1884. *) Vgl. cbem. Einleitung Abschn. A. *) Vgl. cbem. Ein-
leitung Abscbn. B.2.C.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile liegen
zwischen 2,78 g („Maxbnmnen, NordqueUe") und 15,0 g („Sol-
sprudel"), wobei unter den Anionen Chlor-, daneben Hydro-
karbonat- und Sulfat-, unter den Kationen Natrium-, daneben
Calcium- und Magnesium -Ionen vorwalten. Mit Rücksicht
auf den Gehalt an freiem Kohlendioxyd sind die Quellen als
„erdig-sulfatische Kochsalzsäuerlinge" zu bezeichnen,
mit Ausnahme des „Solsprudels", der eine „erdig-sulfa-
tische Kochsalzquelle" ist. Bemerkenswert ist der Eisen-
gehalt (13—15 mg) und der Lithiumgehalt (2—3 mg), außer
beim „Maxbnmnen", der diese beiden Bestandteile nur in ge-
ringer Menge enthält.
Die Quellen sind in Eichenholz gefaßt. „Rakoczy" und
„Maxbrunnen" werden nur zu Trinkkuren, „Pandur" zum
Trinken und Baden, die beiden Sprudel zu Bädern, Duschen
und Inhalationen, daneben auch zum Trinken benutzt. Beim
„Rakoczy" ist eine Vorrichtung zur Entnahme des Quellwassers,
teilweise auch im envärmten Zustande, an zahlreichen Zapfstellen
einer Röhrenleitimg getroffen. 3 Badeanstalten enthalten zu-
sammen 387 ZeUen. Das Badewasser wird nach dem Hessing-
schen Verfahren durch Vorwärmer erwärmt. 1903 wurden
2,53 840; 1904: 258 300; 1905: 278 879 Bäder verabreicht. Das
Badewasscr wird auch bisweilen diu-ch gradierte Sole oder
Mutterlauge verstärkt.
— 181 —
Analyse der Mutterlauge (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: J. Wislicenus. 1872*).
In 1 Kilogramm der Mutterlauge sind enthalten:
Kationen -). Gramm
Kalium-Ion (K-) 21,90
Natrium-Ion (Na-) 48,78
Lithium-Ion (Li-) 0,4185
Eubidium-Ion (Rb-) 0,162
Magnesium-Ion (Mg") 32,62
Almninimn-Ion (AI-; 0,0289
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl') 131,4
Brom-Ion (Br) 1,961
Sulfat-Ion (SO/') 80,63
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . 0,088
Karbonat-Ion (COj") 0,16
Hydroxyl-Ion (OH') 0,024
Milli-
Mol
559,3
2116
Milligramm-
Äquivalente
559,3
2116
59,53
1,89
59,53
1,89
1339
2678
1.07
3,20
5418
3707
3707
24,53
839,4
24,53
1679
1,4
2,6
1,4
5,2
1,4
1,4
Die Mutterlauge entspricht in ihrer Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
318,2
8653
5419
1) 0. Diruf sen., Bad Kissingen imd seine Heilquellen 5. Aufl. S. 118.
Kissingen 1884. -) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. *) Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. B.2.C.
Zum Inhalieren dienen Gradierwerke und ein Inhalatorium.
Die den Sprudeln entsteigende Kohlensäure wird zu Gasbädern
benutzt. Das Wasser der Quellen und aus den Sprudehi
gewonnenes Badesalz kommen auch zum Versand. Aus dem
Wasser des ,,Rakoczy" wird durch Zusätze das sogenannte
„Kissinger Bitterwasser" künstlich hergestellt.
Sonstige Kurmittel : Moorbäder mit Moor von der Rhön.
Fangobehandlung. — WasserheUverfahren. — Elektrotherapie.
Ma.ssage. Heilgymnastik (Zander). Pneumatische Behandlung.
Milch- und Molkenkuren. Gelegenheit zu Flußbädern. Terrain-
kuren (ohne besondere Einrichtungen). — Wandelbahnen. Kur-
garten.
Behandelt w^erden: Katarrhe der Atmungsorgane, Krank-
heiten der Verdauungsorgane, Stauungen im Pfortadersystem,
Gallenleiden, Fettleibigkeit, Anämie, Skrofulöse, Rhachitis,
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 41,73
Natriumchlorid (NaCl) 122,4
Natriumbromid (NaBr) 2,527
Lithiumchlorid (LiCl) 2,529
Rubidiumchlorid (RbCl) 0,229
Magnesiumchlorid (MgCl,) 47,37
Magnesiumsulfat (MgSO^) 100,9
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03).j] 0,11
Magnesiumkarbonat (MgCOg) 0,22
Magnesiumhydroxyd [Mg(0H)2] 0,042
Aluminiumsulfat [AL,(804)3] 0,183
318,2
Ältere Analysen: Kastner (bei Werner, Bad Kissingen und seine
Umgebung 6. Aufl. S. 48. Kissingen 1905). R. Bunsen (Poggendorffs An-
nalen 1861 Bd. 113 S. 369).
Gicht, Hautkrankheiten, Rheumatismus, Exsudate, Nerven-
leiden, Herzkrankheiten.
46 Ärzte. — Kurzeit: 1. Mai bis 15. Oktober (Bäder vom
1. April bis 31. Oktober, Trinkkur das ganze Jahr hindurch). —
Kurtaxe: je nach den Standes- oder Vermögensverhältnissen
1 Person 30, 20 und 10 M.; jede weitere Person 10, 6 und 3 M.;
außerdem 1 M. für die Stadtgemeinde. — Zahl der Besucher
(ohne Pas.santen) 1903: 23 430; 1904: 23 058; 1905: 25132
(darunter etwa 20 Prozent Ausländer).
Allgemeine Einrichtiingen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der AbfaUstoffe durch
Kanalisation. — Krankenhaus. Sanatorien. Militärinvaliden-
heim. 2 Kinderheilstätten.
Quellen und Bad gehören dem bayerischen Staat und
werden durch ein Königl. Bad - Kommissariat verwaltet.
C5SC6G6GjsG6G5SG6G^G6fö Königsbom bei Unna ^^^^^00^^^^
Bad und Saline nahe bei der Stadt Unna (16000 Ein- Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 20 jäh-
wohner) im Regierungsbezirk Arnsberg der Provinz Westfalen, rigem Durchschnitt (1884 — 1903): 795 mm*),
liegt 70 m ü. M. in der Ebene. Laubwald ''|^ Stunden ent- Heilquellen. 1. Die „Werriesquelle" (s. bei Bad Hamm),
femt. Unna ist Station der Bahnen Aachen— Holzminden und aus einer Entfernung von 27 km durch asphaltierte gußeiserne
Hamm — Duisburg, Unna-Königsborn ist Station der Bahnen Rohre nach Königsborn geleitet. 2. Der „Friedrichsbom".
Dortmund— Welver und Unna— Kamen. •) Angabe des Badearztes.
Analyse des „Friedrichsbom" (aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: W. von der Marck. 1874').
Spezifisches Gewicht: 1,00797 bei 21°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 10,3°.
Ergiebigkeit: 58 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Gramm Mol'" Äqm^Site'
Tj-„<.„„„„2s „ Mi'"- Milligramm- Magnesium-Ion (Mg") . . . . 0,02300 0,9443 1,889
Kationen). G™mm Mo. Aqm.a^e„te Pe^o-Ion (Fe") \ ' .\ . . . 0003884 0 0695 0 1390
Kahum-Ion (K-) 0,llo5 2,950 2,9o0 Mangano-Ion (Mn-) 0,000143 0,0026 0 0052
Natnum-Ion (Na- 3,529 1.3,1 153,1 Aluminium-Ion (AH) ... . 0003475 01282 03846
Calcium-Ion (Ca-) 0,1;>07 3,758 7,516 ^ ^ ' ' '-
. ^ ^ ' 166,0
^) Manuskript. — Die Originalzahlen in dem uns vorliegendeu Manuskript wenn man annimmt, bei der Halogenbestimmung sei nicht, wie angegeben,
.stehen nicht mit allen vom Analytiker selbst daraus berechneten Werten im Halogensilber, sondern metallisches Silber zur Wägung gebracht worden.
Einklang. Die fehlende Übereinstimmung (und gleichzeitig auch die mit der Unter dieser Voraussetzung ist deshalb auch die Neuberechniuig ausgeführt
direkten Ermittehmg der AlkalitSt des gekochten Wassers) ist aber vorhanden, worden. -) Vgl. ehem. Einleitung Absehn. A.
12*
— 182
Milli- MUligramin-
Anionen ). Gramm Mol Äquivalente
Chlor-Ion (Cl') 5,284 149,1 149,1
Brom-Ion (Br ) 0,003563 0,0446 0,0446
Sulfat-Ion (SO/') 0,2274 2,367 4,734
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,7419 12,16 12,16
10,083 324,6 166,0
Kieselsäure (meta) (H,8iO,) 0,008050 0,1027
Organische Substanzen . . . 0,002480
10,093 324,7
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0,125 2,83
10,218 327^6
Daneben Spuren von Hydrophosphat-Ion und freiem
Schwefelwasserstoff.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A.
schnitt B.2.C.
•) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
Die Summe der gelösten festen Beetandteile beträgt 10 g,
wobei CMor- imd Natrium-Ionen bei weitem überwiegen. Die
Quelle ist eine „einfache Kochsalzquelle".
Das Wasser des „Friedrichsbom" wird zum Trinken, das
der „WerriesqueUe" („Thermaisole") rein oder verdünnt und
entgast zum Baden, Inhalieren, Gurgeln und zu Nasenduschen
benutzt. Im Badehaus (75 ZeUen mit hölzernen Wannen)
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,2201
Natriumchlorid (NaCl) 8,547
Natriumbromid (NaBr) 0,004591
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,3092
Natxiumhydrokarbonat (NaHCOa) . . . 0,2194
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)J . . 0,6092
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 0,1382
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08)j] . . . 0,01236
Manganohydrokarbonat pHn(HC03)2] . 0,000460
Aluminiumsulfat [AL,(S04)3] 0,02195
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) 0,008050
Organische Substanzen 0,002480
10,093
!66,0 ccm
bei 10,3° u.
760 mm
wurden 1903: 50994; 1904: 54278; 1905: 54 166 Bäder ver-
abreicht. Das Badewasser wird in geschlossenen Röhren, die
von heißem Wasser umgeben sind, erwärmt. Im Inhalations-
raum wird das Wasser mittels Dampf zerstäubt ; auch Gradier-
werke werden zu Inhalationen benutzt. Aus der Thermalsole
wird Mutterlauge und Badesab: hergestellt und versandt.
Analyse der „Königsbomer Mutterlauge" (aus der saiztabeiie berechnet).
Analytiker: R. Fresenius. 1879*).
Spezifisches Gewicht: 1,319 bei 17,5°, bezogen auf Wasser von 4°.
In 1 Kilogramm der Mutterlauge sind enthalten :
, Milli- Milligramm-
Kationen ). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 10,30 263,2 263,2
Natrium-Ion (Na-) 9,206 399,4 399.4
Lithium-Ion (Li-) 1,479 210,4 210,4
Ammonium-Ion (NH^-) .... 0,021 1,2 1,2
Calcium-Ion (Ca--) 57,05 1423 2845
Strontium-Ion (Sr-) 2,316 26,44 52,88
Magnesium-Ion (Mg--) 36,05 1480 2960
Amonen»). ^^^^
Nitrat-Ion (NOs') 2,476 39,91 39,91
Chlor-Ion (Cl') 236,2 6662 6662
Brom-Ion (Br) 2,136 26,71 26,71
Jod-Ion (J') 0,016 0,13 0,13
Sulfat-Ion (80/') 0,136 1,42 2,84
357,4 10534 6732
1,749 39,75
0,219 2,80
Borsäure (meta) (HBO,) . . .
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) .
~ 359,4 10576
Daneben Spuren von Rubidium-, Ferri-, Mangano-, Alu-
minium-Ion, organischen Substanzen.
Sonstige KurmitteL Massage. Elektrotherapie. Milch-
kuren. — Sanatorium für Magen- und Darmkranke. — Wandel-
bahn am Gradierwerk. Kurpark.
Behandelt -werden: Skrofulöse, chronischer Rheuma-
tismus, Gicht, Frauenkrankheiten, Rückenmarksaffektionen,
Herzleiden, Folgen von Verletzungen.
1 Arzt. — Kurzeit: 15. Mai bis 1. Oktober. — Kurtaxe:
Die Mutterlauge entspricht in ihrer Zusammensetzimg un-
gefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO3) 4,038
Kaliumchlorid (KCl) 16,66
Natriumchlorid (NaCl) 21,79
Natriumbromid (NaBr) 2,751
Natriumjodid (NaJ) 0,019
Lithiumchlorid (LiCl) 8,937
Ammoniumchlorid (NH4CI) 0,063
Calciumchlorid (CaCl,) 157,9
Strontiumchlorid (SrCl,) 3,965
Strontiumsulfat (SrSOJ 0,261
Magnesiumchlorid (MgCl,) 141,0
Borsäure (meta) (HBOJ 1,749
Kieselsäure (meta) (HjSiO,) 0,219
359,4
Ältere Analysen: R. Brandes (Pharmazeutisches Zentralblatt 1839
Bd. 10 8. 487). J. von Liebig (Liebigs Amalen 1846 Bd. 59 S. 330).
') Manuskript. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2.C.
12 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 1540; 1904:
1336; 1905: 1045.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Ruhrwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Kanalisation. — Krankenhäuser in Unna. — Apotheke.
Quellen und Bad gehören der Aktiengesellschaft „Königs-
bom".
— 183
G6c;jsG35G6C55G6G55C5SG6G6 Köüigsdorf - Jastrzemb ^^^iso^^^isoiso^
Dorf mit 360 Einwohnern im Kegierungsbezirk Oppeln
der Provinz Schlesien, liegt 280 m ü. M. nahe der österreichi-
schen Grenze in bergiger Gegend. Wald in der Nähe. Nächste
Bahnstation Loslau (14 km, Postverbindiing) an der Bahn
Eybnik — Annaberg.
Klima. Mittlere jäbrliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt: 836 mm*).
Heilquellen. 1 Quelle, 150 m tief erbohrt, entspringt
aus Sandstein (Einlagerung in der salzführenden Abteilung
des miocänen Tegels), fheßt periodisch in Zwischenräumen von
20—25 Minuten imd hefert etwa 680 hl täghch. Sie wird seit
1861 zu Heilzwecken benutzt.
•) Provinz -Eegenkarte.
All9rlyS6 (aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: E. Gscheidlen. 1877*).
/ Spezifisches Gewicht: 1,0086 bei 16°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 16,8°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten : Das Wasser läßt beim Kochen einen Niederschlag von
Kattonen'). Gramm Mol" ÄqS"S; ErdaJkalikarbonatenfaUen; es enthält also Hydrokarbonat-
Kalium-Ion (K-) 0,003785 0,0967 0,0967 Ionen. Dennoch übertrifft bereits ohne diese die Summe
Natrium-Ion (Na-) 4,382 190,1 190,1 derAnionen-Aquivalente diejenige der Kationen-Äquivalente.
Caicium-Ion (Ca") 0,1669 4,161 8,322 Die Analyse ist folglich fehlerhaft, was dem Analytiker
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,06448 2,647 5,294 infolge eines Eechenfehlers (beim Magnesium) entgangen ist.
Ferro-Ion (Fe-) 0,001210 0,0217 0,0433
Anionen'). ^^^'^ .
Chlor-Ion (Cl') 7,316 206,4 206,4
Brom-Ion (Er) 0,03209 0,4014 0,4014 Ältere Analyse: Schwarz (bei E. Gscheidlen a. a. O. S. 6).
Jod-Ion (J') 0,0065 0,051 0,051
SuKat-Ion (SO/') 0,00906 0,0943 0,189
11,982 404,0 207,0
Kieselsäure (meta) (H,SiO„). 0,004414 0,0563 ») Analyse der QueUe zu Königsdort-Jastrzemb. Breslau 1877. ») Vgl.
tt;986 — 4ö4;ö — ■ *""• ^'^""^ '^^'^- ^-
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 12 g,
wobei Natriiun- und Chlor-Ionen bei weitem überwiegen. Die
Quelle ist danach eine „reine Kochsalzquelle". Be-
merkenswert ist der Gehalt von 32 mg Brom und 6,5 mg Jod.
Das Wasser der Quelle wird zum Trinken, Baden, In-
haUeren, zu Umschlägen und Duschen benutzt. In 2 Badehäusem
mit zusammen 60 Zellen wurden 1903: 16894; 1904: 18 440;
1905: 16169 Bäder verabreicht. Das Badewasser wird in großen
Behältern durch Einleiten von Dampf erwärmt. Als Zusatz zu
den Bädern wird auch durch Eindampfen konzentrierte Sole
(„Mutterlauge")benutzt. In einem Inhalatorium wird das Mineral-
wasser durch Druckluft zerstäubt. Zum Versand kommen das
Quellwasser und „Mutterlauge" (1903: 1450 und 780; 1904:
1465 und 800; 1905: 1340 und 740 Flaschen) und „Solseife".
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus eigenen
Lagern. Medizinische Bäder. Massage.
Behandelt ■werden: Frauenkrankheiten, Skrofidose,
Katarrhe der Atmungsorgane, Eheumatismus, Gicht, Haut-
und Knochenerkrankungen.
2 Arzte. — Kurzeit: 15. Mai bis 1. Oktober. — Kurtaxe:
1 Person 15 M., jede weitere Person 5M., bis zu 30 M. —
Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 1343; 1904: 1505;
1905: 1336.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Wasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr.
— Krankenhaus. 3 Kinderheilstätten. Apotheke. — Quelle und
Bad gehören Dr. med. Witczak. Auskunft durch die Bade-
verwaltung.
GiSC3SG6G6GiSG6C;6G6G6G6GJSG6DSC;6 Bad KÖSen iSOiSO^iSO^iSOiSOiSO^iSO^^^^
Stadt mit 2988 Einwohnern im Eegierungsbezirk Merseburg
der Provinz Sachsen, liegt zu beiden Seiten der Saale 120 m ü. M. in
einem Tale, das sich nach S öffnet. Laubwald unmittelbar an-
grenzend. Station der Bahn Berlin — Halle— Frankfurt am Main.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt (1891—1900) 548 mm*).
•) Provinz -Regenkarte.
Heilquellen. 3 Quellen, „Solquelle", „Johannisquelle"
und „Mühlbrunnen". Die Solquelle ist im Jahre 1730 er-
bohrt worden, zuerst zur Salzgewinnung, seit 1820 zu Kur-
zwecken benutzt. Der „Mühlbrunnen" wurde im Jahre 1725,
die „JohannisqueUe" 1868 entdeckt. Die „Solquelle" entspringt
200 m tief in einem Schacht und wird zutage gepumpt. Die
„JohannisqueUe" xmd der „Mühlbrunnen" treten aus geringer
Tiefe und zwar aus dem Eöt (oberen Bimtsandstein) zutage.
— 184 —
Analyse der „Solquelle" (aus der Saktabelle berechnet).
Analytiker: J. Hertz. 1903').
Spezifisches Giewicht: 1,0371 (ohne Temperatiirangabe).
Temperatur: 17,5°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen'). Gnunm
Kalium-Ion (K-) 3,250
Natrium-Ion (Na-) 16,37
Calcium-Ion (Ca-) 1,116
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,1837
Ferro-Ion (Fe-) 0,0205
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl') 27,30
Sulfat-Ion (SO/') 4,503
Hydrokarbonat-Ion (HCO3'). 0,045
52,79
') Manuskript. ') Vgl. ehem. Einleitung Absclin.
Einleitung Abfichn. B.2.C.
sind enthalten:
MiUi-
Milligramm-
Mol
Aquivalente
83,00
83,00
710,2
710,2
27,83
55,67
7,540
15,08
0,367
0,734
864,7
770,2
770,2
46,88
93,75
0,73
0,73
1646,7
864,7
sehn. A.
») Vgl. ehem.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 6,192
Natriumchlorid (NaCl) 40,20
Natriurasulfat (Na,SO,) 1,635
Calciumsidfat (CaSOJ 3,790
Magnesiumsulfat (MgSO^) 0,9079
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)J 0,0653
52,79
Ältere Analysen: Herrmann (bei J. F. Simon, Die Heilquellen
Europas S. 128. Berlin 1839). Heine 1845 (bei B. M. Lersch, Einleitung
in die Mineralquellenlehre Bd. 2 S. 1401. Erlangen 1860). Bergamt {Sol-
bad Kosen in ThOringen. Herausgegeben Ton der Badererwaltung S. 6. Ohne
Ort und Jahr).
Analyse der „JohanniSqUelle" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: J. Hertz. 1903').
Spezifisches Gewicht: 1,0002 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 12,5°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
ivationen "). Gramm Mol
Kalium-Ion (K-) 0,0698 1,78
Natrium-Ion (Na-) 0,320 13,9
Calcium-Ion (Ca--) 0,1286 3,206
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,0183 0,751
Anionen'),
Chlor-Ion {Cl') 0,555 15,7
SuHat-Ion (SO/') 0,138 1,44
Hydrokarbonat-Ion (HCOb') 0,307 5,04
Organische Substanzen
1,,537
0,0820
1,619
41,8
Milligramm-
Äquivalente
1,78
13,9
6,413
1,50
23,6
15,7
2,88
5,04
23,6
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr dner Löeimg, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,133
Natriumchlorid (NaCl) 0,812
Calciumsulfat (CaSO^) 0,196
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)J 0,2865
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03),] 0,110
Organische Substanzen 0,0820
1,620
Ältere Analyse: E. Reichardt 1868 (Solbad Kosen in Thüringe:
Herausgegeben von der Badeverwaltung 8. 8. Ohne Ort und Jahr).
1) Manuskript. ') Vgl. ehem. Einleitung Abachn. A.
Einleitung Abschn. B.2.C.
'} Vgl. ehem.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt bei
der „Solquelle" etwa 53 g, wobei Chlor- und Natrium -Ionen
vorwalten. Die Quelle ist daher eine „Solquelle". — Die
„Johannisquelle" mit nur 1 ,6 g gelösten festen Bestandteilen
ist als „Kochsalzquelle" zu bezeichnen.
Die „Johannisquelle" und der „Mühlbrunnen" werden
zum Trinken am Ort benutzt, die „Solquelle" teils unverdünnt,
teils unter Zusatz von gewöhrJichem Wasser zum Baden,
Duschen, Inhalieren und Gurgeln. Das Wasser der „Johannis-
quelle" wird mit Kohlensäure imprägniert und kommt so zum
Versand (1903: 18207; 1904: 22943; 1905: 21 380 Flaschen).
4 Badeanstalten und mehrere Privathäuser enthalten zusammen
etwa 100 Zellen. Die Badewannen bestehen aus Marmor,
Holz und Mettlacher Fliesen. Im Jahre 1903 wurden 18714;
1904: 18754; 1905: 18479 Solbäder verabreicht. Für Inhala-
tionen dient das Gradierwerk und 2 Inhalatorien, in denen
die Sole teils durch Springbrunnen, teils durch Dampf zer-
stäubt wird.
Sonstige Knrmittol: Künstliche Kohlensäurebäder. Medi-
zinische Bäder. Wasserheilverfahren. — Gelegenheit zu Fluß-
bädern. Elektrische Bäder. Elektro- und Röntgentherapie.
Massage. Terrainkuren ohne besondere Einrichtungen. — Molken-
und Traubenkuren. — Gedeckte Wandelbahn am Gradierwerk.
Behandelt werden: Allgemeine Eniährungsstörungen
und Konstitutionsaiiomalien , katarrhalische Erkrankungen der
Atmungswege, Herzkrankheiten, besonders Schwäche des Herz-
muskels und der Innervation , Frauenkrankheiten, zumal chro-
nische Entzündungen der Sexualorgane, Muskel- und Gelenk-
rheumatismus, Gicht, Hautschwäche und Neigung zu Er-
kältungen, Ausschwitzungen der serösen Häute, verschiedene
Leiden des zentralen und peripheren Nervensystems , chronische
Leiden _de8 Magens und des Darmes.
6 Ärzte. — Kurzeit: Mai bis emschließlieh September. —
Kurtaxe: 1 Person 9 M., 2 Personen 12 M., 3 Personen 15 M.,
4 Personen 18 M., 5 imd mehr Personen 20 M. — Zahl der
Besucher (ohne Passanten) 1903: 2750; 1904: 2909; 1905: 2629.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Wasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Kanali-
sation und Abfuhr. — Krankenhaus. KinderheUstätte. Dampf-
desinfektionsapparat. — Apotheke. — „Solquelle" imd „Johannis-
quelle" gehören dem Staat, der „Mühlbrunnen" dem Mühlen-
besitzer E. Roßner. Das Bad wird vom Magistrat verwaltet.
— 185
C6G6CJSC5SG5SföföC5SG6G?SG6G6G6G6 KreUZnach (»(»ÖO(!O^^ÖOÖOÖDÖDÖO(!OÖOÖO
Stadt mit 22 862 Einwohnern im Regierungsbezirk Coblenz
der Rheinprovinz, liegt 105 m ü. M. in dem von S nach N
streichenden Nahetal. Die umgebenden, bis 320 m ansteigenden
Höhen sind teils bewaldet, teils mit Weinbergen bedeckt. Station
der Bahnen Frankfurt am Main— Metz und Cöln— Bad Münster
am Stein — Basel.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhc nach lOjäh-
rigem Durchnitt (1893—1902): 489 mm*).
Heilquellen. Zahlreiche Quellen, von denen „EUsabeth-
quelle'', „Inselquelle", „Viktoriaquelle", „Oranienquelle", die
Quellen der städtischen Salinen Theodorshallc imd KarlshaUe,
zu Heilzwecken benutzt werden, sind in einer Tiefe bis zu
200 m in Quarzporphyr erbohrt. Einzelne wurden schon am
Anfange des 19. Jahrhunderts zu Bädern benutzt.
*) Provinz - Regenkarte.
Analyse der „Elisabethquelle" (aus den Orlginalzahlen berechnet).
Analytiker: R. Fresenius und H. Fresenius. 1893').
Spezifisches Gevvicht: 1,00734 bei 17,3°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 12,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen-). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,07998
Natrium-Ion (Na-) 4,156
Lithium-Ion (Li-) 0,01084
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,007564
Calcium-Ion (Ca") 0,7648
Strontium-Ion (Sr-) 0,04396
Baryum-Ion (Ba-) 0,04263
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,06864
Zink-Ion (Zn--) 0,003673
Ferro-Ion (Fe-) 0,01461
Mangano-Ion (Mn-) 0,000425
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000106
Anionen^).
Chlor-Ion (Cl') 7,836
Brom-Ion (Br) 0,03873
Jod-Ion (J') 0,000365
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000339
Hydroarsenat-Ion (HAsO/'). 0,000285
Hydrokarbonat-Ion (HCOj') . 0,538
Milli-
Mol
2,043
180,3
1,542
0,4185
Milligramm-
Äquivalente
2,043
180,3
1,542
0,4185
19,07
0,5018
0,3102
2,818
38,15
1,004
0,6205
5,635
0,0562
0,1123
0,2614
0,5228
0,0077
0,0039
0,0154
0,0117
230,4
221,0
221,0
0,4844
0,0029
0,0035
0,4844
0,0029
0,0071
0,0020
8,82
0,0041
8,82
Borsäure (meta) (HBOj) . . ,
Kieselsäure (meta) (H^SiOg),
13,607 437,6 230,3
0,001653 0,0376
0,01733 0,2210
13,626
0,123
437,9
2,80
Freies Kohlendioxyd (COj) .
13,749 440,7
Daneben Spuren von organischen Substanzen.
Gefrierpunkt: —0,797° (Probe nicht identisch, Versand-
wasser), von Kostkewicz*).
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,1542
Natriumchlorid (NaCl) 10,52
Natriumbromid (NaBr) 0,04990
Natriumjodid (NaJ) 0,000431
Lithiumchlorid (LiCl) 0,06551
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,02240
Calciumchlorid (CaCl^) 2,067
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2] . . 0,07376
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03)J . 0,1052
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC03).J . . 0,08048
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)J 0,4124
Zinkhydrokarbonat [Zn(HC03)J .... 0,01052
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] . . . 0,04651
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)2] . 0,001367
Alummiumchlorid (AlCl,) 0,000026
Aluminiumhydrophosphat [Al2(HP0 J3] 0,000403
Aluminiumhydroarsenat [AI,(HAs04)3] 0,000322
Borsäure (meta) (HBO.J 0,001653
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) 0,01733
13,63
Freies Kohlendioxyd (CO^) 0,123
13,75
65,7 ccm
bei 12,0° u.
760 mm
Ältere Analysen; C. Löwig 1838 (bei H. Ludwig, Die natürlichen
Wässer S. 117. Erlangen 1862). Bauer und Ludwig 1840 (bei E. Fresenius
und H. Fresenius a. a. O. S. 31).
1) Chemische Analyse der Elisabeth- mid Viktoriaquelle zu Kreuznach.
Wiesi)aden 1895. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ^) Therapeutische
Monatshette 1899 Bd. 13 S. 577. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „Viktoriaquelle" (aus den Origlnalzahlen berechnet).
Analytiker: R. Fresenius und H. Fresenius. 1893*).
Spezifisches Gewicht: 1,00576 bei 17,0°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 13,0°, gemessen im Bohrloch in 5 m Tiefe.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milligramm-
Äquivalente
1,918
178,0
1,543
Milli-
Mol
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,07511 1,918
Natrium-Ion (Na-) 4,102 178,0
Lithium-Ion (Li-) 0,01085 1,543
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,007567 0,4187
Calcium-Ion (Ca--) 0,7352 18,33
Strontium-Ion (Sr-) 0,04650 0,5309
Baryum-Ion (Ba-) 0,05880 0,4280
0,4187
36,67
1,062
0,8559
Gnunm
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,07978
Zink-Ion (Zn--) 0,000143
Ferro-Ion (Fe") 0,01367
Mangano-Ion (Mn-) 0,000500
Alumuiium-Ion (AI-) .... 0,000098
Milli-
Mol
3,275
0,0022
0,2446
0,0091
0,0036
Milligramm-
Äquiralente
6,.550
0,0044
0,4892
0,0182
0,0108
^) Chemische
Wiesbaden 1895.
227,5
Analyse der Elisabeth- und Viktoriaquelle zu Kreuznach.
>) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
— 186 —
Anionen*).
Chlor-Ion (Cl')
Brom-Ion (Br)
Jod-Ion (J')
Hydrophosphat-Ion (HPO/')
Hydroarsenat-Ion (IIAsOj").
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') •
Borsäure (meta) (HBO,) . . .
Kieselsäure (meta) (HjSiOä).
Freies Kohlendioxyd (CO^) . 0,260
Gramm
Mllll-
Mol
HUlisnunm-
ÄquiTalente
7,908
223,1
223,1
0,04575
0,5722
0,5722
0,000324
0,0026
0,0026
0,000356
0,0037
0,0074
0,000264
0,0019
0,0038
0,234
3,84
3,84
13,32
432,2
227,5
0,001606
0,0365
0,01667
0,2126
13,34
432,5
0,260
5,91
13,60 438,4
Daneben Spuren von organischen Substanzen.
') Vgl. ehem. Einleitung Abscbnltt A.
schnitt B.2.C.
*) Vgl. ehem. Einleitvmg Ab-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,1431
Natriumchlorid (XaCl) 10,38
Natriumbromid (NaBr) 0,05894
Natriumjodid (NaJ) 0,000383
Lithiumchlorid (LiCl) 0,06554
Ammoniumchlorid (NH,C1) 0,02241
Calciumchlorid (CaCl,) 2,035
Calciumhydroarsenat (CaHAsO^) .... 0,000032
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCOs)j] . 0,1113
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC03),] . . 0,1110
Magnesiumchlorid (MgCl,) 0,2444
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08),] 0,1038
Zinkhydrokarbonat [Zn(HC03)j] .... 0,000411
Ferrohydrokarbonat [F^HCOj).,] . . . 0,04352
Manganohydrokarbonat [Mn(HCOa),] . 0,001609
Aluminiumhydrophosphat [Al,(HP0j3] 0,000423
Aluminiumhydroarsenat [A1,(HA804)3] 0,000270
Borsäure (meta) (HBO,) 0,001606
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,01667
13,34 f 139 ccm
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,260 = Jbei 13,0° u.
13,60 I 760 mm
Analyse der „Oranienquelle" (aus der Saktabelle berechnet).
Analytiker: J. v. Liebig').
Temperatur: 12,5°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,03154
Natrium-Ion (Na-) 5,577
Calcium-Ion (Ca-) 1,081
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,03564
Ferro-Ion (Fe-) 0,02238
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,002770
Anlonen').
Chlor-Ion (Cl') 10,51
Brom-Ion (Br) 0,2016
Jod-Ion (J') 0,001482
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,009705
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,0982
sind enthalten:
MilU-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,8056
0,8056
242,0
242,0
26,97
53,94
1,463
2,926
0,4004
0,8008
0,1022
0,3066
300,8
296,4
296,4
2,522
2,522
0,0117
0,0117
0,1011
0,2022
1,61
1,61
17,57 572,4
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,1690 2,155
17,74 574,5
Daneben Spuren von Lithium-Ion.
300,7
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält *):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,06010
Natriumchlorid (NaCl) 14,01
Natriumbromid (NaBr) 0,2598
Natriumjodid (NaJ) 0,001751
Calciumchlorid (CaCl,) 2,996
Magnesiumchlorid (MgCL,) 0,1005
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOj),] 0,05955
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] 0,07124
Aluminiumchlorid (AlCl,) 0,004646
Aluminiumhydrophosphat [A1,(HP0J3] 0,01153
Kieselsäure (meta) (H,Si03) 0,1690
17,74
>) L. Trautwein, Die Solquetlon zu Kreuznach S. 15. Kreuznach 1853.
^ Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse des „Hauptbrunnens in Theodorshalle" (aus der saiztabeiie berechnet).
Analytiker: H. Weiler. 1896*).
Spezifisches Gewicht: 1,00815 bei 15,0°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 22,8°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: ^^^^ «^{ xJ'Än";
Kationen'). Gramm "m^' l^^^Z' Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,03843 1,577 3,155
Kalium-Ion (K-) 1,068 27,29 27,29 Ferro-Ion (Fe-) 0,005106 0,0913 0,1827
Natrium-Ion (Na-) ...... 3^073 13313 133;3 Aluminium-Ion (AI-) .... 0,01090 0,4022 1,207
Lithium-Ion (Li-) 0,000199 0,0283 0,0283 '^^'^
Calcium-Ion (Ca-) 0,6050 15,09 30,18 ») Manuskript. >) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
— 187 —
Anionen'). Gramm
Chlor-Ion (Cl') 6,713
Brom-Ion (Br ) 0,02473
Jod-Ion (J') 0,000011
Hvdrophosphat-Ion (HPO/') 0,03840
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,298
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
^9,4
189,4
0,3092
0,3092
0,0001
0,0001
0,4000
0,8000
4,88
4,88
11,875
0,03765
372,8
0,4801
195,4
Kieselsäure (meta) (1128103)
' 11,912 373,2
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,021 0,47
11,933 373,7
Daneben Spuren von Ammonium-, Strontium-, Baryum-,
Nitrit-Ion, Borsäure.
Ältere Analysen: Unbekannter Analytiker (beiJ. F. Simon, Die Heil-
queUen Europas S. 130. Berlin 1839). W. Mettenheimer (bei Th. Valen-
tiner, Handbuch der Balneotherapie. 2. Aufl. S. 282. Berlin 1876).
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaiiumchlorid (KCl) 2,035
Natriumchlorid (NaCl) 7,781
Natriumbromid (NaBr) 0,03185
Natriumjodid (NaJ) 0,000013
Lithiumchlorid (LiCI) 0,001201
Calciumchlorid (CaClJ 1,589
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)j] . . 0,1254
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,2309
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] . . . 0,01625
Aluminiumchlorid (AICI3) 0,01808
Aluminiumhydrophosphat [Al2(HP04)3] 0,04563
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,03765
11,912
2) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A.
schnitt B.2.C.
*) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
Freies
{11 ccm
bei 22,8° u.
760 mm
Analyse der Quelle am östlichen Giebel des Gradierhauses Nr. 1
Theodorshalle (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: H. Weller. 1896').
Spezifisches Gewicht: 1,00925 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 15,3°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
in
Kationen *). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,6894
Natrium-Ion (Na-) 3,720
Lithium-Ion (Li-) 0,000166
Calcium-Ion (Ca") 0,8944
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,04347
Ferro-Ion (Fe") 0,007262
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000787
Anionen ').
Chlor-Ion (Gl') 7,925
Brom-Ion (Br) 0,008825
Jod-Ion (J') 0,000007
Sulfat-Ion (SO/') 0,01465
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,002774
Hydrokarbonat-Ion (HCO3'). 0,213
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
17,61
17,61
161,4
161,4
0,0237
0,0237
22,31
44,61
1,784
3,569
0,1299
0,2598
0,0291
0,0872
227,6
223,6
223,6
0,1104
0,1104
O,0000J
) 0,00005
0,1526
0,3051
0,0289
0,0578
3,49
3,49
Kieselsäure (meta) (HjSiOj).
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
13,520
0.04609
430,7 227,6
0,5877
13,566
0,032
431,3
0,72
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 1,314
Natriumchlorid (NaCl) 9,434
Natriumbromid (NaBr) 0,01137
Natriumjodid (NaJ) 0,000008
Lithiumchlorid (LiCl) 0,001005
Calciumchlorid (CaCy 2,476
Magnesiumchlorid (MgCL,) 0,002858
Magnesiumsulfat (MgSO^) 0,01660
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,2367
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . . . . 0,02311
Aluminiumhydrophosphat [Al,(HP0j)3] 0,003296
Aluminiumsulfat [A1,(S0J3] 0,001675
Kiesebäure (meta) (H^SiOs) 0,04609
13,567
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,032
13,599
{17 ccm
bei 15,3° u.
760 nun
13,598 432,0
Daneben Spuren von Strontium-, Baryum-, Mangano-Ion,
Borsäure.
^) Manuskript.
Einleitung Abschn.
>)Vgl.
B.2.C.
ehem. Einleitimg Abscim. A. ') Vgl. ehem.
Analyse des „Karlshaller Brunnens" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: G. Osann. 1837').
Spezifisches Gewicht: 1,006 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 16,3°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Mol Äquivalente
0,7117 0,7117
132,8 132,8
0,173 0,173
8,087 16,17
2,622 5,245
Kationen'). Gramm
Kaliiun-Ion (K-) 0,02786
Natrium-Ion (Na-) 3,062
Lithium-Ion (li-) 0,00122
Calcium-Ion (Ca--) 0,3243
Magnesium-Ion (Mg--). . . . 0,06388
Gramm
Ferro-Ion (Fe--) 0,02290
Mangano-Ion (Mn") 0,03716
Aluminium-Ion (AI—) .... 0,01147
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,4097
0,8193
0,6756
1,351
0,4232
1,270
158,5
1) J. E. P. Prieger, Kreuznach und seine brom- und jodhaltigen Heil-
quellen S. 59. Kreuznach 1837. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
188 —
Anlonen'). Gramm
Chlor-Ion (Cl') 5,115
Brom-Ion (Br) 0.8426
Jod-Ion (J') 0,00485
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,228
9,741
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,00529
Organische Substanzen ... 0,1916
9,938
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0,214
10,152
Milli-
Mol
Mtlligramm-
Äqiüvalente
144,3
10,54
0,0382
3,73
144,3
10,54
0,0382
3,73
304,5 158,6
0,0675
304,6
4,87
309,4
Ältere Analyse: Prestinsry (bei J. E. P. Prieger, Kreiuuach
und seine Heilquellen S. 26. Mainz 1827).
«) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A.
schnitt B.2.C.
') Vgl. ehem. Einleitung Ab-
Die Summen der gelösten festen Bestandteile li^en zwischen
9,9 g und 17,7 g, wobei Chlor- und Natrium-, daneben auch
Calcium-Ionen vorherrschen. Die Quellen sind demnach „erd-
muriatische Kochsalzquellen". Bemerkenswert ist bei
einigen Quellen der Gehalt an Kalium, Lithium und Brom*).
Das Wasser der „Elisabethquelle", der „Inselquelle", der
„Oranienquelle" und des Trinkbrunnens in Theodorshalle wird
an Ort und Stelle zum Trinken benutzt, das der Karlshaller
Quellen, wie auch der „Oranienquelle" wird durch gußeiserne
Röhren in Hochbehälter gepumpt und von dort weitergeleitet. Es
wird zum Baden, Duschen, Gurgebi imd zu Nasenduschen
benutzt. Das Wasser der übrigen Quellen dient zur Gewinnung
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,05309
Natriumchlorid (NaCl) 7,152
Natriumbromid (NaBr) 1,086
Natriumjodid (NaJ) 0,00573
Lithiurachlorid (LiCl) 0,00736
Calciumchlorid (CaCL,) 0,8977
Magnesiumchlorid (MgCl,) 0,1758
Magne8iumhydrokarbonat[Mg(HC08)j] 0,1139
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] • • • 0,07288
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),] . 0,1196
Aluminiumchlorid (AICI3) 0,05647
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,00529
Organische Substanzen 0,1916
9,937
{116 ccm
bei 16,3° u.
760 mm
von Kochsalz und Mutterlauge. Im Kiurhaus, in den Gast-
häusern und in Privathäusern befinden sich im ganzen 268 Zellen
mit hölzernen Wannen. Im Jahre 1903 wurden 95 257; 1904:
105 584; 1905: 104151 Bäder verabreicht. Das Badewasser
>vird durch Einleiten von Dampf oder durch direkte Feuerung
in Kesseln erwärmt. Zum Teil wird die Sole durch Zusatz
von Mutterlauge verstärkt, die auf der Saline Theodorshalle ge-
wonnen wird.
•) Die auffallend hohen Werte für Brom bei der , .Oranienquelle" imd
dem „Karlshaller Brunnen" nach den aus älterer Zeit stammenden Analysen
von Liebig und Osann dürften einer Nachprüfung mit neueren Methoden
kaum Stand halten.
Analyse der Mutterlauge von der SaUne Theodorshalle (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: K. Aschoff. 1892').
Spezifisches Gewicht: 1,3095 (ohne Temperaturangabe).
In 1 Kilogramm der Mutterlauge sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 13,28
Natrium-Ion (Na.-) 14,22
Lithium-Ion (Li-) 0,9145
Calcium-Ion (Ca-) 76,13
Strontium-Ion (Sr-) 6,319
Magnesium-Ion (Mg") .... 4,495
Anionen ').
Chlor-Ion (Gl') 188,8
Brom-Ion (Br) 5,565
Jod-Ion (J') 0^082
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
339,2
339,2
617,1
617,1
130,1
130,1
1899
3797
72,14
144,3
184,5
369,1
5397
5327
5327
69,60
69,60
0,065
0,065
309,7
8639
5397
Daneben Spuren von Cäsium- imd Rubidium-Ion.
1) Verhandlungen der XIXI. Jahresversammlung des allgemeinen deutschen
Blderverbandes in Bad Kreuznach 8. 65. Berlin 1905. ") Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.c.
Die Mutterlauge entspricht in ihrer Zusammensetzung un-
gefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 25,31
Natriumchlorid (NaQ) 32,02
Natriimibromid (NaBr) 7,170
Natriumjodid (NaJ) 0,0097
Lithiumchlorid (LiCl) 5,526
Calciumchlorid (CaCl,) 210,7
Strontiumchlorid (SrCl,) 11,43
Magnesiumchlorid (MgCl,) 17,58
309,7
Ältere Analysen: W. Mettenheimer. Prestinary. G. Osann
(sämtUch bei Th. Rieckher a. a. O. S. 238). Th. Rieckher 1846 (Jahr-
buch für praktische Pharmazie 1847 Bd. 14 S. 291). Wechsler 1849 (Jahres-
hefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg 1849 Bd. 4
S. 46). P 0 1 s 1 0 r f 1852 (bei B. M. Lersch, Einleitung in die Mineralqucllen-
lehre Bd. 2 8. 1408. Erlangen 1860). F. Mohr 1854 (ebendaselbst Bd. 2
8. 14Ü6). B. Bunsen (Poggendorffs Annalen 1861 Bd. 113 8. 359).
Zum Inhalieren dienen Gradierwerke und ein Inhalatorium
nach Waßmuthschem System und für Einzelinhalationen. Das
Wasser der „Elisabethquelle" wi rd auch versandt ( 1 903 : 289 1 ganze
und 6 1 4 halbe Flaschen ; 1 904 : 2888 ganze und 354 halbe Flaschen ;
1905: 4175 ganze imd 622 halbe Flaschen); femer Mutterlauge,
Mutterlaugensalz, Badesalz, Salztabletten und Seifen.
Sonstige Kurmittel: Künstliche Kohlensäure- und Moor-
extraktbäder. Dampf- und Heißluftbäder. Elektrische Licht-
bäder. Mcchanotherapie (Zanderinstitut). Massage. — Milch-,
Molken-, Kefir-, Obst- und Traubenkuren. Gelegenheit zu
Flußbädern. Terrainkuren (ohne IxÄondere Einrichtung). —
Kurpark. Gedeckte Waiidelbahn.
189
Behandelt werden: Skrofulöse, Rhachitig, Frauenkrank-
heiten (Exsudate), chronische Hautkrankheiten, Syphilis, Gicht,
Kheumatismus, Fettsucht, Krankheiten des Gefäßsystems, der
Atmungs- und Verdauungsorgane, Herzkrankheiten, Krank-
heiten der Hani- und Geschlechtsorgane, des Nervensystems,
Eekonvaleszenz nach schweren Erkrankungen.
26 Ärzte. — Kurzeit: 1. Mai bis 1. Oktober (auch Winter-
kuren). — Kurtaxe: 1 Person 18 M., 2 Personen 25 M., jede
weitere Person 6 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 6494; 1904: 6366; 1905: 6745 (darunter etwa 20 Prozent
Ausländer).
Allgemeine Einrichtungen : HochdnickqueUwasser-
leitung. — Schwemmkanalisation. — 5 Krankenhäuser. Des-
infektionseinrichtung. — 3 Kinderheilstätten.
Die Quellen gehören teils der Stadt, teils der „Solbäder-
aktiengeseUschaft", teüs H. D. Alten. Das Bad wird von der
Stadt in Gemeinschaft mit der Solbäderaktiengesellschaft ver-
waltet. — Auskunft durch die Kurdirektion.
G6föföG6G6C5SföC6G6G5S Kroüthal am Taunus ^^^^^^^^^^^
In der Nähe von Kronthal bei Cronberg am Taimus (Pro-
vinz Hessen-Nassau) entspringen mehrere Quellen, von denen
die bedeutendsten sind: „Wilhelmsquelle", „Kronthal-Bnmnen"
(„Apollinisquelle") und „Stahlbrunnen" in größerer Tiefe aus
dem vordevonischen Taunusschiefer; sie wurden schon im
16. Jahrhundert als Heilquellen benutzt.
Analyse der „WiUielmsquelle
Analytiker: E. Fresenius.
Spezifisches Gewicht: 1,00243 bei 14'
Temperatur: 13,5°.
Ergiebigkeit: 288 hl in 24 Stunden
In 1 Kilogranmi des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen^). Gramm
Kahum-Ion (K-) 0,02981
Natrium-Ion (Na-) 0,6889
Lithium-Ion (Li-) 0,000672
Calcium-Ion (Ca") 0,1676
Strontium-Ion (Sr-) 0,001198
Baryum-Ion (Ba") 0,000268
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,02789
Ferro-Ion (Fe-) 0,01432
Mangano-Ion (Mn") 0,001131
Anionen^).
Chlor-Ion (Gl') 1,042
Brom-Ion (Br) 0,000498
Jod-Ion (J') 0,000008
SuHat-Ion (SO/') 0,01300
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000643
Hydrokarbonat-Ion (HCOj')- 0,7497
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,7615
0,7615
29,89
29,89
0,0956
0,0956
4,179
8,359
0,0137
0,0274
0,0020
0,0039
1,145
2,290
0,2561
0,5123
0,0206
0,0411
41,98
29,40
29,40
0,0062
0,0062
0,00007
0,00007
0,1353
0,2707
0,0067
0,0134
12,29
12,29
(aus den Originalzahlen berechnet).
1878').
bezogen auf Wasser von 4°.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,05681
Natriumchlorid (NaCl) 1,675
Natrimnbromid (NaBr) 0,000642
Natriumjodid (NaJ) 0,000010
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,01924
Kieselsäure (meta) (HjSiOg)
Freies Kohlendioxyd (COJ
2,738
0,1312
78,20
1,674
41,98
2,869
2,251
79,88
51,15
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . . . 0,08179
Lithiumhydrokarbonat (üHCOg). . . . 0,006503
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,000912
Calciumhydrokarbonat [Ca^lCO,),] . . 0,6765
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03).] . 0,002867
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC03)J . . 0,000506
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,1676
Ferrohydrokarbonat [FeCHCOa)^]. . . . 0,04557
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)2] . 0,003641
Kieselsäure (meta) (H^SiO^) 0,1312
2,869
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,251 ==
5,120
1206 com
bei 13,5° u.
760 mm
5,120 131,03
Daneben Spuren von Cäsium-, Rubidium-, Ammonium-,
Aluminium-, Hydroarsenat-Ion , Borsäure, organischen Sub-
stanzen, Stickstoff.
Analyse des „Kronthal-Brunnens
Analytiker: J. Löwe. 1853').
Spezifisches Gewicht: 1,00334 bei 21,3'
Temperatur: 16,3°.
Ergiebigkeit: 826 hl Wasser und 13,9
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,04538
Natrium-Ion (Na-) 1,417
Aramonimn-Ion (NH^-; . . . 0,002091
Calcium-Ion (Ca-) 0,2850
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,04390
Milli-
Milligraram-
Mol
ÄquiTalente
1,159
1,159
61,46
61,46
0,1157
0,1157
7,107
14,21
1,802
3,605
») Chemische Analyse der Wilhelmsquelle zu Kronthal. Wiesbaden 1879.
-) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
(aus den OrigLnalzahlen berechnet),
bezogen auf unbekannte Einheit.
cbm Gas in 24 Stunden.
Gramm
Ferro-Ion (Fe-) 0,009257
Mangano-Ion (Mn-) 0,000653
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000106
MUli-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
0,1656
0,3312
0,0119
0,0237
0.0039
0,0117
80,92
*) Jahresbericht des physikalischen Vereins zu Frankfurt am Main für das
Rechnungsjahr 1853/1854 S. 55. Ohne Ort und Jahr. -) Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. A.
190
Anionen').
Chlor-Ion (CT)
Sulfat-Ion (SO/')
Hydrophosphat-Ion (HPO/')
Hydroareenat-Ion (HAsO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO.)
Kieselsäure (meta) (HjSiOa)
Organische Substanzen . . .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
MiUi-
Milligramm-
Gramm
Mol
Äquivalente
2,254
63,59
63,59
0,02155
0,2243
0,4486
0,000093
0,0010
0,0019
0,000152
0,0011
0,0022
1,030
16,88
16,88
5,109
0,1294
0,001993
152,52
1,651
80,92
5,241
1,923
154,17
43,71
7,164 197,88
Daneben Spuren von Lithium-, Ammonium-, Fluor-Ion.
Zusammensetzung des Quellsinters im bei 100°
getrockneten Zustande: Prozent
Calcium (Ca) 0,294
Eisen, dreiwertig (FeHi) 43,06
Mangan, zweiwertig (MriH) 1,079
Aluminium (AI) 0,331
Phosphatrest (PO^) 0,533
Arsenatrest (AsO^) 0,564
Siliciumdioxyd (SiO,) 22,85
{Karbonatrest (CO,) \
Wasser (H,0) } 31,29
Sauerstoff (O) J 100,00
Ältere Analysen: H. Ph. Mayer imd W. Jung (beide bei J. Löwe,
a. a. O. S. 81).
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,08647
Natriumchlorid (NaCl) 3,595
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,006194
Calciumchlorid (CaCl,) 0,0474
Calciumsulfat (CaSOJ 0,02988
Calciumhydroarsenat (CaHAsOJ . . . 0,000195
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)j] . . 1,047
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)i,] 0,2638
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,)j] . .". 0,02946
Manganohydrokarbonat [Mn(HCOa).,] • 0,002102
Alimüniumhydrophosphat [Al/HPOJ^] 0,000111
Aluminiumsulfat [A1,(S0JJ 0,000556
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,1294
Organische Substanzen 0,001993
5,240
(1041 ccni
bei 16,3° u.
760 mm
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: ccm
Kohlendioxyd (CO,) 970,7
Stickstoff (N,) 28,2
Sauerstoff (O,) 1,1
') Vgl. cbem. Einleitung Abschnitt A.
schnitt B.2.C.
^) Vgl. ehem. Einleitimg Ab-
Analyse des „Stahlbrunnens" (aus den OriguialzaMen berechnet).
Analytiker: J. Löwe. 1854').
Spezifisches Gewicht: 1,00278 bei>^,5°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 13,8°.
Ergiebigkeit: etwa 200 hl Wasser und 3,7 cbm Gas in 24 Sttmden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,05322
Natrium-Ion (Na-) 1,140
Ammonium-Ion (NH<-) . . . 0,001314
Calcium-Ion (Ca--) 0,2356
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,03449
Ferro-Ion (Fe-) 0,008119
Mangano-Ion (Mn-) 0,001392
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000547
Anionon').
Chlor-Ion (Cl) 1,869
Sulfat-Ion (SO.") 0,01929
Hydiophosphat-Ion (HPO/') 0,001666
Hydroarsenat-Ion (HAsO/') 0,003224
Hydrokarbonat-Ion (HCOs') 0,7727
sind enthalten:
MilU-
Milligramm-
Mol
Aqui Talente
1,359
1,359
49,44
49,44
0,0727
0,0727
5,876
11,75
1,416
2,832
0,1452
0,2905
0,0253
0,0506
0,0202
0,0605
65,86
52,71
52,71
0,2009
0,4017
0.0174
0,0347
0,0230
0,0461
12,67
12,67
4,141
0,1308
0,001667
123,98
1,668
65,86
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Organische Substanzen . . .
4,273 125,64
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 2,367 53,79
6,640 179,43
Daneben Spuren von Fluor -Ion.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Kaliumchlorid (KCl)
Natriumchlorid (NaCl)
Ammoniumchlorid (NH.Cl)
Calciumchlorid (CaCl,)
Calciumsulfat (CaSOJ
Calciumhydroarsenat (CaHAsO.) . . .
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC08),] . .
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOj),]
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),l . . .
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),] .
Aluminiumhydrophosphat [A1,(HP04)8]
Aluminiumsulfat [Al,(80,)3]
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Organische Substanzen
Gramm
0,1014
2,892
0,003892
0,1020
0,02559
0,004147
0,7694
0,2073
0,02584
0,004482
0,001980
0,001472
0,1308
0,001667
4,272
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,367 =
6,639
1270 ccm
bei 13,8° u.
760 mm
') Jahresbericht des physikalischen Vereins m Frankfurt am Main für das
Bechnimgsjahr 1854—1855 S. 58. Ohne Ort und Jahr. ■) Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. A. •) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. li.2.c.
— 191 —
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestellen aus:
ccm
Kohlendioxyd (COJ 988,7
Stickstoff (N,) 9,4
Sauerstoff (O,) 1,9
Zusammensetzung des Quellsinters im bei 100°
getrockneten Zustande:
Prozent
Calcium (Ca) 2,195
Magnesium (Mg) 0,0606
Eisen, dreiwertig (Fe"!) 49,78
Mangan, zweiwertig (MnH) 0,413
Prozent
Aluminium (AI) 0,0427
Fluor (Fl) 0,0015
Phosphatrest (POJ 0,0443
Arsenatrest (AsO^) 0,567
Karbonatrest (CO3) 3,473
Differenz = Sauerstoff (O) 21,41
Siliciumdioxyd (SiO^) 14,03
Wasser (H^O) 7,800
Organische Substanzen 0,18
100,00
Ältere Analysen: H. Ph. Mayer, Hille, W. Jung (sämtlich bei
J. LOwe, a. a. 0. 8. 81).
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen bei
der „Wilhelmsquelle" 2,9 g, beim „Kronthal- Brunnen" 5,2 g,
beim „Stahlbrunnen" 4,3 g, worunter Natrium- und Calcium-,
Chlor- und Hydrokarbonat-Ionen vorwalten. Hiemach und
mit Rücksicht auf den Kohlendioxydgehalt sind die Quellen als
„erdige Kochsalzsäuerlinge" zu bezeichnen. Bemerkens-
wert ist der Eisengehalt, der bei der „Wilhelmsquelle" 1 4 mg, beim
„Kronthalbrunnen" 9 mg, beim „Stahlbrunnen" 8 mg beträgt.
Das Wasser der Quellen wird nach Enteisenung und Über-
sättigung mit den Quellen selbst entstammender Kohlensäure
vorwiegend als Tafelwasser versandt (jährlich etwa 3 Millionen
Gefäße). In geringem Umfange wird es auch an Ort und
Stelle zum Baden und Trinken benutzt.
Die Quellen sind im Besitze der „Kronthaler Mineral-
quellen-BetriebsgeseUschaft m. b. H."
föG6föföföÖSC6DSföGJSG6G6C2SG6 Liebenzell ^iSO^^^iSO^iSOiSO^^^^iSO
Stadt mit 1255 Einwohnern im Schwarzwaldkreis des
Königreichs Württemberg liegt 320 m ü. M. in dem von S nach N
gerichteten, 300—500 m breiten Nagoldtale, von dicht be-
waldeten 250—280 m hohen Bergen umgeben. Station der
Bahnlinie Pforzheim — Horb.
Klima. Mittlere Monatstemperatur: Mai 12,1°, Juni 15,6°,
Juli 17,3°, August 16,1°, September 12,8°. — Mittlere jährhche
Niederschlagshöhe: 760 mm*). Durch die einschließenden
Berge ist der Ort gegen Ost- und Westwinde, zum Teil auch
gegen Nordwinde geschützt.
Heilquellen. 6 Quellen; davon im Unteren Bade:
1 . „Ältere Quelle" („Quelle im Haus"), 2. „Quelle hinter dem
Hause", 3. „Kleinwüdbad" ; im Oberen Bade: 4. „Quelle im
Haus", 5. „Quelle hinter dem Haus" („Neuwildbad"), 6. „Äußere
(hintere) Quelle". Die Quellen 1, 2 und 4 sind urkundlich
seit dem 15. Jahrhundert bekannt und als Heilquellen im
Gebrauch; die übrigen sind 1867 erbohrt worden. Sie entspringen
sämtlich aus Verwerfungsspalten im Granit (die Quelle 4 aus
Buntsandstein und dem darunterliegenden Granit), in 50 — 60 m
Tiefe und liefern je 120—140 hl Wasser täglich.
*) Angaben des Königl. Württemb. Statist. Landesamts.
Analyse der „Älteren Quelle" (aus den OrlginalzaMen berechnet).
Analytiker: H. v. Fehling. 1866').
Spezifisches Gewicht: 1,00011 bei 15,0°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 23,6°, gemessen im Badwasserbehälter.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen').
Kalium-Ion (K-) .
Natrium-Ion (Na*)
Lithium-Ion (Li-) .
Calcium-Ion (Ca-)
Magnesium-Ion (Mg'
Ferro-Ion (Fe-) .
Aluminium-Ion (AI-
Gramm
0,01967
0,3684
0,001376
0,05220
0,009332
0,000172
0,000200
sind enthalten:
Milli-
Mol
0,5023
15,98
0,1957
1,302
0,3831
0,0031
0,0074
Milligramm-
ÄquiTalente
0,5023
15,98
0,1957
2,603
0,7662
0,0062
0,0222
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,4575
Sulfat-Ion (SO/) 0,06472
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') . 0,3554
12,90
0,6738
5,826
20,08
12,90
1,348
5,826
1,3290
37,77
20,07
Gramm
Kieselsäure (meta) (HjSiOs) . 0,07195
Freies Kohlendioxyd (COj)
Freier Stickstoff (N^) . . .
Freier Sauerstoff (O^) . . .
MUli-
Mol
0,9176
1,4009 38,69
0,0411
0,02350
0,000024
0,933
0,8369
0,0007
1,4655
40,46
Daneben Spuren von Cäsium-, Rubidium-, Ammonium-,
Strontium-, Baryum-, Mangano-, Nitrat-, Hydrophosphat-,
Hydroarsenat-Ion, Borsäure, organischen Substanzen.
^) Jahreshefte des Yereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg
1866 Bd. 22 S. 151. «) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
192 —
Das Mineralwasser entepricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm entMlf):
Gramm
KaUumchlorid (Kd) 0,03748
Natriumchlorid (NaCl) 0,7255
Natriumsulfat (Na^SO^) 0,09420
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) 0,1896
Lifchiumhydrokarbonat (LiHCOg) 0,01332
Calciumhydrokarbonat [Ca^HCOj)^] 0,2110
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08)j] 0,05608
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOs)j] 0,000548
Aluminiumsulfat [A],(S0j)3] 0,001265
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,07195
1,4009
Analyse des „Kleinwildbad"
Gramm
Freies Kohlendioxyd (CO^) 0,0411
Freier Stickstoff (N^) 0,02350 =
Freier Sauerstoff (O^) 0,000024 =
1,4656
Altere Analysen: Breuning und Cellarius 16G8, G
J. A. Geßner 1748. G. F. Naschold 1833 (bei Heyfelde
quellen und Molkenkuranstalten des Königreichs Württemberg
gart 1840).
22.8 ccra
bei 23,6° ii.
760 mm
20,4 ccm
bei 23,6° u.
760 mm
0,02 ccm
bei 23,6° u.
760 mm
erlach 1729.
r, Ilio Heil-
S. 22. Stutt-
*) Vgl. ehem. Einleittmg Abschn. B.2.C.
aus den Einzclbestandteilen berechnet).
Analytiker: C. Hell. 1902').
Temperatur: 26,7°.
Kationen').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
H )■ Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0193
Natrium-Ion (Na-) 0,3334
Lithium-Ion (Li-) 0,00045
Calcium-Ion (Ca--) 0,04280
Strontium-Ion (Sr--) 0,00058
Baryum-Ion (Ba--) 0,00004
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,00726
Ferro-Ion (Fe--) 0,000099
Mangano-Ion (Mn-) 0,000019
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000012
Anionen').
Chlor-Ion (Ci.') 0,3826
Brom-Ion (Br) 0,00036
Sulfat-Ion (SO4") 0,006360
Hydrophosphat-Ion (HPO,") 0,000103
Hydroarsenat-Ion (HAsO/ ) 0,000202
Hydrokarbonat-Ion (HCOs') 0,3443
MUli-
Milligram]
Mol
Aqui Talen
0,493
0,493
14,46
14,46
0,064
0,064
1,067
2,135
0,0066
0,013
0,0003
0,0006
0,298
0,596
0,0018
0,0035
0,0003
0,0007
0,0004
0,0013
17,77
10,79
10,79
0,0045
0,0045
0,6621
1,324
0,0011
0,0022
0,0014
0,0029
5,644
5,644
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält''):
Gramm
Kaliumchlorid (KQ) 0,0368
Natriumchlorid (Nad) 0,6026
Natriumbromid (NaBr) 0,00046
Natriumsulfat (Na^SO^) 0,09412
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . . . 0,2383
Lithiumhydrokarbonat (LiHCO,) . . . 0,0044
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,000056
Calciumhydroarsenat (CaHAsOj . . . 0,000260
Calciumhydrokarbonat [Ca(IICOa)J . . 0,1727
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03).J . 0,0014
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC03)2] . . 0,00008
Magnesiumhydrokarbonat fMg(HC03)j] 0,0436
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)j] . . . 0,00032
Manganohydrokarbonat [Mn(HCOg).J . 0,000061
Aluminiumhydrophosphat [A1,(HP0J3] 0,000076
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,06180
1,2570
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) .
Freies Kohlendioxyd (COj) .
1,1951
0,06180
33,49
0,7881
17,77
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0282
1,2569
0,0282
34,28
0,640
1,2852
{15,8 ccm
bei 26,7° u.
760 mm
1,2851 34,92
') Manuskript. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
leitimg Abschn. B.2.C.
") Vgl. ehem. Ein-
Analyse des „Neuwildbad" (aus den
Analytiker: C.
Temperatur: 23
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
mr ^. 9^ Milli- Milligramm-
ILatlOnen ''). Gramm Mol ÄquJTalente
Kalium-Ion (K-) 0,0189 0,483 0,483
Natrium-Ion (Na-) 0,3293 14,29 14,29
Lithium-Ion (Li-) 0,00042 0,060 0,060
Calcium-Ion (Ca-) 0,04550 1,135 2,269
Strontium-Ion (Sr--) 0,00058 0,0066 0,013
Baryum-Ion (Ba-) 0,00004 0,0003 0,0006
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,00822 0,337 0,675
Ferro-Ion (Fe--) 0,000098 0,0018 0.0035
Mangano-Ion (Mn--) 0,000013 0,0002 0,0005
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000019 0,0007 0,0021
17,80
Einzelbestandteilen berechnet).
Hell. 1902').
3°.
A • r. Milli-
Anionen '). Gramm Mol
Chlor-Ion (d') 0,3955 11,16
Brom-Ion (Br') 0,00036 0,0045
Sulfat-Ion (SO/') 0,05140 0,5351
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000103 0,0011
Hydroarsenat-Ion (HAsO/') . 0,000202 0,0014
Hydrokarbonat-Ion (HCO3 ) . 0,3390 5,556
1,1897 33,57
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) . 0,06173 0.7872
1,2514 34,36
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0.0408 0,928
1,2922 35,29
1) Manuskript. ') Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. A.
Milligramm-
Äqui Talente
11,16
0,0045
1,070
0,0021
0,0029
5,556
17,80
193 —
Das Mineralwasser entspiicM in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0360
Natriumchlorid (NaCl) 0,6244
Natriumbromid (NaBr) 0,00046
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,07607
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) 0,2133
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOg) 0,0041
Calciumhydroarsenat (CaHAsO^) 0,000260
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2] 0,1837
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03)2] 0,0014
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC0s)2] 0,00008
Gnumu
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOj)j] 0,0494
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08)j]. . . . 0,00031
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),] . 0,000042
Aluminiumhydrophosphat [Alj(HP0i)3J 0,00012
Kieselsäure (meta) (BLiSiOa) 0,06173
1,2514
Freies Kohlendioxyd (COj) 0,0408 =
1,2922
{22,7 ccm
bei 23,8° u.
760 mm
Ältere Analyse: von Flemming 1866 (bei Th. Valentiner
Hanilbucli der Balneotherapie 2. Aufl. S. 477. Berlin 1876).
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C
, Sonstige Angaben.
Analytiker: C. Hell. 1902 ').
Oberes Bad.
„Quelle im Haus."
Temperatur 21,7°
Gesamtrückstand, bei 180° getrocknet 1,050 g in 1 kg
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') \ ^^^^ MUIi-Mol in 1 kg
Freies Kohlendioxyd (CO,) | ^'
Oberes Bad.
„Äußere (hintere) Quelle."
23,1°
0,8788 g in 1 kg
6,812 Milli-Mol in 1 kg
1) Manuskript.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen
etwa 1 g bis 1,4 g, wobei Natrium- und Chlor-Ionen, daneben
Hydrokarbonat- Ionen vorwalten. Danach und wegen der 20°
übersteigenden Temperatur sind die Quellen als „warme
alkalische Kochsalzquellen" zu bezeichnen.
Die Quellen 1 und 4 sind in Steinschacht gefaßt, 3, 5
und 6 sind mit Eisen- bzw. Holzrohren oder Zement gefütterte
Bohrlöcher. Das Wasser der Quellen wird an Ort und Stelle
getrunken, ferner zu warmen Bädern, Duschen, Nasenduschen
und zum Gurgeln benutzt. Das den Badehäusem in Ton-
röhrenleitung zugeführte Wasser wird im „Oberen Bade" durch
Dampfheizschlangen, im „Unteren Bade" und im „Kleinwild-
bade" in großen Behältern durch direkte Feuerung erwärmt.
Die 3 Badehäuser enthalten zusammen 31 Zellen mit Wannen
aus Marmor, PorzeUanplättchen , Zement oder Holz. 1903
wurden 10339; 1904: 11143; 1905: 10 778 Bäder verabfolgt.
Sonstige Kurmittel: Moorextraktbäder, künstliche
Kohlensäurebäder. Gedeckte Wandelhallen.
Behandelt werden: Frauenkrankheiten (Dysmenorrhoe,
alte para- und perimetritische Exsudate, habitueller Abortus),
Nervenleiden (Neurasthenie), Gicht, Rheumatismus, Blutarmut.
1 Arzt. — Kurzeit: 1. Mai bis 1. Oktober. — Kurtaxe:
1 Person 3 M. , Familie 5 M. — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 2154; 1904: 2617; 1905: 3031.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Kanalisation und Abfuhr. — Apotheke. — Besitzer des
„Unteren Bades" und des „Kleinwildbades" mit zugehörigen
Quellen ist Oskar Kochs Witwe; das „Obere Bad" mit seinen
Quellen gehört Wühelm Decker. Auskxmft durch die Kur-
verwaltung.
G55föC:6G55DSC;6fö(^C6C5SGJSG6C;6G6 Louisenhall ÖOÖOÖO(^^(!ÖÖOöOÄPöOÖO^ÖD(!0
Sahne bei Stotternheim, einem Dorf mit 1500 Einwohnern,
im Großherzogtura Sachsen, an der Bahn Erfurt — Sanger-
hausen. Mäßige Höhenzüge bis zu 121 m ü. M. sind dem
Ort imd dem Salzwerke vorgelagert.
Heilquellen,
stammend.
Solquelle, dem mittleren Muschelkalk ent-
Analyse
(aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: L. Enders und Höhn. 1870').
Spezifisches Gewicht: 1,1762 bei 1
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'^. Gramm
Natrium-Ion (Na-) 87,04
Calcium-Ion (Ca-) 1,42
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,22
Anionen ^.
C!hlor-Ion (O!) 134,0
Sulfat-Ion (SO/') 2,92
Hydrokarbonat-Ion (HCOa') 1,47
Milli-
Mol
3776
35,5
8,9
3780
30,4
24,1
Milligramm-
Äquivalente
3776
71,0
18
3865
3780
60,8
24,1
bezogen auf imbekannte Einheit.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält:')
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 220,9
Calciumchlorid (CaCl,) 0,211
CalciumsuKat (CaSO^) 4,14
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOg)j] 0,518
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC0g)2] 1,3
227,1
227,1
7655
3865
Ältere Analyse: H. Wackenroder 1844 (bei B. M. Lersch, Ein-
leitung in die Mineralquellenlehre Bd. 2 8. 1539. Erlangen 1860).
1) Chemisches Zentralblatt 1870 S. 517. ') Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. A. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
13
— 194 —
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 227 g,
wobei Natrium- und Chlor -Ionen bei weitem überwiegen. Die
Quelle ist eine „reine Solquelle".
Das Wasser der Quelle wird zum Baden und Inhalieren
benutzt. — Zahl der Besucher im Jiilire 1904: 754; 190")
10Ö3. — Die Quelle gehört der Aktiengesellschaft „Vereinigte
Thüringische Salinen vormals Glencksche Salinen".
G6c:;6G6G6C^C6C6c;6C6G6 Bad Münster am Stein ^^^iso^^^iso^^
Dorf mit 946 Einwohnern bei Kreuznach im Regierungs-
bezirk Coblenz der Kheinprovinz, liegt 117 m ü. M. an der
Mündung der Alsenz in die Nahe, deren etwa 1 km breites
Tal dort nach NO streicht und von 200 — 430 m hohen, steilen
Bergen und Felswänden eingefaßt ist. Station der Bahnen Cöln —
Münster a. St. — Basel, Metz — Bingerbrück und Münster a. St. —
Gaualgesheim. Der von 2 Gradierwerken umgebene Kuq)ark
steht in unmittelbarer Verbindung mit ausgedehnten Waldungen
(vorwiegend Laubholz).
Heilquellen. 6 Quellen, von denen 2, der ,,Hauptbnmnen"
und „Bnmnen Nr. 11", in Benutzung sind, entspringen aus Quarz-
porphyr. Die Quellen werden 1478 zuerst als Heilquellen erwähnt.
Analyse des „Hauptbrunnens" (aus den Onginalzahlen berechnet).
Analytiker: E. Hintz. 1906»).
Spezifisches Gewicht: 1,00478 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 31,2°.
Ergiebigkeit: 180 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,06419
Natrium-Ion (Na-) 2,260
Lithium-Ion (Li-) 0,005045
Ammonium-Ion (NH^-) .... 0,004393
Calcium-Ion (Ca-) 0,3387
Strontium-Ion (Sr-) 0,02745
Baryum-Ion (Ba-) 0,002214
Magnesium-Ion (Mg") 0,02826
Ferro-Ion (Fe-) 0,002083
Mangano-Ion (Mn-) 0,000329
Anionen*).
Chlor-Ion (CT) 4,047
Brom-Ion (Br') 0,02380
Jod-Ion (J') 0,000294
Sulfat-Ion (SO;') 0,003584
Hydrophosphat (HPO/') . .
Hydrokarbonat-Ion (HCOj')
Borsäure (meta) (HBO,) . .
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
0,000028
0,372
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
1,640
1,640
98,06
98,06
i 0,7176
0,7176
1 0,2431
0,2431
8,447
16,89
0,3133
0,6266
: 0,0161
0,0322
1,160
2,320
0,0373
0,0745
0,0060
0,0120
120,62
114,1
114,1
0,2976
0,2976
0,0023
0,0023
: 0,0373
0,0746
1 0,0003
0,0006
6,09
6,09
7,179 231,2 120,6
0,01466 0,3331
0,03039 0,3875
7,224
0,020
231,9
0,45
7,244 232,3
Ältere Analysen: C, Löwig 1830 (Zeitschr. d. deutschen geologiw:heu
Gesellschaft 1868 Bd. 20 S. 164). F. Mohr 1853 (ebendas.). Polstorf (bei
Fr.Engelmann, Kreuznach. Kreuznach 1882). H.Trillichl889(Chemisches
Zentralblatt 1889 Bd. 60, H S. 896). Diese älteren Analysen geben, mit Aus-
nahme derjenigen von Löwig, eine höhere Konzentration an als die vor-
stehende.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 7,2 g,
worunter Chlor- imd Natrium-, daneben Calciiun- Ionen vor-
walten. Die Quelle ist eine „warme erdmuriatische
Kochsalzquelle". Bemerkenswert ist der Lithiumgehalt
von 5 mg und der Bromgehalt von 24 mg.
Die Bohrlöcher der Quellen sind bis in eine Tiefe von
28 — 66 m mit Eichenholz ausgefüttert; am oberen Teil sind
die Quellen 4— 6 m tief in Stein gefaßt. Das Wasser des
„Hauptbrunnens" wird an Ort und Stelle getnmken und zu
Das Mineralwasser entspricht in säner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,1223
Natriumchlorid (NaCl) 5,719
Natriumbromid (NaBr) 0,03066
Natriumjodid (NaJ) 0,000347
Lithiumchlorid (LiCl) 0,03048
Ammoniumchlorid (NH^C!) 0,01301
Calciumchlorid (CaCl,) 0,7653
Calciumsulfat (CaSO/) 0,005080
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,000040
Calciiunhydrokarbonat [Ca(HCO,|).J . . 0,2455
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03).J . 0,06568
Baryumhydrokarbonat [Ba(HCO,,).,] . . 0,004180
Magnesimnhydrokarbonat [MgfHCOa^J 0,1698
Ferrohydrokarbonat [FefHCOj),] . . . 0,006629
Manganohydrokarbonat [Mn(HCO.,).,] . 0,001060
Borsäure (meta) (HBO,) 0,01466
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,03039
7,224
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,020 =
7,244
11 ccm
bei 31,2° u.
760 mm
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: ccm
Kohlendioxyd (CO,) 209
Stickstoff (N,) )
Kohlenwasserstoffe j '
F. Mohr 1853*).
*) Originalmitteilung. ^ Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. •) Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. B.2.C. ') Bei Trillicha. a. O.
Badezwecken, zum Duschen, Inhalieren, Gurgeln und zu Nasen-
duschen in Eöhrenleitungen in die Badehäuser und Hotels
geleitet. Im ganzen sind 200 BadezeUen mit hölzernen Wannen
vorhanden. Das Quellwasser wird in Kesseln erwärmt und in
den Badewannen mit ungewärmtem Quellwasser vermischt. —
Im Jahre 1903 wurden 38248; 1904: 40952; 1905: 42908
Bäder verabreicht. Als Zusatz zu Bädern wird auch Mutter-
lauge (von der Salzgewinnung auf der dortigen Saline) ver-
wendet.
195
Analyse der Mutterlauge von der Saline Münster a. St. („Kreuznacher
Mutterlauge") (aus der SalztabeUe berechnet).
In 1 Kilogramm der Mutterlauge sind enthalten:
Kationen^). Gramm
Kalium-Ion (K-) 17,99
Natrium-Ion (Na-) 9,460
Lithium-Ion (Li-) 0,6621
Calcium-Ion (Ca") 82,56
Strontium-Ion (Sr-) 4,974
Magnesium-Ion (Mg--) 10,67
Anlonen^).
CMor-Ion (Cl') 209,1
Brom-Ion (Br) 13,92
Jod-Ion (J') 0,007
Analytiker: J. Stern. 1901').
Spezifisches Gewicht: 1,33 (ohne Temperaturangabe).
Die Mutterlauge entspricht in ihrer Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^:
Gramm
Kahumchlorid (KCl) 34,28
Natriumchlorid (NaO) 13,82
Natriumbromid (NaBr) 17,93
Natriumjodid (NaJ) 0,009
Lithiumchlorid (LiCl) 4,001
Calciumchlorid (Cac4) 228,5
Strontiumchlorid (SrCl^) 9,000
Magnesiumchlorid (MgCl^) 41,72
349,3
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquiyalente
459,5
459,5
410,4
410,4
94,19
94,19
2059
4118
56,78
113,6
437,9
875,9
6072
5897
5897
174,1
174,1
0,06
0,06
349,3 9589 6071
Daneben Spuren von ßubidium- und Cäsium-Ion.
Zum Inhalieren dienen: ein Eaum für Einzelinhalationen,
em Raum für Inhalationen nach Waßmuth und Wandelbahnen
bei den Gradienverken. Zum Versand kommen das Wasser
des „Hauptbrunnens" (1903: 1322; 1904: 1372; 1905: 3514 1)
und Badesalz, sowie Mutterlauge, letztere unter dem mit Wort-
schutz versehenen Namen „Kreuznacher Mutterlauge" (1905:
44 000 1).
Sonstige Kurmittel: Solbäder mit Zusatz von Kohlen-
säure. — Massage, schwedische Heilgymnastik. Gelegenheit
zu Flußbädern. — Milchkuren. Traubenkuren.
Behandelt werden: Skrofulöse, Rhachitis, Katarrhe der
Ältere Analyse: Polstorf (bei A. und 0. Goldberg, Die natürlichen
und kOnstlicben Mineralwässer S. 46. Weimar 1892).
') Vgl. ehem.
^} Manuskript. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Einleitung Abschn. B.2.C.
Atmungsorgane, Hautkrankheiten, Syphilis, Magen- und Darm-
katan-he, Rheumatismus, Herzleiden und Frauenkrankheiten.
5 Ärzte. — Kurzeit: 1. Mai bis 1. Oktober. — Kurtaxe:
1 Person 12 M., 2 Personen 17 M., jede weitere Person 3 M. —
Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 3656; 1904: 3848;
1905: 4290; darunter 10 Prozent Ausländer.
Allgemeine Einriohtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Schwemmkanalisation. — Apotheke. — Die Quellen sind im
Besitz der Gemeinde. Auskunft durch die Salinen- und Kur-
verwaltung.
G6C;JSG6G6G6G6G6G6G6G6G6G6G6 Bad- Nauheim ÖDöOÖOÖDÖOÖDÖDÖDÖD(!$Dd$D(^<X5
Stadt mit 5066 Einwohnern in der Provinz Oberhessen
des Großherzogtums Hessen, liegt 144 m ü.M. in einem von
S nach N streichenden, etwa 3 km langen, von den Ausläufern
des Taunus begrenzten Tal. Eichenwald in der Nähe. Station
der Bahn Frankfurt a. M. — Cassel.
Klima. Mittlere Monatstemperaturen nach 5 jährigem
Durchschnitt (1901—1905): Januar —0,4°, Februar 1,0°, März
4,8°, April 8,3°, Mai 12,6°, Juni 16,5°, Juü 18,5°, August 16,7°,
September 13,2°, Oktober 8,2°, November 3,5°, Dezember 0,8°. —
Mittlere jährhche Niederschlagshöhe in demselben Zeitraum
569 mm*).
*) Angaben der meteorologischen Station Bad -Kauheim.
Heilquellen. 6 Quellen: der „Große Solsprudel Nr. 7",
der „Friedrich- WUhelms-Sprudel Nr. 12", der ,,Em8t-Ludwig8-
Sprudel Nr. 14", der „Kurbrunnen", der „Karlsbrunnen'', der
„Ludwigsbrunnen". Der „Große Solsprudel" wurde 1839, die
übrigen Quellen in den folgenden Jahrzehnten entdeckt. 1850
wurde das erste Badehaus errichtet. Die drei ersten Quellen
entspringen auf einer Verwerfung zwischen dem devonischen
Stringocephalenkalk und älteren devonischen Schiefem und
Grauwacken in einer Tiefe von 160—210 m und bilden kon-
tinuierUch springende Sprudel. Die drei anderen Quellen
kommen aus Tertiärschichten, und zwar der „Kurbrunnen" aus
16 m, der „Karlsbrunnen" aus 10 m, der „Ludwigsbrunnen" aus
63 m Tiefe.
Analyse des „Großen Solsprudels Nr. 7" (aus den Elnzelbestandteilen berechnet),
Analytiker: W. Sonne. 1903/1904').
Spezifisches Gewicht: 1,0175 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 29,9°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Mol Äquivalente
8,728 8,728
334,1 334,1
1,318 1,318
0,9494 0,9494
29,57 59,13
Kationen'). Gramm
Kahum-Ion (K-) 0,3417
Natrium-Ion (Na-) 7,702
Lithium-Ion (Li-) 0,009265
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,01716
Calcium-Ion (Ca-) 1,186
Gnunm
Strontium-Ion (Sr--; 0,01379
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,1010
Ferro-Ion (Fe--) 0,007611
Mangano-Ion (Mn-) 0,00217
MUU-
Mol
0,1575
4,145
0,1361
0,0394
Milligramm-
Äquivalente
0,3149
8,290
0,2723
0,0789
413,2
1) Manuskript (Privatmitteilung). ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A«
— 196
Anionen '). Gimmm Mol
Chlor-Ion (Cl') 13,37 377,1
Brom-Ion (Br ) 0,00697 0,0872
Sulfat-Ion (SO/') 0,03591 0,3739
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,00026 0,0027
Hydroarsenat-Ion (HAsO/') 0,000694 0,0050
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') _2^148 35,20
"24^94 791,9
KieselsSure (meta) (H,SiO,) 0,02129 0,2715
24,96 792,2
Frdes Kohlendioxyd (CO,) . 3,964 90,10
28,93 882,3
Milligramm-
Äquivalente
377,1
0,0872
0,7477
0,0054
0,0099
35,20
413,2
Ältere Analysen: C. Bromeis 1846 (Liebigs Annalen 1852 Bd. 81
S. 189). Chatin 1854 (bei B. M. Lersch, Einleitung in die Mineralquellen-
lehre Bd. 2 S. 1442. Erlangen 1860). H. Will 1869 (in: Bad Nauheim. Seine
Kunnittel, Indikationen und Erfolge. Verfaßt vom Ärzte-Verein 8. Aufl. S. 12.
Kauheim 1904). Diese filteren Analysen geben eine etwas höhere Konzentration
an als die vorstehende.
Das Mineralwasser entspricht In seiner Zusammensetzung
ungefälir einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,6511
Natriumchlorid (NaCl) 19,54
Natriumbromid (NaBr) 0,00898
Lithiumchlorid (LiCl) 0,05599
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,05082
Calciumchlorid (CaCl,) 1,783
Calciumsulfat (CaSO«) 0,05091
Calciumhydrophosphat (CaHPO<) . . . 0,00037
Calciumhydroarsenat (CaHAsOJ . . . 0,000893
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOa)J . . 2,128
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03)2] . 0,03300
Magnesiumhydrokarbonat [^^(HCOs),] 0,6067
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOs)ä,] . . . 0,02422
Manganohydrokarbonat [Mn(HC08)2] • 0,00698
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,02129
24,96
{2247 ccm
bei 29,9° u.
760 mm
>) Vgl. ehem. Einleitung Abschnittt A. ') Vgl. ehem. Einleitung Ab-
schnitt B.2.C.
Analyse des „Friedrich-Wilhelms-Sprudels Nr. 12" (aus den EinzeibestandteUen berechnet).
Analytiker: W. Sonne. 1903/1904*).
Spezifisches Gewicht: 1,0246 bd 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 34,4°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen*).
Kalium-Ion (K-) ....
Natrium-Ion (Na*) . . .
Lithium-Ion (Li-) ....
Ammonium-Ion (NH^-) .
Calcium-Ion (Ca") . . .
Strontium-Ion (Sr*) . .
Magnesium-Ion (Mg") .
Ferro-Ion (Fe")
Mangano-Ion (Mn") . .
Anionen*).
Chlor-Ion (Cl')
Brom-Ion (Br')
Sulfat-Ion (SO/')
Hydrophosphat-Ion (HPO/')
Hydroarsenat-Ion (HAsO/').
Hydrokarbonat-Ion (HCO/).
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Milli-
Milligramm-
Oramm
Mol
Aqui Talente
0,4765
12,17
12,17
10,70
464,3
464,3
0,01036
1,474
1,474
0,01942
1,075
1,075
1,497
37,34
74,68
0,02288
0,2611
0,5223
0,1350
5,543
11,09
0,01012
0,1810
0,3621
0,00179
0,0326
0,0651
565,7
19,10
538,8
538,8
0,009458
0,1183
0,1183
0,04504
0,4689
0,9378
0,00028
0,0029
0,0059
0,00051
0,0037
0,0073
1,579
25,88
25,88
33,61 1087,7 565,7
0,02517 0,3210
33,63
3,311
1088,0
75,25
36,94 1163,2
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
vmgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält:")
Kaliumchlorid (KCl)
Natriumchlorid (NaCl)
Natriumbromid (NaBr)
Lithiumchlorid (LiCl)
Ammoniirmchlorid (NH^Cl)
Calciumchlorid (CaCL,)
Calciumsulfat (CaSOJ
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . .
Calciumhydroarsenat (CaHAsO^). . . .
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC08)j] . .
Strontiumhydrokarbonat [SrfHCOj),] .
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC0,)2]
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] . . . .
Manganohydrokarbonat [Mx>(E.COg\] .
Kieselsäure (meta) (H,8iO,) ......
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Gramm
0,9080
27,15
0,01218
0,06262
0,05752
3,324
0,06384
0,00040
0,00066
1,122
0,05474
0,8114
0,03221
0,00577
0,02517
33,63
■ 3,311 =
36,94
1905 ccm
bei 34,4° n.
760 mm
') Manuskript (Privatmitteilung). ') Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. A.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Ältere Analysen: Chatin 1864 (bei B. M. Lersch, Einleitung in
die Mineralquellenlebre Bd. 2 S. 1472. Erlangen 1860). Avenarius 1858
(ebendas. S. 1472). H. Will 1869 (in: Bad Nauheim. Seine Kurmittel, In-
dikationen und Erfolge. Verfaßt vom Ärzte-Verein 3. Aufl. S. 12. Nauheim
1904). Diese älteren Analysen geben eine etwas höhere Konzentration an als
die vorstehende.
197
Analyse des „Ernst-Ludwigs-Sprudels Nr, 14'
Kationen % Gramm
KaHum-Ion (K-) 0,3731
Natrium-Ion (Na-) 8,952
0,9744
1,407
33,18
0,2379
4,894
0,1932
0,0259
Lithium-Ion (Li-) 0,006850
Ammoniiun-Ion (NHj-) . . . 0,02543
Calcium-Ion (Ca--) 1,331
Strontium-Ion (Sr") 0,02084
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,1192
Ferro-Ion (Fe--) 0,01080
Mangano-Ion (Mn-) 0,00142
Anionen").
Chlor-Ion (CF) 16,06 453,1
Brom-Ion (Br) 0,01319 0,1649
Sulfat-Ion rSO;') 0,04336 0,4514
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,00032 0,0034
Hydroarsenat-Ion (HAsO/') 0,00062 0,0045
Hydrokarbonat-Ion (HgO^') 1,412 23,14
aus den Einzelbestandteilen berechnet).
Analytiker: W. Sonne. 1903/1904').
Spezifisches Gewicht: 1,0213 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 32,2°.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält "):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,7109
Natriumchlorid (NaCl) 22,71
Natriumbromid (NaBr) 0,01699
Lithiumchlorid (LiCl) 0,04139
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,07533
Calciumchlorid (CaCl,) 2,942
Calciumsulfat (CaSOj 0,06146
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
MilHgramm-
Äquivalente
9,530
388,4
MilU-
Mol
9,530
388,4
0,9744
1,407
66,36
0,4757
9,789
0,3864
0,0518
477,4
453,1
0,1649
0,9028
0,0068
0,0089
23,14
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,00046
Calciumhydroarsenat (CaHAsO^) .... 0,00080
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03).j] . . 1,008
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC0s)2] . 0,04986
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)J 0,7164
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2]. . . . 0,03437
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)j] . 0,00458
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) 0,02243
28,39
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (COj) .
28,37
0,02243
915,7
0,2860
477,3
28,39
2,963
916,0
67,34
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,963 =
31,36
[ 1693 ccm
I bei 32,2° u.
[ 760 mm
1) Manuskript (Privatmitteilung).
3) Vgl. ehem. Einleitung Äbschn. B.2.C,
31,36 983,3
") Vgl. chem.^Einleitimg Abschn. A.
AltereAnalyse: W. Sonne 1900 (in: Bad Nauheim. Seine Kurmittel,
Indikationen und Erfolge. Verfaßt vom Ärzte-Verein 3. Aufl. S. 12. Nau-
heim 1904). Diese Analyse gibt eine etwas höhere Konzentration an als die
vorstehende.
Analyse des „Kurbrunnens" (aus den Einzelbestandteüen berechnet).
Analytiker: W. Sonne. 1903/1904').
Spezifisches Gewicht: 1,0130 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 20,1°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen''). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,2375
Natrium-Ion (Na-) 5,590
Lithium-Ion (Li-) 0,004535
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,01183
Calcium-Ion (Ca-) 0,8527
Strontium-Ion (Sr-) 0,01131
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,08003
Ferro-Ion (Fe--) 0,01051
Mangano-Ion (Aln--) 0,00165
Anionen^).
Chlor-Ion (CT) 9,818
Brom-Ion (Br) 0,00780
SuUat-Ion (SO,") 0,03117
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000611
Hydroarsenat-Ion (HAsO/') 0,00043
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 1,339
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
6,067
6,067
242,5
242,5
0,6451
0,6451
0,6544
0,6544
21,26
42,53
0,1292
0,2583
3,285
6,570
0,1881
0,3762
0,0300
0,0600
299,7
276,9
276,9
0,0975
0,0975
0,3245
0,6491
0,0064
0,0127
0,0031
0,0062
21,94
21,94
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,4526
Natriumchlorid (NaG) 14,18
Natriumbromid (NaBr) 0,0100
Lithiumchlorid (LiCl) 0,02740
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,03503
Calciumchlorid (CaCL,) 1,508
Calciumsulfat (CaSOJ 0,04419
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,000866
Calciumhydroarsenat (CaHAsO,) . . . 0,00056
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC08)2] . . 1,190
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03)5] . 0,02707
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCb3)2] 0,4809
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOi,),] . . . . 0,03346
Manganohydrokarbonat [Mn(HC08)j] - 0,00531
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,02345
17,997 574,0 299,6
Kieselsäure (meta) (H^SiO^) . 0.02345 0,2990
18,02
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,7
Freies Kohlendioxyd (CO,)
18,021
2,788
20,809
574,3
63,37
637,7
20,81
1529 ccm
bei 20,1° u.
760 mm
*) Manuskript (Privatraitteilung).
^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
2) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Altere Analysen: C. Bromeis (bei Ph. Jochheim, Die Mineral-
quellen des Großherzogtums Hessen S. 67. Erlangen 1858). Chatin 1854
(bei B. M. Lorsch, Einleitung in die Mineralquellenlehre Bd. 2 S. 1471.
Erlangen 1860). H. Will 1869 (in: Bad Nauheim. Seine Kurmittel, Indi-
kationen mid Erfolge. Verfaßt vom Ärzte- Verein 3. Aufl. S. 16. Nauheim 190i).
13*
198 —
Analyse des „KarlsbrUnnenS" (aus den Einzdbestandteilen berechnet).
Analytiker: W. Sonne. 1903/1904')-
Spezifisches Gewicht: 1,0059 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 17,2°.
In 1 Kilogranun des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Kationen*). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,1394
Natrium-Ion (Na-) 2,457
Lithium-Ion (Li-) 0,002608
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,007227
Calcium-Ion (Ca") 0,3230
Strontium-Ion (Sr-) 0,00262
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,03564
Ferro-Ion (Fe") 0,00190
Mangano-Ion (Mn-) 0,000781
Anionen').
Chlor-Ion (CT) 4,293
Brom-Ion (Br) 0,00342
Sulfat-Ion (SO/') 0,04866
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,00020
Hydroarsenat-Ion (HAsO/') 0,00024
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,486
Mol
ÄquivalenU
3,562
3,562
106,6
106,6
0,3710
0,3710
0,3999
0,3999
8,055
16,11
0,0299
0,0599
1,463
2,926
0,0341
0,0681
0,0142
0,0284
130,1
121,1
121,1
0,0427
0,0427
0,5066
1,013
0,0021
0,0042
0,0017
0,0034
7,96
7,96
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kahumchlorid (KCl) 0,2657
Natriumchlorid (NaCl) 6,233
Natriumbromid (NaBr) 0,00440
Lithiumchlorid (LiCl) 0,01576
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,02140
Calciumchlorid (CaCl,) 0,5667
Calciumsulfat (CaSOJ 0,06897
Calciumhydrophosphat (CaHP04) . . . 0,00028
Calciumhydroarsenat (CaHAsO^) . . . 0,00030
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2] . . 0,3955
Strontiumhydrokarbonat [SrfHCOj),] . 0,00628
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 0,2141
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] . . . 0,00606
Manganohydrokarbonat [MnfHCOj),] . 0,00251
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) 0,01311
7,814
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
7,802
0,01311
250,1
0,1672
130,1
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,848 =
9,662
1003 ccm
bei 17,-2° u.
760 mm
7,815
1,848
250,3
42,01
') Manuskript (Privatmitt«ilung).
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
9,663 292,3
2) Vgl. ehem. Einleitung Absehn. A.
Ältere Analysen: Uloth 1871 (Liebigs Jahresbericht über die Fort-
sehritte der Chemie 1871 8. 1226). W. Sonne 1902 (in: Bad Nauheim. Seine
Kurmittel, Indikationen und Erfolge. Verfaßt vom Ärzte- Verein 3. Aufl. S. IG.
Nauheim 1904). Diese älteren , vor Beendigimg der jetzigen Fassung (1903)
ausgeführten Analysen geben eine wesentlich höhere Konzentration an , als
die vorstehende des ,, neuen" Karlsbrunnens.
Analyse des „Ludwigsbrunnens" (aus den Einzelbestandteilen berechnet).
Analytiker: W. Sonne. 1903/1904').
Spezifisches Grewicht: 1,0005 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 18,6°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Kationen °). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,01506
Natrium-Ion (Na-) 0,1812
Lithium-Ion (Li-) 0,001071
Ammonium-Ion (NH/) . . . 0,002350
Calcium-Ion (Ca--) 0,1331
Strontium-Ion (Sr-) 0,00167
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,04337
Ferro-Ion (Fe--) 0,005186
Mangano-Ion (Mn--) 0,000689
Anionen*).
Chlor-Ion (CT') 0,3337
Brom-Ion (Br ) 0,00135
Sulfat-Ion (SO/') 0,02207
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,00018
Hydroarsenat-Ion (HAsO^") . 0,00016
Hydrokarbonat-Ion (HCO,'). 0,5537
Mol
Äquivalente
0,3848
0,3848
7,859
7,859
0,1524
0,1524
0,1300
0,1300
3,319
6,637
0,0191
0,0381
1,780
3,,561
0,0928
0,1855
0,0125
0,0251
18,973
9,414
9,414
0,0169
0,0169
0,2297
0,4595
0,0019
0,0038
0,0011
0,0023
9,076
9,076
Kieselsäure (meta) (H,8iO,) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
1,2949
0,01242
32,489
0,1584
18,973
1,3073
2,113
32,648
48,01
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält:^)
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,02870
Natriumchlorid (NaCl) 0,4588
Natriumbromid (NaBr) 0,00174
Lithiumchlorid (LiCl) 0,006473
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,006959
Calciumchlorid (CaCl,) 0,05021
Calciumsulfat (CaSOJ 0,03128
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,00026
Calciumhydroarsenat (CaHAsOJ . . . . 0,00021
Calciumhydrokarbonat [Ca('HCO,),] . . 0,4269
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03)J . 0,00400
Magnesiumhydrokarbonat |T%(HCO,),] 0,2606
Ferrohydrokarbonat lFe(HC03),] .... 0,01651
Manganohydrokarbonat [Mn(HC0,)j] . 0,00222
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,01242
1,3073
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,113
3,420
^|bei
l 7(
1152 ccm
18,6° u.
760 mm
1) Manuskript (Privatmitteilnng).
>) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
3,420 80,66
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Ältere Analysen: C. Bromeis (bei Ph. Jochheim, Die Mineral-
quellen des GroBherzogtums Hessen 8.67. Erlangen 1858). Chatin 1856
(bei H. Hager, Manuale pharmaceuticum. Vol. alterum p. 328. Lipsiae 1860).
H. Will 1868 (in: Fremdenführer für Bad Nauheim. SaUon 1902 8. 83.
Leipzig). W. Sonne 1900 (ebendas. S. Si).
— 199 —
Sämtliche Quellen enthalten reichliche Mengen freien
Kohlendioxyds (von nahezu 4,0 g beim ,, Großen Sprudel" bis
1,8 g beim „Karlsbrimnen") und gehören daher zu den Säuer-
lingen. Abgesehen vom „Ludwigsbrunnen" ist unter den
übrigen 5 Quellen die Summe der gelösten festen Bestandteile
am größten beim „Friedrieh- Wilhelms-Sprudel" (33,6 g), am
kleinsten beim „Karlsbrunnen" (7,8g); dabei walten Chlor- und
Natrium -Ionen bei weitem vor. Diese 5 Quellen sind demnach
als „Kochsalzsäuerlinge", und zwar der „Große Sprudel"
(29,9° warm), der „Friedrich -Wilhelms -Sprudel" (34,4°) und
der „Ernst-Ludwigs-Sprudel" (32,2°) als „warme Kochsalz-
säuerlinge" („Thermalsolsprudel") zu bezeichnen. Der „Kur-
brunnen" steht mit 20,1° an der Grenze der warmen imd kalten
Quellen, der „Karlsbrunnen" ist 17,2° warm. Bemerkenswert
ist bei den 5 Quellen der Lithiumgehalt von 10,4 mg (beim
„Friedrich - Wilhelms - Sprudel") bis 2,6 mg (beim „Karls-
brunnen"). — Beim „Ludwigsbrunnen" beträgt die Summe der
gelösten festen Bestandteile nur 1,3 g, wobei neben den Natrium-
und Chlor -Ionen Calcium-, Magnesium- und Hydrokarbonat-
lonen mehr in den Vordergnmd treten. Diese Quelle ist
daher als „erdig-muriatischer Säuerling" zu bezeichnen.
Die Bohrlöcher der Quellen sind mit Köhren aus Holz,
Kupfer, Tombak und Gußeisen verrohrt und liefern in
24 Stunden: der „Große Solsprudel" 4000—4500 hl, der „Fried-
rich-Wilhehns- Sprudel" 12 000—13 000 hl, der „Emst-Ludmgs-
Sprudel" 5000—6500 hl, der „Kurbrunnen" 420 hl, der „Karis-
brunnen" 420—750 hl, der „Ludwigsbrunnen" 610 hl Wasser. —
Die 3 letztgenannten Quellen werden rein oder verdünnt zu
Trinkkuren, zum Inhalieren, Gurgeln und zu Nasenduschen
benutzt. Zum Baden und Duschen dient das Wasser der 3
Sprudel, einzeln oder gemischt, auch je nach Bedarf mit
gewöhnlichem Wasser verdünnt oder mit Mutterlauge oder
Badesalz verstärkt.
Analyse der Mutterlauge (aus der
Analytiker: H. Will.
Spezifisches Gewicht: 1
In 1 Kilogramm der Mutterlauge sind enthalten:
Kationen ').
Natrium-Ion (Na-) .
Lithium-Ion (Li-) .
Calcium-Ion (Ca") .
Strontium-Ion (Ca-)
Magnesium-Ion (Mg-
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') . . .
Brom-Ion (Br) . . .
Sulfat-Ion (SO/') .
Milli-
Milligramm-
GnuniQ
Mol-
Äquivalente
0,638
27,7
27,7
2,595
369,1
369,1
125,5
3131
6261
4,37
49,9
99,8
10,83
444,7
889,3
7647
265,7
7494
7494
1,94
24,3
24,3
6,18
64,3
• 129
417,8
11605
7647
Salztabelle berechnet).
1869').
,302 (ohne Temperaturangabe).
Die Mutterlauge entspricht in ihrer Zusammensetzimg un-
gefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,201
Natriumbromid (NaBr) 2,50
Lithiumchlorid (LiCl) 15,68
Calciumchlorid (CaCg 347,5
Strontiumsulfat (SrSO^) 9,16
Magnesiumchlorid (MgClj) 40,99
Magnesiumsulfat (MgSO^) 1,74
417,8
Ältere Analyse: C. Bromeis 0)«' Ph. Jochheim , Die Mineral-
quellen des Groflherzogtums Hessen S. 70. Erlangen 1858).
>) Prospekt: Bad Nauheim. Ohne Ort u. Jahr. >) Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. A. >) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse des „Badesalzes I".
Analytiker: W. Sonne. 1893').
Prozent
Kalium (K) 3,565
Natrium (Na) 1,310
Lithium (Li) 0,0603
Calcium (Ca) 14,75
Strontium (Sr) 0,0628
Magnesium (Mg) 2,155
Chlor (Cl) 37.72
Brom (Br) 0,0516
Sulfatrest (SOJ 0,2840
Siliciumdioxyd (SiO^) 0,0829
Wasser (H^O) 39,80
In Wasser unlösUche Bestandteile 0,0690
99,91
Ältere Analyse: C. Bromeis (bei Ph. Jochheim, Die Mineral-
quellen des GroCherzogtums Hessen S. 70. Erlangen 1858).
') Prospekt: Bad Nauheim. Ohne Ort und Jahr.
Zur Herstellung von „Sprudelbädem" wird das Wasser
der Quellen unmittelbar aus den Steigrohren, ohne daß es
mit der Luft in Berührung kommt, in die Wannen geleitet.
Für die „Thermalsprudelbäder" wird das Wasser unmittel-
bar aus den Steigrohren in unterirdische verschlossene Be-
hälter geleitet und dort aufgespeichert. Zur Bereitung der
„Thermalbäder" «-ird die durch ausgeschiedene Eisen- und
Calciumverbindungen getrübte Sole aus den Sammelbecken der
Sprudel benutzt. Durch besondere Vorrichtungen an den
Wannen können die drei genannten Arten von Bädern auch
— 200 —
im strömenden Wasser („Strombäder") genommen werden.
Zur Herstellung Ton „Solbädern" wird das Wasser der Quellen
durch Überleiten über Gradierwerke von Kohlendioxyd befreit
imd dann in großen Behältern erwärmt.
In den 8 staatlichen Badehäusern, von denen 7 dicht an
den Sprudeln liegen, befinden sich 360 Zellen mit Wannen aus
Eichenholz (außerdem im städtischen Konitzkystift 15, in einer
Kinderheilstätte 35 Wannen). — Im Jahre 1903 wurden
348491; 1904: 357776; 1905: 383748 Bäder verabreicht.
— Zu Inhalationen dient außer den Gradierwerken ein In-
halationsgebäude mit 2 Feinzerstäubungsräumcn und 5 Rämnen
für Einzelinhalationen und Apparaten nach verschiedenen
Systemen. — Das Wasser der drei Trinkquellen wird auch
in natürlichem Zustande versandt (1903: 13859; 1904: 50546;
1905: 101 450 Gefäße).
Sonstige Kurmittel : Moorbäder mit Moor aus Gersfeld. —
Massage, Mechanotherapie (Zander -Institut). Elektrotherapie.
Sauerstoff Inhalationen. Terrai nkuren (Terrainkurkarte). — Milch-
und Molkenkuren. — Gedeckte Hallen und Wandelbahnen.
100 ha großer Kurpark.
Behandelt werden: Gicht und Rheumatismus, Herz-
krankheiten u. dergl. , sowohl diejenigen des Klappenapparates
wie die des Herzmuskels, wie auch nervöse Herzaffektionen,
Arteriosklerose, Angina pectoris, Basedowsche Krankheit,
Krankheiten des peripheren und zentralen Nervensystems,
besonders Tabes, Neurasthenie, Störungen des va.somotori8chen
Systems, Frauenkrankheiten, Störungen in der Blutbeschaffen-
heit und Blutbereitung, Skrofulöse, Rhachitis, Krankheiten der
Knochen und Knochenhäute, Entzündungen der Gelenke, Blut-
armut, Bleichsucht, Schwächezustände, chronische Katarrhe der
Luftwege, Anschoppungen in den Unterlcibsorganen.
54 Ärzte. — Kurzeit: 1. Mai bis 30. September; die Bade-
häuser sind vom 1. April bis 31. Oktober geöffnet. Winter-
kuren im städtischen Konitzkystift. — Kurtaxe: 1 Person
20 M., jede weitere Person 6 M. ; für Bedürftige: 1 Person 6 M.,
jede weitere Person 3 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 24340; 1904: 24102; 1905: 26197 (darunter etwa
30 Prozent Ausländer).
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Grund- und Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
größtenteils durch SchwemmkanaHsation in eine Kläranlage. —
Krankenhaus; außerdem das Konitzkystift für Unbemittelte.
2 Kinderheilstätten. Mihtärkurhaus. — Quellen und Bad ge-
hören dem hessischen Staat imd werden von der Großherzog-
lichen Badedirektion verwaltet.
G6G6C6GJSG6G6G6 NeuhaUS (bei Neustadt an der Saale) ^^isO^iSOisO&O
Dorf mit 200 Einwohnern bei Neustadt an der Saale im
Kreise Unterfranken des Königreichs Bayern, liegt 220 m ü. M.
In einem Talkessel, der gegen N und O durch 100—200 m
hoch ansteigende Berge geschützt ist. Nadelwald unmittelbar
angrenzend. Neustadt ist Station der Bahn Ritschenhausen —
(Schweinfurt) — Würzburg.
Heilquellen: 4 Quellen: „Marienquelle", „Bonifazius-
quelle", „Hermannsquelle", „Elisabethquelle", schon zur Zeit
Karls des Großen bekannt, seit 1853 zu Heilzwecken benutzt,
entspringen aus Spalten in Schichten der Grenzregion von
Wellenkalk und Röt (oberster Buntsandsteüiformation) in einer
Tiefe von 2,5 — 3 m. — Außerdem sind im Bett der Saale
noch 2 „SäuerUnge" gefaßt. Die 4 erstgenannten Quellen
liefern täglich 7000—8500 hl, die beiden „Säuerlinge" etwa
4000 hl Wasser.
Analyse der „Marienquelle" (»us den Origlnalzahlen berechnet).
Analytiker: J. von Liebig. 1855').
Spezifisches Gewicht: 0,01551 bei 18°, bezogen auf Wasser von 4°
Temperatur: 8,8°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,2967
Natrium-Ion (Na-) 6,284
Lithium-Ion (Li-) 0,000138
Calcium-Ion (Ca--) 1,234
Magnesium-Ion (Mg"). . . . 0,3201
Ferro-Ion (Fe--) 0,004255
Anionen').
Chlor-Ion (Q') 10,53
Sulfat-Ion (SO/') 1,840
2,004
Hydrokarbonat-Ion (HCO,')
Kieselsäure(meta)(H58iO,) .
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Milli-
Milligramm-
Mol
Aquivalente
7,577
7,577
272,6
272,6
0,0197
0,0197
30,77
61,55
13,14
26,28
0,0761
0,1522
368,2
297,0
297,0
19,16
38,32
32,85
32,85
22,51
0,03461
673,2 368,2
0,4413
22,55
1,783
673,6
40,52
24,33 714,2
Daneben Spuren von Ammonium-, Mangano-, Aluminium-,
Brom-, Jod-, Hydrophosphat-Ion, Borsäure, organischen Sub-
stanzen.
1) Manuskript. — Abgekürzt ir
») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Liebigs Annalen 186G Bd. 98 S. 361.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.c.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gnunm
Kaliumchlorid (KCl) 0,5653
Natriumchlorid (NaCl) 15,95
Lithiumchlorid (LiCl) 0,000836
Calciumchlorid (CaCl,) 0,9331
Calciumsulfat (CaSOJ 2,609
Calciumhydrokarbonat [Ca<HC03),] . 0,5202
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC0a] 1,923
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOs),] . . . 0,01354
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,03461
22,55
Freies Kohlendioxyd (CO.) 1,783
24,33
939,6 ccm
bei 8,8° u.
760 mm
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: ccm
Kohlendioxyd (CO,) 757,9
Stickstoff (N,) 242,1
Daneben Spuren von Sauerstoff, Methan, Schwefelwasserstoff.
201 —
Analyse der „BOnifaziUSqUelle" (aus den OrlgmalzaMen berechnet).
Analytiker: J. v. Liebig. 1855').
' Spezifisches Gewicht: 1,01410 bei 18°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 8,8°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,2356
Natrium-Ion (Na-) 5,820
Lithium-Ion (Li-) 0,000138
Calcium-Ion (Ca--) 1,144
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,3026
Ferro-Ion (Fe-) 0,01068
Anionen ').
Chlor-Ion (a') ........ 9,787
Sulfat-Ion (SO/') 1,699
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 1,793
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
6,018
6,018
252,5
252,5
0,0197
0,0197
28,54
57,07
12,42
24,84
0,1910
0,3820
340,8
276,1
276,1
17,68
35,36
29,39
29,39
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (COg) .
20,792
0,03721
622,9 340,8
0,4746
20,829
1,584
623,3
36,00
22,413 659,3
Daneben Spuren von Ammoniiun-, Mangano-, Aluminimn-,
Brom-, Jod-, Hydrophosphat-Ion, Borsäure, organischen Sub-
stanzen.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,4490
Natriumchlorid (NaCl) 14,77
Lithiumchlorid (LiCl) 0,000836
Calciumchlorid (CaCl,) 0,9736
Calciumsulfat (CaSO,) 2,408
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)J . . 0,3374
Magnesiumhydrokarbonat []\Ig(HC03)2] 1,818
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC0,)2] . . . 0,03398
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,03721
20,83
{834,7 com
bei 8,8° u.
760 mm
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: g^n,
Kohlendioxyd (CO^) 961,8
Stickstoff (Nj) 38,2
Daneben Spuren von Sauerstoff, Methan, Schwefelwasserstoff.
1) Manuskript. — AbgekOrzt in Liebigs Annalen 1856 Bd. 98 S. 831. «) Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. A. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Ältere Analysen: Unbekannter Analytiker 1838 (bei V. Müller, Be-
sehreibung der Heilquellen, Mineralbäder und Molkenkuranatalten des König-
reichs Bayern S. 180. München 1843). Streber {ebendas. S. 131). — Diese
älteren Analysen geben eine wesentlich niedrigere Konzentration an als die
vorstehende.
Analyse der „Hermannsquelle" (aus den originaizahien berechnet).
Analytiker: J. v. Liebig. 1855').
Spezifisches Gewicht: 1,01104 bei 18°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 8,7°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen''). Gramm
Kahum-Ion (K-) 0,1905
Natrium-Ion (Na-) 4,760
Lithium-Ion (Li-) 0,000138
Calcium-Ion (Ca-) 1,153
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,2913
Ferro-Ion (Fe--) 0,007774
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 8,101
Sulfat-Ion (SO/') 1,816
1,633
Hydrokarbonat-Ion (HCOj')
Kieselsäure (meta) (HjSiOg)
Freies Kohlendioxyd (CO^)
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
4,866
4,866
206,5
206,5
0,0197
0,0197
28,75
57,50
11,96
23,91
0,1391
0,2782
293,1
228,5
228,5
18,90
37,80
26,76
26,76
17,953
0,04627
526,4 293,1
0,5901
17,999
1,581
527,0
35,94
19,580 562,9
Daneben Spuren von Ammonium-, Mangano-, Aluminium-,
Brom-, Jod-, Hydrophosphat-Ion, Borsäure, organischen Sub-
stanzen.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,3630
Natriumchlorid (Naa) 12,08
Lithiumchlorid (LiCl) 0,000836
Calciumchlorid (CaCl,) 0,9504
Calciumsulfat (CaSO^) 2,574
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2] . . 0,2082
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08).j] 1,750
Ferrohydrokarbonat [FefHCOs),] . . . 0,02474
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,04627
18,00
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,581
19,58
833,0 ccm
bei 8,7° u.
760 mm
1) Manuskript. — Abgekürzt in Liebigs Annalen 1856 Bd. 98 S.351. ') Vgl.
ehem. Einleitung Absehn. A. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt B.2.C.
— 202
Analyse der „Elisabethquelle" (aus den Onginalzahlen berechnet).
Analytiker: J. von Liebig. 1855').
Spezifisches Gewicht: 1,00909 bei 18°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 8,6°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- MiUigramm
Kationen '). Gramm
KaUum-Ion (K-) 0,1441
Natiium-Ion (Na-) 3,555
Lithium-Ion (Li-) 0,000138
Calcium-Ion (Ca-) 0,8940
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,2360
Ferro-Ion (Fe-) 0,005137
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl") 6,008
Sulfat-Ion (SO/') 1,206
1,677
Hydrokarbonat-Ion (HCO,')
Kieselsäure (meta) (H^SiOs)
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Mol
Äquivalente
3,681
3,681
154,2
154,2
0,0197
0,0197
22,30
44,59
9,688
19,38
0,0919
0,1838
222,1
169,5
169,5
12,55
25,11
27,48
27,48
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält =):
13,725
0,03332
399,5 222,1
0,4250
13,759
1,543
399,9
35,08
15,302 435,0
Daneben Spuren von Ammonium-, Mangano-, Aluminium-,
Brom-, Jod-, Hydrophosphat-Ion, Borsäure, organischen Sub-
stanzen.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen bei
diesen 4 Quellen 22,6 bis 13,8 g, wobei Chlor- und Natrium-,
daneben Sulfat-, Hydrokarbonat- , Calcium- und Magnesium-
Ionen vorherrschen. Da 1,5 bis 1,8 g freies Kohlendioxyd vor-
handen sind, so sind die Quellen als „erdig-sulfatische
Kochsalzsäuerlinge" zu bezeichnen. Bemerkenswert ist der
Eisengehalt, der bei der BonifaziusqueUe 10,7 mg erreicht.
Die Quellen sind in Holzschächte gefaßt. Das Wasser
der „Marienquelle" wird zum Baden, das der „Bonifazius-",
„Hermanns-" imd „ElisabethqueUe" zu Trinkkuren benutzt.
Die beiden „Säuerhnge" finden als Tafelwässer Verwendung.
Dem Badehause (21 Zellen mit hölzernen Wannen) wird das
Wasser der „Marienquelle", nachdem es 5 m hoch gepumpt
ist, durch eine etwa 20 m lange Eisenrohrleitimg zugeführt;
es wird in einem überdeckten Behälter mittels Dampfheiz-
schlangen erwärmt. Im Jahre 1903 wurden 8600; 1904:
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,2746
Natriumchlorid (NaCl) 9,022
Lithiumchlorid (LiCl) 0,000836
Calciumchlorid (CaCI,) 0,6416
Calciumsulfat (CaSOj) 1,709
Calciumhydrokarbonat fCa(HC03),,] • • 0,6422
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOa)J l'-^'S
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOa)jl. . . . 0,01635
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) 0,03332
13,758
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,543 =
15,301
812,8 ccm
bei 8,6° u.
760 mm
') Manuskript. — Abgekfirzt in
") Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Liebigs Annalen 1856 Bd. 98 S. 351.
^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.c.
10435; 1905: 12300 Bäder verabreicht. Versandt wurden 1903:
etwa 5000; 1904: etwa 6000; 1905: 8500 Flaschen.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus der Khön.
— Wandelbahn.
Behandelt werden: Krankheiten der Atmungsorgane,
der Unterleibsorgane, chronischer Rheumatismus, Fettleibigkeit,
Skrofulöse, Anämie, Nervenleiden, chronische Hautausschläge.
3 Arzte in Neustadt. — Kurzeit: Mitte Mai bis Ende
September. — Kurtaxe: 2 M. — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 1800; 1904: 2700; 1905: 3200.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch KanaUsation. —
Krankenhäuser, DesLofektionseinrichtung und Apotheke in
Neustadt.
Quellen und Bad gehören dem Freiherm Th. von und zu
Guttenberg. Auskunft durch die FreiherrUche Badeverwaltung.
C2SQSG6G6G6G6G6G6G6G6G6G6G6G6 Niederbronn ^^^^^^iSO^iSO^^^^^
Stadt mit 3120 Einwohnern im Unterelsaß, hegt 192 m ü. M. Heilquellen. EineQuelle, die „Niederbromier Mineralquelle",
gegen Nordwinde durch die dort bis 580 m ansteigenden schonzurRömerzeitbekannt,seitl565zuKurzweckeninGebrauch,
Berge der Vogesen geschützt, in einem Tale. Nadelwald in entspringt aus Gesteinen der Triasformation (Buntsandstein,
unmittelbarer Nähe. Station der Bahn Hagenau — Beningen. Muschelkalk) an deren Abbruch längs des Fußes der Vogesen.
j^jia,lyg0 Analytiker: 0. Haenle. 1904*).
(aus den Einzelbestandteüen ber^hnet). Temperatur: 18°, gemessen m 6 m Tiefe.
' Ergiebigkeit: 3180 hl m 24 Stunden.
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten'): Milli- Miiiignunm-
Gmnm Mol Äquivalente
Kationen^). Gramm Tf ÄqSnte Mangano-Ion (Mn-) 0,000630 0,0115 0,0229
Kahum-Ion (K-) 0,2681 6,848 6,848 Alummium-Ion (AI-) .... 0,01451 0,5356 1.607
Natrium-Ion (Na-) 1,229 53,31 53,31 83,23
Lithium-Ion (Li-) 0,000648 0,0922 0,0922
Calcium-Ion (Ca--) 0,3430 8,555 17,11 ') Die Mineralquellen des Elsaß S. 10. Straßbiu-g 1904. ») Die Analyse
Strontium-Ion (8r-) 0 000739 0 0084 0 0169 '^' ""^ **'* Ij>'e''e'ihcit bezogen imd konnte in Ermangelung der Angabe des
Magnesium-Ion (Mg") .... 005015 2*059 4118 spezifischen Gewichts nicht auf 1 kg umgerechnet vrerden. Bei einer der-
,, , .j, y & / ' ' ' • ' • ," *i,llo artigen Umrechnung würden sich sämtliche Zahlen schätzimgswcise um etwa
ferro-lon (l'e--) 0,003032 0,0542 0,1085 0,3 Prozent ihres Wertes erniedrigen. =) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
— 203 —
, _^ Milli- Milligramm-
Anionen'9- Gramm Mol Äquivalente
Nitrat-Ion (NO3') 0,001450 0,0234 0,0234
Chlor-Ion {Cl') 2,195 61,92 61,92
Siüfat-Ion (SO/') 0,06860 0,7142 1,428
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 1,211 19,86 19,86
5,386 153,99 83,23
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) . 0,01619 0,2064
5,402 154,20
Freies Kohlendioxyd (COJ . 0,121 2,76
5,523 156,96
Daneben Spuren von Brom-, Jod-, Hydrophosphat-Ion.
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
enthalten: ccm
Kohlendioxyd (CO^) 53,4
Stickstoff (N,) 946,5
E. Buri 1880.
Zusammensetzung des Quellsinters.
Im „getrockneten" Sinter wurden quantitativ bestimmt:
Prozent
Eisen, dreiwertig (FeHi) 38,85
Blei (Pb) 0,0034
Arsenatrest (AsO^) 2,150
In Spuren sind vorhanden Zink, Mangan, Kupfer,
Antimon. E. Buri 1880.
') Vgl. ehem. Einleitmig Abschnitt A. ') Vgl. ehem. Einleitmig Ab-
schnitt B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 5,4 g,
wobei Chlor- und Natrium-, daneben Hydrokarbonat- und
Calci um-Ionen vorwalten. Die Quelle ist demnach eine „erdige
Kochsalzquelle" *).
Das Wasser der in Steinschacht gefaßten Quelle wird an
Ort und Stelle getrunken imd zu Badezwecken in Eöhren aus
Ton und Metall weitergeleitet; es dient auch zu Duschen,
Inhalationen, Nasenduschen und zum Gurgeln. In den Hotels
und Privathäusern befinden sich etwa 70 Baderäume mit
Wannen aus emailliertem Gußeisen, Zink oder Zement. Zahl
der Bäder etwa 6000 jährlich. Zum Versand gelangen jährlich
ungefähr 1000 1.
Sonstige Kurmittel: Massage. — Elektrotherapie. —
Traubenkuren. — Gedeckte Hallen.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Liter enthält")''):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO3) 0,002365
Kaliumchlorid (KQ) 0,5091
Natriumchlorid (NaCl) 3,118
Lithiumchlorid (LiCI) 0,003917
Calciumchlorid (CaCl,) 0,08425
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC0j)2] . . 1,264
Strontiumhydrokarbonat [SrfHCOj).] . 0,00177
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,3014
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)j]. . . . 0,009650
Manganohydrokarbonat [Mn(HC08).j] . 0,00203
Aluminiumchlorid (AlClj) 0,007936
Aluminiumsulfat [AljCSOJ^] 0,08151
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,01619
5,402
Freies Kohlendioxyd (COj) 0,121 =
5,523
66,0 ccm
bei 18,0° u.
760 mm
Altere Analysen: A. Cl. Gerboin und Hecht 1809 (bei Hey-
felder, Die Heilquellen des Großherzogtums Baden S. 184. Stuttgart 1841).
Eobiu 1833 (ebendas. S. 184). Eitter 18G7 (bei Ph. Biedert, Deutsche
Medizinalzeitung 1891). L. Figuier imd L. Mialhe 1848 (Pharmazeutisches
Zcntralblatt 1848 Bd. 19 S. 6G2). C. Kosmann 1850 (Journal für praktische
Chemie 1850 Bd. 50 S. 49). E. Buri 1880 (Journal f. praktische Chemie 1880.
N. F. Bd. 22 S. 388). Alle älteren Analysen geben etwa dieselbe Gesamt-
konzentration an wie die vorstehende, aber eine wesentlich höhere Menge an
Chlor-Ion, eine wesentlich geringere an Hydrokarbonat-Ion.
Behandelt werden: Erkrankungen der Leber, der Nieren,
des Magens und des Darmes, Hämorrhoidalbeschwerden,
Katanhe der Gallenwege, Hautkrankheiten, Frauenleiden und
Skrofulöse.
2 Arzte. — Kurzeit: Anfang Mai bis Ende September. —
Kurtaxe: 10 M. für die Kurzeit, 50 Pf. für den Tag. — Zahl
der Besucher (ohne Passanten) 1903: 700; 1904: 800; 1905: 900.
Allgemeine Binrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Apotheken. — Das Bad gehört der Stadt und wird
vom Baderat verwaltet.
•) Auf Grund der älteren Analysen wäre die Niederbronner Mineralquello
eine ,,erdmuriatische Kochsalzquelle*' anzusehen.
G6föC6C6G6G55G?SföföGJSG6G6G6 NiederkontZ ^OöOÄ9dO(!OÄ9ÖD(!OÖDöO(!JOÖDÖD
Dorf mit 519 Einwohnern im Kreise Diedenhofen - Ost in
Lothringen, liegt 180m ü.M. an der Mosel gegenüber und
etwas oberhalb der Stadt Sierck, einer Station der Bahn
Coblenz— Trier— Diedenhofen. Wald in der Nähe.
Heilquellen. 3 Quellen, im Jahre 1853 an der Stelle
einer früher vorhandenen Sickerung aufgeschlossen, seit 1858
zu Heilzwecken benutzt, seitdem mehrmals neu gefaßt, treten
an einer Verwerfungsspalte aus oberem Buntsandstein aus:
„St. Hieronymus- Quelle", „Clemens - Quelle" imd „Nieder-
kontzer Sprudel".
Analyse der „St. HierOnymUS-Quelle" (aus den EmzelbestandteUen berechnet)
Analytiker: H. Biltz und E. Küppers. 1906').
Spezifisches Gewicht: 1,0061 bei 20°, bezogen auf Wasser von 4°,
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Mol Äquivalente
4,88 4,88
138,7 138,7
0,9 0,9
0,14 0,14
Kationen^). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,191
Natrium-Ion (Na-) 3,197
Lithium-Ion (Li-) 0,006
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,0026
Gramm
Calcium-Ion (Ca--) 0,294
Strontium-Ion (Sr-) 0,032
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,166
Ferro-Ion (Fe") 0,0075
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
32,27
64,54
0,37
0,73
6,81
13,6
0,13
0,27
223,8
') Manuskript. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
— 204 —
Anionen*). Gramm
C!Mor-Ion (Cl') 7,368
Brom-Ion (Br) 0,154
Jod-Ion (J') 0,0096
SuHat-Ion (SO/') 0,5470
Hydroareenat-Ion (HAsO/') 0,00073
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,153
13,128
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) 0,019
13,147
Freies Kohlendioxyd (COj) . 0,0968
13,244
Daneben Spuren von Nitxat-Ion.
lum-
Milligramm-
Mol
Aquivaient«
207,8
207,8
1,93
1,93
0,076
0,076
5,694
11,39
0,0052
0,010
2,50
2,50
402,2
0,25
223,7
402,5
2,20
404,7
Ältere Analysen: Bouisl863. F.BDcking 1904. O.Billing 1905.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A. ') Vgl. ehem. Einleitung Ab-
schnitt B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 13,1 g,
wobei Chlor- und Natrium-, daneben Calcium -Ionen vorwalten.
Die Quelle ist eine „erdmuriatische Kochsalzquelle".
Bemerkenswert ist der Gehalt an Brom (154 mg), Jod (9,6 mg)
und Lithium (6 mg).
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zus.-immensetzung
luigefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliimichlorid (KCl) '. 0,364
Natriumchlorid (NaCl) 7,997
Natriumbromid (NaBr) 0,198
Natriunijodid (NaJ) 0,011
Lithiumchlorid (LiCl) 0,04
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,0077
Calciumchlorid (CaCl,) 3,581
Calciumhydroarsenat (CaHAsOJ 0,00094
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCO„),l 0,077
Magnesiumchlorid (MgCl^) 0,0352
Magnesiumsulfat (MgSO«) 0,686
Magnesiimjhydrokarbonat [Mg(HC08)j] 0,110
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)j] 0,024
Kieselsäure (meta) (HjSiOs) 0,019
13,15
Freies Kohlendioxyd (COj) 0,0968
G6C6C:;6föGÖG6C6G6G6D5CJSG6C;6C;6C5S
Ölh
In Ölheim bei Peine (Provinz Hannover) wurde in einem
zur Erschließung von Petroleum niedergebrachten Bohrloch
13,25
Das Wasser der Quellen, besonders das der „St. Hiero-
nymus- Quelle", wird von der Firma „Vereinigte Niederkontzer
Mineralquellen G. m. b. H." in Sierck versandt.
eine Sole erbohrt, die durch Pumpen gehoben und als „Marieii-
quelle" bezeichnet wird.
AnftlySG (aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: E. Fresenius. 1886
Spezifisches Gewicht: 1,06514 bei
Temperatur: 18,4°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Kationen ). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,1295 3,309 3,309
Natrium-Ion (Na-) 32,20 1397 1397
Lithium-Ion (Li-) 0,001406 0,2001 0,2001
Ammonium-Ion (NH/) . . . 0,02143 1,186 1,186
Calcium-Ion (Ca--) 1,879 46,87 93,74
Strontium-Ion (Sr--) 0,1297
Baryum-Ion (Ba") 0,006917
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,5114
Ferro-Ion (Fe--) 0,01578
Mangano-Ion (Mn--) 0,001251
Anionen '). 1541
Chlor-Ion (Cl') 54,47 1537 1537
Brom-Ion (Br) *0,08535 1,067 1,067
Jod-Ion (J') 0,003188 0,0251 0,0251
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000335 0,0035 0,0070
Hydrokarbonat-Ion (HCOj'). 0.20 3,3 3,3
bezogen auf Wasser von 4°.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
1,481
2,962
0,0503
0,1007
20,99
41,98
0,2824
0,5647
0,0227
0,0455
KaUumchlorid (KO)
Natriumchlorid (NaCl)
Natriumbromid (NaBr)
Natriumjodid (NaJ)
Lithiumchlorid (LiCl)
Ammoniumchlorid (NH^Cl)
Calciiunchlorid (CaCl,)
Calciumhydrophosphat (CaHP04). . .
Strontiumchlorid (SrCl^)
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03)2] .
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC03)j] .
Magnesiumchlorid (MgCl,)
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . . .
Manganohydrokarbonat [Mn(HCOg).,] .
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
Kieselsäure (meta) (H^SiOg). 0,01442
Frdes Kohlendioxyd (CO,)
3013 1541
0,1839
89,67
0,20
3013
4,5
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Gramm
0,2469
81,65
0,1100
0,003767
0,008498
0,06345
5,202
0,000474
0,03083
0,2697
0,01306
2,000
0,05024
0,004025
0,01442
89,67
0,20 =
89,87
107 ccm
bei 18,4° u.
760 mm
89,87 3017
Daneben Spuren von Aluminiimi-, Sulfat-Ion, Borsäure,
Schwefelwasserstoff.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 90 g,
wobei Chlor- und Natrium -Ionen bei weitem überwiegen
') Chemische Analyse der Marienquelle zu Ölheim. Wiesbaden 1886.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A. «) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
schnitt B.2.C.
(„reine Solquelle"),
gestellt.
Der Betrieb ist seit Jahren ein-
205
c;6G6GjSG6asc;6c:;6G6G6G6G6C6G6G6 Oeynhausen ^^^^^iso^^^^^^^^
Stadt mit 3857 Einwohnern im Regierungsbezirk Minden
der Provinz Westfalen, liegt 71 m ü. M. am rechten Ufer der
Werre in hügeliger Gegend. Station der Bahnen Cöln —
Hannover imd Goslar— Löhne.
Klima. Mittlere iährhche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt (1892—1901): 685 mm*).
*) Provinz -Regenkarte.
Heilquellen. 7 Quellen: Quellen I, II, III, V, „Kaiser-
Wilhelm-Sprudel" und die beiden Quellen des „Bülowbrunnens"
wurden in den Jahren 1806 — 1906 erbohrt, und zwar die ersteren
5 Quellen 620 — 707 m tief in Muschelkalk, die Quellen des
„Bülowbrunnens" 79 m tief in Keuper. Die ersteren fließen
frei aus, das Wasser der letzteren wird durch Pumpen ge-
fördert.
Analyse der „Quelle I" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: R. Finkener. 1895*).
Spezifisches Gewicht: 1,0333 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 33,3°, gemessen am Ausflusse.
Ergiebigkeit: 4900 hl m 24 Stimden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Kahum-Ion (K-) 0,12
Natrium-Ion (Na-) 13,43
Lithium-Ion (Li-) 0,0008
Calcium-Ion (Ca") 1,41
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,371
Ferro-Ion (Fe-) 0,053
Aluminium-Ion (AI—) .... 0,004
Anionen ').
Odor-Ion (Q') 20,28
Brom-Ion (Br) 0,0012
Jod-Ion (J') 0,00008
Sulfat-Ion (SO;') 4,53
Hydroarsenat-Ion (HAsO/') 0,0001
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
MiUl-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
3,1
3,1
582,6
582,6
0,1
0,1
35,2
70,4
15,2
30,5
0,95
1,9
0,2
0,5
689,1
572,0
572,0
0,015
0,015
0,0007
0,0007
47,2
94,4
0,0009
0,002
22,7
22,7
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,23
Natriumchlorid (NaCl) 33,27
Natriumbromid (NaBr) 0,0015
Natrium Jodid (NaJ) 0,0001
Natriumsulfat (Na,SOj 0,982
Lithiumchlorid (LiCl) 0,005
Calciumsulfat (CaSOJ 4,79
Calciumhydroarsenat (CaHAs04).- . . . 0,0002
Magnesiumsulfat (MgSO«) 0,582
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 1,52
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . . . 0,17
Aluminiumsulfat [AI,(S04)3] 0,03
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,064
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Freier Stickstoff (N,) ....
1,38
22,7
22,7
41,58
0,064
1279,3
0,81
689,1
41,64
1,32
0,024
1280,1
30,0
0,85
41,64
757 ccm
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,32 = {bei 33,3° u.
760 mm
21 ccm
Freier Stickstoff (N,) 0,024 = jbei 33,3° u.
42,99 I '''60 J™*
= 1'
42,99 1310,9
1) Bad Oeynhausen. Herausgegeben von der KSnigl. Badeverwaltung 6. Aufl.
S. 19. 1900. Ohne Ort. =) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. s) Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. B.2.c.
Ältere Analysen: Brandes 1841 (Archiv der Pharmazie 1841 Bd. 78
S. 199). G. Bischof 1849 (Liebigs Jahresbericht über die Fortschritte der
Chemie 1849 S. 615). G. Bischof 1854 (ebenda 1854 8. 761). Hoppe 1860
(bei Th. Valentiner, Balneotherapie S. 361. Berlin 1873). R. Finkener
(bei Fr. Raspe, Heilquellen-Analysen S. 830. Dresden 1885).
Analyse der „Quelle II" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: R. Finkener. 1895').
Spezifisches Gewicht: 1,0283 (ohne Temperaturangabe)
Temperatur: 24,2°, gemessen am Ausflusse.
Ergiebigkeit: 720 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milligramm-
Äquivalente
3,4
599,6
Milli-
Mol
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,13 3,4
Natrium-Ion (Na-) 13,82 599,6
Lithium-Ion (Li-) 0,0008 0,1 0,1
Calcium-Ion (Ca--) 1,63 40,6 81,2
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,320 13,1 26,3
Ferro-Ion (Fe-) 0,03 0,5 1
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,002 0,08 0,2
Anionen *). '^^^'^
Chlor-Ion (Cl') 21,89 617,5 617,5
Brom-Ion (Br) 0,0010 0,013 0,013
Gramm
Jod-Ion (J') 0,0002
Sulfat-Ion (SO/') 3,72
Hydroarsenat-Ion (HAsO^") 0,0001
Hydrokarbonat-Ion (HCO,')
1,04
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,001
0,001
38,7
77,4
0,0009
0,002
17,0
17,0
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Freier Stickstoff (N,) . . . .
42,58
0,038
1330,6
0,48
711,9
42,62
0,912
0,016
1331,1
20,7
0,56
43,55 1352,3
1) Bad Oeynhausen. Herausgegeben von der Eönigl. Badeverwaltung
6. Aufl. S, 19. 1900. Ohne Ort. ») Vgl. ehem. Einleitung Absehn. A.
206
Das Minendwasser entepricht in seiner Zusammensetzung
imgeföhr einer Lösung, welclie in 1 Kilogramm enthält^}:
Gramm
Kaliunjchlorid (KCl) 0,26
Natriumehlorid (NaCl) 35,07
Natriumbromid (NaBr) 0,0013
Natriurajodid (NaJ) 0,0002
Lithiumchlorid (LiCl) 0,005
Calciumchlorid (CaCl,) 0,798
Calciumsulfat (CaSO^) 4,55
Calciimihydroarsenat (CaHAsO^) 0,0002
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,620
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC05)J 1)17
») Vgl. ehem. Einleitung Absclm. B.2.C.
Gramm
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,,),J . . . 0,09
Aluminiumsulfat [AL,(S0J3] ...... 0,01
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,038
42,61
Freies Kohlendioxyd (CO,). ...... 0,912
Freier Stickstoff (N,) 0,016
43,54
507 com
bei 24,2° u.
760 mm
14 ccm
bei 24,2° u.
760 mm
Ältere Analyse: K. Finkener 1877 (bei Fr. E.ispe, Heilquellen-
Analysen S. 330. Dresden 1885). Diese altere Analyse gibt eine wesentlich
geringere Konzentiatiou an als die vorstehende.
Analyse der „Quelle III" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: E. Finkener. 1895').
Spezifisches Gewicht: 1,026 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 25,9°, gemessen am Ausflusse.
Ergiebigkeit: 720 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationon^).
Kalium-Ion (Kr) . . .
Natrium-Ion (Na*) . .
Lithium-Ion (Li') . . .
Calcium-Ion (Ca-) . .
Magnesiimi-Ion (Mg--)
Ferro-Ion (Fe-) ....
Aluminium-Ion (AI"-)
Anionen').
Chlor-Ion (CT)
Brom-Ion (Br)
Jod-Ion (J)
Sulfat-Ion (SO/')
Hydroarsenat-Ion (HAsO/').
Hydrokarbonat-Ion (HCO,').
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Freier Stickstoff (N,) . . . .
MilU-
Milligramm-
Gramm
Mol
Äqui Talente
0,11
2,9
2,9
13,22
573,3
573,3
0,0008
0,1
0,1
1,49
37,0
74,1
0,312
12,8
25,6
0,02
0,3
0,7
0,003
0,1
0,4
677,1
20,47
577,6
577,6
0,0012
0,016
0,016
0,00008
1 0,0007
0,0007
3,89
40,5
80,9
0,0001
0,0009
0,002
1,13
18,6
18,6
40,65
1263,2
677,1
0,044
0,56
40,69
1263,8
0,925
21,0
0,023
0,83
41,64 1285,6
•) Bad Oeynhausen. Herausgegeben Ton der Königl. Badeverwaltung
6. Aufl. S. 19. 1900. Ohne Ort. «) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. E.2.c.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Kaliumchlorid (KO)
Natriumchlorid (NaCl)
Natriumbromid (NaBr)
Natriimijodid (NaJ)
Lithiumchlorid (LiCl)
Calciumchlorid (CaCl.J
Calciumsulfat (CaSO^)
Calciumhydroarsenat (CaHAsO^). . .
Magnesiumsulfat (MgSOj)
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOj)j
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),]. . .
Aluminiumsulfat [A1,(S04)3]
Kieselsäure (meta) (HjSiOa)
Frdes Kohlendioxyd (CO,) .
Freier Stickstoff (N,) . . . .
Gramm
, 0,21
, 33,54
0,0016
0,0001
0,005
0,0699
4,96
0,0002
0,467
1,31
0,06
0,02
0,044
40,69
0,925
-f
0,023 =
41,64
517 ccm
bei 25,9° u.
760 mm
20 ccm
bei 25,9° u.
760 mm
Ältere Analyse: R. Finkener 1877 (bei Fr. Raspe, Heilquellen-
Analysen S. 331. Dresden 1885). Diese ältere Analyse gibt eine geringere
Konzentration an als die vorstehende.
Analyse des „Kaiser- Wilhelm-Sprudels" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: K. Finkener. 1899').
Spezifisches Gewicht: 1,034 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 33,4°, gemessen am Ausflusse.
Ergiebigkeit: 20000—21500 hl in 24 Stunden.
, , Milli- MüUgramm-
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Gramm Mol Äquivalente
MiUi- Milligramm. Magnesium-Ion (Mg") .... 0,3713 15,24 30,49
JS-atacnen ). Gnmm Mol Äquivalente Ferro-Ion (Fe") 0,032 0,58 1,2
KaUum-Ion (K-) 0,22 5,7 5,7 Aluminium-Ion (AI-) .... 0,003 0,1 0,4
Natrium-Ion (Na-) 14,96 648,9 648,9 . " "742^2
Lithium-Ion (Li-') 0 00079 0 110 11
^ , . T )n, \ v,v\j\iia u,ii u,ii ,^ ^^ Oeynhausen. Herausgegeben von der Königl. Badeverwaltung
Calcium-Ion (Ca-) l.UO 27,69 55,38 e. Aufl. S. 19. 1900. Ohne Ortf >) Vgl. ehem. Einleitung Absehn. A*
— 207
Anionen'). Gramm
CMor-Ion (Gl) 22,15
Brom-Ion (Br) 0,0043
Jod-Ion (J') 0,0003
SuKat-Ion (SO;') 4,409
Hydroarsenat-Ion (HAsO^") 0,0002
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 1,546
44,81
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,044
44,85
Freies KoUendioxyd (CO^) . 1,275
Freier Stickstoff (N^) .... 0,033
46,16
Milli-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
624,9
0,053
0,002
624,9
0,053
0,002
45,90
0,002
25,34
91,80
0,003
25,34
1394,5 742,1
0,56
1395,1
28,98
1,2
1425,3
') Vgl. ehem. Einleitung Absclmitt A.
schnitt B.2.C.
s) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen bei
diesen 4 Quellen 40,7 bis 44,9 g, wobei Chlor- und Natrium-,
daneben Sulfat- und Calcium -Ionen vorherrschen. Danach und
mit Rücksicht auf ihre Temperatur sind die Quellen als „warme
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaHumchlorid (KO) 0,43
Natriumchlorid (NaO) 36,22
Natriumbromid (NaBr) 0,0055
Natriumjodid (NaJ) 0,0003
Natriumsulfat (Na,SOJ 2,116
Lithiumchlorid (LiCl) 0,0048
Calciumsulfat (CaSOJ 3,770
Calciumhydroarsenat (CaHAsOi) . . . 0,0003
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,3793
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03).J 1,770
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOs)j] . . . 0,10
AluminiumsuKat [Al2(S04)g] 0,02
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) 0,044
44,86
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,275 =
Freier Stickstoff (N^) 0,033
46,17
731,3 ccm
bei 33,4° u.
760 mm
30 ccm
bei 33,4° u.
760 mm
sulfatische Solquellen", und zwar die „Quelle I" und der
„Kaiser -Wilhelm -Sprudel", bei denen die Mengen des freien
Kohlendioxyds 1 g übersteigen, als „warme sulfatische
Kochsalzsäuerlinge" zu bezeichnen.
Analyse der Schachtsole vom „
Analytiker: K. Finkener.
Bülowbrunnen"
1895').
(aus der Salztabelle berechnet).
In 1 Küogramm des
Kationen '). Gramm
Kahum-Ion (K-) 0,080
Natriiun-Ion (Na-) 11,54
Lithium-Ion (Li-) 0,0007
Calcium-Ion (Ca-) 0,528
Magnesium-Ion (Mg"). . . . 0,23
Ferro-Ion (Fe-) 0,04
Aluminium-Ion (AI—) . . . 0,003
Anionen ■).
Chlor-Ion (Cl') 16,93
Brom-Ion (Br) 0,0010
Jod-Ion (J) 0,0002
Sulfat-Ion (SO/') 1,71
Hydroarsenat-Ion (HAsO/') 0,0001
Hydrokarbonat-Ion (HCOj') 2,25
Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Mol Äquivalente
2,1 2,1
500,6
0,09
13,2
9,6
0,7
0,1
477,6
0,013
0,001
17,8
0,0009
36,9
500,6
0,09
26,4
19
1
0,4
550
477,6
0,013
0,001
35,7
0,002
36,9
Kieselsäure (meta) (H^SiOg)
33,31
0,030
1058,7
0,38
550,2
33,34 1059,1
1) Bad Oeynhausen. Herausgegeben von der Königl. Badeverwaltung
6. Aufl. 8. 22. 1900. Ohne Ort. >) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
5) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.e.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,15
Natriumchlorid (NaCl) 27,81
Natriumbromid (NaBr) 0,0013
Natriumjodid (NaJ) 0,0002
Natriumsulfat (Na^SO^) 1,79
Lithiumchlorid (Lid) 0,004
Calciumsulfat (CaS04) 0,689
Calciumhydroarsenat (CaHAsOJ 0,0002
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2] 1,32
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(RCOg\] .... 1,4
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)„] 0,1
AluminiumsuHat [A1,(S0JJ . . " 0,02
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,030
33^3 ■
Ältere Analysen: Gnüge (bei B. M. Lerach, Einleitung in die
Mineralquellenlehre Bd. 2 S. 1490. Erlangen 1860). R. Finkener 1873 (bei
Fr. Raspe, Heilquellen -Analysen S.330. Dresden 1885). Von diesen älteren
Analysen gibt die erste eine niedrigere, die zweite eine wesentlich höhere
Konzentration an als die vorstehende.
Analyse der Bohrlochsole vom „Bülowbrunnen
Analytiker: E. Finkener. 1895').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
((
(aus der Salztabelle berechnet).
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,19
Natrium-Ion (Na-) 36,44
Lithium-Ion (Li-) 0,001
Calcium-Ion (Ca-) 1,66
MiUi-
Mol
4,8
1581
0,1
41,4
Milligramm-
Äquivalente
4,8
1581
0,1
82,9
Gramm
Magnesium-Ion (Mg--) 0,435
Ferro-Ion (Fe--) 0,053
Aluminium-Ion (AI—) .... 0,004
') Bad
Aufl. S.
Oeynhaoaen. Herausgegeben von der
22. 1900. Ohne Ort. ') Vgl. ehem.
Milli-
Mol
17,9
0,95
0,2
Milligramm-
Äquivalente
35,7
1,9
0,5
KCnigl.
Qinleituni
1707
Badeverwaltung
g Abschn. A.
208 —
MiUl- MilUmmm-
Anionen^. Gnunm Mol Äquiralmt«
Chlor-Ion (Gl) 56,25 1587 1587
Brom-Ion (Br) 0,0022 0,027 0,027
Jod-Ion (J') 0,0004 0,003 0,003
Sulfat-Ion (SO/) 4,35 45,3 90,6
Hydroarsenat-Ion (HAßO<") . 0,0002 0,002 0,003
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . 1,79 29,3 29,3
101,18 3308 1707
Kieselsäure (meta) (H,8iOa) . 0,043 0,55
101,22 3309
Ältere Analysen: Unbekannter Analytiker (bei B, M. Lerscb, Ein-
leitung in die Minerslqellenlebre Bd. 2 8. 1490. Erlangen 1860). R. Finkener
1873 (bei Fr. Raspe, Heilquellen-Analysen 8. 330. Dresden 1885). Diese
filteren Analysen geben eine niedrigere Konzentration an als die vorstehende.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A. ') Vgl. ehem. Einleitung Ab-
schnitt B.2.C.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen bei
diesen beiden Quellen 33 und 101 g, wobei Chlor- und Natriimi-
lonen bei weitem überwi^en: „reine Solquellen".
Das Wasser sämtlicher Quellen wird zum Baden, das der
warmen Quellen auch zum Trinken, das des „BiUowbrunnens"
zum Inhalieren und Gurgeln benutzt. Den 300 bzw. 1000 m
entfernten Badehäusem (267 Zellen mit Wannen aus Tannen-
holz) wird die Sole in Buchenholzleitimg zugeführt. Die
warmen Quellen werden mit ihrer natürlichen Temperatur
(unter Umständen die verschiedenen Quellen gemischt) ver-
wendet; die kalte Sole wird teils durch Einleiten von Dampf
teils durch Dampfheizschlangen erwärmt. Im Jahre 1903
wurden 193823; 1904: 208583; 1905: 212369 Bäder verab-
reicht. Zum Inhalieren dient ein Inhalationsraum, in dem die
Sole durch Druckluftapparate zerstäubt wird, und Gradier-
werke. — Aus der Sole des BiUowbrunnens wird Mutterlauge
und Badesalz hergestellt.
Sonstige Kurmittel: Mechanotherapie (Zander -Institut).
Lichtbäder. — Milch- und Molkenkuren. — Kurpark. — Ge-
deckte Halle und Wandelbahn.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Löstmg, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,36
Natriumchlorid (NaCl) 92,47
Natriumbromid (NaBr) 0,0028
Natriumjodid (NaJ) 0,0005
Lithiumchlorid (LiCl) 0,006
Calciumchlorid (CaCL,) 0,0610
Calciumsulfat (CaSO,) 5,57
Calciumhydroarsenat (CaHAsOJ 0,0003
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,502
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03),] 2,00
Ferrohydrokarbonat [FeCHCOj),] 0,17
Aluminiumsulfat [A1,(S0J8] 0,03
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,043
101,22
Behandelt werden: Ernährungsstörungen nach schweren
Krankheiten, Skrofulöse, Rhachitis, Muskelrheumatismus,
chronische Gelenkentzündungen, chronischer Gelenkrheuma-
tismus, Lähmungen nach Schlaganfällen, organische Erkran-
kungen des Rückenmarks und der Rückenmarkshäute , f unctio-
nelle Erkrankungen des Zentralnervensystems, Entzündungen
und Lähmimgen peripherer Nerven, Neuralgien (Ischias), Herz-
krankheiten, Exsudate, chronische Entzündungen der Gebär-
mutter imd ihrer Anhänge, chronische Katarrhe der Itespira-
tionsschleimhäute.
16 Ärzte. — Kurzeit: das ganze Jahr hindurch. — Kur-
taxe: vom 15. Mai bis 30. September 1 Person 15 M., 2 Personen
21 M., jede weitere Person 4,50 M., bei einwöchigem Aufenthalt
'/,, bei zweiwöchigem Aufenthalt 7a dieser Sätze. — Zahl der Be-
sucher (ohne Passanten) 1903: 13361; 1904: 14400; 1905: 15042.
Allgemeine Eiarichtungen: Trinkwasserversorgung durch
Wasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Kanali-
sation. — Sanatorium. Dampfdesinfektionsapparat. Asyl für
imbemittelte Kurgäste. — Quellen und Bad gehören dem preußi-
schen Staat. Auskunft durch die Königl. Badeverwaltung.
Stadt mit 5475 Einwohnern in der Provinz Schleswig- Hol- Heilquellen. 2 Quellen : „Kaiserquelle" und „Schwefel-
stein, liegt 18 m ü. M. an der Trave. Laub- und Nadelwald quelle". Die „Kaiserquelle" wurde im Jahre 1876 erbohrt,
in der Nähe. Station der Bahnen Hamburg— Lübeck und Frühere Quellen wurden bereits seit 1813 zu Heilzwecken
Hagenow — Neumünster. benutzt. Die „Kaiserquelle" entspringt aus dem Salzwasser-
Klima. Jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jährigem horizont zwischen oberem und unterem Gcschiebemergel , die
Durchschnitt (1892 — 1901): 707 mm*). „Schwefelquelle" entspringt etwa 7 m tief in Sandboden. Die
„Kaiserquelle" liefert etwa 1000, die „Schwefelquelle" etwa
*) ProTinz- Regenkart«. 400 hl Wasser in 24 Stunden.
Analyse der „Kaiserquelle" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: Chr. Sonder. 1891').
Temperatur: 10,3°.
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten'): MiUi-
,,.,,. '.,,. Gramm Mol
_, , ,,^ Müll- Milligramm- _ . , « ,
Kationen "). Gnunm Mol Äquivalente Organische Substanzen. . . . 0,0224
Natrium-Ion (Na-) 9,035 392,0 392,0 "24^29 809,2
Calcium-Ion (Ca-) 0,2670 6,658 13,32 Freies Kohlendioxyd (CO.) . 0,129 2,94
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,08277 3,398 6,796 "244^^ §122 —
A • 8^ 412,1 '
AnK)nen ). ,j Prospekt: 80I-, Moor- und Schwefelbad Oldesloe in Holstein 8. 18.
Chlor-Ion (Cl ) 14,05 396,4 396,4 Ohne Ort und Jahr. •) Die Analyse ist auf die Litereinheit bezogen imd
Sulfat-Ion (8O4") 0,4673 4,865 9,730 konnte in Ermangelung der Angabe des spezifischen Gewichtes nicht auf 1 kg
Hydrokarbonat-Ion (HCO ' ) 0 361 5 91 5 91 umgerechnet werden. Bei einer derartigen Umrechnung würden sich ßUmt-
^ ' ' ■ ! ! ! liehe Zahlen schätzungsweise um etwa 1,7 Prozent ihres Wertes erniedrigen.
24,26 809,2 412,0 ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
209
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält^)*):
Gramm
Natriumchlorid (NaO) 22,93
Calciumchlorid (CaCL,) 0,2481
CalciumsuKat (CaSOJ 0,6022
Magnesiumsulfat (MgSO^) 0,05320
Gramm
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)i,] 0,4327
Organische Bubstanzen 0,0224
24,29
Freies Kohlendioxyd (COJ 0,129 =
24,42
68,5 com
bei 10,3° u
760 mm
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Ältere Analysen: Unbekannter Analytiker (in Liebigs Handwörter-
buch der Chemie Bd. 5. Tabellarischer Anhang. Braunschweig 1851). Pf äff
(bei Th. Valentiner, Handbuch der Balneotherapie 2. Aufl. S. 258. Berlin
1876). C. H i m 1 y 1880 (Repertorium der analytischen Chemie 1881 Bd. 1 S. 17).
Bie Analyse von Pf äff gibt eine höhere Konzentration an als alle übrigen.
Analyse der „Schwefelquelle" (aus der SalztabeUe berechnet)
Analytiker: C. Himly. 1880»).
/ Spezifisches Gewicht: 1,0101 bei 12
Temperatur: 9,5°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
bezogen auf unbekannte Eiiheit.
Kationen '). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 4,699
Caicium-Ion (Ca") 0,1765
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,1046
Ferro-Ion (Fe") 0,0015
Anionen').
(3iIor-Ion (Q') 7,435
Sulfat-Ion (SO/') 0,2187
Hydrokarbonat-Ion (HCOg') 0,404
, 0,013
Hydrosulfid-Ion (HS')
Organische Substanzen
MiUi-
Mol
Milligramm
Äquivalente
203,8
4,401
4,293
0,027
203,8
8,803
8,585
0,055
221,2
209,7
2,276
6,62
0,40
209,7
4,552
6,62
0,40
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zus;
ungefähr einer Lösvmg, welche in 1 Kilogramm
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 11,90
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,022
Calciumchlorid (CaClj) 0,348
Calciumsulfat (CaSOj 0,1724
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,1216
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC0s)2] 0,4696
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)jJ. . . . 0,0049
Organische Substanzen 0,0331
ammensetzimg
enthält'):
13,052
0,0331
431,5
221,3
13,07
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0739
13,085
0,0739
Freies Kohlendioxyd (CO^)
Freier Schwefelwasserstoff
(H^S) 0,012
431,5
1,68
0,34
Freier Schwefelwasserstoff (HjS)
0,012
13,16
39,0 ccm
bei 9,5° u
760 mm
7,9 ccm
bei 9,5° u
760 mm
13,171
433,5
Ältere Analyse: Pfalf (bei Th. Valentiner, Handbuch der Balneo-
therapie 2. Aufl. S. 253. Berlin 1876).
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt bei der
„KaiscrqueUe" etwa 24,3 g, bei der „Schwefelquelle" 13,1 g,
wobei Natrium- und Chlor -Ionen bei weitem überwiegen. Die
erstere ist als „reine Solquelle" zu bezeichnen, die letztere
durch ihren Gehalt an Hydrosulfid-Ionen und freiem Schwefel-
wasserstoff als SchwefelwasserstoffqueUe gekennzeichnet, daher
als „muriatische Schwefelwasserstoffquelle" zu be-
zeichnen.
Das Bohrloch der „Kaiserquelle" ist mit verzinkten schmiede-
eisernen Rohren ausgefüttert, die „Schwefelquelle" in einen aus
Backsteinen gemauerten Schacht gefaßt.
') Repertorium der analytischen Chemie 1881 Bd. 1 S. 18. ") Vgl. ehem.
Einleitimg Abschn. A. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Das Wasser der Quellen wird zu Bädern, Duschen und
Inhalationen benutzt. Das Badehaus enthält 59 Zellen mit
Wannen teils aus Holz, teils aus Kacheln. Die Sole wird in
großen Behältern durch unmittelbare Dampfzuführimg erwärmt,
das Schwefelwasser auf dieselbe Weise in der Wanne. Im
Jahre 1903 wurden (einschließlich Moorbäder u. a.) 14 802;
1904: 14583; 1905: 21 541 Bäder verabreicht. Im Inhalatorium
wird die Sole durch Dampf zerstäubt.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Eisenmineralmoor
aus eigenen Lagern. Künstliche Kohlensäurebäder. Massage. —
20 ha großer Kurpark.
Analyse der Moorerde. Analytiker: g. Loges. i88i').
I. 1000 Teüe der frischen Moorerde enthalten:
Trockensubstanz 169,6
Wasser 830,4
II. 1000 TeUe Trockensubstanz enthalten:
A. Asche
Kalium (K) 0,79
Natrium (Na) 16,6
Calcium (Ca) 13,1
Magnesium (Mg) 0,47
Eisen, dreiwertig (Fe™) 44,99
236,6
Mangan, dreiwertig (MnUT) 0,38
Aluminium (AI) 0,68
Chlor (Cl) 2,91
Sulfatrest (SOJ 76,18
Phosphatrest (POJ 1,52
Differenz = Sauerstoff (0) 17,8
Sand 61,17
B. Organische Bestandteile 763,4
Moor- und Schwefelbad Oldesloe in Holstein S. 21.
') Prospekt: Sol
Ohne Ort und Jahr.
14
— 210 —
Behandelt -wrerden: Skrofulöse, Rhachitig, Gicht, Gelenk-
und Muskelrheumatismus, Blutarmut und Schwächezustände
aller Art, Nerven- und Frauenkrankheiten, chronische Katarrhe
der Atmungs- und Verdauungsorgane, Hautkrankheiten, Metall-
vergiftungen.
5 Ärzte. — Kvarzelt: 15. Mai bis 15. Oktober. — Kur-
taxe: 1 Person 6 M., für einen Erwachsenen und 1 Kind 8 M.,
Familie 12 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903:
2232; 1904: 2137; 1905: 2232.
AllgemeiiieEinrichtungen:TrinkwaBserver80rgung durch
Brunnen, Wasserleitung im Bau. — Beseitigung der Abfall-
stoffe durch Abfuhr (Tonnensystem). — Krankenhaus mit
Desinfektionseinrichtung. 2 Kindcrhoilanstalten. — Quellen
und Bad gehören dem Fabrikdirektor Nie. Dürkopp in Bielefeld.
Auskunft durch die Badeverwaltung.
G6CiSGiSC;6CÄSG6G6föG6G6G6G6C6G6C55G6G6 Orb ^^iSOiSO^iSO^^^^iSOiSO^^^^^
Stadt mit 3940 Einwohnern im Eegienmgsbezirk Cassel
der Provinz Hessen-Nassau, liegt 181 m ü. M. in einem von
O nach W streichenden, 0,5—1,8 km breiten Tale, das von 350
bis 540 m hohen Bergen eingefaßt ist. Laub- und Nadel-
wald in der Nähe. Endstation einer in Wächtersbach von der
Strecke Bebra— Frankfurt a. M. abzweigenden Kleinbahn.
KUma. Jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jährigem
Durchschnitt (1893—1902): 821 mm*).
•) Provinz -Regenkarte.
Heilquellen. 3 Quellen: „PhilippsqueUe", „Ludwigs-
quelle", „Martinusquelle". Die Quellen Orbs standen schon
von altersher zur Salzgewinnung in Benutzung; die jetzt be-
stehenden Quellen wurden im 19. Jahrhundert erbohrt, die
„Philippsquelle" und die „Ludwigsquelle" seit 1836 zu Heil-
zwecken in Gebrauch genommen. Die „Martinusquelle" wurde
1904 neu gefaßt. Die „Philipps-" imd „LudwigsqueUe" kommen
aus einer salzführenden Mergelschicht des oberen Zechsteins
in 48 — 60 m Tiefe und werden durch den Kohlensäurcdruck
aus den Bohrlöchern 1 — 1'/, m hoch als Spnidel emporgetrieben.
Analyse der „PhilippsqueUe" (aus den Einzdbestandteilen berechnet).
Analytiker: Th. Dietrich. 1892').
Spezifisches Gewicht: 1,01812 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 13,3°.
Ergiebigkeit: 2880 hl in 24 Stunden.
In 1 Eilc^pranun des Mineralwassers sind enthalten:
. _ Gramm
Kationen')
Kalium-Ion (Kj 0,4613
Natrium-Ion (Na-) 7,090
Lithium-Ion (Li-) 0,0021
Ammonium-Ion (NH^-) .... 0,00301
Calcium-Ion (Ca-) 1,231
Magnesium-Ion (Mg--) 0,2589
Feno-Ion (Fe-) 0,0260
Mangano-Ion (Mn-) 0,0014
Anionen*).
CWor-Ion (a') 12,02
Brom-Ion (Br) 0,002913
Jod-Ion (J') 0,000027
SulfaHon (SO/') 1,470
Hydrophosphat-Ion (HPO/') . 0,0009
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . 2,055
MiUi-
MilUgramra-
Mol
AquiTalente
11,78
11,78
307,6
307,6
0,29
0,29
0,167
0,167
30,69
61,37
10,63
21,26
0,464
0,929
0,025
0,051
403,4
339,1
339,1
0,0364
0,0364
0,0002
0,0002
15,31
30,61
0,01
0,02
33,68
33,68
24,62 749,8 403,4
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
0,0179 0,228
24,64
1,983
750,0
45,07
26,62 795,1
Daneben Spuren von Strontium-, Baryum-, Aluminium-.
Nitrat-Ion, Borsäure, Titansäure, organischen Substanzen.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,8790
Natriumchlorid (NaQ) 17,99
Natriumbromid (NaBr) 0,003753
Natriumjodid (NaJ) 0,000032
Lithiumchlorid (LiCl) 0,012
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,00892
Calciumchlorid (CaCl,) 1,072
Calciumsulfat (CaSOJ 2,084
Calciumhydrophosphat (CaHPO^) . . . 0,001
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)j] . . 0,9271
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,),] 1,556
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),l . . . 0,0826
Manganohydrokarbonat pVIn(HC08),] • 0,0045
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,0179
24,64
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,983 =
26,62
1062 ccm
bei 13,3° u.
760 mm
Altere Analyse: J. Scherer 1857 (Liebig« Jahresbericht Ober die
Fortachritte der Chemie 1857 S. 721). Diese Analyse gibt eine etwas geringere
Konzentration an als die vorstehende.
') Manuskript. *) Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2.C-
Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem.
211
Analyse der „Ludwigsquelle" (aus
Analytiker: K. Greimer. 1896').
Spezifisches Gewicht: 1,02073 bei 13°,
Temperatur: 12,5—13,0°.
Ergiebigkeit: 1920 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Jlineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Kationen '). Gramm Mol ÄquiTalente
KaUum-Ion (K-) 0,4636 11,84 11,84
Natrium-Ion (Na-) 6,190 268,5 268,5
Lithium-Ion (Li-) 0,001482 0,2108 0,2108
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,001340 0,0741 0,0741
Calcium-Ion (Ca--) 0,8685 21,66 43,32
Strontium-Ion (Sr-) 0,000295 0,0034 0,0067
Barvum-Ion (Ba-) 0,000027 0,0002 0,0004
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,1808 7,422 14,84
Ferro-Ion (Fe-) 0,02835 0,5072 1,014
Ferri-Ion (Fe-) 0,01852 0,3313 0,9938
Mangano-Ion (Mn-) 0,006813 0,1239 0,2477
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,001367 0,0504 0,1513
341,2
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 10,57 298,1 298,1
Brom-Ion (Br) 0,008570 0,1072 0,1072
Sulfat-Ion (SO/') 0,9992 10,40 20,80
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,001281 0,0133 0,0267
Hydroarsenat-Ion (HAsO/') . 0,000527 0,0038 0,0075
Hydrokarbonat-Ion (HCOs')- 1,351 22,14 22,14
20,69 641,5 341,2
Kieselsäure (meta) (H^SiO») . 0,00765 0,8627
20,76 642,4
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 2,692 61,19
23,45 703,5
Daneben Spuren von Jod-Ion und Schwefelwasserstoff.
Ältere Analyse: F. Eummel 1856 (Chemisches Zentralblatt 1856
S. 267). Diese Analyse gibt eine erheblich (um durchschnittlich 80 Prozent)
höhere Konzentration an als die vorstehende.
V Manuskript. >) Vgl. ehem. Einleitang Abschn. A.
Einleitung Abschn. B.2.C.
') Vgl. ehem.
den Originalzahlen berechnet),
bezogen auf unbekannte Enheit.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält:')
Gramm
Kaüumchlorid (KQ) 0,8834
Natriumchlorid (NaQ) 15,70
Natriumbromid (NaBr) 0,01104
Lithiumchlorid (LiCl) 0,008955
Ammoniumchlorid (NH^Q) 0,003968
Calciumchlorid (CaCl,) 0,9763
Calciumsulfat (CaSOJ 1,340
Calciumhydroarsenat (CaHAsOJ. . . . 0,000678
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC08)2)] . . 0,4890
Strontiumhydrokarbonat fSr(HC08)2] . 0,000707
Baryumhydrokarbonat IBa(HC03)j] . . 0,000052
Magnesiuünhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 1,086
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)3l. . . . 0,09023
Ferrisulfat [Fe,(SOj,] 0,06625
Manganohydrokarbonat [Mn(HC08)2] . 0,02193
Aluminiumhydrophosphat[Al,(HP04)3] 0,001522
Aluminiumsulfat [A],(SO,),] 0,007110 ■
Kieselsäure (meta) (H,SiOs) 0,06765
20,76
11440 ccm
bei 13,0° u.
760 mm
Zusammensetzung des Quellsinters im bei 100°
getrockneten Zustande:
Prozent
Calcium (Ca) 5,179
Magnesium (Mg) 0,305
Eisen, dreiwertig (Feiii) 34,71
Mangan (Mn) 0,0086
Aluminium (AI) 0,113
Sulfatrest (SOJ 0,254
Phosphatrest (POJ 0,119
Arsenatrest (AsOJ 0,523
Karbonatrest (CO3) 6,976
Differenz = Sauerstoff (0) 15,25
Ton und Sand 10,48
Wasser (H,0) 26,08
100.00
Daneben Spuren von Baryum, Strontium, Zinn, Antimon,
Titandioxyd, Quellsäure. K. Greimer 1896.
Analyse der „Martinusquelle"
Analytiker: E. Hintz \md L.
Spezifisches Gewicht: 1,01004 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4'
Temperatur: 10,6°.
(aus den Originalzahlen berechnet).
Grünhut. 1906').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Kationen^). Gramm Mol Äquivalent«
KaUum-Ion (K-) 0,2215 5,659 5,659
Natrium-Ion (Na-) 3,591 155,8 155,8
Lithium-Ion (Li-) 0,004841 0,6886 0,6886
Ammonium-Ion (NH/). . . . 0,001719 0,0951 0,0951
Calcium-Ion (Ca-) 0,9399 23,44 46,88
Strontium-Ion (Sr-) 0,007370 0,0841 0,1683
Gramm
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,1946
Zink-Ion (Zn--) 0,000317
Ferro-Ion (Fe") 0,01669
Mangano-Ion (Mn--) 0,002441
MilU-
Mol
Milligramm-
Äquiyalente
7,990
15,98
0,0049
0,0097
0,2986
0,5972
0,0444
0,0888
226,0
1) Originalmitteilung. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
— 212 —
Anionen'). Gramm
NitraHon (NO,') 0,002161
Chlor-Ion (Cl') 5,952
Brom-Ion (Br) 0,002732
Jod-Ion (J') 0,000019
Sulfat-Ion (SO/') 1,324
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000122
Hydroarsenat-Ion (HAsO^") . 0,000296
Hydrokarbonat-Ion (HCOj') . 1,856
Milli-
Milligramm-
Mol
Aquivalente
0,0348
0,0348
67,9
167,9
0,0342
0,0342
0,0001
0,0001
13,78
27,57
0,0013
0,0025
0,0021
0,0042
30,42
30,42
14,118 406,3 226,0
0,003829
0,01842
0,0870
0,2349
Borsäure (meta) (HBO,) . . .
Kieselsäure (meta) (H^SiOa).
14,140 4Ö6^6~
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 2,322 52,78
16,462
Daneben Spuren von Kupfer-Ion.
459,4
*) Vgl. ehem. Einleibmg Abachnitt A.
schnitt B.2.C.
') Vgl. ehem. Einleitung Ab-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO,) 0,003524
Kaliumchlorid (KCl) 0,4195
Natriumchlorid (NaCl) 9,112
Natriumbromid (NaBr) 0,003520
Natriumjodid (NaJ) 0,000022
Lithiumchlorid (LiCl) 0,02925
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,005091
Calciumchlorid (CaCl,) 0,3180
Calciumsulfat (CaSOJ 1,877
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,000173
Calciumhydroarsenat (CaHAsOJ . . . 0,000381
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)J . . 1,101
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC08).J . 0,01764
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 1,170
Zinkhydrokarbonat [Zn(HCOj)j] . . . . 0,000909
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] . . . 0,05312
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)j] . 0,007856
Borsäure (meta) (HBO,) 0,003829
Kieselsäure (meta) (HjSiOg) 0,01842
14,141
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,322 =
16,463
!1232 com
bei 10,6° u.
760 mm
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt bei
der „PhiUppsqueUe" 24,6 g, bei der „LudwigsqueUe" 20,8 g,
bei der „Martinusquelle 14,1 g, wobei Chlor- und Natrium-,
daneben auch Hydrokarbonat-, Sulfat-, Calcium- und Magnesium-
Ionen vorwalten. Da reichliche Mengen freien Kohlendioxyds
vorhanden sind, so sind die Quellen als „erdig-sulfatische
Kochsalzsäuerlinge" zu bezeichnen. Bemerkenswert ist
der Eisengehalt von 26 mg, 47 mg und 17 mg.
Die „Phüippsquelle" und „LudwigsqueUe" sind in Messing-
rohre gefaßt und werden zum Trinken, Baden, Duschen und
Inhalieren benutzt. Für Bäder wird das Wasser in gußeisernen
Röhren etwa 700 m weiter geleitet. In den Badehäusern und
Hotels befinden sich 64 Zellen, außerdem in einer KinderheU-
anstalt 18 Zellen mit Wannen aus Holz. Die Sole wird in
geschlossenen Behältern mittels Dampfschlange erwärmt. Zahl
der verabreichten Bäder (einschließlich derjenigen in der Kinder-
heilanstalt) 1903: 34 235; 1904: 42 019; 1905: 50 499. Für
Inhalationskuren wird ein 200 m langes Gradierwerk und ein
Inhalationsraum mit Waßmuthschen Apparaten benutzt. —
Die „Martinusquelle" dient zu Trinkkuren vmd zum Versand.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor von der
Rhön. — Fangopackungen. Dampfkastenbäder. Elektrische
Lichtbäder. Massage. Elektrotherapie. Terrainkuren. Milch-
kuren. Gedeckte Wandelbahn am Gradierwerk.
Behandelt werden: Gicht, Rheumatismus, Herzleiden,
Magen- und Darmkatarrhe, Verdauungsstörungen, Hämor-
rhoiden, Frauenkrankheiten, Residuen von Exsudaten, Nerven-
und Rückenmarkskrankheiten, Katarrhe der Atmungsorgane
und des Ohres, Bleichsucht, Blutarmut, chronische Hautleiden,
Skrofulöse, Rhachitis.
3 Ärzte. — Kurzeit: I.Mai bis I.Oktober. — Kurtaxe:
1 Person 10 M., 2 Personen 15 M. — Zahl der Besucher ein-
schheßlich Passanten 1903: 3334; 1904: 3527; 1905: 3928.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckwasserleitimg. — Beseitigung der Abfallstoffe teils
durch Kanalisation, teils durch Abfuhr. — Krankenhaus.
Desinfektionsapparat. — Apotheke. — Kinderheilanstalt. —
Quellen und Bad sind im Besitz der G. m. b. H. „Bad Orb"
und sind an die „Betriebsgesellschaft Bad Orb, G. m. b. H."
verpachtet.
C2SCJSG6C2SG6G6C6G6C6c;6G6 Plaue in Thüringen iso^^öoiso^^^^öo^
Stadt mit 1487 Einwohnern im Fürstentum Schwarzburg-
Sondershausen, ^egt 365 m ü. M. in einem Tal, welches nach
Norden und Osten durch bis zu 600 m ansteigende Berge ge-
schützt ist. Laub- und Nadelwald in der Nähe. Station der
Bahnen Erfurt — Ritschenhau$en und Plaue — Ilmenau — Schleu-
singen.
Heilquellen. 2 Quellen, „Kaiser -Güntherquelle" (öst-
hche) und „Karl -Marienquelle" (westliche), treten aus Bunt-
sandstein zutage und liefern 210 bzw. 430 hl Wasser tägüch.
213 —
Analyse der „Kaiser-Güntherquelle" (aus den EmzelbestandteUen bereclmet).
Analytiker: F. Hey er. 1905').
I Temperatur: 19,0°.
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten:')
Kationen °). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,02628
Natrium-Ion (Na-) 1,702
Calcium-Ion (Ca") 0,2458
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,05566
Ferro-Ion (Fe-) 0,00018
Mangano-Ion (iln-) 0,00057
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,00178
Anionen ').
Nitrat-Ion (NO,') 0,00124
Chlor-Ion (Cl') 2,660
Brom-Ion (Br) 0,00025
Jod-Ion (J') 0,000027
Sulfat-Ion (SO;') 0,6697
Hvdrokarbonat-Ion (HCO3') . 0,1575
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,6713
0,6713
73,86
73,86
6,129
12,26
2,285
4,570
0,0032
0,0064
0,010
0,021
0,0656
0,197
91,59
0,0200
0,0200
75,03
75,03
0,0031
0,0031
0,0002
0,0002
6,972
13,94
2,581
2,581
Kieselsäure (meta) (HjSiOa)
5,521
0,01818
167,63
0,2318
91,57
5,539 167,86
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält:')*)
Oramm
Kaliumnitrat (KNO3) 0,00202
Kaliumchlorid (KQ) 0,04859
Natriumchlorid (NaCl) 4,320
Natriumbromid (NaBr) 0,00032
Natriumjodid (NaJ) 0,000032
Calciumchlorid (CaCl,) 0,02925
Calciumsvdfat (CaSOJ 0,7987
Magnesiumsulfat (MgSO^) 0,1214
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03),] 0,1869
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] 0,00057
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),J 0,0018
Aluminiumsulfat [AI,(S0J3] 0,0112
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,01818
5,539
Ältere Analyse: Der Badeprospekt enthält die Analyse eines
bekannten Analytikers, die etwa die neun&che Konzentration angibt.
1) Manuskript. ^) Die Analyse ist auf die Litereinheit bezogen und
konnte in Ermangelung der Angabe des spezifischen Gewichtes nicht auf
1 kg umgerechnet werden. Bei einer derartigen Umrechnung würden sich
sämtliche Zahlen schätzungsweise um 0,4 Prozent ihres Wertes erniedrigen.
') Vgl. ehem. Einleitung Absehn. A. ')Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „Karl-Marienquelle*
Analytiker: F. Hey er,
Temperatur: 22°.
(aus den Einzelbestandteilen berechnet).
1905').
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten'):
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,02255
Natrium-Ion (Na-) 0,9133
Calcium-Ion (Ca--) 0,1785
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,04871
Ferro-Ion (Fe-) 0,00023
Mangano-Ion (Mn-) 0,000077
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,00194
Anionen ').
Nitrat-Ion (NO,') 0,00310
Chlor-Ion (Cl') 1,464
Sulfat-Ion (SO/') 0,4031
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,2183
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,5760
0,5760
39,62
39,62
4,452
8,904
2,000
3,999
0,0042
0,0083
0,0014
0,0028
0,0716
0,215
53,33
0,0500
0,0500
41,31
41,31
4,197
8,394
3,578
3,578
Kieselsäure (meta) (H^SiO,).
3,254
0,03324
95,86
0,4238
53,33
3,287
96,28
Ältere Analyse: Der Badeprospekt enthält die Analyse eines un-
bekannten Analytikers, die etwa die dreifache Konzentration angibt.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält')*):
Gramm
Kaliumnitrat (KNOg) 0,00506
Kaliumchlorid (KCl) 0,03925
Natriumchlorid (NaCl) 2,318
Calciumchlorid (CaCL,) 0,06427
Calciumsulfat (CaSOJ 0,5274
Magnesiumsulfat (MgSO^) 0,02605
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08)J 0,2610
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03).j] 0,00074
Manganohydrokarbonat pyin(HC03)jJ 0,00025
Aluminiumsulfat [A1,(S0J3] 0,0123
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) 0,03324
3,288
•) Manuskript. ") Die Analyse ist auf die Litereinheit bezogen und
konnte in Ermangelung der Angabe des spezifischen Gewichtes nicht auf
1 kg umgerechnet werden. Bei einer derartigen Umrechnung würden sich
sämtliche Zahlen schätzungsweise um 0,2 Prozent ihres Wertes erniedrigen.
») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt bei der
„Kaiser-Güntherquelle" 5,5 g, bei der „Karl-MarienqueUe" 3,3 g,
wobei Chlor- und Natrium-, daneben auch Sulfat- und Calcium-
lonen vorwalten. Die Quellen sind daher „sulfatische Koch-
salzquellen", und zwar gehört die „Karl-Marienquelle" wegen
ihrer 20° übersteigenden Temperatur zu den warmen Quellen.
Das Wasser der Quellen wird rein oder verdünnt zum
Trinken, zum Baden und Duschen benutzt und auch versandt.
Bäder werden nur in einem imter ärztlicher Leitung stehenden
Sanatorium verabreicht.
Die Quellen gehören dem Staat imd sind an die Firma
„Fürstliche Schwarzburg-Sondershausener Mineralquellen, Sani-
tätsrat Dr. H. Heyder und A. v. Schierholz, Flaue in Thüringen"
verpachtet.
14*
— 214 —
asGjSG6c;6G6asG6G6G6G6G6G6C;6asG6 Rappenau iso^^iso^üoiso^^^üo^iso^iso
Pfarrdorf mit 1591 Einwohnern im Kreise Heidelberg des
Großherzogtums Baden, liegt auf der Hochebene zwischen
Neckar und Elsenz 250 m ü. M. Laub- und Nadelwald an-
grenzend. Station der Bahn Heidelberg — Jagstfeid.
Heilquellen. Aus einem Stcinsalzlager im unteren
Muschelkalk wird durch Auslaugen mit Quellwasser Sole ge-
wonnen und aus 5 Bohrlöchern zutage gepumpt; seit 1828
wird sie zu Heilzwecken benutzt.
Analyse (aus der Salztabelle berechnet).
Temperatur: 10,0°.
In 1 Kilogramm der Sole sind enthalten:
Analytiker: E. Bunsen').
Spezifisches Gewicht: 1,2000—1,2065 (ohne Temperaturangabe).
Kationen').
Ealium-Ion (K-). . .
Natrium-Ion (Na-) .
Lithium-Ion (Li-) . .
Eubidium-Ion (Kb-)
Calcium-Ion (Ca") .
Strontium-Ion (Sr-)
Magnesium-Ion (Mg-)
Milli-
Qnunm Mol
0,6537 16,70
101,4 4400
0,000068
0,000085
0,8447
0,005405
0,1274
0,0097
0,0010
21,07
0,0617
5,229
Anionen').
Chlor-Ion (CT) 157,3
Brom-Ion (Br') 0,00035
Sulfat-Ion (SO/') 1,284
Hydrokarbonat-Ion(HC08') 0,27
Milligramm-
Äqui Talente
16,70
4400
0,0097
0,0010
42,13
0,1234
10,46
4469
4438 4438
0,0044 0,0044
13,37 26,74
4,4 4.4
261,9 8899 4469
0,000313 0,0071
Borsäure (meta) (HBO,) .
261,9 8899
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,01 0,3
Freier Stickstoff (N,) . . . 0,01781 0,6343
Freier Sauerstoff (O,) . . . 0,00767 0,240
261,9
8900
') H. Oefflnger, Die Kurorte und Heilquellen des Oroßherzogtuma
Baden 9. Aufl. 8. 226. Baden -Baden 1903. ') Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. A. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Sole entspricht in ihrer Zusammensetzimg ungefähr
einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthalt'):
Gramm
Kaüumchlorid (Ka) 1,246
Natriumchlorid (NaCl) 257,4
Natriumbromid (NaBr) 0,00045
Lithiumchlorid (LiCl) 0,00041
Eubidiumchlorid (RbCl) 0,00012
Calciumchlorid (CaCL,) 1,199
Calciumsulfat (CaSOJ 1,398
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC08)J 0,01293
Magnesiumsulfat (MgSO,) 0,3738
Magne8iumhydrokarbonat[Mg(HC08),] 0,3110
Borsäure (meta) (HBO.,) 0,000313
261,9
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,01 =
Freier Stickstoff (N,) 0,01781 =
Freier Sauerstoff (O,) 0.00767 =
262,0
7 com
bei 10,0" u.
760 mm
14,8 ccm
bei 10,0° u.
760 mm
5,6 com
bei 10,0° u.
60 mm
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
262 g, wobei Chlor- und Natrium-Ionen bei weitem überwiegen.
Die Sole entspricht in ihrer Zusammensetzung einer „reinen
Solquelle".
Die Sole wird in verdünntem Zustande zu Bädern, zum
Inhalieren imd Gurgeln benutzt. Das Badehaus enthält
24 Zellen mit Wannen aus Holz, in denen die Sole durch
Zusatz heißen Wassers erwärmt wird. Im Jahre 1903 wurden:
8747; 1904: 10971; 1905: 11477 Bäder verabreicht. Inhala-
torium mit Heyerschem Apparat.
Sonstige Eurmittel: KünsÜiche Kohlensäurebäder, Moor-
bäder, Massage, Elektrotherapie, Dampf- und Heißluftbäder.
Behandelt werden: Skrofulöse, Katarrhe der oberen
Luftw^e, Knochen- imd Gelenkerkrankungen, Hautausschläge,
chronische rheumatische Affektionen, Magen- und Darmkatarrh,
allgemeine Schwächezustände, Blutkrankheiten, Ehachitis, Gicht,
Frauenkrankheiten, chronische Exsudate.
3 Arzt«. — Kurzeit: 1. Mai bis Ende Oktober. — Kur-
taxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 458; 1904: 626; 1905: 953.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
KinderheUanstalt. — Apotheke. — Das Bad ist im Besitz der
Gemeinde. Auskunft durch das Bürgermeisteramt.
G6C5SC6G6C6G6G6G6C6G6föG6 Bad Reichenhall ^^iSO^^^^^^^^iSO
Stadt mit 6076 Einwohnern in Oberbayem, liegt inmitten
der bayerischen Alpen 470 m ü. M. an der Saalach in einem
4 — 5 km weiten, von W nach 0 gerichteten imd nach O teil-
weise offenen Tale, das bis über 1800 m ü. M. hohe Berge
einschließen. Nadelwald in der Umgebung. Station der von
der Bahn München — Salzburg in Freilassing abzweigenden
Bahn nach Berchtesgaden.
Heilquellen. 16 Solquellen entspringen 12 m tief aus
Muschelkalk mit einer Temperatur von 13 — 11°. Ihre Zuflüsse
kommen aus dem Haselgebirg, einem salzstockführenden grauen
Mergel der alpinen Buntsandsteinformation. Sie dienten schon
zur Römerzeit der Salzgewinnung. Zu Heilzwecken sind sie seit
1844 in Benutzung. Die beiden salzreichsten sind die „Edel-
quelle" und die „Karl -Theodorquelle"; die erstere fließt frei
aus, die letztere wird mit Pumpen gehoben.
— 215 —
Analyse der „EdelqUelle" (aus den EmzelbestandteUen berechnet).
Analytiker: A. Schmid. 1891').
Spezifisches Gewicht: 1,175 (ohne Temperatnrangabe).
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen ^).
Kalium-Ion (K-) ....
Natrium-Ion (Na-) . . .
Ammonium-Ion (NH^-)
Calcium-Ion (Ca") . . .
Magnesium-Ion (Mg") .
Ferro-Ion (Fe") ....
Almninium-Ion (AI"*) .
Gramm
0,2523
89,50
0,0078
1,217
0,4676
0,00245
0,0022
Anionen ').
Chlor-Ion (Q') 137,8
Brom-Ion (Br) 0,0248
Sulfat-Ion (SO;') 4,896
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') (M)l^
Milli-
Mol
6,443
3883
0,43
30,35
19,19
0,0438
0,080
MiUigramm-
ÄquiTalente
6,443
3883
0,43
60,69
38,39
0,0876
0,24
3989
3887 3887
0,310 0,310
50,97 101,9
0,2 0,2
234,2
7878
3989
Kieselsäure (meta) (HaSiOg) 0,0221 0,281
234,2 7878
Daneben Spuren von organischen Substanzen.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösiuig, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,4807
Natriumchlorid (NaCl) 227,0
Natriumbromid (NaBr) 0,0319
Natriumsulfat (Na^SO^) 0,19
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,023
Calciumsulfat (CaSOi) 4,132
MagnesiumsuKat (MgSO^) 2,304
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC0s)2] .... 0,0086
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03).J 0,00779
Aluminiumsulfat [AI,(S0j)3] 0,014
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) 0,0221
234,2
Ältere Analysen: Unbekannter Analytiker (bei V. Müller, Spezielle
Beschreibung der Heilquellen, Mineralbäder und Molkenkuranstalten des
Kenigreichs Bayern S. 241. München 1843). L. A. Buchner 1847 (Pharma-
zeutisches Zentralblatt 1851 Bd. 22 S. 222).
1) Bad Reichenhall und seine Heilmittel. Herausg^ebeu vom Ärztlichen
Vereins. 46. Eeichenhall 1905. ») Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. A. ')Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 234 g,
worunter Chlor- und Natrium -Ionen bei weitem übenviegen.
Die Quelle ist eine „reine Solquelle".
Zum Trinken wird eine verdünnte und mit Kohlensäure
imprägnierte Sole in den Apotheken bereitet und flaschenweise
verkauft. Zu Bädern (unter Zusatz von Wasser, auch von
Mutterlauge) venvendet man die „Edelquelle". Die Sole wird
in Fässern an die Badeanstalten abgegeben. In etwa 40 Bade-
anstalten mit zusammen mehr als 200 Zellen wurden 1903:
51816; 1904: 53076; 1905: 57020 Bäder verabreicht. Das
Badewasser wird in Behältern erwärmt, meist mittels Holz-
feuerung zur mögUchsten Vermeidimg von Rauchbelästigung.
Für Inhalationen dient 2 — 4prozentige Sole in 10 Inhalations-
anstalten: geraeinsame Inhalation mit Apparaten nach Sales-
Giron und Waßmuth; Einzelinhalation an Apparaten ver-
schiedener Systeme, die mit Dampf oder Luftdruck betrieben
werden; Einzelinhalationskammem nach System Clar; ein
200 m langes Gradierhaus, dem die schwächeren Solen durch
Röhrenleitung zugeführt werden.
Sonstige Kurmittel: Solbäder mit künstlicher Kohlen-
säure, Moorbäder, Latschenkieferextraktbäder, elektrische Licht-
bäder, Dampf- und Heüäluftbäder, Fangopackungen, Heil-
gymnastik, Massage. Inhalation von Latschenkiefemöl, Ligno-
sulfit und anderen Medikamenten; 3 pneumatische Anstalten
für je etwa 60 Personen zur Einatmung verdichteter oder ver-
dünnter Luft. Wasserheilverfahren.
Behandelt werden: Skrofulöse, Rhachitis, Bleichsucht,
Frauenkrankheiten, Exsudate, Erkrankungen der Atmimgs-
organe.
30 Arzte. — Kurzeit: Mai bis Oktober. — Kurtaxe:
1 Person 15 M., jede weitere Person 5 M. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) 1903: 12637; 1904: 12846; 1905: 13446;
davon etwa die Hälfte Ausländer.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung durch
Hochquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Schwemmkanalisation. — Krankenhaus. Desinfektionsanstalt
mit feststehendem Apparat und mit einem Formalinapparat.
Heilstätte für arme skrofulöse Kinder. — Die Quellen sind im
Besitz des bayerischen Staates, die Verwaltung des Bades
leitet ein Königliches Badkommissariat.
G6G6G6G6G6G6aSG6G6GiSG6G6G6G6 RÜChingen ^^^^^^^^^^^^^^
Dorf mit 750 Einwohnern im Regierungsbezirk Trier der
Rheinprovinz , hegt etwa 200 m ü. M. in dem von S nach N
gerichteten Saartal, das dort 300 m breit und von etwa 120 m
hohen Anhöhen eingefaßt ist. Station der Bahn Cöln — Trier —
Saargemirnd.
Heilquellen. Die „Augustaquelle", dem mittleren Muschel-
kalk entstammend, wird seit 1836 zu Heilzwecken benutzt.
216
All&lyS6 (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: F. L. Sonnenschein').
Spezifisches Gewicht: 1,01029 bei 15'
Temperatur: 8°.
ErgiebigkSt: 720 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
KatiOXI611 ). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,01584 0,4047 0,4047
Natrium-Ion (Na-) 3,281 142,3 142,3
Calcium-Ion (Ca-) 0,7246 18,07 36,14
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,2154 8,841 17,68
Ferro-Ion (Fe-) 0,001367 0,0244 0,0489
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000029 0,0011 0,0032
196,6
Anionen').
Caüor-Ion (Q') 5,740 161,9 161,9
Brom-Ion (Br) 0,000003 0,00004 0,00004
Jod-Ion (J) 0,000080 0,0006 0,0000
SuHat-Ion (SO/') 1,563 16,27 32,54
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000002 0,00002 0,00003
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . 0,0618 1,01 1,01
Karbonat-Ion (CO,") 0,025 0,41 0,82
Hydroxyl-Ion (OH") 0,0055 0,32 0,32
11,634 349,6 196,6
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) . 0,7859 10,02
12,420 359,6
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0 0
Freier Stickstoff (N,) 0,0028 0,098
Freier Sauerstoff (O,) .... 0,011 0,35
12,433 360,0
bezogen auf unbekannte Einhdt.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,03019
Natriumchlorid (NaCl) 8,326
Natriumbromid (NaBr) 0,000004
Natriumjodid (NaJ) 0,000094
Calciumchlorid (CaCl,) 1,064
Calciumsulfat (CaSO,) 1,155
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,9373
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,),] 0,0706
Magnesiumkarbonat (MgCO,) 0,035
Magnesiumhydroxyd [Mg(OH,)] .... 0,0095
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),,] . . . 0,004349
Aluminiumhydrophosphat [AL,(HP0j)3] 0,000002
Aluminiumsulfat [AL,(S0,)3] 0,000179
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,7859
12,418
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0
Freier Stickstoff (N,) 0,0028 =•
Freier Sauerstoff (O,) 0,011 =
12,432
2,3 com
bei 8,0° u.
760 mm
8,0 ccm
bei 8,0° u.
760 mm
>) Flugblatt. Ohne Ort und Jahr. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
12,4 g, wobei Chlor- und Natrium-, daneben auch Sulfat-,
Calcium- und Magnesium -Ionen vorwalten. Die Quelle ist
daher eine „sulfatische Kochsalzquelle".
Das Wasser der Quelle wird zum Trinken, Gurgeln imd zu
Bädern benutzt und auch versandt (1903: 1000; 1904:2100; 1905:
1738 Flaschen). — Das Badehaus enthält 16 Zellen, in denen
1903: 6608; 1904:6793; 1905: 6431 Bäder verabreicht wurden.
Behandelt worden : Krankheiten der Verdauungsorgane,
Hautausschläge, Gicht, Rheumatismus, Frauenkrankheiten.
1 Arzt. — Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl der Be-
sucher (ohne Passanten) 1903: 290; 1904: 347: 1905: 538.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Wasserleitung. — Krankenhaus. — Nächste Apotheke in
Saargemünd (2'/, km). — Quelle und Bad gehören L. Klein.
g6G6g?sgöG6C6G6G6C6dscäs Rosbacher Brunnen ^^iso^^^^^iso^öo
Bei Ober-Rosbach vor der Höhe im Taunus, Großherzogtum
Hessen (Station der Bahn Friedberg— Homburg vor der Höhe)
entspringen drei Mineralquellen, die vermutlich schon den
Römern bekannt waren und von Tabemaemontanus im Jahre
1584 erwähnt werden. Die eine dieser Quellen wird seit 1878
benutzt. Sie tritt 5 m tief aus Kies aus imd entstammt wahr-
scheinUch dem älteren Devon.
Analyse
(aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: C. A. Cameron').
Temperatur: 11.8°.
Ergiebigkeit: 637 hl in 24 Stunden.
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten*):
Kationen '). Gramm Mol
Natrium-Ion (Na-) 0,4628 20.08
Calcium-Ion (Ca--) 0,1428
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,05554
3,561
2,280
Milllgnunm-
Äqui Talente
20,08
7,121
4,560
Anionen").
Chlor-Ion (CT) 0,7177
Hydrokarbonat-Ion (HCO,')
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Milli-
Millignuam-
Oramm Mol
Äquiralente
0,7177 20,24
20,24
0,7026 11,52
11,52
2,0814 57,68
31,76
nicht bestimmt.
31,76
1) Prospekt. Ohne Ort und Jahr. >) Die -cVnalyse ist auf die Litereinbeit
belogen und konnte in Ermangelung der Angabe des speofiscben Gewichtes
nicht auf 1 kg umgerechnet werden. Bei einer derartigen Umrechnung würden
sich sämtliche Zahlen schätzungsweise um etwa 0,2 Prozent ihres Wertes er-
niedrigen. '} Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
217
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält')*):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 1,175
Calciumchlorid (CaCl,) 0,0092
Altere Analyse: J. A. Wanklyn 1878.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
2,1 g, wobei Chlor- und Natrium-, daneben Hydrokarbonat-,
Calcium- und Magnesium -Ionen vorwalten. Freies Kohlen-
dioxyd ist nicht bestimmt worden, aber reichlich vorhanden.
Die Quelle ist daher ein „erdiger Kochsalzsäuerling".
Das Wasser wird zur Enteisenung über Koks und Kiesel-
steine in verzinnte kupferne Behälter geleitet, mit Kochsalz-
Gramm
Calciumhydrokarbonat [CafHCO,),] 0,5638
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOs),] 0.3337
2,082
Freies Kohlendioxyd (COj) nicht bestimmt.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
lösung versetzt und, mit aufgesammelter Kohlensäure aus der
eigenen Quelle imprägniert, in Flaschen gefüllt. Im Jahre 1903
wurden 1564397; 1904: 1897194; 1905: 1900000 Flaschen
versandt. Das Wasser wird vorzugsweise als Tafelwasser ge-
trunken, jedoch auch zu Trinkkuren empfohlen. — Besitzer:
Sir Thomas K. Dewar in London. Versandfirma: Eosbacher
Brunnenverwaltung in Bad Homburg vor der Höhe.
föGiSföG6GjsG6CÄSG6G6G6G6fö Bad Rothenfelde iso^^^^^^^^^^^
Dorf mit 894 Einwohnern im Eegierungsbezirk Osnabrück
der Provinz Hannover, liegt 112 m ü. M. in einem nach S offenen
Tale zwischen den 200—300 m hohen Ausläufern des Teuto-
burger Waldes. Ausgedehnter Buchenwald immittelbar an-
grenzend. Bahnstation : Dissen - Eothenfelde an der Bahn
Osnabrück — Bielefeld.
Analyse der alten Quelle (aus der
Analytiker:
Temperatur
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
-— ,. 2\ Milli- Milligramm-
iLatlonen. ). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,5672 14,49 14,49
Natrium-Ion (Na-) 20,94 908,6 908,6
Calcium-Ion (Ca-) 1,587 39,57 79,15
Magnesiimi-Ion (Mg-) .... 0,235 9,66 19,3
Ferro-Ion (Fe-) 0,012 0,21 0,41
Alummium-Ion (AI-) .... 0,0074 0,27 0,82
Heilquellen. 2 Quellen treten aus einer Tiefe von etwa
8 m aus den oberen Schichten des turonen Plänerkalks zutage.
Die eine wurde 1724 entdeckt und wird seit 1811 zu Heil-
zwecken benutzt. Die andere Quelle ^vurde 1894 erbohrt.
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 32,90 928,1
SuKat-Ion (SO/') 2,918 30,38
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 2,065 33,85
1022,8
928,1
60,76
33,85
SalztabeUe berechnet).
A. Streng. 1860').
18,0°.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 1,081
Natriumchlorid (NaCl) 53,15
Calciumchlorid (CaClJ 0,281
Calciumsulfat (CaSOJ 4,081
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO„).jl . . 1,145
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03).J 1,41
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] • • • 0,037
Aluminiumsulfat [A1,(S04)3] ..'.... 0,047
Kieselsäure (meta) (H^SiO,) 0.022
Kieselsäure (meta) (H^SiOs)
Freies Kohlendioxyd (COj)
61,23
0,022
1965,1
0,28
1022,7
61,25
0,9909
1965,4
22,52
61,25
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,9909
62,24
-=f
539,4 ccm
bei 18,0° u.
760 mm
62,24 1987,9
Daneben Spuren von Brom- und Mangano-Ion.
Ältere Analyse: H. A. L. Wiggers 1840 (bei B. M. Lersch,
Einleitung in die Mineralquellenlehre Bd. 2 S. 1531. Erlangen 1860).
») Th. Valentiner, Balneotherapie 8. 323. Berlin 1873. ') Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. A. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der neuen Quelle (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: W. Thörner. 1896»).
Spezifisches Gewicht: 1,0464 bei 15°, bezogen auf Wasser von
Temperatur: 11,4°.
Ergiebigkeit: 960 bis 1440 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Mol Äquivalente
9,184 9,184
908,1 908,1 '
0,4923 0,4923
0,7727 0,7727
41,94 83,87
Kationen').
Gramm
Kalium-Ion (K-)
. 0,3595
Natrium-Ion (Na-) ....
. 20,93
Lithium-Ion (Li-)
. 0,003461
Ammonium-Ion (NH^-) . .
. 0,01396
Gramm
Magnesium-Ion (Mg--). . . . 0,2460
Ferro-Ion (Fe-) 0,01517
Mangano-Ion (Mn-) 0,005068
Aluminium-Ion (AI-) . . . 0,00476
MilU-
Mol
10,10
0,2713
0,0921
0,176
Milligramm-
Äquivalente
20,20
0,5426
0,1843
0,527
1023,9
Calcium-Ion (Ca-) 1,682
') Manuskript. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
218 —
Anlonen*).
Nitrat-Ion (NO,')
Chlor-Ion (Cl')
Brom-Ion (Br)
Jod-Ion (J')
Sulfat-Ion (SO«")
Hydrokarbonat-Ion (HCO/)
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO^)
Freier Stickstoff (N,) . . . .
Freier Sauerstoff (O,) . . .
Milli-
Gramm Mol
0,007676 0,1237
33,18 935,8
0,00307 0,0384
0,00003 0,0003
2,495 25,98
2,190 35,89
Milligramm-
Äquivalente
0,1237
935,8
0,0384
0,0003
51,96
35,89
61,14 1969,9 1023,8
0,01909 0,2435
61,15 1969,2
2,280 51,81
0,019 0,66
0,005 0,2
63,46 2021,9
Daneben Spuren von Rubidium- und Baryum-Ion.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschu. A.
sclinitt B.2.C.
') Vgl. ehem. Einleitung Ab-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO^) 0,01252
Kaliumchlorid (KCl) 0,6759
Natriumchlorid (NaCl) 53,12
Natriumbromid (NaBr) 0,00396
Natriumjodid (NaJ) 0,00004
Lithiumchlorid (LiCl) 0,02091
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,04130
Calciumchlorid (CaClJ 0,9696
Calciumsulfat (CaSOJ 3,501
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOa).J . . 1,213
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,),] 1,478
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08)2] • • ■ 0,04827
Manganohydrokarbonat [Mn(HCO^),] . 0,01631
AluminiumsuKat [Al,(SO«)a] ...... 0,0301
Kieselsäure (meta) (HjSiOa) 0,01909
öl, 15 l 1213 ccm
Freies Kohlcndioxyd (CO,) 2,280 = {bei ll,4°u.
[ 760 mm
!16 ccm
bei 1 1,4° u.
760 mm
{4 ccm
bei 11,4° u.
760 mm'
Analyse der Mutterlauge (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: A. Streng*).
In 1 Kilogramm der Mutterlauge sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 17,08
Natrium-Ion (Na-) 49,97
Magnesium-Ion (Mg"j . . . 32,63
Anionen').
Chlor-Ion (CI') 163,9
Brom-Ion (Br) 10,97
Jod-Ion (J') 0,088
Sulfat-Ion (SO/') 25,04
Milli-
Milligramm-
Mol
Aquivaleute
436,4
436,4
2168
2168
1340
2679
5283
4624
4624
137,2
137,2
0,69
0,69
260,6
521,2
Die Mutterlauge entspricht in ihrer Zusammensetzung un-
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält:')
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 32,55
Natriumchlorid (NaQ) 118,8
Natriumbromid (NaBr) 14,13
Natriumjodid (NaJ) 0,10
Magnesiumchlorid (MgCl,) 102,8
Magnesiurasulfat (MgSOJ 31,38
299,8
299,7
8967
5283
^) Prospekt, Solbad Rothenielde. Ohne Ort mid Jahr. Name des Ana-
lytikers von der Rothenfelder Saline mitgeteilt. ^) Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. A. •) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt bei
der alten Quelle etwa 66 g, bei der neuen Quelle etwa 61 g,
wobei neben Chlor- und Natrium-Ionen noch Calcium-, Magne-
sium-, Sulfat- und Hydrokarbonat-Ionen hervortreten. Da 1,4
bzw. 2,3 g freies Kohlendioxyd vorhanden sind, so sbid die
Quellen als „erdig-sulfatische Kochsalzsäuerlinge" zu
bezeichnen.
Die Sole wird zum Baden, Inhalieren und Gurgeln benutzt.
Zu Bädern verwendet man sie sowohl im natürUchen Zustande
als auch durch Gradieren von Kohlensäure befreit. — 2 Bade-
häuser mit 60 Zellen. — Im Jahre 1903 wurden 45 032; 1904:
48063; 1905: 51569 Bäder verabreicht. — Zu Inhalationen
dienen 2 etwa 800 m lange Gradierwerke und ein Inhalatorium
(Waßmuth).
Sonstige Ktirmittel: Elektrische Lichtbäder. Elektro-
therapie. Massage. Fangokuren. — Kefirkiu-en.
Behandelt ■werden: Khcumatismus , Lähmungen, Ex-
sudate, Frauenkrankheiten, Skrofulöse, Rhachitis, Bleichsucht,
Hautkrankheiten, Ernährimgs- und Entwickelungsstörungen,
Schwächezustände, Tuberkulose der Knochen und Gelenke,
Rückenmarksleiden, Herzleiden.
2 Ärzte. — Kurzeit: 15. Mai bis Anfang Oktober. — Kur-
taxe: 1 Person 10 M., 2 Personen 14 M., 3 Personen 17 M.,
4 Personen 20 M., 5 Personen 23 M., 6 imd mehr Personen
26 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 4211;
1904: 4303; 1905: 4754 (einschließlieh etwa 600 Besucher der
Kinderheilstätten).
Allgemeine Einrichtiingen: 2 Kinderheilstätten, —
Dampfdesinfektionsapparat. — Apotheke. — Quelle und Bade-
einrichtungen gehören der Rothenfelder Saline (A.-G.) in Rothen-
felde, welche auch das Bad verwaltet.
— 219
CÄSG6föGjsföG6föGiSCÄSG5SG6 Rothenfels in Baden ^^^^^^^^^iso^
Dorf mit 16'2.1 Einwohnern im Kreise Baden des Groß-
herzogtiims Baden, liegt 150m ü.M. in dem von SO nach
NAV streichenden Murgtale im Schwarz wald. Laub- und Nadel-
wald angrenzend. Station der Murgtalbahn Eastatt — Weisen-
bach. — Das Bad liegt dem Dorfs gegenüber am andern Ufer
der Murg.
Heilquellen. Eine Quelle, die „Elisabethenquelle", im
Jahre ] 839 von Markgraf Wilhelm von Baden in der Tiefe von
95,5 m entdeckt, entspringt aus rotem Schiefersandstein.
Analyse der „Elisabethenquelle" (aus der saiztabeiie berechnet).
Analytiker: R. Bunsen. 1858').
Spezifisches Gewicht: 1,0038 bei 13,3°
Temperatur: 19,3°.
Ergiebigkeit: 28,8 hl in 24 Stunden.
bezogen auf unbekannte Einheit.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,06420
Natrium-Ion (Na-) 1,606
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,001925
Calcium-Ion (Ca-) 0,1974
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,04062
Ferro-Ion (Fe-) 0,000840
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000371
Anionen').
Nitrat-Ion (NO3') 0,001312
Chlor-Ion (Cl') 2,743
Sulfat-Ion (SO;') 0,1644
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,001605
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,2343
jmii-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
1.640
1,640
69,69
69,69
0,1065
0,1065
4,922
9,844
1,668
3,335
0,0150
0,0300
0,0137
0,0411
84,69
0,0212
0,0212
77,37
77,37
1,711
3,422
0,0167
0,0334
3,841
3,841
Kieselsäure (meta) (H,SiOj).
Freies Kohlendioxyd (COj) .
5,056
0,02350
161,02
0,2997
84,69
5,079
0,1042
161,31
2,369
.5,184 163,68
Daneben Spuren von Mangano-, Brom-, Hydroarsenat-
lon, organischen Substanzen (darunter Propionsäure), freiem
Sauerstoff, Stickstoff.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält '):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO3) 0,002141
Kaliumchlorid (KCl) 0,1208
Natriumchlorid (NaCl) 4,077
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,005701
Calciumchlorid (CaCl,) 0,3304
Calciumsulfat (CaSO^) 0,2324
Calciumhydrokarbonat [Ca(HG03)2] . . 0,03859
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,2441
Ferrohydrokarbonat [FefHCOj),] . . .'. 0,002673
Aluminiumhydrophosphat[A]j(HPOj)3] 0,001907
Aluminiumsulfat [Alj(S0J3] 0,000437
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,02350
5,080
Freies Kohlendioxyd (COJ 0,1042
5,184
57,0 ccm
bei 19,3° u.
760 mm
Altere Analysen: W. L. Kölreuter (bei Heyfelder, Die Heil-
quellen des Großherzogtums Baden S. 97. Stuttgart 1841). Wal ebner 1858
(Neues Jabrbucb für Pharmazie 1858 Bd. 9 S. 299). Diese älteren Analysen
geben eine etwas hShere Konzentration an als die vorstehende.
') Zeitschrift für analytische Chemie 1871 Bd. 10 S. 438. ') Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
5 g, worunter Natrium- und Chlor -Ionen vorwalten. Die
Quelle ist eine „einfache Kochsalzquelle".
Das Wasser der in Steinschacht gefaßten Quelle wird an
Ort imd Stelle unverdünnt zum Trinken, Baden, Duschen und
Gurgeln benutzt. Zum Versand wird es filtriert und unter
einem Druck von 5 Atmosphären mit Kohlensäure imprägniert.
Die Badeanstalt enthält 5 Zellen mit emaillierten Wannen.
Sonstige Kurmittel: Gelegenheit zu Flußbädern. Milch-,
Obst- und Traubenkuren. Terrainkuren ohne besondere Ein-
richtungen.
Behandelt werden: Skrofulöse, BleicLsucht , Frauen-
krankheiten, Magen- imd Darmkatarrhe, Eheumatismus und
Katarrhe der Atmungsorgane.
Kurzeit: April bis Oktober. — Kurtaxe wird nicht erhoben.
Allgemeine Einrichtungen: Im Kurhause Wasserleitung
und Kanalisation. — Quelle und Bad sind im Besitz von Udo
Nürnberger.
föG6G6föföG6G6G6G6G6G6aSG6C^ Säckingen ^^^iSD^^iSO^^^^ÖO^^
Stadt mit 4223 Einwohnern im Kreise Waldshut des Groß-
herzogtums Baden, liegt 292 m ü. M. am rechten Ufer des
Eheins. Laub- und Nadelwald in 1—1 7, km Entfernung.
Nach Norden sind die Ausläufer des Schwarzwaldes vorgelagert.
Station der Bahn Basel— Konstanz und Ausgangspimkt der
Bahn nach Schopfheim.
Heilquellen. Mehrere Quellen, von denen zur Zeit nur
eine, die schon im 15. Jahrhundert bekannte „Badquelle"
(„Wärmere Quelle") benutzt wird. Sie entspringt 6 m tief aus
Gneis und wurde im Jahre 1868 neu in Stein gefaßt.
— 220
Analyse der „BadqUelle" CWärmere Quelle") (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: R. Bunsen. 1868').
Spezifisches Gewicht: 1,00251 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 29,6°.
Ergiebigkeit: 605 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
_ .V Milli-
Kationen'). Gramm Mol
Kalium-Ion (K-) 0,08002 2,044
Natrium-Ion (Na-) 0,9875 42,84
Lithium-Ion (Li-) 0,004485 0,6380
Ammonium-Ion (NH«-) . . . 0,01017 0,5630
Calcium-Ion (Ca--) 0,09866 2,460
Strontium-Ion (Sr") 0,001241 0,0142
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,01290 0,5294
Ferro-Ion (Fe--) 0,001470 0,0263
Auionen ').
Chlor-Ion (Cl') 1,509
Brom-Ion (Br) 0,009130
Sulfat-Ion (SO/') 0,1742
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,3571
42,55
0,1142
1,813
5,854
Milligramm-
Äqui Talente
2,044
42,84
0,6380
0,5630
4,921
0,0283
1,059
0.0526
52,15
42,55
0,1142
3,626
5,854
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält:*)
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,1525
Natriumchlorid (NaCl) 2,300
Natriumbromid (NaBr) 0,01170
Natriumsulfat (Na,SO<) 0,2431
Lithiumchlorid (LiCl) 0,02710
Anunoniumchlorid (NH^Cl) 0,03013
Calciumsulfat (CaSOJ 0,01406
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03>,l 0,3821
Strontiumhydrokarbonat [SrlHCO,),] 0,002970
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03),] 0,07750
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOj),l 0,004677
Borsäure (meta) (HBO,) 0,007194
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,04115
Borsäure (meta) (HBO,) . . .
Kieselsäure (meta) (H,SiOj).
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Daneben Spuren von:
3,246
0,007194
0,04115
99,45
0,1635
0,5248
3,294
. 0
Eubidium-
100,13
0
Cäsium-
52,14
Baryum-
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0
3,294
Mangano-, Aluminium-, Nitrat-Ion, organischen Substanzen.
') Zeitschrift fOr analytische Chemie 1871 Bd. 10 8. 438. — Teilweise
auch nach Manusluipt. ') Vgl. chem Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2.C.
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: „,,„
Kohlendioxyd (CO,) «2
Sauerstoff (O,) 29
Stickstoff (N,) 909
Ältere Analyse:
8. 208. Berlin 1839).
Keller (bei J. F. Simon, Die Heilquellen Europas
Analyse der „ScIlWächeren Quelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: R. Bunsen').
Temperatur: 28,1°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen*). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,07135
Natrium-Ion (Na-) 0,9624
Lithium-Ion (Li-) 0,001969
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,002441
Calcium-Ion (Ca-) 0,1091
Strontium-Ion (Sr-) 0,002960
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,01063
Ferro-Ion (Fe--) 0,001330
Mangano-Ion (Mn--) 0,000831
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000424
Anionen').
Nitrat-Ion (NO,') 0,001969
Chlor-Ion (Cl') 1,501
Brom-Ion (Br') 0,005565
Sulfat-Ion (SO/') 0,1634
Hydrophosphatrion (HPO/') 0,001482
Hydrokarbonat-Ion (HCO,'). 0,2827
Milli-
MllUgramm-
Hol
Aquivalente
1,823
1,823
41,75
41,75
0,2801
0,2801
0,1350
0,1350
2,721
5,442
0,0338
0,0676
0,4362
0,8724
0,0238
0,0476
0,0151
0,0302
0,0157
0,0470
50,49
0,0317
0,0317
42,33
42,33
0,0696
0,0696
1,701
3,401
0,0154
0,0309
4,634
4,634
Kieselsäure (meta) (H,SiO,).
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
3,120
0,03999
96,02
0,5099
3,160
0,05803
96,53
1,319
Daneben
Mangano-Ion,
Spuren von
3,218
Rubidium-
97,84
Cäsium-
organischen Substanzen, freiem Stickstoff.
50,50
Baryum-,
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO3) 0,003211
KaUumchlorid (KCl) 0,1336
Natriumchlorid (NaCl) 2,347
Natriumbromid (NaBr) 0,007169
Natriumsulfat (Na,S04) 0,1108
Lithiumchlorid (LiCl) 0,01190
Ammoniumchlorid (NH,C1) 0,007228
Calciumsulfat (CaSOJ 0,1243
Calciumhydrokarbonat [Ca(EiCOM ■ • 0,2932
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCOj),] . 0,007082
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08),] 0,06385
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] . . . 0,004232
Manganohydrokarbonat [Mn(HCOs),] . 0,002674
Alumuiiumhydrophosphat [A1,(HP0<),] 0,001761
Aluminiumsulfat [A1,(S0^),] 0,000919
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,03999
3,159
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,05803
3,217
I 32,7
= {bei26
~l 760
ccm
28,1° u.
mm
■) Zeitschrift fOr analytische Chemie 1871 Bd. 10 S. 438. •) Vgl. chem.
Einleitung Abschn. A. ^ Vgl. chem. Einleitung Abschn. B.2.c.
221 —
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt bei
der „BadqueUe" 3,3 g, bei der sogenannten „Schwächeren Quelle"
3,2 g, wobei Natriimi- und Chlor -Ionen vorwalten. Danach
und mit Rücksicht auf die Temperatur sind die Quellen als
„warme einfache Kochsalzquellen" zu bezeichnen. Be-
merkenswert ist bei der „BadqueUe" der Lithiumgehalt von
4,5 mg.
Das Wasser der „Badquelle" wird durch eine Pumpe zu-
tage gefördert, an Ort und Stelle zum Trinken benutzt, zimi
größten TeU durch Tonröhren nach dem 300 m entfernten
Badhotel geleitet, das 20 Zellen mit hölzernen Wannen enthält.
Das Badewasser wird in Behältern erwärmt imd nach Bedarf mit
Eheinfelder Sole aus der benachbarten Saline Ryburg verstärkt.
Zahl der Bäder 1903: lUO; 1904: 1180; 1905: 2460. Ziun Ver-
sand wird das Wasser mit natürUcher Kohlensäure von Eyach
imprägniert (1903: 4600; 1904: 4800; 1905: 9500 Flaschen).
Außerdem wird Rheinfelder Sole versandt.
Sonstige Kurmittel: Gel^enheit zum Baden im Rhein.
Behandelt werden: Chronische Katarrhe der Rachen-
schleimhaut und der Atmungsorgane, chronische pleuritische
Exsudate, chronischer Muskelrheumatismus, Hautausschläge
und Skrofulöse.
3 Ärzte. — Kurzeit: Mai bis Oktober. — Kurtaxe wird
nicht erhoben.
Allgemeine Einrichtiingen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Krankenhaus. Dampfdesinfektionsapparat. — Quellen
und Bad sind im Besitz der Firma Schnurr & Degler.
G6G6G6GiSG6G6G6G6G6G6G6G6G6 Salzderhelden ^iSOiSO^^^^^isO^^iSO^
Flecken mit 1152 Einwohnern im Regierungsbezirk Hildes-
heim der Provinz Hannover, hegt 107 m ü. M. in dem 1 — 2 km
breiten von S nach N streichenden Tale der Leine. Die um-
hegenden Höhen sind 150 — 250 m hoch und sind mit Laub-
imd Tannenwäldern bestanden. Station der Bahn Hannover —
Cassel und Ausgangsstation der Ilmebahn.
Heilquellen. Eine natürhche Solquelle, um 1173 entdeckt,
wird wegen zu geringen Salzgehaltes nicht mehr benutzt;
dagegen wird aus zwei in den Jahren 1857 und 1883 400 m
tief geschlagenen Bohrlöchern, die in Steinsalz des unteren
Gipskeupers endigen imd mit Tannenholz verrohrt sind, Sole
gepumpt.
Analyse (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: A. Streng. 1863').
Spezifisches Gewicht: 1,2053 bei 17°
Temperatur: 17°.
In 1 Kilogramm der Sole sind enthalten:
MilU- Milligramm-
Gramm Mol Äquiraleute
1,419 36,25 36,25
100,3 4350 4350
1,024 25,55 51,09
1,046 42,95 85,90
0,0045 0,081 0,16
0,0062 0,11 0,23
0,003 0,1 0,3
Kationen').
KaUura-Ion (K-) . . .
Natrium-Ion (Na-) . .
Calcium-Ion (Ca") . .
Magnesium-Ion (Mg")
Ferro-Ion (Fe") . . .
Mangano-Ion (Mn") .
Aluminium-Ion (AI"-)
Anionen ^).
Chlor-Ion (Cl') 157,1 4430
Brom-Ion (Br) 0,0126 0,158
Jod-Ion (J') 0,0043 0,034
Sulfat-Ion (SO/') 4,454 46,36
0,073 1,2
Hydrokarbonat (HCO/).
Kieselsäure (meta)(H2Si03)
Freies Kohlendioxyd (CO,)
4524
4430
0,158
0,034
92,73
1,2
265,4
0,01
8933
0,1
4524
265,5
0,27
8933
6,1
bezogen auf unbekannte Einheit.
Die Sole entspricht in ihrer Zusammensetzung ungefähr
einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 2,704
Natriumchlorid (NaCl) 254,5
Natriumbromid (NaBr) 0,0162
Natriumjodid (NaJ) 0,0051
Calciumchlorid (CaCl,) 2,425
Calciumsulfat (CaSOJ 0,500
Magnesiumsulfat (MgSOJ 5,123
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,0600
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC0s)2] . . . 0,014
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)2] . 0,020
AluminiumsuKat [Al2(S04)3l 0,02
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,01
265,4
1146 ccm
bei 17,0° u.
