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Full text of "Deutsches Heldenbuch"

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DEUTSCHES 


HELDENBUCH 


ERSTER  TEIL 


BITEKOLF  UND  DIETLEIB 

HERAUSGEGEBEN  VON  OSKAR  JÄNICKK 

LAÜRIN  UND  WALBERAN 

MIT  BENUTZUNG  DER  VON  FRANZ  ROTH  GESAMMELTEN 
ABSCHRIFTEN  UND  VERGLEICHUNGEN 


BERLIN 

WEIDMANNSCHE   BUCHHANDLUNG 

1866 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


HERAUSGEGEBEN 


VON  OSKAR  JANICKE 


LAURIN  UND   WALBERAN 


MIT  BEJ^ÜTZUNG  DER  VON  FRANZ  ROTH 
GESAMMELTEN  ABSCÜRIFTEN  UND  VERGLEICHÜNGEN 


BERLIN 

WEIDMANNSCHE   BUCHHANDLUNG 
1866 


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DEM  ANDENKEN 

WILHELM   GRIMMS 

IST   DIES   HELDENBUCH 
GEWIDMET 


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Das  gedieht  von  Biterolf  und  Dietleib  ist  nur  in  der  grossen 
Ambraser  handschrift  (hlatt  166 — 195)  erhalten,  die  tri  den  jähren  1502 
—  1515  für  kaiser  Maocimilian  von  Hans  Ried  zolner  am  Eisack  in 
Bozen  angefertigt  (Pfeiffers  Germania  9,  381 — 384),  uns  ausser  kleineren 
gedichten  auch  die  Kudrun,  den  Erec  und  die  hüchletn  Hartmanns  und  das 
frauenbuch  Ulrichs  von  Liechtenstein  allein  überliefert,  die  handschrift  be- 
schreibt Haupt  in  der  vorrede  zum  Erec,  ihren  inhalt  verzeichnet  Primisser 
in  der  beschreibung  der  Ambraser  Sammlung  1819  5.  275 — 279  und  von 
der  Hagen  im  ersten  teil  des  heldenbuches  1855  5.  XII  fg.  ein  facsimile  aus 
den  Nibelungen  gab  der  freiherr  von  Lassberg  im  liedersaal,  den  an  fang 
der  Kudrun  v.  d.  Hagen  im  dritten  bände  der  Gesammtabenteuer. 

Die  erste  nähere  nachricht  vom  Biterolf  gab  Primisser  im  intelligenz- 
blatt  der  Wiener  litteraturzeitung  1816  nr.  48  und  in  Büschings  wöchent- 
lichen nachrichlen  1817.  3,  26;  abgedruckt  ist  dann  das  gedieht  nach  der 
handschrift  im  zweiten  bände  der  deutschen  gedichte  des  mittelahers  von 
V.  d.  Hagen  und  Büsching  1820.  diesen  druck  konnte  ich  zu  gründe  legen, 
zumal  da  eine  vergleichung  der  handschrift,  die  ich  herm  dr  Wilh.  Sehe- 
rers  bereitwilliger  gute  danke,  ergab  ddss  einzelne  ungenauigkeiten  im  texte 
fast  sdmmtlich  in  den  anmerhmgen  v.  d.  Hagens  s.  14 — 20  berichtigt 
waren,  wo  meine  angaben ,  namentlich  bei  den  absätzen  die  v.  d.  Hagen 
öfters  geändert  hat,  auch  von  diesen  anmerkungen  abweichen,  folge  ich 
Scherers  berichtigungen  aus  der  handschrift. 

Was  diese  neue  ausgäbe  betrifft,  deren  aufgäbe  es  war  das  gedieht  in 
reiner  würdiger  gestalt  darzustellen,  so  fühle  ich  mich  verpflichtet  gleich 
an  diesem  orte  meinen  grösteti  dank  herrnprof.  Mülletiho ff  auszusprechen, 
der  mir  nicht  nur  die  Verbesserungen  Haupts  die  unter  dem  texte  angegeben 
sind  mitgeteilt,  sondern  auch  selbst  mit  so  ununterbrochner  teilnähme  die 
arbeit  begleitet  und  mich  dabei  mit  rat  und  tat  so  unterstützt  hat,  dass  das 
beste  daran  auf  ihn  zurückgeht. 

Bei  der  frage  nach  der  zeit  und  dem  Verfasser  des  Biterolf  ist  nur 
als  curiosität  zu  erwähnen  die  meinung  des  ritters  A.  von  Spaun  der  noch 


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VIII  Einleitung 

im  jähre  1840  zum  Verfasser  der  Nibelungen,  des  Laurin  und  des  Biterolf 
Heinrich  von  Ofterdingen  machen  wollte,  gegen  ihn  schrieb  in  v.  d.  Ha- 
gens  Germania  (1844)  6,  181  Zinnow,  von  dem  auch  ebenda  (1843)  5, 
25  einige  bemerkungen  über  den  Biterolf  zu  finden  sind:  vgl.  dazu  Kober- 
steins  grundriss  §  83  anm.  e.  im  jähre  1860  stellte  K.  Weinhold  in  dem 
vortrage  über  den  anteil  Steiermarks  an  der  deutschen  di'chtkunst  des  drei- 
zehnten Jahrhunderts  die  behauptung  au f  dass  Biterolf  Klage  Kudrun  nicht 
in  Steiermark  gedichtet  seien  und  dass  der  Biterolf 'mindestens  in  die  zweite 
hälfte  des  13.  Jahrhunderts'  zu  setzen  sei.  es  wird  auch  genügen  diese 
meinung  erwähnt  zu  haben.  W.  Grimm  hatte  in  der  deutschen  heldetisage 
1829  den  Biterolf  und  die  Klage  einem  dichter  zugeschrieben;  Lachmann 
zu  den  Nib.  s.  287  trat  ihm  bei.  ob  diese  identität  des  Verfassers  aufrecht 
zu  erhalten  sei^  soll  im  folgenden  untersucht  werden,  man  muss  dazu, 
wie  schon  W.  Grimm  HS.  150 — 153  begonnen,  die  sprachlichen  und  metri- 
schen eigentümlichkeiten  beider  gedichte  zusammenstellen,  ich  beginne  mit 
den  reimen  und  führe  die  entsprechenden  fälle  aus  den  Nib. ,  besonders 
aus  dem  zwanzigsten  Hede  {s.  Lachmann  zu  den  Nib.  s.  255)  mit  an. 

Sehr  oft  reimt  im  Bit.  und  in  der  Klage  an  :  an;  vor  andern  conso- 
nanten  als  n  wird  a  :  ä  selten  gebunden,  war  :  dar  Bit.  2639.  jär  :  gar 
12023.  här  :  dar  Kl.  355  BCD.  gar  :  här  Kl.  C  2266  (Kl  1848  ist  dar  : 
envar  zu  lesen),  räm  :  nam  Bit.  12407.  unraaht :  braht  KL  1154  (nicht 
in  C).  vgl.  naht  :  bedäht  Nib.  1390,  1 :  bräht  1598,  3.  in  diesen  beiden 
steüen  hat  C  anders;  dagegen  steht  bräht  :  mäht  1012,  9  in  C.  im  klin- 
genden reim  findet  sich  a  :  ä  m  Bit.  nicht;  in  der  Klage,  da  2099  enahte  : 
bedahte  von  Lachmann  emendiert  ist,  nur  C  1743  wänden  :  banden. 

i  :  1  wird  vor  n  gebunden  in  :  sin  Bit.  3073.  3161.  5163.  5393. 

8263.  9449.  11857.  12121.  Kl.  1354.  1460.  in  :  sidin  Bit.  5803.  min  : 

sin  6909.   in  :  win  12381:  Bloedelin  Kl.  1893.  BloBdelin  :  unsin  Kl.  C 

1338.  Pilgerin  :  In  3417.  min  :  hin  reimt  Nib.  2027,  3  C.  sin  :  in  1 191, 

3  wozu  in  der  anm.  einige  stellen  aus  Bit.  und  Kl.  angeführt  sind.  —  das 

von  adjectiven  auf  -h*ch  wird  verkürzt  mich  :  schämelich   Bit.  833 1 

iobelich  7219  :waetlich  7327:  herlich  13193.   sich:lobelich  2181.  10593 

waetlich  8463  :  unbillich  12141  :  unglouplich  Kl.  1654  :  ungelich  Kl.  C 

2959.   sehr  oft  wird  auch  Dietrich  auf  ich  dich  mich  sich  gereimt  Bit. 

7803.  7853.  7955.  8031.  8061  usw.  Kl.  746.  816.  828.  847.  859  usw. 

Nib.  2276,  1.  2297,  3. 

0  :  ö  reimt  ennort :  gebort  Kl.  2022  (fehlt  in  C.)  bort :  gehört  Kl. 
C  1288.  Nib.  C  475,  9. 

e  :  e  reimt  vor  r  h^r :  sper  Bit.  5953,  sonst  nur  in  eigennamen  Rüe- 
deger:er  101 13 :sper  12443.  Günther: wer  10955.  Sigeh^r: wer  10731. 
dazti  stimmen  die  reime  des  XX.  liedes  Giselher  :  wer  2043,  1.  Ruedeger  : 


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ZUM  BiTEAOLF  UND  DiETLEIB  I^ 

her  2117,  3.  vgl  ger  :  Volker  1826,  1  C.  mer  :  her  400,  1.  Lachmann 
zu  den  Nib,  s.  255.  Ulrich  von  Liechtenstein  reimt  im  frauendienst  {nie 
im  frauenbuch)  sehr  oft  er  auf  m^r  und  auf  eigennamen  wie  Wolfger, 
Röedeger;  zweimal  auf  her  124,  31.  472,  1.  beispiele  aus  Neidkar d  gibt 
Haupt  zu  89  5. 

e  :  e  reimt  wie  in  den  Nib.  {gramm,  P,  139)  besonders  oft  im  Bit. 
in  degenislegen  2967.  3631.  8751.  8851  usw.  in  der  KL  nwr  689.  1948. 
ausserdem  findet  sich  in  der  KL  nur  legen  :  phlegen  1237,  mehr  im  Bit. 
legen  :  degen  3787  :  bewegen  933  :  wegen  5341.  5521.  siegen -.wegen 
12031  :  phlegen  10091.  siege  :  gewege  12575  :  phlege  12871.  stete  :  bete 
2503.  2531.  5831:  tete  1575.  bresten  :  vesten  10251.  10463.  12213. 
gebresten  :  gesten  1219.  engegene  :  degene  und  sedele  :  edele  s.  unten. 

a  :  e  findet  sich  zweimal,  swester  :  laster  Kl.  474  {in  C  geändert). 
krefte  :  nöthafte  Bit.  12295. 

e  :  i  reimt  im  Bit.  vor  zz  und  ck.  wizzen  :  vermezzen  2159.  ge- 
wizzen  :  vermezzen  6459.  10881.  itewizzen  :  vermezzen  12505.  {über 
die  kürzung  des  i  vgl.  itewizzen  :  vlizzen  Kudr.  331,  2  in  der  cäsur  und 
von  itewizze  :  bizze  Mariengrüsse  Haupts  zeitschr.  8,  285,  331).  dicke  : 
recke  9017.  ecken  :  gelicken  10539.  in  der  KL  findet  sich  von  diesem 
reime  kein  beispiel  als  330  in  der  hs.  a. 

o  :  a  Boppcn  :  knappen  Bit.  7709  hat  in  d^  KL  und  in  den  Nib. 
keine  analogie.  die  österreichische  form  des  partidpiums  geswarn  :  vam 
Bü.  3445  begegnet  auch  Nib.  421,  6  BCD :  bewarn  und  2086,  1  C:  varn. 

6  :  uo.  dd  :  zuo  im  Bit.  sehr  oft,  1193.  3395.  5309.  7291.  7325 
iisir.  Kl.  332.  1 199.  C4039  :  tuo  BiL  2451.  2487.  5489.  9931  :  fruo 
1013.  4855.  4861.  7579.  9305.  9567.  Nib.  1757,  3.  1768,  3.  Gerndt : 
guot  BiL  13135  :  tuot  JVi6.  2033,  1.  G^rnöten  :  guoten  Bit.  6207. 

u  :  uo.  sun  :  tuon  Kl.  619.  879.  1042.  1170.  1288.  (7  4041.  Bit. 
1947.  2081.  2107  usto.  sehr  oft  Nib.  332,  1.  936, 1.  1153,  1.  1849,  3. 
1853,  3.  2220,  3.  102,  9  BC.  565,  5  C.  nu  :  zuo  Bit.  8373.  KV.  1247 
:  duo  KL  C  1347. 

Ott  :  ü  und  ou  :  iu  bei  folgendem  w  finden  sich  in  beiden  gedichten 
i^amm.  P,  194.  203.)  trouwen  {inf.) :  frouwen  BiL  11329.  getrouwen  : 
gehouwen  1407:frouwen  5157.  11483.  12585.  JB.  254.  602.  1438 
igebouwen  {part.)  KL  632.  829.  1096.  ich  trouwe  :  frouwe  BiY.4631.— 
trouwen  (gen.)  :  frouwen  BiL  7019.  7149  :  verhouwen  10499. 

Reimfreiheiten  im  gebrauch  von  consonanten  sind  lc:Ich  marschalc : 
enphalch  Bit.  3229.  KL  719  ;  bevalch  Nib.  1674,  1.  vgL  verch  :  werc 
Nib.  2147,  3.  Krone  12039.  tac  :  gesach  Nib.  1680,  1  D  :  sprach  Kudr. 
1166,  1.  widerwac  :  sach  BiL  7359  hat  Benecke  zu  Iwein  4431  beseitigt 
durch  die  Verbesserung  widersprach,   die  alte  form  gelicken  :  ecken  Bit. 


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^  ElffLEITUNG 

10539  ist  schon  oben  erwähnt,  auch  in  der  genesis  reimt  so  licken  : 
blecken  1500  :  secken  fundgr.  66,  12.  lecken:  decken  38,  16.  in  der 
Araw«.  15675  lecke  :  ecke.  —  über  die  reime  ecke  :  flecke  KL  941.  Bit. 
10839.  berc  :  werc  4055.  10661  ist  Lackmanns  anm.  zur  Kl.  941  nach- 
zusehen. 

m  :  n.  Ililtgrimen  :  schinen  Bit.  9237.  Heime  :  kleine  5193  :  eine 
5673.  12895.  inne  :  grimme  Kl.  709.  Wienen  :  niemen  Kl.  C  2900 1). 
schürstein  :  oeheim  Bit.  10333.  tuon  :  ruom  8107.  nach  kurzem  vocal 
dan  :  alsam  1638.  samt :  hant  11289.  12813  :  lant  13289.  vgl.  samt : 
sant  Kudr,  751,  2.  Lachmann  zu  Iwu  6296. 

Die  medien  verschiedener  organe  reimen  ähnlich  wie  bei  Wolfram. 
tage  :  habe  Bit.  8567.  erslagen  :  haben  Kl.  1667  B.  begraben  :  tagen 
1351  BD  Jh.  ougen  :  gelouben  555  BCD.  Bergen  :  werben  Bit.  1629. 
Dietleip  :  breit  8193  :  gemeit  9915  :  leit  13073.  Dietleibe  :  beide  5557. 

en :  e  reimt  in  der  Kl.  A  nur  1508  gein  Hagene  (l.  Hagenen)  :  de- 
gene,  zweimal  in  der  Kl.  C.  wegen  :  stege  286S.  der  hdchgezite  (A  1411 
liest  den  höchgeziten)  :  riten  ^936.  Öfter  dagegen  findet  sich  dieser  reim 
im  Bit.  wigande  :  landen  1225.  jungen  :  vestenunge  1871.  Hagenen  :  de- 
gene  3079.  Araelunge  :  jungen  6455.  Imbrecken  :  recke  7633.  herten  : 
werte  8545.  Francriche  :  erblichen  8791.  angesihte  :  gerihten  8869.  ge- 
standen :  ande  9469.  vinde  :  Ingesinden  10525.  miete  :  bieten  12487. 
die  hs.  hat  hier  überall  en  :  en ,  nur  3079.  7633  e  :  e  und  6455  en  :  e. 
auch  in  der  Kudr.  ist  dieser  reim  en  :  e  häufig ,  die  hs.  hat  meistens  en  : 
en,  seltener  e  :  e.  Pfeiffers  Germ.  10,  57.  an  zwei  stellen  des  Bit.  wird 
der  reim  en  :  e  vermieden  durch  die  schwache  declination  von  küniginne, 
küniginnen  :  entrinnen  2221  :  hinnen  6999.  an  der  letzten  stelle  steht 
im  text  küniginne,  l.  -en. 

Im  Bit.  reimt  sehr  oft  degene  :  Hagene  771.  4541.  4965.  5003  usw. 
:  Räbene  4749  :  begegene  3713.  5461.  10183  :  engegene  5565.  8411. 
9123.  9511.  13103  :  lebene  5863.  degenen  :  Hagenen  2741.  6017.  Ha- 
genen:  degene  3079.  Sabene  :  habene  10995.  edele  :  sedele  8379. 12767. 
13119.  in  der  Kl.  und  im  XX.  Nibelungenliede  sind  diese  reime,  wie 
W.  Grimm  zur  gesch.  des  reims  s.  693  sagt,  nur  auf  Hagene.  es  findet 
sich  hier  (für  die  übrigen  teile  der  Nib.  s.  Lachmann  zu  1916,  1 )  Hagene  : 
sagene  Kl.  369.  Nib,  2278,  1  :  klagene  Kl.  1707  :  tragene  A^t6.  2131,  1. 
2137,  I.  2279,  l  :  dagene  2044,  l  :  degene  Kl.  544,  1508.  Nib.  2144,  1. 
2162,  l.  2245,  1.  2270,  1.  2275,  1.  2283,  1  :  gademe  Kl.  589.  Nib. 
2248,  1.  2280,  1. 

Formen  die  um  1200  veralten  und  von  den  höfischen  dichtem  ge- 


^)  Kl.  729  reimt  riemeo  :  nleraeD,  im  Bit.  stets  nieman. 


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ZUM  BlTEAOLF  UND  DlETLEIB  ^I 

mieden  werden,  sind  äbunt :  wunt  Bit.  3609.  9241.  snidanden  :  verch- 
Hunden  6533.  suochimde :  stunde  Kl  1 126.  tot :  entwäfeoöt  Bit  8709 : 
Tcreeröt  9537.  not :  gesenftot  12375.  gebot :  gebaröt  Kl.  566  wo  C  ändert. 
tot :  verwaodeldt  KL  C  769.  in  den  Nib.  findet  sich  dieser  reim  zweimal 
tot :  ermorderdt  953,  3  :  gewamöt  1685,  3.  minnist :  list  Bit.  8453.  Kl. 
769,  vgl.  Haupts  zeitschr.  8,  544.  11,  574.  viant :  lant  Bit.  3633  :  HUde- 
brant  Kl.  614.  vlande :  lande  Bit.  5283.  vianden  :  wiganden  3937.  vorde- 
rost :  tröst  Bit.  6073.  11113.  Nih.  1466, 1.  1957,  l. 

Von  verhalformen  die  hei  den  einzelnen  dichtem  im  reim  verschieden 
behandelt  werden  ist  folgendes  anzumerken,  von  wizzen  kommt  im  reime 
vor  weste  :  geste  Bit.  3498.  4430.  westen  :  besten  646.  1702.  3742. 
5908.  Kl.  1996.  wisten  Bit.  3216.  Kl.  27.  922.  —  mohle  reimt  Bit.  167. 
8929.  Kl.  121.  402.  577.  1171.  mohten  Kl.  573.  1910.  1953.  möhte 
Bit,  6911.  Kl.  1593.  mähte  Kl.  1021.  mehten  Bit.  3981.  —  das  imper- 
fectum  von  haben  ist  biete  Bit.  1677.  3438.  7567  (biet  oA»t€  reim  gibt  die 
h.  1369.  8985.  darnach  ist  biete  an  einigen  stellen  gesetzt  worden  wo  der 
vers  einen  langen  vocal  verlangte),  vgl.  biete  :  verbieten  Kudr.  1015,  3. 
hieten  :  rieten  443,  3.  haßte  reimt  Bit.  6801.  Kl.  111.  2143.  bseten  Bit. 
9690.  die  3  person  plur.  im  conj.  praes.  bän  steht  im  reim  637.  5025. 
7793.  9614.  11652.  1 1694.  —  von  gm  und  sten  kommen  im  indicativ 
vnd  infinitiv  die  formen  aufä  vor,  e  steht  werm  beide' verba  auf  einander 
reimen  (doch  auch  ä,  gänt :  stänt  Kl.  809.  stät :  gat  Bit.  325.  bestän  : 
gan  3239.  3313.)  und  zweimal  der  eigennamen  wegen  st^t :  Tdl^t  Bit. 
4129.  Machazen  :  gesten  Kl.  483.  der  conjunctiv  kommt  nur  im  Bit.  im 
reime  vor  und  hat  gewöhnlich  ^,  ä  findet  sich  einmal  im  sing,  da  :  sta  387, 
öfter  in  der  dritten  person  plur.  bestän  :  län  2500«  10031  :  getan  3343 
:  han  7350.  gän  :  bän  1 1545.  die  pavticipien  gegän  und  gestan  begegnen 
in  beiden  gedickten  neben  gegangen  und  gestanden  oft,  s.  Benecke  zu  Iwein 
3694.  —  ziemlich  gleich  häufig  gebraucht  sind  in  beiden  gedichten  ver-, 
ge-,  enphähen  und  vän,  ver-,  enphän  (Haupts  zeitschr.  11,  209);  Bit. 
2505.  KL  603.  654.  C  3991  reimt  auch  slän  filr  slaben.  —  das  imper- 
fectum  schre  KL  326.  505.  1542  stimmt  zu  Nib.  466,  3.  624,  3.  954,  1. 
2313,  4.  im  Bit.  kommt  weder  schrd  noch  schrei  im  reime  vor.  —  die 
eontrakierten  formen  des  pdrticipmms  geseit  gekleit  sind  in  beiden  ge- 
diduen  häufig,  neben  gesaget  geklaget,  wie  auch  meit  oft  erscheint,  neben 
maget  Bit.  3265.  12623.  KL  1114.  1378.  im  BiL  reimen  auch  verdeit 
und  widerseit,  in  der  KL  geleit  1208.  2024.  im  indic.  praes.  finden  sich 
im  reime  3  sing,  seit  Bit.  287.  3557.  KL  1776.  widerseit  Bit.  4903.  treit 
391.  4526.  dt€  2  plur.  verdeit  2853.  ebenso  gtt  3  sing.  6908.  6960. 
12612.  KL  293.  767.  897  und  llt  Bit.  12611.  KL  897.  1260.  1479.  in 


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xn  Einleitung 

den  Nib.  sind  häufig  geseit  und  verdeit,  gekleit  reimt  219,  4.  600,  3. 
932,  3.  verkleit  1782,  4.  geleit  1755,  5.  list  2  sing. :  8!st  1574,  4. 

In  einigen  fällen  wird  auslautendes  e  abgeworfen.  Sifrit :  bit  Bit. 
7299  :  Sit  11265.  11695.  1 1977.  Imfrit :  mit  3435  :  sit  1 1627.  in  der 
Kl.  nur  Irnfrit :  mit  1186.  auch  in  den  Nib.  reimt  Slfrit :  erbit  56,  1 
:bit  158,  1.  320,  1.  331, 1.  853,  l:mit  59, 1.  173,  1.  914, 1  :  sit  153, 1. 
209,  3.  329,  1.  338,  5.  935,  1.  Irnfrit :  sit  1968,  1  C  {vgl  MüUenhoff 
zur  gesch.  der  Nib.  s.  27.  Lachmann  auswcAl  s.  XIX.  XX).  m  der  Kudr. 
nur  Slfrit  :  sit  722,  1.  aber  öfter  in  Ulrichs  frauendienst  Liutfrit  :  sit 
170, 13.  174, 17.  199,  3  usw.  —  van  (nom.) :  man  Bit.  1557  :  dan  9802. 
van  {dat.) :  dan  3665.  9781.  van  {acc.) :  wän  11497.  s.  Lachmann  zu  den 
Nib.  216,  1.  Koberstein  quaest.  Suchenw.  s.  37.  40.  die  form  vanen  steht 
im  reim  Bit.  3711.  5359.  9687.  11023.  11951.  —  der  dativ  lant  reimt 
im  Bit.  3407.  12428. 

Beide  gedickte  reimen  sie  (eos)  Bit.  1599.  6259.  10089.  Kl.  438. 
623.  («•)  Bit.  7419.  10519.  11715.  —  nur  iw  Bit.  findet  sich  zwelviu  : 
iu  173.  driu  :  vieriu  4493.  die  von  Lachmann  auswahl  s.  XIX  ausge- 
sprochene  beschränkung  dieser  reime  ist  aufzuheben.  Hartmann  reimt 
driu  :  vieriu  Greg.  633.  Ulrich  frauend.  driu  :  vieriu  74,  29.  iu :  siebeniu 
291,  9.  Helbling  diu  :  zwelviu  2,  437.  getriu  :  vieriu  13,  1 12.  Wemher 
Ilelmbr.  driu  :  sibeniu  401.  —  sint  und  sit  reimen  oft  im  Bit.  Kl.  Kudr. 
Nib.  {s.  MüUenhoff  zur  gesch.  der  Nib.  s.  18),  doch  ist  sint  in  den  drei 
ersten  gedichten  häufiger.  —  süene  :  küene  Bit.  11413.  12371.  12403. 
12535.  Kudr.  1644,  1.  Kl.  583  wo  C  suon  :  tuon  hat;  daneben  suone  : 
tuone  Bit.  12525.  suone  reimt  auch  Krone  25722.  suon  :  tuon  Neidh. 
31,  13.  103, 18.  Liechtensteme^S,  16.  656,  28.  Krone  4043.  5616.  7452. 
11130.  11693.  12179.  Roseng.  D  751.  UdS.  —  im  reim  geschwächt 
ter  vocal  begegnet  zweimal  in  der  von  guten  dichtem  geübten  weise  {Lach- 
mann  zu  Iw.  2112)  baten  :  zunstaten  Bit.  9050.  bater  :  vater  Kl.  1044. 
—  über  die  reime  einiger  eigennamen  ist  noch  zu  bemerken:  neben  Bech- 
lären  reimt  BechlaBren  :  wseren  Bit.  5323  und  anm.;  neben  Burgondaere 
Bit.  4703.  7743.  12321.  13039.  Kl.  2049  «<«*/ Burgenden  :  erwenden 
Kl.  779.  über  die  accusative  auf  e  wie  Dietriche  Dietleibe  Ortwine  s. 
W.  Grimm  HS.  151  und  Haupt  zu  Neidh.  54,  32.  über  den  nom.  Rüe- 
degere  :  ere  Bit.  13213  die  anm.  dazu. 

Vier  gleiche  reime  {s.  W.  Grimm  zur  gesch.  des  reims  s.  624)  finden 
sich  Bit.  1157.  1495.  1937.  6577.  8261.  10365.  11105.  Kl.  202.  1106. 
C  2927.  auch  Bit.  5731 . 1 1047  an :  an  :  an :  an  darf  man  hierher  rechnen. 

Die  nährenden  reime  sind  im  Bit.  und  in  der  Kl.  gleichmässig  ge- 
braucht, häufiger  als  in  der  Kudr.  und  in  den  Nib.  s.  W.  Grimm  a.  a.  o. 
568/".  wo  noch  bemerkt  wird  dass  die  Überarbeitung  C  in  der  Klage  mehr 


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ZUM  BiTEROLF  UND  DiETLEIB  XIII 

rührende  reime  eingeführt,  in  den  Nib.  dagegen  sie  bis  auf  vier  ver- 
mieden  hat. 

Auch  die  dappelreime  sind  gleich/massig  gebraucht;  das  erste  wort 
muss  eine  partikel  oder  ein  pronomen  sein,  im  Bit  aber  ist  es  auch  einmal 
substcnUivum,  fursten  wip  :  fürsten  llp  6837  ^)  und  einmal  verbum  wolde 
bestan  :  wolde  er  gän  10809.  eine  dijferenz  ist  auch  dass  in  der  Klage 
dreifacher  reim  nicht  vorkommt,  wol  aber  im  Bit.  noch  die  wege  :  noch 
die  Stege  927.  und  ouch  den  itp  :  und  ouch  din  wtp  9667.  wol  ze  suone  : 
wol  ze  tuone  12525.  W.  Grimm  a.  a.  o.  590.  596.  im  gebrauch  des  er- 
weiterten reimes  mit  untrennbaren  partikeln  zeigen  beide  gedichte  keinen 
erheblichen  wUerschied.   W.  Grimm  a,  a,  o.  600. 

Der  Versbau  im  Bit.  und  in  der  Klage  ist  streng  und  weicht  vom  ge- 
brauch der  Nibelungen  nur  ab  in  der  Unterdrückung  des  e  das  vor  aus- 
lautender liquida  steht  oder  selbst  auslaut  ist.  mit  beispielen  aus  der  KL 
belegt  diesen  fall  Lachmann  zur  Kl.  27.  hier  sind  befspiele  aus  dem  Bit. 
SU  geben  für  e  vor  auslautender  liquida,  denn  das  auslautende  e  wird, 
zumal  in  verben,  so  oft  abgeworfen  dass  beispiek  zu  geben  nicht  nötig  ist* 
mit  dem  verse  under  kristen  und  under  heiden  Kl.  Tl  stimmt  wörtKch 
Kl.  424.  Nib.  1274, 1  B  und  Bit.  275  wo  das  under  im  text  zu  behalten 
war  ^).   wie  hier  beginjit  das  folgende  wort  mit  einem  vocal  mägn  und  418. 


*)  voget  vie  :  voget  hie  3959  fällt  weg,  da  offenbar  durch  ein  versehen  des 
tehreibers  voget  aus  der  ersten  zeile  in  die  zweite  gekommen  ist,  wo  es  keinen 
sinn  gibt. 

*)  es  isi  in  der  Rl.  wie  im  Bit.  häufig  dass  gofiz  oder  beinahe  gleiche  verse 
wiederholt  werden,  von  vielen  beispielen  nur  wenige:  mit  willigen  handen  Kl.  469 
=  1912.  dd  sprach  der  Boteluoges  suon  Maz  solt  ichbilliche  tuon'  Kl  1042  =  12S0, 
nur  dass  hier  sol  steht,  beidiu  sin  kint  und  ouch  sin  wip  536  =  1167.  daz  man  si 
mit  braunen  vergoz  1566  vgl.  unz  daz  man  si  mit  wazer  verguz  1979.  in  Volkes 
stürmen  herten  sich  dicke  wol  erwerten  164  vgl.  der  in  manegem  stürme  herte  sich 
dicke  wol  erwerte  640.  die  stolzen  burgsre  Bit.  1419  =  1427  =  1639.  der  sich  da 
Diete  hete  genant  3408=3737=4016=4117.  degene  aller  beste  1552=5694=8674= 
9044  =  12388.  die  zwene  künege  junge  die  küenen  Harlnnge  5655 /".  =  5719/*.  vgl. 
7631  f,  12857/*.  wie  si  waeren  geriten  und  wie  si  hsten  gestriten  13091/*.  vgl.  wie 
er  wierc  geriten  und  waz  er  haite  gestriten  13447/*.  s.  auch  die  anm.  zu  2787.  auch 
haben  Bit.  und  Kl.  verse  mit  einander  gemein,  z.  b.  unz  an  den  jungesten  tac  Bit. 
6903  =  Kl.  598  =  Kl,  1214.  die  ie  daz  beste  t&ten  Bä.  7689  =  lü.  948.  beidiu  spSte 
nnde  fmo  Bä.  443  =  Kl.  1 125.  sol  er  des  haben  ere  ^»^.311=  Kl.  C 1864.  daz  im  got 
gebe  leit  Bit.  10622= AV.  C  3605.  doch  würde  es  grundlos  sein,  hieraus  einen  beweis 
für  die  identität  des  Verfassers  herleiten  zu  wollen:  die  beiden  gedichten  gemein- 
samen verse  sind  ohne  individuelles  gepräge  und  ähnliche  Übereinstimmungen  finden 
sich  auch  bei  anderen  dichtem  Jener  zeit,  ohne  dass  directe  entleknung  anzunehmen 
wäre,  man  vergleiche  z.  b.  er  begunde  ez  sinen  friunden  sagen  Bü.  10612  mü 
Weifr.  fVilh.  312, 14  er  begunde  ez  sinen  friunden  klagn.  der  dinge  ich  mich  nimer 


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XIV  Einleitung 

säznan  5887.  Sahsn  und  8966.  diezn  unt  11190.  warn  ouch  11239. 
geruotn  unz  11425.  warn  erslagen  11447.  warn  erkant  12069.  waern 
ouch  1202.  waßmoch  12337.  undr  einander  1597.  7255.  undr  uns 
6539.  vor  consonantischetn  atüatU:  öm  verriten  4285.  waern  ze  3207. 
henrn  weiz  6738.  waern  wol  7835.  emze8ll3.  warn  der  8948.  willn 
bekant  11550.  herm  für  11577.  enwaern  sd  12369.  herrn  Dietrichen 
12880.  tiufl  bin  7764.  oft  findet  9ieh  diese  nnterdrückung  des  e  nach 
der  ersten  hebung  und  man  kann  auch  schwebende  betonung  oder  lUar- 
ladung  des  ersten  fusses  annehmen;  in  diesem  falle  habe  ich  das  e  stehen 
lassen. 

Der  auftact  ist  im  Bit.  wie  in  der  Kl  sehr  oft  zweisilbig:  schwebende 
betonung  der  beiden  ersten  silben  im  verse  {Lachmann  zu  Iwein  1118)  ist 
ebenfalls  häufig,  z.  b.  leider  }k  muosen  si  daz  tuon  KL  619.  fliezen  Az 
starken  wunden  304.  wurden  gelegt  üf  den  r6  1091.  inaiigen  des  1220. 
werdender  907.  furiden  der  893.  Swemmel  nu  1712.  Swcmmel  und 
1746.  Gere  die  tjoste  hete  genoineu  Bit.  10154.  bezzer  in  al  dem  riebe 
2277.  zieren  waer  er  dar  inne  11853.  swelbem  diu  orste  wunde  12928. 
zeinem  dem  aller  besten  645  usw.  die  Überladung  des  ersten  fusses 
{lachmann  zu  Iw.  309).  die  für  die  Klage  von  Lachmann  zur  KL  27  mit 
drei  beispielen  belegt  xoird,  findet  sich  auch  KL  1673  wie  hästu  zuo  mir 
also  getan  und  C2201  der  marcgräve  lügende  riebe,  in  deji  beiden  ersten 
.  aventiuren  des  Biterolf  kommt  sie  nur  dreimal  vor:  die  nahtselde  möbten 
werden  guot  552.  der  tiuvel  gesendet  in  min  lant  919  und  si  truogen 
den  recken  beiden  muot  1 175,  und  in  allen  drei  versen  Idsst  sie  sich  be- 
seitigen wenn  manschreibt  tiufl  truogn  nahtseid,  s.  oben,  von  der  dritten 
aventiure  an  ist  die  Überladung  sehr  häufig:  von  einem  dem  besten  under 
in  2533.  der  marcgräve  sprach  *nu  lieze  ich  dir  7508.  vgl.  4213.  5583. 
5930.  6779.  8367.  9039.  si  hiezen  iu  alle  widersagen  491 1.  da  schuofen 
die  beide  guote  5793.  genuzzen  die  Burgondaere  12321.  daz  eilendes 
mich  geniezen  län  8251.  in  unmuoze  fragen  er  began  10873.  diu  ougen 
gein  im  dö  wenken  lie  8682.  ouch  urborten  sich  vil  sere  13038  und 
viele  andere  stellen. 

Über  den  versschluss  ist  folgendes  zu  bemerken,  verschleifung  auf 
der  letzten  Senkung  kommt  im  Bit.  vor  in  der  von  Lachmann  zu  Iw.  1159 
angegebetien  weise  möhte  verdagen  7254.  umbe  veijähen  11671.  porte 
gedranc  12309.   porte  getrlben  12338.   eine  verlän  12877.  der  kgitime 


^eschame  Bä,  4502.  mit  Lanz,  1S22  =  Nib.  287,  4  des  r^tes  ich  mich  nimer  geschame. 
mit  rosse  miUile  Bü.  889  mit  Trist.  177,  21  mit  orse  miuUe.  Bä.  4095  üt,  gleich 
Kudr.  1567,  2  wir  tnonz  niht  durch  versrnfthen.  Bit.  1 1042  da  sturbea  helde  guote  » 
Rah.  745,  1  =  Dietr.  flucht  6520. 


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ZUM  BiTEROLF  UND  DiETLEIB  XV 

(ms/oQ  des  zweiten  e  findet  sich  in  beiden  gedickten  in  der  letzten  Senkung: 
ielweders  Bit.  2900.  10088.  iemans  7582.  12601.  turnierens  8224. 
8349.  8395.  9536.  wichens  10025.  schrfens  Kl.  439.  anders  528. 
Bit.  6282  ist  nicht  Günthers  phlegen  zu  sehreiben,  sondern  Gunth^res 
phlegen,  da  der  dichter  nicht  e,  sondern  ^  in  dem  namen  hat.  im  gebrauch 
verkürzter  einsilbiger  Wörter  mit  betontem  vocal  in  der  letzten  Senkung 
des  ^mpfreimenden  verses  stimmen  Bit.  und  Kl.  im  ganzefn  zu  den  Nib. 
(Lachmann  zu  307, 1).  von  im  ir  ist  sehr  häufig,  dar  Bit.  354.  444.  461. 
1333.  1756.  1799.  2009.  3228  usw.,  in  der  Kl.  nur  1050.  vil  Bit.  565. 
1163.  1365.  2202.  2963.  57^1.  8630.  10036,  in  der  Kl.  nicht,  wol 
m.  3471.  3685.  5806.  6085.  11001.  12775.  13329.  Kl.  1670.  her 
Bü.  7951.  9038.  Kl.  673.  1917.  an  Bit.  10617.  für  nicht  in  der  KL, 
m  Bit.  860.  1269.  2060.  2545.  2557.  2639.  3226.  4311.  7537.  12383. 
12459.  ebenso  steht  unt  nur  im  Bit.  {s.  Haupt  zu  Engelh.  463)  baz  unt 
ba2l962.  bröt  unt  wIn  5516.  üz  unt  in  9312.  durch  unt  durch  10765. 
-em  steht  in  der  letzten  senku7ig,  wenn  eine  präposition  vorh^geht  oder  ein 
anlautendes  m  folgt,  in  beiden  gedichten  häufig;  ohne  diese  beiden  be- 
ichränkHngen  nur  im  Bit.  kaltem  sne  1595.  keinem  jehen  6412.  dem 
nam  7844.  einem  her  9443.  iegUchem  pris  1 1409.  etelichem  leit  1 1864. 
thensa  zeigt  sich  nur  im  Bit.  die  abschwäehung  des  m  im  dativ  zu  n  mit 
Til  ungefuegen  sit  11266.  in  zühticljchen  sit  11627.  nach  ir  alten  site 
13410  wie  Kudr.  722,  2  mit  höchverten  sit.  vgl.  W.  Grimm  zu  Freidank 
165,  15. 

Vor  einsilbigem  worte  das  vocaUsch  anlautet  steht  am  verssehlusse 
hiatm  tiiire  an  Bit.  883.  Reiche  e  Kl.  37 ;  durch  verschweigung  des  e 
wird  der  Matus  entfernt  solt  ich  Bit,  7294.  jär  alt  210.  ze  kiesen  ist 
12627.  unt  in  9312.  s.  Lachmann  zu  Iw.  7764.  auslautende  liqnida 
geht  vorher:  sehr  häufig  n  und  r;  m  bis  auf  zwei  stellen  (alsam  ich  Bit. 
8984.  dem  In  Kl.  1644)  nur  im  mfang  des  Bit.  alsam  e  433.  945.  1261. 
im  ist  329.  im  e  1537.  1  nur  zweimal  wol  in  Bit.  8949.  wil  ich  8696. 
von  andern  consonanten  ist  z  in  der  Kl.  häufiger  als  im  Bit.:  daz  e  Kl. 
285.  daz  an  907.  1010.  1982.  daz  In  1651.  daz  ir  1729.  daz  an  Bit. 
3361.  minez  an  2774.  gesaz  er  2902.  liez  er  10114.  f  begegnet  nur 
einmal  uf  in  Bit.  10213.  ch:  noch  e  Bit.  5746.  11817.  ich  e  8364. 
mich  an  6500.  Kl.  914.  -et  geht  vorher  Bit.  935.  2593.  2725.  2821. 
923).  9945.  12619.  12729.  M.  1091.  398;  -ec  wtir  in  der  Kl.  1881. 
C^28\.  ab  in  Bit.  1809  fäUt  durch  Lachmanns  Verbesserung  von  in  weg. 

Es  sind  bisher  schon  einige  besonderheiten  des  Biterolfeinganges  her- 
vorgehoben worden,  vor  der  bespreehung  der  sprachlichen  eigentümlich- 
keiten  des  Bit.  und  derKlagemüssendie  beiden  ersten  aventiuren  des  Bit.  fitr 
«icA  betrachtet  werden:  idh  halte  sie  ßr  später  van  anderer  hand  zugesetzt. 


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XVI  Einleitung 

Zunäch^  fällt  in  die  äugen  der  neue  an  fang  1989  und  die  namenS" 
angäbe  Dietleibs  und  seiner  mutter  2002/".  die  doch  beide  schon  193 — 195 
genannt  waren,  auf  diesen  neuen  an  fang  und  einige  Widersprüche  zwischen 
den  beiden  ersten  aventiuren  und  den  übrigen  machte  scho7i  W.  Grimm 
HS.  128  aufmerksam,  er  erklärte  sie  aber  für  gedächtnisfehler  die  bei  so 
gehäuftem  Stoffe  verzeihlich  seieti.  die  Widersprüche  innerhalb  des  haupt- 
gedichtes  (so  nenne  ich  der  kürze  halber  v.  1989  bis  zum  schluss)  sind 
gering  und  werden  sich  auf  die  von  Grimm  angenommene  weise  und  durch 
die  Überarbeitung  des  älteren  gedichtes  weiter  wUen  erklären  lassen;  weit 
grösser  smd  aber  die  Widersprüche  zwischen  der  einleitung  1  — 1988  und 
dem  hauptgedichte.  das  schwert  Weisung  führt  561.  636.  679  Biterolf 
der  123  auch  noch  ein  anderes  hat,  Schrit;  hernach  führt,  in  Übereinstim- 
mung mit  den  übrigen  gedichten  der  deutschen  heldensage,  Dietleib  den 
Weisung  3658.  12265.  Biterolfwill  1201.  1923  von  feinden  aus  seinem 
lande  vertrieben  sein,  was  später,  auch  als  Rüdeger  ihn  erkennt,  nicht 
erwähnt  wird,  doch  wird  hierauf  wie  auf  den  widersprach  dass  Biterolf 
4204  einen  söhn  von  drittehalb  jähren  und  eine  tochter  verlassen  hat 
{wieder  ist  die  angäbe  der  tochter  der  sage  gemäss),  183.  210  aber  nur 
einefi  zweijährigen  söhn,  weniger  gewicht  zu  legen  sein,  in  der  HS.  96 
wird  auf  den  seltsamen  umstand  hingewiesen  dass  nur  716  eine  hinde^Uung 
auf  WaUhers  kämpf  mit  den  Burgunden  sich  findet  y  während  doch  später 
veranl€usung  genug  dazu  war.  man  könnte  zwar  auch  5085/1  auf  diesen 
kämpf  und  die  schliessliche  Versöhnung  beziehen ,  doch  wird  man  lieber 
annehmen  dass  im  hauptgedicht  dieselbe  version  der  sage  vertreten  ist  wie 
in  dem  mhd.  gedichte  von  Walther  und  Hildegunde,  dass  Walther  mit  den 
Hemm  kämpft  (s.  Haupts  zeitschr.  12,  273).  dafür  spricht  10443/*. 
7664/1;  Walthers  worte  11933/1  sind  nicht  dagegen,  denn  die  Vermutung 
W.  Grimms  HS.  94,  dass  vielleicht  Walther  auf  der  flucht  bei  Rüdiger 
aufnähme  gefunden  habe,  ist  in  jedem  falle  abzulehnen:  Rüdiger  wäre  ja 
sonst  treulos  gegen  seinen  herm.  Walther  ist  vielmehr,  so  lange  er  für 
Etzel  kämpfte,  oft  Rüdigers  gast  gewesen ;  daran  denkt  er  hier,  auch  9925 
widerspricht  nicht,  denn  Biterolfs  verumnderung  darüber  dass  Walther 
jetzt  Günthern  betsteht,  ist  wegen  der  vorhergehenden  Zeilen  lieber  durch 
die  Verwandtschaft  Walthers  mit  Biterolf  zu  erklären  als  durch  einen 
frühem  kämpf  Walthers  gegen  Günther.  —  an  Etzels  hofe  sind  in  der 
einleitung  Rüdiger ,  Ramunc  von  Vlachen,  Gotele,  Gibeche,  Homboge  der 
gefangene  Polenherzog,  Schrutan  von  Meran  und  die  drei  vertriebeneti 
Irinc  Imfril  Hawart,  zmschen  die  1239  Otle  der  degen  eingeschoben 
wird,  dessen  sonst  nirgend  erwähnung  geschieht,  seine  heimat  wird  nicht 
angegeben,  doch  nach  dem  zusammenhange  müssen  wir  ihn  für  einen 
thüringischen  oder  sächsischen  helden  halten,  der  wahrscheinlich  auch  aus 


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ZUM  BiTEROLF  UND  DiETLEIB  XVII 

iämer  keinua  vertrieben  war.  in  hezug  auf  den  Polenherzog  Homboge  ist 
ein  dop^lter  underspruck  gegen  das  hauptgedicht:  hier  wird  erst  3422/*. 
der  krieg  geführt  der  mit  der  gefangennähme  des  Polenfürsten  endet,  und 
dieser  heisst  Herman.  ausserdem  ist  im  hauptgedicht  Homboge  von  Yla- 
cAe»  stets  mit  Ramunc  verbunden  wie  Nib.  1818,  2.  1283,  1.  12S4,  1. 
m  der  einleitung  des  Bit,  haben  wir  also  den  Homboge  von  Polen  den 
sonst  nur  die  Rabensehlacht  und  Dietrichs  flucht  kennen,  wie  es  auffällt 
dass  er  und  Otte  hier  genannt  werden,  so  ist  es  seltsam  dass  Blcedelin  und 
Sigeker  von  Turkie  fehlen,  schon  W.  Grimm  HS.  141  hatte  an  dem  Aef- 
denverxdchmsse  anstoss  genommen  und  wollte  v.  1231  — 1235.  1239. 
1240  auswerfen,  durch  diese  athetesen  würden  allerdings  Gibeche  und 
SckrtUan  die  Zusammengehörigkeit  erhalten  die  sie  im^hauptgedicht  haben, 
dock  würde  so  nur  ein  kleiner  teil  des  widersprechenden  aufgehoben.  — 
Biterolf  nennt  sich  bei  Etzel  Biete  {dieser  name  wird  durch  deti  reim :  biete 
3437  gesichert),  in  der  einleitung  dagegen  Fruote,  denn  so  muss  man  1912 
wegen  des  remes  :  guote  lesen,  und  darnach  sind  auch  die  nächsten  verse 
1910.  1916.  1930.  1966  geändert,  auch  wegen  der  anspielung  auf  den 
Dänenkönig  ist  es  notwendig,  Fruote  zu  lesen,  die  annähme  des  dichters 
dass  mit  dem  köm'g  Fruote  ein  ritter  gleiches  namens  in  das  land  ge- 
kommen sei  {denn  nur  so  lassen  sich  v.  1914—16  verstehen) y  ist  nickt 
sehr  geschickt;  aber  es  ist  recht  seine  art  dass  er  die  gelegenheit  nicht  vor- 
überlässty  auf  einen  sagenberühmten  helden  kurz  kinzuweisen,  s.  unten, 
uu  Fruote  von  Dänemark  im  Rosengarten  DE  von  Günther  vertrieben  ist 
1362  und  in  Dietrichs  gefolge  gegen  die  Burguiiden  kämpft  84,  so  mochte 
der  dichter  der  einleitung  zum  Bit.  sich  vorstellen  dass  Fruote  zu  Etzel 
gekommen  sei,  der  ja  tiach  der  sage  ein  hört  aller  flüchtigen  helden  war. 
in  der  zeit,  als  man  in  willkürlicher  er  findung  und  in  der  art  höfischer 
gedickte  die  heldensage  zu  erweitern  anfieng,  mag  auch  die  gestalt  des 
königs  Artus  auf  die  Stellung  in  der  man  sich  Etzel  dachte  nicht  ohne  ein- 
fluss  geblieben  sein. 

Die  einleitung  erwähnt  viele  namen  die  später  nicht  vorkomTnen. 
Otte,  Homboge  von  Polen,  Fruote  und  Schrit  sind  schon  erwähnt,  femer 
Sintrmn  von  Kriechen  ^ )  1 107  der  in  der  Klage  1 1 1 3  m  Puten  wohnt  und 
sonst  nur  in  der  Rab.  und  Dietr,  fl.  ohne  ortsbezeichnung  vorkommt  HS. 
UZ,  der  alte  Else  862.  903.  906.  vgl  Lachmann  zu  Nib.  1485,  3,  Bodislau 
der  Preussenkönig  1473,  die  erdichtete  preussische  Stadt  Gamall  1392  usw., 
Paris  567  usw.,  Ungerland  1119.  von  Helche  erfahren  wir  dass  ihr  vater 
Oserick  heisst  1962,  und  iZlhf  ist  auf  die  in  der  Thidrekssaga  erzählte 


*)  später  kommt  Kriechen,  nur,  wie  auch  Riusen  8053  steht,  in  der  allgemeinen 
bedeidung  Slave  vor  3648.  9988.   s.  Haupts  zeüschnft  10,  166. 

Heldenbach  I.  B 


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XVin  Einleitung 

gewaltsame  enlführung  der  Helche  angespielt,  das  sckwert  Schrtt  123 
veranlasst  den  dichter  zu  einem  excurse  über  die  drei  schmiede,  Mime  den 
alten  in  Äzzaria^  Hertrich  in  Wasconje  lant  und  Wieland  der  seinem  söhne 
Witege  das  schwert  Mimminc  und  den  heim  Limme  verfertigt  habe,  dabei  ge- 
denkt er  1 74  der  zwölf  berühmten  Schwerter  die  auch  im  Eckenb'ede  209 
und  im  Roseng.  D  186  vorkommen,  s.  W.  Grimm  einl.  zum  Roseng.  V 
und  Wackemagel  in  Pfeiffers  Germ.  4,  139.  wie  hier  der  dichter  ab- 
schweift  um  seine  kenntnisse  zu  zeigen,  so  spricht  er  auch  als  er  Biterolfs 
residenz  Toledo  nennt  von  der  nigromanzi  79  und  anm:,  erwähnt  kleider- 
Stoffe  aus  Abalin  !  155  und  Alzabe  1 161  anm.  und  vergleicht  Etzel  mit 
helden  die  meist  in  der  spielmantispoesie  beliebt  sind:  Salomon  287,  Ni- 
belot  von  Baryse  295.  anm.  zu  299,  Antfuhs  von  Gabelin  315  (sonst 
nirgend  bekannt),  Baligan  von  Lybia  und  Persia  315.  1371,  von  Babi- 
lone  Mercian  307.   über  die  beiden  letzten  vgl.  Haupts  zeitschr.  1 2,  392. 

Nach  der  manier  der  spielmannspoesie  sind  auch  die  bitte  um  schwei- 
gen an  die  zuhörer  15.  16  wie  Kl.  7.  8  {Wackemagel  litt.  §  53,  1.  54, 
6.  51,  1.),  das  auftreten  despilgers  210  (Wackemagel  §  42,  21)  und  die 
wiederholte  berufung  auf  ein  buch  (rede  23.  buoch  125.  179.  198. 1674. 
1964,  woraus  sich  die  besserung  vofi  1390  ergab;  ebenso  wird  ein  buoch 
erwähnt  Kl.  C  19.  35.  67)  Wackemagel  s.  146.  auch  sonst  wird  die  er- 
zählung  bei  weitem  häufiger  als  im  hauptgedichte  unterbrochen  durch  be- 
rufungen  auf  das  maere  203.  208.  490.  1458  vgl  553.  578  oder  durch 
verse  wie  diu  maere  tuon  ich  iu  bekant  124.  sinen  nanien  wil  ich  iu  sa- 
gen 138.  vgl.  60.  169.  176.  485.  1738.  196S/:,  durch  hinweisen  auf  die 
berühmtheit  der  sage  564.  641. 781. 1 627. 1812  oder  durch  Versicherungen 
des  dichters  dass  er  nicht  mehr  weiss  23.  107.  568.  833.  1018.  1121. 
1731.  im  hauptgedicht  kommt  auch  öfter  die  berufung  auf  das  maere  vor, 
auf  eine  frühere  schriftliche  aufzeich7iungnur200(y  und  in  der  interpolierten 
stelle  10664.  noch  eine  eigentümlichkeit  der  einleitung  ist  wahrzuiiehmen 
die  in  mancheii  stellen  der  Kudrun  eine  parallele  hat:  der  ausdruck  ist 
breit  durch  die  ungewöhnlich  häufige  Verbindung  von  synonymen  begriffen^ 
z.  6.  83.  153.  406.  440.  467.  565.  1163.  1414.  1731  und  viele  andere 
stellen,   sogar  vier  synonymen  finden  sich  50.  927. 

Sprachliche  differenzen  finden  sich  auch;  wenn  einzelne  davon  zu- 
fällig sein  mögen  ^  so  haben  sie  doch  in  ihrer  gesamtheit  den  wert  eines 
beweises.  ich  stelle  zuerst  ausdrücke  ztisammen  die  sich  nach  vers  1988 
nicht  finden,  hiubei  639.  mute  855.  922.  946.  gemutet  932.  ertriche 
1039. 1481.  (vgl.  Kudr.  705,  3.  1238,  3.  im  Bit.  13308  steht  es  in  an- 
derem zusammenhange),  meil  677.  1075.  teidinc515.  wicgesellen  1574. 
hiute  vischin  ze  bezöge  1157  und  anm.  lassteine  1595.  anm,  winahten 
478.   diet  1677  (auch  KL  263.  C  2509).   der  ören  Ingesinde  165  vgl 


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ZUM  BlTEROLF  UND  DiETLEIB  XIX 

frou  Ere  KL  1575.  1579.  stein want  1063  anm,  zirksere  t536  vgL  zir- 
kler  Wolfdittr.  B.  901.  906.  908.  926.  C895.  vertiurt  2.  unverdrozzea 
1413  anm.  höchgelobet  277  anm.  strltgernde  1582,  ere  gerade  35.  Kl 
969.  1986.  Nib.  733,  1.  2155,  3.  unberäten  1280.  genözsam  313. 
gram  1276.  KL  996.  1037.  2141.  ziere  1516.  wizer  denne  blanc  1164 
{vgL  daz  tuot  mir  wirs  danne  woi  Kl.  C  2778  =Par2.  149, 14).  fuoder- 
maeze  1634.  spertief  407.  ungezümet  1300.  freuden  iaere  1500.  KL 
1123.  zeichenUchen  680.  mitalJe  889.  wunschlichen  67.  286.  (^;.  943. 
vgl  ze  wünsche  Bit.  46.  nach  wünsche  steht  5685).  gemechlichen  1576 
(auch  Lampr.  5318  W.  im  mhd.  tob.  2,  15*  nar  aus  später  zeit  belegt). 
umbe  sus  1944.  aisam  ^  433.  945.  1261.  ze  gloube  sagen  1614  anm. 
sich  erbieten  890.  sich  es  gelouben  902. 1 076  vgL  Schmeller  wb.  2,  412. 
was  im  zom  602.  1945.  wart  im  zom  866.  daz  ist  vfär  465.  1349. 
1449.  vgl  231.  sich  vertreten  453. 1082.  sich  erstriten  536.  sichervehten 
717.  einen  ervehten  1453. 1470.  einen  eines  dinges  irren  465.  \Sbl{aueh 
Nib.  588,  3.  vgl.  2207, 2.  nach  1 988  kommt  irren  nur  mit  dem  accusativus 
der  siuhe  ein  paar  mal  vor),  geruowenlän  400  (iVtd.  825, 2.  vji/.  ungeruo- 
wet  lün  Kudr.  452,  2).  sin  lop  vil  wften  vert  44  anm.  dem  sd  vil  der 
Zangen  von  guoten  recken  wsere  bl  280  anm.  ^re  werben  882.  guot 
und  ere  w.  1053.  den  sige  w.  1346.  fride  w.  1634.  später  nur  fru- 
men  w.  2553.  diu  maere  w.  8238,  sonst  mit  präpositionen  verbunden, 
was  in  der  einleitung  nur  38  steht,  von  landen  ze  landen  526,  später  nur 
von  tage  ze  tage  4057  in  einer  stelle  die  dem  Überarbeiter  zuzuschreiben 
ist.  daz  man  ir  keinen  m^re  hdhers  lobes  nie  vemam  1 87  und  swie  ho- 
hes Damen  was  genant  —  Merctän  306  womit  zu  vergleichen  ist  11635. 
die  Voranstellung  des  relativsatzes  740.  1084.  1167.  die  participial- 
adverbia  unberihte  24.  unervorhte  158  vgL  erslagene  Nib.  2238,  2  und 
lachmann  zu  1723,  4.  kemenäte  wird  schwach  decliniert,  anm.  zu  439. 
die  gebsere  sam  ez  im  zom  weere  601,  eine  formel  der  spielmannspoesie 
s.  HaupU  Zeitschrift  12,  394  und  oben  s.  XVIII. 

Umgekehrt  fehlen  in  der  einleitung  ausdrücke  die  nach  1989  häufig 
sind:  gezogenliche,  schlnen  läzen,  schtn  werden,  prueven,  ande,  verschro- 
ten, halt  u.  a.;  manches  kommt  hier  nur  vereinzelt  vor,  wie  die  epitheta 
tiure  876  (das  adv.  steht  883),  tiurlich  1195  anm.  einem  zuo  sprechen 
1193  anm.  zihi  1072  anm.  schart  997.  1149.  fremdwörter  sind  wenig 
in  der  einleitung,  palme  225.  baiteniere  249  vgl  W.  Grimm  zum  Roseng. 
643.  porte  öfter,  portensere  1499.  samit  1162.  hamasch  474.  har- 
nasdivar  1809.   Kemenate  439. 1880.   nigrömanzi  80.  garzün  586.  595. 

Die  reime  der  einleitung  sind  genauer  als  die  des  hauptgedichts.  vo7i 
den  oben  besprochenen  eigentümlichkeiten  finden  wir  nur  an  :  an  häufig, 
ausserdem  legen  :  bewegen  933.    gebraten  :  gesten  1219.    dö  :  fruo 

B* 


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XX  Einleitung 

1013  :zuo  1193.  sun  :  tuon  1947.  getrouwen  :  gehouwen  1407.  Bergen 
:  werben  1629.  alsam  :  dan  1637.  Hagene  :  degene  77  i.  -en  :  -e 
1225.  1871.  — biete  :  diete  1677.  gegän  reimt  1498  neben  gegangen 
215.  ergangen  1468;  stä  387  neben  ste  442.  946.  ge  441.  enpbäben 
reimt  nicht,  nur  enphan  :  gän  1229:  getan  1889:  man  1939.  geseit  öfter, 
verdeit  480.  seit  287.  treit  391.  vier  gleiche  reime  sind  verhältnis- 
mässig häufiger  in  der  einkitung,  s.  oben  «.  XII;  der  rührende  reim  dage-- 
gen,  da  1569.  1606  zu  ändern  waren,  seltener,  Gelpbrät  :  rät  845.  Hä- 
wart :  wart  1241.  lasterlicb  :  ungeiich  498.  —  der  versbau  zeigt  keine 
bedeutenden  unterschiede;  überladener  erster  fuss  ist  in  der  einleitung  selte- 
ner, versschlüsse  wie  im  e  häufiger  als  im  hauptgedicht,  «.  oben  s.  XIV.  XV, 

Fasst  man  die  resultate  der  betrachtung  über  die  beiden  ersten  aven- 
tiuren  zusammen,  so  wird  es  als  erwiesen  gelten  dürfen  dass  diese  einlei- 
tung von  dem  Überarbeiter  herrührt,  er  fand  wol  in  seiner  vorläge  eine 
erzählung  von  Biterolfs  ausfahrt,  sie  deuchte  ihn  aber  zu  kurz,  ^  dass 
er  sie  durch  eine  vielleicht  in  bewuster  parallele  zu  Dietleibs  fahrt  weiter 
ausgeführte  darstellung  ersetzte,  dass  es  ihm  darum  zu  tun  war  ein  kurz 
erwähntes  factum  in  die  länge  zu  ziehen,  vermute  ich  aus  der  obeth  be- 
sprochemn  breite  des  ausdruckes,  den  Unterbrechungen  der  erzählung  und 
der  art  wie  er  seine  dichtung  mit  gelehrten  excursen  aufputzt,  vergleicht 
man  den  anfang  der  Kudrun  str.  1  — 203,  so  findet  man  viel  ähnliches, 
möglich  ist  dass  man  diese  art  Vorgeschichten  aus  den^höfischen  gedichten 
gelernt  hatte:  in  gleicher  weise  ausführlich  wird  im  anfang  des  Parzival 
Tristan  Wigalois  von  den  väteru  der  helden  erzählt. 

Es  fragt  sich  nun  weiter  ob  der  übrige  teil  des  Bit.  1989  bis  zum 
schlu^s  einem  oder  mehreren  Verfassern  wird  zuzmchreiben  sein,  es  blei- 
ben noch  einige  differenzen  und  Widersprüche;  so  tritt  8783.  10754  Ha- 
debrand  von  Steiermark  der  von  Dietleib  gesandt  ist  {was  aber  nirgend 
gesagt  wird)  im  tumier  vor  Worms  plötzlich  auf,  während  doch  13342/1 
erst  später,  nachdem  Biterolf  das  land  von  Etzel  empfangen  und  die  bürg 
Steier  gebaut  hat,  das  land  dm  namen  Steier  erhält.  8425/1  werden  auf 
Hagens  rat  tausend  mann  aus  Worms  zum  tumier  gesandt:  Verwirrung 
entsteht  dabei  einmal  durch  Ortwins  hundert  mann  8482  weil  damit  eilf- 
hundert  würden  und  weil  8665  Ortwin  mit  dem  hofgesinde  d.  h.  mit  fiim- 
thers  mannen  kommt;  ferner  dadurch  dass  wir  beim  tumier  a^isser  den 
genannten  tausend  8780/.  auch  hundert  vom  Sande,  die  Sachsen,  die 
Schwaben  und  die  von  Frankreich  finden,  sodann  ist  Unklarheit  über  die 
zahl  und  die  namen  der  Amelungen.  5240  werden  zwölf  genannt,  in  den 
aufzählungefi  derselben  (s.  das  namenverzeichnis)  zunschen  neun  und  drei- 
zehn,  für  den  zweimal  erwähnten,  sonst  nirgend  bekannten  Adelhart  Hesse 
sich  10380  Gerbart,  10650  Wichart  setzen:  doch  würde  durch  diese  ge- 


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ZUM  BiTEROLF  UND  DiETLEIB  XXI 

walisame  dnderung  nichts  erhebliches  gewonnen,  die  angaben  tlber  Etzels 
keer  schwanken:  4565.  4919  werden  40000  mann  genannt,  4698.  5304 
aber  30000;  auch  die  zahlen  bei  den  andern  heeresteilen  werden  ver- 
schieden angegeben.  Rüdeger  sagt  \  1 775  er  habe  geschworen  nur  sechs- 
undachtzig helden  bei  der  fahne  zu  haben:  davon  ist  nichts  erzählt,  1 1 542 
bestimmt  er  selbst  im  lager  die  bedingungen  deskampfesdie  1 1673  Gnnlhem 
und  seinen  verbündeten  mitgeteilt  werden,  von  Schwaben  werden  drei 
herzöge  genannt,  Fridleip  5073  {der  neben  ihm  5076  genannte  Herkip 
van  Westfalen  scheint  wegen  des  -leip  mit  ihm  in  beziehung  zu  stehen), 
Herman  6249  und  Berhtolt  der  da  wo  die  beiden  andern  vorkommen 
grave  von  Elsäzen  heisst.  Herman  und  Fridleip  erscheinen  nur  je  einmal, 
sie  sind  Statisten  die  die  zahl  der  namen  vermehren  helfen  sollen. 

Von  diesen  Widersprüchen  Hessen  sich  einige  durch  auswerfen  etlicher 
verse  beseitigen,  aber  man  darf  sie  nicht  allzu  streng  urgieren  bei  einem 
dichter  der  sich  selber  freut  über  die  grosse  zahl  von  helden  die  er  zu- 
sammengebracht hat  1 1372/1  und  der  sonst  die  mannigfachen  kämpfe  in 
guter  Ordnung  erzählt,  die  gegeniiberstellung  der  einzelnen  helden  761 0/l, 
die  wie  das  Verzeichnis  lehrt  mit  consequenz  durchgeführt  wird,  ist  sogar 
sehr  geschickt  gemacht  mit  rücksicht  auf  die  freundlichen  oder  feindlichen 
beTsiehuTigen  der  helden  unier  einander  und  verdient  alles  lob.  durch  die 
erwähnten  Widersprüche  in  der  erzählung  und  Wiederholungen  wie  z,  b. 
8898  und  8946,  9848  und  10066,  11770.  11864.  1 1890  M  ist  man  nicht 
berechtigt  für  das  gedieht  mehr  als  einen  Verfasser  anzunehmen,  einiges 
davon  wird  man  wol  dem  Überarbeiter  zuschreiben  könjien:  wenn  dieser 
die  einleitung  1  — 1988  hinzufügte,  so  ist  es  weit  wahrscheinlicher  dass 
er  auch  im  gedickte  selbst  änderungen  und  Zusätze  machte  als  dass  er  es 
unterlassen  hätte,  als  solche  zusätze  vom  Überarbeiter  wird  man  die 
übrigens  spärlichen  beziehungen  auf  den  inhaü  der  beiden  ersten  aven- 
tiuren  betrachten  dürfen:  3197?  s.  Lachmann  zu  den  Nib.  1485,  3. 
5462/".  die  erwähnung  von  Wolfrats  und  Astolts  kämpf  gegen  Biterolf; 
femer  die  heimat  Rüdegers  in  Arabien  4104  und  sein  kämpf  dort  mit 
Biterolf  4161,  vgl.  in  der  einleitung  751.  ebenso  die  moralisch-geist- 
lichen betrachtungen  4041  f.  {wo  die  klage  über  den  verfall  in  der  gegen- 
wart  zu  beachten  ist)  7564/".  13380/".;  denn  in  der  einleitung  ist  der- 
gleichen  sehr  beliebt,  s.  82/.  342/:  368/;  490/".  1269/'.  1672/:  aber  mit 
athetesen,  glaube  ich,  wird  hier  nirgend  anzukommen  sein,  nur  die 
verse  10663  —  10672  welche  wieder  an  Dietleib  erinnern  wollen  und 


>)  die  doppelte  kriegserklärung  durch  boten  4683/*.  und  dann  als  Günthers  feinde 
sieh  schon  ff^orms  nähern ,  durch  Rüdeg^r  5S89  gehört  nicht  hierher,  sie  war  der 
silte  gemäss  wie  die  vergleichtmg  des  Roseng.  D  798  {HS.  126)  und  des  MoroU  20  i. 
258  zeigt. 


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xxn  Einleitung 

dm  Zusammenhang  ungehörig  unterbrechen,  musten  ausgeworfen  toer- 
den.  dann  lassen  sich  die  übrig  bleibenden  13500  verse  in  abschnitte  von 
30  versen  iserlegen,  was  übereinstimmt  mit  der  Klage  A  (Lachmann  vor- 
rede zu  den  Nib,  s.  X//).  ziemlich  oft  fallen  auch  mit  diesen  ab- 
schnitten die  absätze  der  handschrift  zusammen  die  öfter  mitten  im  satze 
sind  und  stets  vor  der  ersten  reimzeile,  nie  vor  der  zweiten,  sie  sind  durch 
grosse  anfangsbuchstaben  bezeichnet  die  ausgerückt  sind,  wo  die  absätze  der 
hafhdschrift  nicht  mit  denen  zusammenfallen  welche  der  sinn  verlangt. 

Was  die  heimat  des  Biterolf  anlangt,  so  weisen  schon  die  genaue  be- 
kanntschaft  des  dichters  in  der  österreichischen  Donaugegend,  die  feind- 
selige gesinnung  gegen  die  Baiern ,  die  künde  von  den  Sitten  der  Böhmeji 
und  Walachen  und  die  teilnähme  der  slavischen  helden  am  kämpf  nach 
Österreich  {Müllenhoff  zur  gesch,  der  Nib.  s.  17);  der  Vorwurf  des  ge- 
dicktes, die  erwerbung  Steiermarks  durch  Biterolf,  genauer  nach  Steier- 
mark, bestätigung  geben  die  oben  angeßhrten  reimfreiheiten  in  ihrer 
Übereinstimmung  mit  der  Kudmn,  Ulrich  von  Liechtenstein,  auch  mit  Sei- 
fried  Helbling  und  Olacker.  ebenso  gibt  der  Sprachgebrauch  beweise,  nicht 
speciell  für  die  steirische,  doch  für  die  österreichische  heimat  des  Bit.  vgl. 
von  Karajan  Heinrich  der  Teichner  s.  17  und  die  anm.  zugetelincQOO.  sua- 
derbär3229.  natsche6533.  zäfen6793.  widerwinne  10266.  vreide  1 1377. 
es  lässt  sich  von  diesen  worten  wie  von  manchen  andern  die  nicht  gerade  im 
Bit.  vorkommen  der  beweis  führen  dass  sie  auf  Österreich  beschränkt  sind, 
nur  muss  man  sich  dabei  an  die  gedichte  aus  dem  an  fang  des  l  d.jahrh.  halten 
und  absehen  von  spätem  wie  das  Passional,  der  jüngere  Titurel,  das  leben 
der  heil.  Elisabeth,  die  gedichte  Konrads  von  Würzburg:  diese  bilden  sich 
nachepigonenart  aus  den  werken  der  früheren  zeit  einen  eklektischenspr ach- 
schätz,  der  dialectische  Verschiedenheiten  ebenso  wie  den  um  1200  entschie- 
den hervortretenden  unterschied  zwischen  der  spräche  der  höfischen  dichter 
und  des  volksepos  aufhebt,  den  anfang  damit  macht  schon  Rudolf  von  Ems. 

Filr  die  Klage  kann  man  sich  wegen  der  beschaffenheit  ihres  inhalts 
in  beschränkterem  masse  auf  die  geographischen  angaben  des  gedichtes 
selbst  berufen,  aber  die  reime  und  manches  im  wortgebrauch  beseitigen 
jeden  zweifei  an  ihrer  österreichischen  heimat. 

Filr  W.  Grimms  behauptung  HS.  150 — 153  dass  Bit.  und  Kl.  von 
einem  Verfasser  seien,  spricht  ausser  den'von  ihm  erwähnten  Übereinstim- 
mungen in  den  reimen,  die  oben  weiter  ausgeführt  sind,  vieles  im  Sprach- 
gebrauch worüber  die  anm.  zu  vergleichen  sind,  es  kam  hier  wie  bei  den 
reimen  darauf  an  das  von  Grimm  gegebene  zu  vervollständigen,  es  ist 
nun  zu  erwägen  was  sich  gegen  Grimms  annähme  sagen  lässt.  einige 
sprachliche  differenzen  sind  schon  HS.  152  angegeben,  nachtragen  kann 
man  hier  engegenwert  Bit.  9335.   magedin  1825.  7403.  13014.   wizzen 


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ZUM  BlTEROLF  U?1D  DlETLEIB  XXIIl 

:  rennezzen2159  und  auch  manches  neue  zufügen,  auch  sachliche  dt fferen- 
xen  hat  Grimm  a.  a.  o.  hervorgehoben  und  nach  ihm  E.  Sommer  in  Haupts 
zeitschr.  3,  lOB/*.  sie  sind  nicht  bedeutend  und  Hessen  sich  mit  Grimms 
(mnahme  vereinigen,  eine  Übereinstimmung  bis  in  die  kleinsten  einzel- 
häten  darf  man  hier  von  einem  dichter  nicht  erwarten,  wenn  man  zweier- 
lei erwägt:  die  gewaltige  zahl  der  sagen  undpersonen  im  Bit,,  zumal  die 
weüverzweigte  Verwandtschaft  und  zweitens  die  zeit  die  zwischen  der  hand- 
hmg  des  Bit,  und  der  der  Kl,  liegt  sowie  die  verschiedene  vorläge,  s, 
MiUlenhoff  einL  zur  Ktidr.  s.  1 02.  aus  der  verschiedenen  zeit  der  hand- 
lung  begreift  sich  dass  Dancwart  Volker  Pilgrim  im  Bit,,  Hnnolt  Ortwin 
Gere  Siegfrieds  aufenthalt  bei  Etzel  in  der  Klage  nicht  erwähnt  werden, 
als  ein  gedächtnisfehler  erklären  lässt  sich  die  differenz  in  den  burguiidi- 
sehen  hofämtem  HS,  1 30  und  die  abweichung  über  Vlachen  und  Turkie: 
im  Bit.  heisst  Etzels  vasaU  Sigeher,  den  nur  Bit,  und  KL  kennen,  von  Tur- 
kie und  Blcßdel  hat  Vlachen;  in  der  Kl,  heisst  Sigeher  von  Vlachen,  Turkie 
wird  dem  sonst  nirgend  bekannten  Walber  gegeben.  Sigestabs  Verwandt- 
schaft mit  Dietrich  ist  Kl,  744  —  749  genau  erzählt,  im  Bit,  5252  heisst 
er  nur  Dietrichs  neve,  einige  erwähnungefi  des  Bit.  die  in  der  Kl.  fehlen, 
finden  sich  auch  in  den  Nib. ,  so  Blodelingen  {Nib.  1 237,  5  C)  Medelicke 
Gibeche  SchnUati  Homboge  Ramunc;  Gere  ist  herzöge  Bit.  9650  Nib. 
540,  5C,  marcgräve  Nib,  9,  3.  Dietr.  flucht  8312;  Hagen  ist  mit  Günt- 
her verwandt,  Walther  heisst  von  Spanje,  Liudeger  und  Liudegast  sind 
brüder  Bit,  10761.  Nib.  208,  2.  dagegen  kennt  die  Klage,  nicht  der  Bit,, 
Etzels  vorübergehendes  christefitum  {^Müllenhoff  zur  gesch,  der  Nib.  s,  75), 
frau  Ute  und  den  namen  von  Rüdegers  tochter.  Herman  von  Polen  der 
im  Bit.  Etzels  vasall  wird ,  braucht  man  nicht  mit  Sommer  zeitschr.  3, 
203  tn  der  Kl.  173  als  frei  anzunehmen,  der  schoti  HS,  152  besonders 
hervorgehobene  widersprach  dass  in  der  Kl.  25  wie  Nib.  1175,  2.  1331, 
3.  1852,  3  zwölf  könige  bei  Etzel  sind  (und  der  dichter  setzt  noch  hinzu 
Ton  der  wärheit  ich  das  nim),  im  Bit.  328  aber  dreizehn:  dieser  Wider- 
spruch fällt  fort  durch  die  oben  dargelegte  annähme  dass  die  einleitung 
des  Bit.  vom  Überarbeiter  zugesetzt  ist. 

Die  angeführten  abweichungen  der  sage  verschwinden  gegen  die  vielen 
überemstimmungen.  n;ur  im  Bit.  und  in  der  KL  kommen  vor  Wolfwin  als 
Hildebrands  neve  HS.  107,  Wtcnant,  Hildeburc  von  Ormanie,  Herman 
von  Polen,  Rinfranken  nebeti  dem  gewöhnlichen  namen  Durgonde  (im  Bit, 
heissen  sie  auch  einige  male  Franken),  Sigeher  der  mann  Etzels  {die  un- 
richtige angäbe  über  ihn  HS.  115  wird  s,  190  berichtigt),  die  genauere 
erzähhiug  von  der  flucht  des  Irinc  und  Imfrit.  die  darstellung  Siegfrieds 
ohne  hornhaut  stimmt  überein,  in  Bit.  und  KL  C  die  nennung  von  Dietrichs 
vater  Dietmar  (vgL  Haupts  zeitschr.  12,  335),  in  Bit.  und  KL  AB  dass 


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XXIV  Einleitung 

Irinc  in  Lütringen  seine  heimai  hat ,  während  er  in  KL  C  und  Nib.  von 
Tenemarke  heissL  auch  mit  den  Nib.  stimmen  Bit.  nrid  KL  in  manchen 
einzelheüen  überein :  Dancrat  ist  der  vater  der  Burgundenkönige  {zu  Nib, 
7,  2.  Wackemagel  litt.  §  62.  7),  Dietrich  hat  keinen  feuerathem  (Bit.  1 1 1 24 
ist  nicht  mit  HS.  106  darauf  zu  beziehen,  vgL  Haupts  zeitschr.  12,  335), 
Wolfhart  ist  Hildebrands  schwestersohn,  Sigestab  herzog  von  Beme.  im 
Bit.  KL  Nib.  C  wird  Treisenmüre  .genannt,  xoährend  M6.  i4  Zeizenmöre 
liest,  dass  aber  die  Übereinstimmung  in  solchen  und  andern  einzelheiten 
nicht  auf  die  beiden  gedichte  Bit.  und  Kl.  beschränkt  ist^  macht  es 
rätlich  darauf  nicht  zuviel  gewicht  zu  legen,  von  grösserer  bedeuhmg 
ist  dass  der  dichter  des  Bit.  eine  so  ausgebreitete  und  specielle  kenntnis 
fast  der  ganzen  dexitschen  heldensage  besitzt,  sein  werk  zeichnet  sich 
durch  solche  fülle  und  gediegenheit  des  details  aus  der  sagengeschichte  zu- 
mal deramelungischen,  aber  auchsogar  der  Österreichischenhelden  wieWolf- 
rat  undAstolt  aus,  dass  es  mehr  als  irgend  ein  andres  zusammenhängendere 
und  umfassendere,  aus  gleich  reinem  und  reichem  Stoffe  geschöpfte  darstel- 
lungen  der  alten  sagen  vermissen  lässt.  die  kenntnis  des  dichters  der  KL 
dagegen  erstreckte  sich  kaum  über  das  hinaus  was  er  in  seiner  schrift- 
lichen vorläge  vorfand,  und  selbst  wichtige  abschnitte  der  Nibelungensage, 
toie  die  reise  der  Burgunden  nach  Heunenland,  waren  ihm  unbekannt, 
ausserdem  zeigt  sich  der  dichter  des  Biterolf  völlig  herr  seines  Stoffes,  in-^ 
dem  er  sogar  selbst  seine  fabel  frei  erfindet,  während  *  die  dürftige  unfreie 
weise*  des  Klagedichters  {Lachmann  zur  KL  s.  288)  es  nicht  weiter  brachte 
als  zu  einer  fast  mechanischen  Umformung  eines  altem  werkes.  in  beiden 
beziehungen,  in  der  kenntnis  der  sagen  und  in  der  freiheit  der  er  findung, 
ist  der  abstand  zwischen  beiden  gedichten  so  gross  dass  nicht  wohl  einzu- 
sehen ist  wie  ein  und  derselbe  dichter  innerhalb  weniger  jähre  die  kluft 
könnte  überwunden  haben. 

Zu  demselben  ergebnis  führt  ungefähr  die  betrachtung  des  stiUs  bei- 
der gedichte.  wir  bemerken  zunächst  die  enge  Zusammengehörigkeit  des 
Bit.  und  der  KL  mit  den  Nib.  und  der  Kudmn  wofür  die  anm.  manches 
beibri7igen.  in  allen  vier  gedichten  zeigt  sich  der  gegensatz ,  dass  einmal 
die  formein  des  volksepos  sich  finden  die  von  den  höfischen  dichtem  mit 
wenigen  ausnahmen  wie  Ulrich  von  Zetzichoven  und  Wolfram  von  Eschen- 
bach gemieden  werden,  dass  daneben  die  einwirkung  der  neuen  höfischen 
kunst  sich  geltend  macht  s.  Lachmann  über  drei  niederrhein.  ged.  s.  160. 
das  Verhältnis  dieser  beiden  demente,  auf  denen  die  darsteUung  ber^iht, 
ist  in  jedem  gedichte  ein  anderes,  betrachten  wir  zunächst  diese  beiden 
punkte  für  den  Bit.  und  die  KL  genauer,  zur  spräche  des  volksepos  ge- 
hören ausdrücke  wie  wfgant  recke  degen  hell  zer  hant  {anm.  zu  5078) 
liolde  anm.  zu  7695.  ellenthaft  gemeit  maere  snel  veige  küene  kindisch 


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ZUM  ßlTEROLF  UiND  DiETLEIB  XXV 

nötveste  onnt.  zu  872.  vennezzen  hervart  urliuge  wal  sarwät  brünne 
ecke  eilen  marc  vole  zu  2784.  fürbüege  wie  verch  und  z^isammemetzun' 
gen  zu  1624.  könne  dörkel  wsBtlich  gremelich  zu  ß4\d  hei  wie,  hei  waz, 
daz  er  nimmer  wort  gesprach  zu  10172,  und  manches  andere;  femer 
Hie  gramm.  4,  405/1  angeführten  Wendungen,  der  Übergang  aus  der  in- 
directen  rede  in  die  directe^  zu  1246,  das  innerhalb  derselben  rede  wie- 
derholte sprach  zu  1 0625.  auch  die  Verwendung  der  pronomina  in  der 
anrede  gehört  hierher^  vgl  Lachmann  zur  KL  1486.  die  strenghöfischen 
dichter  Hartmann  und  Gottfried  mit  ihren  naehahmem  setzen  gewöhnlich 
das  feine  ir  und  beschränken  das  du  auf  wenige  fälle,  bei  Wolfram  und 
in  den  volksmässigen  gedichten  steht  oft  ir,  aber  es  wird  daneben  auch 
das  du  bewahrt  wie  in  den  gedichten  des  \2.jahrh.  Ruother  Eneit  Lanze- 
let.  die  gramm.  4,  304/1  gegebenen  bestimmungen  erleiden  häufige  aus- 
nahmen ,  em  bestimmter  grund  ist  für  das  ir  und  du  nicht  in  jedem  falle 
zu  erkennen.  Wolfram  ist  in  der  anrede  der  verwandten  unter  einander 
genau  (dass  Parzival  erst  als  gralkönig  den  äUem  bruder  Feirefiz  duzt, 
wird  ausdrücklich  hervorgehoben,  sonst  ihrzt  er  ihn  wie  Gahmuret  den 
Galoes  7,  19/1  9,  19,  der  den  jüngeren  bruder  duztSy  28/1);  sonst  aber 
bricht  bei  ihm  noch  oft  das  alte  du  durch  das  höfische  ir  durch,  beispiek 
des  du  aus  der  Kl.  sind  von  Lachmann  zu  v.  1486  angegeben;  trotz  des 
tadeis  in  dieser  anm.  hat  er  später  hier  das  du  der  hs.  A  in  den  text  ge- 
setzt, im  Bit,  698.  3395  war  das  iu  auch  nicht  in  den  singularis  zu  än- 
dern oder  auszuwerfen,  in  der  einleitung  zum  Bit,  kommt  dunurvor  1766/1 
zwischen  Etzel  und  Helche;  435  sagt  Biterolf  zu  Dietlinde  du,  die  ihn 
420  geihrzt  hatte  {vgl.  gramm.  4,  305);  657.  787  dmt  Biterolf  seinen 
neffen  Walther ,  obwohl  er  ihn  auch  wieder  ihrzt,  nach  1989  kommt  du- 
zen xi^nUch  oft  vor;  beispiele  die  sich  aus  der  gesteigerten  Stimmung  er- 
klären lassen,  gibt  Lachmann  a.  a.  o.,  doch  überall  wird  man  nicht  damit 
auskommen,  man  müste  den  begriff  des  affectes  allzu  sehr  dehnen,  so 
sagt  Rüdeger  zu  Wolfhart  du  7508.  Hildebrand  zu  Witege  1 1804.  Wahs- 
muot  zu  Eckehart  10208.  Walther  zum  garzün  ir  9945.  du  9981. 

An  die  höfischen  dichtungen  erinnert  zuerst  der  gebrauch  der  fremdr 
Wörter,  in  der  KL  kommen  ausser  geistlichen  ausdrücken  nur  vor  cover- 
tiore  1453.  pfelle  1164.  C  2423.  sigelät  2078.  kemenite  C  112.  2635. 
äventiure  D  nach  21.  in  der  einleitung  des  Bit,  sind  auch  wenig,  s,  oben 
s.  XIX;  viel  mehr  nach  1989.  ausser  den  technischen  tumierausdrücken 
tjost  puneiz  vesperle  buhurt  tumei  turnieren  turnieraere  zimier  {zu  8691) 
tninzüne  baniere  pusune  trumbe  harnasch  buckel  buckelaere  glaeyfn  hä- 
mlt  sarjant  garzün  cröjieren  cröjieraere  aiicAäventiure2799.  pheteraere  und 
mangen 5923.  bisant  1 3096  und  manche  kleider-nndedelsteinnamensa^hir 
sm^lragde  sardin  jächande  balase  rublne  7482/1  läsürblä  2804.   iäsürvar 


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XXVI  Einleitung 

7084.  pheUe  driblät  9860.  ph.  tusenvar  2303.  9843.  ph.  Az  Niniy^ 
7463.  dublöt2308.  borte  üz  AraW  7060.  vgl.  aniw.  äu  6815.  7047. 
auf  kenntnis  höfischer  gedichte  weist  auch  die  erwähnung  der  ßertüne  Bit. 
6635  {Wolfram  hat Beriune  ßritiine  Bertenoise,  Wim/BritüneBritanoise), 
der  sper  von  Angran  7088.  7460  {sonst  nur  hei  Wolfr.  Parz.  335,  20. 
384,  30.  703,  24,  von  dem  sie  Wimt  im  Wig.  7089.  9981.  10671. 
11033  entlehnt),  der  Isalde  KL  1378.  Poymunt  KL  1426  s.  Lachmann 
zu  den  Nih.  s.  290.  Haupts  zeitschr.  12,  355.  femer  die  vielen  hezie- 
hungen  auf  den  minnedienst  (zu  2259),  das  weigern  des  namens  Bit,  590. 
2402.  2510.  2815.  vgL  HS.  363.  einzelne  ausdrücke  die  bei  den  höfi- 
schen dichtem  beliebt  sind,  kommen  vor,  im  Bit.  meist  häufiger  als  in  der 
KL  prüeven  {zu  2785),  urbora  {zu  4190),  zun  zil  {zu  1072),  koste  {zu 
742),  beviln  (am  6918),  pris  prisen  {zu  52),  betragen  {zu  242),  geföege 
(zu  9842),  hurt  hurten  {zu  8788),  ^ren,  ungelückes  hört  {zu  12418),  der 
gegensatz  zmschen  ere  und  gemach  {zu  3910),  klär  KL  355.  C  2798. 
{Nib.  1594,  4.  im  Bit.  nicht),  manche  stellen  im  Bit.  wie  516/".  2010/. 
erinnern  an  höfische  dichter  ohne  dass  sich  eine  directe  entlehnung  nach- 
weisen Hesse,  auch  das  fehlen  mancher  beliebten  wendung  im  Bit.  ist  zu 
beachten:  es  wird  keine  vamde  ^\eX erwähnt  wie  Nib.  37.  Kudr.  48.  57. 
1671.  1673  und  im  Erec,  ebensowenig  das  singen  der  ritter  und  knappen 
{Kudr.  545.  695.  1117.  1560.  1588.  1696.  iC/.  1424). 

Am  meisten  aber  fällt  ins  gewicht  die  ganze  composition  der  Biterolf- 
fabel.  dass  die  ausfahrt  Dietleibs,  seinen  vater  zu  suchen,  an  den  Lanze- 
let  und  Wigalois  erinnere,  hat  schon  Müllenhoff  einl.  zur  Kudr.  s.  106 
angemerkt,  auch  die  rückkehr  Biterolfs  und  Dietleibs  zu  Dietlinde  mit 
den  ehrenden  grüssen  der  Helche  und  die  ankunft  Dietlindes  bei  Helche 
erinnert  daran' wie  am  Schlüsse  mancher  gedichte  aus  der  Ärtussage  die 
gemahlin  oder  geliebte  des  helden  an  Artu^  ho f  geführt  wird,  sodann  der 
kämpf  vor  Worms,  der  dichter  lässt  die  helden  der  deutschen  sage  zwar 
nicht  einzeln  zum  kämpfe  ziehen  wie  die  bretonischen  helden  auf  (tben- 
teuer  ausreiten,  aber  zwei  kämpfe  von  den  dreien  die  vor  Worms  statt- 
finden sind  ganz  im  höfischen  Stile  gehalten:  das  tumier  und  der  kämpf 
der  sechsundachtzig  helden  bei  Rüdegers  fahne.  von  den  Böhmen  und 
Heunen  wie  von  den  Amelungen  wird  besonders  erwähnt  dass  sie  den 
kunstgerechten  tumierkampf  nicht  verstehen:  dies  ist  ein  wichtiger  finger- 
zeig  für  die  abfassungszeit  des  gedichtes.  während  die  älteren  gedichte  nur 
von  den  haupthelden  die  wappen  nennen,  ist  die  aufzählung  derselben  im 
Bit.  fast  vollständig;  zu  vergleichen  ist  Kudr.  1368 — 1373  und  Haupts 
zeitschr.  12,  314. 

Betrachten  wir  nach  diesen  einzelheiten  den  Stil  beider  gedichte  im 
ganzen,  so  ist  das  streben  nach  höfischer  manier  zu  erzählen  in  der  Klage 


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ZUM  BiTEROLF  UND  DiETLEIB  XXVII 

ertichib'ck,  aber  wie  Lachmann  zu  den  Nib.  8.  287  mit  reckt  bemerkt  die 
höfische  ort  ist  noch  nicht  sicher  ausgebildet,  die  Klage  zeigt  wenig  em- 
wirktmg  der  höfischen  kunst,  sie  unterbricht  die  erzählung  oft  durch  re- 
fiexionen,  zumal  geistliche^),  die  darsteüung  ist  wenig  gewandt^  die  ge- 
häuften Wiederholungen  desselben  wortes  40.1/1  452/1  1141/1  1156/1 
1385/1  C  548 — 551  verrät  eine  gewisse  ungeschicktheit  im  ausdruck. 
im  Bit.  dagegen  ist  die  erzählung  fliessender  und  glatter  {nur  in  langem 
$ätsen  verwickelt  sich  der  dichter  einige  male  wie  z.  b.  1100/1  2094/1), 
der  einfluss  der  höfischen  dichtung  zeigt  sich  in  weit  höherem  masse  als  in 
der  Klage  ^  wie  oben  an  dem  Sprachgebrauch  und  an  der  composition  des 
Bit,  nachgewiesen  ist.  daher  haben  wir  Lachmanns  worte  zu  den  Nib»  s. 
287,  die  er  allerdings  auf  Bit.  rmd  Kl.  bezog,  auf  die  Klage  beschränkt; 
im  Bit.  ist  die  höfische  art  sieher  und  geschickt  angewandt  vom  dichter, 
gleiehwol  ist  ein  bestimmtes  vorbild  nicht  für  ihn  nachzuweisen :  wegen 
der  sper  von  Angran  ist  nicht  an  Wolfram  zu  denken,  der  art  des  Bit. 
sehr  nahe  stehen  diejenigen  teile  der  Nib.  welche  die  höfische  manier  am 
mästen  an  sich  tragen,  ausser  XX  besonders  III,  die  fortsetzung  von  IVj 
VI,  XII^  KVII  und  die  interpolationen  von  I  und  IV;  auch  in  manchen 
dingen  die  Kudrun  wie  Müllenhoff  in  der  einleitung  dar  getan  hat.  für  ein- 
zelnes im  Sprachgebrauch  sind  die  anm.  nachzusehen,  welche  zeigen  dass 
manches  im  Bit.  zur  Klage,  anderes  aber  grade  zur  Kudr.  genau  stimmt, 
die  einleitung  des  Bit.  zeigt  mit  der  Kudr.  Übereinstimmung  in  einigen 
geographischen  namen,  AbaÜe  Alzabe  s.  Müllenhoff  eitU.  s.  106.  femer 
m  der  berufung  auf  ein  buoch  505,  1  {vgl.  rede  617,  2.  für  ein  wunder 
schriben  57,  4.  1697,  4)  und  in  der  häufigen  versicherttng  des  dichtere 
dass  er  nicht  mehr  wisse,  sodann  muss  Kudr.  744,  2  daz  man  da  ze  SwA- 
ben  solhez  nie  gewan  auf  Berthold  V  von  Zärrngen  bezogen  werden 
(Wackemagel  litt.  §  43,  61),  der  auch  im  Bit.  ohne  zwei  fei  mit  Berhtolt 
?on  Swäben  gemeint  ist.  vgl.  Fridunc  von  Zaeringen  Dietr.  fl.  8637.  Wi- 
golt  forste  über  Z.  559.  Sigeher  von  Z.  Rab.  716.  Haupts  zeitschr.  6, 
160.  damit  wird  zugleich  eine  Zeitbestimmung  für  Bit.  und  Kudr.  gewon- 
nen. Berthold  regierte  1 186— 1 218. 

Reeapitulieren  wir  jetzt  was  für  und  gegen  W.  Grimms  ann(Ame  ge- 
sagt isi,  so  hat  sich  obens.  XSJIIf  ergeben  dass  die  Widersprüche  desinhaüs 
fUck  gegen  einen  dichter  entscheiden,  wohl  aber  spricht  der  verschiedene 
wnfang  der  sagerUcenntnis  und  ihre  handhabung  im  Biterolf  nicht  dafür, 
dasselbe  resuUat  liefert  ungefähr  die  betrachtung  des  formellen:  manches 
im  reim  und  versbau  ist  beiden  gedichten  gemeinsam ,  doch  lässt  sich  dies 

*)  sprichwörtliche  redeweise  ist  in  der  Kl.  955.  1755  vgl.  Haupts  teitschr.  12, 
2IS,  C3545^.  vgl.  Freid.  177,  21.  22.  vm  Bü.  248B.  2925.  7886.  8358.  8964.  12439 
und  anm. 


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^^VIII  EiNLEITUISG 

auch  genügend  erklären  aus  der  gleichen  heimat  und  zeit  des  Bit.  und  der 
Klage,  dagegen  finden  sich  im  Bit.  manche  freiheiten  in  viel  ausgedehnterem 
masse  {wobei  man  den  grösseren  umfang  des  gedichtes  nicht  allzu  sehr  in 
anschlag  bringen  darf),  manche  andere  auch  die  in  der  KL  gar  nicht 
vorkommen,  dazu  treten  die  vorhin  besprochenen  differenzen  im  Stil  und 
Sprachgebrauch,  wenn  man  auch  zugibt  dass  ein  dichter  spräche  reim 
und  Versbau  mit  der  zeit  ändern  konnte  wie  es  für  Hartmann  die  anm. 
zu  Iwein  vielfach  dartun,  so  wird  man  doch  auch  hier,  da  die  annähme 
eines  Verfassers  für  Bit.  und  Kl  nur  auf  einer  Vermutung  beruht,  lieber 
diese  Vermutung  wegen  der  angeführten  Verschiedenheiten  fallen  lassen 
als  sie  trotz  dieser  Verschiedenheiten  aufrecht  zu  erhalten  suchen. 

Die  Übereinstimmungen  beider  gedickte,  welche  W.  Grimm  auf  seine 
Vermutung  geführt  haben,  wird  man  aus  der  gleichen  heimtü  und  schule 
ihres  Verfassers  erklären  müssen  und  in  der  Übereinstimmung  keine  nöti- 
gung  finden  für  die  annähme  dass  beide  aus  derselben  hand  hervorgegan- 
gen sind  oder  auch  nur  dass  der  jüngere  dichter  des  Bit.  die  Klage  gekannt 
tmd  benutzt  hat. 

Für  die  Zeitbestimmung  des  Bit.  und  der  Kl.  ist  ihre  Stellung  zu  den 
spielmannsgedichten  des  12.  und  Id.jahrh.  zu  erwägen,  wie  im  letzten 
drittel  des  \2.jakrk.  das  volksepos  aus  dem  nordwestlichen  Deutschland 
in  den  Südosten  zog,  so  auch  die  spielmannspoesie.  die  rheinischen  gedichte 
dieser  art  (Oswalt,  Orendel,  auch  wol  der  Morolt  ist  dazu  zu  rechnen) 
sind  strophisch  und  durchaus  willkürlich  und  phantastisch  in  ihrer  com- 
Position,  die  Übertragung  dieser  dichtungsart  nach  Süddeutschland  zeigt 
der  Ruother  der  nach  Haupt  {zeitschr.  7,  262)  von  einem  rheinischen 
spielmann  in  Baiem  gedichtet  ist.  um  1200  finden  wir  die  spielmanns- 
poesie in  Österreich:  Klage  Biter ol f  Laurin;  aber  diese  gedichte  zeigen  in 
form  und  inhalt  bedeutende  differenzen  gegen  die  vorhin  erwähnten,  m 
bedienen  sich  der  kurzen  reimpaare,  die  groben  oft  rohen  zügesind  bis 
auf  vereinzelte  nachklänge  verschwunden ,  gesucht  wird  das  höfische  eler- 
ment.  dass  sich  dies,  wie  oben  gezeigt  ist^  nur  im  allgemeinen  nachweisen 
lässt,  aber  kein  bestimmter  dichter  der  nachgeahmt  wäre  sich  angeben  läset 
(während  für  die  kindheit  Jesu  die  im  anfang  des  \9,jahrh.  in  Österreich 
gedichtet  ist  die  entlehnungen  aus  Hartmanns  Gregor  und  Erec  nachgewiesen 
sind  von  Gombert  de  tribus  carminibus  theotiscis  [1861]  s.  7);  dieser  um- 
stand in  Verbindung  mit  der  oben  bemerkten  anspielung  auf  den  Zäringer 
Berthold  und  der  tumierunkunde  der  Östlichen  helden  weist  auf  die  zeit 
um  1200.  wir  werden  daher  mit  Lachmann  zu  den  Nib.  s.  287  die  ab- 
fass%mg  der  Klage  in  das  letzte  zehnt  des  \2.jahrh.,  die  des  Bit.  aber  wol 
in  den  anfang  des  l^.jahrh.  setzen;  und  nicht  viel  später,  d.  h.  nicht 


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ZUM  BlTEROLF  UND  DiETLEIB  XXIX 

weit  Über  1210  hinaus  die  jetzige  gestaü  des  Bit.  mit  der  eifUeitung  vers 
I  — 1988  und  vielleicht  hie  und  da  einzelnen  zusdtzen. 

Für  Bit.  und  KL  ist,  je  nachdem  man  das  geistliche  elemetit  in  der 
KL  oder  das  ritterliche  im  Bit.  mehr  urgierte^  ein  geistlicher  oder  ein  ritter- 
licher Verfasser  aus  der  schule  der  fahrenden  sdnger  angenommen  wor- 
den, beide  annahmen,  auch  auf  eines  der  gedickte  bezogen,  mrd  man 
aufgeben,  geistliche  betrachtungen  finden  sich  auch  bei  laien;  ein  ritter- 
UAer  dichter  ist  nicht  wahrscheinlich,  weil  sich  für  den  an  fang  des  1  ^.jahrh. 
die  dichterische  teilnähme  der  ritter  am  deutschen  volksepos  nicht  nach- 
weisen Idsst.  die  Kl.  wurde  ^  wie  später  der  Bit.,  von  einem  meister,  der 
vielleicht  auch  im  dienste  eines  edeln  stände  für  ritter  gedichtet,  auf  einen 
fahrenden  scheint  besonders  Bit.  6622  hinzuweisen. 

Dass  bald  nach  dem  beginn  des  t3.  jahrh.  die  behandlung  der 
heldensage  sich  wieder  mehr  entfernte  von  der  höfischen  dichtung,  zeigen 
Albrecht  von  Kemenaten  und  noch  mehr  gedichte  wie  Ortnit  Wolfdietrich 
Rosengarten,  sie  haben  wieder  grosse  ähnlichkeit  mit  den  spielmannsge- 
dichten  des  \2.  Jahrhunderts,  besonders  in  der  7ieigung  zu  phantastischen 
Übertreibungen  und  zum  derben,  sie  verlassen  wieder  die  kurzen  reim- 
paare  und  bedienen  sich  entweder  der  Bemer  weise  oder  der  Nibelungen- 
strophe, ich  rechne  zu  den  anfangen  dieser  richtung  die  Überarbeitung 
der  Klage,  des  Bit.  und  der  Kudrun,  von  den  beiden  letzten  gedichten  na- 
mentlich die  Vorgeschichten  Bit.  1 — 1988.  Kudr.  1 — 203.  hier  wurde 
natürlich  das  vorgefundene  metrum  beibehalten,  spielmanmmässige  namen 
und  Wendungen  in  der  einl.  desBit.  sind  oben  s.  XVIII  aufgeführt,  die  selb- 
ständigen Sichtungen  der  neuen  spielmannsart  fallen  in  das  zweite  und 
dritte  Jahrzehnt  {vgl.  Müllenhoffs  nachweis  über  das  alter  des  Ortnit  in 
Haupts  zeitschr.  13,  185);  wenn  man  auch  die  hier  in  rede  stehenden 
Überarbeitungen  für  die  frühesten  belege  der  neuen  manier  hält,  so  wird 
man  sie  doch  nie  über  1215  hinabrücken  können. 

Der  inhalt  des  Bit.  wird  BS.  185.  355  als  eirie  freie  erfindung  des 
dichtere  bezeichnet,  der  katalogisierende  dichter  wählte  einen  für  die  ent- 
fdtung  seiner  heldeti-  und  sagenkenntnis  sehr  günstigen  Vorwurf,  dieser 
zerfällt  in  zwei  teile,  die  Jugendgeschichte  Diethibs  und  den  kämpf  Dit- 
trichs  und  der  Heunen  gegen  die  rheinischen  helden.  den  ersten  teil  wird 
er  auch  sehr  frei  behandelt  haben:  ausser  den  namen  Biterolfund  Diet- 
leib  wird  alles  seine  erfindung  sein,  daraufweist  schon  der  sitz  in  Spanien 
hin  {Müllenhoff  einl.  zur  Kudr.  1 03) :  der  dichter  wollte,  da  Biterolf  und 
Dietleib  von  Steier  heissen,  die  vermeintlich  fehlende  Vorgeschichte,  wie 
sie  dorthin  gekommen  seien,  ergänzen,  doch  entzieht  sich  das  einzelne 
der  naehforschung ,  da  wir  nur  den  bericht  der  Thidrekssaga  haben  der 
von  unserm  gedieht  etwa  ebensoweit  absteht  als  die  erzäMung  von  Thid- 


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XXX  Einleitung 

reks  kämpf  mitJsungs  söhnen  von  der  fabel  des  Rosengartens  {W,  Grimm 
einl.  s.  IX/X.).  den  zweiten  teil,  der  den  ersten  an  }tmfang  um  das  drei- 
fache übertrifft,  schuf  der  dichter  wol  in  bewustem  gegensafs  zu  den  Ni- 
belungen: er  wollte  dem  tragischen  Untergang  der  Burgiüiden  einen  ritter- 
lichen kämpf  ohne  Verluste  gegenüberstellen  ^  in  dem  auch  die  beliebten 
helden  Dietrich  Rüdeger  Hildebrand  über  die  Burgunden  siegten,  wie  ge- 
schickt er  die  helden  gruppiert,  ist  schon  s.  XXI  hervorgehoben,  hier 
sei  nur  fwch  erinnert  an  das  auftreten  der  helden  aus  deutschen  und  sla- 
vischen  ländem,  der  dichter  hat  sie  aufgenommen  um  die  zahl  der  helden 
ansehnlicher  zu  machen,  zugleich  scheint  er  eine  gewisse  Vorliebe  für  geo- 
graphische notizen  zu  haben,  dies  zeigt  sich  schon  bei  den  namen  aus 
Spanien  Frankreich  Irland  die  er  nennt,  das  königreich  Bergen  muss  eins 
der  spanischen  reiche  sein,  wenn  mir  auch  der  nähere  nachweis  dafür 
nicht  hat  gelingen  wollen.  Rüdegers  heimat  Arabien  wird  man  ebenfalls 
im  südlichen  Spanien  suchen  müssen,  die  de^Uschen  helden  vom  Sande 
Missen  Bräbant,  die  Döringe  Hessen  sind  natürlich  eine  willkürliche  zu- 
tat des  dichters.  die  namen  der  fuhrer  nennt  er  nur  selten,  nur  die  drei 
herzöge  von  Schwaben  (».  oben  s.  XXI)  und  üerleip  von  Westfalen  der  viel- 
leicht der  Herlibo  der  ann.  Palid.  HS.  394  ist.  dass  der  dichter  den 
Stuotfuhs,  der  in  andern  gedichten  stets  von  Rine  heisst,  von  PfiUe  und 
von  Palerae  nennt,  und  erwähnt  dass  Baltram  später  könig  dort  wurde, 
passt  für  die  zeit  Heinrichs  VI  und  Friedrichs  II.  die  slavischen  namen 
Witzlan  Poytan  Schim  Stoyne  Sytomer  Ladislau  Ratebor  BodisUxu  kannte 
der  dichter  in  seiner  östlichen  heimat.  ihre  einführung  wie  die  der  helden 
aus  deutschen  landschaften  ist  in  der  gleichzeitigen  dichtung  ohtte  pa- 
rallele. 

Erwogen  zu  werden  verdient  noch  das  Verhältnis  des  Biterolf  zum 
Rosefigarten,  der  hauptinhaU  beider  gedichte  ist  der  kämpf  Dietrichs  und 
seiner  genossen  gegen  Siegfried  und  die  burgundischen  helden.  dass  ein 
solcher  kämpf  nicht  der  ursprünglichen  sage  gemäss  sondern  eine  will- 
kürliche erfindung  ist,  hat  man  längst  bemerkt,  das  motiv  dazu  erscheint 
im  Roseng.  einfacher  als  im  Bit.,  denn  hier  ergiebt  sich  eine  Unsicherheit 
des  dichters  in  bezug  auf  den  eigentlichen  haupthelden:  zuerst  ist  es  Diet- 
leib,  dessen  hyperbolische  erhebung  über  alle  andemhelden schon  W.  Grimm 
in  der  HS.  tadelte;  hernach  bei  dem  kämpfe  vor  Worms  hat  der  dichter 
zwar  durch  bestimmte  hinweise  Biterolf  und  Dietleib  als  die  eigentlichen 
helden  bezeichnet:  in  der  tat  aber  treten  beide  zurück  gegen  Dietrich  Hil- 
debrand Rüdeger,  denen  ebenbürtig  gegenüberstehen  Siegfried  Hagen 
WaUher. 

Die  frage,  welches  von  beiden  gedichten  älter  sei,  lässt  sich  leicht  be^ 
antworten  wenn  wir  bloss  die  überlieferten  texte  berücksichtigen:  der  Ro- 


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ZUM  BiTEROLP  UND  DiETLEIB  XXXI 

seng,  ist  jünger,  doch  auch  die  erste  darstellung  des  Roseng,  die  mr  nicht 
besitzen^  toird  man  nicht  viel  vor  1230  setzen  dürfen,  denn  erst  dem 
zweiten  viertel  des  \9.fahrh,  kann  diese  derbe  humoristische  behandlnng 
der  deutschen  heldensage  und  zwar  in  der  Nibelungenstrophe  angehören 
(einl.  5.  LXXL).  W,  Grimm  nennt  es  in  der  einl.  s.  LXXIII  auffallend 
dass  der  Bit.  vom  Roseng.  nichts  weiss,  da  doch  die  ereignisse  des  Bit.  spä- 
ter fallen,  doch  es  lässt  sich  von  einem  früher-  oder  später  fallen  genau 
genommen  nicht  reden,  sondern  man  muss  sagen,  die  ereignisse  des  Bi$. 
und  des  Rosetig.  passen  überhaupt  nicht  genau  zusammen,  im  Ros.  ist 
Krimhild  noch  braut  und  Dietleib  von  Steier  erscheint  als  kämpfer,  im 
Bit.  dagegen  kämpft  Dietleib  in  früher  Jugend  vor  der  belehnung  mit  Steier 
vor  Worms  und  Krimhild  ist  schon  v^mählt.  femer  ist  im  Ros.  Nudung 
schon  von  Witege  erschlagen,  BrütUiild  tritt  als  königin  auf  vor  Krimhilds 
Vermählung,  dies  U7id  manches  andere  zeigt  die  willkürliche  erßndung 
die  mit  den  personen  der  heldensage  sehr  frei  schaltete,  im  Bit.  beziehungen 
auf  den  Ros.  zu  fhiden  wird  man  also  nicht  erwarten  können,  selbst  wenn 
man  von  der  oben  gegebenen  Zeitbestimmung  absähe,  es  zeigt  sich  aber 
umgekehrt  dass  der  Rosengarten  wie  aus  den  Nib.  {einl.  s.  LXXII)  so  auch 
aus  dem  Bit.  entlehnt,  auf  diese  Vermutung  kommt  man  leicht  durch  die 
betrachtung  dass  in  demselben  lande  ^)  dieselbe  willkürliche  erßndung  des 
kampfes  zwischen  den  Berner  und  Wormser  helden  zu  verschiedener  zeit 
behandelt  wird;  und  es  finden  sich  manche  berührungen  in  einzelnen  Zü- 
gen welche  diese  Vermutung  befestigen,  vor  allem  die  art  wie  Dietrich 
durch  Hildebrand  und  Wolfhart  zum  kämpf  gegen  Siegfried  ermutigt 
wird,  während  im  Bit.  dieser  auftritt  geschickt  und  zierlich  erzählt  wird, 
ist  er  im  Ros.  sehr  ins  grobe  gezogen:  Hildebrand  und  Dietrich  zanken 
und  schimpfen  sich  erst,  dann  beginnt  der  kämpf  mit  einem  fa^tstscMag 
Bildebrands,  den  Dietrich  enciedert.  hernach  wird  Hildebrand  für  tot 
ausgegeben  und  muss  noch  während  des  kampfes  mit  Siegfried  den  Diet- 
rich wiederholt  strafen  damit  dieser  ausdauert,  femer  erinnert  an  Bit. 
die  gesandschaft  Rüdegers  nach  Worms,  der  erst  bedroht,  dann  reich  be- 
schenkt wird,  diese  zuerst  vorgegebene  härte  gegen  feindliche  boten  zeigt 
auch  Dietrich  im  Ros.  ABC  gegen  die  boten  der  Krimhild  (^einl.  s.  XXVIII), 
Günther  gegen  Rüdeger  Bit.  6662/'.  es  ist  dieser  zug  eine  gröbere  ausfüh- 
rung  der  sitte  im  epos  dass  feindliche  boten  trotz  des  widersagens  gut  auf- 

* )  Dietrich  bedauert  sich  den  Dietleib  nicht  durch  gefälli^keit  verpflichtet  zu 
haben  (einl.  s.  XXIX).  diese  notiz  über  den  sonst  so  wenige  bekeqtnten  Dietleib,  ver- 
glichen mit  der  im  gedieht  vom  Übeln  taeibe  Haupts  zeüschr.  12,  36')  wird  mit  als 
heu>eis  gelten  können  dass  der  Ros.  in  Österreich  gedichtet  ist,  anzuschlagen  ist 
dabei  auch  dass  in  Otackers  reimchronik  154«  sich  das  einuge  alte  Zeugnis  über  den 
Ros.  findet. 


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XXXn  Einleitung  zum  Biterolf  und  Dietleib 

genommen  und  beschenkt  werden  Bit.  4978.  Nib.  151.  auch  die  leitung 
des  heeres  durch  Hildebrand  der  des  heres  meister  ist  C  1151,  den  weg 
zeigt  C  798,  alle  helden  kennt  D  1004  und  die  kämpfte  anordnet^  erinnert 
an  Bit.  wo  Hildebrand  diese  tätigkeit  mit  Rüdeger  teilt,  die  heraldik  ist 
im  Ros.  auch  sorgsam  beachtet;  die  fahne  der  Krimhild  (einl.  s.  VIII)  er- 
innert an  die  der  Brünhild  im  Biterolf.  um  nicht  der  feststehenden  ge- 
schickte der  einzelnen  helden  allzu  schroff  und  willkürlich  zu  wider- 
sprechen,  war  die  beschränkung  notwendig  dass  trotz  der  blutigen  kämpfe 
keiner  der  helden  {die  namenlose  menge  abgerechnet)  fallen  darf,  im 
Bit.  wird  einige  male  geradezu  motiviert  weshalb  die  helden  leben  bleiben 
2900.  2914.  11162.  im  Ros.  werden  nur  getötet  die  vier  riesen  Äsprian 
Schrutan  Pusolt  und  dessen  bruder  Ortwin ,  in  D  statt  der  beiden  letzten 
Stüfing  und  Herbort,  dazu  stimmt  dass  im  Bit.  nur  Stuotfuhs  von  Fülle- 
lant  fällt:  er  erscheint  auch  als  riessy  s.  das  namenverzeichnis  und  Or. 
1212.  Haupts  zeitschr.  12,  287. 

Dass  der  ton  ein  ganz  anderer  ist,  versteht  sich  von  selbst,  im  Bit. 
kommen  hübsche  scherzhafte  züge  vor;  dazu  gehört  besonders  die  ganze 
Zeichnung  Wolfharts  der  mit  besonderer  liebe  behandelt  wird,  und  die 
scherze  der  helden  nach  der  beendigung  des  kampfes.  im  Ros.  ist  die 
scherzhafte  behandlung  der  kämpfe,  das  derbe  das  bis  zur  roheit  sinkt, 
die  hauptsache.  daher  tritt  Ilsan  in  den  Vordergrund,  Siegfried  ist  hör- 
nern, die  riesen  treten  auf  {HS.  391),  Krimhild  schlägt  sich  auf  den  mund 
{einl.  s.  LXXIX).  so  erklärt  sich  auch  die  oben  erwähnte  vergröberung 
der  scene  zwischen  Hildebrand  Wolfhart  und  Dietrich,  daneben  zeigt  sich 
eine  Vorliebe  für  die  phantastische  erfindung  die  in  den  spielmannsgedich- 
ten  des  \2Jahrh.  herscht  und  die  wir  wiederfinden  in  den  volksmdssigen 
gedichten  der  zwanziger  und  dreissiger  jähre  des  Vd.jahrh.,  s.  XXIX; 
mit  Ortnit  und  Wolfdietrich  stellte  schon  W.  Grimm  den  Ros.  zusammen 
einl.  s.  LXXVIIL  hierher  gehört  die  Schilderung  von  den  wappenröcken 
der  hüter,  das  kunstwerk  mit  den  singenden  vögeln  {einl.  s.  IX.  schon  im 
Alex.  5454 — 5478  W.  ist  ein  ähnliches  kunstwerk  beschrieben,  vgl. 
Orendel  1252.  Mor.  1300.  Wolfd.  B.  567/:  824/".  Dietr.  drach.  6.  33), 
die  rüstung  der  ritter  durch  Her  che,  einl.  XXXIV  U7id  die  beschreibung 
der  pr acht  desrosengartens,  die  man  nicht  mit  W.  Grimm  einl.  LXVI  für 
eine  blosse  Überladung  halten  wird:  sie  gehörtzumwesendieserdichtungsart. 

OSKAR  JÄNICKE. 


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n 


Der  äbe  text  des  Laurin  ist  erhalten  in  folgenden  Handschriften,  in 
der  handschrift 

K  der  Kopenhagener  universitätsbihliothek  nebst  dem  Walberan^  mss. 
Magnaean.  nr,  32,  ehemals  ^OblL  kl  foLperg.y  von  denen  das  letzte 
hUut  (60),  das  den  schluss  des  Walberan  enthielt,  abgerissen  ist,  seculo 
at  videtur  XIV  geschrieben,  gedruckt  in  Nyerups  symbolae  ad  Utteraturam 
(eutomcam  {Havmae  1787)  sp.  1 — 48,  1714  verszeikn,  der  Walberan 
etwa  1250  Zeilen  sp.  47  —  8SL  eine  neue  vergleichung ,  unter  den  gegen- 
wärtigen  umständen  unausführbar,  hätte  nach  uns  vorliegenden,  in  frühe- 
ren Jahren  von  dr  Lund  in  Kopenhagen  gemachten  mtizen  wenig  oder 
gar  nichts  toesenüiches  ergeben.  —  ein  pergamentdoppelblatt  *  des  XlVjhs. 
m  4^ '  aus  einem  zweiten,  von  der  Kopenhagener  hs,  nur  in  einigen  ortho- 
graphischen kleinigkeiten  abweichenden  exemplar,  mit  den  versen  1350 — 
1407  des  LauriUy  soweit  sie  in  K  vorkommen,  und  63  — 113  des  Walbe- 
ran, ward  in  München  gefunden  und  gedruckt  in  Karl  Roths  dichtungen 
des  deutschen  mitteUUters  {Stadtamhof  1845)  s.  112 — 115,  dazu  einl. 
$.XIY—XrL 

m  der  kMglichen  bibUothek  zu  München  cgm,  811,  13/14  bll  8^ 
ptf.  ot»  dem  XV jh.  {von  der  Hagens  und  Büschings  grundriss  s.  66),  bl 
1—6  324  z.  ==  ü.  805  —  1166,  bl  7  51».  =  v.  1219—83,  bl  8  —  13 
278s.  =17.  1333)f.  —  ein  derselben  hs.  angehöriges  blatt,  das  aus  dem 
nachhss  von  der  Hagens  in  die  königliche  bibUothek  zu  Berlin  {nr,  287. 
8^)  gekommen  ist,  füllt  die  zwischen  dem  6  und  Iten  Münchener  blatt 
hefmdUche  lücke  von  v.  1 167 — 1218  aus;  dies  und  das  Münchener  bl  7 
sind  die  zweiten  hälften  des  dritten  und  zweiten  doppelblattes  der  läge,  der 
dte  bU.  1 — &  als  innre  angehörten  und  deren  erstes  die  lücke  zwischen 
bl  7  und  8  aueßüen^  den  anfang  des  gedichts  aber  immer  noch  nicht  ent- 
halten würde. 

T  der  stadAibliothek  zu  Regensburg,  fol  pap.  XVI  jh.,  auf  bl  69» 
unten  mit  roter  schrift  Ain  liecht  vom  Hiliprant  oder  von  dietrich  von 
per8,  dann  bl  69^  —  9P  1369  verszeikn  mit  einer  grossen  lücke  von 
reichlich  100  versen  [v,  1429— 1547)  aufbl  90\-  auf  bl  412».   414«. 

Ueldenbach  I.  G 


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XXXIV  Einleitung 

425*^.  426^  die  Jahreszahlen  1510.  1501.  1502,  «.  Mones  Anzeiger  1838 
s.  493. 

V  der  Wimer  hoßibliothek  2959  {rec,  2269),  4®  pap.  aus  dem  ende 
des  XVjhs.  {Hoffmanns  Verzeichnis  s.  102—106);  auf  bl  57*— 84^ 
z.  1  (=  V.  1450)  ungefähr  1350  verszeilen;  dann  von  bL  84»»  z.  2  —  93b 
(452  vv.)  folgt  die  hs,  dem  jungem  texte  d. 

w  der  Wimer  hoßibliothek  3007  {nov.  297),  8^  pap.  vornj,  1472 
{Hoffmanns  Verzeichnis  s.  176  — 181),  auf  bL  28'  von  den  Recken  — 
57^  Das  ist  von  den  recken  gesayt  usw.  1487  Zeilen,  die  hs.  aus  der  der 
Oswald  in  Haupts  zs.  2, 92/f.  wörtlich  abgedruckt  ist,  gehört  in  dm  bereieh 
der  in  der  vorrede  zu  dm  Denkmälern  deutscher  poesie  und  prosa  s.  XXV. 
XXVI  kurz  characterisierten  mundart  und  zwar  ohne  zwei  fei  nach  Schh- 
sim.  auf  die  deutschen  gedichte  folgt  von  bl.  253b  —  265»>  ein  'böhmi- 
scher' anhang. 

P  zu  Pommersfeldm  nr.  2798,  8®  pap'.  aus  dem  XIV jh.  (Beth- 
mann  in  Haupts  zs.  5,  370/".),  bl.  77b  Dit  mer  heyzet  der  Laurin  —  bl. 
101»  hie  hebet  sich  ane  der  rosengarte  {Pfeiffers  Germania  4,  1/f.), 
1488  verszeilen;  ihrem  dialect  nach  stammt  die  hs.  aus  Thüringen. 

z  des  domcapitels  zu  Zeiz,  62  bll.  8^  pap.  aus  dem  XV ß.,  nach 
einer  notiz  auf  bl.  22b  ^^  Merseburg  {Haupt  zs.  11,  532/1)  stammend, 
aufbl.  23*  —  46»  nach  Zachers  abschrift  1190  verszeilm,  gedruckt  in 
Haupts  zs.  11  (1859),  501—532. 

h  der  königlichen  bibliothek  zu  Berlin  {nr.  287.  8<>),  4  bll.  12^ 
perg.  aus  dem  XIV jh.,  früher  eigmtum  des  herm  von  der  Hagm,  20 
zeilm  auf  jeder  seite  =  v.  492  —  656. 

f  der  Stadtbibliothek  zu  Frankfurt  am  Main,  59  bll.  fol.  pap.  aus 
dem  XlVjh.  {FRoth  in  Zamkes  dmtschem  Cato  s.162/*.  Und  zum  Schwan- 
ritter  s.  39);  auf  bl.  16*  Hie  hebet  sich  der  kleine  rosengarte  —  21*,  838 
verszeilm,  in  mittelrheinischem  dialect,  vgl.  ausser  Roth  zum  Schwanritter 
WGrimm  Rosmgartm  s.  LXXXIIff. 

Der  jüngere  text  liegt  ausser  dem  letztm  teil  von  v  vor  in  der  be- 
kanntm  hs. 

s  des  'heldmbuchs'  der  Strassburger  seminarbibhothek  kl.  4®,  W. 
247  Diz  ist  der  dein  laurin  vnd  der  deine  rosegartten  —  (I.  278*  diz 
buch  halt  diebolt  von  hanowe  der  goltsmider  geschriben.  31  folia. 
nach  Wilken  geschickte  der  heidelbergischen  biUhersammlungm  s.  406 
um  die  mitte  des  XVjhs. 

einer  hs.  gleichzuachtm  ist 

d  der  älteste  {Strassburger?)  druck  des  heldenbuchs  von  c.  1477,  bl. 


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.  ZUM  Laubin  und  Waluekan  XXXV 

255  Dises  ist  der  dein  Rosengart  /  oder  der  dein  kunig  Laurin  /  Vnd  von 
d^  schönen  frawen  —  bl,  280^  Hie  endet  sich  das  lesen  von  dem  deinen 
Laurein. 

hieran  sckUessen  sich  zunächst  die  jungem  Slrassburger  separat- 
abdrücke  des  Laurin  von  1500  und  1509,  dann  auch  der  besonders  in  rück- 
tickt  auf  den  innem  versbau  mehr  modernisierte  text  (WGrimm  HS.  275) 
gedruckt  zu  Närnberg  /  durch  Friderich  Gu/knecht  um  1 560,  der  bald  nach 
Kinem  ersdieinen  ins  niederdeutsche  übertragen  und  bei  Jochim  Low  o.j\  in 
Hamburg  gedruckt,  später  auch  in  das  Feyerabendische  heldenbuch  {Frank- 
fort  am  Mayn  1590)  aufgenommen  wurde,  ein  nicht  unmerkwürdiges 
Wagnis  für  die  fortdauernde  beliebtheit  des  gedichts.  das  einzige,  in  einem 
mscellanbande  der  ministerialbibUothek  zu  Celle  erhaltene  exemplar  hat 
OAar  Sehade  Leipzig  1854  ^spätem  herausgebem  zur  vervolständigung 
tres  kritischen  apparats'  wiederabdrucken  lassen. 

verlorn  ist  die  sd  verwandte  'alte  membran  zu  Freyburg  im  Breisgau' 
Von  dem  kunich  Luarine  und  von  sinem  rosengarten,  den  er  zoch  zu  Ty- 
rold  in  der  wilde,  und  wie  in  bezwang  her  Dietrich  von  ßerne,  so  wie 
deren  'copia  geschrieben  anno  Xsti  1753  mens.  Febr.\  nach  der  Ludwig 
Eümüüer  den  Kunech  Luarin  Jena  1829  herausgab,  aber  so  dass  aus 
teiner  ausgäbe ,  die  an  seltsamer  behandlung  der  spräche  und  des  textes 
»och  ihres  gleichen  sucht,  schlechterdings  nichts  zuverlässiges  im  einzelnen 
A6er  die  hs.  zu  entnehmen  ist. 

die  verszäMung,  die  Schade  seinem  abdruck  (N)  und  Ettmüller  seiner 
ausgäbe  (E)  beigefügt  haben,  gewährt  indes  den  vorteil  den  text  sd  citieren 
zu  ktfnnen,  wo  es  nur  darauf  ankommt  den  inhalt  der  zusätze  und  ver- 
äanderwngen  %md  die  monier  der  umarbeiter  kennen  zu  lernen. 

Sämtliche  vorhin  aufgeführte  handschriften  und  drucke  mit  aus- 
tuüme  allein  von  Khz  hat  herr  dr  Franz  Roth  in  Frankfurt  am  Main  in 
den  Jahren  1839 — 52  teils  abgeschrieben  teils  so  vollständig  und  genauver- 
gHdien^  dass  die  vergleichung  die  handschrift  nicht  vermissen  lässt.  durch 
andre  arbeiten  verhindert  sich  uns  anzuschliessen  und  die  ausgäbe  des  Lau- 
rin für  diese  samlung  zu  übernehmen,  aber  beseelt  von  dem  wünsche 
diese  zu  fördern  und  das  erscheinen  des  gedichts  nicht  länger  zu  verzögern, 
hat  er  mit  edler  uneigennützigkeit  den  ganzen  von  ihm  gesammelten  appa- 
rat  uns  abgetreten,  wer  weiss  wie  schmerzlich  es  ist  auf  die  ausfühnmg 
jahrelang  gehegter  und  gepflegter  plane  verzichten  zu  müssen,  wird  mit 
uns  einen  so  seltenen  beweis  selbstloser  hingebung  im  dienst  der  wissen- 
sekaft  mit  tiefem  dank  und  hoher  achtüng  anerkennen,  dass  der  Laurin 
endlich  in  reinerer  gestalt  erscheint,  bleibt  immerdar  Franz  Roths  verdienst, 
lOKJ  was  wir  für  die  herstellung  des  gedichts  tun  konnten,  geschah  mit  dem 
wünsch  ihm  unsererseits  den  schuldigen  dank  abzutragen,   möge  er  jetzt 


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XXXVI  Einleitung 

mit  andern  daran  einen  teil  der  freude  haben,  die  uns  die  nicht  eben  leichte, 
aber  in  schwerer  zeit  trostreiche  arbeit  gewährte. 

Alle  unsre  hss,  stammen  ab  von  einem  eoßemplar,  das  wir  mit  A 
bezeichnen,  dessen  text  schon  vielfach  verderbt  und  verwildert  war.  alter- 
tümliche oder  veraltet  scheitiende  Wörter  und  reime,  zumal  auch  die  rüh- 
renden reime  waren  darin  beseitigt,  verse  durch  die  herttellung  der  ge- 
wöhnlichen Wortfolge  zerstört,  misverständnisse  und  versehen  hatten  zu 
dnderungen  und  besserungsversüchen,  vermeintliche  lücken  zu  ergänzun- 
gen,  laune  und  zufaU  zu  einschiebsein  (I95f.  1413 — 15.  1561 — 64?) 
verführt,  da  an  einigen  dieser  verderbten  stellen  131.  319.  (1341.)  1459 
reime  von  i  auf  ei  zum  Vorschein  kommen,  so  kann  man  das  exemplar, 
von  dem  die  litterarische  Verbreitung  des  gedichls  ausgeht,  oder  die  textgestaU, 
auf  die  sämtliche  hss.  zurückweisen,  frühstem  in  das  ende  odtr  die  zweite 
hälfte  des  XIII  jhs.  setzen,  wenn  das  gedieht  selbst  auch  seinem  Ursprünge 
nach  älter  sein  muss.  es  könnte  aber  auch  das  exemplar  A  dem  anfange 
des  XIV  jhs.  angehört  haben:  nur  würde  die  weitere  geschichte  des  textes 
nicht  erlaubeyi  es  tiefer  in  das  XIYjh.  hinabzurücken. 

Die  hss.  zerfallen  ihrer  herkunft  nach  und  nach  den  in  ihnen  her- 
schenden  mundarten  in  zweigruppen,  eine  baierisch- österreichische  Kmn 
und  eine  mitteldeutsche  wPzhf,  denen  sich  noch  der  jüngere  text  des  hel- 
denbuchs  sd  anschliesst.  die  hss.  der  ersten  gruppe  geben  ohne  zweifei 
das  gedieht  in  seiner  heimischen  Überlieferung,  aus  dengegenden  denen 
es  seinem  Ursprünge  nach  angehört ,  und  man  wird  ihneti  daher  leicht  ein 
näheres  Verhältnis  zu  k,  von  der  alle  abstammen,  zutrauen,  dies  bestä- 
tigt sich  auch  bald,  übereinstimmend  mit  der  landschaftlich-  mundartlichen 
einteilung  sondern  sich  die  hss.  nach  den  in  deti  vollständigen  exemplaren 
erhaltenen  anfangsworten  des  gedichts  in  zwei  classen :  die  baierisch  -  öster- 
reichischen beginnen  Ez  was  ze  Berne  gesezzen,  die  mitteldetUschen  Zu 
Berne  was  gesezzen.  eine  andre  einteilung  aber  ergibt  sieh  nach  dem 
Schlüsse,  das  ende  des  gedichts  ist  unverkürzt  allein  erhalten  in  K,  in  den 
übrigen  elendiglich  verstümmelt  {s.  anm.  zu  1600),  so  dass  man  sich  das 
Verhältnis  zu  A  nur  so  vorstellen  kann  dass  die  ihrer  aufzeichnung  nach 
ältesten  hss.  Pf  so  ziemlich  die  letzten  in  der  reihe  werden : 


^n\ 


>'^ 


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ZUM  Laurin  und  Walberan  XXXVIl 

K  siamnu  in  gerader  Unie  van  A,  aber  nicht  ohne  mittelglieder :  sie 
hat  manche  anslassungen  und  Verderbnisse ,  die  nicht  alle  erst  der  nach- 
lässigkeit  und  barbarei  des  letzten  Schreibers  zur  last  fallen,  die  suppo- 
nierte  hs.  B  mit  dem  verstümmelten  schluss  überlieferte  das  gedieht  im 
übrigen  voUstdndiger  als  K  oder  deren  original,  so  dass  unter  den  von 
ihr  abstammenden  die  jüngste  von  allen,  die  mit  der  ganzen  roheit  und 
wllkür  eines  ungebildeten  Schreibers  aus  dem  anfange  des  sechszehnten 
Jahrhunderts  geschriebene  r  noch  manche  verse  und  versreste  bewahrt  hat, 
die  die  meisten  oder  selbst  alle  übrigen  hss.  als  entbehrlich  oder  als  zu  ver- 
derbt und  unverständlich  übergiengen.  ihr  steht  ßr  die  zweite  hälfte  des 
gedichis  die  noch  dem  XYjh.  angehörende  m  zur  seite ,  so  dass  beide  zu- 
sammen, obgleich  jede  für  sich  eine  menge  willkürliche  änderungen  hat, 
nur  eine  hs,  aus  dem  XIV jh,  vorstellen,  unabhängig  von  dieser,  wenn 
auch  derselben  herkunft  von  B  ist  y,  die  an  willkürlich  roher  behandlung 
des  textes  keiner  anderen  nachsteht;  aber  auch  sie  hat  noch  von  B  her  allein 
ein  unentbehrliches  verspaar  30  i  f  bewahrt,  ihrer  grundlage  nach  nimmt 
sie  eine  mittlere  stelle  ein  zwischen  Kmr  und  der  verlorenen  C,  die  zuerst 
den  anfang  Ze  Beme  was  gesezzen  und  andere  änderungen  hatte,  in  denen 
die  übrigen  hss.  übereinstimmen,  und  die  grundlage  für  die  weitere  Verbrei- 
tung des  gedichts  hergegeben  hat.  auch  dies  war  eine  baierisch  -  österrei- 
chische hs, ,  da  statt  Stire  425.  576.  737  noch  in  P  Steyrin,  in  w  Steyem 
(f  Stier)  geschrieben  ist.  auch  ein  zu  Presburg  gefundenes  bruchstück  einer 
rohen,  erweiternden  bearbeitung  des  gedichts  aus  dem  KVjhrh,,  das  wir 
im  anhang  wiederholen,  beginnt  Czu  Pem  was  gesezzen,  setzt  also  eine 
zur  familie  von  C  gehörende,  ohne  zwei  fei  baierische  oder  österreichische 
hs.  voraus,  während  die  fränkische  strophische  bearbeitung  im  Dresdener 
heldenbueh,  auf  die  sich  wahrscheinlich  schon  eine  stelle  im  Ring  des  Hein- 
rieh Wittenweiler  bezieht,  auf  einer  mit  rm  verwandten  und  noch  mit  K 
vielfach  stimmenden  hs,  aus  der  familie  von  B  beruht,  wie  im  anhang 
nachgewiesen  wird,  für  die  Verbreitung  des  altem  textes  im  Südosten  zeu- 
gen en^ich  tmch  noch  die  beischriften  zu  den  in  den  ruinen  des  Schlosses 
Lichtenberg  in  Tirol  entdeckten  Wandgemälden  aus  dem  XVjhrh,  s.  anm. 
«f  451/1  Haupt  12,  425 /f;  femer  die  interpolierte  hs.  aus  der  Wolf  gang 
Laxius  im  sechszehnten  Jahrhundert  {s.  anm.  zu  1325  und  lesarten  zu 
1572 — 74)  ein  paar  stellen  anführt,  obgleich  sich  nicht  entscheiden  lässt 
uteUher  familie  sie  angehörte. 

Der  text  C  gelangte  nun,  so  viel  wir  sehen  von  zwei  exemplaren  aus, 
die  schon  in  einzelnen  punkten  von  einander  abwichen,  nach  dem  mittlem 
und  westlichen  Deutschland,  das  eine  exemplar  ist  am  reinsten  Mwd  voll- 
ständigsten in  der  thüringischen,  durch  ihr  alter  und  die  Sorgfalt  des 
Schreibers  sich  auszeichnenden  hs.  P  wiedergegeben,  und  an  sie  schliessen 


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XXXVIII  Einleitung 

sich  in  einem  etwas  westlicheren  dialect  die  ungefähr  gkieh  alten  blättcKen 
von  h  nahe  an,  weisen  jedoch  in  emzelheiten  noch  über  P  hinaus,  fär  die 
kenntnis  der  nächsten  gmndlage  oder  vorläge  von  P  ist  die  sonst  van  allen 
wertloseste  und  entbehrlichste  z  nicht  ganz  ohne  nutzen,  die  nur  eine  ort 
bearbeitung  und  abkilrzung  von  jener  gibt,  von  demselben  text,  von  dem 
diese  thüringischen  hss.  a'usgegangen  sind,  hat  sich  dann  auch,  aber  in 
einem  frühem  Stadium  der  schlesische  abgezweigt,  der  in  w  freilich  nur  in 
einer  ziemlich  verwilderten  gestalt  vorliegt,  dieselbe  gmndlage  ist  noch 
an  vielen  oarten  sichtbar^;  aber  mben  vielen  willkürlichen  dnderungen 
bewahrt  w,  wie  die  jüngeren  baierischen  hss.  manchmal  auch  älteres  als 
P  und  bot  mehrmals,  z.  b.  1221/*.  1361.  1466.  1529.  1580.  82,  entweder 
allein  oder  mit  r  die  einzige  hilfe  zur  herstellung  des  ursprünglichen. 

Das  zweite  exemplar  das  aus  C  hervorgieng  hielt  gleichfalls  noch  oft 
die  ältere  lesart  fest,  so  dass  fs  gegen  Pw  mit  baierisch-österreichischen  hss. 
stimmen  {vgl.  13.  44  mit  anm.  355  anm.  usw.)  und  419  f  allein  das  ur- 
sprüngliche bewahrte,  aber  auf  dem  wege,  auf  dem  dieser  text  zuerst  wie 
es  scheint  an  den  untern  Main  oder  mittlem  Rhein,  dann  hinauf  nach  Ale- 
mannien  gelangte,  erfuhr  er  nidit  nur  manig fache  änderungen,  sondern 
nach  und  nach  auch  zahlreiche  Zusätze,  die  ersten  anfange  der  interpo- 
lation  zeigen  sich  in  f,  in  vielen  einzelheiten  und  schon  in  grösseren  ein- 
schiebsein  {s.  anm.  zu  195.  477),  obgleich  sie  nur  eine  arge  Verkürzung 
einer  älteren  hs.  gibt,  bei  der  alle  irgend  entbehrlich  scheinenden  verse  weg- 
gelassen und  das  gedieht  fastauf  die  hälfte  seines  umfangs  heruntergebracht 
wurde,  hier  führte  es  auch  zuerst  wie  später  in  8d  den  nebentitel  der  kleine 
Rösengarte,  nachdem  es  vielleicht  schon  in  C,  da  auch  in  P  ein  'grosser' 
Rosengarten  folgt,  mit  diesem  in  einer  hs.  vereinigt  war.  seinen  tAseUtiss 
erhielt  der  interpolierte  jüngere  text,  so  une  er  in  sd  und  zum  teil  in  y  vor- 
liegt, ohne  zwei  fei  in  Älemannien.  reime,  wie  msere  :  h^re  N  15.  2347, 
möre  :  here  ;  Styraere  119.  1105  {anm.  zu  730),  Bernaere  :  sßre  (858j, 
h^re  :  waere  :  videlsere  :  kerkaere  1357.  1659.  1971,  sind  im  XlVjhrh. 
auch  bei  Walther  von  Rheinau  ganz  gewöhnlich,  und  nachAlmnannien  weist 
unzweifelhaft  har  {statt  her)  :  war  777;  auch  me  {statt  m^r)  :  we  2413, 
dö  {statt  da)  :  frö  1293.  2499  seien  angemerkt,  soune  dass  die  reime  I :  ei 
beseitigt  sind,  aus  Konrads  von  Würzburg  turnier  von  Nantes  konnte 
freilich  jeder  stümper  einige  verse  wörtlich  entlehnen  {anm.  zu  373),  dem 
das  gedieht  bei  seiner  arbeit  zur  hand  war,  aber  am  ersten  doch  wohl  in 
Aleniannien.  dass  auch  nach  den  Zusätzen  in  f  mehrere  hände  an  der  erwei- 
terung  des  textes  zu  arbeiten  fortfufiren,  scheint  die  doppelte  einleitung 

^)  zu  145  ist  nicht  angefahrt  dass  der  vers  in  Pw  tautet  dar  cza  leytb  sy  sich 
dar  io,  ebenso  in  w  113.   ausserdem  vgt,  57B  615.  636.  752.  «110. 


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ZUM  Laurin  ü?id  Walberan  XXXJX 

(s.  die  emleiiwng  zu  den  anm.)  zu  beweisen;  die  ungereimten  Wiederholungen 
derselben  erfindungen  unmittelbar  hinter  einander  (anm.  zu  29ö.  892.  963. 
1045)  im  innem  gedieht,  wo  eine  Scheidung  älterer  und  jüngerer  interpo- 
lationen  nicht  gelingen  will^  aber  scheinen  eher  der  manier  eines  und  des- 
selben  letzten  bearbeiters  anzugehören,  diese  bleibt  sich  auch  sonst  gleich, 
%.  6.  in  der  Umsetzung  der  erzdhlung  in  rede  und  gespräch,  und  wie  die 
hehandlung^  so  auch  der  ton  und  stilundsprache,  sofembeiihmnochvonstil 
He  rede  sein  kann,  selbst  die  zerstreuten  beziehungen  zur  heldensage  (s. 
em^.  zu  den  anm.  und  anm.  zu  676.  1269.  1347.  1359.  1398.  1600, 
20)  sprechen  für  die  einheit  des  bearbeiters  und  wie  die  enflehnung  der 
konradisehen  verHj  für  eine  gewisse  litterarische  bildung  desselben,  rüh- 
ren die  Schlussverse  ^  wo  das  werk  dem  sagenhaften  Heinrich  von  Öfter- 
dingen  des  Wartburgkrieges  zugeschrieben  wird,  von  ihm  her,  so  ist  er 
freilich  selbst  zu  dem  gehrenden  volk  und  den  lohndichtem  zu  zählen,  s. 
anm,  zu  1600,  30.  seiner  spräche  und  verskunst  nach  muss  er  noch  im 
vierzehnten  Jahrhundert  gearbeitet  haben,  zwar  sind  die  allerdings  zahl- 
reidien  differenzen  von  s  und  d  noch  keineswegs  von  der  art,  dass  man 
daraus  s^n  auf  eine  längere  dauer  der  schriftlichen  Überlieferung  schUes- 
sen  müste;  doch  floss  d  aus  einer  älteren  und  bessern  hs.  als  s  ist,  allem 
anscheine  nach,  so  viel  Ettmüllers  ausgäbe  erkennen  lässt,  auch  die  Frei- 
burger  hs.,  und  gar  viele  abschriften  mag  die  bearbeitung  überhaupt  nicht 
erfahren  haben,  bis  sie  gedruckt  wurde,  sie  hatte  sich  bis  dahin  nicht  über 
Alemannien  hinaus  verbreitet,  denn  v  ist  in  ihrem  letzten  teil  offenbar  nur 
eine  ab-  und  Umschrift  von  d  ins  baierisch-österreichische:  so  sehr  stimmen 
sie  in  allen  einzelheiten  gegen  s  überein.  das  erste  alemannische  Zeugnis 
für  den  Laurin,  eine  steüe  in  der  bis  1386  reichenden  chronik  des  Strass- 
burgers  von  Könighoven  {gest.  1420),  die  Dietrichs  streit  mit  den  zwergen 
von  dem  im  rosengarten  d.  i.  dem  grossen  zu  Worms  unterscheidet,  bezieht 
sich  deutlich  genug  auf  eine  hs.  des  jungem  textes,  wo  beide  gedichte  ver- 
einigt waren,  und  führt  geradß  in  die  zeit,  in  die  wir  die  bearbeitung  glau- 
ben setzen  zu  müssen,  sie  lautet  in  der  Berliner  hs.  (ms.  germ.  fol.  769 
61.  51^)  wesentlich  ebenso  wie  in  Schilters  abdruck  und  bei  WGrimm  HS. 
281 :  wie  Dieterich — mit  Ecken  dem  risen  streit  und  mit  den  twergen  mid 
in  dem  rosengarten,  do  schribet  kein  meister  von,  während  die  interpo- 
lierte, aus  Tirol  stammende  hs.  (ms.  germ.  fol.  839  bl.  50^)  ähnlich  une 
die  sogenannte  KUngenberger  (Haupt  12,  422)  noch  deutlicher  auf  den 
Laurin  hinweiet  —  mit  den  tbergen  (dem  twerck  bei  Haupt)  jn  dem  ro- 
sengarten, davon  die  pauren  singen  und  sagen,  davon  kain  maister  schreibt. 
wohl  etwas  später  fällt  dann  dai  zeugnis  des  Kostenzers  Hermann  von 
Saehsenheim  (gest.  1458)  in  des  spiegeis  abenteuer  (meister  Altswert  146, 
19/f.  WGrimm  HS.  2S1) 


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XL  Einleitung 

koDig  Laurin  der  vil  deyne 

kund  nit  so  söesses  gniessen, 

do  er  von  benden  und  von  füessen 

dem  Bemer  yesch  ein  pfandt, 

Dietlieben  und  meyster  Biltbrant 

zu  Tyrol  in  den  rosen; 
aber  auch  hier  deutet  Dietlieb  statt  Dietleip  unzweifelhaft  auf  dm  jungem 
text.  in  der  im  augmt  1473  unterzeichneten  vorrede  zu  der  chronik  der 
vornehmsten  toeiber,  also  noch  vor  dem  erscheinen  des  ersten  drucks  machte 
der  Ulmer  Heinrich  Steinhötoel  'den  starken  Laurin'  zu  einem  grafen 
Laurenz  von  Tirol  (WGrimm  HS.  309),  wie  später  auch  Aventin  {HS. 
302)  den  'könig  Lareyn\  von  dem  *seyn  alte  reimen  ein  gantz  buch  voü 
noch  vorhanden',  und  seinen  söhn'  Ylsing'  als  historische  personen  in  seine 
Chronik  einreihte,  wie  bei  Aventin,  so  stützt  sich  die  bekanntschaft  mit  dem 
Laurin  auch  bei  Luther  {HS.  308),  Paracelsus  {Haupt  12,  43  t),  Fischart 
{HS.  311,  auch  in  der  geschichtsklitterung  c.  3,  1590  s.  90)  —  Spangen- 
berg  bei  WGrimm  HS.  313/1  zählt  schon  nicht  mit,  da  er  wie  WGrimm 
selbst  bemerkt  nur  aus  Aventin  schöpfte  —  natikrlich  nur  auf  die 
drucke  des  XV und  XIV Jahrhunderts,  nur  Wolfgang Lazius{s.  XXXVII) 
kannte  ihn  damals,  soviel  wir  sehen,  aus  einer  hs.  die  ausserdem  nocA,  nach 
seinen  anführungen,  die  Nibelunge  not  enthielt. 

Im  vierzehnten  Jahrhundert  verbreitete  sich  also  zuerst  der  Laurin 
durch  alle  landschaften  des  obem  und  mittleren  Deutschlands,  und  Überall 
erzeugten  sich  mehr  oder  minder  eigentümliche  texte,  nur  von  einem  nie- 
derdeutschen Lörin  findet  sich  vor  dem  sechszehnten  Jahrhundert  keine  spur, 
doch  gelangte  er  nach  Dänemark,  die  hübsche,  ganz  im  tone  der  kcempe- 
viser  gehaltene,  noch  heute  dort  als  Volksbuch  gangbare  kongLammskTÖ'- 
nike,  von  der  Nyenip  in  Stockholm  eine  hs.  aus  dem  anfang  des  XVI jhs. 
fand,  deren  abfassung  daher  gewis  noch  ins  XV  fäUt,  —  er  wiederholte 
sie  in  der  Morskabslcesning  1816  s.  66—  84  nach  einem  druck  von  1701, 
—  folgt  noch  einem  altem  text.  aber  die  bearbeitung  ist  zu  frei  um  zu 
entscheiden  von  welcher  mitteldeutschen  textgestalt  sie  ausgieng,  da  selbst 
die  Schwester  Dietleibs  {s.  zu  753)  unbenannt  bleibt,  nur  weil  der  name 
Laurin  unverändert  wiederkehrt,  ist  woM  an  keine  niederdeutsche  bear- 
beitung als  mittelglied  zu  denken.  Dietleibs  benennung  her  TUof  Vand  ist 
wahrscheinlich  ebenso  wie  Viderik  Yerlandsön  für  Witege  dem  dänischen 
Volkslied  entnommen  und  aus  Thetlöf  Danske  entstellt,  die  krönike  war 
endlich  die  quelle  eines  wie  es  scheint  bis  jetzt  ungedruckten  fceröischen 
liedes  Dvarga-kongur,  s.  SGrundtvig  Foücev.  1,  IQ  f.  79. 

So  überblicken  wir  die  spätere  geschickte  des  gedickte  hinlänglich, 
und  erwägt  man  die  reihe  der  Veränderungen,  die  der  text  bis  zum  XV jh. 


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ZUM  Laurin  uisd  Walberan  XLI 

dutrehxumaehen  h€Uie,  erst  die  Verstümmelung  des  Schlusses  in  B,  dann  die 
abionderung  von  C  und  ihre  zerteilung  in  zwei  exemplare,  darauf  der  an- 
fang  der  mterpolation  und  endlich  der  abschluss  des  jungem  texteSj  so 
wird  man  geneigt  sein  die  hs.  A,  von  der  die  Verbreitung  beginnt,  eher 
noch  ins  ende  des  dreizehnten ,  als  in  den  an  fang  des  vierzehnten  Jahrhun- 
derts zu  setzen,  um  nun  aber  zu  einem  text  zu  gelangen,  der  einigermassen 
für  den  ursprünglichen  gellen  kann,  wird  es  vor  allem  darauf  ankommen 
M  des  inhalts  von  A  zu  bemdchügen.  es  ist  dabei  auszugehen  von  den 
kss.  K  und  P :  sie  sind  nicht  nur  die  vollständigsten  neben  r,  sondern  ver- 
treten  auch,  abgesehen  von  fsd,  die  am  weitesten  auseinander  liegenden 
rickttmgen  und  seilen  der  Überlieferung  und  behandeln  den  text  noch  nicht 
mit  der  schrankenlosen  Willkür  wie  die  jungem  hss.,  wenn  auch  von  sorg- 
fab  und  achisamkeit  bei  K  nicht  die  rede  sein  kann,  wo  sie  übereinstimmen 
md  die  übrigen  oder  deren  mehrzahl  ihnen  beitreten  oder  auch  mit  ihren 
änderungen  auf  dieselbe  lesart  hinweisen,  kann  über  den  aufzustellenden 
text  nur  ein  zweifei  sein,  wenn  ein  alter  aus  A  ererbter  fehler  vorliegt 
und  conjectur  und  Verbesserung  eintreten  muss,  die  nvr  hin  und  wieder 
scAon  aus  den  hss.  selbst,  besonders  den  jungem  entnommen  werden  kann. 
gehen  K  und  P  aus  einander,  wird  man  derjenigen  hs.  folgen,  der  sich  die 
^gen,  namentlich  mrv,  anschliessen,  so  lange  nicht  überwiegende  gründe 
für  die  lesart  der  allein  stehenden  hs.  sprechen :  eine  entscheidende  auctoritdt 
ftekt  K  ihrer  inneren  beschaffenheit  nach  trotz  ihrer  geraderen  abstammung 
eon  A  ebenso  wenig  als  sonst  einer  hs.  den  andern  gegenüber  zu.  wo  aber 
üe  stimmen  sich  so  verteilen  dass  die  baierisch-österreichische  und  die 
mitteldeutsche  Überlieferung  einander  gegenüber  stehen,  wird  man  immer 
§eme  jener  den  Vorzug  vor  dieser  einräumen,  doch  bleibt  zu  bedenken 
dau  der  zustand  in  dem  das  gedieht  in  mrv  überliefert  ist  nicht  so  viel 
verbauen  erweckt  um  ihnen  ganz  das  gewicht  beizumessen,  das  ihnen  ihrer 
herhmft  nach  und  hätten  sie  weniger  von  der  Willkür  der  abschreiber  ge- 
Uuen  gebüren  würde,  dass  dagegen  unter  den  mitteldeutschen  hss.  nament- 
Udk  P  sich  durch  alter  und  sorgfaU  auszeichnet,  auch  ändern  alle  hss. 
und  schlagen  in  ihren  änderungen  nicht  nur  leicht  dieselbe  richtung  ein, 
fondem  treffen  darin  auch  oft  merktoürdig  überein;  was  nicht  zu  ver- 
mndem  ist  bei  einem  gedieht  das  sich  so  sehr  in  wiederkehrenden  formein 
bewegt  und  den  abschreibem  geläufig  und  im  gedächtnis  war.  selbst  die 
^ereinstimmung  von  K  und  P  kann  auf  diese  weise  herbeigeführt  sein 
und  die  stimme  der  übrigen  hss.  gegen  sie  entscheiden,  da  selbst  w  von  einer 
äbem  hs.  als  die  unmittelbare  vorläge  von  Pz,  und  fsd  von  einem  exemplar 
^stammen  das  im  einzelnen  C  noch  näher  stand,  so  kann  hie  und  da  in 
j^ier  hs.  oder  in  einzelnen  der  verschiedenen  famiUen  und  gruppen  das 
echte  aUe  sich  erhalten  haben,   bei  diesem  stände  der  dinge  muss  also  in 


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^Ln  Einleitung 

jedem  falle,  wo  die  hss.  mehr  oder  weniger  aus  einander  gehen,  die  erwd- 
gung  eintreten  welche  lesart  am  ersten  die  echte  und  ursprüngliche  oder 
am  wenigsten  durch  dnderung  entstanden  sein  kann,  die  entscheidvng  bleibt 
in  manchen  fällen  unsicher  und  muss  sich  dann  bei  dem  bloss  wahrschein- 
lichen oder  auch  nur  dem  angemessenen  begnügen,  bei  mehreren  wieder- 
kehrenden formein  und  versen,  die  in  den  hss.  in  verschiedenen  fassungen 
vorkommen,  lässt  sich  z.  b.  nicht  immer  entscheiden  an  welche  stelle  die 
eine  oder  die  andre  fassung  ursprünglich  gehört,  da  die  abschreiber  offen- 
bar wie  in  andern  volksmässigen  gedichten,  und  wie  im  neuen  testament, 
bemüht  gewesen  sind  die  parallelen  einander  völlig  gleich  zu  machen, 
manchmal  hätte  eine  unter  dem  text  stehende  lesart  vielleicht  ebenso  gut 
in  den  text  gesetzt  werden  können ,  als  die  aufgenommene,  nur  zuweilen 
kann  die  conjectur  zu  dem  zurückgreifen,  wasjenseit  der  Überlieferung 
dem  schwanken  der  hss.  zu  gründe  Hegt,  einiges  Hess  sich  durch  die  beob- 
achtung  der  neigung  und  abneigung  der  Schreiber  für  oder  gegen  gewisse 
Wörter  gewinnen,  völlige  Sicherheit  aber  in  allen  einzelheiten  ist  nie  zu  er- 
reichen  und  auch  manches  schon  in  A  vertauschte  wort  nicht  wieder 
herzustellen,  wenn  dies  auch  mit  einigen  wie  getwergeUn,  zeswe  statt  reht, 
sän  und  harte  hier  und  dort  gelang. 

Obgleich  nun  keine  hs.  ausser  z  für  die  herstellung  des  gedichts  ganz 
zu  entbehren  ist  und  jede  einmal  das  echte  und  ursprüngliche  bewahrt 
haben  kann ,  so  muste  doch  auf  die  Vereinfachung  des  apparats  und  die 
beseiligung  des  wüstes  unnützer  lesarten  und  Varianten,  die  nur  die  über- 
sieht erschwert  und  den  wahren  stand  der  sache  verdeckt  hätten,  besonders 
bedacht  genommen  werden,  sämtliche  lesarten  anzuführen  hatte  nur 
einen  sinn  an  den  tiefer  verderbten  stellen  und  wo  (die  oder  die  meisten 
hss.  von  einander  abweichen,  und  selbst  dann  noch  durften  die  hss.  die  sich 
mit  ihren  änderungen  so  weit  von  den  übrigen  entfernen,  dass  sie  für  die 
in  frage  stehende  ursprüngliche  lesart  zu  zeugen  aufhören,  mit  stiUsehwei- 
gen  übergangen  werden,  zuweilen  sind  jedoch  in  diesem  falle  die  siglen 
der  ändernden  und  völlig  abweichenden  hss.  in  klammem  nach  einem 
komma  oder  spatium  als  nicht  in  betracht  kommend  ausdrücklich  ange- 
merkt und  dasselbe  zeichen  ist  angewandt,  nur  ohne  das  komma  oder  den 
Zwischenraum,  wenn  eine  hs.  neben  der  änderung  noch  eine  sonst  bezeugte 
lesart  belegt  oder  diese  doch  deutlich  zur  Voraussetzung  hat.  angegeben 
sind  femer  alle  lesarten,  in  denen  mehrere  hss.  zusammen  gegen  den 
aufgestellten  text  übereinstimmen,  also  namentlich  die  abweichungm  der 
mitteldeutschen  von  der  baierisch^österreiehischen  Überlieferung  und  um- 
gekehrt, aber  jede  lesart,  mit  der  nur  eine  oder  die  andere  hs.  den^  eon- 
sensus  der  übrigen  gegenüber  steht,  konnte  unerwähnt  bleiben,  wenn  sich 
durchaus  keine  möglichkeit  zeigt  dass  sie  in  A  gestanden  haben  kann,  {wenn 


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ZUM  Laiirin  und  Walberan  XLIII 

s.  b.  V.  34  in  K  lautet  wer  sie  ansichtigt  will  werden,)  und  nur  wo  noch 
diese  möglickkeit  bei  ksarten  von  K  oder  sonst  etwa  bleibt,  oder  wo  es  an- 
gemessen und  nützlich  schien  daSs  eine  lesart  nur  Hnmal  belegt  sei  aus- 
drücklich hervorzuheben  und  so  die  einstimmigkeit  der  übrigen  für  die 
lesart  des  textes  darzutun  {vgl  7  getorst  f,  27  wunder  w  usw.),  sind  sie 
angeführt  worden,  durch  diese  beschränkung  ist  eine  masse  von  zufälligen 
schreibfehlem  und  Schreiberroheiten,  eine  menge  von  änderungen,  die  für 
die  herstellung  des  gedichts  keinen  wert  haben,  abgetan  und  doch  genug 
geschehen  um  in  jedem  falle  das  Verhältnis  der  hss,  beurteilen  zu  können. 
i  ist  freilich  fast  nur  angeführt,  wo  sie  sich  P  oder  sonst  einer  andern  A«. 
anschliesst  oder  eine  Verbesserung  aus  ihr  zu  entnehmen  war;  wer  ihre 
änderungen  und  auslasmngen  alle  kennen  lernen  will,  muss  sich  an  den 
abdruck  halten,  d  ist  neben  s  nur  genannt  wo  es  nützlich  schien  beider 
Übereinstimmung  zu  betonen  oder  wo  beide  von  einander  abweichen,  in 
der  regel  zählt  sonst  s  für  d  mit,  d  für  s  nur  wo  diese  lückenhaft,  für 
den  gang  der  bearbeitung  von  f  zu  sd  und  das  Verhältnis  des  jüngeren 
textes  zum  älteren  wird  das  unter  den  Varianten  und  in  den  anmerkungen 
beigebrachte  genügen,  wir  glauben  nicht  nur  alles  was  für  die  beurteilung 
der  hss.  und  ihres  Verhältnisses  und  für  die  herstellung  des  textes  von 
nutzen  sein  kann  gegeben,  sondern  eher  schon  des  guten  zuviel  als  nicht 
genug  getan  zu  haben,  und  sind  nach  einer  dreimaligen  durcharbeitung 
des  handschriftlichen  materials  überzeugt  dass  brauchbares  nicht  mehr  da- 
raus zu  gewinnen  ist. 

der  gesamte  von  Franz  Roth  beschaffte  apparat  wird  an  die  könig- 
liche bibliothek  in  Berlin  übergehen  und  jedem  damit  für  die  nachprüfnng 
gelegenheit  geboten  sein. 


Der  zustand  in  dem  sich  das  gedieht  zu  ende  des  XIII  oder,  wenn 
»ttt,  zu  anfang  des  XIV jhs.  in  der  hs.  A  befand  führte  schon  zu 
dem  Schlüsse  dass  es  seinem  Ursprünge  nach  älter  sein  müsse.  Lachmann 
{über  singen  und  sagen  s.  WO). erkannte  in  dem  '  auszug '  bei Nyerup  'ein 
gedieht  in  dem  altertämlichen  ton  des  zwölften  Jahrhunderts'  und  in  den 
anmerkungen  zu  den  Nibelungen  s.  290  stellte  er  es  ans  ende  der  reihe 
der  freiem  Spielmannsdichtungen,  dass  er  damit  das  richtige  getroffen, 
kann  nicht  mehr  zweifelhaft  sein. 

Die  sage  von  dem  zwergkönig  Laurin  und  seinem  rosengarten  und  un- 
terirdischen reich  ist  eine  tirolische  {WGrimm  HS.  356).  in  einer  gegen 
die  mitte  des  XI  jhs.  ausgestellten,  salzburgischen  Urkunde  (Juvav.  p.  247) 
kannte  der  name  Luaran  nachgeunesen  t^erden  {Haupts  zs.  1,  531.  12, 


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XLIV  Einleitung 

310),  der  trotz  der  abweichung  in  den  voccUen  der  Stammsilbe  und  der  ab- 
leitung  von  dem  in  allen  hss.  des  gedichts,  ausser  der  von  Ettmülkr  be- 
nutzten Freiburger  des  jungem  textes,  auch  noch  durch  andere  Zeugnisse 
feststehenden  Laurln  schwerlich  verschieden  ist,  von  dem  namen  Lau- 
rin  heisst  es  ausdrücklich  1860/1  da  bl  ist  er  erkant  über  al  in  dem  laot. 
er  scheint  seiner  bildung  nach  romanischer  herkunft ,  könnte  aber  auch 
me  Lauriacum  Lauro  Laures-heim  seinem  stamme  nach  keltisch  sein  mit 
einer  dem  zwergkönig  ganz  angemessenen  bedeutung  der  füüe  und  menge 
(Zetus  gramm,  ceü.  1,  38.  39.  vgl  Ebel  in  Kuhns  beitragen  1,  310).  die 
sage  selbst  kann  leicht  auch  von  den  ältesten  bewohnem  des  landes  ererbt 
sein,  heutzutage  verlegt  sie  den  sitz  des  königs  und  seinen  rosengarten  in 
die  üppige  gegend  von  Meran,  namentlich  nach  bürg  Tirol  {Alpenburg  sa- 
gen und  mythen  Tirols  1857  s.  121  f.  detUsche  alpensagen  1861  s.  246/1 
Zingerle  sagen  märchen  und  gebrauche  aus  Tirol  1859  s.  66),  wo  man 
nach  Aventin  im  XVI jh.  auchLaurins  hämisch  gezeigt  haben  soll(WGrimm 
HS.  302,  vgl  zs.  12,  378/1);  eine  weniger  glaubhafte  tradition  nennt 
statt  Meran  und  Tirol  den  hohen  ScMem  östlich  von  Bozen  {Alpenburg 
sagen  s,  126/1  alpensagen  s,  337).  der  dichter  kann  v.  66/1  9b  ff.  den 
rosengarten  bei  bürg  Tirol  gedacht  haben,  aber  den  holen  berg  den  Laurin 
bewohnt  mit  dem  wonniglichen  plan  davor  dachte  er  noch  eine  tagereise 
weiter  entfernt,  die  ironie  der  vv.  893  —  96,  dass  die  Bemer  sich  über 
die  entfemung  des  weithin  sichtbaren  berges  täuschen,  verrät  dm  bewohnet 
eines  berglandes,  und  da  er  1^1  ff.  Steier  und  die  Steiermark  als  fremd 
betrachtet,  so  ist  er  ßr  einen  Tiroler  zu  halten,  seinen  stand  als  spiel- 
mann  verraten  1033/1  1045/f.  und  besonders  1218. 

Er  verherlichte  also  eine  sage  seiner  heimat  und  hat  der  fabel  von 
Dietrichs  abenteuer  mit  Laurin  gewiss  erst  eine  festere ,  bestimmte  gestalt 
gegeben,  selbst  wenn  von  den  kämpfen  der  Bemer  mit  tirolischen  zwergen 
und  riesen  schon  im  zwölften  Jahrhundert  und  früher  im  voUce  die  rede 
war,  ist  es  nicht  unmöglich  dass  er  zuerst  die  helden  mit  der  localsage  von 
Laurin  combiniert  hat.  ohne  zwei  fei  gehört  ihm  erst  die  verfkchtung  Biet- 
leibs  und  seiner  namhaften,  aber  sonst  unbekannten  Schwester  in  die  fabel 
und  die  verherlichung  des  steirischen  helden  an.  die  grundlage  für  die 
einflechtung  gab  die  allbekannte  sage  von  der  entführung  schöner  frauen 
und  Jungfrauen  durch  zwerge  her  {vgl.  WGrimm  HS.  356).  die  erfin- 
düng  ist  einfach  genug  und  noch  frei  von  den  Übertreibungen  und  Unge- 
heuerlichkeiten der  spätem  volksepen  und  erlogenen  höfischen  mären,  die 
durchführung  zeugt  von  einem  sichern  tact  und  einem  richtigen,  noch  un- 
verbildeten gefühl.  wie  hübsch  ist  die  Steigerung  in  den  bitten  Dietleibs 
um  Laurin  aus  den  händen  des  zornigen  Dietrichs  zu  befreien  (580.)  586. 
592.  600 /f.  620.  624  /  wie  geschickt  die  Steigerung  in  der  handlung  über- 


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ZUM  Laurin  und  Walberan  XLV 

kaupt,  sowohl  im  verhäUnis  des  zweiten  zum  ersten  teil,  als  auch  in  ihren 
kleineren  abschnitten  l  wie  richtig  und  rührend  zugleich  die  rolle  die  zu- 
la%t  der  Künhild  zufällt,  das  mitleid  das  sie  zu  dem  gefangenen  Laurin 
fasst  und  das  sie  die  Versöhnung  einleiten  lässt!  wie  rührend  und  schön 
eiMch  diese  selbst  tmd  der  abschlnss  der  freundschaft  zwischen  Dietrich 
ynd  dem  klonen!  die  dar  Stellung  ist  durchweg  lebendig  j  das  Wohlgefallen 
des  dichtere  an  seinem  gegenstände,  sein  anteil  an  den  personen  der  hand- 
Img  bleibt  sich  immer  gleich,  rein  und  kindlich  ist  seine  freude  ati  schönen, 
von  blumen  gebüsch  und  bäumen  bestandenen  platzen  mit  ihrem  vogekang 
imd  an  den  herlichkeiten  des  zwergkönigs.  nach  der  seite  der  roheit  hin, 
ist  251  ff.  das  schlimmste  der  gruss  mit  dem  der  arg  gekränkte  Laurin  den 
Bemer  und  Witegen  empfängt,  eine  gewisse,  märchenhafte  Sorglosigkeit  und 
wnbtfangenheit  in  der  wähl  seiner  mittel  teilt  der  dichter  mit  den  genossen 
umer  richtung,  wer  hat  z.  b.  darnach  zu  fragen  wie  Künhild  1326 /f. 
das  verdecken  des  Scheins  im  berge  zu  stände  bringt?  ein  paar  kleine  un- 
thenheiten  in  der  erzählung  wurden  211 361.  1514.  1762  angemerkt,  in 
der  Wiederholung  derselben  worte  formein  und  reime  ist  er  vielleicht  noch 
unbekümmerter  als  irgend  einer  seiner  Vorgänger  tmd  kwistgenossen,  und 
diese  manier  erlaubt  es  selbst  ausgefallene  verse  mit  grosser  Sicherheit  zu 
ergänzen,  damit  aber  paart  sich  ein  lyrischer  ton,  der  an  das  jüngere 
tolksUed  erinnert  —  man  lese  nur  v.  89 — 94  —  und  der  bald  an  eine 
ttropkische^  dem  gesang  angemessene  gliederung  das  gedichts  denken  lässt; 
eine  vermuttmg  der  der  Vortrag  durch  einen  leser  1218  (vgl.  1045 /f.  und 
zur  gesch.  der  N!f.  s.  9/1  23)  nicht  entgegenstünde  und  die  das  häufige,  ja 
gewöhnliche  unterbleiben  der  rtimbrechung  und  das  auseinanderfallen  der 
reimpaare  zu  begünstigen  scheint,  die  indes  wider  erwarten  bei  näherer 
betrachtung  sich  nicht  bestätigt,  wenn  auch  bis  vers  100  sich  absätze  von 
20  Zeilen  herstellen  lassen,  den  lyrischen  sangmässigen  ton  erzeugte  allein 
die  munterkeit  und  lebhafte  emp findung  des  dichters.  sein  werk,  reiner 
naiüität  voll,  wie  ein  märchen  aus  dem  munde  eines  knaben,  ist  unstreitig 
die  anmutigste  blute  der  freieren  Spielmannsdichtung,  eine  blume  unserer 
tolksdichtung  überhaupt,  an  deren  reiz  sich  jeder  erfreuen  wird  der  mit 
jugendlicher  anspruchslosigkeit  und  hingebung  zu  gemessen  nicht  verlernt 
hat.  das  urteil  WGrimms  {HS.  372)  dass  es  'sich  an  keiner  stelle  über  eine 
ßücke  gleichförmigkeit  erhebe',  aber  wird  niemand  mehr  unterschreiben. 

Bin  werk  von  dieser  art,  das  alle  zeichen  einer  noch  fröhlich  aufstre- 
benden, nicht  der  verfallenden  dichtung  an  sich  trägt,  kann  spätestens  um 
1210  entstanden  sein,  wie  derBiterolf,  setzt  der  Laurin  die  anfange  derhö- 
fischritterUchen  dichtung  oder  doch  die  Verbreitung  des  neuen  geschmacks 
tchon  voraus,  bestimmte  nachahmungen  einzelner  stellen  hartmannischer 
werke  lassen  sich  freilich  nicht  nachweisen;  die  ähnlichkeit  der  Schilderung 


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XLVI  Einleitung 

der  belusUgungen  am  hofe  Laurins  v.  1 1 19/f.  mit  Iwein  65  ff,  liegt  in  der 
Übereinstimmung  der  Sitten,  vgl.  LanzeL  256 /f.  Bit,  5941  ff,  für  die  de- 
taillierte beschreibung  der  prachtvollen  rüstung  Laurins  \b\ff.  aber 
möchten  schon  ähnliche  beschreibungen  in  höfischen  gedickten  wie  dem 
Erec  das  allgemeine  vorbild  hergegeben  haben,  auf  alle  fälle  ist  das  dven- 
tiure  suochen,  das  das  grundmotiv  des  ganzen,  gedichts  abgibt,  'der  reinen 
Volksdichtung'  in  dieser  weise  ursprünglich  ^  fremd*  und  wie  im  Goldemar 
Sigenot  und  Ecke  *  auf  die  einwirkung  ritterlicher  sinnesweise  und  dichtung' 
zurückzuführen,  Haupt  in  der  zs.  6,  528.  für  diese  gedichte  Albrechts 
von  Kemenaten  aber  gab  der  Laurin  ohne  zweifei  das  nächste  vorbild  ab, 
auch  sie  behandeln  tirolische  zwerg-  und  riesensagen  mit  mehr  oder  weni- 
ger freiheit  der  er  findung,  ganz  nach  spielmannsart.  ihr  'lebhafter, 
frischer,  aber  unausgebildeter,  eckichter'  stil  und  höherer  bänkelsängertofi 
stammt  weder  ans  der  höfischen  poesie  noch  aus  der  edleren  volksepik, 
sondern  der  freieren  Spielmannsdichtung,  und  erst  vom  Laurin  aus  begreift 
man  wie  der  ritterliche  dichter  in  jenen  ton  hinein  geriet,  indem  er  seinen 
Vorgänger  in  jeder  weise  zu  überbieten  suchte,  man  vergleiche  nur  die 
naturschilderungen  im  Ecke  und  Laurin,  ob  bei  Albreclit  noch  bestimmtere 
anklänge  an  den  Laurin  vorkommen,  wird  der  künftige  herausgeher  seiner 
werke  entscheiden,  aber  gleich  die  eingänge  der  gedichte  beweisen  wohl  die 
Verwandtschaft,  nun  muss  Albrecht  um  1230  zu  dichten  angefangen  haben 
und  nur  wenige  jähre  früher  hatte  die  freiere  Spielmannsdichtung  sich  zu- 
erst grösserer  altepischer  Stoffe  und  der  form  und  Strophe  des  edleren 
volksepos  bemächtigt,  gleichzeitig  entstanden  damals  in  Tirol  oder  nahe 
gelegenen  landschaften  der  Ortnit  und  die  Wolfdietriche  A  von  Kunstenobel 
und  B  von  Salnecke  {zur  gesch,  der  NN,  s,  23/*.  17.  Haupts  zs,  13,  192), 
jene  sichtbar  noch  mit  dem  bestreben  höher e^i  anforderungen  zu  genügen, 
während  die  niedem  spielleute,  die  den  Wolfdietrich  B  verfassten,  sich  wie 
geflissentlich  davon  abwandten,  die  arm^eligkeit  und  nachlässigkeit  des 
Stils  und  der  darstellung,  die  sich  in  stäls  wiederkehrenden  formein  be- 
wegt, die  neigung  zum  märchenhaften,  die  atiklänge  an  das  spätere  Volks- 
lied {zur  gesch,  der  NN,  s.  13)  lassen  hier  eine  entartung  der  weise  des 
Laurin  nicht  verkennen,  er  muss  also  älter  sein  und  man  wird  nicht 
fehlgreifen  wenn  man  als  äusserste  grenzen  für  die  zeit  seimr  abfassung 
die  jähre  1195  und  1215  ansetzt. 

Mit  diesen  ausätzen  stimmt  die  spräche  und  reimkunst  des  gedichtes 
sehr  wohl  überein,  obgleich  jene  durch  änderungen  und  vertauschungen  in 
A  mehr  gelitten  haben  mag,  als  sich  jetzt  noch  ermessen  lässt,  da  selbst  der 
reim  nicht  davor  schützte,  mehrere  apocopen  tieftoniger  e  kommen  im 
reime  vor,  im  sing,  prät,  schwacher  kurzsilbiger  verba  424  vespart,  1 092 
kleit,  1304  spilt  und  selbst  langsilbiger  643  rant,  1181  sant,  im  dativ  der 


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ZUM  Laurin  und  Walberan  XLVII 

mm.  und  nstUr.  503  nit,  1163  zorn,  1484  HUdebrant,  1792  muot,  1856 
laat,  des  fremdworts  plan  mehrmals,  des  deminutivs  mundelin  955  und 
der  eomposita  186  trachenbluot»  1852  krlstenleben,  wenn  diese  so  zu 
nAmen  sind,  endlieh  bei  den  adverbien  auf  Itche.  aber  die  kürzung  dieser 
aioerbien  und  des  dativs  fehU  auch  nicht  in  der  Klage  und  dem  Biterolf 
(10046  laBt,  12118  hört),  ja  nicht  einmal  in  den  Nibelungen  (6,  4  nit, 
336,  3  Ifp)  %md  schon  in  mehreren  gedichten  aus  dem  ende  des  zwölften 
jhs,  sind  die  apocopen  im  reime  häufig  y  in  Albers  Tnugdalus  43,  79  gert, 
45,  7  widerseit,  45,  16  erkant,  48,  20  lachet,  58,  4  neiget,  60,  4  kniet, 
63, 50  het;  48,  79.  52, 60  schier,  52,  40  halt;  55,  30  aht,  63,  29  goum; 
m  Wemhers  Maria  der  Berliner  hs.  152, 17  chleit,  165, 1  leit,  166,  4 
seit,  166, 13  gert,  171,38  bräht,  205.  31  behaget;  150,31.  151,27. 
157,35.  172,  4  muot,  153,20gendt,  160,  11  chrön,  163,  4Ö  gereit, 
168,  28  die  sin,  169,  1 1.  178,  28  aht;  im  SUlrich  112,  653  spart,  655. 
961  seit,  859  gehört,  1475  gert;  94.  537.  543  schier,  154.  238.  572. 
1598  rein,  231.  410.  427.  523  -lieh,  232.  1220  ser,  259  rieh,  312 
widerker,  883  suon,  1114  gebein,  1296  suoz;  in  dem  baierischen  Messe- 
gesang {Denkm.  nr.  XLVI  s.  408),  in  der  von  Karl  Bartsch  herausgege- 
benen S  Margarete  {German,  4, 461)  usw. ;  über  den  Alphart  s.  DHB  2,  XXXI. 
auch  für  den  reim  gote  :  spot  in  dem  verdächtigen  schluss  des  Laurin 
1887  gewähren  diese  gedichte  zum  teil  zahlreiche  belege,  Tnugd.  52,  22 
gote  :  spot,  51,  24.  52,  32.  53,  52  böte  :  got,  59,  1  got :  geböte,  43,  86 
nase  :  was,  53, 18  schäme  :  man;  Maria  168,  18  gebot :  gote,  168,  42 
hove :  bisgof,  (181,  34  nam§  :  gezäm§),  202,  22  gote  :  gebot ;  S  Ulrich  97. 
205  gote  :  gebot,  631  got :  böte,  1256  böte  :  tot,  1012.  1313  gebet : 
tete  :'hete;  Messegesang  9  in  :  ime,  21  nam  :  ermane,  63  den  :  beneme, 
S  Margarete  (419  name  :  säm^),  638  gap  :  abe.  schon  aus  der  häußg- 
keit,  mit  der  solche  und  andere  kürzungen  im  zweiten  zehnt  des  XIII  jhs. 
bei  Heinrich  vom  Türkin  und  im  Welschen  gast  hervorbrectten,  war  zu 
icUiessen  dass  sie  in  der  volksprache  und  gemeinen  rede  seit  längerer  zeit 
gewöhnlich  waren. 

auch  die  ungenauigkeit  der  reime  pflanzt  sich  neben  der  strengeren 
Tegel  aus  dem  XII  jh.  durch  das  dreizehnte  fort,  aber  nur  der  alten 
kmat  gemäss  scheinen  diese  reime  des  Laurin,  219  obene  :  vogeie,  647 
biderbe  :  widere,  1 465  brjunege  :  menege.  ungleiche  consonanten  werden 
gebunden  b  :  g  tm  inlaut,  m  :n  im  auslaut  oft,  emet  :  enet  9.19,  b  :  d 
1001,  p  :  t  197.  425.  575.  1109.  1341.  1419,  s  :  z  149.  483.  729,  auf- 
faUender  z  :  f  (liez  :  lief)  581.  61 1  und  noch  mehr  z  :  g  tm  inlaut  füezen. 
:  ftiüege  307,  wo  aber  eine  änderung  (s.  anm.)  unzulässig  scheint;  femer 
U :  Ib  1321.  1329,  nn  :  mm  761.  835.  1467,  nn  :  nd  65.  1221,  nn  :  ng 
253. 1215.  1821,  nd  :  ng.  1066.  1D77,  nt :  nc  1521,  rt :  rc  1285.  un- 


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XLVni  ElffLGITUNG 

möglich  scheint  Iniir  friuntschaft  :  wart  1884  (5.  anm.)  und  nicht  zu  ent- 
schuldigen damit  dass  z.  b.  Ottacker  das  r  unbeachtet  läset  vxirt :  gemuot 
140^  gebot :  Herbort  152*,  Beiern  :  zweien  179^,  guft  :  nötdurft  235».  im 
klingenden  reim  wird  einmal  die  Verschiedenheit  der  cansanantenimtn-und 
auslaut  spannen :  anger  253  nicht  beachtet  und  sehr  häufig  nicht  das  aus-- 
lautende  n,  in  landen  :  schände  22  tisto.,  sogar  einmal  nicht  im  stumpfen 
reim  dri :  stn  413. 

von  reimen  mit  ungleichen  vocalen  ist  nur  der  im  ganzen  südöstUehen 
Deutschland  geläufige  an  :  an  häufig,  zweimal  begegnet  ar  :  dr  1703. 
1778,  einmal  der  gleichfalls  baierisch-österr eichische  ^vi^v^Üy  merkwür- 
digerweise niemals  wenn  nichts  übersehen  e  :  ^,  u  :  uo,  i  :  t,  i :  ie;  nur 
1289  niet  (nieht)  :  diet;  wohl  aber  merkwürdige  bindungen  von  a  :  0,  0  : 
e,  a  :  u,  ä  :  6.  zuerst  die  im  Südosten  seit  dem  XII  jh,  nachweisbare  von 
art :  ort  mehrmals:  garten  :  borten  103.  137.  289.  408.  1157,  orten  : 
sparten  (harte  mP)  1579,  wie  im  Tnugd.  42,  57.  59,  64  harte  :  worte, 
43,  76  Worten  :  harten,  59,  57  wort :  vart,  in  der  SMargareta  515  wart : 
wort,  bei  Heinrich  vom  Türlein  3430  worte  :  harte,  11203  wart :  wort 
usw.y  nach  einer  noch  heute  in  der  volksmundart  {Schmeller  §  332)  ver- 
breiteten ausspräche  des  o  vor  r.  dieser  kann  jedoch  kein  anteil  zuge- 
schrieben werden  wenn  1859  tote  :  tete  mit  altertümlicher  freiheity  die  bei 
gleichheit  der  consonanten  gertie  Verschiedenheit  der  vocale  zuliess,  gereimt 
ist.  dagegen  erklärt  den  reim  zogen  :  sagen,  der  1 758  hergestellt  werden 
muste,  {vielleicht  auch  Boppe  :  knappen  im  Bit.  7709)  die  neigung  der 
mundartlicheti  ausspräche  des  a  zu  0  (ä),  Schmeller s  ä  (§  67.  111), 
und  neben  ihr  die  entgegengesetvite  von  ö  z'u  k  vielleicht  ebenso  sehr  als  die 
von  kzu6  die  im  XII  und  begitmenden  XIII  jh.  sonst  einzig  dastehenden 
und  daher  im  ersten  augenblick  höchst  befremdlichen  stözen  :  vazzen  419, 
erläzen  :  stözen  703,  schöne  :  mAne  751,  baten  :  genöte  1509.  nur  703, 
wo  der  reim  gerade  am  leichtesten  wegzuschaffen  war  (s.  anm.),  haben  die 
hss.  keine  änderungen  versucht ,  wohl  aber  an  den  drei  übrigen  stellen, 
wenn  auch  ohne  vollständigen  erfolg,  so  dass  selbst  1509,  wo  fast  allein  die 
verworrene  Überlieferung  von  K  vorliegt,  noch  die  herstellung  möglich  und 
geboten  war.  offenbar  ist  ein  genügender  grund  das  alter  und  die  echtheit 
der  reime  anzuzweifeln  nicht  vorhanden,  in  dem  Presburger  bruchstück 
des  Laurin  {anhang  s.  295/1)  findet  man  oft  a  für  ö,  in  den  von  Karajan 
1848  herausgegebenen  kleinen  gedichten  des  Michael  Behaim  nicht  nur  a 
für  o  und  ö,  und  0  für  ä  geschrieben,  sondern  unbedenklich  auch  mit  ein- 
ander und  mit  dem  aus  au  mhd.  ou  entstandenen  ä  (ö)  gereimt,  bei  Su- 
chenwirt ist  nach  Kobersteins  lautkhre  s.  20  von  der  Vermischung  oder 
berührung  dieser  laute  keine  spur,  bei  dem  Teichner  findet  sich  nach  Ka- 
rajan s.  17  fast  nur  ar  statt  or  und  van  statt  von  {vgl.  einleit.  zu  Älphart 


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ZUM  Laurin  uisd  Walberan  XLIX 

s.  XXX),  6«  Ottaeker  ausser  van  («.  a.  a.  o.)  nur  vorht :  marht  106»»,  sorge 
:  karge  125*,  verwairen  135»»  {Lachmann  zu  Walther  34,  18)  und  bat : 
not  8P.  dagegen  schon  früher  im  Lohengrin  ä  :  d,  bäten  :  verschroten, 
stdzenieriäzen,  grözenrsäzen,  nach: zdchuÄic.  (^ramm.  l*,343, 13,207. 
Rückert  s.  272),  und  noch  viel  häufiger  hei  dem  sogenannten  SeifridHelh^ 
Ung  a  :  o  oder  6,  hove  :  drave  II,  343,  blater :  loter  1297,  gefldrt :  schart 
VII,  379,  vanen  :  wonen  919,  gedrasch  :  vrosch  VIII,  529,  tokzen :  wak- 
zen  XV,  235;  ä  :  o  oder  6,  probst  :  bäbst  II,  829,  bischof :  gräf  825, 
hove  :  gräve  911,  träge  :  synag<)ge  1181,  Salomdn  :  hän  1309,  got :  hat 
1409,  Swäben  :  loben  III,  211.  IV,  305.  333,  schäf :  luslof  345,  herzo- 
gen :  ^ägen  385.  811,  :  vrägen  691,  wol :  mal  731.  744, 16t  :  kät  V,  23, 
got :  kät  94,  gemalt :  golt  VH,  343,  klä  :  vrö  399,  Simeön  :  hän  879. 
magzoge  :  betrage  1 165,  rät :  got  VIII,  47,  vräge  :  herzöge  143.  XV,  561, 
gräf  :  hof  VIII,  35t,  hat :  spot  491,  voget :  gevräget  1 115.  1187,  her- 
zöge :  betrage  1223,  sämen  :  komen  IX,  130,  6  :  blä  :  krä  :  ougenbrä  : 
wä  Xn,  32—39,  Swäbe  :  lobe  XIV,  53,  herzöge  :  undervräge  XV,  803 
ti.  a.  ebenso  auch  im  Walberan  omen  :  amen,  an  :  ön,  ärt :  ort,  öt :  ät, 
öte  :  äte  (5.  anm.  zu  \),  und' der  Walberan  stammt  mit  dem  Laurin  ohne 
zweifei  aus  derselben  landschaft.  so  wenig  als  man  nun  aus  Suchenwirt 
KkUessen  dürfte  dass  der  unterschied  der  a-  und  o-latUe  in  der  öster- 
reiekisch-baierischen  mundart  bis  zu  seiner  zeit  noch  durchaus  feststand, 
was  der  Lohengrin  und  sogenannte  Helbling  widerlegen,  ebenso  wenig  wird 
man  Idugnen  dürfen  dass  die  reime  auf  ä  :  6,  a  :  6  in  einem  um  1200 
oder  \2\0  entstandenen  gedieht  vorkommen  konnten,  vielmehr  darf  man  sich 
eher  darüber  wundem  dass  sie  in  gedichten  wie  dem  Tnugdalus,  der  Crone, 
dem  Welschen  gast  fehlen,  als  dass  sie  im  Laurin  begegnen,  denn  für  die 
Verwilderung,  wie  sie  bei  Helbling  zu  tage  kommt,  wo  ein  unterschied  der 
laute  kaum  noch  besteht,  sind  doch  die  anfange  in  der  niedem  voVcsprache 
mindestens  schon  ein  paar  menschenalter  früher  anzusetzen,  ein  triftiger 
einwand  gegen  das  alter  des  gedichts  ist  also  jedesfalls  aus  den  reimen 
nickt  zu  entnehmen,  eine  weitere  bestdtigung  des  früheren  anstüzes  aber 
wird  noch  eine  auf  das  Verhältnis  des  gedichts  zur  heldensage  und  ge- 
schichte  der  epischen  dichtung  näher  eingehende  betrachtung  ergeben. 

Der  dichter  verlegte  das  abenteuer  mit  dem  zwergkönig  in  Dietrichs 
frühere  zeit:  noch  ist  Bern  in  seiner  hand  und  Witege,  sein  geselle,  —  der 
ihn  237  selbst  so  nennt  —  nicht  zu  Ermenrich  übergegangen,  aber  die 
grossen  dinge,  die  er  ausgeführt  haben  soll  27,  die  taten  die  ihn  über  alle 
kelden  erheben  4.  26.  28.  40,  werden  nicht  näher  angegeben,  noch  sonst 
andres  detail  aus  seiner  sage  angedeutet:  nicht  einmal,  was  doch  so  nahe 
gelegen  hätte,  wird  formelhaft  sein  vater  oder  sein  ross  und  seine  waffen 
mit  namen  genannt  {erst  in  der  Überarbeitung  zu  676  der  heim  Hildegrin) 

Holdenbnch  L  D 


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L  £lNLEITU?(G 

aber  gewis  nid^  aus  unbekanntschaft  des  dickters  mit  der  sage,  in  der 
einleitung,  die  den  Dietrich  einführt,  will  er  seine  zuhörer  nicht  erst  mit 
diesem  bekannt  machen,  sondern  nur  aufdetipunkt  hinführen,  von  dem  die 
erzählung  ausgeht,  wie  er  mitten  in  der  epischen  sage  steht  und  diese  als  all- 
gemein bekannt  voraussetzt,  zeigt  sich  gleich  v.  21,  wo  er  es  nicht  für  nötig 
häü  zu  sagen  wer  Wielandes  söhn  ist,  dass  Dietrichs  rühm  im  lande  ver- 
breitet war  und  von  ihm  ^gesagt'  wurde,  wird  mehrmals  angedetUet  394/. 
401.  804/f.  81 1.  l074/f.  1647.  seine  darstellung  von  Dietrichs  charaaer 
beruht  ganz  auf  der  Vorstellung  die  sonst  das  gute  epos  davon  gibt.  Diet- 
rich ist  nicht  nur  der  tapferste  und  gewaltigste,  sondern  auch  der  edelste 
held.  sein  edelsinn  ist  bekannt: 

wan  man  vil  tagende  von  dir  seit, 
sagtKünhild  1647  und  imvertrauendaraufbittetsieumschonungfürLaurin 
unddiezwerge.  auch  dem  schmähenden  grusse  des  erzürnten  Laurin,  den  auf- 
reizenden reden  Witeges  gegenüber  bleibt  er  gelassen  und  besonnen  265 /f. 
309/f.  und  erst  nach  dem  unfall  Witeges,  als  Laurin  durch  keine  Vorstellungen 
zu  besänftigen  ist,  geht  er  zum  angriff  über,  %im  nun  im  kämpf  die  höchste 
ausdauer  und  dann  durch  den  widerstand  mehr  und  mehr  zum  zorm  gereizt 
seine  ganze  furchtbarkeit  und  unüberwindlichkeit  zti  zeigen,  dreimal  wird 
im  gedieht  sein  feueratem  erwähnt,  aber  nicht  geradezu  wie  im  Biterolf 
11131  als  ein  fiuweiröter  wint  oder  wie  im  Ecke  198,  10  als  ein  brinnen 
{vgl.  Ecke  120 /f.)  bezeichnet,- obgleich  die  erste  stelle  544/. 

man  sach  im  von  dem  munde  gän 

sam  von  der  esse  tuot  daz  fiuwer 
nur  die  gewöhnliche  rohe  Vorstellung  zu  wiederholen  scheint,  die  edlere 
und  ohne  zwei  fei  richtige,  echt  epische  ergibt  sich  einzig  und  allein  aus 
1224/  1472/.,  wonach  Dietrichs  atem  wenn  er  zürnt  so  heiss  und  glühend 
wird  dass  was  davon  betroffen  erhitzt  und  selbst  verbrannt  wird,  in  die- 
ser weise  mag  nun  auch  das  ältere  edle  epos  die  hyperbel  zuerst  angewandt 
haben ,  um  den  furchtbaren  zom  Dietrichs  bei  der  begegnung  mit  Witege 
vor  Raben  zu  versinnlichen,  ZE.  nr.  XXXI  bei  Haupt  12,  335. 

Noch  stärkere  Voraussetzungen  als  bei  Dietrich  macht  der  dichter  bei 
Dietleib.  zwar  wird  er  425  nicht  ohne  den  beisatz  von  Stire  eingeführt,  — 
auch  heisst  er  576  und  sonst  mehrmals  der  junge  589. 697. 1 359. 71.87. 95. 
99.  1427,  —  aber  nach  seinem  auftreten  mit  Hildebrand  und  Wolßart 
muss  man  doch  annehmen  dass  er  nicht  nur  mit  ihnen  von  Bern  ausgeritten 
ist,  sondern  auch  wie  sie  zu  Dietrichs  mannen  und  gesinden  gehört,  allein 
602/  bietet  er  diesem  erst  seinen  dienst  an  und  erst  789 — 821  bringt  Hil- 
debrand es  unter  ihnen  zu  einer  geselleschaf  t,  doch  ohne  dass  darauf  ein 
dauernder  auf  enthalt  in  Bern  folgt:  1691  /f.  1753  —  58  begibt  sich  Diet- 
leib nach  vierzehntägigem  verweilen  mit  seiner  Schwester  heim  natA  Steier. 


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ZUM  Lauriis  und  Walberan  LI 

offenbar  ward  dies  ah  ein  selbständiges^  sowohl  von  Bern  als  von  Etxel  un- 
abhängiges land  und  fürstenium  gedacht,  von  wo  aus  Dietleib  nach  beiden 
ieiten  hin  verkehrte.  Etzel  übergibt  es  dem  Biterolf  zu  ende  des  gleichna- 
mgen  gedichts  nicht  zu  lehen,  sondern  zu  eigen,  daraus  erklärt  sich  auch 
die  sehwankende  Stellung  Dietleibs  in  der  Flucht,  WGrimm  HS.  193/1  vgl 
DBB.  %  L.  jene  Unabhängigkeit  aber  wird  in  unserm  gedieht  nicht  allein 
Uiüschweigend  angenommen.  KünMd  reicht  1304  dem  Dietleib  seinen 
Schild 

dar  an  daz  merwimder  spilt. 
auch  hier  weist  der  bestimmte  artikel  {vgl.  Lachmann  zu  den  Nib.  913,  1. 
1447,  3)  auf  eine  sage  als  allgemein  bekannt,  über  die  wir  nur  durch 
zwei  stellen  im  Übeln  toibe  und  Rosengarten  A  sehr  unvollkommen  unter- 
richtet sind,  WGrimm  HS.  194.  ZE.  nr.  XXVIII,  5  bei  Haupt  12,  369  ^ 
auch  wird  1373 /f.  Dietleibs  schwert  gerühmt  und  gesagt  dass  er  es  oft 
im  streite  gebraucht  habe,  aber  erst  der  Überarbeiter  nennt  es  mit  namen 
Waisong  {zu  1269.  1359)  und  erwähnt  auch  zuerst  Biterolfs,  des  vaters 
Dietleibs  {s.  zu  1398.  1600,  20),  ohne  dass  freilich  erhellt  ob  ihm  das 
gedieht  dieses  namen  bekannt  war,  da  das  schwert  auch  sonst  genannt 
wird.  WGrimm  HS.  280,  Haupt  12,  386.  die  naivität  womit  der  dichter 
Laurin  737 /f.  ganz  nach  spielmannsart  dem  Dietleib  selbst  wie  einem  mit 
der  locaUtät  und  den  personen  nicht  recht  vertrauten  zuhörer  von  seiner 
bürg  Steter  und  der  entßhrung  seiner  Schwester  erzählen  und  diese 
nennen  lässt 

Stfre  ist  ein  burc  genant  737 

firou  Künhilt  ist  si  genant  753, 
verrät  aufs  deutlichste  dass  er  hier  eine  eigne  neue  erfindung  vorträgt, 
nach  dem  Biterolf  4204  hatte  Dietleib  zwar  eine  Schwester,  aber  sie  bleibt 
unbenannt  und  ist  sonst  unbekannt. 

Die  helden  Dietrichs  Witege  Wolßart  Hildebrand  treten  ebenso  wie 
er  m  ihrem  sonst  bekannten  epischen  character  auf.  Witege  (Wielandes  sun 
21.  297)  ist  der  erste  der  sich  erbietet  Dietrich  nach  dem  rosengar ten  %u 
begleiten  81  /f.,  er  ist  es  der  dann  den  garten  unbarnüierzig  verwüstet^ 
wn  die  hoffahrt  des  kleinen  zu  beugen  121  ff.,  und*nachdem  er  vergeb- 
Uch  den  zögernden  Dietrich  durch  strafreden  297  ff.  333 /f.  zum  angriff 
auf  Laurin  xu  bewegen  versucht  hat,  selbst  sich  beeiü  den  kämpf  mit  ihm 
aufzunehmen,  später,  schon  bei  der  Versöhnung  mit  Laurin  821  f.  zeigt  er 
sich  argwöhnisch  und  Laurins  trug  fürchtend  873.  940  folgt  er  nur  ungern 
den  übrigen  in  den  berg  891.  981 /f.  die  rolle  des  unbesonnenen  aber  fällt 
mm  natürlich  Wolßart  zu,  Sil  ff.  930/f.,  der  der  wüetunde  423. 877. 1539 
heisst.  beide  sind  im  letzten  kämpf  gesellen  15Siff.  da  aber  sonst  beständig, 
seit  uralter  zeit,  Heime  Witeges  geselle  ist,  so  erklärt  es  sich  dass  1 577,  wie  in 


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LH  Einleitung 

der  Eneit  160,  23,  im  Biterolf  12272 /f.  und  Alphart  450, 1.  4,  die  beiden 
Schwerter  Nagelrinc  {oder  Nagelinc?)  und  Mimmunc  zusammen  genannt 
werden^  so  dass  jenes,  das  sonst  dem  Heime  gehört,  hier  Wolf  hart  beigelßgt 
werden  muss.  Hildebrand  endlich  ist  der  fecht-  und  zuchimeister  (1478/1 
48 /f.)  und  ratgeber  Dietrichs,  und  von  seiner  Weisheit  hat  der  dichter  eine 
so  grosse  Vorstellung  dass  er  ihn  wie  einen  allwissenden  über  die  geheim- 
sten listen  und  künste  Laurins  dem  Dietrich  auskunft  erteilen  lässt.  die 
abkunft  die  ihm  der  mehrmals  wiederkehrende  vers  von  Garte  ein  wiser 
wigant  («.  zu  44  und  anm.)  beilegt,  bestätigen  Sigenot  17,  3 

Hiltbrant  bin  ich  geheizen 

und  bin  von  Garten  ouch  gebom, 
und  der  grosse  Wolfdietrich  D  (WGrimm  HS.  232),  wonach  Herbrand, 
Hildebrands  vater,  die  bürg  zu  Garten  besass  und  sie  an  seinen  Schwieger- 
sohn Amelolt,  den  vater  Alpharts  und  Wolfharts  vererbte,  an  diese  Zeug- 
nisse schliessen  sich  noch  verschiedene  texte  des  Rosengarteti  {WGrimm 
vorr.  s.  XVIII),  so  dass  die  angäbe  auf  einer  in  Tirol  und  darüber  hinaus 
verbreiteten  tradition  beruhen  muss.  alle  helden  und  nicht  allein  Dietrich 
und  Dietkib  sind  fürsten  {anm.  zuSbl)  und  v.  li  ist  nicht  nur  auf  Hil- 
debrand und  Witege,  sondern  auch  auf  Wolfhart  zu  beziehen,  der  im  Bi- 
terolf 11 573 /f.  erst  zu  einem  landesherm  erhoben  wird. 

Im  letzten  teile  des  gedichts  aber  tritt  noch  eine  merkwürdige  person 
auf,  an  die  sich,  wenn  nicht  alles  täuscht,  eine  wichtige  folgerung  knüpft. 
Ilsung,  dem  Hildebrand  171 4  ff.  Laurin  zur  pflege  und  bekehrung  zu 
übergeben  rät,  muss  in  der  tirolischen  sage  wohlbekannt  gewesen  sein,  da 
der  dichter  es  nicht  ßr  nötig  hielt  ausdrücklich  etwas  über  seme  Stellung 
am  Bemer  hofe,  über  sein  gesehlecht  oder  sein  Verhältnis  zu  Hildehrand 
anzugeben,  der  ausgefallene  vers  1775  wird  das  schwerlich  enthalten 
haben,  es  wird  vielmehr  als  bekannt  vorausgesetzt,  obgleich  Ilsung  sonst 
nirgend  vorzukommen  scheint,  aber  man  muss  ihn  wohl  nach  171 4  ff. 
1782 /f.  für  einen  zucht-  und  Uhrmeister  der  Jugend  am  hofe  undy  da  er 
Laurin,  als  sein  guter  rat  nicht  anschlägt,  dem  gesinde  überlässt  1785 /f., 
überhaupt  wohl  für  den  hofmeister  halten,  dem  auch  die  niedere  diener- 
Schaft  untergeben  war:  er  heisst  1782  der  wise  man,  1814.  t861  der 
edele,  küene  degen.  und  so  wird  er  mit  Elsän  dem  alten  und  guoten,  dem 
Dietrich  in  der  Flucht  6021  f  1212  f.  Bern  übergibt  und  in  der  Raben- 
schlacht 280  ff.  gleichfalls  die  Stadt  und  die  hutüber  Diether  und  die  jungen 
söhne  Elzels  anvertraut,  eins  sein,  denn  dass  die  Flucht  83 1 5  einmci  einen 
Dsunc  mit  Wolfhart  und  sechs  andern  ausreiten  lässt,  kann  keinen  grund 
abgeben  jene  zu  trennen,  da  beide  gedichte  die  namen  beliebig  häufen  und 
auch  dieselben  personen  unter  verschiedenen  formen  eines  und  desselben 
namen  auftreten  Uissen^  Haupt  12,  259.  nun  darf  die  Vermutung  unbe- 


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ZUM  LlüRIN  UND  WaLBERAIV  LIII 

denkKck  vmter  gehen,  da  der  Ilmng  erteilte  anftrag  Laurm  im  kristentum 
vu  unterrichten  1783/1  den  gedanken  zu  nahe  legt  dass  jener  kein  andrer 
ia  als  Hildebrands  jüngerer  bruder,  der  aus  dem  grossen  Rosengarten 
wohl  bekannte  manch  Els^  oder  Ilsän.  dass  der  grosse  Rosengarten  jün- 
ger als  der  Laurin  ist,  aber  seinem  Ursprünge  nach  der  ersten  hälfte  des 
XIII  jhs.  angehört,  darfßr  ausgemacht  gelten,  Haupts  zs.  12, 361/1416/'. 
int  Laurin  ist  von  einem  andern  rosengarten,  als  dem  des  zwergkönigs  keine 
spur,  das  spätere  gedieht  aber  nimmt  einen  ganz  ähnlichen,  gleichfalls  mit 
einem  faden  oder  mit  goldborten  gehegten  garten  in  Worms  an  {WGrimm 
Roseng.  s.  VIII)  und  vnederhoU  auch  nur  einen  versuch,  der  schon  im  Ei- 
terolf  gemacht  war,  die  südöstlichen  und  westlichrheinischen  helden  ein- 
ander im  kämpfe  gegenüberzustellen,  wie  der  Biterolf  mit  sichtbarer  Vor- 
liebe für  jene,  es  ist  eine  echt  spidmannsmässige  er  findung  und  diese  von 
ihren  Vorläufern  gewis  nicht  unabhängig,  von  dem  mönch  Hsan  ist  früher 
nichts  bekannt,  die  figur,  die  in  andern  sagen  ihre  Vorbilder  und  gegen- 
stücke  hat,  ist  doch  unter  diesem  namen  und  in  dieser  rolle  erst  mit  der 
ganzen  dichtung  ausgebildet,  diese  selbst  sieht  das  mönchtum  Ilsans  nicht 
ob  alte  ursprüngliche  Sage  an,  da  sie  noch  berichtet  dass  Dietrich  ihm  er- 
kmbt  habe  ins  kloster  zu  gehen  {WGrimm  HS.  252.  Roseng.  s.  XVII f) 
und  dass  er  früher,  noch  ehe  er  mönch  war  d.  h.  in  der  älteren  echten 
sage,  andre  abenteuer  bestanden  und  taten  vollbracht  hat.  da  der  von 
einem  faden  oder  borten  gehegte  garten  in  Worms  deutlich  an  das  ältere 
gedieht  erinnert  und  die  namen  Ilsunc  und  Dsän  wesentlich  dieselben  sind, 
so  ist  mä  grosser  Wahrscheinlichkeit  anzunehmen  dass  nur  der  Ilsung  im 
Laurin  erteilte  auf  trag  der  erste  anlass  gewesen  ist  dem  bruder  Hildebrands 
das  mönchtum  anzudichten,  auch  die  notizen  des  Wolfdietrich  D  über 
das  gesehlecht  der  Wülfinge,  die  ohne  zweifei  aus  dem  den  beiden  andern 
ungefähr  gleichzeitigen  Wolfdietrich  C  {zur  gesch.  der  NN.  s.  24)  stammen, 
wissen  nur  von  einem  Elsän  und,  soviel  man  sieht,  noch  nichts  von  seinem 
mönchtum.  ist  dies  richtig,  so  geben  sie  einen  fingerzeig  wenn  auch  nicht 
für  die  zeit  der  abfassung,  doch  für  die  Verbreitung  des  Rosengarten,  das 
Verhältnis  aber  der  jungem  dichtungen  zu  unserm  gedieht  und  seine  be- 
Ziehungen  zur  grossen  heldensage  und  zu  ihrer  geschichte  bestätigen  aufs 
neue  die  früher  über  sein  alter  aufgestellte  ansieht. 

Der  Laurin  ist  nicht  nur  die  anmutigste  und  glücklichste  Schöpfung 
der  freieren  Spielmannsdichtung,  er  ist  auch,  so  gering  sein  umfang,  in 
der  reihe  der  erzeugnisse  unserer  voUcspoesie  eins  der  wichtigsten  und 
folgereichsten,  da  m'e  nachgewiesen  wurde  sein  einfluss  in  den  dichtungen 
Albrechts  von  Kemenaten,  dem  Wolfdietrich  B  von  Salnecke  und  dem  Ro- 
sengarten zu  erkennen  ist  und  er  für  diese  zum  teil  das  vorbild  und  den 
anstoss  abgegeben  hat.  dagegen  ist  nicht  einzuwenden  dass  die  vervielfü- 


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LIV  Einleitung 

tigung  und  grössere  Verbreitung  des  gedichts  erst  von  einem  eosemplar  aus 
dem  ende  des  XIII  oder  dem  an  fang  des  XIV  jhs.  ausgieng.  es  war  von 
an  fang  an  für  ^leser'  bestimmt  1218,  für  fahrende  leute  die  am  dem  vor- 
lesen  ein  geschdfl  machten,  durch  einen  solchen  konnte  es  bald  bekannt 
genug  werden,  aber  es  lag  in  seinem  und  dem  vorteil  eines  jeden  seiner 
nachfolger  sich  so  lange  als  möglich  im  ausschliesslichen  besitz  desselben 
zu  erhalten,  und  nur  indem  es  unter  ihnen  nach  und  nach  von  einer  händ 
in  die  andre  übergieng,  von  einem  auf  den  andern  vererbte,  konnte  und 
muste  es  mit  der  zeit  mehrere  äbschriften  erfahren,  dass  dies  geschehen^ 
beweisen  die  Verderbnisse  in  A ,  aber  es  konnte  längere  zeit  darüber  ver- 
geheny  ehe  es  einem  grösseren  leserkreise  zugänglich  wurde,  dass  die  äl- 
teren spielmannsgedichte,  der  Orendel  und  Oswald  sich  noch  länger,  wohl 
bis  gegen  das  fünfzehnte  Jahrhundert  ausschliesslich  m  der  hand  der  fah- 
renden befunden  haben,  lehrt  der  zustand  in  dem  sie  uns  überliefert  sind, 
derjenige  aber  durch  den  der  Laurin  in  der  hs.  A  sozusagen  zuerst  in  die 
Utteratur  übergieng,  war  ohne  zwei  fei  der  Verfasser  der  fortsetzung, 
des  Walberan. 


Der  Walberan  schliesst  sich  gleich  m  seinen  ersten  versen  so  nahe  an 
den  Laurin  an,  dass  seine  bezeichnung  als  liber  secundus  in  der  hs.  viel- 
leicht nicht  einmal  dem  sinne  und  der  absieht  des  Verfassers  entspricht,  er 
wollte  eine  fortsetzung  liefern  und  dem  gedieht  einen  neuen  schluss  geben, 
in  dem  Laurin  seine  treue  gegen  Dietrich  bewährte  und  vielleicht  auch 
seine  anhänglichkeit  noch  dadurch  bewies  dass  er  es  verschmähte  dem  Wal- 
beran in  den  Orient  zu  folgen;  obgleich  sich  hierüber  nur  eine  Vermutung 
aufstellen  lässt,  da  das  letzte  blatt  in  der  hs.  fehlt,  die  erfindung  —  denn 
von  einer  sage  kann  hier  nicht  die  rede  sein  —  ist  im  höchsteti  grade 
armselig,  von  den  Bemer  helden  kommen  nur  die  aus  dem  Laurin  bekanur- 
ten  vor,  auch  Dietleib  518  und  Ilsung  387.  749,  und  ausserdem  unter 
den  begleitem  Laurins  684.  691  seltsamer  weise  noch  ein  Wielant,  was 
nicht  gerade  für  eine  hinlängliche  bekannischaft  mit  der  heldensage  spricht, 
vgl  WGrimm  HS.  276.  doch  sind  daraus^  die  namen  Nibelunc  und  Schil- 
tunc  {Haupt  1,  7,  myth.  343)  für  zwei  helden  Walberans  entnommen, 
obgleich  die  Verbindung  beider  die  Verwechselung  des  letztem  mit  Schil- 
bunc  {Haupt  12,  295)  nahe  legt,  auch  Wolfhart  triu  395.  745.  1001 /f. 
1035  noch  mehr  in  seinem  epischen  character  hervor  als  im  Laurin,  und 
Dietrichs  wappen,  ein  goldner  löwe  in  rotem  felde,  wird  982  richtig  an- 
gegeben,  HS.  142/1  der  Verfasser  kannte  auch  den  Ortnit  {nicht  Otnit), 
wie  sich  gleich  idff.  ergibt  und  überdies  noch  die  naehahmung  einiger 


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ZUM  Laiirin  und  Walberan  LV 

sieUm  (s.  anm.  su  138.  160)  bestäligt.  war  er  seiner  spräche  nach  ein 
kndsmann  des  dickters  des  Laurin,  so  hegreift  sich  leicht  dass  er  den 
witen  sal  ze  Berne  1203  kannte  {Haupt  12,  328.  vgl  322/:  428/:)  und 
über  die  läge  von  Venedig  244)f.  443  orientiert  war.  seine  Vorstellung 
vim  Orient  bietet  keine  bestimmte  historische  haltpunkte,  zeugt  aber  von 
einer  gewissen  gelehrten  kenntnis,  die  Syrer  sind  mohren  yanm,  zu  253), 
kamde  gebraucht  man  dort  als  lasttiere  136.  seine  geographischen  namen 
sind  zum  grossen  teil  biblische,  auch  dieschonausdemherzog Emstbekann-- 
ten,  kananäischen  riesen  stammen  aus  der  bibelj  genes.  6,  4  {Haupt  7,  280. 
294).  rätselhaft  bleibt  das  wazzer  Trimonin  in  Armenien  IIb,  sowie 
der  name  Walber^  selbst,  der  doch  woU  ein  orientalischer  sein  soll  einen 
ort  Themanin  nennen  die  Araber  {Ritter  erdkunde  9,  723.  11,  151jf.) 
m  der  gegend  des  durchbruchs  des  Tigris  in  die  ebene  als  apobaterion  des 
Noah.  dass  der  Euphrat  in  Armenien  entspringe,  wüste  der  Verfasser  45, 
dessen  gelehrsamkeit  auch  in  der  beschreibung  des  astronomischen  kunst- 
Werks  828 /f.  zu  tage  kommt,  das  Walberan  auf  dem  helme  trägt  auch 
gibt  er  773.  878  Salamander  die  lateinische  flexion. 

Diese  gelehrsamkeit  und  belesenheit,  die  einen  litteratus  erkennen  läset, 
htieb  iUfrigens  ohne  einfluss  auf  semen  Stil,  der  im  wesentlichen  der  alte 
spielmannsmässige  ist  und  den  ton  des  älteren  gedichts  festzuhalten  sucht, 
dies  war  ihm  so  geläufig  dass  er  eine  reihe  verse  daraus  wiederholte,  an 
andern  stellen  diente  es  ihm  als  vorbild,  so  Laur.  151  — 230  bei  der  be- 
Schreibung  von  Walberans  rüstung  765 /f.  aber  spräche  und  geschmack 
seiner  zeit  waren  schon  so  tief  gesunken  und  so  entartet,  dass  auch  ein 
besseres  talent  etwas  erfretsliches  nicht  mehr  zu  stände  gebracht  hätte,  die 
hs,  K,  die  allein  den  Walberan  bis  auf  den  schluss  erhalten  hat,  und  das 
m  Manchen  gefundene  bruchstück  einer  ihr  fast  gleichen  werden  überein-- 
stinmend  noch  ins  XIV  jh.  gesetzt,  die  textgeschichte  des  gedichts  aber 
ist  dieselbe  mit  der  des  Laurin  derselben  handschrift:  die  Verderbnisse 
die  K  mit  den  andern  hss.  des  Laurin  gemein  hat  abgerechnet,  ist  der  text 
beider  gediehte  durchaus  auf  dieselbe  weise  verderbt  und  in  gleichem  masse 
verwildert,  die  hs.  A,  von  der  K  und  sämtliche  übrige  hss.  des  Laurin 
(abstammen,  war  also  ohne  zwei  fei  die  erste  die  den  Walberan  enthielt,  und 
oMm  muss  annehmen  dass  der  Verfasser  desselben  dem  Laurin  zuerst  eine 
mtere  schriftUche  Verbreitung  gegeben  hat.  die  nächste  folge  war  dann 
freilich  dass  man  sich  bald  seines  lästigen  anhange  efUledigte  und  zt^gleich 
weh  den  seUuss  des  Laurin  über  bord  warf:  in  allen  hss. ,  m  denen  der 
seUuss  des  Laurin  verstümmelt  ist,  fehlt  auch  der  Walberan,  und  beide 
^rzungen  stammen  sicherlich  am  derselben  quelle,  der  hs.  B.  die  abr 
fassung  des  Walberan  fäüt  darnach  mit  der  hs.  A  in  dieselbe  zeit,  gegen 
das  ende  des  XIII  oder  spätestens  in  den  anfang  des  XIV  Jahrhunderts, 


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LVI  Einleitung 

und  in  der  spräche  des  gedtchts,  tote  sie  sich  namentlich  in  den  reimen 
kund  gibt,  wird  sich  kaum  etwa^  finden,  was  nicht  aus  dem  sogenannten 
Seifrid  HelbUng  oder  aus  Ottacker  zu  belegen  wäre,  dass  gleichwohl  bei 
der  auf  Stellung  des  textes  die  Orthographie  und  lautbezeichnung  des  reinen 
mittelhochdeutsch  der  blütezeit  angewandt  wurde,  toird  die  anmerkung  zu 
Watt.  1  wohl  hinlänglich  rechtfertigen. 


Einen  vom  Walberan  sehr  verschiedenen  und  doch  auch  ihm  wieder 
ähnlichen  anhang  hat  die  fabel  von  Laurin  noch  einmal  durch  mehrere 
zusammenhängende  Strophen  des  Wartburgkrieges  (168 — 173  beiSimrock) 
erhalten,  von  denen  die  Pariser  Uederhandschrift  nur  die  erste  (168. 
WGrimm  BS.  172),  die  die  weitere  erzäUung  ankündet  und  einleitet,  die 
Kolmarer  As.  aüein  auch  die  übrigen  überliefert,  dass  aber  die  erzählung 
nicht  etwa  von  verschiedenen  händen  begonnen  und  zu  ende  geführt  ist, 
scheint  der  Zusammenhang  der  Strophen  zu  beweisen,  sie  werden  daher 
sämtlich  früh  ins  XIV,  wenn  nicht  gar  noch  ins  Xllljh.  zusetzen  sein,  sie 
geben  Zeugnis  von  dem  interesse  das  der  Laurin  in  der  ersten  zeit  seiner  lit- 
terarischen Verbreitung  erweckte,  str.  169.  170  setzen  einen  unverstüni" 
melten  text  des  gedichts  mit  vollständigem  schluss  voraus,  und  der  Verfas- 
ser erwähnt  den  Walberan  bloss  darum  nicht  weil  er  eine  neue  dichtung  an 
seine  stelle  setzen  oder  vielmehr  über  ihn  hinaus  der  fabel  den  letzten, 
vollen  abschkiss  geben  wollte,  denn  seine  erfindung  eines  bruders  Lau- 
rins  im  fernsten  osten  der  weit,  mit  einem  namen  der  an  Sintram  oder 
Sindrän  {Laur.  1677,  Walb.  3)  erinnert,  wird  doch  nicht  unabhängig 
sein  von  dem  oheim,  der  aus  Vorderasien  dem  kleinen  mit  heeresmacht  zu 
hilfe  zieht,  stehen  aber  beide  er  findungen  zu  einander  in  dem  angegebenen 
Verhältnis,  so  ergibt  sich  für  den  fehlenden  schluss  des  Walberan  jedes- 
falls  soviel  mit  Sicherheit  dass  Laurin  nicht  mit  in  den  Orient  entführt  und 
so  dem  kreise  der  heldensage  entrückt  wurde,  die  für  ihn  in  der  .geschichte 
Dietrichs  nur  noch  die  rolle  übrig  liess,  die  ihm  die  Strophen  des  Wart-  . 
burgkrieges  anweisen. 

Sinneis  der  zwergkönig  hat  den  berg  Palakers  in  der  nähe  des  öst- 
lichen lebermeeres  inne;  ihm  dient  ein  grosses  heer  zwerge.  sein  bruder 
ist  Laurin  der  könig,  der  hat 

gebirge  in  tiutschen  landen  unde  ouch  in  der  Walhen  lant. 
aber  Sinneis  hat  viel  von  drachen  und  krokodillen  zu  leiden,  die  ihm  seine 
leute  verschlingen,   er  sendet  boten  an  Laurin  und  der  gewinnt  ihm  zwei 
greifender,  die  ein  strauss  bebrütet,  die  in  der  Pariser  hs.  allein  stehende 
St.  168  schliesst  dann 


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ZUM  Laurkn  ü:^d  Wal  heran  LVII 

hoert  ob  ichz  kan :  ^ 

lät  iuch  der  mser  berihten  furebaz. 
nach  dm  in  der  Kolmarer  hs.  folgenden  sirophen  verzehren  nun  die  grei- 
fen die  dm^hen^  ohne  den  Zwergen  selbst  schaden  %u  kännen,  die  fortan 
m  wonnigliches  leben  führen  und  fischen  tmd  jagen: 

sus  lebent  si  vor  dem  berge  als  ir  6ren  wol  mac  zemen. 

des  bejagent  si  cristenlichen  prts, 

als  si  da  bat 

der  fürste  wis 

von  Berne,  der  üz  höhen  eren  nie  getrat. 
wenn  die  zwerge  von  Dietrich  aufgefordert,  'auf  christliche  weise',  nicht 
nach  heidenart  lob  erwerben,  so  muss  mit  ihneti  eine  bekehrung  wie  mit 
Laurin  vorgegangen  sein  und  die  Strophe  169  setzt  den  unverkürzten 
fcUuss  des  gedichts  voraus;  ebenso  auch  110,  mit  der  Wolfram  die  von 
Klingsor  unvollendet  gelassene  geschichte  des  Bemers  fortsetzt: 

Laurin  der  künic  höchgebom 

der  gienc  sich  für  den  Berner  stan        da  er  in  sitzen  vant. 

er  sprach  4u  ist  ein  leben  hie  erkorn, 

daz  solt  ir  län  zehant. 

Ir  hant  niht  mö  zuo  lebenc  hie        dan  noch  wol  fünfzic  jär: 

swie  Stare  ir  sit  gewesen  ie,        so  nimt  iuch  doch  der  tot. 

ich  wil  iu  sagen  offenbar, 

min  bruoder  git  iu  täsent  jär  zuo  lebene  sunder  n6t\  usw. 
Laurin  wird  hier  also  nicht  als  elender  gaukler,  sondern  dem  echten 
Schlüsse  des  gedichts  entsprechend  als  freund  und  genösse  Dietrichs  an 
seinem  hofe  lebend  angesehen,  er  macht  Dietrich  den  Vorschlag  in  Sinneis 
reich  sich  zu  begeben,  goldy  krduter,  edele  gesteine  und  andre  kostbare 
dinge  werden  ihm  das  leben  auf  tausend  jähre  verlängern;  um  aber  das 
voUc  zu  täuschen,  soll  Dietrich  einen  feurigen  berg  bereiten  lassen  %ind 
durch  denselben  eine  wohl  gebahnte  Strasse: 

so  meinent  al  die  liut,  wir  sfn  gevam 

in  hitze  gröz : 

ich  wilz  bewam , 

wir  werden  dort  irdischer  gote  gn6z.     171,  13  ff. 

S5  wsenent  si,  wir  sfn  in  ein  abgründe  tief  gevam, 

swie  gar  ein  gemellchiu  sache  si  mit  uns  getan. 

gar  aUez  truren  suln  wir  spam, 

wol  ti^sent  freuden  suln  wir  dort  für  eine  sorge  han.    172,  Off. 
der  Bemer  ist  einverstanden,  der  berg  wird  hergerichtet  und  sie  begeben 
sich  fort. 

H«ldei>bnc1i  I.  £ 


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LVIlf  Einleitung  zum  Laubi??  unh  Walberan 

Ir  herren,  nu  hAnt  ir  vernonieu  wiez  unib  den  Bernor  stat, 

wie  er  von  hinnen  ist  gevarn  in  künic  Sinneis  lant 

und  tüsent  jär  ze  iebene  hat. 

weit  ir  nu  hceren  vremdiu  maer,  diu  tuo»  ich  iu  bekant: 

Wie  sider  die  Römaere  sint  gevarn 

al  für  den  bere, 

ich  wilz  bewarn  1 

min  munt  hat  inne  m'anic  wunderwerc.  173,  9  ff. 
hier  ist  die  römisch-katholische  legende,  die  den  Arianer  Theodorich  gleich 
bei  seinem  tode  in  den  vulkan  oder  die  hölle  fahren  Hess  ( WGrimm  HS. 
38»  ZE.  nr,  XXXI,  6  bei  Haupt  12,  334),  auf  ganz  spielmaymsmdssige 
weise  combiniert  mit  der  in  der  vorrede  zum  alten  heldenbuch  erwähnten 
volkssage  {HS.  300,  Haupt  12^  333/1)  von  der  entrückung  Dietrichs  durch 
einen  zwerg.  däss  aber  Laurin  zu  ihrem  träger  gemaclu  wird,  so  dass  er 
mm  Dietrich  den  letzten  liebesdienst  erweist,  ist  hübsch  und  sinnreich,  und 
der  abschluss  den  sowohl  seine  als  Dietrichs  sage  damit  erhält  vollkommen. 

Düsternbrok  den  4.  September  18.66. 


Berichtigungen. 

BiTEROLF  141  langer  570  weihen  635  an  su  tilgen        744  und  onch 

909  daz      1090  möht      1 094  ich  sin  niht  gewan      1149  fuorten      1218  VUchen 
1513  da  1560  si  nach  IbS'S  punktj  \bSö  kolon,  \hSl  purikt 

1888  {rou  zutäten  1922  nmos  2330  bnistslac  2627  swann  2961  struhte 
3048  faogte  4317  daran  4355  algemeine  4601  diu  4610  endo 
4731  inüeze  5038-13017  Stutfuhs  5056  Diirenge  5263  Ez 

5904  Dietrich      6057  Hüedeg^re      6208  Giselhern       7193  übermuot       71^98  wir 
gesehen        7502  algemeine  8113  ze  helfe         10289  si      •  10754  Stiremarke 

10968  Dietrich         12387  Do        aufs.  101  Ues  6S20.    aufs.  177  :  12060. 

Laurin  s.  202  s.  2  v.  u.  ist  83  zu  ti^n.        s.  231  v.  1543.  44  /.  in  :  «in 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


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1   dventmre  von  Bäerolfe 

Ob  uns  hie  ieman  wese  bt  1  * 
s6  vertiurtes  muotes  frt, 
den  des  künde  gesemen 
daz  er  möhte  yernemen 

5  ditie  firemde  msere, 
(daz  ist  s6  redebare 
daz  ez  wol  von  rehte 
ritter  unde  knehte, 
dar  zuo  wip  unde  man 

10  woi  für  gnot  mügen  hän), 
den  sage  ich  endeliche 
von  einem  künege  ilche, 
wie  der  waere  genant 
ode  wä  er  beute  siniu  lant, 

15  sfne  bärge  unde  stete. 
nn  modlet  beeren  mine  bete 
daz  ir  swfget  dar  zuo, 
daz  ich  iu  daz  kunt  getuo. 
Von  sinen  alten  mägen 

so  darf  mich  nieraan  fragen: 
wie  die  schuofen  ir  leben, 
des  kan  ich  iu  niht  ende  geben. 
der  dise  rede  tihte, 
der  liez  uns  unberihte, 

»  und  ist  doch  übele  beliben. 
haete  er  iht  dft  von  geschriben, 
daz  Ueze  wir  iuch  unverdeit : 


und  ttnem  nme  Dietleibe. 

uns  \ikX  des  niemsffi  niht  geseit. 
Von  dem  ma(n  hie  gesprochen 
hat, 
M  des  wil  ich  niht  haben  rkX 
ich  enkünde  iu  sfnen  namen. 
er  endörfte  es  sich  niht  schämen, 
ob  er  noch  lebendic  w»re. 
er  was  sd  lobebaerß 
35  und  bete  sd^re  gemden  muot, 
daz  biderbenUuten  sanfte  tuet  1  ^ 
swft  man  saget  von  einem  man, 
der  wol  n^ch  eren  werben  kan. 
Bitrolf  sd  hiez  der  selbe  degen. 
40  der  heire  bete  sich  gar  be- 
wegen 
unzuht  unde  schände ; 
het  er  iht  richer  lande, 
daz  gelt  daz  wart  also  verzert 
daz  noch  sin  lop  y\\  wften  vert. 
i5     Er  schuof  vil  ritterlich  sin 
leben 
und  künde  ouch  s5  ze  wünsche 

geben, 
swii  im  ze  gebenne  geschach, 
daz  man  im  niuwan  ^ren  jach, 
sin  muot  der  was  also  gestalt,. 
50  si  wseren  junc  oder  alt. 


2  vmiert&rtes         5  dise  H  (d,  i,  verbessert  durch  F.  H,  von  der  Hagen) 
I  Urent  wol        8  luiide  r.        13  vnd  wie         14  oder  stets        27  des        28  das 

32  d5rfft         35  ergeriiden  H       36  des        39  nh]  also       47  geben       48  nnn 
H.    so  oder  d&d  ^ets  in  der  Handschrift 

Heldenbach  I.  1 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


si  wsren  tump  oder  wis, 

si  mohten  haben  wol  für  prts, 

ritter  unde  knehte, 

den  stnen  lop  ze  rehte. 
66      Der  selbe  recke  bete  ein  wfp 

daz  man  so  werder  frouwen  llp 

bl  ir  beider  stunden 

unsanfte  haete  funden. 

ir  name  biez  frou  Dietlint : 
60  yil  dicke  ist  ir  gejehen  sint, 

swft  maa  vemam  daz  maere, 

daz  si  ze  loben  waere. 

si  was  von  höher  art  erbom. 

diu  sehcene  diu  was  niht  verlorn 
65  die  si  an  ir  Ube  truoc. 

si  was  ze  lobenne  genuoc, 

da  si  s6  wunschlichen 

bl  edelen  fursten  riehen 

gekr(Bnet  in  ir  iamde  gie. 
70  man  vemam  in  der  werlde  nie 

von  tumben  noch  von  wisen  2* 

ein  frouwen  baz  geprtsen. 
Der  forste  bete  siner  man, 

swenne  er  ritter  wolde  h4n, 
76  ahte  tüsent  oder  baz 

in  der  houbetstat  da  er  saz: 

Tölet  s6  was  diu  genant, 

dar  inne  dienten  im  diu  lant. 

ein  berc  Ut  nfthen  da  bl 
80  iä  der  list  nigrömanzi 

von  ^te  wart  erfunden, 

den  man  bl  unsem  stunden 

noch  vaste  üebet  unde  liset; 

swie  ir  vil  wönic  iht  geniset 
M  die  sich  dran  hänt  geflizzen, 

swie  wol  si  doch  daz  wizzen 

daz  si  da  mite  sin  verlorn. 


der  edel  künic  wol  gebom 

der  was  herre  ob  in  da. 
90  Sit  geschuof  er  anderswft 

sin  dinc  s6  fiorstenlichen , 

daz  man  in  allen  riehen 

sagte  von  im  maere 

daz  er  ein  degen  waere. 
96       Sin  ere  höhe  stuont  genuoc: 

swä  man  der  besten  ie  gewuoc, 

da  was  er  einer  neben  in. 

sinitt  jär  diu  gieogen  bin 

also  lobellchen 
100  daz  man  nie  alaö  riehen 

so  senftes  willen  selten  vuit. 

swie  sin  eilen  und  sin  hant 

dicke  wunder  bete  getan, 

swä  ieman  künde  iht  des  began 
6  da  von  man  recken  loben  sol, 

daz  künde  er  vlizicUchen  wol. 
ich  enweiz  von  wanne  ez  waere 
komen 

ode  wft  ez  bete  der  helt  genomen, 

er  bete  daz  beste  wlcgewant 
10  daz  man  deheinez  lutzel  vant 

so  rehte  staBtiplIcben  guot. 

da  von  gehcehet  was  sin  muot, 

swaz  er  ie  stürme  drinne  streit, 

daz  in  doch  wäfen  nie  versneit. 
16  Er  bete  ein  swert,  daz  was  guot, 

daz  im  den  sin  und  den  muot 

vil  dicke  tiurte  s^re. 

stn  lop  und  euch  sin  ^, 

des  half  daz  wäfen  alle  zit: 
so  er  kam  in  neheinen  strit, 

ez  engestüende  im  ie  also      2  ^ 

daz  sin  der  recke  waere  frö. 

Sehnt  was  daz  swert  genant. 


53  ^epanren  vnd        66  loben        69  in  ir]  mit        72  frawe        79  nahend 
85  daran  luben       95  hoch  oft,  neben  hohe       100  nie  dhtinen,  verbessert  von  Hmtpt    | 
«f  MSF,  s.  243        107  enwayCs  nit  von  wanne  er  war        113  darynne        120  in 
nie  dhainen        121  gestund        123  war 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


3 


diu  nuere  taon  idi  iu  bekant. 
ISS  an  einem  buoche  hörte  ich  sagen, 
der  sweite  wurden  driu  geslagen 
Ton  einem  smidemeister  guot, 
der  beide  sin  unde  muot 
daran  wände  s^re, 

M  daz  man  in  den  landen  m^ 
s6  staBtes  niht  enfonde; 
wand  er  den  list  wol  künde 
baz  danne  anders  ieman  dft. 
ersaz  in  Azzarlä, 

36  von  T616tzweinzic  mite: 
er  hete  ouch  6  der  wüe 
der  swerte  möre  geslagen. 
sinen  namen  wil  ich  iu  sagen, 
er  hiez  Mime  der  alte : 

40  sin  kunst  ?il  manegen  Talte 
der  lenger  wa^e  wol  genesen 
und  des  tödes  muoste  wesen 
von  der  swerte  krefte. 
ze  slner  meisterscfaefte 

46  ich  nieman  kan  geliehen 
in  alten  fürsten  riehen. 
An  einen  den  ich  iu  nenne, 
daz  man  in  dar  bl  erkenne : 
der  was  Hertrich  genant 

50  mid  saz  in  Wasconje  lant. 
durch  ir  sinne  kraft 
86  heten  si  geselleschafl 
an  werke  und  allen  dingen: 
si  mohten  wol  volbringen 

6s  swaz  in  ze  tuonne  geschach. 
*    swie  vil  man  starker  liste  jach 
Wielande  der  da  korbte 
ein  swert  daz  unervorhte 
Witege  der  helt  truoc, 

eo  und  einen  heim  guot  genuoc 


der  dk  Limme  was  genant: 
ouch  worhte  er  allez  daz  gewant 
daz  zuo  dem  swerte  wol  gezam, 
Witege  truoc  ez  äne  schäm, 

66  der  6ren  ingesinde: 
er  hete  ez  sinem  kinde 
geworht  so  er  beste  mohte; 
dannoch  im  niht  tobte 
daz  er  an  disem  maere 

70  s6  wol  gelobet  wasre, 

als  Mime  imde  Hertrtch :       3  • 
ir  kunst  was  vil  ungellch. 
die  rede  bescheide  ich  iu: 
der  swerte  wären  zwelviu, 

n  diu  sluogen  dise  zwene  man, 

als  ich  iu  kunt  hän  getan; 

daz  driuzehende  Wielant, 

daz  was  Mimminc  genant. 

Daz  buoch  beeren  wir  sagen, 

80  diu  swertentorstenieman  tragen 
er  enwaere  forste  od  fürsten  kint. 

Bitrolf  und  frou  Dietlint, 
si  beide  zugen  einen  degen, 
der  wart  s6  höhe  sIt  bewegen 

86  an  lobe  und  ouch  an  ^re, 
daz  man  ir  keinen  mere 
hdhers  lobes  nie  vernam. 
als  ez  ir  ^en  wol  gezam, 
so  erz6ch  man  ir  beider  kint: 

90  der  helt  der  wart  getiuret  sint 
in  allen  fürsten  landen 
för  einen  üz  erkanden. 
Dietleip  als6  was  er  genant: 
der  helt  was  des  ungeschant, 

96  sfn  muoter  hiez  frou  Dietlint, 
diu  was  eins  riehen  küneges  kint ; 
in  erbte  an  ^re  deste  baz. 


132  wann  der        144  zu        153  an  allen        157  Wey lande        159  Weyttege 
jo  oder  Weytege  tteis         161  Lymme  171  Hertricli :  vngelich         177  schlag 

Weyland      180  dorste       181  wer       186  dhainen.  so  oder  dhaynen  ^letod'AfllicA 
197  defter  oft,  einigte  male  auch  deat 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


da2  buoeh  hat  uns  gesaget  daz, 
wie  in  slnen  landen 
soo  mit  guoten  wtganden 
Biterolf  der  Hche 
saz  werdicltche. 
Uns  kündet  ouch  daz  maere 
in  welhem  alter  wasre 

&  der  vil  junge  wigant, 
d6  sin  vater  slniu  lant 
rümte  unde  dannen  reit: 
als  uns  daz  msere  hat  geseit, 
d6  was  der  junge  degen  halt 

10  niuwan  zweier  j^  alt. 

von  einem  maere  daz  geschach, 
daz  der  küene  vor  im  sach 
einen  alten  wtsen 
witzic  unde  grisen 

15  vil  yerre  dar  gegangen, 
der  wart  da  wol  enphangen 
von  Biterolf  dem  riehen 
vil  harte  vllzicllchen. 
dö  er  in  zuo  im  komen  sach, 

20  der  kunec  vil  güetUchen  sprach 
*herre,  Sit  mir  willekomen:  3*> 
ich  haßte  gerne  daz  vernomen, 
von  wanne  ir  wallet  in  daz  lant. 
ir  traget  lu*iicken  an  der  haut 

S6  und  palme  über  herte, 
ich  wsen  daz  iur  geverte 
in  sorgen  dicke  sl  gewesen; 
er  muoz  vil  angestlfch  genesen 
der  bouwet  s6  diu  riebe.' 

so  dö  sprach  vil  witzicUche 
der  alte  man  'daz  ist  war, 
ich  hän  vil  nähen  hundert  jär 
gelebt  in  sorgen  mtne  tage, 
daz  ich  vil  selten  ieman  klage, 

35  m'uwan  daz  gote  diu  wile  mtn 


und  ich  bevolhen  mdeze  sin.' 
Biterolf  der  wigant 
sprach  ze  stnem  gaste  zehant 
'bruoder,  ir  suH  sitzen  gl^n. 

40  ich  mac  des  niht  rät  hän, 
ich  enmüeze  iuch  firägen. 
des  enlät  iuch  niht  betragen, 
ir  tuot  mir  kunt  diu  maere 
der  ich  unsanfte  enbaere.' 

45      dö  nu  gesezzen  was  der  gast, 
(an  dem  herren  niht  gebrast, 
er  künde  vil  wol  wirt  gestn,) 
d6  hiez  er  schenken  slnen  wIn 
dem  alten  balteniere: 

50  den  brahte  man  im  schiere, 
vor  im  säzen  stne  man: 
der  herre  fragen  dö  began 
den  alten  umb  diu  maere, 
wä  gewaUet  waere 

55'  dirre  wäre  gotes  degen, 
und  wä  er  üf  den  stnen  wegen 
die  besten  haete  gesehen : 
ob  er  im  künde  des  verjehen, 
des  bat  er  vlizicllche. 

60  in  slnen  witzen  riebe 
antwurten  dö  begunde 
der  alte  zuo  der  stunde. 
Er  sprach 'herre,  ich  wildes  jehen, 
ich  hän  wunders  vil  gesehen 

65  in  stürmen  und  in  striten 
bi  minen  jungen  ziten : 
mit  sorgen  bin  ich  her  gewesen 
und  in  gr^^zer  n6t  genesen, 
nu  wolde  ich  gote  ze  buo^e  stän 

70  des  ich  in  jugende  hän  getan ; 
des  vleiz  ich  mich  vil  s^re.    4* 
in  hohem  prIse  und  ^e 
erkenne  ich  manegen  wigant, 


202  sasse       209.  219  da       226  ewr       230  da       236  mfis       239  bnieder 
241  mfis        245.  248  da         255  diser  stets         257  hete.  sonst  auch  het  undhetie 
269  puesse 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


ich  hAn  «ryarn  manic  laut 
m  imder  kristea  uBde  heiden. 
in  den  namen  beiden 
86  höcbgelobten  ich  nie  Tant, 
der  also  manic  rieh  lant 
mit  kreften  hete  ertwnngen, 

80  dem  86  vU  der  zungen 
Yon  gnot^  recken  waere  bl, 
(des  weiz  ich  al  gemeine  firi 
daz  nn  künege  Bint  genant,) 
äne  den  Yon  Hiunen  lant, 

»  Etzelen  den  tu  riehen, 
der  lebet  wol  wnnschilchen. 
swaz  maoi  Toa  Salomdne  seit, 
swie  der  sin  liep  nndouchsinleit 
mit  ehiander  konde  tragen, 

to  d»,  herre,  w»n  bi  sinen  tagen 
s5  manegen  ritter  nie  gewan 
sa  ich  ein  zit  gesehen  hdn 
bi  Etzelen  dem  riehen: 
im  kan  sich  niht  geliehen. 

96  Han  saget  von  Nibelöte  daz, 
wie  er  ze  Bär^se  saz 
in  einem  riehen  lande ; 
den  ich  nl  wol  erkande. 
der  madite  himele  guldin, 

MO  selbe  wolde  er  got  sin, 
mit  kraft  er  t6te  tüsent  her; 
ez  mohte  meman  keine  wer 
wider  in  gefüeren, 
ez  getorste  euch  gerfieren 

5  mit  strite  nieman  siniu  lant. 
swie  h^hes  namen  was  genant 
▼on  BabilAne  Merctän, 
er  konde  nimmer  widerst^ 
dem  Ton  Hinnen  riehen 

10  noch  sich  im  geliehen. 
Sol  er  des  haben  6re, 


s6  nenne  ich  ir  iu  m^re 
die  im  gendzsam  solden  sin: 
Antfuhs  von  Gabelin, 

15  und  BaligHn  von  Lybiä. 
der  hete  üz  Persiä 
wol  ahzic  tüsent  heiden: 
swie  der  unbescheiden 
ie  t»te  swaz  er  wolde, 

so  ob  er  nu  striten  solde 

mit  Etzelen  dem  riehen ,       4  ^ 
er  taste  ez  angestlichen. 
stt  ir  iu  msere  bitet  sagen, 
s6  sol  ich  iuch  niht  verdagen 

sft  wie  ez  umb  den  kunic  stJit. 
swenne  er  ze  tische  gät, 
so  tragent  im  ir  kröne  bi 
zehen  künige  unde  dri; 
swaz  ander  recken  bi  im  ist, 

80  die  enmöhte  ich  in  s6  kurzer  firist 
gesagen  noch  gezellen, 
die  durch  ir  hdhez  eilen 
zuo  im  ritent  in  sin  jlant. 
dar  zuo  hän  ich  bi  im  erkant 

35  ein  daz  aller  beste  wip 

diu  in  der  werlde  noch  den  lip 
in  firouwen  zühten  ie  getruoc. 
ze  sagen  haete  kh  iu  genuoc 
wie  höhe  ir  gröziu  wirde  stAt 

40  und  waz  si  höher  tugende  hat. 
Helche  so  ist  genant  ir  name. 
kristenliche  äne  schäme 
solde  noch  diu  frouwe  leben: 
dö  wokie  ez  Etzel  nie  begeben 

46  unzdazmansimzewibeerwarp. 
ik  von  der  touf  an  ir  yerdarp, 
niuwan  eine  ir  staeter-muot, 
daz  si  so  kristenliche  tuet 
daz  si  kan  nieman  niht  versagen. 


275  Yiid  vnder  277  befant  279  ertzwniifen  286  lebe  H  288  liep]  leben 
t9^E^tele,sogewöMieh  295  sagte  301  tdtet  307Babiloii^  330moeht 
335  ein]  sein     339  boch  ir  in  grosser     342  an  Cristenlicbe  schäme     345  man  ims 


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6 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


850  des  muoz  si  bl  ir  werden  tagen 

tragen  daz  lop  mit  ^re. 

tüsent  stunde  m^ 

kumet  ir  geste,  danne  im  tuo. 

den  gewalt  hdt  si  woi  dar  zuo 
65  daz  si  gebe  swem  si  wil, 

sfn  sl  iützel  oder  vil. 

des  siht  man  zallen  ztten 

M  ?il  hertez  strtten 

scbirmen  l^ren  da  diu  kint: 
60  die  kristen  mit  den  beiden  sint 

mit  zübten  in  dem  hove  dk. 

swie  vil  ich  künige  anderswo 

her  bl  minen  stunden 

gewaltic  habe  erfunden, 
es  s6  ist  allez  gar  ein  wint 

wider  daz  Botelunges  kint\ 
Dö  sprach  des  edeln  forsten  wlp 

'nu  riuwet  mich  der  Heichen  Up, 

daz  diu  künegin  riebe 
70  s6  rehte  jaemerllcbe 

sol  gescheiden  sin  von  ir  6;   5* 

daz  tuot  mir  innicUch^  w^. 

bruoder,  kunnet  ir  gesagen 

(die  frage  kan  ich  niht  verdagen), 
75  kam  iht  m^re  kristen  dar, 

dö  si  die  beiden  mit  ir  schar 

von  ir  vater  füorten  danT* 

'daz  ist  mir  niht  kunt  getAn,' 

antwurte  er  ir  schiere , 
80  'wan  kristenUche  ziere 

siht  man  allenthalben  Ak. 

ich  enweiz  wie  ez  dar  umbe  st&, 

wer  mit  ir  kam  in  die  beiden- 
Schaft: 

ich  gesach  von  kristen  nie  die 
kraft 


85  die  bt  ir  zallen  ziten  sint, 
beidiu  die  alten  und  diu  kint*. 

D4  mit  hiez  er  in  ruowen  gän. 
der  künec  wolt  nieman  wizzen 

Iftn, 
wie  drumbe  stüende  sfn  muot. 

90  d6  tete  er,  als  rin  wlser  tuot, 
der  stn  dinc  so  tougen  treit: 
er  vorbte,  und  wurde  daz  geseit 
des  er  dar  umbe  hete  muot, 
daz  ez  nieman  diuhte  guot. 

95  yU  rieh  er  selbe  wiste  sich, 
er  gedfthte  'ich  wände  über  mich 
mit  lobe  nieman  wnre  komen : 
nu  hän  ich  wunder  hie  yemomen. 
min  herze  in  dem  gedingen  stät 

400  daz  mich  nim^  geruowen  Ut, 
ichn  versuoche  wer  er  sf. 
wont  im  s6  yil  der  recken  bt, 
als  ich  hkü  von  im  vemomen, 
s6  wil  ich  gerne  zuo  im  komen 
5  sdiouwen  Aä  die  ritterschaft, 
wie  ir  eilen  unde  ir  kraft 
s6  höbe  ob  uns  in  lüfte  swebet 
daz  er  so  werdicllcben  lebet  \ 
Ditz  hal  er  liute  und  ouch  sin  wf  p 

10  und  die  bekanten  sinen  Up. 
dd  er  sinnen  dar  began, 
nieman  wolde  er  wizzen  Un, 
wenne  daz  geschsBhe 
daz  er  Etzelen  s»he 

15  und  Heichen  die  vil  rtchen. 
des  gedlkhte  er  tägelf dien 
unz  er  die  muoze  doch  gewan. 
sInen  mlign  und  stnen  man 
schuof  er  A6  vogete  under  in. 

90  dö  sprach  sin  wlp  diu  kdnigin 


357zeliUen      366  des      367  Da     371ir/eAtt      385  ze  allen      387  rften 
389  darombe        390  da        394  er  ff       396  wand  das  vber        400  nymmer  gere- 
wen         401  ioli        409  laSte  £r       411  da        414  Sizelen  ÜT       418  seine  mage 
vnd  f  e}ne       420  da 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


*nu  welt.ir  doch  noch  selbe 
feben.  ,5*" 

zwiu  solde  ich  mingerihte  geben 
jenen,  haete  ichz  selbe  baz? 
herre,  IM  mich  beeren  daz, 
4»  warumbeberihtirsödiulantT* 
'  da  ist  mir,  frouwe,  daz  bekant, 
der  hiute  wol  gesunder  gat 
daz  man  des  morgen  niht  enhM. 
ob  er  denne  stirbet  niht, 

so  unde  im  Übte  sus  geschibt 
daz  er  von  siecheit  wirdet  kranc, 
so  diuhte  manegen  gar  ze  lanc 
wenn  ich  im  rihte  alsam  t. 
daz  blten  taete  dem  armen  w^, 

s5  nnd  müesten  unbereitet  yam. 
daz  wil  ich  hie  mite  bewam/ 
Der  könec  zer  kuniginne  sprach 
'  firowe,  du  solt  ouch  din  gemach 
in  diner  kemenäten 

40  fiuegen  unde  beritten 
daz  dir  des  nimmer  abe  g6, 
wer  ?or  dlnem  tische  st^ 
beidiu  spAte  unde  firuo 
und  dir  der  liebest  sl  dar  zuo, 

45  den  wele  dir,  firouwe,  hie  zehant. 
waz  ob  ich  nümen  muoz  daz  lant 
durch  unser  beider  ^e, 
daz  ich  her  wider  iht  m^re, 
frouwe,  sorge  umbe  dich, 

50  swie  ich  behüete  selbe  mich, 
daz  ich  des  gar  lun  angest  si, 
du  sist  TOT  ungemache  frl/ 
Sich  selben  hiez  er  s6  vertreten 
daz  in  dem  lande  und  in  den 
steten 

55  sin  daz  liut  vil  wol  enbar. 

er  liez  ouch  tougenllchen  gar 


Wärken  daz  er  wolde  dan 
selbe  zwelfter  slner  man 
fueren  in  diu  fremdiu  lant 

60  die  besten  recken  die  er  vant 
die  weite  Biterolf  dar  zuo. 
ergedäht  *swie  hiemin  volcgetuo, 
ez  ensi  dazz  nimmer  möge  ge- 
schehen, 
ich  wil  der  Hiunen  künic  sehen/ 

65  doch  wart  er  geirret,  daz  ist  war, 
siner  verte  siben  jär 
mit  strtte  und  mit  hervart 
daz  ie  bl  ime  ze  tuonne  wart 
daz  er  niht  künde  komen  dan. 

70  so  manegen  sige  der  könec  gewan 
daz  fhde  nu  beten  siniu  lant.  6* 
niwe  gewaefen  unde  gewant, 
daz  was  den  zwelven  nu  bereit, 
harnasch  ros  und  ouch  diu  kleit 

75  gap  man  in  voUidfchen 
bl  Biterolf  dem  riehen: 
si  muosten  siniu  wlifen  tragen. 

nach  einen  winahten  tagen 
der  herre  von  den  Bergen  reit. 

80  sin  vart  was  alle  die  verdeit 
die  im  die  nächsten  wären  bl, 
sIt  er  die  sorgen  niht  liez  firl 
diu  dicke  sorge  mit  im  truoc: 
er  tete  ir  leides  genuoc. 

85  Sit  man  iuz  rehte  sagen  sol, 
ez  geviel  den  frouwen  ouch  niht 

wol 
der  friedel  mit  im  dannen  riten. 
mich  dunket  daz  si  langer  biten 
dann  ez  ir  wiUe  waere. 

90  man  saget  uns  an  dem  maere 
daz  d6  minnete  nieman  wip, 
er  enhaete  danne  ir  llp 


421  wolt        423  ibenen        428  morgpens       430  s&nst        437  zu  der  kftnigiD 
450  selber  oft        455  die  le&t  E       463  daz       468  t8n        479  Pergen  «tot«, 
nur  4153  Bergeo        486  auch  den  frawen        492  het 


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8 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


ze  sfner  rehten  d  genomen. 
nu  ist  ez  iüz  den  zählen  komen : 
495  ob  einer  möhte  drizic  hin, 
er  wolt  sich  niht  genüegen  län , 
er  hete  ir  dannoch  gerne  m^. 
dirre  frevel  tuot  der  s^le  w6 
und  ist  dem  Übe  lästerlich 
500  und  st^t  den  tagenden  ungellch, 
ez  sl  man  oder  wfp, 
der  minnet  m^r  dann  einen  Up. 
Ez  was  doch  unbescheidenheit 
daz  der  helt  sus  dannen  reif 

6  nnd  ez  nieman  wolde  sagen, 
des  winden  si  in  allen  tagen, 
er  waere  in  noch  so  nähen  bl 
(des  wären  si  gewaltes  frf), 
ob  er  sich  gerne  lieze  sehen, 

10  daz  möhte  zaller  zit  geschehen, 
man  warte  sfn  ze  siben  tagen: 
ir  bat  diu  küniginne  sagen 
ob  ieman  wsere  daz  bekant 
daz  er  in  defaein  ander  lant 

'  15  teidinc  hete  gesprochen, 
ir  senfte  wart  zebrochen 
die  si  s6  vollidichen  truoc : 
leides  hete  si  nu  genuoc, 
iö  er  s6  lange  von  ir  reit. 

so  daz  was  ir  herzenlichen  leit. 
Der  herre  fuor  sd  dannen  6^ 
mit  sinen  zwelf  mannen, 
dö  er  Yon  hüse  sich  yerstal, 
daz  er  sich  allen  den  yerhal 

25  die  den  helt  erkanden 
von  landen  ze  landen, 
swie  vil  da  heime  klage  ergie, 
dar  umbe  er  doch  daz  niht  lie, 
er  fuor  als  er  d  hete  geddht. 

90  er  hete  in  arbeite  bräht 


sidi  und  siner  manne  Up. 
des  muoste  ir  eteliches  wfp 
da  Yon  werden  ungemuot, 
swä  s6  man  den  degen  gnot 

s5  üf  stnen  sträzen  an  gereit, 
daz  er  sich  ie  da  von  erstreit 
daz  im  doch  nieman  nihtennam. 
der  recke  fuor  äne  schäm 
also  yermezzenltche 

40  unz  in  Hiunen  rtche. 
Der  knaben  wont  in  der  mäze  bi 
daz  si  der  sorgen  wären  frl, 
ir  rosse  wurde  woi  gephlegen. 
da  zöch  man  mit  inüf  den  wegen 

45  drf  soum»re 

geladen  harte  swaere 
mit  so  guotem  golde, 
swaz  man  koufen  solde, 
daz  in  dar  an  niht  gebrast. 

50  s wä  noch  fuere  alsam  ein  gast, 
und  faxte  er  dar  zuowtsenmuot, 
die  nafatselde  möhten  werden 

guot. 
iedoch  s6  facsre  wir  daz  sagen, 
swaz   tüsent  soumaer  mdhten 
tragen 

55  daz  wart  im  allez  samt  genomen, 
waer  er  niht  baz  von  hüse  komen 
denne  man  doch  waenen  wil. 
sin  Up  der  hete  Sterke  yil, 
dar  zuo  er  manitch  eilen  truoc 

60  er  fiiorte  ein  wäfen  guot  genuoc, 
Welsunc  s6  was  daz  genant, 
sfn  vil  eUentfaaftiu  haut 
diu  künde  ez  also  wol  getragen 
daz  maus  maere  fadrte  sagen. 

65  ez  was  scfaarf  und  oucfa  vil  breit, 
ze  Paris  durcfa  die  stat  gereit 


493  zu      494  ez  fehU  H     495  mochte      502  mer  mynnet      504  sfist      507  es  H 

510  mochte  ze  aUer      5 1 5  teding      5 1 9  da      521  fuor  fehU,  H ergänzte  es  hinter 

i6       539  vermesseDlichen:  riehen      543  ward      552  mochten  tme  554      566Pary8 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


9 


Biterolf  der  wtgant« 
uns  ist  niht  rehte  daz  genant, 
Vfä  sich  ein  forste  hete  genomen 
570  ode  wdhe  ende  er  dar  bekomen 
waere  durch  dia  riche :  7  * 

er  fiior  dem  wol  geltche, 
sam  er  haste  sinen  lip 
gezieret  durch  diu  stolzen  wip. 

7»  Walth^r  s6  was  er  genant: 
er  was  derkünec  von  Spanjelant. 
der  wasTonHiunenher  bekomen, 
ab  ir  wol  habt  ^  vemomen. 
daz  Bitrolf  gerne  waere  dk 

80 

Dem  jungen  beide  was  geseit 
daz  hie  mit  zweif  gesellen  reit 
in  rehter  mdze  ein  alter  man. 
im  wart  ouch  kunt  daz  getan 

89  daz  si  äne  helme  niht  enriten. 
einen  garzün  hiez  er  si  des 
biten, 
daz  si  im  enbuten  maere 
war  IT  geverte  waere. 
dd  sprach  Biterolf  der  degen 

00  ^der  mich  Mget,  wie  ich  üf  den 
wegen 
rfte  und  die  gesellen  min, 
dem  saget  daz  wu*  geste  sfn 
und  wellen  rtten  durch  diu  lant, 
ich  tuen  im  anders  niht  bekant.* 

95  Der  garzfh)  sagte  dem  künege  daz 
'herre,  ich  weiz  niht  umbe  waz 
er  in  anders  niht  enbdt: 
hne  ertwungenltche  n6t 
rite  er  swar  in  dunket  guot. 

600  er  hAt  sd  hauchen  muot 


unde  ouch  die  gebaere, 
sam  et  im  zom  waere, 
daz  ich  in  gefräget  hlin.' 
dö  sprach  der  künic  MazUtstdn. 

5  ich  wil  in  gerne  selbe  sehen, 
in  swelher  fiioge  ez  mac  gesche- 
hen, 
Sit  im  min  name  ist  unbekant. 
und  fuere  er  also  durch  diu  lant, 
des  mftese  ich  immer  laster  hän. 

10  nu  wil  ich  in  daz  sehen  Idn: 
wirt  noch  nikch  maeren  zim  ge- 

sant, 
er  enbiut  mirs  heim  in  miniu 
lant.' 
Sine  man  er  da  beltben  hiez. 
der  förste  dö  daz  niht  enliez, 

15  er  hielt  gin  im  üf  den  wegen. 
dö  sach  ouch  Biterolf  der  degen 
an  dem  Schilde  guot  genuoc 
bl  dem  wäpen  daz  er  tmoc, 
daz  er  was  von  Spanjelant 

80  dö  gedähte  er  sä  zehant 

daz  wider  komen  waere         7*» 
Walth^  der  degen  maere 
üz  hiunischen  riehen, 
im  selben  angestlichen 

85  und  den  slnen  niht  ze  guote. 
in  bMen  in  ir  muote 
herter  wille  was  gestalt: 
des  wurden  üf  daz  gras  gevalt 
Sit  ir  moere  beider. 

so  den  gesten  wart  nie  leider 
und  ouch  den  Walth^res  man. 
der  alte  slt  da  von  gewan 
einen  grimmigen  muot: 


570  er  fehlt  576  ea,  verbessert  von  W.  Grimm  HS,  93.  SpaoiltDt  577  her] 
ee  verbessert  von  J.  Grimm  tat.  ged.  s.  102.  581  holden  586  sars&n  587  die 
n&re  589  da  590  da  fragt  591  rite  604  da  605  selb  607  oa 
bekaat        611  ward    zu  iin        616  da        618  waffen        620  da  gedacht  er  ye  so 

625  und  den]  mit  H       629  more        631  Walthers 


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10 


BITEROLF  UND«DIETLEIB 


dö  spranc  er  an  den  hdt  gaot, 

M6  an  Walthörn  den  jungen, 
dö  sluoc  er  Weisungen 
durch  einen  helmen  riehen 
harte  krefticllchen 
uns  üf  ein  hiubel  guldln. 

4ß  daz  im  genas  der  Ifp  stn, 
daz  hAt  man  noch  för  wunder. 
dö  truoc  ouch  da  besunder 
Walth^r  ein  wtfen  an  der  hant, 
daz  vil  witen  was  erkant 

46  zeinem  dem  aller  besten 
daz  si  dö  inder  westen. 
ze  strtte  künde  er  als  ein  degen : 
er  hete  senfte  sich  bewegen, 
den  künecvonBergenerdö  sluoc 

50  daz  üz  der  sarwsete  truoc 
diu  ecke  heiz  fiuwer  röt 

dem  fursten  witze  daz  gebot 
unde  ouch  stn  bescheidenheit: 
dö  er  so  h^rUchen  streit, 

55  dö  bat  den  zom  Un 
der  alte  disen  jungen  man: 
'Waz  hülfe,  ob  ich  slöege  dich 
ode  ob  du  houbetlösen  mich 
tastest  mit  der  dinen  kraft? 

60  unser  b^der  meisterschaft 
waure  ringe  hie  gelegen, 
bist  duz  Walthör  der  degen, 
so  hou  üf  mich  niht  möre. 
ez  ist  &n  kleiniu  öre, 

65  der  den  andern  so  bestiit, 
daz  der  schulde  niht  enhat* 
er  sprach  '  ir  habt  mich  rehte 
erkant: 
ich  bin  Walthör  genant.' 
dö  sprach  Biteroif  der  degen 


70  '  so  sol  man  senfte  mir  gewegen: 
min  swester  was  diu  muoter 
dtn,  8^ 

und  ob  du  vor  den  banden  min 
also  ze  töde  wsrst  erslagen, 
so  möhte  ich  nimmer  dich  ver- 
klagen.* 

76  Dö  sprach  der  kindische  man 
'so  ist  mir  Uep  daz  niht  gewan 
iuwer  Up  dervon  diu  meil, 
und  ist  ouch  unser  beider  heil: 
wan  habt  ir  Weisungen  hie, 

80  so  genas  als  zeichenllchen  nie 
in  der  werlt  nehein  man, 
dann  ich  vor  iuwer  hkn  get^n. 
oehehn,  sIt  mir  willekomen. 
mir  ist  liep  daz  ich  hAn  vemomen 

85  daz  ir  noch  sft  so  wol  geaunt' 
ir  liuten  winkten  si  zestunt, 
den  vil  liebe  da  geschach, 
dö  man  die  steten  suone  sach. 
dö  si  beten  daz  vemomen 

90  wie  diu  suone  was  bekomen, 
dem  forsten  nigen  al  zehant 
die  guoten  beide  üz  Spaiqelant. 
Walthör  dö  Biterolfen  bat 
daz  er  ze  Paris  in  die  stat 

95  wider  rite  hinder  sich; 

dö  sprach  der  deg&k  'nein  ich. 
ze  Paris  ich  nu  niht  enwil: 
ich  hka  ze  reden  mit  iu  vil, 
des  sult  ir  mich  niht  verdagen.' 

700  er  sprach  4ch  wil  iu  gesagen 
swes  ir  mich  hie  gefraget, 
wan  mich  des  niht  betraget.' 
Si  sftzen  nider  üf  den  pUn. 
den  recken  fragen  er  began 


634  da      636  da   Welfangen  ^      639hefibl       642  dö]  da      645  xe  einem  der 
649  von  den  Peilen      651  der      652  weyse      654  da      655  da  pat  er  den 
663  hawe     669  da     675  Da      679  wan]  vod      681  nye  dhain      683  mir]  mir  got 
686  Iren       692  Spanilant       694  Parys  ufie  697        697  nü  nichts        700  sagen 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


11 


706  Ton  hiunischen  rtchen. 
lü  bescheidenllchen 
sagt  er  im  daz  im  was  erkant, 
der  heiden  site  mid  wie  daz  lant 
berihtet  mit  ir  heiren  was, 

10  tmd  daz  vil  lützel  der  genas 
die  er  in  stne  sehte  nam, 
imd  wie  der  küniginne  zam 
ir  leben  in  hionischen  riehen, 
and  wie  rehte  wünnicUchen 

u  die  recken  lebten  dar  enlant, 
und  wie  sich  des  beides  hant 
bete  ervohten  an  dem  Rhi. 
des  smielte  sä  der  neve  sin. 
Waltb^  dö  herbergen  hiez, 

10  die  geste  er  von  im  niht  enliez, 
man  enscbüefe  in  niowe  unde 
gemach.  8^ 

der  junge  helt  zem  ahen  sprach 
^fiiunt  und  lieber  <£heim  min, 
ir  sult  durch  kurzwfle  sin 

»  bf  uns  hie  doch  drizic  tage, 
uns  ich  iu  allez  daz  gesage 
daz  ich  mit  in  ze  reden  hän; 
daz  kan  sd  gäbes  niht  ergüin, 
akd  ir  des  habt  gedüht. 

80  nüdi  hüt  min  eilende  br&ht 
M  sd  grdzen  ungewin 
daz  ich  im  immer  ytent  bin.' 
Die  hfttten  Uez  er  üf  daz  w§H 
spamien  unde  diu  gezelt 

»  dt  si  under  solden  ligen. 
diu  sonne  diu  was  nu  gesigen 
den  bergen  also  nähen, 
d6  si  gerihtet  sähen 
gesidele  üf  einem  anger  wit. 

40  der  mit  hebern  gaste  sIt 


ze  tische  wirdicilchen  saz, 
die  koste  gap  er  äne  haz: 
Tor  dem  er  kümeemertedenllp, 
der  beyalch  im  lant  undouch 
stn  wip. 

45  die  beide  sliefen  deste  min, 
diu  naht  gienc  fn  also  hin: 
6  daz  si  sähen  aber  den  tac, 
der  helt  mit  frage  bl  im  lac 
wie  stüende  Rüedeg^res  leben 

50  ode  waz  im  bete  der  künec  ge- 


wider  Aräbl  daz  lant. 

er  sprach  'da  stöt  in  sinerhant 

allez  daz  der  kfinic  hat. 

er  hat  urliuges  rät 

65  nach  sinem  erbe  an  sinen  tdt 
daz  Etzelen  golt  rdt 
mac  er  geben  swem  er  wil. 
er  het  mir  ouch  wol  also  yil 
gegeben  unde  möre; 

60  Helche  diu  h^, 
diu  bot  mir  tugentllche 
krdne  und  lant  riebe, 
so  bedähte  ich  mich  baz: 
ich  wiste  äne  zwivel  daz, 

65  daz  ich  selbe  hete  lant 
Etzelen  unde  Heldien  hant 
heten  mir  und  Hildegunde 
verüben  in  der  stunde 
swes  wir  heten  da  gegert. 

70  von  Etzelen  wir  nämen  swert, 
b^de  ich  unde  Hagene.  9* 

umb  uns  eilende  degene 
liez  sichz  der  känic  h^re 
kosten  michels  m^, 

75  ze  tüsent  marken  oder  baz. 


713  Hanisch       718  §o       721  sehaeff  in  nie       722  n  dem       728  künde 
729  all       732veiiit       738  dd]  daz       740  lieben  AT      749  Radegen       751Arabia 

754Yrianges        761  tngentlichen:  riehen        764  wieset         769  begert 
77S  le  dreissig  taneent  maroh 


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12 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


und  tete  vil  indllicUchen  daz.' 

D6  sprach  Bitrolf  der  wlgant 
4ch  wil  ouch  hiunischhi  lant 
und  die  recken  schouwen 

780  und  Heichen  die  frouwen 
von  der  ich  wunder  hoere  sagen, 
wie  si  in  ir  höhen  tagen 
lebe  und  in  ir  ztten, 
daz  si  äne  widerstrtten 

86  st  daz  miltiste  käneges  wlp, 
diu  noch  ie  gewan  den  llp. 
nu  solt  du,  Walth^r,  neve  min. 


fridemeister  mfnes  landes  stn. 

lä  dir  bevolhen  stn  min  guot, 
90  aö  friunt  dem  andern  dicke  tuot. 

ich  wil  bevelhen  dir  mtn  wip 

und  läz  ouch  mtner  reellen  lip , 

yU  lieber  friunt  der  guote, 

stn  in  dlner  huote.' 
95  er  sprach  '  got  mfieze  iuch  dort 
bewam, 

ir  sult  hie  heime  wol  gevam : 

an  aller  hande  dingen 

s6  sol  iu  wol  gelingen.' 


2  dventiure  wie  Büerolf%en  Hiunen  Srste  kom. 


Urloup  nam  er  von  im  dan. 
800  dd  sähen  wol  des  forsten  man 
daz  vil  friuntltch  scheiden 
geschach  dö  von  in  beiden. 
Biterolf  der  körte  dan. 
Walthör  und  die  sine  man 

5  ze  Paris  körten  in  die  stat 
wol  leiste  er  des  er  in  gebat: 
ez  hete  der  degen  guote 
sin  lant  in  friundes  huote. 
derfurstevon  denBergenreit, 

10  daz  er  mit  nieman  da  enstreit, 
ze  Burgonje  durch  daz  lant. 
wart  er  stt  iht  an  gerant, 
daz  werte  sd  sin  eilen 
und  stner  hergesellen 

15  daz  im  nieman  niht  ennam: 
si  riten  daz  sis  äne  schäm      9^ 
kömen  durch  daz  rtche. 
doch  wart  ez  wiUicItche 
an  si  versuochet  manege  stunt. 

so  ir  eilen  wart  die  mäze  kunt 
daz  man  si  muose  rtten  Iftn. 
geleites  er  und  sine  man 
gerten  harte  selten; 

777  Da         785  bey  des  miltisten 
821  mfisset        823  bewerten        844 


in  dorfte  nieman  schelten 
S5  ir  eilen  daz  si  durch  diu  lant 

brfthte,  da  der  künic  vant 

höchvart  und  michel  übermuot. 

ja  muoste  stt  der  helt  guot 

mit  guoten  beiden  strtten: 
80  haßt  man  in  läzen  rtten, 

daz  waerein  selben  wol  bekomen. 

in  wart  da  nihtes  niht  genomen. 
Uns  ist  der  maere  niht  geseit 

wie  der  küene  helt  reit 
85  ode  wä  er  nahtselde  nam. 

er  fuor,  als  im  wol  gezam, 

in  koste  harte  rtche. 

er  reit  wol  dem  gellche 

4az  unkunt  waeren  im  diu  laut. 
40  also  kam  der  wlgant 

Zuo  der  Tuonouwe  fluot: 

da  säzen  beide  vil  guot 

ze  Beiem  in  dem  lande. 

do  enböt  dem  wtgande 
45  der  vil  küene  Gelfrät 

daz  si  des  da  haben  weiden  rät 

daz  ieman  fiiere  durch  ir  lant, 

swie  er  waere  genant, 

789  lass         795  mds         811  Ihir^one 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


13 


ritter  oder  koufinan, 
860  ern  solde  billichen  hlin 

geleite  durch  ir  marke. 

66  Bitrolf  der  vil  starke 

hete  yemomen  gar  ir  muot, 

er  sprach  Mch  fAere  kein  guot 
»  da  von  man  mute  süle  gem. 

ir  seht  mich  riten  hie  mit  spem, 

swie  lützel  wir  der  Schilde  hän. 

kne  koof  ich  mich  begän 

etewenne  ein  langez  jär. 
€0  nu  saget  den  helden  für  war, 

wir  sin  ritter  als  si  sint, 

und  bitet  des  alten  Elsen  kint 

daz  si  uns  des  geniezen  län. 

wir  haben  in  nihtes  niht  getan.* 
65  den  jungen  helden  üz  ericom 

wart  des  gastes  rede  zom.    10* 

dö  namens  ir  Schilde 

und  suochten  daz  gevilde 

da  si  die  wite  funden ; 
70  si  waen  niht  phlegen  künden 

güetllche  da  ir  geste. 
Gelfrät  der  nötveste 

der  reit  Biterolfen  an, 

dk  von  er  selbe  dö  gewan 
75  sines  llbes  arbeit; 

der  tiure  degen  vil  gemeit 

ze  gähes  gar  emande 

daz  er  in  an  gerande. 

Der  alte  fiiorte  vor  sin 
80  einen  scliaft  humin 

geneiget  harte  söre. 

der  an  im  warp  iht  ^re, 

diu  kam  in  vil  tiure  an. 

Gelphräte  bresten  dö  began 
85  sin  Schaft,  so  dicke  schefte  tuont : 

der  Biterolfes  der  gestuont. 


des  stach  er  nider  üf  daz  gras 
der  sfn  da  wartende  was 
mit  rosse  mitalle. 

90  sich  eiböt  nach  dem  valle 
Gelphrät  der  wigant: 
an  lief  er  in  zehant. 
derfürste  was  ouch  nider  komen : 
des  swertes  hete  er  genomen 

95  einen  swanc  vil  witen. 
der  herre  künde  stiften: 
den  schilt  er  an  daz  ende  sluoc 
durch  herte  gespenge  guot  ge- 

nuoc : 
da  erreichte  er  ouch  die  ringe. 
900  nu  wart  dem  getelinge 
des  gastes  eilen  wol  erkant: 
der  helt  geloubte  sichs  zehant 

Nu  was  Else  ouch  komen. 
den  schilt  hete  fOr  sich  genomen 

5  ein  der  Biterolfes  man; 
da  von  Else  dö  gewan 
ein  spertiefe  wunden: 
er  stach  in  bl  den  stunden 
daz  im  nider  flöz  das  bluot. 

10  vier  und  drtzic  ritter  guot 
die  wären  da  mit  in  komen. 
den  gesten  wart  Ak  niht  genomen, 
wan  daz  si  wunden  künden  wem 
beidiu   mit   swerten   und  mit 
spem: 

15  die  geste  sluogen  siben  man. 
'  ich  wil  die  ritter  die  ich  hän  10* 
noch  gesunt\  sprach  Gelphrät, 
'niht  Vliesen,  slt  dise  hat 
der  tiuvel  gesendet  in  min  laut. 

20  si  sluege  wol  des  einen  hant, 
der  mir  verhouwen  hat  die  wät. 
solher  mute,'  sprach  Gelphrät, 


850  er         853  iren         859  lannger         862  und]  nu         864  nihtj  noch 
867  da       870  sy  wanden       877  ermande  H      883  im       892  in  fehlte  ff     903  no 
komen       905  einer  des       918  Verliesen        920  ein  ff       922  mäte 


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14 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


'wir  werden  selten  riche, 
die  man  uns  voilicllche 

925  mit  »werten  miszet  über  rant. 
ich  wil  in,*  sprach  der  wigant, 
'weder  sUize  noch  die  wege, 
weder  brücken  noch  die  stege 
nimmer  für  gerlten.' 

30  dazlantYolc  wolde  striten: 
A6  verbot  ez  Gelphrät. 
'sIt  man  uns  so  gemutet  hat» 
86  sult  ir  strltes  iuch  bewegen, 
swer  ez  wil  in  sin  kamere  legen 

55  swaz  er  in  ^ö  gewinnet  an, 
mlnes  teiles  ich  im  gan 

ze  haben  immer  äne  strlt' 
also  schieden  si  sich  slt. 

Si  riten  nider  durch  daz  laut 

40  daz  si  slt  nie  mannes  hant 
geruort    mit    striten    üf  den 

wegen, 
unz  daz  Biterolf  der  degen 
die  burc  ze  Bechelftren  sach. 
zuo  den  slnen  er  dö  sprach 

46  *ir  beide,  rihtet  alsam  ^, 
ob  man  durch  mute  iuch  bestS, 
daz  wir  in  teilen  unser  golt 
daz  si  uns  werden  nimmer  holt.* 
si  tiiten  als  er  in  gebot: 

50  doch  was  in  guoter  witze  not 
ir  einen  sanden  si  d6  dan, 
der  vant  zw^ne  wartman 
vor  im  üf  der  marke: 
si  beten  sorge  starke 

56  daz  si  wurden  an  gerant 
die  zw4ne  frdgte  er  zehant 
daz  si  im  sagten  maere 
wes  diu  burc  da  w»re. 

Si  sagten  äne  v^en 


60  'si  heizet  Bechettien, 
ir  herre  beizet  Rüedeg^r. 
uns  bat  diu  marcgrüvinne  h^r 
hiute  her  vil  fruo  gesant 
daz  wir  behüeten  ditze  lant' 

66  der  wartman  sprach  'nu  saget 
mir  daz, 
(ir  yart  Übte  desto  baz),  1 1  * 
wer  sint  die  nüch  iu rltent  hie?' 
er  sprach  'die  sint  vil  selten  ie 
kumen  her  in  ditze  laut. 

70  wir  beten  gerne  daz  bekant 
ob  wer  hie  heime  er  Rüedegör, 
ob  uns  der  marcgräve  h^r 
enthielte  unz  an  den  morgen', 
'des  slt  an  alle  sorgen' 

76  sprach  der  eine  wartman; 
'Sit  wir  daz  vemomen  h&a 
daz  ir  nahtselde  gert, 
der  werdet  ir  vil  wol  gewert.' 
D6  sagte  daz  gesinde 

80  der  schcenen  Gotelinde, 
da  waeren  komen  geste. 
büsfrowe  diu  beste 
diu  ie  fursten  hüs  besaz 
gebot  dem  ingesinde  daz, 

85  daz  man  ir  schöne  soldephlegen. 
dö  kam  Biterolf  der  degen 
daz  in  diu  marcgrsevinne  sach : 
von  sfnen  zühten  daz  geschach 
daz  si  sich  ere  an  im  versan; 

90  da  von  ze  Munt  er  si  gewan. 
do  man  in  und  euch  sin  volc 

enphie, 
diu  marcgrävinne  daz  niht  lie, 
si  bat  in  für  sich  bringen 
mit  slnen  jungelingen. 

95  iö  bete  man  ir  daz  geseit 


931  da       932  semfitet 
949  tetten      966  vüleicht      97 1  her 


934  ez]  sy 

979  Da 


944  da       945  alasam       946  mEt 
991  da     994  i&ngelingeo     995  da 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


15 


das  ir  liebten  Schilden  breit 

Yon  den  swerten  waeren  schart. 

dö  nu  der  gast  enphangen  wart 

▼OD  ir  und  ouch  ir  wiben, 
1000  66  lies  si  niht  beUben, 
Sin  fragte  in  umbe  stne  Tart, 

diu  si  vil  vUzicliche  wart 

und  ir  gesinde  gar  verholn. 

ja  bete  er  sich  s6  üz  yerstohi 
ft  daz  ez  dft  heime  was  verdeit: 

zwiu  sotde  erz  hftn  biegeseit? 

er  Terdagte  ez  Gotelinde 

und  j^em  ir  gesinde. 

doch  dient  man  im  mit  voUen 
wol: 
10  swer  guoter  wirde  danken  sol, 

alse  ouch  im  da  was  geschehen, 

dem  wirteersolgendden  jehen : 

aisam  tAten  ouch  si  duo. 
dö  indernsebstemorgenfruo 
15  was  getaget  in  daz  lant, 

den  recken  biez  man  ir  ge- 
want  11*» 

üf  die  soumaere  tragen. 

ich  enkan  iu  daz  niht  vol  ge- 


wie  schöne  si  in  und  stne  man 
so   von  in  scheiden  liezen  dan. 
Dö  er  urloup  bete  genomen, 
si   sprach    Maz   min  geleite 

komen 
Bol  mit  im  vol  durch  daz  laut. 
ze  Medelicke  ist  unbekant 
»  wie  wir  si  hie  gegruezet  han : 
si  sullen  Röedeg^res  man 
vil  wol  vermldenüf  den  wegen.^ 
dannen  reit  der  küene  degen 
nider  in  daz  Osterlant. 


90  vü  seine  wart  er  an  gerant, 
wan  man  daz  geleite  sach: 
nieman  in  dft  abe  enbracb. 
iä  mite  si  füoren  wol  behuot. 
in  sprach  da  nieman  waneguot. 

36       Der  beire  kam  in  Osterlant, 
ik  er  eine  burc  ouch  vant, 
diu  biez  ze  MütAren, 
dli  ritter  üf  wären 
die  besten  üf  ertrlcbe. 

«e  die  beide  lobelicbe 
der  geste  wurden  gewar. 
dö  huoben  sich  ir  drtzic  dar 
und  wolden  nemen  in  ir  guot, 
so  man  noch  dicke  den  gesten 
tuot. 

45  der  herren  zw^ne  mit  in  riten. 
wart  an  den  gesten  iht  erstriten, 
daz  müeste  äne  ir  danc  gesche- 
hen, 
s  wie  dicke  m  an  daz  bete  gesehen 
daz  den  beiden  jungen 

50  an  strite  was  gelungen, 
Wolfräte  und  Astolden, 
die  hie  werben  wolden 
mit  strite  guot  und  öre: 
si  muosten  desto  möre 

55  dar  nach  ungemüetes  bän. 
die  geste  fragen  man  began, 
wer  si  geleite  durch  daz  laut. 
Biterolf  sprach  *  unser  baut 
und  unser  degenlicher  muot 

60  glt  uns  geleite  vaste  guot' 
Wolfrät  der  neigte  sä  den  schalt: 
do  gescbuof  diu  Bit^olfes  kraft, 
er  gesaz  als  ein  steinwant. 
dö  bete  der  helt  an  siner  bant 

65  ein  sper  geneiget  s6re. 


999  iren  ^fter  1001  Sy  9  volle  18  wol  H  21  Da 

30  Mre  H        34  wann        42  da        47  mfbt  an         55  vngen&tei         57  geleilet 
61  so        64  da 


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16 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


er  dolte  ungerne  un^re:    12* 
Wolfiräten  stach  er  dar  nider, 
daz  ros  lief  zuo  der  bürge  wider, 
dar  umbe  enliez  er  niht  denstrit, 
1070  er  versaochte  ez  anders  stt 
hie  mit  Biterolfe  spihi. 
der  künde  ritterschaft  s6  zihi 
daz  er  im  lützel  iht  yertruoc: 
dm'chschilt  und  ringe  er  in  sluoc 

75  daz  diu  brunne  mdl  gewan; 
da  von  geloubte  sichs  der  man. 
Dö  stn  bruoder  daz  ersadi, 
Astolt  ir  einen  nider  stach, 
den  andern  er  ze  töde  sluoc. 

80  d6  wart  zomic  genuoc 
Bitrolf  der  küene  wlgant : 
dö  vertrat  des  beides  haut 
sich  unde  ouch  stne  man. 
die  Etzel  noch  nie  gewan 

85   im  ze  friunde  bi  ir  tagen, 
in  beiden  wart  von  im  geslagen 
wunden  durch  die  sarwät. 

dö  sprach  der  küene  Wolfirät 
'  ich  gesach  nie  grimmer  einen 
man: 

90  möhte  er  Etzelen  golt  hän, 
daz  beleite  er  wol  eine, 
der  mtnen  al  deheine 
sol  sfner  nieman  rüeren  an: 
mir  ist  leit  daz  ich  niht  ö  gewan 

95  könd  ö  ich  bete  hie  gestriten; 
ich  enhsBte  in  nimmer  an  ge- 

riten. 
swie  ich  ie  strites  bete  muot, 
ich  lieze  in  immer  m^r  singuot 
füeren  daz  ichs  gerte  niht. 
nao  swaz  im  durch  Österlant  ge- 
schiht, 


daz  wil  ich  im  gelten  gar, 
ob  stn  niht  wirdet  gewar 
eine  der  vil  küene  degen : 
vermfdet  in  der  üf  den  wegen, 

5  für  war  mac  ich  des  wizzen  niht ; 
kne  aleine  ob  in  gesibt 
von  Kriechenlande  Sintram. 
Sit  mir  des  siges  niht  gezam, 
so  mac  in  nemen  der  Krieche, 

10  von  dem  manec  edel  sieche 
ist  worden  in  den  riehen." 

si  rieten  üriuntltcben 
sich  von  den  gesteh  scheiden, 
geleite  von  den  beiden 

15   sider  Biteroif  gewan 

daz  er  mit  urloube  dan      12^ 
von  den  guoten  recken  reit; 
si  wurden  dienstes  im  bereit  • 
für  Wiene  unz  in  Ungerlant, 

so  da  er  sit  derHiunen  künic  vant. 
Des  enhan  ich  niht  vemomen, 
ist  er  äne  strit  komen 
hinz  Etzelburc  der  riehen, 
dö  er  so  fkiuntUchen 

s5  wart  geleitet  durch  die  marke. 
Bitrolf  der  vil  starke 
hörte  sagen  diu  maere 
daz  d4  heime  waere 
der  künec  von  Ifiunen  riebe 

so  mit  beiden  lobeltcbe : 

der  bete  er  ein  vil  michel  kraft, 
dö  freute  sich  der  ritterschaft 
Biteroif,  dö  daz  geschach 
daz  er  si  bt  dem  künige  sach. 

S5       Do  er  nu  ze  Etzelburc  was 
komen, 
dö  wart  sin  vaste  wargenomen. 
swie  vil  da  ritter  waere. 


1075prune         77  Da        79  tot        SO  da        82  da        88  da        90  mocht  er 
Etsel        1115seyder        19  Hongerlant        22  an  streite       24  da       29  H&Dreiche 
35  Da  er  na  za         36  da 


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ßlTEROLF  UND  DIETLEIß 


17 


man  hiez  den  degen  maere 
heiliergen  nach  gewonheit: 
im  swer  ie  ze  skänegeshove  gereit, 
der  wart  vi]  w^ic  übersehen, 
alsdmuoste  onch  im  geschehen. 

Wol  behalten  wart  ir  wät. 
durch  den  Biterolfes  rät 

4s  si  legten  bezzer  kleider  an. 
dem  kunege  wart  dö  kunt  ge- 
tan 
daz  da  ritter  wsren  komen: 
swd  si  haeten  sich  genomen, 
si  f&erten  dürkel  schilde  schart. 

»  da  von  ir  wol  gegoumet  wart, 
der  kfinec  hiez  dö  besehen  hin : 
'hänt  si  iht  herren  under  in, 
daz  sol  man  mich  wizzen  län\ 
der  böte  sach  ir  herren  an: 

B  der  truoc  wät  Ton  Abalin, 
dar  under  hiute  vischin 
ze  bezöge  wären  wol  genät: 
swaz  siner  beide  bf  im  stät, 
die  truogen  ouch  die  besten  wät 

60  die  ieman  noch  gesehen  hat: 
daz  wären  phelle  üz  Alzab4, 
samtt  gröene  alsam  der  kl^ 
gesniten  wite  und  ouchvillanc, 
dar  under  wtzer  danne  blanc 

e  riebe  yedem  hermtn 

daz   si   niht   bezzer  mohten 
sin.  13* 

•  Der  ie  ritter  gerne  sach, 
▼on  des  boten  daz  geschach 
daz  si  ze  hoye  muosten  komen. 

7«  die  daz  beten  6  vemomen 
daz  fremde  wigande 
waeren  in  dem  lande, 


die  Utens  al  geltche  sehen, 
bl  ir  gruoze  mohte  er  jehen, 
75  si  truogen  den  recken  holden 
muot. 
dise  beide  vil  guot 
kömen  da  der  künic  saz : 
der  wirt  sin  selbes  dö  vergaz 
daz  erTonsedelenihtenspranc. 
80  des  sagte  im  deste  seiner  danc 
Bitrolf  und  die  sinen  man 
des  gruozes  des  im  wart  getan, 
si  nigen  im,  er  hiez  si  sider 
zuo  ime  sitzen  nider 
85  und  hiez  in  schenken  stnen  wfn. 
wie  künde  er  ungefräget  sin 
da  von  dirre  maere, 
von  wanne  komen  waere 
der  recke  unde  ouch  sine  man! 
90  der  künec  versömen  des  began, 
daz  der  eine  ir  aller  phlac 
an  dem  diu  hoehste  zuht  lac. 
Der  künec  vonBergen  sprach 
duo 
dem  sune  Botelunges  zuo 
05   '  Etzel,  tiurlicher  degen, 
wir  haben  uns  üf  den  fremden 

wegen 
gearbeit  harte  sere 
daz  wir  die  grözen  ^re 
hie  zen  Hiunen  wolden  sehen; 
iMo  und  waer  doch  anders  niht  ge- 
schehen, 
wan  daz  uns  vinde  hänt  ver- 

triben, 
und  wsem  ouch  anderswä  be- 

liben, 
wan  durch  dtnen  lop  den  riehen, 


1140  za  des  kmdgB         52  haben  sy         55  Abalf  n         56  haut  57  bezoch 

60  doeh       61  Azzabe     62  samat  grften  als  Tarn      65  harmleio  78  da 

^  destee        84  im         86  yntngei  H         90  versonneo        99  zun  1201  haben 
Heldenbaeh  I.                                                                                                  2 


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18 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


den  man  vil  yolliclichen 
1205  saget  in  ander  künege  lant; 
und  Wirt  uns  des  iht  erkant , 
so  var  wir  immer  deste  baz/ 
der  künec  dö  langer  niht 
ensaz, 
von  dem  sedele  er  balde  spranc 
10  und  sagte  im  der  reise  danc 
die  si  da  riten  in  sin  lant. 
er  sprach  'min  golt,  min  ge- 

want, 
Silber  ros  und  ouch  min  wät 
und  allez  daz  min  kamere  hkX, 
15   daz  sol  mit  iu  geteilet  stn. ' 
er     tete    in    guoten    willen 
schin  13»» 

und  bevalch  die  geste  alzehant 
Rämunge  üz  der  Wlächen  lant. 
Vil  dringens  muoste  da  ge- 
schehen 
w  von  den  die  ez  niht  heten  ge- 
sehen 
wie  si  der  Hiunen  künec  enphie. 
d6  sach  man  Rüedegdren  hie 
und  Gotelen  den  riehen, 
die  enphiengen  vlizicllchen 
25  die  fremden  wigande 
in  hiunischen  landen. 
.  si  nigen  als  si  solden. 
die  andern  die  da  wolden 
ouch  mit  gruoze  si  enphän, 
so   die  sach  man  zuo  den  gesten  gän: 
Gibeche  unde  Homboge, 
von  Pölän  der  herzöge, 
der  was  in  vancnüsse  dd , 
zuo  den  gesten  gienc  er  s&; 
55  also  tete  ouch  Schrütän, 
der  herzöge  von  Merän, 


1 208  leoger  immer      1 8  WaUien       20  denen       23  Gottein 
29  si]  sein  H        31  Gibehe        33  vancknoTs  37  Dnringen 

39  da        44  so  ze  hanft  «<e<«        68  ob        59dair        62  da 


von  Durengen  der  wigant 

der  was  Imfrit  genant; 

dar  gienc  ouch  Otte  der  degen 

40  des  pris  vil  höhe  was  gewegen; 

irinc  unde  ouch  Häwart, 

von  den  vil  wol  gegruezet  wart 

der  fremde  gast  in  Hiunen  lant. 

darnächenphiencinsäzehant 

45   vil  vUziclichen  Rüedegör. 
dö  dankete  im  der  degen  h^r 
der  guoten  nahtseiden 
die  er  mit  sinen  beiden 
ze  Bechelären  nämen, 

50  dö  si  dar  kämen, 
von  der  marcgraevinne: 
'diu  erbot  uns  die  minne, 
daz  uns  nie  baz  erboten  wart 
an  unser  langen  üzvart.' 

55  '  daz  wolde  got, '  sprach  dö  der 
degen, 
'  daz  iuwer  waere  also  gephlegen 
als  ich  iu  des  gunde. 
gelebe  ab  ich  die  stunde , 
daz  ir  ritet  durch  daz  lant, 

60  iu  Wirt  min  wille  baz  erkant.* 
Si  säzen  nider  alsam  L 
dö  was  der  küniginne  wo, 
wenne  daz  geschehe 
daz  si  die  geste  saehe. 

65  si  was  guoten  recken  holt: 
da  mite  bete  si  daz  versolt  14* 
daz  man  ir  maneger  tugent  jach, 
swä  daz  von  firouwen  sIt  ge- 

schach, 
die  valschen  hetenz  niht  für 
guot: 

70   si  jehent  noch  daz  in  ir  muot 
stö  üf  valsche  minne. 


26  weyganden 
38lrenfrid 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


19 


dem  Site  der  künigiiine 
nikt  ze  rehte  wlu*eii  kunt, 
er  mohte  irz  velschea  manage 
stunt. 
ii75  swenneabezderkönecvemam, 
er  wart  ir  nimmer  drumbe  gram 
Daz  sia  den  beiden  schöne  erbot, 
si  half  TÜ  manegem  üz  der  n6t, 
die  er  vil  ofte  hete  län 
80  bl  im  yil  unberäten  gän: 
si  habte  im  ikf  sfn  ^re, 
und  daz  er  Rüedeg^re 
bete  gegeben  den  gewalt 
daz  der  snelle  degen  halt 
»  die  armen  wol  beruodite, 
swaz  ir  sin  lant  besuochte. 
Froun  Heichen  antfanc  niht 
geschach 
wan  dö  si  den  helt  sach 
Sit  an  dem  dritten  morgen. 
90  diu  fronwe  was  in  sorgen 
wie  si  die  beide  enphienge  also 
daz  sin  die  geste  waeren  frö 
und  daz  sis  oudi  hste  ^re: 
des  Tleiz  si  uch  vil  s^re« 
9s  der    dritte  morgen  der  was 
komen, 
d6  bete  der  helt  wol  vemomen 
daz  in  diu  frouwe  wodde  sehen. 
des  enkunde  ouch  anders  niht 

geschehen 
wan  dft  si  bl  dem  künige  saz. 
uoo  der  helt  liez  ungezümet  daz 
daz  si  von  dem  sedeie  stuont, 
so  fironwen  noch  in  zühten 

tuont. 
Biterolf  dö  zuo  ir  gie : 
86  vUzicUeh  si  in  enphie 


5  daz  si  da  von  wart  rösenvar. 
si  blicte  harte  dicke  dar: 
ez  was  ein  wol  gestalter  man. 
frou  Helche  in  biten  dö  began 
daz  er  sich  niht  rerdriezen  Aä 

10  lieze,  und  hete  er  anderswä 
bezzer  friunt  danne  an  in, 
da  woldens  immer  dienen  hin 
daz  er  in  eine  waere  holt: 
'mines  herren  lant  und  unser 
golt, 

15   daz  sol  mit  iu  geteilet  sin: 
litiu  durch  den  wülen  min  14^ 
Yersmähen  niht  des  kflneges 

guot. 
ob  ir  iu  schaden  iht  getuot 
durch  iuwem  gebresten/ 

20   also  sprach  si  zen  gesten, 
'daz  waere  unwislicher  muot: 
der  kunec  so  gerne  glt  sin  guot 
daz  ez  nieman  kan  gesagen. 
vii  gerne  hoeren  wir  die  klagen 

S5   die  unser  gäbe  ruochent 
und  ez  an  uns  vwsuochent' 
der  gast  sprach  mit  guoten  siten 
'frouwe,  s wen  man  beeret  biten, 
ob  der  denne  wirt  gewert, 

so   so  ist  getan  des  er  da  gert. 
ich  diene  iu  gerne  swaz  ich  mac : 
des  ie  der  Hiunen  kunic  phlac, 
TÜ  wol  yersihe  ich  mich  dar  zuo, 
swaz  ich  im  miner  dienste  tuo, 

36   er  löne  mirs  in  einem  tage.^ 
Sit  wart  daz  frou  wen  Heichen 
klage 
daz  er  niht  von  in  beiden  nam. 
swenn  aber  den  känicdes  gezam 
daz  er  herverten  reit, 


1274  IM  aiuiiger         75  ob         76  darambe         79  verlan       87  emphanf^ 
93  sis]  sy  es        94  si  fehU,  H       96  da    helt  fehlt,  H      1312  nymmer      20  za  den 
28  wenn      33  versidi      38knnibt/f      39  in  herCorten 

2* 


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20 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


1940   der  gast  vor  stnen  recken  streit 
sam  er  ervehten  wolt  diu  lant: 
die  besten  die  man  bf  im  vant, 
s6  was  er  einer  drmider 
unde  iedoch  besonder 

46   der  beste  den  man  dd  vant. 
den  sige  warp  ie  des  beides  hant 
vil  dicke  lobellchen 
vor  Etzeln  deme  riehen. 
Daz  treip  der  fürste,  daz  ist 
war, 

60   yU  nähen  in  daz  dritte  jAr 
daz  im  der  dienste  nie  gebrast: 
dar  umbe  diente  da  der  gast 
daz  er  die  recken  gerne  sach. 
zem  künege  man  yil  ofte  sprach 

55    *seht  disen,  der  möhte  könic  sin. 
er  tuot  s6  degenilchen  schln 
und  ouch  so  ritterliche  tat: 
swiez  umbe  sin  gesiebte  stät, 
der  recke  ist  alsd  gemuot 

60   daz  ir  und  allez  iuwer  guot 
kündet  niht  verenden, 
daz  er  mit  sinen  henden 
tuot  in  manegen  ziten 
in  iesltchen  striten/ 

66  Dö  sprach  der  kdnec  4ch  weiz 
vil  wol 
wie   ich   den  helt  versolden 
sol:  15* 

iedoch  hän  ich  desimmer  schäm 
daz  er  nie  niht  von  mir  genam. 
mine  gäbe  hiete  genomen, 

70   waere  er  mir  s6  nähen  komen, 
Baligän  der  vil  riebe, 
der  vil  gewalticliche 


ist  ob  den  beiden  alse  ich  bin. 
e  er  äne  gäbe  kaeme  hin, 

76  ja  gibe  ich  im  ^  zehen  lant' 
Sit  wart  Biterolf  gesant 
da  sich  ander  beide  werten 
•in  stürmen  also  herten: 
Etzele  unde  sine  man 

80   michel  ^re  da  gewan. 
Biterolf  und  Rüedegör 
und  Schrütän  der  degen  h^r 
die  täten  swaz  si  künden, 
si  beten  in  ir  stunden 

86-  Etzelen  gedienet  also 
daz  ers  ^  was  vil  dicke  frö : 
nu  muoste  er  sM  trüric  wesen. 
siner  liute  w^nic  was  genesen 
vor  einer  stat  da  man  streit. 

90   als  uns  daz  buoch  hat  geseit, 
diu  stat  diu  lac  durch  Prinzen 

lant: 
si  was  Gamall  genant 
vil  tüme  bete  se  unz  in  daz  mer. 
des  wart  daz  hiunische  her 

95   getwungen  vil  söre, 
unz  daz  mit  Rüedegöre 
Biterolf  der  helt  truoc 
ein  zeichen  riebe  genuoc 
zem  aller  hoehsten  bürgetor. 
1400   die  in  des  solden  wesen  vor, 
durch  list  wichen  in  hindan: 
Biterolf  und  sine  man 
und  Rfledg^res  ingesinden, 
die  muoste  man  dö  vinden 
5   innerhalp  der  borge  tor. 
vil  manic  ketene  was  da  vor 
mit  s werten  üf  gehouwen: 


1343  danmdter  48  dem  54  za  dem  55  dise  der  kunig  58  wie  es 
59  so        60  ir]  tv  H        65  Da        69  hiet        71  Balygan        78  in]  mit 

83  teten  89  sUte  90  bnoch]  dick  92  u.  1501  Garaaly;  auch  1451  Gamtlyn 
93  tflren  sy  het         98  vi!  reick       99  zom  aller  höchsten         1401  liste 

3  Rndei^rs  4  die]  do  ^    da        5  ynaerthalb        6  kette 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


21 


wie  mohtens  des  getrouwen 
daz  si  wurden  stt  gevangen? 

m  81  beten  sich  vergangen 
ein  gazzen  ze  verre. 

Biterolf  der  herre, 
der  heit  yü  unyerdrozzen, 
mit  würfen  und  geschozzen 

IS  wifft  er  des  ertwungen 
daz  er  kam  gesprungen     15^ 
an  einen  tum  Testen, 
den  werten  ik  den  gesten 
die  stolzen  bürgere : 

»  des  wart  der  schade  maere. 
Dö  wart  geyangen  Ruedeger 
nnd  Biterolf  der  degen  hdr 
wol  mit  ahzic  mannen, 
die  andern  muosten  dannen 

s  harte  schedeltchen  komen. 
den  sige  heten  da  genomen 
die  stolzen  bürgere. 

daz  wart  harte  swaere 
Etzelen  deme  riehen; 

»  Heichen  sicherllchen 
trachte  ez  s^re  den  muot 
daz  86  manegen  helt  guot 
Etzele  weste  Ton  in  tot: 
noch  was  daz  ein  groezer  not 

«  daz  dise  gevangen  lägen  hie. 
swaz  er  des  slnen  schaden  ie 
Ton  sinen  ytnden  gewan, 
80  klagte  er  nie  sine  man 
%6  bitterlichen  s^re. 

«  hundert  tüsent  oder  m^re 
mdhten  dar  under  ligen  t6t, 
k  daz  si  koemen  Hz  der  not. 

Henrerten  dö  began 
der  kunic  selbe  und  sine  man. 

a  Hekhe  diu  htre 


klagte  die  grdzen  ^re 
diu  an  den  beiden  was  gelegen. 
swieEtzel  bete  manegen  degen, 
si  muosten  sider,  daz  ist  wlu*, 

w   geyangen  ligen  wol  vier  jär 
in  der  stat  ze  Gamalln, 
daz  er  mit  al  den  recken  sin 
si  nie  künde  errebten; 
wan  daz  den  guoten  knehten 

56   ein  gelucke  sIt  geschach 
daz  durch  einen  tum  brach 
diu  Biterolfes  wisheit; 
als  uns  daz  msere  ist  her  geseit, 
dar  tkf  ruöwicllchen  lac 

00   des  landes  herre  manegen  tac, 
er  und  diu  küniginne, 
und  sliefen  nabtes  drinne; 
Da  von  si  Sit  daz  laut  verlum. 
Biterolf  durch  einen  tum 

65   in  den  andern  bete  gegraben: 
ja  wolde  er  da  niht  langer 
haben  16' 

quäle  als6  gevangen. 
waer  des  niht  ergangen, 
Etzele  und  alle  sine  man 

70   die  künden  niht  ervobten  hän 
üz  der  selben  veste 
die  vil  werden  geste. 
Bodislau  der  künic  hiez. 
daz  in  ie  genesen  liez 

75   Biterolf,  da  er  in  vant, 
dar  umbe  lie  des  beides  baut 
den  kunic  sfnes  tödes  frl, 
daz  im  lac  beneben  bl 
daz  aller  schoenste  windisch  wip, 

so   diu  ie  gewan  den  ir  llp 
ütf  al  dem  ertriche. 
er  schiet  in  baldecllche 


1408  Boeliteii  sy 
^ff»       41  mochten 


11  gasse       14  werffen  vnd  mit        21  Da 
42  komen        62  darynne       73  Bodislaw 


35  lagen  ge- 
79  schonest 


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22 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


von  der  küniginne  dan. 

den  künec  besliezen  er  began, 
1485   als  er  beslozzen  selbe  lac. 

mit  ir  banden  manegen  slac 

diu  frouwe  zuoir  brüsten  sluoc :       20 

leide  sd  was  ir  genuoc, 
'    ja  vorbte  si  ir  mannes  tdt. 
90   der  gast  ir  scbrien  sä  verbot, 

si  getorste  ninder  werden  Itkt. 
do  bevalcb  der  Dietlinde  trüt 

den  künic  Rüedegere:  25 

er  lie  bl  im  niht  m^re^ 
95   wane  zehen  siner  man. 

vil  tougenlicbe  kam  er  dan, 

näcb  volgeten  im  wol  sibenzec 

man.  so 

zuo  der  porte  er  kam  gegän, 

er  vant  den  portemere : 
1500    des  wart  sit  freuden  leere 

GamaÜjliu  guote  stat. 

des  slözzels  er  niht  langer  bat,       s5 

daz  houbet  er  im  abe  gesluoc. 

sorgen  bete  er  iö  genuoc 
5   wie  erz  den  Hiunen  möhte  ge- 
sagen, 

daz  ernibt  selbe  wurde  erslagen:      40 

des  muoste  er  eine  firist  bän. 

daz  sin  gesinde  bete  er  län 

innerbalp  der  porte  ligen; 
10   des  mohte  deste  baz  gesigen 

dö  daz  biuniscbe  ber.  45 

an  dem  lande  und  öf  dem  mer 

biez  man  bebüeten  dd  die  stat. 

ir  spil  dem  was  s6  näben  mat, 
15   des  si  beten  e  gepblegen: 

Biteroif  der  ziere  degen      16^      50 


allenthalben  schAch  bot. 

der  Priuzen  künec  kam  in  die 

not, 
und  m6hte  erEtzeln  selbe  hän, 
daz  er  in  gerne  bete  lan. 

Der  Hiunen  gast  der  was  nu 
komen. 
Etzele  bete  nie  vemomen 
s6  rehte  liebiu  msere: 
mit  beiden  lobebaere 
huop  er  sich  zuo  dembärgetor. 
sän  ze  strite  sich  da  vor 
rihten  nu  der  Hiunen  man. 
in  der  stat  sich  des  versan 
der  bürge  büetsre, 
und  was  in  vil  unmaete. 
Der  besten,  die  der  künic  dar 
br&bte,  wart  schöne  gar 
vor  dem  tage  tüsent  man. 
Biteroif  der  gie  von  dan, 
sam  der  helt  waere 
des  nahtes  zirkare. 
er  kam  bin  wider  dft  im  ^ 
vil  dicke  was  gewesen  we : 
dk  von  si  laut  und  stete  vlum. 

dd  sande  er  üf  den  einen  tum 
einen  bervanen  breit, 
sehzic  helde  vil  gemeit 
die  iiez  er  durch  daz  lochdarin. 
dö  gie  er  aber  wider  hin 
da  er  den  wirt  gevangen  vant: 
der  muoste  Rüedeg^res  baut 
dulden,  alse  er  in  L 
drizic  frouwen  oder  m^ 
sach  er  bi  im  weinende  st^: 
ob  si  in  leben  woldea  län. 


1490  so       91  gedorflt       92  da  benaleh  des 
ten       1502  slSsses  H      5  er  den  haiden  mocht 

13  da  \bsifehU,H         16  zeite 

26  sam     daraor         27  hayden         32  schöne 

45  pant        47  als  er  im  vor  ee 


96  Uiigeo       97  noch      99  por- 
6  daz  nit  selb  er        11  haydniseh 
17  scbache         22  nie]  ine  H 
39  verluren        40  da        44  da 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


23 


des  bat  der  wirt  die*  geste. 
degene  aller  beste 
sprachen  'ir  ersterbet  niht; 
swaz  halt  anders  hie  geschiht, 

1965  ir  geniezet  hiwers  wibes 
m^r  daime  hiwers  llbes.' 
Dd  wart  der  Etzelen  van 
von  den  Rüedeg^res  man 
an  einen  schaft  gebunden. 

w  den  stiezen  sie  ze  stunden 
▼il  höhe  üz  einer  zinne. 
dö  a^  diu  küniginne 
daz  man  ir  lieze  ir  liutgenesen. 
'daz  muoz  an  Etzetai  gn&de 
Wesen' 

e  spradb  Biterolf  der  wfgant. 
'iedoch   gewiget  iu  wol  mtn 
hant,  17* 

hl  und  den  frouwen  diehiesint, 
daz  man  der  guoten  ritter  kint 
fteret  mit  uns  lebendic  hin. 

n  iedoch  ist  Etzel  nu  her  in.' 
Dd  wert  diu  naht  niht  möre. 
der  Büvnen  künec  tU  h^ 
liez  stniu  hom  erscheilen 
daz  sine  wicgesdlen 

n  imhulfenstörmenzuoderstete. 
daz  liat  gemächlichen  tete 
daz  ez  mi  an  die  were  gie. 
vil  Abele  nllehgd[>fkren  hie 
heten  si  dar  inne. 

M  mit  stritgerendem  sinne 
der  köBec  den  schilt  nam  zuo 

der  haut: 
iä  lOD  b6  hele  er  Hinnen  lant 
I  Aendic  nimmer  mör  gesehen : 


so  herte  muoste  ez  noch  ge- 
schehen 
86   Ton  strlte  bt  im  drinne. 
si  sähen  tz  der  zinne 
noch  des  Zeichens  niht  wagen: 
der  Hiunen  künic  wser  erslagen, 
wan  von  Lätrluge  frinc, 
90   dem  vil  höhe  stniu  dinc 
ze  manegem  strite  wären  kö- 
rnen, 
der  hete  hinder  sich  genomen 
Etzebi  den  vil  rfchen. 
man  mohte  wol  geliehen 
95   die  lassteine  kaltem  sn^ 
den  si  tu  dicke  sähen  ^ 
von  winden  undr  einander  gän: 
also  dicke  wurden  län 
die  schüzze  nider  üf  sie. 
1600   onch  wart  von  slingen  würfen 
hie 
erdoezet  manic  helmvaz. 
waz  half  der  Hiunen  künic  daz, 
daz  er  selbe  drinne  was? 
mit  grözer  not  er  da  genas. 
5   ze  siben  tom  sich  huop  der  strit ; 
da  was  der  Etzelen  nit 
vaste  under  si  bekomen: 
waBre  er  noch  niht  danne  ko- 

men, 
so  wssre  er  von  den  steinen  tot. 
10       nu  gie  den  burgaeren  not 
ob  in  gezwivelt  der  muot; 
wan  si  ein  zeichen  harte  guot 
sähen  üf  dem  turne  wagen, 
wer  möhte  in  daz  ze  gloube 
sagen 


1557  Da         70  in]  liiii  ff         71  Dikt  fefiÜ        74  weichseselleD        78  nack- 

85  teyiine        86  n  fehÜ^  ff       hS  ward       97  windez  vnder      98  als 

1600  geworfen  1  es  toset  3  darynne  5  porten  vgl.  die  Varianten 

iV».  19J0,  2  7  komen,  verbessert  von  ß^.  Grimm  geseh,  d.  reinu  s,  568. 

Sdoch 


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24 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


1615   daz  ir  kunec  gevangen  lac? 
der  wirt  in  da  mit  dd  gewac  17*» 
daz  er  in  selbe  fride  schuof : 
man  hörte  Mte  sfnen  ruof 
daz  erz  ir  künic  waere. 

so   dö  sach  man  ouch  stritbaere 
daz  Yolc  dort  unde  hie. 
der  porte  man  deheine  lie, 
man  versuochte  ez  unz  dar  an: 
des  manegen  verchwunden  man 

s5   gewan  der  künec  von  Hiunen 
lant. 
da  tete  selbe  des  forsten  hant 
daz  ez  vil  lange  wart  geseit. 

swie  h^rlichen  bi  im  streit 
Der  künic  von  den  Bergen, 

so   Sit  muoste  er  fride  werben, 
in  der  gewalte  er  ^  da  was, 
vil  maneger  sit  von  im  genas 
der  des  tödes  müeste  wesen. 
man  mohte  fuodermaeze  lesen 

85   die  phlle  vor  der  müre  ligen. 
senfte  muoste  sin  verzigen : 
man  fuort  den  wirt  gevangen 

dan, 
sin  scho^ru^  wip  tet  man  alsan. 
die  stolzt^M  burgaere, 

40    mich  dunket  daz  ir  waere 
vil  mane|»er  da  von  ungemuot, 
dö  si  die  vesten  turne  guot 
der  Hiunen  kunege  muosten 

geben, 
ob  si  iht  langer  wolden  leben. 

46  Mit  not  gedingte  Rüedeger 
von  Priuzen  lant  dem  künege 

h^r. 
die  Hiunen  brächen  nu  hie  vor 


vil  manege  tür  unde  tor. 
den  liuten  was  gedinges  not , 
50   daz  sis  niht  alle  sluogen  tot 
die  si  dar  inne  fanden, 
doch  sach  man  manegen  vmn- 

den, 
dem  sin  was  vil  ungedäht. 
swie  dicke  der  Hiunen  künic 

bräht 
55   hete  dar  diu  grözen  her, 
si  wÄm  im  ie  also  ze  wer 
daz  er  und  alle  sine  man 
mit  schaden  muosten  scheiden 

dan. 
diu  stat  waer  immer  frt  gelegen; 
60   niuwan  durch  den  einen  degen, 
der  löst  sich  selben  üz  der  not. 
der  Priuzen  lac  da  maneger  tot, 
da  von  daz  er  den  tum  durch- 
brach, 
vil  gewaltic  man  dö  sach 
65   Etzebd  den  vil  riehen: 

nie  wolde  er  entwichen       18* 
unz  man  im  den  künec  gap  bf 

der  hant, 
der  muose  im  Hute  und  ouch 

sin  lant 
antwurten  und  sin  selbes  llp. 
70   schiere  hiez  er  im  sin  wip 
zuo  stnem  stuole  wisen: 
sol  man  unkristen  prtsen, 
so  mohte  ouch   si   ze  prlse 

wesen. 
an  einem  buoche  hörte  ich  lesen 
76   ze  einem  wären  maere 
daz  neheiniu  schoener  waere 
von  windischer  diete. 


1617  im         20  da         34  föder  motze         36  mnsteo  sy  gesi^n  42  da 

turnen         46  Breossen  lanndt  der         47  prachten  H        49  den  was  56  waren 

verr  H        62  BreAssen         64  da         68  mässet         72  breysen  73  preysen 
76  nie  liaine 


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BITEROLF  Ui^DrDIETLEIB 


25 


der  sibiir  hiete, 

der  mohte  man  iä  schouwen 

loo  sehs  and  ahzic  fron  wen, 
wtp  unde  ouch  meide, 
nnbiitendise  beide, 
der  gast  und  her  Rüedeg^r, 
daz  er  der  kamere  keine  m^ 
86  in  der  stete  lieze  brechen: 
wold  er  sich  schöne  rechen, 
s6  solde  er  mit  im  fueren  dan 
die  kuniginne  unde  ir  man, 
und  daz  er  berihte  daz  lant 
M  und  die  stete  nach  stner  haut. 
D6  volgete  er  vil  dräte 
nach  der  beide  rate, 
er  nam  so  vil  der  gfsel  sider 
daz  er  mit  im  fuorte  wider 
95   vier  hundert  ritter  oder  baz. 
der  kjinic  tete  ez  umbe  daz, 
daz  man  ez  sagte  ze  maere 
daz  sin  hofigesinde  wsere 
der  kunec  von  Priuzen  landen. 

1700  in  die  stat  si  sanden 

und  suochten  drüz  die  besten 
die  si  dar  inne  westen, 
ez  wäre  frouwe  oder  meit. 
grözen  schaz  und  richiu  kleit 
5  fttorten  si  d6  mit  in  dan. 
als  ich  iu  gedaget  hän, 
86  rihten  si  sich  sä  zehant 
mit  verte  zuo  der  Hiunen  lant. 
Nach  dirre  gr6zen  arbeit 
10  mit  urloube  von  in  reit 
der  marcgräve  rtche. 
er  hete  vü  mdeliche 
ert^iten  daz  ez  geschaehe 
wie  er  BecheUren  ssehe 


16   unde  ouch  Gotelint  stn  wlp: 
diu  hete  irminniciichenllp  18** 
nach  im  verklaget  s4re. 
dem  guoten  Rüedeg^ 
die  wege  wliren  wol  bekant. 

80   dö  k^rte  er  vonderPriuzenlant 
gehende  vil  starke 
ze  B^heim  durch  die  marke: 
ich  wffin  er  schöne  enphangen 

wart 
nach  siner  langen  üzvart, 

S6   dö  er  gesunder  wider  reit, 
wim  wizzen  niht  der  wteheit 
wie  er  sin  dinc  ik  heime  vant. 
beidiu  liute  und  ouch  sin  lant, 
daz  mohte  allez  deste  baz, 

80   do  er  nu  ze  Bechelären  saz. 
ich  wil  gelouben  und  des  jehen 
daz  stn  antfanc  was  geschehen 
mit  guote  in  slnem  lande, 
dem  edeln  wigande 

35    wftren  stne  recken  holt, 
daz  hete  er  wol  an  in  versolt. 
Waz  er  nu  da  ze  tuonne  habe, 
der  maere  muoz  ichkumenabe, 
ich  wil  iu  von  den  forsten  sagen. 

40   si  kämen  kiüme  in  vierzic  tagen 
zuo  derTuonouwe  an  die  fluot. 
si  fuorten  manegen  ritter  guot, 
etdtche  wol  gesunde, 
sumeltch  vil  s^re  wunde, 

45   und  beten  dort  in  strttes  not 
ir  vil  manegen  Uzen  tot. 
ze  Etzelburc  der  riehen 
kam  vil  firaellchen 
der  künic  da  er  Heichen  vant. 

60   die  hüte  über  al  stn  lant 


1678  bette  ff        84  ktmme  ff      87  in       88  kanii^ii        91  Dt       94  in 
99  Breossen  1701  daraus  13  dtz  geschach  14  gesteh      20  Brefissen 

25  dt     »26  wir        30  dt        32  emphtiig        36in]sy        37  tftn 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


der  kunfte  wurden  wol  gemuot. 
sin  wfp  diu  kOniginne  gaot 
diu  gienc  für  einen  palas: 
der  künec  von  sfnem  rosse  was 
1755   gestanden  nähen  bl  der  tür. 
mit  Heichen  giengen  dö  dar  für 
die  da  bt  ir  solden  stn. 
'wiUekomen,  herre  mfn,' 
sprach  daz  tugenthafte  wtp, 

60  'mir  ist  iiep  daz  ich  dlnen  Ifp 
8^  wol  gesunden  hin  gesehen: 
des  wil  ich  mir  gelückes  jehen.' 
ir  gruozes  dankte  er  ir  gar  wol, 
als  man  firiunde  danken  sol. 

»   mit  armen  er  si  umbesl6z , 
er  sprach  'mfn  dienest  ist  so 
gröz  19» 

daz  du  mirs  gerne  danken  solt. 
ich  bin  dir  innicUchen  holt 
und  händir  m^rgesindesbräht. 
%      70   da  mit  hän  ich  an  dich  gedäht 
in  Sturme  Ai  ich  angest  leit. 
manege  frouwen  unde  meit, 
die  solt  du  heizen  ffir  dich  gän, 
die  ich  ze  gfsel  mit  mir  hän 

75  gefüeret  her  in  ditze  laut, 
frouwe,  daz  st  dir  bekant, 
ich  hftn  der  Prinzen  künic  hie.' 
froeUchen  si  d6  mit  im  gie. 
abe  zöch  er  sin  gewant, 

80  zuo  ir  saz  er  s^  zehant 
und  sagte  ir  diu  m«re 
wie  im  dort  gelungen  wäre. 

Ir  hdile  danken  si  begm 
daz  er  die  selben  stat  gewan 

85  diu  im  BÖ  lange  widerstreit, 
und  das  diu  Rftedeg^res  leit 
beten  ende  s6  genomen. 


dö  spradier^dasistallezkomen 
▼on  unserm  küenen  gaste. 

90   landes  hundert  raste 

bete  yerdienet  wol  sin  hant. 
ich  enhete  die  stat  noch  daz 

lant 
ftne  in  niht  betwungen. 
daz  uns  ist  gelungen, 

95   daz  ist  Yon  stnem  eilen  komen.  ^ 
dö  si  bete  daz  vemomen, 
dö  sprach  vil  gOeUlche 
diu  käniginne  rtche 
'dft  sul  wir  denken  wol  dar  kuo 
1800   daz  man  nach  sinem  willen  tuo 
allez  daz  er  selbe  wil. 
möhten  wir  im  also  yil 
geben  sam  wir  lande  hin , 
daz  solde  allez  sin  getan/ 

5       Dar  nach,  dö  si  daz  gesprach, 
derkunec  die  frouwen  ir  gemach 
schaffen  mit  ir  meiden  liez. 
bat  er  im  bereiten  hiez: 
si  badeten  hamaschrüm  Tonin. 

10  von  Prinzen  lant  die  künigin, 
die  hiez  man  dö  ze  hove  komen. 
si  bete  ö  wunders  tu  vemomen 
Ton  frouwen  Heichen  ricfaeit: 
vil  frouwen  unde  manic  mdt 

15  mit  ir  ze  hoTC  muosten  komen. 
der  wart  so  schöne  war  ge- 
nomen 19^ 
daz  siz  fdr  minne  muosten  hftn. 
dö  sach  man  in  engegen  gän 
des  kdnic  Etzelen  wfp. 

to   maneger  schoBnen  frouwen  llp 
bete  si  dk  Tor  dicke  erkant: 
so  scfaeeniu  in  der  Hionen  lant 
was  bl  ir  ziten  nie  bekomen, 


1751  kanflte  77  Bretusen  78  si]  s«  H         88  dt  90  lannde 

91  btnde :  Itiinde        93  an  in        95  kamen  ÜT       97  da       1808  |Mide         9  ab  in, 
verbessert  von  Lachmann  %u  Ito,  s.  475      10  Bre&ssen      11  dt  • 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


27 


96  die  der  känic  hete  genomen 
IM»  in  der  stat  ze  Gamaltn. 
hundert  imd  zwelf  magedfn 
saeh  man  bl  der  freuwen  gdn, 
ritterwfp  vil  wol  getan 
▼ieraic  nnde  viere. 

M      in  ir  zühten  schiere 
frou  Helche  den  ir  gruoz  b^t 
mieh  danket  daz  si  noch  der 

ndt 
dar  nmb  niht  dne  waeren. 
si  heten  nach  den  mseren 

»  aek  einander  hie  gesehen: 
was  ie  h^her  gmoz  geschehen, 
den  tete  firou  Helche  ir  gesten; 
iedoch  sach  man  in  bresten 
ir  senfte ;  des  wurden  naz 

«  ir  wBBge  trahene,  ich  gloube 
daz. 
doch  tröste  si  des  wirtes  wip, 
vil  wol  gehandelt  wart  ir  Up. 
Fron  Helche  boten  sande  dan, 
zem  künegesi  urloup  desgewan 

a  ob  si  ir  geste  solde 
kässen,  ob  er  wolde 
haben  daz  för  guot. 
dö  sprach  er  *8waz  si  gerne. 

tuot, 
ik  igt  onch  wol  min  wille  b(. 

90  swie  si  mit  in  gerne  st , 
des  sol  icli  81  irren  niht. 
swaz  man  der  klagehaflen  siht, 
wiz  winrc^  machet  si  die  fr6?' 
das  evböi  ir  der  kunic  dö. 

u  d6  si  daz  urloup  gewan, 
yor  liebe  lachen  si  began: 
die  kunegin  si  dö  kuste, 


TOT  liebe  si  des  Inste. 

den  andern  si  ez  wol  erbot. 
60   da  mit  gebiet  si  si  von  der  n6t, 

diu  in  was  klagende  nähen  bl. 

funfeic  Wochen  unde  drf 

si  wären  sit  gesinde  da. 

si  w»ren  ninder  anderswä 
66   gewesen  sanfter  in  der  stunt: 

den     konewlben     tete    man 
knnt,  20  • 

si  solden  ligen  bi  ir  man. 

d6  man  in  daz  urloup  gewan, 

ir  iesiichen  dühte  ez  guot. 
70       man  phlac  ir,  sd  man  gisel 
tuot, 

der  alten  und  der  jungen. 

mit  guoter  vestenunge 

und  daz  si  giengen  dne  baut, 

des  muoste  da  der  besten  hant 
75   mit  gestabten  eiden  swem. 

do  endorfte  in  ouch  daz  nie- 
man  wem, 

si  riten  ti  oder  fn. 

Des  Prinzen  wtp  diu  ki^tn 

was  nie  baz  beraten, 
80   in  ir  selber  kemendten 

ir  gesinde  hete  ez  guot. 

desto  sanfter  stuont  ir  muot 

hin  wider  in  ir  herren  laut. 
nUch  einem  gaste  wart  ge- 
saut, 
SS   den  bat  man  bin  ze  hove  gän, 

von  des  schulden  was  getan 

daz  man  brach  der  Prinzen 
stat. 

firou  Helche  diu  künigimie  bat 

daz  er  des  16n  solde  enphftn. 


1830  in  ir]  mit         31  Heichen  H         85  ie]  ir  äT  3d  ir  senfte]  irs  senfiten 

nfit       44zedem         48  da         54  dm]  da  äT         55  da  68  da         69  taoelit 

71  die  tltea  vnd  die  hinge          75  geatrackten  76  da          79  war 
82  aenoffter 


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28 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


1890   des  er  ze  dienste  hete  getan 
Etzelen  dem  riehen : 
de8  bat  si  Tllzicllchen. 
IM  er  hin  ze  hove  gie , 
diu  frouweinvUzicltcheenphie. 
95   stt  fragte  si  in  maere 
wie  er  geheizen  waere. 
daz  hete  er  nieman  Ak  geseit. 
do  gedäht  der  degen  vil  gemeit 
,  *  swie  ez  doch  recken  niht  en- 
tüge, 
1900   numaozichmichmiteinerlüge 
mit  rede  von  ir  enbinden 
daz 

iö  er  vor  der  frouwen  saz, 
5   er  gedähte  im  eines  namen: 
er  dorfte  sichs  niht  enschamen ; 
der  in  von  wären  schulden  truoc, 
biderbe  was  er  genuoc: 
er  was  ein  recke  üz  Tenelant, 

10   Fruote  s6  was  er  genant. 
Dö  sprach  der  degen  guote 
•frouwe,  ich  heize  Fruote.' 
daz  hete  der  künec  ouch  ^  ver- 

nomen 
daz  ein  recke  waare  komen 

16  mit  jenem  künege  in  daz  lant, 
der  ouch  Fruote  was  genant.  20*" 
diu  frouwe  sprach '  ez  tuot  mir 

wol 
daz  ich  doch  daz  wizzen  sol, 
wan  ich  iuch  gerne  nennen  wil. 

so   wir  hän  dar  nach  gefirdget  vil 
daz  ich  et  nie  künde  ervam.' 
er  sprach  ^dk  von  muose  ichz 
bewam: 


ich  bin  ein. eilender  man, 
durch  vtnde  haz  hän  ichz  Ver- 
lan.' 

15       dem  künege  wart  ez  oncfa 
geseit. 
dö  gie  der  degen  vil  gemeit 
zuo  Heichen  der  vil  riehen: 
si  beide  guetlfchen 
buten  im  ein  forsten  lant , 

80   der  sich  dk  hete  Fruote  genant, 
des  hoßhster  name  von  Bergen 

hiez, 
da  er  rtchiu  lant  und  kröne  liez. 
Dö  si  in  buten  an  ir  guot, 
d6  sprach  der  recke  wol  gemuot 

35  'her künec, nuUtmichsäne sin 
unz  daz  ez  baz  die  hende  min 
verdienen,  als  ich  willen  hän. 
ich  hdn  noch  solhes  niht  getan 
dar  umbe  ich  kröne  süle  en- 
phftn,' 

40   sprach  der  vil  werde  man. 
'gediene  ichz,  so  Übet  mir: 
die  wlle  ichs  alles  wol  enbir, 
daz  niht  ensprechen  iuwer  man, 
diu  gebe  sf  umbe  sus  getan.' 

45   der  künec  ersmielte,  ez  was 
im  zom: 
'so  hete  ich  manege  gäbe  vlom,' 
sprach  der  Botelunges  suon; 
'solde  ich  nieman  liebez  tuon, 
wan  als  ir  wiUe  w»re, 

50  so  möhte  mir  mit  swtere 
dienen  ein  iesUcher  man.' 
der  gast  der  sprach  'die  wlle 

lÄ  hkn 
des  ich  dft  brühte  in  iuwer  lant, 


1890  m         93  Da         94  vleyMidichen         98  da         1900  mich  fehü 
3  man  mit  ettwen  das  4  da  10  Diete  ebenso  1912.  1916.  1930.  1966. 

11  Da         16  er  fr        22  mfia         24  ich  AT         32  reich         33  Da        34  da 
46  verlorn        51  yetzlich        53  ich  fehU,  ff 


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BITEKOLF  UND  DIETLEIB 


29 


sd  Dime  ich  schaz  noch  gewant.' 
j»      Die  rede  Uezens  als6  stän. 
do  begunde  ein  i^elicher  gftn 
dar  in  dd  stn  wiUe  truoc. 
si  fimden  da  ze  hove  genuoc 
der  knrzwüe  der  man  phlac: 
m  di  mite  vertriben  si  den  tac. 
daz  jir  nam  doch  ende  sint. 
des  könic  öseriches  kint 
bete  ir  glsel  baz  unt  baz. 
daz  bnoch  hat  uns  verhok 

daz, 
6  wes  dd  die  Hiunen  muosten 

phlegen, 
und    wie    ouch    Fruote    der 

degen  21» 

tmoc  sfne  degenheit. 

em  ander  maere  ist  uns  geseit: 

möht  ich  daz  toI  ze  ende  sagen, 

»  söwoldeichiuchnihtrerdagen. 


des  ist  uns  ende  niht  gegeben 
wie  die  Hiunen  i6  ir  leben 
schuofen  dd  in  ir  landen, 
ode  waz  den  wtganden 

75   der  künec  erbot  zen  ören. 
nu  müezen  wir  rerkdren 
die  rede  die  wir  gesprochen  hka. 
nu  wil  ich  iuch  beeren  lAn 
und)    einen    den    küene^n 
degen: 

80   da  man  ze  prise  solde  wegen 
tüsent  künege  riebe , 
man  funde  im  niht  geliche. 
der  kom  stt  in  Hiunen  lant: 
iä  Ton  er  wften  wart  erkant, 

86   A6  man  in  bl  den  recken  sach. 
ob  man  im  iht  der  dren  jach 
die  tumber  degen  werben  sol, 
die  künde  er  ouch  verdienen 
wol. 


3  dvenüure  wie  Dietleip  sen 

Von  dem  ich  lu  wil  nu  sagen, 
»  derwaohs  in  sfnen  jungen  tagen 
in  dnem  riehen  lande. 
den  zogen  wigande , 
wan  er  was  eines  kuneges  kint. 
Hat  kOniginne  Dietlint 
«  diu  hiez  sin  phlegen  schöne, 
dar  nmbe  daz  er  kröne 
ob  riehen  landen  solde  tragen, 
daz  daz  ieman  künde  sagen, 
gelebte  er  daz  und  naeme  swert, 
KM  daz  er  niht  waere  kröne  wert: 
daz  waere  siner  rauoter  leit. 
ir  name  der  ist  uns  ouch  ge- 
seit: 
ffl  was  frou  Dietlint  genant, 


ffkmen  ginen  vater  suoehte, 

ir  dienten  siben  forsten  lant; 

6   da  hiez  ir  sun  her  Dietleip. 
der  ditze  maere  an  schreip , 
der  wolde  es  niht  rergezzen. 
er  wart  ein  helt  yermezzen 
vil  tiure  und  yil  riebe: 

10   dem  tete  er  wol  gelf che , 
wan  er  in  siner  jugende    21  ** 
phlac  vil  maneger  tugende 
und  vleiz  sich  maneger  ^re. 
waz  sol  ich  sprechen  möre? 

15   die  in  beten  under  in  erzogen, 
von  den  er  uf  den  regenbogen 
vil  selten  wart  gesetzet, 
si  wolden  sich  ergetzet 
ir  herren  mit  dem  kinde  hkn. 


1«55  lieMM  ff         56  da 

72  da        75  erpSt  ee  zun 

w^ten]^n         2013  vlifs 


58  stBnden  H        59 1 
79  der         81  kuoig 


lan  da  phla;         67  trS^e 
85  da        86  nieht  ff 


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30 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


MM  allez  daz  wart  wol  geün. 
ftwie  man  im  gap  die  lere, 
des  wuohs  er  nach  ir  ^re. 
si  zttgen  in  yltzicliche : 
sinem  vater  vil  gellche 

SS   gebären  er  begunde. 

(des  was  yü  manege  stunde 
daz  si  ir  herren  beten  ylom.) 
den  jungen  Irecken  wol  gebom 
bt  beiden  dö  man  wesen  hiez: 

80   vil  gerne  er  sich  scheiden  liez 

von  ammen  die  sin  phlägen  L 

dem  kinde  tete  daz  dicke  wS : 

swa  er  ander  kindel  bt  im  sach, 

ir  etellchez  'vater'  sprach; 

w   s6  fragte  er  ie  der  masre 
wd  sin  vater  waere. 
Sin  muoter  weinende  sprach 
*daz  ist  lanc  daz  ich  den  sach, 
der  dir  ze  vater  was  genant. 

io   des  lop  was  so  wite  erkant 
daz  wir  den  gerne  möhten  hto. 
nu  ist  min  vlust  alsd  getan 
daz  ich  nach  im  hAn  immer 

leit: 
wir  enwizzen  wie  er  uns  ent- 
reit, 

45   do  ich  in  guoten  freuden  saz 
und  sach  ouch  an  dem  künege 

daz, 
daz  im  vil  höhe  stuont  der  muot. 
vil  manegen  edeln  ritter  guoti 
er  mir  hie  ze  dienste  lie. 

60   dö  er  nu  jungest  von  mir  gie, 
iö  kuste  er  mich  an  minen 

munt 
und  bat,  mich  friste  gotgesunt: 
daz  was  do  ich  in  ze  leste  sach. 


ob  ie  wibe  leit  geschach , 
55  so  ist  ouch  mir  vil  leit  gesche* 
hen/ 
d6  sprach  daz  kint  ^faiört  ie- 

man  jehen 
war  er  hin  gek^t  sl  ? ' 
si  sprach  'der  frÄge  ich  selten 

frl 
bin  gewesen  zehen  jär, 
60   ob  ieman  sagte  mir  für  war, 
dem    din    vater    wa^e    er- 
kant, 22* 
ob  er  in  ander  fürsten  laut 
geriten  st  durch  minne,* 
ab  sprach  diu  königinne« 
65   'oder  durch  sin  degenheit. 
nu  ist  mir  anders  niht  geseit, 
wan  daz  ich  sin  ftne  bin. 
da  von  get  mir  mtn  wtle  hin 
vil  dicke  jsBmerlichen. 
70   nie  fürsten  also  riehen 
gesach  ich  s6  diemüete. 
sin  zuht  und  ouch  sin  güete, 
die  riuwent  mich  vil  s^re : 
dar  zuo  ich  keinen  mere 
75   ninder  miltern  hän  gesehen , 
sd  wir  die  besten  beeren  jehen.' 
D6  sprach  der  junge  helt 
gemeit 
'muoter,  und  waere  ez  iu  niht 

leit, 
eilende  ich  immer  wolde  sin , 
80  ich  enfunde  danne  den  vater 
min; 
si   sprach  'friunt  und  lieber 

suon, 
war  umbe  woldest  du  daz  tuen  ? 
waer  er  uns  lebendic  nähen  bl, 


2023  in  fehU        27  verloren        30  vageern        36  w&  sin  Haupt]  w»  ein 
42  verlast        44  wissen  nicht        50  und  5i  da        52  fristet        56  da        64  also 
73  rewent        77  Da        80  fand  dan        b3  so  i 


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filTERQLP  UND  DIETLEIB 


31 


2100 


unz  daz  er  erkunte  gar 
wie  maa  gto  strite.  harnasch 
tnioc. 

90   niemamie  er  des  zuo  gewuoc. 
er  lernte  riten  umbe  daz, 
üf  frevele  ros  er  dicke  saz; 
Schilde  nam  er  an  die  hant , 
die  tjost  er  küadeUche  ervant. 

u   sin  muoter  sin  d6  hueten  hiez 
daz  man  in  ze  rehte  riten  liez. 
w4  Ton?  ez  diUhte  si  ze  firuo. 
dö  greif  ab  er  s6  kindisch  zuo 
daz  von  siner  tumben  hant 

80   vil  der  schefte  wart  verswant. 
Swaz  er  die  wisen  sach  beglin, 
des  enwolde  er  niht  verlän, 
em  lernete  ez  sä  zehant. 
swä  er  die  schirmmeister  vant 

3»   mit  Schilde  und  buckelseren, 
er  hiez  im  ie  bewaeren 
die  kunst  bescheidenllche. 
den  jungen  künic  riebe 
ein  meister  lerte  üz  Irlant, 

40   daz  diu  kunst  des  beides  hant 
über  alle  schirmaere  truoc: 
dar  zuo  was  er  starc  genuoc. 
vil  eilenthafte  stuont  sin  muot. 
der  junge  starke  degenguot 

45    vant  ein  gewaefen  riebe 
daz  e  vil  ritterliche 
sin  vater  dicke  bete  getragen, 
und  einen  heim  wol  geslagen 
von  gesmidigem  stäle: 

50   der  wünniclichen  male 

vil  manegez  man  dar  üfe  vant, 
diu  des  smides  meisterhant 
bete  gestreut  in  den  glänz; 

2085  er  sach         95  kiode:  siDde  H  2101  hie  beuor         8  diner]  deines 

VAt«n         9  Dt         16  aller  Uo^eliehist         18  eraynnet        20  nyntDd        28^da 

30  BcbaJfte  32  wolt  er  vonder  wegen  33  er         35  vnd  mit  pocUern 

39  lernoet        45  gewaffen        49  stahele,  H  50  mynnicllchen,  verbeisert 

vfm  fr.  Grimm  9U  Athit  B.  58        51  darauf 


10 


15 


sd  lieze  er  uns  des  selten  fri 
em  B»he  uns  under  stunden, 
ich  hkn  niht  anders  funden, 
ich  w»ne  des,  er  si  et  t6t. 
sd  waer  daz  also  gröz  ein  not, 
seid  ich  din,  liebezkint,  enbem. 
du  solt  die  muoter  din  gewem 
daz  du  nimmer  von  ir  kumest ; 
da  mite  ouch  du  dir  selben 

frumest 
du  suochest  diner  lande  reht. 
ob  dir  daz  ritter  unde  kneht 
raten  wolden,  liebez  kint, 
und  die  mit  dir  vergiselt  sint, 
die  tröstes  an  dir  solden  leben, 
einen  rät  wil  ich  dir  gel)en: 
du  wirst  ze  könege  hie  genant, 
du  solt  behalten  dioiu  laut, 
als  ir  din  vater  hie  vor  phlac. 
si  sint  nu  vil  manegen  tac 
in  diner  beide  hant  gewesen, 
der  firumen  lützel  wasre  genesen, 
waer  der  von  Käriingen  niht: 
swaz  ie  den  liuten  dlngeschibt, 
Walther  ez  heizet  widertuon. 
der  ist  diner  basen  suon.' 
IM  sprach  der  kindische  degen 
'got  den  läze  wir  sin  phlegen, 
nu  mr  sins  lebens  niht  en- 

hän.  22^ 

firouwe,  ich  wil  bi  iu  bestän.' 
diu  rede  freute  ir  al  den  sin. 
doch  gedähte  er  zallen  ziten 

hin, 
wa  er  sinen  vater  funde. 
so  er  tougenltcbest  künde, 
so  nam  er  beide  kleider  war, 

95  kinde :  Binde  H 
16  aller  taageliehiat 


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32 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


siben  helmellsten  ganz 
S156   in  heten  umbeyangen. 
Ak  bl  sach  er  ouch  hangen 
ein  wlifen  scharf  unde  breit, 
ez  waere  siner  muoter  leit, 
solde  si  ez  wizzen, 

eo   daz  der  helt  ?ennezzen 

daz  wäfen  also  gerne  sach.  23* 
vil  heimliche  daz  geschach 
daz  er  ez  ron  der  scheide  nam. 
d6  sprach  daz  kint  vil  lobesam 

«5   'solde   ich   dich  nach  willen 
tragen, 
hftt  dich  ie  beides  hantgeslagen, 
daz  wirt  eriteniuwet  dir. 
kumest  du  nu  ze  mäze  mir, 
ze  ringe  noch  ze  «wsre, 

70   wie  tr6  ich  des  waere.* 

er  schütte  ez  als  ein  schirm- 
swert, 
eins  herren  was  ez  wol gewert: 
ez  was  zuo  im  bestatet  s6 
daz  er  stn  was  selbe  frö , 

75   d6  er  die  güete  dran  versan. 
er  hal  ez  alle  stne  man, 
dar  zuo  meide  und  ouch  diu  wtp. 
A6  wtf ente  er  stn  selbes  U p , 
daz  er  doch  übele  künde. 

so   baz  danne  drf  stunde 

Schutt  er  den  halsberc  ane  sich, 
der  junge  degen  lobelich 
(wie  s^re  in  des  luste !) 
daz  er  g^n  der  brüste 

85   daz  hinder  teil  ie  k^rte. 
diu  arbeit  in  l^rte 
daz  er  ez  stt  ze  rehte  truoc. 


hsele  bete  er  des  genuoc 

daz  er  daz  wäfen  drüber  bant ; 

90   den  schilt  nam  er  an  die  hant. 
dd  bant  er  üf  den  hehnhuot: 
nach  ritterschefte  stuant   sin 

muot. 
von  nagele  huop  er  einen  schaft, 
dar  an  versuochte  er  stne  kraft, 

95   der  was  von  helfenbeine: 
ob  er  den  alters  eine 
also  tumber  solde  tragen , 
daz  m5hte  man  für  wunder  sa- 
gen. 
Von  drlen  stQcken  was  der 
Schaft 
2S00   von  des  selben  beides  kraft , 
der  manege  tjost  da  mite  reit, 
von  Kalte  ein  sper  vil  breit 
was  vorne  an  daz  ort  geslagen. 
swaz   man  von  spiegelvarwe 
sagen 

5   m6hte  deheiniu  maere, 
swaz  es  noch  liehter  wsere 
danne  ie  dehein  glas  gewan, 
der  selbe  helme  wol  getan 
der  mohte  geliehen  wol  dar  zuo. 

10   der  nu  in  beiden  rehte  tuo , 
der  sol  si  ninder  fueren     23^ 
em  welle  tjoste  rüeren. 

Entwäfen  er  sich  began. 
dö  brähte  ez  der  vil  tumbeman 

16   bin  wider  da  erz  ligende  vant. 
in  düht  wie  wäfen  ubde  gewant 
im  allez  rehte  solde  komen: 
haet  stn  muoter  daz  vemomen, 
si  bete  ez  Ithte  baz  behuot. 


2158  wu  61  die  H         64  da  65  nach  meinem  willen  67  eri- 

teniwet]  er  ettwen         71  schüttet         12  tr  ff        75  da    daran         78  da  waffnet 

81  an         88  hele        89  damber        91  da    hornhfit        92  ritterschaflt 
96  alter  saine  ^  2202  Kai ve  5  mochte  6  leichter  i7  12  er  welle 

dann        13  er]  eylen  er        14  da        16  gedaacht 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


33 


nto      fil  Yttzic  was  der  degen  guot, 
ob  er  der  küniginnen 
immer  möhte  entrinnen, 
mit  rittem  reit  er  i>f  den  plan, 
(daz  hete  er  selten  6  get^,) 

»  da  er  die  valkenaere  vant. 
nieman  liez  er  stn  erkant 
waz  stn  wille  waere. 
der  junge  heh  vil  maere, 
sus  wolde  er  sich  stein  dan: 

so  sin  muoter  biten  er  began 
daz  si  im  gunnen  solde, 
swenne  er  rlten  wolde, 
beizen  mit  den  beiden 
üz  stnes  ?ater  seiden. 

35  Den  nrloup  er  von  ir  gewan. 
d6   schicte  er  dri  knaben 
dan, 
wä  im  die  solden  komen  zuo 
an  dem  naehsten  morgen  fruo. 
vQ  küme  er  beit,  daz  began, 

»  Sit  er  rtten  wolde  dan, 

dem  tage  diu  naht  den  schln 

benemen. 
ez  enmohte  im  anders  niht  ge- 

zemen 
daz  er  sich  hete  also  verholn. 
stner  muoter  wart  verstoln 

«  sines  lieben  vater  wicgewant: 
er  liez  ez  mit  stn  selbes  haut 
die   müre  durch  ein  ?enster 

nider; 
ez  nämen  sine  knaben  sider 
und  brähten  ez  da  er  si  hiez. 

50       vil  selten  man  in  släfen  liez 
mnder  wan  da  lägen  wip 
und  stolzer  juncfirouwen  lip: 


künde  er  minnehängephlegen, 
so  waere  er  sanfte  dk  gelegen. 

55   dö  was  im  minne  unerkant, 
da  von  vil  selten  si  sin  haut 
hete  gerueret  inder  an. 
swaz  im  da  liebes  was  getan, 
des  wart  in  niene  habedanc: 

00   in  düht  daz  wesen  bt  in  lanc. 
Dö  er  den  tac  alr^ste  er- 
sach,  24» 

ze  sfner  muoter  er  d6  sprach 
•frouwe,  ich  wilnu  beizen  vam.* 
si  sprach  'got  müeze  dich  be- 
wam.' 

66   *  muoter,  als  tuo  er  ouch  dich, 
nu  du  ungestrdfet  Iftzest  mich 
von  diner  kemenäten  gän.' 
er  sprach  'du  hast  mir  liep 

getan, 
ich  kürze  hiute  mir  den  tac, 

70   so  ich  aller  beste  mac , 
mit  den  valkenseren  min. 
got  hüete,  liebe  muoter,  din.' 
Yon  sinem  rosse  ist  uns  ge- 
seit, 
daz  er  üz  der  bürge  reit, 

75   Belebe  so  waz  daz  genant 
ir  lützel  man  dekeinez  vant 
bezzer  in  al  dem  riebe , 
im  enwaere  daz  gellcbe 
daz  her  Dietrich  der  degen  reit. 

80   doch  ist  uns  daz  für  war  geseit, 
ez  was  der  selben  stüete. 
siner  Sterke  und  siner  güete 
bedorfte  wol  der  junge  man. 
vil  ungesellicUche  getan 

85   was  von  hove  stn  reise. 


2222  moeht         30  er  piten         36  da  schied         45  weychgewant  öfter 
55  dt  59  niene]  nun  60  gedaucht         61  Da      aUer  erst  62  zu 

65  also        71  valcknern        74  es  ff       76  oder  man  kaines        77  allem      78  war 

81  war     i^estaete 
Held«nbaeb  L  3 


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34 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


des  lasdes  manic  weise 
nach  im  weioea  stt  began. 

nu  yant  der  kindische  man 
sine  knaben  und  die  wät: 
s»o   dö  wolde  er  des  niht  haben  rät, 
ern  schütte  an  sich  daz  lichte 

gewant. 
dö  rümte  er  sines  vater  lant, 
e  es  inne  wurde  Dietlint. 
in  fuorten  sine  knaben  sint 
»5   ze  Töl^t  für  die  guoten  stat. 
wie  Taste  er  sich  da  heln  bat ! 
sam  tätens  ouch  sin  selbes  stt. 
den  schilt  von  golde  spannen 

w!t, 
den  bedahten  si  s6  gar 
S300   daz  des  da  nieman  wart  gewar. 
Der  Schaft  der  was  ouch  über- 
zogen 
(daz  maere  daz  ist  ungelogen) 
mit  emem  phelle  tusenvar, 
daz  des  nieman  wart  gewar 
5   daz  er  von  helfenbeine  schein: 
si  fuorten  in  alle  viere  enein. 
den  heim  er  ouchtougentruoc. 
von  düblet  guot  genuoc 
ein  hulft  ob  sinem  satele  lac: 
10   dar  umbe  daz  der  schln  niht 
wac 
wider   dem   schUde  wol  ge-« 
tän,  24»» 

er  künde  keiner  slahte  man 
vermelden  daz  siz  waeren. 
er  liez  in  manegen  swaeren 
15   sin  volc  über  al  daz  lant. 
dö  sinen  recken  wart  erkant 
daz  er  niht  beizen  was  geriten, 


sin  muoter  begonde  faiten 
mit  weinen  daz  man  suochte'n 
helt, 

so   <habt  ir  ze  valkensere  erweit 
den  minen  einigen  suon, 
so  moht  ir  nimmer  Wirs  ge- 

tuon.' 
Dö  suochten  si  in  üf  dem  pUn 
beidiu  wider  unde  dan, 

25   in  künde  et  nieman  vinden. 
der  firouwen  Ingesinden 
in  die  kamem  wären  komen: 
dö  was  der  hamasch  genomen 
da  er  ^  alle  zite  lac. 

so       mit  henden  manegen  brustlac 
frou  Dietlint  dö  ir  selber  sluoc: 
dö  wart  ir  leide  genuoc 
und  allem  ir  ingesinde 
nach  ir  vil  lieben  kinde. 

S5  Si  klagt  daz  si  ie  wart  gebom: 
'e  bete  ich  minen  tröst  verlorn, 
min  freude  ist  nu  geriten  hin. 
owe,  wie  ich  verweiset  bin. 
ob  mir  min  man  und  ouch  min 
kint 

40   beide  also  verlorn  sint , 

ow^,  wie  möhte  ich  die  ver- 
klagen? 
min  ungelücke  in  minen  tagen 
daz  muoz  sin  verwäzen. 
wem  hat  mich  nu  läzen 

45   der  friden  solde  disiu  lant? 
nu  tregt  min  houbet  noch  min 

haut 
vor  leide  nimmer  m^re  golt. 
diu  ungenäde  ist  mir  so  holt 
daz  si  mich  nimmer  wil  verlän ; 


2290  da        91  er       92  dt       2301  Des  J7        3  tasinftr       6  faerten  aUe 
8  dupplet        19  saechet  den       20  valckoer       22  wiraer       23  Da       25  lo]  ich  B 

26  ynngesiode  H         28  da         29  £J  vor         32  da         35  si]  ea         38  awe 
wie  23il        41  mocht        46  tra^ 


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BITEaOLF  um  DIETLKIB 


35 


»  desmaox  ich  ouidltriU'icstau.' 
wai  half  ir  weinen  unde  ir  kla- 
gen? 
er  fremdete  size  man^atagen 
du  er  si  lange  niht  gesach: 
?oo  einen   schulden  daz  ge- 
Schach, 
s&  daz  er  ir  gar  ze  yerre  reit, 
der  junge  degen  tU  gemeit 
liegunde  firägien  durch  diu  lant : 
TÜ  gerne  hete  er  daz  erkant 
wa  er  sinen  vater  solde 
»  soochen ,  den  er  wolde 
vil  gerne  und  wUUclichen  se- 
hen: 25«^ 
daz  mohte  sanfte  niht  gesche- 
hen, 
swa  si  ie  die  State  funden, 
wie  übele  si  da  künden 
fi  werben  nach  der  splse. 
doch  wären  si  sd  wf  se , 
si  wehselten  umb  siiber  golt. 
der  ieipan  wolde  wesen  holt 
darch  sinen  kintllchen  muot, 
'9  den  möhteir  leben  dünken  guot. 
ich  weiz  ir  nahtseiden  niht: 
wie  in  an  ir  vart  geschiht, 
daz  ist  mir  rehte  niht  bekant 
wan  ze  Burgonde  lant 
^  dar  b^undens  fragen, 
die  sträze  in  allen  lägen 
nähen  vil  geliche : 
si  beten  fremdiu  riche 
da  vor  selten  ie  bekant. 
^     in  der  Burgonde  lant. 
faoren  si  äne  ungemach. 


durch  daz  mans  ungewäfent 

sach» 
da  von  nieman  mit  in  streit, 
sus  fuorten  si  vil  guotiu  kleit, 

85   diu  richiu  kint   wol  mohten 
tragen, 
dö  hörten  si  vil  schiere  sagen 
von  einer  bürge  diu  was  guot, 
dar  üf  säzen  vil  höchgemuot 
vierzic  ritter  oder  baz; 

90   die  hiezen  fragen  umbe  daz, 
von  wanne  füeren  disiu  kint. 
man  sagte  in  von  der  bürge  sint 
daz  diu  Tronje  was  genant: 
daz  hüs  und  ouch  daz  guote 
lant 

96    was  allez  Hagenen  undertän. 
dö  disiu  f rage, was  ergän, 
von  den  kn;dben  die  hie  riten 
antwurten  in  vil  höhen  siten 
so  mohte  man  in  yinden. 
S400   des  wart  ouch  den  kinden 
misseboten  da  etewaz. 
niht  täten  äne  schulde  daz 
von  Tronje  die  burgaere: 

^      durch  daz  si  nieman  maere 
5   mit  antwurte  wolden  sagen, 
si  wänden  pris  an  in  bejagen. 
Sehse  ir  balde  zuo  in  riten. 
Sit  dö  wart  an  in  erstriten 
vil  kleiner  lop  und  ^re. 

10   waer  ir  gewesen  mere , 

des  gesindes  daz  da  reit,    25^ 
si  beten  deste  groez^r  leit 
erworben  an  den  gesten. 
den  jungen  nötvesten 


2352  frenbdte         59  nach  seinem         63  stete         70  mocht        74  Bargnndi 
75  ii  begnaden  sy  liin         79  dtrnor    ie]  ee         80  Bnrgünie         81  an 
2  v>9ewappnet         2403  Tronige         5  «.  nyemand  nickt  w.         8  da         iO  wer 


U/Ter. 


3* 


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36 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


M15   wäfenten  A6  die  dri  man. 
vil  balde  er  des  began, 
er  wolde  wern  sloe.wät. 
dö  wolden  si  niht  haben  rät, 
si  wolden  mit  im  striten : 

80   si  möhten  gerne  btten 

noch  hin  nach  disem  siben  tage, 
ob  ieman  waetlich  pris  bejage, 
36  mohte  man  in  prtsen  baz 
dö  er  üf  sinem  rosse  saz. 
'  8s       zehant  dö  reit  in  einer  an, 
den  stach  er  von  dem  satele 

dan 
wol  drter  sperschefte  lanc. 
der  hinder  satelboge  spranc 
vil  verre  mit  dem  manne  nider. 

80   ich  wdsn  in  laste  des  iht  sider 
daz  er  strite  mit  im  mö; 
der  einic  stich  tet  im  s6  w^ 
daz  er  dort  sinnelöser  lac. 
der  ander  schaden  sich  bewac, 

35  Mit  zome  reit  er  in  dö  an. 
da  von  künde  im  niht  gestän 
übergort  und  fürbüege : 
der  gast  was  ungeföege, 
er  frumte  ez  allez  mit  im  hin. 

40   der  rede  ich  so  berihtet  bin: 
waere  an  sfnem  schafte  sper, 
in  selben  mit  unsenfte  her 
beten  si  im  gevolget  dar. 
si  waeren  noch  so  sinüe  bar, 

46   daz  in  der  dritte  sä  bestuont, 
als  noch  gelfe  liute  tuont. 
den  zwein  den  was  niht  wol 

geschehen : 
der  dritte  bete  sich  versehen , 
er  gewänne  michel  öre  an  im. 


50   *•  ich  enweiz  ob  ichs  iht  schadoi 


sprach  er  zuo  den'gesellen  duo. 
'ich  wsen,  er  deiti  geltche  tao 
daz  er  ir  tüsent  steche  nider.' 
unwerdicltdi  gelac  er  sider 

55  vor  des  jungen  recken  hant: 
sich  selben  er  vil  Terre  vant 
hinderm  rosse  üf  dem  plan. 

ahr^rste  wart  des  war  getan 
daz  sin  schaft  was  äne  sper. 

60   du  sprächen  si  'ir  sIt  uns  her 
ein   teil  vil  lästerlichen  ko* 
men.  26* 

hat  iu  daz  iu  wer  zuht  benomen,' 
sprächen  dd  die  wteen, 
'daz  ir  des  speres  Isen 

66   niht  enstiezet  an  den  schaft?* 
'ich  ensach  der  ritterschaft 
niht  der  ich  hie  solde  phlegen ; 
ez  ist  noch  also  guot  gelegen 
stille  bt  dem  helme  mtn, 

70   des  muoz  ez  ungeschiftet  sin. 
ich  enweiz  an  iu  niht  disen  haz.' 
die  ungevallen  sprächen  daz 
'Swaz  wir  nuritter  möhten  hän, 
so  wellen  wir  iuch  rtten  län.* 

75   er  sprach  'daz  vergelte  iu  Krist, 
nu  mir  niht  m^r  geschehen  ist 
wan  daz  ich  versuochet  bin.' 
iedoch  si  sanden  boten  hin 
gegen  Metzen  durch  den  nft: 

80   den  kom  er  also  nähen  stt 
daz  in  wol  gesähen  die. 
Ortwlnes  witwe  bete  hie 
wol  hundert  ritter  oder  baz. 
ich  weiz  niht  endeUchen  daz, 


2415  pewäppent  do         16  er  fehU,  H        18  dt        20  mochteii        21  disen  H 
22  waydlieh         23  daz  iST        24  da     ^esalk         30  wan         31  streite 
42  vQsaallte  beer         44  synnewar         45  so  H        52  wene         58  aUererst 
60  da        66  er  sprach  ich        73  mochten        76  nie        78  so  H       82  wittbe 


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BITEROLF  UND  DIETLEUB 


37 


in  wefiher  zit  er  dar  gerite. 
ez  was  le  der  boesen  site 
daz  man  die  fnunen  hazzen  tuo. 
ez  reit  der  junge  recke  duo 
gegen  Hetze  sine  sträze  dan. 

90   durch  daz  ez  in  wag  kunt  getan, 
8^  beten  sieb  ir  zwelve  dar 
(ez  was  oach  groBzer  niht  ir 

schar) 
nikch  im  gerihtet  üf  die  slä : 
81  wlinden  an  im  ertwingen  da 

fs   allez  daz  si  dühte  guot 
der  junge  degen  höchgemuot 
zuo  den  stsen  knaben  sprach, 
do  er  dise  nAch  im  rften  sach 
^sol  ich  si  slaben  oder  län, 

m   ob  die  ritter  mich  bestlüa?* 
66  sprach  der  wlsest  under  in 
^siaht  ir  si,  wie  kome  wir  hin 
▼on  dirre  als6grözen  stete? 
wdt  ir  mich  wem  miner  bete, 

5   si  enwolden  iuch  ze  \Me  siän, 
ir  sutt  si  unrerwundet  iin/ 
ein  garzün  wart  zuo  in  ge- 
sant: 
von    wanne    er  föere  durch 

daz  laut, 
daz  sohle  er  si  wizzen  Un. 

10    si  erkanden  waz  er  bete  getlin 

d^  er  dort  für  Tronje  reü:  26*» 

ez  was  in  ajlez  wol  geseit. 

Den  garzün  grüezen  er  began. 

dd  dankete  er  dem  jungen  man 

15  nnd  sprach  vil  balde  wider  in 
*  von  guoten  rittem  her  ich  bin 
ein  böte,  die  hänt  mich  iu  ge- 
sant: 


ycm  wanne  ir  ritet  durch  daz 

laut, 
da^  sult  ir  si  wizzen  ]4n.^ 

90    dd  sprach  der  vil  junge  man 
4ch  rite  von  s6  maneger  stete, 
ich  kan  si  weren  niht  ir  bete 
daz  ich  inz  halbez  möge  sagen. 
dar  zuo  muoz  ich  si  des  ver- 
dagen 

s5  wür  mir  ze  rften  st^  min  sin: 
ich  selbe  enweiz  wä  ich  wil  hin.' 
Der  garzün  lief  und  sagte  in  daz. 
dö  sprach  ir  einer  ^deste  baz, 
Sit  er  üf  strites  willen  vert, 

80  sul  wir versuochenwiesith wert 
des  vil  guoten  beides  bant.' 

vil  schiere  wart  er  an  gerant 
von  einem  dem  besten  under  in. 
den  stach  er  flugelingen  hin 

36    (wie  guot  sin  wille  an  im  er- 
schein!) 
daz  er  als  ein  swaorer  stein 
viel  hinderm  rosse  üf  daz  gras. 
d6  der  satd  laere  was, 
einen  knaben  er  ez  neraen  hiez. 

40   der  ander  ez  dö  niht  enliez, 
er  wolde  ez  noch  versuochen 

baz. 
du  tete  er  dem  selben  daz: 
ich  waen,  er  lihte  an  im  erstrite. 
alsam  er  ungegurtet  rite 

46   sin  ros,  s6  schiet  er  in  der  von. 
si  wären  des  vil  ungewon 
daz  ez  in  wsere  ie  geschehen, 
noch  liez  in  der  dritte  sehen 
Waz  künste  stüende  in  slner 
hant. 


2503  stat :  pet         5  sy  wolten  eaeh  dana  ze  tode  Blähen :  lassen        8  fSr 
10  dort  het  11  da     dort  fehlt        12  aUen         13  i^arsnn         14  da         16  ich 

beer         17  haben         20  da        22  ^eweren        23  mfts  gesasen        24  maers 
25  wohin        26  ich  wayfs  selbe  nicht        27  garsnn        30  sollen        34  flSpelichen 

38  da        42  da        44  als  sam        45  schied  in  danion  H       47  nie 


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38 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


»60   df^B  gelf  der  wart  von  iln  gesant 
Yil  yerre,  daz  er  sich  yersan 
daz  si  an  dem  jungen  man 
ni6hten  werben  frumen  niht 
der  vierde  sprach  *  deist  ein  ge- 
achiht 

55  uns  allen  harte  lästerlich, 
waere  er  Inder  im  gelich, 
sd  solden  wir  in  dar  für  hän, 
der  valsche  site  nie  gewan, 
Baltram  üz  Alexandrin; 

<o   niuwan  daz  der  llp  sin 

küme   halp   als  er  gewahsen 
ist.  27» 

dar  zuo  hän  idi  keinen  Kst 
wer  der  vil  guote  ritter  st. 
im  wonet  niht  ritterschefte  bi 

<5   also  gr6z  als  umbe  ein  här' 
heten  si  gewist  fär^wär 
daz  er  wsere  noch  tin  kneht, 
si  selbe  diuhte  gar  unreht 
dac  si  in  heten  an  gerant 

70       si  sprachen  'irmugt  durch 
daz  lant 
riten  swü  indi  dunket  gaot. 
Wir  heten  des  vil  Staaten  maot, 
wir  solden  hidi  betwungen  hlin.' 
der  knabe  sprach  4r  sult  ez  län 

75   durch  iuwer  selber  öre. 
muotet  ir  iht  m^re 
danne  daz  ir  twinget  mich, 
ist  ez  nsht  schäme,  daz  tuon  ich 
sd  ich  aller  schierest  kan. 

ao   helde  ich  künde  nie  gewan 
die  durch  so  gar  vergeben  nft 
an  ieman  hüeben  keinen  strit, 
als  ich  umbe  iuch  hlin  versolt. 
ir  guoten  ritter,  sft  mir  holt. 


85   wirde  ich  ritter,  als  ir  0ft, 
s6  sol  teh  nieman  keiüeci  nit 
üf  ritterttchen  sin  getragen, 
ich  enmfVhte  pirts  «i  ind  beja- 

gen.' 
66  si  heten  daz  vernoni«!! 
90   daz  er  was  knehtes  wlse  komen, 
dö  was  ez  in  allen  leit.      [kieit 
si  sprächen  '  swenne  ir  ritters 
bl  dem  namen  füeret  an, 
man  sol  iuch  unbetwungen  län,' 
95  Ir  einer  sprach  zuo  ime  sider 
*wie  stüettde  uns  ob  wir  nse- 

men  wid«* 
diu  ros  diu  bt  iu  ledic  stint? 
ich  wil  daz  m  iuch  fueren  länt, 
und  gebet  si  swem  iuch  dunket 
guot.'  [muot 

9600   er  sprach  'ja  han  ich  niht  den 
daz  ich  ieman  iht  des  neme 
des  mir  ze  haben  niht  eoEeme.' 
in  Metzen  si  d6  mit  im  riten. 
nach  vil  friuntllchen  siten, 
5    s6  gäbens  im  die  koste  da. 
da  mite  erfooren  si  in  sa , 
war  sin  gedinge  waere. 
dd  sprach  der  degen  maere, 
ob  si  Inder  webten  keiniu  lant 
10    dar  imie  in  wsere  bekant 
mit     vollen     werdiu    ritter- 
schafu  27' 

si  sprächen  *  ja,  vil  michel  kraft 
habe  mr  hie  helde  nähen  bi. 
junger  färsten  der  sint  drt 
15    vogete  über  ditze  lant. 
Wormez  ist  ein  stat  genant 
da  diu  Dancrätes  kint 
mit  grdzer  ritterschefte  sint. 


2553  mocliten        54  das  ist        64  ritterschafFt  ff       68  dauchte       76  maettet 
88  mochte  91  da  94  so  sol  man  95  im  97  ross  so  bey 

2602  icht  eoz&m        3  MeyrTen  i^       8  da        13  hie]  die        15  dise 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


39 


Oach  liez  ein  gesiude  da 
IM  Gibeche,  daz  man  anderswä 

beizer  ritter  selten  vant. 

si  b^de  heten  ditze  lant: 

DQ  ist  ez  an  die  jungen  komen.' 
er  frägte  'habt  ir  iht  yer- 
nomen, 
B  ob  inder  bi  in  st  ein  man 

der  ze  guoter  mäze  kan 

ritterschaft,  swanne  er  die  siht  ? ' 

si  sprädien  'dan  ist  fremder 
niht,' 

und  Erdgten  in  der  maere 
»  in  welher  mäze  er  waere. 

*des  enhän  ich  niht  vernomen. 

iedoch  ist  er  ze  stete  komen, 

gewahsen  ebenmaeze  ein  man, 

dar  zuo  ich  daz  Temomen  h^ 
B  daz  im  grawe  nu  der  hart. 

ob  ir  inder  sine  vart 

habt  erfanden  durch  daz  lant , 

gerne  haete  ich  daz  eriiant.' 
Si  kundens  sagen  niht  für 
war. 
»  doch  zeigte  im  ir  einer  dar, 

ob  er  in  yinden  wolde , 

daz  er  in  suochen  solde 

in  hiunischen  riehen: 

sich  enknnde  niht  geliehen 
•  luo  der  grözen  uberkraft 

die  der  künee  mit  ritterschaft 

bete  zallen  zften 

mitschimphen  und  mit  striten ; 

'des  hat  er  zallen  ztten  vil. 
M  freude  and  emstlichiu  spil, 

der  ist  Terre  m^e  da 

denn  in  den  landen  anderswo.' 


D6  sprach  daz  kint  'dar  muoz 
ich  vam. 

got  der  sol  iuch  bewam 
56   und  vergelte  iu  disen  win. 

nach  dem  ungemache  min 

habt  ir  mich  gehalten  wol. 

des  ich  iu  immer  dankep  sol.' 
von  in  schiet  er  äue  haz. 
00   gi  taten  williclichen  daz , 

daz  si  im  zeigten  durch  daz 
lant:  [28* 

ir  huote  wart  mit  im  gesant 

von  Hetzen  siben  mile  dan. 

ob  er  Sit  arbeit  gewan , 
60    6  er  ze  Rlne  waere  komen , 

des  enhän  ich  niht  vernomen. 

ir  böte  der  fuor  mit  im  dan. 

do  heten  si  gemach  getan 

ir  guoten  mceren  die  si  riten. 
70   noch  wart  allez  hie  gestriten 

mit  rede,  ez  waere  Baltram, 

von  dem  man  manegen  prts 
vemam, 

der  sider  künec  ze  Pulle  wart. 

die  knaben  schuofen  dö  ir  vart, 
76   iö  si  ir  geleite  heten  län; 

durch  Lütringen  si  d6  dan 

riten  an  den  Wasgenwalt. 

A6  sprach  der  junge  degen  halt 

'nu  reichet  mir  den  heim  her 
80   unde  schiftet  mir  daz  sper 

wider  an  den  mlnen  schaft. 

ez  sint  Übte  hie  mit  kraft 

schächaere  in  disem  tiefen  tan: 

an  den  kan  nieman  lop  begän, 
86   wan  swaz  man  ir  slüege  tot , 

daz  waere  lande  und  liuten  not.' 


M30  Gybche        22  dise       28  dan]  dem       31  er  sprach  disen  han       33 
iHfle       3&  gnlM         47  sa  aUen         40  za  aUen        61  vU  verre        53  Da 
^tetei       66  han        68  da        69  moren        73  Pulle        74  da        77  Wafchen- 
vdt  wiB  2699        78  da        81  den  fehlt 


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40 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


4  dventiure  wie  IHBÜeip 

Belebe  mahticlfcfaen  gie. 
Aue  huote  er  daz  niht  lie, 
eiDen  knaben  hiez  er  vor  im  dan 
M90   durch  huote  riten  in  den  tan, 
da  8i  da  durch  solden  vam, 
und  daz  er  solde  wol  bewam 
daz  er  iht  wurde  an  gerant, 
er  entste  imz  ^  bekant. 
95   si  riten  dan,  dö  daz  geschach. 
der  knabe  niemen  füeren  sach 
weder  heim  noch  isenwät. 

stt  er  mit  fnde  geriten  hat 

8Ö  schöne  durch  den  Wasgen* 

walt, 

S700   dö  hiez  ab  der  degen  halt 

von  dem  schafte  nemen  daz 

sper. 
dö  riten  Hute  zuo  im  her: 
die  selben  fragen  er  began , 
ob  der  künec  und  sine  man 
5    da  ze  Wormze  waeren. 

dö  hörte  er  an  den  maeren ,  28^ 
daz  si  waeren  iüz  geriten 
und  beten  einen  strlt  gestriten 
in  der  Sahsen  landen, 
10   und  daz  si  wider  sanden 
ir  volc  nu  allez  an  den  Hin. 
er  sprach  zuo  den  gesellen  stn 
*Wie  sul  wir  danne  über  komen, 
daz  uns  iht  werde  hie  benomen 
16   des  wir  da  her  geföeret  hän?^ 
er  sprach  'diuht  iuch  daz  guot 

getan 
daz  wir  Wormez  vermiten 
und  anderswä  zem  Rlne  riten 
da  wir  möhten  über  komen? 


mä  GtmMnstreä. 

to   stt  wir  haben  daz  Temomen 
daz  hie  ist  volkes  solhiu  kraft, 
wir  enmügen  ir  ritterschaft 
'  mit  unser  kraft  gestriten  niht. 
ob  aber  ez  danne  also  geschiht 

S5   daz  uns  ieman  ritet  an, 
ich  tuon  als  ich  ^  h^  getto.' 

Nach  dem  rate  si  dö  riten 
da  si  Wormez  vermiten: 
die  liezen  si  zer  zeswen  haut. 

80   ein  stat  ist  Oppenheim  genant, 
da  ftiorte  man  si  über  Bin. 
si  wolden  da  niht  langer  stn, 
durch  daz  si  vorhten  ungemach. 
der  junge  helt  dö  selbe  sach 

35   daz  liute  fuoren  gegen  im  dan. 
der  künic  bete  lützel  Un 
hinder  im  der  sfnen  schar : 
sine  recken  wftren  gar 
ze  Wormez  in  die  stat  nu  ko- 
men. 

40   dö  bete  der  künic  zim  genomen 
Gömöten  unde  Hagenen; 
er  sprach  mit  den  degenen 
da  er  üf  der  sträzen  reit, 
under  einem  Schilde  hreit 

45   si  sähen  rtten  einen  man. 
der  künic  goumen  des  began, 
die  andern  füeren  bi  im  blöz. 
der  fürsten  freude  diu  was  gröz 
daz  er  mit  sige  von  Sahsen  reit: 

50    des  was  er  stolz  und  ouch  ge- 
meit. 
Er  sprach  'Hagen,  nu  mugt  ir 

sehen 
dort  Ton  einem  Schilde  brehen 


2687  Helche  H       88  an  des        92  er  fehlt       94  tet  uns  dann  vor       96  kna- 

beoüT    ayenea      2700  da     2  da      5  Wnmirre     6  da      17  Wurms  iom  2728. 273^ 

18  zu  dem       22  m&gen       29  zu  der      34  da      40  da  zim]  zu  sick      52  dor  If 


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HITEROLF  UND  DIETLEIB 


41 


dne  buckel  riche. 

ez  ist  gewisUche 
S7SÖ    nieman  der  mtnen. 

swä  halt  er  der  stnen        29* 

iht  m^re  habe  läzen, 

er  ritet  üf  der  sträzen 

sam  er  üz  strlte  sl  bekomen. 
«0   gerne  hete  ich  daz  yemomen 

war  sin  wiQe  waere. 

muget  ir  der  maere 

firägen,  Hagen  der  neye  mtn, 

ob  ez  mit  fuoge  möhte  sin, 
ff   so   erkande  ich  gerne  sinen 
muot.' 

'daz  tuon  ich/  sprach  der  de- 
gen  guot. 
D5  reit  Hagene  nach  imdan; 

den  hehn  er  binden  üf  began. 

durch  daz  er  in  gewäfent  sach, 
70   slner  knaben  einer  sprach 

'dort  rltet  einer  nach  uns  her 

ander  schiide  und  füeret  sper.^ 

dö  sprach  der  kindische  man 

'86  schiftet  ouch  mir  minezan.' 
15   der  kunec  sin  biten  wolde  hie. 

daz  Hagenen  ros  vii  balde  gie: 

Dietleip  umbe  warf  daz  sin; 

dö  wolde  da  daz  kindelin 

biten  des  der  nach  im  reit. 
80  im  wurden  maere  nie  verseit 

UDsmfter  denne  er  da  vemam. 

dem  knehte  daz  von  nieman 
zam 

daiz  er  strafe  solde  dohi. 

sin  gewaefen  und  den  Toln 
86   Hagene  brueven  dö  began: 

schiere  er  sich  dö  versan, 


der  sin  ze  koufen  bete  gegert, 
ez  waere  tüsent  marke  wert. 
Hagene  gruozte  in  uberrant. 
90   im  neic  der  knabe  sä  zehant: 
dö  wand  der  degen  maere 
daz  ez  ein  ritter  waere. 
4ch  sol  iuch  firmen,  daz  ist 

reht. 
mich  hat  gesendet,  guotekneht, 
96   ein  richer  künec  her  umbe  daz 
daz  ir  im  kündet  äne  haiz 
Yon  wanne  ir  rltet  durch  diu 

laut, 

ode  ob  iuch  ieman  habe  gesant 

durch  äventiure  üf  ritterschaft 

isoo   sich  gelichet  grözer  kraft 

der  iuwer  schaft  von  helfen- 

bein. 
iwers  helmes  varwe  ist  niht 

enein, 
diu  ist  von  vier  stücken  gar: 
läsürbla  und  sübervar, 
6   daz  ein  teil  swarz  alsam  ein  kol, 
daz  st6t  gen  der  blenke  wol ;  29** 
daz  vierde  röt  alsam  ein  bluot 
von  rotem  golde  harte  guot. 
sin  gespenge  ist  so  lobelich 
10   daz  in  ein  edel  keiser  rieh 
mit  grözen  eren  möhte  tragen, 
weit  ir  mir  niht  der  maere  sagen 
diu  ich  dem  künege  sagen  sol  ? ' 
er  sprach  *wold  ich,  ich  sagte 

iu  wol 
16   von  wanne  ich  rite  od  war  ich 

wil. 
so  müese  ich  muoze  haben  vil, 
solde  ichz  alle  beeren  län 


2758  ein         57  seUssen         63  Aon  i 
76  des  H        78  da  bmdenud         79  bsten 
S6  syBBen  er  also  began,  verbessert  van  Haupt 
94  haben  H       2804  blalaznr        5  «.  7  als  sam 


67  Da  rayt  Hacen        73  da 
81  dem  H       85  Hasen  oß 
87  begert         90  naiget 
16  m&fs  ich  maefTe 


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42 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


für  die  ich  her  geriten  hftn.' 
Er  sprach  '  so  IM  doch  daz  ver- 

nemen  so 

Mso   wie  iu  s6  jungem  mac  gezemen 
daz  harnasch  daz  ir  fueret  an 
und  iuwer  ros  so  wol  getan 
und  daz  sper  lieht  spiegelvar. 
und  w»re  roemisch  künec  so 
g2ur 
s5   gewäfent  unz  üf  sin  reht,  s6 

ez  lobte  im  ritter  unde  kneht* 
Dd  sprach  der  kindische  degen 
'  ir  habt  ^  Ufate  üf  iu  wem  wegen 
gewäfent  Hute  wol  gesehen: 
M   als  ist  iu  ouch  an  mir  gesche- 
hen/ 60 
dö  sprach  von  Tronje  der  helt 
'Sit  ir  enbieten  niht  enwelt 
Gunthar  dem  kunege  riehen, 
&6  tuot  ir  billichen 
85  daz  ir  selbe  ritet  dar.                   65 
ir  seht  uns  alle  dri  gar, 
wir  sin  ouch  vonstrltekomen." 
er  sprach  '  daz  habt  ir  wol  ver- 

nomen 
daz  ich  dar  umbe  enfräge  niht.      70 
40   ich  enruoche  ob  immer  mich 
gesiht 
der  künec  und  alle  sine  man.' 
Hagene  sprach  Mch  müese  han 
ein  spotten  von  dem  herren      75 

min, 
lieze  ich  ez  nu  also  sin 
46   daz  ich  im  braehte  maere  niht.' 
d6  sprach  der  knabe  *und  weit 

iriht 
an  mir  ertwingen,  deist  unsin:      so 


ine  weiz  selbe  wer  ich  bin.' 

Hagene  zomic  wart  gemuot 
'numuoz  ich,'  sprach  der  degen 

guot, 
4uch  des  twingen,  ob  ich  kan, 
daz  ir  den  künec  sah  beeren 

\kn 
diu  msere  diu  ir  mich  v^deit' 
üf  den  knaben  er  dö  reit: 
dft  Yon  im  dürkel  wart  sfn  raot 
dö     hete    ouch    des    kindes 

haut  30- 

geneiget  üf  den  küenen  man 
und  stach  in  so  daz  im  began 
bresten  vil  der  ringe, 
swie  höhe  sin  gedinge 
dem  von  Tronje  wsere , 
in  frumt  der  gast  tU  maere 
in  siner  brünne  bluotvar. 
Hagenen  was  sin  schaft  gar 
ze  stucken  worden  Yor  der  hant. 
dö  zucte  der  wigant 
ein  schoene  s  wert  daz  s^re  sneit : 
der  junge  helt  was  ouch  bereit 
wie  dö  erklungen  in  diu  swert! 
dö  wart  Hagene  gewert 
aber  einer  wunden, 
do  gezucte  er  an  den  stunden 

.    .  slnem  herten  sinne 

daz  des  kindes  swert  unmAzen 

sneit. 
er  sprach  *ir  habt  mir  geseit 
daz  mich  des  mac  betragen, 
Bol  ich  iuch  möre  tirAgen.' 
Der  helt  was  in  die  brüst  wunt. 
dö  k^rte  er  umbe  s4  zestunt: 


2820jiii««H        24Rftmischer        27  Dt        28  ^]  vor       30  also  ist  aiiek  eack 
31  da    TroivD^e        40  por&ch        42  mosse        46  da        47  das  ist        48  ich 
wayfs  selber  nicht      54  da      55  durch!      56  da      %2imH     63pni]ie     64iia|feiie 
66  da        69dd]dax        70  da        72  da        2880«.  82  da 


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BITEROLF  UND  DIETLEI« 


43 


btaier  waare  ez  ^  geschehen, 
dd   in  der  konee  hegunde 

sehen 
abd  knmen  bluotes  naz, 
Gernöt  da*  sprach  daz 
MS  *  dia  mffire  sint  uns  noch  ver- 

deit. 
mir  18t  uaHiaezlIchen  leit, 
ida  sihe  Hagenen  riten  wunt.' 
schiere  tet  in  der  degen  kunt 
swaz  im  jener  hete  geseh. 
9»  G^mdt  sprach  'ez  wirt  im  leit, 
imni  gebreste  miner  kraft.' 
fil  sehiere  er  schilt  nnde  schaft 
zoGte  zomie  gemnot. 
iö  g^hte  der  helt  guot 
»  d4  er  den  unkunden  yant. 
?on  im  wart  er  an  gerant, 
als  ein  recke  degene  tuot. 
dA  was  ouchnihtzewoi  gemnot 
der  tU  junge  wtgant: 
M»  dvreb  ir  ietweders  rant 
begunden  bresten  diu  sper. 
?il  käme  gesaz  er 
der  Eigenen  rechen  wolde: 
wan  daz  er  noch  niht  solde 
8  s(eil>enins6  kurzen  tagen,  30^ 
der  gast  in  anders  hsBte  er- 

siegen. 
Wa  swertsi  beide  inntde  zugen. 
die  Schilde  si  des  niht  ^trugen, 
si  muosen  beide  werden  schart. 
10  G4mdt  dö  verhouwen  wart 
ein  teQ  durch  Uehtez  shi  ge- 

want, 
md  hete  der  gast  an  stner  haut 
erhaben  hdher  iht  daz  swert, 
86  w»r  des  tddes  dA  gewert 


15   der  tiure  degen  G^öt 
des  beides  sin  im  daz  verbAt, 
nie  m^re  sluoc  er  Af  den  gast: 
guoter  site  niht  gehrwt 
dem  knaben  daz  er  ez  liez  sin. 
20       der  i^ecke  oadi  biuotvarwen 
schfn 
brfthte  dft  stn  bruoder  reit, 
dem  künege  wart  von  schulden 

leit, 
dö  er  den  schaden  hete  er- 
sehen, 
er  sprach  ^ich  hto  gehoeret  je- 
hen, 
s6   daz  schade  nach  gelückekumet. 
wie  lützel  lach  daz  bMefrumet 
daz  ir  recken  sit  genant! 
nu  sol  versuocben  daz  mhi  hant 
wie  ich  und  euch  der  gast  ge- 
var.' 
80   der  könic  k^rte  schiere  dar. 
D6  wolde  er  des  getronwen  wol, 
durch  daz  man  fQrsten  fQrhten 

sol, 
er  müese  im  volgen  in  die  stat. 
wie  balde  er  im  daz  sagen  bat, 
«5   war  umbe  er  haete  daz  getan, 
daz  er  im  den  sinen  man 
verwundete  und  den  bruoder 

stn. 
er  sprach  'si  wolden  b^de  min 
gewaltic  sin,  ine  weiz  durch  waz. 
40  Sit  irz  der  kOnec,  s6  saget  mir 
daz 
ob  ir  mich  wellet  riten  Un: 
hAn  ich  iht  wider  iuch  getAn, 
daz  ist  Ane  mine  schult  ge- 
schehen.' 


2886  TDinarzIichen         88  desene  H        91  mir         93  zoraigs         97  recken 
H        98  da         2903  Hi^n        9  moerfen        10  dt        13  hiher        17  nymer 
23  da        30  schare  H       31  Da        33  mafs        39  ich  enwayfs 


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44 


«ITEROLF  UND  DIETLEIB 


d6  sprach  der  helt  ^ch  muoz 


9M6   ob  ich  hlui  kuniclichez  reht.' 
also  balde  sprach  der  kneht 
'8  wie  tump  ich  mines  muotes  st, 
86  Sit  ir  als  ich  sinnes  frl, 
ob  ir  dar  umbe  mich  bestät 
50   daz  sich  min  hant  errettet  hat.' 
Der  künic  was  ein  küene  man: 
sä  zehant  reit  er  in  an. 
der  knabe  enblient  dem  rosse 

daz 
(mit  sporn  ruorte  erz  desto 

baz) 
66   daz  ez  desto  wtter  spranc.  31' 
^  stach  den  kunec  daz  im  er- 

klanc 
sin  schiltgespenge  s^re. 
er  haßte  nimmer  m^re 
deheinen  gast  bestanden  sider, 
60   wan  daz  im  daz  ros  nider 
des  Stiches  strüchte  üf  daz  gras : 
da  Ton  Gunthar  d6  genas, 
des  küneges  schaft  zestoup  vil 

gar. 
der  junge  helt  wol  wart  gewar, 
66   er  tffite  im  schaden,  möhte  ez 

stn. 
ir  helme  truogen  fiuwers  schtn 
vil  schiere  von  ir  beider  siegen, 
des  wart  dö  Günther  der  degen 
verwundet  von  des  gastes  hant 
70  durch  sin  liehtez  stahelgewant 
Wol  sach  er  daz  er  wsere 

Stare 
von  im  warf  er  dö  daz  marc, 
daz  swert  vorhte  er  s^re. 
er  bat  in  durch  sin  ^re 


76  das  er  im  sagte  mau'e 
ob  er  ein  fC^te  waere. 
er  sprach  'wie  möhte  ich  fürste 

sin? 
ja  gewan  ich  bl  den  tagen  min 
deheiner  lande  nie  gewalt. 
80   ich  getruoc  ouch/  sprach  der 

degen  halt, 
*  weder  schilt  noch  wtfen  nie. 
ich  bin  ein  kneht  und  rite  hie: 
den    schilt  füer  ich  niuwan 

durch  n6t, 
Sit  mir  gof  des  niht  gebot 
66  daz  ich  in  ritter  solde  tragen, 
hast  ir  beide  mich  erslagen, 
so  wolt  ir  min  ze  ritter  jehen.' 
dö  sprach  der  künec  4ch  hftn 

gesehen 
s6  küener  knabea  niene  m^. 
90   mir  tuot  daz  innicllchen  w^ 
daz  ich  iuch  ie  bestanden  h4n. 
weit  ir,  sd  sol  ich  daz  niht  län, 
ich  versäene  ez  als  ich  beste 

mac 
daz  ist  mir  ein  leider  tac 
95   daz  ich  iuch  hiute  hingesehen." 
dö  sprach  d^  gast  Mch  mac 

niht  je^ien 
daz  iu  sl  min  swaere  leit. 
haßt  ich  mit  ungewizzenheit 
iuwem  zom  verdienet  hie , 
9000   so  getete  man  knehte  rehter 

nie." 
Der  kfinec  spfach  'Ober  minen 

schaden 
s6  wil  ich  iuch  ze  hüse  laden: 
nu  geruochet  mit  mir  rtten  hin, 
swie  ich  selbe  verwundet  bin.' 


2944  da        46  alsbald        53  rosse  feUt,  H       60  nun        62  da        77  noelit 
83nar        89  nie  nicht        96  da        3000  geUr^ 


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BITEROLP  UND  DIETLEIB 


45 


3005  d6  sprach  der  jonge  Mch  en- 
wü.  31  >» 

h»t  ith  der  järe  noch  s6  vil 
ab  ich  der  noch  zelebenne  hin, 
ich  wfl  ez  nimmer  tac  verlän 
idi  enreche  daz  mir  ist  ge- 
schehen/ 
10  wol  mohte  er  an  dem  künege 
sehen 
das  im  TÜ  trädl>e  was  der  sin. 
nu  wolde  er  von  im  ilten  hin. 
er  sprach  'geselle,  wizzet  daz, 
ob  ich  iu  waere  s6  gehaz, 
1»  und  möht  ir  tAsent  Übe  hän, 
ich  Urn  s6  manegen  küenen 

man 
daz  ir  in  TÜ  kurzer  stunt 
Verliesen  mdeset  den  gesont.* 
Die  helde  schieden  sich  d6  sft. 
»  swie  ez  dem  knaben  anderswft 
stt  gefdor  tt  stnen  wegen, 
d6  k^rte  Gunthar  der  degen 
ze  Wormez  bl  den  standen : 
er  brftht  sich  selben  vmnden 
»  unde  ouch  G^möten 
vil  s^re  verschroten 
unde  ouchHagenen  den  degen. 
dd  begimden  under  wegen 
reden  die  hergesellen 
M  von  des  knaben  eilen: 

dd  sprach  Hagne  Mch  wfl  des 

jehen, 
war  ez  iu  selben  niht  gesche- 
hen, 
96  zalt  ir  mirz  ze  schänden, 
got  enläze  mich  ze  banden 


85   solhem  knehte  niemer  komen. 
er  haete  mir  den  Up  benomen , 
haete  ich  Uzen  niht  den  strtt. 
her  künec,  daz  irs  gewamet 

Sit: 
sei  Bitrolf  inder  erben  hAn, 

40   so  sippet  der  vil  junge  man 
an  Walth^r  den  wigant, 
den  recken  üzer  Spanjelant.* 
DA  sprach  der  künec  *  desn  weiz 

ich  niht. 
ich  ahte  wol  daz  im  geschiht 

45  niht  leides  von  den  mtnen  man.' 
^s!t  ich  im  arges  niene  gan,^ 
sprach  dö  der  starke  G^möt, 
'war  umbe  fuegte  ich  im  den 

tot? 
daz  mur  mfn  brflnne  ist  bluo- 
tes  naz, 

50   von  Hagenen  schulden  ist  mir 
daz 
komen,  daz  er  an  gereit 
den  jungen  degen  vU  gemeit.' 
Hagene  sprach  4ch  yvü  iu  sa- 
gen, 
er  kumt  Übte  noch  nftch  disen 
tagen:  32' 

56   mac  er  von  ieman  heUe  hän , 
so  werden  wir  von  im  best&n. 
so  waßre  bezzer  daz  wir  in 
sd  frt  niht  liezen  riten  hin.' 
dö  sprach  der  voget  von  Rlne 

eo   *•  mir  ist  ungruoz  der  sine 
daz  leit  daz  ich  verdienet  hän; 
nu  mnezen  wir  ez  läzen  gän. 
haet  ich  stn  zehen  tOt  geslagen, 


3005  da  sprach  der  ionse  kelt  ich  wü  6  als  uU  9  reche  15mocht 
18  moelTet        23  Warmbs        28  da        29  reden]  ze  den  ff       31  dt  sprach  Hagen 

35  nicht  mer  40  sipet  41  der  ff  42  ans  Spanien  lanndt  43  Da 
»och  3048  seyt  ich  im  bin  yngehafz        49  pnme       50  Hagene  H      54  noch  leichte 

55  hilffe  gewöhnUeh        59  da 


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4« 


BTTEROLF  UND  D|ETLEIB 


70 


75 


80 


86 


90 


man  jnAbt  iä  yod  nibt  anders      » 

sagen 
wan  daz  ez  w»re  ein  kneht. 
ez  ist  keines  forsten  reht 
daz  imer  geröere  den  sin  hant/ 
d6  riten  ze  Wormez  üf  den    uoo 

sant 
die  drl  beide  bluotvar: 
die  liute  ndmen  alle  war 
ob  den  forsten  unde  ir  man 
der  tittvel  h»te  daz  getan.  s 

die  besten  liefen  gegen  io 
'herre,  waz  mac  ditze  sin? 
üz  Sturme  ir  kämet  wolgesunt: 
wä  Sit  ir  so  worden  wunt?* 
Der  kOnec  daz  wolde  nieman      lo 

sagen: 
si  bMe  bat  erz  ouch  verdagen, 
stnen  bruoder  unde  Hagenen: 
dö  hälen  siz  die  degene. 
ez  was  den  Burgondeo  leit: 
ze  strite  schiere  was  bereit  ift 

vier  hundert  ritter  oder  baz. 
der  künic  der  verbot  daz , 
daz  si  im  schadeten  üf  den 

wegen, 
und  ob  si  s»hen  nu  den  degen,      so 
er  müese  es  wol  genozzen  stto. 
d6  hiez  er  alle  sine  man 
ziehen  abe  die  sarwät: 
der  räche  wolde  er  haben  rät. 
ich  enweiz,  sit  si  wären  wunt, 
wie  si  wurden  nu  gesunt.  85 

diu  ^laere  enwil  ich  niht  ver- 

dagen, 
ich  muoz  iu  von  dem  kinde 

sagen, 


wdhe  wege  er  dd  geriet» 
d6  er  von  Wormze  geschiet 
dem  lande  reit  er  näher  baz. 
dö  rieten  im  die  knaben  daz, 
wolde  er  strites  haben  rät, 
aö  z4ge  im  abe  die  sarwät: 
er  möhte  in  niht  gestrtten 
die  im  widerriten 
vil  dicke  möesen  üf  den  wegen ; 
daz  in  Günther  der  degen,  32^ 
bede  Hageoe  und  Gemot, 
die  beide  niht  slöegen  tot 
daz  waere  ein  gr6ziu  sa^ekeit. 
dö  zöcb  er  abe  din  strites  kkit 
nach  der  knaben  rate 


dar  umbe  daz  die  beide 
gewonnen  nahtselde. 
Die  fremden  dö  nach  geste 
siten 
für  sich  in  österfra^ken  riten , 
da  noch  ein  wazzer  nider  gät: 
Möun  ez  4en  namen  bat 
dö  kom  in  daz  ze  heile 
daz  si  da  funden  veile 
des  si  bedorften  in  ir  not, 
vische  fleisch  unde  bröt, 
und  guoten  fränkischen  wIn. 
der  ir  wirt  da  solde  stn, 
der  schuof  in  ruowe  unde  ge- 
mach, 
der  Biterolfes  sun  sprach 
'mügewirmitCridebl  iu  wesenf 
der  wirt  sprach  'ir  sult  wol 


bi  uns  unze  morgen  fruo.' 
dö  grifien  sine  knaben  zuo 


3064moc]it    s^sas^^i^      ^^  ^^   Worms       71  ire      79  Hagene      80dahabeai7 
85  si  im]  iliem        88  d&        91  ich  wayf»  nicht        93  enwil  ich]  enndelich 
96  da    Worms       97  der  M    nacher       9s  da       3100  sarb&t       3  moelTen       8  da 
13  da        16  Moon        17  da        23  ro        28  da 


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BITEROIl'  UND  DIETLEIB 


47 


unde  engnrten  diu  marc: 
siso  jA  kttolten  ü  die  voln  starc 
Den  rossen  man  ir  ^ise  trnoc. 
der  Wirt  gap  in  des  gennoc 
des  81  des  nahtes  solden  hdn. 
dö  da  ruowen  began 

»   der  edekn  Dietlinde  lünt , 
den  sin^  wirt  fragte  sint 
der  junge  degen  msere , 
welch  der  site  waere 
der  Uute  in  dem  lande. 

40    dö  sprach  er  sä  zehande 
'ir  mögt  hie  guoten  fride  hän. 
ich  wil  iuch  daz  wizzen  län: 
öberrltet  ir  die  marke, 
man  roubet  also  starke 

46    ze  Beiem  ime  lande; 
es  enwaer  daz  man  erkande 
geleite  daz  ir  möhtet  hän, 
yU  dicke  werdet  ir  besten/ 
er  sprach  'nu  ratet»  wirt  min, 

50    waz  daz  geleite  möhte  sin 
du  mit  wir  kumen  durch  daz 

laut', 
er  sprach  'da  nemet  an  iuwer 

haut 
eines  lörboumes  zwi: 
si  waenent  alle  dazz  iu  sl    33* 

56   gegeben  von  dem  riebe; 
so  yart  ir  wfsliche'. 

D6  in  nu  komen  was  der  tac, 
daz  edel  ingesinde  lac 
langer  an  den  betten  niht; 

60   als6  gesten  noch  geschiht, 
81  muosten  deste  fruejer  stn 
daz  si  liezen  hioder  in 
der  fremden  lande  deste  m^r. 


d^  was  dem  jungen  recken  h4r 

•6  sin  imbfz  worden  wol  bereit, 
dem  wirte  wart  ouch  niht  Ter- 

seit, 
swie  h6he  er  siz  gelten  bat. 
d6  rümten  si  die  selben  stat 
und  schieden  güetlichen  dan. 

70       ir  wirt  zeigen  in  began 
die  rehten  sträzen  durch  daz 

lant. 
d6  nam  ir  einer  an  die  haut 
ein  ris  als  in  der  wirt  geriet, 
d6  er  von  sinen  gesten  schiet. 

75  Dö  muoste  ir  fiide  staete  sin. 
Sit  brähten  si  daz  kindelln 
so  nähen  in  der  Beier  lant 
daz  im  daz  wol  wart  erkant, 
wä  diu  Tuonouwe  hine  flöz. 

80   yU  manegen  Beier  daz  verdröz 
der  si  ir  fride  fueren  sach; 
vi]  maneger  doch  dar  under 

sprach 
'soldens  äne  geleite  sin, 
swaz  die  fuernt  daz  waere  min.' 

85   beten  abe  si  daz  erkant 

daz  übele  von  im  was  gewant 
etellcher  so  gemuot, 
haßte  er  aller  künege  guot , 
daz  sis  im  haBtennihtgenomen, 

80   so  wasre  ouch  üz  ir  munde  ko- 
men 
der  tumben  rede  nibt  so  vil. 
daz  hete  er  für  ein  kindes  spil. 