760 mm
265,7
8939
») Manuskript. ') Vgl.
Einleitung Abscim. B.2.C.
ehem. Einleitung Absclin. A. ') Vgl. ehem.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 265 g,
wonmter Natrium- und Chlor -Ionen bei weitem überMdegen:
„reine Solquelle".
Die Sole wird nach Verdünnung und Erwärmung durch
Einleiten von Dampf zum Baden benutzt. In 15 ZeUen mit
Wannen aus Holz oder aus Zement wurden im Jahre 1903:
2300; 1904: 2800; 1905: 3220 Bäder verabreicht.
Behandelt werden: Rheumatismus, rheumatische Läh-
mungen, Gicht, alte Exsudate und Verhärtungen, Bleichsucht,
Blutarmut, Erkrankimgen der weiblichen Geschlechtsorgane,
Skrofulöse.
1 Arzt. — Kurzeit: Ende Mai bis Mitte September. —
Kurtaxe wird nicht erhoben. Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 288; 1904: 371; 1905: 410.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Apotheke. — Desinfektionseinrichtung. —
Quellen und Bad sind im Besitz der Salzgewerkschaft zu
Salzderhelden.
— 222 —
G6C6C6CJSG6G3SG6G6G6GJSG6G6aSaS Salzdetfurth ^^^iS)iSO^^^^iSOÜO^^^
Flecken mit 1800 Einwohnern im R^erungsbezirk Hildes-
heim der Provinz Hannover, liegt 156 m ü. M. in dem vielfach
gekrümmten, von den bewaldeten Vorbergen des Harzes ein-
gefaßten Tal der Lamme. Laub- und Nadel Waldungen unmittelbar
angrenzend. Station der in Hildesheim von der Bahn Goslar-
Löhne abzweigenden Nebenbahn Hildesheim— Kreiensen.
Heilquellen. 9 Quellen, von denen einige seit Jahr-
hunderten zur Salzgewinnung und seit 1858 zu Heilzwecken
benutzt werden, entspringen in geringer Tiefe aus Kies und
Buntsandstein, ihr Ursprung liegt wahrscheinlich im Salzlager
des oberen Zechsteins.
Analyse (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: E. Stieren. 1843').
Spezifisches Gewicht: 1,052 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 10,6°.
In 1 Küogranim des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen').
Kalium-Ion (K-)
Natrium-Ion (Na*)
Calciimi-Ion (Ca")
Magnesium-Ion (Mg") . . . .
Anlonen*).
Chlor-Ion (Cl')
Brom-Ion (Br)
Sulfat-Ion (SO;')
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') .
Kieselsäure (meta) (HjSiOä).
Organische Substanzen. . . .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Gramm
0,1610
22,77
1,529
0,5655
MUU-
Mol
4,112
987,9
38,12
23.22
Milligramm-
Äquivalente
4,112
987,9
76,24
46,43
1114.7
36,68 1035 1035
0,03882 0,4855 0,4855
3,703 38,55 77,10
0,14 2,3 2,3
65,59
0,00138
0,01710
2130 1115
0,0175
65,61
0,048
2130
1,1
65,65 2131
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,3067
Natriumchlorid (NaCl) 57,77
Natriumbromid (NaBr) 0,05001
Calciumchlorid (CaCl,) 2,398
Calciumsulfat (CaSOJ 2,247
Magnesiumsulfat (MgSO^) 2,655
Magnesiumhydrokarbonat[Mg(HC03)2] 0,17
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,00138
Organische Substanzen 0,01710
65,62
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,048 =
65,66
26 ccm
bei 10,6° u.
760 mm
Altere Analyse: E. Stieren 1836 (a. a. O.).
Daneben Spuren von Aluminium-Ion.
») Pharmazeutisches Zentralblatt 1847 Bd. 18 S. 239. Die Analyse bezieht
sich auf die drei damals benutzten Quellen. ') Vgl. ehem. Einleitimg Ab-
schnitt A. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
68 g, wobei Chlor- und Natrium-Ionen bei weitem überwiegen.
Die Quelle ist also eine „reine Solquelle".
Die Sole wird mit Wasser verdünnt zum Trinken, zu
Bädern, Duschen, Inhalationen, Gurgelungen und Nasenduschen
benutzt. Im Badehause befinden sich 26 Zellen mit Wannen
aus Holz oder Porzellan. Das Wasser wird in Behältern durch
Einleiten von Dampf erwärmt. Zu Inhalationskuren dient ein
Inhalierraum, in dem die Sole durch Druck zerstäubt wird;
außerdem 3 Gradierwerke. Im Jahre 1903 wurden: 7200; 1904:
8335; 1905: 8341 Bäder verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Künstliche Kohlensäurebäder,
Massage. Elektrotherapie. Terrainkuren (ohne besondere Ein-
richtungen). Gel^enheit zu Flußbädern. Milchkuren.
Behandelt ■werden: Skrofulöse, Frauenleiden, Nerven-
krankheiten, Rheumatismus.
2 Ärzte. — Kurzeit: Mai bis Oktober. — Kurtaxe: 9 bis
15 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 1415;
1904: 1625; 1905: 1632.
Allgemeine dnrichtongen : Trinkwasserversorgung durch
HochdruckqueUwasserleitung. — Beseitigimg der Abfallstoffe
durch Abfuhr. — KinderheUanstalt. — Apotheke. — Das Bad
ist im Besitz von H. Fäsing.
G6G6GJSG6ÖSG6G6G6föG6ÖSG6G6C;^ Salzgitter ^^iSO^^^^^^iSO^^^^
Flecken mit 2200 Einwohnern im Regierungsbezirk Hildes-
heim der Provinz Hannover, liegt am Fuße des Harzes in
einer nach SW abfallenden Tahnulde, 138 m ü. M. Die um-
gebenden Höhen mit gemischtem Waldbestand erheben sich
bis zu 250 m. Station der Bahn Magdeburg — Holzminden.
Heilquellen. Natürliche gesättigte Sole aus einem bis
ins Steinsalzlager reichenden Bohrloch. Es besteht schon über
800 Jahre Salinenbetrieb.
_ 223 —
Analyse
(aus der Salztabelle berechnet). Temperatur
In 1 Kilogramm der Sole sind enthalten:
Eationen '). Gramm
Natrium-Ion (Xa-) 101,4
Calcium-Ion (Ca") 1,24
Magnesium-Ion (Mg") 0,608
An Ionen ').
Chlor-Ion (CT) 157,1
Sulfat-Ion (SO/') ■ 3,76
Analytiker: K. Przibylla. 1888'). ...
Spezifisches Gewicht: 1,2085 (ohne Temperaturangabe).
17,5°.
Milli-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
4398
4398
31,0
62,1
25,0
49,9
4431
4431
39,2
78,3
Die Sole entspricht in ihrer Zusammensetzung ungefähr
einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 257,3
Calciumchlorid (CaCl,) 1,86
Caiciumsulfat (CaSOJ 1,93
Magnesiumsulfat (MgSO^) 3,00
. 264,1
264,1
8924
4509
^) Manuskript. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. Ä.
Einleitung Abschn. B.2.C.
') Vgl. ehem.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 264 g,
wobei Chlor- und Natrium -Ionen bei weitem überwiegen:
„reine Solquelle".
Die Sole wird mit Wasser verdünnt zum Baden, seltener
zum Inhalieren und Gurgeln benutzt. Sie gelangt auch zum
Versand an andere Badeanstalten. Im Salinenbetrieb wird
Mutterlauge gewonnen, die als Zusatz zu Bädern dient. —
Das Badehaus enthält 10 Zellen, in denen im Jahre 1903:
2850; 1904: 3800; 1905: 4100 Bäder verabreicht wurden.
Sonstige Kurmittel: Fichtennadelbäder, künstliche Schwe-
felbäder und sonstige medizinische Bäder.
2 Ärzte. — Kurzeit: 20. Mai bis Ende September. —
Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 580; 1904: 750; 1905: 800.
Allgemeine iExinriehtuiigen : TrinkwaBserversorgung durch
Wasserleitung. — Krankenhaus. Dampfdesinfektionsapparat. —
Die Quelle gehört der Herzoghch braunschweigischen Saline
LiebenhaUe.
föG6G6föc;6c;3SC6G6G6G6ösc6 Bad Salzhausen ^^iso^^^^^^^^^
Flecken mit 87 Einwohnern bei Nidda in Oberhessen,
Großherzogtum Hessen, hegt 150 m ü. M. in einem von SW
nach NO streichenden Seitentale des Niddaflusses. Laub- und
Nadelwald immittelbar angrenzend. Haltestelle der von der
Linie Gießen— Gelnhausen in Nidda abzweigenden Nebenbahn
nach Friedberg.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach fünf-
jährigem Durchschnitt (1901—1905): 631 mm*).
*) Angabe des GroOherzoglich hessischen hydrographischen Bureaus in
Darmstadt.
Heilquellen. 6 Quellen: „Salzbrunnen I", „Salzbrunnen
III", „Salzbrunnen V", „Lithiumquelle" (früher „Eisenquelle"),
„Schwefelquelle", „Stahlquelle". Die Quellen sind seit dem
16. Jahrhundert bis 1863 zur Gewinnung von Kochsalz be-
nutzt worden; im Jahre 1826 wurde das Bad vom hessischen
Staat eingerichtet. Die Quellen kommen am Fuß von Basalt-
höhen aus jungtertiären Sauden imter einer torfhaltigen Moor-
oberfläche zutage. Die 3 „Salzbnmnen" sind etwa 10 m tief
ausgeschachtet und mit Holz ausgekleidet. Die 3 anderen
Quellen fließen aus Steigrohren aus.
Analyse des
„Salzbrunnen I" (aus den Elnzelbestandteilen berechnet).
Analytiker: W. Sonne und E. Franke. 1892').
Spezitisches Gewicht: 1,0095 bei 15", bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 10,8°.
In
1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen^). Gramm
Kaliiun-Ion (K-) 0,2332
Natrium-Ion (Na-) 4,347
Lithium-Ion (Li-) 0,003631
Calcium-Ion (Ca--) 0,4984
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,2453
Ferro-Ion (Fe-) 0,0029
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0013
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl') 7,734
Brom-Ion (Br) 0,0035
Sulfat-Ion (SO/') 0,6157
0,566
Hydrokarbonat-Ion (HCOj')
Kieselsäure (meta) (H^SiO,) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
5,957
5,957
188,6
188,6
0,5165
0,5165
12,43
24,86
10,07
20,14
0,052
0,10
0,046
0,14
240,3
218,2
218,2
0,043
0,043
6,410
12,82
9,28
9,28
14,251
0,0229
451,6
0,292
240,3
14,274
0,4475
451,9
10,17
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält °):
Gramm
Kahumchlorid (KCl) 0,4444
Natriumchlorid (NaCl) 11,03
Natriumbromid (NaBr) 0,0045
Lithiumchlorid (LiCl) 0,02194
Calciumchlorid (CaCl,) 1,284
Caiciumsulfat (CaSOJ 0,1169
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,6601
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 0,6715
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)J . . . 0,0093
Aluminiumsulfat [A],(S0J3] 0,0080
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) 0,0229
14,27
{237,5 com
bei 10,8° u.
760 mm
14,721 462,1
») Zeitschrift fttr angewandte C mie 1893 S. 430. ^ Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. £.2.0.
224 — .
Analyse des „Salzbrunnen III" (aus den ElnzelbestandteUen berechnet).
Analytiker: W. Sonne und E. Franke. 1892').
Spezifisches Gewicht: 1,0103 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 8,2°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Eationen^. Oramm
KaUum-Ion (K-) 0,4741
Natrium-Ion (Na*) 4,114
Lithium-Ion (Li-) 0,0032
Calcium-Ion (Ca") 0,4903
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,2277
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0029
Anlonon').
CMor-Ion (CT) 7,440
Brom-Ion (Br) 0,0026
Sulfat-Ion (SO/') 0,5940
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') . 0,7443
Milli-
Mol
Milligramm-
Äqiii Talente
12,11
12,11
178,5
0,45
12,23
178,5
0,45
24,45
9,346
0,11
18,69
0,32
234,5
209,9
0,032
6,184
12,20
209,9
0,032
12,37
12,20
14,093 441,1 234,5
Kieselsäure (meta) (H^SiO,) 0,0211 0,269
14,114 441,3
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0,115
2,61
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält:')
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,9034
Natriumchlorid (NaCl) 10,44
Natriumbromid (NaBr) 0,0033
Lithiumchlorid (LiCl) 0,019
Calciumchlorid (CaC4) 1,048
Calciumsulfat (CaSO^) 0,3785
Magnesiumsulfat (MgSO^) 0,3906
Magnesiiunhydrokarbonat [Mg(HCOs)j] 0,8933
AluminiumsuKat [A1,(S04),] 0,018
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,0211
14,12
Freies Kohlendioxy d(C02) 0,115
14,23
r 60,.
= |bei
I 76(
,4 ccm
8,2° u.
760 mm
Altere Analysen: J. von Liebig 1826 (bei J. F. Simon, Die
Heilquellen Europas S. 210. Berlin 1839); derselbe 1843 (Liebigs Annalen
1844 Bd. 48 S. 28). Diese älteren Analysen geben eine etwas geringere Kon-
zentration an als die Torstehende.
14,229 443,9
1) Zeitschrift t. angewandte Chemie 1893 S. 431. ') Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. A. ») Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. B.2.C.
Analyse des „Salzbrunnen V" (aus den ElnzelbestandteUen berechnet).
Analytiker: W. Sonne. 1900').
Spezifisches Gewicht: 1,0087 bei 15°
Temperatur: 15,0°.
bezogen auf Wasser von 4°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,2365
Natrium-Ion (Na-) 3,737
Calcium-Ion (Ca--) 0,4638
Magnesium-Ion (Mg") . . . 0,2312
Ferro-Ion (Fe-) 0,0065
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0001
Anionen'). ■ . -
Chlor-Ion (Cl') 6,604
Sulfat-Ion (SO/') 0,5672
Hydrokarbonat-Ion (HCOg') 0,7577
MiUi-
Milligramm-
Mol
Aqui Talente
6,041
6,041
162,1
162,1
11,57
23,13
9,490
18,98
0,12
0,23
0,004
0,01
210,5
186,3
186,3
5,904
11,81
12,42
12,42
12,604 393,9
Kieselsäure (meta) (BL,SiO,) 0,0223 0,285
210,5
12,626 394,2
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,253 5,74
Das Mineralwa-sser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,4507
Natriumchlorid (NaCl) 9,484
Calciumchlorid (CaCL,) 1,006
Calciumsulfat (CaSOJ 0,3405
Magnesiimisulfat (MgSOj) 0,4092
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,8916
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOs)j] . . . 0,021
Aluminiumsulfat [A1,(S04)J 0,0007
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,0223
12,626
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,253
12,879
12,879 400,0
<) Manuskript. ") Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Einleitung Abschn. B.2.C.
{136 ccm
bei 15,0° u.
760 mm
") Vgl. ehem.
— 225 —
Analyse der „Lithiumquelle" (früher „Eisenquelle")
(aus den Einzelbestandteilen berechnet).
Analytiker: W. Sonne und A. Rücker. 1890').
Spezifisches Gewicht: 1,00491 bei 17°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 16,0°.
Ergiebigkeit: 110—120 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen').
Kalium-Ion (K*) . . .
Natrium-Ion (Na-) . .
Lithium-Ion (Li-) . . .
Calcium-Ion (Ca") . .
Magnesium-Ion (Mg")
Ferro-Ion (Fe") ....
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl') ....
Brom-Ion (Br) ....
Sulfat-Ion (SO;') .
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Kieselsäure (meta) (H^SiO,).
Freies Kohlendioxyd (CO2) .
Daneben Spuren von Jod
Gramm
0,1776
2,545
Milli-
Mol
4,537
110,4
Milligramm-
Äquivalente
4,537
110,4
0,002430
0,2580
0,1090
0,0054
0,3456
6,433
4,473
0,096
0,3456
12,87
8,946
0,19
137,3
4,307
0,0016
0,3570
0,510
121,5
0,020
3,716
8,36
121,5
0,020
7,433
8,36
8,273
0,0148
259,9
0,189
137,3
8,288
0,402
260,1
9,13
8,690
•Ion.
269,2
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen bei
diesen 4 Quellen 14,3 g, 14,1 g, 12,6 g und 8,3 g, wobei Chlor-
und Natrium-Ionen vorwalten, während unter den Neben-
bestandteilen besondere Calcium- und Magnesium-Ionen hervor-
treten. Die Quellen sind daher „Kochsalzquellen" und
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaHumcMorid (KCl) 0,3384
Natriumchlorid (NaCl) 6,458
Natriumbromid (NaBr) 0,0020
Lithiumchlorid (LiCl) 0,01468
Calciumchlorid (CaCl^) 0,3447
Calciumsulfat (CaSOJ 0,4533
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,04658
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03),] 0,5981
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] . .'. 0,017
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,0148
8,288
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,402 =
8,690
217 ccm
bei 16,0° u.
760 mm
>) Zeitschrift für angewandte Chemie 1891 S. 213. ') Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. A. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
können als „erdmuriatische Kochsalzquellen" be-
zeichnet werden. Der Lithiumgehalt beträgt bei dem „Salz-
brunnen I" 3,6 mg, bei dem „Salzbrunnen UI" 3,2 mg, bei der
„Lithiumquelle" 2,4 mg.
Analyse der „Schwefelquelle" (aus
Analytiker: W. Sonne. 1900').
Spezifisches Gewicht: 1,0040 bei
Temperatur: 13,5°.
Ergiebigkeit: 11 hl in 24 Stunden
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Mini- Milligramm-
Kationen ). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,0088 0,22 0,22
Natrium-Ion (Na-) 1,804 78,28 78,28
Calcium-Ion (Ca") 0,2744 6,843 13,69
Magnesium-Ion (Mg-) 0,1337 5,488 10,98
Ferro-Ion (Fe") 0,0018 0,033 0,065
Aluminium-Ion (AI"-) 0,0003 0,01 0,03
103,27
Anionen ^).
Chlor-Ion (Cl') 3,175 89,55 89,55
Sulfat-Ion (SO;') 0,1961 2,041 4,082
Hydrokarbonat-Ion (HCOg') . . 0,5748 9,422 9,422
Hydrosulfid-Ion (HS') 0,00692 0,209 0,209
6,176 192,10 103,26
Kieselsäure (meta) (HjSiOa) . . 0,0205 0,262
6,196 192,36
Freies Kohlendioxyd (CO,) . . 0,3781 8,594
FräerSchwefelwasserstoff (HjS) 0,0217 0 636
6,596 201,59
') Manuskript. 2) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem.
Einleitung Absdui. B.2.C.
den Einzelbestandteilen berechnet).
15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,017
Natriumchlorid (NaCl) 4,567
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,0117
Calciumchlorid (CaCL,) 0,6245
Calciumsulfat (CaSOJ 0,1657
Magnesiumsulfat (MgSO^) 0,09747
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC0s)2] 0,6848
Ferrohydrokarbonat rFe(HC03)2]. . . . 0,0058
AluminiumsuKat [A1,(S0J3] 0,002
Kieselsäure (meta) (HjSiOg) 0.0205
6,196
{202,6 ccm
bei 13,5° u.
760 mm
{15,0 ccm
bei 13,5° u.
760 mm
Ältere Analyse: W. Sonne und A. Ettcker 1890 (Zeitschrift für
angewandte Chemie 1891 S. 215).
15
OF THE
UNIVERSITY
OF
226
Die Quelle entspricht ihren Hauptbestandteilen nach den
vorstehend beschriebenen Quellen , ist aber durch ihren Ge-
halt an Hydrosulfid-Ion und freiem Schwefelwasserstoff als
Schwefelquelle gekennzeichnet und daher als „erdmuriatische
Schwefelwasserstoffquelle" zu bezeichnen.
Analyse der „StahlqUelle" (aus den Emzelbestandtellen berechnet).
Analytiker: W. Sonne und E. Franke. 1892').
Temperatur: 11,8°.
Ergiebigkeit: 5,8 hl in 24 Stunden.
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten'):
Kationen "). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,6110
Calcium-Ion (Ca") 0,2114
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,07050
Ferro-Ion (Fe") 0,0317
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl') 1,292
Sulfat-Ion (SO/') 0,0379
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,0241
79,12
Freies Kohlendioxyd (CO,) nicht bestimmt.
Freier Schwefelwasserstoff (HjS) l p, „„
Hydrosulfid-Ion (HS') / ' ' " '
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
26,51
26,51
5,271
10,54
2,894
5,788
0,566
1,13
43,97
36,43
36,43
0,395
0,790
. 6,748
6,748
78,81
43,97
0,307
1) Zeitschrift f. angewandt« Chemie 1893 S. 433. ^ Die Analyse ist auf
die Litereinheit bezogen und konnte in Ermangelimg der Angabe des spezifischen
Gewichtes nicht auf 1 kg umgerechnet werden. Bei einer derartigen Um-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält')*):
Gramm
Natriumehlorid (NaCl) 1,55
Natriumhydrosulfid (NaHS) nicht bestimmt.
Calciumchlorid (CaCl,) 0,551
Calciumsulfat (CaSOj 0,0421
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,0104
Magnesiimihydrokarbonat [Mg(HC03),] 0,41
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . .' 0,10
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) 0,0241
2,69
Freies Kohlendioxyd (CO,) nicht bestimmt.
Freier Schwefelwasserstoff (HjS) .... nicht bestimmt.
rechnung würden sich sämtliche Zahlen schätzungsweise um etwa 0,2 Prozent
ihres Wertes erniedrigen. — Da eine Bestimmung des freien Kohlendioxyds
nicht vorliegt, so war eine gesondert« Angabe för Hydrosulfid-Ion, Hydro-
karbonat-lon und freien Schwefelwasserstoff unmöglich (vgl. ehem. Einleitung
Seite LVni). Die Salztabello wurde — um ein annäherndes Bild zu ge-
wälu-en — unter der Voraussetzung der Abwesenheit von Hydrosulfid-Ion be-
rechnet. Sie ist innerhalb der angegebenen Dezimalstellen richtig. ^) Vgl.
ehem. Einleitimg Abschn. A. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.c.
Die gelösten festen Bestandteile entsprechen denen der
übrigen Quellen; ihre Siunme beträgt aber nur 2,7 g. Durch
den Gtehalt von 31,7 mg Eisen ist die Quelle als Eisenquelle
gekennzeichnet und daher als „erdmuriatische Eisenquelle"
zu bezeichnen. Der Schwefelwasserstoffgehalt ist unbedeutend.
Das Wasser der „Salzbrunnen" I und V wird zum Baden,
das der übrigen Quellen zum Trinken und mit Ausnahme der
„Stahlquelle" auch zum Gurgeln benutzt. Dem Badehause,
das 15 Zellen mit hölzernen Wannen enthält, wird das Wasser
in gußeisernen Röhren durch Pimipwerk zugeführt, in einem
großen Behälter wird es durch Dampfheizschlangen erwärmt.
Im Jahre 1903 wurden 7297; 1904: 8510; 1905: 8517 Bäder
verabreicht. Zu Inhalationszwecken wird das Wasser der
„Salzbrunnen" I und V auf ein Gradierwerk geleitet, dessen
unterer Teil mit einer Wandelbahn versehen ist.
Sonstige Kunnittel: Terrainkuren (ohne besondere Ein-
richtungen).
Behandelt werden: Skrofulöse, Hautkrankheiten, Frauen-
leiden, Verdauungsstörungen, Katarrhe der Atmungsorgane,
Bleichsucht, Rheumatismus.
2 Arzte. — Kurzeit: 1. Mai bis Ende September. — Kur-
taxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 600; 1904: 660; 1905: 6.30.
Allgemeine Einrichtiingen : Trinkwasserversorgimg durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Kanalisation. — 2 Stiftungen für Arraenbäder. — Nächste
Apotheke in Nidda (2,5 km). — Quellen und Bad sind Famihen-
eigentum der GroßherzogUch hessischen Hauses und werden
von einem Badedirektor verwaltet.
C6G6asasG6G6föG6c;6G6DSG6 Salzhemmendorf ^isoiso^^üo^is^öoiiodoüo
Flecken mit 1377 Einwohnern im Regierungsbezirk Han-
nover, lie^ 118—163 m ü. M. zwischen Bergen, die bis 440 m
ansteigen imd mit Laub- und Nadelwald bestanden sind.
Station der in Voldagsen von der Bahn Goslar — Löhne ab-
zweigenden Kleinbahn nach DeUigsen.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe 728 mm*).
Gegen Ost- imd Nordwinde ist Schutz geboten.
Heilquellen. 2 Quellen, „Alte Solquelle" und „Neue
Bohrlochquelle", von denen die letztere ausschließlich zur Salz-
gewinnung diente und jetzt nicht mehr im Betrieb ist. Die
erstere ist im Jahre 1022 zuerst urkundlich envähnt und wird
seit 1856 zu Heilzwecken benutzt. Sie entspringt in 15 m
Tiefe aus Schieferton.
•) Angabc dea Besitzers.
227 —
Analyse der „Alten Solquelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: F. Wöhler. 1855').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 22,06
Calcium-Ion (Ca") 0,4347
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0799
Ferro-Ion (Fe-) 0,037
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 33,71
Brom-Ion (Br) 0,018
Sulfat-Ion (SO/') 1,70
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
956,9
956,9
10,84
21,68
3,28
6,56
0,67
1,3
986,4
950,9
950,9
0,23
0,23
17,7
35,3
58,04 1940,5 986,4
Daneben Spuren von Mangano-, Aluminium-Ion, Kieselsäure.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 58 g,
worunter Natrium- und Chlor -Ionen vorwalten. Die Quelle
ist eine „reine Solquelle". (Nach Angabe des Besitzers zeigt
die Quelle Geruch nach Schwefelwasserstoff).
Die Quelle ist in einen Holzschacht gefaßt, von dem ein
50 m langer Stollen nach einem bedeckten Behälter führt. Von
diesem läuft die Sole in hölzernen Brunnenröhren 50 m weit
und wird durch eine 2 m lange Bleirohrleitung ins Badehaus
befördert. Die Sole wird rein oder mit kohlensaurem Wasser
vermischt zum Trinken, unvermischt zum Baden benutzt. Das
Badehaus enthält 12 Zellen mit hölzernen Badewannen. Die
Sole wird in eisernen Pfannen durch Kohlenfeuerung er-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält):
— Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 55,63
Natriumbromid (NaBr) 0,024
NatriiunsuHat (Na^SO,) 0,4101
Calciumsulfat (CaSOJ 1,476
Magnesiumsulfat (MgSOj) 0,395
Ferrosulfat (FeSOJ 0,10
1) Manuskript. ') Vgl. ehem. Einleitung Abscbn. A.
Einleitung Abschn. B.2.C.
58,04
3) Vgl. ehem.
wärmt. — Zahl der Bäder im Jahre 1903: 2143; 1904: 2473;
1905: 2793.
Behandelt werden: Chronischer Muskel- und Gelenk-
rheumatismus, Skrofulöse, Ehachitis, Gicht, Luftröhrenkatarrh,
Frauenkrankheiten, Pfortaderstauiingen, Gallensteine.
2 Ärzte. — Zahl der Kurgäste etwa 100 jährlich; außer-
dem etwa 200 Besucher, die aus dem benachbarten Lauenstein
oder der Umgegend zum Baden kommen.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung teils
durch Wasserleitung, teUs durch Pumpen und Ziehbrunnen.
— Beseitigung der Abfallstoffe durch Kanalisation. — Apo-
theke. — Das Bad ist im Besitz von Dr. med. Meyer.
C6G5SG6föG6föföQSC5SG5SG6G6GJSG6 SalZSChlirf ÖDdO^O<»dOÖDÖOöO^(!0(!OöOÖD(^
Dorf mit 1386 Einwohnern im Regierungsbezirk Cassel Heilquellen. Mehrere Mineralquellen: „Bonifaciusbrunnen",
der Provinz Hessen -Nassau, hegt 250 m ü. M. in einem von „Sprudel", „Großenlüderer Mineralquelle", „Tempelbrunnen",
8 nach N ziehenden, nach N geschlossenen Tal. Dieses wird „Kinderbrunnen", „Schwefelquelle". Aus einigen Quellen wurde
von den nordösthchen bewaldeten Ausläufern des Vogelsberges schon im 12. Jahrhimdert Salz gewonnen. Zu Heilzwecken
eingefaßt, die 300—500 m Höhe erreichen. Die Kuranstalten sind sie seit 1836 in Gebrauch. Der „Bonifaciusbrunnen"
sind vom Dorf durch die AltfeU getrennt und von einem Park wurde 1746, der „Sprudel" 1902 erbohrt. Der „Bonifacius-
umgeben, der in Bergwald übergeht. Station der Bahn Gießen — brunnen" entspringt 26 m tief aus Buntsandstein. Der „Sprudel",
Fulda. wird aus einer Tiefe von 310 m emporgeschleudert.
Klima. Mittlere jährhche Niederschlagshöhe im Jahr- .
zehnt 1893—1902: 616 mm*). •) Provinz-Eegenkarte.
Analyse des „BonifaCiUSbrUnnenS" (aus den Emzelbestandtellen berechnet).
Analytiker: T. Günther. 1898').]
Temperatur: 11,0°.
Milli- Milligramm-
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Anionen^). Gramm Mol Äquivalente
xr.«„„„„2^ M""- Milligramm- CMor-Iou (Cl') 7,873 222,1 222,1
Krr-Ion(K-) o''m5"' T9m Itr" Sulfat-Ion (SO;-) 1,290 13,43 26,85
^iZ!Z%-) :::::: S; '2 21 ; 2,0:9 Hydrophosphat-ion (hpo;;, 0,00024 0,0025 0,0051
Lithium-Ion») (Li-) o;05157 7;335 7,335 Hydrokarbonat-Ion (HCO3 ) _1,217 I0,9o ^ 19,95
Ammonium-Ion (NH,-) . . . 0,00035 0,019 0,019 16,265 501,5 268,9
Calcium-Ion (Ca") 0,5593 13,95 27,89 Kieselsäure (meta) H^SiOg) . 0,01474 0,1879
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,2152 8,836 17,67 16,279 501,70
Ferro-Ion (Fe--) 0,001413 0,0253 0,0506 Freies Kohlendioxyd (COj) . 0,9156 20,81
■feäs 17,195 522,51
Gefrierpunkt: —0,892° (Probe nicht identisch, Versand-
») Manuskript. ") Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ») Nach Analysen, wasser). V. Kostkewicz.
die im November 1905 einerseits von W. Sonne, andererseits von E. Hintz
und L. Grünhut ausgeführt wurden, enthielt Wasser des Salzsehlirfer 0,00414 g Lithium - Ion = 0,0250 g Lithiumchlorid j nach E. Hintz und
Bonifaciusbnmnens , das von der „Aktien- Gesellschaft Bad Salzschlirf" im L. Grünhut: 0,00349g Lithium-Ion = 0,0211 g Lithiumchlorid. Vgl. auch
Oktober desselben Jahres versandt worden war, in 1 kg nach W. Sonne: Balneologische Zeitung 1905 Bd. 16 Nr. 29 und 32.
228
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,3707
Natriumchlorid (NaCl) 12,27
Natriumsulfat (Na,SO,) 0,08459
Lithiumchlorid ») (LiCl) 0,3116
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,0010
Calciumsulfat (CaSOJ 1,747
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ 0,00034
Calciumhydrokarbonat [CaCHCO,),] 0,1808
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC0a)2] ^'293
Gramm
Ferrohydrokarbonat [FeCHCOa),] . . . 0,004498
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) ...... 0,01474
16,28
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,9156 =
17,19
486,4 ccm
bei ll,0°u.
760 mm
Ältere Analysen: R. Fresenius und H. Will 1844 (Liebigs An-
nalen der Chemie 1844 Bd. 52 S. 66). Die Analyse gibt eine etwas geringere
Konzentration an als die vorstehende. T. GDnther 1897 (Manuskript).
*) Vgl. ehem. Einleitung Abwshn. B.2.C.
Analyse des „Sprudels" (aus den ElnzelbestandteUen berechnet).
Analytiker: T. Günther. 1903').
In 1 EHogramm des Mineralwassers ^ind enthalten:
Kationen *). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,3746
Natrium-Ion (Na-) 13,76
Lithium-Ion (Li-) 0,01369
Ammonium-Ion (NH,-) . . . 0,00423
Calcium-Ion (Ca-) 1,464
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,5179
Ferro-Ion») (Fe--) 0,7162
Anionen').
Chlor-Ion (CT) 21,59
Sulfat-Ion (SO,") 3,421
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,00030
Hydrokarbonat-Ion (HCO/).
4,257
Milli-
Milligramm-
Mol
Aquiraiente
9,568
9,568
597,0
597,0
1,947
1,947
0,234
0,234
36,52
73,04
21,26
42,52
12,81
25,62
749,9
608,9
608,9
35,61
71,23
0,0031
0,0062
69,77
69,77
Kieselsäure (meta) (HjSiOj).
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
4ö,12 1393,6 749,9
0,03707 0,4727
46,16
0,5312
1394,1
12,07
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,7138
Natriumchlorid (NaCl) 34,92
Lithiumchlorid (LiCl) 0,08273
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,0125
Calciumchlorid (CaCl,) 0,009990
Calciumsulfat (CaSOJ 4,849
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ 0,00042
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] 0,1314
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03).J 3,112
Ferrohydrokarbonat') [Fe(HC08),l 2,279
Kieselsäure (meta) (HjSiO,) 0,03707
46,15
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,5312
46,68
46,69 1406,2
1) Manuskript. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Der hohe
Wert für den Eiseugobalt kommt melu-fach übereinstimmend im Analysen-
bericht Tor. *) Vgl. cbem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „Großenlüderer Mineralquelle" (aus den Einzeibestandteiien berechnet).
Analytiker: E. Reichardt. 1879').
Spezifisches Gewicht: 1,0176 bei 13,5°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 11,5°.
In 1 KUogranun des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,3159
Natrium-Ion (Na-) 6,633
Lithium-Ion (Li-) 0,000524
Calcium-Ion (Ca--) 1,134
Strontium-Ion (Sr-) oio00721
Magnesium-Ion (Mg-) . . . 0,3388
Ferro-Ion (Fe--) 0,0228
Mangano-Ion (Mn--) 0,0032
Aluminium-Ion (AI—) .... 0,0024
MilU-
Milligranim-
Mol
Aquiralente
8,069
8,069
287,8
287,8
0,0745
0,0745
28,29
56,57
0,0082
0,0165
13,91
27,82
0,408
0,816
0,058
0,12
0,088
0,26
») ArchiT der Pharmazie 1880 Bd. 216 8. 208.
Abachn. A.
381,5
^ Vgl, ehem. Einleitung
Anionen'). Gramm
Chlor-Ion (Cl') 9,647
Brom-Ion (Br) 0,1186
Sulfat-Ion (SO,") 2,219
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,001086
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 3,762
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
272,1
272,1
1,483
1,483
23,10
46,21
0,0113
0,0226
61,67
61,67
24,199
697,1
381,5
Kieselsäur« (meta) (H,SiOa) 0.4123 5,258
24,611 702,3
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,734 39,40
Freier Stickstoff (N,) .... 0,0214 0,761
Freier Sauerstoff (O,) . . . 0,0366 1,14
26,403 743,6
229
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,6020
Natriumchlorid (NaCl) 15,44
Natriumbromid (NaBr) 0,1528
Natriumsulfat (Na^SOJ 1,585
Lithiumchlorid (LiCl) 0,00317
Caiciumsulfat (CaSO^) 1,611
Calciumhydrokarbonat [CaCHCOs),] 2,667
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCO,)J 0,001726
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 2,036
Ferrohydrokarbonat [FeCHCOs)^] 0,0726
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)J 0,010
Aluminiumhydrokarbonat [Al^CHPOJg] 0,0013
tiiuuim
Aluminiumsulfat [Al^CSOJa] 0,014
Kieselsäure (meta) (HjSiOs) 0,4123
"24^61
Freies Kohlendioxyd (CO.,) 1,734 =
Freier Stickstoff (N,) 0,0214 =
Freier Sauerstoff (Oj) 0,0366 =
26,40
{922,4 ecm
bei 11,5° u.
760 mm
17,8 ccm
bei 11,5° u.
760 mm
26,7 ccm
bei 11,5° u.
'60 mm
») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse des „Tempelbrunnens" (aus der saktabeue berechnet).
Analytiker: C. Leber. 1849').
Spezifisches Gewicht: 1,01777 bei 12,9°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 12,9°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen^). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,1038
Natrium-Ion (Na-) 4,471
Calcium-Ion (Ca-) 0,9099
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,3624
Ferro-Ion (Fe-) 0,0248
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,06136
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl') 7,784
Brom-Ion (Er) 0,0050
Jod-Ion (J') 0,0050
Sulfat-Ion (SO4") 1,478
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 1,767
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
2,650
2,650
194,0
194,0
22,69
45,38
14,88
29,75
0,444
0,887
2,264
6,793
279,5
219,6
219,6
0,063
0,063
0,040
0,040
15,38
30,77
28,97
28,97
16,972
0,0095
501,0
0,12
279,4
16,982
1,161
501,1
26,39
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,)
18,143""" 527,5
Daneben Spuren von Lithium-'), Ammonium-, Mangano-,
Hydrophosphat-Ion, Quellsäure, QueUsatzsäure und anderen
organischen Substanzen.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält''):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,1977
Natriumchlorid (NaCl) 11,34
Natriumbromid (NaBr) 0,0065
Natriumjodid (NaJ) 0,0059
Calciumchlorid (CaCl,) 1,280
Caiciumsulfat (CaSOJ 1,519
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,1003
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)J 2,055
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOs)J. . . . 0,0789
Aluminiumsulfat [A1,(S0J3] 0,3876
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,0095
16,98
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,161
18,14
620,9 ccm
bei 12,9° u.
760 mm
') Pharmazeutisches Zentralblatt 1849 Bd. 20 S. 791. ') Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. A. ') In einer Reihe von Salzschlirfer Brunnenschriften
findet sich bei dieser Analyse, die hier nach der Originalveröffentlichung
Lebers wiedergegeben ist, eine Zahl für Litliiumchlorid , entsprechend
0,02701 g Lithium-Ion (Li) in 1 kg. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse des „Kinderbrunnens" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: C. Leber').
Spezifisches Gewicht: 1,00532 bei 12,9°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 10,4°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0292
Natrium-Ion (Na-) 1,718
Calcium-Ion (Ca-) 0,4663
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,1188
Ferro-Ion (Fe-) 0,0026
Aluminium-Ion (AI—) .... 0,0464
MilU-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,747
0,747
74,52
74,52
11,63
23,26
4,877
9,754
0,047
0,094
1,71
5,14
«) Archiv der Pharmazie 1865 Bd. 172 S. 191.
Abschn. A.
113,52
2) Vgl. ehem. Einleitung
Anionen").
Chlor-Ion (CT)
Brom-Ion (Br')
Jod-Ion (J')
Sulfat-Ion (SO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO,')
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Milli-
Milligramm-
Gramm
Mol
Äquivalente
2,950
83,20
83,20
0,0018
0,023
0,023
0,0023
0,018
0,018
0,6214
6,469
12,94
1,057
17,33
17,33
7,014
200,57
113,51
0,012
0,15
7,026
200,72
0,5368
12,20
7,563
212,92
15*
230 —
Das MineTalwasser entepiicht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Or&nuii
Kaliumchlorid (KCl) 0,0557
Natriumchlorid (NaQ) 4,357
Natriumbromid (NaBr) 0,0023
Natriumjodid (NaJ) 0,0027
Calciumchlorid (CaCl,) 0,4425
Calciumsulfat (CaSOJ 0,5311
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,)j] 0,6067
Die Summe der gelösten festen Bestandteile ist am größten
beim „Sprudel" (46 g), am kleinsten beim „Kinderbrunnen"
(7 g). Chlor- und Natrium-, daneben Calcium-, Magnesium-,
Sulfat- und Hydrokarbonat- Ionen walten vor. Diese Quellen
sind daher als „erdig-sulfatische Kochsalzquellen",
Gmmm
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03),] 0,7138
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC0j)3]. . . . 0,0084
Aluminiumsulfat [A1,(S0J,] 0,293
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) 0,012
7,025
! 284,5 ccm
bei 10,4° u.
. "^60 mm
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
imd zwar die „Großenlüderer Mineralquelle" imd der „Tempel-
brunnen", bei denen die Mengen des freien Kohlendioxyds 1 g
übersteigen, als „Kochsalzsäuerlinge" zu bezeichnen. Be-
merkenswert ist beim „Bonifaciusbrunnen" und beim „Sprudel"
der Lithiumgehalt.
Analyse der „Schwefelquelle" (aus
Analytiker: Dannenberg').
Spezifisches Gewicht: 1,0029 bei 22
Temperatur: 10,2°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
. Milli- Milligramm-
Kationen^. Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,0250 0,638 0,638
Natrium-Ion (Na-) 0,6316 27,40 27,40
Calcium-Ion (Ca-) 0,3265 8,141 16,28
Magnesium-Ion (Mg-) 0,0322 1,32 2,64
Ferro-Ion (Fe") 0,0133 0,237 0,474
47.43
Anionen^.
Chlor-Ion (Gl') 0,8274 23,34 23,34
Sulfat-Ion (SO/') 0,4483 4,667 9,335
Hydrophosphat-Ion (HPO/') . 0,0202 0,210 0,420
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . . 0,8715 14,28 14,28
Hydrosulfid-Ion (HS') 0,0020 0,061 0,061
3,1980 80,29 47,44
Organische Substanzen 0,0283
3,2263 80,29
Freies Kohlendioxyd (CO,) . . 0,7501 17,05
FreierSchwefelwasserstoff(H,S) 0,00821 0,241
Freier Stickstoff (N,) 0,0259 0,923
4,0105 98,51
Daneben Spuren von Lithium-, Brom-, Jod-Ion.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 3,2 g,
wobei die Hauptbestandteile denen der vorstehend beschriebenen
Quellen entsprechen. Durch den Gehalt an Hydrosulfid-Ion
und freiem Schwefelwasserstoff ist die Quelle als Schwefelquelle
gekennzeichnet und daher als ,,muriatische Schwefel-
wasserstoffquelle" zu bezeichnen.
Das Wasser des „Bomfaciusbrunnens" wird an Ort und
Stelle getrunken, zum Versand gebracht und auch zum Baden
benutzt. Die übrigen Quellen finden lediglich zu Bädern Ver-
wendimg, mit Ausnahme der „Schwefelquelle", die zum Gurgeln
benutzt, und des „Kinderbrunnens", der, nach Zusatz von
Kohlensäure, als Tafelwasser getrunken wird. 3 Badehäuser
mit zusammen 75 Zellen. Im Jahre 1903 wiirden 43956;
1904:51725; 1905: 55 560 Bäder verabreicht. Das Badewasser
wird durch Einleiten von Dampf in die Doppelböden der
Wannen erwärmt. Vom „Bonifaciusbrunnen" wurden 1903:
405 000; 1904: 450 000; 1905: 530 000 Flaschen versandt.
der Salztabelle berechnet).
,5°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0476
Natriumchlorid (NaCl) 1,328
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,3297
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,0034
Calciumsulfat (CaSOJ 0,3197
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,0286
Calciumhydrokarbonat [CaCHCOa)^] . . 0,9051
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC05)j] 0,194
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),l. . . . 0,0422
Organische Substanzen 0,0283
3,227 4 gg^ g ^^^
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,7501 = {bei 10,2° u.
[ 760 mm
f5,6 ccm
bei 10,2° u.
760 mm
Freier Stickstoff (N,) 0,0259 =
4,011
') L. Ditterich, Der Kurort Salzschlirf im Kurfürstentum Hessen 8.8.
Cassel tmd Göttingen 1863. >) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. >) Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. B.2.c.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus eigenen
Lagern (Moorbadehaus mit 14 Zellen).
Behandelt werden: Gicht, Nieren- und Blasenleiden,
Rheumatismus, Fettleibigkeit, Magen- und Darmkatarrh, Gallen-
steine, Katarrhe der Atmungsorgane, Skrofulöse, Frauenkrank-
heiten. _
6 Arzte. — Kurzeit: 1. Mai bis Ende September. — Kur-
taxe: 1 Person 15 M., 2 Personen 25 M., 3 und mehr Personen
30 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 3364;
1904: 3733; 1905: 4219.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Kanalisation. — Krankenhaus. — Formalindesinfektionsapparat.
— Apotheke. — Das Bad ist im Besitz der Aktiengesellschaft
Bad Salzschlirf.
— 231 —
G6G6föG6QSD5G6C3SDSG6G6G6G6G6 Salzuflen ÖDÖ0<»ÖDÖD(!$DÖDÖD^OÖDÖDeO^ÖD
Stadt mit 5800 Einwohnern im Fürstentum Lippe, Kegt
75 m ü. M. zwischen Teutoburger Wald und Lippeschem Berg-
land, IQ dem etwa 4 km breiten Werretal, das von SW nach
NO aufsteigt und nach O, N und NW durch bewaldete, zwischen
271 und 427 m ü. M. hohe Berge geschützt ist. Ausgedehnte
Laub- und Tannenwaldungen in der Nähe. Station der Bahn
Herford— Altenbeken und der Kleinbahn Herford —Vlotho.
Heilquellen. Drei Quellen: die „PaidinenqueUe" ent-
springt 63 m tief im Lias, die „Sophienquelle" 236 m tief aus
Keuper, die „LoosequeUe", 5 km vom Ort entfernt, 140 m tief
aus Muschelkalk. Salzuflens Salzquellen wurden schon im
Mittelalter ausgebeutet. Die „Sophienquelle" wurde 1830 er-
bohrt, die „LoosequeUe" 1889; beide sind seit ihrer Er-
schließung zu Heilzwecken in Gebrauch.
Analyse der Bohrlochsole aus der „Paulinenquelle" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: R. Brandes. 1862»).
Spezifisches Gewicht: 1,052 bei 15,6°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 13,1°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,2910
Natrium-Ion (Na-) 20,17
Caleium-Ion (Ca") 1,448
Magnesimn-Ion (Mg-) .... 0,3592
Ferro-Ion (Fe-) 0,0087
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0072
Anionen').
CMor-Ion (CT) 31,07
Sulfat-Ion (SO^ ') 3,917
Hydrokarbonat-Ion (HCOg')- 1,654
sind enthalten:
MiUi-
Milligramm-
Mol
Aquivalente
7,432
7,432
874,9
874,9
36,11
72,22
14,74
29,49
0,16
0,31
0,26
0,79
985,2
876,5
876,5
40,77
81,54
27,11
27,11
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) .
Freies Kohlendioxyd (COj) .
58,93
0,043
1878,0
0,54
58,97
0,6827
1878,5
15,52
985,2
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 KUogranun enthält*):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,5544
Natriumchlorid (NaCl) 50,84
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,415
Caiciumsulfat (CaSOJ 4,917
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,1619
Magnesiumhydrokarbonat [MgfHCOa);,] 'i^fi^l
Ferrohydrokarbonat [FefHCOg),]. . . . 0,028
Aluminiumsulfat [A1,(S04)3] 0,045
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,043
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,6827
59,65
{365,3 ccm
bei 13,1° u.
760 mm
59,65 1894,0
V Manuskript. ^) Vgl. ehem. Einleitung Äbschn. A.
Einleitung Abschn. B.2.c.
^) Vgl. ehem.
Analyse der Schachtsole aus der „Paulinenquelle" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: E. Brandes. 1863').
Spezifisches Gericht : 1,0325 bei 15,6°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 12,8°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen').
Kalium-Ion (K-)
Natrium-Ion (Na-)
Calciiun-Ion (Ca")
Magnesiiun-Ion (Mg--) . . . .
Ferro-Ion (Fe")
Aluminiiun-Ion (AI—) . . . ,
Anionen').
Chlor-Ion (Q')
SuKat-Ion (SO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') .
Kieselsäure (meta) (H^SiO,) .
Freies Kohlendioxyd (COj) .
Gramm
0,227
13,84
0,8001
0,4928
0,0047
0,0045
21,36
3,486
0,7547
Milli-
Mol
5,79
600,6
19,95
20,23
0,084
0,17
602,5
36,29
12.37
Milligramm-
Äquivalente
5,79
600,6
39,90
40,46
0,17
0,50
687,4
602,5
72,58
12,37
40,97
0,030
1298,0
0,39
687,5
41,00
0,270
1298,4
6.13
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
KaUumchlorid (KQ) 0,432
Natriumchlorid (NaCl) 34,91
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,279
Calciumsulfat (CaSOJ 2,717
Magnesiumsulfat (MgSO^) 1,701
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08)2] 0,8930
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC0s)2] . . . 0,015
Aluminiumsulfat [A1,(S0J3] 0.028
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,030
41,01
Freies Kohlendioxyd (COj) 0,270 =
41,28
144 ccm
bei 12,8° u.
760 mm
41,27 1304,5
>) Manuskript. =) Vgl.
Einleitung Abschn. B.2.C.
ehem. Einleitung Abschn. A. s) Vgl. ehem.
— 232
Analyse der Bohrlochsole aus der „Sophienquelle" (aus der saktabeue berechnet).
Analytiker: R. Brandes. 1871').
Spezifisches Gewicht: 1,053 (ohne Temperaturangabe).
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
. MilU- Milligramm-
Eationen^) Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,4565 11,66 11,66
Natrium-Ion (Na-) 18,70 811,4 811,4
Calcium-Ion (Ca-) 1,751 43,68 87,35
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,4078 16,74 33,48
Ferro-Ion (Fe-) 0,0090 0,16 0,32
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,022 0,82 2,5
946,7
Anionen').
Chlor-Ion (CT) 29,18 823,1 823,1
SuUat-Ion (SO/) 4,603 47,92 95,83
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . 1,690 27,70 27,70
56,82 1783,2
Kieselsäure (meta) (HjSiOj). 0,032 0,41
946,6
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält:')
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,8699
Natriumchlorid (NaCl) 47,46
Calciumchlorid (CaCl,) 0,004
Calciumsulfat (CaSOJ 5,942
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,3672
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08),] 2,004
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] 0,029
Aluminiumsulfat [A1,(S04)3] 0,14
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,032
56,85 '
56,85 1783,6
') Manuskript. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Einleitung Abschn. B.3.C.
8) Vgl. ehem.
Analyse der Schachtsole aus der „Sophienquelle" (aus der saiztabeiie berechnet).
Analytiker: R. Brandes. 1863').
Spezifisches Gewicht: 1,041 bei 15,6°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 14,7°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen *). Gram m
Kahum-Ion (K-) 0,281
Natrium-Ion (Na-) 16,25
Calcium-Ion (Ca-) 0,9628
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,4880
Ferro-Ion (Fe-) 0,0088
Aluminiimi-Ion (AI—) .... 0,011
Anionen').
Chlor-Ion (CT) 24,59
Sulfat-Ion (SO/') 4,106
Hydrokarbonat-Ion (HCO,'). 1,386
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
48,08
0,046
48,13
0,5654
48,70
Daneben Spuren von Brom-Ion.
sind enthalten:
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalent«
7,19
7,19
705,0
705,0
24,01
48,02
20,03
40,07
0,16
0,32
0,41
1,2
801,8
693,7
693,7
42,74
85,48
22,72
22,72
1516,0
0,59
1516,6
12,85
1529,4
801,9
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaüumchlorid (KCl) 0,536
Natriumchlorid (NaCl) 40,16
Natriumsulfat (Na,SO<) 1,319
Calciumsulfat (CaSOJ 3,269
Magnesiumsulfat (MgSO^) 1,063
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08).J 1,640
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC0s).J . . . 0,028
Aluminiumsulfat [A1,(S04),] 0,071
Kieselsäure (meta) (H,Si0,) 0,046
48,13
{304 3 ccm
bei 14,7° u.
760 mm '
') Manuskript. •) Vgl. ehem. Einleitung Abschn.
Einleitung Abschn. B.2.C,
') Vgl. ehem.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen bei
den beiden Bohrlochsolen 59 und 57 g, bei den beiden Schacht-
Bolen 41 und 48 g, wobei Chlor- und Natrium -Ionen über-
wiegen, aber auch Sulfat-, Hydrokarbonat- , Calcium- und
Magnesium -Ionen in reichlicher Menge zugegen sind. Die
Quellen sind daher „erdig-sulfatische Solquellen".
Die Bohrlöcher der drei Quellen sind mit Kupfer, Holz
und Eisen verrohrt; das Wasser wird durch Pumpen gehoben;
das der „Loosequelle" wird unverdünnt, das der beiden anderen
Quellen in verdünntem Zustande zum Trinken, Inhalieren,
Gurgeln und zu Duschen und Nasenduschen benutzt. Zimi
Baden dienen die Schach tsolen der „PaulinenqueUe" und
„Sophienquelle" (72 Zellen mit 94 Wannen aus Holz, Stein,
Fliesen oder Marmor; außerdem ein Solschwimmbassin). Das
Badewasser wird in großen Behältern durch Einleiten von
Dampf oder auf dieselbe Weise in den Wannen oder durch
fest in den Wannen angebrachte Dampf-Heizschlangen, endlich
auch durch kleine Vorwärmer erwärmt. 1903 wurden 63185;
1904:71485; 1905: 80388 Bäder verabreicht. Zum Inhalieren
dienen ein Inhalatorium für gemeinsame und Einzelinhalationen
sowie Gradierwerke. Zum Versand gelangt das Wasser der
Quellen nach Verdünnung und Zusatz von käuflicher Kohlen-
säure (1903: 2838; 1904: 3196; 1905: 3528 Flaschen), Mutter-
lauge und Badesalz.
— 233 —
Analyse der Mutterlauge (aus der
Analytiker: E. Brandes,
Spezifisches Greweht: 1,2
In 1 Kilogramm der Mutterlauge sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 6,561
Natrium-Ion (Na-) 71,62
Magnesium-Ion (Mg-) . . . 22,58
Anionen").
CMor-Ion (CT) 135,2
Brom-Ion (Br') 0,495
Sulfat-Ion (SO.") 62,88
299,3
Milli-
Mol
Milligram m-
ÄquiTalente
167,6
167,6
3107
3107
927,0
1854
5129
3813
3813
6,19
6,19
654,6
1309
8675
5128
SalztabeUe berechnet).
. 1862»).
52 (ohne Temperaturangabe).
Die Mutterlauge entspricht in ihrer Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaüumchlorid (KCl) 12,50
Natriumchlorid (NaCl) 181,4
Natriumbromid (NaBr) 0,638
Magnesiimichlorid (MgCL,) 25,95
MagnesiumsuKat (MgSOJ 78,82
299,3
Ältere Analyse: G. Grüne 1845 (Archiv der Pharmazie 1845 Bd. 91,
8. 267).
1) Manuskript. ^ Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ^) Vgl, ehem.
Einleitimg Abschn. B.2.C.
Im Jahre 1906 wurde 534 m tief im Muschelkalk eine neue
Quelle erschlossen, deren Benutzung in Aussicht genommen ist.
Sonstige Kurmittel: Kohlensäure- Solbäder. Massage.
Molkenkuren. Gelegenheit zu Flußbädern. Gedeckte Halle.
Behandelt werden: Skrofulöse, Rhachitis, Blutarmut und
Bleichsucht, Frauenkrankheiten, verzögerte Rekonvaleszenz,
Rheumatismus, Gicht, chronische Katarrhe der Atmungsorgane,
Lungenemphysem, Folgen von Rippenfellentzündung, Herz-
kranldieiten, Erkrankungen der Verdauungsorgane.
4 Arzte. — Kurzeit: 1. Mai bis Ende September. — Kur-
taxe: I. Klasse: 1 Person 9 M., 2 Personen 15 M., Familie
17 M.; IL Klasse: 6, 10 und 12 M. — Zahl der Besucher
einschließlich Passanten 1903: 5454; 1904: 6127; 1905:6900.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Wasserleitimg. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr
(pneumatisches System). — 2 Krankenhäuser. — Desinfektions-
einrichtung. — 2 Kinderheilstätten.
Das Bad gehört zum Domanium des Lippischen Fürsten-
hauses. Auskunft durch die FürstUche Salinen- und Bade-
verwaltung.
G6G6ÖSC;6G6G6G6G6C6G6C;6G6aSC;6 SalZUngen ^iSO^^dO^iSO^iSOiSO^^^ÜO
Stadt mit 4884 Einwohnern im Herzogtum Sachsen-
Meiningen, liegt 262 m ü. M. in dem hier von SO nach W
streichenden, von den Vorbergen des Thüringer Waldes und
der Rhön eingeschlossenen Werratal. Station der Bahn
Eisenach — Lichtenfels und Ausgangspunkt der Strecke Sal-
zungen—Vacha.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach zehn-
jährigem Durchschnitt 595 mm*). Salzungen ist gegen Nord-
und Nordostwinde geschützt.
Heilquellen. Die seit Jahrhunderten bekannten Salzunger
Solquellen wurden, wie aus einer Urkunde Karls des Großen
aus dem Jahre 775 hervorgeht, schon in alten Zeiten zur Salz-
gewinnung, vom Jahre 1801 an auch zu Bädern verwendet.
Seit den 1840 begonnenen Bohrungen werden nur noch die
aus den Bohrlöchern gepumpten Solen für die Salzbereitung
und als Kurmittel verwandt, daneben aber auch die schwächeren
sogenannten Abflüsse der Bohrbrunnen, welche von selbst neben
den zur Hebung der gesättigten Sole eingesetzten Rohren ab-
fließen. Ein jeder derselben liefert in 24 Stunden 5400—5700 hl
Sole, die zum größten Teile in die Werra abgeleitet wird. Die
Bohrlöcher reichen etwa 140 m tief in die Zechsteinformation
und sind mit Kiefernholz verrohrt.
*) Proviiiz-Regenkarte.
Analyse der gesättigten Sole aus Bohrbrunnen II (aus der saiztabeiie berechnet).
Analytiker : K n o t h e »).
Spezifisches Gewicht: 1,20530 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 13,8°, gemessen beim Austritt aus dem Bohrloch.
In 1 Kilogramm der Sole sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,3891
Natrium-Ion (Na-) 101,1
Calcium-Ion (Ca-) 1,333
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,8057
Ferro-Ion (Fe--) 0,00825
Milli-
Mol
9,938
4386
33,25
33,08
0,148
Milligramm-
Äquivalente
9,938
4386
66,51
66,15
0,295
4529
Anionen'). Gramm
Chlor-Ion (CT) 158,0
Brom-Ion (Br) 0,0297
SuKat-Ion (SO/') 3,350
0,1545
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Kieselsäiu-e (meta) (H^SiOg)
Freies Kohlendioxyd (COj)
Milli-
Mol
4456
Milligramm-
Äquivalente
4456
0,371
34,87
2,533
0,371
69,74
2,533
265,2
0,0097
8956
0,12
4529
265,2
0,1972
8956
4,481
») Wagner, Das Solbad Salzungen 5. Aufl. S. 18. Salzungen 1901.
— Als Urheber dieser Analyse wird anderwärts F. Wohl er angegeben.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
265,4
Daneben Spuren von Aluminium-
Substanzen.
8961
Jod-Ion, organischen
234
Die Sole entspricht in ikrer Zusammensetzung ungefähr
einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,7414
Natriumchlorid (NaCl) 256,6
Natriumbromid (NaBr) 0,0382
Calciumchlorid (CaCl,) 3,363
Calciumsulfat (CaSOJ 0,3969
Magnesiumsulfat (MgSOJ 3,848
Magnesiumhydrokarbonat [MgCHCOj),! .... 0,1638
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 265 g,
Gramm
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . . . 0,0263
Kieselsäure (meta) (HjSiOa) 0,0097
265,2
Freies Kohlendioxyd (COj) 0,1972
265,4
{105,8 ccm
bei 13,8° u.
760 mm
Ältere Analyse: Bemhardi (bei Wagner a. a. O. S. 18).
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
wobei Chlor- und Natrium-Ionen bei weitem überwiegen : „reine
Solquelle".
Analyse des seitliclien Abflusses aus Bohrbrunnen II
(aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: Bemhardi').
Temperatur: 13,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten
Milli-
Kationen'). Gramm Mol
Kalium-Ion (K-) 0,09714 2,481
Natrium-Ion (Na-) 20,36 883,3
Calcium-Ion (Ca-) 0,4009 9,998
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,1700 6,980_
Anionen').
Chlor-Ion (CT) 31,87 899,0
Sulfat-Ion (SO/') 0,8666 9,021
Hydrokarbonat-Ion (HCO,'). 0,164 2,69
Milligramm-
Äqui Talente
2,481
883,3
20,00
13,96
919,7
899,0
18,04
2,69
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält:')
Gramm
Kaliumchlorid (KO) 0,1851
Natriumchlorid (NaCl) 51,67
Calciumchlorid (CaO,) 0,7337
Calciumsulfat (CaSOJ 0,4614
Magnesiumsulfat (MgSO«) 0,6783
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,),] 0,1972
53,93
53,93 1813,5 919,7
Daneben Spuren von Ferro-, Aluminium-, Brom -Ion,
Kieselsäure, organischen Substanzen.
Analyse des seitliclien Abflusses aus
Analytiker:
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,1581
Natrium-Ion (Na-) 16,41
Calcium-Ion (Ca--) 0,4790
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,2178
Ferro-Ion (Fe-) 0,00511
Anionen').
Chlor-Ion (CT) 26,16
Sulfat-Ion (SO/') 0,7777
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 0,231
Mol
Äquivalente
4,039
4,039
712,0
712,0
11,95
23,89
8,939
17,88
0,0915
0,183
758,0
738,0
738,0
8,096
16,19
3,78
3,78
Freies Kohlendioxyd (COj)
44,44
0,0686
1486,9
1,56
758,0
44,51 1488,5
Daneben Spuren von Alimiinium-, Brom-Ion,
säure, organischen Substanzen.
Kiesel-
») Wagner, Das Solbad Salzungen 6. Aufl. S. 17. Salzimgen 1901.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Bohrbrunnen III (aus der SalztabeUe berechnet).
Knothe').
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
iKaliumchlorid (KCT) 0,3013
Natriumchlorid (NaCT) 41,65
Calciumchlorid (CaClj) 1,220
Calciumsulfat (CaSOJ 0,1300
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,8599
Magnesiumhydrokarbonat \Mg(HCO^\] 0,2633
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC0a)2] 0,0163
44,44
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0686
44,51
') Wagner, Das Solbad Satamgen 5. Aufl. S. 17. Salzungen 1901.
— Als Urheber dieser Analyse wird anderwärts F. Wohl er angegeben.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse des seitlichen Abflusses aus Bohrbrunnen V
(aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: Gude').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm
Kationen'). Gramm Mol
860,4
6,95
12,59 25,18 52,85 1778,4
Natrium-Ion (Na-) 19,83
Calcium-Ion (Ca-) 0,279
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,3067
Ferro-Ion (Fe--) 0,116
2,07
AquiTalente
860.4
13,9
25,18
4,14
Anlonen'). Gramm
Chlor-Ion (CT') 31,37
Sidfat-Ion (SO/') 0,695
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . 0,252
Milli-
Mol
885,0
7,24
4,14
Milligramm-
Äquivalente
885,0
14,5
4,14
903,6
903,6
>) Wagner, Das Solbad Salzungen
>) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
6. Aufl. S. 18. Salzungen 1901.
235 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefälir einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Natriumchlorid (NaCT) 50,33
Calciumchlorid (CaCL,) 0,772
Magnesiumchlorid (MgCl,) 0,510
Oramm
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,871
Ferrohydrokarbonat [FelHCOg),] 0,369
52,85
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile in diesen Ab- in das Badehaus geleitet. Zum Baden, zu Duschen, zum
flüssen beträgt 44—54 g, wobei Chlor- und Natrium-Ionen bei Gurgehi imd zu Nasenduschen dient die Sole der Abflüsse
weitem überwiegen: „reine Solquellen". rein, verdünnt oder mit Mutterlauge verstärkt.
Die Sole wird in gußeisernen Muffenröhren 130 m weit
Analyse der Mutterlauge (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: Clauß').
Spezifisches Gewicht: 1,3438 (ohne Temperaturangabe).
In 1 Kilogramm der Mutterlauge sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 16,64
Natrium-Ion (Na-) 11,81
Calcium-Ion (Ca-) 0,6383
Magnesium- Ion (Mg") .... 122,8
Ferri-Ion (Fe-) 0,070
Anionen ^.
Chlor-Ion (Q') 380,4
Brom-Ion (Br) 2,230
Jod-Ion (J') 1,230
Sulfat-Ion (SO/) 13,84
MilU-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
425,1
425,1
512,3
512,3
15,92
31,84
5042
10083
1,3
3,8
11056
0730
10730
27,89
27,89
9,69c
! 9,693
144,1
288,2
549,7 16908 11056
Daneben Spuren von Aluminium-Ion.
Die Mutterlauge entspricht in ihrer Zusammensetzung un-
gefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält '):
Gramm
KaUumchlorid (KO) 31,71
Natriumchlorid (NaCl) 27,77
Natriumbromid (NaBr) 2,873
Natriumjodid (NaJ) 1,453
Calciumchlorid (CaCl,) 1,767
Magnesiumchlorid (MgCl,) 466,7
Magnesiumsulfat (MgSO^) 17,10
Ferrisulfat [Fe.,(S0j8] 0,25
549,6
Ältere Analysen: Bernhard! (bei B. M. Lersch, Einleitung in
die Mineralquellenlehre Bd. 1 S. 291. Erlangen 1856). F. Wöhler (bei
Th. Valentiner, Balneotherapie S. 306. Berlin 1873). Diese Analysen
beziehen sich auf minder konzentrierte Mutterlaugen vom spezifischen Gewicht
1,214 bzw. 1,243.
') Wagner, Das Solbad .Salzungen 5. Aufl. S. 19. Salzungeu 1901.
■) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A. ') Vgl. ehem. Einleitung Ab-
schnitt B.2.C.
Das Badehaus enthält 60 ZeUen mit 62 hölzernen Wannen
und ein Bassinbad. Die Badesole wird in Zirkulationsröhren-
kesseln vorgewärmt. 1903 wurden 30847; 1904:34 765; 1905:
34 907 Bäder verabreicht. Zum InhaUeren dient die gesättigte
Sole in zwei je 90 m langen Gradierwerken, femer die Sole
der Abflüsse, die in 2 Hallen durch Druckluft, in einem In-
halatorium nach Waßmuthschem System und in Kabinetten
durch Einzelapparate zerstäubt wird. Die Sole wird auch ver-
sandt (1903: 2346; 1904: 2437; 1905:2660 1), aus der Mutter-
lauge wird Badesalz bereitet. — Zu Trinkkuren wird das Wasser
einer neuaufgefundenen Quelle, des „Bemhardsbrunnens", mit
oder ohne Zusatz von Kohlensäure benutzt.
Sonstige Kurmittel: Kohlensäuresolbäder. Moorbäder mit
Moor aus benachbarten Lagern und von der Rhön. Massage.
Lignosulfit- und Sauerstoffinhalationen. Apparat« zur Ein-
atmung von verdichteter und verdünnter Luft. — Gedeckte
Wandelbahnen an den Gradierwerken.
Behandelt werden: Skrofulöse, Rhachitis, Anämie, Rheu-
matismus, Herzkrankheiten, veraltete Exsudate, Frauenkrank-
heiten, Rückenmarks- und Nervenkrankheiten, chronische Haut-
krankheiten, chronische Krankheiten der Atmungsorgane, Affek-
tionen der Lunge, des Nasenrachenraumes und des Gehörorganes.
5 Ärzte. — Kurzeit: 1. Mai bis 30. September. — Kurtaxe:
1 Person 10 M., 2 Personen 15 M., 3 und mehr Personen 20 M.
— Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 3072; 1904: 3232.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr (pneumatisches System). — Krankenhaus. — Desinfektions-
einrichtung. — Kinderheilstätte. — Das Bad gehört der A.-G.
Saline und Solbad Salzungen.
G6G6aSG6G6G6C5SC^G6GiSG6G6G6G6 SaSSendorf ^^^^^^^^^^^^^isO
Dorf mit 1480 Einwohnern und Saline im Regierungsbezirk
Arnsberg der Provinz Westfalen, Hegt 100 m ü. M. in der
„Soester Börde", den bis zu 200 m ansteigenden Ausläufern des
Haarstranges. Laub- und Nadelwald etwa eine Stunde entfernt.
Station der Bahn (Berhn— )Holzniinden— Soest(— Verviers).
HeilcLuellen. Sole aus Bohrlöchern wird seit Jahr-
hunderten zur Salzgewinnung, seit 1878 auch zu Bädern be-
nutzt. Die zur Zeit Badezwecken dienende Sole wird aus einem
Bohrloch gepumpt, das im Jahre 1900 auf 100 m niedergebracht
und im Jahre 1902 auf 250 m vertieft wurde. Zu Trinkkuren
dient die „Charlottenquelle", die 1859 aufgefunden wurde.
Sie entspringt etwa 100 m tief aus Mergel.
— 236 —
Analyse der „OharlOttenqUelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: J. König. 1897').
Spezifisches Gewicht: 1,0021 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 15 bis 17,5°.
Ergiebigkeit: 2400 bis 3600 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,06934
Natrium-Ion (Na-) 1,991
Lithium-Ion (Li-) 0,000794
Calci»un-Ion (Ca--) 0,1800
Strontium-Ion (Sr--) 0,004321
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,03342
Ferro-Ion (Fe--) 0,1501
Anionen ').
NitraHon (NO,') 0,008518
Chlor-Ion (Cl') 3,404
Brom-Ion (Br) 0,00786
Sulfat-Ion (SO/') 0,1232
Hydrokarbonat-Ion (HCO,'). 0,4050
MUU-
Miltigramm-
Mol
Äquivalente
1,771
1,771
86,37
86,37
0,1129
0,1129
4,489
8,979
0,0493
0,0987
1,372
2,744
2,685
5,369
105,44
0,1373
0,1373
96,01
96,01
0,0982
0,0982
1,282
2,564
6,639
6,639
6,378 201,02 105,45
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
6,4 g, wobei Natrium- und Chlor-Ionen bei weitem vorwalten.
Die Quelle ist eine „reine Kochsalzquelle". Bemerkens-
wert ist der Eisengehalt von 150 mg.
Das Bohrloch der „Charlottenquelle" ist mit Eichenholz-
röhren gefüttert; ihr Wasser wird an Ort and Stelle unver-
dünnt getrunken. Zum Baden dient die mittels Pumpen ge-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO,) 0,01389
Kaliumchlorid (KCl) 0,1219
Natriumchlorid (NaCl) 5,047
Natriumbromid (NaBr) 0,0101
Lithiumchlorid (liCl) 0,004797
Calciumchlorid (CaCL,) 0,4433
Calciumsulfat (CaSOJ 0,06748
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCOs)j] 0,01034
Magnesiumsulfat (MgSO^) 0,09473
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 0,08570
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08)2] 0,4776
6,377
Altere Analyse : W. Ton der Marck 1878 (Prospekt. Ohne Ort und
Jahr). Diese Analyse gibt im Vergleich zu der vorstehenden nur etwa die
halbe Konzentration au.
1) Manuskript (PriTatmitteilung). 2) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
') Vgl. ehem. Einleitung Äbschn. B.2.C.
förderte Sole in 2 Badehäusern mit 27 Zellen (Wannen aus
Holz) und einem Duschraum. Das Wasser wird durch Ein-
leiten von Dampf in die Wannen erwärmt. Im Jahre 1903
wurden 8725; 1904: 12629; 1905: 15414 Bäder verabreicht.
Als Zusatz zu Bädern dient Mutterlauge; daraus durch Ein-
dampfen hergestelltes Mutterlaugenbadesalz wird versandt.
Analyse des Mutterlaugenbadesalzes.
Analytiker: J. König. 1897').
Prozent
Kalium (K) 5,390
Natrium (Na) 25,26
Lithium (Li) 0,0053
Calcium (Ca) 0,4264
Strontium (Sr) 0,0233
Magnesium (Mg) 2,720
Eisen, zweiwertig (FeH) 0,0301
Nitratrest (NOj) 0,7840
Chlor (O) 51,77
Brom (Br) 0,0265
Sulfatrest (SOJ 0,3611
Wasser (H,0) 13,25
Sand und Ton 0,1150
100,16
>) Manuskript (Privatmitteilung).
Zu Inhalationszwecken dient das Gradierwerk der Saline 1 Arzt. — Kurzeit: 1. Mai bb 15. Oktober. — Kurtaxe
und ein Inhalationskabinett. wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (einschließlich Pas-
Sonstige Kurmittel: Kohlensäure-Solbäder.— Massage.— santen) 1903: 750; 1904:840; 1905:1220.
Milchkuren. — Gedeckte Wandelbahn am Gradierwerke. Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung durch
Behandelt werden: Skrofulöse, Anschwellungen der Brunnen. — Apotheke. — Mehrere Kindcrheilanstalten. — Bad
Lymphdrüsen, Ehachitis, chronische Katarrhe der Luftwege, und Saline gehören der „Genossenschaft der Salzbeerbten zu
Hautkrankheiten, Frauenkrankheiten, Gicht, Rheumatismus, Sassendorf". Auskunft durch die Direktion der Saline.
Herzleiden.
237 —
C;6G6G6C6C;6föC;6G6G6G6C6föGJS Schmalkaldeil Ä5Ö0(»(»(^Ö0Ö0ÖDÖD(!$DÖ0ÖDÖD
Stadt mit 9527 Einwohnern im Kegieningsbezirk Cassel der
Provinz Hessen-Nassau, liegt am südwestlichen Abhänge des
Thüringer Waldes in einem Tale, 332 m ü. M. Die umgebenden
Höhen sind mit Nadelholz bewachsen. Station der Bahn Werns-
hauscn— Zella St. Blasii, welche die Bahnen Eisenach — Lichten-
fels und Eitschenhausen — Erfurt verbindet, und der Kleinbahn
Schmalkalden — Brotterode.
Klima. Mittlere jährUche Niederschlagshöhe im Jahrzehnt
1893—1902: 684 mm*). Der Ort ist gegen Nord- und Ost-
winde geschützt.
Heilquellen. Eine Quelle, die „Lauraquelle", entspringt
aus Buntsandstein, wahrscheinlich aus einer der Venverfungs-
spalten, die das Triasvorland des Thüringer Waldes durch-
setzen. Sie wird seit 1836 zu Heilzwecken benutzt.
*) Provinz-Begenkarte.
Alia<lyS6 (aus der Saktabelle berechnet).
Analytiker: Köbrich. 1878')-
Spezifisches Gewicht: 1,0105 bei 15,0°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 17,5°.
Ergiebigkeit: 4600 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen'). Gramm
Kaliiun-Ion (K-) 0,0629
Natrium-Ion (Na-) 3,768
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,00040
Calcium-Ion (Ca-) 1,174
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0851
Ferro-Ion (Fe-) 0,013
Mangano-Ion (Mn-) 0,002
Anionen ').
Chlor-Ion (CT) 6,416
Brom-Ion (Br) 0,004
Siüfat-Ion (SO/') 1,892
Hydrokarbonat-Ion (HCO3'). 0,6552
sind enthalten:
Milli-
Mol
1,61
Milligramm-
Äquivalente
1,61
163,5
0,022
29,28
3,49
163,5
0,022
58,57
6,99
0,23
0,03
0,46
0,07
231,2
181,0
0,05
19,70
10,74
181,0
0,05
39,40
10,74
Kieselsäure (meta) (H,Si03)
Organische Substanzen. . .
14,073
0,050
0,0099
409,7
0,64
231,2
14,133
0,0642
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
T4,r9T
Daneben Spuren von Aluminium
phosphat-Ion, QueUsäure.
410,3
1.46
411,8
Nitrat-, Jod-, Hydro-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält '):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,120
Natriumchlorid (NaCl) 9,560
Natriumbrom id (NaBr) 0,006
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,0012
Calciumchlorid (CaCl,) 0,8847
Calciumsulfat (CaSOJ 2,682
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO„)j] . . 0,2612
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08),] 0,512
Ferrohydrokarbonat [FelHCOj),] . . . 0,041
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),] . 0,006
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,050
Organische Substanzen 0,0099
14,134
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0642 =
14.198
34,9 ccm
bei 17,5° u.
760 mm
Ältere Analyse: Bernhardi 1839 (Archiv der Pharmazie 1841 Bd.
76 S. 199).
J) Manuskript. s) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Einleitung Abschn. B.2.C.
3) Vgl. ehem.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
14 g, wobei Natrium- imd Chlor-, daneben auch Calcium- imd
Sulfat-Ionen vorwalten. Die Quelle ist eine „sulfatische
Kochsalz quelle".
Das Wasser der Quelle wird zum Trinken, Baden und
Inhalieren benutzt und auch in natürüchem Zustande versandt.
Im Badehaus (11 Zellen mit hölzernen Wannen) wurden 1905
6529 Bäder verabreicht. — Inhalationsraum.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder (Moor aus der Nähe
von Brotterode), künstliche Kohlensäure- und Schwefelbäder.
Fichtennadelbäder.
Behandelt •werden: Skrofulöse, Rheumatismus, Nerven-
schwäche, Katarrhe der Atmungsorgane, Grelenk- und Knochen-
entzündungen, Herz- und Nierenleiden.
7 Arzte. — Kurzeit: Anfang Mai bis Ende September. —
Kurtaxe ^vird nicht erhoben.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Kanali-
sation. — Das Bad gehört L. Kauffmann.
G6C;6G6föföG6Ö5G6C6G6C;6G6G6G6 SchÖningen ÖDÖOÖOÖD&PÖDÖDÖDÖOÖJÖOdOdOÖO
Stadt mit 9298 Einwohnern im Herzogtum Braunschweig, liegt
230 m ü. M. am Ostabhange des 325 m hohen Elm. Laub- und Nadel-
wald '/j Stunde entfernt. Station der Bahnen Berlin— Holzminden,
Jerxheim — Helmstedt und Braunschweig — Oschersleben.
Heilquellen. Sole, aus Bohrlöchern der Herzoglichen
Sahne gepumpt, und Mutterlauge werden seit mindestens
60 Jahren zu Heilzwecken benutzt.
238
Analyse der Sole (aus der Saktabelle berechnet).
Analytiker: F. Varrentrapp. 1848').
Spezifisches Gewicht: 1,205 (ohne Teraperaturangabe).
Temperatur: 17,.5— 18,8°, gemessen beim Austritt aus der Pumpe.
In 1 Kilogramm der Sole sind enthalten:
Kationen'). Gramm Mol
Kalium-Ion (K-) 0,6221 15,89
Natrium-Ion (Na-) 102,1 4431
Calciimi-Ion (Ca-) 1,236 30,82
Magnesiimi-Ion (Mg-) .... 0,122 5,00
Ferro-Ion (Fe-) 0,020 0,36
Anionen').
CMor-Ion (CT) 157,5 4441
Sulfat-Ion (SO/') 3,691 38,43
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,082 1,3
MilUgramm-
Äquivalent«
15,89
4431
61,63
10,0
0,73
4519
4441
76,85
1,3
265,4 8964
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,021 0,26
1) Manuskript.
Einleitung Abschn.
») Vgl.
B.2.C.
265,4 8964
ehem. Einleitung Abschn. A.
4519
•) Vgl. ehem.
Die Sole entspricht in ihrer Zusammensetzung ungefähr
einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 1,185
Natriumchlorid (NaCl) 258,9
Natriumsulfat (Na,SOj) 0,41
Calciumsulfat (CaSOJ 4,196
Magnesiumsulfat (MgSO^) 0,568
Magnesiumhydrokarbonat ['M.g(iICOg\] 0,0422
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOa)j] 0,065
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,021
265,4
1000 com des in der Pumpe emporsteigenden Gases
bestehen aus: ccm
Kohlendioxyd (COj) 16
Stickstoff (N,) 980
Sauerstoff (O,) 4
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 265 g,
wobei Chlor- imd Natrium-Ionen bei weitem überwi^en. Die
Sole entspricht also in ihrer Zusammensetzung einer „reinen
Solquelle".
Analyse der Mutterlauge (aus der Saktabelle berechnet).
Analytiker: F. Varrentrapp 1848, ergänzt durch Wolters 1873').
In 1 Kilogramm der Mutterlauge sind enthalten:
Kationen'). Gramm Mol
Kalium-Ion (K-) 0,581 14,8
Natrium-Ion (Na-) 82,85 3594
Caicium-Ion (Ca-) 1,46 36,3
Magnesium-Ion (Mg--) .... 10,92 448,4
Anionen').
Chlor-Ion (Q") 155,1 4374
Brom-Ion (Br) 0,807 10,1
Sulfat-Ion (SO/') 9,324 97,07
Milli- Milligramm-
ÄqiUTalente
14,8
3594
72,7
896,9
261,0 8575
4578
4374
10,1
194,1
4578
Die Mutterlauge entspricht in ihrer Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält *):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 1,11
Natriumchlorid (NaCl) 209,7
Natriumbromid (NaBr) 1,04
Caleiumchlorid (CaCl,) 4,03
Magnesiumchlorid (MgCl,) 33,47
Magnesiumsulfat (MgSO^) 11,69
261,0
1) Manuskript. >) Vgl. ehem. Einleitung Absehn. A.
leitung Abschn. B.2.c.
») Vgl. ehem. Ein-
In einem Badehause wird die Sole in verdünntem Zustande
wie auch verdüimte Mutterlauge zum Baden benutzt. (Wannen
aus Eichenholz.)
Sonstige Kurmittel: Künstliche Kohlensäurebäder. Elek-
trische Lichtbäder. Dampfbäder. Fangobehandlung. Schwimm-
— Parkanlagen.
Behandelt werden: Rheimiatische Leiden, Nervosität,
Khachitis, Skrofulöse, Frauenkrankheiten.
4 Ärzte. — Kurtaxe wird nicht erhoben.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitimg. — Beseitigung der Fäkahen durch Abfuhr. —
Auskunft durch den Verein zur Hebung des Fremdenverkehrs.
C6föG6CÄC6G6G6C5SG6G6C6C6G6G6 SchwartaU ^^iSO^^^iSO^^^iSO^^^
Flecken mit 3146 Einwohnern im Fürstentum Lübeck
(Großherzogtum Oldenburg), liegt 10—15 m ü. M. in der Ebene,
6'/j km von der Stadt Lübeck entfernt. Wald (vorzugsweise
Laubholz) unmittelbar angrenzend. Station der Bahn Eutin—
Lübeck und Lübeck — Travemünde. Dampfschiffverbindimg
mit Lübeck.
Heilquellen. 2 Quellen, die „Elisabethquelle" mid die
„Friedrich -August -Quelle", im Jahre 1901 etwa 315 m tief
in Kreide erbohrt.
239
Analyse der „Elisabethquelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: A. Gilbert, um 1900').
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten'):
Kationen %
Natrium-Ion (Na-) . .
Ammonium-Ion (NH^-)
Calcium-Ion (Ca-) . .
Magnesium-Ion (Mg-)
Ferro-Ion (Fe") ....
Aluminium-Ion (AI—)
Anionen *).
Chlor-Ion (Cl') 21,51
Jod-Ion (J') 0,0034
Sulfat-Ion (SO/') 0,0181
Hydrokarbonat-Ion (HCO,')
Gramm
MiUi-
Mol
Milligramm-
ÄqiÜTalente
11,87
0,0191
0,9389
0,6303
0,0122
0,0013
515,1
1,06
23,41
25,87
0,218
0,049
515,1
1,06
46,83
51,75
0,435
0,15
615,3
21,51
0,0034
606,9
0,027
606,9
0,027
0,0181
0,492
0,189
8,06
0,377
8,06
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO^) ,
35,50 1180,9
0,0493 0.629
615,4
35,54
0,041
1181,5
0,93
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält^)*):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl). 30,13
Natriumjodid (NaJ) 0,0040
Ammoniumchlorid (NH^Gl) 0,0565
Caiciumchlorid (CaCL.) 2,599
Magnesiumchlorid (MgCl^) 2,091
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,0139
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOj).,] 0,5581
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,)J . . ' 0,0387
Aluminiumsulfat [A12(S0J3] 0,0084
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,0493
35,55
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,041
35,59
35,59 1182,4
1) Manuskript (Privatmitteilunj^). ^ Die Analyse ist auf die Litereinheit
bezogen und konnte in Ermangelung der Angabe des spezifischen Gewichtes
nicht auf 1 Kilogramm umgerechnet werden. Bei einer derartigen Umrechnung
würden sich sämtliche Zahlen schätzungsweise um etwa 2,4 Prozent ihres
Wertes erniedrigen. ") Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. *) Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.3.C.
Analyse der „Friedrich. -August- Quelle" (aus der saiztabeiie berechnet).
Analytiker: Th. Wetzke. 1903').
Spezifisches Gewicht: 1,0234 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 13°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen '). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 11,22
Ammonium-Ion (NH,,-) . . . 0,0176
Calcimn-Ion (Ca-) 0,9329
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,5977
Ferro-Ion (Fe-) 0,00887
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0018
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 20,40
Jod-Ion (J) 0,0036
SuHat-Ion (SO/') 0,0038
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') . 0.503
33,69
Kieselsäure (meta) (HjSiOJ . 0,0469
33,74
Freies Kohlendioxyd (CO.,) . 0,0515
33,79
sind enthalten:
MilU-
Milligram m-
Mol
Aquivaleate
486,8
486,8
0,976
0,976
23,26
46,53
24,53
49,07
0,159
0,317
0,067
0,20
583,9
575,6
575,6
0,028
0,028
0,040
0,080
8.24
8,24
1119,7
0,598
583,9
1120,3
1,17
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 28,48
Natriumjodid (NaJ) 0,0042
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,0522
Caiciumchlorid (CaCI^) 2,582
Magnesiimichlorid (MgCl,) 1,959
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(IIC03)2] 0,580
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . . . 0,0283
Aluminiumchlorid (AICI3) 0,0054
Aluminiumsulfat [Al,(SOj)J 0,0045
Kieselsäure (meta) (H^SiCJ 0,0469
33,74
Freies Kohlendioxyd (COo) 0,0515
33,79
27,5 ccm
bei 13,0° u.
760 mm
1121,5
*) Manuskript (Privatmitteilung). *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Siunmen der gelösten festen Bestandteile betragen etwa
35 und 34 g, wobei Natrium- und Chlor -Ionen bei weitem
überwiegen. Die Quellen sind daher „reine Solquellen".
Die Quellen werden zum Baden benutzt. Im Jahre 1906 ist
noch eine dritte Solquelle etwa 320 m tief erbohrt worden.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus eigenen
Lagern. Medizinische Bäder, künstliche Kohlensäiu-ebäder,
Fichtennadelbäder. — Massage. — Gelegenheit zu Fluß-
bädern.
— 240
Analyse der Moorerde. Analytiker: a. Gilbert. 1901 ').
1000 Teile getrockneter Moorerde enthalten:
A. In Wasser lösliche Bestandteile.
1. Organische
Quellsäure und Humusstoffe 19,78
2. Anorganische
Natrium (Na) 0,28
Calcium (Ca) 1,59
Magnesium (Mg) 0,11
Eisen, dreiwertig (Fei") 0,13
Aluminium (AI) 0,22
Sulfatrest (SOJ 0,84
Differenz = Sauerstoff (0) ... 0,91
Siüciumdioxyd (SiO,) 0,20
4,28
24,06
') Prospekt: Schwartau bei Lübeck 8. 17. Schwartau. Ohne Jahr.
Analytiker und Jahr nach Angabe des Gemeindevorstands.
B. In Wasser unlösliche Bestandteile.
1. Organische.
Wachs- und harzartige Substanzen 4,72
Humussäure 235,0
Pflanzenreste 382,3
2. Anorganische
Natrium (Na) 3,27
Calcium (Ca) 16,57
Magnesium (Mg) 0,32
Eisen, dreiwertig (FeHi) 16,62
Siüfatrest (SOJ 8,24
Phosphatrest (POJ 2,50
Differenz = Sauerstoff (0) . . . . 13,09
Siüciumdioxyd (SiO.,) 0,80
TJnaufgeschlossene TeUe 292,5
622,0
353,9
975,9
4 Ärzte. — Kurzeit: 1. April bis 1. Oktober. — Kurtaxe:
1 Person 3 M., 2 Personen 4 M., 3 imd mehr Personen 5 M.
— Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 2121; 1904:
2087; 1905: 2319.
AUgemeine Einriolitimgen : Trinkwasserversorgung durch
Senkbrunnen imd artesische Brunnen. — Beseitigung der Ab-
fallstoffe durch Siele, teilweise durch Abfuhr. — Apotheke. —
Sanatoriimi für Herz- und Nervenkranke. — Kinderpflege-
heim. — Auskunft durch den Gemeindevorstand und den Verein
zur Hebung des Fremdenverkehrs.
G6G6G6GiSG6G6C6G6G6aSG6G6C6G6C5SG35 Seeg dÖÖDÖDdÖÖDÖDÖO^Ä^ÖO^ÖOÖDÖOÖOöD
Dorf mit 1313 Einwohnern im Regierungsbezirk Schwaben
imd Neuburg des Königreichs Bayern, liegt 854 m ü. M. an
den Vorbergen der Allgäuer Alpen. In der Umgegend viele
Seen. Nadelwald angrenzend. Station der von der Bahn
München — Lindau in Bießenhofen abzweigenden Bahn Kauf-
beureu— Füssen.
Heilquellen. Die „MarienqueUe" entspringt 3 km vom Orte am
Fuße des Sulzberges aus Sandsteinsohichten der älteren Molasse.
Analyse (aus den Einzelbestandteilen berechnet).
Analytiker: A. Lipp. 1897*).
Spezifisches Grewicht: 1,00216 bei 17°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 7,0—8,0°.
Ergiebigkeit: 43 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen^. Oramm
Natrium-Ion (Na-) 0,9121
Calcium-Ion (Ca-) 0,1145
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,03727
Ferro-Ion (Fe-) 0,00175
Anionen').
Chlor-Ion (a') 1,453
Brom-Ion (Br) 0,01175
Jod-Ion (J') 0,01484
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,4360
MiUi-
Milligiamm-
Mol
Aquivalente
39,57
39,57
2,855
5,710
1,530
3,060
0,0312
0,0624
48,40
40,99
40,99
0,1470
0,1470
0,1170
0,1170
7,146
7,146
Kieselsäure (meta) (HjSiO,)
2,981
0,00842
92,39
0,107
48,40
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
2,990
0,0268
92,49
0,609
3,016 93,10
Daneben Spuren von Lithium-, Aluminium-, Sulfat-,
Hydrophosphat-Ion, Borsäure, organischen Substanzen, Methan.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
2,299
0,01514
0.01753
0,09357
0,3262
0,2239
0,00555
0,00842
2,989
{14,1 ccm
bei 8,0° u.
760 mm
Natriumchlorid (NaCl)
Natriumbromid (NaBr)
Natriumjodid (NaJ)
Calciumchlorid (CaCl,)
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] . .
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03).jJ
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08),] . . .
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,)
') Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft 1897 Bd. 30 S. 309.
") Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
241
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 2,99 g,
wobei Natrium- und Cblor-Ionen, daneben auch Hydrokarbonat-
und Calcium -Ionen vorwalten. Die Quelle ist daher eine
„erdige Kochsalzquelle". Bemerkenswert ist der Gehalt
an Jod (15 mg) und an Brom (12 mg).
Das Wasser der Quelle wird zum Trinken und Baden
benutzt imd auch versandt. Ferner werden aus ihm Sole,
Badesalz und Jodseifen hergestellt.
Sonstige Kui-mittel. Gelegenheit zu Bädern in den Seen.
Behandelt werden: Frauenkrankheiten, Skrofulöse, Syphi-
hs, Hautkrankheiten, Kückstände akuter Entzündungen.
1 Arzt. — Kurzeit: 15. Mai bis 1. Oktober. — Kurtaxe
wird nicht erhoben.
Auskunft durch die Verwaltung der Marienquelle Seeg
bei Füssen im bayerischen Allgäu.
G6G6G6G6G6G6G6C2SG6föG6C;6G6G6C2S Segeberg ^ÖOÖO&^ÖOÖDdÖÖOöOÖDdÖÖDÖDöOöD
Stadt mit 4595 Einwohnern in der Provinz Schleswig-
Holstein liegt 44 m ü. M. in einer Ebene am Segeberger See,
am Fuße des 75 m hohen Kalkberges. Station der Bahn
Hagenow — Neumünster.
Klima. Mittlere Monatstemperatur nach 35 jährigem Durch-
schnitt: Mai 10,7°, Juni 14,9°, Juli 1G,G°, August 15,7°, Sep-
tember 12,7°. Mittlere jährliehe Niederschlagshöhe (in dem-
selben Zeitraum): 700 mm*).
Heilquellen. Sole, im Jahre 1868 in einer Tiefe von
152 m in Steinsalz der oberen Zechsteinformation unter Gips
erbohrt, wird seit 1885 zu Heilzwecken benutzt.
♦) Angabeu der meteorologischen Station Segeberg.
Analyse
(aus der Salztabelle berechnet).
l')-
Analytiker: J. Skalweit. 1884
Spezifisches Gewicht: 1,213 bei 15°, bezogen auf unbekannte Einheit,
Temperatur: 9—10°.
Ergiebigkeit: imgefähr 480 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm der Sole sind enthalten:
Milli
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,46
Natrium-Ion (Na-) 104,1
Calcium-Ion (Ca-) 0,25
Magnesiiun-Ion (Mg-) .... 2,737
Mangano-Ion (Mn-) 0,03
Aliuninixun-Ion (AI"-) .... 0,02
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 162,9
Brom-Ion (Br)
Sulfat-Ion (SO;':
0,11
8,313
Mol
12
4518
6,1
112,4
0,5
0,8
4596
1,4
Milligraram-
Äqiii Talente
12
4518
12
224,7
1
2
4770
4596
1,4
86,54
173,1
278,9
0,01
9334
0,2
4771
Die Sole entspricht in ihrer Zusammensetzimg imgefähr
einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,88
Natriumchlorid (NaCl) 264,2
Natriumbromid (NaBr) 0,15
Calciumchlorid (CaCLj) 0,68
Magnesiumchlorid (MgCl,) 2,624
Magnesiumsulfat (MgSOJ 10,21
Manganosulfat (MnSO^) 0,08
Aluminiumsulfat [A1,(S04)3] 0,1
Kieselsäure (meta) (H^SiO,) 0,01
278,9
9334
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) .
" 278,9
Daneben Spuren von Ferro-Ion.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 279 g,
wobei Natrium- und Chlor-Ionen bei weitem vorwalten: „reine
Solquelle".
Die Sole wird durch Pumpen gehoben und, mit Süßwasser
verdünnt, im Badehause (33 Zellen mit Wannen aus Kupfer,
Holz oder Kacheln) zum Trinken, Baden, Gurgeln und zu
Nasenduschen benutzt. Im Jahre 1903 wurden 11333; 1904:
Analyse der Moorerde. Analytiker:
I. 1000 Teile der frischen Moorerde enthalten:
getrocknete Moorerde 136,5
Wasser 863,5
II. 1000 Teile der getrockneten Moorerde enthalten:
A. In Wasser lösliche Bestandteile
1. Organische 99,9
2. Anorganische
Kalium (K) 0,32
Natrium (Na) 3,02
Calcium (Ca) 0,790
Magnesium (Mg) 0,307
Chlor (Cl) 3,95
Sulfatrest (SOJ 4,43
Phosphatrest (PO4) 0,20
Sonstige, nicht quantitativ bestimmte. 12,0
^) Manuskript. ^ Vgl. ehem. Einleitimg Äbsehn. A, ') Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2.c.
10810; 1905: 11334 Bäder verabreicht. Zum Inhalieren wird
die Sole in einem besonderen Inhalationsraum durch kalte
Preßluft zerstäubt.
Sonstige Kurmittel. Künstliche Kohlensäure-Solbäder.
Moorbäder mit Moor aus in der Nähe befindlichen Lagern.
Medizinische Bäder. — Massage. Elektrotherapie. Milchkuren.
Gelegenheit zu Fluß- und Seebädern.
J. Skalweit').
B. In Wasser unlösliche Bestandteile:
1. Organische 830,8
2. Anorganische-)
Calcium (Ca) 4,94
Magnesium (Mg) 1,00
Eisen (Fe) 2,34
Aluminium (AI) 1,11
Sulfatrest (SOJ 1,72
Sonstige, nicht quantitativ bestimmte . 33,2
44,3
875,1
25,0
124,9
') Prospekt: Solbad Segeberg S. 16. Ohne Ort und Jahr. >) Die quan-
titativen Bestimmimgen in dieser Gruppe beziehen sich lediglich auf den
in SalzsiUire löslichen Anteil.
16
242
Behandelt werden: Rheumatismus, Gicht, Gelenkleiden,
Lähmungen, Frauenkrankheiten, Skrofulöse, Khachitis, Haut-
krankheiten, Erkrankungen des Nervensystems, Herzkrankheiten,
Katarrhe der Atmungsorgane, Blutarmut, Schwächezustände
aller Art. -
4 Ärzte. — Kurzeit: 15. Mai bis 30. September. — Kur-
taxe: 1 Person 8 M., 2 Personen 12 M., jede weitere Person
3 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 1880;
1904: 2070; 1905: 2517.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Kanalisation.
— Krankenhaus. — Desinfektionsapparat. — Das Bad gehört
der „Aktien-Gesellschaft Solbad Segeberg'; Auskunft durch den
Vorstand.
G6G6G6G6G6G6C5SG6G6G6G6C^ Soden am TaUDUS ^ÖDöDöOÖOÖOdOÖDÖDÖDÖDöD
Landgemeinde mit 1917 Einwohnern im Eegierungsbezirk
Wiesbaden der Provinz Hessen-Nassau, liegt 140 m ü. M. am
Südabhang des mittleren Taunus in einer etwa 1 km breiten,
von NNW nach SSO sich erstreckenden Talmulde, in die sich
2 schmale Täler öffnen. Laub- und Nadelwald unmittelbar
angrenzend. Station der Bahn Frankfurt am Main — Soden.
Klima. Mittlere Monatstemperatur: Mai 14,1°, Juni 16,5°,
Juli 18,9°, August 17,1°, September 14,0°*). — MitÜere jährliche
•) Angabe der Kurverwaltung.
**) ProYinz-Regenkarte.
Niederschlagshöhe nach lOjährigem Durchschnitt (1893 — 1902):
618 mm**). Gegen NO- und O- Winde ist Schutz geboten.
Heilquellen. 24 Quellen, von denen 9 zu Heilzwecken
benutzt werden: „MUchbrunnen" (Nr. I), „Warmbrunnen"
(Nr. III), ,,Solbrunnen" (Nr. IV), „Wilhelrasbrunnen" (Nr. VI»),
„Schwefelbrunnen" (Nr. VIb), „Wiesenbrunnen" (Nr. XVIII),
„Champagnerbrunnen" (Nr. XIX), „Major" (Nr. VII), „Sprudel"
(Nr. XXIV), entspringen in Tiefen von 3 — 230 m aus Taimus-
schiefer am Rande gegen das Tertiär. Einzelne Quellen sind
von altersher bekannt und werden schon im Jahre 1433 er-
wähnt; der „Milchbrunnen" ist 1494 zum ersten Male gefaßt
worden. Der „Sprudel" wurde 1858 erbohrt.
Analyse des „Milchbrunnens" (aus den Origlnalzahlen berechnet).
Analytiker: W. Casselmann. 1858').
Spezifisches Gewicht: 1,0024 bei 14,5°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 23,5—24,4°, im Mittel 23,8°.
Ergiebigkeit: 712 hl in 24 Stimdcn.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,08835
Natriiun-Ion (Na-) 0,9613
Lithium-Ion (Li-) 0,000109
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,001492
Calcium-Ion (Ca--) 0,1840
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,08122
Ferro-Ion (Fe-) 0,003841
Mangano-Ion (Mn-) 0,002271
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000872
Anionen ").
Chlor-Ion (CT) 1,537
Brom-Ion (Br) 0,000328
Sulfat-Ion (SO/) 0,02038
Hydrokarbonat-Ion (HCO,')
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Milli-
Milligramm-
Mol
Aqui Talente
2,257
2,257
41,71
41,71
0,0155
0,0155
0,0826
0,0826
4,589
9,177
3,334
6,668
0,0687
0,1374
0,0413
0,0826
0,0322
0,0966
60,23
43,37
43,37
0,0041
0,0041
0,2121
0,4242
16,43
16,43
1,002
16,43
16,43
3,883
112,15
60,23
0,04373
0,5577
3,927
112,70
1,520
34,53
5,447 147,23
Hydro-
Daneben Spuren von Baryum-, Nitrat-, Jod-
phosphat-Ion, Borsäure, organischen Substanzen.
Gefrierpunkt: —0,200° (Probe nicht identisch, Ver-
sandwasser). V. Kostkewicz').
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Kaliumchlorid (KO)
Natriumchlorid (NaCl)
Natriumbromid (NaBr)
Natriumsulfat (Na,SOj
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . . .
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOj). . . .
Ammoniumchlorid (NH^Cl)
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2] . .
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2]
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),]. . . .
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)2] .
Alimiiniumsulfat [Alj(SO<)j]
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO^)
Gramm
0,1684
2,400
0,000422
0,02329
0,02900
0,001058
0,004420
0,7439
0,4880
0,01222
0,007310
0,005510
0,04373
3,927
1,520 =
5,447
843,9 ccm
bei 23,8° u.
760 mm
Altere Analyse: Schweinsberg 1829 (bei J. F. Simon, Die Heil-
quellen Europas S. 224. Berlin 1839). Diese ältere Analyse gibt eine etwas
geringere Konzentration an als die vorstehende.
V Jahrbücher des nassauischen Vereins für Naturkimde 1860 Bd. 15 S. 202.
2) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ^) Therapeutische Mon.itshefte 1899
Bd. 13 S. 577. ') Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. B.2.C.
243
Analyse des „Warmbrunnens" (aus den Onginalzahlen berechnet).
Analytiker: E. Fresenius. 1887*).
Spezifisches Gewicht: 1,00359 bei 15,8°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 23,1°, gemessen im Brunnenschacht.
Ergiebigkeit: 547 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kahum-Ion (K-) 0,06268
Natrium-Ion (Na-) 1,363
Lithium-Ion (Li-) 0,002018
Ammoniiun-Ion (NH^-) . . . 0,000147
Caicium-Ion (Ca-) 0,2468
Strontium-Ion (Sr-) 0,001866
Baryum-Ion (Ba-) 0,000168
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,1045
Ferro-Ion (Fe--) 0,005224
Mangano-Ion (Mn--) 0,000614
Aluminimn-Ion (AI-) .... 0,000053
Aninoen.').
Chlor-Ion {Cl') 2,082
Brom-Ion (Br) 0,001028
Jod-Ion (J') 0,000029
Sulfat-Ion (SO/') 0,02301
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000391
Hydroarsenat-Ion (HAsO/') 0,000147
Hydrokarbonat-Ion (HCOj') . 1,400
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
1,601
1,601
59,12
59,12
0,2870
0,2870
0,0081
0,0081
6,154
12,31
0,0213
0,0426
0,0012
0,0024
4,288
8.576
0,0935
0,1869
0,0112
0,0223
0,0020
0,0059
82,16
.58,72
58,72
0,0129
0,0129
0,0002
0,0002
0,2395
0,4790
0,0041
0,0082
0,0010
0,0021
22,94
22.94
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) .
5,294
0,03716
153,51
0,4738
82,16
5,331
1,328
153,98
30,19
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
6,659 184,17
Daneben Spuren von Cäsium-, Rubidium-, Nitrat-,
Hydroantimoniat-Ion, Borsäure, Titansäure, organischen Sub-
stanzen, Stickstoff.
Gefrierpunkt: —0,290° (Probe nicht identisch, Versand-
wasser). V. Kostkewiez").
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,1194
Natriumchlorid (NaCl) 3,341
Natriumbromid (NaBr) 0,001324
Natriiunjodid (NaJ) 0,000034
Natriumsulfat (NajSOj 0,03405
Natriumhydrokarbönat (NaHCOj) . . . 0,1279
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOa) . • - • 0,01953
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,000435
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,000153
Calciumhydroarsenat (CaHAsOj. . . . 0,000189
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)j] . . 0,9974
Strontiiunhydrokarbonat [Sr(HC05)2] . 0,004466
Baryximhydrokarbonat [Ba(HCO,,)j] . . 0,000317
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)J 0,6277
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,).J. . . . 0,01663
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)J • 0,001977
Aluminiumhydrophosphat [AL,(HP0^)3] 0,000336
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,03716
5,330
Freies Kohlendioxyd (CO^) 1,328 ==
6,658
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: ccm
Kohlendioxyd (CO,) 980,8
Durch KalÜauge nicht absorbierbare Gase 19,2
Ältere Analysen: J. von Liebig 1839 (Liebigs Aunalen 1839
Bd. 30 S. 4). W. Casselmanu 18f>9 (Jahrbücher dea nassauischen Vereins
für Naturkunde 1861 Bd. 15 S. 215).
'■) Jahrbücher des nassauischen Vereins für Naturkimde 1888 Bd. 41 S. 1.
2) Vgl. ehem. Emleitung Abschn. A. =) Therapeutische Monatshefte 1899
Bd. 13 S. 577. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
735,9 ccm
bei 23,1° u.
760 mm
Analyse des „Solbrunnens" (aus den Onginalzahlen berechnet).
Analytiker: W. Casselmann. 1857').
Spezifisches Gewicht: 1,01191 bei 16°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 21,6°.
Ergiebigkeit: 287 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Anionen'). Gramm m™' f^^^2>
Kationen.'). Gramm Toi" ^SS ?^f:^r^.«2.A ^'^^^ ^^^'° ^^''"^
Kahum-Ion (K-) 0,3553 9 074 9 074 »"Ifet-Ion (SO, ) 0,08098 0,8431 1,686
Natrium-Ion (Na-) 5 610 243 4 2434 Hydroarsenat-Ion (HAsO, ) 0,000191 0,0014 0,0027
Lithium-Ion (Li-) 0^000747 0;i063 o'l063 Hydrokarbonat-Ion (HCO;). 1,814 29,74 29,74
Calcium-Ion (Ca--) 0,5518 13 76 27^ ^'^'^^^ 555,0 286,4
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,06964 2,859 5,718 Kieselsäure (meta) (H^SiOj) . 0,05293 0,6749
Ferro-Ion (Fe-) 0,007325 o'l310 o',2621 n,b8b 55,5,7
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,002879 0,1062 0,3187 ^"^^^^ Kohlendioxyd (CO.,) . 1,021 23,21
286^4 18,606 578,9
Daneben Spuren von Mangano-, Nitrat-Ion, Borsäure,
') Jahrbücher des nassauisehen Vereins für Naturkimde 1861 Bd. 15 S. 189. «""gS-^Schen Substanzen.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. s) Therapeutische Monatshefte 1899 Gefrierpunkt: —0,945° (Probe nicht identisch, Versand-
Bd. 13 8. 577. wasser). v. Kostkewiez").
244 —
Das Mineralwasser entspriclit in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (K.CI) 0,6770
Natriumchlorid (NaCl) 14,24
lithiumchlorid (LiCl) 0,004514
Calciumchlorid (CaCl,) 0,1326
Calciumsulfat (CaSO^) 0,09309
Calciumhydroarsenat (CaHAsOi) 0,000246
Calciumhydrokarbonat [CaCHCOs),] 1,926
Magnesiumhydrokarbonat [MgfHCOjX] 0,4185
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOa)iJ 0,02332
<) Vgl. ehem. Eüüeitung Absdm. B.2.C.
Gramm
Aluminiumsulfat [Al^^SO^),] 0,01819
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,05293
17,59
Freies Kohlendioxyd (COj) 1,021 = jbci21,6° u.
18,61 I 760 mm
Der Quellsinter ist sehr reich an zweiwertigem Eisen und
enthält, bei 100° getrocknet, 1,14 Prozent Arsenatrest (AsO^).
(W. Casselmann).
Ältere Analjse: W. Jung 1838 (bei B. M. Lersch, Einleitung in
die Mineralquellenlebre Bd. 2 S. 1505. Erlangen 1860).
Analyse des „WiUielmSbrUnnenS" (aus der SaktabeUe berechnet).
Analytiker: J. von Liebig. 1839').
Spezifisches Gewicht: 1,01118 bei 16°, bezogen auf imbekannte Einheit.
Temperatur: 15,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,1732
Natriiun-Ion (Na-) 5,341
Calcium-Ion (Ca-) 0,4743
Magnesiiun-Ion (Mg") .... 0,04848
Ferro-Ion (Fe-) 0,0190
Aluminium-Ion (AI—) .... 0,0041
Anionen').
Chlor-Ion (Gl') 8,378
Sulfat-Ion (SO/') 0,09023
Hydrokarbonat-Ion (HCOg') . 1,628
Milli-
Milligramm-
Mol
AqulTalente
4,424
4,424
231,7
231,7
11,85
23,66
1.990
3,980
0,340
0,680
0,15
0,45
264,9
236,3
236,3
0,939J
1,879
26,70
26,70
16,156
0,0369
514,4
0,470
264,9
16,192
1,850
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
18,042 556,9^
Daneben Spuren von Lithium-, Mangano-
QueUsäure und Quellsatzsäure.
514,9
42,04
Brom-Ion,
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KQ) 0,3300
Natriiunchlorid (NaCl) 13,56
Calciiunchlorid (CaCL,) 0,01088
Calciumsulfat (CaSOJ 0,09712
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)j] . . 1,786
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,2913
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] • • • 0,0605
Aluminiumsulfat [Al,(SOJä] 0,026
Kieselsäure (meta) (E^SiOs) 0,0369
16,20
996,6 ccm
bei 15,0° u.
760 mm
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,850 =
18,05
Sonstige Analysen: L. Figuier und L. Mialhc (Pharmazeutisches
Zentralblatt 18« Bd. 19 S. 622).
') Liebigs Annalen 1839 Bd. 30 8. 4. — unter BerDcksichligtmg einer
von B. M. Lersch (Einleitung in die Mineralquellenlehre Bd. 2 S. 155G.
Erlangen 1860) mitgeteilten Berichtigmig. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.c.
Analyse des „Schwefelbrunnens" (aus der saiztabeiie berechnet).
Analytiker: J. v. Lieb ig. 1839').
Spezifisches Gewicht: 1,00778 bei 16°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 13,5°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: , . r, Miiii- MUiigramm-
Anionen'). Gramm Mol Äquivalente
■ir»H^„»r,'^ *""'■ Milligramm- Chlor-Ion (Cr) 6,271 176,9 176,9
Kationen^. Gramn. Mo. Äquivalente gulfat-Ion (SO/') 0,05583 0 5812 1162
Kahum-Ion(K-).. 0,1780 4,546 4,546 HydrokarbonaWon (HCO/) 1 406 2304 23,04
Natnum-Ion (Na-) 3,969 172,2 172,2 ' ^ " '- ' -. — ■ ■
Calcium-Ion (Ca") 0,3983 9,932 19,86 ^^••^'**' ^*^^''* ^"^'^
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,04518 1,855 3,709 Kieselsäure (meta) (H,SiO,) . 0,0365 0,465
Ferro-Ion (Fe") 0,0136 0,243 0,487 12,376 389,9
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0027 0,10 0,30 Freies Kohlendioxyd (CO,) . 1,835 41.71
201,1 14,211 431,6
') Liebigs Annalen 1839 Bd. 30 s. 4. ») Vgl. ehem. Einleitung Ab- Daneben Spuren von Lithium-, Mangano-, Brom-Ion,
Bchnitt A. Quellsäure und Quellsatzsäure.
245
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält 'j:
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,3391
Natriumchlorid (NaQ) 10,07
Calciumchlorid (CaCi,) 0,008325
Calciumsulfat (CaSOJ 0,05875
Calciimihydrokarbonat [Ca(HC03),] 1,528
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2j 0,2715
Ferrohydrokarbonat [FeCHCOg),] 0,04331
Gramm
Aluminiumsulfat [Al,(S0i)3] 0,01709
Kieselsäure (meta) (H,8iOg) 0,0365
^^'^'^ f 983,5 ccm
Freies Kohlendioxyd (COJ 1,835 = |bei 13,5° u.
Sonstige Analysen: L. Figuier und L. Miaihe (Pharmazeutisches
Zentralblatt 1848 Bd. 19 S. 662).
3) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt B.2.C.
Analyse des „Wiesenbrunnens" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: J. von Liebig. 1839').
Spezifisches Gewicht: 1,01089 bei 16°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 12,3°.
In 1 KüograBun des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,1398
Natrium-Ion (Na*) 4,851
Calcium-Ion (Ca-) 0,4680
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,05353
Ferro-Ion (Fe-) 0,0136
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0027
Allionen').
C!hlor-Ion (<J') 7,593
SuHat-Ion (SO/') 0,07613
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 1,633
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
3,570
3,570
210,4
210,4
11,67
23,34
2,198
4,395
0,243
0,487
0,10
0,30
242,5
214,2
214,2
0,7926
1,585
26,76
26,76
14,831 469,9
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,0451 0,575
242,5
Freies Kohlendioxyd (CO^)
14,876
1,916
470,5
43,55
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Küogramin enthält ■•):
Gramm
Kaliumchlorid (KO) 0,2663
Natriumchlorid (NaCl) 12,31
Calciumchlorid (CaCl,) 0,009990
Calciumsulfat (CaSO^) 0,08753
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)j] . . 1,773
Magnesiumhydrokarbonat pyig(HC03)2] 0,3217
Ferrohydrokarbonat [FefHCOa)^] . . . 0,0433
Aluminiumsulfat [AL,(S0^)3] 0,017
Kieselsäure (meta) (H,Si03) 0,0451
14,87
{1022 ccm
bei 12,3° u.
760 mm
16,792 514,1
Daneben Spuren von Lithium-, Mangano-, Brom-Ion,
Quellsäure und QueUsatzsäure.
Gefrierpunkt: —0,765° (Probe nicht identisch, Versand-
wasser). V. Kostkewicz^).
•) Liebigs Aimalen 1839 Bd. 30 S. 4. •) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
s) Therapeutische Monatshefte 1899 Bd. 13 S. 577. *) Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. B.2.c.
Analyse des „Ohampagnerbninnens" (aus der saiztabeue berechnet),
Analytiker: J. v. Liebig. 1839*).
Spezifisches Gewicht: 1,00705 bei 8°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 10,5°.
In 1 Kilc^ramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Mol Äquivalente
1,116 1,116
Kationen^. Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,04368
Natrium-Ion (Na-) 2,572
Calcium-Ion (Ca-) 0,2677
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,1269
Ferro-Ion (Fe-) 0,009684
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,00158
Anionen *).
Chlor-Ion (CT) 3,999
Sulfat-Ion (80/') 0,04722
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 1,417
111,6
111,6
6,676
13,35
5,211
10,42
0.1732
0,3465
0,0583
0,175
137,0
112,8
112,8
0,4916
0,9832
23,22
23,22
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,08323
Natriumchlorid (NaCT) 6,527
Calciumchlorid (CaCL.) 0,004995
Calciumsulfat (CaSO^) 0,05503
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC0,)2] . . 1,009
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOj)j] 0,7627
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOj),l • • • 0,03082 ^
Aluminiumsulfat [Al5(SO^)3] 0,00998 '
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,03094
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
8,485
0,03094
261,3
0,3945
137,0
8,516
2,453
261,7
55.74
8,514
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,453
10,967
1300 ccm
bei 10,5° u.
760 mm
10,969
Daneben Spuren von Lithium-,
imd QueUsatzsäure.
Gefrierpunkt: —0,515° (Probe
sandwasser). v. Kostkowicz*).
317,5
Brom -Ion, Quellsäure
nicht identisch, Ver-
Ältere Analyse: J. T. Liebig 1889 (Liebigs Annalen 1839 Bd. 30 S. 4).
') Liebigs Annalen 1839 Bd. 31 S. 61. >) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
schn. A. ') Therapeutische Monatshefte 1899 Bd. 13 8. 677. «) Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2.C.
16*
— 246 —
Analyse des „Major" (aus den OngmalzaUen berechnet).
Analytiker: W. CaBselmann. 1858').
Spezifisches Gewicht: 1,0126 bei 15,0°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 19,7°.
Ergiebigkeit: 198 hl in 24 Stunden.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen*). Gramm
Kahum-Ion (K-) 0,2921
Natrium-Ion (Na-) 5,674
Lithium-Ion (Li-) 0,000533
Calcium-Ion (Ca-) 0,5690
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,07186
Ferro-Ion (Fe--) 0,01397
Mangano-Ion (Mn") 0,000544
Aluminium-Ion (AI—) .... 0,000302
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl) 9,043
Brom-Ion (Br) 0,002568
Sulfat-Ion (SO/') 0,08375
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 1,930
MilU-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
7,460
7,460
246,2
246,2
0,0758
0,0758
14,19
28,38
2,950
5,900
0,2499
0,4999
0,0099
0,0198
0,0112
0,0335
288,6
255,1
255,1
0,0321
0,0321
0,8718
1,744
31,64
31,64
Kieselsäure (meta) (H,SiOj) ,
Freies Kohlendioxyd (CO,)
17,682
0,05062
558,8 288,5
0,6456
17,732
1,428
559,4
32,45
19,160 591,9
Daneben Spuren von Baryum-, Nitrat-, Fluor-,
phosphat-Ion, Borsäure, organischen Substanzen.
Hydro-
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,5565
Natriumchlorid (NaCI) 14,40
Natriumbromid (NaBr) 0,003308
Lithiumchlorid (LiCl) 0,003221
Calciumchlorid (CaCl,) 0,08048
Calciumsulfat (CaSOj 0,1164
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] . . 2,044
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,),] 0,4318
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOj),]. . . . 0,04447
Manganohydrokaxbonat [Mn(HCO,),] . 0,001752
AluminiumsuKat [Al,(SOJs] 0,001909
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,05062
17,73
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,428 =
19,16
') Jahrbücher des nassauischea Vereins f. Naturkunde 1860 Bd. 15 S. 19C.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. •) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C
Analyse des „Sprudels" (aus den Orlginalzahlen berechnet).
Analytiker: W. Casselmann. 1859').
Spezifisches Gtewicht: 1,010 bei 26,0°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 32,0°, gemessen am Ausfluß.
Ergiebigkeit: 2809 hl in 24 Stunden.
Kationen'). Gramm
Kahum-Ion (K-) 0,3024
Natrium-Ion (Na-) 5,737
Lithium-Ion (Li-) 0,000429
Milli-
Mol
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milligramm-
Äquivalente
7,724
248,9
0,0610
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,01001
Calcium-Ion (Ca--) 0,5511
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,06026
Ferro-Ion (Fe--) 0,03205
Mangano-Ion (Mn") 0,003455
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000671
Anionen').
Chlor-Ion {Cl') 9,244
Brom-Ion (Br) 0,001103
Sulfat-Ion (SO«') 0,07687
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000101
Hydrokarbonat-Ion (HCO,'). 1,748
7,724
248,9
0,0610
0,5539
13,74
2,474
0,5734
0,0628
0,0248
260,8
0,0138
0,8002
0,0011
28,65
0,5539
27,49
4,947
1,147
0,1257
0,0743
291,0
260,8
0,0138
1,600
0,0021
28,65
17,767
0,03642
564,4 291,1
0,4645
17,804
0,9654
564.8
21,94
Kieselsäure (meta) (H,SiOa).
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
18,769 586,8
Daneben Spuren von Baryum-, Jod-, Fluor-, Hydroarsenat-
lon, organischen Substanzen.
') Jahrb. d. nannuiisch. Vereins t. Naturk. 1860 Bd. 15 S. 159. >) Vgl.
ehem. Einleitung Abachn. A. •) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.e.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kahumchlorid (KCl) 0,5762
Natriumchlorid (NaCl) 14,56
Natriumbromid (NaBr) 0,001421
Lithiumchlorid (LiCl) 0,002590
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,02965
Calciumchlorid (CaCl,) 0,1954
Calciumsulfat (CaSOJ 0,1040
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC08),] . . 1,819
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,),] 0,3621
Ferrohydrokarbonat [FefHCO,),] . . .
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),] .
Aluminiumhydrophosphat [A],(HPOJj]
Aluminiumsiüfat [A1,(S0,),] 0,004120
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,03642
17,80
{551 1 ccni
bei 32,0° u.
760 mm
0,1020
0,01112
0,000120
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: ccm
Kohlendioxyd (CO,) 978.1
Stickstoff (N,) 21,2
Methan (CH.) 0,5
Schwefelwasserstoff (H,S) 0,2
247
Die Summen der gelösten festen Bestandteile liegen zwischen
3,9 und 17,8 g, wobei CMor- und Natrium-Ionen in allen
FäUen bei weitem überwiegen. Da außerdem noch Hydrokar-
bonat-, Calcium- imd Magnesium-Ionen in den Vordergrund
treten imd die Menge des freien Kohlendioxyds 1,0 — 2,5 g be-
trägt (im Sprudel nahezu 1 g), so sind die Quellen als „erdige
Kochsalzsäuerlinge" zu bezeichnen. Der ,, Milchbrunnen"
(23,8°), der „Warmbrunnen" (23,1°), der „Solbrunnen" (21,6°)
und der ,.Spnidel" (32,0°) sind warme Quellen.
Das 230 m tiefe Bohrloch des „Sprudels" ist mit einem
Fütterungsrohr von Kiefernholz und einem liupfernen Steigrohr
vollständig verrohrt. Die ersten 7 der genannten Quellen werden
zum Trinken, einige auch zum Gurgeln und zu Nasenduschen (in
der mit Gurgelkabinetten versehenen Trinkhalle) und zum Inha-
lieren (in einem besonderen Inhalatorium mit 9 Sälen für gemein-
same Inhalationen imd mit Einzelapparaten für Zerstäubung
des Mineralwassers mittels gepreßter Luft) benutzt. Die Quellen
„Major" und „Sprudel" dienen ausschheßlich zum Baden. Das
Wasser des „Sprudels" wird durch ein gußeisernes Rohr etwa
150 m weit in das Badehaus geleitet, das außer 40 Zellen,
teils mit Holz-, teils mit Porzellanwannen, auch Einrichtungen
für Bäder in strömendem Wasser des Sprudels (Sprudelstrom-
bäder) enthält. Zur Erwärmung der Bäder kann ein Teil des
Wassers in geschlossenem Kessel vorgewärmt und dem Wasser
in der Wanne zugesetzt werden. Außerdem sind für jede
Wanne Leitungen für kaltes und warmes Süßwasser vorhanden.
Im Jahre 1903 wurden: 18362; 1904: 20 412; 1905: 20 755
Bäder verabreicht. Das Wasser der Trinkquellen wird auch
in natürlichem Zustande versandt (1903: 61625; 1904: 63 402;
1905: 42171 Flaschen); aus dem des „Warmbrunnens" imd
des „Wiesenbrunnens" wird durch Eindampfen Quellsalz her-
gestellt, das zur Bereitung der „Sodener Mineralpastillen" dient.
Analyse des Sodener Salzes.
Analytiker: B. Lepsius. 1889').
Prozent
Kalium (K) 2,204
Natrium (Na) 37,15
Lithium (Li) 0,0141
Calcium (Ca) 0,0250
Magnesium (Mg) 0,141
Eisen, dreiwertig (FeUi) 0,0188
Aluminium (AI) 0,0476
Chlor (Gl) 58,77
Brom (Br) 0,0226
Jod (J) 0,0008
Sidfatrest (SO^) 0,636
Karbonatrest (CO,) 0,364
Sihciumdioxyd (SiO^) 0,0250
Differenz = Sauerstoff (O) 0,050
Wasser, bei 100° entweichend 0,562
100,03
V Sonderabdruck,
Sonstige Kurmittel : Massage. Medikomechanisches In-
stitut. Pneumotherapie (Apparate zur Einatmung von ver-
dünnter oder verdichteter Luft). Inhalationen von Lignosulfit.
Elektrische Bäder. — Gedeckte Wandelhalle.
Behandelt werden: Skrofulöse, Rhachitis, Entwicklungs-
Chlorose, Anämie, Gicht, Rheumatismus, chronische Nasen-,
Rachen- und Kehlkopfkatarrhe, Bronchitiden, Bronchialasthma
und Emphysem mit Stauungskatarrhen des Unterleibes, ver-
zögerte Resorption pneumonischer und pleuritischer Exsudate,
Herzleiden, Erkrankungen des Magens, Leberhyperämie, chro-
nischer Darmkatarrh, Diarrhoe, habituelle Verstopfung, Men-
struationsanomahen, chronische Metritiden, alte Exsudate des
Peri- und Parametriums, chronische Knochen- und Gelenk-
erkrankungen.
8 Ärzte. — Kurzeit: 1. Mai bis 30. September. — Kurtaxe:
1 Person 15 M., 2 Personen 23 M., jede weitere Person 5 M.
— Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: etwa 3250; 1904:
etwa 3500; 1905: etwa 4100.
Allgemeine Einriehtimgen: Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der AbfaUstoffe
durch Abfuhr (die Fäkalien werden während der Kurzeit in
zementierten Gruben gesammelt). — 3 Krankenhäuser für Un-
bemittelte. — Apotheke. — Quellen und Bad sind im B^itz
der Gemeinde. Auskunft durch die Kurverwaltung.
G6G6G6G53G6G6G6C6G6G6 Soden bei Salüiünster ^iso^iso^iso^^^iso
Stadt mit 973 Einwohnern im Regierungsbezirk Cassel
der Provinz Hessen -Nassau, hegt 157 m ü. M. nahe der
Mündung eines Nebenflüßchens in die Kinzig. Laub- und
Nadelwald in der Nähe. Station (Sahnünster-Soden) der Bahn
Frankfurt am Main — Bebra.
Heilquellen. 6 Quellen: „Großer Solsprudel", „Bade-
queUe", „Ottoquelle", „Barbarossaquelle", „Rolandquelle",
„Huttenquelle" (letztgenannte außer Gebrauch), entstammen
wahrscheinhch dem oberen Zechstein, treten aber aus Bunt-
sandstein unter den Aufschüttungen der Talsohle aus. Von
den schon früher bekannten, später wieder verschütteten Sodener
Quellen wurden einige im Jahre 1838 neu erschlossen; die
,.Rolandquelle" wurde 1885, der „Große Solsprudel" 1895 er-
bohit. . •
248 —
Analyse des „Großen SolSpnidels" (aus den EnzelbestandteUen berechnet).
Analytiker: W. Sonne. 1898*).
Spezifisches Gewicht: 1,0238 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 12,3°.
Ergiebigkeit: 330 hl in 24 Stunden').
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 KQogramm enthält*):
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthatten:
Kationen "). Gnunm
E:aIium-Ion (K-) 0,8625
Natrium-Ion (Na-) 9,937
Calcium-Ion (Ca") 1,302
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,4320
Ferro-Ion (Fe-) 0,0419
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0300
Anlonen').
Chlor-Ion (Q') 17,02
Sulfat-Ion (SO/') 1,443
Hydrokarbonat-Ion (HCO,'). 2,935
Milli-
MUIigramm-
Mol
Aquinlente
22,03
22,03
431,1
431,1
32,48
64,96
17,73
35,47
0,750
1,50
1,11
3,32
558,4
480,2
480,2
15,02
30,05
48,10
48,10
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 1,644
Natriumchlorid (NaCl) 25,22
Calciumchlorid (CaCl,) 1,504
CalciumsuKat (CaSOJ 1,820
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2] . . 0,9024
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 2,596
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08),]. . . . 0,133
Aluminiumsulfat [AL,(S04)3] 0,189
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0.0448
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,)
34,00
0,0448
1048,5
0,571
558,4
34,05
Freies Kohlendioxyd (COj) 0,8483
34,90
452,7 ccm
bei 12,3° u.
760 mm
34,05
0,8483
1049,1
19,28
34,90 1068,4
') Manuskript. •) Die „nonnale Ergiebigkeit" wurde zu 980 h.\ an-
8) Vgl. cliem. Einleitung Abschn. A. *) Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. B.2.C.
Analyse der „Badequelle" (aus den Einzelbestandteüen berechnet).
Analytiker: W. Sonne. 1901 *).
Spezifisches Gewicht: 1,0210 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 10,0°.
In 1 Kilogranun des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,5490
Natrium-Ion (Na-) 9,126
Ammonium-Ion (NH^-) .... 0,0035
Calcium-Ion (Ca--) 1,079
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,3778
Ferro-Ion (Fe-) 0,0428
Aluminium-Ion (AI—) .... 0,00955
Anionen').
Chlor-Ion (Gl') 15,44
Sulfat-Ion (SO/') 1,318
Hydrokarbonat-Ion (HCO,'). 2,109
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
14,02
14,02
395,9
395,9
0,19
0.19
26,92
53,83
15,51
31,02
0,766
1,53
0,352
1,06
497,6
435,5
435,5
13,72
27,44
34,57
34,57
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,)
30,05
0,0380
937,4
0,485
497,5
30,09
1,305
937,9
29,66
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
Kahumchlorid (KCl) 1,046
Natriumchlorid (NaCl) 23,16
Ammoniumchlorid (NH^CI) 0,010
Calciumchlorid (CaCl,) 1,411
Calciumsulfat (CaSOJ 1,796
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] . . 0,1638
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,),] 2,270
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] . . . 0,136
Aluminiumsulfat [A],(SO<),] 0,0603
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,0380
30,09
{690,7 ccm
bei 10,0° u.
760 mm
Ältere Analyse: J. Skalwelt 1888. Biese ältere Analyse gibt eine
wesentlich geringere Konzentration an als die vorstehende.
31,40
967,6
I) Manuskript. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Einleitung Abschn. B.2.C.
") Vgl. ehem.
Analyse der „Ottoquelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: J. Skalweit 1886').
Spezifisches Gewicht: 1,0145 bei 15°, bezogen auf unbekannte Einheit
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milligramm-
Äquivalente
4,0
276,1
0,342
Kationen').
Kalium-Ion (K-) 0,16
Natrium-Ion (Na-) 6,364
Ammonium-Ion (NH^-) .... 0,00618
Calciimi-Ion (Ca--) 0,9120
Milli-
Mol
4,0
276,1
0,342
22,74
45,49
Magnesium-Ion (Mg") . .
Ferro-Ion (Fe--)
Aluminium-Ion (AI—) . .
. . 0,1615
. . 0,0471
. 0,00170
Einleitung Abschi
Mllli-
Mol
6,630
0,842
0,0626
. A.
Milligramm-
Äquivalente
13,26
1,68
0,188
341,1
») Manuskript. •) Vgl. ehem.
249 —
Anionen'). Gramm
Chlor-Ion (Cl') 10,50
Fluor-Ion (Fl') 0,0054
Sulfat-Ion (SO/') 0,8545
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,0005
Hydrokarbonat-Ion (HCO^') 1,629
20,64
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,015
20,66
Freies Kohlendioxyd fCO,,) . 1,305
21,96
Daneben Spuren von Cäsium-,
Nitrat-Ion, Borsäure.
MUU-
Milligramm-
Mol
Äqui Talente
296,3
296,3
0,28
0,28
8,895
17,79
0,006
0,01
26,70
26,70
642,9
0,20
341,1
643,1
29,67
672,8
Lithiiun-
Strontium -,
") Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A.
schnitt B.2.C.
«) Vgl. ehem. JESuleitung Ab-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KO.) 0,30
Natriumchlorid (NaCl) 16,15
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,0183
Calciumchlorid (CaCL,) 0,8786
Calciumfluorid (CaFl,) 0,011
Calciumsulfat (CaSOJ 1,199
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC08),] 0,9533
Magnesiumhvdrokarbonat [MgCHCOs)^ 0,9705
Ferrohydrokarbonat [FeCHCO,),! 0,150
Aluminiumhydrophosphat [AL,(HP0,)3] 0,0006
Aluminiumsulfat [A1,(S0,),] 0,0101
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) • 0.015
20,65
Freies Kohlendioxyd (CO,) • 1,305
21,96
Analyse der „Barbarossaquelle" (aus der saiztabeUe berechnet).
Analytiker:
Spezifisches
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Milli-
Kationen'). Gramm Mol
Kalium-Ion (K-) 0,9866 25,20
Natrium-Ion (Na-) 6,169 267,6
Calcium-Ion (Ca-) 0,8552 21,33
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,2816 11,56
Ferro-Ion (Fe") 0,0105 0,188
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0022 0,081
H. Will').
Gewicht: 1,0163 bei
sind enthalten:
Milligramm-
Äquivalente
25,20
267,6
42,65
23,12
0,375
0,24
359,2
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl") 10,91 307,9 307,9
Sulfat-Ion (SO/') 0,9010 9,379 18,76
Hydrophosphat-Ion (HPO/) 0,0077 0,080 0,16
Hydrokarbonat-Ion (HCOs'). 1,978 32,42 32,42
Kieselsäure (meta) (HjSiOg)
Freies Kohlendioxyd (CO,)
22,10
0,0427
675,7
0,545
359,2
15°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusanmiensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (Ka) 1,880
Natriumchlorid (NaQ) 15,66
Calciumchlorid (CaCl,) 0,8353
Calciumsulfat (CaSOJ 1,271
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC08),] 0,7236
Magnesimnhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 1,692
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,)J 0,0334
Aluminiumhydrophosphat [Al2(HP0,)3] 0,0091
Aluminiumsulfat [AL,(SO«)J 0,0047
Kieselsäure (meta) (H,SiOs) 0,0427
22,15
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,112
23,26
22,14
1,112
676,3
25,28
23,26
701,6
') Manuskript. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Einleitung Abschn. B.2.C.
') Vgl. ehem.
Die Simimen der gelösten festen Bestandteile betragen bei
diesen 4 Quellen 20,7 bis 34,1 g, wobei Chlor- imd Natrium-,
daneben besonders Hydrokarbonat- und Calcium -Ionen vor-
walten. Der „Große Solsprudel", bei dem der Gehalt an freier
Kohlensäure 1 g nicht erreicht, ist als „erdige Kochsalz-
quelle", die drei anderen Quellen sind als „erdige Koch-
salzsäuerlinge" zu bezeichnen. Bemerkenswert ist der
Eisengehalt.
Analyse der „Rolandq'aelle" (aus den EinzelbestandteUen berechnet).
Analytiker: W. Sonne. 1901^).
Spezifisches Gewicht: 0,9995 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 12,8°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
- Milli- Milligramm-
Kationen''): Gramm Mol Äquivalente
Kahum-Ion (K-) 0,0076 0,20 0,20
Natrium-Ion (Na-) 0,0680 2,95 2,95
Calcium-Ion (Ca-) 0,0424
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,0191
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0003
Milli-
Mol
0,20
2,95
1,06
0,783
0,01
2,11
1,57
0,04
6,87
I) Manuskript. ') Vgl. ehem. Einleitung Absphn. A.
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,1129
SuKat-Ion (SO/') 0,0398
Hydrokarbonat-Ion (HCOg')
Kieselsäure (meta) (H,8iO,) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
0,572
Gramm
0,1129
0,0398
0,174
MilU-
Mol
3,185
0,415
2,85
Milligramm-
Äquivalente
3,185
0,829
2,85
0,464
0,0148
11,45
0,189
6,86
0,479
0,0933
11,64
2,12
13,76
250 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,015
Natriumchlorid (NaO) 0,173
Calciumchlorid (CaCl,) 0,0022
Calciumsulfat (CaSOJ 0,0541
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] 0,104
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,),] 0,115
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 0,5 g,
die Quelle ist eine „einfache kalte Quelle".
Die Bohrlöcher des „Großen Solsprudels" und der „Bade-
queUe" sind mit Holz- und Eisenrohren verrohrt. Die „Otto-
quelle" und die „Barbarossaquelle" sind Schachtbrunnen. Zum
Trinken (auch zum Inhalieren, Gurgeln und zu Nasenduschen)
wird der „Große Solsprudel" rein oder verdünnt, die „Otto-
queUe" und die „Barbarossaquelle" unverdünnt benutzt. Zum
Baden und zu Duschen dient das Wasser des „Großen Sol-
sprudels" und der „Badequelle" rein oder verdünnt. Dem
Badehause (18 Zellen mit Wannen aus Kupfer oder Holz) wird
es in Ton- und Eisenrohren (vom „Großen Sprudel" 200 m
weit) zugeleitet. Das Badewasser wird durch fest in den Wannen
angebrachte Dampfheizschlangen oder in großen Behältern er-
wärmt. Im Jahre 1903 wurden etwa 3600; 1904: etwa 4300; 1905:
4550 Bäder verabreicht. Das Wasser der „RolandqueUe" ynrd nach
Zusatz käuflicher Kohlensäure meist in Soden und Umg^end ge-
trunken (1903: etwa 3600; 1904:etwa3700; 1905: 3900 Flaschen).
Onumn
Aluminiumsidfat [Al5(S0J,] 0,002
Kieselsäure (meta) (H^SiO,) 0,0148
0>480 , 49,9 ccm
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0933 =| bei 12,8° u.
0,573 l 760 mm
Ältere Analyse: J. Skalweit 1886.
') Vgl. ehem. Einleitung Absclrn. B.2.C.
Sonstige Kurmittel : Gelegenheit zu Flußbädern. Terrain-
kuren ohne besondere Einrichtungen. — Gedockte Halle.
Behandelt ■werden: Herzerkrankungen. Muskel- und
Gelenkrheumatismus, Gicht, chronische Entzündungen und
Exsudate, Skrofulöse, Ehachitis, Blutarmut, Bleichsucht, Dia-
betes, Frauenkrankheiten, Krankheiten der Verdauungsorgane,
Erkrankungen der Atmimgsorgane, Hautkrankheiten.
1 Arzt. — Kurzeit: 15. April bis Ende September. —
Kurtaxe: 1 Person 5 M., Familie 10 M. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) 1903: etwa 300; 1904: etwa 450; 1905: 430.
Allgemeine Einrieh tungen: Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr. — Krankenhaus. — Kinderheilstätte. — Apo-
theke in Sahnünster (10 Minuten entfernt).
Quellen und Bad gehören der Firma „Solbad Soden-Sal-
münster Alfermann & Co." in Frankfurt am Main.
G6G6G6G?SG6C:6G6G6G6G6G6G6G6G6QS Sodenthal iSO^^iSOisOiSOisOisOiSOiSOisOiSOiSOiSO^
Bad, zum Dorfe Soden (430 Einwohner) gehörig in der
Nähe von Aschaffenburg im Regierungsbezirk ünterfranken
des Königreichs Bayern, lie^ 143 m ü. M. in einem Tale des
Spessaxt. Laub- und Nadelwald in unmittelbarer Nähe. Nächste
Eisenbahnstation Sulzbach am Main (5 km) an der Bahn
Aschaffenburg — Miltenberg.
Heilquellen. 4 Quellen: „AlbertqueUe", „Sophienquelle",
„Karlquelle", „Augustquelle", die ersten beiden im Jahre 1855
die anderen 1897 in Zechstein erbohrt.
Analyse der ,^bertqUelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: Universitäts-Laboratorium Erlangen. 1894').
Spezifisches Gtewicht: 1,0172 bei 15°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 13°.
In 1 Küogramm des Mineralwassers sind enthalten:
^ Milli- Milligraimn-
Kationen'). Gramm Mol ÄquiTalente
Kalium-Ion (K-) 0,2977 7,604 7,604
Natrium-Ion (Na-) 5,462 237,0 237,0
lithium-Ion (Li-) 0,00275 0,391 0,391
Caldum-Ion (Ca-) 2,717 67,76 135,5
Strontium-Ion (Sr-) 0,0256 0,292 0,584
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,1896 7,782 15,56
Ferro-Ion (Fe-) 0,0014 0,025 0,050
Mangano-Ion (Mn--) 0,00072 0,013 0,026
396,7
384,8
0,1728
0,0020
10,71
0,99
An Ionen').
Chlor-Ion (CT) 13,64 384,8
Brom-Ion (Br") 0,01382 0,1728
Jod-Ion (J') 0,000252 0,0020
Sulfat-Ion (SO4") 0,5142 5,353
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,060 0,99
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
KaUumchlorid (KQ) 0,5672
Natriumchlorid (NaCl) 13,85
Natriumbromid (NaBr) 0,01780
Natriumjodid (NaJ) 0,000298
Lithiumchlorid (LiQ) 0,0166
Calciumchlorid (CaCl,) 7,521
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCO,),l 0,0612
Magnesiumchlorid (MgCL,) 0,2158
Magnesiumsulfat (CaSOJ 0,6446
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,),] 0,0240
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] 0,0045
Manganohydrokarbonat [Mn(HCO,),] 0,0023
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,0617
22,99
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
22,93
0,0617
712,2
0,786
396,7
Ältere Analyse:
8.363).
F. Moldenhauer (Uebigs Annalen 1866 Bd. 97
22,99
713,0
>) Manuskript. •) Vgl.
Eüüeitoiig Abschn. B.3.C.
ehem. Einleitung Abschn. A. ») Vgl. ehem.
251
Analyse der „Sophienquelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: F. Moldenhauer. 1856').
Spezifisches Gewicht: 1,0052 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 12,5°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0862
Natrium-Ion (Na-) 1,759
Calcium-Ion (Ca-) 0,9001
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0351
Anionen ').
Chlor-Ion (CT) 4,238
Brom-Ion (Br) 0,015
Sulfat-Ion (SO;') 0,170
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,185
Milli-
Milligramm
Mol
Aquivalenti
2,20
2,20
76,32
76,32
22,45
44,89
1,44
2,88
126,29
119.5
119,5
0,18
0,18
1,77
3,54
3,03
3,03
Kieselsäure (meta) (H^SiOä)
7,388
0,042
226,9
0,53
126,3
7,430 227,4
Daneben Spuren von Ferro-, Mangano-, Jod -Ion, orga-
nischen Substanzen.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,164
Natriumchlorid (NaO) 4,454
Natriumbromid (NaBr) 0,019
Calciumchlorid (CaCl,) 2,287
CalciumsuHat (CaSO^) 0,241
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,)j] 0,0126
Magnesiuinhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 0,211
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,042
7,431
■) Liebigs Annalen 1856 Bd. 97 S. 363. ') Vgl. ch.em. Einleitung
Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen bei
diesen beiden Quellen 23,0 tmd 7,4 g, wobei Chlor-, Natrium-
tmd Calcium-Ionen vorwalten. Die Quellen sind „erdmuria-
tische Kochsalzquellen".
Das Wasser der in gemauerte Schächte gefaßten Quellen
wird zum Trinken, Inhalieren und Gurgeln, das der „Albert-
queUe" außerdem zum Baden verwandt (15 Zellen mit hölzernen
Wannen). Das Badewasser wird in Behältern durch Dampf-
heizschlangen erwärmt. 1903 wurden 2170; 1904: 2185; 1905:
2201 Bäder verabreicht. In einem Inhalatorium wird das
Quellwasser durch Heyersche Apparate zerstäubt. In geringem
Umfange findet auch Versand des QueUwassers nach Zusatz
von Kohlensäure statt (1903: 370; 1904: 385; 1905: 440
Flaschen). Aus dem Wasser der „Albertquelle" werden Mutter-
lauge, Pastillen und Kurseife, aus dem der „Karlquelle" „Brom-
salz" hergestellt.
Sonstige Kurmittel: Massage. Heilgymnastik. Elektro-
therapie. Fango-Packungen. Müch- und Molkenkuren. Kalt-
wasserheilanstalt. Gedeckte Hallen.
Behandelt ■werden: Skrofulöse, Gelenktuberkulose, Blut-
armut, Rhachitis, Katarrhe und Erkrankungen der Unterleibs-
organe, Frauenkrankheiten, Erkrankungen der Atmungsorgane,
Exsudate.
2 Ärzte. — Kurzeit: 1. Mai bis Ende September. —
Ktirtaxe: 1 Person 3 M., Familie GM. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) 1903: 266; 1904: 253; 1905: 264.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasser. — Beseitigung der AbfaUstoffe durch Abfuhr. —
Apotheke in Aschaffenburg (8 km).
Quellen xmd Bad gehören Professor Dr. Albert Hoffa in
Berlin. Auskimft durch die Kiu-verwaltung.
cjSG6c^G6c^c;6G6G6C3SC^ Sooden an der Werra ^iso^^^iso^^isoiso
Flecken mit 777 Einwohnern im Eegierimgsbezirk Cassel
der Provinz Hessen-Nassau, liegt 152 m ü. M. in einem Talkessel
an der Werra. Laub- und Nadelwald unmittelbar angrenzend.
Station (AUendorf-Sooden) an der Bahn Götttngen — Bebra.
Klima. Mittlere jährhche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt (1893—1902): 640 mm*).
Heilquellen. Natürhche Sole entspringt in einer Tiefe
von etwa 60 m aus Dolomit der Zechsteinformation und wird
durch Pumpen gefördert.
*) ProTinz-Eegenkarte.
Analyse (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: H. Fresenius. 1905').
Spezifisches Gewicht: 1,03303 bei 16,5°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 13,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Kationen'). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,2162 5,522 5,522
Natrium-Ion (Na-) 15,50 672,5 672,5
Lithium-Ion (Li-) 0,002101 0,2989 0,2989
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,002534 0,1402 0,1402
Calcium-Ion (Ca-) 1,058 26,38 52,77
Gramm
Strontium-Ion (Sr-) 0,04568
Baryum-Ion (Ba-) 0,000538
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,2796
Ferro-Ion (Fe-) 0,003738
Mangano-Ion (Mn-) 0,000252
1) Manuskript (PriTatmitteilung). *) Vgl. ehem.
MiUi-
Milligramm-
Mol
AquiTalente
0,5215
1,043
0,0039
0,0078
11,48
22,96
0,0669
0,1338
0,0046
0,0092
755,4
Einleitung Abschn« A.
— 252
MUli- Milligramm-
AniOnen *). Gramm Mol Äquiralente
Chlor-Ion (a') 24,20 682,8 682,8
Brom-Ion (Br ) 0,01900 0,2376 0,2376
Jod-Ion (X) 0,000878 0,0069 0,0069
Sulfat-Ion (SO;') 3,133 32,62 65,24
Hydropliosphat-Ion (HPO/') 0,000092 0,0010 0,0019
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,433 7,09 7,09
44,89 1439,7 755,4
Borsäure (meta) (HBO,) . . 0,01208 0,2745
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,03920 0,4999
44,95 1440,4
Freies Kohlendioxyd (CO.) . 0,280 6,36
45,23 1446,8
Daneben Spuren von Cäsium-, Bubidium-, Aluminium-Ion.
Ältere Analyse: K. Qrager ISll (Archiv der Pharmazie 1841 Bd. 73
S. 321). E. Keichardt. Die letztere Analyse gibt eine wesentlich geringere
Konzentration an als die oben wiedergegebene.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A.
■chnitt B.2.C.
') Vgl. ehem. Einleitung Ab-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
Kaliumchlorid (KQ) 0,4120
Natriumchlorid (NaCl) 39,33
Natriumbromid (NaBr) 0,02448
Natriumjodid (NaJ) 0,001038
Lithiumchlorid (LiCl) 0,01270
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,007506
Calciumchlorid (CaCl,) 0,2547
Calciumsulfat (CaSOJ 3,280
Calciumhydrophosphat (CaHPO^) . . . 0,000130
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCÖs),] . 0,1093
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC08),] . . 0,00102
Magnesiumsulfat (MgSÖ^) 1,027
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOj),] 0,4312
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08),]. . . . 0,01190
Manganohydrokarbonat [MnCHCO,),] . 0,000810
Borsäure (meta) (HBO,) 0,01208
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) . 0,03920
44,96
!150 ccm
bei 13,0° u.
760 mm
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 45 g,
wobei Chlor- und Natrium-Ionen bei weitem vorwalten: „reine
Solquelle".
Das Wasser der Quelle wird rein oder verdünnt zum
Baden, Duschen, Inhalieren und Gurgeln, verdünnt und mit
Kohlensäurezusatz zum Trinken benutzt. Das Badehaus ent-
hält 38 Zellen mit hölzernen Wannen. Das Wasser wird in
großen Behältern durch Dampf erwärmt. 1903 wurden: 23829;
1904: 27 072;1905: 27107 Bäder verabreicht. Zum Inhalieren
dient ein Inhalatorium mit Zentralzerstäubem nach Heyer
und Clar, Kabinette mit Einzelzerstäubem nach Hößle, Göbel,
Schnitzler u. a. und ein Gradierwerk.
Sonstige Kurmittel: Künstliche Kohlensäurebäder. Fich-
tennadelbäder. Elektrische Bäder. Fangobehandlimg. Medika-
mentöse und LignosuUit-Inhalationen. Pneumatische Apparate.
Massage. Mechanotherapie. Gelegenheit zu Flußbädern. Milch-
kuren. Terrainkuren. — Wandelbahn am Gradierwerk.
Behandelt werden: Rheumatismus, Lähmungen, Gicht,
Skrofulöse, Rhachitis, Frauenkrankheiten, Hautkrankheiten,
Katarrhe der Atmungsorgane, Blutarmut, Herzleiden, Rücken-
marks- und Nervenleiden, habituelle Stuhlverstopfung.
2 Ärzte. — Kurzeit: Anfang Mai bis Ende September. —
Kurtaxe: 1 Person 7 M., jede weitere Person 4M.— Zahl der
Besucher (ohne Passanten) 1903: 3006; 1904 : 3812; 1905: 3878.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgimg durch
Hochdruckwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Abfuhr. — Kinderheilanstalt. Desinfektionseinrichtung. —
Apotheke in Allendorf (15 Minuten entfernt).
Quelle und Bad gehören der Gfemeinde. Auskunft durch
den Bürgermeister und Kurdirektor.
GJSGJSG^CSSG^GJSC^GJSGÖföföGJSGiSCJSGJS SuderOCle ^ÖO^öOÄ:?Ä3öO(ÖdöeO(ö(^^^(»
Dorf mit 1400 Einwohnern im Regierungsbezirk Magdeburg
der Provinz Sachsen, li^ 180 m ü. M. in einem Talkessel am
Rande des Harzes. Laub- und Nadelwald in unmittelbarer
Nähe. Station der Bahn Aschersleben— Quedlinburg.
KUma. Mittlere Monatstemperatur nach 18 jährigem Durch-
schnitt (1885—1902): Januar —0,7°, Februar 0,2°, März 3,0°,
April 7,6°, Mai 11,9°, Juni 15,6°, JuH 17,0°, August 16,4°,
September 13,5°, Oktober 8,7°, November 3,9°, Dezember 0,5°.
— Mittlere jährliche Niederschlagshöhe in demselben Zeitraum
596 mm*).
Heilquellen. Der „Behringer Brunnen", 1826 entdeckt,
entspringt 15,7 m tief aus „Wieder Schiefer".
*) Angaboi der meteorologischen Station in Oemrode.
AnalySB (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: L. F. Bley. 1828*).
Spezifisches Gewicht: 1,015 (ohine Temperaturangabe).
Temperatur: 8,8°.
Oramm
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Magnesium-Ion (Mg-). . . . 0,1061
_ . ^ Miiu- Miiiigr^nm- Ferro-Ion (Fe-) 0,0398
Kationen'). Gramm Mol Äqvdvaiente Aluminium-Ion (AI'") .... 0,06605
KaUum-Ion (K-) 0,0181 0,462 0,462
Natrium-Ion (Na-) 4,463 193,6 193,6 .) j. p. Simon, Die HeUquellen Europas 8. 26.
Calcium-Ion (Ca-) 3,668 91,47 182,9 ehem. Einleitung Abschn. A.
MilU-
Mol
4,357
0,713
2,437
Milligramm-
Äquivalente
8,713
1,43
7,312
394,4
Berlin 1839. ') Vgl.
— 253 —
Anionen '). Gramm
Chlor-Ion (Cl') 13,94
Brom-Ion (Br) 0,010
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 0,0713
HydrosulM-Ion (HS') . . . 0,0003
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
393,2
393,2
0,13
0.13
1,17
1,17
0,008
0,008
22,38
0,0003
0,065
687,5
0,004
Kieselsäure (meta) (H,>SiOs)
Organische Substanzen . . .
2^45 687,6
Freies Kohlendioxyd (CO.,) . 0,167 3,79
Freier Schwefelwasserstoff
(H.,S) 0,0028 0,083
394,5
22,62 691,4
Daneben Spuren von Mangano-Ion.
Ältere Analyse: Mondorf und Kerkhoff (bei B. yi. Lersch,
.Einleitung in die Mineralquellenlehre Bd. 2 S. 1352. Erlangen 1800). — Diese
Analyse gibt eine niedrigere Konzentratiun an als die vorstehende.
=) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A.
schnitt B.2.C.
ä) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 22,5 g,
wobei Chlor-, Calcium- und Natrium-Ionen vorherrschen. Die
Quelle ist eine „erdmuriatische Kochsalzquelle". Der
Schwefelwasserstoffgehalt ist unbedeutend.
Das Wasser wird aus dem Quellschachte durch Pumpe
gehoben und in MetaUröhren 700 m weit ins Badehaus ge-
leitet (36 Badezellen mit Holz- und Kachelwannen) und zum
Baden, Duschen, Inhalieren, Gurgeln und zu Nasenduschen
benutzt. Das Badewasser wird durch Einleiten von Dampf
in Behältern oder durch Dampfheizschlangen in den Warmen
erwärmt. 1903 wurden 4214; 1904: 4390; 1905: 5912 Sol-
bäder verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Fichtennadelbäder, künstUche
Kohlensäurebäder, medizinische Bäder. Fangobehandlung.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaHumchlorid (KCl) 0,0344
Natriumchlorid (NaCl) 11,32
Natriumbromid (NaBr) 0,013
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,0004
Calciumchlorid (CaCy 10,15
Magnesiumchlorid (MgClj) 0,4150
Ferrochlorid (FeCl,) 0,016
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03).J . . . 0,104
Aluminiumchlorid (AlCI,) 0,3253
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) 0,0003
Organische Substanzen 0,065
2"^.44 ( 87,8 ccm
Freies Kohlendioxyd (CO.J 0,167 = { bei 8,8° u.
[ 760 mm
{1,9 ccm
bei 8,8° u.
760 mm
Massage. Elektrotherapie. Gelegenheit zu Flußbädern. Kalt-
wasserheUverfahren. Milchkuren.
Behajidelt werden : Skrofulöse, Haut-, Drüsen-, Knochen-
leiden, Bleichsucht, Augenleiden, chronische Katarrhe der
Schleirnhäute, Neurasthenie, Hysterie, Neuralgien.
2 Arzte. — Kurzeit: Anfang Mai bis Ende September
(auch Winterkuren). — Kurtaxe: 1 Person 4 M., FamiUe
9 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 4431; 1904:
4.520; 1905: 4.536.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
GebirgsqueUwasserleitimg. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Abfuhr (pneumatische Grubenentleerung). — Miütärgenesungs-
heim. Genesungsheim vom Roten Kreuz. — Apotheke. — Das
Bad gehört der Gemeinde. Auskunft durch die Badeverwaltung.
föG6GJSföC6G6G6G6G6G6G6D5G6C6C6C25 S U h 1 ^^^^^^^^^^^^^^^^
Stadt mit 13803 Einwohnern im Regierungsbezirk Erfurt
der Provinz Sachsen, liegt am südwestlichen Abhänge des
Thüringer Waldes, 437 m ü. M. zwischen bewaldeten Bergen
in dem von SW nach NO sich erstreckenden, 0,6—1 km
breiten Lautertal. Station der Bahn Erfurt— Ritschenhausen
( — Würzburg).
Klima. Mittlere jährüche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt (1891—1900): 825 mm*;. Gegen Nord-
und Ostwinde ist Schutz geboten.
Heilquellen. 2 Quellen, „Chlorcalciumsolquelle" und
„Ottilienquelle" entspringen in geringer Tiefe aus Granit, ent-
stammen aber wahrscheinlich der Zechsteinformation und sind
seit 1876 bezw. 1888 zu Heilzwecken in Gebrauch.
♦) ProTinz-Regenkarte.
(aus den Originalzahlen berechnet).
Analyse der „Chlorcalcmmsolquelle
Analytiker: E. Reichardt. 1878').
Spezifisches Gewicht: 1,0057 bei 20°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 12,5°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen ^). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,3104
Natrium-Ion (Na-) 1,627
Lithium-Ion (Li-) 0,002915
Calcium-Ion (Ca--) 1,117
Strontium-Ion (Sr-) 0,001065
Baryum-Ion (Ba-) 0,001461
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,04071
Ferro-Ion (Fe-) 0,000174
Mangano-Ion (Mn-) 0,000358
Milli- Milligramm-
Mol Äquivalente
7,929 7,929
70,60 70,60
0,4147 0,4147
27,87 55,74
0,0122 0,0243
0,0106 0,0213
1,671 3,343
0..0031 0,0062
0,0065 0,0130
138,09
Anionen^). Gramm
Chlor-Ion (Cl') 4,737
Brom-Ion (Br') 0,005076
Sulfat-Ion (SO;') 0,2435
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) \
Freies Kohlendioxyd (COj j
Milli-
Mol
133,6
0,0635
2,535
Milligramm-
Äquivalente
133,6
0,0635
5,071
1,918
138,7
246,6
Daneben Spuren von Jod-Ion und organischen Substanzen.
») Archiv der Pharmazie 1879 Bd. 214 S.
Abschn. A.
252. ") Vgl. ehem. Einleitung
— 254
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefahr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KQ) 0,5915
Natriumchlorid (NaQ) 4,127
Natriumbromid (NaBr) 0,006539
Lithiumchlorid (LiCl) 0,01761
Calciumchlorid (CaCI,) 3,061
Das Wasser reagiert neutral, enthält also keine über-
schüssigen Wasserstoff-Ionen. Dennoch übertrifft bereits ohne
Einrechnung etwa vorhandener Hydrokarbonat-Ionen die Summe
der Anionen- Äquivalente diejenige der Kationen-Äquivalente.
Die Analyse ist folglich, wenn auch vermutlich nur in ge-
ringem Maße, fehlerhaft. Deshalb läßt sich eine vollständige
Salzberechnung nicht durchführen. Die Tabelle enthält daher
nur einige Hauptbestandteile.
*) Vgl. ehem. Einleittmg Absclm. B.2.C.
Ältere Analyse: F. L. Sonnenschein 1877 (Abdruck bei Bei
chardt).
Analyse der „OttilienqUelle" (aus den OnginalzaHen berechnet).
Analytiker: E. Eeichardt. 1888').
Spezifisches Gewicht: 1,0093 bei 9° bezogen auf Wasser von 4°
Temperatur: 13,1°.
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,08546
Natriiim-Ion (Na-) 2,587
Lithium-Ion (Li-) 0,004553
Calcium-Ion (Ca-) 1,726
Strontium-Ion (Sr-) 0,000132
Milli-
Mol
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milligramm-
Äquivalente
2,183
112,2
0,6476
86,09
0,0030
Baryum-Ion (Ba-) 0,000109
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,004688
Ferro-Ion (Fe-) 0,000645
Mangano-Ion (Mn--) 0,005574
Anionen *).
C!hlor-Ion (Cl') 6,806
Brom-Ion (Br') 0,03653
Jod-Ion (J') 0,000205
Sulfat-Ion (SO/') 0,3465
Hydrokarbonat-Ion (HCOs')») 0,129
2,183
112,2
0,6476
43.05
0,0015
0,0008
0,1924
0,0115
0,1014
192,0
0,4569
0,0016
3,607
2.12
0,0016
0,3848
0,0231
0,2027
201,7
192,0
0,4569
0,0016
7,213
2,12
11,732
0,01502
356,6 201,8
0,1916
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
11,747 356,8
Freies Kohlendioxyd (CO,) . nicht vorhanden.
Daneben Spuren von Eubidium-, Cäsium-Ion, organischen
Substanzen.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen 8,1
und 11,7 g, wobei Chlor-, Natrium- imd Calciiun-Ionen vor-
walten. Die Quellen sind „erdmuriatische Kochsalz-
quellen". Bemerkenswert ist bei der „OttilienqueUe" der
Gehalt an Brom (36,5 mg) und bei beiden Quellen der Lithium-
gehalt (2,9 und 4,6 mg).
Beide Quellen finden zum Trinken, Baden, Inhalieren und
Gurgeln Anwendimg. 2 Badeanstalten. Das Wasser der
„Ottihenquelle" sowie daraus hergestellte Mutterlauge, Salze
und Pastillen werden auch versandt.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthalt*):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,1629
Natriumchlorid (NaCl) 6,539
Natriumbromid (NaBr) 0,04706
Natriumjodid (NaJ) 0,000242
Lithiumchlorid (LiCl) 0,02751
Calciumchlorid (CaCy 4,295
Calciumsulfat (CaSOJ 0,4911
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC0j)2l 0,1216
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCO,)jl 0,000317
Baryumhydrokarbonat [Ba(HCO„)j] 0,000206
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 0,02690
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] 0,002051
Manganohydrokarbonat [Mn(HCO,),] 0.01794
Kieselsäure (meta) (Il,SiO,) 0J01502
11,747
Freies Kohlendioxyd (COj) nicht vorhanden.
») Manuskript. — Abgekürzt: Archiv der Pharmazie 1889 Bd. 227 8. 645.
2) Vgl. ehem. Einleittmg Absclm. A. ') Aus der Differenz berechnet. Die
direkte Bestimmung ergab 0,956 Milli-Mol. <) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
schnitt B.2.C.
Behandelt werden: Krankheiten der Verdauungsorgane
und des Unterleibs, Rheumatismus, Gicht, Fettleibigkeit, Frauen-
krankheiten, Skrofulöse.
5 Arzte. — Kurzeit: 1. Mai bis Ende September. — Kur-
taxe wird nicht erhoben.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Wasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr.
— Krankenhaus. Desinfektionseinrichtung. — Die „Chlorcal-
ciumsolquelle" gehört Hugo Menz und Heinrich Wesser, die
„Ottihenquelle" Emil Mentz.
C;6C6C6C3SG6G6G6C6G6G6C6C;6 Sulz am Neckar ÖD^dO(SPÖOÄP(S5(!Ö(»ÖDÖ3ÖD
Stadt mit 2044 Einwohnern im Schwarzwaldkreis des
Königreichs Württemberg, liegt 442 m ü. M. in dem hier von
SW nach NO streichenden, etwa 300 m breiten, oberen Neckar-
tal. Die das Tal einschließenden Höhen sind mit Nadelwald
bestanden, der unmittelbar an die Stadt angrenzt. Station der
Bahn Stuttgart— -Immendingen.
Klima. Mittlere Monatstemperatur nach 75 jährigem Durch-
schnitt (1826—1900): Mai 12,2°, Juni 16,0°, JuU 17,8°, August
16,7°, September 13,2°. — Mittlere jährhche Niederschlagshöhe
nach lyjährigem Durchschnitt (1888—1902): 850 mm*).
Heilquellen. Sole aus dem Steinsalzlager des mittleren
Muschelkalks bei Bergfelden, die durch Pumpwerk gehoben
und in einer 4 km langen Eisenrohrleitung in die Saline Sulz
geleitet wird.
WDrttemb. meteorologischen Zentralstation in
*) Angaben der Königl.
Stuttgart.
255
Analyse der Sole (aus der Saktabelle berechnet).
Analytiker: H. v. Fehling.
In 1 Kilogramm der Sole sind enthalten :
Kationen^). Gramm
Natriiim-Ion (Na-) 92,49
Calcium-Ion (Ca-) 1,561
Anionen ^.
Chlor-Ion (Q') 142,2
Sulfat-Ion (SO/') 3,584
Hydrokarbonat-Ion (HCOa'). 0,20
MilU-
Moi
4012
38,93
4012
37,31
3,2
Ätilligramm-
ÄquivaleuLe
4012
77,85
4090
4012
74,62
3,2
1847 ').
Die Sole entspricht in ihrer Zusammensetzung ungefähr
einer Lösung, welche in 1 Kilograrmn enthält *):
Gramm
Natriiunchlorid (NaCl) 234,7
Calciumsulfat (CaSOJ 5,080
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)J 0,262
240,0
240,0
Daneben Spuren von Kupfer-Ion.
8103
4090
*) Jahreshefte des Vereins für Tateriändische Naturkunde in Wörttem-
berg 1849 Bd. 4 S. 40. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2.c.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 240 g,
wobei Chlor- und Natrium-Ionen bei weitem vorwalten :
Solquelle".
,reine
Analyse der Mutterlauge (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: H. v. Fehling. 1847').
In 1 Kilogramm der Mutterlauge sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 99,61
Calcium-Ion (Ca--) 1,80
Magnesium-Ion (Mg-) .... 1,36
Anionen').
Chlor-Ion (CI) 157,8
Brom-Ion (Br) 0,13
Sulfat-Ion (SO/') 3,30
Milli-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
4322
4322
44,8
89,6
55,7
111
4523
4452
4452
1,7
1,7
34,4
68,7
Die Mutterlauge entspricht in ihrer Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält '):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 252,7
Natriumbromid (NaBr) 0,17
CalciumcMorid (CaClj) 4,98
Magnesiumchlorid (MgCl,) 2,03
Magnesiumsulfat (MgSO^) 4,14
264,0
264.0
8911
4522
*) Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg
1849 Bd. 4 S. 41. ") Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ») Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2.C.
Sole sowie Mutterlauge werden, mit Süßwasser verdünnt,
in 2 Badehäusern (6 und 3 Zellen mit hölzernen Wannen) zum
Baden benutzt. Jährlich werden etwa 4000 Solbäder verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Gelegenheit zu Flußbädern.
Behandelt werden: Skrofulöse, Rhachitis, Hautkrank-
heiten, Gicht, Eheumatismus, Blutarmut, Hämorrhoiden, Er-
krankungen der Verdauungsorgane, allgemeine Körperschwäche
nach erschöpfenden Kj-ankheiten.
2 Ärzte. — Kurzeit: 1. Mai bis Mitte September. — Kur-
taxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
200—300 jährlich.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abführ. — Krankenhaus. — Apotheke. — Auskunft
durch das Stadtschultheißenamt.
föfö>G6G6G6föÖSG6fö(:2Sfö(::6föC^föfö Suiza ^dÖÖ3dÖdÖÄ?(^(^dÖ(»ÖD(^Ö3(S3(X3Ä:)
Bad bei Stadtsulza (2880 Einwohner) im Großherzogtum
Sachsen, liegt 148m ü.M. im Tale der Hm. Laubwald in
der Nähe. Station der Bahnen Berlin — (Bebra) — Frankfurt am
Main und Straußfurt — Großheringen.
Klima. Mittlere jährUche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt 530 mm*).
Heilquellen. 7 Quellen, „LeopoldqueUe", „Beustquelle",
Analyse der „Leopoldquelle'
„Kunstgrabenquelle", „Heinrichsquelle", „Constantinquelle",
„Carl -Alexander -Sophienquelle" und „Mühlenquelle" (letztere
beiden nicht mehr in Benutzung) sind 250—890 m tief in
Muschelkalk, Buntsandstein und Zechstein erbohrt, werden
seit 1847 zu Heilzwecken benutzt imd liefern täglich zusammen
etwa 2500 hl Wasser.
*) ProTinz-Regenkarte.
(aus der SalztabeUe berechnet)
Analytiker: Artus').
Temperatur: -11,3°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
. Milli- Milligramm-
Kationen'). Gramm Mol Äquivalente
Kahum-Ion (K-) 0,166 4,24 4,24
Natrium-Ion (Na-) 23,88 1036 1036
Gramm
Calcium-Ion (Ca-) 0,5065
Magnesiiun-Ion (Mg") .... 0,161
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
12,63
25,26
6,61
13,2
1079
') Th. Valentiner, Handbuch der Bahieotherapie S. 360. Berlin 1873.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
256
Milli-
Mol
___ _ MiUigramm-
Anlonen*). Gnunm Mol Äquivalente
Chlor-Ion (Cl') 35,12 990,7 990,7
Sulfat-Ion (SO;') 4,027 41,92 83,84
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,26 4,3 4ß
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,)
64,12
0,014
2096
0,18
1078,8
64,13
0,044
2097
1,0
64,18 2098
Daneben Spuren von Ferro-, Mangano-, Aluminium-Ion.
ÄltereAnalyse: F. M ü 1 1 e r (Archiv der Pharmazie lR49Bd.l07 S. l(iü).
Diese Analyse gibt eine wesentlich geringere Konzentration an als die vor-
stehende.
Analyse der „Beustquelle" (aus der
Analytiker:
Temperatur:
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Eationeil '). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,0811 2,07 2,07
Natrium-Ion (Na-) 40,53 1759 1759
Calcium-Ion (Ca-) 0,6424 16,02 32,04
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,131 5,38 10,8
1804
Anionen^.
Chlor-Ion (Cl') 60.40 1704 1704
Sulfat-Ion (SO;') 4,521 47,06 94,12
Hydrokarbonat-Ion (HCO,'). 0,34 5,5 5,5
106.65 3539 1804
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) . 0,056 0,71
106,70 3540
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0,02 0,4
106,72 3540
Daneben Spuren von Ferro-, Mangano-, Alimiinium-Ion.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensctzmifi;
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
(irainiti
Kaliumchlorid (KCl) 0,316
Natriumchlorid (NaCl) 57,71
Natriumsulfat (Na,SOJ 3,526
Calciumsulfat (CaSOJ 1,720
Magnesiumsulfat (JIgSO,) 0,538
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08),] 0,313
Kieselsäure (meta) (HjSiOa) 0,014
64,14
f 23 ccm
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,044 = |bci 11,3° u.
64,18 l 760 mm
=) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A. ») Vgl. ehem. Einleitung Ab-
schnitt Ii.2.c.
Salztabelle berechnet).
Artus').
16,3°.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,155
Natriumchlorid (NaCl) 99,55
Natriiunsulfat (Na,SO<) 4,037
Calciumsulfat (CaSOJ 2,181
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,320
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,).j] 0,399
Kieselsäure (meta) (H^SiO.) 0,056
106,70
!9 5 ccm
bei' 16,3° u.
760 mm
>) Th. Valentiner, Handbuch der Balneotherapie S. 350. Berlin 1873.
2) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „Kunstgrabenquelle" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: Artus').
Temperatur: 11,3°.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,102
Natriumchlorid (NaO) 37,52
Natriumbromid (NaBr) 0,0061
Natriumjodid (NaJ) 0,023
Natriumsulfat (Na,SOJ 3,253
Calciumsulfat (CaSOJ 0,649
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,297
Magnesiimihydrokarbonat [Mg(HCO,),] 0,288
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,034
42,17
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,034 =
42,21
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0536
Natrium-Ion (Na-) 15,84
Calcium-Ion (Ca-) 0,191
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,108
Anionen').
Chlor-Ion (CT) 22,79
Brom-Ion (Br) 0,0047
Jod-Ion (3') 0,019
Sulfat-Ion (SO/') 2,893
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,240
Milli-
Milligram m-
Mol
Aquivalente
1,37
1,37
687,3
687,3
4,77
9,53
4,44
8,87
707,1
642.7
642,7
0,059
0.059
0,15
0,15
30,11
60,23
3,94
3,94
Kieselsäure (meta) (H,8iO,) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
42,14
0,034
1374,9
0,43
707,1
18 ccm
bei 11,3° u.
760 mm
42,17
0,034
1375,3
0,78
ÄltereAnaIy»e:F.MDlIer(Archivder Pharmazie ISIO Bd. 107 8.165).
Diese Analyse gibt eine wesentlich geringere Konzentration an als die vor-
stehende.
42,21 1376,0
Daneben Spuren von Ferro-, Mangano-, Aluminium-Ion.
') Th. Valentinor, Handbuch der Balneotherapie S. a'iO. Berlin 1873.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ") Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. B.2.C.
257
Analyse der „Carl-Alexander-Sophienquelle" (aus der saiztabeue beredmet).
Analytiker: E. Eeichardt').
Spezifisches Gewicht: 1,0356 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 21,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen % Gramm
KaUum-Ion (K-) 0,1643
Natrium-Ion (Na-) 17,39
Lithium-Ion (Li-) 0,00099
Calcium-Ion (Ca") 1,259
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,2799
Ferro-Ion (Fe-) 0,0473
Anionen -).
Chlor-Ion (Cl') 25,95
Sulfat-Ion (SO/') 4,978
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') . 0,6687
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
4,197
4,197
754,7
754,7
0,14
0,14
31,41
62,82
11,49
22,98
0,846
1,69
846,5
731,9
731,9
51,82
103,6
10,96
10,96
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
50,74
0,0074
1597,5
0.094
846,5
50,75
0.385
1597,6
8,74
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,3131
Natriumchlorid (NaQ) 42,56
Natriumsulfat (Na^SO^) 1,928
Lithiumchlorid (LiCl) 0,0060
Calciumsulfat (CaSOJ 4,277
MagnesiumsuHat (MgSO^) 0,8255
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08)j] 0,6785
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] . . . 0,151
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) 0,0074
50,75
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0
51
f 21
,385 = bei
,13 l 7(
212 ccm
21,0° u.
760 mm
51,13 1606,3
') H. Schenk, Die Carl-Alexander-Sophienquelle und deren Gebrauch
zu Soltrinkkuren. Ohne Ort und Jahr. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
ä) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „Mühlenquelle" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: Artus').
Temperatur: 14,0°.
In 1 KUogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
KaUum-Ion (K-) 0,0448
Natrium-Ion (Na-) 22,16
Calcium-Ion (Ca") 0,260
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,0893
Milli-
Mol
1,14
961,3
6,48
3,66
Anionen^.
Chlor-Ion (CT)
Brom-Ion (Br)
Jod-Ion (J')
Sulfat-Ion (SO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Karbonat-Ion (CO3")
Hydroxyl-Ion (OH')
Kieselsäure (meta) (H,SiOj) .
Freies Kohlendioxyd (CO^) .
32,72
0,0106
0,0055
2,590
0,326
0.0074
0,0004
923,0
0,133
0,043
26:97
5,34
0,12
0,02
Milligramm-
Äquivalente
1,14
961,3
13,0
7,33
982,8
923,0
0,133
0,043
53,94
5,34
0,25
0,02
58,21
0,014
1928,2
0,18
982,7
58,23
0
1928,4
0
Daneben Spuren von Ferro-, Mangano-, Aluminium-Ion.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile bei diesen
Quellen liegen zwischen 42 g und 106 g, wobei Chlor- und
Natriiun-Ionen bei weitem überwiegen; die Quellen sind „reine
Solquellen", und zwar überschreitet die „Carl-Alexander-
SophienqueUe" (ebenso auch die „Heinrichsquelle'') die Tem-
peraturgrenze der warmen Quellen.
Die Bohrlöcher der Quellen sind teilweise mit Holz- und
Kupferrohren verrohrt. Die durch Mischen sämtlicher Quellen
hergestellte etwa lOprozentige Sole wird in 21 Badeanstalten
mit zusammen 90 Zellen (Wannen aus Holz, einige aus Por-
zellan) zum Baden, Duschen, Inhalieren, Gurgeln imd zu
Nasenduschen benutzt. Durch Mischen mit heißem Süßwasser
wird sie erwärmt. Im Jahre 1903 wurden 21 908; 1904: 22302;
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
Kahumchlorid (KCl) 0,0853
Natriumchlorid (NaCl) 53,93
Natriumbromid (NaBr) 0,0137
Natriumjodid (NaJ) 0,0065
Natriumsulfat (Na^SOj 2,791
Calciumsulfat (CaSOJ 0,882
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,103
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03).i] 0,391
Magnesiumkarbonat (MgCO,) 0,010
Magnesiumhydroxyd [Mg(0H)2] 0.0006
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,014
58,23
Freies Kohlendioxyd (CO^) 0
Ältere Analyse: F. Müller (Archiv der Pharmazie 1849 Bd. 107
S. 165). Diese Analyse gibt eine wesentlich geringere Konzentration an als
die vorstehende.
') Th. Valentiner, Handbuch der Balneotherapie S. 350. Berlin 1873.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
1905: 22 711 Bäder verabreicht. — Zu Inhalationszwecken
dienen ein Inhalatorium mit Räumen für gemeinschaftUche und
Einzelinhalationen und Gradierwerke. Das Wasser der „Carl-
Alexander-Sophienquelle" dient auch an Ort und Stelle (Trink-
halle) zu Trinkkuren.
Sonstige Kurmittel. Elektrotherapie. Massage. Gelegen-
heit zu Flußbädern. — Gedeckte Wandelhallen an den Gradier-
werken.
Behandelt werden: Skrofulöse, Bleichsucht, Gicht,
Unterleibsanschoppungen, Stauungen im Pfortadersystem,
chronische Verstopfung, Frauenkrankheiten, Blutkrankheiten,
Rhachitis, Nervenleiden, Rheumatismus, chronische Katarrhe
der Atmungsorgane.
17
— 258
4 Ärzte. — Kurzeit: 1. Mai bis 1. Oktober. — Kurtaxe:
1 Person 9 M., 2 Personen 12 M., 3—4 Personen 15 M., 5 und
mehr Personen 18 M. (Zu Anfang und zu Ende der Kurzeit
Ermäßigungen.) — Zahl der Besucher 1903: 2357; 1904: 2562;
1905: 2780.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr aus zementierten Gruben. — Krankenhaus. —
Apotheke. — Kinderheilstätte. — Auskunft durch die Bade-
direktion.
G6G6C6C5SG6C5SC6G6föG6G6G6G6G6G6 Sulzbad ^^^^^^^^^^^^^^^
Bad, zur Gemeinde Wolxheim (855 Einwohner) im Untcrelsaß
gehörig, liegt 170 m ü. M. am Eingange des Mossigtales, etwa 23 km
westlich von Btraßburg. Station der Bahn Molsheim — Zabern.
Analyse
(aus den Einzelbestandteilen berechnet).
Analytiker: O. Haenle.
Temperatur: 14,0°.
Ergiebigkeit: 345 hl in 24 Stunden.
Heilquellen. Eine Quelle, die „Amandusquelle" , im
16. Jahrhundert entdeckt, entspringt 8,5 m tief aus dem oberen
Buntsandstein.
1904'
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten'):
, . Milli- Milligramm-
Kationen "). Giamm
Kalium-Ion (K-) 0,003623
Natrium-Ion (Na-) 1,351
Calcium-Ion (Ca-) 0,1897
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,02962
Ferro-Ion (Fe-) 0,0131
Anionen ").
Chlor-Ion (Cl') 1,930
Brom-Ion (Br ) 0,006
Jod-Ion (J') 0,00225
Sulfat-Ion (SO;') 0,5653
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 0,2915
Mol
Äquivalente
0,0925
0,0925
58,62
58,62
4,732
9,464
1,216
2,432
0,234
0,467
71,08
54,44
54,44
0,08
0,08
0,0177
0,177
5,885
11,77
4,778
4,778
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
4,382 130,10
0,005468 0,0697
71,09
4,388
0,06754
130,16
1,535
4,455 131,70
Daneben Spuren von Hydrophosphat-Ion.
>) Die Mineralquelle Sulzbad bei Molsheim im Eisali. StraOburg 1904.
*) Die Analyse ist auf die Litereinheit bezogen und konnte in Ermangelung
der Angabe des spezifischen Gewichtes nicht auf 1 kg umgerechnet werden.
Bei einer derartigen Umrechnung würden sich sämtliche Zahlen schätzimgs-
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 4,39 g,
wobei Chlor- und Natrium-, daneben SuHat- und Calcium-
lonen vorwalten. Die Quelle ist eine „sulfatische Koch-
salzquelle". Bemerkenswert ist der Gehalt von 6 mg Brom
und 2 mg Jod.
Das Wasser der aus dem Felsen frei ausfließenden, im
oberen Teile mit Stein gefaßten Quelle wird an Ort und Stelle
zum Trinken, Baden, Duschen, Inhalieren, Gurgeln und zu
Nasenduschen benutzt. Im Kurhaus befinden sich 27 Bade-
zellen mit Wannen aus emailUertem Gußeisen und ein Bassin-
bad. Das Badewasser wird in einem großen kupfernen Behälter
durch Dampfheizschlangen erwärmt. Zum Versand gelangt das
Wasser nach Enteisenung und Zusatz von Kohlensäure (1903:
etwa 6000; 1904: etwa 13000; 1905: etwa 80000 Flaschen).
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält')*):
Gramm
KaUumchlorid (KQ) 0,006903
Natriumchlorid (NaQ) 3,179
Natriumbromid (NaBr) 0,008
Natriumjodid (NaJ) 0,00266
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,2975
Calciumsulfat (CaSOJ 0,5164
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC0j)5] . . 0,1523
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08),] 0,1780
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)J . . . 0,0416
Kieselsäure (meta) (H,SiOs) 0,005468
4,388
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,06754 .
4,455
36,3 ccm
bei 14,0° u.
760 mm
Altere Analysen: Fourcy 1778. A. Cl. Gerboin 1806 {bei Iley-
felder, Die Heilquellen des Großherzogtums Baden S. 195. Stuttgart 1841).
Berlhier 1828 (Annales des mines 1828 [3 s«r.] Bd. 6 8. 6.31; auch bei
Heyfelder, a. a. O. 8. 195). E. Kopp und Persoz 1844 (bei Th. Valen-
tiner, Balneotherapie 2. Aufl. S. 283. Berlin 1876). — Die Analyse von
Gerboin gibt wesentlich andere Werte an als alle übrigen.
weise um etwa 0,3 Prozent ihres Wertes erniedrigen. ') Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. A. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Sonstige Kurmittel: Massage. Elektrotherapie. Dampf-
bäder. — Milch-, Obst- und Traubenkuren.
Behandelt werden: Herzleiden, rheumatische Leiden,
Gicht, Hautkrankheiten, Skrofulöse, Ischias, ünterleibsleiden
(Frauenleiden), beginnende Lungen tuberktilose, Hypertrophie
drüsiger Organe, Neuralgie, Zuckerkrankheit.
3 Ärzte. — Kurzeit : Anfang Mai bis Mitte September. —
Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1905: 400, worunter '/» Ausländer.
Allgemeine Einrichtungen: Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr. — Krankenhaus und Apotheke in Molsheim
(3 km). — Quelle und Bad gehören Louis Gademann.
G6G6G6G6G6G6G6G6C;6G6G6CÄC6G6 Sulzbrunn ÖDÖOeOÄPdÖÖDöOöDÖDÖDdÖÖDÖOÖD
Jodbad Sulzbrunn bei Kempten, 3 km vom Marktflecken
Sulzberg entfernt, im Regierungsbezirk Schwaben und Neuburg
des Königreichs Bayern, liegt 875 m ü. M. am westhchen
Abhang des Kemptener Waldes in einem von SW nach NO
streichenden, breiten Tale. Nadelwald unmittelbar angrenzend.
Nächste Bahnstation Sidzberg (3 km) an der von der Bahn
München— Lindau in Kempten abzweigenden Nebenbahn
Kempten — Pfronten — Reutte.
Heilquellen. 5 Quellen, bereits den Eömem bekannt, ent-
springen aus MolassesandsteLn (ältere oligocäne Molasse). Zwei
von Urnen sind vereinigt und dienen seit Mitte des 19. Jahr-
hunderts imter dem Namen „Kömerquelle" zu Heilzwecken.
— 259 —
Analyse der „RÖnierqUelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: J. v. Liebig. 1858').
; Temperatvtr: 7,5°.
Ergiebigkeit: 144
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Mol Äquivalente
0,2390 0,2390
Kationen ''). Gramm
Kalimn-Ion (K-) 0,009356
Natrium-Ion (Na-) 0,7518
Ammonium-Ion (NH^-) • • • 0,00107
Calcium-Ion (Ca-) 0,1417
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,05157
Ferro-Ion (Fe-) 0,00129
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 1,290
Jod-Ion (J') 0,01312
0,4731
hl in 24 Stunden.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') .
Kieselsäure (meta) (BLjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (COj)
32,62
32,62
0,0594
0,0594
3,533
7,066
2,117
4,234
0,0231
0,0463
44,26
36,40
36,40
0,1034
0,1034
7,755
7,755
Gramm
Kaliumchlorid (KO) 0,01783
Natrimnchlorid (NaO) 1,902
Natriumjodid (NaJ) 0,01550
Ammoniumohlorid (NH^Cl) 0,00318
Calciumchlorid (CaCl,) 0,1993
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC08)2] . . 0,2816
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08)2] 0,3099
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08)ä] . . . . 0,00412
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,00585
2,733
0,00585
82,85
0,0746
44,26
2,739
2,739
0,1924
82,92
4,372
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,1924
2,932
100,9 ccm
bei 7,5° u.
760 mm
2,931 87,30
Daneben Spuren von Aluminium-, Brom-,
Borsäure.
Sulfat -Ion,
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 2,7 g,
wobei Chlor- und Natrium-, daneben Hydrokarbonat-, Calcium-
und Magnesium-Ionen vorwalten. Danach ist die Quelle als
,, erdige Kochsalzquelle" zu bezeichnen. Bemerkenswert
ist der Jodgehalt von 13 mg.
Das Wasser der Quelle wird an Ort und Stelle zum
Trinken, Baden, Gurgeln, zu Einlaufen, Nasenduschen und
') Liebigs Jahresbcriclit Ober die Fortscliritte der Chemie 1868 S. 795.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. •) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Inhalationen benutzt und auch versandt. Im Jahre 1903
wurden in 15 Zellen 1116; 1904: 1299; 1905: 1320 Bäder ver-
abreicht. Versandt wurden 1903: 1780; 1904: 2480; 1905:
2600 Flaschen. Durch Eindampfen des Wassers wurde bisher
Quellsalzlauge, die als Zusatz zur Verstärkung der Bäder
dient , und QueUsalz (zur Bereitung der Sulzbrurmer Jodseife)
hergestellt.
Analyse der „Quellsalzlauge" (aus der SalztabeUe berechnet)
Analytiker: Unbekannt').
In 1 Liter der Quellsalzlauge sind enthalten'):
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,6203
Natrium-Ion (Na-) 42,67
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,0777
Calcium-Ion (Ca-) 0,6751
Magnesiimi-Ion (Mg") .... 1,980
Anionen").
Chlor-Ion (CT) 73,08
Jod-Ion (J) 0,794
MiUi-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
15,84
15,84
1851
1851
4,30
4,30
16,84
33,67
81,29
162,6
2067
2061
2061
6.26
6,26
119,90 4037
2067
') G. Schrank, Die jodhaltigen Kochsalzquellen des klimatischen Höhen-
kurortes Sulzbnmn im Algäu S. li. Leipzig. Ohne Jahr. *) Die Analyse
Die Quellsalzlauge entspricht in ihrer Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält')*):
Gramm
Kahumchlorid (KCl) 1,182
Natriumchlorid (NaCl) 107,9
Natriumjodid (NaJ) 0,938
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,230
Calciumchlorid (CaCl,) 1,869
Magnesiumchlorid (MgCl,) 7.743
. 119,9
ist auf die Litereinheit bezogen und konnte in Ermangelung der Angabe des
spezifischen Gewichtes nicht auf 1 Kilogramm umgerechnet werden. Bei einer
derartigen Umrechnung würden sich sämtliche Zahlen schätzungsweise um
etwa 8 Prozent ihres Wertes erniedrigen. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse des Quellsalzes. Analytiker: unbekannt).
Prozent
Jod (J) 0,642
Wasser (H,0) 4,567
Prozent
Kalium (K) 0,423
Natrium (Na) 33,92
Ammonium (NHJ 0,068
Calcium (Ca) 0,559
Magnesium (Mg) 1,619
Chlor (Cl) 58,20
Behandelt werden: Skrofulöse, Drüsenleiden, Gicht,
Rheumatismus, Frauenkrankheiten, beginnende Kückenmarks-
leiden, Nervenschwäche.
1 Arzt. — Kurzeit: Mai bis Oktober. — Kurtaxe: 1 Person
100,00
^) G. Schrank, Die jodhaltigen Kochsalzqnellen des klimatischen Luft-
kurortes Sulzbnmn im Algäu S. 15. Leipzig. Ohne Jahr.
5 M., 2 Personen 7 M., 3 und mehr Personen 10 M. — Zahl
der Besucher (ohne Passanten) 1903: 88; 1904: 92; 1905: 110.
Das Bad gehört A. Bück in Kempten.
— 260 —
G6(5SG6ÖSG6QS(5SC5SG6G6G6G6G6G6G6G6 SÜlze i^^iSOiSO^iSOiSO^^ÖO^^iSOiSO^iSO
Stadt mit 2600 Einwohnern im Großherzogtum Mecklen-
burg-Schwerin, li^ 12 m ü. M. in der Ebene. Laub- und
Nadelwald in 2 km Entfernung. Station der Bahn Bostock —
Tribsees.
KUnia. Mittlere Monatstemperatur nach 50 jahrigem
Durchschnitt (1851—1900) Mai 10,6°, Juni 14,6°, Juli 16,3°,
August 15,9°, September 12,6°*).
Heilquellen. 2 Quellen: die „BadehausqueUe", urkundlich
1243 erwähnt, seit 1822 zu Heilzwecken benutzt, in wechsel-
lagernden Tonen und Sanden der oberen Kreide in 190 m
Tiefe erbohrt, und die „Mineraltrinkquelle", 1894 in 18 m Tiefe
erbohrt, zur Zeit noch nicht benutzt.
*) BeitrSge mr Statistik Mecklenburgs.
Analyse der „BadehausqueUe" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: Menzel. 1901').
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten'):
Milli- Milligramm-
Mol ÄqutTalente
802,6 802,6
62,7 125
36,5 73,1
3,2 6,4
Kationen °). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 18,50
Calcium-Ion (Ca") 2,52
Magnesium-Ion (Mg") 0,890
Ferro-Ion (Fe-) 0,18
Anlonen ").
CMor-Ion (CT) 35,04 988,5
SuUat-Ion (SO/') 0,910 9,47
1007
988,5
18,9
58,04 1903,0
Daneben Spuren von Brom- und Jod-Ion.
1007,4
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält*)*):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 46,95
Calciumchlorid (CaCl,) 6,96
Magnesiumchlorid (MgCl,) 2,88
M^esiumsulfat (MgSOJ 0,756
Ferrosulfat (FeSOJ 0,49
58,04
Ältere Analysen: t. BlDcher 1838 (bei J. F. Simon,
quellen Europas S. 228. Berlin 1839). H. Meyer (abgedruckt
Almanach IX. Ausgabe S. 363. Berlin 1904).
Die Heil-
im Bäder-
^) Manuskript. ") Die Analyse ist auf die Litereinheit bezogen und
konnte in Ermangelung der Angabe des spezifischen Gewichtes nicht auf
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 58 g,
wobei Chlor- und Natrium-, daneben Calcium- und Magnesium-
1 Kilogramm umgerechnet werden. Bei einer derartigen Umrechnung wDrden
sich sämtliche Zahlen schätzungsweise um etwa 4 Prozent ihres Wertes
erniedrigen. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. *) Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. B.2.C.
Ionen vorwalten.
Solquelle".
Die Quelle ist eine „erdmuriatische
Analyse der „Mineraltrinkquelle" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: H. Meyer. 1893').
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten*):
Kationen °). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,02541
Natrium-Ion (Na-) 3,495
lithium-Ion (Li-) 0,000281
Calcium-Ion (Ca") 0,3576
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,1178
Ferro-Ion (Fe-) 0,008158
Mangano-Ion (Mn-) 0,00454
Aluminium-Ion (AI—) .... 0,00106
Anionen^.
Chlor-Ion (CT) 6,134
Jod-Ion (J') 0,00064
Sulfat-Ion (80/') 0,1439
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000860
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,266
Milli-
Milligramm-
Mol
Aqui Talente
0,6491
0,6491
151,6
151,6
0,0400
0,0400
8,917
17,83
4,837
9,673
0,1459
0,2919
0.0825
0,165
0,0391
0,117
180,4
173,0
173,0
0,0051
0,0051
1.498
2,996
0,0090
0,0179
4,36
4,36
10,555
0,04414
0,08000
345,2
0,5629
180,4
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält')*):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,04842
Natriumchlorid (NaCl) 8,870
Natriumjodid (NaJ) 0,00076
Lithiumchlorid (LiCT) 0,00170
Calciumchlorid (CaCl,) 0,9898
Magnesiumchlorid (IV!^!,) 0,1367
Magnesiumsulfat (MgSO^) 0,1744
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(IICOj)j] 0,2857
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOs),] 0,02596
Manganohydrokarbonat [Mn(HCOj),] 0,0146
Aluminiumhydrophosphat [A1,(HP04),] 0,00102
Aluminiumsulfat [Al,(80<),] 0,00568
Kieselsäure (meta) (H,Si0,) 0,04414
Organische Substanzen 0,0800
10,679
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) .
Organische Substanzen. . . .
10,679 345,7
Daneben Spuren von Ammonium-, Nitrat-, Brom -Ion.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 10,7 g,
wobei Chlor- und Natrium-Ionen bei weitem überwiegen. Die
Quelle ist eine „reine Kochsalzquelle".
Das Wasser der in Holz gefaßten „BadehausqueUe" wird
in kupfernen Röhren etwa 150 m weit in das Badehaus
(17 Zeilen mit 27 Wannen aus Terrazzo oder Holz) gepumpt
1) Manuskript. •) Die Analyse ist auf die Litereinheit bezogen und
konnte in Ermangelung der Angabe des spezifischen Gewichtes nicht auf
1 kg umgerechnet werden. Bei einer derartigen Umrechnung würden sich
sämtliche Zahlen schätzungsweise um etwa 0,7 Prozent ihres Wertes er-
niedrigen. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. *) Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. B.2.C.
und dort rein oder verdünnt zum Baden, Inhaheren, Gurgeln
und zu Nasenduschen benutzt. Das Badewasser wird durch
Einleiten von Dampf in die Wannen erwärmt. 1903 wurden
6757; 1904: 7119; 1905: 7815 Bäder verabreicht. Zum In-
halieren dient ein Kaum mit Waßmuthschen Apparaten und
ein Gradierwerk. Aus der Sole wird Mutterlauge beratet.
261
Analyse der Mutterlauge (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: A. Virk. 1862»).
Spezifisches Gewicht: 1,2227 bei 13°, bezogen auf unbekannte Einheit.
In 1 Kilogramm der Mutterlauge sind enthalten:
MiUi- Milligramm-
Kationen^). Gramm "' '
Kalium-Ion (K-) 2,803
Natrium-Ion (Na') 47,94
Calcium-Ion (Ca-) 30,27
Strontium-Ion (Sr-) 0,0883
Magnesium-Ion (Mg-) .... 13,42
Anionen').
Chlor-Ion (CI) 167,6
Brom-Ion (Br) 1,882
Sulfat-Ion (SO/") 0,687
Mol
Äquivalente
71,60
71,60
2080
2080
754,9
1510
1,01
2,02
551,0
1102
4766
4728
4728
23,54
23,54
7,16
14,3
Die Mutterlauge entspricht in ihrer Zusammensetzung un-
gefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 5,342
Natriumchlorid (NaQ) 120,3
Natriumbromid (NaBr) 2,424
Calciumchlorid (CaCLj) 83,80
Strontiumsulfat (SrSO^) 0,185
Magnesiumchlorid (MgCL,) 51,90
Magnesiumsulfat (MgSO^) 0.741
264,7
264,7 8217 4766
Daneben Spuren von Jod-Ion.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus eigenen
- 1) Liebigs Jahresbericht über die Fortschritte der Chemie 1862 S. 812
2) Vgl. ehem. Einleitmig Abschn. A. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Lagern. Künstliche Kohlensäurebäder. Massage,
therapie. Gelegenheit zu Flußbädern. Milchkuren.
Elektro-
Analyse zweier Moorerden. Analytiker: p. Hoff mann. 1900 ■).
1000 Teile der frischen Moorerde geben:
Trockenrückstand bei 110°
Trockenverlust
1000 Teile der getrockneten Moorerde geben:
Glührückstand
in Wasser löslich
in Wasser unlösUch
in Säure löslich
in Säure unlöslich
Glühverlust
Probe I
i 1,55 m Tiefe
. 167,6
, 832,4
81,7
Probe n
aus 3,1 m Tiefe
280,2
719,8
23,8
An Einzelbestandteilen wurden in 1000 Teilen
der getrockneten Moorerde gefunden:
Organische
Harz- imd waohsartige Substanzen ....
Humussäure
Humin
Zellulose
Anorganische
in Wasser löslich
Calcium (Ca)
SuUatrest (SOJ
in Wasser unlöslich
in Säuren löslich
Calcium (Ca)
Eisen (Fe)
Sulfatrest (SOJ
Phosphatrest (POJ
in Säuren unlöshch
Eisen (Fe)
Sulfidrest (S)
Freier Schwefel (S)
1) Zeitschrift für analytische Chemie 1901 Bd. 40 S. 23.
204,4
64,8
128,7
479.1
585,2
432,3
35,0
18,8
36,2
79,8
104,1
32,8
71,0
73,4
1.1
1,0
8,3
4,2
32,0
0,2
4,8
6,8
13,1
4,6
2,4
1,3
65,1
39,5
91,4
60,2
0,8
1,1
Behandelt ■werden: Skrofulöse, Khachitis, Rheumatismus,
Gicht, Hautkrankheiten, chronische Entzündungen der weiblichen
Geschlechtsorgane, Exsudate, Katarrhe der Atmungsorgane.
2 Ärzte. — Kurzeit: 15. Mai bis 1. Oktober. — Kurtaxe:
1 Person 2 M., Famihe 5 M. — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 797; 1904: 823; 1905: 911.
AUgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung durch
Wasserleitung (filtriertes Flußwasser). — Beseitigung der Ab-
fallstoffe teils durch Kanahsation, teils durch Abfuhr. —
Krankenhaus. Desinfektionseinrichtung. Eanderheilanstalt. —
Apotheke.
Das Bad gehört dem Staat und ist an Emil Härder verpachtet.
17*
— 262 —
G6G6C;6G6CJSG6G6G6G6G6G6G6G6G6G6G6 Werl ^^iSO^^^^iSO^^ÖOiiOiiOiSOiSO^
Stadt mit 6266 Einwohnern im E^eningsbezirk Arnsberg
der Provinz Westfalen, liegt 190 m ü. M. in der Ebene. Laub-
und Nadelwald 4 km entfernt. Station der Bahn Holzniinden —
Soest— Verviers »md der Kleinbahn Neheim— Husten— Soest.
Heilquellen. 2 Quellen, die „St. Michaelsquelle" und die
„Solquelle", 50 bezw. 120 m tief in Mergel erbohrt, werden
seit 1889 zu Heilzwecken benutzt. Die Bohrlöcher sind mit
Kupfer verrohrt.
Analyse der „St. MichaelSqUelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: Eellstab*).
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen''). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,245
Natrium-Ion (Na-) 4,873
Calcium-Ion (Ca-) 0,391
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0639
Ferro-Ion (Fe-) 0,003
Anionen").
Chlor-Ion (Cl') 8,354
Sulfat-Ion (80/') 0,329
sind enthalten:
Milli-
Mol
Milligramm-
Äquiralente
6,26
6,26
211,4
211,4
9,74
19,5
2,62
5,25
0,05
0,1
242,5
235,7
235,7
3,43
6,85
14,259 469,2 242,6
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 14,3 g,
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KO) 0,467
Natriumchlorid (NaCl) 12,37
Calciumchlorid (CaCl,) 0,997
Calciumsulfat (CaSOJ 0,103
MagnesiumsuKat (MgSO,) 0,316
FerrosuKat (FeSOJ 0,008
14,26
1) Prospekt: Solbad Werl. Ohne Ort und Jahr. ') Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. A. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.c.
wobei Chlor- imd Natrium-Ionen bei weitem vorwiegen.
Quelle ist daher eine „reine Kochsalzquelle".
Die
Analyse der „Solquelle" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: J. König. 1879').
SpezÖisches Grewicht: 1,0541 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°
Temperatur: 12,5°.
Ergiebigkeit: 3360 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Klationen *). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,8911
Natrium-Ion (Na-) 25,61
Lithium-Ion (Li-) 0,0112
Calcium-Ion (Ca-) 1,885
Strontium-Ion (Sr-) 0,0390
Magnesiiun-Ion (Mg") .... 0,2769
MUU-
Mol
22,76
IUI
1,60
47,00
0,445
11,37
Anionen*).
Chlor-Ion {Gl')
Brom-Ion (Br) ,
Jod-Ion (J')
Sulfat-Ion (SO;')
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') ,
Kieselsäure (meta) (H,SiO,;
Suspendierter Ton
Milligramm-
Äquivalente
22,76
IUI
1,60
94,00
0,889
22,73
1253
42,90
0,00918
0,00043
1,325
0,943
1210 1210
0,115 0,115
0,0034 0,0034
13,80 27,60
15,5 15,5
73,89
0,0283
2434 1253
0,361
73,92
0,0303
73,95
2434
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 1,698
Natriumchlorid (Na«) 65,00
Natriumbromid (NaBr) 0,0118
Natriumjodid (NaJ) 0,00051
Lithiumchlorid (LiCl) 0,0678
Calciumchlorid (CaCl,) 4,140
Calciumsulfat (CaSOJ 1,323
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCO,),] 0,0932
Magnesiumsulfat (Mg80<) 0,4913
Magnesiumhydrokkrbonat [Mg(HCO,),] 1,067
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,0283
73,92
Suspendierter Ton 0,0303
73,95
Altere Analyae: F. Denekel817(Liebig8 Aiuialenl848 Bd. 66 S. 100).
') Jahresbericht der landwirtschaftlichen Versuchsstation Münster i. W. 1879.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. «) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 73,9 g,
wobei Chlor- und Natrium-Ionen bei weitem vorherrschen. Die
Quelle ist eine „reine Solquelle'.
Das Wasser der „St. Michaelsquelle" wird zum Trinken
und Gurgeln, das der „Solquelle" tmd die in der Saline aus
der Sole gewonnenen Mutterlaugen zum Baden benutzt (24
BadezeUen mit hölzernen Wannen, in denen die Sole durch
Einleiten von Dampf erwärmt wird). Im Jahre 1903 wurden
7010; 1904: 9412; 1905: 10719 Bäder verabreicht. Zu Inha-
lationen dienen die ausgedehnten Gradierwerke.
— 263 —
Analyse der „natürlichen Mutterlauge" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: J. König. 1879')-
In 1 Liter der Mutterlauge sind enthalten^):
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 29,32
Natrium-Ion (Na-) 20,12
Lithium-Ion (Li-) 0,7770
Calcium-Ion (Ca") 89,13
Strontium-Ion (Sr-) 1,509
Magnesium-Ion (Mg") . . . 25,95
Anionen'). ,
Nitrat-Ion (NO/) 1,435
Chlor-Ion (Cl') 294,2
Brom-Ion (Br) 1,285
Jod-Ion (J') 0,0041
Sulfat-Ion (SO/') 0,2205
MUU-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
749,0
749,0
872,9
872,9
110,5
110,5
2223
4446
17,23
34,45
1065
2130
8343
23,13
23,13
8299
8299
16,07
16,07
0,032
0.032
2,296
4,591
464,0 13378 8343
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,0039 0,050
464,0 13378
Suspendierter Ton 0,0300
464,0
1) Jahresbericht der landwirtschaftlichen Versuchsstation Münster in West-
falen 1879. *) Die Analyse ist auf die Litereinheit bezogen und wurde, da
der für das spezifische Gewicht angegebene Wert nur auf einem Irrtum beruhen
kann, nicht auf 1 kg umgerechnet. Bei einer derartigen Umrechnung würden
Die Mutterlauge entspricht in ihrer Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält^)*):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO,) 2,341
KaHumchlorid (KCl) 54,15
Natriumchlorid (NaO) 50,12
Natriumbromid (NaBr) 1,656
Natriumjodid (NaJ) 0,0048
Lithiumchlorid (LiCl) 4,695
Calciumchlorid (CaCL,) 246,7
Strontiumchlorid (SrCl,) 2,366
Strontiumsulfat (SrSOJ 0,4216
Magnesiumohlorid (MgCl,) 101,5
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,0039
464,0
Suspendierter Ton 0,0300
464,0
Sonstige Analysen; F. Denekc 1847 (Liebigs Annalen 1848 Bd. 65
S. 100). J. König fand im Jahre 1905 (Privatmitteilimg) bei Kontroll-
bestimmungen ein spezifisches Gewicht von 1,2227 bei 15° (bezogen auf Wasser
von 4°), sowie
Calcium-Ion (Ca") 26,09 g in 1 1
Magnesium-Ion (Mg--) 9,626 g in 1 1
Chlor-Ion (Q') 209,0 g in 1 1.
sich sämtliche Zahlen schätzungsweise um 24 Prozent ihres Wertes erniedrigen.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „konzentrierten Mutterlauge'
Analytiker: J. König. 1879').
(aus der Salztabelle berechnet).
In 1 Liter der Mutterlauge sind enthalten'):
Kationen*). Gramm
Kalium-Ion 45,56
Natrium-Ion (Na-) 18,23
Lithium-Ion (Li-) 1,485
Calcium-Ion (Ca--) 138,9
Strontium-Ion (Sr--) .... 2,568
Magnesium-Ion (Mg-) . . . 40,57
ATi1onen°).
Nitrat-Ion (NO,') 2,488
Chlor-Ion (Cl) 439,5
Brom-Ion (Br) 2,269
Jod-Ion (J') 0,0105
Sulfat-Ion (SO/') 0,7418
MilU-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
1164
1164
790,8
790,8
211,2
211,2
3463
6926
29,31
58,62
1665
3331
12482
40,11
40,11
12397
12397
28,38
28,38
0,0826 0,0826
7,722
; 15,44
692,3 19797 12481
Kieselsäure (meta) (H^SiO,) 0,0779 0,993
692,4
Suspendierter Ton 0,423
19798
692,8
>) Jahresbericht der landwirtschaftlichen Versuchsstation Münster in West-
falen 1879. 2) Die Analyse ist auf die Litereinheit bezogen und wurde, da
der für das spezifische Gewicht angegebene Wert nur auf einem Irrtum beruhen
kann, nicht auf 1 kg umgerechnet. Bei einer derartigen Umrechnung würden
Behandelt w^erden: Skrofulöse, Rhachitis, Rheumatis-
mus, Hautkrankheiten, Katarrhe der Schleimhäute.
4 Arzte. — Kurzeit: 15. Mai bis 30. September. — Kur-
taxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passan-
ten) 1903: 822; 1904: 1038; 1905: 1274.
Die Mutterlauge entspricht in ihrer Zusammensetzung
ungefäir einer Lösung, welche in 1 Liter enthält*)*):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO,) 4,059
KaHumchlorid (KCl) 83,82
Natriumohlorid (NaQ) 44,60
Natriumbromid (NaBr) 2,923
Natriumjodid (NaJ) 0,0124
Lithiumchlorid (LiCl) 8,972
Calciumchlorid (CaC^) 384,4
Strontiumchlorid (SrCl,) 3,421
Strontiumsulfat (SrSO^) 1,418
Magnesiumchlorid (MgCl,) 158,6
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) ■ 0.0779
692,3
Suspendierter Ton 0,423
692,7
Sonstige Analysen: J. König fand im Jahre 1905 (Privatmitteilung)
bei Kontrollbestimmungen ein spezifisches Gewicht von 1,4107 bei 15° (be-
zogen auf Wasser von 4P), sowie
Calcium-Ion (Ca-) 161,9 g in 1 I
Magnesium-Ton (Mg--) 29,15 g in 1 I
Chlor-Ion (Cl') 380,8 g in 1 1.
sich sämtliche Zahlen schätzungsweise um 32 Prozent ihres Wertes erniedrigen.
') Vgl. ehem. Einleitung Absclin. A. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Wasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr.
— Krankenhaus. — Desinfektionsapparat.
Quellen und Bad gehören dem „Erbsälzer-CoUegium zu
Werl und Neuwerk".
— 264 —
G6G6G6G6G6G?SC6G6G6G6G6föfö Westemkotten ^iSO^^ÖO^ÖOiSO^^^^^
Dorf mit 1250 Einwohnern im Regierungsbezirk Arnsberg
der Provinz Westfalen, liegt 95 m ü. M. in der Ebene. Laub-
und Nadelwald in 4 — 5 km Entfernung. Station der Bahn Lipp-
stadt— Warstein.
AnalyS6 (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: J. König. 1880').
Spezifisches Gewicht: 1,0580 bei
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Uilli- Milligramm-
Eationen ). Ommm Mol Äquivalente
Kaliiim-Ion (K-) 0,6868 17,54 17,54
Natrium-Ion (Na-) 29,01 1259 1259
Lithium-Ion (Li-) 0,00660 0,939 0,939
Ammonium-Ion (NH/) . . . 0,00499 0,276 0,276
Calcium-Ion (Ca--) 1,896 47,28 94,56
Strontium-Ion (Sr-) 0,06197 0,7074 1,415
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,2332 9,575 19,15
Anionon'). ^^^^
Nitrat-Ion (NO,') 0,0171 0,276 0,276
Oüor-Ion (Gl') 46,89 1323 1323
Brom-Ion (Br) 0,0192 0,241 0,241
Jod-Ion (J') . . . . : 0.00020 0,0016 0,0016
Sulfat-Ion (SO/') 1,398 14,55 29,11
Hydrokarbonat-Ion (HCOj') . 2,45 40,2 40,2
82,67 2714 1393
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 82.7 g,
wobei Ghlor- imd Natrium-Ionen bei weitem vorherrschen.
Die Quelle ist eine „reine Solquelle".
Die Sole wird durch Pumpen gefördert, zu Bädern (auch
Kohlensäurebädern) in 18 Zellen mit Holzwannen, in denen
das Wasser durch Einleiten von Dampf in die Wannen erwärmt
wird, und zum Inhalieren (an einem Gradierwerk) benutzt
(Zahl der Bäder 1903: etwa 4200; 1904: 5100; 1905: 5800).
Heilquellen. Eine seit altersher bekannte Quelle ent-
springt in einem ausgemauerten Schacht 80 m tief aus Kalk-
stein und wird seit 1842 zu Heilzwecken benutzt.
15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
, Gramm
Kaliumnitrat (KNO,) 0,0280
Kahumchlorid (KQ) 1,288
Natriumchlorid (NaCl) 73,62
Natriumbromid (NaBr) 0,0248
Natriumjodid (NaJ) 0,00024
Lithiumchlorid (LiCl) 0,0399
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,0148
Calciumchlorid (CaCl,) 2,542
Calciumsulfat (CaSO^) 1,982
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)J 1,592
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCO,)J 0,1483
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCüs),] 1,401
82,68
*) Manuskript. •) Vgl. ehem. Einleitung Äbsclm. A. *) Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2.C.
Behandelt werden: Rheumatismus, Residuen von Er-
krankungen der Atmungsorgane (Pneumonien, Pleuritis), Skro-
fulöse. Hautkrankheiten.
Arzt und Apotheke in Erwitte (2 km). — Kurzeit: 10. Mai
bis 1. Oktober. — Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl der
Besucher (ohne Passanten) 1903: 300; 1904: 350; 1905:600.—
Trinkwasserversorgung durch Brunnen. — Quelle imd Bad
gehören F. C. Wiese.
GjsGöCjsGJSCJSGjscjsciSCisasföföGJSCjs Wiesbaden ^^^^^^^^^^^^^^
Stadt mit 100 955 Einwohnern in der Provinz Hessen-
Nassau, hegt 117 m ü. M. an den südlichen Ausläufern des
Taunus in einem muldenförmigen Tale, das sich von NW nach
SO allmählich in die Rheinebene übergehend hinzieht. Die
imigebenden mit Laubwald bestandenen Höhenzüge sind 250 m
bis 500 m hoch. Station der Bahnen Frankfurt am Main —
Wiesbaden, Mainz — Wiesbaden, Limburg— Wiesbaden. Straßen-
bahnverbindung mit Biebrich und Mainz.
Klima. Mittlere Monatstemperatur nach 30 jährigem Durch-
schnitt (1870—1899): Januar 0,2°, Februar 1,8°, März 4,9°,
April 9,5°, Mai 13,2°, Juni 17,0°, Juh 18,3°, August 17,6°,
September 14,2°, Oktober 9.1°, November 4,8°, Dezember 0,9°*).
— Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 26 jährigem Durch-
schnitt (1870—1895): 603 mm**).
Heilquellen. 27 Quellen: Kochbrunnen, Adlerquelle,
Quelle im (ehemaligen) goldenen Brunnen, Schützenhofquelle,
Kleine Schützenhofquelle, Spiegelquelle, Quelle zum Kranz,
Quelle des Pariser Hofes, Quelle des goldenen Kreuzes, Quelle
*) Nach L. QrOnhut, Das Klima von Wiesbaden. Jahrbücher des
nassauischen Vereins für Natiu-kunde 1901 Bd. 54 Abt. m 8. 53.
**) Nach: Jahrbücher des nasaauischen Vereins für Naturkunde 1897 Bd. 50
8.211.
des Augusta- Viktoriabades, Quelle zum schwarzen Bock (früher
zur goldenen Kette), Quelle zu den weißen Lilien, Quelle zu
den vier Jahreszeiten, Brühbrunnen, Sternquelle, Neue Quelle,
Quelle zu den zwei Böcken, Quelle des Savoyhotels, Quelle
zum Kölnischen Hof, Bäckerbrunnen, Quelle der Wilhelmsheil-
anstalt, Quelle zum Landsberg, Quelle im goldenen Roß, Quelle
des Hotels Cäcilie, Quelle im neuen goldenen Brunnen,
Löwenquelle und Faulbrunnen. — Nach den geschichthchen
Uberheferungen wurden die Thermen Wiesbadens , wie das auch
zahlreiche monumentale Überreste beweisen, schon von den
Römern benutzt. Die hauptsächlichsten Bäder befanden sich
in der Nähe des Kochbrunnens und in der Nähe des heutigen
Schützenhofes. — Kochbrunnen, Adlerquelle und Schützenhof-
quelle entspringen an einer Verwerfung zwischen Sericitgneis
und tertiären Mergeln, Sauden imd Tonen, die übrigen und
tiefergelegenen aus Diluvialschottern, der Faulbrunnen wahr-
scheinlich aus Tertiärschichten. Die Temperatur der Quellen
nimmt mit ihrer Entfernung vom Kochbrunnen (65,7°) ab.
Die Quellen liefern zusammen etwa 20 000 hl täglich; sie sind
meist mit einer einfachen Umfassungsmauer aus Stein umgeben,
innerhalb deren sie dem Boden entspringen, der Kochbrunnen
und die Schützenhofquelle sind überwölbt.
265
Analyse des „Kochbrunnens" (aus den OriginalzaMen berechnet).
Analytiker: E. Hintz und L. Grünhut. 1904').
Spezifisches Gemcht: 1,00553 bei 1.5°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 65.7°, gemessen im Quellbassin.
Ergiebigkeit: 5472 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Kationen^). Gramm " "
Kalium-Ion (K-) 0,09654
Natrium-Ion (Na-) 2,692
Lithium-Ion (Li-) 0,003758
Ammonium-Ion (NH^-) .... 0,006304
Calciura-lon (Ca") 0,3462
Strontium-Ion (Sr-) 0.01248
Baryiuu-Ion (Ba") 0,000668
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,04984
Ferro-Ion (Fe") 0,003317
Mangano-Ion (Mu") 0,000583
Anionen').
Nitrat-Ion (NO3') 0,001824
Chlor-Ion (Cl') 4,656
Brom-Ion (Br) 0,003374
Jod-Ion (J) 0,000017
SuUat-Ion (SO/') 0,06243
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000026
Hydroarsenat-Ion (HAsO/') . 0,000168
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) . 0,562
Borsäure (meta) (HBO^) . . .
Kieselsäure (meta) (H.SiOg) .
Titansäure (meta) (H^TiOs) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Mol
Äquivalente
2,466
2,466
116,8
116,8
0,5345
0,5345
0,3488
0,3488
8,635
17,27
0,1425
0,2850
0,0049
0,0097
2,046
4.092
0,0593
0,1187
0,0106
0,0212
141,9
0,0294
0,0294
131,3
131,3
0,0422
0,0422
0,0001
0,0001
0,6499
1,300
0,0003
0,0005
0,0012
0,0024
9,21
9.21
8.498
272,3
141,9
0,003428
0,0779
0,08567
1,093
0,000007
0,0001
8,587
273.5
0,309
7,02
8,896 280,5
1000 com des
bestanden aus:
Kohlendioxyd (CO,)
Stickstoff (N,)
Daneben Spuren von Sauerstoff.
der Quelle frei entströmenden Gases
I6./II. 1849 25./2. 1850
ccm ccm
168 202
832 798
E. Fresenius.
Altere Analysen: Kastner 1822 imd 1838 {Pharmazeutisches Zentral-
blatt 1841 Bd. 12 S. »91). W. Jung 1839. L. Figuior und L. Mialhe
1847 (Journ. pharm, chim. 1847 [3s<5r.] Bd. 13 S. 401). Fr. Lade 1847
(Liebigs Annalen 1848 Bd. 66 S. 170). R. Fresenius 1849 (Jahrbücher des
nassauischen Vereins für Naturkimde 1850 Bd. 6 S. 145. — Hier auch Abdruck
der älteren Analysen), ß. Fresenius 1885 (Jahi'bücher des nassauischen
Vereins für Naturkunde 1886 Bd. 39 S. 1).
') Originalmitteilung. ■) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl.
chem Einleitung Abschn. B.2.c. *) Jahrbücher des nassauischen Vereins
lür Naturkunde 1850 Bd. 6 S. 186.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Kaliumnitrat (KNOg) 0,002975
KaUumchlorid (KCl) 0,1818
Natriumchlorid (NaCl) 6,829
Natriumbromid (NaBrj 0,004347
Natriumjodid (NaJ) 0,000020
Lithiumchlorid (LiCl) 0,02271
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,01867
Calciumchiorid (CaCI^) 0,6260
Calciumsulfat (CaSOJ 0,08849
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,000036
Calciumhydroarsenat (CaHAsOJ. . . . 0,000216
Calciimihydrokarbonat [Ca(HCO,),] . . 0,3797
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCOs),] . 0,02987
Baryumhydrokarbonat [Ba(HCO.,).,l '. . 0,001262 '
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC0s,)2] 0,2995
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)3] . . . 0,01056
Manganohydrokarbonat [^^(HCOa)^] . 0,001875
Borsäure (meta) (HBOJ 0,003428
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) 0,08567
Titansäure (meta) (HjTiOa) 0,000007
8,586
Freies Kohlendioxyd (CO.,) 0,309
8,895
196 ccm
bei 65,7° u.
760 mm
Zusammensetzung des Quellsinters im lufttrockenen
Zustande:
Sinter aus dem
Kochbrunnen-
bassin
Prozent
Calcium (Ca) 36,35
Magnesium (Mg) 0,143
Baryum (Ba) Spur
Eisen, dreiwertig (Feni) 3,418
Mangan, zweiwertig (MnH) .... Spur
Sulfatrest (SO,) 0,009
Arsenatrest (AsO,) 0,146
Karbonatrest (CO3) 54,74
Differenz = Sauerstoff (0) .... 1,44
SiUciumdioxyd (SiO^ ....... 1,171
Wasser, nicht bestimmte Stoffe
und Verlust 2,58 1,75
Daneben Spuren von Strontium. Kupfer, Aluminium, Phos-
phatrest, organischen Substanzen. E. Fresenius 1849*).