Swie  si  nieman  wiste  da, 
er  fuor  iedoch  die  rehten  slä 

95   da  ouch  sin  vater  6  hine  reit, 
also  daz  nieman  mit  in  streit, 


3133  80  sy        34r8oii        35  DietUnden  o/i^  36  sinen /cAüf        40  da 

45  im        46  were  dann        47  mAchte        48  werd  54  aU  daz  es        60  aU 

61  fruer         64  da         69  von  dann         70  in  fehlt  72  da        79  hin        83  on 
glait«        85  abe]  ob        93  weyfzte 


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48 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


unz  in  daz  hiunische  lant 
8wein  daz  Idrzwt  wart  erkant, 
der  weste  vil  wol  daz  er  län 
8S00   die  liute  solde  fride  han: 

ez  was  von  altem  rehte  komen. 
si  hseten  stn  dochniht  genomen, 
haßte  siz  der  wirt  verdeit: 
si  müesten  michel  arbeit    33*" 
5   haben  der  tage  manege  stunt 
wären  si  ^  niht  worden  wunt, 
si  waem  *ze  hove  unsanfte  ko- 
men, 
si  müesten  schaden  hän  geno- 
men. 
D6  si  nach  ir  tumben  siten 

10   zuo  der  Etzeln  bürge  riten, 
si  suochten  herberge  sL 
yU  der  beiden  goumte  ir  da 
wie  ir  geverte  waere  gewant: 
daz  beten  euch  vil  gerne  erkant 

15   eteilche  kristen. 
genuoge  gerne  wisten, 
waer  ieman  ritter  under^in. 
schiere  zeigte  man  in  hin 
da  des  küneges  marscbalc  saz: 

10   ir  einer  im  dö  sagte  daz, 
si  waeren  geste  in  Hiunen  lant. 
dö  hiez  er  si  sä  zehant 
herbergen  in  die  stat. 
vil  ylizicltchen  er  si  bat 

86    zen  Hiunen  willekomen  stn. 
guot  gemach  diu  kindeltn 
die  naht  gewunnen  unze  fruo. 
knaben  schuof  aldä  dar  zuo 
sunderbär  der  marschalch, 

80   den  er  die  tumben  geste  en- 
phalch. 


Er  hiez  ir  göetUchen  phlegen, 
diuros  wo^füetem,  sanfte  legen. 

wie  si  körnen  in  daz  lant, 
dem  künege  tete  erz  noch  er- 
kant 

85   ^  daz  der  släfen  wolde  gto. 
dö  sprach  der  übermüete  man 
'si  suhl  mir  willekomen  stn, 
dem  liute  und  ouch  dem  lande 

min, 
ob  si  wellen  hie  best&n: 

40   si  suUen  morgen  für  mich  gän 
ö  daz  si  enbizzen  sint*. 
der  rede  wtste  man  diu  kint, 
diu  daz  beten  wol  yemomen, 
daz  si  ze  hoye  solden  komen. 

45  Die  jungen  knaben  in  der  stat 
bereiten  hiezen  in  ein  bat: 
si  legten  firischiu  kleider  an 
so  guot  daz  nieman  künde  hän 
bezzer  knabenwaßte  niht. 

50   die  hetens,  als  daz  masre  giht, 
gefüeret  von  ir  lande  dar. 

die  drt  wären  wol  gevar, 
nach  edelen  liuten  wolgestalt: 
dö  was  der  vierde  degen  halt  34* 

55   niht  halp  gewahsen  zeinem  man. 
daz  volc  dö  merken  began : 
swie  Helche  diu  riebe 
schoene  und  minnicltche 
bete  vil  der  meide, 

60   noch  süezer  ougenweide 
laege  an  disem  jungen  man ; 
die  schoensten  die  si  ie  gewan, 
ez  waere  maget  oder  wip, 
noch  schoener  waer  des  beides 
lip. 


3200  solten  ff        1  rechten  ff  4  vil  michel        7  waren        9  Da        22  da 

25  ze      26  ^et  g.  ff      27  vntz  28  aUdo      30  dem      33  si  fehU,  ff      36  da 

37  Süllen         38  den  lenten  42  weyfzte         49  so  ^eter  knaben  wate 

50  hetten  sy  wie    spricht        54  da  55  ze  einem        60  nach  ff       61  lag 


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BITEBOLF  UND  DIETLEIB 


49 


BIS  Er  truoc  ouch  hat  alsam  ein 
maget, 

der  junge  degen  an  verzaget, 

daz für  den  swertrezzelhie : 

swanne  erz  ungetmnden  lie, 

?or  regene  mohte  er  sich  da 
mite 
n  decken  nach  der  yalken  site ; 

vü  sdidne  goltrar  ez  schein. 

der  Kute  wünsch  was  niht  enein 

die  in  vor  in  sähen 

stunde  bi  in  ntiien : 
75  der  Wünschte  stnes  Itbes , 

der  dsö  schcenes  wlbes 

daz  er  die  immer  solde  hän; 

der  wönsche  wart  da  vil  getan. 

Si  muostens  alle  hän  verlorn. 
M  dd  stuont  der  degen  hoch  ge- 
bom, 

ik  man  den  kristen  messe  sanc. 

michd  8^  wart  der  gedranc, 

si  heten  in  nie  mö  gesehen, 
dö  diu  wfle  was  geschehen 
»  daz  man  gote  gediente  hie , 

daz  volc  för  einen  palas  gie. 

dö  gienc  ouch  vor  den  shien 
man 

der  kunec  mit  guoten  recken 
dan: 

zehant  er  vor  den  fursten  saz. 
^  dö  liez  ouch  niht  der  knabe  daz, 

er  kam  dar  man  in  komen  bat. 

der  künic  saz  an  sfner  stat. 

mit  dem  marschalke  er  dö  gie, 

da  er  sich  die  beide  sehen  lie, 
»  för  den  könic  riehen. 

de  enphienc  in  minnicUchen 

des  fürsten  Botelunges  suon, 


als  er  daz  gerne  mohte  tuon. 
vil  beide  stuont  bedrungen  dft : 
8800   da  vor  hetens  anderswä 

so  schoenenknaben  nie  gesehen, 
des  küneged  gruoz  nu  was  ge- 
schehen, 
Dö  fragte  er  in  der  maere 
w&  hin  stn  wille  waere        34^ 
i   ode  ob  er  wolde  da  besten, 
dö  sprach  der  kindische  man 
^berre,  ich  waere  gerne  hie, 
wan  ich  des  hörte  jehen  ie 
daz  ich  nu  selbe  hän  gesehen, 
10    ez  waere  kunege  nie  geschehen 
dem  m^re  recken  wonte  bl. 
ob  ez  in  iuwem  hulden  si, 
her  künec ,  so  wii  ich  hie  be- 
sten.' 
dö  hiez  er  in  dar  näher  gän 
15   und  lobte  im  daz  an  stne  haut, 
swie  schiere  im  ledic  wurde 

ein  laut, 
er  endörft  sichs  niht  verzihen, 
daz  wolde  er  im  Üben. 
Stn  vater  saz  ouch  da  zehant 
20   der  knabe  was  im  unbekant, 
ouch  erkande  ersines  vater  niht. 
swä  ieman  sippefrinnt  sibt, 
wart  ers  mit  künde  niht  gewar, 
in  treit  iedoch  daz  herze  dar. 
86   mit  vUze  in  manic  recke  enphie. 
diu  küniginne  daz  niht  lie, 
si  hiez  den  knaben  betagen  ir: 
si  sprach  'nu  heizet  her  ze  mir 
des  küneges  jungen  gast  ko- 
men.' 
80    si  bete  der  maere  wol  vemomen 
daz  an  im  waere  jugende  schtn. 


3265  aU  tan  69  darmit         76  der  annder  also         80  da         90  da 

91  da        96  ine  99  beiden  st8ndea         3306  da         8  das         9  hao  selbs 

U  da       17  dorft  22  icht  ff       27  sy  kiet  d.  k.  bey  ta^en  ir  ff        28  zu 

Heldenbaeh  L  4 


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50 


BITEROLF  UND  DIBTLEIB 


ez  gi^ngen  sküneges  kindelln 
zwei  dar  da  der  knabe  gie: 
Ort  unde  £rpfe  wären  die. 
8886   der  Yierde  daz  was  Nttodanc, 
der  edel  marcgräve  junc, 
der  schoenen  Gotelinde  kint: 
der  gie  mit  im  ze  hove  eint. 
Man  hete  ir  msere  yil  geseit: 

40   frou  Helche  durch  gezogenheit 
vil  balde  yoo  ir  sedele  stuont; 
swiez  küniginne  niht  entaont 
daz  si  üf  gegen  knehten  stän, 
iedoch  wart  ez  von  ir  getan. 

46   si  enphienc  in  unde  sprach  akö 
4ch  und  der  künic  stn  des  firö, 
ir  jeht  ir  weit  hie  bt  uns  sin.' 
dö  sprach  daz  edel  kindelin 
*  möht  ich  iu  beiden  dienen  iht, 

60   so  kume  ich  gähes  hinnen  niht. ' 
diu  firouwe  sprach  dö  under  in 
'iuwer  zit  sei  körnen  hin 
bt  mtnen  sünen  beiden, 
lät  iu  hie  niht  leiden ,        35  * 

66   daz  wil  ich  iu  wol  raten, 
in  mtner  kemenäten 
sult  ir  sin  unde  Nuodunc'. 
du  nigen  die  zwtoefürsten  junc 
Heichen  der  riehen 

60   vil  gezogenUchen. 

Mit  zühten  brähtens  in  daz  an 
daz  er  ir  dienen  began 
allez  daz  man  im  gebot, 
tiurres  knaben  was  unndt 

66   daz  den  ieman  funde. 
künden  sich  begunde 
der  recke  meiden  unde  man, 
da  von  er  firiunde  vil  gewaa. 


geste  erttUet  waa  daz  hnt 

70   da  von  das  man  den  willen  vant 
an  Etaein  zallen  ziten, 
daz  er  sonder  strtten 
in  allen  teilte  mit  stn  gnot. 
deswasdazvolcviUidchgemuot, 

76   daz  man  dicke  bt  im  vant 
dem  jungen  knaben  warterkant 
ze  hove  kurzwlle  vU. 
er  sach  Aä  maneger  hande  spil 
von  beiden  mit  vil  grözer  kraft : 

80   dicke  schuzsen  si  dea  schaft, 
da  hl  würfen  si  den  stein, 
dd  was  under  in  ddiein 
der  ez  tete  fiir  den  gast, 
solher  krefte  im  niht  gebrast , 

86   si  liefen  oder  Sprüngen,     . 
die  alten  zoo  den  jungen: 
s6  verre  brach  er  in  diu  zil , 
ir  wsere  lütid  oder  vil, 
daz  man  im  prtses  muoate  je- 
hen. 

M  frouwen  mohtenz  dicke  sehen 
durch  diu  venster  da  ez  ge- 

schach. 
der  kunec  ze  atnem  wtbe  sprach 
*wir  suln  den  gast  ze  kinde  hän, 
oh  er  wil  hie  bi  uns  bestAn\ 

86  'Des  volge  ich  iu,'  s6  sprach  si 
duo. 
'er  grift  so  degenltchen  zuo, 
stn  wirt  getiuret  unser  laut, 
swie  lützel  er  uns  st  bekant, 
er  ist  von  guotem  kuane  komen, 
8400  swÄ  sich  der  degen  habe  geno- 


der  froawen  rede  diu  was  war. 


3332  kunigB        34  Brpfe,  verbessert  von  W,  Grimm  HS.  140        35  ward 
37  GotlindeD  oft         40  Heichen  ff        42  wie  es         48  da         50  von  hinnen 
58  da  aaigten        64  tewrs  k.  wat  rnd  ot        65  den}  daoa        lim  allen         72  er 
an  soDoder  ff       76  wart  fehlt,  ff       79  helde  ff       81  da    kain        87  bracht 
89  preyfs        93  fallen       95  alao        97  f etaeret 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


51 


^  sich  yerante  daz  jftr , 
der  känic  herverten  reit, 
in    drten    stürmen,    dft    er 
strdt,  35»» 

w»  da  entete  ez  nieman  baz 
(die  recken  sähen  aUe  daz) 
denne  der  gast  in  slnem  lant, 
der  sich  Ak  Diete  hete  genant, 
swaz  ir  in  nrliuge  rite, 

10  da  enftior  nieman  gemer  mite 
denne  ouch  h«te  getan, 
von  dem  ich  iu  gesaget  hän, 
der  tumbe  und  der  vi!  werde 

gast. 
an  im  des  willen  niht  gebrast: 

15  swä  man  stiltes  solde  phlegen, 
▼il  gerne  waere  da  der  degen, 
wan  daz  in  der  kühec  niht  lie. 
dar  nach  ez  in  die  rede  ergie 
daz  man  in  doch  in  strite  sach. 

w       ich  enweiz  vfk  von  daz  ge- 
schach, 
der  künec  ein  ungetriuwen  man 
het,  den  forsten  üz  Pölän: 
dar  schnof  er  stne  herrart. 
des  heres  leitsre  wart 

»  Röedeg^r  der  riebe, 
der  tete  daz  vlizicllche. 
Der  kunic  der  hiez  riten  dar 
aht  tüsent  ritter  woi  gar. 
swaz  er  degene  mohte  hän, 

90  der  Kez  er  nieman  da  bestän. 
do  bevalch  er  besundert 
ritter  zweinzic  hundert 
üzer  Lätringen 
dem  kftenen  Iringen. 


86   Häwart  unde  ouch  Imfirit, 

die  zw^ne  beide  riten  mit: 

also  tete  ouch  Diete. 

die  besten  die  er  biete, 

die  schiet  er  an  die  hervart 
40   der  Prinzen  künec  dö  läzen  wart 

daz  er  trüege  mit  im  haz. 

ein  teil  tet  er  ungerne  daz , 

wan  er  ir  nächgebüre  hiez. 

der  künec  ins  niht  dar  umbe 
erliez 
45   daz  er  im  biete  geswam : 

er  muoste  üf  stne  vtnde  yam. 

Dem  edelen  gfsel  kam  ein  her. 

die  Pölän  salzten  sich  ze  wer. 

du  hiez  der  künic  riten  dan 
50   die  stnen  ^rbaeren  man , 

die  stolzen  beide  unde  junc 

Homboge  und  Rämunc, 

und  Sigeher  der  firte, 

derheh  vonTurkte,  36* 

55   die  fuorten  sunder  ritterschaft. 

der  junge  gast  der  liute  kraft 

unmüezic  mit  gewsefen  vant 

dö  wolde  er  mit  in  in  däz  laut 

da  si  Ak  strltes  solden  phlegen. 
60   ze  hove  gie  der  junge  degen 

da  er  den  kunic  sitzen  sach. 

der  junge  recke  zuo  im  sprach 

Mch  sihe  daz  volc  sich  allez 
schäm: 

herre,  mit  wem  sol  ich  nu  yam 
05   in  des  dienste  ich  dk  sl  ?* 

der  künic  sprach  'du  mäht 
niht  bt 

recken  sin  Ak  strtt  geschiht. 


3402  verendte         9  vrlanre         10  dann  für  niemand  gerne         1 1  den 
20  ich  ways  nit        21.  22  der  k&nig  het  an  im  ein  teuren  man  die  forsten,  verbessert 
«M  ffaupt  24  here  lanter  H  31  da  33  ans  Lattringen  34  den  ff 

35  Habart         40  gelassen        44  Uei's         45  bette  gesehworn        49  da 
Sl  heUe  juDge :  Ramnnge        53  frey :  Tnrckey        58  da        66  magst  immer 

4* 


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52 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


8470 


75 


80 


ichn  liez  dichB  uDbegrüezet 
niht 

ob  ich  8»he  an  dir  die  kraft: 

ich  hän  s6  vil  der  ritterschaft 

daz  man  da  kinde  hat  wo!  rät. 

geselle,  ich  sage  dir  wie  ez  stät. 

swer  fremden  gast  wil  überse- 
hen, 

dem  mac  vil  lihte  ein  schade 


90 


du  solt  hie  heime  bt  mir  wesen, 
du  mäht  hie  yU  baz  genesen 
danne  dort  in  Sturmes  ndt, 
da  vil  der  recken  nimet  der  t6t/ 
Dem  knaben  d6  vil  leide  wart 
daz  in  der  künec  die  hervart 
niht  vam  mit  den  recken  lie. 
in  sine  herberge  er  dö  gie. 
dar  under  hete  er  einen  sin, 
er  dähte  4ch  muoz  et  doch 

da  hin; 
der  Priuzen  künec  der  wolde 

dan. 
stn  wtp  die  liez  er  da  bestün 
bl  Heichen  der  riehen: 
diu  phlac  ir  minnidlchen. 
des  küneges  zeichen  man  üf 

baut 
Rüedeg^r  der  wigant 


und  Gotele  der  marcman, 
daz  her  si  wlsten  dö  von  dan. 
die  recken  giengen  in  den  8a], 
urloup  namens  über  al 

95   von  Etzelen  dem  riehen, 
der  bevalch  dö  vlizicUchen 
die  recken  sine  geste 
den  hoehsten  die  er  weste, 
an  den  gar  stn  ^re  lac. 
8600   wol  wiste  er  daz  ir  scb6ne  phlac 
Rüedeg^r  der  riebe 
und  ouch  vil  wülicllche. 
Dö  er  von  dem  künege  gie, 
dö  hiez  er  vaste  hüeten  hie  36^ 
5   des  knaben  daz  er  iht  von  dan 
rite  mit  den  sinen  man: 
wan  er  daz  wol  an  im  ersach 
daz  im  vU  leide  dran  geschach, 
daz  er  in  rften  niht  enlie. 

10    dft  von  hiez  er  sin  hüeten  hie. 
diu  huote  werte  zwöne  tage , 
daz  was  des  jungen  beides  klage ; 
iedoch  bereite  er  sich  dar  zuo 
vil  harte  tougenlichen  duo. 

16   sInen  knaben  den  tete  er  kunt 
daz  er  in  vil  kurzer  stunt 
nach  den  andern  wolde  vam, 
swie  söre  ez  Etzel  hiez  bewam. 


5   dventiure  wie  Dietleip  in  einem  stürme  mä  tinem  vater  Hreä, 


Der  knabe  singewaefen  nam. 

so   er  Ute ,  alse  im  dö  gezam , 
daz  der  degen  guote 
kom  üz  der  Hiunen  huote 
vil  fruo  an  einem  morgen, 
doch  was  er  in  den  sorgen 

85   daz  er  in  dem  lande 


der  wege  niht  erkande. 
er  kom  zer  Tuonouwe  dan: 
da  lönte  er  einem  schefinan, 
daz  er  in  über  brähte. 
wie  balde  er  dö  gähte 
von  dem  urvare  da! 
schiere  kam  er  üf  die  slA 


3479  da 
6  reyte 
Ida  er 


84mft8         92wi8tenda         96  da         3503  Da  wir  ^        4  da 
8  daran         13  beraitet  sich  ff        22  Haenea         27  zn  der 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


53 


dft  daz  her  hine  reit: 
des  was  er  tr6  unde  gemeit. 
»6       stts  gahte  der  hell  halt , 
ez  waere  wazzer  oder  walt, 
unz  er  da  ein  flieze  sach, 
da  den  liuten  geschach 
nngemach  vil  groBzllch: 

40  dar  kom  der  junge  degen  rtch, 
da  er  sach  die  unde. 
er  ged^te  *ob  ich  niht  gründe, 
80  enweiz  ich  wie  ich  über  sol.' 
doch  gefuogte  sich  im  wol 

4s  daz  er  ein  urvar  dk  vant 
ein  w^nic  hdher  üf  daz  laut: 
dd  wär^  Etzelen  man 
vi)  nach  vor  im  geriten  dan, 
da  er  die  übervart  da  yant.  37« 

M  daz  wazzer  schiet  dft  diu  lant: 
ez  heizet  noch  der  Priuzenwftc. 
yfl  maneger  sach  da  slnen  mäc 
in  tU  grdzer  aii)eit. 
der  junge  helt  dö  balde  reit 

56  onz  er  zuo  dem  here  kam, 
daz  sin  nieman  war  genam. 
der  zlte,  so  man  uns  seit, 
wären  drt  schar  breit 

.    geriten  üf  die  Pdlän : 

€0  die  Prinzen  beten  daz  getön, 
wan  ez  in  Etzele  gebot, 
nu  wärens  anderhalp  in  not 
Yon  dem  hofgesinde. 
yil  maneger  müoter  kinde 

tt  mohteez  wol  ze  schaden  komen. 
sich  beten  vaste  für  genomen 
die  guoten  wigande 
von  hiunischem  lande, 
Gotele  unde  Rüedeg^r 


70   und  Diete  der  degen  hör: 
mit  vier  tüsent  mannen 
vor  den  andern  dannen 
kömens  an  die  Pölän. 
dö  man  des  strites  began, 

75   sd  muoste  ez  werden  herte. 
der  herzöge  werte 
▼il  grimme  stne  marke. 
Biterolf  der  starke, 
eine  gazzen  er  durchsluoc 

80   lanc  unde  wlt  genuoc 
al  durch  der  PdlÄne  her, 
swie  vaste  im  waere  ze  wer 
der  herzöge  Herman. 
da  von  vil  maneger  gewan 

86   tiefe  wunden  unde  wit. 
der  gast  der  durchsluoc  sit 
daz  her  unz  an  ein  ende : 
Yor  des  beides  hende 
lac  ir  also  vil  gestreut, 

90   daz  lant  was  des  ungefreut. 
swaz  halt  die  Etzelen  man 
in  strlte  künden  da  begän, 
daz  was  wider  in  ein  vrint. 
dö  kom  daz  Dietlinde  kint 

96   vaste  her  gedrungen, 
bödenthalben  klungen 
den  recken  an  den  banden 
diu  wäfen  üf  den  randen. 
Stnellenbrähteinzuoindar.  37*" 
8600   do  begunde  toumen  diu  schar 
von  dem  beizen  bluote: 
A6  muosten  helde  guote 
sterben  von  des  kindes  haut; 
und  ob  er  eine  daz  lant 

6   ze  ¥6lkn  solde  erstrtten, 
s6  künde  er  in  den  ztten 


3533  hin        37  ein  flieze]  fliessende        43  so  wtyfs  ick  nit  44  gefuefie 

47  dn        48  nahen        54  dt        57  man  ans]  mans        58  berait  59  BoUo 

81  Polonier        90  war        92  knnde  H       93  winte :  kiode  H  94  da        3600  da 
k.  temen        1  heitzen        2  da        3  hannde :  lannde  H 


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54 


filTEROLF  UND  DIETLEIB 


nimmer  baz  gevehten. 
von  also  guoten  knehten 
dft  wart  yil  maneger  harte  wmit. 
9610   von  morgen  an  den  äbunt 
daz  wal  si  bouten  s^re. 
der  jmige  degen  h^re 
der  bete  sich  verdrängen, 
daz  alte  noch  die  jungen 

15   Westen  niht  der  msere 
wer  der  degen  waere. 
Swä  man  sach  den  helt  guot, 
da  kös  man  vaste  daz  bhiot 
riechen  von  .den  wmiden. 

so   sich  bete  ouch  vor  den  stunden 
her  Diete  vergangen 
einen  sweif  langen 
durch  der  viande  schar: 
si  künden  sküneges  vanen  dar 

15   nach  dem  beide  niht  getragen, 
dö  bete  der  junge  durcb'slagen 
eine  gazzen  wlte: 
er  versan  sich  in  dem  strtte 
daz  er  der  zeichen  niht  ensach. 

80   da  von  s6  muoste  er  ungemach 
hdn  von  scbüzzen  und  von  sie- 
gen, 
do  widergiencim  jener  degen. 
Er  wände  ez  waer  sin  vlant: 
den  er  durch  vil  manegiu  lant 

S6   hete  gesuochet  anders wä, 
den  sach  er  b^rlicben  da 
vor  im  strtten  in  der  schar, 
vil  balde  spranc  der  helt  dar 
und  sluoc  im  einen  solben  slac 

40   daz  fiuwers  vanken  gelac 
vil  gestreut  über  rant. 


d6  sluoc  des  eiteren  baol 
Of  den  beim  stibelln, 
daz  der  junge  vor  sin 

45   strühte  nider  in  daz  bluot. 
d6  was  der  fride  niht  ze  gaoX. 
Vor  im  lac  vil  der  siechen, 
er  k6s  für  einen  Kriechen 
den  vil  kindischen  man :     38 ' 

50  d6  kös  für  einen  Pölän 
der  junge  den  alten, 
er  hete  vil  nach  gehalten 
dar  an  im  selben  den  t6t. 
irte  m  niht  daz  bluot  rdt, 

56   so  haßte  er  vil  wol  erkant 
des  beides  wäfen  an  der  hant 
dö  sluoc  der  degen  junge 
den  guoten  Welsunge 
so  starke  üf  den  vater  sin 

60   daz  der  fiuwerröte  schin 
lougete  üz  den  ringen, 
diu  swert  hörten  klingen 
die  beide  üz  Hiunen  riebe, 
dö  kom  vil  baltltcbe 

65   mit  dem  Etzelen  van 
Rüedegör  der  helt  dan. 
Do  erkande  er  bi  dem  schilde 
der  vor  in  daz  gevilde 
bete  gemacbet  bluotnaz. 

70  vil  ungeme  sach  er  daz, 
daz  dirre  degen  vor  im  stuont : 
er  vant  si,  so  noch  beide  tuont, 
üf  helme  houwen  söre. 
dö  wart  von  Rüedegöre 

75   ein  micbel  dringen  da  getan: 
er  woldes  in  dem  strite  Um 
niht  einander  slaben  tot. 


3608  vor  10  vor  11  paweten  18  chos  23  veinde  24  des  knnigs 
26  dt  32  da  ihener  33  veint  H  35  anderswo :  do  39  solcJier  H 
43  stahlein         46  da      niht  ze]  nahen        48  kos  fehU,  H       50  da       57  da 

seUue^  der  der  depen  B       63  H&nreiche        64  da        67  Da        74  da        76  wolt 

es  im  den  H 


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BITEROLF  UND  DiETLEIB 


55 


des  jttDgen  «Uen  du  goMt , 
daz  der  alte  künoe  gena«. 
M80  m  beiden  vi!  uakunda  waiB» 
ez  was  ein  vater  and  sin  kint. 
YÜ  kAme  ez  understuont  sint 
Medeg^  der  dche 
harte  angestUche. 

85  Der  marc^äye  yü  wol  sach, 
dd  ez  im  scheiden  geschach 
ander  disen  huenen  man 
daz  er  «ich  tU  wqI  versan, 
d»  ez  w»re  daz  kint, 

90  swie  er  aäch  in  ksme  sint, 
den  si  zen  Hiunen  beten  län. 

der  alte  sich  dd  wol  versan, 
dö  er  geborte  den  Uanc 
des  swertes  scharf  unde  lanc, 

95  deme  geUcbe  gette 
daz  er  da  beime  bete  län, 
an  ir  beider,  klänge, 
swie  er  were  lange 
gewesen  von  sinem  lande,  38^ 
3700  und  ftwier  doch  niht  erkande 
den  helt  der  daz  swert  truoc, 
d*  was  im  ande  genuoc. 
D6  nu  an  disen  beiden 
den  sirlt  bete  gescheiden 

5  der  marcgräye  Rüedeg^r, 
der  Urte  den  jungen  degen  h^ 
daz  er  des  vanen  nsme  war, 
swena  er  gebr»che  durch  die 

schar, 
er  brate  d^  ze  rebte 

10  die  tU  gnoten  knebte 
ander  Etzelen  yanen. 
Übte  mobte  er  si  manen 
daz  die  köenen  degene 


den  ytnden  bin  begegene 
u   mit  einander  giengen. 

des  r&tes  schaden  geyiengen 

die  fivsten  üzer  Pölan. 

der  herzöge  von  Merän 

der  tete  w<rf  daz  sine: 
so   daz  tete  et  du  ze  schlne 
*  der  yfl  küene  Schraten, 

unde  ouch  ander  Etzeln  man. 

Bomboge  unde  Ritmunc 

die  yalten  manegen  helt  junc. 
16   also  tet  ouch  her  Rüedegör, 

der  frmnte  manegen  yi^bs^r 

in  dem  selben  strJte 

mit  maneger  wunden  wlte. 

Jnifrit  unde  IM  wart, 
so   die   frumten   manegen    rinc 
schart 

mit  den  scharfen  swerten. 

niht  bezzers  si  dö  gerten 

wan  daz  si  alle  slüegen  tot. 

nieman  tete  so  gr6ze  n6t 
85  dem  fürten  üzer  Pölän, 

BÖ  der  unkunde  man 

der  sich  da  Diete  bete  genant. 

dö  worbte  des  jungen  beides 
hant 

noch  m^re  dar  under 
40   der  ylnde  besunder, 

danne  yiere  der  besten 

die  si  inder  bi  in  westen. 
alt  muoste  ez  doch  ende  hdn. 

dö  der  schade  was  getan 
45   yon  Etzelen  mannen, 

und  daz  si  wolden  dannen, 

dö  muoste  ouch  yolgen  mit  in 
dan 


3679  daz  fehlt 
91  zun 
er       2  dt        17  ans        20  et]  er        24  felleten 
35  ans        38  da        42  in  da        44  da     ward 


85  maggrane  H        86  da         90  im 


•   80  waychent  was 

92  alte  fehlt,  H    da       93  da  ^^  3696  vor  3695       3700  wie 


27  selbigen 
47  da  mnest 


29  Habart 


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56 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


der  henoge  üz  P6Un, 
wan    er    den    sige    iä    hete 
vlom.  39* 

S7S0   die  guoten  ritter  üz  eritorn 
die   hiez  man  zuo  einander 

komen, 
die  in  heten  Aä  genomen. 
Dd  man  si  bi  einander  sack, 
Rüedeg^r  der  helt  d^  sprach 

S5   'nu  bewart  iuwer  wunden 
und  läX  si  die  gesunden 
wider  füeren  in  daz  laut, 
und  heizet  ouch  hie  zehant 
suochen  die  töten, 

iS  die  s^re  verschroten, 
SW&  die  ligen'üf  dem  wal, 
daz  wir  wizzen  die  zal 
waz  wir  haben  hie  verlorn 
durch  der  vfande  zom.' 

65   dö  sprach  der  degen  Rdmunc 
'si  sin  alt  oder  junc, 
wol  driu  tüsent  oder  baz 
die  ligent  in  dem  bluote  naz, 
die  wir  hiute  hän  veriom 

70   durch  der  küenen  Riuzen  zom 
unde  ouch  von  den  PölAn/ 
dö  sprach  der  Etzelen  man 
Rüedg^r  der  tugentiiche 
*s6  tuot  als  wlsUche, 

76   schüttets  üz  der  sarwät 
swaz  der  töten  hie  bestät, 
die  suhl  wir  alle  begraben, 
daz  si  die  wolve  und  die  raben 
iht  ziehen  an  daz  gevilde. 

80   ir  wäfen  unde  ir  Schilde 
sul  wir  allez  fueren  wider.' 

vil  wol  geleisten  si  daz  sider 
daz  in  Rüedeg^r  gebot, 
si  brdhten  manegen  rinc  röt 


85   der  erslagenen  wtgande 
zuo  dem  Etzebi  lande. 
Of  die  wagen  hiez  dd  legen 
Homboge    und  RlunuiM:   der 

degen 
ir  Schilde  unde  ir  sarwät: 

90   don  was  niht  aiteite  rftt 
ö  si  alle  wurden  begraben. 

die  liute  heten  sich  erhaben 
gegen  hiunischen  landen, 
den  guoten  wfganden 

85   gebrast  wol  tüsent  manne, 
du  si  schieden  danne. 
Rüedeg^r  der  guote 
het  vaste  in  slner  huote 
die  vil  werden  geste:  39  ■" 

8800   an  den  tet  er  daz  beste. 
Dö  si  nu  fuoren  über  lant 
und  man  in  vancnOsse  vant 
den  herzogen  von  Püiän, 
die  Prinzen  heten  ouch  getftn 
5   daz  beste  daz  si  künden. 
Etzele  in  sinen  stunden 
vil  ritter  mit  ir  mdgen  twanc 
swer  gediente  sfnen  habedanc, 
der  düht  sich  ssbUc  gebom: 

10   dA  von  wart  liute  vil  veriom, 
wan  er  was  guotes  riche 
und  gap  daz  willicUche. 

ir  boten  sanden  si  dö  dan 
mit  den  dem  könege  kunt  ge- 
tan 

15   wurden  disiu  msere 
wie  in  gelungen  waere. 
der  maere  wart  der  künic  frö. 
man  hörte  ir  etelfche  dö 
ir  gedinge  höhe  tragen: 

80   den  aber  ir  friunt  dort  erslagen 
üf  dem  wale  lägen. 


3749  het  da  verloreo 
88  die        94  die  H 


64  veinde       65  da 
96  da     von  danne 


68  ligen       72  da 
3802  y&ncknofle 


77  «oUen 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


57 


die  beweinten  hie  ir  mftgen. 
Der  könic  fragen  d^  began 
'wie  habent  die  geste  min  getan, 
sas  die  köenen  hergeseUen? 
ist  aber  uns  ir  eilen 
ze  framen  iht  gestanden? 
wir  haben  in  den  landen 
Yerlom  einen  jungelinc, 

30  daz  mir  alliu  mlniu  dinc 
niht  sint  s6  sw»re, 
ob  er  geriten  niht  wsere 
ka  nrloup  von  uns  hinnen.', 
der  böte  sprach  mit  sinnen 

96  <nu  Ut  iu  wesen  niht  ze  leit: 
swaz  allez  iuwer  her  gestreit, 
daz  was  wider  in  ein  wint. 
s6  wol  gestriten  hat  daz  kint 
daz  manz  immer  wol  mac  sagen. 

40  ouch  hat  da  liute  tU  enlagen 
der  da  Diete  ist  genant, 
man  fOeret  wider  in  daz  lant 
sehzic  und  hundert  b^, 
ouch  bringet  man  iu  zwftre 

tf  den  füTBten  Ozer  Pdlän. 
Gibeche  unde  Schrihlin,  * 
die  tdtenz  in  dem  stürme  guot : 
des  was  froellche  gemuot 
Rüedeg^  der  wlgant.         40  • 

50  jA  enmac  ichs  hie  zehant 
besunder  niht  genennen, 
an  den  ir  muget  erkennen 
daz  si  sfai  degenllche  gemuot.* 
*ich  weiz   wol,'   sprach  der 
könic  guot, 

55  'Übte  mac  man  mir  daz  sagen, 
wie  si  min  ^re  künnen  tragen, 
des  danke  ich  in  als  ich  sol: 


si  mugen  mir  gehmben  wol, 
ich  teile  in  allez  daz  ich  hän.' 

60       66  diu  rede  was  getan, 

D6  sach  man  soumsre 

geladen  harte  swssre 

hm  ze  hove  bringen. 

den  stolzen  jungelmgen 

66   den  wart  Sit  gedanket  wol, 
so  man  näth  arbeite  sol 
danken  iegellchem  man. 
den  Pdltoe  voget  bete  dan 
mit  im  gefueret  Rnedeg^: 

70   den  sach  nu  der  künic  Mr. 
vil  liebe  was  im  ze  muote , 
daz  er  in  siner  huote 
diso  verre  was  nu  komen. 
frou  Helche  bete  ez  ouch  ver- 
nomen: 

76  d^  lobte  si  die  her?art, 
daz  niene  wart  gespart 
daz  si  beide  mohten  h&n. 

enphangen  wart  der  PdlUn 
von  in  in  der  mäze  dd 

80   daz  ers  niht  was  ze  frö. 
Der  künec  ein  teil  in  zome 

sprach 
'  ir  sult  mir  mlnen  ungemach 
gelten  und  die  mtnen  man, 
die  ich  von  iu  verlorn  hAn.' 

86   d^  sprach  der  gast,  ez  waere 
reht: 
*ez  st  ritter  oder  kn^t, 
swaz  ir  liget  erslagen  t^t, 
die  sol  ich  büezen  mit  der  n6i 
als  ich  dar  umbe  gtsel  bin.' 

90  und  wsere  niht  diu  künigin, 
so  bete  er  stn  houbet  vlom 


3824  litbeD  min]  non  28  wir  Hauvt]  vnd  32  ob  er  so  perlten  were 
36  mwer]  W6r  H  37  wider  fehUy  ff  39  sesageB  45  aus  46  Gybche 
47  tettens  50  mag  54  sprach]  daz  ff  59  allen  61  Da  75  da 
76  Diene  ffaupt]  niin        85  da        91  verloren 


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58 


buerqu*  und  ddstleib 


durch  den  Etxelen  zofiL 
dem  beide  des  t^des  si  gewac      » 
in  des  könegeB  bände  er  dö  bc 
S886   wol  mit  Jbimdert  siner  man. 
den  fron  Helche  stt  gewan 
des  rkhea  küneges  huMe 
näeh  ir  vil  gr^zen  schulde.  so 

Der  künec  was  fM  uade  ge- 
meit  40^ 

8900  gegen  stnen  gesten  er  dö  reit 
da  si  dli  fuoren  üf  den  wegen: 
einen  ieslichen  degen 
gnioct  er  nach  slnem  rehte.  ss 

ntter  unde  knebte 
5  worden  d^  von  wol  gemuot. 
M  sach  er  disen  degen  guot 
der  äne  urloup  von  im  reit: 
iedoch  was  im  sin  gruoz  bereit.      40 
der  knabe  neic  im  unde  sprach 
10   '  ^re  enfüeget  niht  gemach , 
unsenf te  hM  nftch  ären  strft. 
her  künec,  habt  ir  gexümet  stt, 
d^t  mir  leit.  ich  enmohte  hie      4b 
bellben  niht,  i6  daz  ergie 
1$   daz  si  alle  riten  Aä  hin: 

dar  nach  stuont  ouch  mir  der 

sin. 
swaz  ich  ze  tuonne  solde  hän, 
mich  dübte,  und  wsere  ich  hie      6o 

bestAn, 
ich  wser  niht  einer  böne  wert, 
so  dit  aö  manic  helt  sin  swert 
▼ersnochet  hat  üf  «arwAt, 
ze  sehenne  bete  ich  des  niht      55 

Der  künic  smielen  des  began. 


A6  karte  er  mit  im  wider  dan 
dk  er  die  recken  aUe  enphie: 
die  beide  er  ninder  Ton  im  lie. 

dd  si  nu  wären  komen  in, 
dö  gienc  diu  edel  königin 
zuo  im  üf  den  palas. 
awaz  berter  dinge  gescheben 

was, 
diu  faiez  der  künic  scheiden 
mit  rede  vor  in  beiden, 
du  sagt  dem  künege  vil  h^r 
von  BechelAren  Rüedegär 
von  disen  vdganden» 
waz  si  an  den  vlanden 
Wunders  h»ten  getdn» 
und  wie  si  einander  bestAn 
h»ten  in  dem  gedingen 
daz  si  einander  twingen 
für  zw^ne  vinde  solden ; 
'ob  wir  si  aUe  wolden 
gerne  da  gescheiden  bto, 
wir  hetenz  müelidie  geUn.' 
also  sagte  im  Rüedegte 
'dö  kam  ich  da  die  recken  h^r 
zeinander  truogen  herten  haz. 
vil  küme  ich  fuogte  in  bMen 

daz, 
daz  idi  in  sagte  msere        41* 
dazz  ein  gesinde  wwe. 
Du  gerihten  si  sich  slt 
nich  den  vanen  in  den  strit. 
dk  von  hörte  man  du  schal 
von  8 werten  diezen  über  al, 
unz  daz  dirre  junge  man 
in  strite  bete  also  getan , 
daz  si  alle  wurden  wicbbaft. 


3893  tods  sy  gewach        3902  yetlicheii        6  da        9  neigt         11  vnsanJIte 
la  du  ut         15  reiten  H        17  Üb        18  dnncket       23  scfamielA        24  dn 
26  keit         27  da         33  da        36  veinden  ff       40  si  fehltj  ff    «n  einaader 
41  sich  sollen         46  da         47  m  oinanier         49  die  mlre         50  das 
51  Da 


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BITER0IF  UND  DDSTLEIB 


59 


IT  bririp  d^  wü  Ten  stner  kraft 
do  er  den  Pdffiine  voget  Tie: 
S9S0  di  voniBt  ergtselhie.' 

der  kinic  danken  d6  began 
dem  alten  und  don  jungen  man 
und  andern  guoten  kndiCen. 
xe  dienste  er  im  gerebten 

»  mitgäbe  machte  manegen  man. 
firou  Hefche  ouch  danken  began 
den  jungen  zuo  den  alten: 
si  konde  tugende  walten, 
die  wanden  bete  man  In  ge- 
tragen. 

70  der  kunic  hiez  in  niht  versagen 
swes  u  bedorften  zuo  ir  not: 
den  gesunden  man  ez  wol  ert)öt. 
Wie  si  gefuoren  nach  der  zlt  ? 
tU  wol  gediugen  mohte  slt 

»  der  forste  von  PöUm. 
urioop  yon  dau  gewan 
der  Priuzoa  kunic  in  sin  laut, 
fron  Helche  golt  und  ouch  ge- 

want 
gap  meiden  unde  wlben, 

80  dd  si  bi  ir  beliben 
langer  oiene  mehten. 
dö  gap  den  guoten  knehten 
Etzele  der  vil  riebe 
sin  guot  YÜ  willidldie. 

»  fron  Helche  si  mit  zühten  lie, 
dö  ir  özreise  ei^e, 
scheiden  von  den  landen, 
von  Etzelen  banden 
muos  er  sfn  lant  eni^hen, 

00  verren  unde  nähen 

die  guoten  bürge  unde  stete. 
i6  half  der  kuniginne  bete 


dem  barzogen  von  P^n 
daz  er  unde  ouch  sine  man 

96   mit  gedinge  riten  in  ir  lant. 
slt  i6  muose  ir  beider  haut 
Etaehi  dienen  manegen  strit. 
der  wunden  vil  geheilte  stt, 
doch  mohtens  alle  niht  ge- 
nesen. 41  ^ 
4000   wie  mohte  tugenthafter  wesen 
Hdche  diu  vil  riebe  1 
weinende  göetUche 
lie  si  von  ir  scheiden  dan 
beidiu  wlp  unde  man: 

6   ouch  beten  si  daz  wol  erkant, 
daz  sis  da  ze  Hiuncn  knt 
immer  lieze  mit  ir  man. 

nu  wart  ouoh  als  vor  getan 
In  dem  hove  ze  manegen  stun- 
den. 

10  der  känee  wart  ofte  fanden 
in  froeUdiem  muote, 
und  sine  recken  guote. 
sider  nftch  den  ziten 
dient  im  in  siben  striten 

16  alsd  des  küenen  gastes  haut 
der  sich  da  Diete  bete  genant, 
daz  man  im  ^re  muoste  jehen. 
da  bl  man  dicke  mohte  sehen 
disen  kindischen  man 

so   der  ouch  vil  höhen  pris  gewan : 
der  ervaht  Etzelen  slt  ein  lant, 
daz  ist  Pomerän  genant, 
swie  ofte  man  imz  werte, 
die  wige  grimme  herte 

25  vor  des  küneges  Volke  er  vaht. 
dö  sunnen  tage  unde  ouch  naht 
der  künic  unde  sin  wlp 


395SlMl]b        59  da        60  sioel]  ein  rost       64ze]imt       69  in       74  mohte] 
•7.  B        76  dtnne         81  m5hten         82  da         89  muefs  er  seine        92  da 
93  hartsose       96  da  mfifB       4003  lies  von       6  H&nisck       7  man]  kan.  v^  1866 

S  als]  wie        21  vor  Ezel        24  wige]  ewig        26  summer  H 


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60 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


4030 


46 


wie  si  im  behielten  den  Up 

ir  landen  ze  ^ren. 

yil  manegen  degen  h^ren 

he  te  der  künec  in  slnen  phlegen : 

da  für  muost  man  in  einen 

wegen 
an  maneger  bände  dingen, 
ez  muoste  im  wol  gelingen. 

til  freude  man  ze  hoye  vant : 
ob  si  alle  selbe  beten  lant, 
sin  künden  nimmer  baz  gevam. 
der  künie  hiez  daz  wol  bewam 
daz  er  den  sfnen  gesten 
iht  lieze  gebresten. 
Guot  ritterBchaJft  man  dk  sach: 
durch  6re  heten  ungemach 
die  werden  und  die  wisen. 
den  künec  man  mohte  prlsen 
daz  ers  in  allen  wol  gestuont. 

fürsten  ez  nu  selten  tuont 
die  ez  in  Uzen  s6  behagen. 


swie  man  von  im  h6rte  sagen 
daz  er  ein  beiden  waere,     42^ 

M   man  saget  vil  wtten  maere 
von  im  unz  an  den  legten  tac, 
daz  sin  wirde  nie  gelac 
tmz  an  sines  11  bes  tdt 
bete  ein  künec  nu  goldes  röt 

S6   grcBzer  danne  w»re  ein  berc, 
si  t»ten  niht  als  milthi  werc. 
der  fürsten  lop  und  ere, 
daz  swindet  leider  s^re. 
daz  wuobs  ^  von  tage  ze  tage. 

eo   daz  muoznustn  der  wtsen  klage 
daz  ez  sd  gar  ist  komen  abe: 
daz  ist  der  guoten  ungehabe. 
forsten  zugen  ^  kint, 
daz  wurden  ouch  edele  fOrsten 
sint 

«5   dk  man  nu  fürsten  erben  siht, 
wie  grözer  schänden  man  den 
gibt! 


6  ätmntiur^  wie  DieÜeip  dnen  vater  vatU. 


70 


76 


Dise  rede  sul  wir  bellben  län, 
swaz  si  tuon  od  hto  getan, 
und  sagen  ein  ander  maere 
wie  bt  dem  künege  waere 
tU  manic  ritter  unerkant, 
der  goit  bürge  noch  lant 
an  im  erdienen  wolde  niht 
als  was  ouch,  s^  man  uns  des 

gibt, 
bi  Etzeln  unde  Heichen  sint 
der  schomen  Dietlinde  kint, 
daz  sich  Bitrolf  und  stn  suon 
nie  mohten  kunt  getuon, 
ez  enhaete  ir  herze  daz  geseit 


80   den  küenen  recken  vil  gemeit 
dazs  einander  solden  wesen  holt, 
swie  siz  niht  haßten  versolt, 
si  wehselten  doch  dicke 
▼il  güetltche  blicke. 

86  In  bete  sin  vater  doch  erkant, 
wan  daz  der  junge  sin  gewant 
bete  gemacbetsturmvar: 
hehn  und  brünne,  daz  was  gar 
besprungen  mit  dem  bluote. 

90  ouch  bete  der  degen  guote 
slnen  helfenbeinlnen  schaft 
geyerwet  s6  in  strites  kraft 
daz  er  nieman  was  erkant, 


4029  iren  ^f/Tar       m^fehU,H      37  sy       38  wol]  volck  J7       46ar8tendie 
es        47  in  eren  lafTen         59  ^]  vor    zu         63  ee  forsten  kint        65  na  /«Aft,  H 
72  der  weder       74  tlso       81  daz       83  vil  dicke        84  mit  gnetlielMm  pUcke 
91  heUTenpainen 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


61 


wan  im  selben  in  der  hant.  42*» 
40»      ir  beider  nam  vil  ofte  war, 
der  onch  von  firemden  landen 

dar 
was  mh  arbeiten  komen: 
swie  er  ün  niht  bete  yemomen, 
sich  versan  der  degen  maere 
41M  daz  et  fttn  kiinne  w»re. 

onch  muoste  daz  da  Ton  ge- 
schehen 
daz  er  den  alten  ^  gesehen 
hete  vor  den  ztten 
dicke  in  herten  striten 
5  zeArftbt  in  dem  lande, 
swie  er  sin  niht  erkande, 
da  ofte  der  künic  streit, 
6  daz  der  degen  lil  gemeit 
dannen  mnoste  entwichen 
10  Tor  im  zen  Hinnen  riehen. 
Er  gedickte  ^ich  wil  mich  wol 

versehen 
daz  si  mirs  gerne  niht  verjehen, 
sint  si  einander  knnde. 
swie  ab  ichz  erfunde, 
u  so  erflrente  ez  harte  mir  den 
mnot.* 
dö  gienc  er  zno  dem  degene 
guot 
der  sich  d^  Diete  hete  genant. 
er  nnderreite  ez  sd  zehant 
nmbe  den  helt  ?il  meere 
so  daz  im  niht  leit  enwsere, 
in  soMe  ouch  niht  betragen 
des  er  in  wolde  fragen, 
er  sprach,  er  hörte  ez  wol  fOr 

guot: 
'swaz  frage  ir  an  mich  getuot. 


as   die  wil  ich  nimmer  inch  ver- 

dagen, 
idi  wils  iu  wülicUchen  sagen.' 
der  marogräve  sprach  zdiant 
*ir  stt  Biterolf  genant, 
swie  ez  nu  dar  umbe  st^t, 
80   ir  säzet  ^  ze  Töl^t, 

dar  zno  diente  iu  al  daz  laut, 
ich  h&n  iuch  allez  her  erkant, 
unde  enmohte  iu  doch  nät  je- 

hen 
daz  ich  iuch  hete  hie  vor  ge- 
sehen, 
aft   des  h&t  mich  gejknert  immer 

sint. 
diu  küniginne  Dietlint 
hlit  krdne  bl  iu  her  getragen, 
nu  hdrte  ich  iuch  daz  gerne 

sagen, 
ob  ez  iuch  niht  beswaeret, 
40  wie  ir  gescheiden  waeret 
von  siben  riehen  landen 
da  ir  guoten  wtganden 
gäbet  ros  unde  wät 
nu    wiste   ich  gerne  wie  ez 

stät  43* 

45   frouwen  Dietlinde , 
dem  Dieth^res  kinde, 
wie  ir  gescheiden  stt  da  von. 
ich  was  ie  vil  ungewon, 
swie  vil  mir  recken  sf  genant, 
60   daz  ich  keinen  bezzem  habe 

erkant.' 
Vor  leide  blüwec  wart  der 

man. 
antwurten  im  iedoch  began 
der  herre  von  den  Bergen 


4105AraUa 
mich  gerne  tSt 
4S  firoewea]  ymb 


10  zqh         13  knBae  H 
25  each  nyiwiier        32  hich]  ( 
51  blAweg 


14  ob         18  vnderreit        24  ir 
w        33  mochft        43  rosse 


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BTTEROLF  UND  DIETLEIB 


'ob  geteuften  nocli  getwergen, 
4155   der  b^der  künic  wart  ich  nie. 
war  umbe  waere  ich  deime  hie, 
möhte  ich  haben  eigen  lant? 
ich  bin  ouch  Bitrotf  niht  ge- 
nant/ 
i6  sprach  der  marogräve  h^r 
60   Mougent  ir  mirs  immenn^r, 
ir  sttz  vor  dem  ich  z'Arias 
in  strite  AoetUche  genaa. 
weit  ir  Biirs  friuntllche  ver- 

jehen, 
ich  zeige  iu  hie,  weit  ir  in  sehen, 
tft  gesipten  friunt  als^  guot 
.  daz  ez  iu  troestet  wol  den  muot/ 
si  böde  stuonden  als6  hie 
daz  man  von  in  gehörte  nie 
swaz  da  spraßcheir  beider  munt. 
70   er  jach,  er  taete  im  gerne  kunt, 
'ob  irz  86  tougen  kündet  tragen 
daz  ir  ez  nieman  weidet  sagen.' 
D6  sprach  der  Gotelinde  man 
'mtnen  cit  sult  ir  ze  phande 
hän, 
75   daz  ich  ez  also  kan  verdagen 
daz  ich  ez  immer  wil  gesagen 
manne  noch  wfbe. 
daz  habt  üf  minem  Übe: 
ir  erhoert  es  6  an  mich  ver- 
jehen. 
80   daz  läze  ich  iuch  wol  gesehen.' 
Der  voget  dö  von  den  Bergen 
sprach 
'Wirt  ez  mir  ein  ungemach, 
86  haet  ir  an  mir  wol  versolt 
daz  ich  iu  nimmer  wurde  holt. 
85   ich  bin  Biterolf  genant. 
yU  guoten  fiide  bete  mtn  lant 


dö  ich  nu  neßhate  daniie  reit. 
marcgrÄve,  daz  st  iu  geseit , 
wol  gesunt  lies  ich  mtB  wip. 
90   geurbort  hftn  ich  mtnen  Ilp 
bt  den  guoten  recken  lue : 
idi  getorst  midi  iu  gemeiden 

nie, 
und  hän  iuch  lange  her  bekant. 
wes  jehet  ir  mir  ze  Hiunen 
lant,  43 » 

05   den  ich  ze  friunt  Ue  möge  hdn? 
den  sult  ir  mich  s^en  Ito.' 
Dö  sprach  der  marogiräTe 
Rtedeger 
'nu  läX  mich  wizzen,  künic  her, 
ob  ir  und  frouwe  Dietlint 
4800   ie  gewunnet  mit  einander  kint' 
'  jik  wir,'  sprach  der  kdeoe  de- 

gen; 
'ich  liez  iä  heime  in  gotes 

phlegen 
zwei  yil  kleiniu  kindeUn, 
einen  sun  und  ouch  ein  toh- 
terlln. 
6  mlnem  sune  was  niht  m6r  ge- 
zalt, 
wan  drithalp  jär  was  er  alt , 
der  zit  A6  ich  von  danne  reit.* 
'lät  ez  iu  niht  wesen  leit,' 
sprach  Räedeger  der  riebe: 
10    '  er  mac  gewalticllche 

vil  guoten  knehten  widerstln, 
swie  kleine  ir  in  dort  habt  ver- 
Iftn.' 
Der  marcgräve  vonimdögie. 
den  jungen  helt  den  vant  er  hie 
15   spilnde  bf  den  kinden. 
von  den  hofgesinden 


4159  da  61  der  vor  dem  ich  ze  Arias  62  o5tiklichen  63  michs 
71  künde  iT  73  Da  74  ayde  77  weder  maoe  78  meinen  81  da 
94  znn        95  den]  en  H        97  Da        4200  ^ownnnet  ye        7  da 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


S3 


MtE  er  den  biaben  zao  im  gän. 
flit  wart  im  wol  kont  geUin 
wie  der  degen  was  genaot: 
mo  mit  gr6ser  taog^  er  daz  er- 

heimltclieii  firftgen  er  began 
'wie  knge  weit  ir,  junger  man, 
ittwer  gesiebte  Tor  una  heln? 
waeoet  ir  Etzeln  an  versteln 
tt  wie  ittwer  name  sl  genant? 
ich  weis  wol  w&  ir  habet  lant 
und  linte  tU  darinne.* 
der  tombe  sprach  mit  sinne 
*möhle  ich  lint  und  lant  gehAn, 
»  ir  8»bt  mich  niht  sus  eine 

atdn; 
er  s{«ach  'zwiu  helt  ir  mich 

nu  das? 
ir  SQlt  ez  Uien  dne  haz 
daz  min  und  der  marcgraBTln 

kint 
iu  lü  Höhen  sippe  sint. 
»  irault  iuchmelden&neschame: 
DiethAr    biez    iuwers    anen 

name, 
inwer  muoter  hiez  Dietlint, 
ir  Sit  daz  Biterolfes  kint 
den  sach  ich,  des  ist  niht  lanc. 
M  waer  hiwer  witze  niht  so  kranc, 
s6  solde  iuch  niht  betragen, 
ir  solt  mich  drumbe  friigen/ 
Der  belt  sich  fröuwen  dd 

began. 
do  gedfthte  im  des  der  junge 

man  44* 

tf  'er  manet  mich  eines  wlbes; 
des  ir  vil  werden  libes 


des  bin  ich  immer  ungeschant. 

so  hdt  ottch  er  mir  hie  genant 

mtnen  vater,^  gedähte  der  de- 

gen: 

50   'er  enwelle  untugende  phlegen, 
er  sol  michs  wtsen  füitaz. 
ich  wil  mich  melden  umbe  daz, 
daz  er  mir  zeige  den  ?ater  mtn : 
s6  wil  ich  trö  ie  m^stn.' 

&5  D^er  der  rede  yil  getreip, 
i6  sprach  der  junge  Dietleip 
'  her  Rüedg^r,  tugentlteher  de- 

gen, 
nu  sutt  ir  iuwer  zähte  phlegen, 
stt  daz  iuwer  beider  kint 

60   9d  nähen  mir  sippe  sint, 
als  ir  mir  selbe  habt  geseit. 
nu  sol  ez  werden  niht  verdeit, 
ich  wUz  iu  üf  genäde  sagen 
daz  ich  lange  tougen  hka  ge- 
tragen: 

05   mtn  muoter  heizet  Dietlint, 
des  ahen  Dieth^es  kint. 
min  vater  ist  Bit^olf  genant 
nu  sult  ir  mir  daz  tuen  bekant 
wä  ir  den  recken  hri>t  gesehen. 

70   num  künde  liebers  niht  ge- 
schehen, 
wiste  ich  wä  der  wsere.* 

nach  dem  selben  msBre 
nam  er  den  degen  bl  der  haut 
and  gienc  daV  einen  vater  vant. 

76  Der  knabe  vor  in  beiden  stuont 
als  noch  kint  vor  den  beiden 

tnont, 
da  enwas  ouch  ander  nieman 
mdr. 


4224vmBetJSf 
SSdesPytroUTen 
ÜMu      54  yiiimei 


28  der  tmib«]  dammb  ff       33  narggrave  ff      36  enen 
39  das        42dMiuabe        43frewen        44  da       50erweUe 
^yiiimer        55  Da        56  da        66Diethera        TOmirkflsde       73  den 
fM,B       74  da  er        77daii]iwas¥ 


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64 


BfFEROLF  ÜRD  DIETLEDB 


A6  sprach  der  gaote  Ruedeg^r 
'haet  ich  »6  lange  in  niht  ge- 
'     sebuen, 
4t8o   von  mir  $6  müese  ein  kus  ge- 


dem  knaben  def  hie  vor  uns 
st^t 

daz  irm  begegene  niht  enget, 

herBiterolf,  des  wundert  mich. 

jÄ  hiit  der  junge  degen  sich 
36   n^h  ^m  Territen  verre/ 

Biterolf  der  herre 

firägte  A6  der  maere 

wie  er  genant  wäre. 

er  sprach  'er  heizet  Dietieip. 
90   daz  in  ze  disen  landen  treip, 

daz  tete  diu  sorge  nach  iu  dan.' 

d6  sprach  der  kindische  man 

'  Sit  ir  Biterolf  genant, 

s6   hin   ich   in  der  Hiunen 

laut  44»» 

M   durch  iuwer  liebe  her  geriten.' 

mit  rehte  firtuntltchen  siten 

einander  si  enphiengen: 

sunder  si  dö  giengen 

Aä  si  nieman  ensach, 
4300  unz  er  im  alles  des  ver  jach 

wie  er  gerümet  bete  daz  laut. 

Rüedeg^r  der  wigant 

bete  niht  tAsent  marcgenomen, 

si  enwseren  bede  dar  bekomen. 
6  D6  JMgt  von  slnen  landen 

und  von  den  wfganden 

Biterolf  der  maere, 

ob  noch  gesunt  waere 

diu  küniginne  Dietlint 
10   A6  sprach  daz  Biterolfes  kint 


'ir  sult  gelouben  mir  tar  war, 
sin  ist  lutzel  über  ein  j^ 
daz  ich  von  dem  lande  reit 
A6  w4ren  fir^  unde  gemeit 

15   die  liute  in  dem  lande, 
nach  iu  was  mir  ande : 
Bu  ist  mir  liep  daran  geschehen 
daz  ich  iuch  tebendic  hän  ge- 
sehen.' 
si  dankten  bMe  s^re 

so   der  triuwen  Rüedeg^ 
die  er  bete  an  in  begän. 
dd  sprach  der  Etzekn  man 
'ich  tuonz  noch  gerne,  ob  ich 

mac. 
des  ist  nu  vil  manegen  tac, 

s5   daz  ich  nie  wart  s6  frd  gemuot. 
hei  wiste  ez  der  künic  guot , 
die  ^re  diu  im  ist  geschehen, 
sd  solde  er  iuch  vil  schiere 

sehen 
und  von  ^rste  iuch  enph4hen.' 

so   swie  er  waere  bl  in  nahen, 
iedoch  entorste  ez  RCiedeg^r 
vermelden  niht  dem  könege  her. 
Er  bat  si  schaffen  ir  gemach. 
iä  er  die  küniginne  sach, 

s5   dar  gie  der  Gotelinde  win 
vil  gezogenlich^  hin. 
dö  sprach  diu  küniginne  h^r 
'sIt  wiUekomen,  Rüedeg^.  - 
sagt  ir  iht  fremder  maere?' 

40   d^  sprach  der  lobebaere 

'ich  hän  niht  firemder  maere 

erkant. 
wist  aber  ich,'  sprach  der  wl- 
gamt, 


4278  da  sprach  aach  dor        79  in  fehlt       80  n&Ts       82  daz  im  hegegtkem 
89  heizet]  hiefs  et        90  za        92  da       97  an  einander       4304  waren  H       &  Da 

10  da  spraeh  des         14  da  19  vil  sere         2t  im  /T        22  da         27  im 

fehlt,  H      31endorst       34  er]  do  iST      37  da      38  wiUikomen      39  nicht       40  da 


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ßlTtmoLF  UND  DIETLEIB 


6i 


ieman  guotiu  m»re  sagen, 
diu  wolde  ich  iucb  vil  gar  ver- 
dagen,  45* 

4S45  dar  zao  iuwer  werdiu  wlp. 
ze  phande  utiX  des  min  Up 
und  daz  ich  alle  sküneges  man 
hsle  daz  ich  vernomen  hftn. 
nu  ichz  also  sol  yerdagen, 

M  s^  wil  ichz  einer  meide  sagen : 
daz  ist  min  firouwe  Herrät. 
ich  wil  dazz  heimliche  ergät 
da  si  diu  maere  hoeren  soL' 
daz  hüs  saz  edelerfirouwenvol: 

55  die  hal  erz  algemeine 
wan  dise  maget  aleine. 
D6  si  diu  maere  rehte  ver- 
nam, 
Tor  liebe  lachen  ir  gezam. 
do  verstuont  si  wol  sinen  muot 

»  warumbeeztetederheltguot. 
dö  gie  gezogenllche 
diu  junge  maget  rtche 
dft  si  vant  die  königtn. 
4ch  wils  niht  äne  lön  gestn/ 

ff  sprach  diu  schoene  Herrät. 
*umb  disiu  maere  ez  also  stät 
daz  ichz  billtchen  sol  verdagen.^ 
si  sprach  *du  solt  mirz  doch 

sagen , 
ob  du  mir  ie  wurdest  holt: 

70  dar  umbe  gibeich  dir  min  golt.* 
si  sprach  'so  beeret,  edel  wlp, 
wie  getiuret  iuwer  11p 
und  ouch  minesherren,  sküne- 
ges, sl. 
iu  zwein  wonent  mit  dienste  bt 

75  die  besten  wlgande 


die  ze  hiunischem  lande 
bt  iuwem  ziten  sint  bekomen: 
daz  hän  ich  wol  yemomen. 
die  habent  sich  lange  hie  yer-* 
faoln 

80   und  ouch  ir  edelkeit  yerstoln 
yor  dem  künege  in  stnen  landen 
und  yor  sInen  wtganden.' 
Si  fragte  wä  die  waren, 
'man  saget  mir  an  den  maeren,' 

85   sprach  diu  frouwe  Herrät , 
'ich  sage  iu  wiez  darumbe  stät. 
der  sich  da  Diete  hat  genant, 
des  name  ist  Biterolf  erkant, 
sin  wlp  heizet  Dietlint. 

90  der  knabe  ist  ir  beider  kint , 
der  hie  sd  wol  gedienet  hat. 
ir  dinc  nach  hohem  wünsche 

stät, 
si  habent  bürge  und  richiu  laut, 
nu  hat  der  junge  wtgant    45  ^ 

95   funden  stnen  yater  hie. 

ir  gewunnet  werder  geste  nie.^ 
d6  sprach  diu  küniginne  guot 
(yil  triüric  was  ir  muot) 
'Ouwö,  wie  wir  enraeret  sin, 
4400   ich  und  ouch  der  herre  min! 
daz  mac  uns  ^ren  letzen, 
wir  kunnens  niht  ergetzen 
so  swacher  handelunge , 
die  der  alte  und  der  junge 
5   hie  zen  Hiunen  habent  geno- 
men. 
wir  suln  zuo  ir  hulden  komen, 
s6  wir  nu  aUer  beste  mügen. 
min  herre  sol  des  wol  gehügen 
daz  ez  im  selben  ist  geschehen. 


4347  Qttd  fehU  des  küoiges  48  hayle  H  52  daz  55  den  H  59  da 
65  Herat  71  vil  edele  72  getrauret  H  73  des  koniges  74  wont  H 
76  Hfinisdien  H  86  wie  es  87  het  89  fraw  Diettlint  96  gewant 
werdere  97  da  99  Awe  erfaret  4401  an  eren  5  zun  6  wer  sol  H 
Heldenbach  L  5 


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66 


BTTEROLF  UND  DIETLEIB 


4410   wil  er  der  wärheite  jehea.' 
Frou  Hekhe  bat  d6  dräte 
zuo  ir  kemenlite 
Etzelen  den  vil  riehen 
komen  heimlichen. 

16   i6  er  zer  küniginne  gie, 
diu  frouwe  in  weinende  enphie. 
dö  wunderte  in  der  msere, 
waz  ir  geschehen  waere. 
si  bat  in  sitzen  sa  zestunt : 

so   mit  mseren  tete  si  im  d^  kunt 
wie  in  beiden  wsere  geschehen, 
'des  hftt  Rüedeger  verjehen 
miner  nifteln  Herräte/  . 
zuo  Heichen  kemenäte 

85   hiez  er  si  dri  do  bringen, 
die  boten  Uten  springen 
und  hiezen  hin  ze  hove  gän 
der  schoenen  Gotelinde  man 
und  die  vil  werden  geste. 

30   ir  deweder  dö  niht  weste 
daz  si  vermeldet  waoren 
ze  hove  mit  den  maeren. 

dd  Bitrolf  in  daz  hüs  gie, 
küneges  geste  wurden  nie 

36   ze  hove  baz  enphangen. 
der  küne42  lie  sich  belangen 
niht,  er  gie  engegen  in: 
als6  tet  ouch  diu  künigin. 
so  höhe  enphiengen  si  si  hie 

40   sam  ob  sis  gesshen  nie 
vordes  in  Hiunen  riehen, 
dö  dankte  viiziclichen 
her  Biterolf  und  ouch  sin  kint 
dem  künege  und  ouch  froun 
Heichen  sint.  46^ 

45  Si  bätens  sitzen  neben  in. 


der  knabe  niht  hete  den  sin 
daz  er  sitzen  solde. 
der  künec  dö  niht  enwolde 
enbem  erne  s»ze  nider. 

50    zuo  in  beiden  sprach  er  sider 
'nu  waz  hete  idi  iu  getan 
daz  ir  mich  niht  habt  wizzen  län 
wie  ir  waeret  genant? 
haßt  ich  iuch  b'ede  rehte  erkant, 

55   ez  wsere  iu  verre  baz  erboten, 
ich  gedanke  es  nimmer  minen 

goten 
daz  ez  mir  her  verhoho  ist. 
nu  hän  ich  keiner  slahte  iist 
wie  ich  mich  wider  iuch  erhol, 

60   daz  ichs  iuch  ergetze  woL' 
Dö  sprach  der  alte  man 
'herre,  uns  ist  hie  niht  getan 
wan  guot  unde  ^re. 
ich  nam  von  Rüedeg^re 

65   dar  umbe  sine  Sicherheit 
dazz  nimmer  wurde  geseit 
weder  wibe  noch  man: 
nu  ist  uns  dar  an  missegän, 
daz  beswaret  iu  und  uns  den 
muot' 

70       dö  sprach  Rüedgör  der  degen 
guot 
'die  rede  wil  ich  iu  bescheiden: 
hsetet  ir  ez  mich  vor  meiden 
heizen  heln  sam  vor  wiben, 
so  hete  ichz  müezen  län  bell- 
ben.* 

76   der  künec  dö  lachende  sprach 
'mir  ist  liep  daz  ez  geschach 
daz  ich  iuwer  beider  künde  hin. 
nu  Wirt  des  nimmer  niht  verlän 


44 1 1  pot         15  za  der        1 7  da        23  Berate        30  yetweder  da         33  da 
34  dea  knni^es        37  gegen        44  frawen        48  da        49  erne]   oder  er 

52  mich  liabt  nicht        60  ersetzte        61  Da        66  daz       70  da        72  het  ir  nicht 

vor        74  lassen  H       76  daz]  als  H 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


67 


daroäch  ringet  iuwer  sin: 
itfo   allez  des  ich  gewaltic  bin, 
daz  sj  iu  undertän. 
swä  wir  uns  versAmet  hän, 
ich  und  ouch  diu  irouwe  min, 
daz  sol  iu  wol  gebüezet  sin.' 
»  Diu  küniginne  riche 
sprach  gezogenilche 
'ich  verschame  mich  so  gähes 

niht, 
s  wie  ez  halt  anders  nu  geschiht, 
daz  ich  si  niht  gehandelt  hän 
90   als  ich  von  rehte  solde  hän.' 
in  bot  der  kunic  rfchiu  lant 
dö  sprach  her  Biterolf  zehant 
ich  hän  noch  selbe  lande  driu, 
der  knabe  bouwe  vieriu     46^ 
»5   ob  er  diu  gerne  haben  wil. 
dar  inne  ist  guoter  beide  vil, 
die  dienent  lägelichen  mir. 
der  Hlunen  künec,  got  löne  dir 
daz  du  mir  blutest  dlniu  lant. 
4M0  nu  bin  ich  Biterolf  genant, 
vor  was  Diete  mtn  name. 
der  dinge  ich  mich  nimer  ge- 

schäme 
daz  ir  mir  bietet  iuwer  lant: 
hab  iht  gedienet  unser  haut, 
s  her  künec,  des  Idnet,  so  wirs 

gern.' 
dö  sprach  frou  Helche  ^ir  sult 

gewem 
mich   und   ouch  den  herren 

min: 
iuwer  sun  sol  ritter  sin. 
uns  enbreste  des  wir  bediu  hän, 
10  daz  sol  in  kurzer  zlt  ergän.' 


Der  helt  ir  neic  unde  sprach 
'ja  muoz  ich  einen  ungemach, 
liebe  frowe,  verenden  6, 
^  daz  ich  under  kröne  stö 

15   ode  ritterliche  enphähe  swert. 
ir  beidiu  habt  an  mich  gegert 
daz  ich  von  iu  enphähe  lant: 
nu  tuon  ich  iu  daz  bekant 
daz  ich  ein  teil  gehcenet  bin. 

10   muget  ir  mich  des  bringen  in 
daz  ich  des  niht  laster  hän , 
s  waz  ir  danne  weit,  daz  st  getan, 
daz  wil  ich  zeiner  gäbe  nemen, 
ob  ez  uns  beiden  macgezemen, 

85   daz  ir  mir  helfet  miniu  leit 
rechen  diu  min  herze  treit.' 
der  kunec  dö  fragte  msre 
waz  im  geschehen  waere. 
Er  sprach  'da  reit  ich  über  Rln, 

30   do  ich  suochen  wolde  den  vater 
min 
hie  in  iuwerm  lande: 
Günther  mich  an  rande 
und  ouch  die  sinen  mäge. 
die  riten  mir  so  ze  läge 

S5   daz  ich  mit  not  vor  in  genas, 
swie  ich  vil  gar  unschuldic  was, 
si  woiden  mich  betwungen  hän 
daz  ich  bete  durch  si  getan 
daz  ich  mit  in  rite  zeiner  stete. 

40   dö  ich  niht  werte  si  ir  bete, 
abrest  bestuont  mich  Hagene. 
do  erwerte  ich  mich  dem  degene 
als  min  gelücke  daz  gebot, 
zehant  kam  poch  G^möt:   47* 

u   min  kintheit  half  mir  von  im 
dan 


4179  wariMeh         &1  euck  alles         90  kan  geUn         92  da         4506  da     * 
9  geprette         1 1  beide  ir  naiget         16  beg^ert         18  tba         20  hin  J7        23  ze 
eioer         3u  da        39  zu  einer        40gewereU        41  allererst        42  da     dem] 
desif 

6* 


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68 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


daz  er  mich  muose  rlten  län, 
wan  er  wart  ein  lätzel  wunt 
d^  kam  der  künic  sä  zestunt 
und  rant  mich  übelilchen  an. 
4660   daz  ich  firide  von  dem  gewan, 
daz  was  gelücke  und  ouch  min 

heü. 
doch  fuorte  er  mfner  tjoste  teil, 
8  wie  ich  sl  ein  kneht,  mit  im 

da  hin. 
da  ton  gescheide  ich  minen  sin 

66   nimmer,  ez  enwerde  in  leit.' 
dd  sprach  der  künec  4ch  bin 
bereit 
miner  helfe  wol  darzuo, 
daz  man  in  einen  slac  getuo. 
Ich  schicke  iu  her  daz  mine 

60   daz  Gunthar  noch  die  sine 
erwemt  nimmer  des  ir  lant, 
ir  enstiftet  roup  unde  brant. 
üf  in  und  ouch  sine  man 
wil  ich  iumlne  helfe  \än 

66   mit  vierzictüsent  hinnen: 
swaz  die  schaden  gewinnen 
ode  swaz  man  leides  den  getuot, 
ik  mac  yerrücket  werden  huot 
swenne  ez  kumet  an  den  strlt. 

70   ob  ir  des  in  zwivel  sIt, 

mugt  ir  si  twingen  niht  dl  mite, 
(si  habent  hdchvertigen  site,) 
s6  wil  ich  iu  miner  man 
ze  drien  vollen  stürmen  län 

76   ie  ahzic  tüsent  oder  baz.' 
der  helt  neic  im  umbe  daz. 

Dö  sprach  Bitrolf  der  wigant 
^wir  muoten  in  der  forsten  lant 
niht  wan  zweinzic  t Asent  man. 


80   disen  knaben  sullen  sehen  län 
siner  muoter  künne, 
ob  getriuwe  sippe  iht  wünne 
st  ieman  in  dem  riebe, 
sfme  neven  Dietriche 

86   sol  er  boten  senden: 

deste  minner  mac  man  wenden 
im  sine  reise  an  den  Rin, 
wil  er  im  bigestendic  sin. 
so  bite  ouch  Ermenriche. 

90   der  tuot  ez  billlche: 

sin  vater  und  frou  Dietlint 
wären  zweier  bruoder  kint. 
so  sende  ouch  danne  sä  zehant 
in  der  Harlunge  lant ,         47  ^ 

96   Frltelen  unde  Imbrecken , 
ob  die  küenen  recken 
im  helfe  wellen  bl  gestän, 
als  ez  von  schulden  ist  getan. 
So  läze  ouch  sich  niht  wenden, 
4600   er  sol  ze  Heilän  senden; 
ob  die  Berk^res  kint 
bl  Ermenriche  niht  ensint, 
s6  sol  manz  da  heime  wizzen  län 
die  forsten  von  Meilän.' 

6   dö  sprach  diu  edele  künigin 
*des  mac  iu  wol  ze  rate  sin 
daz  ir  ninder  m^r  ensendet, 
Sit  ez  wol  eine  verendet 
der  Binnen  künec  mit  stnem 
her. 
^  io   an  vier  enden  unz  an  daz  mer 
möht  iuch  der  könec  wol  brin- 
gen, 
daz  iuch  nieman  dringen 
mit  strite  wol  enkunde. 
sd  lobe  ich  hie  zestunde, 


4546  mnesset  4S  da  54  ^eschied  55  w«rde  in  den  56  da  64  ich  wil 
65  Hddod  76  nai^et  77  Da  81  kSnne  84  seine  86  dest  minder 
89  Ereoreiche  stets  95  Fritelen  vnd  Imbrechen  4601  Berckers  5  da 
10  unz]  vnd         1 1  mockt      künec]  kint  H 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


69 


4615   ob  ir  weit  mine  helfe  hto : 
ich  wil  iu  zehen  tüsent  ttn 
die  ich  iu  sende  üf  mlnen  solt. 
wir  sin  iu  beiden  wol  s6  holt, 
ich  und  der  künic  höre, 

so  weit  ir  noch  recken  m^re, 
dann  ir  bedürfet  an  den  Rin, 
die  müezen  iu  vil  bereite  stn.' 

Dd  dankten  yllzidiche 
die  beide  dem  künege  riebe 

16  und  euch  der  küniginne  h4r. 
al  balde  sprach  dö  Ruedeg^ 
^}ä  dürfet  ir  m4r  helfe  niht, 
swenn  inwer  reise  dar  geschiht, 
danne  mlnes  herren  man. 

90  wil  iu  danne  ir  helfe  \än 
Belebe  mtn  flrotiwe, 
ir  muget,  als  ich  wol  trouwe, 
an  allez  widerstriten 
nnz  an  den  Roten  riten; 

36  und  \ät  iu  daz  niht  versmähen, 
beidiu  verre  unde  nähen 
fuere  ich  iu  der  mlnen  man, 
der  besten  die  ich  inder  hän, 
fünf  hundert  wlgande 

40  ze  Gunth^res  lande, 
ich  wil  dar  selbe  riten: 
spiln  oder  striten, 
swes  ich  danne  kan  pUegen, 
des  wil  ich  helfen,*  sprach  der 
degen.  48« 

4S       Si  dankten  schöne  beide, 
froun  Uelchen  was  niht  leide 
daz   si    den    dienest  wolden 

nemen. 
*nu  tuet  als  ez  uns  mac  ge- 

zemen,* 
sprach  Biterolf  der  wigant. 


60   *  gebet  unz  boten  in  daz  laut 
die  von  dem  känege  widersagen, 
und  ahten  daz  in  weihen  tagen 
wir  mugen  riten  an  den  Rfn. 
so  sint  ouch  die  friunde  stn 

66   dem  jungen  Dietleibe  komen: 
swer  ez  danne  hAt  vernomen , 
den  iht  beswaeret  unser  leit, 
der  ist  uns  helfe  dar  bereit.' 
dö  sprach  Rüedegör  der  de- 
,  gen 

00   *  ]ät  mich  der  botschefte  phle- 
gen, 
die  wil  ich  senden  an  den  RIn. 
diu  her?art  mac  niht  ö  sin, 
als  ir  sin  beide  habt  gedäht 
daz  die  zesamene  werden  bräht 

66   die  mit  iu  gerne  riten  dar. 
unz  ir  diu  Telt  seht  bluomenvar, 
zen  nsBhsten  .sunewenden , 
so  mugen  ouch  wirz  verenden ; 
so  sint  beraten  wol  diu  laut. 

70   die  wlle  habt  ir  iuch  besant 
mit  den  iuch  selben  dunket 

guot. 
swd  man  widersagen  tuet 
künegen  also  riehen, 
daz  tuo  so  zltlfchen 

76   daz  ez  iemanne  laster  sl. 
ö  sich  verenden  tage  drt, 
die  boten  senden  wir  da  hin. 
durch  iuch  ich  des  vlizic  bin 
daz  man  der  faervart  so  getuo 

80   daz  helde  sprechen  wol  dar  zuo.' 
Man  liez  an  Ruedegere  daz. 
dö  muoste  in  zogen  desto  baz, 
die  den  boten  kleider  sniten, 
daz  si  bezite  danne  riten. 


4626  als        34  Rot  gereiten       40  zu  Cnnthers       46  fraw       48  gezimen 
56  ket         59  da         67  ze  nächsten  sunnenwenden        73  kunigin  H        75  yemand 
81  iiefTe        82  da        83  claide        84  bey  zelten 


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70 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


4685   zwelve  wurden  der  bereit: 

gaotiu  phirt  und  rtdiiu  kleit, 

daz  wart  in  sthiere  gegeben. 

mit  koste  schuof  man  ouch  ir 
leben, 

beidiu  dar  unde  dan. 
90   Rüedeg^r  der  küene  man 

vil  wol  bedenken  konde  daz. 

der  Hinnen  künic  sinen  haz 

durch  Dietleip  an  den  Rin  en- 
bot: 

des    wiere    in    guoter    witze 
n6t,  48»» 

H   ob  si  daz  künden  understän. 

der  künic  hiez  si  wizzen  län 

daz  er  zuo  ir  lande 

drfzic  tüsent  sande 

durch  einen  kindischen  degen : 
4100   den  beten  si  üf  sfnen  wegen 

beswasret  ftne  schulde; 

des  enheten  stner  hulde 

niht  die  Burgondaere. 

d6  hiez  ouch  sagen  ir  msere 
ö   Belebe  diu  vil  riebe 

daz  si  unbazUche 

den  recken  allez  wssre  holt; 

si  mäese  ir  silber  unde  ir  golt 

ze  solde  geben  üf  ir  leit: 
10   ir  bete  ein  jungelinc  gekleit 

waz  si  beten  im  get&n; 

dem  wolde  si  ir  helfe  lün 

mit  zeben  tOsent  mannen, 


daz  im  die  volgeten  dannen. 

15^  Man  sol  ouch  daz  niht  verda- 
gen, 
man  sol  von  Bloßdelüie  sagen: 
der  fueret  dar  besundert 
drl  und  drtzic  hundert, 
von  allen  den  fürsten  die  hie 
sin 

80   bt  iu  und  ouch  der  firouwen 
min, 
die'z  urliuge  mit  iu  wellen  tra- 
gen, 
von  den  sol  man  in  widersagen 
und  in  dort  alle  nennen 
daz  sis  mugen  erkennen/ 

25       d6  sprach  der  guote  Röed  eg^T 
'ir  saget  den  fürsten  also  her 
daz  in  min  herre  s!  gehaz. 
wellen  si  im  büezen  daz , 
so  beize  er  üf  si  riten  niht : 

80   ob  des  danne  niht  geschiht, 
s6  müese  er  senden  an  den  Rin 
die  in  wol  schade  mügen  sin, 
und  welle  in  ir  lande 
rechen  die  schände 

35   diu  sinem  gaste  si  geschehen, 
daz  si  ]kn  Vil  balde  sehen 
ob  siz  wellen  enden, 
zen  nsebsten  sune wenden, 
so  wirt  mit  urliuge  in  getan 

40   daz    si   sin  schaden  müezen 
hin.' 


7    Dtr  sehäch  von  fTorme»  tote  der  widertaget  wart. 

Die  boten  man  du  sande  49*  45   d6sandeouchanderthalbendan 
von  hiunischem  lande  die  boten  die  der  belt  gewan, 

hin  ze  Wormez  an  den  Rin  Biterolf  der  riebe, 

Gunthtoe  und  den  mägen  sin.  dem  beiren  Dietriche. 

4704  da  8  miuse  nn  ir  16  Blodeline         21  die  es  vrlaage         23  vod 

tolts        25  da        31  m&s        36  lasten        3>  ze  oachstea  sannewendeo        39  vr- 
löge        42  H&nischen  tf       43  hin  fehlt        44  Guntherren        45  da  sanI 


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HTEROLF  UND  DIETLEIB 


71 


er  saode  oueh  hin  ze  Rabene 

(s»  ze  Ermemriche  dem  de^ene. 
er  hiea  oueh  si  daz  wizzen  län, 
ob  si  die  heMe  üz  Meilän 
bl  Ermeiirlche  funden, 
dazs  in  diu  msere  künden: 

»  wind  ez  in  Aä  niht  kunt  getan, 
s6  riten  hin  ze  Meildn. 
er  hiez  ouch  Berhtunge  biten 
daz  er  nach  firiuntltchen  siten 
dem  helde  helfen  solde , 

tt  ob  er  daz  wizzen  wolde 
daz  er  sin  künoe  waere; 
und  bat  ouch  disiu  msere 
sagen  den  Harlungen, 
den  edelen  forsten  jungen, 

»  Frltelen  und  Imbrecken, 
'ob  wizzen  daz  die  recken 
omb  firouwen  Dietlinde  kint, 
swes  si  dem  heldeschuldicsint. 
Ir  soltz  ouch  Wahsmuote  sagen 

71  und  ouch  dem  alten  Regen- 
tagen, 
Eckebarten  und  Rimsteinen. 
Terdaget  irz  ir  keinen, 
daz  si  ir  triuwe  l^zen  sehen: 
ir  helfe  st  uns  not  geschehen.' 

»      die  boten  wurden  d6  gesant 
daz  si  sich  teilten  in  diu  lant: 
si  würben  umbe  ritterschaft, 
die  Etzehd  von  sfner  kraft 
widersäzen  s^. 

M  waz  sol  ich  sprechen  m^re? 
81  gAhten  vaste  an  den  Rln. 
ir  finde  muoste  guot  sin. 
8wä  si  riten  durch  diu  lant, 
diu  Etzeln  herschaft  was  erkant. 

tt  dar  umbe  man  in  ^re  b6t: 


geleites  was  in  ninder  not. 
als  wir  diu  msare  beeren 
sagen, 
inner  sehzehen  tagen 
kömens  ze  Wormez  an  den 
Rln.  49*» 

90   n^  siten  des  hoves  sin 
sach  man  die  boten  kleider 

tragen, 
die  jungen  forsten  hörten  sagen 
daz  in  geste  waeren  komen : 
swä  sich  die  haeten  genomen, 
95   si  trüegen  in  der  mJize  kleit 
als  Hagen  d6  er  von  Hiunen  reit : 
'als  ist  gestalt  ir  gewant, 
als  er  dö  bräbte  üz  Hinnen  laut.' 
Der  kunec  hiez  ir  dö  nemen 
war: 
4300   sin  marschalc  gähte  beide  dar 
und  herbergete  si  zestunt 
Hageoen  wart  ez  schiere  kunt: 
der  kom  Aä  er  die  boten  sach. 
zem    künege  er  harte  balde 
sprach 
5   *si  riten  üz  der  Hiunen  lant 
ich  wsBU,  ez  habe  nach  mir  ge- 
sant 
der  künec  und  ouch  sin  werdez 

wip: 
si  wellent  daz  ich  minen  lip 
aber  zen  Hiunen  Uze  sehen. 
10   daz  sol  nimmer  mer  geschehen, 
man  sol  in  dienstes  sin  bereit; 
si  tragent  miner  firouwen  kleit 
diu  in  ir  kamere  sint  gesniten. 
warurobe  si  sin  her  geriten, 
IS   daz  sint  vil  starkiu  maere/ 
der  fürste  lobebaere 


4754  daz        61  konig  H        65  Freyteln        73  dhainem  H       79  widers&zea 
Baitf(\  widersagten        84  det  i^       89  komen  ay        93  were  H     96  da      97  also 
4SU2  Hagene        3  kome        4  ze  dem        9  zun         12  tragen  iT        15  sein 


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72 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


hiez  in  schaflen  guot  gemach, 
unz  er  gehörte  onde  sach 
waz  si  wolden  an  den  Rtn. 
4820       A6  kom  zuo  den  künden  stn 
Hagene  der  wtgant:  « 
umbe  den  künic  und  daz  lant 
die  boten  fr^^gen  er  began. 
schiere  wart  im  kunt  getan 

t5   daz  sich  der  künic  rtche 
gehabte  fröeltche. 
'nu  saget  mir  von  der  frouwen 

min; 
^si  künde  stolzer  niht  gesin,' 
sprach  ir  einer  dronder. 

80   *si  beide  hat  des  wunder, 
waz  iu  bf  in  sf  geschehen 
daz  ir  iuch  s6  selten  läzet  sehen 
in  hiunischem  lande, 
nach  iu  ist  in  vil  ande.* 

85  Dö  sprach  Hagene  der  degen 
'mir  ist  niht  gäch  zuo  den  wegen 
die  ich  zen  Hiunen  rtte. 
got  liize  si  ir  zite 
mit   fkreude    wol   hine  brin- 
gen. 50* 

io  ich  hän  des  niht  gedingen, 
swie  wol  si  beten  gn^de  mtn ; 
daz  ich  mör  da  welle  recke  stn.' 
hiunisch  er  d6  zuo  in  sprach 
daz  si  schQefen  ir  gemach: 

45   des  gunde  in  der  künic  wol. 
als  man  herren  boten  sol , 
also  wart  ir  da  gepblegen. 
hin  wider  Hagene  der  degen 
kam  da  er  den  künic  vant: 

50   ^wie  sint  si  kumen  in  daz  lant? 
wizzet  ir  iht  der  maere?' 


dö  sprach  der  redebaere 
'wan  daz  ich  si  hkn  gesehen, 
si  habent  mir  anders  niht  yer* 
jehen.' 

55   dem  künege  sagte  er  daz  duo 
'si  wellen  für  iuch  morgen  fruo : 
als6  hörte  ich  si  Jehen.' 
dö  sprach  der  künec  'daz  sl  ge* 
schehen.* 
Also  liezen  si  daz  stftn 

60   unz  daz  zem  münster  wolile  gkn 
der  künic  an  dem  morgen  firuo. 
die  boten  wären  komen  duo 
und  stuonden  für  in  an  den 

wegen, 
aldü  gruozte  si  der  degen. 

65   si  nigen  unde  begunden  gern 
ob  er  si  wolde  des  gewem, 
daz  si  sin  urloup  solden  hän, 
so  wolden  si  in  wizzen  län 
waz  si  würben  in  sin  lant. 

70   daz  urloup  gap  er  in  zehant. 
dö  sprach  ein  ritter  under  in 
'iu  tregt  vil  hazlfchen  sin 
der  künec  von  Hiunen  rtche: 
er  hiez  iu  endicltche 

75   sinen  dienest  widersagen, 
ouch  sul  wir  iuchz  niht  ver- 

dagen 
war  umbe  er  iu  st  gehaz.' 
dö  sagte  er  im  allez  daz, 
alse  im  da  vor  was  geseit. 

80   daz  was  den  Burgonden  leit, 
ez  muote  den  künec  vil  vaste. 
'weit  aber  ir  stnem  gaste 
büezen  sine  schände, 
diu  im  in  iuwerm  lande 


4820  da        29  daraader        35  Da        37  zun        39  hin        42  mar  welle  da 
46  poten  phlegen  sol         52  da         55  do  wie  4862         60  zu  dem        62  do  H 
63  vor        64  cerftesset  ff       65  naifften      becern  H       7  t  da        72  tracl 
76fol        80B8rs£iden  —o  » 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


73 


4886  TOD  in  herren  ist  getto, 
86  siilt  ir  gaoten  finde  hän.' 
Gunthar  sprach  ^er  mac  wol 

jeben 
daz  im  hie  schade  st  geschehen : 
doch  hlüi  ich  schaden  m^re.  50^ 
10   ich  schönte  es  durch  min  ^re 
daz  man  in  ze  töde  niht  ensluoc : 
heres  hete  ich  im  genuoc; 
A6  liez  ich  in  doch  riten. 
wil  er  an  uns  erstrtten 
»  mit  den  Hiunen  sfnen  prts, 
si  sin  tumbe  oder  wts, 
lieze  im  Etzei  drizic  her, 
den  allen  satzte  ich  mich  ze  wer, 
£  ich  im  buoze  sande 
4300   ze  hiunischem  lande/ 

'so  enbiutet  iu  der  jungelinc, 
der  da  brueTet  ditze  dinc, 
daz  er  iu  ^rste  widerseit. 
ouch  sol  iuch  werden  niht  ver- 
deit, 
5  sin  yater  tuot  iu  alsam. 
Biterolf  ist  des  nam, 
der  knabe  heizet  Dietleip. 
nieman  hinder  uns  beleip 
in  der  Hiunen  lande 
10  der  guoten  wfgande, 

si  hiezen  iu  alle  widersagen, 
der  kf^c  wil  iu  niht  vertragen 
slnes  gastes  ungemüete. 
nu  seht  wie  manz  behüete: 
IS  iuwer  lant  muoz  drumbe  brin- 
nen. 
waz  muget  irs  firumen  gewin- 

'  nen, 
ode  wft  naemet  ir  die  wer? 
der  künec  im  sendet  her  ein  her 


mit  Yierzic  tüsent  sfner  man. 
90   s6  sol  ich  iuch  daz  wizzen  län: 

min  firouwe  hiez  iu  widersagen, 

d6  si  den  recken  hörte  klagen. 

eilenden  liuten  ist  si  holt: 

1ÜZ  ir  kamere  gibet  si  golt 
35   wol  zehen  tüsent  mannen, 

die  rltent  mit  im  dannen. 
Noch  sult  ir  beeren  m^e, 

ir  guoten  degen  h^re, 

von  recken  die  zen  Hiunen  sint. 
ao   vil  maneger  werder   muoter 
kint, 

diu  habent  iu  heizen  wider- 


der  sol  ich  einen  niht  verdagen, 
die  da  fürsten  sint  genant, 
die  iuch  von  der  Hiunen  lant 

85   wellent  suochen  an  den  Rfn. 
des  kuneges  bruoder  Bioedelln, 
der  fuert  da  her  besundert 
drl  und  drizic  hundert. 
iä  mit  ritet  ouch  Rämunc  51* 

40   und  Homboge  der  helt  junc. 
Gibeche  unde  Schrütän, 
der  herzöge  von  Merän, 
die  hlmt  iu  b^de  widerseit, 
(daz  mac  iu  beiden  wesen  leit,) 

45 .  und  Sigeh^r  der  frle , 
der  helt  üz  Turkie. 
Gotele  der  riebe 
widersaget  iu  vlIzicHche. 
als  hat  ouch  Ruedeg^r  getlin , 

60    der  känic  Etzelen  man, 
der  von  Bechelären.  • 
dö  si  ze  hove  wären, 
hört  ich  die  guoten  knehte  je- 
ben 


4886  friden  H       89  noch        91  in  fehlt,  ff       93  da 
4900  H&nisdien  H        15  darumbe        17  oamet        27  mAre 
46  ans  der  Tnrckeye        49  also 


94  enstrcyten  ff 
29  zan        43  bab« 


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74 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


daz  si  sich  wolden  Uzen  sehen 
4955   hie  in  disem  lande, 
die  giroten  wfgande, 
Häwart  der  starke, 
der  heit  üz  Tenemarke, 
und  Imfrit  der  wtgant, 

60   der  forste  üz  Düringe  lant, 
and  ouch  der  degen  Irinc 
und  manic  stolzer  jungelinc 
üz  hiunischem  riebe, 
die  koment  iu  schedeUche/ 

65       Dö  sprach  yon  Troneje  Ha- 
gene 
'haBt  er  nu  al  die  degene 
die  er  ie  gefuorte  hervart, 
sH  daz  er  ^rste  künic  wart, 
wolden  die  üf  uns  riten, 

70   der  mfiest  mr  hie  erblten.' 
A6  sprach  der  recke  G^rnöt 
'swie  gewalticliche  erherenböt, 
daz  man  von  disem  lande 
zen  Hiunen  gisel  sande , 

75   dem  kunege  wir  niem^re 
erbieten  solhe  öre.' 

der  känec  ze  sfnem  tische 
saz: 
er  hiez  der  boten  umbe  daz 
niht  wirs  g^  einem  häre  phle- 
gen. 

80   A6  nu  enbizzen  was  der  degen, 
dö  hiez  er  balde  springen: 
gäbe  hiez  er  bringen 
boten  der  vlande  sin. 
die  so  starke  an  den  Bin 

85  widersagten  offenltche, 
die  hiez  er  tu  herliche 
beleiten  wider  in  ir  lant 


66  sprach  ir.  einer  unerkant 
'wizzet  daz  uns  der  kunec  ge- 
bot, 51«» 

90    ob  ir  uns  gaebet  berge  röt 
Ton  liehtem  golde  gar  guot, 
BÖ  hsten  wirs  deheinen  muot 
ze  nemen  umb  einen  phenninc. 
s6  höhe  st^t  des  kuneges  dinc. 

95   wir  tuonz  niht  durch  yersmä- 
hen, 
wir  getüirens  niht  enphähen.' 
Die  boten  schieden  dd  von 
dan. 
der  künic  gie  mit  sinen  man 
sunder  sich  beraten 
5000   waz  si  dar  umbe  taten, 
des  vereinte  sich  zehant 
der  Toget  yon  Burgonde  lant 
dö  sprach  aber  Hagene 
'wä  naBmen  wir  die  degene 
5   Ak  mite  wir  werten  daz  lant? 
haeten  wir  alle  die  besant 
die  wir  ze  friunde  mügen  hto, 
wir  künden  nimmer  widerstÄn 
Etzelen  dem  riehen. 

10   ich  Täte  iu  wislichen , 
weit  ir  die  hervart  wenden, 
ir  sult  nüch  fürsten  senden 
und  ladet  die  zeiner  Wirtschaft, 
daz  si  komen  mit  ir  kraft 

15   und  niht  \äü  beliben 
si  enkomen  mit  ir  wlben 
ieslicher  her  zer  höchzft, 
reht  alse  ir  des  bewiset  slt 
daz  man  iuch  weUe  suochen 
hie; 

80  die  man  ze  höhen  dingen  ie 


4958  Tennmarcke  öfter  59  Irenfirid  d'fter  60  Tfiringen  65  D« 
71  da  7i  zun  75  nymnermere  77  z«  79  wirser  sogen  81  da 
83voinde        b5  olTeDlich  :  horUch        90  gebet        96  get&rens      97  da      5603  da 

9  Etzelen  here  dem        13  ze  einer        16  komeo        17  z«  der 


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BITER(»1*  UND  METLEIB 


75 


prfset  in  aUen  eDden, 
daz  si  zen  sunewenden 
zuo  iu  riten  an  den  RIn, 
und  hie  bi  der  höchzfte  stn 
MS5  mit  den  besten  die  si  hän 
df  guoter  ritterscfaefte  wän : 
die  saln  hie  bi  uns  schouwen 
müge  und  edele  frouwen. 
Und  enbietet  den  wiganden , 

M  swaz  si  ir  zuo  den  landen 
immer  mögen  bringen, 
daz  si  des  haben  gedingen, 
in  st  des  ungebrosten, 
ir  weit  si  gar  yerkosten. 

86  Sit  ir  mit  fride  gerne, 
sd  sendet  g^n  Paleme 
ze  dem  der  vogetistüberzlant: 
der  ist  Stuotfuhs  g<»iant; 
ich    erkenne    wol   sin  über- 
muot,  52  • 

40  s6  kumet  iu  der  helt  guot. 
habt  ir  ze  wer  gedingen, 
86  Bult  ir  ze  böse  bringen 
den  starken  Liudeg^re , 
der  ist  ein  degen  here. 

46   der  künec  von  Tenemarke, 
des  helfe  firumet  iu  starke 
wider  ir  grözen  übermuot ; 
und  bitet  ouch  den  helt  guot, 
den  küenen  Liudegaste, 

50  der  gezffime  iu  wol  ze  gaste, 
wolde  er  komen  an  den  Bin 
mit  dem  nüchgebören  sin; 
und  ouch  die  wigande 
Aä  her  von  Österlande, 

66   die  ie  nach  prlse  würben, 
die  Ourenge  und  die  Surben. 


luwer  boten  werden  ouch  gesant 
ze  B^heim  unde  in  Beier  lant: 
ze  Witzlan  dem  yil  riehen, 

60   der  kumet  iu  sicherllchen, 
und  Poytün  von  Wuscherät: 
die  besten  ritter  die  er  hat, 
die  bringet  er  iu  an  den  Bin. 
ir  sult  ouch  des  gemant  sin 

65   daz  iu  kome  von  Beier  lant 
Gelphrät  der  wigant 
und  Else  der  marcman. 
man  sol  ouch  niht  belJben  län 
von  Regensburc  Nantwin, 

70   der  sol  zer  höchzite  stn, 
den  heizet  iu  ouch  bringen: 
wie  möht  ir  baz  gedingen? 
bitet  Fridleip  üz  Swäben  ko- 
men: 
daz  habt  ir  selbe  wol  vemomen, 

75   der  ist  ein  vil  guot  wigant. 
Herleip  ist  iu  ouch  erkant 
von  Westväle  dem  lande, 
der  ist  ein  helt  zer  bände. 
Von  Elsäzen  gräve  Berhtolt, 

80   der  naeme  da  für  kein  golt 
em  s«he  ouch  hie  die  ritter- 

Schaft. 
s6  kumet  iu  ouch  mit  stner 

kraft 
der  furste  dd  von  Spanjelant, 
Walth^r  der  wtgant; 

86   der  lobte,  ob  daz  geschähe 
.    swenn  mab  in  gerne  saßhe 
ze  Wormez  bi  dem  Blne, 
daz  er  und  al  die  sine 
iuzedienstewoldenkomen:  52*> 

90   dazhabetirselbewolvemomen. 


5022  mn  Snnnewenden  26  ritterrchaffte  27  tollen  37  za  38  Stftt- 
foehs  4«i  frbmet         54  vor  53         56  TuriBgen         5"»  Bayr  öfter        70  zn 

der     72  mocht      73  FridUeb    za  komen      76  Herliep      78  zn  der      81  er    Uer 

83  Spaailant 


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76 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


wer  mac  iuch  danne  twingen? 
her  bringet  von  Kärlingen 
der  künec  alle  sine  man, 
die  sint  im  dienstes  underUäi: 
5096   Arragün  und  Nävarren  lant, 
daz  sUi  gar  in  siner  hant; 
Aä  von  er  bringet  beide 
her  in  iuwer  selde. 
Ir  sult  ouch  Sifride  biten, 
5100   daz  er  in  friuntUcben  siten 
ze  Wormez  rite  an  den  Rfn, 
daz  er  die  triutinne  sfn 
mit  im  dannen  fuere. 
vil  wol  ich  des  geswüere, 

5   kumet  er  her  in  ditze  lant, 
86  hilfet  uns  des  recken  hant 
daz  wir  dem  Etzelen  her 
sin  al  deste  baz  ze  wer.' 
nach  dem  Hagenen  rite 

10   si  fhimten  boten  dräte 
in  der  selben  fürsten  lant, 
die  ich  iu  habe  vor  genant, 
und  hiezen  den  fürsten  allen 

sagen 
daz  si  nach  den  phingesttagen 

15   alle  kcemen  an  den  RIn: 
die  da  forsten  möhten  sfn, 
die  brachten  alle  dar  ir  wtp. 
des  wart  der  edelen  frouwen  lip 
getiuret  harte  s^re: 

20   beidiu  zuht  und  ^re 
mohte  man  da  vinden, 
an  in  und  ir  gesinden. 

Dö  man  die  boten  rften  liez, 
die  wtle  der  künec  bereiten  hiez 

85   gestüele  g4n  den  gesten. 
die  stat  hiez  er  ouch  Testen 


b^diu  mit  müre  und  mitgraben : 
vil  Werkes  wart  von  in  erhaben : 
des  si  alles  haBten  niht  getan, 

80   haet  sis  der  Hiunen  künec  er- 
län; 
der  machte  in  dise  swsere. 

nu  merket  ouch  diu  maere 
Wie  Etzehi  boten  kömen  wider, 
waz  si  ze  hove  sagten  sider 

95   von  Gunthare  und  sinenmdgen, 
iö  si  begunde  fr^en 
der  künec  'waz  habt  ir  dort 

vemomen?' 
'dft  wellent  si  niht  abe  komen 
deheiner  ritterlicher  wer.  53* 

40   ob  ir  in  sendet  tüsent  her, 
durch  nieman  rüment  si  ir  lant ; 
ez  wil  ouch  ir  keines  hant 
iu  Zinsen  sines  vater  guot. 
si  wellent,  swaz  man  in  getuot, 

46   zuo  in  warten  an  den  RIn.' 
dö  sprach  der  künec  *nu  muoz 

ez  sin. 
si  gelfent  nie  s6  vaste, 
ich  wil  ez  mtnem  gaste 
volbringen  an  sin  ^e. 

50   ir  boten ,  saget  mir  m^: 
was  Hagene  bl  den  künegen  da 
ode  was  er  inder  anderswä?' 
die  boten  sprächen  alzehant 
'als  wir  kömen  in  daz  lant, 

56   er  was  der  ^te  der  uns  sach. 
vil  harte  güetllche  er  sprach 
von  iu  und  mtner  frouwen.' 
'ich  ynl  des  wol  getrouwen,' 
sprach  der  künic  riche, 

eo   'daz  min  vil  friuntllche 


6092  der  bringen  93  den  kunig  vnd  94  sein  95  Arrogan  vnd  Nonarren 
5101  reite  heer  8  ze]  zu  der  9  Hagene  If  13  hier«  28  werches 
35  Gantherren        36  begnnden  H       46  da        49  seiner        51  Hagen 


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BITEROLP  UND  DIETLEIB 


77 


gedfthte  der  helt  gaot, 
lieze  er  wan  sin  übermuot.' 
Dd  sprach  ir  einer  under  in 
'ich  hörte  in  wol  den  Ersten  sin 

5ia  der  den  kunegen  riet  die  wer. 
er  hete  doch  der  Hiunen  her 
in  langen  ziten  niht  gesehen.' 
dd  sprach  der  künec  'des  man 

im  jehen 
lange  hörte,  deist  an  im. 

To  swaz  ich  nu  rede  von  im  ver- 
nim, 
so  ist  ez  doch  der  wirste  man, 
des  ich  künde  ie  gewan.' 
die  da  wftren  ö  gesant 
in  der  Ameiunge  lant 

75  dem  fürsten  Dietrichen, 
die  kömen  unsorcltchen, 
wan  si  heten  wol  vemomen 
daz  in  gerne  wolde  komen 
tU  wUlicUche  er  Dietrich: 

80  aht  täsent  helde  lobellch, 
die  wolde  er  in  bringen, 
sich  freuten  des  gedingen 
die  eilenthaften  geste. 
den  beiden  nötveste 

S5  ir  aller  dienest  wart  geseit, 
und  daz  in  wsere  vil  bereit 
Ermenrtch  der  maere 
mit  manegem  Rabensere. 
Den  jungen  Berhtungen      53^ 

90   von  den  Amelungen, 
den  wolde  er  in  senden, 
daz  künde  nieman  wenden, 
sin  helfe  wart  niht  kleine, 
wan  Witege  unde  Heime 

96   die  kömen  bdde  an  slner  schar : 


ouch  sande  er  Liutwaren  dar 
und  Sabenen  den  vil  riehen, 
die  im  vil  willidlchen, 
alse  ez  Ermenrich  gebot, 
6too   gestuonden  zaller  siner  not , 
mit  zehen  tüsent  mannen : 
die  fuoren  mit  im  dannen. 
'so  heizent  iu  die  zwöne  sagen 
(daz  soi  ich  iuch  niht  verdagen) 

6   Rienolt  unde  Randoit, 
si  sin  iu  Mde  wol  so  holt, 
si  fueren  hi  üz  Meilto 
driu  tüsent  küener  man 
in  ringen  stälherte; 

10   si  wellen  ir  geverte 

durch  iuch  schaffen  an  den  Rin 
und  in  dem  urliuge  sin.  • 
Die  zw^ne  fürsten  junge, 
die  küenen  Harlunge, 

15   die  enbietent  iu  ir  stsBtenmuot, 
friuntschaft  linde  allez  guot, 
daz  si  iu  willic  sin  genuoc. 
dö  man  der  maere  gewuoc, 
dö  freuten  si  sich  s^re, 

so   und  jehent  swaz  se  iuwer  öre 
mit  ir  wiganden 
mögen  fQegen  in  den  landen, 
si  wellens  nimmer  abe  gestlin, 
si  komen  selbe  mit  ir  man; 

t5  der  bringens  iu  gesundert 
sibenzehen  hundert, 
vil  vaste  riet  ez  Wahsmuot 
und  Eckehart  der  helt  guot, 
Herdegen  unde  Hache, 

M   die  jähen,  iuwer  rdche 
müese  desto  baz  geschehen, 
daz  man  si  bi  iu  solde  sehen. 


5161  gSte:  vbermlite  62  liefs  niin  er  sein  63  Da  69  gehört  das  ist 
i6  koaend        79  her        91  im        93  die  ward        96  Lotwarten        5200  ze  aller 

9  Stahle  herte  12  vrloge  19  da  24  koment  29  her  degen  ^ 
32  man  si]  mans 


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78 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


Die  küenen  BernaBre, 
die  wären  durch  diu  maere 
5235   harte  froeliche  gemuot. 
Wolfhart  der  helt  g;uot, 
der  sprach  'da  werdent  helme 

schart, 
und  gefueget  sich  diu  hervart.^ 
der  böte  sprach  4ch  sach  da 
stan  54* 

40   wol  zwelve  Dietriches  man, 
der  ieslfch  sines  rätes  phlac. 
ez  was  in  ein  freudehafter  tac, 
66  si  diu  maere  hörten  sagen 
daz  si  iu  helfe  soiden  tragen, 
46   beidiu  pris  und  ^re: 
des  freuten  si  sich  siere. 

8    dventiure  wie  si  ze  Wormexe 

Es  was  nu  andiezitekomen, 
als  ir  woi  ^  habt  ?emomen, 

65   daz  si  sich  samenen  soiden 
die  mit  den  gesten  wolden 
herverten  an  den  Bin. 
daz  künde  langer  niht  gesin, 
si  schicten  dö  ir  hervart 

70   ieslicber  ingesinde  wart 
bereitet  nach  ir  rehte, 
ritter  unde  knehte. 
dd  bevalch  der  küoic  here 
dem  marcgräven  Rüedegere 

75   sin  gesinde  und  sine  man , 
daz  er  si  solde  füeren  dan 
und  euch  ir  leitsre 
in  der  herverte  waere. 
'vii  gerne,'  sprach  dd  Ruede- 

80   *  bring  ich  si,  edel  künic  her, 


der  eine  daz  was  Hildebrant 
und  Helpferich  der  wigant, 
Gerbart  unde  Wichart, 

60    Sigehdr  und  Ritschart, 
Wolfbrant  unde  Wolfwin, 
und  Sigestap  der  neve  sin, 
und  ouch  der  küene  Woifhart: 
si  freuten  sich  der  hervart 

65    daz  des  erlachte  er  Dietrich.' 
dd  sprach  Etzele  der  künic  rieh 
'swaz  mir  sinkünegeunderUn, 
ich  möht  die  helfe  nimmer  hän 
diu  iu  ist  hie  vor  genant. 

60    ir  möhtet  wol  durch  alUu  lant 
riten  unbetwungen 
vor  alten  und  vor  jungen/ 

mit  Riiedeg^Sre  in  herverte  fuoren, 

nach  iuwem  grözen  dren, 
da  si  wol  mögen  besören 
Dietleibes  viande 
ze  Rine  in  dem  lande.'       54" 

S5  Do  sprach  diu  edel  königin 
'so  bevilhe  ich  daz  gesinde  min 
Iringen  von  Lötringen: 
des  hän  ich  gedingen 
daz  si  der  eilenthafte  man 

90   nach  eren  wol  geleiten  kan. 
da  mite  rite  ouch  Häwart, 
s6  füeget  sich  diu  hervart, 
und  Imfrit  der  wigant. 
die  muosen  doch  ir  selber  lant 

95   römen  durch  ir  vinde  haz. 
ez  zimet  in  lihte  deste  baz 
ob  ir  in  dem  strite 
deheiner  widerrite.' 
der  könec  in  sinem  lande 


5237  wurde  Helmsehart        41  yetalichAr  42  freunthaflter  H       49  Gerhart 

51  Wrswin  H         55  er]  her         56  da  57  swaz]  wie  uil        60  nödit 

61  vnd  beswungen  H       65  Mmmen        69  da  80  edler       83  veiade  M      85  Da 
89  ellenthaSten  H       94  m&esseD 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


79 


5300  nich  slnen  hdden  sande, 
daz  die  recken  vU  gemeit 
schiere  wsBreo  bereit, 
die  er  woMe  senden  dan. 
drizic  t&sent  er  gewan, 

5   die  muosten  swern  herevart 
Ruedger  ir  aller  venre  wart 
Yon  hiunischem  lande, 
sin  selbes  wigande 
schuof  er  fünf  hundert  duo 

10   dem  küenen  Dletleibe  zuo, 
swie  si  gefQeren  üf  den  wegen, 
daz  si  des  beides  solden  phle- 

gen. 
Bitrolfe  bevalch  er  bl  der  hant 
yil  manegen  stolzen  wigant, 

16  daz  er  der  beide  solde  phlegen. 
er  wiste  wol,  ez  wsre  ein  de- 

gen. 
der  heit  si  üf  sin  triuwe  enphie : 
der  recke  firoellchen  gie 
sitzen  wider  üf  sine  banc. 

M  diu  wile  was  do  niht  lanc 
daz  Rüedger  sin  gesinde 
sande  Gotelinde 
hin  ze  Bechelsren, 
daz  die  bereite  wseren, 

»   swenne  er  fuere  über  lant , 
daz  si  im  kcemen  al  zehant. 
die  wisen  ouch  daz  rieten  hie, 
die  sines  rätes  phlagen  ie, 
wie  er  die  geste  senden 

30  solde,  daz  imz  erwenden 
übele  nieman  künde, 
mid  swä  manz  erfände , 
daz  ers  geeret  wsere. 
tüsent  beide  m»re  55* 

35  hiez  er  dd  disen  beiden 


von  den  andern  üz  bescheiden, 
die  wären  kristen  als  sie: 
er  bevalch  in  vUzicllchen  die. 
Dd  rieten  si  daz  under  in, 

40   wä  si  die  samenunge  bin 
der  kuenen  Hiunen  solden  le- 
gen, 
ode  wä  si  nach  den  nehsten 

wegen 
solden  komen  an  den  Rin. 
'daz  heizet  ungesorget  sin,' 

4&   sprach  dö  Ruedeger  der  degen. 
4ch  kan  iuch  wol  üf  allen  we- 
gen 
füeren  durch  diu  riebe.' 
si  sprächen  al  geliche 
'nu  volgen  Ruedeg^re.' 

60  dö  riet  der  degen  h^re 
die  ersten  samenunge, 
daz  alte  unde  junge 
hin  ze  Blodelingen  riten, 
und  der  andern  denne  hiten 

65   da  bl  in  dem  lande, 
die  küenen  wigande 
beten  an  den  stunden 
diu  zeichen  ane  gebunden 
und  sibenzehen  hervanen. 

60   der  künec  begunde  sie  manen 
daz  den  beiden  ?il  guot 
niht  beswärte  den  muot, 
ob  er  bestuend^  in  Hiunen  lant. 
an  genuogen  was  im  daz  bekant, 

65   si  leisten  swaz  in  diuhte  guot: 
si  wseren  tumbe  oder  fruot, 
si  Uten  alle  arbeit, 
der  künec  mit  slnen  mannen 
reit 
Unze  an  der  Litä  stat. 


5306  fan^r        8  seines  seil»        13  Pytrolffen       17  trewen       23  Beehelaren: 
waren        26  kamen  H      27  each  H      29  g.  solle  s.       30  solde]  so       37  als]  wie 
39  Da        40  sammonge  wie  5351.  5664        53  Plodelinge        69  Lite 


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80 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


5370   frou  Helche  ir  gesinde  bat 

varn  deine  geliche, 

als  si  waere  riche. 

urloap  wol  mit  niinne 

von  der  kuniginne 
75   die  recken  beten  nu  genomen : 

i6  si  an  die  wlte  wären  komen, 

dö  sach  man  da  besundert 

sebstehalp  hundert 

und  fünfzic  tüsent  manne, 
80   die  mit  den  gesten  danne 

riten  herltche 

i!kz  hiunischem  riebe. 

66  daz  ber  vil  starke 

ab  biunischer  marke  55^ 

85   zuo  der  Litä  gereit, 

iö  was  M  unde  gemeit 

Etzele  der  vil  rfche. 

er  liez  dö  güetltdie 

scheiden  Bloedellne 
90   von  im  und  die  sine. 

si  erbeizten  nider  zuo  der  fluot : 

die  beide  küene  unde  guot 

des  nabtes  wolden  dk  sin. 

si  bedorften  under  in 
95   wabte  nocb  der  huote. 

vil  manege  bütte  guote 

sacb  man  üf  gespannen. 

urloup  nam  oucb  dannen 

der  marcgräve  riebe 
6400   von  dem  kunege  güetllcbe. 
Dö  reit  er  nabt  unde  tac 

daz  er  ruowe  nibt  enpblac 

gegen  Becbelären. 

die  sine  die  da  wären, 
5   die  biez  er  rIten  mit  dem  ber. 

die  beide  nuzzen  äne  wer 


swaz  erbouwen  bete  daz  lant. 

Af  der  Tuonouwe  sant 

buoben  sieb  den  morgen 
10   die  Hiunen  äne  sorgen. 

gegen  Wiene  si  dö  riten: 

die  scbaffaere  nibt  vermiten, 

si  muosten  des  unmuoze  bän 

^  daz  si  also  manegen  man 
15   bereiten  da  die  spise. 

Sigeber  was  wise 

der  ir  al  die  wile  pblac 

dar  näcb  unz  an  den  f&nften 
tac, 

unz  si  aber  sacb  Rüedeg^: 
90   si  liez  der  marcgräve  b^r 

ninder  unberäten  varn. 

daz  biez  der  bell  wol  bewam 

daz  er  nibt  sparte  sküneges 
golt. 

des  wären  si  im  alle  holt 
85   die  den  helt  erkanden 

üz  iesllchen  landen. 
Als  ich  diu  maere  hän  ver- 
nomen, 

die  dritten  naht  si  wären  ko- 
men 

zer  Treisem  an  die  wlte 
80   vor  äbendes  zfte. 

die  da  ze  Mütären 

gewaltic  wirte  wären , 

Wolfrät  unde  Astolt , 

die   sprächen,    ob    in  wolde 
holt  56  • 

85   Biterolf  der  degen  stn , 

si  riten  mit  im  an  den  Rtn. 

dö  si  ir  wurden  da  gewar, 

dö  ^nden  si  ir  boten  dar 


5377  da  85  LyU  86  da  96  hfite  H         5401  Da  ^undA 

umbestellt        8  die  ^       15  beraite  H       16  Si^ehere       23  sparet  des        27  mare 
aach  hao      29  za  der      30  abenU  H     31  do  ze  Montarn  H     33  Wolffart     37  allda 


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BITEROLP  UND  DIETLEIB 


81 


daz  8i  in  erfüeren  msere 
M40   waz  ir  wille  waere. 
dö  die  Biterolf  ersach, 
der  helt  gezogeoltchen  sprach 
'si  habent  mir  des  niht  geün, 
ich  enwelle  ir  dienest  gerne  hän. 

*6   irsult  in  min  dienest  sagen: 
ich  wil  in  gerne  daz  vertragen 
daz  si  mich  4  riten  an. 
daz  selbe  hete  ich  in  getftn 
ob  si  s6  riten  durch  min  lant 

M   ich  was  in  niht  s6  ^ol  erkant 
daz  ichz  in  iht  unprfse.' 
Bitrolf  der  was  wlse. 
In  fride  der  Etzelen  man 
riten  von  MütÄren  dan 

&&  die  zw^ne  wigande , 

da  si  df  der  Treisem  sande 
bt  den  Binnen  recken  funden 
Biterolfen  bl  den  stunden, 
dö  si  nu  kumen  wären , 

60   die  ir  d  ilten  vären, 
die  giengen  dö  begegene 
Astolde  dem  degene 
unde  ouch  Wolfrftten. 
den  antfanc  si  täten 

«5  als  ez  von  rehte  solde  sfn. 
vil  wol  enphienc  si  Bloedelin. 
fiir  eine  hätte  üf  dem  plan 
was  her  Biterolf  gegän 
mit  Dietleibe  stnem  suon: 

70  so  si  von  rehte  solden  tuon, 
enphiengen  si  die  zw^ne  man. 
d6  giengen  mit  in  sitzen  dan 
die  zw^ne  wtgande: 
die  recken  üz  erkande, 

7$  einander  sagten  si  ir  muot. 


A6  sprach  Astolt  der  helt  guot 
4ch  wände  ich  hete  daz  versoit 
daz  ir  mir  nimmer  wurdet  holt. 
d6  ich  iuch  hete  an  gerant, 

80   iö  wart  von  iu  so  hin  gesant 
mtn  wille  und  ouch  mfn  über- 

muot 
daz  ich  iuch,  msere  helt  guot, 
da  von  sol  immer  prfsen. 
ich  weiz  mich  nu  so  wteen  56^ 

85   daz  ichz  immer  m^r  sol  iän, 
daz  ich  ir  keinen  bestän 
der  b6  gellche  recken  vert. 
mir  was  der  tot  vil  nach  be- 
schert.' 
Biterolf  der  sprach  duo 

90  'swaz  der  man  mit  sorgen  tuo, 
man  solz  im  wfzen  deste  min. 
iuwer  firiunt  ich  nu  so  staeter 

bin, 
möht  ich  ervehten  iu  ein  lant, 
daz  müese  dienen  iuwer  haut.'  - 

95    si  nigen  im  beide  umbe  daz. 
firiuntschaft  äne  allen  haz 
rieten  si  dö  under  in. 
si  wolden  von  in  scheiden  hin, 
dö  sprach  der  starke  Wolfrät 
5500   'swaz  Astolt  unde  Ame  hat, 
daz  sol  mit  iu  geteilet  stn. 
hänt  iht  beslozzen  mtniu  schrln, 
ez  st  Silber  oder  golt, 
daz  sol  wesen  iuwer  solt 
5   ze  geben,  üz  erweiter  helt, 
allen  den  ir  gerne  weit.' 
dö  si  sich  wolden  scheiden, 
dö  lobten  si  den  beiden 
ze  füeren  mit  in  danne 


5444  welle         47  6  fehlt         51  nicht  H        54  reiten  H        64  den  empluuig 
den         66  emphiengeos  Blodelein  H         75  an  einander         76  da         80  da 
85  nynmenner        91  solts  nn  wissen  destee  nin  ff       93  mocht        94  mnefTet 
95  nalgten        99  da        5502  haben    meine        8  da 

H«ldenbaeh  I.  6 


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82 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


5510   isebzic  küeqer  manne. 

Si  nämen  urloup  von  in  dan. 

guot  gemach  d6  wart  geün 

den  beiden  durch  der  recken  rät. 

swaz  ein  rtchiu  burc  hat, 
15   daz  muost  mit  in  geteilet  sin: 

fleisch  visch  bröt  unt  win, 

des  kom  in  dar  vil  swsere 

geladen  soumaere. 

dö  ez  Dietleip  ersacb, 
xo   ze  stnem  vater  er  dö  sprach 

'der  so  friunt  verdienet  df  den 
wegen, 

der  solde  nimmer  sich  gelegen.' 

Bitrolf  smielen  des  began. 

d6  teilte  er  mit  Etzelen  man 
25   daz  si  in  beten  dar  gesant. 

in  was  allen  wol  erkant 

wie  si  gescbeiden  wären, 

d6  si  ir  begunden  vären. 
D6  in  aber  kam  der  tac, 
30   der  daz  her  da  wlsen  phlac, 

der  biez  si  sich  uf  machen. 

man  hört  da  lüte  erkracben 

pusünen  die  hellen. 

dö  ribten  sich  die  snellen   57* 
35   von  hiuniscben  riehen 

zer  verte  krefticUchen. 

üf  gegen  Medelicke  dan 

fuoren  die  Etzelen  man 

die  rehten  lantsträze. 
40   dienest  äne  mäze 

den  von  Hiunen  riebe 

bot  vil  minnicllcbe 

Rüedeger  der  helt  guot 

vor  der  sinen  beimuot. 
45   dö  si  da  geret  wären , 


dt  für  Bechelaren 
si  riten  höher  jn  daz  laut: 
Rüedeger  der  wigant 
aber  leiten  si  began. 

50       uns  ist  daz  nibt  kunt  getan 
wä  die  vil  küenen  beide 
nämen  nahtselde, 
ode  wie  si  mit  ir  dingen 
kömen  ze  Blodelingen 

55   an  der  samenunge  stat. 
Rüedeger  der  helt  bat 
Bitrolfe  und  Dietleibe 
daz  si  riten  beide 
zuo  frouw^  Gotelinde. 

60   dö  liezens  ir  gesinde 

mit  den  andern  üf  den  wegen, 
danne  fuorte  si  der  degen 
da  si  die  frouwen  solden  sehen, 
ir  was  vil  liebe  geschehen : 

65   si  gie  in  hin  engegene 
und  enphienc  dö  die  degene 
mit  küsse  minnicltcben, 
Bitrolf  den  muotes  riehen 
und  sinen  sun  den  jungen. 

70   mit  rede  was  ersprungen 
daz  ir  der  degen  maere  < 
vil  nähen  sippe  w»re. 
dö  sprach  diu  schoene  Gotelint 
'sit  ir  daz  Dietlinde  kint, 

75   der  lieben  vetern  tohter  min, 
unser  zweier  kindelin 
sint  iuwer  sippez  küime. 
ich  hän  des  immer  wünne 
daz  ich  iuch  bede  hän  gesehen. 

80    möhte  ez  immer  geschehen 
daz  ir  uns  waeret  nähen , 
so  solde  iu  nibt  versmähen 


5514  wes         17  des]  das  ff        20  zu         28  ir  fehlt        31  aufzemachen 
32  erprachen         33  pusawoen  36  zu  der         37  Medeliche         44  den  H 

45  da  sy  do  47  b6her         51  beiden :  nachtseiden         55  8amm8nge         71  daz] 

dtL  ff       74  des  Dietlinden  ff        80  nymmer        81  warent  ^ 


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BITEROLF  UND  DIGTLEIB 


83 


des  maregrftven  dienest  unde 

mtn; 
A(^  sprach  der  degen  'wir  suUen 
sin  57»» 

5&85    bi  einander  über  zeb»  lant. 
Nuodunge  tuon  ich  ddz  bekant 
daz  ich  im  immer  bi  gestän 
die  wile  und  ich  daz  ieben  hän.* 
Si  b^de  dö  dem  beide  nigen, 

90    da  wart  danken  niht  yerswigen. 
der  marcgräve  unde  Gotelint 
liezen  minnidichen  sint 
die  tugentriche  helde 
scheiden  Hz  ir  selde: 

95   zuo  dem  her  si  riten  dan. 
da  beten  BloßdeÜnes  man 
nu  ir  stat  gevangen. 
witen  unde  langen 
einen  aoger  si  dö  fonden: 
5600   si  wolden  an  den  stunden 
der  recken  biten  nu^re. 
der  marcgräve  hene 
der  schuof  ir  imbtzes  stat : 
dne  schaden  er  si  bat 

5   ligen  in  dem  lande, 
die  guoten  wigande 
helen  alle  die  genuhtsam 
diu  guoten  recken  wol  gezam. 
ze  Blodeliogen  si  dri  tage 

10   lägen,  alse  ich  iu  nu  sage, 
unz  si  kdmen  alle  dar, 
den  si  da  warten,  mit  ir  schar 
von  iesllchem  lande, 
die  guoten  wigande 

15   ze  rate  wurden  under  in 
wk  si  möhjten  keren  hin, 
da  si  die  wite  möfaten  hän. 
d6  sprach  der  £tsielen  man 


Rüedeg^r  der  Hebe 

90   « ich  f  öere  ioeh  senftidiche 
(mir  sint  die  wege  wol  erkant,) 
gdn  Swdben  durch  der  Beier 

lant 
ich  leite  iuch  nich  der  idte 
und  da  wir  alle  zite 

25   guote  herberge  hün, 
und  da  ein  iesiicher  man 
vindet  sine  lipnar.* 
die  hekie  schikten  ir  «char 
üf  durch  der  Beier  hnt. 

80   Ruedeg^  der  wlgant 
schuof  da  die  näcfahuote: 
dö  was  in  wol  ze  muo4e. 
Waz  mac  ich  m^re  dft  von 
sagen? 
ich  eaweiz  in  wie  manegen  ta- 
gen 58  • 

35   si  kdmen  an  daz  Lechvelt. 
manic  hütte  junde  gezelt 
si  sähen  dar  abe  sdiineft, 
da  her  Dietrich  mit  den  sinen 
lac  üf  dem  gievilde. 

40   vil  belme  uode  scbiMe 
sach  man  von  danne  glesten 
und  manegen  schaft  vesten, 
dd  si  beten  üf  gebunden 
ir  baniere  an  den  stunden. 

45   ich  ban  der  msere  niht  ver- 
nomen, 
wie  er  von  Berne  waere  komen, 
und  ob  den  tiurltchen  degen 
hffit  iht  gemüet  üf  den  wegen, 
ahte  tüsent  siner  man 

50  het  er  mit  im  gefüeret  dan: 
die  hete  geleitet  HUdebrant 
an  daz  Lech  in  ßej^r  lant. 


5584  da        5i6A)d  ymbines        7  gcag^siuB        9  PlodeliD|fe        16  pochten  trie 
5617        18  da        21  sein       22  Payr        31  nachüiute /T       32  da       34  wayfa  ff 
41  gelösten        48  da        44  panir        45  icht 

6* 


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84 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


Da  Tor  an  dem  nsehsten  tage 
i6  wären  komen,  als  ich  iu  sage, 
56W  die  zw^ne  künege  junge, 
die  küenen  Harlunge, 
Frttele  und  Imbrecke. 
den  hete  manic  recke 
dar  gevolget  in  daz  lant. 

60   Wahsmuot  der  wlgant, 
der  was  ir  leitaere. 
driu  tüsent  beide  maere 
brühten  die  recken  junge 
zuo  der  samenunge. 

65   nu  was  oucb  komen  Berbtunc, 
der  tiurlicbe  belt  junc: 
von  Rabene  der  veste 
beide  alier  beste 
het  er  gefüeret  in  daz  lant, 

70   die  Ermrtch  bete  dar  gesant: 
geriten  wären  mit  in  dan 
zeben  tüsent  stner  man. 
ber  Witege  unde  oucb  Heime, 
die  kämen  oucb  nibt  eine, 

76   die  bräbten  dar  gesundert 
ir  recken  vier  bundert. 
Sabene  unde  Liutwar, 
die  bulfen  £rmenrtcbes  scbar 
leiten  gegen  RIne. 

80  Rienolt  und  oucb  die  sine 
wären  kumen  in  daz  lant: 
swaz  stn  und  Randoldes  bant 
in  mobte  dienen  mit  ir  scbar, 
des  wären  si  bereit  gar:     58^ 

85   näcb  wunscbe  stuont  in  gar  ir 
dinc. 
da  was  ir  iesltcbes  rinc 
vil  wfte  gevangen. 
do  daz  was  ergangen , 
A6  kämen  die  Etzeien  man. 


90   vor  den  beiden  riten  dan 

Biterolf  und  stn  suon. 

waz  mobten  bezzers  dö  getuon 

die  ellentbafte  geste, 

degene  aller  beste? 
95   diu  ros'  si  biezen  bringen 

den  kuenen  getelingen: 

die  stolzen  Rabenasre 

Westen  wol  diu  msere 

daz  waere  komen  in  daz  lant, 
5700   der  näcb  in  da  bete  gesant. 
Dö  borte  ez  oucb  ber  Dietrlcb. 

mit  sinen  beiden  lobellch 

was  er  komen  üf  diu  marc. 

dö  wart  daz  dringen  starc 
5   von  den  üzer  Beme. 

die  beide  säben  gerne 

den  si  da  dienen  solden. 

da  sis  enpbäben  wolden, 

da  kds  man  micbel  dringen: 
10   man  borte  oucb  lüte  erklingen 

vil  manege  buckel  riebe, 

da  si  vil  ritterllcbe 

den  buburt  zuo  in  riten  dan. 

ber  Dietrich  unde  sine  man 
•  15   enpbiengen  dise  geste  s6 

daz  si  von  schulden  wären  frd. 

sinen  neven  triuten  er  began. 

Wahsmuot  bräbte  zuo  in  dan 

die  zw^ne  künege  junge, 
20   die  küenen  Harlunge. 
D6  kömen  oucb  zwene  man, 

die  f ürsten  üz  Meilän , 

Randolt  unde  Rienolt; 

den  gesteu  wären  si  vil  holt 
s5   Hächen  unde  Regentagen, 
ja  künde  iu  nieman  gesagen, 

wie  si  enphie  ber  Rüedegdr 


5653  Daraor       54  da       57  Pridel  vnd  Vmbreche       62  beiden       79  gen 
80  Rinold         89  da         90  reiten  ff         5701  Da         4  da         5  ans  Ferne 
UpickeleJSr        13  reyten  iST        17  trafiten        21  Da        25  Hache 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


85 


und  ander  manic  recke  h^r 
tz  hhinischem  rtche. 
5730  deo  herren  Dietriche 
und  alle  Ermenrfches  man 
bMin  wider  ünde  dan 
sach  man  gniezende  gto. 
808  wart  der  antfanc  getlin  59* 

3s  vil  harte  lobellchen 
daz  ez  mohte  riehen 
der  edelen  Dietlinde  kint. 
die  beide  sprächen  daz  sint, 
in    knnde    nimmer   baz   ge- 
schehen, 

40  daz  er  bsete  gesehen 
s6  manegen  ftinnt  guoten. 

die  Binnen  sach  man  muoten 
wiesi  überzLechsoldenkomen. 
herberge  hete  in  dö  genomen 

46  dermarschalcbtdemGunzenl^: 
weder  sider  noch  ^ 
kom  nie  als  manic  wtgant 
hin  ze  Swiiben  in  daz  lant 
die  geste  schuofen  ir  gemach 

so  unz  ir  iesitcher  sach 

stn  volc  zno  im  allez  komen. 
dö  hete  oüch  sich  nu  für  ge- 
nomen 
Rüedc^^r  der  rfche, 
der  wolde  voUicltche 

»  dieHiimen  bringen  an  den  RIn. 
des  wolde  gestrite  stn 
üzer  Beme  Hildebrant, 
daz  die  yon  Amehmge  lant 
solden  ze  Yorderst  rtten. 

<o  da  mit  si  muosten  btten 
an  den  herren  Dietrich, 
der  sprach  M  vil  zuhticUch 
'ja  sol  min  herre  Nuodnnc, 


der  tiurifche  helt  junc, 

66   sin  Tanl^hen  bliesen  niht. 
swaz  im  ^ren  geschiht, 
dem  helde  ich  es  ril  wol  gan.' 
mit  den  Etzelen  man 
reit  i6  ze  vorderst  Ruedeger, 

70   unz  si  der  marcgräye  h4r 
brähte  durch  der  Swübe  lant. 
dar  nlich  fuoren  si  zehant 
ze  Elsdzen  Ober  Rtn. 
aldä  muosten  si  A6  sin 

75   zweKf  tage  unde  baz : 
mit  ari>eite  geschach  daz 
daz  si  über  kämen  in  daz  lant. 

Gunthar  der  wlgant, 
der  hete  sd  vil  der  geste 

80   ze  Wormez  in  der  veste 
daz  er  an  angest  wolde  sin, 
swä  si  koßmen  an  den  RIn, 
daz  si  deheinen  herbrant 
möhten  bringen  in  sin  lant.  59^ 

85   der  tr6st  was  im  nuo  benomen, 
wan  si  über  wären  komen. 
ze  tal  den  Rin  si  d6  riten 
mit  yil  h^chvertigen  siten 
hin  für  Hagenouwe. 

90   in  dem  Rlngouwe 
da  gelegten  si  sich  stt 
in  ein  gevilde,  daz  was  wit. 
da  schuofen  die  helde  guote 
ir  her  vil  gröze  huote, 

95   von  iesliches  forsten  schar 
sehzic  ritter  wol  gar, 
da  si  gemach  wolden  hän 
daz  von  den  Gunth^res  man 
die  geste  in  dem  lande 
5800   nieman  an  gerande. 

Die  helde  spienen  Af  daz  velt 


5734  emphaog         39  wie  in  ymmer  kande         44  da         45  GSntzen  Le 
52  da  dS         54  vftllicleiche         59  zu  vordrist         G2  sprach  fehlte  H        69  da  ze* 
vordrist       71  Swaben       74  da        7  b  kein  aösatz  in  der  hs,       81  spieoen]  hetten 


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86 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


hütten  ttnde  oQch  gezelt. 
ir  8DU6re  wären  std2&, 
wan  si  beten  imder  in 
M05  vilmanegenüz  erweiten  degen, 
die  hieaen  des  heres  wol  phle- 

gen. 
si  Westen  übele  gemuot 
Guntharen  den^  hell  guot 
si  wljm  IIA  iktt  so  udkm 

10   daz  si  den  ronob  wol  sähen 
da  bi  in:  sehs  rallen* 

yil  botea  sach  maaD  ilen 
die  dem  künege  sagten  vaere, 
daz  gar  erfüllet  wsere 

15   stn  laot  mit  freoiden  gesten. 
deiv  stnen  ndtyesten 
der  kunic  sagte  dö  daz : 
an  einen  rinc  er  gesaz 
mit  beiden  ze  rate, 

10   die  fruo  unde  späte 
trttogen  gar  stn  ^re. 
dö  fragte  der  künic  b^re 
waz  im  daz  beste  wiere, 
ob  er  den  beiden  msare 

»5   möbte  widerriten. 

*wir  süln  ir  bie  erblten,' 
spracb  von  Troneje  Hagene, 
*unz  wir  beeren,  wen  si  degene 
zuo  uns  fieren  in  daz  lant. 

so   icb  rate»'  spracb  dar  wtgant, 
'daz  wir  bebaltea  die  stete." 
der  känic  näcb  des  recken  bete 
Yolgete  sfnem  rate: 
d^  sande  er  boten  dräte     60' 

9^  und  hiez  errara  des  maone, 
wer  fCursten  bi  in  wäre. 

Stn  böte  kam  vU  balde  dar. 
dd  gefrägite  er  in  der  scbar 


nach  in  al  besonder: 

40   da  was  beide  ein  wunder, 
also  er  daz  bete  yernomen , 
dö  lue  er  scbiere  wider  komen 
und  sagte  dem  künege  maere 
wie  vil  da  fürsten  waere, 

4ß  und  waz  si  manne  möbten  bän. 
scbiere  wart  im  kunt  getan , 
da  er  vä  beimllcbe  saz, 
ir  wser  fünfzic  tusent  oder  baz. 
dö  spracb  der  künec  *daz  läzet 
stn. 

50   icb  bän  der  geste  und  oucb  der 
mtn 
aiawan  zweinzic  tüsent  man: 
da  mite  icb  wol  geschaffen  kan 
daz  si  geriuwet  ber  diu  vart, 
daz  ir  ie  gedäbt  wart 

65   daz  si  ie  körnen  an  den  Rtn.' 
Guntber  bete  der  geste  sin  . 
siben  künege  rtcbe 
ze  büse  lobeltcbe, 
dar  zuo  ir  ieslicbes  wip. 

60  ja  was  ir  debeines  llp 

durcb  strtten  zuo  im  nibt  ko- 
men: 
iedocb  bän  icb  wol  vernomen, 
er  bete  die  besten  degene 
die  gedäbten  ie  ze  lebene. 

65  Die  hat  er  disiu  maere. 
mit  dienste  iobebaere 
so  bete  er  sine  geste. 
si  hülfen  sine  veste 
stt  dem  künege  riebe 

70   wem  vil  lobellche. 

der  künec  vil  tougen  an  truoc. 
ze  tU4Mine  bete  er  des  genuoc, 
da  mite  er  friden  solt  si&Iant. 


5803  8eyden       7  vil  ^bele       8  Gaother  der       18  einem       22  da       26  s&Ueo 
27  Trone        26  wenn  H       33  nach  seinem        34  da        38  da        41  als 
42  da        48  ir  wäre        49  da  lassent        57  vü  reiche 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


87 


herte  stürme  usde  brant,  5 

5S75  der  bete  er  doch  den  Yollenniht 

TOB  uberdrö  noch  geschiht, 

daz  gemüet  vil  manegen  man. 
nu  wil  ich  iuch  daz  hoeren 

\än  10 

wie  die  firemden  wfgande 
»  in  des  fürsten  lande 

ir  boten  wolden  senden, 

ob  er  daz  wolde  wenden 

daz  si  iht  wuosten  im  sin  lant. 

die  besten  man  da  zehant  60^      i& 
85   des  heres  vier  enden 

iite  gar  besenden. 
Die  helde  säzn  an  einen  rinc: 

si  begunden  ahten  al  ir  dinc, 

waz  in  daz  beste  waere  so 

90  ode  wer  der  helde  maere 

braehte  Gmitheren  an : 

der  solde  sin  so  wise  ein  man 

daz  sin  die  wfgande 

dar  nach  iht  beten  schände. 
95  si  rieten  wer  der  waere.  » 

Hildebrant  der  maere, 

der  riet  an  Rüedeg^re , 

ob  si  den  degen  b^re 

mit  vil  guetlichen  siten 
sMo  der  dicnste  möhten  erbiten  so 

daz  er  ir  botschaft  dannen 

den  kunegen  unde  ir  mannen 

ze  Wormez  braehte  in  die  stat. 
her  Dietrich  aller  erste  bat 


den  marcgrdyen  Heben 
der  reise  ylizicUchen. 
in  bMens  al  die  besten 
die  si  under  in  iä  westen 
nnz  inz  gelobte  Rüedeg^. 
man  beschiet  dem  marcgräyen 

h4r, 
er  solde  ir  einen  niht  yerdagen 
yon  den  man  solde  widersagen. 
Daz  lobte  66  der  wfgant. 
er  biez  sich  kleiden  al  zehant 
fünf  hundert  einer  manne, 
die  fnorte  mit  im  danne 
der  marcgrftye  riebe 
yil  behagenliche. 

dö  si  nu  riten  g^n  der  stat 
die  man  diu  maere  erfinden 

bat, 
d6  slihens  üzen  yor  den  graben 
mit  gezimber  höhe  üf  erhaben 
pheteraere  und  mangen 
und  manegen  swenkel  langen, 
des  konic  Etzelen  man, 
ein  Hiune,  reden  dö  began 
daz  er  der  genaehe 
nie  baz  gezimbert  saehe 
deheine  burc  noch  stat: 
den  marcgräyen  er  im  sagen 

bat 
wem  Aä  diente  daz  lant. 
daz  sagte  im  Rtedeg^r  zehant. 


9  dventiure  wie  Rüedegir  sin  botesehaft  warp. 


Dö  sach  man  die  geste  61 
ze  Wormez  gen  der  veste 
yil  wönniclichen  rtfen. 
niht  langer  wotdetf  bften 


40 


die  der  möre  stuonden  nfthen : 
si  begunden  zuo  in  g&hen, 
waDr  Bis  enphfthen  Wolden 
al«  si  von  rehte  sofd^n*. 


&ST6  vbertr^e        83  wAestea  in  H        87  raTTen        91  prachte  G&Htliern 
94  eia  schannde         5900  mochten  erpietea         1 1  einem  H        23  pheter        26  da 
reden  began        30  in  ^        :^5  mynniklichen        36  wolt  er  peyten  H 


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88 


BITEROLF  UND  DIETLfilB 


die  geste  vor  dem  graben  sint 
spiln  sähen  da  diu  kint, 
gi  heten  fireude  Überkraft 
ir  genuoge  schuzzen  denscbaft, 
5945   diu  kurzwfle  was  oiht  klein, 
sumeliche  würfen  den  stein: 
die  alten  mit  den  jungen 
liefen  unde  sprungen. 
d6  si  die  geste  sahen 

50   der  stete  nu  so  nähen , 

die  brücken  wurden  nider  län, 
die  porten  wite  üf  getan, 
dö  fuorte  der  marcgräve  h^r 
einen  schaft  äne  sper, 

55   daz  man  da  bt  gesaßhe 
daz  man  iu'frides  jaehe. 
an  tumben  unde  an  wisen 
mohte  man  dö  prisen 
den  gruoz  vil  minnidichen 

•0   g^n  Büedeg^r  dem  riehen. 
Durch  die  porten  si  döriten. 
si  fuorten  kleider  s6  gesniten, 
die  Franken  enwolden  lüge  je- 

hen, 
si  heten  solhes  niht  gesehen 

65   daz  guoten  beiden  zaeme  baz. 
der  marschalc  bete  gesehen  daz 
wie  si  ze  hove  wären  komen: 
er  bete  es  vil  wolwargenomen. 
si  erbeizten  für  den  palas. 

70  also  von  im  enphangen  was 
der  gast  und  sin  gesinde. 
von  maneger  muoter  kinde 
bete  er  e  wol  vernomen 
wie  si  in  daz  iant  wsßren  ko- 
men. 

75       ^beizet  wärens  alle  da. 
der  marschalc  berbergen  sä 


wolde  dö  die  geste. 

dö  sprach  der  muotes  veste , 

des  künic  Etzelen  man       61  ^ 

80    '  lät  uns  diu  ros  stän: 
wir  mugen  hie  niht  biten, 
wir  müezen  schiere  rften. 
Ich  hörte  des  gerne  maere 
wä  der  künic  waere, 

85   ob  daz  mühte  geschehen, 
daz  ich  den  künde  gesehen.' 
dö  sprach  ein  G^mötes  man 
'daz  wil  ich  iuch  wizzen  län. 
get  üf  den  palas, 

90   da  ich  vil  niullchen  was, 
ich  waen,  man  in  da  vinde 
bl  sinem  ingesinde." 

dö  bete  ouch  nu  der  künec 
vernomen 
daz  im  geste  waeren  komen. 

95   fragen  er  begunde 
ob  ieman  wizzen  künde 
der  im  sagte  maere 
wer  daz  gesinde  waere. 
daz  enkunde  im  nieman  sagen. 
6000   dö  begunde  er  tougen  klagen 
von  Metzen  Ortwinen, 
den  lieben  neven  stnen: 
der  starp  ze  fruo  in  sinen  ta- 
gen. 
er  gedähte  des,  der  solde  im 
sagen 
5   von  firemden  wtganden 
üz  ieslichen  landen. 
Da  was  ein  ander  Ortwin: 
der  was  der  vetem  sun  sin, 
der  was  da  zen  Sahsen 

10   von  kintheit  gewahsen. 

der  kam  da  er  den  künic  sacb : 


5953  da      58  dfi      60  g^n]  an      63  wolten  H      65  daz]  die  H     75  erpaafzt  H 
78  da         80  rosse         84  wa]  wie  H       87  da        93  da        96  nyemand 
99k&ntiii^        6000  da        2  dem  ^        9  zun 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


89 


?il  wol  hdrte  er  6waz  er  sprach. 
A6  sprach  der  junge  wtgant 
^81  sint  üz  verrer  künege  lant 
C015  her  bekomen  an  den  Rfn. 
nu  habet  des  den  rät  min, 
sendet  hin  nach  Hagenen: 
hat  ieman  von  den  degenen 
vemomen  deheiniu  msere, 

20   iu  mac  der  Tronejaere 

der  msre  schiere  hän  verjehen, 
ob  er  81  e  habe  gesehen/ 

Die  boten  Uten  da  er  was. 
dd  stuont  er  vor  dem  palas, 

2s   man  hiez  in  zuo  dem  kunege 
gän. 
der  furste  fragte  stnen  man 
ob  der  helt  erkande 
die  firemden  wlgande, 
wannen    si    kaemen    in    stn 
lant.  62* 

90   dd  bliete  der  küene  wigant 
nider  für  den  palas 
da  der  marcgräve  was: 
dd  Hagene  Röedeg^ren  sach, 
daz  wort  er  lachende  sprach 

35  <nu  wo]  dich,  künic  h^re, 
dirre  vii  grözer  6re 
diu  dtnem  lande  ist  gesdiehen, 
daz  du  hie  hast  gesehen 
den  aller  tiuresten  man, 

40  der  ie  uiiior  gewan 

ode  ie  geboute  forsten  lant, 
und  ouch  der  ie  mit  degenes 

hant 
deheinen  swertslac  gesluoc. 
milter  degene  ist  genuoc, 

45  doch  gewan  nie  milter  daz  le> 
ben: 


den  wünsch  hat  im  got  gege- 
ben.' 
Er  fragte  wer  er  woere. 

dd  sprach  der  degen  mffire 

'ez  ist  der  milte  RüedegSr 
50   den  ir,  edel  künic  h^r, 

dort  vor  den  andern  sehet  stün. 

nu  sult  ir  mich  geniezen  län 

ob  ich  iu  triuwe  künne  pUegen. 

idk  wil  mich  hiute,'  sprach  der 
degen, 
66   *des  landes  min  verzlhen, 

daz  sult  ir,  herre,  lihen 

dem  edelen  Rudeg^re. 

Etzele  der  künic  h^re 

hM  in  waBrliche  vertriben: 
60   er  waere  immer  dort  beliben 

daz  er  niht  kceme  an  den  Rin.' 

dö  sprach  der  kunic  ^  daz  sol 
sin. 

stt  ir  sin  muotet,  Hagene, 

so  wil  ich  dem  degene 
65   gerne  llhen  iuwer  lant.' 
der  tiurllche  wtgant 

lief  dö  zuo  Rüedeg^re : 

des  gruozes  bete  er  ^re. 

Hagene  enphähe»  dd  began 
70   den  herren  unde  sine  man 

'willekomen  ir  wigande 

zuo  miner  herren  lande, 

und  der  marcgräve  ze  vorderdst . 

ich  hftn  des  ie  gehabt  trdst, 
76   swenne  daz  geschaehe, 

daz  ich  den  helt  hie  saehe. 

nu  ist  ez  alsd  bekomen; 

des  ist  mir  trueber  muot  beno- 
men,  [62^ 

daz  er  ist  komen  an  den  Rin. 


6013  da        24  da  staend  er  von  H      29  yob  wannen       30  da       40  vrbar 
45  milter  deg^  das        4S  da        56  ir  fehU,  ff       62  da        73  vordrist  H 


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90 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


0080  nu  gol  ich  im  stnen  wtn 

wol  gelten  und  die  sptse 

die  er  mich  in  firiundes  wise 

TÜ  dicke  ane  geboten  hat. 

geläcke  deist  der  gotes  rät: 
85   des  mac  ich  dar  wol  jehen 

d>2  ich  in  hie  hdn  gesehen. 

zen  Hinnen  waere  ich  ofte  tot, 

d^  mirz  nieman  wol  erbot, 

wan  des  forsten  G^ren  kint, 
90    diu  marcgrseyinne  Gotelint, 

unde  OHch  Rfiedeg^r  der  degen : 

min  wart  da  vil  wol  gephlegen 

von  m  im  eilende. 

swer  mir  nn  daz  wenfde 
95    ob  ichs  im  wol  gedanke  hie, 

der  gewan  getriuwe  site  nie.' 
Dö  disiu  rede  von  im  ge- 
schach, 

den  künec  man  zuo  im  gäben 
sach: 

der  enphienc  dö  vlfzidiche 
6100   den  helt  von  Hinnen  riebe 

und  sine  beide  gnote 

mit  willigem  muote. 

des  dankte  im  A6  der  wigant. 

der  kOnic  nam  in  bt  der  haut 
5   und  wiste  in  üf  den  paias 

da  er  6  gewesen  was: 

in  einem  sedele  rich^ 

der  fürste  in  guetUche 

biez  sitzen  neben  sin. 
10   iö  schavkt  man  im  den  besten 
wIn 

den  man  da  ze  hove  vant. 

der  kuDfic  sagte  im  al  zebant 

wie  sich  Hagen  verzlhen  wolde, 


'daz  ich  in  Üben  solde 

15  daz  sin  berzogentnom, 
dar  umbe  daz  ich  haete  niom 
daz  ir  woldet  hie  bestän. 
nu  sult  ir  mich  daz  wizzen  län 
ob  ir  weit  beliben  hie; 

20   s6  gap  iu  der  kunic  nie 
von  Hiunen  landen  also  vil: 
für  war  ich  in  daz  sagen  wii, 
ich  gibe  iu  drfstunt  m^re. 
daz  wizzet,  degen  here.' 

88'Gof  läz  mich,'  sprach  döRöe- 
d^^r, 
'gedanken,  edel  kdnic  h^, 
iu  beiden  guetllcben, 
stt  ir  mich  woldet  riehen 
mit  also  grözem  guote.       63* 

30  Sit  iu  des  ist  ze  muote, 
da  von  bin  ich  iu  beden  holt, 
ja  niuze  ich  der  Hiunen  golt 
swie  vil  unde  ich  selbe  wil. 
ich  hän  gedient  unz  an  daz  zil 

35   Etzelen  minem  herren: 
mir  kan  daz  Intzel  werren, 
wirt  er  iht  zornic  gemuot, 
wand  er  vil  selten  iht  getuot 
daz  wider  minen  willen  sl. 

40   des  sol  ich  immer  wesen  bt 
Botelunges  kinde 
und  heizen  sin  gesinde.' 
D6  sprach  der  mute  Rüedeg^r 
'ich  Wil  iuch  biten,  künichör, 

«   daz  daz  mit  urloube  sl, 
und  mich  hazzes  läzet  frl 
daz  ich  iu  sage  diu  miär«, 
iu  beiden  lobebaere, 
war  umbe  ich  zuo  iu  lüngesant 


6061wolttf       84  das  ist        87  znn        88  da        90  margsrA^in        92  wart 
fehlty  H        99  vieimeiche         6107  vii  reiche         1 1  do         15  hertzogthftmb 
32  0^  H        36  weren  H        37  Mmigs  ^m&et        38  wsbo  der  H       43  Da 
45  mir  vrlaul»  H 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


91 


aso  ode  waz  ich  wirbe  in  dttze  lant. 
sol  ich  des  iiiwem  urloup  hän, 
s5  habet  ir  mir  liebe  getan/ 
dd  spradi  der  voget  von  RIne 
'ich  und  die  brooder  mlne 
S5  hazzen  niht  des  ir  saget. 
swelch  böte  daz  verdaget 
daz  man  forsten  sagen  sol , 
der  i&t  niht  küneges  böte  woL' 
Der  voget  yon  Bechel&ren 
60   mit  den  die  bl  im  w&ren, 
?•&  dem  sedele  er  dö  stuont : 
do  gebarte  er  so  die  recken 

taont. 
sus  sprach  der  edel  wigant 
'mich  h^t  her  zuo  in  gesant 
fö  her  Biterolf  und  ouch  sin  suon, 
und  sol  iu  daz  kunt  tuon 
wie  si  zuo  iu  stn  gemuot. 
liebe  und  aller  bände  guot 
widerbietent  si  iu  beide. 
'•  ich  enweiz  wenn  ir  ze  leide 
dem  jvngen  beide  habet  geriten : 
im  ergeizet  in  nach  friundes 

siten, 
er  naeme  iu,  möhte  er,  wol 

den  tac. 
der  wille  nie  an  im  gelac 
75  sft  im  beswaeret  wart  der  muot. 
ouch  enbiut  iu/   sprach  der 

helt  guot, 
'künec  Etzel,  min  berre, 
swaz  slnem  gaste  werre, 
des   welle  er  immer  vor  im 
sin.  63  "> 

80  er  h&t  mit  im  an  den  Rin 
gesendet  fünfzic  tiüsent  man 
und  heizet  iuch  daz  wizzen  Idn, 


im  weUet  mit  im  aüenen, 
s6  snlien  iu  die  kuenen 
85   geriten  so  deiz  iu  wirt  leit 
daz  erzdem  künege  hatgekleit.' 
Der  fürste  von  d^m  Rtne 
sprach 
^mhi  zorn  und  min  Ungemach, 
der  ist  noch  grcezer  denne  der 
sin. 
90   mac  ich  mit  den  firiunden  min 
erwern  die  bürge  und  mklant, 
daz  tuon  ich  im  til  schiere  be- 

kant. 
ich  schaffe  im  ouch  der  gisel 

niht, 
daz  er  daz  selbe  wol  besiht 
95   daz  ich  niht  firides  konfen  wil. 
bset  er  nu  tüsentstunt  86  vil 
beide  sam  ir  her  Etzel  hat, 
ich  wil  gewaites  haben  rät.' 
d6  sprach  der  guote  Rüedeger 
6200   *s6  hoerM,  edel  kunic  h^, 
von  wemkhiusol  widersagen.' 
der  fürste  bat  in  noch  stille 


unz  er  der  wfgande 
durch  rät  m^r  besande. 

5       D6  bat  der  ktoie  ^ringen 
und  vil  baide  fariiifien 
sinen  bruoder  Gern6ten 
und  Gteelhem  den  guoten. 
er  hiez  ouch  Slbide  komen 

10   der  im  ze  trftte  bete  genomen 
sin  swester  Krimhilte : 
der  buene  und  ouch  der  milte, 
langer  er  daz  nihi  enlie, 
vil  balde  er  hin  ze  hove  gie. 

15   der  wirt  hiez  gäben  sä  zehant 


6150  werbe  53  da  54  br&eder  ö/lfer  6(^beymdtf  62  da  70  ir 
ia  ze  i7  71  beiden  72  ir  H  79  wellet  Dymmer  83  ir  ff  85  alfo  daz 
et       92  tS        99  da         62i)3  die  ff        4  rate        5  Da        1 1  Chrimhilde :  milde 


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92 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


da  man  Stuotftihse  yant, 
den  YQget  von  Palerne: 
des  rftt  hörte  er  gerne, 
dar  nlich  hiez  er  springen 
0»o   und  Walth^ren  bringen, 
den  helt  üzer  Spanjelant. 
mit  dem  körnen  al  zehant 
stner  underttoen  drt 
könege  die  im  stuonden  bt. 

s5   dar  nach  hiez  er  ouch  gän 
nach  dem  örbaeren  man 
daz  Herbort  der  starke, 
der  helt  üz  Tenemarke, 
hin  ze  hove  ouch  kseme     64 

30   und  die  rede  yemaeme, 
wie  man  im  hete  widerseit. 
er  bat  die  degene  vil  gemeit, 
Liudegaste  und  Liudegöre, 
daz  man  die  recken  h^re 

86   ze  hoTe  solde  bringen, 
er  hete  ouch  des  gedingen, 
ez  solde  hoeren  Witzlän 
und  ouch  stn  bruoder  Poytän. 
den  herzogen  von  Beier  laut, 

40   vil  schiere  hete  er  den  besant, 
den  kuenen  Nantwtnen 
mit  den  ndchgebüren  stnen, 
Elsen  und  GelfrSten: 
daz  wart  im  geraten 

45   daz  er  nach  den  sande, 
daz  waeren  wfgande. 
dö  die  ze  hove  w5ren  komen, 
die  botschaft  hete   ouch   dö 

vemomen 
der  SwlJ[>e  herzöge  Herman. 

50   mit  im  reit  ze  hove  dan 
von  Elsdzen  grdve  Berhtolt: 


die  wären  ie  dem  künege  holt, 
dar  nach  körnen  al  zehant 
von  Hissen  und  Duringe  laut 

55   die  färsten  lobeltche; 
dar  kämen  ouch  ritterliche 
von  Lütringen  unde  Bräbant 
die  ze  herren  wären  da  genant, 
und  al  die  gräven  umbe  sie 

«0   die  in  dort  unde  hie 
wären  bi  gesezzen : 
der  wart  dö  niht  vergezzen. 
Den  boten  mohte  wol  betra- 
gen, 
dö  der  könec  nach  stnen  mä- 
gen 

65   hiez  also  tlende  gän. 

nu  kömen  mäge  unde  man. 
swelher  ie  ze  hove  gie, 
wie  rehte  minnicltche  enphie 
iesltcher  Rüedeg^re ! 

70    der  tiure  degen  höre 

was  mit  grözen  ören  dar  be- 

komen, 
daz  hetens  lange  wol  vemomen. 
her  Walthör  lachende  gie 
da  er  den  marcman  enphie : 

75   er  gedähte  an  diu  maere 
wie  er  gescheiden  wsere 
von  hiunischem  Hebe: 
si  redeten  schimphltche. 
er  fragte  an  der  stunde  "  64* 

80  nach  der  schoenen  Hildegunde. 
dö  sprach  Walthör  der  degen 
'diu  ist  hie  in  Gunthöres  phle- 

gen. 
weit  ir,  daz  mac  vil  wol  ge- 
schehen. 


6220  Wtlthern        21  ins        24  stnenden  öfter        26  den  erbern        27  Her- 
wart        35  solten  H       37  Wineslao       42  nadipaaren       47  da       50  im  fehU^  H 
54  Meychaen  vnd  Tärin^n         56  dar]  die         57  vnd  von  Brabant         62  da 
65  als        81  da        82  Günthers 


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BITEROLF  UND  DDSTLEIB 


93 


daz  ich  iuch  Uze  die  gesehen.' 
m  Den  boten  wunderte  s^re 
wie  Hildegant  diu  h^ 
ztto  dem  Rine  was  bekomen: 
der  hett  bete  noch  niht  verno- 

men 
der  unglouplfchen  maere 

»  daz  ir  da  m^re  wsere. 

im  sagte  der  belt  von  Spanje- 

iant 
'  Gunib^r  bat  nUch  uns  gesant: 
die  da  heizent  küneges  kint, 
daz  unser  vierzehen  sint, 

95  der  habent  siben  hie  ir  wtp: 
des  ist  der  Hildegunde  llp' 
bl  den  andern  hie  gesehen, 
wir  hörten  sine  boten  jehen, 
wir  solden  zeiner  böcbzlt. 
»M  DU  riuwet  mich  daz  immer  stt 
daz  ich  sd  smdhe  her  gereit, 
und  ist  mir  doch  ze  mäzen  ieit. 
sul  wir  wem  im  sin  laut, 
s6  sol  dienen  hie  mfn  baut 

5  86  wol  sin  br6t  und  euch  den 
wIn 
daz  si  mir  holt  müezen  sin.' 

Die  herren  wären  alle  komen, 
Yon  den  ir  ^  habet  vemomen, 
die  küenen  getelinge. 

10  si  brähte  zeinem  ringe 
her  Gunthar  unde  Gemöt, 
als  in  ir  wisbeit  gebot, 
daz  riet  von  Troneje  Hagene: 
']k  solde  man  die  degene 

»  beeren  Hin  diu  msere , 
waz  in  enboten  waere. 
dö  sprach  der  edel  kunec  h^r 


'nu  lät  uns  hoeren,  Rüedegdr, 
wer  die  beide  mügen  sin 

80   die  uns  dli  suochent  an  den 
RIn; 
die  mir  da  heizent  widersagen, 
der  sult  ir  einen  niht  ?erdagen 
vor  disen  wiganden, 
die  mir  und  mlnen  landen 

S5   dröuwent  also  s4re.' 

A6  sprach  der  böte  btee 
*sd  nenne  ich  iu  den  Ersten 
und  under  in  den  horsten, 
daz  ist  der  künec  von  Hiunen 
laut.  65* 

30   der  hiez  stner  recken  baut 
rechen  sines  gastes  Ieit: 
manegen  degen  vil  gemeit 
hat  er  üf  doi  schaden  diu 
her  gesendet  an  den  Rtn, 

86   Helche  diu  vil  riebe, 
diu  h&t  im  wserlicbe 
läzen  zehen  tüsent  man : 
die  liez  si  riten  mit  im  dan 
daz  im  die  dienen  üf  ir  golt: 

40    si  ist  im  durch  sin  tugende  holt. 
Sd  widersaget  iu  Bloodelln 
mit  abt  tüsent  beiden  sin, 
und  die  recken  üz  Hiunen  Iant. 
swie  die  forsten  sin  genant, 

45   der  wil  ich  einen  niht  verdagen. 
dA  bl  beizet  iu  widersagen 
von  Beme  der  forste  Dietrich: 
zehen  tüsent  beide  lobellch 
bat  er  von  stnem  lande  bräht 

50   die  iu wers  schaden  hänt  gedäht. 
die  leitet  zuo  iu  in  daz  Iant 
von  Beme  meister  Hildebrant. 


6291  Sptnilant         92  het         96  Hildepu^en  H        99  ze  eioer        6307  «Ue 
ifi  koaen         9  sotelinge         10  zu  aiDem         13  Trooig         17  da         19  helden 

25troeBt  26  da  28  herrUten  i/         30  hieCTe  37  selafTen 

50|-    ■       - 


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94 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


Gebart  unde  Wiehart, 
Sigeh^r  und  Ritachart, 
B8i6   Sigeetap  und  Wfcnant, 
die  helde  üz  Amelunge  lant, 
Wotfhrant  imde  Wolfwin 
und  W^ifhart  der  neve  sin, 
die  köenen  Wülfinge , 

60   die  sint  in  dem  gedinge , 
ez  enwer  guoter  recken  hant , 
ir  müezt  in  rümen  iuwer  lant. 
Man  widersaget  iu  huchliche 
▼on  dem  künege  Ermenriche 

8»   und  auch  von  slnen  mannen, 
der  er  sande  dannen 
zweinzic  tüsent  oder  baz. 
ir  sult  für  war  wizzen  daz, 
daz  die  leitet  Berhtunc 

70   und  Witege  der  helt  junc 
und  Heime,  Madelgeres  kint, 
die  doch  des  küneges  yenre 

sint. 
da  mite  ritet  Liutwar, 
der  leitet  Berhtunges  schar, 

75   und  Sabene  der  }unge , 
der  der  Amelunge 
bediewet  hat  vil  manege  kraft 
daz  ai  im  nu  sint  zinshaft. 
Man  widersaget  iu  mere      65  ^ 

80    von  den  fürsten  h^r^, 
den  küenen  flarlungen: 
der  alten  und  der  jungen 
hat  in  mite  volget  dan 
driu  tüsent  küener  man. 

95    die  leitet  der  helt  Wahsmuot 
und  Hache,  der  helt  guot, 
Herdegen  unde  Eckehart, 


die  yil  manegen  heim  schart 
mit  ir  banden  hänt  geslagen. 

90   so  heizent  iu  ouch  widersagen 
die  fürsten  dk  von  Heilän: 
die  habent  zwei  tüsent  man 
iu  beiden  scbedellchen  braht; 
in  ist  des  vil  wol  gedäht 

95    daz  si  recken  hie  ir  hant 
e  daz  si  rümen  ditze  lant.' 

Dö  sprach  der  künic  riebe 
vil  gezogenlicbe 
'nu  wil  ich  iuch  fragen, 
6400    die  fremden  zuo  den  mägen , 
waz  iuch  bedunke  guot  getan, 
des  wir  hie  vernomen  faän/ 

dö  sprach  daz  Sigelinde  kint 
wider  Guntbt'ren  sint, 
5   Slfrit  der  wigant 

4ch  hilfe  iu  wem  iuwer  lant 
daz  her  Dietrich  und  die  sine 
mügen  bi  dem  Rine 
deste  min  gewalt  gefüeren. 

10   ob  si  iuch  mit  brande  rueren , 
man  sol  ouch  nüch  bi  in  sehen, 
ja  hoeret  man  ir  keinem  jehen 
so  gremeliches  muotes , 
der  iucb  iuwers  guotea   > 

15   mit  sinem  eilen  sd  beher 
crn  vinde  im  etewen  ze  wer. 
Ezn  ist  debein  Dietrich 
so  Stare  und  s6  freislich, 
sol  ich  mit  im  zesamene  kö- 
rnen, 

80   im  enwerde  Übte  benomen 
sin  übermuot  den  er  hat, 
ob  mir  daz  wafen  min  gestät.' 


6353  Gebart  vnd  Reichart  H  57  Wolfhart  58  Wolfprant  60  sein  in 
dem  gesinde  gediof^  61  es  war  H  71  Madelgers  72  faoer  73  Lnttwar 
77  bede&t  8S  helmsciiart  m  einem  winrte,  gewöhnlich  89  han  9ö  recbea 
97  Da  6403  da  sprach  des  H  9  dest  mynder  12  hört  maa  ir  dhayocn 
13  grymmeliches        15  seinen        16  er        17  Es        20  werde  viUeidit 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


dd  sprach  üzer  Spaiyelant 
Walth^r  der  wlgant 
64S5   'her  küDec,  tuet  ir  mich  wizzen 
läD, 
dd  ich  mit  juncfrouwen  dan 
von  Spanje  her  zem  Rine  reit, 
wie  s^re  iu  si  hie  widerseit , 
stn   möhte   damioch   werden 
rät.  66» 

80   ob  man  i'uch  mit  strite  bestät, 
ich  braehte  niun  tüsent  man : 
die  wile  und  ich  der  einen  hän 
und  ouch  ich  selbe  lebendic  bin, 
üf  iuwer  helfe  stet  min  sin.' 
35   des  sagte  im  d6  der  künicdanc. 
dö  sprach  äne  widerwanc 
der  voget  üz  Faierne 
'herre,  idi  wil  iu  gerne 
helfen  alles  des  ich  kao, 
40   wil  mir  diu  stange  min  gestän 
ujTLd  ouch  min  starkez  wäfen 

breit, 
in  mac  ir  suochen  werden  leit 
her  in  der  Bürgende  laut. 
kh  wil  daz  si  den  heres  brant 
45  hie  fueren  maeziclichen, 
und  ouch  daz  si  entwichen 
ein  teil  von  ir  ubermuot. 
daz  rate  ich,'  sprach  der  helt 

guot. 
Der  rede  im  dankte  sere 
90  Günther  der  recke  h^re. 

dö  sprach  der  küene  wigant 
Herbort  üz  Tenelant 
'  und  weiz  uns  hie  her  Dietrich, 
so  dunket  mich  unbiUich 
56   daz  er  und  die  Amelunge, 
die  alten  und  die  jungen, 


BÖ  frevelllchen  widersagen: 
ez  möhtensumelicbe  verdagen. 
nu  ist  im  doch  wol  gewüszen,* 

60  sprach  der  helt  vermezzen , 
'wie  ich  von  Ormanle  reit, 
und  wie  min  eilen  dk  erstreit 
des  künic  Ludewiges  kint. 
ja  fuorte  ich  die  maget  sint 

65   üz  Ormanie  riebe 
vil  gewalticltohe, 
da  mich  biete  bestän 
Hartmuot  unde  stne  man 
und  Ludewjc,  der  vater  sfn. 

70   ich  und  ouch  daz  magedtn, 
wir  beten  nieman  mdro 
die  Ludewic  der  h^re 
nie  künde  betwingen; 
dem  muose  misselingen 

75   von  min  einiges  hant. 
also  reit  ich  über  laut, 
und  bete  wunden  doch  mtn  llp. 
d6  hörte  ich  man  unde  wip 
jehen  dürre  magre  66^ 

80    daz  ein  rise  waere 
hagel  al  der  lande, 
in  muote  was  mir  aade 
unz  ich  den  välant  ersach: 
daz  iantvoic  ich  an  im  ^rach, 

85    ich  sluoc  in  waerlichen  tot. 
ßwie  doch  beten  von  im  not 
Ludewfc  und  alle  sine  man, 
die  getorstenin  doch  nie  bestän : 
vim  dem  gerümte  ich  in  daz  laut. 

90   d6  bete  ich,'  sprach  der  wlgant, 
'Goltwart  und  S^wartersbgen. 
daz  sult  ir  Dietriche  sagen 
ob  er  daz  hoere  gern«, 
stt  kam  ich  hin  ze  Bernei' 


6423  da  sprach  ans  Spanilant       27  zu  dem       36  da       43  Bui^and«n       51  da 
55  die  fehU       57  fraaenlichea       63  Ludwige»       65  dem  reiche       67  heUie 
69Ladwigfi^6472.  64H7      70  daz]  die      74maeiTe      78  da  ich      89  an  den      90  da 


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96 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


6495   mit  welber  arbeit  daz  geschach 
daz  mich  herDietrichdägesach 
und  ouch  sin  alter  Hildebrantl 
dö  ich  min  frouwen  Aber  lant 
fuorte  wan  einiger  man, 
6500   ze  stete  randen  si  mich  an. 
v/Bsre  ez  in  also  dö  komen, 
si  heten  gerne  mir  benomen 
Hildebmrgen  die  vil  riehen. 
Sit  liezens  in  entwichen 
5   der  ir  vil  gr6zen  übermuot. 
ich  bräht  si/  sprach  der  helt 

guot, 
^ungevangen  durch  daz  lant; 
daz  weiz  wol  meister  Hilde- 
brant. 
.  des  ist  diu  frouwe  mtne 
10   noch  hie  bl  mir  ze  Rine.* 

D6  sprach  ein  junger  wtgant, 
Boppe  üz  Tenelant , 
Herbortes  swesterkint 
^ez  ist  allez  ein  wint 
15   swaz  wir  mit  helden  hdn  ge- 
spilt. 
uns  ist  üf  ritterschaft  gezilt 
hie  ze  Wormez  an  den  Hin: 
nu  sol  ouch  ich  die  hant  min 
gerecken  hie  mit  ritterschaft. 
20   ob  nu  von  aller  kflnege  kraft 
unserm  wirte  waere  widerseit, 
im  sol  min  dienest  sin  bereit: 
ich  hilfe  im  alles  des  ich  kan.' 
dd  sprach  der  forste  Witzlän 
»5   'ez  wäre  iu  frume  und  ^e, 
haste  ich  ritter  m^re 
mit  mir  gefüeret  in  daz  lant. 
nu  diu  rede  ist  sd  gewant 


daz  wir  hie  strites  sullen  phle- 
gen:  67» 

80   ob  wir  niht  kumen/  sprach  der 
degen, 
*mit  gleven  und  buckelaeren, 
doch  mögen  wir  satele  laeren 
mit  flatschen  wol  snidunden. 
die  tiefen  verchwunden 

85   sul  wirmitswerten  houwenhie. 
ja  gestreit  ich  williclicher  nie, 
beide  ich  und  ouch  die  mine. 
Etzele  unde  al  die  sine, 
die  habent  vinde  undr  uns  hie. 

40   er  wolde  mich  des  twingen  ie 
daz  wir  im  waeren  underUin, 
ich  und  min  bruoder  Poytiüi.' 

Des  erlachte  Rüedeg^r, 
der  edel  marcgrftve  h^r 

45   *mich  naeme  des  untere, 
(ich  bin  guot  nächgeböre), 
daz  iuch  ertwinge  sin  gewalt. 
wir  Iftzen,'  sprach  der  helt  halt, 
^an  iuch  noch  unversuochet 
niht. 

50   daz  man  iuch  so  ledic  siht, 
daz  swaeret  dicke  mir  den  muot, 
als  harte  als  ez  den  künectuot' 

Der  antwurte  im  WitzUn 
'genuogiu  s waere  die  ich  hän, 

55    diust  iuwer  schult,  her  Rue- 
deg^r.' 
dö  sprach  der  marcgrüve  h^r 
'  min  habe  ist  des  küneges  guot. 
al  daz  sin  gewalt  da  tuot, 
(da  von  bin  ich  riche,) 

60   des  hilfe  ich  billtche.' 

Liudeg^r  niht  langer  liez 


6498  da    frawe      99  wan]  vnd      651 1  Da      16  ich  fehU      24  da      25  framb 
31  gleyen      33  flatschen  wol  schneidenden  H      39  veint  vnnder      40  bezwingen 
43  Rndesere :  here        45  nam        50  ledicliehen        56  da        61  Rade^r  kein 
absaiJi  in  der  hs. 


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BITEROLP  UND  HETLEIB 


97 


der  zno  den  Sabsen  herre  hiez, 
imd  Lhidegast  der  herre  guot, 
den  Wirte  sagten  si  ir  maot 
catf  'wir  haben  her  toq  Sahßen, 
ze  strite  wol  gewahsen: 
ir  eilen  ist  Vi  wol  bekant. 
ez  8ol  von  in  und  mtner  hant 
gepruevet  werden  hehne  klanc, 

70  wiliemanaedienstes  sagen  danc 
der  wirt,  nnd  ist  der  s^gemuot, 
daz  erz  uns  wülicUchen  tuot.' 
DieDärenge  undvonHissen- 
lant, 
swauB  ich  ir  ^  hän  genant, 

75  die  wären  guoles  wiHen  gar. 
d6  trat  vil  manllchen  dar 
▼on  Beier  lande  Nantwfn, 
er  sprach  *got  sol  gelobet  sin! 
ichundouchdiemdgemfn  67^ 

M  (dazistdochdickewordenschin) 
hän  niht  geroubet  unde  geno- 

men: 
na  ist  es  an  die  zite  kernen 
das  wir  füllen  unser  schrln; 
wan  Witege  der  Geheim  min 

»  mit  mir  doch  stritet  umb  daz 
lant. 
kume  ich  in  sin  wicgewant, 
ich  fuere  immer  deste  baz/ 

dö  sprach  dermarcgrävedaz, 
Rfiedg^r  der  tugentriche, 

M  vil  gesogenllche 

'friunt  sol  friunde  bf  gestAn. 
mir  ist  liep  daz  ich  niht  hän 
flrhint,  als  ich  inch  hoere  jehen, 
die  wider  min  willen  wotden 
sehen 


96   in  ir  ga walt  min  sarwAt : 
der  neTen  hän  idi  gerne  rAt/ 
Dö  daz  von  im  gesprochen  was, 
über  al  des  käneges  palas 
daz  Tolc  lachen  des  began. 
0600   d6  sprach  aber  der  edel  man 
'sd  wir  nu  rHen  durch  iur  lant, 
und  h^Bt  ir  allez  daz  gewant 
daz  ir  noch  ie  habet  gesehen, 
und  mac  iu  danne  der  pris  ge- 
schehen 
5   daz  wir  rouben  von  iu  doln, 
so  muget  ir  iuch  noch  baz  er- 

holn , 
dan  ez  aber  als6  wsere  komen 
daz  irhetet  genomen 
daz  tüsent  wagene  möhten  tra- 
gen; 
10   daz  wil  ich  m  för  war  sagen/ 
dö  sprach  der  kftene  Gelfrät 

*  daz  uns  so  vil  genomen  hat 
Etzele  und  ouch  sine  man, 
vil  Abele  ich  ims  ze  haben  gan, 

IS   ich  und  Else  der  bruoder  min.' 

*  so  wir  nu  riten  über  RIn,' 
sprach  aber  der  guote  Rdedegör, 
^s6  nemet  uns  dristunde  m^r 
denne  wir  iu  genomen  hdn, 

so   und  habet  daz  wol  widerten.' 
Vil  höhe  rede  hört  man  dh, 
liute  ninder  anderswft 
hän  ich  so  frevellich  vernomen. 
ist  ez  von  alten  siten  komen, 
s5   so  habent  sin  noch  die  Beier 
reht. 
von  strtte  redet  dd  möreinkneht 
dan  drizic  ritter  anderswä. 


6570  yenuuid 
81  niht]  ich 

6600  da         1  ewr 

23  freftenUcli 
Heldenbach  I. 


72  er        73  Tfiringe  vnd  von  MeyrzlaDt        76  da        77  Itnt 
83  (Ulen  H         88  da  94  meiaen         95  aarwart  H 

7  dan]  das         1 1  da  12  das]  da        18  drey  atnnd 


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BITEaOLP  UlfU  DIETLEIB 


der  Site  miMz  imner  wvsendä, 
ghtden  tinde  idntkok         68  * 
M90   mtwe  IQ  wol  gevaltatt. 
daz  kuDiicQfl  atoö  söre^ 
si  wellen  des  hin  6re 
dat  maneger  6  «rhange*  wirt 
d  daz  er  den  roup  yerbirt. 

91       sam  snel  s6  die  Bertüne 
Yfkm  die  toh  Arragdne: 
y  oidVivacrewafl  di  mankdegen, 
da  man  strttes  solde  phlegen, 
Unde  euch  Ton  FraBGddie. 

40  die  sagtflD  im  al  g^itche , 
gi  wolden  im  strttes  bi  gestän. 
d6  sprach  der  Etseleü  man 
'ich  hlin  dicke  her  vememen 
mvsce  diu  mir  sanfter  kernen 

46   sint  in  Hiunen  riehen. 
«  möht  ich  dem  gelfe  entwichen, 
daz  tffitft  ich/  sprach  dd  Rüe- 

degte* 
'DU  hQBret,«edel  künec  h^r, 
ich  hlMi  Ton  gasten  widerseit 

I»  und  hia  mich  selben  noch  yer- 
deit. 
awie  YÜ  ich  heore  der  Aermuot, 
id  boten  reht,'  sprach  der  helt 

guot, 
*86  soliu  wesen  widerseit. 
in  hamasoh  ritterlich  gekleit 

66   fünf  hundert  miner  man, 
mit  dea  wil  ich  bl  gestän 
hem  Biterolfes  kinde: 
minem  sune  und  GoteUnde 
er  ist  sippe  also  nähen, 

60  und  lÄt  er  ima  niht  versmähen 
ich  diene  im  allec  daz  ich  sol.' 


dl*   sftfadi   der  kfimec  'ir 

mAhtet  wol 

yerdaget  häa  äta  wUsisagen: 

ir  möeit  die  sirge  mit  mir 

tngea 

65  und  mfieaet  mta  gefangen  stn, 

daa  ir  s6  gähes  umbe  den  Rtn 

ihn  brennet,  ir  ond  iowor  man. 

swaz  mir  tebadca  hie  wirt  ge- 

tlm 
von  Etieln  uni  slaen  künden, 
to  dea  hän  ich  liOigen  Amden/ 
Dö  sprach  der  böte  höre 
'so  getonte  ouch  nimmer  möre 
hl  mines  herren  alten 
keines  köneges  böte  gerlten 
75   der  iemanae  tonte  widersagen, 
mich  enhetfe  dai  ich  Um  ge- 
tragen 
den  sohaft  hie  adbe  an  mker 

hani, 
da  bi  minfride  sol  stn  bekant.' 
ddspraahderktteneHagene  68" 
B»  ze  GunlMre  dem  degane 
'  wü>  bedürfen  sin  ae  gtsel  niht. 
«waa  Ten  den  andern  hie  ge- 
schiht, 
-  daz  vertragen.  onehAuedeg^e. 
htet  mir  der  degen  höre 
«a   Trenefe  Bugrtfft»chennider, 
ich  hülfe  im  frideilcben  Wider.' 
dö  sprach  der  künic '  dat  lä  ^n. 
swie  vaate  er  tf  den  achaden 

min 
ritet  mit  den  einen  man , 
to  ich  wil  in  firiuntilchen  län 
von  uns  hinnen  scheiden. 


66ai  kaBBen  sy  32  haben  35  Bertone  36  Narraf^De  H  37  Naiure 
42  da  47  da  54  ri^arliche  klaid  51  kerr  62  da  mocht  71  Da 
75  yemand  donte         79  da        80  zu        87  da        las 


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BlTEnOLP  UND  DtETIJUB 


d9 


nu  sei  im  yosubs  bcMeii, 
TOB  mir  und  GdmiMe, 
der  unser  boiiys  rMe 

C6»  C0  (pabe  oiht  vemmAlm.' 
iö  hmi  or  baUe  giban 
MV  kameien  U  aI»  gall  lac: 
M  emtn  sjobUtmaA  es  dfi  wac 
9wa9  iia  nsre  mobten  tragen, 

c7ot  und  dar  1110,  ab  wir  h«ren  8a- 

min  brUild  Im  huAdort  ritter- 

«10  roa  daz  »dbe  der  kdaic  reit 
stell  mim  mit  «adom  swelyen 

dar. 
fienie  befanc  8ilb6rvar 
$  truoc  VMji  Quch  dem  boten 
wert, 
wde  ali  maoiq  $^<»ne2  swert 
un^  alsji  manage  brömie  wiz. 
dar  an  körte  er  atncn  tUz 
wie  eir  im  m^te  ateö  geben 
10  daz  ers  gedsebte  al  stn  leben. 
Yil  maojc  belt  die  gäbe  aach. 
der  könec  ze  Ruedegfre  3pracb 
'  vil  lieber  JCrmnt ,  ir  ault  enphän 
daz  icb  iu  ze  gebenn^  bin, 
^  uod  daz  ir  bie  babet  gesehen. 
sU  icb  iu  des  hoere  jeben 
dai^  babe  gegeben  iuwer  hant, 
und  b«t  ir  drizic  kiUiege  lant 
in^  ir  nibt  milter  mobtet  sin , 
to  nemet  ditze  dufcb  den  willen 
min.' 
dö  ßprat^  der  belt  mit  zub- 
iegen «iten 


'man  muoji  yersage»  di  man 

biten 
hwet  nS^t  ze  rehw« 
ritter  imde  knebte, 

$fi  die  achuldeA  niieb  dar  umbe, 
w«re  icbji  nu  der  tumbe, 
ob  ieb  nu  n«me  in  dure  not 
iuwer  9ilber  unde  golt  röt, 
ro«  und  iuwer  sarw^t       69* 

80   ber  kunec,  des  wil  icb  haben 
rjt. 
daz  suH  ir  Uzen  äne  baz, 
und  gebet  ez  die  ez  dienen  baz 
mügien  an  di^en  stunden, 
wurd  ich  in  stürme  funden , 

8»   9»  gediente  ioh  iuwer  gäbe  also 
daz  irs  vil  selten  wurdet  frö. 
Und  wizzet  endeifchen : 
minen  berrn  weiz  icb  sd  rieben 
daz  ich  bi  miner  stunde 

Ao   ez  nibt  vergeben  künde 
daz  icb  von  im  ze  geben  bän. 
b^rre,  ir  sult  mich  riten  län.' 
d6  sprach  der  starke  Gemöt, 
als  im  sin  tugent  daz  gebot, 

46   'er  tuot  ez  nibt  durch  versmd- 

h^. 

doch  sol  er  you  mir  enphähen,' 

ob  ez  uns  böden  mac  gezemen, 

daz  ein  rieber  ji^eiser  möhte 

nemen.' 
er  fragte  waz  daz  wsere. 

¥>   i6  sprach  der  yii  maere 

'ich  wils  urloup  zenkünegen 

Un 
^nd  wil  iucb  hiute  sehen  län, 


6694  tote  £r        99  gehen        96  da         97  za  der         6707  «Is       pnine 
9  nocht  so  10  alt  13  emphahen  ff         14  za  ^ebene         20  nu  nemet 

21^    24  Hide  riter         28  vnd  ewr  golt         29  sarabat 
38berreB        43  da        44  tagende        48  mocht        50  da 

7* 


37  vil  endelichen 
51  zun 


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100 


BITEROLF  UND  DDETLEIB 


stt  ir  gewuDnet  ritters  Ifp ,  65 

daz  ir  s6  manic  schoenez  w!p 
6755   noch  nie  zer  werlde  habt  gese- 
hen, 
des  ir  mir  danne  müezet  jehen. 
Ich  wil  ouch  Slfride  biten  ro 

daz  erz  vertrage  in  friundes 

siten 
und  iuch  küssen  Idze  sin  wfp.' 
eo    'keinen  mtnes  mdges  lip 

wold  ich  si  gerner  küssen  län/       75 
also  sprach  derKrfmhildeman, 
*  danne  iuch  Rüedeg^re/ 
daz  was  ein  höhiu  äre 


dem  Etzeln  wtgande 
von  htunischem  lande. 

dem  boten  an  der  hoyeyart 
^ren  m^r  erboten  wart, 
dö  sprach  der  künic  rtche 
'80  erloube  ich  friuntltche 
küssen  Rüedeg^r  min  wip , 
stt  daz  im  sin  werder  Up 
die  werdekeit  verdienet  hat.' 
Walthör  sprach  '  so  ist  niht  rftt 
em  küsse  oüch  Hildegunde 
diu  in  in  vil  langer  stunde 
mit  mir  zen  Hiunen  hat  erkant .' 
des  neic  er  im  dö  zehant. 


10  dventiure  wie  der  marcgrdve  %e  Wormsvi  die  frouwen  eehüuwete. 


Der  marcgräve  vor  in  allen 
sprach  69* 

80    '  so  wsen  ez  boten  nie  geschach 
daz  mir  hiute  widervert. 
stt  mir  diu  öre  ist  hie  beschert, 
die  gäbe  wil  ich  gerne  enphän.* 
Görnöt  hiez  Giselhören  gän 

85    da  er  die  frowen  sitzende  vant. 
daz  kindelin  tet  ir  bekant 
wes  die  beide  hseten  muot, 
daz  Rüedeger,  der  helt  guot, 
mit  fünf  hundert  slner  man 

90   zuo  den  firouwen  solde  gän. 
dö  daz  vemam  des  wirtes  wip, 
dö  wart  vil  maneger  frouwen  lip 
gezäfet  verre  deste  baz. 
ir  sult  ouch  wol  gelouben  daz, 

95'  daz  vil  üz  valde  wart  genomen 
daz  selten  was  her  für  komen. 
Der  junge  knabe  vil  gemeit 


hete  den  frouwen  ouch  geseit 
daz  küssen  im  erloubet  wart 
6800   ich  waen  daz  im  Ak  vor  verspart 
ir  munt  deheiniu  hsete 
diu  ez  kn  angest  taete. 
diu  künegin  unde  ir  geste, 
in  einen  palas  veste 
5   hiezen  si  ir  meide  gän , 
und  ob  daz  möhte  sin  getan 
daz  ez  alle  künegesolden  sehen, 
so  künde  man  in  niht  gejehen 
daz  si  gegen  deheinen  maoren 
10   ie  baz  gekleidet  wseren. 
vil  wol  gezieret  was  ir  Up. 
da  säzen  siben  künege  wip 
üf  gesidele  harte  riebe, 
daz  man  wserliche 
15   zen  beiden  bi  den  stunden 
niht  bezzers  hete  fimden . 
Der  küniginne  palas 


6753  ir  ye  55  zer]  in  der  56  mnefTet  59  aneh  H  60  dhain 
69  da  71  Chanen  75  er  IT  76  die  in  vil  F  77  zun  78  naigt  JST 
79  marggraf       80  w&n  ich  es         83  emphahen        84  do  Giselhern  geea         92  da 

frouwen  fehlt        93  gezafftßt  verrer         6800  damor        4  einem  H        9  dhai- 
nem  H       15  zun 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


101 


Ton  guotem  uoibehange  was 
verdecket  an  daz  ende : 
MM  der  estrlch  und  die  wende, 
des  Qn?ant  man  lützel  bMz. 
in  ir  werden  zühten  gröi 
gesäten  na  die  fron  wen, 
die  si  da  solden  schouwen.  70* 

»  66  kam  der  helt  yon  Hiunen 
lant, 
den  bete  genomen  bl  der  bant 
G^möt  der  kuene  degen. 
man  sacb  si  bMe  ir  tilgende 

pblegen 
86  si  aller  beste  künden. 

so  sieb  bete  ouch  an  den  stunden 
der  böte  geneiget  in  die  tür: 
da  hiengen  zenzetere  für 
Ton  siden  barte  riebe. 
dö  wären  zübticllcbe 

86   von  sedele  gestanden 
tz  iesUcben  landen 
der  yil  edelen  forsten  wip. 
wie  m5hte  debeines  fürsten  llp 
immer  baz  getriutet  sin? 

40       ftrünbilt  diu  känigtn 
▼U  gezogenltcb  dö  gie 
da  si  den  marcgräven  enpbie 
enmitten  in  dem  palas , 
wan  ez  ir  erloubet  was. 

«  d6  kuste  in  Guntfadres  wlp , 
des  was  getiuret  wol  sin  Ifp. 
io  kuste  oucb  Slfiides  win. 
ich  weiz,  ninder  ir  sin  sin 
nftber  stnont  danne  da. 

50  so  scboene  munde  er  anderswä 
ze  küssen  d  vil  selten  vant. 
dö  gienc  oucb  dar  von  Spanje- 
lant 


diu  minnicllcbe  Hildegunt: 
ir  silezen  rosenroten  munt 

5&  bot  si  in  roinniclichen  an. 
der  andern  gröezen  wart  getMi 
mit  Sprüchen  minniclichen. 
den  marcgräven  riehen 
nam  diu  wirtinne  bl  der  haut 

60   und  gienc  da  si  ir  sedel  yant: 
da  erloubtes  im  dö  sider 
zuo  in  beiden  sitzen  nider, 
zwischen  ir  und  Krimhilten. 
man  gesach  nie  man  so  muten, 

66   der  im  daz  grüezen  bete  getan, 

em  möbte  ez  gerne  enphangen 

hän. 

Do  gesäzen  in  den  palas 

swaz  meide  und  wlbe  drinne 

was. 
Brünhilt  wider  den  helt  halt 

70   sprach  'her  marcgräye,  min  ge- 
walt 
sol  iu  hie  enbieten  ^re. 
haet  ir  noch  ritter  m^re, 
den  erioube  ich  zuo  den  £rou- 

wen  min, 
daz  ir  deheiner  hie  sol  stn  70^ 

75   ez  ensitze  hie  bt  im  ein  meit. 
dem  bl  den  sl  ze  wesen  leit, 
der  läze  uns  daz  schouwen 
und  sitze  bi  den  frouwen.* 
Ir  neic  der  böte  rtche 

so   der  wirde  ylizicllche. 
die  ritter  süzen  under  in: 
wol  gienc  in  diu  wlle  hin, 
si  gedähten  des  si  döbte  guot. 
ir  deheiner  sfnen  muot 

85   künde  aldä  yerenden: 
drücken  an  wizen  henden 


6S2t  vaBt        25  da        28  tagenden        34  da        39  setrailte  ff       45  da 
49  üben  stfinde       52  dd]  die  ff      59  wirtin       60  sidel       61  erlaubt  sy  im  da 
64  syemand      66  er      67  Da      68  darynne      75  aitze  ff      79  oaiget     85  firenden 


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102 


BITEROLF  UP9A  METLCIB 


und«  güetllch  sehen  an, 

des  wart  dA  harrte  n\  getto. 

Frou  Hüdegant  dA  frdgen 

AtM  von  Heichen  nnde  ir  nySigen 

den  edelen  gast1»egunde. 

er  sagfte  ir  swas  er  künde  S5 

wizzen  gQder  maet«. 

dd  sprach  diu  freudsdMBre 
d6   Brfinhilt  diu  vil  rtehe 

vi!  getogenltehe 

*nu  lat  uns  ho9reft,  Rüedeg^r,      so 

ob  Heiehe  diu  kOniginne  hör 

ton  schulden  das  verdimet  hat 
6M0  das  ir  lop  so  höhe  «tat 

Yor  andern  forsten  wtben: 

s6  lolde  ir  teben  beltben  as 

unz  an  den  jungesten  tac/ 

*mit  wärhttt  ich  wol  jehen  roac,' 
6  sprach  der  morcgrAve  rfdie, 

'si  hat  so  t4fzicilche 

ir  lop  verdienet  manege  zft,  40 

daz  man  ir  von  prlse  gft. 

daz  nime  ich  df  die  triuwe  min 
!•   daz  et  deheiner  frouwen  sin 

baz  niht  wesen  möhte. 

ob  einer  daz  getMüte 

daz  ir  diefften  alliii  lant,  « 

96  wart  nie  milter  hene  erkant 
15   daz  ie  frouwen  lIp  getnioc. 

tugentrtch  ist  si  geKuoe.' 
'Nu  löne  ia  got,'  sprach  BrOihilt, 

'daz  inch  des  an  ir  niht  hevilt,      50 

ob  iuch  iht  arbeiten  tuot 
so   ir  tugent  mid  ovkIi  ir  werder 
nmot; 


dd  apriN^h  dsr  hell  "idu  km  ich 

tragen ) 
dac  ez  ir  wol  uraov  behagen.' 
dö  sprach  aber  dm  UnagM  wf  p 
'immar  aadic  al  ir  Itp         71« 
dia  sihatdagnittugeiidebrftht 
daz  ir  wirt  dicke  wol  gsdAht 
na  saget  oilr,  edel  RAedag^r, 
iö  GuntMr  der  könic  hte 
in  afne  gibe  bdt, 
dd  maeblat  ir  in  sduninf dt. 
belt,  war  umbe  t4t  ir  4as? 
iu  geoasme  üf  mfn  triuwe  baz 
von  im  ze  nenenauchalBguot, 
(aba  frtdl  des  heMea  muM,) 
denn  von  etaildiem  man 
d€t  tugent  niht  bedenken  kan, 
sd  Gimth^  der  rfche: 
der  tuot  vil  «oHidlohe 
swazer  duroh^re  vtrenden  mac. 
daz  ist  atn  aite  m  manegn  tac' 
'ßaz  wieia  ich  vil  wa4/  apiaoh  der 

degcH, 
'dai  er  mitte  kan  igepUegen. 
doch  stdende  ez  bösliche: 
wan  ich  bin  selbe  «is  rtbhe, 
dai  eteildier  krdne  hat, 
daz  mir  min  dinc  schöner  stät.' 
dd  apradi  Krhnhilt  wider  in 
'iuwer  und  frounüskhen  sin, 
die  vamt  einander  id : 
d«8  ah  ir  immer  schänden  fri 
unz  an  iuwer  beider  tot' 
'  nu  manhet  mich  niht  schäme- 

röt; 


6894  da  6903  inogsten  5  do  der  8  das  lob  das  9  nam  If  10  et] 
er      sein        26  tugende         tl  da        22  also  daz        23  4ä       26  dicke  wirt  wol 

28  da  30  machet  3]  tet  33  ewch  H  35  ettlichen  ff  36  nihtbe- 
denkea]  so  bedenekee  oicM  41  <l«sen]  helt  IT  48  poslicbMi :  reiche  M  44  selber 
so  46  etelicher  Awipe]  etilich  der  46  daz  JSfiAijie) /Mi^  47  da  48vii4 
ewrer  frawen        49  an  einaftder 


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BrrEROU*  DND  DIETLEIB 


103 


wpmA  dea  edUen  kfineges  wip: 
'lieh  dimket  gä*ei  des  »in  11p, 

«56  (IM  iu  niht  Tersmähen,) 
geraodit  ir  iht  eophihen 
dai  idi  i«  E6  gdlien  hat.' 
di  aprwh  der  ftielaii  nm 
*tottwe»  IM  «z  koe  nit 

«0  etewaz  daz  man  mir  git 
dai  flime  kh  UIHdban, 
doch  wfü  tth  mkk  niht  jsichen 
JVt  firenuler  ünte  guoie.' 
dA  kks  diu  liAchgemiiote 

C5  iirtee  €«ni6te8  man 

o4ch  rfdur  fuEstca  gAke  gdn. 
^  daa  gasohehcD  waa, 
dd  liete  man  in  dem  f  aiaa 
gpachenkni  driatunda. 

70  86  er  giübest  Jtunde» 
der  böte  der  du  waa  gesant, 
dar  eine  truoc  M  alner  hant 
einrBD  liakeehmäz^re, 
der  ander  degen  mnne  .   711" 

75  mit  dem  andern  bi  im  gie. 
bi  den  habecben  zdcb  man  hie 
das  aUer  beate  raatapil» 
daz  karz^#ß  abd  tu 
nieman  zer  werlde  gewan. 

ao  s6  man  die  habecheii  hele  lin, 
iet  weder  aach  gerne  zaller  stunt 
awMne  imMfiNiaakdtrhunt. 
er  atonbte  ofte  knnechen  vü, 
elbis  wAien  gar  atn  apil , 

85  trappen  unA  die  vaadn: 
ma»  ieman  wü  babeebe  aolde 

vln, 
des  Uffzen  $i  vä  wink  hiQ. 
die  boten  wAren  komen  in 


stunde  fttr  Rfledeg^re. 

90   diu  königinne  h^re 
M  von  dem  acdele  trat, 
die  gäbe  ai  in  nemen  bal: 
dea  bat  ouch  Sifrides  wip 
daz  sin  vil  tugentltoher  Up 

95   die  gäbe  mochte  ab  in  enphAn. 
er  apcach  ^  fiK>we ,  daz  st  getan/ 
Si  nam  der  marcgräve  hör. 
nlich  danke  aprach  dd  Rndeg^r 
zii#  der  kuniginne 
7000   *sfriu  Bolde  ich  iuercn  hinnen 
ditae  achiBne  vederspil? 
bi  RIne  ist  gnoter  beize  n\ : 
fler  Hiiuieo  Jant  di  aiMdm  mos 
so  tief  daz  ofte  guotiu  ros 

5   in  dem  bnioche  ügent  da. 
diu  beize  zimet  baz  anderswA 
da  man  gerlten  müge  derbt. 
wiaie  ich  iuch  nn  zomea  fr! , 
g&e  diu  4uot  mir  so  wol 

10   daz  ich  ir  niht  behalten  aol/ 
Si  erkMibte  im  allen  stnen  muot. 
d6  gap  er  die  habeche  guot 
den  zwein  Gem6tea  man: 
mit  in  danken  dö  began 

15   GtonAt  der  tagentrlche 
harte  nUiticJlebe. 
*nii  veiz  got  wol/  so  spradi 

der  degen, 
'  daxioh  nie  niht  da  wider  wegen 
kuide  miner  frouwen 

so   daz  ai  mich  miner  trouwen 
wodde  Un  geniezen» 
unz  mich  begunde  verdriezen 
dai  ich  nftch  den  habecben  bat. 
sich  hat  gef  üeget  mir  diu  stat  72« 


6963  da  sprach  des  EtzelM  H       68  da       70  giheste       78  daz  nie  kurtzweile 
■0       79  »1  d«r  weit       81  erslUie  getu^  ze  aUer       S3  kAnchen       tö  trapen 
91  den  aedeleo         95  sh]  voo         99  den  kan^iimen         7000  von  hynnen         3  sn 
4er       Tm^darkey        12  da        13den/«Ai^ 


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104 


BFTEIROLF  UND  DIETLCU 


70t^ 


SO 


daz  si.mir  sint  zen  banden  kö- 
rnen: 

nuist  hie  gd>en  unde  genomen.* 

als  sprach  der  herre  Gömdt. 

ein  teil  wart  ir  varwe  röt 

der  küniginne  rlche; 

si  schämt  sichs  innicliche. 
Dd  sprach  diu  küniginne  h^r 

'swie  ungeme  Rüedeg^ 

arbeite  sich  mit  vederspU, 

einez  ich  im  noch  geben  wil/ 
S5   dö  hiez  si  balde  bine  gan 

zwo  juncfirouwen  wol  getan. 

die  bede  brahten  sä  zestunt 

einen  sparwsere  unde  ein  vogel- 
hunt: 

den  truoc  man  für  den  edelen 


40   er  mobt  wol  zeben  müze  hdn. 
hie  sult  ir  beeren  m»re 
wie  dem  gevazzede  waere 
daz  an  dem  sparwaere  lac. 
swie  ringe  ez  si  ze  geben  wac, 

45   doch  was  diu  gäbe  riebe, 
der  vezzel  vllzicUche 
geworbt  was  in  Karadin. 
niemanne  was  der  11p  sin 
sd  siech ,  der  in  umbe  truoc 

60  em  wurde  wol  gesunt  genuoc: 
üz  iesllchem  würfel  schein 
mit  solher  kraft  ein  edel  stein 
da  man  wol  buozte  sühte  mite, 
si  bete  ze  geben  werde  site. 

65  Nu  boert  ouch  umb  den  vogel- 
hunt. 
von  Machsarai  was  ^  der  stunt 


diu  habe  kom^B  die  er  dA  truoc. 
dar  imie  steine  ooch  gaot  ge- 
nuoc 
ahzic  langen  unde  dirl. 
60   ein  edel  borte  üz  krAi 
was  des  vogelbundes  seiL 
der  gebe  was  worden  doch  sin 

teil 
dem  marcgr&Ten  riehen: 
daz  wizzet  sicberlleben, 
65   swer  ir  ze  koufen  bete  gegert, 
diu  gebe  w»r  tüsait  marke  wert. 

der  helt  neic  ylidcUche 
der  küniginne  riebe, 
'genade«  vil  edel  wip. 
70  nu  sol  anmüezic  sin  min  llp, 
kume  ich  wider  in  Binnen  lant. 
ein  bou  ist  Hyrse  ik  genant, 
&ä  sint  wabtel  inne: 
miner  frowen  der  küniginne, 
75   lät  siz  ir  niht  versmähen,  [72*" 
sol  ich  ir  vil  gevähen.* 
für  schimph  man  im  das  ver- 

stuont, 
als  die  kargen  alle  tuont: 
doch  geldnte  im  sIt  des  küne- 
ges  wIp, 
Bo   des   schimpbes  bete  vil  nach 
den  11p 
verlorn  der  gnote  Rüedeg^r. 
daz  schnof  diu  küniginne  her. 
Dd  Uez  si  ir  balde  bringen 
dar 
einen  schaft,  was  libürvar, 
65   vil  Stare  und  zaehe  humin. 
jli  was  im  an  dem  orte  stn 


7025  zun       27  also        31  Da       35  da       38  einen       40  mAce  Haupt]  more 
42  gefalzte         47  Bferadein         48  niemand         50  er         53  der  suchte 
57  balsen  ff  60  edler  62  und  66  gäbe  65  begert  67  naiget 

69  er  sprach  genade         73  sein  wachtein         76  der  sol        83  Da        84  laznrvar 


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BITERCNLF  UND  nKTLEXB 


105 


von  rdtem  golde  ein  tfiUe,  dran 
ein  sper  gescfaäft  von  Angran. 
Ton  dan  sper  nnz  üf  die  hant 
im  einen yanenman  gewunden vant 
mit  einem  borten  wol  dar  an. 
dö  sprach  si  zuo  dem  käenen 

man 
^im  yanen  nemet,  her  Aüede- 

ger, 
edel  marogräve  h^t^ 
96  und  fuert  in  durch  die  liebe  min 
und  aller  frouwen  die  hie  sf]^.* 
dö  q>rach  der  Goteünde  man 
^Yon  gtt)e  ich  nie  die  ndt  ge- 

wan, 
als  man  mir  hie  mit  gäbe  tuot. 
noo  na  verkeret  sich  min  muot: 
alt  stn  niht  mac  wesen  rät , 
nu  min  frouwe  so  gesprochen 

hat, 
durch  diu  vil  edeln  muoterkint, 
die  werden  frouwen,  die  hie 
sint, 
s  sd  wolde  ich  kiesen  den  t6t/ 
d6  si  in  don  vanen  ane  b6t, 
alle  sprächen  si  dar  zuo. 
des  enphie  in  der  helt  duo. 
Nach  der  gäbe  ir  wart  geni- 
gen, 
10  swie  er  si  hete  verzigen 
daz  er  niht  nemen  solde. 
si  fragte  in  ob  er  wolde 
durdi  diu  tU  minnidichen  wip 
urbom  da  stn  selbes  Up« 
15  swä  sd  si  in  gebeeten  hin. 
dö  sprach  er  'ob  ich  ritter  bin, 
daz  enwirt  ra  niht  verseit' 
dö  bat  in  wIp  unde  meit 


'8Ö  sult  ir  disen  Tanen  tragen, 

so   daz  wirs  in  immer  danc  sagen, 
hie  ze  Wormez  an  daz  bürge- 

tor. 
ob  ir  ieman  habet  da  vor 
der  iu  nfttze  sl  dar  zuo, 
der  iu  sd  guote  helfe  tuo;  73* 

t5  und  lät  ir  uns  daz  gesehen, 
s6  wdloi  wir  iu  immer  jehen 
daz  ir  mit  prfse  habt  bejaget 
daz  lange  ist  her  von  iu  gesa- 

get.' 
Dö  sprach  der   helt  'ich  hän 
dar  zuo 

80  reht  daz  ich  ez  gerne  tuo, 
allez  daz  frouwtßn  wille  sf : 
dem  muote  bin  ich  immer  bi/ 
der  vane  wart  also  genomen: 
er  jach,  sold  er  ze  ende  komen 

86   sines  lebens  ze  vollen  siben 
tagen, 
er  müese  werden  so  getragen 
daz  man  sin  sagte  mssre 
wie  er  ze  Wormez  wsere. 
urloup  er  dö  von  in  genam. 

40   der  wünsch  den  frouwen  wol 
gezam: 
si  bäten  al  geliche, 
beide  arme  und  riebe, 
daz  er  mit  heile  müese  vam. 
iedoch  kund  er  daz  niht  bewam, 

4A  man  truoc  im  dar  under  haz. 
ja  hete  unverdienet  daz 
der  marcgräve  rtche. 
dö  schiet  er  vil  frcellehe 
von  den  minnicUchen  frouwen. 

50  im  lönte  der  alten  trouwen 
der  vil  küene  Hagene : 


7087  dtrao        92  da        94  edler       96  alle  frawen  die  sein  H       97  da 
7103  edle        4  der  werden  16  uiuf  18  da        29  Da        32  frey  ^T       36  alao 

43]iiaetre        45  trüge        46  ja]  da        48  da 


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106 


BETEROLF  UND  DflSTLEIB 


dd  mh  er  mh  dem  degeae 
einemlle  ederbax; 
yü  willkiicbea  tele  «  du. 
7155   urloup  er  ven  den  furstennam. 
als  slner  hMiwt  geian , 
gpisach  Herbort  vom  Tenalant, 
dw  üzerwelte  wvigani 
*M  UDS  genffidic»  Rüedeg^r. 

m  4»%  £üwle  der  kioec  bdr 
aM  YÜ  ae  ^en  hAt, 
dli  Ton  ez  «uns  sordlchca  siäV 
Dö  sprach  der  edel  Rüedeg^r 
'EUele  der  kdnee  h^ 

65   der  mac  w»l  geben  swem  er 
wU: 
.  üf  tugent  und  ritisrlldbia  spil 
tiiat  der  wil  lobebswe 
sin  kamere  didte  kare' 
mit  «rloube  er  d(^  dante^  reit. 

to  dö  wftren  firu  onde  gemeit 
ir  eteliohe  drunder, 
die  dicke  manegiu  ^vwider 
Ycua  den  geatea  hdiieii  sagen, 
das  fiis  in  so  kjorsen  tagen  73^ 

n  je  WarmeE  alle  soiden  sehen; 
«da  was  vi!  liebe  an  geschehen 
den  die  Iniogen  tumben  muot. 
da  muoste  ouch  jnaaic  heit  guot 
vil  midiel  angesi  «nder  hUn. 

80  der  wirt  d^  Mgen  begao, 
C^tliör  der  tu  riebe» 
der  aprach  i6  wtalkbe 
' nu  ratet,  mlne  gesto: 
wser  diu  atat  84  veste 

85   das  man  in  hielte  vor  diu  tor, 
wir  anllen  aao  in  dft  ¥or 
jiteni  der«tunde, 
4  ir  keiner  daa  «funde 


wie  Womex  wwe  gealidt. 

90  M  mugen  doch  ir  gewalt 
niht  so  verre  bringen, 
als  fli  des  hakent  gedingen.' 
D6  sj^rach  in  grteer  fih^muot 
Stfnt  der  helt  guoi 

95   '  swie  grdae  luraf t  si  mugen  hän, 
wir  hiBten  rittorecbaft  getAn 
mit  in  üzer  Hiunen  laut 
unz  her  ze  Wormez  fif  den 

sant' 
Stuolftihs  dd  den  könie  hat 
72«f   ^ungemüet  stt  mit  der  stgt 
Ten  deheinen  vestenuagen. 
daz  laut  ist  unbetwungen, 
ob  ir  die  halbe  »(yblel  hin 
die  ir  aeht  hie  bl  iu  stÄn.' 

5  iedocb  enliezen  $i  daz  niht, 
ake  ez  übte  noch  gescbibt 
den  die  sorgen  müezen  tragen, 
si  rieten  aHe  einander  sagen 
daz  si  sich  Iwoten  umbe  ir  haz, 

10  ir  dinc  gefAere  deste  baz. 
die  wUe  was  euch  Hagene 
mit  Ruedeger  dem  degene 
geriten  ron  der  stete  dan. 
swaz  die  zwtoe  knene  inan 

%^  eiiiander  sagten  üf  den  wegen, 
der  marcgrave  und  der  küene 


71^  Da        70  4a 
93  Da        07  faiu 
teten        20  da 


11  danuidlar 
7200  aUt]  Ul 


daz  hat  uns  nieman  nodii^seit. 
einander  beten  si  g^Uoit 
ir  arbeit,  bedwket  mich. 
90   d^  sprach  d»  helt  kU  (belieb 
'hiiet  ir  lach,  her  Rüedager, 
tMirJllcher  deg^  b«r: 
ir  a«lt  dem  Krtflnhilde  man 
in.slrite  ninder  vor  geßtin,  74  * 

75  ialm  ff       85  daz]  da       S6  darnor 
8  an  «inander  wie  7215.  7218       9  haß- 


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BmnoLF  vm  dotiieib 


107 


ne  Sttride  dett  jungen; 
der  tnit  BtdtnuBgen, 
des  «Üett  Nikeltifiges  siv«rt. 
^r  mrt  vil  Abele  gewert, 
db«r  den  der  beH  von  IMerlant 
n  in  sUitvie  strecket  ^ae  hant' 
'Nu  kMne  iu  got,  her  Hageüe,' 
«M  sprach  er  zem  degene; 
'MuiiitBohefte  haM  ir  «n  mich 

reht. 
es  ranM  üdmer  ebeftsMit 
»  vH  stttle  im  uns  beiden  sin 
in^vertriuivisund  oivclidkinln.' 


i6  schieden  si  sidi  sl  zehant. 
Hagene  Mrte  in  daz  laait, 
ftdedeg^r  hin  wider  reit 
40   dl  er  manegen  degen  geneit 
'   nteh  ine  Tamden  vmt , 
die  gerne  beten  das  beioant 
swaz  er  Isele  dort  vemomen. 
nl  schiere  slhen  si  in  komen : 
«  genttoge  liefen  gegen  in. 
üf  fragen  stnont  ir  aller  sin, 
die  gnme  wisten  nuire 
wie  er  dan  gescheiden  wttre. 


J 1     dv0mtmre  hhb  der  maregrdxfe  von  /PVwid««  wid^f  homtn  wa$. 


70 


In  sin  hett^rge  er  geneit, 
A  sogen  si  diu  reisMeit. 
den  färbten  bat  er  sagen  daz, 
si  wnren  bt  einander  baz 
dann  er  in  sonder  soMe  sagen,      75 
Abs  er  si  niht  mfthte  verdagen. 
dd  rielens  ondr  eikiatider  daz, 
es  gesasMwe  ninder  baz 
dan  ttnder  einer  hätten  wit : 
da  sameneten  si  sich  stt. 
die  besten  kdmen  aHe  dar.  so 

&k  sachttian  an  einer  sehar  . 
werl  ^r  vnd  ditzic  forsten  stin. 
dd  sagte  der  Etzekn  man, 
d«r  böte  til  redebttre, 
den  helden  slaiu  msdre  s» 

alte  er  bete  dort  yemensn, 
iend  wier  se  helfe  wffire  komen 
dem  v»gete  te  Borgende  lant. 
sieh  beg»de  nidem  al  nehant 
•eldMies  taiaber  mant ,  74"» 
d6  si  Ton  disen  recken  guot  90 

Yemämen  ^iu  wiren  msare 


werbt  in  da  wasre. 
Fdr  die  ander  sprach  dd 
Weifhart 
*sd  solde  mich  diu  hervart 
niht  har^  müen  in  ditae  lant, 
wurden  mir  die  hie  bekant 
die  ich  doch  geitnehele  gesehen : 
eö  wsBr  mär  immer  wol  ge- 
schehen, 
idh  woMe  roubes  de«h«nbem. 
mir  ist  liep  ob  si  gewem 
mis  weilen  hie  mit  ritlerschaft, 
daz  ich  Ir  etelkdies  kraft 
in  strtte  soMe  hie  gesehen, 
d^  ich  dach  hörte  von  in  jehen.' 
'wes  freut  ir  indk  T  sprach  Hil- 

debrant. 
*  sl  hat  der  tiuyel  her  gesant 
van  denonsaagetber  Röttdeg^r. 
jA  gehörte  ich  noch  nie  m^r 
sd  manegen  edelen  wlgant 
durch  hoves  wer  komen  in  ein 
hnt' 


7232  sprach  zu  Asm  ))3  freontsekafft  37  da  41  in  varande  4S  «das 
hetoi  48  voa  dam  vor  49  widertaab  53  soMidera  55  vader  58  sam- 
leten       62  da        «7  BurgmadUaiiDt        6B  ies«ndaa  ff       69  tnmer        73  da 


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108 


BTTEROLF  UND  DIETLBIB 


Dieileip  sprach  duo 
'  hki  Gunthar  willen  iht  dar  zuo 
ob  er  ergetzen  welle  mich, 
sicherlichen  und  solt  ich 
7195   gewinnen  nimmer  künegeslant, 
und  mac  ich,  im  getuot  min 

hant 
das  im  vil  schedelichen  kumet. 
wrg  esehen  wol  waz  im  ge- 

frumet 
der  junge  künec,  her  Slfrit. 
7800  ir  beide,  tuot  des  ich  iuch  bit 
und  rMet  mir  als  ir  hie  stat. 
Sit  er  daz  Tersmähet  hat 
daz  er  mir  niht  böezen  w3, 
wir  haben  hie  guoter  beide  yU 

6   daz  wir  dk  mite  gerften  sd 
daz  er  der  rede  werde  unfirö, 
daz  ich  so  guote  friunde  hän. 
daz  wart  in  höchvart  getlüi. 
wan  raten  üf  den  stdt/ 

io  her  Biterolf  sprach  *  des  ist  zlt. 
nu  ist  ez  kumen  üf  daz  zil 
daz  ich  mime  gelücke  wil 
danken  und  der  sselekeit 
daz  mit  gesten  nie  gereit 

16   üf  strlt  m^  s6  manic  man, 
als  mit  uns  bMen  hüt  getlin.' 
Dd  sprach  der  herre  Dietrich 
'ez  wffire  niht  unbilllch 
daz  wir  hie  rieten  zehaat   75* 

so   wie  wir  die  stete  und  ouch  daz 
lant 
allez  wüeste  liezen  ligen, 
ode  wie  wir  möhten  sd  geligen 
daz  wir  inundouchdiegestesln 


besaezen  sd  daz  in  der  Bin 

85   wenic  spise  trüege  zuo/ 
her  Witege  der  sprach  duo 
ich  wsenewolunddunketmicb, 
unde  ist  ouch  vil  w»tlich , 
daz  hie  gesezzes  niht  geachiht, 

90   daz  man  vil  wol  gesiht 
si  riten  zuo  uns  mit  ir  schar, 
swer  dan  beide  sehen  getar, 
der  wese  fr6  und  zeige  daz/ 
daz  sprach  er  üf  Gunth^res  haz. 

35       Dd  sprach  aber  Rüedeg^r 
*  ir  beide ,  sümet  iuch  nSit  mer. 
baet  ir  gehoeret,  als  ich  han, 
sd  hdhe  rede  von manegem  man, 
ir  liezt  iu  zogen  deste  baz. 

40   ich  rate  iu  sicherlichen  daz, 
daz  ir  der  reise  alsd  getuot 
daz  wir  ere  unde  guot 
iht  Verliesen  hie  ze  lande, 
ez  ist  schade  unde  ouch  schände, 

45   der  hdhe  rede  gdn  strite  hat, 
ob  er  ez  denne  nider  lüt 
weit  ir  zuo  in  rlten  dar , 
sd  sult  ir  schicken  iuwer  achar. 
wir  suUen  des  rfttgeben  h4n: 

50   db  si  uns  morgen  niht  bestloi, 
sd  herbergen  näher  CQr  die  stat/ 
Berhtunc  der  helt  bat, 
man  lieze  an  Hüdebrande  daz: 
die  schar  enschicte  nieman  baz. 

55  Dd  sprach  der  alte  Hildehrant 
'hoere  ich  daz  siz  hie  zehant 
aHe  gerne  hint  verguot, 
sd  bin  ichzderzmit  willen  tuot.' 
nieman  daz  dd  widerspradi. 


7306  nnfrd]  vfl  fro       12  wil  mebem  geloeke  tu       14  mit]  mir  ff      15  streite 
17  Da         19  reiten  ff        22  gesifea        25  tniegen  ff        29  gesetzes  ff 
81  riten         32  swer]  wenn  ff        33  enaige        34  Walthers        35  Da        39  ia 
zogen]  ewr  zöge        12  das]  waa  ff       51  nlher        52  Berchtrong  ff       55  Da 
58  der        5U  daz  die  wider  wag,  verbessti  von  Brnmek»  %u  Iwein  4431 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


109 


n»   d6  er  aller  ^villen  sadi, 

do  begnnde  ahten  Hildebrant 
wier  81  scharte  in  daz  lant. 

'iedoch  wü  ich  hoeren  Un/ 
sprach  d6  der  Gotelinde  man , 

es  '  wie  ich  gescheiden  bin  von  in. 
der  kimec  wand  allen  gf  nen  sin 
dar  an  wier  gsebe  mir  stn  guat: 
dd  hete  aber  ich  keinen  muot 
ze  nemen  daz  er  mir  gebot.  75^ 

70   sines  Silbers  und  sin  golt  röt, 
des  wartsö  vilffir  mich  getragen 
daz  ich  iuz  niht  rehte  kan  ge- 

sagen. 
ros  wtfen  unde  wät , 
als  ein  künec  von  rehte  hat, 

75   des  bot  er  mir  also  vil 

daz  ich  ims  immer  danken  wil. 
Dar  zno  ist  6ren  mir  geschehen, 
wesset  irz,  ir  möhtet  jehen 
daz  ich  in  sslde  koeme  dar. 

80   dö  des  G^möt  wart  gewar 
dazichnihtgübe  woldeenphän , 
dd  wolde  er  mich  des  niht  er- 
tön, 
ich  muoste  im  doch  der  gäbe 

jehen 
daz  mich  der  .  .  .  biez  sehen 

»  siben  rtcher  künege  w!p. 
sdmaneger  stolzen  frouwenllp 
ich  nie  noch  hl  einander  vant. 
selbe  nam  mich  bt  der  hant 
firou  Brünhilt  diu  rtche, 

90  als  tete  ouch  minnicUche 
des  starken  Sffrides  wlp : 
ob  nie  niht  ^ren  haet  min  Itp 
mtr  bejaget  wane  die , 


sd  bin  ich  wol  gewesen  hie. 
95   wie  moht  man  mirz  erbieten 
baz? 
do  ich   zwischen   zwein  den 

hoehsten  saz, 
die  man  nu  sihet  krdne  tragen 
^  ode  von  ieman  hoeret  sagen, 
dö  hiezens  under  rofne  man 
7400   ir  ingesinde  wol  getdn 
sich  teilen  in  dem  palas 
daz  kein  min  recke  da  was, 
em  saeze  zwischen  magedin. 
ouch  hüt  durch  alten  dienest 
mtn 
5   mir  ^re  erboten  Hildegunt: 
mich  kusten  an  den  minen  munt 
edeler  küniginne  drt. 
swaz  boten  m4r  geschehen  st 
▼on  firou  wen  dre,  der  habe  im 
daz:  . 
10   daz  Idze  ich  immer  äne  haz. 
Dar  zuo  bdt  mir  des  Wirtes  wfp 
riche  gebe  daz  ir  mtn  Itp 
dar  umbe  tregt  vil  holden  muot. 
si  gap  mir  zw^ne  habeche  guot 
ift  und  dar  zuo  einen  beizwint 
ik  mite  bot  ich  ^re  sint 
zwein  G^mdtes  man 
daz  mir  des  danken  began 
G^möt  als  wol  alse  sie.      76* 
so   noch  hän  ich  m§re  gftbe  hie, 
die  wil  ich  iuch  sehen  Un.' 
dd  hiez  balde  hine  gän 
RQedegdr  der  maere 
nftch  dem  sparwaere : 
sö  dd  bräht  man  ouch  den  vogel- 
bunt. 


7360  da  er  allen       61  da       62  wier]  wer       67  wie  er       68  da       73  rosse 

78  wisset        82  da        84  hielTe        93  wann        96  da        7402  dhainer  mein 

recke  der  da         3  er  sasse  zwischen  zwain  magedin        6  den  fehlt        16  da  pote 

17  xwayen        19  als       20  liAn  fehlt,  E       22  daldn       24  sparber^re      25  da 


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110 


BITEBOLF  UND  MBTUBIB 


si  ufvMien  idla  «&  s^stent , 
die  gjaotea  wtgaode, 
ez  saeze  ob*  keinem  lande 
kein  k  taio  iM  rldie » 
7480  er  «nmdhlt  werdicUche 
dm  gibe  Qnpbihen 
mit  4rea  ine  smifaHu 

*A  zeige  ich  iu  m^ch  m^re  / 
sprach  aber  der  böte  h^e, 

86   'das  ir  von  scfaolden  siöezet 
jehen 
dez  ir  vil  seltoii  habet  gesehen 
gäbe  BÖ  labellche^ 
diu  ie  ak  «ngestllcbe 
fanojnen  wurde  noch  von  man 

49   »I»  ich  die  gäbe  enphaiigenhän; 
als  ir  mir  daone  mueset  jehen, 
«5  jr  die  gibe  habet  gesehen.' 
*(jie  mit  ir  uns  aehen  ttn/ 
nach  demvanen  hiez  dd  gän 

4^  der  Diarcgrive  rkhe. 
den  briht  man  sneUicUcbe. 
dO  man  den  vanen  äf  gewant, 
den  Schaft  den  naman  diehant 
Bandolt  Az  Heilte. 

M  von  vier  stüclban  wo)  getan 
waß  er  geworht  von  golde  röt, 
also  des  meiaters  sin  gebot: 
die  andern  viei«  humtai 
daz  ai  niht  bezzer  diarften  sln: 

61   daz  niunde  Atdoke  helfenbein 
daz  wi«  alsam  «tili  veder  schein, 
mjit  einei»  $|»er  geaehifket  was 
ein  Stöcke  gr Jlene  alsamein gras 
ze  aller  vorderst  dar  an, 

so  wo)  geworht  voa  Aogran. 
ein  ritter  mohte  in  gerne  tragen. 


nu  höret  ▼«•n  danvanen  aagnt 
in  was  eghi  phalle  iz  Miniv^ 
mA  maneger  biUe  dai  oian  d 

<»  adieNier  IQifiel  keiniu  vant: 
von     meisterschefte    künstic 

haut 
hete  4ä  wimder  im  geweben, 
üflr  alsam  ai  idden  leben. 
Daz  werc  daz  waa  b6  üz  er- 
kaat  76' 

9»  luid  ge6Ber  sin  dar  an  gewant 
von  vogek  und  von  tiere : 
alsd  f  Idiiu  geziere 
unde  als  maneger  hande 
waen  ieman  m^  bekande. 

7(  man  achouwete  in  durch  wun- 
der: 
ieigÜcb  tier  beaundor» 
daz  was  nach  siner  ahte  gevar, 
unde  ouoh  undersdieiden  gar 
mit  golde  und  mit  geateine. 

80  maoege  perle  kteiae 
aach  man  verwieget  dar  In, 
aaphir  smAragde  samUa 
jächande  balase  rubine: 
man  mohte  V4m  ir  achfne 

85   üz  dem  golde  gerne  sehen 
das  ir  yil  wönnididie  breheo. 
Er  wart  dioke  geschouwet  sider. 
Azen  gar  diu  ende  nider 
di  lägen  stücke  riebe 

n  geworbt  vil  meisterUcha 
von  eben  alumbe  wa  üf  die 

hant 
dft  man  in  auo  dem  scbafle 

bam. 
s6  sich  inder  Fuorle  der  wint, 

iß  und 


7430  mochte  47  da  49  Btnolt  aas  Maylandt  ff  54  bessere 
58  als  aasn  59  vor4rist  60  Ag ron  ff  63  ein  aus  Nooie  ff  64  mani^e 
.  66  aaistersoliaflt  68  als  74  wami  80  ^rele  81  verwirret  dv- 
jfim       82  saphi^r       86  iq^anielichea 


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BimOLF  UND  DIBTLEIB 


111 


sA  was  dA  wed^  aU  loch  kiot 

H9S  der  ia  infthla  wol  getragen: 
9k  Tä  was  goldea  ilringtelagen 
imd  der  Til  edelen  steine, 
hiäa  grte  nti  Ueiae; 
und  was  <mch,  alsunsistgeseit, 
7M0  «ol  vierdehalbe  ItUAer  breit, 
die  bebten  die  in  slhen 
algemeiiie  des  jähen, 
swer  sin  ze  koufen  bete  gegert, 
er  waer  wol  tüsent  marke  wert. 

5      xeRüedgdre  sprach  d6Wo]f* 
hart 
'ich  rite  inaiuer  horvari, 
der  taete  «teihe  gäbe  mir.' 
der  maicg^äfe  sprach  ^nu  lieze 

ich  dir 
ndMB  teil  des  fromea  dran, 

tt  tls  ich  den  vanen  enpbangen 

hän, 

das  dnin  als  ich  soidest  tragen. ' 

d^  bäkft  ins  die  recken  sagen, 

m  bcaren  wie  im  habt  geno- 

meii.' 
^jl  maoz  mir  ze  helfe  komen 

u  aller  mtner  frionde  kraft, 
od  iA  maoz  ml^r  ntterschaft 
vfl  lästerlichen  abe  gestAn. 
den  yrnnesk  ich  b6  genomen  hftn 
Ton  der  küniginne  hant,    77  ^ 

»  ^  ich  gerüme  ditze  lant, 
daz  ich  in  an  die  müre  trage, 
üf  geDÄde  idtk  hi  daz  sage 
dac  ir  nair  hdfet  sd  dar  zuo 
daz  icbz  nädi  minen  iren  tuo. 

tt  ja  aaac  ich  sin  geweigem  niht, 


50 


66 


swai  bA  nbr  da  tob  geachiht: 
k^  niAssta  ea  andcrBirntter  stn 
gott^rt  uns  an  daz  ende  mtn. 
Yon  froawan  wart  icb  umbe- 

tnetcD: 
ai  habeaM  umb  anders  nht  ge- 
beten 
was  daz  si  incb  recken  wellent 

sebeii 
wem  81  des  priaes  mflgen  jehen. ' 
D6  sprach  der  herre  Dietleip 
^icfa  waene,  selten  noch  beleip 
in  der  werlde  iebeinihun  man, 
da  nUft  jfat  dea  soUe  begän 
dufirottweDSoldenhdnfArgiiot, 
em  k4rte  dar  an  stnen  muot 
ala6  mac  oncfa  hie  geaehehen. 
bar  marcgriTe,  ir  snkgasehen, 
bie  ist  s6  aaaaic  rttler  guot 
daz  irz  oiit  y#Uen  stalan  tnat.' 
M  spraob  der  herre  Dietrich 
'saget  uas ,  Baarogräte  rieh , 
sol  ez  äne  stürm  gestto, 
Sit  ir  zer  mCkre  weUat  gdn, 
ode  sol  man  mit  ganzer  ntter- 
schaft 
TersoecheB  dädertaeUa  kraft  ? ' 
der  mangräve  vpnch  'ich  sol 
der  DHOne  erUten,  das  ich  wol 
der  freuwen  «ilien  dran  ervar, 
wie  icb  den  yanen  bringe  dar.' 
der  reoken  wias  deheine , 
sine  spnechen  algeaieine , 
die  er  in  dem  bere  bi  im  vant 
'ja  sd  guot  wile  und  friunde 
hant 


T496  f «Ma  daryu        07  ^tstaioe        7503  befpait       4  ward  IT       5  zo 
^nitfl       7  als  ftolhe        9  daran        12  da  pateo  die  reckea  ins  zn  sagen        13  ir 
in      Uerspraehia       14  s^        26  gew&ciern       dSganiieral       30  habais 
31  wia  fMt     reckfaen  also  wallent     82  f  reyses  faia  mSgen    33  Da    38  er    43  da 
46sad0r     48a]lia     51  daran      b^iunhU     64  da  spraelMis     56iaaoHgaaer 


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112 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


iu  den  vanen  %6  hetfea  tragen 
daz  man  ez  hnge  mäeze  aagen/ 
Des  dankete  in  d6  Rüedegte. 
7600   er  gewan  da  helfe  yerre  m^r 
▼on  beiden  denne  err  wolde  hftn 
de  er  an  die  müre  solde  gftn. 
des  wart  ec  allenthalben  guot. 
der  slnen  wftn  und  slnen  muot 
es   mit  triuwen  wände  dar  an 
daz  er  iesltchen  man 


ze  flrinnde  gerne  biete , 
im  wurde  daz  ze  miete 
daz  maneger  w^t  durch  in  daz 

leben,  77»> 

70   sd  ein  ander  müeste  drumbe 

geben 
sin  und  siner  firiunde  habe , 
und  «tuende  im  llhte  der  dienst 

dochabe. 


12    dventmre  wie  meiiter  ffiUebfwit  die  recken  echarte. 


Nu  wil  ich  iuch  hoeren  iän 
wie  die  forsten  unde  ir  man 

76   hin  näher  riten  in  daz  hmt,         7eoo 
und  wie  der  alte  Hildebrant 
twelte,  daz  der  geste  schar 
gegen  bertem  strtte  wurde  gar. 
der  mnre  helt  der  sprach  duo 

80   <wir  müezen  ligen  unze  firuo. 
als  ez  ^rste  beginne  tagai,  5 

nihtm^rerwartetiemans  sagen, 
86  sult  ir  alle  sin  bereit 
in  iuwer  wtdfchhi  kleit. 

S5  s6  schaffe  ich,'  sprach  Hilde- 
brant, 
^  daz  unser  yenreWtcnant  lo 

ein  hombMsen  schelle, 
daz  der  d6z  erhelle: 
s6  sult  ir  niht  langer  btten 

00  unde  sult  g^n  Wormze  rIten, 
unde  gedenket  wol  dar  zuo 
ob  ieman  dem  gelfche  tuo  is 

daz  er  uns  welle  besten,  • 

daz  wir  des  iht  bellben  lAn. 

95   ir  Tolget  mfner  Mre, 
so  muget  ir  frume  und  ere 
deste  baz  erwerben,  so 


und  deste  min  ersterben 
mac  der  guoten  knehte. 
ich  wtse  iuch  beide  rehte, 
einen  iesltchen  man 
wie  wir  die  vtnde  suhl  bestän. 
Ist  aber  daz  man  des  niht  entuot 
(llhte  läzent  siz  durch  kargen 

muot  , 
daz  wir  niht  werden  beetän), 
dunkt  ez  iuch  danne  guot  getan , 
s6  herberget  fflr  die  stal 
ich  schar  iuch,  s6  man  mich 

des  bat, 
s6  ich  aller  beste  kan. 
Stfride  den  sol  bestlOi 
min  herre,  der  forste  Dietrich, 
umb  nieman  ist  s6  bilUch 
daz  er  gewalte  widerstAt 
sd  umb  den  der  ouch  die  sterke 

Mit.  78' 

Sifride ,'  sprach  her  Hildebrant, 
'dunket  daz  er  aliiu  laut 
mit  stner  kraft  ertwmge  wol: 
ist  ieman  der  daz  nidem  sol, 
s6  tuot  ez  ouch  der  herre  min. 
des  wil  ich  kne  zwlvel  stn. 


7561  helde  denn  er  ir  solte  64  sein  wane  vnd  sein  70  ander  dammbe 
72  stSttd  77  welet  80  ^ntz  86  faner  87  hören  blase  88  also  das 
04  des]  das        98  minder        7602  sftllen        4  sy  lassens  leidkt        7! 


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BITEROLF  UND  METLEIB 


U3 


sul  wir  strttes  mit  in  phiegen, 
86  sol  her  Dietleip  der  degen 
den  Wirt  hie  selbe  besten, 
Ton  dem  wir  die  arbeit  hän. 
7es5  So  sol  Ton  Burgonde  lant 
G6m6te  den  köenen  wtgant 
der  forste  Biterolf  besten: 
so  wil  ieh  g^n  den  zwein Un, 
Ijudegaste  und  Liudeg^e, 

30   die  stolzen  künege  h^re, 
die  knenen  Harlange, 
zw^ne  forsten  junge, 
Fritelen  unde  Imbrecken: 
s6  sol  Bloedelin  der  recke 

»   den  küenen  Witzlto  bestftn 
und  stnen  bruoder  Poytän. 
des  helfe  Sigehdr  der  frle, 
der  helt  üz  Turkle. 
so  best^  den  helt  maere, 

40    StuotfuhsdenPfilisre, 
Rienolt  unde  Randolt, 
die  doch  einander  nimmer  holt 
werdent  an  ir  b^der  tdt. 
s6  sol  daz  Etzeln  golt  röt 

46   dienen  der  helt  Rüedeg^r: 
Yon  Spanjelant  den  künec  h^r 
sol  er  mit  stner  haut  besten, 
daz  er  froun  Hildegunden  dan 
enphuorte  Heichen  der  riehen, 

50  er  riebet  ez  ouch  billiehen.* 
Vor  zome  röten  dö  began 
des  riehen  künic  Etzeln  man, 
Rfledg^r  der  vil  rlche, 
der  sprach  dö  schimphlfche 

»  *  waz  wizet  ir  mir ,  Hildebrant  ? 
w»r  iu  Walth^r  also  wol  bekant 


als  mir  ist  der  küene  d^n, 
ir  haet  mich  nimmer  im  gewe^ 

gen 
ze  einem  widerstriten. 

60  jA  lieze  ich  in  noch  riten, 
und  nsmeer  mirdietohter  mtn, 
sd  solde  er  ungevangen  stn 
immer  von  der  mlnen  haut, 
er  rümte  mines  herrenlant  78^ 

OS   gar  äne  alle  schände 
daz  ich  so  rehte  erkande 
sine  Site,  des  jungen  man: 
des  muoste  ich  in  dö  riten  lAn.' 
dö  sprach  aber  her  Hildebrant 

70   *  vil  tiurlfcher  wtgant, 

ich  hänz  dar  umbe  nihtget&n, 
ich  envinde  in  wol  der  in  besten 
getürre  hie  üf  strites  haz, 
und  Uze  iuch  wol  gesehen  daz.' 

76*  Des  gestate  ich  niht'  sprach 
Rüedegör. 
'h»t  er  nu  drizic  sterke  mör 
über  mieh  dann  ich  ir  hän , 
dannochsö  wolde  ichin  bestän.' 
daz  lobte  im  manic  wlgant, 

80  daz  man  in  an  dem  willen  vant 
daz  im  gezwf  velt  niht  der  muot : 
daz  dAht  si  al  gellche  guot. 

dö  sprach  aber  her  Hildebrant 
'die  zwöne  helde  üz  Österiant, 

86   WolfrM  unde  Astolt, 
an  den  Etzden  golt 
künde  nie  niht  yenrto, 
die  suln  mit  strlte  bestftn 
die  ie  daz  beste  t4ten, 

90   Elsen  und  Gelfrftten. 


7625  BargondiUndt        26  Gerooton        31  Harloogen  :  rangen        33  Fritelen 
▼idYnibrecke         34B15del         39tm^40der£r        42  an  einander         AAdfff 

46  der  ff       48  frawen        55  weyset  ff       56  lo        69  da        71  han  es 
73getare        82  alle  gleich        83  da        86  EUele  sein  golt        88snUen       89  ie 
fekU       90  Elsan  mit 

Heldenboeh  L  8 


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114 


BITEROLF  UND  DIETLEU 


S6  flullen  des  niht  abe  gestön 
de«  könie  Ermentiches  man, 
Witege  und  Heime  der  helt 

guot, 
si  besten  durch  ir  übermuot 
7696  könic  Gunth^res  holden, 
Hagenen  nnde  Rümoklen. 

^    «6  8cha£Re  ich  Berhlungen , 
dem  edelen  degen  jungen, 
den  stolsen  und  den  m»ren 
7700   und  den  vil  lobebseren, 
den  jungen  Ortwfne 
daz  an  in  bMen  schlne 
ff  vil  degenltcher  sin: 
in  guotem  willen  ich  des  bin. 
5   s6  schaffe  ich  Wahsmuoten 
Herborte  dem  degene  guoten, 
dem  forsten  üz  Tenelant 
Eckehart  der  wigant, 
der  strtte  wider  Boppen, 

10   den  kindischen  knappen , 
den  Herbortes  swestersuon, 
den  man  unsanfte  nider  tuon 
mac  siner  gruzen  hdchmuot,' 
also  sprach  der  helt  guot,  79* 

16   'der  er  nu  lange  hat  gephlegen. 
so  Bol  Sigestap  der  degen 
besten  Nantwlne, 
den  Witege  und  ouch  die  sine 
künde  nie  ertwingen. 

80   den  herzogen  üz  Lütringen, 
den  sol  her  Irinc  bestän, 
von  dem  in  aohte  wart  getan 
der  Etzeln  recke  da  Hiunen  laut 
Imfiride  den  wtgant, 

s5   den  schaff»  ich  biUichen 


dem  lantgräyen  rieben^ 

von  dem  der  helt  wart  doch 

v«rtriben 
und  eilende  ist  ouch  beliben 
in  hiunischan  landen 

so   bl  Etzehi  wiganden. 
Sd  schaffe  ich  Häwarte , 
der  nie  den  llp  gegarte 
in  keiner  angestUchen  not, 
swie  wol  er  ssehe  den  tM 

85   ob  er  ik  sterben  solde , 
dem  fürsten  Berhtolde 
von  der  Swäbe  lande, 
mich  alten  Hildebrande 
wil  ich  niht  Uzen  under  wegen 

40   d4  wir  strites  sullen  pblegen: 
Sindolt  wil  ich  best^ , 
einen  den  kuenesten  man, 
den  die  Burgondsre, 
die  stolzen  beide  msere, 

46   ie  gewunnen  bi  ir  tagen, 
von  einem  hkü  ich  beeren  sagen, 
daz  ist  der  junge  Hünolt, 
der  daz  Guntberes  golt 
dienet  wol  nach  eren 

60   an  den  künegen  h^ren, 
wellent  siz  bedenken 
daz  alsO  küenen  schenken 
künec  noch  keiser  nie  gewan. 
der  herzöge  Riimunc  solbestlio 

66   dft  von  Arragun  den  degen. 
s6  sol  Gotele  strites  pblegen 
wider  den  von  Nävarren  lant. 
Sabene  der  wigant 
und  der  küene  Liutwar, 

«0   die  bede  haben  eine  schar 


7693  die  hMm        98  des        7706  Herberten  dem  degen        9  Poppen  :  kna- 
.  ben  ^  1t  Herbotes  H  12/1  den  mag  man  nnaanfite  nider  tbfin  seiner 

grossen  hoben  m&t         15  het    -     20  herzöge  H        23  Hunelant         24  der  H 
31  Harwarte  H        36  den        37  Swaben        42  kftenisten        43  der  H       48  des 
Ganthers        54  Ramant  H       59  konig  L&twar 


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BiTEROLf  UND  DiETLEIB 


tt( 


wider  den  Ton  Fraocrfche.' 
dö  sprach  Wolfbart  vil  zor- 
nicUche 
^ceheiiii,  ir  habt  mich  wol  be- 
wart: 
xe  welhem  tiuil  bin  ich  ge- 
schart?'       79»» 
n«   des  smielte  ein  teil  her  Diet- 
rich, 
din  rede  in  dühte  gameltch, 
die  andern  lachten  über  al. 
da  wart  von  rede  roicbel  schal. 
dd  sprach  aber  Hildebrant 
70    'einer  von  Bürgende  lant, 
den  hän  ich  du*  behalten. 
mäht  du  der  krefte  walten 
daz  dich  Yor  im  daz  eilen  dln 
emert,  so  mahtu,  neve  mtn, 
IS   dinem  gelücke  sagen  danc, 
taostu  gesunde  widerwanc' 
Er  fragte  wer  der  wsre. 
dö  sprach  der  helt  miere 
*er  ist  geheizen  Gere. 
so    dar  umb  daz  du  iht  m^re 
mich  sehest  ak  öbellichen  an, 
wil  ich  dich  mit  im  strlten  län.' 
dö  sprach  aber  Wolfhart 
'zwiu  sol  der  in  hervart 
»   Yon  dem  man  niht  ze  reden  hat  ? 
s  wie  angestliche  ez  umbe  in  stät, 
sol  ich  sin  stdtgeselle  sin, 
ich  erw^  wol  den  kotzen  min.' 
'die  guoten  frinnt  die  ich 
noch  hän,' 
00    siunch  der  Dietriches  man, 
'Woifbrantunde  Wolfwin, 
die  suln  daz.  läzen  werden  schin 


wie  si  die  n^huote  hta. 
mtnes  herren  Dietriches  man 

95   Wichart  ufide  Wich^ 
und  Wicnant  der  degen  hAr, 
Helpferich  und  Ritschart, 
die  gedenken  wie  diu  h^^art 
mit  ^ren  wider  wenden  tuo: 
7800   da  habent  si  michel  reht  zuo.' 
Dö  er  die  schar  gesctuhte, 
zir  aller  angesihte 
saz  noch  der  herre  Dietrich, 
swie  dicke  er  bete  erwert  sich 

&   maneger  angestlichen  not, 
dise  sorge  im  daz  gebot 
daz  er  dar  an  gedähte, 
wie  man  in  ze  rede  brähte 
Sifride  dem  degene  guot: 

10   da  von  gezwivelt  im  der  muot, 
daz  man  im  sagte  maere 
daz  der  recke  wsere 
komen  in  ein  riebe  lant     [80* 
da  er  zw^n  edele  künege  vant 

15   bimanegem  stolzen  ritter  guot, 
als  man  noch  vil  dicke  tuet; 
die  wolden  da  geteilet  hin 
daz  in  ir  vater  bete  län. 
einer  hiez  Nibelunc 

80  und  sin  bruoder  Schilbunc, 
alsus  was  er  bi  namen  genant, 
ditz  maere  was  Dietriche  bekant 
daz  er  die  künege  Mde  sluoc. 
si  beten  doch  bi  in  genuoc 

85   die  ez  gewert  solden  hän, 
bede  ir  mäge  und  ouch  ir  man, 
fünf  hundert  ritter  oder  baz. 
man  sagte  im  sicherltcben  daz, 
die  sluoc  er  unz  an  drizic  man : 


7764  XU  welhem  tenfel         69  da        70  Burgandilannt        78  da        83  da 
87  so  iT         90  der]  her         91  unde  fehU         92  suUen  des         9)  Wickher 
97  Helpferick        98  gendeoken  ff       7801  Da        2  ze  aller  ir        3  saz]  daz  ff 
9  SeyfiideB  desen        11  saget  die        21  abos  was  er]  was     name  ff 

8* 


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116 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


7890  die  entrunnen  von  dem  helde 
dan. 
dannoch  wären  zwelve  da 
die  den  künegen  anderswä 
erstriten  heten  fürsten  lant: 
von  den  tete  man  uns  bekant, 

86   si  waem  wol  risenmaezic, 
der  werlde  widersaezic. 
der  einer  brähte  in  in  den  zom, 
da  von  die  andern  worden  vlom. 
er  twanc  ouch  Albertchen , 

40   den  vil  lobelfchen, 

mit  Sterke  and  ouch  mit  mei- 

sterschaft. 
der  hcte  wol  zweinzic  manne 

kraft, 
von  grözem  eilen  im  daz  kam. 
ein  tarnkappen  er  dem  nam: 

45   daz  was  im  gar  ein  kindes  spii, 
swie  ungeme  manz  gelouben 

wil. 
dö  nam  der  degen  höchgemuot 
der  köenen  Nibelunge  guot, 
dar  zuo  er  ein  lant  erstreit. 

60   der  wunder  was  im  »6  vil  ge- 
seit 
daz  im  gedähte  er  Dietrich 
*  besten  ich  in  unde  er  mich, 
wie  kan  ich  dan  vor  im  genesen  ? 
möht  ichs  mit  ^ren  abe  wesen, 

55   daz  si  michschüefen anderswar, 
6  bestüende  ich  drt  schar, 
^  den  Sigemundes  suon. 
nune  kan  ichz  in  niht  kunt  ge- 

tuon 
mit  deheiner  mtner  ^re. 

60   daz  müet  mich  harte  s^re.' 


In  dem  gedanke  er  also  saz. 
dem  helde  was  umbe  daz 
s^re  gezwfvelt  der  muot, 
swaz  ieman  wider  den  recken 
guot  80" 

05   sprach,  daz  ers  von  def  not 
nieman  antworte  bot. 
also  saz  her  Dietrich. 
Wolfhart,  der  degen  lobellch, 
der  begunde  reden  wider  in. 

70   er  liez  in  also  scheiden  hin 
daz  er  nihtes  niht  ensprach. 
er  gienc  daV  Hildebrande  «ach : 
*jarä  jA,'  sprach  dö  Wolfhart, 
*daz  wir  die  hervart 

75   ie  geriten  an  den  Rin ! 

von  dem  getroestet  seiden  sin 
die  köenen  Amelunge,* 
sprach  Wolfhart  der  junge, 
'  dem  ist  gezwfvelt  so  der  muot 

80   daz  er,'  sprach  der  degen  guot, 
'niht  nützer  waere  danne  ein 

wlp, 
da  wir  die  dre  und  den  Ifp  ' 
suln  wägen  üf  ritterschaft, 
daz  uns  sin  helfe  und  sin  kraft 

85   ze  kleinen  staten  da  gestät. 
ich  hörte  ie  sagen,  der  niht  hat 
geleites,  der  mac  missevarn. 
wie  sul  wir  uns  da  vor  bewam, 
vil  lieber  ceheim  Hildebrant?' 

90   'wen  meint  ir?'  sprach  der 
wigant. 
'  Minen  herren  Dietrichen  ,* 
sprach  er  vil  zomicllchen,         ! 
*  der  istz  den  ich  gemeinet  häD.' 
mit  unguote  antwurten  im  begas 


7835  waren        37  eine,  verbessert  van  W,  Grimm  HS.  82.        38  verlorn 
42  hete  fehlt,  H        44  tornkappen  H        47  da         48  Nibelungen         51  ber 

54  abgewesen  58  nun       61  den  gedancken       72  da  er       76  solt  H     83  solleD 

87  gelaistes  H  88  daraor        94  in  antwurten  began 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


117 


7185   zehant  meister  HUdehrant 
'  das  ratet  dir  der  yälant 
daz  du  in  zihest  zageheit. 
Wirt  ez  dem  recken  geseit, 
86  f  örhte  ich  harte  s^re , 
T900   ez  ge  dir  an  din  ere« 

nu  swic  und  rede  niht  m^r  da 

von« 
ich  bin  an  im  vil  ungewon 
daz  im  verzagte  ie  der  muot. 
ji  wil  ich  den  degen  guot 

5   heimliche  fragen  waz  im  sl. 
d^  sol  nieman  wesen  hf.' 

Dö  gienc  der  alte  Hildebrant 
du  er  alnen  herren  vant 
und  fragte  den  fur&ten  riehen 

10   yil  gezogenUchen 

*herre,  waz  ist  iu  geschehen? 
man  hat  iuch  disen  tac  gesehen 
niuwan  öbele  gemuot. 
ist    iu/    Bprach    der    degen 
guot,  81* 

15   <  von  ieman  iht  gesprochen , 
daz  Wirt  schiere  gerochen , 
.  und  waere  yü  kurzliche  ergta/ 
«mir  hiit  niemap  niht  getiüi/ 
sprach  der  herre  Dietrich. 

»  Hildd>rant,  der  degen  rieh, 
hiez  in  von  dem  sedele  st^: 
'wir  sullen  rtten  iä  wir  hftn 
sprlM^he  heimliche/ 
dm  beiden  lobellche 

15  z6Gh  man  diu  phärt  dar. 
'ir  sult  gewdfent  werden, gar,* 
sprach  aber  meister  Hildebrant. 
*ich  wil  ouch  mlnes  Schildes 

rant 
fiieren  und  den  minen  schaft. 


30   ob  wir  von  iemannes  kraft 
lihte  werden  an  gerant, 
daz  ouch  wir  s4  zehant 
den  ze  wer  sin  bereit' 
d5  wart  vil  schiere  gekleit 

85   in  sin  strltlich  gewant 
der  helt  von  Amehmge  lant. 
Hildebrant  in  dö  verbot 
und  sprach,  ez  wsere  kein  n6i 
daz  ieman  nach  in  zwein  rite. 

io   müellche  in  sfner  un^ebite 
Uez  ez  der  küene  Wolfbart, 
si  riten  eine  danvart 
daz  nieman  von  dem  here  sach 
ob  in  liep  oder  leit  geschach. 

45  Wolfhart  künde  ez  doch  niht 
län, 
em  rite  nach  in  beiden  dan: 
er  wolde  wizzen  w4  si  hin 
hasten  willen  unde  sin. 
si  wären  nu  so  verre  komen 

50   daz  si  niht  möhten  hdn  ver- 
nomen 
ein  hom  von  dem  her  herdan. 
dö  sprach  der  sinnehafte  man, 
von  Beme  meister  Hildebrant 
'  wie  nu,  vil  tiure  wigant, 

56   msre  helt  Dietrich  ? 

si  w&nden  daz  idi  haste  dich 
ze  ^ren  dinen  man  erzogen: 
mich  selben  hän  ich  dran  be- 
trogen, 
von  dir  und  dinem  künne 

60   solt  wir  haben  wünne, 
nu  sehen  wir  niuwan  arbeit, 
mir  muoz  immer  wesen  leit 
daz   ich   mich  sus  versümet 
hän. 


7900  an*  all  dein        1  nan  8we%e    darnon       7  Da       13  vbeles       26  f;ewap- 
peat       31  villeicht«        32  sa  fehlt        34  da        40  vil  mAelich        41  kue  AT 
46  er       52  da        56  wannden        57  maooen        58  selb  Hab  ieb  daran 


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118 


BITBROLF  UND  DIBTLEIB 


diu  zuht  dieeh  an  ia  hka  ge- 

tftn,  81* 

7N6   diu  mac  ans  niht  ze  stttten  ko-      96 

men. 
ich  hftn  daz  hhite  wol  verno- 

men 
daz  wir  niht  anders  büneges 

hftn. 
ist  inwer  wille  b6  getAn ,  sooo 

als  mir  bt  Ton  iu  gesaget, 
70   daz  ir  an  manheit  sit  verzaget, 
des  scheiden  wir  von  dren. 
sol  ich  Ton  erste  iuch  l^ren 
ab  ein  zwelQaeric  kint, 
des  mugen  sich  fröuwen  die 

uns  sint 
u   alle  ir  zlt  her  gehaz.  5 

sd  zimet  uns  b^den  daz, 
daz  wir  uns  müezen  scheiden  4, 
dann  ez  uns  lästerliche  erg^.' 
Dö  sprach  dervon  Amelunge 

lant 
80   <waz  wfzt  ir  mir,  her  Hilde-       i^ 

brant? 
iuwer  rede  diu  ist  mir  ieit. 
hiX  iu  ieman  iht  geseit, 
des  ich  llhte  unschuldic  bin, 
86  möht  ir  haben  wol  den  sin, 
»  und  solt  mich  ungesträfet  Un.' 
*ez  mac  als  sanfte  niht  ergän,*       is 
sprach  aber  meister  Hildebrant 
*  iuwer  vater  gap  iuwer  haut 
durch  triuwe  in  die  mine, 
00   daz  ich  iuch  und  al  die  sine 
in  miner  phlege  solde  hAn. 
äk  bl  stuont  TÜ  manic  man, 


bMe  tiutsch  uitde  oftoh  walch, 
dö  er  mir  aUez  daz  beyalch 
daz  er  nach  töde  hie  ?erlie. 
also  balde  und  daz  ergie, 
dö  wände  ich  herze  unde  sin 
wie  ich  iuch  mit  4ren  brshte 

hin: 
nu  bin  ich  also  gar  betrogen, 
sam  ich  iuch  nie  tac  bet  erzo- 
gen. 
im  mflezt  ir  strites  mit  mir 

phlegen/ 
also    sprach    Hildebrant   der 

degen, 
'  und  wizzet  daz  ichs  niht  enber , 
ich  wil  sehen  wie  daz  sper 
geneiget  werde  yon  iur  hani 
daz  mIne,'  sprach  her  Hilde- 
brant, 
'muoz  Of  iuch  genetget  sin; 
und  habet  daz  Af  die  triuwe  min , 
(des  willen  ist  unlougen,) 
durch  die  brüst  ode.üz  diu 

ougen 
Stiche  ich  iu  mit  mtner  haut, 
ir  enwert  ez,*  sprach  der  wl- 
gant. 
Dö  sprach  der  herre  Dietrich 
'dem  sl  wir  b4de  ungeKch  82* 
gewAfent,  idi  unde  ouch  ir, 
da  von  ichz  hilUch  verhir. 
ich  fQere  al  mIne  sarwät: 
swie  man  mich  zeinem  zagen 

hftt, 
üf  swen  geneiget  wirf  miD 
Schaft, 


7964  die  ich  65  niht  fehlt  78  Iflsterlich  79  Da  sprach  der  hell  von 
80  weysot  83  villeicht  93  wMch  94  da  96  als  97  da  wendet 
8002  Hilpraot  9  ist  a.]  gar  yngela^gen  12  ir  erweret  es  dann  13  Da 
14  vil  vnselcich  15  gewappont  17  alle  meine  sarbat  18  ze  alnen 

19  schaffte :  cralTte 


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BITEROLF  UND  DIBTLEIB 


119 


MM  der  MOZ   enphindeii  mlner 
kraft. 
86  tdeti  V,  m»re  wigant, 
niowan  den  schilt  an  d»  hant 
cmd  traget  ein  bemde  aidfn. 
ich  wold  iuwer  gerne  äne  sin. 

»    sifiehertes  strafen  ir  mich  tuot, 
idi  sol  ez  mlden,  aegioh  gaoV 
Dd  sprach  aber  der  grise 
'ich  weiz  inch  niht  «ö  wlse 
Boch  inwer  eilen  also  gröz. 

aa   ez  schadet  mir  lüeine,  Irin  ich 

bldz, 

swie  8^  ir  siedlet  üf  mich.' 

dö  znmde  derherre  Dietridi. 

tU  beide  warf  er  umb  das  marc 

«nd  neigte  einen  scbaft  starc: 

a   das  selbe  tete  euch  Dietrich, 
dem  beide  yU  lobelich 
er  alnen  stich  dö  abe  gesluoc, 
(wise  86  was  er  genuoc 
QBd  starc^  daz  Dietmitres  kint,) 

«D   daz  im  daz  förbüege  sint 
▼erre  von  dem  rosse  sprano: 
des  mnoste  er  toe  einen  danc 
hinderz  m«rc  öf  daz  gras. 
als6  daz  geschehen  was, 

45   46  zornde  der  berre  Dietrich : 
an  den  belt  vU  tobeUch 
lief  er  mit  dem  swerte. 
hin  engegenwerte 
iprane  im  der  alte  Hildebrant. 

50   nn  bete  ouch  im  den  Schildes 
rant 
oreicbt  der  belt  von  Beme: 
er  faMte  in  als6  gerne 
sam  einen  Riuzen  erslagen. 


knnd  er  den  sehitt  oiht  baz 


55   s6  m6hte  er  nimmer  sin  ge- 
nesen, 
der  ander  siac  muose  wesen 
meister  Hildebrandea: 
ainea  berreji  schiltrandes 
wol  eilen  breit  er  hin  gesluoc. 

so   d6  erdente  beide  genuoc 
den  dritten  slac  her  Dietrich, 
wol  verslii<mt  der  halt  sich 
daz  er  al  durch  daz   apenge 

slttoe 
<tf    einen    buckel   guot    ge- 
auoc  82^ 

66  Der  alte  spranc  d6  hinder  sich 
'  meare  belt,  nu  entere  dich 
niht  an  dem  besten  friunde  diu. 
ja  ban  ichz  M  die  triuwe  min 
dir  a»  väre  niht  getan, 

70   daz  ich  dich  s6  versaocbet  hün. 
belt,  nu  lä  mich  genesen: 
es  sol  vil  stsBter  fride  wesen  • 
zwischen  uns,  degen  htee.' 
d6  sluoc  der  könec  niht  m^re. 

75       dösprachderDietmddressuon 
'  woUe  ich  immer  iht  getuon 
wider  triuwe  und  die  ^re  min, 
s6  mOeset  ir  des  tödes  sin.' 
*  waz  hülfe  iu  daz  ? '  sprach  Hil- 
debrant: 

so   *  iedoch  tet  einer  mir  bekant , 
iu  wflsr  verzaget  gar  der  muot' 
^den  nennet  mir,'  sprach  der 

belt  guot. 
'den  tuon  ich  niht,'  sprach  er 
zebant, 


a021  ir]  ir  ir 
reiche :  lobeleiche 
86  araesse        ÖO  da 
75  dl        82  nemet 


26  UpOi  ffaupt\  fMt  27  Da  32  da  35  Diett- 

36  vil  fehlt        3»  des  Dietaurt        45  da        51  heida 
63  gespeage        69  g^re       70  alio       71  lasse       74  mtd 


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120 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


'daz  er  hl  wurde  bekant, 
8085   ichenmtügeüfiuwertriuwehän 
daz  in  ze  guote  wellet  hän.' 
'  ^daz  lobe  ich'  sprach  her  Diet- 
rich, 
d^  sach  der  degen  w»tllch 
einen  wol  gewtfenden  man 

90   verre  rften  üf  dem  plloi: 
8i  wmidert  wer  dar  wasre. 
Hildebrant  der  maere 
sprach  'ez  ist  WoUhart/ 
er  winkte  im  an  der  selben  vart 

95   mit  dem  swerte  zuo  zim  dar. 
des  wart  der  helt  tu  wol  ge  war. 
schiere  kam  der  degen  junc 
ää  er  den  köenen  Amelnnc 
bl  meister  Hildebrande  vant: 
8100   d^  gruozten  si  den  wigant. 
er  erbeizte  nider  zuo  in  sän. 
sin  herre  fragen  m  began 
wft  er  waere  hin  geriten. 
er  antwurte  in  zomes  siten 

5Mch  reit  unde  nam  des  war 
ob  ir  inder  zuo  der  schar 
waert  geriten  und  woldet  tuon 
des  ir  öre  unde  ruon 
bMe  möhtet  wol  gehän. 

10   waxre  ez  danne  als^  getiüi 
daz  ir.waeret  bestanden, 
s6  wolde  ich  iu  wtganden 
mit  ^m  zehelfe  stn  bekomen.' 
d^  si  heten  daz  Yemomen,  83* 

15   si  sftzen  wider  üf  diu  marc. 
Hildebrant,  der  degen  starc,    . 
reit  zen  herbergen  dan. 
aber  firdgen  began 
der  tngentbafte  Dietrich 


io  'her  Hildebrant,  noch  hri>etir 
mich 
verhohi  jeniu  msre.* 
i6  sprach  der  redebaere 
'ez  was  min  neve  Wolfhart.' 
yfl  röt  der  helt  yon  Beme  wart 

80   und  sach  in  zomidichen  an: 
den  recken  fragen  er  began 
'her  Wolfhart ,  wer  h&t  in  ge- 
saget 
daz  ich  ik  yon  wart  verzaget 
dö  man  mich  g^n  Sifiide  raaz  ? ' 

80   der  helt  sprach  'ich  wiste  daz, 
wan  iu  was  diu  varwe 
erblichen  albegarwe. 
ir  nennet  mir  deheinen  man , 
Ut  man  mich  in  sehen  an, 

85   ich  weiz  wol ,'  sprach  der  degen 

halt, 

'wie  stn  gemüete  sl  gestalt, 

er  sl  küene  od  st  ein  zage, 

daz  ichzbescheidenltchen  sage/ 

D6  sprach  der  herre  Dietrich 

40   '  daz  ist  ein  kunst  s6  lobeltch 
daz  ich  si  gerne  wolde  hän, 
woldest  du  mich  die  lernen  Ito. 
alse  du  mir  hdst  geseit, 
so  bist  du  fär  die  zageheit 

45   der  aller  beste  arzät, 
den  zer  werlde  ieman  hlit.' 
i6  sprach  meister  Hildebrant 
'  was  aber  ez  im  rehte  erkant?' 
'ja    entriuwen,'    sprach   her 
Dietrich, 

50  'min  muot  was  sd  zagelfdi, 
dö  ich  gedühte  an  den  man, 
waz  er  wunders  hete  begin 


8085  miks  auf  ewroD  trewen         88  dt         89  wolj 
gr&arzten        5  Er  «praeh  ich  rit        14  da        17  zun 
29  da        30  sprach  wisset  ich  das        32  aU  bey  garbc 
43  als        46  zu  der        47  da        48  entrafio        51  da 


^ewappendeo  8100  dt 

18aiber£r       22  da 
35  waysse  H       39  Da 


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BITEROLF  UND  DDETLEIB 


121 


dd  er  die  Nibelunge  sluoc 

und  ouch  ander  degene  genuoc, 
m  da  er  den  gr6zen  hört  gewan: 

ik  Yon  ich  zwlvehi  began. 

mir  ist  aber  erwärmet  na  daz 
bluot, 

swas  ir  deheiner  uns  getuot, 

daz  in  yergebene  niht  gestät. 
«0  ez  hilfet  wol  daz  mich  s6  hat 

gestrtfet  meister  HUdebrant' 


ai  riten  hin  wider  sä  zehant 
da  er  sin  ingestnde  yant, 

65  der  herre  da  yon  Beme.    SS*" 
d6  heten  onch  si  yil  gerne 
von  im  yemomen  maere 
war  er  geriten  wsere. 
Die  dri  rieten  daz  yerdagen. 

T^      Wolfhart  i6  begunde  klagen 
wie  lange  si  da  wolden  ligen 
ode  wem  si  möhten  an  gesigen 
mit  senfte  und  mit  gemache. 
*ez  wsre  ein  fremdiu  sache/ 

75  sprach  der  küene  Wolflurant, 
'ob  ein  fiirste  siniu  lant 
dar  nmbe  rAmen  wolde, 
ob  er  daz  beeren  solde 
daz  man  im  dr6ute  sä'e, 

M  man  entaste  im  m^re.' 
D4  sprach  aber  Wolf  hart 
'ich  gesach  halt  nie  heryart 
dk  ritter  kurzwtlten  min. 
j&  gtet  uns  die  tage  hin 

»  ab  den  yil  bloeden  wlben. 
sol  ez  als6  bellben 
daz  wir  ze  tuonne  niene  hän  ?' 
d6   sprach  der  Ermenrtches 
man, 


der  herzöge  BeAtunc 

90   ^  hie  ist  manic  alt  unde  junc 
der  ez  als  gerne  sashe 
ob  ritterschaft  geschaehe 
üf  disem  yelde  also  breit.' 
d6  sprach  der  küene  Dietleq» 

»6   'wä  mit  möht  man  in,  Wolf- 
hart, 
lieben  dise  hervartT' 
d6  sprach  der  degen  miyerzaget 
'mir  ist  lange  her  geaaget 
das  Gonthä*  und  tüe  stne , 
8S0O   die  recken  yon  dem  Rlne, 
alle  zit  phlegen  ritterspil 
und  wie  si  tumieren  yil , 
bediu  üf  ylust  und  ouchgewin : 
da  mite  gönt  ir  jär  hin. 

5   wold  unser  yoget  yon  Beme, 
daz  saehe  ouch  wir  yil  gerne, 
mich  müet/  sprach  aber  Wolf- 
hart, 
'daz  ich  neheine  hervart 
yersaz  in  Lamparten  lant, 

10   und  mir  daz  nie  wart  erkant 
daz  si  heizent  tumieren, 
Sit  ez  sol  ritter  zieren.' 

Her  Witege  fragen  du  began 
ob  ez  si  dühte  guot  getan. 

16   d^  jähen  die  hekle  guote,  84* 
es  wsre  in  wol  ze  muote. 
her  Biterolf  der  wfgant 
sprach  'mir  ist  daz  wol  erkant, 
si  yersagent  uns  dehein  spil, 

20  si  habent  guoter  ritter  yil. 
hasten  wir  einen  boten  dar, 
ir  wurdet  schiere  des  gewar 
daz  ir  stn  wurdet  wol  gewert, 
Sit  ir  tumierens  gert.' 


8153  da        eOhelffe         66  dt        68  wo 
80  tet  im  dann        87  tfio        88  da        94  da 
4iire       8  nie  kam        13  Weyt« /iT        15  da 


75  Wolfra^t  H       79  traAte  H 
97  da        8203  verlost 


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122 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


81S5   dö  sprach  Rienolt  ron  MeilAn 
^solde  Walfhait  min  neve  h&n 
so  dicke  geturoiert  also  ich, 
so  wil  ich  gelouben  daz  er  sich 
vil  lötzel  müete  alhie  dermite. 

m  Sit  aber  daz  der  helt  sfn  bite, 
so  helfet,  guote  wigande, 
daz  wir  üf  des  RJnes  sande 
geprüeven  gön  des  fürsten  man 
daz  man  ze  reden  möge  hkn.' 

S6       die  tumben  dö  des  hüten: 
die  alten  giengen  raten, 
wer  der  böte  wsre 
so  gefOege  der  diu  mnre 
den  beiden  werben  kande, 

40   ob  sinen  gesten  gonde 
Gunthar  der  könie  rieh, 
(ez  wsere  an  beiden  lobelich), 
daz  si  phlaegen  ritterspil. 
d6  wart  vingerzeiget  tU 

45   üf  den  Gotelinde  man 

daz  si  den  wolden  senden  dan. 
D6  sprach  der  stolze  Dietleip 
'Sit  mich  ungelöcke  treip 
in  disiu  fremden  forsten  lant, 

50   s6  wil  ich/  sprach  der  wigant, 
^daz  eilendes  mich  geniezen  län 
sol  der  Gotelinde  man, 
RQedeg^r  der  riebe, 
BÖ  tttot  er  vil  friuntllche. 

55   wir  möhten  wol  ander  boten  dar 
senden ,  wan  daz  nieman  gar 
g«>eden  kan  die  bescheidenheit, 
daz  werde  hin  und  her  geseit 
ob  si  turnierens  wellenphlegen , 

60   wie  h6  si  an  der  vlöste  wegen 


der  gevangen  werde  hin, 
ode  waz  der  schade  und  der 

gewin 
bMenthalben  möge  sin, 
oder  waz  wir  gegen  in      [84  ** 

65   gewäfent  sulien  bringen  dar, 
ode  wie  man  uns  dft  Yor  bewar, 
da  wir  mit  heklen  striten, 
daz  uns  in  den  ziten 
die  kipper  niht  enbrechen  abe; 

70   daz  unser  lop  und  unser  habe 
iht  hl  dem  Rine  hie  beste, 
ez  ensi  das  ez  von  schulde  erg6. 

Rüedeg^r  der  sweic  duo. 
BloBdelin  der  sprach  im  zuo 

75 'Nu  Tiiäj  edel  Rüedeg^r. 

wir  Htunen  sähen  doch  nie  m^r 
wie  turnieren  si  getin: 
die  Prinzen  und  die  Pölan 
habent  sin  selten  iht  gephlegen/ 

80   dö  sprach  der  tiurlicber  degen 
4ch  rite  dar,  ist  ez  iu  guot. 
doch  rate  ich  daz  ir  einez  tuot: 
wir  riten  näher  in  daz  lant. 
werde  wir  dan  niht  an  gerant, 

85   so  sitzent  si  ze  burcwer. 
so  Bul  euch  wir  unser  her 
in  gelegen  also  nahen 
daz  ez  in  mac  versmakan/ 
si  Tolgeten  al  gemeine 

90   Ruedeg^ren  eine 

des  er  daz  hergesinde  bat: 
81  riten  näher  zuo  der  stat 
daz  ez  in  niemen  misseböt 
durch  ddieiner  slahte  not 

M    h»tez  da  maneger  niht  verUn: 


44  da 


32  des  fehlt       33  ffopruefet  ff 
47  Da      51  elleode  ff      53  vil  reiche      54  vü  vnfreftodtleiche  ff 
65  gewappent 
76  gesahoD 


8225  da       27  als«]  wie 
fehU  "         -...-.. 

loste        63  bedenthalbe 
ndoff        75  reite 
83  riten        91  er]  in 


45  des 
60ver- 
71  bey  dem  Reine  hie  icht        72  sey 
80  da        81  rite        82  eineia  ff 


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BITEROIi!'  UND  DIETLEIB 


12S 


bieten  si  ez  nibt  getdn 
durch  des  wirtes  ^re, 
8Ö  hseten  siz  vil  s^re 
▼ersQOchet  an  die  geste. 
8S0O   ze  Wonnez  för  die  veste 
riten  die  wigande. 
d^  si  von  den  Hz  dem  lande 
niht  ritterschefte  mobten  hdn, 
si  herbergeten  üf  den  piftn 
5  und  allentbalben  üf  den  sant. 

13    do$ntiun  wie  der  turwi 
16       Die  beide  scbuofen  ir  ge- 
mach. 85^ 

wie  BMnege  hotten  man  d&  sach 

und  manic  berllch  gezelt! 

der  was  erföUet  gar  daz  yelt 

wol  raste  breit  vor  der  stat. 
10   dö  tele  des  man  in  6  bat 

Rdedeg^r  der  riebe. 

nl  harte  vlfzicUcbe 

wart  er  scbiere  wol  gekleit 

mit  zwelif  recken  gemeit. 
tf  als  er  riten  wolde  dan, 

der  helt  dd  röten  began 

^ir  mflßren  beide  gnote, 

nu  schaffet  hiwer  buote 

sdientbaUben  umb  daz  ber. 
M   yindet  man  iuch  dne  wer, 

daz  ist  sohade  und  scbämelicb. 

des  Mt  iuch,  helde,  ane  mich: 

Hagene  ist  ein  nsrcbmnc  man. 

81  beten  uns  anders  nimmer  Un 
96   der  stete  komen  so  nahen. 

iu  sol  daz  niht  yersmiihen, 

ir  volget  miner  l^re. 

ich  wU  noch  reden  m^re 

wider  hieb ,  wtgande. 


dort  inne  man  vil  manegen  vant 
dem  ez  beswdrte  dö  den  muot, 
und  der  deheiner  slahte  guot 
dar  umbe  niht  bete  genomen, 
10  ern  waere  f&r  die  porte  komen 
und  haste  ouch  ritterschaft  ge- 

tun: 
dö  muosten  siz  betlben  Iftn 
durch  den  künic  riehen, 
der  riet  in  wislichen. 

vor  /FormesB  gwehaeh, 

40   Mt  in  niht  wesen  ande 
wie  ich  nime  die  ritterschaft. 
zwdre  si  habent  wol  die  liraft 
daz  si  uns  nimmer  wirt  rerseit. 
ez  wasre  iu  beiden  Übte  leit, 

is   lobt  ich  Verliesen  iuch  diu  marc : 
so  wurde  der  schade  al  zestarc. 
under  uns  ist  diu  sarwftt, 
daz  er  immer  drumbe  rät 
möhte  tumierens  bim, 

60   ö  er  si  hie  niäese  \kn. 

des  bedenkt  iuch,  beide  guote. 
wes  ist  iu  nu  ze  muote, 
waz  man  für  iegelichen  man 
sol  ze  ledigUDge  bän 

65   der  gevangen  wirt  hin  in? 
lät  midi  hoBren  iuwem  sin 
waz  iuch  nu,  helde,  dunkeguot. 
die  liute  habent  niht  einen 

muot.' 
Dö  sprach  der  Bernere 

60   *  daz  ist  uns  vil  unmaore     85*" 
ob  si  tumieren  loie  fride. 
so  sul  wir  röeren  so  diu  lide 
daa  uns  diu  sarw&t  bestö.* 
WoUbart  sprach  ^  j&  wolde  ich  ^ 


6298  sy  es        8302  da        7  beswerte  da        10  er        12  da        19  tod 
24  zwelir       47  sarabat        48  darambe        50  vMe        59  Da        82  also 


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124 


BITEROLF  DND  DIETLEIB 


88«  fticherllchen  nacket  hinne  gän, 
6  daz  sis  wurden  erlänJ 
d^  marcgräve  hin  zer  stete 
reit. 
d6  nam  der  degen  tU  gemeit 
sfnen  sparwsere  üf  die  hant: 
70   da  bl  tete  er  in  bekant 
daz  er  firide  wolde  hin. 
dd  sprach  der  forste  Witzita 
dem  kunic  Gunthare  zuo 
'ich  versihe  mich  daz  uns  aber 
nuo 
76   msre  bringe  er  Rüedeg^, 
Sit  daz  der  marcgrave  h^r 
fOeret  den  sparwsere.' 
durch  liebe  der  maere 
Gunthar  der  yil  edele 
ao  spranc  von  sinem  sedele 
und  gienc  da  er  den  hdt  sach. 
der  könic  lachende  sprach 
'sitwiUekumen,  herRüedeg^r. 
waz  weit  ir,  marcgrave  h^r, 
85   mit  disem  Urkunde  ? 
•wie  gerne  ich  daz  eriunde.* 
'Ich  sage  iu/  sprach  der  marc- 
man, 
'  war  umbe  ich  her  geriten  hän. 
iu  enbietent  die  wigande 
90    von  iesUchem  lande 

die  iuch  Aä  suochent  an  den 

Rin, 
ob  ez  mit  fuoge  m&hte  sin 
daz  man  in  brüevte  ritterschaft 
ir  habet  liute  wol  die  kraft: 
96   weit  ir  tumierens  phlegen? 
,  si  wundert  daz  uns  öf  den  wegen 
mit  strite  in  disen  landen 
noch  nieman  hat  bestanden. 


nu  wolden  die  von  Hiunen  laut 
8400   daz  man  in  taete  daz  bekant 
waz  getumieret  waere.' 
Gunthar  der  helt  mtere 
.  ein  teil  smielen  des  began,, 
er  sprach  'ich  wil  ez  wizzen  län 

5   die  recken,  mfne  geste. 
swaz  si  dunke  daz  beste^ 
des  v(rige  ich  billichen." 

zuo  den  f ürsten  riehen 
si  giengen  üf  den  palas» 

10   da  manic  kurzwile  was.      86* 
dö  liefens  al  engegene 
Rüedeg^e  dem  degene, 
der  wart  vil  wol  enphangen. 
dd  daz  was  ergangen , 

15   der  künec  sagt  in  diu  maere 

wie  er  dar  komen  waere; 

'  Nu  hoeret,  ir  wigande, 

daz  die  von  Hiunen  lande 

uns  bietent  tumieren  an. 

80  waz  dunket  iuch  des  guotgetin? 
ir  edelen  forsten  ricfae, 
nu  lÄt  uns  kurzliche 
dar  umbe  hoeren  iuwem  muot.' 
dö  sprach  Sifirit  der  helt  guot 

85    *d  ez  in  werde  verseit, 
ich  wolde  ^  ros  unde  kkit 
die  Hiunen  fiieren  läzm  hin* 
in  dem  willen  unde  ich  bin, 
den  wil  ich  iu  vil  schiere  sagen : 

80   swaz  si*  Verliesen  ode  bejagen , 
so  wil  ich  hundert  miner  man 
iä  zer  vespede  hin.' 
d6  sprach  der  künic  riebe 
'so  sende  ich  sicherliche 

85   ouch  hundert  dar  der  minen.' 
'so  wil  ich  läzen  schinen,' 


8367  zn  der         68  da         69  sparbare         72  da         75  herr,  verbessert  von 
Lacknumn  sur  m.  21         77  sparbere         91  dem        8411  da        ISdasvonsdie 
X^uBBfehU        24  da        32  zu  der  vesperey        33  da 


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BITEROLF  UND  METLEIB 


125 


sprach  WaKh^  Ton  Spanjelant, 
*  daz  uns  tarnieren  ist  bekant : 
ich  wil  ouch  Iftzen  hundert  dar. 
1440  81  werdent  schiere  wol  gewar 
wie   wir   tumierens   kuimen 

phlegen/ 
dd  sprach  WitzUn  der  degen 
Mch  wil  der  minen  senden 
der  graben  zuo  den  enden 

46   hundert  hdde  msere. 
in  soi  niht  wesen  swaere 
ob  si  niht  sper  enfüeren: 
81  suhiz  mit  flatschen  rüeren 
den  beiden  M  den  reoden. 

90   jd  siht  man  von  ir  henden 
durch  zoume  selten  geslagen: 
üf  haben  unde  nach  jagen, 
des  kunnen  si  daz  minnist. 
si  habent  anders  keinen  list, 

56    wan  dazs  an  guoten  knehten 
immer  mugen  enrehten, 
dar  an  ist  ir  sin  gewant. 
der  Site  ist  in  B^heimlant' 
Gemärt  wart  dö  diu  ritter- 
schar. [86»» 

«0   G^m6t  sande  ouch  hundert  dar, 
als  tete  der  kOnec  von  Tenelant : 
von  dem  wurden  dar  gesant 
ouch  hundert  ritter  waetlich. 
Stuotfuhs  der  bete  sich 

85    dar  zuo  vil  schiere  bedftht, 
er  sprach  ^derich  her  hänbräht , 
der  sende  ich  hundert  ritter  dar. 
ich  wQ  ouch  selbe  an  die  schar 
bt  minen  helden  riten. 

70  jBi  spiln  oder  strtten, 

des  sol  helfen  dk  min  hant.' 


dö  sprach  von  ArragAne  lant 
der  Wirt  Mch  wil  ouch  da  hka 
gewtfent  hundert  miner  man.' 

76    Ljudegast  und  Liudegdr, 
zwei  hundert  ritter  yil  hör 
lobten  si  dar  ze  senden. 
*welt  ir  ez  yerenden/ 
sprach  ROedeg^r  der  rtche, 

80   <  daz  tuot  tU  baldecUche.' 
Dö  sprach  Ton  Hetzen  Ortwln 
'  ich  wil  mit  hundert  helden  mtn 
bt  den  gesten  wesen  ttt  dem 
plan.' 

*  jft  dunketmich  daz  guotgetdn/ 
86   sprach  yon  Troöeje  Hagene: 

'sendet  tdsent  degene 
zuo  zin  an  diu  hftmit, 
obe  ir  des  gewis  sIt 
daz  iuz  verborget  Rüedeg^r, 

90   daz  si  deheinen  ritter  m^r 
gegen  in  enfüeren. 
die  Ut  ez  hiute  rueren , 
swaz  halt  morgen  hie  geschehe, 
dem  man  gelückes  danne  jehe, 

96   der  danke  stner  saelekeit.' 
dö  sprach  der  böte  vil  gemeit 

*  der  fride  st  iu  von  mir  gegeben : 
ir  sult  unangestltchen  leben. 

^  daz  da  schaden  iht  ergo, 
8500   ich  wolde  iuch  selbe  warnen  £.' 
dö  nam  der  künic  h4re 
den  fride  von  Rüedeg^re, 
er  gap  ouch  finde  dem  gaste 
bestsßttst  also  vaste 
6   daz  erz  dem  forsten  lobte  duo. 
der  marcgräve  sprach  im  zuo 
'nu  sult  ir  mich  beeren  Ita 


8437  Spanilant  42  da      _  44  der]  den  H       48  sttUeDs       55  daz       61  also 

63  waydelich  64  Stantfächs  Öfter         72  da     Aroigune        74  sewappent 

bondert  fekU,  H  77  zu        81  Da        85  Trone  H       87  hanndt       92  t&ren 

96  da    8501  da  4  bestSttiget        5  gelobte  do 


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126 


BITERQLF  UND  DIETLEIB 


wie  der  turnei  sol  gestto 
am  fride  und  ame  guote. 
uao   weg  iu  st  ze  mttote ,  87* 

daz  saget  mir,'  sprach  her  Rüe- 

deg^. 
dd  sprach  Sifrit  der  kunic  hör 
'man  mac  io  wol  in  fride  hän 
und  daz  ein  iegeUcher  man, 

IS   der  alte  und  ouch  der  junge , 
gebe  ze  ledigunge 
tAsent  marke  ungewegen. 
da  mite  ein  iesUcher  degen 
sich  loese  und  ouch  sin  wlcge- 
wantJ 

so  daz  widerredete  sä  zehant 
der  junge  degen  Nantwin 
'zwiu  soi  dem  man  daz  gwste 

sin 
em  genieze  es  etewaz? 
wan  \ki  ez  gelten  allez  daz 

»   swaz  man  ze  velde  bringe ; 
wand  mir  min  gedinge 
üf  Witcgen  hehn  vil  hdhe  stät 
und  üf  daz  swert  daz  er  hat: 
koeme  mir  daz  ze  mlnen  phle- 
gen, 

so  mir  künde  ez  nieman  wider- 
wegen/ 
sprach  der  herzöge  h^r. 
des  erlachte  Rüedeg^r. 
Dd  sprach  der  £tzelen  man 
'  ir  muget  sin  vil  wol  muot  hän, 

35   ez  map  ab  müellche  geschehen, 
ich  enwolde  im  danne  luge  je- 

hen, 
daz  nime  ich  üf  die  triuwe  min, 
und  waere  Lamparten  sin, 


er  lieze  ez  4  di^  sarwAl 

40  und  ouch  daz  swert  daz  er  hat 
ich  sag  iu  diu  rehten  mare: 
der  herten  turnieraere 
habe  wir  vil  manegen  fimden. 
ich  ge&ach  bl  mlnen  stunden 

A6   neheinen  alsd  herten, 
der  sich  so  freisUcih  werte: 
des  sult  ir,  junger  wlgant, 
niht  gäben  mit  der  iuwern  hant 
nach  dem  Witegen  zoume. 

60   sam  in  einem  troume 
mugt  ir  si  wol  Verliesen, 
daz  läze  ichs  alle  kiesen 
die  in  in  stürme  habentgesehen, 
daz  ich  der  wärheit  hän  ver- 
jehen/ 

55  Her  Sifrit  sprach  aber  duo 
*er  kom  ir  etelichen  zuo, 
da  er  sinen  Mimmingen 
ze  nutze  mohte  briagen.' 
'  wie  läzeu  wir  ez  nu  gestän  ? ' 

60   sprach  Rüedeger   der   marc- 
man.  87  »> 

dö  sprach  Sifrit  der  starke 
'da  sten  ie  tüsent  marke.' 
dö  sprach  der  nötveste 
^}ä,  künic,  sl  wir  geste 

65   und  haben  niht  Nibelungesgolt 
ahzic  tüsent  versolt 
haet  ich  in  einem  halben  tage, 
und  möhte  ich  haben  iuwer 

habe, 
ich  rate  iu  baz,'  sprach  Rüe- 
deger: 

70   'Etzelen,  des  küneges  h^r, 
treskamer  ist  mir  ze  verre: 


8512  da  14yesklich  21  Ortweia  22  manDe  das  gemuete  23  er 
geaiitz  27  helme  33  Da  35  aber  bescheren  36  wolt  45  uie  dbaineo 
also  herten :  werten  57  iDynoingeD  61  da  t>2  ie]  die  63  da  6ü  acht- 
zigk  hundert  tanseot        70  k&nig        71  treskamer]  des  caiiuner 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


12T 


mkh  löste  wol  min  hem 
und  iesUchen  stnen  man. 
wir  sutai  den  turnei  läceii  stän 
»75  für  allei  daz  der  man  hM, 
beiditt  ros  und  sarwM» 
drin  hundert  marke  und  niht 

min/ 
dax  lobten  si  d6  under  in. 
'Wie  schaffet  irz,'  sprach  Rüe- 
deger, 
»   ^  daz  Ut  mich  hoeren»  kOnic  h^r, 
8ol  ez  äne  kipper  sin?' 
'}ä  hl  rehten  triuwen  min/ 
sprach  Günther  der  riebe , 
*daz  lobe  ich  endellche. 
86  swelhen  ritter  rüeret  Uppers 
hant, 
er  ii  knabe  oder  sarjant, 
den  des  tumeis  niht  bestS , 
daz  ez  im  an  die  hant  g6.' 
der  firide  was  alsd  geno- 
men. 
M  dömuoatmitRüedegerekomen 
der  edel  ritter  Gemöt, 
dem  Rüedger  sinen  iride  bot 
ik  si  sider  diu  hämlt 
stacten  kurz  oder  wlt, 
96  swie  si  ddhte  guot  getan, 
dar  reit  mit  drizic  slner  man 
G^rnöt  der  tiurliche  degen. 
dö  der  turnei  was  ge wegen, 
dd  reit  er  gegen  der  stat  dan. 
Moo  da  ze  Wormez  tüsent  man, 
die  gähten  in  die  ringe : 
?il  hd  stuont  ir  gedinge 
die    der   ritterschefte   seiden 
phlegen. 


i6  was  ouch  Rüedeg^r  der 
degen 

ft   hin  wider  zuo  den  sInen  komen. 
schiere  heten  si  yemomen 
yon  im  diu  rehten  m»re, 
und  wiez  ?erbürget  waere 
umb  si  und  ouch  die  von  der 
stat. 

10   ^  daz  er  si  behalten  I^^t     88' 
sin  gelubde  und  sinen  eit, 
ze  hamasch  harte  wol  bereit 
wdrn  Yier  tüsent  oder  baz. 
leit  was  Ruedeg^re  daz. 

15  Er  sprach  *swer  brichet  mlnen 

fride , 

ob  man  mich  hienge  an  ein  wide, 

holt  wirde  ich  im  nimmer  m#r. 

verbietetz,'  sprach  der  recke 

hör, 
'iuwerm  volke,  er  Dietrich, 

ao   od  ich  enbinde  schiere  mich: 
ich  warne  si  ze  guoter  zlt 
daz  si  deheiner  slahte  nit 
an  in  erfüllen  mugen  wol, 
daz  understän  ich  also  ich  sol.' 

s&   ein  iesllch  fürste  sine  man 
muose  vor  im  sehen  stän 
daz  si  Rüedegere, 
dem  boten  vil  h^re, 
da  nibt  brächen  stnen  eit. 

80    den  sarjanden  was  yU  leit 
diu  statte  vestenunge: 
swie  halt  in  gelunge, 
si  hsBtenz  doch  versuochetdar. 
ir  tüsent  ritter  wol  gar 

35   wären  nu  ze  rossen  komen. 
ir  wart  vil  vaste  war  genomen 


8574  sftlleQ        76  sarbat        78  daz]  da  H       86  er  aey  ritter  knabe        90  da 
maesaet  93  bannt  94  knrtze  96  da  98. 99  da         8602  bocb 

3  rittenebaffk       4  da        8  wie  ea       48  verpiet  es       19  volck  berr       21  zu 
26i  " 


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128 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


durch  ir  liehte  sarwftt: 
w»n  man  getumieret  hat 
git  bt  Rlne  manegeD  tac, 
8640   daz  ez  nie  so  höhe  wac. 

Yil  maneger  dninder  wart  er- 
slagen. 
dö  8ach  man  vor  den  helden 
wagen 
zeh/en  schoeniu  baniere, 
bt  den  kös  man  schiere 

45   gewäfent  hundert  küener  man. 
ir  hehne  glesten  verre  dan 
gegen  Wormez  der  wlten. 
dar  nach  in  kurzen  ztten 
sach  man  die  porten  offen  stAn. 

60   dö  was  frou  Brünhilt  gegän 
mit  frouwen  in  die  zinne , 
selp  sibende  kuniginne: 
die  vil  minnicUchen  frouwen, 
daz  spil  si  wolden  schon  wen, 

66  und  die  meide  schänden  frte 
die  vil  werden  Yesperle. 
dö  si  gesezzen  wären  nider, 
vil  lüte  hörten  si  da  sider 
manic  hörn  erschellen, 

90   holre   blasen   vor  den  snel- 
len,  88"» 

unde  maneger  trumben  döz, 
sumber  slahen  also  gröz 
daz  erwägen  mohte  der  palas, 
ö  daz  hofgesinde  was 

66    Hz  komen  mit  Ortwlne 
den  gesten  ze  schine. 

Man  hörte  in  Brünhilde  sal 
her  engegene  den  schal 
von  den  unkunden. 

70   man  hörte  an  den  stunden   * 


vfl  garzüne  vor  der  schar: 
mit  gröiem  si  leiten  dar 
die  fremden  gön  der  veste, 
degene  aller  beste. 

75   der  burgaere  reit  nu  einer  hie 
so  gewiifent  daz  man  nie 
ritter  baz  gezieret  vant: 
der  was  von  Burgonde  laut 
und  was  geheizen  Ortwto; 

80  ez  erbte  in  von  den  mägen  sin 
daz  er  ouch  von  Metzen  hiez. 
diu  ougen  gön  im  dö  wenken 

liez 
Wolfhart,  der  Dietriches  man. 
der  helt  denken  des  began, 

«6   ez  w»r  Gunthar  oder  Gtoiöt, 
durch  daz  er  einen  heim  röt 
fuorte  von  liehtem  golde  var. 
slnen  gesellen  zeigte  er  dar 
daz  si  karten  iä  er  in  sach. 

90   in  der  zft,  dö  daz  geschach,. 
dö  muote  ouch  g^n  im  Ortwin, 
durch  daz  von  zimier  liehteD 

schln 
fuorte  der  starke  Wolfhart, 
dö  sprach  der  junge  degen  zart 

95   'daz  niac  wol  sin  her  Dietrich, 
ir  beide,  helft,  von  dem  vnl  ich 
hie  die  örsten  tjoste  nemen.' 
dem  jungen  beide  muose  zemen 
ein  puneiz  lanc  unde  wit 
8700   Wolfhart  der  geneigte  sft 
stn  sper  üf  Ortwtnen. 
si  liezen  böde  schinen 
wol  ir  ellenthaften  muot. 
Sit  gestrühte  daz  ros  guot 
6  under  dem  Dietriches  man: 


8637  saribat        38  ich  wIn        41  ward  darandter       42  da       45  gewaffeo  H 
50  da      51  linne  H      55  frey  :  resperey      57  da      61  tmme      62  fiunber  H 
72  ^roierea  sy  letten  H     76  gewappent      ^8  Burgn^niianndt     85  were      87  Aeret 
88  seine      91  da      92  zynnr  H     94  da      96  lielffet      9S  mfisse      99  vil  lang 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


129 


Ortwin  "äi  dem  satele  dan 
stach  in  nider  mit  slner  kraft, 
doch   brast    der   Wolfhartes 

Schaft 
se  stücken  yor  der  stnen  hant. 
ffio  Af  spranc  i6  der  wlgant,    89' 
schiere  was  erin  dem  satele  stn. 
dd  bete  aber  Ortwtn 
gewendet  daz  vil  guote  marc. 
ir  bMer  eilen  daz  was  starc. 

15  dö  schämte  sich  Wolfhart  der 
degen 
daz  er  dar  nider  was  gelegen, 
er  zucteein  s  wert  daz  was  guot. 
Ortwlnes  ellenthafter  muot 
versuochte  ez  aber  an  den  man: 

so  in  beiden  diezen  dö  began 
beidiu  wtfen  unde  rant. 
dö  kam  üz  Amelunge  lant 
diu  helfe  Wolfharten, 
si  jähen,  die  des  warten, 

»  daz  da  wurde  wol  geriten: 
da  wurden  schilde  versniten, 
dar  under  brästen  ringe 
TÜ  manegem  getelinge. 
Oz  slner  sdbiar  kam  gerant 

30  Stuotftths  üz  Pullelant: 
üf  den  geneigte  Rämunc 
da  sach  man  alt  unde  junc 
slahen  unde  stechen, 
vil  lüte  schefte  brechen 

»  in  den  sdham  über  al. 
ob  da  deheiner  slahte  schal 
wsere  wan  Ton  scheften, 
man  m&hte  von  den  kreften 
den  palas  hosren  diezen. 

«0  des  muosten  ouch  geniezen 
die  vil  minnicllchen  frouwen, 


die  ez  gerne  woldenschouwen: 

die  mohten  hoeren  grözenklanc. 

Rlimunc  wider  üf  gespranc, 
46   wan  er  nider  üf  daz  gras 

von  Stnotfuhse  gevellet  was; 

der  wolde  in  hJin  gefüeret  dan.' 

dö  kam  der  vil  grimme  man, 

von  Lütringen  Irinc. 
50   vil  manic  halsberges  rinc 

sach  man  da  bresten  von  den 
siegen, 

^  daz  der  tiurltche  degen 

errette  Rämungen. 

diu  8 wert  vil  lüte  erklungen, 
65   d6  er  in  füeren  wolde  dan : 

mit  schar  beschütten  si  den  man 

daz  er  in  sider  riten  lie. 
man  sach  dort  unde  hie 

dringen  vil  groeziichen : 
60   noch  wolde  nie  entwichen  89*" 

Ortwfn  der  vil  küene  man 

Wolfharte,  der  in  gerne  dan 

gefüeret  hsete  an  stner  schar. 

dö  kam  ein  ingesinde  dar 
65   der  stolzen  Harlunge, 

hundert  ritter  junge 

ze  helfe  Wolfharten. 

wer  künde  dft  gewarten 

den  wäfen  an  ir  henden? 
70   g^n  den  sach  man  dö  wenden 

hundert  Walth^res  man. 

dö  begunde  enstete  stan 

da  daz  ritterliche  spil 

für  diu  hämit  an  ir  zil. 
Vil  schiere  komen  wären 


75 


die  von  Bechelären 
gegen  den  von  Spanjelant, 
den  ze  helfe  man  dö  vant 


8709  YOD  12.  15  da  19  wer  saecht  H 

38Boclito        48  da         59  groslicheo        64  da 
72  da        73  do        74  baont        77  Spanilant 

Heldeabaeh  I. 


21  Wappen 
65  soltzen  ff 


22  da 
Wappen 


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130 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


die  von  Arragüne  lande. 

8780   i6  was  ottch  der  vom  Sande 
ze  Yelde  hundiert  ritter  komen: 
der  heteü  yU  wol  war  genomen 
hundert  Hadebrandes  man, 
die  Dietleip  der  helt  dan 
86   bete  gesendet  zuo  dem  spil. 
Ak  b6rt  man  klanges  jbarte  vil 
YonSabsenund  derSwftbelant: 
mit  hurte  durch  die  schar  ge- 

rant 
kam  YÜ  manic  gelfer  man 
90   der  Sit  schiet  müellchen  dan. 
Von  den  Yon  Francriche 
sach  man  diu  swert  erblichen : 
ob  dem  herten  stftle 
der  liebten  goltmMe 
•5   yU  lützel  da  geschönet  wart, 
ez  wart  nie  tumei  so  hart 
so  des  si  da  begunden, 
wan  sin  niht  enkunden 
die  beide  üz  Hiunen  riehen, 

8800   und  wolden  doch  niht  wichen, 
dft  sach  man  Nantwines  man 
wenden  wider  unde  dan, 
ik  Yon  Beier  lande 
die  guoten  wlgande 
6  heten  ^re  gerne  genomen. 
dö  was  in  zegegene  komen 
Yon  Meiiän  daz  gesinde. 
die  fiuwerroten  winde 
sach  man  von  helmen  üf  gftn: 
10   sich  wolden  Rienoldes  man  90* 
nieman  zoumen  läzen. 
mit  hurte  an  alle  mdzen 
kömen  die  Rabenasre, 
der  Berbtunc  der  msere 


15   bete  hundert  dar  gesantt 

diu  swert  man  in  an  der  baut 

sach  glesten  g^n  dem  kerten 

spil. 

für  wftr  ich  iu  daz  sagen  wil, 

s wi  si  halt  beten  sich  genomen, 

90   zuo  einander  wdren  komen 
zweinzic  baniere. 
üf  helme  diu  geziere 
mit  swerten  gar  zeifüeret  wart, 
dar  under  wurden  ringe  schart 

96   Yon  ir  eteüches  hant; 

man  sach  du  maneges  sebildes 

rant 
dürkel  unde  zerbouwen. 
(ur  den  palas  Ak  die  fironwen 
üf  durch  sehen  wftren  komeD, 

80   Ak  wart  der  beide  war  genomen 
ze  Wormez  Yor  der  Yeste , 
wer  Ak  tste  daz  beste. 
Der  wirt  saz  selbe  an  den  graben 
(dar  umbe  s6  wart  ez  erhaben) 

86   und  ander  beide  ein  michel 
kraft, 
und  sÄhen  Ak  die  ritlerechaft. 
du  wart  gedrungen  unde  ge- 

striten, 
nach  gewinne  selten  geriten. 
A6  sach  der  PüUoyssBre» 

40   Stuotfuhs  der  degen  m»re, 
hie  houwen  unde  drmgen 
und  hört  yü  lüte  erklingen 
diu  sw^rt  den  beiden  an  der 

hant: 
uAch  fiure  blicken  man  Ak  Yant 

46   yU  ofte  bluotYarwen  schln. 
Stuotfuhs  und  die  gesellen  stn 


8779Arapuie        80.  da    vom  fehlt        87  Swaben      88  rant  £r     89  maoiger 
91  Pranckreichen        92  erpUckea        99  beiden  etlich  ans        8800  nicät  ent- 
weichen      5  er  vil  gern        6  da        7  Mayland        21  panere  ff       29  waa  ff 
39  da     PoUoysare 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


131 


die  drongen  die  Ton  Berne: 

das  «ach  Wolfhart  ungeme. 

atii  Witte  was,  er  wolde  in  dan 
NW  zemnea  von  den  sinen  man, 

den  Til  krefljgen  degen. 

dö  werte  sich  mit  solhen  siegen 

der  tinrUche  wigant 

daz  im  der  heim  und  der  rant 
»  von  fiure  gap  den  widerschln. 

W<ri{harte  künde  daz  res  sin 

Yon  der  Sterke  niht  gestän, 

die  der  yU  ubermüete  man 

in  bMen  sinen  armen  truoc. 
10  alsd  fireisliche  er  sluoc      90^ 

daz  beidia  ros  unde  man 

moosten  nider  üf  den  plftn. 

Swie  so  die  von  Beme 

geholfen  h^ten  gerne 
o  daz  WoUhart  wider  waere  ko- 
men, 

dd  hete  in  als6  fOr  genomen 

Ton  Palerne  dar  starke  degen 

daz  er  üz  hitterltchen  siegen 

sich  künde  nie  gerihten. 
To  zir  aller  angesihte 

znctein  hinüf  dazmare 

Stootfuhs  der  degen  starc. 

swaz  ieroan  sluoc  oder  dranc 

ode  swaz  da  Wolfbart  geranc, 
7»  iedoch  muose  er  mit  im  dan. 

dö  sprach  d^  manic  küene  man 

'wtfen,  welch  ein  vdlantr 

tU  woi  sach  ez  Hildebr^t, 

der  ouch  da  schouwende  reit. 
80  im  wart  nie  tumei  s6  leit 

daz  er  im  da  ze  stunde 

gehelfen  nifat  enkmide: 

er  sagte  ez  Dietriche. 

8846  vfl  gernß  62  da  70  ze  ir  aller  angesichtea  75  m^s  er  mir  im 
84. 88  ia  97  dd]  vnd  99  Tennelant :  Sandt  8900  da  2  wannden  3  da 
44ieweyle    9eDtwapDot    lOda    da     11  fauste    löloeset    17da    18fiurgfindiJant 


dd  wünschten  al  gellche 
86   die  tiuren  degene  mere 
daz  ez  lüae  finde  waore. 
des  mohte  aber  niht  gesln. 
dö  tete  er  afner  Sterke  schln, 
der  voget  üz  Palerne; 
90   daz  sach  der  wirt  yil  gerne, 
er  brähte  im  Wolfharten  dan. 
d6  wundert  ?il  manegen  man 
daz  ez  also  was  geschehen, 
ditze  beten  ouch  gesehen 
96   die  von  Bechelären. 
wie  yUzic  si  des  wären 
dö,  die  Rüedeg^res  man, 
daz  si  ahte  zomnten  dan 
der  von  Tenelandel 
6800   dö  wart  der  yome  Sande 
vil  hende  in  zoume  geslagen. 
die  d4  w&ndeo  prls  bejagen, 
Vil  manegen  dö  misselanc. 
wtle,  du  habest  undanc, 
5   daz  ez  ie  gepruevet  wart  1 
nu  was  der  küene  Wolfhart 
vol  gefuort  unz  an  den  graben, 
dft  wolden  in  die  knehte  haben 
unbescheidenllche  entwtfenöt: 
10   dö  sluoc  er  da  vil  schiere  tot  91" 
zw^ne  mit  der  fiuste  nider. 
Gunthar  der  künic  sprach  dö 

sider 
'  wes  mac  ich  anders  verjehen , 
wan  daz  in  ist  yil  rehte  ge- 
schehen?' 
15   den  heim  löste  man  dö  sider, 
der  künic  hiez  in  sitzen  nider. 
dö  man  im  daz  swert  abe  ge- 
baut, 
die  yon  Bürgende  laut 


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132 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


firdgten  in  dermaere 
8»2o   wie  er  genennet  waere. 
d6  longeDt  sin  der  wtgant, 
er  sprach  'ich  bin  ron  Hiunen 

lant, 
Gotele  ist  min  toufhame;* 
er  wolde  des  haben  schäme 

»   daz  man  in  dk  gevangen  sach. 
G^rnM  der  recke  sprach 
*  ir  stt  uns  anders  hekant, 
}ä  sft  ir  Walfhart  genant.' 
lougen  er  des  niht  mohte, 

so   wan  ez  im  niht  entohte. 
dö  sprach  der  kuene  Wolfhart 
*mir  ist  leit  daz  ich  der  hervart 
ie  gevolgte  in  ditze  lant: 
mich  gevienc  nie  mannes  hant 

35   unze  hiute  an  disen  tac , 
daz  ich  iemer  m^r  wol  klagen 

mac 
daz  ich  tumierens  ie  began.' 
der  känic  und  die  shien  man, 
die  erlachten  des  dö  er  ez  sprach. 

40   wie  dicke  er  wüWiscfaen  sach 
d6  man  diu  wäfen  bt  im  truoc! 
er  gedähte  es  ofte  genuoc 
wie  er  danne  möhte  komen. 
ich  sage  iu,  ab  ichz  hän  ver- 
nomen, 

45   da  wart  gevangen  manic  man. 
die  Hiunen  gisel  zoumten  dan 
zehen  wigande , 
daz  warn  der  vome  Sande. 
Die  geste  täten  si  wol  in. 

50   Rüedgeres  beide  zoumten  hin 
zwelif  ritter  imde  dri, 
swie  selten  tumieren  bi 


-    wffire  dk  ze  Rtne 
Rdedger  und  die  stne; 

65   dazwas  vonirkunstgesdiehen 
daz  siz  beten  ^  gesehen 
z'Arftbt  in  dem  lande. 
Walth^res  wtgande, 
sibene  fuorten  sie  sIt 

eo   der  ROedg^res  durdi  diu  hä- 
mit  91' 

die  Berhtunges  zoumten  dan 
zweinzic  Nantwfnes  man. 
den  was  ^  üf  gewin  ze  gäch: 
?il  ofte  ist  ez  unnäch 

65   swaz  man  waenet  haben  in  der 
hant. 
die  Sahsn  und  die  von  Dö- 

renge  lant, 
die  künden  wol  daz  selbe  spil: 
des  wart  der  geste  von  in  vil 
gevangen  unde  gefüeret  dan. 

70       swes  da  ieman  began , 
daz  was  Hildebrande  leit 
zuo  stnem  herren  er  dö  reit, 
ja  sprach  er  willicltche 
zem  forsten  Dietriche 

75   'oiHw^,  lieber  herre  min , 
wie  gr6zer  schade  uns  daz  muoz 

sin, 
ob  morgen  hie  der  stritgeschiht, 
daz  man  bl  uns  niht  ensiht 
Wolfharten  den  neven  min! 

80   in  lät  Gunthar  und  die  sin 
mit  willen  nimmer  von  in  ko- 
men 

'Waz  danne?'  sprach  her  Diet- 
rich. 


8921  da  30  tochte  31  da  36  mSr  fehlt  37  turniereo  41  da 
bey  in  48  waren  der  von  56  ee  heften  57  ze  Arabia  58  Walther  H 
60  handt  64  offte  so  ist         66  Tftrinpen         74  zu  dem  75  äwe 

83  Diettreiche  U 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


133 


'sd  tuont  si  rehte  alsam  ich. 

«85  biet  ich  gevangeii  einen  man 
des  ich  schaden  möhte  hän, 
den  lleze  ich  ungerne.' 
so  sprach  der  von  Beme 
'  ir  habet  daz  seihe  wol  gesehen, 

90  ez  ist  tU  manegem  hie  gesche- 
hen 
und  muoz  ouch  noch  e'z  ende 

UV 
Hiidebrant  sprach  'ez  ist  min 

rät, 
swie  wir  loRsen  noch  den  man, 
wir  suhl  niht  under  wegen  län 

»  Wolfharten  miner  swesterkint 
aller  die  bi  iu  hie  sint, 
der  deheiner  iu  niht  baz  gestät. 
ez  waere  Hildebrandes  rät 
(kz  man  tumierte  äne  fride. 
«N»  s6  wurden  eteüches  lide 
mit  siegen  hinte  sö.gebert. 
swie  alter  mir  tumiercn  wert, 
doch  muoz  ich  zuo  zin  dar  in: 
ich  hilfe  mtnem  neven  hin 

s  mit  bürgen  ode  mit  ritterschaft. 
ja  frumet  uns  morgen  s6  sin 

kraft, 
uns  drt  man  iemer  deste  baz/ 
dö  riet  er  yltziclichen  daz, 
daz  si  den  wiganden 

10  den  firide  wider  sanden. 

Vor  Wormez  üf  dem  san- 
de  92« 

wart  ?on  beide  bände 
üf  die  helme  s6  gebert 
daz  man  in  nu  lihtehete  gewert 

^  daz  si  daz  spil  beten  län. 


in  diu  hamit  getan 
wurden  die  beide  dicke: 
als  manec  küener  recke 
gezoumet  in  den  fride  wart, 

20    sam  der  reit  die  widervart. 
wol  hundert  ritter  unde  baz 
(Günther  der  sach  daz), 
die  zdch  man  wider  unde  dan. 
her  Dietrich  biten  dö  began 

25    den  edelen  Rüedegere 
ob  ez  der  degen  here 
mit  ihte  gefuegen  künde , 
daz  in  der  selben  stunde 
der  fride  wurde  widerseit. 

se   dö  sprach  der  helt  4chbinbereit 
swes  ir  gebiet,  her  Dietrich.' 
Dietleip  den  degen  lobellch 
fragen  si  begunden 
ob  siz  ahten  künden 

86   daz  ez  sin  wilie  waere. 

^'jäj  sprach  der  helt  vil  maere, 

'swaz  ich  schaden  geraten  kan, 

ungerne  scheide  ich  mich  her 

dan; 

Der  marcgräve  dd  danne  reit. 

40 .  si  sähen  daz  daz  velt  breit 
mit  den  wunden  was  bestreut, 
des  was  Hagene  gefreut 
an  des  wirtes  veste 
degen  aller  beste 

45   reit  da  er  den  künic  lant. 
Gunthar  der  wigant 
nam  des  beides  wol  war: 
mare  brähte  er  in  dar 
diu  manegen  kömenzunstaten. 

50   als  in  der  künec  ersach,  der 
baten 


8866  mochte         89  Mlb  das        91  ee  es        94  sollen        9001  fpewert  ff 
2  mir  alter         4  hnlCPe  meinen         7  daz  vnnser  was         10  die  H        14  hete  ge^ 
vert]  wert         16  hant         18  manec  fehlt         30  da         32  der  H        40  haben  ff 

43  geste        49  ze  vnstaten 


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134 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


daz  er  im  sagte  mäste , 
waz  sin  gewerp  dar  wäre. 
Rüedeger  lachen  began 
den  küenen  Wolfhartoi  an 
9055   da  er  bt  den  andern  saz : 
wol  markte  der  helt  daz. 
wie  schiere  er  winken  began 
des  kunic  Etzelen  man, 
daz  er  solde  verdagen 

60   ob  er  im  iht  wolde  sagen: 
wol  versweic  ez  Rüedeger.  92^ 
d6  sprach  der  marcgräve  h6r 
'her  kunic,  mich  habent  her 

gesant 
die  iawem  geste  in  daz  lant. 

66  Die  dunkt  ir  ruowe  ze  yil : 
si  waem  ouch  gerne  bl  dem  spil 
ob  ez  mit  fuoge  möhte  ergan. 
wolt  ir  den  fride  abe  län 
des  iu  gap  Sicherheit  min  hant, 

70   dar  umbe  bin  ich  her  gesant 
daz  ez  in  liep  waere.' 
dö  sprach  der  helt  meere 
'gerätent  daz  die  geste  min, 
ich  Uze  ez  äne  fride  stn.' 

76  Sifriden  frJigen  man  began 
und  ouch  den  Hildegunde  man, 
Waith^ren  von  Spanjelant. 
dö  sprach  der  recke  sä  zehant 
'wes  fraget  ir  midi  eine?' 

80   dö  sprichens  al  gemeine 

'wir I&zenz alsd  hine gAn, 

nu  si  niht  frides  wellen  han.' 

Dem  künege  neic  d6  Rüedeger. 

Wolfhart  vemam  nie  gemer 

m^r 

85   deheiner  hande  maere: 


ich  geloube  daz  er  ^ 
ung^ne  innerhalp  der  graben. 
Sit  dö  wart  ein  spil  erhaben, 
daz  geschadete  manegen  maa 

90   der  böte  gäben  b^^ 
und  sagte  ez  gähllehen 
dem  forsten  Dietrichen 
und  den  andern  über  al. 
von  gäben  wvt  grözer  schal 

95   der  küenen  getelinge: 
der  slonf  in  die  ringe 
wol  vier  tüsent  oder  baz, 
wan  si  wären  gehaz 
ein  teil  den  bui^ffiren. 
9100   dö  Uten  des  die  msren 

wie  si  in  ze  schaden  möhten 

komen. 
abrörste  bete  sich  für  gmomeo 
her  Dietrich  mit  den  sinen : 
er  lie  daz  vaste  schlnen 
5   daz  im  daz  liep  w»re 
ob  Wolfhart  der  msre 
ledic  wurde  äne  golt: 
die  beide  wären  niht  ze  holt 
Stuotfuhse  und  sinen  man. 

10   vil  lüte  erdiezen  dö  b^an 
der  küenen  burgaere  schal,  93* 
für  den  Brunhilde  sal 
sach  man  in  kurzen  ziteii 
wol  fünf  tüsent  ritea 

16       Ze  velde  was  her  Dietrich 
komen. 
swer  ie  biete  vernomen 
von  deheinen  swerten  klanc, 
der  mohte  im  wol  sagen  danc 
und  stnen  wiganden. 

90  ja  enbUenden  siz  ir  banden, 


9O56Bierek0t         62  da         64]a6herin         65  D«s    rfte        66 
72  da        76  Hildecpanden  öfter        77  Spanilant        78.  bO  da       81  hin 
84  gerne        87  ynnerthalb        89  vil  manis«a        95  gahlingen  ff 
9102  aUer  erst        12  der  Praonhiiden        16hette 


Sdnajft 
96aloff 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


135 


aJ$  es  ir  dien  wol  gezam. 

si  mohten  wichen  ine  seham 

die  im  da  habten  engegeae: 

er  unde  sine  degene 
*it5  karten  umbe  Yier  scher. 

daz  Telt  wart  allez  bl6z  gar 

Ton  den  sarjanden: 

s6  die  beide  erkanden, 

die  rümten  daz  gevilde. 
»  si  fiioren,  sam  si  wilde 

w»ren,  die  von  Beme. 

das  wolden  in  ungeme 

die  Yon  Francriche  vertragen: 

dd  wart  gehurt  unde  geslagen 
95  Ten  yU  maneges  bende 

daz  des  sales  wende 

erduzzen  Ton  dem  schalle, 
si  wären  komen  alle  . 

die  ritterschaft  dft  woMenphle- 
gen. 
40  des  wille  und  tat  was  gelegen, 
Dem  gestr Abte  da  daz  marc. 

ir  inriten  was  sd  starc 

daz  nieman  schaden  war  nam. 

ik  Ton  ez  niht  missezam, 
45  sach  man  da  ieman  wunden. 

YÜ  maneger  wart  da  fanden 

in  ritterlichem  prlse. 

Hildebrant  der  wise 

reit  dristunde  durch  die  schar: 
50  er  tete  staeticllchen  war 

des  Ton  PuUelanden, 

ob  ieman  sinen  anden 

an  im  rechen  künde. 

ja  bete  er  in  der  stunde 
55  gemacbet  manegen  verchwunt. 
tuet  uns  an  dem  msere 
kunt 


und  beeret  ez  noch  von  im  aar 

gen, 
daz  Stuotfübs  niht  mohte  tra- 
gen 
nehein  ros  einer  mlle  breit, 

60   ez  entsetz  mit  grdzer  arbeit, 
nu  was  euch  kumen  flagene, 
er  unde  sine  degene.         [93*" 
d6  hört  man  schefte  krachen 
niM)b  ritterlichen  sachen: 

«5   si  würben  vaste  umb  ^e. 
da  Yon  wart  deste  m^re 
der  recken  unde  ir  rosse  wunt. 
YÜ  maneger  gsbe  ik  zestunt 
tüsent  marc,  möht  er  si  bän, 

70   daz  man  in  dannen  bete  län. 
Niemen  forsten  man  d&  sach, 
wan,  als  ich  iu  ^  Yerjacb, 
Stuotfübs  und  her  Dietrich, 
die  küenen  beide  lobellch, 

75   und  euch  von  Metzen  Ortwin, 
und  Hagene  der  neve  sin, 
und  euch  der  alte  Hildebrant 
der  mit  Dietriche  In  gerant 
was  Yil  zornicllche, 

80   und  Rämunc  der  riebe: 
die  selben  striten  säre. 
da  kam  oucb  hin  niht  m^re 
der  fürsten  Yon  den  landen, 
mit  sinen  wiganden 

85  sach  man  hie  Stuotfiihse  ha- 
ben: 
si  bedorften  schranken  noch 

graben 
da  si  wichen  solden  in. 
wie  dicke  Wolfhart  wünschte 

hin 
daz  erb!  in  waere! 


9143  ayemancU        53  io  H       58  mocht  getragen        59  nie  kaio 
et       71  Nymmer        85  Stfitfoelu 


eOertet 


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136 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


9190   Hildebrant  der  maere, 
der  hete  nu  durchdrungen 
mit  den  Amelungen 
der  vesperle  veste. 
hie  slihen  si  die  geste, 

95   die  recken  üz  Paleme: 
hem  Dietriche  Az  Beme 
d6  zeigte  er  den  von  Pullelant. 
er  sprach  'seht,  wä  der  vdlant 
hie  habet,  der  Wolfhart  nider 
sluoc 
9200   und  in  mit  siner  kraft  truoc 
zuo  ime  üf  daz  marc/ 
d6  wart  ein  dringen  harte  starc 
von  Dietriche  und  sfnen  man. 
vil  lützel  wichen  im  von  dan 

5   die  stolzen  PuUaere : 
des  wart  der  schade  maere 
daz  si  i^f  einander  da  geriten. 
da  habte  in  höchvertigen  siten 
der  voget  üz  Paleme, 

10   der  beit  ir  da  gerne. 

Dö  hurte  der  furste  Diet- 
rich 94» 
Äf  den  helt  vil  lobellch, 
als6  daz  in  vor  banden 
abe  den  Schildes  randen 

15   dräte  daz  gespenge : 
breite  und  die  lenge 
die  steine  sprangen  üf  daz  gras, 
her  Dietrich  sü  gemuot  was, 
er  wolde  sinen  gisel  hän 

90   erioeset  hie  mit  disem  man. 
dö  sluoc  der  herre  Dietrich 
vil  manegen  slac  freisUch; 
daz  vergalt  im  wol  der  man: 
die  arme  strecken  er  began 


95   mit  einem  swerte  vil  breit, 
daz  vil  freisUchen  sneit 
sin  eilen  was  vil  groBzUch. 
daz  ros,  dar  üf  her  Dietrich 
hete  gehurt  üf  den  degen, 

90   daz  was  nach  nider  gelegen, 
swie  wol  ez  was  gelobet  ie, 
ja  kam  ez  nider  üf  beidiu  knie ; 
ouch  genicte  der  man. 
du  der  slac  was  ergän, 

85   du  erholte  sich  daz  marc. 
mit  einer  krefte  s6  starc 
sluoc  er  üf  Hiltgrlmen. 
der  heim  begunde  erschtnen 
sam  der  helt  aller  brunne. 

40   dö  hete  ouch  sich  diu  sunne 
geneiget  an  den  Shunt, 
er  waere  worden  tütwunt 
von  des  Pülloysaeres  hant , 
niuwan  sin  lieht  wlcgewant 

45   daz  ernerte  den  degen. 

im  muoste  entwichen  üz  den 

siegen 
her  Dieterich  von  Berne. 
daz  sähen  die  sine  ungeme. 
Lüte  rief  dö  Wlcnant 

50   'stüenden  an  mir  alliu  laut, 
ich   wilz  versuochen  an  den 

degen, 
ob  min  gelücke  slnen  siegen 
hie  llhte  widerstät.' 
*des  sult  ir,  neve,  haben  rät,' 

55   sprach  der  alte  Hildebrant: 
'er  verhouwet  iu  daz  wlcgewant 
und  wundet  iuch  s6  s^ 
daz  er  uns  nimmer  mere 
den  schaden  vol  gebüezen  kan.* 


9196  herren  Diettrich  von        97  da        99  Wolfharten       9202  da      8  hoffer- 
Ugen         10  dl  fehlt         11  Da         13  vor  den  handen         17  die  steine  fehlt 
2t  da         24  armen        34  35  da        40  da        41  abent  ff        42  rotwont  H 
43  Polloysers        46  mflsset        49  meCPet        51  dem        53  vil  1.        59  wol 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


137 


9160  iedoch  dmiigen  Af  den  man 
Wicher  imde  ouch  Wicnant.  M^ 
dd  gedähte  im  des '  ich  bin  ge- 

schant' 
derfürste  von  Berne 
und  sach  ez  vil  ungeme: 

65  für  si  gedranc  her  Dietrich, 
mit  manegem  dlage  freisUch 
enphienc  in  der  von  Pfiilelant 
?il  krefticUehe  an  slner  hant 
hiM^  Dietrich  daz  alte  sahs: 

70  dazsneitdiehehnealseinwahs, 
daz  weich  gebert  waere. 
ouch  was  der  helt  vil  m»re 
erzömt  i^f  den  von  Püllelant: 
zwischen  heim  unde  rant 

75  het  in  erlanget  daz  swert; 
daz  houbet  spranc  im  hinwert, 
daz  roB  in  houbetlösen  truoc. 
dö  was  liebe  genuoc 
geschehen  Hildebrande: 

80  in  dühte  wie  sin  ande 
gar  gerochen  waere. 

die  stolzen  PüUaere 
ir  herren  sühen  t6t  erslagen: 
nu  kan  in  nieman  gesagen 

S5  wie  si  ir  schaden  rächen, 
si  sluogen  unde  stächen 
üf  die  von  Amelunge  lant 
daz  den  beiden  an  der  hant 
begunden  bresten  diu  swert 

90  si  wären  übele  gewert 

von  Dietriche  und  stnen  man. 
ir  banier  in  d6  abe  gewan 
der  vO  kAene  Wicnant: 
dd  muosten  die  von  Pdllelant 

»  vil  sdiedellche  entwichen 


dem  herren  Dietrichen. 

Hildebrant  der  sprach  duo 
dem  sune  Dietmäres  zuo 
*nu  wol  dir,  edel  Dietrich, 
9300   maerer  helt,  du  hast  mich   . 
errochen  nach  den  ^n  din. 
furste,  nim  daz  swert  min, 
und  wilt  du  witze  walten, 
die  siege  solt  du  behalten 
&   zuo  dem  strtte  morgen  fruo.' 
des  gevolgete  er  im  duo. 
d6  Hildebrant  daz  swert  gewan, 
dd  hiez  er  mit  der  banier  dan 
kereng^n  den  schranken: 

10   die  Swäbe  und  ouch  die  Fran- 
ken [95* 
die  wichen  beidenthalben  hin. 
Wolfhart  der  sach  üz  unt  in 
wenden  die  von  Berne : 
er  waer  bl  in  vil  gerne. 

15   swie  er  doch  äne  heim  saz, 
dö  gedähte  er  ane  daz, 
*swie  der  könec  tuo  und  die 

sine, 
gescheut  mich  die  mtne, 
die  beide  helfent  mir  hindan, 

so  Sit  ich  gesichert  niht  enhän." 
«neu  tobelfchen  muot 
gewan  dö  der  helt  guot. 
Von  dem  sedele  er  gespranc. 
dö  wart  im  der  arm  lanc: 

»   der  sin  da  huote  al  den  tac, 
dem  gap  er  einen  füstslac 
daz  er  vor  im  nider  sch6z. 
dö  wart  ir  nächllen  gröz, 
die  bi  dem  künege  wären. 

so   mit  übelem  gebären 


9261  Wickor         62  da  gedaeht  er  im         91  an  Diettrichen  vnd  seine  m. 
92  ptner  H     94  da     97  do     9301  der  ^     6  do     7  da    12  kein  absatz  in  der  fu, 

15  hehne         16  da    an        23  gesedel       24  da       25  allen       30  Helen  hier 
md  12949,  verbessert  von  Lachmann  zur  Kl,  1432 


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138 


BTTEROLF  UND  DIETLEIB 


brach  der  edel  wlgant 
ein  ftwert  einem  üz  der  hant: 
da  mite  er  an  den  standen 
aluoG  vil  manege  wunden, 
9895   diu  wol  Termiten  waore 
ob  der  heit  masre 
den  heim  hffite  getragen, 
er  spranc ,  als  wir  beeren  sagen, 
als  ein  wilder  liebart. 

40  dö  sach  der  kuene  Gdrbart 
daz  Wolf  hartes  dan  k(mien: 
dö  er  den  schal  hetevemomen, 
dö  sach  er  loofen  den  man. 
dö  rief  er  Dietrichen  an , 

tf  der  Ute  im  iö  engegenwert 


?U  höhe  df  an  der  hant 
Bagene  üz  Bürgende  lant 
yil  nähen  an  in  was  kernen : 

50   erwoldeingemehlüdgenomen. 
daz  irten  die  Amelunge. 
WoUhart  der  jmige 
über  die  schrancboume  spranc 
daz  diu  brünne  an  im  erklanc 

55  Dö  kam  sin  oefaeim  Woifwtn, 
der  bridite  dd  dem  neven  sin 
ein  ros  mid  einen  hehn  guot: 
dö  wolde  alrörste  stnen  muot 
erküelet  haben  Wolf  hart. 

60   di  waen  iht  zoumeas  site  wart 
liäch  vesperie  rehte, 
wan  daz  die  guoten  knehte  96  ^ 
?il  gemeinlidien  sIt 
vahten  alle  einen  strit. 

65       diu  sunne  was  so  nider  kö- 
rnen 
daz  ir  den  schln  bete  benomen 


der  wölken  truebe  gdn  der  naht 
d6  man  so  emestlldien  vaht, 
dö  hiez  diu  küniginne 

TO  die  firouwen  üz  der  zinne 
hin  wider  in  den  sal  gto: 
do  begunde  man  den  firideban 
ruofen,  der  da  wolde 
haben  oder  solde 

75  deheiniu  ritterltchiu  reht, 
ez  wffire  ritter  oder  kneht, 
daz  si  rümten  den  plan, 
sus  was  der  fride  dA  getto: 
daz  künde  der  helt  maere , 

80  des  küneges  ruofaere. 
die  geste  riten  fiber  sant: 
mit  den  von  Bürgende  lant 
körten  die  ander  wider  in. 
von  Pulle  diu  königin 

85  vernam  dö  örste  ma^e 
daz  ir  man  erslagen  wseore. 
si  erschrei  und  sprach  sä  zehant 
*  wo  daz  in  Burgonde  lant 
diu  höchzlt  ie  wart  betaget. 

90  ja  wirt  von  mir  niht  verklaget 
gar  ze  mtnen  lösten  tagen, 
daz  mir  hie  Itt  erslagen 
der  tröst  und  ouch  der  herre 

min. 
wie  möhte  ez  geschehen  sin 

95  daz  ich  so  ungefiröuwet  bin, 
wan  daz  unser  ungewin 
uns  riten  riet  her  an  den  Rhi. 
ich  w&nde  daz  der  herre  min 
voget  Wffire  in  allen  landen 
9400   ob  gttoten  wiganden; 

Nuist  des  leider  nihtgeschehen.* 
von  ir  weinen  muos  man  sehen 


9334  maniipen  ^         40— 44  da  44r»effet         45  do  hin  gegtaw^rt 

48  Bargundi        49  der  vil        55  Da  58  da  wolt  aller  erst        60  zasmos 

63  semainidichen         68.  69.  72  da  82  Bnrgandien         88  BargnaiAlaiidt 
90  da  ^       91  zu       95  vngefre&t 


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BITEROLFUND  DIETLEIB 


139 


trüren  ril  maaic  schcene  wlp. 
iedodi  getrtote  si  den  Up , 
MOS  86  Sit  tU  manegia  hUt  getan. 
der  Wirt  hiez  snochen  üf  dem 
pldn 
sfn  Uate  und  siner  geste: 
sin  £ride  was  so  veste 
daz  man  den  töten  an  der  hant 
10  diu  wdfen  dannoch  ligen  vant: 
in  hete  nieman  niht  genomeo. 
mit  fünf  hundert  liebten  kö- 
rnen 96* 
die  burgaere  wären, 
die  töten  hiez  man  bftren, 
15  die  ¥7unden  f uort  man  sus  von 
dan. 
Staotfnhs,  den  küenen  man, 
den   lie  die  frqnwen  niemjoi 

sehen, 
diu  vesperie  was  geschehen 
ze  schaden  und  nieman  ze  fru- 
men. 
»  swer  noch  schefte  solde  Ter- 
dmmen 
so  tU  mit  ritters  henden , 
wer  künde  ouch  daz  verenden  ? 
Der  wirt  rihte  sich  dar  zuo 
wie  er  an  dem  nshsten  mor- 
g^  fruo 
>s  erwerte  laut  und  ouch  die  stete. 
81  täten  wol  nach  siner  bete 
die  er  ze  gaste  hete  aldä: 
die  bat  er  zeiner  spräche  sä 
kernen  itf  den  palas. 
M  er  sagt  swes  im  ze  muote  was, 
er  wolde  wem  stniu  laut 
ir  deheinen  er  dö  vant, 
sin  woUen  im  alle  U  gestän. 


*  den  sdiaden  den  wir  genomen 
hän,' 
85  sprach  der  künic  riebe, 

'den  dulten  gnetliche; 

dar  nach  geschaffe  wir  ez  baz. 

ich  r&te  iu  doch  allen  daz, 

daz  iuwer  keiner  durcbeln  kraft 
40  sunder  suoche  ritterschaft: 

si  habent  von  manegem  lande 

die  besten  wigande , 

die  ie  gevolgeten  einem  her.' 

*si  vindent  antwurteunde  wer,' 
46  sprach  Heibort  üz  Teneiant, 

'geseht  ir  roup  oder  brant 

immer  bi  dem  Rine. 

ich  wil  daz  houbet  mtne 

dar  umbe  Idzen  wette  sin, 
50   si  habent  ninder  under  in 

bezzer  degene  denn  wir  hän. 

nu  merket,  so  wir  hie  bestin, 

tuont  si  uns  zen  porten  in. 

da  bi  so  beeret  minen  sin: 

65  so  fih'bte  ich  ir  keines  kraft« 
ich  enwelle  in  geben  ritter- 
schaft.' 

.    dö  sprach  Boppe  üz  Teneiant 
'swelbes  ir  eines  hant 
mir  verrücke  mtnen  buot, 

60   den  habet  für  einen  helt  guot.' 

Dö  sprach  von  Troneje  Hagene 

'got  gebe  daz  ir  degene     96^ 

morgen  umbe  dise  zft 

ze  bove  n^h  minem  wülra  slt ; 

66  so  habe  wir  fimmen  und  ^re. 
uns  gebristet  helfe  söre 

an  dem  üz  Pnlleriche : 
der  waere  uns  sicherllche 
morgen  so  gestanden. 


Ml  na]  seiner       31  so  nü  vimta        37  ges/e        28  za  einer        33  sy 
45iliospneh       531iie]sy       53  ebb      56  welle      57  da    dx]  von      58  welcber 


&9BitiSr       61  Da 


i  was 


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t40 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


9470   daz  unser  aller  ande 

deste  baz  gerochen  waere." 

66  sprach  Slfirh  der  maere 
*  der  uns  den  schaden  hat  getlin, 
und  sol  ich  mlnen  lip  hän, 

75   ich  sol  im  itewizen  daz 
daz  ich  vor  Etzelen  saz 
und  redete  in  mtner  kintheit; 
dd  im  daz  wart  geseit, 
zehant  d6  suochte  er  mich. 

80  ja  hiete  der  helt  sich 
ze  strite  also  wol  bewart, 
ich  enkunde  nie  machen  schart 
stnen  heim  noch  die  ringe, 
nu  freut  mich  der  gedinge: 

85   ich  bin  gewahsen  zeinem  man, 
ich  versuoche  ob  ich  genidem 

kan 
den  slnen  höchvertigen  muot, 
dar  umbe  daz  der  helt  guot 
mich  fuorte  in  Hiunen  riebe 

90   vil  gewaltidlche 

und  wolt  mit  mir  gedinget  hän 
dar  umbe  daz  er  hete  getan 
dem  künege  üz  Hiunen  landen, 
ich  wil  mlnen  anden 

95   morgen  rechen  ob  ich  kan,' 
also  sprach  der  Krimhilde  man. 
$i  redeten  daz  si  dühte  guot 
bi  in  nahen  stnen  muot 
truoc  der  helt  von  Beme. 
9500   der  wirt  weste  gerne 

ein  ende  selber  ritterschaft: 
der  vinde  hete  er  gröze  kraft, 
ez  was  nu  an  die  zite  komen 
daz  von  manegen  wart  vemo- 
men 

5   wie  si  strttes  wolden  phlegen. 


dd  sprach  Hildebrant  derdegen 
'  ir  wizzet  wol  wie  ir  iuch  schart, 
daz  si  TÜ  wol  von  iu  bewart 
daz  ir  anders  niht  getuot. 

10   ir  aller  sin  und  euch  ir  muot 
st^t  uns  vil  vaste  engegene: 
ez  lebet  niht  küener  degene  97  * 
dan  wir  bi  in  vinden  da.' 
Wolfhart  sprach  dö  sä 

15   'ir  einer  mir  ze  küene  was, 
vor  dem  ich  mit  not  genas: 
er  hete  ouchlihte  mich  erslagen. 
ja  begunde  er  mich  tragen 
als  ein  ar  tuot  ein  huon. 

so   ich  sol  in  strite  alsd  tuon, 
ich  wolde  ö  under  d'erde 
^  ich  m^r  gevangen  werde. 
Got  Idn  d^,  edel  Dietrich-, 
daz  nieman  vordert  umbe  mich 

2^  swaz  man  sol  ze  ledigunge  hän. 
du  hast  ze  mir  also  getan 
daz  ich  ez  immer  dienen  wil 
unz  an  mines  endes  zil.' 
ir  maßre  hörte  man  si  sagen 

80   (die  töten  hört  man  lützel  kla- 
gen): 
des  wart  von  in  vil  vemomen. 
si  witren  zuo  einander  komen 
in  ein  gezelt  daz  was  wit, 
dar  inne  sprächen  sie  sIt 

35   du  hörte  man  si  reden  vil 
von  des  turnierens  spil, 
ir  waere  genuoc  versöröt 
unde  ouch  etellche  tot. 
durch  daz  si  beten  faerban ; 

40   die  knehte  sanden  si  dö  dan 
daz  si  die  beide  guote 
suocbten  üz  dem  bluote. 


9470  aSden  72  da  75  ittwitzen  79  da  80  het  S5  ze  einem 
9503  nv]  im  6  da  7  wie  ich  eaeh  8  von]  an  13  ine  20  streiten 
21  die  erde         23  edler        25  ze  ledigonse  sol  kan        26  zn        36  tamierea 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


141 


ich  wdBaky  m  niemon  fanden 
wan  manegen  sd  wunden 
»545  daz  si  mohten  rften  noch  gän. 
ir  knaben  traogen  ir  swert  dan 
nnde  onch  al  ir  wicgewant, 
daz  man  bl  in  ligende  vant, 
and  Uezen  da  die  wlüren  tdt. 

50  her  Dietrich  bat  unde  gebdt 
den  sfnen  ze  herbergen  gän, 
'ez  sol  ein  iesltdier  man 
dem  Übe  schaffen  htnte  gemach.' 
also  daz  der  heh  gespradi, 

»  Heime  der  msere 
der  hiez  die  Rabenaere 
zuo  den  herbergen  varn, 
*gd    wir  uns  morgen  wellen 

schäm, 
wer  sol  uns  künden  die  zit?' 

«0  alle  rieten  si  daz  sIt 
an  Rüedeg^n  eine, 
daz  widerredete  keine        97  ^ 
daz  er  biete  yemomen, 
daz  si  ze  velde  solden  komen 

«6  swenn  in  der  recke  künde  daz. 

mit  urloube  si  äne  haz 

schieden  von  einander  duo : 

etellch  unz  an  den  morgen  firuo 

slief  niht  einer  bände  breit. 

70  von  einem  garzün  wart  gcseit 
Sit  swaz  ir  iesllcher  sprach. 
d6  kam  er  daY  sitzende  sach 
der  besten  zwelf  dort  inne 
die  Ton  allem  ir  sinne 

75  rieten  wem  des  küneges  laut 
Walth^  der  wfgant 
sprach   Mät  iur  sorge  under 
wegen. 


hie  sol  ein  ieslldier  degen 
wane  mir  volgen  mite. 

so  ich  wil  daz  man  si  lihte  erbite 
daz  si  den  rinden  sin  ze  wer. 
und  gesiget  hie  der  Hiunen  her, 
ich  weiz  die  beide  also  gemuot, 
wir  haetenz  alle  gelicfae  guot. 

86   da  von  sol  ein  iesltch  nutn 
hie  striten  als  er  beste  kan.' 
Walth^r  redete  möre  sider 
'e  si  mich  zen  Hiunen  wider 
fuorten  äne  minen  danc, 

90   ich  lieze  se  zehen  lande  lanc 
noch  herverten  fürbaz ; 
wan  Etzel  wolde  slnen  haz 
allen  rechen  ane  mir. 
edel  künec,  ich  rftte  dir 

95   daz  wir  mit  geliehen  sohara 
äne  sorgen  zuo  in  Tarn*' 
d6  sprach  der  kunec  'daz  sol 

geschehen, 
si  suln  iä  heime  selten  jehen 
daz  si  uns  werlds  funden  hie. 
9600   swer  nftch  lobe  geworben  ie 
habe,  der  \äz  daz  werden  seht n, 
so  belibent  mir  diu  erbe  mtn.' 
ir  rät  si  traogen  alle  enein: 
ir  wiile  sIt  so  wol  erschm 
5   daz  man  inz  priste  manegen  tac. 
ir  iegellcher  sich  bewac 
üf  ere  gen  der  ritterschaft. 
'  und  hetens  al  der  werlde  kraft,' 
sprach  Slfrit  Az  Niderlant, 

10    'wir  sullen  sehen  waz  ir  haut 
hie  ze  Wormze  mac  bejagen. 
solde  wir  da  von  verzagen  98* 
daz  si  ie  wider  einen  man 


9549  da  die  da       61  od  H      63  kette       68  ettlioker       69  tlioffe    heande 
70  garsiue         73  da  er  noch         73  zwellTe        77  der  sprach        81  sin  fehlt 
88zan        93  reckend        97  da        98  afillea        99  si /eAft    verlos  vinden  ^ 
9608  al  der]  aUer        10  ir]  wir  H 


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142 


BITEROLF  UM)  DffiTLEIB 


wol  diizic  oder  mdre  hSoi, 
9616   dazwere  ein  lasterlicher  muot.      so 

eines  firumen  heldes  hantgetuot 

das  eifärhten  muoz  ein  witez 
her. 

her  wirt,  ir  sIt  so  wol  ze  wer, 

ir  mugetM  angest  släfen  gän. 
20  ich  wiliuchmoigen  sehen  Un,       69 

6  sich  verende  toI  der  tac, 

daz  ich  iu  niht  baz  gedienen 
mac.^ 
Mit  urlonbe  schieden  si  sich 

duo.  60 

si  rieten  alle  wol  dar  zuo 
S6   daz  si  über  halben  wec  g^n  in 

riten  von  der  stete  hin 

denn  daz  si  nähersolden  komen. 

dö  diu  rede  was  vernomen, 

si  giengen  dan  an  ir  gemach.        66 
80  ir  etellches  släf  gesdiach 

niht  ftne  troumen  g^n  demtage. 
na  beeret  rehte  waz  ich  sage : 

dö  nu  der  liebte  morgen  schein 

in  des  sales  eckestein,  vo 

96  dd  hört  man  manegen  sumber 
döz, 

pttsünen  hellen  daz  wart  gröz , 

dö  si  sich  üz  machten. 

ir  etellche  erwachten  n 

unsanfte  danne  in  was  gedäht : 
40   zuo  einander  wurden  br&ht 

wol  zweinzic  vanen  riche. 

vil  harte  TllzicUche 

daz  her  sich  mähte  für  die  stat.       so 

Yon  Fülle  daz  gesinde  bat, 
46  man  gsBbe  in  einen  houbetman: 

si  wolden,  möhte  daz  ecgän, 

des  tages  rechen  gerne 

ir  voget  Ton  Paleme. 

961S  Wirte         28  da  32  ich  each 

44  do  pat        55  verloren        63  aufpanden 


Der  künec  bat  G^n  si  bewam, 
den  herzogen,  daz  er  mit  in 

vam 
solde  gtn  des  strites  not 
er  tete  daz  im  der  kCmec  gebot, 
und  was  ein  so  küener  degen 
daz  er  ir  künde  wol  gephlegen : 
ir  guot  gedinge  wart  niht  vloni. 
si  wurden  üz  den  büiigetom 
also  vUzidiche  geschart, 
si  liezen  ouch  niht  unbewart 
die  si  in  ir  huote  solden  hän. 
die  porten  hiez  olien  Iftn 
der  wirt  durch  sinen  höhen 

muot.  [98  0 

vil  manegen  liebten  heim  gaot 
man  da  üf  gebunden  sach. 
vil  maneger  frottwen  ungemach 
sich  uobte  diu  nochsUfesphlac. 
ez  was  nu  komen  an  den  tac: 
si  wägten  ixe  und  ouch  den  11p, 
iä  von  meide  und  ouch  diu  wlp 
muosten  ungemöetes  phlegen; 
ez  kam  in  sorgen  mam'c  degen. 
der  wirt  die  sine  gerne  bat, 
dö  si  sich  httoben  von  d^  stat, 
daz  si  brauchen  niht  die  schar 
und  daz  si  mit  einander  dar 
fueren  dk  si  wolden  phlegen 
strites,  der  in  ge wegen 
ouch  ze  rehte  niht  enwas: 
und  maneger  doch  vil  wolgenas 
des  herze  noch  vil  angest  truoc 
ir  vinde  sähen  si  genuoc 
sich  vaste  rihten  g^en  in. 
vil  sanfte  sach  man  stapben  hin 
den  kunic  unde  sine  man 
da  si  den  strit  solden  hän. 


33.  35.  37  da 
70  vil  manig 


43  daz  her]  der 
79  das  i/ 


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KTEROLF  UND  DIETLEIB 


143 


14    dvwtmre  vm  die  recken  mit  eträe  alh  zeeamene  kämen. 


JOS      Nu  hoert  Ton  den  von  Hiu- 
Ben  bot. 
Tfl  balde  Rüedg^  tt  gebant 
den  Btzelen  bervanen: 
die  Hiuneo  begunde  er  manen 
das  si  mit  strf te  taten 
»  als  si  gdobet  hseten 
Etsden  dem  ril  Heben, 
er  sprach  vii  friimtUchen 
'min  berre  si  iu  bevolhen  bat 
der  diae  in  grdzen  sorgen  8t4t : 
»  bt  den  sult  ir  ez  hie  bejagen 
des  si  iu  immer  danc  sagen 
und  dem  kfinege  üz  Hiunen 

lande.^ 
<ld  schuof  er  da  zehande 
für  die  Etzelen  man 
n»  fünf  hundert  gnoter  beide  sän 
der  sfnen  ingesinden. 
er  sprach  'man  muoz  iuch 

vinden 
bi  mines  berren  vanen  hie. 
ob  idi  bloi  gestriten  ie, 
&  daz  wizzet/  sprach  her  Rüe- 
degör, 
'Etzele  der  kdnic  b^ 
dankt  es iuimmer  desto  baz.  99* 
ir  wizzet  yU  wol  selbe  daz, 
daz  ich  zallen  alnen  strtten 
10  muoz  ze  Yorderst  riten. 
Ze  nächste  mjnes  berren  man 
Gibedie  unde  Schrütdn 
leiten  BloedeUnes  yanen. 
ich  sol  ouch  bitticbe  manen 
u  Imtiride  den  wtgant 


und  HAwart  von  Tenelant 
und  iringen  den  küenen  degen 
daz  si  mit  vllze  hiute  jMegen 
mtner  frouwen  ingesinde. 

so  Vit  maneger  muoter  kinde 
ist  zuo  dem  t6de  alhie  gedäht. 
die  zw4ne  fftrsten  habent  briüit 
driu  tüsent  wlgande 
Ak  her  von  Vttcben  lande, 

95  Homboge  unde  Rtournc: 
Sigeb^r,  der  holt  junc, 
der  wirt  uns  vor  den  nAtze. 
die  Valwen  ir  geschfitze 
sullen  hiute  teilen  hie, 

80   daz  die  Rinfranken  nie 

in  groezer  angest  sf  n  bekomen : 
der  habe  wir  her  mit  uns  ge- 

nomen 
wol  driu  tüsent  od«r  baz. 
den  Franken  ist  unkünde  daz 

36  daz  wir  in  wol  gesigen  an, 
Guntharen  und  den  sfnen  man. 
Her  Wolfrftt  und  her  Astolt, 
nu  dienet  daz  iu  immer  holt 
der  künec  und  ouch  min  firou- 
we  st, 

40  unde  gestöt  ir  also  bl 

das  si  hi's  immer  sage  danc; 
und  lebet  ir  tüsent  J4re  lanc, 
si  werdent  iu  niminer  gehaz.' 
die  zwdne  recken  lobten  daz. 

45       A6  sprach  Biterolf  der  degen 
^  ob  sich  nieman  tar  bewegen 
üf  den  Krtmhilde  man  ? 
ez  ist  übte  also  getftn, 


%9ZiufehU         ^birfehU        msifehU 
98  da    do         9709  ze  allen         10  vordrist 

Wolfrtt         28  ValbcD         37  Wolffrant  H 

4Svflleidil 


97  und  fehU    landen  :  handen 
12  Sibeohe  H        26  Sisehdr] 
43  nynmer  mer         45  da 


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144 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


ak  yil  ofte  ist  her  geschehen, 
9750   daz  man  eteifchen  hat  gesehen 
eintweder  tot  od  starke  wunt 
und  daz  der  ander  von  der  stunt 
des  selben  ytnde  für  gestät, 
und  Uhte  dar  nteh  sd  ergät 

56   daz  sin  gestrite  wurde  erslagen: 
so  solde  man  dem  dane  sagen 
der  jenen  bestüende  sä  ze- 
hant;  99» 

sprach  Biterolf  der  wtgant 
'sam  tsete  ich  gerne,  undmöhte 
ez  stn, 

60   haete  ich  einen  der  sich  min 
mit  huote  underwunde. 
an  der  Ersten  stunde 
und  ich  saehe  den  von  Nider- 

lant, 
sd  versuochte  an  im  min  haut 

65   wie  Stare  des  reellen  eilen  sl.^ 
Heime  stuont  da  nähen  bf, 
der  sprach  Biterolfe  zuo 
'swaz  halt  ander  ieman  tuo, 
ich  bin  der  iuch  niht  übersiht 

70   ob  strit  von  iu  und  im  geschiht/ 
Witege  ruofen  dö  began 
'wie  rltent  mines  herren  man 
zuo  sinem  van  so  seine? 
nu  ensüme  sich  der  keine 

75   der  dienen  welle  stnen  gruoz : 
ich  bin  der  von  im  dulden  muoz 
zürnen  ob  des  iht  geschiht 
des  man  uns  niht  für  dre  gibt.' 
Sabene  und  ouch  Lintwar, 

80   die  zw^ne  beide  schöne  gar, 
habten  vor  des  kuneges  van: 
Berhtunc  der  hiez  si  dan 
nach  dem  zeichen  riten. 


niht  langer  wolden  btten 

S5  die  stolzen  Bemsere. 
Wolfhart  der  m»re 
ein  hom  blasen  dö  began. 
her  Dietrich  unde  sine  man , 
gedrucket  unde  gedrungen 

90   der  von  den  Amelungen 
hetens  eine  veste  schar: 
in  einem  vanen  blävar 
sach  man  einen  lewen  wagen, 
Az  golde  von  sfden  wol  getra- 
gen; 

05  dem  volgeten  die  wigande 
von  der  Amelunge  lande. 
Dö  beten  die  von  Meilän 
ze  rosse  bräht  vilmanegenman 
under  einen  vanen  der  was  breit 
9600   Wahsmuot  der  helt  gemeit 
reit  vor  den  Harlungen  dan : 
kl^rüene  wa^  ir  van, 
von  einem  samit  riebe, 
si  hörten  kreftidlche 

5   die  vtnde  komen  gegen  in. 
Frltele  sprach  'nu  sol  d&  hin 
unser  aller  sorge  sin.       100* 
ob  Dietleip,  der  neve  min, 
roemisdi  künic  waere, 

10   so  möhte  der  helt  msere 
niht  fueren    schoener  ritter- 
Schaft.' 
dö  hörte  man  von  schalle 
kraft 
bödenthalben  vor  dem  her: 
ez  kam  nie  kunic  baz  ze  wer 

15   dan  Gunthar  der  wigant 
swaz  man  von  schalle  gebrah- 

tes  vant, 
des  hiez  Witege  gar  gedagen. 


9752  vor        54  also         63  §^sach        73  fan«  so  feine  H        80  schcrae 
81  faoe  :  daoe  vm  9801 .      89  gedracUiet      97  Da      9801  von      3  samat      12  da 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


145 


DU  sach  er  ein^  vanen  tragen 

mit  einer  burczinne, 
9»o  diulacgesniten  drinne: 

den  faortHagene  und  sfne  man. 

dargpgen  er  rihten  sich  began. 

der  vil  muotgrimme  degen 

weste  wo]  daz  im  gewegen 
»  der  faelt  von  Troneje  waere. 

dd  sach  der  helt  vil  maere, 

der  tugentrlche  Dietrich, 

einen  vanen  herllch: 

ein  kröne  gesniteA  was  dar  in, 
30  als  ez  meisterifcher  sin 

vil  wol  geprüeven  künde. 

der  helt  sprach  sA  zestunde 
*Dort  halt  daz  Sigelinde  kint, 

dem  alle  sine  sache  sint 
»   wan  üf  höchvart  gewant.' 

dö  sprach  meister  Hildebrant 

*swie  vil  er  öbermöete  hat, 

der  mac  hie  wol  werden  rät.' 

dd  sach  Bitrolf  der  wigant 
M  ob  den  von  Burgonde  lant 

sweben  einen  vanen  breit: 

er  was  gefüege.  der  in  sneit. 

ez  was  ein  phelle  tusenvar; 

swer  des  wolde  nemen  war, 
45  von  wizem  silber  drin  geslagen 

sacfa  man  einen  eber  wagen 

sam  er  lebendic  waere. 

Räedeg^r  der  maere 

der  zeigte  Dietleibe  dar, 
M  er  sprach  *daz  ist  des  küneges 
schar.' 

der  helt  sprach  *  des  bin  ich  frö. 

Sit  er  niemannes  drö 

darch  sine  Sterke  fürhten  wil , 

wir  bringenz  üz  dem  kindes  spil 


55   Gunthare  und  den  sinen  man 

mit  den  Munden  die  ich  hän/ 

Dd  sprach  der  degen  Rüede- 

g^r  100»» 

*  nu  goumt  ir ,  junge  könege  h^r, 

jenes  vanen  den  man  dort  hat: 

60   daz  ist  ein  phelle  driblät. 
ein  hirz  Itt  dar  inne 
geworht  mit  guotem  sinne, 
sin  gehürne  daz  ist  guldin : 
des  gestrite  suit  ir  sin. 

65   daz  bringet  uns  von  Tenelant 
Herbort  der  wigant.' 
dd  sprach  der  kuene  Wahsmuot 
'  uns  tumben  beiden  ist  daz  guot 
daz  uns  bewtset  Rüedeg^r, 

70   det  edel  marcgräve  hör.' 
Der  Etzeln  venre  d6  began 
ruofen  den  von  Meilän 
'bekennet,  ir  wigande, 
her  von  Püllelande 

75   daz  zeichen  dort  die  beide  tra- 
gen 
den  ir  herre  ist  erslagen: 
ein  rat  von  golde  drinne  stdt. 
sweninderkönecgeschaffethat, 
si  sint  niht  äne  houbetman.' 

80   dö  sprach  Rienolt  von  Meilän 
'ich  hän  dort  einen  schilt  ge- 
sehen , 
der  gibet  von  vier  stäcken  bre- 

hen: 
den  tregt  von  Burgonde  lant 
Gere  der  wigant, 

85   der  mac  leiten  wol  ir  schar, 
swie  ez  anders  uns  gevar, 
ja  wirt  ir  hie  vergezzen  niht.' 
'  ich  weiz ,  vil  wol  uns  geschiht,' 


9820  darynoe         26  da         33  des  Si^elindes  ff        35  nun         36.  39  da 
40  dem  von  Bur^ndielänt        43  tausentfar        45  darynn        57.  67  Da       77  dar> 
ynne        80  da        83  Bargnndilannt        86  aonder 

Heldenbuch  I.  10 


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146 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


sprach  Eckehart  der  guote  de- 
gen, 
9690   <  deD  wir  Id  strite  sin  gewegen,       25 
wir  werden  so  von  in  geslagen 
dazmandesmaerehoBretsagen/ 
des  erlachte  Imbrecke. 
Regentage  der  recke 

9ft   der  namdaz  zeichen  an  die  hant.       so 
Rüedeg^r  der  wigant 
der  sprach  *  ir  sult  noch  riten 

niht, 
unz  iegelfcher  sich  besiht 
wä  er  süle  wenden  hin/  35 

9900   sin  rät  und  ouch  sfn  wiser  sin 
behielt  aldä  vil  maneges  leben, 
nu  sach  er  einen  vanen  sweben, 
ein  lützel  ruorte  den  der  wint. 
'hie  kumet  daz  Alpk^res  kint/       40 
5   sprach  der  marcgräve  riebe , 
'mit  Spangen  snegeliche, 
im    volget   her  von  Spanje- 
lant  101» 

die  ersten  tjost  sol  min  hant 
tuen  vor  der  Hiunen  her:  45 

10   dar  nach  rihten  sich  ze  wer 
die  Hiunen.  swie  man  biege  tue, 
sd  muoz  ich  Waithere  zuo, 
Sit  mich  des  woide  niht  eriän 
des  forsten  Dietriches  man.' 

15       Dd  sprach  der  recke  Dietleip       so 
*  mir  ist  doch  lange  her  geseit, 
und  hörte  in  selbe  des  verjehen, 
dd  ich  in  naehste  han  gesehen 
dö  ich  reit  zuo  der  Hiunen  lant, 

«0    daz  Walther  der  wigant  55 

waere  miner  basen  kint.' 
der  maere  verjach  im  sint 
Biterolf  der  vater  sin 


'stn  muoter  was  diu  swester 

min. 
wie  sich  daz  verkeret  hat 
daz  er  nu  Gunthere  gestät! 
er  füert  ein  kreftige  schar, 
wir  solden  einen  boten  dar 
senden  der  im  künde  gesagen 
daz  wir  im  holden  willen  tragen, 
swie  halt  uns  der  helt  getuo/ 

Rüedeger  der  gap  duo 
eines  lörboumes  zw! 
einem  garzün,  der  stuont  da  hi 
und  hörte  gar  diu  maere 
waz  hin  enboten  waere: 
der  lief  dö  balde  vor  in  dar. 
Walther  hielt  vor  siner  schar 
sam  er  nu  strites  woide  phiegen 
der  Hiunen,  unde  sach  der  de- 

gen 
den  boten  tragen  an  der  hant 
daz  er  im  waere  dar  gesant , 
des  verdähte  er  sich  duo : 
er  sprach  dem  boten  balde  zuo 
'  saget  an,  waz  maßre  bringet  ir  T 
er  sprach  'herre,  zeiget  mir 
hie  den  künec  von  Spanjelant. 
dem  habent  die  zwene  mich  ge- 
sant, 
Bitrolf  und  Dietleip  der  degeo, 
durch  wen  er  welle  sich  bewegen 
so  guoter  friunde  so  si  sint.' 
dö  sprach  daz  Alpkeres  kinc 
'ich  bin  Walther  genant.' 
'so  siiu  daz  bekant 
daz  si  bede  klagent  daz, 
daz  ir  in  also  sit  gehaz 
dazirdurchiemansibestat  101" 
und  die  verchsippe  lät 


9890  im  91  also  93  Ymbrechte  ff         96  kein  absati  in  der  hs. 

9904  des  H       6  mit  fehüy  U       15  Da     Dietleip]  vU  gemalt       19  da       34  «^arsun 
darbey        49  die        52  da    des  J/ 


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BITEROLF  UND  DIETLElß 


147 


zwischen  iu  und  stnem  kinde. 
M60   die  beide  und  ir  gesinde , 
die  waeren  iu  vii  gerne  bf : 
daz  ir  si  liezet  scbaden  frt, 
daz  wolden  si  ze  liebe  bän.' 
dö  spracb  der  tugentbafte  man 

65   'so  brsBcbe  ich  min  Sicherheit, 
wurde  ez  nimmer  in  geseit, 
mtnem  oebeim  und  dem  sune 

sin, 
s6  leiste  ich  in  die  triuwe  mtn 
die  wlle  ichz  leben  mac  gehän. 

10   wie  wolde  er  sinen  wirt  verlän 
der  im  schankte  sinen  win  ? 
ich  bete  die  nabtselde  sin 
▼il  undegeniiche  genomen, 
wold  ich  im  nibt  ze  helfe  ko- 
men/ 

75  Zuo  dem  boten  er  dö  spracb 
'ich  leiste  des  icb  im  verjach, 
dö  icb  nu  jungest  von  im  reit 
im  sol  daz  nibt  wesen  leit 
swa  er  beere  von  iemannessage 

80  daz  icb  lop  unde  kröne  trage, 
geselle,  got  gesegene  dich , 
und  bite  daz  nibt  zürnen  mich 
min  ne  ve  und  ouch  der  vater  sin. 
dar  under  si  suba  büeten  min 

85   swä  wir  uns  samenen  in  den 
schäm: 
so  sol  ouch  ich  daz  wol  bewarn 
daz  in  min  kraft  ibt  widerst^; 
ja  bestüende  ich  einen  Krie- 
chen ^/ 
Der  böte  bräbt  diu  msere  dan, 

90  als  er  im  bete  kunt  getan, 
dö  dAhte  dise  beide  guot 


Waltberes  sin  und  ouch  stn 
muot. 
der  Hiunen   venre  zuo  in 
spracb 
dö  er  si  widerrlten  sach 
95    '  ir  beide,  habt  noch  langer  hie. 
an  den  icb  guoten  willen  nie 
erwerben  künde  in  mlnen  ta- 
gen, 
ob  den  sib  ich  ein  zeichen  wa- 
gen: 
daz  ist  üz  B^beim  Witzlän 
10000  und  ouch  sin  bruoder  Poytän. 
daz  wizzet,  beide  maere, 
vil  guote  sturmaere 
sint  die  beide  üz  Bebeimlant. 
dem  si  nibt  rebte  sint  bekant , 
5    der  warte  an  jeniu  linden  ris, 
dar  under  si  versuochent  prts. 
daz     ir     zeichen     waet    der 
wint:  102* 

daz  si  übele  nächgebüren  sint, 
daz  bän  icb  ofte  wol  gesehen.' 
10        'wäfen,  waz  sol  hie  gesche- 
hen?' 
sprach  der  küene  Wolfhart. 
*ez  mac  nibt  beizen  bervart 
da  nieman  diu  gellcbe  tuot 
daz  im  der  sin  und  der  muot 
15   inder  gegen  strite  st^. 
mir  tuot  daz  haben  also  wo 
sam  ob  icb  vaebte  disen  tac' 
sin  cebeim  bin  ze  im  zomes 

pblac. 
Dö  sprach  der  alte  Hildebrant 
20    '  lebte  der  belt  von  Püllelant , 
ir  sliefet  sanfter  noch  dri  tage 


9964  da         66  im         69  ich  das         74  im  ze  hilffe  nicht         75.  77  da 
^2  z&rnen  ao  mich  84  s&Ilen  85  samümen         94  da         96  nie]  fie  ff 

10005  ward  J/        7  da  sy  ir  £r         16  ab         17  fachten  ^        18  zorns  hin  zu  im 

19  Da 

10* 


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148     • 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


dann  ir  gahtet  gegen  stnem 

slage. 
8wie  gäcb  iu  si  zer  vinde  schar, 
nu  hüetet  des  daz  wir  gewar 
10025  iht  werden  iuwers  wf chens  dan.' 
dö  sprach  der  grimmige  man 
'nu  enwelle  got  daz  daz  ge- 
schehe 
dazz  mannes  ouge  immer  sehe/ 
Röedeg^r  der  degep  guot 

30  sprach '  ich  waene ,  keinen  muot 
die  helde  haben  dazs  uns  bestän. 
dar  umbe  sul  wirz  niht  län, 
wir  riten  zuo  in  näher  baz.' 
als  in  der  helt  geriet  daz , 

85  Dd  kömens  alle  üf  diu  marc. 
Sindolt  der  helt  vil  starc 
der  Burgonde  zeichen  truoc: 
d6  ruofte  er  lüte  genuoc 
'wol  üf,  ir  wigande, 

40  an  maneger  helde  hande 
sihe  ich  schefte  mit  den  spem. 
die  ich  ze  strite  ie  hörte  gern, 
daz  mugen  si  wol  vinden  hie.' 
Sifrit  do  daz  niht  enlie , 

45  er  zucte  denschiltfür  sine  haut, 
von  iegellcher  fürsten  laut 
die  recken  taten  alle  sam. 

ein  böte  des  wol  war  genam 
und  sagte  Brünhilde  daz : 

50  in  diu  venster  aber  gesaz 
diu  wirtinne  unde  manic  wip, 
wan  der  küniginne  lip 
von  Fülle :  der  was  also  gesche- 
hen 
daz  si  niht  strites  wolde  sehen. 


55  swelhiu  da  friunde  mohte  hän, 
diu  fasete  ungeme  daz  verlän 
sin  haete  in  gewünschet  d6  102^ 
daz  si  wider  koemen  frö. 
Nu  riten ,  als  ich  iu  hän  geseit, 

60  die  küenen  recken  vil  gemeit 
zuo  einander  mit  ir  schar. 
Rüedeg^r  wart  wol  gewar 
wä  Gunthar  der  künic  reit 
under  einem  schilde  breit 

«6  verre  vor  siner  schar: 
dö  zeigte  er  Dietleibe  dar. 
dö  sprach  der  marcgräve  wts 
'hie  sol  pris  wider  prls 
versuochen  der  guoten  helde 
haut.' 

70  döheteouchslnes  Schildes  rant 
für  sich  gedrücket  Gemöt. 
ein  adelar  von  golde  röt 
Dietleibe  dem  jungen 
für  die  brüst  was  betwungen. 

75  zehant  dö  hiu  er  daz  marc. 
Biterolf  der  helt  starc 
erkande  wol  den  sfnen: 
Gunthar  liez  dö  schinen, 
und  ouch  sin  bruoder  Gemöt, 

80  dö  man  si  tjoste  ane  bot, 
daz  siz  wol  holn  künden, 
die  viere  wurden  funden 
in  be  weger  ritterschaft, 
daz  man  von  der  beide  kraft 

85  die  Stiche  hörte  erhellen, 
sich  gesamente  nach  den  snellen 
ir  volc  mit  einer  grözen  kraft 
dö  ir  ietweders  schaft 
ze  stücken  wart  über  sie. 


10022  gahet  23  za  der  25  ewrs  weichen  26  da  27  welle 
28  daz    gesehe        30  wana        31  daz  sy        35  Da        37  Barganden        50  ab  H 

51  Wirtin  57  sy  66.  67.  70  da  72  von  golde  fehU.  vgl.  7451. 
75  da  haw  80  do  man  si]  da  namen  sy  ane]  one  86  gesambte  88  da 
89  wäre 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


149 


10090  do  bertens  ir  gesmlde  hie 
mit  also  ritterlichen  siegen 
als  die  wpl  strites  künden  phle- 
gen. 
her  Dietrich  hete  wol  gese- 
hen, 
waz  von  den  helden  wasgesche- 
hen: 
95  dö  nam  er  Sifrides  war. 
der  helt  was  Hz  siner  schar 
?on  den  andern  geriten: 
dd  kam  in  höchvertigen  siten 
g^n  im  daz  Sigelinde  kint. 
10100  alsam  ez  waete  der  wint, 
so  balde  truogen  si  diu  marc. 
ir  tjoste  wurden  als6  starc 
daz  ez  als  ein  doner  hal. 
dar  nach  sach  man  in  vil  gezal 
5  dhi  swert  erwägen  an  der  hant. 
dö  kam  von  Amelunge  lant 
daz  Dietriches  gesinde ,    1 03  * 
dem  sune  Sigelinde 
kamen  ouch  die  sine  man. 
10  swaz  man  strites  ie  began, 
daz  was  wider  disen  ein  wint. 

dö  sach  daz  Alpk^res  kint 
der  marcgräve  Rüedeger: 
die  Etzehi  heide  liez  er 
16  unde  reit  Waltheren  an. 
dö  hete  ouch  sin  der  jungeman 
vor    den  Hiunen  war  geno- 

men: 
si  muosten  zuo  einander  ko- 

men 
als  ez  den  helden  wol  gezam. 
so  daz  da  den  tot  niht  ennam 
der  marcgrlive  h4re, 
des  wundert  mich  vil  s^re. 


ouch  kom  im  ze  heile  daz, 
daz  üf  dem  rosse  gesaz 

25  der  marcgräve  riche. 
ze  helfe  im  snellicliche 
kömen  dö  die  sine  man: 
haet  er  den  niderwanc  getan , 
so  künde  er  nimmer  sin  gene- 
sen. 

so  wiemohteezgrimmergewesen, 
dö  ez  diu  Rüedeg^res  hant 
versuochte  an  den  von  Span- 
jelant. 
Witege  unde  ouch  Hagene, 
die  ubermüeten  degene, 

35  die  wären  zuo  einander  komen. 
wart  ie  tjoste  war  genomen , 
so  mohte  man  die  gerne  sehen 
diu  von  in  beiden  was  gesche- 
hen. 
Heime  unde  Rümolt 

40  einander  niht  wären  holt: 
von  ir  beider  krefte 
vyurden  der  beide  schefte 
gebrochen  iä  ze  stücken  gar. 
dö  wart  Rienolt  gewar 

45  der  beide  üz  Pullelanden: 
die  fürsten  an  ir  banden 
böde  geneigten  dö  ir  sper. 
dö  kam  gevam  gen  in  her 
Von  Bürgenden  G^re. 

50  ob  Stuotfuhs  der  h^e 
noch  gesunde  wsere, 
sö  möhten  die  heide  maere 
nimmer  baz  zesamene  komen. 
G^re  die  tjoste  hete  genomen 

55  von  Rienolde  dem  riehen : 
üf  Randolt  h^rlichen 
het  einer  üz  Püllelant      103  >> 


10090  da  piteDS  ir  pesinde  93  hat  95.  98  da  99  des  H  10104  in 
fehU  b'  in  erwägen  6  da  7  des  ff  12.  16  da  21  vil  here  40  an 
einander        44.  47.  48  da        45  nz]  von        49  Barg^di 


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150 


BITEUOLF  UND  OlETLEIB 


den  Schaft  geneiget  an  der  hant, 
in  beiden  ströhten  diu  marc 
10160  dö  wart  ein  strit  vil  starc 
den  nieman  künde  gescheiden. 
dö  körnen  zuo  den  beiden, 
Liudegaste  und  Liudeg^re, 
die  jungen  künege  here 

65  von  den  Härtungen, 
die  buckel  lüte  erklungen 
dö  si  geneigten  diu  sper. 
nach  ir  iegeliches  ger 
verstachen  si  ir  schefte. 

70  Eckehart  mit  siner  krefte 
einen  so  dk  nider  stach 
daz  er  nimmer  wort  ensprach. 
-  Hache  unde  Herdegen , 
mit  Stiche  und  mit  swertes  sie- 
gen 

75  bestuonden  si  die  Sahsen : 
von  swerten  wol  gewahsen 
hört  man  siege  erhellen, 
ouch  werten  sich  die  snellen. 
dar  was  ouch  nu  Bloedel  kö- 
rnen: 

80  ja  hete  man  vil  wol  vemomen 
daz  er  ein  recke  waere. 
Witzldn  der  msere 
der  hielt  im  hie  begegene. 
81  b^de  unde  ir  degene 

85  zuo  einander  wären  komen; 
da  wart  schaden  vil  genomen 
von  flatschen  die  vil  s^re  sniten. 
die  Vlächen  klimen  In  geriten 
mit  manegem  humtnen  bogen, 

90  die  w^en  höhe  dt  gezogen 
ze  schuzze:  manege  phiie 
die  sach  man  an  der  wlle 
so  dicke  von  der  senewen  gän 


sam  ofte  der  sn^  hat  getJtn, 

95  di  den  tribet  der  wint. 

des  muost  vil  maneger  muoter 

kint 
mit  schaden  ri!kmen  diu  marc, 
des  wart  der  schade  harte  starc. 
als  si  des  beten  da  gedäht, 
10800  Wahsmuot  hete  In  bräht 
die  stolzen  Harlunge. 
dö  sach  der  degen  junge 
Herbort  von  Tenelant 
und  Boppen  den  wfgant, 

5  dar  gähte  er  unde  Eckehart: 
'  ich  sihe  Jr  einen  der  mir  wart 
ge wegen  hie  ze  teile.        104' 
nu  ist  an  dtnem  heile 
daz  Boppe  ritet  neben  im : 

10  swenne  ich  mit  der  tjoste  nim 
den  voget  üzer  Tenelant, 
so  habe  dir  disen  wfgant: 
dar  gäbe  degenltche  üf  in. 
dar  under  habe  dinen  sin: 

15  ezsintzw^nedieköenestenman 
der  ich  noch  künde  ie  gewan.' 
Als  daz  Wahsmuot  gesprach, 
über  Schildes  rant  er  gesach 
als  er  ein  lewe  wsre. 

20  er  und  Eckehart  der  msere 
sprancten  mit  ir  beider  man 
die  von  Tenelanden  an, 
die  beten  ouch  geneiget, 
ir  wille  wart  erzeiget 

95  an  den  guoten  beiden  sider: 
Boppe  stach  Eckeharten  nider. 
von  den  schulden  daz  gescbach 
daz    Ruschen    daz    fürbuege 

brach: 
also  was  sin  ros  genant. 


10159  Stacken    60.  62.  67  da    69  zerstachen    79  da    89  hArnen 
91  manigen   93  sene    10202  da   5  dar]  der  AT   11  aus 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


151 


IS»  Herbort  der  wtgant 
stach  üf  Wahsmuoten, 
einen  helt  yil  guoten , 
daz  mit  dem  hindern  satelbogen, 
als  er  waere  dar  geflogen, 

35  der  helt  zer  erden  gespranc. 
TÜ  manic  swert  ob  im  erklanc: 
man  wolt  si  han  gevangen. 
daz  möhte  sin  ergangen: 
dar  kam  der  alte  Regentac, 

«>  der  manegen  herlichen  siac 
bi  siner  bruoder  kinden  sluoc. 
des  was  den  beiden  n6t  genuoc. 
d6  Hache  Eckeharten  sach 
daz  im  siner  helfe  n6t  geschach, 

45  dö  kam  er  sinem  kinde 
mit  stolzem  ingesinde, 
mit  tösent  Harlmige  man. 
diu  ros  man  widere  gewan 
Eckeharten  und  Wahsmuoten : 

»  vil  manegen  heim  guoten 
sach  man  von  siegen  bresten, 
da  si  mit  scharn  vesten 
M  einander  wären  komen. 
des  wart  lützelfrume  genomen ; 

»  wolmohte  schade  da  geschehen, 
nu  bete  ouch  Berhtunc  ge- 
sehen 
Den  käenen  Ortwlnen.      104^ 
er  und  al  die  sinen 
drungen  Taste  zuo  in  dar: 

^  die  helme  wurden  fiuwervar 
dd  si  zesamene  wären  komen, 
als  man  wol  dicke  hat  vernomen 
daz  si  küene  wären  beide« 
nu  sach  ouch  im  niht  leide 

fö  Sigestap  an  Nantwinen: 
den  widerwinnen  sinen 


sach  er  vor  im  in  der  schar, 
vil  schiere  kom  der ^ helt  dar: 
zuo  einander  was  in  ger. 

70  verstochen  beten  si  diu  sper 
in  also  kurzer  stunde 
daz  man  niht  kiesen  künde 
wie  si  in  k6men  von  der  haut. 
Sigestap  der  wigant 

75  üf  Nantwinen  sluoc, 
der  im  vil  w^nic  vertruoc, 
der  bruoder  Volcwlnes , 
der  nieman  niht  des  sines 
vergebene  wolde  läzen. 

80  mit  kreften  äne  mäzen 
hörte  man  erklingen 
ir  swert  üf  den  ringen, 
des  was  dö  dehein  rät. 
AstoH  unde  Wolfrät, 

85  die  widerriten  d6  zehant 
den  beiden  üz  Beier  laut, 
Elsen  und  Gelfräten; 
mit  willen  si  daz  täten, 
wan  si  wurden  zin  gewegen. 

90  da  vaht  Astolt  der  degen 
sam  er  erstriten  wolde  ein  laut : 
daz  werte  Gelfrätes  hant 
so  er  beste  künde. 
WoUrät  ouch  zuo  der  stunde 

95  üf  Elsen  den  helt  reit. 

dö  hörte  man  diu  swert  gereit 
durch  die  schar  erdiezen : 
engelten  unde  geniezen 
mohte  man  ir  beider  kraft. 
10300      dö  kam  mit  stolzer  ritter- 
schaft 
Irinc  unde  Häwart 
die  frou  Reiche  in  die  hervart 
bat  mit  den  gesten  rlten. 


10230  deo  ff        35  zu  der    41  kinder  H       42.  45  da       58  alle       6t  da 
^  scheinen         72  nibt  Haupt]  wol         83.  85  da         85  widerrieten  ff        89  zu  in 
%.  10300  da         1  Irnfridt  vnd  Harwart 


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152 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


dd  sähens  g^n  in  blten 
10S06  den  helt  von  Lütringen, 

(dö  huop sich  michel  dringen,) 

dem  half  von  Swaben  Berh- 
tolt.  105* 

der  küniginne  Heichen  golt 

dienten  die  wigande 
10  von  hiumschem  lande. 

da  wart  schaden  niht  bewart. 

die  äk  ^  wären  woi  geschart, 

der  Teste  wart  durchbrochen. 

vil  manic  rinc  entiochen 
15  wart  mit  Stichen  unde  siegen: 

manegen  stritvarwen  degen 

sach  man  allenthalben  da. 

die  schützen  heten  nider  sä 

sich  Ton  den  rossen  getan, 
so  von  bogen  und  armbrusten  gän 

sach  man  in  der  wile 

vil  der  scharfen  phüe. 
Dö  rief  von  Herne  Wicnant 

*wie  nu,  veter  Hlldebrant, 
i5  ich  sihe  Sindolden  hie. 

tätet  ir  degenes  werc  ie, 

daz  läzet  ouch  nu  schinen. 

her  Sifrit  hat  den  sinen 

an  unserm  vogete  funden. 
80  hant  si  niht  tiefer  wunden , 

vil  michel  wunder  mich  des  hat : 

ir  ietweders  swert  gät 

nider  sam  der  schürstein. 

Helpferich  min  oeheim 
•5  hat  den  vanen  an  der  hant.' 

*  waz  mac  ich  des ,'  sprach  Hll- 

debrant, 

*  wie  min  herre  Dietrich 
mit  Slfride  heget  nu  sich? 
ezerge  zeschadenodezefrumen. 


40  ich  muoz  ze  Sindolde  kumen 
den  ich  mir  dö  selbe  nam. 
ich  gemache  mir  in  zam 
od  er  sieht  mir  die  wunden , 
daz  daz  woi  wirt  erfunden 

45  daz  ich  verrer  niht  enkan.' 
do  ernande  der  Dietriches  man, 
üzer  Berne  Hlldebrant, 
üf  Sindolt  den  wigant 
da  er  dö  habte  in  der  schar. 

50  der  luft  der  wart  dö  nebeivar 
dö  si  üf  einander  drungen , 
diu  swert  vil  lüte  erklungen 
der  zweier  fursten  holden. 
Uildebrant  sluoc  Sindolden 

55  daz  er  strüchen  began ; 
dö  half  wider  üf  dem  man 
sin  neve,  der  junge  Hundt.  105'' 
sich  bete  der  truhsaeze  erholt: 
dö  lief  er  Hildebranden  an , 

60  des  fürsteu  Dietriches  man, 
daz  alte  unde  junge, 
die  küenen  Amelunge, 
des  gewis  wolden  wesen 
er  künde  nimmer  genesen. 

65      Dö  sprach  der  küene  Wicnant 
'seht  ir,  bruoder  Wolfbrant, 
wie  min  veter  Hildebrant 
vor  der  Sindoldes  haut 
gen  uns  her  gewichen  hat?' 

70  'des  mac  werden  guot  rät,' 
sprach  der  küene  Ritschart: 
'  wir  machen  eine  durchvart 
daz  in  gedünnet  ir  schar.' 
zehant  kerten  sie  dar, 

75  die  küenen  wigande 
von  Amelunge  lande , 
Wicher  unde  Wichart, 


10304.  6  da         10  H&nUGhen  H         13  reste  H        14  entslochcn  H        23  Da 
r&efft        2G  g^etet         30  haben  41  da         42  mach         46  da         47  aas 

49.  51.  5G.  59  da         58  drugksass  65  Da        67  vater  H        ü9  hat]  ze  haad  H 


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BITEROLF  UJND  DIETLEIB 


153 


Sigeher  und  Ritscbart, 
Wolfwln  ande  Wolfbrant, 
10980  Adelhart  der  wigant, 

und  ouch  der  starke  Helferich, 
iursi  was  her  Dietrich 
gesprungen    zuo    der    vlnde 

schar: 
dd  wart  ez  allez  loucvar 
85  Ton  der  guoten  helde  haut, 
dd  heten  die  von  Tenelant 
die  schützen  also  in  getan 
daz  die  Etzelen  man 
von  Vlachen  den  landen 
M  mit  schaden  fürder  wanden, 
ottch  was  der  schade  von  in  s6 

Stare: 
manegen  man  unde  marc 
heten  si  gescheiden, 
Aä  von  man  an  den  beiden 
95  geschozzen  manege    wunden 
vant. 
dö  heten  die  von  Spanjelant, 
als  wir  diu  maere  hceren  sagen , 
baz  danne  tüsent  erslagen 
der  hiunischen  schätzen. 
10400  swie  woi  si  künden  nützen 
ir  hombogen  bi  der  schar, 
ir  kocher  waren  Isare  gar: 
der  was  geschozzen  von  ir  haut 
so  vil  daz  der  von  Spanjelant 
5  vil  maneger  tdt  was  beliben. 
des  heten  si  so  vil  getriben 
daz  von  den  wunden  rossen 
sider  106* 

muose  vil  manic  helt  nider 
üf  die  fueze  in  die  schar. 
10      des  bete  wol  genomen  war 


der  marcgräve  Rüedeg^r, 
daz  Walth^r  der  degen  her 
mit  den  sinen  üfez  gras 
von  den  rossen  kumen  was. 

15  Swaz  du  der  edel  wigant 
der  küenen  Hiunen  bi  im  vant, 
die  mante  er  wol  ze  strite. 
siben  schar  vil  wite, 
die  volgeten  Rüedeg^e. 

so  Bloedelln  der  here, 

der  erbeizte  nider  neben  sin. 
äö  truobte  der  sunnen  schin 
der  nebel  von  der  helde  haut.; 
dö  kam  der  helt  von  Hiunen  laut 

s5  da  er  Walth^ren  sach. 
der  guote  marcgräve  sprach 
'n&her  alle  die  ich  hän. 
kumet  der  Hildegunde  man 
üz  der  Guntheres  schar, 

30  sd  müezen  uns  die  andern  gar 
bieten  hiute  ir  Sicherheit' 

dö  Rüedeg^r  der  helt  gestreit 
daz  er  wart  Walthdre  bekant , 
dö  sprach  der  berre  üz  Span- 
jelant 

35  'hie  kumet  der  Gotelinde  man: 
möhte  ich  mich  mit  eren  dan 
von  dem  helde  gescheiden, 
man  gesaahe  von  uns  beiden 
talanc  deheinen  swertes  swanc. 

40  Hildebrant  der  habe  undanc 
der  mich  zuo  im  gemezzen  hat : 
wir  hetens  bede  gerne  rät 
ich  schiet  also  von  Hiunen  laut 
daz  mir  der  msere  wigant 

45  nie  bes warte  minen  muot: 
nu  muoz  ich  den  helt  guot 


10384.  86  da        96  da    Spanienlant  ime  10404       10408  mSsse       13  anfs 
20  Blodel        22.  24  da        25  Wahhern  «pesach        31  hefito  pieten         34  da    von 
Spanüast  36  mich]  each         38  so  g^esach  man         39  einen         42  wir]  weit  H 

4d  besdiweret 


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154 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


under  mtnen  danc  bestlin. 
swaz  er  mir  liebes  Mt  getaii, 
des  wolde  ich  im  nu  Idnen , 
10450  und  künde  er  m!n  gesehenen , 
s6  wurde  schaden  deste  min. 
er  lät  mich  nu  niht  körnen  hin, 
Sit  mich  der  kuene  hüt  gesehen, 
s6  muoz  under  uns  geschehen 

55  des  ich  vil  gerne  enbaere 
ob  ez  mir  öre  waere.'       [106*> 
Nu  was  ouch  komen  Ruedeger. 
dA  sprach  der  marcgräve  hör 
'  got  weiz,  her  künec  von  Span- 
jelant, 

60  hie  muoz  unser  eines  hant 
bejagen  schaden  oder  frumen.' 
vil  manic  swert  sach  man  dru- 

men 
und  bf  in  beiden  bresten, 
dö  man  die  nötvesten 

65  sach  zuo  einander  springen, 
dd  hArt  man  lüte  erklingen 
ir  beider  w^fen  an  der  hant. 
dd  wurden  die  von  Spanjeiant 
umbe  geköret  mit  ir  schar. 

70  ez  was  vil  degenlfche  dar 
komen  der  guote  Räedegör. 
do  versiümte  sich  der  künic  her 
daz  diu  Rüedegöres  hant 
den  helt  erreichte  über  rant. 

75  er  sluoc  in  durch  den  heim  guot 
daz  im  gezwiveit  der  muot, 
und  sich  wunden  d^  versan 
von  dem  Etzelen  man. 
Walthör  der  küene  vdgant 

80  huop  dd  höher  an  der  hant 
ein  schoBuez  swert  daz  er  truoc: 
dem  marcgräven  er  daz  sluoc 


durch  schilt  und  durch  sarwät, 
do  er  des  niht  mohte  haben  rät, 

85  daz  söre  sweizen  began 
des  kunic  Etzelen  man. 
ouch  was  Walther  worden  vmnt. 

dö  kam  in  vil  gäher  stunt 
der  herzöge  Rämunc 

90  und  ander  manic  helt  junc , 
die  drangen  Rüedegöre 
von  dem  knnege  höre : 
dö  weich  der  Hildegunde  man 
von  Etzelen  schar  dan. 

95  Bloedelfn  was  ouch  nu  komen, 
des  hete  sf  n  vtnt  war  genomen , 
Irafrit  und  her  Irinc: 
vil  maneger  halsberge  rinc 
si  frumten  d&  verhouwen. 
10500  do  genöz  stner  trouwen 
der  marcgräve  riche: 
si  hülfen  vil  friuntllche 
dem  guoten  recken  üz  der  schar, 
stn  wdt  was  alliu  bluotvar. 

6  stn  wunde  wart  gebunden, 
mit  den  wol  gesunden 
Ute  er  wider  in  den  strit.  107* 

tief  lanc  unde  wtt 
wart  Sit  maneger  geslagen: 

10  ez  wolden  nieman  niht  vertra- 
gen 
die  beide  üz  Burgonde  laut, 
wie  dicke  ez  Dietleibes  hant 
versuochte  h\  Dietriche! 
si  gestuonden  friuntllche 

15  in  dem  strite  einander  bl. 
swie  man  welle  daz  niht  sl 
ieman  kuener  da  gewesen, 
si  liezen  manegen  da  genesen, 
die  eilen  truogen  ouch  als  sie: 


10458  da        59  Spaniealant        66.  68.  72  da       68  Spanilaot       78  dem  kanig 
Etzele        84.  88  da        91  drangen  do         93  da  wich     dor  fehlt        96  der 
10500  da        10  wolde  H        11  BargandieiaaaDdt 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


155 


10580  der  sadi  man  dort  unde  hie 
yU  manegen  küenen  wfgant. 

die  helde  äz  Lamparten  lant 
die  wdren  in  die  schar  komeD : 
wart  grözes  klaDges  iht  vemo- 
men, 

»  ich  wseo,  man  den  da  vinde. 
Ermrlchea  ingesinden 
tniogen  schilde  noch  enhant. 
immuezic  man  die  knehte  vant : 
diu  ros  si  zugen  von  in  dan 

so  allenthalben  äf  dem  pllm. 
Die  ritter  wären  nider  komen 
und  heten  für  ir  brast  genomen 
die  Schilde  gön  dem  strtte. 
des  heres  die  vier  sIte 

15  daz  volc  was  gemischet  gar. 
durch  der  Püll^re  schar 
brach  Witege  nnde  Berhtunc, 
A6  muose  alt  unde  junc 
sterben  von  ir  ecken 

40  und  veige  geiicken. 
da  gelac  vil  manic  man. 
ouch  körnen  die  von  Meil^, 
die  herzogen  beide , 
die  täten  vil  der  leide 

45  den  Gunthöres  gesten. 
vil  manegen  rinc  vesten 
die  beide  d6  durchsluogen , 
diu  swertes  ecke  truogen 
nlich  in  daz  fliezende  bluot. 

M>      Heime  der  helt  guot 
der  tete  mit  Nagelringen 
daz  man  vil  ofte  erklingen 
hört  daz  swert  an  siner  hant. 
er  kam  da  er  Mmolden  vant, 

»  üf  den  was  im  geraten: 
die  helde  dez  beste  täten 


daz  si  an  den  ziten  künden.  107^ 
in  grözer  wer  wart  fanden 
der  Gunth^res  ambetman, 

60  vil  lutzel  pris  im  an  gewan 
Heime  der  wfgant: 
von  des  kuchenmeisters  hant 
wart  er  wol  beraten, 
er  gap  da  für  die  braten 

65  die  verchtiefen  wunden, 
swie  dicke  Heime  fünden 
wurde  in  beides  mäzen, 
er  bete  nu  gerne  llizen 
den  kuchenmeister  under  we- 
gen. 

70  waere  Witege  der  degen    ^ 
im  ze  helfe  niht  komen, 
so  Wien  im  bete  den  lip  benomen 
der  maere  degen  Rümolt: 
er  diente  dez  G^mötes  golt 

75  soezguotenknehtenwolgezam. 
Witege  im  Heimen  benam 
mit  vil  ungefüegen  siegen. 

daz  sachHagene  der  degen: 
Er  und  der  küene  Ortwin 

80  und  Hünolt  der  neve  sin 
dar  näher  balde  sprungen. 
mit  Hünolde  dem  jungen 
was  ouch  Sindolt  dar  komen ; 
si  wolden  gerne  hän  benomen 

85  Witegen  sine  übermuot. 
Hagene  der  helt  guot, 
zuo  dem  recken  er  dö  spranc, 
manegen  stich  unde  swanc 
frumte  der  Gunthdres  man. 

90  swie  dicke  Witege  bete  getan 
daz  man  für  wunder  h&t  geseit , 
si  muosten  mit  ir  schare  breit 
wider  wichen  hinder  sich, 


10526  ym^ioie         38  da  mfirs         40  g^elegkea         43  hertzog6         47  da 
56  das         70  Wey tiefen  H        72  waa  ich  im         74  des         7S  degene 
87.  99.  10600  da 


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t56 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


die  recken  also  lobelich , 
10595  Witege  unde  Berhtunc, 
Heime  der  helt  junc, 
Randolt  unde  Rienolt: 
wan  der  küene  Rümolt 
gröze  helfe  dö  gewan. 
10600  dd  spranc  ouch  näher  zuo  in 
dan 
Gunthar  unde  G^möt. 
sich  werten,  wan  des  gienc  in 

ndt, 
die  übermüeten  recken : 
vil  manegen  schilt  decken 
5  sach  man  da  mit  fiure; 
der  strtt  wart  ungehiure. 
Dö  ^ach  der  küene  Wolf- 
hart 108» 
vil  manegen  guoten  heim  schart 
von  des  kuchenmeisters  hant. 
10  einen  ruozvarwen  rant 

sach  er  den  selben  helt  tragen: 
er  begunde  ez  sinen  fiiunden 


'seht  ir  daz,  her  Hildebrant? 
dort  ist  einem  üf  den  rant 

15  zinment  als  der  kraphen streut: 
ich  wffin  ez  lützel  uns  gefreut, 
ein  kröuwel  obene  dar  an  stät 
den  einez  in  der  hant  hat 
nach  menschlichem  bilde. 

so  ich  waen  ein  lewe  wilde 
alsd  grimme  nie  gestreit. 
daz  im  got  gebe  leitl 
wie  wir  stn  beraten 
von  sinen  rouwen  braten!^ 

»  dö  sprach  zehant  der  Wülfinc 
'mir  liebent  vaste  disiu  dinc 
daz  daz  hiute  ist  geschehen 


daz  ich  wichen  hän  gesehen 
Witegen  und  Heimen  den  degen. 

80  ich  hört  si  ie  sich  selben  wegen 
wider  ein  breitez  her: 
nu  sint  si  kiüme  mit  ir  wer 
von  dem  kuchenmeister  körnen 
daz  si  niht  schaden  hänt  geno- 
men.' 

85      Lüte  sprach  dö  Hildebrant 
'der  helt  üz  Amelunge  lant 
sol  si  widerbringen 
des  höhen  ir  gedingen 
mit  den  guoten  wiganden 

io  üz  sines  vater  landen/ 
des  volgete  im  dö  Dietrich: 
mit  einer  schar  vil  lobelich 
des  fursten  Dietmlj'es  suon 
begunde  vaste  nider  tuen 

45  die  edelen  wlgand^ 
von  Bürgende  lande, 
in  den  strit  spranc  Hildebrant 
und  Wolf  hart  der  wigant» 
Sigehör  und  Ritschart, 

50  und  ouch  der  küene  Adelhart, 
Wicher  unde  Wicnant, 
Wolf  Win  unde  Wolfbrant, 
Helpherich  und  Hehnnöt 
da  mohte  vil  wol  der  tot 

55  erbouwen  sine  str^. 
mit  Sterke  äne  mftze 
SigesUp  und  Geburt,      108' 
die  truogen  böde  ungespart 
diu  guoten  swert  an  der  hant. 

60  der  herre  üz  Amelunge  lant, 
der  stuont  vor  in  als  ein  berc. 
Aä   sach  man    eUenthaftiu 
werc 
[Dö  kam  der  degen  Dietleip. 


10602  sy  werten  sich 
Intsel  25  da     der  f^Mt 

44  wider        53  Helpherick 


6  warde        7  Oa        15  ziaafind  als  die        16  vdds 

29  die         30  si  fehlt         32  kdme]  komen  H 
60  uz]  von        63  ba  kam  aach  der 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


157 


der  ditze  maere  ^rste  schreip , 
w$5  dem  muose  ez  wesen  wol  be- 
kaut. 

hei  wie  Biterolfes  hant 

half  dft  stnem  kinde! 

]k  waen  man  inder  vinde 

an  dehemem  maere 
To  da  s6  yil  recken  waere 

von  maneger  fursten  landen 

sd  mit  disen  wfganden.] 

Von  den  Harlungen. 