Sinter aus dem
AbfluSkanal.der
zum Badhaus
,,Rose" führt
Prozent
37.85
0,195
0,030
1,556
0,127
0,153
0,060
57,17
0,66
0,453
Analyse der
„Adlerquelle" (aus den Origlnalzahlen berechnet).
Analytiker: E. Fresenius und H. Fresenius. 1896').
Spezifisches Gewicht: 1,00471 bei 19°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 64.4°, gemessen 1.10 m unter dem Quellenspiegel.
Ergiebigkeit: 2124 hl in 24 Stunden. Gramm
Strontium-Ion (Sr") 0,01145
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milligramm-
Äquivalente
2,312
116,8
Kationen').
Kalium-Ion (K-) .
Natrium-Ion (Na-)
Lithium-Ion (Li-) .
' Ammonium-Ion (N
Calcium-Ion (Ca")
H,-)
Gramm
0,09052
2,693
0,004313
0,004845
0,3573
Milli-
Mol
2,312
116,8
0,6135
0,2681
8,910
0,6135
0,2681
17,82
Baryum-Ion (Ba ■) 0,000257
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,04770
Ferro-Ion (Fe-) 0,003129
Mangano-Ion (Mn-) 0,000587
142,1
^) Jahrbücher des nassauischen Vereins für Naturkmide 1897 Bd. 50 S.
') Vgl. chem. Einleitung Abschn. A.
Milli-
Mol
0.1308
Milligramm-
Äquivalente
0,2615
0,0019
1,958
0,0560
0,0107
0,0037
3,916
0,1119
0,0213
— 266
Am'onen'). Onunm
C!hlor-Ion (Cl') 4,665
Brom-Ion (Br ) 0,003817
Jod-Ion (J') 0,000032
Sulfat-Ion (SO/') 0,06734
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000040
Hydroarsenat-Ion (HAsO^") 0,000145
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,557
Milli-
MiUigiumm-
Mol
AquiTalente
131,6
131,6
0,0477
0,0477
0,0003
0,0003
0,7011
1,402
0,0004
0.0008
0,0010
0,0021
9,13
9,13
Borsäure (meta) (HBOj) . .
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
8,506 272,5
0,001240. 0,0282
0,08083 1,031
142,2
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
8,589
0,192
273,6
4,37
8,781 278,0
Daneben Spuren von Eubidium-, Cäsium-, Kupfer-, Nitrat-
Ion, Titansäure, organischen Substanzen, Schwefelwasserstoff.
Ältere Analysen: Kastner 1839 (Pharmazeutisches Zentralblatt 1841
Bd. 12 S. 391). L. Figuier und L. Miaihe 1847 (Pharmazeutisches Zentral-
blatt 1848 Bd. 19 S.662). A. Suchsland und W.Valentin 1857 (Jahrbücher
des nassauischen Vereins für Naturkunde 1868 Bd. 18 S. 28). In der letzt-
genannten Analyse ist die ,, Adlerquelle*' als ,, Mineralquelle im Badhaus zimi
goldenen Brunnen" bezeichnet, \reil sie die Bäder des ehemaligen Badhauses
zum goldenen Brunnen speiste.
*) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,1725
Natriumchlorid (NaCl) 6,833
Natriumbromid (NaBr) 0,004918
Natriumjodid (NaJ) 0,000038
Lithiumchlorid (LiCl) 0,02606
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,01435
Calciumchlorid (CaCl^) 0,6440
CalciumsuKat (CaSOJ 0,09546
Calciumhydrophosphat (CaHPO^) . . . 0,000057
Calciumhydroarsenat (CaHAsO^) . . . 0,000186
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2] . . 0,3900
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03).J . 0,02741
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC08)j] . . 0,000486
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,2866
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] . . . 0,009959
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)j] • 0,001888
Borsäure (meta) (HBOJ 0,001240
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,08083
8,589
>) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A.
■chnitt B.2.C.
Freies Kohlendioxyd (CO^) 0,192
8,781
= \
122 ccm
bei 64,4° u.
760 mm
Analyse der „SchÜtzenhofqUelle" (aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: H. Fresenius. 1879*).
Spezifisches Grewicht: 1,00419 bei 14,5°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 49,2°, gemessen in der Brunnenschale.
Ergiebigkeit: 2304 hl in 24 Stunden.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten
Kationen "). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,08266
Natrium-Ion (Na-) 2,031
lithium-Ion (Li-) 0,004174
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,004191
Calcium-Ion (Ca-) 0,3005
Strontium-Ion (Sr-) 0,009712
Baryum-Ion (Ba-) 0,000006
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,03599
Ferro-Ion (Fe--) 0,001052
Mangano-Ion (Mn--) 0,000321
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000152
Anionen').
Chlor-Ion {Gl') 3,602
Brom-Ion (Br ) 0,001966
Jod-Ion (J') 0,000024
Sulfat-Ion (SO/') 0.1054
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000261
Hydroarsenat-Ion (HAsO/') 0,000049
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . 0,333
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
2,111
2,111
88,13
88,13
0,5937
0,5937
0,2319
0,2319
7,494
14,99
0,1109
0,2217
0,00004
0,00008
1,477
2,954
0,0188
0,0376
0,0058
0,0117
0,0056
0,0169
109,30
01,6
101,6
0,0246
0,0246
0,0002
0,0002
1,097
2,194
0,0027
0,0054
0,0003
0,0007
5,46
5.46
Kieselsäure (meta) (H^SiO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,)
6,512
0,06642
208,4
0,8470
109,3
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,1575
Natriumchlorid (NaCl) 5,154
Natriumbromid (NaBr) 0,002533
Natriumjodid (NaJ) 0,000029
Lithiumchlorid (LiQ) 0,02522
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,01241
Calciumchlorid (CaCl,) 0,5866
CalciumsuLfat (CaSOJ 0,1486
Calciumhydroarsenat (CaHAsOJ . . . 0,000063
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] . . 0,1812
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03)J . 0,02324
Baryumhydrokarbonat [B&iRCOM ■ ■ 0,000011
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC0,).J 0,2162
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] . . . 0,003347
Manganohydrokarbonat lMn(HC08),] . 0,001032
Aluminiumhydrophosphat[A],(HPOJa] 0,000310
AluminiumsuKat [A1,(S0J,] 0,000652
Kieselsäure (meta) (H,SiO,). : 0,06642
6,579
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,323 =
6,902
195 ccm
bei 49,2° u.
760 mm
6,579
0,323
209,2
7,35
6,902 216,6
Daneben Spuren von Cäsium-, Eubidium-, Kupfer-, Nitrat-
Ion, Borsäure, organischen Substanzen, Stickstoff, Schwefel-
wasserstoff.
') JahrbDcher des nassauischen Vereins für Naturkimde 1886 Bd. 39 S. 21.
*) Tgl. ehem. Einleitung Abschn. A. >) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus ccm
Kohlendioxyd (CO,) 384,7
Stickstoff (N,) 615,3
Daneben Spuren von Sauerstoff und Kohlenwasserstoffen.
Ältere Analysen: Kastner 1839 (Pharmazeutisches Zentralblatt 1841
Bd. 12 S. 391). A. Lindenborn und J. .Schuckart 1857 (Jahrbücher des
nassauiwhen Vereins für Naturkunde 1858 Bd. 13 S. 53).
— 267 —
Analyse der „kleinen Schützenhofquelle" (aus den onginaizaMen berechnetj.
Analytiker: E. Fresenius. 1886').
Spezifisches Gewicht: 1,00328 bei 19°, bezogen auf Wasser von 4°.
„ ( 45,-l°, gemessen im Quellenschacht.
lemperatur: j ^^2°, „ am Auslauf im Gemeindebadgäßchen.
Ergiebigkeit: 202 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,08183
Natrium-Ion (Na-) 2,025
Lithium-Ion (Li-) 0,004360
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,004965
Calcium-Ion (Ca-) 0,3006
Strontium-Ion (Sr"> 0,008554
Baryum-Ion (Ba-) 0,000255
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,02712
Ferro-Ion (Fe-) 0,000995
Mangano-Ion (Mn-) 0,000403
Anionen ').
Chlor-Ion (CI) 3,598
Brom-Ion (Br) 0,003112
' Jod-Ion (J') 0,000011
Sulfat-Ion (SO/') 0,1068
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000023
Hydroarsenat - Ion (HAsO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') .
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) .
Freies Kohlendioxyd (COj) .
0,000151
0,279
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
2,090
2,090
87,87
87,87
0,6202
0,6202
0,2748
0,2748
7,495
14,99
0,0977
0,1953
0,0019
0,0037
1,113
2,227
0,0178
0,0356
0,0073
0,0146
108,32
01,5
101,5
0,0389
0,0389
0,0001
0,0001
1,112
2,224
0,0002
0,0005
0,0011
0,0022
4,58
4,58
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,1559
Natriumchlorid (NaCl) 5,138
Natriumbromid (NaBr) 0,004009
Natriumjodid (NaJ) 0,000013
Lithiumchlorid (LiCl) 0,02635
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,01471
Calciumchlorid (CaCl,) 0,5916
Calciumsulfat (CaSOj 0,1514
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,000032
Calciumhydroarsenat (CaHAsO^) . . . 0,000194
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,)j] . . 0,1706
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03)„] . 0,02047
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC03)5] . . 0,000481
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC0j2] 0,1630
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] . . . 0,003166
Manganohydrokarbonat [Mn(HCO,)j] . 0,001296
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,06682
6,441
0,06682
206,8
0,8521
6,508
108,3
Freies Kohlendioxyd (COj,) 0,292
6,508
0,292
207,7
6,64
6,800
174 ccm
bei 45,2" u.
760 mm
6,800 214,3
Daneben Spuren von Eubidium-, Cäsium-, Kupfer-,
Nitrat-Ion, Borsäure, organischen Substanzen, freiem Stick-
stoff, Schwefelwasserstoff.
Ältere Analyse: F. Carl 1866 (Jahrbücher des nassauischen Vereins
für Naturkunde 1856 Bd, 11 S. 192).
») Jahrbücher des nassauischen Vereins für Naturkunde 1887 Bd, 40 S. 14.
») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B,2.c.
Analyse der „Spiegelquelle" (aus den OriginalzaUen berechnet).
Analytiker: G. Kerner. 1856').
Spezifisches Gewicht: 1,00628 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 66,2°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,07457
Natrium-Ion (Na-) 2,683
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,006939
Calcium-Ion (Ca--) 0,3388
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,04936
Ferro-Ion (Fe--) 0,003537
Mangano-Ion (Mn--) 0,000314
Anionen').
Chlor-Ion (CI) 4,733
Brom-Ion (Br) 0,002508
Sulfat-Ion (SO/') 0,05830
Hydrokarbonat-Ion (HCOg') 0,306
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
1,905
1,905
116,4
116,4
0,3840
0,3840
8,450
16,90
2,026
4,053
0,0633
0,1266
0,0057
0,0114
139,8
133,5
133,5
0,0314
0,0314
0,6069
1,214
5,01
5,01
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO^) .
8,256
0,07928
268,4
1,011
139,8
8,336
0,5540
269,4
12,59
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaJiumchlorid (KCl) 0,1421
Natriumchlorid (NaCl) 6,807
Natriumbromid (NaBr) 0,003231
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,02055
Calciumchlorid (CaCl,) 0,8247
Calciumsulfat (CaSOj) 0,08264
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] . . 0,06671
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,)j] 0,2966
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] . . . 0,01126
Manganohydrokarbonat [Mn(HCOj)jJ . 0,001012
Kieselsäure (meta) (HjSiO,) 0,07928
8,335
^ . „ , , f 352,1 ccm
Freies Kohlendioxyd (CO^) 0,5540 = jbei 66,2° u.
8,889 l '760 mm
8,890
Daneben Spuren von Strontium-
Aluminium-Ion.
282,0
Baryum-,
Kupfer-,
') Jahrbücher des nassauischen Vereins für Naturkimde 1856 Bd, 11 8. 179.
>) Vgl. chem, Einleitung Abschn. A. ») Vgl, ehem. Einleitung Abschn, B,3,c.
268
Analyse der Quelle des Augusta- Viktoria-Bades (aus den originaizaMen berechnet).
Analytiker: R. Fresenius und E. Hintz. 1895').
Spezifisches Gewicht: 1,00598 bei 14°, bezogen auf Wasser von 4°.
i 50,0°, gemessen im Überlaufschacht vor dem Hause Spiegelgasse 1.
Temperatur: | ^^ ^o^ ^^ jjj ^^^ Räumen des Augusta- Viktoria-Bades.
Ergiebigkeit: 821 hl in 24 Stunden.
In
1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Eationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0.09027
Natrium-Ion (Na-) 2,619
Lithium-Ion (Li-) 0,003114
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,004331
Calcium-Ion (Ca--) 0,3390
Strontium-Ion (Sr-) 0,01177
Baryum-Ion (Ba-) 0,000815
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,04721
Ferro-Ion (Fe--) 0,000486
Mangano-Ion (Mn--) 0,000594
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 4,516
Brom-Ion (Bf) 0,003818
Jod-Ion (J') 0,000022
Sulfat-Ion (80/') 0,06197
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000050
Hydroarsenat-Ion (HAsO/') 0,000036
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0-549
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
2,306
2,306
113,6
113.6
0,4430
0,4430
0,2397
0,2397
8,455
16.91
0,1344
0,2687
0,0059
0,0119
1,938
3,876
0,0087
0,0174
0,0108
0,0216
137,7
127,4
127,4
0,0477
0,0477
0,0002
0,0002
0,6451
1,290
0,0005
0,0010
0,0003
0,0005
9,00
9,00
Borsäure (meta) (HBOj) . .
Kieselsäure (meta) (HjSiO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
8,247 264,2 137,7
0,001793 0,0407
0,07761 0,9898
8,327
0,282
265,3
6,40
8.609 271,7
Daneben Spuren von Rubidium-, Cäsiimi-, Kupfer-, Nitrat-
Ion, Titansäure, organischen Substanzen.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 lülogramm enthält''):
Gramm
0,1720
6,645
0,004918
0,000025
0,01882
0,01283
0,6000
0,08784
0,000071
0,000047
0,3897
0,02816
0.001538
0,2837
0,001548
0.001910
0,001793
0.07761
Kaliumchlorid (KCl)
Natriumchlorid (NaCl) ,
Natriumbromid (NaBr) ,
Natriumjodid (NaJ)
Lithiumchlorid (LiCl)
Anunoniumchlorid (NH^Cl)
Calciumchlörid (CaCl,)
Calciumsulfat (CaSO^)
Calciumhydrophosphat (CaHPO^) . .
Calciumhydroarsenat (CaHAsO^) . .
Calciumhydrokarbonat [CaCHCO,),] .
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCOg)j]
Baryumhydrokarbonat [Ba(HCO,).jl •
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC0,)2
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOs),] . . .
Manganohydrokarbonat [Mn(HCOj),]
Borsäure (meta) (HBO,)
Kieselsäure (meta) (H^SiO,)
8,328
Frdes Kohlendioxyd (CO,) 0,282
8,610
165 ccm
bei 40,0° u.
760 mm
*) Jahrbücher des nassauischen Vereins für Naturktmde 1896 Bd. 49 8. 3.
2) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Absehn. B.2.C.
Analyse der Quelle zu den vier Jahreszeiten (aus den onginaizahien berechnet).
Analytiker: H. Fresenius. 1904').
Spezifisches Grewicht: 1,00508 bei 18°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 50,4°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen^. Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,08805
Natrium-Ion (Na-) 2.666
LJthium-Ion (Li-) 0,003281
Ammonium-Ion (NH,-) . . . 0,003077
Calcium-Ion (Ca--) 0,3621
Strontium-Ion (Sr-) 0,01259
Baryum-Ion (Ba--) 0,000323
Magnesium-Ion (Mg"). . . . 0,04980
Ferro-Ion (Fe-) 0,004262
Mangano-Ion (Mn-) 0,000512
MiUi-
Milligiamm-
Mol
Aqui Talent«
2,249
2,249
15,7
115,7
0,4667
0.4667
0,1703
0,1703
9,030
18,06
0,1437
0,2874
0,0024
0,0047
2,044
4,088
0,0763
0,1525
0,0093
0,0186
141,2
Anionen'). Gramm
Chlor-Ion (O') 4,627
Brom-Ion (Bf) 0,002865
Jod-Ion (J') 0,000018
Sulfat-Ion (SO/') 0,06568
Hydrophosphat-Ion (HPO, ' ) 0,000065
Hydroarsenat-Ion (HAsO/') 0,000101
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,563
MUII-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
130,5
130,5
0,0358
0,0358
0,0001
0.0001
0,6838
1,368
0,0007
0,0014
0,0007
0,0014
9,23
9,23
Borsäure (meta) (HBO,) . .
Kieselsäure (meta) (HjSiOg)
8.449 270,3
0,001762 0,0400
0,08117 1,035
141,1
8,532
0,381
271,4
8,66
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
8,913 280,1
Daneben Spuren von Rubidium-, Cäsium-,
1) Hanuakiipt (FciTatmitteUung). «) Vgl, ehem. Einleitung Abschn, A. Aluminium-, Nitrat-Ion, organischen Substanzen.
Kupfer-,
— 269 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,1678
Natriumchlorid (NaCl) 6,764
Natriumbromid (NaBr) 0,003691
Natriumjodid (NaJ) 0.000021
Lithiumchlorid (LiCl) 0,01983
Ammoniumchlorid (NH^a) 0,009113
Calciumchlorid (CaCl,) 0.6665
Calciumsulfat (CaSOJ 0,09310
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ 0,000092
Calciumhydroarsenat (CaHAsOJ 0,000130
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)J 0,3794
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCOg)J 0,03012
Baryumhydrokarbcnat [BaCHCOJJ 0,000610
Gramm
Magnesiumhydrokarbonat [MgCHCO^),] 0,2992
Ferrohydrokarbonat [FeCHCÖg),] . . . 0,01357
Manganohydrokarbonat [MnCHCOs)^ . 0,001649
Borsäure (meta) (HBO,) 0,001762
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,08117
8,532
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,381 =
8,913
231 ccm
bei 50,4° u.
760 mm
Ältere Analysen: F. VoUpracht 1867 (Jahrbücher des nassauischen
Vereins £Ur Naturkunde 1857 Bd. 12 S. 411). C. Hjelt und K. Köhr 1859
(ebendas. 1859 Bd. 14 S. 436).
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der Quelle zum Kölnischen Hof (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: A. Ebel. 1906').
Temperatur : 55°.
In
1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,1023
Natrium-Ion (Na-) 2,679
Lithium-Ion (Li-) 0,002719
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,005932
Calcium-Ion (Ca-) 0,3462
Strontium-Ion (Sr-) 0,005234
Baryum-Ion (Ba-) 0,000437
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,05092
Ferro-Ion (Fe--) 0,002530
Mangano-Ion (Mn-) 0,000385
Alufainium-Ion (AI-) .... 0,000786
Anionen ').
Chlor-Ion (CI) 4,630
Brom-Ion (Br) 0,002158
Sulfat-Ion (SO/') 0,06561
Hydrokarbonat-Ion (HCOj') .
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
8,850 279,0
Daneben Spuren von Eubidiiun-, Cäsium-, Kupfer-,
Nitrat-, Jod-, Hydrophosphat- , Hydroarsenat-Ion, Borsäure,
organischen Substanzen, Schwefelwasserstoff.
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
2,612
2,612
116,2
116,2
0,3867
0,3867
0,3282
0,3282
8,634
17,27
0,0598
0,1195
0,0032
0,0064
2,090
4,181
0,0453
0,0905
0,0070
0,0140
0,0290
0,0870
141,3
130,6
130,6
0,0270
0,0270
0.6831
1,366
9,30
9,30
0,567
9,30
9,30
8,461
0,08185
271,0
1,044
141,3
8,543
0,307
272,0
6,98
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,1949
Natriumchlorid (NaCl) 6,797
Natriumbromid (NaBr) 0,002780
Lithiumchlorid (LiCl) 0,01643
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,01757
Calciiunchlorid (CaCL,) 0,6160
CalciumsuKat (CaSOJ 0,08708
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] . . 0,3962
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC08)J . 0,01253
Baryumhydrokarbcnat [BaCHCOa),] . . 0,000825
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,)j] 0,3060
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)J . . .
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)j] .
Aluminiumsulfat [A1,(S0J3] 0,004967
Kieselsäure (meta) (H^SiO,) 0,08185
8,543
0,008051
0,001240
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,307
8,850
189 ccm
bei 55° u.
760 mm
Ältere Analyse: L. Figuier und L. Mialhe (Pharmazeutisches
Zentralbutt 1848 Bd. 19 S. 664).
>) Manuskript. •) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A,
Einleitung Abschn. B.2.C.
') Tgl. ehem.
Analyse der Quelle der Wilhelmslieilanstalt (aus den originaizahien berechnet).
Analytiker: E. Fresenius. 1871').
Spezifisches Gewicht: 1,00545 bei 16,0'
Temperatur: 40,1°.
Ergiebigkeit: 101 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
2 Milli- Milligramm-
Kationen }. Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,1203 3,072 3,072
Natrium-Ion (Na-) 2,652 115,0 115,0
Lithium-Ion (Li-) 0,001613 0,2295 0,2295
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,005426 0,3003 0,3003
Calcium-Ion (Ca-) 0,3544 8,839 17,68
Strontium-Ion (Sr-) 0,000012 0,0001 0,0003
bezogen auf Wasser von 4°
Gramm
Baryum-Ion (Ba-) 0.000125
Magnesium-Ion (Mg"). . . . 0,04836
Ferro-Ion (Fe-) 0,002659
Mangano-Ion (Mn--) 0,000458
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000043
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,0009
0,0018
1,985
3,970
0,0476
0,0951
0,0083
0,0167
0,0016
0,0047
140,4
') Jahrbücher des nassauischen Vereins für Naturkunde 1873/74 Bd. 27/28
100. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
— 270 —
Axdonen'). Gramm
Cailor-Ion (a') 4,577
Brom-Ion (Br) 0,001110
Jod-Ion (J') 0,000020
Sulfat-Ion (SO/') 0,06550
Hydropho8phat-Ion(HPO/') 0,000331
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,604
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
29,1
129,1
0,0139
0,0139
0,0002
0,0002
0,6818
1,364
0,0034
0,0069
9,90
9,90
Freies Kohlendioxyd (CO,)
8,433
269,2 140,4
) 0,08201
1.046
8,515
270,2
0,336
7,64
8,851 277,9
Daneben Spuren von Cäsium-, Eubidium-, Hydroareenat-
lon, Borsäure.
') Vgl. ehem.
schnitt B.2.C.
Das Mineralwasser entspricht in sdner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,2292
Natriumchlorid (NaCl) 6,729
Natriumbromid (NaBr) 0,001430
Natriumjodid (NaJ) 0,000024
Lithiumchlorid (LiCl) 0,009749
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,01607
Caiciumchlorid (CaCl,) 0,5822
Caiciumsulfat (CaSO«) 0,09284
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,000146
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOj).J . . 0,4717
Strontiumhydrokarbonat [SrfHCOs),] . 0,000028
Baryumhydrokarbonat [Baj(KCO,\] . . 0,000236
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03),] 0,2906
Ferrohydrokarbonat |Fe(HCO,),] . . . 0,008464
Manganohydrokarbonat [MnfHCOB)^) . 0,001474
Aluminiumhydrophosphat [AJI,(HP0J3] 0,00027 1
Kieselsäure (meta) (H,SiOj) 0,08201
8,515
Einleitung Abschnitt A. ») Vgl. ehem. Einleitung Ab- Freies Kohlendioxyd (CO,) 0.336 =
8,851
jbei
197 ccm
40,1° u.
60 mm
Analyse der Quelle des Hotels Oäcilie (aus den originakahien berechnet).
Analytiker: E. Wildenstein. 1850*).
Spezifisches Gewicht: 1,00562 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 51—52°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kahum-Ion (K-) 0,04043
Natrium-Ion (Na-) 2,642
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,004517
Calcium-Ion (Ca-) 0,3496
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,04917
Ferro-Ion (Fe-) 0,003014
An Ionen').
Chlor-Ion (Cl') 4,478
Sulfat-Ion (SO/') 0,06851
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,595
MilU-
Milligramm-
Mol
Aquiyalente
1,033
1,033
114,6
114,6
0,2500
0,2500
8,717
17,43
2,019
4,037
0,0539
0,1078
137,5
126,3
126,3
0,7132
1,426
9,75
9,75
8,230
0,05893
Zieselsäure (meta) (H,SiO,)
8,289 264,2
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0,276 6,28
263,4 137,5
0,7516
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,07705
Natriumchlorid (NaCl) 6,705
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,01338
Caiciumchlorid (CaCl,) 0,5778
Caiciumsulfat (CaSOJ 0^09711
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,)J . . 0,4539
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,),] 0,2955
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] . . . 0,009593
Kieselsäure (meta) (H,8iO,) 0,05893
8,288
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,276 =
8,564
168 ccm
bei 52,0° u.
760 mm
8,565 270,5
Analyse des „Paulbrunnens" (aus den OriginalzaMen berechnet).
V JahrbDcher des nassauischen Vereins für Naturkimde 1850 Bd. 6 S. 189.
•) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm *''"'
Kalium-Ion (K-) 0,04585
Natrium-Ion (Na-) 1,271
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,003384
Calcium-Ion (Ca--) 0,2331
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,04120
Ferro-Ion (Fe-) 0,000941
Anal^er: W. D'Orville und W. Kalle. 1857').
Spezifisches Gewicht: 1,0035 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 14,0°.
Ergiebigkeit: 520 hl in 24 Stunden.
Mol
1,171
55,13
0,1872
5,812
1,691
0,0168
Milligramm-
Äqiiifalente
1,171
55,13
0,1872
11,62
3,383
0,0337
An Jonen').
Chlor-Ion (Cü)
Brom-Ion (Br)
Sulfat-Ion (SO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO,')
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
MiUl-
Milligramm-
Gramm Mol
Äquivalente
2,298 64,82
64,82
0,001327 0,0166
0,0166
0,07122 0,7414
1.483
0,3173 5.201
5,201
4,283 134,79
71,52
0,06546 0,8347
71,52
') Jahrbücher des nassauischen Vereins für Katurknnde 1868 Bd. 13 8. 41.
>) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
4,349
0,3332
135,62
7,572
4,682 143,19
— 271 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^:
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,08737
Natriumchlorid (NaCl) 3,224
Natriumbroinid (NaBr) 0,001710
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,01002
Calciumchlorid (CaCL,) 0,4638
Calciumsulfat (CaSOJ 0,1010
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,)J . . 0,1447
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,),] 0,2476
Die Simime der gelösten festen Bestandteile beträgt beim
Faulbnmnen 4,3 g, bei den beiden Schützenhofquellen 6,5,
bzw. 6,6 g, bei den übrigen Quellen 8,3 bis 8,6 g, wobei Chlor-
und Natriiun-Ionen vorherrschen. Mit Ausnahme des Faul-
bnmnens, der nur 14^ warm ist, sind die Quellen als „warme
einfache Kochsalzquellen" zu bezeichnen. Bemerkens-
wert ist der Lithiumgehalt, der bis zu 4,3 mg beträgt und
auch wohl jenen Quellen nicht fehlt, deren aus älterer Zeit
stammende Analysen ihn noch nicht angeben.
Das Wasser der Quellen wird teils an Ort und Stelle,
teils nach Weiterleitung in emaillierten MetaUröhren, Steingut-
röhren oder gemauerten Kanälen unverdünnt ziun Trinken,
Baden, Duschen, Inhalieren, Gurgeln und zu Nasenduschen
benutzt. Ein städtisches und zahlreiche private Badehäuser
enthalten über 1000 Badezellen, größtenteils mit Waimen aus
Fayencekacheln, einige auch mit Wannen aus emailliertem
Eisen oder Zink; in der Wilhelmsheilanstalt auch Thermal-
bassinbäder. Das Thermalwasser läuft entweder unmittelbar
in die Wannen, oder es wird zunächst in größeren Behältern
abgekühlt. In den Inhalatorien wird das Quellwasser durch
komprimierte Luft zerstäubt. Zum Versand gelangt das Wasser
des Kochbrunnens und ein daraus durch Zusätze künstUch
hergestelltes Wasser („Wiesbadener Gichtwasser"), zusammen
1903: 92287; 1904: 9Ö629; 1905: 91 975 Flaschen, femer aus
dem Kochbrunnen hergestelltes Salz, Pastillen imd Seifen
(Versandfirma: Wiesbadener Brunnenkontor).
Sonstige Kurmittel: KünstMche Kohlensäurebäder und
-duschen. Moorbäder mit Moor aus Schwalbach. Kiefem-
nadelbäder. Sandbäder. Medizinische Bäder. Fangobehand-
Gramm
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] . . . 0,002996
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,06546
4,349
! 178,9 ccm
bei 14° u.
760 mm
Ältere Analyse: C.W.Philippi 1851 (Jahrbücher des nassauisclien
Vereins für Naturkunde 1852 Bd. 8 8. 90; 1855 Bd. 10 8. 379).
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
limg. Hydrotherapie. Pneumatische Kuren. Massage. Heil-
gymnastik (System Zander). Elektrotherapie. Terrainkuren
(ohne besondere Einrichtungen). Gedeckte Hallen und Wandel-
bahn. — Ausgedehnte Kuranlagen.
Behandelt werden: Gicht, Rheumatismus, Gelenk-
rheumatismus, Knochen- und Gelenkleiden nach Verletzungen,
Pleuritis, Perikarditis und Peritonitis, Herzkrankheiten, Nerven-
krankheiten, Ischias, Frauenkrankheiten, Nieren- und Blasen-
leiden, Erkrankungen der Atmungsorgane, der Verdauungs-
organe, Fettsucht.
Etwa 200 Arzte. — Kurzeit: das ganze Jahr hindurch. —
Gebühr für die Benutzung der städtischen Kureinrichtungen
bei einem Aufenthalt bis zu 6 Wochen 1 Person 15 M., jede
weitere Person 5 M., Jahreskarten das Doppelte. — Zahl der
Besucher 1903: 44 493 zu längerem imd 79 632 zu kürzerem
Aufenthalt; 1904: 60874 und 85 170; 1905: 63445 und 93 070
(darunter zahlreiche Ausländer).
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgimg durch
die städtische Wasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Schwemmkanalisation in Klärbehälter. — 5 öffentliche
Krankenhäuser, zahlreiche Privatheilanstalten. — Formalin-
desinfektion. — Stiftung für Unbemittelte. Stiftung für Militär-
personen (Wilhelmsheüanstalt). KinderheUstätten.
Der Kochbrunnen, die Adlerquelle, die Quelle im (ehe-
maligen) goldenen Brunnen, die Schützenhofquelle, die kleine
Schützenhofquelle, der Bäckerbrunnen und der Faulbrunnen
gehören der Stadt, die übrigen Quellen sind im Privatbesitz. —
Auskunft durch die städtische Kurverwaltung.
G6G6 Wilhelmsglücksbrunn (bei Creuzburg an der Werra) ÖOöD
Auf dem Rittergut WiLhehnsglücksbrunn im Werratal
wurden etwa in der Mitte des 15. Jahrhunderts drei Solquellen
erbohrt, die eine Zeitlang zur Salzgewinnung, später vorüber-
gehend zu Heilzwecken benutzt wurden. Eine dieser Quellen,
„Großherzogin-KarolinenqueUe" genannt, tritt auf einer Ver-
werfungskluft zwischen mittlerem Muschelkalk imd mittlerem
Keuper zutage.
Analyse der „Großherzogin-Karolinenquelle" (aus den originaizauen berechnet).
Analytiker: E. Hintz. 1902').
Spezifisches Gewicht: 1,00995 bei 15,5°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 14,0°, gemessen in Wilhelmsglücksbrunn, am Ausfluß der Pumpe.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Miiu- MiiUgramm-
MiUi- Milligramm- „ . ^ <'™°"° *'"' Äquivalente
Kationen'). Gramm Mol Äquivalent« Magnesium-Ion (Mg") .... 0,1108 4,548 9,095
Kalium-Ion (K-) 0,03707 0,9469 0,9469 Ferro-Ion (Fe-) 0,002909 0,0520 0,1041
Natrium-Ion (Na-) 3,805 165,1 165,1 Mangano-Ion (Mn-) 0,000064 0,0012 0,0023
Lithium-Ion (Li-) 0,000515 0,0733 0,0733 220,3
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,000810 0,0448 0,0448
Pnlpiiim Tnn ('^a■•^ (1 SQf>R 99 Q^ AA R7 ') Chemische Untersuchung der Solquelle zu Wilhelmsglücksbrunn bei
Uaicium lon ^L-a ; "'„,„L ^'fl» ^oLo Cremburg an der Werra. Wiesbaden 1903. =>) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
Stronüum-Ion (Sr-) 0,01258 0,1436 0,2873 »chnitt a. / h s
— 272 —
Milll- Hmigrsmm-
Anionen^. Gnunm Mol Äquivalente
CMor-Ion (Q') 5,865 165,4 165,4
Brom-Ion (Br') 0,003690 0,0461 0,0461
Jod-Ion (J') 0,000013 0,0001 0,0001
Sulfat-Ion (SO;') 2,355 24,52 49,03
Hydropliosphat-Ion (HPO/') 0,000020 0,0002 0,0004
Hydrokarbonat-Ion (HC03') 0,351 5,76 5,76
13,440 389,0 220,2
Borsäure (meta) (HBO,) . . 0,003865 0,0878
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0.01788 0,2280
13,462 389,3
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0,0462 1,05
13,508 390,3
Daneben Spuren von Zink- und Nitrat-Ion.
*) Vgl. cbem, Einleitung Abschnitt A.
schnitt B.2.C.
*) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 13,5 g,
wobei Chlor- und Natrium-, daneben auch Sulfat- und Calcium-
lonen vorwalten. Die Quelle ist daher eine „sulfatische
Kochsalzquelle".
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogranun enthält'):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,07064
Natriumchlorid (NaCl) 9,616
Natriumbromid (NaBr) 0,004754
Natriumjodid (NaJ) 0,000015
Natriumsulfat (Na,SO<) 0,04549
Lithiumchlorid (LiCl) 0,003112
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,002400
Calciumsulfat (CaSO<) 3,041
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,000028
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03)j] . 0,03011
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,2244
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08),] 0,3929
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOa),] . . . 0,009260
Manganohydrokarbonat [Mn(HC0„)2] . 0,000204
Borsäure (meta) (HBOj) 0,003865
Kieselsäure (meta) {H,SiO,) 0,01788
^^'^«'■^ f 24,8 ccm
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0462 = ]bei 14,0° u.
13,508 l '760 mm
Das Wasser der Quelle wird seit 1906 nach Eisenach
(12 km weit) geleitet; zu Versandzwecken wird es an der Quelle
selbst in natürhchem Zustande abgefüllt. — Die Quellen ge-
hören der G. m. b. H. „Kurbad Eisenach" (vgl. Eisenach).
C5SG6Gjsc3SG6C;jsc;jsc;6G6G6C6C6C;jsg6C5S Wimpfen ^iso^^^^^^iso^^^^^^
Stadt mit 2298 Einwohnern, in einem ziun Großherzogtum
Hessen gehörigen, von Baden imd Württemberg umschlossenen
Gebietsteil, liegt 237 m ü. M. auf einer Anhöhe am linken
Ufer des Neckars. Laub- und Nadelwald in der Nähe. Station
der Bahn Heidelberg — Meckesheim — Jagstfeid.
Heilquellen. Sole der Saline Ludwigshalle, dem mittleren
Muschelkalk entstammend, wird seit 1836 zu Heilzwecken be-
nutzt. Die Bohrlöcher sind 150 m tief und in Kupfer gefaßt.
Analyse
(aufl der Salztabelle berechnet).
In 1 Kilogramm der Sole
Kationen *).
Natrium-Ion (Na-)
Calcium-Ion (Ca-)
Magnesium-Ion (Mg-) . . . .
Analytikei
Spezifisch
Temperatu
sind enthalten:
Milli-
Gramm Mol
100,8 4374
1,425 35,53
0,134 5,52
155,4 4384
0,0078 0,097
3,439 35,80
r: H. V. F
es Gewicht
ir: 12,8°.
Milligiamm-
Äqui Talente
4374
71,05
11,0
Anionen').
Chlor-Ion (Cl')
Brom-Ion (Br')
Sulfat-Ion (80/')
4456
4384
0,097
71,60
261,2
8835
4456
ehling. ').
: 1,0264 (ohne Temperaturangabe).
Die Sole entspricht in ihrer Zusammensetzung ungefähr
einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält ') :
Gramm
Natriumchlorid (NaQ) 255,9
Natriumbromid (NaBr) 0,010
Calciumchlorid (CaCl,) 0,58
Calciumsulfat (CaSOJ 4,12
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,665
261,3
') Ph. Jochheim , Die Mineralquellen des Großherzogtums Hessen S. 13.
Erlangen 1858. ") Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. •) Vgl. ehem. Ein-
leitung Abscfan. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 261 g, wo-
bei Natrium- imd Chlor-Ionen bei weitem vorwalten. Die Sole ent-
spricht in ihrer Zusammensetzung einer „reinen Solquelle".
Die Sole wird, mit Süßwasser verdünnt, in 2 Badeanstalten
(mit zusammen 40 Wannen aus Holz und aus Kacheln) zimi Baden,
Inhaheren, Gurgeln vmd zum Trinken benutzt. Im Jahre 1903
wurden 4500; 1904: 4400; 1905: 5000 Bäder verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Franzensbader Moor,
Dampf- und Heißluftbäder, Fichtennadelbäder, künsthche
Kohlensäure -Solbäder, Wasserheilverfahren, elektrische Licht-
bäder, Vibrationsmassage.
Behandelt werden: Skrofidose, Rhachitis, Rheumatismus,
Gicht, Unterleibsleiden, Fettleibigkeit, Hautkrankheiten, chro-
nische Gelenkentzündimgen.
1 Arzt. — Kurzeit: 1. Mai bis 1. Oktober. — Kurtaxe
wird nicht erhoben.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Krankenhaus.
Das Bad wird von der GroßherzogUchen Bürgermeisterei
verwaltet.
273 —
G6G6GiSC25G?SföG6G6G6C;6G6G6C;iSG6 Wittekind ^OöDdOÖ0Ä)dOÖD(X)Ö0(JÖÖ0ÄP&9ÖD
Bad bei Halle an der Saale im Regierungsbezirk Merse-
burg der Provinz Sachsen, liegt 102 m ü. M. in einem von SO
nach NW streichenden Seiten tale der Saale, umgeben von mit
Laubholz bewachsenen Bergen und Parkanlagen. Straßenbahn-
vcrbindung mit Halle.
Klima. Gegen Nord- imd Ostwinde ist der Ort ge-
schützt.
Heilquellen. 2 in einen gemeinsamen Schacht von 14,6 m
Tiefe mündende Solquellen, schon in einer Schenkungsurkunde
Kaiser Ottos II. vom 1 1. April 965 erwähnt, wurden im Jahre 1 702
wieder aufgefunden und kurze Zeit zur Salzgewinnung benutzt,
dann aber verschüttet. Im Jahre 1846 wurde der Schacht
wieder aufgedeckt. Seit Gründung des Bades „Wittekind" in
demselben Jahre wird das Wasser zu Heilzwecken benutzt.
Die Quellen kommen aus Porphyr, entstammen aber wohl der
Zechsteinformation und sind an der Ursprungsstelle 15° warm.
Analyse (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: E. Schütze.
Temperatur: 12,0°.
1891*).
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen ^. Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,005
Natrium-Ion (Na-) 9,780
Calcium-Ion (Ca") 0,4357
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,101
Ferro-Ion (Fe--) 0,0068
Anionen^.
Chlor-Ion (Cl') 15,43
Sulfat-Ion (SO/') 0,7837
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) . 0,188
MiUi-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
0,1
0,1
424,3
10,87
4,14
424,3
21,73
8,28
0,12
0,24
454,7
435,3
8,158
3,08
435,3
61,32
3,08
26,73
Daneben Spuren von Brom-Ion.
S,l 454,7
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,009
Natriumchlorid (NaCl) 24,82
Calciumchlorid (CaCLj) 0,6022
CalciumsuKat (CaSO^) 0,7408
Magnesiumsulfat (MgSO^) 0,327
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 0,208
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)j] 0,022
, 26,73
Ältere Analysen: Steinberg (bei B. M. Lersch, Einleitung in die
Mineralqnellenlehre Bd. 2 S. 1880. Erlangen 1860). O. L Erdmann (Jour-
nal für praktische Cliemie 1849 Bd. 46 S. 318). Diese älteren Analysen geben
eine etwas höhere Konzentration an als die vorstehende.
>) Manuskript. «) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Einleitung Abschn. B.2.c.
^) Vgl. ehem.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 26,7 g,
wobei Chlor- und Natrium-Ionen bei weitem überwiegen: „reine
Solquelle".
Die Sole wird durch Pumpwerk auf einen Turm gehoben
und von da kalt oder durch Dampfröhren erwärmt in Kupfer-
röhren nach dem Badehause (22 Zellen mit Wannen aus Holz,
Porzellan oder Marmor) geleitet. Zur Hälfte mit Süßwasser
oder Milch verdünnt, wird sie zum Trinken benutzt; unverdünnt
zu Bädern, zum Inhalieren, zur Bereitung von Gasbädem, zum
Gurgeln und zu Nasenduschen. Im Jahre 1903 wurden 6508;
1904: 6608; 1905: 6575 Bäder verabreicht. In geringem Um-
fange wird die Sole auch nach Zusatz von künstUcher Kohlen-
säure versandt. Durch Eindampfen eines Gemisches der Sole
mit Hallescher Mutterlauge wird das „Wittekind-Mutterlaugen-
Badesalz" hergestellt.
Analyse zweier Badesalze. Analytiker: f. Fiisinger. 1877').
Nr. 1 (gelb) Nr. 2 (grau)
Prozent Prozent
Kalium (K) 2,629 12,60
Natrium (Na) 2,680 26,78
Calcium (Ca) 4,270 0,390
Magnesium (Mg) 9,047 0,440
Eisen, dreiwertig (Fe™) 0,059 0,015
Chlor (Cl) 39,64 54,12
Brom (Br) 1,533 0,112
Sulfatrest (SOJ 0,061 0,501
Nr. 1 (gelb) Nr. 2 (grau)
Prozent Prozent
Karbonatrest (CO,) 0,014 0,021
Differenz = Sauerstoff (0) . . . . 0,025 0,006
Sand imd Ton 0,107 0,229
Organische Substanzen 0,149 0,083
Wasser (Hj,0) 39.79 4,700
100,00
^) Mannskript.
100,00
Sonstige Klarmittel: Solbäder mit Zusatz von künst-
licher Kohlensäure, Moorbäder mit Sehmiedeberger Moor,
Dampfbäder, Kaltwasserbehandlung, Elektrotherapie, Massage.
— Gedeckte Wandelbahn. Kurpark.
Behandelt werden: Skrofulöse, Rhachitis, Frauenleiden,
Rheumatismus, Herzleiden, Rückenmarks- und Nervenkrank-
heiten, Exsudatbildungen der verschiedensten Art.
1 Arzt. — Kurzeit: 10. April bis 1. Oktober. — Kurtaxe:
1 Person 9 M., 2 Personen 12 M., 3 und mehr Personen 15 M.
— Zahl der Besucher 1903: 596; 1904: 562; 1905: 570.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
die städtische Wasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Kanalisation. — Apotheke. — Quelle und Bad sind im
Besitz der A.-G. „Zoologischer Garten zu Halle an der Saale".
18
— 274 —
DSG6G6G6G6C2SG6G6GJSG6G6G6C6G6 Bad Zollem ^^^^^iSO^iSOiSO^^^iSOiSO
Bad zur Gemeinde Barkhausen gehörig, liegt in der Nähe
der Stadt Minden (Provinz Westfalen) 49 m ü. M. am Fuße
des Wittekindberges. Wald in der Nähe. Straßenbahnver-
bindung mit Minden (2,5 km).
Heilquellen. Eine Quelle entspringt 100 m tief in einem
unbenutzten Kohlenschacht. Das Wasser wird durch Pumpe
gehoben.
AnalySß (aus den Einzelbestandteilen berechnet).
Analytiker: Städtisches Untersuchungsarat in Hannover*).
Temperatur: 7°.
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten'):
MilU-
Eationen'^. Onunm Mol
KaUum-Ion (K-) 0,046 1,2
Natrium-Ion (Na-) 2,636 114,3
Calcium-Ion (Ca-) 0,9264 23,10
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,148 6,06
Ferro-Ion (Fe-) 0,278 4,97
Anionen °).
Chlor-Ion (Q') 4,541 128,1
Sulfat-Ion (SO/') 1,997 20,78
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 0,8602 14,10
Organische Substanzen
11,433
0,054
11,487
Daneben Spuren von Nitrat-Ion.
312,6
Alilligiamm-
Äquivalente
1.2
114,3
46,20
12,1
9,94
183.7
128,1
41,57
14,10
183,8
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält')*):
QnLQim
Kaliumchlorid (KCl) 0,088
Natriumchlorid (NaCl) 6,689
Calciumchlorid (CaCl,) 0,6988
Calciumsulfat (CaSOJ 2,289
MagnesiumsuUat (MgSO<) 0,479
Magnesiimihydrokarbonat [Mg(HC03)j] 0,304
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08)ä] 0,884
Organische Substanzen 0,054
11,486
>) Manuskript. ') Die Analyse ist auf die Litercinheit bezogen und
konnte in Ermangelung der Angabe des spezifischen Gewichtes nicht auf
1 kg umgerechnet werden. Bei einer derartigen Umrechnung würden sich sämt-
liche Zahlen schätzungsweise um 0,8 Prozent ihres Wertes erniedrigen. ') Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. A. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn, B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 1 1 ,49 g,
wobei Chlor- und Natrium-, daneben Sulfat- und Calcium-
lonen vorherrschen. Die Quelle ist daher als „sulfatische
Kochsalzquelle" zu bezeichnen.
Das Wasser der Quelle wird zu Bädern und Duschen be-
nutzt (20 BadezeUen mit Holz wannen, in denen das Wasser
durch Einleiten von Dampf erwärmt wird). Im Jahre 1903
wurden 4010; 1904: 4080; 1905: etwa 3000 Bäder verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Moorextraktbäder.
Arzte in Minden. — Trinkwasserversorgung durch die
Mindener Wasserleitimg. — Kurzeit: 1. Mai bis 30. September.
— Das Bad gehört der Witwe Johanne Meier.
— 275 —
7. Bitterquellen.
/ Von Dr. C. Schütze,
Badearzt in Kosen.
(Chemisclie Analysen bearbeitet von Professor Dr. E. Hintz und Dr. L. Grünhut)
Bitterquellen enthalten in 1 kg des Wassers mehr als 1 g gelöste feste Bestandteile, unter deren Anionen
die Sulfat-Ionen vorwalten. Die Gegenwart von Sulfat-Ionen prägt dem Wasser einen so ausgesprochenen Charakter
auf, daß man nicht nur ihr relatives Vorwalten zu berücksichtigen hat, sondern daß schon jedes Mineralwasser,
welches, bei Abwesenheit alkalischen Charakters, Sulfat -Ionen in erheblicher Menge enthält, als BitterqueUe zu
bezeichnen ist. Namentlich die Chlor -Ionen -Konzentration kann diejenige der Sulfat-Ionen wesentlich übertreffen,
ohne dem Wasser die Zugehörigkeit zu den BitterqueUen zu nehmen. (Bei der Salzberechnung ergeben sich daher
erhebliche Mengen von Sulfaten, eventuell neben großen Mengen von Kochsalz.)
Je nachdem unter den Kationen die Natrium-, Calcium- oder Magnesium-Ionen eine wesentliche RoUe
spielen, und je nach der Menge der Chlor-Ionen, spricht man von salinischen Bitterquellen, sulfatischen
Bitterquellen, echten Bitterquellen bzw. muriatisch-salinischen, muriatisch- sulfatischen oder
muriatischen echten Bitterquellen.
Überschreitet die Temperatur der Quellen 20°, so spricht man von warmen Bitterquellen.
Die historischen Angaben über die Kenntnis und die Anwendung der Bitterquellen sind außerordenthch spärlich.
Wenngleich schon Hippokrates in seinem Buch von der Luft, den Wässern und den Gegenden unzweideutig
neben den salzigen Wässern der bitteren Wässer gedenkt, die auf den durch Krankheiten „ausgetrockneten" Darm-
kanal „verflüssigend" einwirken und gallige Entleerungen hervorrufen, so scheint in den folgenden 2000 Jahren
diese Art von Quellen weniger geschätzt worden zu sein. Erst seit dem Anfang des 18. Jahrhunderts hat sich die
Heilkunde der Bitterquellen mehr angenommen.
Die meisten Bitterquellen verdanken ihren Sulfatgehalt den Gipslagern (vgl. den geologischen Teil der
Einleitung). Zahlreiche BitterqueUen des Auslandes werden künstlich angelegt. In Mergellagem, die meist aus
zersetzten vulkanischen Steinen und Gips bestehen, werden Zisternen angebracht, in denen sich gewöhnliche
QueUwässer oder auch die abfließenden Meteorwässer ansammeln und die Salze auslaugen. Derartige Bitter-
wässer sind daher in ihrer Zusammensetzung gewissen Schwankungen unterworfen. Die Bitterquellen sind fast
ausnahmslos kalte Quellen.
Die BitterqueUen sind vielfach nur Versandwässer; zum Teil werden sie zur Verbesserung des Geschmackes
mit Kohlensäure imprägniert. Bisweilen enthalten sie Schwefelwasserstoff, der von der Reduktion der Sulfate durch
organische Bestandteile herrührt. Sobald die Schwefelwasserstoffmenge von Bedeutung ist, muß das Wasser den
SchwefelqueUen und nicht mehr den BitterqueUen zugerechnet werden (z. B. Elisen, Nenndorf).
Die physiologische Bedeutung der BitterqueUen wird verschieden aufgefaßt. Die anschaulichste Erklärung
ergibt sich aus den Versuchen über das Verhalten von Sulfatlösungen im Magen und Darm von Tieren. Schon
ältere Versuche hatten gelehrt, daJß sowohl die Magnesium- wie die Sulfat- Ionen die Darmwand schwer diu-ch-
dringen. Höh er hat neuerdings an der Dünndarmschlinge des Hundes nachgewiesen, daß eine eingeführte Magnesium-
sulfat-Lösung beträchtlich an Volum zunimmt. Es wird also beim Trinken der BitterqueUen zunächst eine dem
Blute annähernd isotonische Lösung durch Wasserentziehung aus dem Körper in den Darm hinein hergesteUt, deren
Konzentration sich dann im Dünndarme nicht mehr ändert. Da nun die Darmwand für Sulfate nur im beschränkten
Maße durchlässig ist, so wird auch das Lösungswasser von der Resorption zurückgehalten und ein größeres Flüssig-
keitsvolum, das seinerseits anregend auf die Peristaltik wirkt, durch den Darm hindurchgetrieben. Im Dickdarm
kommt es dann zu einer Verdünnung des Kotes, und die Hauptmenge der Salze wird mit dem Kot ausgeschieden.
Ein kleiner Teil der gelösten Salze der BitterqueUen wird resorbiert und ist im Urin nachzuweisen. Daß neben
dieser physikaUsch- chemischen Erklärung der Wirkung der BitterqueUen auch noch, worauf neuerdings wieder
Wallace und Cushny hingewiesen haben, andere Faktoren, Reizwirkungen der Salze auf die Darmschleimhaut,
Hyperämie, bei der Erklärung des Mechanismus der Abführwirkung im Spiele sind, soll nicht bestritten werden.
In jedem Falle mehren sich bei dem Gebrauche der BitterqueUen die Ausleerungen, und die dabei sich
zeigende dunkle Farbe derselben beweist eine stärkere Ausscheidung von GaUe, worauf in den genannten Theorien
zu Unrecht gar keine Rücksicht genommen wird. Nach Aufhören der Trinkkur nehmen die Darmausleerungen
für gewöhnlich sehr schneU ab, so daß bei früherer normaler Darmtätigkeit, wie sie vor dem Gebrauche eines
— 276 —
Bitterwassers bestanden hat, nach dem Gebrauche desselben meist für einige Tage Verstopftmg eintritt. Dagegen
hält die Vermehrung der Urinmenge, die während des Gebrauchs der Bitterquellen eintritt, noch einige Tage
nach dem Aussetzen des Wassers an. Auch sollen sich Harnstoff und Chlornatrium vermehren, Hamsäxu« da-
gegen in geringerer Menge im Harn ausscheiden. Die Beeinflussung der Magen- und Darmschleimhaut, d. h. die
Anregung zur Absonderung ihrer Sekrete kann je nach dem Verbrauche des Wassers (250 — 500 g) eine geringe
bis zu einer außerordentlich drastischen sein. Während kleine Mengen die Funktionen des Magens nicht stören,
ja sogar durch ihre Reizwirkung einen fördernden Einfluß auf seine Motilität und Resorption ausüben, können
größere Mengen, längere Zeit angewendet, unter Umständen schwere dyspeptische und katarrhalische Erscheinungen
hervorrufen.
Etwas anders verhält es sich mit geringen Gaben. In Mengen bis zu etwa 50 g, wenn auch einige Male
am Tage aufgenommen, werden die Bitterwässer resorbiert und erzeugen bisweUen sogar, selbst bei bestehenden
Katarrhen des Darmes, Verstopfung. Im Darmkanal selbst zersetzt sich ein Teil der Sulfate in Sulfide und
Schwefelwasserstoff.
Die Indikationen der BitterqueUen sind verschieden, je nachdem sie vorwiegend Natrium-, Calcium- oder
Magnesium-Ionen enthalten und je nachdem die Chlor-Ionen in den Vordergrund treten (vgl. den pharmakologischen
TeU der Einleitung). Im allgemeinen sind Bitterquellen angezeigt bei habitueller Verstopfung kräftiger und gut
genährter Personen, bei nervöser Stauimg im Unterleibe mit ihren Folgezuständen und bei übermäßiger Fettbildung;
ebenso gehören in das Anwendungsgebiet der BitterqueUen eine Anzahl nervöser Erkrankungen, die mit Kongestions-
erscheinungen einhergehen. Auch bei Diabetes und Gicht spielen die Bitterwässer eine nicht zu unterschützende
Rolle. Bei beiden Erkrankungen, besonders beim Diabetes, wird die mangelnde Fähigkeit zur Oxydation im
Organismus offenbar durch den Einfluß der Sulfate wesentlich erhöht.
Kleinere Gaben der Bitterwässer können häufiger und längere Zeit angewendet werden bei Stauung der
Leber und bei Darmträgheit während der Gravidität und infolge organischer Herzerkrankungen.
Bitterquellen.
BoU in Baden. Hüsede.
Bünde. Lippspringe.
(Driburg) 8. unter „Eisenquellen". Mergentheim.
Eyachsprudel. Rappoltsweiler.
FriedrichshaU. Windsheim.
Grenzach. (Wipfeld) s. imter „Schwefelquellen".
Hersfeld.
277 —
G6G6G6föG6föC5SG6C^G6GlSDSG6 Boll in Baden ^iSO^^iS^^iSD^iSO^iSO^iSO
In Boll bei Bonndorf im Kreise Waldshut des Großher-
zogtums Baden, im Schwarzwald, entspringt eine Mineralquelle
aus den gipshaltigen Tonen und Mergeln des mittleren Muschel-
kalks.
AnalySG (aus der SalztabeUe bereclinet).
Analytiker: Großherzogliche chemisch-technische Prüfungs- und Untersuchungsanstalt in Karlsruhe. 1890').
Temperatur: 10,0°.
Ergiebigkeit: 1032 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen^). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,530
Calcium-Ion (Ca") 0,4708
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,105
Anionen').
Chlor-Ion (a') 0,8150
SuHat-Ion (SO^") 1,280
Hydrokarbonat-Ion (HCOg') 0,331
Freies Kohlendioxyd (COj) ,
3,532
4,621
MiUi-
Miiligramm-
Mol
Aquiyalent«
23,0
23,0
11,74
23,48
4,30
8,61
55,1
22.99
22,99
13,33
26,66
5,43
5,43
80,8
105,0
55.08
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält °):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 1,345
Calciumsulfat (CaSOj) 1,598
MagnesiumsuKat (MgSOJ 0,191
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08)2] 0,398
3,532
2446 ccm
Freies Kohlendioxyd (CO,) 4,621 = {bei 10,0° u.
760 mm
8,153
Ältere Analysen: Gmelin 1823. t. Babo 1853. Reichert 1887.
8,153 185,8
') H. Oeffinger, Die Kurorte und Heilquellen des Großheraogtums
Baden 9. Aufl. S. 62. Baden-Baden 1903. ') Vgl. ehem. Einleitung Ab-
schnitt A. 8) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt B.2.c.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 3,5 g,
wobei Sulfat-, Chlor-, Calcium- und Natrium-Ionen vorwalten.
Die Quelle ist danach als „muriatisch-sulfatische Bitter-
quelle" zu bezeichnen, und zwar wegen ihres hohen Gehaltes
an freiem Kohlendioxyd als Säuerling.
Das Wasser der Quelle wird zum Trinken und Baden
benutzt und auch versandt.
G6G6G6G6G6(5SG6G6G6DSG6DSG6C3SföC^ Bünde ^^^^^^iS^^i$0^i$OiSO^^^isO
In Bünde, einer Stadt mit 5102 Einwohnern im Eegierungs-
bezirk Alinden der Provinz Westfalen, 67 m ü. M. in der Ebene,
Station der Bahnen Hannover— Eheine und Herford— Bassimi,
entspringt eme seit 1748 bekannte, der Stadt gehörige Quelle.
Analyse
(aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: E. Witting d. alt. 1852»).
Temperatur: 13,8°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
_ ^ OS Mi'li-
Kationen'). Gramm Mol
Natrium-Ion (Na-) 0,197 8,55
Calcium-Ion (Ca--) 0,400 9,97
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,217 8,89
Ferro-Ion (Fe-) 0,016 0,28
An Ionen-).
Chlor-Ion (Cl') 0,243 6,86
Sulfat-Ion (SO,") 1,23 12,8
Hydrokarbonat-Ion (HCOs') 0,6670 10,93
Karbonat-Ion (CO/') .... 0,097 1,6
Hydroxyl-Ion (OH') 0.0020 0,12
Milligramm-
Äquivaleute
8,55
19,9
17,8
0,56
46,8
6,86
25,7
10,93
3,2
0,12
Freies Kohlendioxyd (COj) ,
3,07
0
60,0
0
46,8
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,401
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,120
Calciumsulfat (CaSOJ 1,36
Magnesimnsiüfat (MgSO,) 0,245
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 0,759
Magnesiumkarbonat (MgCO,) 0,14
Magnesiumhydroxyd [Mg(0H)2] 0,0034
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC0s)2] 0,050
3,08
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0
») Manuskript. ") Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Einleitung Abschn. B.2.C.
') Vgl. ehem.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 3 g,
wobei Sulfat-, Hydrokarbonat-, Calcium- und Magnesium-Ionen
vorwalten. Die Quelle ist eine „sulfatische Bitterquelle".
Die Quelle wird zur Zeit nicht benutzt.
In der Nähe sind mehrere Bohrlöcher niedergebracht
worden, deren Quellwasser den Bewohnern der Stadt und Um-
gegend zu Trink- und Badekuren dient.
18*
— 278
ÖSG6C6C6G6G6aSC;6G6G6GJSC2SC5S Eyachsprudcl ÖOdÖÖ3ÖDÖ0öO^(^ÖD^dÖÖDÖO
Im Schwarzwaldkreis des Königreichs Württemberg ent-
springt in der Nähe der Mündung der Eyach in den Neckar
eine Mineralquelle, der Eyachsprudcl, 32 m tief aus Schichten
des oberen Muschelkalks.
Analyse (aus der Salztabelle berechnet)»).
Analytiker: F. Hundeshagen und M. Philip.
Temperatur: 9°.
Ergiebigkeit: ungefähr 300 hl in 24 Stimden.
1901').
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten'):
Kationen*). Onmm Mol
Kalium-Ion (K-) 0,0287 0,733
Natrium-Ion (Na-) 0,3493 15,16
Calcium-Ion (Ca-) 0,7587 18,92
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,1851 7,598
Ferro-Ion (Fe-) 0,0198 0,354
Anionen').
CMor-Ion (CT) 0,3048 8,598
Sulfat-Ion (SO/') 1,631 16,98
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 1,652 27,08
Milligramm-
Äquinüente
0,733
15,16
37,84
15,20
0,708
69,64
8,598
33,96
27,08
4,929
0,0205
95,42
0,262
69,64
4,950 95,69
nicht bestimmt.
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Daneben Spuren von organischen Substanzen.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt nahezu
5 g, wobei Sulfat-, Hydrokarbonat- und Calcium -Ionen vor-
walten. Die Quelle ist eine „sulfatische Bitterquelle".
Das Wasser der Quelle wird nach Enteisenung und Zu-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
imgefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält')'*):
Qramm
KaUumchlorid (KCl) 0,0547
Natriumchlorid (NaCl) 0,4601
Natriumsulfat {Na,SOJ 0,5183
Calciumsulfat (CaSOJ 1,815
Calciumhydrokarbonat [Ca^HCO,),] 0,9057
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 1,112
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08)J 0,0630
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,0205
4,949
Freies Kohlendioxyd (CO,) nicht bestimmt.
') Die Analyse bezieht sich auf das unveränderte Wasser. ■) Manuskript.
') Die Analyse ist auf die Litereinheit bezogen und konnte in Ermangelung
der Angabe des spezifischen Gewichtes nicht auf 1 kg umgerechnet werden.
Bei einer derartigen Umrechnung würden sich sämtliche Zahlen schätzungs-
weise um 0,5 Prozent ihres Wertes erniedrigen. *) Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Satz von der Quelle entstammender Kohlensäure als Tafel-
wasser versandt. Die Quelle ist im Besitz der „Eyachsprudcl
Aktiengesellschaft" in Stuttgart.
G6G6CjsQsc55G6G6DSG6G6G6c;6Cjs Friedrichshall iSO^^^^^^^^^^^^
In Friedrichshall (zur Gemeinde Lindenau im Herzogtum
Sachsen-Meiningen gehörig), Endstation einer in Hildburghausen
von der Bahn Eisenach — Lichtenfels abzweigenden Nebenbahn,
wurde schon im 12. Jahrhundert in einer Saline Mineralwasser
znr Gewinnung von Salzen benutzt. Die Verwendimg zu Heil-
zwecken begann um 1840 ; anfangs diente hierfür durch Gradieren
verstärktes Mineralwasser, später die auf ein bestimmtes spezi-
fisches Gewicht eingestellte Mischung einer starken Quelle mit
einer schwächeren*). Im Jahre 1894 wurde ein neues Bohrloch
etwa 60 m tief (in den bunten Mergeln des mittleren Keupers)
niedergebracht, das zwei wasserführende Schichten durch-
schneidet. Das Bohrloch ist bis auf etwa 40 m mit verzinntem
Eisenrohr verrohrt. Das aus den einzelnen Schichten heraus-
tretende Mineralwasser ist nicht von gleicher Zusammensetzung.
Das im Bohrloch sich vereinigende Wasser dieser Schichten
wird durch ein Pumpwerk gehoben und in ein Bassin von
mehreren Kubikmetern Fassungsraum geleitet. Von da aus
wird das Wasser durch eine Eöhrenleitung (emaillierte Eisen-
rohre) nach dem etwa 600 m entfernten Füllhaus gedrückt,
dort durch Kiesfilter filtriert, auf Flaschen gefüllt und als
„Friedrichshaller Bitterwasser" in den Handel gebracht**) (jähr-
lich etwa 420000 Flaschen).
*) B. M. Lersch, Einleitung in die Mineralquellenlchre Bd. 2 S. 1312/13.
Erlangen 1860.
**) Bernhard Fischer , Zeitschrift fOr SffentUche Chemie 1899 S. 301.
Analyse des „FriedricIlshaUer Bitterwassers" (aus den onginaizahien berechnet),
Analytiker: B. Fischer. 1894').
Spezifisches Gewicht: 1,0214 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
In 1 Kilogranun des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
KaUum-Ion (K-) 0,07667
Natrium-Ion (Na-) 4,947
Calcium-Ion (Ca--) 0,3057
Magnesium-Ion (Mg") .... 2,417
Milli-
Mol
1,958
214,6
7,624
99,21
Milligramm-
Äqulvalente
1,958
214,6
15,25
198,4
430,2
Anionen'). Gramm
Chlor-Ion (CT) 7,952
Brom-Ion (Br) 0,006283
Sulfat-Ion (SO4") 9,396
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,6247
Milli-
Mol
224,3
0,0786
97,81
10,24
Milligramm-
Äquivalente
224,3
0,0786
195,6
10,24
') Chemische Analysen des Friedrichshaller Bittervassera. Neue Quelle.
Saüield 1897. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Kieselsäure (meta) (H^SiO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
25,73
0,01460
655,8 430,2
0,1862
25,74 656,0
nicht bestimmt.
279
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramiii
Kaliumchlorid (KCl) 0,1461
Natriumchlorid (NaCl) 12,55
Natriumbromid (NaBr) 0,008094
Calciumchlorid (CaCl,) 0,4335
Calciumsulfat (CaSOJ 0,5065
Magnesiumsulfat (MgSO^) 11,33
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,7495
Kieselsäure (meta) (HjSiOg) 0,01460
25,74
Freies Kohlendioxyd (CO^) nicht bestimmt.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 25,7 g,
wobei CMor-, Sulfat-, Natrium- und Magnesium-Ionen vor-
herrschen: „muriatische echte Bitterquelle".
Sonstige Analysen: Hildebrand um 1808; gradiertes Wasser (bei
H. Ch. Creuzburg a. a. 0.). H. Ch. Creuzburg 1837; Wasser aus dem
damaligen Schachte gepumpt, Mineralwasser mit Wildwasser vermischt (Jour-
nal für praktische Chemie 1838 Bd. 13 S. 321). H. Ch. Creuzburg 1843;
durch Gradieren verstärktes Wasser aus dem damaligen Schachte (Journal filr
praktische Chemie 1844 Bd. 31 S. 182). J. von Liebig 1847; damaliges
Versandwasser aus Versandgefäßen (Liebigs Ännalen 1847 Bd. 63 S. 127).
0. Liebreich 1885 (Therapeutische Monatshefte 1887 Bd. 1 S. 207); diese
Analyse gibt eine etwa 2V2 fach so hohe Gesamtkonzentration und einen im Ver-
hältnis zum Sulfatgehalt wesentlich höheren Chlorgehalt an als die Liebigsche.
Die späteren Analysen betreffen das Wasser aus dem im Jahre 1894 nieder-
gebrachten Bohrloch: Bernhard Fischer 1895 imd 1896 (Jahresbericht
des chemischen Untersuchungsamtes der Stadt Breslau für die Zeit vom
1. April 1895 bis 31. März 1896 S. 46). Die Abweichungen dieser späteren
Fi 8 eher sehen Analysen von der oben wiedergegebenen von Fischer aus
dem Jalu-e 1894 sind nur gering. Kontrolluntersuchungen des ,,Friedrichs-
haller Bitterwassers" auf Schwefelsäure, Chlor und Magnesium werden jähr-
lich zweimal von dem chemischen Untersuchungsamt der Stadt Breslau aus-
geführt (zuletzt im Mai 1906).
Die Quelle ist im Besitz von C. Oppel & C!o.
C5SG6G^G6C;6C;6G6C;6DSC;6C;6C6G6G6G6 Grenzach ^^^iso^iso^^^^^^iso^^
Dorf mit 1330 Einwohnern im Kreise Lörrach des Groß-
herzogtums Baden, Hegt etwa 300 m ü. M. im Rheintal ober-
halb Basel. Laub- und Nadelwald in der Nähe. Station der
Bahn Basel — Konstanz.
Klima. Gegen Nord- und Ostwinde ist Schutz geboten.
Analyse (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: E. Bunsen').
Spezifisches Gewicht: 1,00651 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 10,7° *).
Ergiebigkeit: etwa 48 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Heilquellen. Eine Quelle, die Grenzacher Mineralquelle
(„Eimhenbad") im Jahre 1863 etwa 30 m tief in blauem Ton
des mittleren Muschelkalks erbohrt, wird seit 1866 zu Heil-
zwecken verwendet.
Kationen"). Gramm
KaUum-Ion (K-) 0,008931
Natrium-Ion (Na-) 1,801
Ammonium-Ion (NH<-) . . . 0,005053
Calcium-Ion (Ca-) 0,5274
Strontium-Ion (Sr-) 0,004535
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,07747
Ferro-Ion (Fe-) 0,003709
Anionen').
Nitrat-Ion (NO,') 0,01312
Chlor-Ion (Cl') 1,362
Sulfat-Ion (SO/') • 3,009
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,001050
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,6261
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (COj) .
Freier Sauerstoff (O,) ....
Freier Stickstoff (N,) ....
7,685 181,02
Daneben Spuren von Lithium-, Aluminium-, Kupfer-Ion,
organischen Substanzen.
1) Zeitschrift für analytische Chemie 1871 Bd. 10 S. 437. Vgl. auch Bade-
prospekt. ') Entgegen dieser Angabe in Bunsens Originalabhandlung findet
man im Badeprospekt und in mehreren balneologischen Werken die Tem-
peratur 12,7° verzeichnet. •) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. *) Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Milll-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,2281
0,2281
78,15
78,15
0,2796
0,2796
13,15
26,30
0,0518
0,1035
3,180
6,360
0,0664
0,1327
111,55
0,2115
0,2115
38,41
38,41
31,32
62,65
0,0109
0,0219
10,26
10,26
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
KaUumnitrat (KNO,) 0,02141
Kaliumchlorid (KG.) 0,001238
Natriumchlorid (NaCl) 2,230
Natriumsulfat (Na,SOJ 2,846
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,01497
Calciumsulfat (CaSOJ 1,540
Calciumhydrophosphat (CaHPO^) . . . 0,001488
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)j] . . 0,2972
Strontiumhydrokarbonat [SrlHCOg),] . 0,01085
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOg),] 0,4655
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08)j] .... 0,01180
Eeselsäure (meta) (HjSiOa) 0,01285
7,439
175,32 111,55
0,01285
0,1639
7,452
175,48
0,213
4,85
0,0003
0,009
0,0191
0,680
7,453
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,213 =
Freien Sauerstoff (O,) 0,0003
Freien Stickstoff (N,) 0,0191
=f
7,686
113 ccm
bei 10,7° u.
760 mm
0,2 ccm
bei 10,7° u.
760 mm
15,9 ccm
bei 10,7° u.
760 mm
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: ^j^
Kohlendioxyd (CO,) 89,0
Stickstoff (N,) 904,6
Sauerstoff (O,) 6,4
280
Die Sunune der gelösten festen Bestandteile beträgt 7,5 g,
wobei Sulfat-, Chlor-, Natrium- und Calcium-Ionen vorwalten.
Die Quelle ist eine „muriatisch-salinische Bitterquelle".
Das Wasser der in ihrem oberen Teile in Holz und Zement
gefaßten Quelle \>ird unverdünnt zum Trinken, daneben auch
rein oder verdünnt zum Baden benutzt (5 Zellen mit Wannen
aus Zink imd aus emailliertem Gußeisen). Das Badewasser
wird durch direkte Feuerung erwärmt. Zum Versand gelangt
das Wasser rein oder nach Zusatz von käuflicher Kohlensäure
(etwa 15000 Flaschen jährlich).
Sonstige Kunnittel: Künstliche Solbäder. Milch- und
Traubenkuren. Gelegenheit zu Flußbädern.
Behandelt werden: Stauungen im Pfortadersystem,
Leberanschoppungen, Herzverfettung, Gallenleiden, Nieren-
und Blasenleiden, chronische Magenleiden, Fettleibigkeit.
1 Arzt. — Kurzeit: April bis November. — Kurtaxe wird
nicht erhoben.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasser. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. ■ —
Quelle und Bad sind im Besitz von Friedrich Mangold.
G6C6G6G6G6G6C2SG6G6G6G6aSC5SG6GiS Hersfeld ^^^iSO^^^^i$OiSOiS)^iSOiiO^
Bei Hersfeld, einer Stadt mit 8700 Einwohnern im Regie-
rungsbezirk Cassel der Provinz Hessen - Nassau , 208 m ü. M.,
Station der Bahnen Frankfurt am Main — Bebra und Hersfeld —
Treysa, wurde im Jahre 1904 in der G^end einer im 17. Jahr-
hundert bekannten, später verschwundenen Quelle 420 m tief
im Plattendolomit die „LullusqueUe'" erbohrt.
KUma. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach lOjäh-
rigem Durchschnitt: 600 mm*).
•) ProTinz-Regenkarte.
All3ilyS6 (aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: E. Hintz und L. Grünhut. 1905*).
Spezifisches Gewicht: 1,00337 bei 15,0°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 10,5°, gemessen am Auslauf der Pumpe.
In 1 Kilogranuu des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Kaüum-Ion (K-) 0,01681
Natrium-Ion (Na-) 0,9604
Lithium-Ion (Li-) 0,000246
Calcium-Ion (Ca-) 0,3089
Strontium-Ion (Sr-) 0,006501
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,03763
Zink-Ion (Zn-) 0,004304
Ferro-Ion (Fe-) 0,05551
Mangano-Ion (Mn-) 0,000297
Anionen').
Nitrat^Ion (NO,') 0,003764
Chlor-Ion (Cl') 0,3532
Brom-Ion (Br) 0,000136
Jod-Ion (J') 0,000003
Sulfat-Ion (SO/) 1,934
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000018
Hydroarsenat-Ion (HAsO/') 0,000040
Hydrokarbonat-Ion (HCO3 ) 0,7698
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,4293
0,4293
41,67
41,67
0,0351
0,0351
7,703
15,41
0,0742
0,1484
1,545
3,090
0,0658
0,1316
0,9930
1,986
0,0054
0,0108
62,91
0,0607
0,0607
9,964
9,964
0,0017
0,0017
0,00002
0,00002
20,13
40,26
0,0002
0,0004
0,0003
0,0006
12,62
12,62
Borsäure (meta) (HBO,) . .
Kieselsäure (meta) (H,8iOg)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
4,452
0,002952
0,01465
95,30
0,0671
0,1868
62,91
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO,) 0,006140
Kaliumchlorid (KCl) 0,02750
Natriumchlorid (NaCl) 0,5593
Natriumbromid (NaBr) 0,000175
Natriumjodid (NaJ) 0,000004
Natriumsulfat (NajSO«) 2,282
Lithiumchlorid (LiCl) 0,001489
CalciumsuUat (CaSOJ 0,5552
Calciumhydrophosphat (CaHPO<) . . . 0,000025
Calciumhydroarsenat (CaHAsOj) . . . 0,000052
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOj)j] . . 0,5878
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC08)j] . 0,01556
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08),] 0,2261
Zinkhydrokarbonat [Zn(HC08)jl • • • • 0,01233
Ferrohydrokarbonat [F^HCO,),] . . . 0,1767
Manganohydrokarbonat [Mn(HC08),] • 0,000955
Borsäure (meta) (HBO,) 0,002952
Kieselsäure (meta) (HjSiOJ 0,01465
4,469
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0101
4,469
0,0101
95,55
0,229
4,479
4,479
95,78
5,3 ccm
bei 10,5° u.
760 mm
8) Vgl. ehem.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 4,5 g,
wobei Sulfat- und Natrium -Ionen vorwalten. Die Quelle ist
eine „salinisehe Bitterquelle".
Das diu-ch Pumpen gehobene Wasser der Quelle wird
1) Manuskript. *) Tgl. ehem. Einleitung Absclmitt A.
Einleitung Absclin. B.2.C.
nach Enteisenung und Zusatz von Kohlensäure zum Versand
gebracht. — Kureinrichtungen am Orte sind im Bau.
Die Quelle ist im Besitz der Hersfelder Brunnengesell-
schaft A.-G.
G6C6C:6C5SG6C;6G6C2SGiSC;6G6GiSG6G6G6 H US 6 de iSOiSO^^^^^^^^iSO^ÖOiiOiS)
Dorf mit 629 Einwohnern im Regierungsbezirk Osnabrück
der Provinz Hannover, liegt etwa 60 m ü. M. an den Ausläufern
des Wiehengebirges. Gemischter Wald in der Nähe. Nächste
Bahnstationen : Wittlage und Rabber an der in Holzhausen von
der Bahn Herford— Bassum abzweigenden Kleinbahn.
Heilquellen. 4 Quellen entspringen etwa 3,5 m tief aus
Moorboden.
— 281 —
AnalySG der Badeq.lielle (aus den Emzelbestandteilen berechnet).
Analytiker: W. Thörner. 1887').
.' Temperatur: 16°.
Ergiebigkeit: 120 hl in 24 Stunden.
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten'):
Kationen ").
Kalium-Ion (K-) .
Natrium-Ion (Na-)
Calcium-Ion (Ca")
Magnesium-Ion (Mg
Ferro-Ion (Fe-) .
Aluminium-Ion (AI—)
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl') 0,0710
SuHat-Ion (SO/') 1,408
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Kieselsäure (meta) (H^SiOj)
Freies Kohlendioxyd (COj) .
Milli-
Milligramm-
Gramm
Mol
Äquivalente
0,0027
0,069
0,069
0,04728
2,051
2,051
0,6219
15,51
31,02
0,0317
1,30
2,60
0,0003
0,006
0,01
0,0004
0,02
0,05
35,80
0,0710
2,00
2,00
1,408
14,65
29.31
0,2739
4,490
4,490
2,457
0,0288
2,486
0,1449
40,10
0,368
35,80
40,46
3,294
2,631 43,76
Daneben Spuren von Hydrophosphat-Ion.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält')*):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0052
Natrimnchlorid (NaCl) 0,113
NatriumsuKat (Na^SOJ 0,008395
Calciumsulfat (CaSOJ 1,984
Caloiumhydrokarbonat [Ca(HCOj),,] . . 0,1520
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03).,] 0,190
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,).,] . .". 0,001
Aluminiumsulfat [Al2(S04)3] 0,003
Kieselsäure (meta) (IljSiOa) 0,0288
2,485
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,1449 =
2,630
78,4 ccm
bei 16,0° u.
760 mm
1) Manuskript. ^) Die Analyse ist auf die Litereinheit bezogen und
konnte in Ermangelung der Angabe des spezifischen Gewichtes nicht auf
1 kg umgerechnet werden. Bei einer derartigen Umrechnung würden sich
sämtliche Zahlen schätzungsweise um etwa 0,2 Prozent ihres Wertes er-
niedrigen. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. *) Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. B.2.C.
Bestimmung einiger Hauptbestandteile der Trinkquelle
(aus den Einzelbestandteilen berechnet).
Analytiker: W. Thörner. 1887 ').
Temperatur: 13,5°.
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten ') :
. Milli- Milligramm-
Kationen"). Gramm Mol Äquivalente
Calcium-Ion (Ca-) 0.5933 14,80 29,59
Anionen").
Chlor-Ion (CT) 0,0852 2,40 2,40
Sulfat-Ion (SO/') 1,416 14,74 29,48
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) . 0,0208 0,265
1) Manuskript. 2) Die Analyse ist auf die Litereinheit bezogen und
konnte in Ermangelung der Angabe des spezifischen Gewichtes nicht auf
1 kg umgerechnet werden. Bei einer derartigen Umrechnung würden sich
sämtliche Zahlen schätzungsweise um etwa 0,2 Prozent ihres Wertes er-
niedrigen. 3) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Bestimmung einiger Hauptbestandteile der Quelle neben der Trinkquelle
(aus den Einzelbcstandt«ilen berechnet).
Analytiker: W. Thörner. 1887').
Temperatur: 13,5°.
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten'):
._. ^ ., Milli- Milligramm-
Kationen''). Gramm Mol Äquivalente
Calcium-Ion (Ca-) 0,6147 15,33 30,66
Anionen ').
Chlor-Ion (CT) 0,0710 2,00 2,00
Sulfat-Ion (SO/') 1,416 14,74 29,48
1) Manuskript. ') Die Analyse ist auf die Litereinheit bezogen und
komite in Ermangelung der Angabe des spezifischen Gewichtes nicht auf
1 kg umgerechnet werden. Bei einer derartigen Umrechnimg würden sich
sämtliche Zahlen schätzungsweise um etwa 0,2 Prozent ihres Wertes er-
niedrigen, s) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
— 282 —
Sulfat- und Calcium -Ionen walten vor. Die Quellen sind
„sulfatische Bitterquellen".
Das Wasser der in Steinschacht gefaßten Quellen wird
zum Trinken und Baden benutzt. In 12 Zellen mit Wannen
aus Eichenholz oder Zink wurden 1903: 2727; 1904: 4241;
1905: 4983 Bäder verabreicht. Das Badewasser wird durch
Einleiten von Dampf erwärmt. — Im Jahre 1905 wurde in
22,5 m Tiefe eine neue Quelle erbohrt.
Behajidelt vrerdeu: Muskelrheumatismus, Grelenkrheu-
matismus, Neuralgien, Skrofulöse, Blutarmut, Knochenleiden,
Unterleibsleiden.
Arzt in Lintorf (2,5 km). — Kurzeit: Mitte Mai bis Ende.
September. — Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl der Be-
sucher (ohne Passanten) 1903: 341; 1904: 479; 1905: 600.
AUgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Nächste Apotheke in Lintorf. — Quellen und Bad gehören
Ernst Meyerskötter.
C6G6C5Se;6G6G6C^DSC;jSC6C;6G6DSC6 Lippspringe ^iSO^^^^^^iSOiSOiSOiSOiSOiSO
Stadt mit 3101 Einwohnern im Eegierungsbezirk Minden
der Provinz Westfalen, liegt 140 m ü. M. an den südlichen
Ausläufern des Teutoburger Waldes. Nadelwald angrenzend.
Nächste E^enbahnstation Paderborn (9 km, Post- und Omnibus-
verbindimg, Bahn in Bau) an der Bahn Aachen — Berlin.
Klima. Mittlere jährhche Niederschlagshöhe nach zehn-
jährigem Durchschnitt (1892—1901) 799 mm*).
Heilquellen. Die „Arminiusquelle", 1832 entdeckt, tritt
am Grunde eines 3 m tiefen ErdfaÜes im Kreidefelsen zutage.
*) FroTinz-Begenkarte.
Analyse der ,^ininiUSqUelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: J. König. 1905').
Spezifisches Gewicht: 1,0008 bd 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 20,8°.
Ergiebigkeit: 259 hl in 24 Stunden.
Das Mineralwasser entspricht in sdner Zusanunensetzung
ungefähr einer Lösimg, wel(äie in 1 Kilogramm enthält*):
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). o»mm
Kalium-Ion (K-) 0,0127
Natrium-Ion (Na-) 0,1588
Calcium-Ion (Ca-) 0,4937
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,07204
Ferro-Ion (Fe-) 0,0015
Anionen*).
Nitrat-Ion (NO^') 0,0068
C!hlor-Ion (Cl') 0,1914
Sulfat-Ion (SO«") 1,048
Hydiokarbonat-Ion (HCO3') 0.6390
Milli-
Millignunm-
Mol
Aquiyalento
0,324
0,324
6,889
6,889
12,31
24,62
2,957
5,915
0,026
0,053
37,80
0,11
0,11
5,398
5,398
10,91
21,82
10,47
10,47
Qnunm
Kaliumnitrat (KNO,) 0,011
Kaliumchlorid (KQ) 0,0159
Natriumchlorid (NaCl) 0,3033
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,1212
CalciumsuHat (CaSOJ 1,370
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC08)J . . 0,3653
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOa)a] 0,4339
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08)J • • • 0,0047
2,624
0,2473
49,39
5,620
37,80
2,624
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,2473
2,872
-=f
135,9 ccm
bei 20,8° u.
760 mm
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
2,871 55,01
Gefrierpunkt: —0,08° (Probe nicht identisch).
H. Strauß*).
Ältere Anslysen: B. Brandes 1833 (Liebigs Annalen 1883 Bd. 3
8. 201). E. Witting 1836 (Archiv der Pharmazie 1848 Bd. 101 S. 280).
E. Witting 1855 (bei B. M. Lersch, Einleitung in die Mineralquellenlehre
Bd. 2 8. 1431. Erlangen 1860). A. Stöckhardt 1865 (Archiv der Pharmazie
1865 Bd. 172 S. 191). J. König 1899 (Manuskript).
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 2,6 g,
wobei Sulfat- imd Calcium -Ionen vorwalten. Mit Eücksicht
auf ihre 20° etwas überschreitende Temperatur ist die Quelle
als „warme sulfatische Bitterquelle" zu bezeichnen.
Das Wasser der in Steinschacht gefaßten Quelle wird zum
Trinken, InhaUeren, Gurgeln imd Baden benutzt. In 24 Zellen
mit Wannen aus Porzellankacheln oder Sandstein wm-den 1903:
18718; 1904: 15974; 1905: 16 942 Bäder verabreicht. Das
Badewasser wird in großen Holzbehältem durch Einleiten von
Dampf erwärmt. Zu Inhalationszwecken dienen 10 Einzel-
inhalatorien mit Heyerschen Apparaten imd zwei gemeinschaft^
liehe Bäume mit Einrichtungen nach Waßmuth. Zum Versand
kamen 1903: 44391; 1904: 53221; 1905: 53 074 Flaschen.
Eine neue, seit 1906 zu Bädern benutzte Quelle, der „Kur-
brunnen", hat nach einer vorläufigen Analyse von E. Hintz
ähnliche Zusammensetzung wie die „Arminiusquelle".
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: ccm
Kohlendioxyd (CO,) 130,5
Stickstoff (N,) 869,5
Daneben Spuren von Kohlenwasserstoffen.
N. Zuntz').
^) Manuskript (Privatmittcilung). *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
') Vgl. ehem. Einldtung Abschn. B.3.C. ') Therapeutische Monatshefte 1899
Bd. 13 S. 692. ') Manuskript.
Behandelt werden: (ühronische Lungentuberkulose,
Bronchialkataxrh, leichte Kehlkopfkatarrhe und andere Krank-
heiten der Atmungsorgane.
11 Ärzte. — Kurzeit: 15. Mai bis 14. September. — Kur-
taxe: 18 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 5443;
1904: 5540; 1905: 5860.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Wasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr
(pneumatische Grubenentleerung). — Krankenhaus. Dampf-
und Formalindesinfektion. Hospiz des Johanniterordens.
Kinderheilstätte.
Die „Arminiusquelle" und die Badeeinrichtungen gehören
der Firma Heinrich Hesse & Co., der „Kurbrunnen" ist im
Besitz der Firma „Kurbad Lippspringe".
283 —
G6föföG6föG6G6c;6föG6G6G6c^ Mergentheim ^^^^^^^^^^^^^
Oberamtsstadt mit 4535 Einwohnern im Jagstkreis des
Königreichs Württemberg, liegt 205 m ü. M. im Taubertal, von
bewaldeten bis zu 400 m ansteigenden Höhen umgeben. Das
Bad ist 10 Minuten von der Stadt entfernt. Station der Bahn-
linie Wertheim — Crailsheim — Uhn.
Klima. Mittlere Monatstemperatur nach 75 jährigem
Durchschnitt: Mai 13,7°, Juni 17,1°, Juli 18,7°, August 17,8°,
September 14,0°. — Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach
15 jährigem Durchschnitt (1888—1902) 615 mm*). Gegen
Nordwind geschützt.
Heilquellen. Die „Karlsquelle", seit 1827 zu Heilzwecken
benutzt, entspringt 21 m tief an der unteren Grenze des Wellen-
gebirges (unterer Muschelkalk) und liefert täglich etwa 3000 hl
Wasser.
*) Angaben der Xöuigl. württemb. Meteoiol. Zentialstation in Stuttgart.
AnalySG (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: H. Fresenius. 1905*).
Spezifisches Gewicht: 1,01588 bei 17,3°,
Temperatiur: 9,8°.
In 1 Kilogramm des Slineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Kationen^). Gramm " "
Kalium-Ion (K-) 0,1974
Natrium-Ion (Na-) 5,675
Lithium-Ion (Li-) 0,001497
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,001912
Calcium-Ion (Ca--) 0,7264
Strontium-Ion (Sr--) 0,03757
Baryum-Ion (Ba-) 0,000581
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,4577
Ferro-Ion (Fe") 0,005127
Mangano-Ion (Mn--) 0,000400
bezogen auf Wasser von 4°.
Anionen^.
Chlor-Ion (CV) 7,246
Brom-Ion (Br') 0,006449
Jod-Ion (J') 0,000316
Sulfat-Ion (SO/') 4,747
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000089
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') . 1,409
Mol
Äquivalente
5,043
5,043
246,2
246,2
0,2130
0,2130
0,1058
0,1058
18,12
36,23
0,4289
0,8577
0,0042
0,0085
18,79
37,58
0,0917
0,1834
0,0073
0,0145
326,4
204,4
204,4
0,0807
0,0807
0,0025
0,0025
49,42
98,84
0,0009
0,0019
23,09
23,09
Borsäure (meta) (HBO,) . .
Eeselsäure (meta) (H,8iOg)
Freies Kohlendioxyd (CO^)
20,512
0,00456
0,03390
566,0
0,104
0,4323
326,4
20,551
1,051
566,5
23,89
21,602 590,4
Daneben Spuren von Cäsium-, Rubidium-, Aluminium-Ion.
Gefrierpunkt: — 0,90° (nicht identische Probe, Ver-
sandwasser). H. Strauß").
') Manuskript und: ,,Bad Mergentheim". Herausgegeben von der Bade-
direktion. Mergentheim 1906. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
') Therapeutische Monatshefte 1899 Bd. 13 8. 591. *) Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. B.2.c.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 20,6 g,
wobei unter den Anionen Chlor- und Sulfat-, unter den Kationen
Natrium-, daneben Calcium- und Magnesium-Ionen vorwalten.
Die Quelle steht auf der Grenze zwischen „muriatisch-
salinisch- sulfatischen" und „muriatischen echten
Bitterquellen".
Das Wasser der in einem Kupferrohr gefaßten Quelle wird
zum Trinken, Baden und zu Brausebädern benutzt. Das Badehaus
enthält 18 Zellen mit 20 verzinnten Kupferwannen, in denen das
Wasser durch Dampfheizschlangen erwärmt wird. Im Jahre 1903
wurden 8095; 1904: 9486; 1905: 7500 Bäder verabreicht. Ver-
sandt werden jährlich etwa 35000 Flaschen („Mergentheimer
Karlsquelle").
Sonstige Kurmittel: Moorextraktbäder, künstliche Soole-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
KaUumchlorid (KO.) 0,3762
Natriumchlorid (NaU) 11,64
Natriumbromid (NaBr) 0,008308
Natriumjodid (NaJ) 0,000373
Natriumsulfat (Na^SO,) 3,345
Lithiumchlorid (LiCl) 0,009046
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,005663
Calciumsulfat (CaSOJ 2,466
Calciumhydrophosphat (CaHPO^) . . . 0,000126
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCOa)j] . 0,08989
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC08)j] . . 0,00110
Magnesiumsulfat (MgSO«) 0,9367
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 1,612
Ferrohydrokarbon?it [FeCHCO,),] . . . 0,01632
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)2] . 0,00129
Borsäure (meta) (HBOj) 0,00456
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,03390
20,55
{555,9 ccm
bei 9,8° u.
760 mm
Altere Analysen: Chr. Gmelin 1829 (bei G. C. L. Sigwart und
M. F. Leipprand, Die Mineralwasser in dem Königreiche Württemberg
S. 24. Tübingen 1831). A. Vogel 1830 (ebendas. S. 24). G. C. L. Sigwart
und Christlieb 1830 (bei Heyfelder, Die Heilquellen und Molkenkur-
anstalten des Königreichs Württemberg S. 191. Stuttgart 1840). Wrede 1836
(ebendas. S. 191). J. von Liebig 1863 (Liebigs Annalen 1856 Bd. 98 S. 350).
J. Scher er 1869 (bei Fr. Raspe, Heilquellen-Analysen S. 291. Dresden 1885).
H. Röttger 1897 (Manuskript). — Einige der älteren Analysen geben eine
geringere Konzentration an als die vorstehende.
und Kohlensäurebäder. Fangopackungen. Elektrotherapie.
Massage. — Milchkuren. — Parkanlagen.
Behandelt werden: Leberleiden, Gallensteine, Fettleibig-
keit, Gicht, Zuckerhamruhr, Frauenkrankheiten, chronische
Magen- und Darmerkrankungen, Herzleiden.
6 Arzte. — Kurzeit: 1. Mai bis Ende September. — Kur-
taxe: 1 Person wöchenthch 3,50 M., jede weitere Person 2 M.,
für die in der Stadt wohnenden Kurgäste 1 Person 5 M., jede
weitere 3 M. Zahl der Besucher 1903: 974; 1904: 1167; 1905:920.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigimg der Abfallstoffe
durch Schwemmkanalisation. — Zwei Krankenhäuser. Dampf-
desinfektionseinrichtung.
Quelle und Bad gehören der Aktiengesellschaft „Karlsbad
Mergentheim".
— 284 —
G6C6G6C6C6C5SG6G6G6G6G6C5SC^ RappoltSWeÜer ÖDöOdOÖOÖOÖ^ÖDöOöOöOöOöOöD
Stadt mit 6098 Einwohnern im Oborelsaß, liegt 250 m ü. M.
am Abhänge der Vogesen, am Eingange eines engen Tales.
Ausgedehnte Laub- imd Nadelwaldungen in unmittelbarer
Nähe. Station der Bahn Straßburg— Basel, 4 km von der
Stadt entfernt (Straßenbahnverbindung).
Heilquellen. Die ,,Carolaquello", schon im 15. Jahr-
hundert bekannt, 1888 wieder entdeckt, und der „Rappolteteiner
Schloßbrunnen", 1889 erschlossen, entspringen 10 bzw. 2 m
tief unter einer Decke von Lehm und Diluvialgeröllen in ver-
kieseltem Muschelkalk.
Analyse der „Carolaquelle" (aus den Onginalzahlen berechnet).
Analytiker: R. Fresenius und E. Hintz. 1888').
Spezifisches Grewicht: 1.00087 bei 17,5°. bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 16,9°.
Ergiebigkeit: 10000 hl m 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen''). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,03165
Natrium-Ion (Na-) 0,2384
Lithium-Ion (Li-) 0,000703
Calcium-Ion (Ca-) 0,2918
Strontium-Ion (Sr-) 0,002622
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,04793
Zink-Ion (Zn-) 0,000502
Mangano-Ion (Mn-) 0,000391
Anionen').
Nitrat-Ion (NOj') 0,003893
Chlor-Ion (Gl') 0,1655
Brom-Ion (Br) 0,000234
Jod-Ion (J') 0,000003
Sulfat-Ion (SO/') 0,6671
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,6836
Kieselsäure (meta) (H^SiOg)
Freies Kohlendioxyd (COj) .
Milli-
MilUgramm-
Mol
Aqui Talente
0,8083
0,8083
10,34
10,34
0,1000
0,1000
7,277
14,55
0,0299
0,0599
1,967
3,935
0,0077
0,0154
0,0071
0,0142
29,82
0,0628
0,0628
4,668
4,668
0,0029
0,0029
0,00002
0,00002
6,945
13,89
11,21
11,21
2,1343
0,01571
43,43
• 0,2003
29,83
2,1500
0,287
43,63
6,53
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Zahumnitrat (KNO3) 0,006350
Kaliumchlorid (KCl) 0,05562
Natriumchlorid (NaCl) 0,2236
Natriumbromid (NaBr) 0,000302
Natriumjodid (NaJ) 0,000004
NatriumsuKat (Na,SOJ 0,4632
Lithiumchlorid (LiCl) 0,004247
Calciumsulfat (CaSO«) 0,5020
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)J . . 0,5821
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC0ä)2] . 0,006273
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 0,2880
Zinkhydrokarbonat [Zn(HC03),l .... 0,001438
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),,] • 0,001258
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) ....". . 0,01571
2,1501
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,287
2,437
156 ccm
bei 16,9° u.
760 mm
2,437 50,15
Daneben Spuren von Ammonium-, Cäsium-, Eubidium-,
Ferro-, Hydrophosphat-Ion, Borsäure.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 2,15 g,
wobei Sidfat- und Hydrokarbonat-, Calcium- und Natrium-
Ionen vorwalten. Die Quelle steht auf der Grenze zwischen
„salinischen" und „sulfatischen Bitterquellen".
Das Wasser der in Zementschacht gefaßten Quellen wird
an Ort und Stelle zum Trinken, das der „CarolaqueUe" auch
zum Baden und Duschen benutzt. Das Badehaus enthält
10 Zellen mit emaillierten, gußeisernen Wannen und ein Mineral-
schwimmbad, in dem im fließenden Wasser der Quelle ohne
künstliche Erwärmung gebadet wkd. Für die Wannenbäder wird
das Wasser in einem Kessel durch direkte Feuerung erwärmt.
Im Jahre 1904 wurden 1200 Warmbäder und 1900 Schwimm-
bäder; 1905: 1250 Warmbäder und 2000 Schwimmbäder ver-
abreicht. Zum Versand gelangt das Wasser der „CarolaqueUe"
in natürlichem Zustande (1904: 38 000; 1905: 41 000 Flaschen),
das des „Rappoltsteiner Schloßbrunnens" als Tafelwasser nach
') Chemische Analyse der Carolaquelle zu Rappoltsweiler (Oberelsaß).
Wiesbaden 1889. ') Vgl. ehem. Einleihmg Abschn. A. ') Vgl. ehem.
Einleihmg Absdm. B.2.c.
Zusatz von käuflicher Kohlensäure (1904: 410000; 1905: etwa
1 Million Flaschen).
Sonstige Kurmittel: KünstUche Kohlensäurebäder. —
Traubenkuren. — Gedeckte Wandelbahn.
Behandelt 'wrerden: Erkrankimgen der Hamorgane,
hamsaure Diathese, Gicht, Bheumatismus , Gallensteinkolik,
Leberleiden, Verdauungsstörungen.
4 Arzte. — Kurzeit : Ende Mai bis Ende September. —
Kurtaxe: 1 Person 10 M., 2 Personen 15 M., 3 Personen 18 M.,
jede weitere Person 2 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1904: 143; 1905: 180.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr. — Krankenhäuser. Desinfektionseinrichtung.
Quellen und Bad gehören der Aktiengesellschaft „Carola-
bad".
Dsc6C5SC6c;6C6c;6G6G6G6G6c;iSG6C6 Windsheim ^^^^^^^^^^^^^^
Stadt mit 3600 Einwohnern im Eegierungsbezirk Mittel-
franken des Königreichs Bayern , hegt 320 m ü. M. an den
südUchen Ausläufern des Steigerwaldes. Station der in Stei-
nach von der Bahn Aschaffenburg — München und der in
Neustadt an der Aisch von der Bahn Würzburg — Nürnberg
abzweigenden Nebenbahnen,
Heilquellen. 3 Quellen, „St. Anna- Quelle", „Schöntal-
bitterquelle" utnd „Solquelle", die beiden letzteren noch nicht
in BenutzTuig, wurden 1897 — 1904 erbohrt. Die „St. Anna-
Quelle" entspringt 17 m tief aus Sandstein des Lettenkohlen-
keupers, die beiden anderen etwa 130 m tief aus Schichten
des Muschelkalkes.
285 —
Analyse der „St. Anna-Quelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: A. Hilger. 1902').
Spezifisches Gewicht: 1,0093 bei 15°, bezogen auf unbekannte Einheit.
In 1 Kilogranun des Mineralwassers
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,107
Natrium-Ion (Na-) 2,933
Lithium-Ion (Li-) 0,001
Calcium-Ion (Ca-) 0,4694
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,2014
Anlonen ').
Nitrat-Ion (NO3') 0,0079
Chlor-Ion («') 2,502
Brom-Ion (Br) 0,012
Sulfat-Ion (SO/') 4,201
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) . 0,7214
sind enthalten:
MilU-
Milligramm-
Mol
Aqui Talente
2,74
2,74
127,2
127,2
0,2
0,2
11,71
23,41
8,269
16,54
170,1
0,13
0,13
70,57
70,57
0,14
0,14
43,74
87,47
11,82
11,82
Freies Kohlendioxyd (CO^)
11,156
0,165
276,5
3,75
11,321 280,3
170,12
Das Mineralwasser entepricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO3) 0,013
Kaliumchlorid (K«) .* 0,195
Natriumchlorid (NaCl) 3,964
Natriumbromid (NaBr) 0,015
Natriumsulfat (Na^SOJ 4,218
Lithiumchlorid (LiCl) 0,008
Calciumsulfat (CaSOJ 1,594
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,2838
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,8644
11,155
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,165
11,320
Ältere Analyse: H. Stockmeier 1894 (Forscliangabericlite über
Lebensmittel 1894 Bd. 1 8. 106).
Daneben Spuren von Aluminium-Ion und Kieselsäure.
') Manuskript. ') Vgl. ehem. Einleitmig Abscbn. A.
Einleitung Abschnitt B.2.C.
') Vgl. ehem.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 11,2 g,
wobei Sulfat-, Chlor- und Natrium -Ionen vorwalten. Die
Quelle ist eine „muriatisch-salinische Bitterquelle".
Das Wasser der in Zement gefaßten „St. Anna- Quelle"
wird an Ort und Stelle zu Trinkkuren benutzt und auch ver-
sandt (1904: 9000; 1905: 12 000 Flaschen). Die Errichtung
eines Bades ist in Aussicht genommen.
Die Quellen gehören Georg und Johann Schwarz.
286 —
8. Eisenquellen.
Von Dr. H. Kionka,
a. 0. ö. Professor, Direktor des Pharmakologischen Instituts an der Universität Jena.
(Chemische Analysen bearbeitet von Professor Dr. E. Hintz und Dr. L. Grünhut.)
Eisenquellen sind im allgemeinen solche Quellen, die mehr als 0,010 g Ferro- oder Ferri- Ionen in 1 kg
des Wassers enthalten, imd für welche es dargetan ist, daß ihre auffälligste Wirkung durch den Eisengehalt
verursacht wird.
Enthält das Wasser Sulfat-Ionen, aber keine Hydrokarbonat- Ionen (erscheint daher bei der Salzberechnung
das Eisen als Ferrosulfat oder Ferrisulfat), so spricht man von Vitriolquellen.
Enthält das Wasser Hydrokarbonat-Ionen und Ferro-Ionen (erscheint daher bei der Salzberechnung das Eisen
als Ferrohydrokarbonat), so spricht man von Eisenkarbonatquellen (bisher vielfach „Stahlquellen" genannt).
Überschreitet die Menge des freien Kohlendioxyds lg in 1 kg des Wassers (wie es bei Eisenkarbonat-
quellen meist der Fall ist), so spricht man von Eisensäuerlingen.
Im übrigen können die Eisenkarbonatquellen nach ihrem Gehalte an sonstigen Bestandteilen, entsprechend
den früher definierten Hauptgruppen der Mineralwässer, in Untergruppen eingeteilt werden: reine Eisen-
karbonatquellen, erdige Eisenkarbonatquellen, alkalische Eisenkarbonatquellen, muriatische
Eisenkarbonatquellen, Eisenkarbonatbitterquellen usw.
Der für den Arzt wesentlichste Bestandteil der Eisenquellen ist, wie der Name sagt, das Eisen. Es findet
sich darin in Form elektrolytisch dissoziierter Salze, also in Form von Ferri -Ionen oder — bei weitem häufiger —
in Form von Ferro-Ionen, neben denen als Anionen bei den Eisenkarbonatquellen vor allem Hydrokarbonat-Ionen
in Betracht zu ziehen sind. Die Eisenkarbonatquellen werden hiemach in ihrem Verhalten im wesentlichen
wässerigen Lösungen von Ferrohydrokarbonat gleichen. Solche Lösungen sind aber nur dann unzersetzt haltbar,
wenn sie durch die Gegenwart gelöster freier Kohlensäure vor hydrolytischer Spaltung und durch gleichzeitige
Femhaltung von Sauerstoff vor Oxydation geschützt werden. Werden jedoch keine entsprechenden Vorsichts-
maßregeln getroffen, so tritt Zersetzung im Sinne folgender Reaktionsgleichung ein:
4Fe" + 8HCOs'+10H2O + O2 = 4 Fe (0H)3 -f 8 H^COg
d. h. freie Kohlensäure entweicht, und Eisen fällt als Ferrihydroxyd unlöslich aus.
Wir sehen daher an den Ausflußöffnungen von Eisenkarbonatquellen einen allmählich zunehmenden Nieder-
schlag von gelbbraunem Ferrihydroxyd entstehen. Und ebenso wird derartiges Mineralwasser, in Flaschen gefüllt,
allmählich das Eisen in dieser Form ausfallen lassen, wenn der Verschluß nicht ein Entweichen von Kohlensäure
und den Zutritt von Sauerstoff vollkommen verhindert Das Entweichen der freien Kohlensäure aus dem Wasser
und vor allem die Oxydation scheint leichter von statten zu gehen bei Gegenwart gewisser — wohl sauerstoff-
übertragend wirkender — Organismen (Algen). Wenigstens haben Untersuchungen von C. Binz gezeigt, daß
derartige Eisenwässer, in vorher sterilisierte Flaschen gefüllt, länger klar bleiben und das Eisen gelöst behalten,
während „Impfen" mit solchen Organismen sofort die bekannten flockigen Trübungen verursacht.
Für die Wirkungen des Eisens im Organismus ist es ziemlich gleichgültig, ob es in Form von Ferri-
oder von Ferro-Ionen im Mineralwasser enthalten ist Gtelangen Ferro-Ionen in den Magen, so können sie mit
den dort vorhandenen Eiweißstoffen zunächst keinerlei Verbindungen eingehen. Auch hier werden sie durch den
Sauerstoff der mitverschluckten Luft oxydiert, jedoch wegen der Gegenwart freier Wasserstoff -Ionen im Magensaft
(der „freien Salzsäure") nicht zu unlöslichem Ferrihydroxyd, sondern zu Ferri -Ionen:
4Fe"-|-8HC08'+12H-4-0, = 4 Fe- + 8 HjCOj + 2 H,0.
Diese treten dann mit Eiweiß zu EisenalbumLnaten zusammen. Dieselben salzartigen Verbindungen entstehen
sofort, wenn von vornherein Ferri-Ionen in den Magen eingeführt werden.
Die Eisenalbuminate wirken nun zunächst in gewissem Sinne reizend auf die Schleimhaut des Magen- und
Dannkanals. Diesen Vorgang schildert Schmiedeberg folgendermaßen: „Die Eiweißstoffe der gebildeten lockeren
— 287 —
Eiweißverbindungen werden resorbiert, und das Eisen bleibt zunächst an den Epithelien haften, die dadurch iu
geringerem oder höherem Grade in demselben Sinne erkranken wie die Epithelien der Harnkanälchen in der Niere,
wenn ihnen die Ausscheidung von Eisen- oder anderen Metallverbindungen aus dem Blute zugemutet wird. Wie
hier infolge einer derartigen Ätzung das Auftreten von Eiweiß im Harn und der Übergang des Metalls in den
letzteren vermittelt wird, so im Darm die Resorption. Das ist der Vorgang, den man in diesem Falle im
pharmakologischen Sinne als Ätzung bezeichnen muß."
Daß — auch in anorganischer Form — in den Magendarmkanal gebrachtes Eisen dort tatsächlich
resorbiert wird, was früher von mancher Seite bestritten wurde, haben die Untersuchungen der letzten Jahre mit
Sicherheit erwiesen. Danach wird von den Eisenalbuminaten, in die ja jedes eingeführte Eisenpräparat im Magen
und Darm umgewandelt wird, ein — allerdings nur sehr kleiner — Teil im Duodenum resorbiert. Alsdann findet
sich das Eisen namentlich in der Leber wieder, teils noch als einfaches Ferro- bzw. Ferri-Ion, teils bereits
„maskiert", d. h. in Form komplexer Ionen oder in Form von Verbindungen, die einer elektrolytischen Disso-
ziation überhaupt nicht fähig sind. Auf alle Fälle scheint es jetzt „organisch" gebunden zu sein (z. B. als
Nukleoprotei'd?) In gleicher, maskierter Form kann es auch im Knochenmark nachgewiesen werden, wohin es
wohl aus dem Depositum in der Leber geschafft wird. Die Ausscheidung des Eisens erfolgt durch die Schleim-
häute des Coecum und des Dickdarms und scheint in zeitlichen imd örtlichen Schüben durch Auswanderung der
Leukocyten und Abstoßung der Epithelien stattzufinden.
Wie wirkt nun das resorbierte Eisen im Organismus?
Früher betrachtete man das eingeführte Eisen wesentlich, wenn nicht ausschließlich als Bildungsmaterial
für die roten Blutkörperchen. Und man wird auch bestrebt sein müssen, namentlich bei der Behandlung von
Anämien und von Chlorose, dem an seinem eigenen Sauerstoffüberträger verarmten Blute das Eisen möglichst in
einer Form zu geben, in der es gerade diese Eigenschaft des roten Blutfarbstoffes am meisten entwickelt. Diese
„katalj-tische" Sauerstoffübertragung kommt aber nach den Untersuchungen und Annahmen von Schade nicht
nur, wie bisher angenommen, dem roten Blutfarbstoff, sondern • — unter gewissen Bedingungen — ■ überhaupt allen
Eisenverbindungen und auch dem metallischen Eisen zu. Sie ist jedoch abhängig nicht sowohl von den quan-
titativen Verhältnissen der Eisenzufuhr als vielmehr von der Qualität des eingeführten Eisens. Die katalytische
Kraft ist nämlich proportional der Oberfläche des Katalysators, so daß dem Eisen in kolloidaler Form die stärkste
katalytische Wirkung zukäme.
Weiterhin ist durch mikroskopische Untersuchungen des Knochenmarks mit Eisen gefütterter Tiere festgestellt
worden, daß das eingeführte Eisen nicht nur ein Bildungsmaterial für die roten Blutkörperchen abgibt, sondern
auch die Bildung neuer roter Blutkörperchen im Knochenmark anregt. Es scheint also auch hier „fermentartig"
als funktioneller Reiz zu wirken.
Wir haben es also beim Eisen mit zweierlei Wirkungsarten zu tun, welche beide auch therapeutisch verwandt
werden, mit den örtlichen Reizwirkungen im Magen und Darm und den resorptiven Wirkungen auf die Blutbildung.
Den therapeutischen Effekt, den man mit jenen Reizwirkungen erzielen kann, welche die Eisenverbindimgen
nach ihrer Einführung auf die Magen- und Darmschleimhaut ausüben, kann man in Parallele stellen mit der Wirkung
reizender Gewürze und ähnlich wirkender Medikamente, die man ja nicht nur bei Verdauimgskrankheiten, sondern
auch bei allgemeinen Ernährungsstörungen vielfach mit bestem Erfolge anwendet. Auf solche gelinden Reize
reagieren auch chlorotische Individuen recht günstig. Es dürfen aber eben nur gelinde Reize sein; und da die
örtliche Reizwirkung in ihrer Intensität abhängig ist von der Konzentration der betreffenden Lösung, so sind der-
artige reizende Mittel — wenigstens bis zu einer gewissen Grenze — um so bekömmlicher und therapeutisch
zweckmäßiger, in je stärkerer Verdünnung sie zur Anwendung gelangen. Aus dieser Überlegung heraus erscheint
es erklärlich, daß gerade die — ja sehr niedrig konzentrierten — Eisenquellen als eine besonders zweckmäßige
Form der Eisendarreichung gelten. Und in der Tat hat die praktische Erfahrung auch gelehrt, daß man in
Eisenwässem das Eisen viel länger, ohne Störungen der Verdauung oder Beschwerden von selten des Magens
hervorzurufen, darreichen kann als in irgend einer anderen Arzneiform.
Wenn so der geringe Eisengehalt die Eisenquellen praktisch besonders schätzenswert erscheinen läßt, soweit
es sich um die örtlichen Wirkungen im Magen- und Darmkanal handelt, so möchte er als Nachteil erscheinen,
wenn man besonders die resorptiven Wirkungen auf die Blutbildimg im Auge hat. Wie wir jedoch schon oben
dargelegt haben, sind die resorptiven Eisenwirkungen wohl wesentlich als „Fermentwirkungen" aufzufassen.
Neben dem Eisen kommen in den Eisenquellen auch die Anionen und — soweit vorhanden ■ — die
freien Säuren als eventuell wirksame Stoffe in Betracht. Dies sind Hydrokarbonat-Ionen und freie Kohlen-
säure, bei den „Vitriolquellen" Sulfat-Ionen und — in sehr vereinzelten Fällen neben diesen — freie Schwefelsäure.
— 288 —
Die Wirkung der Kohlensäure und der Hydrokarbonat-Ionen ist im pharmakologischen TeU der Einleitung er-
örtert worden.
Die Sulfat-Ionen kommen in den Eisenquellen bei der fast vollständigen Undurchgängigkeit der Darmwand
für diese Ionen therapeutisch kaum in Betracht.
Die anderen neben den Eisenverbindungen in Eisenquellen noch enthaltenen Stoffe, wie die Ionen des Koch-
salzes, der Alkalihydrokarbonate, Erdalkalihydrokarbonate u. a., können naturgemäß gewisse Modifikationen der
Wirkung verursachen.
Hervorzuheben ist hier noch der Gehalt einzelner Eisenquellen an Arsen. Die starken Giftwirkungen des
Arseniks auf das Protoplasma der Zellen können nach dem Gebrauche solcher „Arsenquellen" nicht in Erscheinung
treten, weil die Quellen nicht Arsenit-Ionen (die Ionen der arsenigen Säure), sondern Arsenat-Ionen bzw. Hydro-
arsenat-Ionen (die Ionen der Arsensäure) enthalten. Wohl aber zeigen sich die allgemeinen „tonisierenden"
Wirkungen, die ja — namentlich zur Unterstützung einer Eisentherapie — auch medikamentös vielfach thera-
peutisch benützt werden.
Eisenkarbonat- und VitriolqueUen werden therapeutisch zum Trinken und Baden benützt.
Die Trinkkur ist angezeigt in erster Linie bei verschiedenen Arten von Blutarmut und Bleichsucht,
weiterhin werden die Eisenquellen, namentlich die arsenhaltigen, verwendet bei chronischen Nervenkrankheiten
und funktionellen Neurosen: Hysterie, Neurasthenie; die örtliche Wirkung dieser Wässer auf die Magen- und Darm-
achleimhaut wird benützt bei chronischen Dyspepsien, die der „VitriolqueUen" auch bei chronischen Diarrhöen.
Bei der Badekur, bei welcher natürlich von einer Resorption des Eisens (oder Arsens) durch die Haut
keine Rede ist, kommt einzig und allein die freie oder frei werdende Kohlensäure als wirksames Agens in Frage.
Es ist daher für eine zweckmäßige Art der Erwärmung des Badewassers zu sorgen (vgl. S. XXXII). Die In-
dikationen sind die gleichen wie bei anderen kohlensäurehaltigen Bädern: funktionelle Neurosen, namentlich
Herzneurosen, Erkrankungen der weiblichen Sexualorgane, besonders Menstruationsanomahen, chronische Entzün-
dungen, Neigung zu Abortus, funktionelle Sterilität und Erkrankungen der männlichen Sexualorgane: Spermatorrhoe,
Pollutionen, durch Schwäche bedingte Impotenz.
Badekuren mit den kohlensäurefreien VitriolqueUen erscheinen nur im Falle eines höheren Arsengehaltes
zur Behandlung von Hautlurankheiten angezeigt.
Eisenquellen.
Alexandersbad (s. auch unter „Moorbäder").
Alexisbad (s. auch unter „Moorbäder").
Alt-Heide (s. auch unter „Erdige Säuerlinge" und
„Moorbäder").
Antogast.
Augustusbad (s. auch unter „Einfache kalte QueUen"
und „Moorbäder").
Berggießhübel.
Bocklet (s. auch unter „SchwefelqueUen" und „Moor-
bäder").
Doberan (s. auch unter „Moorbäder").
Driburg (s. auch unter „BitterqueUen", „Erdige
Säuerlinge" und „Moorbäder").
Bad Elster (s. auch unter „Moorbäder").
(Ems) s. unter „Alkalische QueUen".
Flinsberg (s. auch unter „Einfache kalte QueUen",
„Einfache Säuerlinge" und „Moorbäder").
Freiersbach.
Goldberg.
Gottleuba (s. auch unter „Moorbäder").
Griesbach (s. auch unter „Moorbäder").
Hermsdorf an der Katzbach (s. auch unter „Moor-
bäder").
HöUen Sprudel.
(Homburg vor der Höhe) s. unter „KochsalzqueUen".
(Imnau) s. unter „Erdige Säuerlinge".
Kohlgrub (s. auch unter „Moorbäder").
König Otto-Bad (Wiesau) (s. auch unter „Einfache
Säuerlinge" und „Moorbäder").
Kudowa (s. auch unter „Moorbäder).
Lamscheider Stahlbrunnen.
Langenau in Oberfranken.
Langenau in Schlesien (s. auch unter „Einfache
Säuerlinge" und „Moorbäder").
Langenschwalbach (s. auch unter „Erdige Säuer-
linge" und „Moorbäder").
289 —
Lausigk (s. auch unter „Moorbäder").
Liebenstein.
Linda (s. auch unter „Einfache kalte Quellen" und
„Moorbäder").
Lobenstein (s. auch unter „Moorbäder").
(Malmedy) s. unter „Erdige Säuerlinge".
Marienbom (s. auch unter „Moorbäder").
(Murnau) s. unter „Luftkurorte".
Muskau (s. auch unter „Moorbäder").
Naumbiu-g am Bober (s. auch unter „Schwefel-
quellen").
(Niedemau) s. unter „Erdige Säuerlinge".
Oppelsdorf (s. auch unter „Moorbäder").
Petersthal.
Polzin (s. auch unter „Moorbäder").
Pyrmont (s. auch unter „Erdige Säuerlinge", „Koch-
salzquellen" imd „Moorbäder").
Reinerz (s. auch unter „Einfache Säuerlinge", „Erdige
Säuerlinge" und „Moorbäder").
Reipertsweiler (s. auch unter „Einfache kalte
Quellen").
Rippoldsau.
Ronneburg (s. auch unter „Einfache kalte Quellen").
(Bad. Salzhausen) s. imter „Kochsalzquellen".
Schwarzbach (s. auch unter „Moorbäder").
Steben (s. auch unter „Moorbäder").
Tharandt (s. auch unter „Moorbäder").
Überlingen.
Vilbel (s. auch unter „Erdige Säuerlinge").
(Wildungen) s. unter „Erdige Säuerlinge".
19
— 290 —
G6G6C6c;6C6C5SG6G6G6G6G6C6C6 Alexander sb ad ^^^^^^^^^^^^^
Bad, zur Gemeinde Sichersreuth (314 Einwohner) gehörig,
3 km von Wunsiedel (Postverbindung) im Regierungsbezirk
Oberfranken des Königreichs Bayern, liegt 590 m ü. M. im
Fichtelgebirge inmitten großer Nadelwaldungen. Wunsiedel ist
Endstation einer in Holenbrunn von der Bahn München — Hof
abzweigenden Nebenbahn.
Heilquellen. 2 Mineralquellen, die ältere im Jahre 1734
entdeckt, seit 1782 zu Heilzwecken benutzt; die neuere, ,.Luisen-
quelle", seit 1874 benutzt, entspringt 3 m tief im Gebiet des
PhyUits. Im Jahre 1905 ist eine dritte Quelle erbohrt worden,
deren Benutzung in Aussicht genommen ist.
Analyse der älteren Quelle (aus der Salztabelle berechnet),
1824/26').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen^. Oramm
Natrium-Ion (Na-) 0,031
Calcium-Ion (Ca") 0,0584
Magnesium-Ion (Mg**) .... 0,0094
Ferro-Ion (Fe-) 0,018
Anionen^.
Chlor-Ion (O') 0,016
SuKat-Ion (SO/') 0,0088
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . 0,308
Analytiker: A. Vogel.
Temperatur: 8,8°.
Ergiebigkeit: 100 hl in 24 Stunden.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,026
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,013
Natriumhydrokarbonat (NaHCOs) • • • 0,062
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC08)j] . . 0,236
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08)j] 0,057
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . . . 0,056
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,042
MiUi-
MUligramm-
Mol
ÄquiTalente
1,4
1,4
1,46
2,91
0,39
0,77
0,31
0,63
5,7
0,45
0,45
0,092
0,18
5,05
5,05
Kieselsäure (meta) (H^SiOg).
Freies Kohlendioxyd (COj) .
0,450
0,042
0,492
2,003
9,2
0,54
0,492
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,003
9,7
45,52
fl055 ccm
bei 8,8° u.
760 mm
Alt.ere Analysen: Hildebiand 1903.
2,495
Fikentscher 1820.
2,495 55,2
Daneben Spuren von organischen Substanzen.
») Die Miueralquellen des Königreichs Bayern 8. 25. MOnchcn 1829.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.c.
In 1
Analyse der „Luisenquelle" (aus den Origlnalzahlen berechnet).
Analytiker: 0. Liezenmayer und H. Kellermann. 1882').
Spezifisches Gewicht: 1,0010 bei 10°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 9,4°.
Ergiebigkeit: 144 hl in 24 Stunden. *
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, weldie in 1 Kilogramm enthält'):
Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Onunm
Kalium-Ion (K-) 0,004250
Natrium-Ion (Na-) 0,01316
Calcium-Ion (Ca--) 0,06553
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,02570
Ferro-Ion (Fe--) 0,01841
Mangano-Ion (Mn--) 0,000986
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000187
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,001236
Sulfat-Ion (SO4") 0,003395
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000796
Hydrokarbonat-Ion (HCO,) .
0,4058
MUU-
Milligramm-
Mol
Aqui Talente
0,1085
0,1085
0,5711
0,5711
1,634
3,268
1,055
2,110
0,3294
0,6587
0,0179
0,0359
0,0069
0,0207
6,773
0,0349
0,0349
0,0353
0,0707
0,0083
0,0166
6,651
6,651
Kieselsäure (meta) (H,SiO,).
Bituminöse organische Sub-
stanzen
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Freier Stickstoff (N,) ....
0,5395
0,08035
0,0024
10,452
1,025
6,773
0,6222
2,306
0,007770
11,477
52,41
0,2777
2,936 64,16
Daneben Spuren von Lithium-, Strontium-Ion, Borsäure.
Gramm
KaHumchlorid (KCl) 0,002601
Kahumsulfat (K,SOJ 0,005803
KaUumhydrokarbonat (KHCO^) . . . 0,000713
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . . 0,04800
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] . 0,2649
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO,),] 0,1544
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),l. . . 0,05860
Manganohydrokarbonat [Mn(HCO,),] 0,003173
Aluminiumhydrophosphat
[A1,(HP04),) 0,000945
Aluminiumsulfat [A1,(S0J,] 0,000235
Kieselsäure taeta) (H,SiO,) 0,08035
Bituminöse organische Substanzen . . 0,0024
0,6221
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,306
Freien Stickstoff (N,) 0,007770 ^
2,936
') Manuskript. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Einleitung Abschn. B.2.C.
1218 ccm
bei 9,4° u.
760 mm
6,4 ccm
bei 9,4° u.
760 mm
*) Vgl. ehem.
291 —
Die Suramen der gelösten festen Bestandteile betragen 0,5 g
und 0,6 g, die Mengen des freien Kohlendioxyds 2,0 und 2,3 g.
Da in beiden Quellen je 18 mg Eisen enthalten sind, so sind
sie als „reine Eisensäuerlinge" zu bezeichnen.
Das Wasser der in einem Holzschacht gefaßten alteren
Quelle wird zum Baden, das der in Steinschacht gefaßten
„Luisenquelle" zum Baden imd Trinken benutzt. Das Badehaus
enthält 21 Zellen mit Wannen aus Zink, in denen das Wasser
durch Dampfheizschlangen erwärmt wird. Im Jahre 1903
wurden 2255; 1904: 2370; 1905: 3052 Mineralbäder verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus benach-
barten Lagern. Fichtennadelbäder. Künstliche Solbäder.
Fichtennadeldampfinhalationen. Wasserheilanstalt. Massage.
Mechanotherapie. Elektrotherapie. Terrainkuren (ohne be-
sondere Einrichtungen). Milchkuren.
Behaaidelt werden: Blutarmut, Bleichsucht, Frauen-
krankheiten, Nervenkrankheiten, Verdauungsstörungen, chro-
nische Herzkrankheiten, Skrofulöse, Rhachitis.
3 Arzte. — Kurzeit: 15. Mai bis Anfang Oktober. —
Kvu-taxe: 1 Person 6 M., 2 Personen 8 M., 3 imd mehr Personen
10 M., außerdem Musiktaxe 3 M., 4,50 M., 6 M. — Zahl der
Besucher (ohne Passanten) 1903: 690; 1904: 935; 1905: 551.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der AbfaUstoffe
durch Schwemmkanalisation. — Formahndesinfektion. — Apo-
theke in Wunsiedel. — Stiftimg für Freibäder.
Quellen und Bad sind im Besitz von Christoph Haas in
Eothenburg ob der Tauber, Königl. Medizinalrat Bezirksarzt
Dr. Hess, Bürgermeister Hess, H. Eiedel und Dr. Scharf f,
BämtUch in Wunsiedel. — Auskunft durch die Badeverwaltung.
G6föG6G6G6C^G6G6G6C;6G6C2SC;6G6 Alexisbad ÖOÖOÖDÖD(^(X:PöOÖD^ÖÖOÖOdOÖDÖD
Bad, zur 2 km entfernten Stadt Harzgerode (4299 Ein-
wohner) im Herzogtimi Anhalt gehörig, hegt 325 m ü. M. am
südöstlichen Abhänge des ünterharzes in einem Kessel des Selke-
tales. Die einschließenden Höhen erheben sich 60 — 80 m über
den Talboden. Ausgedehnte Laub- und Nadelwaldungen un-
mittelbar angrenzend. Station der Bahn Gemrode — Harzgerode.
Analyse des „Selkebrunnens" (aus
Analytiker: Pu
Temperatur: 11
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten''):
Kationen '). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,00737
Calcium-Ion (Ca-) 0,0303
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0153
Ferro-Ion (Fe-) 0,0668
Mangano-Ion (Mn-) 0,00914
Anionen ").
Chlor-Ion (Cl') 0,0676
Sulfat-Ion (SO;') 0,187
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,0001
Milli-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
0,320
0,755
0,627
1,20
0,166
0,320
1,51
1,25
2,39
0,332
5,80
1,91
1,95
0,001
1,91
3,90
0,003
Kieselsäure (meta) (H^SiOj)
Organische Substanzen . . .
0,384
0,0253
0,0775
6,93
0,323
5,81
Heilquellen. 2 Quellen, der „Sdkebrunnen" („Grotte")
und der „Alexisbrunnen", ersterer gegen Ende des 17. Jahr-
hunderts entdeckt und seit 1766 zu Heilzwecken benutzt,
letzterer 1829 durch Tromsdorff entdeckt, entspringen aus
Grauwacke. Der „Selkebrunnen" Uefert tägUch etwa 900 hl
Wasser.
der Salztabelle berechnet).
seh. 1868^).
,0°.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält')*):
Gnunm
Natriumchlorid (NaO) 0,0187
Calciumchlorid (CaCL,) 0,0837
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ 0,0002
Magnesiumchlorid (MgCl,) 0,00380
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,0707
Ferrosulfat (FeSOJ 0,182
Manganosulfat (MnSOJ 0,0251
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,0253
Organische Substanzen 0,0775
0,487
Ältere Analyse: B. Tromsdorff 1829 (bei J. F. Simon, Die Heil-
quellen Europas S. 8. Berlin 1839).
0,486
7,25
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 0,5 g.
1) G. Kothe, Alexisbad im Harz S. 46. Berlin 1883. ») Die Angaben
beidelien sich ursprünglich auf 1 Liter. Eine Umrechnung auf 1 Kilogramm,
die in Ermangelung der Angabe des spezifischen Gewichtes nicht möglich
war, wtirde keine Änderung herbeiführen. ') Vgl. ehem. Einleitung Ab-
schnitt A. «) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt B.2.c.
Da 67 mg Eisen vorhanden sind und Sulfat-Ionen vorherrschen,
so ist die Quelle als „reine Vitriolquelle" zu bezeichnen.
Analyse des ,^exisbrUnnenS" (aus der SalztabeUe berechnet)
Analytiker: F. L. Sonnenschein. 1866').
Spezifisches Gewicht: 1,00095 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 9,5°.
Ergiebigkeit: 475 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Mol Äquivalente
0,862 0,862
1,33 1,33
1,152 2,304
0,415 0,829
Kationen'). Gramm
Kahum-Ion (K-) 0,0338
Natrium-Ion (Na-) 0,0306
Calcium-Ion (Ca") 0,04619
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,0101
Gramm
Ferro-Ion (Fe--) 0,0156
Mangano-Ion (Mn--) 0,00864
MilU-
Mol
0,279
0,157
Milligramm-
Äqui Talente
0,559
0,314
6,20
') G. Kothe, Alexisbad im Harz 8. 51.
Einleitung Abscbn. A.
Berlin 1883. ») Vgl. ehem.
— 292 —
. . ,, Milli- MiUigramm-
Anionen'). Onnun Mol Äquivalente
C!hlor-Ion (Cl') 0,00985 0,278 0,278
Sulfat-Ion (SO/') 0,1289 1,342 2,683
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,0046 0,048 0,095
Hydrokarbonat-Ion(HC03'). 0,192 3,14 3,14
0,480 9,00 6^20
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,0362 0,461
Organische Substanzen . . . 0,0202
0,537 9^46
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0,5607 12,74
1,097 22,20
Altere Analyse: B. Tromsdorff (bei J. F. Simon, Die Heilquellen
Europas 8. 8. Berlin 1839).
•) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A. ') Vgl. ehem. Einleitung Ab-
schnitt B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 0,5 g.
Da 16 mg Eisen vorhanden sind und Hydrokarbonat- Ionen
vorherrschen, so ist die Quelle als „reine Eisenkarbonat-
quelle" zu bezeichnen.
Der „Selkebrunnen" wird in einem Stollen in 2 Teichen
angestaut und von dort in Holz- und Eisenröhren weiter-
geleitet. Der ,,Alexisbrunnen" ist ein gemauerter Schacht-
brunnen von 'l^ m Tiefe. Das Wasser des „Selkebrunnens"
Analyse des „Ernabrunnens** (aus
Analytiker: L. F. Bley').
Spezifisches Gewicht: 1,0006
Temperatur: 11,4°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
-gr 4' 9\ Milli- Milligramm-
iLatlOneil ). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,005113 0,1306 0,1306
Natrium-Ion (Na-) 0,01382 0,5997 0,5997
Calcium-Ion (Ca-) 0,01310 0,3267 0,6534
Strontium-Ion (Sr-) 0,000229 0,0026 0,0052
Magnesium-Ion (Mg-). . . . 0,01197 0,4912 0,9824
Ferro-Ion (Fe-) 0,02585 0,4625 0,9250
Mangano-Ion (Mn-) 0,0003 0,006 0,01
Cupri-Ion (Cu-) 0,002689 0,0423 0,0846
3,39
Anlonen').
C!hlor-Ion (Gl") 0,04415 1,245 1,245
Sulfat-Ion (SO/') 0,01646 0,1713 0,3427
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,00305 0,0318 0,0635
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,1062 1,741 1,741
0,2429 5,251 3,392
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) . 0,013 0,16
Organische Substanzen . . . 0,0033
0,259 5^41
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0,5388 12,25
0,798 17,66
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 0,26 g.
Da 26 mg Eisen vorhanden sind und Hydrokarbonat -Ionen
vorherrschen, so ist die Quelle eine „reine Eisenkarbonat-
qnelle". Bemerkenswert ist der Kupfergehalt von 2,7 mg.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus einem
benachbarten Moorlager. Künstliche Sol- und Kohlcnsäure-
bäder. Fichtennadclbäder. Elektrische Lichtbäder. Dampf-
kastenbäder. Hydrotherapie. Massage. Mechanotherapie.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0207
Kaliumsulfat (K,SOJ 0,0510
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,0944
Calciumsulfat (CaSOJ 0,05246
Calciumhydrophosphat (CaHPOj) . . . 0,0065
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC08X] • ■ 0,1165
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08),] 0,0607
Ferrohydrokärbonat [Fe(HCOs),] . . . 0,0497
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),] . 0,0278
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,0362
Organische Substanzen 0,0202
0,536
{296 2 ccm
bei 9,5° u.
760 'mm
wird zum Baden, das des , .Alexisbrunnens" zum Trinken be-
nutzt. 18 Badezellen mit Kachehvannen. Das Badewasser mrd
durch Einleiten von Dampf in die Wannen erwärmt. Zwei
weitere Quellen, „Freundschaftsbrunnen" und „Marienquelle",
werden nicht benutzt. — Eine halbe Stunde von Aleidsbad
entfernt, bei Mägdesprung, entspringt der „Emabrunnen", der
ebenfalls zur Zeit nicht benutzt wird.
der Salztabelle berechnet).
(ohne Temperaturangabe).
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,009743
Natriumchlorid (NaCl) 0,03508
Calciumchlorid (CaCl,) 0,02859
Calciumsulfat (CaSO«) 0,005093
Calciumhydrophosphat (CaHPOi) . . . 0,00432
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCOs),] . 0,000548
Magnesiumsulfat (MgSO,) 0,01613
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOj),] 0,05230
Ferrohydrokärbonat [Fe(HC08),] . . . 0,08229
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),] . 0,001
Cuprihydrokarbonat [Cu(HC08),] . . . 0,007847
Kieselsäure (meta) (TljSiO,) 0,013
Organische Substanzen 0,0033
0,259
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,5388 — |bei 11,4° u.
0,798 l 760 mm
') J. Hirschfeia und W. Pichler, Die Bäder, Quellen und Kurort«
Europas Bd. 1 8. 304. Stuttgart 1875. ')Vgl.chem. Einleitung Abschn. A.
•) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Behandelt werden: Blutarmut, Bleichsucht, allgemeine
Schwächezustände nach schweren akuten Krankheiten, chro-
nische Erkrankungen des Nervensystems, Schwächezustände
der männlichen Geschlechtsorgane, Erkrankungen der weib-
lichen Geschlechtsorgane, chronische Magen- imd Darmkatarrho,
Magengeschwür, Malaria, Krämpfe, Neuralgien, Lähmungen,
Gicht, Rheumatismus, chronische Hautleiden, Skrofulöse.
1 Arzt — Kurzeit: 20. Mai bis 15. September. — Kurtaxe:
293
1 Person 5 M., 2 Personen 8 M., jede weitere Person 2,50 M. —
Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1905: 785.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgimg durch
Wasserleitung. Beseitigung der AbfaUstoffe durch Abfuhr
(pneumatische Grubenentleerung). — Nächste Apotheke in
Harzgerode.
Quellen und Bad gehören Kommerzienrat Wenzel in
Mägdesprung. Auskunft durch die Badeverwaltung.
C6G6föföföföCÄG6Ö5G3SG6G6G6C6G6 Alt-Heide i^^^^^iSO^^^^^^^iSOi^
Dorf mit 845 Einwohnern in der Grafschaft Glatz, im
Eegienmgsbezirk Breslau der Provinz Schlesien, liegt 400 m
ü. M. in einem nach NO geöffneten Talkessel. Waldreiche Um-
gebung. Station der Bahn Glatz — Keinerz.
Heilquellen. Zahlreiche Quellen, von denen die wich-
tigsten sind: „Altheider Sprudel" und „Josefsbrunnen" (früher
wurden noch gebraucht: „Georgenquelle" und „FeldqueUe").
Die Quellen werden zuerst 1625 erwähnt. Der „Josefsbrunnen"
wird seit 1828 zu Heilzwecken benutzt. Der „Altheider Sprudel"
wurde im Jahre 1904 erbohrt. Sie entspringen in Mergeln imd
Plänerschichten (obere Kreideformation) und treten aus einer
aus Geröll, Sand und Lette gebildeten Alluvialschicht zutage.
Analyse des „Altheider Sprudels" (aus den Einzelbestandtellen berechnet).
Analytiker: E. Woy. 1905').
Temperatur: 10,2°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0799
Natrium-Ion (Na-) 0,07300
Lithium-Ion (Li-) 0,00035
Calcium-Ion (Ca--) 0,3164
Magnesium-Ion (Mg--). . . . 0,0341
Ferro-Ion (Fe-) 0,0045
Mangano-Ion (Mn--) 0,00093
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl') 0,0043
Sulfat-Ion (SO;') 0,0313
1,419
Hydrokarbonat-Ion (HCOg')
Kieselsäure (meta) (H^SiOg)
Freies Kohlendioxyd (00^) .
Mim-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
2,04
2,04
3,167
3,167
0,050
0,050
7,890
15,78
1,40
2,80
0,081
0,16
0,017
0,034
24,03
0,12
0,12
0,326
0,652
23,26
23,26
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kahumchlorid (KCl) 0,0090
Kahumsulfat (K^SOJ 0,0568
Kahumhydrokarbonat (KHCO,) .... 0,127
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg) . . . 0,2662
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOj) . . . 0,0034
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCÖ3)2] . . 1,279
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08)j] 0,205
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,)j] . . . 0,014
Manganohydrokarbonat [Mn(HC0s)2] . 0,0030
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) 0.0218
1,964
0.0218
38,35
0,278
24,03
1,985
1,986
2,690
38,63
61,14
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,690 =
4,675
4,676 99,77
Daneben Spuren von Hydroarsenat-Ion.
•j Manuskript. ") Vgl. ehem. Einleitung Absclin. A.
Einleitung Abschn. B.2.c.
1425 ccm
bei 10,2° u.
760 mm
•) Vgl. ehem.
Analyse des „JOSefsbninnenS" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: R. Gscheidlen. 1888').
Ergiebigkeit: ungefähr 720 hl in 24 Stunden.
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten'):
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,04402
Natrium-Ion (Na-) 0,0786
Calcium-Ion (Ca-) 0,2736
Magnesium-Ion (Mg"). . . . 0,03316
Ferro-Ion (Fe") 0,0024
Mangano-Ion (Mn-) 0,00671
Anionen ").
Chlor-Ion (Cl') ........ 0,00619
Sulfat-Ion (SO/') 0,0304
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 1.246
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
1,125
1,125
3,41
3,41
6,822
13,64
1,361
2,722
0,043
0,086
0,122
0,244
21,23
0,175
0,175
0,317
0,634
20,42
20,42
1,721
0,0287
33,80
0,366
21,23
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält')^):
Gramm
Kaliumchlorid (KO) 0,0130
Kahumsulfat (K,SOJ 0,0553
Kahumhydrokarbonat (KHCO3) 0,03165
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) 0,2867
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2] 1,106
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,1992
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] 0,0077
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),J 0,0216
Kieselsäure (meta) (HjSiOg) 0,0287
1,750
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,308
1,750
1,308
34,16
29,73
Kieselsäure (meta) (H^SiOg)
Freies Kohlendioxyd (CO,).
3,058 63,89
Spezifische elektrische Leitfähigkeit (in reziproken
Ohm pro cm- Würfel) « = 0,00120 bei 18° (Probe nicht identisch).
R. Abegg*).
3,058
Altere Analysen: Urner 1846. Meusel 1873.
') Manuskript. ") Die Analyse ist auf die Litereinheit bezogen und
konnte in Ermangelung der Angabe des spezifischen Gewichtes nicht auf
1 kg umgerechnet werden. Bei einer derartigen Umrechnung würden sieh sämt-
liche Zahlen schätzungsweise um etwa 0,1 Prozent ihres Wertes erniedrigen.
") Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. •) Manuskript. ») Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. B.2.C.
19*
294
Analyse der „Georgenquelle" (aus
Analytiker: MeuseL
Ergiebigkeit: ungefähr
In 1 liter des Mineralwassers sind enthalten'):
j^ Milli- Milligramm-
K&tiOIien ). Onunm Mol ÄquiTSlente
Kalium-Ion (K-) 0,0186 0,474 0,474
Natrium-Ion (Na-) 0,05368 2,329 2,329
Calcium-Ion (Ca-) 0,2597 6,477 12,95
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,02959 1,215 2,430
Ferro-Ion (Fe-) 0,0139 0,249 0,498
Mangano-Ion (Mn-) 0,00080 0,014 0,029
18,71
Anionen").
Chlor-Ion (CT) 0,0044 0,12 0,12
Sulfat-Ion (SO4") 0,0344 0,358 0,717
Hydrokarbonat-Ion (HCOs') 1,090 17,87 17,87
1,505 29,11 18,71
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,0196 0,250
1,525 29,36
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 1,990 45,23
3,515 74,59
Spezifische elektrische Leitfähigkeit (in reziproken
Ohm pro cm-Würfel) « ^0,00145 bei 18° (Probe nicht identisch).
R. Abegg«).
der Salztabelle berechnet).
1873').
720 hl in 24 Stunden.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält»)'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0092
Kaliumsulfat (K5SOJ 0,0306
Natriumsulfat (Na,SOj) 0,0260
Natriumhydrokarbonat (XallCOg) 0,1650
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOj.,] 1,050
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03).,] 0,1778
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),j] . . 0,0443
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),] 0,0026
Kieselsäure (meta) (H^SiO^) 0,0196
1,5251
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,990
3,515
>) Manuskript. — Ergänzt durch eine Bestimmung der Gesamt - Kolilen-
silure von Winter 1903 (Prospekt). *) Die Analyse ist auf die Litereinheit
bezogen und konnte in Ermangelung der Angabe des spezifischen Gewichtes
nicht auf 1 kg umgerechnet werden. Bei einer derartigen Umrechnung würden
sich sämtliche Zahlen schätzungsweise um etwa 0,1 Prozent ihres Wertes er-
niedrigen. •) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. *) Manuskript. ') Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. B.2.c.
Analyse der „Feldquelle" (aus den ElnzelbestandteUen berechnet).
Analytiker: Winter. 1903').
Kationen'). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,1073
Calcium-Ion (Ca--) 0,1577
Magnesium-Ion (Mg--) . . . 0,03054
Ferro-Ion (Fe-) 0,01030
Anionen').
Chlor-Ion (Q') 0,007000
Sulfat^Ion (80/') 0,02048
Hydrophosphat-Ion(HPO,") 0,000500
Hydrokarbonat-Ion (HCOj') 0,9006
Milli-
Milligramm-
Mol
Aquivalente
4,654
4,654
3,933
7,866
1,254
2,507
0,1843
0,3686
15,396
0,1975
0,1975
0,2132
0,4264
0,0052
0,0104
4,76
14,76
1,2344
0,02207
25,20
0,2815
15,39
1,2565
1,028
25,48
23,37
Kieselsäure (meta) (H,8iOg)
Freies Kohlendioxyd (CO,)
2,284 48,85
Spezifische elektrische Leitfähigkeit (in reziproken
Ohm pro cm-Würfel) x = 0,00132 bei 18° (Probe nicht iden-
tisch). R. Abegg*).
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Natriumchlorid (NaCT) 0,01155
Natriumsulfat (Na^SO^) 0,03031
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg) 0,3388
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ 0,000709
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOa),] 0,6368
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOs),] 0,1835
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] 0,03279
Kieselsäure (meta) (H,8iO,) 0,02207
1,2565
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,028
2,285
') Prospekt. Ohne Ort und Jahr. ") Die Analyse gibt noch einen Gehalt
Ton 1,0 Milli-Mol Aluminium-Ion an, eine Menge, dieneben den nachgewiesenen
Anionen kaum in Löstmg beständig ist und daher außer Berücksichtigimg
blieb. Der gewogene Niederschlag stammt wahrscheinlich aus den bei der
Analyse benutzten Geriitschaften, ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A,
') Manuskript. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Simimen der gelösten festen Bestandteile betragen bei
diesen Quellen 2,0, 1,8, 1,5 und 1,3 g, wobei Hydrokarbonat-
und Calcium -Ionen vorherrschen. Da 1,0 bis 2,7 g freies
Kohlendioxyd vorhanden sind, so sind die Quellen als „erdige
Säuerlinge" zu bezeichnen. — Die „GeorgenqueUe" und die
„Feldquelle", bei denen der Eisengehalt 10 mg übersteigt,
können zu den Eisenquellen gerechnet und als „erdige Eisen-
säuerlinge" bezeichnet werden.
Das Bohrloch des „Altheider Sprudels" ist bis zu einer
Tiefe von 34 m mit verzinnten Kupferrohren verrohrt, der „Josefs-
brunnen" ist in Holz gefaßt Das Wasser dieser beiden Quellen
wird zum Trinken, das des Sprudels auch zu Bädern benutzt.
Dem Badehause (40 Zellen mit Wannen aus Zink und Holz)
wird es durch Preßluft zugeführt. Das Badewasscr wird durch
Zumischen heißen Wassers in den Wannen erwärmt. Im Jahre
1903 wurden 6561; 1904: 7540; 1905: 7.533 Bäder verabreicht.
Zum Versand gelangten 1903: 4940; 1904: 5217; 1905: 6218
Flaschen (jetzt fast ausschließlich das Wasser des Sprudels).
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus benach-
barten Lagern. Fichtennadelextraktbäder. Medizinische Bäder.
Elektrotherapie. Elektrische Lichtbäder. Hydrotherapie. Massage.
Inhalationskuren. — Milch-, Molken-, Kefirkiu-en.
295 —
Analyse der Moorerde.
Analytiker: Winter. 1903').
1000 Teile der frischen Moorerde geben:
Trockenrückstand bei 110°
Wasser
262
738
1000 Teile der bei 110° getrockneten Moorerde enthalten:
Organische Bestandteile 501,5
Anorganische Bestandteile:
Calcium (Ca) 16,0
Magnesium (Mg) 1,8
Eisen, dreiwertig (Fe™) 90,98
Aluminium (AI) 5,91
Chlor (Cl) 0,01
Sulfatrest (SO,) 2,5
Phosphatrest (POJ 4,1
Differenz = Sauerstoff (0) 50,6
Siliciumdioxyd (SiOJ 46,72
Sand UBW , 280,4
Außerdem noch Alkalimetalle in geringer Menge.
499,0
^) Prospekt. Ohne Ort iind Jahr.
Behandelt werden: Bleichsucht, Blutarmut.. Skrofulöse,
Rhachitis , Hals- xmd Lungenerkrankungen , Rheumatismus,
Gicht, Ischias, Frauenkrankheiten, Nervenleiden, Herzkrank-
heiten.
1 Arzt (mit Hausapotheke). — Kurzeit: 1. Mai bis Ende
September. — Kurtaxe: 1 und 2 Personen 12 M. (vor 15. Juni
und nach 15. August 6 M.); jede weitere Person IM. — Zahl
der Besucher (ohne Passanten) 1903: 1321; 1904: 1700;
1905: 1500.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgimg durch
HochqueUwasserleitung. — Beseitigiuig der AbfaUstoffe durch
Schwemmkanalisation (biologisches Klärverfahren). — Quellen
und Bad sind im Besitz der „Badeverwaltung Alt -Heide,
G. m. b. H."
C2SG6aSC25G6G55G6föG6G6G6föG6G6C6 AütOgast ^^iiO^^^^^^iSOiSOiSOiSOiSOiSO
Bad, zur Gemeinde Maisach gehörig im Kreise Offenburg
des Großherzogtums Baden, liegt 484 m ü. M. im Maisachtal
im Schwarzwald. Die umhegenden Höhen erreichen nahezu
1000 m (Kniebis). Nächste Bahnstation Oppenau (4'/j km).
Endstation der in Appenweier von der Linie Karlsruhe — Basel
abzweigenden Nebenbahn.
Heilquellen. 3 Quellen, „Antoniusquelle", „PetersqueUe"
und „BadequeUe", seit 1553 bekannt, entspringen aus Gneis.
Analyse der „AntOniUSqUelle" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: E. Bunsen. 1867').
Spezifisches Gewicht: 1,00277 bei 14,3°, bezogen auf imbekannte Enheit.
Temperatur: 9,2°.
Ergiebigkeit: 14,4 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen').
Kalium-Ion (K-) . .
Natrium-Ion (Na-) .
Calcium-Ion (Ca-) .
Strontium-Ion (Sr-)
Magnesium-Ion (Mg'
Ferro-Ion (Fe") . .
Mangano-Ion (Mn")
Aluminium-Ion (AI-
Gramm
0,02648
0,4716
0,2331
0,000573
0,1023
0,01169
0,000138
0,001326
MilU-
Mol
0,6764
20,46
5,812
0,0065
4,201
0,2091
0,0025
0,0489
Milligramm-
Äquivalente
0,6764
20,46
11,62
0,0131
8,402
0,4181
0,0050
0,1468
41,74
1) Zeitschrift für analytische Chemie 1871 Bd. 10 S. 436.
Einleitung Äbschn. A.
•) Vgl. ehem.
Anlonen'). Gramm
Chlor-Ion (Cl') 0,02756
Sulfat-Ion (SO;') 0,5295
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000988
Hydrokarbonat-Ion (HCOg') 1,825
MilU-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,7775
0,7775
5,512
11,02
0,0103
0,0206
29,92
29,92
3,230 67,64
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,06452 0,8229
41,74
Freies Kohlendioxyd (COJ .
Freier Stickstoff (N,) . . . .
3,295
2,039
0,0009
68,46
46,34
0,03
5,335 114,83
Daneben Spuren von Hydroarsenat-Ion und organischen
Substanzen.
— 296 —
Daa Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,05046
Natriumchlorid (NaCl) 0,005917
Natriumsulfat (NajSO,) 0,7746
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) 0,7951
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOs),] 0,9423
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03)j] 0,001371
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOj),] 0,6150
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)j] 0,03720
Manganohydrokarbonat [Mn(HC08)j] 0,000446
Aluminiumhydrophosphat [AI,(HP0J3] 0,001174
Gramm
Aluminiumsulfat [Alj(SOJs] 0,007201
Kieselsäure (meta) (H,SiOa) 0,06452
3,2953
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,039 =
Freien Stickstoff (N,) 0,0009 •=
5,335
{'
1076 com
bei 9,2° u.
760 mm
0,7 ccm
bei 9,2° u.
760 mm
*) Vgl. ehem. Kinlaitiing Abachn. B.2.c.
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: ccm
Kohlendioxyd (CO,) 952,0
Sückstoff (N,) 48,0
Analyse der „Petersquelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: R. Bunsen. 1868').
Spezifisches Grewicht: 1,0034 bei 10°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 8,1°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen"). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,03326
Natrium-Ion (Na-) 0,4542
Calcium-Ion (Ca-) 0,2381
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,1016
Ferro-Ion (Fe-) 0,01624
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,004402
Ajiionen').
Chlor-Ion (Q') 0,02781
Sulfat-Ion (SO/') 0,5333
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000617
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 1,826
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,8495
0,8495
19,70
19,70
5,937
11,87
4,169
8,339
0,2904
0,5809
0,1624
0,4873
41,83
0,7844
0,7844
5,552
11,10
0,0064
0,0129
29,93
29,93
Kieselsäure (meta) (HjSiO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,).
3,236
0,07387
67,38
0,9420
41,83
3,309
1,794
68,32
40,78
5,103
Daneben Spuren von Mangano-,
ganischen Substanzen.
109,10
Hydroarsenat-Ion, or-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,05851
Kaüumsulfat (KjSO^) 0,005678
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,7509
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) . . 0,7683
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2] . . 0,9624
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)J 0,6103
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOj),] . . . 0,05167
Aluminiiunhydrophosphat [A],(HPOJs] 0,000734
Aluminiumsulfat [A1,(S0J,1 0,02707
Kieselsäure (meta) (B^SiOj) 0,07387
3,3094
{943,2 ccm
bei 8,1° u.
760 mm
•) Zeitsclirift für analytische Chemie 1871 Bd. 10 S. 436. •) Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.c
Analyse der „BadequeUe" (aus der
Analytiker:
Temperatur
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
__ ^ -. MiUi- Milligramm-
K-atiOnen"). Gramm , Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,03299 0,8426 0,8426
Natrium-Ion (Na-) 0,5167 22,42 22,42
Calcium-Ion (Ca-) 0,2537 6,327 12,65
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,1083 4,445 8,890
Ferro-Ion (Fe-) 0,01344 0,2404 0,4807
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,001485 0,0548 0,1644
45,45
Salztabelle berechnet).
R. Bunsen').
: 8,4°.
Anlonen'). Gramm
Chlor-Ion (Cl') 0,02744
Sulfat-Ion (SO/') 0,5674
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000926
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 2,004
») Zdtrchrift für analytische Chemie 1871 Bd. 10 8. 436.
Einleitung Abschn. A.
') Vgl. ehem.
Milli-
Milligramm-
Mol
Aquivalente
0,7741
0,7741
5,907
11,81
0,0096
0,0193
32,84
32,84
Kieselsäure (meta) (H,8iO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,).
3,526
0,05557
73,86
0,7086
45,44
3,582
1,954
74,57
44,40
5,536 118,97
Daneben Spuren von Mangano-, Hydroarsenat-Ion, orga-
nischen Substanzen.
297
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,05775
Kaliumsulfat (K^SOJ 0,005972
Natriumsulfat (Na.,SOJ 0,8245
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg) 0,9093
Calciunihydrokarbonat [Ca(HC03)J 1,026
Maguesiumhydrokarbonat [Mg(HC"03)2] 0,6506
Ferrohydrokarbonat [FeCHCOa),] 0,04276
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen 3,3
bis 3,6 g, wobei Hydrokarbonat- imd Natrium-, daneben auch
Sulfat-, Calcium- und Magnesium -Ionen vorherrschen. Die
Mengen des freien Kohlendioxyds betragen 1,8 bis 2,0 g. Da
11,7 bis 16,2 mg Eisen vorhanden sind, so sind die Quellen als
„erdig-alkalisch-salinische Eisensäuerlinge" zu be-
zeichnen.
Die „Antonius-" und „PetersqueUe" sind in Granit, die
„Badequelle" in Sandstein gefaßt. Das Wasser der Quellen wird
zum Trinken und Baden benutzt. Dem Badehause (22 Zellen
mit Wannen aus Kupfer und Zink) wird es in galvanisierten
Eisen- und Bleiröhren 38 m weit zugeleitet. Das Badewasser
wird in großen Kesseln erwärmt. Im Jahre 1903 wurden: 4425;
1904: 4555 Bäder verabreicht. Zum Versand gelangten im
Jahre 1903: 91000; 1904: 96000 Gefäße.
Gramm
Aluminiumhydrophosphat [A],(HP0j)3] 0,001100
Aluminiumsulfat [A1,(S0J3] 0,008279
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) 0,05557
3,582
Freies Kohlendioxyd (COJ 1,954 =
5,536
s) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
1028 ccm
bei 8,4° u.
760 mm
Im Jahre 1904 wurden 2 weitere Quellen entdeckt.
Sonstige Kurmittel: Moorextraktbäder. Künstliche
Kohlensäurebäder. — Terrainkuren (ohne besondere Einrich-
tungen). — Milchkuren. — Gedeckte Wandelbahn.
Behandelt -werden: Blutarmut und Bleichsucht, Magen-
und Darmkrankheiten, Krankheiten der Leber imd Gallenblase,
Nieren- imd Blasenleiden, Gicht, Frauenkrankheiten, Nervosität.
1 Arzt. — Kurzeit: Anfang Mai bis Mitte Oktober. —
Kurtaxe : 30 Pf. täglich. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 565; 1904: 580.
Allgemeine Einriehtimgen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Schwemmkanalisation. — Formalindesinfektion. —
Nächste Apotheke in Oppenau.
Quellen und Bad gehören Max Huber.
C3SföG6G?SG6C6DSG6G6aSföG6fö AugUStUSbacl ^^iSO^^^^i$0i50^i$0^^
Bad zum Dorfe Liegau gehörig, in der Amtshauptmann-
schaft Dresden-Neustadt des Königreichs Sachsen, liegt 220 m
ü. M. im Walde. Nächste Eisenbahnstation Kadeberg ('/j Stunde)
an der Linie Dresden — GörUtz.
Klima. Mittlere Monatstemperatur (aus den Isothermen
abgeleitet): Mai 12,1°, Juni 15,9°, Juli 17,6°, August 16,7°,
September 13,7°. — Mittlere jährhche Niederschlagshöhe (aus
den Niederschlagskurven abgeleitet): 670 mm*).
Heilquellen. 5 Quellen: „Stollenquelle" (1717 entdeckt),
„SodaqueUe" (1792), „StahlqueUe" (1868), ,.SalzqueUe" (1802)
„Tiefbrunnen" (letzterer zurzeit nicht benutzt) entspringen aus
Gneis in geringer Tiefe, die Stollenquelle am Ende eines 90 m
langen Stollens.
•) Angaben des Königl. Sachs, meteorol. Instituts in Dresden.
Analyse der „Stollenquelle" (aus der SaktabeUe berechnet).
Analytiker: H. Fleck und W. Hempel. 1873').
Spezifisches Gewicht: 1,0002 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 8,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kaliimi-Ion (K-) 0,002053
Natrium-Ion (Na-) 0,005397
Calcium-Ion (Ca-) 0,01010
Magnesium-Ion (Mg"). . . . 0,003668
Ferro-Ion (Fe-) 0,01101
Mangano-Ion (Mn-) 0,000349
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl') 0,006993
Sulfat-Ion (SO/') 0,03216
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 0,03852
MilU-
Mol
0,0524
0,2341
Milligramm-
Äquivalente
0,0524
0,2341
0,2519
0,1506
0,1970
0,0063
0,5038
0,3012
0,3940
0,0127
1,4982
0,1973
0,3348
0,6314
0,1973
0,6695
0,6314
0,11025
0,02604
2,0558
0,3321
0,13629
0,03236
Kieselsäure (meta) (H^SiOg)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
0,16865 3.1233
Daneben Spuren von Ammonium-, Aluminium-
Hydrophosphat-Ion, organischen Substanzen.
1,4982
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,003911
Natriumchlorid (NaCl) 0,008472
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,006348
Calciumsulfat (CaSOJ 0,03430
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,004600
Magnesiumhydrokarbonat [MgfHCOj)^ 0,01645
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08)2] . . . 0,03505
Manganohydrokarbonat [Mn(HC0,)2] • 0,001124
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,02604
0,13630
Freies Kohlendioxyd (CO^) 0,03236
2,3879
0,7354
0,16866
{17,0 ccm
bei 8,0° u.
760 mm
Altere Analysen: L. Choulant 1847 (Das Augustusbad bei Bade-
berg S. 82. 1847). W. Stein und C. Bley 1863 (Archiv der Pharmazie 1864
Bd. 169 S. 1).
Nitrat-,
') Manuskript. ^) Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2.c.
Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem.
— 298 —
Analyse der „Sodaquelle
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten
Kationen''). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,004506
Natrium-Ion (Na-) 0,01278
Calcium-Ion (Ca-) 0,05514
Magnesium-Ion (Mg-). . . . 0,006998
Ferro-Ion (Fe-) 0,009102
Mangano-Ion (Mn-) 0,002606
Anionen ^.
Chlor-Ion (CT) 0,009394
Sulfat-Ion (SO/') 0,07922
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,1525
(aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: H. Fleck und W. Hempel. 1873').
Spezifisches Giewicht: 1,00054 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 8,0°.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,008586
Natriumchlorid (NaCl) 0,008770
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,02876
Calciumsulfat (CaSO^) 0,08475
Calciumhydrokarbonat [Ca(IICO,),] . . 0,1220
Magnesiumhydrokarbonat |ilg(HCOj).J 0,04205
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,,)J . . . 0,02897
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03).J . 0,008388
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,03535
MilU-
Milligramm-
Mol
AquiTalente
0,1151
0,1151
0,5545
0,5545
1,375
2,750
0,2873
0,5745
0,1628
0,3257
0,0474
0,0948
4,415
0,2650
0,2650
0,8247
1,649
2,500
2,500
0,3322
0,03535
6,132
0,4508
4,414
0,3676
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,05538 =
0,3676
0,05538
Kieselsäure (meta) (HjSiO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
0,4230 7,842
Daneben Spuren von Ammonium-, Aluminium-, Nitrat-,
Hydrophosphat-Ion, organischen Substanzen.
0,4230
( 29,1 ccm
.{ bei 8,0° u.
[ 760 mm
6,583
1,259
Ältere Analysen: L. Choulant 1847 (Das Augustusbad bei Bade-
berg S. 82. 1847). W. Stein und C. Bley 1863 (Archiv der Pluirmazie 1864
Bd. 169 8. 1). Diese älteren Analysen geben eine erheblich geringere Gesamt-
konzentration und einen wesentlich höheren Eisengehalt an als die vorstehende.
>) Vgl. ehem.
^) Manuskript. -) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „StahlqUelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: H. Fleck und W. Hempel. 1873').
Spezifisches Gewicht: 1,00026 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 7,4°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
xr ^ 7^ Milli-
Eationen^). Gramm Mol
Kalium-Ion (K-) 0,003822 0,0976
Natrium-Ion (Na-) 0,009848 0,4272
Calcium-Ion (Ca-) 0,02769 0,6905
Magnesium-Ion (Mg--). . . . 0,001510 0,0620
Ferro-Ion (Fe")'^ 0,002469 0,0442
Anionen').
Chlor-Ion (Q') 0,006653 0,1877
Sulfat-Ion (SO/') 0,01617 0,1683
Hydrokarbonat-Ion (HCOs') 0,09724 1,594
Milligramm-
Äquivalente
0.0976
0,4272
1,381
0,1240
0,0883
2,118
0,1877
0,3367
1,.594
0,16540
0,03183
3,272
0,4060
2,118
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Daneben Spuren von Ammonium-, Aluminium-,
Hydrophosphat-Ion, organischen Substanzen.
0,19723 3,678
nicht bestimmt.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
Kaliumchlorid (KQ) 0,007282
Natriumchlorid (NaU) 0,005269
Natriumsidfat (Na^SOJ 0,02393
Natriumhydrokarbonat (NaHCOJ 0,000044
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOs)j] 0,1119
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03),] 0,009073
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOs),] 0,007857
Kieselsäure (meta) (H^SiO^) 0,03183
0,1972
Freies Kohlendioxyd (CO,) nicht bestimmt.
Ältere Analysen: L. Choulant 1847 (Das Augustusbad bei Rade-
berg 8. 82. 1847). W. Stein und C. Bley 1863 (Archiv der Pharmazie 1864
Bd. 169 S. 1). Diese älteren Analysen geben einen wesentlich höheren Eisen-
gehalt an als die vorstehende.
Nitrat-,
>) Manuskript. ^) Vgl, ehem. Einleitung Abschn. A. ■) Die Stahl-
quelle erhält ihr Wasser aus zwei Quellen, von denen die an Wasser reichere
0,002469 g Ferro-Ion, die an Wasser ärmere 0,003561 g Ferro-Ion in 1 kg
enthält. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.c.
Analyse der „Salzquelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: H. Fleck imd W. Hempel. 1873').
Spezifisches Gemcht: 1,0002 (ohne Teraperaturangabe).
Temperatur: 8,5°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
MUli- MilUgramm-
Hol Äquivalente
0,0872 0,0872
0,2953 0,2953
Calcium-Ion (Ca-) 0,01180 0,2943 0,5885
Editionen'). Orunm
Kalium-Ion (K-) 0,003412
Natrium-Ion (Na-) 0,006807
Magnesium-Ion (Mg")
Ferro-Ion (Fe-) ....
Mangano-Ion (Mn--) .
Gramm
0,003699
0,000843
0,000062
Milli-
Mol
0,1518
0,0151
0,0011
KHlli^ramm-
Äqmvalente
0,3037
0,0302
0,0023
1,3072
1} Manuskript, >) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
— 299
Anionen^). Gramm
Chlor-Ion (CV) 0,004561
Sulfat-Ion (SO;') 0,03123
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,03223
Milli- Mtlligramm-
Mol Äquivalente
0,1287 0,1287
0,3251 0,6501
0,5283 0,5283
0,09464
0,03213
1,8269
0,4098
Kieselsäure (meta) (H^SiOj).
Freies Kohlendioxyd (CO^) .
Daneben Spuren von Ammonium-, Aluminium-
Hydrophosphat-Ion, organischen Substanzen.
0,12677 2,2367
nicht bestimmt.
1,3071
Nitrat-,
Ältere Analysen: I>. Choulant 1847 (Das Augustusbad bei Kade-
berg8.82. 1847). W. Stein und C. Bley 1863 (Archiv der Pharmazie 1864
Bd. 169 S. 1). Diese älteren Analysen geben einen wesentlich höheren Eisen-
gehiilt an als die vorstehende.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kahumchlorid (KCl) 0,006501
Natriumchlorid (NaCl) 0,002428
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,01804
Calciumsulfat (CaSOJ 0,02698
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOJ.J 0,01558
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03).,] 0,02223
Ferrohydrokärbonat [Fe(HC03).J ..." 0,002682
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03).J 0,000200
Kieselsäure (meta) (H^SiOJ 0,03213
0,12677
Freies Kohlendioxyd (CO^) nicht bestimmt.
2) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A. ^) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
schnitt B.2.C
Analyse des
Spezifisches Gewicht:
Temperatur: 8,4°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen ^). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,005235
Natrium-Ion (Na-) 0,007045
Calcium-Ion (Ca") 0,02496
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,004244
Ferro-Ion (Fe-) 0,002892
Mangano-Ion (Mn--) 0,001901
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,01274
Sulfat-Ion (SO;') 0,02709
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,07820
,,TiefbrUnnenS" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: H. Fleck und W. Hempel. 1873').
Milli-
Mol
0,1337
0,3056
0,6224
0,1742
Milligramm-
Äquivalente
0,1337
0,3056
1,245
0,3484
0,0517
0,0346
0,1035
0,0691
2,205
0,3595
0,2820
1,282
0,3595
0,5640
1,282
1,0003 (ohne Temperaturangabe).
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,009975
Natriumchlorid (NaCl) 0,01321 ^
NatriumsuKat (Na^SOJ 0,005676
CalciumsuKat (CaSOJ 0,03296
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2] . . 0,06166
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,02550
Ferrohydrokärbonat [Fe(HC03),] . . . 0,009204
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)3] . 0,006119
Kieselsäure (meta) (H2Si03) 0,03958
0,20388
Kieselsäure (meta) (1128103)
Freies Kohlendioxyd (COj) .
0,16431
0,03958
3,246
0,5048
2,206
0,20389
0,00561
3,751
0,127
0,20949 3,878
Daneben Spuren von Ammonium-, Nitrat-, Hydrophos-
phat-Ion, organischen Substanzen.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen zwischen
0,1 und 0,4 g; die Quellen sind „einfache kalte Quellen".
Nur die „StoUenquelle", in der 11 mg Eisen vorhanden sind, kann
zu den Eisenquellen gerechnet und als „reine Eisenkarbonat-
quelle" bezeichnet werden.
Das Wasser der in Sandstein gefaßten Quellen — haupt-
sächlich das der „Stollenquelle'' — wird in Eisen- imd Kupfer-
rohren in Hochbehälter gepumpt. Es wird unter Zusatz von
käufhcher Kohlensäure zum Trinken, ohne Zusatz zum Baden,
Duschen und Gurgeln benutzt. In 4 Badehäusem mit 48 Zellen
(Wannen aus Marmor, Kupfer, Zink, Email, Holz) wurden
1903: 33 202; 1904: 36 229; 1905: 40333 Bäder verabreicht.
Das Badewasser wird durch Einleiten von Dampf in große
Behälter erwärmt.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus eigenen
Lagern und aus der Lausnitzer Heide. Künstliche Kohlensäure-,
Sol- und Schwefelbäder. Kiefemadelbäder. Elektrotherapie.
Massage. — Terrainkuren (ohne besondere Elinrichtung). —
Müch- imd Molkenkuren.
Freies Kohlendioxyd (CO^) 0,00561 =
0,20949
f 2,9 com
bei 8,4° u.
760 mm
Altere Analysen: L. Choulant 1847 (Das Augustusbad bei Eade-
berg S. 82. 1847). W. Stein und C. Bley 1863 (Archiv der Pharmazie 1864
Bd. 169 S. 1). Diese älteren Analysen geben einen wesentlich höheren Eisen-
gehalt an als die vorstehende.
') Manuskript.
Einleitimg Abschn.
') Vgl. ehem.
B.2.C.
Einleitung Abschn. A. •) Vgl. ehem.
Behandelt -werden: Allgemeine Schwächezustände, Blut-
armut, Skrofulöse, Bleichsucht, Ehachitis, Herzleiden, Krank-
heiten der Verdauungsorgane, Frauenkrankheiten, Gicht, Gelenk-
rheumatismus, Neurosen, Lähmungen, beginnende Eiickenmarks-
krankheiten, Exsudate, chronische Entzündungen der Unter-
leibsorgane.
2 Ärzte. — Kurzeit: Ende Februar bis Ende November. —
Kurtaxe : die Hälfte der einmaligen wöchentlichen Zimmermiete,
mindestens 5 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903:
2011; 1904: 2086; 1905: 2168.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgimg durch
die Quellen. — • Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Genesungsheim für Minderbemittelte. Kinderheilanstalt. —
Nächste Apotheke in Kadeberg.
Quellen und Bad gehören zu einer von Kommerzienrat
Dr. Wülniar Schwabe in Leipzig errichteten Stiftung. Aus-
kunft durch die Badeverwaltung.
300
cjsc^sc^GJSCjscjsciSföDSG^cjsöSGjs Berggießhübel ^^^^^^^iso^^^iso^
Stadt mit 1373 Einwohnern in der Amtshauptmannschaft
Pirna des Königreichs Sachsen, liegt 300 m ü. M., von Laub- und
Nadelwald umgeben. Station der in Pirna von der Bahn
Dresden — Bodenbach abzweigenden Nebenbahn Pirna— Gott-
leuba.
Klima. Mittlere Monatstemperatur (aus den Isothermen
abgeleitet): Mai 11,7°, Juni 15,5°, Juh 17,3°, August 16,4°,
September 13,4°. — Mittlere jährliche Niederschlagshöhe (aus
den Niederschlagskurven abgeleitet): 760 mm*).
Heilquellen. „Augustusbrunnen" und „Friedrichs-
brunnen", 1720 entdeckt, entspringen einem Eisensteinlager.
Ersterer wird zurzeit nicht benutzt.
*) Angaben des K6nlgl. Sachs, meteorol. Instituts in Dresden.
Analyse des ,^IlgUStUSbrUnnenS" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: W. A. Lampadius').
Temperatur: 10°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
Miiu- Milligramm- ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Kationen'). Gramm Mol Äquivalente Gramm
Natrium-Ion (Na-) 1,6 68 68 Natriumchlorid (NaCl) 2,2
Calcium-Ion (Ca-) 0,10 2,6 5,2 Natriumsulfat (Na,SOJ 1,4
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,043 1,8 3,6 Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . . . 0,93
Ferro-Ion (Fe-) 0,10 1,8 3,6 Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] . . 0,42
80 Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 0,26
Amonen«). Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] . . ■ 0,32
Chlor-Ion (Q') 1,3 37 37 ~5^
Sulfat-Ion (SO/') 0,97 10 20 f 354 ccm
Hydrokarbonat-Ion (HCOs') 1,43 23,4 23,4 Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,670 = jbei 10,0° u.
5,5 145 80 6,2 l 760 mm
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0,670 15,2 n t i:. =• r.- ^ ■, » v = ic i. .• ,oqq «%■>.,
•> ^ '' — ; ! . . 1) J. F. Simon, Die Heilquellen Europas 8. 18. Berlin 1839. ') Vgl.
6,2 160 ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.c.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 5,5 g, die Quelle als „alkalisch-muriatisch-salinische Eisen-
wobei Natrium-, Chlor-, Hydrokarbonat- und Sulfat-Ionen vor- karbonatquelle" zu bezeichnen,
walten. Mit Bücksicht auf den Gehalt von 0,1 g Eisen ist
Analyse des „Friedrichsbrunnens" (aus der saktabeue berechnet).
Analytiker: Unbekannt').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gnunm
Natrium-Ion (Na-) 0,0280
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,00163
Ferro-Ion (Fe-) 0,0364
Anionen').
Chlor-Ion (CT) 0,0052
Sulfat-Ion (80/') 0,0064
Hydrokarbonat-Ion (HCOs') 0,1446
Miin-
Mol
1,21
Milligramm-
Äquiralent«
1,21
0,0671
0,652
0,134
1,30
2,64
0,15
0,067
2,370
0,15
0,13
2,370
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,0086
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,0095
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) 0,078
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08)j] 0,00982
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOs),] 0,116
0,222
0,2222
4,52 2,65
■) J. F. Simon, Die Heilquellen Europas S. 27. Berlin 1839. •) Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 0,2 g.
Mit Bücksicht auf den Eisengehalt von 36 mg ist die Quelle
als „reine Eisenkarbonatquelle" zu bezeichnen.
Das Wasser des in einen Steinschacht gefaßten „Friedrichs-
brunnens" wird durch Metallröhren nach dem Badehaus (12 Zellen
mit gußeisernen Wannen) gepumpt. Das Badewasser wird in
Zirkulationsöfen erwärmt. Im Jahre 1903 wurden 1596; 1904:
1498; 1905: 1195 Bäder verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Moorextraktbäder. Künstliche Kohlen-
säurebäder. Kiefer- und Fichtennadeldampfbäder. Elektrische
Lichtbäder. — Milchkuren.
Behandelt ■werden: Bheumatismus, Bleichsucht, Nerven-
leiden.
1 Arzt. — Kurzeit: 15. Mai bis Ende Oktober. — Kur-
taxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 591; 1904: 623; 1905: 576.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr. — Apotheke. — Kinderheilanstalt.
Quelle imd Bad sind im Besitz der C. Eschcbachschen
Erben in Dresden. — Auskunft durch die Verwaltung des
„Johann - Georgen - Bades".
— 301
C6D5aSC55G6C6G^G6G6CÄSG55G6föCÄfö Bocklet ^^^^^^^^^^^^^^^
Dorf mit 344 Einwolmern im Regierungsbezirk Unteriranken
des Königreichs Bayern, liegt 210 m ü. M. in dem gewundenen
Tale der fränkischen Saale. Laub- und Nadelwald in immittel-
barer Nähe. Nächste Bahnstation Bad Kissingen (9 km, Post-
verbindung).
Klima. Vgl. Bad Kissingen. — Gegen Nord- und Ost-
winde liegt der Ort geschützt.
Heilquellen. 2 Mineralquellen, „Stahlquelle" und „Schwefel-
quelle", 1724 entdeckt, werden seit 1749 zu Heilzwecken benutzt.
Bereits 1770 wurden jährlich 80000 Krüge „Stahlwasser" ver-
sandt. Die Stahlquelle umfaßt in gemeinschaftlicher Fassung das
Wasser von 4 QueOen, die früher am Gnmde eines gemein-
samen Brunnenschachtes von 6 m Durchmesser gesondert gefaßt
waren: „Ludwigsquelle", „Friedrichsquelle", „Carlsquelle" und
„Christofsquelle". Sie entspringen in einer Tiefe von 8'/, m
aus Buntsandstein. Das Saaletal wird hier von einer hercy-
nischen Verwerfung durchsetzt; die Talgehänge bestehen aus
oberem Hauptbuntsandstein.
Analyse der „Stahlquelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: Kastner. 1837').
Temperatur: 10,0°.
Ergiebigkeit: 472 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogranun des Mineralwassers sind enthalten:
^ Milli- Milligramm-
Kationen-). Gramm " "
Kalium-Ion (K-) 0,01013
Natrium-Ion (Na-) 0,4440
Calcium-Ion (Ca-) 0,1879
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,3621
Ferro-Ion (Fe") 0,04239
Mangano-Ion (Mn-) 0,00006
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000008
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,9583
Brom-Ion (Br) 0,000024
SuKat-Ion (SO/') 0,5605
Hydrophosphat-Ion (HPO4") 0,000001
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') . 1,308
Mol
Äquivalente
0,2588
0,2588
19,26
19,26
4,686
9,372
14,87
29,73
0,7584
1,517
0.001
0,002
0 0003
0,0009
60,14
27,03
27,03
0,0003
0,0003
5,835
11,67
0,00001
0,00002
21,44
21,44
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) .
Freies Kohlendioxyd (CO2) .
3,873
0,00365
94,14
0,0466
60,14
3,877
2,517
94,19
57,20
6,394 151,39
Daneben Spuren von Lithium- und Jod-
0,00276 g „vanadartiger Stoff".
Ion , sowie
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 3,9 g,
wobei Chlor-, Hydrokarbonat-, Natrium- und Magnesium-Ionen
vorwalten. Da 42 mg Eisen und 2,5 g freies Kohlendioxyd
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
Kaliumchlorid (KQ) 0,01931
Natriumchlorid (NaCl) 1,127
Natriumbromid (NaBr) 0,000031
Calciumchlorid (CaCl,) 0,4167
Calciimisulfat (CaSOJ 0,1268
Magnesiumsulfat (MgSO^) 0,5905
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03),] 1,458
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC05)J • • • 0,1349
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)2] . 0,0002
Aluminiumhydrophosphat [Al2(HPO'j3] 0,000001
Alummiumsulfat [AL,(S0J3] 0,000051
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) 0,00365
3,877
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,517 =
6,394
1332 ccm
bei 10,0° u.
760 mm
*) V. Müller, Spezielle Besclireibimg der Heilquellen, Mineralbäder mid
Molkenkuranstalten des Königreichs Bayern S. 74. München 1843. (An anderen
Stellen sind zum Teil abweichende Werte, namentlich für den Calciumgehalt
angegeben.) ') Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. A, ') Vgl. ehem. Ein-
leitimg Abschn. B.2.C.
vorhanden sind, so ist die Quelle als „muriatisch-erdiger
Eisensäuerling" zu bezeichnen.
Analyse der einzelnen Zuflüsse der „Stahlquelle" (aus der saktabeue berechnet).
Analytiker: A. Vogel. 1823').
Temperatur: 11,3°.
a. „Lndwigsqnelle".
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: ,-■,•. Miiii- MiiUgramm-
>rii- ,,•,!■ Amonen'). Gramm Mol Äquivalente
■^ i . o^ MiUi- Milhgramm- _„ , ^ ' , _„,^ ^
Kationen *). Gramm Moi Äquivalente Chlor-Ion (Cl) 2,32 65,5 65,5
Kalium-Ion (K-) 0,086 2,2 2,2 SuLfat-Ion (SO/') 0,595 6,20 12,4
Natrium-Ion (Na-) 1,68 72,7 72,7 Hydrokaxbonat-Ion (HCO3') . . 1,47 24,1 24,1
Calcium-Ion (Ca") 0,397 9,90 19,8 ßM 184;3 102,0
Magnesium-Ion (Mg") 0,072 3,0 5,9 Kieselsäure (meta) (H^SiO») . . 0,085 1,1
Ferro-Ion (Fe") 0,041 0,73 1,5 ^ v"^ 8/ _>_ jg^^
^^^'^ Freies Kohlendioxyd (COJ . . 1,77 40,3
») Die Mineralquellen des Königreichs Bayern 8. 14. München 1829. ' 225,7
") Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. Daneben Spuren von organischen Substanzen.
302 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält "):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,16
Natriumchlorid (NaCl) 3,70
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,665
Calciumsulfat (CaSOJ 0,207
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOs)J 1,36
Magnesiuiohydrokarbonat [Mg(HCOs)j] 0,43
Gramm
Ferrohydrokarbonat [Fo(HCOä)jl 0,13
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,085
6,74
Freies Kohlendioxyd (CO.^) 1,77 =
8,51
>) Vgl. ehem. Kinleitung Abschu. B.2.c.
944 ccm
bei 11,3° u.
7G0 mm
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen']. Onunm
Kalium-Ion (K-) 0,051
Natrium-Ion (Na-) 0,420
Caleium-Ion (Ca-) 0,345
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,053
Ferro-Ion (Fe-) 0,016
Anionen ').
Chlor-Ion (CT) 0,554
Sulfat-Ion (SO/') 0,332
Hydrokarbonat-Ion (HCOs') . 1,17
2,94
Organische Substanzen. . . . 0,033
2,97
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 1,57
4,54
Daneben Spuren von Kieselsäure.
b. „Priedrichsquelle".
sind enthalten: Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
Miiii- snuigramm- ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Mol Äquivalente
- q ■] q Gnunm
182 18*2 Kaliumchlorid (KCl) 0,098
g'gQ jy'o Natriumchlorid (NaCl) 0,837
22 44 Natriumsulfat (Na,SOJ 0,277
0*28 o'-ie Calciumsulfat (CaSOj 0,205
' --p= Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] . . 1,15
' Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)J 0,32
j5 g j5 ß Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08)2] . . . 0,050
345 690 Organische Substanzen 0,033
19,1 194 ^'^'
— s^-= jT-s I 833 ccm
68,7 41,6 Freieg Kohlendioxyd (CO,) I,b7 = Jbei 11,3° u.
4,54 I 760 mm
68,7
35,6
^"^'^ 1) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A. ') Vgl. ehem. Einleitung Ab-
schnitt B.2.C.
c. „Carlsquelle".
In 1 Küogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,058
Natrium-Ion (Na-) 0,326
Calcium-Ion (Ca-) 0,302
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,055
Ferro-Ion (Fe-) 0,027
Anionen ').
Chlor-Ion (Gl') 0,422
Sulfat-Ion (SO/') 0,297
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 1,10
Eeselsäure (meta) (HjSiOj).
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
2,59
0,051
2,64
1,63
HiUi-
Milligramm-
Mol
Aquivalento
1.5
1,5
14,1
14,1
7,54
15,1
2,3
4,5
0,48
0,97
36,2
11,9
11,9
3,09
6,19
18,1
18,1
59,0
0,65
59,7
37,0
36,2
4,27 96,7
Daneben Spuren von organischen Substanzen.
Das Mineralwasser entspricht
ungefähr einer Lösimg, welche in
in seiner Zusammensetzxmg
1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KO) 0,11
Natriumchlorid (NaQ) 0,609
NatriumsuUat (Na,SOJ 0,264
Calciumsulfat (CaSOJ 0,168
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC08),l . . 1,02
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOg),] 0,33
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] .... 0,086
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,051
2,64
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,63
4.27
*) Vgl. ehem.
schnitt B.2.C.
865 ccm
^{bei 11,3° u.
760 mm
Einleitung Abschnitt A. •) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
Analyse der „ScllWefelqUelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker : A. V o gel 1823 ').
Temperatur: 11,3°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Gramm
„ . ^ Miiii- Milligramm- Magnesium-Ion (Mg-) 0,019
Ksuonen'). Gramm Mol Äquivalente Ferro-Ion (Fe") 0,025
Kalium-Ion (K-) 0,034 0,87 0,87
Natrium-Ion (Na-) 0,052 2,2 2,2 ,) ^ie Mineralquellen des Königreichs Bayern 8. 17.
Calcium-Ion (Ca--) 0,130 3,25 6,50 •) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Miili-
Mol
0,77
0,45
Minigramm-
Äquivalente
1,5
0,90
12,0
M&nchen 1829.
— 303 —
An Ionen'). Gramm
Chlor-Ion (Cl') 0,051
Sulfat-Ion (SO/') 0,022
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,619
Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0,00099
Mllli- Milligramm-
Mol Äquivalente
1,4 1,4
0,23 0,46
10,1 10,1
0,030 0,030
Kieselsäure (meta) (H^SlOj) .
Freies Kohlendioxyd (CO^) .
Freier Schwefelwasserstoff
(H,S)
0,953
0,017
19,3
0,22
12,0
0,970
1,39
0,011
19,5
31,6
0,31
2,37
51,4
Daneben Spuren von organischen Substanzen.
2) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A.
schnitt B,2.c.
3) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt weniger
als 1 g, die Menge des freien Kohlendioxyds ist 1,4 g. Durch
die Gegenwart von Hydrosulfid-Ionen und von freiem Schwefel-
wasserstoff ist die Quelle als Schwefelquelle gekennzeichnet und
als „reine Schwefelwasserstoffquelle" zu bezeichnen.
Das Wasser der in Steinschacht gefaßten Quellen wird
zum Trinken, Baden, Duschen und Gurgeln benutzt. 20 Bade-
zellen mit Wannen aus Holz. Das Badewasser wird durch
Dampfheizschlangen in den Wannen erwärmt. Das Wasser der
Stahlquelle wird auch versandt, besonders nach Bad Kissingen.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder (aus den Moorlagem der
hohen Ehön bei Gersfeld). Massage, Elektrotherapie.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
vmgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,065
Natriumchlorid (NaCl) 0,033
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,033
Natriumhydrokaibonat (NaHCOg) . . . 0,10
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,0017
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03).J . . 0,527
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] OjH
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . . . 0,080
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,017
•^'^^ f 739 ccm
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,39 = |bei 11,3° u.
[ 760 mm
{7,3 ccm
bei 11,3° u.
760 mm
Behandelt werden: Schwächezustände, Blutarmut, Bleich-
sucht, Frauenkrankheiten, Hysterie, Neurasthenie, Rheumatis-
mus, chronischer Magenkatarrh, Impotenz.
1 Arzt. — Kurzeit: 15. Mai bis 15. September. — Kur-
taxe: wöchentlich 2 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 129; 1904: 158; 1905: 228.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Nächste Apotheke in Bad Kissingen.
Quellen imd Bad gehören dem bayerischen Staat imd sind
an Hofrat Fr. Hessing in Göggingen verpachtet. Auskunft
durch die Badeverwaltung.
G6G5SC6C;6C6G6GJSC5SföG6G6G6G6G6C5S Doberan ^iSO^^^^^^^^^iSOiSO^^
Stadt mit 4896 Einwohnern im Großherzogtum Mecklen-
burg-Schwerin, hegt 30 m ü. M. an bewaldeten Hügeln. Station
der BahnUnie Rostock — Wismar.
*) Provinz-Regenkarte.
Analyse (aus der Salztabelle berechnet).
Klima,. Mittlere jährüche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt (1891—1900) 632 mm*).
Heilquellen. Eine Quelle, die „Stahlquelle", im Anfang
des 19. Jahrhunderts entdeckt, entspringt aus diluvialem Kies.
Anionen").
Chlor-Ion (Cl') 0,02541
Hydrokarbonat-Ion (HCOs') 0,5336
Analytiker: F. Schulze. 1862').
Spezifisches Gewicht: 1,0007 bei 16,3°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 8,2°, gemessen am Grunde des Bassins.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,02809
Kahumhydrokarbonat (KHCO3) .... 0,05333
Natriimihydrokarbonat (NaHCO,) . . . 0,1300
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)J . . 0,3994
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,04516
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . . . 0,09996
Aluminiumchlorid (AICI3) 0,01513
Kieselsäure (meta) (H,Si03) 0,01536
Organische Substanzen 0,04089
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Mini- Milligramm-
Kationen'). Gramm Mol Äquivalente
Kahum-Ion (K-) 0,03559 0,9090 0,9090
Natrium-Ion (Na-) 0,03566
Calcium-Ion (Ca-) 0,09878
Magnesiiun-Ion (Mg-) .... 0,007516
Ferro-Ion (Fe-) 0,03141
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,003073
MilU-
Mol
0,9090
1,547
2,463
0,3085
0,5618
0,1134
1,547
4,927
0,6170
1,124
0,3402
9,464
0,7167
8,747
0,7167
8,747
0,7710 15,366
Kieselsäure (meta) (H^SiOj). 0,01536 0,1959
Organische Substanzen . . . 0,04089
9,464
0,8273 15,562
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0,01077 0,2448
0,8381 15,807
Daneben Spuren von Ammonium-, Lithium-
Nitrat-Ion.
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,01077 =| bei' 8,2° u.
________ 0,8381 1 760 mm '
Ältere Analyse: Hermbstädt (bei J. F. Simon, Die Heilquellen
Europas 8. 62. Berlin 1839). Diese Analyse gibt zwar die gleiche Gesamt-
konzeutration und annähernd denselben Eisengehalt an wie die vorstehende,
zeigt aber im übrigen wesentliche Abweichungen.
Sulfat-
1) Archiv der Pharmazie 1863 Bd. 166 S. 176. >) Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. A. •) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
— 304
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 0,8 g.
Da 31 mg Eisen vorhanden sind, so ist die Quelle als „reine
Eisenkarbonatquelle" zu bezeichnen.
Das Wasser der in Holzschacht gefaßten Quelle wird zum
Trinken, vorzugsweise aber zum Baden benutzt. Dem Bade-
hause (22 Zellen mit Wannen aus Porzellankacheln) wird es
durch eine 60 m lange Röhrenleitung zugeführt. Es wird in
Behältern durch Einleiten von Dampf erwärmt. Im Jahre 1903
wurden 5400; 1904: 5810; 1905: 5119 Mineralbäder verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus benach-
barten Lagern. Künsthche Kohlensäure- und Solbäder. Massage,
Elektrotherapie. Pneumatisches Kabinett
Behandelt ■werden: Chronischer Muskel- und Gelenk-
rheumatismus, Gicht, liihmungen, Neuralgien, Blutarmut,
Chlorose, allgemeine funktionelle Neurosen, Frauenkrankheiten,
Eekonvaleszenz nach erschöpfenden Krankheiten.
3 Arzte. — Kurzeit: 1. Mai bis 15. Oktober. — Kurtaxe
wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher einschließlich Pas-
santen 1903: 2970; 1904: 2950; 1905: 3127.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwassen'ersorgung durch
Brunnen. Beseitigung der AbfaUstoffe durch Abfidir. Dampf-
desinfektionsapparat.
Quelle und Bad gehören dem Freiherm Alexander von
Ascheroden.
GJSC6G6G6G6G6C3SG6G6aSG6G6G6G6G6 Driburg dÖÖDÖD(^^Ö0Ö3öDdO^dÖÖ3(X}(Ö^Ö
Stadt mit 2702 Einwohnern im Kegierungsbezirk Minden
der Provinz Westfalen , liegt 220 m ü. M. in einem Tale des
Teutoburger Waldes. Das Bad liegt 10 Minuten von der Stadt
entfernt. Gemischter Wald angrenzend. — Station der Bahn
Holzminden— Aachen.
KLima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt: 961 mm*).
Heüquellen. 10 Mineralquellen: „Hauptquelle", „Herstcr
Quelle", „Caspar-Heinrich-Quelle", „Hospitalquelle", die fünf
„Wiesenquellen" („Wiedenquellen"), „Luisenquelle" (die letztere
imbenutzt), zimi TeU schon Anfang des 18. Jahrhunderts be-
kannt, entspringen etwa 10 m tief aus Bunteandstein.
*) PioTinz-Begenkarte.
Analyse der „Hauptquelle" (aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: E. Fresenius. 1865').
Spezifisches Gtewicht: 1,00337 bei 17,0°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 10,7°.
Ergiebigkeit: 276—575, im Mittel 381 hl Wasser imd ungefähr 27,5 cbm Qbb in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,009999
Natrium-Ion (Na-) 0,1465
Lithium-Ion (Li-) 0,000058
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,000680
Calcium-Ion (Ca--) 0,7095
Strontium-Ion (Sr-) 0,002257
Baryum-Ion (Ba-) 0,000088
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,1212
Ferro-Ion (Fe--) 0,02603
Mangano-Ion (Mn-) 0,001485
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000056
Anionen*).
Nitrat-Ion (NO,') 0,000330
Chlor-Ion (Q') 0,04629
Sulfat-Ion (SO/') 1,420
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000349
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 1,352
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,2554
0,2554
6,355
6,355
0,0083
0,0083
0,0376
0,0376
17,69
35,39
0,0258
0,0515
0,0006
0,0013
4,974
9,949
0,4656
0,9313
0,0270
0,0540
0,0021
0,0063
53,04
0,0053
0,0053
1,306
1,306
14,78
29,56
0,0036
0,0073
22,16
22,16
Kieselsäure (meta) (H,SiO,).
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
3,837
0,03810
68,10
0,4859
53,04
3,875
2,434
68,58
55,32
6,309
123,90
Daneben Spuren von Brom-, Jod-Ion, Borsäure, organischen
Substanzen, Stickstoff, Sauerstoff, Methan.
Gefrierpunkt: — 0,11° (Probe nicht identisch, Versand-
wasser). H. Strauß*).
1) Analyse der Trinkquelle zu Driburg, der Herster Mineralquelle sowie
dee zu den Bädern benutzten Satzer Schwefelschlammes S. 1. Wiesbaden 1866.
") Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. •) Therapeutische Monatshefte 1899
Bd. 18 8. 592. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2,c.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO,) 0,000538
Kaliumchlorid (KCl) 0,01866
Natriumchlorid (NaCl) 0,05906
Natriumsulfat (Na^SO,) 0,3800
Lithiumchlorid (LiCl) 0,000353
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,002015
Calciumsulfat (CaSOJ 1,648
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,000069
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] . . 0,9054
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC0B)2l . 0,005400
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC08)j] . . 0,000166
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08),] 0,7281
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] .... 0,08284
Manganohydrokarbonat [Mn(HC05)j] . 0,004779
Aluminiumhydrophosphat [A1,(HP0«),] 0,000357
Kieselsäure (meta) (HjSiO,) 0,03810
3,874
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,434 =
6,308
1292 ccm
bei 10,7° u.
760 mm
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus „(j,^
Kohlendioxyd (CO,) 982,1
Stickstoff (N,) 17,5
Methan (CHJ 0,3
Sauerstoff (O,) 0,1
Ältere Analysen: Dumenil (bei J. F. Simon, Die Heilquellen
Europas S. 64. Berlin 1839). F. Varren trapp 1843 (Liebigs Annalen 1844
Bd. 49 8. 231). E. Witting 1854 (bei B. M. Lersch, Einleitung in die
MineralqueUenlehre Bd. 2 S. 1281. Erlangen 1860). H. A. L. Wiggers
(Archiv der Pharmazie 1859 Bd. 152 8. 215).
— 305
ZuBammensetzung des Quellsintera in bei 100°
getrocknetem Zustande: Prozent
Calcium (Ca) 9,88
Strontium (Sr) 0,009
Magnesium (Mg) 0,167
Eisen, dreiwertig (Fein) 37,51
Mangan (Mn) 0,081
Nickel, zweiwertig (Nin) 0,010
Kupfer, zweiwertig (CuQ) 0,005
Aluminium (AI) 0,287
Sulfatrest (SOJ 1,278
Phosphatrest (POJ 0,199
Oiamm
Arsenatrest (AsOJ 0,103
Antimoniatrest (SbOJ 0,011
Karbonatrest (COj) 14,76
Differenz=Sauerstoff (O) 16,21
Süiciumdioxyd (SiO^) 1,77
Titandioxyd (TiO^) 0,028
Wasser und organische Substanzen 11,02
Ton und Sand 6,59
99,92
Daneben Spuren von Baryum, Zink, Kobalt, Zinn, Fluor.
(E. Fresenius).
Analyse der „HerSter Quelle" (aus den OnginalzaMen berechnet).
Analytiker: E. Fresenius. 1865').
Spezifisches Gewicht: 1,00348 bei 17,0°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 10,4°.
Ergiebigkeit: 27,4 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen ^. Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,009798
Natrium-Ion (Na-) 0,09864
Lithium-Ion (Li-) 0,000254
Ammonium-Ion (NH/) . . . 0,000588
Calcium-Ion (Ca") 0,7127
Strontium-Ion (Sr-) 0,001287
Baryum-Ion (Ba--) 0,000039
Magnesium-Ion (Mg"). . . . 0,1869
Ferro-Ion (Fe") 0,008235
Mangano-Ion (Mn") 0,000889
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000074
Anionen'^).
Nitrat-Ion (NO,') 0,000277
Chlor-Ion (CI) 0,09376
Sulfat-Ion (SO/') 1,478
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000496
Hydrokarbonat-Ion (HCOg') 1,368
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,2503
0,2503
4,279
4,279
0,0361
0,0361
0,0325
0,0325
17,77
35,55
0,0147
0,0294
0,0003
0,0006
7,674
15,35
0,1473
0,2946
0,0162
0,0323
0,0027
0,0082
55,86
0,0045
0,0045
2,645
2,645
15,39
30,78
0,0052
0,0103
22,42
22,42
Kieselsäure (meta) (HjSiOg)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
3,960
0,02400
70,69
0,3060
55,86
3,984
2,057
70,99
46,76
6,041 117,75
Daneben Spuren von Brom-, Jod-Ion, Borsäure, organischen
Substanzen, Schwefelwasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Methan.
1000 ccm des der
bestehen aus:
Quelle frei entströmenden Gases
Kohlendioxyd (CO,) 935,7
Stickstoff (N,) 61,9
Sauerstoff (O,) 1,1
Methan (CHJ 1,3
Ältere Analysen: Dumenil (bei J. F. Simon, Die Heilquellen
Europas S. 64. Berlin 1839). F. Varrentrapp 1843 (Liebigs Annalen 1844
Bd. 49 S. 231). E. Müller (ArcliiT der Pharmazie 1851 Bd. 118 S. 152).
E. Witting 1858 (bei B. M. Lerscli, Einleitung in die Mineralquellenleliie
Bd. 2 S. 1281. Erlangen 1860).
1) Analyse der Trinkquetle zu Driburg, der Herster Mineralquelle sowie
dee KU Bädern benutzten Satzer Sclivefelschlammes S. 24. Wiesbaden 1866.
') Vgl. cbem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO,) 0,000452
Kaliumchlorid (KCl) 0,01834
Natriumchlorid (NaCl) 0,1363
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,1385
Lithiumchlorid (LiCl) 0,001535
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,001740
CalciumsuKat (CaSOJ 1,963
Calciumhydrophosphat (CaKPO^) . . . 0,000143
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] . . 0,5442
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03),] . 0,003081
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC03)J . . 0,000073
Magnesimnhydrokarbonat [Mg(HC03)2]
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)J . . .
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)2] .
Alumiaiumhydrophosphat [Ai,(HP0^)3]
1,123
0,02621
0,002860
0,000470
Kieselsäure (meta) (HjSiOg) 0,02400
3,984
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,057 =
6,041
1090 ccm
bei 10,4° u.
760 mm
Zusammensetzung des Quellsinters in bei 100° ge-
trocknetem Zustande: Prozent
Calcium (Ca) 7,06
Strontium (Sr) 0,013
Magnesium (Mg) 0,076
Eisen, dreiwertig (FeUi) 39,69
Mangan (Mn) 0,064
Nickel, zweiwertig (NiH) 0,010
Kupfer, zweiwertig (Cu ) 0,005
Aluminium (AI) 0,119
Sulfatrest (SOJ 0,750
Phosphatrest (POJ 0,482
Arsenatrest (AsO<) 0,069
Antimoniatrest (SbOj) 0,009
Karbonatrest (CO3) 10,51
Differenz = Sauerstoff (O) . . . . 16,96
Siüciumdioxyd (SiO,) 0,353
Titandioxyd (TiO,) . 0,023
Wasser und organische Substanzen 15,49
Ton und Sand . . . '. 8,42
100,00
Daneben Spuren von Baryum, Zink, Kobalt, Zinn, Fluor.
(E. Fresenius.)
20
— 306
Analyse der „Wiesenquelle Nr.
Analytiker: C. K.
Temperatur: 9,3°.
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten'):
Milli- Milligramm-
Kationen^. Gramm Mol Äquiralente
Natrium-Ion (Na-) 0,1287 5,582 5,582
Calcium-Ion (Ca-) 0,7119 17,75 35,51
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,1069 4,387 8,774
Ferro-Ion (Fe-) 0,0256 0,458 0,916
Mangano-Ion (Mn-) 0,00211 0,0384 0,0767
Anionen'). 5*^'86
Chlor-Ion (CT) 0,0675 1,90 1,90
SuHat-Ion (SO«") 1,326 13,80 27,60
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 1,303 21,35 21,35
3,672 65,27 50,85
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 3,658 83,13
7,330 148,40
Daneben Spuren von Kalium-, Strontium-, Baryum-, Alu-
minium-, Nitrat-, Hydrophosphat-Ion, Kieselsäure.
Ältere Analyse: J. Veltmann 1865 (bei Th. Valentiner, Hand-
buch der Balneotherapie 8. 597. Berlin 1873). Diese Analyse bezieht sich
auf die Wiesenquelle vor ihrer Neufassung im Jahre 1896.
1 (aus den Einzelbestandteilen berechnet).
Volmer. 1896 1).
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält')*):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,111
NatriumsuKat (Na,SOj 0,2615
Calciumsulfat (CaSOJ 1,629
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC08)j] , . 0,9390
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC0s).J 0,6422
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)j] . . . 0,0815
Manganohydrokarbonat [Mn(HC08),] . 0,00679
3,671
!1931 com
bei 9,3° u.
760 mm
1) Manuskript. •) Die Analyse ist auf die Litereinheit bezogen und
konnte in Ermangelung der Angabe des spezifischen Gewichtes nicht auf
1 kg umgerechnet werden. Bei einer derartigen Umrechnung würden sich
sämtliche Zahlen schätzungsweise um etwa 0,4 Prozent ihres Wertes erniedrigen.
^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „Wiesenquelle Nr. 2" (aus den Einzelbestandteilen berechnet),
Analytiker: C. K. Volmer. 1896').
Temperatur: 9,7°.
In 1 Liter des Mmeralwassers sind enthalten:')
Kationen '). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,1408
Calcium-Ion (Ca--) 0,7633
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,1306
Ferro-Ion (Fe-) 0,0265
Mangano-Ion (Mn-) 0,00220
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl') 0,1030
Sulfat-Ion (SO/') 1,304
Hydrokarbonat-Ion (HCOj') 1,578
Milli-
Milligramm-
Mol
Aquivalente
6,107
6,107
19,03
38,07
5,362
10,72
0,474
0,949
0,0400
0,0800
55,93
2,905
2,905
13,58
27,15
25,87
25,87
Freies Kohlendioxyd (CO,)
4,048
4,619
73,37
105,0
55,93
8,667 178,4
Daneben Spuren von Kalium-, Strontium-, Baryum-,
Aluminium-, Nitrat-, Hydrophosphat-Ion, Kieselsäure.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Liter enthält')*):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,1699
Natriumsulfat (Na,SO,) 0,2276
Calciumsulfat (CaSOJ 1,631
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] . . 1,144
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08),] 0,7849
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),]. . . . 0,0844
Manganohydrokarbonat [Mn(HC08)2] . 0,00708
4,049
Freies Kohlendioxyd (CO,) 4,619
8,668
2442 ccm
bei 9,7° u.
760 mm
1) Manuskript. ^) Die Analyse ist auf die Litereinheit bezogen und
konnte in Ermangelung der Angabe des spezifischen Gewichtes nicht auf 1 kg
umgerechnet werden. Bei einer derartigen Umrechnung würden sich sämt-
liche Zahlen schätzungsweise um etwa 0,4 Prozent ihres Wertes erniedrigen.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „Wiesenquelle Nr. 3" (aus den ElnzelbestandteUen berechnet).
Analytiker: C. R. Volmer. 1896*).
Temperatur: 10,2°.
--. , .,110 . .^ Milli- Milligramm-
In 1 Liter des Mneralwassers smd enthalten'): Anionen"). Gramm Mol Äquivalente
MiUi- MUiigramm- Chlor-Ion (CT) 0,0994 2,80 2,80
Kationen ). Gramm Mol Äquivalente gulfat-Ion (SO/') 1,293 13,46 26,91
Natnum-Ion (Na-) 0,1814 7,869 7,869 Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 1,475 24,18 24,18
Calcium-Ion (Ca") 0,6937 17,30 34,60 -jsÖS 7132 5389
Ä-tr;SV"^?: : : : 2:S 'AZ '2;?L ^'» "^«"»^»'^ «=°.) f'" ;■;:■ '
Mangano-Ion (Mn--) 0,00229 0,0416 0,0832 ^ , o, xr .• c l t,
— r^-gn Daneben Spuren von Kahum-, Strontium-, Baryum-, Alu-
' minium-, Nitrat-, Hydrophosphat-Ion, Bäeselsäure.
1) Manuskript. ') Die Analyse ist auf die Litereinheit bezogen und
konnte in Ermangelung der Angabe dea spezifischen Gewichtes nicht auf 1 kg liehe Zahlen schätzungsweise um etwa 0,4 Prozent ihres Wertes erniedrigen,
umgerechnet werden. Bei einer derartigen Umrechnung würden sich samt- *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
307
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält')*):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,164
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,3601
Calciumsulfat (CaSOJ 1,488
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)j] 1,033
Magnesiumhydrokarbonat [Mg{ia.COs\] 0,7582
Ferrohydrokarbonat [FeCHCOJJ .
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)2
Freies KoHendioxyd (COj) ,
Gramm
0,0875
0,00736
3,898
f2776 com
bei 10,2° u.
760 mm
') Vgl. ehem. JSinldtung Abschn. B.2.c.
Analyse der „Wiesenquelle Nr.
Analytiker: C. K.
Temperatur: 9,9°.
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten'):
Milli- Milligramm-
Kationen'). Gramm Mol Äquivalente
Natrium-Ion (Na-) 0,1753 7,605 7,605
Calcium-Ion (Ca") 0,6705 16,72 33,44
Magnesiimi-Ion (Mg-) .... 0,1229 5,045 10,09
Ferro-Ion (Fe") 0,0295 0,527 1,05
Mangano-Ion (Mn-) 0,00243 0,0443 0,0885
52,27
Anionen').
Chlor-Ion (CI) 0,0994 2,80 2,80
SuKat-Ion (SO/') 1,303 13,56 27,12
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 1,364 22,36 22,36
3,767 68,66 52,28
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 4,837 109,9
8,604 178,6
Daneben Spuren von KaKum-, Strontium-, Baryum-, Alu-
minium-, Nitrat-, Hydrophosphat-Ion, Kieselsäure.
4 (aus den Einzelbestandteilen berechnet).
Volmer. 1896^).
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusanmiensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält")*):
Gramm
Natriumchlorid (NaO) 0,164
Natriumsulfat (Na2S04) 0,3413
Calciumsulfat (CaSOJ 1,519
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)J . . 0,9015
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08)2] 0,7385
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . . . 0,0937
Manganohydrokarbonat [Mn(HC08)j] . 0,00783
3,766
{2559 ccm
bei 9,9° u.
760 'mm
^) Manuskript. ') Die Analyse ist auf die Litereinheit bezogen und
konnte in Ermangelung der Angabe des spezifischen Gewichtes nicht auf 1 kg
umgerechnet werden. Bei einer derartigen Umrechnung würden sich sämt-
liche Zahlen schätzungsweise um etwa 0,4 Prozent ihres Wertes erniedrigen.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „Wiesenquelle Nr. 5" (aus den Einzelbestandtellen berechnet).
Analytiker: C. R. Volmer.
Temperatur: 9,9°.
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten'):
1896 ').
Kationen'). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,1276
Calcium-Ion (Ca--) 0,6264
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,1247
Ferro-Ion (Fe-) 0,0285
Mangano-Ion (Mn-) 0,00235
.Anionen ").
Chlor-Ion (Ci') 0,0994
SuKat-Ion (SO/') 1,323
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 1,084
MilU-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
5,537
15,62
5,120
0,509
0,0426
5,537
31,24
10,24
1,02
0,0853
48,12
2,80
13,77
17,77
2,80
27,55
17,77
3,416 61,17
Freies Kohlendioxyd (CO,). 4,998 113,6
48,12
8,414 174,8
Daneben Spuren von Kaüum-, Strontium-, Baryum-,
Aluminium-, Nitrat-, Hydrophosphat-Ion, Kieselsäure.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält')*):
Gramm
Natriumchlorid (NaQ) 0,164
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,1943
Calciumsulfat (CaSOJ 1,689
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] . . 0,5211
Magnesimnhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,7495
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOs),] . . .
Manganohydrokarbonat [Mn(HC08)j] .
0,0906
0,00755
3,416
Freies Kohlendioxyd (COJ 4,998
8,414
2644 ccm
bei 9,9° u.
760 mm
I) Manuskript. ^) Die Analyse ist auf die Litereinheit bezogen und
keimte in Ermangelung der Angabe des spezifischen Gewichtes nicht auf 1 kg
umgerechnet werden. Bei einer derartigen Umrechnung würden sich sämtliche
Zahlen schätzungsweise um 0,3 Prozent ihres Wertes erniedrigen. ^) Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. A. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile bei diesen
Quellen betragen 3,4 bis 4,0 g , wobei Calcium- , Sulfat- und
Hydrokarbonat-Ionen vorwtilten. Die Mengen des freien Kohlen-
dioxyds betragen 2,1 bis 5,2 g. Die „Hauptquelle" imd die
„Wiesenquellen", in denen 26 bis 29,5 mg Eisen vorhanden
sind, sind danach als „sulfatische Eisensäuerlinge", die
„Herster Quelle" (mit nur geringem Eisengehalt) ist als „sul-
fatische Bitterquelle" zu bezeichnen.
308 —
Analyse der „Caspar -Heinrich -Quelle" (aus den originaizahien berechnet).
Analytiker: ß. Fresenius und H. Fresenius. 1888').
Spezifisches Gewicht: 1,00056 bei 17,5°, bezogen auf Wasser TOn 4°.
Temperatur: 10,2°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen *). Gramm
KaUum-Ion (K-) 0,005443
Natrium-Ion (Na-) 0,006917
Calcium-Ion (Ca-) 0,2527
Strontium-Ion (Sr-) 0,000516
Baryum-Ion (Ba-) 0,000147
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,07432
Ferro-Ion (Fe-) 0,003655
Mangano-Ion (Mn-) 0,000540
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000085
Anionen').
C!hlor-Ion (Q') 0,004809
Sulfat-Ion (SO/') 0,04861
Hydrophosphat-Ion (HPÜ/') 0,000206
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 1,108
MiUi-
Miltigramm-
Mol
Aquivalente
0,1390
0,1390
0,3001
0,3001
6,301
12,60
0,0059
0,0118
0,0011
0,0021
3,051
6,102
0,0654
0,1308
0,0098
0,0196
0,0031
0,0094
19,31
0,1356
0,1356
0,5061
1,012
0,0021
0,0043
18,17
18,17
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
1,506
0,02233
28,69
0,2848
19,32
1,528
1,868
28,98
42,45
3.396 71,43
Daneben Spuren von Lithium-, Zink-, Nitrat-, Brom-,
Jod -Ion, Schwefelwasserstoff, organischen Substanzen.
Gefrierpunkt: — 0,08° (I^robe nicht identisch, Versand-
wasser). H. Strauß*).
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,000296
Kaliumsulfat (K,SOJ 0,01012
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,02133
Caleiumsulfat (CaSOJ 0,04789
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOg)j] . . 0,9645
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCOs)j] . 0,001234
Baryumhydrokarbonat [Ba(HCO,),] . . 0,000278
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 0,4466
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] ... 0,01163
Manganohydrokarbonat [Mn(HC08)s] . 0,001736
Aluminiumhydrophosphat [AJ,(HP0i)8] 0,000245
Aluminiumsulfat [Al,(S0Js] 0,000291
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) 0,02233
1,528
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,868 =
3,396
39,3 ccm
bei 10,2° u.
760 mm
Sonstige Analysen: H. Fresenias 1896; Bestimmung der Haupt-
bestandteile nach der Neufassung der Quelle. (Neudruck der Schrift von
E. und H. Fresenius 8. 16. Ohne Ort 1898.) Diese Analyse gibt eine um
etwa 30 Prozent höhere Konzentration an als die Torstehende.
>) Chemische Analyse der Caspar-Heinrichquelle zu Bad Driburg. Wies-
beden 1889. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. B.2.C. <) Therapeutische Monatshefte 1899 Bd. 13 S. 592.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 1,5 g,
wobei Hydrokarbonat- und Calcium-Ionen vorwalten. Da 1 ,9 g
freies Kohlendioxyd vorhanden sind, so ist die Quelle ein
„erdiger Säuerling".
Die Quellen sind teUs in Holz, teils in Steinschächte ge-
faßt. Die „Wiesenquellen" 1 imd 2 sowie 3, 4 imd 5 sind
in je eine gemeinsdiaftliche Fassung vereinigt. Die „Haupt-
qudle" wird zum Trinken und Baden, „Herster Quelle"
und „Caspar -Heinrich -Quelle" nur zum Trinken, „Hospital-
quelle" und die „Wiesenquellen" nur zum Baden benutzt.
Den beiden Badehäusern (34 Zellen für Mineralbäder mit
kupfernen Wannen) wird das Wasser der Badequellen durch
Tonröhrenleitung zugeführt. Erwärmt wird es nach dem
Schwartzschen Verfahren durch Einleiten von Dampf in die
Doppelböden der Wannen. Im Jahre 1903 wurden 15 341;
1904: 14874; 1905: 16038 Bäder verabreicht. Zum Versand
gelangt das Wasser der Trinkquellen in natürUchem Zustande
(1903: 15413; 1904: 19125; 1905: 20890 Flaschen).
Zwei weitere Quellen „Kaiserstahlquelle" imd „Wühelms-
queUe" gehören zu einem Militärgenesungsheim.
Analyse der »^aiserStahlqUelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: L. Carius. 1875*).
Temperatur: 9,4°.
Milli- Milligramm-
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Anionen*). Gramm Mol Äquivalente
MBU- Milligramm- Chlor-Ion (Cl') 0,0456 1,29 1,29
Kationen'). Gramm Mol Äquivalent« Sulfat-Ion (80/') 1,470 15,30 30,60
Kalium-Ion (K-) 0,0239 0,611 0,611 Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000766 0,0080 0,0160
Natrium-Ion (Na-) 0,1689 7,329 7,329 Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . 1,187 19,46 19,46
Lithium-Ion (Li-) 0,000256 0,0364 0,0364 Hydrosulfid-Ion (HS') .... 0,000032 0,0010 0,0010
Ammonium-Ion (NH,-) . . . 0,00060 0,033 0,033 3,691 65,68 51,37
Calcium-Ion (Ca-) 0,6553 16,34 32,68 Kieselsäure (meta) (H,8iO,). 0,0313 0,399
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,1175 4,823 9,647 3722 66,07
Ferro-Ion (Fe-) 0,0153 0,273 0,546 jveies Kohlendioxyd (CO,) . 2',483 56^43
Mangano-Ion (Mn-) 0,0017 0,031 0,062 Freier Schwefelwasserstoff
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0038 0,14 0,42 (H^g) 0,00032 0,0093
Ö1.36 6,205 122,51
Daneben Spuren von Baryum-, Nitrat-Ion, organischen
') Prospekt. Ohne Ort und Jahr. >) Vgl. ehem. Einleltang Abschn. A. Substanzen.
309 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0455
Natriumchlorid (NaCl) 0,0355
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,4777
Natriumhydrosulfid (NaH«) 0,000054
Lithiumchlorid (LiCl) 0,00155
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,0018
Calciumsulfat (CaSOJ 1,598
Calciumhydrokarbonat [CaCHCOJ^l 0,7462
Magnesiumhydrokarbonat [MgCHCOa)^ 0,7060
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03).,] 0,0485
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)j] 0,0055
Aluminiumhydrophosphat Gramm
[A1,(HP0JJ 0,000910
Aluminiumsulfat [A1,(S0J3] 0,023
Kieselsäure (meta) (S^SiOj 0,0313
3,722
Freies Kohlendioxyd (COj) 2,483
Freien Schwefelwasserstoff (H^S) . . 0,00032
6,205
1311 ccm
bei 9,4° u.
760 mm
0,2 ccm
= .!bei 9,4° u.
760 mm
Ältere Analyse: J. Veltmann 1871 (bei Th. Valentiner, Handbuch
der Balneotherapie S. 578. Berlin 1873). Die Quelle ist hier als „städtische
Quelle" bezeichnet.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „WiUielniSqUelle" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: L. Carius. 1875').
Temperatur: 9—10°.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Oiamm
Kalium-Ion (K-) 0,0266
Natrium-Ion (Na-) 0,08566
Calcium-Ion (Ca-) 0,4842
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,1043
Ferro-Ion (Fe-) 0,0102
Mangano-Ion (Mn-) 0,00062
Anionen').
Nitrat-Ion (NO3') 0,2233
Chlor-Ion (CT) 0,0041
Sulfat-Ion (SO/') 0,8681
Hydrokarbonat-Ion (HCOj') 0,9583
Kieselsäure (meta) (HjSiOg)
Freies Kohlendioxyd (CO,).
2,7654
0,0241
2,7895
0,9654
MllU-
Milligramm-
Mol
ÄquiTalente
0,681
0,681
3,716
3,716
12,07
24,15
4,281
8,563
0,183
0,367
0,011
0,023
37,50
3,600
3,600
0,12
0,12
9,037
18,07
15,71
15,71
49,41
0,308
49,72
21,94
37,50
Gramm
KaHumnitrat (KNO3) 0,0689
Natriumnitrat (NaNOj) 0,2484
Natriumchlorid (NaQ) 0,0068
NatriumsuKat (Na^SOJ 0,04837
Calciumsulfat (CaSO^) 1,184
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2) . . 0,5476
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,6267
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] • • • 0,0326
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)2] . 0,0020
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) 0,0241
2,7895
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,9654 =
3,7549
511,0 ccm
bei 10,0° u.
760 mm
3,7549 71,66
^) Prospekt. Ohne Ort und Jahr.
•) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
^) Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. A.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen 3,7
und 2,8 g, wobei Calcium-, Sulfat- und Hydrokarbonat- Ionen
vorwalten. Die Menge des freien Kohlendioxyds beträgt bei
der „Kaiserstahlquelle" 2,5 g, während sie bei der „Wilhelms-
queUe" 1 g nicht ganz erreicht. Da 15 bzw. 10 mg Eisen vor-
handen sind, 80 ist die „Kaiserstahlquelle" als „sulfatischer
Eisensäuerling", die „Wilhelmsquelle" als „sulfatische
Eisenkarbonatquelle" zu bezeichnen.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor CSchwefel-
schlamm) aus den benachbarten Satzer Lagern. — Elektro-
therapie, Massage. — Gedeckte Halle. Parkanlagen.
Analyse des Satzer Schwefelschlammes.
Analytiker: E. Fresenius. 1865*).
1000 Teile des nassen Schlammes enthalten:
bei 125° flüchtige Bestandteile (Wasser) 818
organische Bestandteile 159
nichtflüchtige anorganische Bestandteile 23
Schwefelwasserstoff, Kohlendioxyd und Methau sind in
geringen, wechselnden Mengen zugegen.
1000 Teile des bei 125° getrockneten Schlammes enthalten:
A. In Wasser leicht lösUche Bestandteile:
1. Organische 2,35
^) Analyse der Trinlcquelle zu Driburg, der Herster Mineralquelle sowie
des zu Bgdem benutzten Satzer Schwefelschlammes S. 40. Wiesbaden 1866.
2. Anorganische
KaUum (K) 0,17
Natrium (Na) 0,59
Ammonium (NHJ 0,076
Calcium (Ca) 0,31
Magnesium (Mg) 0,57
Aluminium (AI) 0,050
Chlor (Cl) 0,061
Sulfatrest (öOJ 3,19
Differenz = Sauerstoff (O) 0,13
SiHciumdioxyd (SiO,) 0,22
Spuren von Eisen und Nitratrest.
20*
5,37
— 310 —
B. In Wasser schwer lösliche Bestandteile (Calciumsulfat):
Calcium (Ca) 5,79 \
ßuMatrest (SOJ 13,88 / ^^'^'
C. In Wasser unlösliche Bestandteile:
1. Organische
Fette und wachsartige Substanzen 3,71
Harzartige Substanzen 4,85
Humussäuren 344,5 ^ '
Humin, organische Pflanzenreste usw 479,7
2. Anorganische
Calcium (Ca) 52,99
Magnesium (Mg) 2,50
Eisen, dreiwertig (Fei'i) 1,72
Alimiinium (AI) 4,41
Phosphatrest (P0<) 1,32
Differenz = Sauerstoff (0) 27,12
Siliciumdioxyd (SiO,) 18,81
Schwefelkies (FeS,) 4,91
•r^ • r. , ,,,„, f in Schwefelkohlenstoff löslich 0,27
FreienSchwefel(S)|_ ^^ ^^.^^^^ 25,85 J
Spiu-en von Mangan.
139,90
Behandelt werden: Blutarmut, Bleichsucht, Nerven-
schwäche, Katarrhe der Atmungs- imd Verdauungsorgane,
Krankheiten der Hamorgane, Herzleiden, Bheumatismus, Gicht.
4 Arzte. — Kurzeit : 1 . Mai bis 1 . Oktober. — Kurtaxe : 1 Person
12 M., 2 Personen 18 M., jede weitere Person 4M. — Zahl der
Besucher (ohne Passanten) 1903: 1017; 1904: 1084; 1905: 1095.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Wasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Krankenhaus. Desmfektionseinrichtiuig. Kurhospital für Un-
bemittelte. MiUtärgenesungsheim. — Apotheke.
Quellen und Bad gehören dem Grafen von Oeynhausen-
Sierstorpff. Auskunft durch die Kurverwaltung.
GJSG6C6C^G6C6C5SG6G3SG6G6G6G6G6 Bad Elster iSO^^^^^^^^^^l^iiO^
Dorf mit 2084 Einwohnern in der Amtshauptmannschaft
Olsnitz des Königreichs Sachsen, liegt 480 m ü. M. an der Elster,
nahe der böhmischen Grenze. Die umliegenden Höhen sind
mit Nadelwald bestanden. Station (275 km entfernt, Omnibus-
verbindung) der Linie Plauen— Eger.
Klima. Mittlere Monatstemperatur nach 27 jährigem
Durchschnitt (1864—1890): Mai 10,1°, Juni 13,8°, Juli 15,6°,
August 14,6°, September 11,5°. — Mttlere jährliche Nieder-
schlagshöhe nach 37 jährigem Durchschnitt (1864 — 1900):
700 mm, während der Jahre 1891—1900: 830 mm*).
Heilquellen. „Marien - Quelle", „Königs -Quelle", „Albert-
Quelle", „Moritz -Quelle", „Salzquelle" „8 Moorstichquellen"
(A bis H). Ein „Gesundbrunnen" in Elster (die jetzige „Moritz-
Quelle") soll schon in der Mitte des 13. Jahrhunderts bekannt
gewesen sein. Die übrigen Quellen wurden in den Jahren
1810—1870 entdeckt. In den Jahren 1818/1819 waren schon
gegen 200 Kurgäste in Elster. Die Quellen entspringen auf
Klüften in der Glimmerschieferformation 8 — 13 m tief.
*) Angaben des K8nigl. sHchs. meteorol. Instituts in Dresden.
Analyse der „Marien- Quelle" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: H. Fleck. 1871').
Spezifisches Gewicht: 1,0050 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 10°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen"). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,00778
Natrium-Ion (Na-) 1,920
Calcium-Ion (Ca-) 0,05720
Magnesiimi-Ion (Mg") .... 0,04579
Ferro-Ion (Fe-) 0,0220
Mangano-Ion (Mn-) 0,00521
Anionen").
Chlor-Ion (CT) 1,143
Sulfat-Ion (SO/') 1,993
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 1,058
Milli-
Mol
0,199
83,28
1,426
1,880
Milligramm-
Äquivalente
0,199
83,28
2,853
3,759
0,394
0,0948
0,787
0,190
91,07
32,23
20,75
17,33
32,23
41,50
17,33
6,252
0,0571
157,58
0,728
91,06
6,309
2,260
158,31
51,37
Kieselsäure (meta) (H,SiOg) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Gefrierpunkt: —0,26^
Wasser). H. Strauß^).
«) Mannskript. •) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. «) Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2.C. *) Therapeutische Monatshette 1899 Bd. 13 8. 591.
8,569 209,68
(Probe nicht identisch, Versand-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0148
Natriumchlorid (NaCl) 1,874
Natriumsulfat (Na,SOJ 2,950
Natriumhydrokarbonat (NaHCOa) . . . 0,8192
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),J . . 0,2313
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOj)j] 0,2751
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,)J. . . . 0,0700
Manganohydrokarbonat [Mn(HCO,),] . 0,0168
Kieselsäure (meta) (H,SiOj) 0,0571
6,308
Freies Kohlendioxyd (CO.) 2,260 =
8,568
1196ccm
bei 10,0° u
760 mm
Ältere Analysen: Kersten 1846 (Tbarmazeutisches Zcntralblatt 184G
Bd. 17 S. 478). Kersten teilt gesonderte Analj-sen des ..Augustusbrunnens"
und der „Augenquelle'* mit, die nachmals als Marien - Quelle vereinigt wurden.
W. Stein 1861 (Schmidts JahrbQcher für die gesamte Medizin 1851 Bd. 70
8. 142). E. Flechsig 1851 (Archiv der Pharmazie 18Ö1 Bd. 118 S. 257).
311
Analyse der „Königs-Quelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: H. Fleck. 1871>).
f Spezifisches Gewicht: 1,0039 (ohne Temperaturangabe)
Temperatur: 10°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '). Gi-amm
KaUum-Ion (K-) 0,0200
Natrium-Ion (Na-) 1,485
Lithium-Ion (Li-) 0,0129
Calcium-Ion (Ca") 0,07093
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,0227
Ferro-Ion (Fe-) 0,0294
Mangano-Ion (Mn") 0,00913
Anionen^).
Chlor-Ion (Cl) 0,9124
SuKat-Ion (SO/') 1,409
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 1,126
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,512
0,512
64,40
64,40
1,83
1,83
1,769
3.538
0,930
1,86
0,527
1,05
0,166
0,332
73.52
25,74
25,74
14,67
29,33
18,46
18,46
Kieselsäure (meta) (H^SiOj)
5,097
0,0817
129,00
1,04
73,53
Freies Kohlendioxyd (CO^)
5,179
3,047
130,04
69,24
8,226 199,28
*) Manuskript.
Einleitung Abschn.
2) Vgl. ehem.
B.2.C.
Einleitung Absclin. A. 3) Vgl. ehem.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0382
Natriimichlorid (NaCl) 1,476
NatriumsuKat (Na^SOJ 2,085
Natriumhydrokarbönat (NaHCOg) . . 0,8276
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOj) . . . 0,125
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCÖ3)2] . . 0,2868
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j,] 0,136
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] . . . 0,0937
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)J . 0,0294
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,0817
5,179
Freies Kohlendioxyd (CO,) 3,047 =
8,226
1612 ccm
bei 10,0° u.
760 mm
Äl tere Analysen: Kersten 1845 (Pharmazeutisches Zentralblatt 1846
Bd. 17 S. 478). Die Analyse von Kersten bezieht sich auf den ,,'Neubruimen",
der bei Neufassungs-Arbeiten im Jahre 1847 zwei gesonderte Ausbruchstellen
— die heutige ,, Königs - Quelle" und ,,Albert- Quelle" — erkennen ließ.
W. Stein 1851 (Schmidts Jahrbücher für die gesamte Medizin 1851 Bd. 70
S. 142). Köttig (bei B. M. Lersch, Einleitung in die Mineralquellenlehre
Bd. 2 S. 1287. Erlangen 1860). B. Flechsig 1856 (bei Xh. Valentiner,
Handbuch der Bahieotherapie S. 598. Berlin 1873).
Analyse der „Albert-Quelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: H. Fleck. 1871').
Spezifisches Gewicht: 1,0043 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 10°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
KaMum-Ion (K-) 0,0156
Natrium-Ion (Na-) 1,712
Calcium-Ion (Ca") 0,04215
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,02908
Ferro-Ion (Fe-) 0,0204
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl) 0,6578
Sulfat-Ion (SO/') 2,136
Hydrokarbonat-Ion (HCO3'). 1,028
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,399
0,399
74,26
74,26
1,051
2,102
1,194
2,388
0,364
0,728
79,88
18,55
18,55
22,24
44,47
16,85
16.85
Das Mineralwasser entspricht m seiner Zusammensetzung
ungefähr eLner Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KQ) 0,0297
Natriumchlorid (NaQ) 1,062
Natriumsulfat (Na,SOJ 3,161
Natriumhydrokarbönat (NaHCOg) . . . 0,9774
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)J . . 0,1704
Magnesiumhydrokal-bonat [Mg(HC03)J 0,1747
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08)J • • ■ 0,0648
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,0421
5,682
Kieselsäure (meta) (HjSiOg)
Freies Kohlendioxyd (COJ .
5,641
0,0421
134,91
0,536
79,87
Freies Kohlendioxyd (COj) 2,132 .
7,814
1128 ccm
bei 10,0° u.
760 mm
5,683
2,132
135,44
48,45
7,815
Daneben Spuren von Lithium-Ion.
183,89
Ältere Analyse: W. Stein 1861 (Schmidts Jahrbücher f. d. ges. Me-
dizin 1851 Bd. 70 S. 142).
1) Manuskript.
Einleitung Abschn.
2) Vgl. ehem.
B.2.C.
Einleitung Abschn. A. 3) Vgl. chem.
Analyse der „Moritz-Quelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
•wr i^ 9\ Milli- Milligramm-
Ä-atlonen ■■). Gramm Mol Äquivalente
Natrium-Ion (Na-) 0,6650 28,85 28,85
Calcium-Ion (Ca--) 0,04227 1,054 2,108
Analytiker: H. Fleck. 1871').
Spezifisches Gewicht: 1,0025 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 9.3°.
Magnesium-Ion (Mg")
Ferro-Ion (Fe-) ...
Gramm
0,0207
0,0300
Milli-
Mol
0,851
0,537
Milligramm-
Äquivalente
1,70
1,07
33,73
>) Manuskript. ^) Vgl. chem. Einleitung Abschn. A.
— 312 —
Anionen'). Oramm
Chlor-Ion (Cl') 0,4230
Sulfat-Ion (SO/') 0,6446
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,5115
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
2,3371
0,0284
2,3655
2,910
Milli-
Milligremm-
Mol
Aqui Talent«
1,93
11,93
6,710
13,42
8,384
8,384
58,32
0,363'
33,73
58,68
66,13
5,275 124,81
Daneben Sparen von Kalium- und Lithium-Ion.
Gefrierpunkt: —0,26° (Probe nicht identisch, Versand-
wasser). H. Strauß').
Altere Analyse: K. Flechsig 1856 (bei Th. Valentiner, Handbuch
der Bahjcotherapie S. 598. Berlin 1873).
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
Natriumchlorid (NaCI) 0,6980
Natriumsulfat (Na,SO<) 0,9539
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . . . 0,2942
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)j] . . 0,1709
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC0j)j] 0,125
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . . . 0,0955
Kieselsäure (meta) (KjSiOs) 0,0284
2,366
{1536 ccm
bei 9,3° u.
, 760 mm
*) Vgl, ehem. Einleitung Abschn. A. >) Therapeutische Monatshefte 1899
Bd. 13 8. 592. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „Salzquelle" (aus den ElnzelbestandteUen berechnet).
Analytiker:
Temperatur:
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten'):
Kationen °). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,2124
Natrium-Ion (Na-) 2,350
Lithium-Ion (Li-) 0,0024
Calcium-Ion (Ca") 0,0583
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,0360
Ferro-Ion (Fe-) 0,0151
Mangano-Ion (Mn--) 0,0013
Anionen *).
Chlor-Ion (CT) 0,4560
Sulfat-Ion (SO/') 4,003
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) . 1,094
Milli-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
5,425
01,9
5,425
101,9
0,34
1,45
1,48
0,270
0,023
0,34
2,91
2,95
0,541
0,046
114,1
12,86
41,68
17,93
12,86
83,35
17,93
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
8,229
0,0367
183,4
0,469
114,14
F. Renk. 1905').
9,1°.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält')'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,4047
Natriumchlorid (NaO) 0,4351
Natriumsulfat (Na,80J 5,925
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg) . - . 0,9364
Lithiumhydrokarbonat (LiHCO,) . . . 0,023
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCÖ3)J . . 0,236
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 0,216
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC0,)2] . . . 0,0481
Manganohydrokarbonat [Mn(HC08)j] . 0,0040
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,0367
8,265
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,525 =
8,265
1,525
183,8
34,65
9,790 218,5
Gefrierpunkt: — 0,39° (nicht identische Probe, Versand-
wasser). H. Strauß*).
>) Manuskript. *) Die Analyse ist auf die Litereinheit bezogen und
konnte in Ermangelung der Angabe des spezifischen Gewichtes nicht auf 1 kg
umgerechnet werden. Bei einer derartigen Umrechnung wiirden sich sämtliche
9,790
804,3 ccm
bei 9,1° u.
760 mm
Ältere Analysen: W. Stein 1852 (bei B. M. Lersch, Einleitung in
die Mineralquellenlehre Bd. 2 S. 1287. Erlangen 18fi0). H. Fleck 1871
(Manuskript). R. Flechsig 1873 (bei Fr. Raspe, Heilquellen - Analysen
S. 144. Dresden 1885). Diese älteren Analysen weichen sowohl untereinander,
als auch von der vorstehenden ab.
Zahlen schätzungsweise um etwa 0,8 Prozent ihres Wertes erniedrigen. ') Vgl.
ehem. Einleitimg Abschn. A. ') Therapeutische Monatshefte 1899 Bd. 13
S. 591. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile liegen bei
diesen 5 Quellen zwischen 2,4 g („Moritz-Quelle") und 8,3 g
(,, Salzquelle"), wobei Natrimn-, Sulfat-, Chlor- und Hydro-
karbonat- Ionen vorherrschen. Mit Rücksicht auf den Gehalt
an Eisen (15 bis 30 mg) und freiem Kohlendioxyd (1,5 bis 3,0 g)
sind diese Quellen als „alkalisch-muriatisch-salinische
Eisensäuerlinge" zu bezeichnen; bei der ,.Salzquelle" tritt
der muriatische Charakter hinter den salinischen zurück.
Analyse der „MOOrstichqUelle A" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: H. Fleck. 1871').
Temperatur: etwa 10°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Gramm
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0109
Kationen»). Gramm Mol' Äqui^SS' Ferro-Ion (Fe--) 0,0363
Kalium-Ion (K-) 0,00799 0,204 0,204 Mangano-Ion (Mn--) 0,00081
Natrium-Ion (Na-) 0,07214 3,130 3,130
Calcium-Ion (Ca--) 0,0118 0,294 0,589 >) Manuskript. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,446
0,892
0,650
1,30
0,015
0,030
6,15
— 313 —
Anionen '■').
Gramm
Milli-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
Chlor-Ion (Cl')
Sulfat-Ion (SO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
0,0290
0,0534
0,2571
0,818
0,556
4,214
0,818
1,11
4,214
0,4794
10,327
6,14
Kieselsäure (meta) (H^SiOs)
0,0604
0,5398
0,770
11,097
Freies Kohlendioxyd (CO^) .
2,827 64,25
3,367 75,35
t A. s) Vgl. ehem.
=) Vgl. uhem. Einleitung Absclinit
schnitt B.2.C.
Einleitimg Ab-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KQ) 0,0152
Natriumchlorid (NaCl) 0,0359
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,0790
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg) . . . 0,118
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2] . . 0,0477
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03),] 0,0653
Ferrohydrokarbonat [FeCHCOs),] . .'. 0,116
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03).,] . 0,0026
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) ....". . 0,0604
0,540
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,827
3,367
1496 ccm
bei 10,0° u.
760 mm
Analyse der „Moorstichquelle B" (aus der saiztabeiie berechnet).
Analytiker: H. Fleck. 1871').
Spezifisches Gewicht: 1,00068 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: etwa 10°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
_ ^ ,, Milli-
KatlOnen '). Gramm Mol
KaUum-Ion (K-) 0,00657 0,168
Natriiun-Ion (Na-) 0,07492 3,250
Calcium-Ion (Ca-) 0,0114 0,285
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0107 0,439
Ferro-Ion (Fe") 0,0400 0,715
Mangano-Ion (Mn-) 0,00077 0,014
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,0324 0,914
Sulfat-Ion (SO/') 0,0536 0,558
Hydrokarbonat-Ion (HCO3'). 0,2620 4,295
Milligi-amin-
Äquivalente
0,168
3,250
0,571
0,878
1,43
0,028
6,33
0,914
1,12
4,295
Kieselsäure (meta) (H^SiOj).
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
0,4924
0,0610
10,638
0,778
6,33
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0125
Natriumchlorid (NaCl) 0,0436
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,0793
Natriumhydrokarbonat (NaHCO.J. . . 0,117
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03).J . . 0,0463
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)„] 0,0643
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03).,] . .". 0,127
Manganohydrokarbonat [^^(HCOs),] • 0,0025
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,0610
0,554 '"
Freies Kohlendioxyd (CO,) 3,537
0,5534
3,537
11,416
80,39
4,091
1872 ccm
bei 10,0° u.
760 mm
4,090
91,81
>) Manuskript.
Einleitung Abschn.
=) Vgl.
B.2.0.
ehem. Einleitung Absclm. A. 3) Vgl, ehem.
Analyse der „Moorstichquelle O
In
Kati onen =). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0013
Natrium-Ion (Na-) 0,00865
Calcium-Ion (Ca") 0,00576
1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
MiUi-
Mol
0,032
0,375
0,144
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,00824
Ferro-Ion (Fe") 0,0316
Mangano-Ion (Mn--) 0,00067
Anionen').
Chlor-Ion (Q') 0,00842
Sulfat-Ion (80/') 0,00689
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,1308
(aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: H. Fleck. 1871').
Spezifisches Gewicht: 1,00029 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: etwa 10°.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in l Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0024
Natriumchlorid (NaCl) 0,0120
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,0102
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg) . . 0,00223
Calciiunhydrokarbonat [Ca(HCOj),] . . 0,0233
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,0495
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . . . 0,100
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)2] . 0,0022
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,0456
0,338
0,565
0.012
Milligramm-
Äquiralente
0,032
0,375
0,287
0,676
1,13
0,024
0,238
0,0717
2,144
2,52
0,238
0,143
2,144
Kieselsäure (meta) (H^SiOg)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
0,2023
0,0456
3,920
0,581
2,53
0,2479
1,456
4,501
33,09
0,247
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,456 =
1,703
1,704
37,59
') Manuskript. =) Vgl. ehem. Einleitung Abschn.
Einleitung Abschn. B.2.C.
770,7 com
bei 10,0° u.
760 mm
') Vgl. ehem.
314 —
Die Summen der gelösten festen EJestÄndteile betragen bei diesen
3 Quellen 0,25—0,55 g, die Mengen des freien Kohlendioxyds
1,5—3,5 g. Mit Rücksicht auf den Eisengehalt (32—40 mg) sind
die 3 Quellen als „reine Eisensäuerlinge" zu bezeichnen.
Die „Moorstichquellen" haben Holzverschalung, die übrigen
sind in gemauerte Schächte gefaßt. Das Wasser der „Salz-
quelle" wird zum Trinken und Gurgeln, das der „Moorstich-
quellen" zum Baden, das der übrigen Quellen zum Trinken
und Baden benutzt. Den Badehäusern (90 Zellen für Mineral-
bäder mit kupfernen AV'annen) wird das Wasser der „Moorstich-
quellen" in Tonrohren, das der übrigen in Eisenrohren zugeführt.
Das Badewasser wh-d nach dem Schwartzschen Verfahren durch
Einleiten von Dampf in die Doppelböden der Wannen em-ärmt.
Im Jahre 1903 wurden 46787; 1904:48256; 1905: 57 581 Mineral-
bäder verabreicht. Es findet auch Versand des Wassers nach
Zusatz von Kohlensäure statt (jährlich etwa 10 000 Flaschen).
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus benach-
barten Moorlagem (jährlich etwa 45 000). Künstliche Kohlen-
säurebäder. Hydrotherapie („Albertbad"). Massage. Mediko-
mechanisches Institut. Elektrische Lichtbäder. Inhalations-
kuren. — Milch-, Molken-, Kefirkuren. — Terrainkuren (ohne
besondere Einrichtungen). — Gedeckte Wandelbahnen. Gelegen-
heit zu Schwimmbädern in einem Teich.
Behandelt werden: Bleichsucht, Blutarmut, Frauen-
krankheiten, Gicht, Fettsucht, chronische rheumatische Er-
krankungen, chronische Herzleiden, Nervenkrankheiten.
13 Arzte. — Kurzeit: 1. Mai bis 30. September. — Kur-
taxe: 1 Person 15 M., 2 Personen 25 M., jede weitere Person
5 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 7041;
1904: 7848; 1905: 9217; darunter etwa 10 Prozent Ausländer.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der AbfaUstoffe durch Ab-
fuhr. — Krankenhaus. Formalindesinfektion. — Apotheke.
Stiftung für unbemittelte Kurgäste. Kinderheilstättc.
Quellen und Bad gehören dem sächsischen Staat. Aus-
kunft durch die Königl. Badedirektion.
G6G?SG6GJSC5SGiSG6C6C;6föföC;6föG6C6 FllüSberg ^^^^^iSO^^iSO^^^iSO^ÖO
Dorf mit 1948 Einwohnern im R^erungsbezirk Li^nitz
der Provinz Schlesien, liegt 530 m ü. M. am Nordabhange des
über 1100 m ansteigenden Isergebirges. Es zieht sich in dem
langgestreckten Hochtale des Queis hinauf. Ausgedehnter
Nadelwald immittelbar angrenzend. Nächste Eisenbahnstation
Friedeberg am Queis (8 km, Postverbindung), an der in Greiffen-
berg von der Linie GörUtz — Hirschberg abzweigenden Neben-
bahn nach Heinersdorf.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt (1888—1897): 1160 mm*). Der Ort liegt
g^en Winde außer gegen Nordwinde geschützt.
Heilquellen. 8 Quellen: „Oberbrunnen", „Stahlquelle",
„Pavillonquelle", „EampenqueUe", ,,KapellenqueUe", „Keller-
quelle" (letztere zurzeit nicht benutzt); ferner 76 m tiefer im
Tal am Ufer des Queis „Niederbninnen" und „Marienquellc".
Die Quellen wurden 1572 zuerst erwähnt und schon im 17. Jahr-
hundert zu Heilzwecken benutzt. Der „Niederbrunnen" wurde
1811 entdeckt imd 1827 nutzbar gemacht. Die Quellen ent-
springen in 4 bis 8 m Tiefe aus Gneis,
•) PiOTinz-Begenbirte.
Analyse des „OberbninnenS" (aus den Originalzatlen berechnet).
Analytiker: Th. Poleck. 1875').
Temperatur: 7,0°.
Ergiebigkeit: über 240 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,006025
Natriimi-Ion (Na-) 0,02265
Lithium-Ion (Li-) 0,000193
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,000402
Calcium-Ion (Ca") 0,03865
Magnesiimi-Ion (Mg-) .... 0,02095
Ferro-Ion (Fe-) 0,01177
Mangano-Ion (Mn-) 0,000324
Anlonen').
Chlor-Ion (CT) 0,004968
Sulfat-Ion {ßO^") 0,005739
Hydrophosphat-Ion (HPO<") 0,000690
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,3046
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,1539
0,1539
0,9829
0,9829
0,0274
0,0274
0,0223
0,0223
0,9638
1,928
0,8600
1,720
0,2106
0,4213
0,0059
0,0118
5,268
0,1401
0,1401
0,0597
0,1195
0,0072
0.0144
4,993
4,993
Kieselsäure (meta) (ItSiOj)
Titansäure (meta) (H,TiO,) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
0,4170
0,05188
0,000318
8,427
0,6615
0,0032
5,267
0,4692
2,544
9,092
57.83
3,013 66,92
Daneben Spuren von Strontium-, Baryum-, Zinn-, Nickel-,
Kupfer-, Wismut-, Jod-, Hydroarsenat-, Hydroantimoniat-Ion,
Borsäure.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,008792
Kaliumsulfat (K^SOJ 0,003142
Natriumsulfat (Na,SO,) 0,005932
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . . . 0,07560
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOj) . . . 0,001864
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0.001192
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,000978
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,)J . . 0,1551
Magnesiimihydrokarbonat [yig(RCOg\] 0,1259
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] . . . 0,03748
Manganohydrokarbonat [Mn(HCOs),] . 0,001044
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,05188
TOansäure (meta) (H,TiO,) 0,000318
0,4692
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,544 —
3,013
Das der Quelle frei entströmende Gas
reinem Kohlendioxyd.
1332 com
bei 7,0° u.
760 mm
besteht aus
') Chemische Analyse des Oberbnmnens zu Flinsberg in Schlesien. Bres-
lau 1883. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ») Vgl. ehem. Einleitung
Abachn. B.2.C.
— 315
Zusammensetzung des Quellsinters in lufttrockenem
Zustande :
Prozent
Wasser (H^Oj, bei 120" entweichend 32,15
Calcium (Caj 0,228
Baryum (Ba) 0,008
Magnesimn (Mg) 0,086
Eisen, dreiwertig (Fe™) 30,62
Mangan (Mn) 0,027
Nickel (Ni) 0,003
Kupfer (Cu) 0,015
Wismut (Bi) 0,003
Sulfatrest (SOJ 0,006
Phosphatrest (POJ 1,913
Karbonatrest (CO^) 0,556
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 0,5 g.
die Menge des freien Kohlendioxyds 2,5 g. Mit Rücksicht auf
Prozent
Differenz = Sauerstoff (0) 12,64
Siliciumdioxyd (SiO^) 3,160
Titandioxyd (TiOj) 3,130
Unlösücher Rückstand, Sand usw 7,860
Glühverlust ' 7,350
99,76
Daneben Spuren von Aluminium, Zimi, Arsen, Antimon.
(Th. Poleck).
Altere Analysen: Tsohörtner 1824 (bei B. M. Lorsch, Einleitung
in die Mineralquellenlehre Bd. 2 8. 1306. Erlangen 1860). Fischer 1837
(bei J. F. Simon, Die Heilquellen Europas S. 78. Berlin 1839). Meusel
1872 (Manuskiipt). Diese letzte Analyse gibt einen auffallend geringen Gehalt
an freiem Kohlendioxyd au (etwa 0,2 g).
den Gehalt von 11,8 mg Eisen ist die Quelle als ,. reiner
Eisensäuerling" zu bezeichnen.
Analyse der „StahlqUelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: Meusel. 1872^).
Temperatur: 10 — 12°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen. ') Gramm
Xatrium-Ion (Na-) 0,0109
Calcium-Ion (Ca") 0,00518
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0012
Ferro-Ion (Fe") 0,0030
Anionen.').
Chlor-Ion (Cl') 0,0033
Sulfat-Ion (SO;') 0,0251
HydrokarbonaHon (HCO3') 0.0195
Milli-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
0,471
0,129
0,049
0,054
0,471
0,259
0,098
0,11
0,94
0,092
0,262
0,319
0,092
0,524
0,319
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,0054
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,0269
Calciumsulfat (CaSOJ 0,00983
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2] . . 0,00925
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03),J 0,0072
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC0j)2] • • • 0,0095
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,0362
0,1043
Freies Kohlendioxyd (COj) 0,07217 =
Kieselsäure (meta) (HjSiOj,)
Freies Kohlendioxyd (CO,)
0,0682
0,0362
1,376
0,462
0,935
0,1765
38,5 com
bei 12,0° u.
760 mm
0,1044
0,07217
1,838
1,640
Ältere Analyse: Fischer 1837 (bei B. M. Lersch, Einleitung in
die Mineralquellenlehre Bd. 2 S. 1306. Erlangen 1860). Diese Analyse gibt
eine etwa 3 mal so hohe Gesamtkonzentratiou an als die Torstehende und
einen Gehalt an freiem Kohlendioxyd von nahezu 2 g.
0,1766
3,478
1) Manuskript. 8) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Einleittn^g Abschn. B.2.c.
^) Vgl. ehem.
Analyse der „PaVÜlOnqUelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: Fischer. 1837').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,0244
Calcium-Ion (Ca--) 0,0300
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0101
Ferro-Ion (Fe-) 0,0024
Mangano-Ion (Mn-) 0,0006
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl') 0,0026
Sulfat-Ion (SO/') 0,0022
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,2056
Milü-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
1,06
1,06
0,747
1,49
0,414
0,828
0,043
0,085
0,01
0,02
3,48
0,074
0,074
0,023
0,046
3,370
3,370
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Organische Substanzen . . .
Freies Kohlendioxyd (COJ ,
0,2779
0,0076
0,012
5,74
0,097
3,490
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
OrAzum
Natriumchlorid (NaCl) 0,0043
Natriumsulfat (Na^SO^) 0,0033
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg) 0,0791
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)5] 0,121
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03),] 0,0606
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOg),] 0,0076
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)j] 0,002
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,0076
Organische Substanzen 0,012
0,298
Freies Kohlendioxyd (CO,) nicht bestimmt.
0,298 5,84
nicht bestimmt.
Daneben Spuren von Kalium- und Ammonium -Ion.
>) J. F. Simon, Die Heilquellen Europas S. 78. Berlin 1839. ^ Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. A. s) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
— 316 —
Die Summen der gelösten festen Bestandteile bei diesen
beiden Quellen betragen 0,1 und 0,3 g. Die „Stahlquelle" ist
auf Grtind der Analyse von Meusel den „einfachen kalten
Quellen" zuzurechnen, auf Grund derjenigen von Fischer
Analyse der „Kellerquelle" (aus der
Analytiker: Fi
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Kationen''). Gramm Mol Äquivalente
Natriiun-Ion (Na-) 0,00569 0,247 0,247
Calcium-Ion (Ca-) 0,01799 0,4487 0,8974
Ferro-Ion (Fe-) 0,00271 0,0486 0,0971
1,242
Amonen').
Chlor-Ion (Gl') 0,00209 0,0590 0,0590
Sulfat-Ion (SO/') 0,00155 0,0161 0,0322
Hydrokarbonat-Ion (HCO/). 0,07018 1,150 1,150
0,10021 1,969 1,241
Kieselsäure (meta) (H,SiOs). 0,01712 0,2184
Organische Substanzen . . . 0,00345
0,12078 2,1878
Freies Kohlendioxyd (COj) ■ 1,916 43,54
2,037 45,73
Daneben Spuren von Kalium- und Ammonium-Ion.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 0,1 g.
jedoch den „einfachen Säuerlingen". Welcher der beiden
Gruppen die „Pavillonquelle" zugehört, läßt sich wegen der
fehlenden Bestimmung des freien Kohlendioxyds nicht ent-
scheiden.
SalztabeUe berechnet),
scher. 1837»).
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,00345
NatriumsuKat (Na,SOJ 0,00229
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) 0,0131
Calciumhydrokarbonat [Ca(aCoX] 0,07274
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03).J 0,00864
Kieselsäure (raeta) (H^SiO^) 0,01712
Organische Substanzen 0,00345
0,1208
Freies Kohlendioxyd (COj) 1,916
2,037
>) J. F. Simon, Die Heilquellen Europas S. 78. Berlin 1839 und
B. M. Lorsch, Einleituug iu die Miiieralquellentehre Bd. 2 S. 1306.
Erlangen 1860. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. B.2.C.
die Menge des freien Kohlendioxyds 1,9 g.
„einfacher Säuerling",
Die Quelle ist ein
Analyse des „Niederbrunnens" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: Meusel. 1872>).
Temperatur: 9,3°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
_. „ Miiii- Milligramm- ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
KiltlOIien'). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,00630 0,161 0,161 Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,0414 1,80 1,80 Kaliumchlorid (KCl) 0,0052
Calcium-Ion (Ca--) 0,1253 3,124 6,249 Kaliumhydrokarbarbonat (KHCO3) . . 0,00909
Magnesium-Ion (Mg") ... . 0,05007 2,055 4,110 Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) .. 0,151
Ferro-Ion (Fe-) 0,0190 0,340 0,680 Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2] . . 0,5065
j^q AA Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03).j] 0,3008
Anionen«). ' Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03).jJ . . . 0,0605
Chlor-Ion (Cl') 0,0025 0,070 0,070 Kieselsäure (meta) (H^SiOä) • 0,0796
Hydrokarbonat-Ion (HCOj') 0,7887 12,93 12,93 1,113
1 0333 20 48 13 OO f ^^^ ^^
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) o',0796 lioi ' ^^^ Kohlendioxyd (COJ 0.305 = fli*'^° "•
^ •» V K 8/ _> '_ 1 41« I 760 mm
1,1129 21,49 ^'^^" *
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0,305 . 6,94
1,418 28,43 Ältere Analysen: Tschörtner 1835 (bei B. M. Lersch, Einleitung
in die Mineralquellenlehre Bd. 2 8. 1306. Erlangen 1860). Fischer 1837
') Manuskript. >) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. (bei J. F. Simon, Die Heilquellen Europas 8. 78. Berlin 1839). Nach diesen
Einleitung Abschn. B.2.C. beiden Analysen beträgt der Gehalt an freiem Eohlendioxyd nahezu 2 g.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 1,1 g, Wasser erwärmt. Im Jahre 1903 wurden 13715; 1904: 13893;
wobei Hydrokarbonat- und Caicium-Ionen vorwalten. Da 19 mg 1905: 12 007 Mineralbäder verabreicht. In einem Inhalations-
Eisen vorhanden sind, so ist die Quelle als „reine Eisen- räum wird Quellwasser durch Dampf zerstäubt. Zum Ver-
karbonatquelle" zu bezeichnen, auf Grund der älteren Ana- sand gelangen jährlich etwa 1500 Flaschen Mineralwasser,
lysen jedoch als „reiner Eisensäuerling". Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus benach-
Das Wasser der in Steinschächte gefaßten Quellen wird harten Hochmooren (jährlich etwa 2500). Kiefemadel-, Fichten-
zum Trinken, Baden und Inhalieren benutzt. Den Badehäusem rindenbäder. Inhalationen von Kiefemadel- und Fichtenrinden-
(40 Zellen mit 55 meist kupfernen Wannen) wird es in eisernen dämpfen, Sole und aufgelöstem Seesalz. Hydrotherapie, Massage,
asphaltierten Rohren 60 bis 100 m weit zugeleitet. Das Bade- Elektrotherapie. — Molken- und Milchkuren. — Terrainkuren
wasser wird durch Vermischen mit gewöhnlichem heißen (ohne besondere Einrichtungen). — Gedeckte Hallen.
317
Behandelt werden: Bleichsucht, Blutarmut, Herzkrank-
heiten, Frauenkrankheiten, Nervenleiden, Lungenkrankheiten.
3 Arzte. — Kurzeit: 1. Mai bis Anfang Oktober. — Kur-
taxe: 1 Person 16 M., 2 bis 3 Personen 20 M., 4 bis 5 Per-
sonen 23 M., 6 und mehr Personen 25 M. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) 1903: 5276; 1904: 5618; 1905: 4469.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung teils
durch Brunnen, teils durch Hochdruckquell Wasserleitung. —
Beseitigung der Abfallstoffe teils durch Kanalisation in Ver-
bindung mit biologischem Klärverfahren, teils durch Abfuhr.
— Isolierstation für Infektionskrankheiten. Formaldehyd-
desinfektion. Apotheke.
Quellen und Bad gehören dem Eeichsgrafen Schaffgotsch
auf Warmbrunn. Auskunft durch die Badeverwaltung.
aSG3SG6C53G35G6G6G6G6G6G6föföG6 Freiersbach dOÖ3ÖO^ÖOöO(»(XP&PÖDÖDdOöOÄ5
Bad, zur Dorfgemeinde Petersthal gehörig, im Kreise Offen-
burg des Großherzogtums Baden, hegt 385 m ü. M. im Schwarz-
wald in einer Ausweitung des hinteren Kenchtales. Die das
Bad umgebenden tannenbewaldeten Berge steigen bis nahezu
1000 m ü. M. an (Kniebis). Nächste Bahnstation Oppenau
(7 km, Postverbindung), Endpunkt der in Appenweier von der
Linie Karlsruhe — Basel abzweigenden Renchtalbahn.
Hellquellen. 7 Quellen: „Alfredsquelle", „Friedrichs-
quelle", „Lithionquelle", „Stahlquelle", „Gasquelle", „Salz-
quelle", „Schwefelquelle", entspringen in Tiefen von 4 — 7,2 m
aus festem Gestein (Granit) und liefern zusammen tägüch etwa
300 hl Wasser. Die „Schwefelquelle" und die „StahlqueUe"
sind seit 1812, die „Gasquelle" imd die „Salzquelle" seit 1848,
die übrigen seit 1882 zu Heilzwecken in Anwendung.
Analyse der ,^fred.Squelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: K. Birnbaum. 1884').
Spezifisches Gewicht: 1,0025 bei 12,0°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 11,7°.
Kationen ^). Gramm
Kahum-Ion (K-) 0,01516
Natrium-Ion (Na-) 0,2327
Lithium-Ion (Li-) 0,00152
Calcium-Ion (Ca") 0,3074
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,06458
MilU-
Mol
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milligramm-
ÄquiTalente
0,3873
10,09
0,216
15,33
5,303
Ferro-Ion (Fe-) 0,01543
Anionen')."
Chlor-Ion (Cl') 0,02578
Sulfat-Ion (SO/') 0,4431
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,00309
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (COJ .
Freier Stickstoff (Nj) ....
4,243
0,3873
10,09
0,216
7,666
2,651
0,2760
0,7271
4,613
0,0322
0,5519
31,88
0,7271
9,227
0,0643
1,334
21,87 21,87
2,443
48,53 31,89
0,1208
1,541
2,564
50,07
1,678
0,00130
38,14
0,0463
88,26
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
tmgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Giamm
Kaliumchlorid (KCl) 0,02890
Natriumchlorid (NaCl) 0,01988
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,6558
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) . . . 0,0443
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOj) . . . 0,0147
Calciumhydrophosphat (CaHP04) . . . 0,00438
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC08)J . . 1,238
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)J 0,3881
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08)2] . . . 0,04910
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,1208
2'^^'* ( 893,6 ccm
Freies Kohlendioxyd (CO,)' 1,678 '= {bei 11,7° u.
[ 760 mm
{1,1 ccm
bei ll,7°u.
760 mm
«) Berichte der deatschen chemischen Gesellschaft 1884 Bd. 17 8. 1614.
(Ein Druckfehler, betr. Calciumbikarbonat, wurde nach dem Manuskript Ter-
bessert). ^ Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. *) Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. B.2.C.
Analyse der „Friedrichsquelle" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: K. Birnbaum. 1884').
Spezifisches Gewicht: 1,0035 bei 12,0°,. bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 11,6°.
In 1 Kilogranun des Mineralwassers sind enthalten:
Milligramm-
Äqui Talente
2,755
12,98
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,1079
Natrium-Ion (Na-) 0,2993
lithium-Ion (Li-) 0,002149
Calcium-Ion (Ca") 0,4292
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,09029
Ferro-Ion (Fe") 0,02055
0,3056
21,41
7,413
0,7353
45,60
>) Berichte der deutsch, chemischen Gesellschaft 1884 Bd. 17 S. 1614.
•) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
MilU-
Mol
2,755
12,98
0,3056
10.70
3,707
0,3676
Anionen"). Gramm
Chlor-Ion (Cl') 0,02554
Sulfat-Ion (SO/') 0,6146
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,00046
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 1,957
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,7206
0,7206
6,398
12,80
0,0048
0,0096
32,07
32,07
3,547
0,1407
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) .
Freies Kohlendioxyd (CO^) .
Freier Stickstoff (N,) 0,1553
70,01
1,795
45,60
3,688
1,973
71,80
44,84
5,529
5,816 122,17
318
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
iingpffthr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,05376
Kaliumsulfat (K,80J 0,1774
Natriumsulfat (Na,80J 0,7649
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) 0,1869
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOj) 0,02080
Calciumhydrophosphat (CaHPO«) 0,00066
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] 1,734
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 0,5426
Analyse der ,Jjithionquelle" (aus
Analytiker: K. Birnbaum. 1884
Spezifisches Gewicht: 1,0025 bei 12
Temperatur: 11,5°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,1258
Natrium-Ion (Na-) 0,2806
Ldthium-Ion (Li-) 0,002899
Calcium-Ion (Ca--) 0,4272
Magnesium-Ion (Mg-) . . . 0,09503
Ferro-Ion (Fe-) 0,01063
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,03607
Sulfat-Ion (80/') 0,6058
Hydrokarbonat-Ion (HCOs') 1,932
Gramm
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08)j] - - • 0,06511
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,1407
3,687
Freies Kohlendioxyd (CO^) 1,973 =
Freien Stickstoff (Nj) 0,1553
5,815
1050 ccm
beill,6°u.
760 mm
129,4 ccm
beill,6°u.
760 mm
MilU-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
3,214
3,214
12,17
12,17
0,4124
0,4124
10,65
21,31
3,901
7,802
0,1902
0,3805
45,29
1,018
1,018
6,306
12,61
31,66
31,66
•) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
der Salztabelle berechnet).
)-
,0°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (Ka) 0,07591
Kaliumsultat (KjSO,) 0,1915
Natriumsulfat (Na,80J 0,7404
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . . . 0,1476
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOJ . . . 0,02806
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)j] . . 1,727
Magnesiuimhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 0,5710
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC0,)2] . . . 0,03385
Kieselsäure (meta) (H,Si0s) 0,1329
3,648
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
3,516
0,1329
69,52
1,695
45,29
3,649
1,662
0,00161
71,22
37,78
0,0573
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Freier Stickstoff (N,) . . . .
5,313 109,05
Daneben Spuren von Hydrophosphat-Ion.
884,5 ccm
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,662 = {bei 11,5° u.
I 760 mm
1,3 ccm
Freien Stickstoff (N,) 0,00161= {bei 11,5° u.
5,312
760 mm
1) Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft 1884 Bd. 17 S. 1614.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „Stahlquelle" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: E. Bunsen. 1863*).
Spezifisches Gewicht: 1,002 bei 13°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 8,4°.
In 1 Küogranun des Mineralwassers sind enthalten
Kationen').
Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,02096
Natrium-Ion (Na-) 0,2531
Calcium-Ion (Ca--) ...... 0,2374
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,08976
Ferro-Ion (Fe--) 0,01340
Anlonen').
Chlor-Ion (Cl') 0,02629
Sulfat-Ion (SO;') 0,4073
1,341
Hydrokarbonat-Ion (HCOj') .
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) ,
Freier Stickstoff (N,) . . . .
MUli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,5354
0,5354
10,98
10,98
5,920
11,84
3,685
7,370
0,2397
0,4795
31,20
0,7417
0,7417
4,240
8,480
21,98
21,98
2,389
0,09750
48,32
1,243
31,20
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,03994
Natriumchlorid (NaQ) 0,01207
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,6027
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) ... 0,1929
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC08),] . . 0,9598
Magnesiumhydrokarbonat \}/lg(H.CO^\] 0,5394
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . . . 0,04265
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,09750
2,4870
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,337 ={
2,487
2,337
0,00060
49,56
53,12
0,021
Freien Stickstoff (N,) 0,00060 =
4,825
1230 ccm
bei 8,4° u.
760 mm
0,5 ccm
bei 8,4° u.
760 mm
Daneben Spuren
nisohen Substanzen.
4,824
von Mangano-,
102,71
Aluminium-Ion,
Ältere Analyse: W. L. KSlreuter (bei Heyfelder, Die Heil-
quellen des GroBherzogtums Baden S. 141. Stuttgart 1841).
orga-
>) Zeitschrift für analytische Chemie 1871 Bd. 10 S. 436. ») Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. A. >) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
— 319
Analyse der „Gasquelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: K. Bunsen. 1863').
Spezifisches Gewicht: 1,003 bei 13°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 8,7°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen^). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,02783
Natrium-Ion (Na-) 0,3344
Calcium-Ion (Ca-) 0,3796
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,1092
Ferro-Ion (Fe-) 0,01805
Anionen '■').
Chlor-Ion (Cl') 0,03944
Sulfat-Ion (SO/') 0,5448
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 1,910
MiUi-
MiUigramm-
Mol
Äquivalente
0,7108
0,7108
14,51
14,51
9,466
18,93
4,482
8,963
0,3230
0,6460
43,76
1,112
1,112
5,672
11,34
31,30
31,30
Kieselsäure (meta) (H,SiOj)
Freies Kohlendioxyd (COj).
Freier Stickstoff (NJ ....
3,363
0,1033
67,58
1,318
43,75
3,467
1,981
0,00050
68,89
45,03
0,018
5,448 113,94
Daneben Spuren von Mangano-, Aluminium-Ion, orga-
nischen Substanzen.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält '*):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,05302
Natriumchlorid (NaQ) 0,02350
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,8063
Natriumhydrokarbonat (NaHCO^) . . . 0,2320
CaJciumhydrokarbonat [Ca(HC08)2] . . 1,535
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,6560
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] .... 0,05746
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,1033
3,467
Freies Kohlendioxyd (CO^) 1,981 =
1044 ccm
bei 8,7° u.
760 mm
Freien Stickstoff
{0,4 ccm
bei 8,7° u.
760 mm
1) Zeitschrift für analytische Chemie 1871 Bd. 10 S. 436. ") Vgl. ehem.
Einleitung Äbschn. A. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „Salzquelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: Schneider^).
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen '').
Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,02281
Natrium-Ion (Na-) 0,6169
Calcium-Ion (Ca-) 0,4029
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,07262
Ferro-Ion (Fe-) 0,01288
Anionen*).
Chlor-Ion (CT) 0,02942
Sulfat-Ion (SO/') 1,139
1,788
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) .
4,085
0,3427
4,427
2,246
0,00129
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Freier Stickstoff (N,) ....
6,675
Daneben Spuren von Lithium-Ion.
sind enthalten:
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,5827
0,5827
26,76
26,76
10,05
20,09
2,981
5,963
0,2304
0,4607
53,86
0,8299
0,8299
11,86
23,72
29,31
29,31
82,60
4,371
53,86
86,98
51,06
0,0459
138,08
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (Ka) 0,04347
Natriumchlorid (NaCl) 0,01446
Natriumsulfat (Na,SOJ 1,686
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg) 0,2348
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] 1,629
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,)j] 0,4364
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] 0,04098
Kieselsäure (meta) (H^SiO,) 0,3427
4,428
Freies Kohlendioxyd (CO^) 2,246
Freien Stickstoff (N,) 0,00129
6,675
') H. Oeffinger, Die Kurorte und Heilquellen des GroOherzogtums
Baden 9. Aufl. 8. 97. Baden-Baden 1903. ") Vgl. ehem. Einleitung Ab-
schnitt A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „ScllWefelqUelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: E. Bunsen. 1863').
Temperatur: 8,1°. Mim- Miiiigramm-
Gramm Mol Äquivalente
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,03917 1,608 3,216
Ferro-Ion (Fe-) 0,03541 0,6334 1,267
Milli- Milligramm-
Kationen'). Gramm Mol Äquivalente 18,269
Kalium-Ion CK-) 0,01293 0,3302 0,3302 ') Zeitschrift für analytische Chemie 1871 Bd. 10 S.436. - Vgl. femer
^T i • T i-KT \ «ioi< cnnr. c r,An (betr. HjS) bei H. Oeffinger, Die Kurorte und Heilquellen des Groß-
Natnum-Ion (Na-) 0,1314 5,700 5,700 herzogtums Baden 9. Aufl. 8.97. Baden-Baden 1903. ») Vgl. ehem. Ein-
Calcium-Ion (Ca-) 0,1555 3,878 7,756 leitung Abschn. a.
320
Anionen'). Gramm
Chlor-Ion (Cl') 0,01490
Sulfat-Ion (SO/') 0,2057
Hydrokarbonat-Ion (HCOa') 0,8275
Hydrosulfid-Ion (HS') .... 0,000096
MilU-
Milligramm.
Mol
Äquivalente
0,4204
0,4204
2,141
4,283
13,56
13,56
0,0029
0,0029
Kieselsäure (meta) (H^SiO,)
1,4226
0,06972
28,27
0,8891
18,27
1,4923
1,862
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Freier Schwefelwasserstoff
(H,S) 0,00102
29,16
42,32
0,0300
3,355 71,51
Daneben Spuren von Mangano-, Aluminium-Ion, orga-
nischen Substanzen.
Altere Analyse: W. L. EBlreuter (bei Heyfelder, Die Heil-
quellen des OroSherzogtums Baden S. 141. Stuttgart 1841).
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A.
schnitt B.2.C.
*) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,02463
Natriumchlorid (NaCl) 0,005279
Natriumsulfat (Na^SO,) 0,3044
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg) . . . 0,1113
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,000163
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC09),] . . 0,6287
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03).j] 0,2354
Ferrohydrokarbonat [FefHCOj),] ... 0,1127
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,06972
1,4923
{978,8 ccm
bei 8,1° u.
760 mm
Freien Schwefelwasserstoff (H,8) . . . 0,00102 = 1 bei' 8.1° u.
3,355 [ 760 'mm
Die Summen der gelösten festen Bestandteile liegen zwischen
1,5 g („Schwefelquelle") und 4,4 g („Salzquelle"), die Mengen
des freien Kohlendioxyds zwischen 1,7 und 2,3 g. Unter den
Anionen walten Hydrokarbonat-, daneben — besonders bei der
„Salzquelle" — Sulfat-Ionen, unter den Kationen Calcium- und
Natrium -Ionen vor. Da 11 bis 35 mg Eisen vorhanden sind,
so sind die Quellen als „erdig-salinische Eisensäuer-
linge" zu bezeichnen. Bemerkenswert ist bei den drei erst-
genannten Quellen ein Gehalt von 1,5 — 2,9 mg Lithium, bei
der „Schwefelquelle" ein geringer Gehalt an Schwefelwasser-
stoff.
Das Wasser der Quellen wird zum Trinken, das der „Alfreds"-,
„Friedrichs"-, „Lithion"- und „Schwefelquelle" auch zum Baden
benutzt. Die letztere dient auch zum Inhalieren und Gurgeln.
In 20 Zellen werden jährlich etwa 3000 Bäder verabreicht.
Das Badewasser wird in den Wannen durch Dampfheizschlangen
erwärmt. Versandt wird hauptsächlich das Wasser der „Gas-
quelle", daneben das der „Lithionquelle" und „Friedrichsquelle"
(1903: 332530; 1904: 402 230; 1905: 462 500 Flaschen).
Sonstige Kurmittel: Kohlensäurebäder mit den Quellen
entstammender Kohlensäure. Kiefernadeldampfbäder.
Behandelt werden: Blutarmut, Bleichsucht, Nervenleiden,
Frauenkrankheiten, Gicht,. Rheumatismus, Herz-, Nieren- und
Blasenleiden.
1 Arzt. — Kurzeit: 1. Mai bis 15. Oktober. — Kurtaxe
25 Pf. täglich. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903:
765; 1904: 772; 1905: 728.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Laufbnmnen. — Nächste Apotheke in Oppenau. — Quellen
und Bad sind im Besitz von Josef Mayer.
GiSC;6G6G6G6föC6C3SG6C5SC;jSG6C6G6C5S GoMberg iSO^^^iSO^^^^^^iSO^^^
Stadt mit 2884 Einwohnern im Großherzogtum Mecklen-
burg-Schwerin, li^ 50m ü.M. in der Ebene. Station der
Bahn Neustadt an der Dosse — Wismar.
Heilquellen. 3 Quellen, 1816 entdeckt, entstammen dem
eisenreichen diluvialen Grundwasser.
Analyse
(aus der Salztabelle berechnet).
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,1307
Natrium-Ion (Na-) 0,1016
Calcium-Ion (Ca-) 0,2629
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,03925
Ferro-Ion (Fe-) 0,0458
Mangano-Ion (Mn-) 0,00497
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0031
Analytiker: Fr. Scheel. 1864').
Temperatur: 9°.
sind enthalten:
Milli-
MiUigramm-
Mol
Aquivalente
3,337
3,337
4,409
4,409
6,557
13,11
1,611
3,223
0,819
1,64
0,0904
0,181
0,12
0,35
>) H. Hftger, Manuale pharmaceuticum. Ed. tertia.
Lipslae 1876. •) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
26,25
Vol. n p. 385.
Anionen').
Nitrat-Ion (NO3')
Chlor-Ion (CT)
Sulfat-Ion (SO/')
Hydrophosphat-Ion (HPO/)
Hydrokarbonat-Ion (HCO,')
Kieselsäure (meta) (H^SiOg)
Organische Substanzen . . .
Freies Kohlendioxyd (CO,).
Gnunm
0,0315
0,2301
0,0362
0,0133
1,112
MiUi-
Mol
0,508
6,490
0,377
0,138
18,22
Milligramm-
Äqui Talente
0,508
6,490
0,754
0,277
18,22
2,011
0,0361
0,0167
42,68
0,460
26,25
2,064
0,0907
43,14
2,06
2,155 45,20
— 321 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO3) 0,0514
KaMumchlorid (KCl) 0,2111
Natriimichlorid (NaQ) 0,2141
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,0487
Natriumhydrokarbönat (NaHCO,) 0,00534
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO„y 1,063
Magnesiurahydrokarbonat [MgCHCOg),,] 0,2359
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),J . . .' 0,146
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03).J 0,0160
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 2,1 g,
wobei Hydrokarbonat- imd Calcium -Ionen vorwalten. Mit
Gramm
Aluminiumhydrophosphat[Al,(HPOi)3] 0,016
AluminiumsuKat [AI,(SOJs] 0,0040
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,0361
Organische Substanzen 0,0167
2,064
{48 com
bei 9,0° u.
, 760 mm
Ältere Analyse: Krüger (bei J. F. Simon, Die Heilquellen Europas
S. 90. Berlin 1839).
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.c.
Rücksicht auf den Gehalt an Eisen (46 mg) ist die Quelle als
„erdige Eisenkarbonatquelle" zu bezeichnen.
C;5SC25C:ÄC^G6C^C^G6aSC5SÖ5G6G6G6 Gottleuba iSO^^^iSO^iSO^^^^^^^
Stadt mit 1194 Einwohnern in der Amtshauptmannschaft
Pirna des Königreichs Sachsen, liegt 339 m ü. M. in einem Tal-
kessel. Wald unmittelbar angrenzend. Endstation einer in Pirna
von der Bahn Dresden — Bodenbach abzweigenden Nebenbahn.
Klima. Mittlere Monatstemperaturen (aus den Isothermen
abgeleitet): Mai 11,7°, Juni 15,5°, JuU 17,3°, August 16,4°,
September 13,4°. — Mittlere jährliche Niederschlagshöhe (aus
den Niederschlagskurven abgeleitet): 760 mm*).
Heilquellen. Eine Quelle, seit 1880 zu Heilzwecken be-
nutzt, entspringt aus dem Phyllit und üefert tägUch 150 hl
Wasser von 11,2°.
*) Angaben äea ESnigl. sSchs. meteorol. Instituts in Dresden,
All8ilyS6 (aus den Einzelbestandteilen berechnet).
Analytiker: E. Geißler.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
. * Milli- Milligramm-
Kationen''). Gramm Mol Äquivalente
Calcium-Ion (Ca") 0,0222 0,554 1,11
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0038 0,16 0,31
Ferro-Ion (Fe-) 0,0287 0,513 1,03
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,0142 0,400
Sulfat-Ion (SO/') 0,0330 0,343
Hydrokarbonat-Ion (HCOs')- 0,0831 1,36
2,45
0,400
0,686
1,36
Freies Kohlendioxyd (CO,)
0,1850 3,33 2,45
„nicht unbeträchtl. Mengen".
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
0,2 g. Mit Eücksicht auf den Gehalt von 28,7 mg Eisen
ist die Quelle als „reine Eisenkarbonatquelle" zu be-
zeichnen.
Das Wasser der 3 m tief in Sandsteinschacht gefaßten
Quelle wird in Eisen- und Steinzeugröhren etwa 1300 m weiter-
1886').
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
Calciumchlorid (CaCl^) 0,0222
Calciumsulfat (CaSO^) 0,0467
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)J 0,0018
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03).J 0i023
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOg)j] 0,0913
0,1850
„nicht unbeträchtl. Mengen".
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Freies Kohlendioxyd (COj)
^) Prospekt. Ohne Ort und Jahr.
*} Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
geleitet und zum Trinken und Baden benutzt (Badeanstalt mit
40 ZeUen).
Sonstige Ktirniittel: Moorbäder mit Moor aus benach-
barten Lagern. Künstliche Kohlensäurebäder. Hydrotherapie.
Elektrische Bäder und elektrische Lichtbäder. Inhalations-
einrichtung. Massage. Mediko-mechanisches Institut.
Analyse der Moorerde.
Analytiker: KönigL chemische Zentralstelle für öffentliche Gesundheitspflege in Dresden. 1886').
1000 Teile der frischen Moorerde geben: 1000 Teile der bei 100° getrockneten Moorerde enthalten:
Trockenrückstand bei 100° 271,4 Eisen (Fe) ." 10,5
Wasser 728,6 Sulfatrest (SOJ . . . 2,6
Freien Schwefel (S) 0,55
^) Prospekt. Ohne Ort und Jahr.
Behandelt -werden: Blutarmut, allgemeine Schwäche-
zustände, Skrofulöse, Rhachitis, Nervenkrankheiten.
2 Arzte. — Kurzeit: das ganze Jahr hindurch. — Kur-
taxe: 2 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 810;
1904: 945; 1905: 974.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruck Wasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Abfuhr. — Nächste Apotheke in Berggießhübel (30 Minuten).
— Die Quelle gehört der Stadt, das Bad Ernst Mathe. Aus-
kunft durch den Bürgermeister.
21
— 322
G6G6C2SG6föG6G6G6G6G6(5SG6G6G6 Griesbach ^Ö0Ö0Ö0ÖDÖ0Ö0Ö0(!S3ÖD(S)ÖDÖ0^
Dorf mit 825 Einwohnern im Kreise Offenburg des Groß-
herzogtums Baden, liegt etwa 600 m ü. M. im Schwarzwalde,
im Eenchtale, am Fuße des Kniebis (971m). Ausgedehnte Nadel-
waldungen in unmittelbarer Nähe. Nächste Eisenbahnstationen:
Oppenau (12 km, Postverbindung), Endpunkt der in Appenweier
von der Bahn Karlsruhe — Basel abzweigenden Eenchtalbahn,
und Freudenstadt (21 km, Postverbindung), an der von der Bahn
Stuttgart — Horb abzweigenden Nebenbahn Eutingen — Hausach.
Klima. Gegen Nord- und Ostwnde liegt der Ort geschützt.
HeilcLuellen. 9 Quellen: „Antoniusquelle", „Josephs-
quelle", ,, Karlsquelle", „Katharinaquelle", „Schremppschc
Quelle", „Alte Badquellc", „Trinkquelle", „Melusinenquelle"
und „Antonsquelle" (die drei letzteren zurzeit nicht benutzt),
1580 zuerst erwähnt, entspringen in geringer Tiefe aus Granit-
gängen im Gneis.
Analyse der „Antoniusquelle" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: R,
Temperatur: 6
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Eatdonen '). aramm
Kalium-Ion (K-) 0,0101
Natrium-Ion (Na-) 0,2505
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,00048
Calcium-Ion (Ca-) 0,4959
Strontium-Ion (Sr-) 0,00855
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,04550
Ferro-Ion (Fe-) 0,0214
Mangano-Ion (Mn-) 0,0012
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0001
Anioneu '').
Nitrat-Ion (NO,') 0,0013
Chlor-Ion (Ol') 0,0157
Sulfat-Ion (SO/') 0,7581
Hydrophosphat-Ion (HPO,") 0,0117
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 1,474
MiUi-
Milligramm-
Mol
Aquiraleute
0,259
0,259
10,87
10,87
0,027
0,027
12,37
24,73
0,0975
0,195
1,868
3,736
0,382
0,765
0,023
0,045
0,004
0,01
40,64
0,021
0,021
0,442
0,442
7,892
15,78
0,122
0,243
24,15
24,15
Bunsen*).
1,7°.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO,) 0,0021
Kaliumchlorid (KCl) 0,0178
Natriumchlorid (NaCl) 0,0104
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,7601
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,0014
Calciumsulfat (CaSOJ 0,3466
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,0157
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOa)jl . . 1,573
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC08)j] . 0,0204
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,2734
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . . . 0,0680
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)J . 0,0040
Aluminiumhydrophosphat [Ai,(HP0,)3] 0,0007
Kiesekäure (meta) (H^SiOg) 0,0687
3,162
Kieselsäure (meta) (HjSiO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Freier Sauerstoff (0,) ....
Freier Stickstoff (N,) ....
3,095
0,0687
58,53
0,876
40,64
3,163
2,371
0,0001
0,0031
59,40
53,88
0,003
0,11
5,537 113,40
Daneben Spuren von Lithium-, Baryum-, Kupfer-, Blei-,
Zinn-, Hydroarsenat-Ion, organischen Substanzen.
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,371
Frden Sauerstoff (O,) 0,0001
Freien Stickstoff (Nj) 0,0031
5,537
1249 ccm
bei 8,7° u.
760 mm
0.07 ccm
bei 8,7° u.
760 mm
2,6 ccm
bei 8,7° u.
760 mm
») Zeitschrift für analytische Chemie 1871 Bd. 10 S. 437. ») Vgl. ehem.
Einleitung Äbschn. A. °) Vgl. ehem. Einleitung Abschu. B.2.C.
Analyse der „JOSephsqUelle" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: E. Bunsen').
Temperatur: 10,2°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,00453
Natrium-Ion (Na-) 0,2375
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,0002
Caldum-Ion (Ca") 0,4977
Strontium-Ion (Sr-) 0,0035
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,04259
Ferro-Ion (Fe-) 0,0207
Mangano-Ion (Mn-) 0,00080
Aluminium-Ion (AI-). . . . 0,00069
sind enthalten:
Milligramm-
Äquivalente
0,116
10,30
0,010
24,82
0,081
3,497
MiUi-
Mol
0,116
10,30
0,010
12,41
0,040
1,748
0,371
0,014
0,025
Anlonen'). Gramm
Chlor-Ion (Q') 0,0220
Sulfat-Ion (SO/') 0,7715
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,0018
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 1,400
Milli-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
0,621
0,621
8,031
16,06
0,019
0,037
22,95
22,95
•) Zeitschrift für analytische Chemie 1871 Bd. 10 8. 437.
Einleitung Abschn. A.
0,742
0,029
0,076
39,67
») Vgl. ehem.
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
PVeier Sauerstoff (0,) ....
Freier Stickstoff (!^,) ....
3,004
0,0618
56,66
0,788
39,67
3,065
1,705
0,0002
0,0025
57,44
38,76
0,006
0,089
4,773 96,30
Daneben Spuren von Lithium-, Kupfer-, Blei-, Zinn-,
Hydroarsenat-Ion, organischen Substanzen.
323 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kjlogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchloricl (KCl) 0,00864
Natrixunchlorid (NaQ) 0,0290
Natriumsulfat (Na^SO,) 0,6971
Amraoniumchlorid (NH^Cl) 0,0005
Calciumsulfat (CaSOJ 0,4233
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,)J 1,508
Strontiiunhydrokarbonat [SrCHCOg),] 0,0085
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,2559
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO.,)„] 0,0660
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)2] 0,0026
Aluminiumhydrophosphat [Al^CHPOJj] 0,0021
Analyse der „Karlsquelle" (aus der
Analytiker :
Temperatur:
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Katdonen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0035
Natrium-Ion (Na-) 0,2022
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,0023
Calcium-Ion (Ca-) 0,3791
Strontium-Ion (Sr") 0,0032
Magnesium-Ion (Mg-) . . . 0,02941
Ferro-Ion (Fe") 0,0149
Mangano-Ion (Mn") 0,00069
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0003
Anionen ').
Nitrat-Ion (NO3') .....'. 0,00787
Chlor-Ion (O') 0,0127
Sulfat-Ion (SO/') 0,6212
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,0002
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') l.O'^l
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
MiUi-
Mol
0,089
Milligram m-
Äquivalente
0.089
8,772
0,13
8.772
0,13
9,454
0,036
1,207
0,267
18,91
0,072
2,415
0,533
0,013
0,025
0,01
0,03
30,98
0,127
0,358
6,467
0,002
17,55
0,127
0,358
12,93
0,004
17,55
2,349
0,0539
44,48
0,687
30,97
Freies Kohlendioxyd (COj) .
Freier Sauerstoff (Oj) ....
Freier Stickstoff (N,) ....
3,802
Spuren von Lithium
2,402
1,395
0,0003
0,0046
45,17
31,70
0,009
0,16
77,04
Daneben Spuren von Lithium-, Kupfer-, Blei-, Zinn-,
Hydroarsenat-Ion, organischen Substanzen.
Analyse der „Katharinaquelle"
Analytiker:
Temperatur;
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0117
Natrium-Ion (Na-) 0,1144
Anmionium-Ion (NH^-) . . . 0,0017
Calcium-Ion (Ca-) 0,3338
Strontium-Ion (Sr-) 0,0025
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,04249
Ferro-Ion (Fe-) 0,0126
Mangano-Ion (Mn--) 0,0018
Aluminium-Ion (AI—) .... 0,00085
26,16
1) H. Oef f inger, Die Kurorte und Heilquellen des Großherzogtums Baden
9. Aufl. S. 120, Baden-Baden 1903. i) Vgl, chem, Einleitung Abschnitt A.
MilU-
Milltgramm-
Mol
AquiTalente
0,298
0,298
4,963
4,963
0,093
0,093
8.325
16,65
0,029
0,057
1,744
3,489
0,225
0,451
0,033
0,067
0,031
0,094
Gnunm
AluminJumsulfat [A1,(S0J,] 0,0022
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,0618
3,066
! 903,2 ccm
bei 10,2° u.
760 mm
{0,1 ccm
bei 10,2° u.
760 mm
i2,l ccm
bei 10,2° u.
, , 760 mm
ä) Vgl, ehem. Einleitung Abschu, B,2,c.
Salztabelle berechnet).
E. Bunsen').
10,2°.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusamjnensetzung
imgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO,) 0,0090
Natriumnitrat (NaNO,) 0,00319
Natriumchlorid (NaCl) 0,0134
Natriumsulfat (Na, SO,) 0,6046
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,0069
Calciumsulfat (CaSO,) 0,2998
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOs),] . . 1,176
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCOa)j] . 0,0075
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC0s)2] 0,1767
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOg),] . . . 0,0474
Manganohydrokarbonat [MnfHCOa).^] . 0,0022
Aluminiumhydrophosphat [A1,(HP04),] 0,0002
Aluminiumsulfat [Al2(S04)3] 0,001
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,0539
2.402 f 738,7 ccm
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,395 =|bei 10,2° u.
[ 760 mm
!0,2 ccm
bei 10,2° u.
760 mm
!3,8 ccm
bei 10,2° u.
760 mm
») Zeitschrift für analytische Chemie 1871 Bd. 10 S. 437. ') Vgl. chem,
Einleitung Abschn, A, ') Vgl. chem. Einleitung Abschn. B.2.C.
(aus der Salztabelle berechnet).
R. Bunsen').
9,7°.
Anionen'). Gramm
Chlor-Ion (Cl') 0,00955
Sulfat-Ion (SO4") 0,1521
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,00086
Hydrokarbonat-Ion (HCO,')
1,385
MilU-
Milligramm
Mol
Äquivalente
0,269
0,269
1,583
3,167
0,0090
0,018
22,71
22,71
Kieselsäure (meta) (H^SiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Freier Stickstoff (N,) . . .
Freier Sauerstoff (O,) . . .
4,138
Daneben Spuren von Hydroarsenat
2,069
0,0466
40,31 26,16
0,594
2,116
2,020
0,00080
0,00086
40,91
45,90
0,029
0,027
86,86
Ion.
— 324 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gnunm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0131
Kaliumsulfat (K,SO^) 0,0106
Natriumsulfat (NajSO^) 0,2110
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) 0,1676
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,0050
Calciumhydrokarbonat [CaS^HCOg),] 1,350
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC05),] 0,0060
Magnesiumhydrokarbonat [MgfHCOj),] 0,2553
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)J 0,0401
Manganohydrokarbonat [Mn(HCO,)J 0,0059
Aluminiumhydrophosphat [Al5(HP04)3] 0,0010
Oiamm
AluminiumsuKat [A1,(S0J3] 0,0043
Kieselsäure (meta) (B^SiOj) 0,0466
2,117
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,020
Freien Stickstoff (N,) 0,00080 =
Freien Sauerstoff (O,) 0,00086 =
4,138
1068 com
bei 9,7° u.
760 mm
0,7 ecm
bei 9,7° u.
760 mm
0,6 cmm
bei 9,7° u.
760 mm
») Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt B.2.C.
Analyse der „Schremppschen Quelle*
(aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: E. Bunsen').
Temperatur: 8,7°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen'). Gramm
KaUum-Ion (K-) 0,0105
Natrium-Ion (Na-) 0,0609
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,0001
Calcium-Ion (Ca-) 0,3213
Strontium-Ion (8r-) 0,0029
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,05093
Ferro-Ion (Fe-) 0,0152
Mangano-Ion (Mn-) 0,0015
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0003
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,00590
Sulfat-Ion (SO/') 0,07892
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,0002
Hydrokarbonat-Ion (HCOj )
1,342
ind enthalten:
Milli-
Milligramm-
Mol
Aquivalente
0,267
0,267
2,64
2,64
0,006
0,006
8,013
16,03
0,033
0,067
2,091
4,182
0,272
0,545
0,027
0,054
0,01
0,03
23,82
0,166
0,166
0,8215
1,643
0,003
0,005
22,00
22,00
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0120
Kaliumsulfat (K,80<) 0,00928
Natriumsulfat (Na^SO^) 0,107
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,). . . 0,0949
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,0003
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOj).J . . 1,299
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCO,),] . 0,0070
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03),] 0,3061
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,)j] . . .
Manganohydrokarbonat [Mn(HCO,)j] .
Aluminiumhydrophosphat [Alj(HPo/)3]
Aluminiumsulfat [AI((S0J3] 0^001
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,0449
1,935
0,0484
0,0048
0,0003
Kieselsäure (meta) (HjSiOj).
1,891
0,0449
36,35
0,573
23,81
1,936
1,928
0,00040
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Freier Stickstoff (N,) . . .
3,864
Daneben Spuren von Hydroarsenat
Analyse der ,^ten
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen»). Gnunm
Kalium-Ion (K-) 0,00830
Natrium-Ion (Na-) 0,1533
Calcium-Ion (Ca--) 0,3298
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,03295
Ferro-Ion (Fe-) 0,0114
Mangano-Ion (Mn--) 0,00076
Aluminium (AI-) 0,00080
36,92
43,82
0,014
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,928 =
Freien Stickstoff (N,) 0,00040 =
3,863
1016 com
bei 8,7° u.
760 mm
0,3 ccm
bei 8,7° u.
760 mm
') Zeitschrift fOr analytische Chemie 1871 Bd.
Eioleitmig Abschn. A.
80,76
-Ion.
Badquelle"
Analytiker :
Temperatur:
sind enthalten:
Hilli-
Mol
ÄquiTalente
0,212
0,212
6,649
6,649
8,225
16,45
1,353
2,706
0,205
0,409
0,014
0,028
0,029
0,088
26,54
10 S. 437.
=) Vgl. ehem.
•) H. Oeifinger, Die Kurorte und Heilquellen des GroBherzogtums
Baden 9. Aufl. 8. 120. Baden-Baden 1903. «) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
schnitt A. ') Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. B.2.C.
(aus der Salztabelle berechnet).
B. Bunsen. 1863').
8,3°.
Anionen »). Gnunm
Chlor-Ion (a') 0,0192
Sulfat-Ion (80/') 0,5412
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,8988
Milli-
Mol
0,542
5,634
14,73
Milü^ramm-
Äqmvalente
0,542
11,27
14,73
1,9965 37,59
Kieselsäure (meta) (H,8i0,) 0,0600 0,765
26,54
2,0565 38,36
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 1,574 35,78
3,631 74,14
Daneben Spuren von Hydroarsenat-Ion und organischen
Substanzen.
— 325
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0158
Natriumchlorid (NaCl) 0,0193
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,4492
Calciumsulfat (CaS04) 0,3309
Calciumhydrokarbonat [CaCHCOa),] 0,9395
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08)J 0,1980
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)j] . .
Manganohydrokarbonat [Mn(HCO,),
Aluminiumsulfat [A1,(S04)3] ....
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) ....
Freies Kohlendioxyd (COj) .
') Vgl. ehem. Einleitmig Abschn. B.2.C.
Gramm
0,0364
0,0025
0,0050
0,0600
2,0566
1,574 :
3,681
(828.2 com
bei 8,3° u.
760 mm
Analyse der „TrinkqUelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: E. Bunsen. 1863').
Temperatur: 9,4°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '). Gramm
KaUum-Ion (K-) 0,00583
Natrium-Ion (Na-) 0,2648
Calciimi-Ion (Ca-) 0,5268
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,05644
Ferro-Ion (Fe-) 0,0274
Mangano-Ion (Mn") 0,0014
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0015
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,0194
Sulfat-Ion (SO;
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Kieselsäure (meta) (H^SiOg)
0,8884
1,507
Jlilli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,149
0,149
11,49
11,49
13,14
26,27
2,317
4,634
0,489
0,979
0,025
0,049
0,057
0,17
43,74
0,547
0,547
9,249
18,50
24,70
24.70
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KO) 0,0111
Natriumbromid (NaBr) 0,0233
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,7884
Calciumsulfat (CaSOJ 0,4926
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] . . 1,543
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,),] 0,3391
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . . . 0,0871
Manganohydrokarbonat [Mn(HC08),] . 0,0043
Aluminiumsulfat [Al,(S04)8] 0,0097
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,0592
3,299
0,0592
62,16
0.755
43,75
3,358
2,408
0,0004
62,92
54,73
0,01
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Freier Stickstoff (NJ ....
5,767 117,66
Daneben Spuren von Hydroarsenat-Ion, organischen
Substanzen, freiem Sauerstoff.
») Zeitschrift für analytische Chemie 1871 Bd. 10 S. 437. •) Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Absehn. B.2.C.
3,358
{1272 ccm
bei 9,4° u.
760 mm
{0.3 ccm
bei 9,4° u.
. 760 mm
Ältere Analysen: Beckmann und Salzer 1810 (bei G. C. L. Sig-
wart und M. F. Leipprand, Die Mineralwasser in dem Königreiche
Württemberg S. 6. Tübingen 1831). W. L. Kölreuter 1822 und 1839 (bei
Heyfelder, Die Hellquellen des GroSherzogtums Baden S. 124 imd 125.
Stuttgart 1841).
Analyse der „Melusinenquelle" (aus der saiztabeiie berechnet).
Analytiker: G. Eupp. 1890').
Spezifisches Gfewicht: 1,0017 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°,
Temperatur: 9,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,01488
Natrium-Ion (Na-) 0,1380
Calcium-Ion (Ca--) 0,3356
Strontium-Ion (Sr-) 0,00192
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,04751
Ferro-Ion (Fe--) 0,01928
Mangano-Ion CMn-) 0,000378
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,00159
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl') 0,01568
SuKat-Ion (SO/') 0,1760
Hydrophosphat-Ion (HPO«") 0,00012
Hydrokarbonat-Ion (HCOa')
1,453
Mol
Äquivalente
0,3802
0,3802
5,987
5,987
8,370
16,74
0,0219
0,0438
1,950
3,901
0,3450
0,6899
0,0069
0,0138
0,0587
0,176
27,93
0,4422
0,4422
1,832
3,665
0,0013
0,0026
23,82
23,82
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
2,204
0,04492
43,22
0,5729
27,93
2,249
1,927
43,79
43,79
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,02836
Natriumchlorid (NaCl) 0,003627
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,2482
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . . 0,2046
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)J . . 1,357
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC08)j] . 0,00459
Magnesiumhydrokarbonat pVIg(HC03)2] 0,2855
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOs),] . . . 0,06137
Manganohydrokarbonat [Mn(HC08)2] . 0,00122
Aluminiumhydrophosphat [AI,(HP0J3] 0,00015
Aluminiumsulfat [A1,(S04)8] 0,00990
Kieselsäure (meta) (S^SiO^) 0,04492
2,249
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,927 =
4,176
1016 ccm
bei 9,0° u.
760 mm
4,176
Daneben Spuren von Lithium-Ion.
87,58
1) Zeitschrift für angewandte Chemie 1891 S. 448. >) Vgl. ehem.
leitung Abschnitt A. >) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt B.2.C.
21*
Ein-
— 326
Analyse der „Antonsquelle" (aus
Analytiker:
Temperatur
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten'):
, _^ Milli- Milligramm-
Kataonon ). Gnunm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,0107 0,273 0,273
Natrium-Ion (Na-) 0,1062 4,605 4,605
Caldum-Ion (Ca-) 0,3476 8,669 17,34
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,04522 1,856 3,713
Ferro-Ion (Fe-) 0,0160 0,286 0,572
Aluminium-Ion (Al-J .... 0,0014 0,051 0,15
26,65
Anionen ").
Chlor-Ion (Cl') 0,00848 0,239 0,239
Sulfat-Ion (SO/') 0,1233 1,284 2,568
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 1,455 23,85 23,85
2,114 41,11 26,66
Kieselsäure (meta) (H^SiO,) 0,0447 0,570
2,159 41,68
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 1,968 44,72
4,127 86,40
Daneben Spuren von Mangano- und Hydrophosphat-Ion,
organischen Substanzen.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen
1,9 g bis 3,4 g, wobei Hydrokarbonat- und Calcium-Ionen, bei
der Antonius-, Josephs-, Karls-, Alten Bad- und Trinkquelle auch
Sulfat- und Natrium-Ionen vorwalten. Da 1 1 bis 27 mg Eisen
und 1,4 bis 2,4 g freies Kohlendioxyd vorhanden sind, so sind
die letztgenannten Quellen als „erdig-salinische Eisen-
säuerlinge", die übrigen als „erdige Eisensäuerlinge"
zu bezeichnen.
Das Wasser der Quellen wird zum Trinken (in erster Linie
„Antonius-", „Josephs-" und „Karlsquelle"), Baden und Gurgeln
benutzt. In 50 Badezellen mit Badewannen aus Fayence und
vernickeltem Kupfer wurden 1903: 4500; 1904: 4750; 1905:
5230 Mineralbäder verabreicht. Zur Vermeidung von Kohlen-
säureverlust wird das Badewasser in luftdicht verschlossene
Behälter und von dort durch stets gefüllte gußeiserne Eöhren
in die Wannen geleitet. Vor dem Eintritt in die Wanne durch-
läuft es einen unter jeder Wanne angebrachten mit Dampf ge-
der Salztabelle berechnet).
Unbekannt ').
: 8,0°.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält-)*):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0178
Kaliumsulfat (K,SO,) 0,00293
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,1693
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) . . . 0,1869
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] . . 1,405
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08)5J 0,2717
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC0,),] . . . 0,0509
Aluminiumsulfat [AL,(S0J,] 0,0087
Kieselsäure (meta) (H^SiO^) 0.0447
2,158 , jQ3^ ^^j^
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,968 = | bei 8,0° u.
4,126 l "^60 mm
^) H. Oeffinger, Die Kurorte imd Hetlquetlen des Großherzogtuma
Baden 9. Aufl. S. 120. Baden-Baden 1903. ') Die Analyse ist auf die Liter-
einheit bezogen und konnte in Ermangelung der Angabe des spezifischen
Gewichtes nicht auf 1 kg umgerechnet werden. Bei einer derartigen Umrech-
nung wOrdcn sich sämtliche Zahlen schätzungsweise um etwa 0,2 Prozent
ihres Wertes erniedrigen. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. *) Vgl.
ehem. Einleitimg Abschn. B.2.C.
heizten gußeisernen Vorwärmer. Zum Versand gelangten 1903 :
4050; 1904: 4500; 1905: 4600 Flaschen.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus den Moor-
lagern am Kniebis. Fichtennadelbäder. KünstUche Solbäder.
Fichtenharzinhalationen. — Milch- imd Molkenkuren.
Behandelt werden : Bleichsucht, nervöse Zustände, Frauen-
krankheiten, sekundäre Anämien, Herz- und Gefäßerkrankungen,
chronischer Gelenk- und Muskelrheumatismus, Gicht, Haut-
krankheiten.
1 Arzt (mit Hausapotheke). — Kurzeit: 15. Mai bis 1. Ok-
tober. — Kurtaxe: 2,50 M. wöchentlich. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten): 1903: 1250; 1904: 1275; 1905: 1340.
AUgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Schwemmkanalisation. — Nächste Apotheke in Oppenau. —
Quellen und Bad gehören Gebrüder Nock.
G6G6ÖSC6G6G6G6G6 Hermsdorf an der Katzbach ^^^^iso^^is)
Dorf mit 600 Einwohnern bei Goldberg im Regierungs- Heilquellen. 4 Quellen, „Felsenquelle", „rote Flußquelle"
bezirk Li^nitz der Provinz Schlesien, liegt 230 m ü. M. im imd 2 unbenanntc werden seit 1881 — 1885 zu Heilzwecken be-
Hügellande. Nadelwald in der Nähe. Station der Bahnen nutzt. Die „rote Flußquelle'' entspringt in einem Moorlager,
Liegnitz — Merzdorf und Goldberg — Greiffenberg. die übrigen aus Quadersandstein der Kreideformation.
Analyse der ,^oten Flußquelle" (aus d» saiztabeue berechnet),
Analytiker: Ziureck. 1882').
Temperatur: 9,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: *™'- MUiigramm-
Gramm Mol Äquivalente
Kationen*). Gramm Mol" ÄqJ^K Calcium-Ion (Ca") 0,0124 0,310 0,619
Kalium-Ion (K-) 0,0024 0,061 0,061 Magnesium-Ion (Mg") .... 0,00650 0,267 0,533
Natrium-Ion (Na-) 0,00410 0,178 0,178 Ferro-Ion (Fe-)') 0,0442 0,791 1,58
■ ^ 2,97
«) Prospekt. Ohne Ort und Jahr. >) Vgl. ehem. Einleitung Abachn. A.
*) In denuuTorliegendenForm der Ziureckachen Analyse findet sich angegeben Die Analyse ist tmter der Voraussetzung neuberechnet worden, daß das Etsen-
Giaenoxydul 0,0072 g oxydhydrat sich erst nachträglich aus ursprünglich vorhandener Kerroverbindung
Eiaenoxydhydrat . . . 0,0738,, abgeschieden hatte.
327
Anionen'). Gramm
Chlor-Ion (Cl') 0,00631
Sulfat-Ion (SO^") 0,00630
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,0016
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') • 0,160
Kieselsäure (meta) (HjSiOg) .
0,244
0,0325
0,276
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,178
0,178
0,0656
0,131
0,017
0,034
2,63
2,63
4,50
0,414
4,91
Freies KoUendioxyd (COJ nicht bestimmt.
2,97
-) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A.
schnitt B.2.C.
*) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0045
Natriumchlorid (NaCl) 0,00684
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,00432
CaIciumsulfat (CaSOJ 0,00480
Calciumhydrophosphat (CaHPO.) 0,0023
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC0a)3] 0,0418
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC0a).2] 0,0390
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] 0>141
Kieselsäure (meta) (HjSiOa) • • 0,0325
0,277
Freies Kohlendioxyd (COj) nicht bestimmt.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 0,3 g.
Mit Rücksicht auf den Eisengehalt (44 mg) ist die Quelle als
„reine Eisenkarbonatquelle" zu bezeichnen. Das Wasser
der beiden unbenannten Quellen wird zum Baden und Duschen,
seltener zum Trinken benutzt; es wird in Metallrohren nach
dem Badehause gepmnpt (18 Zellen mit Wannen aus Kacheln,
Marmor oder emailliertem Eisen) und durch Einleiten von Dampf
in großen Behälter erwärmt. Im Jahre 1903 wurden 1376;
1904: 1502; 1905: 600 Bäder verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus benach-
bartem Lager. — Künstliche Kohlensäurebäder. Kiefemadel-
bäder. Hydrotherapie. Elektrotherapie. Massage. — Gelegen-
heit zu Flußbädern.
Analyse der Moorerde. Analytiker: R. Fresenius. 18821).
1000 Teile der frischen Moorerde geben:
Trockenrückstand bei 100° 252,8
Wasser 747,2
1000 Teile der bei 100° getrockneten Moorerde enthalten:
A. In Wasser löshche Substanzen.
1. Organische
Ulminsäure, Huminsäure, Quellsäure
und Quellsatzsäure 0,949
2. Anorganische
Natrium (Na)
Calcium (Ca)
Magnesium (Mg)
Eisen, zweiwertig (FeH) . .
Chlor (a)
Differenz = Sauerstoff (0) .
Siliciumdioxyd (SiO,) ....
Spuren von Nitrat-, Sulfat-,
Phosphatrest,
0,009
0,099
0,026
0,674
0,015
0,249
0,438
>) Prospekt. Ohne Ort und Jahr S. 6.
1,510
2,662
1,535
8,842
5,691
133,7
2,821
0,429
0,202
152,6
128,1
12,13
10,91
1,278
9,022
76,76
89,8
2,967
B. In Wasser unlösliche Bestandteile.
1. Organische
Fette und wachsartige Sub-
stanzen
Harzartige Substanzen . . .
Ulmin- und Huminsäure . .
Ulmin imd Humin
Pflanzenreste und chemisch
gebundenes Wasser. . . .
2. Anorganische
a) in Salzsäure löslich
Natrium (Na)
Calcium (Ca)
Magnesium (Mg)
Eisen, zweiwertig (FeH) . .
Eisen, dreiwertig (FeHi) . .
Mangan (Mn)
Aluminium (AI)
Sulfatrest (SOJ
Phosphatrest (POJ
Karbonatrest (CO3)
Differenz = Sauerstoff (O) .
Süiciumdioxyd (SiO^) ....
Spuren von Kalium.
b) in Salzsäure unlöslich
Schwefelkies (FeS,) 4,4081
Ton und Sand 353,6 J
152,4
487,0
358,0
Behandelt werden : Neurasthenie und andere Erkrankungen
des Zentralnervensystems, Blutarmut, Gicht, Rheumatismus,
Frauenln'ankheiten.
1 Arzt. — Kurzeit: Mai bis Oktober. — Kurtaxe: 1 Person
6 M., 2 Personen 8 M., 3 und mehr Personen 10 M. — Zahl
der Besucher (ohne Passanten) 1903: 202; 1904: 225; 1905: 176.
Allgemeine Einriohtnngen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Formalindesinfektion. — Nächste Apotheke in Goldberg (3 km).
— Quellen und Bad gehören dem Königl. Kreisphysikus z. D.
Dr. H. Leo.
— 328 —
G6C3SG6G6G6G6G6G6aSG6G6G6G6 HÖUenSprudel ÖDÖ3(!$0(!O(XPÖ0Ö0ö0(ö^dOÖ0ö0
Bei der Station Hölle der Bahn Tripüs — Marxgrün (nahe
bei Stehen) im Kegierungsbezirk Oherfranken des Königreichs
Bayern wurde im Jahre
„Höllensprudel" erbohrt.
1902 262 ni tief in Diabastuff der
Analyse
(aus den Originalzahlen berechnet).
In
1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). aiamm
Kalium-Ion (K-) 0,001455
Natrium-Ion (Na-) 0,01127
Lithium-Ion (Li-) 0,000015
Calcium-Ion (Ca--) 0,2358
Magnesium-Ion (Mg"). . . . 0,03333
Zink-Ion (Zn--) 0,000043
Ferro-Ion (Fe-) 0,01479
Mangano-Ion fMn--) 0,000724
Nickelo-Ion (Ni") 0,000029
Kobalto-Ion (Co--) 0,000008
Anionen').
Nitrat-Ion (NO,') 0,000995
Chlor-Ion (Cl') 0,002117
Jod-Ion (J) 0,0000004
Sulfat-Ion (SO4") 0,004609
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000092
Hydroarsenat-Ion (HAsO^") 0,000022
Hydrokarbonat-Ion (HCO,)
Analytiker: E. Hintz. 1902').
Spezifisches Gtewicht: 1,00042 bei 16,3°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 14,5°, gemessen im Steigrohr.
Ergiebigkeit: 6480 hl in 24 Stunden.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliunmitrat (KNO,) 0,001623
Kaliumchlorid (KCl) 0,001575
Natriumchlorid (NaCl) 0,002258
Natriumjodid (NaJ) 0,0000005
Natriumsulfat (Na, SO,) 0,006820
0,9402
MilU-
Mol
MiLligranun-
Äqimslente
0,0372
0,0372
0,4888
0,4888
0,0022
0,0022
5,881
11,76
1,368
2,737
0,0007
0,0013
0,2645
0,5290
0,0132
0,0263
0,0005
0,0010
0,0001
0,0003
15,58
0,0160
0,0160
0,0597
0,0597
0,000003 0,000003
0,0480
0,0960
0,0010
0,0019
0,0002
0,0003
15,41
15,41
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
Titansäure (meta) (H,TiO,) .
Freies Kohlendioxyd (CO,).
1,2455
0,1219
0,000022
23,59
1,555
0,0002
15,58
1,3674
2,600
25,15
59,10
Natriumhydrokarbonat (NaHCO.) . . . 0,02977
Lithiumhydrokarbonat (LiHCO,) . . . 0,000149
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,000130
Calciumhydroarsenat (CaHAsOJ . . . 0,000028
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] . . 0,9533
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08)j] 0,2003
Zinkhydrokarbonat [ZnfHCOJJ . . . 0,000122
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)j] . . . 0,04706
Manganohydrokarbonat [Mn(HCOs),] . 0,002329
Nickelohydrokarbonat [^(HCOj),] . . 0,000090
Kobaltohydrokarbonat [Co(HCO,^] . . 0,000024
Kieselsäure (meta) (HjSiO,) 0,1219
Titansäure (meta) (H,TiO,) 0,000022
1,3675
{1398 com
bei 14,5° u.
760 mm
3,967 84,25
Daneben Spuren von Kupfer-Ion und Borsäure.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 1,4 g,
wobei Hydrokarbonat- und Calcium -Ionen vorwalten. Mit
Bückgicht auf den Gehalt von 14,8 mg E^en und 2,6 g freiem
Kohlendioxyd ist die Quelle als „erdiger Eisensäuerling"
zu bezeichnen.
') Abhandlungen der naturliistoriachen Gesellschaft zu Nürnberg 1906
Bd. 15 Heft 2. >) Vgl. ehem. Einldtung Abschn. A. >) Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. B.2.C.
Die Quelle ist in ein Kupferrohr gefaßt. Versand des
Wassers ist in Aussicht genommen. Zurzeit wird nur die aus
der Quelle stammende Kohlensäure versandt.
Die Quelle ist im Besitz der Firma „Kohlensäurewerk Hölle,
Dr. Fritz Wiede", Post Marxgrün (Oberfranken).
G6G6G6G6C6G6G6G6G6G6G6G6G6G6G6 KohlgTUb ÖDÖD(!OÖDÖOÖDÖDÖDÖOÖDÖDÖOÖO<!ÖÖD
Heilquellen. Mehrere Quellen, seit 1870 zu Heilzwecken
benutzt, entspringen etwa 10 m tief aus einer eisenhaltigen
Sandsteinschicht des Flysches. Benutzt werden „Marienquelle"
und „Schmelzhausquelle" (Quellen unter dem Badehause).
Bad bei dem Dorfe Kohlgrub (1077 Einwohner) in Ober-
bayem , hegt 900 m ü. M. auf einer Hochebene am Fuße des
1560 m hohen Höml^ebirges. Nadelwald in der Nähe. Station
der elektrischen Bahn Mumau — Oberammergau, die von der
Eisenbahnlinie München— Mumau abzweigt.
Analyse der „SchmelzhaUSqUeUe" (aus der SalztabeUe berechnet)
L. Buchner. Um 1898').
10°.
Qnnxm
Ferro-Ion (Fe") 0,030
Mangano-Ion (Mn--) 0,001
Kationen«). Gramm
KaHum-Ion (K-) 0,001
Natrium-Ion (Na-) 0,0058
Calcium-Ion (Ca--) 0,216
Magnesium-Ion (Mg"). . . . 0,010
Analytiker:
Temperatur
d enthalten*):
MiUi-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
0,03
0,25
5,39
0,42
0,03
0,25
10,8
0,83
Milli-
Hol
0,54
0,03
Hilligranun-
Äqui Talente
0,05
13,1
8.8.
11.
Ohne Ort und Jahr.
Eine Umrechaung auf
>) Prospekt: Bad Kohlgrub. AIpenkurorL
*) Bio Angaben beziehen sich ursprünglich auf
1 kg, die in Eimangelung der Angabe des spezifischen Gewichtes nicht mög-
lich war, würde keine Änderung herbeiführen. ') Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. A.
— 329 —
Anlonen').
Hydrokarbonat-Ion (^HCOg)
Kieselsäure (meta) (H^SiOg)
Freies Kohlendioxyd (COj) .
3) Vgl. ehem.
sclinitt B.2.C.
Gramm
Milli-
Mol
Milligiamm-
Äquivalonte
0,794
13,0
13,0
1,058
19,7
13,0
0,004
0,05
1,062
19,7
1,5
33
2,6
Einleitung Abschnitt A.
53
*) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^)*):
Gramm
Kaliumhydrokarbonat (KHCO3) .... 0,003
Natriumhydrokarbonat (NaHCO^) . . . 0,021
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] . . 0,874
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCÖ3)J 0,061
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,).;] . .'. 0,095
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),] . 0,005
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) . . .'.'. . 0,004
1,063 ( 794 ccm
Freies Kohlendioxyd (COj) 1,5 = |bei 10,0° u.
2 6 l 760 mm
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa 1 g;
mit Rücksicht auf den Gehalt an Eisen (30 mg) und Kohlen-
dioxyd (1,5 g) ist die Quelle als „reiner Eisensäuerling"
zu bezeichnen.
Das Wasser der in Stein gefaßten Quellen wird zum Trinken,
Baden und Duschen benutzt. 32 Badezellen mit Badewannen
aus emailliertem oder vernickeltem Eisen. Das Badewasser wird
in großen geschlossenen Behältern durch Dampfheizschlangen
erwärmt. Im Jahre 1903 wurden 6042; 1904: 6846; 1905:
6932 Bäder verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus einem
nahen Hochmoore. Künsthche Kohlensäurebäder. Medizinische
Bäder. Hydrotherapie. Fangobehandlung. Inhalationsbehand-
lung. Elektrotherapie. Massage, Mechanotherapie. Physikalisch-
diätetische Kuranstalt. Röntgen- und Füisenbehandlung. —
Müch-, Obst-, Traubenkuren. Terrainkuren ohne besondere Ein-
richtung. — Gedeckte Hallen.
Behandelt werden: Bleichsucht, Blutarmut, Frauenleiden,
Nervenkrankheiten, Gicht, Rheumatismus, Konstitutions- und
Emährujigsstöruiigen.
2 Ärzte. — Kurzeit: 15. Mai bis Oktober. — Kurtaxe
wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 1140; 1904: 1294: 1905: 1382.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
GebirgsqueUwasserleitung. — Beseitigung der AbfaUstoffe
durch Schwemmkanahsation. — Nächste Apotheke in Mumau
(12 km). — Quellen imd Bad gehören A. M. Faller und 0. Buch-
müller.
föG6G6G6C;6G6G6GJSföfö König -OttO -Bad (Wiesau) ^<^^Ö0<^ÖDdO^Ö0ö3
Bad bei Wiesau, einem Dorfe mit 1787 Einwohnern im
Regienmgsbezirk Oberpfalz des Königreichs Bayern, liegt 520 m
ü. M. am Südabhange des Fichtelgebirges. Gemischter Wald,
vorwiegend Nadelholz in der Nähe. Station der Linien Mün-
chen— Eger und München— Hof.
Klima. Gegen Nord- und Nordostwinde ist Schutz ge-
boten.
Heilquellen. 4 Quellen: „Ottoquelle", „Sprudel", „Wiesen-
quelle", „Neue Quelle" („OttoqueUe" und „Sprudel" bereits im
16. Jahrhundert bekannt, „Wiesenquelle" und ,,Neue Quelle"
im Jahre 1830 entdeckt), entspringen aus phyllitischem Ton-
schiefer, der zerklüftet ist, in geringer Tiefe. , .OttoqueUe" und
„Sprudel" liefern unter starkem Ausbruch gasförmiger Kohlen-
säure täghch etwa 190 hl Wasser. Die Kohlensäure ist vul-
kanischen Ursprungs (juvenil), worauf die in der Nähe befind-
lichen Basaltdurchbrüche deuten.
Analyse der „Ottoquelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: C. Metzger. 1890^.
Temperatur: 10°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Anionen''»
Milli- Milligramm- ^v, j /r*y\
Kationen^). Gramm Mol Äquivalente l^mor-ion (Ul J
Kahum-Ion (K-) 0,005814 0,1485 0,1485 Sulfat-Ion (SO/')
Natrium-Ion (Na-) 0,02369 1,028 1,028 Hydrokarbonat-Ion (HCOs')
Lithium-Ion (Li-) 0,000210 0,0298 0,0298 Hydrosulfid-Ion (HS') . . .
Calcium-Ion (Ca") 0,02017 0,5031 1,006
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,01573 0,6456 1,291 Kieselsäure (meta) (H^SiO.)
Ferro-Ion (Fe-) 0,03785 0,6772 1,354
Mangano-Ion (Mn--) 0,001923 0,0350 0,0699 ^ . ^^ , , ,. , ,nr, ^
° ^ ' ' ' Freies Kohlendioxyd (CO,).
, ' Freier Schwefelwasserstoff
1) R. Kosemann, Die Mineraltrinkquellen Deutschlands S. 143. Greifs- ^^ '
wald 1897. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Gramm
0,01138
0,01349
0,2639
0,000013
Milli-
Mol
0,3210
0,1404
4,326
0,0004
Milligramm-
Äquivalente
0,3210
0,2808
4,326
0,0004
0,3942
0,08891
7,855
1,134
4,928
0,4831
2,192
0,000495
8,989
49,83
0,0145
2,676 58,83
330 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Löeung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Grftnlin
Kaliumchlorid (KCl) 0,01108
Natriumchlorid (NaCl) 0,01009
Natriumsulfat (Na,80^) 0,01996
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) 0,04827
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,000021
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOj) 0,002029
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,).J 0,08156
Altere Analysen: A. Vogel 1824 (Die Mineralquellen des KSnigreichs
Bayerns. 28. München 1829). Fikenscher 1837 (abgedruckt bei Gorup-
Besanez S. 244). E. Ton Qorup-BesaneE 1858 (Liebigs Annalen 1801
Bd. 119 S. 240).
•) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.c.
Gramm
Magnesiumhydrokarbonat [MgfHCO,),] 0,09449
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)J • • • 0,1205
Manganohydrokarbonat [Mn(HC0j)5] • 0,006190
Kieselsäure (meta) (H^SiO,) 0,08891
0,4831 ,,,..
' (1160 com
Freies Kohlendioxyd (COJ 2,192 ={beilO,0°u.
[760 mm
{0,3 ccm
bei 10,0°u
760 mm
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: com
Kohlendioxyd (CO,) 969,9
Stickstoff (N,) 23,3
Sauerstoff (0,) 7 1
Analyse des „Sprudels" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: C. Metzger. 1890').
Temperatur: 10°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen'). Gramm
Kaliiun-Ion (K-) 0,01224
Natrium-Ion (Na-) 0,03188
Lithium-Ion (Li-) 0,000204
Calcium-Ion (Ca-) 0,02502
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,01889
Ferro-Ion (Fe--) 0,04482
Mangano-Ion (Mn-) 0,001110
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000499
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl') 0,005672
Sulfat-Ion (80/') 0,01193
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 0,3547
sind enthalten:
MilU-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,3126
0,3126
1,383
1,383
0,0291
0,0291
0,6240
1,248
0,7753
1,551
0,8017
1,603
0,0202
0,0404
0,0184
0,0552
6,222
0,1600
0,1600
0,1242
0,2483
5,814
5,814
Kieselsäure (meta) (H^SiO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,).
0,5070
0,1001
10,063
1,276
0,6071
1,719
11,339
39,07
2,326
50,41
6,222
Altere Analyse: E. v. Qorup-Besanez 1858 (Liebigs Annalen 1861
Bd. 119 8. 240).
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
vmgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,01194
Kaliumsulfat (K,SOJ 0,01330
Natriumsulfat (Na,SO<) 0,002881
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) ... 0,1129
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOj) . . . 0,001978
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] . . 0,1012
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08),] 0,1135
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC0,),] . . . 0,1426
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),] • 0,003574
Aluminiumsulfat [Al,(S0Ja] •••••■ 0,00315
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,1001
0,6071
{909,8 ccm
bei 10,0° u.
760 mm
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
enthalten: ^cm
Kohlendioxyd (CO,) 947,8
Stickstoff (N,) 44,9
Sauerstoff (O,) 7,0
>) B. Basemann, Die MineraltrinkqueUen Deutschlands B. 143. GreUs-
wald 1897. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. •) Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. B.2.C.
Analyse der „Wiesenquelle" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: C. Metzger. 1890').
Temperatur: 10°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers smd enthalten: Miiu- Miiiigiamm-
M'ir wir Gramm Mol Äquivalente
Kationen'). Gramm Mol" Äqii^^ Ferro-Ion (Fe-) 0,02508 0,4487 0,8973
Kalium-Ion (K-) 0,006984 0,1784 0,1784 Mangano-Ion (Mn--) 0,001053 0,0191 0,0383
Natrium-Ion (Na-) 0,02112 0,9161 0,9161 Aluminium-Ion (AI-) .... 0,002546 0,0939 0,2818
Lithium-Ion (Li-) 0,000141 0,0200 0^0200 . 3,7924
Calcium-Ion (Ca"1 0 016.53 0 4122 0 8244
\l«^^;.,^-t^^ ru , ^!!i-,^,„ ",41^^ U,ö<:41 >)B. Eosemann, Die MineraltrinkqueUen Deutschlands 8.143. Grcils-
Magnesium-Ion (Mg") . . . . 0,007748 0,3181 0,6361 ™ld 1897. •) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. a.
— 331
ÄJiionen'J. Gramm
Chlor-Ion (Cl') 0,004254
Siüfat-Ion (SO;') 0,0108')
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) . 0,2103
Milli- Milligramm-
Mol Äquivalente
0,1200 0,1200
0,1130 0,2259
3,446 3,446
Kieselsäure (meta) (H.jSiOg).
Freies Kohlendioxyd (COj) .
0,3066
0,1138
6,086
1,451
3,792
0,4204
1,625
7,537
36,93
2,045
44,47
Ältere Analyse: E. von Gor up-Besanez 1858 (Liebigs Annaleu 1801
Bd. 119 S. 240).
') Vgl. ehem. Einleilimg Abschnitt A.
schnitt B.2.C.
5) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,004783
KaUumhydrokarbonat (KHCO.^) .... 0,01145
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . . . 0,07700
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOs) . . . 0,001360
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,).,] . . 0,06683
Magnesiumhydrokarbonat [MgCHCOs).,] 0,04656
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOs),] . . . 0,07983
Manganohydrokarbonat [Mn(HCOJ.,] . 0,003388
Alummiurachlorid (AlCL,) '. . 0,002485
AluminiumsuHat [Al^CSOJäT 0,01289
Kieselsäure (meta) (BL^SiOa) 0,1138
0,4204
{860,1 ccm
bei 10,0° u.
760 mm
Analyse der „Neuen Quelle" (aus der Saktabelle berechnet).
Analytiker: C. Metzger. 1890').
Temperatur: 10°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen'''). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,007528
Natrium-Ion (Na-) 0,01223
Calciiun-Ion (Ca-) 0,01122
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,01419
Ferro-Ion (Fe") 0,001226
Mangano-Ion (Mn-) 0,001517
Anionen^).
Chlor-Ion (Cl') 0,004254
Sulfat-Ion (SO/') 0,008981
Hydrokarbonat-Ion (HCOa') 0,1367
sind enthalten:
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,1923
0,1923
0,5307
0,5307
0,2799
0,5598
0,5827
1,165
0,0219
0,0438
0,0276
0,0552
2,547
0,1200
0,1200
0,0935
0,1870
2,240
2,240
Kieselsäure (meta) (H^SiOg)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
0,1978
0,04210
4,089
0,5369
0,2399
1,279
4,626
29,06
2,547
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,008951
Kaliumsulfat (KjSOJ 0,006303
Natriumsulfat (NXSOJ 0,008153
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg) . . . 0,03497
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)J . . 0,04537
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCb3)2] 0,08529
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . . . 0,003901
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),] . 0,004883
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,04210
0,2399
{676,8 ccm
bei 10,0° u.
760 mm
1,519
33,69
1) K. Rosemann, Die Mineraltrinkquellen Deutschlands S. 143. Greifs-
wald 1897. 2) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. *) Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. B.2.C.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen bei
den einzelnen Quellen 0,2 — 0,6 g, die Mengen des freien Kohlen-
dioxyds 1,3 — 2,2 g. Mit Kücksicht auf den Eisengehalt (25 bis
45 mg) sind die „Ottoquelle", der „Spmdel" und die „Wiesen-
quelle" als „einfache Eisensäuerlinge" zu bezeichnen, die
„Neue Quelle", die nur 1,2 mg Eisen enthält, ist ein „ein-
facher Säuerling".
„Ottoquelle" und „Sprudel" sind in Granit, „Wiesenquelle''
und „Neue Quelle" in Holz gefaßt. Das Wasser der Quellen
wird zum Trinken, Baden, Duschen und zur Bereitung von
Gasbädem benutzt. Zu Badezwecken wird es durch Ton- und
Zementröhren in einen Behälter geleitet und von dort durch
verzinkte Eisenröhren ins Badehaus gepumpt (20 Zellen mit
verzinnten Kupferwannen). Das Badewasser wird durch Dampf-
heizschlangen in geschlossenen Behältern erwärmt. Im Jahre
1903 wurden 2415; 1904: 2954; 1905: 3065 Mineralbäder ver-
abreicht. In geringem Umfange wird das Wasser auch versandt.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus benach-
barten Lagern. Künstliche Sol- und Kohlensäurebäder. Medi-
zinische Bäder. Hydrotherapie. Elektrotherapie. Elektrische
Lichtbäder. Mediko- mechanische Behandlung. Massage. —
Ausgedehnte Parkanlagen.
Behandelt werden: Blutarmut, Herzkrankheiten, Nerven-
leiden, Verdauungs- und Stoffwechselstörungen, Frauenkrank-
heiten, Lähmungen, Kheumatismus, Gicht.
2 Arzte. — Kurzeit: 15. Mai bis Ende September. — Kur-
taxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 200; 1904: 212; 1905: 225.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der AbfaUstoffe durch Ab-
fuhr. — Formahn- und Dampf desinfektionsapparat. — Nächst«
Apotheke in Mitterteich (6 km). — Stiftung für Unbemittelte.
— Quellen und Bad gehören Dr. med. Becker.
332 —
C6föCJSGJSG6C6C6G6C6C6C6C;6C6föG6 KudOWa ^^^^iSO^^^^^^^^^^
Dorf mit 1018 Einwohnern in der Grafschaft Glatz, im
R<^ierung8bezirk Breslau der Provinz Schlesien, liegt 400 m
ü. M. in einem Tale am Südabhange des Heiischeuergebirges.
Nadelwald unmittelbar angrenzend. — Bahnstationen Kudowa-
Sackisch an der Linie Glatz— Schlaney und Nachod (Wagen-
fahrt 30 Minuten) an der Bahn Halbstadt — Chotzen.
Klima. Gegen Nord- und Ostwinde geschützt.
Heilquellen. 4 Quellen: „Oberbrunnen", „Eugenquelle",
„Gottholdquelle", „Gasquelle", schon 1622 erwähnt, treten in
geringer Tiefe aus einer Kiesschicht zutage.
Analyse des „Oberbrunnens" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: A. Duf los. 1850').
Temperatur: 11,2°.
Ergiebigkeit: 1230 hl in 24 Stunden.
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,043
0,043
16,97
16,97
3,874
7,749
1,463
2,926
0,177
0,354
0,018
0,037
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0017
Natrium-Ion (Na-) 0,3912
Calcium-Ion (Ca-) 0,1554
Magnesium- Ion (Mg-) .... 0,03564
Ferro-Ion (Fe-) 0,00991
Mangano-Ion (Mn-) 0,0010
Anionen'').
Chlor-Ion (Gl') 0,0570
Sulfat-Ion (SO,) 0,1309
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,00257
Hydroarsenat-Ion (HAsO,")
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Kieselsäure (meta) (H,SiOg)
Organische Substanzen . . .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
0,000672
1,445
0,0048
23,69
0,0096
23,69
2,231
0,103
0,0586
49,24
1,31
28.09
2,393
2,264
50,55
51,45
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0032
Natriumchlorid (NaCl) 0,0915
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,1937
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . . . 1,066
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,00365
Calciumhydroarsenat (CaHAsOJ . . . 0,000864
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)J . . 0,6230
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 0,2142
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] .... 0,0315
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)j] . 0,0032
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) 0,103
Organische Substanzen 0,0586
2,392
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,264 =
4,656
1203 ccm
bei 11.2° u.
760 mm
4,657 102,00
*) B, M. Lersch, Einleitung in die Mineralquellenlehre Bd. 2 S. 1412.
Erlangen 1860. «) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „Eugenquelle" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: P. Jeserich').
Temperatur: 11,2°.
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten'^:
Milli- Milligramm-
Kationen'). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,05808 1,484 1,484
Natrium-Ion (Na-) 0,5130 22,26 22,26
Lithium-Ion (Li-) 0,00096 0,14 0,14
Calcium-Ion (Ca--) 0,1631 4,066 8,132
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,00954 0,392 0,783
Ferro-Ion (Fe-) 0,0232 0,415 0,830
Mangano-Ion (Mn-) 0,0021 0,038 0,077
Aluminium-Ion (AI-) . . . 0,00833 0,307 0,922
Anionen'). 34.63
Chlor-Ion (Cl") 0,08010 2,259 2,259
Sulfat-Ion (SO,") 0,2038 2,121 4,242
Hydrophosphat-Ion (HPO,") 0,0031 0,032 0,064
Hydroarsenat-Ion (HAsO,") 0,0017 0,012 0,024
Hydrokarbonat-Ion (HCO,) 1,710 28,03 28,03
Kieselsäure (meta) (H^SiO,)
Organische Substanzen . . .
Freies Kohlendioxyd (CO,)..
2,777
0,0708
0,2160
61,56
0,902
34,62
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält')*):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,1107
Natriumchlorid (NaCl) 0,04539
Natriumsulfat (Na, SO,) 0,2406
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) 1,521
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOs) 0,0093
Calciumhydroarsenat (CaHAsO,) . . ; 0,0022
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] 0,6572
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03),] 0,0573
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOj),] 0,0738
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),] 0,0068
Aluminiumhydropho8phat[Al,(HPÖ,)j] 0,0037
Aluminiumsulfat [Al,(S0,)3l 0,0489
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,0708
Organische Substanzen 0,2160
3,064
Freies Kohlendioxyd (CO,) nicht bestimmt.
3,064 62,46
nicht bestimmt.
Altere Analysen: Fischer 1835 (bei B. M. Lersch, Einleitung in
die Mineralquellenlehre Bd. 2 S. 1412. Erlangen 1860). A. Duflos 1860 (bei
Lersch a. a. 0.).
') Prospekt: Bad Kudowa S. 5. Ohne Ort und Jahr. •) Die Analyse
ist auf die Litereinheit bezogen und konnte in Ermangelung der Angabe des
spezifischen Gewichtes nicht auf 1 kg umgerechnet werden. Bei einer derartigen
Umrechnung würden sich sämtliche Zahlen schätzung.sweise um 0,3 Prozent
ihres Werte« erniedrigen. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. «) Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
333
Analyse der „Gottholdquelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
l
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten
■^ ^ ll^ MiUi-
Kationen"). Gramm Mol
Kalium-Ion (K-) 0,0270 0,689
Natriiun-Ion (Na-) 0,2661 11,54
Lithium-Ion (Li-) 0,00191 0,272
Calcium-Ion (Ca-) 0,1616 4,031
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,03416 1,402
Ferro-Ion (Fe") 0,0124 0,222
Anionen'').
Chlor-Ion (Cl') 0,0504 1,42
Sulfat-Ion (SO/') 0,1156 1,204
Hydroarsenat-Ion (HAsO/') 0,0002 0,001
Hydrokarbonat-Ion (HCOj') 1,219 19,98
1,888 40,76
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 1,076 24,46
2,964 65,22
>) Prospekt: Bad Kudowa S.S. Ohne Ort und Jahr. '') Die Analyse
ist auf die Litereinheit bezogen und konnte in Ermangelimg der Angabe des
Analytiker: Grosser').
Temperatur: 11,2°.
Milligramm-
Äquivalente
0,689
11,54
0,272
8,062
2,805
0,444
23,81
1,42
2,408
0,003
19,98
23,81
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösimg, welche in 1 Liter enthält')''):
Kaliumchlorid (KQ)
Natriumchlorid (NaCl)
Natriumsulfat (Na^SO^)
Natrimnhydrokarbonat (NaHCOj)
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOa)
Calciumhydroarsenat (CaHAsOj) .
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)5]
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOJ,] . .'
Gnuxuu
0,0514
0,0429
0,1711
0,7063
0,0185
0,0003
0,6533
0,2053
0,0395
1,8886
Freies Kohlendioxyd (COj) 1,076
2,965
572 ccm
bei 11,2° u.
760 mm
spezifischen Gewichtes nicht auf 1 kg umgerechnet werden. Bei einer der-
artigen Umrechnung würden sich sämtliche Zahlen schätzungsweise um etwa
0,2 Prozent ihres Wertes erniedrigen. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B 2.c.
Analyse der „Gasquelle" (aus der Salztabelle berechnet).
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen^).
Kalium-Ion (K-) . . . .
Natrium-Ion (Na-) . . .
Calcium-Ion (Ca-) . . ,
Magnesium-Ion (Mg--) .
Ferro-Ion (Fe-) . . . ,
Mangano-Ion (Mn-) . .
Anionen").
Chlor-Ion (Cl')
Sulfat-Ion (SO;')
Hydrophosphat-Ion (HPO/')
Hydroarsenat-Ion (HAsO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,).
Gramm
0,0022
0,5287
0,2027
0,04628
0,0140
0,0013
0,07399
0,2119
0,00333
0,00131
1,883
Analytiker: A.
Temperatur: 1
sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Mol Äquivalente
0,056
22,94
10,11
3,800
0,056
22,94
5,056
1,900
0,250
0,024
2,087
2,205
0,0347
0,0094
30,87
0,499
0,049
37,45
2,087
4,411
0,0693
0,0187
30,87
2,969
0,119
65,43
1,52
37,46
3,088
1,949
66,95
44,31
5,037
111,26
Duflos. 1850').
1,2°.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0042
Natriumchlorid (NaCl) 0,1188
NatriumsuKat (Na^SOJ 0,3135
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg) . . . 1,387
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,00472
Calciumhydroarsenat (CaHAsO^). . . . 0,00169
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)j] . . 0,8125
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08)j] 0,2781
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)J . . . 0,0444
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)j] . 0,0043
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) 0,119
3,088
>) B. M. Lorsch, Einleitung in die Mineralquellenlehre Bd. 2 S. 1412.
Erlangen 1860. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. *) Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. B.2.C. ') Bei Lorsch a. a. O.
Freies Kohlendioxyd (00^) 1,949
5,037
-={'
1036 ccm
bei 11,2° u.
760 mm
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: «an
Kohlendioxyd (COJ 996,7
Stickstoff (Nj) 3,3
H. Landolt*).
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen 1,9
bis 3,1 g, wobei Hydrokarbonat- und Natrium-Ionen (bei der
„Gottholdquelle" daneben auch Erdalkali-Ionen) vorherrschen.
Da 10 bis 23 mg Eisen und reichüche Mengen freien Kohlen-
dioxyds vorhanden sind, so sind die Quellen als „alkalische
Eisensäuerlinge" (die „Gottholdquelle" als „alkalisch-
erdiger Eisensäuerling") zu bezeichnen. Bemerkenswert
ist der Arsengehalt.
Das Wasser der in Holzschächte gefaßten Quellen wird
zum Trinken, Baden, Duschen, Gurgeln imd zu Nasenduschen
benutzt. Für Trinkzwecke wird dem Wasser zuweilen doppelt-
kohlensaures Natrium zugesetzt. Dem Badehaus (etwa 100 Zellen)
334 —
wird das Wasser mittels Pumpen in eisernen Röhren zugeleitet.
Das Badewasser wird durch Zuführung heißen Süßwassers er-
wärmt. Im Jahre 1903 wurden 58574; 1904: 72995; 1905:
86042 Bäder verabreicht. Zum Versand gelangten 1903: etwa
3000; 1904: 2382; 1905: 3282 Flaschen.
Sonstige Kvinnittel: Moorbäder mit Moor aus benach-
barten Lagern. Natürhche Kohlensäurebäder imd -Duschen.
Massage, Meehanotherapie, Elektrotherapie. — Milchkuren. —
Terrainkuren ohne besondere Einrichtungen. — Kurpark.
Behandelt werden: Blutarmut, Bleichsucht, Neurosen,
Herzkrankheiten, Eückenmarksschwindsucht, Neurasthenie.
14 Arzte. — Kurzeit: 1. Mai bis Oktober. — Kurtaxe:
1 Person 24 M. , jede weitere Person 4 M; in der Vor- und
Nachsaison ermäßigt. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 4828; 1904: 5395; 1905: 6376 (darunter etwa 10 Prozent
Ausländer).
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr (tcüs
Senkgruben, teils Heidelberger Tonnensystera) , außerdem Ab-
wässerkläranlage. — Dampfdesinfektionsapparat. — Apotheke.
Quellen und Bad sind im Besitz der G. m. b. H. „Bade-
verwaltung Kudowa".
G6G6G6G6G6G6G6G6 Lamscheider Stahlbrunnen dodoöoöoöoöodo^o
Nahe dem Dorfe Lamscheid bei Boppard am Rhein, im
Regierungsbezirk Coblenz der Rheinprovinz, entspringt der
„Lamscheider Stahlbrunnen" S'/j na tief aus Tonschiefer der
Ctoblenzschi chten.
Die Quelle war schon im 16. Jahrhundert als Heilquelle
bekannt. Seit 1898 ist sie neu gefaßt.
Analyse
(aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: H. Fresenius. 1898').
Temperatur: 10,0°, gemessen am Ablauf aus den Hähnen.
Ergiebigkeit: 144 hl in 24 Stunden. (R. Fresenius. 1868.)
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
■TT j^ _ Milli-
Kationen'). Gnimm Mol
Kalium-Ion (K-) 0,003183 0,0813
Natrium-Ion (Na-) 0,02629 1,141
Lithium-Ion (Li-) 0,000139 0,0198
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,000157 0,0087
Calcium-Ion (Ca-) 0,1481 3,693
Strontium-Ion (Sr-) 0,000038 0,0004
Baryum-Ion (Ba-) 0,000192 0,0014
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,05519 2,266
Ferro-Ion (Fe--) 0,02493 0,4459
Mangano-Ion (Mn--) 0,003013 0,0548
Anionen*).
Chlor-Ion (CT) 0,003225 0,0910
Sulfat-Ion (SO.") ...... 0,004847 0,0505
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000323 0,0034
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,8525 13,97
MilUgramm-
Äquivalente
0,0813
1,141
0,0198
0,0087
7,386
0,0009
0,0028
4,531
0,8918
0,1096
14,173
0,0910
0,1009
0,0067
13,97
1,1221
0,04118
21,83
0,5251
14,17
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
4,020 87,29
Daneben Spuren von Aluminium-, Brom-, Jod-
1,1633
2,857
22,35
64,94
Ion.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,006065
Natriumchlorid (NaCl) 0,000056
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,007173
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . . . 0,08731
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOs) . . . 0,001347
Ammoniumchlorid (NH.Cl) 0,000466
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,000459
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC08),l . . 0,5981
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03)j] . 0,000092
Baryimihydrokarbonat [Ba(HCOj)J . . 0,000363
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08),] 0,3316
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,)j] . . . 0,07934
Manganohydrokarbonat [Mn(HC08),] . 0,009698
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,04118
1,1632
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,857
4,020
1512 ccm
bei 10,0° u.
760 mm
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
enthalten: ^
Kohlendioxyd (CO,) 996,3
B. Fresenius 1868.
>) Chemische nntersuchung des Lamscheider Stahlbnuinens Emma-Heil-
quelle. Wiesbaden 1899. >) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. «) Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. B.2.c.
Ältere Analysen: G. Bischof 1826 (bei B. Fresenius S. 17).
R. Fresenius 1868 (Chemische Untersuchung des Lamscheider Mineral-
bnmnens. Wiesbaden 1869).
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 1,2 g,
wobei Hydrokarbonat- , Calcium- imd Magnesium -Ionen vor-
walten. Mit Rücksicht auf den Gehalt an Eisen (25 mg) und
freiem Kohlendioxyd ist die Quelle als „erdiger Eisen-
säuerling" zu bezeichnen.
Das Wasser wird an der Quelle in natürUchem Zustand
auf Flaschen gefüllt und kommt von Boppard am Rhein aus
zum Versand (1903: 25 000; 1904: 90 000; 1905: 186 000
Flaschen). — Die Quelle ist im Besitz der G. m. b. H. „Lam-
scheider Stahlbrunnen" in Düsseldorf.
335 —
föföföföc^föföc^c^ Langenau in
Im bayerischen Kegierungsbezirk Oberfranken, im Franken-
walde bei dem Langenauer Forsthause, entspringt im Tale
,, Langenau" die „Max -Marienquelle" aus einer Felsspalte des
schwärzlich-grauen Tonschiefers. Bereits 1687 wird die Mineral-
quelle als hervorragendes Tafelgetränk und als Heu trank erwähnt.
Analyse (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: E. von G
Temperatur: 8,4°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
KationeiL^). Gramm Mol Äquivalente
Zalium-Ion (K-) 0,01595 0,4073 0,4073
Natrium-Ion (Na-) 0,04132 1,793 1,793
' Lithium-Ion (Li-) 0,00026-2 0,0373 0,0373
Calcium-Ion (Ca-) 0,3934 9,812 19,62
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,04120 1,691 3,383
Ferro-Ion (Fe-) 0,01116 0,1996 0,3991
25,64
Anionen^.
Chlor-Ion (Gl') 0,03649 1,029 1,029
Sulfat-Ion (SO/') 0,008865 0,0923 0,1846
Hydrokarbonat-Ion(HC03'). 1,490 24,43 24,43
2,039 39,49 25,64
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,1158 1,476
2,154 40,97
Freies Kohlendioxyd (GO^) . 1,317 29,93
3,471 70,90
Daneben Spuren von Mangano-, Aluminium-, Hydro-
phosphat-Ion, organischen Substanzen.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
2,2 g, wobei Galcium- und Hydrokarbonat- Ionen vorwalten;
Oberfranken ^00000^00^0^0000
Während des 18. Jahrhunderts wurde das Wasser der Quelle
vieKach als Heilwasser gegen Nieren- und Blasenleiden versandt.
Die Quelle ist in ein weites steinernes Becken gefaßt. Die Ver-
wendung des Wassers zu Kurzwecken und der Versand sind
zurzeit eingestellt.
orup-Besanez. 1852').
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält '^:
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,03039
Natriumchlorid (Naö) 0,03639
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,01312
Natriumhydrokarbonat (NaHCOa) . . . 0,08288
Lithiumhydrokarbonat (LiHGO,) . . . 0,00254
Galciumhydrokarbonat [Ca(HC03)3] . . 1,591
Magnesiumhydrokarbonat [MgfHGOj)^ 0,2476
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] . . . 0,03550
Kieselsäure (meta) (H,SiOs) 0,1158
2,155
{693,0 ccm
bei 8,4° u.
760 mm
Ältere Analyse: A.Vogel 1824/26 (Die Mineralquellen des König-
reichs Bayern S. 34. Manchen 1829).
') Liebigs Annalen 1854 Bd. 89 S. 225. «) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
schnitt A. 3) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt B.2.C.
da 11 mg Eisen und 1,3 g freies Kohlendioxyd vorhanden sind,
so ist die Quelle ein „erdiger Eisensäuerling".
Die Quelle gehört dem bayerischen Staat.
cäsc6dsg6G6G6c;6G6G6G6 Langenau in Schlesien isoisoisoisoisoiso^is)^^
Dorf mit 733 Einwohnern in der Grafschaft Glatz, im Heilquellen. 3 Quellen : „EmilienqueUe", „Elisenquelle",
Eegierungsbezirk Breslau der Provinz Schlesien, liegt 370 m „Silberquelle-, zum Teü 1797 entdeckt und seit 1802 zu Heil-
ü. M. an der Glatzer Neiße, von mit Nadelholz bewaldeten Bergen zwecken benutzt, entspringen aus einem alten Alaunbergwerk
umgeben. Station der Bahn Breslau— Mittelwalde. 14—20 m tief.
Analyse der „EmilienqueUe" (aus den Orlgmalzahlen berechnet).
Analytiker: Th. Poleck. 1883').
Temperatur: 10,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Anlonen^). Gramm Mol Äqtdvaiente
Milli- Milligramm- Chlor-Ion (Gl') 0,006812 0,1921 0,1921
Kationen ). Gramm Mol Äquivalente SuKat-Ion (SO/') 0,01540 0,1603 0,3206
KaUum-Ion (K-) 0,01176 0,3004 0,3004 Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000447 0,0047 0,0093
Natrium-Ion (Na-) 0,06647 2,884 2,884 Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,8475 13,89 13,89
Lithium-Ion (Li-) 0,000202 0,0287 0,0287 Tl46 23Ö6 iTil
Ammoniiim-Ion (NH,-) . . . 0,000127 0,0070 0,0070 Kieselsäure (meta) (H^SiO,) o',06962 o'.8877
Calcium-Ion (Ca-) 0,1318 3,286 6,572 ^ v— , 3/ _j^ ^^
Baryum-Ion (Ba--) 0,000246 0,0018 0,0036 ^ . „ , , ,. , ,^^ ^ ',^ 'n^
Magnesium-Ion (Mg") 0,04899 2,011 4,022 ^''«^ KoHendioxyd (CO,). 1,756 39,90
Ferro-Ion (Fe-) 0,01543 0,2761 0,5522 2,972 63,85
Mangano-Ion (Mn--) 0,000907 0,0165 0,0330 Daneben Spuren von Ammonium-, Nickel-, Nitrat-, Jod-,
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000089 0,0033 0,0098 Hydroarsenat-Ion , organischen Substanzen.
14,41 1) Manuskript. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
— 336
Das Mineralwasser entspriclit in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält:')
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,01381
KaUumsulfat (K,SOJ 0,01005
Natriumsulfat (Na,SO^) 0,01456
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) 0,2252
Lithimnhydrokarbonat (liHCOa) 0,001952
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,000376
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOs),] 0,5327
Baryunihydrokarbonat [Ba(HC03X] 0,000465
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,X] 0,2944
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] 0,04912
Manganohydrokarbonat [MnCHCOjX] 0,002919
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 1,2 g,
wobei Hydrokarbonat- und Calcium-Ionen vorwalten. Da 1,8 g
Analyse der „Elisenquelle" (aus den
Analytiker: Th. Po
Temperatur: 6,8°.
Gramm
Aluminiumhydrophosphat [Alj(HP0<)3] 0,000531
Aluminiumsulfat [AI,(S0J3] 0,000029
Kieselsäure (meta) (B^SiOa) 0,06962
1,216
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,756
2,972
-t
929,2 com
Ibei 10,0° u.
760 mm
Altere Analysen: Fischer 1835 (bei B. M. Lersch, Einleitung in
die Mineralquellenlehre Bd. 2 S. 1418. Erlangen 1860). A. Duflos (bei
Th. Valentiner, Handbuch der Balneotherapie S. 603. Berlin 1873).
Th. Poleck 1850 (Journal fOr praktische Chemie 1851 Bd. 52 S. 353).
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- MiUigramm-
Eatioiien "). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,007069 0,1806 0,1806
Natrium-Ion (Na-) 0,03864 1,676 1,676
Lithium-Ion (Li-) 0,000230 0,0327 0,0327
Ammonium-Ion (NH/) . . . 0,000254 0,0141 0,0141
Calcium-Ion (Ca--) 0,08714 2,173 4,346
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,03208 1,317 2,634
Ferro-Ion (Fe-) 0,005351 0,0957 0,1914
Mangano-Ion (Mn--) 0,000713 0,0130 0,0259
Nickelo-Ion (Ni") 0,000039 0,0007 0,0013
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000097 0,0036 0,0108 ■■
Anionen'). ^'1^^
Chlor-Ion (Cl') 0,006065 0,1711 0,1711
Jod-Ion (J) 0,000006 0,00005 0,00005
Sulfat-Ion (SO/') 0,01976 0,2057 0,4114
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,5205 8,531 8,531
Kieselsäure (meta) (HjSiOg)
Freies Kohlendioxyd (COj).
0,7179
0,05323
14,414
0,6788
9,114
0,7712
1,890
•15,093
42,96
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
freies Kohlendioxyd und 15,4 mg Eisen vorhanden sind, so ist
die Quelle als „erdiger Eisensäuerling" zu bezeichnen.
Originalzahlen berechnet),
leck. 1876').
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält''):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,01172
KaUumsulfat (K,SOJ 0,002051
Natriumjodid (NaJ) 0,000007
Natriumsulfat (Na^SO^) 0,02680
Natriumhydrokarbonat (NaHCO^) ... 0,1092
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOg) . . . 0,002222
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,000752
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC08)j] . . 0,3523
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOg)„J 0,1928
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08),] . .". 0,01703
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)2] . 0,002294
Nickelohydrokarbonat [Ni(HC03)j] . . 0,000121
Aluminiumsulfat [A1,(S0<)3] 0,000615
Kieselsäure (meta) (HjSiOa) 0,05323
0,7711
f 988,9 ccm
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,890 = | bei 6,8° u.
2,661 l "^öO n»»n
2,661 58,05
Daneben Spuren von Jod-, Hydrophosphat- , Hydro-
arsenat-Ion, Stickstoff, organischen Substanzen.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 0,6 g,
die Menge des freien Kohlendioxyds 1,9 g. Die Quelle ist ein
„einfacher Säuerling". Bemerkenswert ist der Eisengehalt
von 5 mg.
Das Wasser der mit Zement und Backsteinen gefaßten
Quellen wird zum Trinken und Baden benutzt. Dem Bade-
haus (40 Badezellen mit emaillierten Wannen), wird es 120 m
') Manuskript. 2) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A. ») Vgl. ehem.
Einleitung Abschnitt B.2.C.
weit in Tonrohren zugeleitet und in den Wannen durch kupferne
Dampfheizschlangen erwärmt. Im Jahre 1903 wurden 7089;
1904: 8410; 1905: 9371 Mineralbäder verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus eigenen
Lagern. — Hydro- und Mechanotherapie. Massage. Elektro-
therapie. Inhalationskuren. — MUch-, Molken- und Kefir-
kuren. — Gedeckte Hallen.
Untersuchung des Niederlangenauer Torfmoores.
Analjüker: A.
Die Moorerde enthält 43 bis 45 Prozent feste Substanzen,
woraus reines Wasser 2,3 Prozent lösliche Teile aufnimmt, die zum
größten Teil aus Calciumsulfat nebst etwas Magnesiumchlorid,
Spuren von Natriumchlorid und organischen Substanzen bestehen.
Die getrocknete Moorerde enthält 70 Prozent verbrennliche
>) Th. Valentiner, Handbuch der Balneotherapie S. 603. Berlin 1873.
Duflos. 1845').
TeUe. Der Glührückstand besteht aus Calciumsulfat und Calcium-
karbonat, Siliciumdioxyd, Tonerde und Eisenoxyd. (In dem Moor
selbst ist das Eisen größtenteils als Ferrohydroxyd enthalten.)
Das frische Moorwasser riecht schwach nach Schwefel-
wasserstoff, enthält etwas freies Kohlendioxyd, Calcium-, Mag-
nesium-, Sulfat-, Hydrokarbonat-Ionen neben geringen Mengen
von Natrium- und Chlor-Ionen und „auflöslichem Humus".
— 337
Behandelt -werden: Blutarmut, Bleichsucht, Skrofulöse,
Ehachitis, Nervenschwäche, Eheimiatisraus, Gicht, Lähmungen,
Frauenkrankheiten, Herzkrankheiten.
2 Ärzte. — Kurzeit: 1. Mai bis jVIitte Oktober (auch Winter-
kuren). — Kurtaxe: 1 Person 15 M., 2 Personen 20 M., 3 und
mehr Personen 25 M. ; nach Schluß der Schulferien die HäKte.
— Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 1150; 1904: 1178;
1905: 1343.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr. — Apotheke. — ■ Kinderheilstätte. — Quellen
und Bad sind von dem Besitzer, Deichhauptmann Moritz MüUer,
an die „Betriebsgesellschaft Bad Langenau G. m. b. H." ver-
pachtet.
G6föföföC6föG6föföG6fö Langenschwalbach ^^^^^^^^^^^
„Paulinenbrvmnen", „Adelheidbnmnen", „Stahlbnmnen", „Neu-
brunnen" , „Lindenbrunnen" , „Brodelbrunnen". Letzterer,
eine wasserwerfende Kohlensäuremofette, wird nicht benutzt.
(„Champagnerquelle" und „Eosenbrunnen" bestehen nicht mehr.)
Die Quellen entspringen im sogenannten Hunsrückschiefer und
sind seit dem 16. Jahrhundert bekannt.
Stadt mit 2837 Einwohnern im Eegierungsbezirk Wies-
baden der Provinz Hessen-Nassau, liegt 328 m ü. M. in einem
langgestreckten Tal der nordwestlichen Abdachung des Taunus.
Gemischter Wald in unmittelbarer Nähe. Station der Bahn-
linie Wiesbaden — Limburg.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt: 725 mm*).
Heüquellen. 8 Quellen: „Weinbrunnen", „Ehebrunnen", •) Provinz-Kegenkarte.
Analyse des „WeinbrUnnenS" (aus der Saktabelle berechnet).
Analytiker: E. Fresenius. 1853*).
Spezifisches Gewicht: 1,00059 bei 15,5°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 9,6 bis 10,0", im Mittel 9,8°.
Ergiebigkeit: po?0 Min 24 Stund. p,^_
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,006567
Natriumchlorid (NaCl) 0,003501
Natriumsulfat (Na,SOj 0,01229
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . . 0,2747
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,000019
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC0g)2] . 0,6435
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO,),] 0,6917
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)3] . . . 0,06430
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)2] 0,01013
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,06037
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten
Kationen'). Gramm
Kalimn-Ion (K-) 0,003446
Natrium-Ion (Na-) 0,08070
Calcium-Ion (Ca-) 0,1592
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,1151
Ferro-Ion (Fe-) 0,02020
Mangano-Ion (Jln-) 0,003146
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,005242
Milli-
Mol
0,0880
3,501
3,969
4,725
0,3614
0,0572
Milligramm-
ÄquiTa]ent6
0,0880
3,501
7,939
9,451
0,7228
0,1144
21,816
Sulfat-Ion (SO;')
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Hydrosulfid-Ion (HS') . . .
0,008304
1,311
0,000011
0,1479
0,0864
21,49
0,0003
0,1479
0,1729
21,49
0,0003
Kieselsäure (meta) (H^SiOa)
1,706
0,06037
34,43
0,7698
21,81
1,767 35,20
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 2,673 60,76
Freier Schwefelwasser-
stoff (H,S) 0,000104 0,0031
1,7671
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,673 =
Freien Schwefelwasserstoff (HjS) . . 0,000104 ■■
4,440
1414 ccm
bei 9,8° u.
760 mm
0,07 ccm
bei 9,8° u.
760 mm
4,440 95,96
von Hydrophosphat - Ion ,
Borsäure,
Daneben Spuren
organischen Substanzen.
Gefrierpunkt: —0,075° (Probe nicht identisch, Ver-
sandwasser). v. Kostkewicz.
Ältere Analysen: Rübe. Ritter 1800. Kastner 1829 (bei J. F.
Simon, Die Heilquellen Europas S. 214. Berlin 1839). Kastner 1839 (ab-
gedruckt in; ,,Die nassauischen Heilquellen, beschrieben durch einen Verein
von Ärzten" S. 229. Wiesbaden 1851). Vgl. auch die Zusammenstellimg bei
R. Fresenius, a. a. O. S. 22. Diese älteren Analysen weichen zum Teil
■wesentlich von der vorstehenden ab.
^) Jahrbücher des nassauischen Vereins für Naturkunde 18öo Bd. 10 S. 16.
') Oberstadt, Bad Langenschwalbach S. 13. Wiesbaden 1900. •) Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. B.2.C.
Analyse des „EhebrUnnenS" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: E. Fresenius. 1859').
Temperatur: 9,2°.
Ergiebigkeit: 180 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,002601
Natrium-Ion (Na-) 0,02369
Calcium-Ion (Ca-) 0,1378
Milli-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
0,0664
1,028
3,436
0,0664
1,028
6,871
Gramm
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,05504
Ferro-Ion (Fe") 0.01748
Mangano-Ion (Mn") 0,00216
I) Oberstadt, Bad Langenschwalbach S. 16.
ehem. Einleitung Abschn. A.
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
2,259
4,519
0,3126
0,6253
0,0393
0,0786
13,188
Wiesbaden 1900. ») Vgl.
22
— 338 —
Aslonen*). Gramm
CWor-Ion (Q') 0,00361
8ulfat-Ion (80/') 0,00767
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,7887
MilU-
Milligramm-
Mol
Aquivalente
0,102
0,102
0,080
0,160
12,93
12,93
Kieselsäure (meta) (H,8iOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
1,0388
0,04936
20,25
0,6295
13,19
1,0881
2,305
20,88
52,39
3,393
73,27
Ältere Analyse: Kastner 1839 (abgedruckt in: ,,Die nassauischen
Heilquellen , beschrieben durch einen Verein Ton Ärzten" S. 230. Wies-
baden 1851). Diese Analyse weicht teilweise von der Torstehenden ab.
") Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A.
schnitt B.2.C.
') Vgl. ehem. Einleitung Ab-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,00496
Natriumchlorid (NaCl) 0,00206
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,0113
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . . 0,07002
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03\] . . 0,5570
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03),] 0,3307
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC0s)2] • • • 0,05562
Manganohydrokarbonat fMn(HC03)j] . 0,00695
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,04936
1,0880
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2.305 =
3,393
1217 ccm
bei 9,2° u.
760 mm
Analyse des ,^del]ieidbruiinens" (aus der saktabeue berechnet).
Analytiker: E. Fresenius. 1865*).
Temperatur: 9,8°.
Ergiebigkeit: 1008 hl in 24 Stimden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen^. Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,003270
Natrium-Ion (Na-) 0,02158
Lithium-Ion (Li-) 0,000194
Ammonium-Ion (NH,-) . . . 0,000493
Calcium-Ion (Ca--) 0,09925
Strontium-Ion (Sr") 0,000580
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,04213
Ferro-Ion (Fe--) 0,01477
Mangano-Ion (Mn-) 0,001971
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000061
Anionen *).
Nitrat-Ion (NO,')
Chlor-Ion (CT)
Sulfat-Ion (SO/')
Hydrophosphat (HPO/') . .
Hydrokarbonat-Ion (HCO,')
Kieselsäure (meta) (HjSiO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,).
0,002533
0,003971
0,01381
0,000488
0,5889
MiUi-
Mol
0,0835
0,9362
0,0276
0,0273
2,475
0,0066
1,729
0,2643
0,0358
0,0023
0,0408
0,1120
0,1437
0,0051
9,653
Milligramm-
ÄquiTalente
0,0835
0,9362
0,0276
0,0273
4,950
0,0133
3,459
0,5285
0,0717
0,0068
10,104
0,0408
0,1120
0,2874
0,0102
9,653
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Kaliunmitrat (KNO,)
Kaliumchlorid (KCl)
Natriumchlorid (NaCl)
Natriumsulfat (Na^SO^)
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . . .
Lithiumhydrokarbonat (LiHCO,) . . .
Ammoniumchlorid (NH^Cl)
Calciumhydrophosphat (CaHPO^) . . .
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,)j] . .
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03)2] .
Magnesiumhydrokarbonat [M^(ilCOg\]
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOj)j] . . .
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),] .
Aluminiumhydrophosphat [A1,(HP04)3]
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
0,7940
0,04235
15,542 10,103
0,5401
Freies Kohlendioxyd (CO,)
0,8364
2,029
16,082
46,12
Gramm
0,004132
0,003185
0,002459
0,02043
0,05100
0,001876
0,001460
0,000231
0,4010
0,001389
0,2532
0,04702
0,006344
0,000387
0,04235
0,8365
2,029 =
2,865
1073 ccm
bei 9,8° u.
760 mm
2,865 62,20
Analyse des „Neubmnnens"
>) Oberstadt, Bad Langenschwalbach 8. 16. Wiesbaden 1900. •) Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. A. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
(aus der Salztabelle berechnet),
E. Fresenius. 1859').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,002350
Natriiun-Ion (Na-) 0,01275
Calcium-Ion (Ca--) 0,07026
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,04245
Ferro-Ion (Fe--) 0,02700
Mangano-Ion (Mn-) 0,003536
Analytiker
Temperatur: 9,2°.
Ergiebigkeit: 720 hl in 24 Stunden
Anionen '),
Milli-
Milligramm-
Mol
AquiTalente
0,0600
0,0600
0,5532
0,5532
1,752
3,504
1,743
3,486
0,4829
0,9658
0,0643
0,1286
Gramm
Chlor-Ion (Cl) 0,003769
Sulfat-Ion (SO/') 0,009247
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 0,5124
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,1063
0,1063
0,0963
0,1925
8,398
8,398
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
0,6838
0.03918
13,256
0,4997
8,697
0,7229
2,727
13,756
61,99
8,698
3,450 75,75
' •) Oberstadt, Bad Langenschwalbach 8. 17. Wiesbaden 1900.
ehem. Einleitung Abschn. A.
»)Vg!
— 339
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaKumchlorid (KCl) 0,004477
Natriumchlorid (NaCl) 0,002709
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,01368
Natriumhydrokarbönat (NaHCO,) 0,02642
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOg).J 0,2840
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,2551
Ferrohydrokarbonat [FeCHCOj)^ ..." 0,08592
^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.c.
Gramm
Manganohydrokarbonat [Mn(HCOa)j] . 0,01138
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) 0,03918
0,7229
{1439 com
bei 9,2° u.
760 'mm
Ältere Analysen: Kastner 1829 (bei J. F. Simon, Die Heil-
quellen Europas S. 216. Berlin 1839). Kastner 1839 (abgedruckt in: ,,Die
nassauischen Heilquellen, beschrieben durch einen Verein von Ärzten" S. 230.
Wiesbadeu 1851. Die zweite Analyse gibt eine höhere Konzentration an, als
die vorstehende.
Analyse des „StahlbrUnnenS" (aus den Orlginalzahlen berechnet).
Analytiker: R. Fresenius. 1853').
Spezifisches Gewicht: 0,99972 bei 15,5°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 9,2° bis 10,4°, im Mittel 9,7°.
Ergiebigkeit: 200 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
. „ Milli- Milligramm-
Kationen'). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,001705 0,0435 0,0435
Natrium-Ion (Na-) 0,01154
Calcium-Ion (Ca-) 0,06156
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,04037
Ferro-Ion (Fe-) 0,02932
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,006375
Milli-
Mol
0,0435
0,5005
1,535
1,657
0,5245
0,1159
Anionen').
Chlor-Ion (CT) 0,004080 0,1151
Sulfat-Ion (SO/') 0,007422 0,0773
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,4844 7,940
Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0,000004 0,0001
0,5005
3,071
3,315
1,049
0,2318
8,211
0,1151
0,1545
7,940
0.0001
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,003248
Natriumchlorid (NaCl) 0,004186
Natriumsulfat (Na^SOj) 0,01098
Natriumhydrokarbönat (NaHCOa) . . . 0,02305
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,000006
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)J . . 0,2489
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,2426
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO.,)J . . . 0,09332
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)j] . 0,02052
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,04167
0,6885
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
0,6468
0,04167
12,509
0,5314
8,210
0,6884
2,981
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Freier Schwefelwasserstoff
(IL,S) 0,000111
13,040
67,74
0,0033
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,981
Freien Schwefelwasserstoff (HjS)
3,670 80,78
Daneben Spuren von Hydrophosphat - Ion , Borsäure,
organischen Substanzen.
Gefrierpunkt: — 0,025° (Probe nicht identisch, Versand-
wasser), von Kostkewicz.
Ältere Analysen: Gärtner. Bitter 1800. Kastner 1828 (bei
J. F. Simon, Die Heilquellen Europas S. 215. Berlin 1839). Kastnerl838
(abgedruckt in : ,, Die nassauischen Heilquellen, beschrieben durch einen Verein
von Ärzten" S. 229. Wiesbaden 1851). Vgl. auch die Zusammenstellung
bei R. Fresenius, a. a. O. S. 15. Diese älteren Analysen weichen zum
Teil etwas von der vorstehenden ab.
*) Jahrbücher des nassauischen Vereins für Naturkunde 1855 Bd. 10 S. 8.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
{1576 ccm
bei 9,7° u.
760 mm
{0,08 ccm
bei 9,7° u.
, "^eo mm
Zusammensetzung des Quellsintera in bei 100°
getrocknetem Zustande: Prozent
Eisen, dreiwertig (Feiii) 42,04
Mangan (Mn) 0,20
Phosphatrest (POJ 1,39
Arsenatrest (AsO^) 0,0166
Differenz = Sauerstoff (0) 17,75
Siliciumdioxyd (SiOj), Sand und etwas Ton 23,10
Wasser (H^O) 13,20
97,70
Außerdem: Calcium, Strontium. Baryum, Magnesium,
Kupfer, Blei, Karbonatrest, organische Substanzen.
(E. Fresenius.)
Analyse des „PaulinenbrUnnenS" (aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: E. Fresenius. 1853').
Spezifisches Gewicht: 0,99976 bei 15,5°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 9,3° bis 10,4°, im Mittel 9,8°.
i7..^oK- 1 oif f 144 hl in 24 Stunden (1853V
Ergiebigkeit: |gg2 hl „ 24 ,
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
. Milli- Milligramm-
Kationen"). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,001855 0,0474 0,0474
Natrium-Ion (Na-) 0,01001 0,4343 0,4343
Calcium-Ion (Ca") 0,05995 1,495 2,990
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,03218 1,321 2,642
(1900) •).
Gramm
Ferro-Ion (Fe-) 0,02364
Mangano-Ion (Mn-) 0,004131
Milligramm-
Äquivalente
0,8458
0,1502
7,110
*) Jahrbücher des nassauischen Vereins für Naturkunde 1855 Bd. 10 S. 22.
2) Oberstadt, Bad Langenschwalbach 8. 13. Wiesbaden 1900. ») Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. A.
Milli-
Mol
0,4229
0,0751
340 —
Anionen").
CUor-Ion (Cl')
Sulfat-Ion (SO,")
Hydrokarbonat-Ion (HCO,')
Hydro8ulfid-Ion (HS') . . .
Kieselsäure (meta) (H,8iO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Freier Schwefelwasserstoff
(H,S)
Gramm
0,004011
0,000513
0,4186
0,000004
MÜH-
Mol
0,1132
0,0678
6,861
0,0001
MlUigTsmm-
Äquivaleut«
0,1132
0,1356
6,861
0,0001
0,5609
0,03377
10,838
0,4306
7,110
0,5947
2,374
0,000111
11,268
53,95
0,0033
2,969
65,22
Daneben Spuren von
organischen Substanzen.
Hydrophosphat-Ion, Borsäure,
Ältere Analysen: Kästner 1829 (bei J. F. Simon, Die Heilquellen
Europas S. 21G. Berlin 1830). K astn er lES9(abgedruclit in: ,, Die nassauischen
Heilquellen , beschrieben durch einen Verein von Ärzten" S. 229. Wies-
baden 1861). Diese Analysen geben eine höhere Konzentration an als die
vorstehende.
Die Quellen gehören w^en ihres Eisengehaltes (14,8 bis
29,3 mg) zu den Eisenquellen, wegen ihres Gehaltes an freiem
Kohlendioxyd (2,0 bis 3,0 g) zu den Säuerlingen. Der „Wein-
brunnen" und der „Ehebrunnen", bei denen der Gehalt an ge-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält ■*):
Gruinm
Kaliumchlorid (KCl) 0,003535
Natriumchlorid (NaCl) 0,003848
Natriumsulfat (Na,SO,) 0,009639
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . . . 0,01957
Natriumhydrosulfid (NaHS) ...... 0,000006
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03).J . . 0,2424
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOa),] 0,1934
Ferrohydrokarbonat [Fo(HC08),] . . . 0,07524
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),l . 0,01330
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,03377
0,5947
11255 ccm
bei 9,8° u.
760 mm
( 0,08 ccm
Freien Schwefelwasserstoff (H^S) . . . 0,000111 = Ibei 9,8° u.
2,969 l "60 ni"!
') Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A. ') Vgl. ehem. Einleitung Ab-
schnitt B.2.C.
lösten festen Bestandteilen 1 g übersteigt und Hydrokarbonat-,
Calcium- und Magnesium-Ionen vorwalten, sind als „erdige
Eisensäuerlinge", die übrigen Quellen als „reine Eisen-
säuerlinge" zu bezeichnen.
Analyse des „LindenbrUnnenS" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: R. Fresenius. 1866').
Temperatur: 9,2°.
Ergiebigkeit: 979 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,002882
Natrium-Ion (Na-) 0,02687
Lithium-Ion (Li-) 0,000242
Ammonium-Ion (NH,-) . . . 0,000568
Calcium-Ion (Ca-) 0,1193
Strontium-Ion (Sr--) 0,000479
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,07498
Ferro-Ion (Fe--) 0,003464
Mangano-Ion (Mn-) 0,001618
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000044
Anionen*).
Nitrat-Ion (NO,') 0,004040
Chlor-Ion (CT) 0,01068
Sulfat-Ion (SO/') 0,01443
Hydrophosphat-Ion (HPO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
0,000923
0,7885
MiUi-
Miiligramm-
Mol
Aqui Talente
0,0736
0,0736
1,166
1,166
0,0344
0,0344
0,0314
0,0314
2,976
5,952
0.0055
0,0109
3,078
6,156
0,0620
0,1239
0,0294
0,0588
0,0016
0,0048
13,61
0,0651
0,0651
0,3013
0,3013
0,1502
0,3004
0,0096
0,0192
12,93
12,93
1,0490
0,04261
20,91
0,5434
13,62
1,0916
2,251
21,46
51,15
3,343
72,61
Die Siunme der gelösten festen Bestandteile beträgt 1,1 g,
wobei Hydrokarbonat-, Calcium- und Magnesiiun- Ionen vor-
walten. Mit Rücksicht auf den Gehalt an freiem Kohlendioxyd
ist die Quelle als „erdiger Säuerling" zu bezeichnen.
„Weinbrunnen", „Paulinenbrunnen" , „Ehebnmnen" und
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO3) 0,006590
Kaliumchlorid (KCl) 0,000632
Natriumchlorid (NaCl) 0,01529
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,02136
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg) . . 0,05077
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOa) . . . 0,002343
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,001683
Calciumhydrophosphat (CaHPO.) . . . 0,000979
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03X] . . 0,4813
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03\] . 0,001147
Magnesiumhydrokarbonat fMg(HC05),] 0,4506
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC0a),] . . . 0,01102
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),] . 0,005207
Aluminiumhydrophosphat [Al,(HP0,)3] 0,000276
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,04261
1,0918
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,251 =
3,343
1188 ccm
bei 9,2° u.
760 mm
•) Oberstadt, Bad Langensehwalbach S. IG. Wiesbaden 1900. ') Vgl.
ehem. Einleitung Abschnitt A. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt B.2.C.
„Adelheidbnmnen" sind in den Jahren 1903—1905 neu gefaßt
worden. Das Wasser des „Weinbrunnens" und des „Stahl-
brunnens" wird zum Trinken, das der übrigen Quellen zum
Baden benutzt. Den beiden Mincralbadchäusem (93 und
25 Zellen) wird das Quellwasser in gußeisernen Muffenröhren
— 341 —
zugeleitet. Das Badewasser wird durch Einleiten von Dampf
in Doppelböden der Wannen nach dem Schwartzschen Ver-
fahren erwärmt. Im Jahre 1903 wurden in der Königlichen
Mineralbadeanstalt 29185; 1904: 27862; 1905: 29596 Mineral-
bäder verabreicht; in der Privatbadeanstalt 1903: 10 903; 1904:
11242; 1905: 10 343 Mineralbäder und Moorbäder.
Zum Versand gelangt das Wasser der Trinkquellen im
natürlichen Zustande (1903: 8945 ganze und 10 974 halbe
Literflaschen; 1904: 7095 und 10174; 1905: 6977 und 8926).
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus benach-
barten Lagern (mit Mineralwasser angerührt). In der Königl.
Moorbadeanstalt (20 Zellen) wurden 1903: 3907; 1904: 4126;
1905: 5462 Moorbäder verabreicht. — Massage, Elelitrothe-
rapie. — Gedeckte Halle.
Behandelt werden: Blutarmut, Bleichsucht, Nieren- und
Blasenleiden, Krankheiten des Herzens und der Zirkulations-
organe, Frauenkrankheiten, Nervenleiden, Gicht, Rheumatismus.
7 Arzte. — Kurzeit: Anfang Mai bis Anfang Oktober. —
Kurtaxe: 1 und 2 Personen 12 M., jede weitere Person 8 M. —
Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 4503; 1904: 4354;
1905: 4940 (darunter 30 Prozent Ausländer).
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquelhvasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr (pneumatisches System). — Krankenhaus. —
Apotheke. — Stiftung für Unbemittelte. — Der „Linden-
brunnen" und der „Brodelbrunnen" gehören der Stadt, die
übrigen Quellen dem Staat. Auskunft durch den Magistrat
und durch den Königl. Badeinspektor.
föG6G6G6CJSC6GJSG6föC6Ö5GiSG6(:;6fö LaUSigk ^^^^^ÖO^^^^^^^^^
Stadt mit 3680 Einwohnern in der Amtshauptmannachaft
Borna des Königreichs Sachsen, liegt 187 m ü. M. in der Ebene.
In der Nähe große Nadelwaldungen. Station der Bahn Leipzig —
Lausigk — Chemnitz^
Klima. Mittlere Monatstemperaturen (aus den Isothermen
abgeleitet): Mai 12,3°, Juni 16,1°, Juli 17,9°, August 17,0°,
Analyse der „Herrmannsquelle"
Analytiker: F. L. Sonn
Temperatur: 12,5°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '). Gramm
KaUum-Ion (K-) 0,1355
Natrium-Ion (Na-) 0,00552
Calciiun-Ion (Ca") 0,1178
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,1074
Ferro- Ion (Fe-) 1,539
Mangano-Ion (Mn-) 0,00007
Aluminium-Ion (AI-) 0,00023
Anionen').
Chlor-Ion (Ci') 0,00848
Sulfat-Ion (SO;') 3,518
Hydrophosphat-Ion (HPO«") 0.00008
September 14,0°. — Mittlere jährliche Niederschlagshöhe (aus
den Niederschlagskurven abgeleitet): 580 mm*).
Heilquellen. 2 Quellen: „Herrmannsquelle" und „Albert-
quelle", 1820 und 1825 entdeckt, entspringen aus einem Braun-
kohlenflöz in 8 bzw. 3,25 m Tiefe.
Milli-
Mol
3,461
0,239
2,937
Milligramm-
ÄquiTalente
3,461
0,239
5,873
4,411
27,54
0,001
0,0085
8,821
55,07
0,003
0,025
73,49
0,239
36,63
0,0008
0,239
73,25
0,002
Kieselsäure (meta) (HjSiOj^
5,432
0,01337
75,47
0,1705
73,49
*) Angaben des Königl. Sachs, meteorol. Instituts in Dresden.
(aus der SalztabeUe berechnet),
enschein. 1876').
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,0179
Kahumsulfat (K^SOJ 0,2809
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,01701
Calciumsulfat (CaSOJ 0,3999
Magnesiumsulfat (MgSOJ . .* 0,5311
Ferrosulfat (FeSOJ 4,184
Manganosulfat (MnSOJ 0,0002
Alummiumhydrophosphat [A1,(HP0JJ • • • • 0,00009
Aluminiumsulfat [A1,(S0J3] 0,0014
Kieselsäure (meta) (HjSiOg) 0,01337
5,446
Ältere Analyse: W. A. Lampadiua (bei J. F. Simon, Die Heil-
quellen Europas S. 102 und 138. Berlin 1839). Diese Analyse gibt eine
Gesamtkonzentration von etwa 0,2 g an.
5,445 75,64
Daneben Spuren von Hydroarsenat-Ion.
1) K. F. Heidler, Bad Lausigk nebst Umgebung S. 53. Lausigk. Ohne
Jahr. •) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ») Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. B.2.C.
Analyse der „AlbertqUelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: Fr. Raspe. 1893').
Spezifisches Gewicht: 1,00261 bei 15,6°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 15,6°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Wasserstoff-Ion") (H-). . . . 0,000373
Kalium-Ion (K-) 0,0345
Natrium-Ion (Na-) 0,03548
Calcium-Ion (Ca-) 0,1343
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,02800
Ferro-Ion (Fe") 0,5241
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0142
Milli-
Milligramm-
Mol-
Äquivalente
0,370
0,370
0,882
0,882
1,539
1,539
3,350
6,701
1,149
2,299
9,375
18,75
0,525
1,57
Anionen'). Gramm
Hydrosulfat-Ion'j (HSO/) . 0,0359
Sulfat-Ion (SO/') 1,525
MiUi-
Mol
0,370
15,87
Milligramm-
Äquivalente
0,370
31,75
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
2,331
0,108
33,43
1,38
32,12
2,439
34,81
Freies Kohlendioxyd (CO,) sehr geringe Menge.
1) Manuskript. ^ Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ■'') Da die Disaoziations-
verhältnisse der Schwefelsäure nicht zahlenmäßig bekannt sind, wurde die
32,1 1 „freie Säure" willkürlich zu gleichen Teilen auf H-lon imd HSOj-Iou verrechnet.
22*
— 342 —
Das Mineralwasser entepricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
Kaliumsulfat (K,SO<) 0,0769
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,1094
CalciuniBultat (CaSOJ 0,4562
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,1384
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen
5,4 und 2,4 g, wobei Sulfat- und Ferro -Ionen vorwalten. Die
Quellen sind „Vitriolquellen". Bemerkenswert ist bei der
Albertquelle der Gehalt an Wasserstoff-Ion (freier Schwefelsäure).
Das Wasser der in Steinsehächte gefaßten Quellen wird
zimi Baden, das der „Albertquelle" in verdünntem Zustande
auch zum Trinken benutzt. Das Wasser wird durch Pumpen
gehoben, in eisernen Röhren nach dem Badehause (30 Zellen, mit
hölzernen Warmen) geleitet und durch Einleiten von Dampf in
großen Behältern erwärmt. Im Jahre 1903 wurden 12673; 1901:
12795: 1905: 13 132 Bäder (einschließlich Moorbäder) verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus benach-
barten Lagern. Künstüche Kohlensäurebäder. Medizinische
Bäder. Massage. Heilgymnastik, Elektrotherapie.— Parkanlagen.
Gramm
Ferrosulfat (FeSOJ 1,425
Aluminiumsulfat [A1,(S0JJ 0,0898
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,108
Freie Schwefelsäure (H^SO^) 0,0363
2,440
*) Vgl. ehem. Einleituug Abschn. B.2.C.
Behandelt werden: Blutanuut, Fettsucht, Ehachitis,
Skrofulöse, Gicht, Rheumatismus, Erkrankungen des Rücken-
marks und der Nerven, Herzleiden, Hautkrankheiten, Frauen-
krankheiten.
3 Arzte. — Kurzeit: Mitte Mai bis Ende September. —
Kurtaxe 1 Person 5 M., Famihe 8 M. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) 1903: 1340; 1904: 1372; 1905: 1466.
Allgemeine 'Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Wasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Krankenhaus. — Formaldehyddesinfektionsapparat. — Apotheke.
— Stiftung für Unbemittelte. — Kinderheilstätte. — Genesungs-
heim. — Quellen und Bad gehören der „A.-G. Herrmaruisbad
Lausigk".
0
G6G6C6G6G6G6G6G6C6C6G6C6G3SC6 Liebenstein iSOiSO^iS^^^iSO^^^iSO^^^
Dorf mit 1695 Einwohnern im Herzogtum Sachsen-
Meiningen, hegt 345 m ü. M. am Südwestabhange des Thüringer
Waldes. Ausgedehnter Laub- imd Nadelwald in unmittelbarer
Nähe. Endstation der von der Bahn Eisenach — Lichtenfels
in Immelborn abzweigenden Nebenbahn.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhenach 10 jäh-
rigem Durchschnitt: 712 mm*). — Gegen Nord- und Ostwinde
liegt der Ort geschützt.
Heilquellen. Mehrere Quellen, seit über 300 Jahren be-
kannt. Jetzt sind in Gebrauch: „Kasimirquelle" (1866 erbohrt).
*) Prorinz-Begenkarte.
„Herzog-Georg-Quelle" (1846 erbohrt und 1899 erneuert) und
„Charlotten Sprudel" (1903 erbohrt). Die Bohrungen gingen
33 m tief und endeten in ,, festem quarzreichen Grauliegenden",
hatten wahrscheinlich aber schon den imterliegenden Granit
erreicht. Die Quellen entspringen aus einer Verwerfungsspalte
zwischen Buntsandstein und Zechstein. Nachwirkimgen des
Vulkanismus der Tertiärzeit liefern wohl die Kohlensäure, die
das Wasser zur Lösung des Eisens geeignet macht. Auf be-
nachbarten ParaUelspalten haben sich in früheren Zeiten durch
Einwirkung ähnlicher Eisensäuerlinge Eisenerze abgeschieden.
Die „Kasimirquelle" hefert täglich 19 hl, die „Herzog-Georg-
QueUe" 115 hl Wasser.
Analyse der „Kasimirquelle" (aus den ElnzelbestandteUen berechnet).
Analytiker: E. Reichardt. 1870').
Spezifisches Grewicht: 1,0013 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 9,9 bis 10,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten :
Kationen'). Gramm
Kahum-Ion (K-) 0,00393
Natrium-Ion (Na-) 0,1176
Lithium-Ion (Li-) 0,00037
Calcium-Ion (Ca") 0,2175
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,08287
Ferro-Ion (Fe-) 0,02842
Mangano-Ion (Mn--) 0,00317
Anionen ').
Chlor-Ion (CT) 0,1788
Sulfat-Ion (SO/') 0,1611
Hydropho8phat-Ion(HPO;') 0,00061
Hydroarsenat-Ion (HAsO/') 0,00054
Hydiokarbonat-Ion (HCO,') 0,9531
MilU-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,100
0,100
6,102
5,102
0,052
0,052
5,424
10,85
3,402
6,804
0,5084
1,017
0,0576
0,115
24,04
6,043
5,043
1,677
3,353
0,0063
0,013
0,0038
0,0077
15,62
15,62
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^:
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,).
1,7480
0,03699
37,00
0,4717
24,04
1,7850
1,899
37,47
43,16
3,684 80,63
Daneben Spuren von Aluminium -Ion.
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,00749
Natriumchlorid (NaCl) 0,2861
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,01498
Lithiumchlorid (LiCl) 0,0022
Calciumsulfat (CaSO^) 0,2139
Calciumhydrophosphat (OaHPüJ . . . 0,00086
Calciumhydroarsenat (CaHAsOJ . . . 0.00069
Calciumhydrokarbonat [Ca{UCO,),] . . 0,6230
Magnesiumhydrokarbonat fMg(HCOj),] 0,4980
Ferrohydrokarbonat [Fc(HCO,),] . . . 0,09045
Manganohydrokarbonat [Mn(HCOg)J . 0.0102
Kieselsäure (meta) (H^SiO,) 0,03699
1,7840
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,899 =
3,684
1005 ccm
bei 10,0° u.
760 mm
') ArchiT der Pharmarie 1873 Bd. 202 S. 125. ») Vgl. ehem. Einleitmig
Abschnitt A. °) Vgl. ehem. Einleitung Absehnitt B.2.C.
— 343
Analyse der „Herzog-Georg-Quelle" (aus der saiztabeue berechnet).
Beyer. 1899 ■)•
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,008536
Natrium-Ion (Na-) 0,1735
Litliium-Ion (Li-) 0,001284
Calcium-Ion (Ca") 0,2092
Strontium-Ion (Sr--) 0,000100
Baryum-Ion (Ba-) 0,000053
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,1031
Ferro-Ion (Fe--) 0,03041
Maugano-Ion (Mn-) 0,003811
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000067
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl') 0,2833
Brom-Ion (Br) 0,000593
Jod-Ion (J') 0,000379
Sulfat-Ion (SO/') 0,2364
Hydrophosphat-Ion (HPO^") 0,000465
Hydroarsenat-Ion (HAsO^") 0,000499
HydrokarL»onat-Ion (HCO3') 0,9227
Analytiker: H. R
Temperatur: 9,9°.
md enthalten:
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,2180
0,2180
7,529
7,529
0,1827
0,1827
5.216
10,43
0,0011
0,0023
0,0004
0,0008
4,232
8,465
0.5440
1,088
0,0693
0,1386
0,0025
0,0074
28,06
7,992
7,992
0,0074
0,0074
0,0030
0,0030
2,461
4,921
0,0048
0.0097
0,0036
0,0071
15,12
15,12
1,9744
0,03168
43,59
0,4040
28,06
2,0061
2,539
43,99
57,70
Kieselsäure (meta) (H^SlOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
4,545 101,69
Gefrierpunkt: —0,197° (identische Probe). H.Koeppe*).
Spezifische elektrische Leitfähigkeit (in reziproken
Ohm pro cm- Würfel) x = 0,001979 bei 18° (identische Probe).
H. Koeppe'').
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält:')
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,01626
Natriumchlorid (NaCl) 0,4399
Natriumbromid (NaBr) 0,000764
Natriumjodid (NaJ) 0,000447
Lithiumchlorid (LiCl) 0.007759
Calciumchlorid (CaCy 0,004035
Calciumsulfat (CaSOJ 0,3350
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,000154
Calciumhydroarsenat (CaUAsOJ . . . 0,000642
Calciundiydrokarbonat [Ca(HC03),] . . 0,4402
Strontiumhydrokarbonat [SrdlCOg),] . 0,000239
Baryumhydrokarbonat [Ba(HCO,).j] . . 0,000100
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 0.6195
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOjj] .... 0,09679
Manganohydrokarbonat [Mn(HCOs)j] . 0,01227
Alummiumhydrophosphat [AljCHPOJs] 0,000423
Kieselsäure (meta) (HjSiOs) 0,03168
2,0062
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,539
4,545
[ 1343 ccm
bei 9,9° u.
760 mm
Ältere Analysen: J. von Liebig 1846 (Liebigs Annalen 1847 Bd. 63
S. 229). E. Reichardt 1858 {Archiv der Pharmazie 1873 Bd. 202 S. 125).
Biese Analysen geben eine niedrigere Konzentration an als die vorstehende.
•) Manuskript. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ») Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2.C. ') Die physikalisch-chemische Analyse des Lieben-
steiner Stahlvassers. Halle a. S. 19C)0.
Analyse des „CharlOttenSprudelS" (aus der Salztabelle berechnet).
Beyer. 1903').
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Analytiker: H.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
«... 2\ Milli- Milligramm-
ü-anonen ;. Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,008490 0,2169 0,2169
Natrium-Ion (Na-) 0 1738 7,542 7,542
Lithium-Ion (Li-) 0,001257 0,1788 0,1788
Calcium-Ion (Ca") 0,2087 5,205 10,41
Strontium-Ion (Sr--) 0,000106 0,0012 0,0024
Baryum-Ion (Ba--) 0,000047 0,0003 0,0007
Magnesium-Ion (Mg"). . . . 0,1016 4,169 8,338
Ferro-Ion (Fe-) 0,03048 0,5452 1,090
Mangano-Ion (Mn--) 0,004158 0,0756 0,1512
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000068 0,0025 0,0075
R.
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,2737 7,721
Brom-Ion (Br') 0,01123 0,1404
Jod-Ion (J') 0,000384 0,0030
Sulfat-Ion (SO/') 0,2371 2,469
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000486 0,0051
Hydroarsenat-Ion (HAsO/') 0,000496 0,0035
Hydrokarbonat-Ion (HCOj') 0,9224 15.12
27,94
7,721
0,1404
0,0030
4,937
0,0101
0,0071
15,12
Kieselsäure (meta) (H^SiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
1,9745
0.05648
43,40
0,7202
27,94
Gramm
. . 0,01618
. . 0,4285
. . 0,01448
. . 0,000454
. . 0,005224
. . 0,007596
. . 0,3311
. . 0,000176
. . 0,000637
. . 0,4488
. . 0,000253
. . 0,000088
. . 0,6102
. . 0.09700
. . 0,01338
. . 0,000430
. . 0,05648
2,0310
Freies Kohlendioxyd (CO,) nicht bestimmt.
Kaliumchlorid (KCl)
Natriumchlorid (NaCl)
Natriumbromid (NaBr)
Natriumjodid (NaJ)
Natriumsulfat (Na,SOJ
Lithiumchlorid (LiCl)
Calciumchlorid (CaCl,)
Calciumhydrophosphat (CaHPO^) . . .
Calciumhydroarsenat (CaHAsO^) ....
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] . .
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC08),] .
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC03),] . .
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08),]
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC0„),] ....
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),] .
Aluminiumhydrophosphat [A1,(HP04)3]
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
2,0310 44,12
nicht bestimmt.
1) Manuskript. ") Vgl. ehem. Einleitung Abschn. Ä.
Einleitung Abschn. B.2.C.
») Vgl. ehem.
344
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen 1,8
bis 2,0 g, wobei Hydrokarbonat- , Calcium- und Magnesium-,
daneben Chlor- imd Natrium-Ionen vorherrschen; die Mengen
des freien Kohlendloxyds betragen 1 ,9 und 2,5 g. Mit Rücksicht auf
den Eisengehalt von 28 bis 30 mg sind die Quellen als „erdig-
muriatische Eisensäuerlinge" zu bezeichnen. Bemerkens-
wert ist der Arsengehalt.
Die Bohrlöcher der beiden erstgenannten Quellen sind mit
Holzröhren mit Kupfereinlagen, das des ,,Charlottensprudel8"
mit verzinkten Eisenrohren verrohrt. Das Wasser der Quellen
wird zum Trinken und Baden benutzt. Das Badehaus enthält
40 Zellen mit Wannen aus Messing, in denen das Wasser durch
Einleiten von Dampf in Doppelböden erwärmt wird. Im Jahre
1903 wurden etwa 120Ü0; 1904: 1.0000; 1905: 17000 Mineral-
bäder verabreicht. Das Wasser der „Herzog-Georg-Quelle"
und des „Charlottensprudels" wird auch versandt (1904: 2000;
1905: 10 000 Flaschen).
Sonstige Kurmittel: Künsthche Solbäder, Moor- und
Moorextraktbäder, Fichtcnnadelbäder , Hydrotherapie (Kalt-
wasserheilanstalt), Elektrotherapie. — Gedeckte Hallen.
Behandelt werden: Blutarmut, Bleichsucht, Herz- und
Nervenleiden, Frauenkrankheiten.
5 Arzte. — Kurzeit: 1. Mai bis Ende September. — Kurtaxe:
1 Person 1 5 M., Familie 25 M., oder wöchentlich 5 vmd 1 0 M. — Zalil
der Besucher (ohne Passanten) 1903: 2384; 1904:2582; 1905:3660.
Allgemeine Einrichtungen : IVinkwassen^ersorgimg durch
Hochdnickquellwasserlcitung. — Beseitigung der Abfallstoffc
durch Abfuhr (Tonnensystem). — Krankenhaus. — Apotheke. —
Quellen und Bad gehören Emil Polzin. Auskunft durch die
Badedirektion.
G6G6C;6G6ÖSGJSG6G6G6G6G6aSC;6G6C6G6 Linda ^^^^^^^^^^^^^^^^
Bad, zum gleichnamigen Dorfe (etwa 80 Einwohner) ge-
hörig, in der Amtshauptmannsehaft Plauen (Vogtland) des
Königreichs Sachsen, liegt etwa 500 m ü. M. in einem flachen
Tale. Nadelwald in unmittelbarer Nähe. Nächste Eisenbahn-
station Pausa (2 km) an der in Mehltheuer von der Bahn
Berlin — Hof abzweigenden Bahn nach Weida,
Klima. Mittlere Monatstemperaturen (aus den Isothermen
abgeleitet): Mai 10,4°, Juni 14,2°, Juli 16,0°, August 15,2°,
September 12,3°. — Mittlere jährliche Niederschlagshöhc (aus
den Niederschlagskurven abgeleitet): 650 mm*).
Heilquellen. 4 Mineralquellen, von denen die „Rcinhards-
quelle" und die „Moorstichquelle" benutzt werden, entspringen
aus Moorlagem.
*) Angaben des Xönigl. säclis. meteorol. Instituts iu Dresden.
Analyse der „ReinliardSqUelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: A. Forster. 1880*).
Temperatur: 10°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten*):
Kationen '). Oramm
Natrium-Ion (Na-) 0,0022
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,00002
Calcium-Ion (Ca-) 0,0169
Magnesiimi-Ion (Mg-) .... 0,00524
Ferro-Ion (Fe-) 0,00610
Ajiionen').
Nitrat-Ion (NO,')
Chlor-Ion (Cl')
Sulfat-Ion (80/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO,')
Kieselsäure (meta) (H^SiOj)
Organische Substanzen . . .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
0,0013
0,0034
0,0250
0,0581
Milli-
Mol
0,096
0,001
0,422
0,215
0,109
Milligramm-
Äqui Talente
0,096
0,001
0,844
0,430
0,218
1,589
0,020 0,020
0,096 0,096
0,261 0,521
0,952 0,952
0,1183
2,172
1,589
0,0149
0,0022
0,190
0,1354
2,362
0,0277
0,629
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzvmg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält')*):
Gramm
Natriumnitrat (NaNOJ 0,0017
Natriumchlorid (NaCl) 0,0044
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,00007
Calciumchlorid (CaCl,) 0,0011
Calciumsulfat (CaSO^) 0,0355
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC08),] . . 0,0246
Magnesiumhydrokarbonat [MgfHCOj),] 0,0315
Ferrohydrokarbonat fFe(HCO,),] . . . 0,0194
Kieselsäure (meta) (HjSiO,) 0,0149
Organische Substanzen 0,0022
0,1354
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0277 =
0,1631
14,6 ccm
bei 10,0° u.
760 mm
0,1631
2,991
') Manuskript (Priratmitteilung). ') Die Angaben beziehen sich ursprüng-
lich auf 1 1. Eine Umrechnung auf 1 kg, die in Ermangelung der Angabc
des spezifischen Gewichtes nicht möglich war, würde keine Änderung herbei-
führen. ') Vgl. ehem. Einleitimg Abschnitt A. ') Vgl. ehem. Einleitung
Abschnitt B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 0,1 g.
Die Quelle ist eine „einfache kalte Quelle". Bemerkens-
wert ist der Eisengehalt von 6,1 mg.
345
Analyse der „Moorstichquelle" raus der saiztabeiic berechnet).
Analytiker: H. Fleck. 1887').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen"). Gramm
Wasserstoff- Ion ^) (H-) . . . 0,00221
Kalmm-Ion (K-) 0,005050
Natrium-Ion (Na-) 0,0184
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,0124
Calcium-Ion (Ca •) 0,2865
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,07556
Zink-Ion (Zn-) 0,05580
Ferro-Ion (Fe") 0,9865
Ferri-Ion (Fe-) 1,129
Nickelo-Ion (Nr-) 0,00532
Cupri-Ion (Cu") 0,00596
Aluminium-Ion (AI—) .... 0,1540
An Ionen").
Chlor-Ion (Cl) 0,0013
Hydrosulfat-Ion") (HSO/) . 0,213
SuKat-Ion (SO/') 6,581
Hydroarsenat-Ion (HAsO^") 0,0044
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
2,19
2,19
0,1290
0,1290
0,800
0,800
0,689
0,689
7,146
14,29
3,102
6,204
0,8531
1,706
17,65
35,30
20,20
60,59
0,0907
0,181
0,0937
0,187
5,681
17,04
139,31
0,086
0,036
2,19
2,19
68,51
137,0
0,031
0,063
Kieselsäure (meta) (BL^SiOj) .
Organische Substanzen . . .
9,536
0,2480
0,0816
129,39
3,162
139,3
9,866 132,55
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 9,9 g,
wobei SuKat-, Ferri-, Ferro-, Aluminium- und Calcium-Ioncn
vorwalten. Die Quelle ist eine „Vitriolquelle'' und kann
wegen des erheblichen Aluminiumgehaltcs auch als „Alaun-
quelle" bezeichnet werden. Bemerkenswert ist der Gehalt
an H-Ionen (freier Schwefelsäure).
Das Wasser der „KeinhardsqueUe" wird zum Trinken und
Baden, das der „Moorstichquelle" als Zusatz zu Bädern benutzt.
Jährhch werden etwa 1700 Mineralbäder verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus benach-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefälir einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
KaliumsuKat (K^SOJ 0,01125
Natriumsulfat (Na^SOj) 0,0569
Anmioniumchlorid (NH^Cl) 0,0019
Ammoniumsulfat [(NH^)2S0j] 0,0432
Calciumsulfat (CaSOJ 0,9687
CaJciumhydroarsenat (CaHAsO^) 0,0056
Magnesiumsulfat (MgSOj) 0,3735
Zinksulfat (ZnSOJ 0,1377
Ferrosulfat (FeSOJ 2,682
FerrisuHat [Fe,(S0j3] 4,039
Nickelosulfat (NiSO^) 0,0140
Cuprisulfat (CuSO,) 0,0150
Aluminiumsulfat [Al,(SOj,,] 0,9725
Freie Schwefelsäure (11,80.,) 0,215
Kieselsäure (meta) (H,SiO,;) 0.2480
Organische Substanzen 0,0816
9.866
1) Prospekt. Ohne Ort uiici Jalir. --') V^I. ehem. KiiileUuiij; Abscliu. A.
^) Da die DissoziationsverbäUnisso der Schwefelsäure nicht zahlenmäßig be-
kannt sind, wurde die ,, freie Säure" willkürlich zu gleichen Teilen auf H-Ion
und HSOi-Ion verrechnet. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
harten Lagern. Künstliche Kohlensäurebädcr. Fichtennadel-
bäder. Elektrische Bäder. Fichtennadeldampfinhalationen.
BehaJidelt -werden: Blutarmut, Bleichsucht, Muskel-
und Gelenkrheumatismus, Gicht, Nervenschwäche, Neuralgie,
Lähmungen, chronische Hüftgelenkentzündung, Frauenkrank-
heiten, Skrofulöse, Entkräftung nach schwerer Krankheit.
Kurzeit: Anfang Mai bis Ende Oktober. — Kurtaxe:
wöchentlich IM. — Zahl der Besucher (ohne Passanton) 1903:
170; 1904: 172; 1905: 170.
QueUen mid Bad gehören Traugott Eckhardt.
G6föG6G5SG6G6G6föG6Ö5G6G6G6G6 Lobensteill ^^^^^^iSO^^^^^^ÜO
Stadt mit 2990 Einwohnern im Fürstentum Keuß j. L.,
liegt 500 m ü. M. am Nordabhange des Frankenwaldes. Aus-
gedehnte Nadel waldun gen in der Nähe. Station der von der
Strecke Leipzig— Lichtenfels in Triptis abzweigenden Bahn
nach Marxgrün.
Heilquellen. 4 Quellen: „Agnesquelle", „Wiesenquelle",
„SteinqueUc" und „Felsenquelle" entspringen einer Verwerfungs-
kluft zwischen Grünstein (Diabas) und kulniischem Schiefer
einerseits, kambrischem Tonschiefer andrerseits. Schon 1640
wird ein Sauerbrunnen m Lobenstein ervvähnt. Die „Agnes-
quello" ist 1862, die „Wiesenquelle" 1869 entdeckt worden.
Analyse der „Agnesquelle" (aus den ElnzelbestandteUen berechnet).
Analytiker: E. Reichardt. 1863').
Spezifisches Ge-wicht: 1,0002 bei 20°, bezogen auf imbekannte Einheit.
Temperatur: 11,9°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen").
Kahum-Ion (K") . . .
Natrium-Ion (Na-) . .
Calcium-Ion (Ca-) . .
Magnesium-Ion (Mg")
Ferro-Ion (Fe-) . . .
Mangano-Ion (Jln-) .
Aluminium-Ion (AI— j
Milli-
Milligramm-
Gramm
Mol
Äquivalente
0,00-2350
0,0600
0,0600
0,003250
0,1410
0,1410
0,004633
0,1155
0,2311
0,002510
0,1030
0,2061
0,01451
0,2596
0,5191
0,002695
0,0490
0,0980
0,000645
0,0-238
0,0714
Anionen"). Gramm
Chlor-Ion (Cl') 0,001878
Sulfat-Ion (SO/') 0,01001
Hydrokarbonat-Ion (HCOg') 0,06499
Milli-
Mol
0,0530
0,1042
1,065
Milligramm-
Äquivalente
0,0530
0,2084
1,065
Kieselsäure (meta) (H^SiOj)
Freies Kohlendioxyd (COj) .
0,10747
0,000789
1,974
0,0101
1,326
0,108-25
0,0414
1,984
0,940
0,1497
2,924
1,3267
') Archiv der Pharmazie 1873 Bd. 202 S. 124 (unter Verbesserung eines aus
der Salztabelle ersichilichen Druckfehlers beim Natrium). ^) Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. A.
— 346
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzling
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm entliült'*):
Gramm
Kaliumchlorid (KC[) 0,003952
Kaliumsulfat (K,SOJ 0,000614
Natriumsulfat (Na,SO,) 0,009240
Natriumhydrokarbonat (NaHCOs) 0,000925
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)„] 0,01873
Magnesiumhydrokarbonat [MgfHCOj),] 0,01508
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)j] • • • 0,04618
Gramm
Manganohydrokarbonat [Mn(HCO.,)J . 0,008673
Aluminiumsulfat [A],(S0^)3] 0,004074
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,000789
0,10826
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0414 =
0,1497
') Vgl. ehem. Einleitung Absclm. B.2.c.
22,0 ccm
bei 11,9° u.
760 mm
Analyse der „Wiesenquelle" (aus den ElnzelbestandteUen berechnet).
Analytiker: E. Reichardt. 1869').
Spezifisches Gewicht: 1,00033 bei 20°, bezogen auf unbekannte Einheit
Temperatur: 11,3°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,01044
Natrium-Ion (Na*) 0,01500
Calcium-Ion (Ca-) 0,02259
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,00539
Ferro-Ion (Fe-) 0,01993
Mangano-Ion (ivin-) 0,00477
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,00210
Anionen*).
C!hlor-Ion (Ci') 0,01146
Sulfat-Ion (SO/') 0,0112
Hydrokarbonat-Ion (HCOs') 0,1861
Milli-
>filligramm-
Mol
Aqui Talente
0,2667
0,2667
0.6509
0,6509
0,5633
1,127
0,221
0.443
0,3566
0,7131
0,0867
0.173
0,0777
0,233
3,607
0,3234
0,3234
0,116
0,233
3,050
3,050
Kieselsäure (meta) (HjSiOs)
Organische Substanzen . . .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
0,2890
0.01635
0,158
5,712
0,2084
3,606
0.463
0.0344
5,921
0,782
0,498
6,703
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen 0,1
und 0,5 g. Mit Rücksicht auf den Gehalt von 14,5 und 19,9 mg
Eisen sind die Quellen als „reine Eisenkarbonatquellen"
zu bezeichnen.
Zur Verwendung gelangt fast ausschließlich das Wasser der
in Steinschacht 10 m tief gefaßten „Wiesenquelle" ; es wird in
eisernen Röhren etwa 300 m weiter geleitet und zum Trinken
und Baden benutzt. Es sind 26 Badezellen mit Wannen aus
Zink und Holz vorhanden. Das Wasser wird teils durch Ein-
leiten von Dampf in Doppelböden nach dem Schwartzschen
Verfahren, teils durch direktes Einleiten von Dampf in die
Wannen erwärmt. Im Jahre 1903 wurden 4320: 1904: 4517;
1905: 4745 Mineralbäder verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus be-
nachbarten Lagern. Künstliche Kohlensäure- und Solbäder.
Das Mineralwasser entspricht
ungefähr einer Lösung, welche in
in seiner Zusammensetzung
1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0.01990
Natriumchlorid (NaCl) 0,003312
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj . . . 0.04995
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),,] . . 0,09132
Magnesiumhydrokarbonat lMg(HC08)2] 0,0324
Ferrohydrokarbonat [FefHCO,),). . . . 0,06344
Manganohydrokarbonat [Mn(HC0,)2] . 0,0153
Aluminiumsulfat [AI,(S0J3] 0,0133
Kieselsäure (meta) (H,SiOj) 0,01635
Organische Substanzen 0,158
0,463
{18,3 ccm
bei 11.3° u.
760 mm
1) Archiv der Pharmario 1873 Bd. 202 S. 124. ") Vgl. ehem. Einleitimg
Abschn. A. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Kiefemadelbäder. Kiefemadeldampfinhalation. — Massage.
Vibrationsmassage. Orthopädie. Elektrotherapie. Hydro-
therapie. — Milchkuren.
Behandelt werden: Blutarmut, Bleichsucht, Schwäche-
zustände, Skrofulöse, Rhachitis, Frauenkrankheiten, Nerven-
krankheiten, Rheumatismus, Gicht, Katarrhe der Verdauungs-
und Atmungsorgane, Stoffwechselkrankheiten, Herzleiden.
2 Arzte. — Kurzeit: Anfang Mai bis Ende September
(auch Winterkuren). — Kurtaxe: 1 Person 7,50 M., 2 Personen
12 M. , 3 und mehr Personen 15 M. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) 1903: 835; 1904: 710; 1905: 869.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuir. — Apotheke.
Quellen und Bad gehören Christian Teich.
G6G6G6G6G6G6G6C6C6G6G6G6G6C;6 Marienbom ^iSOiSOiSO^^iSO^iSO^iSOiSO^^
Bad, zum Dorfe Schmeckwitz in der Amtshauptmann-
schaft Kamenz des Königreichs Sachsen gehörig, liegt 168 m
ü^ M. in der Ebene. Laub- und Nadelwald in unmittelbarer
Nähe. — Nächste Bahnstation Kamenz (9 km), an den Linien
Lübbenau— Bischofswerda und Pirna— Kamenz.
KUma. Mittlere Monatstemperaturen (aus den Isothermen
abgeleitet): Mai 12,0°, Juni 15,8°, Juü 17,6°, August 16,7°,
September 13,7°. — Mittlere jährliche Niederschlagshöhe (aus
den Niederschlagskurven abgeleitet): 640 mm*).
Heilquellen. Mehrere Quellen, von denen eine, seit 1819
zu Heilzwecken benutzte 5 bis 7 m tief aus einer erdigen
Braunkohle entspringt und in Stein gefaßt ist.
*) Angaben des Königl. »achs. meteorol. Institut« in Dresden.
— 347 —
Analyse (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: 0. Schweißinger.
/ Temperatur: 11,0°.
In 1 Kilogramm des Slineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Kationen'). Gramm Mol Äquiralente
Kalium-Ion (K) 0,007776 0,1986 0,1986
Natrium-Ion (Xa-) 0,01420 0,6162 0,6162
Calcimn-Ion (Ca-) 0,1754 4,374 8,747
Magnesium-Ion (Mg") ... . 0,01165 0,4784 0,9567
Ferro-Ion (Fe-) 0,03355 0,6002 1,200
Anionen -).
Chlor-Ion (CT) 0,007029 0,1983
Sulfat-Ion (SO;') 0,4724 4,918
Hydrophosphat-Ion (HPO;') 0,003210 0,0334
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,09861 1,616
Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0,00009 0,003
11,719
0,1983
9,835
0,0669
1,616
0,003
Kieselsäure (meta) (HjSiOj^
0,8239
0,01934
13,036
0,2467
11,719
0,8433
0,1053
Freies Kohlendioxyd (CO2) .
Freier Schwefelwasserstoff
(HjS) 0,00046
13,283
2,394
0,013
0,9490
15,690
Daneben Spuren von Aluminiimi-Ion imd organischen
Substanzen.
1890').
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCT) 0,01479
Kaliumsulfat (K^SO^) 0,00003
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,04361
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,00015
Calciumsulfat (CaSOj 0,5910
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,004551
Magnesiimisulfat (MgSOJ 0,03257
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)J 0,03044
Ferrohydrokarbonat [FedlCOa).^] . . . 0,1068
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) 0,01934
0,8433
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,1053
Freien Schwefelwasserstoff 0,00046
0,9490
56,0 ccm
bei 11,0° u.
760 mm
{0,3 ccm
bei 11,0° u.
760 mm
') Pharmazeutische Zentralhalle 1890 Bd. 31 S. 157. ») Vgl. ehem. Ein-
Icitimg Abschn. A. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 0,8 g.
jMit Rücksicht auf den Eisengehalt (33,6 mg) ist die Quelle als
„reine Eisenkarbonatquelle" zu bezeichnen. Bemerkens-
wert ist ein geringer Gehalt an Schwefelwasserstoff.
Das Wasser der Quelle wird zu Bädern und Duschen
verwendet, zum Trinken nur mit kohlensaurem Wasser ver-
mischt. Das Badehaus enthält 20 Zellen mit Wannen aus
Kacheln, Email und Holz. Das Badewasser wird durch Ein-
leiten von Dampf in großen Behältern erwärmt. Im Jahre 1903
wurden 1433; 1904: 1628; 1905: 1597 Mineralbäder verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus eigenem
Lager (1903: 1027; 1904: 1230; 1905: 1356). — Künstliche
Kohlensäurebäder. Massage. Elektrotherapie. — Kurpark.
Analyse der Moorerde. Analytiker: e. Geißier»).
1000 Teile der frischen Moorerde geben:
Trockenrückstand bei 100° 524,1
Wasser 475,9
1000 Teile der bei 100° getrockneten Moorerde enthalten:
A. Organische Bestandteile 644,0
darunter:
in Wasser lösliche 12,0
Humusharz 24,2
Moorwachs 4,0
B. Anorganische Bestandteile . 356,0
darunter:
Calcium (Ca) 22,19
Magnesium (Mg) 0,72
Eisen, dreiwertig (FeHi) 15,43
Aluminium (AI) 44,89
Sulfatrest (SO,) 10,32
Phosphatrest (POj 2,75
Dihydrophosphatrest (H,POJ . . 1,26
Sand ' 89,06
Die Acidität von 1000 g bei 100° getrockneter Moorerde ent-
spricht 13,0 ccm Normalsäure.
Die Asche von 1000 g bei 100° getrockneter Moorerde enthält
Karbonatrest (CO3) 35,52 g
(diese Zahl gibt ein Maß für den Gehalt des Moors an
organischen Säuren).
') Prospekt : Bad Marieubom-Schmectvritz bei Kamtinü i. S. 8. 14. Ohne
Ort und Jahr.
Behandelt werden : Gicht, Rheumatismus, Ischias, Frauen-
krankheiten, Hautkrankheiten, Skrofulöse, Hämorrhoiden, chro-
nische Metallvergiftungen, Nervenleiden.
1 Arzt. — Kurzeit; 1. Mai bis 30. September. — Kurtaxe
wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 380; 1904: 362; 1905: etwa 400.
Allgem.eine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigimg der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Nächste Apotheke in Kamenz.
Quellen und Bad gehören Reinhold Jäger.
— 348
C6CiSC6C3SC6Q5C;6CJSC6C5SG6C6CJSG55fö MuskaU ÖOÄ9(«ÖOÄ3<X}(X)ÖOöDöO^O&:)ÖOä3ÖO
Stadt mit 4368 Einwohnern in der Oberlausitz, im Re-
gierungsbezirk Liegnitz der Provinz Schlesien, liegt 105 m ü. M.
in der Ebene. Laub- und Nadelwald in der Nähe. Endstation der
in Weißwasser von der Bahn Berlin— Görlitz und der in Sommer-
feld von der Bahn Berlin— Breslau abzweigenden Nebenbahnen.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt (1888—1897): 646 mm*).
Heilquellen. 2 Quellen, „Badequellc" und „Triiikquclle"
(„Hermannsquelle"), seit 1823 zu Heilzwecken benutzt, ent-
springen aus Braunkohle und Alaunton führenden Schichten
des Miocäns (die „Badequelle" kommt aus dem Schacht eines
früheren Alaunbergwerkes).
•) Provinz -Regenkarte.
Kationen.').
Analyse der „Badequelle
Analytiker: A. Duflos. 1854').
Spezifisches Gtcwicht: 1,0051 bei 12,0'
Temperatur: 12,0°.
Ergiebigkeit: 3000 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
1 '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,007927
Natrium-Ion (Na-) 0,2123
Calcium-Ion (Ca-) 0,6368
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,02937
Ferro-Ion (Fe-) . 0,4747
Mangano-Ion (Mn-) 0,007864
Aliunimum-Ion (AI-) .... 0,008506
Anionen').
Chlor-Ion (C[') 0,2682
Sulfat-Ion (SO/') 2,281
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 0,4114
(aus der Salztabclle berechnet).
bezogen auf unbekannte Einheit.
Milli-
Milligramm-
Mol
Aqui Talente
0,2025
0,2025
9,210
9,210
15,88
31,76
1,206
2,412
8,492
16,98
0,1430
0,2860
0,3139
0,9416
61,79
7,566
7,566
23,74
47,48
6,744
6,744
4,338 73,50
Kieselsäure (meta) (HjSiO^) 0,08680 1,107
Quellsäure 0,0527
61,79
4,478 74,60
Freies Kohlendioxyd (CO,) . Spur.
Daneben Spuren von Hydrophosphat- und Hydrosulfid-Ion.
Analyse der „Trinkquelle" (aus der
Analytiker: A. Duflos. 1854').
Spezifisches Gewicht: 1,00047 bei 12
Temperatur: 12,0°.
Ergiebigkeit: 192 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,002205
Natrium-Ion (Na-) 0,04455
Calcium-Ion (Ca--) 0,1354
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,01735
Ferro-Ion (Fe--) 0,08215
Mangano-Ion (Mn-) 0,002621
Aluminium-Ion (AI-). . . . 0,02849
Anlonen').
Chlor-Ion (O") 0,03431
Sulfat-Ion (SO/') 0,7229
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,0206
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,01510
Natriumchlorid (NaCl) 0,4308
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,1313
Calciumsulfat (CaSO,) 2,162
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,1452
Ferrosulfat (FeSOJ 0,7997
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,X] 0,5745
Manganohydrokarbonat [Mn(HCOa)J 0,02531
Aluminiumsulfat [A1,(S0,)3] 0,05373
Kieselsäure (meta) (HjSiOa) 0,08680
Quellsäure 0,0527
4,477
Freies Kohlendioxyd (CO,) Spur
Ältere Analysen: Hermbstädt um 1820 (bei J. F. Simon, Die
Heilquellen Europas S. 170. Berlin 1839). W. A. Lampadius um 1830.
') Manuskript. «) Vgl.
Einleitung Abschnitt B.2.C.
ehem. Einleitung Abschnitt A. ') Vgl. ehem.
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,0563
0,0563
1,933
1,933
3,377
6,754
0,7124
1,425
1,470
2,939
0,0477
0,0953
1,051
3,154
16,357
0,9679
0,9679
7,525
15,05
0,338
0,338
1,0906 17,478
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,04931 0,6288
Quellsäure 0,0101
16,36
18,107
1,1.500
Freies Kohlendioxyd (CO,) Spur.
Daneben Spuren von Hydrophosphat-Ion
Salztabelle berechnet).
,0°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält '*):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,004201
Natriumchlorid (NaCl) 0,5333
Natriumsulfat (Na^SO«) 0,07259
Calciumsulfat (CaSO«) 0,4598
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,08578
Ferrosulfat (FeSOJ 0,2049
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] 0,02158
Manganohydrokarbonat [Mn(HCOs),] 0,008436
Aluminiumsulfat [A1,(S0,),] 0,1800
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,04931
Quellsäure 0,0101
1,1500
Freies Kohlendioxyd (CO,) Spur
Ältere Analysen: Hermbstädt um 1820 (bei J. F. Simon, Die
Heilquellen Europas S. 168. Berlin 1839). W. A. Lampadius um 1830.
') Manuskript. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Einleitung Abschn. B.2.C.
") Vgl. ehem.
— 349
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen 4,5
und 1,15 g, wobei Sulfat- und Calcium-Ionen vorwalten. Mit
Kücksicht auf den Eisengehalt (-175 und 82 mg) sind die Quellen
als „sulfatische Vitriolquellen" zu bezeichnen.
Das Wasser der in Mauerwerk gefaßten ,, Trinkquelle"
wird zuni Trinken, das der „Badequelle" nach kurzer Weiter-
leitung durch Holz- und Tonröhren mit oder ohne Zusatz ge-
wöhnlichen Wassers zum Baden imd Duschen benutzt. Das
Mineralbad enthält 10 Zellen mit Wannen aus Steingut, Metall
und Holz. Das Badewasser wird in großen Behältern durch
Dampfheizrohre erwärmt. Im Jahre 1903 wurden 384; 1904:
288; 1905: 102 Mineralbäder verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus eigenen
Lagern (1903: 3783; 1904: 3991; 1905: 3642). — Künstliche
Kohlensäurebäder, Kiefernadelbäder. Massage. —Milch-, Molken-,
Kefirkuren. — Gelegenheit zu Flußbädern.
Analyse des Muskauer Moores.
Aualytiker: A. Duflos. Um 1850»).
1000 Teile der lufttrockenen Moorerde geben:
Trockenrückstand bei 100° .
Wasser
1000 Teile der bei 100° getrockneten Moorerde enthalten:
Organische Bestandteile
Anorganische Bestandteile:
Natrium (Na) 1,57
Calcium (Ca) 4,05
Magnesium (Mg) 1,01
Eisen, dreiwertig (Fem) 31^79
Aluminium (AI) 2,47
Chlor (Cl) 0,78
Sulfatrest (S0<) 6,38
Karbonatrest (CO3) 5,06
Differenz = Sauerstoff (O) 15,84
Siliciumdioxyd (SiOj) 136,3
440
560
795,4
205,3
1) Manuskript.
Analyse eines anderen Moores
aus den Forsten der Standesherrschaft Muskau, das gleichfalls zu Bädern verwendet wird.
Analytiker: Mohr. 1897*).
Obere Schicht: Untere Schicht:
1000 Teile der lufttrockenen Moorerde geben: 1000 Teile der lufttrockenen Moorerde geben:
Trockenrückstand bei 100° 908,6 Trockenrückstand bei 100°
Wasser 91,4
1000 Teile der bei 100° getrockneten Moorerde
enthalten :
Organische Bestandteile 811,1
Anorganische Bestandteile:
Kalium (K) 0,33
Natrium (Na) 0,08
Calcium (Ca) 3,43
Magnesiiun (Mg) 0,27
Eisen, dreiwertig (FeHi) 9,30
Aluminium (AI) 3,89 J 188,1
Chlor (Cl) 0,09
Sulfatrest (SOJ 3,90
Differenz = Sauerstoff (O) 8,41
Sihciumdioxyd (SiOj) 40,28
Sand 118,1
J) Manuskript.
Behandelt werden: Gicht, Rheumatismus, Frauenleiden,
chronischeHautkrankheiten, Blutarmut, chronischeEntzündungen
und Exsudate der serösen Häute, Ischias und andere Nerven-
krankheiten, Ernähnmgsstörungen.
4 Ärzte. — Kurzeit: 15. Mai bis 15. September. — Kurtaxe:
1 Person lö M., 2 Personen 20 M., 3 und mehr Personen 25 M.,
die Kur nicht gebrauchende Familienmitglieder 3 M. — Zahl
der Besucher (ohne Passanten) 1903: 622; 1904: 584; 1905: 541.
Wasser
914,9
85,1
83,82
1000 Teile der bei 100° getrockneten Moorerde
enthalten :
Organische Bestandteile 916,4
Anorganische Bestandteile :
Kalium (K) 0,25
Natrium (Na) 0,05
Calcium (Ca) 7,26
Magnesium (Mg) 0,39
Eisen, dreiwertig (FeiU) 13,93
Aluminium (AI) 2,77
Chlor (Cl) 0,13
SuKatrest (SOJ 11,93
Karbonatrest (CO,,) 0,63
Differenz = Sauerstoff (0) 9,48
Siliciumdioxyd (SiO^) 7,58
Sand 29,42
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Schwemmkanalisation. — Krankenhaus. Dampfdesinfektions-
apparat. — Apotheke.
Quellen und Bad („Hermannsbad") sind im Besitz des
Grafen Hermann Arnim. Auskunft durch den Badeinspektor.
350
föG35G6G6G6c:6C6c;iSG6c;6 Naumburg am Bober öoödöoöoöoödöoöo^oöo
Bei Naumburg am Bober, einer Stadt im Krdse Sagan der Provinz Schlesien, entspringen 2 Mineralquellen.
Analyse der „Quelle I" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: Pitsch').
In 1 Kilogramm des IVIineralwasscrs sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Natrium-Ion (Na*) 0,160
Calcium-Ion (Ca-) 0,0860
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,0792
Ferro-Ion (Fe-) 0,102
Anionen*).
CMor-Ion (G') 0,147
Sulfat-Ion (SO/') 0,358
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,5948
Milli-
MUligramm-
Mol
AquiTalente
6,92
6,92
2,14
4,29
3,25
6,50
1,82
3,64
21,35
4,15
4,15
3,73
7,45
9,750
9,750
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Natriunichlorid (NaCl) 0,243
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,197
Calciumsulfat (CaSOJ 0,292
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,0239
Magnesimnhydrokarbonat [Mg(HCOj)j] 0,447
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] 0,324
Organische Substanzen 0,039
1,566
Organische Substanzen . . .
Freies Kohlendioxyd (CO,).
1,527
0,039
31,76 21,35
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,5338
2,100
1,566
0,5338
31,76
12,13
2,100 43,89
') J. F. Simon, Die Heilquellen Europas S. 170. Berlin 1839. ^ Vgl.
ehem. Einleitung Abschn, A. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 1,6 g.
Da 102 mg Eisen und beträchtliche Mengen von Hydrokarbonat-
lonen vorhanden sind, so ist die Quelle als
bonatquelle" zu bezeichnen.
.Eisenkar-
Analyse der „Quelle II'
(aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: Pitsch').
In
1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Calcium-Ion (Ca") 0,0107
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,0642
Ferro-Ion (Fe-) 0,0402
Anionen').
Chlor-Ion (CI) 0,0696
Sulfat-Ion (SO/') 0,115
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,1723
Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0,0024
Milli-
Mol
0,268
2,64
0,719
Milligramm-
Äqui Talente
0,535
5,27
1,44
7,25
1,96
1,19
2,824
1,96
2,39
2,824
0,Ü72
0,072
Organische Substanzen
0,474
0,0326
9,67
7,25
0,507
0,2895
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Freier Schwefelwasserstoff
(H,S) 0,019
9,67
6,581
0,56
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Calciumchlorid (CaCl,) 0,0257
Calciumhydrosulfid [Ca(HS),] 0,0038
Magnesiumchlorid (MgCl,) 0,0715
Magnesiumsulfat (MgSO^) 0,144
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,),] 0,101
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] 0,128
Organische Substanzen 0,0326
0,507
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,2895
Freien Schwefelwasserstoff (H,S) 0,019
0,815
0,816
16,81
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 0,5 g.
Mit Bücksicht auf den Gehalt an Eisen (40 mg), Hydro-
sulfid-Ionen und freiem Schwefelwasserstoff ist die Quelle als
•) J. F. Simon, Die Heilquellen Europa» S. 170. Berlin 1839. ') Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. A. *) Vgl. ehem. Einleitung Abachn. B.2.C.
„eisenhaltige Schwefelwasserstoff quelle" zu be-
zeichnen.
G6G6G6G6G6G6föG6G6G6C6G6föG6 Oppelsdorf ^^iSOiSOiSOÖOiSDÖO^^^^iSOiiO
Dorf mit 228 Einwohnern in der Oberlausitz, in der Amts-
hauptmannschaft Zittau des Königreichs Sachsen, liegt 250m ü.M.
an den westlichen Ausläufern des Isergebirges. Nadel- und Laub-
wald in der Nähe. Station (Wald -Oppelsdorf) der Bahn
Zittau— Hermsdorf in Böhmen.
Klima. Mittlere Monatstemperaturen (aus den Isothermen
abgeleitet): Mai 11,8°, Juni 15,6°, Juli 17,4°, August 16,5°,
September 13,5°. — Mittlere jährliche Niederschlagshöhe (aus
den Niederschlagskurven abgeleitet) : 670 mm *).
*) Angaben des KCnigl. sBcba. meteorol. Instituts in Dresden.
351 —
Heilquellen. 6 Quellen: „Albertquelle" und „Carola-
quelle" (1805 beim Braunkohlenbergbau entdeckt, seit 1836 zu
Heilzwecken benutzt), „Eisenquelle" und „Manganquelle" (1896
erbohrt), „Quelle des Kaiserbades" (1902 erbohrt), „Quelle dos
Annenbades" (1904 erbohrt), entspringen aus einem stark
ßchwefelkieshaltigen Braunkohlenlager in 7 bis 40 m Tiefe.
Analyse der ,^bertquelle" (aus den Elnzelbestandteilen berechnet).
Analytiker: unbekannt').
Temperatur: 10,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten '^
Milli-
Kationen"). Gramm Mol
Wasserstoff-Ion^) (H-) .... 0,00017 0,17
Kalium-Ion (K-) 0,0022 0,055
Natrium-Ion (Na-) 0,0054 0,24
Calcium-Ion (Ca-) 0,0110 0,275
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0016 0,065
Ferro-Ion (Fe-) 0,0165 0,295
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,00069 0,025
Am'onen ').
Chlor-Ion (Cl') 0,0072 0,20
Hydrosulfat-Ion^) (HSO/) . 0,016 0,17
Sulfat-Ion (SO/') 0,0688 0,716
Kieselsäure (meta) (H^SiOj)
Freies Kohlendioxyd (COj)
0,130
0,0325
0,162
0,0582
Daneben
phosphat-Ion.
Spuren von
0,220
Lithium-
2,21
0,414
2,62
1,32
Milligramm-
Äquivalente
0,17
0,055
0,24
0,549
0,13
0,590
0,076
1,81
0,20
0,17
1,43
3,94
Kupfer-
1,80
Hydro-
Das Mioeralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält')^):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,0041
Natriumchlorid (NaCl) 0,0086
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,0062
Caiciumsulfat (CaSOJ 0,0374
MagnesiumsuKat (MgSOJ 0,0078
Ferrosulfat (FeSOJ 0,0448
Aluminiumsulfat [A1,(S0J3] 0,0044
Freie Schwefelsäure (H,SOJ 0,017
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) 0,0325
0,162
Freies Kohlendioxyd (COJ 0,0582
0,221
80,8 ccm
bei 10,0° u.
760 mm
*) Manuskript (Gutachtlicher Bericht des Bezirksarztes Dr. Hesse in Zittau
1882). ^ Die Angaben beziehen sich ursprünglich auf 1 1. Eine ümrech-
nimg auf 1 kg, die in Ermangelung der Angabe des spezifischen Gewichtes
nicht möglich war, würde keine Änderung herbeiführen. ^) Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschnitt A. *) Da die Dissoziationsverhältnisse der Schwefelsäure
nicht zahlenmäßig bekannt sind, wurde die ,, freie Säure" willkürlich zu
gleichen Teiieu auf H-Ion mid HSO^-Ion verrechnet. ^) Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschnitt B.2.C.
Analyse der „Carolaquelle'
(aus der Salztabelle berechnet).
1904').
Analytiker: A. Beythien
Temperatur: 9,5°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen "). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,0019
Calcium-Ion (Ca--) 0,0115
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,0056
Ferro-Ion (Fe-) 0,0119
Mangano-Ion (Mn-) 0,00077
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0019
An Jonen ").
Chlor-Ion (Cl') 0,0174
Sulfat-Ion (SO/') 0,0547
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,0030
0,0052
Thiosulfat-Ion {Sfi^").
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) .
Organische Substanzen'') . .
Freies Kohlendioxyd (CO.^) .
sind enthalten'):
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,084
0,084
0,287
0,574
0,23
0,40
0,213
0,426
0,014
0,0-28
0,068
0,21
1,78
0,491
0,491
0,570
1,14
0,049
0.049
0,047
0,094
0,1139
0,0417
0,0171
0,1727
0,0882
0,2609
2,05
0,531
2,58
0,201
4,59
1,77
Ältere Analyse: H. Fleck 1882 (Manuskript). Diese Analyse gibt
eine etwa zehnmal so hohe Konzentration an als die vorstehende.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält')*):
Gramm
Natriumthiosulfat (Na^S^Oj) 0,0066
Calciumchlorid (CaCl,) 0,0272
Caiciumsulfat (CaSOJ 0,00499
Calciumthiosulfat (CaS^Og) 0,00075
Magnesiumsulfat (MgSOi) 0,027
Ferrosulfat (FeSOJ 0,0307
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03).,] . . . 0,00189
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)2] . 0,0025
Aluminimnsulfat [AL,(S0J3] 0,012
Kieselsäure (meta) (HjSiOä) 0,0417
Organische Substanzen*) 0,0171
0,172
Freies Kohlendioxyd (COj) 0,0882
" 0,261
46,6 ccm
bei 9,5° u.
760 mm
^) Manuskript (Privatmitteilimg). ^) Die Angaben beziehen sich ur-
sprünglich auf 1 1. Eine Umrechnung auf 1 kg, die in Ermangelimg der An-
gabe des spezifischen Gewichtes nicht möglich war, würde keine Ändenmg
herbeiführen. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. <) Enthaltend 0,0022 g
Stickstoff. 5) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
352
Analyse der Quelle des „Kaiserbades" (aus der saiztabeiie berechnet)
Analytiker: A. Beythien. 1904').
Temperatur: 9,5°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten'):
Kationen '). Gnunm
Katrium-Ion (Na-) 0,0103
Calcium-Ion (Ca-) 0,0378
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0125
Ferro-Ion (Fe-) 0,0254
Mangano-Ion (Mn-) 0,0012
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0003
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl') 0,0148
Sulfat-Ion (SO/') 0,155
Hydrokarbonat-Ion (HCOj') 0,0305
Thiosulfat-Ion (S^Oj") . . .
Kieselsäure (meta) (HjSiOa)
Organische Substanzen'') . .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
0,423
Milli-
Milligramm-
Mol
AquiTHlente
0,448
0,448
0,943
1,89
0,513
1,03
0,455
0.910
0,021
0,042
0,01
0,03
4,35
0,417
0,417
1,61
3,23
0,499
0,499
0,098
0,20
0,011
0,098
0,20
0,299
0,0388
0,0360
5,01
0.495
4,35
0,374
0,0492
5,51
1,12
6,63
Ältere Analyse: A. Jonscher 1902 (bei A. Goldberg, Fünf-
zehnter Bericht der naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz 1904 8. 89),
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 0,2
bis 0,4 g, wobei unter den Anionen Sulfat-Ionen vorwalten; mit
Eücksicht auf den Eisengehalt (16,5, 11,9 und 25,4 mg) sind
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält')"):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,0147
NatriumthiosuKat (Na,S,03) 0,016
Calciumchlorid (CaCl,) 0,00923
Calciumsulfat (CaSOJ 0,117
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,0618
Ferrosulfat (FeSOJ 0,0344
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO„),] . . . 0,0406
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03).J . 0,0037
Aluminiumsulfat [AL,(S0^)3] 0,002
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,0388
Organische Substanzen') 0,0360
0,374
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0492 =
0,423
26,0 ccm
bei 9,.5° u.
760 mm
>) Manuskript {Privatmitteilung). ') Die Angaben beziehen sich ursprüng-
lich auf 1 1. Eine Umrechnung auf 1 kg, die in Ermangelung der Angabe
des spezitischen Gewichtes nicht möglich war, würde keine Ändennig herljei-
ffihren. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Enthaltend 0,0034 g
Stickstoff. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
die Quellen als „Vitriolquellen" zu bezeichnen. Bemerkens-
wert ist bei der „Albertquelle" der Gehalt an Wasserstoff-
Ionen (freier Schwefelsäure).
Analyse der „Eisenquelle" (aus den ElnzelbestandteUen berechnet).
Analytiker: Fr. Schmidt. 1901').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,00406
Natrium-Ion (Na-) 0,00301
Calcium-Ion (Ca-) 0,00511
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,00185
Ferro-Ion (Fe-) 0,01219
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,00292
Sulfat-Ion (SO/') 0,0268
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,0266
Mol
Äquivalente
0,104
0,104
0,131
0,131
0,127
0,255
0,0758
0,1,52
0,2181
0,4361
1,078
0,0824
0,0824
0,279
0,559
0,436
0,436
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
0,0825
0,02447
1,453
0,3121
0,1070
0,0267
1,765
0,607
0.1337 2,372
Daneben Spuren von Mangano-, Aluminiimi-
phosphat-Ion.
1,077
Hydro-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0.00614
KaUumsulfat (K,SOJ 0,00186
NatriumsuKat (Na,SOJ 0,00929
Calciumsulfat (CaSOJ 0,0174
MagnesiumsuKat (MgSO,) 0,00913
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] 0,03879
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,02447
0,1071
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0267
0,1338
>) Manuskript. ') Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2.C.
Einleitimg Abschn. A. ') Vgl. ehem.
Analyse der „Manganquelle" (aus den Einzclbestandteilen berechnet),
Analytiker: Fr. Schmidt. 1901').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,00418
Natrium-Ion (Na-) 0,00311
Milli-
Mol
0,107
0,135
Milligramm-
Äquivalente
0,107
0,135
Gramm
Magnesium-Ion (Mg") . . . 0,00189
Ferro-Ion (Fe") 0,01266
Mangano-Ion (Mn--) 0,00012
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,0776
0,155
0,2265
0,4531
0,0021
0,0042
Calcium-Ion (Ca--) 0,00543 0,135 0,271
') Manuskript. 2) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
1,125
— 353
Anlonen').
Chlor-Ion (Cl') 0,00284
Sulfat-Ion (SO,") 0,0282
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Kiesdsänre (meta) (HjSiOj)
Freies KoUendioxyd (COj) .
0,1329 2,337
Daneben Spuren von AJuminium- und Hydrophosphat-Ion.
Gramm
0,00284
0,0282
0,0279
Milli-
Mol
0,0801
0,294
0.457
Milligramm-
Äquivalente
0,0801
0,588
0,457
U,U863
0.02356
1,514
0,3005
1,125
0,1099
0,0230
1,815
0,522
B) Vgl, ehem. Einleitung Äbscbn. B.2.C.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen bei
beiden Quellen 0,1 g. Mit Rücksicht auf den Eisengehalt
(12,2 und 12,7 mg) sind die Quellen als „reine Eisen-
karbonatquellen" zu bezeichnen.
Das Wasser der Quellen wird hauptsächlich zum Baden,
daneben auch zum Trinken benutzt. 5 Badehäuser enthalten
zusammen 94 Zellen mit Wannen aus Zement, Mettlacher
Fliesen und Porzellanplattcn. Das Badewasser wird durch Ein-
leiten von Dampf in großen Behältern erwärmt. An Mineral-
bädem wurden verabreicht im „Albert-" und „Carolabad"
1903: 23 646; 1904: 23 268; 1905: 19 749; im „Kaiserbad"
1903: 3230; 1904: 4165; 1905: 3800; im „Stahlbad" 1905:
800; im „Annenbad" 1905: 6232. Das Wasser der „Eisen-
quelle" wird nach Zusatz von künstlicher Kohlensäure unter
dem Namen „Stahlquelle Oppelsdorf" versandt (1903: 12 400;
1904: 13.500; 1905: 16 000 Flaschen).
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus der Um-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,00598
Kaliumsulfat (K^SO,) 0,00233
Natriumsulfat (Na.SOJ 0.00959
Calciumsiilfat (CaSOJ 0,0184
Magnesiumsulfat (MgSO,) 0,00934
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO„).j] 0,04030
Manganohydrokarbonat [Mn(HC08),] 0,00037
Kieselsäure (meta) (H,SiOj 0,02356
0,1099
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0230
0,1329
gebung. Künstliche Kohlensäurebäder, Fichtenrinden-, elek-
trische Licht- und Heißluftbäder. — Massage. Mechano-
therapie. — Milchkuren.
Behandelt werden: Bleichsucht, Blutarmut, Schwäche-
zustände, Herzleiden, Frauenkrankheiten, Gicht, BJieumatismus,
Hautausschläge, Neuralgien (Ischias).
2 Arzte. — Kurzeit: 1. Mai bis Anfang Oktober. — Kur-
taxe in 4 Klassen 1 bis 6 M. — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 1478; 1904: 1496; 1905: 1402.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Abfuhr. — Nächste Apotheke in Eeichenau ('j^ Stunde).