Frttelen  dem  jungen 
75  unde  ouch  Imbrecken, 

den  volgeten  die  recken 

Wahsmuot  unde  Rimstein. 

ez  waen  der  tac  nie  beschein 

bezzer  wigande. 
80  von  Harlunge  lande 

Hache  unde  Eckehart, 

die  täten  tu  der  ringe  schart, 
nu  was  ouch  Herbort  dar 
komen, 

der  hete  diu  maere  wol  yemo- 
men 
85  daz  Gunthar  umbestanden 

?on  den  besten  wfganden 

üz  al  dem  her  waere. 

dö  hörte  ouch  disiu  maere 

SifritözNiderlant: 
90  öf  geworfen  an  der  hant 

daz  swert  er  vil  höhe  truoc: 

er  machte  im  rümes  genuoc 

beidenthalp  der  hende. 

tU  manegen  an  den  ende 
95  liez  er  hinder  im  bestlin. 

von  im  wart  groz  helfe  getan 

den  sfnen  konemdgen : 

ja  dorften  si  niht  fragen 


bezzers  fiiundes  danne  er  was. 
10700  hei  wie  lätzel  ir  genas 

die  er  begreif  mit  den  siegen! 
so  ritterilche  kom  der  degen 
Gunthare  dem  yil  riehen, 
g^  strtte  lobellchen 
5  vant  er  die  forsten  b^de  stftn. 
dö  hete  der  künic  Witzlin 
sins     Wirtes    angebt    yemo- 
men;  109* 

mit  al  den  sinen  was  er  komen 
die  si  ze  helfe  mohten  hAn, 

10  er  und  sin  bruoder  Poytän, 
Si  brächen  durch  tU  manege 

schar, 
si  kömen  so  krefticllchen  dar 
daz  si  der  künic  gerne  sach. 
also  balde  und  daz  geschach , 

15  dö  kämen  die  yil  küenen  man, 
yon  den  ouch  wunder  wart  ge- 
tan, 
Wolfrät  unde  Astolt: 
die  dorften  Etzelen  golt 
niht  dar  umbe  hän  genomen 

80  daz  yon  in  beiden  waere  komen 
so  maneger  üf  den  ende, 
si  truogen  an  ir  hende 
diu  scharfen  snidende  swert, 
si  drungen  yaste  darewert 

26  da  si  an  den  stunden 
Dietleiben  funden 
stönde  vil  h^rllche 
bt  dem  herren  Dietriche, 
dö  kömen  die  wigande 

30  yon  hiunischem  lande 
Gotele  unde  Sigeh^r. 
waere  dhi  Gunthdres  wer 
deste  groezer  niht  gewesen, 


10664  voD  erste         66  ey  70  ail  der         72  so  fehlt         74  Pritele 

77  Rabestain        78  ye        82  tetten        88  da        97  kuene  magen  H      98  torsten 
10701  begriff       4  vil  lobeleichen       6  da       11  brachtea  H       14  als       15  da 


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158 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


so  künden  nimmer  stn  genesen 
107S5  die  von  Burgonde  lant. 

mit  gedrenge  man  dö  vant 
Elsen  und  Gelphraten : 
mit  willen  si  daz  täten 
daz  si  verenden  künden; 

io  die  tiefen  verchwunden 
fnimten  die  wigande 
Yon  Beiern  deme  lande. 
Üz  Regensburc  Nantwin, 
er  und  die  gesellen  sin 

46  wären  üz  der  rede  komen, 
swaz  ie  in  roubewartgenomen, 
daz  si  nu  des  gerten  niht. 
von  schaden  kös  man  dö  ge- 

schiht 
allenthalben  in  der  schar. 

50  die  Sahsen  und  die  Swäbe  dar 
ze  strite  drungen  unervorfat, 
da  wart  gröz  wunder  geworht 
von  der  guoten  recken  haut, 
von  Stirmarke  Hadebrant 

55  der  sluoc  vil  manege  wunden, 
an  den  selben  stunden 
gähte  dar  her  Liudeger :   1 09  ^ 
des  vant  man  manegen  degen 

her 
bi  in  ligen  in  der  schar. 

60  si  brähten  manegen rltter  dar, 
er  und  sin  bruoder  Liudegast. 
si  truogen  alle  den  last 
der  sorge  über  rücke, 
si  hiewen  manege  lücke 

65  mitswertendddurchuntdurch. 
von  bluote  da  manic  furch 
sach  man  Siezen  den  tac: 
slac  wider  slage  gelac. 


ouch  wart  vil  manic  heim  schart, 

70  dö  mit  gedrenge  brdht  wart 
der  Swäbe  herre  Berhtolt. 
Düringe,  Hessen  äne  solt 
vählen  als  si  künden, 
in  strite  wurden  fünden 

75  die  stolzen  Missensare: 
von  Surben  beide  maere 
und  die  von  Elsäzen, 
über  Schildes  rant  si  mäzen 
manege  wunde  vil  wit. 

so  ouch  kam  vonFrancrfcbe  sft 
vil  manic  tiurlicher  degen : 
da  was  in  Walth^res  phlegen 
von  Arragün  manec  helt  guot. 
Nävarren  beten  übelen  muot: 

85  si  fundenz  rühez  vor  in  da, 
si  waBren  sanfter  anderswä. 
dö  man  sach  in  widerwer 
also  maneger  fürsten  her, 
dö  hört  man  allenthalben  klanc 

90  über  kurz  und  über  lanc. 
also  wtt  vant  man  die  schar, 
jene  her  und  dise  dar, 
also  phlägen  sis  den  tac: 
-  vil  lützel  ieman  des  bewac, 

95  daz  velt  lac  der  töten  vol. 
ez  stüende  den  künegen  wol 
daz  si  müesten  gisel  geben, 
daz  man  deheine  lieze  leben. 
Biterolf  der  helt  ersach 
10800  daz  michel  wunder  hie  geschach 
von  Sigemundes  kinde: 
er  gedähte  im  harte  swinde 
daz  er  in  lobte  ^  bestän. 
dö  was  ouch  Heime  gegän 

5  däHelpherichdenvanentruoc: 


10734  knnder  H  35  BargandiUnt  36  gedran^  48  da  50  Swabeo 
58  vant  man  nig^o  ff  64  heren  ff  65  da  68  siege  70  damit  gedrao^r 
74  da  worden         83  ArregSn         85  von  in  87.  89  da         92  ihene 

97  ee  daz  ai  mSsten  ir        98  daz]  der        10804  da 


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BITEROLF  UND  DIBTLEIB 


159 


im  sagte  schiere  genuoc 
Biterolf  der  wlgant  1 1 0  * 

daz  er  den  von  Niderlant 
alzehant  wolde  bestän. 
10810  deste  näher  wolde  er  gän , 
sprach  der  Ermeorlches  degen, 
'ob  ich  iu  schaden  muge  gewe- 

gen.' 
in  hazlichem  zorne 
zucte  iif  daz  einhome 

i5  Biterolf  der  wigant; 
di  mit  was  im  der  Schildes  rant 
verdact ,  swä  in  der  helt  truoc. 
dö  dranc  er  vaste  genuoc 
da  er  Sifride  vant. 

30  ddsach  der  kunec  von  Niderlant, 
er  waere  äbele  gemuot : 
dö  warp  der  helt  guot 
mit  erbürtem  Schilde, 
dar  üz  daz  fiuwer  wilde 

»  sere  stieben  began. 
Biterolf  der  küene  man 
üf  Sifriden  sluoc, 
*daz  man  louges  genuoc 
brehen  ob  dem  schilde  vant. 

30  Sifrit  der  küene  wigant 
sluoc  im  durch  daz  einhome 
daz   von  des   küenen  recken 

zorne 
der  schilt  erliuhten  began. 
Bitrolf  der  vil  küene  man 

^  versuochte  ez  aber  mere : 
der  stolze  degen  here 
durch  Sifrides  kröne  sluoc 
daz  edeler  steine  genuoc 
draete  gegen  dem  ecke, 

40  lüter  äne  flecke, 
daz  swert  was  lanc  unde  breit. 


daz  er  den  heU  niht  versneit, 
des  zumde  Biterolf  der  degen. 
dö  hete  höhe  üf  erwogen 

45  Sifrit  der  degen  junge 
den  starken  Bahnunge : 
Er  sluoc  den  kreftigen  man 
daz  er  niht  mohte  vor  gestAn 
dem  Sigemundes  kinde. 

50     daz  Etzeln  ingesinde 
mohte  scheiden  niht  den  haz : 
Heime  der  gesach  daz , 
des  künic  Ermenriches  man , 
daz  harte  wichen  began 

55  Biterolf  der  maere. 
in  zorne  vreidebsre        [110** 
was  Heime  der  küene  degen ; 
mit  vil  ungefüegen  siegen 
so  lief  er  Sifriden  an. 

60  dö  stuont  der  ^rb»re  man 
geneiget  übers  Schildes  rant: 
Heime  der  wigant 
sluoc  üf  den  degen  maere. 
daz  swert  daz  was  vil  swsere 

65  daz  er  truoc  an  der  haut: 
ez  hete  der  küene  wigant 
vil  schiere  dürkel  getan 
slnen  schilt  woigetan 
mit  vil  kreftigen  siegen. 

70  doch  schirmte  im  der  küene 
degen , 
Sifrit,  daz  er  vernaeme 
ob  im  daz  eilen  zeeme. 
In  unmuoze  fragen  er  began 
*ir  sult  mich  künde  iäzen  hän, 

75  recke,  wie  sit  ir  genant? 
gerne  bäte  ich  daz  erkant.' 
4ch  heize  Heime'  sprach  der 
degen. 


1081 1  der  fehU        '  17  swa  in]  wan  es  18.  20  da  22  da  ward  ff 

2b  langes  H         29  precben  ff         42  laue]  lauter  ff         44  da  50  des  ff 

d6  vraadebare        60  da        71  daz]  der        72  gezame 


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160 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


^  s6  sol  vor  den  iuwern  siegen  / 
sprach  der  Krlmhilde  man, 
10880  *in  sorgen  nimmer  künec  ge- 
stän. 
wan  in  ist  gewizzen,' 
sprach  der  helt  vermezzen, 
'der  Ton  arde  ein  künic  sl , 
dem  sult  ir  wan  siege  dri 
85  bieten  und  deheinen  mer; 
wan  ir  stt/  sprach  der  furste 

hör, 
'eines  küneges  eigen  man, 
ir  sult  von  mir  wichen  dan. 
slaht  ir  üf  mich  iht  mere , 
9«  ir  verlieset  llp  und  6re.' 
dö  sprach  Heime  der  degen 
*der  ungefüege   ich   hän  ge- 

phlegen 
bi  guoten  beiden  manegen  tac, 
daz  dicke  min  nltslac 
95  üf  riehen  künegen  ist  gelegen, 
daz  mich  deheiner,'  sprach  der 

degen, 
'gesmähte  nie  s6  s^re: 
nu  sol  ich  deste  mere 
der  ungefüege  hie  begän.' 
10900  daz  werte  der  Krimhilde  man 
und  sluoc  daz  Madelg^res  kint 
daz  er  als  ein  rat  sint 
vor  dem  beide  umbe  gie. 
Heime  däht  'ja  sol  ich  hie 
6  nu  niht  langer  bi  im  wesen, 
ob  ich  gerne  welle  genesen/ 
Von  im  dan  k^rte  der  de- 
gen, 111* 
dö  er  den  Sifrides  siegen 
niht  entroute  vor  gestdn. 
10  dö  sprach  der  Dietriches  man. 


der  vil  küene  Wolf  hart 
*nu  schouwet  wie  die  widervart 
Heime  hat  gewunnen. 
im  ist  ein  teil  zerunnen 

15  der  sinen  grözen  hdchmuot.' 
daz  erhörte  der  helt  guot, 
zehant  dö  Uef  er  wider  an 
der  schoenen  Krimhilde  man 
mit  manegen  kreftigen  siegen: 

«0  wol  wiste  Sifirit  der  degen, 
Nagelrinc  sneit  s4re. 
Sifrit  der  vil  here 
Heimen  warten  dö  began. 
dö  er  daz  wäfen  wol  getan 

«6  höhe  erburte  an  der  hant , 
dö  sluoc  im  der  wigant 
einen  solhen  widerswanc 
daz  Heimen  daz  swert  spranc 
von  dem  slage  üz  der  hant. 

80  so  Stare  was  der  wigant 
daz  ez  diu  kraft  üf  truoc, 
(daz  sähen  beide  du  genuoc,) 
daz  ez  von  im  draete, 
als  ez  der  wint  wsBte , 

85  in  dem  lüfte  lange. 

von  des  swertes  klänge 
wart  es  Hildebrant  gewar. 
er  zeigte  den -andern  allen  dar, 
Er  sprach  *seht,  herre  Dietrich, 

40  nu  tuet  uns  allen  freuden  wich 
Heimen  ubermöeter  zom. 
wie  wunderliche  er  hat  verlorn 
den  guoten  Nagelringen! 
daz  hörte  ich  lüte  erklingen, 

45  ez  sluoc  im  öz  der  sinen  hant 
der  recke  da  von  Niderlant: 
ez  flouc  wol  über  dri  schar, 
werdent  sin  die  vinde  gewar, 


108S1  wa       91  da       97  geschmSchte       10901  des  Madelgers       8.  10  da 
]5hohenm6t         17  da         24.  26  da         39  sprach  nu  secht         AO  nu  fehlt    alle 
frenden  gelich,  verbessert  von  Haupt        47  (log 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


161 


ich  \äze  iuch  daz  wol  kiesen 
lodso  daz  wir  den  sige  Verliesen, 
wan  Wirt  ez  Gernöten, 
86  können  wir  die  töten 
gäfaes  nimmer  begraben , 
die  wir  danne  von  im  haben; 

»  begrift  ez  aber  Gunthar, 
so  wirt  daz  volc  äne  wer 
daz  im  danne  vor  gestät.  1 1 1^ 
ir  beide,  habet  des  minen  rät 
und  gähet  hinewerte 

60  alle  nach  dem  swerte ; 

ich  k^re  umbe  mit  der  schar/ 
dö  truoc  man  den  vanen  dar 
des  forsten  von  ßerne: 
si  taten  alle  gerne 

«5  daz  in  Hildebrant  gebot, 
lougende  fiuwer  röt 
sach  man  dicke  erschinen, 
dö  Dietrich  mit  den  sinen 
nach  dem  swerte  gienc  von  dan. 

70      dö  was  der  Ermenriches  man 
vil  küme  von  SUride  komen 
daz  er  den  tot  niht  bete  geno- 

men. 
Dö  brach  der  grimme  wigant 
einem  ein  wäfen  von  der  hant 

w  der  vor  im  dar  nider  lac. 
manegen  kreftigen  slac 
sluoc  der  Madelgeres  suon. 
des  begunde  war  tuon 
Witege  der  wigant; 

80  er  sprach  'der  Heimen  Schildes 

rant, 

der  wart  nie  schart  so  sere , 

ich  hän  in  ouch  nie  mere  ' 

noch  so  tobendigen  gesehen. 


waz  dem  beide  si  geschehen, 

85  daz  wiste  ich  harte  gerne, 
ich  sihe  ouch  die  von  Beme 
mit  swerten  üf  geworfen  gän : 
des  künic  Ermenriches  man, 
nu  keren  alle  zuo  in.' 

90  dö  hiez  er  Liutwaren  hin 
daz  Ermenriches  zeichen  tra- 
gen: 
die  schar  wurden  durchslagen. 
Berbtunc  der  wigant, 
der  helt  von  Lamparten  lant, 

95  und  Sibechen  suo  Sabene, 
die  gunden  wol  ze  habene 
ir  herren  michel  öre; 
si  drungen  harte  s^re 
mit  zweinzic  hundert  mannen 
11000  durch  den  kreiz  von  dannen. 
Günther  nam  es  vil  wol  war, 
Witege  wiste  sie  dar. 
dö  wände  des  der  wigant, 
wand  er  den  helt  von  Spanjelant 

5  hie  vor  Dietriche  sach, 
daz  durch  sinen  ungemach 
alle  wolden  komen  dar.    112* 
er  hiez  der  Bürgende  schar 
alle  k^ren  zuo  in  hin: 

10  'nu  helft  Waltheren  von  in, 
so  rehte  liep  ich  iu  si : 
wan  gestüende  wir  im  niht  bt , 
so  slüegen  in  die  geste. 
seht  wie  der  sturmveste 

15  vor  den  andern  allen  stät, 
daz  er  des  lutzel  sin  hat 
daz  er  wiche  von  in  dan.' 
alle  Gunth^res  man 
huoben  schilde  in  henden. 


10951  vnd  59  hynaewerte         61  kerte  H        62  da         64  vil  gerne 

68  da        70  dö]  das  73  Da         82  in  fehlt        90  da      Lotwarten  H        91  des 

95  Sibeochen /r        11000  den /«A/^,  ^T       3  da        4  wan  der //    Spanilant 
SBargandi         12  wan]  vnd         15  alle 

Heldenbach  I.  11 


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162 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


11030  wer  m6hte  daz  verenden? 
si  k6men  in  den  herten  strit: 
zesamene  bräbten  sie  stt 
vierzebener  künege  hervanen. 
dö  mobte  man  si  übte  ennanen 

85  daz  grimmer  strit  von  in  ge- 
scbacb, 
d^  iegellcb  den  sinen  sacb 
zuo  deme  er  was  gezalt. 
si  waeren  junc  oder  alt , 
si  kämen  zuo  einander  gar: 

90  so  döz  ez  über  al  die  scbar, 
saro  ez  näcb  doners  blicke  tuot. 
wie  dicke  sieb  die  recken  guot 
mit  siegen  underliefen! 
genuoge  *we,  w^'  riefen: 

35  die  andern  sprdcben 'näher  dar!' 
sieb  beten  alle  die  scbar 
gesamenet  da  daz  swert  lac: 
vil  maneges  jungester  tac 
was  im  unz  dar  gespart. 

40  daz  velt  über  al  dö  wart 
geverwet  mit  dem  bluote : 
da  Sturben,  beide  guote. 
Waz  mac  ich  mere  da  von  sagen  ? 
wart  ie  firouwen  tröst  erslagen, 

45  der  was  maneger  da  gelegen , 
wan  si  der  bluotige  regen 
vaste  nider  bete  getan. 

dd  was  üf  daz  swert  gegän 
her  Dietrich  unde  sine  man, 

50  und  wolden  gerne  tragen  dan 
den  guoten  Nagebringen. 
da  hört  man  lüte  erklingen 
den  vesten  Balmungen 
von  Slfride  dem  jungen, 

55  der  bete  Dietrich  ersehen, 
swaz  6  von  in  was  geschehen, 


daz  was  allez  nu  ein  niht  1 12^ 
gdn  der  tcetUchen  phlihi 
beten  vaste  die  gewant, 

60  s6  die  beide  üz  Niderlant 
von  dem  swerte  drungen. 
von  Sifride  dem  jungen 
her  Dietrich  wart  bestanden; 
den  sinen  wtganden 

65  was  niuwan  schouwen  da  ge- 
schehen, 
ez  gehörte  nieman  jehen 
von  strite  so  angestltchen. 
ir  deweder  dem  andern  entwi- 
chen 
wolde  niht  eins  fuozes  breit. 

70  ir  ietweders  swert  sneit 
den  guoten  beiden  an  der  hant 
also  daz  ietweder  laut 
da  mite  möhte  ertwingen. 
vil  sere  sacb  man  dringen 

75  den  starken  Slfriden  dan 
einen  den  küenesten  man 
den  man  in  strite  ie  bevant, 
daz  was  von  Amelunge  laut 
der  tugentUche  Dietrich: 

80  vaste  muoste  er  hinder  sich 
vor  dem  starken  Sifride  gän. 
er  und  alle  sine  man, 
die  wurden  so  gedrungen 
daz  ez  den  Amelungen 

85  bl  ir  ziteu  nie  geschach. 
swie  helflich  man  bl  in  sacb 
die  von  Lamparten  lant, 
swie  lüte  man  an  Witegen  hant 
oft  hörte  erklingen 

90  den  guoten  Mimmingen, 
doch  muoste  er  dringen  von 
in  doln. 


11 024  da     man  si]  mans  26  ye^licher  30  daz  /T         31  ez  fehU 

34  r&effen  H       40  da       48  da     gao  taie  IUU2       55  hete]  herre        68  dewedenn 
dem        69  eioea 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


163 


sich  enkunde  nie  erholn 
Sabene  unde  Berhtunc, 
und  Liutwar  der  helt  junc, 
11095  si  muosten  rumen  den  kreiz. 
ez  wart  vi!  angestUcben  heiz 
den  recken  üz  Beme: 
si  tlitenz  yü  ungeme 
daz  si  sd  muosten  wichen 
luoo  mit  dem  herren  Dietrichen. 
Man  sach  toumende  stan 
des  fürsten  Dietriches  man: 
swaz  si  ie  siges  hetengenomen, 
ez  was  in  dar  zuo  nu  komen 

5  daz  si  müete  diu  Rinvart, 
daz  ir  ie  gedäht  wart. 

'jaria;  sprach  Wolf  hart,  1 1 3» 
'und  haßte  ich  die  widervart 
mit  minen  dren  nu  getan, 

10  Röme  unde  Laträn 
gaeb  ich  dar  umbe,  und  waere 

ez  min. 
ich  waene  daz  wir  solden  sin 
unserthalp  des  heres  trdst, 
ir  alier  ze  vorderost. 

15  ach,  ach,  daz  ez  ie  geschach: 
ez  g^t  sam  krebzen  üz  dem 

bach 
min  herre  und  alle  sine  man 
von  siegen  ruckeiingen  dan. 
schämt  iuch,  fürste  Dietrich! 

w  ez  was  ie  unlobeüch 
swä  beide  in  strite  erblichen 
und  undegenliche  entwichen.' 
Diu  rede  tete  im  niht  ze  wol. 
Dietrich  rouch  sam  ein  kol, 

S5  dö  ditze  Wolf  hart  gesprach, 
swie  sere  man  Sifride  sach 


üf  sine  Yinde  dringen, 

sinen  hohgedingen 

muose  der  helt  nu  nider  län. 
80  wie  grimme  zürnen  began 

des  künic  Dietmäres  kint! 

den  heizen  fiuwerröten  wint 

sach  man  erlougen  sä  zehant: 

dö  her  Dietrich  wart  ermant 
35  von  der  Wolfhartes  zihte  da, 

dö  wolde  er  von  der  schäme  sä 

scheiden  ob  er  künde. 

sich  wolde  da  zestunde 

des  erholn  her  Dietrich: 
40  Sifriden  den  helt  vil  lobelich, 

den  begunde  der  degen  h^e 

dringen  also  sere 

als  er  von  im  gedrungen  wart; 

er  muose  ouch  die  widervart 
45  nach  der  krebze  site  gän. 

swaz  ie  in  strite  wart  getan, 

sd  künde  nieman  des  gejehen, 

der  den  von  Wormez  bete  ge- 
sehen, 

daz  man  bi  iemens  stunden 
50  hertern  bete  funden 

dan  von  beiden  da  geschach. 
Hagene  Witegen  st^n  sach 

vor  andern  Ermenriches  man: 

dö  lief  er  den  helt  an 
55  in  zornigem  muote. 

Witege  der  unguote , 

höhe  bot  er  im  den  rant: 

dö  sluoc  Hagene  der  wigant 

einen  so  krefticlichen  swanc 
60  daz  er  im  den  schilt  lanc 

unz  üf  den  slangen  versneit. 

waer  Hagenen  tot  niht  so  leit 


1 1 092  kande         94  Lutwar         1 1 1 07  iara         1 3  vnnsernthalb         1 4  vorde- 
nsXH       21  erpleichen        22  vntegeallicheD  entweichen        24  roch        29  müsset 
32  hayfs  H        33  man  fehlt,  H         34  da    ernant         35  pichte         44  mässe 
49  yemands        50  einen  hertern        54.  58  da        61  die        62  Hagen 


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164 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


dd  gewesen  Ortwlne , 
s6  het  Witege  swert  daz  sine 
iiitö  durch  Hagenen  houbet  gesla- 

gen 
und  hete  daz  swert  dan  getragen 
mit  im  in  dem  Schilde, 
wan  ez  der  muotes  wilde 
ein  teil  ze  tiefe  gesluoc: 
70  starker  zucke  genuoc 
muose  tuon  dö  Hagene, 
ö  erz  nam  dem  degene. 
des  half  im  dö  Ortwin 
daz  Hagene  daz  swert  sin 
76  mit  not  wider  da  gewan. 
noch  sach  man  bf  einander  stän 
Slfride  und  Dietriche, 
in  b^den  angestliche. 

Nu  was  ouch  komen  Diet- 

leip. 
80  da  von  unmüezic  beleip 
Günther  der  künic  riche : 
zesamene  hezzicllche 
die  zw^ne  beide  Sprüngen. 
Dietleip  den  jungen 
85  sach  man  striten  so,  den  de- 

gen: 
haet  im  mit  kunste  niht  gewe- 

gen 
Gunthar,  s6  hete  er  in  erslagen. 
hie  muget  ir  wunder  hoeren 

sagen: 
Bitrolf  zuo  G^mdte  spranc, 
90  helme  diezn  unt  swerte  klanc 
hört  man  von  in  beiden  sä. 
Walther  von  Spanje  was  ouch 

da: 
zuo  dem  spranc  ouch  Rüedegör, 


swie  im  ^  der  kunic  h^r 
95  ein  wunden  haete  geslagen. 
swer  ez  sach,  der  mohte  wol 


daz  der  degen  maere 
vil  unverzaget  waere. 
Die  Harlunge  wären  komen 
11200  da  man  wolde  hän  genomen 
daz  Heimen  swert  M  dem  plan, 
dar  umbe  ouch  wären  dar  ge- 

gän 
Liudeg^r  und  Liudegast, 
da  von  vil  manic  heim  brast: 

s  zuo  den  sach  man  dringen, 
des  huop  sich  swerte  klingen, 
Frftelen  und  Imbrecken:  114' 
ja  bestuonden  da  die  recken 
mit  nide  einander  in  der  schar. 

10  der  küene  Herbort  kam  ouch 
dar 
und  Boppe  üz  Tenelant: 
iegeltch  den  sfnen  vant 
der  im  in  stürme  was  gezalt. 
swie  si  wären  gestalt, 

15  si  kämen  zuo  einander  da: 
ir  deheiner  hete  nie  anderswä 
so  starken  veltstrit  funden. 
man  sach  bt  den  stunden 
vierzehen  künege  zeichen  tragen 

20  so  nähen  dazs  anander  wagen 
muosten  in  dem  gedrenge. 
daz  velt  wart  in  ze  enge: 
die  gerne  wichen  wolden , 
die  enwisten  war  si  solden. 

«5      Nu  was  der  herre  Dietrich 
durch  sinen  muot  gremllch 
erhertet  in  den  sinnen 


11163  da         64  das  swert  seine         65  Hagen  72  name         75  note 

91  SÄ)  da,  verhessert  von  ff^,  Grimm  zur  g'esrh.  des  reims  568  92  Spani 

11201  Heiman  fehlt        7  von  Fritelen        9  an  einander        12  yeglicher       20  daz 
an  einander        24  wisten  nit        26  grymleich 


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BITEftOLF  UND  DIETLEIB 


165 


.  daz  er  mit  anmimien 
vil  gaoten  räm  wolde  hän , 
iii3o  swä  si  giengen  üf  dem  pl^n. 
als  wir  daz  maere  hän  vemomen, 
dd  was  her  Sifrit  komen 
da  Nagehinc  daz  swert  lac. 
daz  erz  niht  üz  dem  bluote  wac, 

35  daz  machte  dazz  der  wigant 
da  vor  hete  niht  erkant : 
er  was  im  doch  s6  nähen  komen 
daz  er  ez  hete  wol  genomen. 
dd  warn  ouch  allen  enden  dar 

M  die  recken  kumen  mit  ir  schar, 
da  wart  sd  vil  swerte  erlöst 
daz  ir  keiner  hete  trdst, 
em  möhte  töter  da  bestän. 
dö  wart  der  Krfmhilde  man 

45  wider  ab  dem  swerte  gedrun- 
gen, 
daz  tete  mit  den  Amelungen 
üzer  Beme  Dietrich. 
Hildebrant  der  degen  lobelich 
der  sach  in  bluote  ligen  naz 

5A  wol  hundert  wäfen  oder  baz. 
war  ir  herren  wären  komen, 
des  enhän  ich  niht  vemomen. 
D5  sach  meister  Hildebrant 
daz  swert  daz  üz  der  Heimen 
hant 

55  mit  grdzerkrefte  wart  gesiagen. 
daz  begunde  er  dö  sagen 
sinem  herren  Dietriche.    114^ 
d6  sprach  der  fürste  riebe 
'  zeiget  mirz ,  her  Hildebrant.' 

60  sä  dö  winkte  er  mit  der  hant 
dem  Dietmäres  kinde. 
der  herre  und  der  gesinde 


begunden  überz  swert  gän. 
dö  erz  genomen  wolde  hän, 

65  daz  werte  im  aber  Sifrit 
mit  vil  ungefäegen  sit: 
der  sluoc  im  also  manegen  slac , 
da  daz  swert  vor  in  lac, 
daz  sich  an  der  stunde 

70  nie  geneigen  künde 

her  Dietrich   vor  der  selben 

not 
Wolfhart  lac  sIt  also  tot 
daz  im  leider  nie  geschach 
also  dö  er  sinen  herren  sach 

75  so  dicke  dringen  wider  dan. 
der  helt  dö  klagen  daz  began 
daz  er  ze  Wormez  ie  gereit, 
dö  ruofte  in  die  schar  breit 
üzer  Beme  Hildebrant 

80  'ir  beide  üz  Amelunge  laut, 
ir  sümt  iuch  gar  ze  sere. 
nu  helfet ,  recken  h^re , 
minem  herren  Dietrichen 
daz  wir  lobeUchen 

85  tragen  Nagelringen  hin. 
ja  sult  ir,  beide,  zuo  in 
.  bi  den  Amelungen  stän ; 
so  geschaffet  fride  mir  der  man 
daz  ich  ez  nime  mit  mfner  hant.' 

90  die  beide  begunden  alle  sant 
dringen  mit  Dietrichen: 
dö  muoste  üf  höher  wichen 
manec  ritter  sturmveste. 
der  wirt  und  sine  geste 

95  warn  alle  bl  einander  da. 
Dieterich  der  helt  sä 
daz  swert  ze  beiden  banden 
truoc, 


U229  weiten  30  den  32  da  34  aas  dem  pinte  nicht  35  daz 
36  darnor  39  da  waren  auch  an  aUen  43  er  mochte  44  da  47  aus 
52  han         53  Da  58  da  60  so  da  wiogkt  mit         64.  74.  7$  da         79  aas 

83  hern        92  da    .  97  zu 


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166 


ßlTEROLF  UND  DIETLEIB 


die  vcsten  schar  er  gar  durch- 

sluoc 
UDZ  daz  meister  Hildebrant 
iisoo  den  guoten  Nagelringen  vant, 
daz  ez  der  helt  guote 
gezuct  da  üz  dem  bluote. 
des  half  im  wol  her  Dietrich 
mit  manegen  siegen  freisllch. 
5      Dd  der  Dietriches  man 
Nagebringen  wider  gewan, 
er  warf  ez  höhe  iif  in  der 
hant:  115* 

sus  sprach  der  alte  Hildebrant 
*nu  löne  iu  got,  her  Dietrich, 

10  ez  wart  nie  strlt  so  lobellch 
gestriten  als6  wol  ze  rehte 
vor     s6     manegem     guotem 

knehte.' 
daz  swert  Hildebrant  66  truoc 
und  gap  ez  balde  gennoc 

16  sinem  neven  Wolfharten : 
vil  manegen  heim  scharten 
firumte  dö  ir  beider  hant. 
daz  wart  in  stürme  wol  erkant 
dk  si  diu  swert  truogen. 

so  swie  vil  si  ir  gesluogen , 
dochtete  man  anderhalben  sam: 
sin  laut  daz  werte  äne  schäm 
Gunth^  der  lobeliche. 
ze  strite  sd  hMtche 

16  gesach  man  nie  zer  werlde  m^r. 
Brönhilt  diu  kuniginne  h4r 
ein  teil  ir  übermuot  vergaz 
da  si  in  den  venstem  saz 
mit  andern  schoenen  firouwen. 

30  swie  sis  niht  mohten  trouwen, 
S6  sere  toumte  daz  bluot 


daz  ob  den  beiden  vil  gnot 
der  sunnen  truobte  der  schfn. 
Günther  mit  den  firiunden  sin, 

36  die  wären  vil  nftch  In  gelAn , 
wan  von  den  öbermfieten  man 
Walth(*re  und  Herborten: 
in  der  mitte  und  an  den  orten 
streit  als6  der  beide  hant 

40  daz  her  Dietrich  und  stn  Hilde- 
brant 
nie  bezzers  iht  getäten, 
vil  engiu  phat  si  träten 
die  da  beten  recken  namen: 
sich  endorfte  ir  keiner  schämen 

46  itewtze  der  in  da  geschach. 
iHz  den  venstem  man  66  sach 
die  edelen  kuniginne  gän, 
si  sprach  *wir  suha  belfben  län 
daz  schouwen  des  uns  was  ge- 
däht: 

50  ich  waen,  ez  habe  in  angest 
bräht 
vil  manegen  tiurlfchen  helt. 
die  uns  ze  vogete  sint  erweit, 
die  habentz  in,  nu  wizzet  daz, 
enblanden  verre  deste  baz 

56  daz  wir  hie  gesezzen  stn, 
ich  und  ouch  die  firiunt  min. 
ein  teil  hän  wir  sin  frume  ge- 
nomen:        115* 
ob  ez  ieman  st  ze  schaden  ko- 

men, 
daz  ich  klage  deste  min; 

60  ich  waen  daz  si  »6  scheiden  hin 
daz  uns  beltben  noch  diu  lant.' 
die  firouwen  giengen  sä  zefaant 
üz  den  venstem  in  den  palas. 


11300  jNagelun^n  AT        4  siegen  manigeB         5  Da         6  Nagetöngen  ff 
11  als         17  da         24  zn         25  zu  der  weite        26  kunigin        34  freäodt 
35  in]  hin         37  Hereboten  ff       45  iteweys        48  sprachen  wir  sftlleo        49  des] 
das        57  hab  frumb  » 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


167 


ob  iht  flrouwen  Ton  in  was, 
11S65  daz  möese  tougen  geschehen, 
daz  si  die  beide  mdhten  sehen. 

Ane  lop  wart  niht  geUn. 
swaz  da  ir  iegeUcher  man 
bete  begdn  in  stormes  ndt 

70  di  sd  vil  lac  der  helde  tot, 
so  wir  daz  maere  beeren  jehen, 
so  grözer  dinge  niht  gesehen 
bete  ir  aller  keiniu  4. 
ich  waen  ouch  nimmer  m^r  erg^ 

75  daz  under  beiden  daz  geschehe 
daz  man  so  manegen  recken 

sehe 
sins  Ifbes  in  der  fireide , 
daz  im  diu  tageweide 
des  tddes  als  ndhen  mohte  kö- 
rnen. 

90  wi  Solde  man  daz  hkn  vemo- 
men, 
daz  ez  ie  wasre  geschehen, 
des  man  mit  wärheit  möhte  je- 
hen, 
stmnrn  oder  veltstrlt? 
ez  ist  ottcb  nftch  den  tagen  sit 

M  TÜ  selten  e^angen. 
si  mofat  des  wol  belangen 
die  an  deme  morgen  firuo 
griffen  strltllchen  zuo: 
an  den  ez  werte  den  langen  tac 

M  daz  in  da  nie  niht  gelac 
ir  wük  noch  ir  ellens  muot 
die  msren  beide  vil  guot 
striten  unz  inz  diu  naht  benam 
daz  in  ruowe  niht  gezam. 

^Si  wären    zuo    einander  ko- 
men, 


▼on  den  ir  ^  habet  vemomen, 
die  armen  und  die  riehen, 
sich  künde  niht  geliehen 
der  not  s6  da  die  helde  Uten, 
U400  ^  si  den  tac  vollen  striten, 
unz  inz  benam  diu  vinsternaht. 
Dietleip  nih.t  anders  ane  vaht 
wan  daz  z  wischenn  heren  beiden 
der  strlt  wart  gescheiden 
5  mit  vil  grözen  sorgen. 
unz  an  den  dritten  morgen 
wart   der  haz   dannoch  niht 
län.  116* 

swaz  si  dk  beten  alle  getan, 
des  gap  man  ir  iegUcbem  prls. 

10  d6  rieten  die  Aä  wären  wis 
daz  siz  liezen  gestän, 
m5ht  ez  an  einen  firide  gän 
ode  an  staste  süene : 
daz  lobten  helde  küene, 

15  daz  ez  wol  mit  ^ren  wsre. 
swie  halt  l^olfhart  der  maere 
nie  waere  komen  an  die  stat 
da  er  vehtens  wurde  sat, 
doch  was  ermüedet  sd  sin  baut 

90  daz  der  maere  wigant 
vil  gerne  frides  jaehe, 
swie  halt  der  geschaehe. 
Diu  naht  gap  A6  dem  strite 
fride, 
daz  in  diu  boubet  und  diu  lide 

86  geruotn  unz  aber  morgen  firuo. 
doch  gehört  da  vestenunge  zuo 
daz  den  wiganden 
von  iegellchen  landen 
nieman  niht  entaete. 

«0  diu  naht  beleip  vil  staete. 


13365  mfisse  so  tafigen  66  helde  nicht  mochten  69  beganngen 

76  recke  H         77  frcÄdc  ff        92  vil  fehU,  vgl,  13134.         93  in  H        94  daz]  da 
97  vnd  oach  die         9'J  die  not  H        1 1400  voll        2  annders  eicht        3  zwi- 
Mhea  herren      10  beidemal  da      19  ermSedet  H     24  glide     29  die  nacht  n.  n.  t&te 


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168 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


wan  in  der  künic  selbe  gebot; 
den  gesten  wart  ouch  nie  s6 

not, 
daz  in  die  strites  frechen 
des  nahtes  torsten  brechen. 
11435  Den  fride  hetens  über  al. 

do  hiez  man  suochen  üf  dem 
wal 
die  töten  und  die  wunden, 
swä  si  die  da  funden, 
wie  lützei  man  der  ligen  lie! 

40  daz  bluot  aber  die  sporn  gie 
den  die  suochten  in  dem  wal. 
für  den  ßrünhilde  sal 
(für  war  sult  ir  haben  daz) 
Yon  bluote  rot  unde  naz 

45  fuort  man  dar  wol  tüsent  man : 

doch  muost  man  ir  dort  m^re  län 

die  gar  ze  töde  warn  erslagen. 

nu  beeret  ouch  diu  msere 

sagen, 

wie  dö  taöte  Rüedeg^r. 

50  durch  Etzelen  den  künic  h^r 
bat  er  die  sine  gesunden 
daz  si  der  tötwunden 
naemen  güetlichen  war. 
dö  wurden  bräht  zuo  in  dar 

55  der  recken  üz  Hiunen  lant 
yerhouwen  von  der  beide  hant 
wol    zweinzic    hundert    oder 
baz.  116»> 

der  edel  marcgräve  schuof  daz, 
swaz  man  ir  künde  fristen 

60  mit  erzenle  listen, 

daz  daz  muoste  geschehen, 
si  beten  alle  wol  gesehen     • 
wie  der  künic  werte  stn  lant. 
vil  manegen  mangesunden  vant 


1 1434  dorfften 

51  seinen         54  da 

97  Prannhilden 


65  ligende  sam  er  waere  tot: 
vor  möede  Uten  si  die  ndt. 
swie  man  geschuof  der  wunden 

dinc, 
die  gesunden  beten  ir  gerinc 
gegen  dem  fride  nu  läzen: 

70  schade  äne  mäzen 
.     was  bedenthalp  da  geschehen, 
do  begunde  Günther  verjehen, 
er  wolde  ez  gerne  süenen. 
daz  tete  er  durch  die  küenen. 

75  Nu  kam  ez  an  den  morgen : 
des  willen  unverborgen 
man  noch  vil  manegen  helt  vant. 
dd  sprach  von  der  Hiunen  laot 
Rüedeger  der  riebe 

80  'ich  schiede  ez  müeliche. 
e  sol  ich  hie  sehen  län, 
e  staeter  fride  wirt  getan, 
swaz  ich  gelobte  den  frouwen. 
si  dorften  mir  getrouwen 

85  eren  anders  nimmer  niht> 
ob  niht  vollicliche  geschiht 
daz  ich  in  geheizen  hän. 
von  frouwen  was  ich  umbestan, 
*  da  si  mich  bäten  al  gemeine: 

90  diu  bete  was  niht  ze  kleine 
die  ich^gdn  in  gelobet  hän; 
und  Solde  ich  der  hieabegestan, 
sd  waere  ich  immer  mer  ge- 
schaut, 
nu  Sit  ir  vaste  des  gemant, 

95  und  helfet  daz  daz  geschehe 
daz  man  zuo  der  porte  gesehe 
mich  tragen  Brünhilde  van; 
und  wizzet  äne  zwivels  wän, 
swer  mir  nu  hilfet  dar  zuo 
11500  daz  ich  den  vanen  morgen  fruo 


36  da         41  sdechte  H 

42  Praanhilden 

49  da 

60  ertzney         72  da 

78  da        80  es  vil 

82  wart  ff 

98fiui£r 

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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


169 


vol  bringe ,  als  ich  gelobet  han, 
dem  wü  ich  nimmer  abe  gestlin 


triuwen  und  der  eren, 
swar  ich  beginne  keren.' 


15     ävetäüire  wie  Rüedeger  den  vanen  an  die  porten  truoc. 


11S05      Also  gienc  der  wigant  117* 
da  er  Dietleibe  vant, 
durch  den.  er  dar  was  komen. 
der  hete  w\\  schiere  vemomen 
daz  er  sin  gerte  in  einen  strit: 

10  daz  lobte  im  güetlichen  sIt 
der  schcenen  Dietlinde  kint. 
Biterolf  der  sprach  sint 
'habt  ir  den  vanen  so  genomen, 
so  müezen  zuo  einander  komen 

15  al  die  besten  die  wir  han, 
die  sult  ir  ez  wizzen  \kn.' 
Rüedeger  dö  selbe  reit, 
d6  ez  nu  küme  was  bereit, 
da  er  an  ir  gemache  vant 

so  die  im  da  volgeten  in  daz  lant, 
swanne  si  wären  dar  komen. 
die  besten  wurden  dö  genomen 
an  ein  spräche  kleine, 
er  sagte  in  dö  gemeine 

86  swes  in  firou  ßrünhilt  e  b^t , 
daz  erz  ir  lobte  an  der  stat : 
'daz  machten  edelerf ürsten  wtp. 
swer  mir  nu  hilfet  daz  min  llp 
ungeschendet  hinnen  vert, 

30  ode  s!  mir  hie  der  tot  beschert 
daz  daz  kurzlfche  geschehe, 
ich  wil  daz  man  daz  hie  gesehe, 
wer  so  getriuwen  willen  hat 
der  mir  ze  miner  not  gestät. 

35  die  rede  ich  iu  bescheiden  sol: 
ez  ^ret  alle  ritter  wol 
der  dienest  den  man  mir  hie 
tuot. 


ez  sol  des  nieman  keinen  muot 
haben  der  niht  furste  si 

40  daz  er  dem  vanen  wese  bi , 
so  ich  den  an  die  porte  trage, 
vememet,  ir  beide,  daz  ich  sage: 
hat  er  bürge  und  fursten  lant, 
so  sol  helfen  mir  stn  hant. 

45  der  sol  ich  sehs  und  ahzic  hän 
die  mit  mir  an  die  porte  gän; 
so  hän  ich  immer  mere 
beidiu  lop  und  ^re.' 

dö  sprach  her  Dietrich  si  ze- 
hant 

50  '  ich tuoniu mfnen  willnbekant : 
durch  Gotelint  die  niftel  min 
so  wil  ich  bl  dem  vanen  sin  117»» 
selbezehende  miner  man, 
den  ich  diu  lant  gelihen  hän, 

5s  herzogen  und  marcgräven  kint, 
die  alle  in  fürsten  namen  sint. 
Und  sage  iu  wie  die  sint  genant, 
der  erste  daz  ist  Hildebrant, 
der  hilfet  iu  vil  gerne ; 

60  und  Sigestap  von  Beme: 
der  dritte  st  Wichart 
und  sin  bruoder  Gerbart 
und  der  marcgräve  Wlch^r 
und  Wtcnant  der  degen  h^r, 

65  der  sibende  daz  si  Wolfbrant, 
der  helt  von  Amelunge  lant, 
der  ahte  daz  si  Wolfwin 
und  Ritschart  der  bruoder  sin, 
der  zehende  daz  si  Helferich. 

70  ich  troute  wol ,'  sprachDietrich, 


11504  wohin        9  begeret  in  einem        10  da        18  da        21  oder  von  wanne 
22.  24  da  34  za         44  lant  H         49  da  51  ynfel  ff         59  der  helt 

hilffet        62  Gebart  H 


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170 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


'vorm  rtche  daz  bewaren 
dazs  aUe  Kirsten  waeren/ 
'DU    erbarmes    got,'   sprach 

Wolfhart, 
'daz  min  nngelücke  wart 
11675  ie  BÖ  gröz  b!  mfnen  tagen 
daz  man  mich  niht  kan  gesagen 
ze  landes  herm  für  wärheit 
(daz  muoz  mir  wsßrlich  wesen 

leit), 
daz  ich  die  reise  mäese  besten. 

M  undmöhteichhiuteeinlanthAn, 
daf  nmb  wold  ichs  ze  wüeste 

jehen 
daz  man  mich  da  muese  sehen.' 
Des  erlachte  er  Dietrich. 
dö  sprach  der  forste  lobelich 

86  'undhsBteichniuwaneinlant, 
daz  wolde  ich  teilen  hie  zehant, 
lieber  friunt  her  Wolfhart, 
ir  müezet  mit  uns  an  die  vart.' 
Sigestap  der  sprach  duo 

90  dem  herren  Dietrichen  zuo 
*  der  zweier  lande,  der  ich  hlin, 
der  wil  ich  einez  ledic  \in 
und  wil  mich  des  verzlhen: 
ir  sult  ez  hiute  Üben 

96  Wolfharten  dem  neven  min , 
er  muoz  ein  furste  mit  uns  sin.' 
66  neic  der  küene  WoUhart, 
er  sprach  '  mich  sol  diu  hervart 
geriuwen  nuo  deste  min.' 
uoM  si  giengen  mit  einander  hin. 
als  sich  ir  Sigestap  verz^h, 
Dietrich      einz      Wolfharten 
Iteh  118* 


mit  siben  yanen  riehen, 
er  dientez  ouch  beliehen. 

6      Dö  sprach  der  kuene  Dietleip 
'da  zuo  den  Bergen  beleip 
mtnes-vater  helfe  und  diu  mtn. 
doch  wil  ich  selbe  dritte  stn 
bl  dem  vanen,  Rüedegte. 

10  wir  haben  hie  niht  fitotenm^, 
ez  entseten  die  von  Binnen  lande 
die  freu  Helche  mit  uns  sande: 
ich  meine  RAmungen 
und  Hombogen  den  jungen 

15  und  Imfrit  von  Dürenge  Lmt 
und  Hftwart  den  wtgant 
und  irinc  von  LQtringen; 
und  ob  sich  dar  liezen  bringen 
WolMt  unde  Astolt, 

so  ich  wolde  in  immer  wesen  holt, 
86  bete  vrir  zwelf  an  der  schar 
die  wir  mit  fürsten  namen  dar 
braehten  vollidichen 
für  BrOnbilt  die  riehen.' 

85  man  fragt  die  beide  mare, 
waz  ir  wille  wasre: 
P6  sprach  in  zühticUchen  sit 
der  tiure  degen  Imfiit 
'  wir  wellen  Rüedegers  gedagen : 

50  jft  wolden  wir  ez  niht  versagen 
einem  dem  Ithtisten  man 
der  ritters  namen  ie  gewan.' 
dö  sprach  der  käene  Berh- 
tunc 
'  wir  haben  alt  unde  junc, 

35  die  forsten  namen  sint  genant, 
gefnort  üz  Lamparten  lant 
zwelif  ritter  oder  baz. 


11572  das        11  herrt  ff       79  m8rs        82  mvesse        83  herr        84  da 
88  mfiest        97  da  naig^        99  her«  nftn         11601  verzieh :  lieh        2  Diettrieheo 
sy  W.        5  Da       7  vatars        11  tetten      landtiaant       14  Hornpoge       15  Iren- 
fride  von  TftriD^en         17  Iringe         20  walüf         21  aoader         22  dar]  war 
27  Da        aeyt :  Ymfreydt        29  weliens        32  name  ff       33  da        37  zwdf 


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ßlTEROLP  UND  DIETLEIB 


171 


ich  gelobe  iu  für  si  alle  daz, 
daz  si  gerne  koment  dar.' 
iiMo  der  fürstenhete  er  zuo  der  schar, 
der  marcgräve  Rüedeg^r, 
wol  sehs  und  drizic  oder  m^r. 
im  lobten  die  Harlunge, 
die  edelen  fürsten  junge, 

45  ietweder    selpsehste    an    die 
schar 
komen  in  fürsten  namen  dar. 
dö  lobten  die  von  Meilan 
daz  si  im  koemen  mit  sehs  man 
daz  landes  herren  möhten  sin. 

M  dö  sprach  der  iFörste  Bloedelin 
Mcb  bringe  iu  ahte  mtner  man 
die  diu  laut  mit  mir  Mn  118^ 
▼OD  Etzelen  dem  riehen 
enphangen  fürstlichen. 

55  dar  zuo  sol  iu  bf  gestdn 
ieglicher  mit  vier  slner  man, 
Gotele  unde  Sigeh^r. 
die  andern  suoche  Rnedeg^r, 
der  marcgräve  riebe , 

60  der  tuot  ez  billiche.' 

8wä  si  Rüedeg^r  stt  nam , 
dem  iegifch  wol  der  name  zam 
daz  er  fürste  hieze, 
ich  waene  er  des  niht  lieze, 

65  er  hete  in  kurzen  stunden 
sehs  und  ahzic  funden 
die  im  woJden  niht  versagen, 
si  lobten  alle  mit  im  tragen 
den  vanen  an  die  müre : 

w  Sit  wart  ez  in  vil  süre, 
die  sin  dar  umbe  veijdhen 
daz  si  gerne  frouwen  sähen. 
Der  marcgräve  dö  sande 


einen  boten  von  Hiunen  lande 

75  Gunthare  dem  riehen 
und  hiez  bescheidenltchen 
im  künden  disiu  maere , 
waz  dort  gelobet  waere: 
daz  er  bellben  liez  sin  her, 

80  und  daz  er  rihte  sich  ze  wer 
mit  als  manegem  wigande, 
der  iegellch  ob  lande 
ze  herren  wsere  genant 
ode  anders  sus  wsere  erkant 

85  daz  si  hiezen  fürsten  kint. 
Gunthar  der  sprach  sint 
'der  waen  wir  Inder  drizic  hän.' 
dö  sprach  der  Hildegundeman, 
Walther  von  Spanjelant 

90  *nu  bin  ich  eine  doch  genant 
über  zehen  künege  riebe : 
ich  wil  iu  sicherllche 
bt  mir  zeigen  zweinzic  man 
die  laut  und  fürsten  namen  hän.' 

95  Dö  sprach  der  herre  Slfrit 
in  einem  höchvertigen  sit 
'ich  beute  £  eine  gräfischaft, 
^  wir  des  wurden  lügehaft, 
Wim  gewunnen  sam  manegen 
man. 
11700  driu  künicriche  diu  ich  h&n 
müezen  werden  zwelf  herzen- 

tuom  ,• 
£  daz  si  haßten  den  ruom  119* 
daz  wir  gestriten  möhten  niht. 
swaz  halt  anders  hie  geschiht, 

6  man  sol  uns  bl  einander  sehen, 
beert  wes  iu  die  andern  jehen, 
die  euch  fürsten  sint  genant.' 
der  wirt  sande  sA  zehant 


11643  Harlnngen  :  JQD^en        45  daz  yetweder        47  da  48  das]  da  H 

50  da        76^.  im  beschaideoleicheo  knnden         S2  y etlicher  8^  da         89  Spa- 

niltnt         95  Da          9ö  hochfertigem          98  In^enhafit  99  wir          1 1701  es 
nuessen      hertzogthämb        3  mochten  gestaten        6  was 


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172 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


nach  beiden  die  er  hete  da: 
11710  8wä  die  wären  anderswä , 
die  hiez  er  im  bringen, 
er  sagte  in  den  gedingen 
den  Rüedger  hete  üf  ritterschaf t. 
Witzlän  sprach  '  wir  hän  wol 
kraft 

15  mit  forsten  oucb  alsd  sie, 
oder  wir  hän  mere  hie. 
ich  sage  iu  wen  ich  bringe  dar, 
8 wie  ez  halt  anders  hie  gevar, 
die  mit  mir  müezen  üz  dem  tor. 

20  da  ist  Ladislau  und  Ratebor, 
Schim  unde  Sytomer: 
ez  gefuorten  künege  nie  her, 
si  entorsten  wol  gerlten  in. 
Stoyne  muuz  ouch  da  hin. 

25  ich  und  min  bruoder  Poytän , 
mit  zweWen  den  unsem  man 
so  wem  wir  den  höhen  muot.' 
also  sprach  der  helt  guot. 
D6  kam  der  helt  von  Tene- 
lant. 

so  Herbort  sprach  &ä  zehant 
'  ich  gestreit  so  gerne  nie.' 
ouch  stuonden  bi  dem  künege 

hie 
Liudegast  und  Liudeg^r. 
si  jähen  daz  si  beten  mer 

35  wol  hundert  recken  oder  baz 
(der  wirt  vil  gerne  hörte  daz) 
die  fürsten  waeren  wol  genant, 
die  solden  wern  im  sfn  lant. 
die  benande  man  dö  gar. 

40  dö  hiez  der  wirt  der  sinen  schar 
einen  vanen  ane  binden: 
si  wolden  niht  erwinden, 


sin  taeten  des  er  si  gebat. 
der  böte  huop  sich  von  der 
stat 

45  und  sagte  Rüedegere, 
dem  marcgräven  here , 
daz  er  koeme  so  in  diuhte  guot. 
die  geste  wurden  höchgemuot, 
dd  sprach  der  marcgräve  rieh 

50  'irmaeren  beide  lobelich, 
von  schulden  ich  iuch  fragen 

sol: 
an  wemgevelletiudazwol  119^ 
der  den  vanen  vor  uns  trage? 
ich  wil  daz  maus  im  danc  sage.' 

55  dö  sprach  der  herre  Dietrich 
'daz  tuo  min  friunt  Heipferlch. 
swä  müede  der  degen  June, 
da  neme  in  danne  Berhtunc, 
des  lesten  trage  in  Rüedeger.' 

60  dö  sprach  der  mar,cgräve  her 
'daz  ist  ein  friuntlicher  rät, 
wan  mich  sin  harter  bestät 
dann  ander  hie  deheineü  man. 
da  von  daz  ich  in  genomen  hän 

65  von  ßrünhilde  der  riehen, 
des  trage  ich  in  billichen.' 

si  kömen  al  besunder. 
die  andern  hete  wunder 
daz  ez  also  gelobet  wart: 

70  genuoge  waeren  an  die  vart 
gerne  mit  in ,  möbte  ez  sin. 
'ich  hän  des  den  eit  min 
geboten,'  sprach  dö  Rüedeg^r, 
'daz  unser  keiner  wurde  m^r 

75  wan  sehs  unde  ahzic  man, 
die  mit  dem  vanen  solden  gän 
gön  dem  palas  an  daz  tor. 


1 1 7 15  als        IS  annder       20  Ladislaw       23  getonten       29  Da       30  Her- 
bart        Zb  recken  fehlt       40  da        43sytetteii        49  da        52  wen       53d6r] 
wer         54  man  ins         56  freandte         59  ersten  ff        60  da         68  betten 
71  gerner        72  die  aide 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


173 


man  envfeiz  uns  niht  hie  vor: 
des  wirz  von  schulden  möezen 
län; 
11780  dö  sprach  der  Dietriches  man, 
der  ungemuote  Wolfhart 
*swie  ich  getuo  die  widervart, 
mfn  wille  der  st^t  also  dar 
daz  si  des  werdent  wol  gewar.' 

85      Witege  der  sprach  duo 
dem  herren  Dietrichen  zuo 
*  Heime  der  helt  guot 
der  wil  daz  ir  sinen  muot, 
forste,  senftet  da  mite, 

M  und  tuot  des  iuch  der  helt  bite 
ob  daz  fuoge  möhte  hin: 
swie  mit  grözer  not  dan 
Hildebrant  sin  swert  truoc 
daz  im  Sifrit  üz  der hende  sluoc , 

95  daz  hete  gerne  nu  der  degen: 
s6  möhte  er  deste  baz  gewegen 
sinem  Itbe  wunden, 
swä  in  die  yinde  fanden/ 
dö  sprach  der  herre  Hildebrant 
U800  *ich  solz  tragen  an  miner  haut 
unz  daz  urliuge  ein  ende  hat, 
swie  ez  halt  darnach  ergät.  1 20* 
verteilent  ez  die  recken  mir, 
daz  swert  gibe  ich  danne  dir : 

5  &  kumet  ez  niht  von  miner  haut 
unz  wir  rümen  ditze  lant/ 
Swaz  ieman  dö  dar  umbe  ge- 
sprach, 
swie  her  Dietrich  des  verjach 
daz  ez  ein  gesinde  waere , 

10  Hildebrant  der  maere 
der  liez  ez  also  hine  gdn. 
der  künic  Ermenrlches  man 
der  kam  dö  mit  in  in  den  strlt 


wol  und  ritterlichen  sft. 

15  ez  wart  in  kurzen  stunden 
an  einen  schaft  gebunden 
der  vane  Taster  dennoch  ^. 
dö  sömten  si  sich  niht  m^, 
si  schuofcn  daz  man  schefte 

80  ir  iegeliches  krefte 

nach  siner  mftze  fuorte  mite : 
der  gerner  mit  dem   swerte 

strite, 
si  fundens  wol  die  State  aldä. 
vor  ir  hütten  sach  man  sd 

85  gesatelt  ziehen  in  diu  marc. 
gesach  ie  mannes  ouge  starc 
ritterschaft  in  keinen  landen 
von  guoten  wlganden^ 

daz  mohte  ouch  da  wol  ge- 
schehen, 
so  als  ir  mich  e  hörtet  jehen, 
Helpferich  der  wngant 
der  nam  den  vanen  in  die  haut: 
si  riten  kurzlichen  dan. 
daz  wart  schiere  kunt  get^ 

86  ßrünhilt  der  vil  riehen, 
diu  hiez  dö  snellidichen 

die  frouwen  nemen  ir  guotiu 

kleit: 
als  ir  daz  maere  wart  geseit, 
wie  schiere  si  in  diu  venster  saz ! 

40  mit  stolzen  frouwen  tete  si  daz : 
siben  edeler  künege  wip 
und  maneger  juncfrouwen  lip 
säzen  da  in  richer  wät. 
des  was  dö  niht  langer  rät, 

45  Der  wirt  muose  für  daz  tor. 
*  ja  vant  er  ritterschaft  da  vor, 
der  hoehsten  der  er  ie  gephlac 
unz  an  sinen  lesten  tac. 


1177Sniht]so       79  des]  daz       80  da      S5  do      88  seinem      90  taot]  pittet 
^2  grossen  ff      97  seinen  ff      99  da      1 1800  solts  ff     1  der  vrlauge      3  erteylent 
17  vester        18  da        30  höret  ff       44  da        45  müsset        46  danior 


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174 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


üf  diu  ros  81  wären  komen : 
11850  dd  hete  ouch  Ortwin  genomen 
des  küneges  vanen  in  die  hant. 
ir  einer  möhte  wol  ein  lant  120^ 
zieren ,  waer  er  dar  inue. 
mit  meisterlichem  sinne 

ft5  riten  sehs  und  ahzic  man 
gewäfent  von  der  parte  dan. 
si  Westen  wol  deiz  müeste  sin : 
bedenthalben  hinder  in 
liezen  si  vil  manegen  degen, 

60  der  die  selben  solde  wegen, 
daz  man  bl  den  stunden 
als  küenen  hete  funden 
sam  der  für  die  porte  reit: 
ez  was  ir  etellchem  leit 

65  daz  er  muoste  dd  bestän. 
dö  sprach  der  Krimhilde  man 
Mazet  offen  uns  diu  tor. 
si  suln  uns  vinden  s6  hie  vor 
(daz  ist  der  min  gedinge), 

70  daz  Rüedg^r  nimmer  bringe 
den  vanen  mit  ^ren  hine  wider.' 
iedoch  so  hülfen  im  des  sider 
die  von  Amelunge  lant 
daz  in  der  helt  an  siner  hant 

75  mit  gewalte  unz  in  die  porte 
truoc. 
versuochet  wart  ez  genuoc 
ob  siz  erwern  künden, 
ir  ieglich  hete  funden 
an  dem  gejeide  sinen  bem, 

80  die  sich  mit  swerte  und  mit 
spem 
unverre  liezen  dringen, 
nu  hört  man  aber  erklingen 
maneger  hande  lüten  krach. 


vil  manic  cröjieraere  sprach 

8&  nach  Site  slner  herren  lant. 
man  pruovte  ir  heim  unde  ir 

rant, 
dar  zuo  ir  ritterlichen  muot. 
da  habte  manic  degen  guot, 
der  ez  als  gerne  hete  getan 

90  ob  er  es  fuoge  möhte  hdn. 
Witegen  rücken  üf  geschach 
den  heim,  daz  er  daz  gesach 
wie  Hagene  in  dem  satele  saz: 
schiere  kös  der  degen  daz, 

95  er  hete  richer  tjoste  muot. 
eins  Wales  einen  schaft  guot 
fuorte  der  degen  vischln: 
aber  der  übermüete  sin 
wolde  der  Guntheres  man 
11900  Witegen  gerne  geletzet  hän. 
Heimen  den  unguoten, 
gen  dem  begunde  muoten  12 1  * 
der  truhsaeze  Sindolt; 
dö  hete  der  küene  Rümolt 

5  ouch  den  sinen  da  erkom. 
üz  helme  blicken  niht  verlorn 
hete  der  Krimhilde  man, 
er  sach  ungüetlichen  an 
den  fürsten  da  von  Herne: 

10  dö  hete  ouch  in  vil  gerne 
geletzet  siner  ere 
Dietrich  der  degen  here. 
Günther  dö  Dietleibe  ersach , 
wider  Ortwine  er  sprach 

15  'hie  kumet  Dietlinde  kint. 
al  die  mine  friunt  sint, 
die  helfen,'  sprach  der  degen 

Stare, 
'ob  er  mir  rüme  daz  marc 


1 1850  da         55  manne  :  danne         56  ^wappent         57  daz  es         66  da 
68  sftUen        83  von  maniger  handt  lauten  prach        84  croirer  prach        b6  proefet 

90  er  fehlt         96  ein  H        99  weit         1 1903  dragksasse         4  da         köeae 
fthU        ö  helmpUcken  if        10  da        16  «Ue        18  mit  iSf 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


175 


daz  uns  daz  ros  alhie  besM.' 
11920  ich  w«n  daz  im  der  helt  6 
het  gerümet  slnes  vater  lant. 
Walth^r  der  wigant, 
der  sach  Ruedegören  an: 
dö  sprach  der  Hildegunde  man 

»  'des  weiz  got  wol  die  wärheit, 
mir  ist  inniclichen  leit 
daz  ich  dem  helde  gewegen  bin. 
füert  er  nu  den  prls  hin, 
des  hän  ich  lutzel  ^re:. 

30  slah  aber  ich  Rüedeg^e, 
sd  hat  der  alte  friont  min 
übel  bestatet  den  sinen  win 
den  ich  ze  Bechelären  tranc: 
so  habe  diu  wlle  undanc 

u  daz  des  spils  ie  wart  gedäht. 
sin  tugent  hat  mich  dar  zao 

bräht 
daz  ich  ofte  den  Up  min 
wägte  durch  den  willen  sin.' 
Sus  w&rensbMenthalben  gar, 

40  gellche  geschart  als  ein  har 
her  Günther  und  die  sine, 
die  recken  von  dem  RIne: 
in  der  mäze  kam  ouch  dar 
Dietleip  mit  siner  schar, 

45  die  leite  d6  her  Rüedeger. 
dö  hiez  der  marcgräve  hör 
den  küenen  Helpherichen 
ftf  Ortwln  den  riehen 
mit  dem  vanen  wenden : 

50  der  fuorte  an  sinen  henden 
des  künic  Guntheres  vanen. 
man   mohte   in  Uhte  gema- 
nen,  121^ 

er  was  doch  grimme  gemuot 


Helpherteh  der  degen  guot 

55  neigte  daz  zeichen  hdrilch: 
dö  daz  gesach  her  Dietrich, 
dö  neigtens  al  gemeine; 
dk  was  ir  deheine 
der  vergsze  an  der  haut, 

60  dem  wart  rittetschaft  erkant, 
sIner  baniere. 
üf  einander  schiere 
wäm  die  vanenmeister  komen. 
ze  rehter  tjoste  bete  genomen 

65  Dietleip  Gunthare, 
geneiget  bete  der  h^re 
sinen  schaft  helfenbeinln : 
also  bete  Günther  den  sin 
üf  den  tugenthaften  man. 

70  ir  beider  ros  muosten  gän 
üf  die  hähsen  in  daz  gras. 
Reiche  schiere  üf  was, 
daz  ros  daz  Dietleip  da  reit: 
Günther  der  helt  vil  gemeit 

75  ouch  sin  selbes  niht  vergaz, 
baz  er  in  den  satel  saz. 
Her  Dietrich  und  her  Slfrit 
in  einem  nitllchen  sit 
wären  zuo  einander  komen. 

80  sper  brechen  wart  vemomen 
daz  ez  als  ein  doner  döz. 
so  rlchiu  tjost  und  also  gröz 
was  lange  her  nie  geschehen, 
so  diu  aldä  wart  gesehen 

85  von  guoten  wiganden, 
dö  bedenthalp  ir  banden 
geneigten  sehs  und  ahzic  man. 
die  trunzen  sach  man  höhe  gän, 
durch  Schilde  stächen  diu  sper : 

90  dirre  viel,  dort  gesaz  der 


11924  du         36  tngende         39  dar         53  grymmes         64  zu         68  herre 
67  henrenpainen  :  sein,  verbessert  von  H^aekemagel  int  altd,  lesebuch  (1859) 
*•  571.        71  hachsseQ        78  seyt       83  ward  B      84  ao  fehlt     waa  E      86  da 
88  dranosen 


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176 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


vor  Stiche  ungefüege; 
dem  brach  daz  furbüege, 
80  gestrühte  dem  daz  marc: 
ir  etelfchez  was  so  starc 
11995  daz  ez  nach  Stiche  dan  truoc 
sinen  herren  verre  genuoc. 

Sit  ^'art  michel  der  gedranc. 
man  hörte  groezifchen  klanc 
üf  manegen  buckel  riche. 
12000  dö  sach  man  Helpherlche 
mit  dem  vanen  gen  dem  tor: 
des  was  man  da  mit  strite  ?or 
den  ellenthaften  gesten.  [122* 
vil  manegen  heim  vesten 

5  sach  man  ?on  siegen  schlnen. 
dö  Gunthar  mit  den  sinen 
wert  daz  lant  und  ouch  die  stat, 
dö  mohte  ir  etelichem  mat 
werden  aller  siner  spil. 

10  dö  was  dözes  harte  vi! 
von  sperbruche  nu  gelegen: 
gehurt  man  wunder  ie  von  sie- 
gen, 
daz  mohte  man  ouch  wol  ver- 

nemen. 
ez  muose  im  iibele  gezemen 

15  dem  Hünolt  schankte  da  den 
win, 
und  dem  zer  anrihte  sin 
Rümolt  gap  die  braten, 
die  wurden  dö  beraten 
von  biulen  lanc  und  armgröz. 

so  dem  bluot  von  wunden  da  niht 
flöz, 
der  wart  aber  sus  also  geslagen 
daz  ez  ir  etelicher  klagen 
mohte  envoUen  wol  daz  jär. 


ez  wären  zuo  einander  gar 

25  komen  die  nötvesten , 
die  Ersten  mit  den  besten. 

Swaz  ander  ieman  da  begie , 
üz  sinen  siegen  nie  verlie 
her  Sifrit  Dietrichen. 

30  der  helt  vil  lobeliche 

Uez  ouch  daz  niht  under  wegen, 
man  sach  von  den  sinen  sieben 
den  Sifrides  Schildes  rant 
von  der  Dietriches  hant 

35  wol  verhouwen  und  zersiagen. 
daz  wunder  künde  iu  nieman 

sagen 
daz  Witege  und  Hagene  begie: 
jck  bezzer  ritter  wurden  nie 
baz  in  strite  funden , 

40  denn  an  den  selben  stunden 
an  den  vonRabenedageschach. 
da  beten  kleinen  gemach 
Randolt  unde  Rienolt: 
ob  si  der  Nibelunge  golt 

46  des  tages  ervohten  solden  bän, 
ez  enmöhte  in  angestlicher  stan. 
Sabene  unde  Berhtunc, 
die  beide  küene  unde  junc, 
vor  ir  widerstanden 

50  in  erwagten  an  den  banden 
harte  dicke  diu  swert.     [122'' 
zeinander   wären  wol  gewert 
Bitrolf  und  her  Gernöt. 
gegen  in  bete  der  tot 

55  sines  hüses  tür  entlochen, 
vil  swinde  wart  gerochen 
des  jungen  Dietleibes  zorn. 
Günther  der  degen  üz  erkorn, 
der  wont  bi  im  in  arbeit. 


1 1991  von  12002.  8  da  10  da  wart  doses  14  im  vil  19  peule 

29  Diettriehcu  :  lobelichen        32  sähe  von  seinen         39  daz  H        46  inocht  in 

angstlicher  nicht  stan,  verbessert  von  fVaekcmti^el         18  die  teurn  helde         52  zu 

einandere  H 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


177 


11980  man  sach  daz  h^rllche  streit 
Herbort  da  von  Tenelaat 
uod  Boppe  der  wigant, 
Herbortes  swesterkint 
er  brähte  fiuwerröten  wint 

65  dicke  üz  Schildes  renden 
den  beiden  vor  den  henden. 
Walth^  unde  ouch  Rüedeg^r, 
die  Tersuochtenz  deste  m^r 
daz  si  witen  wäm  erkant 

70  ez  möhte  Wahhdres  hant 
veste  tüme  brechen  nider, 
doch  erwerte  sich  im  sider 
des  künic  Etzeln  wigant. 
die  zw^ne  recken  man  ouch 
yant, 

T5  Uud^ast  und  Liudegere , 
da  man  die  beide  h^re 
Hiit  strite  woi  b^rungen  vant. 
da  streit  ouch  Toa  der  Hiunen 

laut 
Blcedel  und  die  sine  man. 

80  swaz  degenheit  da  wart  get4n, 
Yolzuc  des  vaste  w^en 
die  beide  von  MAtliren. 
da  muoste  brechen  manic  rinc, 
da  H4wart  unde  Irinc 

85  zao  dem  vanen  drungen. 
Hombogen  und  Rämnngen 
sach  man  yü  wiliicliche  da: 
wä  solt  man  suochen  anderswä 
Imfride  den  riehen? 

M  man  sach  da  krefticllchen 
die  Harfamge  striten^ 
bt  niemannes  ziten 
vant  man  guote  ritter  baz. 
man  sach  bescheidenlkhen  daz, 

BS  daz  Witzlan  und  die  sine 
dem  yogete  yon  dem  fttne 


stuonden  wiUicliGhen  hl. 
da  was  debeiner  also  tri 
em  haet  dk  ungemacbes  vil 
18100  in  dem  herten  nitspil, 

des  da  yon  in  begunnen  was. 
ein  wunder  ist  daz  da  genas  123* 

.  der  dritte  inder  under  in. 
Helphricb  brahte  den  yanen 
hin 

6  mit  ungefüeger  arbeit, 
da  der  degen  vil  gemeit 
erbeizte    yor   dea  schranken 

nider. 
der  geste  venre  der  wart  sider 
bl  dem  yanen  nider  gesiagen 

10  (des  mac  man  wunder  hoeren 
sagen), 
swie  bi  im  stuenden  cU  ze  tal 
die  geste,  die  den  berten  schal 
pruoyten  di  mit  beides  hant. 
Helpherich  der  wigant 

15  waa  ein  teü  worden  wunt: 
den  yanen  zucte  da  zestunt 
der  tiurliche  Berhtunc^ 
dö  was  vil  manic  belt  |unc 
bl  im  nider  da  gestanden. 

20  yon  Bui^onde  landen 

tiunth^  mit  al  den  friunden  sin 
erheizten  nider  gegen  in , 
daz  mans  im  roohte  danken, 
die  Swlü[)e  zuo  den  Franken 

86  gestuonden  angestlicher  nie, 
A6  Berhtunc  der  helt  hie 
daz  zeichen  in  die  schranken 

truoc. 
man  sach  da  helme  genuoc 
erschlnen  unde  erglest^, 

30  dö  die  sturmvesten 

w^en  zun  einander  komen. 


11985  den,  verbesfert  van  f^aekema(f»l     86  Horapoge     99  er     12101  begnn- 
deo  jT     3  yDdert  yadert      13  priiefet  ff      1 8  da      20  Burgmidea     26  da      30  da 
Heldenbuch  L  12 


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178 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


ir  habet  e  vil  wol  Temomen 
beidenthalben  von  ir  kraft: 
man  mohte  werde  ritterschaft 
121S5  kiesen  an  ir  banden 

von  maneger  forsten  landen. 
N^ch  prtse  was  in  allen  ger. 
Witege  der  lief  jenenher 
sam  ein  wildez  eberswin, 

40  Hagenen  den  vlnt  sin 

dranc  er  mit  siegen  hinder  sich, 
die  liute  dühte  unbillich 
mide  ouch  wunderliche  genuoc, 
daz  ietweder  den  andern  niht 
sluoc. 

45  Heime  und  Witege  hülfen  dan 
des  könic  Ermenrtches  man, 
dem  stolzen  Berhtungen. 
mit  im  wart  so  gedrungen 
daz  manz  fär  wunder  mac  ge- 
sagen 

50  wie  der  vane  wart  getragen 
von  der  Berhtnnges  hant. 
Srfrit  Az  Niderlant  123'' 

bete  gerne  daz  gewert: 
ez  wart  mit  hamere  nie  gebert 

55  sd  s^e  öf  aneböze. 
sin  wolden  schäme  gröze 
hAn  Gunthar  und  diQ  sine, 
£e  recken  von  dem  Rtne, 
und  ouch  ir  küenen  geste. 

eo      wer  ik  tete  daz  beste, 
daz  künde  nieman  gespehen. 
ez  mohte  leide  vil  wol  sehen 
Brünhilt  diu  kdnigin , 
dö  man  her  unde  hin 

65  ir  friedel  mit  den  siegen  dranc : 
si  mohte  sagen  wol  undanc 
ir  milte ,  diu  also  geschach 
daz  man  s6  manegen  helt  sach 


in  angest  sines  Ifbes  stIrn. 

70  daz  siz  haete  verl&n , 
daz  naemens  alle  ffir  guot. 
kein  frouwe  was  so  h6chge- 

muot, 
diu  ir  gesellen  sach  aldä, 
si  wiste  in  gemer  anderswo. 

»  Hit  erhaben  Schilden  höhe  ge- 
nuoc 
die  man  dk  vor  banden  truoc 
sach  man  die  werden  geste  gän. 
dk  wart  ein  hüswer  getftn 
diu  nie  von  beiden  m^r  ge- 
schach, 
.  80  dö  man  Berhtungen  sach 
den  edelen  und  den  riehen 
dk  von  im  muosten  wichen 
die  von  Lampaorten  laut, 
da  tete  dhi  Sifrides  hant 

86  daz  man  immer  saget  ze  mxre, 
wie  er  ze  helfe  wsre 
sinen  konemdgen  bi. 
ob  si  beliben  schaden  firl , 
des  half  in  wol  des  recken  hant. 

90  Berhtungen  den  wigant 
er  underm  vanen  nider  sluoc. 
dar  Sprüngen  schiere  genuoc 
Witege  und  ouch  her  Dietrich 
mit  ir  beiden  lobelldi, 

»5  die  küenen  Bemare, 
Berhtungen  den  helt  maere 
brähtens  harte  küme  dan. 

den  vanen  aber  sä  gewan 
Rüedeg^r  an  sine  hant. 
19200  Walther  von  Spanjelant 

unde  ouch  Herbort  der  degeo, 
mit   den   aller   meisten   sie- 
gen 124* 
der  ie  gephldgen  kuneges  kint, 


12138  ihenen        40  Hag«o        42  daaeb  ÜT       55  ampoM«       64  4a       73  sähe 
S7  kfineo  mageo  tf      88  beleiben      U4  vil  iobeleich      98  so       1 2200  Spftoilaat 


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BITEROLP  UND  DIETLEIB 


179 


da  mit  si  von  der  porten  sint 
ittos  drangen  Dietrichen 

daz  er  in  muoste  entwichen. 
Ein  teil  wart  Wahsmuot  da  wunt 
sin  yeter  Hdche  sä  zestunt 
für  den  maeren  helt  spranc: 

10  daz  Eckehartes  swert  erklanc 
dem  recken  iüte  an  sfner  hant. 
}k  sach  man  diu  helmbant 
vil  starke  vor  in  bresten, 
manegen  schilt  Testen 

15  sach  man  da  gar  zerhouwen. 
Yor  dem  palas  b!  den  frouwen 
waz  ez  wol  so  nähen 
dazs  ir  aller  eilen  sähen , 
ob  sis  erkennen  künden. 

20  man  sach  da  schiere  wunden 
den  forsten  Wiehere: 
Else  der  vil  here 
den  recken  in  die  brüst  sluoc 
underm  schiide  den  er  truoc. 

i5Dö  wart  von  Wolfbrandes  hant 
Gelphrät  öz  Beier  laut 
durch  die  brünne  bluot?ar. 
Nantwfn  nam  des  war, 
von  Beier  laut  der  herzöge: 

so  swie  nu  einem  beide  gezoge, 
d6  lief  er  Hildebranden  an, 
des  forsten  Dietriches  man. 
Hildebrant  sluoc  Nantwine, 
daz  sfnes  helmes  schtne 

35  der  sunnen  gap  den  widerglast 
und  daz  im  der  heim  brast, 
dem  Witegen  swesterkinde. 

ich  wsen  man  immer  vinde, 
noch  enhät  alher  getan , 

40  so  manegen  rehte  küenen  man, 


so  man  d6  bl  einander  sach. 
etlichem  der  bluotvarwe  bach 
bete  durchflozzen  sine  wftt, 
als  ez  noch  in  strite  stM; 

45  etllch  gienc  da  ouch  wol  gesunt. 
dö  wart  von  Rümolde  wunt 
schiere  der  grunme  Wolfhart, 
deste  m^  helme  schart 
muoste  werden  bi  in  hie. 

50  froun  Heichen  ingesinde  gie 
vaste  Ruedegere  bl.         [124*» 
wie  Bloedel  an  dem  strite  sl, 
daz  hoeret  an  dem  maere  sagen, 
man  dörfte  es  für  einen  zagen 

55  bl  andern  guoten  recken  jehen, 
bete  man  da  bevor  gesehen 
Inder  sine  degenheit. 
daz  was  ouch  niht  verdeit, 
man  gedähte  es  under  stunden : 

60  so  biderben  bete  man  in  funden. 
Nu  hört  man  ouch  hie  sun- 
der ¥rtle 
daz  vil  guote  Hornbile , 
daz  Biterolf  der  helt  truoc. 
man  hörte  ouch  klanges  genuoc 

«5  von  dem  starken  Welsunge, 
daz  Dietleip  der  junge 
vil  dicke  hörllchen  sluoc. 
da  was  ouch  dözes  genuoe 
da  daz  alte  sahs  erschal, 

70  daz  dicke  üf  unde  ze  tal 
gie  an  Dietriches  hant. 
under  in  was  wol  erkant 
swä  man  Mimmingen  sluoc 
daz  Witege  der  helt  truoc. 

75  man  hörte  ouch  Nagelringen 
üf  helme  dicke  erklingen. 


12316  daz,  verbessert  von  JFaekemagel        25  Da 
ft»        31  da  HUbraaden  H        45  ettlicher         46  da 

57  in  der         60  piderh         61  weyl :  hora  peyl 
fange  H       68  doses        73  Mioingen  H 


27  prdnne 

50  frawen 

62  gäter  H 

12* 


30  wie  im 
54  dorfft 
65  Welf- 


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180 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


dar  uader  diezen  mau  vemam, 
.  s6  Sifiriden  wol  gezaai, 

den  guoten  BalmuDgen: 
itaso  man  sach  den  helt  jungen 

stende  enmitten  under  in. 

da  was  ouch  Hagene  komen  hin : 

des  künic  Gunth^res  man 

bete  ez  da  vil  guot  geUn. 
86  Walther  von  Spanjelant 

der  truoc  Wasgen  an  der  hant, 

der  kam  dar  gesprungen, 
die  burgaere  gedrungen 

beten  wider  die  geste 
»0  ze  Wormez  von  der  veste, 

daz  si  sich  schämen  begunden 

daz  si  nie  jenkunden 

an  die  porten  vollen  komen. 

Rüedgere  bete  der  strit  beno- 
men 
95  vil  der  sinen  krefte. 

dö  sprach  der  nötbafte 
^Helfet,  edel  Irinc, 

daz  ich  aliiu  iuwer  dinc 

mit  iu  über  rücke  trage , 
18800  daz  der  käniginne  vane  wage 

ze  Wormez  innerbalp  dem  tor. 

swaz  wir  ietliten hie  bevor,  125* 

daz  ist  wider  ditze  ein  wint.' 

Irinc  truoc  den  vanen  sint 
5  als6  vor  Rüedeg^re 

daz  ez  gemuete  s^re 

alle  die  da  wären. 

^  der  von  Bechelären 

vollen  in  die  porte  gedranc, 
10  vil  manic  swert  ob  im  erklanc. 

iö  gie  der  herre  Dietrich 


als  der  degen  lobellch 

dicke  bete  vor  getan. 

under  die  porten  kam  gegän 
15  Dietleip  und  Biterolf  der  degen. 

solch  wunder  b6rt  man  nie  von 
siegen 

daz  dö  diu  Guntheres  hant 

frumte:  da  von  er  daz  laut 

behabte  vor  den  geaten. 
20  Slfrides  des  nötvesten 

genuzzen  die  Burgondaere. 

Herbort  der  helt  maere 

der  tete  ellens  grözen  schin. 

wie  möhte  ez  herter  gesin , 
25  dö  Liudeg^r  und  Witzlän 

und  Liudegast  niht  understän 

enmobten  daz  die  beide 

drungen  in  die  selde. 
Dö  wasRüedgerbinekomen: 
30  des  wart  vil  wol  war  genomeo, 

dö  der  degen  also  stolz 

begunde  siniu  spiegelholz 

üz  der  porte  houwen; 

dö  bete  er  den  frouwcn 
85  gedienet  übele  unde  wol. 

für  war  ich  iu  daz  sagen  sol, 

ez  waam  och  bezzer  beliben 

denn  wider  üz  der  porte  ge- 
triben 

von  der  küenen  recken  handeo 
40  die  beide  üz  fremden  landen, 
do  enbuten  von  der  zinne 

der  recken  triutinne 

daz  man  schiede  den  stdt. 

wol  vemdmen  ez  sit 
45  Dietleip  und  her  Dietrich : 


12282  komen  Ha^en        84  ^§ts 
den       96  da       notliefte       97  edele 
bessert  von  fFackemagel        9  porten 
20  Seyfride  H        25  da        31 .  34  da 
42  tranttinne        44  vernam 


85  Spanilant         86  Waschen         92  knn- 
12301  ynaepthalb       6  g^näet  vil  aere,  tvr- 
1 4  käme        1 6  ^eh»vt        1 7  Wallherei 
37  wer  noch        39  den  ^       41  da 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


181 


dise  beide  hinder  sich 
si  hiezen  g^n  der  porte  stän, 
*  wir  suIlen  eine  wfle  län 
daz  urliuge  scheiden, 
1SS50  geyellet  ez  den  beiden, 
Gunthare  und  G^rnöten.' 
etlichen  bluotes  röten      125^ 
hört  man  ez  dö  rMen. 
wie  balde  si  daz  täten ! 

56      Den  fride  gaben  si  dö  dar. 
ez  was  noch  niht  verendet  gar, 
unz  ez  s6  wart  gescheiden 
nnder  ir  friunden  beiden 
daz  man  Dietleibe  pHses  jach, 

60  und  daz  man  vollicUche  sprach 
den  lop  ouch  Riiedegore , 
daz  e  noch  stt  nie  mc^re 
ein  vane  wurde  baz  getragen : 
woldens  im  die  danc  sagen 

65  durch  die  erz  hxte  getan, 
so  müese  er  gar  daz  lop  hän. 
da  was  keiner  under  in 
(des  ich  vil  gewis  bin), 
im  enwaem  so  mfiede  diu  lide 

70  daz  si  beidenthalp  den  fride 
rieten  unde  ouch  suene. 
Günther  drr  vil  kuene, 
swaz  ander  ieman  da  gesprach, 
des  prises  er  Dietleibe  jach. 

75  da  mite  was  gesenftöt 
da  der  guoten  beide  not. 

si  wolden  riten  von  der  stat : 
Gdhth^r  dö  die  beide  bat 
daz  si  sich  ze  btise  liezen  laden, 

80  er  wolt  si  schöne  heizen  baden 
unde  in  schenken  sinen  wln. 
daz  rieten  sie  under  in 


daz  si  ez  naemen  wol  für  guot. 
ir  keiner  was  so  wol  behuot, 

85  derunderinnihtwundeniruoc, 
ern  baet  docbbiulen  sus  genuoc. 
Dö  engarten  sich  die  geste, 
degene  aller  beste, 
fünf  hundert  ritter  oder  baz. 

90  mit  des  wirtes  willen  tete  man 
daz,  . 
daz  man  die  porten  offen  lie. 
man  schuof  in  den  gemach  hie 
daz  man  si  dö  baden  hiez. 
vil  ungeme  sehen  liez 

95  Wolfhart  sfnen  rügge  blöz: 
swarz  lanc  unde  gröz 
striche  lägen  vil  dar  an , 
sam  mit  brenden  der  man 
binden  bestrichen  waere, 
12400  und  waer  der  helt  maere 

so  wol  gewäfent  niht  gewesen, 
er  künde  nimmer  sin  gene- 
sen. 126* 
in  firide  und  staßter  suene 
riet  Gunthar  der  kuene 

5  daz  in  die  geste  gunden 
daz  si  an  den  stunden 
mit  brunnen  badeten  abe  den 

ram. 
etelichem  derz  vemam 
was  vil  leit  daz  ers  bat. 

10  die  geste  riten  in  die  stat: 
die  landes  berren  zuo  in  dar 
kömen,  da  si  hamaschvar 
vil  manegen  rittt^r  funden. 
etUchen  an  den  stunden 

15  si  anders  niht  erkanden, 
wan  daz  den  wiganden 


12349  vrknge  62  nie  me  H         68  ich  fehlt,  verbessert  von  JFackemagel 

69  waren  //      glide         70  dem  H        74  preyfd         75  gesenfftet  H        S6  er 

hette  doch  pe&I  87  Da  entgurten         93  daz  fehlt         95  ruggen         12401  ge- 

vappent        4  Walther        7  pninne      dem  ^        ]2  daz 


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182 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


alBÖ  lüten  diu  wort, 
da  von  daz  si  nach  ^ren  hört 
gestiiten  heten  s^re. 
12410  sehs  und  ahzic  oder  mere 
gesäzen  zeinem  bade  hie, 
da  Günther  selbe  hine  gie 
mit  dem  herren  Dietriche, 
der  recken  lobeifche 

85  wart  anderhalben  also  vil, 
der  man  vil  manegen  ^e  zil 
gersemet  in  dem  strlte  vant. 
von  iegellcher  fürsten  laut 
fünf  hundert  recken  oder  baz 

30  gemeinlich  da  zem  bade  saz: 
mit  gedinge  daz  geschach, 
daz  man  von  edelen  frouwen 

sach 
vil  badelachen  dar  gesant. 
Rüedeg^r  von  Hiunen  laut 

S5  daz  sine  hete  gedienet  so 
daz  er  sin  mohte  wesen  frö, 
er  und  alle  sine  man. 
swaz  ieman  lobes  da  gewan, 
des  wart  im  da  der  beste  teil. 

40  Wolf  hart  sprach  *  der  liute  heil 
ist  imgewegen  und  sinewel. 
ich  hän  ez\  sprach  der  degen 

snel, 
'versuocht  als  ouch  her  Rüe- 

deger.' 
Dietrich  sprach  dö  ^  din  sper 

45  wart  niht  geneiget  als  daz  sin , 
dö  Walth^ren  den  friunt  min 
stach  der  hiunische  gast 
daz  im  daz  fürbüege  brast.' 
Wolfhart  sprach  'nu  seht  mich 
an: 


50  weit  ir  wol  zerblouwen  einen 
man 
kiesen  index,  daz  bin  ich/ 
her  Dietrich   sprach  'jA  hftn 
ich  126» 

von  der  Sifrides  haut 
so  vil  der  biulen  daz  man  vant 

55  an  beide  libe  ir  märe  nie. 
swie  vaste  ich  im  begegene  gie, 
so  brähte  mich  ie  von  im  dan 
also  der  Krimhilde  man 
(daz  sult  ir  wizzen  wol  für  w^), 

60  daz  ich  sanfter  zehen  jär 
waere  wol  von  im  gewesen 
(mit  solher  not  ich  bin  genesen), 
dann  bi  im  einen  halben  tac* 
der  beide  schimph  dö  nie  gelac. 

65  der  sprach  hin,  so  sprach  der 
her. 
sus  gienc  ez  under  in  entwer 
mit  lachenlichem  muote. 
man  sach  da  beide  guote 
tragen  ingebunden  haut, 

70  da  man  doch  wunden  niht  en- 
vant. 
ich  enweiz  wä  der  schimph 
gelac. 
den  gesten  man  dö  ere  phlac 
bieten  als  ez  in  gezam. 
swer  der  frouwen  kleinät  nam, 

75  der  muoste  hin  ze  hove  komen. 
ze  hüse  hete  si  so  genomen 
Günther  der  künic  riebe 
daz  si  Sit  friuntUche 
von  Rine  römten  daz  laut. 

80  den  firouwen  was  daz  wol  er- 
kant, 


12422  hine]  nie  H 
50  ein        54  penl 
wayss  nicht 


25  alsoil       27  gerennet       33  padeUchen  ff       47  sprach 
56  begepien  ff       64  da       67  lachemlichen  ff       71  ich 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


183 


wem  gesendet  was  ir  wät 
der  wirt  bete  des  oiht  rät, 
er  brahtes  üf  den  palas, 
da  in  ?i]  wol  gesidelt  was 
it485  zer  aller  besten  spise 
die  wirt  in  küneges  wlse 
iemanne  künde  bieten: 
i6  gap  in  ze  miete 
Gunth^  der  tiurllche  degen 

90  sinen  wIn  näcb  gr6zen  siegen. 
Sit  geschuof  der  degen  daz, 
daz  manic  werder  gast  gesaz 
für  die  vil  minniclicben  wtp. 
da  wart  mit  ougen  ritters  itp 

96  getriutet  durch  ir  degenheit. 
da  was  vil  frouwen  unde  meit 
die  si  vil  wol  enphiengen 
A6  si  ze  hove  giengen. 
Man  enböt  in  michel  ^re. 
19500  der  beide  enwas  niht  mere 
für  die  frouwen  gegän 
wandle  mit  dem  vanendan  127* 
unz  in  die  porten  sich  erstriten. 
mit  vil  zühticUchen  siten 
5  man  hörte  itewizzen 
den  beiden  vermezzen, 
wie  die  degene  maere 
waeren  so  geyaere 
dem  wirte  und  dem  lande. 

10  des  antwurte  sä  zebande 
der  edel  furste  Dietrich 
Brünhilde  der  königinne  rieh 
'ja  baete  er  mich  ze  vfnde  niht, 
wan  daz  dicke  geschibt 

15  daz  firiunt  friunde  gestät: 
er  ist  saelic  der  in  bat 
so  ez  im  gAt  an  die  not. 
dd  mir  min  neve  daz  enböt, 


12485  ZQ  der 
12.>00  beldeo  wms 
29  ersetzt«  ff 


87  yenuiBd        88  da 

5  iteweysen         8  geware  ff 

36  das^degeo  vil  k&ene 


Dietleip  der  degen  maere, 
90  daz  er  beswaeret  waere 

hie  in  disem  lande, 

des  möese  ich  haben  schände 

daz  ich  in  bete  dö  yerlän. 

swaz  wir  hie  haben  getan, 
96  daz  kumet  nu  wol  ze  suone. 

oucb  zimet  im  wol  ze  tuone, 

Gunthare  dem  vil  rieben , 

daz  er  minnidichen 

ergetze  miner  basen  kint.* 
so  daz  gelobten  sie  sint 

mit  vil  staetem  muote. 
Krimhilt  diu  vil  guote 

diu  sprach  Dietriche  zuo 

'ich  wil  daz  man  den  fride  tuo 
35  so  staete  und  oucb  die  söene 

daz  ir,  degen  küene, 

so  ibt  bazzet  minen  man. 

berre,  waz  bete  wir  iu  getan? 

swes  ander  ieman  hie  phlac, 
40  ich  sach  daz  iuwer  nit  gelac 

üf  minem  friunt  so  verre 

daz  Sifrit  min  berre 

des  hat  vil  wol  enphunden. 

hat  er  von  iu  niht  wunden , 
45  er  ist  aber  sus  zerslagen 

daz  ich  daz  muoz  von  schulden 
klagen , 

daz  ich  iuch  ze  Wormeze  ie 
gesacb.' 

Dietrich  der  helt  sprach 

'nieman    klaget  den  schaden 
min, 
50  der  ist  noch  groezer  danne  der 
sin. 

ir  klaget  danne  den  Schildes 
rant. 


95  getrautet       98  dt 
18  da         22  mfii         23  da 


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184 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


s'6    hat    im  anders  hie   mtn 
hant  127»» 

in  disem  strite  niht  getan , 
wan  daz  ich  den  zerhouwen  hän. 
1SS55  so  küme  ich  bin  ?or  im  genesen, 
ich  wil  iuch  bitende  wesen, 
mac  ez  in  iuwern  gnaden  sin , 
daz  er  mich  vor  den  friimden 

min 
immer  m^r  gedringe, 

60  daz  mir  min  höhgedinge 
s6  nidere  von  im  mere  kume. 
dar  zuo  wil  ich  daz  mich  firume 
iuwer  vil  tugentUcher  muot/ 
'min  helfe  sol  iu  wesen  guot/ 

66  also  sprach  daz  Sifrides  wf p : 
*ouch  sult  ir  mfnes  herren  Ifp 
durch  minen  willen  längesunt.' 
her  Dietrich  lobte  ir  sä  zestunt, 
em  muese  ez  tuon  durch  gröze 
not, 

70  daz  er  üf  des  beides  tot 
gerlte  nimmer  mtle  breit. 
d6  sprach  der  ritter  tu  gemeit 
Sifrit  schimphlich  ouch  dar  zuo 
*  got  I6ne  im  der  die  suone  tuo, 

75  der  mir  des  hazzes  so  gewege, 
daz  ich  hem  Dietriches  siege 
immer  mer  enphinde: 
wan  die  sint  so  swinde 
daz  si  niht  gähes  mugen  Ter- 
swem. 

80  swer  stnen  stieben  und  den 
spem 
sol  zegegene  rften, 
der  mac  vil  wol  erbtten 
'sines  endes  üf  dem  wal.* 


des  erJachten  über  al 

86  ritter  unde  frouwen. 
ich  wil  des  wol  getrouwen, 
der  schimph  was  noch  ungele- 
gen, 
du  sprach  Rüedeg^r  der  degen 
ze  Brünhilt  der  riehen 

90  *  wie  rehte  senfUclichen 
mir  iuwer  gäbe  ist  bekomen! 
swaz  ich  des  frume  habe  ge- 

nomen, 
der  tiuvel  habe  im  minen  teil, 
ich  wsen  min  rücke  iht  werde 
heil 

95  in  einem  halben  järe.* 
*ich  tete  ez  äne  väre' 
sprach  des  edelen  küneges  wlp. 
*sln  müese  trüric  sin  mfn  lip, 
und  wsere  sin  niht  geschehen. 
1S600  herRüedeger,  ir  sult  niht  jehen 
daz  ich  ez  tsete  üf  iemans  haz. 
ich  tete  ez  niuwan  umbe 
daz,  128* 

als  ez  doch  ist  hie  geschehen , 
daz  wir  die  recken  hän  gesehen 
6  von  den  wir  wunder  hörten 
sagen, 
hie  ist  keiner  so  geslagen , 
ich  waen  mir  werde  es  m^re 
Ä  Günther  der  vil  höre 
vol  versüenet  ane  mich. 

10  die  sorge  hän  ich, 

swaz  swerns  üf  stnem  rücke  lit, 
daz  er  mirs  die  selben  mäze  gl t.' 
Du  sprach  der  edel  Rüedeg^r 
'des  wolde  ich  immer  wesen  her, 

15  der  mir  künde  daz  ge^en 


l2bbZ  mht  fehU,  H       61  kern:  Mmb       65  dm  1/       69ermiu       73  da 
7S  des  mir  H         76  ichs  herren         78  sein         85  bede  ritter         88  da         89  ci 

91  mitH       92  frumb        94  nicht        96  on  gfare        98  muesse        12601  ich 
fehUy  H        7  des        9  versannet        J 1  swcrndes        12  die]  io  der        13  Da 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


185 


daz  IT  wurdet  wol  zerslagen: 
du  waer  mir  deste  sanfter  mite, 
ir  wart  in  iuwer  alte  site 
komen  der  ir  pUäget  ^: 
IM»  des  tuot  manegem  der  rQcke  w^ 
daz  ir  sd  gerne  sehet  strtt.' 
des  erlachte  aber  sit 
yfl  manic  ritter  unde  maget. 
Hildegunt  sprach  *nu  ir  alle 
klaget , 
»  nu  klage  ouch  ich  den  minen 
man. 
dem  hat  der  marcgrftve  getan 
daz  an  im  wol  ze  kiesen  ist. 
waer  sfn  eilen  und  sfn  list 
M  rehtez  striten  niht  gewant, 
90  mich  bete  des  roarcgrävenhant 
?on  freuden  nach  gescheiden 

gar. 
des  bin  ich  worden  wol  gewar, 
der  helt  gedähte  ninder  min, 
wie  ich  im  schankte  minen  wtn, 
35  d6  ich  von  den  Hiunen  reit, 
den  ich  vil  eilende  meit 
Etzelen  und  sinen  recken  truoc' 
des  wart  gelachet  ouch  genuoc 
vor  der  kuniginne : 
40  ir  säzen  dar  inne 
vierzehen  unde  m^re 
die  bt  dem  künege  h^re 
lägen  in  der  trunkenheit. 
ä6  si  diu  maere  bete  geseit, 
.  45  des  wart  gelachet  über  al 
in  dem  Guntheres  sal. 
Dö  sprach  der  guote  Rüedeg^r 
'ob  ir,  kuniginne  h^r, 
mich  überhüebet  der  schäm , 


50  mich  hat  gemachet  im  s6  zam 
der  degen  üz  Spanjelant:  [128^ 
haßt  ir  hie  twalm  an  der  hant, 
den  trunke  ich,  unde  geböte 

er  daz. 
ez  was  not  daz  ane  haz 

65  uns  der  wirt  so  hat  gelabet. 

mich  h&t  also  ze  hüse  gehabet 

der  schoenen  HUdegunde  man 

daz  ichs  vergezzen  niene  kan.' 

Brönhilt  diu  sprach  duo 

60  dem  edelen  Dietleibe  zuo 
*wir  haeten  nach  vil  s^re 
engolten  daz  iur  ^re 
s6  höhe  an  guoten  friunden  stät. 
ich  wolde  noch  niht  haben  rät, 

65  swie  uns  hie  doch  si  geschehen, 
ich  enhete  Wolfharte  gesehen.* 
dö  sprach  gezogenltche 
Gunthar  der  künic  riebe 
'des  mac  iuch  nemen  untüre. 

70  solt  aber  ir  vor  der  müre 
stne  siege  enphangen  hän, 
ir  haet  in  also  gerne  län 
belfben  da  ze  Beme.' 
si  sprach  '  ich  sach  daz  gerne , 

76  do  er  so  gremltchen  saz 
und  man  im  daz  helmvaz 
abe  löste  und  im  daz  s  wert  nam : 
er  was  ein  wtoic  worden  zam,' 
sprach  diu  kuniginne. 

80  Wolfhart  sprach  'hier  inne 
ist  bu  der  schimph  gar  gelegen, 
haet  ichs  getrouwet,'  sprach  der 

degen, 
'daz  ez  solde  also  geschehen, 
ir  haet  mich  järlancnie gesehen.' 


12616  dM  wirdet  H       18  ir]  in  ^        20  vil  manigem         34  sduincke  H 
40  Mfs        42  bey  Etzele  dem        46  des  H        47  Da        50  in  H       51  Spanilant 
59  kein  abtatz  in  der  ks.         61  wir]  vil  H        66  hette  WoUfharteD         67  da 
75  da      ^ymmiclicben        S4  nie]  hie 


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186 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


1M85  Er  lachte  und  tete  im  doch  niht 

woL 
also  ein  begozzen  kol 
begunde  riechen  dö  der  man. 
diu  frouwe  biten  in  began 
daz  er  ez  lieze  äne  haz. 
90      her  Witege  der  sprach  daz 
*  wie  hete  her  Günther  daz  er- 

daht 
daz  im  ze  lantwer  wurden  bräht 
also  werde  geste? 
helde  86  nötveste 
95  bi  deheinen  stunden 
bi  einander  wurden  funden. 
ich  solde  im  nimmer  werden 

holt, 
wan  mich  häX  her  Rümolt 
mit  kjraphen  und  mit  braten 
1S700  in  strlte  also  beraten 

daz  mir  diu  lide  m&ezen  swem. 
swelchschiltkneht  aninwilgem 
in  zome  sine  spise,        [129* 
der  dunket  mich  niht  wise.' 
5      Her  Heime  der  sprach  duo 
dem  helde  HQnolde  zuo 
*ich  wolde  ^  ungetrunken  sin, 
4  er  mir  gaebe  solhen  wIn 
den    mir   da  schankte  iuwer 

hant; 
10  dö  sprach  Hönoit  der  wtgant 
*her  Heime,  ir  möht  den  spot 

wol  län. 
ich  hete  es  gerne  mer  getan, 
waer  ez  niht  schade  an  ere. 
iuwer  wafen  sneit  so  sere 
15  daz  ich  schankte  niht  den  wln 


berollen  njich  dem  willen  rotn.' 

Dö  sprach  der  wirt  'ez  vert  sus 

baz.' 

der  kunec  von  Tenelande  saz 

und  smielte  der  rede  die  er  ver- 

nam: 

»0  er  was  dar  under  niht  so  zam, 
er  hete  daz  sine  ouch  wol  getüji. 
Witzlän  unde  Poytan 
mit  rede  sprächen  ouch  dar  zuo. 
der  künec  von  Beheim  sprach 
duo 

s5  'swaz  man  min  hie  vergezzen 
hat, 
des  ist  niht  vil ;  doch  \\än  ich  rät 
vil  gerne  der  geseUeschaft 
diu  mir  von  guoter  helde  kraft 
in  strlte  hie  gekündet  ist. 

80  ich  hete  ze  etelicher  frist 
eines  alten  wlbes  fride  genomen, 
möht  er  mir  sin  ze  staten  ko- 

men.' 
dö  sprach  der  forste  üz  Tenelant 
'  mir  wart  nie  höchzit  erkant 

35  dar  ich  so  friuntUche  geladen 
wart ,  da  ich  so  grözen  schaden 
möhte  wol  gewunnen  hän. 
swaz  ich  noch  her  gestriten  hän, 
ez  kam  mir  Af  die  angest  nie. 

40  man  hete  min  niht  funden  hie, 
solde  ich  sin  getrouwet  hän. 
nu  ez  aber  so  wol  ist  ergän , 
so  sol  der  wirt  den  dienest  min 
verdulten  in  den  zühten  sln.^ ' 

45      Dö  sprach  Günther  der  degen 
'mir  künde  nieman  hän  gewogen 


12<>85  lacht  es  vnd  86  als      bef^ossner,  verbessert  von  LaeAnumn  tur  XI. 

1 355.         90  der  fehU  91  im  herr         12705  der  fehU         8  gebe    1 0  da 

16beaoUieni/        17  Da  23  sprach        24  auch  dd        2Shuifehii,H        33  da 

35  dahio        36  wnrd  42  na  so  es  ^T        45  Da 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


187 


für  schaden  und  für  missetät 
döfrumtemichderHagenenrät: 
der  riet  mir  daz  wir  sanden 
liiso  nach  iu  edelen  wiganden, 
alse  ir  ^  habet  yernomen. 
also  sint  si  her  bekomen  129^ 
und  habent  errettet  miniu  lant.' 
dö  sprach  Rienolt  zehant 

56  *her  künec,  des  muget  ir  wo! 
jehen, 
ich  han  so  ringen  solt  gesehen 
zer  ^erlde  nie  gedienen  baz/ 
allez  daz  da  beide  gesaz , 
die  redeten  sunder  dö  ir  muot. 

60  des  Wirtes  win  der  was  so  guot 
daz  maneger  gämellchen  sprach, 
her  Gemöt  schiere  daz  ge- 
sach, 
Si  wolden  urloup  dannen  hän. 
von  dem  sedele  was  gestän 

65  her  Bitrolf  unde  ouch  Dietleip. 
der  beide  nieman  dö  beleip, 
si  stuonden  von  dem  sedele. 
vil  manege  frouwen  edele 
man  daz  gestüele  rümen  sach. 

70  der  Biterolfes  sun  dö  sprach 
*her  künic,  lät  uns  urloup  hän. 
swaz  wir  einander  hän  getan, 
daz  sol  gar  verkorn  sin.' 
dö  sprach  diu  edel  kunigln 

75  *sö  küsset  ir  iuch  beide, 
daz  manz  da  mit  so  scheide, 
daz  ir  iht  äveret  den  haz.' 
die  beide  rieten  alle  daz , 
als  ^z  gesprach  des  küneges  wip. 

80  YÜ  maneges  küenen  ritters  lip 
mit  zühten  urloup  genam. 


gefüegiu  rede  da  wol  gezam 
den  rittem  mit  den  meiden 
dö  si  sich  wolden  scheiden. 

85  Dö  sprach  diu  küniginne  h^r 
*  edel  marcgräve  Rüedeglr , 
ir  sult  frouh  Heichen  daz  sagen, 
daz  wir  in  zühten  wol  vertragen 
daz  si  ir  volc  hat  her  gesant. 

90  uns  sint  diu  maere  wol  bekant 
wie  si  her  Dietleip  bestät, 
da  von  daz  ir  gedienet  hat 
er  und  her  Biterolf  der  degen. 

.   ich  wünsche  ir  daz  der  gotes 
segen 

95  iedoch  bl  ir  gelücke  sl. 
si  sol  immer  hazzes  fr! 
dar  umbe  gar  vor  uns  bestän: 
Sit  si  ie  'z  beste  hat  getan, 
dö  tete  si  wol  daz  si  den  degen 
lisoo  niht  wolde  läzen  under  wegen.' 
Dö  sprach  diu  schoeneHUde- 
gunt 
'  wiste  wir  nu  hie  zestunt  130" 
waz  wir  Rüedegere 
möhten  bieten  ^re 

5  nach  firiuntUcher  minne, 
er  und  diu  marcgrävinne 
hänt  uns  so  dicke  liep  getan , 
wir  künden  niht  so  guotes  hän 
wir  enteilten  ez  im  gerne  mite.' 

10  dö  sprach  er  'frouwe,  des  ich 
bite, 
des  gewert  mich,  vil  edel  wIp. 
swie  mir  verhouwen  si  der  lip 
von  des  küenen  recken  haut, 
so  wil  ich  von  iu  beiden  sant 

15  in  friuntschefte  urloup  hän.' 


12747  beidemal  vor,  verbessert  von  Laeknuom  sai  den  Nib.  2156,  1.         48  da 
Has^n       50  edle  H      54  da       57  zu  der  weit       59  da       72  an  einander 
74  da        80  manigen  kaenen  ritter        84  da        85  Da        86  marggraf       98  yetz 
99  da        12801  Da        9  tailten        10  da        15  an  frennUchafifte 


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188 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


A6  sprach  Hildegunde  man 
*got  phlege  iuwer,  Ruedegir.' 
d6  sümten  si  sich  niht  m^r, 
si  nämen  urloup  über  al. 
1S8M  die  recken  rOmten  dö  den  sah 
si  riten  ze  Wormez  üf  den  sant 
her  Sifrit  von  Niderlant 
der  reit  geseÜicliche 
mit  dem  herren  Dietriche, 

16    dventiure^  wie  sich 

Die  Hhinen  karten  in  Ir  lant. 
Dietleip  der  wlgant 

86  volgete  in  wider  über  Rtn 
und  Biterolf  der  vater  stn 
hin  wider  unz  an  den  Gunzenl^ 
da  si  zesamene  körnen  e. 
dk  schiet  sich  dö  her  Dietrich 

40  in  siten  harte  friuntllch 
von  stner  muomen  kinde. 
daz  Ermrtches  gesinde 
nam  urloup  ouch  von  in  dan. 
her  ßerhtunc  unde  sfne  man 

45  und  Witege  der  wigant , 
si  karten  in  ir  herren  lant , 
und  ander  ir  gesellen.       1 30  *» 
dö  hete  ir  starkez  eilen 
gedienet  vllzicltchen 

50  Dietteibe  dem  rieben. 
Die  fürsten  üz  Meil^ 
kMen  ouch  froellchen  dan , 
den  dankte  vil  güetllchen  sint 
der  schoenen  Dietlinde  kint. 

55  ez  schieden  ouch  die  beide 
üf  der  selben  beide, 
die  küenen  Harlunge , 
die  zw^ne  degene  junge, 


26  sam  si  wurden  nie  gehaz. 
ouch  Me  den  wirt  daz, 
daz  er  die  wigande 
Ue  von  sinem  lande 
scheiden  vil  minnicllchen: 

so  die  in  ^  wänden  riehen 
mit  schaden  und  mit  s^re, 
den  bot  er  michel  ftre. 


da»  her  %e  kmde  sehtet. 

Frltele  unde  Imbrecke, 

60  und  ander  manic  recke 
die  im  gedienet  beten  dar. 
also  schieden  si  sich  gar, 
die  guoten  wigande 
und  karten  heim  ze  lande. 

65      Hie  sult  ir  beeren  waz  ge> 
schacb. 
Heime  der  belt  sprach 
zem  herren  Dietrichen 
'nu  tuot  so  friuntllchen 
(da  mite  hoebet  miniu  dinc), 

70  und  helfet  mir  daz  Nagelrinc 
wider  kome  in  mine  phl^e, 
daz  mir  die  Slfrides  siege 
so  verre  brähten  von  der  haut.' 
dö  sprach  der  alte  Hildebrant 

75  *  vil  gerne  gsebe  ich  iu  daz  s  wert, 
und  waere  ez  eines  landes  wert: 
haet  ir  wan  daz  eine  verlän 
daz  ir  niht  haetet  besten 
Slfride  den  vil  riehen 

80  vor  minem  berm  Dietrichen: 
daz  was  ein  gröz  übermuot. 
wol  west  ir  daz  der  helt  guot 
gegen  im  gewegen  waere. 


12816.  18  da         27  den  H        30  wannden         38  zu  «amen         42  des  Eren- 
reiches        48  da        stercheo  H        55  auch  von  im  die  bede        57  Haruoge  H 
Ol  i^edienet]  gedienten  ^        67  znm        74  da        78  het        80  von  iT      herren 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


189 


ez  ist  mir  immer  swsere 
ii885daz  ir  den  gelf  habet  begän. 
ir  sah  daz  rehte.yerstan: 
ich  wolde  e  rämen  Berne, 
^  ich  iu  immer  gerne 
daz  swert  ze  banden  bringe. 
»  wie  ahte  iuch  s6  ringe 

min  voget,  der  fürste Dietrich? 
iu  enkumet  daz  wMen  lobellch 
nimmer  wider  in  iuwer  hant, 
im  erstritet  ez/  sprach  Hilde- 

brant. 
9s      Dd  sprach  der  kuene  Heime 
'so  bia  ichz,  der  eine 
der  alsu  wol  gestriten  tar,  1 3 1  * 
ein  wie  ode  in  volkes  schar, 
sam  deheines  forsten  man. 
13900  möht  ich  daz  wäfen  wider  hän, 
der  rede  wsre  allez  min/ 
WoUhart  ^rach  dö  wider  in 
*'  ceheim ,  gebetz  im  an  die  hant.' 
er  sprach '  und  solden  aUiuIant 
&  verweisen  an  dem  llbe  min, 
ich  versuoche  wol  daz  eilen  sin.' 
'des  gestate  ich  niht'  sprach 

Dietrich  : 
'  ob  der  helt  vergähte  sich , 
doch  sul  wir  unser  zühte  phle- 

gen.' 
10  A6  sprach  Witege  der  degen 
'swä  erz  füeret  durch  diu  lant, 
iu  dient  iedoch  des  beides  hant.' 
her  Dietrkh  A6  Hilbrande  bat 
'gebt  im  daz  swert  an  der  stat 
15  durch  Ermenrich  den   veter 

min.' 
'herre,  daz  enmac  niht  sin , 


ez  enwerde  mir  also  benomen. 
daz  muoz  von  iuwern  schulden 

komen 
ob  ich  ez  niht  behalten  kan. 
80  man  weiz  vil  wol  wie  ichz  ge- 
wan: 
da  solde  erz  selbe  hän  genomen.' 
Sit  muosten  si  zesamene  ko- 
men, 
Heime  und  öuchherHildebrant. 
an  in  wart  sU  wol  erkant 
85  ir  nit  unde  ouch  strites  haz.    ^ 
her  Dietrich  erloubte  in  daz, 
dö  erz  niht  scheiden  künde: 
swelhem  diu  erste  wunde 
vom  andern  wurde  geslagen , 
30  jener  solde  den  pris  tragen. 
Dö  sprach  der  helt  Wolfwln 
'sold  er  Hildebrant  der  veter 

min 
gegen  Nagelringe  stau, 
er  enmöhte  ein  als  guot  wäfen 
hän, 
35  so  waare  ez  ungellche.' 
dem  fuursten  Dietriche 
si  rieten  daz  erz  teile,  baz , 
dö  si  niht  künden  den  haz 
zwischen  in  gescheiden. 
40  Sit  vant  man  in  beiden 
zwei  swert  wol  ^enmsezic 
und  vil  widersaBzic. 
daz  eine  der  truoc  Gerbart, 
da  mite  er  manegen  schilt  schart 
45  vil  dicke  biete  geslagen; 
daz  ander  truoc,  hörte  ich  sa- 
gen, 
der  vU  starke  Wolf  brant :  1 3  P 


12894  ir  entreit      95  Da      98  ein  weych  ob      99  fürsteo  fehlt      12901  mein 
^         3  in  /f  4  er  sprach  fehlt      10  da  13  Hildebraode  16  er  sprach 

^rre  17  es  werde  mir  dann  24  im  ^  27  da  31  Da  32  sol  der,  ver- 
^9$eri  von  Lachmann  zur  Klaffe  'i7  33  gen  34  er  mocht  dann  35  vil  vn- 
S^leiche        38  da        45  bette 


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190 


BUEROLF  UND  DIETLEIB 


daz  wart  Heimen  an  die  hant. 
mit  übelem  gebären 
itdso  schiere  gewäfent  wären 
die  zw^ne  wigande. 
der  beide  üz  slnem  lande 
einen  rinc  bestalte  Dietrich, 
den  schilt  gezucte  für  sich 

55  der  vil  genende  wtgant, 
Heime  üz  Lamparten  lant 
lief  dö  Hildebranden  an: 
dö  schirmte  im  Dietriches  man, 
daz  si  b^de  wol  künden. 

eo  dö  sluoc  eine  wunden 

Heime  dem  meister  Hildebrant. 
als  der  helt  der  enpbant, 
dö  sluoc  er  Madelg^res  kint, 
daz  beidiu  bluot  und  fiuwers 
'  wint 

65  üz  den  ringen  drsete 
sam  ez  der  luft  da  waete. 
Dar  näher  spranc  her  Dietrich , 
der  tiure  degen  lobellch, 
er  gestatte  ins  dö  niht  mere. 

70  si  wären  beide  in  ^re 
des  strites  noch  bestanden: 
doch  muost  man  Hildebranden 
den  pris  da  fiir  Heimen  wegen, 
also  behabte  der  küene  degen 

75  den guoten  Nagelringen, 
die  aller  besten  klingen, 
her  Dietrich  schiet  ez  under  in : 
Heime  fuorte  daz  swert  hin 
Ton  hem  Dietriches  bete. 

80  Hildebrant  ez  ungeme  tete 
daz  er  daz  wäfen  muoste  län. 
her  Dietrich  unde  sine  man, 
die  karten  gegen  Beme. 


dö  ftaoren  also  gerne 

85  die  degene  aller  beste 
ze  Rabene  in  die  veste. 
Nu  wolden  rümen  ouch  daz 
lant 
die  ^  biete  besant 
Gunthar  der  tiurllche  degen : 

90  sich  ribte  dö  zuo  den  wegen 
manec  man  ze  siner  heimuot. 
der  wirt  bete  sin  guot 
mit  in  geteilet  gerne  dö: 
solher  helfe  was  er  firö 

95  die  er  bete  von  in  gesehen, 
dö  hörte  er  ir  deheinen  jehen 
der    sine    gäbe    wolde     en- 
phän.  132« 

dö  kam  für  den  kunec  gegän 
Walth^r  und  frou  Hildegunt: 
13000  urloup  si  nämen  an  der  stunt. 
als  tete  der  herre  üz  Tenelant, 
ze  hoTe  brähte  er  an  der  hant 
Hildeburc  die  vil  riehen, 
dö  kom  ouch  baltllchen 

5  üz  B^beime  Witziän: 
des  wip  was  vil  wol  getan, 
diu  gienc  dem  beide  an  sIner 

hant. 
er  kam  da  er  Brönhilde  vant 
Liudeger  von  Sahsen  lande, 

10  dem  küenen  wigande, 

dem  was  ouch  urloubes  muot 
Liudegast,  der  helt  guot, 
der  kam  ouch  mit  der  sfnen : 
von  stolzen  magedlnen 

15  sach  man  gesinde  nach  im  gän. 
da  woldeouchlanger  nihtbestän 
des  forsten  Stuotfuhses  wIp. 


12949  ^belo^epani  50  gewapoet         52keltff        55  genante        57  Hil- 

prandeo  H       58.  60  da  61  dem  fehU      63  da      Madelungen  H       79  vn  herren 

81  maesset      84  da  als       85  alle  H      88  hette      90  da      91  da  xe  seinem 

95  ine        96.  98  da  97  emphahen        13001  also       4  da        16  nickt  lenger 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


191 


swaz  fireuden  hete  deheiner  llp, 
daz  firumte  si  vil  kleine. 
19010  si  liezen  ir  deheine 

scheiden  gnetUcher  dan, 
A6  si  daz  urloup  gewan. 
M  si  zesamene  wären  komen, 

'    und  urloup  mit  küsse  wart  ge- 
nomen 

»  Ton  den  die  sich  nie  m^re 
durch  freude  noch  durch  söre 
gesamenten  sider  anderswä 
als  si  gesamenet  wären  da: 
swa2  der  kunec  und  sin  wfp 
dö  sprach 

so  und  swaz  dankens  da  geschach, 
daz  künde  iu  nieman  vol  gesa- 

gen. 
swer  ^ren  weile  vil  bejagen, 
der  tuo'z  an  dem  der  ^ren 

phlege. 
in  vier  enden  die  wege 

36  vil  unmuezic  man  dö  vant. 
die  forsten  Gnnthöres  lant 
rümten  woi  nach  ir  ere. 
ouch  urborten  sich  vil  s^re 
die  stolzen  Burgondeere 

40  al  ir  zit  üf  werdiu  msere. 
Also  ante  sich  der  schäch. 
swes  si  phlägen  sit  hie  nach , 
des  bt  mir  lützel  iht  bekant, 
wan  wie  zuo  der  Hran^  lant ' 

45  riten  dö  die  Etzelen  man. 
die  Idte  Rfiedeg^r  von  dan, 
alsersibrähteandenRIn.  132'» 
Heichen  und  dem  herren  sin 
het  er  erworben  ^re: 

50  dö  muoten  ouch  niht  mere 


Etzele  und  daz  edel  wlp. 

sft  wart  .der  guoten  ritter  llp 

enphangen  vlIzicHchen 

in  hiunischen  riehen. 
55      Btedel,  als  uns  ist  geseit, 

mit  den  sinen  er  dö  reit 

da  der  fürste  hete  lant: 

Ylächen  so  was  daz  genant. 

Rüedeg^r  der  helt  guot 
60  da  heime  in  siner  heimuot 

ze  BechelAren  niht  bestuont. 

er  tete  als  die  getriuwen  tuont: 

der  helt  gesach  wan  sin  wip 

unde  arbeite  sInen  llp 
65  mit  den  gesten  wider  in  daz  lant. 

d6  Rüedeg^r  der  wigant 

nufar  Mötären  reit, 

die  stolzen  ritter  vil  gemeit, 

Wolfrät  unde  Astolt, 
70  dö  nämen  danc  für  den  solt. 

des  wart  in  da  genuoc  getan. 

dö  sprächen  dise  zwene  man, 

her  Bitrolf  und  her  DietJeip, 

ob  si  des  twungen  keiniu  leit 
75  daz  in  ir  helfe  wurde  n6t, 

si  riten  mit  in  in  den  tdt. 

sus  schieden,  die  da  wären, 

von  den  von  Mdtären. 

ze  tal  bl  Tuonouwe  fluot 
80  Rüedeg^r  der  heh  guot 

fuorte  in  hiunischiu  lant 

vil  manegen  stolzen  wigant, 

die  Etzele  der  riche 

im  vil  vllziclkhe 
85  bevalch  in  die  hervart. 

daz  msere  für  gesant  wart 

dem  künege  und  der  künigln 


13023  Dt        25  V.  d.  sy  sich  seit  nymmermere        26  weder  durch        27  ge- 
MBliteii         28  gesanelt         31  wol        33  thoe  es        3S  sy  sieb        40  alle 
41eadet         45  ratea  i7         55  Do  BMdel  ff         58  Walachen         69  WoliTeUt  ff 

70.  72  da        79  Ümaadflät 


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192 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


daz  daz  Ingesinde  stn 
koeroe  wol  von  Rine. 
13090  der  künec  fragt  umb  die  sine, 
^ie  si  wseren  geriten 
und  wie  si  haßten  gestriten. 
daz  wart  im  allez  wol  geseit. 
sin  botenbröt  wart  vil  bereit: 

9&  des  gap  man  dö  behande 
zwei  hundert  bisande. 

Ais  uns  diu  maere  sint  ge- 
seit, 133* 
daz  edel  ingesinde  reit 
ze  Etzelburc  der  riehen. 
13100  si  wurden  fröhlichen 

von  dem  künege  enphangen. 
den  palas  übergangen 
hete  er  hin  engegene 
Biterolfe  dem  degene : 

5  vil  wol  enphienc  er  stnen  suon, 
als  er  daz  gerne  mohte  tuon. 
der  künic  saz  dö  zwischen  in 
und  fragte  wie  ir  wlle  hin 
gegän  waer  in  ir  strltes  tagen. 

10  do  begundens  im  genade  sagen 

so  höher  dienste  stner  man, 

daz  des  frcellche  site  gewan 

des  fürsten  Botehinges  kint. 

diu  käniginne  mohte  sint 

15  erblten  niht  der  maere. 
dö  gienc  diu  erbaere 
da  si  den  künec  sitzende  sach: 
diu  frouwe  froellchen  sprach 
'willekomen,  ir  recken  edele.' 

20  wie  balde  von  dem  sedele 
die  alten  zuo  den  jungen 
ir  hin  engegene  sprangen! 
IM  si  die  recken  alle  enphie , 


diu  käniginne  sitzen  gie 
25  dem  künege  an  sine  slte: 

mit  müellcher  blte 

warte  si  der  maßre. 
Rüedger  der  lobebaere, 

in  den  palas  er  dö  gie. 
so  der  künic  in  frcellche  enphie, 

also  tet  ouch  diu  künigtn. 

'  waz  maere  ich  bringe  über  RIn, 

diu  veraemet,  künic  riebe. 

iu  enbiutet  vil  friuntllche 
36  her  Günther  und  her  Gemdt, 

die  maeren  beide  vil  guot, 

ir  dienest  unde  ir  friuntschafl. 

si  wänden  niht  daz  iuwer  kraft 

mit  here  si  solde  twingen. 
40  sin  hete  ouch  niht  gedingen 

Hagene  der  wigant; 
.    der  sprach ,  ez  hete  in  Hiunen 
laut 

sin  hant  umb  iuch  verdienet 
niht. 

swaz  schaden  in  von  iugeschiht, 
45  daz  muget  ir  wol  volbringen. 

er  hlit  ouch  den  gedingen, 

swenn  ez  mit  fuoge  mac  ge- 
schehen,     133^ 

daz  er  iuch  gerne  welle  sehen 

in  hiunischen  riehen. 
50  mit  dienste  friuntllchen 

er  enböt  ouch  miner  frouwen 
daz, 

daz  er  ir  immer  äne  haz 

aller  triuwen  wil  gestto." 

vil  wol  danken  im  began 
55  Helche  diu  tugentr&che. 

dd  spradi  gezogenliche 


13090  wol  vmb         95  da         96  besannde         13107  da        8  wüle        9  war 
gangen         19  da         11  sioer]  von  seinen         12  daz  davon  frolicfa  seit  gewan 
16  da      der  ir        24  sitzen  do         28  Rqdegere         34  in]  da        38  iuwer]  wer  H 

40  sy  hetten        50  diensten        52  nymmer  H        56  da 


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BITEROLF  UND  DIETLEIB 


193 


aber  der  käene  marcman 
'frouwe,  ich  sol  iuch  hoeren  län, 
waz  iu  frou  Brünhilt  &oh(^i. 
13160  si  wünschet  des  daz  inwer  tot 
ür  Dimmer  werde  für  geseit, 
und  daz  ir  äne  herzen  leit 
belibet  unz  an  daz  ende, 
an  alle  missewende 

65  bat  si  iu  ir  dienest  sagen: 
sott  si  iu  wünschen  zuo  den 

tagen 
wie  lange  iu  werte  daz  leben, 
iu  wurden  tüsent  jdr  gegeben.' 
'nu  16ne  in  got/  sprach  Hei- 
che  dö, 

70  *daz  si  sint  alle  so  frö, 
swaz  mir  wonet  gelückes  bl. 
got  hüete  ir  eren  swä  si  si.' 

Dö  sprach  der  tiurllchedegen 
^irouwe,   ich  hän  in  minen 
.    phlegen 

75  gäbe  diu  iu  ist  gesant.' 
yil  schiere  ir  wart  bekant, 
waz  diu  gäbe  wsere. 
inan  brähte  den  sparwaere 
und  ouch  denguotenvogelhunt. 

80  ir  deheiner  vor  der  stunt 
het  im  gellches  niht  gesehen, 
dö  si  begunden  rehte  spehen 
des  Vogelhundes  leitseil, 
vil  maneger  wünschte  daz  erteil 

86  der  edelen  steine  solde  hän. 
lancvezzel  also  wol  getan 
wart  nie  an  vederspil  gesehen , 
reht  alse  ich  iu  e  hän  verjehen, 
wie  richer  koste  er  wsere. 

90  den  gap  diu  erbaere 


einer  ir  gesinde, 

dem  Nltk^res  kinde, 

einer  meide  herlich; 

Helche  sprach  'du  solt  mich 
95  mit  dir  beizen  rlten  iän. 

so  min  herre  und  stne  man, 

£tzele  der  maere  134' 

und  stne  valkensere, 

wellen  kurzwtle  hän, 
13200  so  suUen  ouch  wir  niht  lan, 

wir  suln  ir  beizen  schouwen, 

ich  und  mlne  frouwen.' 
Rüedeg^r  der  wtgant 

hiez  im  bringen  sä  zehant 
5  den  stnen  vanen  riehen, 

den  er  vil  angestlichen 

ze  Wormez  in  die  porte  truoc. 

der  wart  geschouwet  da  genuoc 

von  Etzeln  unde  al  slnen  man. 
10  vil  maneger  lachen  des  began , 

swer  ie  vemam  diu  maere, 

wie  er  im  gegeben  waere. 

des  gewan  d6  Rüedeg^re 

beidiu  lop  und  ^re. 
15  der  helt  dö  begunde  biten 

den  künec  in  zuhtidlchen  siten 

und  Heichen  die  vil  riehen, 

daz  si  vlizicUchen 

den  recken  danken  solden, 
20  ob  si  in  guotes  wolden 

gunnen  unde  ouch  ^re. 

dö  fragte  der  künic  h^re, 

wer  die  recken  waeren : 

er  zeigt  die  lobebaeren. 
25  den  wart  gedanket  allen  wol 

daz  siz  heten  gar*  für  vol. 
nu  schuofens  alle  ir  gemach. 


13161  wurde        63  aus  votz        69  in]  euch        70  des       71  glücke       73  Da 
B2  da       86  also  fehlt,  H       88  euch  vor  ee       90  den]  da        13201  snllen 
b  da  geschawet        9  alle  seine        13  vgl.  6543.  13126.        15  do  fehlt       20  im  H 
22  da 
Beldenbaeh  I.  13 


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194 


BITEROLF  UND  DIETLBIB 


Etzele  der  künic  sprach 

'man  sol  in  geben  des  si  gem.' 
13S80  dobegundemanzgesindewem  * 
WaBte  harte  rtche. 

er  lönte  vUzicUche 

allen  den  gesten 

und  liez  in  niht  gebresten 
s6  alles  des  si  solden  hän. 

ze  lande  muoten  dö  began 

her  Biterolf  der  wf  gant. 

d6  b6t  im  liut  unde  lant 

Etzele  der  rtche: 
40  des  dankte  im  grcezllche 

die  zw^ne  wtgande. 

ob  vil  richem  lande 

si  würen  beide  herren: 

swie  si  wdren  Yerren 
46  von  irurbore  komen, 

ungeme  h»tens  iht  genomen 

von  deheines  küneges  hant 

Biterolf  der  wigant         [1 34  ^ 

den  känic  biten  i6  began, 
60  daz  er  si  solde  rlten  Un 

mit  friuntüchem  muote 

und  Helche  diu  vil  guote. 
D6  sprach  daz  Botelunges 
kint 

wider  die  guoten  recken  sint 
66  'ir  sult  mich  niht  verzihen. 

i6h  mac  iu  niht  gelthen, 

ir  enwellet  ouch  von  mir  en- 
phän: 

für  eigen  sult  ir  von  mir  hän 

des  jungen  Nuodunges  lant 
eo  daz  erstate  ich  hie  zehant 

dem  Ruedeg^res  kinde.' 

allez  Etzeln  gesinde 


daz  sprach  güetUche  denao. 
Biterolf  der  jach  duo, 

65  war  umbe  er  solde  nemen  lant: 
ze  Üben  bete  sin  selbes  hant 
sd  vil  den  wiganden, 
'ob  üz  der  Hiunen  landen 
ieman  wurde  vertriben, 

70  der  waere  ninder  baz  beUben 
dann  in  den  landen  mlnen.* 
Etzele  mit  al  den  slnen 
Biterolf  den  riehen 
vil  gemeinlichen 

76  bäten  daz  er  naeme, 
daz  im  doch  wol  gezaeme 
zeim  jeithove  Stirelant 
für  eigen  gap  erz  sd  zehant 
dem  edelen  forsten  riehen. 

80      im  dankte  vUzicUchen 
Biterolf  und  stn  suon, 
als  si  wol  mohten  tuen. 
Helche  diu  küniginne 
mit  firiuntlicher  minne 

65  si  bMe  biten  des  began, 
^  daz  si  schieden  von  in  dan, 
daz  si  in  lobten  offenbare 
daz  zeiner  zit  in  dem  järe 
ir  einer  koeme  in  Hiunen  laut 

90  ob  si  niht  m5hten  bMe  sant, 
'daz  uns  ze  liebe  daz  geschehe 
daz  maniuwereinenhie  gesehe/ 
daz  lobten  in  die  beide  sftn 
^  daz  si  schieden  von  in  dan. 

95      Des  landes  er  si  wisen  hiez, 
und  ouch  die  bürge  die  er  liez 
in  dienen  eigenlichen.      1 35  * 
m'e  gejeithof  also  riehen 
gap  deheines  küneges  hant 


13229  befeni        80  dA       38  da       53  Da  sprach  des       57  weit      i 
65  solt  er         74  semaiaicleichen         77  zu  ainem         81  Piterol  H      ~  88  sa 
ainer        91  seschUie  :  gesihe        94  im  ff       97  aigeotlichen 


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HTEROLF  UND  DIETLEIB 


195 


13S00  €l6  Biterolf  liete  bekant 

din  uibor  rehte  und  ouch  er- 

sach, 
se  stnem  sune  der  hdt  d6 

sprach 
^ez  Ut  ze  kurzwik  bie 
bax  daime  lant  ie 
5  noch  gelac  ze  ritterspil. 
hie  ist  weide  und  wsides  tu, 
diu  wazzer  habent  vische  ge- 

nuoe, 
kern  ertrtehe  nie  getruoc 
baz  kom  unde  win: 

10  wie  mfthte  uns  baz  gegeben  sin? 
fliben  golterze  ez  hftt 
lützel  hie  kein  berc  stM 
man  envinde  silber  drmne. 
ze  guotem  gewinne 

16  ilt  daz  hnt  über  al, 
bttdia  Af  unde  ze  tal: 
will  zamund  vederspilf 
des  mac  man  hie  haben  yfl. 
hai  sint  ouch  dar  inne. 

90  wir  handehiz  wol  mit  sinne, 
und  daz  ichz  llhe  swem  ich  wiL 
ez  hÄt  edeler  ritter  tU 
und  vü  edele  dittiestman. 
ez  wart  Etzelen  undertftn 

ao  Ton  slner  grözen  h^rschaft. 
wir  gewinnen  übte  noch  die 

kraft 
daz  wir  erfaouwen  sd  daz  lant 
daz  nnser  eilen  nnde  hant 
vor  allen  knnegen  ez  wol  wer. 

so  zwischen  der  EUbe  und  dem 
mer 
Mai  ninder  bezzer  burcstal.' 


h\  der  Stb«  se  tal 
wlste  in  dd  her  Hadebrant. 
der  selbe  edel  wlgant 

85  daz  lant  von  Biterolfe  nam 
durch  die  gröze  genuhtsam. 
dar  n^ch  in  kurzer  stunde 
bouwen  begunde 
.  der  helt  vil  lobebare 

40  Stire  die  burc  m»re, 

diu  Sit  tU  wlten  wart  erkant, 
dar  n&ch  diu  marke  wart  genant 
daz  si  st»te  Stire  hiez. 
wol  zwelf  jdr  er  si  liez 

45  dem  küenen  Hadebrande. 
alt  geliebte  in  dem  lande 
Bitrolfe  deme  riehen        135^ 
daz  man  in  ststidlchen 
hiez  den  Stlrsre, 

90  swie  daz  der  helt  yil  masre 
bete  siben  fürsten  iuit, 
daz  man  in  doch  dicke  vant 
Aä  unde  in  Hiunen  riebe, 
den  helt  vil  tugentllche. 

55  Frou  Helcfae  diu  erwarp  daz  sint 
daz  Bitrolf  nnd  frou  Dietlint 
nider  zuo  Tuonouwe  riten. 
mit  vil  beliehen  siten 
diu  könegin  in  daz  an  gewan. 

60  si  sprach  ze  Etzelen  ir  man , 
er  mües  immer  schaden  wesen 

W, 
so  si  im  w»ren  gerne  bi, 
von  andern  wtganden 
üz  richer  kunege  landen. 
65  der  künic sprach,  ezwffirewAr. 
dar  nach  daz  aller  nashste  jAr 
si  hiezen  bouwen  in  daz  lant, 


13301  vrbar 
darysM       14  zo 

Hüdebraiit  H 
eirnftb 


2  zu        9  daz         10  gehen        11  g^olt  ftrtzt 
28  vnd  vnnier  haSdt       29  ez  wol  ffauot]  wol  aiit 
60  twie  fehU        57  reiten  H        59  k&iiiyuine 


13« 


13  viiide  t. 
33  wisst 
eOzn 


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196 


BITEROLF  UND  DIETLEIB 


die  man  stt  of te  riche  vant , 
ein  burc  diu  Treisenmüre  hiez. 
13370  in  beiden  si  dö  daz  gehiez, 
ob  siz  geleben  solde, 
daz  si  da  sehen  wolde 
die  schoBnen  Dietlinde 
unde  ouch  ir  gesinde 

75  und  daz  Rüedegeres  wip. 
wie  möhte  tugenthafter  lip 
in  der  werlde  sin  bekant? 
der  frouwen  sin  was  gewant 
üf  höhen  lop  und  ere. 

80  Etzele  der  künic  here, 
swie  er  ein  beiden  waere, 
ir  lop,  daz  wlten  maere, 
daz  fuogte  er  zaller  stunde 
s6  er  beste  künde. 

85  und  taete  ez  noch  ein  kristen  j 
der  mit  s6  guoten  listen 
erwürbe  pris  und  ere , 
der  endorfte  niht  s6  s6re 
erfürhten  die  helleyart. 

'90  ich  enweiz  war  umb  der  kristen 
wart 
od  zwiu  er  toufe  hat  genomen, 
vil  maneger,  der  ze  helle  ist 

komen 
niuwan  durch  girlichen  muot 
und  ninder  kristenlichen  tuot, 

»5  niuwan  horden  unde  spam; 
der  mac  noch  baz  ze  helle  varn 
dann  Etzele  der  msere,    136  * 
swie  er  ein  beiden  waere. 
Dise  rede  län  under  wegen. 
13400  dö  reit  Biteroif  der  degen 
hin  widere  in  daz  laut 
da  er  Etzelen  vant 


und  Heichen  die  riehen. 

er  dankte  in  yliztcUchen 
5  daz  im  der  maere  wtgant 

ze  eigen  gap  daz  riebe  lant, 

als  er  ez  bete  dö  gesehen. 

der  kunic  nu  begunde  jehen, 

er  wolde  im  immer  teilen  mite. 
10  frou  Helche  niich  ir  alten  site 

bot  in  wirde  und  ere. 

doch  wolden  Aä  niht  mere 

beliben  die  wigande, 

si  kerten  heim  ze  lande. 
15  urloup  beten  si  genomen, 

dö  was  daz  Ingesinde  komen: 

von  den  schieden  si  dö  hie 

daz  fremde  recken  m^re  nie 

baz  gerümten  fürslen  lant. 
20  si  griffen  des  in  Heichen  haut 

daz  sis  dicke  wolden  sehen. 

bezzer  botschaft  geschehen 

was  selten  fursten  wfbe, 

denn  bl  ir  mannes  Übe 
S5  frou  Helche  Dietlinde  enböt. 

geleites  was  ouch  gar  unnöt 

den  vil  guoten  recken. 

doch  beten  die  vil  kecken 

ze  dienste  Rüed^ere. 
80  der  marcgräve  h^re 

si  brähte  durch  ir  eigen  lant. 

dö  riet  er  und  Hadebrant 

daz  si  mit  in  fuorten  dan 

vierzic  waetlicher  man,  | 

85  wol  gekleit  und  wol  gehten, 

und  dochnächhiunischensiten.        ' 

sus  volgeten  in  ze  lande  i 

die  vil  guoten  wigande. 
Sit  hat  uns  nieman  daz  geseit,        i 


1 3375  des  H        83  zu  aUer         84  aller  peste         90  wais  H        95  hmten  H 
99  lass         13400  da  redt  ff        8  beende  na         31  brachte         32  da 
34  waydelicher 


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BUEROLF  UND  DIETLEIB 


197 


13440  mit  wie  getöner  senfte  reit 
her  Biterolf  unz  in  sin  lant. 
iedoch  ist  uns  daz  stt  erkant, 
daz  er  vil  wol  enphangen  wart 
nach  siner  langen  heimvart. 

45  er  moht  da  heime  in  sinen  tagen 
vil  menegiu  msre  sit  gesagen , 
wie  er  waere  geriten        136  *» 
und  waz  er  h»te  gestriten. 
swaz  er  in  fremden  landen 

so  hete  mit  sInen  handen 

erworben ,  daz  wart  wol  erkant. 
ouch  sagte  der  edel  wlgant, 
swaz  Helche  Dietlinde  enböt: 
ir  wurde  noch  nie  niht  so  n<)t 

55  also  daz  si  si  gessehe; 

si  enwände  niht  dazz  geschsehe 
od  immer  künde  wol  ergan. 
vil  höhez  danken  wart  getan 
Ton  Biterolfes  wlbe 

M  der  schoenen  Heichen  Übe. 
In  freuden  höhe  stuont  ir  muot, 
daz  die  beide  vil  guot 
kämen  also  wol  gesunt. 
er  rihte  nach  der  selben  stunt 

«5  swaz  im  ze  rihtenne  geschach. 
er  schuof  im  sIt  vil  guot  gemach 
nach  maneger  grözen  arbeit. 

er  hete  da  heime  nuo  geseit, 
wie  im  ein  lant  was  gegeben : 

70  da  hin  er  pruovte  sIt  sin  leben 
mit  gemeinem  rate 
bediu  fruo  und  späte, 
da  von  dem  beide  daz  geschach, 
daz  er  sit  vil  dicke  sach 

75  den  kflnec  von  Hiunen  landen 


mit  sinen  wfganden. 

Frou  Helche  und  ir  gesinde 
von  frouwen  Dietlinde 
redete  zaller  stunde* 

80  daz  beste  daz  si  künde. 

Sit  gefuogte  sich  ouch  daz , 
daz  Biterolf  der  helt  besaz 
daz  lant  ze  Stiremarke, 
und  Dietleip  der  starke, 

85  und  sin  muoter  Dietlint: 
ze  Sttre  brähten  sie  sint 
ir  volc  und  ir  gesinde  gar. 
dar  nach  muose  in  dienen  dar 
der  gelt  von  ir  lande,  ' 

90  und  stolze  wigande, 

sd  er  bedorfte,  der  kam  im  vil. 
sus  lebte  er  an  sin  endes  zil 
bl  Etzelen  dem  riehen 
sine  tage  vil  herlfchen, 

95  und  Dietleip  der  starke : 
in  diente  Stiremarke 
wol  nach  grözen  ^ren ;     1 37  • 
und  Dietlint  der  heren 
enböt  Helche  diu  riebe 
13500  ir  botschaft  friuntllche. 

ouch  muoste  ofte  daz  geschehen 
daz  bi  Heichen  gesehen 
wart  diu  frouwe  Dietlint 
mit  vil  grözen  freuden  sint. 

5  ez  phlac  wol  nach  eren 
Dietlinde  der  vil  heren 
Helche  diu  vil  riebe, 
des  hete  diu  tugentliche 
lop  unz  an  ir  endes  tac, 

10  daz  ir  lop  nie  gelac. 


13446  menige       ■  51  wol  fehU         56  sy  wand  nicht  daz         65  richten 
79  redten  ze  aller        80  sy  da        88  mäesse        135U1  das  offt        2  ward  gesehen 
3  wart  fehU        4  VÜ  fehU 


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LAURIN  UND  WALBEEAN 


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Ez  was  ze  Berne  gesezzen    1 
ein  degen  s6  vermezzen, 
der  was  geheizen  Dietrich: 
niender  vant  man  sin  gellch 

5  bt  den  selben  zften. 
in  stürmen  und  in  strlten 
torste  in  nieman  besten: 
er  was  ein  wunderkuene  man. 
er  lebte  an  alle  schände. 

10  die  tiarsten  in  dem  lande 
die  wdm  im  alle  undertän: 
er  was  ein  forste  lobesam. 
die  sfnes  landes  phlägen, 
wie  selten  si  verlägen 

15  ^re  unde  frümekeit! 

schände  und  laster  was  in  leit, 
und  swä  si  gesäzen, 
wie  selten  si  yerglizen 
si  prlsten  in  für  alle  man 


so  den  edelen  Bemer  lobesam. 
D6  sprach  Wielandes  sun, 
ein  ritter  biderbe  unde  firum 
'ich  enweiz  in  allen  landen 
deheinen  der  an  alle  schände 

25'  lebe  als  der  edele  Dietrich, 
niender  yint  man  sin  geltch 
der  so  gr6ziu  dinc  habe  getlin.  2 
man  sol  in  loben  für  alle  raan.^ 
D6  sprach  meister  Hildebrant 

so  'im  ist  äventiure  unerkant 
in  den  holen  bergen; 
der  phlegent  die  getwerge. 
des  muoz  man  in  von  schulde 

jehen: 
swer  ir  äyentiure  wil  sehen, 

85  der  kumt  in  angest  und  in  not: 
si  slahent  manegen  helt  t6t 
da  hiX  er  selten  mite 


1  Ez  was  zu  pern  RrVy  Czn  berne  (berntw  to)  waz  Pswf  rechts  die  eoiunmen- 
wiffer  bei  Nyerup  2  ritter  K  3  er  was  r  4  «»  26  vPz  sineo  glich  Pvwzf 
6  ooch  in  Ä"  7  getorst  f  8  «=  12  KrPfd  9-12  ^  (d.  t.  fehlen)  wf  10  tiupsten] 
forsten  Kr,  hern  s,  besten  Pz(v)  13  dinstes  Pzw  17.  18  -^  r^  17-20  f  23  ich 
weys  10,  den  ich  waisz  /T,  ich  wais  mein  (oieman)  rf,  ich  wais  kainen  v,  ich  weysz  (en 
weyfs)  en  nicht  Pz  24  deheinen  der]  nicht  eynen  der  w,  der  do  lebt  K,  der  da  lebe 
Py  der  80  gar  (so  recht  v)  lebe  (lebit  z)  rvfz  ane  schände  wf  25  lobe  zam  her  10, 
also  (als)  der  edele  Pfy  alz  der  edel  (edel  von  pern  v)  herr  Ktv(z),  also  her  (der  herre) 
Md  26  »  4  27.  28  -^  A;  27  ding  Rrfs,  wunder  w  28  lobe  s»  preyfen  x  (d,  i. 
aUe  übrigen)  »3  40.  1080  30  gar  ein  weiser  weygant  H  («>  44),  von  arte  ain  grosser 
weigant  ir  sindt  abntenr  vnerchant  r,  dem  krieg  vnd  abentewr  war  ym  pekandt  v, 
der  getwerge  (Reht  fg)  ebenture  ist  am  (sint  ym  fs)  vnbekant  Ptofs  3*2  der  phlegent 
äj  do  (da)  phlegen  Pv,  do  da  phlegen  K,  da  phlegent  sein  r,  der  do  plegen  fs,  phlogen  w 
33-35  '^  f  34  wer  ir  Pw,  der  dy  r,  wer  dy  v,  wer  ut  *  37  do  mit  er  selber 
bat  gesiriten  /T,  der  vor  selten  hat  gestriten  v,  do  hatte  her  ny  gestreten  10  mit 
gestriten  rPfs 


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202 


lAURIN 


deheinen  kumber  erliten. 
und  hiete  er  den  gesiget  an, 

40  ich  wolde  in  loben  für  alle  man/ 
Die  wile  was  der  Berner  komen 
und  hete  ir  beiderrede  vernomen. 
er  sprach  ^meister  Hildebrant, 
von  Garte  ein  wiser  wigant, 

45  und  wxr  diu  rede  ein  wdrheit, 

du  betest  mirz  langef  vor  geseit/ 

Hiltprande  tete  diu  rede  zom. 

er  strafte  den  forsten  höchgebom 

*8wer  wil  sfn  ein  biderbe  man, 

50  der  sol  sfn  rede  verborgen  hän 
unz  er  merke  wie  manz  k^e: 
so  hat  er  tugent  unde  ^re. 
ich  weiz  einen  kleinen  man,    3 
dem  ist  vil  Wunders  undertän: 

55  der  ist  körne  drter  spannen  lanc. 
er  hdt  manegem  äne  sf  nen  danc 
haut  und  füoz  abe  geslagen, 
daz  wU  ich  iu  för  war  sagen, 
der  gr6zer  was  dan  sin  dri: 

eo  den  machte  er  aller  sorgen  tri. 
er  ist  Laurln  genant, 
im  dienent  alliu  wildiu  laut, 
diu  getwerc  sint  im  undertän. 
er  ist  ein  kfinec  lobesam , 


06  küenest  aller  manne. 

in  tiroleschen  landen 

hat  ez  im  erzogen  zarte 

einen  rösengarten. 

daz  diu  möre  solde  sfn, 
70  daz  ist  ein  yadem  sidln. 

swer  im  den  zebraeche, 

wie  balde  er  daz  raeche! 

der  mueste  im  Uzen  swaeriu 
phant, 

den  zeswen  fiioz,  die  linken  hant.* 
75      Dö  sprach  von  Beme  er  Diet- 
rich 

'ez  ist  ein  degen  herltch. 

hän  ich  nu  iender  seilen 

der  ez  mit  mir  wägen  weUe, 

ich  wil  suochen  die  rdsen  T6t^ 
80  und  solde  ich  komen  in  gröze 
ndt' 
Dd  sprach  Witege  der  degen 

Mch  muoz  der  reise  mich  ver- 
wegen 

mit  iu,  vil  lieber  herre  mtn. 

ich  wil  iwer  geselle  sin 
86  dorthin  ze  dem  garten, 

dft  wir  äventiure  warten. 

wird  ich  den  garten  sihtec  an. 


38  oder  kein  KvP,  vnd  kein  rfs,  noch  keinen  t0(«)  kamer  darin  r,  Immer  nie 
kat  V,  kamer  do  Pfs  irleden  mete  w  39  and  '^  Pwf  40  loben  «=>  28  43. 44  — • 
w  44  von  garton  fs  (—  K 1390. 1442),  fear  JT,  von  art  rtf/>k»30  Ar.  536. 816 
45  vnd  ^^  Pf  46  so  P,  mirz  for  langst  A,  mirz  pillicb  vor  v,  mir  dy  (av  mir  *)  lang« 
wa,  ee  (mir  ee  fs)  davon  rfs  47. 48  —  f  49  er  sprach  Kx  50  loo  R  51  mirck 
r^^K  327,  erlert  if,  gehört  P^  weifa  io,  wifse  a,  ir  vernement  f  nuin  ec  Ar,  maLs 
(her)  sye  Pa,  sy  sich  hin  v,  ich  ez  hin  f  52  des  hat  Kv  57  hende  vnd  fnez  Rro 
59.  60  '^  /*  60  aUer  eren  vP{z)^  aUer  freideo  a  63  dve  vP,  alle  Rw  65  klin  r/>, 
ond  kone  to,  ain  kaoig  v,  gen  allen  AT,  vnd  ist  auch  von  konst  ein  man  f,  vnd  iat  der 
kieneat  a  66  tirolessen  AT,  dem  wilden  tbanne  r,  dem  Tiroldes  tan  vPwfiz)^  m  tha- 
rol  in  dem  (wilden)  danne  sd  67  er  mir  (im)  ru,  er  inne  /;  er  s,  ez  geheyt  so  jp 
(mm  geheien  255,  Pw  257)  72  schire  Pw  73  maz  P  74  den  rechten  Rag  lim« 
ken]  denck  r,  tenken  v  den  lincken  fufs  dy  rechte  ws  76  ez  ist  /',  er  ist  f  (der 
waz  a),  iat  ez  A10,  iat  er  r  irlich  w  77.  78  —  s  irgen  eynen  gesellen  i> 
ich  hab  (vind  v)  denn  ninder  ein  (kain  ü,  denne  keynen  10,  dan  nicht  den  f)  geaelle 
Rrvuff  79  ich  mos  rvwfs  prechen  Ry  sehen  vwfs  80  nnd  Arva,  ^^  x  ich 
halt  R  82.  83  ich  wil  rf  mich  der  reiia  w  ausser  P  erwegen  Pw  85. 66 1 
mRr      85  in  den  r       86  da  aol  rR 


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LAURIN 


203 


den  trite  ich  nider  in  den  plan.' 
Üz  riten  die  birssere 
90  durch  hovelichiu  mxre.  4 

daz  eine  was  her  Dietrich 

von  Berne  ein  forste  lobellch, 

daz  ander  was  der  sneUe 

her  Witege  sin  geselle. 
96  dd  riten  die  zwtoe  degene  halt 

birsen  ze  Tirol  für  den  walt. 

dö  die  zw^ne  küene  man 

körnen  in  den  grüenen  tan, 

dö  riten  si  b!  einer  wfle 
100  des  waldes  wol  siben  mile. 

dö  körnen  die  helde  küene 

tt  einen  anger  gruene 

für  einen  r6sengarten. 

mit  guldfnen  borten, 
5  mit  golde  und  mit  gesteine 

hete  Laurln  der  kleine 

die  rösen  schöne  behangen. 

in  mohte  niht  belangen 

swer  in  solte  sehen  an; 
10  der  muoste  al  sin  trüren  Iftn. 

▼ü  wünne  an  deme  garten  lac: 
.  die  rösen  gäben  süezen  smac 

unde  dar  zuo  liebten  schin. 

des  kömen  si  in  gröze  pln. 


15      Dö  sprach  von  Berne  er  Diet- 
rich 

daz  wort  gar  gezogenltch 

'Witege,  lieber  seile  min, 

daz  mac  wol  der  garte  sin, 

da  von  uns  Hiltprant  hat  geseit. 
90  ich  fürht  wir  komen  in  ari)eit, 

als  verre  ich  mich  kan  verstikn. 

des  garten  phliget  ein  biderbe 
man. 

die  rösen  gebeut  süezen  smac : 

beide  naht  unde  tac 
s5  möht  mich  ir  niht  verdriezen, 

der  uns  iht  hinne  lieze.' 
Dö  sprach  Witege  der  degen 

'sin  welle  dan  der  tiuveJphlegen  5 

mit  seltsaenen  sachen, 
80  ich  muoz  im  minner  machen 

der  höchvart  an  dem  garten. 

erbeizet  von  dem  marke.' 
Do  erbeizten  die  helde  küene 

nider  üf  die  grüene. 
s5  Witege  der  wlgant 

sluoc  die  rösen  abe  zehant 

in  dem  rösengarten. 

die  guldlnen  borten 

wurden  getreten  in  den  plftn: 


88  ieh  trit  in  rvw  89  zwoo  preyfer  (prisser  r,  piersser  v)  RrVy  prisere  Pz, 
byTMre  f,  priazenere  «,  preisaere  d,  h'rn  w  93  der  ander  Kr  95  degen  Krw, 
forsten  r,  recken  P,  —  f,  sy  vil  s  96  preysent  fdr  zu  tyrollez  R,  piersen  für 
Tirol  an  den  v,  pyrfsen  za  tyrolf  dem  walde  /*,  fnr  tirol  in  den  r,  cza  tyrolde  vor 
dem  walde  Pw,  zn  thirol  gegen  dem  walde  s  97-100  —  f  104  dy  gnldinen  phor- 
ten  Pf  dy  goldein  porten  (portt)  rsy  fnr  dy  g.  partten  v,  und  fnr  dy  g.  porten  Kdy  do 
dy  g.  borten  to,  dar  ane  ein  gnldine  porten  /",  myt  eyner  g.  phorten  «  6  domit 
biet  i£r,  darin  bet  v  7  rosen  stocke  (schdne  '^)  Pwfs  vmbbangen  rws*  ver- 
&iigen  fy  vmbfangen  d  8  erlangen  Pwz  9  in]  sy  Äfv  13-23  ^^  r  17  ge- 
selle immer  aUe  18  dys  toft  vil  wol  K  21  als  ver  v,  als  ic  mich  recbte 
Pw,  des  nn  micb  /*,  micb  danne  sd  24  vnd  aacb  den  R  25.  26  —  vs  25  micb 
sein  rff  vns  P  26  daz  sy  vns  nicht  verliessen  R,  daz  sy  vns  lebt  en  lizzen  Pw,  der 
Hieb  mit  gmacb  liesse  r,  der  vns  lange  drynne  liezze  f  29  ^^R  30  ich  wil  rvwz 
or  minner  s,  im  der  hoffart  x  31  dy  bbffart  dy  an  dem  garten  lyt  s,  die  hie  an  dem 
(disem  d}  garten  lit  sd,  die  ez  an  den  garten  hat  geleit  x  32  nider  (berre  s)  ez  ist 
xyt  />,  von  den  rossln  in  ezit  s,  von  dem  rosse  dez  ist  (was  v)  zeit  x  36  abe  r»  al 
w,  'w  a?  37.  38  «^  V  38  vnd  (^  r/>)  die  Rwfs»  gnldine  porte  (pborte)  f» 
porten  RrSf  pborten  P  ««  104      39  die  worden  Rrvw,  wart  fs» 


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204 


LAÜRDV 


140  daz  gesteioe  muost  stn  schinen 
lün. 
als6  wir  ez  haben  gehoRret, 
diu  wunne  wart  da  zestoeret, 
swaz  freuden  an  dem  garten  lac. 
die  rösen  liezen  iren  smac 

45  und  dar  zuo  ir  liehten  schfn. 
des  kömen  si  in  gröze  pin. 
der  vadem  wart  zebrochen: 
daz  wart  an  in  geroeben, 
ai  säzen  nider  in  daz  gras, 

60  ieglfch  stns  leides  yergaz. 

Sehet  d6  kam  dort  hergeriten 
ein  getwerc  mit  s winden  siten, 
daz  was  Laurln  genant, 
ein  sper  fuort  ez  in  siner  hant 

65  bewunden  wol  mit  golde, 
als  ez  ein  fürste  solde. 
vorne  an  dem  spere  sin 

da  swebete  ein  banier  sidtn, 
dar  ane  zw^ne  winde 
60  sam  si  liefen  swinde 
in  einem  wilden  walde 
nAch  einem  wilde  balde. 
si  stuonden  als  si  lebeten 
da  si  an  dem  banier  swebeten. 

66  sin  ros  was  ze  der  stten  vech  6 
und  in  der  grceze  als  ein  r^ch. 
dar  üfe  ein  decke  guldln 

gap  in  dem  walde  liehten  schin 
von  gesteine  als  der  liebte  tac. 


'70  der  zoum  der  an  dem  rosse  lac 
der  was  rötguldin, 
als  in  der  kleine  Laurln 
bäte  in  der  linken  hant 
da  er  die  zwene  forsten  TanL 

76  der  satel  üf  dem  rosse  sin 
der  was  helfenbeintn. 
der  satelboge  gap  Hebten  schin, 
dar  an  lac  manec  rubfn. 
sine  stegereife  wären  rieh, 

80  dar  inne  stuont  ez  ritterlich ; 
sin  beingewant  röt  als  ein  bluot, 
dehein  swert  wart  nie  so  guot 
daz  ie  sd  wol  getohte 
daz  dar  üf  geheften  mohte. 

'SS  sin  brünne  was  unmäzen  guot, 
si  was  gehert  in  trachenbluot, 
von  golde  gap  si  liehten  schin: 
kein  swert  moht  nie  so  guot  s/n 
daz  si  möhte  gewinnen; 

90  si  was  geworht  mit  sinnen, 
dar  umbe  lac  ein  gürtelfn; 
daz  mohte  wol  von  zouber  sta, 
da  von  hSt  ez  zwelf  manne  kraft : 
des  wart  ez  allez  sigehaft. 

•6  [des  gesigte  ez  zallen  ziten 
in  stürmen  unde  in  striten.] 
ez  fuorte  ein  swert  umb  sinen 

Up, 
da  mite  huop  ez  manegen  strit, 
daz  was  einer  spanne  breit: 


140  do  (den  r)  most  daz  edel  gestein  (das  gest.  v,  den  rosen  r)  sein  (seinen  v, 
im  r)  schein  AVr,  do  mosten  sie  ir  schinen  />       41  -46  —  f       42  d&  —  rJPws 
43  vroade  A;,  wonne  w         47.  48  — -  rs         49.  5(»  -^  f         49  vf  daz  vPtü9 
50  ichlicher  P(z)rw,  ir  yetleicher  Kv,  ietweder  *       53  waz  sich  K       56  fderen  sol- 
de ^d?       61  witen  vPw       63.  64  -^  /"      sam  rP      65  zur  f,  cza  einer  K,  in  der  r, 
eza  den  Ps^  in  den  e  68  gab  r,  daz  (sy)  gab  sz^  die  gab  x        liehten  «^  fw 

69  von  dem  gest.  KP  liebte  —  Pzf  73  tenchen  r,  rechten  w  76.  "iS  -^/l 
176  *  77  --*-  /T  79  waren  —  /  czirlich  w,  von  golde  reich  x  80  so  /*, 
ez  also  s,  he  z,  stunden  im  (stunden  Wy  stnndt  jm  r)  sein  faez  x  81  sam  P  b2- 
84  «^  r,  183- 18>^  /"  84  gehelfen  K,  geheften  Pv,  gehaftin  w  88  gesyn  Pw 
90  sinne  P  95-98  fs,  s.  anm.  97-99  so  Pz  ein  swert  an  seiner  selten  do 
mit  er  wol  kandt  streiten  daz  waz  K,  eyn  swert  an  seyner  seyten  das  was  io,  an  seiner 
seitten  ain  swert  zw  allen  zeitten  das  was  v,  ain  schbert  waz  r 


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LAÜRIN 


205 


200  isen  stahel  stein  ez  sneit. 
sin  gehilze  was  guldin , 
der  knöpf  gap  ouch  liebten  schin , 
dar  üz  schein  der  jächant: 
daz  swert  was  bezzer  denne  ein 
lant.  7 

5  sin  wäpenfoc  was  sidin , 
von  gesteine  gap  er  liebten  schin, 
Ton  maneger  bände  Sachen 
mit  zwein  und  sibenzec  vachen. 
den  fuorte  ez  zallen  ziten 

10  in  stürmen  und  in  striten. 
sin  heim  was  rötguldin , 
dar  ane  lac  manec  rubin 
und  dar  zuo  der  karfunkel. 
diu  naht  wart  nie  s6  tunkel, 

15  ez  lühte  als  der  liebte  tac 
Tom  gesteine  daz  am  helme  lac. 
dar  üfe  ein  kröne  von  golde 
sam  si  got  selbe  wönschen  solde. 
üf  der  kröne  obene 

so  sungen  wol  die  vögele , 
in  allen  den  gebseren 
sam  si  lebende  waeren. 
mit  listen  Wart  ez  erdäht 
und  mit  zouber  dar  bräht. 


25  ez  fuorte  ein  goltvarwen  schilt, 
der  wart  mit  speren  nie  verzilt, 
dar  an  von  golde  ein  l^bart, 
sam  er  ouch  wolte  an  die  vart: 
also  stuont  er  sam  er  lebete 

80  und  nach  anderm  wilde  strebete. 
Laurtn  kam  für  geriten, 
die  fürsten  heten  sin  gebiten. 
dö  ez  in  kam  s6  nahen 
daz  siz  beide  ane  sähen, 

35  dö  sprach  Witege  der  degen 
'got  müeze  unsers  heiles  phlegen, 
Dietrich  heber  seile  min. 
daz  mac  vil  wol  ein  engel  sin, 
sente  Michahel  der  wise, 

40  und  ritet  üz  dem  paradlse.' 
dö  sprach  der  von  Beme 
Men  engel  sibe  ich  gerne.        8 
den  heim  soltu  verbinden  baz, 
ich  fürbte  er  trage  uns  beiden 
haz. 

45  und  ist  sin  eigen  dirre  plan, 
so  hat  ez  guot  rebt  dar  an.' 
Dö  ez  in  kam  s6  nähen , 
si  begunden  ez  enphähen: 
die  fürsten  böchgebome 


200  stakel  stain  evren  KPz,  stahel  eyfen  eckhel  r,  steine  stal  eysen  w ,  stahel 
yfen  stein  fs  (v)  2  knauf  fz  oucb  w^^x  3.  4.  -^  /,  -8  to  l.S,  ^f 
y.  10  -^  P  11  was  feste  ynde  gut  Er  gab  ym  manegen  (dem  deinen  d)  hohen  müt 
wan  er  was  fs  13  vnd  darza  v,  vnd  aach  dar  zu  K^  darin  lag  r,  vnd  ouch  P,  do 
bey  tD{z)y  vnd  do  bi  f,  dar  by  der  liehtt  s  1 5  ez  Pr^  sy  w,  er  x  sam  Pw,  reht 
als  f,  schon  also  s     liebte  -^  KPfs      1 6  von  dem  —  an  dem  Kx{wz)      2 1 7-224  -^  f 

18  so  P,  Hab  sy  got  selber  füren  s,  so  sy  ein  engel  fiiren  K,  sam  sey  (alfzto)  ein 
könig  fom  rw,  wie  sew  ein  mensch  wünschen  wolt  v,  er  sy  (man  es  d)  winschen  sä 

22  lebendig  K{r)vu>  24  wart  (wart  sy  z)  ir  dacht  Pwz,  war  (waz  «,  ward  vr) 
ez  (ir  da  r,  ir  dar  v)  gedacht  Ksrv  26  sper  Kv  nie  —  P,  gar  f  durch  zilt  Pv 
28  OQch  nur  K  29  also  —  Py  her  (der)  stnnt  recht  alz  tosy  vnd  stunt  als  f 
30  nach  einem  andern  A',  nach  ainem  rv  31  für  den  garten  Kx  32  erbeyten,  er- 
bieten Pfs  33-46  —  /•  34  an  —  -P*,  beide  -^  rw  36  *o  vP,  vnser  pey- 
der  JSio,  vnser  r,  vnser  iemer  (hut)  sz  37  vil  lieber  K  lieber  herre  vs  38  vil 
leicht  K  39  Michel  alle  ausser  z  40  vnd  rit  Pz^  vnd  reit  K^  er  rait  r,  der 
(vnd  ws)  vert  vws        42  sich  Krvsd,  se  P^  sehe  w        43  pinden  rfi'«s  =  370 

44  er  Kvz^  der  engel  r#,  iz  Pw       vns  peyden  K,  vns  rvsy  czu  vns  tos,  vnser  P 

45  und  ^"^  P  46  zwar  so  d  guet  A*,  auch  Vy'^  x  4b  do  hSb  sich  grSz  vnd  in- 
phahen  /  49  iz  (hye  z)  grnste  (sy  grusten  ys  w)  dy  forsten  h.  Pwzy  do  (Sy  r)  gra- 
sten ex  die  h.  Rr^  sew  grüesten  das  tberig  h.  v,  von  den  f.  / 


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206 


LAURIN 


S50  gniozt  ez  ta  grözem  zonie 
'wer  hat  iuch  tören  geheizen 
her  nider  üf  den  plan  erheizen 
und  iuwer  gurren  spannen 
üf  minen  gräenen  anger, 

55  den  ich  hän  geheien 

Yor  manegem  toerschen  leien 
und  beschirmet  vor  manegem 

man? 
ir  müezt  mir  swaeriu  phant  län. 
wer  hat  iuch  esele  her  gebeten 

«0  daz  ir  mir  habet  nider  getreten 
die  mine  lieben  rdsen  röt? 
des  kumet  ir  in  gröze  not: 
ietweder  gebe  mir  ein  phant 
den  zes wen  fuaz,  die  linken  haut.' 

65      Des  antwurte  im  her  Dietrich 
harte  wol  gezogenlfch 
'neinä,  du  vil  kleiner  man, 
du  solt  dtnen  zom  Iftn. 
man  sol  niht  forsten  phenden 

70  bl  füezen  und  bi  henden, 
die  wol  geben  riehen  solt 
beide  silber  unde  golt. 


hin  gegen  des  meien  ztt, 
sd  got  die  sumerwunne  gtt, 

75  s6  kument  uns  ander  rösen  vil. 
für  war  ich  daz  sprechen  wil : 
man  sol  niht  forsten  phenden 
bf  füezen  und  bt  henden. 
ich  hän  guotes  alsü  vil  9 

80  daz  ich  dir  phant  niht  geben  wil.* 
Daz  getwerc  was  sprüche  frt. 
'  ich  hän  m^r  goldes  dan  din  dri/ 
also  sprach  der  kleine  Laurin. 
'waz  fürsten  müget  ir  gesln? 

85  und  stt  ir  zw^ne  edel  man, 
ir  habt  unedellch  getan, 
waz  habet  ir  gerochen 
daz  ir  habet  zebrochen 
den  mInen  rösengarten  ? 

90  und  die  guldinen  borten 
habt  ir  getreten  in  den  pl&n, 
und  hän  iu  nie  kein  leit  get^ 
haet  ich  iu  ie  getan  kein  leit, 
ir  soldet  mir  hän  widerseit 

95  undhaBtetmichdarumbebestän: 
daz  waere  fürstellch  getan.' 


250  Lanrii  (dz  ^tw«rg)  spradh  vz  ^ozem  (vz)  Pf,  de  gpracli  lawrein  (das  ge- 
tWQr;  wsd)  aasz  (aiuz  grosaem  vwd)  Krx  (s)  51.  52  ^-^  Pf  [pgL  zu  253)  -59  «^  «, 
V  ändert  -261,  #  -258  52  «^  io  eär  (pirren  in  meinen  ang^r  payfl'en  r,  dem  plan 
payiTen  K  53.  54  gparren  sprengen  auf  meinem  K  vnd  ewr  görn  aoff  meinen 
anger  spannt  tr,  in  meinen  grünen  anger  daa  jr  eor  gnrrn  soit  da  raaf  spannen  r,  wer 
hat  vch  geheizen  (wer  hiez  veh  thoren  /)  spannen  vwer  gurren  vf  (in  /)  mTnen  an- 
ger Pf  (uj)      55.  56  s0  r     han  behalten  vor  manigem  twergt  starken  K  Pw{f)  au  257 

57  so  Kr^  den  han  idi  geheit  (gehegit)  vor  Ao,  ich  han  sie  gefriet  vor  f  nach  262 

59  esele  «^  K       her  Kiosz ,  des  rPf        60  nyder  getreten  K,  getreten  r,  ze« 
treten  of        63  Ewr  yeder  Kj  vwer  ichlicher  Pv%,  ewr  yeslicher  r,  itzlicher  «o 
64  >»74      66  harte  io,  gar  RrP,  ja  gar  f,  recht  v      67  neina  f»,  neyn  KPwi,  naida  r, 
aaidav         74-78 -—iw        75  vns  abir  i»,  aber />        76-79--/'      77-80 --^jP 

70  gntis  10,  pey  («^  r)  silber  vnd  gold  alz  (goids  so)  Kr,  golds  und  Silbers  vil  r, 
goldes  also  #       82  me  guts  w       din  s,  deyner  w,  ewer  x       b4  sein  Kvs       85  und 
^  Pw      ir  '^  Kv      86  —  w      doch  habt  ir  K,  so  habt  ir  x      88  ir  mir  vrwfs» 
89  den  '^  Pu>      90  und  ^^  P      porten  Ks,  phorten  P%,  parten  rvf,  borten  «  ■■  138 

92  90  r,  vnd  hat  /«»  11 60,  vnd  ich  ich  nie  erzimt  han  s, —  x  93  -^  ^  vnd 
biet  K  euch  kein  (euch  r,  ye  ain  v,  euch  y  keyn  w,  uch  y  dj  leit  getan  RPrvwd 
94.  95  dor  umb  solt  ir  mich  haben  bestan  w  94  so  schon  ir  mir  aüe  aatser  ir  sol- 
dent  mir  ee  /*,  das  scholt  ir  mich  wissen  lan  vnd  scholt  mir  r  haben  widerseit  rP% 
{jogL  V  1 160  f.),  widersagt  han  Kvfsd  95  to  K,  ^^  f  vnd  het  mir  nit  streit  hasz  erzeigt 
vnd  het  mich  selb  darumb  r,  so  hiet  ich  mich  des  genomen  an  vnd  biet  das  wellen  mit 
streitt  antten  vnd  hiet  mich  darumb  selbs  gestanden  r,  vnd  bettet  eyoen  strit  ou  ge- 
leit  vffe  eynen  plan  P,  und  hettent  mich  danne  bestanden  mit  ellenthaften  handen  wd 


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LAÜRIN 


207 


D6  sprach  Wielandes  sun, 
ein  ritter  biderbe  unde  firum 
'daz  beert  ir  wol,  her  Dietrich, 

soo  ir  taot  ab  niender  dem  gelich 
daz  ir  slt  ein  künec  lobesam, 
und   l&t  sulch  rede  für  6ren 

gän. 
der  kleine  ist  sd  tumber  site 
und  redet  uns  sinen  wiUen  mite 

5  und  slnen  grözen  übermuot, 
ob  es  iuch  herre  diuhte  guot, 
entriuwen  bt  den  fäezen 
ich  ez  umb  die  want  slüege.' 
Dö  sprach  der  Bemaere 

10  *got  ist  ein  wunderaere. 
ob  got  sin  wunder  hat  getlin 
und  geleit  an  disen  kleinen  man, 
West  ez  an  im  niht  manheit, 
6z  enhete  uns  niht  so  vil  geseit 

15  als  üppiger  maere.' 
so  spradi  der  Bemsere 
'für  war  ich  daz  sprechen  sei: 
in  ^ret  ouch  diu.werlt  wol 
an  dem  gotes  ere  llt, 

M  biUlohe  zaller  ztt 


mit  triuwen  und  mit  eren. 

nu  volge  miner  I^re 

hie  üf  dirregrüene: 

wis  küene  und  niht  ze  küene. 

25  swer  wil  sin  ein  biderbe  man, 
der  sol  für  ören  läzeh  g^ 
und  tuo  als  er  niht  beere 
swaz  sin  gemuete  stoere, 
unz  in  diu  rehte  not  göt  an; 

30  so   erzeige  er  danne  waz  er 
kan,  10 

unde  belibet  äne  schände 
in  einem  iesllchem  lande.' 

Witegen  tete  diu  rede  zom , 
er  strafte  den  fursten  höchge- 
bom 

35  '  swer  gibt  ir  sit  ein  küener  man, 
zwar  der  muoz  liegen  dar  an, 
swer  sprichet  daz  ir  sit  ein  recke, 
nunc  törstet  ir  niht  erschrecken 
eine  müs,  färbtet  ir  daz  kleine 

40  daz  dort  habet  vor  dem  steine, 
da  getrüwet  ir  niht  ?or  genesen, 
der  unser  einer  möhte  verwesen 
driu  tüsent  oder  m^r. 


301.  2  nur  inv       5  and  Ads,  vm  /^,  dareh  d,  mit  seiDem  K,  von  seinem  r,  ^^  v 
6  deockt  Kw,  dangket  Px      l.Sso  K     entriuwen  -^  (»  462)      want]  mawer  K 
ngL  340      vnd  dar  zu  %ttnt%  pey  aiD  pain  ich  vmb  ain  maüalög  r,  so  nym  idi  das 
^berig  hochsemüett  pey  dem  ainen  pain  vnd  slach  es  vmb  ainen  stain  v,  dachte  (vnd^ 
dewehte  V}f%)  iz  ach  s^fuge  bie  de  (mit  dem  to,  mit  einem  /",  mit  den  %)  beyn  is  vmme* 
(YteAir  z)  dy  erden  (ich  ys  neme  vnd  vmb  dy  want  w,  ich  ez  want  f)  slage  Px 
11.  12  — f     11  sin]  ain  rv      13  ez]  er  Kv  '  14  enhotte  s,  hette  Px     uns  ^  r,  niht 
'^  Pf  ny  so  vU  iow,  so  vil  nicht  rf     £r  hiet  vns  nicht  bestanden  peyd  K     15-32  -^  f 
15  also  kandiser  to,  so  vil  opiger  P,  der  maohaften  r,  mit  solicher  üppiger  v,  der 
hoflTertisen  #,  mit  so  vpigen  werten  K      16-22  «^  ^      16  so  P,  do  iT,  also  rvu>% 
18  oaefc  Pj^^x     19  an  den  got  ere  hat  geleit  Px,  an  dem  vil  eren  lit  s     20  den  erit 
(helt  r)  man  billich  zca  i^o;     25-28 -^4, -32  ^  i>     26  #o  r(«)      red  für  herrn  IT, 
vü  rede  lassen  v,  vil  vor  sene  ere  w      27  sam  er  es  nit  enhor  ü,  als  er  sein  nicht 
hab  gehört  r,  sin  nichten  höre  u;,  he  nich  bore  z      A*»«  51        2b  so  wirt  sein  gmüt 
zerstört  r,  so  hat  er  sein  frum  (foligt  im  lobt  ü,  gewynnet  her  gut  w)  vnd  ere  Kvw(*) 

29-34  ^  K  29.  30  tn  v  vor  325  so  mich  erhafft  not  trifft  v  dU  ertzaig 
dann  r,  beweyse  to,  peweifs  ich  was  ich  v  (zeige  s)  31  #o  v  nach  328,  so  gelingt  im 
wol  an  r,  so  geseget  her  ane  w       33  was  die  r/V      35.  36  —  fz      35  daz  ir  KrvP 

knman  if,  byder  man  x  36  zwar  K  (zwar  ir  liegen  sere  #),  —  x  28  29  turt 
Kv  nicht  ein  mafis  (man  K^  hunt  P)  erschrecken  rx  40  «o  r,  dort  hell  Kv{ß\  da 
lielt  Pwz       42  hat  Ky  mochte  tusent  P(zvrfd)       43  nur  mK,4Ain  Kfs 


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208 


LAÜRIN 


ich  od  ir  wser  im  ein  her. 

845  wände  daz  gut  wol  weiz, 
ez  ritet  ein  ros  als  ein  geiz;' 
als6  sprach  der  starke  man, 
•  ich  törste  sin  tüsent  besten/ 
Dö  sprach  der  kleme  Laorln 

50  'her  Witege,  ir  wellet  übel  sin, 
ir  wellet  gar  der  tiuvel  wesen. 
mac  aber  ieman  vor  iu  genesen 
und  Sit  ir  ein  biderbe  man , 
von  ersten  sult  ir  mich  bestän. 

55  ich  wil  iu  tragen  sunderhaz. 
ir  gürtet  iuwerm  rosse  baz 
und  dunke  ez  iuch  gefüege, 
iuwer  fürgebüege. 
ez  muoz  ein  just  von  uns  ge- 
schehen , 

60  ez  möhte  ein  keiser  ane  sehen.* 
Witege  der  vil  küene  man 
erbeizte  üf  den  grüenen  plan, 
für  war  sult  ir  wizzen  daz : 
dö  gurte  er  sinem  rosse  baz, 

65  ez  dühte  ouch  in  gefüege, 
er  gurt  sin  fürgebüege. 
an  stegereif  in  den  satel  er  spranc, 


des  Seite  im  Laurfn  guoten  danc 
bi  den  selben  stunden 

70  die  helme  si  verbunden, 
gegen  einander  si  dö  stuben 
als  zw^ne  valken  die  da  flugen , 
der  eine  gröz,  der  ander'kleine, 
wan  Laurin  was  kurzer  beine. 

75  her  Witege  vervaelte  sin: 
dö  traf  in  daz  getwergelln,     11 
ez  stach  in  nider  in  den  kle. 
kein  laster  tete  im  nie  so  we. 
Laurin  der  küene 

80  erbeizte  üf  die  grüene. 

dö  wolde  ez  nemen  s  wsBriu  phant, 
den  zesewen  fuoz,  die  linken 

hant. 
und  wser  der  Bemaere  niht  ko- 

men, 
ez  wsBren  swseriu  phant  geno- 
men. 

85  des  gewaites  den  Bermere  ver- 
dröz. 
daz  swert  eüüber  Witegen  schöz : 
'neinä,  vil  kleine  Laurin, 
lä  den  helt  geniezen  min. 


344  oder  ewer  eioer  R,  oder  ir  aber  weren  )in  eio  ^antzes  /",  ir  werent  ym  sin 
her  *,  in  ein  hSr  d       46.  46  *--  /       46  er  r       47  -^  Ä#      wetich  der  Prvwf 
48  ir  r,  sein  x       50  her  ^  K      vbel  f,  gar  vbel  x      bX  ^  Kzfs       vnd  jr  weit  r, 
^fkA  weit  V     53  nod  —  P  meistens      54  czum  ersten  w     so  salt  ir  micb  alrest  (von 
erst  rfzy  am  ersten  v)  Prvf     55-64  —  f     55  sander  trafen  *,  sandern  hasz  K     ich 
wil  vch  selber  rate  daz  Px       56-63  ^-^  *       56  ir  —  Pw:i      ewer  rosz  Krvw 
57.  58  ^  rvwz      duchtes  (und  -— )  P     58  ir  gort  (so  g^rtz  P)  ewer  KP     59-66  — 
K      %\  yi\  Py-^  X     62  der  der  beyste  P     nider  auf  den  plan  rvwz     64  ber  gorte 
wv%y  witigjnirt  s       65.  66  nur  in  wf,  aber  vgl,  fsK  zu  355.  356.  359       daz  dabte 
witeg  vngeßge  er  spante  sin  fSrbSge  f,  er  streckete  daz  fdrgebiege  sein  zorn  w*as 
vngefiege  sd       onch  seine  vorboge  w        67.  68  —  f       67  er  in  den  satel  alle 
70  beyde  bunden  P  =»  243      71  stoben  rf,  zvgen  KvtD(zs)y  singen  P     72  als]  sam  Pf 

74  der  was  P  75  der  velte  P,  feite  wz  76  in  -^  nio,  in  der  laarin  P,  in  der 
kleyne  lawrein  x  11  i8W,er  x  78  so  fsw,  im]  wittig  r{v),  witigen  (her  wetich 
P)  tet  die  schant  wee  KP{z)  b^  534  79  do  sprang  L.  Ii{rw) ,  do  der  beyzte  Px 
80  von  sein  rosz  £*,  nyder  vf  Px  8t  her  (vnd)  wolde  witczen  wz  nemen]  von  wi- 
tigen K  swere  KrVy  eyn  Pz,  sine  fd,  -^w  82  «  74  83.  84  ^  /  vnd  nur 
u>z  84  im  wern  r,  hern  witticb  warn  v,  ez  wem  (bette  w)  witigen  KPw  85  des 
wocz  K  vgl  J^albr,  569       den  von  pem  v      86  Eyn  P,  sin  <,  daz  ;v      87-92  ^^  fs 

bl  ber  sprach  Pwrv      so  Pzy  Nain  h'w,  naida  i;,  «^  r      du  vil  kleiner  man  Anno 

es  foigt  m  w  268-76.  79.  80      b8  so  rPz(I&f) 


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LAÜRIN 


209 


ja  ist  er  min  geselle, 
SM  daz  wizze  swer  der  welle , 

und  ist  mit  mir  üz  komen. 

würden  im  solhiuphantgenomen, 

des  biete  ich  iemer  schände 

SYfS  man  ez  in  dem  lande 
»  Seite  von  dem  Bemaere ! 

daz  w»m  mir  hertiu  maere.* 
Dö  sprach  der  kleine  Laurin 

'waz  gibe  ich  umbe  den  namen 
din? 

du  sagest  mir  ein  maere 
400  ?on  dem  Bemaere; 

iä  ?on  ich  vil  hän  vemomen. 

mir  ist  liep  daz  du  her  bist  komen. 

des  muost  du  mir  län  swaeriu 
phant, 

den  zeswen  fuoz,  die  linken  haut. 
5  ich  wil  dich  bringen  inne  . 

miner  krefte  und  mtner  sinne. 

du  zebraeche  mir  mlnen  garten, 

mfne  rdsen  und  die  borten 

die  trätet  ir  mir  in  den  pldn: 
10  des  wU  ich  iuch  angelten  M. 

ich  endunke  iuch  nie  s6  kleine, 

waer  iuwer  gemeine 

ein  tüsent  oder  dri. 


der  wolte  ich  gewaltec  sin/ 

15  Her  Dietrich  von  der  rede  lie, 
ze  sfnem  rosse  er  dö  gie.  12 
an  stegereif  indensatelerspranc, 
des  Seite  im  Laurin  guoten  danc. 
daz  getwerc  wolde  er  stözen , 

20  daz  sper  begunde  er  vazzen 
ritterlichen  in  die  haut: 
dö  kam  sin  meister  Hildebrant 
und  der  wüetunde  Wolfhart, 
der  sich  an  strite  nie  verspart, 

85  und  von  Stire  er  Dietleip: 
die  brähte  ez  alle  in  arbeit. 
Hildebrant  der  wise  man 
rief  sinen  herren  an 
'vil  lieber  Bemaere, 

30  nu  hoerä  disiu  maere. 
vernimestu  niht  mine  lere, 
so  verliusestu  dIn  ere. 
ja  erkennest  du  des  twerges  niht, 
dln  riten  ist  gein  im  enwiht. 

85  sold  al  diu  werlt  dir  gestän, 
ez  sticht  dich  nider  an  den  plan ; 
so  vliusestu  dln  Sre 
und  getarst  ouch  nimmer  mere , 
du  vil  tugenthafter  man, 

40  an  keines  fürsten  stat  gestän. 


389  nach  390  P  92  und  ward  Kw  im]  uns  r  96  herte  KPv,  poseu  r,  lei- 
dige w  98  acht  ich  des  rv,  achte  ich  vf  P%wf{s)  99-  406  -^  /  402  her  —  /V, 
kep  komen  wz  3.  4  —  r  3  lassen  Rx  4=74  5.6  —  i'  8  vnd  darzv  die 
(vad  dy  r,  vnd  meyne  z)  guidein  porten  Krz  die]  m^ne  Pv,  dy  (pilden  w  phorten  Ps, 
partten  r     9  hat  ir  getreten  in  P(u>)     mir  nyder  in  K(vrf)      1 1  klein  sein  KvPw(z) 

12.  13  und  war  ewr  taüsent  gemain  r,  wern  ewer  eyn  thawsint  adir  drey  ur,  vnd 
wer  (wern,  vnd  --'  P)  ewer  hundert  KP  \A  so  Pr,  ich  wol  jRT,  ewer  wolde  ich  alle 
g.  w  \h^R  lie  /;  liz  Pwr{v)  16  zv  dem  K  gie  f\rK),  lif  Pvw  17.  18  — 
367.  368  nur  in  Pwz  19  pegund  er  rwd  stozzen  f,  aussehen  K^  hazzen  x 
20  wolt  er  K,  und  peguod  das  sper  r,  und  seyn  sper  czu  fassin  w  2 1  in  sein  Kv 
23  watende  Pfw^  {zs)  28  der  riff  tos,  rufft  v>ohl  immer  Krv  29  so  Pw,  lieber 
herr  p.  Krz,  vil  (wol  f)  edeler  p.  vfs  30  so  P,  n8  höre  /</,  nun  vernempt  K,  vomym 
w  30.  31  —  fs  vnd  ver.  K  32  so  recht  dein  K,  preis  vnd  rv,  lip  vnd  Pz,  gut 
vnd  10  33/0  r,  kennes  du  Py  du  kenst  Kvwf  34  eyn  wicht  P  wohl  immer  35  alz 
volck  R     an  dir  stan  Rfs,  dir  pestan  r,  zw  ergan  r,  czu  gan  Pio,  vorgan  ff     36  ez]  er  R 

an]  in  RPw,  ^jairvfs      37.  38  in  r  nach  440      38  so  fsdv  =  rR 440      ouch  ^  s 
«0  kanstu  nnmm.  Pw(z)    vnd  gewinst  ir  (ir  auch  r)  nymer  Rr    39  du  vil  v,  vil  r,  du  RPw 
vil  edeler  herre  (degen,  furste)  lobesan  fsd    40  so  sd,  so  getarst  du  an  r,  an  einez  /,  in 
kaines  forsten  rat  ganv,  keynes  forsten  stat  verstau  Ar,  kainfurstentarstumer  bestand 

Heldeobuch  I.  14 


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210 


LAURIN 


ich  rate  dir,  ritter  küene, 
erheize  nider  üf  die  grüene, 
ze  fuoze  soltu  ez  hestliii. 
niht  haz  ich  dir  geraten  kan. 

445  und  nim  in  dine  sinne , 
du  mäht  sin  niht  gewinnen 
durch  stn  vil  guot  gesmfde 
mit  keiner  hande  snide. 
heit,  du  solt  tuon  daz 

50  und  yersuoche  dine  sterke  haz : 
slahez  mit  dem  knöpfe  umb  diu 

Aren 
und  mache  ez  ze  einem  tören. 
dir  enwelle  got  niht  bi  stan, 
so  gesigest  du  im  an.*  [13 

55       Her  Dietrich  des  niht  enliez, 
er  tete  als  in  sin  meister  hiez , 
er  erbeizte  nider  M  den  plan, 
dö  sprach  der  grimmige  man 
'Laurfn,  dir  si  widerseit 

60  nu  rieh  an  mir  din  herzenleit.' 
dö  sprach  der  kleine  Laurin 
'entriuwen,  herre,  daz  sol  sin.* 
den  schilt  ez  vazzen  began , 
*  den  Bernaere  lief  ez  an. 

es  ez  siuoc  im«^  einen  swinden  slac 
daz  sin  schilt  üf  der  erden  lac. 
her  Dietrich  zürnen  began, 


Laurfnen  Uef  er  vaste  an. 
er  sluoc  üf  sines  schiltes  rant 

70  daz  er  im  Tiel  üz  der  hant. 
er  moht  mit  sinen  sinnen 
Laurines  niht  gewinnen, 
her  Dietrich  von  Beme 
het  ez  betoubet  gerne, 

75  als  er  von  Hütprant  hete  gehoeret. . 
er  wölde  ez  haben  betcBret, 
er  sluoc  den  kleinen  Laurin 
mit  dem  knöpfe  üf  den  heim  sin 
daz  ez  also  lüte  erklanc 

80  einer  halben  mlle  lanc 
von  des  helmes  döne 
und  der  guldinen  kr6ne. 
Laurin  der  kuonheit  vergaz , 
ez  enweste  wä  ez  was. 

85  ez  greif  in  daz  teschelln 
und  nam  ein  tamkeppelln, 
der  vil  kleine  recke 
daz  er  sich  da  mite  bedecke, 
daz  sin  der  Bemer  niht  ensach. 

90  des  kom  er  in  gröz  ungemach. 
*er  sluoc  im  an  den  stunden 
manec  tiefe  Yorcbwunden 
daz  deme  getriuwen  man       14 
daz  bluot  durch  die  brünne  ran. 

95      D6  sprach  der  von  Berne 


441  hell  n/,  degen  rf,  herre  s,  pitter  x       45-54  —  f       47  ^eez  fCP 
50  dester  paz  nPv        53  woll  denn  alle        stan  Kw,  bestan  Prv        54  so  P,  mit 
dem  V,  da  gewtnst  im  K,  du  gesegist  ys  dem  getwerge  w,  —  r        58  mortgramraei^ 
FvWy  küen  r        60  an  mir  r, '^  üt        diu  groz  h.  P,  dein  grosses  laidt  v,  deyn  Icit 
das  du  hast  geclait  w        62  jn  trawen  das  w,  vil  lieber  (edeler)  herr  daz  kP^  edeler 
fiirste  daz  vfy  Ditrich  von  pern  das  r       63  vazzen  iz  P        65-68  ^^  vfs        65  ez 
gab  RtD        68  so  Kj  daz  cleyne  getwerg  lief  her  Pw,  er  lief  anch  das  tberg  rs 
69  so  VW        er]  vnd  r,  ez  /        iz  vf  Pr,  im  auff  Kfs%        des  schildz  rzfs,  schiltlaz 
K       70  jrme  vz  der  hant  sprang  Pz        71-76  —  /        78  mit  dem  knöpfe  —  A1(«) 
Auff  den  hechten  heim  /T,  vmb  dy  orn  rr(^),  vmb  das  gehöre  to        79-82  ^^  f 
79.  80  «=  559.  60  K       80  wol  ainer  rt«»  =»  680        81.  82  --  to        82  vnd  von 
alle        84  ez  — .  ez]  er  —  er  Kfsz        west  nicht  aüe        85.  86  ^  /*       85  ep  K 

in  dy  (czu  der  s)  tasschen  sein  xjrz(sd)y  zcn  den  (der)  syten  "sin  Ptt>  86  ez  sokt 
dar  aas  t*,  do  iz  weste  Pwz  torn-  r,  dam-  v,  heim-  K,  hei-  P,  helis-  s,  heren-  to, 
nebel-  {f)s  88  so  P,  do  mit  er  sich  wol  Krv  92  so  r,  vil  tief  vPAwz,  tiefle  /; 
vil  manich  K  wanden  h  =  1370.  1590  93  getmwen  vPA,  werden  edel  r,  ku- 
nen  Kfio       94  bronne  w  (r,  platen  /Po»  185),  ringe  x 


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LAURIN 


211 


'nn  sluege  ich  dich  genie. 

lA  enwefz  wä  du  bist  hin  komen 

oder  wer  dich  mir  Mt  genomen. 

du  bist  in  kurzen  stunden 
500  vor  minen  ougen  yerswunden.' 

her  Dietrich  der  wigant 

sluoc  nikch  im  in  ein  steinwant 

mit  grdzem  zorne  unde  nlt 

einer  eilen  tief  unt  wtt. 
&  Laurf  n  der  kleine  man 

Uef  aber  hem  Dietrichen  an : 

du  sluoc  ez  nitllehe 

üf  den  fursten  rlche. 

her  Dietrich  sich  wol  verstuont 
10  ab  die  wisen  alle  tuont; 

des  betwanc  in  grdziu  ndt: 

sin  8 wert  er  im  ze  schirmeböt. 
Hüdebrant  der  wise  man 

rieir  aber  sinen  herren  an 
15  ^wirstu  von  dem  twerge  erslagen, 

ich  kan  dich  nimmer  mer  ver- 
klagen. 

und  wolde  ez  mit  dir  ringen, 

sd  möht  dir  bass  gelingen. 

hi^lt,  so  läz  ez  von  dir  niht, 
10  s6  wirt  im  sin  keppelln  enwiht/ 

dö  sprach  von  Berne  der  küene 
man 


'kseme  ich  ez  mit  ringen  an , 

llhte  gelunge  mir  baz.' 

dem  twerge  trHoc  er  alr^t  haz. 

2S  Laurln  sidi  des  schiere  versan 
daz  der  tugenthafte  man 
ringens  an  im  gerte. 
wie  schiere  ez  in  gewerte! 
sin  swert  warf  ez  üz  der  haut, 

80  hem  Dietrichen  ez  underspranc, 
den  selben  risen  ez  gevie       15 
s6  krefticllchen  umb  diu  knie: 
si  vielen  beide  in  den  kl^. 
Dietriche  tete  diu  schände  wo. 

S5      D6  sprach  meister  Hildebrant, 
von  Garte  ein  wiser  wigant 
*  Dietrich,  lieber  herre  min , 
zebrich  im  daz  gurteltn , 
da  von  hat  ez  zwelf  nxaune  kraft, 

40  s6  mäht  du  werden  sigehaft.' 
ir  ringen  was  miohel  unde  gröz, 
daz  sin  den  fursten  gar  verdr6z. 
her  Dietrich  was  ein  zomic  man, 
man  sach  im  von  dem  munde  gän 

45  sam  von  der  esse  tuot  daz  fiuwer. 
alliu  güet'e  was  im  tiuwer. 
er  greif  im  in  daz  gürtelln: 
üf  huop  er  daz  getwergelln, 
von  Berne  der  vil  werde, 


496  dicb  von  schvidon  KvP,  dich  als  rd,  also  wsy  dich  vil  /%  97  Nn  weiz  ich 
ß,  ich  weiz  nicht  x  war  da  (du  mir  h)  hist  fhs  505-10  ^  f  13-20  -^  f 
514  rafft  A'rtw  aher  — A'w  18  dir  wol Ä»  19.20— -A'  \^  hülviz  (Haupt  zs, 
12, 425),  -^  Phw  ys  herre  w  20  keppeleyn  w,  helcap  Ä,  Prv  =  486  22  vnd  kam 
Ky  vnd  kam  vvD%d  24  aller  erst  hw^-^  x  25  des  Ar(2) ,  '^  whfs  27.  ringens 
r«(s),  ringen  x  an  in  rvt^  an  ez  fdh  wegert  Kwfdz  28  palt  er  A*  in  des  Rr 
29.  30  -^  #  30  dietrichen  r,  dietreichen  (dytherich  Phv)  swert  KPhv(iD),  diete» 
riehez  f  nndirdranc  Pwji,  vnterrant  rfvgL  698  31.  32  -^  »  31  do  viel  ez  an  den 
selben  risen  AT,  do  fiel  ez  dem  (dem  vil  r,  dem  kanig  r)  reinen  fx^  do  viel  der  vil  (Lau- 
ria  der  was)  deine  hs  32  so  (--^  v)  kreftigtleichen  Kv,  nider  r/\  im  A,  er  fiel  xms^'^x 
nmb]  an  s  die  pein  ArAf,  sine  beine  x  33  so  f,  do  vielen  sy  payde  KrvPh,  das 
her  fil  nedir  w,  and  warf  in  nider  s  34  herrn  d.  KvPkf  det  ez  (daz  laster)  we  fs 
«=  378  35  seet  do  sprach  H.  w  36  von  garten  «,  von  art  Pzv^  gar  Krwh^  Ein  vil 
/':»44  37  vU  lieber  i>  38zebre6btA  im  sein AA  S9  nach  4.0  KP:nDhf  40mugt 
irir  41-46'^/'  41  michel  vnd  KvPh,  also  rzt,  aasz  der  mosen  w  42  daz  ez 
Pwk%s  den  «s,  die  x  Bemere  %  gar  Av,  all  r,  zere  w»s,  '^  x  46  ^-^  1581 
allew  gäet  rwd  (so  auch  w  nach  1224),  alle  tngent  v,  alz  gnet,  allez  gut  KPx  (so 
auch  %  1093  naeh  1472)       48  laarin  «(/),  den  laorin  rhd^  den  klein  Lawrein  Kx 

14* 


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212 


L4ÜRIN 


550  und  stiez  ez  üf  die  erde 
daz  im  sfn  gürtelin  zebrach: 
des  kom  ez  in  gröz  ungemach. 
Daz  gürleltn  viel  üf  daz  lant: 
üf  zucte  ez  meister  Hildebrant. 