„Albertbad" und „Carolabad" sind im Besitz von Johann
Gottfried Bischoff, August Donath und Genossen; das „Kaiser-
bad" gehört Hermann Walter; das „Stahlbad" („Eisenquelle" »md
„Manganquelle") W. Voigt; das „Annenbad" Frau Anna Leos.
föÖ5G55föC6föG6DSG6G6CÄGJSföG6 Petersthal ÖOÖOÖOÖDdÖÖDÖO^dO^ÖOÖDÖDÖD
Dorf mit 1725 Einwohnern im Kreise Offenburg des Groß-
herzogtums Baden, hegt 431 m ü. M. im Renchtal (Schwarz-
wald). Die umliegenden Höhen (Kniebis) steigen bis gegen
1000 m an. Nadelwald unmittelbar angrenzend. Nächste
Bahnstationen: Oppenau (8 km, Postverbindung), Endstation
der in Appenweier von der Linie Karlsruhe — Basel abzweigenden
Renchtalbalin, und Freudenstadt (25 km, Postverbindung) an der
von der Lmie Stuttgart — Horb abzweigenden Bahn Eutingeu —
Hausach.
Klima. Gegen Nord- und Nordwestwinde liegt der Ort
geschützt.
Heilquellen. 5 Quellen: „Petersquelle" (früher „Stahl-
quelle", „Trinkquelle"), „Salzquelle" (früher „Laxierquelle"),
„Robertsquclle", „Sophienquelle" (früher „Lithionquelle", „Gas-
quelle") und „Badequellen" (gemeinsame Fassung vieler Quellen),
zum Teil schon 1581 von Tabernaemontanus als Heilquellen
erwähnt, entspringen auf Granitgängen im Gneis 1 — 2 m tief.
Analyse der „Petersquelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: H. Bunte und G. Rupp. 1891').
Spezifisches Gemcht: 1,00257 bei 15,0°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 8,.5°.
Ergiebigkeit: 58 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milligramm-
Gramm Mol Äquivalente
0,04612 1,178 1,178
0,2716 11.78 11,78
0,00135 0,191 0,191
Kationen').
Kalium-Ion (K') . .
Natrium-Ion (Na-) .
Lithium-Ion (Li-) .
Calcium-Ion (Ca") .
Magnesium-Ion (Mg*
Ferro-Ion (Fe") . .
Aluminium-Ion (AI"
0,4434
0,08744
0,0160
0,0016
Milli-
Mol
1,178
11.78
0,191
11,06
3,590
0.286
0,059
22,11
7,179
0,572
0,18
^) Manuskript.
43,19
2) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Am'onen ").
Chlor-Ion (Cl')
Sulfat-Ion (SO/')
Hydrophosphat-Ion (HPO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Kieselsäure (meta) (ILjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Daneben Spuren von
organischen Substanzen.
Gramm
0,0200
0,5375
0,0012
1,916
Milli-
Mol
0,564
5.596
0,013
31,41
Milligramm-
Äquivalente
0,564
11,19
0,026
31,41
3,342
0.1154
65,73
1.472
43,19
3,458
2,529
67.20
57,48
5,987
Mangano-
124,68
, Hydroarsenat-Ion,
23
354 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,0421
Kaliurasulfat (K,SO,) 0,05354
Natriumsulfat (Na,80J 0,7412
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) 0,1139
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOs) 0,0130
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] 1,793
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC05)j] 0,.')254
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOs),] 0,0509
*) Vgl. ehem. Einleitmig Abschn. B.2.C.
Gnunm
Aluminiumhydropho8phat[Al2(HPO<)8] 0,0015
Aluminiumsulfat [Al,(S0j3] 0,0086
Kieselsäure (meta) (H,SiOj) 0,1154
3,459
Freies Kohlendioxyd (CO.) 2,529 =
5,988
1332 com
bei 8,5° u.
760 mm
Ältere Analysen: Böckmann und Salzer (bei G. C. L. Sig-
wart und M. F. Leipprand, Die Mineralwasser in dem Königreiche
Württemberg S. 4. Tübingen 1831). W. L. Kölreuter 18ä4 (bei Hey-
felder, Die Heilquellen des GroQberzogtums Baden S. 1^. Stuttgart 1841).
E. Bunsen 1854 (Zeitschrift für analytische Chemie 1871 Bd. 10 S. 436).
Analyse der „Salzquelle" raus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: H. Bunte und G. Rupp. 1891').
Spezifisches Grewicht: 1,00256 bei 15,0°, bezogen auf Wasser von 4°
Temperatur: 8°.
Ergiebigkeit: 50 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen'). Gramm
Kaüum-Ion (K-) 0,0377
Natrium-Ion (Na*) 0,2793
Lithium-Ion (Li-) 0.00066
Calcium-Ion (Ca-) 0,4.-)86
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,09166
Ferro-Ion (Fe-) 0,0156
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0013
Anionen ').
Oilor-Ion (Gl') 0,0186
Sulfat-Ion (SO/') 0,5720
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,00 1 2
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 1,941
Kieselsäure (meta) (BLiSiOg) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Freier Stickstoff (N,) . . . .
Daneben Spuren
organischen Substanzen.
3,418
0,117
3,535
2,508
0,0010
6,044
Mangano-
sind enthalten:
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,962
0,962
12,12
12,12
0,093
0,093
11,44
22,87
3,763
7,525
0,279
0,558
0,049
0,15
44,28
0,525
0,525
5,954
11.91
0,012
0,024
31,82
31.82
67,02
1,49
44,28
68,51
56,99
0,036
125,.53
Hydroarsenat - Ion,
*) Manuskript. 2) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Einleitung Abschn. B,2.c.
*) Vgl. ehem.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,ii391
Kaliumsulfat (K,SÜ,) 0,03815
Natriumsulfat fNa,SO,) 0,8066
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) . . . 0,06464
Lithiumhydrokarbonat (LiüCO,) . . . 0,0ii63
Calciumhydrokarbonat \Ca(llc6^\] . . 1.854
Magnesiumhydrokarbonat iMglHCOj),] 0,5507
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOa).J . . . 0,0497
Aluminiumhydrophosphat [ Al,(HP0i)3 ] 0,00 1 4
Aluminiumsulfat [Al,(S0<)3] 0,0070
Kieselsäure (meta) (HjSiOa) 0,117
3,535
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,508 =
Freien Stickstoff (N,) 0,0010
6,044
1318 ccm
bei 8,0° u.
760 mm
0,8 ccm
bei 8.0° u.
760 mm
Ältere Analysen: Böckmann und Salzer (bei G. C. L. Sigwart
und M. F. Leipprand, Die Mineralwasser in dem Königreiche Württemberg
S. 5 Tübingen 1831). W. L. Kölreuter 1835 (bei Hey f eider , Die Heil-
quellen des Grußherzogtums Baden S. 133. Stuttgart 1841). E. Bunsen 1854
(Zeitschrift für analytische Chemie 1871 Bd. 10 S. 436).
Analyse der „SOphienqUelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: H. Bunte und G. Rupp. 1891').
Spezifisches Gewicht: 1,00231 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 7,0°.
Ergiebigkeit: 47 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Milli-
° Gramm Mol
^_ Milli- Milligramm- ,- . ^ -mrx ^ ^ »...
Kationen'). Gramm Mol Äquivalente Magnesium-Ion (Mg") .... 0,08315 3.414
Kalium-Ion (K-) 0.0422 1,08 1,08 Ferro-Ion (Fe") 0,0158 0,284
Natrium-Ion (Na-) 0,2387 10.35 10,35 Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0012 0,045
Lithium-Ion (Li-) 0,00323 0.459 0,459
Calcium-Ion (Ca--) 0,3769 9,399 18,80 i) Manuskript. >) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Milligraram-
Äquivalente
355
Anionen'). Gramm
Chlor-Ion (Cl') 0,00994
Sulfat-Ion (SO;') 0,4967
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,0016
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 1,682
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,280
0,280
5,171
10,34
0,017
0,033
27,57
27,57
Kieselsäure (meta) (H^SiOg)
2,951
0,112
58,07
1,43
38,22
3,063
1,839
0,0005
Freies Kohlendioxyd (COj)
Freier Stickstoff (N,) . . .
4,903
Daneben Spuren von Mangano-,
ganischen Substanzen.
59,50
41,80
0,02
101,32
Hydroarsenat - Ion ,
or-
Ältere Analysen: W. L. Kölreuter (bei Heyfelder, Die Heil-
quellen des Grofiherzogtums Baden S. 135. Stuttgart 1841). R. Bansen 1854
(Zeitschrift für analytische Chemie 1871 Bd. 10 S. 436).
^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.c.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen 3,1
bis 3,5 g, wobei Hydrokarbonat- und Calcium-, daneben auch
Sulfat- und Natrium-Ionen vorwalten. Mit Rücksicht auf den
Gehalt an Eisen (16 mg) und freiem Kohlendioxyd (1,8 bis
2,5 g) sind die Quellen als „erdig-salinische Eisensäuer-
linge" zu bezeichnen. Bemerkenswert ist bei der „Sophien-
queUe" der Lithiumgehalt von 3,2 mg.
Das Wasser der „Petersquelle", „Salzquelle", „Eoberts-
queUe" und „Sophienquelle" wird zum Trinken, das Wasser
sämtUcher Quellen gemischt zum Baden benutzt. Das Bade-
haus enthält 24 ZeUen mit 30 Wannen aus emailliertem Eisen
oder Messing. Das Wasser wird teUs nach dem Schwartzschen
Verfahren durch Einleiten von Dampf in Doppelböden der
Wannen, teüs in großen Behältern durch Dampfheizschlangen
erwärmt. Im Jahre 1903 \vurden 6324; 1904: 7000 Mineral-
bäder verabreicht. Aus dem Wasser der „Salzquelle" wird
durch Zusätze die sogenannte „Magnesine" künstUch hergestellt.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0209
Kaliurasulfat (K,SOJ 0,0696
Natriumsulfat (Na,S04) 0,6711
Natnumhydrokarbonat (NaHCOg) . . . 0,07683
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOg) . . . 0,0312
Calciumhydrokarbonat [Ca^HCO,)^] . . 1,524
Magnesiumhydrokarbonat IMgiHCOj)^] 0,4997
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOJ,] . . . 0,0504
Alummiumhydrophosphat [^.(HPOJg] 0,0019
Aluminiumsulfat [ALj(SO,y '. 0,0058
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,112
3,063
{963,0 ccm
bei 7,0° u.
760 mm
!0,4 ccm
bei 7,0° u.
760 mm
Sonstige Kurmittel: Kohlensäurebäder mit aus der
„Petersquelle" aufgefangener Kohlensäure. Moorextraktbäder.
Künstliche Solbäder. Kiefernadelextraktbäder. Elektrische Licht-
bäder. Fangopackimgen. — Massage. — Milchkuren. — Wandel-
bahn.
Behandelt ■werden: Blutarmut, Magen-, Darm-, Leber-
imd Gallenerkrankungen, Neurasthenie, Frauenkrankheiten,
Gicht, hamsaure Diathese, chronischer ßheumatismus, Nieren-
imd Blasenleiden.
2 Ärzte. — Kurzeit: Mitte Mai bis Ende September. —
Kurtaxe 15 M.; für in der „Kuranstalt" Wohnende wöchent-
Uch 3 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 1600;
1904: 2000.
Allgemeine Einriehtimgen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitimg. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Schwemmkanahsation in den E«nchbach. — Nächste Apotheke
in Oppenau. — Quellen imd Bad gehören Karl Hollederer.
föföG6G6G6föC6G6G6G6G6G6C5SC6G6G6 Polzin (»ÖDÖDÖDÖD(»ÖOÖDÖD^ÖO(Ö<!O^ÖO(!0
Stadt mit 4957 Einwohnern im Eegierungsbezirk Köslin
der Provinz Pommern, liegt 80 m ü. M. im Hügelland. Wald
in 3 km Entfernung. Station der in Schivelbein von der Linie
Stettin — Danzig abzweigenden Bahn Schivelbein— Gramenz und
der Bahn Polzin— Falkenburg.
Heilquellen. 6 Quellen: „Friedrich- Wilhelmsquelle" (aus
zwei Quellen zusammengefaßt), „MarienbadqueUe", „Bethanien-
queUe", „Augusta- Viktoriaquelle", „Viktoriaquelle", „Johannis-
quelle" entspringen aus diluvialem kalkreichen Kies mit mooriger
Decke. — Polziner Quellen sind schon im 17. Jahrhundert
zu HeOzwecken benutzt worden. Die jetzt benutzten Quellen
wurden im Laufe des 19. Jahrhimderts entdeckt.
Analyse der „Friedrich -Wilhelmsquelle" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: F. L. Sonnenschein.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Anionen').
1867').
Kationen^). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,05055
Calcium-Ion (Ca-) 0,1061
Magnesiiun-Ion (Mg"") .... 0,0212
Ferro-Ion (Fe-) 0,0306
Mangano-Ion (Mn-) 0,0022
Milli-
Mol
2,193
2,645
0,870
0,548
0,040
Milligramm-
Äquivalente
2,193
5,291
1,74
1,10
0,080
10,40
^) Manuskript. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Chlor-Ion (Cl')
Sulfat-Ion (SO;')
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Karbonat-Ion (CO3") ....
Hydroxyl-Ion (OH')
Kieselsäure (meta) (H2Si03)
Organische Substanzen . . .
Freies Kohlendioxyd (CO^) .
Milli-
Milligiamni'
Gramm
Moi
Äquivalent«
0,001941
0,0547
0,0547
0,1027
1,069
2,138
0,3064
5,021
5,021
0,08850
1,475
2,950
0,00400
0,235
0,235
0,7142
14,151
10,399
0,0078
0,099
0,1030
0,8250
14,250
0
0
356
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,003203
Natriumsulfat (Na,SO,) 0,1520
Calciunihydrokarbonat [Ca(HCOj).J 0,3117
Calciumkarbonat (CaCO„) 0,0723
Magnesiumkarbonat (MgCO,) 0,0635
Magnesiurahydroxyd [Mg(0H)2] 0,00686
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC0j)2] 0,0975
Gramm
Manganohydrokarbonat [Mn(HCOs),] 0,0071
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) 0,0078
Organische Substanzen 0,1030
0,8250
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0
Ältere Analyse: John (bei J. F. Simon, Die Heilquellen Europas
8. 190. Berlin 183S).
>) Vgl. ehem. Einleitung Abflchn. B.2.C.
Analyse der „Marienbadquelle" (aus der Salztabelle berechne«.
Analytiker: Birner. 1874').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0137
Natrium-Ion (Na-) 0,0165
Calcium-Ion (Ca-) 0,1151
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0025
Ferro-Ion (Fe-) 0,0321
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,00764
Sulfat-Ion (SO/') 0,1715
Hydrokarbonat-Ion (HCO^') 0,2360
Karbonat-Ion (COj") .... 0,0138
Hydroxyl-Ion (OH') 0,00081
sind enthalten:
Milli- Milligramm-
0,6097
0,0078
0,1294
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Organische Substanzen . . .
0,7469
Freies Kohlendioxyd (CO,). 0
Daneben Spuren von Mangano-,
phosphat-Ion.
Mol
0,351
0,715
2,871
0,10
0,574
0,216
1,785
3,868
0,231
0,048
Äquivalente
0,351
0,715
5,742
0,21
1,15
8,17
0,216
3,570
3,868
0,461
0,048
10.76
0,099
8,163
10,86
0
Aluminium- , Hydro-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,0161
Kaliumsulfat (K,SOJ 0,0118
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,0509
Calciumsulfat (CaSOJ 0,1851
Calciunihydrokarbonat [Ca(HCO,),] 0,2205
Calciumkarbonat (CaCO») 0,0151
Magnesiumkarbonat (MgCOj) 0.0067
Magnesiumhydroxyd [Mg(OH),] 0.0014
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOa)j] 0,102
Kieselsäure (meta) (H^SlOj) 0,0078
Organische Substanzen 0 1294
0,747
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0
>) Manuskript. ") Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Einleitung Abschn. B.2.C.
*) Vgl. ehem.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen bei
diesen beiden Quellen je 0,7 g. Mit Eücksicht auf den Eisen-
gehalt (30,6 und 32,1 mg) sind die Quellen als „reine Eisen-
karbonatquellen" zu bezeichnen.
Das Wasser der in Stein- und Holzschächte gefaßten
Quellen wird zum Baden, das der „Augusta-Viktoriaqueile" auch
zum Trinken benutzt. 6 Badehäuser enthalten zusammen
125 Zellen mit Wannen aus Kupfer, Zink und Holz. Das
Badewasser wird in großen Behältern teils durch Dampfheiz-
schlangen, teils durch Einleiten von Dampf erwärmt.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus eigenen
Lagern. Künsthche Kohlensäure- und Solbäder. Medizinische
Bäder. — Massage. Mechanotherapie. Elektrotherapie. —
Milchkuren.
Behandelt wrerden: Bheumatismus , Gicht, Blutarmut,
Bleichsucht, Nervenkrankheiten, Lähmungen, Steifheit nach
Verletzungen, Frauenkrankheiten.
7 Arzte. — Kurzeit: 15. Mai bis 15. September. — Kur-
taxe: 1 Person 6 M., Familie 10,50 M. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) 1903: 1000; 1904: 15.56; 1905: 2101.
Allgemeine Einriohtungen : Trinkwasserversorgung durch
Wasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Krankenhaus. — Dampf- und Fomialmdesinfektion.
Die „Friedrich -Wilhelmsquelle" gehört Paul Radel, die
„Marienbadquelle" Carl Reichow sen., die „Bethanienquelle"
dem Johanniterkrankenhaus, die „Augusta-Viktoriaqueile" der
städtischen Sparkasse, die „Viktoriaquelle" dem Zinimcrraeister
Richard Müller (verpachtet an A. Hamm), die „Johannis-
quelle" der Witwe Clara Gatzke. — Auskunft durch den
Magistrat.
G6G6G6G6G6G6G3SG6C6G6C6ÖSC6C;6GJS Pyrmont ^^^^^^ÖD^ÖO^^^^&iSO
Stadt mit 1527 Einwohnern im Fürstentum Waldeck, li^
120 m ü. M. in einem Talkessel, der von bewaldeten, bis 500 m
ansteigenden Anhöhen begrenzt >vird. Die Stadt zieht sich
terrassenförmig an der nördlichen Talumwallung hinauf. Aus-
gedehnte Kuranlagen gehen in Laub- und Nadelwaldungen
über. Station der Bahnlinie Hannover— Altenbeken.
Heilquellen. 8 Quellen: „Hauptquelle", „Brodelbrunnen",
„Helenenquelie", die beiden „Trampeischen Quellen", „Salz-
trinkquelle", „Salzbadequelle", „Bohrlochsolquelle" entspringen
aus Buntsandstein. Die Eisenquellen Pyrmonts waren schon
zur Römerzeit, die älteren Salzquellen seit Ende des 18. Jahr-
hunderts bekannt, die „Bohrlochsolquelle" wurde 1857 erbohrt.
357
Analyse der „Hauptquelle" (aus den Ongmalzahlen berechnet).
Analytiker: R. Fresenius. 1864').
Spezifisches Gewicht: 1,00138 bei 19°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 12,0°.
Ergiebigkeit: 86—115 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli-
Katioiieil'). Gramm Mol
Kalium-Ion (K-) 0,007417 0,1894
Natrium-Ion (Na-) 0,07626 3,309
Lithium-Ion (Li-) 0,000164 0,0234
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,000722 0,0400
Calcium-Ion (Ca-) 0,5248 13.09
Strontium-Ion (Sr") 0,001739 0,0198
Baryum-Ion (Ba-) 0,000175 0,0013
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,1070 4,391
Ferro-Ion (Fe") 0,02696 0,4822
Mangano-Ion (Mn--) 0,002144 0,0390
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000019 0,0007
Anionen ^).
Nitrat-Ion (NO3') 0,000115 0,0019
Chlor-Ion (Cl') 0,09854 2,780
Brom-Ion (Br) 0,000070 0,0009
Jod-Ion (J') 0,000014 0,0001
Sulfat-Ion (SO/') 0,9605 9,999
Hydropho8phat-Ion(HPO/') 0,000100 0,0010
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 1,026 16.82
Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0,000117 0.0035
Milligramm-
Äquivalente
0,1894
3,309
0,0234
0,0400
26,18
0,0397
0,0025
8,782
0,9644
0,.0779
0,0021
39,61
0,0019
2,780
0,0009
0,0001
20,00
0,0021
16,82
0,0035
2,833
51,19 39,61
Kieselsäure (meta) (HjSiOa) 0,04126 0,5262
2,874 51,72
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 2,396 54,46
Freier Schwefelwasserstoff
(HjS) 0,00130 0,0382
5,271 106,22
Daneben Spuren von Borsäure, organischen Substanzen,
Stickstoff, Methan.
Gefrierpunkt: — 0,072° (Probe nicht identisch, Versand-
wasser). V. Kostkewicz.
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus:
ccm
Kohlendioxyd (CO,) 992,9
Stickstoff (N,) 7,0
Methan (CHJ 0,1
Ältere Analysen: Brandes und Krüger 1824 (bei B. M. Lerscli,
Einleitung in die Mineralquellenlehre Bd. 2 S. 1511. Erlangen 1860). Struve
(bei J. F. Simon, Die Heilquellen Europas S. 194. Berlin ia39). H. A. L.
Wiggers 1856 (Chemische Zusammensetzung der Pyrmonter Eisensäuerlinge
8. 36. Hannover 1857). Diese älteren Analysen weichen merklich von der
Torstehenden ab.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO^) 0,000188
Kaliumchlorid (KCl) 0,01399
Natriumchlorid (NaCl) 0,1479
Natriumbromid (NaBr) 0,000090
Natriumjodid (NaJ) 0,000016
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,05510
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,000199
Lithiumchlorid (LiCl) 0,000994
Ammoniumchlorid (NH^Q) 0,002139
Calciumsulfat (CaSOJ 1,309
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO„).,l . . 0,5634
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03)j] . 0,004160
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC08).J . . 0,000330
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCb3).J 0,6427
Ferrohydrokai-bonat [Fe(HC0,)2] . . . 0,08579
Manganohydrokarbonat pVIn(HC03),l . 0,006899
Aluminiumhydrophosphat[AIj(HFOJJ 0,000118
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) 0,04126
2,874
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,396
Freien Schwefelwasserstoff (11,8)
1277 ccm
bei 12° u.
760 mm
0,9 ccm
0,00130 =lbei 12° u.
760
5,272
mm
Zusammensetzung des Quellsinters:
Prozent
Calcium (Ca) 25,04
Strontium (Sr) 0,106
Baryum (Ba) 0,008
Magnesium (Mg) 0,246
Eisen, dreiwertig (FeHi) 10,30
Mangan (Mn) 0,464
Kupfer (Cu) 0,005
Aluminium (AI) 0,036
Sulfatrest (SO4) 2,156
Phosphatrest (PO,) 0,478
Arsenatrest (AsOj) 0,076
Karbonatrest (CO3) 36,45
Differenz = Sauerstoff (0) 4,62
SUiciumdioxyd (SiO,) 1,067
Ton und Sand 6,875
Wasser (H,0) und organische Substanzen . . . 12,08
Daneben Spuren von Zink, Kobalt, Nickel, Antimon,
Titandioxyd. (E. Fresenius.)
1) Analyse der Trinkquelle, der Badequelle und der Helenenquelle zu
Pyrmont. Arolsen 1865. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ä) Vgl.
ehem. Einleitimg Abschn. B.2.C.
23*
— 358 —
Analyse des „BrOdelbninnenS" (aus den OnginalzaMen berechnet).
Analytiker: R. Fresenius. 1864').
Spezifisches Gewicht: 1,00192 bei 19°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 12,7°.
Ei^ebigkeit: 1440—1800 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilc^ramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Kationen ). Gramm Mol Äquivalente
KaUum-Ion (K-) 0,007201 0,1839 0,1839
Natrium-Ion (Na-) 0,08558 3,713 3,713
Lithium-Ion (Li-) 0,000045 0,0064 0,0064
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,000984 0,0545 0,0545
Calcium-Ion (Ca-) 0,6024 15,02 30,04
Strontium-Ion (Sr-) 0,003797 0,0434 0.0867
Baryum-Ion (Ba-) 0,000186 0,0014 0,0027
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,1246 5,116 10,23
Ferro-Ion (Fe") 0,02602 0,4655 0,9309
Mangano-Ion (Mn-) 0,002580 0,0469 0,0938
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000066 0,0024 0,0073
45,35
Anionen').
Nitrat-Ion (NO,') ...... 0,000273 0,0044 0,0044
Chlor-Ion (Gl') 0,1119 3,158 3,158
Brom-Ion (Br) 0,000060 0,0007 0,0007
Jod-Ion (J') 0,000001 0,00001 0,00001
Sulfat-Ion (80/') 1,136 11,83 23,66
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000467 0,0049 0,0097
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 1,130 18,52 18,52
Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0,000038 0,0012 0,0012
3,-232 58,17 45,35
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,04646 0,5925
3,279
2,486
58,77
56,50
Freies Kohlendioxyd (CO,) ,
Freier Schwefelwasser-
stoff (H,S) 0,000394 0,0116
5,765
115,28
Daneben Spuren von Borsäure, organischen Substanzen,
Stickstoff, Methan.
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus:
odn
Kohlendioxyd (CO,) 996,5
Stickstoff (N,) 3.5
Methan (CHJ 0,03
Altere Analysen: Brandes und KrQgcr 1824 (bei J. F. Simon,
Die Heilquellen Europas 8. 194. Berlin 1839). H. A. L. Wiggers 1856
(Chemische Untersuchung der Pyrmonter Eisensäuerlinge 8. 39. Hannover
1857). Diese alteren Analysen weichen merklich von der vorstehenden ab.
') Analyse der Trinkquelle, der Bado<iuelle imd der Helenenquelle zu
Pyrmont. Arolsen 1865. •) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. •) Vgl.
ehem. Einleitung Abechn. B.2.C.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO3) 0,000445
KaUumchlorid (KCl) 0,01339
Natriumchlorid (NaCl) 0,1707
Natriumbromid (NaBr) 0,000077
Natriumjodid (NaJ) 0,000001
Natriumsidfat (Na^SOJ 0,05640
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,000065
Lithiumchlorid (LiCl) 0,000271
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,002915
Calciumsulfat (CaSOJ 1,557
Calciiunhydrophosphat (CaHPOJ . . 0,000167
Calciiunhydrokarbonat [Ca(HC08),] . 0,5818
Strontiumhydrokarbonat [8r(HC08),] 0,009087
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC08),] . 0,000351
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HCO,),] 0,7489
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . . 0,08281
Manganohydiokarbonat [Mn(HCOj)j] 0,008305
Aluminiumhydrophosphat
[A1,(HP0J3] 0,000415
Kieselsäure (meta) (H^SlOj) 0.04646
3,280
Freies Kohlendioxyd (CO,) '2,486
t0,3 ccm
bei 12,7° u.
760 mm
1328 ccm
bei 12,7° u.
760 mm
Zusammensetzung des Quellsinters in bei 100°
getrocknetem Zustande:
Prozent
Calcium (Ca) 1,070
Magnesium (Mg) 0,086
Eisen, dreiwertig (Fe™) 7,394
Mangan (Mn) 0,012
Kobalt (Co) und Nickel (Ni) 0,004
Kupfer (Cu) 0,011
Aluminium (AI) 0,014
Sulfatrest (SOJ 0,107
Phosphatrest (POJ 0,880
Arsenatrest (AsO^) 0,376
Antimoniatrest (SbOJ 0,017
Kartonatrest (CO3) 1,035
Differenz = Sauerstoff (O) 3,096
SiUciumdioxyd (SiO,) 0,161
Ton und Sand 81,15
Wasser (H,0) und organische Substanzen .... 4,637
Daneben Spuren von Strontium, Baryum, Zink, Blei,
Titandioxyd. (R. Fresenius.)
359 —
Analyse der „Helenenquelle" (aus den OnginalzaMen berechnet).
f Analytiker: R. Fresenius. 1864').
Spezifisches Gewicht: 1,00239 bei 18°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 12,7°.
Ergiebigkeit: 2880 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Sülli- MiUigramm-
Eattonen ^). Gramm Mol Äquivalente
Kahum-Ion (K-) 0,006866 0,1754 0,1754
Natrium-Ion (Na-) 0,08065 3,499 3,499
Lithium-Ion (Li-) 0,000118 0,0168 0,0168
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,001157 0,0640 0,0640
Calcium-Ion (Ca") 0,5681 14,17 28,33
Strontium-Ion (Sr-) 0,002069 0,0236 0,0472
Magnesium-Ion (Mg--). . . . 0,1140 4,679 9,358
Ferro-Ion (Fe-) 0,01282 0,2294 0,4587
Mangano-Ion (Mn-) 0,001195 0,0217 0,0435
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000020 0,0007 0,0023
41,99
Anionen').
Nitrat-Ion (NO^') 0,000435 0,0070 0,0070
CMor-Ion (Cl') 0,1086 3,063 3,063
Brom-Ion (Br) 0,000035 0,0004 0,0004
Sulfat-Ion (SO/') 1,119 11,65 23,30
Hydrophosphat-Ion(HPO;') 0,000203 0,0021 0,0042
Hydrokarbonat-Ion (HCO^') 0,9530 15,62 15,62
2,968 53,22 41,99
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) 0,04029 0,5138
3,009 53,74
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 2,447 55,62
5,456 109,36
Daneben Spuren von Baryum-, Jod-Ion, Borsäure, orga-
nischen Substanzen, Stickstoff, Methan, Schwefelwasserstoff.
Gefrierpunkt: — 0,120° (Probe nicht identisch, Versand-
wasser), von Kostkewicz.
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus:
ccm
Kohlendioxyd (CO^) 957,1
Stickstoff (N,) 42,3
Methan (CHJ 0,6
1000,0
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält °):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO,) 0,000710
Kaliumchlorid (KCl) 0,01256
Natriumchlorid (NaCl) 0,1646
Natriumbromid (NaBr) 0,000045
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,04865
Lithiumchlorid (LiCl) 0,000714
Ammoniumchlorid (NH^a) 0,003425
Calciumsulfat (CaSOJ 1,540
Calciumhydrophosphat (CaHPOj) . . . 0,000135
Calciumhydrokarbonat [08(11003),] - • 0,4631
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCOa)J . 0,004950
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08)J 0,6849
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)J . . . 0,04081
Manganohydrokarbonat [Mn(HCO,),] . 0,003846
Aluminiumhydrophosphat [A1,(HP04)3] 0,000128
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,04029
Freies Kohlendioxyd (CO,)
3,009
2,447 =
5,456
1308 ccm
bei 12,7° u.
760 mm
^) Analyse der Trinkquelle, der Badequelle und der Helenenquelle zu
Pyrmont. Arolsen 1865. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ^) Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Zusammensetzung des Quellsinters in bei 100° ge-
trocknetem Zustande:
Prozent
Calcium (Ca) 5,278
Magnesium (Mg) 0,395
Eisen, dreiwertig (Fein) 40,09
Mangan (Mn) 0,105
Kobalt (Co) und Nickel (Ni) 0,038
Kupfer (Cu) 0,014
Aluminium (AI) 0,089
Sulfatrest (SOJ 0,076
Phosphatrest (POJ 1,325
Arsenatrest (AsOJ 0,399
Karbonatrest (CO3) 9,270
Differenz == Sauerstoff (0) 16,82
Sihciimidioxyd (SiO,) 2,454
Ton und Sand 14,76
Wasser (11,0) und organische Substanzen .... 8,961
Daneben Spuren von Strontium, Baryum, Zink, Antimon,
Titandioxyd. (R. Fresenius.)
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen bei
diesen drei Quellen 2,9 bis 3,3 g, wobei Calcium-, Sulfat- und
Hydrokarbonat-Ionen vorwalten. Mit Eücksicht auf den Ge-
halt an Eisen (27, 26 und 13 mg) und freiem Kohlendioxyd
(2,4 bis 2,5 g) sind die Quellen als „sulfatische Eisen-
säuerlinge" zu bezeichnen. Bemerkenswert ist bei der „Haupt-
quelle" und beim „Brodelbrunnen" ein geringer Gehalt an
Schwefelwasserstoff.
— 360
Analyse der östlichen „Trampelschen Quelle" laus der saiztaMie berechnet).
Analytiker: H. A. L. Wiggers. 1856').
Spezifisches Gewicht: 1,00122 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 10,6°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,01887
Natrium-Ion (Na-) 0,03100
Lithium-Ion (Li-) 0,000156
Calcium-Ion (Ca--) 0,1872
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,04272
Ferro-Ion (Fe--) 0,01260
Mangano-Ion (Mn-) 0,000793
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000566
MilU-
Mol
0.4820
1,345
0,0222
4,669
1,754
0,2253
0,0144
0,0209
Anionen *).
Nitrat-Ion (NOj')
Chlor-Ion (O')
Sulfat-Ion (SO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO,')
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Milligramm-
Äquivalent©
0,4820
1,345
0,0222
9,338
3,507
0,4507
0,0288
0,0626
15,236
0,000036
0,03574
0,3163
0.4662
0,0006 0,0006
1,008 1,008
3,293 6,586
7.641 7,641
1,1122
0,001480
20,475
0,0189
lü,-236
1,1137
1,955
20,494
44,43
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Kaliiunnitrat (KNO3) 0,000058
Kaliumchlorid (KCl) 0,03592
Natriumchlorid (NaCl) 0,02952
NatriumsuKat (N^SOJ 0,05973
Lithiumchlorid (LiCl) 0,000943
Calciumsulfat (CaSOJ 0,3869
Calciumhydrokarbonat [Ca^HCOa),] . . 0,2963
Magnesiumhydrokarbonat [MgCHCOg),] 0,2567
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCÖ3),] . . . 0,04009
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)ä] • 0,002552
Aluminiumsulfat [AL,(S0,)3] 0,003575
Kieselsäure (meta) (lijSiOs) 0,001480
1,1138
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,955 ==
3,069
1037 ccm
bei 10,6° u.
760 mm
3,069
64,92
1) Chemische Untersuchung
Hannover 1857. «) Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2.C.
der Pyrmonter Eisensäuerlinge S. 43.
Einleitung Abschn. A. ^) Vgl. ehem.
Analyse der westUchen „Trampelschen Quelle** (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: H. A. L. Wiggers. 1856').
Spezifisches Gewicht: 1,00122 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 10.6°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen').
Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,02221
Natrium-Ion (Na-) 0,04847
Calcium-Ion (Ca-) 0,3097
Magnesium-Ion (Mg"). . . . 0,05640
Ferro-Ion (Fe") 0,006298
Mangano-Ion (Mn--) 0,002198
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000759
MilU-
Mol
0,5674
2,103
7,724
2,315
0,1127
0,0400
0,0280
Anionen*).
Nitrat-Ion (NOj')
Chlor-Ion (O')
Sulfat-Ion (SO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,).
Milligramm-
Äquivalente
0,5674
2,103
15,45
4,631
0,2253
0,0799
0,0841
23,14
0,000043
0,03832
0,4946
0,7173
0,0007 0,0007
1,081 1,081
5,149 10,30
11,76 11.76
1,6963
0,006556
30,88
0,0836
23,14
1,70-29
1,591
30,96
36,15
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO3) 0,000071
Kaliumchlorid (KCl) 0,04228
Natriumchlorid (NaCl) 0,03009
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,1129
Calciumsulfat (CaSO,) 0,5873
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] . . 0,5529
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOa)J 0,3389
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] . . . 0,02004
Manganohydrokarbonat fMn(HCOs),] . 0,007073
Aluminiumsulfat [A1,(S0J3] 0,004797
Kieselsäure (meta) (HjSiO,) 0,006556
1,7029
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,591 =
3,294
843,8 ccm
bei 10,6° u.
760 mm
3,294
67,11
^) Cbemische Untersuchung der Pyrmonter Eisensäuerlinge S. 44.
Hannover 1867. >) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. B.2.c.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile bei diesen
beiden Quellen betragen 1,1 und 1,7 g, wobei Hydrokarbonat-,
Sulfat- und Calcium-Ionen vorwalten. Da 2,0 bzw. 1,6 g
Kohlendioxd vorhanden sind, so ist die östliche Quelle, die
12,6 mg Eisen enthält, als „erdig-sulfatischer Eisen-
säuerling", die westliche Quelle (6,3 mg Eisen) als „erdig-
sulfatischer Säuerling" zu bezeichnen.
361 —
Analyse der „Salztrinkquelle" (aus den OnginalzaMen berechnet).
Analytiker: E. Hintz und L. Grünhut. 1904').
< Spezifisches Gewicht: 1,00687 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 9,1°, gemessen im Quellenschacht.
Ergiebigkeit: 41 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen ''). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,03069
Natrium-Ion (Na-) 2,73ö
Lithium-Ion (Li-) 0,000363
Ammonium-Ion (NH,-) . . . 0,001508
Calcium-Ion (Ca--) 0,5324
Strontium-Ion (Sr--) 0,006962
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,1574
■ Zink-Ion (Zn--) 0,000115
Ferro-Ion (Fe-) 0,000192
Mangano-Ion (Mn-) 0,004836
Anionen').
Nitrat-Ion (NO,') 0,004098
Chlor-Ion (CY) 3,927
Brom-Ion (Br) 0,000580
Jod-Ion (J') 0,000002
Sulfat-Ion (SO/') 1,334
Hydrophosphat-Ion (HPO/ ' ) 0,000023
Hydroarsenat-Ion (HAsO^") 0,000010
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 1,267
Milli-
Mol
Milligramm
Äquivalent
0,7840
0,7840
118,6
118,6
0,0517
0,0517
0,0835
0,0835
13,28
26,55
0,0795
0,1590
6,461
12,92
0,0018
0,0035
0,0034
0,0069
0,0879
0,1759
159,3
0,0661
0,0661
110,8
110,8
0,0073
0,0073
0,00002
0,00002
13,89
27,77
0,0002
0,0005
0,00007
0,0001
20,76
20,76
Borsäure (meta) (HBOj) . .
Kieselsäirre (meta) (H^SiO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
10,002 285,0 159,4
0,001166 0,0265
0,01958 0,2497
10,023
1,706
285,2
38,77
11,729 324,0
Daneben Spuren von Nickel-, Kupfer-Ion, Titansäure.
Gefrierpunkt: —0,502° (identische Probe). (E. Hintz
und L. Grünhut).
Spezifische elektrische Leitfähigkeit (in reziproken
Ohm pro cm-Würfel) « = 0,01144 bei 13,5° (identische Probe).
(E. Hintz und L. Grünhut).
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO3) 0,006685
Kaliumchlorid (KCl) 0,05356
Natriumchlorid (NaCl) 6,430
Natriumbromid (NaBr) 0,000747
Natriumjodid (NaJ) 0,000002
Natriumsulfat (Na^SO^) 0,6198
Lithiumchlorid (LiCl) 0,002196
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,004467
Calciumsulfat (CaSO^) 1,298
Calciumhydrophosphat (CaHPO^) . . . 0,000033
Calciumhydroarsenat (CaHAsOJ . . . 0,000013
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC0,)2] . . 0,6075
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC63)J . 0.01666
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,9458
Zinkhydrokarbonat [Zn(HC03)2l .... 0,000329
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2J • • • 0,000611
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)J • 0,01556
Borsäure (meta) (HBO,) 0,001166
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,01958
Freies Kohlendioxyd (COJ
10,023
1,706
11,7-29
900,0 ccm
bei 9,1° u.
760 mm
Ältere Analysen: J. E. Trampel 1794. H. A. L. Wiggers 1861
(Chemische Dntersuchimg der Pyrmonter Kochsalzquellen S. 43. Arolsen
1862). Beide abgedruckt bei Hintz und Grünhut a. a. O.
') Chemische und physikalisch-chemische Untersuchung der Salztrinkquelle
zu Bad Pyrmont. Wiesbaden 1905. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „Salzbadequelle" (aus der saiztabeiie berechnet).
Analytiker: H. A. L. Wiggers. 1861 ').
Spezifisches Gewicht: 1,00617 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 10,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: . . MiUi- Milligramm-
MiUi- MiUi mm -Ä^nonen ). Gramm Mol Äquivalente
Kationen'). Gramm Mol' Äqui^mte" Chlor-Ion (Cl') 6,224 175,6 175,6
Kalium-Ion (K-) 0,000666 0,0170 0,0170 Sulfat-Ion (SO/') 2,033 21,16 42,33
Natrium-Ion (Na-) 3,758 163,0 163,0 Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 1>Q06 16,49 16,49
Lithium-Ion (Li-) 0,00013 0,018 0,018 14,316 411,9 234^
Calcium-Ion (Ca--) ... . 1,077 26,85 53,70 Kieselsäure (meta) (H^SiO,) 0,00697 0,0889
Magnesmm-Ion (Mg--) .... 0.2126 8,727 17,45 U323 äT^^l
Mangano-Ion (Mn--) 0,004352 0,0791 0,1582 '
Aluminium-Ion (AI-) ... . 0,00013 0,0049 0,015 Freies Kohlendioxyd (CO,) . 1,227 27,88
23M 15,550 439,9
»)Chem. Untersuchung der Pyrmonter Kochsalzquellen S. 44. Arolsen 1862. Daneben Spuren von Ammonium-, Nitrat-, Brom-,
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. Fluor-Ion.
OF THE *^
UNIVERSITY
OF
— 362
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Oramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,00127
Natriumchlorid (NaCl) 9,537
Lithiumchlorid (LiCl) 0,00076
Calciumchlorid (CaCl,) 0,6943
Calciumsulfat (CaSOJ 2,804
Magnesiumsulfat (MgSO,) 0,06732
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(IIC03)2] 1,196
Manganohydrokarbonat [Mn(HC0s)2] 0,01401
Qnmm
Aluminiumsulfat [AL,(S04)a] 0,00084
Kieselsäure (meta) (H,SiO„) 0,00697
14,322
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,227 =
15,549
Ältere Analyse: Brandes und KrOger 1824 (bei
Die Heilquellen Europas 8. 194. Berlin 1839).
649,3 ccm
bei 10,0° u.
760 mm
J. F. Simon,
B) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.c.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen bei
diesen beiden Quellen 10,0 und 14,3 g, wobei Chlor- und Na-
trium-, daneben Sulfat- imd Calcium -Ionen vorwalten. Mit
Eücksicht auf den Kohlendioxydgehalt sind diese Quellen als
„sulfatische Kochsalzsäuerlinge" zu bezeichnen.
Analyse der „BohrlOChSOlquelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: H. A. L. Wiggers. 1861').
Spezifisches Gewicht: 1,02819 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 15,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen^). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 12,61
Lithium-Ion (Li-) 0,00014
Calcium-Ion (Ca-) 2,044
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,3503
Ferro-Ion (Fe-) 0,02105
Mangano-Ion (\Iu") 0,00242
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,00017
Anionen ^).
Chlor-Ion (Cl') 20,41
Brom-Ion (Br) 0,002148
Sulfat-Ion (SO;') 3,842
Hydrokarbonat-Ion(HC08') . 1,401
Milli-
Milligramm-
Mol
Aquiralente
547,1
547,1
0,020
0,020
50,97
101,9
14,38
28,76
0,3766
0,7532
0,0440
0,0879
0,0063
0,019
678,6
575,7
575,7
0,0269
0,0269
40,00
79,99
22,97
22,97
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) .
Freies Kohlendioxyd (CO;,) .
40,68
0,00811
1251,6
0,103
678,7
40,69
0,6967
1251,7
15,83
41,39 1267,5
Daneben Spuren von KaUum-, Ammonium -
Nitrat-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Natriumchlorid (Naö) 32,00
Natriumbromid (NaBr) 0,002768
Lithiumchlorid (LiCl) 0,00087
Calciumchlorid (CaCl,) 1,588
CalciumsuKat (CaSOJ 4,993
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,3992
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOa)jl 1,620
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),]. . . . 0,06700
Manganohydrokarbonat [Mn(HC05)2] . 0,00778
Aluminiumsulfat [AL,(SOj3] 0,0011
Kieselsäure (meta) CHjSiOj) 0,00811
40,68
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,6967 =
41,38
375,3 ccm
bei 15,0° u.
760 mm
Fluor -Ion.
1) Chem. Untersuchung der Pyrrnonter Kochsalzquellen S. 45. Arolsen 1862,
— Ergänzt (hinsichtlich des Bromgehaltes) durch handschriftliches Material.
2) Vgl. chem. Einleitung Abschn. A. 8) Vgl. chem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 40,7 g,
wobei Chlor- und Natrium -Ionen, daneben Sulfat- und Cal-
cium-Ionen vorwalten. Die Quelle ist eine „sulfatische
Solquelle".
Die meisten Quellen sind in Holzschächte gefaßt. Das
Bohrloch der „Bohrlochsolquelle" ist 243 m tief mit Eisen-
rohren verrohrt und durch eine 600 m lange Eisenrohrleitung
mit dem Solbadehause verbunden. Das Wasser dieser und
der Salzbadequelle wird durch Pimipen gehoben. Das Wasser
der „Hauptquelle", der „HelenenqueUe" und der „Salztrink-
quelle" wird zum Trinken, das der übrigen Quellen zum Baden
benutzt. Die Badehäuser enthalten zusammen 185 Zellen mit
Wannen aus Zement, Schiefer, Marmor oder Kacheln. Für die
Eisenbäder vmd die Mischbäder (Eisensäuerlinge mit Sole ge-
mischt) wird das Wasser durch Dampfheizschlangen in den
Wannen oder durch Vorwärmer, für die Solbäder durch Ein-
leiten von Dampf in die Wannen erwärmt. Im Jahre 1903
wurden 72298; 1904: 79778; 1905: 89272 Bäder verabreicht.
Zum Versand gelangt das Wasser der „Hauptquelle", „Helenen-
quelle" und „SalztrinkqueUe" („Salzbrunnen"); 1903: 14 290;
1904: 14 087; 1905: 16285 Flaschen. Außer den genannten
Heilquellen entspringen in Pyrmont noch andere Mineralquellen,
die als Tafelwasser Verwendung finden.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus eigenen
Lagern, wobei die Trampeischen Quellen zum Anrühren und
zu den Nachspülbädem dienen. — Massage. Inhalationskuren.
Elektrotherapie. — Gelegenheit zu Flußbädern. — Molkenkur.
— Gedeckte Wandelbahnen.
363 —
Analysen der Moorerde. Analytiker: U. Kreusler. ISSS und 1898').
I. Im nicht verwitterten Zustande (1888).
Die Analyse der lufttrockenen Moorerde ergibt, berechnet
auf 1000 Teile der bei 120° getrockneten Moorerde:
A. In Wasser lösüche Bestandteile.
1. Organische und flüchtige
Ammonium (NHJ 0,101]
Ameisensäurerest (HCO^) 0,571 > 9,757
Humussäure 9,085J
Spuren von Gerbsäure.
2. Anorganische
KaUiun (K) 0,045
Natrium (Na) 0,326
Calcium (Ca) 5,256
Magnesium (Mg) 0,435
Eisen, zweiwertig (FeH) 3,987
Mangan (Mn) 0,062 36,56
Alimiinium (AI) 0,131
Sulfatrest (SOJ 22,69
Schwefelsäure (H.SOJ 3,403
Phosphorsäure (HjPOJ 0,029
Siliciumdioxyd (SiO,) 0,186
Spuren von dreiwertigem Eisen, Chlor, Kohlendioxyd.
B. In Wasser unlösUche Bestandteile.
1. Organische und flüchtige
Ammonium (NH^) 0,241
Wachs 13,08
Harz 3,480 318,0
Humussäure 168,2
Humin 133,0
2. Anorganische
a) in Salzsäure lösUch
Kalium (K) 0,418
Natrium (Na) 0,509
Calcium (Ca) 18,31
Magnesium (Mg) 1,497
Eisen, dreiwertig (Fe™) 23,91
Mangan (Mn) 0,282
Aluminium (AI) 3,812
SuKatrest (SOJ 40,13
Phosphatrest (PO^) 2,113
Karbonatrest (CO3) 3,252
Differenz = Sauerstoff (O) 14,22
Siüciumdioxyd (SiO,) 0,774'
b) in Salzsäure unlöshch
freien Schwefel (S) 3,866]
Schwefelkies (FeS^) 135,7 | 228,9
Quarzsand, Ton usw 89,33 J
Unzersetzte Pflanzensubstanz und Analysenverlust 297,6
Die Moorerde reagiert sauer.
. 109,2
18,07
83,22
1) Zeitschrift für analytische Chemie 1899 Bd. 38 S. 411.
11. Im verwitterten Zustande (1898).
Die Analyse der lufttrockenen Moorerde ergibt, berechnet
auf 1000 Teile der bei 120° getrockneten Moorerde:
A. In Wasser lösliche Bestandteile.
1. Organische und flüchtige
Ammonium (NHJ 0,491)
Humussäure 17,58 )
Spuren von Ameisensäure und Gerbsäure.
2. Anorganische
Kalium (K) 0,102
Natrium (Na) 0,206
Calcium (Ca) 4,718
Magnesium (Mg) 1,196
Eisen, zweiwertig (Feii) 6,939
Eisen, dreiwertig (FeDi) 4,608
Mangan (Mn) 0,089
Aluminium (AI) 1,845
SuKatrest (SOJ 50,34
Schwefelsäure (H^SOJ 12,74
Phosphorsäure (HjPO,) 0,026
SUiciumdioxyd (SiO,) 0,423
Spuren von Kobalt, Chlor, Kohlendioxyd.
B. In Wasser imlösliche Bestandteile.
1. Organische imd flüchtige
Ammonium (NH^) 0,194
Wachs 10,26
Harz 6,610} 266,7
Humussäure 170,9
Humm 78,70
2. Anorganische
a) in Salzsäure löslich
KaUum (K) 0,523
Natrium (Na) 0,191
Calcium (Ca) 17,24
Magnesium (Mg) 0,637
Eisen, dreiwertig (Feni) 26,32
Mangan (Mn) 0,217
Aluminium (AI) 3,599
Siüfatrest (SOJ 55,56
Phosphatrest (PO^) 1,602
Karbonatrest (CO,) 4,964
Differenz = Sauerstoff (O) 11,06
SiUciumdioxyd (SiO,) 0,057'
b) in Salzsäure unlöslich
freien Schwefel (S) 0,39 ]
Schwefelkies (FeS,) 12,32 1 295,6
Quarzsand, Ton usw 282,9 J
Unzersetzte Pflanzensubstanz imd Analysen Verlust 214,4
Die Moorerde reagiert sauer.
121,97
Behandelt werden: Konstitutionskrankheiten, Stoff-
wechselstörungen, Nervenleiden, Herzkrankheiten, chronische
Katarrhe der Luftwege, der Verdauungs- und Harnorgane,
Frauenkrankheiten, Skrofulöse, Rhachitis, Rheumatismus, Gicht.
12 Ärzte. — Kurzeit: Anfang Mai bis Anfang Oktober. —
Kurtaxe: 1 Person 16 M., jede weitere Person 8 M. — Zahl der
Besucher (ohne Passanten) 1903: 6857; 1904: 7556; 1905: 8377.
AUgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgxmg durch
Wasserleitung. — Beseitigung der AbfaUstoffe durch Abfuhr. —
Krankenhaus. Desinfektionseinrichtung. — Apotheke. — Kinder-
heilanstalt. Genesungsheim der Landesversicherungsanstalt
Hannover.
Quellen und Bad gehören zum Domanium des Waldeckischen
Fürstenhauses. Auskunft durch die Fürsthche Brunnendirektion.
364
G6G6C6G6föG6G6G6G6G6C;6CÄföG6C5S ReilierZ ÖOÖDdOÖDdOdOöOÖOdÖÖDdOdÖdOÄPÖD
Bad, zur gleichnamigen Stadt (3139 Einwohner) gehörig,
in der Grafschaft Glatz im K«gierungsbezirk Breslau der
Provinz Schlesien, li^ 568 m ü. M. in dem von NNO nach
SSW verlaufenden, 300 bis 400 m breiten Weistritztale, dessen
Höhen bis 200 m üljer das Tal ansteigen. Ausgedehnter Nadel-
wald angrenzend. Station der von der Bahn Breslau — Mittel-
walde in Glatz abzweigenden Nebenbahn Glatz— Landesgrenze.
KUma. Mittlere Monatstemperatur nach I Ojährigem Durch-
schnitt (1896—1905): Mai 9,8°, Juni 13,8°, Juh 15,3°, August
14,4°, September 10,8°*). — Mittlere jährliche Niederschlags-
höhe nach lOjährigem Durchschnitt: 1013 mm**).
HeUquellen. 10 Quellen: „Kalte Quelle" (1468 entdeckt),
„Laue Quelle" (1797), „Ulrikenquelle" (1816), „Große Wiesen-
quelle" (1830), „Kleine WiesenqueUe" (1832), „Rasenquelle"
(1852), „Ludwigsquelle" (1870), „Deutschlandquelle" (1872),
2 unt)enannte Quellen (1889 und 1905), entspringen einem
System von verschiedenen sich kreuzenden Spalten im Glimmer-
schiefer nahe an der Grenze gegen den Gneis und liefern zu-
sammen täglich 5385 hl Wasser.
*) Angaben der dortigen meteorologischen Station.
••) ProTiuz-Kegenkarte.
Analyse der „Kalten Quelle" (aus den Ongmakahlen berechnet).
Analytiker: B. Fischer. 1896').
Spezifisches Gewicht: 1,0002 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 11,0°.
Ergiebigkeit: 128 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
_. y^ Miiii- Milligramm- ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält '^:
£a.tlOnen ). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,04150 1,060 1,060 *'"°™
Natrium-Ion (Na-) 0,07164 3,108 3,108 KaUumchlorid (KO) 0,01279
Lithium-Ion (Li-) 0,000012 0,0016 0,0016 Kaliumsulfat (K,SO,) 0,06430
Calcium-Ion (Ca") 0,1405 3,504 7,007 KaUumhydrokarbonat (KHCO3) • • • • 0,01514
Magnesium-Ion (Mg-) . . . 0,03697 1,518 3,036 Natriumhydrokarbonat (NaHCOa) . . . 0,2613
Ferro-Ion (Fe--) 0,005449 0,0975 0,1950 Lithmmhydrokarbonat (LiHCO,) . . . 0,000112
Mangano-Ion (Mn-) 0,000668 0.0121 0,0243 Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,000102
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000017 0,0006 0,0019 Calciumhydroarsenat (CaHAsOJ . . . 0,000087
— — — Calciumhydrokarbonat [Ca<HCO,),] . . 0,5678
AninnaTi ') Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)J 0,2222
Chlor-Ion (O') 0,006076 0,1714 0,1714 m '™^^'^'''','"'^"^ ^^1^^.^]^l. ; n' ' n'S„
Sulfat-Ion (SO;-) 0 03542 0 3688 0 7375 Y^^^-^^^f ".^^ . ^Ä mp'n^^ ^.'T.l?.
Hydropho8phatllon(HPO;') 0000165 0 0017 0 0034 Alum.mmnhydrophosp^t[AUHPO,),] 0,000110
HydroLenat-Ion (HAsO/') 0,000067 010005 0,0010 kieselsaure (meta) (H,S.O,) 0.05028
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 0,8249 13,52 13,52 1,2137
1,1634 23,36 i^S ^ ■ rr ^, :,■ j .^^ f ^^^'^ *=^"*
■c- , ■■ , , ^/■ITa•r^^ A-^io ^a,,^ ^^^ Kohlendioxyd (CO,) 1,868 = ^bei ll,0°u.
Kieselsaure (meta) (HjSiOj). 0,0j0-28 0,6412 --^-— | 7^0 iim
1,2137 24,01 '
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 1,868 42,45
3,082 66,46 Ältere Analysen: Fischer 1828 (bei J. F. Simon, Die Heilquellen
Europas S. 200. Berlin 1839). A. Duflos (bei Th. Valentiner, Hand-
») Manuskript. >) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. s) Vgl. ehem. buch der Balneotherapie S. 606. Berlin 1873). B. Drcnckmann 1868 (bei
Einleitung Abschn. B.2.C. Fr. Raspe, Heilquellen - Analysen 8.382. Dresden 1885).
Analyse der ,JjaUen Quelle" (aus den Origlnalzahlen berechnet).
Analytiker: B. Fischer. 1896').
Spezifisches Gewicht: 1,0016 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 18,4°.
Ergiebigkeit: 330 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Gramm
^ ^ ^ Milii- Milligramm- Magnesium-Ion (Mg") .... 0,07987
J&Ationen }. Gramm Mol Äquivalente Ferro-Ion (Fe") 0,01152
Kahum-Ion (K-) 0,1096 2,800 2,800 Mangano-Ion (Mn-) 0,001167
Natrium-Ion (Na-) 0,2041 8,856 8,856 Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000024
Lithium-Ion (Li-) 0,000037 0,0052 0,0052
Calcium-Ion (Ca--) 0,3103 7,739 15,48 .) Manuskript. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn.
MilU-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
3,279
6,558
0,2060
0,4120
0,0212
0,0424
0,0009
0,0027
34,16
— 365
Anionen'). Gramm
Chlor-Ion (Cl') 0,007586
Sulfat-Ion (SO/) 0,06050
Hydrophosphat-Ion (HPO<") 0,000169
Hydroarsenat-Ion (HAsO/') 0,000254
Hydrokarbonat-Ion {HCO3') 1,993
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,2140
0,2140
0,6298
1,260
0,0018
0,0035
0,0018
0,0036
32,67
32,67
Kieselsäure (meta) (HjSiOa)
Freies Kohlendioxyd (CO,).
2.778
0.1027
56,42
1,310
34,15
2,881
1,660
57,73
37,74
95,47
identisch, Versand-
4,541
Gefrierpunkt: —0,12° (Probe nicht
Wasser). H. Strauß').
Ältere Analysen: Fischer 1828 (bei J. F.Simon, Die Heilquellen
Europas S. 20i. Berlin 1839). A. Duflos (bei Th. Valentiner, Hand-
buch der Balneotherapie 8. 606. Berlin 1878). B. Drenckmann 1868 (bei
Fr. Raspe, Heilquellen -Analysen S. 382. Dresden 1885).
2) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Therapeutische Monatshefte 1899
Bd. 13 S. 592. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Kaliumchlorid (KQ) 0,01596
Kaliumsulfat (K,SOJ 0,1098
Kaliumhydrokarbonat (KHCO3) .... 0,1328
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg). . . 0,7444
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOs). . . . 0,000356
Calciumhydrophosphat (CaHPO^) . . . 0,000058
Calciumhydroarsenat (CaHAsOj). . . . 0,000326
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)j] . . 1,254
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOs)j] 0,4799
Ferrohydrokarbonat lFe(HCOj,).,]. . . . 0,03665
Manganohydrokarbonat [Mn(HCOs),] . 0,003756
Aluminiumhydrophosphat[Al2(HP04)3] 0,000152
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,1027
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
2,881
1,660 =
4,541
905,2 com
bei 18,4° u.
760 mm
Analyse der „Ulrikenquelle" (aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: B. Fischer. 1896').
Spezifisches Gewicht: 1,0006 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 13,7°.
Ergiebigkeit: 210 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
, MUH- Milligramm- ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
.K£ltl011611 ). Gramm Mol Äquivalente
Kaüum-Ion (K-) 0,06668 1,703 1,703 -n- ,• . , •> ,-^r^. ^T!^na
Natrium-Ion (Na-) 0 1077 4 673 4,673 5'?"'"'^? wf „^^ n'nvfn?
Lithimn-Ion Li-) 0 000007 0 0010 0 0010 vl-'^hH J £ \^,^TTPn T " ' ' .'^.T.l
Calcium-Ion (Ca--) 0 1851 4 616 9,233 l^^''^'^l^°^t'^^\^f^Z%V ' l'ZH
Magnesium-Ion (Me-) 0 05'>92 2 172 4 34'i Natnumhydrokarbonat (NaHCO^) . . . 0,3928
v^^T^^f^T^ nnn^Qv« « n >.« n^!no Lithiumhydrokarbonat (LiHCO,) .. . 0,000067
J?erro-lon (Fe-) 0,001376 0,0246 0,0492 ^ , . , , u 1, * ,/-i tt-d/^\ n^^«rv««<^
Mangano-Ion (Mn-) 0 000436 0 0079 00158 Cdciumhydrophosphat (CaHPO ) . . . 0,000099
.,„•■„ T ,,/ s A AnAr,.,r> AAA,f> A AAoo Calciumhydroarsenat (CaHAsO.) . . . 0,000140
Alummium-Ion (AI-) .... 0,000032 0,0012 0,0036 Calcimnhydrokarbonat [Ca(HCO,),J . . o;7482
Anionen'). 20,024 Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,3180
ChJor-Ion (CT) 0,005114 0,1443 0,1443 Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . . . 0,004379
Sulfat-Ion (SO;') 0,04077 0,4244 0,8489 Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)2] . 0,001402
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000243 0,0025 0,0051 Aluminiumhydrophosphat[AI,(HPO<)8] 0,000205
Hydroarsenat-Ion (HAsO/') 0,000109 0,0008 0,0016 Kieselsäure (meUJ (HjSiOj) 0,06702
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 1,161 19,02 19,02 1,688
1,621 32,79 20^02 f 915:7 ccm
Kieselsäure (meta) (ILSiO,) 0,06702 0,8547 ^^^^ Kohlendioxyd (CO,) ^^08 ■= jb« 13,7°u.
-IM 33:6^ 3,396 l 760 mm
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 1,708 38.81
o oQY no 4ß Ältere Analysen: A. Duflos (bei Th. Valentiner, Handbuch der
' < ,10 Balneotherapie S. 606. Berlin 1873). B. Drenckmann 1868 (bei Fr. Raspe,
») Manuskript. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ») Vgl. ehem. Heilquellen-Analysen 8. 388. Dresden 1885). Beide Analysen geben einen
Einleitung Abschn. B.2.C. wesentlich höheren Eisengehalt an als die vorstehende.
Analyse der „Großen Wiesenquelle" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: A. Duflos. 1851').
Spezifisches Ge^vicht: 1,00125 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 12,5°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Milli- Milligramm-
Gramm Mol Äquivalent«
Kationen'). Gramm Mol' ÄqiSS^ Ferro-Ion (Fe-) 0,0126 0,226 0,452
Kalium-Ion (K-) 0,0342 0,872 0,872 Mangano-Ion (Mn-) 0,0004 0,008 0,02
Natrium-Ion (Na-) 0,07676 3,330 3,330 12,5
Calcium-lon (Ca-) 0,12 2,9 5,8 i) B. M. Lorsch, Einleitung in die Mineralquellenlehre Bd. 2 S. 1520.
Magnesium-Ion (Mg") . . . . 0,025 1,0 2,0 Erlangen 1860. 2) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
366
Anionen').
Gramm
Milli-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
Chlor-Ion (CD
Sulfat-Ion (SO.")
Hydrokarbonat-Ion (HCO,')
0,00648
0,03
0,7095
0,183
0,3
11,63
0,183
0,7
11,63
1,01
20,4
12,5
Kieselsäure (meta) (H^SiOa)
0,0487
0,621
1,06
21,1
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
2,365
53,74
3,43 74,8
t A. >) Vgl. ehem.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschnit
BClinitt B.2.C.
Einleitung Ab-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0136
Kaliumsulfat (K,SOj) 0,06
Natriumhydrokarbonat (NaHGOa). . . 0,2799
Calciumhydrokarbonat [CaCHCOj),] . . 0,47
Magnesiurahydrokarbonat [Mg(HCOg)j] 0,15
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,).,] . . . 0,0402
Manganohydrokarbonat |Mn(HCO,),J . 0,001
Kieselsäure (meta) (HjSiOJ 0,0487
1,06
Freies Kohlendioxyd (COj) 2,365 =
3,43
1263 ccm
bei 12,5° u.
760 nun
Analyse der „Kleinen Wiesenquelle" (aus der saktabeiie berechnet).
* Analytiker: A. Duflos. 1851').
Spezifisches Gewicht: 1,001 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 12,5°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
Miiii- MiUigramm- imgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Kationen^. Gramm Hol Äquivalente Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0332 0,849 0,849 Kaliumchlorid (KCl) 0,0143
Natrium-Ion (Na-) 0,0683 2,96 2,96 Kaliumsulfat (K,S0J 0,0571
Calcium-Ion (Ca-) 0,110 2,75 5,49 Kaliumhydrokarbonat (KHCO.) .... 0,0001
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0161 0,662 1,32 Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . . . 0,249
Ferro-Ion (Fe-) 0,00840 0,150 0,300 Calciumhydrokarbonat [Ca(UCOX] . . 0,445
Mangano-Ion (Mn-) 0,0003 0,006 0,01 Magne8iumhydrokarbonat[Mg(HC03),] 0,0969
10,93 Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,)J . . . 0,0267
-^^°'i®^ )• Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),)] . 0,001
Chlor-Ion (Cl') 0,00681 0,192 0,192 Kieselsäure (meta) (ILSiOJ 0,06
Sulfat-Ion (SO/') 0,0315 0,328 0,655 "0950
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,6156 10,09 10,09 ' f 1102 ccm
0,890 17;99 1Ö;94 freies Kohlendioxyd (CO,) 2,063 =Jbei 12,5° u.
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) ■ 0,06 0,8 3,013 [ 760 mm
0,950 18,79
Freies Kohlendioxyd (CO,) ._2,063 46.89 ^ J^- 'ts^-''',^'^^'''^' ^JLT^^^T' ^^'^i
3,013 65,68 Einleitung Abschn. B.2.O.
Diese fünf Quellen sind durch ihren Kohlendioxydgehalt von
1,7 bis 2,4 g als Säuerlinge gekennzeichnet. Die „Kleine Wiesen-
quelle'', bei der die Summe der gelösten festen BestandteQe
lg nicht erreicht, ist ein „einfacher Säuerling". Bei den
übrigen vier Quellen beträgt die Summe der gelösten festen
Bestandteile 1,06 bis 2,9 g, wobei Hydrokarbonat- und Calcium-
lonen vorwalten. Sie gehören also zu den „erdigen Säuer-
lingen", und zwar die „Laue Quelle" und die „Große Wiesen-
queUe", deren Eisengehalt 10 mg übersteigt, zu den „erdigen
Eisensäuerlingen".
Die Temperatur der „ RasenqueUe " beträgt 11,3°, der
„Ludwigsquelle" 13,8°, der „Deutschlandquelle" 12,5°, der
„Neuen Quelle" 15,0°.
Mit Ausnahme der „Kalten Quelle" sind die Quellen in
Sandsteinsehächte gefaßt, die in Moorboden endigen. Das
Wasser der „Kalten", „Lauen" imd „Ulrikenquelle" wird zum
Trinken, das sämtlicher Quellen mit Ausnahme der „Kalten
Quelle" zum Baden benutzt. Zum Inhalieren und Gurgeln
dient das Wasser der „Lauen Quelle". 2 Badehäuser enthalten
zusammen 60 Badezellen mit Zinkwannen, in denen das Wasser
durch Dampfheizschlangen erwärmt wird. Im Jahre 1903
wurden 23918; 1904: 26540; 1905: 26937 Mineralbäder ver-
abreicht. Zum Versand gelangt das Wasser der Trinkquellen
in natürlichem Zustande (1903: 1800; 1904: 2507; 1905:
2213 Flaschen).
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus eigenen
Lagern (etwa 2000 jährlich). Hydrotherapie. Massage. —
Milch-, Molken- und Kefirkuren. — Wandelbahn. — Kurpark.
Behandelt werden: Krankheiten der Atmungsorgane, be-
sonders chronische Katarrhe, Lungenenveiterung; Magen- und
Darmkatarrhe; Nieren- und Blasenleiden; Blutarmut, Bleich-
sucht, Skrofulöse, Frauenkrankheiten; Nervenleiden; Gicht,
Rheumatismus; Sumpffieber; Schwächezustände.
10 Ärzte. — Kurzeit: 1. Mai bis Anfang Oktober. — Kur-
taxe: 1 Person 20 M., 2 Personen 30 M., jede weitere Person
5 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 4040;
1904: 4330; 1905: 4572.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr. — 2 Krankenhäuser. — Dampfdesinfektions-
apparat. — Apotheke. — Quellen und Bad gehören der Stadt.
Auskunft durch den Magistrat.
367 —
föG6G3SföG6G6GjsG6föG6C6G6fö Reipertsweüer ^^^^^iso^isoiso^^^^
Bei Reipertsweiler, einem Dorf im Unterelsaß , in den
Vogesen (nächste Bahnstation Ingweiler an der Strecke
Straßburg — Saargemünd), wurden im Jahre 1876 mehrere
Quellen wieder aufgefunden, die wahrscheinlich schon den
Römern bekannt waren. Sie entspringen aus Vogesensandstein.
Analyse der „SpachqUelle" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: Ed. Willm. 1880').
In 1 Kilogramm der Mineralwassers sind enthalten:
Kationen^). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0385
Natrium-Ion (Na-) 0,0128
Calcium-Ion (Ca-) 0,0233
Magnesium-Ion (Mg-) . . . 0,00459
Ferro-Ion (Fe") 0,0538
Mangano-Ion ßin-) 0,0153
Anionen').
Nitrat-Ion (NO3') 0,0249
Chlor-Ion (CI') 0,0485
Sulfat- Ion (SO/') 0,0116
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,00608
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,209
MiUi-
Mol
Milligramra-
Äquivaleute
0,984
0,557
0,581
0,984
0,557
1,16
0,188
0,963
0,278
0,377
1,93
0,.557
5,57
0,402
1,37
0,120
0,0634
3,43
0,402
1,37
0,241
0,127 ■
3,43
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO3) 0,0406
KaUumchlorid (KCl) 0,0435
Natriumchlorid (NaCl) 0,0326
Calciumchlorid (CaCl^) 0,0127
Calciumsulfat (CaSOj 0,0164
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ 0,00863
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC0j2l 0,0459
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,0276
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)2] 0,171
Manganohydrokarbonat[Mn(HC03)2] 0,0493
Kieselsäure (meta) (H,Si03) 0,0170
Organische Substanzen 0,0155
0,481 ■
Freies Kohlendioxyd (CO.j) 0,140
0,449 8,94
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) 0,0170 0,217
Organische Substanzen . . . 0,0155
5,57
0,621
0,481 9,15
Freies Kohlendioxyd (COJ . 0,140 3,18
0,621
12,33
■) Bulletin de la sociftÄ chimiqae de Paris 1880 Bd. 33 S. 450. >) Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. A. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.c.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
Analyse der „OäsarqueUe" (aus der
Analytiker: Ed.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Mol Äquivalente
1,828
0,626
Kationen-').
Kaüum-lon (K)
Natrium-Ion (Na-)
Calcium-Ion (Ca")
Magnesium-Ion (Mg") ....
Ferro-Ion (Fe")
Mangano-Ion (Mn--)
Anionen''').
Nitrat-Ion (NO3')
Chlor-Ion (CK)
Sulfat-Ion (SO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Kieselsäure (meta) (H^SiO,)
Organische Substanzen . . .
Gi*amm
0,07l.')8
0,0144
0,0304
0,00979
0,00072
0,0003
0,07967
0,0585
0.0195
0,0897
1,8'28
0,626
0,758
0,402
0,013
0,005
1.284
1,65
0,-203
1,47
1,52
0,804
0,026
O.Ol
4,81
1,284
i,(;5
0,4(»6
1.47
8.-24
0,232
0,3746
0,0182
0.0145
0,4073 8,47
4,81
Zusammensetzung des Quellsinters in bei 120°
getrocknetem Zustande: Prozent
Calcium (Ca) 0,22
Magnesium (Mg) 0,029
Eisen, dreiwertig (FeiH) 42,94
Phosphatrest (POJ 5,66
Karbonatrest (CO3) 0,40
Differenz = Sauerstoff (0) 17,01
SiUciumdioxyd (SiO,) 24,75
Wasser, chemisch gebunden (ILjO) 9,09
0,5 g. Mit Rücksicht auf den Eisengehalt (53,8 mg) ist die
Quelle als „reine Eisenkarbonatquelle" zu bezeichnen.
Salztabelle berechnet).
Willm. 1880').
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO3) 0,1299
Kaliumchlorid (KCl) 0,0406
Natriumchlorid (NaCl) 0,0366
Calciumchlorid (CaCL,) 0,0267
Calciumsulfat (CaSOj) 0,0277
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03).J 0,0510
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)J 0.0588
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] 0,0023
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)2] 0,0009
Kieselsäure (meta) (Ä^SiOä) 0,0182
Organische Substanzen 0,(il45
0,4072
') Bulletin de la social« cMmique de Paris 1880 Bd. 33 8. 460. ») Vgl.
ehem. Einleitimg Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. B.2.C.
368 —
Analyse der „Madeleinequelle"
Analytiker: Ed.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen^. Onmm
Kalium-Ion (K-) 0,014
Natrium-Ion (Na-) 0,00461
Calcium-Ion (Ca-) 0,00855
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,0024
Ferro-Ion (Fe-) 0,0004
Anionen ').
Nitrat-Ion (NO,') 0,0059
CMor-Ion (Q') 0,0206
Sulfat-Ion (SO/') 0,00839
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,0217
Milli-
Milligmmm-
Mol
Aquivalente
0,37
0,37
0,200
0,200
0,213
0,426
0,098 ■
0,20
0,008
0,02
1,22
0,095
0,095
0,.582
0,582
0,0873
0,175
0.356
0,356
Kieselsäure (meta) (H,SiOg)
Organische Substanzen . . .
0,087
0,012
0,0081
2,01
0,15
1,21
(aus der Saktabelle berechnet).
Willm. 1880').
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO,) 0.0096
Kaliumchlorid (KCl) 0,020
Natrimnchlorid (NaCl) 0.0117
Calciumchlorid ^CaCl2) 0,00602
Calciumsulfat (CaSO^) 0,0119
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOa),] 0,0116
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08),] 0.014
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] 0,001
Kieselsäure (meta) (H^SiO^) 0,012
Organische Substanzen 0.0081
0,106
0,107
2,16
') Bulletin de la social chimique de Paris 1880 Bd. 33 8. 450. ') Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. A. ^) Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. B.2.C.
Untersuchung der „Arturquelle".
Analytiker: Ed. Willm. 1880').
Gesamt-Eückstand 0,107 g in 1 kg
Ferro-Ion (Fe-) 0,0017 „ „ „ „
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') . . 0,0287 „ „ „ „
>) Bulletin de la soci^ chimique de Paris 1880 Bd. 33 S. 450.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile bei diesen
drei Quellen betragen 0,4 bis 0,1 g; es sind „einfache kalte
Quellen". Bemerkenswert ist bei der „CäsarqueUe" das Vor-
walten von Nitrat- und Kalium-Ionen.
Die Quellen gehören Marie Magdalene Leininger in Paris.
Das Wasser der Quellen wird durch Gastwirt Peter Klein
in Lichtenberg bei Eeipertsweiler versandt.
G6G6G6G6C6G6G6G6G6G6föC:;6föG6 RippoldSRU (!Ö^dO&3ÖDÄP^OÖOÄ9<!ÖdOdOÖDÖD
Dorf mit 761 Einwohnern im Kreise Offenburg des Groß-
herzogtums Baden, liegt 570 m ü. M. im Schwarzwald am süd-
östlichen Fuße des fast 1000 m hohen Kniebis in dem 200 m
breiten von Norden nach Süden sich ziehenden Tale des Wolfs-
baches. Ausgedehnter Nadelwald angrenzend. Nächste Bahn-
stationen: Freudenstadt (17 km) und Wolfach (22 km, Post-
verbindung) an der Strecke (Stuttgart— )Eutingen— Hausach.
Analyse der „Wenzelquelle" (aus
Analytiker: E. Bunsen').
Spezifisches Gewicht: 1,0034 bei
Temperatur: 9,8°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
_. ^ j. Milli- Milligramm-
Ä.atlonen ). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,02083 0,5319 0,5319
Natrium-Ion (Na-) 0,3434 14,90 14,90
Calcium-Ion (Ca-) 0,4212 10,50 21.01
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,07418 3,045 6,090
Ferro-Ion (Fe") 0,04300 0,7693 1,539
Mangano-Ion (Mn--) 0,001039 0,0189 0,0378
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,009175 0,3386 1,016
45,12
') Zeitschrift fflr analytische Chemie 1871 Bd. 10 8. 473. •) Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. A.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach lOjäh-
rigem Durchschnitt (1888— 1897j: 1773 mm*).
Heilquellen. 4 Quellen: „Wenzelquelie", „Leopoldsquelle",
„Josephsquelle" und „Badequelle", 1178 zuerst urkundlich er-
wähnt und seitdem mit mehreren Unterbrechungen zu Heil-
zwecken benutzt, entspringen aus Gneis.
*) Angaben des Zentralbureaus für Meteor, und Hydrogr. in Karlsruhe.
der SalztabeUe berechnet).
14,1°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Anionen').
Chlor-Ion (Q')
Sulfat-Ion (SO/') 0,9266
Hydrokarbonat-Ion (HCO,')
Kieselsäure (meta) (HjSiO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,).
Freier Stickstoff (N,) ....
5,444 111,29
Daneben Spuren von Hydrophosphat-, Hydroarsenat-Ion,
organischen Substanzen.
Gramm
Milli-
Mol
Milligramm-
Äqui Talente
0.05131
1,447
1,447
0,9266
9,646
19.29
1,487
24,38
24.38
3.378
65,58
45,12
0.1263
1.611
3,504
67,19
1,937
44,01
0,0027
0.096
— 369
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,03968
Natriumchlorid (NaCl) 0,05355
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,9938
Calciumsulfat (CaSOJ 0,2925
Calciumhydrokarbouat [CafHCO.,),] 1,355
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC0g)2] 0,4457
Ferrohydrokärbonat [FeiHCÜ^),] 0,1369
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),] 0,003343
3) Vgl. ehem. EmJeitmig Abschn. B.2.C.
Gramm
Aluminiumsulfat [Al^fSO^),] 0,05796
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,1263
3,.^05
{1024 com
bei 9,8° u.
760 mm
}2 2 ccm
bei '9,8° u.
760 'mm
Ältere Analysen: W. L. Kölreuter 1826 (bei Heyfelder, Die
Heilquellen des Großherzogtums Baden S. 110. Stutlgait 1841). H. Will 1847
(Liebigs Annalen 1847 Bd. 61 8. 181).
Analyse der „Leopoldsquelle" (aus der saiztabeiie berechnet).
Analytiker: R. Bunsen').
Spezifisches Gewicht: 1,0036 bei 14,1°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 8,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
__ _ ,. Milli- Milligramm-
•K-atlonen ■). Gramm Mol Äquivalente
Kaliimi-Ion (K-) 0,01584 0.4047 0,4047
Natnum-Ion (Na-) 0,2858 12,40 12,40
Calcium-Ion (Ca") 0,5532 13,80 27,59
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,08645 3,549 7,097
Ferro-Ion (Fe-) 0,02071 0,3706 0,7411
Mangano-Ion (Mn-) 0,003532 0,0642 0,1284
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,001379 0,0509 0,1526
48,51
0,9206
13,37
0,2276
33,99
Anionen').
Chlor-Ion (Gl') 0,03264 0,9206
Sulfat-Ion (SO/') 0,6423 6,687
Hydrophosphat-Ion (HPO;') 0,01093 0,1138
Hydrokarbonat-Ion (HCOs') 2,074 33,99
Kieselsäure (meta) (H^SiOg)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Freier Stickstoff (N,) ....
3,727
0,1120
72,35
1,429
48,51
3,839
2,072
0,0004
73,78
47,10
0,01
5,911 120,89
Daneben Spuren von Lithium-, Hydroarsenat-Ion,
ganischen Substanzen, freiem Sauerstoff.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,03019
Natriumchlorid (NaCl) 0,03018
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,8447
Calciumsulfat (CaSOJ 0,1014
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,005105
Calciumhydrokarbonat [CalHCOj),] . . 2,110
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 0,5194
Ferrohydrokärbonat [Fe(HC03)jl. . . . 0,06593
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)J . 0,01137
Alummiumhydrophosphat [AL,(HPO,)gJ 0,008706
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,1120
3,839
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,072 =
Freien Stickstoff (N,) 0,0004 =
5,911
1089 ccm
bei 8,0° u.
760 mm
0,3 ccm
bei 8,0° u.
760 mm
Ältere Analysen: W. L. Kölreuter 1826 (bei Heyfelder, Die
Heilquellen des Großherzogtums Baden S. 110. Stuttgart 1841). H. Will 1847
(Liebigs Annalen 1847 Bd. 61 S. 181).
') Zeitschrift für analytische Chemie 1871 Bd. 10 S. 437. ') Vgl. ehem.
Einleitung Absclin. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „Josephsquelle" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: R. Bunsen').
Spezifisches Gewicht: 1,0035 bei 14°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 10,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Anionen'). Gramm Mof Äquivaienie
. ^ Milli- Milligramm- Chlor-Ion (CI) 0,06326 1,784 1,784
Nationen ). Gramm Mol Äquivalente Sulfat-Ion (SO,") 1,086 11,30 22,61
Kahum-Ion (K-) 0,02715 0,6936 0,6936 Hydrokarbonat-Ion (HCO.') 1,550 25,41 25,41
Natnum-Ion (Na-) 0,3934 17,07 17,07 -5-^77^ ^^ttt Jä^
Calcium-Ion (Ca--) 0,4847 12,09 24,17 . , ' ' '
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,08422 3,457 6,914 Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,07426 0,9470
Ferro-Ion (Fe--) 0,01798 0,3217 0,6435 ^'''85 73,19
Mangano-Ion (Mn-) 0,001489 0,0271 0,0541 Freies Kohlendioxyd (CO,). 1,935 43,99
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,002333 0,0861 0,2583 Freier Stickstoff (N,) .... 0,0004 0,01
~49;8Ö 5-720 117,19
«) Zeitschrift für analytische Chemie 1871 Bd. 10 s. 437. ") Vgl. ehem. Daneben Spuren von Hydroarsenat-Ion und organischen
Einleitung Abschn. A. Substanzen.
24
— 370 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
iingfffshr einer Lösung, weldie in 1 Kilogramm enthält^:
Gramm
Kaliumchlorid (KCÜ) 0,05174
Natriumchlorid (NaQ) 0,06381
Natriumsulfat (Na,SOJ 1,136
Calciumsulfat (CaSOJ 0,4339
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] 1,443
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 0,5060
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC!0,),] 0,05724
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)J 0,004792
Aluminiumsulfat [Al^CSO^),] 0,01474
Kieselsäure (meta) (H^SiO,) 0,07426
3,785
Gramm
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,935 =
Freien Stickstoff (N,) 0,0004
5,721
■ 1024 com
bei 10,0° u.
760 mm
0,3 com
bei 10,0° u.
760 mm
Ältere Analysen: KUproth 1806 (bei O. C. L. Sigwart und M. F.
Leipprand, Die Mineralwasser in dem Königreiche Württemberg 8. 6.
Tübingen 1831). Salzer 1811 (das. S. 6). W. L. Kölreuter 1626 (bei
Heyfelder, Die Heilquellen des Großlierzogtums Baden S. 110. Stuttgart
1841). J. Rehmann 1830 (bei Sigwart imd Leipprand S. 6). H. Will
1847 (Liebigs Annalen 1847 Bd. 61 8. 181).
*) Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. B.2.C.
Analyse der „Badequelle" (aus der SaktabeUe berechnet).
Analytiker: E. Bunsen').
Spezifisches Gewicht: 1,0034 bei 15,0°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 8,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen ^ Giamm
Kalium-Ion (K-) 0,03030
Natrium-Ion (Na*) 0,4432
Calcium-Ion (Ca-) 0,4667
Magnesium-Ion (Mg**) .... 0,05764
Feno-Ion (Fe-) 0,01592
Aluminium-Ion (AI-) . . . 0,002440
Anionen').
Odor-Ion {Cl') 0,04504
Sulfat-Ion (80/') 1,086
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 1,.523
Milli-
Mol
0,7738
19,23
Milligramm-
Äquivalente
0,7738
19,23
11,64
2,366
0,2848
0,0900
23,28
4,732
0,5696
0.2701
48,86
1,270
11,31
24,96
1,270
22,62
24,96
Kieselsäure (meta) (HjSiO,)
FreieB Kohlendioxyd (CO,) .
3,670
0,07634
71,92
0,9735
48,85
3,747
1,987
72,90
45,15
5,734 118,05
Daneben Spuren von Mangano-, Hydrophosphat-,
arsenat-Ion, organischen Substanzen.
Hydro-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Eülogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KQ) 0,05773
Natriumchlorid (NaQ) 0,02905
Natriumsulfat (Na,SOJ 1,331
Calciumsulfat (CaSOJ 0,2465
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOs),] . 1,593
Magnesiumhydrokarbonat fMg(HCO,)j] 0,3463
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] . . . 0,05067
Aluminiumsulfat [A1,(S0<),] 0,01541
Kieselsäure (meta) (HjSiO/) 0,07634
3,746
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,987
6,733
--{
1044 ccm
bei 8,0° u.
760 mm
V Zeitschrift für analytische Chemie 1871 Bd. 10 8. 437. •) Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen 3,5
bis 3,8 g, wobei Hydrokarbonat-, Sulfat-, Calcium- und Natrium-
Ionen vorwalten. Mit Rücksicht auf den Gehalt an Eisen
(43 bis 16 mg) imd freiem Kohlendioxyd (1,9 bis 2,1 g) sind
die Quellen als „erdig-salinische Eisensäuerlinge" zu
bezeichnen.
Die ebenfalls von Bungen analysierte „Prosperschachtquelle"
besteht jetzt nicht mehr.
Das Wasser der 1—1'/, m tief in Stein gefaßten Quellen
wird zum Trinken, das der Badequelle nur zum Baden benutzt.
Den Badehäusern (25 Zellen mit Wannen aus Kupfer, Messing
und Holz) wird es durch ein Pumpwerk zugeführt. Das Bade-
wasser wird teils in einem Vorwärmer, teils nach dem Schwartz-
schen Verfahren durch Einleiten von Dampf in Doppelböden
der Wannen erwärmt. Im Jahre 1903 wurden 5171; 1904:
5596; 1905: 6497 Mineralbäder verabreicht. Aus dem Wasser
der Quellen werden durch Zusätze die sogenannten „Natroinen"
künstlich hergestellt; femer auch Pastillen.
Sonstige Kurmittel: Moorextraktbäder, Fichtennadel-
bäder, künstliche Solbäder, Hydrotherapie, Elektrotherapie,
elektrische Lichtbäder. Fichtennadeldampf Inhalationen. Massage.
— Wandelhalle.
Behandelt werden: Blutarmut, Bleichsucht, Frauen-
krankheiten, Magenleiden, Herzkrankheiten, Nervenkrankheiten,
Blutstauungen im Unterleib, Gicht, Rheumatismus.
1 Arzt (mit Handapotheke). — Kurzeit: 15. Mai bis Ende
September. — Kurtaxe: 3 M. für die Woche, 9 M. für die
ganze Kurzeit. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903:
695; 1904: 684; 1905: 744 (darunter etwa Vs Ausländer).
Allgemeine Einrichtungen : Tri nk Wasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr. — Krankenhaus. — Dampfdesinfektionsapparat.
— Nächst« Apotheken in Wolfach und Freudenstadt. — Quellen
und Bad gehören Otto Goeringer.
— 371
G6G6G6QSG6G6G6G6C55C;6G5SG5SC5SG6 Ronneburg ÖDÖDöDdOdO(!C)ÖDÖDdÖdOÖDÖDöO&P
Stadt mit 6290 Einwohnern im Herzogtum Sachsen-Alten-
burg, liegt 283 m ü. M. im Hügellande. Laub- und Nadel-
wald in der Nähe. Station der Bahn Gera — Glauchau und
Meusdwitz — Eonneburg.
Heilquellen. 3 Quellen: „Eulenhöfer Quelle'", „Urquelle",
„Schwefelquelle", im Jahre 1766 entdeckt, entspringen aus
Kieselschiefer in einer Tiefe von S'/j m.
Analyse der „Eulenhöfer Quelle" (aus den originalzahlen berechnet).
Analytiker: E. Fresenius und E. Hintz. 1894').
Spezifisches Gewicht: 0,99875 bei 20,6°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 9,4°.
Ergiebigkeit: ungefähr 86 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
^ Milli- Milligramm-
Kationen"). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,001501 0,0384 0,0384
Natrium-Ion (Na-) 0,005638 0,2446 0,2446
Lithium-Ion (Li-) 0,000020 0,0029 0,0029
Calcium-Ion (Ca--) 0,05189 1,294 2,588
Baryum-Ion (Ba--) 0,000073 0,0005 0,0011
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,01686 0,6919 1,384
Zink-Ion (Zn--) 0,000030 0,0005 0,0009
Ferro-Ion (Fe-) 0,01273 0,2278 0,4555
Mangano-Ion (Mn-) 0,000248 0,0045 0,0090
Nickelo-Ion (Ni-) 0,000024 0,0004 0,0008
4,725
Anionen').
CWor-Ion (Q') 0,006549 0,1847 0.1847
Brom-Ion (Br') 0,000044 0,0006 0,0006
Jod-Ion (J') 0,000005 0,00004 0,00004
Sulfat-Ion (SO/') 0,02932 0,3052 0,6105
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,001747 0,0182 0,0364
Hydroarsenat-Ion (HAsO/') 0,000277 0,0020 0,0040
Hydrokarbonat-Ion (HCOs') 0,2373 3,889 3,889
0,3643 6,905 4,725
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,007850 0,1001
Organische Substanzen . . . 0,005589
0,3777 7,005
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0,1188 2.700
0,4965 9,705
Daneben Spuren von Strontium-, Blei-, Kupfer-Ion, Bor-
säure, Titansäare.
Altere Analyae: E. Beichardt 1864 (Archir der Pharmazie 1864
Bd. 133 S. 1).
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,002861
Natriumchlorid (NaG) 0,008394
Natriumbrom id (NaBr) 0,000057
Natriumjodid (NaJ) 0,000006
NatriumsuKat (Na,SOj) 0,007145
Lithiumchlorid (LiCl) 0,000123
Calciumsulfat (CaSOi) 0,03472
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,002477
Calciumhydroarsenat (CaHAsO^) . . . 0,000356
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)j] . . 0,1652
Baryumhydrokarbonat [Ba(HCOs),] . . 0,000137
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOj),] 0,1013
Zinkhydrokarbonat [Zn(HC08)2] .... 0,000085
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] . . . 0,04052
Manganohydrokarbonat [Mn(HC08),] . 0,000798
Nickelohydrokarbonat [Ni(HC08),] . . 0,000075
Kieselsäure (meta) (HjSiO,) 0,007850
Organische Substanzen 0,005589
0,3777
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,1188 =
0,4965
62,7 com
bei 9,4° u.
760 mm
') Chemische Untersuchung der Eulenhöfer Quelle zu Bonneburg. Wies-
baden 1896. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A. ») Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschnitt B.2.C. <) Archir der Fharmazie 1864 Bd. 132 S. 1.
Zusammensetzung des Quellsinters in getrocknetem
Zustande :
Prozent
Calcium (Ca) 1,741
Magnesium (Mg) 0,129
Eisen, zweiwertig (FeH) 5,145
Eisen, dreiwertig (FeHi) 37,01
Mangan (Mn) 0,052
Blei (Pb) 0,024
SUber (Ag) 0,028
Karbonatrest (CO3) 2,923
Arsenatrest (AsO,) 1,872
Differenz = Sauerstoff (0) 16,86
Siliciumdioxyd (SiO,) und Sand 18,39
Organische Substanzen 2,719
Wasser (H,0) 13,11
Daneben Spuren von Aluminium, Antimon, Sulfatrest.
E. Keichardt<),
— 372 —
Analyse der „Urquelle" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: E. Keichardt. 1854').
Spezifisches Giewicht: 1,000 bei 25,0°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 10,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
MilU- Milligramm'
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0219
Calciimi-Ion (Ca-) 0,09126
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0165
Ferro-Ion (Fe-) 0,00640
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,0046
Sulfat-Ion (SO«") 0,0275
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 0.3657
Mol
Äquivalente
0,559
0,559
2,276
4,552
0,678
1,36
0,115
0,229
6,70
0.13
0,13
0,286
0,572
5,994
5,994
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
0,5339
0,0138
0,0040
10,04
0,175
6,70
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Organische Substanzen . . .
0,5517 10,21
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0.07478 1,700
0,6264 11,91
Daneben Spuren von Mangano-Ion.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen 0,38
und 0,55 g. Die „Eulenhöfer Quelle" ist mit Kücksicht auf
ihren Eisengehalt (12,7 mg) als „reine Eisenkarbonat-
quelle", die „Urquelle" (6,4 mg Eisen) als „einfache kalte
Quelle" zu bezeichnen. '
Das Wasser der in gemauerte Schächte gefaßten Quellen
wird zum Trinken unter Zusatz von Salzen und zum Baden
benutzt. 14 Zellen mit Wannen aus TonfUesen. Im Jahre 1903
wurden 1655; 1904: 1978; 1905: 2007 Bäder verabreicht.
Sonstige Kurmittel : Fichtennadelbäder, medizinische Bäder.
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,0096
Kaliumsulfat (K,SOJ 0,0375
Calciumsulfat (CaSO«) 0,00967
Calciumhydrokarbonat [CafHCOJJ . . 0,3574
Magnesiumhydrokarbonat [MgfHCOj).,] 0,0992
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08X] • • • 0,0204
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,0138
Organische Substanzen 0,0040
0,5516
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,07478
0,6264
{39,6ccm
bei 10,0° u.
760 mm
>) Pharmazeutisches Zentralblatt 1855 Bd. 26 8. ai2. ») Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. A. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Behandelt ■werden: Bleichsucht, Blutarmut, Frauen-
krankheiten, Eheumatismus, Nierenleiden und Nervenleiden.
4 Ärzte. — Kurzeit: 15. Mai bis 15. September. — Kur-
taxe 2 M. bis 4,50 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 20; 1904: 15; 1905: 20.
A 11 gemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Wasserleitmig. — Beseitigung der AbfaUstoffe durch Abfuhr. —
Krankenhaus. — Quellen und Bad gehören dem Staat. Aus-
kunft durch die Herzogüche Brunneninspektion.
C5SG6G6G6G6G6G6G6G6C^G6G6G6 Schwarzbach ^iSO^^iSO^^isO^^^^iSO
Dorf mit 282 Einwohnern im Regierungsbezirk Li^nitz
der Provinz Schlesien , liegt 540 m ü. M. in einem nach N
offenen Tale des Isergebii^es am Fuße der 1120 m hohen
„Tafelfichte". Nadelwald in unmittelbarer Nähe. Nächste
Bahnstation Friedeberg am Queis (10 km, Omnibusverbindung),
Endstation einer von der Linie Berlin — Görlitz — Hirschberg in
Greiffenberg abzweigenden Nebenbahn.
Heilquellen. „Viktoriaquelle", gemeinschaftliche Fassung
von 7 Quellen, 1783 entdeckt, seit 1851 zu Heilzwecken benutzt.
Analyse (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: Hain*).
Spezifisches Gewicht: 1,00162 bei 15°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur : 8,8°.
Ergiebigkeit: ungefähr 170 hl in 24 Stimden.
MilU- Milllgramm-
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Anionen ). Gramm Mol Äquivalente
MilU- Milligramm- Chlor-Ion (Cl) 0,0036 0,10 0,10
Kationen»). Gramm Mol Äquivalente Sulfat-lon (SO/) 0,0079 0,082 0,16
Kalium-Ion (K-) 0,0149 0,382 0,382 Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 1,054 17,28 17,28
Natrium-Ion (Na-) 0,0352 1,53 1,53 1,382 27,20 17,54
Calcium-lon (Ca-) 0,1693 4,223 8,446 Kieselsäure (meta) (H,Si03) 0,0772 0,985
Magnesium-Ion (Mg"). • • . 0,08046 3,303 6.606 7^459 28^18
Ferro-Ion (Fe-) 0,0165 0,295 0,590 Freies Kohlendioxyd (CO,) . l!537 34!93
17,55 . 2,996») 63,11
neben den nachgewiesenen Anionen kaum in LSsung bestandig ist und daher
') Prospekt. •) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ») Die Analyse gibt aufier BerDcksichtigimg blieb. Der gewogene Niederschlag stammt vahrscbeiu-
noch einen Gehalt von 0,2 Milli-Mol Aluminium-Ion an, eine Menge, die lieh aus den bei der Analyse benutzten Gerötschaften.
373
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
Kaüumchlorid (KCl) 0,0076
Kaliumsulfat (K^SOJ 0,014
Kaliunihydrokarbonat (KHCO,) 0,012
Natriumhydrokarbonat (NaHCOs) 0,128
Calciumhydrokarbonat [CaCELCO^i] 0,684(i
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 1,5 g,
wobei Hydrokarbonat- , Calcium- und Magnesium -Ionen vor-
walten. Mt Kücksicht auf den Gehalt an Eisen (16,5 mg) und
freiem Kohlendioxyd (1,5 g) ist die Quelle als „erdiger Eisen-
säuerling'' zu bezeichnen.
Das Wasser der 4'/2 m tief in Zement gefaßten Quelle
wird zum Trinken und, nach Verdünnung mit 2 Teilen Süß-
wasser, zum Baden benutzt. Das Badehaus enthält 10 Zellen
mit Wannen aus Zink und emailliertem Eisen. Im Jahre 1903
wurden 2445; 1904: 2063; 1905: 2221 Bäder verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor vom Iser-
kamm. Fichtennadelbäder. Medizinische Bäder.
Gramm
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,4834
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08)j]. . . . 0,0525
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) 0,0772
1,459
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,537 ■■
2,996»)
•) Vgl. ehem. Einleitung Absclm. B.2.C.
809,9 ccm
bei 8,8° u.
760 mm
Behandelt werden: Bleichsucht, Blutarmut, chronische
Kehlkopf- und Lungenkatarrhe, Migräne, chronische Verdauungs-
störungen, Rheumatismus, Frauenleiden.
1 Arzt. — Ktirzeit: 15. Mai bis 30. September. — Kur-
taxe: für die Badekur 4 M.; für die Trinkkur 1 Person 5 M.,
2 Personen 9 M., 3 und mehr Personen 12 M. Personen, die
weder Trink- noch Badekur gebrauchen, zahlen keine Kurtaxe.
— Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 1056; 1904: 1113;
1905: 1094.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasser. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Nächste Apotheke in Wigandstal (30 Miniiten). — Quellen und
Bad gehören Max Kleinmann.
föG6G6C;6c;6G6QSG6G6CjSG6C;jSG6G6G6C;js Steben ^^^^^^^^^^^^^isoiso^
Kirchdorf im Kreise Oberfranken des Königreichs Bayern,
liegt 581 m ü. M. auf einem welligen Hochplateau des Franken-
waldes. Nadelwald in der Nähe. — Station der Bahn Hof—
Marxgrün — Bad Steben.
Heilquellen. 2 Quellen, „Tempelquelle" und „Wiesen-
quelle", 1444 zuerst urkundlich erwähnt, seit dem 17. Jahr-
hundert zu Heilzwecken benutzt, entspringen 13 und 17 m tief
aus Klüften in devonischen Grünsteinen.
Analyse der „Tempelquelle" (aus den EinzelbestandteUen berechnet).
Analytiker : A. H i 1 g e r. 1889 ').
Temperatur: 13,0°.
Ergiebigkeit: 672 hl in 24 Stmiden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten'):
Kationen •). Gramm
Kahum-Ion (K-) 0,00050
Natriiun-Ion (Na-) 0,0193
Calcium-Ion (Ca-) 0,0901
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,0254
Ferro-Ion (Fe-) 0,0218
Mangano-Ion (Mn-) 0,0014
Anlonen ").
Chlor-Ion (Cl') 0,0018
Sulfat-Ion (SO/') 0,0040
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,496
MUli-
Mol
Milligramm -
ÄquiTalente
0,013
0.013
0,837
0,837
2,25
4,49
1,04
2,09
0,389
0,778
0,025
0,051
8,26
0,051
0,051
0,041
0,082
8,13
8,13
Kieselsäure (meta) (H,8iOa)
Freies Kohlendioxyd (CO,).
0,660
0,0816
12,77
1,04
0,742
2,71
13,81
61,7
Daneben
phosphat-Ion.
Spuren von
3,45 75,5
Lithium- , Aluminium-
8,26
Hydro-
Ältere Analysen: A. Vogel 1824 (Die Mineralquellen des Königreichs
Bayern 8. 24. München 1829). Baohmann 1829 (bei V. Müller, Be-
schreibung der Heilquellen, Mineralbäder und Molkenkuranstalten des König-
reichs Bayern S. 161. Müchen 1813). E. t. Gorup-Besanez 1850 (Liebigs
Annalen 1851 Bd. 79 8. 60). E. R e i c h a r d 1 1874 (bei F r. E a s p e , Heilquellen-
Analysen 8. 441. Dresden 1885).
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzmig
migefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält')*):
Gramm
Kaüumchlorid (KQ) 0,00094
Natriumchlorid (NaQ) 0,0022
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,0059
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,). . . 0,0602
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] . . 0,364
Magnesiimihydrokarbonat [Mg(HCOa),] 0,153
Ferrohydrokarbonat [FeCHCOj)^] . . .
Manganohydrokarbonat [Mn(HC0j)2] .
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,0816
0,742
0,0692
0,0045
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,71
3,45
f 14
|bei
i 7<
1452 ccm
13,0° u.
760 mm
1000 ccm
bestehen aus:
des der Quelle frei entströmenden Gases
Kleine Gasblasen Große Gasblascn
ccm ccm
Kohlendioxyd (CO,) 869,3 7,7
Stickstoff (N,) 126,2 900,5
Sauerstoff (O,) 5,0 87,3
1000,5 ')
995,5")
i) Manuskript. s) Die Angaben beziehen sich ursprünglich auf 1 1.
Eine Umrechnung auf 1 kg, die in Ermangelimg der Angabe des spezifischen
Gewichtes nicht möglich war, würde keine Ändenmg herbeiführen. *) Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.O.
') Entspricht den Angaben des Originals.
24*
— 374 —
Analyse der „Wiesenquelle" (aus den EmzelbestandteUen berechnet).
Analytiker: A. Hilger. 1889').
Temperatur: 13,0°.
Ergiebigkeit: 216 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten'):
Eattonen'). Oramm
Kalium-Ion (K-) 0,0041
Natrium-Ion (Na-) 0,0214
Caleium-Ion (Ca") 0,104
Magnesium-Ion (Mg-). . . . 0,0238
Ferro-Ion (Fe-) 0,0193
Mangano-Ion (Mn-) 0,0012
Anlonen').
Chlor-Ion (a') 0,0015
Sulfat-Ion (SO/) 0,0059
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,534
Milli-
Müligramm-
Mol
Aqui Talente
0,11
0,11
0,930
0,930
2,60
5,20
0,977
1,95
0,346
0,692
0,021
0,042
8,92
0,042
0,042
0,061
0,12
8.76
8,76
0,715
0,0780
13,85
0,994
8,92
Kieselsäure (meta) (HjSiO,)
0,793 14,84
Freies Kohlendioxyd (COj) . 2,21 50,3
3,00 65,1
Daneben Spuren von Lithium-, Aluminium-, Hydrophos-
phat-Ion.
') Manuskript. ^ Die Angaben beziehen sich ursprünglich auf 1 1.
Eine Umrechnung auf 1 kg, die in Ermangelung der Angabe des spezifischen
Gewichtes nicht möglich war, würde keine Ändenmg herbeiführen. ^) Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. A, *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
') Mittel aus drei nicht ganz übereinstimmenden Analysen.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgcfähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*)*):
Gramm
Kaliumchlorid (KQ) 0,0032
Kaliumsulfat (KjSOJ 0,0055
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,0042
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . . . 0,0732
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] . . 0,422
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03).,] 0,143
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08)J . .'. 0,0616
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)j] . 0,0037
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,0780
0,794
Frdes Kohlendioxyd (CO,) 2,21 =
3,00
1185 ccm
bei 13,0° u.
760 mm
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus'):
ccm
Kohlendioxyd (CO,) 833,5
Stickstoff (N,) 159,7
Sauerstoff (O,) 6,7
Daneben Spuren von Schwefelwasserstoff.
Ältere Analyse:
Bd. 202 8. 127.).
E. Beichardt 1S71 (Archiv der Pharmazie 1873
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen 0,7
imd 0,8 g, die Mengen des freien Kohlendioxyds 2,7 und 2,2 g.
Mit Eücksicht auf den Eisengehalt (22 und 19 mg) sind die
Quellen als „reine Eisensäuerlinge'' zu bezeichnen.
Die Bohrlöcher der Quellen sind mit Eichenholz verrohrt;
das Wasser wird zum Trinken, Baden und Duschen benutzt.
Zu Badezwecken wird es in gußeisernen Röhren etwa 10 m
weit in einen Tiefbehälter und von da in die Badewannen ge-
leitet (42 Zellen mit Wannen aus Kiefernholz). Das Bade-
wasser wird in den Wannen durch kupferne Dampfheizschlangen
erwärmt. Im Jahre 1903 wurden 15003; 1904: 16094; 1905:
16956 Mineralbäder verabreicht. Zum Versand gelangten 1903:
673; 1904: 1041; 1905: 951 Flaschen.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus benach-
barten Lagern (etwa 4000 jährlich). — Fichtennadelbäder, künst-
Uche Solbäder. Massage. Hydrotherapie. — Gedeckte Wandel-
halle. — Parkanlagen.
Analyse der Moorerde. Analytiker: a. Hiiger. i889»).
1000 Teile der frischen Moorerde enthalten:
Trockensubstanz 125,0
Wasser 875,0
Außerdem an Gasen:
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,1
Schwefel wasserstofif (H,S) Spur
1000 Teile der Trockensubstanz enthalten:
A. In Wasser lösUche Bestandteile.
1. Organische 2
2. Anorganische
Calcium (Ca)
Magnesiimi (Mg)
Sulfatrest (SOJ
Differenz = Sauerstoff (O) . . .
Siliciumdioxyd (SiO,)
Spuren von Karbonatrest.
2,9
0,2
7,0
0,2
0,7
11,0
687
B. In Wasser imlösliche Bestandteile.
1. Organische
Humussubstanzen 16
Harzsäuren 11
Andere organische Stoffe 660
2. Anorganische
a) In Salzsäure löslich
Calcium (Ca) 23,4
Magnesium (Mg) 3,1
Eisen, zweiwertig (FeU) 42,4
Mangan, zweiwertig (Mnii) 0,5
Sulfatrest (SOJ 135,0
Differenz = Sauerstoff (O) 1,2
b) In Salzsäiu-e imlöslich
(Ton, Siliciumdioxyd usw.) 94,3
205,6
') Manuskript.
— 375
Behandelt werden: Blutarmut, Bleichsuclit, Nerven-
schwäche, Nerven- und Rückenmaxkskrankheiten, Herzkrank-
heiten, Frauenkrankheiten, Eheumatismus, Gicht.
3 Arzte. — Kurzeit: Mitte Mai bis Ende September. —
Kurtaxe: 1 Person 15 M., jede weitere Person 5 M. — Zahl der
Besucher (ohne Passanten) 1903: 1483; 1904: 1651; 1905: 1690.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr (pneumatische Grubenentleerung). — Apotheke.
— Stiftung für Minderbemittelte. — Quellen und Bad gehören
dem bayerischen Staat. Auskunft durch die Königl. Bade-
verwaltimg in Bad Stehen.
G6G6G6G6föaSföG6G6G6föDSG6föG6 ThOTandt ^^iiOisO^^^^^^^^^^^
Stadt mit 2966 Einwohnern in der Amtshauptmannschaft
Dresden-Altstadt des Königreichs Sachsen, hegt 200—240 m ü. M.
im Hügellande. Laub- und Nadelwald in der Nähe. — Station
der Bahn Dresden — Chemnitz — Keichenbach i. V.
Klima. Mittlere Monatstemperaturen (aus den Isothermen
abgeleitet): Mai 11,7°, Juni 15,6°, Juli 17,4°, August 16,5°,
September 13,3°. — Mittlere jährliche Niederschlagshöhe (aus
den Niederschlagskurven abgeleitet): 700 mm*).
Heilquellen. Die „SidonienqueUe'-, 1793 gefaßt, seitdem
zu Heilzwecken benutzt, entspringt 4 m tief aus Porphyr.
*) Angaben des Königl. sächs. meteorol. Instituts in Dresden.
Analyse (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: E. Kayser. 1887').
Spezifisches Gewicht: 1,0021 bei 15°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 9,5°.
In 1 KUogranim des Mineralwassers
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0029
Natrium-Ion (Na-) 0,0135
Calcium-Ion (Ca-) 0,0208
Baryum-Ion (Ba-) 0,0002
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,0020
Ferro-Ion (Fe-) 0,00985
Mangano-Ion (Mn-) 0,0018
Cupri-Ion (Cu") 0,00008
Anionen').
Nitrat-Ion (NO,') 0,0006
Chlor-Ion (Cl) 0,0027
Sulfat-Ion (SO/') 0,0067
Hydrokarbonat-Ion (HCO^') 0,0331
Karbonat-Ion (COg") 0,0262
sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Mol Äquivalente
0,074
Hydroxyl-Ion (OH')
0,0109
0,1313
0,0206
0,0122
Kiesekäure (meta) (H^SiOg)
Organische Substanzen . . .
0,1641
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0
Daneben Spuren von Ammonium-,
phosphat-, Hydrosulfid-Ion.
0,074
0,585
0,519
0,001
0,082
0,176
0,032
0.001
0,009
0,076
0,070
0,543
0,437
0,643
3,248
0,263
0,585
1,04
0,003
0,16
0,352
0,065
0,003
2,28
0,009
0,076
0,14
0,543
0,873
0,643
2,28
3,511
0
Strontium-, Hydro-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO^) 0,0009
Kaliumchlorid (KCl) 0,0048
Natriumchlorid (NaQ) 0,00067
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,0099
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg) 0,0102
Natriumkarbonat (NajCOs) 0,0166
Calciumkarbonat (CaCOg) 0,0280
Calciumhydroxyd [Ca(OH)J 0,0178
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC03)5,] 0,0003
Magnesiumhydroxyd [Mg(0H)2] 0,0048
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)J 0,0314
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)2] 0,0057
Cuprihydrokarbonat [Cu(HC03)2] 0,0002
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) 0,0206
Organische Substanzen 0,0122
0,1641
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0
Ältere Analyse: Ficinus(bei J. F. Simon, Die Heilquellen Europas
S. 234. Berlin 1839).
') Manuskript. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Einleitung Abschn. B,2.c.
ä) Vgl. ehem.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 0,16 g.
Da nahezu 10 mg Eisen vorhanden sind, so kann die Quelle
noch als ,. reine Eisenkarbonatquelle" bezeichnet werden.
Das Wasser der in Steinschaeht gefaßten Quelle wird zum
Trinken, Baden und Duschen benutzt. Zu Badezwecken wird
es durch einen Pulsometer in Hochbehälter gepumpt (tönerne
vmd verzinnte Eöhren). Das Badehaus enthält 21 Zellen mit
Wannen aus emailliertem Eisen, Zink imd Kacheln. Das Bade-
wasser wird durch Einleiten von Dampf in großen Behältern er-
wärmt. Im Jahre 1903 wurden 1300; 1904: 1350; 1905:
1400 Bäder verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus benach-
barten Lagern. Künsthche Kohlensäurebäder. Kiefemadelbäder.
Dampfkastenbäder. Elektrische Bäder. Massage. Gelegenheit
zu Flußbädern (Schwimmbassin). — Gedeckte Hallen.
Behandelt werden: Bleichsucht, Blutarmut, Nervosität.
3 Ärzte. — Kurzeit: 1. Mai bis 1. Oktober. — Kurtaxe
wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 650; 1904: 800; 1905: 1000.
Allgemeine Einrichtungen : Trink wasserversorgvmg durch
Quellwasserleitung. — Beseitigimg der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Krankenhaus. — Apotheke.
Quellen imd Bad gehören der Stadt Tharandt. Auskunft
durch das Bürgermeisteramt.
376 —
CJ5C6aSC6C3SG6G6C5SG6G6G6G6C;6G6 tJberlingen ^^^iSO^^iSOÖOisO^^^^iSO
Stadt mit 4400 Einwohnern im Kreise Konstanz des Groß-
herzogtums Baden, liegt 410 m ü. M. am Bodensee. Ausgedehnte
Laub- und Nadelwaldungen '/, Stunde entfernt. Station der
Bahn RadoUzell — Friedrichshafen — Lindau und der Bodensee-
dampfschiffe.
Klima. Vgl. Friedrichshafen. Durch die vorgelagerten
Höhenzüge ist der Ort gegen Nord- und Nordostwnde geschützt.
Heilquellen. Eine Quelle, seit Anfang des 15. Jahr-
hunderts benutzt, entspringt in einer Tiefe von 5 ni aus Molasse-
sandstein und liefert täglich etwa 2600 hl Wasser.
Analyse (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: Pfeffer. 1838'j.
Temperatur: 13,7 bis 15,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen*). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,0402
Calcium-Ion (Ca-) 0,0497
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,0245
Ferro-Ion (Fe-) 0,0293
Mangano-Ion (Mn-) 0,0024
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0028
Anionen*).
CJhlor-Ion (CT) 0,0372
Sulfat-Ion (SO/') 0,0342
Hydropho8phat-Ion(HP04") 0,00080
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,3604
Kiesebäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,).
0,5815
0,0475
0,6290
0,2874
sind enthalten:
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
1,75
1,75
1,24
2,48
1,01
2,01
0,525
1,05
0,044
0,089
0,10
0,31
7,69
1,05
1,05
0,356
0,712
0,0084
0,017
5,906
5,906
11,99
0,606
12,60
6,531
0,9164 19,13
7,69
') B. M. Lersch, Einleitung in die Mineralquelienlehre Bd. 2 S. 159B.
Erlangen 1860. •) Vgl. cliem. Einleitung Alisclm. A. ») Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. B.2.C.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,0614
NatriumsuKat (Na^SOJ 0,0301
Natriumhydrokarbonat (NaHCOs) . . . 0,0229
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC08),] . . 0,201
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)jJ 0,147
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC0,),] . . . 0,0934
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)5] . 0,0079
Aluminiumhydrophosphat [Ai,(HPOJ,,] 0,0009.^>
Aluminiumsulfat [AL,(S0J8] 0,016
Kieselsäure (meta) (H,SiOs) 0,0475
0,628
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,2874 =
0,916
154,8 ccm
bei 15,0° u.
760 mm
Ältere Analysen: v. Tsclieppe 1825 (bei J. F. Simon, Die Heil-
quellen Europas S. 241. Berlin 1839). Herberger 1831 (bei Heyfelder,
Die Heilquellen des Großherzogtums Baden S. 165. Stuttgart 1841). Saut er
1836 (bei J. N. Müller, Die Mineralquell- und Seebade- Anstalten in Über-
lingen am Bodensee S. 17. Villingen 1860).
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 0,6 g.
Mit Bücksicht auf den Eisengehalt (29 mg) ist die Quelle als
„reine Eisenkarbonatquelle" zu bezeichnen.
Das Wasser der Qudle wird zum Trinken, Baden und
Duschen benutzt. Dem Badehause (15 Zellen) wird es 100 m
weit durch Eisenröhren zugeführt. Das Badewasser wird durch
direkte Feuerung erwärmt. Im Jahre 1903 wurden 850; 1904:
900; 1905: 1200 Mineralbäder verabreicht.
Sonstige Kvirmlttel: Bäder im Bodensee (3 Seebade-
anstalten mit Bassin- und Einzelbädem). Warme und medi-
zinische Bäder, elektrische Lichtbäder. — Parkanlagen.
Behandelt werden: Bleichsucht, Nervenleiden, Frauen-
krankheiten, Rheumatismus, Gicht, Hautkrankheiten, Skrofulöse.
4 Arzte. — Kurzeit: Mai bis Ende September. — Kurtaxe:
1 Person wöchentlich 50 Pf., 2 Personen 80 Pf., 3 imd mehr
Personen IM. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903:
2130; 1904: 2400; 1905: 2600 (danmter etwa 300 Ausländer).
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Krankenhaus. — Desinfektionsapparat. — Quelle und
Bad gehören der Stadt und sind an Hermann Würth ver-
pachtet. Auskunft durch das Kurkomitee.
C6G6G6G6C6C;6G6C6C5SC3SG6C3SG6G6C;6C6 Vilbel ^^^^iSO^^^^^^^^^^^
Stadt mit 4812 Einwohnern im Kreise Friedberg des Groß-
herzogtums Hessen, liegt 106 m ü. M. im NiddataL Laubwald
in der Nähe. Station der Linie Frankfurt am Main— Cassel.
Kllmau Mittlere jährUche Niederschlagshöhe nach 5 jäh-
rigem Durchschnitt (1901—1905): 554 mm*).
Heilquellen. Der „Viktoria-Mehta-Spnidel", neben dem
noch einige als Tafelwasser Benutzung findende kleine Quellen
vorhanden sind, wurde im Jahre 1900 im rotliegenden Sand-
stein erbohrt. Er springt beständig 14 m hoch.
*) Angaben de« GroBherzogl. hessischen hydrogr. Bureaus in Darmsladt.
377
Analyse des „Viktoria-Melita- Sprudels" (aus den originaizahien berechnet).
Analytiker: H. Fresenius. 1900').
Spezifisches Gewicht: 1,00206 bei 18,2°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 10,5°, gemessen etwa 18 m tief im Brunnenrohr.
Ergiebigkeit: 7660 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Kationen'). Gramm
Kahum-Ion (K-) 0,02756
Natrium-Ion (Na-) 0,3191
Lithium-Ion (Li-) 0,000217
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,000614
Calcium-Ion (Ca") 0,3472
Strontium-Ion (Sr-) 0,001585
Baryum-Ion (Ba") 0,003009
, Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,06170
Ferro-Ion (Fe") 0,02431
Mangano-Ion (Mn-) 0,000206
Anionen').
C!hlor-Ion (CI) 0,1859
Brom-Ion (Br ) 0,000236
Jod-Ion (J') 0,000027
Sulfat-Ion (SO/') 0,02830
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000405
Hydroarsenat-Ion (HAsO/') 0,000235
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 1,959
Mol
ÄquiTalente
0,7040
0,7040
13,85
13,85
0,0308
0,0308
0,0340
0,0340
8,659
17,32
0,0181
0,0362
0,0219
0,0438
2,533
5,065
0,4349
0,8697
0,0038
0,0075
37,96
5,243
5,243
0,0029
0,0029
0,0002
0,0002
0,2946
0,5892
0,0042
0,0084
0,0017
0,0034
32,11
32,11
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) .
Freies Kohlendioxyd (COj) .
2,960
0,01410
63,95
0,1798
37,95
2,974
3,905
64,13
88,75
6,879 152,88
Daneben Spuren von Eubidium-, Cäsium-, Aluminium-,
Nitrat-Ion, Borsäure.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Kaliumchlorid (KCl)
NatriumcMorid (NaCl)
Natiiumbromid (NaBr)
Natriumjodid (NaJ)
Natriumsulfat (Na^SO^)
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) . . .
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOg) . . .
Ammoniumchlorid (NH^Cl)
Calciumhydrophosphat (CaHPOi) . . .
Calciumhydroarsenat (CaHAsO^). . . .
Calciumhydrokarbonat [Ca^HCOj),] . .
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03)j] .
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC08)j] . .
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08)2]
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOsX]. . . .
Manganohydrokarbonat [Mn(HC0a)2] .
Kieselsäure (meta) (H^SiO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Gramm
0,05252
0,2635
0,000304
0,000032
0,04188
0,7354
0,002096
0,001818
0,000574
0,000303
1,403
0,003794
0,005682
0,3707
0,07737
0,000664
0,01410
2,974
3,905 =
6,879
2070 ccm
bei 10,5° u.
760 mm
>) Chemische Untersuchung des Viktoria-Melita -Sprudels in Vilbel bei
Frankfurt am Main. Wiesbaden 1901. ") Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt nahezu
3,0 g, die Menge des freien Kohlendioxyds 3,9 g. Wegen des
Vorwaltens von Hydrokarbonat-, Calcium- imd Natrium-Ionen
wäre die Quelle zu den erdig-alkalischen Säuerlingen zu rech-
nen. Auf Grund des Gehaltes von etwa 24 mg Eisen kami
sie als „erdig-alkalischer Eisensäuerling" bezeichnet
werden.
Der Sprudel ist mit Mannesmann -Kupferröhren gefaßt.
Sein Wasser dient zu Trinkkuren am Ort und kommt auch
zur Versendung, wobei die Füllung unter Luftabschluß ge-
schieht. Außerdem wird das Wasser zu Bädern benutzt. Das
Badehaus enthält 7 Badezellen mit hölzernen Wannen. Das
Badewasser wird mittels Danipf erwärmt, ohne daß es mit diesem
in Berührung kommt. Das Entweichen des Kohlendioxyds
wird durch eine besondere Einrichtung verhindert. 1903 wur-
den 3700; 1904: 4000; 1905: 5000 Bäder verabreicht.
Behandelt werden: Herzleiden, Bleichsucht, Blutarmut,
Skrofulöse, Neuralgien, Nerven- und Eückenmarksleiden, Gicht,
Rheumatismus, Frauenkrankheiten, Bronchialkatarrhe.
Analyse des Sauerbrunnens in der Mitte der Stadt (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: Ph. Jochheim um 1858').
Temperatur: 10°.
In 1 KHogramm des Mineralwassers sind enthalten: , . ^ Miiii- MiiUgramm-
AJUOnen"). Gramm Mol Äquivalente
Kationen'). Gramm Mol" ÄqSn"; Chlor-Ion (Cr) 0,208 5,87 5,87
Natrium-Ion (Na-) 0,180 7,81 7,81 Sulfat-Ion (SO/) 0,125 1,30 2,60
Calcium-Ion (Ca--) 0,138 3,43 6,86 Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 0,7409 12,14 12,14
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0700 2,87 5,75 1.467 33,52 20,61
Ferro-Ion (Fe-) 0,0055 0,098 0,20 Kieselsäure (meta) (HjSiOJ _0^01 0,2
20,62 i;48 33^7
>) Die MineralqueUen des GroBherzogtums Hessen S. 97. Erlangen 1858. ^''«»^ Kohlendioxyd (CO,) . 2,089 47,48
>) Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. A. . 3,57 81,22
— 378
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 KUogranim enthält*):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,343
Natriumsulfat (Na,SO<) 0,138
Calciumsulfat (CaSOJ 0,0448
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC08)j] 0,503
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03).,] 0,421
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)j]
Kieselsäure (meta) (H.>SiOj) . . .
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Gnunm
0,017
0,01
1,48
2,089 ^
3,57
1106 ccm
bei 10,0° u.
760 mm
') Vgl. ehem. Einleitimg AlMchn. B.2.C.
Die Sunmie der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
1 ,5 g, wobei unter den Kationen Natrium, Calcium und Mag-
nesium, imtcr den Anionen Hydrokarbonat imd Chlor vor-
walten; danach imd mit Rücksicht auf den Kohlendioxydgehalt
ist die Quelle als „erdig - muriatischer Säuerling" zu
bezeichnen.
Der „Sauerbnmnen" wird als Tafelwasser benutzt.
2 Arzte. — Kurzeit: 1. Mai bis 30. Oktober. — Kur-
taxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 323; 1904: 382; 1905: 551.
Allgemeine Einrichtungen: Städtische Wasserleitung. —
Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. — Krankenhaus.
— Apotheke. — Besitzer der Quellen und des Badehauses
ist Carl Brod.
— 379 —
9. Schwefelquellen.
Von Dr. A. Winckler,
Saiiitätsrat, Königl. dirigierenden Brunnenarzt in Bad Nenndorf.
(Chemische Analysen bearbeitet von Professor Dr. E. Hintz und Dr. L. Grünhut.)
Schwefelquellen sind solche Quellen, die Hydrosulfid-Ionen, gegebenenfalls daneben auch freien Schwefelwasser-
stoff enthalten, und für welche es dargetan ist, daß ihre auffälligste Wirkung durch den Gehalt an diesen Be-
standteilen verursacht wird. Je nachdem sie freies Kohlendioxyd und folglich auch freien Schwefelwasserstoff
enthalten oder nicht, kann man von Schwefelwasserstoffquellen oder von Schwefelquellen im engeren
Sinne sprechen.
Im übrigen können diese Quellen nach ihrem Gehalt an sonstigen Bestandteilen, entsprechend den früher
definierten Hauptgruppen der Mineralwässer, in Untergruppen eingeteilt werden: reine, erdige, alkalische,
muriatische Schwefelwasserstoffquellen, Schwefelwasserstoffbitterquellen usw.
Übersteigt die Temperatur der Quellen 20°, so spricht man von warmen Schwefelquellen („Schwefel-
thermcn"). Der Gehalt der warmen Schwefelquellen an Schwefelwasserstoffgas ist meistens nur gering; einige
dieser Wässer stehen den einfachen warmen Quellen nahe.
In einigen Schwefelquellen hat v. Than Kohlenoxysulfid (COS) nachgewiesen.
AUe Schwefelwässer sind leicht zersetzlich. Klar grünlich oder bläulich der Quelle entströmend, trübt sich das
Wasser an der Luft mehr oder minder rasch und kann endlich milchig erscheinen , indem sich infolge der Oxydation des
Schwefelwasserstoffs oder der Sulfide Schwefel ausscheidet. Selbst in verschlossenen Flaschen tritt bei längerer
Aufbewahrung Oxydation ein. Wegen dieser Zersetzlichkeit sollten Schwefelwässer möglichst an den Quellen oder
in frischer Füllung getrunken werden. — Eine für die Schwefelwasserstoffquellen wichtige Beobachtung hat Bunsen
an den Nenndorfer Schwefelquellen gemacht: Der Schwefelwasserstoffgehalt nimmt nach der Tiefe des
Wassers bedeutend zu, was nach Bunsen weniger auf der mit der Tiefe abnehmenden Wirkvmg des
atmosphärischen Sauerstoffs beruht, als vielmehr darauf, daß sich die im Wasser gelösten Gase nur dann im Gleich-
gewicht befinden, wenn ihre Dichtigkeit in jeder Wasserschicht dem in dieser Wasserschicht heiTschenden Druck
proportional geworden. — Bei den meisten Schwefelquellen schwankt der Schwefelgehalt. Die Hauptiu-sache
dieser Unbeständigkeit ist vermutlich in dem Wechsel des atmosphärischen Drucks zu suchen; bei hohem Luft-
druck bleibt mehr Schwefelwasserstoffgas im Wasser als bei niedrigem.
Die Entstehung der Schwefelquellen ist verschiedenartig und in ihren Einzelheiten noch wenig aufgeklärt.
Der Schwefelgehalt der aus Urformationen imd der zwischen diesen und dem Übergangsgebirge entquellenden
Schwefelthermen, die aus Granit, Schiefer oder Urkalk kommen, ist vermutlich anderen Ursprungs als der solcher Quellen,
die aus jüngeren Formationen stammen. Der Schwefelwasserstoff jener Thermen kann aus einer Zersetzung von
Schwefelmetallen durch heißes Wasser entstehen. Hingegen rührt der Schwefelwasserstoff der kalten und warmen
Schwefelquellen der jüngeren Formationen, in denen sich mehr oder weniger große Gipslager und organische Über-
reste einer untergegangenen Flora oder Fauna befinden, vermutlich daher, daß hier Sulfate durch organische
Stoffe auf nassem Wege zersetzt werden. Namentlich wenn gipshaltiges Wasser mit organischen Resten in längere
Berührung kommt, wird organische Substanz auf Kosten des Sauerstoffs des Gipses oxydiert imd in Kohlensäure
umgewandelt, andererseits wird der Gips durch den Kohlenstoff und Wasserstoff der organischen Substanzen reduziert,
wobei Schwefelcalcium entsteht; ein Teil des Schwefelcalciums wird aber in Gegenwart der Kohlensäure und des
Wassers zerlegt, wobei kohlensaurer Kalk gebildet und Schwefelwasserstoff entwickelt wird. Da sich alle die
genannten Umsetzungsprodukte in solchen Schwefelquellen vorfinden, die aus jüngeren, an fossUen Überresten
reichen Formationen kommen, so nehmen wir hierfür die angegebene Entstehungsweise an.
Man gebraucht die Schwefelwässer zu Trinkkuren, zu Bädern, Duschen, als Zusatz zu Schlamm-
bädern und zu Inhalationen. (Das einzige Schwefelwasser, das als Tafelwasser benutzt wird, Aachener Kaiser-
brunnen, gelangt entschwefelt, geruchlos zum Versand und ist in diesem Zustande kein eigentliches Schwefel-
wasser mehr.)
Die physiologischen Wirkungen, die Schwefelwasser bei innerlichem und äußerlichem Gebrauche hervorbringt,
sind noch nicht genügend erforscht; wir sind bezüglich dieses Gegenstandes großenteils auf Vermutungen und
Hypothesen angewiesen. Die geltenden Heilanzeigen der Schwefelwässer sind rein empirisch gefunden worden.
— 380 —
Bei den Trinkkuren mit einem Schwefelwasser scheint es gleichgültig zu sein, ob der Schwefel in dem
betreffenden Wasser in Form von Schwefelwasserstoff oder von Sulfiden vorhanden ist. In beiden Formen
wird der Schwefel vom Magen und Darm aus resorbiert Bei dem Gebrauch von Schwefelwässem zu Bädern wird
angenommen, daß Schwefelwasserstoff durch die Haut eindringe. Im Blute wird — so nimmt man an —
mit dem Eisen des Blutes Schwefeleisen gebildet imd dadurch die normalerweise beständig erfolgende
Rückbildung der Blutkörperchen beschleunigt und der Stoffwechsel angeregt. Gleichzeitig findet
eine kräftige Einwirkung auf die Leber statt; die Gallenabsonderung wird stark vermehrt. Ein Teil der
ins Blut eintretenden Schwefelverbindungen wird durch den reichlich im Blute anwesenden Sauerstoff zu Sulfaten
oxydiert, die im Harn erscheinen. Nicht aller aufgenommene Schwefelwasserstoff wird im Körper zersetzt; ein
kleiner Teil davon wird unverändert durch Haut und Lungen ausgeschieden. Der unverkennbare Einfluß auf die
Respiration, der sich klinisch als eine Beruhigung der Atmungs- und Herztätigkeit darstellt, ist wohl nur
teilweise der örtlichen Wirkung des Gases auf die Limgen zuzuschreiben; es scheint, daß Schwefelwasserstoff durch
Vermittelung des Nervus vagus auf die Nervenzentren der Atmung und der Blutzirkulation einwirkt. Bei über-
triebener Anwendung starker Schwefelwässer kann Blutarmut und Herabsetzung der Herzkmft erfolgen. Die Heil-
wirkung der Trinkkur mit starken Schwefelwässem bei Furunkulose hat man auf eine antiseptische Wirkung
zurückführen wollen. — Durch die Nebenbestandteile der Schwefelwässer (Calcium, Kieselsäure usw.) können dem
Organismus mineralische Nährstoffe zugeführt werden.
Man trinkt von den Schwefelwässern täglich Mengen von 100 bis 1000 ccm auf die Morgen- und Nach-
mittagsstunden verteilt, kalt oder warm, manchmal mit Zusatz von heißer Milch. Man soll langsam und in großen
Pausen trinken und sich dabei Bewegung machen. An den Geruch und Geschmack des Wassers gewöhnt man
sich bald.
Die Bäder werden in Temperaturen von 33 bis 36° und in verscliiedener Dauer, zwischen 10 und 40 Minuten,
angewendet Dauerbäder bis zu 3 Stunden, wie sie in einigen Kurorten der Schweiz üblich sind, gibt man in
Deutschland nicht; zwar wird versichert, daß sie keimtötende Wirkungen entfalten, auch haben langdauernde
Schwefelbäder seit alters einen guten Ruf als heilsam bei Wunden und Geschwüren, dennoch möchten wir stunden-
langes Baden in diesen stark riechenden Wässern nicht empfehlen. — Nach jedem Schwefelbade ist eine Stunde
Bettruhe üblich. — 21 bis 28 Bäder machen eine Badekur aus; da man aber auf mehrere Badetage stets einen
Ruhetag folgen läßt, sind vier bis fünf Wochen zu einer Kur erforderlich.
Zu Duschen bedient man sich am besten eines beweglichen Schlauchs, aus dem man das Schwefelwasser
unter beliebigem Druck auf beliebige Körperteile wirken lassen kann (so in Aachen, Nenndorf imd anderen Schwefel-
bädern). Die Dusche wird stark, mittelstark oder schwach, dabei lau, warm oder heiß und gewöhnlich mit einem
Schwefel vollbade kombiniert gegeben.
Bei den Schwefelwasser-Inhalationen kommt es nicht wie bei anderen Inhalationen darauf an, die Flüssigkeit
zu zerstäuben, sondern Gase daraus zu entwickeln. Deshalb sieht man in den berühmtesten Schwefelgasinhalatorien
keine Zerstäubungsapparate, sondern nur einen großen aus einem flachen Becken aufsteigenden Schwefelwasser-
springbrunnen mit vielen dünnen Strahlen; die Wasserstrahlen und Tropfen geben Gase an die Luft des
Saales ab. In einem solchen Inhalatorium halten sich die Patienten eine Viertelstunde bis eine Stunde lang auf.
Nach York Schwartz, der die Luft des großen Nenndorfer Schwefelgasinhalatoriums analysierte (Archiv der
Pharmazie 1888 Bd. 26 S. 761) ist der Schwefel darin nicht, wie man früher meinte, als Schwefelwasser-
stoff, sondern als Thioschwefelsäure enthalten. Den bei der Zersetzung des Schwefelwassers stattfindenden
chemischen Vorgang erklärt Schwartz folgendermaßen: Der Schwefelwasserstoff wd größtenteils zu Thioschwefel-
säure oxydiert, vielleicht weil in der Luft des Inhalationsraumes infolge der starken Wasserverdunstung Wasser-
stoffsuperoxyd anwesend ist, welches kräftig oxydierend wirkt Schwartz fand diu-chschnittlich 1^2 g Thioschwefel-
säure in 1 cbm Inhalationsluft, dagegen nur einen kleinen Rest Schwefelwasserstoff.
Wird das Schwefelwasser zerstäubt, so verschwindet der charakteristische Geruch in den Inhalatorien,
weil bei dieser feinen Verteilung aller Schwefelwasserstoff rasch in Wasser und Schwefel verwandelt wird, ohne
daß es überhaupt zur Bildung von Zwischenprodukten kommt.
Die namentlich Hustenreiz und Atemnot beruhigenden Wirkungen der Inhalationen schreiben wir den übrigen
Quellengasen, Kohlensäure, Stickstoff usw. zu, hingegen die antibazillären Wirkungen der aus dem Schwefel-
wasserstoff entstandenen Thioschwefelsäure. Schwefelwasserinhalationen halten wir deshalb bei infektiösen Katarrhen
der Atmungsorgane für besonders angezeigt. Für Schwefelgasbäder werden kleine, auf 28° erwärmte Zimmer
auf ähnliche Weise durch einen Schwefelwasserspringbrunnen mit Schwefelgasen gefüllt Der Kurgast sitzt ent-
kleidet auf einem Rohrstuhl, damit die Gase auf die ganze Körperoberfläche einwirken können. Mau verordnet
— 381 —
solche Gasbäder vorzugsweise bei juckenden Hautleiden und bei Sensibilitätsneurosen, bei chi'onischeu Katarrhen
der Atmungsorgane und beim Asthma nervosum. (Vgl. Winckler, Über Gasbäder und Gasinhalationeu aus
Schwefel wässern, mit besonderer Berücksichtigung der Einrichtungen des Bades Nenndorf. Halle a. d. S. 1900.)
An manchen Schwefelthermen werden Schwitzkästen und Inhalatorien von den Dämpfen aus den Quellen
unmittelbar gespeist. — Gurgelungen und Nasenspülungen mit Schwefelwasser sind bei manchen chronischen
Affektionen des Mundes, des Rachens und der Nase von Nutzen.
Die meisten Heilanzeigen der Schwefelwässer beruhen auf uralter Erfahrung. Für eine kombinierte Trink-
und Badekur, unter Umständen in Verbindung mit Schwefelgasinhalationen oder Schwefelgasvollbädern, kommen
in Betracht:
Gicht (Arthritis uratica) in jedem Stadium imd in allen Formen, wie schon Hufeland gelehrt hat.
Vielleicht beruht die Heilwirkung hierbei auf dem Einfluß des Schwefel wassers auf die Leber, die als Stätte der
HamsäurebUdung angesehen werden kann.
Kongestivhyperämie der Leber, wobei Abschwellung des kranken Organs durch eine Schwefelwasser-
trinkkur auffallend rasch bewirkt zu werden pflegt.
Gallensteinbildung, da während und nach der Trinkkur eine viel reichlichere imd dünnere Galle ab-
gesondert wird.
Hämorrhoiden und Abdominalplethora.
Krankheiten der Atmungsorgaue, namentlich veraltete Katarrhe der Nase, des Rachens, des Kehlkopfes,
der Luftröhre und der Bronchien, auch das Asthma bronchiale, sogar die ersten Stadien der Lungenschwindsucht,
Subakuter und chronischer Rheumatismus, sowohl der Gelenke als auch der Muskeln (besonders nützen
hierbei Schwefelschlammbäder).
Arthritis deformans.
Neuralgien der verschiedensten Nervenstämme und Nervenzweige (Ischias, Lumbago, Interkostabieuralgie,
Prosopalgie usw.).
Neurosen, wie Chorea minor (Veitstanz), wenn rheumatischen Ursprungs, Neurasthenie und Hysterie.
Lähmungen rheumatischer, gichtischer und traumatischer Natur, auch durch Merkurialismus entstandene
Lähmungen, nicht aber solche, bei denen organische Zerstörungen im Gehirn oder Rückenmark zugrunde liegen.
Bei der Tabes dorsalis (Rückenmarkschwindsucht) im ersten Stadium nützen Schwefelschlammbäder gegen die
lanzinierenden Schmerzen, können aber den Verlauf der Krankheit nicht hemmen.
Blutdyskrasien. Manche Fälle von Bleichsucht, besonders diejenigen, wo Eisenbehandlung erfolglos war,
kann man durch eine Trinkkur mit Schwefelwasser heilen.
Chronische Metallvergiftungen durch Quecksilber oder Blei.
Hautkrankheiten. Gegen diese stehen die Schwefelbäder seit alters in hohem Ansehen. Die besten Erfolge
erzielt man bei chronischem Ekzem (nässenden und trockenen „Flechten"), Akne vulgaris (Gesichtsfinne), Akne
rosacea (Kupferfinne, Kupfemase), Psoriasis vulgaris (Schuppenflechte), Pityriasis versicolor (Kleienflechte), Furun-
kulosis (Neigung zu Furunkel- und KarbunkelbUdung), atonischem Ulcus cruris (Bein- und Fußgeschwüren). Bei
Prurigo (Juckflechte), Pruritus cutaneus (Hautjucken) und Ichthyosis (Fischschuppenausschlag) werden wesentliche
Besserungen beobachtet. (Vgl. Winckler, Über Schwefelwasser und Hautkrankheiten. Veröffentlichungen der
Hufelandschen Gesellschaft, Balneologenkongreß. Berlin 1901.)
Frauenkrankheiten. Bei Gebärmutter- und Scheidenkatarrhen („weißem Fluß"), Störungen der Menstruation,
perimetritischen und parametritischen Exsudaten, chronischer Eierstocksentzündung, Metritis und Endometritis, ad-
häsiven Prozessen an Tuben und Ovarien sowie bei den zur Zeit der Menopause auftretenden Beschwerden sind
Sitzbäder und Vollbäder von Schwefelwasser und Schwefelschlammbäder von Nutzen.
Leiden, die nach Verwundungen der Weichteile oder der Krochen durch SchuJä, Hieb oder Stich ent-
standen sind, eiternde Wunden, Knochenschmerzen nach geheilten Knochenbrüchen, schmerzhaft« Narben usw.
Knochenleiden.
Lues und ihre Folgen. Hierbei pflegt man die Schwefelkur mit einer Quecksilberschmierkiu* zu verbinden.
(Vgl. Winckler, Über den Nutzen der Kombination von Schmierkur und Schwefelkur bei Lues. Veröffentlichungen
der Hufelandschen Gesellschaft, Balneologenkongreß. Berlin 1902 S. 80).
— 382 —
Schwefelquellen,
Aachen (s. auch xinter „Kochsalzquellen").
Abbach.
Bentheim (s. auch unter „Schlammbäder").
(Bocklet) s. unter „Eisenquellen".
BoU in Württemberg.
Dützen.
Eilsen (s. auch unter „Schlammbäder").
Faulenbach.
Fiestel (s. auch unter „Schlammbäder").
Gauting.
Gögging (s. auch unter „Moorbäder").
Grünthal.
(Haßfiut) s. unter „Luftkurorte".
Höhenstadt (s. auch unter „Moorbäder").
(Kainzenbad) s. unter „Einfache kalte Quellen".
(Wildbad Kreuth) s. unter „Luftkurorte".
Landeck (s. auch unter „Moorbäder").
Langenbrücken.
Langensalza,
Ledde.
Limmer.
Nammen (s. auch unter „Schlammbäder").
(Naumburg am Bober) s. unter „Eisenquellen".
Bad Nenndorf (s. auch unter „Kochsalzquellen"
und „Schlammbäder").
(Oldesloe) s. unter „Kochsalzquellen".
Rothenburg ob der Tauber.
(Bad Salzhausen) s. unter „Kochsalzquellen".
(Salzschlirf) s. unter „Kochsalzquellen".
Sebastiansweiler.
Sulz am Peißenberg.
Tennstedt.
Tiefenbach.
Weilbach (s. auch unter „Alkalische Quellen").
Wemding.
Wipfeld (s. auch unter „Bitterquellen" und „Schlamm-
bäder").
— 383 —
föföföGJSÖ5G6G6QSG6föG?SGJSG55G6GiS Aachen ÖO(S)ÖDÖOÖOÄ3ÖOÖDd0^dS)ÖOÖOÖD^
Stadt mit 151922 Einwohnern in der Eheinpro^Tnz, nahe
der niederländischen und belgischen Grenze, niit dem benach-
barten Burtscheid zu einer Gemeinde vereinigt, liegt 17ü m
ü. M. am Südfuß des 264 m hohen Lousborges in einem etwa
10 km langen luid 7,5 km breiten Kesseltale, dessen Höhen
gegen NO bis zu 246 m, im S und SW bis zu 360 m an-
steigen. Die Höhen im S und SW sind mit Laub- und Nadel-
waklungcn bedeckt, die 1 bis 3 km von der Stadt entfernt suid.
Station der Bahnen Berlin— Holzminden— Verviers, Cöln— Paiis,
Aachen — Maastricht — Antwerpen und mehrerer Nebenbahnen.
Kliiua. Mittlere Monatstemperatur nach 50 jährigem Durch-
schnitt (1851 — 1900): Januar 2,5°, Februar 3,2°, März 5,2°,
April 9,0°, Mai 12,9°, Juni 16,6°, Juli 18,0°, August 17,6°,
September 14,8°, Oktober 10,4°, November 5,8°, Dezember 3,0°.
— Mittlere jährliche Niedcrschlagshöhe in demselben Zeitraum:
844 mm; davon im Januar 70, Februar 61, März 68, April 50,
Mai 65, Juni 71, Juli 84, August 80, September 67, Oktober 69,
November 76, Dezember 83 mm*).
Heilquellen. 33 Quellen mit Temperaturen zwischen
32,8° und 73,2°, nämlich: „Kaiserquelle" (55°), „Quirinusquelle"
(49,7°), „nördliche Nebenquelle des Quirinusbades" (35,4°),
„südliche Nebenquelle des Quirinusbades" (34°), „Nikolaus-
quelle" (38°), „Rosenquelle" (47°), „HauptqueUe des Comelius-
bades" (43,4— 45°), „halbwarme Quelle des Corneliusbades" (32,8°),
„Marienquelle" (38,9°), „Karlsquelle" (44,5°), (letztere beiden
nicht benutzt). Die bisher genannten Quellen gehören der Stadt.
In Privatbesitz sind: „Sebastianssprudel" (Brunnen auf den
Mühlenbenden) (70,2°), „Johannisquelle" (62,2°), zugeleitete
Quelle des Schlangenbades (65°— 66°), eigene Quelle des Schlangen-
bades (68,8°), „WoUbrüh-" oder „Steinbadquelle" (71,5°),
„SchwertbadqueUe" (73,2°), „GroßbadqueUe" (70°— 71°), „Se-
bastianusquellchen" (64,3°), südliche Quelle auf dem Burt-
scheider Markte (zwei Vorbrüche 08,4° und 70,2°), nördliche
Quelle auf dem Burtscheider Markte (70,3°), „Kochbrunnen"
(bei der Eeinigung 72,4°, das im Bassin stagnierende Wasser
je nach der Lufttemperatur 66°-68°), „Quelle im Neubade" (63,6°),
„Thermalbrunnen im Krebsbade" (65,2°), „Thermalbrunnen im
Michaelsbade" (62°), Quellen im Garten des Rosenbades (66,6°),
Hauptquelle des Rosenbades (69,2°), Quelle in der Halle des
Rosenbades (64°— 64,6°), Hauptquelle des Karlsbades (65,2°,
Wasser im Bassin nur 47,8°), halbwarme Quelle des Karls-
bades (40,7° bzw. 35°). „Viktoriaquelle" (59,8°), „Schlangen-
quellchen" (38,4°— 39°), „Pockenbrünnchen" (37,3°) und „Konzen-
trationsschacht" (38,5°).
Die Quellen, deren Ursprung nach von Dechen 1570 bis
1880 m, nach Lersch 1880—2200 m tief angenommen werden
kaim, entspringen aus oberdevonischem Kalkstein und sind in
gemauerte, 3 bis 14 m tiefe Schächte gefaßt. Die Gesamt-
schüttung von 24 der 33 Quellen beträgt etwa 39 000 hl täglich.
In einigen von diesen heißen Quellen sind Steinwaffen,
an anderen die Ruinen römischer Badeanlagen gefunden worden,
woraus man schließen darf, daß sowohl die keltischen Ur-
einwohner des Landes als auch die Römer, die den Ort Aquis-
granum nannten, diese Quellen gekannt und benutzt haben.
Als der Gründer Aachens und seiner Bäder gilt Karl der Große.
Zu Heilzwecken sind viele der heißen Quellen des Aachener
Tals seit dem Mittelalter gebraucht worden; der „Sebastians-
sprudel" ist erst im Jahre 1898 erschlossen worden.
*) Angaben des dortigen meteorologischen Obserratoriums.
Analyse der „Kaiserquelle" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: J. von Liebig. 1850').
Spezifisches Gewicht: 1,00349 bei 16,0°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 55,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen ^). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,06946
Natrium-Ion (Na-) 1,421
Lithium-Ion (Li-) 0,000055
Calcium-Ion (Ca-) 0,06345
Strontium-Ion (Sr-) 0,00013
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,01488
Ferro-Ion (Fe-) 0,00461
Anlonen').
Chlor-Ion (CT) 1,601
Brom-Ion (Br') 0,00279
Jod-Ion (J') 0,00043
Sulfat-Ion (SO/') 0,2760
Hydrokarbonat-Ion (HCO9') 1.031
Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0.00527
4,490
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
1,774
1,774
61,65
61,65
0,0078
0,0078
1,582
3,165
0,0015
0,0030
0,6107
1,221
0,0824
0,165
67,99
45,15
45,15
0,0350
0,0350
0,0034
0,0034
2,873
5,746
16,89
16,89
0,159
0,159
Kieselsäure (meta) (HjSiOg)
Organische Substanzen . . .
Gramm
0,08583
0,07517
Milli-
Mol
1,095
4,651 131,92
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0,118 2,69
Freier Stickstoff (N,,) . . ". . 0,01593 0,5672
Freier Sauerstoff (O^) .... 0,00251 0,0783
Freier Schwefelwasserstoff
(H,S) 0,00288 0,0846
Methan (CHJ 0,00037 0.023
4,791 135,36
Daneben Spuren von Ammonium-, Mangano-, Alumi-
nium-, Fluor-, Hydrophosphat-Ion.
Gefrierpunkt: — 0,227° (Probe nicht identisch, Versand-
wafiser). v. Kostkewicz.
130,82 67,98
1) Liebigs Annalen 1851 Bd. 79 S. 94.
Bchnitt A.
^) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
— 384 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält '^:
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,1324
Natriumchlorid (NaCl) 2,538
Natriumbromid (NaBr) 0,00360
Natriumjodid (NaJ) 0,00051
Natriumsultat (Na^SOJ 0,4084
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . . 1,036
Natriumhydrosulfid (NaHS) ...... 0,00894
Lithiumhydrokarbonat (LiHCO,) . . . 0,00053
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,)j] . . 0,2.')65
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC0„)2] . 0,00031
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08),] 0.08940
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOa)j] . . . 0,0147
Kieselsäure (meta) (H^SiO,) 0,08583
Organische Substanzen 0,07517
2,1 ccm
bei 55,0° u.
760 mm
2,3 ccm
bei 55.0° u.
760 mm
0.6 ccm
bei 55,0° ii.
7G0 mm
4'«50 ,72,7 ccm
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,118 ={bei 55,0° u.
( 760 mm
15,3 ccm
Freien Stickstoff (N,) 0,01593 = {bei 55,0° u.
760 mm
Orunm
Freien Sauerstoff (0,) 0,00251 ==
Freien Schwefelwasserstoff (H,8) . . . 0,00288 =
Methan (CH<) 0,00037 =
4,790
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus: g,^
Kohlendioxyd (COj) 308,9
Stickstoff (Nj) 669,8
Methan (CHJ 18,2
Schwefelwasserstoff (H,S) 3,1
E. Bunsen*).
Sonstige Analysen: Monheim 1829 (bei J. F. Simon, Die Heil-
quellen Europas S. 2. Berlin 1839) ; diese Analyse gibt einen wesentlich hnhereu
Gebalt an Schwefelverbindungen an als die vorstehende. P. Seh ridde 1903 ;
diese Analyse gibt den Gehalt an organischen Substanzen zu 0,0180 g, den an
J'erro-Ion zu 0,0003 g in 1 kg an und ist weniger voUsttodig als die L i e b i g sehe.
N. Sahtbom und F. W. Hinrichsen (Berichte der deutschen chemischen
Gesellschaft 1906 Bd. 39 S. 2611) fanden 0,00080 g Fluor-Ion in 1 1.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt B.2.C. ') Bei Liebig a. a. O.
Analyse der „Viktoriaquelle" (aus den Origlnalzahlen berechnet).
Analytiker: N. P. Hamberg. 1859').
Spezifisches Govicht: 1,00354 bei 20,9°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 59,9°.
In 1 EHogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Ty. j. ». Milli- Milligramm-
Jl.aUonen'). Gramm Mol Äquivalente
Kahum-Ion (K-) 0,07617 1,946 1,946
Natrium-Ion (Na-) 1,471 63,84 63,84
Ijthium-Ion (Li-) 0,000661 0,0940 0,0940
Ammonium-Ion (NH/) . . . 0,002367 0,1310 0,1310
Calcium-Ion (Ca-) 0,05653 1,410 2,819
Strontium-Ion (Sr-) 0,002044 0,0233 0,0467
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,008330 0,3419 0,6839
Ferro-Ion (Fe-) 0,000922 0,0165 0,0330
Mangano-Ion (Mn--) 0,000277 0,0050 0,0101
Cupri-Ion (Cu") 0,000057 0,0009 0,0018
Alummium-Ion (AI-) .... 0,000429 0,0158 0,0475
Anionen*). 69,65
C!hlor-Ion (CT) 1,693 47,74 47,74
Brom-Ion (Br) 0,000863 0,0108 0,0108
Jod-Ion (J) 0,001654 0,0130 0,0130
Sulfat-Ion (SO/') 0,2820 2,936 5,872
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000378 0,0039 0,0079
Hydrokarbonat-Ion (HCOj') 0,9754 15,99 15,99
Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0,000554 0,0168 0,0168
Kieselsäure
Organische
Substanzen
(meta) (H,8iO,)
in Chloroform
löslich ....
in Chloroform
unlöslich . .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Freier Schwefelwasserstoff
(H,S)
4,573
0,08608
0,00123
0,00075
4.661
0,08105
134,53
1,098
135,63
1,842
69,65
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,1451
Natriumchlorid (NaCl) 2,672
Natriumbromid (NaBr) 0,001112
Natriumjodid (NaJ) 0,001954
Natriumsulfat (Na,SOj 0,4146
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) . . . 1.034
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,000941
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOa) ■ ■ • • 0,006395
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,007011
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOa)J . . 0,2285
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCO,)j] . 0,004891
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08),] 0,05005
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),|. . . . 0,002935
Manganohydrokarbonat [Mn(HC08),] - 0,000891
Cuprihydrokarbonat [Cu(HC08)2l . . . 0,000165
Aluminiumhydrophosphat [Alj(HP0j8] 0,000449
Aluminiumsulfat [AL,(S0j8l 0,002261
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,08608
Organische f in Chloroform löslich . . 0.00123
Substanzen \ „ „ unlöslich . 0,00075
' 4,661
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,08105
Freien Schwefelwasserstoff (H,S)
0.000219
4,743
50,6 cca
bei59,9°u.
760 mm
0,2 ccm
bei59,9°u.
760 mm
0.000219 0,0064
Daneben Spuren
BoiBäujre.
4,742 137,48
von Nitrat-, Fluor-, Hydioarsenat-Ion,
Der Quellsinter enthält außer den im Mineralwasser
nachgewiesenen Bestandteilen auch noch Spuren von Baryum.
1) Manuskript.
Einleitung Absclin.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn.
B.2.C.
A. ') Vgl. chom.
— 385 —
Analyse der „QuirinUSqUelle" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: J. von Liebig. 1850').
Spezifisches Gewicht: 1,00327 bei 16°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 49,7°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Eatiouen '). Gramm
Ka)ium-Ion (K-) 0,06818
Natrium-Ion (Na-) 1,360
Lithium-Ion (Li-) 0,000055
Caicium-Ion (Ca--) 0,06877
Strontiiun-Ion (Sr--) 0,00015
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,009672
Ferro-Ion (Fe-) 0,00253
Aiüonen ').
Chlor-Ion (Cl') 1,574
Brom-Ion (Br) 0,00279
Jod-Ion (J') 0,00043
Sulfat-Ion (SO;') 0,2807
Hydrokarbonat-Ion (HCOj') 0,8380
Karbonat-Ion (CO,') .... 0,0289
Hydroxyl-Ion (OH') .... 0,000478
Hydrosulfid-Ion (HS') .... 0,00199
Milli-
Mol
1,742
59,01
0,0078
1,715
0,0017
0,3970
0,0453
44,41
0,0350
0,0034
2,922
13,74
0,482
0,0281
0,0601
Milligramm-
Äquivalente
1,742
59,01
0,0078
3,430
0,0034
0.7941
0,0906
65,08
44,41
0,0350
0,0034
5,844
13,74
0,964
0,0281
0,0601
4,237
0.08055
0,09783
Kieselsäure (meta) (H^SiOg)
Organische Substanzen . . .
Freies Kohlendioxyd (COJ
Freier Stickstoff (NJ ....
Freier Sauerstoff (O,) . . .
Methan (CHJ 0,00021
124,60
1,027
65,08
4,415
0
0,00911
0,00013
125,63
0
0,324
0,0040
0,013
4,424 125,97
Daneben Spuren von Ammonium-, Mangano-, Aluminium-,
Fluor-, Hydrophosphat-Ion.
') Liebigs Annalen 1852 Bd. 79 S. 94. ^ Vgl. ehem. Einleitimg Ab-
schnitt A. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt B.2.C.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,1299
Natriumchlorid (NaCl) 2,496
Natriumbromid (NaBr) 0,00360
Natriumjodid (NaJ) 0,00051
Natriumsulfat (Na,SO<) 0,4154
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . . . 0,8744
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,00337
Lithiumhydrokarbonat (LiHCO,) . . . 0,00053
Oaiciumhydrokarbonat [Ca(HC08)j] . . 0,2619
Calciumkarbonat (CaCOJ 0,00996
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03),] . 0,00035
Magnesiumkarbonat (MgCO,) 0,0323
Magnesiumhydroxyd lMg,(6TI\] .... 0,000846
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] - • - 0,00806
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,08055
Organische Substanzen 0,09783
4,416
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0
8,6 ccm
Freien Stickstoff (N,) 0,00911 = {bei 49,7° u.
760 mm
Freien Sauerstoff (O,) 0,00013=
Methan (CHJ 0,00021 =
4,425
0.1 ccm
bei 49,7° u.
760 mm
0,4 ccm
bei 49,7° u.
760 mm
Ältere Analyse: Monheim 1829 (bei J. F. Simon, Die Heilquellen
Europas S. 2. Berlin 1839). Diese Analyse gibt einen wesentlich höheren
Gehalt an Schwefelverbindungen an als die vorstehende.
Analyse der „Rosenquelle" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: J. von Liebig. 1850').
Spezifisches Gewicht: 1,00315 bei 16°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 47,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Gramm
Milli- Milligramm- _ , /-w-r^r\ /\
Kationen '). Gramm Mol Äquivalente Hydrokarbonat-Ion (HCOj )
KaUum-Ion (K-) 0,06926 1,769 1,769 Hydrosulfid-Ion (HS')
Natrium-Ion (Na-) 1,330 57,71 57,71
lithium-Ion (Li-) 0,000055 0,0078 0,0078 Kieselsäure (meta) (H^SiOJ
Calcium-Ion (Ca- 0,07363 1,836 3,672 Organische Substanzen
Strontium-Ion (Sr-) 0,00016 0,0018 0,0037 Organische Substanzen
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,007666 0,3147 0,6294 '"*
Ferro-Ion (Fe") 0,002880 0,0515 0,1031 Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0,173
63^90 Freier Stickstoff (N,) .... 0,01834
Anionen'). Freier Schwefelwasserstoff
Chlor-Ion {Cl') 1,544 43,56 43,56 (H^S) 0,00310
Brom-Ion (Br') 0,00279 0,0350 0,0350 Methan (CHJ 0,00063
Jod-Ion (J) 0,00042 0,0033 0,0033 4,556
Sulfat-Ion (SO.") 0,2754 2,867 5,734 t. u c a -
^^ * ' Daneben Spuren von Ammomum
>) Liebigs Annalen 1851 B. 79 S. 94. «) Vgl. ehem. Einleitung Absohn. A. minium-, Fluor-, Hydrophosphat-Ion.
Milli-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
) 0,8826
. 0,00333
14,47
0,101
14,47
0,101
4,192
) 0,07699
. 0,09151
122,73
0,9818
63,90
123,71
3,93
0,6530
0,0911
0,039
128,42
•, Mangano-, Alu-
25
— 386 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Onunm
Kaliumchlorid (KCl) 0,1320
Natriumchlorid (NaCl) 2,445
Natriumbromid (NaBr) 0,00360
Natriumjodid (NaJ) 0,00049
Natriumsulfat (Na,SO<) 0,4076
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . . . 0,8449
NatrJumhydrosulfid (NaHS) 0,00565
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOj) . . . 0,00053
Calciumhydrokarbonat [CmHCO,),] . . 0,2977
Strontiumhydrokarbonat (SrdiCOa),] . 0,00038
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)J 0,04606
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOB).J . . . 0,00917
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,07699
Organische Substanzen 0,09151
4,362
Oramm
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,173 =
Freien Stickstoff (N,) 0,01834 =
Freien Schwefelwasserstoff (H,8) . . . 0,00310 =
Methan (CHJ 0,00063 —
4,557
104 ccm
bei 47,0° u.
760 mm
17,2 ccm
bei 47,0° u.
760 mm
2,4 ccm
bei 47,0° u.
760 mm
1,0 ccm
bei 47,0° u.
760 mm
Ältere Analyse: Monheim 1829 (bei J. F. Simon, Die Heilquellen
Europas S. 2. Berlin 1839). Diese Analyse gibt einen wesentlich höheren
Gehalt an SchwefeUerbindungen an als die vorstehende.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn, B.3.C.
Analyse der „Hauptquelle des Corneliusbades" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: J. v. Liebig. 1850*).
Spezifisches Gewicht: 1.00305 bei 16°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 45,4°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen "). Gramm
Kaüum-Ion (K-) 0,07044
Natrium-Ion (Na-) 1,285
Lithium-Ion (Li-) 0,000055
Calcium-Ion (Ca") 0,05275
Strontium-Ion (Sr-) 0,00011
Magnesiiun-Ion (Mg-) .... 0.007206
Ferro-Ion (Fe") 0,00288
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 1,495
Brom-Ion (Bf) 0,00279
Jod-Ion (J') 0,000406
Sulfat-Ion (SO/) 0,2798
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,7793
Hydrosulfid-Ion (HS'). . . • 0,00177
Milli-
Milligramm-
Mol
Aquivulente
1,799
1,799
55,73
55.73
0,0078
0,0078
1,315
2,631
0,0013
0,0026
0,2958
0,5916
0,0515
0,103
60,87
42,17
42,17
0,0350
0,0350
0,0032
0,0032
2,913
5,826
12,77
12,77
0,0536
0,0536
Kieselsäure (meta) (H,SiOj)
Organische Substanzen . . .
3,978
0,07752
0,09279
117.15
0,9886
60,86
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Freier Stickstoff (N,) ....
Freier Schwefelwasserstoff
(a,S) 0,00293
4,148
0,271
0,01563
118,13
6,15
0,5568
0,0860
4,437 124,93
Daneben Spuren von Ammonium-, Mangano-, Aluminium-,
Fluor-, Hydrophosphat-Ion, Methan.
Altere Analyse: Monheim 1829 (bei J. F. Simon, Die Heilquellen
Europas 8. 2. Berlin 1839). Diese Analyse gibt einen wesentlich höheren
Gebalt an Schwefelrerbindungen an als die vorstehende.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Kaliumchlorid (KO)
Natriumchlorid (NaCl)
Natriumbromid (NaBr)
Natriumjodid (NaJ)
Natriumsulfat (Na,SOj
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . . ,
Natriumhydrosulfid (NaHS)
Lithiumhydrokarbonat (LiHCO,). . . .
Calciumhydrokarbonat [Ca^HCO,,),] . .
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCOJ,] .
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08)j]
Ferrohydrokarbonat [re(HC08)j]. . . .
Kieselsäure (meta) (H^SiOj)
Organische Substanzen
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Freien Stickstoff (N,)
Freien Schwefelwasserstoff (H,S)
0.1342
2,362
0,00360
0,00048
0,4141
0,7933
0,00301
0,00053
0,2133
0,00027
0,04330
0,00917
0,07752
0.09279
4,148
0,2706 =
0,01563 =
0,00293 =
4,437
161.4 ccm
bei 45,4° u.
760 mm
14,6 ccm
bei 45,4° u
760 mm
2,3 ccm
bei 45,4° u.
760 mm
») Lieblgs Annalen 1851 Bd. 79 S. 94. ») Vgl. ehem. Einleitung Ab-
•chnitt A. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt B.2.C. •) Bei Liebig a. a. O.
1000 ccm des der Quelle frei entströmenden Gases
bestehen aus:
ccm
Kohlendioxyd (CO,) 176,0
Stickstoff (N,) '. . . . 816,8
Methan (CHJ 7,2
B. Bunsen*).
387 —
Analyse der „Schwertbadquelle" (aus den OnginalzaMen berechnet).
Analytiker: R. Wildenstein. 1861').
Spezifisches Gewicht: 1.00347 bei 17°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 74,6°, geraessen in der am 10. u. 11. Dezember 1852 offen liegenden Quelle.
Ergiebigkeit: 1778 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli-
Kationen. '). Gramm Mol
Kalium-Ion (K-) 0,07581 1,936
Natrium-Ion (Na-) 1,478 64,11
Lithium-Ion (Li-) 0,001831 0,2605
Ammoniiun-Ion (NH^-) . . . 0,002730 0,1511
Caleiura-Ion (Ca--) 0,07434 1,854
Strontium-Ion (Sr--) 0,000332 0,0038
Magnesium-Ion (Mg") . . . 0,007908 0,3246
Ferro-Ion (Fe-) 0,000171 0,0031
■ Mangano-Ion (Mn-) 0,000141 0,0026
Cupri-Ion (Cu") 0,000067 0,0011
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000040 0,0015
Anionen ").
Chlor-Ion (Cl') 1,721 48,55
Brom-Ion (Br) 0,001311 0,0164
Jod-Ion (J') 0,000191 0,0015
Sulfat-Ion (SO/') 0,3010 3,134
Hydrophosphat-Ion (HPO^") 0,000348 0,0036
Hydroarsenat-Ion (HAsO,") 0,000026 0,0002
Hydrokarbonat-Ion (HCOg') 0,9763 16,00
Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0,000029 0,0009
Milligramm-
Äquivaleate
1,936
64.11
0,2605
0,1511
3,708
0,0076
0,6493
0,0061
0,0051
0,0021
0,0044
70,84
48,55
0,0164
0,0015
6,267
0,0073
0,0004
16,00
0,0009
Kieselsäure (meta) (HjSiOj).
Organische Substanzen . . .
4,642
0,09582
0,00265
136,35 70,84
1,222
4,740
0,014
Freies Kohlendioxyd (CO^)
Freier Schwefelwasserstoff
(HjS) 0,000002
137,58
0,32
0,0001
4,754 137,90
Daneben Spuren von Rubidium-, Cäsium -
Nitrat-, Fluor-Ion, Borsäure.
Baryum-,
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,1445
Natriumchlorid (NaCl) 2,718
Natriumbroniid (NaBr) 0,001689
Natriumjodid (NaJ) 0,000226
Natriumsulfat (Na^SO^) 0,4455
Natriumhydrokarbonat (NaHCOs) . . . 0,9556
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,000049
Lithiumhydrokaibonat (LiHCOa) . . . 0,01772
Amraoniumchlorid (NH^Cl) 0,008086
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,000193
Calciumhydroarsenat ^CaHAsO^) . . . 0,000034
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),l . . 0,3003
Strontiumhydrokarbonat |Sr(HC03)5l . 0,000794
Magnesiumhydrokarbonat | Mg(HC03)j] 0,047 52
Ferrohydrokarbonat |Fe(HC03)2] . . . 0,000543
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)2] . 0,000455
Cuprihydrokarbonat [CudlCOs),] . . . 0,000196
Aluminiumhydrophosphat | AL,(HP0J8] 0,000252
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,09582
Organische Substanzen 0,00265
4,740
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,014 =
Freien Schwefelwasserstoff (H^S)
0,000002 =
4,754
9,1 com
b.74,6°u.
760 mm
0,002 com
b.74,6°u.
760 mm
Ältere Analyse: Monheim 1829 (bei J. F. Simon, Die Heilquellen
Europas S. 40. Berlin 1839).
>) Journal für praktische Chemie 1862 Bd. 85 S. 100. «) Vgl. ehem. Ein-
leitung Absclin. A. ^) Vgl. ehem. Einleitung Absclin. B.2.C.
Analyse des „KOChbrunnenS" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: Monheim. 1829').
Spezifisches Gewicht: 1,004 (ohne Temperaturangabe).
~ , ( 72,5°, gemessen am Vorbruch des Wassers.
Temperatur: | gg go_ l^^^^ ^n Bassin.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen^. Gramm
Natrium-Ion (Na-) 1,570
Lithium-Ion (Li-) 0,00001
Calcium-Ion (Ca") 0,0597
Strontium-Ion (Sr-) 0,0036
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,00587
Milli-
Milligramm-
Mol
Aqui Talente
68,12
68,12
0,002
0,002
1,49
2,98
0.041
0.083
0,241
0,482
71,67
>) Liebigs Handwörterbuch der Chemie Bd. 6. Tabellarischer Anhang.
Biaunschweig 1851. ^ Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Anionen').
Chlor-Ion (Cl')
Fluor-Ion (Fl')
Sulfat-Ion (SO,")
Hydrophosphat-Ion (HPO,"
Hydrosulfid-Ion (HS') ...
Hydrokarbonat-Ion (HCOa')
Karbonat-Ion (CO3") ....
Hydroxyl-Ion (OH')
MilU-
Milligramm-
Gramm
Mol
Äquivalente
1.636
46,14
46,14
0,0318
1,68
1.68
0,2592
2,699
5.398
0,0132
0,138
0,276
0,0246
0,743
0,743
0,210
3.44
3,44
0,376
6,27
12,5
0.0'248
1.46
1.46
Kieselsäure (meta) (H^SiOj)
Organische Substanzen . . .
Freies Kohlendioxyd (CO,)
4.215
0,0940
0,0292
132,46
1,20
71,6
4.338
0
133,66
0
— 388 —
Das Mmeralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 £[ilogranun enthält'):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 2,699
Natnumsulfat (Na,SOJ 0,3837
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) 0,282
Natriumkarbonat (Na,CO,) 0,662
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,0417
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOj) 0,0001
Calciumfluorid (CaFl,) 0,0654
Calciumhydrophosphat (CaHPOj) 0,0188
Gnunm
Calciumkarbonat (CaCO,) 0,00256
Calciumhydroxyd [Ca(OH),] 0.0362
Strontiumhydrokarbonat fSitHCO,),! 0,0087
Magnesiumhydroxyd [Mg(OH),] 0.0141
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,0940
Organische Substanzen 0,1)292
4,337
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0
') Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. B.2.C.
Analyse des „POCkenbrÜnnChenS" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: Monheim. 1829').
Spezifisches Gewicht: 1,003 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 39,7°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen^. Gramm
Natrium-Ion (Na-) 1,382
Lithium-Ion (Li-) 0,00001
Calcium-Ion (Ca--) 0,03044
Strontium-Ion (Sr-) 0,0027
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,00572
sind enthalten:
MiUi- MilUgramm-
Mol Äquivalente
59,95
0,002
59,95
0,002
0,7592
0,031
0,235
1,518
0,062
0,470
Anionen ').
Chlor-Ion (Gl')
Fluor-Ion (Fl")
Sulfat-Ion (SO/')
Hydrophosphat-Ion (HPO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO,')
Hydr08ulfid-Ion (HS') . . .
Kieselsäure Cmeta) (H,8iO,)
Organische Substanzen . . .
Fräea Kohlendioxyd (CO,) .
Freier Stickstoff (N,) ....
Freier Schwefelwasserstoff
(H,S)
1,421
0,0205
0,2423
0,0112
0,9254
0,0133
40,07
1,08
2,522
0,117
15,16
0,403
62,00
40,07
1,08
5,044
0,233
15,16
0,403
4,055
0,0529
0,0371
120,33
0,675
61,99
4,145
0,163
0,7918 »)
0,0112
121,00
3,70
28,20
0,328
5,111 153,23
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen bei
diesen Quellen 4,1 bis 4,7 g, wobei Natrium-, Chlor- und Hydro-
karbonat-Ionen vorwalten. Durch ihren Gehalt an Hydrosulfid-
lonen sind sie als Schwefelquellen gekennzeichnet und daher
unter Berücksichtigung ihrer Temperatur als „warme muria-
tisch-alkalische Schwefelquellen" zu bezeichnen. Der
Gehalt an freiem Kohlendioxyd li^t bei den einzelnen Quellen
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 2.344
Natriumsulfat (Na,SO,) 0,3.588
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . . . 1,213
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,0226
Lithiumhydrokarbonat (LiHCO,) . . . 0,0001
Calciumfluorid (CaFl,) 0,0421
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ ... 0,0159
Calciiunhydrokarbonat [Ca(HCOs),] . . 0,0168
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCO„),] . 0,0065
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03),] 0,0344
Kieselsäure taeta) (H,SiO,) 0,0529
Organische Substanzen 0,0371
4,144
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,163 =
Freien Stickstoff (N,) 0,7918")
Freien Schwefelwasserstoff (H,S) . . . 0,0112 =
5,110
95,3 ccm
bei 39.7° u.
760 mm
8,4 ccm
bei 39,7° u.
760 mm
') Liebigs IlandwSrterbuch der Chemie Bd. 5. Tabellarischer Anhang.
Braunschweig 1851. >) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A. •) Dieser Wert
vauü fehlerhaft nein. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt B.2.C.
zwischen 0 und 0,27 g; dementsprechend ist auch der Anteil
des Gesamtschwefelwasserstoffes, der als freier zu berechnen
ist, verschieden. Den höchsten Gesamtschwefelwasserstoffgehalt
zeigt, wenn man die älteren Analysen von Monheim aus-
scheidet, die zweifellos zu hohe Werte ergaben, die „Kaiser-
quelle" mit 5,3 mg Hydrosulfid- Ionen und 2,9 mg freiem
Schwefelwasserstoff.
Analyse des „Sebastianssprudels'
Analytiker: 0. Scheen. 1905').
Spezifisches Gewicht: 1,00504 bei
Temperatur: 70°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
__ ^ «. Milli- Milligramm-
Katlonen'). Gramm Mol Äquivalente
Kahum-Ion (K-) 0,07512 1,919 1,919
Natrium-Ion (Na-) 1.462 63,43 63,43
Ldthium-Ion (Li-) 0,000543 0,0772 0,0772
Ammonium-Ion (NH/) . . . 0,002746 0,1519 0,1519
Calcium-Ion (Ca--) 0,05383 1,342 2,685
(aus der SalztabeUe berechnet).
15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Gramm
Strontium-Ion (Sr-) 0,000162
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,008230
Ferro-Ion (Fe-) 0,001897
Mangano-Ion (Mn-) 0,000146
Aluminium-Ion (AI—) .... 0,000154
MilU-
Mol
0,0019
0,3378
0.0339
0.0027
0,0057
Milligramm-
Äquivalente
0,0037
0,6757
0,0679
0,0053
0,0171
69,03
>) Manuskript (Privatmitteilimg). ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
— 389
Anionen '). Gramm
Chlor-Ion (Ci') 1,717
Brom-Ion (Br) 0,000978
Jod-Ion (J) 0,000198
Sulfat-Ion (SO/') 0.2829
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 0,8960
Kieselsäure (meta) (H^SiOg
Organische Substanzen . .
Milli-
Milligramm-
Mol
Aquivaleute
48,44
48,44
0,0122
0,0122
0,0016
0,0016
2,945
5,890
14,69
14,69
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
4,502 133,39
69,03
0,09204 1,174
0,002441
4,596 134,56
0,244 5.55
4,840 140,11
Ältere Analyse: C. Stahlschmidt (Festscluift zur Aachener Katur-
forscherversammlung 1901 S. 112).
') Vgl. ehem. Einleitung Absshnitt A.
schnitt B.2.C.
*) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,1431
Natriumchlorid (NaCl) 2,713
Natriumbromid (NaBr) 0,001260
Natriumjodid (NaJ) 0,000234
NatriumsuUat (Na,SOJ 0,4175
Natriumhydrokarbönat (NaHCOa) . . . 0,9391
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOa) . . . 0,05253
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,008131
Calciumhydrokarbonat |Ca(HC03),] . . 0,2176
Strontiurahydrokarbonat [SrdlCOa).^] . 0,000388
Magnesiumhydrokarbonat lMg(HCbs)J 0,04945
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOJ,J . . . 0,006037
Manganohydrokarbonat [Mn(HCO,)j] . 0,000470
Aluminiumsulfat (Al^fSO^),] 0,000976
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,09204
Orgamsche Substanzen 0,002441
4,597 , ^^^ ^^^
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,244 = |bei 70,0° u.
4,841 l "^ßO mm
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt bei
dieser Quelle 4,6 g, wobei Natrium-, Chlor- und Hydrokarbonat-
lonen vorwalten. Die Quelle ist eine „warme alkalische
Kochsalzquelle".
Das Wasser der Quellen wird durch gemauerte Kanäle
oder Bleirohre auf geringe Entfernungen weitergeleitet. Es
wird zum Trinken, Baden, Duschen (auch zu Duschmassagen),
ferner zum Inhalieren, zu Gurgelungen und Nasenduschen be-
nutzt. Zahlreiche Badehäuser, die größtenteils zugleich Gast-
höfe sind, enthalten zusammen 266 Zellen mit versenkten
Wannen aus Marmor oder Mettlacher Platten. Zur Abkühlung
wird das Thermalwasser über Träufelwerke oder in unterirdische,
überwölbte Behälter geleitet. Aus den heißen Dämpfen der
Quellen werden natürliche Dampfbäder bereitet. Ein Inha-
lationsraum, in dem das Wasser der „KaiserqueUe" durch
Druckluft zerstäubt wird, enthält auch Einrichtungen für Nasen-
und Rachenduschen.
Das Wasser der „Kaiserquelle" wird auch versandt: in ge-
ringer Menge in natürUchem Zustand zu Trinkkuren, zum
größeren Teile nach Oxydation der Schwefelverbindungen durch
Einwirkung von Luft und nach Zusatz von Kohlensäure aus
rheinischen Quellen als Tafelwasser („Aachener Kaiserbrunnen"),
von beiden zusammen im Jahre 1903: 5477000; 1904: etwa
6 000000; 1905: etwa 7000000 Flaschen zu V^ bis 1 Liter.
Auch Aachener Badesalz, Pastillen und Badeseife kommen in
den Handel.
Sonstige Kiirmittel: Fangopackungen, Hydrotherapie,
elektrische Bäder und Lichtbäder, Massage, Heilgymnastik
(Zander-Anstalt). — Traubenkuren, Molken- und Kefirkuren. —
Wandelbahnen.
Behajidelt ■werden: Rheumatismus, Gicht, durch Exsudate
verursachte Lähmungen und Muskelschwimd, Folgen von Ent-
zündungen, Quetschungen und Verletzungen, Gelenksteifigkeiten
und Kontrakturen, chronische Quecksilber-, Blei- und Arsen-
vergiftungen, Skrofulöse, Lues, Hautkrankheiten (besonders
Ekzem, Akne, Furunkulosis , Psoriasis, Prurigo, Pruritus und
Unterschenkelgeschwüre).
121 Arzte. — Kurzeit: das ganze Jahr. — Kurtaxe: 1 Person
12 M., 2 Personen 20 M., jede weitere Person 5 M; im Winter
die Hälfte. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 3096;
1904: 3382; 1905: 5705, davon etwa die Hälfte Ausländer.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Wasserleitung aus Stollen und Schächten des Kohlenkalks. —
Beseitigung der Abfallstoffe durch Schwemmkanalisation. —
Krankenhäuser. Desinfektionseinrichtungen. — Unterstützung
minderl)emitt«lter Kurgäste. — Die Badehäuser stehen unter
der Aufsicht der Stadtverwaltung und eines Königl. Bade-
inspektors. Auskunft durch den städtischen Kurdirektor.
G6G6G6ÖSG6föC6G6föG6G6G6QSG35G6 Abbach iSO^^^^^^^^^^^^iSOÜO
Marktflecken mit 1230 Einwohnern im Kreise Niederbayem,
liegt am rechten Donauufer, 355 m ü. M. , an drei Seiten von
Bergen geschützt. Laub- und Nadelwald in der Nähe. Station
der Bahnlinie Regensburg— Ingolstadt.
Heilquellen. Eine Mineralquelle entspringt 500 m südlich
vom Ort am Fuße eines 40 m hohen, bewaldeten, aus den Ab-
lagenmgen der oberen Kreide bestehenden Hügels in einem
horizontal in den Hügel getriebenen Stollen. Die Unterlage
der Kreideschichten wird von JuraksJksteinen gebildet. Das
Mineralwasser scheint an der Grenze beider Ablagerungen aus-
zutreten. Sein Schwefelgehalt wird vom Schwefelkiesgehalt der
Braunkohlenablagerungen des oberen miocänen Tertiärs ab-
geleitet, dessen Bildungen in der Gegend als Decke der Kreide-
und Juraschichten sehr verbreitet sind. Die Quelle wird schon
im Jahre 1335 im Freiheitslibell des Marktes Abbach erwähnt.
Kaiser Karl V. suchte hier im Jahre 1532 Hilfe gegen sein
Podagra.
25*
390 —
AnälySG (aus den Einzelbestandteilen berechnet).
Analytiker: Wittstein. 1886').
Spezifisches Gewicht: 1,00092 bei 12,8°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 12,8°.
Ergiebigkeit: 5180 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,01485
Natrium-Ion (Na-) 0,07920
Calcium-Ion (Ca") 0,06276
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,02527
Ferro-Ion (Fe-) 0,000581
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000152
Anlonen').
Chlor-Ion (Cl') 0,04290
Sulfat-Ion (SO/') 0,01188
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000531
Hydrokarbonat-Ion (HCO, ) 0,4583
Hydrosulfid-Ion (HS'). . . . 0,00256
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,3792
0,3792
3,436
3,436
1,565
3,130
1,038
2,075
0,0104
0,0208
0,0056
0,0168
9,058
1,210
1,210
0,1237
0,2474
0,0055
0,0111
7,512
7,512
0,0773
0,0773
0,6990 15,363 9,058
Kieselsäure (meta) (H,SiOs) 0,01947
Organische Substanzen ... 0,001231
0,2483
0,7197 15,611
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0,04833 1,099
Freier Schwefelwasserstoff
(H,S) 0,00128 0,0377
0,7693
16,748
Daneben Spuren von Lithium-, Ammonium-, Brom-Ion,
Borsäure.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Qramm
KaUumchlorid (KCT) 0,02829
Natriumchlorid (NaCl) 0,04860
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,01718
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . . . 0,1922
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,00434
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOaX] . . 0,2537
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 0,1519
Ferrohydrokarbonat fFe(HC03),] . .'. . 0,001848
Aluminiumhydrophosphat [Alj(HP0J,] 0,000631
Aluminiumsulfat [A1,(S0,)8] 0,000326
Kieselsäure (meta) (HjSiOJ 0,01947
Organische Substanzen 0,001231
0,7197
{25,8 ccm
bei 12,8° u.
760 mm
I 0,9 ccm
Freien Schwefelwasserstoff (H,S) . . . 0,00128 ^jbei 12,8° u.
0,7693 l 760 mm
Ältere Analyse: A. Voge 11824— 1826 (Die Mineralquellen des KBnig-
reichs Bayern S. 36. Manchen 1829).
') C. BD besamen, Die Schwefelquellen zu Abbach in Niederbayem S.6.
München 1886. ") Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ■) Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
0,7 g; wegen ihres Gehaltes an freiem Schwefelwasserstoff und
Hydrosulfid-Ionen ist die Quelle als „reine Schwefelwasser-
stoffquelle" zu bezeichnen.
Das Wasser wird an Ort und Stelle getrunken; dem
5 Minuten entfernten Badehause, das 17 Zellen mit Holz-
wannen enthält, wird es in Holzröhren zugeleitet. In einem
Behälter wird das Badewasser durch Einleiten von Dampf
erwärmt; bei starker Benutzung wird direkte Feuerung mit
verwendet. 1903 wurden etwa 4000; 1904 etwa 5000; 1905
etwa 5600 Bäder verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Massage. Gelegenheit zu Flußbädern
in der Donau. — Gedeckte Halle.
Behandelt werden: Gicht, Eheumatismus, Frauenleiden,
Blasen- und Hamröhrenkatarrhe, Lues, Merkurialismus und
chronische Hautkrankheiten.
1 Arzt. — Kurtaxe wird nicht erhoben. — Kurzeit: 1. Mai
bis Ende September. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 321; 1904: 375; 1905: 409.
AUgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung ein-
zelner Häuser durch Wasserleitung, sonst durch Brunnen. —
Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. — Krankenhaus. —
Apotheke. — Besitzer des Bades ist Franz X. Krammel.
CÄSG6QSG6G6G6G6G6G6G6G6G6G6C5SG6 BentheiUl ÖOÖDÖOÖDÖOÖOÖOÖDÖOÖDÖDÖDÖDÖDÖD
Bad, zur gleichnamigen Stadt (3015 Einwohner) gehörig,
im Regienmgsbezirk Osnabrück der Provinz Hannover, nahe
der holländischen Grenze, liegt 90 m ü. M. in der Ebene in-
mitten eines ausgedehnten Eichenwaldes. — Station der Bahn
Hannover— Rheine— Oldenzaal.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt (1891—1900): 717 mm*).
Heilquellen. 2 Quellen, die ältere seit 1711 zu Heil-
zwecken benutzt, die neuere 1887 erbohrt, entspringen aus
Wealdentonschiefer in 5 bzw. 45 m Tiefe.
*) ProTinz-Begenkartc.
391
Analyse der alten Quelle (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: J. König. 1888').
Spezifisches Gewicht: 1,0017 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 11,2°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milligramm-
Äquivaleute
0,19
1,85
28,02
7.783
37,84
_ , Milli-
Kationen'). Gramm Mol
Kalium-Ion (K-) 0,0073 0,19
Natrium-Ion (Na-) 0,0427 1,85
Calcium-Ion (Ca-) 0,5619 14,01
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,09479 3,891
Anionen ^).
Nitrat-Ion (NO^') 0,0177 0,285 0.285
Chlor-Ion (Cl') 0,0393 1,11 1,11
Sulfat-Ion (SO/') 1,380 14,36 28,73
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,3413 5,594 5,594
Karbonat-Ion (CO,") .... 0,0376 0,627 1,26
Thiosulfat-Ion (8,0,") . . . 0,00752 0,0671 0,134
Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0,0215 0,650 0,650
Hydroxyl-Ion (OH) 0,0015 0,090 0,090
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
2,553
0
42,72
0
37,85
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO.,) 0,019
Natriumnitrat (NaNOg) 0,00848
Natriumchlorid (NaCl) 0,0567
Natriumthiosulfat (Na^S^Og) 0.0106
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,0365
Calciumchlorid (CaCL.) 0,00770
Calciumsulfat (CaSOJ 1,898
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,05088
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,),] 0,4094
Magnesiumkarbonat (MgCO.J 0,0529
Magnesiumhydroxyd [Mg(OH)j] 0.0026
~2,553
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0
Ältere Analyse: Drees (bei J. F. Simon, Die Heilquellen Europas
S. 26. Berlin 1839).
1) Manuskript, ergänzt durch Privatmitteilung. >) Vgl. ehem. Einleittmg
Abschn. A. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der neuen Quelle (aus den ElnzelbestandteUen berechnet).
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten :
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0056
Natrium-Ion (Na-) 0,0244
Calcium-Ion (Ca") 0,6583
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0423
Anionen^).
Nitrat-Ion (NO/) 0,0148
Chlor-Ion (Cl') 0,0214
Sulfat-Ion (SO/) 1,351
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,5123
Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0,00447
Analytiker: J. König. 1888*).
Spezifisches Gewicht: 1,0019 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 11,2°.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumnitrat (KNOj) 0,014
Natriumnitrat (NaNO^) 0,00812
Natriumchlorid (NaCl) 0,0354
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,0158
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0.00758
Calciumsulfat (CaSOJ 1,900
Calciumhydrokarbonat [Ca^HCOj),] . . 0,3990
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2J 0,254
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,14
0,14
1,06
1,06
16,42
32,84
1,74
3,48
37,52
0,239
0,239
0.605
0,605
14,07
28,13
8,397
8,397
0,135
0,135
2,634
2,635 42,81
Freies Kohlendioxyd (COJ . 0,0142 0,323
Freier Schwefelwasserstoff
(HjS) 0,00059 0,017
37,51
Freies Kohlendioxyd (COj 0,0142 =
Freien Schwefelwasserstoff (HjS)
7,6 com
bei 11,2° u.
760 mm
0,4 ccm
0,00059 = {bei 11,2° u.
760 mm
2,649
43,15
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen je
2,6 g, wobei Sulfat- imd Calcium-Ionen vorwalten. Durch den
Gehalt an Hydrosulfid-Ionen sind die Quellen als Schwefel-
quellen gekennzeichnet und daher als „sulfatische Schwefel-
quellen" zu bezeichnen.
Das Wasser der Quellen wird zum Trinken und Baden
benutzt. Zu Badezwecken wird es etwa 50 m weit durch Blei-
und Holzröhren in das Badehaus geleitet (25 Zellen mit Wannen
aus Sandstein). Das Badewasser wird in den Wannen durch
Einleiten von Dampf erwärmt. Im Jahre 1903 wurden 2418;
1904: 2459; 1905: 2620 Bäder verabreicht.
Sonstige Kunaittel: Schlammbäder; der Schlamm wird
in der Nähe der Schwefelquellen gegraben. Künstliche Kohlen-
säurebäder. Massage. Elektrotherapie. — Milch- und Molkenkuren.
2,649
1) Manuskript, ergänzt durch Privatmitteilung. ') Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. A. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Behandelt -werden: Rheumatismus, Herzkrankheiten,
Gicht, Neuralgien (besonders Ischias), Lähmungen, Neurasthenie,
Frauenkrankheiten, Schwächezustände, Blutarmut, Erkrankungen
der Luftwege.
1 Arzt. — Kurzeit: 1. Jimi bis Anfang September. —
Kurtaxe: 1 Person 10 M., jede weitere Person 4M. — Zahl
der Besucher (ohne Pa.ssanten) 1903: 286; 1904: 304; 1905: 316
(größtenteils Holländer).
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Wasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr.
— Krankenhäuser. — Apotheke. — Queüen und Bad gehören
dem Fürsten zu Bentheim und Steinfurt. Auskunft durch die
Fürstl. Badeverwaltung.
392 —
G6G6G6C6G6G6asc6C6fö Boll in Württemberg öOdo^öD^ö^oöOöOöOdo
Bei dem Dorfe Boll im Donaukreiee des Königreichs
Württemberg am Nordabhange der Bauhen Alb entspringt
eine Mineralquelle aus bituminösen Schiefern des oberen Lias
(Posidonienschiefer).
Analyse (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: Chr. Gmelin. 1823').
Spezifisches Gewicht: 1,00137 bei 18,1°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 10.6—11,9°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
_ , Milli-
Kationen'). Oramm Mol
Kalium-Ion (K-) 0,002 0,06
Natrium-Ion (Na-) 0,211 9,15
Calcium-Ion (Ca") 0,0777 1,94
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,001 0,05
An Ionen*).
Chlor-Ion (Cl") 0,017 0,49
Sulfat-Ion (SO/') 0,294 3,06
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,393 6,45
Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0,0038 0,12
Milligramin-
Äqui Talent«
0,06
9,15
3,87
0,09
13,17
0,49
6,11
6,45
0,12
1,000 21,32
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0,174 3,95
Freier Stickstoff (N,) .... 0,0157 0,560
Freier Schwefelwasserstoff
(H,S) 0,0080 0,24
13,17
1,197 26,07
Daneben Spuren von Ferro-, Mangano-Ion, organischen
Substanzen.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,004
Natriumchlorid (NaG) 0,025
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,435
Natriumhydrokarbonat (NaHCO„) . . . 0,209
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,0065
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),l . . 0,314
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08)J 0,007
1,001
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,174 =
Freien Stickstoff (N,) 0,0157 =
Freien Schwefelwasserstoff (H,S)
0,0080 :
90,4 ccm
bei 11,9° u.
760 mm
13,1 ccm
bei 1 1,9° u.
760 mm
5,5 ccm
bei 1 1,9° u.
760 mm
1,198
*) G. C. L. Sigfrart u. M. F. Leipprand, Die MineralwaÄser in dem
Königreiche Württemberg S. 15. Tübingen 183L ') Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Absebn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 1 g.
Mit Bücksicht auf den Grehalt an Hydrosulfid-Ionen und freiem
Schwefelwasserstoff ist die Quelle als „reine Schwefel-
wasserstoffquelle" zu bezeichnen.
Die Quelle ist der allgemeinen Benutzung nicht zugänghch.
GÖGJSGJSCÖCiSGJSCJSGÖGJSGJSGJSföGÖCJSCJS D Ü t Z 6 n Ö0öD^ÖÖDÖD&)Ö0(!sDÖ0ÖD^Oö0öD(XPÖD
Dorf mit 1391 Einwohnern im Begierungsbezirk Minden
der Provinz Westfalen, liegt 52 m ü. M. in der Ebene am Fuße
des Wiehengebirges in der Nähe der Porta WestphaUca. Laub-
imd Nadelwald 20 Minuten entfernt. Nächte Eisenbahnstation
Minden (3,4 km, Post- und Omnibusverbindung) an der Linie
Hannover— Cöln.
Heilquellen. Eine 2'/, m tief entspringende, in Stein-
und Holzsehacht gefaßte Quelle wird seit etwa 90 Jahren benutzt.
Analyse (au» der Salztabelle berechnet).
Analytiker: Murtfeldt. 1905').
Spezifisches Gewicht: 1,0004 bei 15,0°, bezogen auf unbekannte Einheit
Temperatur: 9,1°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen*). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,06693
Calcium-Ion (Ca--) 0,2345
Magnesiimi-Ion (Mg") .... 0,0194
Ferro-Ion (Fe-) 0,0152
Milli-
Mol
Milligramm-
Äquivalente
2,904
5.848
0.797
0,273
2,904
11,70
1,59
0.545
16,74
>) Manuskript. >) Vgl. ehem. Einleitung Abachn. A.
Anionen'). Gramm
Chlor-Ion (Cl') 0,1013
Sulfat-Ion (SO/') 0,283
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,4862
Hydrosulfid-Ion (HS') .
0,000939
MilU-
Milligiamm-
Mol
Aqui Talente
2,859
2,859
2,94
5,88
7,970
7,970
0,0284
0,0284
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) .
1.207
0,01402
23,62
0,1787
16,74
1,221
0,0149
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Freier Schwefelwasserstoff
(H,S) 0,000137
23,80
0,339
0,0040
1,237 24,14
Daneben Spuren von Ammonium-Ion.
393 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,1672
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,00118
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,00159
Calciumsulfat (CaSOJ 0,399
Calciumhydrokarbonat fCafHCO,).;] 0,4726
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC05)2l 0,117
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOa),:
Kieselsäure (meta) (H,SiOj) . .
Gramm
0,0485
0,01402
Freies Kohlendioxyd (CO,).
1,221
0,0149 =
E^en Schwefelwasserstoff (H^S)
') Vgl. ehem. Einleitung Abscha. B.2.C.
7,9 ccm
{bei 9,1° u.
I 760 mm
{0,1 ccm
bei 9,1° u.
760 mm
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 1,2 g,
wobei Calcium-, Hydrokarbonat- und Sulfat-Ionen vorwalten;
durch die Gegenwart von Hydrosulfid-Ionen ist die Quelle als
Schwefelquelle gekennzeichnet, sie ist daher als „erdig-sul-
fatische Schwefelquelle" zu bezeichnen. Entsprechend
dem geringen Gehalt an freiem Kohlendioxyd ist auch eine
geringe Menge freien Schwefelwasserstoffs vorhanden.
Das Wasser wird in natürlichem Zustande zum Baden
und Duschen benutzt; durch verzinkte Eisenröhren wird es
in das Badehaus geleitet, das 14 Wannen aus Mettlacher Fliesen
enthält. Zur Erwärmung des Badewassers wird ein TeU davon
in einem Kessel bis zum Kochen erhitzt. Im Jahre 1904
wurden 1120; 1905: 1814 Bäder gegeben.
Behandelt ^jverden: Rheumatismus und Skrofulöse.
Arzte und Apotheken in Minden. — Kurzeit: Mai bis
September. — Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl der Be-
sucher einschließlich Passanten im Jahre 1904: 158; 1905: 224.
Allgemeine Eünrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Das Bad ist im Besitz von Johann Sierig.
Q5CÄföG6G6C6G6G6föG6föC6G6G6G6fö EÜSen ^^^^iSOdO^^^^^^iSO^iSO^
Gutsbezirk und Dorf mit 345 Einwohnern im Fürstentum
Schaumburg -Lippe, liegt 69 m ü. M. am nördlichen Abhänge
des Wesergebirges. Laubwald in der Nähe. Station der die
Linien Goslar — Löhne und Hannover — Cöln verbindenden
Nebenbahn Rinteln — Stadthagen. Auch von Bückeburg (Station
der Linie Hannover— Cöln) mit Wagen in 7^ Stunden zu erreichen.
Heilquellen. 9 Quellen : „JuhanenqueUe", „Georgenquelle",
„Neuwiesenbrunnen", Quelle auf Nordmeiers Wiese, „Tuff-
steinbrunnen", Quelle neben der Hauptallee, „Stahlbrunnen",
„Augenbrunnen" und der Brunnen im Schlammreservoir (die
beiden letzteren werden nicht benutzt), im Laufe des 18. Jahr-
hunderts entdeckt und seit dessen Ende zu Heilzwecken im
Gebrauch, entspringen aus der unteren Schiefertonschicht der
Wealdenformation und sind in 1,25 bis 6,35 m tiefe Stein-
schächte gefaßt.
Analyse der „Julianenquelle" (aus den Orlginalzahlen berechnet).
Analytiker: R. Fresenius. 1890').
Spezifisches Gewicht: 1,00183 bei 17,5°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 11,5°.
Ergiebigkeit: 301 hl m 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,004230
Natrium-Ion (Na-) 0,08183
Lithium-Ion (Li-) 0,000110
Ammonium-Ion (NH/) . . . 0,000489
Calcium-Ion (Ca--) 0,6331
Strontium-Ion (Sr-) 0,009267
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,1266
Ferro-Ion (Fe--) 0,000460
Mangano-Ion (Mn--) 0,000020
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000101
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,1080
0,1080
3,550
3,550
0,0156
0,0156
0,0270
0,0270
15,79
31,58
0,1058
0,2116
5,198
10,40
0,0082
0,0165
0,0004
0,0007
0,0037
0,0112
45,92
^) Analyse des Julianenbruimens und des Georgenbrunnens im fürstlichen
Bade Elisen. Wiesbaden 1891. ") Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Anionen"). Gramm
Chlor-Ion (Cl') 0,1172
Brom-Ion (Br') 0,000453
Jod-Ion (J') 0.000005
Sulfat-Ion (SO4") 1,648
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000122
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,4614
Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0,0241
MiUi-
Milligramm-
Mol
Aquivalente
3,305
3,305
0,0057
0,0057
0,00004
0,00004
17,15
34,31
0,0013
0,0025 .
7,564
7,564
0,730
0,730
Borsäure (meta) (HBO,). . .
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
3,008
0,000715
0,03109
53,56
0,0162
0,3965
45,92
3,139
0,100
0,02719
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Freier Stickstoff (N,) ....
Freier Schwefelwasserstoff
(H,S) 0,0249
Methan (CH^) 0,002145
53,98
2,27
0,9681
0,731
0,1338
3,294 58,08
Daneben Spuren von Ameisensäure und anderen flüch-
tigen organischen Säuren, Harzen und Extraktivstoffen.
394
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,008059
Natriumchlorid (NaCl) 0,1647
Natriumbromid (NaBr) 0,000584
Natriumjodid (NaJ) 0,000005
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,0409
Lithiumchlond (LiCl) 0,000663
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,001448
Calciumchlorid (CaCl,) 0,01886
Calciumsulfat (CaSOj 2,127
Strontiumhydrokarbonat [SrCHCOJ.,] 0,02218
Magnesiumsulfat (MgSO/) 0,1843
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOj).J 0,5368
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)j] 0,001465
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)^] 0,000065
Aluminiumhydrophosphat [Al,(HPO<)J 0 000145
Aluminiumsulfat [A1,(S0^^J 0,000496
Gramm
Borsäure (meta) (HBO,) 0,000715
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,03109
3,139
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,100 =
Freien Stickstoff (N,) 0,02719 =
Freien Schwefelwasserstoff (H,8) . . . 0,0249 =
Methan (CHJ 0,002145=
3,294
Ältere Analysen: Westrumb 1800.- Wurzer 1824. Dumenil 1826
(sümtlicb bei H. Lindini;er, Elisen und seine Heilquellen. S. 19 und 20.
BOckeburg 1859). A. Schoof 18ü2 (Chemische Zentralblatt 1863. N. F.
Bd. 8 S. 382).
53,2 ccm
bei 11,5°u.
760 mm
22.7 ccm
bei ll,5°u.
760 mm
17.1 ccm
bei 11, 5° u.
760 mm
3,1 ccm
bei ll,.'J°u.
760 mm
") Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „Georgenquelle" (ans den Origlnalzahlen berechnet).
Analytiker: R. Fresenius. 1890').
Spezifisches Gfewicht: 1,00172 bei 17,5°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 12,1°.
Ergiebigkeit: 1478 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Eatlonen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,005242
Natrium-Ion (Na-) 0,08227
Lithium-Ion (Li-) 0,000213
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,000750
Calcium-Ion (Ca--) 0,5928
Strontium-Ion (8r-) 0,01242
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,1288
Ferro-Ion (Fe--) 0.000239
Mangano-Ion (Mn--) 0,000021
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,000085
Anionen').
Chlor-Ion (CT) 0,06729
Brom-Ion (Br) 0,000382
Jod-Ion (J') 0,000004
Sulfat-Ion (SO/') 1,673
Hydrophosphat-Ion (HPO;') 0,000047
Hydrokarbonat-Ion (HCOj") 0,3946
Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0,0332
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,1339
0,1339
3,569
3,569
0,0304
0,0304
0,0415
0,0415
14,78
29,57
0,1418
0,2836
5,286
10,.57
0,0043
0.0086
0,0004
0,0008
0,0031
0,0094
44,22
1,898
1,898
0,0048
0,0048
0,00003
0,00003
17,42
34,84
0,0005
0,0010
6,469
6.469
1,00
1,00
Borsäure (meta) (HBO,) . .
Kieselsäure (meta) (H^SiO^)
2,991
0,001864
0,03517
50,78
0,0424
0,4485
44,21
3,028
0,0312
0,02120
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Freier Stickstoff (N,) . . .
Freier Schwefelwasserstoff
(H,S) 0,0125
Methan (CHJ 0,000199
51,27
0,709
0,7551
0,368
0,0124
3,094 53,12
Daneben Spuren von Ameisensäure und anderen flüchtigen
organischen Säuren, Harzen und Extraktivstoffen.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält»):
Kaliumchlorid (Ka)
Natnumchlorid (NaCl)
Natriumbromid (NaBr)
Natriumjodid (NaJ)
Natriumsulfat (Na,SOj
Natriumhydrosulfid (NaHS)
Lithiumchlorid (LiCl)
Ammonimnchlorid (NH^Cl)
Calciumsulfat (CaSOJ
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC0,)2] .
Magnesiumsulfat (MgSO^)
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOj),]
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] . . .
Manganohydrokarbonat [Mn(HCO„),J .
Aluminiumhydrophosphat [Al,(HPO^)j]
Aluminiumsulfat [Al,(804)s]
Borsäure (meta) (HBO,)
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
Gmmm
0,009989
0,09899
0,000493
0,000004
0,06163
0,0564
0,001-290
0,002220
2,013
0,02972
0,2646
0,4520
0,000762
0.000067
0,000056
0,000479
0,001864
0,03517
3,029
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0312 =
Freien Stickstoff (N,) 0,02120 =
Freien Schwefelwasserstoff (H,S) . . . 0,0125 =
Methan (CHJ 0.000199 =
3,094
16.6 ccm
beil2,l°u.
760 mm
17.7 ccm
beil2,l°u.
760 mm
8,6 ccm
beir2,l°u.
760 mm
0,3 ccm
beil2,l°u.
760 mm
^ Ältere Analysen: Westrnmb 1800. Dumenil 1826 (beide bei
H. Lindinger, Elisen und seine Heilquellen S. 19 und 20. BOckeburg 1859).
0 Analyse des Jiilianenbrunnens und des Georgenbruimens im fürstlichen
Bade Elisen. Wiesbaden 1891. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
■) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
395
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen 3,0
und 3,1 g, wobei Sulfat-, Calcium- und Magnesium-Ionen vor-
walten. Mit Rücksicht auf den Gehalt an HydrosuUrid-Ionen
und freiem Schwefelwasserstoff sind die Quellen als „sulfa-
tische Schwefelwasserstoffquellen" zu bezeichnen.
Das Wasser der „Juhanenquelle" und der „Georgenquelle'-
wird zum Trinken, das der „Julianenquelle' auch zum Inhalieren
benutzt. Zum Baden imd Duschen dient das Wasser sämt-
licher Schwefelquellen gemischt (46 Zellen mit versenkten Sand-
steinwannen), sowie das des „Stahlbrunnens". Zur Erwärmung
des Badewassers wird ein Teil des Wassers in großen Holz-
kübeln durch einströmenden Dampf erhitzt und in den Wannen
mit dem übrigen Wasser vermischt. 1903 wurden 10 726;
1904: 12 280; 1905: 11785 Mineralbäder verabreicht. Im In-
halationsraum befindet sich in der Mitte ein runder, mit Sand-
stein gefütterter Schacht, gegen dessen Wände das Schwefel-
wasser aus feinen Öffnungen unter starkem Druck geschleudert
imd so fein verteilt wird.
Sonstige Kumüttel: Schlammbäder; der aus den be-
nachbarten Talwiesen gegrabene, unter Zufluß von Schwefel-
wasser durch Siebe geriebene und längere Zeit unter Schwefel-
wasser aufbewahrte Schlamm wird mit erhitztem Schwefel wasser
in Sandsteinwannen zu einem Brei angerührt. In 25 Zellen
mit je 3 bis 4 dicht nebeneinander befindüchen versenkten
Wannen aus Sandstein oder Zement wurden 1903: 7209; 1904:
8257; 1905; 8569 Schlammbäder verabreicht. — Massage. Elek-
trotherapie. — Terrainkuren (ohne besondere Einrichtung). —
Molken- und Milchkuren. — Gedeckte Halle. Wandelbahn.
Analyse des Badeschlammes.
Analytiker: R. Fittig. 1863').
Spezifisches Gewicht: 1,066 bei 20°, bezogen auf unbekannte Einheit.
1000 Teile des frisch gegrabenen und geschlickten
Badeschlammes geben:
Trockenrückstand bei 120° 129,4
Wasser 870,6
Ältere Analysen: Westrumb 1800. Dumenil 1826 (beide bei
H. Lindinger, Elisen und seine Heilquellen S. 26 und 27. Bückebxurg 1859).
1) R. Fresenius, Analyse des Julianenbrunnens und Georgenbrmmens
im fürstlichen Bade Elisen S. 37. Wiesbaden 1891.
2) hiervon in Wasser löslich 70,2
„ ,, ,, unlöslich 472,6.
1000 TeUe des bei 120° getrockneten Badeschlammes
geben :
Glühverlust 461,6
(Organische Substanzen mit etwas freiem Schwefel)
Glührückstand ^)
Calcium (Ca) 25,6
Magnesium (Mg) 3,4
Eisen, dreiwertig (FeHi) 47,95
Aluminium (AI) 32,92 } 542,8
Sulfatrest (SOJ 50,3
Differenz = Sauerstoff (0) 53,9
Siliciumdioxyd (SiO^) 328,7
Behandelt ■wrerden: Rheumatismus, Gicht und andere
Gelenkaffektionen, namentlich Gelenksteifigkeiten , Folgen von
Verletzungen, Knochenleiden, Exsudate, Neuralgien, besonders
Ischias , Lähmungen , Metallvergiftungen , Hautkrankheiten,
Hämorrhoiden, rheumatische Herzerkrankungen, Katarrhe der
Atmungsorgane, Asthma.
2 Arzte. — Kurzeit: 15. Mai bis 15. September. — Kur-
taxe: 1 Person 10,50 M. , 2 und 3 Personen 16,50 M. , jede
weitere Person 1,50 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 1.536; 1904: 1610; 1905: 1680.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
einen Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Sehwemm-
kanalisation. — Formalindesinfektion. — Apotheke. — Frei-
bäder für Unbemittelte. — Quellen und Bad gehören dem
Fürsten zu Schaumburg -Lippe. Auskimft durch das Fürstl.
Badekommissariat.
C6G6G6G6G6G55G6G6G6G6föG6föG6 Faulenbach ^iSOÜO^^^iiO^iSO^iSO^ÜOÜO
Dorf mit 220 Einwohnern bei Füssen, im Regierungs-
bezirk Schwaben und Neuburg des Königreichs Bayern, liegt
792 m ü. M. am Nordabhange der steil abfallenden bayerischen
Alpen. Ausgedehnter Nadelwald in unmittelbarer Nähe. Füssen
ist Endstation einer in Bießenhofen von der Linie München —
Lindau abzweigenden Nebenbahn.
Heilquellen. Früher waren drei Quellen bekannt, die
seit Jahrhunderten zu Heilzwecken benutzt worden waren.
Die jetzt benutzte Schwefelquelle entspringt 1200 m westlich
vom Orte 3 m tief in einem mit moorigen Letten oberflächlich
bedeckten Wiesentälchen in der Nähe von Gipsbrüchen und ist
in einen Zementschacht gefaßt. Das Gipslager, woraus das
Wasser semen Schwefelgehalt bezieht, gehört den Raibler
Schichten an.
Das Wasser der Quelle wird durch verzinkte Eisenrohre
in die Badeanstalt geleitet (6 Zellen mit Zinkwannen). Im
Jahre 1903 wurden 255; 1904: 480; 1905: etwa 600 Bäder
verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Schwimmbäder in einem Weiher
mit schwefelhaltigem Wasser. — Bäder in einem See. — Milch-
und Molkenkuren.
Behandelt ■werden : Gicht, chronischer Rheumatismus,
Hyperämie der Leber und der ünterleibsorgane, Hämorrhoiden,
chronische Metall vergiftimgen, Hautltrankheiten.
Arzte imd Apotheke in Füssen. — Kurzeit: Anfang Juni
bis Ende September. — Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl
der Besucher (ohne Passanten) jährlich 200 — 300.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Kanalisation in den Lech. — Quelle und Bad gehören dem
Grafen Friedr. v. Dürckheim-Montmartin in Steingaden (Ober-
bayern). Auskunft durch den Bürgermeister.
— 396 —
G6G6G6föG6C5SC6G6G6C6G6G6G6G6GJSaS Fiestel ^^^^^^iSO^iSO^ÜOÜOiSD^^ÜO
Ortschaft mit 237 Einwohnern bei Alswede im R^erungs-
bezirk Minden der Provinz Westfalen, li^ 4 km von der Station
Gfestringen der Bahnlinie Herford — Bassum in der Ebene. Laub-
nnd Nadelwald in der Nähe.
Heilquellen. 8 Quellen entspringen aus Moorboden mit
einer Temperatur von etwa 13°.
Analyse des „TrinkbrUnnenS" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: E. Witting').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen*). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,1636
Calcium-Ion (Ca") 0,4064
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,06962
Ferro-Ion (Fe-) 0,0153
Anionen').
Chlor-Ion (CT) 0,0301
Sulfat-Ion (SO/') 1,188
Hydrokarbonat-Ion (HCOs') 0,199
Karbonat-Ion (CO3")
Hydrosulfid-Ion (HS')
Hydroxyl-Ion (OH') .
0,0891
0,0475
0.00618
2,215
0,012
0,107
Kieselsäure (meta) (H,SiOj)
Organische Substanzen . . .
~ 2,334
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0
Daneben Spuren von Mangano-Ion.
Milli-
Mol
7,099
10,13
2,858
0,273
0,848
12,37
3,27
1,49
1,44
0,363
MiUignunm-
Äqui Talente
7,099
20,27
5,716
0,546
33,63
0,848
24,74
3,27
2,97
1,44
0,363
40.14
0,15
40,29
0
33,63
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,0496
Natriumsulfat (Na, SO,) 0,3423
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,0806
Calciumsulfat (CaSOJ 1,356
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),J 0,0278
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOj),] 0,174
Magnesiumkarbonat (MgCO,) 0,125
Magnesiumhydroxyd |Mg(OH),] 0,0106
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] 0,0486
Kieselsäure (meta) (El^SiOa) 0,012
Organische Substanzen 0,107
2,334
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0
')J. F. Simon. Die Heilquellen Europas 8. 76. Berlin 1839. f')V(^
ehem. Einleitung Abschn. A. ^*} Vgl. ehem. Einleittmg Abschn. B.2.C "
Analyse der „BadeqUeUe" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: E. Witting*).
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen'). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,2199
Calcium-Ion (Ca--) 0,4391
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,0254
Ferro-Ion (Fe--) 0,0107
Anionen *).
Chlor-Ion (Q') 0,0274
Sulfat-Ion (SO/') 1,218
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,134
Karbonat-Ion (CO/') 0,105
Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0,0475
Hydroxyl-Ion (OH') 0,0109
2,238
0,0193
0,126
2,383
0
lind enthalten:
MilU-
Milligramm-
Mol
Aquivalent«
9,541
9.541
10,95
21,90
1,04
2.08
0,191
0,382
33,90
0,772
0,772
12,68
25,36
2,19
2,19
1,75
3,51
1,44
1,44
0,640
0,640
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) .
Oi^anische Substanzen . . .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Daneben Spuren von Mangano-Ion.
41, '20
0,246
41,44
0
33,91
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält:")
Gramm
Natriumchlorid (NaO) 0,0452
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,5212
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,0806
Calciumsulfat (CaSOJ 1,227
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] 0,147
Calciumkarbonat (CaCO,) 0,103
Magnesiumkarbonat (MgCO,) 0,0610
Magnesiumhydroxyd [Mg(OH),] 0,0187
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC05),] 0,0340
Kieselsäure (meta) (H,Si0,) 0,0193
Organische Substanzen , 0,126
2,383
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0
>) J. F. Simon, Die HeUquellen Europas 8.76. Berlin 1839. ') Vgl.
ehem. Einleitung Al»chn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abichn. B.2.C.
— 397 —
Analyse des „Augenbrunnens" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: E. Witting').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli-
Mol
11,17
13,18
Kationen'). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,2574
Calcium-Ion (Ca") 0,5284
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0252 1,03
Ferro-Ion (Fe") 0,0109 0,196
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl') 0,0278 0,785
Sulfat-Ion (SO/') 1,452 15,12
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,273 4,48
Karbonat-Ion (CO;,") .... 0,0888 1,48
Hydro8ulfid-Ion (HS') . . . 0,0413 1,25
Hydroxyl-Ion (OH') 0,00450 0.265
MilUgramm-
Äqui Talente
11,17
26.35
2,07
0.391
39,98
0,785
30,24
4,48
2,96
1,25
0,265
2,709
0,0181
0,0771
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Orgamsche Substanzen . . .
Freies Kohlendioxyd (CO^) .
Daneben Spuren von Mangano-Ion.
48,96
0,231
39,98
2,805
0
49,19
0
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Natriumchlorid (NaO) 0,0459
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,6492
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,0700
Calciumsulfat (CaSOJ 1,437
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC08)J 0,331
Calciumkarbonat (CaCOg) 0,0580
Magnesiumkarbonat (MgCO^) 0,0760
Magnesiumhydroxyd [Mg(OH)J 0,00772
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] 0,0348
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,0181
Organische Substanzen 0,0771
2,805
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0
1) J. F. Simon, Die Heilquellen Europas S. 76. Berlin 1839. ») Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. A. ^) Vgl. ehem. Einleitung Äbscbn. B.2.O.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen bei
den drei untersuchten Quellen 2,3 bis 2,8 g, wobei Sulfat- und
Calcium -Ionen vorwalten; durch die Gegenwart von Hydro-
sulfid-Ionen sind sie als Schwefelquellen gekennzeichnet imd
daher als „sulfatische Schwefelquellen" zu bezeichnen.
Die Quellen sind in Holz- und Steinschächte gefaßt.
Ihr Wasser, das zum Teil etwa 50 m weit durch Bleiröhren
fortgeleitet wird, wird zum Trinken und Baden benutzt. Das
Badehaus enthält 12 Zellen mit Zementwannen. Das Bade-
wasser wird in einem Kessel durch direkte Feuerung erwärmt.
Im Jahre 1903 wurden 3200; 1904: 3784; 1905: 4160 Bäder
verabreicht (teilweise mit Zusatz von Staßfurter Salz). Außer-
dem werden Schlammbäder gegeben.
Behandelt iKrerden: Bheimiatismen.
Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher ein-
schheßUch Passanten 1903: 360; 1994: 360; 1905: 416.
Nächste Apotheke 8 km entfernt. — Das Bad ist im Besitz
von Ww. Marie Knolle.
G6G6G6C5SG6G6G6G6G6G6G6G6G6föG6 Gauting ^^^^iSO^^^^^^^^^^
Bei Gauting, einem Dorf mit 1294 Einwohnern in Ober-
bayern, Station der Bahn München — Stamberg, entspringen
2 Quellen, die in der Kuranstalt des Dr. K. Vogt zu Trink-
und Badekuren benutzt werden.
Analyse
(aus der Salztabelle berechnet).
Temperatur: 10,0°
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'').
Natrium-Ion (Na-) 0,0115
Calcium-Ion (Ca--) 0,0376
Magnesium-Ion (Mg--) ....
Anionen').
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Hydrosulfid-Ion (HS') . . .
Organische Substanzen . . .
" 0,3470
Freies Kohlendioxyd (CO.,) . 0 0
Daneben Spuren von Kalium-, Ferro-, Aluminium-, Nitrat-,
Chlor-, Sulfat-, Hydrophosphat-Ion, Kieselsäure.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
0,3 g; mit Rücksicht auf den Gehalt an Hydrosulfid- Ionen
Analytiker: Buchner. 1872').
Spezifisches Gewicht: 1,00015 (ohne Temperaturangabe).
Gramm
0,0115
0,0376
0,0211
Milli-
Mol
0,500
0,938
0,866
Milligramm-
Äquivalente
0,500
1,88
1,73
4.11
0,2498
0,0005
4,094
0,01
4,094
0,01
0,3205
0,0265
6,408
4,10
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) 0,0408
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,0008
Calciumhydrokarbonat [CaiHCO,),! 0,152
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08)2] 0,127
Organische Substanzen 0,0265
0,347
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0
^) Manuskript. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn.
Einleitung Abschn. B.2,c.
*) Vgl. ehem.
kann die Quelle als „reine Schwefelquelle" bezeichnet
werden.
398
C6CJSC6C;6CJSG6C6C6aSG5SC6G6G6C6G6 GÖgging ÖDÖ0(^Ö0dOdO(!OÖD(»ÖD(^ÖDÖD(X?Ö0
Dorf mit 544 Einwohnern im Begierungsbezirk Nieder-
bayem, li^t 346 m ü. M. zwischen dem Fliißehen Abens und
der Donau auf einer Anhöhe. Nächste Bahnstation Neustadt
an der Donau (2'/j km, Omnibusverbmdung) an der Linie
B^ensburg— Augsburg.
Heilquellen. Eine Quelle, „Stinker" genannt, schon zu
Bömerzeiten bekannt, 1645 urkundlich erwähnt, entspringt
3 m tief aus sandigen Lagen. Der Schwefelgehalt des Wassers
dürfte schwefelkieshaltigen Braunkohleneinlagerungen im Tertiär
entstammen.
Analyse
(aus der Salztabelle berechnet).
In
1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milligramm-
Ji.atlonen J. Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,0022 0,055 0,055
Natrium-Ion (Na-) 0,2691
Lithium-Ion (Li-) 0,00006
Calcium-Ion (Ca--) 0,07013
Strontium-Ion (Sr--) 0,0003
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,07400
Ferro-Ion (Fe-) 0,00035
11,68
0,008
3,498
0,007
6,076
0.013
21,34
Anionen').