55  z  weif  manne  Sterke  hete  ez  vlom. 
hem  Dietriche  was  vil  2orn, 
er  sluoc  ez  nider  üf  den  pldn. 
dö  schrei  daz  twerc  wünnesam, 
daz  ez  also  lüte  erhal 

60  über  berc  und  über  tal. 
Laurin  der  tU  kleine  man 
rief  hem  Dietrichen  an 
'wurde  du  ie  ein  biderbe  man, 
des  soitu  mich  geniezen  Idn. 

65  helt,  nu  friste  mir  min  leben, 
ich  wil  mich  dir  für  eigen  geben, 
und  wil  dir  wesen  undertän, 
und  dar  zuo  allez  daz  ich  hän.' 
Laurtnes  bete  was  enwiht, 

70  derB^merhete  der  güete  niht.  16 
er  sluoc  ez  nider  üf  die  gröene. 
daz  erbumte  die  beide  küene. 
Laurin  der  kleine  man 
rief  dö  Dietleiben  an 

75  'hilf  mir,  werder  Dietleip, 
von  Stire  ein  ritter  unverzeit, 
du  solt  mich  des  geniezen  län 
daz  ich  din  rehte  swester  hän. 
nu  hilf  mir,  degen  here. 


80  durch  aller  fronwen  dre.* 
her  Dietleip  des  niht  enliez, 
ze  hem  Dietriche  er  dö  lief 
*edeier  herre  Dietrich, 
von  Berae  dn  fürste  k)bellcfa , 

85  gebet  mir  den  kleinen  Laurtn 
als  liep  iu  alle  ritter  sin.' 
Dietleibes  bete  was  enwiht, 
der  Berner  hete  der  guete  niht. 
Dietleip  der  junge  man 

00  rief  aber  hern  Dietrichen  an 
'gebt  mir  den  kleinen  Laurtn, 
als  Uep  iu  alle  frouwen  sin.' 
dö  sprach  von  Berae  er  Dietrich 
daz  wort  harte  zornecUch 

95  'din  bete  ist  gegen  mir  enwiht: 
Laurins  engibe  ich  dir  niht. 
ez  hat  mir  leides  vil  getan, 
des  wil  ich  ez  engelden  län^* 
'neinä',  sprach  Dietleip  der  degen, 
600  'ir  sult  mir  den  zorn  ergeben, 
vil  edeler  voget  von  Beme ; 
so  wil  ich  iu  dienen  gerne 
und  wil  iu  wesen  undertün 
die  wile  ich  daz  leben  hän.^ 

5  Dietleibes  bete  was  veriom, 
daz  machte  hem  Dietriches  zom. 
'niemannes  ez  geniezen  kan, 
ez  muoz  im  an  daz  leben  giln, 
sold  ich  din  dienest  hau  verlorn.' 


550  Stiz  P,  er  (de  r)  stiez  Kv      auff  r»,  nyder  anff  K{s),  wider  x      51  im  —  it 

56  von  herrn  dietreichz  z.  Kv*       wart  an  ez  f      yü  JP,  ^ar  w,  «^  rhf      5S  ir 

Äcrey  Ph      59.  60  —  /^      61  vil  —  wP      63.  64  —  /"     63  er  (iz)  sprach  «,  -—  wm 

pyder  Ktw,  edel  rh,  kune  P     67.  68  —  vs     67  —  VT,  nach  568  w  das  miuz  dir 

es  folgt  604  in  rz  und  nach  568  wiederholt  r  567  dM  schol  dier  »  d        69.  70 
^h       70  keio  yaet  Kv/\r)       7 1 .  72  ^  />       73  der  vll  Kf       74  dd]  herrn  Krvw 

76  (wol  w)  f  emeyt  Pw      79.  80  —  r      81-98  ^f     81  eotHe  rs,  enliez  j? 
82  dd  "*-  P      ^ie  rs,  Hefa;      83  er  sprach  alle      85  gib  Pzs      86-91  -^  Pt      87. 
88  =- 605.  6  rw,  87-92  —  wrf     88«570iSrr     90aber'-'ÄÄw     91  mir  noch  iT 
94.  95  ^ —  w       94  gar  zurneclich  hg,  gar  (gar  wol  ffv,  gar  vn-  r)  gezogentleich  Pdx 

95  dein  gepit  K       96  lanrein  rvwd       99  nainda  r,  naida  v,  nein  w       600  der- 
geben  Ks,  geben  x{r)        1  volgt  r,  herre  äjs,  forst  x{v)       5  bete]  rede  P  =  656 
6  BB  656  Kw,  herrn  '^  P,  herr  ditrich  sprach  ans  (ans  grossen  r,  mit  hs)  rfsx     von 
herrn  d.  r  nach  586      7-10  ^  /ST      9.  10  -^^  «s,  -19  /      9  din]  myn  Pw 


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LAÜRIN 


213 


S10  des  wart  Dietleibe  tU  zorn. 
Her  Dietleip  des  nifat  enliez, 
ze  sime  rosse  er  dö  lief. 
Ad  Stegreif  in  der  satei  er  spranc, 
daz  dkt  brunne  an  ime  erklanc. 

15  er  was  ein  grimmiger  man,   17 
daz  ros  ze  beiden  sporn  er  nam, 
dö  reit  er  ritterliche 
ze  hem  Dietriche 
^  noch  gebet  mir  daz  getwergeltn, 

so  als  liep  iu  mlne  hulde  stn.' 
her  Dietrich  niht  ensprach. 
Dietleip  daz  an  im  wol  sach 
daz  er  zomec  wsere 
der  edele  Bemaere. 

85  er  gevie  den  kleinen  Laurln 
bl  der  liebten  brunne  sin, 
er  fuorte  in  über  die  beide, 
ez  wsBre  im  liep  od  leide. 
Von  Beme  der  tu  küene  man 

80  niofte  Hildebranden  an 
*heiz  mir  min  ros  ziehen: 
ja  wil  ez  mir  enphliehen 
der  mir  gröz  laster  hkt  getan, 
und  mich  des  niht  ergetzen  kan.' 


86  stn  ros  loch  man  i\f  den  plftn, 
dar  M  saz  der  käene  man. 
im  was  leit  unde  zorn , 
sin  güete  bete  er  verlorn, 
yon  zome  gan  er  wueten 

40  ^dich  enwelle  denne  behöeten 
"cler  tiuvel  üz  der  helle, 
ich  riebe  minen  seilen.' 

Her  Dietrich  über  die  beide 
rant. 
dd  Yolgte  im  meister  Hildebrant ; 

45  Witege  unde  Wolfhart 
die  riten  euch  an  die  vart. 
her  Dietleip  der  was  biderbe, 
er  reit  gein  ime  her  widere. 
Laurln  den  kleinen  man        18 

50  het  er  verborgen  in  den  tan. 
als  erden  Bemaere  ane  sach, 
daz  wort  gezogenltche  er  sprach 
*noch  gebet  mir  daz  getwerge- 
ltn, 
als  liep  iu  alle  tugende  sin.* 

55  Dietleibes  bete  was  verlorn, 
daz  machte  hem  Dietriches  zorn. 
daz  sper  begunde  er  senken: 


610  wart  P,  thel  rw,  was  k  11  her  »^  R  jn  zorn  rief  rto  enlie  v« 
n-U^R  12  gier/  lS,\4^vs  13  er -^rti^, » 367  APs  Usor  des 
sehen  im  die  herren  danc  (guten  dang  Pz)  x  >»  368.  418  15.  16'^r  15  gar  gri- 
niger  K,  grimmiger  v,  mortgrnmmeger  Pwk,  czornig  zs  16  #o  A,  her  zcn  beyden 
sporn  Pvwy  er  zwissen  peyd  sporn  K  19  er  (Dietleib  f)  sprach  RrvPhf  den  lau- 
ria  Ph,  lanrin  />,  den  klein  lanrein  Rwzip)  20  =«  568  f  21-25  -—  /  21  der 
pemer  vPwk  de  nit  /,  von  (vor)  zorn  nicht  x,  vffL  623  22  an  im  das  wol  w,  an 
im  wol  vd,  das  wol  an  im  rP  23  gar  zornigt  R,  erzürnet  (gar  erz.  r)  vhz  27  in] 
ez  Pf  28  im  m>,  dem  pemer  x  29-34  —  /  30  der  rif  A,  rief  hem  /»*,  ryff  w, 
rufte  den  r,  rnefft  sein  meister  v  31  her  zieheif  RvPwh(rs)  32  ez  Rw,  er  x 
33  das  w,  dy  P        34  40  r,  mich  sein  vP,  ich  sin  h,  er  mich  sein  R,  ich  nicht  mich  w 

36  der  mortgrammege  Ar  37-42  —  f  39  *--  v(r)  gan]  begunde  »#,  ging 
RwPh  40  her  sprach  Pzwk[Rrv)  dich  rto,  in  Pz,  vch  hs  wolle  Phz  ,  welle 
denne  wrt,  ^^  R,  {v)  42  -^  v  mich  an  mein  R,  mich  vnd  mein  (myne  /V&) )  x 
43  'w.  A  44  80  Phw,  im  —  s,  dem  volgt  r,  nach  voligt  im  r,  do  hin  Ä",  mit  m  ^ 
sein  meister  RfP  46  die  '^  R  hoben  sich  Pl\sz) ,  wolden  w  =  694  47.  48  «^ 
k%  47  so  fr  der  -^  Pw,  was  ^  Rv  48  er  —  rv  rait  auch  her  R  51-56  -^ 
f  52  er  geczog.  PhR  vü  züchtiglichen  er  da  r,  gar  wol  gez.  er  zw  im  v,  gar  to- 
gantlidi  czu  ym  w  53  gebt  mir  noch  R,  gib  mir  vh  den  laürein  rz,  den  klein  1.  x 
54  so  Ph,  =  592  Rrv,  =  620  w  55  hem  d.  Phrv  P  —  605  56  herrn  ditri- 
ches  was  dy  rede  z.  r 


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214 


LAUMN 


Dietleip  wold  im  niht  wenken. 

sehet  die  zw^ne  edel  man 
660  riten  dö  einander  an. 

öf  einander  si  dö  stächen, 

diu  sper  si  beide  brächen. 

do  erbeizten  die  beide  küene 

nider  üf  die  grüene. 
65  under  die  schilte  si  sich  bugen, 

zwei  scharpfiu  swert  si  dö  zugen. 

si  liefen  bdde  einander  an, 

die  zwene  fiiFsten  lobesam. 

si  huoben  den  grcezisten  strit 
70  den  man  ie  vor  noch  sH 

sach  gestriten  zw^ne  man, 

alse  von  in  wart  getan. 

von  ir  striten  daz  geschach, 

si  kömen  in  gröz  ungemach: 
75  in  was  üf  einander  zorn. 

si  träten  unz  über  die  sporn 

in  d'erde:  ir  siege  wären  gröz, 

daz  ez  durch  die  helme  döz. 

man  hörte  ir  beider  swerte  klanc 
80  einer  halben  mlle  lanc. 

Dietleip  was  ein  grimmec  man, 

er  lief  hem  Dietrichen  an. 

er  sluoc  den  küenen  wigant 

daz  im  der  schilt  viel  üz  der 
hant. 
86  her  Dietrich  muoste  entwichen 


vor  dem  degene  riebe;  19 

daz  muoste  er  tuen  durch  not.. 

daz  swert  er  im  ze  schirme  bot. 

Dö  sprach  meister  Hildebrant 

90  'nu  dar  ir  degene  bade  sant, 
ir  loufet  Dietleiben  an. 
wir  sulns  niht  langw  striten  län.* 
Witege  unde  Wolf  hart 
huoben  sich  beide  an  die  vart: 

95  daz  wären  zwöne  starke  man. 
si  liefen  Dietleiben  an: 
wol  werte  sich  der  junge 
unz  si  in  underdrungen. 
da  bl  si  niht  enliezen, 

700  daz  swert  si  im  In  stiezen. 
Hildebrant  der  wise  man 
nam  sinen  herren  hin  dan. 
er  enwolde  in  niht  erlazen, 
er  muost  sin  swert  in  stözen. 
5  Hildebrant  der  wIse  man 
macht  einen  finde  dar  an 
und  der  kleine  Laurtn 
muoste  ouch  in  dan  finde  sin. 
dö  kam  ez  üz  den  sorgen 

10  da  ez  Dietleip  bete  verborgen, 
die  zw^ne  fürsten  höchgebom 
liezen  beide  iren  zorn. 
Dietleip  der  degen  unverzeit, 
nach  sinem  swäger  er  dö  reit 


658  im  '^  Kv      59  sehet  w^^-^x      edel  KPWy  kiin  rsd,  fraidigen  v,  elienthtf* 
ten  /      60  ranten  beid  f      do  w,  an  £(r)vy  keyn  P      =  667  ?      61-74  ^-^  f     67. 
68  —  r       67  noßh  68  vPw  -^  si       beide  P^  paid  an  v,  an  iST,  do  w       68  wol  getan 
A*,  lobesam  x       69  an  den  aller  /T,  den  alier  rPw^  den  hertisten  v      70  den  man  vor 
r,  den  vor  jP,  den  ye  R       vor  odir  P%o       71  sach  ye  bestreiten  r,  ye  gestritten  P, 
gestriten  Kvo       72  in  (den)  paiden  wo       ward  do  (her)  von  in  vP      73.  74  -^  P 
73  ir  peyder  streyt  Ar(t;)        74  das  sy  r,  des  komen  sy  Rw^  sü  litten  beid  gr.  i 
peyd  in  AV        76  traten  in  die  erden  Rx        77  warn  michU  vnd  Pf^  warn  als  r,  dy 
warn  to(v),  vngefvg  vnd  R      78  fw  =  542  x       79.  80  — -  /"      80  wol  einer  Rfv  ■« 
480      83-88-^/      84  im  daz  swert  AVtos       87  durch  dy  Pw      91  —  r      \x  Rv 
'^  X       92  si  nit  mer  rd,  sy  nymme  to      93.  94  —  f     94  dy  (sy  lo)  habin  Päxo 
beide  — -  /T       vf  Pv>i        97-700  verändert  r,  -705  -^  f       98  In]  im  daz  (sin  Pw) 
swert  Rx       vntersprnngen  R  <»  530       99.  700  -^  wsx       99  w  Rv       Sy  in  nickt 
vor  lizzen  P      700  vncz  (biz  P,  vnczt  daz  v)  sye  daz  (sin  P,  dy  v)  swert  ein  Rx 
2-5  —  Ä*  .     2  lief  her  ditrichen  an  r        3.  4  --  v,  703  nack  704  P       3  wolde  nr 
7.  8  --  r      1 1-36  —  /;  -728  —  * 


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LAURIN 


215 


715  gl  sähen  in  zonütchen  an , 
dö  er  in  brfthte  uf  den  plan, 
her  Witege  und  her  Dietrich 
die  wären  im  gar  haziich : 
den  zwein  herren  lobesam 

20  het  ez  tu  leide  getan. 

Dö  sprach  Dietleip  ze  Laurin 
'saga,  hastu  die  s^vester  mfn? 
daz  soltu  mich  wizzen  län, 
flö  wU  ich  dich  ze  swäger  han.* 

»  dö  sprach  der  kleine  Laurin 
^  ja  hän  ich  die  swester  din 
fester  morgen 
genomen  unverborgen, 
wie  selten  ich  ir  vergaz, 

M  die  wiie  ich  in  den  sorgen  was, 
der  vil  lieben  frouwen  mini  20 
si  ist  ist  ein  edel  künegln, 
alliu  twerc  sint  ir  undertän, 
für  war  ich  daz  spredien  kan. 

36  wie  simirwart,  daz  sage  ich  dir, 
daz  solt  du  gelouben  mir. 
Stire  ein  burc  ist  genant 


da  ich  die  reinen  kiuscheji  vant, 
daz  merke  degen  küene, 

40  under  einer  linden  gräene. 
dar  was  si  kurzwflen  gegän 
mit  maneger  meide  woi  getan: 
dannoch  huoten  ir  zwene  man. 
mit  listen  ich  si  in  ane  gewan. 

45  dö  kom  ich  hin  zuo  geriten 
gar  nach  ritterlichen  siten, 
daz  mich  nieman  ensach 
und  mir  oucb  nieman  zuo  sprach, 
under  die  linden  ich  da  reit: 

50  da  vant  ich  die  sch(Bnen  meit. 
si  lohte  üz  den  andern  schöne 
a]s  für  die  steme  tuot  der  mäne. 
frou  Künhilt  ist  si  genant 
ich  yienc  si  bi  der  wfzen  haut, 

55  öf  satzte  ich  ir  min  keppelin, 
für  mich  swanc  ich  daz  megetln : 
ich  fuort  si  mit  gewalte  dan, 
uns  sach  enweder  wip  noch  man. 
ich  fuort  si  mit  mir  in  den  berc, 

60  da  dienet  ir  manec  getwterc 


715  nach  716  rvPw  in]  ez  r  zorleichen  K,  zorniclichen  O!  16  m  iT,  er 
(vnd  r)  pracht  in  wider  as  11-20  -^  Pz  18  gar  besuch  r,  paid  hofRich  v,  gram 
sicherleich  R,  (w)        19.  20  nur  inr       l.  füratea?  t^.  r  991 .  1049.  1 1 22.  27  usw, 

22  so  P,  sage  «,  aag  mir  reckt  r,  hastu  die  lieben  K,  hastu  aber  vw      23-29  —  z 

24  ZV  einem  h'vPy  czom  w  r  =»  785  2^  so  P,  ja  ich  han  v,  ich  habe  yo  w,  ich 
ban  fiirwar  r,  ich  han  die  rechten  R  27  gestern  KP,  genomen  gestern  to,  genomen 
ui  einem  r,  vnd  sag  dir  gestern  v  28  genomen]  vil  gar  r,  jo  gar  to,  vil  P,  do  was 
^yVy^^k      30  in]  vor  v       den  sorgenfdem  perg  Ksa       was]  aaz  P      31.  32  ^^  v 

32  so  si  heillig  müsen  sein  r  34.  35  ^ —  r  38  so  Pfd,  die  schone  reyne  w,  dy 
frann  r,  dy  auserwelt  v,  daz  hauff  K  39-42  «^  r  41  do  waz  sy  hin  —  gegan- 
gen Ry  do  —  geganen  v,  do  ( —  *)  —  gan  f(s)y  -^  P,  do  waz  sy  hyn  gegangin  s,  ging 
sy  vmb  schawen  to  42  so  fs,  schonen  junckfra wen  RP,  schonen  frawen  w,  junc- 
frawen  lobesam  s,  mit  schonen  junkfrawen  vnd  manen  v.  m  P  folgt  dy  man  wol 
mochte  schouwen  43-48  '^  f,  43.  44  w  43  zwene  P,  zwenczig  Ksd,  czweiilTva, 
mancher  chüner  r  44  in  Pd,  ^^  Rr  46  gar  P^  dar  r,  wol  w,  —  Rvs  47  nach 
48  a&e  ausser  r(«7)  das  niemant  mich  ers.  r,  vnd  (vnd  das)  mich  auch  —  sach  AV, 
do  mich  (vnd  mich  do)  —  en  (an)  sach  Pw  48  vnd  auch  zu  mir  niemant  r,  daz  nye- 
mant  zu  mir  nichcz  Rv,  do  mir  nymant  czu  ii?,  Nymant  da  czu  mir  P  51.  52  ^  /, 
-58  »  51  do  leucht  sy  RPs,  sy  leucht  vrw  für  dy  rrf,  vor  den  w  h2  so  d  (fir 
den  stemne  s),  die  snnn  tuet  ausz  dem  mon  R^  recht  als  dy  sünn  vor  dem  man  v,  dy 
sSn  (der  mane  P,  sam  der  moode  to)  aus  dem  tron  rPw     53  s,  anm.      54  nam  s 

55  mein  A',  ein  x      keppelein  d,  hellenk.  w,  x  (f'^P)  *==  486      56  seczt  i 
nam  ich  »,  swang  ich  Pws  (/  755)        57,  58  ^  vf       58  weder  (^  P)  fraw  Rx 
^  vil  manch  ws% 


n  V,  dy 
nsy  vA 
;  ich  Rf 


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216 


LAURIN 


und  manec  getwerginne 
mit  golde  und  mit  gimme. 
für  war  ich  daz  sprechen  wil, 
ich  hän  guotes  also  yü 
765  mAr  dan  alle  künege  hdn: 
daz  ist  ir  allez  undertlin.' 
also  sprach  der  kleine, 
'mit  golde  und  mit  gesteine  21 
vergülte  ich  alliu  lant: 

70  dannoch  wolde  ich  haben  phant, 
daz  wizze  sicherllche , 
für  driu  künecrlche, 
daz  ich  niht  hieze  ein  armman. 
daz  ist  ir  allez  undertän.' 

75  also  sprach  iö  Laurtn , 
'Kunhilt  diu  swester  dln 
diu  ist  noch  ein  reiniu  meit.' 
des  fröute  sich  der  degengemeit. 
Dö  sprach  Dietleip  der  degen 

80  'mir  ist  liep  daz  ich  min  leben 
h§n  ge  wäget  durch  den  willen  din. 
lä  mich  sehen  die  swester  min, 
und  ist  diu  rede  ein  wärheit 
die  du  mir  hast  geseit, 

85  ich  gan  dir  ir  fQr  alle  man.' 
*•  diu  wärheit  wirt  dir  kunt  getan,* 
so  sprach  der  kleine  Laurtn : 


'nu  well  wir  alle  gesellen  shi.' 
Hildebrant  der  wlse  man 

90  nam  den  von  Beme  hin  dan. 
er  sprach  'vil  heber  herre  min, 
ir  sult  Dietleibes  seile  sin: 
der  ist  giar  ein  starker  man 
und  wU  iu  mit  triuwen  bl  gestän. 

95  er  hilft  iu  wider  mannegellch. 
ich  rate  iuz,  ritter  lobeliclL' 
des  antwurte  im  her  Dietrich 
harte  wol  gezogenllch, 
er  sprach '  vil  lieber  meister  min , 

800  swaz  du  mir  rsetest  daz  soi  sin.' 
Hildebrant  gie  dö  zehant 
Aä  er  Dietleiben  vant 
*•  nu  hasrä ,  degen  h^re , 
du  hast  des  iemer  ere , 
5  daz  wizze  gar  an  argen  list, 
swenne  er  din  geselle  ist 
dem  manec  recke  ist  undertaD. 
für  war  ich  daz  sprechen  kan.' 
dö  sprach  Dietleip  der  degen 

10  'des  wil  ich  mich  verwegen: 
ich  hän  diu  maere  wol  vemomea. 
lät  er  ze  hulden  komen 
minen  swäger  Laurln , 
so  wil  ich  stn  geselle  sin.' 


761.  62  —  />s        61  twergyone  to,  edel  getberigin  v,  edlns  tberglio  r,  edele 
schone  junckfrawe  K,  schone  juncfronwe  {durchstrichen)  getwerginne  P      62  so  rvw, 
mit  Silber  vnd  mit  golde  A*,  mit  listen  vnd  mit  synne  P       64  goldz  Kv       65  s,  anm. 
67-74  -^f      69  alle  /V,  aUis  w,  wol  aUc  sz,  wol  ein  Kv      12  ^  K      73.  74  — 
5      73  dennoch  nicht  KPw(rvs)      75.  76  —  r,  nur  hier  in  r     75-78  — -  K,  76-78  m 
wPsfs  nach  787     78  das  solt  dw  wissen  für  aln  warheit  v  ss  daz  wizze  vor  —  P{^)*i 
rot  durchstrichen  in  f,  dann  dez  frouwete  sich  P(s)sf'=^  ru>        der  degen  vnverzeit 
fw,  tugentliche  dythcleyb  der  degen  (firste  s)  riebe  P(s)s  =»  v  nach  784  vnd  des  er- 
frewtt  sich  tugenUeich  —      82  la  r,  laz  x      83  und  '^  P      85  -88  ^^  v      85  lo  r, 
ich  will  dir  ir  (ir  -^  Pwsf)  gunnen  Kx       87.  88  ^  r       87  so]  do  KPzf,  ^  w 
88  nur  in  K,^a;       89-830  —  Äs,  89-800  -^  f      90  nam  sinen  berren  Pu>(s) 
93  ist  ain  recht  r       91  vnd  wil  er  r,  wil  er  ew  vPs       mit  triuwen  —  r        stan  tp, 
pestan  x     95  wedir  aller  Pvy  vor  aUen  to,  gar  r     9ß  so  r     euch  ir,  diz  P     forste 
(edeler  f.)  rieh  Pw        97.  98  ^ —  P        98  «o  to,  vil  recht  gar  r,  rech  wol  v 
801  dd  —  P       3  er  sprach  alle       bort  r,  bore  w,  lieber  v,  zu  yme  f,'^s      4  des 
r,  sin  X      7  mang  ritter  ist  r,  aUe  reich  (fursten  m,  degen  P,  recken  wfs)  sint  vx 
b  so  r      des  müest  du  ymer  ( —  P)  ere  han  vx       10  wil  mr,  muz  Pw,  sal  fs      ir- 
wegen  Pws,  verwegen  xk      11  dy  rede  rv      12  vnd  last  rv      er  mir  m 


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LAURIN 


217 


815  dd  spradi  meister  Hildebrant, 
TOD  Garte  ein  wtser  wigant 
'daz  habe  üf  die  triuwe  min , 
wir  müezen  alle  gesellen  sin.' 
H^  Dietleip  und  her  Dietrich 

20  wider  allermannegelich 
si  swuoren  dd  geselleschaft: 
si  heten  beide  gröze  kraft; 
und  ouch  der  kleine  Laurtn 
muost  in  der  seUeschefte  sin, 

»  alse  er  wsere  lanc  unt  gr6z: 
Dietleibes  er  dö  genöz. 
wan  Witegen  was  der  seile  leit: 
er  vorfate  er  kaeme  in  arbeit. 
IM  sprach  der  kleine  Laurin 

30  'nu  wir  alle  gesellen  stn, 
sd  wil  ich  uns  machen  undertan 
mit  triuwen  allez  daz  ich  hän. 
kämet  mit  mir  in  den  berc, 
s6  dienet  iu  manec  getwerc 

35  und  manec  getwerginne 
mit  gcrfde  und  mit  gimme. 
ir  hcBrt  da  kurzewile  vii, 
gesanc  unde  seitenspil; 
daz  8i  iu  für  war  geseit. 

*o  ir  sehet  da  manec  Schönheit : 
für  w^  ich  daz  sprechen  wil, 


ein  jär  ist  ein  kurzez  zil, 
dar  ane  sult  ir  niht  verzagen : 
ich  enkanz  iu  halbeznihtgesagen, 

45  daz  merket  äne  valschen  list, 
waz  wünne  in  dem  berge  ist. 
die  wil  ich  iu  machen  undertiud, 
getürret  ir  iuch  an  mich  Iftn.' 
Die  vier  fürsten  lobesam 

50  nämen  Hildebrant  hin  dan. 
si  fragten  den  recken  sän 
ob  si  sich  solten  an  ez  \kn:    22 
'daz  muoz  an  dinem  rate  st4n.' 
des  antwurte  in  der  wise  man 

55  'weste  ich  waz  uns  töhte, 
daz  ich  uns  geraten  möhte, 
daz  taete  ich  alsd  gerne, 
vii  edeler  vogt  von  Beme, 
und  wolten  wirz  durch  vorhte  län, 

eo  zewdre  ez  stüende  uns  übel  an. 
des  hete  wir  michel  schände 
swä  man  ez  in  dem  lande 
Seite  för  ein  zageheit: 
daz  wsre  uns  ein  smächeit.' 

65  des  antwurte  im  her  Dietrich 
mit  zühten  harte  tugentllch 
'der  uns  d^  Up  hat  gegeben, 
der  mac  wol  firisten  unser  leben. 


816  voD  ^artten  *,  yar  mrw,  von  art  Pv,  von  -arten  f      19-28  -^  /     22  —  r 
23  ooch  —     24  auch  in  der  geselschaft  mrPWy  auch  in  dem  frid  vs     25  -  28  '^  P 
25  alsam  r     26  hern  dietl.  mr     er]  ez  m     27. 28  nur  inr     27  wan  —     die  i^esell- 
ftchaff      28  »  s  692      30  nn  rPv>  =»  K  788,  sint  x      31  Ich  wil  fs      32  Alles  das 
ich  Inder  r(m)      34  so  Krs,  da  o;  »  760      ws%  =760      35.  36  ^  mrz      35  manige 
edele  KVy  manche  schone  P,  auch  die  schonen  me^etin  f       36  so  vw,  KP  =  762 
39.  40  ^  Ps,  -42  f      42  dnnket  vch  Pw      44.  45  in  rm  entstelUy  nach  846      44  -- 
Ä'      45  gar  ane  KmP       48  türtt  vPw,  vnd  turt  KP,  truwent  d        i9-12  ^  f 
50  -ande  dan  w,  >anden  hin  Prv     51  den  farsten  (maister  f,  ritter  Pm)  lobesam  Kwx, 
den  weissen  man  r  (=  854)       52  ez  r,  in  m,  daz  twergt  KPvw      schölten  lan  mv, 
torsten  lan  Pw       53.  54  =»  815.  16  r(m)       53  —  w      56  so  m,  uns  —  w,  vns  daz 
(ich  das  v)  pcsst  KrvP      58  volgt  r,  herre  »,  fürst  x       59  und  --  P       60  —  m 
er]  daz  x       61-64  —  «       61  michel  Ä7>,  all  r,  ymer  vtos       62  ez  -^  r       63  für 
ein]  von  fursten  (farsten  ain  v)  solich  Kv,  von  uns  r,  von  recken  P,  von  (von  der  m) 
farsten  wm      64  smacheit  r,  grofs  (michel  P)  laidt  KwP(mv)      66  er  sprach  gar  wol 
zogenl.  r(m)y  so  gar  recht  wol  gezogenl.  v      gar  tugentl.  K,  gar  forstecl.  P,  harte 
frolich  w        68  so  r,  der  frist  (behiet  *)  vns  (vns  wol  v,  wol  P)  vnser  (vns  avch  daz 
KvD)msx 


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218 


LAURIN 


an  den  sule  wir  uns  lan, 

870  wan  er  uns  wol  gehelfen  kan. 
ich  muoz  die  iventkire  sehen, 
solde  mir  aber  leit  geschehen.' 
Dö  sprach  Witege  der  degen 
^  nu  müeze  sin  der  tiuvel  phlegen 

75  daz  ez  uns  mit  liegen 
alle  wil  betriegen/ 
der  wuetunde  Wolf  hart 
sprach  'wir  suln  büllche  an  die 

vart. 
wir  müezen  sehen  die  Schönheit, 

80  da  von  ez  uns  hat  geseit.' 
dö  sprach  meister  Hildebrant 
'nu  hoßrä,  kleiner  wlgant, 
wir  wein  uns  an  din  triuwe  l^n ; 
iä  Bolt  du  staste  beliben  an.' 

86  dd  sprach  der  kleine  Laurtn 
'  die  wlle  ich  hän  daz  leben  min, 
ich  wil  iu  mit  trinwen  bt  gestan : 
ir  sult  ittch  genzUche  an  mich 

Idn.' 
dö  Yolgten  si  dem  twerge 

90  gein  einem  hohi  berge. 

Witegen  was  diu  reise  leit;    23 
wan  ez  brähu  siin  arbeit 


Als  si  den  berc  ane  sähen, 
si  w&nden  er  wsere nähen; 

95  an  dem  andern  moigen  firuo 
kömen  si  alröst  derzuo.    . 
an  dem  selben  morgen 
kömen  si  unyerborgen 
für  den  berc  lobesam 

900  üf  einen  wünnecUchen  plan 
und«*  eine  linde  grfiene , 
da  erbeizten  die  beide  küene. 
ir  ros  sluogen  si  üf  den  plan, 
der  was  sd  rehte  wunnesam. 
5  üf  dem  plan  stuont  bluotes  yil, 
maneger  leie  swes  man  wil 
oder  inier  erdenken  mae: 
die  gäben  alle  süezen  smac. 
swaz  vögele  stimme  hab^  sol, 

10  des  was  der  plan  aller  vol. 
daz  was  ein  midiel  wundw. 
ieglfcher  sanc  besunder, 
(man  hörte  si  wöl  singen, 
ir  kel  suoze  erklingen,)   * 

15  daz  ez  undr  einander  hal 
üf  dem  anger  über  al. 
maneger  bände  tiere  vil 
diu  triben  mit  einander  spil: 


872  vnd  scholt  mrmo  aber  Kw,  groz  P,  da  vch  mr^  dar  vmb  t;  74  so  P(zwf)sy 
=s  128  iTr  75  uns  «^  r  vos  also  io  76  alle]  aas  P,  alzo  s,  ms  al  schol  also 
r,  {v)      77  =  1539  do  sprach  der  aUe      wötünt  r,  wntent  mPfw      82  hora  mPfi 

84  90  Kv  degen  sten  an  Z',  gedenken  an  /V,  getrewlich  bey  stan  w  87.  88  '^ 
w  so  wil  ich  Kmvfy  wil  ich  r  90  so  P,  gein  deme  fd,  in  einen  h%  noch  in  den  10, 
all  nach  in  dem  p.  r       91.  92  -^  n;       92  alle  in  mPf      s  ==  r  828       93-96  ^  f 

do  si  mrvws  95-98—»»  96  hin  zv  Ä"  97.  98 —  to, -902 --- *  9b  *o 
Pf,  verporgen  Kr,  mit  sorgen  v       99  für  ein  KP       901-3  --  Kz,  -Ar      Z.A-^f 

auff  mvujy  in  P       5-7  zweimal  in  P       5  stuont]  was  Kv,  wachs  w,  waren  m 
bluotes]  alz  dez  K,  obez  fsdrP^  (»),  lobes  v,  worcze  jP*,  gras  w,  fogel  m        6.  7  —  /" 

maneger  leie  nur  KP^  waz  (alles  das  r,  als  m,  wellicherlay  im  ain  v,  wen  /'S 
Mer  wen  P^zsd)  man  derdencken  wil  (kan  d)  Kwx  7.  8  —  m(v)  7  das  obes  was 
wuniklich  getan  ds  mac]  kan  dez  stunt  gar  vil  vf  dem  plan  P^  8  das  gab  aller 
rw,  dz  gab  f(sd)  gesmag  beide  nacht  vnde  tag  fz(sd)  9  stimm  m,  stimme  man  r/^, 
gesanc  man  vs,  dy  werlit  w,  man  auch  /  man  folgez  gesangs  haben  wolt  K 
10  set  des  Pw  (i»  911)  alz  der  A*  aller  mrv,  alles  d  11  --  A*,  11. 12  --/;  -16-- 
z  \2sos  ietleicher  fogel  Kx  13.  14  —  Kv,  nach  916  r  13  sew  ^o\  mrtp, 
sie  sSzze  fs,  wol  im  gesang  P  14  suoze]  schon  fd  15.  16  «^  mf  16  auff  dem 
anger  vnd  in  dem  perig  v,  vf  dem  plane  Pd,  in  dem  berge  to,  in  dem  (vber)  perg  vnd 
in  dem  (vber)  tal  rK      17-20  '^  v      17  man  sach  maniger  KPz{x)     - 


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LAURIN 


219 


si  waren  heimeliche  gezemet 

9S0  und  tf  den  selben  pldn  gewenet. 
für  war  ich  daz  sprechen  wil: 
der  pl^n  hete  fireuden  yil. 
swer  in  solde  sehen  an, 
der  muoste  al  sin  trüren  Un. 

»      Dd  sprach  der  Bemsere 
*  zergangen  ist  min  swsere. 
mich  entriegen  alle  mtne  sinne, 
wir  stn  in  dem  pardlse  hinne.' 
dö  sprach  Wolf  hart  zehant 

90  'uns  hat  got  her  gesant, 
daz  wir  d^  hdme  mngen  jehen 
daz  uns  äyentiure  si  geschehen. 
ich  spriehe  daz  für  wdr  wol, 
der  plan  ist  aller  saelden  wol/ 

»  dd  sprach  Hildebrant  der  degen 
.'ir  sult  iuwer  sinne  phlegen. 
daz  geyellet  mir  vil  wol: 
tac  man  zäbende  loben  sol.' 
dö  sprach  Witege  der  degen 

40  '  woldet  ir  mtns  rfttes  phlegen 
und  Yolgen  mir  aleine,  24 

ja  betrüge  uns  nie  der  kleine, 
er  ist  der  liste  also  vol  ' 
daz  im  nieman  getrüwen  soL' 

^      D6  sprach  der  kleine  Laurtn 


'ir  sult  an  alle  sorge  sin, 
mit  iröuden  hie  üf  disem  plan, 
der  i&t  s6  rehte  wonnesam, 
aber  diu  frdude  ist  gar  ein  wint 

50  wider  die  in  dem  berge  sint. 
swenn  wir  an  den  luft  wellen 

gän, 
s6  trete  wir  her  M  disen  plftn. 
iegllcher  macht  im  einen  kränz, 
dar  nach  trete  wir  einen  tanz 

»6  mit  manegem  röten  mundelln. 
so  zieh  wir  alle  wider  In 
swaz  unser  vor  dem  berge  si. 
als  wonet  uns  lust  iemer  bl.' 
also  sprach  der  kleme  man 

«0  'ich  teile  mit  iu  disen  plan, 
ir  herren  und  gesdlen.mln. 
er  sol  unser  aUer  sin.* 
do  gedähte  im  der  BemaBre 
'ein  ende  hftt  mtn  swaere.' 

65  des  enwas  ez  weizgot  niht: 
ir  kurzewile  wart  enwiht. 

Dö  zugen  si  mit  einander  dan, 
diu  ros  liezen  si  df  dem  plAn. 
dö  fuorte  Laurfn  daz  getwerc 

70  mit  im  die  fürsten  in  den  berc. 
dö  si  kämen  an  daz  türlln , 


919.  20^  f       20  selben  K,  -^  x      23.  24  ^  rf      26  mir  mein  Kvy  alle  vouse 
iVs,  seyn  (sind  mir  all  rn)  meyne  wfm     27  trigen  dea  —  vnd  myoe  wise  /*,  petrieg 
dan  mein  sin  vnd  mein  weis  v,  trigin  denne  keynerley  weise  w^  trieg  denn  mein  weisz 
ii'A'),  mich  dnnket  in  mine  wise  «,  {jnr)        28  paradeisz  -ise  Rx       hinne  ^^  Rx 
29-34  —  /       31-34 '—v       32-34  —  10       33.  34iwrt«r      34  aller  sonnden  r 

36-39  '---'  Äü       37  *o  r,  vil  —  u»,  mir  von  vcb  /",  vns  gar  P      38  guten  (gute  r) 
tag  Px        39-44  —  /        40  woldet  P,  vnd  woldet «,  weit  vmwsy  vnd  wölt  R 
41.  42  —  r    folck  Ä",  volget  Pvy  folgetet  z      mws  ändern      42  so  betragt  A',  so  po- 
trüg  0,  ja  betrüget  P,  vns  betröge  w,  vns  betreuget  mz      nimer  RPzy  nit  vw,  noch  m 
«984        43.  44  nur  r        49  -60  —  fi        aber  Rmv,  adir  «7«,  yedoch  r,  —  P 
51-68  —  r       den  (dy)  lust  ÄP(«),  die  freud  wi,  dy  loflt  w,  dan  v       54  an  ain  m,  an 
deaüTü      56  vnd  A;  so  mv/'      denne  her  wedir  P      67.  58  —  mw, -68  «      58  also 
A',  da  tf,  dem  P       vns  diser  (der)  Rv,  dy  P       vmmer  P,-^Rv       61  #©  AV,  ir  hern 
vnd  ir  lieben  r(m),  ir  hern  üben  P,  ir  hertze  lieben  f,  ir  vil  üben  %o        63.  64  —  ÜT, 
-66  v/      dez  (do  Wj  secht  da  m)  dancte  yme  Px(s)       64  er  dacht  ein  r,  her  dachte 
ez  were  an  alle  P,  in  dawchte  her  wer  ane  «o,  er  gedacht  im  es  wef  ein  mer  m 
65.  66  — r      69  «0  A',  vnrte  sy  o;      70  #o  A',  im  in  den  holn  o;       71-74 '^nu/ 
71  vBcz  an  daz  erst  A',  zu  dem  erstin  x,  in  eyn  * 


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220 


LAURIN 


da  stuondea  zwelif  juncfirouwe- 

die  "Wären  schoene  und  wol  getan, 
si  gruozten  die  recken  sdn. 

975  dd  si  alle  kämen  hin  In, 
zuo  slöz  man  daz  turUn. 
ir  keiner  moht  so  wise  sin 
d^r  weste  wä  si  koemen  in 
od  dem  sin  siune  iht  tohte 

80  daz  er  gesehen  mohte. 

dd  sprach  Witege  der  starke  man 
'zwäre  ich  liuge  niht  dar  an; 
und  waere  ich  duze  aleine, 
mich  betrage  nimmer  der  kleine. 

85  ir  herren,  daz  ist  niht  gelogen, 
ich  waane  wir  sin  alle  betrogen.' 
Dö  sprach  der  kleine  Lanrin  25 
*  ir  suit  kB  alle  sorge  sin , 
kein  leit  iu  Ton  mir  geschiht: 

90  ich  briche  miner  triuwe  niht.* 
dö  sach  man  für  die  fürsten  gdn 
manegen  ritter  lobesam , 
die  truogen  an  daz  beste  gewant 
daz  man  in  allen*  landen  vant: 

95  von  golde  gap  ez  liebten  schln. 


her  Dietrich  und  die  seilen  sin 

die  wurden  wol  enphangoi. 

si  sahen  obe  in  hangen 

maneger  hande  kleinst; 
1000  des  bieten  sie  alles  rät. 

allez  daz  diu  werlt  sol  haben , 

des  was  der  berc  vol  geladen. 
Laurln  phlac  schöne  der  hör- 
Schaft. 

y  on  gesinde  hete  er  gruze  kraft, 
5  daz  wizzet  sicherllche. 

kein  kunec  wart  nie  so  riebe, 

si  heten  im  strites  gnuoc  gege- 
ben: 

nach  kuonheit  stuont  ir  aller 
leben. 

die  werden  recken  unverzeit 
10  sähen  manege  Schönheit. 

die  henke  wären  guldln, 

von    gesteine  gäbens   liehten 
sdiln: 

dar  üf  satzt  man  die  geste. 

man  tete  in  daz  beste. 
16  manschancteinmeteundewiD, 

so  er  aller  beste  mohte  sin. 


972  elf  karcze  P,  eylff  fraweleyn  w,  xii  cleyne  frawlyn  »,  kurze  twergpelio  * 
74  die  recken  san]  den  perner  (von  pern)  lobsam  nv,  dy  forsten  lobesam  P,  dy  togant- 
haftigen  man  w  Tb  so  v»y  kamen  all  x  76  ^ —  f  77  sein  r,  gesein  x  1%^f 
der  r,  der  do  Kvw^  daz  her  Pzm  wie  Kv,  wo  x  sy  komen  v,  sy  warn  (er  wer 
wio«,  er  möst  r)  kamen  KPx  79.  80  —  Krmvz  79  addir  ir  sinne  icht  P,  adir  den 
seyne  sinne  y  so  wol  i&,  dz  yme  sine  sinne  f  80  ^  P  sinen  gesellen  sehen  l\t\ 
der  do  gebrawebin  w  83  und  —  P  ich  noch  Pz  b4  ja  mich  Ky  ja  betrage  f,  so 
betrüg  m  85.  86  nur  in  rm  85  nun  wlst  Ich  das  ich  nit  hon  m  86  wir  wem  m 
90  so  fy  an  euch  meiner  (mein)  rm,  an  each  nicht  x{w)  91  gegen  die  ff,  gegen 
den  df(s),  gegen  recken  v  herren  rf  92  ritter  KmrPw,  getwcrg  fs,  Fürsten  v,  rit- 
terlichen man  z  94  ^  w  so  man  ez  mP{fs)  97  schon  Km  99.  1000  -' 
mrwfs  99  so  KP,  cleynot  vnd  vaden  P,  maniger  lay  schonhait  an  Stangen  v  1000 
nur  in  K  1  -^  P,l.  2  ^^  Kv  1  #o  r,  si  selten  m,  solde  haben  w,  haben  sol  fs 
2  der  vol  gel.  P,  der  perck  überladen  rm,  wol  beladen  w,  do  vll  (ynnen  s,  alles  d) 
volf  2-16  —  f  2so  K,  phlag  der  wirtschafft  r,  schöner  (grosser  vw)  ritterschaft 
Px(zs}  4  von  (von  dem  v)  gestain  mwP(s),  von  den  stain  r,  die  fursten  K  hetco 
K,  dy  beten  r,  beten  sev(s)  es  m  5-16  ^ —  s  7.  8  —  w  T  so  PKv,  es  hct 
im  m,  er  hietz  r  geben  Krmv  8  alliz  ir  P,  all  sein  r,  im  sein  m,  ir  v  9  die 
fier  r.  K  fürsten  rm  10  die  schanten  R  14  in  yo  w  daz  alle  KmP  16  seio 
V,  gesein  x 


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LAURIN 


22t 


si  s^hen  kurze wfle  tU, 
maneger  leie  hande  spil : 
einhalp  si  sangen, 
1020  anderhalp  si  spningen, 
si  versuochten  beides  kraft; 
dar  nach  schuzzen  si  den  Schaft, 
dar  nach  warfen  si  den  stein: 
als  gienc  daz  spil  über  ein. 

SS  burdieren  unde  stechen,     26 
sper  ondr  einander  brechen, 
des  wart  vil  vor  in  getlin. 
manegen  künsterichen  man 
man  hMe  gtgaere, 

M  harpheere  und  pbifsere. 

d6  sach  man  für  die  forsten  gän 
zwei  getwerc  wünnesam, 
zwene  kurze  videlsre: 
ir  gewant  was  rieb  und  swsere. 

35  si  tniogen  Tidelen  in  der  baut, 
die  wären  bezzer  denne  ein  laut : 
si  wären  rdtguldfn, 
v<m    gesleine   gäbens  liebten 

scbln; 
die  Seiten  gäben  süezen  klanc. 

40  den  forsten  was  diu  wlle  unlanc, 


si  hörten  daz  videlen  gerne, 
dö  sprach  der  ?oget  Ton  Beme 
'diu  kurzewile  gevelt  mir  wol, 
dirre  berc  ist  firöuden  vol.* 

45  dar  nach  sach  man  für  gän 
zwtoe  wol  singende  man, 
zw^ne  guote  sprechsere. 
hovellchiu  maere 
si  sungen  vor  den  fursten  vil; 

50  daz  was  irkurzwlle  unde  ir  spil. 
si  buoben  an  so  süezez  sanc 
daz  ez  in  dem  berge  erklanc: 
swer  ez  rehte  mohte  verstän, 
der  muoste  al  stn  trüren  län. 

^      Dd  kam  Künhilt  diu  künegtn 
mit  maneger  kurzen  t wergin, 
die  wären  schoene  und  wol  ge- 
tan, 
und  truogen  richiu  kleider  an 
von  pbellei  und  von  stden, 

60  dar  an  daz  beste  gesmlde 
daz  man  von  sitt>er  und  von 
golde  27 

und  von  gesteine  haben  solde. 
daz  stuont  in  aliez  schöne. 


1017  Sachen  ancfa  r  18  die  twergt  triben  (beten  mrz)  mancherley  bände  (mani- 
l^erlay  m,  manchs  rs,  mang^er  hande  d,  mit  eynander  Pf)  Kx,  (ow)  19.  20  -^  ft 
22.  21  nach  24  fs  23.  24  —  v,  23  K  25-30  —  m  25  so  P,  turnieren  K(rtDzfs), 
stürmen  i;  26aufA/V  27dofil^  yon  in  rvfs  28-30 ----r  28  man  sach  (horte 
wPzf,  sn  hatten  s)  manchen  Rvx  manchen  spilman  wzfs  29.  30  ^^  w,  -44  s,  -1 055  f 
29  man  hdrte]  spilman  RP{v)  30  nur  in  KP  vnd  pnsawner  R  32  —  vP,  wol- 
getan  m,  lobesam  rw  33  so  w,  vnd  zw.  r,  vnd  mit  in  zw.  R,  do  stnenden  czw.  v 
koraej  klain  r, -- /»Jr      35  zwh  fidein  afle      31 -^  rwP      3S  ^  P      39.  49 -- jPi; 

40  nicht  lanck  Rmto       42  vog^  r,  ^^  RP,  her  diettreich  v.  p.  vm,  der  bernere  w 

44  dirre]  der  alle  ist  wnnnen  vnd  R,  ist  aller  rm  ib  -^  P  dar  nach]  do 
rm{s)  fnr  die  forsten  Rtn(r)vw  =  1031  46-48  nach  31  P  wol  -^  vPw  47  ^ 
RVy-bOm  zcwene  sintere  Ao(«>),  zben  edel  gut  Sprecher  r  48'—»  sye  sun- 
gen h.  Ar**,  durch  h.  P,  mit  hofelicher  w  49-54  '-^  P  sagten  sy  den  hrrn  r,  das 
traben  sy  vor  to(v**),  all  vor  R  (su  1048.  51)  50  ^ —  r  51  sew  sungen  (s*)  paid 
V  peyd  ein  A'  so  nur  r  süessen  vw,  meisterlich  s^  53.  54  —  r 
53  ez  r,  ir  singen  R,  singen  z,  ir  (dy)  stymme  wm(s^)  recht  mocht  R,  künde  x 
55  fraw  K. /Tw/y        56  kurczen  A'/'t/liO        58-63--'/        und  Am,  dy /Vi/,  sy  w* 

59  phellel  Ps,  pernlein  Rw,  güld  mij  samatt  v  60  lo  «,  dar  an  was  Rvio, 
dar  an  Ug  r,  do  waz  P  61.  62  so  rw{P),  -63  ^v  63  *o  r  in  (in  gar)  wol 
ÜTt,  in  alles  gar  wol  an  wi,  vzzer  mazzen  (in  vz  der  m.)  wol  Pd  vff  erem  hewpte 
schone  was  eyne  w 


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222 


LAÜRIN 


ein  guldtne  kröne 
1065  truoc  ükfe  diu  künegln: 
si  enmöhte  vergolteii  sin 
niht  mit  einem  lande. 
d6  wurden  schdne  enphangen 
die  gesellen  minnecUche 
70  von  der  küneginne  rtche. 
*  willekomen  vil  edeler  Dietrich , 
y<m  Beme  ein  fürste  lobelich, 
mir  ist  liep  daz  ich  dich  sol 

sehen: 
ich  hcer  dir  grdzer  tugende 


75  und  dar  zuo  grdzer  manbeit, 
iä  ist  mir  wunder  Ton  geseit, 
die  du  äne  schände 
hast  all^z  her  begangen: 
kein  lasier  hästu  nie  getan. 

so  man  sol  dich  lobenfur  alle  man.' 
des  dankete  ir  her  Dietrich, 
si  enphienc  die  geste  alle  gellch 
so  si  beste  mohte 
und  ez  ir  eren  tohte. 

e5  Dietleip  si  sunderliche  enphie. 


mit  armen  »  in  umbeTie, 
si  halste  in  unde  kusten 
und  dructe  in  an  ir  brüste: 
si  beslöz  in  mit  den  armen 
90  daz  ez  in  muoste  erbarmen, 
dd  ime  diu  schoene  meit 
s6  s^re  daz  eilende  kleit. 
Er  sprach  '  vii  liebiu  swester 
min , 
wiltu  niht  langer  hiniie  sin 
96  in  disem  holen  berge 
bi  dem  kleinen  twerge, 
oder  dich  von  im  scheiden  län? 
dir  wirt  wol  ein  ander  man.' 
si  sprach   'vil  lieber  bruoder 
min , 
uoo  so  du  sselec  müezest  shüi    28 
ich  enh&n  keinen  bresten  niht, 
als  din  ouge  wol  gesiht. 
swes  min  herze  eines  gert, 
der  bin  ich  viere  gewert. 
6  min  herze  ist  aller  fröuden  vol 
swenn  ich  den  berc  an  sehen  so! 
und  al  die  mine  meide  sint. 


1064  reclit  g.  K,  reiche  f^.  rm,  riche  kröne  guldio  fs  65  die  edel  ICfd  et 
folgt  edelz  gesteins  (edel  gesteine  rtmn)  la^  vil  (vil  —  mvw)  dar  in  (daran  fs)  Rx 

66.  67  —  K  mit  ainem  land  mocht  es  (si)  nicht  vergolden  sein  m»,  si  mochte 
nicht  mit  eyme  lande  vergoldin  syn  />,  sy  mochte  nicht  (hawm)  eyn  knt  vorgel- 
din  wv,  daz  m'ocht  ein  land  (dry  land  mohten  ez)  nit  verf^olden  han  fsd  68.  69  her 
dietreich  vnd  die  gesellen  sein  die  (do  f)  wurden  (warn  r)  schon  {so  Kf  wol«', ^ 
rP)  enpfangen  (do  —  enphangen  vor  her  dietr.  —  fs)  menigtleich  (i?,  myneclich  /', 
tngentleich  r,  ^  wfs)  KrwPf{s)  70  der  edeln  KPw{f)  7 1-  80  —  /«  71  sye 
sprach  seyt  got  Am,  sy  sprach  r,  bis  Pws,  syt  s      vil  edeler  P,  edler  rm^y  herr  Äios 

73  euch  rmv  74  euch  rv(m)  manheit  s  75.  76  —  m/V  76  «o  r,  daz  ist 
mir  vil  wol  Ä",  dy  mir  von  ew  ist  v,  dy  ist  mir  vil  von  euch  w  77.  78  '^  rt;  ir 
vrni  78  allez  her  —  begangen  hast  R,  peget  in  allen  landen  m,  pUegest  in  deine 
lande  P,  gewint  yn  eyme  ite^cben  lande  w,  (s)      79  habt  ir  rvmw      80  euch  rvmv 

preysen  =  28.  40  (s)       82  geste  Kv,  andern  mrw,  gesellen  Pfs      83.  84  —  ä/ 

83  aller  best  Pmv        84  also  ez  P,  vnd  alz  w{v)        85  Dietleip]  irn  bruder  aUe 
bie  sundern  Pffnv,  darnach  r     87.  88  ^  mw,  -92  /     hnssete  Ks{v)     8^.  90  - 
r,  -92  1       89  pesloz  v,  vmbslosz  x      den  —  Ao      94  niht  —  tnrvf{s)      95  in  dem 
mrw       96  mit  P       disem  (dem  mrs)  —  twerge  Bfmr(s),  ^en  —  getwergen  x 
97  wil  du  dich  Kx      98  ein  pider  Ä/*,  ein  edel  r,  ain  pesser  m      99  vil  —  mrf 
1100  so  rm  =  1152.  1252.  70        du  ymmer  m  ^  1116.  1256  Kx         \  han  alU 
presten  Kvfs      2  iibersiecht  r,  ansieht  m{f)      du  selber  (du  denne  R)  wol  siechst  x 

Z.^^'Kf      4  vierem/Ho      5.  6  — r*      5  das  ist  w      aller  — -Pw, gantzcr / 

7.  8  —  V      7  die  aU  r,  alle  x     junckfrawen  Ä,  diener  rm(d) 


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LAÜRIN 


228 


damioch  ist  min  firOude  blint, 
diz  leben  wart  mir  nie  liep , 
1110  wände  ez  ist  ein  undiet. 

ir  werc  diu  tagen  mir  enwiht, 
si  gelouben  an  got  niht:' 
also  sprach  diu  schoene  meit, 
^ich  wsBr  gemer  bl  der  kristen- 

beit 
15  ich  bevilhe  mich  den  triuwen 

din: 
swaz  du  mir  raetest  daz  sol  sin.' 
d6  sprach  Dietleip  der  küene 

man 
^schoeniu  swester  wol  getan, 
ichnime  dich  dem  kleinen  man, 
so  sold  ez  mir  an  daz  leben  gän.' 
Laurin  der  kleine  man 
die  faerren  hiez  ze  tische  gän. 
dö  zugen  si  abe  ir  sarwät 
und  leiten  ane  phelline  wAt, 
n  mit  golde  und  mit  gesteine ; 
also  erte  si  der  kleine, 
die  spise  man  för  truoc: 
man  gap  in  alles  des  genuoc 
daz  ir  llbe  tobte, 


30  alse  ez  wol  yermohte 
baz  dan  alle  künege  her; 
dannoch  bete  ez  alles  m^r. 
iine  schüzzeln  wären  silbertn, 
diu  giezfaz  gäben  liditen  schin 

85  mit  golde  und  mit  gesteine, 
sin  tisch  von  helfenbeine, 
guldln  an  den  slozzen 
sam  si  waem  gegozzen. 
dö  si  dö  gesäzen, 

40  getrunken  unde  gäzen 

und  die  tische  wurden  erhaben, 
beide  süigen  unde  sagen 
huop  sich  vor  den  forsten  yil, 
dar  nach  manec  seitenspil 

4fi  daz  ez  updr  einander  hal     29 
im  dem  berge  über  aL 
diu  kurzwile  huop  sich  wider  an 
Yon  msöiegem  tw^e  wonne- 
sam. 
Laurtn  gienc  sä  zehant 

60  da  er  froun  £üohilten  vant. 
er  sprach  *  vil  hebiu  frou we  min , 
sd  du  iemer  saelec  müezest  sin ! 
gip  mir  dinen  getriuwen  rät, 


1 108  dannoch  rmwj  dez  K,  do  von  Pfd  ist  doch  P  frende  /%f,  herto  rmPWy 
seel  ir  9.  10  ^  Py  9.  11  dsy  -12  f  disz  R^  das  mrw  ist  mir  entwicht  Kv 
10. 11  —ÄV  10  *o  w,  VDgeteiifter  dict  rf,  siud  alle  vnkristen  diebt  r  11  ir 
glonbe  ist  ejn  wicht  P  togen  mir  nicht  Wy  geveld  (gefallen)  mir  nicht  rm  1 2  wenn 
(wao)  sye  KvP  an  got  glewben  sy  to,  kristen  (gotes)  gelawben  ist  hie  (ist  in)  en< 
wicht  rm.      14  lieber  rmw,  gern  x      15.  16  nur  in  rm      enpilch  mich  in  die  trew  m 

16 mir  ^1»     dawilt  A'iw  1100      17=  1255  KvwPzfs     18«  11 20 »w,  =-  ( 1 1 ÖO). 
1152.  1252.  70  AVioPs,'^/'      19  yo  dem  iT  (»  726  io?)      disem  t»      20»  11 18  m 

20.  21  —  V,  21  ^ —  9  der  vil  f,  der  degen  (kanig  r)  lobesamwirP  22  die  geste 
kiez  f\f\  hiez  die  farsten  (herren  nnwy  degen  Pl;?)  Kx  23  den  harnnsch  zagen  sy 
sb  zehandt  r,  do  entwoppinten  (beheogten  /T,  enpfettent  v)  sich  (zogend  in  ab  m)  dv 
wigant  Px  24  '^  /ST,  sy  legten  rmi»,  sy  (vnd)  taten  Pfj  vnd  czogen  w  gewallt  am 
25-38'-'/  26  zcirte /^(rw)  lawrein  der  Äfwv/>  27-35-'*  fnr  die 
recken  (herrn  rw,  fiirsten  mvF)  kx,  in  vor  z  30  ez  lawreia  Ar,  iz  der  cleyne  P, 
er  es  r«7  31.  32  —  ms  alle  rPwy  ander  v^.kein  knnick  K  32  ez  nur  P  alle» 
'^  /P  33  gnldein  Kz  35  '^  to  von  —  von  r{mz)  36  waz  (warn)  von  Pmy 
was  (warn  rvw)  helfenpeinein  (-pain  rv)  Kx  37.  38  —  v{Km)  39  also  sy  Pf\w) 
40  tranken  Pw  42  vnd  auch  Krv  43  den  herrn  r  44  manigerlay  v,  mancher 
kande  Pw  45-  48  —  /«  47.  48  -—  vs  49  so  Rf,  da  rs,  do  w,  —  a?  50  er]  es 
rw  51.52--/  erJizAö  b2  dnz  An  P9w(v)s  {K  HIB)  yemer  Äwtv  (= 
U18. 1100.  1252.70) 


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224 


LAURIN 


min  dinc  mir  kumberllche  stöt 
1155  waz  mir  die  recken  haut  getan, 
daz  wil  ich  dich  wizzen  län. 
si  zebFächen  mir  mineo  gärten , 
und  die  guldlnen  borten' 
träten  si  mir  in  den  plan, 

60  und  hkie  in  nie  kein  leit  getan, 
daz  hsBte  ich  allez  wol  gerochen, 
waer  mir  mtn  gurtel  niht  zebro- 

chen. 
Yon  hem  Dietriches  zom 
hän  ich  al  mtn  ^re  vlom. 

65  woh  sichz  Dietleip  niht  nemen 

an, 

ez  mueste  in  an  daz  leben  gän/ 

Dö  sprach  diu  köneginne  here 

'daz     überwundest    nimmer 

möre. 
rieh  an,  helt,  din  ^re, 

70  und  Tolge  miner  l^re. 
lege  si  sust  ein  pIn  an 
daz  si  dich  mit  gemache  län. 
du  solt  mir  des  dIn  triuwe  geben 
daz  du  keime  tuost  an  sin  leben/ 

75  daz  gelobte  ir  daz  getwei^elln. 
mitgesteine  ein  guldin  yingerltn 
stiez  ez  an  sine  zesewen  haut: 
dö  wart  im  gröziu  kraft  bekant, 
zwelf  manne  sterke  ez  gewan; 


80  daz  was  wunderlich  getan. 

nftch  sime  swäger  ez  dö  sant. 

dö  kam  der  degen  sä  zehant  30 

zuo  im  also  dräte 

in  eine  kemenäte. 
85      Dö  sprach  der  kleine  Laurln 
« 'vi!  lid)er  trütswäger  min, 

nim  dich  niht  dine  gesellen  an, 

so  t^ile  ich  mit  dir  swaz  ich  hän.' 

dö  sprach  Dietleip  der  degen 
90  '  k  wolde  ich  vliesen  daz  leben: 

swaz  in,  daz  geschehe  ouch  mir. 

diner  helfe  ich  wol  enbir.* 

dö  sprach  der  kleine  Laurfn 

*sö  muostu  die  wlle  hinne  sin 
95  unz  du  gewinnest  andern  muot 

und  mlne  gäbe  nimest  ?er- 
guot; 
Laurlnes  liste  wären  gröz: 

sinen  swäger  er  Terslöz 

in  der  kemenäte. 
1200  dö  Ute  er  vil  dräte 

der  vil  kleine  wtgant 

da  er  die  yier  forsten  yant. 

also  wir  ez  beeren  sagen, 

trinken  hiez  er  dar  tragen 
5  beide  mete  unde  euch  wIn: 

twalm  hiez  er  tuon  dar  In. 

dö  si  daz  dö  getrunken, 


1 1 55  kant  fs,  hau  x  58  porten  m,  d? »  290  59  ^  r,  59.  60  f  die  traten 
Ks  si  nyder  Pf  sew  mir  nider  vm  6i)so*  («=  292),  ich  in  i?,  ieh  yn  y  to,  ich  in 
iehez  ^.  v  betten  sy  mir  keva  P{»)^  haben  mir  laydes  vil  m(r)  61  allez  rPzj  da 
Kf  —  0?  65  siz  P,  sich  iz  s,  sie  r,  sich  of  67-72  —  f  68  dez  (daz)  vberwiocKstB 
Rs,  dw  vberwindczt  sein  r,  daz  vorwndeste  Psw  69  —  vr  72  dich  fort  /*,  dick 
fürpaz  x  73.  74  —  r  liso  P,  ir  kainem  (keinen)  tuest  an  (von)  dem  vw,  in  toest 
kein  schaden  (in  nit  werd  m)  an  dem  iTm,  yn  nit  schadest  an  irme  fusw.  75-96^ 
f  75  der  klein  lawrein  K,  der  laurin  /%  do  lanreyn  tors,  Unrin  m  77  er  ÜT 
rechte  -en  KrvP  —  x  79  do  vch  ez  zw.  KPv{r)  81  ez  r,  er  x  82  ^^  r  so 
K{z),  dA  P,  —  X  86  herzenlieber  rv  herczenswag^er  JT,  trawter  swäger  Wy  swager 
mPz  87  vmb  dein  —  nicht  Kx  90  wil  ich  K  mein  leben  vPzs  91  in  geschieht 
vmsy  in  geschehe  x  94  müst  ein  r,  m&sta  ein  m  95  andern  to,  seihen  r,  ein  ao- 
derna?  96  gab  A',  hilf  ar  97 —' A'  98  es  r  99 —  wr  1200  iz/>  2eiPwh 
vier  ^^  Kmrvzy  die  herren  dannocfa  r  3  ^^  /*  4  ez  Pm  5  aadi  den  AT,  anck 
r,  -^  a?       ^  '^  f      7  sye  da  Ä/",  sy  das  rm,  sy  den  »,  sy  P,  sy  nw  w 


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LAURIN 


225 


wie  balde  si  üf  die  benke  sun- 

kenl 
wie  balde  der  kleine  wigant 
itio  in  ailiu  yieriu  zsamen  bant! 
er  warf  8i  in  einen  karksere, 
da  liten  si  inne  ff 62^  swsre. 
si  waeren  alle  sament  verlorn, 
wan  hem  Dietriches  zom. 

15      Nu  lägen  si  gevangen: 
wie  kämen  si  von  dannen? 
daz  enmac  niemer  ergän, 
der  leser  muoz  ein  trinken  hän. 
Dö  si  gevie  daz  kleine  twerc 

so  mit  nntriuwen  in  den  berc, 
die  herren  sich  versunnen 
daz  si  warn  gebunden: 
her  Dietrich  einen  zom  gevie : 
ein  dunst  von  sinem  munde  gie, 

25  der  verbrante  im  stniu  bant. 
dö  löste  er  fuoz  unde  haut , 
dar  nach  ouch  die  gesellen  sin 
gar  üz  einer  grözen  pin.      31 
do  enwesten  niht  die  stseten 

s«  wie  si  ir  dingen  treten, 

daz  sigewunnen  harnasch  guot : 
daz  was  vor  in  wol  behuot 


und  verslozzen  in  dem  berge 

von  den  wilden  twergen. 
86  dö  lägen  si  mit  sorgen 

unz  an  den  vierden  morgen. 
Frou  Künehilt  diu  künegln 

verdacte  indem  berge  den  schin. 

daz  tete  si  durch  die  recken. 
40  daz  gesteine  hiez  si  decken , 

daz  man  in  dem  berge  niht  en- 
sach. 

si  giengen  an  ir  gemach. 

frou  Künehilt  gienc  sä  zehant 

da  si  Dietleiben  vant 
45  in  einer  kemenäte: 

dar  Ute  si  vil  dräte. 

üf  slöz  si  die  tür: 

dö  spranc  Dietleip  her  für 

gar  in  grimmigem  muote. 
60  dö  sprach  diu  küneginne  guoto 

'  vil  herzelieber  bruoder  min , 

so  du  iemer  saelec  müezest  sin ! 

volgest  du  niht  miner  lere, 

du  verhusest  llp  und  ere/ 
66  ersprach 'viliiebiuswestermln, 

swaz  du  mir  raetest ,  daz  sol  sin. 

nu  sage  mir  üf  die  triuwe  din 


1208  sy  nyder  «.  Rwz      9  wye  pald  JP,  lanrein  a?     kleine  --'  mPzw      lOsoR 
alle  vier  (hant  vnd  fus  r)  er  in  zw  vmr,  alle  vier  zcu  P,  sy  alle  vier  czu  w      1 2  darin 
VW      inne  Ps,  -^  Ktnr  ■«  1264       13.  14  ^^  ^v       alsampt  rm,  alle  Pw,  alle  gar  f 

14  wan  fs,  nun  vor  m,  von  rw,  P  =  606  15-19  —  fsz  17.  18  nur  in  mr 
17  mag  m  das  nyer  ergan  mag  r  1 8  lesör  ^^  drünck  (hän  — )  r,  loser  —  ISser  hon 
m  19.  20  '^  fr,  das  sy  das  ciain  (das)  tberg  mit  listen  gieng  (het  gepracht)  in  den 
p.  rm,  do  (daz  fs)  sy  daz  getwerg  mit  vntruwen  (in  tniwen  fs)  geving  P{z)f{s),  do  sy 
lawrein  gefing  mit  vntrewen  (mit  vntrew  vie)  Kv  21.  22  nur  inw  23  «0  r,  sein 
zom  fTi,  h.  diet.  vor  czorne  bran  w,-^x  2i  so  mf\svPx)  26  —  r  27  dar 
nach  (do  m)  lost  er  dy  rmPfw,  er  lost  auch  dy  Kv  29-34  —  wi,  -42  '^  /"  29  *o  r, 
sy  nicht  dy  fursten  gat  ir,  dy  recken  gaett  v,  dy  recken  P  do  gingen  sy  zv  raten 
a(s)  30  nit  wie  v  so  K,  orem  dinge  z,  ^^  P,  dammb  r  '  31  irn  harnasch  Kx 
32  da  waz  wol  P      vil  wol  A'      33  beslossin  10*,  —  Pz      34  dem  —  twergt  K{rws) 

36  pyfz  KPztM  andern  Kd,  dritten  w,  virden  rxs  37-42  —  s  40.  41  —•  A* 
das  edel  gestain  hies  r  ( —  si)  m,  daz  sy  den  schin  bedecte  Py  das  sy  den  perig  hiez 
verdenkchen  v,  (w)  42  sy  P^  die  twergt  Kx  43  s4]  da  rd,  do  to,  al  /T,  —  Px 
44  Iren  bmder  dytheleybcn  P,  irn  praeder  vmwf  45-  50  ^^  /"  45  in]  hindir  P  zu 
der  selben  rm  nach  1246  kemnaten  tur  KP,  {v)  46.  47  ^  KvPzs  46  do  hyn  w, 
sy  kam  also  r,  vnd  eilt  si  auch  m  47  kemnot  tor  w  49  vil  gar  r{z)  52  daz  du  ^ 
a?  =  1152     64  so  verleust  du  rvPw      55.  56  —  f      5>  vil  -^  mrv      56  —  * 

Iltildenbuch  I.  15  * 


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226 


LAÜRIN 


wie  gehaben  sich  die  gesellen 

min. 
sint  si  lebende  oder  tot 
1S60  oder  in  deheiner  bände  not?' 
si  sprach  'si  sint  gevangen, 
daz  mich  sin  muoz  belangen , 
tiefe  in  einem  karkaere : 
da  Ifdent  si  inne  gföze  swaere.' 
65      Dö  sprach  der  degen  höchge- 

muot 
'biet  ich  wan  minen  harnasch 

guot 
und  min  swert  in  miner  hant , 
ich  löste  sie  sä  zehant/ 
si  sprach  'vil  lieber  bruoder 

min, 
70  daz  du  saelec  muezest  sin! 
und  waerstu  sterker  dali  din 

viere,  32 

sie  erslüegen  dich  vil  schiere, 
daz  du  in  siges  müesest  jehen; 
wan  du  enmaht  ir  niht  gesehen. 
75  nim  hin  ditze  vingerlln, 
vil  herzelieber  bruoder  min. 
daz  soltu  stözen  an  die  hant, 
BÖ  wirt  dir  äventiure  bekant. 
für  war  ich  daz  sprechen  sol, 
80  du  sihest  diu  twerc  alliu  wol' 
si  stiez  ez  ime  an  die  hant, 
des  fröute  sich  der  wigant: 


sin  herze  wart  fröuden  vol, 

er  sach  diu  twerc  alliu  wol. 

85  'biet  ioh  min  briinne  und  mtn 

swert, 
des  enguite  manec  twerc, 
ez  waere  wip  oder  man, 
ez  müeste  in  an  daz  leben  gän: 
ich  lieze  ir  kein  genesen  niet, 
90  ez  ist  ein  ungetriuwe  diet.' 
Si  nam  in  bl  der  wizen  hant? 
dö  volgete  ir  der  wigant 
si  fuorte  in  also  dräte 
in  eine  kemenäte , 
95  da  funden  si  ir  aller  harnasch 

guot, 
swie  wol  er  was  vor  in  behuot. 
von  golde  gap  er  liebten  schln. 
dö  wäpente  in  diu  kfmegln 
mit  listen  den  wigant. 
1300  den  heim  si  im  üf  daz  houbet 

baut, 
daz  swert  gap  si  im  in  die  hant 
(daz  wasbezzer  denne  ein  lant,) 
und  sinen  goltvarwen  schilt, 
dar  an  daz  merwunder  spilt 
5  in  allen  den  gebseren 
sam  ez  lebende  wsßre. 
'hcerä,  lieber  bruoder  min, 
hüete  dich  vor  Laurln: 
ist  daz  er  dir  gesiget  an. 


1259.  60  ^  /*      59  lebendic  Kmrvs       60  hant  Kzd,  ^x       62  sein  Kvy  des  m, 
nach  jn  r(a),  —  a?      63.  64  ^-^  /"      64  darin  vwz     inne  P,  vilr,  -—  /Tm  =  1 212 
66  wan]  nnn  K,  nu  f,  ^^  x      67  —  fs     68  sä  zehant]  all  sant  v,  sprach  der  weihst 
{fs)x  =  1 448  /r       69.  70  --  r,  -81.  77  s,  -1302  f      69  vil  -—  vmwz      w  #,  anm. 

70--/>,-74m      Awo  =  1152      ll-lA-^w     71nnd^/>s      72jaslü^nr 

slohen  iP,  slahent  t;       vil  KP       74  so  P      dn  magst  ir  kein  (kains)  pes.  Krv 
75  nach  76  Kv      daz  Prv(w),  daz  klein  gpildein  K,  daz  goldene  s      ich  gih  dir  ein  m 

le^w  78-81 --r  79-81 —mw  81-84  ^A'  81  ez  im]  yme  (-— r) 
daz  vingerlin  Pv  82-1306  -—  s  83-92  ^iv  84- 1322  —m  87  wcrn  fraweo 
KPzy  fraw  rv  89.  90  '-^  vz  89  nicht  g^enessen  r  90  venn  ir  vnrein  pilt  K,  sy 
habent  ein  vngetreies  wessen  r  95  fand  er  rv{ws)z  ir  aller  Kvsj  aller  ir  P,  alle 
ir  »,  al  ir  Wy  allen  den  r  96-1321  —  lo  96  der  (er)  waz  Ät*,  waz  iz  (vor  in  ^) 
P       97  gaben  sy/r       iz  Ps,  er  rv       99  den  kiinen  Av,  den  P      1300  nacA  1302  A' 

auf  pant  r      4  daz  Pfz^  vil  R,  ein  r      domit  er  wunder  v       5.  6  -^  v,  - 10  /" 
7  hora  P,  sye  sprach  fil  K,  sy  sprach  rv      8  nnr  vor  K     9  dich  der  P,  er  dich  A' 


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LAURIN 


227 


isio  ez  muoz  uns  an  daz  leben  gän/ 
dö  sprach  Dietleip  d^  degen  33 
'  sSi  welle  denn  d^  tiufel  phle- 

gen 
üz  der  bittern  helle , 
ich  loese  mine  gesellen.' 

16      Von  der  frouwen  lobesani 
wart  dö  über  in- getan 
YÜ  der  guoten  segene , 
ze  helfe  dem  degene. 
si  sprach  'got  müeze  din  phlegen 

so  daz  du  behaltest  dtn  leben. 
nu  schouwe,  in  daz  ge weihe 
truoc  man  dine  gesellen, 
in  einen  tiefen  karkaere: 
ik  ligent  si  in  grözer  swsere/ 

»  dö  er  die  rede  also  vemam , 
ir  aller  hamasch  er  dö  nam 
und  dar  zuo  ir  guotiu  swert, 
diu  warn  eins  künecriches  wert, 
er  truoc  si  in  daz  gewelbe 

w  und  warf  si  für  die  seilen 
daz  ez  alsd  lüte  erhal 
in  dem  berge  über  al. 

Laurln  der  kleine  man 
rief  al  die  sinen  an, 

s5  im  was  leit  unde  zorn. 


ez  blies  lüte  ein  herhom 
daz  ez  in  dem  berge  erhal : 
daz  erhörten  diu  twerc  über  al. 
dar  nach  gie  ez  an  ein  klingen 

40  von  riehen  sarringen, 
die  si  leiten  an  ir  lip 
sam  si  wolten  an  den  strit. 
also  wir  ez  hän  vemomen,  ' 
wie   schiere  wäm   diu  twerc 
komen, 

45  driu  tüsent  oder  mer 
für  Laurln  den  künec  h^r! 

D6  sprach  Laurln  der  degen 
'ir  sult  ir  keinen  läzen  leben , 
ir  geloube  ist  enwiht, 

60  wan  si  getröwen  uns  niht.*  34 
dar  nach  hüop  sich  ein  gedranc, 
beide  breit  unde  lanc , 
vaste  an  daz  gewelbe  dan. 
da  sach  man  Dietleiben  stÄn. 

56  sin  herze  was  manheite  vol, 
er  sach  diu  twerc  alliu  wol. 
er  hete  eines  recken  sin, 
er  spranc  under  diu  twerc  hin, 
der  selbe  degen  junge : 

60  diu  getwerc  üf  in  drungen. 
üf  zöch  er  daz  swert  swinde 


1310  raneflst  K  vns  aUen  KrP  13  nur  in  rPs  iiso  P,  heüt  mein  r,  {Rx  s. 
mm,  %u  1269)  15-24'^^  15  frawen  r,  juncfrawen  js,  kanigin  x  16.  1 7  wart 
sMsser  (im  manig  r,  maniger  v,  gatir  Pzs)  segen  vil  (vil  ^^  rv)  getan  Kx  \S  so  Pz, 
zehilff  (ay  wünscht)  dietlawben  dem  Kv,^^r  ]9  so  r,  -^  x  2i)  so  r,  daz  im  got 
frisst  sein  JkP,  daz  syn  got  muBse  phlegen  s,  im  solt  got  geläckh  geben  v  21  nü  si 
schaw  lieber  prüeder  mein  in  das  r,  sy  sprach  lieber  (vil  1.  P)  bruder  mein  in  ein  (in 
dem  r)  S(v)Pw  22  die  gesellen  dein  KrvPw  23  so  K  (keler),  vnd  (er  v,  man  P) 
warf  sew  in  den  (eynen  Pto)  k.  rvPw  24  Ugens  K,  =:»  1264  o;  25  alsd  ^  Kr,  also 
dy  rede  P,  (f)  27.  28  —  f  2d  ains  landes  rw  29  ez  in  Krvf  gewelb  hinein  (hin 
fw)  Kx  30  ez  far  Krvf  gesellen  sein  Kx  32  sowf^m  1490  f.,  »  560  K, 
—  1338  J»(»), -37 -- w     33-38 --to«      ZivSiK^^x     35  dem /»     36  «=  1490 

er  K  derscheUet  Pfs  ein  langz  (latez  Pf)  hörn  KPf{s),  ein  harhorn  m 
dH  horten  Kvf  39-44'-«-'/'  40  mit  P  reichin  (Hechten  m)  wappinr.  t&rm,  lich- 
ten herczen  r.  K,  herten  riehen  r.  P,  manigen  hertten  r.  r,  den  (den  liechten)  stalr.  zd 
41  dy  do  worn  gelegit  an  der  getwerge  leip  w,  die  man  an  die  twergt  (in  dem  ge- 
welib  an  v)  leit  KPv,  die  an  die  twerg  wurden  (waren)  gelait  rrn  42  sam  K,  alz  Pnw, 
do  VW  44  wie  —  K{v))  pald  m  47-50  —  f  wan  (mv)wP  53  hindan  Pfs, 
hinan  Kr(m)v  65.  66  --  /"  59.  60  ^  Kmrv{w)y  (fs)  6ü  -7 1  --  /*  61  Jit<r  wi 
rw,  -—  «       uf]  awg  V3 

15* 


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228 


LAURIN 


daz  da  Yon  giengen  winde, 
er  sluoc  ir  üzer  mäzen  vil: 
daz  was  im  ein  kintspil. 
1365  d6  Laurin  daz  ersach 

daz  im  grözer  schade  geschach, 
do  erzumde  der  kleine  man. 
er  lief  Dietleiben  an: 
er  sluoc  im  an  den  stunden 

70  also  manec  tiefe  wunden 
daz  deme  jungen  man 
daz  bluot  durch  die  ringe  ran. 
Dietleibes  s  wert  daz  was  guot, 
als  ez  der  degen  höchgemuot 

75  in  strite  hete  vil  getragen 
und  durch  herte  helme  ge- 

slagen. 
iedoch  was  ez  A6  enwiht, 
wan  ez  ensneit  Laurfnes  niht. 
für  war  ich  daz  sprechen  wil, 

80  der  berc  hete  getwerge  vil: 
die  sluogen  binden  üf  den  man. 
alrest  er  strtten  began. 
er  sluoc  hinder  sich  einen  slac, 
da  von  der  twerge  vil  erlac. 


8.)  daz  enhaif  allez  niht, 
sin  striten  was  gar  enwiht. 
dd  drungen  si  den  jungen  man 
in  daz  gewelbe  wider  dan. 
Die  wjle  was  meister  Hilde- 
brant, 

90  von  Garte  ein  wiser  wigant, 
mit  listen  lüz  dem  kerker  komen 
und  hate  mit  ime  genomen  35 
sine  gesellen  schiere : 
d6  wäpenten  sich  die  viere. 

95  wan  Dietleip  der  junge  degen , 
diu  getwere  beten  in  daz  leben 
äne  schaden  wol  genomen, 
waerernihtfürzgewelbekomen. 
d6  weiten  si  den  jungen 
140Ü  dane  haben  gedrungen: 
vaste  werte  sich  der  degen , 
des  vl6s  manec  twerc  sin  leben, 
die  wHe  wäpenten  sich  sän 
die  vier  recken  lobesam. 

5      Do  sprach  der  von  Beme 
'nune  streit  ich  nie  sd  gerne : 
dirre  berc  ist  strites  vol, 


1362  nur  inr^-^x  i^ros  wind  r  64  ym  eyn  kindersp.  to,  seins  fiertzen  sp. 
rm^  im  sp.  v,  seyn  (ym  eyn)  liürczweil  vnd  sein  (eyn)  sp.  KP  65-68  ^^  «  gesacfa 
Pw      68  vnd  heff  Kr      sein  swager  an  r(«)      70  io  K,  also  '^  r,  =  492.  1.590  x{s) 

71  dem  werden  r,  dietlauben  dem  (gjetrawen  P  »i  493)  Kx  72  V)R  =  494 
73-84  —  f  75  vil]  oflt  /T  77  iedoch  rP,  dennoch  mto,  aber  ez  was  Kv  da  r, 
do  «,  doch  K,  gar  7nw  78  wan  —  Ps{r)  versneid  A'  80  der  twerf^  waz  an  mau- 
sen (warn  also)  Kv  der  tberg  rw  81  hiiiden  P,  hindan  rn,  s winde  w,  all  vz,  dea 
ainen  r,  den  inngen  m,'^  K  82  «o  Pw^  vechten  r  alz  er  ein  deyne  (wann  er  ein 
m%)  weil  (ron  s)  gewan  Kmzy  wanne  er  die  stand  mohte  gehan  s  83.  S4  —  r 
83  so  sing  er  Rms  vnter  sy  Kj  wedir  z  84  derlagt  Klho^  gelag  vty  tod  belag  s, 
lag  m  85  im  alz  K,  en  alUs  wnu  87.  88  ^ —  f  88  an  fMOy  =»  1353  vs  dan] 
hin  wider  (vnder)  an  rP,  wider  hinan  Am,  hindan  vu)»  89  so  alle  90  ^-^  r 
von  garten  K,  wfx  «  536,  (*)  92  -95  —  m  92.  93  vnd  hete  (er  hiet  Ä)  sein  gc- 
seUen  (die  hem  r,  ir  beyder  hnrnisch  w)  mit  im  (mit  f»)  genomen  mx  94.  95  -^  v^ 
-1404  %,  -1410  f  94  da  wäpenten  sich  die  fier  degen  KrtnP,  (w)  96  so  m,  in  wol 
daz  P,  im  wol  sein  K,  dietlaib  das  rtff  97  ^^  rvw  9S  er  rws,  dietreich  Kf  dythe- 
leyb  Pmv  für  (vndter  v,  in  r)  daz  —  nicht  K(r)vPw  99. 1400  ^Pv  1 400  dane] 
von  dem  gewelb  alle  1  vast  m,  vast  wol  v,  wol  KPw,  das  r,  da  d  der  degen  in, 
der  jnnge  man  degen  K,  der  jonge  man  d,  der  junge  (küng  r)  degen  Pmvr  3.  4 

'^  s         3  sÄn]  an  Arm,  dy  vir  man  P,  dy  man  t*io         5  der  AT,  dietreich  rv,  her 
dietrich  mvz,  der  vogt  s      6  ich  strite  w,  nnn  (nn  Ps)  strite  (streit  Ar)  ich  m(tr)x 
nie  so  A*,  von  herzen  Pr,  aus  der  massen  vm,  nu  so  tOy  alzo  s,  harte  t,  vil  d 


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LAURIN 


229 


ich  enweiz  wen  ich  slahen  sol 
oder  wem  ich  sol  gest&n: 
1410  nieman  ich  gesehen  kan/ 
dö  sprach  meister  Hildebrant 
'ez  ist  hezzer  danne  ein  lant 
daz  ich  dir,  herre,  geben  [wil : 
da  von  gewinnstu  fröuden  tÜ. 

15  für  war  ich  daz  sprechen]  sol: 
ich  gan  dir  der  ^re  wol 
baz  denne  dem  übe  min. 
nim  hin  ditze  gürtelin ; 
daz  soltu  gärten  umbe  den  Ifp, 

M  sd  sihestu  an  der  selben  zit 
diu  getwerc  in  dem  berge  wol: 
für  war  ich  daz  sprechen  soV 
er  gap  im  den  gürtel  in  die  hant : 
umbegurte  in  der  wigant. 

25  sin  herze  daz  wart  fröuden  vol : 
er  sach  diu  twerc  aliia  wol,  36 
uad  Dietleiben  den  jungen  man 
sach  er  in  grözen  noeten  stän: 
stn  hamasch  was  von  Uuote  röt, 

30  sin  swert  er  im  ze  schirme  bot. 

Er  sprach  ^vil  lieben  seilen 

min, 

ir  sult  under  disem  ge  weihe  stn. 

ir  muget  der  vinde  niht  gesehen, 


da  Ton  möhte  iu  leit  geschehen. 

86  für  war  ich  daz  sprechen  wil: 
ich  sihe  der  twerge  als6  vil 
daz  ich  groezer  her  nie  gesach. 
diu  tuont  Dietleibe  ungemach, 
ski  hamasch  ist  von  bluote  röt : 

40  ich  enhelfe  im ,  er  ist  tot' 
dö  sprach  meister  Hildebrant, 
von  Garte  ein  wiser  wigant 
*Laurln  hM  ein  vingerlln 
an  der  zeswen  hant  sin, 

45  (helt,  vernim  minen  rät,) 
dd  von  ez  die  sterke  hat: 
slach  im  den  vinger  üz  der  hant 
und  bringe  mir  in  sä  zehant.* 
des  antwurte  im  her  Dietrich 

50  harte  wol  gezogenllch 

'meister,  und  mac  daz  gesche- 
hen 
daz  in  min  ougen  gesehen , 
ich  slahe  im  in  üz  der  hant 
und  bringe  in  dir  sä  zehant.' 

55      Dietrich    für   daz   gewelbe 
spranc. 
dö  gienc  üf  in  ein  gröz  gedranc 
Ton  manegem  twerge  freissam. 
Laurln  lief  in  zehant  an: 


1408  weis  z,  weisz  nicht  x  9  wem  mwPs  schol  ich  K  pey  gest.  Krv,  be- 
stan  mwPs  10  et  folgt  in  K  wie  mir  aey  geschehen  daz  ich  nicht  mas  gesehen  «* 
t  wie  ist  mir  geschehen,  ich  höre  vnd  mag  nlt  sehen  12  ist  dir  /T  13-15  [wil  — 
spreeben]  ^^  P,  mit  recht  Ib-il  ^^  f  16  der  ere  P,  der  eren  r«,  aller  ern  Kvs 
1»  ditze]  daz  otfe  19  den  ÜT,  dynen  Psv(mfs)  20>  24  -^  /*  1\  so  P(vu?)^ 
twerg  alle  wol  x  22  ^^r  23  das  gürte l  v,  daz  gurtelein  Kmr*  24  ez  ^rv,  sich 
m  25  daz  wart  i',  wart  V,  das  was  mtoMf,  was  A>  26 '-^  r  27-40'^/ 
29.  30^ —  #,  - 1547  —  r  30  scherme  v,  schirmen  KmP  31  vil  —  vw  lieber  gesell 
ÜT«,  dratgesellen  «,  auch  1535  und  sonst  hie  vnd  da  33  «=  1552  Ks^  getwergej; 

34  —  K{vni)  euch  leit  mochte  w  36  der  feint  K  37  nie  grozzer  her  P  38  ich 
prüff  D.  K  40  maesz  im  helfen  oder  K(mv)x  42  -^  «,  garten  K  (ga  ausgeschabt  /), 
arta:  44  rechten  ^o?  45.  46 -- /;  45 -- iT  46-48  — ir  die  A',  sine  Ao» 
48  in  sprach  der  wegant  K^^  1268,  yn  sprach  Hiltebrand  (nieyster  H.  Pm)  fw{Pm) 
49.  50  ^  Kw,  -54  -^  *,  -79  --^  Z'  50  gar  wol  Pv^  recht  wol  m  h\ff,v=^  sd 
\y  2341  ff.  E  2437 /f.)  51  so  K,  ja  ('—  mv)  vnd  (^  w)  ist  daz  daz  (es  m)  geschiet 
Pmw  52  in  Kw,  ez  Pm  myne  engen  P^  mein  äuge  Au*(m)  angesiet  Pkw),  syt 
w  53  in]  den  finger  Kx  54  dir  trewer  (meister  trs)  hilprant  Kx  55  herr  diet- 
reicb  Kx  56  ^ —  m  57  manges  twergs  man  A*,  fdr  manigen  Ideinen  man  m 
»  lobesam  xv      o8  zv  ^avch  zv  K)  hant  mK,  onch  Py  euch  selber  w 


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230 


LAIIRIN 


des  frönte  sieb  her  Dietrich. 
1460  er  machte  ein  wtte  umbe  sich 
und  sluoc  diu  getwerc  hin  dan : 
er  enwolde  ir  keinen  zuo  län. 
als  wir  ez  beeren  von  in  sagen, 
wunden  wart  vil  geslagen 

65  Dietriche  durch  die  brunege: 
daz  machte  dertwergemenege. 
mit  listen  unde  mit  grimme  [37 
moht  er  Laurinesniht  gewinnen, 
her  Dietrich  wart  ein  zomec 
man, 

70  und  lief  in  emestltchen  an: 
zuo  der  selben  stunde 
man  sach  von  stnem  munde 
einen  dunst  gdn  der  was  heiz, 
da  von  Laurine  der  sweiz 

75  Taste  durch  die  ringe  ran. 
der  vil  starke  kuene  man 
truoc  dem  getwerge  haz: 
eins  schirmslages  er  niht  vergaz 
den  l^rte  in  meister  Hildebrant. 

80  er  sluoc  im  den  vinger  üz  der 
baut 
dar  ane  ez  bete  daz  vingerUn. 


do  erschrac  daz  getwergelin. 

üf  zucte  in  der  wigant, 

unde  gap  in  Hildebrant: 
85  des  herze  wart  fröuden  vol , 

er  sach  diu  twerc  alliu  woL 
Die  wlle  was  ein  kleinez  twerc 

her  üz  geloufen  für  den  berc, 

dem  was  leit  unde  zorn. 
90  ez  erschalte  Idte  ein  hom. 

daz  erhörten  ladsö  balde 

fünf  risen  in  dem  walde. 

si  samten  sich  niht  lange, 

mit  steheltnen  Stangen 
95  kömensi  gelaufen  für  den  berc 

dar  nach  fragten  si  daz  twerc 

daz  ez  in  kunte  diu  msBre. 

ez  sprach  'diu  sint  uns  gar  ze 
swaere, 

daz  ichz  niht  halbez  kan  geaagen. 
1600  mtme  herm  ist  stn  gesinde  er- 
slagen, 

im  selben  ist  gesiget  an. 

helfet  dem  führsten  lobesam/ 
Die  risen  drungen  in  den  iierc, 

des  frönte  sich  vü  manec  twerc. 


1459  sich  (sich  er)  dytheleyb  Pz,  dez  was  dietlaob  semeit  A*,  wol  werte  sich  her 
ditterich  w,  Dietlab  halff  dem  perner  dem  könen  man  m      60.  6f  ^  7i?      60  im  preit 
und  weit  K,  ym  auch  evnen  weich  w,  eyne  wite  vnd  eyne  breit  P{t)     nmbe  sich  — 
61  vnd  Pty  er  Kw      alle  hin  alte       62  im  kaynen  P,  ir  keins  hin  /T,  keynes  (keyoen 
s,  der  zwerg  kains  m)  zu  em  wsm        63  so  m,  alz  von  in  hörn  K,  von  in  -^  Pw 
6ö  hern  dyth.  Pw,  her  dietlabn  m         durch  sine  Pw         herr  dietre ich  ser  pniot  AT 
66  machte  w,  waz  x     menan^e  w,  want  ff,  wunne  mPw       67.  ()8  —  tn      listen 
/*,  sterck  ä",  siegen  wz      69-76  —  Ä"      69  was  mw      7U.  71  nur  tnm      70  in]  drn 
laorein  m       72  man  sach  itfPz,  her  dietrich  m       munde  gan  Pwz      73  gAn  '^  Ptß, 
Sieng  m        75  bmnne  mw        76  daz  der  /*,  do  der  m,  vil  —  Pni,  dem  vil  starken 
knnenii;       7  7  herr  dietrelch  trug  Amto       78  seios /T       19 '^  K      81-83 -'/' 
81  da  er  an  K      ez  Pw      82  erschrack  iST,  floch  x      lau  rein  Kw,  der  lanrein  m,  der 
cleyne  laurin  Pz       83  zuch  VT,  hSb  x      84  und  Kwf,  er  x      warf  in  zcn  (gab  yn  f) 
dem  alden  P/*,  eylte  czu  her  to,  brachte  meyster  z,  gab  in  seinem  maister  K       hilte- 
prant  zehant  m      85.  86  —  P      85  des  R,  sin  fw       Hilti^prant  ward  m       ^6  wenn 
er  Kz       8S  her  ansz  Ks  —  x       vorne  in  (vor)  den  hellen  PWj  fSr  den  dogeat  f 
90  s=  1336     er  A'    plyes  Kmws     vil  Inte  ein  s,  ein  längs  R,  evn  lutes  Pf,  ein  helHs 
w,  ein  hefh.  m       91  nach  92  /V       in  dem  walde  wPz       92  also  balde  wPz      94- 
1 502  —  f      si]  die  Kw      95  die  (sy)  komen  h\w),  komen  sie  mP      97  -^  m      »a- 
gete  Pw       98  er  /r      sy  sint  P      99  so  K,  ich  euch  nicht  halp  w,  «  844  P,  (m) 
1500  seyn  volc  w{m)        1  in  P       hat  man  KmP       2  nun  helflft  K       4  vil  Kws,  ^ 
Pfmd 


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LAURIN 


231 


iMö  die  da  vor  mit  sorgen 
bieten  sich  verborgen , 
die  sprangen  alle  her  wider 
und  liefen  zuo  den  risen  sider; 
die  vor  geflohen  hAten, 

10  die  sluogen  wider  genöte. 
die  risen  wären  fireissam, 
si  bestuonden  die  zw^ne  man. 
Dd  Sprachmeister  Hildebrant 
'  ich  rate  iu  berren  beide  sant 

15  daz  ir  under  disem  gewelbe 
stt.  38 

.   sich  hebet  aber  ein  grözer  strit. 
ich  sihe  fönf  risen  freissam« 
die  weint  den  twergenbigestän. 
si  hant  unser  seilen  für  geno- 
men: 

so  den  muoz  ich  ze  helfe  komen/ 
den  heim  er  üf  daz  houbet  bant , 
für  daz  gewelbe  er  dö  spranc. 
des  frdut  sich  der  von  Beme, 
si  sähen  in  vtt  gemö. 

85  die  risen  wären  freissam, 
die  sach  man  an  die  fürsten  gän 
mit  stehelinen  Stangen, 
die  zwene  muoste  belangen : 
man  hörte  si  t^f  die  beide  slän 


30  einen  stürm  freissam. 
waz  der  strit  tobte, 
ir  deweder  gesehen  mohte. 

D6  sprach  Wielandes  sun, 
ein  ritter  biderbe  unde  firum 

36  'Wolfhart,  lieber  seile  mtn, 
sul  Jsvir  nu  die  bcesten  sin? 
wir  verzagten  nie  an  striten 
bi  allen  unsern  ziten.* 
der.virüetunde  Wolfhart 

40  sprach  'wir  snlen  an  die  fart. 
da  wir  den  strtt  hoeren  gän, 
da  dring  wir  mit  einander  an 
und  loufen  mit  siegen  in; 
daz  ist  mtn  rät  und  min  sin.* 

46  bi  den  selben  stunden, 
die  helme  si  verbunden , 
iegilcher  vazzete  sinen  schilt: 
sehet,  dö  kom  frou  Könhilt. 
Mr  Sit  zw^ne  biderbe  man. 

50  wie  wol  ich  daz  gehoeret  hän! 
ich  muoz  iu  grözer  manheit 

jehen: 
ir  muget  der  vinde  niht  gesehen 
und  wellet  sie  doch  bestän; 
des  wil  ichiuchgeniezen  län.'  39 

55  frou  Künehilt  diu  künegln 


1 505.  6  nur  in  K,  -32  -^  f  7  nach  9  mPws  her  wider  für  Kws,  do  er  vor 
P,  her  io  grossem  zorn  m  8  nur  in  R  sider]  schir  9  Meten  vor  not  R,  vor 
(do)  hatten  gefleyn  vf  hör  (geflogen  vor)  Pw,  vnd  die  zwerg  die  vor  fluchtig  worden 
m,  die  die  (zu  der)  fliicht  hetten  die  kir  (hetten  kur)  sd  10  nur  in  R  gendte] 
•nir  den  degen  gut  1 1.  12  — -  *rf         12  sy  Rw,  dy  Py-^m         14  ir  herrn  RP», 

degen  m,  beiden  w  16  so  PSy  in  (vnder)  dem  —  beleibt  md,  ir  dy  weyle  hynne 
seyt  «?,  ir  gewarnt  seit  R  16  aber  m  ^^  R,  noch  Pz,  der  allir  w  18  gestan  R, 
bestan  P,  stan  x  19  für  sich  Rx  24  vil  RP,  von  herzen  m,  beyde  w,  follin  s 
26>28  --  w  26  an  dy  P,  zu  den  m,  zv  fveszen  R  27-  32  -w  p  28  verlan- 
gen td,  musten  derligen  A*,  die  einen  gewoppoten  wol  mochsten  erlangen  m  29.  30 
^  R  29  so  to,  do  hört  man  auflT  die  forsten  stan  m  30  nur  inm,  '^  auch  w 
31.  32  nur  in  R{sd)  tochte  geschehen  ietleicher  wol  mocht  gesehen  A' 

39  2=  S77  do  sprach  (sprach  sich  P)  der  Rx  wuetnng  R,  wytunde  P,  wötende  /w, 
kon  UM  40  sprach]  zwar  m,  —  ;r  auch  an  A",  =>  878  o;  41-54^/"  do 
P,  wa  ms,  wenne  to,  vnd  den  R      heben  R      gan  m,  an  or         42  do  P,  vnd  R,  so  tn 

daran  Rm      dorumb  lofie  wir  mit  enandir  dar  w      43  ^  JiT      under  in  P{s),  un- 
der sie  m      vnd  volloffin  mit  en  tr        47  —  m        48  set  nur  P      49  si  sprach  aüe 

pider  RmP,  kün  rws         50  daz  (ols)  ich  wol  Rm         52  ^^  1433  Rrs,  der  risen 
m,  der  getwerge  P 


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232 


LAÜRIN 


gap  iegUcbem  ein  vingerlin. 
'diu  stözet  an  iuwer  hant, 
so  wirt  iu  äventiure  bekant. 
für  war  ich  daz  sprechen  sol , 
1560  ir  sehet  die  vtnde  alle  woL' 
[si  stiezen  sie  an  die  hant : 
d6  wart  in  ayentiure  bekant. 
ir  herze  wart  fröuden  vol, 
si  sähen  diu  twerc  alliu  wol.] 

65-  her  Witege  und  der  geselle  stn 
nigen  der  edelen  künegin. 
die  zwene  degene  milte 
griffen  zuo  den  schilten, 
si  sprangen  für  in  den  berc, 

70  des  engalt  manec  twerc 
und  ouch  die  risen  freissam. 
dö  die  zwene  küene  man 
zuo  dem  strite  Sprüngen , 
ir  halsberge  erklungen, 

75  ir  Sprunge  wären  wite : 
in  was  gäch  zem  strite. 
Nagelrinc  und  Mimmine 
diu  täten  fireisllchiu  dinc. 
mit  der  zweier  swerte  orten 

80  diu  getwerc  si  niht  sparten. 


alliu  guete  was  in  tiuwer. 
rehte  sam  ein  fiuwer 
sach  man  ez  von  ir  swerten  gän : 
si  wunten  ir  vil  manegen  man 

85  sunder  ungeveile. 
A6  die  fünf  gesellen 
zuo  einander  kämen, 
die  risen  si  für  nämen. 
si  sluogen  an  den  stunden 

90  vil  tiefe  verch wunden, 
daz  si  in  dem  bluote 
unz  über  die  sporn  wuoten. 
die  risen  waem  gerne  gewesen 

von  dan: 
ieglicher  einen  für  nam : 

95  si  enmohten  mit  ir  sinnen 
den  recken  niht  entrinnen, 
also  wir  ez  beeren  sagen, 
die  risen  wurden  erslagen, 
Laurln  wart  gevangen:         40 
1600  dö  was  der  strit  ergangen. 
Dö  Laurtn  daz  twerc  sach 
den  schaden  und  daz  ungemach 
daz  die  degene  nieman 
in  dem  berge  wolten  leben  län, 


1557  «y  sprach  aUe  58  erkant  r  59  --  /T,  -  62  »la,  -ß6  /^  60  veind  r, 
twepg  Äa?  «=  1280  61-64  (=-  1281-84.  1423-26)  ^  P,  mä  recht  sie]  die 
fingerlein  Kno  63-66  —  K,  dafür  vor  1561  hcrr  dietreich  vnd  die  gesellen  sein 
die  möchten  nicht  frölicher  gesein  65  her  —  rwz  66  dy  nygen  P  67  nach 
68  rw,  —  *  68  sy  (dy  P,  do  /i  ^^  mz)  griffen  nox,  puoten  für  ir  schilt  K  69  her 
für  Kic  {zws)  71  auch  mfsj  —  x  72-74  bei  Lasiut  s,  6b2  73  gesprungen 
Pwfs  Laxius  Ih-^b  —  /*, -86  3  76  wan  in  rmr  77.78 — P^ -^Ü  in  m  nach 
1590  77  natinck  vnd  munninck  m,  andencklich  vnd  munigtlich  K,  mit  nagel  vnd 
mit  minich  r<,  mittenander  toten  sy  sint  w  ■  78  theten  sy  r  fleisliche  K<,  fraissam- 
my  mr,  vil  freysam  w  79.  80  —  Ä  79  90  r,  mit  irs  beydes  erte  />,  nach  ir  bay- 
der  art  m,  mit  den  sivertin  czartin  w  80  diu  getwerc]  dy  risen  rw  si  wüten  ma- 
nigen  vil  hart  m,  sy  wagentez  vil  harte  P  in  K  fol^t  auf  1578  sy  bunten  die  risen 
angever  81-85  —  m  alle  gute  w,  all  gilt  r,  alz  guet  KP  =  546  82  —^ 
KP  recht  sam  in  dem  r,  alz  yn  dem  w  in  r  folgt  in  war  all  gut  penomüen,  dann 
1586  mni7  83.  S4 -^  überall  bis  auf  mK  zu  1580  Hb  fo^  in  P  auf  16H\  « 
angever  K  zu  1580,  —  x  es  folgt  in  P  wer  daz  hazzen  welle,  in  K  (auf  1 581)  wer 
nun  daz  hörn  welle  =  /*  8H  dö  ^  P  88  sy  doch  K,  si  da  mP  für  sich  Kx  (fs) 
90  so  Pfsj  vil  tieff  grofz  (frische)  wnden  mw,  vil  manigtieffw.  K,  manich  verchw. 
r  «=  492.  1370  92  an  die  /f,  (f)  93  gewest  K  ^  rfy  wolden  von  mwPz 
94  —  w{r)  für  sich  x  1 600  der  streit  waz  K  zergangen  KmPf  1  ff,  nur 
in  K     ^.4  daz  wittig  vnd  wolfhart  die  dcgen  in  dem  perg  nyemant  wolten  lassen  leben 


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LADRIN 


233 


i¥»  er  viei  für  den  Bernaere 
in  also  grözer  swaere 
^edeler  forste  riebe, 
tno  an  mir  tugentltche. 
ich  minen  Üp  und  min  leben 

le  üf  dine  genäde  bän  ergeben, 
niht  läz  erslaben  daz  volc  gar, 
nim  diner  tugende  an  mir  war. 
dar  umbe  müezen  si  alle  sant 
dienen  diner  edelen  hant. 

15  edeler  forste ,  wer  den  strlt 
mide  tno  daz  bl  der  zit 

#  daz  der  kleinen  twerge  her 
verderbe  gar  fine  wer.* 

Her  Dietrich  sprach  mit  zome 
so  *dn  muost  sin  der  yerlome, 

dn  nnd  swaz  dich  gehceret  an; 

den  muoz  ez  an  daz  leben  gän. 

du  hast  dtn  triuwe  an  mir  ze- 
brochen, 

daz  belibet  niht  angerochen.' 
85      Daz  erhdrte  diu  schoene  meit 

fron  Künehilt,  diu  was  bereit, 

si  huop  sich  ze  hant  dan 

da  si  sach  den  Bernaere  stän. 

*  edeler  herre  Dietrich, 
30  einer  bete  gewer  mich: 

des  bite  ich  dich  vil  sere 
dur  aller  frouwen  ^re. 
gip  mir  den  kleinen  Laurln 
und  daz  twercgesinde  sin, 
35  daz  du  in  fiiät  wellest  geben 
unde  in-  niht  »nemen  daz  le- 
ben.' 4t 
Des  antwurte  ir  her  Dietrich 


harte  wol  gezogenllcb 

^daz  enmac  niht  wol  gewesen 

40  daz  wir  diu  twerc  län  genesen, 
umb  die  swaere  diu  mir  ist  ge- 

tlin 
dar  umbe  mac  ez  niht  bestän.' 
'neinä,  ed^er  fiürste  rieh, 
tuo  diner  tugende  anmirgellch. 

45  lä  mich  niht  ungewert  hie  mite 
und  tuo  noch  swes ich dichbite ; 
wan  man  vil  tugende  von  dir 

seit: 
die  Iftz  ouch  mir  sin  bereit.' 
Dö  sprach  meister  Hildebrant 

50  *ir  sult  des  wol  sin  gemant 
daz  ir  die  juncfrouwen  wert 
sy^res  si  an  iuch  hat  gegert; 
und  lät  den  kleinen  Laurln 
ze  Herne  iwem  gerangen  sin, 

55  und  läzet  swem  die  getwerge, 

daz  si  iu  dienen  mit  dem  berge.' 

D6  sprach  Dietleip  der  degen 

'ir  sult  iuwerre  zühte  phlegen 

und  gewert  die  swester  min.' , 

60  dö  sprach  her  Dietrich  *daz 
sol  sin. 
juncfrouwe,  ir  sult  sin  gewert 
des  ir  an  mir  habet  gegert.' 
er  rief  Witegen  unde  Wolfhart 

an 
*ir  sult  von  dem  strite  län 

65  unde  lät  daz  volc  leben: 
ich  hän  in  minen  fride  gegeben.' 

Si  liezen  von  dem  strite. 
daz  was  an  der  zite. 


1605  da  viel  er  nyder         7  er  sprach         15  nnn  wer  17  kleio  herr 

20  sein  gar  vcrl.  23  an  mir  dein  trew  25  da  daz  derh.  29  sye  sprach  gar 
wol  gezofpenleich:  Ich  pit  euch  edler  30  Ein  gepett  mich  gewere  31  fehU.  s,  asu 
1629  :i3  seht  34  s^twerg  38  vnd  redt  gar  wol  39  er  sprach  41  vmb 
diese       42  er  nicht  wol       43  Nein       45  lal'z  mich  vngewert  nicht      hie  mite  feMt 

50  des  fehli        51  gewert        52  euch  wegert        53  lat  ir  den      55  twerg 
58  wol  ewerr        62  begert        H3  rafft        66  geben        67  Da  iiessen  sye 


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234 


LAURIN 


si  gedähten  umbe  ein  scheiden 
dan, 
1670  die  forsten  edel  und  lobesam. 
si  ndmen  Laurln  mit  in, 
dar  zuo  vil  guoten  gewin     42 
von  gokle  und  von  gesteine , 
und  wurden  des  eneine 

75  si  enphulhen  den  holn  berc 
an  ein  edelez  getwerc, 
daz  was  geheizen  Sintram , 
(ez  was  ein  künec  lobesam, 
der  hoehste  nach  Laurine,) 

80  M  die  triuwe  stne. 

des  swuor  ez  Dietrtche  einen  eit, 

ez  wolde  im  dienstes  sf n  bereit. 

Do  f  uoren  si  mit  firöuden  dan 

und  diu  junrfrouwe  wol  getan. 

85  si  fuoren  hin  gen  Berne: 
d^  sach  man  si  gerne 
und  enphienc  si  göetliche 
die  edelen  forsten  r(che. 
dk  heten  si  kurzwile  vil 

90  und  maneger  leie  hande  spil. 
Dietleip  und  diu  swester  sin 
frou  Künehiit  diu  künegin 
yierzehen  tage  si  da  beliben. 
mit  firöuden  si  die  zltvertrlben. 

95  dd  wolde  Dietleip  scheiden  dan 
und  diu  juncfirouwe  wol  getdn. 
si  gerten  urloubes  da 
von  herren  Dietriche  sä. 
frou  Künehiit  diu  riche 
uoo  gerte  an  Dietriche , 


er  soit  si  des  geniezen  län 
daz  si  durch  in  hete  getikn. 

*  wizz ,  edeler  forste ,  für  war, 
ir  waeret  aUe  tot  gar 

*5  gelegen  an  Laurtnes  schaden, 
ties  bin  ich  mit  riuwen  überla- 
den, 
wan  er  mir  getriuwelfchen  tele 
und  werte  mich  al  miner  bete, 
er  macht  mir  aliez  undertan 

10  daz  er  uf  der  erden  ie  gewan.  43 
da  von,  edeler  fürste  riche, 
bit  ich  dich  tugentltche 
daz  du  mich  wellest  gewem 
des  ich  an  dir  wil  begem.' 

15  dö  sprach  von  Beme  er  Dietrich 
^juncfrouwe,  swes  ir  an  mir 

gert, 
des  sult  ir  genzllch  sin  ge^  ert.' 

*  so  muote  ich,  edeler  fürste,  an 

dich, 
des  solt  du  gewem  mich, 

so  \h  dir  Laurln  bevolhen  sin 
üf  triuwe  und  die  genäde  dln. 
versuoch  daz  ez  den  touf  enphä, 
und  tuo  im  güetllch  dar  nä 
und  brinc  ez  durch  den  willen 
min 

25  wider  an  die  ^re  sin. 

wan  du  in  des  wol  hast  erzogen 
daz  er  dich  hat  betrogen.' 
des  antwurtc  ir  her  Dietrich 
mit  zühten*  wol  gezogenltch 


1669  bedachteo  sich  dan  fehlt  74  vber  ein  vgl,  ff^alther  7,  9  üf  eine 
76  Einem  edlen  77  Smoran  *.  Jf^alheran  3  79  Ez  waz  der  host  80  sy  eo- 
pfalhen  im  auffsein  aittrew  81  herrn  d.  S2  mit  dienst  im  v^4  vnd  etleich 
schön  jnnckfrawen  wol  S5  da  hin  87  schon  vnd  %.  94  mit  kurczweil 
96  dio  fehlt  97  vrlanb  98  sk]  ja  1700  wcgert  an  herrn  2  durch  sein 
willen  hiet  3  wist  6  mit  trewen  7  trewleichen  8  g^ewert  aller  mei- 
ner gepet  9  alz  daz  10  ve  anff  der  erden  12  So  ptt  16  jnncfronwe  fM 
wegen  17  sein  genczlelch  20  lasz  21  Anffdie  trew  22  er  die  taolT 
enpfoch  23  darnach  24  vnd  tue  daz  durch  25  vnd  pring  ez  wider 

29  gar  wol        ob  harte  togentiich? 


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LAÜRIN 


235 


17»  * juncfrowe ,  yü  gerne  tuon  ich 
des  ir  habet  gegert  an  mich/ 
dd  mite  si  urloup  von  im  Dam, 
als  ir  znhten  wol  gezam. 
D(>  gie  si  Bft  zehant 
»  dA  si  Laurlnen  yant. 

si  sprach  'lieber  herre  min, 
gote  sok  du  enpholhen  stn: 
ich  muoz  mit  minem  braoder 

vam; 
des  enmac  ich  niht  bewam/ 
40  dö  sprach  Laurtn  zehant 
*oiiw(^  daz  du  mir  wurde  be- 

kant! 
h^n  ich  mtn  triuwe  an  dir  ver- 
lorn, 
ouwe  daz  ich  ie  wart  gebom! 
ich  hete  dich  mir  ze  tröste  er- 
weit, 
4»  mhier  fröuden  tage  sint  nu  ge* 
zeit. 
allez  daz  ich  ie  gewan, 
mdht  ich  daz  mit  gewalte  hlin, 
daz   wolde  ich  dar  ambe  ge- 
ben,  44 
sold  ich  dir  bl  sin  gelegen/ 
50  er  schrei  sd  bitterliche 
daz  diu  kuneginne  riche 
dd  s^re  weinen  began. 
Dietleip  ir  bruoder  si  dö  nam 
unde  faorte  si  von  dan. 
u  er  gap  ir  einen  biderben  man ; 
da  bi  hete  si  fröuden  vil 
unz  an  ir  lezzistez  zii. 


Nu  l^z  wir  si  mit  fröuden 
zogen« 
wir  suln  vt>n  Laurlne  sagen 
60  wie  dem  sin  dinc  ergie 
und  sich  sin  leben  ane  vie. 

Hildebrant  der  sprach  shn 
'herre,  umbe  den  kleinen  man 
ir  sult  tuon  als  ein  wfse  man; 
66  und  grifetz  wislichen  an, 
daz  man  Laurln  in  huote  habe 
und  daz  man  ez  niemanne  sage 
daz  dm  frou  Kunhitt  hat  gebe- 
ten: 
daz  sol  man  gar  undertreten. 
70  man  sol  in  halten  wol  behuot 
unz  '  man    versuochet    sinen 

muot, 
ob  er  ze  kristen  leben  ste : 
daz  sol  man  ersuochen  L 
man  sol  in  Dsunge 


75 


enpheihen  daz  er  sin  phlege, 
und  daz  er  im  den  r^t  gebe 
daz  er  kristen  werde  für  wAr : 
sd  gebe  der  fnrste  im  hulde  gar.' 

80  Des  volgete  im  der  werde 
degen 
und  hiez  sin  mit  huote  phlegen. 
er  enphalch  ez  dem  wfsen  man 
daz  er  Yaste  hebte  an 
und  sagte  im  umbe  kristen  le- 
ben. 

85  dA  wolte  er  sich  niht  In  geben, 
unz  im  wart  erboten  sä       45 


1731  daz  ir      begert        33  zam       34  sa  fehlt       39  daz  mag       41  ye  warst 
4  i  wie  haa         45  Dan  sein  mein  fröleich  tag         47  wen  ich  daz  noch  mit 
48  geben  danimb  gar        49  daz  ich  pey  dir  seholt  slaSen  ein  jar        5o  vnd  Uagt  so 

52  dd]  so        55  sy  eyme  byder  (edel)  /*r,  do  nam  si  ein  (einen  /')piderb  mfs 
58  zoffen]  farn         til  vnd  wie  sich         62  Hilprant  der  weisz  man  ruflt        63  herrn 
IMetreich  vmb         6 1  herr  ir  schalt         65  greifll  die  sach         H6  vnd  daz         76  in 
rechter  haet       73  suchen        74  Usange  fehlt       76  daz  er]  der       77  and  fehlt 
79  im  der  farst  sein         82  enpfoch         S3  hebet        84  im  von  k.        86  im  fil  siAa- 
heit  ward  derpoten  da 


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236 


LAÜRIN 


TÜsmächeitvondeD  knehtendä. 
vil  gespotes  leiten  si  in  an 
und  triben  üz  im  ir  goukel  sän. 
1790  daz  werte  wol  zwelif  wochen 
daz  im  vil  spotes  wart  gespro- 
chen, 
er  gedähte  in  stnem  muot 
'unde  W8ßre  ez  mir  guot, 
so  solde  ich  krist^  werden. 
96  ich  sihe  wol,  üf  der  erden 
ist  stn  name  gewaltec  gar, 
und  dienet  im  der  engel  schar, 
so  mtniu  göter  gar  blint 
und  mir  ouch  ze  nihte  sint. 
1800  d^  mac  wol  gewaltec  sin, 
daz  ist  an  mir  worden  schin. 
si  enmohten  mir  gehelfen  niht. 
ir  helfe  was  gar  enwiht., 
dö  ich  si  rief  in  miner  not: 
5  dd  was  ir  helfe  an  mir  t<)t. 
ich  wil  mich  an  einen  gotyerlän, 
dar  umb  wil  ich  si  vam  lAn , 
der  himele  und  erden  gwaltec 

ist, 
den  man  da  nennet  Jhesü  Krist.* 
10      Eins  morgens,  was  ein  sun- 
tac, 

ze  Ilsunge  er  dö  gie, 
die  rede  er  alsus  ane  vie, 
er  sprach  'Usunc,  edeler  degen, 
15  du  solt  mir  dinen  rät  geben 
*  *  * 
'den  rät  wil  ich  dir  geben 
der  dir  wol  mac  guot  sin 


so  g^n  gote  und  gen  dem  berren 
dfn. 
ich  wil  dir  genzllch  gewinnen 
urloup  an  allen  dhien  dingen.^ 

Dö  gienc  Ilsunc  zehant 
Aä  er  stnen  herren  vant. 

25  er  sagte  im  diu  maere  46 

waz  im  ze  sinne  waere. 
des  frönte  sich  her  Dietrich, 
er  hlez  in  bringen  für  sich, 
'nu  sage  mir  die  wärheit, 

30  wil  du  enphän  die  kristeaheit? 
daz  soltu  vil  guetHchen  tuon 
loie  allen  valschen  ruom. 
sd  gibet  dir  got  ze  löne 
die  Ewigen  kröne.' 

3&  dö  sprach  der  kleine  Laurin 
'herre,  ich.  wil  bereit  sin, 
enphähen  wiUecIlch  den  segen 
den  got  der  kristen  hat  gegeben. ' 
Dö  sante  er  Dietrich  zehant 

40  da  man  Hildebranden  vant 
und  ander  sine  dienestman: 
die  kämen  alle  für  gegän. 
dö  sanle  man  sä  zehant 
da  man  sinen  kapelän  vant. 

45  er  hiez  in  segenen  den  touf. 
da  wart  ein  grözer  zuolouf 
von  den  gesinden  allen  dö: 
die  wTU'den  alle  vil  frö. 
Dietrich  sprach  demgesinde  zuo 

80  ^nu  ratet  wie  ich  im  tuo, 
wie  wir  im  einen  namen  geben 
der  im  wol  zeme  ze  kristen- 
leben.' 


1787  die  chnecht  triben  ausz  im  ir  ^okei  so        88  legen        89  irn  ^iikel  i 
91  gespocz         92  eins  nachs  in  seim         95  Sich  ich        98  sein  mein  goter  ^  en- 


pltnt  (»  1 1 08  /it  enplint)        99  mir  euch 
7  si]  euch       8  /.  waltend  ist?       13  er  alle 
26  im]  laurein  29  er  sprach  lanrein  sag 

38  krisstenheit         42  für  m         43  sä  fehlt 
4*5  vil]  gar        49  herr  dietr. 


1S04  ichs  anruflt        5  alle  an  mir 
21.  22  gancz  vriaub  gewinnen  an 
30  enpfahen         31  guetleich 
45  den]  die         47  dem  gesind 


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LAURIN 


237 


ez  sprächen  alle  *slnes  namen 
des  endarf  er  sich  niht  schä- 
men: 
18&5  da  bl  ist  er  wol  erkant 
über  al  in  dem  lant.^ 
des  volgete  er  in  da, 
er  wart  getoufet  sä. 
her  Dietrich  wart  da  stn  tote, 

do  Ilsunc  ez  ouch  gerne  tete. 
Dsunc  der  küene  degen        47 
der  half  im  der  kristen  leben, 
do  ez  da  den  touf  enphie, 
her  Dietrich  dö  mit  im  gie 

65  in  sinen  palas  wite. 
da  hiez  er  an  der  zite 
sine  herren  alle  für  in  gän , 
er  sprach  'swes  ich  gedäbt  hän, 
ich  wil  hiute  mime  toten  geben 

70  daz  er  deste  froer  müge  leben, 
ich  wil  im  swern  einen  eit 
ganzer  friuntschaft  unde  Si- 
cherheit , 


lip  und  guot  ich  teilen  wil 
mit  im  unz  an  slns  endes  zil. 

75  ouch  muoz  er  mir  her  wider 

swern,  48 

er  welle  mich  des  selben  wem.' 

Laiirin  im  üf  die  fueze  neic, 

vor   fröuden   lange    er   stille 

sweic. 
her  Dietrich  zöch  in  von  der 
erde, 

80  dö  sprach  Laurln  der  werde 
'herre,  ich  wil  Up  unde  leben 
aüez  üf  iwer  genäde  geben.' 
dö  swuoren  si  die  friuntschaft, 
diu  Sit  bete  groze  kraft 

85  und    niemer   mer  zebrochen 
wart 
unz  an  ir  beider  hinvart. 
man  biete  in  fürbaz  ^rlich, 
l^rt  in  den  glouben  gerlich, 
wie  ez  solte  dienen  gote ; 

90  daz  lernte  ez  an  allen  spot. 


1853  er  sprach  sein 
561ftnrte         5Ss&]ja 
180       63  da  ez  do  die 

84  hete  ^r6ze  kraft 
ganz        88  vnd  leert 

SECfNDVS. 


«       54  des  endarf]  darf         Schemen         55  derkanfe 
61  man  vnd  62  dez  kristens  su  Neidh.  75,  17.  zs.  13, 

73.  74  mit  im  taylen  wil  pyfz       76  ^ewern       78  er  lang 

=»  fTatberan  1 166,  fe/iU  hier         85  und  fehlt         86  fehlt 
genczletck        90  alle  Spot  Explicit  Lfber  prihvs.   Incipit 


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23S 


WALBERAN 


n. 


ISu  sult  ir  hceren  fürbaz.       47 
die  wile  ez  ze  Berne  was , 
dö  het  Sindrän  daz  getwerc 
gesant  in  manegen  holen  berc: 

6  ez  klagte  sines  herren  not. 
ez  enweste  obe  er  tot 
oder  lebende  waere. 
ez  klagte  sine  swaere 
den  getwergen  über  al 

10  unde  ouch  des  gesindes  val , 
wie  si  alle  ir  leben  beten  vlorn 
von  hern  Dietriches  zorn. 
diu  boteschaft  wart  gesant 
ze  Lamparten  in  daz  lant 

16  ze  einem  twerg,  hiez  Albrich. 
ez  was  ein  mehteger  kunic  rtch, 
ez  klagte  gote  sine  not 
daz  im  sin  herre  waere  tot 
der  edele  und  der  zarte 

fo  künec  Ortntt  von  Lamparte. 
*  ou  wo  sold  er  mir  leben  noch,  48 
Ja  hülfe  er  mir  rechen  doch  . 
min  firiunt  an  dem  Bemaere, 
daz  ez  im  wurde  swaere.' 

25  Albrich  des  doch  niht  enliez, 
den  boten  er  doch  für  sich  hiez. 
ez  nam  den  boten  den  ez  vaDt, 
den  sande  ez  in  der  twerge  lant 
hin  über  mer  verren 


30  ze  einem  grözen  herren , 
der  was  gewaltec  aller  tweiige 
diu  enhalp  mers  warn  in  den 
bergen. 
Ein  berc  hiez  Armenia , 
in  dem  selben  wonte  ez  da, 

35  ouch  biete  ez  in  siner  phlege 
Sinäf  den  berc  alle  wege. 
dar  zuo  diente  siner  hant 
ein  berc  Tabör  ist  genant, 
alle  die  warn  ze  Judeä ,  49 

40  die  muosten  ime  dienen  da ; 
und  daz  birg  ze  Raukasas 
im  allez  undertaenec  was. 
im  was  undertaenec  gar 
daz  edel  birge,  daz  ist  war, 

45  dar  durch  rinnt  der  Eufrates. 
nu  si  wir  gewis  des 
daz  allez  edelz  gesteine  guot 
üz  dem  berg  rinnt  in  die  fluot; 
wan  üz  dem  paradlse 

50  daz  wazzer  fliuzet  Ilse. 

ouch  bäte  daz  getwerc  mit  kraft 
gewunnen  vil  der  heidenschaft 
ez   bäte    ouch   mit  gewalteger 

hant 
betwungen  Kanachas  daz  lant, 

55  von  dem  die  grözen  liut  siiit 
komen: 


3  biet  siodron        5  klag        6.  7  wesst  nicht  ob  er  wer  lebendig  oder  todt 
8  sine  swaere  fehU       9  twergen  vberalle       10  val]  not  fnr  wäre       12  diettreicben 

]5  allnech        16  mechtiger        17  note       18  waz  tode       21  schSlt       22  dez 
rechten  noch         23  dem  von  pern         24  gar  zv  swer         25  Albrech         29  ferren 
hin  vber  mere         3 1  zv  einem  der  gewaltig  waz  —  twergen         32  mer        33  waz 
geheissen  armonia         34  selben  perg         35  pleg        36  Synon         37  dienten 
38  thabor        39  die  in  dem  perg  warn  zv  indea        48  der  flntz        49  wenn  ez  soM 

50  daz  selb      fleusz        51  twergt  mit  seiner        54  chanachaz  vg^L  Ernst  46(^ 
KAnacb  «==  4101  Kanandl,  4159  KInan« 


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WALBERAN 


239 


an  den  biet  ez  den  sige  genomen. 

ez  was  nie  so  ein  herre, 

ez  biet  gewaltes  dannoch  m^re. 

ez  was  Laurlnes  OBheim. 
60  daz  soll  ir  wizzen  gemein, 

Walbrän  hiez  der-künic  rieh: 

man  yant  niender  sin  geilch. 
Dd  er  disen  brief  gelas 

und  swaz  dar  an  gescbriben  was 
65  und  der  böte  im  sagt  diu  msere 

wie  ez  dort  ergangen  wsere ,   . 

mit  klage  buop  er  an  ein  scbal 

daz  ez  in  dem  berge  erbal. 

*ouw^'  sprach  er  'miner  not! 
70  weistu  obe  er  sl  Idt, 

oder  ist  er  noch  bl  dem  leben? 

ich  wfl  dir  gröz  guot  geben.' 

'nein,    herre,   er  ist  lebendic 
noch. 

in  grozer  huot  helt  man  m  doch.' 
75  er  sprach  's6  wirt  sin  guot  rät.  50 

ich  ledige  in  von  dirre  not, 

daz  er  ungevangen  ist; 

des  ich  hoffe  in  kurzer  frist. 

swer  halt  der  von  Berne  st, 
M  er  muoz  mir  in  läzen  fri 

ode  er  muoz  mur  sin  leben  Un. 

ich  fuere  in  zeime  phande  dan; 

und  allen  die  in  hoerent  an 

den  muoz  ez  an  daz  leben  gän: 
85  si  enwaern  tief  in  der  helle , 

ich  riebe  min  gesellen.' 
Zehant  er  boten  üz  sant. 

in  daz  gebirge  und  df  daz  laut 


95 


hiez  er  in  klagen  siniu  leit 
90  und  enböt  in  daz  si  waem  be- 
reit 
ze  rechen  sine  swaere, 
als  liep  sin  hulde  in  waere. 
er  gebot  daz  gen6te    - 
daz  si  alle  koemen  dräte 
da  ze  Mambre  für  den  berc. 
dö  sament  sich  manec  stolz  ge* 

twerc, 
diu  wären  schoene  und  wsetllcb, 
manic  kneht  ritterlich, 
also  in  vier  wochen 

100  wart  daz  zil  gesprochen, 
si  samenten  sich  M  dem  plan: 
als  ich  iu  gesaget  hän , 
da  ze  Mambre  in  daz  tal 
samenten  si  sich  über  al, 
5  da  sich  Walbrän  ze  velde  leit. 
ich  sage  iu  äne  wid^str^lt, 
er  biet  die  glegenheit  äne  wer 
Überriten  mit  sinem  her. 
Er  biet  hundert  tüsent  man 

10  und  fünfzehn  tüsentüf  dem  plan 
die  all  mit  guoter  were  warn, 
mit  manegen  herlichen  schäm, 
sehzec  tüsent  er  drüz  nam,  [51 
die  andern  liez  er  da  bestän. 

i^  die  wären  üz  erweite  degen, 
si  torsten  stritens  wol  gephiegen. 
er.fuort  von  Kanan^än 
der  starken  liute  hundert  man: 
die  warn  die  besten  recken, 

80  in  allem  strit  die  kecken; 


56  an  fehü  sige]  sia  57  er  waz  58  denocli  61  walberan  62  An 
reichtum  fand  man  nyndert  65  im  der  pot  70  sey  lebend^  oder  76  dirre] 
der  81  oder  er  82  zv  eim  83  in  ^horn  85  denn  tyeff  86  mich  an 
mein  (meim  K^)  geaeUe  87  ein  poten  89  seinay  90  si  fehlt  K^  91  sei- 
ne^' 92  liebt  in  dein  hnlde  93  er  pot  daz  gepot  94  komen  drot  95  da 
fehÜ  ZV  numparier  96  twergt  97  vnd  weidenleich  gestalt  9S  dar  kam  manig 
riter  vnd  ebneht  103  da  fehlt  5  warbaran  K\  walbaran  *  7  kleinfheit 

'^'  *        12  maniger  berlicher  schar         13  daranss         14  stan         16  pflegen 
17  kamenan        20  aUen  streyten  die  stercksten  vgl,  216.  724 


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240 


WALBERAN 


si  gelten  zallen  ziten 
niht  anders  denne  striten. 
Dö  er  biet  genomen  gar 
die  er  wolt  haben  an  der  schar, 

125  und  dö  er  nu  wolt  varen  dan, 
ie  tüsent  gaber  ein  faoubetman 
üz  den  grözen  liuten. 
er  hiez  in  rehte  bediuten 
daz  si  in  waem  gehörsam, 

80  ie  diu  schar  irm  houbetman. 
daz  was  ein  wunderlich  geschiht: 
des  hers  ensach  nieman  niht , 
daz  er  mit  listen  fuorte 
daz  in  nieman  an  ruorte. 

85  si  fuorten  alle  ir  lipnar 
uf  olbenden  und  kemeln  dar 
hinz  abendes  zuo  der  habe: 
da  sazen  mamaere  üf  und  abe. 
D6  schihte  er  Nibelungen  dan, 

40  einen  recken  freissam, 
mit  slner  recken  scharen 
die  im  enpholhen  wären, 
daz  er  naeme  in  der  habe 
die  kiele  alle  her  abe 

45  unde  braBhten  die  galin, 
swaz  ir  da  möht  gesln. 
der  degen  tet  als  man  im  gebot: 
dö  kämen  si  in  angst  um  not 
die  üf  den  kielen  wären         52 

50  von  Nibelunges  scharen, 
die  der  kiele  sollen  phlegen, 
den  wart  gegeben  ein  boeser  se- 

gen: 
si  wurden  gworfen  in  daz  mer. 


si  wänden  der  tiuvel  her 
55  waer  an  die  kiele  komen. 

die  fluht  si  alle  nämen 

gegen  der  stat  gemeine 

beide  gröz  und  kleine. 

si  konden  niemans  gesehen 
60  wer  die  kiel  tet  üz  heben 

und  balde  enwec  fliezen. 

die  si  öz  den  schiffen  stiezen, 

die  ertrunken  in  dem  mer. 

hin  fuor  Niblunc  und  sfn  her. 
65  für  war  wil  idi  daz  jehen, 

sin  mohte  nieman  gesehen. 
Er  biet  genomen  in  der  habe 

funfzehen  kiele  her  abe 

und  hundert  gallne  guot 
70  die  brähte  der  höchgemuot 

da  hin  da  daz  her  lac 

als  Walberän  die  kiele  an  sacb, 
euo  sime  rätman  er  dö  sprach 

75  'nu  rät,  edeler  fürste  rieh, 
wie  wir  teilen  gellch 
an  die  schiffunge  daz  her, 
so  wir  Yaren  über  mer, 
und  daz  wir  frcelichen  vam 

80  und  die  kiele  also  bewam, 
daz  wir  äne  schaden 
komen  zuo  den  staden.' 
Dö  sprach  ein  fürst,  hiez  Po- 
llas 
'get  da  ir  sit  aller  baz. 

85  daz  her  sul  wir  teilen  wol 
als  man  ein  her  von  rehte  sol. 


121  bewerten  ZV  allen        2b  nud  fehlt        26  yetleichen  xi  tauseot       liaopmao 

28  rechten        29  im        30  iede  achar  im        32  sach        35  in  leibt  naher 
36  abent  vnd  aaff  kemerley,  verbessert  von  Haupt  37  abencz  38  sassens  all 

raoii^en        39  lingun        41  mit  im  seins       acharn        42  warn        4^  engat  vnd  in 

50  llnf^bundes  52  ein  poaer  se|;en  ^eben  54  tewfel  wer  mit  her  58  pey 
grofz  vnd  avch        59 /.  entseben  ?       60  hiet  ausz  derhaben        61  vnd  so       flusseo 

62  der  vers  fehlt  64  lingbunk  65  /.  ich  in  des?  68.  69  kiel  vnd  hon- 
dert  gpalein  ab  vg'l.  144  69  gnot  fehlt  73  walbaran  auch  sonst  ofly  meist  für 
Walbrän       75  nun       81  vnd  daz       b2  den  stecken       84  passt       86  taylen  sdiol 


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WALBERAN 


241 


oach  gedenket,  edler  fürst,  dar 

an: 
mich  zimt  ez  9!  nifat  wol  getan 
daz  ir  dem  BemsBre 
190  körnet  mit  solcher  swaere      53 
an  widerbot;  daz  ist  niht  guot 
enUetet  ime  iuwern  muot 
^  w  kumen  in  daz  lant, 
daz  im  ^  werde  bekant 

«5  iuwer  reise  und  iuwer  vart: 
da  ist  iuwer  ere  mit  bewart.' 
Walbrdn  sprach  'daz  soi gesche- 
hen, 
er  sol  minen  boten  sehen , 
der  wol-botschaft  werben  kan. 
«00  nu  rät  wen  wir  senden  dan.' 
er  sprach  4r  sent  Schiltungen  dar. 
dem  sint  diu  lant  kunt  gar, 
der  wirbet  ez  wol  sicherlich ; 
er  ist  ein  forste  lobellch.' 

5      Er  sprach  '  daz  sol  stn  getlin.' 
nach  Schiltung  hiez  er  balde  gän. 
dö  er  Schiltunc  ane  sach , 
gar.zühticlichen  er  dd  sprach 
'Schiltunc,  lieber  friunt  mfn, 

10  du  solt  mtn  böte  g^n  Beme  sin 
und  widersagen  dem  fürsten  her 
umb  die  missetät  die  er 
an  Laurin  hat  begangen 
daz  er  in  hat  gevangen, 

i&  daz  er  besend  sin  recken , 
die  küenen  und  die  kecken: 
die  wil  ich  bestan  vor  Berne. 
wellen  si  sich  weren  gerne, 
des  geschiht  in  allen  not 

so  oder  si  müezen  ligen  tdt. 


und  türm  si  kumen  üf  daz  velt, 
ich  wil  gewinnen  solch  gelt   - 
als  si  mim  oeheim  habeüt  getan, 
für  war  ich  daz  sagen  kan: 

SS  si  welle  denn  der  tiuyel  nern, 
si  müezen  sich  vor  Beme  wem.' 

Da  mite  Schiltiinc  zehant 
nam  urloup  von  dem  wigant.  54 
an  die  porten  er  dd  trat, 

30  von  danne  er  sich  füeren  bat 
mit  sim  gesinde  schiere : 
daz  was  gekleit  ziere 
in  also  rillchiu  kleit. 
zer  boteschaft  was  er  bereit. 

85  von  danne  fuor  er  über  mer: 
hinder  im  liez  er  daz  h^r. 

Daz  volc  man  danne  schihte. 
dö  fuorens  al  gerihte, 

'   künec  Walberänund  stn  schar. 

40  unz  an  die  dritten  wochen  gar 
faorens  üf  dem  fluote. 
der  wint  was  also  guote, 
an  einem  mäntag  morgens  fmp 
dö  fuoren  si  Venedige  zuo. 

45  dö  dier  marnsr  Venedige  sach, 
dem  herrempuofte  er  unde  sprach 
*herr,  waz  weit  ir  daz  man  tuo? 
sol  man  Venedige  varen  zuo 
od  weit  ir  an  daz  lant  da  bl  ? 

50  sagt  mir  waz  iuwer  wille  sl , 
od  suU  wir  harren  an  der  habe 
daz  wir  mugen  kumen  abe?' 
'ja,'  sprach  der  künic  zuo  dem 

möm, 
'daz  wizze  äne  allen  zom, 

55  wir  müezen  alle  Ah  hin  körn 


.  189  ir]  im         92  enpiet  im         96  daz  ist       mit  ^rat        98  m«ia        200  der 
vers  fehU        1  sent  schiltuag  dran        10  ^e^en  dem  perner       1 1  widersa^      herr 
15  ynd  daz         16  kecken]  frechen         ]7pern:gern        21  turnen         22  wiU 
in  abgew.        23  haben        28  wegant        3t  schiere]  er  do  eielt       32  zierleich. 
33  reichem        34  zv  der        37  von  dann  schickte        39  balbaran        41  der  fluthte 
44  fiirens  zv        48  man  zv        49  oder        51  oder        55  all 
Beldeobuch  I.  .16 


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242 


WALBERAN 


zuo  dem  lande  gegen  Bern.^ 
dö  fuor  man  her  an  daz  lant. 
man  sluoc  an  die  hol  zehant 
beide  hotten  und  gezelt, 

i60  da  mit  bedecket  wart  daz  velt. 
Nu  läze  wir  ez  ligen  hie 
und  sage  wir  wiez  Schiltunge 

ergie: 
der  kam  vor  siben  tagen 
g^n  Beme  alse  ich  iu  kan  sagen. 

65  dö  er  in  die  stat  reit,  55 

er  bat  die  liut  daz  man  im  seit 
wä  waßre  der  tiuwerste  wi^rt 
der  geste  durch  ir  guot  behielt. 
im  wart  daz  geoffenblürt, 

70  hinz  einem  gastgeben  dort 
da  er  herberge  vienc. 
der  wirt  im  engegen  gienc , 
er  bat  in  willekomen  sin 


75 


des  dankte  im  zühticilche 

Schiltunc  der  forste  riebe. 
Er  sprach  ^  edler  wirt,  mir  sag 

wes  ich  dich  in  zühten  frag. 

wä  vinde  ich  des  landes  hem 
80  den  edeln  fürsten  von  Bern  ? 

dem  wolte  ich  gerne  botschaft 
sagen, 

der  ich  in  niht  kan  yerdagen.' 

er  sprach '  den  vint  ir  in  der  stat 

swaz  ir  hinz  im  ze  werben  hat, 
85  daz  mac  vil  wol  geschehen. 

weit  ir  in  gerne  sehen, 

so  sult  ir  ze  hove  gän : 


da  vindet  ir  den  werden  man.' 
Schiltunc  sich  dö  bereite 

90  in  siniu  roten  kleide, 
er  und  alle  sine  man. 
daz  was  Brüchen  getan, 
selbe  zwelfte  er  was  dar  komeD, 
also  ich  hän  yemomeu: 

96  die  wären  solch  recken  starc, 
an  manheit  ir  sich  keiner  spart, 
daz  ander  warn  getwerge  rieh, 
die  truogen  kleider  zierlich, 
dö  si  g^n  hoYc  wolten  gan, 

300  si  wurden  vil  gesehen  an 
von  den  liuten  über  al. 
her  Dietrich  stuont  in  dem  sal. 
dö  er  die  geste  her  sach  gän,  56 
er  sprach  ze  allen  sinen  man 

5  ob  si  nieman  erkande 
von  wanne  od  welchem  lande: 
si  warn  im  unerkant  gar. 
her  Hllprant  nam  ir  rehte  war 
^daz  sint  starke  liute, 

10  swaz  ez  halt  bediute. 
diu  getwerc  diu  mit  in  gän 
diu  gehoBrent  Laurln  an.' 
Her  Dietrich   nach  Laurlne 
sant. 
dö  kam  er  al  sä  zehant. 

15  er  sprach  *  vil  lieber  Laurln, 
wermügendie  werden  geste  sin?' 
dö  er  die  geste  rehte  an  sach, 
ze  herren  Dietriche  er  dö  sprach 
^daz  ist  ein  fürste  lobellch 

90  üz  Kanan^  dem  kunicrich. 


256  land  gen       58  diu  holz?      59  pey  hatten  vnd  auch      60  bedeck  wart  aoch 
62  wie  ez  herr  schUtung  /.  wie  ez  er^e  SchiltuDg?  s.  anm.  zu  5S      67  wirt  :  be- 
hilt       72  gegen        73  /.  in  und  die  recken  (liute)  sin  grdze  (harte)  w.?        75  danck 
er  im        79  dez  lancz        82  im      vertragen  immer  Mtatt  verdagen        84  habt 
88  fint        89  bereit :  cleidt        90  seinen  roten        91  al  sein       93  selb  zwelfl* 
94  alz       96  er  sich  keiner  nie  verspart       /.  bare?       97  twergt       303  gangeo 
4  sein  manen         5  derkenten         6  von  wan  sy  wern  oder  von  welchen  lauten 
7  in      9  er  sprach      1 1  die  twerg     mit  im      12  gehorn      14  also  zv      20  KanesM 


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WALBERAN 


243 


waz  der  hell  botschaft  künde  her 

oder  wes  er  beger, 

des  wundert  mich  vil  sere. 

ich  sage  iu  dennoch  m^re. 
S8S  er  ist  ein  wunderküener  man, 

für  war  ich  iu  daz  sagen  kan: 

er  dienet  ouch  mim  oeheim  sä 

künec  Walbrän  von  CananM.' 
Die  wll  si  redten  da  vaü, 
90  d6  kam  Schiltunc  gegän. 

den  enphienc  dö  der  von  Beme 

willicilche  und  gerne. 

dö  dankte  im  zühticliche 

der  edel  fOrste.riche. 
95  dar  nach  enphienc  in  Laurln, 

er  bat  in  willekomen  sin. 

er  dankte  in  Ylizicliche, 

der  edel  forste  riche. 

*die  botschaft  die  ir  mir  sult  sa- 


gen, 
mich 
gen.^ 
'  Der  känic  von  Armenlä 


40  der    sult  ir  mich  nlht  verda- 
gen.'  57 


♦     *    4c 

im  gruoz  und  ir  huid 
umb  die  grözen  ungedult 

4s  die  ir  an  Laurln  habt  getan: 
dar  umbe  enbiut  iu  manic  man. 
si  wellen  für  die  stat  mit  her, 
und  daz  ir  iuch  setzt  ze  wer, 
daz  saehen  si  vil  gerne. 

50  edeler  fürst  von  Beme , 
er  hat  iu  m^re  heizen  sagen , 
des  wil  ich  iuch  nicht  verdagen, 
ob  im  ze  velde  türrt  bestän. 
ir  habet  manegen  werden  man, 


55  dar  üz  weit  die  besten  dan: 
die  wil  er  alle  bestän. 
als  manegen  ir  weit  wellen, 
die  heizt  mir  alle  zellen: 
mit  als  manegen  siner  man 

60  wil  er  iuch  vor  der  stat  bestan. 
weit  im  besten  in  oifem  strit, 
des  gewert  er  iuch  an  der  zit. 
bedenket  iuch  mit  witzen 
und  lät  iur  virwitzen 

05  sich  versuochen  vor  den  torn. 


70 


er  jach,  und  türm  si  sichs  be- 
wegen, 
ez  muoz  geltn  ir  aller  leben.' 

Dö  antwurte  im  her  Dietrich 
mit  senften  Worten  zühticllch 

*  waz  hän  ich  iuwerm  herm  getan 
daz  er  mich  mit  strit  wil  bestän, 
oder  in  min  lant  fuert  sin  her? 
min  knehte  sint  gar  äne  wer 

75  gegen  unsihtigen  liuten. 
Uez  er  e  doch  bediuten 
wie  diu  rede  wsere, 
und  erfüer  diu  rehten  maere , 
daz  er  mir  äne  schulde 

80  niht  widersage  sin  hulde.       58 
doch  sult  ir  iuwerm  herren  sagen, 
ich  well  dar  umbe  niht  verzagen 
ob  er  habe  ein  grözez  her: 
er  vinde  mich  in  der  wer 

85  und  die  lieben  friunde  min, 
er  liez  wol  solich  dröen  sin.' 
Dö  sprach  Usunc  der  degen 

*  iur  herre  liez  wol  under  wegen 
sine  drö  die  er  mac  tuon 


321  her  kunt        22  bef^ert        23  mir       27  euch       /.  da?       28  walbaran 
29  da  von         36  wilchvmen        40  mir        41  der  gpewaltig  knack  von  armonia 
43  L  holde  :  on^dnlde?       46  danimb  veint  enpeut        47  mit  soUiem  her        49  se- 
hen        53  ir  in  anffdem        55  dan  fehU        58  zelen        59  seim         61  ir  in  aber 

63  wissen        64  ewer  übel  pissen        65  von  den        67  jeich      sich  hegen 
68  geitan        82  wol        83  grosz        88  ewer  herr 

16* 


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244 


WALBERAN 


390  ze  einem  solchen  degen  firum. 
}k  wir  wellenz  üf  dem  velde  wä- 
gen 
daz  sich  die  gire  müezen  laben 
beidenthalp  von  unserm  bluot 
sfn  drö  sint  für  nihtiu  guot/ 

96'      'Entriuwen' sprach  Wolf  hart 
.    'ich  fr6u  mich  duer  hovevart. 
ja  hörte  ich  nie  sagen  maere 
der  ich  fröuwer  waere; 
und  suocht  er  uns  fär  die  stat, 

400  er  wirt  strites  also  sat 

daz  er  der  mawer  nicht  derkant 
ze  Armenlä  in  sinem  laut/ 

Dö  sprach  der  fürste  Schiltunc 
'  Sit  ir  nu  ein  degen  junc , 
5  sö  tuet  ez  kunt  an  der  zit 
so  iu  diu  not  ane  lit. 
\ät  mich  hoem  iurs  herren  rät, 
dem  ouch  min  herre  enboten 

hat; 
her  Dietrich  mit  zühten  sprach 

10  'Wolfhart,  habe  din  gemach, 
wizze  daz  ez  stet  niht  wol, 
der  werden  boten  ant  würten  soL' 
dö  sprach  er  zuo  dem  boten  rieh 
'sagt  iuwerm  herren  sicherlich, 

ifi  kumet  er  her  in  min  laut, 
des  wirt  im  ein  swaere  phant , 
als  verre  ich  habe  daz  leben 
und  wil  mir  got  geiücke  geben.'  59 
t)6  sprach  daz  twerc  Laurin 

so  'Schiltunc,  ir  sult  min  böte  sin 
zuo  dem  lieben  OBheim  min. 


er  sol  mir  willekomen  sin 
also  daz  er  mit  guotem  muot 
hie  beschowe  den  fürsten  guot.; 

25  so  sihet  in  vil  gerne 
der  edel  fürst  von  Berne. 
sag  im  daz  wir  guot  friunt  sin , 
daz  zwischen  ime  unde  min 
kein  widersagen  mac  werden 

80  die  wil  wir  leben  üf  erden, 
bit  in  von  mir  tugentllchen 
daz  er  dem  fürsten  riehen 
ihts  in  dem  lande  phende, . 
.   unz  in  got  her  gesende 

35  daz  man.  in  sehe  vor  der  stat. 
so  wil  ich  denne  geben  den  rät 
daz  ir  guote  friunde  sIt 
an  allen  kriec  und  äne  strit 
swaz  dem  von  Berne  sol  gesche- 
hen, 

40  man  muoz  mich  tot  bl  ime  sehen.' 
Da  mite  Schiltunc  urloup  nam 
und  schiet  balde  von  dan. 
daz  her  lac  ze  Venetlä 
und  biet  gewart  Schiltunge  da 

45  unz  an  den  ahten  morgen, 
sin  kämen  si  in  sorgen, 
dö  er  zuo  dem  here  reit , 
'   dem  künege  man  daz  schiere 
seit 
daz  Schiltunc  waere  komen. 

50  diu  maere  biete  er  gern  verno- 
men. 
froelich  er  im  engegen  gienc: 
vil  willicliohe  er  in  enphienc. 


390  ZV  eim       fram]  Juns^o  vffl.  454         91  bo^ea         92  ^eier         93  pey  dein 
kalb         94  Dichte  vgi.  Teichner  295  vor  nihtia  fpiot         95  Endroen        96  fro 
hoffart        97  nie]  je        98  fröer        99  vor       401  ?       2armonia  in  sein       4  non 
degen        5  taet  pekant        7  ewers  herczen  wort       8  die  each        12  der]  dem 
antworten  also  16  daz  wirt         hant  18  daz  gtnck         20  fürst  Schilt 

21  mein  sagt  im  den  grusz  mein.         22  er  schnU         wilkvmen  29  widersagan^ 

33  Ichs         37  guet  frennt  43  noch  zy  Venedig  ja         46  si]  die  venediger 

47  er]  Schiltang        48  sddere  fehii        49  /.  wider  wnre  oder  waere  darf 
51  frölichen        52  willickleichen 


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WALBERAN 


245 


'bis  wÜlekoBaen-,  Schiltunc, 
eiD  fiurste  starc  unde  junc: 

455  ich  wil  dir  imer  holt  sin.       60 
sag  wie  gehabt  sich  Laurin.* 

'Herre,  sit  ichz  iu  sagen  sol, 
er  gehakt  sich  rehte  wol. 
er  enbiut  iu  gruoz  und  dienest, 

60  unde  ouch  daz  ir  im  da2  best 
tuot  alse  er  iuch  bat, 
daz  sage  ich  iu  an  siner  stat, 
daz  ir  güetüche  hervert, 
unde  in  dar  an  gewert, 

65  durch  des  Yon  Berne  riebe 
daz  nieman  taat  Yintliche 
und  ir  den  iiuten  niht  enschat, 
unz  daz  ir  iiumet  für  die  stat, 
ir  yindel  liht  die  fuoge 

70  dar  an  iu  wol  genuoge. 
so  enbiut  iu  der  von  Herne, 
er  wil  iur  warten  gerne 
und  wil  sin  Hute  und  sin  lant 
rechen  mit  sin -selbes  haut. 

75  er  hat  ouch  manege  recken  guot : 
si  sint  also  wol  gemuot 
daz  si  sehent  harte  gerne 
daz  ir  ziehet  für  Berne/ 
Triuwen,  daz  muoz  geschehen 

so  daz  man  mich  vor  Bern  muoz 
sehen, 
ich  wil  oueh  Laurip, 
den  vil  lieben  oeheim  min 
siner  bete  wol  gewem. 
ich  wü  verbieten  vi!  gern 

%  allem  dem  gesinde  min 
daz  ez  kn  schaden  sule  sin 
dem  lande  gemeine , 


wan  diu  stat  al  eine, 

swaz  schaden  ez  dar  ane  tuo.* 

90  darub  begonden  sy  nemm  räum 
er  hiez  dö  rüefen  über  al 
daz  ez  in  dem  her  erhal , 
daz  man  nieman  nihtes  naeme  61 
unz  man  für  die  stat  kaeme. 

95  in  wart  geboten  ganzer  fride 
bl  dem  halse  und  bl  der  wide. 
Die  wil  biet  der  von  Bern  be- 
sant 
beide  stete  und  ouch  daz  lant. 
er  hiez  die  Hute  fliehen, 

500  sich  zuo  der  vesten  ziehen, 
mäge  unde  dienestman, 
die  im  waren  undertAn, 
die  kämen  alle  geriten  dar 
mit  maneger  herlicher  schar. 
6  si  weiten  wem  irs  herren  not 
oder  si  wolten  ligen  i6\. 

An  dem  niunden  morgen  fruo 
i6  .z6ch  der  herr  mit  kraft  zuo : 
ei*  begond  sich  legen  neben  die 
stat 

10  da  er  wol  die  wlle  hat 
dk  sluogen  sie  üf  daz  yelt 
tU  manic  hSrllch  gezelt, 
diu  man  alliu  wol  sach, 
YÜ  nähent  zuo  einem  bach. 

15  si  begonden  alle  spehen: 
die  liut  kund  nieman  gesehen 
wan  Dietrich  und  her  Hilprant, 
Dietleip ,  Witege  der  wigant 
und  du*  zuo  Wolf  hart  der  degen. 

so  daz  geschieh  von  des  wegen 
daz  si  heten  diu  vingerlln , 


453  mein  schQt.        54  junc]  fram 
62  sage  fehU  .      63  gutleich  fart 
ti9  leich         72  ewer        7  i  rechten 

81  ench        86.  daz  er      schoU 
tve         91  deraffen  96  der  vfü 


56  sag  mir       57  ich  ez       60  im  past 
66  tet  geleich         67  vnd  daz         schat 
75  manege  fehU         77  harte]  von  herczen 
87  /.  al  gemeine?  .     89  waz  Schadens  daran 
98  pey  .       500  sich]  sye         1  wagen 


yi  herleichz        14  zv  eim  .      17  her  dietr.        18  der]  vnd        21  daz  hieten 


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24f> 


VVALBERA.X 


diu  in  warn  worden  von  Laurin. 

die  iiute  in  der  stat  jähen, 

dö  si  die  hütten  ane  slahen 
Mb  hörten  unde  grözen  schal 

vor  der  stat  über  al , 

^uns  müeze  got  hie  genern; 

wir  mugen  uns  selbe  niht  gewem.' 
Her  Dietrich  an  der  zit 
80  liez  riiefen  in  der  stat  wit 

daz  nieman  koeme  für  daz  tor  62 

ode  er  verlür  daz  leben  dervor. 

er  nam  zuo  im  sfnen  rät. 

'  wie  behüete  wir  die  stat 
35  vor  den  unsihtigen  scharen?^ 

*  die  sulle  wir  wol  be  waren ,' 

also  sprach  meister  Hilprant; 

'die  sulle  wir  besehen  zehant 

unde  gegen  den  vinden  ligen 
40  daz  si  uns  niht  ane  sigen 

mit  iren  grözen  listen. 

wir  suln  daz  volc  wol  fristen : 

unser  fünf  si  mugen  gesehen. 

die  sullen  gar  wol  sehen  unt 
spehen , 
46  ieglfcher  phlege  eins  burctor 

und  büete  da  der  vlnde  vor 

daz  dem  volc  geschehe  kein  leit. 

wir  sullen  sin  zehant  bereit.' 
Si  wurdn  zehant  geschicket 
dar: 
50  iegUcher  nam  sins  tores  war. 

her  Dietrich  gienc  sä  zehant 

da  er  Laurlnen  vant. 

'lieber  fiiunt  und  geselle  min, 

erziuge  mir  die  triuwe  din 


55  und  teile  mit  mir  dfnen  rät-, 
du  sihest  wol  wie  min  dinc  stät.* 
'edeler  fürst  von  Beme, 
vll  willicliche  und  gerne 
behalte  ich  mfne  triuwe  an  dir : 

60  daz  solt  du  gelouben  mir. 
ich  rät  dirz  beste  daz  ich  sol , 
und  wil  ouch  daz  bewisen  wol. 
wan  minen  Itp  und  min  leben 
wil  ich  durch  dlnen  wiUen  geben, 

05  ^  ich  daz  gesaehe 

daz  dir  kein  leit  geschaehe. 
ich  rate  iu  keines  rätes  niht, 
ez  ist  waerHchen  enwiht.        63 
iuwer  walt  ist  gar  an  wer 

70  gegen  daz  Walberänes  her. 
er  hat  so  manegen  wigant 
her  brähtin  ditze  laut, 
und  biete  er  niemannes  m^r 
dann  die  von  Kananö,'  sprach  er, 

75  'ir  kunt  im  niht  gesigen  an. 
für  war  ich  daz  sagen  kan 
daz  er  selbe  ist  so  starc 

daz  die  in  allen  landen  sigen 
80  im  nieman  mac  an  gesigen. 
mit  im  gestreit  nie  kein  man, 
ern  habe  im  gewunnen  an. 
ir  sult  mich  läzen  zuo  im. 
ob  ich  sin  rede  also  vemim 
85  daz  ich  ez  setze  in  ein  suon, 
daz  wil  ich  mit  triuwen  tuon.' 
'vil  gerne,'  sprach  her  Dietrich, 
'tuost  du  deme  wol  gelkh 
daz  du  mir  getriuwe  bist; 


525  vnd  hörteo  grossen         27  nern        29  Da  her       30  raffen        32  oder 
33  im  in  sein       34  Er  sproch       39  unde]  die       feinten        43  sy  wol        45  vnser 

Jfetleicher  pfleg  eins  purgtors        46  dez  vor  den  feinten  da        47  leit  da        50  yet- 
eicher        51  ginge  zehant  v^i  693        52  lawrein        53  er  sprach        54  vnd  der- 
zeng        57  er  sprach        58  wiUickleichen        61  dir  daz       63  wen  mein  leipt 
65  ensech       69  wolt       70  dez       72  prach  in  disz       74  kanene       79  allen  andern 
anden  ligen       82  er       83  zv  im  hinausz      ^4  vernim  dar  ansz      85  ein  frid  soneo 


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WALBERAN 


247 


590  und  setze  dar  nach  dtnen  list 

daz  dir  daz  beste  müge  gesln: 

daz  getroiiwe  ich  den  triuwen 
d!n.' 

er  hiez  in  rlchlichen  kleiden, 

A6  er  von  der  stat  wolt  scheiden. 
95  er  sande  mit  im  zwelif  man, 

die  truogen  gaotiu  kleider  an. 
Dd  riten  si  gar  gezogentlich 

da  Walbran  lac  der  könic  rieh. 

Laurln  erkand  wol  daz  gezelt, 
wo  daz  was  gespannen  üf  daz  velt. 

Walbräne  kamen  diu  maere 

daz  Laurln  yor  der  hütten  waere. 

des  was  er  von  herzen  frö. 

M  spranc  er  schiere  dö , 
s  gegen  im  er  dö  gienc : 

vii  iiepUchen  er  in  enphiänc. 

*bis  willekomen  Laurin,        64 

getriuwer  lieber  oeheim  mfn. 

daz  ich  dich  hän  fünden 
10  ledegen  und  gesunden, 

des  bin  ich  von  herzen  frö.' 

vil  lieplich  trüten  si  sich  d6. 

er  enphienc  in  als  liepllche  wider. 

si  säzen  üf  daz  gras  nider. 
i&  dö  si  gesäzen  üf  daz  gras , 

gar  froelich  ir  herze  was. 

er  enphienc  ouch  dazgesindestn. 

man  truoc  in  darmeteunde  wln. 

swaz  ir  da  komen  was, 
^  die  hiez  man  sitzen  in  daz  gras. 

Laurln  dankte  fllzicllchen 

sim  oeheim  dem  künege  riehen 
der  triuwe  unde  friuntschaft  sin 


dier  im  tet  einvaltlichen  schtn 
n  daz  er  im  so  gröz  ein  her 

durch  sinen  wiUn  brftht  über 
mer. 

er  sprach  'vil  lieber  oeheim  min, 

ich  wil  dir  iemer  holt  sin 

umb  die  triuw  die  du  taete  mir. 
so  got  gebe  daz  ich  gedanke  dir 

diner  öm  und  ganzer  friuntschaft. 

din  triuwe  hat  ganze  kraft. 

doch  sol  dIn  gnäde  ane  sehen 

und  solt  mir  einer  bete  jehen, 
85  der  ich  beger  ane  dich. 

der  gewer  ouch,  lieber  oeheim, 
mich. 

8Ö  hat  ein  end  min  trüeber  sin, 

da  mite  ich  betruobet  bin.' 
Er  sprach  *din  trüebesal 
40  wil  ich  wenden  über  all, 

als  ich  von  rehte  tuon  sol. 

dar  umb  gehabe  dich  wol ; 

dar  umbe  bin  ich  üz  kumen. 

ez  kum  ze  schaden  oder  ze  fru- 
men,  65 

45  ich  wende  dir  al  dine  not 

oder  ich  lige  dar  umbe  tot. 

des  soitu  ouch  gewert  sin, 

swesdugerst,  lieber  oeheim  min.' 
Er  sprach  'sIt  du  mich  wilt 
gewem , 
50  so  bite  ich  mnbe  den  von  Bern 

daz  du  sist  der  friunt  sin 

als  gellche  als  ich  der  dfn. 

wan  er  mir  güetUch  hat  getan. 

für  war  ich  dir  daz  sagen  kan , 


590  Betz      L  setzest?     97  garzogentl.      99  daz  gezelt  lawrein  wol  derkant 
^0  gespant  waz       4  er  da  v^l.  231.  448       6  in  do       7  wUkumen  mein  L.      8  ge- 
trtver  und        9  gefunden        10  der  ver9  fehlt       12  Ueblicher  trewen       13  wider) 
vod  bider        16  da  war        24  die  er       in  feltlichen        25  grossen  her        26  sein 
^ülen  biet  29  dn  mir  hast  getan  gegen  mir  30  dir  gedank  schir         32  hat 

S^Un  mir        34  scholl      pet  gewern        39  trewer  sali        48  begerst 


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248 


WALBERAN 


656  waer  ich  sin  als  gewaltic  gwe- 
sen, 
ich  hiete  in  läzen  niht  genesen, 
dar  zuo  hat  er  getan  an  mir 
daz  ich  niht  kan  gesagen  dir. 
triuwe  und  ganze  friuntschaft 

60  hab  wir  gesworn  mit  eides  kraft, 
da  von,  lieber  oebeim  min, 
tuo  an  mir  diner  gnäde  schin 
und  nim  in  in  din  friuntschaft. 
sin  triuwe  hat  gröze  kraft, 

65  erst  der  getriusten  manne  ein 
-den  ie  sunne  übersjDhein.' 

Do  erschrac  Walberän  der  bete 
und  daz  er  im  gelobet  bete; 
wände  er  sich  niht  yersan 

70  daz  er  in  baete  für  den  man; 
und  sach  eine  wiie  nider 
unde  kam  doch  zuo  im  wider, 
er  sprach  *•  waz  ich  dar  inne  tuo, 
wil  ich' bedenken  unze  fruo. 

76  ouch  soltu  im  heizen  sagen 
daz  si  den  fride  stsete  haben 
bi  dem  halse  und  bi  der  wide. 
die  wll  diu  stat  sol  haben  fride, 
du  muost  beliben  hiut  bt  mir. 

80  morgen  fruo  sd  sage  ich  dir  66 
wes  ich  denne  gedäht  hän. 
daz  heiz  im  sagen  äne  wän.' 

Sä  zehant  ruoft  Laurin  dar, 
Wielandes  nam  er  eben  war. 

85  er  sprach  'rit  zuo  dinem  hem, 
sage  dem  edelen  von  Bern 
daz  ich  fride  gemachet  hän, 
unz  ich  selbe  zuo  im  kan. 


s6  sage  ich  im  denne  wol 
90  dar  nach  er  sich  rihten  soL' 
Wielant  dö  in  die  stat  reit 

slm  herren  er  diu  maere  seit. 

er  firagte  *  wä  ist  Laurin ?' 

'er  ist  bl  dem  oeheim  sin, 
95  er  wolte  in  niht  von  im  län 

als  ich  iu  gesagen  kan. 

ßr  wil  iu  selb  diu  maere  sagen. 

die  wile  sult  ir  fnde  haben.' 
D6  hiez  er  mit  eim  grözen  schal 
70Ö  den  fride  rüefen  über  al. 

an  dem  dritten  morgen  fruo 

Laurin  reit  ze  Berne  zuo. 

dö  her  Dietrich  in  ersach, 

vil  zühticlichen  er  dö  sprach 
5  ^ bis  willekomen  Laurin, 

vil  getriuwer  fnunt  min. 

du  solt  mir  diu  maere  sagen 

und  solt  mich  sin  niht  verdagen.' 

'herre,  ich  sage  iu  sicherlich 
10  waz  iu  enbiut  der  künic  rieh, 
-   und  obe  ez  iu  gevalle  wol, 

daz  selb  mit  fride  wesen  sol. 

ir  habtsd  manegen  helt  unt  degen 

die  strltes  wolgetürren  phlegen 
15  und  der  herz  nach  strite  gert, 

die  sullen  sin  wol  gewert. 

an  dem  suntacmorgen 

sd  kumet  er  unverborgen      67 

hie  für  daz  burctor: 
20  da  halt  er  üf  dem  graben  hie  vor. 

er  gibt  ir  slt  sd  gar  ein  man 

daz  ir  in  türret  wol  bestän; 

oüch  sd  sin  iuwer  recken 


655  vnd  wer  56  alz  er  mein  ich  biet  in  nicht  lassen  65  er  ist  der  trewst 
man  67  da  derschrack  walbaran  der  gepet  6S  hiet  69  wenn  73.  74  ich 
wH  mich  bedenken  waz  ich  d^rin  tue  vncz  77  daz  peut  ich  pey         78  schoU  die 

stat         82  an  etwan         83  E  zv  hant         85  diem         88  kam         90  schieb 
93  fra^         98  ganczen  frid         99  schal]  hal         700  ruffen         8  mir  —  vertra^n 

l^uni  fehlt        14'turrn        21  dez  mucz  so  gpar        22  er  in  selb 


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WALBERAN 


249 


die  starken  und  die  kecken 

7S5  des  muotes  also  gar  ertobet, 
ob  er  ez  biete  yerlobet, 
ir  gedabt  ern  torst  vor  zagebeit. 
dar  umbe  wil  er  sin  bereit 
und  ir  manbeit  beseben  gem. 

30  swdcbe  sieb  denne  weUen  wem 
daz  si  danne  gerne  striten, 
die  kamen  zuo  den  zften. 
die  werden  denne  dh  gewert 
alles  des  ir  berze  gert.' 

35      Dd  sprach  der  Von  Beme 
*diu  maere  beer  wir  gerne., 
wil  unser  got  geruocben, 
wir  sullen  si  versuocben.' 
zebant  die  sine  er  besant 

«  unde  tete  in  daz  bekant 
daz  si  sich  bereiten  dar  zuo, 
an  dem  suntacmorgen  frao 
daz  si  denne  liezen  seben 
waz  in  glückes  möht  geschehen. 

«      'Ja  triuwen,'  sprach  her  Wolf- 
bart, 
'ich  wil  der  erste  an  die  vart, 
ich  wil  den  ersten  strit  an  heben, 
und  solde  ez  gelten  min  leben.' 
Ilsunc  sprach  mit  übermuot 

M  '  ez  sol  in  nibt  werden  guot 
daz  ai  uns  im  lande  haben  ge- 

suocht. 
waerliche  ich  ouch  des  emruocht 
daz  er  mich  ge torst  besten: 
ez  müest  im  an  daz  leben  gän.' 

56      Dö  sprach  Hilprant  der  wise  68 


'lät  iuwer  höbe  wise. 
ez  zimt  nibt  biderben  recken  wol 
daz  man  von  in  hopxen  sol. 
man  sibt  denn  wol  waz  denne 
geschiht, 

60  s6  man  die  vinde  beert  unt  siht. 
welche  denn  den  pris  bejagen , 
daz  hoert  man  denne  wol  sagen.' 
Do  bereiten  si  sich  zuo  dem 
strit 
die  recken  da  te  beider  stt. 

65.  an  dem  suntacmorgen  firuo 
der  kunec  bereite  sich  dar  zuo : 
er  biez  balde  springen, 
stn  wäfen  ime  bringen, 
des  wil  ich  iuch  nibt  verdagen, 

70  ich  wil  iu  wunder  von  im  sagen, 
ez  was  von  stahel  noch  von  Isen, 
daz  wäfen  sol  man  prisen. 

Ein  tier  Salamander  gnant , 
daz  wont  in  Armenien  laut 

75  bl  eim  wazzer,  beizet  Trimonln: 
da  kan  nieman  kumen  hin, 
era  müez  mit  grözen  listen 
da  sin  leben  firisten. 
waerliche  ich  des  enruoche 

80  daz  ich  ez  iht  ver^uoche. 
des  houbet  ist  also  getan 
daz  ez  nieman  gewinnen  kan 
mit  keiner  bände  wäfen  guot 
wan  mit  des  selben  tieres  bluot. 

85  swenn  man  daz  strichet  dar  an, 
da  IsBt  ez  sich  gewinnen  van. 
wan  daz  bluot  hat  den  site, ' 


724  4ie  frechen  nnd  die  stercken         25  so  gar  entöbt         26  gelobt         27  so 
gwlecht  ir  er        29  gern  fehlt        30  welich        33  wem  da        34  alz  der      begert 

38  si  for  dem  tor  .      39  er  die  sein        43  si  fehU       44  mochs        46  erst  sein 

5  lindem        52  geruch        53  tb'rst        ^A  dk  fehlt       66  knnigt  walbaran 
6S.  70.  72  wapen     .   70  von  dem  wappen        71  weder  von        73  salomander  »niiier 

genant         74  «rmone^en         75  pey  eim         77  er  muess  haben  grossen  sin  vnd 
78  da]  mness  er'        79  genich  80  nicht         81  daz         83  keim 

»0  gaet         85  streich        87  wan  fehlt 


mit 


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250 


WALBERAN 


swenn  man  waten  hert  da  mite, 

daz  wirt  so  herte  und  so  starc  69 
790  daz  ez  nieman  gewimien  mac. 

daz  houbt  ist  grüene  als  ein  gras ; 

da  von  stn  wdfen  allez  was. 

swenn  er  daz  wäfen  an  sich  leit, 

sd  vorhte  er  weder  stürm  noch 
streit. 
95  daz  wäfen  gap  &6  liehten  schin 

alsam  ez  waere  smdradln. 

da  mit  er  dacte  al  siniu  lit. 

daz  wäfen  dorft  nie  keines  smit. 
Ein  netze  man  im  über  leit, 
800  daz  dekein  man  ^  noch  s^it 

daz  zerizen  niene  sach. 

für  war  ich  daz  sagen  mac, 

daz  was  geworht  waehe 

dz  arabischem  golde  spaehe, 
5  gehertet  in  des  tieres  bluot: 

da  von  was  ez  herte  unt  guot. 
Ein  brünn  sin  wäfenroc  was, 

diu  was  geworht  ze  Kaukasas. 

dar  üf  geworht  von  golde, 
10  als  man  ez  wünschen  solde, 

wären  sunne  unde  man 

unde  Sterne  neben  an. 

durch  die  steme  stecken  giengen, 

dran  guldin  schellen  hiengen , 
16  die  bieten  also  süezen  klanc 

als  aller  vögele  gesanc, 

die  höhe  üf  zugen  . 

und  sungen  unde  fingen. 
Man  truoc  im  einen  heim  dar, 
so  der  was  lüter  guldfn  gar. 


von  edelm  gesteine  unt  golde 
geworht  als  er  wolde, 
gehert  in  salamandri  bluot: 
kein  wäfen  wart  nie  s6  guot 

25  daz  im  geschaden  moht  umbe 
ein  här. 
daz  sage  ich  iu  für  war. 

Ein    kröne   üf  dem   helme 
was,  70 

noch  lichter  denne  ein  Spiegelglas 
von  dem  edeln  gesteine , 

so  beide  gröz  und  kleine. 

ein  rinc  die  kröne  umbevienc, 
der  zallen  ziten  umbe  gienc. 
da  was  diu  sunne  vorne  an, 
dar  engegen  stuont  der  man. 

35  mit  listen  was  gemachet  daz 
daz  ir  ganc  also  was 
als  an  dem  firmament  gerihtet; 
also  was  ez  getihtet. 
rebt  als  der  zirkel  arcticus 

40  biet  ez  geriht  ein  meister  sus. 
dannoch  wären  neben  dar  an 
reht  als  die  merstem  stän 

man  moht  si  sehen  gerne. 
45  diu  sunn  diu  an  dem  zirkel  was 

diu  was  polieret  als  ein  glas. 

ez  was  ein  karfunkelstein, 

der  so  gar  lüter  schein 

also  der  morgenröt , 
50  so  diu  sunne  üf  gät. 

der  mäne  was  ein  rubtn  guot, 

der  bran  als  ein  brinnendiu  gluot 


792  alz  96  smaraldein         97  bedeek  er  al  sein  gelid         98  bedorfft 

99  vber  daz  waffen         8u0  kein        1  reissen  nye        2  sagen  mac]  aag        3  wech : 
specb         5  daz  oecz  waz  gehert         7  Ein  platt  sein  waffen  rech        8  daz  waz 
10  nach  11  sann  man         11  wären       unde  fehlen         12  stern  warn      an  fehlt 
13  stechen  14  dar  an  \b  also  fehlt         16  fogel         23  er  was  gebert 

29  lencht  sy  von  30  pey  —  vnd  auch  32  zv  aUen  37  ist  gericht  39  af- 
fricus  40  biet  ein  maister  gericht  alsus  .  41  dennoch  45  sunne  47  ein 
edler         49  alz  die  morgenröt         50  auff  geet        ö2  prennende 


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WALBERAN 


251 


gegen  dem  karfunkel. 

diu  naht  wart  nie  so  tankel , 

866  diu  kröne  ab  schöne  lühte 
daz  ez  alle  die  heddhte 
die  von  der  kröne  sähen, 
(mit  warheit  si  des  jähen,) 
daz  si  gesähen  alse  wol 

«0  als  man  hl  tage  tuon  sol. 
ouch  sult  ir  wizzen  för  war 
daz  die  steme  wären  klär, 
swenn  diu  sunne  rehte  erschein 
an  die  yil  edeln  stein, 

65  daz  der  büschel  was  so  lieht 
daz  nieman  wol  mohte  nieht 
Walberänes  an  gesehen         71 
von  der  edeln  steine  brehen. 
Man  truoc  im  dar  ein  riehen 
schilt, 

70  der  mit  jost  nie  wart  verzilt: 
da  was  sunne  unde  man 
genagelt  vesticllch  dar  an. 
daz  die  riemen  sollen  sin, 
daz  wären  borten  sidln. 

75  ein  swert  man  im  bot  da , 
daz  was  geworht  in  Indiä 
von  dem  stahel  also  gnot, 
gehert  in  salamandri  bluot.  . 
dekein  wäfen  ez  vermeit; 

80  also  yesticliche  ez  sneit, 
swaz  er  da  mite  an  ruorte, 
wie  gar  ez  daz  zerfuorte! 

Ein  ros  man  im  dar  zöch 
daz  kein  vorhte  nie  geflöch. 

K  ez  was  Stare  an  siner  mäht: 


ez  wart  im  von  Ispanjä  bräht. 
diu  deck  diu  df  dem  rosse  er- 
schein 
diu  was  lüter  unde  rein, 
reht  als  der  wäfenroc  sin; 

90  mäne  und  steme  guldln , 
dar  an  hiengen  schellen, 
die  man  hört  lüte  erhellen: 
swenn  daz  ros  springen  wart, 
so  erhulln  die  schellen  an  der  vart 

95  in  allen  den  gebsren 
sam  ez  vogelfn  wseren. 

Daz  der  satel  solle  stn, 
daz  warn  zwen  lewen  guldtn, 
die  sich  begriffen  mit  den  klän. 
900  zwischen  in  saz  er  schön 
alse  in  eime  satel  guot. 
daz  ros  drahte  in  hohem  muot 
also  daz  die  schellen 
man  hörte  lüte  erhellen. 
5      Ein  lauterman  man  im  dar 
truoc,  72 

der  was  so  süber  und  so  kluoc 
gemacht  üz  Idterm  golde 
als  man  ez  wünschen  solde. 
mit  kluogen  liden  ez  was  gemacht 

10  daz  man  ez  zesamene  bräht. 
neben  bt  dem  stegereif 
dem  lewen  ez  in  die  klä  greif; 
daz  ander  bi  dem  andern  da 
dem  lewen  ez  greif  in  dise  klä. 

15  swenn  ez  die  lewen  reht  begreif, 
von  einander  ez  nimer  gesleif. 
swenn  er  sich  in  den  satel  swanc, 


654  der  ven »»  Laurm  214  fehlt  55  also  scbSne  leucht  56  deucht 
57  ^sahen  58  daz  59  alz  60  pey  dem  tag  63  die  recht  schön  65  pos- 
lehen  70  josine  wart  75  dar  7§  auch  waz  ez  gehert  79  kein  80  festick- 
leichen  -b2  ez  dar  von  einander  für  84  floh  85  mäht]  kraflt  87  deck  anlf 
89  alz  er  waffen  recht  91  goldein  schellen  99  hieten  sich  mit  klaen 
903.  4  daz  die  scheUen  laut  erhden  8  schol  9  gliden  ez  gemacht  waz 
)0  braht)  sacz        13  mit  dem  andern  stegraff  da        17  in  dem 


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252 


WALBERAN 


daz  wäfen  lüte  an  im  erklanc. 
Nu  wart  ouch  bereit  sä 

980  sin  geverte  allez  da.  . 
die  wären  alle  schöne  bereit 
in  also  richiu  wäfenkleit, 
daz  nie  bi  unsern  ziten 
in  stürmen  noch  in  striten 

25  richer  kleit  wart  nie  gesehen: 
des  muoz  man  für  die  wärbeit 

jehen. 
ouch  wären  sie  rehte  helt 
und  ze  strite  üz  erweit. 

Walbrän  selp  zweifle  über  al 

so  zöch  rfchlichen  üf  daz  wal. 
wol  zwelf  pusüne  erhullen 
und  vil  lüte  erschullen, 
daz  manz  erhörte  in  der  stat 
her  Dietrich  die  sine  bat 

35  daz  si  sich  bereiten  dan: 
daz  wart  vil  vllziclich  getan. 
Dö  zöch  Walbrän  mit  siner 
schar 
für  die  stat  vil  offenbar 
mit  sime  riehen  banier, 

40  daz  was  schcene  unde  zier 
von  vil  klarem  golde, 
sam  man  ez  wünschen  solde. 
daz  banier  was  violvar,  73 

dar  In  gemachet  sterne  klär. 

45       D6  si  für  die  stat  kämen 
und  ez  die  liut  vemämen, 
si  begonden  alle  gäben: 
üf  der  mür  si  alle  sähen 
die  hören  Walberänes  schar. 


50  si  gesegenten  sich  alle  gar. 
si  jähen  daz  von  himel  klär 
engel  wasren  komen  dar. 
swenn  diu  sunne  da  erschein, 
so  gar  liuhtic  was  daz  gestein 

55  daz  man  von  der  steine  brehen 
die  liute  niht  wol  mohte  gesehen, 
daz  si  von  himele  waeren, 
daz  mohte  ir  schin  wol  bewsren. 
die  burgser  kämen  alle  glich 

60  für  herren  Dietrich. 

si  sagten  im  diu  groesten  wunder 
von  der  schöntieite  besunder. . 
si  sprächen  'herre,  sicherlich 
er  ist  komen  von  himelrich. 

65  also  schöne  liuht  diu  schar 
daz  uns  sin  alle  wundert  gar.' 
Dietrich  sprach  an  gevaere 
'ich  sage  iu  wol  diu  maere. 
ez   prüeft  Walbrän   mit  siner 
schar, 


70 


wir  suln  im  kumen  für  daz  tor, 
da  er  unser  beitet  vor.' 

Nu  was  ouch  gar  her  Dietrich 
mit  sim  geverte  zierlich. 

75  die  fuorten  alle  wäfen  guot 
si  wären  alle  höchgemuot. 
si  fuorten  liebte  sarw&t, 
als  ez  edeln  Uuten  wol  an  stat 
gegen  dem  burctor  er  dö  zöch. 

80  daz  banier  flouc  ob  ime  hoch, 
daz  gap  von  roete  liebten  schin. 
dran  was  ein  lewe  guldln :     74 


918  an  im  fehU  19  onn  wara  sä]  da  22  reich  25  waffenkleid 
26  daz  29  zwelff  30  zoh  er  '  31  posawoer  erhalen  32  erhuUen  33  in 
der  stet  erhört  34  den  sein  g^epot  35  dan]  an  36  waz  vü  wiczigklcichen 
39  ponier  40  reich  vnd  schön  zier  fehlt  43  feiei  färb  47  all  yhe- 
.  hen  49  herrn  53  da  fekU  54  sichtig  56  mochten  57  sy  sprachen 
daz  .  58  ir  schön  59  all  wol  ^elelch  62  Schönheit  67  Herr  Dietr. 
vngcfcr  •  73  gar  fehlt  74  gar  zirl.  77  liechten  sarabat  78  vol  80  vnd 
daz        82  daran 


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WALBERAN 


253 


swenue  ez  gegen  dem  winde 
swcbte, 

der  lewe  strebte  alsam  er  lebte. 
966      DO  man  daz  tor  üf  slöz, 

d6  wart  ein  loufen  als6  gröz 

von  den  liuten  gemeine : 

beide  gröz  und  kleine 

die  wanschtn  Im  heiles  alle  glich, ' 
90  beide  arme  unde  ouch  rieh. 

dö  si  kämen  für  daz  tor, 

dö  sähen  si  halten  dervor 

Walberän  und  sine  schar. 

ir  wäfen  was  liehtgevar 
95  daz  sin  wundert  den  von  Beme, 

reht  als  die  rehten  liebten  steme 

glitzent  wider  einander  dar; 

des  nam  si  wunder  alle  gar. 

*entriuwen\  sprach  herDietrich, 
löoo  'si  sint  komen  von  himelrlch.' 
Dö  schiht  man  Wolfhart  hin 
für. 

mit  vil  ritterlicher  kür 

wolt  er  den  strit  heben  an. 

gegen  im  hielt  ouch  ein  man 
5  der  sines  libes  was  ein  helt: 

er  waft  ein  degen  öz  erweit. 

Schiltunc  was  er  genant, 

er  was  ein  fürste  wol  erkant. 

diu  ros  si  d6  sprancten , 
10  vil  ritterlich  si  sancten 

diu  sper  über  Schildes  rant. 

Schiltunc  traf  Wolf  hart  zehant 

al  da  er  sin  gerte. . 

er  stach  in  zuo  der  erde 


16  von  dem  rosse  nider. 

em  moht  sich  niht  geheben 

wider, 
er  lac  unversunnen  gar. 
des  nam  Schiltimc  wol  war. 
•  von  dem  ross  sprang  er  zehant, 
20  er  lief  über  den  wigant,      [75 
er  sprach  'wol  üf  helt  hdch- 

'gebom, 
du  hast  gestrüchet  über  den 

sporn.' 
dö  sich  Wolfhart  versan, 
üf  spranc  der  degen  lobesam. 
25  er  schämte  sich  des  vallens  ser, 
doch  gewan  er  sterke  mer. 
mit  Zorne  zuhte  er  sin  swert, 
an  Schiltunge  er  sich  k^rt 
mit  ungefüegen  siegen. 
30  ouch  liez  niht  under  wegen 
Schiltunc  sine  manheit. 
er  biet  em  swert  daz  freislich 

sneit. 
si  triben  einander  entwer, 
iezuo  hin,  iezuo  her. 
36     Wolf  hart  wart  ertobet  zehant. 
er  sluoc  Schiltunge  von  der  haut 
den  schilt  ze  kleinen  stücken 

gar. 
dö  des  Schiltunc  wart  gewar, 
ein  schirmslac  6r  dö  gevienc, 
40  Wolfharte   er   underz    swert 
gienc: 
sin  sWert  warf  er  üz  der  haut, 
er  umbevie  den  wigant, 


984  alz  Mm  87  /.  ^eine?         88  pey  grossen  vnd  anch  klein  S9  heilz 

VDd  gluckz         90  pey  armen  reich  vnd  daz  teten  sy  mit  fleisz  97  glitzen 

9S  nameo  sy  sich  1000  sein  1  schickt  2  vil  feMt  3  will  er  5  dez 
lebens  ist  ein  9  sprengen :  sengten  10  sy  do  11  sper  sy  vber-ir  scHUt 

sangkt  12  wolflTarten  13  begert  16  daz  er  sich  nye  mocht  gehaben 

23  wesan  25  schempt  27  rock  er  28  schUltang  30  liesz  er  33  an 
ein  ander  34  jeczunt  3&  entobt  38  des]  der  40  Wolffharten  er  vnter 
daz        41  anff  der        42  der  vers  fehU 


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254 


WALBERAN 


mit  kraft  er  in  umbeslöz; 
siner  manheit  wenic  er  genöz : 
1045  er  truoc  in  gw^alticiichen 
für  den  künic  riehen, 
dö  muoste  sich  der  werde  degen 
künee  Walberäne  gevangen  ge- 
ben. 
Do  sähen  ez  die  liute  an. 
50  her  Dietrich  und  sin  werde  man 
wurden  erzürnet  gar. 
si  wolten  mit  einander  dar. 
'neinä/  sprach  Laurtn, 
Mat  also  iuwern  zom  sin 
55  unde  Sit  niht  also  gäch  ^ 
ir    enphät    entriuwen    unge- 
mach.*  76 

her  Dietrich  mit  zühten  sprach 
Mr  suit  alle  haben  gemach, 
ich  wil  den  künic  selbe  best&n. 
60  so  muoz  der  kriec  ein  ende  hän.* 
Du  sprach  Laurin  der  degen 
'  ir  sult  den  sin  län  under  wegen, 
her  Dietrich,  ez  zimt  mich  niht 

guot. 
Walbrän  ist  s6  höchgemuot, 
65  und  verstüent  ir  wie  er  waere 
getan, 
ir  wägetetnihtals  manegenman. 
wände  ir  möhtet  hne  w&n 
enphähen  schaden  dar  an. 
weit  ir  sin  niht  geruochen, 
70  so  lät  mich  noch  versuochen 
daz  ir  friunde  müget  werden, 
er  stiebet  iuch  zuo  der  erden.' 

Her  Dietrich  also  sprach 
'swaz  mir  dar  umbe  ungemach 


75  von  Walberän  sol  widervam, 
ich  muoz  liute  und  lant  be  warn 
Yor  Walberäne  und  sime  her. 
sol  man  mich  vinden  äne  wer, 
daz    waere    mir    ein    gröziu 
schände 
80  swä  man  ez  sagte  in  dem  lande, 
ich  überwunde  ez  nimmer  mer. 
nu  reiche  mir  her  min  sper ! 
ich  wil  min  glück  versuochen, 
ob  min  got  welle  geruochen.' 
85      D6  hielt  er  da  für  die  schar. 
des  nam  Walberän  wol  war. 
er  sprach  '  reich  mir  her  min 

sper. 
da  kumet  min  widersäze  her, 
her  Dietrich  von  Deren. 
90  ich  wil  in  hiut  geweren, 
daz  er  an  Laurin  hat  getan; 
des  muoz  er  mir  ze  buoze 
stän.'  77 

Si  kerten  an  die  wtte 
die  fürsten  an  der  zite : 
95  si  nämen  deste  witern  plan 
daz  diu  ros  louf  möhten  hän. 
under  die  schilte  si  sich  bugen : 
wie  si  zuo  einander  zugen 
als  zwene  wilde  valken  guotl 
1100  si  wären  grimmicllch  gemuot. 
künec    Walberän    Dietrichen 

traf, 
mit  samtem  rosse  ern  nider 

stach, 
iedoch  verstach  der  degen  her 
üf  Walberäne  sin  sper. 
5      Der  von  Bern  balde  üf  spranc. 


1044  Wolffharten  halff  weoi^  sein  manheit  grosz  45  ^eweltigpleichen 

59  nein         56  oder  ir  enpfach  trewn  vnsmach         59  selber         65  getan]  ein  km 
man        66  waget        67.  68  wenn  ir  möcht  schaden  daran  enpfahen        69  vnd  woU 

19  wxre  fehlt        80  ez  fon  mir        82  reich      e« /bfg'f  «r  1088        83  ein 
85  di  fehlt        95  dester  weiter  ein        96  ein  lauff        98  vnd  wie        1 100  grimk- 
leichen         1  herrn  dietr.        2  er  in        3  jo  doch      herr 


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WALBERAN 


255 


Walbrän  sich  von  dem  rosse 

swanc 
her  nider  zuo  der  erden, 
er  lief  an  den  vU  werden 
mit  sime  starken  swerte  guot. 
luo  euch  stuont  her  Dietrich  in  dem 
muot 
daz  er  in  wolle  enphähen. 
mit  grimme  begonde  er  slahen 
df  Walberän  den  künic  rieh: 
des  satzte  er  sich  ze  wer  gellch. 

15  si  wären  helde  an  ritterschaft 
und  bieten  beide  gröze  kraft, 
mit  grimme  si  üf  die  helme 

sluogen: 
man  sach  funken  ungefuoge 
von  denr  siegen  fliegen 

80  und  in  die  lüfte  stieben. 
Walbrän  treip  Dietrichen 
daz  er  begonde  wichen 
vaste  hin  gen  siner  schar, 
des  namens  beidenthalben  war. 

S5  er  biete  in  gwimdet  sere. 
do  enkund  der  degen  here 
mit  allen  sinen  sinnen 
Walbränes  niht  gewinnen.    78 
mit  schirmen  muoste  er  sich 
fristen 

so  vor  Walberänes  kluogen  listen. 
Dö  daz  ersach  Hilprant , 
ze  Laurtne  sprach  er  zehant 
'nu  rät,  degen  küene, 
einen  rät,  der  süene.' 

35  'entriuwen,*  sprach  Laurln, 


^ez  muoz  der  liebe  oeheim  min 
Dietrichen  fride  und  suone  ge- 
ben, 
oder  er  muoz  mir  nemen  min 

leben. 
s6  loufet  baldicliche  dar, 
40  und  nemet  ir  hem  Dietriches 
war, 
s6  wil  ich  balde  gäben 
min  oeheim  umbevähen : 
wir  suln  si  niht  län  striten  m^r.* 
Döhuoben  sich  die  herrenher, 
45  si  wolten  den  strit  scheiden, 
si  liefen  zuo  in  beiden : 
iegllcher  einen  umbevienc, 
kein  strIt  m^re  da  ergienc. 
Laurin    ze    sinem    oeheim 
sprach 
50  *  durch  minen  willen  habe  ge- 
mach 
und  leistu  daz  gelübede  dtn, 
vil  getriuwer  oeheim  min.' 
'swaz  ich  dir  gelobet  hän, 
des  wil  ich  dir  niht  abe  gän. 
55  ich  leiste  gern  den  willen  dfn.' 
des  dankete  im  dö  Laurin. 
er  sprach  da  ze  stunde 
daz  er  den  heim  ab  bunde. 
er  rief  zehant  einen  dar 
60  dz  siner  dienaere  schar , 
dem  gap  er  den  heim  ziere, 
er  erwarp  gröz  hulde  schiere 
zwischen  ir  beider  schar.    [79 
Hilprant  fuort  sInen  herren  dar. 


1107  nach  8      an  der        8  loff  durch  dez  von  pern       12  grionen  begand  er  zv 
14  secz  sich  Walberan         15  an  der         17  gprinnen        18  fewer  funken  vngpe- 
fa^VL         20  die  feust  springen         21  her  diettr.         22  wegand         23  gegen 
24  names  peydt         25  gewunt         26  kant       herr         34  der  die  fvrsten  säne 
37  herrn  dietr.        39  der  vers  fehlt,  vgl,  Laurin  691        41  yahen       43  lassen 
46  Inffen        47  Jetleicher  ein        48  da  gieng        49  zv  seim       51  leisstu  daz  gelob 
52  trewer         53  er  sprach         56  danck       lawrein  der  grossen  trew  sein 

'  faant  ZV  seim  ohelm      abpant      59  ruSt      eim      61  heim 
,  940        62  grosse  hnld  zwar 


UA  trcwcr  oo  er  b 

59.  60  Lawrein  sprach  zv  1 
ö»r  vf/.  231/^.448.  604.  9 


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256 


WALBERAN 


1165  si  swuoren  beide  friuntschaft 
diu  Sit  biete  gröze  kraft, 
man  bräbte  in  beiden  ir  ros 

gaot, 
üf  säzen  die  beld  böcbgemuot. 
ir  gesinde  dö  zesamene  reit: 

70  si  wären  froeltcb  nnd  gemeit. 
Her  Dietricb  Walberän  ddbat 
daz  er  rit  mit  im  in  die  stat. 
des  gewerte  in  dd  der  degen 

ber. 
mit  im  nam  er  der  sin  niht  mer 

75  denne  die  einlif  man 

die  mit  im  kämen  üf  den  plan, 
dö  wart  diu  kurzewile  gröz , 
daz  Walberänen  nibt  verdrdz, 
mit  roten,  gigen,  singen. 

80  man  borte  vil  erldingen 
maneger  leie  seitenspif. 
da  was  kurzewile  vil. 
des  nabtes  er  in  bliben  bat 
und  sin  geverte  in  der  stat. 

85  des  muoste  er  in  geweren. 
dö  spracb  der  von  Beren 
zuo  sim  meister  Hilprant 
daz  er  scbüefe  sä  zebant 
die  liute  froelicb  in  der  stat. 

90  daz  gescbacb  mit  solcbem  rät, 
si  frönten  sieb  der  geste 
und  tseten  al  daz  beste. 
Si  buoben  an   ein  grözen 
scbal 
in  der  stat  über  al. 