Chlor-Ion (Cl") 0,1522 4,293 4,293
Brom-Ion (Br) 0,0005 0,007 0,007
Sulfat-Ion (SO/') 0,0034 0,035 0,070
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,0048 0,050 0,10
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 1,005 16,47 16,47
HydroBulfid-Ion (HS') . . . 0,0128 0,386 0,386
Analytiker: Unbekannt').
Temperatur: 11,3°.
Ergiebigkeit: 4925 hl in 24 Stunden.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält:')
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0041
Natriumchlorid (NaCl) 0,2479
Natriumbromid (NaBr) 0,0007
Natriumsulfat (Na,SOj 0,0050
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj) . . . 0,5862
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,0217
Milli-
Mol
0,055
11,68
0,008
1,749
0,004
3,038
0,0063
Lithiumhydrokarbonat (LiMCO,) . . . 0,0006
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,0068
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC08),] . . 0,2754
Strontiumhydrokarbonat [SnHCOs)^] . 0,0008
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03),] 0,4447
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08),T . . . 0,0011
Kieselsäure (meta) (H^SlOj) 0,0617
Organische Substanzen 0,0579
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Organische Substanzen . . .
1,595
0,0617
0,0579
37,78
0,786
21,33
1,7146
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0845 =
1,714
0,0845
Freies Kohlendioxyd (CO,) ,
Freier Schwefelwasserstoff
(H,S) 0,00511
38,57
1,92
0,150
Freien Schwefelwasserstoff (H^S)
0,00511 =
1,8042
44,9 ccm
bei ll,3°u.
760 mm
3,5 ccm
bei ll,3°u.
760 mm
1,804
40,64
Ältere Analyse: A. Vogel 1824/*26 (Die Mineralquellen des Königreichs
Bayern S. 38. München 1829). Diese Analyse gibt eine erheblich geringere
Konzentration an als die vorstehende.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 1,7 g,
wobei Hydrokarbonat- und Natrium -Ionen vorwalten. Mit
Kücksicht auf den Gehalt an Hydrosulfid- Ionen und freiem
Schwefelwasserstoff ist die Quelle als „alkalische Schwefel-
wasserstoffquelle" zu bezeichnen.
Das Wasser der in Steinschacht gefaßten Quelle wird zu
Trink- und Badekuren, ferner zu Inhalationen, Augenbädern,
Nasenbädem und Gurgelungen angewendet. Dem Badehause
(14 Zellen mit Wannen aus Zink und Holz) wird es durch
Bleiröhren 80 m weit zugeleitet und dort in großen Behältern
erwärmt.
>) Prospekt. Römerbad GÖgging. Ohne Ort und Jahr. — Die Werte
wurden unter der einzig mögliehen Voraussetzung umgerechnet, daß die
fOr kohlensaures Natron und für freie Basen angegebenen Zahlen sich sämtlich
auf doppeltkohlensaure Salze beziehen sollen. ^) Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Sonstige Kurmittel: Schwefelmoorbäder mit Moor aus
der Umgegend, mit Schwefelwasser angerührt.
Behandelt wrerden: Gicht, Bheumatismus, Ischias, Leber-
leiden, Hautkrankheiten, Frauenkrankheiten, chronische Metall-
vergiftungen.
1 Arzt. — Kurzeit: 1. Mai bis 1. Oktober. — Kurtaxe
wird nicht erhoben.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Nächste Apotheke in Neustadt an der Donau. — Quelle und
Bad sind im Besitz von J. G. Haberls Erben.
C6C6G6C6G6G6G6G6föG6G6GJSG6C;iSG6 GrÜnthal ^^^^^^iSO^iSD^iSOiSO^^^
Kupferhammer -Grünthal, Dorf mit 407 Einwohnern bei
Olbemhau in der Amtsbauptmannschaft Marienberg des König-
reichs Sachsen, nahe der böhmischen Grenze, liegt 477 m ü. M.
an der Flöha in einem von Osten nach Westen streichenden,
etwa 1 km breiten, von Bergen , die bis 380 m ansteigen , um-
gebenen Tale der erzgebirgischen Gneisformation. Station einer
von der Bahn Chemnitz — Beitzenhain in Pockau- Lengefeld
abzweigenden Nebenbahn nach Neuhausen. Ausgedehnte
Buchen- und Fichtenwälder in der Nähe.
Klima. Mittlere Monatstemperaturen (aus den Isothermen
abgeleitet): Mai 10,0°, Juni 13,8°, Juli 15,6°, August 14,8°,
September 11,9°. — Mittlere jährliche Niederschlagshöhe (aus
den Niederschlagskurven abgeleitet): 820 mm*).
*) Angaben des Königl. sSchs. moteorol. Instituts in Dresden.
399
Heilquellen. 2 Quellen, „Teichquelle" und „Wiesenquelle",
die 1820 zuerst erwähnt worden sind, entspringen 1 — 1'/, m tief,
die eine aus dem Alluvialgeröll des Flujßtals, die andere am
Grunde eines Teiches. Wahrscheinlich sind sie natürliche Ab-
wässer aus den östlich anstoßenden Brandauer Anthrazitkohlen-
flözen. Sie liefern zusammen tägUch etwa 1500 hl Wasser.
Analyse der „Teichquelle" (aus den Elnzelbestandtenen berechnet).
Analytiker: F. Renk. 1898').
Temperatur: 5,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten ') :
., Milli- Milligramm-
Kationen''). Gramm Mol Äquivalente
KaJium-Ion (K-) 0,0013 0,034 0,034
Natrium-Ion (Na-) 0,0044 0,19 0,19
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,00049 0,027 0,027
Calcium-Ion (Ca-) 0,0034 0,084 0,17
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0016 0,064 0,13
Ferro-Ion (Fe-) 0.00917 0,164 0,328
Mangano-Ion (Mn-) 0,00046 0,0085 0,017
Anionen °j.
Chlor-Ion (Cl') 0,0030
Sulfat-Ion (SO/') 0,0073
Hydrophosphat-Ion (HPO4"
Hydrokarbonat-Ion (HCO,')
Hydrosulfid-Ion (HS') . '. .
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
0,00081
0,039
0,00020
0,085
0,076
0,0085
0.63
0.0059
0,90
0,085
0,15
0,017
0,63
0,0059
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^)*):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0025
Natriumchlorid (NaCl) 0,0014
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,011
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg) . . . 0,00066
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,00033
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0.0014
Calciumhydrophosphat (CaHPOj) . . . 0,0012
Calciumhydrokarbonat [CaiHCOJJ . . 0,012
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,),j] 0,0094
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,).J . ... 0,0292
Manganohydrokarbonat [MnHCOj),] . 0,0015
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,0139
0,071
0,0139
1,38
0,177
0,89
0,084
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0082
0,085
0,0082
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Freier Schwefelwasserstoff
(H.,S) 0,00020
1,55
0,19
0,0058
Freien Schwefelwasserstoff (H,S)
0.00020 =
0,093
4,2 ccm
bei 5,0° u.
760 mm
0,1 com
bei 5,0° u.
760 mm
Daneben Spuren von
0,093
Nitrat- Ion.
1,75
1) Manuskript. ^ Die Angaben beziehen sich ursprünglich auf 1 1.
Eine Umrechnung auf 1 kg, die in Ermangelung der Angabe des spezifischen
Gewichtes nicht möglich war, würde keine Änderung herbeiführen. ") Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „Wiesenquelle" (aus den EmzelbestandteUen berechnet).
Analytiker: F. Eenk. 1898').
Temperatur: 4,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten'):
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0018
Natrium-Ion (Na-) 0,0050
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,00028
Calcium-Ion (Ca--) 0,0088
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,0089
Ferro-Ion (Fe-) 0,00575
Mangano-Ion (Mn--) 0,00039
Anionen^).
Nitrat-Ion (NO3') 0,00069
Chlor-Ion (Cl') 0,0060
Sulfat-Ion (SO,") 0,019
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,00054
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,066
Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0,00011
Mi 111-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,047
0,047
0,22
0,22
0,015
0,015
0,22
0,44
0,36
0,73
0,103
0,206
0,0070
0,014
1,67
0,011
0,011
0,17
0,17
0,20
0,39
0,0056
0,011
1,08
1,08
0,0033
0.0033
Kieselsäure (meta) (H^SlOj)
0,1-23
0,0136
2,46
0,174
1,67
0,137
0,0046
Freies Kohlendioxyd (CO,) ,
Freier Schwefelwasserstoff
(H.,S) 0,000037
2.64
0,10
0,0011
0,141
2,74
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält')*):
Gramm
Kaliumnitrat (KNO3) 0,0011
Kaliumchlorid (KCl) 0,0027
Natriumchlorid (NaCl) 0,0069
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,0067
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,00019
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0.00082
Calciumsulfat (CaSO,) 0,020
Calciumhydrophosphat (CaHPO,) . . 0,00077
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC0s)3] . 0,010
Magnesiumhydrokarbonat
[Mg(HC03),] 0,053
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] . . 0,0183
Manganohydrokarbonat [Mu(HC03)J 0,0012
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,0136
0,135
{2,4 ccm
bei 4,0° u.
760 mm
{0 02 ccm
bei 4 0° u.
760 'nun
1) Manuskript. ') Die Angaben beziehen sich ursprünglich auf 1 1.
Eine Umrechnung auf 1 kg, die in Ermangelung der Angabe des spezifischen
Gewichtes nicht möglich war,
ehem. Einleitung Abschn. A.
würde keine Änderung herbeiführen. ^) Vgl.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
400 —
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen bei
bdden Quellen etwa 0.1 g. Da geringe Mengen von Hydro-
Bulfid-Ionen und freiem Schwefelwasserstoff vorhanden sind,
80 werden die Quellen als „Schwefelquellen" bezeichnet.
Die Quellen sind in Zement und Stein gefaßt; das Wasser
wird zum Trinken, Gurgeln und Baden angewendet. Dem Bade-
hause (7 Zellen mit Zinkwannen) wird es 12 und 100 m weit
durch Holzröhren zugeleitet, hier in großen Holzbottichen
mittels Heizschlangen erwärmt und in den Wannen mit kaltem
Schwefel Wasser vermischt. Das erwärmte Wasser sieiit braunrot
aus. Im Jahre 1903 wurden 800; 1904: 650; 1905: 1120 Bäder
verabreicht.
Behandelt werden: Muskelrheumatismus, Neuralgien
(besonders Ischias), chronische Hautkrankheiten (besonders
skrofulösen Ursprungs), chronische Bleivergiftung, Anämie.
Arzte in Olbernhau. — Kurzeit: Anlang Juni bis Ende
September. — Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) jährlich 90—100.
Allgemeine Einrichtungen : Hochdruck - Quellwasser-
leitung. — Fäkalien gelangen in Düngergruben, Abwässer in
den Bach. — Eine Freistelle der König- Albertstiftung. —
Krankenhaus und Apotheke in Olbernhau. — Das Bad ist im
Besitz des KönigL Bezirksarztes Dr. von Stieglitz in Löbau
in Sachsen.
G6G6G6C6G6G6C3SG6C6C6C6G6G6G6 HÖhenstadt Ö0<^Ö0Ö0Ö0ÖD<»^OdOÖ0ÖD(XPÖ0^
Dorf mit 1000 Einwohnern im R^erungsbezirk Nieder-
bayern, li^ 350 m ü. M. im Hügellande. Nadelwald in der
Nähe. Station der Bahn Passau— Pfarrkirchen.
Heilquellen. 3 Quellen: „Königsbrunnen" und „Park-
brunnen", gegen Ende des 17. Jahrhunderts entdeckt, in 15 m
Tiefe aus tertiärem (miocänen) Ton und Mergel zutage tretend,
und ein artesischer Brunnen. Die Tertiärschichten schließen
strichweise Braunkohlenlagen ein, aus deren Schwefelkies-
führung der Schwefelgehalt der Quellen erklärt werden
kann.
Analyse des „Königsbrunnens" (aus der saiztabeiie berechnet).
In
Analytiker: Kaiserl. königl. geol
Spezifisches Gewicht: 1,00098 (ohne
1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milii-
Kationen '). Gramm Mol
Kalium-Ion (K-) 0,0022 0,057
Natrium-Ion (Na-) 0,0395 1,71
Calcium-Ion (Ca-) 0,1157 2,884
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,00836 0,343
Anionen').
Chlor-Ion (Gl") 0,00545 0,154
Sulfat-Ion (SO/') 0,0169 0,176
Hydrokarbonat-Ion (HCOs) 0,4607 7,552
HydrosuMd-Ion (HS') . . . 0.0055 0,17
Hillif^mm-
Äquivalente
0,057
1,71
5,768
0,686
8.22
0,154
0,351
7,552
0,17
0,6.')43 13,05
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,06667 1,515
Freier Schwefelwasserstoff
(H,S) 0,0038 0,11
8,23
ogische Reichsanstalt in Wien*).
Temperaturangabe).
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält '*):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0042
Natriumchlorid (NaCl) 0,00566
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,0250
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) 0,0923
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,0093
Calciumhydrokarbonat lCa(HCO,),] 0,4676
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03),] 0,0502
0.6543
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,06667
Freien Schwefelwasserstoff (H,S) 0,0038
0,7247 ""
Ältere Analyse: A.Vogel 1824/26 (Die Mineralquellen des Königreichs
Bayern 8. 60. München 1829).
0,7248 14,67
Daneben Spuren von Ferro-Ion, Kieselsäure, organischen
Substanzen.
1) J. Hirachfeld und W. Pichler, Die Bäder, Quellen imd Kurorte
Europas Bd. 1 S. 437 Stuttgart 1875. ') Vgl. ehem. Einleitung Abechn. A.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.3.C.
Analyse des „Parkbrunnens" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: Kaiserl. königl. geologische Reichsanstalt in Wien').
Spezifisches Gewicht: 1,00089 (ohne Temperaturangabe).
Hilli- Milligramm-
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Anionen'). Gramm Mol Äquivalente
^ Chlor-Ion (Cl') 0,00845 0,238 0,238
Tr„«„^ T, „ "i"'- ¥"',&«" Sulfat-Ion (SO/) 0.0136 0,141 0,283
t ? ? ^ o .^1 nTT Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 0,4206 6894 6,894
Kahmn-Ion (K-) 0,0018 0,045 0,045 Hydrosulfid-Ion (HS') . . 0 00.^,9 0,18 0,18
Natnum-Ion (Na-) 0,0366 1,59 1,59 o,6008 12,07 7;6Ö-
Calcium-Ion(Ca--). 0,1052 2,624 5,249 Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0 06539 1486
Magnesium-Ion (Mg") ... . 0,00866 0,355 0,711 Freier Schwefelwasserstoff
^' " (H,S) 0,0044 0,13
0,6706 13.68
■) J. Hir.chfeid und w. Pichler, Die Bäder, Quellen und Kurorte Daneben Spuren von Ferro-Ion, Kieselsäure, organischen
Europas Bd. 1 S. 437. Stuttgart 1875. >) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. Substanzen.
— 401 —
Das Mineralwasser entspricht iu seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält "):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0034
Natriumchlorid (NaCl) 0,0113
Natriumsulfat (Na^SOj 0,0201
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg) 0,0786
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,010
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen 0,6
bis 0,65 g. Mit Kücksicht auf den Gehalt an Hydrosulfid-
lonen und freiem Schwefelwasserstoff sind die Quellen als
„reine Schwefelwasserstoffquellen" zu bezeichnen.
Das Wasser des artesischen Brunnens enthält dieselben
Bestandteile wie die beiden anderen Quellen, jedoch in etwas
geringerer Konzentration.
Das Wasser des „Königsbrunneus" und des „Parkbrunnens",
die in Holzschächte gefaßt sind, wird zum Trinken, Baden,
Duschen und Inhalieren benutzt. Dem Badehause (1 Bassin-
bad und 24 Zellen mit Wannen aus Zink und emaUhertem
Eisen) wird es aus den 400— 500 m entfernten Quellen durch
Holzröhren, streckenweise auch durch verzinkte Eisenröhren
zugeleitet und dort in großen Behältern erwärmt. Jährlich
werden etwa 8000 Schwefelbäder verabreicht.
Gramm
Calciumhydrokarbonat [Ca<HC03)5] 0,4254
Magnesiumhydrokarbonat lMg(HCO,\] 0,0520
0,601
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,06539
Freien Schwefelwasserstoff (H,S) 0,0044
0,671
3) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.e.
Sonstige Kurmittel: Schwefelmoorbäder mit Moor aus
einem von dem Wasser der Quellen durchtränkten Moorlager
(etwa 1000 jährlich). — Elektrotherapie, Wasserheilverfahren,
Massage. — Milchkuren. — Gedeckte Wandelbahn.
Behandelt -werden: Eheumatismus , Gicht, chronische
Metall Vergiftungen , Hautkrankheiten, Beingeschwüre, Lues,
Frauenkrankheiten .
Arzt (mit Hausapotheke) in Fürstenzeil (3 km). — Kurzeit:
1. Mai bis Ende September. — Kurtaxe wird nicht erhoben. —
Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 350; 1904: 400;
1905: etwa 450.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
den artesischen Brunnen. — Beseitigung der AbfaUstoffe durch
Abfuhr. — Nächste Apotheke 3 km entfernt. — Quellen und
Bad gehören Alois Baumgartner.
C;6aSföGJSC5SG6G6G6C6G6C5SG5SföföG6 Landeck ÖD(XPÖDÖDÖOÖDÖOÖDÖD(!OÖOÖOÖDÖDÖD
Bad bei der gleichnamigen Stadt (3481 Einwohner) und
zu ihr gehörig, in der Grafschaft Glatz im Kegierungsbezirk
Breslau der Provinz Schlesien, liegt 450 m ü. M. in einer engen,
von Süden nach Westen verlaufenden Talbiegung, die von 900
bis 1400 m hohen Bergen umgeben ist. Ausgedehnte Nadel-
waldungen unmittelbar angrenzend. Station der von der Bahn
Breslau — Mittelwalde in Glatz nach Seitenberg abzweigenden
Nebenbahn.
Klima. Mittlere Monatstemperatur nach 12 jährigem Durch-
schnitt: Juni 14,4°, Juli 16,0°, August 15,5°*). — Mittlere jähr-
Analyse der „Georgenquelle" (aus
Analytiker: Lothar
Temperatur: 29°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
„ Milli- MilHüramm-
KatlOnen'). Gramm Mol Äqmralente
Kalium-Ion (K-) 0,001131 0,0289 0,0289
Natrium-Ion (Na-) 0,03889 1,687 1,687
Calciuni-Ion (Ca-) 0,001170 0,0292 0,0583
Magnesium-Ion (Mg-j .... 0,000074 0,0031 0,0061
liehe Niederschlagshöhe im Jahrzehnt 1888—1897: 878 mm**).
Gegen Nord- und Ostwind li^t das Bad geschützt.
Heilquellen. 6 Quellen: ,,GeorgenqueUe", „MarienqueUe",
„FriedrichsqueUe", „Wiesenquelle", „Mariannenquelle", „Mühl-
quelle" (letztere unbenutzt), von denen die erste schon im
15. Jahrhundert zu Heilzwecken benutzt wurde, entspringen
aus Gneis in geringer Tiefe und liefern zusammen täglich etwa
8000 hl Wasser von 20 bis 29°.
Anionen'). ^''^^'^
Chlor-Ion (CF) 0,004710 0,1329 0,1329
Sulfat-Ion (SO/') 0,02045 0,2129 0,4258
Hydrokarbonat-Ion (HCOs') 0,0395 0,647 0,647
Karbonat-Ion (CO3") .... 0,00986 0,164 0,329
Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0,00142 0,0430 0,0430
Hydroxyl-Ion (OH') 0,00345 0,203 0,203
0,1207 3,151
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,04393 0,5603
1,781
0,1646 3,711
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0 0
Freier Stickstoff (NJ .... 0,02358 0,8399
*) Angabe der Badeverwaltung.
**) rrovinz-Regenkarte.
den Originalzahlen berechnet).
Meyer. 1863').
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
Kaliumchlorid (KU) 0,002154
Natriumchlorid (NaCl) 0,006083
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,03026
Natriumhydrokarbonat (NaHCCj) . . . 0,0544
Natriumkarbonat (Na,CO.,) 0,0174
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,00241
Natriumhydroxyd (NaOH) 0,00556
Calciumhydroxyd [Ca(OH),] 0,002162
Magnesiumhydroxyd pVIg(OH),] .... 0,000178
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) ." 0,04393
0,1645
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0 f ''0 9 ccm
Freien Stickstoff (N„) 0,02358 =| bei 29,0° u.
0,1881 l '760 mm
Ältere Analyse: Fischer (bei J. F. Simon, Die Heilquellen Europas
S. 134. Berlin 1839).
0,1882 4,551
Daneben Spuren von Ferro-, Jod-, Hydrophosphat-Ion.
1) Chemische Analyse der Heilquellen zu Bad Landeck. Breslau 1863.
2) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
26
402
Analyse der „Marienquelle" (aus den Onpnalzahlen berechnet)
Analytiker: Lothar Meyer. 1863').
Temperatur: 28,.^°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- MilUgramm-
Mol Äquivalente
0,0474 0,0474
1,882 1,882
0,0624 0,1249
0,0135
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,001854
Natrium-Ion (Na-) 0,04338
Calcium-Ion (Ca-) 0,002504
Magnesium-Ion (Mg") • ■ • ■ 0,000328
Das Mineralwasser entspricht [in seiner ZusammeDsetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,006391 0,1803
Sulfat-Ion (80/') 0,02148 0,2236
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,0333 0,546
Karbonat-Ion (CO, ") .... 0,0147 0,245
Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0,00199 0,0602
Hvdroxvl-Ion (OH') .... 0,00609 0,3.58
0,0269
2,081
0,1803
0,4472
0,546
0,489
0,0602
0,358
Kieselsäure (meta) (H,SiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Freier Stickstoff (N,) ....
0,1320
0,05124
3,618
0,6535
2,081
0,1833
0
0,02215
4,272
0
0,7887
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,003532
Natriumchlorid (NaCl) 0,007777
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,03179
Natriimihydrokarbonat (NaHCOs) . . 0,0459
Natriumkarbonat (Na,CO,) 0,0259
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,00338
Natriumhydroxyd (NaOH) 0,00826
Calciumhydroxyd [Ca(OH),J 0,00463
Magnesiumhydroxyd [Mg(OH),J .... 0.000786
Kieselsäure (meta) (H,SiO.,) 0,05124
0,18.32
Freies Kohlendioxyd 0
Freien Stickstoff (N,) 0,02215 =
0,2053
19,6 ccm
bei 28,5° u.
760 mm
0,2054 5,061
Daneben Spuren von Ferro-, Jod-, Hydrophosphat-Ion.
>) Chemische Analyse der Heilquellen zu Bad Lamieck. Breslau 1863.
») Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. A. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „Wiesenquelle" (ans den Origlnalzahlen berechnet).
Analytiker: Lothar Meyer. 1863').
Temperatur: 27°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
MiUi- Milligramm-
Mol Äquivalente
0,0408 0,0408
2,049 2,049
0,0736 0,1473
0,0081 0,0162
Kationen '). Gramm
Kahum-Ion (K-) 0,001597
Natrium-Ion (Na-) 0,04723
Calcium-Ion (Ca-) 0,002952
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,000197
Anionen^.
Chlor-Ion (CT) 0,005773
Sulfat-Ion (SO,") 0,02448
Hydrokarbonatrlon (HCO,') 0,0312
Karbonat-Ion (CO,") .... 0,0170
Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0,00194
Hvdroxyl-Ion (OH) .... 0,00755
0,1629
0,2549
0,511
0,284
0,0587
0,444
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Freier Stickstoff (N,) ....
0,1399
0,05653
0,1965
0
0,02454
3,887
0,7209
4,608
0
0,8738
Daneben Spuren von
0,2210
Ferro-, .Tod-
•»,2,53
0,1629
0,5097
0,511
0,567
0,0587
0,444
2,2.53
5,482
Hydrophosphat-Ion .
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,003044
Natriumchlorid (NaCT) 0,007141
Natriimisulfat (Na,SOJ 0,03623
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . . . 0,0430
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,00329
Natriumkarbonat (NajCO,) 0,0301
Natriumhydroxyd (NaOH) 0,0112
Calciumhydroxyd [Ca(OH),] 0,005457
Magnesiumhydroxyd [Mg^OH),] .... 0,000472
Kieselsäure (meta) (H.SiO,) 0,05653
0,1965
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0
Freien Stickstoff (N,) 0,02455 ■■
0,2210
21,6 ccm
bei27,0°u.
760 mm
') Chemische Analyse der Heilquellen ni Bad Landeck. Breslau 1863.
•) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. •) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „Mariannenquelle" (aus den Origlnalzahlen berechnet)
Analytiker: Lothar Meyer. 1863»).
Temperatur: 20°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen ^. Gramm
Kahum-Ion (K-) 0,001309
Natrium-Ion (Na-) 0,04051
Milli-
Mol
Milligram m-
Äquiralente
0,0334
0,0334
1,757
1,757
Gramm
Calcium-Ion (Ca-) 0,002628
Magnesium-Ion (Mg") . . .'. 0,000322
Milli-
Mol
0,0655
0,0132
') Chemische Analyse der Heilquellen zu Bad Landeck.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Milligramm-
Äqui Talente
0,1311
0,0264
Breelaa 186S.
403
Axkionen*). Gramm
Chlor-Ion (Gl') 0,004945
Sulfat-Ion (SO;'; 0,02168
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,0401
Karbonat-Ion (CO3") .... 0,0120
Hydrosumd-Ion (HS'). • . • 0,00194
Hydroxyl-Ion (OH') .... 0,00413
MilU-
Mol
0,1395
0,2257
0,657
0,199
0,0587
0,243
IMiUigramm-
Äquiralente
0,1395
0,4515
0,657
0,399
0,0587
0,243
0,1296
0,05127
Kieselsäure (meta) (H^SiOg)
Freies Kohlendioxyd (CO.,) .
Freier Stickstoff (N,) .... 0,02390
3,392
0,6538
1.949
0,1808
0
4,046
0
0,8512
0,2047
Daneben Spuren von Ferro-, Jod-
4.897
Hydrophosphat-Ion.
^) Vgl. ehem. Einleitung Ab-
') Vgl. ehem. EicieitunglAbechnitCA.
schnitt B.2.C.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile bei diesen
Quellen betragen 0,16 bis 0,2 g; mit Eücksicht auf ihre Tem-
peratur und den Gehalt an Hydrosulfid-Ionen sind sie als
„warme reine Schwefelquellen" zu bezeichnen.
Die Quellen sind in Stein gefaßt. Das Wasser der „Marien-
quelle" imd der „Gteorgenquelle" wird ziun Baden und Duschen,
das der „Wiesenquelle" und „MariannenqueUe" zum Trinken,
das der „Wiesenquelle" auch zum Gurgeln benutzt. Zwei
der drei Badehäuser enthalten große Marmorbassins, die von
fließendem Wasser der „MarienqueUe" und der „Georgenquelle"
gespeist werden; außerdem sind 82 Zellen mit Marmorwannen
vorhanden. Für die Wannenbäder und Duschen wird das
Wasser in großen Behältern durch Dampfheizschlangen erwärmt.
In den 3 Badehäusern wurden 1903: 51688; 1904: 51900;
1905: 52 064 Mineralbäder verabreicht. Das Wasser der „Wiesen-
quelle" gelangt auch in geringem Umfange zum Versand.
Sonstige Kurmittel: Moorbäder und Moorumschläge mit
Moor aus Kunzendorf im Kxeise Habelschwerdt. — Kohlen-
säurebäder. Elektrische Lichtbäder. Elektrotherapie. Mechano-
therapie. [Massage. — Milch-, Molken- und Kefirkuren. —
Terrainkuren. — Gedeckte Wandelbahn.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaüumchlorid (KCl) 0,002493
Natriumchlorid (NaCl) 0,006204
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,03209
Natriumhydrokarbonat (NaHCO^) . . . 0,0552
Natriumhydrosumd (NaHS) 0,00329
Natriumkarbonat (Na,CO,) 0,0212
Natriumhydroxyd (NaOH) 0,00342
Calciumhydroxyd [Ca(OH),] 0,004857
Magnesiumhydroxyd [Mg(OH),| .... 0,000771
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0.05127
0,1808
Freies Kohlendioxyd (C0„) 0 f 20,5 ccm
Freien Stickstoff (N,) 0,02390 =| bei 20,0° u.
0,2047 l ''ßO mm
Behandelt werden: Frauenkrankheiten, Nervenleiden,
Gicht, Rheumatismus, Folgen von Verletzungen, Gelenk-
steifigkeiten, allgemeine Schwäche nach erschöpfenden Krank-
heiten, Blutarmut, Bleichsucht, chronischeKatarrheder Atmungs-
organe, Skiofulose, Wechselfieberkachexie, Hautkrankheiten,
Herzkrankheiten.
5 Arzte. — Kurzeit: Mai bis Oktober. — Kurtaxe: 1 Person
15 M., 2 Personen 21 M., 3 imd mehr Personen 25 M. (oder
wöchentlich 5, 7 imd 9 M.); Sommerfrischler bei Aufenthalt
unter 4 Wochen wöchentlich 4 , 5 und 6 M. — Zahl der Be-
sucher (ohne Passanten) 1903: 7423; 1904: 7428; 1905: 7546
(darunter etwa 10 Prozent Ausländer).
AngoTnftinniüiTirinhtimgATi ; Trinkwasserversorgung durch
Hochquellenwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Abfuhr. — Krankenhaus. — Militärkuranstalt. — 3 Heil-
anstalten in Landeck, Thalheim und Olbersdorf. — Dampf-
und Formalindesinfektion. — Apotheke. — Freikuren für Un-
bemittelte. — Quellen und Bad gehören der Stadt. Auskunft
durch den Magistrat.
G6föföaSG6G6G6G6DSG6G6G6 La^ügenbrÜCken ÖD<!ÖÖOeOÖDÖDdÖÖOÖOÖO<!OeO
Dorf mit 1371 Einwohnern im Kreise Karlsruhe des Groß- Heilquellen. 8 Quellen, seit 1766 zu Heilzwecken benutzt,
herzogtums Baden, liegt 138 m ü. M. am Fuß der Höhenzüge entspringen aus den bitimiinösen Schiefem (Posidonienschiefem)
zwischen Schwarzwald und Odenwald. Wald in der Nähe. des oberen Lias.
Station der Bahn Heidelberg — Karlsruhe.
Analyse der „Waldquelle" raus der SalztabeUe berechnet^.
Analytiker: R. Bunsen').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: _, ^J'";-
° .... Gramm Mol
Kationen^). oiamm Mol Äqidraimto Kieselsäure (meta) (HjSiOs) 0,0166 0,212
KaUum-Ion (K-) 0,0243 0,620 0,620 1,612 28,89
Natrium-Ion (Na-) 0,03290 1,427 1,427 Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0,00846 0,192
Calcium-Ion (Ca-) 0,2208 5,506 11,01 Freier Stickstoff (N,) .... 0,0194 0,691
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,1186 4,868 9,736 Freier Schwefelwasserstoff
Anionen^). 22,79 (H,S) 0,0014 0,042
Chlor-Ion (Q') 0,00891 0,251 0,251 Methan (CH,) 0,0020 0,12
Sulfat-Ion (SO;') 0,6260 6,517 13,03 1>643 29,93
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 0,5422 8,887 8,887 Daneben Spuren von Lithium-, Ammonium-Ion, orga-
ThiosuMat-Ion {8,0^"}. . . . 0,0024 0,021 0,042 nischen Substanzen.
Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0,019 0,58 0,58 i) Zeit^hrift für analytische Chemie 1S71 Bd. 10 S. 439. =) Vgl. ehe,«.
1,595 28,68 22,79 Einleitung Abschn. A.
404
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0187
Kaliumsulfat (K,SO«) 0,0322
Natriumsulfat (Na,SO«) 0,0572
Natrimnthiosulfat (Na,8,0,) 0,0033
Natriumhydrosulfid (NaHB) 0,033
Calciumsulfat (CaSOJ 0,7497
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,05112
Gramm
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,),] 0,6504
Kieselsäure (meta) (H^SiO,) 0,0166
1,612
Freies Kohlendioxyd (C0„) 0,0084()
Freien Stickstoff (N,) . ." 0,0194
Freien Schwefelwasserstoff (H,8) 0,0014
Methan (CHJ .' 0,0020
1,643
s) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.3.C.
Analyse der „Schwefelquelle" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: K Bunsen').
In 1 Eälogranun des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen-) Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0164
Natrium-Ion (Na-) 0,06891
Calcium-Ion (Ca") 0,1988
Magnesium-Ion (Mg"') .... 0,1525
Ferro-Ion (Fe-) 0,0029
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0022
Auionen').
Chlor-Ion (Q') 0,00648
Sulfat-Ion (SO;') 0,7808
Hydrophosphat-Ion(HPO/') 0,0133
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,5656
Hydrosulfid-Ion (HS'). . . . 0,00657
MilU-
Milligramm-
Mol
AquiTalente
0,420
0,420
2,990
2,990
4,958
9,916
6,258
12,52
0,052
0,10
0,080
0,24
26,19
0,183
0,183
8,128
16,26
0,139
0,278
9,270
9,270
0,199
0,199
Kieselsäure (meta) (H^SiO^)
1,8145
0,0226
32,677
0,288
26,19
1,8371 32,965
Frdes Kohlendioxyd (CO,) . 0,2180 4,956
Freier Schwefelwasserstoff
(H^S) 0,0121 0,354
2,0672 38,275
Daneben Spuren von Fluor-Ion, organischen Substanzen,
freiem StickstoflE, Methan.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen bei
diesen beiden Quellen 1,6 und 1,8 g, wobei Sulfat- und Hydro-
karbonat-, Magnesium- und Calcium -Ionen vorwalten. Mit
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält:')
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0136
Kaliumsulfat (K,SOJ 0,0206
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,1984
Natriumhydrosulfid (NallS) 0,0112
Calciumsulfat (CaSOJ 0,6725
Calciumhydrophosphat (CaHPO,) 0,00253
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,2017
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC0„)5l 0,6708
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] 0,0093
Aluminiumhydrophoephat [A],(HP0<).,1 0,014
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,0226
1,837
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,2180
Freien Schwefelwasserstoff (H^S) 0,0121
2,067
') ZdtKshrift für analyüsche Chemie 1871 Bd. 10 S. 439. ') Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.c.
Bücksicht auf ihren Qehalt an Hydrosulfid-Ioncn und freiem
Schwefelwasserstoff sind die Quellen als „erdige Schwefel-
wasserstoffbitterquellen" zu bezeichnen.
Analyse des „KurbrUnnenS" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: F. Wandesieben. 1853').
Spezifisches Gewicht: 1,00152 hd 14°, bezogen auf unbekannte Einheit
Temperatur: 8,5°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: ^^XL (CT) o!o'^l
Kationen'). Gramm ^i" ÄSITe" Sulfat-Ion (SO,") 0,0877
KaUum-Ion (K-) 0,00905 0,231 0,231 Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 0,4032
Natrium-Ion (Na-) 0,0146 0,633 0,633 Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0,000439
Calcium-Ion (Ca-) 0,1341 3,344 6,688 0,6713
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,0103 0,421 0,843 Kieselsäure (meta) (HjSiOa) Ofi^^O
Ferro-Ion (Fe-) 0,0047 0,085 0,17 0,6883
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,00064 0,023 0,070 Freies Kohlendioxyd (00,). 1,228
gg4 Freier Schwefelwa-sserstoff
■ ' (H,S) 0,00637
1 02^
«) Uebig» Annalen der Chemie 1853 Bd. 87 8. aiS. ') Vgl. ehem. Ein- '
idtung Abschn. A. Daneben Spuren von Lithium- und
MUli-
Miliig ramm-
Mol
Aquivalente
0,186
0,186
0,913
1,83
6,608
6,608
0,0133
0,0133
12,457
0,217
8,64
12,674
27,90
0,187
40,76
Hvdroarsenat ■
Ion.
— 405 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
migefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaüumchlorid (KCl) 0,0139
Kaüumsulfat (K,SOJ 0,00388
Natriumsulfat (Na^SO^) 0,0440
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,000745
Calciumsulfat (CaSOJ 0,0743
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),J 0,4537
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC0s)2] 0,0617
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08)2] 0,015
*) Vgl. ehem. Einleitimg Absclin, B.2.c.
Gramm
.iluminiumsulfat [A1,(S0«)3] 0,0040
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,0170
0,688
Freies Kohlendioxyd (CO,) 1,228 =
Freien Schwefelwasserstoff (H^S) . . . 0,00637 =
~ 1,923
646,3 ccni
bei 8,5° u.
760 mm
4,3 ccm
bei 8,5° u.
760 mm
Ältere Analyse: Geiger (_bei J. F. Simon, Die Heilquellea Europas
S. 136. Berlin 1889).
Die Summe der gelösten feston Bestandteile beträgt bei
dieser Quelle 0,7 g. Mit Eücksicht auf den Gehalt an Hydro-
sulfid-Ionen und freiem Schwefelwasserstoff ist die Quelle als
„reine Schwefelwasserstoffquelle" zu bezeichnen.
Das Wasser der Quellen wird zum Trinken, Baden, Dusehen,
Gurgeln und besonders auch zum Inhalieren gebraucht. Dem
Badehause (30 Zellen) wird das Wasser der „AValdquelle" 3 km
weit zugeleitet. Im Jahie 1903 wurden 1980; 1904: 1080;
1905: 2618 Bäder verabreicht. In 2 Inhalationsräumen wiid
das Wasser teüs durch den eigenen Druck der Quellen, teils
durch Dampf zerstäubt. Versandt wurden 1903: 2550 ganze
und 280 halbe Literkrüge; 1904: 1970 und 320; 1905: 2035
und 380.
Behandelt werden : Katarrhe der Atmungsorgane, Asthma,
Emphysem, Hautkrankheiten, Lues, Leberanschwellung,
Hämorrhoiden, chronische Metallvergiftungen.
1 Arzt. — Kurzeit: 20. Mai bis 30. September. — Kur-
taxe für Badegäste, die nicht im Badhotel wohnen, 20 M. — Zahl
der Besucher (ohne Passanten) 1903: 178; 1904: 158; 1905: 175.
Allgemeine Binrichtungen : Trinkwasserversorgung dm'ch
Wasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Krankenhaus. — Quellen und Bad gehören Alfred Sigel.
G6G6G6C;6föG6G6G6G6G6G6G6aSG6 Langensalza ^^^iiO^^ÖOiSO^^^^^iSO
Bad, 1,5 km nordöstüch von der Stadt Langensalza
(12000 Einwohner) im Regiermigsbezirk Erfurt der Provinz
Sachsen, liegt im wiesenreichen Unstruttale 201 m ü. M. Station
der Bahnlinie Gotha—Leinefelde.
KUma. Jlittlere jährliche Niederschlagshöhe im Jahrzehnt
1891 — 1900: 505 mm*).
Heilquellen. Eine Minei'alquelle entspringt dem Gipslager
im unteren Teil des mittleren (Gips-)Keupers. Sie wurde im
Anfang des 18. Jahrhunderts viel aufgesucht, geriet später in
Vergessenheit, bis 1885 eine neue Badeanstalt errichtet wurde.
*) Prorinz-Bi^enlutrte
Analyse
(aus den Einzelbestandteilen l)erechnet).
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen').
Gramm
MlUi-
Mol
Milligramm -
Äquivalente
Natrium-Ion (Na-)
0,07876
3,417
3,417
Calcium-Ion (Ca")
0,4491
11,20
22,40
Magnesium-Ion (Mg") ....
0,07484
3,072
6,145
31,96
Anlonen'').
Chlor-Ion (CI)
0,04692
1,324
1,324
Sulfat-Ion (SO/')
1,012
10,53
21,06
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
0,5537
9,076
9,076
Hydrosulfid-Ion (HS") . . .
0,0165
0,499
0,499
2,232
39,12
31,96
Kieselsäure (meU) (H^SiO,).
0,01998
0,2548
Organische Substanzen . . .
0,3417
2,594
39,37
Freies Kohlendioxyd (CO3) .
0,1983
4,506
Freier Schwefelwasserstoff
(H„S)
0,0281
2,820
0,826
44,70
>) AtcUt der Pharmazie 1886 Bd. 224 S. 11. ■') Vgl. ehem. Einleitung
Abüchn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abachn. B.2.c.
iVjialytiker : E. Keichardt. 1885^).
Spezifisches Gtewicht: 1,0010 bei 20°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 8,2° bis 9,6°, im Mittel 8,8°.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,07743
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,1133
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,0280
Calciumsulfat (CaSOJ 1,325
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,), j . . 0,2377
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOa)j] 0,4497
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,01998
Organische Sulwtanzen 0,3417
2,593
{104 t} ccm
bei 8,8° u.
760 mm
{19,1 ccm
bei 8,8° u.
760 mm
Ältere Analysen: B. Trommsdorff 1811 (Die neuen saliuischeu
Schwefelbäder zu Langensalza und Tennstedt, Erfurt 1812). Blitz 1848 (bei
Wittke, Das Schwefelbad bei Langensalza 8. 9. 1854). Bohlen 1868
(bei L. Pfeifer, Thüringens Bade- und Kurorte S. 92. Wien 1872). Alle
drei Analysen sind abgedruckt bei Beichardt.
26*
— 406
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
2,6 g; wegen des Gehaltes an Hydrosulfid - Ionen und freiem
Schwefelwasserstoff gehört die Quelle zu den Schwefelquellen,
imd zwar, da unter den Hauptbestandteilen Calcium- und Sulfat-
Ionen vorwalten, zu den „sulfatischen Schwefelwasser-
Btoffquellen".
Das Wasser wird zu Trink- und Badekuren und zu Duschen,
das in dem Inhalationspavillon aus Schwefelwasserstrahlen ent-
wickelte Gas zu Schwefelgasinhalationen gebraucht. Im Bade-
haus wird das Schwefelwasser durch Dampfmischapparate beim
Einfließen in die Wannen erwärmt Jährlich werden etwa
5000 Bäder verabreicht, einschließlich solcher mit Zusätzen
von Sole, Fichtennadelextrakt, Malz und Kohlensäure.
Sonstige Kurmittel: Schwefelschlammpackungcn. Rus-
sische Dampfbäder. Orthopädie. Massage. Elektrotherapie. —
Parkanlagen.
Behandelt werden: Rheumatismus, Gicht, Lues, chi'o-
nische Metallvergiftungen, Hautkrankheiten (besonders Ekzeme,
Psoriasis und Beingeschwüre), Unterleibsstockungen, chronische
Katarrhe der Atmungsorgane, Asthma, Lähmungen, Folgen von
Verletzungen.
2 Ärzte. — Kurzeit: 1. Mai bis Ende September. — Zahl
der Besucher (ohne Passanten) 1901: etwa 150; 1905: etwa 140.
Allgemeine EUnrichtungen: Kanalisation.
Besitzer des Bades ist Carl Schmidt.
C6G6C6G6G6C6G6G6G6G6G6G6G6G6G6C6 Lcdde ^^^Ö0^^Ö0^^^i$0öOiS0^iSDiSO
Dorf mit 1300 Einwohnern im Regierimgsbezirk Münster
der Provinz Westfalen, liegt auf einer Anhöhe an den Aus-
läufern des Teutobtirger Waldes. Laub- und Nadelwald in der
Nähe. Nächste Eisenbahnstation Velpe an der Linie Han-
nover— Oldenzaal.
Heilquellen. 2 Quellen, „Hermannsquellen" genannt,
seit 1867 zu Heilzwecken benutzt, entspringen aus Schwefelkies
führendem Schiefer.
Analyse der „Hermannsquelle im Haus" (aus den Einzeibestandteiien berechnet).
Analytiker:
Temperatur
In 1 Liter des Mineralwassers sind
Kationen ').
Kalium-Ion (K-)
Natrium-Ion (Na*)
Calcium-Ion (Ca")
Magnesium-Ion (Mg") ....
Anionen*).
Chlor-Ion (Q')
SulfatnIon (80;')
Hydrophosphat-Ion (HPO«")
Hydrokarbonat-Ion (HCO/)
Hydrosulfid-Ion (HSO . . .
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) .
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Freier Schwefelwasserstoff
(H,S)
Gramm
0,0198
0,0243
0,1693
0,0302
0,0445
0,0044
0,0069
0,6425
0,0155
enthalten*)
MUU-
Mol
0,507
1,06
4,223
1,24
Milligramm-
Äquivalente
0,507
1,06
8,446
2.48
1,26
0,046
0,072
10,53
0,469
12,49
1,26
0,092
0,14
10,53
0,469
J. König»).
10,3°.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält^)*):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0378
Natriumchlorid (NaCl) 0,0343
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,0263
Calciumchlorid (CaCl,) 0,008952
Calciumsulfat (CaSO,) 0,0063
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,0098
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOj),] . . 0,6524
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,),] 0,182
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,0078
0,9574
0,0078
19,41
0,099
12,49
0,9652
0,0974
0,0112
19,51
2,21
0,329
1,0738 22,05
') I>nwpekt : Schwefelbad (Uermannsquelle) des Hofbesitzers Hannigbrinck
zu Ledde. Ohne Ort und Jahr. ') Die Analyse ist auf die Litereinheit
0,966
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0974
Freien Schwefelwasserstoff (H,S)
0,0112
1,074
51,6 ccm
bei 10,3° u.
760 mm
7,7 ccm
bei 10,3° u.
760 mm
bezogen und konnte in Ermangelimg der Angabe des spezifischen Gewichtes
nicht auf 1 kg umgerechnet werden. Bei einer deiartigen Umrechnung
würden sich samtliche Zahlen schätzimgsweise um etwa 0,1 Prozent ihres
Wertes erniedrigen. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. *) Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „Hermannsquelle im Garten" (aus den Einzeibestandteuen berechnet).
Analytiker: J. König').
Temperatur: 10,3°.
In 1 Liter des Mineralwassers sind enthalten")
_ „ ^ Milli-
Kationen"). Gramm Mol
Kalium-Ion (K-) 0,0194 0,496
Natrium-Ion (Na-) 0,0203 0,882
Milligramm -
Äquivalente
0,496
0,882
Gramm
Calcium-Ion (Ca") 0,1647
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,0291
'). Prospekt: Schwefelbad (Hermannsquelle) des Hofbesitzers Hannig-
brinck zu Ledde. Ohne Ort und Jahr. ') Die Analyse ist auf die Liter-
einheit bezogen und konnte in Ermangelung der Angabc des spezifischen
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
4,107
8,214
1,19
2,39
11,98
Gewichtes nicht auf 1 kg umgerechnet werden. Bei einer derartigen Um-
rechnung würden sich sämtliche Zahlen schätzungsweise um etwa 0,1 Prozent
ihres Wertes erniedrigen. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
— 407 —
Anionen').
Chlor-Ion (Q')
Sulfat-Ion (SO;')
Hydrophosphat-Ion (HPO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Hydrosulfid-Ion (HS').
Kieselsäure (meta) (BLjSiOa)
Freies Kohlendioxyd (COj)
Freier Schwefelwasserstoff
(H,S)
MilU-
Milligramm-
Gramm
Mol
Äquivalente
0,0414
1,17
1,17
0,0042
0,044
0,087
0,0057
0,059
0,12
0,6217
10,19
10,19
0,0138
0,418
0,418
0,9203
) 0,013
18,56
0,16
11,99
0,933
. 0,147
, 0,0156
18,72
3,34
0,457
1,096
22,51
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A.
schnitt B.2.C.
*) Vgl. ehem. Einleitung Äb-
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen bei
beiden Quellen etwas weniger als 1 g, wobei Calcium- und Sulfat-
Ionen vorwalten. Durch die Gegenwart von Hydrosulfid-Ionen
und freiem Schwefelwasserstoff sind die Quellen als Schwefel-
quellen gekennzeichnet und daher als „reine Schwefel-
wasserstoffquellen" zu bezeichnen.
Das Wasser der 12 m tief in Steinschächte gefaßten Quellen
wird zu Trink- und Badekuren benutzt. Das Badehaus hat
6 Zellen mit Eichenholzwannen ; das Wasser wird in den Wannen
selbst durch direkt einströmenden Dampf erwärmt. Im Jahre
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Liter enthält ^)^):
Gramm
KaUumchlorid (KCl) 0,0370
Natriumchlorid (NaO) 0,0272
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,0235
CaJciumchlorid (CaCy 0,01149
Calciumsulfat (CaSOJ 0,0060
Calciumhydrophosphat (CaHPO^) . . . 0,0081
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2] . . 0,6324
Magnesiiunhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,175
Kieselsäure (meta) (H^SiOa) 0,013
^•^'^'^ f 77,9 ccm
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,147 = |bei'l0,3° u.
[ 760 mm
{10,6 ccm
bei 10 3° u.
760 mm
1903 wurden 1503; 1904 infolge eines Brandschadens nur
600 Bäder verabreicht.
Behandelt ■wrerden: Bheumatiamen und Hautkrankheiten.
1 Arzt. — Kurzeit: 15. Mai bis Ende September. — Kur-
taxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 70; 1904: 40; 1905: 112.
Allgemeine Hinrichtungen: Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr. — Nächste Apotheke in Tecklenburg (5 km). ^
Das Bad ist im Besitz von August Hannigbrinck.
G6C?SG6G6G6C;6G6G6G6G6G6G6G6G6G6 Li mm er ^iSOi^iSOiSOiSOiSO^iSOiSO^iSOisO^üO
In Limmer, einem Dorfe mit 4814 Einwohnern bei Han-
nover (Straßenbahnverbindimg 15 Minuten), entspringt eine
gegen Ende des 18. Jahrhunderts entdeckte Mineralquelle aus
einer Tonschicht.
AualySO (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: K. Kr
Temperatur: 10,6°-
Ergiebigkeit: 1000
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Kationen ). Gramm Mol Äquivalente
KaUum-Ion (K-) • 0,00411 0,105 0,105
Natrium-Ion (Na-) 0,07568 3,283 3,283
Calcium-Ion (Ca-) 0,1329 3,314 6,628
Magnesium-Ion (Mg-). • . . 0,05011 2,057 4,114
Ferro-Ion (Fe") 0,00017 0,0030 0,0061
14,136
Anionen'').
Chlor-Ion (Cl') 0,09558 2,696 2,696
Sulfat-Ion (SO;') 0,2855 2,972 5,945
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,3286 5,387 5,387
Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0,00362 0,109 0,109
0,9763 19,926 14,137
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) 0,0118 0,150
Organische Substanzen . . . 0,0422
1,0303 20,076
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0,1541 3,501
Freier Schwefelwasserstoff
(H,S) 0,00807 0,237
1,1924 23,814
aut. 1860').
-12,5°.
hl in 24 Stunden.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaUumchlorid (Kö) 0,00784
Natriumchlorid (NaCl) 0,1516
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,04143
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,00614
Calciumsulfat (CaSOJ 0,3651
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOs),] . . 0,1026
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,3011
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08)2] . . . 0,00054
Kieselsäure (meta) (H^SiOj) 0,0118
Organische Substanzen 0,0422
1,0304
!82,3 ccm
bei 12,5° u.
760 mm
{5,6 ccm
bei 12,5° u.
. 760 mm
») E. DQrr, Das Schwe£elbad Limmer S. 4. Uannorer 1863. «) Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. A. *) Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. B.2.C.
>- 408
t>ie Summe der gelÖBten festen Bestandteile beträgt etwa
1 g. Mit Eücksicht auf den Gehalt an Hydrosulfid-Ionen und
freiem Schwefelwasserstoff ist die Quelle als „reine Schwefel-
wasserstoffquelle" zu bezeichnen.
Das Wasser der Quelle wird in einer Badeanstalt zu Heil-
zwecken benutzt. Es wird aus dem etwa 5 m tiefen Holz-
schachte ungefähr 30 m weit durch einen Holzstollen in das
Badehaus (16 Zellen mit Wannen aus glasiertem Chamotte,
aus Porzellan und aus Sandstein geleitet und durch direktes
Einleiten von Dampf erwärmt. Im Jahre 1903 wurden 9^00;
1904: 11000; 1905: 11000 Bäder verabreicht.
Sonstige Kunnlttel: Solbäder mit Sole aus der Saline
Egestorffshall (etwa 30 Minuten entfernt).
Behandelt werden: Rheumatismus, Gicht, Hautkrank-
heiten, Lues, Frauenkrankheiten.
1 Arzt. — Quelle und Badeanstalt gehören Fr. Wedekinds
Erben. Auskunft durch den Gemeindevorsteher.
C6C5SC;6G6C6C6G6G6C5SC3SC;6G6C3SG6G6 Nammen ÖOÖO^O(!Ö(!0(!OÖOÄ)ÖO<Ö(ÖÖO^OÖD^Ö
Bad, zum gleichnamigen Dorf gehörig, im E«gierungs-
bezirk Minden der Provinz Westfalen, liegt 40 m ü. M. am
Nordabhang des Wesergebirges, von I^aubwald umgeben.
All&lyS6 (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: J. Sk
In 1 KUc^amm des Mineralwassers sind enthalten*):
Kationen "). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,0008
Calcium-Ion (Ca-) 0,400
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,024
Anionen ').
Nitrat-Ion (NO/) 0,00460
CWor-Ion (Gl') 0,059
Sulfat-Ion (SO/) 0,736
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,291
Hvdrosulfid-Ion (HS') . . . 0,00447
Nächste Bahnstation Minden (J> km, Onmibusvorbindung) an
der'Linie Hannover — Cöln.
Heilquellen. 3 Quellen, 1814 entdeckt, entspringen 1 m
tief aus Tonboden.
MiUi-
Mol
MilliKTBmm-
ÄquiTaJente
0,03
0,03
9,98
20,0
0,98
2,0
22,0
0,0742
0,0742
1 17
1."
1,7
7,66
15,3
4,76
4,76
0,135
0,135
Kieselsäure (meta) (H^SiO,)
Organische Substanzen . . .
1,520
0,005
0,034
25,32
0,07
22,0
1,.559
0,0076
Freies Kohlendioxyd (COj) .
Freier Schwefelwasserstoff
(H,S) 0,000559
25,39
0,17
0,0164.
1,567 25,58
1) Prospekt: Bad Nammen bei Minden in Westfalen S. 6. Ohne Ort und
Jahr, ') Die Angaben beziehen sich ursprünglich auf 1 1. Eine Umrech-
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 1,6 g,
wobei Sulfat- und Calcium -Ionen vorwalten. Mit Rücksicht
auf den Gehalt an Hydrosulfid - Ionen und freiem Schwefel-
wasserstoff ist die Quelle als „sulfatische Schwefelwasser-
stoffquelle" zu bezdchnen.
Das Wasser der in Steinschacht gefaßten Quellen wird zum
Analyse des Schwefelschlammes.
alweit. 1887').
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer lÄung, welche in 1 Kilogramm enthält')'):
Gramm
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,002
Calciumnitrat [Ca(NOä),l 0,00600
Calciumchlorid (CaCl,) 0,092
Calciumsulfat (CaSOj 1,04
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCOj),] 0,228
Calciumhydrosulfid [Ca(HS)j] 0,00536
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08)5] 0,14
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,005
Organische Substanzen 0,034
T^55
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,0076
Freien Schwefelwasserstoff (H,S) 0,000559
1,56
Ältere Analyse: E. Witting (bei .1. V. Simon, Die Heilquellen
Europas S. 170. Berlin 18^fl). Diese Analyse gibt eine höheiv Konzentration
an als die vorstehende.
DUDg aof 1kg, die in Ermangelung der Angabe des spezifischen Gewichtes
nicht mSglich war, vfirde keine Änderung herbeiführen. ') Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. A. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Trinken und Baden benutzt. In 16 Zellen mit Wannen aun
Eichenholz wurden 1903: 8380; 1904: 8340; 1905: 91.50 Bäder
verabreicht. Das Badewasser wird in großen Behältern durch
Einleiten von Dampf cnvärmt.
Sonstige Kurnüttel: Schlammbäder aus einem I.Ager in
der Nähe. — Gedeckte Halle.
Analytiker: J. Bk alweit.
in Wasser aufgeschlämmten Schlammes
1000 Teile des
enthalten:
Trockensubstanz 136,7
Wasser 863,3
1000 Teile der Trockensubstanz enthalten:
A. In Wasser lösliche Bestandteile
1. Organische 2,19
2. Anorganische
Natrium (Na) 0,097]
Ammonium (NHJ 0,074 1
1887')-
Calcium (Ca) 16,92
Magnesium (Mg) 1,08
Eisen, dreiwertig (FeUi) 0,093
Nitratrest (NO,) 0,04
Chlor (Q) 0,96
Sulfatrest (SOJ 37,74
Karbonatrest (CO,) 0,12
Differenz = Sauerstoff (O) .... 0,99
Nicht näher bestimmte Bestandteile 4,24
02,35
Jahr.
1) Prospekt: Bad Nammen bei Minden in Westfalen S. H. Ohne Ort und
— 409 —
B. In Wasser unlösliche Bestandteile:
1. In Salzsäure löslich
Calcium (Ca) 81,47
Magnesium (Mg) 2,74
Eisen, dreiwertig (Fe"i) 21,34
Aluminium (AI) 35,44
Differenz == Sauerstoff (0) .... 74,82
Süiciumdioxyd (SiOj) 54,40
2. In Salzsäure unlöslich 665,1
(Aluminium und Süiciumdioxyd enthaltend.)
270,21
Behandelt werden: Rheumatismus, Gelenkrheumatismus,
Gicht, Ischias, Hautkrankheiten, schlecht heilende Knochenbrüche,
Exsudate, chronische Stuhlverstopfung, Blutarmut, Bleichsucht.
Ärzte in Minden. — Kurzeit: Mitte Mai bis Anfang Ok-
tober. — Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) etwa 570 jährlich.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Nächste Apotheke in Minden. — Quellen und Bad gehören
Heinrich Nolting.
föG6G6föC5SG6G6G6C6C;6G6G6fö Bad Nenndorf iSO^^^^i^DiSO^iS^ÖOiSOiSOÜO
Gutsbezirk zwischen den Dörfern Groß - Nenndorf und
Klein -Nenndorf, die zusammen 1400 Einwohner haben, im
Eegierungsbezirk Cassel der Provinz Hessen-Nassau, liegt am
nordwestlichen Abhang des Galenberges am Fuße des Deisters,
7 1 m ü. M., in waldreicher und hügeliger Gegend. Zwei Bahn-
höfe, Bad Nenndorf an der Bahnlinie Münder am Deister —
Haste und Groß -Nenndorf an der Bahn Haste— Weetzen—
Hannover.
Klima. Mittlere Temperatur des Frühlings 8,1°, des
Sommers 17,6°, des Herbstes 9,h°*).
Heilquellen. Vier Schwefelquellen, „IVinkqueUe", „Ge-
wölbequelle", „Badequelle" und „Inhalationsquelle", ent-
springen mitten im Kurorte 3 — 4 m tief aus bituminösen Kalken
des Serpulits, sogenanntem Stinkstein, und sind in gemauerte
Schächte gefaßt. Die Sulfide und der Schwefelwasserstoff ent-
stehen durch Reduktion von aus dem „Münder Mergel" stam-
menden Sulfaten durch das Bitumen des Serpuhts in dessen
dichtem und weit verzweigtem Kluftnetze. Die „Trinkquelle"
liefert täglich 114,3 hl, die „Gewölbequelle" 396 hl, die „Bade-
quelle" 1260 hl und die „Inhalationsquelle" 180 hl. In der
Umgegend befinden sich noch einige schwächere Schwefel-
quellen. — Eine natürUche, schwefelhaltige Sole wird aus einem
378 m tiefen, oben mit Holz verrohrten Bohrloch im benach-
barten Dorfe Soldorf mittels eines Piunpwerks gehoben und
durch eine 6 km lange Eohrleitimg nach Bad Nenndorf geleitet.
Die „Trinkquelle" imd die „Badequelle" sind dem Land-
volke der Nenndorfer Gegend seit alter Zeit, den Naturforschern
seit dem 16. Jahrhundert, den Ärzten seit den siebziger Jahren
des 18. Jahrhunderts bekannt. Das Bad wurde 1787 von dem
Landgrafen Wilhelm IX. von Hessen - Cassel gegründet. Die
„GewölbequeUe" wurde im Jahre 1807 erschlossen, die „In-
halationsquelle" 1905. Das erste Schlammbadehaus imd das
erste Schwefelgasinhalatorium wurden 1808 und 1810 auf Be-
fehl des hier zur Kur weilenden Königs J<?r6me Napoleon von
Westfalen errichtet (jetzt durch neue Anlagen ersetzt). — Die
Sole in Soldorf wurde schon 1620 zur Salzgewinnung benutzt,
seit 1842 zur Solbäderbereitung.
•) Angabe der KSoigl. BadeTerwaltung.
Analyse der „Trinkquelle" (aus den originalzahlen berechnet).
Analytiker: E. Hintz. 1905').
Spezifisches Gewicht: 1,00195 bei 15,0°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 11,0°.
Milli- Miiligramm-
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Gramm Mol Äquivalent«
MiUi- Milligramm- Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 0,4903 8,036 8,036
Kationen'). Gnunm Mol Äquivalente Hvdrosulfid-Ion (HS') . . . 0,0296 0,896 0,896
KaUum-Ion (K-) 0,005487 0,1401 0,1401 " 2,737 5Ö^ 4Ö23~~
Natrium-Ion (Na-) 0,1625 7,048 7,048 Borsäure (meta) (HBOJ . . o',005151 o',1171
Lithium-Ion (Li-) 0,000210 0,0299 0,0299 Kieselsäure (meta) (H^SiOJ 0,01975 0,2519
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,000671 0,0371 0,0371 „' ,, '„.
Calcium-Ion (Ca") 0,4773 11,90 23,81 x, . j. , , ,. , ,^^ , „'' t '
Strontium-Ion (Sr--) 0 007642 0 0872 0 1745 ^'■'•'' ^"^'"f ,w{t^ ^^^^^ " n'^of ^'^^*^
Magnesimn-Ion(Mg").... 0 1093 4 486 8 971 l^^^!«"^ |^f «^f (N») • • : ' 0'0204 0,727
rerro-Ion(Fe")\'.\... 0,000438 0,0078 0,0157 Freier fechwefelwasserstoit
Mangano-Ion (Mn-) 0,000105 0,0019 0,0038 j^^^fj ^^^ ' ' ' ; ' " ' ' JJJJJ^ JJ^O^
^^'^^ 'm^ HTi
Anionen ). Daneben Spuren von Kupfer-, Aluminium-Ion, Titan-
Chlor-Ion (CT) 0,1383 3,900 3,900 säure, organischen Substanzen.
Brom-Ion (Br) 0,000431 0,0054 0,0054 Gefrierpunkt: —0.08° (Probe nicht identisch, Ver-
Jod-Ion (J') 0,000018 0,0001 0,0001 sandwasser). H. Strauß«).
Sulfat-Ion (SO/') 1,315 13,69 27,39
Hydrophosphat-Ion(HPO;') 0,000066 0,0007 0,0014 hn.nirfrSrf.hT'"« ''"' ^T'^'f ''t!^''"''',!^- ?*^''' "f."^^^
TT j iT /TTA /-, "( ,^^^,^/^/>.,- ,^^,n/>■: «^^r>, , biTOinen jm Königreich Preußen. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Hydroarsenat-Ion (HAsO^ ) 0,00007^ 0,0005 0,0011 S) Therapeutische Monatshefte isnn Bd. 13 8. 692.
— 410 —
Das Mineralwaeser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gmnm
KaUumchlorid (KCl) 0,01046
Natriumchlorid (NaCl) 0,2160
Natriumbromid (NaBr) 0,000555
Natriumjodid (NaJ) 0,000021
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,1744
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,0503
Lithiumchlorid (LiCl) 0,001272
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,001987
Calciumsulfat (CaSOJ 1,621
Calciumhydrophoephat (CaHPOJ 0,000094
Calciumhydroarsenat (CaHAsOJ 0,000099
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCO,),] 0,01829
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,06798
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,),] 0,5740
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] 0,001393
Manganohydrokarbonat [Mn(HCOs),l 0,000337
Qramm
Borsäure (meta) (HBO,) 0,005151
Kieselsäure (meta) (HjSiO,) 0,01975
"2^763
( 55 4 ccni
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,1043 = bei 'l 1,0° u.
[ 760 mm
(17,0 ccm
bei ll,0°u.
760 mm
!20,6 ccm
bei 1 1,0° u.
760 mm
{2,2 ccm
bei 11,0° u.
760 mm
Ältere Aualysen: Fr. WBhler 1836 (Liebigs Annalen 1936 Bd. 17.
S. 310). E. Bunsen 1850 (Manuskript).
•) Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. B.2.C.
Analyse der „Gewölbequelle" (aus den Onginalzahlen berechnet).
Analytiker: E. Hintz. 1905').
Spezifisches Gewicht: 1,00170 bei 15,0°,
Temperatur: 11,1°.
bezogen auf Wasser von 4°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
KAtionen"). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,004446
Natrium-Ion (Na-) 0,1584
Lithium-Ion (Li-) 0,000177
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,000986
Calcium-Ion (Ca-) 0,4777
8trontium-Ion (Sr-) 0,008502
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,1067
Ferro-Ion (Fe-) 0,000384
Mangano-Ion (Mn-) 0,000080
Ajüonen*).
Chlor-Ion (Cl')
Brom-Ion (Bf)
Jod-Ion (J')
Sulfat^Ion (SO,")
Hydrophosphat-Ion (HPO/')
Hydroarsenat-Ion (HAsO,")
Hydrokarbonat-Ion (HCO/)
Hydrosulfid-Ion (HS') . . .
Borsäure (meta) (HBO.) . .
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,).
Freier Schwefelwasserstoff
(H,8)
0,1328
0,000456
0,000018
1,316
0,000047
0,000082
0,4788
0,0280
Milli-
Mol
0,1136
6,870
0,0251
0,0545
11,91
0,0971
4,379
0,0069
0,0015
3,747
0,0057
0,0001
13,70
0,0005
0,0006
7,848
0,846
Milligramm-
Äquivalente
0,1136
6,870
0,0251
0,0545
23,82
0,1941
8,758
0,0137
0,0029
39,85
3,747
0,0057
0,0001
27,41
0,0010
0,0012
7,848
0,846
2,714
0,004603
0,02218
49,61
0,1046
0,2829
39,86
27,40
0,1280
49,99
2,909
0,03564 1,046
2,904
53,95
Außerdem freier Stickstoff imd Methan, zusammen 20,3 ccm
(bei 11,1° u. 760 mm). Daneben Spuren von Zink-, Kupfer-,
Aluminium-Ion, Tltansäure.
Das Mineralwasser entspricht in seiner ZusammcuBetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Kaliumchlorid (KO)
Natriumchlorid (NaCl) . '.
Natriumbromid (NaBr)
Natriumjodid (NaJ)
Natriumsulfat (Na,SO<)
Natriumhydrosulfid (NaHS)
Lithiumchlorid (LiCl)
Ammoniumchlorid (NH^Cl)
Calciumsulfat (CaSOJ
Calciumhydrophosphat (CaHFO,) . . .
Calciumhydroarsenat (CaHAsO,) . . .
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03)j] .
Magnesiumsulfat (MgSO,)
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,),]
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08),] . . .
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03).,] .
Borsäure (meta) (HBOj)
Kieselsäure (meta) (H,Si03)
Gramm
0,008473
0,2079
0,000587
0,000021
0,1752
0,0475
0,001068
0,002919
1,622
0,000067
0,000105
0,02034
0,06744
0,5590
0,001222
0,000257
0,004603
0,02218
2,741
0,1280
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Freien Schwefelwasserstoff (H,S) . . . 0,03564 ■
2,905
( 68,0 ccm
= {beill,l°u.
( 760 mm
24,4 ccm
beill,l''u.
760 mm
Ältere Analysen: Fr. WBhler 1836 (Liebigs Anmileul836 Bd. 17
S.310). R. Bunsen 1850 (Manuskript).
<) Originalmitteilung. <) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
ehem. Einteitimg Abschn. B.2.C.
«) Vgl.
411 —
Analyse der „Bädequelle" (aus den OriginalzaLlen berechnet).
Analytiker: K. Bimsen. 1850').
f Temperatur: 11,2°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligrainiii-
Kationen'). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,007944 0,2029 0,2029
Natrium-Ion (Na-) 0,08430 3,657 3,657
Calcium-Ion (Ca") 0,4008 9,995 19,99
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,06552 2,690 5.380
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,05010
Sulfat-Ion (SO/') 0,8759
Hydrokarbonat-Ion (HCOg
Hydrosulfid-Ion (HS').
0,5676
0,00916
1,413
9,118
9,303
0,277
29,23
1,413
18,24
9,303
0,277
Kieselsäure (meta) (H^SiOg)
2,0613
0,01547
36,656
0,1973
29,23
2,0768
0,2136
0,08786
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Freier Stickstoff (N,) . . .
Freier Schwefelwasserstoff
(H,S) 0,0164
Methan (CHJ ' . . 0,000380
36,853
4,855
3,129
0,482
0,0237
Daneben Spuren
organischen Substanzen.
2,3950 45,343
Ammonium-, Aluminium-
Ion,
Ältere Analyse:
311).
Fr. wahler 1838 (Liebigs Annalen 1836 Bd. 17
Das Müieralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Oramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,01514
Natriumchlorid (NaCl) 0,07081
Natriumsulfat (Na,S04) 0,1542
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,0155
CalciumsuKat (CaSO^) 1,094
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03)2] . . 0,3180
Magnesiumhydrokarbonat |ilg(HC03).,J 0,3937
Kieselsäure (meta) (H^SiO^) ". 0,01547
2,077
! 113,6 ccm
bei 11, 2° u.
760 mm
73,1 ccm
bei 11, 2° u.
760 mm
11,3 ccm
bei 11, 2° u.
760 mm
Freien Stickstoff (N.,) 0,08786 =
Freien Schwefelwasserstoff (K^S)
0,0164
Methan (CHJ
0,6 ccm
0,000380 ={beill,2°«.
2,395 I '^60 ™™
*) Manuskript. ') Vgl. ehem. Einleitung Äbschn. A.
Einleitimg Abschn. B.2.C.
5) Vgl. ehem.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt bei
der „TrinkqueUe" 2,8 g, bei der „Gewölbequelle" 2,7 g, bei der
„Badequelle" 2,1 g. Wegen ihres Gehalts an Hydrosulfid-Ionen
und freiem Schwefelwasserstoff gehören die drei Quellen zu
den Schwefelquellen, und zwar, da unter den Hauptbestand-
teilen Calcium- imd SuHat- Ionen vorwalten, zu den „sul-
fatischen Schwefel Wasserstoff quellen".
Analyse der SoldOrfer Sole (aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: ß. Bunsen. 1850').
Spezifisches Gewicht: 1,0492 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 9,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: . . .^ m>",'- Miiiigramm-
° Aruonen ). Gramm Mol Aqmyalente
Kationen^). Gramm ^S' m'ÄX CMor-Ion (CT) 34,58 975,4 975,4
Kahum-Ion (K-) 0,3275 8,365 8,365 Sulfat-Ion (SO«") 3,736 38,89 77,79
Natrium-Ion (Na-) 21,00 910,9 910.9 61>90 1997,6 1053,2
Calcium-Ion (Ca-) 1,778 44,33 88,65 Hydrokarbonat-Ion (HCOa)» g ggg
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,4804 19,72 39,44 Freies Kohlendioxyd (CO,)) '
1047,4 Hydrosulfid-Ion (HS') ]
Freier Schwefelwasserstoff [ 0,3568
Das Wasser enthält Hydrokarbonat- Ionen, wie aus (HjS) J
den Angaben des Analytikers hervorgeht: es läßt beün t, . a^j u ^ « nvr ^ ni^A, n^^n li?^'^ ao"'
Kochen Calciumkarbonat ausfallen. Demioch überschreitet ^'^'^' ^^''^^^ (N.) . . . . 0,1044 3,719 =^i9.0^-
die Äquivalentsumme der Anionen bereits ohne Berück- J o 2 ccm
sichtigung der Hydrokarbonat-Ionen die Äquivalentsumme Methan (CH.) 0,002185 0,1363 = lba9,0°u.
der Kationen. Wegen dieses Widerspruchs konnte eine 20Ö85 l '^^^ """
SalztabeUe nicht berechnet werden. t^ , o, . . ' . , . . t
_ Daneben Spuren von Ammomum-, Aluminium-Ion,
n„„ Tir»„„™ ;„* „: \. t ^ ^ cii. 1 i. • Kieselsäure, organischen Substanzen.
Das Wasser ist eme „schwefelwasserstoffhaltige L„ ^
""^^ • •) Manuskript. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
— 412
Das Wasser der „Trinkquelle" wird an Ort und Stelle zu
Trinkkuren, zu Gurgelungen und Nasenspülungen benutzt und
wird auch versandt; der Versand betrug im Jahre 1903: 3418;
1904: 3520; 1905: 3460 Flaschen. „Bade-" und „Gewölbe-
quelle" dienen zu Bädern, die „Inhalationsquelle" zu Duschen.
Die sich aus vielstrahligen Schwefelwasserspringbrunnen aus
dem Wasser der „InhalationsqueUe" entwickelnden Gase dienen
zu Inhalationen imd Schwefelgasvollbädem. — Die Sole wird
als Trinksole (mit Schwefelwasser oder Milch vermischt), zu
Bädern imd mittels Druckluft fein zerstäubt zur Inhalation
benutzt.
In dem 1905 neuerbauten „großen Badehaus" befinden
sich 52 Badezimmer mit 52 Wannen für Schwefelbäder imd
Solbäder, Wartehalle und Wandelgänge; in einem Anbau zwei
Inhalationssäle von je 270 cbm Eauminhalt, der eine als Schwefel-
gasinhalatorium, der andere als Soleinhalatorium dienend, und
zwei Schwefelgasvollbadzellen. Alle Räume haben Pulsions-
lüftung imd Frischluftheizung. Das „kleine Badehaus" enthält
24 Zellen für Schwefel- und Solbäder. — Die „Bade-" und
„Gewölbequelle" speisen gemeinschaftlich einen unterirdischen
Behälter, außerdem die ,. Badequelle" einen besonderen Behälter.
Aus beiden fließt das Wasser durch Eöhrenleitungen unmittel-
bar in die Wannen der tiefer liegenden Badehäuser, ohne auf
seinem Wege mit der Luft in Berührung zu kommen. Die
Erwärmung des Wassers geschieht in den Wannen selbst durch
tragbare Dampfheizschlangen aus Aluminimn mit Stortzschen
Kuppelungen. Auch die Schwefelwasserhauptleitung des großen
Badehauses ist aus Aluminiumröhren hergestellt, die von
schwefelwasserstoffhaltigem Wasser nicht angegriffen werden.
Verabreicht wurden
im Jahre 1903: 48070 Bäder, darunter 11966 Schlammvollbäder
„ „ 1904:50105 „ „ 13845 „
„ „ 1905:56488 „ „ 17101
Aus dem Niederschlag der „Badequelle" wird die Nenn-
dorf er Schwefelseife bereitet; die starke enthält 35 Prozent, die
schwache 16 Prozent Quellenniederschlag.
Sonstige Kurmittel: Russisch - römische Bäder. —
Schlammbäder. Der einem Lager zwischen Nenndorf und
Rodenberg und einem anderen bei Einbeckhausen entnommene
Schlamm, maschinell zerkleinert und in gemauerten Behältern
durch monatelange Berieselung und Durchträiikung mit dem
Wasser der Schwefelquellen geschwefelt, erhält durch Mahl- und
Rührwerke unter Schwefelwasserzufluß die gewünschte Kon-
sistenz und gleichmäßige Beschaffenheit. Dampfdrücker beför-
dern diesen Brei in Bottiche, woraus die auf Rädern laufenden,
unter den Ausflußhahn geführten Wannen gefüllt werden.
Der Schlamm wird in den Wannen selbst durch Dampfquirlc
aus durchlochten Kupferröhren er«ärmt. Die Schlammbade-
häuser enthalten zusammen 48 Zellen für Vollschlammbäder
mit je einem Nebenzimmer, außerdem 20 Abteilungen für die
partiellen, d. h. für einzelne Körperteile bestimmten Schlamm-
bäder, ferner drei Zellen für Sitzschlammbäder und 3 Warte-
säle. — 30 ha großer Kurpark. — Buchenwald 20 Minuten
entfernt.
Behandelt werden: Gicht, Rheumatismus (besonders nacli
akutem zurückgebUebener chronischer Gelenkrheumatismus),
Knochenleiden, Hautkrankheiten (namentlich Furunkulose,
Psoriasis vulgaris und alle trockenen Ekzeme), Neuralgien
(besonders Ischias), Lähmungen, chronische Katarrhe der
Atmungsorgane, Asthma, Hämorrhoiden, Iveberleiden, Frauen-
krankheiten, Skrofulöse, Rhachitis, Lues, chronische Queck-
silber- und Bleivergiftungen.
4 Ärzte. — Kurzeit: I.Mai bis 30. September. — Auch
Gel^enheit zu Winterkuren. — Kurtaxe: 1 Person 15 M.,
2 Personen 22 M., jede weitere 5 M. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) 1903: 1925; 1904: 2073; 1905: 3365, davon
etwa 2 Prozent Ausländer.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochquellwasserleitung. — Schwemmkanalisation mit gemein-
samer Klärgrube für Abwässer und FäkaUen. — Isolierbaracke. —
Dampf desinfektionsapparat. — Jährlich erhalten etwa 120 be-
dürftige Kranke freie Bäder, freie ärztliche Behandlung, freie
Wohnung und andere Vergünstigungen. — Apotheke. — Die
Quellen, die Badeanstalten, der Kurpark, zwei Kurhotels und
fünf Logierhäuser sind im Besitz des preußischen Staates; die
betreffenden Hotels und Logierhäuser sind verpachtet. Das Bad
untersteht der Königl. R^erung in Cassel, Abteilung für direkte
Steuern, Domänen und Forsten. Auskunft durch die Königl.
Badeverwaltung.
c6Gjsg6c^c;6G6G6G6 Rothenburg ob der Tauber ^^^^^^^^
In Rothenburg ob der Tauber, einer Stadt im Regienings-
Analyse
(aus den Originalzahlen berechnet).
In 1 Kilogramm des ftCneralwassers
Kationen'). Oramm
Kalium-Ion (K-) 0,05372
Natrium-Ion (Na-) 0,04734
Calcium-Ion (Ca-) 0.3851
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,02647
Ferro-Ion (Fe-) 0,005597
Analytiker: E. v. Bib
Spezifisches Gfewicht
Temperatur: 11,5°.
1) Journal für praktische Chemie 1864 Bd. 93
Einldtung Abschn. A.
sind enthalten:
Milll-
Mol
MiUignmm-
ÄquiTalente
1,372
2,054
9,603
1,086
0,1001
1,372
2,054
19,21
2,173
0,2003
25,01
1. 214.
*) Vgl. ehem.
bezirk Mittelfranken des Königreichs Bayern, entspringt eine
im 14. Jahrhundert entdeckte Mineralquelle.
ra. 1864»).
1,0017 bei 20°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Anlonen *). Gramm
CWor-Ion (CT) 0,01706
Sulfat-Ion (SO/') 1,004
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,2081
Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0,00699
MUU-
Mol
Milligramm-
Äquivalento
0,4812
0,4812
10,45
20,90
3,410
3,410
0,211
0,211
Kieselsäure (meta) (H,BiO,)
1,754
0,01428
28,77
0,1821
25,00
1,769
0,06727
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
Freier Schwefelwasserstoff
(H,S) 0,0108
28,95
1,529
0,316
1,847 30,79
Daneben Spuren von Lithium-, Ammonium-, Aluminium-,
Nitrat-, Hydrophosphat-Ion, organischen Substanzen.
413
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
KaKumchlorid (KCl) 0,03590
Kaliumsulfat (K,SOJ 0,07768
Xatriumsulfat (Na,SOJ 0,1309
Natriumhydi-osulfid (NaHi^) 0,0119
Caloiumsulfat (CaSOJ 1,237
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] 0,08406
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,'),l 0,1590
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO.,)..] • ■ 0,01781
Kieselsäure (meta) (HjSiOa) . . ". 0,01428
1,769
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 1,8 g,
wobei Sulfat- und Calcium-Ionen vorherrschen. Mit Eücksicht
auf den Gehalt an Hydrosulfid- Ionen und freiem Schwefel-
[Gramm
Freies Kohlendioxyd (CO^j 0,06727 =
Freien Schwefelwasserstoff (H,S)
0,0108 =
1,847
35,8 ccm
bei 11,5° u.
760 mm
7,4 ccm
bei 11,5° u.
760 mm
Ältere Analyse: A, Vogel 1821/26 (Die Mineralquellen des Kdnig-
reichs Bayern S. 75. München 1829).
s) Vgl. cbem. Einleitung Abschn. B.2.c.
Wasserstoff ist die Quelle als „sulfatische Schwef elwasser-
stoffquelle" zu bezeichnen.
Das Wasser der Quelle wird im „Hotel und Kurhaus Wild-
bad Eothenburg ob der Tauber" zu Bädern benutzt.
C6C2SG6QSGJSG6GÜ)G6G6G6G6G6 SebastianSWeÜer ÖDÄP(!£)ÄPÖDdOÖ0Ä9ÖDÖDÄP(»
Bad, zum Dorfe Belsen im Schwarzwaldkreis des König-
reichs Württemberg gehörig, liegt 471 m ü. M. am nordwest-
üchen Abhänge der Rauhen Alb. Laub- und Nadelwald in
der Nähe. Nächste Eisenbahnstationen Mössingen imd Bodels-
hausen ('/j Stunde entfernt) an der Linie Tübingen— Sigmaringen.
Klima, Mittlere jährliche Niederschlagshöhe: 875 mm*).
Analyse der „Oberen Quelle" (aus
Analytiker: G. C. L. Sigwart
Temperatur: 12,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
T— .. 2\ Milli- Milligramm-
l&.aU0nen ;. Gramm Mol ÄquiTalente
Natrium-Ion (Na-) 0,221 9,58 9,68
Calcium-Ion (Ca-) 0,194 4,84 9,67
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,0655 2,69 5,38
Ferro-Ion (Fe-) 0,004 0,07 0,1
Anionen').
CMor-Ion (Gl') 0,069
Sulfat-Ion (SO/') 0,564
Heilquellen. 3 Quellen, seit dem 15. Jahrhundert be-
kannt, in der Neuzeit seit 1829 wieder zu Heilzwecken benutzt,
entspringen aus bituminösem Liasschiefer (Posidonienschiefer)
in geringer Tiefe.
Hydrokarbonat-Ion (HCO,
Hydrosulfid-Ion (HS'). .
0,563
0,0613
1,9
5,87
9,23
1,85
•24,7
1,9
11,7
9,23
1,85
Kieselsäure (meta) (HjSiO,)
Organische Substanzen . . .
Freier Stickstoff (N,) ....
1,742
0,030
0,003
36,0
0,39
24,7
1,775
0,0368
36,4
1,31
1,812 37,7
Daneben Spuren von Kalium-, Mangano-, Jod-Ion, freiem
Kohlendioxyd, Methan.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 1,8 g,
wobei Sulfat-, Hydrokarbonat- , Natrium- und Calcium-Ionen
vorwalten. Mit Eücksicht auf ihi-en Gehalt an Hydrosulfid-
lonen ist die Quelle als „erdig-salinische Schwefel-
quelle" zu bezeichnen.
Das Wasser der in Steinschächte gefaßten Quellen wird
zum Trinken, Baden und Gurgeln benutzt. Dem Badehause
(7 Zeilen mit Wannen aus Kacheln) wird es in Fässern
zugefahren und dort in großen Kesseln durch direkte Feuerung
erwärmt. Im Jahre 1903 \TOrden 1000; 1904: 1100; 1905:
1200 Bäder verabreicht.
*') Angabe des Königl. württemb. Statist. Landesamts.
der Salztabelle berechnet),
und Niethammer. 1831').
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,11
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,411
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,104
Calciumsülfat (CaSOJ 0,406
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] . . 0,301
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC0s)2] 0,394
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03).,l . . . 0,01
Kieselsäure (meta) (ftSiOj) 0,030
Organische Substanzen 0,003
1,77
Freien Stickstoff (N^) 0,0368 =
1,81
30,7 ccm
bei 12,0° u.
760 mm
1) Heyleider, Die Heilquellen und Molkenkuranstalten des KSnigreicbs
Württemberg 8. 147. Stuttgart 1840. >) Vgl. jcliem. jEinleitung Abschn, A.
3) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Sonstige Kurmittel: Dampfbäder. Milchkur.
Behandelt werden: Hautkrankheiten (besonders Ekzeme,
Beingesch^vüre imd Pruritus senilis), Lues, Rheumatismus,
Gicht, Leberanschoppung, Hämorrhoiden, Katarrhe der Atmungs-
organe, Nervosität, Frauenkrankheiten.
Arzt und Apotheke in Mössingen. — Kurzeit: Ende Mai
bis Mitte September. — Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl
der Besucher (ohne Passanten) 1903: 90; 1904: 100; 1905: 110.
Allgemeine Sinricbtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigtmg der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Quellen und Bad gehören J. Haldenwang.
— 414
G6C6G6G6CÄG6G6G6G6G6G6 Sulz am Peißenberg ^^ÖDÖO^^iSOiSOiSDÖD^
Bad, zur Gremeinde Ammerhöfe in Oberbayem gehörig,
liegt 615 m ü. M. am Fuße des Hohen Peißenberges (988 m),
von Wald umgeben. Nächste Bahnstation Peißenberg, End-
punkt der in Weilheim von der Bahn München — Garmisch-
Partenkirchen abzweigenden Nebenbahn.
Heilquelleiu Eine Mineralquelle tritt in der Überschie-
bungsregion zwischen Cyrenenmergel und jüngeren MolaKse-
i<chichten aus.
Analyse (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: A-
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Kationen'). Gramm Mol Äquivalente
Natrium-Ion (Na-) 0,026 1,1 1,1
Calcium-Ion (Ca-) 0,044 1,1 2,2
Magnesium-Ion (Mg-j .... 0,0056 0,23 0,46
3 8
Anionen*). '
Chlor-Ion (Cl') 0,0079 0,22 0,22
Sulfat-Ion (SO/') 0,0088 0,092 0,18
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 0,198 3,24 3,24
Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0,006 0,2 0,2
0,206 6,2 3,8
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) . 0,017 0,22
0,313 6,4
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 0,3 g.
Mit Rücksicht auf den Gehalt an Hydrosulfid- Ionen ist die
Quelle als „reine Schwefelquelle" zu bezeichnen.
Das Wasser der Quelle wird zum Baden benutzt. Im
Vogel. 1824/26»).
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammcubetzuug
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,01ö
Natriumsulfat (Na,SOj 0,013
Natriumhydrokarbonat (NaHCOj 0,048
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,01
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] 0,18
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO.,\l 0,034
Kieselsäure (meta) (HjSiO,) 0,017
0,32
^) Die Mineralquellen des K^^nigreichs Bayern 8. 115. MOucbeu 1029.
-) Vgl. ehem. Einleitung Äbschu. A, >) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B,2.c.
Jahre 1903 wurden 500; 1904: 1370; 1905: 600 Bäder ver-
abreicht.
Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 51; 1904: 127;
1905: 66.
Auskunft durch die Gemeindeverwaltimg von Ammerhöfe.
G3C6CÄC6G6CÄC5SG6G6C5SC3SG6G6C^ Tennstedt ÖOÖDÄ^ÖDÖDöDÖOdÖÄPÖDÄPÖOÖDÄ?
Stadt mit 2846 Einwohnern in der Provinz Sachsen, hegt
144 m ü. M. in einem von O nach W gerichteten, 1 bis 2 km
breiten Tale, dessen umgebende Höhen bis 300 m ansteigen.
Endstation einer von der Bahnlinie Berlin — Frankfurt am Main
in Giotha abzweigenden Nebenbahn. Bad und Kurhaus liegen
in einem großen parkähnlichen Garten.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach zehn-
jährigem Durchschnitt (1891—1900) 472 mm*).
HeilqueUen. Eine Quelle aus mittlerem Keuper empor-
steigend, in Kalktuffstein entspringend, im Jahre 1811 ent-
deckt, wird seit 1812 zu Heilzwecken benutzt.
*) ProTinr-Kegenkartc.
Analyse (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: H. Ludwig. 1857').
Temperatur: 6,3".
Ergiebigkeit: etwa 720 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,00860
Natrium-Ion (Na-) 0,0205
Calcium-Ion (Ca-) 0,3336
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,07047
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0013
Anionen').
Chlor-Ion {O.') 0,02512
Sulfat-Ion (80/') 0,5407
Hydropho8phat-Ion(HPO/') 0,0036
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,6776
Hydrosulfid-Ion (HS'). . . . 0,0176
1,6991
sind enthalten:
MUli-
Milligiamm-
Mol
Aquiralente
0,220
0,220
0,890
0,890
8,318
16,64
2,893
5,786
0,049
0,15
23,69
0,7087
0,7087
5,629
11,26
0,037
0,075
11,11
11,11
0,531
0,531
Gramm
Kieselsäure (meta) (H,8iO,,) 0,013
Organische Substanzen . . . 0,0799
1,7920
0,0989
Milli-
Mol
0,16
30,55
2,25
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Freier Schwefelwasserstoff
(H,S) 0,0122 0,358
1,9031 33,15
Daneben Spuren von Ammonium-, Ferro -
Brom-Ion.
32,39 23,68
>) AichiT der Fharmazie 185ä Bd. 14iS S. 129 und 367.
Einleitimg Abachn. A.
Maugano-,
') Vgl. cbetu.
415 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KO) 0,0164
Natrimnchlorid (NaCl) 0,0210
Natriumhydrosulfid (NaHö) 0,0298
Calciumchlorid (CaCl,) 0,007218
Calciiunsulfat (CaSOj 0,7615
Oalciumhydrokarbonat [CalHCOs)^ 0,4313
Magnesiumhydrokarbonat [^(HCO,),] 0,4235
Alummiumhydrophosphat [Al^CHPOJJ 0,0043
Aluminiumsulfat [AljCSOJj] 0,0041
Kieselsäure (meta) (H^SiO,) 0,013
Organische Substanzen '. . . 0,0799
1 ,792
Freies Kohlendioxyd (CO,) ....
Freien Schwefelwasserstoff (H^S)
Gramm
0,0989 =
( 51,6 ccm
bei 6,3° u.
l 760 mm
0,0122 = ,
1,903
i 8,2 ccm
bei 6,3° u.
1 760 mm
Sonstige Aiiiilysen: I!. Trommsdorf 1811 (Die neuen salinischen
Schwefelbäder zu Langensalza und Tennstedt. Erfurt 1872). A. Böhrig
1902 (Manuskript); diese Analyse, die nur einige Hauptbestandteile berfick-
sichtigt, gibt einen höheren Gehalt an Chlor-Ion (0,099 g in 1kg) an.
3) Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 1,8 g.
Wegen ihres Grehaltes an Hydrosulfid - Ionen und freiem
Schwefelwas.serstoff ist die Quelle als Schwefelquelle zu be-
zeichnen, und zwar, da unter den Hauptbestandteilen Calcium-,
Sulfat- und Hydrokarbonat - Ionen vorwalten, als „erdig-
sulf atisehe Schwefel Wasserstoff quelle".
Das Wasser ist in einen Steinschacht gefaßt und wird
durch eine Dampfpumpe gehoben. Es wird zum Trinken (auch
mit Milchzusatz) und zu Bädern gebraucht. Das Badehaus
enthält 10 Zellen mit Wannen aus Holz und EmaU. Das
Wasser wird in Holzbottichen durch einströmenden Dampf
erwärmt. — Im Jahre 1903 wurden 2736; 1904: 2493; 1905:
2501 Bäder verabreicht. — Versandt werden jährlich etwa
25 Ballons und einige hundert Flaschen.
Behandelt -werden: Rheumatismus, Gicht, chronische
Hautkrankheiten, Hämorrhoiden und andere Stockungen in
den Unterleibsorganen, chronischer Rachenkatarrh und Luft-
röhrenkatarrh, Erkrankungen der Hamorgane, Neuralgien,
Lähmungen, Lues, Frauenkrankheiten, Knochenleiden.
3 Ärzte. — Kurzeit: 1. Mai bis Ende September. — Kur-
taxe v/itd nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 330; 1904: 385; 1905: 370.
Allgemeine iEünriohtungen: Wasserleitung mit Lauf-
brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Apotheke. — Das Bad ist im Besitz von Antonie Burckas.
C6C;6föC2SG6DSC5SC;6G6G6G6C;6G6C6 TiefenbaCh ÖDÖ0Ö0^ÖDÖDÖ3ÖDÖ0Ä)ÖD<!Ö<XPÖD
Dorf mit 357 Einwohnern im Allgäu im Regierungsbezirk
Schwaben und Neuburg des Königreichs Bayern, liegt 785 m
ü. M. in einem Talkessel der AUgäuer Alpen, die hier das Tal
um 150 bis 400 m überragen. Laub- und Nadelwald angrenzend.
Nächste Bahnstation Langenwang (3 km) an der von der Linie
München — Lindau abzweigenden Nebenbahn Immenstadt —
Oberstdorf. Postverbindung mit Oberstdorf (ö'/z km).
Heilquellen. E^e schon im 16. Jahrhundert zu Heil-
zwecken benutzte Quelle entspringt aus Schichten der imteren
Kreide. In der Tiefe ist Kalkstein (Schrattenkalk) vorhanden,
darüber Grault- Grünsandstein mit Schwefelkieseinlagerungen,
der den unmittelbaren Untergrund des Quellenplatzes bildet.
AnalySG (aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: M. Zängerle. 1864').
Spezifisches Gtewicht: 1,00032 bei 18°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 8,8°.
Ergiebigkeit: 202 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: miu-
«•I,- -Kr.u- Gramm Mol
. «^ Milli- Milligramm-
Kationen'). Gramm t|Mol Äquivalente Kieselsäure (meta) (HjSiOs) 0,008566 0,1092
Kalium-Ion (K-) 0,002893 0,0739 0,0739 Organische Substanzen . . . 0,02226
Natrium-Ion (Na-) 0,1600 6,943 6,943 o,6564 15,087
Lithium-Ion (Li-) 0,000139 0,0198 0,0198 „ . ,^ , , ,. j ,^r> > ^-.r,,, n'ooo
Calcium-Ion (Ca-) 0,006608 0,1648 0,3296 ^"^ Kohlendioxyd (CO,) . 0,1711 3,888
Magnesium-Ion (M^-) . . . . 0,003324 0,1365 0^ ^^^^ ^':^^'''''^'' . 0,000666 0,0195
Ajüonen'). ''^^^ 0,8282 18,994
CMor-Ion (Cl') 0,01838 0,5185 0,5185 rv-ua -c i jtj-
T j T /t\ « ^^.^«.„„ r.^^. . X^,^7 • Dauebcn Spuren von Ferro-Ion und Borsaure.
Jod-Ion (J ) 0,000176 0,0014 0,0014 *^
Hydrokarbonat-Ion (HCOg') 0,4337 7,109 7,109
Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0,000354 0,0107 0,0107 „ , , _ ... ^ _._, ,-„^ .,. „„ _ ,„,
^ ' _^ 1 ! ') Journal für praktische Chemie 1864 Bd. 92 S. 394,
0,6256 14,978 7,640 Einleitung Abschn. A.
) Vgl. ehem.
416
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KQ) 0,005513
Natiiumchlorid (NaCl) 0,02601
Natriumjodid (NaJ) 0,000207
Natriumhydrokarbonat (NaHCUj) 0,5452
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,000602
Liihiumhydrokarbonat (liHCO.) 0,001347
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] 0,02671
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,),] 0,01997
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,008566
Organische Substanzen 0,02226
0,6564
Durch die Gegenwart von Hydrosuliid-Ionen und freiem
Schwefelwasserstoff ist die Quelle als Schwefelquelle gekenn-
zeichnet und ist, da die Summe der gelösten festen Bestand-
teile nur 0,6 g beträgt, als „reine Schwefelwasserstoff-
quelle'' zu bezeichnen.
Das Wasser der in Steinschacht gefaßten Quelle wird
zum Trinken und Gurgeln, zu Bädern und Duschen gebraucht.
Das Badehaus enthält 8 Zellen mit Duschevorrichtungen und
eine Brausekammer. Das Badewasser wird in einem Kessel
durch einströmenden Dampf erwärmt. Im Jahre 1903 wurden
1100; 1904: 1150 Bäder verabreicht.
Freies Kohlendioxyd (COj) .
Freien Schwefelwasserstoff (H,S)
Gramm j 90,2 CCm
0,1711 =|bei8,8°u.
[ 760 mm
10,5 ccm
bei 8,8° u.
760 mm
Ältere Analyse: A. Vogel 1824/26 (Die Mineralquellen des Käaii
reiclis Bayern S. 65. MOnchen 1829),
') Vgl. ehem. Einleitung Absclm. B.2.C.
Sonstige Kvirmittel: Milchkuren.
Behandelt werden: Bheimiatismus, Gicht, Ischias, Haut-
krankheiten, Beingeschwüre, Hämorrhoiden, Hypochondrie, Ner-
venleiden, Krankheiten der Atmungsorgane, Frauenkrankheiten.
Arzte in Oberstdorf. — Kurzeit: Ende Mai bis Anfang
September. — Kurtaxe: 2 M. — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 100; 1904: 150.
AUgemeineEiiirichtiingenrTrinkwasserversorgiuigdurch
Quellwasser. — Abfallstoffe werden in den Bach geleitet. —
Krankenhaus und Apotheke in Oberstdorf. — Die Quelle ist
im Besitze des Brauereibesitzers Hastreiter in Sonthofen.
G6G6G6G6G6G6C6G6G6G6G6G6DSG6G6 WeÜbach Ö0ÖD<!OÖDdOÖDÖDÖDÖDÖ3ÖDdOÖDÖDÖD
Bad bei dem Dorfe Weilbach im Regierungsbezirk Wies-
baden der Provinz Hessen-Nassau, liegt 134 m ü. M. in der
Mainebene an einem nach S geneigten Abhänge, von einem
Parke umgeben, Laub- und Nadelwald 4 km entfernt. Nächste
Eisenbahnstation (2,5 km) Flörsheim, Station der Linie Frank-
furt am Main — Wiesbaden.
Heilquellen. Zwei Mineralquellen: die „Schwefelquelle",
als „Faulbom" dem Volke von alters her belcaimt und viel-
fach zu Heilzwecken benutzt, seit 1786 gefaßt, entspringt aus
tertiärem Kalk in 14 m Tiefe; die „Natron -Lithionquelle"
wurde 1860 gefaßt.
Analyse der „Schwefelquelle" (aus den Orfglnalzahlen berechnet).
Analytiker: R. Fresenius. 1855').
Spezifisches Gewicht: 0,99911 bei 21,0°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 13,7°.
Ergiebigkeit: 498 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilofiramm des Mineralwassers sind enthalten: Miiu-
^ Gramm Mol
Milli- Milligramm-
Kationen»). Gramm Mol Äquivalente Kieselsäure (meta) (HjSiO,) 0,01887 0,2406
Kalium-Ion (K-) 0,03204 0,8184 0,8184 Olganische Substanzen . . . 0,00485
Natrium-Ion (Na-j 0,2313 10,04 10,04 16590 3827
Lithium-Ion (Li-) 0,000100 0,0143 0,0143 '
Ammonium-Ion (NH/j .. . 0,001832 0,1014 0,1014 Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0,1898 4,314
Calcium-Ion (Ca-) 0,1054 2,628 5,256 Freier Schwefelwasserstoff
Strontium-Ion (Sr-) 0,000060 0,0007 0,0014 (H,S) 0,00355 0,104
Baryum-Ion (Ba-) 0,000708 0,0052 0,0103 1,8523 42,69
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,06828 2303 5,606 t^ . <:, ^ i^ir xtu * u
Aluminium-Ion (AI-) 0,000030 0,0011 0,0033 Daneben Spuren von Ferro-, Mangano-, Nitrat-, Brom-,
„. g,. Jod-, Fluor -Ion, Borsäure.
■^^,'^®V^" ™, „,„Q .„„ ',. Gefrierpunkt: -0,075° (Probe nicht identisch, Ver-
Chlor-Ion (Gl) 0,1778 5,015 5,015 , v t^ 4U •
Sulfat-Ion (SO;-) 0,02138 0,2225 0,4450 sandwasser). v. Kostkewicz.
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000301 0,0031 0,0063
Hydrokarbonat-Ion (HCOa') 0,9921 16,26 16,26 ~
HydrOSUlfid-Ion (HS') . . . 0,00390 0,118 0,118 ,^ Jahrbücher de. nas»ui.chen Vereins fllr Naturktmde 185G Bd. 11 8. 145.
1,6352 38,03 21,84 s) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
— 417
Das Mineralwasser entspricht In seiner Zusaramensetzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält:')
Gramm
Kaliumchlorid (KO) 0,06105
Natriumchlorid (NaCl) 0,2396
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,03163
Natriumhydrokarbonat (NaHCOa) . . . 0,4520
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,00662
Lithiumhydrokarbonat (LiHCO,,) . . . 0,000971
Ammoniumchlorid (NH.CI) 0,005425
Calciumhvdrophosphat (CaHPO,) . . . 0,000204
Calciumhydrokarbonat [CaCHCO^),)] . . 0,4258
Strontiumliydrokarbonat [SrdlCOa),! . 0,000144
Baryiunhydrokarbonat |Ba(HCO,),]". . 0,001337
Magnesiumhydrokarbonat [MgrHCOs).^ 0,4103
Aluminiumhydrophosphat [ Al^fHPO Jj J 0,000 1 87
Kieselsäure (meta) (H^SiOj 0,01887
Organische Substanzen 0,00485
l'«^^*^ f 101,8 ccm
Freies Kohlendioxyd (CO^) 0,1898 =lbei 13,7° u.
( 760 mm
{2,5 ccm
bei 13,7° u.
760 mm
Zusammensetzung des Quellsinters in bei 100°
getrocknetem Zustande :
Prozent
In Salzsäure lösliche Stoffe 7,0
(neben Calcium- und Magnesiumkarbonat noch
Eisen, Spuren von Mangan und geringe Spuren
von Kupfer)
Schwefel und organische Substanzen 89,7
Unlöslicher, unverbrennlicher Rückstand 3,3
(Siliciumdioxyd imd etwas Baryum- imd Stron-
tiumsulfat)
(K. Fresenius.)
Altere Analysen: W. Jung 1830, 1834, 1835 (Liebigs Handwörterbuch
der Chemie Bd. 5. TabeUarisuher Anhang. Braunschweig 1851). Kastner
1839 (Pharmazeutisches Zentralblatt 1811 Bd. 12 S. 393). C. Amsler 1845
(Liebigs Annalen 1845 Bd. 55 S. 246). H. Will 1851 (Liebigs Annaien 1852
Bd. 81 S. 93). Vgl. die Zusammenstellung bei E. Fresenius, a. a. O. S. 168.
Die Analysen von .lung und Kastner zeigen sowohl unter sich, als auch
von allen übrigen wesentliche Abweichungen.
') Vgl. ehem. Einleitimg Abschu. B.2.C.
Analyse der „Natron-Lithionquelle" (aus den originaizahien berechnet).
Analytiker: E. Fresenius. 1860').
Spezifisches Gewicht: 1,00195 bei 14,5°
Temperatur: 12,5°.
Ergiebigkeit: 46,7 hl in 24 Stunden.
bezogen auf Wasser von 4°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,02480
Natrium-Ion (Na-) 0,9913
Lithium-Ion (Li-) 0.001117
Ammonium-Ion (NH^) . . . 0,004169
Calcium-Ion (Ca") 0,03990
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,02094
Ferro-Ion (Fe") 0,001209
Mangano-Ion (Mn-) 0,000242
Anionen').
Chlor-Ion (Q') 0,7639
Brom-Ion (Bf) 0.000574
Jod-Ion (J') 0,000010
Sulfat-Ion (SO,") 0,1812
Hydrokarbonat-Ion (HCOs') 1,370
Hydrosulfid-Ion (HS')
Kieselsäure (meta) (HjSiOg)
0,000172
Milli-
Milligramm
Mol
Äquivalente
0,6335
0,6335
43,00
43,00
0,1589
0,1589
0,2307
0,2307
0,9949
1,990
0,8595
1,719
0,0216
0,0433
0,0044
0,0088
47,78
21,55
21,55
0,0072
0,0072
0,00008
0,00008
1,887
3,773
22,45
22,45
0,0052
0,0052
3.400
0,01594
91,80
0,2033
47,79
3.415
0,277
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Freier Schwefelwasserstoff
(HjS) 0,000166
92,01
6,29
0,0049
3,693 98,30
Daneben Spuren von Strontium-, Baryum-, Aluminium-,
Nitrat-, Fluor-, Hydrophosphat-Ion, Borsäure.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
0,04726
1,210
0,000739
0,000012
0,2682
1,558
0,000292
0,01081
0,01235
0,1613
0,1258
0,003848
0,000778
0,01594
Calciumchlorid (CaCl,)
Natriumchlorid (NaCl)
Natriumbromid (NaBr)
Natriumjodid (NaJ)
Natriumsulfat (Na^SO,)
Natriumhydrokarbonat (NaHCOg) . .
Natriumhydrosulfid (NaHS)
Lithiumhydrokarbonat (LiHCOj) . .
Ammoniumchlorid (NH^Cl)
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC0,)2] .
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03).
Fen-ohydrokarbonat [Fe(HC0,)2] . .
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03)2]
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (COj) ....
Freien Schwefelwasserstoff (H,S)
3,415
0,277 =
0.000166 =
3,692
148 ccm
bei 12,5°u.
760 mm
0,1 ccm
bei 12,5°u.
760 mm
') Jahrbücher des nassauischen Vereins für Katurkimde 1860 Bd. 16 S. 124.
*) Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. A. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt bei
der „Schwefelquelle" etwa 1,7 g, bei der ,, Natron-Lithionquelle"
etwa 3,4 g. Beide Quellen enthalten Hydrosulfid-Ionen und
freien Schwefelwasserstoff; jedoch nur die erstere in solchem
Betrage, daß sie als Schwefelquelle zu bezeichnen ist, und zwar,
da tmter den Hauptbestandteilen Hydrokarbonat- und Natrium-
Ionen vorwalten, als „alkalische Schwefelwasserstoff-
quelle". Bei der „Natron-Lithionquelle" walten Natrium-
27
— 418 —
Hydrokarbonat- und Chlor-Ionen vor: sie ist eine „alkalisch- gebrachte Nadel eine seitliche Rinne eingedrückt, durch die
muriatische Quelle". das überschüssige Wasser entweicht; durch die Elastizität des
Beide Quellen werden zu Trinkkuren gebraucht. Die Korkes schließt sich die Rinne sogleich wieder.
„Schwefelquelle" dient außerdem zu Bädern, zum Duschen, Das Wasser der ,,Natron-Lithionqiielle" dient auch als
Gurgeln, zu Nasenduschen und Inhalationen. Tafelwasser; versandt werden jährhch etwa '6W Flaschen.
Das Wasser der „Schwefelquelle'- wird durch Tonrohre Sonstige Kurmittel: Massage. Elektrotherapie. — Ge-
31,5 m weit in einen zementierten Behälter und von da noch deckte Tnnkhallen.
85 m weit in das Badehaus geleitet, das 12 Zellen mit Wannen Behandelt ■werden: chronische Katarrhe der Luftwege,
aus Kacheln enthält. Das Wasser wird in den Wannen durch Asthma, Leberanschoppung, Hämorrhoiden, Hautkrankheiten,
festliegende kupferne Dampfheizschlangen, die mit Holzrosten Lues, chronische Metallvergiftungen. Gicht-, Blasen- und
bedeckt sind, erwärmt. Verabreicht wurden im Jahre 1903: Nierenleiden, Magenkatarrh und Dyspepsiaacida, Rheumatismus.
711; 1904: 1074; 1905: 1024 Bäder. Das Badehaus enthält 1 Arzt. — Kurzeit: 1. Mai bis 15. September. — Kurtaxe:
auch einen Inhalationssaal, worin das aus einem vielstrahligen 1 Person 10 M.; jede weitere Person 5 M. — Zahl der Besucher
Schwefelwasser-Springbrunnen entwickelte Gas eingeatmet wird, (ohne Pa.ssanten) 1903: HO; 1904: 128; 1905: 153.
einen Raum mit Apparaten für Emzelinhalationen und einen Allgemeine Einrichtungen: Hochdruck - Quellwasser-
Gurgelraum, leitung. — Kanalisation der Abwässer. — Apotheke in Flörs-
Vom Schwefel Wasser wurden versandt im Jahre 1903: heim. — Unbemittelte können auf Antrag freie Kuniüttel er-
11515; 1904: 10372; 1905: 13450 Flaschen. Zur Vermeidung halten. — Die Quellen und Kuranstalten sind im Besitz des
von Luftzutritt beim Abfüllen werden die Flaschen ganz gefüllt preußischen Staates und an A. Zeiger verpachtet,
und in den Kork wird durch eine an der Korkmaschine an-
c;6C^C6CiSC6QSCiSCÄC^C6C6asc6c;6C6 Wemding ^iso^isoisoisois^^^isoisoisoiso^iso
Bad, 2 km von der gleichnamigen Stadt (2374 Einwohner) Nördlingen und Pleinfeld — Augsburg abzweigenden Neben-
entfemt, im Regierungsbezirk Schwaben und Neuburg des König- bahn Nördlingen— Wemding.
reichs Bayern, liegt 424 m ü. M. am östlichen Rande einer Heilquellen. Drei Quellen, schon im Mittelalter bekannt,
Hochebene (des Ries); Laub- und Nadelwald angrenzend. treten in 4 bis 4,5 m tiefen, in Ton stehenden Holzschächten
Station („Wildbad Wemding") der von den Bahnen Stuttgart— zutage.
Bestimmung einiger Hauptbestandteile der Quelle I
laus den Einzelbestandteilen berechnet).
Analytiker: H. Trillich. 1887").
Spezifisches Gewicht: 1,0008 bei 15°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 8,9°, gemessen am Auslauf der Pumpe.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
, Millt- Milligramm-
Kationen'). Gramm . Mol Äquivalente
Calcium-Ion (Ca") 0,1417 3,.534 7,0U8
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,0518 2,13 4,25
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0.0051 0,14 0,14
Sulfat-Ion (SO/') 0,2292 2,386 4,771
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,4720 7,737 7,737
Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0,00003 0,0009 0.0009
Ältere Analyse: A. Voüel 1824— 1826 (Die Mineralquellen des König-
reichs Bayern S. 70. Mijnchen 1829); diese Analyse bezieht sich auf Misch-
wasser aller drei Wemdinger Quellen. Wittstein 1872 (bei üutbier. Das
Schwefelbad Wemding 8. 15. München 1873).
J) Chemische Untersuchung der Schwefelquellen des Bades Wemding im
Ries S. 6. München 1887. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschu. A.
Analyse der Quelle II (aus den On^nalzahlen berechnet).
Analytiker: H. Trillich. 1887').
Spezifisches Gewicht: 1,0007 bei 1.5°, bezogen auf imbekannte Einheit.
Temperatur: 7,3°, gemessen am Auslauf der Pumpe. Miiii- MiiHjrramm-
Gramm Mol Aquivaleutc
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten: Baryum-Ion (Ba-) 0,000893 0,0065 0,0130
Milli- Milligramm- Magnesium-Ion (Mg") .... 0,06292 2,583 5,166
Kationen') Gramm Mol Äquivalente Ferro-Ion (Fe-) 0,001563 0,0280 0,0559
KaUum-Ion (K-) 0.01878 0,4797 0,4797 Mangano-Ion (Mn") 0,000157 0,0029 0.0057
Natrium-Ion (Na-) 0,006489 0,2815 0,2815 Alumimum-Ion (AI-) .... 0,000242 0,0089 0.0268
Lithium-Ion (Li-) 0,000448 0,0637 0,0637 T>Tm
Ammonium-Ion (NH,-) . . . 0,000720 0,0398 0,0398 ,) chemische Untersuchung der Schwefelquellen des Bade, Wemding im
Calcium-Ion (Ca") 0,1290 3,217 6,434 Riea 8. U. Manchen 1887. •) Vgl. ehem. Emleitmig Abschnitt A.
— 419 —
Anionen'). Gramm
Chlor-Ion (O') 0,0048r)9
Jod-Ion (J') 0,000017
Siilfat-Ion (SO,") 0,2270
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,002503
Hydrokarbonat-Ion (HCO^') 0,3975
Karbonat-Ion (CO/') .... 0,0314
Hydrosidfid-Ion (HS') . . . 0,000806
Hydroxyl-Ion (OH ) 0,00109
0,8864
Kieselsäure (meta) (HjSiO,) 0,01866
Organische Substanzen . . . 0,02703
0,9321
Freies Kohlendioxyd (CO,). 0
Freier Sauerstoff (0.^) . . \
Freier Stickstoff (N„) . . . / Ml
^ ^' 0,97
Daneben Spuren von Brom-Ion.
Milli-
Milligramm-
Mol
Aquivaleute
0,1371
0,1371
0,0001
0,0001
2,363
4,726
0,0261
0,0521
6,515
6,515
0,523
1,05
0,0244
0,0244
0,0643
0.0643
16,364
0,2379
12,57
16,602
0
18
Altere Analyse: Wittstein 1872 (bei Gutbier, Das Schwefelbad
Wemding S. 15. Mttiiehen 1873).
2) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A.
schnitt B.2.C,
') Vgl. ehem. Einleitung Ab-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,002505
Kaliumsulfat (K,S0,) 0,03890
Natriumjodid (NaJ) 0,000020
Natriumsulfat (Na,SO,) 0.01827
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,00137
Lithiumchlorid (LiCl) 0,002705
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,002131
Caleiumsulfat (CaSOJ 0,2739
Calciumhydrophosphat (CaHPO,) . . . 0,001722
Calciumhydrokarbonat |Ca(HC03)J . . 0,1934
Baryumhydrokarbonat [Ba(HCOgy . . 0,001686
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC08)J 0,2968
Magnesiumkarbonat (MgCO.,) 0,0442
Magnesiumhydroxyd [Mg(OH),l .... 0,00188
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO„).,l . . . 0,004975
Manganohydrokarbonat [Mn(HCOH),] . 0,000505
Aluminiumhydrophosphat [Al^HPOJj] 0,001531
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,01866
Organische Substanzen 0,02703
0,9322
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0
Freien Sauerstoff (O.,) 1 a a^ _ f ^3 ccm
Freien Stickstoff (K) / ■"'"'^ ~ { l^ei 7,3° u.
" 0,97 [ 760 mm
Bestimmung einiger Hauptbestandteile der Quelle III
(aus den Einzelbestandteilen berechnet).
Analytiker: H. Trillich. 1887').
Spezifisches Gewicht: 1,0008 bei 15°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 6,4°, gemessen am Auslauf der Pumpe.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
. Milli- Millisrramm-
Kationen'). Gramm Mol Äquivalente
Calcium-Ion (Ca-) 0,1421 3,544 7,089
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,0491 2,02 4,04
Anlonen').
Chlor-Ion (Cl') 0,0067 0,19 0,19
Sulfat-Ion (SO/') 0,2183 2,272 4,544
Hydrokarbonat-Ion (HCOg') 0,4266 6.992 6,992
Hydrosulfid-Ion (HS). . . . 0,00036 0,011 0,011
Ältere Analyse: Wittstein 1872 (bei Gutbier, Das Schwefelbad
Wemding S. 15. Manchen 1873).
1) Chemische Untersuchung der Schwefelquellen des Bades Wemding im
Ries S. 6. München 1887. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt bei der
Quelle II 0,9 g , und erreicht bei den beiden anderen Quellen
etwa den gleichen Wert. Mit Kücksicht auf den Gehalt an
Hydrosulfid- Ionen können die Quellen als „reine Schwefel-
quellen" bezeichnet werden.
Das Wasser der Quellen wird zum Trinken imd Baden
benutzt. In 9 Zellen mit Wannen aus verzinntem Kupfer
wurden 1903:6300; 1904:6930; 1905: 8589 Bäder verabreicht.
Sonstige Kurmittel: Milchkuren.
Behandelt werden: Blutarmut, chronischer Nasen- und
Kehlkopfkatarrh, Nieren- und Blasenleiden, Krankheiten des
Verdauungsapparats , Leberanschoppung , Hautkrankheiten,
Hämorrhoiden, Gicht, Rheumatismus, Vollblütigkeit, Schwäche-
zustände.
2 Arzte in der Stadt. — Kurzeit: Anfang April bis Ende
Oktober (das Bad ist auch im Winter geöffnet). — Kurtaxe
wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 300; 1904: 330; 1905: 409.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
die Quellen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Krankenhaus und Apotheke in der Stadt. — Quellen imd Bad
gehören Hans Seebauer.
420
C;6G6G6CiSG6C6C6G6G6G6G6G6G6C^G6 Wipfeld ÖO-^ÖDÖO^^^^ÖOÖOÖDÖOÖOÖO&P
GJ^enüber dem Dorfe Wipfeld im Regierungsbezirk Unter-
franken des Königreichs Bayern, am linken Ufer des Mains
entspringen 4 Mineralquellen: „Ludwigsquelle", „Schilfquelle",
„Stahlquelle", „Kaiser- Wilhelmsquelle" aus Spalten des mit
einzelnen Gipslagern durchsetzten Muschelkalkes. Die Quellen
wurden nebst dem am Ort sich findenden Moorschlamm von
1811 — 1900 im „Ludwigsbad Wipfeld" zu Heilzwecken benutzt.
An Stelle des Bades befindet sich jetzt ein Missionsseminar
des Benediktinerordens.
Analyse der „LudwigSqUelle" (aus den ElnzelbestandteUen berechnet).
Analytiker: G. Heckenlauer. 1869').
Spezifisches Gewicht: 1,00182 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 13,8°.
Ergiebigkeit: 302 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gnunm
Kahum-Ion (K-) 0,0052
Natrium-Ion (Na-) 0,00854
Calcium-Ion (Ca-) 0,4380
Magnesium-Ion (Mg"). . . . 0,08077
Ferro-Ion (Fe") 0,00085
An Jonen*).
Chlor-Ion (CT) 0,0061
Sulfat-Ion (SO/') 0,9895
Hydrokarbonat-Ion (HCO/) 0,4631
Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0,0213
Milli-
MilliKTamm-
Mol
Aquivalente
0,13
0,13
0,370
0,370
10,92
21,84
3,316
6,631
0,015
0,031
29,00
0,17
0,17
10,30
20,60
7,590
7,590
0,643
0,643
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
2,0134
0,0207
33,45
0.264
29,00
2,0341
0,1335
Freies Kohlendioxyd (CO,)
Freier Schwefelwasserstoff
(H,S) 0,0292
33.72
3,034
0,856
2,1968 37.61
Daneben Spuren von Cäsium-, Rubidium-, Lithium-,
Ammonium-, Strontium-, Baryimi-, Mangano-, Aluminium-,
Nitrat-, Hydrophosphat- , Formiat-, Acetat-, Propionat-,
Butyrat-, Oleat-Ion, sonstigen organischen Substanzen.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0.0098
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,0208
Calciumchlorid (CaCt,) 0,0022
Calciumsulfat (CaSOj 1,403
Calciumhydrokarbonat fCa(HC03)j] . . 0,07531
Calciumhydrosulfid [Ca(SH),l 0,0145
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOs),] 0,4853
Ferrohydrokarbonat lFe(HC05),]. . . . 0,0027
Kieselsäure (meta) (H,Si0ä) 0.0207
2,034
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,1335 =
Freien Schwefelwasserstoff (H,S) . . . 0,0292 ^
2,197
7 1 ,6 ccm
bei 13,8° u.
760 mm
20.2 ccm
bei 13,8° u.
760 mm
Ältere Analysen: Körte 1812 (bei Schmitt a.
A. Vogel 1823 (Die Mineralquellen des Königreichs Bayern S
1829). J. Scherer 1838 (bei Schmitt a. a. O. 8. 50); diese Analyse gibt
einen höheren Gehalt an Schwefelverbindungen an als die vorstehende.
1. O. S. 49).
18. München
*) Gr. Schmitt, Ludwigsbad "Wipfeld im bayerischen Kreise Unter-
franken S. 51. WOrzburg 1875. ') Vgl. ehem. Einleitimg Abschn. A.
>) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „Schilfquelle" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: J. Scherer. 1838').
Temperatur: 13,8°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
._. ^ j^ Milli- Milligramm-
Kationen ). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,0019 0,049 0,049
Calcium-Ion (Ca-) 0,4093 10,21 20,41
Magnesium-Ion (Mg"). . . . 0,07112 2,919 5,839
Ferro-Ion (Fe-) 0,0013 0,024 0,047
Auionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,0017 0,049
Sulfat-Ion (SO/') 0,017 10,59
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,3125 5,122
26,35
0,049
21,18
.5,122
Organische Substanzen . . .
Freies Kohlendioxyd (CO,) ,
1,815
0,0042
1,819
vorhanden.
28,96 26,35
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen 2,0
und 1,8 g, wobei Sulfat- und Calcium-Ionen vorwalten. Die
„SchilfqueUe" ist eine „sulfatische Bitterquelle",
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0037
Calciumsulfat (CaSO<) 1,390
Magnesiurasulfat (MgSOJ 0,04600
Magnesiumhydrokarbonat (Mg(HC03),] 0,3714
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08),] 0,0042
Organische Substanzen 0,0042
1.820
Freies Kohlendioxyd (CO,) vorhanden.
') Gr. Schmitt, Ludwigsbad Wipfeld im bayerischen Kreise Unter-
franken S. 55. Wttrzburg 1875. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ») Vgl.
ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
während die „Ludwigsquelle" mit Rücksicht auf ihren Gehalt
an Hydrosulfid-Ionen und freiem Schwefelwasserstoff als ,, sul-
fatische Schwefelwasserstoffquelle" zu bezeichnen ist.
421
Analyse des Badeschlammes.
Analytiker: J. Scherer*).
1000 Teile des frischen Schlammes geben:
Getrockneten Schlamm 250
Wasser 750
Femer liefert 1 kg beim Austrocknen:
Gnunm
Kohlendioxyd (COj 1,28 =
Schwefelwasserstoff (H,S) 0,215 =
650 ccm
bei 0° u.
760 mm
142 ccm
bei 0° u.
760 mm
I) V. Müller, Spezielle Beschreibung der Heilquellen, Mineralbäder und
Molkenkuranatalten des Königreichs Bayern S. 107. MOnchen 1843.
1000 Teile des getrockneten Schlajumes enthalten:
A. Organische Bestandteile
Humussäure 2r)5,0
Bituminöses Harz 8,00
Extraktivstoffe 40,00
Rückstand von Kohle und Sand 85,15
B. Anorganische Bestandteile
Calcium (Ca) 178,1
Magnesium (Mg; 13,65
Eisen, dreiwertig (Fe"!) 20,29
Aluminium (AI) 54,62
Sulfatrest (SO,) 44,78
Karbonatrest (CO,) 115,2
Differenz = Sauerstoff (O) 57,09
Siliciumdioxyd (SiOj) 120,0
Freien Schwefel (S) 8,13J
388,1
611,9
27*
— 422
Anhang: Moor-, Schlamm- und Sandbäder.
Von Dr. H. Kionka,
a. o. ö. Professor, Direktor des Pharmakologischen Institute an der Universität Jena.
In sehr vielen Kurorten werden neben anderen Kurmitteln auch Moor-, Schlamm- und Sandbäder ver-
abfolgt. Diese Kurorte sind im allgemeinen in denjenigen Abschnitten abgehandelt, in die sie gemälä der Zusammen-
setzung ihrer Mineralquellen oder nach ihren Hauptkurmitteln eingeordnet sind; hier finden nur einige wenige
Kurorte Aufnahme, in denen Moor-, Schlamm- oder Sandbäder das einzige oder hauptsächliche Kurmittel darstellen.
Das zur Herstellung von Moorbädern verwendete Moor ist eine Erdschicht, welche entsteht, wenn Pflanzen
bei mäßiger Feuchtigkeit unter Luftabschluß vermodern. Hierbei bilden sich eine Anzahl von organischen Stoffen,
wie Humin und Huminsäuren, femer Ameisensäure, Essigsäure, Harzsäuren u. a. Meist werden die
Moorlager von Mineralquellen durchströmt, die in ihnen ihre Salze ablagern und so das Moor zu „Mineralmoor"
machen. Man pflegt entsprechend dem Charakter dieser Mineralquellen solche Moorerde als Eisen-, Schwefel-
oder salinisches Moor zu bezeichnen.
Da die Moorschicht ständig mehr oder weniger reichlich von Wasser durchspült wird, versteht es sich von
selbst, daß das gewaschene Moor nur verhältnismäßig wenig wasserlösliche Bestandteile enthält. Um den Gehalt
an denselben zu erhöhen, läßt man es an der Luft verwittern. Zu diesem Zwecke wird das Moor auf über-
dachte Halden gebracht und unter wiederholtem Umstechen so lange dort liegen gelassen, bis es vollständig
getrocknet und zu einem mehr oder weniger groben Pulver zerfallen ist. An manchen Orten wird das Trocknen
des Moores auch durch künstliche Erwärmung bewirkt. Bei diesem Vorgang erleidet das Moor wesentliche Um-
wandlungen. Während Lehmann z. B. in 1 kg frisch gestochener Moorerde nur 4,37 g wasserlösliche Stoffe
fand, konnte er in vollkommen verwittertem Moor derselben Herkunft in 1 kg 419,35 g wasserlösliche Bestand-
teile nachweisen.
Das so vorbereitete Moor reagiert stark sauer und enthält meist eine erhebliche Menge freier Schwefelsäure,
während frisch gestochene Moorerde gewöhnlich neutral reagiert.
Nachdem das Moor vollständig verwittert ist, wird es gemahlen oder zerstoßen, durchgesiebt und mit heißem
Mineralwasser oder mit Dampf zu einem Brei von je nach Wunsch verschiedener Konsistenz angerührt. Die Dicke
dieses Breies kann mittels eines Aräometers bestimmt werden, meist pflegt man nur allgemein zwischen „dünnem",
„mitteldickem" und „dickem" Moorbade zu unterscheiden.
Die Fertigstellung eines solchen Moorbades erfolgt meist unmittelbar vor dem Bade in der Holzwanne selbst.
In einigen Kiuorten, in denen während der täglichen Badestunden hintereinander und gleichzeitig eine große Zahl
von Moorbädern verabfolgt werden, wird die erforderliche Menge Moor zu den Bädern auf einmal iu großen Behältern
hergerichtet und dann nötigenfalls der Brei in der Wanne noch durch Zulassen von Mineralwasser verdünnt.
Die Wassermengen, welche nötig sind, um das Moor zu einem mitteldicken Brei anzurühren, sind bei
Moorerde verschiedener Herkunft sehr verschiedene und schwanken zwischen 70 und 500 g auf 1000 g trockener
Moorerde. Es liegt dies an dem verschiedenen Gehalt der Moorerden an quellbaren Pflanzenresten.
Man verwendet kühle Moorbäder von 32 bis 35° und warme von 42 bis 45°. — Nach dem Moorbade, in dem
der Patient verschieden lange verweilt (5 bis 30 Minuten), folgt ein Reinigungsbad, häufig eingeleitet imd variiert
durch verschiedene hydrotherapeutische Maßnahmen (Übergießungen, Duschen). In Kurorten mit Mineralquellen
schließt man an das (mit Mineralwasser hergestellte) Moorbad ein Mineralbad.
Die Wirkungen der Moorbäder sind teils durch die chemische Zusammensetzung, teils durch das
physikalische Verhalten des Moores bedingt. Die im Badewasser enthaltenen Säuren, vielleicht auch die Salze,
üben einen mehr oder weniger starken Reiz auf die äußere Haut und auch auf die Schleimhaut der weiblichen
Sexualorgane aus. Daneben können sich adstringierende Eigenschaften der im Moor enthaltenen Eisenverbindungen
und auch antiseptische Wirkungen der verschiedenen Säuren geltend machen.
Wohl wichtiger für die therapeutischen Wirkungen sind die physikalischen Eigenschaften des Moores.
Das Moor besitzt eine geringere Wärmekapazität als Wasser. Es findet daher ein rascher Ausgleich zwischen
der Körpertemperatur des Badenden und der den Körper unmittelbar umgebenden Moorschicht statt. Dazu kommt,
daß nicht wie im Wasserbade infolge der leichteren Beweglichkeit der Wasserteilchen dem Körper immer neue
Wärmemengen zugeführt werden, sondern der Körper stets unter derselben erwärmenden Schicht von konstanter
Temperatur bleibt Infolgedessen liegt der Indifferenzpunkt beim Moorbade höher als beim Wasserbade, und mau
— 423 —
kann in ihm höhere Wärmegrade ohne Nachteil anwenden. Da Moor auch ein schlechter Wärmeleiter ist, so hält
ein Moorbad die ihm einmal gegebene Temperatur lange Zeit.
Die hohen Temperaturen wirken auf die Haut hyperämisierend, was noch durch die oben geschilderten
chemischen Eigenschaften des Moores gesteigert wird. Infolge der starken Wärmestauung im Moorbade kommt
es also schließlich im warmen Bade noch zu einer Erhöhung der Körpertemperatur im Innern, während anfänglich
(und auch dauernd bei kühleren Moorbädern) nur eine Erhöhung der Hauttemperatiur mit gleichzeitigem Sinken
der Temperatur im Innern des Körpers resultiert.
Schließlich kommt noch ein mechanisches Moment bei dem dicken Moorbade in Frage. Die schwere
und vor allem — im Vergleich zum Wasser — schwer bewegliche Masse wirkt als Widerstand, den der Körper
bei seinen Bewegungen, namentlich auch bei den Atembewegungen zu überwinden hat.
Wenn so dem Moorbade außer den örtlichen Wirkungen auf Haut und Schleimhäute gewisse Wirkungen
auf die Zirkulation zukommen, so ist sein Einfluß auf Blutdruck, Atmung und Stoffwechsel kaum ein anderer
als beim gewöhnlichen, gleichtemperierten Wasserbade.
Die therapeutischen Indikationen des Moorbades sind mannigfaltige. Wegen der örtlichen Wirkungen
benutzt man sie bei Hautkrankheiten, namentlich übermäßiger Schweißbildung, ferner bei Krankheiten der äußeren
weiblichen Genitalien. Weiterhin wird die wärmestauende Wirkimg verwandt bei Gicht, Rheumatismus, Erkrankung
peripherer motorischer oder sensibler Nerven. Ferner benutzt man Moorbäder zur Aufsaugung von Exsudaten,
bei chronischen Entzündungen, namentlich der Beckenorgane, bei Skrofulöse, chronischen Vergiftungen, zur Er-
weichung von Narben u. a. m.
Schlammbäder werden hergestellt aus dem Mineralschlamm, der von manchen Quellen, namentlich Schwefel-
und KochsalzqueUen bei ihrem Austritt aus der Erde oder auch von Flüssen und Seen abgesetzt wird. Derartige
Mineralschlammbäder wurden schon im Altertum benutzt.
Solcher Badeschlamm besteht im wesentlichen aus Tonerde, Kalk und Kieselsäure, ferner Schwefel und Salzen
(Kochsalz); außerdem finden sich gelegentlich Pflanzenreste und organische Zersetzungsprodukte darin. Unter dem
Mikroskope sieht man, daß der Schlamm mancher Quellen große Mengen von Diatomeenpanzem enthält, die in
ihm äußerst fein verteilte Massen harter Konsistenz bilden.
Verwandt wird dieser Badeschlamm entweder — namentlich bei ims in Deutschland — zu Schlammbädern,
indem er mit der nötigen Menge von Wasser — meist Mineralwasser — angerührt wird. Oder man. benutzt ihn
zu Packungen oder Umschlägen, oder man nimmt Einreibungen mit ihm vor. Letztere sehr zweckmäßige Methode
verwendet man besonders in Ungarn (Balaton-Füred), Schweden und Norwegen. Der Schlamm wird stets warm,
etwa 34 bis 41°, zu Packungen sogar bis 50°, angewandt.
Seine Wirksamkeit verdankt der Schlamm wohl vor allem seinem physikalischen Verhalten. Ebenso wie
im Moorbad wird infolge der geringen spezifischen Wärme des Schlammes eine gleichbleibende, wärmestauende
Wirkung auf den Körper ausgeübt, und es werden im Schlammbade höhere Temperaturen ertragen als im Wasser-
bade. Dagegen kommt eine Reizwirkung chemischer Art beim Schlammbade kaum in Frage.
Nur bei Abreibungen mit Schlamm entwickelt sich ein energischer Hautreiz, der wohl auf die mechanischen
Insulte der Haut durch die Trümmer und Stacheln der im Schlamm enthaltenen unzähligen Diatomeenschalen
zurückzuführen ist.
Der Hauptwert der Schlammapplikation beruht also darin, daß man einerseits bei Schlammeinpackungen
Temperaturen anwenden kann, die im Wasserbade ohne Belästigung nicht ertragen würden, andererseits durch die
Schlammabreibungen einen äußerst kräftigen Hautreiz ausüben kann. Außerdem kommt beim Schlammbade ebenso
wie beim Moorbade als mechanisches Moment der Umstand hinzu, daß die schwer bewegliche Masse als ein
von dem Körper bei seinen Bewegungen — auch bei den Atembewegungen — zu überwindender Widerstand wirkt.
Davon, daß durch diesen „Druck" im Schlammbade rein mechanisch eine Resorption von krankhaften Exsudaten oder
gar fester Ablagerungen (z. B. bei Gicht) bewirkt werde, kann natürlich keine Rede sein. Die Schlammbäder decken
sich also in ihren Wirkungen mit denen der Moorbäder, abgesehen von den chemischen Einwirkungen der letzteren.
Die therapeutischen Indikationen der Schlammbäder sind demnach — ebenso wie die der Moor-
bäder — in erster Linie Gicht und Rheumatismus, die Erkrankungen der peripheren Nerven (namentlich Ischias
und andere Neuralgien), chronische entzündliche und exsudative Prozesse, Folgezustände von Traumen, gewisse
Hautkrankheiten u. a.
Sandbäder werden als „Spezialität" in einigen Kurorten angewandt. Gewöhnlich benutzt man künstlich
erwärmten Sand dazu. Neuerdings beginnt man aber auch in Seebädern den von der Sonne erwärmten Strandsand
direkt — meist in Verbindung mit „Sonnenbädern" — als „Sandbad" zu gebrauchen.
— 424 —
Die künstlichen Sandbäder werden hergestellt aus möglichst feinem und staubfreiem (vorher gewaschenen
und womöglich durch Hitze sterilisierten) Meer- oder Flußsand, der in eigens dazu konstruierten Öfen hoch erhitzt,
danach durch Mischen mit kaltem Sande auf die gewünschte Temperatur gebracht und in einer 10 bis 30 cm
hohen Schicht in lange, wannenartige Holzkästen geschüttet wird. Der Patient legt sich darauf und wird dann
mit Ausnahme des auf einem Kissen ruhenden Kopfes mit erwärmtem Sande zugeschüttet. Zur Erhaltung der
Temperatur werden noch Decken übergedeckt. Die Temperatur, die man meist verwendet, ist eine sehr hohe:
47 bis 50°. Bei lokalen Applikationen von Sandpackungen, z. B. an Gelenken, kann man die Temperatur noch
höher, bis 60° und darüber steigern.
Die Wirkungen der Sandbäder sind ausschließlich physikalischer Art. Abgesehen von dem mechanischen
Einfluß der auf dem Körper lastenden Sandschicht, die häufig unangenehm empfunden wird, kommt nur die
thermische Wirkung in Frage. Die Sandbäder stehen in dieser Beziehung zwischen den Dampfbädern und den
Heißluftbädem, indem im Sandbade die Wärmeabgabe des Körpers mehr behindert ist als im Heißluftbade, aber
nicht 80 sehr wie im Dampfbade. Daher kann man im Sandbade höhere Steigerungen der Körpertemperatur
erzielen als im Heißluftbade, aber nicht so hohe wie im Dampfbade. Nach den von Sturm in Köstritz ge-
sammelten Erfahrungen steigt die Körpertemperatur in einem Sandbade von etwa 51° in einer Stunde von durch-
schnittlich 36,2° auf 38,3°. Nach Beendigung des Reinigungsbades von 37,5° betrug die Körpertemperatur im
Durchschnitt noch 37,1° und nach eber darauffolgenden Einpackung in wollene Decken imd starkem Schwitzen
(2 Stunden nach Beginn des Sandbades) im Mittel noch 36,6°. Infolge der Wasserabgabe durch Schwitzen ist
der Verlust an Körpergewicht während einer solchen Prozediu* recht erheblich; er beträgt 1 bis 3 kg. Entsprechend
der Körpertemperatur erfährt auch die Pulsfrequenz und — in geringem Grade — auch die Atemtätigkeit eine
vorübergehende Steigerung.
Ein Vorteil des Sandbades gegenüber dem Dampf- und Heißluftbade besteht darin, daß der Patient während
des Bades frische Luft, womöglich im Freien, einatmet und man daher die Applikation der hohen Temperaturen
viel längere Zeit fortsetzen kann als in den genannten anderen heißen Bädern. Aus diesem Grunde werden die
Sandbäder meist sehr gut vertragen.
Die therapeutischen Indikationen sind die gleichen wie bei den Schlammbädern: Rheumatismus, Arthritis
deformans, Gicht, Neuralgien, namentlich Ischias, chronische Entzündungen mit Exsudaten u. a. Dazu kommen
wegen der starken Wirkung auf die Schweißsekretion chronische Nierenentzündungen. Die Ansichten über den
Wert der Sandbäder bei Hautkrankheiten sind geteilt. Herzkrankheiten dürften meist eine Kontraindikation ab-
geben, desgleichen Krankheiten der Atmungsorgane schon wegen der Erschwerung des Atmens durch die Last
des Bandes.
a) Moorbäder.
(Adelholzen) s. unter „Einfache kalte Quellen".
Bad Aibling*).
(Alexandersbad) s. unter „Eisenquellen".
(Alexisbad) s. unter „Eisenquellen".
(Alt-Heide) s. unter „Eisenquellen".
(Augustusbad) s. unter „Eisenquellen".
(Berg-Dlevenow) s. unter „Ostseebäder".
(Berka an der lim) s. unter „Luftkurorte".
(Bocklet) s. unter „Eisenquellen".
(Braunlage) s. imter „Luftkurorte".
(Bad Brückenau) s. unter „Einfache Säuerlinge".
(Bukowine) s. unter „Einfache kalte Quellen".
(Cammin) s. unter „Kochsalzquellen".
(Chieming) s. unter „Einfache kalte Quellen".
(Cranz) s. unter „Ostseebäder".
(Doberan) s. unter „Eisenquellen".
(Driburg) 8. unter „Eisenquellen".
(Eberswalde) s. unter „Luftkurorte".
(Bad Elster) s. unter „Eisenquellen".
(Flinsberg) s. unter „Eisenquellen".
(Freienwalde an der Oder) s. unter „Einfache kalte
Quellen".
(Gersfeld) s. unter „Luftkurorte".
(Gögging) 8. unter „Schwefelquellen".
(Gottleuba) s. unter „Eisenquellen".
(Greifswald) 8. unter „Kochsalzquellen".
(Griesbach) 8. unter „Eisenquellen".
(Haßfurt) 8. unter „Luftkurorte".
(Heilbrunn) s. unter „Kochsalzquellen".
(Heringsdorf) s. unter „Ostseebäder".
*) Die chemische Analyse der Mutterlauge aus der Saline Rosenheim ist bearbeitet von Professor Dr. E. Hintz und
t>r. L. Grünhut.
425 —
(Hermsdorf an der Katzbach) s. unter „Eisenquellen".
(Höhenstadt) s. unter „Schwefelquellen".
(Homburg vor der Höhe) s. unter „Kochsalz-
quellen".
(Inselbad bei Paderborn) s. unter „Kochsalzquellen".
(Jordanbad) s. unter „Einfache kalte Quellen".
(Kainzenbad) s. unter „Einfache kalte Quellen".
(Bad Kissingen) s. unter „Kochsalzquellen".
(Kohlgrub) s. unter „Eisenquellen".
(Kolberg) s. unter „Ostseebäder".
(König-Otto-Bad [Wiesau]) s. unter „Eisenquellen".
(Königsdorf-Jastrzemb) s. unter „Kochsalzquellen".
(Kudowa) s. unter „Eisenquellen".
(Landeck) s. unter „Schwefelquellen".
(Langenau in Schlesien) s. unter „Eisenquellen".
(Langenschwalbach) s. unter „Eisenquellen".
(Lausigk) s. unter „Eisenquellen".
Liebenwerda.
(Linda) s. unter „Eisenquellen".
(Lobenstein) s. unter „Eisenquellen".
Luckau.
(Marienborn) s. unter „Eisenquellen".
Meinberg.
(Misdroy) s. unter „Ostseebäder".
(Murnau) s. unter „Luftkurorte".
(Muskau) s. unter „Eisenquellen".
(Neuhaus bei Neustadt an der Saale) s. unter „Koch-
salzquellen".
(Oldesloe) s. unter „Kochsalzquellen".
(Oppelsdorf) s. unter „Eisenquellen".
(Ost-Dievenow) s. unter „Ostseebäder".
(Polzin) s. unter „Eisenquellen".
(Pyrmont) s. unter „Eisenquellen".
(Reinerz) s. unter „Eisenquellen".
(Salzschlirf) s. unter „Kochsalzquellen".
(Salzungen) s. unter „Koehsalzquellen".
(Schmalkalden) s. unter „Kochsalzquellen".
Schmiedeberg in der Provinz Sachsen.
(Schwartau) s. unter „Kochsalzquellen".
(Schwarzbach) s. unter „Eisenquellen".
(Segeberg) s. unter „Kochsalzquellen".
(Stehen) s. unter „Eisenquellen".
(Sülze) s. unter „Kochsalzquellen".
(Tharandt) s. unter „Eisenquellen".
(Bad Tölz) s. unter „Einfache kalte Quellen".
(Tönnisstein) s. unter „Erdige Säuerlinge".
(Traunstein mit Wildbad Empfing) s. unter „Ein-
fache kalte Quellen".
(Warmbrunn) s. unter „Einfache warme Quellen".
(Westerplatte) s. unter „Ostseebäder".
(Zinnowitz) s. unter „Ostseebäder".
(Zoppot) 3. imter „Ostseebäder".
b) Schlammbäder.
(Bentheim) s. unter „Schwefelquellen".
(Elisen) s. unter „Schwefelquellen".
(Fiestel) s. unter „Schwefelquellen".
(Krumbad) s. unter „Einfache kalte Quellen".
(Nammen) s. unter „Schwefelquellen".
(Bad Nenndorf) s. unter „Schwefelquellen".
(Wipfeld) s. unter „Schwefelquellen".
c) Sandbäder.
Köstritz (s. auch unter „Kochsalzquellen").
426 —
g6G6G6G6Gjsc;6c;jsc;6QSC6G6G6G6Gj5 Bad Aibling ^^^isois^^^^^^isoiso^^
Markt mit 3475 Einwohnern in Oberbayem, liegt 481 m
iL M. auf der Hochebene. Gemischter Wald in der Nähe.
Station der Bahn München— Holzkirchen — Rosenheira.
Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus den ausgedehnten
Hochmooren in der nächsten Umgebung. — Solbäder mit Eeichen-
haller Sole (Analyse s. bei Bad Reichenhall), die in Rohrleitung
nach der Saline in Rosenheim geleitet und von dort in Fässern
nach Aibling geschafft wird. Auch Moorbäder mit Zusatz von
Sole und Mutterlauge aus der Saline Rosenheim. — Künstliche
Kohlensäurebäder. Fichtemiadelbäder. — 6 Badehäuser enthalten
zusammen 84 Zellen mit Wannen aus Holz und emailliertem
Eisen. Im Jahre 1903 wurden etwa 23 000; 1904: 24 000;
1905: 25 500 Bäder verabreicht. — Massage. Elektrotherapie.
Hydrotherapie. Elektrische Lichtbäder. Gelegenheit zu Fluß-
bädern. Schwimmbad. — MUch- und Molkenkuren. — Gedeckte
Wandelbahu. Kurpark.
Analyse der Mutterlauge aus der Saline Rosenheim (aus der saiztabeiie berechnet).
Analytiker: Buch n er').
In 1 Kilogramm der Mutterlauge sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 3,01
Natrium-Ion (Na-) 71,18
Ammonium-Ion (NH,-) .... 0,0054
Magnesium-Ion (Mg-) .... 16,44
Anionen*).
Chlor-Ion (Cl') 153,7
Brom-Ion (Br') 1,059
Sulfat-Ion (SOj") 7,922
MiUi-
MiUigi'amm-
Mol
Aqui Talente
76,9
76,9
3088
3088
0,30
0,30
674,9
1350
4515
4337
4337
13,25
13,25
82.48
165,0
253,3
8273
4515
Die Mutterlauge entspricht in ihrer Zusanunensetzimg un-
gefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 5,73
Natriumchlorid (NaCl) 179,9
Natriumbromid (NaBr) 1,365
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,016
Magnesiumchlorid (MgCl,) 56,43
Magnesiumsulfat (MgSO,) 9,931
253,4
■) B. M. Lersch, Emleituiig iu die Mineralquellenlehre Bd. 2 S. 1619.
Erlangen 1860. ") Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A, ') Vgl. ehem. Ein-
leitung Abschn. B.2.C.
Behandelt werden: Rheumatismus, Gicht, Gelenk- AllgemeineEinrichtungen: Trinkwasserversorgungdurch
rheumatismus , Frauenleiden, Knochenbrüche, Luxationen, Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
Nervenleiden (besonders Ischias), Exsudate.
4 Arzte. — Kurzeit: 1. Mai bis 1. Oktober. — Kurtaxe:
1 Person 10 M., 2 und 3 Personen 15 M., 4 und mehr Per-
sonen 20 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 1852;
1904: 1880; 1905: 2010.
durch Schwemmkanalisation. — Krankenhaus. — Apotheke.
— Auskunft durch den Magistrat und den Kur- und Ver-
schönerungsverein .
C6GjSG6C;?SG6G6G6G6aSG6G6G6G6 Lieb 611 Wer da ^^^^^^^^^^^^iSO
Stadt mit 3300 Einwohnern im Rt^enmgsbezirk Merse-
burg der Provinz Sachsen, li^t 68 ra ü. M. an der Schwarzen
Elster in der Ebene. Ausgedehnte Waldungen in der Nahe.
Station der Bahn Kohlfurt— Magdeburg.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt: 529 mm*).
Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus benachbarten Lagern.
— Künstliche Kohlensäure- und Solbäder. Elektrische Licht-
bäder. Hydrotherapie. — Molkenkur.
Das Badehaus enthält 12 Zellen mit Wannen aus Holz
und emailliertem Eisen.
Behandelt werden: Gelenk- und Muskelrheumatismus,
Gicht, Ischias, Nervenkrankheiten, Frauenkrankheiten.
3 Arzte. — Kurzeit: das ganze Jahr hindurch. — Kur-
taxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1905: etwa 200 (das Bad wurde 1905 eröffnet).
Allgemeine Einrichtungen: Hochquellwasserleitung im
Bau. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr (Tonnen-
system). — Apotheke. — Ausktmft durch die Badedirektion und
das Bürgermeisteramt.
•) ProTinz-Begenkarle.
CÄC6C5SC6G6G6C5SG6C5SCJSG6G6G6G6CÄ LuckaU ÖOÄPÖDÖDÖDdOÖOÖDciOÖDdÖÖDÖOÖDÖO
Stadt mit 5000 EUnwohuern im Regierungsbezirk Frankfurt
der Provinz Brandenburg, liegt 64 m ü. M. in der Ebene. Station
der Niederlausitzer Eisenbahn (Halle— )Falkenberg — Beeskow.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt: .520 mm*).
Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus benachbarten Lagern.
— Künstliche Kohlensäure- und Solbäder, medizinische Bäder.
Hydrotherapie, Elektrotherapie, elektrische Lichtbäder, Mechano-
*) ProTlmi-Begenkarte.
427
therapie, Massage, Vibrationsmaasage. — Schwimmbassin.
Sonnenbad. Wandelhalle.
Behandelt werden: Krankheiten des Nervensystems,
chronische Entzündnngsprozesse und Exsudate, Frauenkrank-
heiten, Hautkrankheiten.
4 Arzte. — Kurzeit: 1. Mai bis 1. Oktober. — Kurtaxe
wird nicht erhoben. (Musikbeitrag 2 M.)
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasser. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Kanahsation.
— Das Bad ist im Besitz der E. G. m. b. H. „Eisemnoorbad
Luckau (Lausitz)".
GiSG6föG6G6G6G6G6G6GiSG6G6G6G6C6 Melüberg iSO^iSO^^^^iSO^^^^ÖOiSO^
Dorf mit 1300 Einwohnern im Fürstentum Lippe, liegt
•210 m ü. M. am östlichen Abhang des Teutoburger Waldes.
Laub- und Nadelwald in der Nähe. Bahnstation: Hom-
Bad Meinberg {2^/^ km vom Ort entfernt) an der Bahn Her-
ford—Altenbeken , die die Linien Hannover — Cöln und Han-
nover— Altenbeken verbindet.
Klima. Gegen Nord- und Westwind liegt der Ort geschützt.
Kurmittel: Moorbäder mit schwefelhaltigem Moor aus
benachbartem Lager. 39 Zellen mit Badewannen aus Holz.
Im Jahre 1903 wurden 7185; 1904: 8236; 1905: 7179 Moor-
bäder verabreicht. — Kohlensäurebäder mit natürlicher Kohlen-
säure. Diese entstammt zwei Mofetten an der Stelle alter,
jetzt versiegter Mineralquellen und wird teUs unter ihrem natür-
hchen Druck (0,2 Atmosphären), teils nach dem P^ischer-Kiefer-
schen Verfahren (3 Atmosphären) in das Badewasser geleitet.
Auch Kohlensäurebäder unter Zusatz von Badesalzen usw.
Im Jahre 1903 wurden 7511; 1904: 8240; 1905: 8192 Kohlen-
säurebäder verabreicht. — Kohlensäure-Duschen, Kohlensäure-
Wasserdampfduschen. — Massage, Elektrotherapie. Terrain-
kxrren (ohne besondere Einrichtung). — Milchkuren. — Gedeckte
Wandelbahn. Kurpark.
Behandelt werden: Eheumatismus, Gicht, Ischias, Herz-
krankheiten, Frauenleiden, Nervenkrankheiten.
1 Arzt. — Kurzeit: 20. Mai bis 20. September. — Kur-
taxe: 1 Person 10 M., 2 Personen 15 M., 3 und mehr Per-
sonen 20 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 930;
1904: 914; 1905: 1203.
Allgemeine Einrichtimgen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der AbfaUstoffe durch
Schwemmkanalisation. — Apotheke. — Das Bad gehört zum
Fürstlich Lippischen Hausfideikommiß. Auskunft durch die
Fürstl. Badeverwaltung.
GiSG^CÄG^GJSGJS Schlüiedeberg (in der Provinz Sachsen) ^i$0^^^^
Stadt mit 2618 Einwohnern im Eegierungsbezirk Merse-
burg der Provinz Sachsen, li^t 80m ü.M. im Hügellande.
Laub- und Nadelwald 2 km entfernt. Station der Bahn Witten-
berg— EUenburg, welche die Linien BerUn — Leipzig und Cott-
bus—Halle verbindet.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt: 577 mm*).
Kurmittel: Moorbäder mit Moor aus benachbarten Lagern.
31 Zellen mit hölzernen Wannen. Im Jahre 1903 wurden 20678;
1904: 22235; 1905: 20527 Moorbäder verabreicht. — Künstliche
Sol- und Kohlensäurebäder. Elektrotherapie. Elektrische Licht-
bäder. Massage, Vibrationsmassage.
Behandelt werden: Eheumatismus, Gicht, Nerven-
schmerzen, Lähmungen, Frauenkrankheiten, Blutarmut, Bleich-
sucht, Leber- und Milzerkrankungen, Tabes dorsalis, Exsudate.
2 Arzte. — Kurzeit: 1. Mai bis 30. September. — Kur-
taxe: 1 Person 6 M., Familie 9 M. — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 1925; 1904: 2045; 1905: 2119.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung (Laufbrunnen). — Beseitigimg der Abfall-
stoffe durch Abfuhr. — Apotheke. — Das Bad gehört der
Stadt. Auskunft durch die städtische Badeverwaltung.
*) FroTinz-Begenkarte.
G3SG6GJSG6G6aSG6C6CJSGJSG6G6GJSGiSG6 KÖStritZ ^iSOiiO^^^iSO^^^^iSO^^^
Dorf mit 2200 Einwohnern im Fürstentum Beuß j. L.,
li^ 183 m ü. M. an der Weißen Elster. Laub- und Nadelwald
V, Stunde entfernt. Station der Bahn Leipzig — Lichtenfels —
München.
Klima. Mittlere Monatstemperatur nach 5 jährigem Durch-
schnitt: Mai 10,9°, Juni 15,0°, Juh 16,3°, August 15,7°, Sep-
tember 12,6°, Oktober 8,2°. — Mittlere jährliche Niederschlags-
höhe in demselben Zeiträume: 774 m*).
Kurmittel: Heiße Sandbäder. Im Kurhaus 16 Sand-
badezellen. Im Jahre 1903 wurden 4099; 1904: 2960; 1905:
3175 Sandbäder verabreicht. — Solbäder mit Sole von der Saline
Heinrichshall, die in Holzfässem zur Badeanstalt gefahren wird
(jährlich etwa 1500). Künstliche Kohlensäurebäder. Medi-
zinische Bäder. — Massage, Elektrotherapie. Elektrische Licht-
bäder.
Behandelt werden: Gelenkrheumatismus, Muskelrheu-
matismus, Neuralgien (Ischias), chronische Metallvergiftungen,
Exsudate, Gicht, chronische Nierenentzündungen, Versteifung
nach Gelenkverletzungen und Knochenbrüchen, Skrofulöse,
Ehachitis, Blutarmut, Bleichsucht, Frauenkrankheiten.
2 Ärzte. — Kurzeit: 1. Mai bis 30. September. — Kur-
taxe: 5 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 436;
1904: 400; 1905: 381.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Schwemmkanalisation. — FormaHndesinfektion. — Apo-
theke. — Das Bad gehört der A.-G. „Köstritzer Sol- imd Heil-
badeanstalt".
*) Mach Angaben der meteorologischen Beobachtungsatatiou zu Caaschwitz-
Köstritü.
II. Seebäder.
— 431 —
Seebäder.
r
Von Dr. P. Nicolas,
Direktionsbadearzt in Westerland auf Sylt,
und Dr. F. Röchling,
Hofrat, dirigierendem Kurarzt in Misdroy.
Den Seebädern sind infolge ihrer Lage am Meere im wesentlichen zwei Dinge eigen: die Seeluft und das
Seewasser. Beide zeigen in ihren Eigenschaften erhebliche Abstufungen, verursacht durch die geographische Lage
und die Gestalt der Meere und durch die Lage und Umgebung der einzelnen Badeorte. Die deutschen Seebäder
gehören der Nordsee und der Ostsee an.
Die Nordsee, welche ein ovales Becken von fast 550 000 qkm Oberfläche und 1200 km größtem Längs-
durchmesser bildet, wird unter 55° nördlicher Breite durch die bis zu 15 m Seetiefe aufsteigende Doggerbank in
eine östliche und eine westliche Hälfte geschieden. Der südlich von der Bank gelegene Teil, ein erst in nach-
diluvialer Zeit überflutetes Festland, ist durchschnittlich 45 m tief und von mehreren, in der Richtung der Gezeiten-
strömungen verlaufenden Hügelkämmen durchzogen, die ihre Umgebung bis zu 20 m überragen. Nördlich jener
Bank senkt sich der Meeresboden allmählich, um schließlich jenseits der von 80 m Tiefe umgebenen großen Fisch-
bank gegen die norwegische Küste hin auf mehr als 400 m Tiefe steil ab^-ufallen. Den Hauptzufluß atlantischen
Wassers erhält die Nordsee südlich von den Shetlandinseln. Lifolge der Erdumdrehung entsteht in allen Rand-
meeren der nördlichen Erdhälfte eine stetige, langsame Strömung, entgegengesetzt dem Gange des Uhrzeigers. Dem-
gemäß schiebt sich das atlantische AVasser in der Tiefe, mit einer Geschwindigkeit von etwa 8 cm in der Stunde,
an der Küste Schottlands und Englands nach Süden, wird aus dem Kanal durch einen neuen Strom ozeanischen
Wassers verstärkt und geht weiter längs dem friesischen und jütischen Gestade bis zum Skagerak, sich hier mit
dem austretenden Ostseewasser mischend. Eine gleichartige Strömung findet in der Ostsee statt. Aus dem Kattegat
tritt das Meerwasser, zumeist durch die beiden Belte, ein, verläuft längs der Ostküste Schleswigs bis zur Kieler
Bucht, zieht weiter entlang der mecklenburgischen, pommerschen und preußischen Küste, um schließlich, den bott-
nischen Busen fast unberührt lassend, an der Südspitze Schwedens vorbei durch den Sund in das Skagerak abzufließen.
Mehr abgeschlossen und mit ihren Buchten weit in das Festland hineinreichend, hat die Ostsee bei 430 000 qkm
Oberfläche und 1800 km größtem Längsdurchmesser eine weit ungleichartigere Bodengestaltung. Auch sie ist
erst in nachdiluvialer Zeit ursprünglich als Süßwasserbecken entstanden, durch die damals 50 m höher liegenden
dänischen Inseln von der Nordsee getrennt; in diese entsandte sie mächtige Flußarme, die sich noch jetzt im Grunde
des Kattegat und der Belte als Rinnen von 40 m Tiefe bruchstückweise verfolgen lassen. In späterer Zeit sank
Dänemark unter seine jetzige Seehöhe, und es begann ein lebhaftes Zuströmen von Nordseewasser. Die mittlere
Tiefe beträgt im Kattegat 30 m und sinkt in der Kieler und der Mecklenburgischen Bucht auf 16 m; in der
übrigen Ostsee beträgt sie durchschnittlich 70 m, ist aber durch mehrere Bänke von nur 20 m Tiefe unterbrochen.
In dem Hauptbecken jenseit der großen Mittelbank im Nordosten von Bornholm finden sich südlich von Stockholm
die größten Einsenkungen von 400 m Tiefe.
Hinsichtlich der Vegetation im Küstengebiet begünstigt Boden und Klima an der Nordsee die Entwickelung
grasreichen Weidelandes, an der Ostsee ausgedehnter Waldungen, unter denen im westlichen Teil Laubholz, im
östlichen Nadelholz vorwiegt.
Im einzelnen ergeben sich bemerkenswerte Unterschiede unter den Badeorten je nach ihrer Lage an lang-
gestreckten Küsten, im Grunde offener oder geschlossener Buchten, an der Mündung größerer Flüsse oder auf Inseln,
die mehr oder weniger vom Festland entfernt sind; weiter unterscheiden sich die einzelnen Badeorte durch die
Himmelsgegend, gegen die der Strand gerichtet ist, durch das Gefälle des Strandes und das damit zusammenhängende
Zurücktreten des Wassers bei Ebbe (Watten), endlich durch die Bodenbeschaffenheit des Strandes und die den Ort
umgebende Vegetation. Im Vergleich zu den Seebädern des Atlantischen Ozeans und anderer Meere nehmen die
deutschen Nordseebäder dadurch eine Sonderstellung ein, daß sie größtenteils auf kleinen Inseln liegen imd dabei
je nach Gestalt und Lage der Insel ein vielseitiges Gepräge zeigen: das völlig insulare Helgoland, Amrum und Sylt
mit ihren langgestreckten Küsten, den Westwinden frei ausgesetzt, Föhr im Wattenmeer, durch vorliegende Inseln
geschützt, und dann wieder die ostfriesischen Inseln, die Front gegen Norden gerichtet, zur Flutzeit weithin von Wasser
umgeben, bei dem Tiefstand der Ebbe den früheren Zusammenhang mit dem Festland erkennen lassend.
— 432 —
Von den deutschen Ostseebädem sind die auf Usedom und Wollin gelegenen wohl nicht als Inselbäder zu
bezeichnen, da diese Gebiete nur durch die Arme der Odennündung voneinander und vom Festlande getrennt sind.
Ähnliches gilt von Alsen. Dagegen besitzt Rügen insbesondere wegen der tief einschneidenden Meeresbuchten
insularen Charakter, ebenso die benachbarte kleine Insel Hiddensee.
Geschichtlich ist kurz zu erwähnen, daß im Altertum griechische und römische Gelehrte, wie Asklepiades,
Seneca, Plinius, Agathinus die Seeluft und das Seebad als Heilmittel hochschätzten und besonders auch Seereisen
empfahlen. Celsus sah in der Diät und im Fahren auf dem Meere die geeignetsten Mittel zur Bekämpfung der
Schwindsucht. In der römischen Kaiserzeit viel besucht, gerieten die Seebäder nach der Völkerwanderung das ganze
Mittelalter hindurch völlig in Vergessenheit. Erst ums Jahr 1700 begannen vereinzelte Ärzte in Italien, Frank-
reich und England auf Seekuren wieder aufmerksam zu machen. Seit 1750 entstanden an den englischen Küsten
durch die Anregung von Rüssel, Wright, Currie u. a. rasch sich mehrende Seebäder. In Deutschland verhielten
sich die Ärzte lange noch ablehnend, und Stimmen wie die des Predigers Janus auf Juist (1785) blieben unbe-
achtet. Endlich 1793, in demselben Jahre, in dem der Physiker Lichtenberg in Göttingen einen Aufruf „Warum
haben wir in Deutschland keine Seebäder" veröffentlichte, gründete Friedrich Franz I. von Mecklenburg unter
Beratung des Rostocker Klinikers Vogel das erste deutsche Seebad bei Doberan. Hufeland sah darin ein Ereignis
von weitgehender Bedeutung. Es folgten Norderney 1798, Travemünde 1802, Spiekeroog 1809, Cuxhaven 1812 usw.
In den fünfziger Jahren des 19. Jahrhunderts wies Beneke darauf hin, daß dem Seeklima ein größerer Heilwert
beizumessen sei als dem Baden in der See; doch erst in den letzten 30 Jahren erlangten die Seebäder allgemeine
Wertschätzung. Die Ursache liegt einmal in der Bedeutung, welche die physikalischen Heilmethoden, ferner die
Klimatologie und die Bakteriologie in der Heilkunde gewonnen haben, anderseits in der zunehmenden Erholungs-
bedürftigkeit der rasch anwachsenden Bevölkerung der großen Städte. Unterstützt durch günstige wirtschaftliche
Verhältnisse, besonders seit dem deutsch-französischen Kriege und diu'ch die Ausdehnung der Verkehrswege, nahmen
die Seebäder nunmehr einen raschen Aufschwung. Während die Gesamtbesuchszahl der binnenländischen Kur-
und Badeorte kaum doppelt so stark zugenommen hat, als es der Bevölkerungszunahme entspricht, ist in den letzten
2 Jahrzenten bis 1905 die Besucherzahl von 31 Nordseebädern von 22 000 auf 135 000, die von 99 Ostsee-
bädem von 57 000 auf 300 000 angewachsen.
Die Seeluft imterscheidet sich in ihren normalen Bestandteilen nicht wesentlich von der Landluft. Auch
die verbreitete Ansicht von dem Salzgehalt der Seeluft läßt sich nur in beschränktem Maße aufrecht erhalten.
Der durch Verdunstung aus dem salzhaltigen Meerwasser aufsteigende Wasserdampf ist völlig salzfrei; bei stärkerer
Luftbewegung wird aber Meerwasser in feine Tröpfchen zerstäubt, die je nach der Richtung und Stärke des Windes
weit fortgetragen werden können und sich schon durch den salzigen Geschmack der Luft bemerkbar machen. So
können nach schweren Stürmen, wie z. B. auf Sylt mit seiner lebhaften Brandung beobachtet wird, die Bäume sich
kilometerweit vom Strande entfernt mit Salzkrusten überziehen. Bei geringerer Windstärke — bis zu Stärke 5
der zwölfteiligen Skala — ist aber weder dort noch auf Helgoland in 15 m Entfernung von der Wasserlinie ein
Salzgehalt der Luft chemisch nachzuweisen gewesen. Die wesentlichen Eigenschaften, welche der Seeluft gegen-
über der BLnnenlandluft ihre klimatische SondersteUimg geben, bestehen vielmehr
1. in ihrer Staub- und Keimfreiheit,
2. in der geringeren Veränderlichkeit ihrer Temperatur,
8. in ihrem größeren Feuchtigkeitsgehalt,
4. in ihrer stärkeren Bewegung,
5. in ihrer Dichtigkeit.
Die Betrachtung eines in einen Spalt fallenden Sonnenstrahls zeigt an der See schon für die grobsinnliche
Wahrnehmung die Abwesenheit oder geringe Zahl der Sonnenstäubchen, wie sie ebenso durch die S taub zäh lungs-
methode festgestellt ist. Ähnlich macht sich dem Landbewohner in den am Strand gelegenen Wohnungen die
Abwesenheit von Staub auf Möbeln tmd Kleidern alsbald bemerkbar. Ist der Badeort landseitig von ausgedehnten
Waldungen, meilenweitem Wiesengelände oder größeren Binnenseen umgeben, so ist auch bei Landwind der Staub-
gehalt geringfügig. Vor größerer Ansammlung des in den Kurorten selbst gebildeten Staubes, wie ihn der Menschen-
verkehr mit sich bringt, schützt die fast durchweg weitläufige Bebauung des Greländes und die an der See lebhaft«
Luftbewegung.
Der Keimgehalt der Seeluft hängt davon ab, wie weit der jeweilig herrschende Wind über Land- oder Wasser-
flächen gestrichen ist. (So fand B. Fischer bei Seewind, der eine Wasserfläche von etwa 50 km Breite bestrichen
hatt«, in 42 1 Luft durchschnittlich einen Keim, bei 200 km Wasserbreite erst auf 1520 1 Luft einen Keim.)
Die Keime in der Seeluft gehören vorwiegend zu den unschädlichen Schimmelpilzkeimen. Die vollkommensten
— 433 —
Verhältnisse bieten in dieser Hinsicht vom Festland entfernte und häufigem Seewind ausgesetzte Inseln; für Küsten-
badeorte ist wie bei der Staubfrage die Art des Hinterlandes von Belang.
Weiter ist der Seeluft eigen die geringe Veränderlichkeit der Temperatur. Sie beruht auf dem ver-
schiedenartigen Verhalten von Wasser und Land gegen die Insolation und gegen die Wärmeausstrahlung. Die
spezifische Wärme gleicher Volumina Land und Wasser verhält sich wie 0,6:1, das will heißen: strahlen gleiche
Wärmemengen auf gleich große Flächen Land und Wasser, so ist die Temperaturerhöhung auf dem Lande fast
doppelt so groß als auf der Wasseroberfläche. Die Erwärmung der letzteren bleibt aber auch weiter im Rückstande,
weil etwa die Hälfte der empfangenen Wärme zur Bildung von Wasserdampf verbraucht wird. Endlich aber
dringen die noch verbleibenden Wärmestrahlen im Wasser bis auf über 20 m Tiefe, während sie auf dem Lande
in der Oberfläche sich sammeln und diese erhitzen. Infolge dieser Verhältnisse bleibt bei zunehmender Sonnen-
strahlung die Temperatur der Luft über dem Wasser weit unter der des Festlandes, während umgekehrt bei ab-
nehmender Strahlung die Abkühlung viel langsamer erfolgt, zumal an Stelle des sich abkühlenden und daher herab-
sinkenden Oberflächenwassers wärmeres Wasser aus der Tiefe nach oben dringt. Auf diese Weise entstehen die
geringen Schwankungen der Seelufttemperatur innerhalb eines Tages, von einem Tag zum andern, von Monat zu
Monat, von Jahreszeit zu Jahreszeit. Dadurch erklären sich das verzögerte Frühjahr, der kühle Sommer, der lang-
dauernde Herbst und der milde Winter. — Diese Erscheinungen gelten für das gesamte Küstengebiet, von West
nach Ost dem Grade nach allmählich abnehmend, doch so, daß sich auch in den östlichsten Gebieten die Temperatur-
verhältnisse des Küstenstrichs von denen des Hinterlandes noch deutlich unterscheiden. — Eine weitere Quelle
gleichmäßiger Wärmezufuhr liegt in der relativ hohen Temperatur des Atlantischen Ozeans und der Nähe des Golf-
stroms, in dem Vorherrschen westlicher Winde und endlich in der Lage der Hauptzugstraßen der großen Luftwirbel,
die die näher gelegenen Küstengebiete stärker beeinflussen als das entferntere Binnenland. Diese Umstände zu-
sammen bewirken die lange Vegetationsdauer im Herbst und finden ihren Ausdruck in dem klimatologischen Gesetz,
wonach in ganz Mitteleuropa in der Winterhälfte des Jahres die Kälte in der Richtung von Nordwesten nach Süd-
osten zunimmt. (Siehe auch den klimatologischen Teil der Einleitung.)
Die größere Feuchtigkeit der Seeluft, zumal während der Sommermonate, ist eine Folge der größeren
Wasserverdunstung, ebenso die geringeren Schwankungen der relativen Feuchtigkeit, deren Jahresdurchschnitt für
die Seebäder je nach ihrer Lage auf Inseln oder an der Küste sich zwischen 80 und 85 Prozent bewegt. Ihre
Einzelwerte sind in hohem Grade abhängig von der Windrichtung. Angrenzende Waldungen vermehren noch die
Luftfeuchtigkeit. Hierzu kommt unmittelbar am Strande bei starker Brandung und Wind eine Vermehrung der
absoluten Feuchtigkeit durch die Beimischung zerstäubter Wasserteilchen. Die verschiedene Erwärmung des Küsten-
und des Binnenlandes bewirkt, daß da, wo eine warme Strömung die Küsten bespült, häufiger Winterregen statt-
finden; im Sommer dagegen, wo das Land wärmer ist als die See, werden die Niederschläge seltener und namentlich
weniger reichlich.
Die Luftbewegung ist an der Meeresküste erheblich größer als im Binnenlande. Auch sie beruht auf der
verschiedenen Erwärmung von Land und Wasser, auf der Verteilung des Luftdrucks und dem Gang der Luftwirbel.
Zu beachten sind sowohl Windstärke wie Windrichtung.
Treten einige der bisher geschilderten Eigenschaften der Seeluft naturgemäß an der Nordsee stärker hervor
als an der Ostsee, so ist hinsichtlich der Windstärke doch auch zu beachten, daß bei gleichmäßiger Luftdruck-
verteilung in den Sommermonaten die Luftbewegung um so größer werden kann, je mehr das Hinterland den Charakter
des kontinentalen Klimas besitzt. Indessen bestehen namentlich an der Ostsee oft unter nahe bei einander liegenden
Ortschaften zahlreiche lokale Unterschiede, bedingt durch den Schutz, den angrenzende Wälder und Höhen gewähren.
Bei den Windrichtungen ist zu unterscheiden zwischen Seewind, gemischtem oder Küstenwind und Landwind.
Die Nordseeinseln haben infolge ihrer Lage und der Hauptwindrichtungen am häufigsten reinen Seewind. An der
Ostsee mit ihrer stark gegliederten Küste ist der Küsten- oder gemischte Wind von größerer Bedeutung. Er erreicht
den Seewind nicht in der geringen Keimzahl und dem hohen Feuchtigkeitsgehalt, wird aber gegenüber dem Landwind
als kühlere, feuchtere und staubarme Strömung empfunden. Auch der tägliche Wechsel von See- und Landwind ist
hier zu beachten. Bei gleichmäßiger Wetterlage, welche im Binnenland heiße, trockne Sommerwitterung hervorruft,
ist der tägliche Gang der Windbewegung (und zwar am ausgesprochensten im Juni und Juli) dergestalt, daß
vormittags die kühleren Seewinde einsetzen, bis zum späteren Naxjhmittag oft zu größerer Stärke anwachsen, dann
abflauen und dem über Nacht leicht wehenden Landwind Raum geben. Diese Erscheinung zeigt sich im Küsten-
gebiet in von West nach Ost zunehmendem Grade. Die Mittelwerte aus den um 8 Uhr morgens, 2 Uhr mittags
imd 8 Uhr abends vorgenommenen Beobachtungen geben mithin nicht immer ein richtiges Bild von dem Verhältnis
zwischen Land- und Seewind während der Tagesstunden, die der Kurgast im Freien zu verbringen pflegt; es können
28
— 434
in einem Küstenort nach den täglich dreimaligen Beobachtungen die Landwinde an Zahl erheblich überwiegen,
während doch in der zum Aufenthalt im Freien benutzten Zeit der Seewind vorherrscht.
Die Dichte der Luft ist infolge der tiefen Lage an der See und des dadurch bedingten höheren Luftdrucks
etwas höher als im ebenen Binnenland und naturgemäß viel höher als im Berglande; im Herbst und Winter wird
jedoch der Unterschied zwischen See und Tiefland durch die größere Nähe der Zugstraßen der Luftwirbel fast
ausgeglichen, auch sind dadurch raschere und größere Schwankungen des Luftdrucks gegeben. Im allgemeinen
wird man nur im Vergleich mit der verdünnten Höhenluft von einer dichteren Seeluft sprechen können.
Die wichtigsten Eigenschaften der Seeluft während der Sommermonate für eine Reihe von Beobachtungs-
stationen der deutschen Nord- und Ostseeküste finden ihren zahlenmäßigen Ausdruck in der nachstehenden Tabelle,
die nach den „Ergebnissen der meteorologischen Beobachtungen im System der Deutschen Seewarte (Hamburg 1904)"
zusammengestellt wurde.
25jährige Mittel (1876—1900).
Luftdruck (mm)
Mai
Juni
Juli
August
September
Borkiim
760,3
760,6
759,4
759,1
760,2
Wilhelmshaven . . .
760,0
760.2
759,2
759,0
760,2
Kcitum auf Sylt . .
7f)9,5
7.'J9,6
7.58,2
7.58.0
759,2
Kiel
7.')6,1
7.59,7
7,56,1
755 0
755 0
756,2
759,9
Wustrow
759,6
758,4
758.6
Swinemünde
760,0
759,8
758,8
759,2
760,4
Rügenwaldermünde*)
7.')9,9
759,9
7.58,9
7.59,4
760,1
Neufahrwasser ....
760.2
759,5
7.58,5
759,1
760.5
Memel
759,8
758,9
757,6
758,3
759,8
Lufttemperatur (Grad)
Mai
8Uhr 2Uhr 8Uhr Tages-
Torm. nehm. abds. Mittel
Juni
8 Uhr 2 Uhr 8 Uhr Tages-
vorm. nehm. abds. Mittel
Juli
8 Uhr 2Uhr 8Uhr Tages^
vorm. nehm. abds. Mittel
August
8 Uhr 2Uhr SUhr Tages-
vorm, nehm, abds Mittel
September
8Uhr 2 Uhr 8 Uhr Tages-
Torm. nehmJ abds. Mittel
Borkum
Wilhelmshaven . . .
Keitum auf Sylt . .
Kiel
Wustrow
Swinemünde ....
Rügenwaldermünde*)
Neufahrwaster . . . .
Memel
10,9
11,0
10.2
10.2
10,4
10,9
10,0
11,1
10,9
12,6
13,6
13,1
13,1
12,9
12,K
11,7
12,9
13,2
10.2
10,8
10,1
10,2
10,6
10,7
9.6
10,0
10,4
10,7
11,0
10,4
10.3
10.6
10,8
9,7
10,6
10,5
14,8
15,0
14.5
14,4
14.8
15,6
13,8
15,8
15.5
16,4
17.2
17,0
17,2
17,2
17,4
15,8
17,3
17,5
14.2
14,6
14,0
14,6
15,2
15,4
14,1
14,8
14,6
14,6
14,9
14,4
14,4
15,2
15.3
13.9
15,1
14,9
16.6
16,4
16,6
15,9
16,4
17,4
16,8
18.1
17,8
18,1
18,6
18.5
18,7
18,9
19.8
18,9
20,1
19,7
16,0
16,0
15,4
15,8
17,0
17,6
17.0
17,3
17,2
16,4
16,4
16,0
16,0
16,9
17,5
16,9
17,6
17,4
16.3
15,8
15,8
15,1
15,8
16,4
16,2
16,9
16,6
18,2
18.8
18,4
18,2
18,6
19,4
19,0
19,7
19,1
16,1
15,7
1.5.4
1.5,1
16,3
16,6
16,5
16,3
16,4
16,4
16,1
15,9
15,4
16,3
16,6
16,5
16,7
16,5
13,9
12,8
13,1
11,9
12.6
12,9
12,5
12,9
12,8
16,1
16,2
15,5
15,2
15,8
16,5
15,6
16,6
15,6
14,0
13,3
13,1
12,3
13,4
13,4
13.1
13,0
13,0
14,3
13,6
13,5
12,6
13,5
13,7
13,3
13,6
13,4
Relative Feuchtigkeit (Prozent)
8 Uhr 2 Uhr 8 Uhr Tages-
Torm. nehm. abds. Mittel
Mai
8Uhr 2Uhr 8ühr Tages-
Torm. nehm.! abds Mittel
Juni
Juli
8 Uhr 2 Uhr 8 Uhr Tages-
Torm. nehm. abds. Mittel
August
SUhr 2 Uhr SUhr'Tages-
Torm. nehm. abds. Mittel
September
8 Uhr 2Uhr 8ühr Tages-
Torm. nehm. abds. Mittel
Borkum
Wilhelmshaven . . .
Keitum auf Sylt
Kiel
Wustrow
Swinemünde
Rügen waldermünde*)
Neufahrwasser . . . .
Idemel
82
78
82
82
81
77
81
73
74
76
67
73
70
71
68
72
66
65
85
79
83
81
80
79
82
78
77
84
75
79
77
77
74
78
73
72
82
78
80
82
80
76
81
72
75
76
70
71
71
72
69
72
66
68
84
81
82
82
79
78
81
76
78
81
76
78
79
77
74
78
72
74
81
81
82
86
83
78
81
74
77
75
71
73
75
75
68
73
65
71
83
84
83
86
82
78
82
78
80
80
79
79
82
80
75
79
73
76
84
84
84
90
86
82
82
78
80
76
71
74
76
76
68
71
65
70
84
85
85
89
84
82
82
81
80
81
80
81
85
82
77
78
74
77
86
88
87
93
88
86
85
83
83
78
73
78
80
77
70
73
66
74
86
86
87
91
86
84
84
83
84
83
82
84
88
84
80
81
77
80
•) 10 jährige Mittel (1891—1900).
Die Grenze zwischen Meer und Land bildet an der Nord- und Ostseeküste in den meisten Fällen ein mehr
oder weniger flach abfallender, sandiger Strand von verschiedener Breite, der sich nach dem Meere zu als sandiger
Meeresboden fortsetzt, nach der Landseite zu häufig in Sandhügel, „Dünen", übergeht. Wo, wie bei einigen Nord-
seeinseln, der Strand sehr geringes Gefälle besitzt, tritt zur Ebbezeit das Meer so weit zurück, daß der Meeres-
boden stundenweit bloßgelegt wird; besonders zeigt sich dies im sogenannten Wattenmeer, das die nord- und
ostfnesischen Inseln vom Festlande trennt. Der vom Wattenmeer bedeckte Meeresboden unterscheidet sich von
— 435 —
dem der offenen See durch seine schlickartige Beschaffenheit. In manchen Badeorten ist der Sand des Strandes
mit Kiesebi und anderen Steinen untermischt.
An einigen Küstenstrecken der Ostsee ist das Ufer lehmig und steil; an der Ostküste der Insel Rügen und
dem Oberlande von Helgoland wird es von schroff abfallenden Felsen gebildet.
Zur Sicherung gegen den Anprall der Wellen dienen an der Festlandsküste Deichbauten, auf vielen Inseln
Strandmauern, PaUisadenwerke und in das Meer hinausgebaute Steindämme („Buhnen").
Bemerkenswert ist nocli die am Strande der meisten Seebäder herrsehende Lichtfülle; sie beruht einerseits
auf der Staubfreiheit der Luft, andererseits auf dem Reflex der Sonnenstrahlen von der Wasserfläche und von der
oberen, hellen, vegetations- und schattenlosen Sandfläche. Am menschlichen Körper gibt sich die starke Be-
lichtung kund durch die rasch auftretende Pigmentienmg der Haut, die sich bis zu Verbrennungen steigern kann.
Die wesentlichen Eigenschaften des Seewassers sind seine Temperatur, seine Zusammensetzung und
seine Bewegung.
Nach den bereits erwähnten Gesetzen der Erwärmung und Abkühlung des Wassers ist wie der Seeluft
so auch dem Seewasser eine geringe Veränderlichkeit der Temperatur eigen, eine langsame
Zu- und Abnahme der jährlichen und täglichen Wärmeaufnahme und -abgäbe, bei der weder die wärmsten noch
die kältesten Temperaturen der binnenländischen Gewässer erreicht werden. In der Nordsee ist die Winter-
temperatur des Wassers höher als in der Ostsee, in beiden Meeren sind die Schwankungen in der Nähe der Küste
und an der Oberfläche größer als auf offener See und in der Tiefe. In der Ostsee ist der Gang der Temperatur
etwas rascher, die größte Erwärmung fällt durchschnittlich in die zweite Julihälfte; ähnlich auch an den nord-
friesischen Inseln, während an den ostfriesischen Inseln die Temperatvu- langsamer ansteigt, im August ihr Maximum
erreicht und im September langsamer zurückgeht. Größere Unterschiede bewirkt in benachbarten Gebieten die
örtliche Lage. Das Wasser an der weit ins Meer hinausragenden Nordspitze Rügens zeigt in manchen Sommern
eine um 2° niedrigere Mitteltemperatur als am Südrand der Insel. In Buchten mit sehr allmählich abfallendem
Meeresboden kann die Temperatur erheblich steigen, ist aber rascheren Schwankungen ausgesetzt.
In seiner Zusammensetzung unterscheidet sich das Seewasser von dem der Flüsse und Binnenseen durch
seinen Gehalt an Chloriden, namentlich an Kochsalz, der aber in benachbarten Gebieten und auch an demselben
Orte durch den Einfluß der Jahreszeiten und der Windrichtungen Schwankungen unterworfen ist. Die Haupt-
luiterschiede werden durch die Strömungen des Seewassers verursacht. Von den Shetlandinseln schiebt sich ein
breiter Strom stark salzhaltigen Wassers (35 pro MiUe) nach Süden und Südosten vor, er wird durch den Binnen-
wasserabfluß aus Schottland und England unerheblich verändert, erhält durch den Kanal einen neuen Zufluß von
etwa 35 pro MiUe und wird an der holländischen und deutschen Küste von neuem allmählich mit Süßwasser
durchsetzt. Infolgedessen liegen an der holländischen Küste dicht nebeneinander, an der deutschen etwas weiter
voneinander entfernt, ungefähr parallel dem Strande verlaufende Schichten von 32, 33 und 34 pro Mille Salzgehalt.
Aus dem Skagerak kommt Ostseewasser von schwächerem Salzgehalt, im Winter in geringer, im Sommer infolge
größerer Ausbreitung des leichteren baltischen Wassers in etwas größerer Menge. Doch können lebhafte Ost- und
Westwinde diese Bewegungen beeinflussen. In das Ostseebecken ergießen sich zahlreiche Flüsse aus einem Nieder-
schlagsgebiet von fast 1750 000 qkm Landfläche, ihr jährlicher Zufluß beträgt einschließlich des Niederschlags
über der Ostsee selbst YgQ der Wassermasse der Ostsee. Den Wasserüberschuß gibt die Ostsee an der Oberfläche
an die Nordsee ab, während in der Tiefe salzhaltiges Nordseewasser eindringt. Demgemäß zeigen die Salzgehalts-
bestimmungen im Skagerak 30, im nördlichen Großen Belt 20 pro Mille an der Oberfläche, ebensoviel im Grunde
der westlichen Teile bis zur Kieler Bucht. Von dort nimmt der Salzgehalt nach Osten zu stetig ab, beträgt bei
Kolberg au der Oberfläche 11 pro Mille, in der Danziger Bucht 7 pro Mille, in dem großen nördlichen Becken
von Bornholm bis Finnland 7 pro Mille an der Oberfläche, in der Tiefe etwas mehr, in dem Bottnischen Meer-
busen 2 — 4 pro Mille. Westwinde, die den Oberflächenstrom aufheben und dadurch den Tiefenstrom verstärken,
und umgekehrt wirkende Ostwinde veranlassen auch hier Unregelmäßigkeiten, während starke Stürme die verschieden
salzhaltigen Schichten durchmischen.
Einige Einzelheiten sind aus den nachstehenden Tabellen i) zu ersehen, die für verschiedene Jahreszeiten
(Februar, Mai, August, November) Temperatur und Salzgehalt an einigen Punkten der Nord- und Ostsee an der
Oberfläche und in verschiedenen Tiefen erkennen lassen.
') Den Angaben liegen die regelmäßigen Untersuchungen der ständigen internationalen Kommission für Meeresforschung
zugrunde (vgl. Bulletin des r^sultats acquis pendant les courses pöriodiques publik par le bureau du conseil permanent inter-
national pour l'exploration de la mer. Kopenhagen). Die hier in Betracht gezogenen Ergebnisse wurden von Dr. E. Kuppin in
Kiel, einem der wissenschaftlichen Teilnehmer der Deutschen Expeditionen, dem Kaiserl. Gesundheitsamte zur Verfügung gestellt.
— 436 —
Nordsee.
Februar
Mai
August
November
Tiefe, aus der
die Proben
genommen
sind
m
Temperstur
Orad
Salzgehalt
g in 1kg
riefe, aus der
die Proben
genommen
sind
m
Temperatur
Grad
Salzgehalt
g In 1kg
riefe, aus der
die Proben
genommen
sind
m
Temperatur
Gr»d
Salzgehalt
g in 1kg
nefe.ausder
die Proben
genommen
sind
m
Tempenitur
Orad
Salzgehalt
g in 1 kg
56° 2' nördlicher Breite, 3° 16' ösUicher Länge, etwa Mitte des Nordseegebietes.
1 6. Februar 1903 (Meereetiefe : 70 m)
0
5.9
35,1
5
5,8
35,1
10
5,8
35,1
15
5,8
35,0
20
5,8
35,1
30
5,8
35,0
40
5,8
35.0
50
5,8
35,1
67
5,8
35,0
am 26. Hai
0
5
10
15
20
30
40
50
68,5
1902 (Heerestiefe: 70 m)
7.6
7,6
7,5
7.4
7,0
6,8
6,8
6,4
6,1
35,0
34.9
35,0
35,0
35,0
35.0
35,0
35,0
35,0
am 17. August 1902 (Meerestiefe : 75 m)
0
5
10
15
20
30
35
50
74
12.4
35,1
12,5
35,1
12,3
35,0
12,3
35,1
12,3
35,1
12.2
35,1
7,0
34,9
7,0
35,0
7,0
35,0
am 11. Not. 1902 (Meeresüefe : 73 m)
0
30
40
50
55
68,5
9,7
9,8
9,7
9,4
7,2
7,1
34,9
34,9
34,9
34,9
35,0
35,0
64° 41' nördlicher Breite, 6° 12' östlicher Xiänge, etwa 65 Seemeilen nord'nrestlich von Helgoland.
am 6. Februar 1903 (Meerestiefe : 42 m)
0
5
10
15
20
30
39
4,8
35,2
4,6
35.2
4,6
35,2
4,6
35,2
4,7
35,3
4,7
35,3
4,7
35,3
am 24. Hai 1902 (Meerostief e : 38 m)
0
7.9
34.5
5
8,0
34,4
10
7,8
34,4
15
7,2
34,4
20
7,0
34,5
30
7,2
34,4
36,5
34,4
am 16. August 1902 (Meerestiefe : 40 m)
0
5
10
15
20
30
39
14,2
14,3
14.3
14,3
14.2
14,2
14,1
34,3
34,3
34,3
34,3
34,3
34,4
34,4
am 10. Not.
0
15
30
37,5
1902 (Meerestiefe : 89 m)
11,4
11,4
11,4
11,4
34,6
34,6
34,6
34,6
55° 2' nördlicher Breite, 7° 20' östlicher Iiänge, etwa 30 Seemeilen westlich von Sylt.
am 6. Februar 1901 (Meerestiefe : 28 m)
0
3,6
34,2
5
3,5
34,3
10
3,6
34,3
15
3,6
34,3
20
3,6
34,3
26,5
3,6
34,3
am 5. Hai 1903 (Meerestiefe : 24 m)
0
5
10
15
22,5
7,3
7,2
6,4
6,4
6,4
33,0
33,0
33,8
33,8
33,8
am 24. August 1902 (Meerestiefe : 25 m)
0
5
10
15
20
24
14,4
14,2
14,2
14,2
14,2
14,2
32,6
32,7
32,7
32,7
32,7
32,7
am 12. Nor. 1903 (Meerestiefe : 24 m)
0
5
10
15
22,5
10,2
10,4
10,4
10,4
10,4
33,4
33,4
33,4
33,4
33,4
56°13' nördUBreite, 7°2r östLIiänge, etwa 40 Seemeilen südwestlich von der Mündung desliüm-f^ords in dieNordsee.
am 6. Februar 1904 (Meerestiefe: 30m)
0
5
10
15
20
29
4,1
4,0
4.0
4,0
4,0
4,1
34.7
34,7
34,7
34,6
34,7
34,7
am 4. Hai 1903 (Meerestiefe: 32 m)
0
5
10
15
20
30
7,2
7.0
7,0
6,6
6,0
6,0
34,3
34,3
34,3
34.7
34.7
34,7
am 24. August 1902 (Meerestiefe : 34,5 m)
0
5
10
15
20
33
13,5
13.4
13,4
13,3
13,3
13,2
33,4
33,4
33,4
33,4
33,4
33,5
am 18. Not. 1902 (Meerestiefe: 34 m)
0
5
10
15
20
31
9,3
34,1
9.5
34,0
9,5
34,0
9,5
34,0
9,6
34,0
9,6
34,0
57° 0' nördL Breite, 8° 3' östL Iiänge, etwa 20 Seemeilen nördlich von der Mündung des Iiüm-Pjords in die Nordsee.
am 20. Februar 1905 (Meerestiefe : 29 m)
0
5
15
28
4,7
4,7
4,7
4,7
34,7
34,7
34,7
34,7
am 4. Mai 1903 (Meerestiefe : 31 m)
0
5
10
15
20
29,5
7,0
6,8
6,8
6,4
6,0
5,8
34,6
34,5
34,6
34,6
34,7
34,9
am 23. August 1902 (Meerestiefe : 34 m)
0
5
10
15
20
30
32,5
12,2
12,1
12,2
12,2
12,1
12,1
12,4
32,2
32,3
32,3
32,3
33,2
33,2
,33,6
(am 17. Not. 1902 (Meerestiefe: 28 m)
0
5
10
15
20
26,5
8,1
8,3
8,5
9,3
9,8
9,8
32,4
32,5
32,7
34,2
34,5
34,5
57° 52' nördlicher Breite, 7° 20' östlicher Länge, 10 Seemeilen von der Südspitze Norwegens.
am 16. Februar 1905 (Meerestiefe : 470 m)
0
10
20
40
75
150
250
400
5,5
34.5
0
5,4
34,5
10
5,4
34,5
20
5,3
34.5
40
5,8
34,7
75
6,1
34,9
150
6,6
35,0
250
6,4
35,1
400
am 1. Mai 1903 (Meerestiefe: 446 m)
6,4
5,6
5,3
5,4
5,6
5,8
6,0
5,8
29,9
30,3
30,9
33,7
34,8
34,9
35,1
35,2
am 21. Aug. 1902 (Heeregtiefe> 400 m)
0
10
20
40
75
150
250
400
13,2
13,1
13,0
8,9
"7,1
6,0
6,0
5,8
32,3
32,3
32,4
34,4
34.9
35,1
35.1
35,2
am 16. Not. 1902 (Heerestief c : 480 m)
0
75
100
125
150
250
400
8,1
10,2
10,0
7,9
7,3
6,4
5,8
31,7
34,2
34,3
34,9
35,2
35,1
35,2
437
Ostsee.
Februar
Mai
August
November
Tiefe, aus der
riefe, ans der
riefe, aus der
riete, aus der
die Proben
die Prolien
die Proben
die Proben
geuoinmeu
Temperatur
Salzgehalt
genommen
Temperatur
Sabcgehalt
genommen
Temperatur
Salzgehalt
genommen
Temperatur
Salzgehalt
sind
sind
sind
sind
m
Grad
g in 1 kg
m
Grad
g in 1 kg
m
Grad g in 1 kg
m Grad
g in 1 kg
54° 36' nördlielier Breite, U° 1,5' östUoher Länge, Pehmarn Belt
am 17. Febr.
1903 (Meerestiefe : 32,5 m)
am 8. Mai 1903 (Meerestiefe: 30,5 m)
am 14. August 1903 (Meerestiefe : 30 m)
am 15. Not. 1903 (Meerestiefe: 35 m)
0
0,7
19,0
0
7,9
11.9
0
15,7 i
12,7
0
8,3
12,3
5
1,5
19,0
5
7,2
14,5
5
1,5,2
13,8
5
8,2
12,3
10
2,1
20,2
10
7.7
16,6
10
14,7
15,9
10
8,3
12,3
15
2,6
22,2
15
6,8
17,1
15
14,0
17,3
15
8,8
16,4
20
2,7
23,0
20
5,4
18,6
20
12.1
21,1
20
8,5
18,9
31
2,8
23,9
29
4,8
19,6
29,5
8,8
27,5
80
34
9,5
9,5
24,3
24,6
54° 56,5' nördlicher Breite, 10° 6' östUeher T.änge, östUoh von Alsen.
am 10. Febr
1904 (Meerestiefe: 33m)
am 8. Mai 1903 (Meerestiefe: 34 m)
am 3. August 1902 (Meerestiefe: 36 m)
am 15. Not. 1903 (Meerestiefe: 36 m)
0
1,8
17,6
0
8,1
16,3
0
15,3
17,8
0
8,9
15,5
5
1,7
17,5
5
8,0
16,3
5
15.4
17,9
5
8,7
15,5
10
1,8
17,6
10
6,6
17,9
10
15,2
18,9
10
8.9
15,8
15
1,8
17,8
15
6,4
18,2
15
14,8
19.3
15
9,3
16,8
20
1,9
18,0
20
6,2
18,5
20
12,4
22,9
20
9,7
17,9
26
2,2
18,8
26
5.8
19,5
35
7,4
26,7
25
9,4
19,7
32
3,4
21,9
29
5,1
20,1
30
9,6
21,6
32,5
3,5
23,3
35
10,1
22,3
54° 29,5' nördlicher Breite, 10° 21' östlicher Länge, Kieler Bucht
am 16. Febr
1903 (Meerestiefe: 20 m)
am 7. Mai 1908 (Meerestiefe: 17 m)
am 13. Aug. 1903 (Meerestiefe: 20,5 m)
am 14. Not. 1903 (Meerestiefe : 20 m)
0
2,1
19,5
0
7,7
16,9
0
16,3
14,7
0
8,3
14,5
5
2,0
19,5
5
7,5
16,9
5
15,6
14,7
5
8,6
14,5
10
2,0
19,5
10
7,2
17,0
10
15,1
15,0
10
8,6
14,5
15
2,0
19,5
16
5,2
18,8
15
13.3
20,7
15
8,9
15,6
19
2,0
19,5
19,5
13,1
21,1
19
8,9
15,8
54° 10' nördlicher Breite, 11° 16' östlicher Länge, Lübische Bucht.
am 17. Febr.
1903 (Meeresüefe :24,5 m)
am 8. Mai 1903 (Meerestiefe: 21 m)
am 14. August 1903 (Meerestiefe : 22 m)
am 16. Not. 1903 (Meerestiefe: 25,6 m)
0
1,0
17,3
0
9,0
9,4
0
16,3
11,4
0
7,8
12,0
5
1,6
17,3
5
7,9
11,4
5
16.3
11,4
5
7,9
12,0
10
1.6
17.4
10
7,2
13,7
10
1.5,6
12,6
10
7,9
12,1
15
1,6
17,9
15
7,8
14,9
15
15.1
14,2
15
8,9
15,8
20
1,8
18,1
20
5,0
16.3
21,5
8,5
22,7
20
8,9
18,1
23
1,8
18,1
24,5
9,5
21,1
54° 54' nördlicher Breite, 13° 12' östlicher Länge, etwa 15 Seemeilen nördlich von Arkona.
am 11. Febr.
1904 (Meerestiefe: 44 m)
am 11. Mai 1904 (Meerestiefe: 45 m)
am 15. Aug. 1903 (Meerestiefe : 46,5 m)
am 17. Not. 1903 (Meerestiefe: 45 m)
0
2,1
7.7
0
6,3
7,5
0
14,8
8,0
0
8,2
8,0
5
2,0
7,7
5
60
7.5
5
15,2
8,0
5
8,1
8,1
20
2,0
7,9
10
6,0
7,5
10
14,9
8,0
10
8,1
8.1
30
1,9
7,9
20
5,1
7,9
20
11,9
8,3
20
8,1
8.1
36
2,0
8,3
30
4,9
9,9
30
14.8
11,7
30
8,1
8,2
42,5
2,2
10.4
40
4,5
15.0
40
14,7
15,9
40
8,7
9,2
44
5,5
17,0
44,5
14,8
16,9
44
8,0
15,7
(
54°" 35 nördlicher Breite, 15° 30' östlicher Länge, ungefähr 25 Seemeilen nördlich von Kolberg.
am 19. Febr
1903 (Meerestiefe : 65 m)
am 10. Mai 1903 (Meerestiefe; 61 m)
am 7. Aug. 1902 (Meerestiefe; 62 m)
am 17. Not. 1903 (Meerestiefe: 61 m)
0
2.4
7,7
0
5.5
7,5
0
15,1
7,4
0
8,2
7,4
5
2,2
7,7
5
5.4
7,5
5
14,9
7,4
5
8,3
7,4
15
2,2
7,7
10
5,4
7,5
10
15,0
7,4
10
8,2
7.4
30
2,2
7,7
20
5,5
7,5
20
14,9
7,4
20
8.2
7,4
40
2.2
7,7
40
3,6
7,6
30
7,4
7,5
30
8,3
7,5
50
3,2
10,2
54
3,1
10,1
40
4,5
7,6
40
8.3
7,5
62,5
4.1
15,6
58,5
3,2
11,8
50
3,8
9,5
50
7,9
7,8
62
5,0
14,0
60
5,9
12,5
28*
— 438
Februar
Mai
August
November
Tiefe, au£ der
die E^ben
genommen
sind
m
Temperatur
Gnd
Sulzgehalt
g in 1kg
riefe, aus der
die Proben
genommen
Bind
■n
Temperatur
Orad
Salzgehalt
g in 1 kg
riefe, aus der
die Proben
genommen
Bind
m
Temperatur
Ond
Salzgehalt
g in 1 kg
riefe, aus der
die Proben
genommen
sind
m
Temperatur
Grad
Salzgehalt
g in 1 kg
54° 54' nördlicher Breite, 19° 15' östUoher Länge,
nördlich
der Danziger Bucht
17. Febr.
19(M(Meere8üefe: 107 m)
am 11. Mai 1903 (Meerestiefe: 108 m)
am 19. August 1903 (Meerestiefe : 107 m)
am 19. Nov. 1903 (Meerest
0
2,7
7,3
0
6,2
7,1
0
15,2
7,2
0
9,0
10
2,6
7,4
10
6,1
7,1
40
15,0
7,2
15
8,4
30
2,6
7.4
15
5,4
7,2
50
6,2
7,3
40
8,4
50
2,6
7,4
30
3,5
7,3
75
3,9
7,6
60
4,4
75
3,9
8,9
50
4,1
7,4
80
3,6
7,9
75
4,1
82
4,1
9,5
75
3,4
8,7
85
3,5
8,9
85
4,3
90
4,3
10.3
90
3,4
12,3
90
3.7
10,1
95
4,1
105
4,0
11,S
105
3,4
13,1
105
3,7
12,9
104
4,0
0
10
20
40
50
68
0
50
60
70
75
93
55° 2r nördlicher Breite,
20° 10' östlicher Ijänge, ■westlich von
der Eurischen Kehrung.
am 15. Februar 1904
am 11. Mai 1903 (Meerestiefe: 67 m)
am 19. Aug. 1904 (Meerestiefe: 68 m)
am 18. Not. 1903 (Meeres
2,2
7,3
0
6,1
7,2
0
14,9
7,2
0
8,8
2,1
7,3
10
6,0
7,2
20
14,7
7,1
10
9,1
2,1
7,3
20
4,6
7,3
40
14.7
7,2
20
9,1
2,1
7,3
30
3.2
7,3
50
11,1
7,3
40
9,1
2,1
7,3
50
3,5
7,3
58
9,7
7,3
55
9,1
2,3
7,3
65
3,6
9,1
67
3,6
8,2
61
4,4
7,3
7,3
7,3
8,1
9,6
10,4
11,3
12,0
: 62 m)
7,2
7,2
7,2
7,2
7,2
8,0
55° 20' nördlicher Breite, 15° 80' östlicher liänge, nordöstlich von Bomholm.
18. Februar 1904
am 8. Mai
1905 (Meerestiefe: 96 m)
am 20. August 1903 (Meerestiele : 97 m)
3,0
7,4
0
17,0
7,2
0
12,1
7,2
2,9
7,4
10
17,2
7,2
10
11.4
7,2
6,3
11,1
20
16,7
7,3
20
11,2
7,2
4,3
14,9
30
6,2
7,5
30
6.9
7,4
3,9
15,8
40
3,8
7,7
40
4,4
7,7
3,5
17,0
50
4,1
9,3
50
4,8
8.6
60
4,2
12,4
60
4,6
12,4
75
4,8
15,0
75
3.4
16,1
95
4,9
15,7
95,5
3,3
17,6
Die Bewegung des Meeres ist abhängig von der Luftbewegimg, von Strömungen, die durch Unterschiede
der Wärme und des Salzgehaltes hervorgerufen werden, und an der Nordsee von Ebbe und Flut
Die treibende Kraft für die oberflächlichen Schichten des Meeres sind die Winde. Je nach ihrer Stärke
erzeugen sie eine mehr oder weniger kräftige Wellenbewegung, die sich in der Windrichtung fortpflanzt, in ihrer
Entwickelung von der Größe des Meeresbeckens abhängig ist und an der Küste in die Brandung übergeht. Art
und Stärke der Brandung sind je nach der Gestalt der Küste, insbesondere der Neigung des Strandes verschieden.
Küsten vorsprünge, vorliegende Inseln oder Untiefen können selbst bei starker Luftbewegung den Wellenschlag
abhalten.
Während bei Sommerwitterung die Windstärke und mithin der Seegang ihr Maximum an der Küste Ost-
preußens erreichen, nehmen Ebbe und Flut und die dadurch hervorgerufenen Gezeitenströmungen auf dem Wege
von der Nordsee zur Ostsee in den engen Meeresstraßen derart ab, daß sie in der Ostsee kaum noch merklich
sind. In der Nord.see beträgt der durchschnittliche Niveauunterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser etwa
31/5 m. Der Flutstrom bewegt sich 0,8 bis 1,3, der Ebbestrom 0,7 bis 1,2 Seemeilen in der Stunde, die größte
Geschwindigkeit fällt auf halbe Gezeitenhöhe. Daß bei Niedrigwasser vielfach große Strandflächen bloßgelegt
werden, ist bereits erwähnt worden. Der Flutstrom in der Nordsee wirkt dadurch auf den Wellenschlag verstärkend,
daß er zumal bei den nordfriesischen Inseln in der Hauptwindrichtung erfolgt Bei Sturm in der Richtung der
Flutwelle kann die Bewegung so stark werden, daß sie die Ebbe nicht aufkommen läßt
Meeresströmungen haben an den deutschen Meeren vielleicht für einzelne Küstengegenden lokale Bedeutung.
Auf Grund der besprochenen Eigenschaften der Seebäder kommen als ihre Heilfaktoren im wesentlichen
in Betracht die Seeluft und das Seewasser. Von diesen ist die Seeluft weitaus der wichtigste Faktor,
weil er im Gegensatz zu dem kurz dauernden Seebade sich während der ganzen, im Freien am Strande ver-
— 439 —
brachten Zeit mehr oder weniger geltend macht. Die Gelegenheit zum Gebrauche der Luftkur ist an der See in
besonders ausgiebigem Maße geboten, denn die Aufenthaltsdauer im Freien wird weder durch extreme Mittagshitze
noch durch empfindliche Morgen- und Abendkühle beschränkt. Bezüglich der Feuchtigkeit der Luft kommen
schädliche Schwankungen ebensowenig in Betracht; endlich ist in der Sommerhälfte des Jahres der Niederschlag
seltener und spärlicher, die Dauer des Tages infolge der nördlichen Lage länger als in Mittel- und Süddeutschland.
So liegt Borkum 53 V^" Sylt 55°, Saßnitz 54i/./, Heringsdorf 54°, Cranz 55°, Memel 55%° nördlicher Breite.
Dem Gebrauch der Seeluft dient in erster Linie der Aufenthalt am Strande, wobei zum Schutze gegen die
Sonnenstrahlen und den Wind außer festen Strandhallen vielfach bewegliche Strandkörbe und Zelte benutzt werden.
Einen verstärkten Genuß der Seeluft bieten Bootfahrten sowie Seestege, die in manchen Badeorten mehrere 100 m
weit in die See hinausgebaut sind.
Die Wirkungen der Seeluft beruhen weniger auf ihren chemischen als vielmehr auf ihren physikalischen
Eigenschaften.
Feuchte ruhige Luft wirkt zunächst wärmestauend, sie setzt die Verdunstung an der Körperoberfläche
herab. Eine besondere Bedeutung hat eine solche Luft für die gesamten Schleimhäute der Luftwege, indem sie
feucht erhalten werden und somit ein Eintrocknen der Absondemngen verhindert wird; zugleich wird die Aus-
scheidung mechanisch, weiter auch chemisch erleichtert, wofern der Luft unmittelbar am Strande durch den Wind
salzhaltige "Wasserteilchen beigemengt sind, die einen leicht reizenden und lösenden Einfluß auf die Schleimhäute
ausüben. Sogenannte Erkältungskrankheiten durch feuchte kühle Luft sind wegen der Gleichmäßigkeit der
Feuchtigkeit und der Temperatur nahezu ausgeschlossen, denn nicht eine feuchte oder kühle Luft als solche bringt
Nachteil, sondern plötzliche Schwankungen der Luftwärme und Feuchtigkeit. Li diesem Gleichmaß wirkt die
feuchte ruhige Luft reizmildernd auf das Gemeingefühl wie auf Reizzustände in den Luftwegen, für diese
weiterhin auch ausheilend durch ihre Reinheit, die Freiheit von Staub, Rauch, Kohlensäure und von Krankheits-
keimen. Bei Küstenbadeorten, die landseitig von Wald umgeben sind, wirkt der Wald ähnlich wie die See durch
die verhinderte Boden bestrahlung wärmemildernd und durch die Verdunstungsgröße die Luftfeuchtigkeit vermehrend.
Unter den einzelnen Werten, in denen sich die gleichmäßige Temperatur ausspricht, ist die geringe Tages-
schwankung die wichtigste.
Es kommt aber bei der Seeluft ein anderes Moment hinzu infolge ihrer fast steten Bewegung. Kühle
bewegte Luft verursacht eine starke Wärmeabgabe des Körpers durch Haut und Lungen, die bei schwacher
Luftströmung das Doppelte, bei starkem Wind das Zehn- und ZwöLffache der Wärmeabgabe in ruhiger Zimmerluft
betragen kann. Diese Wärmeentziehung wirkt durch ihren Kältereiz auf die Haut und führt, vorsichtige Anpassung
und genügenden Kraftvorrat des Körpers vorausgesetzt, zu einer Übung des Wärmeregulierapparates, erzeugt also
Abhärtung, und zwar ausgiebiger, als es durch Waschungen und Bäder möglich ist. Li ähnlicher Weise wirkt
sie durch Übung abhärtend auf die Schleimhäute der Atmungsorgane. Andererseits aber dient die bewegte kühle
Luft als Nervenreiz für ein widerstandsschwaches Nervensystem; sie wirkt unmittelbar anregend und reizend,
daher namentlich nach geistiger Überanstrengung und nach Gemütsbewegungen erfrischend und befreiend, im
Übermaß freilich auch erregend und überreizend, so daß dann gelegentlich vermehrte Appetit- und Schlaf-
losigkeit und Abspannung eintreten kann. Wichtig ist es deshalb, wenn am Kurorte auch Windschutz zu
finden ist, sei es natürUcher, durch Dünen, Wälder und Höhen, sei es künstlicher, durch Strandhallen oder
sonstige bauliche Einrichtungen. Die Himmelsrichtung, aus welcher der Seewind weht, ist nicht bedeutungslos.
Es ist zwar jeder Seewind, der über eine größere Wasserfläche weht, als staubfreier, feuchter Wind anzusehen;
ebenso aber, wie der Westwind fast über den ganzen Kontinent seinen feuchten, temperaturausgleichenden Charakter
beibehält, so ist der Ost«'ind auch als Seewind in gesundheitlicher Beziehung nicht einwandfrei.
Weiter aber bringt der gesteigerte Wärmeverlust bei genügendem Ausgleichsvermögen eine Steigerung
der wärmebildenden Prozesse im Körper. Nicht nur steigt häufig nach anfänglicher Gewichtsabnahme
das Nahrungsbedürfnis, sondern unabhängig hiervon ist als direkte Einwirkung der Seeluft eine Vermehrung
der Sauerstoffaufnahme und der Kohlensäureabgabe, ähnlich wie im Höhenklima nachgelesen, freilich
hier wie dort in individuell verschiedenem Grade. Aus alledem erklärt sich eine günstige Einwirkung der Seeluft
auf anämische Zustände, sofern sie durch Blutverluste, imgenügende Nahrung, schlechte Luft, Kummer, Über-
arbeitung und unvollständige Genesung nach akuten Krankheiten entstanden sind, ebenso auf die Zustände der
Skrofulöse und Rhachitis, bei denen allein durch die Seeluftkur ohne Gebrauch der Bäder oft weitgehende Erfolge
erzielt werden. Für die Heilung dieser Krankheiten, bei denen als Ursache häufig ungünstige, sonnenlose Wohnungen
mitspielen, dürfte neben anderen Eigenschaften der Seeluft speziell die Lichtwirkung von Bedeutung sein. Die
lange Sonnenscheindauer bei frischer, nicht drückender Luft und die selbst bei bedecktem Himmel durch den
— 440 —
Reflex verstärkte Tageshelle beeinflußt die verschiedensten Depressionszustände in wohltuender "Weise. Läßt sich
die Art der Einwirkung, die zuerst von Nichtärzten erfaßt wurde, auch nicht nach festen Formeln bestimmen, so
ist doch erhöhtes Wohlsein, gesteigerte Arbeits- und Lebenslust eine Folge des Sonnenlichtes, welche nicht bestritten
werden kann.
Dem höheren Druck der Luft an der See dürfte selbst für Bewohner von Gebirgsgegenden eine Bedeutung
nicht beizumessen sein.
Der Vollständigkeit halber sei noch der vorbeugende Nutzen erwähnt, den Heufieberkranke in völlig
keimfreier Luft auf vom Festland entfernt liegenden Inseln wie Helgoland finden. Keuchhustenkranken Kindern
bietet dagegen der Aufenthalt an der See keinen besonderen Vorteil, das Verweilen in reiner, aber warmer und
wenig bewegter Luft ist für sie am zweckmäßigsten.
Der psychische Einfluß, den speziell der Aufenthalt an der See auf den Menschen ausübt, ist einer exakten
Analyse nur zum kleinsten Teil zugänglich, überdies ist die Ruhe, die veränderte Lebensweise und das Losgelöst-
sein von den Berufsgeschäften hier wie bei dem Aufenthalt in einem klimatischen Kurort in Betracht zu ziehen.
Zu Herbst- und Winterkuren sind die Grestade der deutschen Meere bisher nicht in gebührendem
Maße benutzt worden, da irrige Vorstellungen über das Winterklima der Nord- und Ostseeküste selbst in ärzt-
lichen Kreisen obwalten. Und doch könnte zumal dem Bewohner der Großstadt gerade im Winter oft größerer
Nutzen erwachsen als während der üblichen Reisezeit. Wohl steht die Dauer des Sonnenscheins hinter der des
süddeutschen Hochlandes etwas und die Wärme hinter jener der Winterkurorte des Südens erheblich zurück, in-
dessen ist, wie früher gezeigt wurde, die Lufttemperatur an der Nord- und Ostsee beträchtlich höher als in dem
von dem jeweiligen Küstenort südöstlich gelegenen Binnenland; die Zahl der Frosttage und der Tage mit Schnee-
decke ist bis zur mittleren Ostsee hin geringer als in Ost- und Mitteldeutschland. Wichtiger aber noch ist die
geringfügige Tagesschwankung der Luftwärme. Die richtige Wahl des Ortes fällt freilich mehr ins Gewicht wegen
der im Winter leichter schädigenden stärkeren Luftbewegung. Sind auf den Nordseeinseln die Wärmegrade höher,
80 ist an manchen Orten der Ostseeküste der Windschutz günstiger. Seeluftkuren im Herbst und Winter haben
sich bewährt zur Abhärtung geschwächter und verweichlichter Konstitutionen, bei beginnender Tuberkulose, femer
bei Blutarmut, Skrofulöse und Nervenschwäche. — In den Monaten März und April ist dagegen Leidenden der
Aufenthalt an der See nicht zu empfehlen; auch an der Küste sind zu dieser Zeit stark wehende Ostwinde häufig,
während gleichzeitig die Frühjahrswärme und die Vegetation infolge der langsamen Erwärmung der See lange zurück-
gehalten wird. — Eine besondere Bedeutung hinsichtlich des Heilerfolgs bei chronischen Erkrankungen ist dem
Aufenthalt in den See - Sanatorien und -Hospizen beizumessen.
Während die Seeluft ihre Wirkungen den ganzen Tag über zur Geltung bringen kann, ist naturgemäß der
Gebrauch des Seewassers als Seebad zeitlich eng begrenzt, auch ist die jedesmalige Wirkung von verhältnismäßig
kurzer Dauer, aber desto energischer.
Das Baden in der See geschieht an der Nordsee wegen des Wechsels des Wasserstandes durch Ebbe und
Flut von Badekarren aus. Diese Karren sind ringsum geschlossene Ankleidezellen. Sie werden meist durch
Vorspann ins Meer hinausgefahren, bis die erforderliche Wassertiefe erreicht ist. Die Badezeit ist in den meisten
Nordseebädem von Ebbe und Flut abhängig, indem in der Regel nur zur Flutzeit gebadet werden kann. — An
der Ostsee sind meistenteils feststehende, nach der See offene Badeanstalten auf eingerammten Pfählen hufeisen-
förmig in die See binausgebaut; in einzelnen kleineren Orten beschränkt man sich auf Badehütten, die außerhalb
des Bereichs der Wellen am Strande errichtet sind. Die Badezeit erstreckt sich in der Regel auf die Vormittags-
stunden von 6 — 1 Uhr und die späteren Nachmittagsstunden.
In den meisten Seebädern sind auch Warmbadeanstalten vorhanden, in denen warme Seebäder verabreicht
werden; das Seewasser wird zu diesem Zwecke meist mittels Pumpwerks in einiger Entfernung vom Strande entnommen.
Bei den am Wattenmeer liegenden Nordseebädern wird neuerdings außer den Seebädern das „Wattenlaufen"
angewandt.
Das Seewasser wirkt vor allem durch den starken Kältereiz und durch seine Bewegung.
Für die Beurteilung des kalten Bades gelten die Erfahrungen der Hydrotherapie. Die Größe des Nerven-
reizes ist abhängig von der Temperatur, der Dauer, der Ausdehnung der dem Wasser ausgesetzten Fläche, der
Plötzlichkeit des Eingriffs, der Stärke des gleichzeitigen mechanischen Reizes und endlich von der Reizempfäng-
lichkeit des betreffenden Menschen. Die Wiedererwärmung und die Gesamtreaktion hängt ab von der Größe, der
Schnelligkeit, der Dauer der Wärmeentziehung, von der vorherigen Körpertemperatur, der Verbindung der Kälte mit
mechanischem Reiz, dem subjektiven Ausgleichsvermögen und dem Verhalten nach der Wärmeentziehung. Neben
dem mächtigen Kältereiz des Seebades wird dem Salzgehalt des Wassers eine reflektorische Wirkung weniger
— 441 —
auf die äußere Haut als auf die Sclileitnhäute zugeschrieben. Von großer Bedeutung ist aber der mechanische
Reiz der Bewegung des Wassers. Durch das ruhige kalte Bad wird zunächst dem Körper nur vorübergehend
Wärme entzogen, der Ausgleich nach dem Bade geschieht gewöhnlich rasch; je nach dem Grade der Bewegung
des Wassers wird der Einfluß auf die Haut und indirekt auf die inneren Organe erheblich verändert. Selbst
bei mäßigem Wellenschlage wechselt Entblößung des Oberkörpers mit Wasserüberschüttung, bei starkem Wellen-
schlage findet eine Art Peitschung der Haut statt, deren Wirkung oft verstärkt wird durch losgerissenen und mit
dem Salzwasser vermischten Sand. Bei stürmischer See kommt hierzu eine oft große körperliche (und geistige)
Anspannung. Man hat mit Recht das kalte Seebad als das äußerste und energischeste Mittel der Hydrotherapie
bezeichnet
Bei den vielfach wechselnden Komponenten läßt sich der Grad der Einwirkung auf den menschlichen Körper
nur in allgemeinen Umrissen andeuten. Bei bewegtem Wasser ist die Wärmeentziehung größer, doch treten,
genügende Spannkraft vorausgesetzt, die wärmebildenden Faktoren rascher während des Bades in Tätigkeit, so daß
nach dem Bade die Haut lebhaft gerötet, die Temperatur häufig sogar vorübergehend erhöht ist. Die Hauttätigkeit
zeigt sowohl bei trockener Haut wie bei Neigung zu Schweißen in der Regel Rückkehr zu normaler Funktion.
Die geschilderten Eigenschaften der kalten Seebäder machen es verständlich, daß für die Zulässigkeit, Häufig-
keit und Dauer des Bades die Konstitution und der Kräftezustand des Badenden ausschlaggebend ist, auch muß
die Wirkung der ersten Bäder genau beachtet werden. Im allgemeinen werden große Schwäche, Neigung zu
starkem Herzklopfen, Schwäche des Herzmuskels, Verkalkung der Blutgefäße, Lungenemphysem, Nierenerkrankungen
und vorgeschrittene Gicht den Gebrauch kalter Seebäder verbieten, auch große Reizbarkeit des Nervensystems
bedarf größter Vorsicht, während auf manche dieser Zustände der Gebrauch der Seeluft allein wohltätig wirken
kann. Unter den zahlreichen Anzeigen für den Gebrauch der Seebäder stehen obenan Schwäche des Or-
ganismus, sofern sie nicht angeboren, sondern durch luigünstige äußere Einflüsse erworben ist, geringe Widerstands-
kraft gegen Wetter- und klimatische Einflüsse, skrofulöse imd rhachitische Affektionen, nicht zu weit fortgeschrittene
Anämie und zahlreiche Funktionsstörungen des Nervensystems, doch unter Beachtung der individuellen Reizbarkeit.
Die Badedauer ist bedingt durch die Individualität des Badenden, ferner durch die Temperatur und Bewegung
des Wassers und der Luft Durch unvorsichtigen Gebrauch der Bäder werden nicht selten Schädigungen der
Gesundheit herbeigeführt. Im allgemeinen ist das Seebad um so bekömmlicher und ungefährlicher, je kürzer die
Dauer des Bades ist.
Warme Seebäder gleichen in ihrer Wirkung einfachen Solbädern von gleichem Salzgehalt
Die äußere Gestalt der Seebadeorte ist sehr mannigfaltig; neben vornehmen, modern eingerichteten Welt-
bädem finden sich kleine, ursprüngliche Fischerdörfer.
In betreff der Wasserversorgung und der Beseitigung der Abfallstoffe wäre es unbillig, zumal in
Badeorten mit weitläufiger, ländlicher Bebauungsart, kleiner Einwohnerzahl und einer nur wenige Wochen dauernden
Besuchszeit, Einrichtungen zu verlangen, wie sie beispielsweise Berlin einführte, als es eine dichtgedrängte Bevölkerung
von nahezu einer Million Einwohnern besaß. Einzelne starkbesuchte Nord- und Ostseebäder bieten den Vorteil
einer Wasserleitung, in anderen haben die Besitzer einzelner Miethäuser private Haus- Wasserleitung mit Motor-
betrieb eingerichtet Die Wassermenge, welche die mit jeder Wasserleitung zusammenhängende Wasservergeudung
erheischt, stünde nicht allerorts zu Gebote, auch wären die Anlagekosten bei der nvu- kurzen Zeit lohnender Ver-
wertung und dem unverhältnismäßig weitläufigen Röhrennetz vielfach unerschwinglich. Gutes, einwandfreies Trink-
wasser aber läßt sich überall auf den Inseln imd an der Küste finden, wofern auf die Anlage von Röhren- oder
Tiefbrunnen Bedacht genommen ist Ähnlich steht es mit der Kanalisation, die ebenfalls vereinzelt zu finden ist
Sie erfordert wegen des meist fehlenden Gefälles und vorgelagerter höherer Dünen kostspielige Pumpwerke und
Rieselfelder, deren Anlage sich jedoch nicht durchweg bewährt hat Die Ableitung ins Meer ist in Küstenbädem
in der Regel nicht durchführbar oder nicht erwünscht Neben dem Tonnensystem, das vorzugsweise in Schleswig-
Holstein zur Anwendung gelangt, hat sich das Grubensystem, wenn für vorschriftsmäßige Anlage der Gruben und
für Abfuhrwagen mit Saugvorrichtung gesorgt ist, als ausreichend und zweckentsprechend bewährt
442 —
A
Nordseebäder.
Von P.
Nicolas.
Altenbruch
Lakolk
A.«^,^ „:* i Wittdün (mit Satt«ldüne)
Amnun mit { ^^ , , . '
( Norddorf
Langeoog
Nordemey
Baltrum
St Peter mit Ording
Borkum
Spiekeroog
Büsum
Westerland
Cuxhaven
Sylt mit
Wenningstedt
Dangast
Kampen
Döse
Keitum
Duhnen
Wangerooge
Eckwarden
Wilhelmshaven
Helgoland
Wyk auf Föhr
Juist
443
DSC6DSG6G6G6G6G6C6G6föDSG6G6 AltenbrUCh ^^^^iSO^^^^^^^^^
Flecken mit 2219 Einwohnern im Regierungsbezirk Stade
der Provinz Hannover, liegt in ebenem Marschlande am linken
Ufer der Eibmündung, etwa 1 km vom Strande entfernt. Der
Strand wird von Rasenflächen des Außendeiches gebildet.
Station der Bahn Hamburg — Cuxhaven. — Seit 1895 Badeort.
Knrmittel: Kalte Seebäder; der Badegrund fällt ziemlich
steil ab. 2 feststehende Badeanstalten (Herren- und Damen-
bad) mit je 10 Zellen. Warme Seebäder in einem Warmbade-
haus. Zahl der Bäder 1903: 2545; 1904: 3327; 1905:4459.—
Strandhalle.
2 Arzte. — Apotheke. — Kurzeit: 15. Jimi bis 25. Sep-
tember. — Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) 1903: 480; 1904: 465; 1905: 663. — Aus-
kunft durch die Badekommission.
G6G6G6GJSG6 Amrum (Wittdün mit Satteldüne, Norddorf) ÖDÖDÖDÖDÄ?
Nordfriesische Insel, zur Provinz Schleswig-Holstein gehörig,
28 qkm groß, mit 1002 Einwohnern, liegt 22 km westlich von der
schleswig-holsteinischen Küste zwischen Sylt im N, Föhr im O,
den Halligen im SO, der offenen See im W und SW, erstreckt
sich von N nach S in einer Länge von 10 km und ist bis zu
3 km breit. Dünenkette, bis zu 30 m ansteigend. Dampf-
schiffverbindung mit Bremerhaven und Hamburg über Helgo-
land, mit Husum (Station der Bahn Hamburg — Tondem) , über
Wyk auf Föhr mit Dagebüll (durch Kleinbahn mit Niebüll,
Station der Bahn Hamburg — Tondern verbunden) und mit Sylt.
Klima. Vgl. Sylt und Wyk auf Föhr.
Auf Amrum befinden sich 2 durch Kleinbahn verbundene
Badeorte: Wittdün mit Satteldüne und Norddorf.
Wittdün (mit Satteldüne).
Kolonie an der Südostspitze der Insel, liegt auf einer
12—14 m hohen Dünenkette. — Seit 1890 Seebad.
Kurmittel: Kalte Seebäder an drei verschiedenen Stellen:
1. bei Wittdün am Südstrande; 2. auf Kniepsand am Südwest-
strande; 3. weiter nördUch an dem zum Hotel Satteldüne
gehörigen Weststrande. — Der Strand ist bei Wittdün 30 — 40 m,
bei Kniepsand und Satteldüne bis 1200 m breit. — 7 Bade-
anstalten: 3 Herrenbäder, 3 Damenbäder und 1 Famihenbad
mit zusammen 116 teils festen, teils beweglichen Zellen. —
Zahl der kalten Seebäder 1903: 14988; 1904: 15460; 1905:
16 551. — Warme Seebäder im Warmbadehaus mit 12 Zellen
(eiserne emaillierte Wannen). Das Seewasser wird 125 m vom
Strande durch Dampfpumpe entnommen. Im Warmbade-
hause werden auch Begenbäder, Schaukelbäder, Kohlensäure-
bäder, Dampfbäder und medizinische Bäder verabreicht. —
Inhalationsraum.
1 Arzt (im Juli und August 2 Arzte). — Kurzeit: 1. Mai
bis 1. Oktober. — Kurtaxe: 1 Person 10 M., jede weitere 5 M.
— Zahl der Besucher 1903: 3491; 1904: 3413; 1905: 3509.
Allgemeine Einrichtungen: 3 km langer Holzsteg auf
der Düne von Wittdün nach Kniepsand, die außerdem durch
Dampfspurbahn verbunden sind. — Trinkwasserversorgung
durch Brunnen. — Kanalisation der Abwässer in das Watten-
meer. Fäkalien werden in Gruben gesammelt, die im Herbst
entleert werden. (In den Hotels und Logierhäusem Wasser-
spülung.) — Krankenhaus mit 10 Betten. — Formalindesin-
fektionsapparat. — Apotheke. — Auskunft durch die A.-G.
Nordseebad Wittdün auf Amrum.
Iforddorf.
Dorf an der Nordspitze der Insel etwa 1 km vom Strande.
— Seit 1890 Seebad.
Kurmittel: Kalte Seebäder am West- und Oststrande.
Warme Seebäder in einer Warmbadeanstalt mit 12 Zellen. —
Zahl der kalten Seebäder 1903: 5251 ; 1904: 5859; 1905: 6141;
der warmen Bäder 1903: 476; 1904: 680; 1905: 813. — Sonnen-
und Luftbadeanstalt.
Arzt im Dorfe Nebel (Sprechstunde in Norddorf). — Kur-
zeit: 1. Mai bis 1. Oktober. — Kurtaxe wird nicht erhoben. —
Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 1261; 1904: 1450;
1905: 1623.
Allgemeine Einrichtungen :Trinkwasserversorgungdurch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr (Gruben).
— Desinfektionseinrichtung. — Apotheke in Wittdün. — Aus-
kvmft durch das „Norddorfer Seepensionat", die Verwaltung
des „Seehospizes" oder durch Geschwister Peters.
C6föCÄSG6C6aSG6G6G6G6C6föG6G6G6 BaltrUHl ^iiO^^iSO^^^^^iSO^^iSOiSO
Dorf mit 166 Einwohnern am Südweststrand der fast
geradlinig von W nach O sich erstreckenden, gleichnamigen
ostfriesischen Insel, zur Provinz Hannover gehörig. Die Insel ist
7 km lang, etwa 1 km breit und 5 km vom Festlande entfernt.
Fährsehiffverbindung mit Neßmersiel, von dort Omnibusverkehr
nach Domum, Station der Ostfriesischen Küstenbahn Emden —
Wittmund. Der West- und Nordweststrand ist in einer Aus-
dehnung von etwa 2 km durch ein von Buhnen verstärktes
Steinbollwerk mit Palisadenkrönung befestigt. Die Insel ist
von einer Dünenkette durchzogen, welche nach dem Strande
zu allmählich abflacht. — Seit 1892 Seebad.
Klima. Mittlere jährhche Niederschlagshöhe nach lOjäh-
rigem Durchschnitt (1891—1900): 731 mm*).
Kurmittel: Kalte Seebäder (im Jahre 1905: 1980). —
20 bewegliche Badezellen.
Arzt in Domum. — Kurzeit: 15. Juni bis 1. Oktober. —
Kurtaxe (einschließUch Badepreis) bis zu 10 Tagen 4 M., für
die ganze Kurzeit 5 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 215; 1904: 243; 1905: 254.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung diu:ch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Apotheke in Domum. — Auskunft durch die Badeverwaltimg.
•) ProTÜUE-Begenkart«.
444 —
C6C6C6G6G6föG6G6QSC6C6C6G6G6G6 Borkum ^^^^^^^ÖD^^^^^^^
Dorf mit 2260 Einwohnern im westlichen Teil der gleich-
namigen Insel, der westlichsten der ostfriesischen Inselgruppe, zur
Provinz Hannover gehörig. Die Insel li^ vor der Emsmündung,
von der ostfriesischen Küste 15 km, von der holländischen 9 km
entfernt und hat einen Flächeninhalt von 25 qkm. Die Dünen
erreichen in einzelnen Kuppen 20 m Höhe. An der schmälsten
Stelle des Strandes ist der Dünenfuß durch eine 3 km lange
Strandmauer geschützt. Im Südteil der Insel ausgedehnte
Wiesen- und Weideflächen. Dampfschiffverbindung mit Emden,
Leer, Bremerhaven und Hamburg. Auf der Insel Kleinbahn
bis zum Ort. — Seit 18r)0 Seebad.
KUma (zugleich als Norm für die ostfriesischc Insel-
gruppe: Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spie-
keroog, Wangerooge). 25iährige Mittel (1876—1900*):
*) Nach Mitteilungen der Deutschen Seewarte.
Lufttemperatur im Monatsmittel
morgens
8 Uhr
mittags
2 Uhr
abends
8 Uhr
Mittlere
Monats-
temperatur
Mittlere
monatliche
Nieder-
schlagshnhe
mm
Luftdruck
Belative Feuchtigkeit in Prozent
morgens
8 Uhr
mittags
2 Uhr
abends
8 Uhr
Mittel
Januar . .
Februar .
März . . .
April . . .
Mai ... .
Jimi . . .
Juli. . . .
August . .
September
Oktober .
Kovember
Dezember
Jahr . . .
0.3°
1,1
2,6
6,4
10,9
14,8
16,6
16,3
13,9
9,2
4,8
2,1
1,3°
2,6
4,7
8,6
12,6
16,4
18,1
18,2
16,1
11,0
6.2
2,9
0,7°
1,7
3,1
6,4
10,2
14,2
16.0
16,1
14,0
9,6
5,3
2,4
0,6°
1.6
3.2
6,8
10,7
14,6
16,4
16,4
14,3
9,7
5,2
2,4
43,1
39,9
43,3
33,8
43,6
50,9
71,9
89,5
71.8
85,9
64,5
59,8
761,6
760,4
758,2
759,0
760,3
760,6
759,4
759,1
760,2
758,7
759,6
759,2
93
94
90
85
82
82
81
84
86
89
91
92
92
90
83
77
76
76
75
76
78
83
88
91
93
92
89
87
85
84
83
84
86
88
91
92
93
92
87
83
84
81
80
81
83
87
90
92
8,5
698,0
759,7
86
Kunnittel: Kalte und warme Seebäder am Weststrande
(Herrenbadestrand, Damenbadestrand, Familienbadestrand). —
103 feststehende, 280 durch Vorspann bewtgliche Badezellen. —
Warmbad mit 38 Zellen. Das Wasser wird 400 m vom Strand
entnommen und durch Dampfheizröhren erwärmt. — Zahl der
kalten Bäder 1903: 84874; 1904: 110353; 1905: 106.5.57;
der warmen Bäder 1903: 16279: 1904: 16960: 1905: 15199.
— Licht- und Luftbad. Einrichtungen für medizinische Bäder,
Massage und Heilgymnastik.
3 Ärzte. — Kurzeit: 1. Juni bis 30. September. — Kur-
taxe: 1 Person 6 M., 2 Personen 8 M., 3 oder 4 Personen
10 M., 5 und mehr Personen 12 M. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) 1903: 15837: 1904: 16718; 1905: 184.5.5.
Allgemeine Einrichtungen :Trinkwa8serversorgungdurch
Wasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Schwemm-
kanalisation. — Krankenhaus. — Kinderheim. — Fahrbarer
Heißluftdesinfektionsapparat, Formalindesinfektionsapparat. —
Apotheke. — Auskunft durch die Badedirektion.
C2SG6G6CiSG6G6G6G6föC6G6GJSC;6C6C3S B Ü S U m Ö0dOö3<XPÖDÖDÖ0(»Ö0Ö0Ö3(!C(»Ö0ÖD
Dorf mit 1470 Einwohnern in der Provinz Schleswig-
Holstein, liegt am nördlichen Ufer der Dithmarscher Bucht
unmittelbar am Strande auf einer nach SSW sich erstreckenden
Halbinsel, die früher vom Festlande getrennt, seit 1599 mit
ihm verbunden und durch Deiche gesichert ist. Endstation
einer in Heide von der Bahn Hamburg— Tondem abzweigenden
Nebenbahn. — Seit 1820 Seebad.
Klima. Mittlere jährliehe Niederschlagshöhe nach zehn-
jährigem Durchschnitt (1892-1901): 736 mm*).
Kunnittel: Kalte Seebäder (Herren-, Damen- und Fa-
milienbad); der Strand ist flach und ohne Dünen. 3 fest-
•) FroTins-Regenkarte.
stehende Badeanstalten mit zusammen 102 Zellen. Zahl der
Bäder 1903; 12038; 1904: 12702; 1905: 14434. Warme Bäder
in 3 Anstalten. — Wattenlaufen.
1 Arzt. — Kurzeit: Anfang Juni bis Anfang Oktober. —
Kurtaxe: 1 Person 4 M., 2 Personen 6 M., jede weitere Person
1 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 2372;
1904: 2616; 1905: 3076.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgungdurch
Brunnen, deren Wasser durch Kiesfilter gereinigt wird. —
Beseitigung der Abwässer durch KanaUsation, der Fäkalien
durch Abfuhr. — Krankenhaus. — Dampfdesinfektionsapparat,
Formalindesinfektion. — Apotheke. — Auskimft durch die
Badekommission.
OF THE "
UNIVERSITY
l^V _ OF
'FOF
445
DSG6G6föföC5SföC6G3SföG6föCÄC35 Cuxhaveii ^^^^^iSO^^^^^^^^
Stadt mit 8547 Einwohnern (ohne das 1905 eingemeindete
Dorf Döse) im Gebiete der freien Stadt Hamburg, liegt am
linken Ufer der 23 km breiten Mündung der Elbe in die Nord-
see, auf ebenem Marschland, das durch hohe Deiche geschützt
ist. Zwischen Seedeich und Wasser ein etwa 100 m breiter
Außendeich, der den fehlenden Badestrand ersetzt. Laub- und
Nadelwald 4 km entfernt. — Endpunkt der Bahnen Hamburg
— Cuxhaven und Geestemünde — Cuxhaven. Station für die
während der Kurzeit täglich zwischen Hamburg imd den Nord-
seebädern verkehrenden Dampfschiffe. — Seit 1816 Badeort.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder; der Badegrund
ist teils sandig, teils schlickig. 2 feststehende Badeanstalten
(Herrenbad mit 46, Damenbad mit 48 Zellen, je 24 Kinder-
kabinen). Zahl der kalten Seebäder 1903: 22885; 1904: 28453;
1905: 33639. — Anstalt für warme Seebäder und medizinische
Bäder mit 12 Zellen mit Wannen aus Fayence. Zahl der
warmen Seebäder und medizinischen Bäder 1903: 6314; 1904:
6587; 1905: 7000. — Wattenlaufen.
5 Arzte. — Kurzeit: Pfingsten bis Ende September. —
Kurtaxe: 1 Person 3 M., FamiUe 6 M. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) 1903: 3650; 1904: 4100; 1905: 5100.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung durch
Grundwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ka-
nalisation. — Krankenhaus. — Dampfdesinfektionsapparat. —
Auskunft durch die Badekommission.
C2Sc^CÄSföfö(:5SC3SC2SföC35föG6C35C5Sfö Dangast ^^^^^isoiso^iso^^^^^^
Dorf mit 542 Einwohnern auf der gleichnamigen Halb-
insel am Jadebusen, im Großherzogtum Oldenburg, liegt auf
einer etwa 11 m hohen Sanddüne. Das Bad ist von einem
6 ha großen Park umgeben, der Schutz gegen Wind bietet.
Nächste Bahnstationen Varel (6,5 km) und Dangastermoor
(3 km) an der Bahn Bremen — Wilhehnshaven. — Seit 1800
Seebad.
Klima. Vgl. Wilhelmshaven.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 20 feststehende
Zellen; der Badegrund ist schlammig; er wird mit Brettern
belegt. — Warmbadehaus mit 6 Zellen mit Wannen ans Fliesen.
Das Seewasser wird 15 m vom Strande entfernt dem Meere
durch Pumpe entnommen imd in Kesseln erwärmt. — Zahl der
Seebäder 1903: 800 kalte, 500 warme; 1904: 800 kalte, 550
warme; 1905: 1000 kalte, 700 warme. — Seeschlammbäder.
Ärzte in Varel. — Kurzeit: Anfang Juni bis Anfang Sep-
tember. — Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) 1903: 400; 1904: 450; 1905: 496.
Allgemeine Kinrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Apotheke in Varel. — Auskunft durch den Besitzer Carl
Gramberg.
DSG6G6föG6C6föG6G6G6föGJSG6G6G6fö DÖSG (ÜOÖO^OÖD^ÄP^^^ÖDÖDÖD&PÖDÖOÖO
Dorf bei Cuxhaven mit 2598 Einwohnern (1905 in Cux-
haven eingemeindet), zum Hamburger Staatsgebiet gehörig,
liegt am linken Ufer der Eibmündung. Der Strand ist teils
sandig, teils Wiesenland. Laub- und Nadelwald 3 km entfernt.
— Nächste Bahnstation Cuxhaven. — Seit 1896 Seebad.
Kurmittel: Kalte Seebäder. 5 durch Vorspann beweg-
liche Badekarren. — Wattenlaufen.
1 Arzt. — Kurzeit: 15. Juni bis 30. September. — Kur-
taxe: 1 Person 3 M., Familie 6 M. — Zahl der Besucher ein-
schheßlich Passanten 1903: 4522; 1904: 5568; 1905: 6291.
Allgemeine Einrichtungen: 300 m langer Seesteg (Stein-
damm). — Trinkwasserversorgung durch Quellwasserleitung. —
Beseitigung der Abfallstoffe durch ein Siel in die Elbe. —
Apotheke in Cuxhaven. — Seehospiz (hauptsächlich für
skrofulöse Kinder aus Altona). — Auskunft durch die Bade-
kommission.
G6DSG6C3SC6C6Dsc6föC55föc^DSföC3S Duhnen ^^^^^^^^iSO^^^^^^
Dorf mit 333 Einwohnern, 5 km von Cuxhaven entfernt,
zum Hamburger Staatsgebiet gehörig, hegt am flachen Strande
des Wattenmeeres. 2—4 km südlich Laub- imd Nadelwald.
Nächste Bahnstation Cuxhaven.
Kurmittel: Kalte Seebäder; der Badegrund ist schlick-
sandig. Badeanstalt mit 24 Zellen am Kopfe eines 250 m
langen Seesteges. Zahl der kalten Seebäder 1904: 4380; 1905:
4882. — Warme Seebäder im Kurhause.
Arzte in Cuxhaven. — Kurzeit: Pfingsten bis 30. Sep-
tember. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 725:
1904: 1332; 1905: 1591.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Grundwasserleitung und Brunnen. — Beseitigung der Abfall-
stoffe durch Abfuhr. — 2 Kinderhospize. — Apotheke in Cux-
haven. — Auskunft durch die Badekommission.
— 446 —
CiSC6G6G6C6GJ5G6C6C6G6G6C6G6G6 Eckwarden ^^iSO^^^^iSO^^^iSO^^
Dorf mit 687 Einwohnern in der Landschaft Butjadingen
im Großherzogtmn Oldenburg, liegt an der Ostseite des Jade-
busens 2 '/, km vom flachen Strande, gegenüber Wilhelmshaven
(Dampfschiffverbindung). Postverbindung mit Nordenhamm
(21 km), Station der in Hude von der Bahn Bremen — Wilhelms-
haven abzweigenden Bahn Hude — Blexen. — Seit 1894 Seebad.
Klima. Vgl. Wilhelmshaven.
Eunuittel. Kalte Seebäder. 15 bewegliche Badezellen.
— Warme Seebäder im Kurhaus. — Zahl der Bäder 1903:
1182 kalte, 190 warme; 1904: 19.')3 kalte, 50 warme; 1905:
1972 kalte, 198 warme. — Wattenlaufen.
Ärzte in Stolhamm und Tossens (9 und 6 km). — Kur-
zeit: 15. Juni bis 15. September. — Kurtaxe wird nicht er-
hoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 98; 1904:
124; 1905: 112.
Allgemeine Einrichtiuigen : Trinkwasserversorgung durch
Bninnen und Zisternen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Abfuhr. — Apotheken in Stolhamm und Tossens. — Auskunft
durch die Eckwardener Badegenossenschaft.
Nördlich von Eckwarden liegt das Seebad Tossens.
G6G6G6G6G6G6G6G6G6G6G6föG6C6 Helgoland Ö3<iOÖO^Ä?ÖD^dÖÜDöOöO(!0(»ÖD
Insel mit 2307 Einwohnern, zur Provinz Schleswig-Holstein
gehörig, von der holsteinischen Küste etwa 50, von der Eib-
mündung etwa 60 km entfernt, 0,59 qkm groß (größte Länge
1,6 km, größte Breite 0,5 km). Die Insel besteht aus einem
steilen, bis 60 m hohen Felsen aus rotem, mit weißen Sand-
Bteinschichten durchzogenem Tonstein, dessen obere Fläche das
Oberland bildet, xmd dem schmalen nach SO vorgelagerten,
4 — 6 m ü. M. liegenden Unterland, durch eine Treppe mit
dem Oberland verbunden. 2 km östlich von der Insel, durch
einen Meeresarra von ihr getrennt, liegt die löOO m lange,
150 — 250 m breite Sanddüne. — Dampfschiffverbindung mit
Cuxhaven-Haraburg, Bremen, Norderney, Borkum, Wyk, Amrum
und Sylt. — Seit 1837 Seebad.
Klima. 12jährige IMittel (1887—1898)*):
*) Nach Mitteilungen der Deutschen Seewarte.
LufttempeiBtur im Monatsmittel
morgens
8 Uhr
mittags
2 Uhr
abends
8 Uhr
Mittlere
Monats-
temperatuT
Mittlere
monatliche
Nieder-
schlagsböhe
Luftdruck
Belatire Feuchtigkeit in Prozent
morgens
8 Uhr
mittags
2 Uhr
abends
8 Uhr
Mittel
Januar . .
Februar .
März . . .
April . . .
Mai ... .
Juni . . .
Juli ... .
August . .
September
Oktober .
November
Dezember
Jahr . . .
0,6°
0,3
1,8
4,7
9,2
13,0
14,8
15,2
13,5
9,5
5,6
3,1
1,1°
1,2
3,2
6,9
11,7
15,2
16,5
16,8
15,2
10,7
6,4
3,4
0,8°
0,8
2,3
5,1
9,3
13,0
14,6
15,2
13,9
9,9
6,0
3,1
0,8°
0,7
2,4
5,5
9,8
13,5
1.5,1
15,6
14,1
10,0
6,0
3,2
39,7
41,5
55,8
32,6
43,5
39,7
80,5
91,8
81,7
105,9
56,3
64,4
757,8
758,0
753,3
751,9
756,5
757,5
755,3
755,3
757,4
755,5
757.1
756,3
92
91
91
88
84
95
85
85
84
85
88
88
90
89
86
81
77
77
79
79
77
83
85
87
92
91
89
87
86
86
87
84
82
84
87
89
91
90
89
85
83
83
84
83
81
84
87
88
8,1
733,4
756,0
86
Kurmittel: Kalte Seebäder auf der Düne (Überfahrt nüt
Boot). Herren- und Damenbad am Weststrande, Familienbad
am Oststrande der Düne. 100 bewegliche Badekarren. Die
Badezeit ist unabhängig von Ebbe und Flut. Zahl der
kalten Seebäder 1903: 21279; 1904: 23914; 1905: 22351. —
Warme Bäder im Warmbadehaus mit 20 Zellen und großem
Seewasser-Schwimmbassin, das sich auf dem Unterland der
Insel befindet. Im Schwimmbassin künstlicher Wellenschlag
durch Wasserkasten mit Kippvorrichtung. Das Wasser wird
200 m vom Strande durch Dampfpumpen dem Meere ent-
nommen und durch Dampfheizschlangen erwärmt. Zahl der
warmen Bäder 1903: 5338; 1904:5826; 1905: 6300. — Dampf-
bäder, Sturzbäder. — Massage. — Ein Inhalatorium enthält
Apparate für Einzelinhalationen und einen Apparat zur Zer-
stäubung von sterilisiertem Seewasser mittels Dampf.
2 Ärzte. — Kurzeit: Anfang Juni bis Anfang Oktober.
Das Warmbadehaus und das Kurhaus sind den ganzen Winter
geöffnet. — Kurtaxe: 1 Person wöchentlich 3 M., 2 und
3 Personen 6 M., 4 und mehr Personen 8 M. — Zahl der
Besucher (ohne Passanten) 1903: 22317; 1904: 24906: 1905:
26707.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung auf
dem Oberland durch Kcgenwasserzistemen, auf dem Unterland
imd der Düne durch Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Ableitung in teils offenen, teils verdeckten Rinnen zu
einem Hauptschacht imd mittels Abzugskanals 200 m weit
ins Meer. — Krankenhaus. — Desinfektionsapparate. — Apo-
theke. — Auskunft dxuxjh die Badeverwaltung.
— 447 —
föföG$5G55C6föG6CÄSföG55G6CÄG6aSG6D5 Juist ^^iSOiiO^^^^^^^iSO^^^^
Dorf mit 540 Einwohnern auf der gleiclmaraigen zwischen
Borkum und Norderney gelegenen ostfriesischen Insel, zur
Provinz Hannover gehörig. Die Insel ist 12 km vom Fest-
lande entfernt, 17 km lang und 0,7 bis 1 km breit. 5 — 15 m
hohe Dünen. Der Strand fällt gleichmäßig ab und ist nicht
mit Buhnen versehen. — Dampfschiffverbindung mit Norddeich
(Station der ostfriesischen Küstenbahn) und mit Norderney.
Auf der Insel Kleinbahn von der Landungsbrücke bis zum
Ort. — Seit 1840 Seebad.
Klima. Vgl. Borkum.
Kiu-mittel: Kalte Seebäder am Nordstrande. Herren-,
Damen- und Famihenbad. 100 bewegliche Badekarren. — Warme
Seebäder in einer Anstalt mit 10 Zellen (Kachel wannen); das
Wasser wird mittels Dampfpumpe dem Meere entnommen und
durch kupferne Dampfheizschlangen erwärmt. Zahl der Bäder
1903: 17 774 kalte und 3809 warme; 1904: 21252 kalte und
3488 warme; 1905: 24 300 kalte und 4321 warme Seebäder.
1 Arzt. — Kurzeit: 1. Juni bis 31. Oktober. — Kurtaxe:
1 Person 4 M., 2 Personen 7 M., 3 imd mehr Personen 9 M.
— Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 4064; 1904: 4417;
1905: 6191.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Wasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Isolierhaus für Infektionskrankheiten. — Desinfektions-
apparate. — Im Sommer Fiüalapotheke. — Auskunft durch
die Badeverwaltung.
G6G6C6C6aSG6C6CÄC5SföÖ5G6DSG6fö Lakolk <»(^&PÖO(^(^ÖD^OÖO^ÖÄP^ÖD(»(SP
Seebad zum Dorfe Königsmark gehörig auf der Insel Rom,
der nördlichsten der deutschen nordfriesischen Inseln (Provinz
Schleswig-Holstein). Die Insel ist 9 km von der Küste ent-
fernt, 15 km lang, 5 km breit und hat 900 Einwohner. Der
Badeort, eine Blockhauskolonie, liegt an dem sehr flach ab-
fallenden Strande der Westküste und ist durch Dampfbahn
mit der Landungsstelle in Königsmark (an der Ostküste der
Insel) verbunden. Von dort Dampfschiffverbindung über das
Wattenmeer mit Scherrebeck-Brückenkopf, 4 km von Scherre-
beck, einer Station der Bahn Hamburg — Tondern - Hvidding.
Auch Dampfschiffverbindung über Hörnum (Sylt) — Helgoland
nach Hamburg. — Seit 1898 Seebad.
Klima. Vgl. Sylt.
Kurmittel: Kalte Seebäder. 2 feststehende Seebade-
anstalten (Herren- und Damenbad) mit je 5 Badehäusem und
zusammen 50 Zellen. — Warme Seebäder im Warmbadehaus
mit 4 Zellen. Das Seewasser wird in Kübeln nach dem Warm-
hause gefahren und durch Dampfheizröhren erwärmt. — 1904
wurden 1014 kalte und 97 warme Bäder genommen. — Russisch-
römische Bäder, Inhalationen. Einrichtungen für Luft- und
Sonnenbäder.
Arzt mit Hausapotheke in Königsmark. — Kurzeit: 1. Juni
bis 30. September. — Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl
der Besucher (ohne Passanten) 1904: 248; 1905: 429.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe teils durch Kanalisation
in eine 1 km vom Orte und 2 km vom Strande entfernte Grube,
die im Winter geleert wird, teils durch Abfuhr (Torfmullkübel).
— Auskunft durch die G. m. b. H. „Nordseebad Lakolk
auf Rom".
aSDSG6G6G6C5SC55G5SG6aSD5DSG6G6DS LangeOOg ^0(»<»<^ÖD(X?^ÖD(!ÖÖD(X)ÖOÖDÖOdO
Dorf mit 317 Einwohnern auf dem westlichen Teil der
gleichnamigen ostfriesischen Insel, zur Provinz Hannover ge-
hörig. Die Insel liegt 9,5 km von der ostfriesischen Küste
entfernt und ist 40 km lang und 1,5 km breit. 10 — 20 m
hohe Dünenkette im Norden. Im Süden der Insel aus-
getlehnte Weideflächen. Der Strand ist 150 m breit. Dampf-
schiffverbindung mit Bensersiel; von dort Omnibusverkehr nach
Esens, Station der Ostfriesischen Küstenbahn Emden — Witt-
mund. Außerdem Dampfschiffverbindung mit Norderney. Auf
der Insel Pferdebahn von der Landungsbrücke zum Ort. —
Seit etwa 50 Jahren Seebad.
Klima. Vgl. Borkum.
Kurmittel: Kalte Seebäder. Herren- und Damenbad mit
zusammen 128 Zellen, davon 80 feststehende und 48 durch
Vorspann bewegliche. — Für warme Seebäder 16 Zellen
(emaillierte Eisenwannen). Das Seewasser wird etwa 120 m
vom Strande durch Pumpwerk entnommen und in einem Kessel
erwärmt. Zahl der Bäder 1903: 12 800 kalte, 1230 warme;
1904: 14900 kalte, 1575 warme; 1905: 15720 kalte, 1400 warme
Seebäder. — Inhalationsraum.
1 Arzt mit Hausapotheke. — Kurzeit: I.Juni bis 30. Sep-
tember. — Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) 1903: 2487; 1904: 3211; 1905: 3580.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe nach dem Gruben-
system durch Abfuhr. — Isolierhaus für Infektionskrankheiten.
— Das Bad gehört dem Kloster Lokkum; Auskunft durch den
Badekommissar.
G6G6G6G6G6C;6G6G6föG6G3SC3SG6fö Nordemey ^^^^^^iSO^^^ÖDÖO^iSD
Dorf mit 4018 Einwohnern am Westende der gleichnamigen
ostfriesischen Insel, zur Provinz Hannover gehörig. Die Insel
liegt 7 — 8 km von der ostfriesischen Küste entfernt und ist
10 km lang und 1 — 1,5 km breit. Im Norden der Insel 6—25 m
hohe Dünen, im Süden Weideflächen. Der Ort hegt unmittelbar
am flachen Strande. Dampfschiffverbindung mit Norddeich
448 —
(Station der ostfriesischen Küstenbahn), Bremerhaven, Hamburg
(über Helgoland-Cuxhaven), Juist, Langeoog und Borkum. Zur
Ebbezeit Wagenverkehr über das Watt mit Norden und mit
Hilgenriedersiel. — Seit 1797 Seebad.
Klima. Vgl. Borkum.
Kurmittel: Kalte Seebäder. Am Herren- und Damen-
Btrande zusammen 311 durch Vorspann bewegliche Badekarren.
Außerdem 3 feststehende Badebuden mit 136 Zellen. — 2 Warm-
badehäuser mit zusammen 38 Zellen, Wannen aus Glasgußplatten
oder Fliesen. Das Seewasser wird 100 m vom Strande durch
Dampfpumpe entnommen imd in Behältern durch kupferne
Heizschlangen erwärmt. — Zahl der Bäder 1903: 110134 kalte,
27040 warme: 1904: 124535 kalte, 26214 warme; 1905: 128856
kalte, 29 402 warme Seebäder. — Emrichtungen für Luft-
und Sonnenbäder. — Medizinische Bäder. — Heilgymnastik,
Massage, Elektrotherapie. — Inhalatorien.
Während der Kurzeit 7, sonst 4 Arzte. — Kurzeit: 1. Juni
bis 10. Oktober; auch Gelegenheit zu Winteraufenthalt. —
Kurtaxe: für eine Woche 1 Person 5 M., 2 Personen 7 M.,
3 und 4 Personen 9 M., 5 und mehr Personen UM.; für die
Kurzeit 15, 20, 25. 30 M. — Zahl der Besucher einschließlich
Passanten 1903: 30610; 1904: 36008; 1905: 37 874.
Allgemeine lEünrichtungen: Eiserner Seesteg, 175 m
lang. — Trinkwasserversorgung durch Grundwasserleitung. —
Beseitigung der Abfallstoffe durch Schwemm kunalisation auf
Rieselfelder. — Ortskrankenhaus für Einheimische, Döckereche
Baracke für Kurgäste. 2 Kinderhospize. Mililärkuranstalt.
Dampfdesinfektionsapparat. — Apotheke. — Das Bad ist im
Besitz des preußischen Staates. Auskunft durch den KönigL
Badeinspektor.
G6G6G6C6C6C6C6C6G6G6G6 St. Peter (mit Ording) ^^^^^^^^^^^
Dorf mit 815 Einwohnern an der Westküste der Halbinsel
Eiderstedt in der Provinz Schleswig -Holstein. Das Bad liegt
2,3 km vom Ort entfernt, zwischen dem breiten, ebenen Strande
und einer von NW nach SO sich erstreckenden Dünenkette.
Hinter dieser Kieferngehölz. 4 km nördlich im flachen Marsch-
lande liegt der Badeort Ording. Der Strand besteht aus festem
Schlicksand und ist bei St. Peter 60 m, bei Ording 30 m breit.
Nächste Bahnstation Garding (14 km), das mit Husimi und
Heide, Stationen der Bahn Hamburg— Tondem, durch Neben-
bahnen verbunden ist. — Seit 1877 Seebad.
Klima. Mittlere Monatstemperaturen nach 12 jährigem
Durchschnitt (1887— 1898): Mai 11,1°; Juni 14,9°; Juli 15,8°;
August 15,6°; September 12,9*-; Oktober 8,2°. — Mittlere jähr-
liche Niederschlagshöhe in demselben Zeitraum: 753 mm;
davon im Mai 48 mm; Jimi 54 mm; Juli 83 mm; August
103 mm; September 82 mm; Oktober 98 nrni*).
Kurmittel. Kalte Seebäder. In St. Peter 38 durch
Vorspann bewegliche Badekarren. In Ording 8 feste Bade-
hütten. — Für warme Seebäder 4 Zellen mit Wannen aus Zink-
blech. Das Seewasser wird in Tonnen angefahren und in
offenen Kesseln erwärmt. — Zahl der Bäder 1903: 3200 kalte,
220 warme; 1904: 3500 kalte, 150 warme; 1905: 4120 kalte,
290 warme Seebäder.
Arzte in Garding. — Kurtaxe: 1 Person 3 M., 2 Personen 4M.,
3 und 4 Personen 5 M., 5 und mehr Personen 6 M. — Zahl der
Besucher (ohne Passanten) 1903: 1025; 1904: 1075; 1905: 1294.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgimg durch
Brunnen. — Genesungsheim der Landesversicherungsanstalt
für Schleswig-Holstein. — Nächste Apotheke in Garding. —
Auskunft durch die Badekonmüssion.
*) Nach Mitteilungen der Deutschen Seewarte.
DSC6G6C6G5SDSföC6DSC6C6G6C6DS SpiekerOOg ÖDÖD&:)<X3Ä3(!sD(S?ÖDdöeOöO(!OdOÄ9
Dorf mit 250 Einwohnern auf der gleichnamigen ostfrie-
sischen Insel, zur Provinz Hannover gehörig. Die Insel liegt
9 km von der ostfriesischen Küste entfernt, ist 8 km lang und
2 — 3 km breit. Der Ort liegt im südwesthchen Teil der Insel.
10 — 15 m hohe Dünenkette. Anpflanzungen von Laub- und
Nadelgehölz, im Süden ausgedehnte Weideflächen. Zur Be-
festigung des Nordstrandes ist ein starkes Palisadenwerk und
ein 6 m hoher, 600 m langer als Wandelbahn benutzter Stein-
damm erbaut. Buhnenbauten längs eines Teiles des dort etwa
20 m breiten Strandes. — Motorschiffverbindung mit Neu-
harlingersiel, von dort Omnibusverkehr nach &en8 (9 km),
einer Station der ostfriesischen Küstenbahn Emden— Wittmund;
femer Dampfschiffverbindung über Wangerooge mit Carolinen-
siel-Harle, der Endstation der in Jever von der Bahn Wilhelms-
haven— Wittmund abzweigenden Nebenbahn. Auf der Insel
Pferdebahn vom Ort bis zur Landungsbrücke xmd zum Strande.
Klima. Vgl. Borkum.
Kurmittel. Kalte Seebäder. Herren- und Damenbad.
Für warme Seebäder 8 Zellen mit Wannen aus Zink. — Zahl
der Bäder 1903: 5814 kalte, 401 warme; 1904: 5872 kalte,
559 warme; 1905: 7217 kalte, 581 warme.
1 Arzt (mit Hausapotheke). — Kurzeit: I.Juni bis 30. Sep-
tember. — Kurtaxe: 1 Person 3 M., Höchstbetrag für eine
Familie 12 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903:
910; 1904: 984; 1905: 1119. — Auskunft durch die Bade-
verwaltung.
C6G6CiSC6 Sylt (Westerland, Wenningstedt, Kampen, Keitum) ÖO^^^
Nordfriesische Insel mit 4750 Einwohnern in 1 1 Ortschaften,
zur Provinz Schleswig-Holstein gehörig, ist 36 km lang und 0,5
bis 3,2 km breit; nur der mittlere Teil, der nach Osten zu in
eine Halbinsel ausläuft, hat eine Breite von 12 km. Die Süd-
spitze dieser Halbinsel ist 12km, der übrige Teil der Insel
23—26 km von der schleswig-holsteinischen Küste entfernt.
Der fast geradlinige, buchtenlose Weststrand der Insel, der den
stärksten Wellenschlag der Nordseeinseln bietet, wird von einer
Dünenkette begrenzt, die sich durchschnittlich 18 — 20 m ü. M.
erhebt, im N bei List und im S bei Hörnum die Höhe von
40—45 m erreicht. Anpflanzungen von Laub- und Nadel-
gehölz. — Dampfschiff Verbindungen: von Munkmarsch an der
— 449 —
Ostseite der Insel mit Hoyerschleuse, Endstation einer in
Tondern von der Bahn Hamburg— Tondern abzweigenden
Kebenbahn; ferner von Hörnnm an der Südspitze mit Ham-
burg über Helgoland— Cuxhaven, mit Amrum und mit Wyk
auf Föhr. Auf der Insel Kleinbahnen von Westerland nach
Hörnura, Munkmarsch, Wenningstedt imd Kämpen.
Klima, beobachtet in Keitum (zugleich als Norm für die
nordfriesische Inselgruppe: Amrum, Föhr, Sylt und Eöm).
25jährige Mittel (1876—1900)*):
*) Nach Mitteilungen der Deutschen Seewarte.
Lufttemperatur im Monatsmittel
morgens
8 Uhr
mittags
2 ühr
abends
8 ühr
Mittlere
Monats-
temperatur
Mittlere
monatliche
Nieder-
schlagsliöhe
mm
Luftdruck
Kelative Feuchtigkeit in Prozent
morgens
8 Uhr
mittags
2 Uhr
abends
8 Uhr
Mittel
Januar . .
Februar .
März . . .
April . . .
Mai ....
Juni . . .
JuU. . . .
August . .
September
Oktober .
November
Dezember
-0,2°
-0,1
1,2
5,2
10,2
14,5
16,6
15,8
13,1
8,4
4,3
1,7
•Tahr
0,8°
1,5
3,6
8,3
13,1
17,0
18,5
18,4
15,5
10,4
5,6
2,4
0,1°
0,4
1,7
5,6
10,1
14,0
15,4
15,4
13,1
8,8
4,7
1,8
0,1°
0,4
1,8
5,9
10,4
14,4
16,0
15,9
13,5
8,9
4,7
1,8
7,8
Auf der Insel befinden sich 4 Badeorte.
1. Westerland.
Stadt mit 2292 Einwohnern , liegt ungefähr in der Mitte
der Insel an ihrer Westküste unmittelbar am Strande. 20 — 50 m
breiter, flacher Strand. — Seit 18.').") Seebad.
Kurmittel. Kalte Seebäder. Baden unabhängig von Ebbe
und Flut, da auch bei Niedrigwasser genügende Badetiefe in
der Nähe des Ufers vorhanden ist. Herren-, Damen- und
Familienbad. 400 bewegliche Badekarren. Zahl der kalten
Bäder 1903: 68.i44; 1901: 82 85i); 190.'): 89 833. — Warme
Seebäder im Warmbadehaus mit 24 Zellen (Wannen aus Ton
und emailliertem Eisen); das Seewasser wird 150 m vom Strande
durch Dampfpumpe entnommen und durch kupferne Heizrohre
erwärmt. Zahl der warmen Seebäder 1903: 9718; 1904: 10938;
1905: 11 762. — Medizinische und elektrische Bäder, elektrische
Lichtbäder, Massage, Heilgymnastik. Inhalationsraum. —
Sonnenbad mit 20 Zellen. — Milchkuren.
4 Arzte. — Kurzeit: 15. Mai bis 15. Oktober. — • Kurtaxe:
1 Person 12 M., 2 Personen 20 M., 3—4 Personen 25 M., 5 und
mehr Personen 30 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 9031; 1904: 12 041; 1905: 15123.
Allgemeine Einrichtungen: 1500 m lange hölzerne
Wandclbahn am Strande. — Trinkwasserversorgung durch
Grundwasserleitung. — Beseitigung der Abfailstoffe durch
Schwemmkanalisation auf Rieselfelder. — Krankenhaus. Dampf-
desinfektionsapparat, — Apotheke. — Genesungsheim (für weib-
liche Kranke) der Land&sversicherungsanstalt der Hansestädte.
Kinderheilstätte. Kinderheim für Kinder Minderbemittelter. —
Auskunft durch die Direktion der Nordseebäder Westerland
und Wenningstedt.
2. ■Wenningstedt.
Dorf mit 151 Einwohnern, liegt 3,5 km nördlich von
Westerland, 15—16 m über dem mittleren Meeresspiegel.
Flacher, 20—50 m breiter Strand. — Seit 50 Jahren Seebad.
Kurmittel. Kalte Seebäder. Herren- und Damenbadeanstalt
mitSOZellen. Zahl derBäderl903: 5747; 1904: 8029; 1905:8832.
43,2
44,5
41,9
32,2
40,4
44,9
61,9
85,8
79,2
103,6
67,3
61,7
760,6
759,4
757,2
758,4
759,5
759,6
758,2
758,0
759,2
757,8
758,8
757,6
93
92
90
87
82
80
82
84
87
90
92
93
91
89
85
76
73
71
73
74
78
83
88
91
93
92
90
86
83
82
83
85
87
89
91
93
92
91
88
83
79
78
79
81
84
87
90
92
706,7
758,7
Ärzte und Apotheke in Westerland. — Kurzeit: 1. Juni
bis 30. September. — Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl
der Besucher (einschließlich Passanten) 1903: 1068; 1904:
1318; 1905: 1575.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr (Gruben-
system). — Auskunft durch die Direktion der Nordseebäder
Westerland und Wenningstedt.
3. Eampen.
Dorf mit 130 Einwohnern, 6 km nördlich von Westerland,
hoch gelegen. Flacher, 20 — 50 m breiter )Strand. Steü ab-
fallende Dünen (Rotes Kliff). — Seit 1892 Seebad.
Kurmittel. Kalte Seebäder. Herren- und Damenbad.
Zahl der Bäder 1904: 2116; 1905: 2471.
Arzte und Apotheke in Westerland. — Kurzeit: I.Juni
bis 30. September. — Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl
der Besucher (ohne Passanten) 1904: 359; 1905: 450.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr (Gruben-
system). — • Auskunft durch die G. m. b. H. „Nordseebad
Kampen auf Sylt-' Berlin W., Potsdamer Straße 116.
4. Keitum.
Dorf mit 830 Einwohnern am Wattenmeer, 4 km östlich
von Westerland. Der Strand ist 10 — 15 m breit. Wolü-
gepflegte Gärten mit Baumwuchs.
Kurmittel. Kalte Seebäder; der Badegrund ist schlick-
sandig. Feststehende Badehütte mit 4 Zellen. Zahl der Bäder
1903: 245; 1904: 440; 1905: 730.
1 Arzt. — Kurzeit: 15. Mai bis 15. Oktober. — Kurtaxe
wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 247; 1904: 321; 1905: 340.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgimg durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr (Gruben-
system). — Apotheke in Westerland. — Auskunft durch den
Verkehrsverein.
29
— 450 —
C3SG6G6G6C6C6C6C6G6C6G6G6G6G6 WongerOOge ^^iSO^^^^iSO^^iSO^^iSO
Dorf mit etwa 400 Einwohnern auf der gleichnamigen
ostfriesischen Insel, zum Großherzogtum Oldenburg gehörig.
Die Insel liegt von der oldenburgischen Küste 7 km entfernt
imd ist 10 km lang und 0,5 bis 1,5 km breit. Das Dorf hegt
in der Mitte der Insel unmittelbar an dem flach abfallenden
Strande. Bis 15 m hohe Dünenkette. Wangerooge wird seit
Anfang des 19. Jahrhunderts von Kurgästen besucht; 1854
wurde es durch eine Sturmflut völlig zerstört. Seit 1870 ist
der Nordstrand durch eine 4 km lange Steinmauer, die als
Wandelbahn dient, imd durch Buhnenbauten befestigt. — Dampf-
Bchiffverbindimg mit Carolinensiel-Harle, der Endstation einer
in Jever von der Bahn Wilhelmshaven — Wittmund abzweigenden
Nebenbahn; femer Dampfschiffverbindung mit Wilhelmshaven
und Bremen. Auf der Insel Kleinbahnen von den Landungs-
brücken zum Ort und zum Westtunn.
Klima. Vgl. Borkum.
Kurmittol: Kalte Seebäder. Herren- und Damenbade-
strand. 84 durch Vorspann bew^liche Badekarren. — AVarm-
badehaus (16 Zellen mit Wannen aus Steingut); das Seewasser
wird etwa 300 m vom Strande durch Pumpwerk entnommen
und durch Dampfheizrohre erwärmt. — Zahl der Bäder 1 903 :
12683 kalte, 1505 warme; 1904: 15525 kalte, 1802 warme;
1905: 17 946 kalte, 1988 warme Seebäder.
1 Arzt. — Kurzeit: 1. Juni bis 30. September. — Kur-
taxe: 1 Person 5 M., 2 Personen 7 M., 3 und 4 Personen
10 M., 5 und mehr Personen 12 M. — Zahl der Besucher ein-
schließlich Passanten 1903: 5212; 1904: 6930; 1905: 7706.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Für Beseitigung der Abfallstoffe Senkgruben ; die
Abwässer werden durch einen Abzugskanal nach dem Watten-
meer geleitet. — Döckersche Baracke. — Apotheke während
der Kurzeit. — 2 Kinderhospize. Erholungshaus für im-
bemittelte Kinder der Stadt Bremen. — Auskunft durch die
Badekommission.
c;6G6c;6G6G6G6C6C6C6G6G6G6 Wilhelmshaven ^^^^^^iso^^iso^&o
Stadt mit 33 685 Einwohnern (einschließlich 15363 Militär-
personen) in der Provinz Hannover, liegt an der Westseite des
Eingangs zum Jadebusen. — Endstation der Bahnen Bremen —
Wilhelmshaven und Wittmund— Wilhelmshaven. Dampfschiff-
verbindung mit Bremerhaven und Wangerooge.
Klima (zugleich als Norm für die ostfriesischen und
oldenburgischen Küstenbäder). 25jährige Mittel (1876— 1900)*):
*) Nach MitteUungen der Deutschen Seewarte.
Lufttemperatur im Monatsmittel
morgens
8 Uhr
mittags
2 0hr
abends
8 Uhr
Mittlere
Monsts-
t«mperatur
Mittlere
monatliche
Nieder-
schlagshGhe
Luftdruck
Relative Feuchtigkeit in Prozent
morgens
8 Uhr
mittags
2 Uhr
abends
8 Uhr
Mittel
Januar . .
Februar .
März . . .
April . . .
Mai ....
Jimi . . .
Juli. . . .
August . .
September
Oktober .
November
Dezember
Jahr . . .
-0,4°
0,4
2,0
6,1
11,0
15,0
16,4
15,8
12,8
8,0
3,9
1,2
1,2°
2,9
5,2
9,4
13,6
17,2
18,6
18,8
16,2
11,0
6,0
2,4
0,3°
1,4
3,0
6,7
10,8
14,6
16,0
15,7
13,3
8,8
4,6
1,5
0,1°
1,2
3,0
6,9
11,0
14,9
16,4
16,1
13,6
8,8
4,6
1,6
37,9
37,6
44,1
33,1
49,1
60,0
90,0
82,7
57,2
77,5
53,3
48,5
761,6
760,4
758,1
758,8
760,0
760,2
759,2
759,0
760,2
758,7
759,7
759,2
92
91
88
82
78
78
81
84
88
90
91
91
88
83
76
69
67
70
71
71
73
78
85
88
91
90
86
82
79
81
84
85
86
88
90
91
90
88
83
78
75
76
79
80
82
86
88
90
8,2
671,3
759,6
83
Kurmittel: Kalte Seebäder; der Bad^rund ist schlickig.
Herren- und Damenbadeanstalten mit je etwa 100 Zellen;
in der Abteilung für Nichtschwimmer künstlicher Zement-
boden. — Für warme Seebäder 7 Zellen mit Warmen aus
Terrakotta. Das Seewasser wird etwa 100 m vom Strande
mit Motorpumpe entnommen imd durch Heizschlangen er-
wärmt.
Kurzeit: 15. Mai bis 30. September. — Kurtaxe wird nicht
erhoben.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung durch
Grundwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
f »ihr (Tonnensystem). — Krankenhäuser. — Desinfektionseinrich-
timgen. — Auskunft durch den Badeverein „Seebad Wilhelms-
haven".
— 451 —
c:6G6G6föGiSG6G6G6asc;6G6föC2S Wyk auf Föhr i^isoisoöOiso^isOiso^^^iso^
Flecken mit 1220 ISinwohnem auf der nordfriesischen Insel
Föhr, zur Provinz Schleswig-Holstein gehörig. Die Insel hat
5000 Einwohner in 18 Ortschaften, ist 82 qkm groß und hegt
zwischen dem etwa 6 km entfernten Festlande im O, den Halhgen
Oland und Langeneß im SO, Amrum im SW und Sylt im NW.
Der Badeort Wyk hegt auf der Südostecke der Insel unmittelbar
an dem 20—25 m breiten Strande. Baumalleen im Ort, Nadel-
gehölz in der Nähe. — Dampfschiffverbindung mit DagebüU
(durch Kleinbahn mit Niebüll, Station der Bahn Hamburg—
Tondem verbunden) und mit Amrum. — Seit 1819 Seebad.
Klima. 17jährige Mittel (1888—1904)*):
*) Angabe der dortigen Meteorologischen Station.
Januar . .
Februar. .
März . . .
April . . .
Mai . . . .
Juni. . . .
JuU . . . .
August . .
September
Oktober. .
November
Dezember
Jahr . . .
Lufttemperatur im Monatsmittel
morgens
7 Uhr
—0,2°
—0,5
1,3
4,3
9,8
13,8
15,3
14,9
12,3
8,4
4,6
1,7
mittags
2 Ulir
0,8°
1,3
4,1
8,6
13,6
17,7
18,8
18,4
16,0
10,8
6,1
2,5
abends
9 Uhi
0,0°
0,0
2,0
5,4
9,9
13,5
14,9
14,7
12,6
8,9
4,9
1,8
Mittlere
Monats-
temperattu-
0,2°
0,4
2,3
6,1
10,9
14,6
16,0
15,7
13,4
9,3
5,1
2,0
8,0
Mittlere monatliche
Kiederschlagshöhe
42,1
36,4
49,6
41,3
44,5
46,6
69,7
103,8
66,7
97,4
58,8
50,0
706,9
Kurmittel: Kalte Seebäder. Herren-, Damen- und Fa-
milienbad. 50 durch Vorspann bewegUche Badekarren. —
Warme Seebäder im Warmbadehause mit 15 Zellen; Wannen
teils aus Marmor, teils aus Holz. Das Seewasser wird un-
mittelbar am Strande durch Pumpen entnommen imd in offenem
Kessel erwärmt. — Zahl der Bäder 1903: 5891 kalte, 2783
warme; 1904: 9488 kalte, 2883 warme; 1905: 10178 kalte,
9345 warme Seebäder. — Elektrische Bäder. — Inhalatorium.
— Massage.
2 Arzte. — Kurzeit: 1. Juni bis 30. September. — Kur-
taxe: 1 Person 9 M., 2 Personen 12 M., 3 und 4 Personen
16 M., 5 und mehr Personen 20 M. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) 1903: 2180; 1904: 2365; 1905: 2675.
AUgemeino Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr, der
Abwässer durch Kanalisation. — Krankenhaus. Dampfdesin-
fektionsapparat. Kinderheilanstalt. — Apotheke. — Auskunft
durch die Badeverwaltung.
— 452 —
B. Ostseebäder.
Von F. ßöchling.
Aarösund
Ahlbeck
Ahrenshoop
Alt-Gaarz
Alt- Heikendorf
Apenrade
Arendsee
Augustenburg
Baabe
Seebad Bansin
Bauerhufen
Berg-Dievenow (s. auch unter „Kochsalzquellen" und
„Moorbäder")*)
Binz
Boltenhagen
Borby - Eckemf örde
Breege
Brösen
Brunshaupten
Carlshagen
Cranz (s. auch unter „Moorbäder")
Dahme
Deep
Devin
Dierhagen
Georgenswalde
Glowe
Glücksburg
Göhren
Graal
Graven stein
Groß-MöUen
Haffkrug
Heidebrink
Heiligendamm
Heiligenhafen
Heia
Henkenhagen
Heringsdorf (s. auch luiter „Kochsalzquellen" und
„Moorbäder")*)
Heubude
Horst
Jcrshöft
Kahlberg
Kappeln - Schleimünde
Kloster
Kolberg (s. auch unter „Kochsalzquellen" und „Moor-
bäder")*)
Kolberger Deep
Koserow
Labö
Lauterbach bei Putbus
Leba
Lohme
Lubmin
Memel
Misdroy (s. auch unter „Moorbäder")
Müritz
Nest
Neuendorf
Neuhäuser
Neukamp
Neukuhren
Niendorf
Ost-Dievenow (s. auch unter „Kochsalzquellen" und
„Moorbäder") *)
Ostemothhafen
Prerow
Putzig
Bauschen
Rewahl
Rügenwaldermünde
Saßnitz
Scharbeutz
Schönberg
Schwarzort
Sellin
Sorenbohm
Steinberghaff
Stolpmünde
Swinemünde (s. auch unter „Kochsalzquellen")*)
Thießow
Timmendorfer Strand
Travemünde
Vilm
Vitte
Wamemünde
Westerplatte (s. auch unter „Moorbäder")
Wustrow
Zingst
Zinnowitz (s. auch unter „Moorbäder")
Zoppot (s. auch unter „Moorbäder")
*) Die chemischen Analysen der Mineralquellen sind^bearbeitet von Professor Dr. E. Hintz imd Dr. L. Grünhut.
— 453 —
G6C;6C;6G6C;6C:;jSG6C;6G6C5SC:6G6G6C;?SG6 Aarösund ^isoisoisoiso^iso^^isoisö^^isoiso
Dorf mit 160 Einwohnern in der Provinz Schleswig-Hol-
stein, liegt an der Westküste des Kleinen Belt, 9 km von Haders-
leben entfernt; die kleine Insel Aarö ist in 750 m Entfernung
östlich vorgelagert. Am Strand alte Baumbestände. — End-
punkt der von der Hauptlinie Flensburg — Vamdrup in Woyens
abgehenden Zweigbahn. Dampfschiff Verbindung mit Hadersleben
( 1 '/j Stunden), ferner mit Apenrade, Sonderburg und Flensburg. —
Das Bad wird auch als Fährhof-Aarösimd bezeichnet.
Klima. Vgl. Glücksburg.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. Durch Vorspann
bewegliche Badekarren. — Milchkuren.
Arzte in Hadersleben. — Kurtaxe wird nicht erhoben. —
Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: etwa 190; 1904: 250;
1905: 345. — Apotheke in Hadersleben. — Auskunft durch
Pächter Deichmann.
C6GiSG6G6(5SGJSG?SG6GiSC^G6C6(:^G6G6 Ahlbeck ^^^^^^^^^^^iSO^iiOiSO
Dorf mit 2142 Einwohnern auf der Insel Usedom, zur
Provinz Pommern gehörig, liegt auf welligem Dünengelände
unmittelbar an dem flachen, breiten von NW nach SO ge-
richteten Strande. Im S und W ausgedehnte Waldungen, vor-
wiegend Nadelholz, und allmählich bis zu 90 m ansteigende
Höhen. — Station der Bahn (Berlin) — Swinemünde — Herings-
dorf, Dampfschiffverbindung mit Stettin, Swinemünde, Herings-
dorf und Rügen (An- und Abbooten). — Seit 40 Jahren Seebad.
Klima. Vgl. Swinemünde.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 5 feststehende
Seebadeanstalten (1 Herrenbad mit 134, 2 Damenbäder mit
zusammen 128, 2 Famihenbäder mit 130 Zellen). Warmbad
mit 40 Zellen; außerdem warme Seebäder in einem Hotel.
Das Wasser für die warmen Bäder wird etwa 20 m vom Strande
durch Pumpen entnommen und durch Dampf erwärmt. Zahl
der Bäder 1903: 88146 kalte, 10910 warme; 1904: 103542
kalte, 12643 warme; 1905: 146000 kalte, 13500 warme See-
bäder. — Moorbäder (aus Torfmoor der Umgegend). Künstüche
Sol- und Kohlensäurebäder. Elektrische Lichtbäder. Sonnen-
bad. —^ Milchkuren.
3 Ärzte. — Kurzeit: 1. Juni bis Ende September. — Kur-
taxe: 1 Person 6 M. , 2 Personen 9 M., 3 Personen 12 M.,
4 imd mehr Personen 15 M. ; bei einem Aufenthalt bis zu 14 Tagen
3, 5, 7 imd 9 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903:
15397; 1904: 17 139; 1905: 18479 (darunter etwa 1000 Aus-
länder).
Allgemeine Einrichtungen : 70 m langer Seesteg. —
Wasserversorgung teils durch Brunnen, teils durch die Herings-
dorfer Wasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Abfuhr. — Apotheke. — Auskunft durch die Badedirektion.
G6G6G6G6G6G6föC6G6C:5SG6G6G6G6 AhrenshOOp ^^^^^^^^^^ÖOiSOiS)^
Dorf mit 180 Einwohnern in der Provinz Pommern, 4 km
von Wustrow (Postverbindung), 11 km von Kibnitz (Dampf-
schiffverbindung, Fahrzeit 1*/, Stunde), einer Station der Bahn
Rostock— Stralsund, liegt auf dem Vor-Darß, einer Landenge
zwischen dem Saaler Bodden und der Ostsee, in geringer Ent-
fernung von dieser. Die Küste ist flach, von niedrigen Dünen
begrenzt und verläuft von NO nach SW; nach SW steigt
sie zu 15 m hohem Steilufer an. Nordöstlich vom Ort Boden-
erhebungen und ein kleiner Laubwald, in ^ km Entfernung
Nadelholz. — Seit 1889 Seebad.
Klima. Vgl. Wustrow.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 2 feststehende
Badeanstalten mit 16 Zellen (Herren- und Damenbad). Zahl
der Bäder 1903: 4600; 1904: 4235; 1905: 4913. — 2 Zellen
für warme Seebäder.
Arzt in Wustrow. — Kurzeit: 15. Mai bis Ende Oktober. —
Kurtaxe: 1 Person 2 M., FamiUe 4M. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) 1903: 489; 1904: 515; 1905: 657.
Allgemeine Kinrichtungen: Seestege. — Trinkwasser-
versorgung durch Tiefbohr- und Kesselbrunnen. — Apotheke
in Ribnitz. — Auskimft durch die Badeverwaitung.
G6G6G6G6G6G6GJSG6G6G6G6G6G6G6GJS Alt-GaaTZ ÖOÖO^^^^^^^^^isOi$OiSOÖO
Dorf mit 211 Einwohnern im Großherzogtum Mecklenburg-
Schwerin, liegt am östlichen Ende der Halbinsel Wustrow
zwischen der Ostsee und dem Salzhaff, einer Bucht der Ostsee.
Die von SW nach NO verlaufende Küste bildet ein Steilufer
mit vorliegendem Sandstrand. Kiefernwald 5 km entfernt. —
Nächste Eisenbahnstation Neu-Bukow (10 km) an der Bahn
Wismar — Rostock. — Seit 1820 Badeort.
Kurmittel : Kalte und warme Seebäder. 2 Seebadeanstalten
(Herren- und Damenbad) mit 20 feststehenden und 4 beweg-
lichen Zellen, außerdem 1 Zelle für warme Seebäder. — Zahl
der Bäder 1904: etwa 3000; 1905: 4710 kalte, 280 warme.
Arzt aus Neu-Bukow an bestimmten Tagen anwesend. —
Kurzeit: 1. Juni bis 30. September. — Kurtaxe: wöchentlich
0,50 M., Famihe 1 M. — Zahl der Besucher 1904: 425; 1905: 565.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgimg durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Apotheke in Neu-Bukow. — Auskunft durch den gemein-
nützigen Verein,
29*
454
c;6C3SC6G6G6C6föc;iSC2SGjSG6G6G6 Alt-Heikendorf isoisoisoisoisoiso^^^^^isoiso
Dorf mit 1265 Einwohneni in der Provinz Schleswig-
Holstein, liegt am östlichen Ufer der hier 3 km breiten Kieler
Bucht, gegenüber der Mündung des Kaiser -Wilhelm -Kanals.
I^ubwald in der Nähe. Darapfschiffverbindung mit Kiel
(Fahrzeit '/, Stunde).
Kurroittel: Kalte Seebäder. Bew^liche Badekarren. —
Parkanlagen.
1 Arzt. — Kurzeit: Mitte Mai bis Ende September. —
Kurtaxe wird nicht erhoben. — Auskunft durch den Gemeinde-
vorsteher.
G6Gjsg6G}SG6C;6G6G6G6G6G^C6G6C6c;js Apenrade ^^^^^isoiso^isoisoi^^^^^
Stadt mit 7023 Einwohnern in der Provinz Schleswig-
Holstein, Endstation der von der Strecke Hamburg — Neu-
raünster — Kiel — Vamdrup in Eotenkrug abzweigenden Bahn,
mit Lügumkloster und Gravenstein durch Kleinbahn, mit
Sonderburg und Flensburg auch durch Dampfschiff verbunden,
li^t auf dem Hange eines flachen Hügels an der 11 km langen,
3 km breiten Apenrader Föhrde. Ausgedehnte Laub- und Nadel-
waldungen. — Seit etwa 1830 Seebad.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt 760 mm *).
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. Mehrere See-
badeaustalten. 1 Warmbadeanstalt. Zahl der Bäder 1904:
10 725 kalte und 2615 wanne Seebäder; 1905: 24 714 kalte,
1900 warme Seebäder imd 1276 medizinische Bäder.
7 Arzte. — Kurzeit: Mitte Mai bis Ende September. —
Kurtaxe wird nicht erhoben.
Allgemeine Einrichtungen: Wasserleitung. — Kanali-
sation der Abwässer, Abfuhr der festen Abfallstoffe. — Kreis-
krankenhaus. — Auskunft durch den Magistrat.
•) ProTinÄ-Eegenkarte.
c;6C;6C6Cjsc6C6G6g^g6C5SG6G6G6G6G6 Arendsee ^^^^^^^^^iio^^^^^
Dorf mit 380 Einwohnern im Großherzogtum Mecklenbui-g-
Schwerin, 7 km von Kröpelin, einer Station der Bahn Rostock —
Wismar (Kraftwagenverbindung), li^ unmittelbar an dem von
SW nach NO gerichteten flachen Strande mit welligen Dünen,
landseitig von ausgedehntem Laubwald und Kiefemforsten um-
schlossen. — Seit 1890 Seeb-id.
Klima. Vgl. Wustrow.
Kunnittol: Kalte und warme Seebäder. 2 feststehende
Secbadeanstalten (Herren- und Damenbad) mit 80 Zellen ; warme
Seebäder in einer Anstalt mit 6 Zellen und in einigen Hotels.
— Zahl der Bäder 1903: 16 000; 1904: 20 000; 1905: 25 000.
1 Arzt. — Kurzeit (für Seebäder): Ende Mai bis Anfang
Oktober. Seit 1905 -auch Einrichtungen für Winterkuren. —
• Kurtaxe: 1 Person 3 M., Familie 6 M. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) 1903: 3200; 1904: 3750; 1905: 5230.
Allgemeine Einrichtungen: Seest^. — Trinkwasserver-
sorgung durch Bnmnen. — Beseitigimg der Abfallstoffe durch
Abfuhr. — Apotheke. — Auskunft durch die Badeverwaltung.
G6C6G6G6G6G6G6CiSG6C5SCÄSG6G6 AugUStenburg iSO^^^i$0^^^^^^iSO^
Flecken mit 837 Einwohnern auf der Insel Alsen, zur Pro-
vinz Schleswig-Holstein gehörig, liegt an der tief einschneiden-
den Augustenburger Föhrde. Im Osten vielfach bewaldetes
Hügelland. Schloßpark. — Kleinbahnverbindung mit Sonder-
burg (7 km), von dort Bahn und Dampfschiff nach Flensburg
und Kiel.
Klima. Vgl. Glücksburg.
Kurmittel: Kalte Seebäder.
1 Arzt. — Kurzeit: Anfang Juni bis Anfang Oktober. —
Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher: 200—300
jährlich. — Apotheke.
C5SC5SG6G6C6C5SG6C6G6G6G6(5SG^G6G6C6 Baabe ^iSOiSOisO^^^^^^ÖOi^isO^^^
Dorf mit 400 Einwohnern auf der Insel Bügen, zur Provinz
Pommern gehörig, liegt in hügeliger Umgebung auf der Halb-
insel Mönchgut, am Selliner See, 1 km südwestlich vom Strande.
Kiefernwald in der Nähe. — Station der Kleinbahn Alt«fähr—
Göhren, die durch die Strecke Bergen — Putbus mit der Linie
Berlin— Saßnitz verbunden ist. — Seit 1895 Seebad.
Kurmittel: Kalte Seebäder. 3 kleine Seebadeanstalten
(1 Herrenbad und 2 Damenbäder).
Arzt in SeUin (2,5 km). — Kurzeit: Juni bis September. —
Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
etwa 200 jährlich. — Am Strande ein Hospiz. — Auskunft
durch den Ortsvorsteher.
— 455 —
G6G6G6G6G6C^c;3SD5G6C^G6G5SG6 Seebad Bansin ödöD(!oä9ö3öd^ödödä:)ödöoöo
Bad (selbständige Gemeinde) mit 220 Einwohnern auf der
fnsel Usedom, zur Provinz Pommern gehörig, 3 km von dem
Dorfe Bansin entfernt und 3 lfm nordwestUch von Herings-
dorf (Wagen- und Motorbootverbindung), der Endstation der
Bahn Berlin — Swinemünde — Heringsdorf, erstreckt sich am
Südfuß dea 70 m hohen, dichtbewaldeten, im 0 zur See steil
abfallenden Langen Berges bis zum flachen, von NW nach SO
gerichteten Sandstrand. Im W ein Binnensee. — Seit 1897
Badeort.
Klima. Vgl. Swinemünde.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. — Zwei mitein-
ander verbundene Herrenbiider mit 68 Zellen, zwei Damen-
bäder mit 92, ein Familienbad mit 62 Zellen, in denen 1903:
31000; 1904: 32826; 1905: 38106 Bäder genommen wurden.
Ein Warmbad mit 1.0 Zellen; das Wasser wird etwa 100 m
vom Strande durch Pumpwerk entnommen.
2 Arzte. — Kurzeit: 15. Juni bis 15. September. — Kur-
taxe: 1 Person 4 M., 2 Personen 6 M., 3 Personen 8 M. — Zahl
der Besucher (ohne Passanten) 1903: 3230; 1904: 3480; 1905:
4960 (darunter 6 Prozent Ausländer).
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversoi^ung teils
durch die Heringsdorfer Wasserleitung, teils durch Tiefbohr-
brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Apotheke in Heringsdorf. — Auskunft durch die Badedirektion.
G6DSG6G6G6C;6C5SG6C;6G6GiSG6CÄSG6 Bauerhufeil ^iSO^iSOiSO^^iSDiSO^^iSOiSO^
Dorf mit 176 Einwohnern in der Provinz Pommern, 5 km
von Kasimirsburg, einer Station der Bahn Kolberg— Köslüi,
liegt imnitten hoher Dünen, unweit vom flachen, von WSW
nach ONO verlaufenden Strande, östlich und westlich von ge-
mischtem Wald begienzt. — Seit 1840 Badeort.
EUima. Vgl. Eügenwaldermünde.
Kurmittel: Kalte Seebäder. Feststehende Badezellen. —
Slilchkuren.
Arzte in Kordeshagen und Köslin, 1 — 1'/, Stunde entfernt. —
Kurzeit: Anfang Juni bis Anfang September. — Kurtaxe wird
nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903:
350; 1904: 361; 1905: 480.
Allgemeine Eüiriehtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. Ab-
zugsgraben für die Tagewässer. — Apotheke in Kordeshagen. —
Auskunft durch den Badevorstand.
G6G6G6G6G6G6G6G6GJSDSC2SGJSG6 Berg-DievenOW ÖD(^(!OÖDÄPÖDÖO(X3dOöD(!OöOÖO
Dorf mit 350 Einwohnern in der Provinz Pommern, liegt
auf einer 6 km langen, 300—400 m breiten Landzunge zwischen
der Ostsee und der Dievenow, die sich dort zum Fritzower
See erweitert. In der Nähe Kiefern- imd Laubwald. — Dampf-
schiffverbindung mit Cammin (7 km, Endpunkt der Bahnlinie
Stettin— Cammin) und mit Stettin. — Seit 1839 Seebad, seit 1895
auch Solbad.
Klima. Vgl. Swinemünde.
Kurmittel : Kalte imd warme Seebäder. Zwei feststehende
Seebadeanstalten (Herren- und Damenbad) mit 92 Zellen. —
Zahl der Bäder 1903: 22162; 1904: 26300; 1905: 26100. —
Eine Mineralquelle, die 1895 in 185 m Tiefe in jurassischen
Sauden erbohrt wurde und über Tage ausfUeßt.
Analyse
(aus der Salztabelle berechnet).
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen'). Gnuum
Kalium-Ion (K-) 0,103
Natrium-Ion (Na-) 11,38
Calcium-Ion (Ca-) 0,7258
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,241
Anionen').
Chlor-Ion (Gl') 19,26
Sulfat-Ion (SO/') 0,134
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,387
Analytiker: B. Drenckmann. 1895').
Ergiebigkeit: etwa 2400 hl in 24 Sümden.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,196
Natriumchlorid (NaCl) 28,89
Calciumchlorid (CaCl,) 2,009
Magnesiumchlorid (MgCl,) 0,507
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,168
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03),] 0,465
32,24
sind enthalten:
MUU-
Mol
Milllgramm-
ÄquiTalente
2,63
2,63
493,8
493,8
18,10
36,20
9,89
19,8
552,4
543,3
543,3
1,40
2,80
6,35
6,35
32,23 1075,5 552,5
1) Manuskript. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Einldtung Abschn. B.2.C.
') Vgl. ehem.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
32 g, wobei Natrium- und Chlor-Ionen bei weitem überwiegen.
Die Quelle ist eine „reine Solquelle".
Das Wasser der Quelle dient zum Baden; es wird in das
Warmbadehaus (15 Zellen mit Wannen aus Holz) geleitet, in
dem auch warme Seebäder, Moorbäder (aus den eiseiihaltigen
Moorlagem am Camminer Bodden) imd andere medizinische
Bäder verabreicht werden. Zahl der warmen Bäder aller Art
1903: 3916; 1904: 6776; 1905: 6070.
2 Arzte. — Kurzeit: 1. Juni bis 20. September. — Kur-
taxe: 1 Person 4,50 M., Familie 9 M.; bei einem Aufenthalt
bis zu 10 Tagen die Hälfte. — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 2362; 1904: 3000; 1905: 3358.
Allgemerae Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Kanalisation der Tagewässer in den Fritzower
See etwa 2'/, km vom Strande. Abfuhr der festen Stoffe. —
Apotheke. — Auskunft durch die Badedirektion.
— 456 —
GSC6C;6CjSC6C6G6C6G6C5SG6G6C6G6C6G6 B i n Z ^^^^^^^^^^iSO^iiOisOiSOisO
Dorf mit 1000 Einwohnern auf der Insel Eugen, zur Pro-
vinz Pommern gehörig, li^ am Südufer des Prorer Wiek.
Der neue Ortsteil befindet sich dicht an dem breiten flachen
Sandstrand, das alte Dorf zieht sich nach S landeinwärts und
wird im W durch einen größeren Binnensee begrenzt. Nach
KW bewaldete Dünen, nach 0 hohes Steilufer, im SO bis an
den Ort herantretend die Bodenerhebungen und ausgedehnten
Laubwaldungen der Granitz. — Station der Kleinbahn Alte-
fähr— Göhren, die durch die Strecke Bergen— Putbus mit der
Hauptlinie Berlin — Saßnitz verbunden ist. — Dampfschiffver-
bindung mit Stettin, Greifswald imd Saßnitz. — Seit 1870
Badeort.
Klima. Vgl. Lauterbach.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. Drei feststehende
See-Badeanstalten (Herrenbad, Familienbad, Damenbad) mit 330,
1 Warmbad mit 35 Zellen. Das Wasser für die wannen Bäder
wird etwa 100 m vom Strande durch Pumpe entnommen und
durch Dampf erwärmt. Bäderzahl 1903: etwa 30000; 1904:
40000; 1905: 50000 kalte und jährlich etwa 10000 warme
Bäder. — Medizinische Bäder, Massage.
1 Arzt. — Kurzeit: 15. Mai bis 30. September. — Kurtaxe:
1 Person 8 M., 2 Personen 12 M., 3 Personen 16 M., 4 und
mehr Personen 20 M. ; bei Aufenthalt bis zu 8 Tagen die
Hälfte, bis zu 14 Tagen 6, 10, 13 und 15 M. — Zahl der Be-
sucher (ohne Passanten) 1903: 8000; 1904: 10000; 1905: 12000.
Allgemeine Xünrichtungen : 600 m langer Seesteg. —
Trinkwasserversorgung durch Grundwasserleitung. — Besei-
tigung der Abfallstoffe durch Kanalisation (mit Kläranlage). —
Apotheke. — Auskunft durch die Badedirektion.
CÄCSSGJSGiSGÖGJSCÖDSCÄGiSCÄGÖGÖGJS Boltenhageil Ö0ÖD^Ö0Ö0ÖDÄP(!Oö0(^ÖDÄ?Ö3ÖD
Dorf mit 125 Einwohnern im Großherzogttmi Mecklenburg-
Schwerin, liegt an dem flachen, von NW nach SO verlaufenden
Strande der Wismarer Bucht. An der Ostseite Kiefernwald. —
Omnibusverbindung mit Klütz, der Endstation der in Greves-
mühlen von der Bahn Lübeck— Stettin abzweigenden Kleinbahn.
Dampfschiffverbindung (einmal wöchentlich) mit Wismar und
mit Travemünde. — Seit 1830 Seebad.
Klima. Vgl. Wustrow.
Kurmittel: Kalte Seebäder. Etwa 50 Badekaxren, die
durch Vorspann bewegt werden. Wanne Seebäder in 3 Logier-
häusern mit je 2 Zellen.
2 Arzte. — Kurzeit: 1. Juni bis 1. September. — Kurtaxe
wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 1432; 1904: 1573; 1905: 1770.
Allgemeine SUnricbtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen (zum Teil artesische). — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr. — Apotheke 3,4 km entfernt. — Auskunft durch
Lehrer Engel.
G6C6G3SG6G6G6G6G6DSG6 Borby-EckemfÖrde ^^iSO^SOiSO^^iSO^^
Stadt Eckemförde mit 7088 Einwohnern imd das an-
grenzende Dorf Borby mit 1782 Einwohnern, in der Provinz
Schleswig -Holstein an der Eckemförder Bucht. Buchenwald
2,5 km entfernt. — Eckemförde ist Station der Bahn Kiel-
Flensburg.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt: 750 mm*).
Kunnittel: Kalte und warme Seebäder. 3 feststehende
Seebadeanstalten mit 63 Zellen. Für wanne Seebäder 7 Zellen
in Hotels.
4 Ärzte. — Kurzeit: 15. Mai bis 15. September. — Kur-
taxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 950; 1904: 692; 1905: 632.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgimg durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr (Kübel-
system). — Krankenhaus. — Auskunft durch den Verein zur
Hebung des Fremdenverkehrs.
*) FroTinz-Begenkarte.
(5SG6GJSG6CÄG6CJSG5SG6C3SG6G6C6G6C6G6 BreegG iSOiSOiSOiSO^iSO^iSOÖO^ÖOÖOÖO^^^
Dorf mit 523 E^wohnem auf Wittow, der nördlichsten
Halbinsel Rügens, zur Provinz Pommern gehörig, hegt am
Nordrand des Breuer Boddens und zieht sich östUch bis zum
Tromper Wiek, einer offenen Bucht der Ostsee, hin. Der
flache Sandstrand wird durch Dünen begrenzt. Zwischen
Dorf und Strand der Waldpark „Juliusruhe". Kiefernwald
angrenzend. — Nächste Eisenbahnstation Altenkirchen (3 km),
Endstation der in Bergen von der Linie Stralsund— Saßnitz
abzweigenden Kleinbahn. Dampfschiff- xmd Motorbootverbin-
dung mit Stralsund, Motorbootverbindung auch mit Lietzow
an der Linie Stralsund— Saßnitz. — Seit 1884 Badeort.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 2 festgebaute
Badeanstalten mit je 25 Zellen. 1 Warmbad mit 4 Zellen;
das Wasser wird etwa 30 m vom Strande durch Pumpe ent-
nommen. — Bäderzahl 1903: etwa 8000; 1904: etwa 9000;
1905: etwa 10 500. — Sonnenbad.
Arzt in Altenkirchen. — Kurzeit: 15. Juni bis 15. Sep-
tember. — Kurtaxe („Zuschußmiete") : 1 Person 2 M. , 2 und
3 Personen 3 M. , 4 und mehr Personen 4M. — Zahl der
Besucher 1903: 800; 1904: 956; 1905: 985 (wovon etwa ein
Drittel Passanten).
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Tiefbohr- und Kesselbrunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr aus zementierten Gruben. — Apotheke in Alten-
kirchen. — Auskunft durch die Badcven^altung.
— 457
C;6G6G6C;6G5SG6G55G6C;6C6G6C^G6G6G6C^ BrÖSen iSO^^^^i$0^^i$OiS)^^^^^^
Dorf mit 2160 Einwohnern in der Provinz Westpreußen,
liegt an der Danziger Bucht, immittelbar an dem flachen,
von NW nach SO gerichteten Strande. Niedrige Dünen;
in der Nähe ein Erlen- und Kiefernwäldchen. 8 km westlich
waldbedeckte Höhenzüge. — Station der Linie Danzig — Neu-
fahrwasser. Elektrische Bahn von Danzig (6 km). — Seit etwa
25 Jahren Seebad.
Klima. Vgl. Westerplatte.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. Der Bad^nmd
ist sehr flach. 2 feststehende Badeanstalten (Herren- imd
Damenbad) mit 161 Zellen imd 1 Warmbad mit 9 Zellen; das
Wasser für die warmen Bäder wird etwa 50 m vom Strande
durch Motorpumpe entnommen und in Badeöfen erwärmt. —
Sol-, Fichtennadel-, Moor- und künstliche Kohlensäurebäder.
Ärzte in Langfuhr (4 km). — Kurzeit: 15. Juni bis 1. Ok-
tober. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1905: 332.
AUgemeine Einrichtungen: Seesteg. — Trinkwasser-
versorgung durch Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr aus zementierten Gruben. — Apotheke in Neu-
fahrwasser (2 km). — Auskunft durch Karl Grabow.
GiSGjsGjsföföGöcssföGjSGjsGjsc^Gjs Brunshaupteii ^^^isoisoiso^^^^^^^
Dorf mit etwa 1500 Einwohnern im Großherzogtum Meck-
lenburg - Schwerin, 8 km von KröpeUn (Kraftwagenverbindung),
einer Station der Bahn Rostock — Wismar, erstreckt sich vom
Fuße eines südlich vorUegenden Höhenzuges 3 km weit nach N
bis zur Ostsee, an deren von W nach O verlaufendem flachen
Strande der neue Ortsteil, landseitig von Kiefernwald umgeben,
gelegen ist. In größerer Entfernung im S ausgedehnter Laub-
wald, die „Kühlung". — Seit 1880 Seebad.
Klima. Vgl. Wustrow.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 2 feststehende
Seebadeanstalten, Herrenbad mit 32, Damenbad mit 36 Zellen.
Warmbad mit 6 Zellen. — Kaltwasserkur, Massage.
1 Arzt. — Kurzeit: 1. Juni bis 25. September. — Kurtaxe:
1 Person 4 M., Familie 8 M. — Zahl der Besucher einschließ-
lich Passanten 1903: 3821; 1904: 4363; 1905: 5526.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der AbfaUstoffe durch Abfuhr. —
Apotheke. — Auskunft durch die Badeverwaltung.
G6G6G6G5SG6G6G5SG6G6G6G6G6G6G6 CarlshagCn iSO^i^iSOi^iSO^^i^^^^iSOiSO
Dorf mit 700 Einwohnern auf der Insel Usedom, zur Provinz
Pommern gehörig, von Wolgast, der Endstation einer in Züssow
von der Linie Berlin — Stralsund abzweigenden Nebenbahn, 10 km
entfernt (Omnibusverbindung), von Zinnowitz 5 km, liegt un-
mittelbar an dem von NW nach SO verlaufenden, flachen
Strande. Gemischter Wald angrenzend. — Seit 1885 Badeort.
Klima. Vgl. Swinemünde.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 2 festgebaute
Seebadeanstalten mit 50 Zellen. Warmbad mit 4 Zellen; das
Wasser wird 400 m vom Strande durch Pumpen entommen
und durch direkte Heizimg erwärmt. Im Jahre 1905 wurden
9668 kalte und warme Bäder genommen. — Sonnenbad.
1 Arzt während der Hauptkurzeit. — Kurzeit: Mitte Mai
bis Oktober. — Geringe Kurtaxe. — Zahl der Besucher ein-
schließlich Passanten 1903: 834; 1904: 1066; 1905: 1264.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der AbfaUstoffe durch Abfuhr. —
Apotheke in Zinnowitz. — Auskunft durch die BadegeseU-
schaft, E. G. m. b. H.
c;?sgjsg6G6C:5SGjsc6C6G6C;6C;6G6G6G6G6C;6 Cranz ^isoisoisoiso^iso^^iso^^^^iso^
Dorf mit 2600 Einwohnern in der Provinz Ostpreußen,
Station der Bahn Königsberg — Neukuhren, hegt 7 km westlich
vom Kurischen Haff, unmittelbar an dem steil abfallenden, von
SW nach NO verlaufenden Ostseestrande. Nach NO verbreitert
sich der Strand und ist von bewaldeten, hohen Dünen begrenzt;
dahinter gemischter Wald. Anpflanzungen von Laub- und
Nadelgehölz, Parkanlagen. — Seit 1816 Seebad.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt (1889—1898) 664 mm*).
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 2 feststehende
Seebadeanstalten (Herren- und Damenbad) mit 202 Zellen
(Bäderzahl 1903: 90471; 1904:84159; 1905: 106479); Warm-
*) ProTinz-Kegenkarta.
bad mit 31 ZeUen (1903: 16 244; 1904: 11563; 1905: 14366
warme Bäder). — Moorbäder mit Moor aus benachbarten Lagern
(jährUch etwa 2400). Medizinische Bäder, Duschen, elektrische
Lichtbäder. Massage.
3 Arzte. — Kurzeit: 1. Juni bis 25. September. — Kur-
taxe: 1 Person 9 M., FamiUe 15 M.; bei einem Aufenthalt bis
zu 14 Tagen ^s , bis zu 7 Tagen '/g dieser Sätze. — Zahl der
Besucher (ohne Passanten) 1903: 10458; 1904:10750; 1905:
11524, darunter 10 Prozent Ausländer.
Allgemeine Einrichtungen: 700 m lange befestigte
Wandelbahn am Strande. — Trinkwasserversorgung durch
Wasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Kanali-
sation. — Krankenhaus. — Apotheke. — Auskunft durch die
Badeverwaltung.
— 458 —
G6C55(5SG6G6G6G6G6G6G6G6G6G6G6DSGiS Dahme iS3(SOiSJ^^^iSO^isOiSO^^is0^iSO(SO
Dorf mit 640 Einwohnern in der Provinz Sclileswig-Holstein,
16 km von Lensahn, einer Station der von der Bahn Kiel-
Lübeck abzweigenden Nebenbahn Eutin — Heiligenhafen , li^t
westlich zur See, nur durch einen Deich von ihr getrennt
Der Strand verläuft von N nach S. Laub- und Nadelwald
1 km entfernt. Dampfschiffverbindung mit Lübeck über Trave-
münde. — Seit 1856 Badeort.
Klima. Vgl. Travemünde.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 33 fahrbare
Badekarren und 3 feststehende Badezellen. Zahl der Bäder
1903: etwa 18000; 1904: 21727; 1905: 20922. Warmbad
mit 6 Zeilen.
Arzt in Grube (3 km, täglich Sprechstunde in Dahme).
— Kurzeit: 1. Juni bis 30. September. — Kurtaxe: 1 Person
2 M., 2 Personen 3 M., 3 und mehr Personen 4M. — Zahl der Be-
sucher (ohne Passanten) 1003: etwa 2700; 1904: 3432; 1905: 4019.
Allgemeine Einriohtun gen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr aus
zementierten Gruben. — Apotheke in Cismar (6 km). — Aus-
kunft durch die Badeverwaltung.
G6C6C;6G6G6G6C2SC3SG6G6DSQSC5SG55G6G6 Deep ^iS0^iS0iS0^^lS0^^^^^is3^i^
Dorf mit 420 Einwohnern in der Provinz Pommern, liegt
an der Mündvmg der Kega, durch diese in Ost- imd West-Deep
geschieden. West-Deep ist von dem in west-östUcher Richtung
verlaufenden, flachen Sandstrand durch bewaldete Dünen ge-
trennt. Am Westufer der Rega ein Gehölz und anschheßend
ein großer gemischter Wald. — Nächste Eisenbahnstation Trep-
tow an der Bega (10 km, Postverbindung) an der Linie Stettin —
GoUnow— Kolberg. — Seit etwa 60 Jahren Seebad.
Klima. Vgl. Kolberg.
Kiirmittel: Kalte und warme Seebäder. 2 feststehende
Seebadeanstalten mit 50 Zellen. Für warme Seebäder 2 Zellen
in Gasthäusern.
1 Arzt. — Kurzeit: Anfang Juni bis Ende September. —
Kurtaxe: 1 Person 3 M., 2 Personen 4,50 M. , 3 und mehr
Personen 6 M. — Zahl der Besucher einschließlich vereinzelter
Passanten 1903: 1173; 1904: 1504; 1905: 1460.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
artesische Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Apotheke in Treptow. — Auskunft durch die Badc-
verwaltung.
C3SG6G6G6G6C5SG6C5SG6G6C6G6G?SG6G6C;6 Devin ^^iSOiSO^lSdiS^^iSO^^^lSO^iSOiSO
Dorf mit 281 Einwohnern in der Provinz Pommern,
liegt an flachem, von O nach W gerichtetem Strande, gegen-
über der Insel Rügen. — Nächste Eisenbahnstation Stralsund
(7,5 km, stündlich Motorbootverbindung), an den Bahnen
Berlin — Angermünde — Saßnitz , Berlin — Neubrandenburg —
Stralsund und Rostock— Stralsund. — Seit 1889 Badeort.
Klima. Vgl. Lauterbach.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 2 feststehende
Badeanstalten (Herren- und Damenbad) mit 26 Zellen. Zahl
der Bäder 1903: 6400; 1904: 6554; 1905: 4000 kalte Bäder.
Eine _ZeIle für warme Seebäder. — 6 ha großer Park.
Arzte in Stralsund. — Kurzeit: 15. Mai bis Ende Sep-
tember. — Kurtaxe: 1 Person IM., 2 und 3 Personen 2 M.,
4 imd mehr Personen 3 M. — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 285; 1904: 309; 1905: 490.
Allgemeine Einrichtungen: Seesteg. — Tiünkwasser-
versorgung durch Brunnen. — Beseitigung der AbfaUstoffe durch
Abfuhr. — Apotheke in Stralsund. — Auskunft durch H. Gieß.
G6G6C6G6G6QSG6G6C;6G6G6aSG6G6 Dierhagen ÖD(^(ÜO(!0^(X5^ÖOÖDÖDÖD(X)(^^
Dorf mit 503 Einwohnern im Großherzogtum Mecklenburg-
Schwerin, 7 km von Ribnitz (Motorbootverbindung), einer Station
der Bahn Rostock — Stralsund, liegt zwischen dem Saaler Bodden
und der Ostsee, etwa 1 km von dieser entfernt. Der Strand
verläuft von SW nach NO imd ist von mehrfachen Reihen
teilweise bewaldeter Dünen begrenzt. Gemischter Wald 5 km
entfernt. — Seit 1898 Seebad.
Klima. Vgl. Wustrow.
Kurmittel: Kalte Seebäder. 2 feststehende Badeanstalten
mit 20 Zellen.
Arzt in Ribnitz. — Kurzeit: 1. Juni bis 15. Oktober. —
Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 420; 1904: 458; 1905: 491.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Apotheke in Ribnitz. — Auskimft durch den Badeverein.
G6G6ÖSG6G6G6GiSG6föG6G6C2SG6 GeOrgenSWalde iSOiSC)iS)iSOiSO^^iSOiSO^is:)iSO^
Gutsbezirk mit 128 Einwohnern im Kreise Fischhausen der
Provinz Ostpreußen, Station der Samlandbahn Königsberg—
Wamicken, li^ auf hügeligem Waldgelände fast immittelbar
an dem west-östlich verlaufenden Strande, der von bewaldeten,
hohen Dünen mit Schluchten begrenzt ist. Im S und W aus-
gedehnte Nadelwälder. — Seit etwa 40 Jahren Seebad.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. Zahl der Bäder
1903: 3100; 1904: 3250; 1905: 5000.
Arzt in Rauschen (2 km). — Kurzeit: 15. Mai bis 15. Sep-
tember. — Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) 1903: 274; 1904: 360; 1905: 396.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Apotheke in Neukuhren (8 km). — Auskunft durch den
Inhaber des Kurhotels Otto Blähe.
459
DSG6G6G6GiSG6C;jS(:;jSG6aSG6(^föaSG6G6 Glowe iiO^^^^^^^^iSO^^^^^^
Dorf mit 243 Einwchnem auf der Insel Rügen, zur Provinz
Pommern gehörig, liegt im nördlichen Teil der Insel an dem
Tromper Wiek, einer offenen Bucht der Ostsee, unmittelbar
an dem von 0 nach W verlaiifenden Strande. Kiefernwald an-
grenzend. — Nächste Eisenbahnstation Sagard (10 km) an der
Linie Berlin— Stralsund — Saßnitz. Ebensoweit liegt Breege,
das Dampfschiff- und Motorbootverbindung mit Stralsund hat.
Kurmittel: Kalte Seebäder. 2 feststehende Seebade-
anstalten mit 14 Zellen. Bäderzahl 1903: 1246; 1904: 1123;
1905: 2108.
Arzt und Apotheke in Sagard. — Kurtaxe wird nicht
erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 253;
1904: 266; 1905: 357. — Auskunft durch die Badever-
waltung.
C6GJSG6G6G6föföG6aSG6G6C5SC2Sfö GlÜCksburg iiO^^^^^^^^^^^iSOiSO
Stadt mit 1545 Einwohnern in der Provinz Schleswig-
Holstein, Station der Kleinbahn Flensburg — Kappeln und der
Dampf schifflinie Flensburg— Sonderburg, liegt mit der Villen-
kolonie Bad Glücksburg am hohen Südufer der hier von SW
nach NO gerichteten Flensburger Föhrde und ist von Hügeln
und Seen umgeben. Ein 650 ha großer Buchenwald erstreckt
sich 7 km lang parallel zur Innenföhrde. — Seit 1872 Seebad.
Elima. Mittlere Monatstemperaturen : Mai 11,5°, Juni 15,2°,
JuU 16,0° (?), August 15,7° (?), September 12,9°, Oktober 8,6°*).
Mittlere jährHche Niederschlagshöhe nach 10 jährigem Durch-
schnitt (1892—1901): 760 mm**).
*) Angabc der Baflovenvaltimg.
**) Provinz-R(igenkarte.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 2 feststehende
Seebadeanstalten (Herren- und Damenbad) mit 60 Zellen an
der geschützten Innenföhrde. Warmbad mit 20 Zellen. —
Zahl der Bäder 1903: 17000 kalte, 1200 warme; 1904: 18000
kalte, ipOO warme; 1905: 20 000 kalte, 1200 warme Seebäder.
2 Arzte. — Kurzeit: 1. Mai bis 30. September. — Kurtaxe:
1 Person 5 M. , 2 Personen 8 M., 3 und 4 Personen 10 M.,
5 und mehr Personen 12 M. — Zahl der Besucher einschUeßlich
Passanten 1903: 2150; 1904: 1883; 1905: 1920.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr aus
zementierten Gruben. — Apotheke. — Auskunft durch die Kur-
verwaltung.
G6G6G6G6C2SG6G6aSG6G6G6G6G6föCÄS G Öhren ^iSO^^iSOiSOiSO^iSO^^^iSOiSO^
Dorf mit 670 Einwohnern auf der Insel Eugen, zur Provinz
Pommern gehörig, liegt auf dem östhchen, nach N und NO
steü abfallenden Vorsprung der Halbinsel Mönchgut, inmitten
bewaldeter, bis zu 60 m hoher Hügel, ist auf 3 Seiten von der
See umgeben und hat einen Nord- und einen Südstrand. Nach
NW grenzt ein großer gemischter Wald an den Ort. — End-
station der Kleinbahn Altefähr— Göhren, die durch die Strecke
Bergen— Putbus mit der Hauptlinie Berlin— Saßnitz verbunden
ist. Anlegestelle der Dampfschifflinien Stettin— Saßnitz und
Greifswald— Saßnitz. — Seit 1877 Seebad.
Klima. Vgl. Lauterbach.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 3 feststehende
Seebadeanstalten mit 250 Zellen am Nordstrande. Warmbad
mit 29 Zellen auf den Dünen ; das Seewasser wird etwa 50 m
vom Strande durch eine Dampfpiunpe entnommen imd durch
Dampf erwärmt. — Zahl der Bäder 1905: etwa 60 000. —
Medizinische Bäder.
1 Arzt. — Kurzeit: Mai bis Oktober. — Kurtaxe: 1 Person
5 M., 2 Personen 8 M., 3 und 4 Personen 10 M., 5 und mehr
Personen 12 M. — Zahl der Besucher einschließUch Passanten
1903: 7946; 1904: etwa 9000; 1905: 9658.
Allgemeine Einrichtungen: Seesteg. — Trinkwasser-
versorgung durch Wasserleitung. — Beseitigung der Abfall-
stoffe durch Kanalisation mit Kläranlagen. — Apotheke. —
Auskunft durch die Badeverwaltung.
GJSC6C5SC:6GiSG6G6C;iSG6G6G6G6G6(:ÄSG6G6 Graal ÖOiSO^^ÖOiSOiSOiSOiSO^iSOiSOiSO^^^
Dorf mit 306 Einwohnern im Großherzogtum Mecklenburg-
Schwerin, liegt nahe der von SW nach NO verlaufenden flachen
Küste und ist mit dem im W anschließenden VUIenteü auf
3 Seiten von gemischtem Wald, der Rostocker Heide, umgeben.
Bewaldete Dünen. — Nächste Eisenbahnstationen Ribnitz
(15 km, Postverbindung), Gelbensande (12 km) und Roevers-
hagen (1 1 km) an der Linie Rostock — Stralsund. Dampfschiff-
verbindimg mit Waniemünde. — Seit 1889 Badeort.
Klima. Vgl. Wustrow.
Kurmittel; Kalte imd wanne Seebäder. 2 feststehende
Seebadeanstalten, Herrenbad mit 26, Damenbad mit 33 Zellen.
AVarmbadeanstalt mit 8 Zellen.
1 Arzt. — Kurzeit: Anfang Mai bis Ende September. —
Kurtaxe: 1 Person 3 M., FamiUe 5 M. — Zahl der Besucher
einschließUch Passanten 1903: 1795; 1904: 2103; 1905: 2584.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen, danmter mehrere Tiefbohrbrunnen. — Beseitigung
der Abfallstoffe durch Abfuhr. — Hausapotheke beim Aizt;
Apotheke in Ribnitz. — Auskunft durch den Badeverein,
— 460 —
G6c;6C6G6G6G6C2SG6G6G6C:iSC2Sc;6C5S Gravensteiü isoisö^iso^^^^^^iso^^iso
Marktflecken mit 1598 Einwohnern in der Provinz Schles-
wig-Holstein, Station der Bahn Flensburg — Sonderburg, der
Kleinbahn Apenrade — Gravenstein und der Dampfschifflinie
Flensburg— Sonderburg, liegt in einer Bucht des nordöstlichen
Teils der Flensburger Föhrde, unmittelbar an dem flach ab-
fallenden Strande. Buchen- und Echenwald angrenzend. —
Seit 1840 Badeort,
Elima. Vgl. Glücksburg und Kappeln-Schleimünde.
Kurmittel: Kalte imd warme Seebäder. Feststehende
Seebadeanstalt mit 10 Zellen. Warmbad mit 2 ZeUen.
3 Ärzte. — Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl der Be-
sucher (ohne Passanten) 1903: 245; 1904: 269; 1905: 388
(darunter 10 Prozent Ausländer).
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
artesische Brunnen. — Beseitigung der AbfaUstoffe durch Ab-
fuhr. — Apotheke. — Auskunft durch E. Litzenberg (Kurhaus).
C;6C;6C5SG6G6GiSCÄSG6C6G6GJSG6C6 Groß-MÖllen ^^iSOÖO^^^^^^^^iS)
Dorf mit 437 Einwohnern in der Provinz Pommern, 5 km
von Güdenhagen, einer Station der Bahn Kolberg— Köslin,
liegt etwa 800 m vom Strande, der von SW nach NO verläuft.
Im 0 angrenzend der Jasmunder See. Bewaldete Dünen. — Seit
1840 Badeort.
KUraa. Vgl. Eügenwaldermünde.
Kurmittel: Kalte imd warme Seebäder. Herrenbad mit 30,
Damenbad mit 15 Zellen, 1 Zelle für warme Seebäder.
Arzt in Köslin (13 km). — Kurzeit: Anfang Juli bis
Ende September. '— Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl der
Besucher 1903: 893: 1904: 910; 1905: 975, darunter ver-
einzelte Passanten.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung aus
offenen Brunnen und durch Pumpen. — Beseitigung der Ab-
fallstoffe durch Abfuhr. — Apotheke in Köslin. — Auskunft
durch den Badeverein.
C6C;5SG6C6föG6G6C6G6CJSG6C6GJSC5SG6 HoffkrUg Ö0ÖD(^Ö0eOÖDÖDÄPÖDÖDÖD&)<!Ö(X)ÖD
Dorf mit 409 Einwohnern im Fürstentum Lübeck, zum
Großherzogtum Oldenburg gehörig, Dampfschiffstation der Linie
Travemünde— Neustadt in Holstein, 7 km von Gleschendorf,
einer Station der Bahn Kiel— Lübeck, liegt an dem von NO
nach SW verlaufenden flachen Strande der Neustädter Bucht.
Buchen- und Nadelwald angrenzend.
Klima. Vgl. Travemünde.
Knrmittel: Kalte imd warme Seebäder. 20 Badekarren.
Warmbad mit 3 Zellen. Bäderzahl etwa 2000 jährlich. —
Milchkuren.
Arzte in Gleschendorf und Neustadt. — Kurzeit: An-
fang Mai bis Ende September. — Kurtaxe: 1 Person 3 M.,
2 und 3 Personen 6 M., 4 und mehr Personen 9 M. —
Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 241; 1904: 279;
1905: 465.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwafiser. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Kanali-
sation. — Apotheke in Gleschendorf. — Auskunft durch
J. C. Käßmann.
DSC6GiSG6G6G6G6C5SG6G6C6C5SföG6 Heidebrink ÖO^^^iSOÖO^^^^^^^^
Dorf mit 68 Einwohnern auf der Insel Wollin, zur Pro-
vinz Pommern gehörig, liegt zwischen Ostsee und Camminer
Bodden, von dem west-östlich gerichteten, breiten, flachen
Sandstrand durch hohe Dünen und Kiefern- und Birkenwald
getrennt. — Nächste Eisenbahnstation Cammin (7 km), End-
station der von der Bahn Stettin— Swinemünde in Wietstock
abzweigenden Nebenbahn. Von Dievenow (Dampfschiffver-
bindung mit Cammin imd Stettin) 4 km entfernt.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 16 feststehende
Badehütten. Warmbadehaus. — Solbäder.
Arzt in Cammin. — Kurzeit: Ende Mai bis Anfang Ok-
tober. — Kurtaxe wird nicht erhoben; die einmalige Zahlung
von 1,50 M. berechtigt zum Gebrauch der kalten Bäder. —
Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 437; 1904: 508
1905: 518.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung durch
Tiefbohrbrunnen. — Apotheke in Cammin. — Auskimft durch
den Gemeindevorsteher.
c;6G6G6G6G6G6C5SG6G6C2SC3SG6 HeiligencLamm ^^^^^^^iS)^^^^
Badeort im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin, 6,6 km
von der Stadt Doberan entfernt (Dampfstraßenbahnverbindung),
liegt unmittelbar an dem von W nach O verlaufenden schmalen
Strande und der flach abfallenden Düne, von ausgedehntem
Buchenwald umschlossen. — Doberan ist Station der Bahn
Klima. Vgl Wustrow.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. — 2 feststehende
Seebadeanstalten (Herren- und Damenbad) mit je 16 Zellen,
14 offenen Zellen imd einer offenen Halle. Warmbad mit
20 Zellen. Zahl der kalten und warmen Seebäder 1905:
Rostock- Wismar. — Ältestes deutsches Seebad, 1 793 g^indet. 12 860. — Dampfbäder.
461
1 Arzt. — Kurzeit: 15. Mai bis 1. Oktober. — Kurtaxe:
wöchentlich 2 M. (auläerdera Musiktaxe); Familie höchstens 6 M.
— Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 1536; 1904: 1875;
1905: 2027 (darunter eiwa 13 Prozent Ausländer).
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen und Wasserleitung. — Beseitigung der AbfaUstoffe
durch Kanalisation. — 48 Freistellen der Landesregierung. —
Apotheke in Doberan. — Auskunft durch die Badeverwaltung.
G6G6föCÄS(:6G6G6GiSQ5G6G6föG6 Heiligenhafen ^iso^ia^isoiso^^^^^^
Stadt mit 2420 Einwohnern in der Provinz Schleswig-
Holstein, Endpunkt der in Eutin von der Bahn Lübeck — Kiel
abzweigenden Nebenbahn; Dampfschiffverbindung mit Kiel und
Lübeck und mit der Insel Fehmarn. Auf einer im N vorgelagerten
Insel, die durch eine 300 m lange Brücke mit der Stadt ver-
bunden ist, liegen die Badeanstalten. Im W der Stadtpark
angrenzend. Im 8 eine Reihe von Hügeln, bis 50 m hoch.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt 570 mm*).
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 15 feststehende
Zellen für kalte, 3 Zellen für warme Seebäder. Zahl der Bäder
1903: 7800; 1904: 8700; 1905: 10700.
3 Arzte. — Kurzeit: 15. Mai bis 15. September. — Kur-
taxe vrird nicht erhoben. — Zahl der Besucher einschließlich
Passanten 1903: 650; 1904: 620; 1905: 780.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgimg durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Apotheke. — Auskunft durch die Badekommission.
♦) Provinz-Begenkarte.
C6C6G6aSföC;6G6G6föG6G6G6G6föG6G6 Heia ^ÜO^iiO^iSO^iiD^^iSO^iSO^^^
Dorf mit 494 Einwohnern in der Provinz Westpreußen,
32 km von Danzig (Dampfschiffverbindung, Fahrtdauer 2'/2 Stun-
den) entfernt, liegt auf der Südspitze der schmalen Halbinsel
Heia , die 36 km lang vom Festlande in die Danziger Bucht
hineinragt und das Putziger Wiek begrenzt. Im N und NO
sind bis 20 m hohe, zerldüftete Dünen vorgelagert. Der Strand
ist flach. Alte Kiefernwaldungen erstrecken sich über die ganze
Halbinsel. — Seit 1899 Badeort.
Klima. Mittlere Jlonatstemperaturen nach 40jälirigem
Durchschnitt (1851—1890): Mai 9,6°, Juni 14,6°, Juli 17,4°,
August 17,2°, September 14,3°. — Mittlere jährliche Nieder-
schlagshöhe nach 11 jährigem Durchschnitt 542 mm, davon im
Mai 48, Juni 55, JuU 93, August 65, September 58 mm *).
Kalte und warme Seebäder. 2 feststehende
mit 25 Zellen; warme Seebäder im Kur-
Kurmittel:
Seebadeanstalten
hause.
Kurzeit: 1. Juni bis 30. September. — Kurtaxe wird nicht
erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 303;
1904: 350; 1905: 380.
Allgemeine Einrichtungen: Seesteg. — Trinkwasserver-
sorgung durch artesische Brunnen. — Beseitigung der Abfall-
stoffe durch Abfuhr. — Auskunft durch die Aktiengesellschaft
„Weichsel" in Danzig.
*) Memel-, Pregel- und Weichselstrom. Berlin 1899.
C6föGJSG6G6G6G6G6G6G6G6GJSDS Henkenhagen Ö0Ö0Ä5<^Ö3ÖD(ÖÄ)Ö3dOÄP(^^
Dorf mit 1021 Einwohnern in der Provinz Pommern
Station der Bahn Kolberg— Köslin, von Kolberg 13 km ent-
fernt, liegt unmittelbar an dem breiten, von SW nach NO ge-
richteten Sandstrand, auf hoher bewachsener Düne. Im O
Wanderdünen und gemischter Wald.
Klima. Vgl. Kolberg.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. Badebuden am
Strande. Warmbad. — Künstliche Sol- und Kohlensäurebäder.
1 Arzt. — Kurzeit: 1. Juni bis Mitte >September. — Kur-
taxe (einschließlich der Gebühr für Seebäder) : 1 Person 2 M.,
2 Personen 3 M., 3 und mehr Personen 4M. — Zahl der
Besucher (ohne Passanten) 1903: 693; 1904: 801; 1905: 1100.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Apotheke in Kolberg. — Auskimft durch die
Badeverwaltung.
G6G6G6G6G6G6G6föG6G6GiSföaSG35 HeringSdorf ÖD(»(ödOÖ3ÖDÖOÖOÖO(»dOÖDÖD(XP
Dorf mit 978 Einwohnern anf der Insel Usedom, zur
Provinz Pommern gehörig, liegt auf dem Hügelgelände der
Dünen in einem 300 ha großen gemischten Walde. Im SW
ein Binnensee, im NW Steilufer und Kiefern- und Buchenwald.
Der breite, flache Strand verläuft von NW nach SO. — End-
punkt der Bahn Berlin — Swinemünde — Heringsdorf, Dampf-
schiffverbindung mit Stettin, Swinemünde imd Rügen. — Seit
1828 Seebad, seit 1896 auch Solbad.
Klima. Vgl. Swinemünde.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 5 feststehende
Seebadeanstalten mit 295 Zellen (1 Herrenbad, 2 Damen bäder,
2 Familienbäder). Warmbad mit 40 Zellen ; das Wasser wird
etwa 150 m vom Strande mit Pumpe entnommen und durch
Dampfheizschlangen erwärmt. — Bäderzahl 1903: 70 903; 1904:
94176; 1905: 78 738 kalte Seebäder.
Eine Mineralquelle, 1896 in 225 m Tiefe erbohrt, dient
zur Bereitung von Solbädern und zu Inhalationen.
462 —
Analyse (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: Mecke und H. Wimmer. 1897*).
Spezifisches Gewicht: 1,0111 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen*).
Natrium-Ion (Na*)
Lithium-Ion (Li')
Ammonium-Ion (NH,*) . . .
Calcium-Ion (Ca-)
Strontium-Ion (Sr-)
Baryum-Ion (Ba")
Magnesium-Ion (Mg") ....
Ferro-Ion (Fe-)
Anionen').
Caüor-Ion (Q)
Brom-Ion (Br)
Jod-Ion (J')
Sulfat-Ion (SO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Kieselsäure (meta) (H,SiO|)
Gramm
5,687
0,000192
0,000298
0,2588
0,03086
0,000172
0,1616
0,01254
9,567
0,004236
0,000645
0,03417
0,209
Milli-
Mol
246,7
0,0273
0,0165
6,454
0,3523
0,0012
6,633
0,2243
269,9
0,0530
0,0051
0,3557
3,43
Milligramm-
Äquivalente
246,7
0,0273
0,0165
12,91
0,7046
0,0025
13,27
0.4486
274,1
269,9
0,0530
0,0051
0,7114
3,43
15,97 534,2
0,004875 0,0622
274,1
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 14,43
Natriumbromid (NaBr) 0,005458
Natriumjodid (NaJ) 0,000763
Lithiumchlorid (LiCl) 0,001160
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,000882
Calciumchlorid (CaCL,) 0,7164
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC08)5l 0,07385
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC03>,] 0,000324
Magnesiumchlorid (MgCl,) 0,4896
Magnesiumsulfat (MgSO«) 0,04283
Magnesiumhydrokarbonat [MgfHCOj)..! 0,1666
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08),] • • 0,03990
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,004875
15,97
534,2
Daneben Spuren von Mangano- imd Aluminium-Ion.
>) Manuskript. ^ Vgl. ehem. Kinleitimg Abschn. A.
Einleitung Abschn. B.2.C.
15,97
^ Vgl. ehem.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt nahezu
16 g, wobei Natrium- und Chlor-Ionen bei weitem überwiegen.
Die Quelle ist daher eine „reine Kochsalzquelle", und
zwar steht sie an der Grenze zwischen „einfachen (schwachen)
Kochsalzquellen" und „Solquellen".
Moorbäder (mit Moor aus der Umgebung), künstliche
Kohlensäurebäder. Massage. Orthopädie. Elektrische Licht-
bäder.
Während der Kurzeit 5 Arzte, sonst 2. — Kurzeit: 1. Juni
bis 20. September. — Kurtaxe: Jede Person 10 M., 4 und
mehr Personen 40 M. ; bei einem Aufenthalt bis zu 14 Tagen
die Hälfte. — Zahl der Besucher einschließlich Passanten
1903: 15415; 1904: 15776; 1905: 16820 (darimter etwa
20 Prozent Ausländer).
Allgemeine Einrichtungen: 500 m langer Seesteg. —
Trinkwasserversorgung durch Wasserleitung aus Tiefbrunnen. —
Beseitigimg der Abfallstoffe dxu-ch Abfuhr. — Krankenhaus mit
Absonderungshaus. Kinderasyl des Krankenhauses Bethanien
in Berlin. Orthopädisches Institut. — Apotheke. — Auskunft
durch die Aktiengesellschaft Seebad Heringsdorf.
G6G6G6G6G6G6G6G6G6C;6G6G6C35föG6 Heubude ^^iSOÖOÖOÖDöO^^^^^i$0^^
Dorf mit 2921 Einwohnern in der Provinz Westpreußen,
3 km von Danzig entfernt (stündlich Dampfschiffverbindung),
liegt zwischen der Weichsel imd der Ostsee, 1 km von dem 50 m
breiten, von NW nach SO verlaufenden Strande, der von Dünen
begrenzt ist Kiefernwald, untermischt mit Erlen und Birken,
angrenzend. — Seit 1886 Badeort.
Ktinia. Vgl. Westerplattc.
Kurmittel: Kalte Seebäder. Seebadeanstalt mit 76 festen
Zellen. Jährlich etwa 10500 Bäder.
1 Arzt. — Kurzeit: 15. Juni bis 15. September. — Kur-
taxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 411; 1904: 397; 1905: 620.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Tiefbohrbrunnen. — Die Abfallstoffe werden im Winter ab-
geführt. — Apotheke. — Auskunft durch H. Manteuffel.
C5SC3SG6C5SG6G6G6G6G6C;6C;JSG6G6C5SG6G6 HOTSt ÖOÖDdOÖD<»ÖD^O^Ä3ÖD(»(ÖÖDÖOöDö3
Dorf mit 574 Einwohnern in der Provinz Pommern, End-
station der von der Linie Stettin — Grollnow— Kolberg in Greifen-
berg abzweigenden Nebenbahn, liegt dicht an dem von W nach O
verlaufenden Strande. Im W Steilufer bis 25 m Höhe, im O
flache Dünen. Im SW ein Binnensee angrenzend. Wald östlich
unmittelbar am Ort, wesüich 2 km entfernt. — Seit 1861
Badeort.
Klima. Vgl. Kolberg.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. Feststehende
Seebadeanstalt mit 170 Zellen, Warmbad mit 4 Zellen.
1 Arzt. — Kurzeit: 1. Juni bis 30. September. — Kur-
taxe: 1 Person 3 M., Familien bis 6 M. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) 1903: 1272; 1904: 1237; 1905: 1494.
Allgemeine Einrichtungen: Seesteg. — Trinkwasser-
versorgung durch Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr. — Apotheke in Treptow fl2 km). — Auskunft
durch die Badeverwaltung.
463
DSföG6G6föG6C55föföGJSCsSG6G6G6D5 JershÖft ÖO(!OöD^OÄ)ÖDdOÖOdOdÖÖOÖOöD^ÖD
Dorf mit 267 Einwohnern in der Provinz Pommern, etwa
25 km von Schlawe, einer Station der Bahn Stettin— Köslin—
Danzig, U^t an 24 m hoher Küste mit flachem Vorstrand, der
von SW nach NO verläuft. Kiefern- und Erlenwald im W
angrenzend. Binnenseen im O und W. — Seit 1865 Badeort.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach lOjäh-
rigem Durchschnitt (1891—1900) 560 mm*).
Kurmittel. Kalte Seebäder. Badehütten.
Arzt in Rügenwalde (15 km). — Kurzdt: 15. Juni bis
15. September. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903:
277; 1904: 309; 1905: 264.
Allgemeine Einrichtungen. : TWnkwasserversorgimg durch
Röhren- und Ziehbrunnen. — Beseitigimg der Abfallstoffe durch
Abfuhr. — Apotheke in Rügenwalde. — Auskunft durch den
Gemeindevorstand.
*) Provinz-Regenkarte,
föG6C55aSC2SC;6C;6föC6G55G6G6DSföG?S Kahlberg d0^ÖO(X3(»ÖOdO(X3Ö3^(»ÖOÖDÖDöD
Dorf mit 453 Einwohnern in der Provinz Westpreußen,
liegt auf der Frischen Nehrung am Frischen Haff, von der
Ostsee durch bewaldete Dünen getrennt. Im W angrenzend
ausgedehnte Kiefemwaldungen. — Dampfschiffverbindung mit
Elbing (23 km, Station der Bahn Berlin— Dirschau— Königs-
berg , Fahrtdauer 2 Stunden), mit Tolkemit (Station der Haff-
uferbahn Elbing — Braunsberg, 25 Minuten) und mit Königs-
berg. — Als Seebad 1840 gegründet.
Kurmittel: Kalte Seebäder am Ostseestrande. Fest-
stehende See - Badeanstalt mit 83 Zellen; Bäderzahl 1903:
23295; 1904: 23762; 1905: 32572. — Warmbad mit 8 ZeUen.
— Medizinische Bäder.
1 Arzt. — Kurzeit: 1. Jimi bis 15. September. — Kurtaxe:
1 Person 6 M., 2 und 3 Personen 9 M., 4 und mehr Personen
12 M. (bei nur Stägigem Aufenthalt 2, 4 und 5 M.). — Zahl der
Besucher (ohne Passanten) 1903: 2132; 1904: 2232; 1905: 2618.
Allgemeine Einrichtungen: Haffmole. — Trinkwasser-
versorgung durch Tiefbohrbrunnen. — Beseitigung der AbfaU-
stoffe durch Abfuhr. — Apotheke. — Auskunft durch die
Aktiengesellschaft Seebad Kahlberg.
föG6G6G6G6föCÄG6föG6 Kappeln- Schleimünde ^^^^^^^^^&o
Stadt mit 2385 Einwohnern in der Provinz Schleswig-
Holstein, Endpunkt der Bahn Kiel— Eckemförde — Kappeln
und der Kleinbahn Flensburg — Kappeln (Dampf schiff Verbindung
mit Schleswig und Kiel), liegt an der buchtartigen Mündung
der Schlei, 3 km von der Ostsee entfernt. Der Strand ist teils
flach und sandig, teils schroff abfallend und lehmig. Im SO
und NW Bodenerhebungen bis zu 50 m. Buchenwald in der
Nähe. — Seit etwa 30 Jahren Seebad.
Klima. Mitttiere jährliche Niederschlagshöhe nach lOjäh-
rigem Durchschnitt (1892—1901) 676 mm*).
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 3 feststehende
Seebadehäuser mit 22 Zellen. 2 Zellen für warme Seebäder.
Zahl der Bäder 1903: 984; 1904: 1096; 1905: 4600.
5 Arzte. — Kurzeit: Ende Juni bis September. — Kur-
taxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 250; 1904: 295; 1905: 660.
Allgemeine Einrichtmigen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr (Kübel-
system). — Krankenhaus. — Apotheke. — Auskunft durch
Kapitän Hansi.
*) ProTinz-Kegenkarte.
G6G6G6C6G6G6C;6föGiSG6G^G6G6G6C;6 Kloster ÖDÖOÖO^ÖDÖOÄ)ÖDd$0(XPöDÖOöDöOÄ)
Dorf und Gutsbezirk mit 173 Einwohnern auf der Insel
Hiddensee, westlich von Rügen, zur Provinz Pommern gehörig,
li^ auf dem nördhchsten Teil der langgestreckten, schmalen
Insel an der dem Binnenbodden zugekehrten südUchen Ab-
flachijng des Dombusches, eines bis 70 m ansteigenden, mit
Nadelwald bestandenen Höhenzuges, der nach N und W steil
zum Meere abfällt. — Dampfschiffverbindimg mit Stralsund
(32 km, Fahrtdauer 2'/, Stunden).
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach lOjäh-
rigem Durchschnitt (1891—1900) 579 mm*).
Kurmittel: Kalte Seebäder am Weststrande. Einige feste
Badezellen.
1 Arzt. — Kurtaxe: 1 Person 2 M., 2 Personen 3 M.,
3 und mehr Personen 4M. — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) etwa 800 jährlich. — Auskunft durch den Guts-
vorsteher.
•) ProTtoz-Eegenkarte.
464
G6G6G6G6G55C6G6föC5SaSC6G6C:;iSG6G6 Kolberg dOÖOdOdOÖOÖDÖDöOöOÖOÖOdÖ^ÖDÖD
. Stadt mit 22864 Einwohnern in der Provinz Pommern,
Endstation der in Beigard von der Bahn Stettin— Danzig ab-
zweigenden Bahn imd Ausgangspunkt von Bahnen nach Gollnow
imd Köslin, liegt an der Mündung der Persante in die Ostsee,
durch Parkanlagen von dem in westöstlicher Richtung ver-
laufenden, flachen Strande getrennt. Laubwald 5 km entfernt. —
Seit 1803 Seebad, seit 1841 auch Solbad und seit etwa 20 Jahren
auch Moorbad.
Ellima. Mittlere Morgen-, Mittags- und Abendtemperaturen
nach 25 jährigem Durchschnitt (1880—1904):
Januar Februar März April
7 Uhr morgens —2,6° —1,7° 0.4° 4,5°
2 „ mittags —0,4° 1,2° 4^0° 8,1°
9 „ abends —1,7° —0,7° 1,4° 4,8°
Juli August September Oktober November Dezember
7 Uhr morgens 17,1° 15,1° 11,7° 6,6° 2,6° 0,4°
2 „ mittags 20,1° 19,6° 16,2° 10,5° 5,2° 1,1°
9 „ abends 16,8° 15,4° 12,6° 7,8° 3,3° 0,3°
Mai
Juni
9,7°
14,1°
12,9°
16,8°
9,4°
13,2°
Mittlere jährliche Niederschlagshöhe in demselben Zeitraum
505 mm, davon im Mai 45, Juni 55, Jvdi 78, August 71,
September 63 mm*).
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 3 festäfehende
Seebadeanstalten, Herrenbad mit 147, Damenbad mit 152,
Famihenbad mit 60 Zellen. Anstalt für wanne Seebäder mit
22 Zellen; das Wasser wird etwa 60 m vom Strande mittels
Pulfiometers entnommen und durch Dampf erwärmt. Zahl der
Seebäder 1903: 102624 kalte imd 12142 warme; 1904: 114269
kalte und 12482 warme; 1905: 123714 kalte und 13367 warme.
18 Solquellen, die meist aus grobkörnigem diluvialen Kies
imter einem 25 bis 45 m mächtigen alluvialen Tonlager im
Mündungsdelta der Persante entspringen und bis etwa 5 m
über den Spiegel der Persante ansteigen.
*) Nach Beobachtungen Ton Professor Dr. Ziemer.
Analyse der „Salinensole" („Salzbergquelle") (aus der saiztabeUe berechnet).
Analytiker: G. Bauck. 1860»).
Spezifisches Gewicht: 1,03838 (ohne Temperaturangabe).
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
KaJium-Ion (K-) 0,1178
Natrium-Ion (Na-) 17,20
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,0219
Calcium-Ion (Ca-) , 1,656
Magnesium-Ion (Mg-) . . . 0,5495
Ferro-Ion (Fe-) 0,1257
Mangano-Ion (Mn-) 0,0028
Aluminium-Ion TAI-) .... 0,00058
Allionen').
Chlor-Ion (Gl') 31,12
Brom-Ion (Br'j 0,0315
Sulfat-Ion (SO/') 0,1548
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,0903
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalent«
3,009
3,009
746,3
746,3
1,21
1,21
41,30
82,59
22,56
45,11
2,249
4,497
0,051
0,10
0,022
0,065
882,9
877,8
877,8
0,394
0,394
1.612
3,223
1,48
1,48
51,07 1698,0
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,012 0,16
ÖÖ2,9
51,08 1698,1
Daneben Spuren von Lithium-, Strontium-, Kupfer-,
Jod-, Hydrophosphat-, Hydroarsenat-Ion, Borsäure, organischen
Substanzen.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,2245
Natriumchlorid (NaCl) 43,64
Natriumbromid (NaBr) 0,0406
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,0648
Calciumchlorid (CaCl,) 4,584
Magnesiimichlorid (MgClj) 2,147
Magnesiumsulfat (MgSO^) 0,0025
Ferrosulfat (FeSOJ 0,2368
Ferrohydrokarbonat [re(HCOs),] 0,1228
Manganohydrokarbonat [Mn(HCO,).jl 0,0091
Aluminiumsiüfat [AI,(S04)3] 0,0037
Kieselsäure (meta) (H^SiO,) 0,012
51,09
') Liebigs Jahresbericht Ober die Fortschritte der Chemie 1860 S. 830.
^ Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. *) "Vgl. ehem. Einleitung Abscbn. B.2.C.
Analyse der „Zillenbergsole" (aus der saiztabeiie berechnet).
Analytiker: G. Bauck. 1860').
Spezifisches Gewicht: 1,03469 (ohne Temperaturangabe).
'• In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
.Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,1213
Natrium-Ion (Na-) 15,71
Ammonium-Ion (NH/) . . . 0,0108
Calcium-Ion (Ca-) 1,520
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,4744
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
3,099
3,099
681,4
681,4
0,598
0,598
37,91
75,81
19,48
38,95
Milligramm-
Äquivalente
0,069
0,007
0,05
. 800,0
') Liebigs Jahresbericht Ober die Fortschritte der Chemie 1860 S. 830.
^ Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Gramm
Ferro-Ion (Fe-) 0,0019
Mangano-Ion (Mn-) 0,0002
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0004
Milli-
Mol
0,035
0,003
0,02
465 —
Anionen'). Gramm
Chlor-Ion (CT) 28,06
Brom-Ion (Bf) 0,0379
Sulfat-Ion (SO/') 0,2443
Hydrokarbonat-Ion (HCOs') 0,174
Milli-
Milligramra-
Mol
Aqiiivaleute
791,6
791,6
0,474
0,474
2.r)43
5,086
2,86
2,86
46,36 1540,0
Kieselsäure (meta) (HiSiOs) 0,012 0,15
800,0
46,37 1540,2
Daneben Spuren von Lithium-, Strontium-, Kupfer-,
Jod-, Hydrophosphat-, Hydroarsenat-Ion, Borsäure, organischen
Substanzen.
*) Tgl. ehem. Einleitung Abschnitt A.
ichnitt B.2.C.
') Vgl. ehem. Einleitung Ab-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält:')
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,2312
Natriurachlorid (NaCl) 39,83
Natriumbromid (NaBr) 0,0488
Ammoniunichlorid (NH^Cl) 0,0320
Calciunichlorid (CaCl,) 4,208
Magnesiumchlorid (MgCl,) 1,483
Magnesiimisulfat (MgSO^) 0,3034
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,),] 0,2034
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO.,),J 0,0061
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),] 0,0006
Aluminiumsulfat [AI,(SOj),] 0,003
Kieselsäure (meta) (HjSiOs) 0,012
46,36
Analyse der „Marktsole" (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: G. Bauck. 1860').
Spezifisches Gewicht: 1,02846 (ohne Temperaturangabe)
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten :
Kationen '). Gramm
Kaliura-Ion (K-) 0,1048
Natrium-Ion (Na-) 13,01
Ammonium-Ion (NH^") . . . 0,0257
Calcium-Ion (Ca-) 1,199
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,3704
Ferro-Ion (Fe") 0,0147
Mangano-Ion (Mn") 0,0004
Aluminium-Ion (AI-) .... 0,0003
Anionen '^).
Chlor-Ion (Cl') 23,06
Brom-Ion (Bf) 0,0339
Sulfat-Ion (SO/') 0,2225
Hydrokarbonat-Ion (HCOs') 0,245
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
2,676
2,676
564,6
564,6
1,42
1,42
29,91
59,81
15,21
30,41
0,262
0,525
0,007
0,01
0,01
0,04
659,5
650,4
650,4
0,424
0,424
2,317
4,634
4,02
4,02
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,1996
Natriumchlorid (NaQ) 33,00
Natriumbromid (NaBr) 0,0436
Ammoniumchlond (NH^Cl) 0,0762
Calciumchlorid (CaCl,) 3,320
Magnesiumchlorid (MgCl,) 1,064
Magnesiumsulfat (MgSO^) 0,2769
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)j] 0,2548
Ferrohydrokarbonat lFe(HCO,),] 0,0467
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),] 0,001
Aluminiumsiüfat [AL,(SOj),] 0,002
Kieselsäure (meta) (li,SiOj) 0,0080
Kieselsäure (meta)
38,29
(EL^SiOa) 0,0080
1271,3
0,10
659,5
38,29
38,29 1271,4
Daneben Spuren von Lithium-, Strontium-, Kupfer-, Jod-,
Hydrophosphat-, Hydroarsenat-Ion, Borsäure, organischen Sub-
stanzen.
») Liebigs Jahresbericht Ober die Fortschritte der Chemie 1860 8. 890.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. >) Vgl. ehem. Einleitung Absehn. B.2.C.
In
Analyse der „WilhelmSquelle" (aus den Onginalzahlen berechnet).
Analytiker: K.Fresenius. 1881').
Spezifisches Gewicht: 1,01707 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 11,3".
Ergiebigkeit: 3024 hl in 24 Stunden.
1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten :
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,07812
Natrium-Ion (Na-) 8.308
Lithimn-Ion (Li-) 0,000594
Ammonium-Ion (NH^-) . . . 0,004498
Calcium-Ion (Ca") 0,6099
Strontium-Ion (Sr--) 0,02376
Baryum-Ion (Ba") 0.000307
Magnesium-Ion (Mg") . . . 0,2192
Ferro-Ion (Fe") 0,008465
Mangano-Ion (Mn-) 0,000323
Milli-
Milligramm-
Mol
Aquivaleute
1,996
1,996
360,4
360,4
0,0845
0,0845
0,2489
0,2489
15,21
30,42
0,2712
0,5424
0,0022
0,0045
8,998
18,00
0,1514
0,3029
0,0059
0,0117
Anionen*). Gramm
Chlor-Ion (Cl') 14,33
Brom-Ion (Bf) 0,03882
Jod-Ion (J') 0,000744
Sulfat-Ion (SO/') 0,1361
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,000376
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,275
MiUi- :
Milligramm-
Hol
Äquivalente
404,2
404,2
0,4855
0,4855
0,0059
0,0059
1,417
2,833
0,0039
0,0078
4,51
4,51
24,03 798,0 412,0
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,01695 0.2161
Freies Kohlendioxyd (CO^)
24,05
0,0448
798,2
1,02
412,0
>) Chemische Analyse der Wilhelmsquelle im neuen Solbade zu Kolberg.
Wiesbaden 1882. ^ Vgl. ehem. Einleiiung Abschn. A.
24,10 799,2
Daneben Spuren von Aluminium-, Nitrat-Ion, Borsäure.
30
466
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
nngefähr einer Lösung, welche in 1 Kilc^ramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,1489
Natriumchlorid (NaCl) 21,06
Natriumbromid (NaBr) 0,05001
Natriumjodid (NaJ) 0,000879
Lithiumchlorid (LiCl) 0,003588
Ammoniumchlorid (NH^,C1) 0,01332
Calciumchlorid (CaCl,) 1,688
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ 0,000533
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCO,),] 0,05685
Baryumhydrokarbonat [Ba(HC03)j] 0,000580
Gramm
Magnesiumchlorid (MgCl^) 0,5483
Magnesiumsulfat (MgSO^) 0,1706
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,),] 0,2672
Ferrohydrokarbonat [FedICOj),] . . . 0,02694
Manganohydrokarbonat [Mn{HCO,),] . 0,001039
Kieselsäure (meta) (H,SiOj) 0,01695
24,05
{23,8 ccm
bei 11, 3° u.
760 mm
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „Viktoria -Solquelle" (aus den Originakahlen berechnet).
Analytiker: H. Fresenius. 1897').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,1121
Natrium-Ion (Na-) 15.84
Lithium-Ion (Li-) 0,002368
Ammonium-Ion (NH»-) . . . 0,007880
Calcium-Ion (Ca--) 1,564
Strontium-Ion (Sr-) 0,06702
Baryum-Ion (Ba") 0,000093
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,5612
Ferro-Ion (Fe-) 0,01055
Mangano-Ion (Mn-) 0,000732
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl') 28,55
Brom-Ion (Br) 0,06936
Jod-Ion (J') 0,001446
Sulfat-Ion (SO«") 0,2666
Hydrophosphat-Ion (HPO«") 0,000131
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0.321
MiUi-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
2,863
2,863
687,4
687,4
0,3368
0,3368
0,4360
0,4360
39,01
78,01
0,7651
1,530
0,0007
0,0014
23.04
46,07
0,1888
0,3775
0,0133
0,0266
817,1
805.3
805,3
0,8675
0,8675
0,0114
0,0114
2,776
5,552
0,0014
0,0027
5,26
5,26
Borsäure (meta) (HBO,) . .
Kieselsäure (meta) (HjSiO,)
Titansäure (meta) (H^TiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
47,37 1568,3 817,0
0,01728 0,3927
0,008901 0,1135
0,000030 0,0003
47,40
0,018
1568,8
0,40
47,42 1569,2
Daneben Spuren von Aluminiimi-Ion, organischen Sub-
stanzen, Schwefelwasserstoff.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
KaJiumchlorid (KCl) 0,2136
Natriumchlorid (NaCl) 40,16
Natriumbromid (NaBr) 0,08936
Natriumjodid (NaJ) 0,001709
Lithiumchlorid (LiCl) 0,01431
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0,02334
Calciumchlorid (CaCl,) 4,329
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ 0,000185
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HCOa)j] 0,1604
Baryumhydrokarbonat [Ba(HCOs),] 0,000176
Magnesiumchlorid (MgCL,) 1,772
Magnesiumsulfat (MgSO«) 0,3343
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2l 0,2435
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] 0,03359
Manganohydrokarbonat[Mn(HCO,)„l 0,002355
Borsäure (meta) (HBO,) ' 0,01728
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,008901
Titansäure (meta) (H^TiO,) 0,000030
47,40
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,018
47,42
^) Chemische Untersuchung der Viktoria- Solquelle zu Eolberg. Kolberg
1898. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ») Vgl. ehem. Einleitung
Abschn. B.2.C.
Analyse der „Solquelle des Jüdischen Kurhospitals
Analytiker: A. Pinner. 1894').
Spezifisches Gewicht: 1,0388 bei
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
(aus den Originalzahlen berechnet).
15°,
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,2870
Natrium-Ion (Na-) 17.28
Calcium-Ion (Ca--) 1,904
Magnesium-Ion (Mg*-) .... 0,2048
Ferro-Ion (Fe-) 0,07416
Anionen *).
Chlor-Ion (Cl') 30,69
Sulfat-Ion (SO/') 0,2782
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
7,332
7,332
749,9
749,9
47,49
94,97
8,405
16,81
1,327
2.653
871,7
865,8
865,8
2,896
5.791
50,72 1683,2 871,6
bezogen auf Wasser von 4°.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält:')
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,5470
Natriumchlorid (NaCl) 43,87
Calciumchlorid (CaCl,) 5,271
Magnesiumchlorid (MgCl,) 0,6511
Magnesiumsulfat (MgSO,) 0.1889
Ferrosulfat (FeSOJ 0,2016
50,73
*) FOnfimdzwanzigster Jahresbericht über die Verwaltung des Jüdischen
Kurhospitals im Sol- und Seebade Kolberg 1898— 18'.)9 8.43. (Unter Kor-
rektur eines Dnickfehlers bei den Angaben über die Katiumbestimmung.)
") Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ^) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2,c.
467
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen 24 bis
51 g, wobei Chlor- und Natrium-Ionen bei weitem überwiegen,
aber auch Calcium- und Magnesium-Ionen in erheblicher Menge
zugegen sind. Die Quellen sind „erdmuriatische Sol-
quellen".
Die Sole wird, mit kohlensaurem Wasser gemischt, zum
Trinken, untermischt zum Gurgeln, zu Inhalationen und haupt-
sächlich zu Bädern benutzt. Diese werden nach Bedarf auch
mit kohlensaurem oder gewöhnlichem Wasser verdünnt. 6 Bade-
anstalten. Im Jahre 1903 wurden 7i'>V2; 1904: 87684; 1905:
90 157 Solbäder verabreicht. Inhalationsräume für gemeinsame
und Einzelinhalationen.
Moorbäder mit Moor aus benachbarten Lagern. Künst-
liche Kohlensäurebäder. Medizinische Bäder. Massage, Heil-
gymnastik. Orthopädisch-gymnastisches Institut. Physikalisch-
diätetische Heilanstalt. Elektrotherapie. — Milch- und Molken-
kiu-en.
18 Arzte. — Kurzeit: Ende Mai bis Ende September. —
Kurtaxe: 5 bis 40 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 13087; 1904: 13288; 1905: 14940; darunter etwa 10%
Ausländer.
Allgemeine Einriehtungen: Seesteg. — Trinkwasser-
versorgung durch Quellwasserleitung. — Beseitigung der Ab-
faUstoffe durch Abfuhr (Tonnensystem), Schwemmkanalisation
im Bau. — Krankenhäuser. Christhches Kurhospital, Jüdisches
Kurhospital. Kinderheilstätte. Kinderferienheim. — Auskunft
durch die Badedirektion.
G6C6G6C6föC6C6G6G35C5SG6C6 Kolbergcr Deep ^^^^^^^^^üo^^
Dorf mit 202 Einwohnern in der Provinz Pommern , liegt
3 km nordwestlich von Papenhagen, einer Station der Bahn
Stettin— GoUnow — Koll)erg, in geringer Entfernung vom breiten
flachen Strande. Bis zu 1 5 m hohe Dünen , an ihrem Fuße
gemischter Wald, l'/^ km südwestlich ein 600 ha großer Binnen-
see. — Seit 1882 Badeort.
Klima. Vgl. Kolberg.
Kurmittel: Kalte Seebäder. Feststehende BadezeUen.
Arzte in Kolberg (10 km). — Kurzeit: 15. Juni bis 15. Sep-
tember. — Kurtaxe (einschließHch Bäderpreis) 1 Person 1,50 M.,
Famiüe 3 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903:
320; 1904: 441; 1905: 508.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Tiefbohrbrunnen. — Seehospiz des Elisabeth -Kinderkranken-
hauses in Berlin. — Apotheke in Kolberg. — Auskunft durch
den Badevorstand.
G6GJSföC6G6aSG6G6föG6föG6C;6G6G6 KoSerOW ^^^iSO^^^iSD^^iSOiSO^^iSD
Dorf mit 474 Einwohnern auf der Insel Usedom, liegt auf
dem schmälsten, nordwestlichen Teü der Insel zwischen dem
Achterwasser, einem Binnensee, und der von NW nach SO
verlaufenden Ostseeküste. Die Ufer fallen im O steil ab und
erreichen beim Streckelberg 70 m Höhe; im W Dünen mit
allmähhcher Abflachung zum Strande. Laub- und Nadelwald
angrenzend. — Nächste Eisenbahnstationen Heringsdorf (17 km),
Endpunkt der Bahn Berlin — Swinemünde — Heringsdorf, und
Wolgast (etwa ebensoweit). Endstation der in Züssow von der
.Strecke Angermünde — Stralsund abzweigenden Nebenbahn. —
Seit 1846 Badeort.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt (1891—1900) 536 mm*).
Kurmittel: Kalte imd warme Seebäder. 2 feststehende
Seebadeanstalten (Herren- und Damenbad) mit 56 Zellen.
Warmbad mit 6 Zellen. Zahl der Bäder 1903: 8932; 1904:
9304; 1905: 9562. PhysikaUsch- diätetisches Heilverfahren in
einem Sanatorium.
Im Juli und August ist ein Arzt im Orte tätig. • — Kur-
zeit: Mai bis Oktober. — Kurtaxe: 1 Person 1,50 M., FamUie
3 M. Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 967; 1904:
1162; 1905: 1234.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Tiefbohrbrunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Apotheke in Zinnowitz. — Auskunft durch die Bade-
direktion.
*) Provinz -Begenkarte.
C6G6föföG6G6G6G6G6G6G6C6G6G6C;6G6 LabÖ (»(»Ö3<!Oö3öDÖDÄ5Ö0ÖDÖDÖDÖD(!OdO^
Dorf mit 1590 Einwohnern in der Provinz Schleswig-
Holstein, liegt 15 km von Kiel entfernt (stündliche Dampf-
Bchiffverbindung) am Ausgang der Kieler Föhrde, an ihrem
Ostufer, unmittelbar am flachen Strande. 1 km südlich welüges
Hügelland mit Buchenwald. — Seit 1882 Seebad.
Klima. Vgl. S. 434 (Kiel).
Kurmittel: Kalte Seebäder. 3 feststehende Seebade-
anstalten mit 30 Zellen und ein verankertes Badefloß. Bäder-
zahl 1905 etwa 3000.
1 Arzt. — Kurzeit: 15. Mai biß 15. Oktober. — Kurtaxe:
1 Person 3 M., 2 Personen 5 M., 3 und 4 Personen 6 M., 5 und
mehr Personen 7 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 693; 1904: 707; 1905: 990.
Allgemeine Einrichtungen: Seestege und Molen. —
Trinkwasserversorgung durch Wasserleitung und Brunnen. —
Kanalisation der geklärten Abwässer in den Hafen; Abfuhr
der festen Stoffe. — Apotheke in Schönberg (14 km). — Aus-
kunft durch die Badeverwaltung.
468 —
DSC6C6G6G6CJ3G6föC?SG6 Lauterbach (bei Putbus) dO(X?Ö0öD(»Ö0ö0ö0ö3(X)
Dorf mit 230 Einwohnern, Hafenort des 2,3 km entfernten
Marktfleckens Putbus , auf der Insel Rügen , zur Provinz
Pommern gehörig, liegt an der Südküste der Insel, am
Rügischen Bodden. Endstation der in Bergen von der Bahn
Berlin — Saßnitz abzweigenden Nebenbahn. (Putbus ist außer-
dem Station der Kleinbahn AJtefähr— Göhren). Dampfschiff-
verbindung mit Stralsund und Greifswald. Buchen- und Nadel-
waldungen unmittelbar am Ort. Großer Park in Putbus.
Klima. Mittlere Monatstemperaturen (40jährige Mittel):
Januar —0,7°, Februar —0,4°, März 1,2°, April 5,7°, Mai 10.6°,
Juni 15,1°, Juli 17,0°, August 16,3°, September 13,4°, Oktober
8,4°, November 3,2°, Dezember 0,2°*). — Mittlere jährliche
Niederschlagshöhe nach 10 jährigem Durchschnitt: 623 mm**).
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 2 feststehende
Seebadeanstalten (Herren- und Daraenbad) mit je 15 Zellen.
Warmbad mit 5 Zellen; das Seewasser wird etwa 300 m vom
Strande durch Pumpe entnommen und durch Kesselheizung
erwärmt. Jährlich etwa 7000 Bäder.
2 Arzte in Putbus. — Kurzeit: 15. Juni bis 15. September.
— Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 560; 1904: .580; 1905: 701.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgimg durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr aus
Gruben. — Apotheke in Putbus. — Das Bad ist Eigentum
des Fürsten zu Putbus. Auskiuft durch die Badeverwaltung.
•) Der Oderstrom. Berlin 1896.
**) Frorinz-Begeukarte.
C6C6G6G3SC5SG6G6CÄC6C:jSG6C6C6G6C;6C3S Leba ÖOd$0&?ÖDÖD(»ÖOÖD(»ÖDÖD^ÄPÖOÖO^
Stadt mit 1400 Einwohnern in der Provinz Pommern,
Endstation der in Lauenburg von der HauptUnie Stettin —
Danzig abzweigenden Nebenbahn, liegt 1 km südlich von
der Küste am Lebafluß auf Sand-, teilweise auf Moor-
boden. Im W der große Lebasee, im O der Sarbsker See.
Der breite flache Strand ist von hohen Dünen begrenzt. Hinter
den Dünen Kiefern- und Laubwald. Größere Wälder 4 km
südlich.
Klima. Mittlere jährUche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt (1891 — 1900) 630 mm*).
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 2 feststehende
Seebadeanstalten mit 29 Zellen und 3 Zellen für warme See-
bäder. Zahl der kalten Bäder 1903: 4893; 1904: 6369; 1905: 8820.
1 Arzt. — Kurzeit: Mai bis Ende Oktober. — Kurtaxe
wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 302; 1904: 397; 1905: 593.
Allgemeine Einrichtungen: 2 kleine Seestege, 250 m
langer Molensteg. — Trinkwasserversorgung durch Brunnen. —
Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. — Apotheke. —
Auskunft durch die Badeverwaltung.
*) ProTinz-Begenkarte.
G6C6G6C6C;6G6C6G6C6G6G6G6G6C6G6G6 Lohme ^^^^^^^^^^^ISD^^^^
Dorf mit 115 Einwohnern auf der Insel Rügen, zur Provinz
Pommern gehörig, 8 km von Sagard, einer Station der Bahn
Berlin — Saßnitz, ebenso weit von Saßnitz (Dampfschiffverbin-
dung), liegt 50 m über dem Wasserspiegel an der Nordküste der
Halbinsel Jasmund, die dort ein hohes Steilufer bildet. Der
von W nach O sich hinziehende Strand besteht aus Geschieben
von Lehm und Kreide und ist mit erratischen Blöcken bedeckt.
Im SO, 1 km entfernt, die ausgedehnten Laubwaldungen der
ßtubnitz. — Seit 1855 Badeort.
Kurmittel: Kalte tmd warme Seebäder; der Badegrund
ist felsig. 2 feststehende Seebadeanstalten (Herren- und Damen-
bad) mit 48 Zellen. Warmbad mit 9 Zellen; das Wasser wird
unmittelbar am Strande geschöpft und in einer Kesselanlage
erwärmt. Zahl der Bäder jährUch etwa 10000 kalte imd 1000
warme Seebäder.
1 Arzt. — Kurzeit: Juni bis September. — Kurtaxe:
1 Person 3 M., FamiUe 5 M. Zahl der Besucher einschließlich
Passanten 1903: 2481; 1904: 2883; 1905: 2712.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Kanalisation der Abwässer; Abfuhr der
festen Stoffe. — Apotheke in Saßnitz. — Auskimft durch die
Badeverwaltung.
GSföG6C3SG6G6C;6(5SG6G6C6G6G6C6C;6 Lubmin ÖOÖOÖDöDöOÖDöOÖDÖDÖOÖDcöÖDÖD^Ö
Dorf mit 500 Einwohnern in der Provinz Pommern, Station
der in Greifswald von der Bahn Angermünde — Stralsund ab-
zweigenden Kleinbahn Greifswald — Wolgast, li^t an der von
W nach O verlaufenden Küste des Greifswalder Boddens auf und
hinter den zum flachen Sandstrand steil abfallenden Dünen.
In unmittelbarer Nähe ein 250 ha großer Nadelwald. — Seit
1884 Seebad.
Klima. VgL Lauterbach und Swinemünde.
Kurmittel: Ehalte und wanne Seebäder. 2 feststehende
Seebadeanstalten (Herren- und Damenbad) mit 30 Zellen.
Warmbad mit 5 Zellen. — Zahl der Bäder 1903: 8303 kalte,
863 warme; 1904: 11258 kalte, 967 warme; 1905: 10549 kalte,
976 warme Seebäder.
1 Arzt. — Kurzeit: 1. Juni bis 15. September. — Kur-
taxe: 1 Person 2 M., Familie 4M. — Zahl der Besucher ("ohne
Passanten) 1903: 1000; 1904: 1070; 1905: 1189. — Auskunft
durch die Badeverwaltung.
— 469 —
QSG6G6G6G6aSG6GJSG6G6C6G6G6G6G6G6 Memel ÖDÖOÖDÖ3ÖD^<S9^<!ÖÖOÖDÖDÖO^ÖOÖD
Stadt mit 20 687 Einwohnern in der Provinz Ostpreußen,
Endstation der Bahn Insterburg — Memel und der Dampfer-
linien des Kurischen Haffs. (Dampfschiffverbindung mit Stettin,
Lübeck und Kiel). Die Bäder befinden sich am Leuchtturm,
in Sandlcrug (Dampferverbindung), an der Süderspitze und im
Förstereibad (6 1cm, Eisenbahnverbindung).
Klima. Mittlere Morgen-, Mittag- und Abendtemperaturen
nach lOjährigem Durchschnitt (1891—1900): Mai 11,3°, 13,4°,
11,0°; Juni 15.0°, 16,7°, 14,3°; Juli 18,0°, 19,8°, 17,6°; August
16,7°, 19,0°, 16,8°; September 12,6°, 14.9°. 12,8°*). — Mittlere
jährliche Niederschlagshöhe nach lOjährigem Durchschnitt:
677 mm**). Vgl. auch Seite 434.
Kurinittel: Kalt« Seebäder. Warme Seebäder im Försterei-
bade (12 Zellen). Moorbäder. Künsthche Kohlensäurebäder.
Duschen.
9 Arzte. — Kurzeit: Ende Mai bis Anfang Oktober. —
Kurtaxe vrird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Pas-
santen) 1903: 419; 1904: 423; 1905: 425. — Auskunft durch
den Verschönerongsverein.
*) Nach Angaben der Deutschen Seewarte.
**) Provinz-Eegenkarte.
G6föG6C6G5SG6föG6aSG6G6G6G6C6G6 Misdroy ÖD<X)(!O^O&)Ä:>ÖDÖDÖ0dÖÖDÖDÖD(!OÖD
Dorf mit 2115 Einwohnern auf der Insel WoUin, zur
Provinz Pommern gehörig. Station der Bahnen BerUn —
Stettin — Misdroy und Berlin— Bwinemünde- Misdroy; Dampf-
Bchiffverbindung mit Stettin (Fahrzeit 3 Stunden). Höhenzüge,
vom Meere aus bis zu 96 m Höhe steil aufsteigend, umschließen
TOn NO über O bis SO den Ort, der von ihren Hängen über
ein schmales Vorland sich bis an den breiten flachen, von SW
nach NO verlaufenden Strand erstreckt. Ausgedehnter Wald,
vorwiegend Nadelholz, angrenzend. 4 km südlich das Haff. —
Seit 1843 Seebad.
Klima. Vgl. Swinemünde.
In der kälteren Jahreshälfte beträgt die mittlere Temperatur
nach 6 jährigem Durchschnitt (1894 — 1899) morgens 7 Uhr,
mittags 2 Uhr, abends 9 Uhr: im Oktober 8,0°, 10,9°, 8,8°,
November 3,1°, 4,9°, 3,6°, Dezember 1,1°, 1,4°. 0,7°, Januar — 1,4°,
0,0°, —0,9°, Februar —0,7°, 1,2°, —0,1°, März 2,4°, 5,4°, 3.4°*).
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 3 feststehende See-
badeanstalten (Herrenbad mit 98, Dameiibad mit 140, Famiüen-
bad mit 40 Zellen). Warmbadeanstalt mit 50 Zellen ; das Wasser
wird etwa 50 m vom Strande mittels Pulsometers entnommen
und durch Dampf erwärmt. Eine zweite Warmbadeanstalt mit
12 Zellen. — Zahl der Seebäder jährlich etwa 112 000 kalte und
9000 warme. — Moorbäder (jährlich etwa 330), elektrische Bäder,
künstliche Kohlensäurebäder (jährlich etwa 500), Heißluftkasten-
und medizinische Bäder. Einrichtungen für Luft- und Soimen-
bäder. Massage. — MUchkuren.
2 Arzte. — Kurzeit: Ende Mai bis Anfang Oktober; auch
Winterkuren. — Kurtaxe 1 Person 6 M., 2 Personen 12 M.,
3 Personen 16 M., 4 Personen 20 M., 5 und mehr Personen 24 M.
(bei einem Aufenthalt bis zu 14 Tagen die Hälfte). — Zahl der
Besucher einschheßlich Passanten 1903: 12 400; 1904: 12450;
1905: 15 428 (darunter 6 Prozent Ausländer).
Allgemeine Einrichtungen: 360 m langer Seesteg. —
Schutzhütten. Christliches Hospiz. Katholisches Hospiz.
Erholungsheim für weibliche Angestellte. — Isolierhaus. — Trink-
wasserversorgung durch Tiefbohrbrunnen. — Beseitigung der
Abfallstoffe durch Abfuhr (pneumatische Grubenentleerung). —
Apotheke. — Auskunft durch die Badedirektion.
*) Angabe des Badearztes.
DSaSÖ5C6C6DSG35G6G6G6C6G6G6föGJSG5S MÜritZ ^^^^iSO^^^^iSOiSO^^iSO^ÜO
Dorf mit 256 Einwohnern im Großherzogtum Mecklenburg-
Schwerin, liegt auf flachem, von SW nach NO verlaufenden
Strande und ist von großen Laub- und Nadelwaldungen um-
geben. Nächste Bahnstationen Ribnitz (13 km, PostverlDindung)
tmd Gelbensande ( 1 0 km. Postverbindung) an der Bahn Rostock —
Stralsund; Dampfschiffverbindung mit Wamemünde. — Seit
1860 Seebad.
Klima. Vgl. Wustrow.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 2 Herren- und
2 Damenbadeanstalten, feststehend, mit zusammen 70 Bade-
zeUen. Jährüch etwa 21000 Bäder. Warme Seebäder in einer
Warmbadeanstalt mit 16 Zellen und in 4 Hotels (jährlich
etwa 1200).
2 Arzte. — Kurzeit: Juni bis Oktober. — Kurtaxe: 1 Person
3 M., Familie 6 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 2580; 1904: 2812; 1905: 3478.
Allgemeine Einrichtungen: Seesteg. — Trinkwasser-
versorgung durch Brunnen, darunter mehrere Tiefbohrbrunnen.
— Kanalisation für die Jagewässer; Abfuhr der festen Stoffe. —
Hospiz für skrofulöse Kinder mit eigener Seebadeanstalt. —
Apotheke in Ribnitz. — Auskunft durch die Badeverwaltimg.
G6G6G6G5SföG6G6C5SG35(5SG6C;6föC3Sföfö Ncst ÖDÖDÖDÖDÖD(»(!OÖDÖC)(!OÖDdOÖDÖD<!C)ÖD
Dorf mit 250 Einwohnern in der Provinz Pommern, liegt
zwischen dem 10 km langen Jamunder See und dem flachen von
O nach W gerichteten Sandstrand hinter teilweise bewachsenen
Dünen. Östlich angrenzend gemischter Wald. — Nächste Eisen-
bahnstation Groß-Möllen (2 km, Omnibusverbindung), End-
station einer von der Bahn Kolberg — Köslin in Güdenhagen
abzweigenden Kleinbahn. — Seit 1835 Badeort.
Klima. Vgl. Kolberg und Rügenwaldermünde.
30*
470 —
Kurmittel: Kalte Seebäder. Badehütten mit 30 Zellen.
Arzt in Köslin (etwa 15 km). — Kurzeit: Juni bis E^de
September. — Kurtaxe (einschließlich Seebäderpreis) : 1 Person
0,50 M., 2 Personen 1 M., 3 bis 4 Personen 1,50 M., 5 und
mehr Personen 2 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 650; 1904: 591; 1905: 637.
Allgemeine Einriohtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Apotheke in Köslin. — Auskunft durch die Badeverwaltimg.
c;6G6G6C6C6G6G6G6C;6C6Cjsc;6C6C6 Neuendorf ^iso^iso^^iso^^^^^^^
Bad bei dem gleichnamigen Dorf (275 Einwohner) auf der
Insel WoUin, Provinz Pommern. S'/j km nördlich von Warnow,
einer Station der Bahnstrecke Stettin — Swinemünde, 10 km nord-
östüch von Misdroy, li^ in 30 m Seehöhe etwa 1 km südöst-
lich vom Strande. Das dazwischen li^ende Hügelgelände ist mit
ausgedehnten Kiefern- und Buchenwaldungen bestanden und fällt
steil zum breiten Strande ab. In der Nähe ein kleiner Landsee.
Klima. Vgl. Swinemünde.
Kurmittel: Kalte Seebäder. Badehütten.
1 Arzt. — Kurzeit: 15. Juni bis Ende September. — Kur-
taxe wird nicht erhoben (Seebäder frei). — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) 1903: 453; 1904: 427; 1905: 557. — Apotheke
in Misdroy. — Auskunft durch die Gutsbesitzer Geschw.
Buchholtz.
G6G6G6G6aSG6G6föG35G6C6G6C6aS NeuhäUSer ^^^^iSD^^^iSO^^^iSO^
Dorf mit 203 Einwohnern in der Provinz Ostpreußen,
Station der Bahn Königsberg — Pillau, li^ an der Westküste
des Samlandes auf einer 9 km langen Landzunge, zwischen
Frischem Haff und Ostsee, unmittelbar am flachen von SW
nach NO verlavifenden Strande. Laubwald im N, Nadelwald
südlich angrenzend. — Seit 1865 Badeort
Klima. Vgl. Heia.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 60 feststehende
Badezellen für Herren, 45 für Damen. Zahl der Bäder 1903:
12000 kalte, 500 warme; 1904: 14 000 kalte, 700 warme ; 1905:
16000 kalte, 750 warme.
1 Arzt. — Kurzeit: 15. Juni bis 15. September. — Kur-
taxe: 1 Person 8 M., Familie 12 M. (bei einem Aufenthalt bis
zu 14 Tagen die Hälfte). Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 1300; 1904: 1500; 1905: 1600.
Allgemeine Einrichtungen: Seesteg. — Trinkwasser-
versorgung durch Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr. — Apotheke in Pillau (5 km). — Auskunft
durch den Verschönerungsverein.
G6G6C;6C;6G6G6G6G6G6C6G6G6G6G6 NeukaUip ^^^^^^^^^^^^^^
Dorf mit 200 Einwohnern auf der Insel Rügen, zur Pro-
vinz Pommern gehörig, hegt an der Südküste der Insel auf
einem Küstenvorspnmg am Kügischen Bodden, unmittelbar
am flachen Sandstrand. Im N der Wreschensee angrenzend,
Wald in der Nähe. — Nächste Eisenbahnstation Putbus (6 km)
an der in Bergen von der Linie Berlin — Saßnitz abzweigenden
Nebenbahn nach Lauterbach sowie an der Kleinbahn Altefähr
— Göhren. — Seit 1900 Seebad.
Klima. Vgl. Lauterbach.
Kurmittel: Kalte Seebäder.
Arzte und Apotheke in Putbus. — Kurzeit: Juni bis Sep-
tember. — Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher
einschließlich Passanten 1903: etwa 700; 1904: etwa 400;
1905: etwa 600. — Auskunft durch H. Wamp.
G6G6G6aSG6G6G6C2SC3SG6C5SG6G6G6 Neukuhren ÖDÖDdOÖ0(S3(XP&:)ÖDÖ0ÄPÖ0(»ÖDÖD
Dorf mit 229 Einwohnern in der Provinz Ostpreußen,
Endpunkt der Bahn Königsberg - Cranz — Neukuhren, zugleich
Station der Samlandbahn Königsberg — Wamicken, liegt auf
hohem bewaldeten Ufer dicht an dem westöstlich gerichteten
breiten Strande. Birken- und Fichtenwald angrenzend, Kiefern-
wald längs der Küste. — Seit etwa 100 Jahren von Badegästen
besucht.
KUma. Vgl. Memel und Heia.
Kurmittel: Kalte imd warme Seebäder. 2 feststehende
Seebadeanstalten (1 Herren- imd 1 Damenbad). Zahl der Bäder
1903: 21340; 1904: 22320; 1905: 20950.
1 Arzt. — Kurzeit: 1. Juni bis 25. September. — Kurtaxe:
1 Person 6 M., Famihe 12 M. (bei einem Aufenthalt bis zu
14 Tagen die Hälfte). Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 1952; 1904: 1967; 1905: 1891.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigimg der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Apotheke. — Auskimft durch die Badeverwaltung.
471 —
C6G6QSG6G6aSG6G6G6G3SC6G6G6G6G6 Niendorf ÖD^c^f^dOöOÖD^JOÖDÖDÖD^ÖOÖDÄP
Dorf mit etwa 700 Einwohnern im Fürstentum Lübeck,
zum Großherzogtum Oldenburg gehörig, liegt an der Südküste
der Neustädter Bucht und am Hemmelsdorfer See. Im W
Kiefern-, im S Eichen- und Buchenwaldungen angrenzend. —
Nächste Eisenbahnstation Travemünde-Stadt (4 km, Omnibus-
verbindung) an der Bahn Lübeck — Travemünde. — Seit 1857
Badeort.
Kiirmittel: Kalte und warme Seebäder. Badekarren. —
Warme Seebäder in 5 Hotels mit je 3 — 4 Zellen.
1 Arzt. — Kurzeit: 15. Mai bis 15. Oktober. — Kurtaxe:
1 Person 3 M., 2 und 3 Personen 6 M., 4 und mehr Personen
9M. Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 2211; 1904:
2492; 1905: 2874.
Allgemeine Einrichturgen : Trinkwasserversorgung durch
artesische Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Apotheke. — Auskunft durch die Badekommission.
G6G6G6C5SG6G6G6G6föCÄSG6föC35 Ost-DievenOW ÖDÖDÖ0Ö0ÖD^<»^Ö0<X9Ö0Ö0ÄP
Dorf mit 151 Einwohnern, zum Stadtgebiet Cammin, Pro-
vinz Pommern gehörig, liegt auf einer 6 km langen, 300 bis
400 m breiten Landzunge zwischen der Ostsee und der Dieve-
now, westlich von Berg-Dievenow. Dampfschiffverbindung mit
Cammin (7 km) , Endstation der Bahn Stettin— Cammin , und
mit Stettin. Nadelwald in 1 km Entfernung. Seit 1842 See-
bad, seit 1896 auch Solbad.
Klima. Vgl. Swinemünde.
Kurmittel: Kalte Seebäder. 3 feststehende Seebade-
anstalten (Herren-, Damen- und Familienbad). Warme Bäder
im Kurhaus.
1 Solquelle, „Fürst - Bismarck - Sole - Sprudel" , 1896 in
Schichten des älteren Jura erbohrt.
Analyse (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: C. Bischoff).
Spezifisches Gewicht: 1,03251 bei 15°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 13,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligiamm-
Kationen ). Gramm Mol Äquivalente
Natrium-Ion (Na-) 15,91 690,2 690,2
Calcium-Ion (Ca") 1,116 27,84 55.68
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,4118 16,90 33,81
Ferro-Ion (Fe-) 0,0108 0,193 0,386
780,1
Anionen').
Chlor-Ion (CI) 27,48 775,1 775,1
Brom-Ion (Br') 0,0391 0,489 0,489
Sulfat-Ion (SO/') 0,1951 2,032 4,063
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') 0,024 0,39 0,39
45,19 1513,1 780,0
Daneben Spuren von Lithiiun- und Jod -Ion.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogranmi enthält'):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 40,35
Natriumbromid (NaBr) 0,0504
Calciumchlorid (CaCl,) 3,090
Magnesiumchlorid (MgCl,) 1,417
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,2446
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03X] 0,0343
45.19
1) Manuskript. ■) Vgl. ehem. Einleitung Absclm. A.
Einleitung Abschn. B.2.C.
') Vgl. cbem.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
45 g, wobei Chlor- imd Natrium -Ionen bei weitem überwiegen.
Die Quelle ist daher eine „reine Solquelle".
Sie wird zum Baden, zum Inhalieren und verdünnt zum
Trinken benutzt. — Zahl der Bäder 1905: 11828 kalte, 231
warme Seebäder; 1903: 1394; 1904: 3790; 1905: 3171 Solbäder.
Moorbäder (aus den eisenhaltigen Moorlagern am Camminer
Bodden), künstUche Kohlensäure-, medizinische Bäder, Heiß-
luft- und Dampfkastenbäder, elektrische Lichtbäder. — Massage.
1 Arzt. — Kurzeit: 1. Jimi bis 30. September. — Kurtaxe
bei Aufenthalt bis zu 10 Tagen: 1 Person 3M., 2 Personen
5 M., 3 Personen 6 M., 4 Personen 7 M., 5 und mehr Personen
8 M.; bei Aufenthalt bis zu 6 Wochen 6, 9, 10, 11, 12 M.; bei
einem Aufenthalt von mehr als 6 Wochen: 8, 12, 13,. 14, 15 M.
— Zahl der Besucher einschUeßlich Passanten 1903: 1780;
1904: 2086; 1905: 2024.
Allgemeine Einrichtungen: Im Kurhause Wasserleitung
und Kanalisation in die Dievenow, sonst Trinkwasserversorgung
durch Pumpbrunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Apotheke. — Auskunft durch die Badedirektion.
472
G6G6G6G6G6G6C6föG6QSCJSG6G6 Ostemothhafen (!J0Ö0dOÖDdOÖ0ÄDÖDÖDÖ0ÖDÖ0Ö0
Ortsteil zu dem 1132 Einwohner zählenden Gutsbezirk
Swinemünde- Hafengrund gehörend, auf der Insel WoUin
(Provinz Ponunem), liegt am rechten Ufer der Swinemündung
am flachen, von W nach O verlaufenden Ostseestrand, 1 km
von Ostswine, der Endstation der Bahn Stettin — Swinemünde;
Motorbootverbindung mit Swinemünde. Im S und 0 ausgedehnte
Waldungen, vorwi^end Nadelholz. — Seit 1885 Badeort.
Klima. Vgl. Swinemünde.
Kunnittel: Kalte und warme Seebäder. 1 Herren- und
1 Damenbad mit 60 Zellen; für warme Seebäder 1 Zelle.
Ärzte in Swinemünde. — Kurzeit: I.Juni bis 15. Sep-
tember. — Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) 1903: 1400; 1904: 1701; 1905: 2050.
Allgemeine Einrichtungen: 1480 m lange Mole, als
Seesteg benutzt. — Trinkwasserversorgung durch Tiefbohr-
brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Apotheke in Swinemünde. — Auskunft durch die Ostsee-Bade-
Anstalten Ostemothhafen £. G. m. b. H.
G6G6föG6G6föföaSG6GiSQSG6G6G6C6 PrerOW ^iSD^iSOiSD^^^^iSD^^^iSO^
Dorf mit 1169 Einwohnern in der Provinz Pommern auf
der Halbinsel Darß, von Barth (Dampfschiff Verbindung über
den Bodden, Fahrzeit 2 Stunden), dem Endpunkt der in Vel-
gast von der Hauptlinie Stralsund — Kostock abzweigenden
Nebenbahn, 21 km entfernt; von dem 40 — 60 m breiten
Strande durch teilweise bewaldetes Dünengelände getrennt.
Auch im S des Ortes hohe Dünen. Von W und S das Dorf
umfassend der Darßer Forst (Laub- imd Nadelwald). — Seit
1875 Badeort.
Ellima. Vgl. Wustrow.
Knrmittel: Kalte und wanne Seebäder. 3 feststehende
Badeanstalten (1 Herrenbad, 2 Damenbäder) mit 56 Zellen, in
denen 1903: 18264; 1904: 18821; 1905: 16 686 Bäder genommen
wurden. — Anstalt für warme Seibäder (1905: 1761) mit
5 Zellen. — Künsthche Kohlensäurebäder (etwa 250 jährlich).
1 Arzt. — Kurzeit: 1. Juni bis Ende September. — Kur-
taxe: 1 Person 3 M., FamiUe 6 M. — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 1972; 1904: 2026; 1905: 2233.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Abessynier- oder Senkbrunnen. — Apotheke. — Auskunft durch
den Gemeindevorsteher.
GiSG6ÖSC5SföG6C5SG6G6C6G6G6föG6C5Sfö Putzig ÖOÖD^dOöD(Ö^ÖOÖOöD<!OÖOÖD^<!OöD
Stadt mit 2159 Einwohnern in der Provinz Westpreußen,
Endpunkt der in Bheda von der Strecke Stettin — Danzig
abzweigenden Nebenbahn (auch Dampfschiffverbindung mit
Danzig , 52 km , Fahrzeit 3 Stunden), li^ an dem von der
westpreußischen Küste und der Halbinsel Heia gebildeten
Putziger Wiek, unmittelbar an dem von N nach S verlaufen-
den , schmalen und flachen Strande. Im W, 6 km entfernt,
bewaldete Höhen.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt (1890—1899) 605 mm *).
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 1 feststehende
Seebadeanstalt und 1 Warmbad mit S Zellen.
- 2 Arzte. — Kurtaxe wird nicht erhoben.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Krankenhaus. — Apotheke. — Auskunft durch den Magistrat.
*) ProTüiz- Regenkarte.
C5SC?S(:6föC6G6C5SC6C6G6CÄG6G6G6 RaUSCheil ÖDÖDÖOÖDÖDÖDÖDÖDÖDÄPÖO&Pc!^^
Dorf mit 415 Einwohnern in der Provinz Ostpreußen,
Station der Samlandbahn Königsberg — Wamicken, liegt in
geringer Entfernung von der Ostsee auf hügeligem Waldgelände
an einem Binnensee. Die von W nach O verlaufende Küste
besteht aus hohen, mit Nadelwald bestandenen Dünen mit zum
Teil tiefen Schluchten. Im W und S ausgedehnte Nadel-
wälder. — Seit 1820 Badeort.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 1 Herrenbad
mit 60 und 1 Damenbad mit 53 feststehenden Zellen. — Warme
Seebäder im KurhauB&
1 Arzt. — Kurzeit: 15. Juni bis 15. September. — Kur-
taxe: 1 Person 4 M., Familie 8 M. (bei Aufenthalt bis zu
14 Tagen die Hälfte). — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 2429; 1904: 2482; 1905: 4560 (darunter 10 Prozent
Ausländer;.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Apotheke in Pobethen (12 km). — Auskunft durch den Qe-
meindevorstand.
— 473
C6föCÄDSG6G6G6G6föC;6föG6föG6G6 ReWahl ^iSO^^iS)^^^^^^^^^^
Dorf mit 258 Einwchnem in der Provinz Pommern, Station
der von der Bahn Gollnow — Kolberg abzweigenden Kleinbahn
Greifenberg — Horst, liegt auf steil abfallendem Lehmufer dicht
an dem von SW nach NO verlaufenden, breiten, flachen Sand-
Btrand. Im Osten ein Kiefernwald. — Seit etwa 80 Jahren besucht.
Klima. Vgl. Kolberg.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. — Etwa 125 fest-
stehende Badezellen, 5 Zellen für warme Bäder.
Während der Kurzeit hält ein Arzt dreimal wöchentlich
Sprechstunde ab. — Kurzeit: 15. Juni bis 15. September. —
Kurtaxe: 1 Person 2,50 M., 2 Personen 4M., 3 und mehr
Personen 5 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903:
1090; 1904: 1183; 1905: 1474.
Trinkwasserversorgung durch Tiefbohrbrunnen. — Aus-
kunft durch die Badeverwaltung.
G6G6asföföföG6G6G6G55G55 Rügenwaldermüiide is)^^^^^isDis)^isoiso
Dorf mit 457 Einwohnern in der Provinz Pommern, 3 km
von Rügen walde (stündlich Dampfschiffverbindung), der End-
station der in Schlavce von der Strecke Stettin — Danzig ab-
zweigenden Nebenbahn, liegt zu beiden Seiten der Wipper-
mündung auf der flachen von SW nach NO gerichteten Küste,
dicht am festen, sandigen Strande. — Seit etwa 35 Jahren Badeort.
Klima. Mittlere Lufttemperatur nach 10 jährigem Durch-
schnitt (1891—1900):
Mai Juni
8 Uhr morgens 10,0" 13,8°
2 „ mittags 11,7° 15,8°
8 „ abends 9 6° 14,1°
Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jährigem Durch-
schnitt: 600 mm**). Vgl. auch Seite 434.
Juli
August
September
16.8°
16,2°
12,5°
18,9°
19,0°
15,6°
17,0°
16,5°
13,1°*)
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 2 feststehende
Seebadeanstalten mit 68 Zellen und 2 Anstalten für warme
Bäder mit 6 und 4 Zellen. 1903 wurden 4600, 1904: 8780 kalte
Seebäder genommen. Künstliche Sol- und Mineralbäder. —
Parkanlagen am Strande.
Ärzte in Rügen walde. — Kurzeit: 1. Juni bis 30. Sep-
tember. — Kurtaxe: 1 Person 3 M., Familie 6 M. — Zahl
der Besucher (ohne Passanten) 1903: 489; 1904: 645.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Tiefbohrbrunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Apotheke in Rügenwalde. — Auskunft durch die Bade-
direktion.
*) Nach Angaben der Deutschen Seewarte.
**) Provinz-Regenkarte.
C2SCÄSföG6C5SföG6G6G6CJSG6G6aSföfö SaßllitZ ^iSO^iSJiSJ^^^iSO^^iSO^iSO^
Dorf mit 1842 Einwohnern, im Jahre 1906 mit dem im
Süden angrenzenden früheren Dorfe Crampas zu einer Ge-
meinde vereinigt, auf der Insel Rügen, Provinz Pommern,
Endstation der Bahn Berlin — Stralsund — Saßnitz, Dampfschiff-
verbindung mit Stettin und Greifswald, liegt an der Südost-
küste der Halbinsel Jasmund an der offenen Bucht Prorer
Wiek auf einem terrassenförmigen Abhang. Im N das Berg-
gelände der Stubnitz, deren ausgedehnte Buchenwaldungen bis
zum Orte reichen und nach O steil zur See abfallen, nur stellen-
weise einem schmalen, felsigen Strande Raum gebend. —
Seit 1860 Badeort.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 3 feststehende
Seebadeanstalten, Herrenbad mit 64, Damenbad mit 86 und
Familienbad mit 18 Zellen. 2 Warmbadeanstalten mit 20 und
5 Zellen. Das Wasser für die warmen Bäder wird 50 m vom
Strande durch Pumpen entnommen und durch eingeleiteten Dampf
erwärmt. — Zahl der Bäder 1903: 22617; 1904: 24705; 1905:
28097. — Künstliche Sol-, Kohlensäure- und elektrische Bäder.
1 Arzt. — Kurzeit: Anfang Mai bis Ende September. —
Kurtaxe für jede Nacht 50 Pf. (Famihen höchstens 2 M.) ; nach
10 Nächten ist der weitere Aufenthalt frei. — Zahl der Be-
sucher einschließlich 50 Prozent Passanten 1903: 10697: 1904:
11346; 1905: 12996 (darunter etwa 8 Prozent Ausländer).
Allgemeine Einrichtungen: Hafenmole (1 km lang). —
Trinkwasserversorgimg durch Brunnen. — • Beseitigung der Ab-
fallstoffe durch Abfuhr, teils nach Tonnensystem, teils aus un-
durchlässigen Gruben. — Apotheke. — Auskimft durch die
Badedirektion.
C3SCÄC55föC;?SGJSG35CJSD5C?SG35G6C5SC55 ScharbeutZ ^^^^^^iSOiSO^^^^^^
Dorf mit 298 Einwohnern in dem oldenburgischen Fürsten-
tum Lübeck, Station der Dampfschifflinie Neustadt in Holstein —
Traveniünde, 6 km von Pansdorf (Omnibusverbindung), einer
Station der Bahn Kiel — Lübeck, liegt auf hohem Ufer unmittelbar
an dem von NW nach SO verlaufenden Strande der Neustädter
Bucht. Im N und S bis an den Strand reichender Buchen-
wald. In der Nähe ein kleiner Binnensee.
Klima. Vgl. Travemünde.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. Etwa 25 durch
Vorspann bewegliche Badekarren, für warme Bäder 8 Zellen.
2 Arzte. — Kurzeit: 15. Mai bis 15. September. — Kur-
taxe: 1 Person 3 M., 2 und 3 Personen 6 M., 4 und mehr
Personen 9 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903:
665; 1904: 743; 1905: 950.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Tiefbohrbrunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Apotheke in Niendorf , 6 km entfernt. — Auskunft durch
den Fremdenverkehrsverein.
474 —
G6G6GÖG6G6G6G6C6C6GiSG6C;6C6C6 SchÖnberg <^ÄPÖOÖDÖDÖOÖDöOöDÖOöOöDÖD(»
Dorf mit 1558 Einwohnern in der Provinz Schleswig-Hol-
stein, Endstation der Kleinbahn Kiel — Schönberg, liegt 4 km
südwestlich von der Ostsee am nordwestlichen Abhang eines
von 80 nach W verlaufenden Höhenzuges etwa 30 m über
dem Meere. Die Ortsteile Neu - Schönberg und Schönberg-
Strand erstrecken sich immittelbar bis an den flachen Strand.
Kunnittel: Kalte und warme Seebäder. 1 feststehende
und 5 bewegliche Zeilen. Jährlich etwa 2000 Bäder.
4 Ärzte. — Kurzeit : Mitte Mai bis Ende Oktober. — Kur-
taxe wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1905: 193.
Allgemein© Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
artesische Brunnen vmd Quellen. — Beseitigung der Abfall-
stoffe durch Abfuhr. — Krankenhaus. — Apotheke. — Auskunft
durch den Gemeindevorsteher.
G6G6C6föC;jSC;6C5SG6G?SG6C6G6G6C:6 SchwaTZOrt ÖO^Ä^^^OÖD^^OdÖÖDÖ^öDöDÖD
Dorf mit 440 Einwohnern auf der Kurischen Nehrung,
Provinz Ostpreußen, {Dampfschiffverbindung mit Cranzbeck,
Labiau, Tilsit und Memel) li^ unmittelbar am Kurischen Haff,
von der Ostsee 1 km entfernt. Bewaldete Dünen, bis zu 60 m
Höhe, im W, N und S. Der Strand ist flach.
KlimEu Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt (1889—1898): 619 mm*).
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 35 feste Bade-
zellen imd 3 offene Auskleidehallen. Zahl der Bäder 1903:
11100; 1904: 11447; 1905: 13439. Warmbadeanstalt. Medi-
zinische Bäder. Massage.
1 Arzt. — Kurtaxe: 1 Person 5 M., Familie 10 M. —
Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 2352; 1904: 2311
1905: 2413.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Bnmnen. — Kanalisation der Tagewässer, Abfuhr der festen
Stoffe. — Hausapotheke beim Arzt; nächste Apotheke in Memel.
— Auskunft durch die Badegesellschaft.
*) ProTiiuE-Begenkarte.
DSG6G6C5SG6G6G6G6G6G6G6G6G6G6föG6 Sellill ^^^iSOiSO^^^^iSO^^^^^iSO
Dorf mit 598 Einwohnern auf der Insel Rügen, Provinz
Pommern, liegt im südöstlichen Teil der Insel, am Nordufer
des Selliner Sees, und reicht bis an die von NW nach SO
verlaufende, zu einem flachen Sandstrand steU abfallende Ost-
seeküste. Bewaldetes Hügelgelände bis zu 60 m Höhe. Im N
die ausgedehnten gemischten Waldungen der Granitz. — Station
der Kleinbahn Altefähr— Göhren, die durch die Strecke Bergen
— Putbug mit der HauptUnie Berlin— Saßnitz verbunden ist.
Anl^estelle der Dampfschifflinien Stettin — Saßnitz und Greifs-
wald—Saßnitz. — Seit 1874 Badeort.
KUma. Vgl. Lauterbach.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 3 feststehende
Seebadeanstalten mit zusammen 200 Zellen (Herren-, Damen-
und Familienbad). — Zahl der Bäder 1903: 42500; 1904:
45 000; 1905: 50 500. Warmbad mit 30 Zellen. — Wasserheil-
verfahren, Luft- und Sonnenbäder, elektrische Lichtbäder.
1 Arzt. — Kurzeit: 1. Juni bis 15. September; auch Winter-
kuren. — Kurtaxe: 1 Person 4 M., 2 Personen 8 M., 3 imd
mehr Personen 10 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 4200; 1904: 5100; 1905: 6400.
Allgemeine Einrichtungen : Seesteg, etwa 600 m lang. —
Sanatorium, das ganze Jahr geöffnet. — Trinkwasserversorgimg
durch Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abtuhr.
— Apotheke in GÄhren (6 km). — Auskunft durch die Bade-
direktion.
G6CJSG6G6G6G6föG6C6G6C36G6G6C;6 Sorenbohm ^^^iSOöD^^iSD^ÖO^ÖDöOiO
Dorf mit 588 Einwohnern in der Provinz Pommern, 4 km
von Alt-Banzin (Omnibusverbindung), einer Station der Bahn
Kolberg — Köslin , liegt von dem westöstlich verlaufenden
Strande durch schmale, niedrige, im W mit Kiefern bestandene
Dünen und eine Uferschutzmauer getrennt. Kleine Laub-
gehölze in der Nähe. — Seit 1842 Badeort.
Klima. Vgl. Kolberg und Rügenwaldermünde.
Kurmittel: Kalte Seebäder. 30 feststehende Badehütten.
Arzt in Köslin (17 km). — Kurzeit : Anfang Juni bis Ende
September. — Kurtaxe: 1 Person 1 M., Famüie 2 M. — Zahl
der Besucher einschließlich Passanten 1903: 426; 1904: 396;
1905: 443.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Apotheke in KösUn. — Auskunft durch die Badeverwaltung.
— 475
G6DsasG6C3SG6G5SföG6G6föc;6C6 Stelüberghaff ^^^^üoiso^^^^^^^
Ortsteil des Dorfes -and Gutsbezirkes Oestergaard (171 Ein-
wohner) in der Provinz Schleswig -Holstein, 3 km nordöstlich
von Steinberg, einer Station der Kleinbahn Flensburg— Kappeln,
liegt am Eingang der Flensburger Föhrde, auf steilabfallendem,
hohen, von NW nach SO gerichteten Ufer. Im NW ein kleiner
Kurmittel: Kalte imd warme Seebäder. — Zahl der Bäder
1903: 2548; 1904: 6420; 1905: 5390. — Kurzeit: Ende Mai
bis Ende September. — Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl
der Besucher (ohne Passanten) 1903: 302; 1904: 685; 1905:
478. — Auskunft durch den Gemeindevorsteher von Oester-
Buchenwald und Tannenpark. — Seit etwa 30 Jahren Badeort. gaard (Kreis Flensburg).
föC5SG6DSG6G6G6Ö5G6QSD5C35G6G6 StolpmÜnde ^^^^^iSO^^^^iSD^^^
Marktflecken mit 2364 Einwohnern in der Provinz Pommern,
Endstation der von der Bahn Stettin — Danzig in Stolp ab-
zweigenden Nebenbahn, liegt unmittelbar an der flachen, west-
östlich verlaufenden Küste am rechten Ufer der hier mündenden
Stolpe. Breiter Sandstrand, von Dünen begrenzt. Parkanlagen,
die in ausgedehnte gemischte Waldungen übergehen. — Seit etwa
70 Jahren Badeort.
Klima. Vgl. Kügenwaldermünde.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. — 1 Herren-
bad mit 32, 1 Damenbad mit 35 Zellen, beide feststehend.
1 Warmbad mit 8 Zellen. -- Bäderzahl 1903: 24 480; 1904:
27 296 ;_ 1905: 23619.
2 Arzte. — Kurzeit: 15. Juni bis 15. September. — Kur-
taxe: 1 Person 4,50 M., Familie 9 M. (bei einem Aufenthalt
bis zu 14 Tagen 3 imd 6 M.) — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 2045; 1904: 2294; 1905: 2445.
A11gem.eine Einrichtungen: 2 Molen, 400 m lang. —
IVinkwasserversorgung durch Brunnen. — Beseitigung der
Abfallstoffe durch Abfuhr. — Apotheke. — Auskunft durch
den Gemeindevorstand.
asG6G6föc;6G5sasG6C6QSG6föG6 Swinemüiide ^^^^^i^^^^isoiso^iso
Stadt mit 13 703 Einwohnern auf der Insel Usedom, Pro-
vinz Pommern , Station der Bahnen (Berlin — )Ducherow —
Swinemünde — Heringsdorf und Stettin — Swinemünde, Dampf-
schiffverbindung mit Stettin, liegt am Unken Ufer der hier
mündenden Swine, etwa l'/, km südlich von der Ostsee, der
neue Stadtteil Swinemünde- Bad unmittelbar an dem breiten
flachen Strande. Im SW Bodenerhebungen. Laub- und Nadel-
wald in der Nähe. — Seit 1824 Seebad, seit 1896 auch Solbad.
Klima. Mittlere Morgen-, Mittags- und Abendtemperatur
nach lOjährigem Durchschnitt (1891 — 1900):
Mai Juni Juli August September
8 Uhr morgens 10,6° 15,2° 17,4° 16,5° 12,8°
2 „ mittags 12,6° 17,2° 19,8° 19,9° 16,4°
8 „ abends 10,7° 15,3° 17,7° 17,0° 13,3°*)
Mittlere jährUche Niederschlagshöhe nach lOjährigem Durch-
schnitt: 579 mm**). Vgl. auch S. 434.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 3 feststehende
Seebadeanstalten (Herrenbad mit 145, Damenbad mit 143,
Fanülienbad nüt 124 Zellen). Zahl der kalten Seebäder 1903:
92025; 1904: 123423; 1905: 148635.
3 Solquellen (Eigentum der Stadt) : die imweit des Strandes
in 250 m Tiefe in sandigen Schichten des Gault 1895 erbohrte
„Augusta-ViktoriaqueUe" imd die 1899 und 1903 in den
gleichen Schichten 238 und 280 m tief erbohrten Quellen „II"
(„WilhehnsqueUe") und „IIP'.
*) Nach Angaben der Deutschen Seewarte.
**) Provinz -Regenkarte.
Analyse der ,^UgUSta -Viktoria -Quelle" (aus den EmzelbestandteUen berechnet).
Analytiker: E. M. Arndt. 1896').
Spezifisches Gewicht: 1,0306 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
In 1 Kilogranun des Mineralwassers sind enthalten:
Milli- Milligramm-
Katioiieii ').
Kahum-Ion (K") ....
Natrium-Ion (Na-) . . .
Ammoniiun-Ion (NH^-)
Calcium-Ion (Ca") . . .
Magnesium-Ion (Mg") .
Anionen^).
Chlor-Ion (Gl') 26,33
Sulfat-Ion (SO,") 0,08498
Gramm
Mol
Äquivalente
0,2841
7,256
7,256
14,92
647,2
647,2
0,01191
0.6589
0,6589
1,114
27,77
55,54
0,4116
16,90
33,79
744,4
26,33
742,7
742,7
0,08498
0,8847
1,769
43,16
0,004
1443,4
0,05
744,5
1443,4
Kieselsäure (meta) (HjSiOg) .
43,16
Suspendiertes Eisenoxyd (Fe, O3) 0,U243
Sonstige suspendierte Stofie . 0,013
43,20
Daneben Spuren von Alunünium- und Brom -Ion.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KQ) 0,5413
Natriumchlorid (NaO) 37.86
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0.03526
Calciumchlorid (CaCl,) 3,083
Magnesiumchlorid (MgCl,) 1,525
Magnesiumsulfat (MgSOJ 0,1065
Kieselsäure (meta) (H,SiOg) 0,004
43,16
Suspendiertes Eisenoxyd (FejO„) 0,0243
Sonstige suspendierte Stoffe 0,013
>) Manuskript. ^) Vgl. ehem.
Einleitung Abschnitt B.2.C.
43,19
Einleitung Abschnitt A. ') Vgl. ehem.
— 476
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
43 g, worunter Natrium- und Chlor -Ionen bei weitem vor-
walten. Die Quelle ist eine „Solquelle".
Die Sole wird zu Bädern und unter Zusatz von Kohlen-
säure auch zum Trinken lienutzt. Solbäder und warme See-
bäder werden in 2 Badeanstalten mit 76 und 40 Zellen ver-
abreicht. Das Wasser für die warmen Seebäder wird etwa
250 m vom Strande durch Dampfpumpe entnommen , ebenso
wie die Sole den Warmbadeanstalten durch Eohrleitung zu-
geführt und mit Dampf erwärmt. Zahl der warmen Bäder
1903: 28440; 1904: 31753; 1905: 39477.
Moor- und Fangobäder, elektrische Bäder, elektrische Licht-
bäder, russisch -römische und medizinische Bäder aller Art.
Massage, Heilgymiiastik (Zandersches Institut), WasserheU-
verfahren. Milchkuren. — Parkanlagen.
8 Arzte. — Kurzeit: 1. Juni bis 20. September. — Kurtaxe:
1 Person 6M., 2 Personen 10 M., 3 Personen 15 M., 4 Per-
sonen 18 M., 5 Personen 20 M., 6 und mehr Personen 25 M.
(bei einem Aufenthalt bis zu 14 Tagen 3, 6. 8, 10, 12 und
15 M.). — Zahl der Besucher (einschließlich Passanten) 1903:
22 590; 1904: 26036; 1905: 32 928; darunter etwa 4 Prozent
Ausländer.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Tiefbohrbrunnen. — Flüssige Abfallstoffe werden geklärt und
versickern dann im Sande, teilweise werden sie in die Swine
geleitet; Abfuhr der festen Stoffe. — Seesteg. — Kranken-
haus mit Absonderungshaus. — Kinderpflegeheira. — Des-
infektionsapparate. — Auskunft durch die Badedirektion.
QSG6C2SC6C2SC;6G6C;6G6G6G6G6G6C;6G6 ThießoW ^^^^^^iSD^^iSO^iSOiSO^iSO
Dorf mit 226 Einwohnern auf der Insel Rügen , Provinz
Pommern, li^ auf der Südspitze der Halbinsel Mönchgut.
Im O die Anhöhe Süd-Peerd (38 m). Laub- und Nadelgehölz
angrenzend. — Station der Dampfschifflinie Greifswald — Saßnitz
(Fahrzeit von Greifswald 2'l^ Stunden), 6 km von der Halte-
stelle Philippshagen an der Kleinbahn Altefähr — Göhren, die
durch die Strecke Bergen— Putbus mit der Hauptlinie Berlin —
Saßnitz verbunden ist. — Seit 1868 Badeort.
KUma. Vgl. Lauterbach.
Eumiittel: Kalte und warme Seebäder. — Je 2 fest-
stehende Seebadeanstalten am Ost- und am Weststrand mit je
12 Zellen. — Zahl der kalten Bäder 1903: 5339; 1904: 7568;
1905: 6745. — Ein Warmbad mit 4 Zellen.
Arzt in Göhren (7 km). — Kurzeit: 1. Juni bis 15. Sep-
tember. — Kurtaxe: 1 Person 1,50 M., 2—4 Personen 3 M., jede
weitere Person 50 Pf. — Zahl der Besucher einschließlich
Passanten 1903: 903; 1904: 931; 1905: 1116.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasberversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Apotheke in Göhren. — Auskunft durch die Badeverwaltung.
G6G6G6C6G6G6C6G6G6G6 Timmenclorfer Strand ^^^^^^^^^^
Bad, zum Dorfe Klein-Timmendorf (383 Einwohner) ge-
hörig, in dem oldenburgischen Fürstentum Lübeck, Dampf-
Bchiffstation der Linie Neustadt in Holstein — Travemünde, 7 km
von Pansdorf an der Bahn Kiel — Lübeck, li^t unmittelbar an
dem von W nach O verlaufenden Strande der Neustädter Bucht,
teilweise auf hohem Ufer. Mit Kiefern bewaldete Dünen.
Buchenwaldungen angrenzend.
KUma. Vgl. Travemünde.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. Durch Vorspann be-
wegliche Badekarren. Warme Seebäder in einigen Hotels. Kurpark.
1 Arzt. — Kurzeit: 15. Mai bis 15. September. — Kur-
taxe: 1 Person 3 M. , 2 imd 3 Personen 6 M. . 4 und mehr
Personen 9 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903:
1901; 1904: 2191; 1905: 2676 (darunter etwa 10 Prozent Aus-
länder).
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung aus
Quellen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Apotheke 3 km entfernt in Niendorf. — Auskunft durch den
Fremdenverkehrsverein.
G6c;6G6C2SC6C6G6föG6C5SG6G6G6 Travemünde ^^iso^^^iso^isoiio^iso^
Stadt mit 2017 Einwohnern im Gebiete der freien und
Hansestadt Lübeck, Endstation der Bahn Lübeck— Travemünde
(auch Dampfschiffverbindung mit Lübeck, 22 km), li^ auf
dem linken Ufer der Trave, an ihrer Mündung in die Lübische
Bucht. Der etwa 60 m breite Strand ist flach, im N erhebt
sich das Ufer bis zu 25 m Höhe mit steilem Abfall zur See.
Laub- und Nadelwald in der Nähe. Seit 1802 Seebad.
Klima. Mittlere Monatstemperatur: Mai 11,2°, Juni 15.2°,
Juli 17,1°, August 16,2°, September 13,4°*). — Mittlere jähr-
liche Niederschlagshöhe nach lOjährigem Durchschnitt (1892 bis
1901): 602 mm**).
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. Feststehende See-
badeanstalt (Herren-, Damen- und Familienbad) mit 127 Zellen,
ein Warmbad mit 20 Zellen und Einrichtungen für Duschen.
Außerdem auf der gegenüberliegenden Halbmsel Priwall je
eine Badehalle für Herren und Damen. — Zahl der kalten
Bäder 1903: 34200; 1904: 43700; 1905: .58035; der warmen
6000, 6200 und 6363. Das Wasser für die warmen Seebäder
wird etwa 150 m vom iStrande durch Pumpe entnommen
*) Nach Beobachtungen der Kommiasion zur UntersuchuBg der deutschen
Meere.
**) ProTÜu-Regenkarte.
— 477 —
und durch Dampfheizschlangen erwärmt. Dampfkastenbäder,
Kohlensäurebäder, Sandbäder, elektrische Lichtbäder, medizi-
nische Bäder und Massage. — Kurpark.
2 Arzte. — Kurzeit: 1. Juni bis 15. September. — Kur-
taxe: 1 Person 7,D0 M., 2 und 3 Personen 15 M., 4 und mehr
Personen 20 M. (bei einem Aufenthalt bis zu 10 Tagen 3, 5
und 10 M.). — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 6200;
1904: 7828; 1905: 7943.
Allgemeine Einrichtungen. : Trinkwasserversorgimg durch
Quellwasserleitung. — Kanalisation der Tagewässer in die
Trave. Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Krankenhaus für Infektionskranke. — Apotheke. — Auskunft
durch das Finanzdepartement der freien und Hansestadt Lübeck,
Abteilung für Travemünde.
DSCJSG6G55Ö5C35G6G6G6G6G6föG6GiSCJSC5S Vi Im ÖDÖ0Ö0ÄPÖDÖD&PÖDÖD(X)ÖDÖDdOÖ0ÖDÖ0
Insel an der Südseite der Insel Rügen im Rügischen Bodden,
2 km südöstlich von Lauterbach, dem Endpunkt der von der
Bahn Berlin — Saßnitz in Bergen abzweigenden Nebenbahn
(Motorbootverbindung). Der flache Badestrand liegt an der
Nordwestküste. Im O Hügelgelände mit alten Eichen- und
Buchenbeständen.
Klima. Vgl. Lauterbach.
Kurmittel: Kalte Seebäder. 2 kleine Badeanstalten.
Arzt imd Apotheke in Lauterbach. — Kurzeit: Anfang
Juni bis Ende September. — Kurtaxe wird nicht erhoben. (See-
bäder frei.) — Zahl der Besucher (ohne Passanten) jährhch
etwa 150. — Auskunft durch F. Witte.
föföC2SG6G6G6QSG6CJSG6C2SG5SC6C6G6G6 Vitte iSO^^isO^^^^iSD^^^^^iSO^
Dorf mit 451 Einwohnern auf der 17 km langen, stellen-
weise nur 200 m breiten , Rügen westlich vorgelagerten Insel
Hiddensee. Provinz Pommern. Dampfschiff- und Motorboot-
verbindung mit Stralsund (32 km). Im S Wanderdünen, 4 km
nördlich die bewaldeten Höhen des Dombusch (72 m). Seit
etwa 15 Jahren Seebad.
Kurmittel: Kalte Seebäder am Weststrande. Einige
Badehütten.
Arzt in Kloster (2 km); Apotheke in Schaprode (10 km). —
Kurzeit: Mitte Juni bis Mitte September. — Kurtaxe wird
nicht erhoben (Seebäder frei). — Zahl der Besucher: Jährlich
einige Hundert. — Auskimf t durch den Badeinteressentenverein.
aSC5SG6G6G6G6G6G6G6G6aSC3SG6 WamemÜnde ÖDÖDÖD<!OÖDÖD(»(!OÖDÖDÖOÖOÖD
Flecken mit 4209 Einwohnern im Großherzogtum Mecklen-
burg-Schwerin, zum Gebiete der Stadt Rostock gehörig, End-
station der Bahn Berlin— Neustrelitz — Rostock — WamemÜnde,
(Dampfschiff Verbindung mit Rostock, 13 km, Fahrzeit 1 Stunde),
hegt am linken Ufer der hier mündenden Wamow, unmittelbar
an dem von W nach O verlaufenden Strande. Im S der Breit-
lingsee. 2 km westlich das bewaldete, steil ansteigende Diederichs-
häger Ufer, 6 km östUch das etwa 5000 ha große Waldgebiet
der Rostocker Heide. — Seit 1820 Seebad.
Klima. Vgl. Wustrow.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 3 feststehende
Seebadeanstalten (Herren-, Damen- und Familienbad) mit
300 ZeUen; Bäderzahl 1903: 71400; 1904: 80488; 1905: 94500.
2 Warmbadeanstalten. Sonnen- und Sandbäder. Massage. —
Milchkuren. — Ausgedehnte Parkanlagen.
4 Arzte. — Kurzeit: 1. Juni bis 30. September. — Kur-
taxe: 1 Person 8 M., 2 Personen 12 M., 3 und 4 Personen 16 M.,
5 und mehr Personen 20 M. (bei einem Aufenthalt bis zu
14 Tagen die Hälfte). — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 10862; 1904: 11772; 1905: 13804.
Allgemeine Einrichtungen: 500 m lange Mole mit Platt-
form. — Trinkwasserversorgung durch einen Rohrstrang der
Rostocker Wasserleitung. — Kanalisation für die Abwässer.
Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr (Tonnensystem). —
Apotheke. — Ausktmft durch die Badeverwaltung.
aSGJSG6G6C6G6G6G6G6G6G6G6G6 Westerplatte ÄJÖDöDÖDöDÖOÖDdÖdOÖDÖDÖDöD
Zu der Danziger Vorstadt Neufahrwasser (8400 Einwohner)
gehörendes Seebad in der Provinz Westpreiißen, mit Danzig
(7 km) durch eine Vollbahn, durch Straßenbahn und Dampf-
boote verbunden, hegt, durch die sogenannte tote Weichsel von
Neufahrwasser getrennt, auf einer von ihr und von der Ostsee
gebildeten, halbkreisförmig in die See (Danziger Bucht) vor-
springenden Halbinsel, die mit Parkanlagen und gemischtem
Wald bestanden ist. Der flache, sandige Strand ist von niedrigen
Dünen b^renzt. — Seit 1841 Badeort.
Klima. Mittlere Morgen-, Mittag- und Abendtemperatur
nach 10 jährigem Durchschnitt (1891—1900):
Mai
Juni
Juli
August
September
8 Uhr morgens
10,9°
15,4°
18,1°
17,1°
12,7°
2 „ mittags
12.8°
17,0°
20,2°
20,3°
16,4°
8 ,, abends
10,2°
14,6°
17,6°
16,8°
12,9°*)
*) Nach Angaben der Deutschen Seewarte.
— 478 —
Ifittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jährigem Durch-
schnitt: 587 mm**). Vgl. auch 8. 434 (Neufahrwaseer).
Kiirmittel: Kalte und warme Seebäder. 2 feststehende
Badeanstalten (Herren- und Damenbad) mit je 120 Zellen.
1 Warmbad mit 22 Zellen; das Wasser wird etwa 100 m vom
Strande mit Pumpe entnommen und durch Dampf erwärmt. —
Moorbäder aus einem benachbarten Bruch. Künstliche Sol-
und Kohlensäurebäder. Medizinische Bäder. Dampfkasten-
bäder.
1 Arzt. — Kurzeit: Juni bis Ende September. — Kurtaxe
wird nicht erhoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 784; 1904: 1075; 1905: 1054.
Allgemeine Einrichtungen: Seest^ und Molen. —
Krankenhaus. Sanatorium für Nerven- und Stoffwechsel-
kranke, — Trinkwasserversorgung durch Quellwasserleitung.
— Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. — Apotheken
in Neufahrwasser. — Auskunft durch die Aktiengesellschaft
„Weichsel" in Danzig.
**) ProTiluc-Begenkarte.
G6DSG6C6aSC6G6C6C6G6C6G6C6C6GJS WustrOW ^OÖDÖ0ÖDÖ0Ö0Ö3öD(»ÖDÖ0ö0ÖDÖDdO
Dorf mit 1200 Einwohnern im Großherzogtimi Mecklenburg-
Schwerin, 12 km von Ribnitz (Dampfschiff Verbindung) , einer
Station der Bahn Rostock— Stralsund, liegt auf einer schmalen
Landzunge zwischen dem Saaler Bodden und der Ostsee, in
geringer Entfernung von dem nordöstlich gerichteten, von
flachen Dünen, nach N zu von hohem Steilufer begrenzten
Strande. Nadelwald in der Nähe. — Seit 1881 Badeort.
KUma. Mittlere Morgen-, Mittag- und Abendtemperatur
nach lOjährigem Durchschnitt (1891—1900):
Mai Juni Juli August September
8 Uhr morgens 10,1° 14,5° 16,4° 15,8° 12,6°
2 „ mittags 12,7° 17,0° 18,7° 18,8° 15,6°
8 „ abends 10,7° 15,1° 17,0° 16,4° 13,5°
Mittlere Monatstemperatur nach 50 jährigem Durchschnitt:
Mai 10,59°, Juni 15,12°, Juh 17,12°, August 16,75°, Sep-
tember 13,79°, Oktober 9,00°*). Mittlere jährliche Nieder-
schlagshöhe nach lOjährigem Durchschnitt: 515 mm**). Vgl.
auch S. 434.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 3 feststehende
Badeanstalten (Herrenbad mit 14, Damenbad mit 20 Zellen,
Familienbad mit 10 Zellen). — Zahl der Bäder 1903: 10 775;
1904: 11865; 1905: 13145. Warmbad mit 6 Zellen.
1 Arzt. — Kurzeit: 1. Juni bis 15. Oktober. — Kurtaxe:
1 Person 1,50 M., Familie 3 M. — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 586; 1904: 602; 1905: 714.
Allgemeine Einrichtungen: Seesteg. — Trinkwasser-
versorgung durch Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr. — Apotheke in Ribnitz. — Auskimft durch die
Badeverwalttmg.
*) Beitrage zur Statistik Mecklenburgs. Schwerin 1905.
*•) ProTiuz-Kegenkarte.
G6G6G6G6G6C6GJSG6GiSG6C3SC6G6G6G6C5S ZillgSt ^iiOiSOÖDÖDiSOiSDi$0^^^^iSD^^^
Dorf mit 1490 Einwohnern in der Provinz Pommern, 9 km
von Barth (Dampfschiff Verbindung), der Endstation der in
Velgast von der Strecke Rostock — Stralsund abzweigenden
Nebenbahn, liegt auf der Halbinsel Zingst, von dem westöstlich
gerichteten Ostseestrande durch einen Deich und 3 bis 6 m
hohe Dünen getreimt. Westlich vom Dorfe ein Wäldchen mit
gemischtem Bestand, 3 km östlich Laubwald. — Seit 1881 Badeort.
KlimsL Mittlere Mittagstemperatur (2 Uhr): Juni 16,6°,
Juli 19,9°, August 19,8°, September 16,4°*). Mittlere jährliche
Niederschlagshöhe nach lOjährigem Durchschnitt (1891 — 1900):
567 mm**).
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 2 feststehende
Seebadeanstalten (Herren- und Damenbad) mit 42 Zellen und
ein Warmbad mit 7 Zellen. — Zahl der kalten Bäder 1903:
13086; 1904: 16174; 1905: 17 135; der warmen Bäder 652. 1126
und 1329. — Dampfkastenbäder. Kohlensäurebäder. Massage.
1 Arzt. — Kurzeit: 1. Juni bis 30. September. — Kur-
taxe: 1 Person 3 M., Famihe 6 M. — Zahl der Besucher ein-
schließlich Passanten 1903: 1637: 1904: 1922; 1905: 2270.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung diu-ch
Brunnen. — Kanalisation der Tagewässer. Beseitigung der
Abfallstoffe durch Abfuhr. — Apotheken in Barth imd in
Prerow (9 bzw. 8 km). — Auskunft durch die Badeverwaltimg.
*) Angabe der Badeverwaltung.
**) ProTinz-Regenkarte.
föG6(5SG6G6G6G6G6G6C6G6G6C6G6 ZinnOWitZ ÖO^^ÖOÖO^^ÖD^^^^ÖO^
Dorf mit 1267 Einwohnern auf der Insel Usedom, Provinz
Pommern, 8 km von Wolgast (Omnibusverbindung), der End-
station der in Züssow von der Bahn Angermünde — Stralsund
abzweigenden Nebenbahn, 33 km von Camin (Dampf schiff -
verbindimg), einer Station der Bahn Ducherow— Swinemünde,
hegt zwischen dem Achterwasser, einer seeartigen Erweitenmg
der Peene, und dem breiten von NW nach SO verlaufenden
Ostseestrande, zum Teil auf dem Abhänge einer 35 m hohen
Hügelkette. Ausgedehnter gemischter Wald angrenzend. — Seit
1851 Badeort.
479
Klima. Vgl. Swinemünde.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 3 feststehende
Seebadeanstalten (1 Herrenbad, 2 Damenbäder) mit 117 Zellen
imd ein Warmbad mit 20 Zellen. Das Wasser für die warmen
Bäder wird etwa 220 m vom Strand durch Pumpe entnommen
und durch Dampf erwärmt. — Zahl der kalten Bäder 1903:
40251; 1904: 59963; 1905: 61784: der warmen Bäder 6851;
7586; 8315. — Künstliche Sol- und Kohlensäurebäder. Moor-
bäder. Medizinische Bäder.
1 Arzt. — Kurzeit: 1. Mai bis Ende September. — Kur-
taxe: 1 Person 6 M., 2 Personen 9 M., 3 und 4 Personen 14 M.,
5 imd mehr Personen 16 M. (bei einem Aufenthalt bis zu
14 Tagen 4, 6, 8, 10 M.). — Zahl der Besucher (ohne Pas-
santen) 1903: 5919; 1904: 7349: 1905: 7833.
Allgemeine Einrichtungen: Seesteg. — Trinkwasser-
versorgung durch Bnmnen. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr. — Apotheke. — Auskunft durch die Bade-
direktion.
G6föG6föG6C;^(:ÄSC6föG?5G6föG6föG6 Zoppot ÖOÖD(»dO(XPÖO(iOÖDöO<»ÖDöD^^(^
Stadt mit 12 000 Einwohnern in der Provinz Westpreußen,
Station der Bahn Stettin — Stargai'd — Danzig (Vorortverkehr
und Dampf schiff Verbindung mit Danzig, 12 km), liegt vom
breiten, flachen Strande durch eine Düne getrennt, am Fuß
einer bis zu 210 m ansteigenden Hügelkette, die mit aus-
gedehnten Laub- und Nadelwaldungen bestanden ist. — Seit
1823 Seebad.
Klima. Vgl. Westerplatte.
Kurmittel: Kalte und warme Seebäder. 4 feststehende
Seebadeanstalten (1 Herrenbad, 2 Damenbäder, Familien-
bad) und je 1 Freibad für Männer und Frauen, mit zusammen
328 Zellen. 1 Warmbadeanstalt mit 55 Zellen, das ganze Jahr
geöffnet; das Seewasser wird 200 m vom Strande durch Pumpe
entnommen imd durch Dampf erwärmt. — Zahl der kalten
Bäder 1903: 160 459; 1904: 174547; 1905: 232 631; der wannen
Bäder 13 573, 23 060 und 38 895. — Moorbäder (aus in der Nähe
gewonnener Moorerde), Sandbäder, künstUche Kohlensäure-
bäder, elektrische und medizinische Bäder, elektrische Licht-
bäder, Wasserheilverfahren, Massage, Vibrationsmassage, Heil-
gymnastik. Diätkuren.
8 Arzte. — Kurzeit: 1. Juni bis Ende September. — Kur-
taxe: 1 Person 12 M., Familie 24 M. (bei einem Aufenthalt
bis zu 6 Tagen 4 und 8 M., bis zu 13 Tagen 8 und 16 M.). —
Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 10431; 1904: 14035;
1905: 14 342 (darunter 15 Prozent Ausländer).
Allgemeine Einrichtungen: 280 m langer Seesteg. —
Trinkwasserversorgung durch Quellwasserleitvmg. — Beseitigung
der Abfallstoffe durch Schwemmkanalisation mit weit abseits
liegenden Eieselfeldem. — Sanatorium. Kinderheilstätte. —
Auskunft durch die Badedirektion.
III. Luftkurorte.
— 483 —
Luftkurorte.
Von Dr. H. Kionka,
a. o. ö. Professor, Direktor des Pharmakologischen Instituts an der Universität Jena.
Als „Luftkurorte" bezeichnet man solche Kurorte, deren natürliche Heilfaktoren allein oder vorwiegend in
ihren günstigen klimatischen Verhältnissen bestehen und die sich dadurch als besonders geeignet erwiesen haben,
zum Aufenthalt für Kjanke zu dienen.
Das Klima eines Ortes ist abhängig von seiner geographischen Breite, femer von der Höhenlage, der Boden-
beschaff enheit, von der Lage auf oder an einem Berge, im Tale oder in der Ebene. Das Klima ist weiterhin
abhängig von der Entfernung vom Meere (man unterscheidet maritimes imd kontinentales Klima), von der Art
der Bewässerung (ob fließende oder stehende Gewässer in der Nähe sind), imd schließlich von der Bewachsung der
Umgebung (Nähe und Umfang von Waldungen).
Alle diese Faktoren sind bestimmend für:
1. die Temperatur der Luft,
2. die Feuchtigkeit der Luft und des Bodens,
3. die Dichte der Luft (Luftdruck),
4. die Luftbewegungen (Richtung und Stärke der Winde),
5. die Reinheit der Luft.
1. Die Temperatur der Luft
ist abhängig von der geographischen Lage imd der Höhenlage des Ortes. Zur Beurteilung der Temperaturverhält-
nisse werden herangezogen:
a) Die mittleren Monats- und Jahrestemperaturen. — Diese Zahlen sind nur von allgemeiner Bedeutung
für die Gesamtbeurteilung des betreffenden Klimas.
b) Die absoluten und mittleren Höchst- und Mindesttemperaturen. — Auch diese sind in klimatothera-
peutischer Hinsicht von untergeordneter Bedeutung.
c) Die mittleren Monats- imd Jahresschwankungen. — Diese Zahlen sind sehr wichtig für das Klima
eines Gebietes; man findet darin erhebliche Unterschiede zwischen Gegenden mit maritimem und solchen
mit kontinentalem Klima. Für den einzelnen Kurort ist die Wichtigkeit dieser Zahlen geringer.
d) Die mittlere Tagesschwankung. — Diese ist für die therapeutische Bewertung eines Ortes von größter
Wichtigkeit. Sie ist in hohem Grade abhängig von der Strahlung. Der Wert der Tagesschwankung
ergibt sich am leichtesten, wenn man für einen Ort die Tages-Maxima und -Minima sowie die monat-
lichen Durchschnittszahlen der Morgen-, Mittag- und Abendtemperaturen miteinander vergleicht
e) Die Veränderlichkeit von Tag zu Tag, den unperiodischen Wechsel der Lufttemperatur. — Orte,
welche hohe Zahlen hierfür aufweisen, sind im allgemeinen klimato- therapeutisch als ungünstig gelegen
zu bezeichnen.
Die physiologischen Wirkungen der Lufttemperatur muß man teilen in die Wirkungen der warmen Luft,
der kalten Luft und der Schwankungen der Lufttemperatur.
In unseren Breiten haben wir es nur mit mittleren Wärmegraden zu tun. Über die allgemeinen Wirkungen
dieser läßt sich sagen, daß im Sommer, d. h. beim Aufenthalt in warmer Luft, beim Gesunden die Nahrungsaufnahme
sowie die Tätigkeit der Atmung, des Kreislaufes, der Verdauung und der Hamsekretion vermindert sind, während
die Hauttätigkeit gesteigert ist. Dagegen sind bei schwachen oder kranken Menschen bei größerer Wärmezufuhr
(mäßigen Grades) alle Funktionen gesteigert: der Appetit nimmt zu, das Individuum wird kräftiger. Man kami
diese Erscheinung nur so deuten, daß infolge der Erwärmung der umgebenden Luft bei diesen Individuen mit
geschwächter oder mangelhafter Temperaturregulation viele Ausgaben und Verluste wegfallen, die sonst für den
Organismus durch die größere Wärmeabgabe entstehen.
Umgekehrt äußert sich die Wirkung der kalten Luft durch Steigerung der Wärmeabgabe als Reiz für die
Wärmeproduktion. Daraus resultiert beim Gesunden Vermehrung des Stoffwechsels und der Tätigkeit der Atmung,
der Zirkulation und der Blutbildung; der Appetit nimmt zu. Der Kranke und Schwächliche ist häufig nicht
— 484 —
imstande, den Anforderungen des Reizes durch die erniedrigte Temperatur nachzukommen; es fehlt das nötige
Ausgleichungsvermögen; daher kommt es leicht zu Schädigungen der oben genannten Funktionen.
Die Schwankungen der Lufttemperatur wirken nach dem eben Gesagten als Reiz. Gehen diese Schwankungen
allmählich vor sich, so wird dieser Reiz gemildert, bei stärkeren, plötzlichen Schwankungen gesteigert. Bei einem
kranken Organismus wird in jedem einzelnen Falle zu entscheiden sein, ob er eine der Größe dieses Reizes
entsprechende Reaktionsfähigkeit besitzt Ist dies nicht der Fall, so wirkt der Reiz der Temperaturschwankungen
schädlich.
2. Die Feuchtigkeit der Luft und des Bodens.
Meteorologisch unterscheidet man zwischen der absoluten und relativen Feuchtigkeit der Luft Nach letzterer
bestimmt man den Feuchtigkeitsgrad eines Klimas und nennt ein Klima trocken, wenn seine relative Feuchtigkeit
zwischen 55 und 75 Prozent, mäßig feucht, wenn sie zwischen 76 und 90 Prozent, und sehr feucht, wenn sie zwischen
91 und 100 Prozent liegt
Ajißerdem kommen noch die Schwankungen der Luftfeuchtigkeit in Betracht Diese, imd die Feuchtigkeit
überhaupt, sind abhängig von der Menge und Häufigkeit der Niederschläge, der Nähe des Meeres oder größerer
Seen, der Durchlässigkeit des Bodens und der Richtung und Stärke der Winde.
Die physiologischen Wirkungen der Luftfeuchtigkeit äußern sich zunächst in einem Einfluß auf die Wasser-
verdunstung von der äußeren Oberfläche imd vom Lungeninnem. Starke Wasserverdunstung bewirkt Abkühlung,
sodaß auch die Temperaturverhältnisse des Körpers von der Luftfeuchtigkeit beeinflußt werden.
Im allgemeinen wirkt warme, feuchte Luft beruhigend auf die Respirationsorgane und das Nervensystem;
trockene, kalte Luft reizt dagegen die Atmungswege und ruft unter Umständen Entsündungserscheinungen hervor.