95  er  erbot  ez  den  gesten  wol 
als  man  lieben  firiunden  sol. 


er  scbuof  in  allen  guot  gemach. 
Walberän  vil  wol  daz  sacb 
daz  im  willic  wsere 
isoo  der  edel  Bemaere. 

da  ze  Bern  den  wlten  sal     80 
den  überbreit  man  über  al 
mit  edlen  teppicben  guot, 
da  die  berren  böcbgemuot 
6  innen  solten  ezzen. 
oucb  wart  nibt  vergezzen , 
mit  guldin  tüecbern  liebtvar 
umbbienc  man  die  wende  gar. 
die  tiscb  man  ribte  dö  wol 

10  als  man  forsten  ribten  sol. 
Man  bat  die  gest  ze  tisebe  gän. 
döne  wart  des  niht  verlän, 
in  becken  von  golde  r6t 
wazzer  man  in  zen  benden  bot. 

15  dö  satzte  man  die  geste  rieh, 
alse  daz  was  billicb. 
oucb  der  kleine  Laurin 
muost  irmorgenstern  sin. 
darnach  hiez  der  von  Bern 

80  ieglicben  sitzen  nach  sin  em. 
die  spis  man  üf  den  tisch  truoc : 
juncherren  die  warn  also  kluoc, 
si  truogen  also  rlcbiu  kleit. 
die  schenken  wären  alle  bereit, 

25  si  schancten  in  den  besten  win 
der  in  allen  landen  moht  gesin. 
des  biete  man  da  guote  stat: 
man  gap  in  sin  aUen  sat 
Dar  nach  von  pusünaeren, 

30  pflfseren  und  pükaeren 
was  da  kurzewile  vil. 


1166  Sit  fehlt  68  dar  auf  75  aylff  76  die  do  mit  Im  warn  komen 
80  hSrt  man  vil  knrczweii  .  83  beleihen  89  daz  die  leut  wem  91  früten 
92  teten  95  enpot  96  tan  schol  97  g^eten  99  sy  im  willigt  warn 

1200  der  vil  3  tebichen        7  lichtfarb        10  rechten  fursten  tan  schol 

12ddne]doch         14  zv  den         15  seczt  '      16  alz         23  reiche         25  schenkten 

29-31  vil  kurczweil  von  pasawnern  pfeiffer  vnd  fidler  paucker  vil 


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WALBERAN 


257 


man  hdrt  ouch  manic  seitenspil 
von  videln,    harpfen,   roten 

klanc. 
man  h6rte  ouch  manic  gaot 
gesanc 
1235  von  gaoten  singaBren. 
daz  si  firoBÜche  wseren, 
des  bat  si  der  wirt  rfche 
mit  zühten  ai  geliche. 
mit  fröudn  vertriben  si  die  naht. 
40  dö  ez  des  morgens  was  be- 
tagt, 81 
der  wirt  kunc  Walberänen  bat 
daz  er  den  tac  blib  in  der  stat: 
'ouch  bitich  iuch,  edler  künic 
rieh, 


daz  ir  die  fürsten  alle  gelich, 
46  die  ir  under  dem  here  hat, 

mit  iu  \kt  riten  in  die  stat.' 
Die  burgaer  willic  täten  daz 

und    schuofen   ez    in   dester 
baz;  82 

wand  si  wol  sähen  dar  an 
50  daz  im  willic  was  der  man. 

dö  huop  mit  fröuden  sich  der 
schal 

in  der  stat  ouch  über  al. 

man  began  aller  fröuden  yil 

mit  so  maneger  hande  spil , 
55  des  man  imer  erdenken  kan. 

mit  meister 


1233.  34  nach  1235.  36      vnd  roten        34  vnd  man        36  frölichen        38  vnd 
mit        40  morgens  wart  tack  der  kunk  walberan  da  lack        41  kunk  walberan 
42  belib        43  euch  edler  kank       45  habt       47  wiUichleich  raten      4S  in  fehlt 
49  wand]  vnd       51  der  hal       54  manigein  hantspil       55  imer  fehlt  =  Laurm  907 


Heldenbuch  L 


17 


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AUMEEKITlir&EI 
I 

ZUM  BITEROLF  UND  DIETLEIB. 


44  stß  lop  wH  in  dem  lande  rert  Ecke  10,  2.  sin  werdekeit  diu  vertentwer  in 
allen  landen  hin  and  her  26,  4.  daz  lop  daz  üz  der  künde  vert  MS,  2, 164«.  .vgl.  IHei-- 
richi  flucht  3288  und  die  anmerkung  dazu, 

52  pris  und  prisen  sind  im  Bit,  und  in  der  Kudrun,  wie  in  den  hößschen  ge- 
dichten,  sehr  häufig  gebraucht.  In  der  Klage  steht  pris  nur  83  und  C  25,  in  den.  .Vi*. 
884,  3.  918,  1.  1247,  4.  2085,  4.  2106,  3.  537,  5  B.  2150,  2  Jh,  t/;i</ unbrtsen  1970, 

3,  das  auch  im  Bit,  5451  vorkommt. 

79  übef  die  nigrdmanzi  vgl,  Frommann  tu  Herb,  552.  Toledo  als  ihrem  sit% 
erwähnen  ausser  ff^olfram  und  Herbort  auch  Heinrich  vom  Türlein  in  der  Krone 
1091  und  der  dichter  der  gtden  frau  2434.  vgl,  JFartburgkr.  107,  7  Siinr,  die  form 
nl|^6manzi  haben  im  reim  JFolfr.  Parz,  453, 17.  617, 12.  (Hacker  290b;  nigrdman- 
zie  reimt  in  der  Krone  1090.  8306.  20404.  Lanz,  5S31.  ohne  reim  steht  diese  form 
in  der  g,  frau  2435  der  von  nifprdmanzie  las. 

120  vgl.  Lachmann  zu  Iwein  2394. 

242  betragen  oiieA  702.  .2877.  4121.  4241.  6263.  in  der  Kudr,  ist  es  sehr  häufig 

4,  4.  34,  4.  428,  4.  535,  2.  575,  4.  602,  4.  661,  4  u,  s.  w,;  in  der  Klage  nur  90;  in 
den  Nib,  A  gar  nicht,  dagegen  m  C  6414  und  2206,  \  in  B^wo  es  ausradiert  ist, 

277  höchgelobt,  im  mhd,  wb,  nur  aus  Pantal,  39  belegt,  steht  auch  Alph,  9,  4. 
17,  1.  319,  2.  Dietrich  u,  s.ges,  (v,  d,  Hagen)  275.  339.  479.  589.  670.  752.  974. 
Neidh.n,Uc.  Dietr,  flucht  Ql^4.  Bob,  iO%l.  MS,  2,209k 

280  des  jach  im  manic  zunge  daz  kiiener  beides  hant  nieman  in  den  striten  als 
volliclichen  trüege  Kudr,  716,  2.  ir  gemeiniu  zange  gap  gelicbe  dd  den  rÄt  Klage 
2038  wo  C  liest  vil  gemeine  ir  aller  zonge.  daz  er  mit  gemeiner  znngen  zno  dem 
besten  ritter  wart  genant  Greg,  1834.- 

299  Kosdras,  dem  geriet  der  valant  daz  er  hiez  wnrken  über  sin  lant  einen  himel 
drin,  vil  gerne  wolt  er  got  sin  kehr,  D,  341,  \lf,  von  Ymelöt  dz'wüester  Babiloige 
erzählt  Buther  2568  her  woide  selve  wesen  got,  was  Wolfram,  im  Parz,  102,  8 
von  Nabchodonosor  berichtet,  vgl,  Massmann  Kaiserchr.  3,  889^.' 

439  die  schwache  form  von  kemenite  wie  hier  im  reim  1880.  Kl.C\\2.  2635. 
nach  der  zweiten  aventiure  reimt  die  starke  form  3356. 4412.  4424.  vgl,  Sommer  zu 
Flore  513.   ohne  reim  steht  das  wort  nur  einmal  im  Bit,  2267,  schwach, 

502  andere  beispiele  dieses  Spruches  sind  gesammelt  von  Haupt  zu  Engelh, 
1005.  zu  MSF,  86, 5.  zeUschr,  13,  328. 

555  vielleicht  war  hier  statt  wart  zu  sehreiben  waere  oder  worde,  und  1046 


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ANMERKUNGEN  ZUM  BITEROLF  UND  DIETLEIB  259 

wnrd;  v^l.  1588  und  Flore  7730.   doch  lassen  sich  wol  die  indicative  rechtfertigen 
tkireh  die  analogie  des  lateinischen  ausdrucks. 

569  sicheteswi  nemen  stehtauch  1148.  3400.  4794.  8819. 

639  er  enthielt  sich  äoe  sinen  danc  unz  im  daz  hiubel  abe  swanc ,  daz  ime  daz 
honbet  bidz  beleip  beispiel  in  Haupts  zeit  sehr,  Ij  375.  vgL  den  beim  her  ime  dorch 
•loch  und  der  hoben  ringe  Eneü  206,  3.  durch  helm'und  durch  hüben  Alph,  302,  1. 
ÄÄI5.4539. 

647  die  ze  arbeite  künden  Kudr.  285,  4.   da  kan  ich  wol  zuo  997,  1 . 

675  vgl  ffaupt  SU  MSF.  4,  10. 

682  vor  iuwer  ist  durch  die  reime  Otackers  98».  336».  407  b.  775h.  gesichert, 
▼or  sin  reimt  im  Bü.  879.  3644.   vor  diu  Ot,  43».  419«.  neben  sin  Bit,  6109.  10421. ' 
Ls,  3,  300.    Ot.  544*.  neben  min  Klage  863.   hinder  mit  dem  genetiv  ist  gr,  4,  802 
Megt^  wo  noch  hinder  din  v.  d,  todes  geh.  809  zuzufügen  ist,  after  mm  hat  die  ge- 
nesisfundgr,  2,72,25  gegen  min  Rulheri^ll.  zwischen  iu  unde  sin Dietr,  flucht 2^01. 

742  koste  auch  837.  2605.  4688.  13187.  Nib,  633,  4.  1219,  4.  1244,  4. 1640, 
4.  779,  4  Jh,  'Kudr.  1216,  4.  kosten  Bü,  774. .  verkosten  5034.  Kudr.  262,  2.  435, 
3.  kosteliche  1104,  4.  kostenliche  Nib.  1755,  6  C  in  der  Klage  kommt  koste  mit 
seinen  ableitungen  nicht  vor,  bei  den  höfischen  dichtem  sehr  häufig, 

790  Iriunt  sol  friunde  bi  gestan  6591.  wan  daz  dicke  geschiht  daz  friunt  friunde 
gestüt  12514.  si  warnt  si  güetliche  sd  friunt  liebe  friunde  tuot  Nib.  971,  4.  si  warte 
nach  den  mdgen  s6  friunt  ndch  friunden  tuot  1654,  2.  swi  sd  friunt  bi  friunde  güet- 
lichen  stÄt  1739,  2.  nie  dienest  wart  sd  guot,  s6  den* ein  friunt  friunde  nach  dem  töde 
tuot  2201,  2.   Sit  friunt  friunde  angestlichen  dienen  sol  Kudr.  1157,  2. 

872  ndtveste  ist  im  Bit.  häufig  gebraucht,  s.  die  stellen  beifT.  Grimm  zu  Athis 
CAl,  wo  noch  vers  10464.  12320  xugefägt  werden  können,  in  Nib,  und  Kl.  steht 
das  wort  nicht,  in  der  Kudr.  nur  621,  1. 

900  getelinc  auch  8728  und  mit  dem  epitheton  kü'ene  verbunden  5696.  6309. 
9095.  Klagt  590.  Rul,  203,  9.  besonders  beliebt  ist  das  wort  bei  Neidhart  und 
seinen  nachahmem. 

997  scHart  ist  sehr  oft  im  Bü,  H49.  2909.  3730.  5237.  6388.  u,  s,  w,,  in  der 
Klage  708.  1615. 

1063  der  wigant  liez  üf  sich  stechen  als  .ein  want  Or,  1072.  ich  wil  mich  an  im 
rechen  und  wer  er  ein  Steines  want  Rosengarten  D  1938. 

1072  ziln  auch  6516,  das  subst.  zil  3387.  6134.  731 L  9528.  12426.  13490. 
Kl,  638.  die  Kudr.  hat  nur  Äne  zil  1429,  2.  in  den  Nib.  und  in  der  Klage  finden  sich 
beide  wÖrteTy  die  bei  den  höfischen  dichtem,  zumal  bei  Wolfram,  beliebt  sind,  nicht. 

1082  vgl.  Lachmann  zu  Nib.  1294,  3. 

1086  d4  von  vil  manege  wunden  wit  sider  wart  gehouwen  Kl,  656,  wozu  Lach- 
mann  unsere  stelle  anführt, 

1156  von  fremder  vische  hinten  bezoc  wol  getAn  Nib.  354,  1  und  anm.  an  den 
liebten  pfellen  von  maneger  vische  hnt  bezöge  waren  drunder  Kudr,  1327,  1.  n&ch 
der  phelle  maze  die  man  ze  hqve  truoc,  bezöge  vil  riebe,  der  gap  man  da  genuoc 
302,  1. 

1158  über  den  tempuswechsel  s.  Lachmann  zur  Klage  797.  vgl.  Haupt  zu  Erec 
6779. 

1161  ^  Schreibung  der  hs,  Azzabß  ist  hier  und  Kudr.'\Q9G,  2  von  MiUlenho/f 
ebd,  zur  Kudr,  s.  10b  in  Alzab^  geändert  nach  Kudr.  579,  1 .  673, 2.'  auch  im  Morolt 
3911  wird  ein  Elsabe  erwähnt, 

1186  vgl.gr.4,l\. 

11* 


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260  ANMERKUNGEN 

1194  einem  zno  sprechen  ist  im  letzten  drittel  des  Bü,  memUeh  häufig  i  8274. 
8373.  8506.  9297  u.  ö.  auch  in  der  Kudr.  ist  es  wie  in  den  gedickten  des  zwölften 
jahrh.  nicht  selten:  149,  1.  438,  1.  779,  1.  1052,  1  u.  s.  w,  in  der  Klage  steht  et 
nur  ein  mal,  1247;  m  den  Nib.  fehlt  es  ganz. 

1 195  tinrlich  ist  in  der  zweiten  hälfte  des  Bit.  sehr  oft  beiwort  der  hdden 
5647.  5666.  5764.  6066.  7222.  7670  w.  s.w.  in  den  Nib.  seltener  619,  1.  858,  3. 
1745,  3.  189,  4J.  1844,  2C,  in  der  Klage  kommt  es  nicht  vor,  in  der  Kudr.  nur 
1346,  3.  so  häufig  das  beiwort  in  den  gedichten  des  zwölften  jahrh.  ist,  so  ängst- 
lich meiden  es  die  höfischen  dichter.  Ulrich  im  Lanz.,  der  so  viel  mit  der  spräche  det 
alten  volksepos  gemein  hat,  braucht  es  iS12.  1903.  2631.  3361.  6613.  8420. 

1197  sich  arbeiten  steht  auch  6919.  7033,  sinen  lip  arbeiten  13064.  mehrfach 
gebraucht  ist  das  verbum  im  Parz.  und  im  Bari.  s.  mhd,  wb.  1 ,  54. 

1208  die  angäbe  unter  dem  text  ist  zu  berichtigen,  die  hs.  hat  langer  488.  3981. 
5268.  9784. 

1246  s.  Haupt  zu  Neidh.  62,  20  und  zeäschr.  13,  178.  in  der  Klage  ist  der 
Übergang  aus  indireeter  rede  in  directe  679.  1886  und  C  3678,  im  Bit.  sehr  oft. 

1339  das  in  ist  hier  wie  Kudr.  942,  3  vor  herverten  zu  streichen,  vgl.  Bit.  340. 
in  die  hervart  riten  steht  vers  10302. 

1358  vgl.  3398  und  Nib.  1690,  4  swer  sin  vater  wiere,  er  mac  wol  sin  ein 
recke  gnot 

1413  des  muotes  anverdrozzen  Kl.  542.  die  jnngpen  beide  w&ren  nnverdrozzen 
Kudr.  356,  4.  dem  beide  nnv.  Parz.  276,  28.  der  ritter  unv.  Ls.\,\\l.  si  w&rcn 
anverdrozzen,  die  beide  zno  ir  bant  Alph.  327,  2.   vgl.  Dietr.  flucht  142.  7596. 

1478  beneben  Kl.  863  BCDG.  Nib.  2095,  4  B.  vgl  fT.  Grimm  Athis  s.  364. 

1544  s.  Sommer  zu  Flore  564. 

1578  übele  nAcbgebure  auch  10008.  Kudr.  728,  4.  Herwic  ist  ein  übel  nAcfage- 
bdre  650,  4.  Heinrich  von  Feld,  sagt  vom  Cerberus  ber  is  ein  nbil  nÄcbgebdr  En. 
98, 12.  —  berter  nächgebdr  Parz.  56,  4  und  daraus  entlehnt  im  ß^ig.  9418. 

1590  Hftwart  and  Irinc.  den  recken  wftrn  iria  dinc  von  gprdzen  schulden  also 
komen  Kl.  190. 

1595^.  2,  526  schreibt  lazsteine,  ebenso  EttmiiUer  in  der  Eneü  190,  26  nach 
zwei  hss.;  an  unserer  stelle  wie  in  der  Kudr.  790,  4.  1454,  4  bietet  die  hs.  lassteine, 
das  gr.  1^,  409.  416.  3,  517  anm.  aus  last  erklärt  wird,  schon  v.  d.  Hagen  hatte 
otf/^  laststein  bei  Luther  Sacharja  12,  3  hingewiesen. 

1601  helmvaz  12676.  Nib.  Uli,  2.  2216^  3.  ~  erdcBzet,  das  ich  ebenso  wie  die 
Verbesserung  des  vorigen  verses  Müüenhoffs  gütiger  hüfe  danke,  ist  im  mhd.  wb. 
nicht  belegt;  doch  wird  dadurch  die  Sicherheit  der  Verbesserung  nicht  vermindert. 

1614  ze  glonbe  sagen  Lanz.  3851.  Dietr.  flucht  9672. 

1624  verch  steht  nicht  im  EU.,  aber  Kl.  1138.  Nib.  2147,  3.  Kudr.  674,  4. 
verchT^-unt  ausser  unserer  stelle  Kl.  791.  Nib.  238,  2.  933,  2.  937, 1.  verchtief  i?Ä. 
10565.  A7.  C623.  iVtd.  2071,  1.  AWr.  1352,  1.  verchs^r  2?tf.  3726,  verchgrimme 
Nib.  1902,  2.  verchsippe  Bä.  9958.  verchmic  Kl.  1668.  verobslac  Kudr.  519, 1. 
verchbluot  Nib.  2247,  2.  Kudr.  500,  4.  verchwande  Bü.  6534.  10740.  Kl.  601. 
927.  Nib.  1796,3.  2203,  3  2?Ö/A.  Ätf<fr.  195,  4.  890,2.  1384,4.  1537,  3.  — ft« 
den  höfischen  dichtem  wird  verch  mit  seinen  compositis  selten  gefunden:  Hartnumn 
hat  verch  im  [wein  7234.  7785,  verchwant  im  Erec  6134;  Gott fried  hat  nur  verch- 
wande Trist.  237, 17.  fTolfram  allein  braucht  verch  sehr  oft,  verchsippe tm  ^A.  1 66, 9. 

1653  vil  maneger  maoter  kinde  ist  zno  dem  tdde  albie  gedlht  9720.  viele  stellen 
aus  höfischen  dichtem  geben  gr.  4,  839  und  mhd.  wb.  \,  344*. 


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ZUM  BITEROLF  UND  DIETLEIB  261 

1875  mit  gesUckten  eideD  luä  die  hs.der  Kudr.  286,  4. 

1903  der  vers  ist  nach  MüUenhoffs  Vermutung  etwa  so  aus  der  hs.  herzustellen 
wer  mae  mir  itewizen  daz? 

1967  dee^Dheit  steht  im  Bit,  öfter,  s.  fT.  Grimm  zu  AthU  F  111.  das  wort 
wird  bei  höfischen  dichtem,  auch  in  der  Klage  und  in  der  Kudr.,  nicht  gefunden;  in 
daiNib,  nur  107,  1. 

2006  nur  üi  der  interpolierten  steile  10664  findet  sich  noch  eine  solche  beruf ung 
mf  den  ersten  Schreiber  des  msres.  wan  si  an  geschriben  sint  Kl.  1099.  ein  mere 
ist  ^ot  ze  ftduribeii  an  HelbL  13,  1,  vgl.  Kudr.  916,  2. 

2016  den  h  üfen  regenbogen  mit  froiden  was  geboawen  Kl.  1095.  vgl.  W.  Grimm 
SU  Freidank  1^  10. 

2139  ^  fechtkunst  in  Irland  wird  auch  Kudr.  357, 2  erwähnt,  vgl.  Müüenhoff 
eiul.  s.  105. 

2165  vgl.  die  anrede  Dietrichs  an  ß^olfharts  schwert  Kl.  847  f. 

2167  ir  wart  eriteniawet  daz  ir  vil  grcezliche  klagen  Nib.  1162,  4,  wo  die  vor- 
rianten  zu  vergleichen  sind. 

2180  dri  stunde  ist  zuzufügen  in  der  aam.  zur  KL  598.  m  der  cäsur  steht  dn 
Stande  Kudr.  1020,  2. 

2223  pUn  steht  auch  2323.  2457;  es  fehU  in  den  Nib.  und  in  der  Klage,  auch 
in  Hartmanns  werken,  in  der  Kudr.  kommt  es  vor  411,1.  1096,  2.  1569, 2.  fTolfram 
und  fFimt  gebrauchen  das  wort  mit  Vorliebe. 

2259  babedanc  das  auch  3808  vorkommt  ist  sonst  fast  nur  aus  den  nännestn- 
gern  belegt  und  zeigt  den  einfluss  der  minnepoesie  auf  den  dichter  des  Biterolf.  er 
tritt  auch  sonst  hervor,  besonders  in  der  art  wie  die  höfische  Verehrung  der  frauen 
in  den  gang  der  erzähhing  eingreift:  als  Rüdeger  alle  gaben  in  Worms  verschmäht, 
gibt  ihm  Gemot  als  die  höchste  gäbe  die  erlaubnis,  die  königinnen  zu  begrüssen 
6751.  Rüdeger  trägt  dann  auf  Brünhilds  geheiss,  als  der  eigentliche  kämpf  vor- 
über ist,  die  geschenkte  fahne  im  kämpf  gegen  die  besten  helden  der  Burgonden  an 
(Ue  mauer,  um  nicht  all  seine  ehre  einzubüssen  7516/1  11493.  11529.  aber  auch 
noe^  manche  einzelne  stellen  heben  die  minne  hervor  572.  2063.  6884.  12474.  12495. 

2303  tosenvar  auch  9843.  tnsenvddi  Lanz.  4753.  die  adj'eetiva  auf  var  sind 
im  Bü.  sehr  häufig-,  rdsenvar  1305.  blaotvar  2863.  2920.  3069.  8845.  10504. 
12227.  12242.  spiegelvar  2823.  goltvar  3271.  stnrmvar  4087.  blaomenvar  4666. 
silbervar  6704.  Msnrvar  7084.  blAvar  9792.  fiawervar  10260.  nebelvar  10350. 
stritvar  10316.  looc var  10384.  mozyar  10610.  barnascbvar  12412.  v^/.  nAcb  siner 
•hte  gevar  7477.  daz  er  einen  beim  rAt  foorte  von  leibtem  golde  var  8686.  die 
Klage  C  hat  missevar  3098.  blaotvar  3359. 

2309  ein  fanlft  von  liehtem  pfelle  ob  siner  varwe  lac  Nib.  1640,  1. 

2331  vil  manegen  grdzen  bmstslae  sluogen  in  diu  werden  wip  Kl.  439.  mit  ir 
banden  manegen  slac  diu  frouwe  zuo  ir  brasten  sluoc  Bit,  1486. 

2347  sine  weiten  nibt  daz  ir  leit  dem  golde  gezseme  Kl.  1 135.  war  zao  solte  mir 
der  lip,  zepter,  oder  krdne  din  mir  £  vil  scb6ne  stuont  in  allen  minen  tagen?  die  en- 
wil  idi  nimmer  getragen  Kl.  1235. 

2348  dieselbe  personification  der  ungenAde  Kl.  1080  ir  bet  der  ungendden  vär 
ober  bant  gewannen,   vgl.  Benecke  zu  Iw.  646. 

2427  eine  gmobe  siben  sperscbefte  wit  Kl.  1200.  zweir  sperscbef  twas  diu  lenge 
lanz.  4870.   vgl.  Erec  2802  und  mhd.  wb.  2,  2,  75«. 

2444  wsren  indicativ  wie  wspren  A7.  221.   wahret  Parz.  166,  7.  teten  17,  3. 


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262  ANMERKUNGEN 

82,  5.  —  das  synnewar  der  hs,  versuchte  Schmeüer  int  bair.  toorterh,  4, 124  ttu  er- 
klären.  zu  sinne  bar  vgl.  sinn^s  fri  2948. 

2486  die  boesen  hazzent  ie  die  fromen  Lanz.  7806.  den  frumen  hazzent  ie  die 
za^en  7.   vgl,  Pilatus  297. 

2545  vgl.  Er.  S2\, 

2758  straze  schwach  decUniert  steht  noch  im  verse  2743.  Sill'^die  starke  form 
reimt  10655.  Kl.  1360.  \3U;  ohne  reim  BU. '921.  2376.  vgl.  Sommer  zu  Flore  2961. 

2784  vole  m  der  hedeutung  streitross  gehört  dem  volksepos.  im  Bit.  steht  es 
noch  3130-,  m  der  Kudr.  U08,  4.  andere  beispiele  sind  Ruland  166,  4.  Alex.  2877 
JF.  Sigenot  2.  15.  fTolfdietr.  B  312.  313.  316.  m  den  Nib.  kommt  es  nicht  vor; 
die  höfischen  dichter  meiden  es,  doch  hat  es  Wolfram  im  Parz.  379,  28.  546,  2. 

2785  priieven  ist  im  EU.  nicht  selten:  4902.  6569.  7233.  8393.  89U5.  9831. 
11886,  13470.  auch  die  Klage  hat  es  dreimal:  du  siz  brüefen  be^an  131.  daz  leit 
und  den  un^emach  bet  gpepruoft  ir  selber  munt  255.  da  von  sich  prüefen  began  vil 
maneges  ^oten  beides  not  18.  ausserdem  geben  die  Varianten  daz  maere  priieven 
statt  brieven  2154  ttne  Nib.  2170,  2.  ebenso  wird  das  wort  in  der  Kudrun  gebraucht: 
daz  künden  wol  g^epriieven  des  küneges  trnhsszen  node  schenken  38,  4.  daz  ritter 
priieven  solden  mit  werken  und  mit  banden  163,  3.  den  krach  von  manegem  Schafte 
pmovte  vor  den  tischen  ir  gesinde  182,  4.  wir  suln  in  Normandin  priieven  herverte 
739,  2.  so  prüevet  ir  in  selben  maneger  hande  spil  1653,  2.  dass  priieven  in  den  Ntb. 
nur  viermal  (65,  3.  263,  4.  341,  7.  348, 18)  und  zwar  nur  in  der  bedeutung  'Uefem, 
fertigen'  vorkommt ,  ist  im  mhd.  wb.  2,  537»  angegeben,  falsch  (d>er  wird  dort  be- 
hauptet dass  Uartmann  priieven  nicht  gebrauche,  für  den  Iwein  ist  dies,  wie  mdm 
aus  Beneckes  Wörterbuch  leicht  ersehen  kann,  richtig:  auch  für  die  übrigen  gediehte 
bü  auf  den  Erec,  der  priieven  ziemlich  oft  hat:  1953.  2284.  2320.  5235.  7373. 
7490.  7535.  m  älteren  gediehten  des  zwölften  Jahrh.  wird  sich  das  wort  kaum  nach- 
weisen lassen:  in  der  kaiserchronik  und  im  Ruland  fehlt  es;  Heinr.  von  Feld,  hat 
es  nur  in  einem  Uede  MSF.  61,  31. 

2787  ze  konfen  gern  auch  7065.  7503.  iVtft..l640,  4.  einem  ze  koufen  geben 
Greg.  2341.  Dietr.  flucht  7062. 

2789  s.  Haupt  zu  Neidh.  74,  11  u^o  sich  noch  zufügen  lassen  frolt  begnnde  rüe- 
fen  über  Schildes  rant  Kudr.  831,  1.  über  des  Schildes  rant  er  sprach  Erec  802.  der 
tinre  degea  Rdlant  rief  über  schHdes  rant  Rul.  221,  18.  her  Dietrich  rief  vil  s^re 
über  Schildes  rant  Rab,  924.  auch  in  anderer  verbitidung  wird  über  Schildes  rant  im 
BU.  öfter  gebraucht  \{S2\%.\^lll.\m^\.  über  rant  925.  3641. 10474.  Ättrfr.7I2, 1. 

2879  vgl.  J.  Grimm  kl.  sehrißen  1,  322. 

2953  enblanden  auch  9120.  1 1354.  es  fehlt  in  den  Nib.  und  in  der  Kl.  A;  Kudr. 
und  Kl.  C  haben  es  Je  ein  mal:  der  künec  von  Mdrlanden  n^ch  vil  h6her  minne  liez 
imz  alsd  sere  enblanden  Kudr,  718,  4.  man  sach  —  den  j&mer  vaste  enblanden  den 
OQgen  undder  wajte  KL  C  3760.- 

29!i5  s.  Müllenhoff  und  Scherer  denkmaler  s.  285. 

3087  geoozzen  stan  habe  ich  sonst  nicht  gefunden,  wahf^nd  »um  $enozzen  gan, 
varn  allenthalben  liest,  ich  glaubte  aber  die  lesart  der  hs.  unverändert  behalten  su 
müssen. 

31 15  ein  hAs  bi  Ungermarke  stat:  Puten  noch  den  namen  hat  ^.1113.  zwischen 
Tuonowe  unt  dem  In  noch  ein  altin  burc  stat:  Pazzowe  den  namen  hat  1645,  i&o«tf 
Lachmann  unsere  stelle  verglich. 

3121  diese  stelle  ist  den  von  fTaekemagel  in  Haupts  xeitsehr.  6,  266  über  den 
fränkischen  toem  gesammelten  zuzufügen. 


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ZUM  BITEROLP  UND  DIETLEIB  263 

3129  «m  beispiel  fUr  garten  mü  dem  aoeusatw  gibt  gr.  4,  639  atu  Otfri^d, 
wtkd.  beispüle  sind  Or.  981.  ^olfd,  B  563.  Dietrich  u.  s,  ges.  44.  92.  103,  und 
wie  hier  durch  den  reim  gesichert  IHetr.  flucht  3227.  9133.  Hob,  505.  593  und  in 
der  Riedegger  4r.  371.  «u  vergleichen  ist  Bit,  3232  diu  ros  wol  fiietern. 

3153  Franmumn  m  Herb,  15273  handelt  über  die  friedenszeichen  bei  mhd. 
dickiem,  kasMufilgen  lassen  sich  eines  lörbonmes  zwi  hier  und  9933.  ein  sparwnre 
8369.  ein  seluift  ane  sper  5954.  6677.  ein  olizwi  Anno  309.  ein  ölbonmes  ris  Lan*, 
13SÖ.   die  fmger  soll  der  herM  tu  diesem  wweeke  außeben  OL  232  «. 

3161  der  gäsi  sbl  wesen  frii<ge  MSF.  27,  7  und  anm, 

3229  sonderbÄr,  dessen  erklärungsversuohe  im  mhd.  wb,  1,  87  Musammenge- 
stellt  sind,  scheint  sich  besonders  in  österreichischen  gedickten  xu  finden:  Kudr,  84, 
4.  iV0td%.  94,  26.  (i^.  i?.  95,  3.  £^r. /'l^8tt0lldleff«MO8, 27. 297,29.  315,6.  Otackmr 
619«.  717«.  778b.  779b.  Dietr,  u.  s.  ges.  782.  837.  Dietr,  flucht  snnderbAr: 
wir  1929.  snnderbsre:  msre  3946.  6602.  m  der  Rabenschlacht  sanderbcsre  sehr 
ofty  snnderbare  :  j4re  1099.  sunderbib' :  wAr  523.  674.  920.  vgl,  Koberstem  quae^ 
stiones  Suchenwirtianae  «.13  arim,  und  s,  21  anm,  40, 

3265  er  (VÄsolt)  traoc  onch  hir  alsam  ein  wip  Ecke  165,  11. 

3279  daz  sd  hdher  wünsche  maneger  wart  verlorn  Nib.  299,  3.  vgl,  295,  1. 

3364  lebt  ieman  übermiieter,  des  enwas  niht  n6t,  danne  were  Sifrit  and  die  sine 
naii  Nib.  69,  2.  unn6t  auek  BU,  13426.  «udr,  122,  1. 

3453  Sigehdr  der  frje  auch  4945.  7637.  Walber  der  frie  Kl,  C332  (W.  der  edel- 
frie  .d  178).  Lodewic  der  frie  Kudr,  956, 1.  MüUenhoff  eud,  mr  Kudr.  s,  21  anm, 

3600  toumen  auch  11101.  11331.  Kl,  C2225.  das  Substantiv  toam  üt  im  mhd, 
wb.Z,mbelegt,uw  aus  der  Krone  sich  mfUgenlassenQQS2,9U\,\2iQl,l2b22,iAm, 

3619  d6  sÄbens  in  dem  schiffe  riechen  daz  bluot  Nib,  1506,  2. 

3702  die  ausdrücke  ande  sin  und  sinen  anden  rechen  sind  im  Bit,  sehr  häufig 
4316.  4834.  6482.  8340.  9152.  9280  u,  s,  w,;  noch  häufiger  in  der  Kudr,  wo  auch 
die  Verbindungen  den  anden  büezen  473, 4.  der  ande  verendet  sich  663, 4.  ande  wer- 
den 446,  4.  anden  taon  311,  4.  776,  2.  9^8,  4  vorkommen,  die  Klage  hat  ande  sin 
2007.  sinen  anden  rechen  630.  1912.  1980,  C1336.  sinen  anden  klagen  lb36.  m 
den  Nib.  kommt  nur  das  verbum  anden  vor  1538, 3.  in  gedickten  des  zwölften  jahrh, 
sehr  häufig,  wurde  ande  im  dreizehnten  von  manchen  dichtem  gemieden  i  Hartmann 
9,  b.  hat  nur  im  ^.  bßchl,  1760  sd  ist  mir  ande. 

3777  sol  man  onch  die  begraben  die  uns  den  schaden  titen  oder  sol  man  si  die 
rabeo  and  die  wilden  wolve  df  dem  werde  Uzen  niezenT  Kudr,  911, 1.  vgl,imRtdand 
dtnen  betich  gibe  ich  den  himelvogelen  143,  29.  dinen  botich  wirfe  ich  den  vogelen 
149,  11.  nat  bevelhent  uns  der  erden,  wime  Scalen  den  vogelen  niht  ze  teile  werden 
214,  24.  din  botech  ich  den  vogelen  lege  290,  23  und  die  zahlreichen  stellen  die 
J,  Grimm  zu  Andr,  und  El,  XXVII  und  kl,  sckriften  2,  212  anm,  gesammelt  hat, 

3822  der  schwache  plural  miigen  (gr.  X,  1078)  steht  Nib,  289, 1.  1076, 1.  Kudr. 
4,  3.  507,' 3.  602,  3.  706,  3.  799,4.  1063,3.  Neidh.  241,4.  Servatius  in  Haupts 
zeitschr,  b,  no.  149.  170. 

3910  derselbe  gegensatz  zwischen  Are  und  gemach,  der  bei  höfischen  dichtern 
tehr  beliebt  üt  {s,  Sommer  zu  Flore  38),  auch  4042.  8173. 

3964  der  fehler  der  hs.  ist  zu  verbessern  nach  Nib.  Ib34,  3  si  beten  managen 
kneht  die  in  ze  dienste'wdren  mit  allem  vlize  gereht.  vgl,  auch  100,  2  aller  bände 
dinge  was  er  im  gereht. 

3973  vfie  hier  am  schluss  einer  aventiure  heisst  es  in  der  Kudr,  8o9, 1  wie  si 
na  geföeren,  wer  mühte  in  daz  sagen  V  dass  am  an  fang  einer  neuen  aventiure  der 


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264  ANMERKUNGEN 

Übergang  mit  bestimmten  worten  bezeichnet  wird,  ist  öfter  im  Bit.  von  dem  ich  ia  wfl 
na  sagpeo  1989.  dise  rede  sul  wir  beliben  lln,  swaz  si  taon  od  hau  getin,  und  sa^n 
ein  ander  ma;re  4067f.  {ogl.  damit  1737.)  nn  wil  ich  inch  beeren  lan  7573.  nn  beert 
von  den  von  Binnen  lant  9685.  m  den  fünf  aventiuren  der  Klage  findet  sieh  kein 
solcher  anfange  doch  hat  A  1762  die  rede  laze  wir  nn  sin  (m  C  nicht),  sehr  häufig 
ist  der  an  fang  einer  aventiure  bezeichnet  in  der  Rudrun:  nn  Uzen  wir  beliben  wie 
—  67.  630.  951.  1071.  nn  lazen  disiu  m»re  563.  nn  swigen  wir  der  degpene.  ich 
wil  iuch  lan  vernemen  —  1165.  nn  beeren  wir  ein  miere,  des  bah  wir  niht  ver- 
nomen  1335.  (vgl.  mitten  in  der  av.  1427, 1  nn  Uze  wir  si  mnoten  undm  der  letzten 
Strophe  der  av.  1695,  1  ir  vart  wir  lan  beliben  and  wellen  ahten  daz  — ).  auch  in 
den  Nib.  findet  sich  ähnliches  am  anfang  der  aventiuren  nu  nähent  fremdin  mnre 
138,  1  (auch  der  anfang  des  zweiten  Uedes).  iteninwin  miere  sich  bnoben  über  Rin 
324,  1.  alle  ir  nnmnoze  die  lizen  wir  na  sin  and  sagen  —  721, 1.  die  boten  lAzen 
riten:  wir  snin  in  tuon  bekant  wie  —  1280, 1.  nu  lazen  wir  beliben  swie  si  gebaren 
hie  1446,  1.  in  solhen  unmnozen  saln  wir  die  fronwen  lan  1595, 1  (wo  in  C  die  neue 
avent.  beginnt). 

4031  den  häufigen  gebrauch  des  plurats  von  pflege  teiU  der  dichter  des  Bit., 
dessen  stellen  vollständig  gesammelt  sind  im  mhd.  wb.  2, 504  *,  mä  Dietr.  flucht  und 
Bab.  die  Nib.  bieten  nur  ein  beisfiel  die  fürsten  betens  in  ir  pflegen  4,  4.  von  höfi- 
schen gedickten  gehört  hierher  Flore  1612.  2^)21.  phlege  im  singularis  steht  Bit, 
7991.  12871.  Flore  ^lb\. 

4045  Gnntbdr  mit  den  sinen  waere  mir  gestanden  mit  willigen  handen  alles  des 
ich  wolde  Kl.  469. 

4055  berge  röt  von  liebtem  golde  gar  gnot  4990.  and  wnre  ein  berc  golt,  den 
nffime  ich  niht  dar  umbe  Kudr.  492,  2.  waz  solde  mir  ein  galdin  berc,  des  ich  genie- 
zen  mohte  niht?  fFinsbekin  10,  3.  w4ren  die  berge  alle  galdin,  daz  nemohte  in 
vrnme  sin  Bul.  12,  6. 

4083  dd  wehselten  si  dicke  die  frinntlichen  blicke  Erec  1489. 

4165  gesipter  frinnde  deheinen  Kudr.  1382,  3.   sippefrinnt  Bit,  3322. 

4190  nrborn  ein  liebUngswort  Wolframs,  das  aber  bei  fFimt  nicht  vorkommt, 
ist  im  mhd.  wb.  1,  152«  auch  aus  Athis  A  167.  A  *  124  und  Herbort  4674  be- 
legt, im  Bit.  steht  wie  hier  sinen  lip  nrborn  71 14.  sich  a.  13038.  Nib.  und  Klage 
haben  das  wort  nicht,  aber  die  Kudrun  öfter  \  Hagene  der  kiiene  arborte  (so  besserte 
Haupt  das  erpot  der  hs.)  sinen  namen  vliziclichen  168,  4.  die  Herwiges  man  die  nr- 
bomt  sere  die  gäbe  mit  ir  libe  679,  3.  mit  ungefuegem  dienste  urborten  si  ir  hant 
872,  1.  Hartmann  hat  im  Erec  georbort  sper  ande  swert  2529.  er  nrbort  sich  s^re 
2583.  ritterschaft  nrborn  2725.  7255.  in  den  andern  gedickten  aber  gebraucht  er 
das  wort  nicht. 

4335  wine  das  im  drevsehnten  Jahrh.  veraltete,  steht  im  Bit.  noch  6847  Sifirides 
win:  sin,  in  der  Kudrun  802, 1  des  wirtes  wine,  in  der  Kl.  nicht,  die  stellen  der  Nib. 
sind  vollständig  gegeben  im  mhd.  wb.  3,  704».  von  höfischen  dichtem  hat  es  Wol- 
fram im  Parz.  228,  6. 

4336  gezogenliche  üt  sehr  beliebt  im  Bä.  3360.  4361.  4486.  6398.  6590.  6896. 
7910.  12664.  13156  (ohne  reim  ausser  unserer  stelle  nur  5442.  6841.)  und  in  der 
Kudrun  120,2.  153,2.  335,1.  438,2.  768,1.  815,2.  947,2.  1300,2.  1486,3. 
in  den  Nib.  kommt  es  auch  öfter  vor:  298,  3B.  545, 1.  1037,  1.  1379,  1.  1643,  2. 
168S,  3.  1054,  2  6';  m  der  Klage  aber  nicht,  vgl.  noch  mit  gezogenbeite  Kudr.  1315, 
3.   durch  gezogenheit  Bit.  3340. 

4i65  vne  hier  die  hs.  Hünen  gibt  statt  hinnen,  das  vom  reime  verlangt  wird,  so 


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ZUM  ßlTEROLF  UND  DIETLEIB  265 

differiertn  m  diesen  beiden  wetten  aueh  die  k$s,  A  und  Cin  den  IVib.  1213,  4  und 
1421,  4. 

4568  swelhes  ir  eines  hant  mir  verrücke  minen  haot  9458.  sd  wirt  hie  helme- 
vaz  verrücket  mit  den  swerten  IVib.  1777,  2. 

4572  hochvertiger  site  auch  5788.  9208.  10098.  11696.  h.  niaot  9487.  in  vil 
hochverten  siten  Nib,  670,  4.  1828,  4.  mit  vil  h.  s.  1819,  4.  in  h6chverten  sit  Kudr, 
722,  2.    vf^L  hdchvertic  von  kelden  Kudr.  196,  2.  387,  3.  Nib.  54,  4. 

4578  mnotcn  ai/cA  5742.  6063.  8691.  11902.  13050.  13235.  ebenso  ist  es  in 
der  Kudrun  häufig  133,  2.  134,  1.  245,  4.  422,  4.  423,  1.  460,  4.  580,  4  u.  s.  w. 
in  den  Nib.  nur  2278,  1  loo  C7  gewshent  hat. 

4784  vffl.  13325.  diu  Etzelen  herschaft  witen  was  erkant  Nib.  1274,  1.  dia 
Etzelen  herschaft  si  vridetc  uf  allen  wegen  1434,  1.  vg^l.  1369,  3.  swer  in  in  Beiren 
«iderreit,  von  den  wart  in  niht  getan  (daz  muost  man  durch  ir  herren  Ikn)  Kl.  1744. 
HS.  139. 

4790  f.  ein  teil  man  si  bekande  bi  dem  ir  gewande:  daz  was  spnhe  gesniten  nach 
den  ir  hiunischen  siten  Kl.  1764/*.  vgl.  Nib.  1120,  3.  Bü.  13436. 

4815  starkiu  m«re  ist  formelhaft  und  findet  sieh  aueh  Kl.  C  1334.  Nib.  146,  4. 
1272,  4.  1888,  8  C.  Kudr.  57,  4.  189,  3.  199,  2.  428,  1.  Servat.  459.  ktndh.  90, 44. 
Eneä  66,  13.  235.  36.  312,  29.  starkiu  niumare  Ruther  2602.  Rul.  5,  30  womü  su 
vergleichen  ist  grdziu  niumÄre  Rul.  252,  31.  sehr  oft  steht  starkiu  msre  in  Dietr. 
flucht  undRab.'^  diu  starken  niuwen  mwre  fl.  3.  3004.  5980.  Ridf.  262. 

4820  von  Etzeln  und  sinen  künden  6669.  daz  was  ir  künden  bestin  ougenweide 
Kudr.  1581,  4.  den  sinen  chuuden  er  räch  exod.  fundgr.  2,  88,  40.  zeime  sinem 
koaden  Lanz.  2844.  min  herre  und  sine  künden  Ecke  214,  10. 

5078  der  Singular  in  der  bekannten  epischen  formel  die  gr.  4,  727*  belegt  ist 
und  im  Bit.  nur  hier,  in  der.  Kl.  672.  932  vorkommty  findet  sich  seltener  als  der  pbi- 
ral.  beiepiele  des  sing,  sind  ein  helt  zer  hant:  Nib.  1458,  1.  ein  helt  ze  siner  hande 
Kudr.  475,  4.  ein  degen  raaere  ze  siner  hande  574,  4.  ein  helt  zer  hande  675,  2.  ein 
käener  helt  ze  siner  hande  1433,  4.  in  den  stellen  der  Kudrun  setzte  Vollmer  ohne 
not  den  plural;  ihm  folgt  darin  'gestiäst  auf  die  zahlreichen  andern  stellen '  Bartsch 
in  der  Germ.  10,  5S.  ein  helt  zc  siner  hant:  vant  fß^ig.  7534.  recken  zuo  ir  hant: 
wigant  IHetr.  flucht  9303.  die  beide  zuo  ir  hant:  laut  Mph.  327,  2. 

5176  unsorclicbe  Nib.  429,  8^/.  1934,  4  J%.  sorclichen  Bü.  7162.  Nib.  428,  4. 
777,  4.  1029,  4.  1919,  4  D.  Kudr.  169,  4.  254,  4.  278,  3.  1504,  3.  das  a^'ectivum 
sorcUch  Nib.  1967,  2. 

5209  mit  stilherten  spangen  Nib.  414,  3.  flinsherte  ringe  Kl.  590.  durch  flins- 
herten  keimen  Nib.  2156,  2. 

5261  vgl.  Haupt  zu  MSF.  16,  14. 

5325  s.  Haupts  zeüschr.  12,  381.  13,  326. 

5401  der  künic  ilte  starke  beidin  naht  unde  tac,  hei  wie  lutzel  ruowe  er  phlac 
kehr.  D.  484,  12.  er.  streich  naht  unde  tac,  deheiner  ruowe  er  drunder  phlac  Dietr. 
flucht  5627. 

5412  des  küneges  schaffsre  iVt^.  526,  8  BJh.  (ambetinte  C).  die  Hilden  schaf- 
füre  Kudr.  764,  2. 

5509  loben  le  auch  8477.  Nib.  1618,  4.  daneben  steht  im  Bit.  die  gewöhn^ 
liehe  construction  von  loben  mit  dem  blossen  infinäiv  8345.  10803. 

5783  den  heres  brant  fneren  6444.  86  michil  wart  der  herebraat  Anno  bei 
ff^ackemagel  altd.  leseb.  zweite  ausg,  183,  12. 

5801  vgl.  733.  5396.  spannet  üf,  ir  knehte,  die  hätten  an  daz  velt  Nib.  1599, 4. 


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266  ANMERKUNGEN 

41«  fs&ijAX  vn4  ooch  die  hütteo  spiea  »in  an  das  gras  1455,  1.  dA  fach  »an  nf  ge- 
spannen  hätten  und  gezelt  1244,  2.  di  wurden  nf  gespannen  hotten  nnde  rieh  gezelt 
1569, 4.  si  heten  nf  gespannen  vü  manie  hdrlich  geielt  1657,  4/A.  dd  sach  man  of 
den  griezen  manege  hätten  spannen  Kudr.  980,  3. 

5871  an  tragen  m,  907,  1010.  2016.  Nib.  816,  2.  819,  2.  824,  3.  1047,  1. 
1056,  1.  n50,  3.  1617,  3.  1163,  2  C. 

5943  wnnne  ane  miLze  mit  frenden  oberfcraft  N(b.  269,  2.  vgl  oberkraft  m  «t- 
derer  Verbindung  Bä.  2645.  ^^^.  1 II ,  3. 

6016 f.  e5eii#o  vrie  hier  räth  Ortwin  Nib.  82/1  dem  könige,  Hagen  nach  den 
fremden  gasten  zu  fragen.- toie  tekr  der  empfang  Rüdigere  im  an  fang  dieser  aeen- 
Hure  mü  dem  Sigfrids  Nib.  1h  fg.  übereinstimmt  ^  hat  MüUenhoff  mr  geseh.  der 
Nib.  s.  30  angemerkt. 

6173  in  gebrast  des  tages  vor  den  engen  Kudr.  519,  4. 

6289  ez  dohte  in  gar  nnglonplich  KL  1664. 

6363  hdehliche  auch  Nib.  689, 3  d  (hohenliehe  JB). 

6377  daz  was  bi  miner  stnnde  allez  gar  von  mir  bediet  (:  geriet)  XL  485. 

6413  gremlich  das  auch  11226  (grymleieh)  und  12675  (grymmielichen)  berge- 
stsUt  ist,  vfird  oft  in  den  hss.  mit  andern  Wörtern  vertauscht,  se  ändert  es  in  den 
Nib.  und  in  der  m.  stets  die  hs.  B;  sie  Uest  458,  4.  2149,  1  mü  DJh  grlmmechlieheii, 
394,  9  grinlich,  887,  3. 2264, 2  griwelich  (wo  Jh  grimmeklich  oder  grimclieh  bieten). 
823,  2  mit  Jh  grozliehen,  1906,  4  gnezlichen  (grozlichin  F).  die  hs.  C  hat  greme- 
liehia  sAr  (groBzlichin  skr  A)  1413,  4.  gremlich  (vorbtiich  A)  1604,  4.  gremliche 
(grimmeclicbe  AR)  2302,  3.  Jh  Uest  gremlich  (ze  rieh  A)  2250,  2.  die  Eloge  A  hat 
gremlich  532  (griwcliche  R).  722  (griwliehez  B  gemeinliche  C).  1913  (griweliehe  R 
fromehlichen  C).  1932  (griwdich  R).  Klage  C  hat  gremlich  1664  (jmmerlich  AR). 
3962  (freislich  AB),  gremlichen  3989  (freislichen  AR),  dia  gremliehen  s^r  3896  (vil 
michelin  sSr  AR),  in  der  Kudr.  wird  grimlich  das  447,  2  und  1519,  1  vorkommt  in 
greinlich  sti  ändern  sein,  hei  höfischen  dichtem  habe  ich  das  wort  nicht  gefimden: 
vielleicht  ist  im  Eree  9061  au  schreiben  in  ist^az  eilen  tinre,  die  so  gremlich  wellen 
sin.  die  hs.  hat  grimmelich,  wofür  Lachmann  grinlich  setzte,  in  der  kindh.  Jesu 
83,  45  hat  Gombert  de  tribus  carm.  theot.  s.  20  das  grimmeliche  der  hs.  R  in 
gremeliche  geändert;  auch  in  der  Krone  9286  ist  mit  einem  gremelichen  zom  zu  lesen 
für  das  sinnlose  gemelichen  des  herausgebers. 

646 1  über  die  form  Ormanie  hier  und  in  der  Kudr.  s.  MüUenhoff  einL  s.  1 05. 

6504  beispiele  für  die  eonstruetion  die  gr.  4,  677  nicht  bezweifelt  wurde^  s.  im 
mhd.  wb.  3,  616«.  daher  ist  die  Vermutung  W.  Gränms  HS.  133.  den  zu  lesen^  un- 
nötig, 

6533  flatscheaticA  8448.  10187.  Neidh.  235,  24c.  HelbL  13,  Ib^  ist  mi  lesen  *dee 
snln  wir  fnelicb  retschen'  (so  die  hs.  vgl.  Schmeller  wb.  3,  171)  sprach  Diugrap, 
Staatbtdervletsehen. 

6545  des  mac  inch  nemen  nntdre  12669.  des  nam  si  vil  nntdre  Kudr.  790,  2. 

6629  mit  giudcn  and  mit  schallen  (Hacker  754b.  mit  gendnndem  schalle  780b.  mit 
gendlichem  schalle  820».  mit  schalle  äbergeuden  647b. 

6793  zÄfen  ist  besonders  in  österreichischen  gedickten  gebraucht,  s.  die  belöge 
mhd.  wb.  3, 834»  wo  zuzufügen  ist  din  Walth^res  mnoter  zÄfte  wol  die  meit  Walther 
undHild.2,S,t. 

6815  ein  phelle  von  golde  tinwer  nnde  riebe,  geworht  vil  spohlicbe,  verre  brlht 
uz  beiden  lant  Kl.  1166.  von  liebten  riehen  pbellen  verre  ds  beiden  laut  si  traogen 
vor  den  gesten  sj  manie  guot  gewant  N^.  533, 12  C. 


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ZUM  BITEROLF  UND  DIETLEIB  267 

6918  daz  i»  ein  es  niht  bevilta  Kl.- 1031.  bei  höfUehm  dtcJUern  igt  dieter  auS" 
druck  tekr  beliebt,  vor  der  ausgäbe  de*  Erec  ward  gr,  4,  232  bemerkt,  dass  Hart- 
ma/m  ikn  meidet  ^  im  Er.  hat  er  Um  auch  nur  2271  gebraucht. 

6983  noch  andere  beiepiele  der  echwaehen  decUnation  von  kranech  hat  Haupt 
m  Walther  19,  31  (\te  ausg.)  nachgevrieeen, 

7026  da*  partieipium  g^eben  steht  auch  13310.  IFigal.  191,  24  Wolfdietr.  B 
123,  1 ;  ebmm  Nib,  2059,  4  AJh.  im  mhd.  wb.  1, 490b  vferden  ausser  Maria  211. 
214,  die  Uchmanu^m  dm  Nib.  2059,  4  anführte,  nur  Trist.  36,  12  f  und  Vir. 
freuend.  577,  20  cäiert.  vgl.  gr.  1,  1026. 

7047  den  fehier  der  hs.  hier  und  in  der  Rudrun,  wo  116, 4.  136,  2  Bartdie 
geschrieben  ist,  hat  MUÜenhoff  einl.  s.  105  verbessert,  fiir  die  Verbesserungen  m 
der  Kudr.  sprechen  die  andern  stellen  des  gediehts,  für  die  Verbesserung  unserer 
steBe  auch  die  von  Haupt  zu  Neidh.  125,  37  gesammelten  betage  von  riemen  vöd 
^erne.  die  irischen  waaren  galten  als' heilkräftig ,  s.  AtbersTundaku  42,  3/'.-43, 
]/.  m  den  höfischen  gedichten  waren  heilkräftige  steine,  wie  sie  hier  am  vezsel  er* 
ißdhnt  werden,  sehr  beliebt,  s.  z.  b.  Flore  1660/*.  2891.  4763.  6722.  Iw.  2953.  LaruL 
8625/:  fTig.  19Qf  emewunderkräftige  salbe  Wig.  10373.  obet  Lanz.  3954. 

7051  lancvezzel  würfl  und  hoselio  daz  waren  din  kleit  sin  beispiel  14,  9  m 
Bktpts  zefischr.  7,  341,  100  die  änderungsvorschiäge  des  herausgebers  unnö- 
'  Hg  sind. 

7230  Mdmnc  der  snelle,  dicke  über  rant  mit  eUenthaftem  maote  straote  er  sine 
huit  Kudr.  712,  4.  vgl  Bü.  9224.  9324. 

7250  ir  reiskleider  waren  rieb  nnd  sb  wol  geUn  Nib.  1374,  1. 

7339  zogen  mit  dem  dativ  der  person  auch  4682.  12230.  d4  liezen  in  die  boten 
logen  Kl.  1391.  in  zogte  wol  ir  verteJVt^.  681,  3.  den -boten  zogete  sdre  710,  1  B. 
daz  in  sd  übele  zogte  1261,  2.  dd  liezens  in  der  dienste  zogen  deste  baz  1589,  3. 

74H6  pfellel  den  ein  künstec  bant  worhte  Parz.  808,  5.  die  meistere  —  wAren 
koBstige  man  Lampr.  M.  192  M^.  in  einen  knnstigen  siten  Nib,  670, 4  D.  dise  Avton- 
tiare  neme  sich  an  ein  alsd  känstiger  man  Wig.  11654.  der  minne  al  spehende 
künstec  oogen  f^olfr.  Tit.  91,  2. 

7483  ballas:  was  g.  frau  2502.  balax  Parz.  791,  2.  die  paleise  Parz.  791,  26, 
im  reime  paleisen:  smareisen  kröne  15677  sind  eine  andere  art  von  steinen. 

7525  möht  ich  es  im  geweigert  hin  Nib.  401,  4  i?. 

7598  min  mä  dem  genetiv  verbunden,  dasgr.  4, 760  bezweifelt  wird,  findet  sich 
10451.  12901.  Kl  317  tmif  C1291.  vi  den  Nib.  findet  sich  die  form  min,  die  im 
Bü.  nicht  selten  ist  und  auch  KL  317  steht,  nicht,-  nur  minner  m  der  cäsur  177,  3 
1063,  3  B.  minre  475,  12  C. 

7695  holde  auch  10353.  Klage  und  Kudrun  haben  das  wort  nicht,  in  den  Nib. 
rieht  eigen  holde  574, 3.  746, 1.  in  dengedichten  des  zwölften jahrh.  wird  es  häufig 
gebraucht,  xumal  von  Heinrich  von  Feldeke.  die  strenghöfischen  dichter  meiden  es, 
s.  Hahn  zu  Lanz.  4645.  Hartmann  hat  es  im  Erec  9962,  sonst  nicht,  spätere  bei' 
spi^  sind  Neidh.  76,  16.  88.  6.  Hebnbr.  1833. 

7788  man  sach  die  stritmöeden  komen  von  den  sd  dicke  ist  vernomen  daz  se  ir 
kotzen  gerne  werten  Parz.  664,  27.  er  wolde  wem  sine  wat  Bit.  2417. 

7802»:8870.  ze  «iner  angesihte  iT/.  1903. 

7817  die  edelen  fdrsten  jano  den  schaz  in  biten  teilen  den  wstlichen  man  Nib. 
92,3. 

7819 — 23  die  küenen  Nibelnnge  slaoc  des  beides  hant,  Schiibnnc  nnd  Niblnngeni 


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268  ANMERKUNGEN 

des  riehen  kiineges  kint  Nib,  S8,  2.  3.  dar  zuo  die  riehen  kiinege  die  slaoe  er  beide 
tot  97,  1. 

7831  si  heten  di  ir  friande  zwelf  küener  man,  daz  starke  risen  wdren  Nib.  95, 
1,  2,  CD  lesen  die  starch  als  risen  wiren,  was  gemtuer  zu  risenmiezie  Bit,  7835 
stimmt,  vgl.  HS.  391. 

7837  die  slaoc  sit  mit  zorne  diu  Sifrides  hant  Nib,  95,  3. 

7839 — 41  er  kom  von  Albriche  sit  in  grdze  ndt.  der  wände  sine  herren  rechen 
da  zehant ,  anz  er  die  grdzen  Sterke  sid  an  Sifride  vant.  don  kund  im  niht  (^estriteD 
daz  starke  getwere  Nih,  97,  2  —  98,  1. 

7842  in  den  Nib.  wird  nur  aUgemem  von  Alberioh  gesagt  daz  starke  getwere 
98,  1.  Albrich  der  vil  starke  99,  4. 

7844  da  er  die  tarnkappe  sit  Albriche  an  gewan  Nib.  98,  3. 

7873  XU  jari  j&  verglich  schon  v.  d.  Hagen  Bü.  11107.  Ruther  2856.  3045. 
fTolfdietr.  233.  Neidh.  MS.  2,  79.  Nib.  446,  3,  zuzufügen  sindiwrik  mUdemgen»^ 
tiv  Warnung  483.  3013.  jariach  kmdh.  Jesu  72,  75.  jarii  Tund,  51,  30.  jara  ja 
Neidh.  XXII,  14.  XLII,  4.  s.  165.  jor4  j6  Heller  aUd.  erz.  456,  27.  <jarA  jft'  sprach 
Wolfhart  Dietr.  u.  s.  ges.  896.  1038.  *joriÄ'  sprach  Wolfhart  898.  jari  jÄ  899. 
vgl.  Lachnumn  zu  den  Nib.  446,  3  und  Zingerle  Germ.  1,  259.  263. 

7940  bite  reimt  1 3126.  dass  aueh  fTolfram  bite  und  gebite  reimt,  hat  Benecke 
zu  Iwein  4070  bemerkt,  wo  noch  andere  nachweise  gegeben  sind,  wie  hier  reimt 
ungcbite  fFaUher  und  Hild.  1,  18,  1.  (Hacker  108^.  168»,  der  auch  gebite  494»», 
beit  534»,  ungebitekeit  167b.  168».  187b  imd  sehr  oft  bite  und  bit  im  reime  hat. 
bite  reimt  oft  in  Tiirlins  fTHleh.  13b.  47b.  48».  63b.  u.  s.  w.  auch  in  der  Krone  ist 
bit :  hdchzit  10126.   bite  :  rite  28261. 

80  tO  staechens  uz  ir'  ougen  Meinloh  MSF.  13,  24.  und  möhte  ich  dir  din  kmm- 
bez  ouge  uz  gestechen,  des  het  ich  reht  Fr.  von  Husen  53,  25.  vgl.  Neidh.  47,  27 
und  anm. 

8026  über  segich  guot  vgl.  MüUenhoff  und  Scherer  denkm.  «.301.  /.  Grimm 
kl.  Schriften  1,  93. 

8094  vart  in  dieser  bedeutung  im  mhd.  wb.  3,  252<«  erst  aus  später  zeit  belegt, 
steht  auch  im  Alexander  in  der  vart  3128.  an  der  vart  4967.  alle  stunde  und  alle 
vart^.  frau  1451. 

8159  ez  kumet  uns  niht  vergebene  Kudr.  1223, 4.  daz  ist  ouch  in  niht  vergebene 
komen  Kl  C  2754. 

81S5  daz  ir  mit  wintender  hant  st^t  als  ein  bloede  wip  ^.511.  scheiden  sam 
diu  alden  wip  Nib.  2282,  2.  niht  nutzer  daane  ein  wip  Bü.  7881.  eines  alten  wibes 
fride  nemen  12730  f.  und  list  nu  hie  gestrecket  reht  als  ein  altez  wip  Roseng.  D 1896. 
daz  ir  mir  drSuwent  an  den  lip  reht  als  ich  si.ein  altez  wip  Dietr.  u.  s.  ges.  336, 1. 
bldz  man  selten  küene  wart,  er  st^t  alsam  ein  bloedez  wip  519,  12. 

8275  ritä  war  hier  ebenso  aus  dem  reyte  der  hs,  herzustellen  wie  in  der  Kudr. 
686,  2  hilfA  aus  hilffe.  zweimal  hat  die  hs.  in  der  Kudr.  das  —  ki  nein&  1294,  1. 
wacha  1362,  1.  auch  m  den  Nib.  findet  es  sich:  nein&  1861,  1.  1922,  1.  2036,  1. 
väha  1516,  2.   hUfi  1553,  2.  \kzk  1922,  2. 

8316  dÄ  stuonden  sidin  hütten  und  manic  guot  gezelt:  der  was  dft  gar  erfüllet 
vor  Wormez  allez  daz  velt  Nib.  551,  3.  4.  si  sahen  bi  in  stende  ein  vil  herlich  ge- 
zelt. '  von  hütten  was  erfüllet  alumbe  daz  velt  1296, 1.  2.  vgl.  zu  5801. 

8336  'nu  lät  iu  mine  l^re,'  sprach  Fruote,  'niht  versmähen,  waz  weit  ir  reden 
mÄre?'  Kudr.  904,  3  vgl.  Müllenhoff  einl  *.  19. 


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ZUM  BITEROLF  UND  DIETLEIB  269 

8420  waz  dich  des  dnnke  §^ot  ^tAn  Nib,  312,  4  BD  (waz  des  guot  si  geiin  A). 
ffgi.  Bü,  8214.  8484. 

8436  schinen  Uzen  auch  8702.  9104.  10078.  10327.  Kudr.  1003,  2.  Nib.  111, 
4.  355,  4.  1922,  2.  2126,  2.  v^l  schin  werden  läzen  Bü,  7792.  9601. 

8448  ez  riieren  auch  8492.  /TtMfr.  701,  2.  öfter  in  Rah,  und  Dietr,  flucht,  «. 
gr.  4,  335.  es  scheint  der  volkspoesie  zu  ^hören;  von  höfischen  dichtem  haben  es 
tum  die  auch  sonst  sich  der  Wendungen  des  voUtsepos  bedienen^  H^olfr,  im  ff^iÜeh, 
450,  26  und  Ulrich  im  frauend,  83,  19. 

8487  hier  und  8593.  8774.  8960.  9016  ut  wie  im  Erec  2702  bAmit  hergestellt 
von  Haupt  in  seiner  seitschr,  3,  267.  zu  den  stellen  des  mhd.  wb.  1, 625b  lassen  sich 
zufügen  Krone  11688.  19069.  26137.  26150.  26154.  Mariengrüsse  201  (zeüschr. 
8,  281.) 

8513  vgl  8999.  9010.  9029.  9068.  9074.  liz  4iie  fride  sin  unser  beider  schir- 
men Hudr.  366,  1.  dd  si  den  fride  liezen  beliben  ander  wegen  367,  1.  der  ritter  tAt 
was  &ne  fride  Parz.  357,  9. 

8660  holre  blasen  H^ig,  10878.  Krone  22104.  darnach  ein  holrbllser  sluoc 
einen  snmber  meisterlich  genaoc  Vir.  f nutend.  165,  25.  holerfloyten  ddn  211,  9. 
Boyten  holr  ddn  465,  1.  holerpfifer  Helbl.  2,  1440.  —  zu  somber  slahen  8662  vgl. 
somber  ddz  9635.  vloiten  unde  blisen ,  nf  snmber  sere  b6zen  Kudr.  1572,  3.  sa- 
merslahen  was  d&  grdz  ülr,  frauend,  82,  8.  holer  floyten  snmber  ddz  492,  4.  die 
mnzen  recken  den  alten  als  eim  sumber  Neidh.  8,  38.  wol  sieht  er  daz  sumber  234, 
8.  dd  sombert  Sigemftr  49,  37.  Giselbreht,  dd  solt  den  somber  riieren  XX,  8.  lüte 
riieret  ez  der  snmberslegge  XIX,  2.   vgl.  Graff  6,  224. 

8682  wenken  er  dd  lie  siniu  engen  witen  Kudr.  1 140,  2. 

8692  zimier,  von  höfischen  dichtem  eingeführt,  besonders  oft  bei  Wolfram, 
mhd.  wb.  3,  893/*.  und  W.  Grimm  in  Haupts  zeäschr.  2, 251. 

8780  s.  Haupt  zu  Neidh.  XL,  3.  zeüschr.  13, 175. 

8788  hnrte  das  auch  8812.  Kudr.  1410,  3.  Nib.  37,  4.  201,  2  vorkommt,  ut 
mä  seinen  ableüungen  besonders  bei  Wolfram  häufig,  von  dem  es  Wimt  gegen  das 
ende  seines  gedichts  entlehnti  hart  9014.  9016.  9018.  9029.  harten  8438.  8558. 
10754.  10956.  hortecliche  11644.  das  verbum  harten  steht  Bü.  9134.  9211.  9229. 
Rl.  958.  Kudr.  187,  2.  Hartmann  gebraucht  nur  im  Erec  2289  hurtlich.  bartlichen 
Nib,  542,  3  (horteclichen)  BCJh.).  harteclichen  1827, 1.  1294;  1  C. 

8792  erblichen  ist  hier  auffälKg,  s.  Frommann  zu  Herb.  1024. 

8796  tarne!  und  tarnieren,  im  Bü.  häufig,  finden  sich  in  Nib.  Kl.  Kudr.  nicht, 
die  ältesten  belege  sind  im  Lanz.  und  Erec;  in  der  EneU  40,  35  haben  GH  ze  tamei, 
in  BM  steht  ze  storme.  tnrnierere  Bit.  8542. 

8808  wie  sehr  der  Bit.  mit  den  volksepen  übereinstimmt,  zeigt  auch  die  fol- 
gende Zusammenstellung  von  kämpf  Schilderungen,  welche  die  von  den  hieben  auf- 
sprühenden  funken  erwähnen,  daz  der  fiawerrdte  schin  loagete  uz  den  ringen  3660. 
longende  fiawer  rdt  sach  man  dicke  erschinen  10966.  den  heizen  fiuwerrdten  wlnt 
saeb  man  erlougen  sd  zehant  11132.  si  sluogen  durch  die  schilde  daz  ez  lougen  bc- 
gan  von  fiuwerrdten  winden  Nib.  1999,  1.  2.  daz  man  louges  genuoc  brehen  ob  dem 
Schilde  vant  Bit.  10828.  der  schilt  erlinhten  began  10833.  lichten  in  began  der  louc 
uz  gespenge  Kudr.  647,  2.  dd  sach  man  üz  ir  wdpen  und  uz  ir  brnnnen  fiures  blicke 
erschinen  1398,  4;  nach  fiure  blicken  man  dd  vant  vil  ofte  bluotvarwen  schin  BU, 
8844.  v^.  651.  2966.  daz  im  der  heim  und  der  rant  von  fiure  gap  den  widerschin 
8854.  daz  sines  helmes  schine  der  sunnen  gap  den  widerglast  12234.  von  Folker 
^  in  der  nacht  schUdwacht  steht  sagt  ein  Heune  euch  lohent  im  die  ringe  sam  daz 


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270  ANMERKUNGEN 

viwer  tnot  Nib,  1779,  3.  —  d^  stoup  üz  dem  helme,  sam  von  brenden  g^6z,  die  finwer- 
rdte  vanken  Nib,  185,  2.  daz  fiwer  stoup  nz  ringen  alsam  ez  tribe  der  wint  433,  1. 
mit  erbfirtem  Schilde,  dar  üz  daz  finwer  wilde  s^re  stieben  began  Bit.  10823.  dd  Stu- 
ben in  diu  helmbant  hdhe  in  rdtem  fiure  /27.  775  (v^l.  Nib.  2224,  1  daz  im  diu  beim- 
.  bant  Stuben  allenthalben). .  dd  sach  manec  degen  daz  fiur  üz  helmen  stieben  sam  die 
rdstbrende  Rudr.  514,  2.  3.  daz  fiur  spranc  von  stfile  sam  ez  wüte  der  wint  Nib.  430, 
4.  daz  beidiu  bluot  und  finwers  wint  üz  den  ringen  driete  sam  ez  der  luft  dft  wiete 
Bit,  12964/*.  der  edele  marcgrdve  des  schiltes  hin  im  swanc  ein  vi!  michel  stucke, 
dazz  fiur  drÄte  dan  Nib.  1552,  2.  3.  daz  die  fiurvanken  driten  üz  den  Schilden  Rudr. 
361,  3.  daz  fiur  von  den  ringen  in  drüte  für  diu  ougen  1423,  3.  hey  waz  rdter  van- 
ken ob  sime  helme  gelac  Nib.  1990,  4.  daz  finwers  vanken  gelac  vif  gestreut  über 
rant  Bit.  3640.  daz  sidi  beschütte  diu  brünne  viwerrdt  Nib.  20i)9.  3.  von  ir  zweier 
swerten  gte  der  fiurrdte  wint  2212,  4.  —  er  brÄhte  fiuwerrdten  wint  dicke  üz  Schil- 
des renden  Bä.  12064/1  daz  viwer  üz  den  ringen  houwen  erm  began  iVi^.  1980,  2. 
des  fiurs  üz  den  ringen  hiuwen  si  genuoc  2215, 1.  houwet  üz  den  helmen  den  heizen 
flures  9chin  Rudr.  1388,  2.  üz  herten  Schildes  spangen  sluoc  er  roten  schtn  786,  2. 
daz  man  des  fiures  wint  slüege  üz  herten  helmen  499,  2.  ofte  sluoc  üz  helmen  den 
fiurheizen  wint  Herwic  der  herre  644,  1 . 

8904  so  habe  diu  wile  undanc  1 1934.  man  sol  undanc  der  wile  sagen  Rt.  273. 
vffl.  Grimm  myth.  832.  ähnlich  ist  undanc  begnnde  er  sagen  sinem  grüzen  ünheile  Rl. 
403.  si  mohte  sagen  wol  undanc  ir  milte  Bit.  12166.  ir  lip  der  habe  undanc  Nib. 
909,  1.  Hildebrant  der  habe  undanc  Bä.  10440.  —  vgl.  ich  dankes  mime  heile  Nib. 
1938,  4  undBü.  1783.  4543.  7312.  7776.  8494. 

8940  i.  W.  Grimm  in  Haupts  zeüschr.  12,  222. 

8941  das  bi  in  der  hs.  führt  W.  Grimm  su  Athis  D  48  uräer  den  Verbindungen 
von  bi  mü  dem  accusativus  an.  ich  habe  es  verbessert,  da  in  für  im  ein  loieder- 
kehrender  fehler  der  hs.  üt,  s.  5930.  5999.  6160. 

89^  daz  ist  der  Rümoldes  r&t  Nib.  1409,  4. 

9001  bern  auch  9013.  9271. 10090. 12154.  die  Rudrun  hat  es  einmal  üf  helme 
s6  gebert  (hs,  gewert)  mit  ir  guoten  swerten  794,  2.  in  Nib.  und  Rl.  kommt  bern 
nicht  vor. 

9041  die  geste  b^denthalp  gestreut  ligen  Rudr,  507,  4.  swie  vil  der  tdten  lege 
gestreut  von  stner  haut  520,  2. 

9158  Orend.  1212.  Haupts  seüschr.  12,  287. 

9164  Sache  auch9SSi.  von  hüben  Sachen  /(7.900.  Nib.  and  Rudr.  haben  iachenicht. 

9213  vor  banden  auch  12176.  Nib.  2132  DJh,  linhten  in  began  der  louc  üz  ge- 
spenge  daz  in  du  hie  vor  banden  Rudr.  647,  3.  daz  über  des  Schildes  rant  dnete  daz 
gespenge  Nü>.  1978,  1.  vil  der  schiltspange  üz  den  siegen  spranc  2149,  2. 

9217  für  die  ergänzung  die  steine  ist  su  vergleichen  10838.  Nib.  37,  3.  4. 
926,  3.  2149,  3. 

9231  swie  vil  der  herre  Dietrich  lange  was  gelobt  Nib.  2295,  1. 

9274  der  Küdrünen  friede!  under  heim  über  rant  erreichte  Ludewigen  Rudr. 
1445, 1. 

9302  dass  Hüdebrand  und  Dietrich  mit  den  Schwertern  tauschen,  wie  man  aus 
9307  sieht,  ist  in  Hildebrands  rede  nicht  gesagt. 

9320  sichern  wie  hier  vom  ritterlichen  kämpfe  steht  Rudr.  833,  1 ;  in  anderem 
tusammenhange  Nib.  1198,  4.  1619,  2.  250,  4  CDE.  —  Sicherheit  nemen  Bit.  4465. 
s.  geben  9069.  s.  brechen  9965.  s.  bieten  10431.  in  den  Nib.  nur  Sicherheit  geben 
314,  4  und  s.  setzen  310,  AC\inderRl.  2132  Sicherheit  tnon. 


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ZUM  BITEROLF  UND  DIETLEIB  271 

9337  isi  zu  erklären:  wenn  man  ihm  den  heim  nicht  abgenommen,  d,  h,  ihn 
nkht  gefangen  genommjen  hätte, 

9353  scbrancboam  hat  HelbL  15,  244.  315^  den  eigennamjen  Rnonrit  von 
SchnHdK>iim  Otaeker  37».  793». 

9420  vü  raanic  swert  sach  man  dramen  und  bi  in  beiden  bresten  10462.  im 
mhd,  tob,  \ ,  392  senst  nur  belegsteüen  aus  später  »eit, 

9471  Riideger  sagt  Nib,  1097,  3  von  Siegfried  zu  Etzel  den  bAsta  bie  feseben. 
M»  diesem,  auf  enthalt  Siegfrieds  bei  Etzel  wissen  wir  senst  nichts,  HS.  74.  auch 
durch  das  Siegfriedsmärchen  das  in  Pfeiffers  Germania  8,  373  mitgeteilt  ift,  wird 
unsere  stelle  nicht  ausreichend  klar,  eine  parallele  zu  Dietrichs  feindlichem  auf* 
treten  gegen  den  jungen  Siegfried  bietet  fTolfd.  B  347:  Ortnit  wollte  den  jungen 
Wcifdietrieh  bezwingen,  der  sich  als  mann  dafür  rächen  will, 

9539  berban  ist  im  mhd,  w^.-l,  W>  unrnderUchntisverstanden,'  es  heisst:  weÜ 
sie  den  herbann  mitgenommen  hatten,  so  konnten  sie  ihre  leute  schicken,  die  heldm 
SU  suchen. 

9616  vgl.  10631.  sin  möbte  ein  ber  eng^lten  in  einem  strite  wolEcke  60,  12. 
»^.119,4. 

9665  s.  Laehmann  zu  den  Nib.  1462,  2. 

9816  gebrabt  ande  wuof  Kudr.  895,  1. 

9823  mnotgrimme  ist  sonst  nicht  nachgeuyiesen.  es  Hesse  sich  leicht  ändern  in 
wootgrimme  das  in  gedickten  des  zwölßen  j'ahrh,  öfter  vorkommt,  doch  vgl.  der 
mnotes  wilde  11168. 

9829  auf  dem  schade  bat  Siegfried  eine  kröne  10837  wie  Nib.,  214, 2.  ffS.  132. 

9842  gefäege  auch  12782.  Kudr.  253,  4.  392,  1.  407,  1.  Nib.  und  Kl.  meiden 
das  wort  das  bei  höfischen  dichtem  und  bei  mmnesingem  oft  begegnet. 

10081  ez  boln  ist  weder  gr.  4,  333 /L  noch  mhd.  wb.  1,  703  angegeben,  es  wird 
zu  erklären  sein  aus  pris  boln  das  bei  fFolfram  öfter  vorkommt,  andere  belege 
für  ez  boln  kenne  ich  nicht;  Kudr.  1437,  2  wird  nicht  hierher  zu  ziehen  sein. 

10083  das  participudadj'ectivum  bewegen' m^  m  Hab.  undDietr.  /?.  sehr  häufig: 
einen  teil  der  stellen  hat  das  mhd.  wb.  3,  682«.  auoh  Otaeker  hat  es  198».  330b. 
503b.  507».  539i>.  626».  628b.  797».  835Ti.  cm  gegensatz  zu  yerzeit  552b.  ohne  reim 
nur  729».  vgl.  Laehmann  zu  den  Nih*  2209, 1.  100  sich  Ernst  3067  uns  koment  beide 
erwegen  zufügen  lässt. 

10134  dbermüete,  auch  3236.  8858.  10603.  10941.  11336.  ist  in  der  KL  Mb. 
Kudr.  475,  4.  524,  1.  593,  4.  in  den  Nib.  besonders  in  den  letzten  liedem  häufig  ge^ 
braucht  242, 4  JA.  497,  4  C.  975,  1.  1489,  1.  1493, 4.  1501, 1  A.  1700, 2.  1709, 3  AJ. 
1721,  1  u.  s.  w.  übermUetic  Nib.  122,  3  Jh.  Kudr.  238,  3. 

10146  der  ausdruck  ist  etwas  undeutlich,  die  fürsten  sindRienolt  undRandoU. 

10172  die  epische  formet  {vgl.  Frommann  zu  Herb.  18013)  steht  zweimal  im 
Lanz.  daz  er  viel  üf  den  esterieb  unde  nie  kein  wort  erspracb  1 183.  daz  er  enkein 
wort  gespracb  3628.  in  der  Eneit  daz  ber  mSre  nibt  genas  nocb  nimmer  mSre  wort 
Sesprach  134,  37.  daz  ber  nibt  mSr  wort  gespracb  242,  21.  ausserdem  daz  er 
niemer  m^r  nebein  wart  enrespraeb  kehr.  D.  153, 16.  daz  er  nieiner  m^re  wort  er- 
spracb RuL  281, 12.  daz  er  nie  wort  erspracb  Ortn.  467, 4  und  noch  bei  Otaeker  daz 
er  ttimmermir  debein  wort  gespracb  769».  erweiterungen  der  formel  sind  sd  daz  ber 
niemer  mSr  gespracb  nbel  nocb  gut  enweder  En.  193,  36.  der  nimmer  mir  din  m»re 
S^sagete  in  sinem  lande,  wie  im  in  dem  strite  gelangen  w»re  Kudr.  511,  4  womit  zu 
^wgleichen  ist  icb  slabe  in  daz  erz  widerspei  nimmer  mSre  darf  gesagen  Nib.  2209, 
4.  am  weitesten  ausgeführt  ist  Wolfd.  B  375,  3/1  er  slnoc  im  df  sin  boabet  einen 


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272  ANMERKUNGEN 

swinden  slac  daz  der  keiser  Ortoit  vor  im  gestrecket  lac  und  daz  er  zao  der  stuode 
weder  hört  noch  sach  noch  zao  derselben  zite  nie  kein  wort  gesprach. 
10176  mit  swerten  wol  gewahsen  Nib.  197,  2. 

10189  auch  10401  werden  die  hornbogen  der  heunischen  schützen  erwähnt,  in 
den  ffediehten  des  zwölften  jahrh,  finden  wir  öfter  schütsen  beim  heere:  Eneü  143, 
39.  144,  17.  156,  32.  189,  8  u.  s.  w.  im  Alex.  4349  fF.  haben  die  Inder  hombogen, 
ebenso  die  beiden  im  Rul.  95,  21.  96,  8.  164,  11.  imungedr.s.  Christoph  186. 1408. 
10193  vgl,  1594/".  do  sach  man  uf  den  recken,  sam  sndwes  flocken  winde, 
schiezen  da  mit  pfilen  Kudr.  503,  3.  nach  winden  von  den  alben  sach  man  nie  sne 
gin  so  dicke  also  drieten  die  schiizze  von  den  henden  861,  2,  die  winde  waeten  ver- 
ren  sd  dicke  nie  den  sn^  so  ir  beide  t&ten  dia  swert  an  den  banden  1417,  2.  uf  Waten 
and  sine  beide  sd  grimme  nan  da  sch6z,  sam  von  dem  lafte  nidere  gienge  ein  schar 
groz  1455,  1.  daz  geschöz  als  dia  snie  gie  and  die  würfe  ander  daz  her  ff^ig,  10979. 
v^.  ff^.  Grimm  zu  Athis  £  146  und  die  stellen  wo  nioht  geschosse,  sondern  keer- 
schaaren  mit  schnee  verglichen  werden  ein  schar  begunde  wellen  alsam  sn^gellen 
gein  somer  fäeren  über  lant  Georg  5461.  die  {die  Ungarn)  als  die  snevlocken  waren 
anzallich  Ot.  2 15b.  reht  als  die  snevlocken  winder  ziten  vallent  nider  Ib^, 

10228  Eckeharts  ross  heisst  Röscblin  Alph,  445.  vgl,  fTaekemagel  in  Pf. 
Germ,  4, 142.  147. 

10266  widerwinne  Kl.  998.  Kudr,  236,  4.  733,  4.  IVib.  iA0,2BC,  149,  4  CDb, 
312,  2  BCJ,  315,  2  C.  vgl.  Müllenhoff  und  Scherer  denkm.  s,  390. 

10314  gegen  in  bete  der  t6t  sines  hüscs  tiir  entlochen  12054.  sm  ougen  wAren 
entlochen  JFolfr.  Wh,  171,  18.  in  gedickten  des  zwölften  jahrh.  ist  das  verbum  oft 
gebraucht. 

10332  si  (die  bürg)  was  der  mange  entwahsea  gar,  ez  wart  nie  stein  geworfen 
dar,  er  enkann  dann  von  dem  schare  Ecke  203.  vgl.  J.  Grimm  kl.  schriften  2,  425. 

10342  zam  machen  auch  12650.  zam  sin  12720.  zam  werden  12678.  die  mir 
ie  wÄren  gram,  den  bin  ich  allen  worden  zam  KL  1037.  er  wart  so  baldes  herzen,  so 
frevele  und  s6  zam  Kudr.  98,  1.  getriulicher  dienste  was  er  im  sd  zam  217,  2.  in 
den  Nib.  kommt  zam  nicht  vor. 

10373  er  tete  den  vinden  die  dicken  schar  vil  dünne  Kudr.  711,  4.  jd  taten  si 
die  dicken  schar  vil  dünne  1416,  4.  ir  schar  begande  harte  dannen  Rul.  170,  25.  sin 
schar  was  worden  dünne  Dietr.  fl.  9513.  an  der  dicke  erz  machte  dünne,  and  ram 
ame  gedrenge,  und  wit  swenn  erz  vant  enge  Wol  fr,  Wh,  40,  14/.  vgl,  veste  schar 
Bä.  9791.  10252.  11298. 

10485  sweizic  steht  Kudr.  875,  2.  1514,  3.  Kl.  1060. 

10562  dem  dichter  gefällt  die  anspielung  auf  RumoÜs  amt,  er  wiederholt  sie 
10624. 12017.  12698;  ebenso  HunoÜs  Weinschenken  12015.  12707.  12715.  damit  ist 
zu  vergleichen  Kudr,  773,  4.  775,  4.  Nib,  1897,  3.  1918,  4. 

10615  kraphen  auch  12679.  Helmbr.  1143.  1183.  im  mhd.  wb,  1,  %11^  aus 
Parz,  und  Helbl,  belegt,  es  ist  ein  bairiseh- österreichisches  wort,  vgl,  Schmeüer 
wörterb,  2,  393. 

10625  V.  d,  Hagen  wollte  vor  Wülfinc  ergänzen  ein,  W.  Grimm  HS.  107  der. 
er  bezog  aber  den  vers  auf  Hädebrand,  während  die  folgenden  seilen  entscheiden 
dass  Wolfhart  gemeint  sein  muss.  aus  dem  anfang  dd  sprach  darf  man  nicht 
schUessen  dass  nun  ein  anderer  als  Wolf  hart  rede:  ebenso  wird  6143  mitten  in 
Rüdegers  rede  eingeschoben  dd  sprach  der  milte  Rüedeger.  —  dass  mitten  in  der 
rede  er  sprach  oder  dergl.  eingeschoben  oder  am  ende  der  rede  wiederholt  wird,  ist 
iiH  Bä.  überaus  häufig  437.  1320.  1940.  2064.  2268.  2463.  2716  u.*ö.  auch  zwei- 


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ZUM  BITEROLF  UND  DIETLEIB  273 

md  m  derseiben  rede  6647  und  6652,  7585  und  7615.  so^ar  dreimal  917,  922,  926, 
6460,  6490,  6506.  auch  in  der  Klage  ist  diese  Wiederholung  1227. 1248. 1334. 148H. 
1672.  C877.  1228.  2631,  zweimal  in  derselben  rede  C  1350  und  1357  wo  A  es  nur 
einmal  einschiebt  in  den  Nib.  wird  ö'fter  sA  sprach  bei  der  Wiederholung  gesetzt 
58,  2.  87,  1.  100,  3.  125,  1.  1149,  2.  1161,  1  u,  s,  w.  ohne  s6  141,  3.  483,  2.  591, 

1.  784,  3.  1051,  3  u.  s.  w.  dreimal  in  derselben  rede  835,  1.  4.  837,  1.  im  zwan- 
zigsten Hede  steht  nwr  sprach  aber  her  Dietrich  2257,  1.  alsd  redete  Ha^ne  2264, 
4.  die  Rudrun  wiederholt  in  der  mitte  der  rede  sprach  1131,  2.  1215,  4.  1375,  1. 
1380, 1  «.  ö,  am  ende  der  rede  1 166,  4.  auch  in  der  Eneit  findet  eich  dies  einge- 
schobene sprach  sehr  oft;  mehrmals  in  derselben  rede  z,  b.  81,  21.  82, 11.  29.  35.  — 
322,  23.  323,  1.  ->  273,  15.  23.  >-  die  kurze  wechselrede  ohne  sprach,  die  doch 
schon  Heinrich  von  Feldeke  angewendet^  wird  im  Bit.  und  den  verunmdten  gedichten 
nieht  gefunden:  es  wird  sprach  stets  zugesetzt,  s.  8076-8087.  vgl  W.  Grimm  zu 
Athis  s,  373. 

10644  nider  tuon  U047.  nidern  7618.  genidern  9486.  vgl.  si  mac  mich  nider 
briogen  Parz,  504^  22  und  den  man  unsanfte  nider  toon  mac  siner  grdzen  hdchmaot 
Bü,  7712. 

10661  wan  er  ist  herte  alsam  ein  berc,  er  (Dietrich)  künde  verhonwen  nie  daz 
werc  Ecke  111,4.  weder  ist  er  berc  od  berges  gendz,  daz  man  in  also  färbten  sol  ? 
Erec  8033.  doch  er  wider  in  schine  ein  berc  9236. 

10690  mit  üf  geworfen  swerten  10987.  Kudr:  782,  1.  1466,  1.  Parz.  181,  15. 
er  warf  ez  hdhe  üf  an  der  hant  Bit.  11307.  diu  swert  äf  werfen  dicke  Parz.  542,  12. 
din  swert  af  hdhe  üz  der  hant  würfen  dicke  die  recken  706,  11.  der  beiden  warf  daz 
swert  üfhdch  740,  23. 

10763  daz  ich  aHin  iower  dinc  mit  in  über  rncke  trage  12299.  wie  vi!  do  miner 
eren  ober  riicke  hÄst  getragen  Rl.  750.  daz  er  über  rücke  trnoc  den  grdzen  last 
Rudr.  627,  2.   er  truoc  den  arbeitsamen  last  der  dren  über  rücke  a.  H.  69. 

10766  dA  wart  blnticb  manech  forch  En.  202,  8.  vgl.  fTackemagel  in  Haupts 
zeitsehr,  7, 129  anm. 

10779  s.  Lachmann  zu  den  Nib.  967,  3, 

10785  er  tet  vjl  ruhes  willen  schin  Parz,  297,  7. 

10814  Ulrich  von  Liechtenstein  482,  27-31  und  HelhUng  13,  64  erwähnen  das 
einhom  als  wappen  des  steirischen  edlen  Otto  von  Mtssowe;  zwei  sieget  hiesu  hat 
aus  den  Jahren  1281  und  1325  v.  d.  Hagen  MS.  4,  376  anm.  6  nachgewiesen,  wohl 
kaum  zufällig  üt  es  dass grade  imBü.  undm  der  Rrone  18131. 18307.  18375.  24018 
das  einhom  als  vxippen  von  beiden  der  sage  erwähnt  wird. 

10823  daz  er  daz  wafen  wol  get^n  hdhe  erbnrte  an  der  hant  10924.  mit  df  er- 
borten  swerten  Nib.  1886,  3.  mit  nf  erbürten  (erbnnden  AB)  Schilden  973,  1  CDJ, 
frine  der  vil  starke  h6he  erbart  (truoc  ABDJ)  den  gdr  1974.  1  C.  mit  üf  erbürtem 
swertc  Neidh.  227,  25. 

10884  sü  gult  ich  ir  den  dritten  slac  vom  ühelen  wibe  535.  vgl.  J.  Grimm  RA. 
943.  ein  ähnliches  fürstliches  Vorrecht  wie  hier  ist  im  Morolt  2663  erwähnt  daz  kein 
fnrste  also  verdirbet,  man  ensol  in  sin  hörnelin  dri  stnnt  blüsen  l&n.  ^selbe  unter- 
schied wie  hier  zwischen  fUrsten  und  dienstmannen  beim  kämpfe  Nib.  1 17,  3.  vgl. 
Haupts  zeitsehr.  n,  155. 

10892  nngefdege  auch  10899.  Nib.  180,  2.  805,  4  B  (nnfnge  C,  uofaog  /).    1452, 

2.  1873,  2.  vgl.  Lachmann  zu  Iw.  860. 

10894  nitolac  auch  RL  669.  Athis  C  98.  H^igam.  20«. 

11046  diz  der  blootige  regen  si  het  gemachet  alle  naz  Rl.  358.  —  etlichem  der 
Heldenbuch  I.  IS 


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274  ANMERKUNGEN 

blootvarw«  bach  hete  durchflozzen  sine  wät  Bit.  12243.  wan  er  anders  niht  ensaeh 
wan  manegen  bluotigen  bach  fliezen  uz  den  wunden  Kl.  'M)B  den  heizbluotigen  bach 
ungerne  er  fliezen  sach  235.  man  mohte  kiesen  fliezen  den  blnotigen  bach  IVib.  204, 2. 
Sigestap  der  küene  den  blnotigen  bach  hin  uz  herten  ringen  2221,  2.  si  holten  uz 
den  helmen  den  heiz  fliezenden  bach  2225,  4.  daz  im  ein  r6ter  bach  fldz  oz  sinen  rin> 
gen  Xudr.  1424,  2  und  in  etwas  anderer  ausfükrung^k  habent  si  den  sant  aenetzet 
mit  blaote,  sam  ez  ein  regen  waere  532,  3.  von  in  beiden  r«n  ein  regen  von  blnote  af 
die  erde  ^^0  126. 

1 1058  ungemüete  hete  pbliht  siner  ungeteilten  spil  KL  805. 

11 103.  11 782  und  Lokengrin  469  sind  in  Sommers  anm.  zu  Fhre  4265  zusu- 
fügen,  wo  die  widervart  tnon  aus  Nib.  2186,  3  belegt  wird. 

11128  hdhgedinge  auch  12560.  vgl  mhd.  wb.  J,  340b. 

11161  vgl  Haupts  aeüschr.  2,  248.  12,  361. 

11 182  vgl  Koberstein  quaest.  Suchenwirt,  s.  53.  unhazliche  4706  (ungehazfiodl 
3048  eingeschoben),  in  haziichem  zorne  10813.  auch  Athis  C63  si  vnhtin  aa  Bilasin 
mit  bezlichime  zorne. 

11190  von  des  helmes  ddze  und  von  des  s wertes  klanc  Nib.  1984,  1. 

1 1272  die  zeile  enthalt  wol  eine  hindeutung  auf  die  sagen  welche  grade  Wolf- 
harts  tod  mit  besondrer  verliebe  ausschmückten :  vgl  seine  letzten  worte  zu  Hilde- 
brand  Mb.  2239/;  und  die  darstellung  der  Kl.  825-869. 

.1 1 301  une  hier  wird  das  neutrale  pronomen  auf  den  männlichen  sehwertnamen 
bezogen  11307.  12266.  12274.  12872.  Nib.  1736,  4.  vgl  gr.  3,  441.  4,  953. 

1  ]  338  dise  hie,  jene  dort,  die  in  die  mite,  jen  an  daz  ort  Ulr.  frauend.  64,  32. 

1 1342  vgl.  HS.  91  anm.  alrerste  traten  si  ein  phat  mit  strite  an  der  selben  stat 
Dietr.  ß.  9493.  si  tr&ten  ein  langez  phat  uf  der  beide  Rab.  443.  ein  swindez  phat  si 
mit  den  füezen  traten  766.  wie  wart  daz  phat  getreten  an  dem  tokzen  Helbl  1 5,  235. 
die  kristen  gnnden  witen  phaden  Servat.  2113. 

1 J  377  vil  maniger  gesunder  gestuoot  sines  libes  an  der  vreide  Kudr.  495,  4.  oi 
derselben  Verbindung  wird  12169  angest,  und  in  der  Kudr.  öfter  sorge  gebraucht 
bi  den  ich  mioes  libes  in  vil  grdzen  sorgen  was  1 26,  4.  d&  von  er  gewan  des  sines 
libes  sorge  360,  3.  er  muoste  haben  sorgen  der  £ren  und  des  libes  640, 3.  vgl.  ohne 
den  genetiv  in  sorge  stkn  1477,  1.  in  grdzer  vreise  stAn  1480,  3.  —  das  aäjecti- 
vum  vreide  Kl  1867.  Ecke  131.  nur  gegen  ende  des  dreizehnten  jahrh.  scheinen 
vorzukommen  vreidic  {ausser  den  im  mhd.  wb,  gegebenen  stellen  auch  Helbl.  1, 
438.  1238.  15,  40.  Otaeker  125^.  205«.  223b.  263b.  29Sa.  319b.  33bb.  368«.  tf.d.) 
umf  vreidicheit  (zuzufügen  Ot.  85b.  189».  370b.  579b.  825b.) 

11393  ditz  werte  in  grozen  sorgen  unz  inz  diu  naht  benam  Kudr.  879,  1.  der 
herte  strit  werte  unz  inz  diu  naht  benam  Nib.  2022,  1.  er  reit  unz  imz  diu  naht  be- 
nam Er.  2475.  unz  inz  benam  diu  vinster  naht  Bit.  11401.  nehete  iz  in  diu  naht  be- 
nomen  Genesis  2890. 

11402  die  wegemüeden  recken  ir  sorge  an  vaht  Nib.  1756,  2. 

11417  der  [Hagen)  künde  strits  nie  werden  sat:  er  ist  nu  komen  an  die  stat  das 
uns  sin  grdziu  übermuot  nu  vil  kleinen  schaden  tuot  Kl  11^0  f. 

1 1433  de^zommootes  vrechen  Kl  844. 

11768  vglgr.4,2il. 

10788  den  dativ  der  sache,  une  hier  die  hs.  hat,  verbindet  mit  senften  Nib.  158, 
2  BC  unt  senftet  iwerem  mnote  (iwer  gemuote  j4). 

11883  wie  hier  prach  sehreibt  die  hs.  5532  erprachen  für  erkrachen,  krach 
ist  im  mhd.  wb.  1,  870«  viermal  aus  ff^olfr.  Parz.  belegt  i  es  kommt  auch  in  den  Nib. 


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ZUM  BITEROLF  UND  DIfiTLElB  275 

vor  der  krach  der  scbefte  hal  1550,  1.  in  der  Kudr,  der  krach  voo  manegem  schalte 
182,  4.  von  tramben  und  pusünen  hört  man  maoegen  krach  1 572,  2.  ausserdem  vgl, 
von  sperbrechens  krache  ff^olfr.  Tu,  85, 1.  der  spere  krach,  der  helme  klaue  Ulr. 
frauend.  460,  4.   helme  klanc  und  speres  krach  4HÜ,  27. 

11981  ez  ddz  al;5am  von  donerslee^en  A7.  689.  t;^/.  ^tY.  11030. 

12010  ff^ackemagel  im  aüd.  leseb,  (4.  au$g.)  schreibt  wart  -  im  gewegen,  was 
keinen  befriedigenden  sinn  gibt,  mä  der  änderung  wart  in  was  (beide  Wörter  wer- 
den auch  tonst  von  der  hs,  verwechselt)  ist  der  sinn :  der  lärm  der  Speere  hörte,  da 
sie  zerbrochen  'waren  auf;  jetzt  hörte  man  die  schwertschläge.  gelegen  steht  auch 
126S1.  m.  682.   ungelegen  Bü,  12587. 

12019  ein  armgrdzez  «per  Roseng.  1126  und  anm.  Dietr,  u.  s.  ges.  31.  43.  ein 
sper  grdz  als  ein  arm  Roseng.  D  1008.  1124.  ringe  armes  grdz  Z>ai^r£r2  (hrsg.  von 
Schade)  2009.  grcezer  dann  ein  arm  Roseng.  C1168. 

12154  sam  der  smit  tingelet  äf  den  anböz,  s6  daz  isen  ist  in  gluote,  üf  schilte 
and  uf  huote  si  warten  alle  des  lewen  Rul.  Hb.  IS  f.  si  smideten  angefuoge  174,  8. 
wirez  nf  einen  anebdz  zwischen  zwein  starken  smiden  mit  wol  gerüweten  liden,  ezne 
dorft  oiht  lüter  hellen  dan  von  den  helideu  snellen,  wände  si  gute  helme  tragen  Eneit 
325,  40/*.  ez  wart  nie  smides  aneboz  so  sere  getengelet  als  üf  dich  Georg  2321. 
da  was  so  michel  der  klanc  von  ir  siegen  swsren  sam  ob  tusent  smtde  wsren  mit 
hamer  aber  amboz  gestan  Dietr.  fl.  9186/*. 

12184  diu  Sifrides  hant  auch  12453.  {vgl  10473.  12317.)  im  zweUen  Nibelun- 
genliede siebenmal^  s.  Müllenhoff  zur  gesch.  der  Nib.  s.  31.  sonst  in  den  Nib,  nur 
95,  3.  702,  4.  827,  4.  912,  2  B.  des  küenen  Sifrides  hant  93,  4. 

1 2234  schine  als  schwaches  masc.  auch  Kudr.  890,  3.  Heinr.  v.  Morungen  MSF. 
134,5.   138,38. 

12254  vgl.  10179.  ähnlieh  wird  auch  Dietr.  u.  s.  ges.  942  vo?i  Blödel  gesagt  na 
sagent  mir,  her  Blcedelin,  ir  miiezent  gar  ein  zage  sin,  des  ich  lach  gar  bewise.  ir 
sint  niht  der  neve  min,  gebent  üf  iuwer  IShen.   vgl.  dazu  Haupts  seitschr.  10,  169. 

12296  nöthaft  m.  1570.   Nib.  2113,  3. 

12332  vgl.  Haupt  zur  U^insbekin  24,  7. 

12387  do  engarten  si  sich  alle  die  strites  phlagen  S  Kudr.  527,  1. 

12418  ungelückes  hört  A7.  405.  grdzer  tugende  hört  C63.  bei  fT^fram  sind 
solche  fügungen  mit  hört  sehr  häufig,  vgl.  gr.  4,  725. 

12427  geremet  von  den  feinden  als  ziel  genommen,  für  den  umlaut  vgl.  Parz. 
578,  16  nsmen  :  raemen.  vielleicht  ist  auch  zu  unserer  stelle  zu  ziehen  Dietr.  u.  s. 
ges.  94  er  kom  in  in  die  rsme  daz  er  in  niht  entrinnen  k&n. 

12441  gelücke  daz  ist  sinewel  dicke  alsam  ein  bal  Kudr.  649,  2.  andere  belege 
des  Sprichwortes  s.  zu  Freidank  114,  27  und  mhd,  wb.  3,  674». 

12467  mit  lachendem  muote  Nib.  1586,  1.  1106,  4  vgl.  Lachmanns  anm.  Kudr» 
474,  1.   Hartm.  Greg.  2643.  2774.  3617. 

12652  der  beiden  ein  twalmtrinken  in  sine  hende  nam  Wolfd.  B  574.  betest  da 
mich  im  Uzen  daz  twalm  ze  trinken  geben  632.  beide  mete  ande  ouch  win,  twalm 
hiez  er  tuen  dar  in  Laurin  1205.  —  in  einem  twalme  er  swebte  Kl.  2096.  er  lac  in 
einem  twalme  Erec  6593.  si  lägen  sam  in  einem  twalme  kehr.  D.  485, 5.  vgl.  Grimm 
wörterb.  2,  1229.  1776. 

12H86  daz  er  als  ein  begozzen  brant  riechen  began  Kudr.  364,  2. 

12759  der  reite  spsheliche  allen  sinen  maot  Nib.  1524,  3.  Volker  unde  Hagene 
reden  dd  began  mit  Etzeln  dem  künege  allen  ir  mnot  (ir  willen  und  ir  maot  C)  1956, 
3.  vgl  allen  sinen  willen  er  in  reden  bat  gSn  der  königinne  405,  2. 

18* 


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276  ANMERKUNGEN  ZUM  BITEROLF  UND  DIETLEIB 

12955  gfnendiclieh  KL  554.  Kudr.  193,  4.  243,  4.  725,  4.  Hartmann  braucht 
genendic  genendekeit  genendeclich  Öfter,  aber  nicht  im  /wein,  $.  mhd,  wb,  2,  379. 

13034  dd  sach  maa  allenthalben  die  wege  nnmüezic  stan  Nib,  1241,  3  tt>ozu  von 
Lachmann  unsere  stelle  verglichen  toird. 

13076  also  vermezzenlichen  spranct  Wolfhart  in  den  tdt  Roseng'.  27  1116.  mit 
in  ad  var  ich  in  den  tdt  Dietr.  u.  s,  ges.  16.  ich  bin  bereit  durch  loch  ze  riteo  in  den 
tdt  fTig.  4183.  den  des  niht  bevilte  ern  rite  durch  mich  in  den  tdt  5647.  nn  vart  ir 
hin,  w«n  ich,  in  den  gewissen  tdt  6132.  daz  bezeichent  daz  er  in  den  tdt  des  tages 
riten  solde  6155.  vielleicht  ist  auch  im  Alphart  149,  4.  342,  4  swanne  er  mir  ge- 
blutet, sd  mnoz  ich  riten  in  die  ndt  zu  lesen  in  den  tdt. 

1321 3  wie  die  unter  dem  text  f^egebenen  stellen  RUedegdre  als  nominativ  haben, 
so  hat  die  hs.  auch  Sigehere  5416.   vgl.  Haupt  su  Neidh.  s.2\0. 

13255  sd  wil  ich  niht  verzihen  die  schoenen  Hildebnrgen  Rudr.  1642,  3.  im  mhd. 
wb.  S,S't9  ist  für  diese  oonstruction  von  verzihen  nur  Ulr.  frauend.  169,  15  Ofige- 
geben. 

13320  unser  herre  hantil  iz  noch  mit  sinne  Diemer  217,  8.  handelest  duz  mit 
sinne  kehr.  D.  54,  26.  handelt  iz  mit  sinnen  Rul,  19,  8.  79,  14.  handele  iz  mit 
sinnen  50,  25.  136,  6.  vgl.  auch  ich  handelez  nach  dinen  minnen  kehr.  406,  2.  wir 
gehandelen  iz  ienoch  michel  baz  409, 1 1. 

13330  von  der  Elbe  unz  an  daz  mer  Nib.  1 184, 2.   vgl.  Haupts  zeäsehr.  13,  324. 

13340  Stire  ein  bnrc  ist  genant  Laurin  737. 


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n 

ZUM  LAURIN. 


Das*  bei  Verderbnissen  es  nicht  genügt  bloss  einen  angemessenen  sinn  vnd  Zu- 
sammenhang hersusteüen ,  der  sich  sutüeäen  auch  schon  in  bessernden  hss.  fbidet, 
das»  es  vielmehr  darauf  ankommt ^  wo  möglich ,  eine  Verbesserung  zu  finden  die  zu- 
gleich den  Ursprung  und  progress  des  verderbnisses  erklärt  und  dass  sie  nur  in  dem 
masse  als  ihr  dies  gelingt  für  sieher  gelten  kann,  ist  bekannt,  bei  dem  sustande 
aber  in  dem  manche  stellen  des  Laurin  überliefert  sind,  seheint  es  rätlieh  darüber 
in  anmerkungen  noch  ein  wort  zur  Verständigung  hinzuzufügen  undaufdieanalogie 
der  einzelnen  fälle  aufmerksam  zu  machen,  ausserdem  ist  nötig  die  bearbeüung 
die  das  gedickt  in  sd  erfahren  hat  noch  näher  zu  vergleichen,  unnötig  aber  grössere 
auszüge  aus  s  geben  oder  für  diese  die  auf  Stellung  des  aus  s  und  d  sich  ergebenden, 
gemeinsamen  grundtextes  zu  versuchen,  um  den  inhalt  der  zusätze  und  Verände- 
rungen und  damit  die  monier  der  spätem  umarbeiter  kennen  zu  lernen,  genügt  wie 
schon  in  der  einleitung  zum  Laurin  bemerkt  in  der  regel  eine  Verweisung  auf  den 
Schadischen  abdruck  der  Nürnberger  ausgäbe  von  c.  1560  (N)  und  daneben  die  Ett- 
müüersche  tmsgabe  (E) ,  wie  wälkürlich  diese  auch  mit  dem  text  umgegangen  sein 
mag,  die  Veränderungen  aber  die  der  text  sd  in  dem  Nürnberger  druck  erfahren 
hat  sind  von  der  art  dass  ein  nur  einigermassen  mit  der  altem  spräche  vertrauter 
mit  leichtigkeit  die  meisten  ufieder  entfernen  und  Jenen  wenn  es  ihm  beliebt  wieder 
herstellen  kann,  nur  wo  stellen  wörtlich  anzuführen  sind,  werden  diese  unmittelbar 
aus  sd  ausgehoben,  woEvorfi  genannt  wird,  steht  sie  sd  näher  als  N.  doch  tritt 
dieser  fall  höchst  selten  ein. 

Das  gedieht  hat  in  sd  eine  elende,  stümperhaß  zusammengesetzte  einleitung 
erhalten,  wo  zuerst  nach  anleitung  des  alten  texfes  1^1  ff.  die  entführung  der 
Schwester  Dietleibs  oder  Dietliebs,  wie  der  held  in  sd  heisst,  erzählt  wird,  nur  dass 
dabei  trotz  der  später  unverändert  beibehaltenen  darstellung  des  altem  gedichts 
DietUek  als  gegenwärtig  angenommen  wird,  die  art  und  weise,  wie  sich  die  königin 
mit  ihrer  entführung  zufrieden  gibt  (N  56-84,  E  54-82),  wf  characteristisch  für 
diese  poesie.  Dietleib  reitet  im  zom  über  das  plötzUche  verschwinden  der  Schwester 
nach  Garten  zu  ffUdebrand  um  sich  rats  zu  erholen,  dieser  erkennt  schon  in  der 
ferne  dass  Jener  erzürnt  ist  und  erklärt  sich  im  voraus  bereit  ihm  zu  helfen,  aber 
erst  nach  einem  förmlichen  empfang  durch  fron  Uote  ufid  ir  megetin  (N  125,  E  123), 
nachdem  er  entwaffnet  und  mit  speise  und  trank  reichlich  bewirtet  ist,  bringt  Diet- 
lieb  auf  eine  frage  ffildebrands  seine  suche  vor,  worauf  dieser  lacht  und  seine  man, 
nen  aufruft:  des  beides  tniren  maoz  zer^ao,  N  166,  E  164.    darauf  aber  ist  weder 


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278  ANMERKUNGEN 

von  Dietfieb  noch  auch  von  temer  sehwester  weiter  die  rede,    offenbar  ergeben  die 
nächsten  verse  N  167 /fl  E  165 /f. 

Hiltbrant  bereite  sich        und  onch  sio  beide  h^rlich 
in  Stabe]  ringe  veste:        si  tkten  ie  daz  beste, 
[do  bereit  sieb  oucb  der  starke,        der  helt  von  Stirmarke.] 
si  warn  zno  strite  wol  bereit.        si  komen  äf  ein  beide  breit  usw. 
nach  abzug  de»  eingeklammerten  verspaares  den  anfang  einer  zweiten  älteren  ein- 
l^itungf  die  erklären  sollte  wie  Hüdebrand  r.  53  ff,  zu  seiner  künde  von  Laurin  und 
dem  rosengaften  gekommen  ist:  ein  armer  von  Laurin  geächteter  vHildmann,  den 
Hildebrand  auf  der  heide  trifft  und  gefangen  nehmen  will,  gibt  ihm  über  den  rosen- 
garten  in  Tirol  gröstenteils  mit  den  Worten  des  älteren  gedichts  auskunft  und  Hü- 
debrand betoahrt  sie  als  ein  geheimnis.    sie  reiten  gen  Bern ,  werden  von  dem  wirt 
dort  wohl  aufgenommen  und  ruhen  bei  ihm  volliclicbe  ein  halbez  jar  (NE  226),  ohne 
ettoas  zu  unternehmen,  {Dietlieb  und  seine  Schwester,  sieht  man,  sind  hier  völlig  ver- 
gessen,) bis  Laurin  durch  seinen  Übermut  viel  von  sich  reden  macht,    so  wird  das 
ältere  gedieht  auf  das  ungeschickteste  angeknüpft  und  Dietrich  damit  namentlich 
eingeführt,  als  wenn  er  nicht  schon  vorher  der  ungenannte  wirt  zu  Bern  wäre,    im 
innem  des  gedichts  lassen  sich  ältere  und  jüngere  Interpolationen  nicht  weiter  schei- 
den, nur  mit  hilfe  von  f  einige  ältere  Zusätze  nachweisen. 

1 .  KJSchröer  in  dem  unten  im  anhang  anzuführenden  programm  vergleicht 
bei  Pez  SS.  rer,  austr,  2,  291  Ein  edel  graff  der  war  gesezzen  mit  bouz  ze  Hardekke 
wol  vermezzen.  der  anfang  der  heidin  lautet  in  der  Pommers fdder  hs.  (anzeiger 
für  künde  der  deutschen  vorzeä  1S58  s.  6)  Iz  waz  hie  vor  geseszin  Eyn  heyden  gar 
vormeszin,  sonst  G^,  1 ,  38  Ein  heiden  was  gesezzen,  an  tugenden  gar  vermezzen. 

4.  26.  ob  sin  gelich  oder  sinen  glich  «u  schreiben,  lässt  sich  nicht  entscheiden, 
225  ist  ez  faorte  eio  wahrscheinlicher  als  ez  faort  einen.  1007  ist  die  syncope  gnuoc 
sicher,  auch  wohl  1808  gwaltec,  obgleich  man  dafür  nach  1796.  1800  gerne  waltend 
setzte, 

28.  40.  1080.  prisan  stammt  aus  19.  ob  aber  die  cory'ectur  von  z  das  ursprüng- 
liche trifft?    hiess  es  vielleicht  im  (dir)  jehen.' 

44.  von  arte  ein  wigant,  ein  küener  wigant  Hesse  sich  hören,  aber  da  niemand 
von  natur  und  abkunft  weise  ist,  von  Garte  auch  später  durch  K  bezeugt  und  durch 
rasur  in  f  erst  in  von  arte  verwandelt  unrd,  so  wird  dies  Verderbnis  sein,  s,  eini. 

74.  die  in  ws  (nicht  in  d)  überall  wo  der  vers  wiederkehrt  durchgeführte  ände- 
rung  stellt  die  gewöhnliche  alte  Ordnung  der  strafe  {RA,  l{)bf.)  her,  die  durch  das 
abhauen  des  Unken  fusses  das  besteigen  des  rosses,  der  rechten  hand  die  führung 
des  Schwerts  und  Speers  unmöglich  machte,  aber  auch  das  umgekehrte  kommt  vor, 
GDS.  44.   Neidh,  *.  210.  Fastnachtsp.  125,  18. 

89.  priseere  utui  96  priseo  scheint  unverständlich,  birssre  dagegen  und  birsen 
gibt  einen  guten  sinn,  wenn  man  sich  nur  an  die  bedeutung  'das  ioüd  aufsuchen  und 
auftreiben^  hält, 

101.  die  im  Büerolf  so  häufige,  auch  sonst  oft  genug  vorkommende  Überladung 
des  ersten  fusses  {Lachmann  zu  A^.  Ib03,  1.  Kl,  27.  Iw.  309.  Lanz.  830,  vgl,  zu 
denkm,  s.  356.  364.  378/:  384)  könnte  man  hier  und  133.  663.  902  leicht  durch  Strei- 
chung von  beide  beseitigen,  aber  dass gerade  dies  wort  interpoliert,  ist  nicht  wahr- 
seheinUch  weil  es  ausser  dieser  formet  au  ffaüend  selten  im  Laurin  vorkommt,  ausser- 
dem würde  auch  541.  1041.  1295.  13^9  eine  änderung  nur  gegen  die  bessere  oder 
gar  wie  an  unserer  stelle  und  den  ihr  gleichlautenden  nur  gegen  die  einstimmige 
Überlieferung  aller  hss.  möglich  sein. 


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ZUM  LAÜRIN  279 

1 04.  der  aus  fall  dm-  präpontüm  hatte  zunäehsi  hier,  dam  epdter  13S.  290. 
408.  11  öS  das  misverständnis  von  porte  (borte)  als  p forte  zur  ft^e,  woran  sieh 
dann  ungUiekUehe  besserungsversuche  knüpften, 

126.  die  besserung  kann  nur  für  einen  vorläufigen  notbehdf  gelten;  rf  haben 
üknUeh  9U  helfen  gesucht. 

130-132.  fde  schon  24.  25  und  später  öfter y  so  ist  hier  ein  wort  oder  satzteä 
(der  hdchvart)  der  gewöhnlichen  und  bequemeren  wortfotge  gemäss  aus  der  snoeiten 
m  die  erste  seile  gezogen,  ausserdem  m  132  das  bestreben  sichtbar  einen  neuen  reim 
SU  schaffen  und  der  reim  ei :  i  augenscheinlich  erst  durch  interpoUdion  entstanden. 
aber  ettcas  besseres  und  wahrscheinlicheres  su  finden,  als  das  in  den  text  gesetzte, 
wolUe  nicht  gelingen,  gegen  unsem  verschlag  ist  nicht  einzuwenden  dass  ein  kUn- 
gender  reim  wie  garteo :  marke  und  dies  wort  selbst  sonst  im  gedieht  nicht  begegnet. 
195.  der  uers,  ein  glossem  su  194  allez  sigehaft,  hedte  196  zur  folge,  vgl.  2u9/'. 
an  diese  entschieden  unechten,  in  f  fehlenden  verse  schUesst  sieh  der  erste  grössere 
susatz  «t  sd  (N  433-50,  E  445- 6U),  der  sich  merkwürdiger  auch  in  f  findet  und 
hier  so  lautet 

ez  was  kfine  ande  starg,        beide  witzeg  nnde  karg, 

ez  was  llsteg  unde  hochgeboro.        wan  ez  begreif  sin  zorn, 

so  mdst  ez  kSne  wesen :        vor  ym  man  käme  kond  geneseo. 

ez  hat  vil  g&t  gesteioe.        wao  ez  wold,  so  wart  ez  kleine, 

ez  mäht  sich  nnderwileo  groz.        ez  wold  sin  färsten'genoz.     5 

[aber  alle  dätsche  lant        was  ez  wit  and  ferr  erkant.] 

bi  siaer  grozzen  manheit        ez  reit  an  alle  zageheit. 

ez  fSrt  ein  swert  in  siner  hant,        daz  was  bezzer  wan  ein  lant, 

do  mide  Cedit  ez  manegen  strit        ^beral  in  deme  lande  wit. 

1  vnd  dar  z8  witz.  sd      2  wanne  in      3  er  harte  kiene  wesen,  wer  vor  ym 
solt      4  Laarin  waz  deine,  sin  kraft  kam  von  gesteine     5  ez  waz  eins  forsten 
6  fehlt  f       ond  ferr  fehlt  s.       7  bi  -  manheit]  daz  kam  von  siner  degenheit 
8  —  197.  204.        9  =  198.  bewert  ez  ferro  in  dem 

für  den  hier  schon  verwendeten  vers  204  ist  insd^  456-460  (E  466)  eingeschoben, 
l.  N  459  nie  eleinen  man  so  ellenthaft. 

226.  verzilt  ist  hier  und  im  fFalberan  870,  wie  in  Dietrich  und  WenezUm  {aUd. 
hL  \,  338)  brönne  ande  schilt  wart  allez  enzwei  gezilt  zu  verstehen,  das  mhd.  wb. 
kennt  für  verziln  nur  die  bedeutung  ^das  siel  verfehJM. 

239.  auch  bei  fTalther  79,  9.11  üt  Michael  der  weisheä,  Gabriel  der  stärke 
pfieger,  wenn  auch  die  kirche  anders  lehrte,  fFaekemagel  bei  Simrock  2,  1 91 .  ^ 

256.  Haupt  SU  Neidh.  6,  22. 

264.  <fie  m  sd  (N  535-550,  E  541-54)  hier  angehängten  verse,  in  denen 
Laarin  seinem  som  noch  freieren  lauf  lässt,  setzen  (N  539-43,  E  545-49)  die 
Verschiebung  von  257.  58  nach  262  m  f  voraus,  auch  vorher  ist  Laurms  rede  schon 
um  einige  neue  schmähwörter  vermehrt  und  sonst  verändert. *  sie  beginnt  ins  (S 
513,  E  519)  ir  sädel  (sandel  d)  vad  ir  aifen  und  259  geht  vorher  (N  527,  E  533)  ich 
bring  ez  ach  z&  sore,  ir  rehten  waltbaren. 

292  —  9b.  die  Verwirrung  an  dieser  stelle  nahm  ihren  anfang  mit  der  herstel- 
hmg  der  gewöhnliehen  Wortfolge  in  293  und  diese  führte  dann  teils  su  der  ausschei- 
düng  von  292,  teils  su  den  änderungen  und  Zusätzen  in  den  nächsten  versen.  unsre 
Verbesserung  erklärt  also  das  Verderbnis  vollkommen,  —  nach  296  lässt  sd  w  fünf- 
zehn seilen  (E  586-600)  Laurin  früher  gesagtes  noch  einmal  und  zwar  gröstenteils 


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280  ANMERKUNGEN 

mit  denselben  werten  wiederholen,  in  N  sind  zwischen  550  und  bi  die  verse  265 - 96, 
E  555  -  98  ausg^e fallen  und  von  Jenem  9usat%  nur  das  letzte  reimpaar  erhalten, 

307.  308.  statt  entriuweD,  das  462  fast  alle  hss.  beseitigen,  mag  matt  etwas 
anderes  ergänzen,  aber  es  scheint  nicht  aweifdhaft  dass  K  den  allerdmgs  sehr 
auffallenden,  ungenauen  alten  reim  erhalten  hat.  was  die  andern  hss.,  mä  ausnähme 
der  wälhürUcher  ändernden  v,  bieten,  ist  augenscheinlieh  nur  ein  wenig  glüehlieher 
versuch  einen  neuen  bessern  reim  für  slUege  zu  schaffen,  da  dies  als  reimwort 
feststeht,  so  hätte  man  kein  recht  etwa  zu  sehreiben  ich  oeme  ez  bi  dem  beine  zefaant 
und  slü^gez  ambe  die  want.  noch  dreister  freäieh  verfuhr  sd  (N  561-^8,  E  60S-16). 

316.  sd  =  N  576-580,  E624>28.  321.  sd  »- N  585-87,  E  633-35. 

328.  die  Verlegung  des  objects  in  die  vorhergehenden  verse  hatte  die  Zerstörung 
dieses  verses  zur  folge,         329-32.  sd  »  N  591-98,  B  639-46. 

337.  sd  =  N  603-605,  E  651  -53. 

355.  schon  auf  352  folgt  in  fs  Ich  wil  vch  svnder  gram  (figent)  wesen  »  N  624, 
E670. 

361  f.  eine  kleine  Unebenheit  in  der  erzähhmg  ist  dass  Wüege  hier  zu  ff  erde 
sitzt,  da  nicht  angegeben  ist  dass  die  beiden  die  rosse  bestiegen  haben,  die  253/.  nach 
auf  dem  anger  weiden,    vgl.  zu  \b\^. 

373-76  lauten  in  f  mit  einem  in  dieser  hs.  besonders  auffaUenden  reim  so: 

Laarin  der,  was  vnrein,        Wyteg  wolde  starker  sein, 
yedoch  traf  yn  do  Laurin,        das  mohte  wol  von  Sterke  sin. 

in  sd  sind  schon  nach  370  ein  paar  ganz  passende  verse  ss  E  681  -84  (N  635-38, 
vgl.  ßTalberan  1009/.)  eingeschoben,  für  373-75  dann  E  687-91,  N  641-45 
(l.  E  687  si  pflftgen,  88  was  herte  d,  89  ein  zornig  man,  90  er  wolt),  darauf  nach  376 
(her  Laurin  sd)  drei  wörtlich  aus  Konrads  von  ff^ürsburg  tumier  von  Nantes 
215-20  entlehnte  reimpaare,  die  dieser  im  schwanritter  und  Trojanerkriege  zum. 
teil  selbst  wiederholt,  s.  Roth  zum  schwanritter  975.    die  verse  lauten  in  s: 

do  man  die  heim  stricket,        dz  er  zd  hand  nicket 
ns  dem  sattel  hinder  sich        vnd  in  der  vngefieg  stich 
mit  kraft  vnd  mit  gewalte        hin  z6r  erden  valte. 

d  liest  1  gestricket        gericket         2  fastvsz  3  z8  der,  die  hs.  des  iumais 

1  den  heim        genicket        2  wart  vz        3  Zd  dem  plane 

376.  überall  wo  die  hss.  zwischen  der  Lanrin  und  der  kleine  Lanrin  schwanken, 
548.  619.  653.  1 175.  1482,  erwecken  metrische  oder. andere  gründe,  wie  hier  ausser 
dem  schweren  zweisilbigen  auftact  die  dreimalige  nennung  des  namen  374.  376.  379, 
den  verdacht  der  Interpolation,  daz  getwergelin  ebnet  überall  die  schwier^keitem 
und  es  lässt  sich  wohl  denken  dass  das  deminutiv  anstössig  wurde,  zumal  auch  wegen 
des  rührenden  reims,  den  es  an  mehreren  stellen  mit  sich  bringt, 

395.  96  latUen  m  f  ime  m  sd  (N  665  /.  E  7 1 1 .? )  von  zwein  werden  forsten  (rekea 
sd)  seit,  daz  wer  vns  beiden  alzu  (wer  ein  laster  nnd  ein  s)  leit.    r^.  863/. 

407-9.  in  fsd  Da  breche  (ir  zerbrachen  s)  mir  minen  garten,  den  ich  hat  (hat 
ich  s,  ich  han  d)  erzogen  zarten,  die  rosen  dret  da  mir  in  den  plan  (ir  hant  den  rosen 
we  getan  sd). 

411-14.  m  fsd  (N  681/  E  729/.)  Bälde  setze  dich  nf  z6  (dich  za  sd)  wer, 
Min  kleine  wirt  ach  (ich  wer  din  zwelfen  wol  sd)  ein  her.  vgl,  344.  dann  m  sd 
16  zeüen  «=  IN  683-98,  E  731  -46  (/.  695/  ach  sy  ein  michel  schände  geschehen  in 
dem  lande  von  eim,  heisset  Lanrin,  des  gefangen  müst  ir  sin). 


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ZUM  LAURIN  281 

415-18.  sd  —  N  699-708,  E  747-56. 

419.  dass  hazzen  nicht  das  ursprUngUehe  reimwort  ist,  lehrt  K.  das  unpassende 
des  wolde  er  hazMn  haben  die  verbesserer  in  rwd  gefühlt,  einen  paraUeUsmus  - 
heganAe  er  hazzen,  -  beende  er  vazzen  herxusteüen  erlaubt  der  stand  der  über- 
Heferung  nicht,  obgleich  sich  ds  mä  durch  not  ^nd  (mieste  s)  er  in  hassen  der  ma- 
joräät  ansehhesst  und  (gan*  allem  dasteht,  muss  stozea  doch  wohl  die  richtige  les- 
ort  sein,  da  der  susammenhang  evi  ähnliches  wort  wie  stechen  oder  anrennen, 
angreifen  nät  dem  sper  verlangt,  letzen  xoürde  den  reim  mcht  wesentlich  verbessern. 

451.  52  lauten  in  sd  (N  739/:  E  787/:)  vnd  triff  ez  by  den  oren,  so  wart  ez  i& 
einem  toren.  daraus  ergibt  sich  schon  dass  die  Inschrift  unter  dem  in  den  ruinen 
des  Schlosses  Lichtenberg  im  Finstgau  entdeckten  wandgemMde  aus  dem  XF.  Jh., 
das  seenen  aus  dem  Laurin  darstellt  {Haupts  zs.  12, 425),  nicht  dem  Jüngern,  sondern 
dem  älteren  text  folgte,  was  auch  die  übrigen  von  hm  Zvngerle  entzifferten  worte 
und  seilen  bestätigen,  s.  a.  a.  o.  426. 

468.  hiatus  in  der  letzen  Senkung  auch  806. 

477.  den  in  i  fehlenden  versen  471-76  geht  m  sd  em  377^.  533/:  nachgehü- 
detes  reimpaar  (IN  757/.  E  805/.)  vorher  und  es  folgen  acht  nette  (N  765-780, 
E  811-26),  in  denen  Laurin  die  anwesenheit  Hüdebrands  vertoünscht,  auf  477  dann 
fünf  seilen  (N  782-86,  E  828-32),  von  denen  die  erste  und  die  beiden  lotsten  auch 
susammenhanglos  in  f  vorkommen: 

daz  ym  vor  den  äugen  sin 
[verging  die  snnne  nnd  auch  der  dag.        er  gap  um  stosse  und  manegen  slag] 
Mit  dem  knanf  vmme  die  oren,        Er  macht  ez  zfi  eime  thoren. 
abemuds  (vgl.  zu  195)  ein  deutlicher  beweis,  dass  das  gedieht  in  dem  in  f  abgekürzten 
texte  schon  durch  Zusätze  erweitert  war,  die  unverkürzt  in  sd  übergiengen. 

480.  hieher  das  punktum  statt  nach  482. 

484.  da  in  den  414  angehängten  versen  angenommen  wird  dass  Laurin  Wüege 
gebunden,  so  wird  hier  in  sd  eingeschoben  (N  793-96,  E  836-42)  dass  Hildebrand 
ihn  losmacht, 

486.  auch  in  den  Nibelungen  D  98,  3.  410,  3.  431,  4.  442,  2  usw.  wird  regel- 
mässig helkappe  für  tarnkappe  gesetzt,  und  nebelkappe  ist  dafür  nur  ein  zweiter 
ersatz.  vgl.  520.  755.        487.  88.  sd  »  N  799-803,  E  845-49. 

531-33.  die  Verbesserung  muss  von  K  ausgehen,  da  hier  das  Verderbnis  noch 
Mar  vorliegt,  das  die  andern  hss.  zu  entfernen  suchen,  hs  haben  schwerlich  das 
richtige  reimwort  für  531  gefunden  und  mit  d6  vie  der  vil  oder  daz  selbe  kleine  den 
risen  bi  den  beinen  oder  aucH  umb  diu  beine  %ßäre  das  Verderbnis  und  der  zustand  in 
R  nicht  hinlänglich  erklärt,  unsre  hersteUung  würde  freiUch  gerne  einer  einfacheren 
und  wahncheinUcheren  platz  machen,  aber  eine  zufälUge  vertauschung  von  knie 
mit  bein  kann  doch  leicht  die  Veränderung  der  Wortfolge  th  531  und  damit  auch  die 
entstellung  von  vie,  g^vie  m  viel  (wegen  533)  nach  sich  gezogen  haben. 

548.  s.  zu  376.  567.  68.   da  r  sonst  oft  verse  allein  erhalten  hat  und  wd 

vorauszusetzen  scheinen  was  in  r  steht,  die  Wiederholung  aber  derselben  reime  und 
der  phrase  von  567  nach  568  in  diesem  gedieht  keinen  genügenden  einwand  gegen 
die  eehtheit  der  Überlieferung  von  r  abgibt,  so  hätte  diese  vielleicht  auch  hier  nicht 
verschmäht  werden  sollen.        570  -  72.  sd  «»  N  882  - 96,  E  940  -  56. 

595.  gebite  t>i  R,  ein  ganz  richtig  gebildetes  wort  mit  iterativer  bedeutung,  wäre 
hier  ganz  angemessen  und  ist  vielleicht  das  ursprüngliche. 

607.  8.  m  f  «  sd  (N  931  /.)  Laurin  wQ  ich  nieman  geben,  Ez  m6zmir  lazzen  sin 
leben,  anders  E  lOOljf. 


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282  ANMERKUNGEN 

616-20.  sd  «  N  936-60,  E  1008-36.  nach  620  wiederhoÜ  f  (vgL  %u  607) 
Ir  iii8zz«t  mir  Lanrin  gebeo  Oder  ich  wi!  Verliesen  min  leben. «»  N  959/*.?  B  1035/;? 

623-8S  gmd  m  id  (N  963-1082,  E  1039-1158)  beträchtlich  verändert, 
als  Dietheb  begreift  dass  er  Dietrichen  bestehen  muss,  fasst  er  den  kleinen  bei  der 
hand  (626  ist  verändert  örsin  brio(i^e  pap  lihten  schin)  und  verbirgt  ihn  in  den  tonn 
dass  Dietrich  ihn  nicht  sieht,  beide  beiden  waffnen  sich  dann,  als  wenn  sie  nickt 
sehen  vorher  gerüstet  getoesen  wären.  Dietlieb  wiederholt  noch  einmal  585.  86  (*»  f 
620),  völlig  centonenartig  folgen  dann  (N  1001 /f)  605.  606  fsx.  596.  (N  1004.)  633 
—  597sd.  (634  ««N  1006.)  (N  1007.)  638.  643- 56  «  N  1009-22.  639-42.  (N 
1027-28.)  657.  58.  648  (N  1032.)  659.  60  =- N  1033.  Zi.  und  ähnlich  noird  auch  so 
noch  der  kämpf  mit  benutzung  des  altem  textes  in  4S  Zeilen  weiter  ausgeführt. 

635.  lautet  in  Kv  sein  rosz  zoch  man  im  dan  (dar  H)  hin  aaff  den  weiten  plan 
und  dornt  folgt,  aber  nur  in  K  auf  636  Im  was  vil  leydz  getan,  ist.  dies  mus  A  übet* 
kommen^  so  war  in  C  schon  eine  ganz  richtige  krüik  voüsogen. 

639.  ging  scheint  aus  gan  statt  hegao  verderbt. 

642.  nemlich  ff^itegen,  daher  in  sA  ein  erläuternder  zusatz  N  1027.  28. 

644.  toie  der  uers  ursprünglich  lautete,  ist  sfveifelhaft. 

651-56.  dafür  tn  f  Er  hiez  im  Lanrin  widergeben,  Do  wold  her  DieÜeih 
widerstreben.  659.  vgl.  151.  (910 f)  1548. 

676-7S.  8d»N  1044-60,  E  1114-32.  N  1049  m  «  vnd  alög  im  ▼£  den 
Hiltgrin,  d  in  anf  den  heim  sein  ^»  IV.  vgl.  su  1347. 

703.  hier  hätte  der  reim  sieh  leicht  wegschaffen  lassen  em  wolde  in  niht  er- 
lÄzen  sin,  er  muost  sin  swert  stdzen  in. 

728.  nn verborgen  steht  adverbial  auch  898  und  ff^atb.  718.  den  versuchen  der 
hss.  s^egenüber  durfte  die  ergänzung  nach  eignem  ermessen  geschehen. 

730.  die  notwendige  besserung  des  sinnlosen  in  dem  berge  ergibt  siek  um 
so  leichter^  da  sd  729  mtSf  710  verbindet  (N  1 100/f.): 

wie  gros  Lanrins  sorge  was,        wie^  selten  er  doch  ie  fergaaz 
der  vil  lieben  frawen  sin,        Similt  der  edlen  kingin. 
Lanrin  der  hing  here        sprach  zS  dem  Sturere 
*Dietliep,  lieber  swoger  min,        ich  sag  dir  von  der  swester  din'. 
esfolgtlZ^iff. 

753.  während  später  in  K  der  name  konchilt,  knnckhilt,  knnkhilt  gesehrieben 
wird,  hat  die  hs.  hier  kimhilt,  weiche  Schreibung  in  P  durch  steht  und  woraus  durch 
Verlesung  eines  calszdieini  hersehende  z^mhilt,  dann  in  sd  similt  wurde,  z  sekreibi 
den  namen  776  (637  bei  Haupt)  zuerst  Krimhilt,  dann  1055  (784)  Kinhilt  und  ver- 
tauscht ihn  später  1237  (912)  ff.  mit  Bronhilt.  dass  dies  schwanken  zwischen  Kim- 
hilt und  Krimhilt  nicht  bloss  in  der  vorläge  von  Pz  stattfand,  sondern  weiter  bis  auf 
B  zurückgieng,  muss  man  annehmen,  da  w  753  krymmilt,  776  krimmel,  l<i55  ky»> 
mil,  später  ilbO  ff.  constant  krimhilt  d.  i.  Krimhilt,  nicht  Krimbilt  schreibt  wul  auek 
die  baierisehen  hss.  ausser  K  Krimhilt  m  verschiedenen  Schreibungen  rv  753  kreim* 
hilt,  r  776  krenhU,  1055.  1156.  1548.  55  kreinhüt,  1091  krenbUt,  rv  1237  krainhUt, 
m  1055 /f.  cren-  krenhilt  durchführen,  der  ursprüngliehe  name  ist  aus  kimhilt  und 
knnehilt  zu  getüinnen ,  beides  unnamen ,  aber  offenbar  verlesen  aus  Knnhilt  Knnekilt 
oder  Künhilt  Künehilt,  woran f  überdies  das  Verderbnis  von  könen  beiden  zu  ende 
des  gedichts  m  m  («.  su  1600,  2^)  hinführt. 

765.  an  dem  conjunetiv  nehmen  Kvr  anstoss,  sie  ändern  K  denn  etleieh  knack- 
leich  man,  v  den  ain  man  gehaben  kan,  r  wan  all  känig  ich  han;  aber  ohne  twt  wie 
es  scheint,  mhd.  wb.  1,3  \,Ziiff.  ist  zu  ändern,  so  lese  man  mügen  han. 


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ZUM  LAURIN  283 

775 /f.  deus  v  hier  die  richtige  Ordnung  der  verse  betoahrt  hat^  ergibt  eehon  die 
antwort  Dietleibs,  namentlich  7S4/f. ,  aber  auch  der  zustand  der  iiberlieferung.  tan 
den  rührenden  reim  777.  78  hei  seite  zu  schaffen,  ward  wohl  zuerst  der  vers  daz 
wizze  far  ein  wirheit  eingeschoben,  ob  schon  vi  A ,  lässt  sich  flicht  behaupten ,  da 
die  auslassung  der  verse  775-78  in  K  allein  in  der  nachlässigkeit  und  ßüchtigkeä 
des  absehreibers  ihren  grund  haben  wird,  der  eine  abermals  toie  1%1  mit  alsd  sprach 
eingeleitete  rede  Laurins  für  überflüssig  hielt  oder  der  gleich  von  alsA  sprach  »779 
Dd  sprach  übersprang,  aber  in  B  oder  doch  auf  einer  mütelstufe  von  B  sti  C  war 
nicht  nur  der  vers,  sondern  auch  schon  ein  neues  reimpaar  als  ersatz  für  778  ror- 
kanden  und  zugleich,  foie  man  aus  der  abkürzenden  v  sieht,  waren  diese  verse  nebet 
776.  77  nach  787  noch  einmal  wiederholt,  so  dass  sie  nun  in  C,  der  quelle  von  wPzfs, 
an  ihrer  ersten,  alten  stelle  ausgelassen  wurden,  das  zusammentreffen  von  fw  m 
der  reduetion  der  drei  verse  daz  wizze  -  dej^en  riche  auf  des  frovwete  sich  der  de^en 
anverzeit  ist  für  zufällig  zu  halten,  dass  f  abkürzte,  lehrt  der  rote  strich  in  der  hs, 
selbst  und  ausserdem  s.  die  Verlegung  der  verse  aber  nach  787  hatte  den  ausfaU  von 
788  zur  folge,  welchen  vers  die  von  Hüdebremd  789  eingeleitete  Verhandlung  und 
seine  sticMoortähnliche  Wiederholung  818.  830  voraussetzett ,  die  eine  grosse  lüeke 
von  42  Versen  (789-830)  in  K  veranlasste,  dass  in  r  787.  88  nur  zufällig  fehlen, 
ist  klar,  da  786  nicht  zur  rede  Dietleibs  gehören  kann,  auch  der  ausfaü  von  785-87 
in  V  seheint  nur  durch  die  hast  des  absehreibers  verschuldet,  da  in  seiner  vorläge  wie 
m  Ps  (f.  KU  778)  zeüen  mit  demsetben  reim  wie  784  voraufgiengen, 

804.  vernym  miae  lere  f  »  s  (N  1 180,  E  1 1 94). 

827 .  28.  der  parallelismus  von  891 .  92  beweist  wohl  für  die  echtheä  dieser  Zeilen, 
obgleich  diese  in  r  wie  in  v  fehlen, 

831.  lautet  in  f  wir  welleo  in  den  def^ntberg  d.  i.  dogeotberg,  toie  schon  759 
(N  1133,  E  1255)  in  s  der  dugendberg  {d  holen  b.)  genannt  mrd,  ebenso  später  in  d 
970  (N  1524,  B  1616)  tugeotberg,  m  f  1488  dogentberg.  m  r  heisst  er  846  zilperg. 

851-57.  sd»N  1223-37,  B  1307-18.  die  abschreiber  fühlten  dass  851, 
unmittelbar  nach  849,  den  försten  lobesam  nicht  richtig  sein  könne,  aber  auch  den 
forsten  sän  genügt  nicht  {vgl,  1 0.  1 2),  foenn  auch  Hüdebrand  ebensogut  toie  Wüege 
und  fTolfhaH  fürst  und  landesherr  war,  970.  991.  1031.  40/f.  1202.  Büendf 
11 537 /f.  5 6 /f.  7  t  /f.  es  ist  hier,  toie  in  dem  ähnlichen  fall  974,  recke  gesetzt,  aus 
keinem  andern  gründe  als  toeä  auch  807  das  wort  mit  andern  ausdrücken  ver- 
tauscht toird, 

892-94.  hier  knüpft  in  sd  eine  längere  interpolatUm  von  ettoa  150  versen 
(N  1275-1422,  E  1357-1508)  an.  das  erste  ganz  elende  stück,  das  an  %n  knüpft, 
too  ff^itege  im  zom  über  der  andern  spott  eine  meile  ohne  ein  wort  zu  sagen  voraus* 
reitet  und  datin,  als  er  den  borg  sieht,  absteigt  und  die  andern  ertoartet,  könnte ßinger 
sein,  als  die  längere,  von  893  (N  1292)  ausgehende  erzählung,  die  freilich  nicht 
minder  der  bettelpoesie  angehört,  auch  mit  Jenem  stück  wenigstens  ein  verspaar  • 
gemein  hat  (S  12'^3f,  1419/*.  m  sd  in  snelleclicher  ile  wol  ein  ganze,  drige  lange 
mile;  vgl.  1291  f,  1417.)  vgl.  ausserdem  zu  963.  die  erzählung  führt  aus  toie  sie 
abends  bei  einem  bergkönige,  einem  lehnsmann  Laurins,  einkehren,  betoirtet  toerden 
und  dann  am  morgen  mit  Sonnenaufgang  Laurins  borg  erreichen,  mit  895.  96  (•«  N 
1423.  24)  toird  der  alte  text  wieder  aufgenommen,  aber  so  dass  ein  an  900  sieh 
anlehnendes  neues  verspaar  gleich  zu  der  besehreibung  des  toonnigUßhen  plane  905 /f. 
kinüberleüet.  der  vers  841  —  N  1427  (E  1513)  findet  sich  schon  in  f  vor  905. 

905.  der  phiral  908,  den  nur  rwfs  zu  entfernen  suchen,  und  der  süeze  smac 
lehren  dass  obezes,  die  menge  der  vögel  dass  würze  P*  nicht  das  richtige  ist.  blnotes 


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284  ANMERKUNGEN 

schien  wuymdmiig  oder  sonst  anstössig,  aber  es  enthält  aUem  aües  was  der  i 
hang  verlangt,  ^blühende  bäume  und  Sträuche^ 

919.  20  sind  hübsch  verändert  m  sd,  N  1441 /f.  E  1529 /f. 

963/f.  m  sd,  wo  961.  62  mt)f  945-48  verbunden  sind,  ist  bis  985  wieder  die  er- 
9ählung  in  96  vorten  (N  1477-1572,  E  1565 jf.)  anders  ausgeführt,  mä  benutsung 
einzelner  verse  des  äUem  gedichts,  Dietrich  sagt  tu  Laurin  (N  1479/:)  sint  din 
werk  also  din  wort,  man  sol  dich  loben  hie  vnd  dort.  966  wird  dem  mtstratäsehen 
ff^üege  (N  1 489)  in  den  mund  gelegt,  es  wiederholen  sich  hier  dieselben  einfalle 
find  erfindungen,  die  schon  in  der  an  893  angehängten  erzähktng  vorgebracht  sindy 
dass  JFüege  im  verdruss  über  JFolfharts  spott  vorausrennt  und  dass  erst  der  berg 
geöffnet  wird,  nachdem  in  ein  goldnes  hom  gestossen  oder  eine  goldne  scheue  ge- 
läutet ist.  aus  dem  fehler  von  971  vnrd  eine  goldne  und  stählerne  p forte  gemacht, 
eigens  ein  saubermeister  muss  es  dahin  bringen  dass  einer  den  andern  nicht  mehr 
sieht.  JFüeges  rede  (N  1565 /f.)  endtich  kehrt  schon  mehr  tu  dem  alten  text  981  ff. 
SBurück. 

972.  die  erzähhmg  gewönne,  tilgte  man  &ä  staonden,  behielte  das  hübsche  epi- 
theton  aus  P  (s)  und  schriebe  974  die  statt  si.  aber  das  epäheton  ist  wie  es  schont 
aus  1056  (1057=973)  genommen,  die  Verbesserung  von  974  {s.  su  Sb\)  legen  zs  sehr 
nahe:  do  (pruste  sy  der  beroere  saa  z,  sä  enpflngent  die  recken  fll  bald (:  wol  ipestalt)  s, 

1012.  1038.  die  inctination  des  pronomens  hätte  692  vermieden  werden  können, 
ist  hier  su  lesen  gesteine  gpap  onch  oder  gAben  liebten  schin  oder  von  gesteine  g&bea 
sie  schin? 

1045 /f.  sind  in  sd  mit  gewissen  Veränderungen  zum  teä  zweimal  verwendet, 
einmal,  da  1029-44  übergangen ^  gleich  nach  1028  nach  einschaltung  weniger  verse 
N  1599 /f.  E  1649/f.,  dann  nachdem  ein  grösseres  stück  eingeschoben  (N  1609 jf. 
E  1659-68.  17 09 /f.),  wo  Laurin  seine  dienstleute  auffordert  der  gaste  wohl  zupfle^ 
gen  und  Stmüd  sich  mä  grossem  ge folge  aufmacht  diese  zu  b^^ssen,  N  1648 /f.  E 
1738/f.  (/.  N  1650  höfliche  mere).  nach  1054  «IN  1657  wird  ausserdem  noehhin' 
zugesetzt,  dass  mancher  kurzer  fiedler  ie  zwen  nnd  zwen  bisunder  im  dienst  der  kö^ 
nigin  auf  den  palast  gegangen  sei. 

1066  ff.  der  an  fang  des  argen  verderbnisses  dieser  stelle  ioar  ohne  Zweifel  dost 
zu  die  gesellen  hinzugesetzt  wurde  her  Dietrich  and  -  sin.  dies  hatte  die  Verlegung 
von  1068.  67  m  die  folgende  und  vorhergehende  zeäe  und  die  einschaltung  einer 
neuen  reimzeile  nach  1065  zur  folge,  nach  1066.  67  erzählt  sd  (N  1677/f.  E  1767/f.) 
dass  Stmild  in  der  kröne  einen  stein  gehabt  dessen  schein  froh  und  heiter  machte 
und  dass  davor  der  zauber,  der  den  helden  angetan  (s.  zu  963 /f.),  verschwindet  und 
sie  wieder  sehend  und  fröhlich  werden,  die  interpolation  von  im  ganzen  15  reun-^ 
paaren  knüpft  zuletzt  an  einen  schon  in  f  1068  voraufgehenden  vers  an  (N  1706/1 
E  1796/*.)  die  kamen  zihtlichen  dar  mit  roselehten  wangen  («=  sie  trSgen  roselechte 
•  wangen  f),  toorauf  die  1068jf.  entsprechenden  verse  do  wart  vil  wol  (gar  schon  d) 
enpfangen  usw.  (N  1708 /f.  E  1798 /f.)  folgen. 

1116.  dass  dieser  vers  viel  richtiger  am  schbus  der  rede  der  Künhäd  als  m 
anfang  1100  steht,  und  dass  1100  im  munde  Dietleibs  1118  unpassend  ist,  da  er 
nichts  zu  danken  noch  abzulehnen  hat,  leuchtet  ein.  auffaüend  ist  nur  dass  K  an 
beiden  stellen  gegen  rm  mit  x  stimmt,  aber  dass  hier  das  bessere  und  angemessene 
erst  durch  änderung  hergestellt,  ist  weniger  wahrscheinlich  als  dass  dort  die  Über- 
einstimmung wie  an  andern  stellen  durch  voreäige  Wiederholung  einer  sonst  vor- 
kommenden formet  erreicht  ist  für  die  änderung  in  Kx  können  auch  die  armseligen 
reime  von  1 1 17-1122  einen  grund  abgegeben  haben,'  aber  847-54  folgen  sogar  vier 


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ZUM  LAURIN  285 

ghkke  reSrnpaan  auf  mnmtder  und  1121  wird  der  kleine  mtD  augensekmkeh  mä 
em^er  imme  wiederholt, 

1121  fehUe,  wie  in  8,  aueh  in  der  vorläge  von  d,  daher  suchte  d  m  hel- 
fen Laorein  der  frische  berfift  die  gest  zft  tische  «  N  1757/1  E  1847/1  dann  ge- 
iddeht  doM  umUeiden  erst  nach  einer  ausdrücklichen  aufforderung  LauHns  und 
1124-26  sind  durch  ganz  anders  lautende  verse  N  1768-74,  B  1858 /f.  ersetzt,  die 
dam  folgende  beschreihung  des  wundervollen  tische s  1136-38  ist  gleichfalls  be- 
trächtlich erweitert^  N  1775-S9,  E  1865-79,  und  vor  \M3/f.  wird  erst  von  der  be- 
wirtung  und  der  Unterhaltung  der  gaste  während  des  essens  durch  singer  und 
sjneUeute  berichtet,  N  1790-1806,  E  1880-96. 

MUih  1146  in  sd  12  zeäen  N  1817-28,  B  1907-14;  Laurin  befiehU  der  Simild 
sieh  zurückzuziehen,  und  sobald  der  stein  in  ihrer  kröne  nicht  mehr  glänzt,  tritt  der 
tauber  wieder  ein  dass  die  helden  einander  nicht  mehr  sehen,  s.  zu  1066. 

1162-66.8d»N  1843-70,E  1929-54:  LaurinerzähUausführUeher  von  dem  kämpf 
1 1 77.  schon  nach  rmz  stö'sst  si,  die  Künhäd,  Laurin  den  ring  an  die  hand,  ebenso 
sd,  1176-80  «  N  1880-95,  E  1964-79. 

1181-90.  8d  «^  N  1896-1920,  E  1980-2007. 

1207-12.  sd  »  N  1937-72,  E  2025-62:  ein  riese,  Risenkind  genannt,  hängt 
die  vier  helden,  nachdem  sie  gebunden,  an  eine  stange  mch  und  lamg,  schwingt  sie 
über  die  achsel  und  wirft  sie  in  (fen  kerker. 

1237-42.  von  diesen  versen  findet  sich  in  sd  doch  ein  rest,    1213.  14  sind  ver- 
ändert und  mit  einem  langem  anhang  versehen,  N  1974-2000,  E  2o63-84: 
si  miesten  ir  leben  han  verlorn,        wanne  der  flrste  hoch  gebom 
Dietliep  und  die  swester  sin,        die  dedent  in  groz  helfe  schin. 
Similt  die  schone  meit        drSg  groz  herzleit 
umb  die  edeln  ritter  fln :        su  verdeckete  den  schin, 
der  zu  dem  kerker  solte  gan. 
die  helden  erwachen  am  morgen,  do  der  ander  dag  erschein  an  manegen  enden  in  den 
stein  usfo.   Dietrichs  rede  kehrt  zuletzt  zu  1213  zurück,  auffi  2000  (E  2084)  folgt 
in  s  vmb  daz  man  sii  in  dmwen  fing  ^fl2l9.  dann  1224-28  »  N  2002-24,  E  2086- 
2109:  Dietrich  macht  durch  die  glut  seines  atems  erst  seine  hände  frei,  darauf  zer- 
schlägt und  zerbricht  er  die  eiserne  kette  von  armgrossen  ringen,  womft  er  an  den 
füssen  gefesselt  ist,  und  befreit  nun  auch  seine  gesellen.  —  1229 /f.  sind  in  eine  rede 
und  beratung  umgesetzt,  N  2024-38,  E  2110-26.   zvnschen  1235.  36  wtd  43  end- 
lich mehrere  neue  verse  in  sd  (N  2041  -52,  E  2129-42),  </te  teils  die  vorhergehende 
erzähhtng  abschliessen,  teils  von  DietHebs  gefangenschaft  und  vergeblichen  be- 
freiungsversuchen  ausgehend  die  folgende  einleiten. 

1269.  in  w  folgt  hier  gleich  1321  -24,  dann  wird  das  dazwischenliegende  in 
einem  kümmerlichen  auszöge  von  14  zeHen,  unter  denen  man  1293.  94.  95.  9S.  82. 
69.  70.  75.  77.  78  erkennt,  nachgeholt,  ehe  mit  1325/71  fortgefahren  toird.  auch  sd 
hat  in  dieser  partie  abkürzungen  und  Umstellungen,  auf  1265-68  —»  N  2077-84, 
E  2 1 73  -  80  folgt  gleich  dass  Simüd  DietUeb  einen  ring  schenkt  und  ihm  seine  Waffen 
zeigen  wiU  N  2085-94,  E  2180-90.  (N  2085-87=1281.  77.  1302.);  dann  1307- 
]8»N2095-2106,E2191-2201,  u/ttifsf/^ar  1313.  14  (N2101/'.)  m  der  gestalt  wie 
sie  schon  in  f  und  1313  üi  Rv  stehen  ich  löse  dich  vnd  die  gesellen  min  (cn  R  folgt 
1100,  m  V  dy  do  ligent  in  swXrer  pein)  von  dem  deinen  Laarin;  darauf  statt  1319- 
34  N  2107-43,  fi  2202-41 :  Simild  führt  DietUeb  an  den  kerker,  dieser  eät  zurück, 
do  er  ir  aller  hamesch  vant  (=»  1295)  ligen  vor  des  sales  want,  er  waffhet  sich  ohne 
dass  ihm  Simild  wie  1298 /f.  dabei  hÜft  und  bringt  dann  den  gefangenen  ihre  waffen 


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286  ANMERKUNGEN 

(N  2 129/1  BS  1331  f.)  sda  sah  man  ihn  unter  dem  hebne  stehen,  sein  sckioert,  das  d, 
nicht  s,  9um  ersten  mal»  Walsoof^  nennt j  in  der  hand. 

1320.  wenn  KP  nicht  zufällig'  übereinstimmen,  ist  wohl  su  lesen  daz  er  dir  friste 
oder  und  dir  onch  fristen,  wieder  ist  die  Verwirrung  dadurch  enstanden  dass  1317 
der  gewöhnlichen  wort  folge  gemäss  in  1316  aufgenommjen  wurde,  dann  sollte  1321/. 
%Die  1329/.  der  ungenaue  reim  beseitigt  werden, 

1325.  hieher  fällt  die  erste  von  Lazius  de  gentium  aliquot  migrationibus  (Basä. 
1557)  p.  580  angeführte  stelle  (Lachmann  vorr,  su  NN.  s.  VIH),  die  betoeist  dass 
seine  hs.  schon  einen  sehr  veränderten  text  enthielt : 

Er  waz  gar  ain  chaonar  man  |  Ir  aller  harnasch  er  do  nam  |  =  1326 

Das  gab  vod  golt  iiechten  scheyn  |  Er  warf  es  für  die  gesellen  sein  |  »s  1 330. 

1347.  nachdem  1341  -44  in  sd  schon  durch  ganz  anders  lautende  verse  (N  2151 
-56,  E  2249-54)  ersetzt  sind,  aber  doch  N  2157/1  E  2255/.  wieder  in  1345.  46  ein- 
lenken, werden  gegen  sechszig  neue  verse  N  2159-2214,  E  2257-314  einge- 
schoben: Laurin  fordert  zum  angriff  auf  Dietlieb  auf  und  dieser  streckt  einen  zwei 
eilen  langen  ritter  durch  einen  steinwurf  nieder  f  eine  zweite  rede  Laurins  knüpft 
dann  an  1348  an.  die  von  ff'^Grimm  HS.  275  angeführten  verse  lauten  öi  S]  do 
sprach  Larin  dz  twerg  ^sehent  ir  disen  grossen  man  io  sime  glänzen  heim  stan'  (N 
2163-65);  dann  von  Bernne  der  firste  rieh,  sin  swert  des  gurtte  er  vmb  sich,  ein  heim 
er  schiere  vff  gebant  (N  23 1 5  - 1 8) . 

1359-64  (68).  man  sach  den  degen  jung  sin  gSt  swert  Walsang  (so  nach  d,  das 
gSt  swert  erklingen  vnd  s)  dragen  hoch  in  siner  hant.  des  ^art  vil  maneger  do  ge- 
pfant  (sin  pfand  d).  sd  »  N  2227-32,  E  2:^27-32. 

1390.  nach  sd  (N  2256-bO,  E  2358-62)  kommen  hier  schon  von  Berne  der  wt- 
gant,  ff^itege  und  JFolfhart  aus  dem  kerker.  für  1395-96  neue  verse  N  2263-66, 
E  2365-68,  und  13-J6.  97  sind  zusammengezogen  in  wer  vil  wol  der  lip  benomen. 

1392.  wieder  wie  1316.  17  ward  der  folgende  vers  in  den  vorhergehenden  auf- 
genommen und  dies  führte  zu  der  zusammenziehung  von  1394.  95. 

1398.  darnach  vier  neue  verse  tn  sd  (N  2269-72,  E  2371-74),  nach  1402  zwölf 
(N  2277-88,  E  2379-88),  wo  Dietlieb  zum  ersten  male  Biterolfes  kint  heüst. 

1418.  hierauf  in  K  so  siechstu  die  twerg  die  do  sein  in  dem  perg  Er  nam  die 
gnrtell  in  die  hant,  eine  andre  fassung  von  1420.  21.  23,  die  gleicJtwohl  folgen, 

1429.  30.  sd  =  N  2315-22,  E  2413-18. 

1431-37  werden  dem  Dietlieb  in  sd  iti  den  mund  gelegt  (N  2323-29,  E  2419- 
25),  dann  1439.  40  (IN  2331-35,  £  2427-31)  dem  Dietrich;  endlich  1441 -4b ^-O)» 
verändert  N  2338-50  (52),  E  2434-46  (48). 

1455-86.  bis  auf  die  ersten  und  letzten  verse  ist  die  schüderung  des  kämpf  es 
snüischen  Dietrich  und  Laurin  in  sd  (N  2353-94,  E  2449-94)  eine  ganz  andre  ge- 
worden. 

1487-1502.  sd  -»  N  2395-2460,  E  2495-2564:  dreimal  bläst  der  zwerg,  auch 
wird  die  Sturmglocke  geläutet,  der  riesen  anführer  ist  Risenkind  (s.  zu  1 207-1 0)  usw. 

1510.  statt  gendte  könnte  man  hier  gedrite  schreiben;  aber  wa/trscheinlicher 
ist  dass  ein  ungewöhnliches  veraltetes  wort  und  ein  ungenauer  reim  entfernt  wer- 
den sollten,  und  dass  dadurch  die  Verwirrung  entstand,  auch  deutet  K  1509  vor  not 
noch  auf  genote. 

1514.  dass  Hildebrand  hier  su  f^'olfhart  und  ß^äegd  spricht,  während  1512  die 
zwSne  Dietrich  und  Dietleib  sind,  ergibt  sich  aus  der  erzählung  seit  1389.  sd 
unterlässt  nicht  dies  zu  verdeutlichen.  1513-32  »  N  2465-2535,  E  2570-659. 
nach  N  2510  sind  ausgefallen  (E  2b2l  -29) 


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ZUM  LAURIN  287 

her  IKstridi  sprach  wie  rehte  aar        doncket  sich  der  ke|;el  vnd  der  (sich  der 

V,  sich  diser  d)  wsltgebnr 
vDd  siji  ber^rinder.        wir  sint  nit  wagten  (jun^e  ddv)  kiader: 
mohten  awer  zwelf  gewesea,        wir  wolten  wol  vor  ach  geaeseo. 
Vffl.  myth,  500.    di«  nur  sHickweüe  in  den  hss.  erhaltenen  verse  1526-32  sehemen 
dem  iiberarbeäer  noch  in  leidlichem  zustande  vorgelegten  %u  haben  (N  2525  -  35, 
E  2651 -59) 

si  gaben  einander  swsren  Ion:        man  hört  von  swerten  mengen  doo 

and  von  den  stehelin  Stangen.        die  zwen  miest  verlangen 

die  dort  ständen  by  dem  hol:        sa  waren  betd  zornes  vol 

da  sa  vemamen  disen  schal,        vnd  sa  doch  nieman  vber  al 

vor  in  gesehen  mochten.        daz  si  z8  strit  nit  dohten  (eo  dv) 

daz  was  in  leit  vnd  vngemach. 

1577.  da  in  den  verderbnisten  der  hss,  keine  spur  eines  r  erseheint y  so  nannte 
der  dichter  vielleicht  das  erste  schwert  Nagelinc  (ags.  Nagliog  Beov,  26S0),  woraus 
Nagelrinc  nur  entstellt  seheint,  der  anfang  der  furchtbaren  Zerrüttung  der  fol- 
genden verse  Hegt  offenbar  in  dein  Verderbnis  von  dia  getwerc  in  die  risen  1580. 
davon  war,  da  erst  15SS  die  riesen  vorgenommen  werden^  die  Zerstörung  des  reim" 
paars  1 5S3.  84  die  erste  folge  und  sie  zog  dann  die  weitere  Verstümmelung  nach  sich, 
die  Wiederherstellung  des  reimpaars  aber  ist  nicht  so  gewagt,  wie  es  im  ersten  äugen- 
blick  scheinen  mag,  da  das  feuer,  von  dem  rw  1 5S2  reden,  nur  von  den  Schwertern 
ausgegangen  sein  kann  und  von  1 5^4  nocA  in  mK  ein  rest  und  zwar  m  K  npbst  einer 
ifem. Sander  ongeveile  m  P  1585  entsprechenden  formet  erhalten  ist,  die  nur  von 
dem  gläcklich  besttmdenen  kämpf  H^olfharts  und  ff^iteges  mit  den  zwergen  ver- 
standen werden  kann,  in  sdist  von  den  versen  1577-85  kaum  noch  eine  spur  wahr- 
zunehmen, aber  ganz  richtig  wird  dafür  eingeschaltet  (N  2583-2613,  E  2709-43), 
wie  Wolfhart  und  JFitege  das  heer  der  zwerge  durchhauen  und  dann  sich  mit 
Dietrich,  Dietlieb  und  Hüdebrand  vereinigen  gegen  die  riesen.  die  Schilderung  von 
dem  ende  des  kampfes  1586-1600  üt  in  sd  (iV  2614-52,  E  2744-84)  teils  durch 
einige  zutaten  erweitert,  teils  durch  Umstellung  einiger  verse  verändert.  1588  lautet 
schon  in  f  vil  bald  die  resen  daz  vernameo. 

1600.  der  verstümmelte  scfduss  des  gedichts  lautet  in  den  hss.  ausser  R: 
Witege  nnde  Wolfhart  5  ez  muoste  in  gao  an  daz  leben, 

haoben  sich  an  die  vart.  alsd  wart  in  der  bere  {gegeben, 

dd  woldeo  si  der  twerge  and  der  vil  kleine  Lannn 

keinez  läzen  in  dem  berge:  moost  ze  Berne  ein  goukler  sin. 

\-l  fehlen  sd,  da/Kr  N  2653- 67 ,  E  2785-2903;  egß  herren  gehen  in  den 
saal  und  trösten  die  Simüd  mit  der  ankündigung  ihrer  be freiung  und  der  heimkehr, 
reiche  beute  wird  fortgeführt,  alle  sind  fröhlich <,  ausser  Laurin,         1 .  vnd  auch  r 

2.  so  rf,  sich  ach  m,  dy  haben  sich  (woldeo  w)  alrest  vf  (an  w)  Pzw  3.  4.  Si 
wolten  in  den  (dem)  perg  lassen  kain  (nicht  lassin  leben  dy)  getberg  rw  und  es  folgt 
inwsy  irslngen  weip  vnd  kint  vnd  retin  von  danne  sint  3.  sy  woldin  s  die 
zwcrg  m  getwerge  Pzf  4.  so  f,  INy  keynen  z  si  nit  lassen  fdr  den  m 
ia  dem  berge]  leben  Pz  5.  6  fehlen  w  5  fehlt  z  gan  fehlt  r  in  an  daz 
lehn  gan  m         6.  do  wart 'An  in  fehlt  z         in  der  strit  /,  in  gebn  der  man  m 

7.  and  fehlt  mP        vil  fehlt  rwz        8.  der  muste  mPzvd        ein  fehlt  s 
gewesen  ir  genstreiber  m,  ir  gaakel  f       in  z  folgt:  Do  namen  sy  silber  and  golt 
Dem  warin  sy  von  herczen  holt  Vnd  vil  mannig  reynes  gewant  Sso  mans  do  allerbest 
vant       w  schUesst  hierauf:  Das  ist  von  den  recken  gesayt.  Eyn  kynt  bot  manche 


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ANMERKUNGEN 


Dietleip  der  degpen  anverzeit 
10  mit  fliner  gwester  heim  reit, 
er  gap  si  einem  biderben  man, 
d&  von  si  6ren  vil  (^wan. 
Liftarin  der  vil  kleine  man 
mnoste  ouch  mit  in  riten  dan. 
15  Hiltebrant  und  her  Dietrieh 
kdmen  heim  fircelieh. 
Witege  onde  WoUhart 
die  wÄren  mit  in  an  der  vni. 
si  wAren  heim  frceliche  komen, 
80  allez  ir  trdrn  was  in  genomen. 


si  wurden  sdidne  enphangen 

von  rdten  mnndn  and  wanden, 

von  fiianden  und  von  migen. 

wwn  si  befanden  vrlgen 
S6  wie  in  gelungen  were. 

ein  ende  hÄt  diz  m»re 

von  hern  Dietriche  und  den  seilen  sin, 

von  fronn  Künhiit  und  von  Laurin. 

hie  hAt  daz  buoch  ein  ende: 
so  got  uns  sin  gnAde  sende. 

in  der  dri  persdnen  namen 

nn  sprechet  alle  amen. 


schone  mayt  9 — 12  vor  1  in  m  9.  der  edel  (der  P,  dor  noeh  der  »)  junge 
dietlaib  rPz      10.  czu  Styre  mit  syner  swestir  reyt  z     er  haim  mv      11.  er]  vnd  s 

do  nam  si  ein  (einen  f)  mfsy  da  gab  man  ir  einen  dv  biderben  t,  piderb  m, 
byder  PfldVf  edel  r,  jungin  z  12.  Pey  dem  mfsdvy  mit  dem  z  vil  cm  rm,  sieder 
ere  f,  ere  vnd  lob  P,  ere  vnd  gut  »  13.  14  fehlen  m,  -  28  fehlen  r,  -  92  fehlen 

Pz  z  schUeist:  Do  reyt  von  Berne  er  Ditterich  Vnd  die  forstin  alle  glich  Wedir 
heym  czn  lande  Gar  an  aUe  schände  Daz  ist  Laurins  mere  Got  behüte  vor  aller  swere 
Ahe5.         13  fehlte  vil  fehlt  dv  14.  hindan  s,  von  dan  dv         15.  so  m» 

(ed^  M.  zu  20)  her  hiltebrant  vnd  (vnd  her  sd)  diet.  fed        16  haim  gar  v,  hin  aarif 

17.  18  fehlen  hier  sdv,  dafür:  die  herren  komen  als  man  seit  vil  schir  zo  der 
linden  breit  do  der  dein  Laurin  stal  von  erst  daz  megetin.  \S  eo  f,  Waren  auch 
an  m  .19.  alle  frölicb  haim  m  do  sü  z&  lande  waren  sdv  20.  eo  f,  fehlt  m, 
do  waz  in  (ir  dv)  druren  gar  benomen  edu  damaeh  nehmen  in  sdv  Büdehrand  und 
Dietrich  abschied  von  DietUeb  und  seiner  sehwester,  die  ihnen  dankt,  aber  Biterolf 
an  einer  lauben  stünt,  als  noch  vil  edler  (vil  mang  s)  firsten  dänt:  do  wart  ym  die  mer 
geseit.  er  häp  sich  gegen  der  linden  breit  und  ladet  nun  die  graste  ein,  mit  ihm  in 
die  Stadt  zu  kommen,  wo  sie  bewirtet  werden ,  von  ihrem,  abenieuer  erzählen  und 
drei  tage  lang  verweilen,  nach  58  versen  (»  N  2683-2742,  E  2823-86)  werden 
dann  v,  13-20  noeh  einmal  wiederholt  und  zwar  mit  folgenden  äbtoeiehungen 
13.  14  vnd  der  deine  Laurin  der  miest  (müest  auch  v)  vf  der  ferte  sin  16.  die 

komen  s  hdm  gar  17.  vnd  her  do  18.  die  fehlt  dv  mit  ym  an  «,  auch 
auf  dv  19.  harte  (gar  dv)  fr61ich  sie  heim  20  in  was  ir  truren  gar  benomen  s, 
ir  trawren  was  in  penomen  dv  der  Überarbeiter  wUl  also  vorher  die  fast  unver- 
ändert beibehaltenen  verse  8- 16  nur  von  einem  geleitj  das  Dietrich  und  die  seinen 
DietUeb  und  seiner  Schwester  geben,  verstanden  haben,  obgleich  sie  niemand  so  ver- 
stehen kann.  21.  gar  schon  m  22.  munden  vnd  von  /',  mundelein  vnd  von 
liechten  m,  munde  (mnnd  v)  vnd  Hechten  sdv     vielleicht  von  wiben  und  von  mannen.^ 

es  folgen  in  sdv  sechs  neue  Zeilen  (N  2751  -56,  £  2900-6).  23.  von  ktnden 
vnd  von  frawen  m  24.  wen]  wie  m  wan  si  würden  wunder  sagen  f,  hSp  sich  (sich 
ein  dv)  michel  fragen  sdv  25  nach  2^  in  ms  es  ergangen  dv,  in  besehen  s  26  so 
f  (dise  mere),  vnd  fragten  sy  der  mere  {vor  25)  m,  sü  selten  in  wild  (vil  der  dv)  mere 
sdv  und  nach  neun  zeilen  (N  2761-69,  B  2911-19)  noch  einmal  hie  endent  dise 
(sich  dise  d,  also  endet  sich  hie  das  v)  mere  27  nach  28  und  beide  nach  29.  30  m 
m  27.  28  von  sumilten  der  kungin  vnd  von  dem  deinen  laurin  vnd  von  her  diet- 
richz  (dietreichen  vnd  seinen  dv)  man  man  sach  sü  al  in  frdiden  stau  sdv  27.  ge- 
sellen mf  28.  von  könen  beiden  vnd  m,  von  v^zymhilt  vnd  f  29.  hye  mf,  Nnn 
sdv  dicz  msd,  dz  /,  das  v  30.  vns  allen  m  sin  helfe  sdv  in  m  folgt  auf 
29.  30.  28.  27:  In  dem  himel  werden  wir  enpfangen,  d^mn         31.  In  den  personeo  f 

32  So  Sprech  wir  m        in  sdv  folgt  nach  30: 

daz  wir  z6  allen  stunden        in  gnoden  werden  funden; 

so  mag  vns  wol  erlingen.        Heinrich  von  Oftertingen 

dise  ofendiir  gesungen  hat,        daz  sn  so  meisterlich  stat. 

dez  woren  ym  die  firsten  holt:        su  gabent  ym  silber  vnd  golt, 


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ZUM  LAURLN  289 

5  pfenge  vnd   riche  watt        hie  diz  bSch  ein  ende  hat 
von  den  vsserwelten  tegen.        got  geh  vns  sinen  seg^n. 

I.  io  frewden  dv         2.  ipelinf^en  dv        oflter  tiiii|;en  s,  osterdingen  äv 
3.  die  d         -liehen  dv         5.  pfaening  dv         hie  mit  dv        6.  vns  allen  dv .      m 
8  folg^  noch  den  miesse  von  uns  nieman  triben  diz  bäch  hat  diebolt  von  hanowe  der 
^oltsmider  geachriben.  aber  ei  üt  nicht  minder  gewis  dass  jene  verse  ebenso  wie 
diete  nur  ein  späteres  €tnhängsel  sind,  fFGrimm  HS.  275. 

1629.  nur  wenn  vutn  von  der  annähme  ausgeht  dass  die  oß  vorkommende  zeile 
si  sprach  gar  gezogenlich  eingeschoben  wurde y  kommt  mim  %u  einer  ausreichenden 
erklärung  des  verderbnisses :  der  dritte  reim  auf  -ich  sollte  weggeschafft  werden 
und  der  versuch  führt  zur  ser Störung  von  1631. 

1747.  mit  gewalte  hAn  in  der  gewaU,  im  besitz  haben,  Erec  3114  den  walt  hiten 
mit  gewalt  drie  roobaere. 

1758.  Na  laze  wir  si  dannen  oder  fiirder  schaben  wäre  possenhaft  und  gemein. 
Jede  andre  ändrung  Nu  well  wir  färbaz  ir  gedagen  udgl.  führt  su  weit  von  der  Über- 
lieferung ab.   es  bleibt  nichts  übrig  als  zogen  für  fam  zu  setzen,   s.  ebd. 

1 762.  der  sonst  oft  wiederholte  vers  mofte  hern  Dietrichen  an  ist  hier  unpassend 
und  das  gewöhnliche  epitheton  HUdebrands  der  wise  man  eher  ein  susatz,  wahrschein- 
lich um  das  überall  verfolgte  sAn  zu  verdrängen,  als  der  v.  1 764.  unbekümmert  um 
den  zwischenact  1734  —  61 ,  lässt  der  dichter  Bädebrand  reden  eUs  wenn  die  Situation 
von  1695  —  1733  noch  fortdauert,  wen  er  mit  herre  anredet,  braucht  nicht  erst  ge- 
sagt zu  werden ,  und  daran  dass  man  :  man  in  verschiedenen  reimpaaren  auf  ein- 
ander folgen,  ist  kein  anstoss  zu  nehmen. 

1773.  ein  fem.  auf -unge  war  wohl  das  reimwort  des  verlornen  verses. 

1783.  oder  daz  er  ez  vaste  habte  an!*  ihm  stark  zusetzte,  wie  Rabenschi.  431.  33. 

1769.  man  sagte  {mhd.  wb.  2,  2,  10.  26)  sinen  spot  üz  einem  rihten,  gespote  öz 
einem  halden,  si  machten  alle  üz  im  ir  grüs  and  triben  mit  im  iren  schimpf  (?/#.  1,216, 
92.  unbedenklich  ist  daher  goukel  üz  einem  triben,  aber  si  triben  uz  im  ir  goukelman 
doch  unglaublich,  wer  dies  reimwort  behaupten  will,  müste  das  verbum  vertauschen 
und  etwa  machten  für  triben  setzen.  aUein  es  ist  zweimal  bezeugt,  da  unser  vers 
beinahe  vollständig  schon  benutzt  ward,  um  den  durch  die  aufnähme  des  subjects  in 
die  vorhergehende  zeile  zerstörten  vers  1787  herzustellen,  und  hier  ist  auch  ohne 
zweifei  das  richtige  reimwort  erhalten  und  an  der  Wiederholung  des  sÄn  nach  dem 
SÄ  von  1786  keiti  anstoss  zu  nehmen. 

181 1.  vielleicht  daz  Hat  oder  daz  volc  noch  slÄfende  allez  lac. 

1816.  ein  vers  wie  daz  ich  enphfthe  oder  mac  ich  enphahen  kristen  leben  ist 
leicht  ergänzt,  aber  es  scheint  nach  der  einleäung  1813  und  vielleicht  auch  nach 
Rsungs  antwort  mehr  zu  fehlen. 

1883 /f.  der  reim  friuntschaft  :  wart  ist  unglaublich  und  würde  mit  zebrast 
{statt  zebrochen  wart)  nicht  wesentlich  besser,  der  JFalberany  der  so  manche  verse 
entlehnt  hat  oder  nachahmt  und  zwar  namentlich  aus  dem  Schlüsse  des  Laurin,  wird 
V.  1168  das  hier  fehlende  bewahren,  aber  dann  kann  nimmer  m^r  zebrochen  wart 
nicht  ein  blosser  flicken  eines  abschreibers  sein,  sondern  nur  ein  Überrest  aus  den 
Schlussversen  des  gedichts,  wid  tnan  kommt  leicht  au f  die  ergänzung  von  1886 ,  die 
freäieh  niemand  für  sicher  ausgeben  kann,  ob  die  letzten  verse  1 887  —  90,  mit  rei- 
men wie  sie  sonst  im  gedieht  nicht  vorkommen  und  ihrem  inhalte  nach  überflüssig 
und  lästig,  unecht  sind,  bleibe  dahin  gestellt;  ist  1886  richtig  ergänzt,  so  gäbe  der 
vers  einen  ausreichenden  schluss.  doch  sind  die  letzten  zeäen  des  gedichts  wohl 
Jedes  falls  venloren  und  wenn  nicht  früher,  so  von  dem  fortsetzer,  der  den  Walberan 
anhängte,  getilg^, 

Htfidcubuch  I.  19 


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TU 

ZUM  WALBERAN 

1.  Die  ungenauen  reime  des  fp'alberem  sind  äch :  ach  1055.  acht :  aht  909?  ag : 
&(^277.  agrenrabeo  391.  ahen :  ahen  523.  1111.  aht:aht  8S5.  an  :  l^n  81.  83  t/^r. 
ar :  kr  43.  937.  943.  951.  areo  :  aren  141.  149.  drn  :  am  1 1 1.  at :  At  2S3.  435.  509. 
533.  1 188.  1245.  (van  [von] :  gan  329. :  an  785.)  omen  :  amen  155.  An  :  dn  899.  Art 
:  ort  269.  dt :  At  75.  849.  dte :  ate  93  ?  eben  :  eben  747.  egen  :  egen  1 029.  er  :  er 
211.  573.  1081.  1103.  örn  :  epi  255.  1219.  erre  :  öre  57.  ert :  M  1027.  ieht:iht 
865.  irt :  ielt  268.  eit :  it  105.  793.  799.  drn  :  orn  253.  uon  :  um  389.^  e :  en  31. 
85.  1117.  f:ch  1101.  '  geuibea  367.  391.  675.  697.  1047.  hen:ben  159.  fat :  gt 
1241  ?  m :  n  59.  1 13  usw.  arc :  ac  789.  arc  :  art  295?  rte  :  pde  1013.  te  :  de 
289.  z:s  1.  183.  835.  läge  eine  der  abfcusung  des  gedichts  (s.  einleitung)  un- 
gefähr gleichzeitige  hs.  vor,  miiste  die  schreibtoeise  derselben  im  wesentlichen 
unverändert  beibehalten  werden,  da  dies  aber  nicht  der  fall  ist,  so  hätte  evie 
dem  ende  des  Xlfl,  dem  anfang  des  XI^  Jhs.  gemässe,  östreichische  Ortho- 
graphie mit  hüfe  etwa  der  grossen  Riedegger  hs. ,  aus  der  der  Xeidhart  ^mis 
die  Ralfenschlacht  und  Flucht  herausgegeben  sind  {s.  Benecke  beitrage  s.  293/1 
DHB  2,  XXXIF),  und  der  fflener  nr.  2696  rec.  3176,  aus  der  Hahn  Quedlinburg 
1840  und  andere  gedickte  des  XIl  und  XIII  Jhrs.  abgedruckt  haben,  sich  her- 
stellen lassen,  aber  wer  wird  gerne  die  uräerscheidung  von  u.  uo  Ue,  i  ie,  e  und 
ae,  k  und  ch,  p  und  b  ustv.  aufgeben ,  wie  es  nicht  einmal  consequent  in  den  hss.  ge- 
schieht? ausser  einzelnen  dialectischen  besonderheüen ,  wie  schol  scholde  statt  sol 
soldc  udgbn.  wäre  also  nur  ou  für  u,  ei  für  i,  ai  für  ei  und  allenfalls  eu  fü'r  iu 
durchsuführen  gewesen ,  obgleich  zufällig  kein  reim  für  ou  (au)  stritt  u  im  ff^atbe- 
ran  spricht,  uTid  auch  in  der  Riedegger  hs.  die  alte  bezeichnung  der  diphthon^e  und 
die  einfachen  längen  i  und  ü  noch  keineswegs  ganz  verdrängt  sind  und  die  ff^iener 
noch  ei  statt  ai  und  regelmässig  iu  statt  en  schreibt,  die  veränderte  ausspräche, 
auf  der  die  jüngere  baierisch-östreichische  Schreibweise  beruht ,  aber  kann  Jeder 
dem  es  beliebt  auch  bei  der  üblichen  Schreibung  des  reinen  mhd.  befolgen,  wir  haben 
diese  angewandt,  nicht  nur  um  aus  der  foiilkür  der  wohl  unter  verschiedenen  möglich- 
keiten  herauszukommen,  sondern  ganz  besonders  desivegen  weil  Jene  vor  allem  ge- 
eignet ist  die  entartung  der  spräche  im  ff'alberati  luischauUch  zu  machen,  dass  gegen 
ende  des  Xllljhs.  niemand  mehr  in  Ostreich  so  hätte  schreiben  können,  lässt  sich 
auch  schverlich  be^oeisen,  und  wir  haben  uns  nur  derselben  freiheit  bedient,  nach 
der  im  mÜtelalter  jeder  Schreiber  die  ihm  geläufige  weise  und  mundart  überall  an- 


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ZUM  WALBERAN  291 

wandte,  der  reim  eit :  it  begeg-net  auch  schon  bei  dem  Pieier  {Haupt  12,  489)  und 
bei  &tenkei  {Haupt  ^,  280,  455.  289,  775.  G/t.  2,  540,  65),  ohne  dass  man  darum 
bei  ihnen  die  mhd.  Orthographie  aufgibt,  die  beteicknung,  die  wir  105.  793.  799  um 
den  leter  auf  die  außösung  des  i  aufmerksam  zu  machen  gewählt  haben,  ist  auch 
in  handsehriften  gebräuchlich. 

3.  für  sindron  statt  Sindr4n  (Sindram  Laurin  1677)  vergleiche  man  synon  36. 
drot  94.  monU^  243.  bog^n  372.  worn  522.  mon  890.  (ponler  939)/  umgekehrt 
wait  34  für  wont.       12.  Laurin  1 163.  1214. 

58.  die  gleichheit  der  zeilen  wäre  durch  Streichung  von  dannoch  leicht  herzu- 
stellen,' auch  803.  837  durch  veränderte  Schreibung  utidwie  377.  431  durch  annähme 
eines  auftacts,  allein  sichere  beispiele  der  bindung  ungleicher  seilen  sind  397.  771. 
957.  man  muss  sie  also  auch  wohl  165.  263.  449.  1015  zugeben,  wo  der  reim  aus 
einer  kurzen  und  verschleifbaren  silbe  besteht,  die  der  Verfasser  wie  schon  Heinrich 
vom.  Türlein  für  klingende  rechnete ,  obgleich  eine  änderung  und  ausfüUung  in  den 
meisten  fäUen  leicht  ist.   vgl,  zu  1.  181. 

85/*.  Laurin  640 ff.  131 2/f.         93.  oder  ist  zu  lesen  er  ^eböt  unde  bat :  drlt? 

107.  die  auflösung  des  rätselhaft  en,  von  SchmeUer  bei  Karl  Roth  s.  150  nicht 
gUicMieh  gedeuteten  kleiofbeit  fand  Haupt.  Gelegenheit  ist  hier  nach  dem  partici- 
pialen  adj.  f^elef^n  von  den  angrenzenden  ländem  und  gegenden  zu  verstehen ,  vgl, 
diu  gelef^ne. 

138.  Ortnü  1 ,  64  in  Messin  in  miner  besten  habe,  dÄ  alle  marntere  sitzent  üf 
unde  abe. 

160.  ßrtnU  4,  5  Die  der  barken  hnoten  die  wurden  gar  betrogen,  si  w&nden  dazs 
die  winde  beten  üf  den  sS  gezogen,  die  ganze  stelle  im  ff^alberan  ist  offenbar  eine 
nachahmung  der  von  Mbrich  im  Ortnü  angewandten  list. 

165.  die  wiederhohiTig  ähnlicher  formein  ^oie  hier  und  224.  326.  576.  802.  826. 
861  ist  noch  häufiger  im  Laurin  58.  276.  317.  363.  734.  763.  808.  839.  841.  921.  933. 
1279.  1379.  1422.  1435.  1559. 

181 .  durch  unde  daz  und  mügen  komeo  wären  regelrechte  zeilen  zu  vier  hebungen 
hergestellt,  allein  reime  wie  komen  :  ndmen,  scharen  :  wären,  wägen  :  laben  {s.zui) 
sprechen  dafür  dass  verse  wie  hier  und  285.  293.  (539.?  671  ?)  817.  1029.  1089.  1 185 
als  verse  zu  vier  hebungen  zu  zählen  sind.   vgl.  zu  58. 

225.  Laurin  128.  640^.  874.  1312. 

229.  diu  porte  muss  hier  wohl  so  gut  wie  bei  Scherz  2,  1236  porte  des  mors  der 
hafen,  portus  sein. 

253.  der  Syrer  ist  ein  mohr,  Ortnü  1,11  und  Haupt  zum  fFinsbeken  40,  5. 

34 1 .  hier  fehlen  wohl  drei  teilen,  des  inhatts :  {der  könig  von  Armenien)  gewaltig 
über  Judea  oder  Canjonea  und  seine  recken  heissen  euch  widersagen  {ihren  gruss 
und  ihre  huld),  ist  346  enpent  zusatz  und  aus  veint  euch  etwa  v^ht  inch  zu  machen  ? 

356.  die  betonung  alle  besten  ist  in  diesem  gedieht  schwerlich  richtig  und  auch 
die  ähnlichen  fälle  wizzen  gemein  60.  teilen  gelich  176.  lande  gemeine  487.  biete  ver- 
lobet 726.  liuten  gemeine  987.  wurden  erzürnet  1051  sind  verdächtig,  mit  ausnähme 
etwa  der  zuletzt  angeführten  stelle. 

361 .  u<  aber  nicht  zu  entbehren,  so  muss  man  besten  {s.  360)  streichen,  da  so 
schwere  auftacte  sonst  nicht  vorkommen. 

364.  dem  übel  pissen  am  nächsten  läge  bilwitzen.  aber  mit  welchem  recht  und 
gründe  könnte  Schulung  Dietrichs  helden  ^wickle,  elbe'  nennen?  v irwitzen  oifor 
wanwitzen  gibt  mindestens  einen  emgemessenen  sinn  ^überlasst  es  dem  neugierigen 
{oder  dem  unverständigen)  unter  ihnen  sich  vor  den  toren  zu  versuchen\ 

19* 


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292         ANMERKUNGEN  ZUM  WALBERAN 

368.  vffl.  wnrdn  zehant  549.  wunsclitn  im  989.  willu  hrkhi  626.  erhulln  894. 
freadn  vertriben  1241  f        401.  eine  einleuchtende  hesserung  woüte  nicht  gelingen. 

406.  LauTin  329  f.        466.  oder  nieman  f^ewaltecliche  tst  und  den  —  ? 

475.  oder  ouch  recken  ^ote  —  als  wol  gemuote?        489.  oder  si  dar  ane  tnoD 

531.  *ro«  Laurin^  ist  nicht  genau.  K^itege  und  fVolfhart,  ebenso  Dietleib  er- 
halten ringe  von  der  Küfihild,  HUdebrand  den  ring  von  dem  finger,  den  Dietrich 
Laurin  abhaut,  und  Dietrich  hat  den  gärtel,  nicht  einen  ring. 

545.  ein  unfiectierter  genetiv  wie  bei  Heinrich  von  dein  Türlein  und  Ulrich  von 
Türheim  (Hahns  mhd,  gramm.  s,  92)  auch  798. 

551.  52.  Laur.  801/*.  1149/-.  1243/".  1734/*.  1823/-.  (1839^.  1843/1) 

563.  64.  Laur,  1609/1  1881/;        580.  statt  der  nieman  im 

631/.  669/.  Laur.  1871 /f. 

789.  den  reim  zu  ändern  ist  unmöglich  und  unzulässig,-  auch  Otaeker  hat 
reime  von  der  art  vort :  gemuot,  g^ebot :  Herbort  usw.  s.  einleitung. 

807.  im  Laurin  steht  in  K  inaner  plateo  für  briinne  und  wie  hier  waffen  rech 
weäer  unten  889  walfen  recht  für  wafenroc.  dass  aber  bränne  und  wAfenroc  das- 
selbe sind,  ist  seltsam.        824.  Lauri/i  182.  1 88. 

842.  die  planeten  sind  wohl  gerneint ,  aber  merstero  ist  unverständlich ,  da  die 
deutung  von  Maria  (zu  denhn.  XXXIX,  4, 1)  nicht  in  betrachi  kommt,  und  mit 
merren  Sternen  ist  nichts  gewonnen,  eher  ist  an  meistersterne  zu  denken,  Wartburg- 
kr.  110,  5.  vgl.  Parziv.  782,  Iff'.  der  fehlende  vers  843  lautete  aber  ohne  zweifei 
(^erihtet  da  die  sterne  oder  doch  ähnlich. 

865.  die  helmzimierde  ist  gemeint ,  und  vielleicht  ist  der  pusseben  nur  von  dem 
abschreiber  für  diu  zimier^  was  ihm  ungeläufig  war,  gesetzt  ? 

870.  Laurin  226.         895.  Laurin  221 /.  1305/; 

905.  die  einriohtung  und  bestimmung  des  kunstwerks  ist  aus  den  folgenden 
Versen  hinlänglich  deutlich,  aber  lauter  man  oder,  da  man  nur  eine  Wiederholung  des 
nächsten  worts  ist,  lauter  zu  enträtseln  ist  uns  nicht  gelungen.  Schmeller  2,  353  hat 
die  klaudern  altes  schlechtes  gerate  tmd  vergleicht  damit  Schweiz,  niederd.  klütern, 
mhd.  wb.  1,  850.        902.  942.  Laurin  218. 

920.  ^everte  s=  gesinde,  comitatns  ist  auch  mit  974. 1 184  zu  belegen;  das  mhd. 
wb.  3,  256,  30  kennt  es  nur  aus  einer  glosse. 

951.  besser  wäre  von  himel  dar  wsren  komen  engel  kl&r. 

983.  Laurin  163/.  229/*.      1009.  *.  zu  Laurin  373/f.       1040/f.  Laurin  529/f. 

1079/".  Laurin  393/f. 

1089.  derselbe  reim  wie  Neidhart  s.  184,  19  unseren  :  enberen,  noch  einmal 
1185.         1091 /f.  Laurin  665 /*.  371^.         1126 /f.  Laurin  Al\f.  1467/'. 

1165/.  Laurin  1883/.        1180/f.  Laurin  1017 f.  1689/. 

1218.  in  Konrads  Trojanerkr.  39074  heisst  leitesterne  der  vorher  houbetman 
hiess.  Laurin  heisst  also  wohl  morgenstern ,  weil  er  den  ersten  platz  an  der  tafel 
erhält,  eine  änderung  scheint  unmöglich.         122^  ff.  Laurin  102b- hA. 

1251.  ein  bedingendes  and  im  Vordersätze  (Haupt  zu  Neifen  8,  17)  ist  hier  doch 
nicht  anzunehmen. 

1256.  mit  maister  Hilprant  und  der  bemerkung  Deest,  ut  videtur,  onicnm  folium 
codicem  59  foliis  adhuc  constantem  claudens  schUesst  der  Nyerupsehe  abdruck.  die 
durch  den  cursiven  druck  angedeutete  ergänzung  Hilprant  aber  hat  durchaus  keine 
Wahrscheinlichkeit. 


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ANHANG  I  293 


ANHANG  I 

AnhangnoeUe  sei  hier  nun  noch  über  die  strophische  bearbeäung  des  Latirin 
im  Dresdner  heldenbuch  bl.  277»- 313b  (gedruckt  in  von  der  Hagens  und  Pränissers 
heldenbuch.  Berlin  1&25.  2,  160-187)  das  nötige  bemerkt,  sie  ist  nach  der  Unter- 
schrift (bei  von  der  Hagen  s,  187,  Pfeiffers  German,  1,  56  mü  facsim.)  von  Kaspar 
von  der  Ron  aus  Münerstat  in  Franken  um  ostem  1472  abgesehrieben  und  scheint 
selbst  kaum  äUer  zu  sein,  sie  gehört  su  der  reihe  der  in  Jener  sammhmg  vorliegen- 
den gedickte  im  Rolandston,  der  freäich  nicht  überall  mit  gleicher  consequenz  durch- 
gepihrt  ist,  in  denen  insgesammt  aber  dieselbe  greulich  verwilderte  spräche  herscht 
und  überall  auch,  sotoohl  in  der  uerküfzung  des  Ortnit  und  ff^^olfdietrich  als  in  der 
enoeäerung  des  Laurin,  wie  es  scheint,  dieselbe  im  verderben  und  entstellen  sonder 
gleichen  geübte,  rohe  und  ungeschlachte  hand  sich  zeigt,  man  kann  aber  die  Dresdner 
hs.  nur  für  die  erste  und  letzte  reinschrift  der  Sammlung,  die  weäer  keine  Ver- 
breitung fand,  halten,  wenn  eine  stelle  in  dem  vor  1453  verfassten  Ring  von  Heinrich 
ßf^ätenweäer  48<l,  16.  49^,  9  (Haupt  \2,  276),  die  neben  Laurin  und  den  zwergen, 
Dietrich,  Hildebrand  und  Dietleib  auch  den  werden  Wolfdietreich  aufführt,  sich  nicht 
auf  die  bearbeäung  des  gedichts  bezieht  und  diese  darnach  früher  anzusetzen  ist. 
der  bearbeüer  nemUch  nahm  den  ff^olfdietrich  (den  starcken  247^.  den  eilenden  250) 
unter  die  helden  Dietrichs  auf  und  verflocht  ihn  in  den  Laurin,-  auch  dass  Hilde- 
brand dem  Dietrich  eine  ausserordentliche geschicklichkeit  im  springen  (str.  6  zwentzick 
ellenpogen  lenge  so  sprang  er  binder  sich)  beigebracht  haben  soll,  scheint  nur  eine 
nachahmung  des  H^olfdietrich,  wo  Berchtung  der  lehrmeister  ist  und  die  kunst  eine 
bedeutung  hat,  die  ihr  bei  Dietrich  von  Bern  abgeht,  den  Ortnit  oder  wie  er  in  dem 
auszog  des  gedichts  selbst  im  reitne  sagt  Ortney,  den  keyser  werden,  enoähnt  der 
bearbeüer  gleichfalls,  indem  er  (65.  66)  seine  briinne  mü  der  Laurins  vergleicht, 
und  an  Mbrich  im  Ortnü  erinnert  der  zwerg  Riche,  der  Laurins  schild  (69)  verfertigt 
hatte,  andre  beziehungen  auf  die  heldensage  kommen  nicht  vor.  auf  eine  schriftliche 
queUe  (dy  istory)  unrd  einmal  72  nach  alter  spiehnannsmanier  nur  bezug genommen, 
um  eine  bekräftigung  für  etwas  nicht  recht  glaubliches  —  hier  dass  Laurins  ortband 
ein  karfunkel  war  —  hinzuzufügen,  und  da  wo  eine  abkürzung  der  erzählung  an- 
gekündigt wird  (290  solt  man  das  als  durch  (^rynden,  das  wnrd  doch  als  zu  lanck,  als 
mans  in  der  schrift  that  finden ;  das  wnrd  zu  vil  in  (i^esanck),  begreift  man  am  we- 
nigsten worin  diese  bestanden  haben  kamt,  da  von  allen  kämpfen  mit  den  riesen  in 
gleicher,  vollkommen  genügender  emsführlichkeü  die  rede  ist  und  der  riese  um  den 
es  sich  hier  handelt  bereüs  erschlagen  ist,  der  Verfasser,  dem  weüläuftige  Schil- 
derungen ähnlicher  kämpfe  sonst  bekannt  waren,  bediente  sich  nur  der  angeftihrten 
phrasen  um  einen  abschnitt  abzuschliessen  und  zu  einem  andern  überzugehen,  an 
Verkürzung  eines  altem  ausführlicheren  gedichts  ist  auch  darum  nicht  zu  denken, 
weil  am  sehluss  darüber  Jede  notiz  fehU,  wie  sie  beim  Ortnü  und  IVolfdietrich  und 
den  Drachenkämpfen  hinzugefügt  wird,  die  quelle  war  keineswegs,  tme  W.  Grimm 
HS.  276  meint,  eine  andre  als  das  alte  gedieht,  dessen  fabel  nur  durch  schlechte  er- 
findungen  aufs  willkürlichste  umgestaltet  und  erweitert  ist. 