Warme, trockene Luft bewirkt Anregung der Schweißsekretion und Steigerung der Wasserabgabe durch Haut imd
Lungen. Dadurch wird die Tätigkeit der Nieren vermindert. Umgekehrt werden diese Organe in sehr feuchter
Luft stark belastet
Die Schwankungen der Luftfeuchtigkeit wirken ebenso als „Reiz" wie Temperaturschwankungen. Es ist
daher auch hier die Reaktionsfähigkeit des betreffenden Organismus zu berücksichtigen. Reicht diese nicht aus,
80 kommt es unter Umständen zur „Erkältung".
3. Die Dichte der Luft.
Die Verhältnisse des Luftdruckes spielen physiologisch erst dann eine RoUe, wenn sie sich in erheblichem
Maße ändern. Die Größe des Luftdrucks ist in erster Linie abhängig von der Höhenlage des Ortes. Unsere
deutschen Luftkurorte liegen aber sämtlich in so geringen Höhen, daß Einflüsse des veränderten Luftdrucks kaum
in Frage kommen.
Als physiologische Wirkung der in großen Höhen verringerten Dichte der Luft hat man eine Steigerung
des Kräfteverbrauchs bei der Arbeit kennen gelernt Außerdem scheint der verdünnten Luft ein günstiger Einfluß
auf die Bildung der roten Blutkörperchen zuzukommen. — Die geringe Abnahme des Sauerstoffgehaltes der Luft
in großen Höhen ist bei den Verhältnissen, mit denen wir es hier zu tun haben, wohl ohne Bedeutung.
4. Die Luftbewegungen
sind von großer Bedeutung für das Klima eines Ortes.
Sie beeinflussen bis zu einem gewissen Grade die Lufttemperatur und die Luftfeuchtigkeit Kalte Winde
wirken wärmeentziehend, warme wärmestauend. Je nach der Herkunft werden die Winde austrocknen oder auch
Wasserdampf zuführen. Auch die Schwankungen der Temperatur und Feuchtigkeit der Luft werden wesentlich
durch Luftbewegungen bestimmt
Von großer Bedeutung für einen Ort ist daher der etwa bestehende Windschutz. Ist ein solcher gegen
kalte, plötzlich einbrechende Winde gewährt, so kann auch ein hochgelegener Ort während der kalten Jahreszeit
gemäßigte und deshalb für Kranke günstige Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnisse aufweisen.
5. Die Reinheit der Luft
wird wesentlich durch Staub- und Bakterien freiheit bedingt. Beide sind abhängig von den Luftbewegungen und
der Häufigkeit vmd Intensität der Niederschläge. Die Verwaltung eines Luftkurortes wird dafür zu sorgen haben,
daß die Luft nicht durch gewerbliche oder sonstige Betriebe mit Staub oder Rauch oder übelriechenden Gasen
— 485 —
verunreinigt und daß von Straßen, Plätzen und Anlagen in zweckmäßiger Weise der Staub beseitigt wird. Ebenso
ist es Sache der örtlichen Fürsorge zu verhindern, daß durch Bakterien oder Insekten in der Luft der Aufenthalt
für Kranke und Gesunde unangenehm oder gar gesundheitsschädlich werde.
Die Annahme, daß man aus einem hohen Ozongehalt der Luft auf einen hohen Grad von Reinheit schließen
könne, ist im allgemeinen als imrichtig zu bezeichnen.
Mit Berücksichtigung aller dieser Faktoren pflegt man vom therapeutischen Standpimkt das Klima als
Niederungsklima, Höhenklima, Seeklima, südliches Klima zu unterscheiden. Das letztere kommt bei deutschen
Luftkurorten nicht in Frage. — Das Seeklima ist bei den Seebädern besprochen.
1. Das Niederungsklima.
Unter diesem Namen faßt man das Klima aller Orte zusammen, welche unter 400 m liegen. Man kann in
Deutschland zwischen einem östlichen und einem westlichen Niederungsklima unterscheiden. Während das erstere
durch einen heißen Sommer, kalten Winter und ziemlich wechselnde Temperaturen ausgezeichnet ist, sind im Westen
die Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter viel gemäßigter. Die warme Jahreszeit dauert länger,
und im Winter sind die Temperaturen viel milder, so dtiß auch Kranken während eines großen Teües dieser
Jahreszeit der Aufenthalt im Freien möglich ist.
Für die westlichen Teile von Süddeutschland, für das Alpenvorland, ist noch von besonderer Bedeutung das
Auftreten des Föhns, jenes trockenen, meist heftigen, bergabwärts wehenden Windes, der sich namentlich im Winter
imd Frühling stark bemerkbar macht.
Bei den Luftkurorten mit Niederungsklima kommt es vor allem auf die Beschaffenheit und Lage des einzelnen
Kurortes an. Von besonderer Bedeutung ist die Nahe von Waldungen oder von Seen.
2. Das Höhenklima.
Man unterscheidet ein subalpines Klima zwischen 400 und 1000 m und ein alpines Klima für noch höher
gelegene Orte. Die klimatischen Unterschiede zwischen beiden sind nur graduelle.
Die wesentlichsten Eigenschaften des Höhenklimas sind: niedere Lufttemperaturen bei stärkerer Sonnen-
strahlung. Als Wirkimg der letzteren ist neben der örtlichen Erwärmung und wohl auch gewissen, nach dem
heutigen Stande unseres Wissens noch nicht genauer definierbaren physiologischen Einwirkungen vor allem der
günstige psychische Einfluß zu bemerken, welchen eine starke Besonnung auf Kranke stets ausübt. — Weitere
Eigenschaften des Höhenklimas sind: größere relative Feuchtigkeit in mittleren, geringere in größeren Höhen,
geringer Luftdruck, starke Luftbewegungen im Sommer und geringe im Winter. Deswegen können sich auch Hoch-
täler gut zu Winterkurorten eignen. Bei diesen kommt auch noch die starke Sonnenstrahlung hinzu, welche nicht
nur direkt, sondern auch reflektiert von den schneebedeckten Bergabhängen besonders kräftig wirken kann. —
Schließlich zeichnet sich in hochgelegenen Orten die Luft durch besondere Reinheit, d. h. Freisein von an-
organischen und organischen Beimengungen aus. Gegenden in einer gewissen Höhe sind frei von bestimmten
Infektionskrankheiten.
Luftkurorte.
Altenau Boden werder - Kemnade (s. auch unter „Kochsalz-
Altweier quellen")
Auerbach in Hessen BoUendorf
Augustusburg im Erzgebirge Boppard
BaUenstedt Braunfels
Berchtesgaden (s. auch unter „KochsalzqueUen") *) Braunlage (s. auch unter „Moorbäder")
Bergzabern Buckow
Berka an der lim (s. auch unter „Moorbäder") Bühlau
Berneck Carthaus
Blankenburg im Schwarzatal Deggendorf
Blankenhain Donaueschingen
31*
— 486 —
Drei Ähren
Eberswalde (s. auch unter „Einfache kalte Quellen"
und „Moorbäder")*)
Eisenach (s. auch unter „Kochsalzquellen")
Eisenstein
Elend
Elgersburg
Falkenstein
Frauensee
Freiburg im Breisgau
Freudenstadt
Friedrichroda
Friedrichshafen
Füssen
Garmisch
Georgenthal
Gemrode
Gersfeld (s. auch unter „Moorbäder")
Gohrisch
Görbersdorf
Goslar
Grund
Hartha
Haßfurt (s. auch unter „Schwefelquellen")*)
Heidelberg
Heiligenberg
Hermsdorf am Kynast nebst Giersdorf, Saalberg u. Hain
Herrenalb
Herrenwies
Hindelang
Höchenschwand
Hohegeiß
Hohenschwangau
Hohwald
Homberg
Jannowitz im Riesengebirge
Ilmenau
Ilsenburg
Immenstadt
Jonsdorf
Jugenheim an der Bergstraße
Kipsdorf
Klosterlausnitz
Klotzsche - Königswald
Königsfeld
Konstanz
Wildbad Kreuth (s. auch unter „Schwefelquellen")*)
Krummhübel
KyUbiu-g
Langebrück
Lauterbach im Schwarzwald
Lauterberg im Harz
Lindenfels
Linz am Rhein
Loschwitz
Malente - Gremsmühlen
Mittenwald
Münden in Hannover
Mumau (s. auch unter „Eisenquellen" und „Moorbäder")*)
Nideggen
Oberhof
Obemigk
Obers taufen
Oberstdorf
Olsberg
Oybin mit Hain
Partenkirchen
Plön
Prien
Ratzeburg
Roda
Rosenthal
Bad Sachsa
Sand nebst Plättig, Hundseck imd Wiedenfelsen
St. Andreasberg
St. Blasien
Schachen (s. auch unter „Einfache kalte Quellen")*)
Schandau (s. auch unter „Einfache kalte Quellen")*)
Schierke
Schliersee
Schreiberhau
Starnberg
Stolberg am Harz
Tabarz
Tambach
Tegernsee
Thal
Thale am Harz (s. auch unter „Kochsalzquellen")*)
Todtmoos
Triberg
Tutzing
Wehlen
Weißer Hirsch
Wernigerode
Wildemann
Wilhelmshöhe
Wölfeisgrund
Zellerfeld
*) Die chemischen Analysen der Mineralquellen sind bearbeitet von Professor Dr. E. Hintz imd Dr. L. Grünhut.
487
G6föC2SÖSDSDSföföC55DSDSföC6G6G6 AltenaU ÖDÖOÖOÖD^OÖDÖOÖO<^ÖO^OÖDÖOÖOÖO
Stadt mit 2070 Einwohnern im Eegierungsbezirk Hildes-
heim der Provinz Hannover, li^t 450 m ü. M. im Oberharz
am Oberlauf der Oker. Nächste Bahnstationen Oker (15 km,
Postverbindung) an der Linie Halle — Goslar undClausthal-Zeller-
feld (11 km, Postverbindung) an der Linie Goslar — Clausthal-
Zellcrfeld. Von hohen Bergen umgeben, ist der Ort vor Winden
allseitig geschützt.
Kurmittel: Badeanstalt. Sol-, Fichtennadel-, Fichten-
nadeldampfbäder. In der Nähe 3 Mineralquellen. — Milchkur.
Um die Stadt im Halbkreise von 4 — 5 Stunden Länge
der „Dammgraben", eine Waldpromenade; außerdem in un-
mittelbarer Nähe der Stadt ausgedehnte Fichtenwaldimgen.
1 Arzt. — Kurtaxe: 1 Person 4 M., 2 Personen 5,50 M.,
3 und mehr Personen 7 M. — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 3100; 1904: 3242; 1905: 34ö9.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Gebirgsquellwasserleitung. — Apotheke. — Auskunft durch
die Kurkommission.
föC6C55föCsSG6G6C;6C5SC6DSC6C6G6G6 Altweier ÖD^ÖÖDÖDÖ3ÖDÖDÖ0ÖDÖ0(»ÄPÖ0Ö0<X9
Dorf mit 301 Einwohnern im Ober- Elsaß, Kreis Rappolte-
weiler, liegt 800 m ü. M. in den Südvogesen. Nächste Bahn-
station Rappoltsweiler (9 km, Postverbindung) an der Linie
Straßburg — Basel.
Klima. Mittlere jährliehe Niederschlagshöhe nach 15jäh-
rigem Durchschnitt (1891 — 1905): 1058 mm*).
Kurmittel: Gelegenheit zu Liegekuren und zu warmen
Bädern.
1 Arzt. — Kurzeit: das ganze Jahr hindurch. — Kurtaxe:
30 Pf. wöchentlich. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 540; 1904: 475; 1905: 503.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung durch
Wasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Schwemm-
system. — Nächste Apotheke in Rappoltsweiler. — Heilanstalt
der Landesversicherungsanstalt. — Auskunft durch den Kur-
*) Angabe des Meteorologischen Landesdienstes ElaaB-Lothringen«.
föC3SC2SföC6G6G6DSC;6G6G6 Auerbach (in Hessen) ^OöDÖDöDöDöDöO(!OöOöDöO
Dorf mit 2500 Einwohnern in der Provinz Starkenburg des
Großherzogtums Hessen, liegt an der Bergstraße, 113 m ü. M.
am Fuße des 519 m hohen Melibocus und des 350 m hohen
Schloßberges an den Ausläufern des Odenwaldes. — Station der
Bahn Frankfurt am Main— Darmstadt — Heidelberg.
Klima, Mittlere jährhche Niederschla^shöhe nach 5 jäh-
rigem Durchschnitt (1901 — 1905): 667 mm*). Gegen östUche
Winde geschützt.
Kurmittel: Gelegenheit zu kalten, warmen, medizinischen
Bädern. Laubwald in der Nähe. Auegedehnte Parkanlagen.
2 Arzte. — Kurtaxe wird nicht erhoben. Zahl der Be-
sucher (ohne Passanten) 1903: etwa 2300; 1904: etwa 2500;
1905: etwa 2650.
Allgemeine Einriohtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasser. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr
(Grubensystem). — Nächste Apotheken in Zmngenberg und
in Bensheim (2 km). — Auskunft durch den Verschönerungs-
luid Kurverein.
*) Angabe des Großherzoglich hessischen hydrographischen Bureaus in
Darms tadt.
CÄC;55G?SföC6DSG6G6 AugUStuSburg (im Erzgebirge) ÖDÖD^^ÄPÖOÖDÖO
Stadt mit 2407 Einwohnern (früher Schellenberg) in der
Amtshauptmannschaft Flöha (Königreich Sachsen), liegt 505 m
hoch auf dem Schellenberge teils im Nadelwald, teils an ge-
mischten Wald angrenzend. — Nächste Bahnstation Erdmanns-
dorf (3 km , Postverbindung) an der Linie Chemnitz— Anna-
berg-- Weipert.
Klima. Mittlere Monatstemperaturen (aus den Isothermen
abgeleitet): Mai 10,7°. Juni 14,.5°, Juli 16,3°, August 15,5°,
September 12,6°. — Mittlere jährliche Niederschlagshöhe (aus
den Niederschlagskurven abgeleitet): 680 mm*).
Kurmittel: Bäder aller Art im Carola -Bad. Massage
und elektrische Behandlung. Milchkur. Kurhaus. Gelegenheit
zu Flußbädern in Erdmannsdorf.
3 Arzte. — Kurtaxe wird nicht erhoben. Zahl der Besucher
(ohne Passanten) 1903: 1422; 1904: 1467; 1905: 1506.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
2 Wasserleitimgen (Quellwasser bezw. filtriertes Oberflächen-
wasser). — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Desinfektionseinrichtung. — Apotheke. — Auskunft durch den
Stadtrat.
*) Angaben des Königl. sächsischen meteorologischen Instituts in Dresden.
488
C6C6C2SC6C6C6G6C6C2SGJSföG6G6C6 Ballenstedt ^^^^^^^^^iSO^^ÜOiS)
Stadt mit 5696 Einwohnern im Herzogtum Anhalt, li^
am Nordrande des Harzes 264 m ü. M. in unmittelbarer Nähe
großer Laub- und Nadelwaldungen. — Bahnstation der Linie
Aschersleben — Quedlinburg.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt (1891—1900) 580 mm*).
•) ProThiz- Regenkarte.
Ge-
1903:
Kurmittel: Bäder jeder Art in einem Sanatorium,
l^enheit zu Teichbädern.
8 Ärzte. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
2969; 1904: 3500; 1905: 3537.
AUg^eraeine TU n richtungen : Trinkwasserversorgimg durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe teils durch
Kanalisation, teils nach dem Grubensystem. — Kreiskranken-
haus. Desinfektionseinrichtung. — Auskimft durch die städtische
Kurverwaltung.
G6G6G6G6G6G6G6G6G6aSG6G6G6 BerchteSgadeil (»Ö3ÖDÖDÖOÖOÖD(!OÖDÖDÖD<»<!0
Markt mit 2634 Einwohnern im Regierungsbezirk Ober-
bayem, liegt 572 m ü. M. in einem von SW nach NO streichen-
den Tale am Südabhang der Ausläufer des Untersberges (1 975 m) ;
südöstlich erhebt sich der hohe Groll (2519 m), südwestlich der
Watzmann (2714 m). Rings um Berchtesgaden liegen, un-
mittelbar angrenzend und mit ihm ein Ganzes bildend, die
auf ansteigenden Bergterrassen zerstreuten Häuser der Land-
gemeinde Bischofswies. Laubwald in der Umgebung. In der
Nähe der Königssee. — Endstation der von der Hauptlinie
München— Salzburg in Freilassing abzweigenden Bahn. Elek-
trische Bahn nach Salzburg im Bau. — Außer gegen Nord- imd
Nordostwinde liegt der Ort geschützt.
Kurmittel: Solbäder mit Sinkwerksolen, die im Königl.
Salzbergbau in Berchtesgaden aus den Salzlagem durch Ein-
lassen von Süßwasser gewonnen werden.
Analyse der Sole aus dem „Prinzessiii-Hildegard"-Siiikwerk
(aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: F. von Kobell. 1880').
Spezifisches Giewicht: 1,208 bei 4°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Li 1 Kilogramm der Sole sind enthalten:
Kationen '). Gnunm
Natriimi-Ion (Na-) 88,51
Calcium-Ion (Ca") 1,9
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,74
Anionen*).
Caüor-Ion (CT) 137,2
Sulfat-Ion (SO/) 5,9
Afüli-
Mol
MHligHun m-
Äquivalente
3840
3840
47
04
30
61
3995
3870
3870
62
124
Die Sole entspricht in ihrer Zusammensetzung ungefähr
einer Lösimg, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Qramni
Natriumchlorid (NaO) 224,6
Calciumchlorid (CaCÜ,) 1,7
Calciumsulfat (CaSOj 4,3
Magnesiumsulfat (MgSOJ 3,7
234,3
234,3
7849
3994
1) Manuskript. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Einleitung Abachn. B.3.C.
') Vgl. chetn.
Analyse der Sole aus dem „Fürstprobst-Josef-Konrad'
(aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: Feichtinger. 1881').
Spezifisches Gewicht: 1,209 bei 4°, bezogen auf unbekannte Eänheit.
■Sinkwerk
In 1 Kilogramm der Sole sind enthalten:
Kationen'): Giamm
Natrium-Ion (Na-) 99,59
Calcium-Ion (Ca") 1,1
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,775
Anionen ').
Chlor-Ion (Cl') 153,4
8uJ£at-Ion (SO.") 5,46
Milli-
Mol
Milligramm-
Äqui Talente
4321
4321
28
56
31.8
63,6
4441
4327
4327
56.8
114
260.3
8765
4441
Die Sole entspricht in ihrer Zusammensetzung ungefähr
einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 252,8
Calciumchlorid (CaCl,) 0,32
Calciumsulfat (CaSOJ 3,4
Magnesiumsulfat (MgSO«) 3,83
260,4
') Manuskript. *) Vgl. cliem. Einleitung Abschn. A.
Einleitung Abachn. B.2.C.
') Vgl. ehem.
— 489 —
Analyse einer Mischung verschiedener Sinkwerksolen
(aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: J. Hörburger. 1900').
bezogen auf unbekannte Einheit.
Spezifisches Gtewicht: 1,204 bei 4'
In 1 Kilogramm der Sole sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,61
Natrium-Ion (Na-) 97,04
Calcium-Ion (Ca-) 1,1
Magnesiimi-Ion (Mg") 1,9
Anionen^).
Chlor-Ion (CT) 150,9
Sulfat-Ion (SO;') 8,4
Milli-
Mol
16
Milligramm-
Äquivalente
16
4210
4210
27
54
76
152
4432
4257
4257
87
174
260,0
8673 4431
Gelegenheit zu Bädern im Aschauer Weiher und im Königs-
see. Freilicht- und Sonnenbäder. Elektrische Bäder. Inhala-
tionen. Massage. ■ — Milch- und Molkenkuren.
5 Ärzte. — Kurzeit: 15. Mai bis 15. Oktober. — Kurtaxe:
1 Person 5 M., 2 — 5 Personen 8 M., 6 und mehr Personen 12 M.
Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 7498; 1904: 7908;
1905: 8203.
Die Sole entspricht in ihrer Zusammensetzung ungefähr
einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaüumchlorid (KCl) 1,2
Natriumchlorid (NaCl) 246,3
Calciumchlorid (CaCI,) 1,8
Calciumsulfat (CaSOj 1,5
MagnesiymsuKat (MgSO^) 9,2
260,0
') Vgl. ehem.
») Manuskript. ^ Vgl.
Einleitung Äbschn. B.2.c.
ehem. Einleitung Äbschn. A.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der AbfaUstoffe
durch Schwemmkanalisation. — Distriktskrankenhaus. Dampf-
und Formalin- Desinfektion. — Apotheke. — Auskunft durch
den Verschönerungsverein.
G5SföC2SCÄC^G?sG55C5SG35G55G6G6C5SC3S Bergzabern ^^^^^^^^^^^^^^
Stadt mit 2684 Einwohnern in der Kheinpfalz (Königreich
Bayern), liegt 170 m ü. M. am Fuße der Vogesen, von be-
waldeten , bis zu 555 m ansteigenden Höhen imigeben. End-
station der in Winden von der linksrheinischen Bahn Frank-
furt am Main — Basel abzweigenden Nebenbahn.
Kurmittel: Kalte, warme, medizinische Bäder sowe Licht-,
Luft- und Sonnenbäder. Elektrisches Lichtheilverfahren.
Vibrationsmassage. Wasserheilanstalt.
4 Arzte. — Kurtaxe: 1 Person 3 M., 2 Personen 4 M.,
3 und mehr Personen 6 M. — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 1541; 1904: 1733; 1905: 1735.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
eine Quellwasserleitung. — Beseitigung der AbfaUstoffe durch
Abfuhr. — Distriktskrankenhaus. Erholungshaus für Rekon-
valeszenten aus dem protestantischen Diakonissenhaus in Speyer.
Desinfektionseinrichtung. — 2 Apotheken. — Auskunft durch
die städtische Kurverwaltung.
asDSG6G6c;jsG55föG6föG6ö5G6 Berka an der Um ^^^is)^^^^^^^^
Stadt mit 2165 Einwohnern im Großherzogtimi Sachsen,
hegt 275 m ü. M. in einem Talkessel der Ihn, von bewaldeten
Höhen umgeben.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt (1891—1900): 600 mm*).
Ktirmittel: Moorbäder mit Moor aus benachbarten Lagern.
Sandbäder. Kiefernadelbäder. Medizinische Bäder. Gelegen-
heit zu Flußbädern. Massage. Elektrotherapie. — Milchkuren.
3 Arzte. — Kurtaxe: 1 Person 5 M., 2 Personen 8 M.,
3 und mehr Personen 10 M. (bei einem Aufenthalt von
4 Tagen bis zu einer Woche 2,50 M., 4M. und 5 M.). —
Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 1182; 1904: 1250;
1905: 1259.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckwasserleitung. — Beseitigung der AbfaUstoffe durch
Abfuhr. — Krankenhaus. — Apotheke. — Ausktmft durch die
Badeverwaltung.
*) Provinz-Regenkarte.
G6DSG55C?SG6föC?5G?SG5SG35G?SG6DSC55aS Bemeck ^^^^^^iSO^^^^^^^^
Stadt mit 1715 Einwohnern im Regierungsbezirk Ober-
franken des Königreichs Bayern, liegt 392 m ü. M. am süd-
westlichen Abhänge des Fichtelgebirges, von bewaldeten, bLs
zu 567 m ansteigenden Höhen umgeben. — Station der in Neuen-
markt von der Bahn München — Hof abzweigenden Nebenbahn
nach Bischofsgrün.
Klima. Gegen Ost- xmd Nordwinde hegt der Ort geschützt.
Kurmittel: Warme und medizinische Bäder. Schwimmbad.
2 Ärzte. — Kurtaxe: 1 Person 4M., 2 Personen 6 M.,
3 und 4 Personen 8 M., 5 imd mehr Personen 10 M. —
Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 2120; 1904: 2633;
1905: 2508.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Abtuhr. — Krankenhaus. — Apotheke. — Auskunft durch die
städtische Kurverwaltung.
— 490 —
C6G6G6G6föföC6G6G6 Blankenburg (im Schwarzatal) ^OÖ0ö3^öDÖD(^öD(^
Stadt mit 3038 Einwohnern im Fürstentum Schwarzburg-
Rudolstadt, li^ 2-26 m ü. M. am Eingang in das Schwarzatal.
Die umgebenden, mit Wald bestandenen Berge steigen bis zu
600 m an. — Station einer in Schwarza von der Linie Naum-
burg—Saalfeld abzweigenden Nebenbahn und der Bahn Erfurts
Saalfeld.
Klima. Mittlere Monatstemperaturen nach 13jährigem
Durchschnitt (1882-1894): April 8,1", Mai 13,0° (?), Juni 16.0°,
Juli 17.5°, August 16,6°, September 13,6°, Oktober 7,8°. —
Mittlere jährliche Niederschlagshöhe in demselben Zeitraum:
562 mm*). Gr^en Nordwinde geschützt.
Kunnittel: Kalte, warme, medizinische Bäder in der
städtischen Badeanstalt Schwimmbassin. Gelegenheit zu Fluß-
bädern. Elektrische Lichtbäder. Massage und Heilgymnastik. —
Milch- und Molkenkuren. — Heilanstalt für Nervenkranke.
Sanatorium.
5 Arzte. — Kurzeit: 1. Mai bis 1. Oktober. — Kurtaxe:
1 Person 5 M., 2 Personen 7,50 M., 3 und mehr Personen 10 M. —
Zahl der Besucher einschheßlich Passanten 1903: 6473; 1904:
8098; 1905: 8263.
Allgemeine TU n richtongen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruokquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Schwemmkanalisation. — Apotheke. — Auskunft durch
das Badekomitee.
*) Angaben der dortigen meteorologischen Station.
G6C;6C2SG6(5sc6föG6C;6G6G6G6G6G6 Blankenhain isoöo^^isoöo^^^^^^^^
Stadt mit 3479 Einwohnern im Großherzogtum Sachsen,
li^ 362 m ü. M. in einem ungefähr 1 km breiten, von O nach W
streichenden Tale unmittelbar am Walde. — Endstation der Bahn
Weimar — Blankenhain.
Kurmittel: Gel^^nheit zu kalten und warmen Bädern.
Heilanstalt für Lungen- und Halskranke, eine zweite für
Nervenkranke.
4 Arzte. — Eurzeit: Sommer; in der Heilanstalt für Lungen-
und Halskranke auch Winterkuren. — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 519; 1904: 465; 1905: 588.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung teils
durch Brunnen, teils durch Wasserleitung. — Beseitigung der
Abfallstoffe durch Abfuhr. — Formalindesinfektionsapparat. —
Apotheke. — Auskunft durch den Gemeinde vorstand und den
Verein zur Hebung des Kurortes.
G6G6G6G6G6C6G6c;6C6G6 Bodenwerder-Keuinade ^^^^^^^^^^
Die Stadt Bodenwerder (1650 Einwohner) in der Provinz
Hannover bildet mit dem benachbarten, zum Herzogtum Braun-
schweig gehörigen Dorfe Kemnade (730 Einwohner) die Sommer-
frische Bodenwerder-Kemnade. Sie liegt 74 m ü. M. an der
Weser, deren 1 bis 2 km breites Tal hier von bewaldeten , bis
zu 225 m ansteigenden Höhenzügen eingeschlossen ist. — Boden-
werder-Kemnade ist Station der Bahn Vorwohle— Emmerthal,
die die Bahn Berlin— Holzminden mit der Strecke Hannover —
Altenbeken verbindet. Dampfschiffverbindung mit Hameln und
Münden.
Klima. Mittlere Monatstemperatur nach 6 jährigem Durch-
schnitt (1896—1901): April 8,5°, Mai 13°, Juni 16°, Juli 18°,
August 18°, September 14,5°, Oktober 9,5°*). — Mittlere jähr-
liche Niederschlagshöhe nach 8 jährigem Durchschnitt (1891
bis 1898): unter 740 mm**).
Kurmittel: Gel^enheit zu Flußbädern. Eine warme Sol-
quelle. _
2 Ärzte. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 1200;
1904: 1400; 1905: 1800.
Allgem^eine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Apotheke. — Auskunft durch den Verein ztxr Hebimg des
Fremdenverkehrs.
*) Nach Angabe von Geh. SanitStsrat Dr. Knopf.
**) Angabe der höher gelegenen meteorologischen Station in Ottenstein
(8 km entfernt).
C6G6G6C2SC2SC6C2SC5SCJSG6C6C3SaSG6 Bollendorf ÖOÖOÖDÖDöOÖDÖDÄPÖOÄ^ÖDöDöDÖD
Dorf mit 1307 Einwohnern im Regierungsbezirk Trier der
Rheinprovinz, li^t 174 m ü. M. am Abhänge eines Berges in
einem 500 m breiten, von NW nach SO streichenden Tale.
Die umgebenden Höhen steigen bis zu 405 m an. Ausgedehnter
Wald in unmittelbarer Nähe. — Station der in Wasserbillig von
der Bahn Trier — Luxemburg abzweigenden Nebenbahn nach
Diekirch.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 1 0 jäh-
rigem Durchschnitt (1893-1902): 6.53 mm*). G^en Norden
und Nordosten ist das Dorf vor Winden geschützt
Kurmittel: Gelegenheit zu Flußbädern. Kalte und warme
Bäder, Licht-, Luft- und Sonnenbäder in einer Heilanstalt
1 Arzt — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 1030;
1904: 1217; 1905: 1135.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitungen und Brunnen. — Beseitigung der Abfall-
stoffe durch Abfuhr. — Apotheke. — Auskunft durch den
Bürgermeister.
•) ProTini-Begenkarte.
491 —
föföföföföföföföföDSföföföföfö Boppard ^^dOöOöOiso^^iso^^^^^^
Stadt mit 6800 Einwohnern im Kegierungsbezirk Coblenz
der Rheinprovinz, liegt 70 m ü. M. im Eheintal an den Aus-
läufern des Hunsrücks. Laub- und NadelwaJdungen in der
Nähe. — Station der linksrheinischen Bahn Frankfurt a. M— Cöln
imd der Rheindampfer. Dampfbootverkehr mit Camp, Station
der rechtsrheinischen Eisenbahn.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach lOjäh-
rigem Durchschnitt: 625 mm*).
*) Provinz-Kegenkarte.
Kurmittel: Gelegenheit zu Flußbädern im Rhein. Wasser-
heilanstalt. Milch-, Molken-, Traubenkuren.
6 Arzt«. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903:
2700; 1904: 3000; 1905: 3280.
Allgemeine Einrichtungen :Trinkwasserversorgungdurch
Quellwasserleitung. — Beseitigimg der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Krankenhaus. — Formalindesinfektion. — Apotheke.
— Auskimft durch den Verschönenmgsverein.
G^G55G6G6G6C;^G6G6föGiSG6föG6G6G6 BraUnfelS ^^^^^^iSO^^^^^^^iSO
Stadt mit 1512 Einwohnern im Kreise Wetzlar der Rhein-
provinz, liegt 273 m ü. M. auf der Höhe des Berges Braunfels.
Wald in der Nähe. — Station der Linie Gießen — Coblenz.
Klima. Mittlere Monatstemperatur nach lOjährigem
Durchschnitt (1896—1905): April 7,9°, Mai 13,2°, Juni 17,4°,
JuU 18,6°, August 18.2° (?), September 14.1°, Oktober 9,3°*). —
Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach lOjährigem Durch-
schnitt (1893—1902): 670 mm**).
Kurmittel: Gelegenheit zu warmen Bädern. Sanatorium.
4 Arzte. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903:
350; 1904: 420; 1905: 500.
Allgemeine lEünrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Apotheke. — Auskunft durch den Verschönerungsverein.
*) Angaben von Sanitätsrat Dr. Gerster.
••) ProTinz-Regenkarte.
G55C55CÄG6föG3SG6G35G?5DSC35G6G6G6 BraUülage ÖO(!0<X3ÖO(SPÖOÖD(^<»ÖDÖD(S3ÖDÖD
Flecken mit 2418 Einwohnern im Herzogtum Braunschweig,
hegt im Oberharz, 580 — 630 m ü. M., am Südabhang des
968 m hohen Wurmberges, von Nadelwaldungen umgeben. —
Station der Südharz -Eisenbahn Tanne— bzw. Walkenried —
Braunlage. Postverbindung mit Harzburg (24 km). Omnibus-
verbindung mit Schierke und Elend, Stationen der Bahn Nord-
hausen— Wernigerode.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach lOjäh-
rigem Durchschnitt (1891— 1900): 1165 mm*). Gegen nörd-
liche und östliche Winde ist der Ort geschützt.
*) Angabe der dortigen meteorologischen Station.
Kurmittel : Moorbäder mit Moor aus benachbarten Lagern.
Gelegenheit zu kalten, warmen imd medizinischen Bädern.
Milch-, Molken-, KefLrkuren. 2 Sanatorien.
3 Arzte. — Kurzeit: das ganze Jahr hindurch. — Kurtaxe:
1 Person 3 M., 2 Personen 5 M., jede weitere Person IM. — Zahl
der Besucher (ohne Passanten) 1903:5055; 1904:5709; 1905:6833.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Rekonvaleszentenhaus vom Schönebecker Krankenpflege-
verein. Kurhaus für die Arbeiter einer Fabrik in Magdeburg-
Buckau. — Apotheke. — Auskunft durch die Kurkommission.
G55G6föföC5SG6G6G6G6G6G6G6föG6G6 BuckOW ÖD^^ÖÖOÖOÖDÖDÖDÖOÖOÖOÖO^OÖDÖD
Stadt mit 2041 Einwohnern im Regierungsbezirk Frank-
furt der Provinz Brandenburg, liegt 60 m ü. M. im Hügelland.
Zahlreiche Seen in der Nähe.Laub- und Nadelwald angrenzend. —
Endstation der in Dahmsdorf-Müncheberg von der Bahn Berlin —
Eydtkuhnen abzweigenden Kleinbahn.
Kurmittel: Bäder in den Seen. Warme Bäder. Luft-
und Sonnenbäder. Sanatorien.
2 Ärzte. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903:
5268; 1904: 5386; 1905: 5166. — Kurtaxe: 2—3 M.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Apotheke. — Auskunft durch den Magistrat.
05föG55G6G6G6C3SG6GJSG6G6C2SG6G6G6 BÜhlaU ÖOÖDÖDÖDÖDÄPÖDÖDÖDÖDdOÖOÖDÖDÖD
Dorf mit 3293 Einwohnern bei Dresden (Amtshauptmann-
schaft Dresden-Neustadt des Königreichs Sachsen), liegt 252 m
ü. M. Kiefernwald (Dresdner Heide) in der Nähe. — Straßen-
bahnverbindung mit Dresden.
Klima. Mittlere Monatstemperatur (aus den Isothermen
abgeleitet): Mai 12,5°, Juni 16,3°, Juli 18,1°, August 17,2°,
September 14,0°. — Mittlere jährhche Niederschlagshöhe (aus
den Niederschlagskurven abgeleitet): 700 mm*).
*) Angaben des Königl. sächs. meteorol. Instituts in Dresden.
Kurmittel: Kurpark. Gelegenheit zu warmen, kalten imd
medizinischen Bädern.
1 Arzt. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 998;
1904: 1045; 1905: 1072.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr (pneumatische Grubenentleerung). — Formalin-
desinfektion. Apotheke. — Auskunft durch das Gemeindeamt
und den Verschönerungsverein.
— 492 —
CÄföG6G6G6G6G6C6G6C6QSG6G6C6G6 CarthaUS ÄPÖ0Ö0(S}Ö0(SPÖD(^ÖDÖ0ÖDÖ0<!OÖ0Ö0
Marktflecken mit 3245 Einwohnern im E^erungsbezirk
Danzig der Provinz Westpreußen, li^t 216 m ü. M. am Ufer
eines Binnensees; andere Seen in der Nähe. Die umliegenden
Bei^e erreichen eine Höhe von 216 m. Laub- und Nadelwald
in der Nähe. — Station der in Praust von der Bahn Danzig —
Dirschau abzweigenden Bahn nach Berent. Bahn Lauenburg —
CarthauB im Bau.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt (1890—1899): 656 mm*).
Kurmittel: Warme und medizinische Bäder im Kurhaus.
Bäder im See.
3 Arzte. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903:
809; 1904: 822; 1905: 649.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Wasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. ^
Krankenhaus. Dampfdesinfektion. — Apotheke. — Auskunft
durch den Gemeindevorsteher.
•) Provinz- Regenkarte.
DSC6G6C6C6G6G6C6G6C6C6C6G6G6 Deggendorf ÖDÄ?ÖDöD(!O<XPÖ0Ä)ÖDöDÖDöDÖDÄ)
Stadt mit 6811 Einwohnern in Niederbayem, liegt an der
Donau am südwestlichen Abhang des Bayerischen Waldes,
dessen Höhen bis 1200 m ansteigen. Wald in der Nähe. —
Station der Bahn Landshut — Eiseastein.
Kurmittel : Glel^enheit zu Flußbädern und warmen Bädern.
4 Arzte.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Auskunft durch den Magistrat.
DSG6G6C;6föC6C5SG6G6G6G6G6 DonaUeSChingeil ^^iSO^^^^^^ÖOiSO^
Stadt mit 3884 Einwohnern im Kreise VUlingen des Groß-
herzogtums Baden, hegt 701 m ü. M. auf der Hochebene an
der Brigach, einem Quellflusse der Donau, und an der Quelle
der Donau selbst. Ausgedehnte Waldungen in der Nähe. —
Station der Schwarzwaldbahn Offenburg — Singen, der Höllen-
talbahn Freiburg — Donaueschingen imd der Bregtalbahn
Furtwangen— Donaueschingen.
Klima. Mittlere Monatstemperatur (nach langjährigem
Durchschnitt): April 6,0°, Mai 10,4°, Juni 14,0°, Juli 15,8°,
August 14,8°, September 11,6°, Oktober 6,3°*). — Mittlere
jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jährigem Durchschnitt
(1888—1897): 701 mm**).
Kurmittel: Solbäder mit Sole aus der Saline Dürrheim
(Analyse s. S. 151). Zahl der Solbäder 1903: 3640: 1904: 4066;
1905:3729. — Fichtennadelbäder. Schwimmbad. Milchkuren.
5 Arzte. Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 340;
1904: 373; 1905: 336.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr (pneumatische Grubenentleerung). — Kranken-
haus. — Apotheke.
Auskunft durch den gemeinnützigen Verein.
•) Angaben des KBnigl. preußischen meteorologischen Instituts in Berlin.
•*) Angabe des Zeutralbureaus für Meteorologie imd Uydrographie in
Karlsruhe.
G6aSG6G6C2SG6G6G6G6föC6G6G6G6 Drei Ähren ^^^iSOi^^iSOiSO^^^^^^
Eine Häusergruppe, zu drei verschiedenen Gremeinden
gehörig, in der Nähe der Stadt Türkheim im Ober -Elsaß,
li^ 659 m ü. M. in den Vogesen. Die benachbarten Berge
erreichen eine Höhe von 976 m. Ausgedehnte Tannenwaldungen
unmittelbar angrenzend. — Nächste Eisenbahnstation Türkheim
(Straßenbahnverbindung, 8,7 km) an der in Colmar von der
Linie Straßburg— Basel abzweigenden Nebenbahn nach Metzeral.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 6jäh-
rigem Durchschnitt (1894—1899): 729 mm*).
Arzt und AjX)thcke in Türkheim.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen ; Wasserleitung im Bau. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr.
Auskimft durch den 'Kreisarzt, Geheimen Medizinalrat
Dr. Götel in Colmar im Elsaß.
*) Angabe des Meteorologischen Landesdienstee Elsaß-Lothringens.
G6G5SG6G6C6G6G6C6QSG6G6(:6G6aS EberSWalde ^<»dO(»dOdO(XPÖ3Ö0ÖD(!OÖDÖD(iD
Stadt mit 23 841 Einwohnern im Regierungsbezirk Potsdam
der Provinz Brandenburg, li^ 20 m ü. M. am Finowkanal.
Ausgedehnte Laub- und Nadelwaldimgen reichen bis unmittelbar
an die Stadt. — Station der Bahnen Berlin — Stettin, Ebers-
walde— Frankfurt a. d. O., Eberswalde— Fürstenberg.
Klima. Mittlere Monatstemperatur im Mai 13,5°, Juni
16.5°, Juli 17,9°, August 17,0°, September 13,3°. Mittlere
jährliche Niederschlagshöhe: 546 mm*).
Kurmittel: 1 Mineralquelle, die „Königsquelle", 35 m tief
in diluvialen Sandschichten erbohrt imd in ein Eisenrohr von
20 cm Durchmesser gefaßt.
*) Angaben der KOnigl. Forstakademie.
— 493
AH&lySG (aus den Originalzahlen berechnet).
Analytiker: K.Fresenius. 1892').
Spezifisches Gewicht: 0,99881 bei 19,5°, bezogen auf Wasser von 4°
Temperatur: 9,4°.
Ergiebigkeit: 518 hl in 24 Stunden.
In 1 Eilogramni des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen '). Gramm
Kaüum-Ion (K-) 0,001901
Natrium-Ion (Na-) 0,006827
Calcium-Ion (Ca-) 0,07523
Magnesium-Ion (Mg-) . . . 0,009168
Ferro-Ion (Fe") 0,001945
Mangano-Ion (Mn-) 0,000161
Auionen').
Chlor-Ion (Gl')
Jod-Ion (J')
Sulfat-Ion (SO;')
Hydrophosphat-Ion(HPO;')
Hydrokarbonat-Ion (HCO3')
Kieselsäure (meta) (H^SiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO^) .
0,005509
0,000002
0,006824
0,000330
0,2819
0,3898
0,02757
0,4174
0,01184
0,4292
Milli-
Mol
0,0485
0,2962
1,876
0,3764
0,0348
0,0029
Milligraniiu-
Äqui Talente
0,0485
0,2962
3,752
0,7527
0,0696
0,0059
4,925
0,1554
0,00001
0,0710
0,0034
4,621
0,1554
0,00001
0,1421
0,0069
4,621
7,486
0,3516
4,925
7,837
0,269
8,106
i) Chemische Analyse der Königsquelle in Neustadt-Eberswalde.
baden 1892. ^) Vgl. ehem. Einleitung Äbschn. A.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösimg, welche in 1 KUogranmi enthält"):
KaUumchlorid (KCl)
Natriumchlorid (NaCl)
Natriumjodid (NaJ)
Natriumsulfat (Na^SO^)
Natriumhydrokarbonat (NaHCO,) . . .
Calciumhydrophosphat (CaHPO<) . . .
Calciumhydrokarbonat [Ca^HCOj),] . .
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03X]
Ferrohydrokarbonat [FeCHCÖs),] . . .
Manganohydrokarbonat [Mn(HC03),] •
Kieselsäure (meta) (H^SiO,)
Freies Kohlendioxyd (COj).
Gramm
0,003622
0,006251
0,000002
0,01010
0,003971
0,000467
0,3036
0,05509
0.006191
0,000518
0,02757
0,4174
0.01184 =
0,4292
6,3 com
bei 9,4° u.
760 mm
Daneben Spuren von Lithium-, Ammonium-, Aluminium-,
Nitrat-Ion, Borsäure, Titansäure, organischen Substanzen.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschii. B.2.c.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa
0,4 g; die Quelle ist eine ,. einfache kalte Quelle".
Das Wasser der Quelle wird an Ort imd Stelle zum
Trinken benutzt imd nach Zusatz von künstücher Kohlen-
säure als Tafelwasser versandt (1903: 185 000; 1904: 180 000;
1905: 182 000 Flaschen).
Moorbäder (Moor aus den Britzer Seewiesen). Gelegenheit
zu Bädern im Finowkanal. Massage, Mechanotherapie, Hydro-
therapie.
13 Ärzte. — Kurtaxe wird nicht erhoben. — Zahl der
Besucher (ohne Passanten) 1903: 917; 1904: 900; 1905: 900.
AUgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Wasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Kana-
hsation. — 3 Krankenhäuser. Dampf desinfektions - Anstalt.
— Die Quelle ist im Besitz der Kommanditgesellschaft „Kur-
haus Gesimdbrunnen". — Auskunft durch die städtische
Brunnendirektion.
C6C6D5G5SaSG6G6G6C;6föC55G6G6CJSG6 Eisenach ÄPÖD^^Ö(S)ÖOöO<^ÖOÖDÖDÄ9ÖOÖOÖD
Stadt mit 35 1 23 Einwohnern im Großherzogtum Sachsen,
liegt 218 — 325 m ü. M. am Fuße der Wartburg, am nordwest-
lichen Rande des Thüringer Waldes. Laub- und Nadelwald
unmittelbar angrenzend. — Station der Bahn Berlin— Halle —
Bebra— Frankfurt am Main und der Bahn Eisenach— Lichtenfels.
Klima, Mittlere Monatstemperatur nach 10 jährigem
Durchschnitt (1880-1889): Januar —2,4°, Februar —0,3°,
März 1.7°, April 6,9°, Mai 11,8°, Juni 15,2°, Juli 17,1°, August
15,2°, September 12,5° Oktober 7,3°, November 3,2", Dezember
— 0,2°. — Mittlere jährliehe Niederschlagshöhe in demselben
Zeitraum : 630 mm *). Gegen Nordost- und Nordwinde geschützt.
Kurmittel: Die von Wilhelrasglücksbrunn 14 km weit
hergeleitete „Großherzogin-Carolinenquelle'' (Analyse s. S. 271)
wird zu Trink- und Badekuren benutzt. — 40 Badezellen. —
Wandelhalle. — Gelegenheit zu Bädern aller Art, auch Fluß-
bädern. — 3 Sanatorien.
25 Arzte. — Kurtaxe: 1 Person 15 M., 2 Personen 25 M.,
jede weitere Person 3 M. — Zahl der Besucher einschließlich
Passanten 1903: 92649; 1904: 89128; 1905: 99548.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Gebirgsquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Abfuhr (pneumatische Grubenentleerung). — 2 Ej'ankenhäuser.
— Desinfektionsanstalt. — Auskunft durch die „G. m. b. H.
Kurbad Eisenach".
•) Nach Beobachtungen des Lehrers Scheller.
494
G6föC3SC6C;6C6G6G6G6G6C5SCJSG6C2S Eisenstein ^OÖOÖOÖD(!0^ÖOÖOÖ3ÖO&:3(^ÖOÖO
Dorf mit 1212 Einwohnern in Niederbayern, li^t 721 m
fi. M. im Böhmerwald an der böhmischen Grenze in einem
Talkessel, der von Bergen bis zu 1458 m Höhe (Arber) ein-
geschlossen ist. Ausgedehnte Nadelwaldungen immittelbar an-
grenzend. — Station der Bahn Landshut — Eisen8tein(— Pilsen).
Kurmittel: Gel^enheit zu Flußbädern.
Arzt in Markteisenstein in Böhmen (3 km).
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Gebirgsquellwasserleitung (Laufbrunnen). — Beseitigung der
Abfallstoffe durch Abfuhr. — Nächste Apotheke in Zwiesel
(14 km, Bahnstation).
Auskimft durch die Waldvereinssektion Esenstein.
(5SföG6G6G6G6C6G6aSC6G6G6G6ÖSG6ÖS Elend (ÖÖO&^^OÖJÖDÖDdOÄPÖOöOc^ÖDÖO^ÖD
Dorf mit 209 Einwohnern im Regierungsbezirk Hildesheim
der Provinz Hannover, lie^ 510 m ü. M. im Harz, im Tale
der kalten Bode am Fuße des 700 m hohen Barenberges ; aus-
gedehnte Nadelwaldungen unmittelbar angrenzend. — Station
der Bahn Nordhausen — Wernigerode.
Arzt und Apotheke in Schierke ('/, Stunde). — Zahl der
Besucher (ohne Passanten) 1903: 956; 1904: 1130; 1905: 1181.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasser. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Auskimft durch den Gremeindevorsteher oder den Harzklub-
Zweigverein.
G3SG6G6C;6G6föGJSDSG6C6G6föG6C;6 Elgersburg ^^OöOöOöDÖDÖDÄ^^ÖÖOÄPdOdOÄ)
Dorf mit 1319 Einwohnern im Herzogtum Sachsen-Coburg-
Grotha, liegt 560 m ü. M. am Nordabhange des Thüringer Waldes.
Nadelwald in unmittelbarer Nähe. — Station der von der Bahn
Erfurt — Bitschenhausen abzweigenden Nebenbahn Plane —
Ilmenau.
Klima. Mittlere jährUche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt (1891—1900): 930 mm*).
Kurmittel: 3 Wasserheilanstalten.
3 Ärzte. — Kurtaxe: 1 Person 5 M., 2 Personen 7,50 M.,
3 und mehr Personen 10 M. — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 1895; 1904: 1900; 1905: 1920.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr. — Apotheke. — Auskunft durch den Gemeinde-
vorstand.
*) ProTins-Begenkarte.
G6C3SG6C5SG3SC;6G6G6G6C5SG6G6G6G6 Falkenstein ÖO(»ÖDÖD(»<XP<^ÖOÖDdO&5öaöO^
Marktflecken mit 700 Einwohnern im Kegierungsbezirk
Oberpfalz und Eegensburg des Königreichs Bayern, hegt 571 m
ü. M. im Bayerischen Wald am Abhänge eines Berges. Nadel-
und Laubwald in der Nähe. — Nächste Bahnstationen Eoding
(15 km, Postverbindung) an der Bahn Nürnberg — Fürth im
Wald, und Wörth an der Donau (16 km, Postverbindung) an der
Kleinbahn Eegensburg— Stadtaimhof— Wörth (Walhallabahn).
Kurmittel: Gelegenheit zu Bädern, auch zu Flußbädern.
1 Arzt — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 584;
1904: 613; 1905: 640.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Distriktskrankenhaus. — Apotheke. — Auskunft durch
die Waldvereinssektion Falkenstein.
C5SG6G6C6C;6C6G6C6C6G?SG6C6G6C5S FraueilSee ÖDö3dÖÖD(»dO(ÖÖ3&PöDÖ0^(!O<»
Dorf mit 398 Einwohnern im Großherzogtura Sachsen,
liegt 281 m ü. M. an dem gleichnamigen See in einem von
bewaldeten Höhen eingeschlossenen Talkessel, an den Aus-
läufern des Thüringer Waldes. — Nächste Bahnstationen Mark-
suhl (8 km) an der Linie Eisenach— Lichtenfels und Tiefenort
(6'/, km) an der in Salzungen von der Bahn Eisenach — Lichten-
fels abzweigenden Feldabahn.
Kurmittel: Gelegenheit zu Bädern im See. Warme und
medizinische Bäder in einem Badehause.
Arzt und Apotheke in Tiefenort. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) jährlich etwa 120.
AUgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigimg der Abfalktoffe durch Abfuhr. — Aus-
kunft durch den Verschönerungsverein.
495
c6G6G6G6G6G6asG6G6fö Freiburg im Breisgau ^öoöo^öDc^^ööoödöo
Stadt mit 76 286 Einwohnern im Großherzogtum Baden,
liegt 250 bis 290 m ii. M. am Ausgange des Dreisamtales in
die Rheinebene. Die nächstgelegenen Berge steigen bis 600 m
an. Ausgedehnte Laub- und Nadelwaldungen angrenzend. —
Station der Bahn Karlsruhe — Basel, Ausgangspunkt der Höllen-
talbahn und mehrerer anderer Nebenbahnen.
Klima. Mittlere Monats temperatur nach 20 jährigem Durch-
schnitt (1886—1905): Januar 0,3°, Februar 1,9°, März 5,8°,
April 10,1°, Mai 13,8°, Juni 17,7°, Juli 19,4°, August 18,8°,
September 15,4°, Oktober 9,9°, November 5,4°, Dezember 1 ,4°. —
Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jährigem Durch-
schnitt (1888—1897): 824 mm*). — Gegen Ost- und Nordost-
winde geschützt.
Kurmittel: Grelegenheit zu kalten, warmen, medizinischen
Bädern und zu Flußbädern.
Etwa 100 Ärzte.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Grundwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Schwemmkanalisation auf Rieselfelder. — Krankenhäuser, Uni-
versitäts- und PrivatkUniken. — Desinfektionsanstalt. — Auskunft
durch den „Verkehrsverein für Freibvu-g im Breisgau und den
Schwarzwald".
*) Angaben des Zentralbureaus für Meteorologie und Hydrographie in
Karlsruhe.
(^föG6G6C6föföö5föC6G6föG6 Freudenstadt ^^^^^^iso^iso^iso^^
Stadt mit 7915 Einwohnern im Schwarzwaldkreis des König-
reichs Württemberg, Hegt 740 m ü. M. auf einer Hochebene
am Ostrande des Schwarzwaldes (BJiiebis). Ausgedehnter Nadel-
wald unmittelbar angrenzend. — Station der von der Bahn Stutt-
gart— Horb in Eutingen abzweigenden Bahn nach Hausach.
Klima. Mittlere Monatstemperatur nach 75jährigem
Durchschnitt (1826 — 1900): Januar —2,3°, Februar —0,9°,
März 1,2°, April 5,8°, Mai 10,4°, Juni 14,2°, JuU 15,8°, August
15,1°, September 11,9°, Oktober 7,2°, November 2,2°, Dezember
— 1,0°. — Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 30jährigem
Durchschnitt (1872—1901): 1411 mm*).
Kurmittel: Gelegenheit zu kalten, warmen imd medi-
zinischen Bädern in einer Badeanstalt. Flußbäder im 20 Minuten
entfernten Forbach. Luftbad. Sanatorium für Nervenkranke.
Milchkuren. Gedeckte Wandelgänge.
4 Arzte. — Kurtaxe: bis zu 5 Tagen 1 M., bis zu 8 Tagen
2 M., bis zu 14 Tagen 3 M., bis zu 30 Tagen 4M., bei längerem
Aufenthalt 5 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903 :
5800; 1904: 6300; 1905: 6500.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Schwemmkanalisation. — Krankenhaus. — Desinfektions-
einriohtung. — Auskunft durch das Stadtschultheißenamt.
*) Angaben der Königl. wi^ttemb. meteorol. Zentralstation in Stuttgart.
c6GJSG6C6C5SG6G6c^G35G6G6G6fö Friedrichroda öd^oäpöoödöoödödödödöoödöd
Stadt mit 4409 Einwohnern im Herzogtum Sachsen-Coburg-
Gotha, liegt 450 m ü. M. in einem Talkessel des Thüringer
Waldes, dessen Höhen dort bis zu etwa 700 m ansteigen.
Nadelwald unmittelbar angrenzend. — Station der in Fröttstädt
von der Linie Berlin — Halle— Bebra — Frankfurt am Main ab-
zweigenden Nebenbahn nach Georgenthal.
S[lima. Mittlere Monatstemperatur nach 10 jährigem Durch-
schnitt (1895—1904): April 7,1°, Mai 12.6°, Juni 15,1°, Juli
16,9°, August 16,8°, September 13,8°, Oktober 7.9°. — Mittlere
jährliche Niederschlagshöhe in demselben Zeitraum 924 mm*).
*) Nach Angaben der dortigen meteorologischen Station.
Kurmittel: Bäder aller Art in 2 Badeanstalten. Terrain-
kureinrichtungen. Inhalationskuren. Elektrotherapie. Vibra-
tionsmassage. Sonnen- imd Luftbad. 4 Sanatorien.
9 Ärzte. — Kurtaxe: bei einem Aufenthalt von 3 — 10 Tagen
1 Person 3 M., 2 Personen 5 M., 3 und mehr Personen 7 M. ;
bei längerem Aufenthalt: 1 Person 8 M., 2 Personen 12 M.,
3 Personen 15 M., 4 Personen 18 M. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) 1903: 12147; 1904: 12470; 1905: 12793.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitungen. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr. — Formalindesinfektion. — Apotheke. — Aus-
kunft durch die Städtische Kurverwaltung.
G55G6G6C6G6föG6QSG6G6G6G6 Friedrichshafen ^^^^^^^^^^^is)
Stadt mit 5396 Einwohnern im Donaukreis des König-
reichs Württemberg, liegt 400 m ü. M. am Bodensee. Buchen-
und Tannenwald in der Nähe. — Station der Bahnen Ulm —
Friedrichshafen, RadoKzell — Lindau und der Bodenseedampfer.
Klima. Mittlere Monatstemperatur nach 75 jährigem Durch-
schnitt (1826—1900): April 8,3°, Mai 13,0°, Juni 16,6°, Juli
18,3°, August 17,4°, September 13,9°, Oktober 8,9°. — Mittlere
jährliche Niederschlagshöhe nach 15 jährigem Durchschnitt
(1888—1902): 1041 mm*).
Kurmittel: Bäder im Bodensee. Medizinische Bäder.
Hydrotherapie, Elektrotherapie, Massage in einer Heilanstalt.
4 Ärzte.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr (pneumatische Gruben entleenmg). — Krankenhaus. —
Apotheke. — Auskunft durch das Stadtschultheißenamt.
*) Angaben der Königl. vürttemb. meteorol. Zentralstation in Stuttgart.
— 496 —
QSC6G6aS(:6C^föCÄQSG35C5SG3SC6aSföG6 FÜSSen <»ÖDdÖÄ:(»ÖOÖOÖO(X?(S9(a(X)ÖDÖDÖOöD
Stadt mit 4458 Einwohnern im Rc^erungsbezirk Schwaben
und Neuburg des Königreichs Bayern, li^t am Lech 800 m
ü. M. am Fuße der hier bis 2048 m ansteigenden Bayerischen
Alpen. Ausgedehnte Nadelwaldungen in der Nähe. — End-
station einer in Kaufbeuren von der Linie München — Lindau
abzweigenden Nebenbahn.
Ktirmittel: Bäder in dem 10 Minuten entfernten Bade-
orte Faulenbach (s. S. 395).
3 Arzte. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903:
1180; 1904: lOSn; 1900: lOÖ.-).
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgungdurch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Schweramkanalisation. — Krankenhaus. — Apotheke. — Aus-
kunft durch den Verschönerungsverein.
CiSC5SG6QSGJSC6G6G6C2SG6GJSG6G6G6(:6 GarmiSCh ^^^^^^^^iSD^^^^^isD
Markt mit 2703 Einwohnern in Oberbayem , li^ 700 m
ü. M. am Fuße des Wettersteingebirges (Zugspitze 2964 m) im
Tal der Loisach. Ausgedehnte Nadelwaldungen in der Nähe.
^ Ekidstation (Garmisch-Partenkirchen) der Bahn München —
Cüarmisch-Partenkirchen.
Klima. Vgl. Partenkirchen.
Kurmittel: Gelegenheit zu Bädern in zwei nahen Seen.
2 Arzte. — Kurtaxe: 1 Person wöchentlich 1 M., höchstens
3 M. , Familie höchstens 5 M. — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 42r.3; 1904: 4774; 1905: 5470.
Allgemeine Einriclitungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Schwenimkanalisation. — Krankenhaus. — Apotheke. —
Auskimft durch den Verschönerungsverein.
C6G6G6C6GJSC6C6GJSC2SC6G6CJSG6C6 Georgenthal ÖC»ÖD(!Oö:?dÖ^ÖÖDÖDÖ0^ÖDÖD(^ÖD
Dorf mit 1084 Einwohnern im Herzogtum Sachsen-Coburg-
Gotha, li^ 387 m ü. M. am Osthange des Thüringer Waldes,
von Nadelwald eingeschlossen. — Station der in Gotha und
Fröttstädt von der Bahn Berlin — Halle— Bebra— Frankfurt ab-
zweigenden Nebenbahnen Gotha— Gräfenroda (bzw. Tambach)
und Fröttstädt— Georgen thal.
Kurmittel: Kalte, warme und medizinische Bäder in
einer Badeanstalt. Gelegenheit zu Flußbädern.
1 Arzt. — Kurtaxe: 1 Person 3 M., 2 Personen 4,50 M.,
3 und mehr Personen 6 M. — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 1221; 1904: 1468; 1905: 1.547.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgungdurch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr. — Nächste Apotheke in Tambach (12 Minuten
Eisenbahnfahrt). — Auskunft durch das Kurkomitee.
C3SföG6G3SC;6GiSG6G6G6G6G6G6C2SG6G6 Gemrode ^^^^^^^^^^^^^^^
Stadt mit 3134 Emwohnem im Herzogtum Anhalt, liegt
230 m ü. M. am Nordostabhange des Harzes, dessen Berge
dort bis zu 575 m ansteigen. Ausgedehnte Laub- und Nadel-
waldungen angrenzend. — Station der Bahnen Quedlinburg —
Ascherslebcn und Gemrode — Hasselfelde.
Klima. Mittlere Monatstemperatur nach 24 jährigem Durch-
schnitt (1877—1900): Januar — 1,0°; Februar 0,5°; März 2.9°;
April 7,4°; Mai 12,1°; Juni 15,5°; Juli 17,2°; August 16,5°;
*) Angaben der dortigen meteorologischen Station.
September 13.8°; Oktober 8,6°; November 4,0°; Dezember 0,6°.
— Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 20jährigem Durch-
schnitt: 595 mm*). Gegen Ost- und Nordwinde geschützt.
Kurmittel: Bäder in einer Badeanstalt und in Teichen.
Solbäder m dem benachbarten Suderode (s. S. 252). Sanatorium.
3 Arzte. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903:
2788; 1904: 27.52; 1905: 2.566.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgungdurch
Gebirgsquellwasserleitimg. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Abfuhr. — Apotheke. — Auskunft durch den Magistrat.
G6C6G6G6G6G6G6föC6G6C6föG6G?SaS Ger S fei d ^^^iSO^^^^iSO^^^^^iiO
Stadt mit 1440 Einwohnern im Eegierungsbezirk Cassel
der Provinz Hessen -Nassau, hegt in der Rhön 500 ra ü. M.
in einem Talkessel der Fulda, der von 300 — 400 m höheren
Bergen eingeschlossen ist. Ausgedehnte Buchen- und Nadel-
waldungen in der Nähe. — Endstation einer in Fulda von
der Linie (Berlin— )Bebra—Frankf tut am Main abzweigenden
Nebenbahn.
Kurmittel: Moorbäder mit Moor von der Hohen Rhön.
Fichtcnnadel- und sonstige medizinische Bäder.
2 Arzte. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903:
1770; 1904: 2356: 190.->: 2420.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgimgdurch
Hochdnickquelhvasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr. — Apotheke. — Auskunft durch den dortigen
Zweigverein des Rhönklubs.
497
G6C3SC33SG6G6G6G6GiSG6G6G6G6G6GJSG6 GohriSCh ÖDÖDdOÖDdÖdÖÖDÖDÖOÖDÖOÖOÖDdOÖD
Dorf mit 631 Einwohnern bei Königstein in der Amts-
hauptmannschaft Pirna des Königreichs Sachsen , hegt 267 m
ü. M. in der „Sächsischen Schweiz" auf einer Hochfläche über
dem Elbtal, von Anhöhen bis zu 450 m umgeben. Nadel-
wald immittelbar angrenzend. Nächste Bahnstation König-
stein ('/, Stunde), Station der Bahn Dresden— Bodenbach und
der Eibdampfer.
Klima. Mittlere Monatstemperatur (aus den Isothermen
abgeleitet): Mai 11,9°; Juni 15,7°; Juh 17,5°; August 16,6°;
September 13,6°. — Mittlere jährliche Niederschlagshöhe (aus
den Niederschlagskurven abgeleitet) : 770 mm *).
Arzt und Apotheke in Königstein. — Kurtaxe: 2 Prozent
der Wohnimgsmiete. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 1222; 1904: 1279; 1905: 1426.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen imd Wasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr. — Auskunft durch den VerschönerimgsvereLn.
*) Angaben des Königl. sächs. meteoral. Institute in Dresden.
G6G2SG6G6G6G6C;6G6DSG6GJSC;iSG6G6 GÖrbersdorf iSO^^iSOiSO^^iSO^iSOiSOiSO^iSO
Dorf mit 1282 Einwohnern im Regierungsbezirk Breslau
der Provinz Schlesien, liegt im Waldenburger Gebirge, 540 m
ü. M. in einem engen Tal. Die einschließenden Höhen steigen
bis 900 m an. Nadelwald immittelbar angrenzend. — Nächste
Eisenbahnstation Friedland (6 km, Postverbindung) an der
Linie (Breslau — )Niedersalzbrunn — Halbstadt.
Kurmittel: 3 Lungenheilanstalten.
10 Ärzte.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgimg durch
Brunnen und durch Quellwasserleitmigen. — Beseitigung der
Abfallstoffe durch Abfuhr. — Nächste Apotheke in Friedland.
— Auskunft durch den Gemeindevorstand.
C2SÖSG6G6G6G6C;6G6C;6QSG6C;6G6G6G6G6 GoslaT ÖDÄ9ÖD(^ÖO(S5(!OÖDÖDÖDÖDÖ3ÖDÖDÖDÖD
Stadt mit 17 817 Einwohnern im Regierungsbezirk Hildes-
heim der Provinz Hannover, Hegt 275 m ü. M. am Nordab-
hange des Harzes, am Fuße des Steinberges (480 m) und des
Rammeisberges (635 m). Nadelwald angrenzend. — Station der
Bahnen Halle— Goslar — (Hannover)Seesen, Goslar— Löhne und
Goslar — ZeUerfeld.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt (1892—1901): 828 mm*).
Kurmittel: Bäder aller Art, Schwimmbassin in einer
Badeanstalt. 2 Kuranstalten (Hydro- und Elektrotherapie).
11 Arzte.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Gebirgsquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Abfuhr. — Krankenhaus. Dampf- und Formalindesinfektion.
— Auskunft durch den Magistrat.
•) ProTinz-Begenkarte.
GJSG6C6G6C5SG6GöG6CÄG6G6C^C;jSGiSG6G6 Grund ^iSO^^^iS^^iSOiSO^^^^^^iSO
Stadt mit 2188 Einwohnern im Regierungsbezirk Hildes-
heim der Provinz Hannover , hegt 330 m ü. M. in einem Tal-
kessel des Oberharzes, dessen Höhen hier bis zu 560 m an-
steigen. Laub- und Nadelwald unmittelbar angrenzend. — Nächste
Eisenbahnstation Gittelde (5 km, Postverbindung) an der Bahn
Seesen — Herzberg.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt (1892—1901): 892 mm*).
•) ProTinz - Begenkarte.
Kurmittel : Fichtennadel- und andere medizinische Bäder,
auch Inhalationseinrichtungen in einer Badeanstalt. Milch-
und Molkenkuren. — Wandelbahn.
1 Arzt. — Kurtaxe: Bei einem Aufenthalt von 3—10 Tagen
1 Person 2 M., 2 und 3 Personen 3 M., 4 und mehr Personen
4 M., bei längerem Aufenthalt 6, 9 und 10 M. — Zahl der
Besucher (ohne Passanten) 1903: 3078; 1904: 3571; 1905: 3402.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitungen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Abfuhr. — Apotheke. — Auskunft durch die Kurkommission.
cjsc:jsg6G6C?sg6Gjsg?5c;6G3SC;6C:6C6DSC5S Hart ha ^^^is^isoisoisoisoiso^isoiso^isoiso
Dorf (mit dem zugehörigen Spechtshausen 247 Einwohner)
in der Amtshauptmannschaft Dresden- Altstadt, liegt 400 m ü. M.
auf einer Anhöhe. — Laub- und Nadelwaldung angrenzend. —
Nächste Bahnstation Tharandt ('/j Stunde, Omnibusverbindung)
an der Bahn Dresden— Chemnitz.
Klima. Mittlere Monatstemperatur (aus den Isothermen
abgeleitet): Mai 10,9°; Juni 14,7°; Juü 16,5°; August 15,6°;
September 12,7°. — Mittlere jährliche Niederschlagshöhe (aus
den Niederschlagskurven abgeleitet) : 750 mm *).
*) Angaben des Königl. sächsischen meteorologischen Instituts in Dresden.
Kiefemadel- und
und Molkenkuren.
Kurmittel: KünstUche Kohlensäure-
andere Bäder in einer Badeanstalt. Milch-
Luft- und Sonnenbad.
1 Arzt. — Apotheke in Tharandt. — Kurtaxe: 1 — 3M.
Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 605; 1904: 700;
1905: 800.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe teils durch
Kanalisation, teils durch Abfuhr. — Auskunft durch den Ver-
schönerungsverein.
32
— 498 —
G6G6G6G6G6C;6C6G6G6G6C6föC6C6C^ Haßfurt ^^^^^^^^iSD^^^^^^
Stadt mit 2490 Einwohnern im Eegierungsbezirk Unter-
franken des Königreichs Bayern, liegt 220 m ü. M. im Main-
tale. Laub- imd Nadelwald in der Nähe. — Station der Bahn-
linie Bamberg — Würzburg.
Kurmittel: 2 Mineralquellen, „Obere Quelle" und „Untere
Quelle" werden seit 60 Jahren zu Heilzwecken benutzt.
Analyse der „Oberen Quelle" (aus
Analytiker: E. v. Bibra. 1846').
Spezifisches Gewicht: 1,0033 bei 17
Temperatur: 15°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
._. „ _ Milli- Hilllgramm-
Katloneil'). Gramm Mol Äquivalente
Natrium-Ion (Na-) 0,1816 7,877 7,877
Calcium-Ion (Ca-) 0,6507 16,23 32,45
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0,07587 3,114 6,229
Ferro-Ion (Fe-) 0,0102 0,182 0,363
46,92
Anionen*).
C!hlor-Ion (CT) 0,1091 3,079 3,079
Sulfat-Ion (SO/') 1,687 17,56 35,12
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,5219 8,554 8,554
Hydro8ulfid-Ion (HS') . . . 0,005705 0,1725 0,1725
3,242 56,77 SÖjÖS
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,0194 0.248
3,261 57,02
Daneben Spuren von Kalium-, Mangano-, Aluminium-,
Brom-, Jod-Ion, Quellsäure und QueLbatzsäure, freiem Kohlen-
dioxyd.
Ältere Analyse: HerrnbOkh 1843.
1) L. Ditterich, Da« WUdlnd bei HaOfurt am Main S.U. Bamberg
und Haßfurt I8ö6. *) Vgl. ehem. Einleitung Abactm. A. *) Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2.C.
der SalztabeUe berechnet).
,5°, bezogen auf tmbekannte Einheit
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,1801
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,3288
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,009682
Calciumsulfat (CaSO^) 2,076
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] 0,1590
Magnesiimihydrokarbonat [Mg(HCO,),] 0,4559
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03),] 0,0323
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,0194
3,261
Zusammensetzung des Quellsinters in bei 100°
getrocknetem Zustande:
Prozent
Calcitmi (Ca) 31,14
Magnesium (Mg) 1,73
Eisen, dreiwertig (FeHi) 7 j7
Aluminium (AI) 0,41
Sulfatrest (SO,) 3,45
Karbonatrest (CO,) 48,90
Differenz = Sauerstoff (O) 3,69
Siliciumdioxyd (SiO,) 2,91
(E. V. Bibra.)
Analyse der „Unteren Quelle" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: E. von Bibra. 1846').
Spezifisches Gewicht: 1,0033 bei 17,5°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 15,0°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
_. j. », Milli- Milligramm-
H-attonen'). Gramm Mol Äquivalente
Natrium-Ion (Na-) 0,1830 7,939 7,939
Calcium-Ion (Ca-) 0,6581 16,41 32.82
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0.07302 2,998 5.995
Ferro-Ion (Fe--) 0,0129 0,231 0,463
Anionen*).
Chlor-Ion (CT) 0,1068
SuUat-Ion (SO/') 1,679
Hydrokarbonat-Ion (HCO,
Hydrosulfid-Ion (HS') . .
0,5536
0.005705
3,012
17.48
9,074
0,1725
47,22
3,012
34,96
9,074
0,1725
3,272
0,0325
57,32
0.414
47,22
Kieselsäure (meta) (H,8iO,)
3,305 57,73
Daneben Spuren von Kalium-, Mangano-, Aluminium-,
Brom-, Jod-Ion, Quellsäure und Quellsatzsäure, freiem Kohlen-
diozyd.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0,1762
Natriumsulfat (Na,SO,) 0,3379
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,009682
Calciumsulfat (CaSO,) 2,057
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] 0,2120
Magnesiumhydrokarbonat [MgllCOg),] 0,4388
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),J 0,0412
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,0325
3,305
Altere Analyse: HerrnbSkli 1843.
>) L. Ditterich, Das Wildbad bei HaBfurt am Main S. 11. Bamberg
tmd HaBfurt 1865. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A, ') Vgl. ehem.
Einleitung Abschn. B.2.C.
499
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen
bei beiden Quellen etwa 3,3 g, wobei Calcium- imd Sulfat-
Ionen vorwalten. Durch die Gegenwart von Hydrosulfid-Ionen
sind die Quellen als Schwefelquellen gekennzeichnet und daher
als „sulfatische Schwefelquellen" zu bezeichnen. Be-
merkenswert ist der Eisengehalt von 10 bzw. 13 mg.
Das Wasser der in Stein gefaßten Quellen wird zum
Baden benutzt (15 Badezellen). — Moorbäder mit Moor aus
eigenem Lager. Gelegenheit zu Flußbädern im Main.
4 Arzte.
Allgemeine Tiinrichtungen : Trinkwasserversorgung diu:ch
Brunnen. — Beseitigung der AbfaUstoffe durch Abfuhr. —
Krankenhaus. — Apotheke. — Auskunft durch den Bürger-
meister.
G6G6C6C6G6G6G3SG6G6C2SG6G6C6G6 Heidelberg ÖOdOdÖÖDÖDdÖdOÖDÖDeOÖDdOÖDÖO
Stadt mit 49350 Einwohnern im Großherzogtum Baden,
liegt 114 m ü. M. am Neckar, zum größten Teile auf dessen
linkem Ufer am Ausgange des Neckartals in die Rheinebene,
zum Teil an den Abhängen der das Tal nach N (Odenwald)
imd S b^renzenden , bis zu 570 m ansteigenden Berge. Der
Ort hat sich auch zu beiden Seiten des Flusses nach W in die
Ebene ausgebreitet. Ausgedehnte Waldungen unmittelbar an-
grenzend. — Station der Bahnen Frankfurt am Main — Heidel-
berg— Basel, Mannheim — Heidelberg, Würzburg — Heidelberg
und verschiedener Nebenbahnen.
KUma. Mittlere Monatstemperatur nach 20 jährigem Durch-
schnitt (1881—1900): Januar 0,6°; Februar 2,5°; März 5,4°;
April 10,0°; Mai 14,1°; Juni 17,7°; Juli 18,9°; August 18,2°;
September 14,9°; Oktober 9,8°; November 5,8°; Dezember 1,9°.
— Mittlere jährliche Niederschlagshöhe in demselben Zeitraum
759 mm*).
Kurmittel: Gelegenheit zu kalten, warmen, medizinischen
Bädern. Schwimmbassins (Hallenbad). Flußbäder im Neckar.
62 Arzte.
Allgemeine Einrichtungen: Quellwasserleitung. — Be-
seitigung der Abwässer durch Kanalisation, der Fäkalien durch
Abfuhr teils nach dem Tonnensystem, teils aus Gruben. —
Universitätskliniken und Privatkliniken. Sanatorien. Kinder-
heUanstalt. Dampf- und Formalindesinfektion. — Auskunft
durch den Stadtrat.
*) Nach den Jahresberichten fOr Meteorologie und Hydrographie im QroB-
herzogtum Baden.
C3SG6G6c;6gjsg6G6G6Gjsg6c;6G6G6 Heiligenberg ^^^^^^^^^^^^^
Marktflecken mit 729 Einwohnern im Kreise Konstanz
des Großherzogtums Baden, liegt 780 m ü. M auf einer be-
waldeten Hochfläche. — Station (Leustetten-HeUigenberg) der
in Mimmenhausen-Neufrach von der Bahn Radolfzell — Lindau
abzweigenden Nebenbahn nach Frickingen.
2 Ärzte.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgimg durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Krankenhaus. — Apotheke. — Auskunft durch den
Bürgermeister.
Hermsdorf am Kynast nebst Giersdorf, Saalberg und Hain
4 Dörfer im E^erungsbezirk Liegnitz der Provinz Schlesien,
liegen am nördlichen Abhänge des Riesengebirges 320 bis 650 m
ü. M., und zwar Hermsdorf und Giersdorf in Tälern, Saalberg
und Hain auf den Berghängen. Ausgedehnte Nadelwaldimgen
angrenzend. — Hermsdorf ist Station der in Hirschberg von der
Linie BerUn — Görlitz — Hirschberg — Breslau abzweigenden Bahn
nach Grünthal. (Außerdem elektrische Kleinbahnverbindung
mit Hirschberg, 11,5 km.) Giersdorf und Hain haben Post-
verbindimg (8 km) mit Warmbrunn, ebenfalls Station der Bahn
Hirschberg— Grün thal.
In Hermsdorf 1 Arzt, in Giersdorf 2 Arzte. — Nächste
Apotheke in Warmbrunn.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen und Quellen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Abfuhr. — Auskunft durch die Sektionen Hermsdorf und
Giersdorf des Riesengebirgsvereins.
G6GiSC5SföC;6G6G6G6C6G6G6G6G6G6 Herrenalb ÖDdÖÖDÖD^ÖD(!Ö<^ÖDöD(»ÖDÖDÖO
Stadt mit 1280 Einwohnern im Schwarzwaldkreis des
Königreichs Württemberg, liegt 370 m ü. M. teils im Tal, teils
auf Bergabhängen im nördlichen Teile des Schwarzwaldes. Die
umliegenden Berge erreichen eine Höhe bis 900 m. Aus-
gedehnter Nadelwald unmittelbar angrenzend. — Endstation der
Nebenbahn Karlsruhe — Herrenalb. Postverbindung mit Höfen
(17 km) an der Bahn Pforzheim — Wildbad.
Kurmittel: Hydrotherapie, Elektrotherapie, Massage.
Inhalationen. Wasserheilanstalt. Sanatorium.
3 Arzte. — Kurtaxe bei einem Aufenthalt von 5 bis
14 Tagen: 1 Person 4 M., 2 Personen 7 M., 3 Personen 10 M.,
jede weitere Person 2 M.; bei längerem Aufenthalt bis zu
4 Wochen: 6 M., 11 M., 15 M., 18 M., 2 M.; bei einem
Aufenthalt von über 4 Wochen: 8 M., 14 M., 18 M., 3 M. —
Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 5582; 1904: 6210;
1905: 6681.
Allgemeine Einrichtungen: Quellwasserleitung. — Be-
seitigung der AbfaUstoffe teils durch Abfuhr, teils durch Kana-
lisation. — Apotheke. — Auskunft durch den Stadtschultheifi.
— 500 —
C6C6G6G6C6DSGiSC6G6G6C35C2SC6C;jS HeiTeilWieS ^^(SO^^iS^iSOiSO^^iSO^iSOiSD
Dorf mit 72 Enwohnem im Kreise Baden des Großherzog-
toms Baden, liegt 758 m ü. M. in einem Tale des Schwarzwaldes
zwischen der Badener Höhe (1002 m) und der Homisgrinde
(11 64 m). Nadelwald unmittelbar angrenzend. — Nächste Eisen-
bahnstation Oberthal (Wagenfahrt, 2 Stunden) an der in Bühl
TOD der Bahn Karlsruhe — Basel abzweigenden Nebenbahn.
Gelegenheit zu Flußbädern.
Arzt in Bühlerthal (11 km).
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitimg. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Apotheke in Bühl. — Auskunft durch das Stab-
hai teramt.
G6aSG6C6QS(5SC2SC3SC6G6G6C6G6G6 Hin de lang ÖDöOÖO^^dO^^ÄPÖDöDÖO^ÖD
Marktflecken mit 750 Einwohnern im Regierungsbezirk
Schwaben und Neubiu-g des Königreichs Bayern, liegt 851 m
ü. M. in einem l'/j km breiten und 2 km langen Talkessel der
Allgäuer Alpen, deren Höhen hier bis zu 2000 m ansteigen. —
Nadelwald in der Nähe. — Nächste Bahnstation Sonthofen
(8 km , Automobilverbindung) an der in Immenstadt von der
Linie München— Lindau abzweigenden Bahn nach Oberstdorf.
Kurmittel: Badeanstalt mit Schwimmbädern. — In dem
benachbarten Bad Oberdorf dne Schwefelquelle.
1 Arzt (mit Handapotheke). — Kurtaxe: 1 Person 1,50 M.,
2 Personen 3 M. , 3 und mehr Personen 4M. — Zahl der
Besucher (ohne Passanten) 1003: 850; 1904: 1050; 1905: 1300.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr. — Krankenhaus. — Apotheke in Sonthofen. —
Auskunft durch den Verschönerungsverein.
G6G6G6C6DSG6G6G6G6G6G6G6 HÖChenSChwand öOÖDdOöOÖDÖDÖOÖDÖOÖOÖD^JD
Dorf mit 354 Einwohnern im Großherzogtiun Baden, liegt
1015 m ü. M. auf einer Hochebene im südlichen Schwarzwald.
Ausgedehnter Nadelwald in der Nähe. — Nächste Bahnstationen
Waldshut (18 km) an der Linie Basel— Konstanz und Titisee
(28 km) an der Linie Freiburg — Donaueschingen (Höllen tal-
bahn). Mit beiden Orten Verbindung durch Post und Auto-
mobUomnibusse.
*) Nach Angaben des Zentralbureaiu fOr Meteorologie und Hydrographie
in Karlsruhe.
Klima. Mittlere Monatstemperatur nach 20 jährigem
Durchschnitt (1886—1905): Mai 8,1°; Juni 12,6°; Juli 14,5°;
August 13,8°; September 11,0°. — Mittlere jährliche Nieder-
schlagshöhe nach 10 jährigem Durchschnitt (1888—1897):
1195 mm*).
Arzte in St. Blasien (5 km). — Kurtaxe wird nicht er-
hoben. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 500;
1904: etwa 600; 1905: etwa 800.
Allgemeine Einrichtungen: Quellwasserleitimg. — Be-
seitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. — Apotheke in
St. Blasien. — Auskunft durch das Bürgermeisteramt.
G6GiSG6C3SG6G6G6C6G6G6C6G6GJSG6G6 Hohegeiß Ö0ÖDÖ0ÖDÖDÖDÖDÖDÖ0(!OdO<!ÖÖD<ödO
Dorf mit 990 Eänwohnem im Herzogtum Braunschweig,
liegt 642 m ü. M. im südlichen Teile des Harzes , auf der
Höhe und am Südabhange eines Berges. In geringer Ent-
femmjg Laub- und Nadelwald. — Nächste Eisenbahnstationen
Benneckenstein (4,5 km) und Sorge an der Bahn Nordhausen —
Wernigerode.
KlimsL Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt: 1130 mm*).
Arzte und Apotheken in Zorge und Benneckenstein (je
4'/, km entfernt). — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903:
etwa 1000; 1904: 1200; 1905: 1300.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr aus
verdeckten Gruben. — Auskimft durch den Gemeindevorsteher.
•) Prorinz-Begenkarte.
C6C2SG6C6G6G6G6C6C5SG6G6 HohenSChwangaU ^^iS3^^^^^^^^
Ortsteil des Dorfes Schwangau (1056 Einwohner) im Re-
gierungsbezirk Schwaben und Neuburg des Königreichs Bayern,
li(^t 897 m ü. M. am Fuße von Bergen , die bis über 2000 m
ansteigen, und an dem 88 ha großen Alpsee. In der Nähe
noch andere Seen imd gemischter Wald. — Nächste Bahnstation
Füssen (5 km , Postverbindung) , Endpunkt einer in Bießen-
hofen von der Linie München— Lindau abzweigenden Nebenbahn.
Badegelegenheit in den Seen imd im Lechfluß.
Arzte in Füssen.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgungdurch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
KanaUsation. — Apotheke in Füssen. — Auskunft durch die
Gemeindeverwaltimg in Schwangau.
— 501 —
CJSGJSCÄCJSDSaSCSSCJSC^SDSCJSGJSC^SG^DS HohwaM ÖD(^Ä9(!$D(^<^^^ÖOÖDÖOÖD^<!OÖO
Dorf mit 646 Einwohnern im Elsaß , Kreis Schlettstadt,
liegt 590 — 700 m ü. M. in einem 1 km breiten Hochtal der
Vogeson. Nadel- und Laubwald unmittelbar angrenzend. Die
umliegenden Berge steigen bis 1098 m an. — Nächste Bahn-
station Barr (14 km, Post- und Omnibusverbindung) an der
Linie Straßburg — Molsheim— Schlettstadt.
Klima. Mittlere Monatstemperatur nach 20 jährigem
Durchschnitt: Mai 11,2°; Juni 15,1"; Juh 16,0°; August 15,1°;
September 12,5°; Oktober 4,2°. — Mittlere jährliche Nieder-
schlagshöhe: 1167 mm*). Schutz gegen Winde aus N und NW.
Kurmittel: Warme Bäder und Tannennadelbäder in einem
Hotel.
Arzte in Barr. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 850: 1904: 800; 1905: 800.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Fäkalien werden in Gruben gesammelt.
— Apotheke in Barr. — Auskimft durch den Bürgermeister.
•) Nach Aufeeichnungen des Hotelbesitzers Kuntz.
GJscÄC55G55C5SD5föG6C3SC2Sc^föföC5Sfö Homberg ^^^^^^^^^^^^^^^
Stadt mit 2881 Einwohnern im Großherzogtiun Baden,
liegt 361 m ii. M. in einem 300 — 350 m breiten Tale des nord-
östlichen Schwarzwaldes, dessen Höhen hier bis zu 700 m an-
steigen. Ausgedehnte Nadelwälder in nächster Nähe. — Station
der Sehwarzwaldbahn Offenburg — Singen.
Schwimmbad.
2 Ärzte. — Kurtaxe: 10 Pf. täglich. — Zahl der Besucher
einschließlich 200—300 Passanten 1903: 3885; 1904: 3308;
1905: 3790.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Abfuhr der Fäkalien mittels Saugpumpe
aus zementierten Gruben. — Städtisches Krankenhaus. — Apo-
theke. — Auskunft durch das Kurkomitee.
GJSGöCJSG^GSDSföÖSDS Jannowitz (im Riesengebirge) ^ÄiJöD^sOöOöDöDöDöO
Dorf mit 1309 Einwohnern im Regierung'<bezirk Liegnitz
der Provinz Schlesien, liegt 400 m ü. M. im Bobertal , das von
O nach W streicht und 1 ,5 km breit ist. Die umliegenden Berge
haben eine Höhe von 600—878 m. Laub- und Nadelwald un-
mittelbar angrenzend. — Station der Bahn Breslau— Hirschberg.
Kurmittel: Gelegenheit zu Flußbädern. Badeanstalt.
Sanatorium für Nervenkranke. Wasserheilverfahren.
3 Ärzte. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903:
903; 1904: 1010; 1905: 1064.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Bnmnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Nächste Apotheke in Kupferberg (15 Minuten entfernt). —
Auskunft durch den Gemeindevorstand.
föföC6C55GJSC6G6G6C;6G6G6GJ5GJSG3SC55 Ilmenau ^^^^^iSJ^iSJ^^^^^^iSO
Stadt mit 1 1 223 Einwohnern im Großherzogtum Sachsen,
liegt an der Um durchschnittlich 500 m ü. M. , teils im Tal,
teils am Berghange im Thüringer Walde, dessen nächstgelegene
Höhen bis zu 863 m ansteigen. Nadelwald unmittelbar an-
grenzend. — Station der in Plaue von der Bahnlinie Erfurt —
Ritschenhausen abzweigenden Bahn Plaue — Sehleusingen ; Aus-
gangspunkt der Nebenbahn Ilmenau — Großbreitenbach.
Klima. Mittlere Monatstemperatiir nach 12jährigem Durch-
schnitt (1890—1901): Januar — 2,2°; Februar — 1,1°; März 0,9°;
April 5,6°; Mai 10.5°; Juni 14,5°; Juli 16,0°; August 15,7°;
September 12,5°; Oktober 7,8°; November 2,6°; Dezember
— 0.4°. — Mittlere jährliche Niederschlagshöhe (in demselben
Zeitraum) : 830 mm *). Gregen Südwest- und Westwinde geschützt.
Kurmittel: Medizinische Bäder aller Art. Massage. Heil-
gymnastik. Elektrotherapie. Hydrotherapie. Gelegenheit zu
Flußbädern. 3 Kur- und Wasserheilanstalten.
8 Ärzte. — Kurtaxe: 1 Person 6 M., Familie 10 M. —
Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 6720; 1904: 6910;
1905: 8661.
Allgemeine Einrichtvmgen: Trinkwasserversorgtmg durch
Hochdruckqucllwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Kanalisation. — Städtisches Krankenhaus. Formalin-
desinfektionsapparatc. — Stiftung für Unbemittelte. — Aus-
kunft durch die Badevertretung.
*) Nach Angaben der dortigen meteorologischen Station.
DSG6C6c:6CÄföC25C6C5SDSc;6föC6as Ilsenburg ^^^^^^^^^^^^^^
Flecken mit 4543 Einwohnern im Regierungsbezirk Magde- Juli 15,8°; August 15,4°; September 12,2°; Oktober 7,7°.
bürg der Provinz Sachsen , liegt 238 m ü. M. im Harz am
Fuße des Brockens, an der Ilse, von Laub- und Nadelwald
umgeben. — Station der Bahn Halberstadt— Bad-Harzburg.
Klima. Mittlere Monatstemperatur nach 1 5 jährigem Durch-
schnitt (1887—1901): April 6,3°; Mai 11,2°; Juni 14,6°;
Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach lOjährigem Durch-
schnitt (1891—1900): 822 mm*).
*) Angaben der dortigen meteorologischen Station.
32'
502
Kurmittel: Crelegenheit; zu kalten Bädern. Schwimmbad.
Kuraoütalt.
3 Arzte. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903:
6522; 1904: 8316; 1905: 8500.
Allgomoine Einrichtungen: Trinkwasserrersorgunp; durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Krankenhaus. Desinfektionseinrichtung. — Apotheke.
— Auskunft durch den Kurverband.
C6C6G6GiSG6G6C6G6G6G6C6G6G6C6 Immenstadt i5)iS3iS0iS0^^^iS0(Sd^^i^^^
Stadt mit 4550 Einwohnern im Regierungsbezirk Schwaben
und Neuburg des Königreichs Bayern, liegt 731 m iL M. in
einem Tal am Fuße bis zu 1600 m ansteigender, bewaldeter
Berge. Zwei Binnenseen in der Nähe. — Station der Bahn
München — Lindau.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 9 jäh-
rigem Durchschnitt (1897—1905): 1571 mm*).
Kurmittel: Gelegenheit zu Bädern im kleinen Alpsee und
zu Flufibädern. Physikalisch-diätetische Kuranstalt.
3 Arzte. — Zahl [der Besucher (ohne Passanten) etwa
300 jährlich.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Schwemmkanalisation in die 111er. — 2 Krankenhäuser. —
Dampfdesinfektion. — Apotheke. — Auskunft durch den Ver-
schönerungsverein.
•) Angabe der Königl. bayer. meteorol. Zentralstation MQnchen.
G6G6CjSG6C6C6G6G6G6G6G6C;6G6C6G6 JoüSdorf ÖO(^^dsDÖD^ÖD^dOÖD(XPÖDÖOÖOÖ3
Dorf mit 1491 Einwohnern in der Amtshauptmannschaft
Zittau des Königreichs Sachsen, h^t 400—450 m ü. M. in
einem Tale des Lausitzer Gebirges, dessen Höhen hier bis zu
650 m ansteigen. Ausgedehnte Nadelwaldungen angrenzend.
— Station der in Bertadorf von der Bahn Zittau— Oybin ab-
zweigenden Nebenbahn.
Klima. Mittlere Monatstemperatur (aus den Isothermen
abgeleitet): Mai 10,3°: Juni 14,3°; Juli 16,1°; August 15,2°;
September 12,3°. — Mittlere jährliche Niederschlagshöhe (aus
den Niederschlagskurven abgeleitet): 830 mm*).
Ärzte in Waltersdorf und Olbersdorf (3,5 km). — Zahl
der Besucher (ohne Passanten) 1903: 1424; 1904: 1658;
1905: 1684.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgungdurch
Brunnen und Gebirgsquellwasserleitung. — Beseitigung der
Abfallstoffe durch Abfuhr. — Nächste Apotheken in Zittau
imd Großschönau (1 Stunde). — Auskunft durch den Gebirgs-
*) Angaben des KSnIgl. sücha.^meteorol. Instituts in Dresden.
G6G6G6G6C;6C6G6C6G6 Jugenheim (an der Bergstraße) ö0ö3ö3öDöD^d$0(XPöD
Dorf mit 1229 Einwohnern in der Provinz Starkenburg
des Großherzogtums Hessen, liegt 161 m iL M. an der Berg-
straße am Fuße des Heiligenberges. Laub- und Kiefem-
waldungen angrenzend. — Station der in Bickenbach von der
Bahn Frankfurt — Heidelberg abzweigenden Nebenbahn nach
Seeheim.
2 Arzte. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 2331 ;
1904: 2451; 1905: 2339.
Allgemeine Einrichtxingen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr. — Nächste Apotheke in Zwingenberg (3'/, km).
Auskunft durch den Verschönerungsverein.
G6C6G6G6GJSC5SG6G6G6G6G6G6G6G6G6 Kipsdorf iSO^^^^iSO^^iSO^^^^^^
Dorf mit 404 Einwohnern in der Amtshauptmannschaft
Dippoldiswalde des Königreichs Sachsen, liegt 548 m ü. M.
im östlichen Teile des sächsischen Erzgebirges am Fuße der
Teilkuppe (760 m). Ausgedehnter Fichtenwald angrenzend. —
Endstation der in Hainsberg von der Linie Dresden— Chemnitz
abzweigenden Nrbenbahn.
KUmau Mittlere Monatstemperatur (aus den Isothermen
abgeleitet): Mai 10,0°, Juni 13,8°, Juli 15,6°, August 14,8°,
September 11.9°. — Mittlere jährliche Niederschlagshöhe (aus
den Niederschlagskurven abgeleitet): 900 mm").
Arzt in Schmiedeberg ('/^ Stimden, Bahnverbindung). —
Kurtaxe: 1 Person 2 M., jede weitere Person 50 Pf. — Zahl
der Besucher (ohne Passanten) 1903: 1344; 1904: 1438;
1905: 1516.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung und durch Brunnen. — Beseitigung der
Abfallstoffe durch Abfuhr. — Nächste Apotheken in Dippoldis-
walde und Altenberg (10 km). — Auskunft durch die Gemeinde-
verwaltung.
*) Angaben des KSnigl. süchs. meteorol. Instituts in Dresden.
— 503
G6G6C6G6CJSC6G6G6G35G6G6G6 KlosterlaUSüitZ ÖDÖOÖDÖOÖDÖDÖDÖDÖOÖDdOÖD
Dorf mit 2068 Einwohnern im Westkreise des Herzogtums
Sachsen-Altenburg, liegt 323 m ü. M., von ausgedehntem Nadel-
wald umgeben. — Station (Hermsdorf-KIosterlausnitz) der Bahn
Weimar - Gera.
Kurmittel: Warme und medizinische Bäder aller Art in
2 Badeanstalten. Elektrische und elektrische Lichtbäder.
1 Arzt. — Kurtaxe: 1 Person 3 M., jede weitere Person
1,50 M. — Zahl der Besucher fohne Passanten) 1903: 1321;
1904: 1601; 1905: 1656.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr. — Apotheke. — Genesungsheim der Thüringischen
Landesversicherungsanstalt. — Auskunft durch den Verkehrs-
ausschuß.
asc6GjsGJSG6G55C3SföG35G3S Klotzsche-Königswald ^^^^^^^^^^
Dorf mit 4692 Einwohnern in der Amtshauptraannschaft
Dresden-Neustadt des Königreichs Sachsen, hegt 200 bis 230 m
ü. M. von bewaldeten Höhenzügen umgeben. Nadelwald un-
mittelbar angrenzend. — Station der Bahn Dresden — Görlitz;
elektrische Straßenbahnverbindung mit Dresden.
Klima. Mittlere Monatstemperatur (aus den Isothermen
abgeleitet): Mai 12,6°, Juni 16,4°, Juli 18,2°, August 17,3°,
September 14,1°. — Mittlere jährliche Niederschlagshöhe (aus
den Niederschlagskurven abgeleitet: 680 mm*'», j
Kurmittel: Badeanstalt mit Schwimmbädern. Luft- und
Sonnenbad.
4 Arzte. — Kurtaxe: 1 Person 2 M., jede weitere Person
IM. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 1055;
1904: 1279: 1905: 1304.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Apotheke. — Auskunft durch das Gemeindeamt.
*) Angaben des KSnigl. sachs. meteorol. IiutiUits in Dresden.
C5Sgjsg6gjsc2SG6C6G6G6G6G6cjsg6c;6 Königs feld ödödöoöoödödödödöoödödödödöo
Dorf mit 788 Einwohnern im Kreise Villingen des Groß-
herzogtums Baden , liegt 763 ra ü. M. auf der Schwarzwald-
hochebene, von Tannenwald umgeben. — Nächste Eisenbahn-
station Peterzell -Königsfeld (3'/, km, Postverbindung) an der
Schwarzwaldbahn Offenburg — Singen.
1 Arzt (mit Handapoiheke). — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 1904; 1904: 1929; 1905: 2030.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr. — Krankenhaus. — Auskunft durch die Kur-
verwaltung.
föG6föG6G6G6C6QSC6G6C6aSG6C^DS KonstanZ ÖDdOÖDÖDÖOöOöDöDÖDÖOÖDöDÖDÖOöD
Stadt mit 24 818 Einwohnern im Großherzogtum Baden,
liegt 407 m ü. M. am Ausfluß des Rheins aus dem Bodensee,
an der Schweizer Grenze. Laub- und Nadelwald in der Nähe.
— Station der Bahnen Basel— Konstanz und Schaffhausen —
Borschach und der Bodenseedampfer.
KUma. Vgl. Friedrichshafen (S. 495).
Kurmittel: Gelegenheit zu? Bädern im Rhein und im
Bodensee, zu warmen und medizinischen Bädern. Sanatorium.
20 Ärzte.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Wasserleitung aus dem Bodensee. — Beseitigung der Abfall-
stoffe durch Abfuhr. — Krankenhäuser und Kliniken. — Aus-
kunft durch den Kur- und Verkehrsverein.
G6G6c^c6CiSG6GJSC6G6föG6as Wildbad Kreuth ^^^^^^^^^^^^
Bad, 3 km von dem Dorfe Kreuth (1090 Einwohner) in
Oberbayem, hegt 828 m ü. M. in einem Talkessel der Bayerischen
Alpen, von bewaldeten, 1200 bis 1700 m hohen Bergen um-
geben. — Nächste Bahnstation Tegernsee (13 km, Postverbin-
dung), Endstation der in Schaftlach von der Linie München-
Bad Tölz abzweigenden Nebenbahn.
Klima, Mittlere Monatstemperatur nach 30 jährigem Durch-
schnitt (1851 — 1880): April 5,0°, Mai 8,9°, Juni 12,5°, Juh 14,5°,
August 14,1°, September 10,5°, Oktober 5,5°. — Mittlere jähr-
•) Angaben der K6nigl. bayer. meteorol. Zentralstation in München.
liehe Niederschlagshöhe nach 15 jährigem Durchschnitt: 1896 mm;
davon im April 146, Mai 161, Juni 250, Juli 273, August 214,
September 164, Oktober 100 mm*).
Kurmittel: Eine Mineralquelle, „Quelle zum heiligen
Kreuz", schon im 14. Jahrhundert in der Chronik des Klosters
Tegernsee erwähnt, seit 1511 zu Badezwecken benutzt, ent-
springt aus dem Hauptdolomit der Alpentrias, der von der
gipsführenden Eauchwackenregion der Raibler Schichten unter-
lagert ist. Die Quelle tritt frei zutage in einem natürlichen
1 m tiefen Becken, das auf einer Seite durch eine Mauer er-
gänzt ist, und ist mit einem Dache überdeckt. Drei andere
Quellen werden nicht benutzt.
— 504 —
Analyse der „Quelle zum heiligen Kreuz" (am der saiztabeue berechnet).
1823—1820').
In
Analytiker: A. Vogel,
Temperatur: 11,3°.
1 Kilogramm des Mineral wafiseis sind enthalten:
-r- ^ .. MiUl-
Kataonen'). Gramm Mol
Calcium-Ion (Ca") 0,176 4,39
Magnesium- Ion (Mg") .... 0,100 4.11
Ferro-Ion (Fe") 0,00393 0,0702
Anionen*).
Chlor-Ion (Cl) 0,0122 0,343
Sulfat-Ion (SO/') 0,481 5.01
Hydrokarbonat-Ion (HCO,) 0,408 6,69
Hydrosulfid-Ion (HS) . . . 0.003 0,09
Kieselsäure (meta) (H,SiOj)
Organische Substanzen . . .
1,184
0,0634
0,0163
MilÜRmmm-
Aquivalente
8,77
8.22
0.140
17,13
0,343
10,0
6.69
0.09
20,70
0,808
17,12
1,264
21,51
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusanimensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält-'):
Gramm
Calciumchlorid (CaCl,) 0,0190
Calciumsulfat (CaSO,) 0.568
Calciunihydrosulfid [Ca(H8),] 0,005
Magnesiunisulfat (MgSO,) 0,101
Magnesiunihydrokarbonat [Mg(HCO,),] 0,479
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] . .' 0,0125
Kieselsäure (meta) (H,SiOJ 0,0634
Organische Substanzen 0,0163
1,264
Ältere Analysen: A. Voftel 1821 (bei V. MOller, Spewelle Be-
schieibunj; der Heilquellen, MineralbSder und Molkf^nkturanstultcn des KCuig-
reichs Bayern S 238. MOuchen 1843). J. N. v. Fuchs 1822 (bei MDller,
a. a. O. S. £18).
') Die Mineralquellen des Königreichs Bayern 8. 91. MDnchen 1820.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse der „Schwaighofquelle"
Analytiker: A. Vog
Temperatur: 13,6".
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
__ ^ «. Milli- Milligramm-
Kationen'). Gramm Moi Äquivalente
Natrium-Ion (Na-) 0,0385 1,67 1,67
Calcium-Ion (Ca-) 0,236 5,89 11,8
Magnesiura-Ion (Mg-) .... 0,165 6,77 13,5
Ferro-Ion (Fe-) 0,0118 0,211 0.421
Aiüonen'). ^^'^
Chlor-Ion (CJl') 0,0170 0.480 0,480
Sulfat-Ion (SO/') 0,951 9,90 19,8
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,238 3,90 3,90
Karbonat-Ion (CO,") .... 0.013 0,22 0,45
Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0,090 2,7 2,7
Hydroxyl-Ion (OH') .... 0,00078 0.046 0,046
1,761 31.8 27,4
Kjeselsäure (meta) (H,SiO,) 0,0634 0,808
Organische Substanzen . . . 0,0098
1,834 32i6^
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0 0
(aus der Salztabelle berechnet),
el. 1823—1826').
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
imgefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0.094
Calciumchlorid (CaCL,) 0,0266
Calciumsulfat (CaSO,) 0,697
Calciumhydrosulfid [Ca(HS),] 0,057
Magnesiumsulfat (MgSO^) 0,575
Magnesimnhydrokarbonat fMg(HCO|,),] 0,255
Magnesiumkarbonat (MgCO,) 0.019
Magnesiumhydroxyd [Mg(OH)jl 0,0013
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] 0.0375
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0.0634
Organische Substanzen 0,0098
1,836
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0
>) Die Mineralquellen des Königreichs Bayern 8. 105. München 1829.
*) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Analyse des „Stinkergrabens" (aus der saiztabeue berechnet)
Analytiker: A. Vogel. 1823—1826').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,0192
Calciimi-Ion (Ca-) 0,577
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,0907
Ferro-Ion (Fe-) 0,00785
Milli-
Mol
0,835
14,4
3.72
0,140
>lilligramm-
Äquivalente
0,835
28,8
7,45
0.281
37,4
>) Die Mineralquellen de* Königreichs Bayern S. 110. München 1829.
y^. ehem. Einldtung Abechn. A.
, _ MiUi- Milligramm-
Amonen'). Gramm Mol Äquivalente
Chlor-Ion (CT) 0,0122 0.343 0,343
Sulfat-Ion (SO/') 0,848 8,83 17,7
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,696 11.4 11,4
Karbonat-Ion (CO,") .... 0,14 2,3 4,7
Hydrosulfid-Ion (HS') . . . 0,10 3.1 3,1
Hydroxyl-Ion (OH) 0,0028 0.16 0,16
Kieselsäure (meta) (H,SiO,)
Organische Substanzen . . .
Freies Kohlendioxyd (CO,).
2,49
0,0951
0,0163
2,61
0
45.2
1,21
46,4
0
37,4
505 -
Das Mineralwasser entspriclit in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält °):
Gramm
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,047
Calciumchlorid (CaCy 0,0190
Calciumsulfat (CaSOj 1,20
Calciumhydrokarbonat [CaCHCOa),] 0,690
Calciumhydrosulfid [Ca(HS)J 0,12
Magnesiumhydrokarbonat [MgCHCOs).,] 0,192
Grauiin
Magnesiumkarbonat (MgCO,) 0,20
Magnesiumhydroxyd [MgrOH^] 0,0048
Ferrohydrokarbonat [FeiHCOjj] 0,0250
Kieselsäure (meta) (H5S1O3). 0,0951
Organische Substanzen 0.0163
2.61
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0
3) \g\. ehem. Ivuleitung Abschn. B.2.C,
Analyse der „Quelle am Gernberge" (aus der saiztabeue berechnet).
Analytiker: A. VogeP).
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Natrium-Ion (Na-) 0,0321
Calcium-Ion (Ca") 0,111
Magnesium-Ion (Mg-j .... 0,0983
Ferro-lon (Fe") 0,00785
Anionen ").
Chlor-Ion (CT)
Sulfat-Ion (80/')
Hydrokarbonat-Ion (HCOj')
Hydrosulfid-Ion (HS'). . . .
Karbonat-Ion (CO,")
Hydroxyl-Ion (OH )
Kieselsäure (meta) (H^SiOg)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
0,0615
0,478
0,158
0,0035
0,023
0,0020
0,975
0,106
1,081
0
Milli-
Mol
1,39
2,76
4,03
0.140
1,74
4,98
2,58
0,11
0,38
0,12
Milligramm-
ÄquiTalente
1,39
5,51
8,07
0,281
15,25
1,74
9,95
2,58
0,11
0,76
0,12
18,23
1,35
19,58
0
15,26
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusamraensetzimg
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Natriumchlorid (NaCl) 0.0752
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0.0059
Calciumchlorid (CaCl,) 0,0250
Calciumsulfat (CaSO^) 0,345
Magnesiumsulfat (MgSO^) 0,294
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO„),J 0,168
Magnesiimakarbonat (MgCO.,) 0,032
Magnesiumhydroxyd [Mg(ÖH),] 0,0034
Ferrohydrokarljonat (Fe(HC0j2] 0,0250
Kieselsäure (meta) (H^SiO^) 0,106
1,080
Freies Kohlendioxyd (CO^) 0
') Liebigs llundwörtcrbuch der Chemie Bd. 5. Tabellarischer Anhang.
Braunschweig 1851. ^) Vgl. ehem. Einleicimg Abschu. A, ^) Vgl. ehem.
Einleitung Abschu. B.2.C.
Die Summen der gelösten festen Bestandteile betragen 1,1
bis 2,6 g, wobei Sulfat-, Calcium- und Magnesium-Ionen vor-
walten. Mit Rücksicht auf ihren Gehalt an Hydrosulfid-Ionen
sind die Quellen als „sulfatische Schwefelquellen" zu
bezeichnen.
Das Wasser der „Quelle zum heiligen Kreuz" wird zum
Baden, seltener zum Trinken und Gurgeln benutzt. Zu Bade-
zwecken wird es durch hölzerne Röhren etwa 100 m weiter-
geleitet. 24 Badezellen mit Wannen aus verzinntem Kupfer.
Solbäder mit Mutterlauge aus der Saline Rosenheim
(Analyse s. S. 426). Künstliche Kohlensäurebäder. Fichten-
nadelbädcr. Massage. Milch-, Molken- und Kefirkuren. —
Gedeckte Halle.
1 Arzt (mit Handapotheke). — Kurzeit: 1. Juni bis 15. Sep-
tember. — Kurtaxe: 1 Person wöchentUch 3 M. , 2 Personen
5 M., 3 und mehr Personen 7 M. ^ Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 920; 1904: 910.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Schwemmkanahsation. — Nächste Apotheke in Tegernsee. —
2 Stiftungen für Unbemittelte. — Das Bad gehört dem Herzog
Carl Theodor in Bayern. Auskimft durch die Badedirektion.
föföG6G6G6G6C;6G6G6G6G6G6G6 KrumUlhÜbel ^öOdOöO^ÖOöOöDÄ^ÖOÄPÖDdO
Dorf mit 857 Einwohnern im Regierungsbezirk Liegnitz
der Provinz Schlesien, liegt 600 m ü. M. am Noidabhange des
Riesengebirges inmitten von Nadelwald. — Endstation einer in
Hirschberg von der Bahn Berlin— GörUtz— Hirschberg— Breslau
abzweigenden Nebenbahn.
Klima. Mittlere jährUche Niederschlagshöhe nach lOjäh-
rigem Durchschnitt: 966 mm*).
1 Arzt; im Sommer 2 Arzt«. — Kurtaxe: 1,50 M.
AUgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgungdurch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfailstoffe
durch Abfuhr. — Im Sommer Apotheke im Orte. — Physi-
kalisch-diätetische Heilanstalt. — Auskunft durch die Kur-
verwaltung.
*) Provinz -Regeiikaite.
506
C6C6C6C5SG5SGiSC6C6G6G6C?SC6G6C6C6 Kyllburg ^^^^^^^^^^^^iSO^^
Flecken mit 1139 Einwohnern im Regierungsbezirk Trier
der Rheinprovinz, liegt 276—343 m ü. M. in der Eifel an einem
Abhänge des Kylltales. Laub- und Nadelwald in unmittelbarer
Nähe. — Station der Bahn Trier— Cöln.
Klima. Mittlere jährUche Niederschlagshöhe nach lOjäh-
rigem Durchschnitt (1893—1902): 774 mm*).
•) ProTiiu-Begenkarte.
Kurmittel: Gelegenheit zu kalten, warmen und Flußbädern.
2 Arzte. — Kurtaxe: 1,50 M. — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 1759; 1904: 1109; 1905: 1761.
Allgemeine Einrichtungen : Trintn-asserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
teils durch Schwemmkanalisation, teils durch Abfuhr. —
Krankenhaus. — Apotheke. — Auskunft durch das Bürger-
meisteramt.
G6GJSG6C2SG6G6C6G6C6C6G6G6G6G6 LangebrÜCk ÖDÖ0^dJ0ö0ÖJÖDöD(!OÖ3(!ÖÖDdO(!O
Dorf mit 2319 Einwohnern in der Amtshauptmannschaft
Dresden-Neustadt des Königreichs Sachsen, hegt 224 m ü. M.
im Hügellande. Laub- imd Nadelwald (Dresdner Heide) an-
grenzend. — Station der Bahn Dresden — (jörlitz.
Klima. Mittlere Monatstemperatur (aus den Isothermen
abgeleitet): Mai 12,6°; Juni 16,4°; Juli 18,2°; August 17,3°
*) Angaben des Könfgl. Bfichs. meteorol. Institut« in Dresden«
September 14,1°. — Mittlere jährliche Nicderschlagshöhe (aus
den Niederschlagskurven abgeleitet): 700 mm*).
2 Arzte. — Kurtaxe: 2 M. — Zahl der Besucher (ohne
Passant<>n) 1903: 1082; 1904: 1160; 1905: 1213.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitimg. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Sanatorium. Genesungsheim. — Nächste Apotheken
in Klotzsche und Radeberg (Bahnverbindung, 5 km). — Aus-
kunft durch den Gemeindevorstand.
G6C6CJSG6C6C2SG6C6G6 Lauterbach (im Schwarzwald) isO^^^^isO^^^
Dorf mit 2921 Einwohnern im Schwarzwaldkreis des
Königreichs Württemberg, liegt 572 m ü. M. in einem von O
nach W gerichteten engen Tale des Schwarzwaldes. Nadel-
wald angrenzend. — Nächste Bahnstation: Schramberg (4 km,
Postverbindung), Endstation einer von der Bahn (Stuttgart—)
Eutingen— Hausach in Schiltach abzweigenden Nebenbahn.
2 Arzte. — Kurtaxe: wöchentlich 0,50 M. — Zahl der
Besucher (ohne Passanten) 1903: 400; 1904: 500; 1905: 580.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwa-sserversorgung durch
Quellwa-sserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Krankenhaus. — Nächste Apotheke in Schramberg. —
Auskunft durch das Kurkomitee.
G6C2SG6aSG6G6G6G6G6G6G6 Lauterberg (im Harz) ÄPÖDÄri^öDÄPÖDdOöOöDöD
Flecken mit 5704 Einwohnern im Regierungsbezirk Hildes-
heim der Provinz Hannover, li^ 300 m ü. M. im südwest-
lichen Teile des Harzes im Odertal. Die anliegenden Berge
haben eine Höhe von 400—600 m. Buchen- und Tannenwald
unmittelbar angrenzend. — Station der in Scharzfeld von der
Linie Nordhausen — Ottbergen abzweigenden Nebenbahn nach
St. Andreasberg.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach lOjäh-
rigem Durchschnitt (1892 — 1901): 1038 mm*).
Kurmittel: Bäder aller Art im städtischen Badehause
(auch Schwimmbassin). Sanatorium. — Terrainkuren.
3 Arzte. — Kurtaxe bei einem Aufenthalt von 3 — 7 Tagen
1 Person 2 M., 2 imd 3 Personen 3 M., 4 und mehr Personen
4M.; bei längerem Aufenthalt 6, 9 und 10 M. — Zahl der
Besucher (ohne Passanten) 1903: 5401; 1904: 5162; 1905: 5568.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Grundwasserleitiuig. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Abfuhr. — Krankenhaus. — Formalindesinfektion. — Apo-
theke. — Auskunft durch die Kurkommission.
•) ProTin«- Regenkarte.
G6C6GJSG6G6G6C6C6G6G6C6CJSC6G6 Linden fels ÖDÄPÄPÖOdÖÖDÖOöOÖO^^OÖDÖOÖD
Stadt mit 1600 Einwohnern in der Provinz Starken bürg
des Großherzogtums Hessen , li^t 360 m ü. M. im Odenwald
auf einem Bergsattel, von Buchenwäldern umgeben. — Nächste
Bahnstationen: Bensheim (18 km, Post- imd Kraftwagenverbin-
dung) an der Bahn Frankfurt am Main — Heidelberg; Reichels-
heim (8 km, Postverbindung), Endstation der Bahn (Offen-
bach—)Reinheim— Reicheisheim; Fürth im Odenwald (5 km),
Endstation der Bahn Weinheim — Fürth im Odenwald.
Klima Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 5 jäh-
rigem Durchschnitt (1901 — 1905): 989 mm*).
*) Angabe |des QroBhenoglich heasiachen faydrognphiachen Bureaus in
Darmstadc.
— 507 —
Kurmittel: Warme, medizinisclie und Lichtbäder in einer
Heilanstalt. Terrainkuren.
3 Arzte. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903:
1720; 1904: 1789; 190r.: 1830.
AJlgemeine Einrichtvmgen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Krankenhaus. Formalindesinfektion. — Hausapotheke
in der Heilanstalt. Nächste Apotheke in Fürth. — Auskunft
durch den Verschönerungsverein und die Großherzogliche
Bürgermeisterei.
c;6G6G6C6G6DSG6C6föC6G6C6G6 Linz am Rhein iso^^^^^^^^^^^^
Stadt mit 4000 Einwohnern im Regierungsbezirk Coblenz
der Rheinprovinz, liegt 59 m ü. M. am rechten Ufer des Rheins.
Wald in der Nähe. — Station der rechtsrheinischen Bahn
Frankfurt am Main — Cöln und der Rheindampfer.
Klima. Mittlere Monatstemperatur nach 7 jährigem Durch-
schnitt (1895— 1901): April 8,8°; Mai 12,1°; Juni 16,6°; Juli 18,2°;
August 18,0° ; September 15,1°; Oktober 10,0°. — Mittlere jähr-
liche Niederschlagshöhe in demselben Zeitraum: 577 mm*).
Kurmittel: Gelegenheit zu Flußbädern. Traubenkuren,
4 Arzt«. — Zahl der Besucher etwa 350 jährlich.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Abfuhr. — Krankenhaus. Formalindesinfektion. — Apotheke. —
Auskunft durch den Verein zvir Wahrung städtischer und ge-
werblicher Interessen.
*) Augaben dei-j^Königl. landwirtsohaftl. Akademie in Bonn - Poppelsdort.
G6G6G6G6C6G6C6G6G6C6G6G6G6G6 LoSChwitZ ÖOÖDciÖÖOöDöOÖDÖOöDöDÖDÖDdOÖD
Dorf mit 6256 Einwohnern in der Amtshauptmannschaft
Dresden-Neustadt des Königreichs Sachsen, liegt 105—250 m
ü. M. am Bergabhange auf dem rechten Eibufer. Nadel-
und Laubwald (Dresdener Heide) angrenzend. — Durch elek-
trische Straßenbahn und Eibdampfer mit Dresden verbunden
('/, Stunde). Drahtseil- und Schwebebahn Verbindung mit den
beiden hochgelegenen Ortsteilen.
Klima. Mittlere Monatstemperatur (aus den Isothermen
abgeleitet): Mai 13,0°; Juni 16,8°; Juü 18,6°; August 17,7°;
September 14,5°. — Mittlere jährliche Niederschlagshöhe (aus
den Niederschlagakurven abgeleitet) : 630 mm *).
Kurmittel : Gelegenheit zu Flußbädern in der Elbe. Zwei
Sanatorien.
8 Arzte. — Kurzeit: Sommer und Winter. — Kurtaxe:
2— 4M.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigimg der Abfallstoffe durch
Schwemmkanaüsation. — Erholungsheim des Roten Kreuzes. —
Auskunft durch den Ortsverein.
*) Angaben des Königl. sächaischen meteorologischen Instituts in Dresden.
G6föG6G6C6G6G6G6G6C5S Malente -Gremsmühleii ^^^^^^^^^^
Malente'und Gremsmühlen, zwei unmittelbar benachbarte
Dörfer mit zusammen 1885 Einwohnern im oldenburgischen
Fürstentum Lübeck, liegen 37 — 38 m über der Ostsee, am
Abhänge einer Hügelkette zwischen Diecksee und Kellersee.
Buchenwald in unmittelbarer Nähe. — Station der Bahn
Lübeck — Kiel.
KUma. Mittlere Monatstemperatur nach 7 jährigem Durch-
schnitt (1895—1901): April 6,8°; Mai 11,4°; Juni 15,9°; Juli
17,4°; August 16.8°; September 13,4°; Oktober 8,5°. — Mittlere
jährliche Niederschlagshöhe in demselben Zeiträume: 696 mm*).
Kurmittel: Bäder im Diecksee. Warme imd medizinische
Bäder in einem Sanatorium.
2 Arzte. — Kurtaxe (vom 15. Mai bis 1. Oktober): 1 Person
3 M. , 2 — 4 Personen 6 M. , 5 und mehr Personen 9 M. —
Zahl der Besucher (ohne Passanten): 5000—6000 jährlich.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Apotheke. — Auskunft durch den Verkehrsverein und den
Vorstand der Gremeinde Malente.
*) Nacb Augaben des Beobachters K. Schläfke in Eutin.
G6G6C6G6G6G6G6G6föG6G6C6G6fö Mittenwald ÖDÖDÖOÖDÄPÖOÄPÖO^OÖDÖDöDÖDÄ)
Markt mit 2000 Einwohnern in Oberbayern , li^t 920 m
ü. M. an der Isar am östlichen Abhänge des Wettersteingebirges
und am westlichen Abhänge des Karwendelgebirges. Die um-
hegenden Berge steigen bis 2400 m Höhe an. Laub- und Nadel-
waldungen sowie Binnenseen in der Nähe. — Nächste Bahnstation
Garmisch-Partenkirchen (19 km, Automobil -Post Verbindung)
an der Bahn München — Garmisch-Partenkirchen.
Klima. Mittlere Monatstemperatur nach 12 jährigem
Durchschnitt (1890— 1901); April: 6,2° Mai 10,5°; Juni 13,6°;
•) Angaben der dortigen meteorologischen Station.
Juli 15,5°; August 15,0 ; September 12,3°; Oktober 8,3°. —
Mittlere jährliche Niederschlagshöhe in demselben Zeitraum:
1310 mm*).
Kurmittel: Badeanstalt, Sehwimmbad. Milchkuren.
1 Arzt (mit Hausapotheke). — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 1025; 1904: 1126; 1905: 1360.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
HochdruckqueUwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr. — Krankenhaus mit 1 1 Betten. Desinfektions-
apparat. — Nächste Apotheke in Garmisch (20 km). — Aus-
kxmft durch den Verschönerungsverein.
— 508 —
GJSCsSCJSGJSCJSCJSföGJSDSföGJS Münden (in Hannover) ÖDÖDÖOÖD^OÄ^ÖOÖOÖOÖDÖD
Stadt mit 11 264 Einwohnern im Regierungsbezirk Hildes-
heim der Provinz Hannover, liegt 120 m ü. M. am Zusammen-
fluß der Werra und Fulda. Die umliegenden Höhen erheben
sich bis zu 500 m. Ausgedehnte Laub- und Nadelwaldungen
angrenzend. — Station der Bahnen Hannover — Cassel und
Halle — Nordhausen — Cassel.
Klima. Mittlere Monatstemperatur nach 8 jährigem Durch-
schnitt (1894— 1901): April 8,0°; Mai 11,5°; Juni ir),7°; Juli
17,4°; August 16..^°; September 13,5°; Oktober 8,3°*). —
Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jährigem Durch-
schnitt (1892—1901): 695 mm**).
Gelegenheit zu Flußbädern in der Fulda.
6 Arzte.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Grundwasserleitung. — Beseitigiuig der Abfallstoffe durch
Abfuhr (Tonnensystem). — Krankenhaus. — Dampf- und
Formalindesinfektion. — Auskunft durch den Verein zur
Hebung des Fremdenverkehrs.
*) Angaben von Professor Dr. Hornberger an der KOnigl. Forstakademie.
**) Provinz-Regenkarte.
G6C;iSC6C6G6aSG6G6C6G6G6föG6G6G6 MumaU ^^^^^^^^^iSO^^&^iSD
Marktflecken mit 2258 Einwohnern in Oberbayem, liegt
690 m ü. M. im Hügellande 6 — 13 km nördlich vom bayerischen
Hochgebirge, nahe am 4 km langen, 3 km breiten Staffelsee.
Ausgedehnte Nadelwaldungen in der Nähe. — Station der Bahn
München— Ganiiisch- Partenkirchen.
Kliniiu Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 6jäh-
rigem Durchschnitt (1899—1904): 1041 mm*).
Kurmittel: 2 Quellen, „Wiesenquelle" und „WaldqucUe",
aus zahlreichen einzelnen Zuflüssen zusammengefaßt, kommen
aus Schichten der oligocänen älteren Süßwassermolasse.
*) Angabe der dortigen meteorologischen Station.
Analyse der „Wiesenquelle" (aus der Saktabelle berechnet).
Analytiker: M. v. Pettenkofer. 1879').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen *). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0012
Natrium-Ion (Na-) 0,0027
Calciiim-Ion (Ca-) 0,09882
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,01988
Ferro-Ion (Fe") .\ 0,0187
Anionen').
Chlor-Ion (Cl') 0,0037
Sulfat-Ion (SO/') 0,0021
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,4411
Milli-
Milligramm-
Mol
Aquivalente
0,030
0,030
0,12
0,12
2,464
4,929
0.8161
1,632
0,335
0,670
7,38
0,10
0,10
0,022
0,044
7,231
7,231
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Organische Substanzen . . .
0,5882
0,010
0,0477
11,12
0,13
7,38
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält^):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,0022
Natriumchlorid (NaQ) 0,0044
Natriumsulfat (Na,SOJ 0,0031
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC0|,)2] 0,3995
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)3J 0,1195
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC03)j] . . .' 0,0596
Kieselsäure (meta) (H,SiOa) 0,010
Organische Substanzen 0,0477
0,646
0,646") 11,25
') Manuskript. ') Vgl. cbem. Einleitung Abschn, A. ^) Die Analyse
gibt noch einen Gehalt von 0,07 Milli-Mol Aluminium-Ion an, eine Menge, die
neben den nachgewiesenen Anionen kaum beständig ist und daher außer
Berücksichtigung blieb. Der gewogene Niederschlag stammt wahrscheinlich
aus den bei der Analyse benutzten Gerätschaften. *) Vgl. ehem. Einleitung;
Abschn. B.2.C
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 0,6 g.
Mit Rücksicht auf den Eisengehalt (19 mg) ist die Quelle als
„reine Eisenkarbonatquelle" zu bezeichnen.
Das Wasser der Quellen wird 1000 — 1500 m in eisernen
Röhren weitergeleitet und im „Stahlbad StaffeLsee" zu Trink-
und Badekuren benutzt. 12 Zellen mit Wannen aus Zink. Das
Badewasser wird durch Einleiten von Dampf in großen Be-
hältern er\värmt.
Bäder im Staffelsee in 2 Badeanstalten. Moorbäder mit
Moor aus eigenen Lagern. Solbäder mit Mutterlauge von der
Saline Rosenheim (Analyse s. S. 426). Fichtennadelbäder.
Elektrotherapie.
2 Arzte. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903:
1147; 1904: 1268; 1905: 1509.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
HochdruckqueUwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch SchwemmkanalLsation. — Krankenhaus. — Apotheke. —
Die Quellen gehören Geschwister Lautenschlager. — Auskunft
durch den Verschönerungsverein.
— 509 —
G6G6G6G6G6DSC55GJSG6G6G6G6GJSG6G6 Nideggen dO^ÄPöD^dOdOÖD(!OdO^ÖD(S5öDöD
Flecken mit 700 Einwohnern im Kegierungsbezirk Aachen
der Eheinprovinz , liegt 328 m ti. M. auf einer Anhöhe über
dem Tal der Ruhr, eines Nebenflusses der Maas. Laub- und
Nadelwaldungen angrenzend. — Station (2 km entfernt) an der
in Düren von der Bahn Aachen — Cöln abzweigenden Neben-
bahn nach Heimbach.
Kurmittel: Gel^enheit zu kalten, warmen und Fluß-
bädern.
1 Arzt.
Allgemeine Einriohtuiigen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der AbfaUstoffe durch Ab-
fuhr. — Apotheke. — Auskimft durch den Bürgermeister.
G6G6G6G6C5SG3SC6G6G6G6G6G6G6G6G6 Oberhof ÄPÖDöOdOÖDÖDÖDÖOöOÖDÖOöOÖOÖOÖD
Dorf mit 411 Einwohnern im Herzogtum Sachsen-Coburg-
Gotha , liegt 825 m ü. M. auf einer Hochebene des Thüringer
Waldes, auf allen Seiten von Nadelwald umgeben. — Station
(S'/a tm entfernt, Postverbindung) der Linie Erfurt — Kitschen-
hausen. Außerdem Postverbindung mit Ohrdruf (17 km),
Station der Bahn Gotha— Graf enroda.
Klima, Älittlere jährüche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt (1891—1900): 1113 mm*).
Kurmittel: Bäder aller Art in einer Kuranstalt und 2 Bade-
anstalten. Terrainkuren (Terrainkurkarte).
3 Ärzte. — Kurzeit: Sommer und Winter. — Kurtaxe:
1 Person 5 M., 2 Personen 9 M., 3 Personen 13 M. — Zahl
der Besucher (ohne Passanten) 1905: 7570.
Allgem.eine Ki n richtimgen : Trinkwasserversorgung dm-ch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Schwemmkanalisation in Klärbecken und auf Riesel-
felder. — Apotheke. — Auskunft durch das Fremdenkomitee.
•) PrOTinz-Regeakarte.
Dorf mit 2050 Einwohnern im Regierungsbezirk Breslau Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 1650; 1904: 1500;
der Provinz Schlesien, liegt 195 m ü. M. am Südabhange des
bis 256 m ansteigenden Katzengebirges , von Nadelwald um-
geben. — Station der Bahn Breslau — Posen.
KUma. Mittlere jährUche Niederschlagshöhe: 624 mm*).
Kurmittel: Gel^enheit zu kalten, warmen, medizinischen
imd Kiefemadelbädem. 4 Sanatorien.
10 Arzte. — Kurtaxe: 1 Person 3 M., Familie 7 M. —
1905: 1500.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Bnmnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Formalindesinfektion. — Apotheke. — Auskunft durch die
Badeverwaltung.
*) Angabe der dortigen Begenstation.
G6G6G6G6G6G6G6G6G6G6CÄSG6G6DS Oberstaufen ÖOÖO<!0(!OöD(S)ÖDÖDÖD(!ÖÖO<SPÖOöO
Markt mit 2039 Einwohnern im Regierungsbezirk Schwaben
und Neuburg des Königreichs Bayern , liegt 792 m ü. M. in
den nördlichen Vorbergen der Allgäuer Alpen, die dort bis
zu 1200 m ansteigen. Ausgedehnter Nadelwald in der Nähe.
— Station der Bahn München — Lindau.
Kurmittel: In dem 20 Minuten entfernten Bad Rain mit
einer Schwefelquelle Gel^enheit zu Bädern aller Art.
2 Arzte.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
HochdruckqueUwasserleitung. — Beseitigung der AbfaUstoffe
durch Abfuhr. — Krankenhaus. — Apotheke. — Auskunft durch
den Verschönenmgsverein.
G6C;6G6C;6GjSG6C6G6G6G6G6G6G6G6 Oberstdorf dOÖDÖOöDÖDöDöDöOÖOeöÖDÖOeOÖD
Markt mit 2300 Einwohnern im Krebe Schwaben und
Neuburg des Königreichs Bayern, liegt 843 m ü. M. in den
Allgäuer Alpen, in dem 3 km breiten Tale der Hier, von 2000
bis 2400 m hohen Bergen imigeben. Laub- und Nadelwald
in unmittelbarer Nähe. — Endstation der in Immenstadt von
der Linie München — Lindau abzweigenden Nebenbahn.
Klima. Mittlere Monatstemperatur nach 30 jährigem Durch-
schnitt (1851—1880): Januar —3,7°, Februar —2,7°, März 1,3°,
April 5,9°, Mai Q,b°, Juni 13,2°, Juli 14,7°, August 14,2°, Sep-
tember 11,4°, Oktober 6,3°, November 0,1°, Dezember —3,8°. —
Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 14 jährigem Durch-
schnitt: 1584 mm, davon im Januar 93, Februar 109, März 119,
April 110, Mai 139, Juni 193, Juli 213, August 182, Sep-
tember 161, Oktober 95, November 74, Dezember 96 mm*).
Kurmittel: Gelegenheit zu Bädern in einem See. Warme
und medizinische Bäder.
3 Ärzte. — Kurzeit: Sommer und Winter. — Kurtaxe:
1 Person 2 M., Familie 5 M.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Krankenhaus. — Apotheke. — Auskimft durch den
Verschönernngsverein.
*) Angaben der KOnigl. bsyer. meteoral. Zentralstation in München.
510 —
c6C6GiSC6C6Dsc6c;6C6G6Cjsc5SG6c:^G6 Olsberg ^iSO^iSO^^^^^^^^^^^
Dorf mit 1428 Einwohnern im E^ienmgsbezirk Arnsberg
der Provinz Westfalen, liegt 331 m ü. M. im Kuhrtal. Die
imiliegenden Berge sind 400 bis 731 m hoch. Ausgedehnter
Laub- und Nadelwald angrenzend. — Station der Bahn Bebra —
Cassel — Schwerte.
Kurmittel: Gelegenheit zu Flußbädern. Bäder aller Art
in einem Sanatorium.
1 Arzt.
Allgemeine Einrichtungeu : Trin k Wasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der AbfaUstoffe durch
SchwemmkanaUsation. — Krankenhaus. — Dampfdesinfektion.
— Nächste Apotheke in Bigge (1,5 km). — Auskunft durch den
Gtemeindevorstand.
G6C5SG6G?sc:;6C6C5SQSC6G6C6C6 Oybiii mit Hain ^^^^^^^^^^^iso
Dorf mit 830 Einwohnern in der Amtshauptmannschaft
Zittau des Königreichs Sachsen, li^ 412 m ü. M. in einem
Talkessel des Lausitzer Gebirges, dessen Berge hier bis 750 m
ansteigen. Nadelwald unmittelbar angrenzend. — Endstation
der in Zittau von der Bahn (Dresden— )Bischofswerda— Zittau
abzweigenden Nebenbahn.
Klima. Mittlere Monatstemperatur (aus den Isothermen
abgeleitet): Mai 10,3°, Juni 14,3°, JuU 16,1°, August 15,2°,
September 12,3°. — Mittlere jährliche Niederschlagshöhe (aus
den Niederschlagskurven abgeleitet): 830 mm*):
Kurmittel: Terrainkuren nach Oertel. Heilanstalt.
1 Arzt (mit Hausapotheke). — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 2075; 1904: 2384; 1905: 2517.
Allgemeine Mnrichtuxigen : Trinkwasserversorgimg durch
Gebirgsquellwasserleitung. — Beseitigimg der Abfallstoffe durch
Abfuhr. — Nächste Apotheke in Zittau (6 km). — Auskunft
durch den Verschönerungsverein.
*) Angaben d« KSnigl. sSchs. meteorol. Inatitnto in Dresden.
CiSG6G6G6G6G6C;6G6G?SC2SG6G6C6 Partenkircheil dOÖOÖD^O^O^O^ÖClÖOÄPÖDÖDÖCI
Markt mit 2530 Einwohnern in Oberbayern, liegt 718 m
ü. M. am Fuße des Wettersteingebirges (Zugspitze 2964 m) an
der Partnach. Ausgedehnte Nadelwaldungen in der Nähe. —
Endstation (Garmisch-Partenkirchen) der Bahn München —
Garmisch - Partenkirchen.
Klima. Mittlere Monatstemperatur nach 10 jährigem
Durchschnitt (1881—1890): Mai 11,5°, Juni 14,3°, Juli 16,5°,
August 15,5°, September 12,6°. — Mittlere jährliche Nieder-
schlagshöhe nach 15 jährigem Durchschnitt: 1242 mm*).
Kurmittel: Terrainkuren. Milchkuren. Sanatorium. —
Bäder usw. in dem V« Stunde entfernten Kainzenbad (s. S. 13).
4 Arzte. — Kurtaxe: 1 Person bei einem Aufenthalte von
4—6 Tagen 1 M., 1 Woche bis 4 Wochen 2 M., über 4 Wochen
3 M. ; jede weitere Person 0,50 M., 1 M. und 2 M.; Familien
höchstens 5 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten):
4000—5000 jährlich.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfalktoffe durch
Schwemmkanalisation. — Sj'ankenhaus. — Nächste Apotheke
in Garmisch (25 Minuten).
Auskunft durch den Verschönerungsverein.
*) Angaben der KSnigl. bayerischen meteorologischen Zentralstation in
Manchen.
G6C6C6G6C6G6C;6C6C;6C5SG6C6C6G6G6G6 Plön Ö0ÖDÖDÖD<»ÖDÄP^ÖDÖ3Ö0ÖDÖDÖ0(»^
Stadt mit 3726 Einwohnern in der Provinz Schleswig-
Holstein , li^ 22 m ü. M. zwischen dem großen und dem
kleinen Plöner See. Buchenwald tmmittelbar angrenzend.
Nadelwald in 30 Minuten Entfernung. — Station der Bahn
Kiel— Lübeck.
KUma. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 1 1 jäh-
rigem Durchschnitt (1891—1901): 695 mm*).
Gelegenheit zu Bädern im See.
5 Ärzte.
Allgemeine Einriohttmgen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr (Kübel-
system). — 2 Krankenhäuser. — Dampf- und Formalin-
desinfektion. — Apotheke. — Auskimft diurch den Verein zur
Fördenmg des Fremdenverkehrs.
*) Angabe der dortigen meteorologischen Station.
C5SCiSG6C6G6C5SC5SC6G6C6G6C2SC6G6C6C6 Prien ÖOÖDÖO<!ÖÖDÖOÖDÄ)ÖO(^ÖDÖD&)ÖDÖOÖD
Markt mit 2400 Einwohnern in Oberbayem , liegt 532 m
ü. M. in der Hochebene nahe dem Chierasee. Laub- und Nadel-
wald in der Nähe. — Station der Bahn München— Salzburg.
Kurmittel: Bäder im Chiemsee. — Bäder aller Art in
einer Badeanstalt.
3 Ärzte.
Allgemeine Hinrichttingen : Trinkwasserversorgtmg durch
Hochdruckquellwasserlcitung. — Beseitigung der Abfalktoffe
durch Schwemmicanalisation in den Chiemsee. — Krankenhaus.
— Apotheke. — Auskunft durch den Verschönenmgs verein.
— 511 —
C;6G6G5SG6G6G6DSC;6QSG6G6G6C3SG6 Ratzeburg ÄPÖDöDÖDÖDdO^^ÖD^ÖOÖOÖDÄ?
Stadt mit 4341 Einwohnern in der Provinz Schleswig-
Holstein, liegt 5 — 17 m ü. M. auf einer Insel in dem 12 km
langen, 1—2 km breiten Ratzebm-ger See. Laubwald in der
Nähe. — Station der Bahnen Lübeck — Buchen — Lüneburg und
Hageno w — Neumünster.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt (1892—1901): 636 mm*).
Gelegenheit zu Bädern im See.
4 Arzte.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Brunnen imd Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfall-
stoffe teils durch Abfuhr, teils durch Schwemmkanalisation.
— Krankenhaus. Dampf- imd Formaldehyddesinfektion. —
Auskunft durch den Magistrat.
*) FroTinz-Regenkarte.
G6G6D5DSDSC;6DSC?SföDSC6G6DSC^C;jSG6 Roda ÖOÖDöDöDöDöDÄPdÖÖDöOöDöDöOÖDÖOÖD
Stadt mit 4068 Einwohnern im Westkreise des Herzogtums
Sachsen - Altenburg , liegt 220 m ü. M. im Hügelland. Aus-
gedehnter Nadelwald in immittelbarer Nähe. — Station der
Linie Weimar — Gera.
Gelegenheit zu Bädern in einem Stauweiher.
6 Arzte. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903:
1299; 1904: 1297; 1905: 1304.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr. — I&ankenhaus. — Formaldehyddesinfektion. —
Auskunft durch den Stadtrat.
G6G6G6G6G6G6G6G6G6G6G6G6C6G6 RoSenthal ^^iSO^iSO^^^ÜOiSOiSO^iSO^
Dorf mit 1 135 Einwohnern in der Amtshauptmannschatt
Pirna des Königreichs Sachsen, hegt 320 — 480 m ü. M. in einem
Tale des Eibsandsteingebirges. Nadelwald angrenzend. —
Nächste Bahnstation Königstein (Postverbindung, 11 km) an
der Bahn Dresden — Bodenbach.
Klima. Mittlere Monatstemperatur (aus den Isothermen
abgeleitet): Mai 10,5°, Juni 14,3°, Juli 16,1°, August 15.2°,
September 12,3°. — Mittlere jährliche Niederschlagshöhe (aus
den Niederschlagskurven abgeleitet) : 820 mm *).
Kurmittel : Kalte, warme und medizinische Bäder. Elek-
trotherapie. Vibrationsmassage. Terrainkuren. — In der Nähe
das „Bad Schweizermühle", physikalisch-diätetische Heilanstalt.
1 Arzt (mit Hausapotheke).
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Bnmnen. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Formalindesinfektion. — Nächste Apotheke in Königstein. —
Auskunft durch den Gemeindevorstand.
*) Angaben des KSnigl. sSchBischen meteorologischen Instituts in Dresden.
C2SC6G6G6G6G6G6G6G6C6G6G6C;6G6 Bad Sachsa ÖDÖ0ÖD£ÖÖDÖ3ÖDÖDÖDÖD<!Oö0ÖDöD
Stadt mit 2500 Einwohnern im Regierungsbezirk Erfurt
der Provinz Sachsen , liegt 325 m ü. M. am Südrande des
Harzes. Laub- und Nadelwald unmittelbar angrenzend. — Station
der Bahn Nordhausen— Ottbergen.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt (1891—1900): 875 mm*).
Kurmittel: Warme imd medizinische Bäder aller Art.
Schwimmbäder. Milchkuren. Elektrotherapie.
2 Arzte. — Kurzeit: 15. Mai bis 15. September. — Kur-
taxe 1 Person 4 M., 2 und 3 Personen 6 M., 4 und mehr
Personen 8 M.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Wasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Apotheke. — Auskvmft durch die Badeverwaltung.
•) ProTinz-Eegenkarte.
G6G6 Sand nebst Plättig, Hundseck und Wiedenfelsen
ÖDdO
Einzeln stehende Luftkurhäuser auf der Höhe des badischen
Schwarzwaldes, 700— 900 m ü.M., südlich von Baden-Baden,
zwischen Badener Höhe und Hornisgrinde, von Tannenwald
umgeben. — Nächste Bahnstation Oberthal, Endstation einer
in Bühl von der Bahn Karlsruhe— Basel abzweigenden Neben-
bahn.
— 512
G6C;6G6G6G6C6G6G6G6C:6G6C;6 St. Andreasberg ^^^^^^^^^^^^
Stadt mit 3677 Einwohnern im Regierungsbezirk Hildes-
heim der Provinz Hannover, liegt 627 m ü. M. auf einem
flachen Höhenrücken im Oberharz. Ausgedehnter Nadelwald
in der Nähe. — Endstation (Bahnhof 2,3 km entfernt) der in
Scharzfeld von der Bahn Nordhausen — Ottbergen abzweigenden
Nebenbahn.
KUma. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt (1892—1901): 1206 mm*).
Kurmittel: Bäder aller Art in 2 Badeanstalten.
3 Arzte. — Kurzeit: Sommer und Winter. — Kurtaxe:
1 Person 6 M., 2 und 3 Personen 9 M., 4 und mehr Personen
10 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 2209;
1904: 2053; 1905: 2141.
Allgemeine Einrichtungen: Trinkwasserversorgung durch
Wasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr. —
Krankenhaus. — Dampfdesinfektion. — Apotheke. — Heil-
anstalten der hannoverschen und der hanseatischen Laiides-
versicherungsanstalt. — 2 Erholungsheime für Kranken-
schwestern. — Auskunft durch die Kurverwaltung.
•) FTOTÜUE-Begenkarte.
QSG6G6G6G6G6G6G6GJSG6G6G6G6G6 St. Blasien ^^isOisO^^iSO^^iSOÜO^ÜO^
Stadt mit 1759 Einwohnern im Großherzogtum Baden,
liegt 762 m ü. M. in einem 80 — 100 m breiten Tale des süd-
lichen Schwarzwaldes. Die umliegenden Berge steigen bis zu
1200 m an. Tannenwald unmittelbar angrenzend. — Nächste
Bahnstationen Waldshut und Albbruck (25 imd 26 km , Post-
und AutomobUverbindung) an der Bahn Basel — Konstanz,
und Titisee (30 km, Post- und Automobilverbindung) an der
Bahn Freiburg — Donaueschingen.
EUma. Mittlere Monatstemperatur nach 20 jährigem Durch-
schnitt(1886— 190.5): Januar — 3,3°; Februar —3,2°; März 0,3°;
April 5,1°; Mai 9,3°; Juni 13,2°; Juli 14,4°; August 13,7°;
September 10,5°; Oktober 5,0°; November 1,8°; Dezember
— 2,2°*). G^en Nord- und Nordostwind geschützt.
Kurmittel: Bäder aller Art. Terrainkuren nach Oertel
(Terrainkurkarte). Wasserheilanstalt. Sanatorium für Lungen-
kranke, Sanatorium für Stoffwechselkranke. Milchkuranstalt
Schwedische Heilgymnastik. Massage. Luft- und Sonnenbad.
7 Ärzte (im Sommer 10). — Kurzeit: das ganze Jahr
hindurch. — Kurtaxe: 1. Juni bis 1. Oktober wöchentlich 2 M.,
in den übrigen Monaten wöchentlich IM. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) 1903: 6551; 1904: 6002; 1905: 6147.
Allgemeine Einriehtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Schwemmkanalisation in Gruben. — Krankenhaus. — Dampf-
desinfektion. — Apotheke. — Auskunft durch den Kurverein.
*) Angaben des Zentralbureaus für Meteorologie und Hydrographie in
Karlsruhe.
C3S(5S(5S(5SG6GÖGJSG6C6DSG6G?5C6G6G6 Schachen öDÖDÖOdOÖDdOÖDÖDÖDöOÖDÖDÖDÖOÖD
Bad, zum Dorfe Hoyem gehörend, im Eegierungsbezirk
Schwaben imd Neuburg des Königreichs Bayern, li^ 400 m
ü. M. am Ufer des Bodensees, 40 Minuten von Lindau ent-
fernt. — Station der Bodenseedampfer. Nächste Bahnstation
(8 Minuten) Enzisweiler an der Bahn Lindau — BadoUzeU.
Klima. Vgl. Friedrichshafen (S. 495).
Kurmittel: Eine Mineralquelle, schon im 15. Jahrhundert
bekannt, kommt aus einer Kiesbildung, die dem Moränengebiet
des alten Bheingletschers angehört.
Analyse
(aus der Salztabelle berechnet).
In 1 Kilogramm des Mineralwassers
Kationen •). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0089
Natrium-Ion (Na-) 0,015
Calcium-Ion (Ca-) 0,0632
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,002
Ferro-Ion (Fe-) 0,006
ATiionen").
Chlor-Ion (Gl') 0,032
SulfaHon (SO,") 0,0909
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,102
0,320
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,018
Organische Substanzen . . . 0,009
0,347
Freies Kohlendioxyd (CO,) . 0,20
"Öjöö
Analytiker: C. J. Lintner. 1861').
Temperatur: 11,9°.
Ergiebigkeit: 144 hl Ln 24 Stunden.
sind enthalten*): Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
Miiii- MUiigiamm- ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält')*):
Mol Äquivalente ^^^^
^'^^ l'l^ KaUumchlorid (Ka) 0,017
1 '^a Q 1^ Natriumchlorid (NaCl) 0,039
ft na nl Calciumsulfat (CaSOJ 0,129
"'"'' l'^ Calciumhydrokarbonat [Ca(HC03),] . . 0,102
"'^ — M Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,),] 0,01
4'^ Ferrohydrokarbonat [Fe(HCO,),] . . . 0,02
0,90 0,90 Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,018
0,947 1,89 Organische Substanzen 0,009
1,67 1,67 ÖjSi
6,2 4,46 f 106 ccn»
0 23 Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,20 = {bei 11,9° u.
-'ÖM I "^ÖO mm
6,4 1) Prospekt. *) Die Angaben beziehen sich ursprünglich auf 1 1. Eine
/ fL Umrechnung auf 1 kg, die in ErnuuigeUing der Angabe des spezifischen Ge-
1 wicbCes nicht möglich war, würde keine Ändening herbeiführen. •) Vgl.
10,9 ehem. Einleitung Abschu. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschu. B.2.C.
513 —
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 0,3 g.
Die Quelle ist eine „einfache kalte Quelle". Bemerkens-
wert ist ihr Eisengehalt von 6 mg.
Das Wasser dieser imd einer zweiten, kürzlich aufgefun-
denen Quelle wird zum Baden benutzt (10 Badezellen).
Gelegenheit zu Bädern im Bodensee.
Ärzte in Lindau.
Auskimft durch den Besitzer Eobert Schiehn.
C;6C^G6föG6C2SG35C;jSC6DSG6G6G6G6G3S SchandaU Ö0ÖD(X)^(!OöD(!O(^(^dOÄPÄPÖDöDöD
Stadt mit 3373 Einwohnern in der Amtshauptmannschaft
Pirna des Königreichs Sachsen, Hegt 123 m ü. M. im Elbsand-
steingebirge an der Mündung eines Seitentales (Kirnitzschbach)
in das Eibtal. Laub- und Nadelwald in unmittelbarer Nähe.
— Station der Bahnen Dresden — Bodenbach und Schandau —
Niedemeuldrch und der Eibdampfer.
Klima. Mittlere Monatstemperatur (aus den Isothermen
abgeleitet): Mai 12,7°, Juni 16,f)°, Juü 18,3°, August 17,4°,
September 14,2°. — Mittlere jährliche Niederschlagshöhe (aus
den Niederschlagskurven abgeleitet): 700 mm*).
Kurmittel: Eine Mineralquelle entspringt im Kimitzschtale.
•) Angaben des Königl. sSchs. meteorol. Instituts in Dresden.
Analyse (aus der SalztabeUe berechnet).
Analytiker: H. Fleck»).
Spezifisches Gewicht: 1,0001 bei 15,0°, bezogen auf unbekannte Einheit.
Temperatur: 10,2°.
Ergiebigkeit: 1800 hl in 24 Stunden.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,0012
Natrium-Ion (Na-) 0,0026
Calcium-Ion (Ca-) 0,0176
Magnesimn-Ion (Mg-) .... 0,0017
Ferro-Ion (Fe-) 0,00679
Anionen ').
Chlor-Ion (Gl) 0,0028
SuUat-Ion (SO/') 0,00903
Hydrokarbonat-Ion (HCOa') 0,06916
Milli-
Milligramm
Mol
Äquivalent
0,030
0,030
0,11
0,11
0,438
0,877
0,070
0,14
0,121
0,243
1,40
0,079
0,079
0,0940
0,188
1,134
1,134
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CG,) .
0,1109
0,0155
2,08
0,198
1,401
0,1264
0,0220
2,27
0,499
Daneben
Substanzen.
0,1484 2,77
Spuren von Lithium -Ion imd organischen
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KGl) 0,0022
Natriumchlorid (NaCl) 0,0029
Natriumsulfat (Na^SOJ 0,0044
Calciumsulfat (CaSG,) 0,00855
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC0„)2] . . 0,0609
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCO,),] 0,010
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCGa)j]. • • • 0,0216
Kieselsäure (meta) (H^SiOg) 0,0155
0,126
11,6 ccm
Freies Kohlendioxyd (CGJ 0,0220 = {bei 10,2° u.
760 mm
0,148
Ältere Analysen: F. A. Ficinus 1799. Lampadius 1803.
H. Wackenroder und E. Beichardt (Archiv der Pharmazie 1852 Bd. 121
S. 22; 1863 Bd. 125 S. 278).
I) Chemisches Zentralblatt 1895 Bd. 66 I. S. 809. =) Vgl. ehem. Ein-
leitimg Abschn. A. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 0,1 g.
Die Quelle ist eine „einfache kalte Quelle". Bemerkens-
wert ist der Eisengehalt von 6,8 mg.
Das Wasser der Quelle wird zum Trinken und Baden benutzt.
Künstliche Kohlensäure- und Solbäder, Kiefemadel-, Moor-
bäder. Fangopackungen , Elektrotherapie, Hydrotherapie,
Massage. Schwedische Heilgymnastik. Gelegenheit zu Fluß-
bädern in der Elbe. Sanatorium.
4 Arzte. — Kurtaxe (vom 15. Mai bis 10. September):
1 Person wöchentlich 1 M., jede weitere Person 0,75 M. —
Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 4056; 1904: 3875;
1905: 4446.
AllgemeineEinriohttmgen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der AbfaUstoffe
durch Abfuhr. — Krankenhaus. — Desinfektionsapparat. —
Apotheke. — Auskunft durch den Stadtrat.
G6G6C5SG6C5SG6G6G6G6G6G6föC6DSC2S Schierke ^iSO^^^isOisO^isO^^isO^ÖO^
Dorf mit 495 Einwohnern im Regierungsbezirk Magdeburg
der Provinz Sachsen, liegt 620 m ü. M. im Harz am Südfuße
des Brockens in dem von NW nach SO verlaufenden, etwa
500 m breiten Tal der Kalten Bode, von Nadelwald umgeben. —
Station der von der Bahn Nordhausen — Wernigerode in Drei
Annen-Hohne abzweigenden Brockenbahn.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt (1891—1900): 1300 mm*).
4 Arzte. — Kurtaxe: 1 Person 2 M., FamiUe bis 10 M. —
Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1905: 4998.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Schwemmkanalisation in Klärbecken. — Sanatorium, Wasser-
heilanstalt. — Im Sommer Apotheke. — Auskunft durch die
Kurverwaltung.
*) Provinz-Begenkarte.
33
— 514
C6G6C;6föG6C?SC^C:6G6GJSC6C;?SG6G6G6 SchlierSee (^^OdOdO^ÖOdOöOÖOöOdO^ÖOdOÖD
Dorf mit 2269 Einwohnern in Oberbayem, li^t 778 m ü. M.
an dem 27s ^^ langen, 1 km breiten Schliersee in den Vor-
bergen der Alpen, die hier bis über 1800 m ansteigen. — Station
der Bahn München— Holzkirchen— Schliersee.
IJäder im Schliersee in 3 Badeanstalten.
1 Arzt. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 2500;
1904: 2539; 1905: 2595.
Allgemeine Einrichtim^^en : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Krankenhaus. — Nächste Apotheke in Haushani
(2,7 km). — Auskunft durch den Verschöneruiigsvereiii.
c;6G6C5Sc;6c;6G6c^G6c;6G6G6G6G6 Schreiberhau ^^^iso^^^^^iso^^iso
Dorf mit 5000 Einwohnern im Eegierungsbezirk Liegnitz
der Provinz Schlesien, liegt 450 bis 900 m ü. M. am nord-
westlichen Abhänge des Riesengebirges und am Südabhang
des Isergebirges und besteht aus mehreren, weit ausgebreiteten
Ortsteilen. Ausgedehnte Nadelwälder immittelbar angrenzend. —
Stationen (Nieder-, Mittel-, Ober-Schreiberhau, Josephinenhütte)
der in Hirschberg von der Bahn Berlin— Hirschberg— Breslau
abzweigenden Nebenbahn nach Grünthal.
Klima. Mittlere Monatstemiieratur nach 25 jährigem Durch-
schnitt: Januar —4,2°, Februar —3,3°, März 0,4°, April 4,7°,
Mai 9,3°, Juni 13,2°, Juli 14,7°, August 14,2°, September 10,8°,
Oktober 6,6°, November 0,9°, Dezember —2,2°. — Mittlere
jährliche Niederschlagshöhe in demselben Zeitraum: 1090 mm*).
Kurmittel: Badeanstalt mit Schwimmbassiii. 2 Sanatoriou.
6 Arzte. — Kurzeit: Sommer und Winter. — Zahl der Be-
sucher (ohne Passanten) 1903: 10779; 1904: 11321; 1905: 9806.
Allgemeine Xhnrichtungen: Trinkwassci-versorgung teCs
durch Quellwasserleitungen, teils durch Brunnen. — Beseitigung
der Abfallstoffe durch Abfuhr. — 2 Krankenhäuser. — Apo-
theke. — Lehrerheim. Lchrerirmenheim. Stiftimg für Rekon-
valeszenten. Genesungshaus der Arbeiterpensionskasse der
Preußisch - Hessischen Eisenbahnvereinigimg. Arbeiterinnen-
heim. Damenheim. — Auskunft durch den Ortsverein 7.\n
Hebung des Fremdenverkehrs.
•) Angaben der dortigen meteorologischen Station.
C;6C2SC;6G6G6föG6C^G6G6G6G6G6C6G6 Stamberg ^^^iSO^iSO^^^ÖO^^^ÖO^
Dorf mit 3257 Einwohnern in Oberbayem, liegt 588 m ü. M.
an dem bis 5 km breiten, 21 km langen Würmsee („Starnbergcr
See"). Gemischter Wald unmittelbar angrenzend. — Station
der Bahnlinie München— Mumau und der Dampfer auf dem
Würmsee.
Gel^enheit zu Bädern im See.
4 Arzte. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 1450;
1904: 1500; 1905: 1675.
Allgemeine Hinrichtungen : Trinkwasserversorgtmg durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigimg der Abfallstoffe
durch Abftihr. — Krankenhaus. — Apotheke. — Auskunft
durch den Verschönenmgsverein.
C3SG6GiSGiSG6G6G6G6G6G6c;3SG6 Stolberg' am Harz ^^^^^^^iSO^^^iSO
Stadt mit 2100 Einwohnern im Regierungsbezirk Merseburg
der Provinz Sachsen, li^ 300 bis 375 m ü. M. am Südrande
de« Unterharzes. Laub- und Nadelwald in der Nähe. — Nächste
Bahnstation Stolberg -Rottleberode (Postverbindung, 6 km),
Endstation der in Berga von der Bahn Halle— Nordhausen—
Ca.ssel abzweigenden Nebenbahn.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt (1891—1900): 798 mm*).
2 Arzte. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903 : 2719 :
1904: 2144; 1905: 3549.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Krankenhaus. — Formalindesinfektion. — Apotheke.
— Anskunft durch die Kurkommission.
•) ProTins-Begenkarte.
C6(5SC3SC6(^C2SG6DSC5S(5SG6C2SG6G^(^ TabaTZ iSOiSD^^iSO^^^^^^dO^^^iSD
2 Dörfer (Großtabarz und Kleintabarz) mit zusammen 1400
Einwohnern im Herzogtum ßachsen-Coburg-Gotha, liegen 416 m
ü. M. im nordwestlichen Teile des Thüringer Waldes am Fuße
des Inselsberges. Nadelwald angrenzend. — Nächste Bahn-
stationen Waltershausen (6 km, Postverbindung) und Reinhards-
brunn (Wagenfahrt 40 Minuten) an der in Fröttstädt von der
Linie Berlin— Halle— Bebra— Frankfurt a. M. nach Georgenthal
abzweigenden Nebenbahn.
Klima, Mittlere jährhche Niederschlagshöhe nach 18jäh-
rigem Durchschnitt (1888— 190.'>): 952 mm*).
•) Pnwpekt.
Kurmittel: Bäder aller Art in 2 Badeanstalten. Elektro-
therapie, Massage.
1 Arzt. — Kurtaxe: im Jvmi und September 1 Person
3 M., 2 Personen 5 M., 3 Personen 7 M., 4 Personen 9 M.,
5 und mehr Personen 12 M.; im Juli und August 4, 6, 8,
10 und 12 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903:
4109; 1904: 4698; 1905: 4900.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe teils durch
Kanalisation (biologisches Klärverfahren) teils durch Abfuhr. —
Apotheke. — Auskunft durch das Fremdenkomitee.
— 515
föföföföföG^c^sG^föG^CÄGiSföG^fö Tambach ^i^^iso^isoi$o^i^^^^i$o^^
Marktflecken mit 2487 Einwohnern im Herzogtum Sachsen-
Coburg-Gotha, liegt 450 m ü. M. in einem Talkessel des Thii-
ringer Waldes. Nadelwald angrenzend. — Endstation der in
Gotha von der Bahn Berlin — Halle — Bebra— Frankfurt a. Main
abzweigenden Bahn Gotha — Greorgenthal — Tambach.
Klima. Mittlere jährhche Niederschlagshöhe nach lOjäh-
rigem Durchschnitt (1891—1900): 970 mm*).
Kurmittel: Gel^enheit zu Bädern. Sanatoriimi.
3 Ärzte. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903:
1070; 1904: 1014; 1905: 1048.
Allgemeine HLnrichtungen : Triukwasserversorgung durch
HochdruckqueUwasserleitung. — Beseitigung der AbfaUstoffe
teüs durch Abfvdir, teils durch Schwemmkanalisation. —
Apotheke. — Auskunft durch den Verschönerungsverein.
•) Provinz -Regenkarte.
föföföG6G6G6föG6föföG6föG6fö Tegemsee ^^^^üoiso^^^isoiso^^^
Dorf mit 1742 Einwohnern in Oberbayern, liegt 735 m
ü. M. am Ostufer des 6,7 km langen, 2 km breiten Tegemsees
in den Vorbergen der Alpen , die hier bis 1450 m ansteigen.
Laub- und Nadelwald angrenzend. — Endstation der Bahn
München — Holzkirchen— Tcgernsee.
Klima. Mittlere Monatstemperatur nach 12 jährigem
Durchschnitt (1894—1905): April 7,1°, Mai 10,5°, Juni 14,6°,
Juli 17,0°, Aug-ust 16,3°, September 13,7°, Oktober 8,8°. —
Mittlere jährliche Niederschlagshöhe in demselben Zeitraum:
1410 mm, davon im April 132, Mai 156, Juni 157, Juli 175,
August 168, September 188, Oktober 97 mm*).
Gelegenheit zu Bädern im See, auch zu warmen Bädern.
2 Arzte.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Krankenhaus. — Apotheke. — Auskunft durch die
Gemeindeverwaltiuig.
*) Angaben der Königl. bayerischen meteorolog. Zentralstation in Manchen.
G6G6DSG6G6G6GiSG6G6föG6G6G6GJSG6G6 Thal iSO^^^^iSO^iSOÖOiSO^^^^^^
Dorf mit 750 Einwohnern im Herzogtum Sachsen-Coburg-
Gotha, liegt 331 m ü. M. im nordwestlichen TeUe des Thüringer
Waldes. Die umliegenden Berge steigen bis 700 m an. Laub-
imd Nadelwald unmittelbar angrenzend. — Station der in Wutha
von der Bahn Berlin — Halle — Bebra — Frankfurt am Main ab-
zweigenden Nebenbahn nach Euhla.
Kurmittel: Gelegenheit zu warmen und medizinischen
Bädern im Kurhaus. Massage, HeUgynmastik. Terrainkuren
(nach Oertel).
1 Arzt. — Kurtaxe : 1 Person 4 M., 2 Personen 6 M., 3 und
mehr Personen 7,50 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten)
1903: 1284; 1904: 1274; 1905: 1385.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Nächste Apotheke in Ruhla (2 km). — Auskunft
durch das Kurkomitee.
G6G6C^G6G6G6G6G6G6aSG6G6 Thal 6 am HarZ dÖÖDöDÖOÖDÖDeOdOöOÖDÖD^Ö
Dorf mit 13 194 Einwohnern im Itegierungsbezirk Magde-
burg der Provinz Sachsen , hegt 200 m ü. M. am Ostrande
des Harzes, am Eingang des Bodetals. Ausgedehnte Laub-
und Nadelwälder in unmittelbarer Nahe. — Endstation der Bahn
Magdeburg — Thale.
Kurmittel : Eine Solquelle, „Hubertusbrurmen", wird zum
Trinken und Baden benutzt.
Analyse (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: L. F. Bley und E. Diesel.
Temperatur: 8,7°.
Ergiebigkeit: 100 hl in 24 Stunden.
1845').
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen'). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,03637
Natrium-Ion (Na-) 6,609
Calcium-Ion (Ca-) 4,500
Magnesiiun-Ion (Mg") .... 0,005549
Ferro-Ion (Fe-) 0,0003
Mangano-Ion (Mn-) 0,000050
■) ArchiT fler Pharmazie 1845 Bd. 143 S. 289.
Abscim. A.
Milli-
Milligramm-
Mol
ÄquiTalente
0,9290
0,9290
286,7
286,7
112,2
224,4
0,2278
0,4556
0,006
0,01
0,0009
0,0018
512,5
2) Vgl. ehem. Einleitung
Anionen^). Gramm
Chlor-Ion ((31') 18,15
Brom-Ion (Br) 0,001854
Jod-Ion (J') 0,001607
Sulfat-Ion (SO/') 0,02368
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') 0,0008
MiUi-
Milligramm-
Mol
AquiTOlento
512,0
512,0
0,0232
0,0232
0,0127
0,0127
0,2465
0,4930
0,01
0,01
29,33 912,4 512,5
Kieselsäure (meta) (HaSiOg) 0,04300 0,5484
29,37 912,9
Daneben Spuren von Aluminium-Ion und organischen
Substanzen.
— 516
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält");
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0.06931
Natriumchlorid (NaCl) 16,77
Natriumbromid (NaBr) 0,002389
Natriumjodid (NaJ) 0,001900
Calciumchlorid (CaCI,) 12,45
Calciumsulfat (CaSO,) 0,003
Magnesiumsulfat (MgSOj 0,02743
Oramm
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOg),] 0,001
Manganohydrokarbonat [^^(HCOj),] 0,00016
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,04300
29,37
Ältere Analysen: Bauer 1836. Kühn 1844. Behrens 1845(sftmt-
lich bei B. M. Lersch, Einleitung in die MineralqueUenlehre Bd. 2 S. 1352.
Erlangen 1860).
>) Vgl. ehem. Einleitung Abachn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 29,4 g,
wobei Chlor-, Natrium- und Calcium -Ionen vorwalten. Die
Quelle ist eine „erdmuriatische Solquelle".
Gelegenheit zu Flußbädern. Fichtennadelbäder, medizi-
nische Bäder. Milchkuren.
4 Arzte. — Kurtaxe: bei einem Aufenthalt von 3—8 Tagen
1 Person 2 M., Familie 5 M.; bis zu 14 Tagen 5 und 8 M.;
bei längerem Aufenthalte 8 und 12 M. — Zahl der Besucher
(ohne Passanten) 1903: 15 000; 1904: 17 824; 1905: 21747.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Auskunft durch die Kurverwaltung.
G6GJSC6G6G6C6G6G6C6G6G6G6G3SG6 TodtmOOS ^iSO^^^^^^iS)^^^^^
Dorf mit 1485 Einwohnern im Kreise Waldshut des Groß-
herzogtums Baden, liegt 821 m ü. M. in einem weiten Tale des
südlichen Schwarzwaldes , dessen Höhen hier bis 1230 m an-
steigen. Ausgedehnter Tannen- und Laubwald in der Nähe.
— Nächste Bahnstation Wehr (17 km, Postverbindung) an der
Linie (Basel— )Schopfheim — Säckingen( — Konstanz).
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt (1888—1897): 1688 mm*).
Kurmittol: Kurhaus mit Wasserheilanstalt für Nerven-
kranke. Gel^enheit zu kalten, warmen imd medizinischen
Bädern. Massage und Heilgymnastik (Zanderinstitut). Schwe-
dische Heilgymnastik. Liegehallen. Luft- und Sonnenbad.
Etwa \0 Minuten entfernt ein Sanatorium für Lungenkranke.
6 Ärzte (im Winter 4). — Kurzeit: Sommer imd Winter. —
Kurtaxe: im Sommer 1,50 M., im Winter 1 M.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe teils durch
Schwemmkanalisation, tpils durch Abfuhr. — Apotheke. —
Auskunft durch den Kurverein.
*) Angaben des Zentralbnreaus fOr Meteorologie imd Hydrographie in
Karlsruhe.
DSC6G6C6G6G6CJSG6G6C6G6G6G6G6G6 Triberg ÖD(!0(!OÖD&PdOÖOÄ)ÖD(»dOÖOöOÖOdO
Stadt mit 3718 Einwohnern im Kreise Villingen des Groß-
herzogtums Baden, Hegt 686 m ü. M. in einem Tale des Schwarz-
waldes, dessen Höhen hier bis über 1000m ansteigen, von
Tannenwäldern umgeben. — Station der Schwarzwaldbahn
Offenburg — Singen.
Kurmittel: Schwimmbad. Warme Bäder, medizinische
Bäder, auch Lichtbäder. Sanatorium.
3 Arzte. — Kurtaxe: wöchentlich 1,50 M. — Zahl der
Besucher einschUeßUch der übernachtenden Passanten 1903:
10419; 1904: 10431; 1905: 10537.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitimg. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr (pneumatische Grubenentleerung). — Kranken-
haus. — Auskunft durch die Kurverwaltimg.
C6CÄC5SÖSC3SG6G6GÖG6G3SC6G6G6C2SG6 Tutzlüg eOÖDÄPöDÖDÖDÖD^ÖDÖOöOdÖÖDÖDÖO
Dorf mit 1632 Einwohnern in Oberbayem, hegt 570 m ü. M.
am Westufer des Würmsees (Stambcrger Sees). Gemischter
Wald angrenzend. — Station der Bahnen München— Mumau,
Tutzing— Kochel und der Dampfer auf dem Stamberger See.
Gelegenheit zu Bädern im See,
2 Arzte.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Hochdruckquellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe
durch Abfuhr. — Apotheke. — Auskunft durch den Bürger-
mebter.
517 —
G6föC^G6GJSDSDSG6G6GJSG6G6G6aSG6 Weh 1 611 ^O(iDdO<!OÖDÄP<!OöDÖ0eOö0öD&3Ö0ö0
Stadt mit 1307 Einwohnern in der Amtshauptmannschaft
Pirna des Königreichs Sachsen, liegt 120 m ü.M. im lilb-
sandsteingebirge am rechten Ufer der Elbe, am Fuße der
315 m hohen Bastei. Ausgedehnter Nadelwald unmittelbar an-
grenzend. — Station (Pötzscha-Wehlen auf dem linken Ufer
der Elbe) der Bahn Dresden— Bodenbach und der Eibdampfer.
Klima. Mittlere Monatstemperatur (aus den Isothermen
abgeleitet): Mai 13,0°, Juni 16,8°, Juli 18,6°, August 17,7°,
September 14,5°. — Mittlere jährliche Niederschlagshöhe (aus
den Niederschlagsliurven abgeleitet): 600 mm*).
Kurmittel: Flußbäder in der Elbe. — Kurbad für elek-
trische und künstliche Kohlensäurebäder.
2 Ärzte. — Kurtaxe: 50 Pf. — Zahl der Besucher (ohne
Passanten) 1903: 2145; 1904: 2305; 1905: 2428.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Apotheke. — Auskimft durch die Kurdirektion.
*) Angaben des Königl. ■Schsisdien meteorologischen^Institnts in Dresden.
D5föG6föG6G6G6C6föG6G6G6 Weißer Hirsch iso^so^^^^^^^^iso^
Dorf bei Dresden (Amtshauptmannschaft Dresden -Neu-
stadt) mit 1599 Einwohnern, li^t 238 m ü.M. am rechten
Eibufer auf der Hochfläche der Dresdener Heide. Aus-
gedehnter Nadelwald angrenzend. -— Straßenbahnverbindung
mit Dresden (20 Minuten). Drahtseilbahnverbiadimg mit Losch-
witz (Station der Eibdampfer).
Klima. Mittlere Monatstemperatur (aus den Isothermen
abgeleitet): Mai 12,5°, Juni 16.3°, JuU 18,1°, August 17,2°,
September 14,0°. — Mittlere jährliche Niederschlagshöhe (aus
den Niederschlagskurven abgeleitet): 700 mm*).
Kurmittel: Bäder aller Art in einer Badeanstalt und
2 Sanatorien. Luftbad.
10 Arzte. — Kurzeit: das ganze Jahr hindurch. — Kur-
taxe: 5 M. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 5044;
1904: 4600; 1905: 6039.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Wasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Schwemm-
kanalisation. — Formalindesinfektion. — Nächste Apotheke in
Bühlau (10 Minuten, Straßenbahnverbindung). — Auskimft
durch den Gemeinderat.
*) Angaben des König), sächsischen meteorologischen Instituts in Dresden.
G6G6föc;6G6c;6G6G6G6G6G6C6Qs Wernigerode is^^^^^is)^^^^iso^^
Stadt mit 13 126 Einwohnern im Regierungsbezirk Magde-
burg der Provinz Sachsen, liegt 232 m ü. M. am nordöstlichen
Rande des Harzes. Das Gebirge baut sich terrassenförmig bis
zu dem 1142 m ansteigenden Brocken auf. Laub- und Nadel-
wald in der Nähe. — Station der in Halberstadt von der Bahn
Halle — Goslar abzweigenden Bahn nach Bad Harzburg und
der Bahn Wemigerode(— Brocken) — Nordhausen.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach 10 jäh-
rigem Durchschnitt (1891—1900): 663 mm*).
Kurmittel: Warme imd medizinische Bäder in mehreren
Badeanstalten. Flußbäder. — Sanatorium.
12 Arzte.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Krankenhaus. — Formalindesinfektion. — Auskimft
durch den Magistrat.
•) Provinz -Eegenkarte.
föG6G6G6C6eÄSG6föG6C6G6G6föG6 Wildemann ^^^^^iSO^^^^^^^^
Stadt mit 1407 Einwohnern im Regierungsbezirk Hildes-
heim der Provinz Hannover, liegt 422 m ü. M. in einem Tale
des Oberharzes. Nadelwald unmittelbar angrenzend. — Station
der in Goslar von der Bahn Halle— Seesen abzweigenden
Bahn nach Clausthal-Zellerfeld.
Klima. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach lOjäh-
rigem Durchschnitt (1892—1901): 1160 mm*).
Kurmittel: Kalte, warme, medizinische Bäder und elek-
trische Lichtbäder in 2 Badeanstalten.
1 Arzt. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 2187;
1904: 2253; 1905: 2334.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Nächste Apotheke in Zellerfeld (5 km). — Auskunft
durch die Kurkommission.
*) Provinz- ßegenkartc.
33*
518 —
DSG6C2SCiSC6C6CÖGÖC2SC2SC6G6C6 WÜhelmshÖhe Ö0ÖDÖDÖDÖDÖD(X5Ö0Ö0Ö0Ö0ÖDÖD
Gutsbezirk und Villenkolonie, 3 km von Cassel in der Pro-
vinz Hessen -Nassau, liegt 285 — 523 m ü. M. am Ostabhange
des Habichtswaldes, von Laub- und Nadelwald umgeben. —
Station (2,4 km entfernt, Straßenbahnverbindung) der Bahnen
Cassel — Frankfurt am Main, Cassel — Bebra und Cassel — Wald-
kappel; Straßenbahnverbindung mit CasseL
Kliina. Mittlere jährliche Niederschlagshöhe nach lOjäh-
rigem Durchschnitt (1893—1902): 794 nmi*).
Kurmittel : Bäder aller Art in 4 Sanatorien. — Schwimm-
baadn. — Terrainkuren nach Oertel.
5 Ärzte. — Kurzeit: das ganze Jahr hindurch. — Kur-
taxe wird nicht erhoben.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Schwemmkanalisation. — Dampfdesinfektion. — Nächste
Apotheke 10 Minuten entfernt — Auskunft durch den Kur-
und Verschönerungsverein.
*) PcoTÜu- Regenkarts.
G6C6CäSC3SC5SC6C6C6G?SG6G6G6G6 Wölfelsgrund ÖDÖDöO(iOÖOdOöDdO^&:)öOöD(!Ö
Dorf mit 715 Einwohnern in der Grafschaft Glatz, im Re-
gierungsbezirk Breslau der Provinz Schlesien, liegt 600—700 m
ü. M. in einem Tale des Glatzer Schnec^ebirges, dessen Berge
bis über 1400 m ansteigen, von Nadelwald umgeben. — Nächste
Bahnstation Habelschwerdt (14 km, Postverbindung) an der
Bahn Breslau — Mitteiwalde.
TTlima. G^en Nord- und Ostwind geschützt.
Sanatorium.
3 Arzte. — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903:
707; 1904: 855; 1905: 890.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch
Abfuhr. — Formalindesinfektion. — Auskunft durch den
Gemeindevorstand.
C2SC6C2SC2SC6G6C6C6G6G6G6GJSGJSC6G6 Zellerfeld ^ÖDÖDÖDÖDÖDÖDÖDÄ9ö:P<^Ä?^0(X3ÖD
Stadt mit 4486 Einwohnern im Regierungsbezirk Hildes-
heira der Provinz Hannover, ]iegt 600 m ü. M. auf einer Hoch-
ebene des Oberharzes. Nadelwald in 1 km Entfernung. — End-
station (Clausthal-Ztllerfeld) der in Goslar von der Bahn Halle —
Seesen abzweigenden Nebenbahn.
EHma. Mittlere Monatstemperatur nach 10 jährigem
Durchschnitt (1886—1895): April 5,3°, Mai 9,8°, Juni 13,4°,
Juli 14,9°, August 14,2°, September 11,4°, Oktober 6,5°. —
Mittlere jährhche Nioderschlagahöhe in demselben Zeitraum:
1338 mm*).
Kurmittol: Warme und medizinische Bäder in einer
Badeanstalt. Milchkuren.
1 Arzt — Zahl der Besucher (ohne Passanten) 1903: 1051 ;
1904: 1237; 1905: 1466.
Allgemeine Einrichtungen : Trinkwasserversorgung durch
Quellwasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe durch Ab-
fuhr. — Genesungshaus der Landesversicheningsanstalt —
Apotheke. — Auskimft durch die städtische Kurverwaltung
*) Nach Angaben der meteorologischen Station Clausthal.
Nachtrag.
— 521
Während des Druckes bekannt gewordene Ergänzungen*).
Zu Seite 26
Badenweiler. An stelle von „Prospekt.
Analyse zu setzen: „Manuskript".
Ohne Ort und Jahr" ist als Quellenangabe für die chemische
Zu Seite 39
Wildbad-Trirbach"und Wildstein.
Neue Analyse der „Trarbacher Felsenquelle" (aus den Einzeibestandt^iien berechnet).
Analytiker: F. Mallmann. 1906').
Spezifisches Gewicht: 1,00100 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Temperatur: 35,0°.
Ergiebigkeit: 9600—12000 hl in 24 Stunden.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,016
Kaliumsulfat (K^SOJ 0,00903
Kahumhydrokarbonat (KHCO,) 0,0154
Natriumhydrokarbonat (NaHCOa) 0,1519
Natriumkarbonat (Na^CO,) 0,221
Natriumhydroxyd (NaOH) 0,00920
Calciumhydroxyd [Ca(OH).j] 0,0150
Magnesiumhydroxyd rMg(ÖH),] 0,0062
Ferrohydrokarbonat [Fe(HCOg)J 0,00005
Aluminiumsulfat [A1.,(S0,)3] 0,0368
Kieselsäure (meta) (HjSiOj) 0,0457
0,526
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Milli-
Milligramm-
Kationen').
Gramm
Mol
Äquivalente
Kalium-Ion (K-)
. 0,0182
0,466
0,466
Natrium- Ion (Na*)
. 0,1428
6,197
6,197
Calcium-Ion (Ca")
. 0,00814
0,203
0,406
Magnesium-Ion (Mg-) . . .
. 0,0026
0,11
0,21
Ferro-Ion (Fe-)
. 0,00002
0,0003
0,0006
Aluminium-Ion (AI— j . . .
. 0,00583
0,215
0,645
7,92
Anionen').
Chlor-Ion (Gl')
. 0,0074
0,21
0,21
Sulfat-Ion (SO/')
. 0,0360
0,374
0,749
Hydrokarbonat-Ion (HCO,')
. 0,120
1,96
1,96
Karbonat-Ion (CO,") ....
. 0,125
2,08
4,16
Hydroxyl-Ion (OH') ....
. 0,0144
0,849
0,849
0,480
12.66
7,93
Kieselsäure (meta) (HjSiOj)
. 0,0457
0,582
0,526
13,25
Freies Kohlendioxyd (CO,)
. 0
0
Ältere Analyse: H. Mertitsch 1883 (vgl. 8.39).
1) Manuskript. *) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 0,53 g; die Quelle ist eine „einfache warme Quelle".
•) Vgl. ehem.
Zu Seite 43
Bad BrÜCkenaU. Analyse der „Wernarzer Quelle". Die Angabe über das spezifische Gewicht
muß lauten: 0,9996 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Zu Seite 55
Großkarben. Die Analyse des „Ludwigsbrunnens" von W. Hallwachs ist im Jahre 1872 aus-
geführt worden.
Zu Seite 56
Oroßkarben. Analyse der „Bismarckquelle". Die Angabe über das spezifische Gewicht] muß lauten;
1,0038 bei 15,0°, bezogen auf Wasser von 4°.
*) Für die graphischen Darstellungen der Quellenanalysen konnten diese Ergänzungen nicht mehr berücksichtigt werdent
522 —
Zu Seite 67
Römerbrunnen bei Echzell.
Neue Analyse (aus den Einzelbestandteilen berechnet).
Analytiker: T. Günther und G. Taubert 1905*)
Temperatur: 13,5°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen*). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,04449
Natrium-Ion (Na-) 0,6554
Lithivun-Ion (Li-) 0,000203
Ammonium-Ion (NH,-) . . . 0,006973
Calcium-Ion (Ca-) 0,3679
Strontium-Ion (Sr-) 0,001145
Baryum-Ion (Ba--) 0,000040
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,4437
Ferro-Ion (Fe--) 0,01909
Mangano-Ion (Mn--) 0,001822
Aluminium-Ion (AI—) .... 0,000095
Anionon*). • •
Chlor-Ion (Gl')
Brom-Ion (Br')
Jod-Ion (J')
Sulfat-Ion (SO/')
Hydrophosphat-Ion (HPO/')
Hydrokarbonat-Ion (HCO, )
Kieselsäure (meta) (H^SiO,)
Freies Kohlendioxyd (CO,) .
1,214
0,000506
0,000004
0,09170
0,001410
3,011
MUli-
Mol
1,136
28,43
0,0289
0,3859
9,174
0,0131
0,0003
18,21
0,3415
0,0331
0,0035
34,25
0,0063
0,00003
0,9546
0,0147
49,36
MUligramm-
Äqui Talente
1,136
28.43
0,0289
0,3859
18,35
0,0261
0,0006
36,43
0,6830
0,0663
0,0106
85,55
34,25
0,0063
0,00003
1,909
0,0294
49,36
5,859
0,1219
142,34
1,554
85,55
5,981
2,456
143,90
55,81
8,437 199,71
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 6,0 g.
Unter den Anionen walten Hydrokarbonat- und Chlor-Ionen,
anter den Elationen Magnesium-, daneben Natrium- und Cal-
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0,08477
Natriumchlorid (NaCl) 1,663
Natriumbromid (NaBr) 0,000652
Natriumjodid (NaJ) 0,000005
Lithiumchlorid (LiCl) 0,00123
Ammoniumchlorid (NH^Cl) 0.02065
Calciumchlorid (CaCl,) 0,2369
Calciumsulfat (CaSO^) 0,1300
Calciimihydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,001280
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,)j] . . 0,9850
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC08)jl . 0,002740
Baryumhydrokarbonat [Ba(HCO,),] . . 0,000076
Magnesiumhydrokarbonat []VIg(HC08),] 2,666
Ferrohydrokarbonat [FefHCOa),] . . . 0,06076
Manganohydrokarbonat [Mn(HCOs),] . 0,005864
Aluminiumhydrophosphat [Alj(HP04)J 0,000603
Kieselsäure (meta) (H,SiO,) 0,1219
5,981
Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,456 =
8,437
1316 com
bei 13,5° u.
760 mm
Altere Analysen: Vgl. 8. 67.
>) Balneologische Zeitung 1906 Bd. 17 Nr. 17. •) Vgl. ehem. Emleitung
Abschnitt A. >) Vgl. ehem. Einleittmg Abschn. B.2.C.
ciiun-Ionen vor. Danach und mit Eücksicht auf den Gehalt
an freiem Kohlendioxyd (2,5 g) ist die Quelle als „erdig-
muriatischer Säuerling" zu bezeichnen.
Zu Seite 68
Schwalheim.
Neue Analyse der „Löwenquelle" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: W. Sonne. 1906').
Spezifisches Gewicht: 1,0025 bei 15°. bezogen auf Wasser von 4°
Temperatur: 10,4°.
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
Kationen*). Gramm
Kalium-Ion (K-) 0,06651
Natrium-Ion (Na-) 0,8386
Lithium-Ion (Li-) 0,0011
. Calcium-Ion (Ca--) 0,2882
Strontium-Ion (Sr-) 0,0002
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,09883
Ferro-Ion (Fe-) 0,00912
Mangano-Ion (Mn-) 0,0010
MlUi-
Milligiamm-
Mol
Aqui Talente
1,699
1,699
36,38
36,38
0,16
0,16
7,187
14,37
0.002
0,004
4,057
8,114
0,163
0,326
0,018
0,036
61,09
I) Manuskript. •) Vgl. ehem. Einleitung Abschnitt A.
Anionen*).
Chlor-Ion (Cl')
Brom-Ion (Br)
Sulfat-Ion (SO/')
Hydrophosphat-Ion (HPO/')
Hydroarsenat-Ion (HAsO,") .
Hydrokarbonat-Ion (HCO,') .
Kieselsäure (meta) (H,SiOg) .
Freies Kohlendioiyd (CO,) .
Gramm
1,352
0,0025
0,08247
0,0003
0,0003
1,293
Milli-
Moi
38,14
0,031
0,8586
0,004
0,002
21,20
Milligramm-
Äquivalent«
38,14
0,031
1,717
0,007
0,004
21,20
4,034
0,0184
109,90
0,235
61,10
4,053
2,602
■110,14
59,14
6,655 169,28
523 —
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung Gramm
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält'): Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HCOi,),] 0.5938
Gramm Ferrohydroljarbonat [FeCHCO,),] . . . 0,0290
Kaliumchlorid (KCP 0,1267 Manganohydrokarbonat fMn(HCOaX] . 0,0032
Natriumchlorid (NaCl) 2,122 Kieselsäure (raeta) (H^SiOa) 0,0184
Natriumbromid (NaBr) 0,0032 4,052
Natriumsulfat (Na,SO^) 0,004976 f 1379 «an
Lithiumchlorid (LiCl) 0,0066 Freies Kohlendioxyd (CO,) 2,602 = Ibei 10,4° u.
Calciumsulfat (CaSOJ 0,1121 6,654 l '^^O mm
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ 0,0005
Calciumhydroarsenat (CaHAsOJ 0,0004 Ältere Analyse: W. Sonne 1903/4 (vgl. 8.68).
Calciumhydrokarbonat [Ca(HCO,),] 1,031
Strontiumhydrokarbonat [Sr(HC03)2] 0,0004 >) vgl. chom. Einleitung Abaclmitt B.2.c.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt etwa Kohlendioxyd vorhanden sind, so ist die Quelle ein „erdig-
4 g. wobei Chlor- und Natrium-, daneben Hydrokarbonat-, muriatischer Säuerling".
Calcium- und Magnesium -Ionen vorherrschen. Da 2,6 g freies
Zu Seite 73
TGinaiCll. Das Wasser der „Hirschquelle" gelangt hauptsächlich in natürlichem Zustande zum Versand.
Außerdem wird daraus durch Imprägnierung mit Kohlensäure der „Teinacher Sprudel" hergestellt (etwa
1/2 Million Gefäße jährlich).
Zu Seite 73
TÖnniSStein. Analyse der „Natron-Lithionqnelle". Die Angabe über das spezifische Gewicht muß
lauten: 1,0048 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Zu Seite 74
TÖniliSStGlIl. Analyse der „Angelikaquelle". Die Angabe über das spezifische Gewicht muß lauten:
1,0034 bei 15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Zu Seite 99
Honnef.
Neue Analyse der „Drachenquelle" (aus
Analytiker: VV. Sonne.
Temperatur: 18°.
Ergiebigkeit: 9000 hl in
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
. MilU- Milligramm-
Kationen ). Gramm Mol Äquivalente
Kalium-Ion (K-) 0,06660 1,701 1,701
Natrium-Ion (Na-) 1,591 69,03 69.03
Calcium-Ion (Ca-) 0,1361 3,394 6,787
Magnesium-Ion (Mg-) .... 0.3135 12.87 2574
Ferro-Ion (Fe-) 0,0020 0,036 0.073
Anionen'). 103,33
Chlor-Ion (CT) 1,062 29,95 29,95
Sulfat-Ion (SO,") 0,2922 3,042 6,084
Hydrokarbonat-Ion (HCO,'). 4.106 67.30 67.30
7..069 187.32 103,33
KJeselsäure (meta) (H^SiO^) . 0.0218 0,316
7,594 187,64
Freies Kohlendioxyd •) (CO,) 1,110 25.22
8,704 212,86
Altere Analyse: W, Sonne 1899 (vgl. 8. 99).
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 7,6 g,
wobei Natrium- und Magnesium-, Chlor- und Hydrokarbonat-
lonen vorherrschen. Danach und mit Rücksicht auf den Ge-
der Salztabelle berechnet).
1906').
24 Stunden.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
Kaliumchlorid (KCl) 0.1269
Natriurachlorid (NaCl) 1.652
Natriumsulfat (Na,SO,) 0,4324
Natriumhydrokarbönat (NaHC03) . . . 2,917
Calciumhydrokarbonat [Ca(HC0,l,] . . 0.5502
Magnesiumhydrokarbonat [MgiHCO,),] 1.884
Ferrohydrokarbonat (Fc(HCO,),J . . . 0,0065
Kieselsäure (meta) (H,SiOj,) 0.0248
''•'^^ f 604,1 ccm
Freies Kohlendioxyd») (CO,) 1.110 = |bci 18.0° u.
8,704 l 760 mm
J) Manuskript. ») Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. ») FDr die Be-
stimmung der Gi'samtlcnhii^ns.lure ist das Mineralwasser nicht unmittelbar an
der Qiu'lle, sondern ans Versunilflascben enuiominen worden. Der angegebene
Wert ist aus diesem Grunde zu niedrig. *) Vgl. cbcm. Einleitung Ab-
schnitt B.2.C.
halt an freiem Kohlendioxyd ist die Quelle als ..alkalisch-
muriatisch-erdiger Säuerling" zu bezeichnen.
— 524 —
Zu Seite 106
Oberselters. Die Angabe über das spezifische Gewicht muß lauten: 0,99996 bei 21,1°, bezogen auf
Wasser von 4°.
Zu Seite 216/217
JCvOSDäClier BrUimeil. Eine Prüfung des aus dem Handel bezogenen Rosbacher Tafelwassers durch
E. Hintz und L. Grünhut ergab einen Abdatnpfrückstand von 1,78 g in 1 kg. Der Gehalt an Chlor-
Ionen war in verschiedenen Flaschen verschieden; er wurde in einer Flasche zu 0,6880 g, in einer
anderen zu 0,7839 g in 1 kg gefunden. Aus diesen Bestimmungen geht hervor, daß die auf S. 216/217
mitgeteilte Analyse sich nicht auf das natürliche Mineralwasser, sondern auf das daraus bereitete, gesalzene
Tafelwasser bezieht Der Rosbacher Brunnen ist daher aus der Gruppe der Kochsalzquellen zu streichen;
für den Fall, daß er in natürlichem Zustande einen erheblichen Gehalt an freiem Kohlendioxyd auf-
weist, ist er den „einfachen Säuerlingen" zuzurechnen.
Zu Seite 285
Windsheini. Seit l. Jull I9O6 besteht ein Badehaus mit 7 Zellen (Wannen aus emailliertem Gußeisen),
das auch während des Wintere in Betrieb ist
Zu Seite 291/292
Alexisbad.
„Selkebrunnen' '.
Zusammensetzung des Quellsinters:
Prozent
Calcium (Ca) 0,11
Magnesium (Mg) 0,02
Eisen, dreiwertig (Fei") 4.") ,69
Mangan, dreiwertig (MnU') 0,53
Kupfer (Cu) 0.017
Zinn (Sn) 0,003
Arsenatrest (AsO,) 1,345
Differenz = Sauerstoff (O) 19,68
Siliciumdioxyd (SiO,) 0,43
Quarzsand 6.02
Wasser (H,0) und organische Substanzen .... 26,33
C. F. Rammeisberg').
„Alexisbrunnen".
Zusammensetzung des Quellsinters:
Prorent
Calcium (Ca) 0,29
Magnesium (Mg) 0,07
Eisen, zweiwertig (Fe") 1,31
Eisen, dreiwertig (Fe'H) . 37,70
Mangan, dreiwertig (MniU) 4,84
Kupfer (Cu) und Zinn (Sn) 0,001
Arsenatrest (AsO«) 0,035
Karbonatrest (CO,) 1,85
Differenz — Sauerstoff (0) 18,33
Siüciumdioxyd (SiO,) 6,91
Quarzsand 6,71
Wasser (H,0) und organische Bubstanzen .... 23,93
C. F. Kammeisberg').
>) Poggendorfb Asnalen 1847 Bd. 72 S. 673.
•) Poggendorffs AimaJen 1847 Bd. 72 S. 574.
.Ernabrunnen".
Zusammensetzung des Quellsinters.
Prozent
Calcimn (Ca) 3,61
Strontium (Sr) 0,33
Magnesium (Mg) 1,0
Eisen, dreiwertig (Feiii) 31,31
Mangan, dreiwertig (MniH) 1,7
Kupfer (Cu) 0,508
Phosphatrest (POJ 0,805
Karbonatrest (CO,) 7,4
Differenz = Sauerstoff (O) 14,3
Siliciumdioxyd (SiO,) 16
Organische Substanzen 3
Wasser (H,0) 20
(L. F. Bley.)
Zu Seite 297
AntOgäSt. Im Jahre 1905 betrug die Zahl der verabreichten Bäder 4390, der versendeten Gefäße Mineral-
wasser 92 000, die Zahl der Besucher (ohne Passanten) 550.
525
Zu Seite 356
Polzin.
Analyse der „Bethanienquelle" (aus der Salztabelle berechnet).
Analytiker: Mohr*).
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält"):
Gramm
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten
Kationen'). Gramm
Natriiun-Ion (Na-) 0,00752
Calcium-Ion (Ca") 0,08186
Magnesium-Ion (Mg") .... 0,0112
Ferro-Ion (Fe") 0,03ül
Anionen ').
Hydrokarbonat-Ion (HCO3') • 0,4016
Milli-
Milligramm-
Mol
Äquivalente
0,326
0,326
2,041
4,083
0,458
0,916
0,628
1,26
6,59
6,582
6,582
Kieselsäure (meta) (H.jSiOj)
Freies Kohlendioxyd (CO,)
0,5373
0,010
10,035
0,13
6,582
0,5473
0,1101
10,17
2,503
Natriumhydrokarbonat (NaHCOa) 0,0274
Calciumhydrokaibonat [Ca(HC08)J 0,3309
Magnesiumhydrokarbonat [Mg(HC03)2] 0,0670
Ferrohydrokarbonat [FefHCOs),] 0,112
Kieselsäure (meta) (H^SiOs) 0,010
0,547
Freies Kohlendioxyd (CO,) 0,1101
0,657
0,6574 12,67
1) J. Hirschfeia und W. Pichler, Die Bäder, Quellen und Krawrto
Europas Bd. 2 S. 233. Stuttgart 1876. ') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A.
') Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Mit Eücksicht auf den Eisengehalt (35,1 mg) ist die Quelle
als „reine Eisenkarbonatquelle" zu bezeichnen.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 0,5 g.
Zu Seite 395
Elisen.
Analyse des „NeUWiesenbrunnens" (aus der Saktabelle berechnet).
Analytiker: Dumenil. 1826').
Spezifisches Gewicht: 1,00365 (ohne Temperaturangabe).
Temperatur: 9—10°.
Ergiebigkeit: 266 hl in 24 Stunden.
Das Mineralwasser entspricht in seiner Zusammensetzung
ungefähr einer Lösung, welche in 1 Kilogramm enthält*):
Gramm
Natriumchlorid (NaQ) 0,03936
Natriumhydrosulfid (NaHS) 0,0960
Calciumchlorid (CaCL,) 0,06032
CalciumsuUat (CaSOJ 1,935
Calciumhydrophosphat (CaHPOJ . . . 0,00046
Magnesiumsulfat (MgSO^) 0,1516
Magnesiumhydrokarbonat [MgiHCOj),] 0,3511
Ferrohydrokarbonat [Fe(HC08),] .... 0,0012
Kieselsäure (meta) (H,SiOs) 0,0144
2,649
{21,1 com
bei 10,0° u.
760 mm
11 com
= ibei 10,0° u.
760 mm
In 1 Kilogramm des Mineralwassers sind enthalten:
-^ , . *, Willi- Milligramm-
Kationen'). Gramm Mol Äquivalente
Natrium-Ion (Na-) 0,05494 2,384 2,384
Calcium-Ion (Ca--) 0,5918
Magnesium-Ion (Mg--) .... 0,08910
Ferro-Ion (Fe--) 0,00036
2,384
14,76
3,658
0,0065
29,51
7,315
0,013
Anionen').
Chlor-Ion (CT) 0,06238
Sulfat-Ion (SO/') 1,486
Hydrophosphat-Ion (HPO/') 0,00032
Hydrokarbonat-Ion (HCO/)
Hydrosulfid-Ion (HS') . '. .
0,2939
0,0566
Kieselsäure (meta) (H^SiO,'
2,635
0,0144
Freies Kohlendioxyd (CO^)
Freier Stickstoff (N,) . . .
Freier Sauerstoff^ (O,) . .
Freier Schwefelwasserstoff
(H,S) 0,0379
Methan (CHJ 0,00227
2,650
0,0412
0,014
0,00406
1,760
15,47
0,0033
4,811
1,71
44,56
0,184
44,75
0,937
0,51
0,127
39,22
1,760
30,94
0,0067
4,811
1,71
39,23
Freien Stickstoff (N,) 0,014
Freien
1,11
0,l4l
{2,9 ccm
bei 10,0° u.
760 mm
2,749
47,57
^) H. Lindinger, Eilsen und seine Heilquellen 3. 20. BGckeburg 1859.
2) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. A. *) Das Vorkommen von freiem Sauer-
stoff neben Hydrosulfid-Ionen und freiem Schwefelwasserstoff ist imwahr-
scheinlich. •) Vgl. ehem. Einleitung Abschn. B.2.C.
Die Summe der gelösten festen Bestandteile beträgt 2,7 g,
wobei Sulfat- und Calcium-Ionen vorwalten. Mit Eücksicht
auf den Gehalt an Hydrosulfid-Ionen und freiem Schwefel-
Freien Schwefelwasserstoff (H,S) . . . 0,0379 =
Methan (CHJ 0,00227 =
2,749
25,0 ccm
bei 10,0° u.
760 mm
3,2 ccm
bei 10,0° u.
760 mm
Wasserstoff ist die Quelle als „sulfatische Schwefelwasser-
stoffquelle" zu bezeichnen.
— 526 —
Zu Seite 408
NammGIL An steile von „Prospekt: Bad Nammen usw.« ist als Quellenangabe für die Analysen der
Schwefelquelle und des Schwefelschlammes zu setzen: „Manuskript".
Zu Seite 418
Wemdlng. Analyse der Quelle I. Die Angabe über das spezifische Gewicht muß lauten: 1,0000 bei 15°,
bezogen auf Wasser von 4°.
Analyse der Quelle II. Die Angabe über das spezifische Gewicht muß lauten: 0,9999 bei 15°,
bezogen auf Wasser von 4°.
Analyse der Quelle HI. Die Angabe über das spezifische Gewicht muß lauten: 1,0000 bei
15°, bezogen auf Wasser von 4°.
Zu Seite V und 424.
In das Verzeichnis der Moorbäder ist nachzutragen:
(Ahlbeck) s. unter „Ostseebäder".
(Brösen) s. unter „Ostseebäder".
Alphabetisches Verzeichnis
der
Mineralquellen und Kurorte.
529 —
Alphabetisches Verzeichnis
der
Mineralquellen und Kurorte.
Seite
Aachen 383
Aarösund 453
Abbach 389
Abensberg 5
Adelholzen 5
Admiralsgartenbad 136
Ahlbeck 453
Ahrenshoop 453
Aibling 426
Alexandersbad 290
Alexisbad 291, 524
Alstaden 124
Altenau 487
Altenbruch 443
Alt-Gaarz 453
Alt-Heide 293
Alt -Heikendorf 454
Altreichenau 49
Altweier 487
Amrum 443
Andreasberg 512
Antogast 295, 524
Apenrade 454
ApoUinarisbrunnen 85
Arendsee 454
Arienheller Sprudel 85
Arnstadt 124
Artem 125
Aßmannshausen 126
Auerbach (in Hessen) ... 487
Augustenburg 454
Augustusbad 297
Augustusburg (im Erzgebirge) 487
Baabe 454
Bad Aibling 426
Bad Brückenau 43, 521
Bad Dürkheim 146
Bad Dürrheim 150
Bad Elster 310
Bad Essen 154
Bad Glücksburg 459
Bad Hamm 162
Bad Harzburg 163
Bad Kissingen 177
Taf . m, xni
Taf. Xm
Taf. VI
Taf. XI
Taf. XI
Taf. VI
Taf. I, XI
Taf. I
Taf. XI
Taf. H
Taf. H
Taf. VI
Taf. VI
Taf. HI
Taf. XI
Taf. HI
Taf. VH
Taf. XI
Taf. m
Taf. VH
Taf. VII
Taf. rV
Seite
Bad Kosen 183 Taf. VHI
Bad Landeck 401 Taf. XHI
Bad Münster am Stein ... 194 Taf. IV
Bad-Nauheim 195 Taf. I, Vm
Bad Nenndorf 409 Taf. VIH, XHI
Bad Reichenhau 214 Taf. VHI
Bad Rothenfelde 217 Taf. Vni
Bad Sachsa 511
Bad Salzbrunn 110 Taf. H
Bad Salzhausen 223 Taf .V, XII, XIH
Bad Stehen 373 Taf. XII
Bad Tölz 18
Bad ZoUem 274 Taf. V
Badbronn-Kestenholz .... 127 Taf. IH
Baden-Baden 128 Taf. IH
BadenweUer 26, 521
Ballenstedt 488
Baltrum 443
Bansin 455
Bauerhufen 455
BeUthal 49 Taf. I
Bentheim 390 Taf. XIII
Bentlage 134
Berchtesgaden 488 Taf. VI
Berg 134 Taf. III
Berg-Dievenow 455 Taf. VI
Berggießhübel 300 Taf. XI
Bergzabern 489
Berka an der lim 489
Berlin (Admiralsgartenbad) . 136 Taf. VI
Bernburg 139 Taf. VI
Bemeck 489
Bertrich 86 Taf. H
Bibra • ■ • • 6
Binz 456
Birresbom 87 Taf. II
Biskh'chen 50 Taf. I
Blankenburg (im Seh warzatal) 490
Blankenhain 490
Bocklet 301 Taf. XI, XIII
Bodendorf 27
Bodenwerder-Kemnade ... 490
BoU in Baden 277 Taf. XI
BoU in "Württemberg .... 392 Taf. XIII
BoUendorf 490
34
— 530 —
Seite
Boltenhagen 456
Boppard 491
Borby-Eckemförde 456
Borkum 444
Bramstedt 140 Taf. III
Braunfels 491
Braunlage 491
Breege 456
Brösen 457
Brückenau 43, 521
Brunshaupten 457
Buekow 491
Bühlau 491
Bukowine 7
Bünde 277 Taf. XI
Burtscheid 383
Büsum 444
Cammin 141 Taf. VI
Cannstatt 141, 135 Taf. in
Cappeln-Schleimünde .... 468
Carlshafen 145 Taf. VI
Carlshagen 457
Carthaus 492
Chieming 9
Charlottenbrunn 44
Coburger Mariannenquelle . 9
Colberg 464 Taf. VQ
Colberger Deep 46
Coserow 467
Crampaa 473
Cranz 457
Crefelder Sprudel 146 Taf. HI
Cronthal am Taunus .... 189 Taf. IV
Cudowa 332 Taf. XII
Cuxhaven 445
Dahme 458
Dangaat 445
Daun 88 Taf. II
Deep 458
Deep (Kolberger Deep) 467
Deggendorf 492
Devin 458
Dierhagen 458
Dievenow, Berg- 455 Taf. VI
Dievenow, Ost- 471 Taf. VTH
Ditzenbach 46
Doberan 303 Taf. XI
Donarquelle 52 Taf. I
Donaueschingen 492
Döse 445
Seite
Drachenquelle 99, 523 Taf. 11
Drei Ähren 492
Driburg 804 Taf. I, XI
Diihnen 445
Dürkheim 146 Taf. HI
Dürrenberg 149 Taf. VI
Dürrheim 150 Taf. VII
Dützen 392 Taf. XHI
Eberswalde 492
EchzeU 67, 522 Taf. I
Eckemförde 456
Eckwarden 446
Eickel- Wanne 152 Taf. Vn
Eüsen 393, 525 Taf. XIII
Eisenach 493, 272
Eisenstein 494
Elend 494
Elgersburg 494
Elmen 153 Taf. Vn
Elster 310 Taf. XI
Empfing 21
Ems 89 Taf. n, XI
Essen 154 Taf. IH
Eyachsprudel 278 Taf. XI
Fachingen 95 Taf. II
Fährhof -Aarösund 453
Falkenstein 494
Faulenbach 395
Fiestel 396 Taf. XHI
Flinsberg 314 Taf. XI
Föhr 451
Fontinaüssprudel 47 Taf. I
Frankenhausen 155 Taf. III
Frauensee 494
Freibiu^ im Breisgau .... 495
Freien walde an der Oder . 10
Freiersbach 317 Taf. XI
Freudenstadt 495
Friedrichroda 495
Friedrichshafen 495
Friedrichshall 278 Taf. XI
Fritzlar (Geismar) 52 Taf. I
Füssen 496
Gandersheim 157 Taf. HI
Garmisch 496
Gauting 397 Taf. XIH
Gebolsheim 158 Taf. HI
Geilnau 96 Taf. H
Geismar bei Fritzlar .... 52 Taf. I
531 —
Seite
Gelnhausen 158 Taf. VII
Georgenswalde 458
Georgenthal 496
Gemrode 496
Gerolstein 97 Taf. II
Gersfeld 496
Giersdorf 499
Glowe 459
Glücksburg 459
Goczalkowitz 159
Godesberg 98
Gögging 398
Göhren 459
Gohrisch 497
Goldberg 320
Göppingen 52
Görbersdorf 497
Goslar 497
Gottesgabe 134
Gottleuba 321
Graal 459
Gravensteui 460
Greifswald 160
Gremsm üblen 507
Grenzach 279
Griesbach 322
Großkarbeii 54, 521
Groß-Möllen 460
Großtabarz 514
Grund 497
Grünthal 398
Haffkrug 460
Hain (bei Oybin) 510
Hain (im Riesengebirge) . . 499
HaU (Schwäbisch-Hall) ... 161
Hamm 162
Hartha 497
Harzburg 163
Haßfurt 498
Heidebrink 460
Heidelberg 499
Heilbrunn 165
Heiligenberg 499
HeUigendamm 460
Heiligenhafen 461
Heia 461
Helgoland 446
Henkenhagen 461
Heringsdorf 461 Taf. HI
Hermsdorf an der Katzbach 226 Taf. XII
Hermsdoif am Kynast ... 499
Taf. VII
Taf. II
Taf. Xin
Taf. XI
Taf. I, n
Taf. XI
Taf. VII
Taf. XI
Taf. XI
Taf. I
Taf. VH
Taf. VH
Taf. VH
Taf. XIII
Taf. m
Seite
Hermsdorf in der Mark . . 166
Herrenalb 499
Herrenwies 500
Hersfeld 280
Heubude 462
Hiddensee 463, 477
Hindelang 500
Höchensehwand 500
Hohegeiß 500
Hohensalza 166
Hohenschwangau 500
Höhenstadt 400
Hohwald 501
Höllensprudel 328
Homburg vor der Höhe . . 167
Honnef 99, 523
Hönningen 100
Homberg 501
Horst 462
Hubertussprudel 100
Hundseck 511
Hüsede 280
Jagstfeid 173
Jannowitz (im ßiesengebirge) 501
Jasti'zemb 183
Jershöft 463
Ilmenau 501
Ilsenburg 501
Lnmenstadt 502
Imnau 57
Inowrazlavv 166
Inselbad bei Paderborn . . 174
Jodbad Sulzbruun 258
Johannisbrunnen (Zollhaus) . 81
Jonsdorf 502
Jordanbad 13
Jugenheim (an der Bergstraße) 502
Juist 447
Juliushall 165
Kahlberg 463
Kainzenbad 13
Kaiser-Friedrich-QueUe ... 107
Kammin 141
Kampen 449
Kappeln-Schleimünde .... 463
Karlsbad Mergentheim ... 283
Karlshafen 145
Karlshagen 457
Karthaus 492
Keitum 449
Taf. VH
Taf. XI
Taf. VII
Taf. XIII
Taf. Xn
Taf. HI, XII
Taf. n
Taf. II
Taf. II
Taf. XI
Taf. VII
Taf. IV
Taf. I, XII
Taf. VII
Taf. III
Taf. V
Taf. I
Taf. XHI
Taf. II
Taf VI
Taf. XI
Taf. VI
34'
532 —
IV
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XII
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XII
IV
IV
vni
Seite
Kellberg 15
Kemnade 490
Kiedrich 176 Taf.
Kipsdorf 502
Kirnhalden 16
Kissingen 177 Taf.
Kleintabarz 514
Klein-Timmendorf 476
Kloster 463
Klosterlausnitz 503
Klotzsche-Königswald .... 503
Koburger Mariannenquelle . 9
Kohlgrab 328 Taf.
Kolberg 464 Taf.
Kolberger Deep 467
König-Otto-Bad (Wiesau). . 329 Taf.
Königsbom bei Unna ... 181 Taf.
Königsdorf -Jastrzemb .... 183 Taf.
Königsfeld 503
Königsmark 447
Konstanz 503
Kosen 183 Taf.
Koserow 467
Köstritz 427
Krampas 473
Krankenheiler Jodquellen . 21
Kranz 457
Krefelder Spradel 146 Taf.
Kreuth 503 Taf.
Kreuznach . " 185 Taf.
Kreuznacher Mutterlauge . . 195
Kronthal am Taunus .... 189 Taf.
Krambad 16
Krummhübel 505
Kudowa 332 Taf.
Kupferhammer-Grünthal . . 398
Kuxhaven 445
KyUburg 506
Labö 467
Lakolk 447
Lamscheider Stahlbrannen . 334 Taf. XII
Landeck 401 Taf. XIH
Langebrück 506
Langen au (in Oberfranken) 335 Taf. XU
Langenau (in Schlesien) . . 335 Taf. XU
Langenbrücken 403 Taf. XIH
Langensalza 405 Taf. Xm
Langenschwalbach 337 Taf. I, XTT
Langeoog 447
Lauchstädt 17
Lausigk 341 Taf. XU
in
xin
IV
IV
xn
Seite
Lauterbach (bei Putbus) . . 468
Lauterbach (im Schwarz wald) 506
Lauterberg (im Harz). . . . 506
Leba 468
Ledde 406 Taf. XIII
Liebenstein 342 Taf. XII
Liebenwerda 426
LiebenzeU 191 Taf. IV
Limmer 407 Taf. XIH
Linda 344 Taf. XII
Lindenfels 506
Linz am Rhein 507
Lippspringe 282 Taf. XI
Lobenstein 345 Taf. XII
Lohme 468
Loschwitz 507
Louisenhall 193 Taf. VIII
Lubmin 468
Luckau 426
Malente 507
Malmedy 60 Taf. I, XII
Marienbom 346 Taf. XII
Meinberg 427
Memel 469
Mergentheim 283 Taf. XI
Misdroy 469
Mittenwald 507
MöUn (in Lauenburg) ... 18
Münden (in Hannover) ... 508
Münster am Stein 194 Taf. IV
Müritz 469
Murnau 508 Taf. XII
Muskau 348 Taf. XII
Namedy 100 Taf. 11
Nammen 408, 526 Taf. XHI
Nauheim 195 Taf. I, Vin
Naumburg am Bober .... 350 Taf. XII, XIII
Nenndorf 409 Taf. VIII, XHI
Nesselquellen 117 Taf. 11
Nest 469
Neuenahr 101 Taf. H
Neuendorf 470
Neufahrwasser 477
Neuhaus 200 Taf. VIU
Neuhäuser 470
Neukamp 470
Neukuhren 470
Nideggen 509
Niederbronn 202 Taf. IV
Niederkontz 203 Taf. IV
— 533
Seite
Niedemau 61 Taf. I, XU
Niederselters 104 Taf. 11
Niendorf 471
Norddorf 443
Nordemey 447
Oberdorf 500
Oberhof 509
Oberlahnstein 105 Taf. II
Obernigk 509
Obersalzbrunn 110 Taf. II
Oberselters 106, 524 Taf. II
Obershausen 68 Taf. I
Oberstaufen 509
Oberstdorf 509
Oestergaard 475
Oeynhausen 205 Taf. VIII
Offenbach am Main .... 107 Taf. 11
Oldesloe 208 Taf. VIII, XIII
ölheim 204 Taf. VIII
Olsberg 510
Oppelsdorf 350 Taf. XII
Orb 210 Taf. VIII
Ording 448
Ost-Dievenow 471 Taf. VIII
Osternothhafen 472
Oybin mit Hain 510
Paderborn (Inselbad) .... 174 Taf. IH
Partenkirchen 510
Petersthal 853 Taf. XII
Plättig 511
Plane (in Thüringen) .... 212 Taf. IV
Plön 510
Polzin 355, 525 Taf. XII
Prerow 472
Prien 510
Probbach 64 Taf. I
Putbus 468
Putzig 472
Pyrmont 356 Taf. I, IV, XII
Rain 509
Rappenau 214 Taf. VIII
Rappoltsweiler 284 Taf. XI
Ratzeburg 511
Rauschen 472
Rehburg 65 Taf. I
Reichenhall 214 Taf. VIII
Reinerz 864 Taf. I, XII
Reinhardshausen 66 Taf. I
Reipertsweiler 367 Taf. XII
Taf. II
Taf. IV
Taf. XII
Taf. I
Taf. XII
Taf. IV
Taf. Xin
Taf. Vm
Taf. rV
Säte
Rewahl 478
Rhens am Rhein 108
Rüchingen 215
Rippoldsau 368
Roda 511
Roisdorf 109 Taf. II
Rom 447
Römerbrunnen bei EchzeU. . 67, 522
Ronneburg 371
Rosbacher Brunnen 216, 524
Rosenthal 511
Rothenburg ob der Tauber. 412
Rothenfelde 217
Rothenfels (in Baden) ... 219
Rügenwaldermünde 473
Saalberg 499
Sachsa 511
Säckingen 219 Taf. IV
Salmünster 247
Salzbrunn 110
Salzderhelden 221
Salzdetfurth 222
Salzgitter 222
Salzhausen 228
Salzhemmendorf 226
Salzig 115
Salzschlirf 227
Salzuflen 231
Salzungen 288
Sand 511
St. Andreasberg 512
St. Blasien 512
St Peter 448
Sassendorf 235 Taf. V
Saßnitz 473
Satteldüne 443
Schachen 512
Schandau 513
Scharbeutz 473
Schierke 513
Schlangenbad 27
Schleimünde 463
Schliersee 514
Schmalkalden 237
Schmeck witz (Marienborn) . 346
Schmiedeberg (in der Provinz
Sachsen) 427
Schönberg 474
Schöningen 237 Taf. IX
Schreiberhau 514
Schwäbisch Hall 161 Taf. VII
Taf. H
Taf. IX
Taf. IX
Taf. IX
Taf.v,xn,xin
Taf. IX
Taf. H
Taf. V, Xni
Taf. IX
Taf. IX
Tat V
Taf. XII
— 534 —
Seite
Schwalheini 67, 522 Taf. I
Schwangau 500
Schwartau 238 Taf. IX
Schwarzbach 372 Taf. Xn
Schwarzort 474
Sebastians Weiler 413 Taf. XIII
Seebad Bansin 455
Seeg , . . ., 240 Taf. V
Segeberg 241 Taf. IX
Seilin 474
Selters, König! 105 Taf. 11
Selters, Nieder- 104 Taf. II
Selters, Ober- 106, 524 Taf. U
Selters bei "Weilburg .... 69 Taf. I
Selterser Mineralbrunnen . . 69 Taf. I
Selzerbrunnen 55 Taf. I
Sinnberger Quelle 44
Sinzig 46 Taf. I
Soden am Taunus 242 Taf. X
Soden bei Salmünster . . . 247 Taf. X
Sodenthal 250 Taf. V
Soldorfer Sole 411 Taf. VIII
Sooden an der Werra ... 251 Taf. X
Sorenbohm 474
Spechtshausen 497
Spiekeroog 448
Stamberg 514
Stehen 373
Steinberghaff 475
Stolberg am Harz 514
Stolpmünde 475
Stottemheim (Louisenhall) . 193
Suderode 252
Suhl 253
Sulz am Neckar 254
Sulz am Peißenberg .... 414
Suiza 255
Sulzbach (in Baden) .... 116
Sulzbad 258
Sulzbrunn 258
Sülze 260
Sulzmatt 117
Swinemünde 475
Sylt 448
Tabarz 514
Tambach 515
Taunusbrunnen 56
Tegemsee 515
Teinach 70, 523 Taf. I
Tennstedt 414 Taf. XIII
Thal 515
Taf. Xn
Taf. VIII
Taf. V
Taf. V
Taf. X
Taf. XIII
Taf. X
Taf. n
Taf. V
Taf. V
Taf. X
Taf. II
Taf. X
Seite
Thale am Harz 515 Taf. X
Tharandt 375 Taf. XII
Thießow 476
Tiefenbach 415 Taf. XIII
Timmendorfer Strand .... 476
Todtmoos 516
Tölz 18
Tönisteiner Sprudel 74 Taf. 11
Tönnisstein 73, 523 Taf. I, II
Tossens , 446
Trarbach 39, 521
Traunstein 21
Travemünde 476
Triberg 516
Tutzing 516
Überkingen 75 Taf. I
Überlingen 376 Taf. XII
Unna 181 Taf. IV
Vilbel 376 Taf. I, XII
Vilm 477
Vitte 477
Wangerooge 450
Wanne 152 Taf. VII
Warmbad bei Wolkenstein . 29
Warmbrunn 30
Wamemünde 477
Wattweiler 22
Wehlen 517
Weilbach 416 Taf. II, XIU
Weißer Hirsch 517
Wemding 418, 526 Taf. XIII
Wenningstedt 449
Werl 262 Taf. X
Wernarzer Quelle 43, 521
Wernigerode 517
Westerland 449
Westemkotten 264 Taf. X .
Westerplatte 477
Wiedenfelsen 511
Wiesau (König-Otto-Bad). . 329 Taf. XH
Wiesbaden 264 Taf. V
Wiesenbad 34
Wildbad 35
Wildbad Empfing 21
Wildbad Kreuth 503 Taf. XIII
Wildbad Trarbach 39, 521
WUdbad Wemding 418, 526 Taf. XUI
Wildemann 517
WUdstein 39, 521
— 535 —
Seite
Wildungen 76
Willielmsglücksbninr .... 271
Wilhelmshaven 450
Wilhelmshöhe 518
Wimpfen 272
Windsheim 284, 524
Wipfeld 420
Wittdün 443
Wittekind 273
Wittersheim (Gebolsheim) . 158
Wölfeisgrund 518
Taf. I, XII
Taf. V
Taf. X
Taf. XI
Taf. XI, Xm
Taf. X
Taf. III
Wolkenstein
Wustrow
Wyk auf Föhr
Zellerfeld ..........
Zingst
Zinnowitz
Zollem
Zollhaus (Johaimisbruunen)
Zoppot
Seite
29
478
451
518
478
478
274 Taf. V
81 Taf. I
479
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Graphische Kunstanstalten J. J. Weber in Leipzig.
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