Die  einteäung  der  helden  in  christliche,  in  städten  und  schlossern  lebende  von 
adel  und  in  heidnische ,  im  walde  hausende  von  unadlichcr  abkunft,  womit  die  bear- 
beüung  (1  -  3)  beginnt,  erinnert  einigermassen  an  eine  bekannte  stelle  der  vorrede 


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294  AiNHANG  I 

zum  heldenbiich.  von  Laurins  rosengarten  ertäJiU  Hildebrand  Dietrich  und  den  seinen 
nicht  bei  einein  susantmensein  in  Bern,  sondern  abends  einmal  atif  einein  spatnerriti, 
und  Hildebrand  fuhrt  sie  dahin,  hält  sich  aber  zurück,  aus  besorg-uis  vor  Laurin,  als 
die  andern  sich  daran  machen  die  goldne  pforte  zu  sprengen  und  den  garten  %u 
verwüsten,  '^^ff-  er  kommt  erst  wieder  herbei  (99)  als  Dietrich  vor  Laurin  in  not  ge- 
rät, auf  seinen  rat  schlägt  Dietrich  Laurin  zuerst  den  ßnger  mit  dem  ring  aus  der 
handj  was  nach  dem  alten  gedieht  erst  bei  dem  zweiten  kämpf  im  berge  geschieht, 
dann  folgt  (lOS)  der  ringkampf  in  dem  Laurin  seinen  güHel  verliert ,  darauf  die 
betörung  durch  schlage  mit  dem-  schwertknopf  { 1 1 4;jr.),  worauf  iMurin  wie  im  alten 
gedieht  sich  unsichtbar  macht,  dann  abermals  ein  ringen,  bei  dem.  Dietrich  sich  der 
hehlkappe  bemächtig  ()28).  bei  der  ankunft  vor  dem  berge  werden  sie  schon 
draussen  von  den  zwergen  mit  einem  ungeheuerlichen  concert  empfangen  (163/*.). 
Dietleibs  Schwester  ist  noch  maid  (145.  154.  172),  gleichwohl  schläft  später  (196 /f.) 
Laurin  bei  ihr  und  sie  verlässt  sein  bett  um  ihren  bruder  und  die  helden  zu  befreien, 
die  erst  am  sechsten  tage  (191)  aus  ihrer  betäubung  erwacht  sind,  sie  versieht  sie 
alle  (199/*.)  mit  ringen,  damit  sie  die  zwerge  sehen  können  (205/*.).  der  kämpf  jedes 
der  sechs  helden  mit  den  zwergen  wird  besonders  beschrieben:  ^ Dietlaub '  schlägt 
zuletzt  vierzig  oder  mehr  mit  einem  tisch  tot,  Wolf  hart  wohl  sechstig  mit  einer  sätde, 
Dietrich  indem  er  in  wut  gerät  und  feuer  speit  zweitausend,  Hildebrand  erst  hun- 
dert, dann  noch  mehr  mit  einer  eisernen  tür,  Wilig  stösst  sie  mit  seinem  schild  auf 
den  köpf  und  viele  ertrinken  im  blute ,  Wolfdietrich  endlich  haut  mit  dem  schwort 
einen  grossen  stein  aus  der  wand  und  wirft  ihn  auf  die  zwerge,  als  sie  aUe  er- 
schlagen sind,  ruft  Laurin  selbst  (25 1)  sechs  riesen  herbei, — die  woren  grausam  wilde, 
verwachsen  gar  mit  misch  (/.  mies,  myth.  45 1 )  —  die  alle  namhaft  gemacht  werden 
(257).  die  beschreibung  der  einzelkämpfe  mit  ihnen  nimmt  die  nächsten  fünfzig 
Strophen  bis  306  ein,  das  ganze  gedieht  wird  auf  326  strophengebracht,  hier  zeigt  sieh 
nun  zuletzt  dass  dem  bearbeiter  das  alte  gedichtnur  in  einer  hs.  mit  verstümmeltem 
Schlüsse  vorlag:  Laurin  hat  sich  in  die  kemenate  der  königin  geflüchtet  und  fristet 
sein  leben,  indem  er  sie  gegen  die  Zusicherung  des  pardons  ausliefert  f  die  erbeuteten 
schätze  werden  auf  karren  und  wagen  geladen  und  nachdem  sie  den  borg  einge- 
schlagen, damit  niemand  hineinkomme,  ziehen  alle  gen  Bern,  wo  sie  von  der  ein- 
wohnerschaft  empfangen  werden,  Dietrich  ein  fest  gibt  und  die  helden  sich  heilen 
lassen;  Dietleibs  schwesier,  die  königin  erhält  einen  mann  nach  adel  hoch  gethan, 
Laurin  aber  lebt  als  bettler  undgaukler,  der  seine  nahrung  von  der  herren  tische  em- 
pfängt^ von  seiner  bekehrung  und  taufe  und  der  endlichen  ehreitvoüenversöhnungmä 
Dietrich,  womit  das  gedieht  in  KschHesst,  findet  sich  inderbearbeitung  keine  spur,  wohl 
aber  in  den  letzten  angaben  eine  deutliche  beziehung  auf  den  verstümmelten  schluss 
der  übrigen  hss,  {s.  zu  i  UOO).  die  königin  wird  nicht  mit  namen  genannt  und  dieser 
fingerzeig  fehlt  hier  foie  bei  dem  dänischen  Laurin,  um  zu  entscheiden  welcher 
gruppe  von  hss,  die  von  dem  bearbeiter  benutzte  angehörte,  allein  in  denpartien  in 
denen  die  fabel  weniger  tüillkürlich  umgestaltet  ist ,  finden  sich  selbst  manche  Stro- 
phen und  halbstrophen ,  die  nur  mit  geringen  Veränderungen  und  Zusätzen  aus  dem 
alten  text  gebildet  sind,  dass  die  benutzte  hs,  nicht  wesentlich  besser  war,  als  die 
uns  erhaltenen,  beweist  die  gülden  pfarden  13  vor  dem  rosengarten,  s.  zu  104.  man 
vergleiche  femer  45,  5/•==:I09^  46«  140.  144/'.  47,  ö=.131.  56-«159/f. 
58=213/^.  61,8=186.  71,  1.  3«  197.  98 /f  72,  1.  3=«20l.  3.  4  73,  4/f.= 
167/f.  74,  1  =  180.  78,  5.  7  =  233/^.  247.  79  =  250.  259  AW».  260  bO,  1. 
3  =  127/^.  81,  8  =  80S  AV(mawr)  b3.  =  293/f.  P?  84,  8=348  b5,  7/^.= 
24b f  K (gut  recht)     86=269-71.  Uf  bo.     b7,  bff,^'63^f  46.     88,  1-3=336 


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ANHANG n 


295 


-40  (eiD  inaek«nr?)  93,  T/'.^OTö/^  97,  1.  2.  124,  3.  4«a502.  4.  usw.  aus  dem 
übrigen  gedieht  seien  nur  noch  folgende  stellen  hervorgehoben:  147,  4-8=823 
-25.  30  ohne  Jede  spur  für  die  nur  in  r  erhaltenen  verse  827/'.  151,  1.  3=855/'. 
irie  Wy  ohne  uds.  168,  2=1 100  gibt  eine  sehr  erfreuliche  hestätigung  für  rm  und 
gegen  Kx,      179,  I.  3-5=1139/.  42/f.     199,  5/.  =  1557/. 

Das  angeführte  genügt  um  unzweifelhafl  darsutwi  dass  die  hs,  des  bearbei- 
ters  SM  den  baierichen  gehörte  und  den  wichtigen  hss.  Kr  ganz  nahe  verwandt  war. 
dasselbe  bestätigt  auch  das  ihm  mit  K  und  dem  Presburger  bruchstück  gemeinsame 
Dietlaub  statt  Dietleip  (Dietlaib  r,  Dietiab  mv,  Dittelip  w). 


ANHANG  II 


^071  einer  andern  nicht  minder  rohen,  aber  die  fabel  nicht  in  gleichem  masse 
umgestaltenden  bearbeitung  aus  dem  XV  jh.  ist  der  an  fang  in  einer  hs.  der  Pres- 
burger domcapüelbibUotheh  (Breviarium  aDtiqaam  scriptnm.  nr  99)  aufgefunden, 
er  ist  da  von  einer  band  aus  dem  ende  desj'hs.  auf  fünf  für  das  brevier  nicht  benutzte 
Seiten  eingetragen  und  in  einem  abdruck  als  ^ein  bruchstück  des  gedichtes  Luarin 
oder  der  kleine  Rosengarten''  mitgeteilt  durch  KJSchröer  in  dem  siebenten  Jahres- 
programme der  Presburger  oberrealschule,  Presburg  1857.  der  abdruck  ist,  wie  es 
scheint,  sietnHch  unbekannt  geblieben ;  da  das  stück,  glücklicherweise  nur  von 
geringem  umfange,  doch  sein  interesse  hat,  rnag  es  hier  wiederholt  werden. 

vnd  der  hnrneyn  Seyfrid  2 

der  hets  alweg  mit; 

ä5  herr  Eck  der  vaz  starck 
vnd  der  wutdun  Wolfliart. 
auch  wil  ich  nit  vergezseo 
eyns  helds  wol  vernezzen, 
daz  iat  meister  Hillebrant, 

30  voD  art  eyn  weiser  weigaot. 
si  lizzen  sich  nit  verdrizzeo 
vod  ritten  mit  scharffen  spizzen. 
do  sach  man  oflft  eyn  chvn  man 
stechen  nider  auff  den  plan. 

».^  Auff  den  hoff  cham  manig  spilman, 
peid  von  frawen  vnd  auch  man 
dy  sich  hetten  verwegen 
daz  sy  der  frewd  wollen  phlegen. 
[D]o  dy  grazzen  herrn  sazzen , 

40  gar  selten  sy  vergazzen , 
sy  preisten  im  seyn  er 
dem  edlen  Ferner. 
Si  sprachen  man  mecht  nit  vinden 

gleich 
dem  edlen  von  Fern  herrDittereich. 


Czn  Fern  waz  gesezzen  1 

eyn  fürst  wol  wermezzen , 
der  waz  genant  Dittereich; 
nindert  vant  man  seyn  geleich. 

5  dy  czeit  waz  geslachti 
ez  geschag  ze  vasenacht 
daz  eyn  hoff  gerueff  ward 
gen  Fern  wol  in  dy  stad. 
do  hin  komen  freyen  vnd  graffen , 

10  dy  er  weiten  bejachen, 
ritter  vnd  knechte, 
do  hub  sich  eyn  precht 
von  singen  springen  vn  spechen 
vnd  sper  an  eyn  ander  zuprechen. 

15  czu  rozz  sy  an  eyn  ander  stuben, 
daz  dy  drumer  vber  dy  heim  flugen. 
man  hört  in  churczer  stund 
lachen  manigen  ratten  mund. 
daz  geschag  ze  gevala  herrn  Ditt- 
rich, 

20  von  Fern  eyn  fürst  löblech. 
ny  wart  lob  gegeben , 
wan  Ditlawb  vnd  Wittich  den  degen ; 


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29(> 


AJNHAJNG  11 


a:»  do  sprach  meisUr  Hilleprant , 
voD  art  eyn  weisser  weigaot        3 
*ich  waysz  eyn  clayn  man: 
hett  er  dem  gestehet  an , 
so  solt  man  loben  for  all  man. 

50  der  ist  Lawreyn  genant, 
im  dint  manig  wilde  lant, 
er  ist  dreyr  span  lanch. 
das  selb  twerg  ist  mir  wol  der  chant\ 
czu  der  czeit  cham  der  Ferner  ge- 
gangen 

5r>  vnd  hett  alle  red  verstanden, 
er  sprach  *wer  dy  red  eyn  warheit, 
man  hyet  mirs  langst  gesay^*. 
Hilprant  antwort  tugenleich 
dem  edeln  von  Fern  herrn  Dittreich 

RO  'ich  swer  pey  schon  frawen , 
die  warhayt  solt  ir  schawen. 
seit  ich  daz  reden  sol, 
vor  dem  wald  zu  Tyrol 
hat  daz  twerch  eyn  garteii 

ß5  mit  gesmeid  schan  beraten , 
dar  in  razzen  plumen  manger  ley, 
dar  in  hört  man  daz  vogl  schray : 

.    graz,  cleyn  sy  singent  4 

daz  in  dy  weit  derclinget. 

w  dar  in  lewcht  der  charfanckl  stayn, 
dar  zu  sUber  vnd  golt  gemayn. 
noch  mer  ich  sach : 
aus  dem  garten  get  snzzer  smach, 
vmb  den  czawn  get  eyn  seidn  faden, 

7fi  der  ist  mit  edelm  gestayn  schan 
beladen: 
wer  den  faden  twingt, 
so  bald  er  derclingt 
daz  man  hört  den  clanck 


mer  wan  siben  meil  lanck. 
80  der  garten  ist  geczirt  mit  fleisch, 

schon  gen  dem  paradeisz. 

wer  dy  czird  zaprech, 

gar  pald  maus  an  im  rech.     . 

er  mist  lazzen  swere  phant, 
85  den  rechten  fuzz,  dy  dencken  hant*. 

do  sprch  von  Fern  Dyttercich 

eyn  farst  lobleich 

4st  indert  eyn  gesel 

der  daz  wagen  well, 
90  Ichwilderhachfartmynermachn,  5 

sold  seyn  der  tewffel  lachn'. 

do  sprch  der  wiettund  Wolfhart 

^ich  wil  an  di  selbig  fart 

vnd  wil  in  nider  veln. 
95  wer  ez  der  tewffel  ans  der  hell , 

So  mach  er  mir  nit  entrinnen, 

er  mus  dez  pluts  derrinnen  . 

do  sprch  Witich  der  degen 

*[So]]t  seyn  der  tewffel  phlegen, 
100  ich  preng  in  in  grazze  natt, 

er  mus  leiden  den  pittern  datt'. 

do  sprch  Dittlawb  vnd  Seifrid 

<wir  weis  auch  haben  mit, 

wir  haben  ny  verslaffen 
105  Kayn  streit  mit  vnsern  waffen. 

[D]o  ritten  dy  held  do  [hin] 

zu  dem  twech  stand  [ir  si]n. 

Si  ritten  vber  eyn  wilde  haid. 

Hilprant  hin  nach  rayt, 
HO  daz  in  gelang  dest  pazs. 

wan  erDittreichs  vmndgaz  (/.  was) 

Dittreich  zu  sein  geseln  spch 

'Hilleprant  reit  vns  noch  — 


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NAMEBYEEZEICMIS. 
I 


Abalin,  wat  von  1155. 

kielhBri  DieMcAs  mann  10380.  10650. 

Alberich  hat  die  kraft  von  zvxmzi^  man- 
nern,  von  Siegfried  besieget  7839. 

AlexandriD,  Baltram  uz  2559. 

AlpkÄr  fTaÜhers  t«rfer990  J. 9952. 10112. 

Alzab^,  phelle  uz  110t. 

Arne  mit  AstoU  verwandt  5500. 

Amelnnc  keisst  Dietrich  8098.  Ameluoge 
5174.  5190.  5758.  <id56  .  .  .  vieie  dem 
Sabene  Untertan  6576.  Berhtunc  vod' 
den  A.  5189.  fuhren  einen  goldenen 
löwen  in  blauer  fakne  9792. 

Aograo,  aper  vod  7088.  7460. 

Antfuhs  von  Gabelin  314. 

Arlbi  Rüdeger*  land  bevor  er  zu  Etzel 
*owm/751 .4105.89S7.borteüz  A.7060. 

Anas  in  /irabien  4161. 

Arragnn  üt  ßTalther  tmtertan  5095. 6636. 
8472.  8779.  10783.  der  kö'nig  von  A. 
kämpft  gegen  Rdmune  7754. 

Astolt  fFolfrdti  bruder,  beide  in  Mütdren 
1051.  5433.  sind  Etzel  femd  1085. 
9737.  nehmen  kein  gold  von  ihm  7686. 
10717.  13070.  kämpfen  mit  Büerolf 
1061.  1078.  geleüen  tAnlll9.  bieten 
ihm  ihre  hüfe  gegen  Günther  an  5462. 
5500.  kämpfen  gegen  Else  und  Gelfrdt 
7685. 10284.10290.  beim  fahnenkampf 
11619.  1 2082. -^*/oftttiMf^wie  5500. 

Azzaria  zwanzig  meilen  von  Toledo^  Mi- 
mettDohnsäz  134. 


Babil^ne,  Mercil^n  von  307. 

Bal%4n  von  Lybia  315.  1371. 

Bahnnne,    des  alten   Nibolunges  swert, 

trägt  Siegfried  7226.   10846.  11053. 

12279. 
Baitran  nz  Alexandnn  2559.   später  kö- 

nig  von  Fülle  2^1\. 
BIrfs  Nihelots  hauptstadt  296. 
Becbeliren    Rüdegers    bürg    943.   960. 

1249.  1714  ..  .  Bechelsren  5523. 
Beheim    1722.  5058.    könig  von  B.  ist 


fTitzldn  12724.  die  Böhmen  verste- 
hen den  ritterlichen  kämpf  nichts  füh- 
ren Hatschcn  6533.  b448.  10187.  füh- 
ren lindeuris  in  der  fahne  10005.  guo- 
te  sturmsre  10002. 

B^beimlant  8458.  10003. 

Beier  843.  3177.  5058 sie  rauben 

3145.  3183.  65B1.  6605.  6634.  10746. 
beutelustig  8963.   übermütig  6625/*. 

Belebe  Dietleibs  ross  2275.  2687.  11972. 

Bergen,  von  den  ist  Büerolf  könig  479. 
809.  1629.  4153.  4181.  von  B.  649. 
1193.  1931.    zuodenB.  11606. 

Berhtolt  von  Els4zen  5079.  6251.  er 
heisst  von  Swaben  10307.  der  Swabe 
herre  10771.  kämpft  gegen  Hdwart 
7731.  10301. 

f^vhtancmitBiterolf  verunrndt  47  57  -  6 1 . 
von  den  Amelungen  5189.  führt  Er- 
menrichs  mannen  5665.  6369.  9782. 
kämpß  gegen  OHwm  7697.  10256. 
wünscht  das  tumier  8 1  b9.  sendet  hun- 
dert Rabeniere  dazu  881 4.  trägt  beim 
letzten  kämpfe  Rüdegers  fahne  11758. 
1 2 1 1 7 .  von  Siegfried  niedergeschlagen 
12190. 

Berk^r  vater  Rienolts  und  Randolts 
4601. 

Bernsre  5233.  9785.  12195.  AotY^. Diet- 
rich 8359. 

Berne  Dietrichs  stadt  5646.  5705.  5759. 
6347  ....  Herbort  kämpft  dort  mit 
Dietrich  und  Hüdebrand  6494. 

Bertnne  mit  JFaUher  in  Worms  6635. 

Bitcrolf  Aer#cÄ^  w  roferfo39.2ul.  höH 
von  einem  pilger  Etzels  lob  2\L  be- 
sehUesst  hin  zu  ziehen  399.  nimmt 
zwölf  begleiter  mit  458  und  knappen 
54 1 .  zieht  nach  sieben  Jahren  aus  466. 
kämpft  mit  f^alther  626.  erkennt  ihn 
als  seinen  neffen  671.  versöhnt  sich 
mü  ihm  688.  fragt  nach  Etzel  und 
bittet  ihn  sein  land  zu  beschützen  787. 
überschreitet  die  Donau  841.  besiegt 
Else  und  Gelfrdt  872.    kommt  nach 


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298 


NAMENVERZEICHNIS 


Becheldren  943.  lüird  von  Gotelint 
empfangen  979.  verhehlt  sein  ziel  1 001 . 
erhält  geleä  1022.  kämpft  bei  Mü- 
tdren  mit  ff^olfrdt  und  Mtolt  1055. 
scheidet  freundlich  mit  ihrem  geleit 
nvi.von  Etzel  empfangen  1 J  67- J  2 1 5. 
von  den  helden  begrüsst  J219/'.  von 
Helche  empfangen  1287.  nimmt  kein 
gut  von  ihr  und  Etzel  1 336-07.  kämpft 
tapfer  1338.  zieht  gegen  Gamalt  1316. 
wird  mit  Riideger  gefangen  1422. 
bricht  durch  die  mmier  1464.  nimmt 
den  Preussenkönig  gefangen  1484. 
nennt  sich  Fruote  1912  ..  .  1966.  her- 
nach Biete  3408  ....  4501.  sieht  ee- 
gen  die  Polen,  kämpft  mit  Dietteib 
3633.  gibt  sich  Rüdeger  zu  erkennen 
4185.  erkennt  seinen  söhn  4296.  —  er 
kämpft  gegen  Gemot  7625.  10076. 
11189.  12053.  mä  Heimes  beistand 
gegen  Siegfried  9745.  10806.  gegen 
^^alther  als  verwandten  nicht  9928. 
er  empfängt  Steter  von  Etzel  13278. 
kehrt  in  seine  heimat  zurück  13441. 
siedelt  über  nach  Steter  1348H.  —  er 
hat  eine  tochter  4204.  ist  mä  Berh- 
tunc  verwandt  475T.  hat  sieben  länder 
4493.  13351.  trägt  ein  einhom  auf 
dem  Schilde  10814.  10831.  seine 
Schwerter  Schrü  123.  fTelsting  561. 
636.  679.    ffombOe  12262. 

Blodelingen  Sammelplatz  für  die  Neunen 
und  ihre  verbündeten  5353.5554.5609. 

Blcedelin  (Bioedel  10179.  12079.  12252. 
1 3055)  Etzels  bruder  4936.  führt  3300 
mann  gegen  ff^orms  4716.  4838  {da- 
gegen 8000  hat  er  6342.).  empfängt 
fFolfrdt  und  MtoU  5466.  Gibeche 
und  Schrütdn  bei  ihm  9713.  kämpft 
gegen  ff^itzldn  7634.  10179.  10496. 
beim  fahnenkampf  12079.  hat  das 
land  Flächen  1305.').  seine  tapferkeit 
10179.  12252. 

BodisUa  kö'nig  der  Preussen,  von  Büe- 
rolf  gefangen  1473. 

Boppe  atis  Dänemark^  Herborts  schwester- 
sohn  6512.  7709.  9457  .  . .  kämpft  ge- 
gen Eckehart  7708.  10209.  10226.  bei 
dem  fahnenkampf  1 2063. 

Botelunc  Etzels  vater  366.  1194.  1947. 
3297  .  .  . 

Brabant.  die  von  B.  helfen  den  Burgon- 
den  6257. 

Brünbilt  empfängt  Rüdeger  6840.  6869. 
fragt  nach  FJelche  6895.  bietet  ihm 
gäbe  6952.  7031.  die  fahne  7083.  geht 
mit  den  frauen  in  die  zimie,  den  kämpf 
zu    schauen     8650.     10050.     11839. 


fürchtet  schlage  von  Günther  12598. 
freut  sich,  fVolfhart  gesehen  su  haben 
12666.  12674.  ihre  alte  gewohnheit, 
streit  su  lieben  12618.  m  entbietet  der 
Reiche  gute  botschaft  12785.  13159. 

Burgondwre  4703.  7743.  12321.  13039. 

BurgoDdc  2374.  5002.  6443.  7267  .... 

BurgoDJe  811. 

Kalie,  sper  von  2202. 

Karadin  in  Irland  7047  und  anm. 

Kärlingen,  f^aUher  heisst  von  K.  2105. 

5092. 
Krieche  3648.  9988.   Siniram  heisst  der 

Kr.  1109. 
Kriechenlant,  Sintram  von  K.  1107. 
Krimhilt  Siegfriedsgemahlin  6211.  6762. 

6863.    6947 will  dass  Dietrich 

sich  mit  Siegfried  versöhnt  12532. 
Krist  2475. 

DaDcrat  vater  der  burgundischen  könige 
2iil7. 

Diete    Büerolfs    angenommener    name 
3408.  3437.3570 4501. 

Diether  vater  der  DietUnde  4146.  4236. 

Dietletp  Büerolfs  und  DietUndes  tokn 
193.  von  der  amme  geschieden  2030. 
fragt  nach  seinem  vater  2o3t>.  wiU 
ihn  suchen  2080.  lernt  reiten  und 
fechten  2121.  findet  des  vaters  rii- 
stung  2145.  zieht  heimlich  fort  2261. 
kommt  nach  Burgund  23S0.  kämpft 
mä  denen  von  Troneje  2407.  von  Metz 
248».  2532,  die  ihn  nach  JForms  wei- 
sen und  ihm  geleä  geben.  D.  zieht 
durch  Lütringen  und  den  tFasgenmald 
2676.  setzt  bei  Oppenheim  über  den 
Rhein  2630.  kämpft  mä  Hagen  2849.* 
Gemot  2S90.  Günther  29:*2.  will  sich 
an  Günther  rächen  3006.  er  kommt 
nach  Osterfranken  an  den  Main  3113. 
zieht  unangefochten  durch Baiem  3175. 
kommt  zu  Etzel  3209.  wird  von  ihm 
und  Helche  empfangen  332H.  soll  ihr 
dienen  3352.  soll  im  kindesstatt  ange- 
nommen werden  3395.  will  in  den 
Preussenkrieg  mitziehen  3462.  tUi 
Etzel  es  ihm  versagt,  zieht  er  hetmUeh 
dem.  heer  nach  34 1 3.  streuet  mä  seinem 
vater  3632.  nimmt  den  Polenhersog 
gefangen  3959.  erkämpft  Pommern 
für  Etzel  4022.  erkennt  seinen  oater 
4292.  soll  von  Etzel  zum  räter  ge- 
schlagen werden  4508.  will  sieh  vor- 
her an  Günther  rächen  4bbb,  erkämpft 
mä  Günther  7622.  10063.  11179. 
11913.  11965.    tüird  von  ihm  gelobt 


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ZUM  BITEROLF  UND  DIETLEIB 


299 


12369-74.  sie  versöhnen  sich  mit 
einem  küsse  12111.  —  ff^aUher  istsi- 
Der  baseo  kiat  2108  9921.  deshalb 
kämpft  D.  nicht  mü  ihm  9915  -92.  /?. 
mit  den  ffarhtn^en  verwandt  9808. 
vgl.  4766.  4581.  mü  Dietrich  12529. 
12841.  4584.5717.12518.  mü  Berh- 
tunc  4761.  mit  Ruderers  kindem  4233. 
5576.  —  D.  führt  einen  goldenen  adler 
10073.  das  Schwert  ßVelsung  3658. 
12265.  sein  ross  Belche  2275.  2687. 
11972. 

Dietlint  Büerolfs  gemahUn  59. 182.  195. 
1994.  2003  .  .  .  erkundigt  sich  bei  dem 
filger  nach  Helche'AQl.  kommt  zu  ihr 
1 3356.  sie  ist  mit  Ermenrtch  verwandt 
4591.  mit  Gotelint  hbli.  vgl  i2^:i. 

Dietmar  Dietrichs  vater  8039.  8075. 9298. 
10643.  11131.  11261.  hat  seinen  sahn 
der  fürsorge  Hildebrands  übergeben 
7988. 

Dietrich  hat  mü  Herbort  in  Bern  ge- 
kämpft 6500.  verspricht  seinem  neven 
Dietleib  hUfe  5175.  empfängt  Biterolf 
tmd  Dietleib  auf  dem  Lechfelde  5701. 
bringt  zehntausend  mann^'^\%.  kämpft 
gegen  Stuotfuhs  um  JFolfharten  zu 
befreien  9 1 03.  mnss  vor  ihm  weichen 
9247.  tötet  ihn  ^21 A.  hat  fHiher  den 
jungen  Siegfried  zu  Etzel  gebracht 
9472.  wird  von  Hildebrand  zum  kämpf 
mit  Siegfried  bestimmt  7611.  verzagt 
deshalb  7801 .  Hildebrand  kämpft  mü 
ihm  8040.  D.  gesteht  dass  er  furcht 
gehabt  hat  S149.  kämpft  gegen  Sieg- 
fried 10093.  11055.  11140.  11909. 
11977.  12028.  ri/hmt  ihn  12453. 
12555.  scheidet  am  Gttnzenle  von  den 
Neunen  1 2>39.  —  D.  hat  zmölf  mannen 
in  seinem  rate  5240.  verschiedene 
ttufzähhtngen  derselben  b'lM  f.  «353/". 
11^2 f.  10377/:  10647/".  1155b/".  D. 
hat  ein  berühmtes  ross  2279.  9231. 
daz  alte  sahs  9269.  12269.  ist  mü  Go- 
telinde  verwandt  11551.  mit  Sigestap 
5252.  mü  Ertnenrich  \2^\h. 

Dürin^.  Imfrü  von  D.  1237.  4960. 
11615.  die  \}.  helfen  den  Burgonden 
5056.  6254.  6573.  10772.  verstehen 
den  ritterlichen  katnpf  ^966.  der  lant- 
grikve  soll  gegen  Imfrü  kämpfen  7724. 

fickcAart  söhn  des  Hdche  10243.  Regen- 
tages neffe  10241.   bei  den  Härtungen 

4771.  5228.  6387.  9889 kämpft 

gegen  Boppe  770S.  10209.  10226.  sein 
ross  Rusche  10228. 

£lbe  13330. 


Els&zen,  grive  Berhtolt  vod  E.  5079. 
625 1 .  die  von  E.  helfen  GuntherlOlll. 
ze  E.  setzen  die  Hetmen  über  den  Rhein 
5773. 

Else  1)  der  alte  E.,  vater  Elses  und  Gelf- 
rdts  862.  2)  der  söhn  des  vorigen 
streitet  mit  Büerolf  903.  der  marc- 
man  n067.  hilft  den  Burgonden  6243. 
6615.10737.  kämpft  gegen  ff'olfrdt 
7690.10295.  verwundet ßrtchSr\2222, 

Ermenrich  könig  in  Raben  4749.  mü 
Dietlinde  nahe  verwandt  4589.  Diet- 
richs Vetter  12915.  sendet  Dietleib 
hilfe  5187.  die  Ermenriches  man  7692. 
8188.  1081 1  ...  fl*  sind  Bephtunc  Wi- 
tegetieime  Sabene  Liutwar  5187-99. 
6364-78. 

Erpfe  Etzels  söhn  3334. 

Etzel  ist  der  berühmteste  kÖnig  280/*. 
dreizehn  könige  ihm  Untertan  328. 
viele  ritter  an  seinem  hofe  291.  332. 
4069.  auch  Christen  3210.  er  ist  beide 
344.  44.iH.  13:J^0.  reich  und  freigebig 
7160.  H^olfrdt  und  y4stolt  nehmen 
sein  gold  nicht  s.  Astolt.  E.  unter- 
wirft viele  ritter  3S07.  seine  herschaft 
wird  geachtet  4784  und  anm.  —  E, 
macht  fFalthem  und  Hagen  zu  rütem 
771.  mü  seinen  leuten  von  Hildegunde 
trunken  gemacht  12l>43.  er  empfängt 
Büerolf  \  MS -1222.  klagt  dass  er 
nichts  nimmt  13H5,  belagert  Gamalt 
1388.  zieht  enis,  seine  beiden  zu  be- 
freien 1443.  kommt  in  gefahr  1582. 
von  [ring  gerettet  1 598.  nimmt  geisein 
1682.  von  Helche  empfangen  1754. 
führt  krieg  gegen  den  untreuen  herzog 
von  Polen  3420.  fragt  nach  seinen 
gasten  3823.  empfängt  den  Polen- 
herzog zornig  3878.  grUsst  Dietleib 
3906.  empfängt  Büerolf  tmd  Dietleib 
4434.  verspricht  Dietleib  seine  hilfe 
"4556.  widersagt  den  Burgonden  4692. 
4872.  fragt  nach  Hagen  5150-72. 
begleitet  sein  beer  bis  zur  LCtd  5368. 
empfängt  Dietleib  13101.  dankt  den 
recken  13216.  belehnt  Büerolf  mit 
Steier  13255.  13272. 

Etzelburc  1123.  113ö.  1747.  13099.  v^/. 
Etzeln  burc  3210. 

Valwen  schützen  in  Etzels  beer  9728. 

VUchen  RamuDc  von  V.  1218.  9724. 
schützen  von  da  in  Etzels  beer  10188. 
10389.  das  landgehöri  Bladelin  13058. 

Volcwin  Nantwins  brtider  10277. 

Franken  5963.  9310.  9734.  12124  frän- 
kischer wein  3 1 23. 


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300 


NAMENVERZEICHNIS 


Francriche.    die  von  Fr.  nnd  H^aUker 

untertofiy  helfen  Günther  6039.   9133. 

10780.    sind  mit  im   tumier   8791. 

kämpfen  gegen  Sabenes  und  Liutioars 

schaar  7761. 
Fridleip  uz  Swaben  hilft  Günther  5073. 
Fritele  4595.  4765.  5657 *.  Har- 

lunge. 
Fruote   Biterolfs  angenommener  name 

1912.  1916.  1930.  1966.   nach  Fr.  von 

Tenelaot  1910. 


GabeliD,  Antfuhs  von  314. 

Gamali  stadt  in  Preussen,  am  meere  ge- 
legen 1392.  1451.  1501.  1825. 

Gel&at,  söhn  des  alten  Else,  in  Beiem, 
ttnü  zoü  von  Biterolf  845.  wird  van 
ihm  besiegt  872.  mahnt  die  seinigen 
vom  kämpfe  o^  9 1 7.  hilft  mit  seinem 
hruder  Else  den  Bürgenden  5066. 
(»243.  10737  .  .  .  #ee  kämpfen  gegen 
MtoUund  fFolfrai  7685. 10284. 10290. 
G.  ist  von  Etzel  gedhnütigt  worden 
6611. 

G^rbart  Dietrichs  mann  5249. 6353. 9340. 
10657.  12943.  fTtcharts  bruder 
115n2. 

Gere,  forste,  vater  der  Gotelinde  6089. 

Gere,  herzöge  9649.  Günthers  mann, 
soll  gegen  H^olfhart  kämpfen  1119. 
wird  von  ihm  als  unberühmt  ver- 
schmäht 7784.  führt  Stuotfuhses  leute 
an  9649.  9884.  10149.  10154. 

Gerndt  kommt  vom  Sachsenkriege  zurück 
2741.  kämpft  mü  Dietleib  28^4-90. 
4544.  führt  Rüdeger  ssu  den  frauen 
in  ^onns6143.  ordnet  mü  ihm  das 
tumier  8591.  schickt  hundert  mann 
dazu  8460.  kämpft  gegen  Biterolf 
7625.  10Q76.  11189.  12053. 

Gibeche  liez  ein  gesinde  in  f^orms  2620. 

Gibeehe  an  Etzels  hofe  1231.  neben 
Schr^tdn  genannt  3846.  4941.  9712. 

Giselher  Günthers  bruder  noch  jung 
6208.  6784-97. 

Goltwart  von  Herbort  erschlagen  6491. 

Gotele  an  Etzels  hofe  1223.  der  marc- 
man,  führt  mit  Rüdeger  das  heer  ge- 
gen die  Polen  3491.  3569.  zieht  mit 
gegen  fTorms  4947.  10731.  kämpft 
gegen  Hen  von  Ndvarre  7756.  ist  bei 
dem  fahnenkampf  11657.  f^olfhart 
gefangen  nennt  sich  Gotele  8923. 

Gotelint  Rüdegers  gcmahlin  980. 1715 

Geres  tochter  6090.  mü  DietUnde  ver- 
wandt 5575.  6659.  Dietrichs  niftel 
11551 


Gunther  kommt  vom.  Sachsenkriege  zu- 
rück 2740.  kämpft  mä  Dietleib  2951. 
4532.4548.  ladet  ihn  ein  ZOOi .  schont 
lA»  3013.  3080.  4890.  empfängt  die 
boten  Etzels  4Sb9,  beschenkt  Rüdeger 
6692.  berät  mü  den  helden  9428. 
kämpft  mä  Dietleib  7622.  10063. 
11179.  11913.  11965.  wiU  sieh  mit 
ihm  versöhnen  1 1 472.  preist  ihn  1 2369. 
12374.  ladet  die  gegner  nach  Worms 
em  1 237  8.  scheidet  von  Dietleib  freund- 
lich mü  einem  küsse  12771.  —  seine 
fahne  hat  einen  sübemen  eber  in  gel- 
bem felde  9843.  hebt  seine  königticke 
würde  hervor  2932.  2945.  2976.  3066. 
r^/.  8912.  6702. 

GunzenlS  5745.  12837. 

Hadebrant  mü  hundert  mann  von  Diet- 
leib zum  tumier  gesandt  8783.  10754. 
erhält  Steier  auf  zwölf  jähre  von  Bi- 
terolf \Z3\b.  13432. 

Hache  bei  den  Härtungen  5229.  5725. 
6386.  10173.  10681.  sein  söhn  Ecke- 
hart 10243.  mü  Wahsmuot  verwandt 
12208. 

Hagene  mü  Walther  von  Etzel  zum  rüter 
geschlagen  771.  von  Rüdeger  und  Go- 
telinde gütig  behandelt  6087.  vgl,  6074. 
besäzt  Troneje  2394.  kommt  aus  dem 
Sach^enkriege  274 1 .  kätnpft  mü  Diet- 
leib 2849.  4541.  errät  dessen  namen 
3039.  sagt  seine  räche  vorher  ;i054. 
erkennt  die  heunischen  boten  4805. 
fragt  nach  Etzel  4821.  scherzt  über 
seine  geiselschaft  bei  den  Heuneii 
4809.  4836.  13141.  rät  Gunther, 
seine  freunde  zu  einem  feste  zu  laden 
5010.  12748.  will  Rüdeger  sein  land 
abtreten  6054.  rät  Günther^  Rüdeger 
nicht  gefangen  zu  nehmen  ^  sondern 
ihn  SU  beschenken  6680.  begleitet  Rü- 
deger aus  Worms  7150.  warnt  ihn 
vor  Siegfried  7221.  freut  sieh  der  toten 
9042.  nichranc  8333.  kämpft  gegen 
Wäege  7693.  9823.  10133.  10586. 
11152.11891.12037.12138.  von  Ort- 
win  gerettet  1 1 162.  — führt  eine  barc- 
zinne  in  der  fahne  9819.  mit  Günther 
verwandt  2763.   mü  Ortxoin  9176. 

Hagenouwe  5789. 

Harlunge  4594.  4763.  5214.  5656 

schicken  htmdert  mann  zum  tumier 
die  mü  Watther  kämpfen  87t>5.  käm- 
pfen gegen  Litideger  und  Ldudegast 
7631. 10163.  11203.  sind  beim  fahnen- 
kampf 11643.  12091.  scheiden  am 
Gunzenle  1 2857.  —  sie  haben  eine  ktee- 


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ZUM  BITEROLF  UND  DIETLEIB 


301 


grüne  fakne  9802.  sind  mü  Dietleib 
verwandt  9808.  vgl,  4598.  4766.    . 

Hartniuot  von  Ortnanie,  Ludwigs  söhn, 
kämpft  gegen  Herbort  6468. 

Hiwart  vod  Tenelant  9716.  ist  bei  Etzel 
1241.  kämpft  gegen  die  Polen  3435. 
3729.  sieht  mit  gegen  f^orms  4957. 
5291.  kämpft  gegen  BerhtoU  7731. 
103ül.  ist  beim  fahnenkampf  \\^\^. 
12084. 

Heime  5194.  5673 MadelgSrs  söhn 

6371  ....  dient  Ermenrichy  was  ihm 
Siegfried  vorwirft  10887.  fUhH  Er- 
menrichs  mannen  6371.  9555.  hat  oß 
tapfer  gekämpß  10566.  kämpft  ge- 
gen RihnoU  7693.  10139. 10554. 11904. 
wird  von  Wüege  errettet  1 0550.  ver- 
spricht Biterolf  hüfe  gegen  Siegfried 
9766.  kämpft  gegen  Siegfried  1 0852. 
gegen  Sindolt  11901.  verliert  den 
Nagelrinc  10928.  wiU  ihn  von  Hilde- 
brand loieder  haben  11787.  12868. 
kämpft  mit  ihm  darum  1 2956.  erhält 
auf  Dietrichs  bitte  das  schwert  12978. 

Helche  tochter  Öserichs  1962.  Etzcls  ge- 
mahlin  311  ....  jnuss  heidin  werden 
346.  hat  aber  Christen  bei  sich  360. 
380.  viele  gaste  355.  1265/'.  viele 
Jungfrauen  3257.  13202,  (IVitkers 
tochter  wird  ertoähnt  13192.).  frei- 
gebig 355.  1336  .  .  .  bietet  H^alther 
ein  land  760.  gütig  gegen  Rndeger 
1282.  empfängt  Biterolf  n%l.  bittet 
ihn  SU  bleiben  1314.  empfängt  die  kö- 
nigin  von  Preussen  1 7 69.  ist  gütig  ge- 
gen sieundihre  frauen  1830.  empfängt 
Dietleib  3326.  ist  gütig  g^g^^  den 
Polenhertog  3890.  erfährt  Bäerolfs 
und  Dietleibs  herkunft  von  Herrdt 
4371.  will  dass  Dietleib  räter  wird 
4506.  gibt  Htm  lOOOO  mann  4616. 
4712.  6337.  führer  dieser  schaar  sind 
Hdwart  Irnfrii  Irinc  5286.  10302. 
1 1612.  H.  empfängt  die  recken  131 14. 
und  Brünhäds  gäbe  13174.  13194. 
bittet  Biterolf  und  Dietleib  zu  ihr  zu 
kommen  13283.  entsendet  botschaß 
an  DietUnde  13422. 

Helferich   Dietrichs  mann    5248. 
10381   .  .  .  ff^icnants   oheim 
trägt  die  fahne  10805.  11756. 
verwundet  12114. 

Helnin6t  Dietrichs  mann  10653. 

Herbort  von  Tenelant  6227  . 
führt  Hildeburg  von  Ormante  6463. 
erschlägt  einen  riesen  6480.  Goltwart 
und  Sewart  6491.  kämpft  gegen  Diet- 


1191. 
10334. 
11831. 


ent- 


rich  und  HUdebrand  in  Bern  6500. 
schickt  hundert  mann  zum  tumier 
8461 .  kämpft  gegen  ßTahstnuot  7705. 
985S.  1 0202.  ist  bei  dem  fahnenkampf 
11730.  12061.  kampflustig  7160. 
9445.  spottet  über  den  geringen  sold 
bei  Günther  12734.  nimmt  abschied 
1 300 1 .  führt  einen  hirsch  in  der  fahne 
9861. 

Herdegen  bei  den  Härtungen  5229.  6387. 
10173. 

Herleip  von  Westvale  auf  Günthers  seile 
5076. 

Herman  herzog  von  Polen  wird  gefangen 
zu  Etzel  gebracht  3583. 

Herman  herzog  der  Schwaben  6249. 

Herrat  an  Etzels  hofe  4351.  4365.  4385. 
nißel  der  Helche  4423. 

Hertrich  sckmied  in  Wasconje  lant  149. 
171. 

Hessen  kämpfen  auf  Günthers  seite 
10771. 

Hildebrant  5247.  Dietmar  hat  ihm  die 
er%iehung  Dietrichs  übergeben  7088. 
führt  das  heer  an  das  Lechfeld  5651. 
muss  dann  die  fühntng  an  Rüdeger 
abtreten  5757.  führt  das  heer  nach 
ff^orms  6352.  /tat  in  Bern  mit  Her- 
bort gestritten  6497.  ordnet  die  kämpfe 
auf  Berhtungs  bitte  7353.  7708/".  be- 
nimmt Dietrich  seine  angst ,  indejn  er 
mü  ihm  kämpft  7907-8074.  sagt 
Dietrich  dass  Jp'olfhart  gefangen  ist 

.  8878.  rät  den  tumier  frieden  auf- 
zuheben 8999.  sucht  Stuotfuhs  9148. 
tauscht  mit  Dietrich  das  schwort  9302. 
kämpft  gegen  Sindolt  7738.  7770. 
10340-68.  verwundet  Nantwin  122^6, 
meldet  Dietrich  dass  Nagelrinc  ver- 
loren ist  10936.  findet  es  11299.  gibt 
es  H^olfhart  11315.  will  es  Heimen 
nicht  zurückgeben  1 1 800,  weil  Heime 
den  Siegfried  vor  Dietrich  bekämpft 
hat  12875.  besiegt  Heimen  12972. 
gibt  das  Schwert  auf  Dietrichs  bäte 
zurück  1 2978.  —  H  ist  fTicnants  vetter 
10324.  fTolfwws  vetter  12932.  fTolf- 

harts  Oheim  7763.  899'^.   12903 

verweist  WolfhaH  7285.  10019. 

Hildeburc,  die  tochter  Ludwigs  von  Or- 
mante von  Herbort  weggeführt  65(>3. 
ist  in  fTorms  6510.  13003. 

Hildegunt  fFälthers  gemahlin,  ist  an 
Etzels  hofe  767.  macht  die  Heunen 
trunken  12634.  in  fTorms  6280.  6286. 
6296.  6775  .  .  fragt  nach  Hek/te  6889. 
beklagt  Waäher  12624. 

Hiltgrim  Dietrichs  hehn  9237. 


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302 


NAMENVERZEICHNIS 


Hyrse  in  HeunenUmd  7072. 

HiuneD  284.  309.  464.  540 ihr  Umd 

sumpfig,  nicht  zur  beize  geeifpiet  700.i. 

doch  vgL   13197.    sie   verstehen   den 

tumierkampf  nicht  8276.  8399.  8799. 

hiunisch  spricht  Hagen  su  Etzels  boten 

4843. 
Horobile  Büerolfs  schwert  12202. 
Hornboge  herzog  von  Polen  ist  bei  Etzel 

'gefangen  1231. 
Hornboge  an  Etzels  hofe,  zieht  gegen  die 

Polen  3452.  3723.  3788.  gegen  ff^onns 

4940.   führt  die  schützen  aus  Flächen 

9725.    ist  beim  fahnenkampf  11614. 

12086. 
Hünolt    Günthers    schenke    7747.     sein 

kämpf  heisst  ein  Weinschenken  12015. 

12707.   12715.    SindoUs  oeve   10357. 

Ortwins  neve  10580. 

frinc  von  Lütringcn,  vertrieben^  an  Etzels 
hofe  1241.  errettet  den  könig  1589. 
zieht  gegen  die  Polen  3431.  Helche 
überträgt  ihm  die  führung  ihrer  leute 
5287.  9717.  er  kämpft  gegen  defi 
/terzog  von  Lütringen  7721.  10301. 
vgL  5296.  errettet  Rdmunc  8749.  im 
letzten  kämpfe  11617.  12084.  trägt 
die  fahne  an  die  mauer  12304. 

Irnfrit  vonDüriogeD,  vertrieben,  bei  Etzel 
1238.  zieht  gegen  die  Polen  3435. 
3729.  gegen  fForms  4959.  führt 
Helchesgesinde^l\fi.  r^/.  5293. 10301. 
soU  gegen  den  Umdgrafen  von  Dürin- 
gen  kämpfen  7724.  ist  bei  dem  faknen- 
kampfe  11615.  120S9. 

IrlaDt.  ein  fecktmeister  von  I.  unterweist 
Dietleib  2139. 

Imbrecke,  Friteles  bruder  4595.  4765. 
5657  ......  HarluDge. 

Ladislau  ff^'itzldns  mann  11720. 
Lamparten  8538.    L.  lant  8209.  10522. 

10994  

Laterao  11110. 

Lech  5652.  5743. 

Lechvelt  5635. 

Lvbia,  Baligän  von  315. 

Limme  fFüeges   heim    161.     Nantwtn 

wünscht  ihn  im  kämpf  zu  gewinnen 

8527. 
Lita.   Etzel  begleitet  sein  heer  bis  zur  L, 

5369.  5385. 
Liudegast  5049.  6233.  6563  ....  Uude- 

gers  bruder  10761.    er  hat  seine  ge- 

mahlin  in  IVorms  13013. 
LiudegSr    könig    von  Dänefitark    5043. 

herr  der  Sachsen  6562.  13009.   bruder 


Liudegasls  10761.  sie  schicken  zwei- 
hundert mann  zum  tumier  8475. 
kämpfen  gegen  die  Harlunge  7H3]. 
1 0 1 63. 11 203.  sind  beimfahnenkojnpfe 
11733.  12075.  nehmen  abschied  von 
Günther  13009. 

Liutwar  von  Ermenrtch  gesandt  5196. 
5677  .  .  .  führt  Berchtungs  schaar 
6373.  9779.  trägt  Ennenrtchs  fahne 
10990.  soll  mit  Sabene  gegen  den  von 
Francrtche  kämpfen  7759. 

Ludewic  könig  von  OrmanXe  6463.  6469. 
6472.  6487. 

Lütringen  2676.  frinc  von  L.  1 589. 3433. 
8749  ....  die  von  L.  helfen  Günther 
6257,  der  herzog  von  L.  kämpft  ge- 
gen Irinc  7721.  10305. 


Machsami  7056. 

Madelger    Heitnes    vater    6371.    109U1 

10977.  12963. 
Medelicke  1024.  5537. 
Meilan  sitz  Rienolts  und  Randolts  4600. 

4604.  5207.  5722  .  .  . 
Merän,  Schr&tdn  ist  herzog  von  M.  1236. 

3718.  4942. 
Mercian  von  Babildne  307. 
Metze  Wohnsitz  der  witwe  Ortwins  2479. 

2489.  2603.  2658.  —  von  Metzen  Ort- 

win  6001.  84S1.  8681.  9175. 
Mime  der  alte  ein  schmied  139.  171. 
Mimminc  fFiteges  schwert  8557.  1 1090. 

12273.     von   seinem    vater    Hleland 

verfertigt  158. 
Missen  6251. 

Misseniere  helfen  Günther  10775. 
Missenlant  6573. 
Möun  3116. 
Mütären  säz  fTolfrdts  und  Mtolts  1037. 

5431.  5454.  12082  .  .  . 


Nagelrinc  Heimes  schwert  10551.  10921. 

10941.  11051 von  Siegfried  aus 

Heimes  hand  geschlagen  10928.  von 
Hildebrand  gefutiden  11300.  Hädt- 
örand  und  Heime  kämpfen  darum 
12956.  Heime  erhält  es  durch  Dietrichs 
büte  zurück  12978. 

Nantwin  von  Regensburg  5069.  10743. 
'  herzog  von  Beiem  6239.  6577.  12229. 
seine  leute  im  tumier  8801.  er  kämpft 
gegen  Sigestap  7716.  10265.  10275. 
von  HUdebrand  verwundet  12233.  — 
üt  Folcwtns  bruder  10277.  fFitegtf 
Schwestersohn  12237.  kann  von  ß'i- 
tege  nicht   bezwungen  werden  7716. 


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ZUM  BITEROLF  UND  DIETLEIB 


303 


wiÜ  Wüege*  heim  im  kämpfe  gewin- 
nen 8527. 

Navarrc  WaÜher  Untertan  y  helfen  Günt- 
her 5095.  6637.  10784.  ihr  fükrer 
soU  Gotde  bestehen  llbl, 

Pfibeiöt,  in  Bdi^s  295. 

Nibelanc  SckäJbungt  bruder,  von  Sieg- 
fried getötet  7819.  des  alten  N-es 
flwert  7227.   N-es  golt  8565. 

iSibeliinge  von  Siegfried  ersehiagen  8153. 
ihr  schätz  ISiH.  12044. 

Niderlaot  Siegfrieds  land  7229.  9609. 
9763.  10689  

Ninivd,  phelle  üz  7463. 

Nitker.  seine  tochter  üt  bei  Helche  1 3 1 92. 

NnodmiG  Rüdegers  söhn  3335.  dient  der 
Hekhe  3357.   Dietleib  verspricht  ihm 

'  stets  beizustehen  5586.  N.  soll  sein 
vanl^heo  nicht  verlieren  5763.  Biterolf 
und  Dietleib  empfangen  sein  land 
13259. 

Oppeaheim  2730. 

OrmaDie  Ltudwigs  land  6461.  6465. 

Ort  Etzels  söhn  3334. 

OrtwiD  von  Metzen,  Günthers  neve,  ist 
jung  gestorben  6001.  seine  witwe  in 
Metz  2482. 

OrtwiD ,  der  vetern  sun  des  vorigen ,  an 
Günthers  hofe  6007.  ist  in  Sachsen 
erzogen  6009.  heisst  auch  von  Metzen 
8679.  9175.  10579.  schickt  hundert 
mann  zum  tumier  8481.  fuhrt  das 
hofgesinde  zum  tumier  8<>65.  kämpft 
gegen  Wolf  hart  8683 /".  gegen  Berh- 
tunc  7701.  10256.  errettet  Hagen 
11163.  11173.  der  mit  ihm  venaandt 
ist^\  76.  trägt  die  fahne  1 1 850. 1 1948. 

Öserich  Helehes  vater  1962.  vgl.  311. 

Österfranken  3114. 

Österlant  säz  fTolfrdts  und  /istolts 
1029.  1035.  1100.  7684.  rfi^  Düringe 
und  Surben  heissen  von  0.  5054. 

Otte  an  Etzels  hofe  1239. 

Palerne  säz  des  Stuotfuhs  5036.  6217. 

6437.  i5Sö7 

Paris  566.  694.  697.  805. 

Pcrs^.    80000  heiden  aus  P,  sind  dem 

BaUgdn  Untertan  3 1 6. 
Poytan  von  Wascherat  5061.    fFäzldns 

bruder  6238.  6542 soU  gegen  Si- 

geher   kämpfen    7rt36.     ist   bei  dem 

fahnenkampf  1 1 72  S . 
Pölan.    Hornboge  der  herzog  von  P.  ist 

bei  Etzel  gefangen  1 238.  —  der  fürst 

von  P.  wird  von  Etzel  bekriegt  3422. 


3448.  3559 3993.    mehrere  für- 

sten  von  P.  3717.  die  Polen  verstehen 
den  tumierkatnpf  nicht  8278. 

Pomeran  von  Dietleib  für  Etzel  erkämpft 
4022. 

Prinzen  von  Etzel  bekriegt  10391.  üir 
könig  gefangen  1518.  1645.  gefangen 
nach  Etzelburg  geführt  1686.  muss 
gegen  seine  nachbam  die  Polen  ziehen 
3440.  3485.  wird  entlassen  j  nitnmt 
sein  land  zu  lehen  3977.  die  P.  können 
nicht  tumieren  8278. 

Priuzenwac  grenze  der  Preussen  und 
Neunen  3551. 

Püllsre  9205.  9282. 

Piille  reich  des  Stuotfuhs  9384.  das  ge- 
sinde  erhält  Gere  zum  hauptmann  9644. 
10053.  führt  ein  goldenes  radin  der 
fahne  9874.  die  königin  von  P.  9384. 
13017. 

PüUelant  8730.  9197.  9267 

Pülleriche  9467. 

Pülloysere  8839.  9243. 

Rabensere  51S8.  5697.  8813.  9556. 

Rabene  Ermenrichs  stadt  4749.  5607. 
12041.  12986. 

Rämnnc  von  Vlächen  1218.  9725.  zieht 
gegen  die  Polen  3452.  3723.  3765. 
3788.  gegen  Worms  49:^^.  soll  gegen 
den  von  yfrragun  kämpfen  7754. 
kämpft  gegen  Stuotfuhs  8731 .  erlöst 
Rüdeger  10489.  von  Irinc  gerettet 
8753.  ist  bei  demja/menkainpf  11613. 
12086. 

Randolt  5205.  5682.  5723 s.  Rie- 

nolt.  • 

Ratebor  H'üzldns  mann  11720. 

Regensborc  sUz  Nanttoins  5069.  10743. 

Regentage  (Regentac  :  slac  10239)  4770. 
5725.9894.  seiner  brüder  söhne  10241 
sind  Eckehart  und  tVahsmuot. 

Rienolt  und  Randolt  aus  Meüdn  4604. 

5205.  5722 bei  Ermenrich  4602. 

Berkers  söhne  4601.  Rienolt  hat  oft 
tumiert  8225.  seine  leute  im  tumier 
8810.  mü  Wolfhart  verwandt  8226. 
beide  kämpfen  gegen  Stuotfuhs  7640, 
nach  dessen  tode  gegen  G4re  9872. 
10144.  sind  bei  dem  fahnenkampf  mü 
sechs  mann  11647.  12043. 

Rimstein  Ermenrichs  mann  4771.  10677. 

Rin  717.  2665.  2718 Günther  fiMsst 

der  voget  von  Rine  3059.  6153.  voget, 
rUrste  von  dem  Rine  12096.  6187. 

Rinvart  11105. 

Rtnfranken  9730. 

Ringoa  5790. 


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304 


NAMENVERZEICHNIS 


Ritschart   Dietrichs  mann   5250.   6354. 
7797 H'olftotns  bruder  11568. 

Riaze  8053.    mit  den  Polen  verbündet 
3770. 

R6me  11110. 

Rcemiscli  künec  2824.  9809. 

Roteo  4634. 

RöedegSr  hat  sein  erbland  j4rabien  ver- 
loren 751.  hat  dort  mit  Biterolf  ge- 
kämpft 4 1 02.  empfängt  Büerolf  1 222. 
1244.  wird  von  den  Preussen  gefan- 
gen 1421.  kehrt  durch  Böhmen  nach 
Bechetaren  zurück  1 609.  trennt  Bite- 
rolf und  Dietleib  im  kämpf  3664.  er- 
kennt beide  und  führt  He  susammen 
4273.  sagt  es  um  sein  versprechen 
4177  vu  halten,  der  Jungfrau  Herr  dt 
4350.  vgl.  4471.  schickt  boten  nach 
fForms  4681.  gibt  Biterolf  und  Diet- 
leib fünfhundert  mann  4637.  5309. 
6655.  reitet  dem  heer  voraus  5405. 
führt  Biterolf  und  Dietleib  stt  Gofe- 
Unde  5556.  führt  das  heer  nach  Blo- 
delingen  5609.  an  das  Lechfetd  5635. 
von  da,  nachdem  HUdebrand  zurück- 
getreten isty  weiter  5753.  bringt  auf 
Hildebrands  ratbotschaft  nach  0^orms 
5897/*.  Hagen  wül  ihm  sein  kmd  ab- 
treten 6052.  R,  widersagt  Günther 
6164.  auch  von  sich  ^^bO.  auf  Hagens 
rat  von  Günther  freigelassen  6681. 
schlägt  gaben  aus  6722.  schaut  die 
fronen  6825.  von  Brünhüde  beschenkt 
6954/".  die  fahne  beschrieben  7450- 
7504.  B.  soll  die  fahne  an  das  tor 
tragen  7019.  ioird  von  Hagen  begleüet 
7151.  ^r  Siegfried  gewarnt  7221.. 
berichtet  den  fürsten  7249.  bittet  um 
hilfe  bei  seinem  abejiteuerm.it  der  fahne 
7514.  wieder  als  böte  nach  Worms 
geschickt  8245.  8320.  0045.  ordnet 
den  tumierplatz  mit  Gemdt  8506. 
seine  leute  gegen  die  fFalthers  8775. 
können  tumieren  von  Arabien  her  H^hh, 
R,  kämpft  gegeft  H^alther,  ungern 
7645.  9912.  10112.  10440.  11193. 
11923.  12067.  venmmdet  ihn  10473. 
12446.  wird  von  ihm  venvundet  10483. 
rühmt  ff^althers  stärke  76.S6.  lobt  ihn 
12647.  bittet  um  hilfe  stim  f ahnen- 
kämpf  11479.  wül  nur  86  fürsten 
1 1 545. 11775.  ergreift  selbst  die  fahne 
12199.  kommt  in  das  tor  12329. 
erntet  /oft  12361.  scherzt  spöttisch 
mit  Brünhäde  1258S.  zieht  auf  kurze 
%eä  nach  Bechetdren  I306I.  —  R,  ver- 
teiU  Etzels  gold  756.  6032.  6716.  6741 . 
8570.  führt  Etzels  heer  an  3424.  3501. 


5277.  9711.   13046.    mit  Gotele  3490. 

R,  lässt  die  toten  suchen  3754.  1 1449. 

hat  die  fahne  Etzels  3665.  96S6.  9871. 

9993.  —  mit  Büerolf  verwandt  4100. 

sein  söhn  Nuodunc  s,  da.  eine  toehter 

erwä/mt  4233.  5576.  7661, 
Rumolt  kämpft  gegen  Heime  7696. 10139. 

10554.    11904.    verxmndet  fTolfhart 

12247.    knchenmeister   10562.   10569. 

10609.   10633.    sein   streit   mit   dem 

amte  verglichen  10624.  12017.  12698. 

sein    schildzeichen    spielt  darauf  an 

10615. 
Rusche  Eckeharts  ross  10228. 

Sabene  Stbeches  söhn  1 0995.  Ermenriehs 
mann  5197.  5677.  6375.  11093.  12047. 
kämpft  mit  Liutwar  gegen  den  von 
Francriche  7758.  beide  beim  fahnen- 
kampf9119. 

Sahsen.  Günther  besiegt  sie  2709.  274'). 
Ortwin  der  jüngere  dort  einzogen  6009. 
ihr  herr  ist  Liudeg^r  6562.  13009. 
sie  sind  beim  tumier  &7S7.  verstehen 
SU  tumieren  8966. 

Salomdn  287. 

Sant.  hundert  vom  Sande  streiten  im 
tumier  gegen  Hadebrands  mannen 
8780.  8900.  8948. 

Schilbunc,  bruder  des  Nibelunc,  von  Sieg- 
fried getötenH20. 

Schirn  f^Uzldns  mann  1 1 721 . 

Schrit  Büerolf s  schwert  \23^ 

Schrutan,  herzog  von  Merän,  bei  Efzel 
1235.  1382.  3721.  3846.  4941.  9712. 

Sewart  von  Herbort  getötet  6491. 

Sibeche  Sabenes  vater  10995. 

Sifrlt  in  seiner  Jugend  von  Dietrich  su 
Etzel  geführt,  will  sich  dafür  rächen 
9472.  vgl.  6417.  kämpft  mü  den  Ni- 
belungen 7811/*.  besiegt  Mbertch 
7839.  mü  Krimhäde  vermählt  6209. 
sendet  hundert  mann  zum  tumier 
8425.  \mll  tausend  mark  lösegeld  fest- 
setzen 851 7.  8 1 62.  kämpft  gegen  Diet- 
rich 10093.  11055.  11140.  11909. 
11977.  1202<^.  gegen  Biterolf  10807 
und  Heitne  10857.  vgl,  9745/^.  lobt 
Dietrich  12573.  reuet  mit  ihm  12822. 
—  S.  hat  drei  königreiche  11700. 
führt  eine  kröne  auf  der  fahne  9S29. 
auf  dem  schilde  10837.  ist  nicht  ver- 
wundet  worden  12544.  12552. 

Sigeher  Dietrichs  mann  5250.  6354. 
10378.  10649. 

Sigeh^r  der  frie  aus  Turkie  3453.  4945. 
1 073 1 .  leüet  das  heer  in  Rüdegers  ab- 
wesenheit  5416.    kämpft  mit  Blcrdel 


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ZUM  ßlTEROLF  UND  DIETLEIB 


305 


gegen  H^itüdn  und  Poytdn  7637. 
fühH  die  Flachen  9726. 

Sigelint  Siegfrieds  mutier  6403.  9833. 
10099.  10108. 

Sigemunt  Siegfrieds  vater  7857.  10801. 
10849. 

Sigestap  Dietrichs  mann  6355.  kämpft 
gegen  Nantwin  7716.  10265.  10274. 
versichtet  auf  ein  land  zu  fFolfharts 
gunsten  1 1589.  —  Dietrichs  oeve  5252. 
fFolfharts  neve  11595. 

Sindolt  Günthers  truhseeze  10583.  11903. 
kämpft  gegen  Hildebrand  7741.  7770. 
10325/".  gegen  Heime  11901.  trägt 
die  fahne  der  Burgonden  10036.  — 
sein  neve  ist  Hünolt  10357. 

Siotram  von  Kriechen  1107. 

Sy tomer  fFitzldns  mann  11721. 

Spaiije6427.  11192. 

Spaigelant  ff^aUhers  reich  576.  619.  692. 
3042 

Stirarc  toird  Bäerolf  genannt  13349. 

Stire  fluss  13332. 

Stire  burgf  wird  erbaut  von  Bäerolf 
13340.  13343.  13486. 

Stirelant  erhält  Biterolf  13277.  war 
L*orker  Nuodungs  lojid  13269.  be- 
schrieben 13303/^. 

Stiremarke  13483.  13496.  Hadebrand 
von  St,  10754. 

Stoyne  IFitzldns  mann  1 1724. 

Stuotfuhs  könig  von  Pulte  ^  wohnt  in  Pa- 

lerne  5038.  6216 schickt  hundert 

zum  tumier  8464.  kämpft  gegen  Rie- 
nolt  und  Randolt  7640.  fäUt  Rdmunc 
8730.  drängt  die  Berner  8s  16.  nimmt 
fFolfhart  gefangen  897!.  von  den 
Bemern  bedrängt  9103.  von  Dietrich 
getötet  9275.  seine  gemahlin  mit  in 
fForms  9384.  13017.  —  seine  stärke 
8951.  8857.  8888.  er  trägt  eine  stange 
6440.  ein  ross  erträgt  ihn  kaum  9158 
und  anm. 

Sarben  helfen  Günther  5056.  10776. 

Swabe.  Fridleip  uz  Swaben  5073.  ihr 
herzog  Herman  6249.  Berhtolt  10307. 
10771.  die  Heunen  ziehen  durch 
Schwaben  5622.  5748.  —  die  Schwaben 
sind  beim  tumier  8787.  Swabe  und 
Franken  9310.  12124.  Swabe  und 
Sahsen  10750. 

TenelantFrtto«c*Ä«wwrf  1909.   Hdwarts 

9716.   könig  von  T.  ist  Herbort  1101. 

8461.  10211 Boppe  von  T,  6512. 

9457.  11211 

Teneinarke.   Hdumrt  von  T.  4963.   Her- 

bort ()22S.  Liudegerhö'nigvonT.bOiö, 

Heldcnbuch  I. 


tiutsch  7993. 

Töl^t  Biterolfs  hatiptstadt  77. 135.  2295. 

4130.   die  nigromi^nzi  in  der  nähe  von 

r.  erfunden  79. 
Treisem  5429.  5456. 
Treisenmüre  von  Etzel  erbaut  1 3369. 
Tronejsre  6020. 
Troneje  Hagens  bürg  2393.  6685  .... 

9825 

Tuonouwe  841.  1741.  3179.  3427 

Tnrkie,  SigehSr  uz  3454.  4946.  7638. 

Ungerlant  1119. 

Wahsmuot    bei   den    Härtungen    4769. 

5227 führt  das  heer  5718.  6395. 

9800.  kämpft  gegen  Herbort  7705. 
9858.  10202.  tumbe9867.  Regentages 
neffe  10239.  mit  Hache  verwandt 
12208. 

walch  7993. 

Walther  mit  Hagen  von  Etzel  zum  räter 
geschlagen  770.  Helche  bietet  ihm  ein 
land  762.  er  macht  die  Heunen  trun- 
ken und  flieht  mit  Hildegunde  12634. 
7648.  kämpft  mä  den  Burgonden  717. 
verspricht .  ihnen  beim  scheiden  seine 
hüfe  5085.  ist  feindlich  gesinnt  ge- 
gen Etzel  732.  9588.  freundlich  gegen 
Rädeger  6273.  10445.  streitet  mit 
Bäerolf  615.  sie  erkennen  und  ver- 
söhnen sich  671.  696.  fT,  gibt  ihm 
auskunft  über  Etzel  706.  bittet  ihn 
in  Paris  zu  verweilen  724.  schützt  sein 
land  795.  2107.  9976.  heUst  von  Kär- 
lingen  2105.  5092.  könig  von  Spanien 
576.  619  und  oft.  die  könige  von  Arra- 
gün  Ndvarren  Francriche  ihm  unter- 
tan  s.  daselbst,    kommt  nach  fForms 

mä  Hildegunde  6220.  6774.  6852 

schickt  hundert  mann  zum  tumier 
8437.  kämpft  mit  Rüdeger,  ungern 
7645.  9912.  10112.  10440.  11193. 
11923.12067.  wird  verwundet  lOilZ. 
12446.  verwundet  ihn  10483.  nimmt 
abschied  12999.  —  seine  mutter  ist 
Bäerolf s  schwester  9924.  2108.  vgl. 
671.  3041.  deshalb  kämpft  ßTalther 
nicht  mä  Bäerolf  und  Dietleib  9915- 
72.  Mpkers  söhn  s.  das.  ff^.  hat  da 
Schwert  Wasge  12286.  vgl.  643, 
10481. 

Wasconje  lant  150. 

Wasge  JFatthers  schwert  12286. 

Wasgenwalt  2677.  2699. 

Welsunc  Bäerolf s  schwert  561 .  636. 679. 
Dietleib  trägt  es  3658.  12265. 

Westvale,  Herleip  von  5077. 
20 


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300 


NAMENVERZEiaiMS 


VVichart  Dietrichs  marm  5249. 6353. 7795. 
10377.    GerbaHs  bruder  11561. 

Wicher  Districhsmanninh,  9265. 10377. 
12221.    von  Else  verwundet  10651. 

Wicoant  Dietrichs  mann  6355.  hat  die 
fahne  7586.  kämpft  gegen  Stuotfuhs 
9249.9261.  erobert  dessen  fahne %29S. 
mit  Hüdebrand  verwandt  9254.  10323. 
10367.  10651.   Helfrichs  neffe  10333. 

Wielant  schmiedet  seinem  söhne  IFitege 
Waffen  157.  auch  das  schwert  Mim- 
mtnc  178. 

Wiene  1119.5411. 

windisch  1479.  1677. 

Witege  ff^ielands  söhn  159.  164.  kämpft 
mü  seinem  schwestersohn  Nantwtn  um 
Beiem  65S4.  vgl.  8527.  Ermenrichs 
mann  5194  ....  leitet  dessen  helden 
6370.  8213.  9771.  kämpft  gegen  Ha- 
gen 7693.  9823.  10133.  10586.  11152. 
11891.  12037.  12138.  häft  Heimen 
109 SO.  will  dass  diesem  Nagelrinc 
wiedergegeben  werde  1 1785.  ist  auch 
sonst  berühmt  10590.  lobt  fiHmoU 
12698.  nimmt  abschied  13005.  er 
führt  eine  schlänge  auf  dem  schade 
11161.  hat  den  heim  Limme  161.  den 
Nantwm  begehrt  8527. 

Witzlan   5059.    Poytdns  bruder  6237. 

6542 könig  von  Böhmen  12724. 

ist  von  Etzels  mannen,  besonders  von 
Rüdeger  öfter  bekriegt  6540/".  kämpft 
gegen  BUedel  7634.  10179.  10496. 
schickt  hundert  mann  zum  tumier,  ob- 
wol  sie  den  turnierkampf  nicht  ver- 
stehen 8442.  ist  bei  dem  fahnenkampf 
mit  untergebenen  fürsten  11714.1 2095. 

WolfbraDt  Dietrichs  mann  5251.  6357. 
7791.  10366.  10379.  10652.  12947. 
verwundet  Gelfrdt  12225. 

Wolfhart  5237.  freut  sich  auf  die  heer- 


fahrt  5253.  über  die  saht  der  gegner 
7273.  über  Rüdegers  fahne  7506. 
klag^  Hildebrand  dass  Dietrich  verzagt 
ist  7568/".  reuet  beiden  heimlich  nach 
7945.  soll  gegen  Gere  kämpfen  y  ist 
damit  unzufrieden  7770.  langweilt 
sich  8182.  will  turnieren,  das  er  in 
Lamparten  nicht  gesehen  hat  8198. 
kämpft  gegen  Ortwin  8683.  8706. 
von  Atuotfuhsge fangen  SS^Q.  erschlägt 
zwei  knechte  8910.  nennt  sich  Gotele 
8923.  voti  Ghmot  erkannt  8926.  ent- 
springt 932 1 .  dankt  Dietrich  für  seine 
rettung  9515.  bläst  das  hom  9786. 
tadelt  Dietrich  11119.  kampflustig 
7762.  8170.  8181.  8365.  10t»10.  11416. 
11781.  schadenfroh  über  fFiteges 
und  Heimes  weichen  10613/1  10912. 
von  Hildebrand  verwiesen  72!>5.  10019. 
erhält  von  Sigestap  ein  land,  um  beim 
letzten  kämpf  teilnehmen  su  können 
1 1602.  von  Rümolt  venoundet  12247. 
die  heer fahrt  ist  ihm  leid  1 1 272. 1 2680. 
sein  rücken  ist  zerbleut  12395.  12449. 
er  scherzt  über  sein  Unglück  12440. 
—  Hildebrands  schwestersohn  8995. 
7763. 12903.  8979.  —  mä  Rienolt  ver- 
wandt 8226.  mä  Sigestap  11595. 
fFolfwins  neffe  9355. 

Wolfrät  j4stolts  bruder  ^  auf  Mütdren 
1051.5433.  .  .s.Mtolt. 

Wolfwm  Dietrichs  mann  5251.  6357. 
7791.  10379.  10652.  fTolfharts  oheim 
9355.  RitschaHs  bruder  11567.  Hil- 
debrands Vetter  12932. 

Wonnez  2616.  2705.2717 befestigt 

5126.  5921.  der  streu  vor  W.  ist  der 
berühmteste  11148. 

WiUGdc  heüst  tf'olfhart  10625.  die 
Wiüfinee  6359. 

Wuscherat,  PoytÄn  von  5961. 


IL 


Albrecht  von  Kemenaten  einL  s.  XL  FL 
Albrich  zwergkÖnig  in  Lamparten  W  \h. 

25.  s.  293. 
Arabisches  gold  IV  804. 
arcticus  der  zirkel  W  839. 
Armeni4  berg  und  land  W  33.  341.  402. 

774. 

Berae  L  I.  1654.  I685.  IV  2.  10.  117. 
226.  256.  478.  480.  702.  der  wite  sal 
ze  B.  (eiTi/.  *.  LV)  ^^1200.  —  *.  Diet- 
rich. 


Biterolf  Dietleibs  vater,  anm.  zu  L  1398. 

1600,  20. 
Brünhilt  anm.  zu  L  753. 

Dietleip  {eird.  s.  Lf).  her  Dietl.  (Diet- 
lieb  in  sd  s.  277,  Dietlaab  s.  295).  L 
574-826.  1085.  1165.  1244-1332. 
1354-1373/f.  1438.  1691.  1695.  H^ 
518.  derjungel  697. 1399.  der  junge 
man  589.  1371.  1387.  1427.  derdegen 
junge  1359.  1395.  derdegen599.  779. 
809.1189.1311.1657.   derküeneman 


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ZUM  LÄÜRIN  LIND  WALBERAN 


307 


1117.  ein  für$t  s.  Dietrich,  von  Stire 
425.  V.  St.  ein  ritter  unverzeit  576. 
(von  Stirmarke  s.  278.)  bruder  der 
Kiinküd  (s,  Künhüd)  1099.  1261.  1269. 
1276.  1307.  1738.  1753.  Laurins 
Schwager  s.  Laurin.  ein  meerwunder 
sein  schildzeichen  1304.  sein  schwert 
1373/f.  H^ahunganm.  su  1269.  1359. 
wird  Dietrichs  geselle  792-821.1187. 
1258.  1314.  1322.  1330.  *.  Büerolf. 
Dietrich  (einl  s.  XLIXf.),  her  Dietr.  L 
3.  91.  237.  265.  299.  415.  455.  467. 
501  usw,  fV  12.  302.  313.  318.  369. 
409.  517  um.  deredeleD.  Z;25. 1071. 
edeler  herre  D.  583.  1629.  von  Berne 
er  D.  L  75.  115.  473.  593.  1715.  her 
D.  von  Beren  W 1089.  von  Berne  ein 
furste  lobelich  L  584. 1072.  fürst  (ede- 
ler f.)  von  B.  W  280.  350.  426.  557. 
der  voget  (edeler  v.)  von  B.  L  1042. 
60 1.858.  von  B.  der  küene  man  £  52 1 . 
629.  der  vil  werde  549.  der  von  B. 
241.  495.  790.  1405.  1523.  ^79.  331. 
439,  465. 471. 497.  650.  735.995. 1 105. 
1186.  1219.  der  edele  von  B.  /T  686. 
der  Berner,  Bern«re  L  41.  309.  316. 
383.  385.  395.  400.  429.  469.  489.  570. 
588.  651.  925.  963.  1605.  1628.  ^23. 
189.  der  edele  B.  L  624.  ^  1200.  der 
edele  B.  lobesam  L  20.  ein  hM  ohne 
gleichen  Z.  4.  19.  26/^.  1080.  sagen- 
berühmt  394/".  401.  804/f.  811. 1074/f. 
1647.  wunderkühn  8.  voll  edelsinn 
1074.  1647.  sein  zom  503.  543.  556- 
656.  1163. 1214. 1223. 1469  und  f euer- 
atem  544/1  1224/f.  Uli  ff,  sein 
meister  s.  Hüdebrand.  seine  geseUen 
{s,  Dietleib,  Laurin,  fFäege)  996. 
1069.  1227.  1393. 1431.  1519,  ««rf  wie 
er  selbst  12  usw.,  sämtlich  fürstenllA, 
232.  249.  711.  849.  (anm,)  991.  1031. 
1040.  1049.  1202.  1670.  1688.  sein 
banner  und  schildzeichen  {einl.  s,  Llf^ 
W  980-84.  sein  heim  Hiidegrin  anm. 
«uL676.  (1347).  sebi  entrückung  durch 
Laurin  einl  s,  LVUf, 

Ecke  anhang  11  s,  295,  25.   das  gedieht 

einl.  s.  XLFL 
Enfrates  der  fluss  W  45. 

Heinrich  von  Oßerdingen  anm,zuL1^00, 

32 
HUdebrant,  Hilprant  L  47. 119. 475.  630. 

801.  850.  1762.  1840.  her  H.  ^308. 

517.  1131.  1164.   Dietrichs  meister  L 

456.  799.  1479.  ^1187.     meister  H. 

L  29.  43.  422.  535.  554.  644.  689.  815. 


881.  1389.  1411.  1441.  1513.  1649. 
fr  537.  von  Garte  {einl.  s.  LH)  ein 
wiser  \vigant  L  44.  536.  816.  1390. 
1442.  H.  der  wise  man  L  427.  513. 
701.  705.  789.  854.  der  wise  ^755. 
der  degen  L  935.  fürst  s,  Dietrich, 
seine  frau  Uote  *.  277  anm. 

Ilsnnc  (einl.  s.  Lllf.)  L  1774.  1812.  1814. 
1823. 1860/.  ^387. 549.  derwiseman 
£  1782.  edeler  degen  1814.  der  küene 
d.  1861.  Dietrichs  manfilH2A.  unter- 
weist Laurin  im  kristentum  17  82 /f. 

IndiÄ,  stahl  von  I.  W  876. 

Ispanja,  ross  von  Isp.  H^  856. 

Judea  AT  39. 

Kanachas  das  land  woher  die  grossen 
leute  stammen  H^h^f.  das  königreich 
Kanane  320.  Cananea  328.  Kananean 
117.  127.   die  von  Kananß  574. 

Kaukasas  das  gebirge  //^41.  808. 

Konrad  von  fVürJburg  anm.  zu  L  373. 

Krimhilt,  Krimhilt  anm.  zu  L  753. 

Künhilt,  Künehilt  {jilber  den  namen  s. 
anm.  zu  L  753.  Zymhilt,  Similt  in  fsd), 
fron  K.  753.  1150.  1237.  1243.  1548. 
1555.  1626.  1692.  1699.  1768.  K.  diu 
künegin  1055.  1237.  diu  künegin  732. 
1065.  1070.  1167.  1250.  1298.  1555. 
1566.  1692.  1751.  diu  schwne  meit 
1091.  1113.  1625.  juncfrouwe  (777.) 
1651.  1661.  1684.  1696.  1716.  1730. 
Dietleibs  Schwester  {s.  Dietleib,  einl.  s. 
LI)  578.  722.  726.  776.  782.  1188. 
1255.  1659.  1691. 

Lamparten  ^14. 

Laurin  (Lnaran  einl.  s.XLllIf.)  //  61. 
153.  231.  368.  374.  usw.  AT  59.  113. 
312/.  315.  335.  345  usw.  L.  der  kleine, 
der  kleine  man  L  106.  172.  283.  349. 
387.  397.  461.  477.  505. 561.  573.  585. 
591.  625.  649.  707.  725.  787.  823. 
829.  885.  945.  987.  1121.  1185.  1193. 
1333.  1633.  1653.  1835.  fF  1217.  L. 
daz  getwerc  L  969.  1601.  ^^419.  L. 
der  degen  1347.  JF  1061.  L.  der  küene 
379.  L.  der  werde  1S80.  der  kleine 
L  303.  1126.  der  kleine  man  53.  312. 
959.  1119.  1366.  daz  kleine  twerc 
1096. 1219.  daz  twerc,  dazgetwergelin 
281.  376.  515.  548.  558.  619.  653. 
1175.  1477.  1482.  kleiner  wigant  882. 
1201.  1209.  der  vil  kleine  recke  487. 
ist  könig  der  zwerge  QZf.  1003 /f. 
1346.  1697.  sein  name  ist  überallbe- 
kannt ISbb.  hat  einen  rosengarten  in 
20* 


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-308       NAMENVERZEICHNIS  ZUM  LAURIN  UND  WALBERAN 


Jiro/68. 103. 118. 137. 289.407. 1 157/f. 
wohnt  m  einem  holen  berge  (s.  anm.  zu 
83L)  31.  759.  833.  890.  893/f.  970/f. 
1095. '1675.  küme  drier  spannen  laac 
55.  fei>?rof#165/\  346.  seine  rüstung 
154/7^.  166-230.  sein  reicAtum  282. 
763-74.  840-46.  993-1002.  1010/f. 
1060/f.  IIOI/T".  1130/f.  1672/^.  hat 
zwölf  männer  stärke  193.  539.  555. 
1 1 79.  eine  tarnkappe  486  anm,  520. 
755.  ist  unzuverlässig  und  treulos 
875/.  942/f.  980.  1290.  1623.  1727. 
sein  Volk  1 1 IO/7:  liwrf  er  sdbst  1722/". 
1 772 /f.  *17m/  Heiden,  er  wird  getauft 
1845jf.  Dietleiös  schwager  714.  813. 
1 1 8 1 .  1 1 86.  1 1 98.  tmrrf  Dietrichs  ge- 
selle 788.  824.  827.  830.  961.  (1883.) 
^552/:  fTalberans  Oheim  {neff'e)jr 
481.  607/".  648.  661.  SvmeU  bruder, 
einL  s,  LFlf,  im  Dresdner  heldenbuch 
s,  293 /f. 

Mambre  das  tat  fT  95.  103. 
sente  Micfaahel  der  wise  L  239  anm. 
Mimminc  L  1577,  H^iteges  schwort  einl, 
s,  LI  f. 

Nagelrinc  L 1577  anm,  Wolfharts  schwort 

einL  s.  LH. 
Nibclnnc  Walberans  mann  W  139.  150. 

164. 

Ortnit  könig  von  Lamparten  W  20.  *. 
293.    oinls,LlV, 

Polias  cm  fürst,  WaJberans  mann  W 
183. 

Riebe  zwerg  s.  293. 

riesen  (fünf)  L  1492-1598.    anm.    zu 

1514.  s.  294.  Risenkiod   anm,  su  L 

1207/7-.  1487. 
rosengarten  s.  Laurin.    einl.  s.  XLIF, 

das  gedieht  s.  LlIL 

Salamander  fF  in  ff,  823. 

Scbiltunc  {einl.s,Llk)  fürst  von  Kananea 

fV  320,  Walberans  mann  und  böte  gen 

Bern  2ul  -453.  kämpft  mit  Wolf  hart 

1007-1046. 
Sifrit  hiirnin  ankang  U  s,  295,  23.  296, 

102. 


Similt  s,  Künhilt. 

S\uk\  der  borg  JFU, 

Sinnels  swergkönig  im  Orient,  Laurins 

bruder,  einl.  s,  LFIf. 
Sintram   zwergkö'nig  L  1697.    Sindrsln 

^3. 
Sttre  eine  bürg  L  737.    s,  Dietleib. 

Tabdr*er^^38. 

Tirol  L  96.   tiroleschiu  lant  66.  einl,  s. 

XLIV, 
Trimonin  eürt  gewässer  in  Armenien  W 

775.  eint.s.LV, 

üote  anm,  s,  277. 

Venedige  W  U\f,  248.   Venctia  443. 

WalbrÄn  (einl,  s.  LIFff,)  AT  61.  105. 
197.  598.  601.  929.  969.  1064.  1121. 
1128.  Walberan  173.  239.  570.  667. 
867.  949.  993.  1048. 1075.  1077.  1087. 
1101.  1104.  1113.  1130.  1171.  1178. 
1198.  1241.  zwergkönig  über  Arme- 
nien usw.  30 /f.  341.  402  und  Cananea 
328.  Laurins  oheim  59.  327.  622.  627. 
636.  694.  1136.  1149.  1252.  seine 
rüstung  WS-nS.   baniern^ff. 

waldUmte  s.  278.  anm,  zu  L  264.  1514. 

Walsung  Dietleibs  schnoert  s.  Dietleip. 

Wandgemälde  in  Lichtenberg  anm.  zu  L 
Ab\f, 

Wielant  Laurins  begleüer,  Dietrichs 
r/km»  ^684.  691.    s,  Wüege, 

Witege  L  333.  386.  645.  693.  891.  her 
W.  94.  350.  375.  717.  W.  der  degeo 
81.  127.  235.  873.  939.  W.  der  wigaot 
135.  fF  518.  W.  der  vil  küene  man  L 
361.  der  starke  man  347.  981.  Wie- 
landes  sun  21.  297.  1533.  Dietrichs 
geselle  84.  94.  117.  237.  389.  642. 
(827.)  Wolfharts  geselle  1535.  1565. 
1663.  fürst  s.  Dietrich,  sein  sehwert 
•     s.  Mimminc. 

Wolfdietricb  *.  293/^.  einl.  s.  XLFL  LUI. 

Wolfhart  L  64ö.  693.  929.  1435.  ^'395. 
410.  745.  W.  der  wüetunde  L  423. 
877.  1539.  1663.  s,  295,  26.  92.  W. 
der  degen  /SF519.  kämpß  mit  Schu- 
lung und  wird  gefangen  W  1001-48. 
fürst  s,  Dietrich,  sein  schwort  s.  Na- 
gelrinc.  s.  Witege. 


Verlag  der  Weidmannsehen  Bachhandlong  (J.  Reimer)  in  Berlin. 
Drack  von  Carl  BchuUie  In  Berlin,  Kommnndantenstr.  7S. 


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DEUTSCHES 


HELDENBUCH 


ZWEITER  TEIL 


'  ALPHARTS  TOD     DIETRICHS  FLUCHT 
RABENSCHLACHT 


HERAUSGEGEBEN  VON  ERNST  MARTIN 


BERLIN 

WEIDMANNSCHE   BUCHHANDLUNG 
1866 


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ALPHARTS  TOD 
DIETRICHS  FLUCHT    RABENSCHLACHT 


HERAUSGEGEBEN 


VON 


EKNST  MAKTIN 


BERLIN 

WEIDMANNSCHE   BUCHHANDLUNG 
1866 


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L 


ALPHARTS  TOD  ist  nwr  durch  eine  handschrift  erhalten^  welche 
B,  Bundeshagen  in  HanaUy  später  in  Bonn  heeass.  Diese  handschrift  seihst 
ist  jedoch  seit  lange  unzugänglich;  trotz  der  gütigen  Verwendung  namhafter 
gelehrten  ist  es  auch  mir  nicht  gelungen  eirmcht  davon  zu  erhalten.  So 
koniUe  ich  nur  die  abschrift  vergleichen,  welche  v.  d.  Sagen  1810  erhalten 
hatte  und  welche  sich  gegenwärtig  auf  der  königlichen  hihliothek  zu  Berlin 
befindet  als  ms.  germ,  foL  785. 

Einefi  vollständigen  abdruck  dieser  abschrift  hat  v.  d.  Hagen  erst  1855 
im  Heldenbuch,  Leipzig  beiH  Schnitze  bd,  I  gegeben;  doch  hatte  er  abge- 
sehn  von  kleineren  proben  eine  ^emeuung  des  gedichts  schon  1811  in  "^der 
Helden  Buch,  bd.  I  veröffentlicht. 

Die  handschrift  Hundeshagens  ist  aufpapier  h^  kleinfolio.  Nach  ihrer 
in  der  abschrift  angemerkten  bezifferung  enthielt  sie  ursprünglich  46  blät- 
ter;  doch  waren,  als  die  abschrift  genommen  wurde,  bl.  1  und  18  sowie 
23 — 34  verloren  gegangen. 

Ges^rieben  ist  das  gedieht,  das  in  der  nibelungenstrophe  abgefasst  ist, 
in  langzeilen,  von  denen  im  ersten  der  vorhandenen  stücke  29 — 32,  im 
zweiten  25 — 30  auf  der  seile  stehn.  Jede  langzeile  beginnt  mit  grossen 
buehstaben,  die  innerhalb  der  zeile  selten  sind  (Gewalt  60,  1  Adelarn  94, 
2  Dytherich  4,  2  uö.  Amelung  77,  3  Brysache  310,  4  ua.).  Die  stro- 
phenanfänge  sind  nicht  ausgezeichnet,  wol  aber  grössere  abschnitte  durch 
grössere  und  verzierte  buehstaben,  bei  «r.  13.  19.  31.  45.  50.  56.  66.  70. 
86.  97.  108.  112.  131.  138.  144.  153.  159.  166.  173.  178.  185.  189. 
198.  205.  213.  230.  238.  263.  266.  278.  284.  291.  299.  321.  326.  335. 
342.  358.  368.  379.  385.  391.  409.  416.  443.  456.  Vor  56.  284.  291. 
424  ist  überdies  je  eine  zeile  durch  eine  Verzierung  i^:-^:--^:  ausgefüllt. 

Die  Orthographie  der  hs.  ist  ziemlich  wild.  Ich  stelle  das  hierherge- 
hörige möglichst  ausführlich  zusammen,  um  in  den  lesarten  nur  die  stellen 
angeben  zu  müssen,  an  welchen  der  text  wesentlich  von  der  handschrift- 
lichen Überlieferung  abweicht.    Nur  die  Schreibung  der  eigennamen  führe 


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VI  .  Einleitung 

ich  in  den  lesarten  an,  und  zwar  mit  allen  etwaigen  orthographischen  Ver- 
schiedenheiten sti  der  stelle,  wo  sie  zuerst  vorkommen. 

Von  den  orthographischen  eigentümlichkeiten  ist  zunächst  ohne  he- 
deutung  für  die  ausspräche,  dass  der  Schreiber  y  für  i  und  i  braucht^  auch 
in  diphthongen  zb.  ye  und  ey,  j  aber  im  anlaut  der  pronomina  jm  25, 1 
jne  16, 1  usw.  Ebenso  steht  es  mit  ee  für  ^  wee  240, 1  uö.  ee  12,  2  ua.  und 
wol  auch  mit  e,  das  fast  durchaus  für  ee  gebraucht  wird  wer  11,2  wenstu 
gedechstu  neme  usw.  Dagegen  zeigt  sich  die  mundart  des  Schreibers  in 
folgendem:  er  setzt  anstatt  mhd» 

a  :  <T/)fersegeswechet8,3.  15,2.  255,4  inecht82,2  echt  90, 4  echte 
196,  3  geweitig  217,  3  geweldigUcb  325,  3  Mtten  803,  4 

:  aü  nur  aücht  119,  3 
I :  meist  o  wont  46,  2  mögen  83,  4  clofitern  119,  3  noch  wo  unge- 
Boden  mol  usw^ 

:  aü  nur  gaüten  (gähten)  413,  1 
e  :  y  hylden  47,  2.   48,  2  uif.  styrk  100,  3  rytten  142,  11 

:  ey  weychter  390,  2.  3 

:  i  in  den  flexionssilben  ergebin  243,  1    gogebin  287,  S 
SB  :  a  spradi  t91,  4  hat  223,  3 
e:uhälff252,  4.   262,4 

:  a  salbander  270,  4 

:  0  holfe  81,  4ii<7i  wost  84,  2  zwölf  281,  1 ;  besonders  sft  m  fraefix 
ver-  vordynet  5,  4  «a. 
e  :  i  nur  wing  114,  4 
i  :  oft  ye  hyen  2,  3.   8,  2   syede  15,  1   gyeb  37,  1  uo. 

:  sehr  oft  e  wel  2,  2  usw.   ere  (ir)  25,  2  usw.  freden  hrengea  weder 
ich  geh  61,  6  gereden:  seden  57,  3.  4  ua. 

:  ie  gerieden  11,  1   ernieder  152,  3  entwieche  164,  4 

:  ee  seeges  239,  2 
1  :  ye  bye  7,  2  firye:  drye  194,  3 

:  e  2ehe  84,  2 

:  ei  sem  4,  1 

:  ey  reyden  91,  1   vorreyter  396,  3  reydent  249,  2  beydent  407,  4 
0  :  a  oft,  ader  33,  3.  91,  4  usw.  (oder  216,  2  uö.)  ab  48,  1  aal  aalt 
dach  nach  begaszen  rasz  ua. 

:  u  uwe  36,  3.  203, 1 
ö  :  a  in  da  4,  2  usw.  (do  118,  1) 
oe  :  o  höre  13,  3  usw. 

u  :  meist  o  no  2,  1  dorch  7,  3  jonge  14,  4  usw.  (junge  136,  4)  jagent 
holde  fromten  sprongen  wonder  golden  ua. 


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EfllLBITCNG  Vn 

ü :  o  zoraet  2,  1   konige  4,  4  u$w.  Torlore  109,  4  vor  44,  2  usw. 
fönte  6,  2  tio. 

a  aber  319,  4  402, 4  459,  4 
iu  :  mein  ö  trüwen  6,  2  ud.  urlOges  64, 3  Mntüch  39, 3  enbdt  58, 2  na. 

eu  euwer  81,  4 

ye  hye  354,  3  nö. 

o  dorsten  101,  4 

üe  füer:  döor  240,  3.  4  f&er  388,  3 

oft  y  hysz  3,  1    dy  30,  3  schyt  verlyi«  ua. 

i  gedinet  10,  4  u^. :  y  geiiyesen  274,  4 

iy  riydeDi  62,  3 

e  fredel  116,  2  met  32,  2  lecht  149,  3    josterten  230,  2 

0  nommer  16,  1  uö.  nomer  27,  3 

y  ymber  (iemer)  8,  4.   9,  2  usw. 
ei :  öfters  e  ohem  104, 3.  131 4  ikT.  gescheden  163, 2  vrtel  168, 1.  173, 1 

eü  fedge  197,  2  erzeugen  348,  4 

y  wysz  got  303,  1 
oi  :  aü  fafit  80,  3 
ou  :  aü  aücli  16,  1  usw.  firaüw  113,  3  uö. 

a  vrlap  3,  4  usw.   zam  191,  1   fraw  103,  4  uö.  hawen  451,  4 

eu  seümer  385,  1 
öu  :  ei  freidenrichs  106,  3  :  ey  freyden  321,  1 

ow  frowt  84,  1 
no  :  mekt  d  mfls  59, 1  gfkt  dftt  hüb  ua. 

eü  geüdes  349,  1   geüt  441,  4 

«y  reyfen  390,  3 

o  bestonden  t5,  1.   172,  2  stont  25,  2 

oe8chwoert216,  1 

üe  fuer  107,  1 

wthwl86,  1 

ävf  bfiwt  377^  1 
üe  :  ü  küne  3,  3  usw.  hüden  40,  3 

o  boBtonde  7,  4  sUnde  254,  1  :  5  forwftsKt  84,  3 

Ich  füge  die  fäUe  an^  in  denen  #  ad^  eine  silhemit  emu^eioder  %u 
wenig  ist. 

e  isi  syneofiert  MÜMn  108, 2  uö.  glyebe  20, 4  uö.  glaubt  281 , 1  globten 
832,  4  gnoflieB  52,  4.  uö.  gnot  288,  3   dynst  1,  4  uö. 
e  ist  apocapiert  scbyr  3,  3   bern  forst  gern  usw. 
en  i$t  abgeworfen  myn  5, 3  usw.  oyn  dyn  ua.  fasiimmer;  adv.  aw^llchen 
iesterlich  12,  4   dugentlich  37,  4  fisw. 

andere  Silben  mit  e  sind  aus  oder  abgeworfen  keym  120,  4  usw.   ge- 


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VIII  Einleitung 

rücht(et)  26,  4  gelobt(est)  8,  1.  27,  2.  S3,  1  müsztu  253,  3  woktu 
287,1  wer(de)t  346,  2  WÄ.  snel(le)  364,  4  enwol(lc)  250, 1  gewon(nen) 
300,  2  hertzochiD(De)  103,  4  dan(ne)  170, 1  züsain(ne)  190, 1  erkeii(iien) 
224,  4  tt«.  fer(re)  171,  l  na. 

e  ist  angehängt  ere  25,  2  u{f,  jne  16,  1  usw.  were  403,  1  here  210, 
4  usw.  börste  du  280,  2  blude  271, 4  bade  320,  3  släge  272, 1.  288, 
2  stonde  1 66, 1  lyffe  165, 4  schyffe  309,  3  ua.  Im  versausgang  stryde : 
zyde  33,  3  bere:mere  34,  1.  2  ryche  50,  1  ercimere  62,  1.  2  mere: 
lere  66, 1.  2  zele  96,  3  sytine  148, 1  here  151,  3  menel82,  3  here: 
mere  183,  3.  4  tale:8chale  192,  l.  2  waleiale  213, 1.  2  here:mere  215, 

2  balde  224,  4  synne  228,  1  stryde  234,  3  gewalte: balde  236,  1.  2 
mylde:schylde238,  I.  2  were:kere259, 3.  4  jne 387, 2  überale: schale 
388,  3.  4  herre:sere  414,  3.  4  Hyldengrine  194, 1.  431,  2  schare  436,  3 

Auch  bei  den  eonsonanten  schicke  ich  die  für  die  ausspräche  gleich- 
gültigen fehler  voraus. 

Gemination  wird  vereinfacht  bei  11  (elen  266,  2  elenthafften  121 ,  4 
usw.  heln  176,  2)  mm  (flarae  128,  4  gryme  167,  4)  na  (mane  46,  "3 
danoch  36,  3  usw.  gewinet  baner  genenen  ua.)  rr  (fere  182, 1  usw.  hem 
148,  3  uö.)  SS  (rosen  161,  5  uö.)  tt  (ret  62,  1  u(f.) 

Einfacher  consonant  wird  verdoppelt  f  (botschaflft  45,  3  vff  1,  4  usw. 
dyffen  181, 1  düffel  159,  2)  g  (geggen  177,  3)  1  (allein  282,  3  woU  107,  4) 
m  (bekommen  117,  1)  n  (gewann  120,  3  denn  135,  1  mann  55,  1  jnn 
417,  4)  t  (hatten  453,  2  uö.  gott  107,  3  hertten  sytten  ua.)  z  (herUog 
53,  4  usw.  ertzomet  78,  1  ua.) 

Andere  fälle  in  welchen  nur  die  Schreibung  vom  mhd.  abweteht,  sind 
für  c  :  gk  magk  203,  3  zogkten  237,  1   vngefögk  438,  2 
V  :  f  felde  36,  3  for  295,  2   herfart  31,  3  ua. 
h  :  ch  vor  eonsonanten  icht  5,  2  usw.  mocht  ua. 
t :  dt  sneidt  305, 1 

s  :  sz  ereloszer  27,  3  dyszer  reisz  grasz:wasz  152,^3.  4  rasz  im- 
mer, ua. 
z  :  das  4,  2  usw.  ys  2,  4  uö.  wyset  3,  2  geheisen  78,  3  uä. 
:  sz  geseszen  3,  3  vszgesant  20,  3  ua. 
Ausgelassen  ist 
h  Öfters  gescheen  39,  1.  238,  4  yerze  42,  2  emphae  65,  2  zie  224, 

3  sen  398,  4  stellen  (staehlin)  377,  1  ua.  im  anlaut  erweder  211,  1  er 
Tsz  164,  4  emider  152,  3.  241,  3 

n  vor  t  seget  113,  2.   117,  4  entwopet  180,  1 
r  in  focht  25,  1  usw.   pene  28,  2 
Zugesetzt  ist 


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Einleitung  IX 

h  wohi  88,  3  (»  woU  107,  4?)  thun  2,  4  gethan  48,  4  u^.  Tszer- 
welther  374,  1    vortzehegen  328,  2  ]yph  146,  4 
b  nach  m  m  vmber  8,  4.  9,  2  tino. 
p  zwisehm  m  nttd  t  kompt  60,  1  uö.  rümpt  250,  3 
t  Mwisehen  n  und  einen  anderen  cansananten  degentlich  250,  3  mynt* 
wiUeD  332,  2  entblost  301,  2  w. 

Verschrieben  (oder  verlesen?)  ist  femer 
fürrin  in  mene  27,  3  usw.;  melleicht  auch 
seh  :  8  Sylt  106,  3 
w  :  m  myr  120,  3 
i  :  g  begaget  1 14,  4 

Die  noch  übrigen  abweiehungen  zeigen  zum  teil  den  Übergang  zum 
nkd.  so  für  sl :  schl  schlugen  237,  2 
sm  :  schm  geschmyde  293,  3 
sw  :  schw  schwor  9,  1   geschwechet  8,  4  n^, 
tw  :  zw  zwang  18,  d  uö.  und  die  assimilationen  hoffertiglich  58,  1 
(gewaszen  160,  1)  und  für 

mb  :  mm  dommen  98,  1  oder  m  komer  206,  2    kommerlich  87,  2 
MwidartUehe  eigentümlichkeiten  sind  endUch  ßr 
t :  d  dot  12,  2  usw.    syede:myde  14,  1   zyden  17,  2   baden  boden 
binde   detstu  gedan  ua,  {doch  triben  5,  3) 
tt :  d  reden  60,  4 

d  :  t  trang  164, 4  usw.  getrongen  271,  2    getrang  450,  1   trabt  39,  2 
vnterstan  271,  2  wort  (wurde)  365,  1 
z  :  t  herUich  70,  2.   81,  2   (doch  hertzigUch  82,  4) 
b  :  p  pene  (Beme)  28,  4  püwe  1 65,  2 
ph  :  p  plegen  25,  4  usw.  stapet  121, 1  usw.   (stapfet  141,  3)  pande  250, 
3  poch  290,  2.   305,  2  kop  309,  2  ua. 
f :  p  wapen  95,  1  usw.  (waffen  378,  2) 
w  :  b  leben  107,  1    blutfarbes  378,  2  verben  239,  2.  293,  2 
g  :  ch  manch  10,  2  usw.  hertzoch  169, 3  uö,  eynchen  120,  4  gesyecht 

197,  4  mocht  (muget)  125«  4  ua. 
c  :  g  tm  auslaui  zornig  64,  1    sprang  119,  3  ua.   dang  119,  4   kräng: 
anefang  234,  2  wang:  dang  372,  3.  4 
Cof^ugaäen. 

n  tar  angehängt  in  der  1.  sing.  ind.  ich  geben  37,  2  fochten  ich  30,  4 
ziehen  ich  5,  4  usw.  In  der  invertierten  1.  flur.  tritt  keine  apocope  ein 
sollen  wir  52,  1  usw.  t  wird  angehängt  in  aUen  personen  des  plurals  wir 
mogent  51,  3  hant  wir  389, 4  si  leytent  {praet.)  55,  2  dadent  293, 1  ua. 
In  der  3.  ptur.  praes.  wird  t  auch  weggelassen  hau  335,  4  komen  349,  2 
sin  359,  4  ua.  geben  alspart.  71, 1  usw.  (gegebin  287,  3).  setzt  proeT. 


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X  Einleitung 

362,8  erschelte  363, 1    steckten  419,  3  tiff.  ging  38,  2  «md.  gefiiig443, 

1  entphing  80,  4  mw.  hyeb  302,  1   hyeben  368,  3  hien  (hiuwen)  433, 

2  ]aszeD406,  1   laszet192,  1   slaget278,2  rytl75, 4tino.   gryff369, 

2  stryt  175,  3.  ichhab3t6,  2uö.  hat  (bete)  niimer.  machstä  9,  3 
mogst  223,  2  sollent  25,  2  ttsw.  (soit  156,  2)  wollent  ir  63, 1.  dorfen 
/tlrtärren:  darf  88,  3  getarf93,  3  d^rft  36,  4  utf.  sint  l.f lur.  42.  2 
uiu>.   sye(8!)  158,  2  bysz(wi8)  398,  3  usw.    war  117,  1    strüdielt  377, 

3  (struchen  286,  3)   samelt  459,  3 

Declination. 

dye  lande  64,  4  helt  schw.  2,  3  usw,  (st.  273,  3)  dem  rücken  269,  4 
eyn  freden  270, 2  usw,  herre  (her)  5, 1  usw.  borgmenner  307, 4  schaden 
mm.  26,  2  luft  fem.  180,  2  fan  fem.  144,  1  usw.  {mase.  nur  55,  2)  wal 
fem.  57,  2.  213,  1.  368,  1.  463,  1  meynster  324, 4  imit.  wernt  62,  3 
elent(e)len)  107,  4  usw.  adeiam(am)  94,  2  ebentöwer  310,  4  banner 
(banier)  170,  4  baner  366, 1   byeder  man  185, 1.  255,  2.  275,  4.  379, 1 

hart  (harte)  350,  4;  e  im  nom.  sing.  fem.  undplur.  neutr.  Me  ding 
227,  4  usw. 

vch  (hl)  26,  1  utw.  yren  368,  4  usw.  selber  12,  4  uö.  selbst  36,  1 
uö.  nymant  33,  4  imo.  dat.  9b,  4  nymants  95,  2  «mo.  ymant;/ttr8w:  w 
wer  100,  2  usw.  wo  9,  2  usw.  wan  78,  4  U9w.  Keine  incUnatian  das  yst 
216,2  das  ich  7,  2  ttsu?.  das  ys  62,  3  esyst6,  2tui.  zö  den  77,  3  nsio. 
zu  dem,  zu  der,  zu  eym  ua.  über  das  45,  3  uö. 

Partikeln. 

vnd,  nie  unt,  wie  ick  gesetzt  habe  60,  2.  84,  8.  217,  3  desda  (deste) 
16,  3  usw.  zu  immer,  zQschen  151,  4  usw.  zwoschen  423,  3  bylch  11, 1 
Tohi  16,  1  usw.  dalig  (talanc)  387,  2  von  ferem  124,  3  um.  yrgent  92, 
3  nyrgen  193,  4  usw.  nit  immer,  die  negaüenep&rtikel  ne  oder  en  feUt 
oft;  ick  habe  sie  vor  den  hilfszeiiwdrtern  ergänzt,   ader  33,  3  uö.  fUr  od. 

In  laut'  und  formverhdUnissen  weiet  also  vieles  auf  äess  nhd.  ge- 
brauch; naeh  v.  d.  Hagen  gehört  die  hs.  dem  JV  jk.  an.  FUr  dm  diakct 
mnd  besonders  charakteristisehdiesifürmhd.  o  (soi)  e:i  (gnchreben)  9:n 
(mögen)  o:ä  (wopeüt);  d:t  (göden)  p:ph  (plegen).  Diese  eigentikmlich- 
Mten  weisen  auf  die  gegend  des  Mittebrheins  etwa  swucAm  SirasAurg  und 
Mainz.  Ich  fand  kein  anderes  schriftMck,  das  mehr  mal  MMerer  he. 
stimmte  als  die  von  Weinhold  in  der  Alemannischen  grammaiäc  ab  elsäs- 
sisch  bezeichnet  hs.%\vu  den  AUdeuteAen  erzMungm^  keramsgegehen 
von  V.  Keüer.  Hier  ist  s.  604  aus  der  genannten  hs.  dae  gedieht  v«b  den 
ses  cronen  abgedruckt.  Da  findet  sieh  auch  sal  nach  (noch)  hr^iget  mond« 
wondert  frommen  orLiube  konigin  noch  (nddh)  wo  drüge  dede  roih» 
myde  phget  düg  (tücke)  usw.  dätzschem  heöbt  werade  (werlde)  f«chte 
rmmer  nummer  nit  yme  vch  (iu)  ging  hingest  ich  sehen  räwen  ich  iMk 


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Einleitung  r    XI 

Aber  auch  die  h$9.  der  Wettera/u,  wo  die  ks.  des  Alphart  ja  wiederum  auf- 
getaucht ist,  haben  pieke  ähnliehe.  So  besondere  das  BMinger  Reiehewalds 
Weietum  t9on  1380  M  der  absehrift  von  1452  {Grimm  3,  426).  Aueh 
d*em  wrk%a%ie  hat  ader  sal  brenget  besegelten  ober  armbroBt  dorre  wont 
gönnen  damoch  one  deylen  riden  staden  dag  geleyde  stamme  myede  pen- 
ninge  panden  perden.  Andere  besonderheiten  der  Alpharthandeehrift  finden 
eich  hier  gleich  falle  wieder:  wuschen  zwölf  geschwome  frauwen  yme  yne 
eile  dye,  eyn  braoken,  ich  bestellin,  ich  bekennen  md  sprechin  */so^(tr  rem 
grafhieche  bergk  magk  wer  eei  Dyetherich.  Nur  kommen  hier  auch  nieder- 
rheiniecke  formen  van  hain,  sal  he,  dit,  während  die  obenerwähnte  hs.  nur 
eiwa  in  dem  elsässischen  i  /ttr  Ae:  gefirte  von  der  Alpharthandschrift  ab- 
weicht. 

Mehr  ah  die  Orthographie  ist  freiliA  die  nachlässi^ceit  zu  beklagen, 
met  welcher  der  absehreiber  eeine  vorläge  verglich.  Vielfach  hat  er  eiV 
rnetne  Wörter  wiederholt  oder  ausgelassen;  so  entstanden  lücken,  die  mim 
teil  nicht  aiueftußUen  st^.  So  hat  er  aus  der  nächsten  zeile  worte  her- 
iAergen^mmen  zb.  250,  4.  251,  4.  466,  3.  Ganze  zeilen  hat  er  über- 
sprungen 7%  %  185,  4.  188,  2;  doppelt  geschrieben  258, 1.  2  {nach  249, 
4)  224,  1  {nach  220,  4)  280,  1—4  {nach  277,  2,  wobei  2  zeilen  dieser 
etrophe  weggefallen  eind):  es  ist  deutkeh,  dass  der  Schreiber  zuerst  einige 
etraphen  überspnmgen  hatte,  die  er  dann  nachholte.  Noch  häufiger  sind  um- 
eteUungen  der  gewt^Uchen  Wortfolge  zu  liebe  zb.  16, 1.  52,  3.  71, 1  usw. 
oder  Veränderung  des  textes  und  Zusätze  j  um  dem  leser  jener  zeit  ver- 
ständkeher  zu  sein^  so  5,  2.  10,  2.  12,  2  usw.  Eine  ganze  zeile  ist  zuge- 
setzt nach  393,  4.  Dabei  ist  noch  zu  bedenken,  dass  der  Hagensche  text 
kein  ganz  genaues  biU  der  Verderbnis  bietet,  da  er  einige  fehler  stillschu>ei- 
gend  verbessert  hat^  besondere  die  Umstellungen,  wof&r  sein  system  keine  be- 
meichMung  ha$U.  Ich  habe  alle  im  von  der  Hagenschen  drucke  verbesserien 
steüen  durch  ein  der  handschriftlichen  lesart  vorgesetztes  H  bezeichnet. 

Mit  der  Verbesserung  änasdner  fehler  ist  jedoch  die  aufgäbe  der  kritik 
nicht  zu  ende.  Schon  in  der  emeuung  v.  d.  Hagens  war  ersichtlich,  dass 
das  uns  erhaltene  gedieht  nicht  das  werk  iines  dichtere  ist  1822  sprach 
Lachmann  m  der  recension  des  Moneschen  Ortnit  in  der  Jen.  alig.  Litera- 
HrzeUung  n.  14  s.  187  assm.  sieh  üher  das  gedieht  so  aus:  ^Naeh  des 
diehters  zeugnie  (4ö.  55)  ist  aus  dem  alten  buche  str.  45—55, 2,  und  68/1 
folglich  auch  {s.  53)  die  folgende  erzdhlung  von  WMfmg  und  alles  übrige. 
Hingegen  kann  nicht  aus  dem  buche  sein  56,  3—67.  Nun  bleiben  noch 
2  abschnitU  13 — 16,  3  der  anfang  einer  rhapsodie;  und  2)  1—12. 17—44 
die  gut  zusammenhangen  und  mit  denen  ein  lied  enden  kann:  Boss  beide 
absdmitte  ein  lied  bildeten,  ist  nicht  wahrscheinlich-,  warum  Mnde  der 


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xn  ,  Einleitung 

anfang  in  der  mitte  (13)?  Also  der  dichter  hatte  ein  buch  vor  sich  {das 
beiläufig  gesagt ^  aus  5  liedem  bestand:  die  ruhepuncte  sind  115.  176, 
dann  wahrscheinlich  in  der  lücke  306,  nach  41 1  nicht  ausdrücklichJ)  Dazu 
setzt  er  «tn  Ued^  gewiss  nicht  von  ihm  gedichtet,  denn  es  passt  nicht  »um 
übrigen  und  gehört  doch  zu  derselben  sage  1 — 12,  17 — 44,  56,  3 — 67. 
Das  buch  fing  an  mit  der  einleitung  13 — 16,  3;  dann  folgte  45 — 55,  2 
(nämlich  16,  4  war  etwa  gleiches  sinnes  mit  46, 1);  dann  68—  115.  Man 
könnte  — ^damit  unr  nichts  verschweigen  —  auch  denken,  der  liedesanfang 
13 — 16,  3  gehöre  nicht  zum  buche.  Dies  ist  aber  unwahrscheinlich.  Dann 
miksste  zwischen  13 — 16,  3  tnui  56,  3  eine  grosse  lüeke  sein,  und  da  nun 
1 — 12,  17 — 44  aus  dem  buche  wdren,  ebenso  wie  das  folgende  45 /f.,  so 
sieht  man  nicht  ein,  warum  dasselbe  45  erwähnt  wird,  Dass  der  verlorne 
anfang  des  Werkes  etwas  aufklären  würde,  bezweifeln  wir'  W.  Grimm 
hddens.  s,  236  erkannte,  dass  'als  die  grtmdlage  ein  deutsches  buch,  ein 
altes  lied  angegeben  werde'  —  also  beide  atudrücke  dc^elbe  bezeichnen 
—  *  dessen  spräche  wahrscheinlich  nur  verändert,  dessen  inhalt  wol  ohne 
wesentliche  abänderung  erhallen  ^  vielleicht  nicht  einmal  abgekürzt,  sei.' 
In  der  note  dazu  giebt  er  eine  reihe  sachlicher  Widersprüche  in  unserem 
gedicJite  an,  und  vermutet  endlich,  dass  'zwei  abweichende  handschriften 
des  gedicktes  Jede  vielleicht  unvollständig,  nach  der  weise  des  XV  Jahrhun- 
derts d.  h.  nachlässig  und  ungeschickt  zusammengefügt  wären.'  Br  ver- 
sucht aber  nicht  die  einzelnen  bestandteile  des  gedichts  zu  sondern  und 
so  die  ursprüngliche  gestalt  wiederherzustellen. 

Und  doch  scheint  eine  solche  Wiederherstellung  möglich,  wenn  auch 
nicht  überall  mit  der  gleichen  Sicherheit  und  auf  andere  Voraussetzungen 
hm,  als  sie  W.  Grimm  annahm.  Die  meAode  der  wiederherstdlung  ist  die- 
selbe ^  die  Lachmann  an  den  Nibelungen  gefunden  und  durchgeführt  hat: 
aueh  in  unserem  gedichte  ist  eine  alte  grundlage  von  späteren  Zusätzen 
zu  scheiden. 

Ein  Zeugnis  für  eine  solche  ältere  grundlage  ist  an  den  schon  von 
Lachmann  angegebenen  stellen  des  gedicktes  selbst  zu  finden,  str.  45 
heiut  es 

Heime  also  von  Berne      mit  der  boteschaft  schiel, 
als  uns  saget  diz  Tiusche  buoch      und  ist  ein  altez  liet. 
Der  Dichter  nennt  also  hier  als  seine  quelle  ein  Ued,  das  ihm  als  ein  buch 
d.  h.  geschrieben  vorlag,  str.  55,  3.  4  und  59,  1.  2  sagt  er 
'nü  hebe  wir  von  Beme      daz  guot  liet  wider  an, 
(ir  muget  ez  haaren  gerne      als  wir  ez  vemomen  hdn) 
Wie  ez  an  dem  buoche      hie  st^t  geschriben, 
waz  grözer  untriuwe      an  dem  Bemer  wart  getriben. 
Er  giebt  also  ausdrücklich  an,  dass  er  seine  vorläge,  das  aufgeschriebene 


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Einleitung  xni 

lied  wiederhoUe;  dass  er  es  mit  $enwn  xusdtMm  wiederhohe,  daßr  geben 
schon  die  ebenangeßhrten  stellen  beispiek,  da  sie  natürlich  nicM  zum  al- 
ten Ued  gehört  haben  können.  Aber  auch  an  anderen  steUen  des  toerkes 
geben  sich  die  xueätze  zu  erkennen,  und  zwar  auf  doppelte  weiee:  einmal 
durch  merkmak,  die  sich  auf  den  sinn  beziehen,  durch  widerspräche^ 
durch  Unterbrechung  der  erzdhhmg,  durch  abweichung  des  tones,  durch 
dürftige  Wiederholung;  zweitens  aber  können  gründe,  die  die  metrische 
form  angehn,  für  die  ausscheidung  sprechen.  Letztere  sind  meist  ganz 
dieselben,  die  Lachmann  auf  der  Nibelunge  Not  angewandt  hat:  vor 
aUem  reime  in  der  cdsur  der  langzeilen;  sodann  Übergang  der  construc- 
tion  aus  einer  Strophe  in  die  andere.  Die  sonstigen  metrischen  Verhältnisse^ 
besonders  die  reime,  sollen  erst  nach  ausscheidung  der  xusätze  bespro- 
chen werden. 

Indem  ich  nun  versuche  diese  grundsätze  im  einzelnen  durchzufüh- 
ren^ zerlege  ich  zunächst  zur  leichteren  Übersicht  das  gedieht  in  seine  ab- 
schnitte. Dabei  können  die  grösseren  anfangsbuchstaben  und  die  raum- 
ßllungen  der  hs.  nicht  leiten,  da  sie  zb.  56  beide  gerade  zwei  durch  die 
consiruction  verbundene  stropheti  trennen;  und  erstere  auch  in  19.  66.  86. 
112.  131,  144.  263.  299.  321.  379  keineswegs  mit  einem  abschnitte  der 
erzählung  zusammenfallen.  Als  solche  erscheinen  mir  1 1 — 69  die  kriegs- 
ankündigung  Ermenrichs  an  Dietrich  durch  Heime;  II  70—120  die  6e- 
ratung  Dietrichs  mit  seinen  helden  und  Alpharts  auszug;  III  121  — 180 
Alpharts  schenücampf  mit  HiUebrant  und  sieg  über  die  feindlichen  Vor- 
posten; IV  Alpharts  tod:  181—212  Witeges  auszug,  213—246  kämpf 
Alpharts  und  Witeges,  247 — 305  Alpharts  unterliegen  gegen  Witege  und 
Heime;  V  der  mit  einer  von  Hildebrant  aus  Brisach  geholten  hülfe  über 
Brmenrich  erfochtene  sieg  Dietrichs. 

Besonders  scharf  tritt  nun  im  II  abschmtt  der  unterschied  zunschen 
dem  alten  lied  und  den  zmätzen  hervor;  ich  gebe  daher  zuerst  von  diesem 
teile  die  unechten  Strophen  an. 

Str.  70  und  11 -greifen  voraus.  Dietrich  tritt  erst  72,  1  vor  seine 
recken,  kann  es  also  nicht  schon  69,  4  getan  haben.  70  ist  mit  ausnähme 
eines  Wortes  in  v.  1  sowie  der  6 — 8.  halbzeile  ganz  wörtlich  aus  81  ent- 
lehnt: nur  der  innere  reim  in  zeile  3 :  4  ist  hinzugekommen.  Der  zom  Diet- 
richs auf  Sibeche  (71)  ist  übrigens  im  gedichte  unbegründet  und  ohne 
folgen. 

75  ist  durch  construction  mit  74  verbunden,  ist  inhaltsleer  und  wi- 
derspricht dem  folgenden:  wenn  z.  \  gesagt  ist  'ich  kann  die  helden  nicht 
nennen',  so  erwartet  n^n  nicht,  dass  76  die  aufzählung  weiter  geht,  wol 
aber,  wenn  76  sich  anschliesst  an  74,  4:  dannoch  was  der  recken  m^r. 

77  hat  eine  nichtssagende  4.  zeile.   Die  beiden  erstgenannten  heldeti, 


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XIV  ElffLBITUNO 


« 


Amdoh  uiMi  Nere  kamrnm  nur  im  dm  «HsdtMm  vor;  Waüher  vm  KerUn- 
gm  nur  im  V  unechim  teil:  es  iet  leicki  begreifliek  daes  sie  hier  emge- 
sekwäTMt  werdm  sQUten.  Bonmot  ist  sehan  74  gen&nni;  dort  ist  freiUdi 
m  dem  ükerUefMm  texte  ans  der  tforhergehendm  zeih  Helmschrot  dafür 
eingedrungen. 

80,  3.  4  ist  wiederum  die  Wiederholung  von  Dietrichs  eintritt  in  den 
sal  üherflUssig  und  wol  nur  wegm  des  folgmdm,  an  sich  für  die  Situation 
genügmdefi  'nä  shzent  mlne  man*  eingeßgt.  Die  drei  zuletzt  genannlm 
heldm  nehmm  sich  sehr  schlecht  aus  nach  der  schönm  durtA  2  strophm 
geführtm  beschreibung  des  herzöge  Nuodune,  die  im  vollm,  beabsichtigtm 
gegensatz  steht  zu  der  vorhergehmdm,  einfachm  aufzählung  der  anderm 
heldm.  Zugleich  bewahrt  die  aufzählung  in  73.  74.  76  und  dm  ebmge- 
nanntm2 strophm  ein  einfaches  zahlenverhdUnis,  das  fär  dm  katalogis^m 
zweck  sich  vortrefflich  eignet.  Die  1.  Strophe  gibt  10,  die  2.  auch  10,  die  3. 
9  kelden  an,  zu  denm  in  dm  letztm  2  stropkm  nock  einer  kinzukomwU, 
aho  3x10.  Bs  begreift  sick  nun,  dass  Hildebrant,  der  72  sckon  angeflArt 
war,  76,  4  nockmals  genannt  wird  um  die  voUe  zakl  zu  erreipken.  Dass 
aber  die  sage  des  XII  /A.  wirkUck  so  viel  namm  von  keldm  Dietridu 
kannte,  ist  durekaus  nickt  unwakrsckeinlick:  vielmekr  ist  gerade  die  zakl 
30  in  einer  sekr  altm  gueüe  überliefert,  im  drittm  GudrunKede  der 
Edda  Str.  6 

Her  kom  [)id(!rekr  medf)riä  tegu, 
Ufa  t)eir  ne  einir  l)nggja  tega  manna. 
Die  gegm  die  eehtheit  der  Überlieferung  in  diesem  Hede  von  P.  E.  Mütkr 
sagabibl  II  und  W.  Grimm  heldens.  33  erhobenm  zweifei  hat  Müllenhoff 
Zeitsch.  10,  172  fg.  zurückgeunesm. 

83  hat  ganz  durchgereimte  cästirm.  Dem  Überarbeiter  missfiel  das 
schweigen  der  heldm  bei  der  anzeige  der  ungeheusm  gefahr  (82) ,  so  na- 
türlich und  schön  es  uns  auch  vorkommm  mag.  v.  3  ist  aus  86,  4  entnom- 
mm.  mäge  werdm  Dietrichs  mannm  mit  unrecht  gmannt.  Mit  83  fällt 
auch  Str.  84:  in  der  2.  und  3.  zeile  wird  eine  überflüssige  frage  getan, 
die  von  dm  mannm  selbst  nicht  berücksichtigt  und  von  Dietrick  selbst  so- 
fort verlassm  wird ,  indem  z.  4  den  Übergang  zum  folgmdm  vorbereitet. 
VortreffUck  aber  sckliesst  sick  85  die  maknung  an  das  gegebene  wort  an 
das  sckweigen  der  kelden  82  an. 

93.  94.  95,  1.  2  sind  wieder  durckgereiml.  93  ist  voUkommm  über- 
flüssig; 94  und  95  aber,  in  denm  Uwe  und  adkr,  Dietricks  wappm  auf 
dem  Schilde  verdeckt  werdm  ^  stekm  im  gröbstm  widerspruck  zu  193,  wo 
Alpkart  einm  goldenm  löwm  mit  einer  kröne  auf  dem  kaufte  und  nicht 
Dietricks  wappm,  dm  adler  führt.  So  sckon  W.  Grimm  a.  a.  0.   Dber- 


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ElNLBITUNQ  XV 

hatipt  ab$r  ^rkM  JUphort  seinen  sckild  erat  106  ven  der  heruegm  Ute;  hier 
mm$e  er  Mim4ehet  noch  die  abmahnmng  Dietrichs  und  Hildehrants  anhören. 

107 — 115  unterbrechen  die  hewafjhung  des  helden  durch  Ute.  107, 
1.  2  hoben  inneren  reim;  die  redensart  Ä6  yuor  in  eins  lewen  muote  z.  1. 
kehrt  175,  1  nUt  dem  gleichen  cäturreim  wieder.  Die  folgenden  5  Stro- 
phen eind  ein  besseres  stück:  aber  erstens  ist  die  sage  von  einer  königstochter 
Ämelgart  aus  Sw^den  u>eder  sonst  belegt,  noch  für  dm  Zusammenhang 
unseres  gediehtee  bedeutsam,  also  u>ol  willkürlich  erfunden;  sodatm  ist  es 
dem  character  Alpharts  und  der  deutschen  heldeneage  gleich  unangemessen 
dass  ein  so  junger  held  sehen  verheiraM  sei  (zer  ö  gegeben  108,  4,  ze 
wibe  109,  3;  junciTouwe  108,  1  beweist  nichts  dagegen);  drittens  endlich 
iet  die  Strophe  113,  mit  der  die  scene  erst  recht  abscMiesst,  ebenso  sicher 
unecht  me  die  2  nächsten.  Denn  sie  nimmt  in  z.2.S  voraus,  was  schick^ 
lieh  eret  117  beim  ahreUen  selbst  erzählt  wirdy  das  segnen  der  frauen;  s. 
4  hängt  durch  Satzverbindung  mit  dem  folgenden,  ganz  leeren  und  ungehö^ 
rigen  excurs  i^er  Älpharte  traurigen  usUergang  zusammen.  Str.  115 
kennzeichnet  sieh  neben  diesem  inhalt  durch  den  innem  reim  3.  4. 

120  ist  aus  detnselben  gründe  verwerflich  (1 .  2);  doch  wird  1 19  dee- 
wegen  nicht  gestrichen  werden  müssen;  vielmehr  scheint  die  erwähnung 
AlpharU  z.  4  notwendig  wegen  str.  144,  die  wie  wir  sehen  u>erden,  sofort 
hier  anknüpft. 

Ich  kehre  nun  zurück  zum  anfang.  Schon  deswegen  ist  hier  schwerer 
zu  entscheiden,  weil  das  erste  blatt  und  damit  15  oder  16  Strophen  fehlen. 
Wegen  äusserer  kennzeichen  sind  verwerflich:  Strophe  2  mit  durchgängig 
gern  cäsurreim^  3  wegen  Strophenzusammenhangs  mit  4,  diese  wegen  des  cär 
surreims  (1.2).  Das  ganze  gespräch  Heimes  und  Ermenrichs,  zu  dem  auch 
1,  4  gehifrtj  hat  ßr  das  gedieht^  welches  das  von  Heime  u$hd  Witege  an  Die- 
trich begangene  unrecht  schildem  will^  keine  bedeutung;  wol  aber  konnte 
ein  interpolator  darin  Heimes  tat  entschuldigen  wollen.  Wie  nun  in  der 
überlieferten  gestalt  des  gedichu  an  die  einfache  angäbe  A,  3.  4  dass  Heime 
Dietrich  die  aufsage  des  königs  überbraeht  habe,  gleich  str.  5  die  antwort 
Dietrichs  angeknüpft  wird,  so  konnte  auch  im  anfang  des  liedes  der  inhalt 
der  von  Heime  iU^erbr achten  botschaft  kurz  erwähnt  sein;  dies  mochte 
vom  Überarbeiter  als  eine  vorläufige  ankündigung  angesehen  werden^  der 
er  noch  eine  scene  zwischen  Heime  undErmenrich  nachfolgen  lassen  wollte. 

Die  echte  str.  6  ist  auf  eine  leichte,  emigermasseu  durch  interpwiction 
entschuldigte  weise  mit  7  verbunden:  iU)rigens  liesse  sich  auch  dies  hinder- 
nis  leicht  beseitigen,  wenn  man  6,  4  Heime  wegliesse  und  hinter  mich  m^re 
einsdiöbe,  und  7,  1  schriebe  Wer  sol  mich  des  ergetzen;  der  ausdruck 
würde  dadurch  nur  gewinnen. 

Zwischen  7  usid  10,  in  denen  Dietrich  die  woüaten  aufzählt^  wodurch 


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XVI  Einleitung 

er  9ieh  Heimen  verp fliehtet  habe,  treten  S  und  9  mit  üherflSMgen  andiu- 
ttmgen,  tote  er  Heimes  Übergang  zu  Ermenrich  beurteilen  werde.  9  Aal 
zudem  innem  reim  %,  3.  4. 

13 — 16  sind  schon  längst,  tote  oben  angegeben  wurde,  ab  unverträg- 
lich mit  den  nächsten  Strophen  erkannt  worden.  Der  inhaü  iet  überflüssige 
reflexion,  die  der  erste  dichter  nur  am  an  fang  oder  zu  ende  der  ers<Ä- 
bmg,  nicht  aber  hier  mitten  im  gespräche  geben  konnte,  15,  3.  4  eteht  ein 
innerer  reim,  zweifelhaft  ist,  o6  13,  1.  2  ebenso  anzusehen  ist  keiser: 
vreise.  Vielleicht  hat  es  17,  i  ursprünglich  geheissen  Also  sprach  der 
kfiene,  denn  Dietrich  fährt  in  seiner  rede  fort,  {vgl,  25,  3.) 

IS — 20  haben  cäsurreim  in  der  1.  und  2.  zeile,  21  ist  leer  und  kann 
die  antwort  Heimes  nicht  begonnen  haben.  22  hat  im  letzten  zeilenparey 
23  in  beiden,  24  im  ersten  gereimte  cäsuren;  24,  1 .  2  ist  noch  dazu  ganz 
s=20,  1.2.  Vortrefflich  schUesst  nach  diesem  hin  und  hergerede  —  tote 
kann  Heime  sich  gegen  Dietrich  damit  entschuldigen,  dass  er  vom  kaiser 
oder  von  80000  mann  ausgesandt  sei!  —  endlich  25  sich  an  17  an,  Heime 
arUwortet  auf  die  ermahnung  seiner  Verpflichtung  gegen  Dietrich  zu  ge- 
denken :  als  er  von  Dietrich  sich  getrennt  habe,  sei  es  in  friede  und  freund- 
Schaft  gewesen;  er  begehe  also  keinen  treubruch,  indem  er  sich  jetzt  für 
einen  anderen  dienst  entscheide.  Darauf  erwidert  Dietrich,  —  denn  26 
gibt  kaum  mehr  als  die  unsinnige  mitteilung  Heimes,  dass  man  an  Die- 
trich verrat  üben  wolle;  überdies  ist  sie  in  der  cäsur  (1.  2)  gereimt  — 
Aetme  habe  gerade  bei  diesem  abschiede  versprochen  nie  gegen  ihn  zu 
kämpfen.  Heime  schweigt;  denn  die  in  den  cäsuren  gereimten  Strophen 
28  (1.  2),  29  (3.  4),  30  (3.  4)  enthalten  nur  eine  ganz  nutzlose  wamung, 
Dietrich  aber  fährt  fort  und  fragt,  ob  Heime  nun  wirklich  gegen  ihn  zu 
felde  ziehen  wolle ,  was  er  schon  wissen  müste,  wenn  20 — 22  echt  wären. 

Das  folgende  bis  40,  auch  42  ist  echt  und  schön;  aber  41  mit  dem 
inneren  reim  tn  s.  1.  2  ist  eine  überflüssige  und  gedehnte  einkitung  zur 
antwort  Heimes.  Alles  folgende  ist  zusatz,  und  zwar  deutlich  von  ver- 
schiedenen händen.  43  ist  ein  versöhnlicher  und  freundlicher  schluss  der 
Unterredung,  wie  er  namentlich  für  Dietrich  nicht  passt.  Vielleicht  ist  hier 
1.  2  gemer:  Berne  als  cäsurreim  beabsichtigt.  Sicher  ist  dieser  in  44,  1. 
2;  das  geleite  ist  nach  dem  Tride  37  überflüssig,  besonders  da  es  erst  er- 
beten wird,  als  Heime  schon  über  die  brücke  reitet. 

45  zeigt  sich  dann  die  älteste  interpolation,  die  sich  auf  das  früher 
gehörte,  nun  geschrieben  vorliegende  alte  lied  beruft  (55).  Diese  interpo- 
lation hatte  hauptsächlich  den  zweck  durch  aussendung  des  herzogs  Wül- 
fmc  den  ersten  kämpf  Alpharts  vorzubereiten.  So  kann  also  47—49  nicht 
dazu  gehören,  da  sonst  die  unechte  str.  44  schon  als  dem  buche  angehörig 
bezeichnet  würde.  Auch  str.  46,  die  überdies  in  z.  1  und  2  gereimte  cäsur 


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Einleitung  XVII 

Aal,  mii  dem  Überfiüsiigen  entgegenkommen  de$  kaisere  unrd  später  sein :  sie 
soüie  nur  das  gesfräck  Brmenricks  mit  Heime  auf  die  Heide  verlegen,  da- 
mit ein  zweites  im  lager  folgen  kannte.  50 — 56,  2  gehören  dagegen  zur 
ältesten  interpolatitm.  51,  52  und  55  sind  ganz  durchgereimt,  53.  54  im 
).  teile.  Der  ausdruck  55,  3  ze  Berne  daz  goot  liet  zeigt,  dose  das  folgende 
wie  das  ganze  vorhergehende  stüek  des  alten  liedes  zu  Bern  spielte:  56,  3. 
4  mfttss  daher  etwas  anderes  gestanden  haben,  was  zu  72  passte.  Die  über- 
lieferten Zeilen  müssen  dem  zweiten  überarbeiter  beigelegt  werden,  welcher 
die  rede  wieder  auf  Heime  bringen  wollte;  sie  sind  aber,  da  er  eben  den 
abschied  der  beiden  geMtsmänner  ausfOhrlich  beschrieben  hat,  ein  beu>eis 
seines  geringen  gesehicks.  Die  folgende  Unterredung  im  lager  57 — 67  soU 
Heimes  edelmut  herauskehren.  Inneren  reim  hat  58,  3.  61,  3.  Der  zu- 
dichter  wiederholt  sich  selbst:  61 ,2  ist  dem  smne  nach  »  67,  2;  63,  1. 
2=66,  3.  4,  letztere  beide  verse  sogar  fast  wörtlich  aus  5,  3. 4  entlehfU. 

Diese  partie  43 — 67  ist  übrigens  die  einzige,  m  welcher  sieh  mehrere 
interpolierende  hände  genau  unterscheiden  lassen;  möglich  und  wahrschein- 
lich ist  freilich,  dass  audi  sonst  mehr  als  eine  tätig  gewesen  ist. 

68.  69  sind  überflüssige  Wiederholung  van  47 — 49,  überdies  durch 
überlaufende  eonstruetion  verbunden;  die  letzte  zeih  von  69,  ziemlich 
genau  aus  72,  1  entlehnt,  soll  zur  folgenden  beratung  iiberfiUtren. 

Bine  grössere  interpoUstion  ist  auch  die  auf  den  auszug  Alpharts  zu- 
nächst folgende  partie  121 — 143.  Schon  äusserUch  erweist  die  tmechtheit 
der  häufige  innere  reim  124,  1.  126,  3.  127,  1.  128,  1.  129,  3.  130, 
1.3.  132,  1.  133,  1.  134,  1.  135,  3.  136,  1.  137,  1.3.  138,  3.  139, 
1.  3.  141, 1.  142,  1.  3.  143,  1.3.  Frei  davon  sind  nur  121.  122.  123 
(3?)  125.  131.  MOjWelchejedoch  von  den  andemnichtgetrentU  werden  kön- 
nen. Bbenso  ist  aber  die  ganze  scene  m  inhalt  wie  in  ausdruck  der  gerade  ge- 
gensatz  z'um  aüen  Hede.  Nach  dem  würdigen  und  ernsten,  aber  nicht  über- 
triebenen auftreten  Alpharts  sticht  der  komische  kämpf  des  alten  Hilde- 
brant  mit  dem  jungen  heUen  sehr  nachteilig  ab:  an  und  für  sich  ist  der 
kämpf  Alpharts  genügend  dadurch  abgestuft,  dass  er  erst  die  warte  der 
feinde  überwindet,  dann  selbst  im  ungleichen  streite  gegen  die  feindlichen 
kaupthelden  fällt.  Wie  unwürdig  ist  übrigens  in  dem  einschiebsei  die  roüe 
HildebrantSy  der  nicht  nur  von  Alphart  zu  boden  geschlagen  wird,  sondern 
auth  kläglich  um  sein  leben  bittet  und  endlich  noch  den  spott  Dietrichs  ertra- 
gen muss.  Die  ganze  partie  ist  zudem  zusammengeflickt  aus  versen,  die  sonst 
noch  vorkommen.  So  ist,  um  nur  die  grösserenpartien  anzugeben,  124, 3.  4 
s*2l3,  3.  4.  131,  1.2  =  243,  1. 2.  133,  3. 4=242, 3.  4;  unmittelbar 
leiederholt sich  137,4  m  141,2.  Endlich erweistsich  143,  welche dasbanner 
Wülfings  und  seine  achtzig  beiden  der  folgenden  Strophe  vorwegnimmt,  deut^ 
lieh  als  die  naht,  welche  den  neuen  läppen  an  das  alte  kkid  anheften  sollte. 

Ueldenbach  U.  B 


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XVin  EfNLSfTDKG 

DtT  Hl  hauptab$ehniU  1 44 — 1 80  sehlmst  tieh  m  seiner  ersten  stra^ 
recht  gut  an  119  an.  152  ist  durch  Streichung  des  Daz  m  der  1.  z.  kieht 
von  der  Verbindung  mit  der  vorhergehenden  Strophe  gelöst.  Auch  m  153 
ist  der  cdsurreim  im  ersten  zeilenpare  möglicherweise  etrst  durch  Umstellung 
der  2.  z,  aus  zim  gftheo  si  begunden  entstanden:  doch  ist  die  Strophe  nicht 
durchaus  notwendig.  In  155  dagegen  ist,  abgesehen  von  der  Verbindung 
mit  der  folgenden  Str.,  die  ihrerseits  ganz  gut  dieser  entleitung  entbehrt,  z. 
1=»146,  1;  find  in  v.  2  wird  die  praMerei  mit  den  tausenden^  die  Alphart 
besiegen  will,  doch  gar  zu  arg.  Auch  158  ist  doppelt  anstössig:  durch 
Satzverbindung  mit  157  und  durch  den  innem  reim  v.  3.  4;  an  sidt  ist 
die  rede  Alpharts  ganz  gut.  1 63, 1  Ao/  inneren  reim.  Ich  glaube  162,  2— 
164,  1  sind  unecht:  sie  soUien  erklären,  wie  Alphart  die  77  feinde  besie- 
gen konnte.  Auch  172, 1  hat  gereimte  cäsur(l);  174, 1.  175, 1  ebenfalls. 
174  ist  auch  wegen  Satzverbindung  mit  173  verwerfHch;  diese  selbst,  weil 
die  erste  zeile  völlig  dieselbe  ist  wie  168, 1.  Ebenso  ist  172,  4  aus  169,  4; 
175,  \.  2  a  aus  107,  1.  2  a  wiederholt.  Mit  175  ist  176  notwendig  ver- 
bunden, wenn  schon  die  überlaufende  construction  dem  Schreiber  der  As. 
zur  last  fallen  mag.  Die  ganze  Strophenreihe  173 — 176  ist  übrigens  nicht 
weniger  anstössig  durch  ihren  inhaU,  das  überschwengliche  lob  Alpharts 
und  die  vorzeitige  angäbe,  wie  er  fiel.  177  schliesst  wiederum  an  171  an; 
aUein  hier  nicht  echtes  lied  sondern  ältere  interpolation  zu  sehen,  rät  der 
Widerspruch  gegen  170,  4.  Dort  reitet  Alphart  den  feinden  nach  unter 
emem  prächtigen  banner;  hier  wird  angenommen,  dass  er  den  sper  im 
kämpfe,  wahrscheinlich  gegen  herzog  Wülfing  verlöret^  hat  und  daher  vom 
boden  aufheben  muss:  noch  dazu  wird  vergessen  zu  erzählen,  dass  er  zur 
walstatt  zurüdcgeritten  ist.  Gegen  178.  179  kann  ich  dann  nur  das  im* 
geheuerliche  der  absieht  Alpharts  mit  Wolfhart  Dietrich  und  Hildebrant 
das  lager  Ermenrichs  angreifen  zu  wollen  als  grund  des  anstosses  angehen ; 
eine  sokhe  absieht  taucht  190  fg.  nochmals  in  sieher  tmechten  Strophen  auf. 
Um  so  deutlicher  tritt  wieder  181  dte  initerpolatiim  auf:  die  1.  zeile  wie- 
derholt fast  wörtlich  180, 3. 4. 

So  beginnt  der  erste  teil  des  IV  abschnittes  erst  182.  183,  3.  4  wer- 
den wegen  des  inneren  reims  wegfallen  milssen;  streicht  man  aber  auch 
184,  1.2,  so  führt  184,  3  sehr  gut  die  notwendige  erste  hälfte  vim  183 
weiter.  Verwerflich  sind  dann  wieder  188  —  192.  Mit  einem  wterträg- 
liehen  Widerspruche,  den  schon  W.  Grimm  a.  a.  o.  aufdeckte,  wird  die 
frage  Ermenrichs  187,  aufweiche  in  z.  4  sofortige  auskunft  verkochen 
wird,  gar  nicht  beantwortet,  sondern  192  wiederholt  und  193  wirklich  er- 
ledigt. Abgeschmackt  ist  aber  auch  der  inhalt  des  einschiebsels.  Ermen- 
richs recken,  als  sie  hören^  Alphart  werde  wol  ulbst  kommen  und  äe  an- 
greifen, rücken  mit  ihren  zelten  zusammen  und  jagen  mit  furchtsamer 


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Einleitung  XIX 

gebärde  vor  den  kaiser:  Älphart  mht  es  und  denkt  wirklich  daran  allein 
den  angriff  SU  machen,  192,  1  hat  Mrigene  auch  inneren  reim. 

Bin  grösseres  stück  ist  dann  zwischen  201  und  206  eingeschoben.  Die 
letzten  warte  jener  str,  die  köenen  ^rigande  alle  gar  stille  swigen  werden 
sofort  durch  die  erste  zeile  dieser  aufgenommen  'Nu  swfgent  si  alle  stiUe/ 
Unmöglich  können  also  die  helden  Ermenrichs  gesprochen  haben,  wie  dies 
202  geschieht;  dass  sie  dcmn  nochmals  schweigen  204,  3  zeigt,  dass  der 
iU)erarbeiter  selbst  seinen  fehler  uneder  gut  machen  wollte.  203  und  204 
haben  in  den  ersten  Zeilen  gereimte  cdsuren.  203,  4  ist  noch  dazu  wört- 
lich aus  200,  4  entlehnt.  Bndlich  gibt  205  eine  antiquarische  notiz,  die 
der  alten  pqesie  nicht  angemessen  ist,  hier  überdies  den  Zusammen- 
hang stört. 

214  kann  trotz  des  cäsurreims  (3.  4)  nicht  entbehrt  werden.  Vielleicht 
ist  hier  in  z.  3  so  umzustellen  Witege  in  maere  vrägte.  217  dagegen  wird 
man  mit  dem  inneren  reim  m  1.  2  und  der  aus  19,  3  entlehnten  2.  zeile 
gern  entbehren;  auch  218,  wenn  schon  in  dieser  zu  der  unmässigenpr ah- 
lerei, welche  die  vorwürfe  Alpharts  unterbricht,  kein  äusseres  zeichen  der 
unechtheit  hinzutritt.  222  hat  rOhrenden  cäsurreim  in  1 .  und  2.  über- 
dies in  der  1.  zeile  den  gleichen  sinn  wie  223,  1,  an  sich  aber  wenig  sinn. 
224,  3.  4  dagegen  ist  zwar  ein  innerer  reim  überliefert;  doch  zeigt  die 
Überladung  beider  verse,  dass  die  ganz  entbehrlichen  worte  bl  allen  mfnen 
ztten  zugesetzt  sind,  wahrscheinlich  aus  der  gleichen  stelle  der  nächsten 
Strophe:  ich  habe  durch  Versetzung  des  ich  häü  aus  z.  4  beide  vv.  her- 
gestellt. 226  ist  mit  der  ersten  hälfte  aus  266,  1.  2  geborgt  und  hat  über- 
haupt hier  keine  bedeutung.  234  t^  mit  der  folgenden  str.  durch  die 
construction  verbutiden,  besagt  auch  in  der  4.  z,  dasselbe  wie  in  der  1.; 
235  aber  ist  wegen  des  binnenreims  z,  3  verwerflich.  Beide  str.  sollen  nur 
asixeigen,  dass  Alphart  auch  absass.  239,  3.  240,  1  haben  gereimte  cd- 
suren;  damit  fällt  aber  auch  241,  deren  1.  und  2.  z.  =  246,  1.  2  sind. 
Innern  reim  hat  auch  str.  244,  3,  die  eine  leere  prahlerei  ausspricht. 

Durch  den  aus  fall  des  18,  bkutes  sind  uns  14  Strophen  verloren  ge- 
gangen. Nach  den  ersten  darauf  folgenden  worten  scheint  es,  dass  Witige 
im  angesichte  des  hinzutretenden  Heime  noch  einen  angriff  auf  Alphart 
machte,  der  ebenso  unglücklich  ablief  wie  der  erste. 

252,  1  und  253,  1  haben  cäsurreim;  sie  sind  nur  überflüssige  otit- 
führung  von  251,  4  mit  beziehung  auf  eine  sonst  wenig  bekannte  sage. 

258  ist  nur  eine  Wiederholung  von  257,  zum  teil  mit  denselben 
Worten.  259  ist  in  den  cäsuren  beider  verspare  durchgereimi.  260,  3 
und  262,  1  haben  ebenfalls  innere  reime:  mit  diesen  beiden  str.  fällt  aud$ 
261.  Die  ganze  seene,  dass  nach  einer  mutigen  amtwort  Alpharts  Heime 


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XX  ElNLEITUN« 

ertehriekt  und  tühne  9ueht,  worauf  ihn  WiUge  tehiU,  ist  nach  den  mt- 
schlossenm  wortm  Heimes  257  nur  ein  hemmnie  der  erzäMung. 

264  igt  wiederum  eine  str.  mit  cämrreim  (1.  2),  die  nicht  entbehrt 
werden  kann:  am  leichtesten  wird  der  anstoss  beseitigt,  wenn  man  anstatt 
der  juDge,  was  aus  ähnlichen  stellen  herübergenommen  sein  Xrann,  etwa 
schreibt  zewäre,  ez  waer  usw.  266  hängt  mit  267  zusammen.  Streicht 
man  in  der  ersteren  str.  die  zwei  letzten  und  in  der  zweiten  die  2  ersten 
Zeilen  y  so  verliert  man  eine  fromme  äusserung,  die  leicht  zugesetzt  sein 
kann. 

263, 1  hat  gereimte  cäsur.  Der  schluss ,  der  Alphart  siegreich  vor^ 
dringen  lässt^  passt  nicht  zur  folgenden  str.  273  hat  keinen  halbvers,  der 
nicht  sonst  noch  vorkäme:  zz.  1  und  2  in  295,  3.  4,  wo  s6  starc  was  der 
junge  man  als  letzter  halbvers  richtig  ist,  während  hier  in  der  mitte  der 
Str.  eine  hebung  zuviel  ist;  die  5.  halbzeile  ist  aus  304,  1,  der  schluss  von 
der  6.  an  aus  209,  3.  4. 

275,  1  ist  in  der  cäsur  gereimt,  überdies  z.  1  aw  297,  4  entlehnt. 

Nach  277,  2  ist  280,  1 — 4  mit  Veränderung  der  2.  und  einschiebung 
einer  3.  halbzeile  wiederholtj  wie  oben  224  hinter  220.  Zunächst  Hegt  an- 
zunehmen dass  dadurch  die  zweite  hälfte  der  str.  277  verdrängt  worden 
sei;  doch  ist  es  auch  möglich,  dass  die  Wiederholung  zu  gleicher  zeit  mit 
der  mterpolation  statt  fand  und  der  interpolator  die  zweite  hälfte  von  277 
zu  278  verwandt  habe,  so  dass  er  278,  1  (=  269,  2)  sowie  den  4.  halb- 
vers (=  279,  46)  und  den  5,  zusetzte. 

282  mit  innerem  reim  in  der  1.  und  2.  zeile  ist  eine  müssige  wieder- 
erzählung  von  214;  damit  fällt  auch  281. 

284,  1  hat  cäsurreim;  die  str.  ist  grösstentheih  aus  268,  t.  2  und 
297,  4  zusammengebettelt.  In  der  4.  zeile  verspricht  Witige  ganz  gegen 
sein  bisheriges  verfahren,  vom  kämpfe  zurückzutreten  um  Heime  allein 
kämpfen  zu  lassen,  285,  1  hat  ebenfalls  inneren  reim,  dazu  unerlaubt 
rOhrenden  endreim;  endlich  satzübergang  in  die  folgende  str.  Damit 
müssen  286—288,  die  auf  die  annähme  des  einzeJkampfes  zwischen 
Heime  und  Alphart  gestützt  sind,  fallen ;  umsomehr  als  auch  das  folgende 
deutliche  zeichen  der  unechtheit  an  sich  trägt.  289,  3  hat  inneren  reim; 
290,  1  ist  aus  274,  \;  2  aus  305,  3  entlehnt.  291.  292  sind  an  sich 
nicht  schlecht,  jedoch  ohne  die  vorhergehenden  Strophen  unhaltbar;  294 
sehUesst  die  scene  mit  emer  leeren  Versicherung  ai.  Wunderbar  folgt 
nun  295,  wonadi  von  der  furchtbaren  umnde  Alpkarts  keine  spur  ist:  hier 
haben  wir  eben  wieder  das  echte  Ued  vor  uns.  296  ist  dann  ganz  durch- 
gereimt,  dazu  itüiaUsleer.  297  gibt  den  teendepunct  des  ge fechte.  Das  fol- 
gende ist  echt  bis  auf  302  mit  dem  inneren  reim  in  3.  4 ;  eine  an  «ck 
gute,  aber  nickt  unentbehrliche  Strophe.  Auch  303,  1  ist  zu  lesen  weiz 


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ElRLBITCNG  XXT 

got  wie  jaemerliche  er  durch  daz  bhiot  sach;  aber  der  dann  entstehende 
eOeurrem  auf  rtche  läset  sich  leiekt  durch  entfemung  dieses  ganz  Über- 
flüseigen  beiwortes  beseitigen. 

Die  folgende  lUcke  von  12  blättern  entzieht  uns  etwa  170  Strophen, 
Wie  weit  sieh  das  echte  lied  darin  noch  erstreckte  und  wie  es  schloss, 
läset  sich  natürlich  nicht  sagen.  Ganz  sicher  aber  ist  alles  nach  der  lücke 
folgende  unechte  fortsetzung. 

Sie  ist  toUständig  leer  an  sagenhaftem  inhaUe,  so  sehr  sich  auch  der 
nachdichter  bemiAt  ungeheure  kämpfe  zu  häufen:  erst  nächtlicher  weile 
zwischen  Hildebrant  und  Studenfuchs^  wobei  jener  anfangs  mit  vier  helden 
eeehstausend  mann  erschlägt!  (358  vergl,  mit  352)  dann  vor  Bern  zun- 
sehen  Dietrichs  30000  und  Ermenrichs  80000  mannen  (425).  Beide 
kämpfe  haben  trotz  der  vielen  loten  {in  der  letzten  schlacht  verliert  Ermen- 
rieh  50000)  doch  kein  wesentliches  resultat:  aus  der  schlacht  vor  Bern 
entrinnen  Ermenrich,  Sibeche,  Witege  und  Heime,  Man  ersieht  jedoch  dar- 
aus, dass  das  alte  lied,  vorausgesetzt  dass  es  dem  interpolator  unversehrt 
vorlag,  die  räche  Dietrichs  an  Witige  und  Heime  fär  Älpharts  tod  nicht 
etuhielt,  wenn  auch  des  letzteren  grab  409  erwähnt  wird.  Dagegen  muss 
m  der  lücke  von  kämpfen  Hildebrants  und  Nitgers  vor  ihrer  ankunft  m 
Brisach  die  rede  gewesen  sein;  denn  309  werden  sie  sturmmüede  genannt. 

Der  nachdichter  hatte  aber  neben  den  ungeheuren  kämpfen  noch  ein 
zweites  mittel  sein  werk  interessant  zu  machen:  die  komischen  Situationen. 
Dazu  dienen  ihm  namentlich  Hildebrant  und  der  manch  Ilsam:  ersterer 
m  seiner  listigen  ausrede  vor  der  feindlichen  warte  S42fg.  und  in  seiner 
scherzhaften  behauptung  ein  diener  Ermenrichs  zu  sein  gegenüber  Wolf- 
hart  396;  letzterer  überall  wo  er  mit  seinen  1100  mannen  auftritt,  die 
über  den  liehten  riDgen  tniogen  swarze  kutten  an  319.  402,  zuletzt  459, 
wo  sie  aus  der  grossen  schlacht  ganz  ohne  vertust  hervorgehn. 

Bei  diesem  späten  Ursprünge  des  ganzen  Schlusses  hat  man  nicht 
nötig  den  übrigens  unfruchtbaren  versuch  zu  machen,  ob  die  mit  den  äusse- 
ren zeichen  der  unechtheit  behafteten  Strophen  von  den  übrigen  auszuschei- 
densind. Innerer  reim  findet  sich  ZU,  \,  314,9.  316, 1.' 319,  1.  323,3. 
325,  1.3.  329,  3.  335,  3.  337,  1.  338,  1.  339,  3.  341,  3.  342,  3. 
343,1.  346,3.  348,1.3.  349,1.  350,3.  354,3.  355,1.  357,3.  361,1. 
364,  1.  370,  1.  374,  1.3.  377,3.  380,3.  381,1.  382,  3.  385,3. 
387,1.  389,1  (nlAmtd).  391,1.  394,3.  395,1.  397,1.  402,1.408,3. 
414,3.  417,3.  418,3.  423,1.  428,1.  435,1.  436,1.  437,3.  439,1. 
440, 1.  444,  1.  449, 1.  461, 1.  Die  Satzverbindung  läuft  in  die  nächste 
Str.  über  hinter  311.  312.  343.  348.  383.  Matte  Wiederholungen  sind 
322,  1.2  =  388, 1.  2;  324,  1.2  =  385, 1.2;  332,  l  =  387, 1 ;  342, 
3.  4.  (=149,3.4);  343,  la.  2a  (=41,  la.  2a);  352,2  —  4  =  376, 


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XXn  ElllLEITülfC 

2  —  4;  356,2  — 4«: 380,  4.  381, 1.2  (356,3ffMdk»»429,3);  383, 
1  =  455,3;  371,  4  (=170, 3);  392, 1.2-=  414,  1.2  (=182,  1.2); 
432,  2  —  4  =  446, 2  —  4 ;  ja  sogar  gleich  neb&mnander  315, 2  »»  320, 
4;  332,2  —  333,2;  338, 3a  =  339, 1«;  343,  1  «=  344,  3 ;  368,3«= 
371,3;  395,3  =  398,1;  398,3=400,1;  411,1  =  415,1;  426,2= 
427,2;  433,16  —  434,2  =  447,16  —  448,2;  433,2  =  434,2;  439, 
16.2  =  440,16.2;  440,3  =  442,2.  451,16.1=453,16.2.  Mankann 
sagen,  die  schlackt  vor  Bern  besteht  grossenteils  aus  ttnederhoüen phra- 
sen,  in  welchen  nur  die  namen  verindert  sind. 

Einem  so  elenden  dichter  muss  man  aber  auch  wol  siKratian,  dau 
er  die  Widersprüche  m  seiner  erzähbmg  nicht  bemerkt  hat.  Dahin  ge- 
hört  328,  wo  es  im  1.  o.  heisst  alle  stille  swigen,  m  3.  si  sprächen  alle 
gellcbe.  Femer  dass  333  der  herzog  Niiger  sieh  suerst  erbietet  mit  HiU 
debrant  schildwache  xu  Am,  336  a6er  nur  5  ritter  {Bildebrant  Walther 
Ilsam  Eckehart  Huc)  auf  der  wache  erwähnt  werdeti  und  364  Nitger  das 
übrige  heer  zu  hilfe  fiUirL  Hier  könnte  man  freilich  durdi  auswerfen  der 
Str.  333  den  Widerspruch  beseitigen.  Drittens  Aar  418  und  ^'^6  Nudung 
die  fahne,  aber  419  heisst  es  dö  gap  man  Walderichen  daz  banier  in  die 
hant;  kaum  könnten  vane  und  banier  verschiedenes  bedeuten. 

Differenzen  dagegen  zwischen  der  fortsetzung  und  den  interpolatio- 
nen  des  gedichts  scheinen  zu  beweisen^  dass  beide  nicht  von  demselben  Ver- 
fasser herrühren.  So  wird  WalAer  von  Kerlingen  77  als  bei  Dietrich  6e- 
findlich  erwähnt,  in  der  fortsetzung  aber  von  Hildebrant  aus  Brisach  geholt. 
Auch  Eckehart  von  Brisach  könnte  wol  derselbe  sein,  der  74  (m  einer  echten 
Strophe)  sich  bei  Dietrich  befindet  Aus  der  annähme  eines  sehr  späten 
Ursprungs  der  fortsetzung  erklärt  sich  endUch  auch  die  im  verhältms  zum 
ersten  teile  viel  geringere  Verderbnis  dieser  partie. 

Die  gesammte  Untersuchung  hat  abo  ergeben,  dass  Alphartstod  auf 
dieselbe  weise  entstanden  ist  wie  die  gedickte,  die  aus  der  besten  zeit  des 
volksepos  erhalten  sind,  der  Nibebmge  Not  und  die  Kudrun:  nur  tritt 
das  neue  moment  hinzu,  dass  unser  gedieht  nicht  einen  ganzen  sagenkreiM 
m  mehreren  liedem  darstellt,  sondern  in  einem  einzigen  ein  einzelnes  er-- 
eignis  aus  dem  grösten  cyklus  unserer  heUensage,  dem  von  Dietrich  von 
Bern.  Wie  bei  jenen  werken  oder  ihren  teilen  kann  man  nicht  nach  einem 
bestimmten  Verfasser  fragen,  sondern  nur  nach  der  zeit  und  der  gegend  in 
welcher  es  entstand.  Für  beide  gibt  es,  da  sich  nirgends  eine  bestimmte  hin- 
Weisung  auf  ein  er  eignis  aus  der  zeit  des  dichter  s  findet,  nur  eme  allge- 
meinere bestimmung  zwiefacher  ort:  eine  auf  die  metrischen  verhikniese 
gestützte  und  eine,  welche  den  inhalt  mit  dem  ströme  der  sonst  überliefer- 
en heUensage  vergleicht  und  hier  die  ungefähre  stelle  ermitte^,  an  wel- 


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EniLEiTüN«  xxm 

eher  4t>  darsuUung  umerei  Ueies  einmündet  leh  beginne  mit  der  letz- 
terem Untersuchung, 

AlpharU  tod  durch  Witege  wird  nur  noch  in  einer  queUe  erwähnt,  im 
Rosengarten  D  im  v,  d.  Hagenschen  drttcke  v.  2430.  Ah  Witege  durch 
den  neid  Wolfharts  über  den  van  Dietrich  ihm  zurückgegebenen  Schem- 
ming  veranlasst  wird  Dietrich  zu  verlassen,  heisst  es  daz  kom  sider  ze 
leide  dem  jungen  Alphart  {Strassb,  hs.  Alffhart).  In  demselben  gedichte 
tritt  Alphart  jedoch  auch  205  auf,  als  Wolfhart  sich  weigert  nach  Worms 
zu  ziehen:  Er  wolt  (Pommersf  hs.  97  Du  wilt)  das  man  im  (Pdir)  vlegte, 
sprach  Alphart  (P  Wolf  hart)  der  bnioder  sin  (d.  br.  s.  fehlt  P)  und  225 
Dö  sprach  Alphart  der  junge  'ich  w»re  euch  gerne  dar:  nü  rate,  lieber 
bruoder,  ob  ich  mit  in  yar/  'ich  sage  dir,  Alphart,  bnioder  (br.  fehlt 
Strassb.) ,  swie  uns  dort  geschält,  irs  kusses  enbir  ich  wol,  irs  strits  enbir 
ich  niht.'  Die  Pommersfelder  hs.  hat  die  ersten  2  zeiUn  dieser  steüe  gar 
nichts  die  3.  (101)  nur  aUgemein  gewandt:  doch  sage  ich  uch  vorwar  swi 
mir  dort  geschieht  usw.  NoA  einmal  bringt  sie  dagegen  allein  Älphart 
an,  als  Rüdeger  in  den  rosengarten  reitet,  angetan  mit  einem  prächtigen 
kleide  259:  her  und  der  junge  Alfart  riten  über  die  beide  breit  In  D  824 
hat  die  Heidelb.  hs.  stn  kneht  Herman  mit  im  reit;  die  Strassb.  lässt  hier 
den  namen  weg,  bringt  ihn  aber  mü  der  Heidelberger  828  wie  balde  ez 
sin  kneht  Herman  dö  yon  im  gebaut,  wo  die  Pommersfelder  die  2  ersten 
Zeilen  der  str.  wegläset  und  in  der  3.  ff cA  mit  einem  si  (die  vorhergenann- 
ten  Rüdiger  und  Alfart)  begnügt. 

Die  bruchstücke  von  F  z.  240  {abh.  der  Berl.  ac.  1859  s.  483)  haben 
ebenfalls  Alfart,  wie  er  bei  dem  kämpfe  Ilsans  mit  Aldrian  sich  bereit  zeigt 
ersterem  zu  helfen,  vielleicht  auch  nachher  iUier  des  mönches  streitlustige 
haltung  gegenüber  dem  volke  der  Burgunden  sich  besorglich  ausspricht. 

Diese  darstellung,  die  Alphart  am  zuge  teil  nehmen  lässt,  ist  aber 
wol  noch  weiter  verbreitet  gewesen.  Wenigstens  lässt  der  anhang  des  Hel- 
denbuches (v.  d.  Hagens  heldenbud^  1855,  /  s.  CXXI  z.  348)  Amelolt  uine 
söhne  Alphart  und  Wolf  hart  dem  schütze  Hildebrants  empfehlen;  im  Ro- 
seng.  D  316  sind  es  Wolfhart  tiiui  Sigestap ,  die  so  empfohlen  werden  und 
beide  auch  am  kämpfe  teil  nehmen. 

Der  anhang  s.  CXX  z.  325  sagt  femer,  das  Wolfhart  Alphart  und 
Sigestap  söhne  Amelolts  waren;  XCIII  83,  dass  Alphart  Wolßaru  bruder 
gewesen  seL  Die  im  alten  drucke  zum  namen  Alpharts  zugefügte  bestimm 
mung  yon  Auche  {Aachen)  findet  sich,  wahrscheinlich  ebenhieraus  entnom^ 
men  nur  noch  in  der  von  Zingerle  Germ.  2, 433  angeführten  ^eUe  in  Burg^ 
lechners  tirolischem  Adler  II  Wolfhart  und  sein  bruder  Alphart  von  Aach. 
Auch  in  unserem  Uede  ist  Alphart  Wolßarts  bruder  89.  90.  91.  [179. 
427].  Als  sagenhaft  vsird  dies  Verhältnis  durch  die  Übereinstimmung  der 


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XXrV  ElNLEITDNO 

beiden  namen  in  dem  einen  teik  heufiesen.  Anden  steht  es  mit  Sige^ap, 
der  in  den  oben  angefahrten  späteren  quellen  teils  neben  Alphart  genannt 
toird,  teils  an  seine  stelle  getreten  «u  sein  seheint.  Nach  der  echten  sage 
ist  er  nicht  wie  Wolßart  mit  Hildebra$U,  sondern  mit  Dietrich  selbst  ver^ 
wandt,  Nib.  2220  heisst  er  Dietriches  swestersuon,  2195  der  herzöge 
üzer  fieme,  2223  klagt  Hildebrant  um  ihn  ow^  liebes  harren.  Auch  wird 
Sigestap  in  unseren  echten  Strophen  nicht  als  bruder  Alpharts  genannt, 
wenn  auch  76  mit  ihm  zusammengestellt.  Deutlicher  weist  die  fortsetzung 
auf  Verwandtschaft  der  beiden:  Sigestcsp  ßhrt  mit  Wolßart  den  mönch 
Ilsam  zum  grabe  Alpharts,  [409]  und  sucht  in  der  schlacht  diesen  beson- 
ders zu  rächen  [451.  452],  wie  Wolßart  den  vorstrit  in  anspruch  nimmt, 
weil  sein  bruder  Alphart  von  den  feinden  erschlagen  sei  [427]. 

Ein  sonstiges  verwandschaftliches  Verhältnis  Alpharts  wird  in  unserem 
Hede  nicht  erwähnt,  namentlich  nicht,  wer  sein  vater  war.  Aus  der  sorge, 
die  sein  bruder  Wolfhart,  sein  oheim  Hildebrant  und  dessen  frau  Ute  ßr 
ihn  nehmen,  lässt  sich  schUessen,  dass  sein  vater  als  tot  oder  doch  fem 
gedacht  wird.  Die  zusätze  nennen  freilich  Alphart  [94]  das  kint  Sigehers, 
der  als  held  Dietrichs  noch  [80]  aufgef&hrt  wird;  aber  da,  wo  er  ab  v(Uer 
Alpharts  am  ersten  hätte  erwähnt  werden  müssen,  beim  versuche  den  jungen 
helden  zurückzuhalten  oder  beim  abschiede,  ist  keine  rede  von  ihm.  Die 
gewöhnliche  sage  nennt  als  vater  Alpharts  Amehlt,  den  Schwager  Hilde- 
brants,  so  die  oben  angegebene  stelle  des  anhangs  zum  heldenbuch.  In  tm- 
,  serem  gedichte  erschemt  Amelolt  überhaupt  nur  in  unechten  Strophen  und 
ohne  jemals  als  verwandter  Alpharts  aufgeführt  zu  werden.  W.  Grimm 
heUens.  240  muste  sich  m  bezug  hierauf  irren,  da  er  nur  v.  d.  Hagens 
emeuung  mit  der  willkürlichen  änderung  94  sprach  Ameloltes  kind  vor 
sich  hatte. 

.In  gewisser  beziehung  steht  Azuhlt  zu  Alphart  auch  in  Dietrichs 
flucht.  Amelolt  hat  Bern  für  Dietrich  zurückerobert  und  fordert  ihn  zur 
rückk^r  auf.  5582  sagt  er  Alpharten  hän  ich  verUn  in  der  stat  ze  Beme. 
Auch  sonst  hat  sie  öfters  nähere,  aber  von  unserem  gedichte  ganz  abwei- 
chende und  offenbar  erfundene  naehrichten  Über  Alphart.  Sie  nennt  ihn 
öfter  unter  den  helden  Dietrichs,  5865  nochmals  neben  Amelolt,  lässt  ihn 
dann  zweimal  erschlagen  werden,  zuerst  9527  von  Bitrung,  dann  9700 
von  Reinher:  mit  den  von  Reinher  erschlagenen  wird  auch  er  von  Dietrich 
beklagt  9921 .  Aus  der  Flucht  entnimmt  sicher  die  Rab.  10  die  angäbe,  Diet- 
rich habe  um  seine  gefallenen  helden,  besonders  um  Alphart  getrauert. 

Dies  Zeugnis  beweist  aber  ebenso  wie  die  zuerst  angeführte  stelle  des 
Rosengartens,  dass  man  von  Alpharts  tod  im  dienste  Dietrichs  gegen  Er- 
menrich  auch  später  noch  wüste,  den  jungen  helden  aber  willkürlich  ver- 
wandte. Die  echte  sage  war  dass  Alphart,  Wolfharts  bruder  bei  der  ver- 


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Einleitung  XXV 

(yWdmjf  Dietrichs  am  Bern  seinen  ted  fand.  Daher  erscheint  er  nicht  in 
den  Nibelungen  unter  den  helden  Dietrichs. 

FreiUch  scheint  dies  mit  einem  teile  des  gewifhnUchen  Sagenkreises  in 
Widerspruch  zu  stehn:  mit  dem  tode  Di^hers  und  der  kinder  der  Helche 
durch  Witige.  Wenn  dieser  bei  der  Vertreibung  Dietrichs  einen  so  grossen 
frevel  durch  die  hinterlistige  ermordung  eines  jungen  helden  veriibt  hat, 
so  ist  es  häufung  und  unederholung,  dass  er  auch  die  jungen  könige  töten 
sM.  W,  Grimm  heldens.  355  vermutete  daher,  das  ganze  gedieht  von  Alp- 
harts  tod  sei  ^eine  nachahmung  von  dem  knmpfe  der  söhne  Rzels  mit 
Wittieh  und  ihrem  Hörenden  tode.'  Das  Verhältnis  mödUe  vielmehr  das 
umgekehrte  sein.  Der  tod  der  söhne  Btzels  ist  viel  weniger  motiviert ,  ist 
bedeutend  sentimentaler  als  der  Alpharts.  Ja  mit  voUer  Wahrscheinlichkeit 
hat  P.  E.  MiUler  Sagabibl  II  in  der  Übersetzung  von  Lange  s.  224  ver- 
mutet *dass  die  drei  phkgebrUder  Erp,  Ortwin  und  Thetter  zum  kämpfe  ge- 
gen Brmenrek  ziehen  und  in  der  gewonnenen  scUacht  fallen,  sei  eine  dtmArfe 
erinnerung  an  Sörles  und  Hamdirs  zug  gegen  Jörmunrek'  Es  werden  also 
in  dem  tode  der  söhne  Etzels  zwei  elemente  verschmolzen  sein,  der  unter- 
gang  eines  brUderpars,  das  gegen  Ermenrich  ausziet^,  und  die  ermordtmg 
eines  jugendlichen  helden  Dietrichs  durch  Witege.  Daneben  konnte  die  ältere 
darstdlung  des  letzteren  motivs  immer  noch  fär  sich  bestehn,  so  früh  auch 
jene  Verschmelzung  vor  sich  gegangen  war.  Denn  wenn  auch  der  tod  der 
9Öhne  Etzels  und  Diethers  ausdrücklich  zuerst  im  Eckenliede  198.  199, 
im  Meier  Helmbrecht  76,  tu  der  Thidreksaga  c.  316 — 339  erwähnt  wird, 
so  ist  doch  schon  die  stelle  der  Klage  99b  fg.  Etzel  der  kunek  h4r . .  in  sfne 
holde  mich  enphie  gewiss  auf  den  tod  der  jungen  könige  m  heere  Dietrichs 
zu  beziehn.  Auch  wird  in  den  Nibelungen  1637  der  tod  Nudungs  dunA 
Wüege  berührt,  welcher  nach  der  Thidreksaga  mit  jenem  morde  verbun- 
den war. 

W.  Grimm  erhebt  a.  a.  o.  noch  einen  einwurf  gegen  ein  höheres  alter 
der  aiuffassung  unseres  gedicktes:  die  herabziehung  Witiges;  denn  was 
Hildebrant  betrifft,  so  haben  wir  die  erzählung  von  seiner  schimpflichen 
niederlage  vor  Alphart  als  späteren  zusatz  erkannt.  Witige  aber  wird  nur 
von  dem  Uede,  dm  die  Thidreksaga  folgte,  so  edel  dargestellt  und  sogar  in 
solchem  mtisse  gefeiert,  dass  Dietrich  selbst  gegen  ihn  zurücktritt:  in  den 
echt  deutschen  liedem  ist  die  treulosigkeit  Witiges  gleichmässig  bekannt  und 
verabscheut.  Dttss  der  Dichter  des  Alphart  ihn  noch  schwärzer  malt,  ist 
aus  dem  bestreben  seinen  helden  hervorzuheben  leicht  verständlich.  Dazu 
kommt  der  vergleich  mit  Heime.  Dieser  wird  in  der  Thidreksaga  aufs 
schlimmste  herabgesetzt:  hier  erscheint  er  edel  genug;  nur  durch  den 
Oussersten  widerstand  Alpharts  und  durch  die  bitten  seines  Waffenbruders 
wird  er  zum  angriff  auf  den  jungen  helden  bestimmt. 


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XXVI  EntLBITDRG 

ÜHs$r  Ued  Meigt  aber  auek  in  fubenbexiekirngm  eine  $d€ke  kemUnü 
der  echten  sage,  une  sie  un$  m  beaug  auf  Dietrich  nur  m  der  Thiireke. 
entgegeniriu.  Daes  Heime  xu  Dietrith  kam,  ihm  ans  Mermmi  kämpf  an- 
bot, von  Am  besiegt  und  %um  kriegsgefährten  gemacht  wurde,  erzAU  $tr. 
7.  \0  Ths,  c.  19.  20.  Gleii^  verpfliekiung  gegen  Dietrich  fesselt  Witige 
216.  219.  Ths.  92—95;  wovu  noch  eine  bemehnng  in  einer  deutsehen 
fuMe  tritt,  in  dem  gedickte  von  dem  Abelen  wlbe  258  vgl.  Zeitsch.  1 2,  367. 

Wenn  uns  sodann  eine  grosse  naU  van  beiden  Dietrichs  aufgefiArt 
wird,  so  will  ich  das  oben  angegebene  zahtenverhdUnis  und  dessen  über- 
einUimmung  mit  dem  III  Gudrunliede  auch  hier  nicht  alUntsehr  geltend 
machen;  wol  aber  darf  ich  hervorh^en,  dass  unter  den  hMen  des  ech- 
ten Ikdes  keiner  ist,  von  dem  es  sich  nachweisen  Hesse .  dass  er  ursprüng- 
lich einer  anderen  sage  angehört  habe;  was  m  den  spdteren  geüchten,  %b. 
dem  Rosengarten  im  reichsten  masse  geschieht.  Vielmehr  finden  sieh  die 
namen  des  Alphartliedes  gröstenteils  auch  sonst  in  guten  qneUen  wieder. 
Weit  verbreitet  ist  xunOchst  der  gesammtname  der  WUfinge  39  uö.  In  der 
oufMäUung  der  einzelnen  helden  stimmt  der  Nibelunge  Not  bei  Hildebrant 
Wolfhart  Ritschart  {Uer  Richart)  Hdphrich  Helmnot  Sigestap;  auch  Ger- 
bart N.  2218.  2260  ist  wol  derselbe  wie  Gerhart  Älph.  73.  In  der  Klage 
und  im  Biterolf  finden  sich  noch  Wicher  Wienant,  m  dem  ktsUeren  gedichte 
auch  Gotel;  in  Dietrichs  fkcht  und  Rabenschlacht  Berhther  Sigebant  Hu- 
nolt  Friderich-,  Eckehart,  der  dort  freilich  immer  als  der  Harlunge  numn 
auftritt,  und  vielleicht  Helmschröt,  den  W.  Grimm  mit  dem  dort  erschei- 
nenden Helmschart  identificiert.  Sonst  kommen  in  der  heldensage,  aber  im- 
ter  anderen  Verhältnissen  vor:  Hache,  hier  der  junge  genannt,  wahrschein- 
lich 9um  unterschied  von  dem  Hache,  der  nach  Bit.  5231  denHarlungen 
dient;  femer  dem,  der  im  Wolfdietrich  B  942,  und  dem  bruder  Hilde- 
brants,  der  im  anhange  desheldmbuchsz.  242  vorkommt;  sodann  Hartu$n, 
Volkwin,  Ratwin,  Bouge  (MiMenhoff,  Zeitschr.  6, 453),  Amelger  von  Brisen 
(wmM  Brissan,  Breseia  s.  Ortnit  5).  Nur  im  Älphart  erscheinen  Hunbrecht, 
Bramker,  Wolfhelm,  Witschach  (wie  W.  Grimm  bemerkt,  wol  ein  stavi- 
scher  name;  ■»  Wyszek?)  und  der  merkwürdiger  weiu  mitdemgeschlechts- 
nameti  bezeichnete  Wülfing  {als  vomame  sehr  beliebt  in  Oestreich  gegen 
das  ende  des  13.  Jahrhunderts:  von  Stubenberc  Uchtenst.  81,  23.  212, 
30  und  öfters  bei  Ouacker,  der  auch  eine  bürg  dieses  geschlechtes,  den  WiU- 
fingstein  anführt;  von  Gunietz  Idcht.  202,  13;  von  Honchendorf  226, 
17 ;  von  Gerlds  Helbl.  6,  103;  von  Hannaw  Ott.  484').  Durch  seine  nä- 
here bezeichnung  steht  ganz  eigentümlich  da  Nudung  78.  79,  der  herzog 
am  deutschem  lande ,  dem  Swanfelden  dient  und  bei  Nürnberg  der  Sand. 
Allerdings  hai  die  hs.  nydong,  auch  418. 436;  allein  von  einem  NIdunc  im 
mnelungischen  Sagenkreise  ist  nichts  überliefert;  und  der  name,  der  alt 


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Einleitung  XXVH 

9ffiBatk9um  im  iddinmutm  ntme  g^rauAt  wird:  her  ^ren  nfdinc  MS. 
2,  234^  ,  poiste  schlecht  für  einen  besonders  treuen  helden.  Bs  UegteM-- 
mehr  sehr  nahe  ihn  mit  Nudnng  zu  identifideren,  der  n^ch  den  Nibelungen 
und  der  Dietrichsaga  von  Wilege  erschlagen  wird;  und  dies  taten  schon  v, 

d.  Hagen  in  der  emeuung^  und  daraus  schöpfend  W.  Grimm  heldens. 
244.  Als  söhn  Rüdegers  erscheint  Nudung  erst  im  Biterolfund  im  Rosen* 
garten  (heldens.  10 1);  m  derDietrichsagaist  er  der  bruder  der  GudiUnda 

e.  369.  370.  Diese  quelle  nennt  ihn  übereinstimmendmit  Älpharts  tod  immer 
kerzogy  freilich  von  Valkaborg.  Seine  mark  wird  auch  in  der  Nib.  Not  1 840 
erwähnt,  und  nichts  steht  dem  entgegen  ^  dass  die  nähere  bexeichnung  un^ 
aeres  gedichts  die  sagengemässe  ist.  Im  Biterolf  ist  allerdings  Steter  Nu- 
äungs  land  13257.  13275;  sollte  hier  auf  gelehrtem  wege  der  norisehe 
held  von  Nürnberg  nach  dem  alten  Noricum  versetzt  worden  sein?  Aus 
der  auszeichnenden  weise ,  mit  welcher  das  lied  Nudung  und  seine  heimat 
nesmty  Hesse  sich  dann  wol  der  scMuss  ziehn,  dass  der  dichter  desselben 
m  den  gegenden  sang,  als  deren  helden  er  Nudung  preist.  In  Nordbaiem 
lebte  ja  auch  der  gönner  Spervogels,  Walther  von  Steinberg^  den  dieser  mit 
Rüdiger  von  Bechelaeren  und  Fruot  von  Tenemarke  zusammenbringt 
MSF.  SS.  25  und  26;  dorther  stammte  Wolfram,  der  unter  den  höfischen 
üduem  die  genaueste  kenntnis  und  die  gröste  Vorliebe  für  die  deutsche 
ieUensage  zeigt.  Wäre  aber  diese  Vermutung  richtig,  so  Hessen  sich  auch 
die  Schwierigkeiten^  die  in  den  differenzen  unseres  gedichtes  von  den  östrei- 
chüchen  quellen  der  besten  zeit  liegen,  durch  die  annähme  verschiedener 
Sagenauffassung  je  nach  den  verschiedenen  gegenden  leicht  lösen. 

Von  helden  in  Brmrichs  dienst  nennt  das  alte  lied  ausser  Witege  und 
Eeime^  deren  väter  Wisland  und  Adelger  es  ebenfalls  der  alten  sage  ge- 
mäss anführt^  \4i  herzog  Wülfing,  154%eimn,  ib9  Gerbart.  Der  letzt- 
genannte kommt  in  den  Nibelungen  als  mann  Dietrichs  vor.  Wülfing  wird 
Mugleich  als  zu  Dietrichs  geschlecht  gehörig  bezeichnet  146,  so  dass  er  ur- 
sprünglich vielleicht  geheissen  haben  mag  ein  Wulfinc;  Sigewin  aber  lässt 
mch  sonst  nicht  in  der  sage  nachweisen.  Femer  1 99  Rienolt  und  sein  bruder 
Rondoltj  welche  beide  im  Biterolfund  sonst  vorkommen,  200  Sewart  der 
aüe^  der  mit  dem  imBiterolfvonHerbort  erschlagenen  einepersan  sein  könnte^ 
und  Berhtram  herzog  von  Tuscan,  der  vielleicht  derselbe  ist  wie  Berhtram 
vtm  Bote  in  Dfl.  und  Rs.  Die  Alpharths.  trennt  zwar  den  herzog  von 
Taskan  vom  herzog  Berhtram,  aber  beide  zu  verbinden  rät  sowol  das 
versmass  als  der  umstand,  dass  wir  nun  an  dieser  stelle  3  pare  haben,  wäh- 
rend sonst  ein  ungenannter  störend  zwischen  die  sonst  bekannten  helden  tritt. 

Namen  von  waffen,  die  in  echten  Strophen  vorkommen,  sind  folgende: 
Nagelring  als  sehwert  Heiwies  272  und  Hildegrin  als  heim  Dietrichs  42* 
194.  Als  abzeichen  legt  das  lied  dem  Alphart  bei  einen  wei/sen  schild  mit 


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XXvm  Einleitung 

emem  goldenm  Idwen  imd  dner  goldnm  krtme  darüber  193,  was  tonst 
Dietrieks  wappm  ist:  Thidr.  Eckeiüied,  Roseng,  D  {heldens.  143);  DieiriA 
hat  aber  hier  einen  adter. 

Damit  setzen  sieh  nun  die  «usätze  in  den  verwirrtetten  undersfruek^ 
wenn  sie  94  löwen  und  adler,  das  wofpen  Dietrieks  {wie  Drackenk,  in  v,  d. 
Bagens  keldenbuck  309.  340.  i%efio^  3?)  verdecken  lassen  oder  260 
Heimen  wünscken  laßen  den  lÖwen  oder  den  adler  auf  dem  sckilde  sm  se- 
ken.  Die  fortutzung  legt  ausserdem  Hildebrant  ein  sarhant  auf  dem 
sckilde  bei^  wie  er  es  im  Roseng.  D  375  auf  dem  keime  fäkrt;  gritn  sind 
die  banner  des  kaisers  143,  Hildebrants  325,  Nitgers96&. 

Von  Waffen  und  fferden  werden  kier  mekr  namen  genannt.  Der  eck- 
ten sage  gemäfs  sind  Mimmung  Witiges  sckwert  und  Sckemming  seinpferd. 
Mit  dem  Biterolf  stimmt,  da/s  sein  keim  Umme  keifst  {ks.  Ionen)  und  das 
pferd  Bekekarts  Röscklin  (im  Biterolf  Rusdie).  Sonst  aber  sind  nickt  zu 
finden  und  tneüeickt  erst  vom  verfafser  der  zusätze  benannt  Hild^rants 
sckwert  Brinnig  (wofär  ick  nickt  geglaubt  kabe  firinninc  sckreiben  zu 
müssen)  und  das  Bekekarts  Gkste.   Bei  beiden  liegt  die  bedeutung  zu  tage. 

Die  kelden  Dietrieks  kat  der  interpolator  um  folgende  vermekrt:  Wolf- 
win  und  Wolfbrant,  die  auck  in  den  Nibelungen  vorkommen;  Sigeker 
und  Waltker  von  Kerlingen,  die  im  Biterolf  erwähnt  werden;  AmeloU  und 
Nere  wie  in  Dfl,,  kier  beide  als  geleitsmänner  Heimes,  der  letztere  auck  in 
der  fortsetzung  genannt  als  bruder  Hildebrants  [417];  Sckiübrant,  den  W. 
Grimm  mit  dem  in  der  Flucht  5858  ersckeinenden  Sckiltrant  zusammen- 
stellt; endlidi  Helmnot  von  Tuscan,  der  aus  dem  Otnit  entleknt  ist. 

Mit  Waltker  kommt  in  der  fortsetzung  Bckekart  von  Brisack  Dietrich 
zu  kilfe.  Bei  diesem  ist  auck  kerzog  Nitger,  vielleickt  derselbe  der  in  den 
Drackenkdmpfen  als  kerzog  von  Muter  ersckeint,  und  Huc  von  Tene- 
marke,  der  sonst  nur  im  Eckenliede  59  ab  von  Dietrich  getötet  vorkommt; 
endliek  der  mönck  Ilsam,  der  seine  existenz  in  dieser  ckarakteristiseken 
figur  erst  dem  Rosengarten  verdanken  wird. 

Die  fortsetzung  bringt  auck  auf  Ermenricks  seite  teils  neue  kelden, 
teils  neue  bestimmungen  über  die  im  Hede  auftretenden.  Letzteres  ist  der 
faXt  mit  RienoU,  der  nun  von  Meilan  keifst  wie  im  Biterolf,  Dietrieks  fhtekt, 
den  Drackenkdmpfen;  mit  Berktram,  den  sie  von  dem  Berge  nennt.  Letz- 
terer wird  getötet,  wie  dies  in  den  unükürUcken  dtcktungen  öfters  mit  er- 
logenen Personen  gesckiekt.  So  fällt  auck  der  grafvon^Dittsekgaw*  428. 
Aujser  diesen  kommt  kinzu  Stttdenfucks  von  dem  Rine,  der  im  nächtlicken 
kämpfe  von  dem  keere  aus  Brisack  besiegt  wird;  Über  ikn  vergL  MUlenhoff, 
Zeitsckr.  12,  419.  Sein  bruder  Gere  wird  375  von  Eckekart  erschlagen; 
er  ist  dock  wol  identisck  mit  dem  markgrafen  in  den  Nib.  684  uö.,  der 
auck  in  Dfl.  und  <Us  kerzog  in  Gtmtkers  dienst  im  Biterolf  voficommt. 


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Einleitung  XXIX 

Ebm^cXk  nwr  m  den  vuMtm  fMet  sieh  Sibeche ,  der  wie  gewÖhnUch  dit 
hamftsehuld  des  erzähUen  freveis  tragen  soU,  daimü  namentlich  Heime  in 
einem  milderen  Uehte  ersdteine  als  das  echte  lied  wollte. 

Noch  sind  einige  nehenbexiehungen  der  sagCy  die  sich  in  den  unechten 
teilen  finden,  xu  bespredken.  Die  Jungfrau  Amelgart,  Alpharts  gemahl, 
ven  Hildebrant  aus  Sweden^  ihres  vaters  reich  gewaltsam  entfuhrt,  kehrt 
dem  namen  nach  in  Dfl,  wieder,  aber  ah  aus  der  Normandt  gebürtig^  toch- 
ter  des  Pallus  und  gemaUin  Sigehers;  im  Wolfdietrich  Binv.  d.  Rügens 
heldenb.  I  str,  88(H  3  sagt  Wolfdietrich  xur  kihUgin  werd  es  aber  ein 
maidlin  so  heyfs  es  Amelgart  durch  den  willen  mein.  Der  name  wird  im 
geschlechte  der  Amelungen  seine  bedeutung  gehabt  haben. 

Um  Heime  »um  gemeinsamen  kämpfe  gegen  Alphart  zu  bewegen,  er-' 
wdhnt  Wifige  erstens  [261]  tadebsd,  da/s,  wo  er  mit  feinden  gekämpft,  Heir 
me  siets  siüme  gesucht  habe;  bezieht  sich  dies  etwa  auf  die  treulosigkeit,  die 
Heime  an  Witige  übte,  als  dieser  zu  Dietrich  zog,  Thid.  S8fg.?  Zweitens  er- 
nmert  Witige  [253]  Heimen  daran ,  jia/s  er  ihn  und  DietriA  bei  Mutaren 
aus  lebensgefahr  errettet  habe.  Wahrschemlidi  meint  er  die  gefangenhal- 
tung  Dietrichs  auf  Muter  und  seine  befireiung  durA  seine  gessUen  die  in 
Dietrichs  Draehenkämpfen  (ü.  d.  Hagens  heldenbuch  I  Dietrich  und  seine 
geseUen)  str.  Üb  fg.  erzählt  wird,  wol  nach  einer  östreichischen  loedlsage, 
die  derinterpolator  von  Alpharts  tod  kannte. 

Einige  zitge  der  fortsetzung  stimmen  mit  der  darstellung  der  Raben- 
Schlacht  in  der  Dietrichsaga  überein:  das  nächtliche  zusammentreffen  Hil- 
debrants  mit  feindlichen  wachtmännem,  von  welchen  er  ohne  seinen  nah- 
men genannt  zu  haben  erkannt  wird  [345]  c.  325 ;  femer  RienoU  ab  hoa- 
betmeister  [424]  e.  324,  welcher  erst  flieht y  (üs  er  niemand  mehr  stand 
haken  sieht  [454]  c.  334.  Sonst  unbekannt  ist  dagegen  der  kämpf  Die* 
trichs  in  Brmeurichs  interesse  gegen  Bckehart  [401],  wobei  vielleicht  sem 
oheim  vor  Garten  vom  mönch  Ilsam  erschlagen  wurde  [404].  Wer  dieser 
oheim  sein  soU,  weifs  ich  nicht* 

Im  ganzen  stimmt  also  der  inhalt  der  Zusätze  und  der  fortsetzung 
zu  den  gedichten  der  späteren  zeit,  ganz  besonders  zum  Rosengarten.  AuA 
im  ausdrucke  zeigt  sich  dieu  Übereinstimmung.  Str.  [128]  ist  fast  ganz 
gleich  Roseng.  D  Zeitsch.  11,  554  z.  693—696  {nicht  im  v.  d.  Hagen- 
sehen  drucke).  [324,  4]  d6  reit  ze  aller  vorderst  meister  Hildebrant  ist  «= 
Res.  D  {Hagen)  353;  [459,  1]  i6  hiez  der  . .  blasen  sin  herhomü.  639. 
1103;  das  häufige  [3,  2  usw.]  daz  vrizzent  sicherlich  jR.  28.  70.  438. 
1926;  biderman  185,  1  uö.  R.  623.  943.  1820.  2385.;  die  zw^ne  käene 
man  (degen)  76,  3  [77.  1]  usw.  R.  2039  uö.  WolfOetrich  B  424.  425 
uö.  Auch  das  echte  Ued  hat  dergleichen,  wie  die  ziäetzt  angeführten  stel- 
len zeigen.  Der  feim  als  ein  armez  wtp  :  ze  aller  zit  90,  3.  4  findet  sich 


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XXX  ElNLEITUM« 

Rom.  D  1895  wieder.  Fast  ganz  wie  Älph.  [19, 3.  421, 2}  heißt  es  Wolfi. 
{Holt9mann)  346  er  gap  mir  harte  gerne  sfn  silber  und  sId  golt.  Wie  Alph. 
[324,  1]  im  Hugdietrieh  230  Wol  hundert  soumsere  wären  swaere  geladen 
und  die  kamerwegene  die  ik  sollen  tragen.  Ävs  den  Nibelungen  1939,  1. 
2  sine  leiche  Mtent  fibele  . .  jft  veilent  sine  doene  . .  scheint  Älph.  435,  4 
entlehnt.  Der  Ausruf  Alph.  [371 ,  2]  wie  mohte  er  küener  wesen  findet  sich 
auch  Nib.  1883,  4  (gestn),  aber  auch  Kudr.  875,  1  (sin).  4  (wesen). 

Fast  durchaus  sticht  der  ton  des  echten  liedes  von  der  erschlaffung 
und  Verwirrung  der  zusätxe  ab;  er  ist  ernst,  einfach,  zuweilen  etwas  wart- 
reich  in  den  reden,  wie  das  XX  Ued  der  Nibelungen:  denn  die  reden  AI- 
phartSy  mit  denen  er  seinen  entschlufs  vertheidigt  und  später  Witige  den 
verrat  vorwirft,  sind  in  der  tat  etwas  weit  ausgedehnt.  Zuweilen  begeg- 
nen epische  Wendungen  der  schönsten  art  wie  die  antwort  Dietrichs  27  auf 
Heimes  entschuldigung  25,  oder  die  herabsetzende  dufserung  des  Bemers 
34.  Eine  besondere  kunst  zeigt  der  dichter  m  der  composition,  in  der  stei^ 
gemden  Wiederholung  der  enotive.  Alphart  wird  erst  von  Wolfhart,  dann 
von  Dietrich,  endlich  von  Hildebrant  abgemahnt;  er  besiegt  erst  die  feind* 
Uche  warte,  dann  Witige,  endlieh  unterliegt  er  den  beiden  grösten  helden, 
die  damit  einen  doppelten  verrat  an  ihrem  früheren  herm  und  an  der 
ritterlichen  ehre  begehn.  Auch  die  gegenüberstellung  der  beiden  feindlichen 
lager  mit  aufzählung  der  bedeutendsten  helden  ist  wol  bedacht. 

So  können  wir  das  gedieht  nur  m  die  beste  zeit  des  epischen  volkslie- 
des  setzen,  in  die  nächsten  jähre  vor  oder  nach  1200.  Die  äufserUchen 
kennxeichen  des  alters  fehlen  nicht,  ich  meine  die  an  der  metrischen  form 
erseheinenden.  Vor  allem  kommt  es  hier  auf  die  reime  an,  da  das  innere 
der  verse  zu  sehr  der  Verderbnis  ausgesetzt  war  und  sie  awA  unleugbar 
im  reichsten  maße  erfahren  hat. 

Ungenaue  reime.  Dazu  sind  nicht  zu  red^nen  die  dialeetischen  for* 
men  (bam :)  geswam  32,  3,  dävan  (:  an)  186,  1,  niet  (:  liep  78,  1  :  diet 
[415,  3]).  Sie  weisen  auf  bairisch- östreichische  heimat.  geswam  findet 
sich  Bit.  3447.  Helbling  2,  50.  4,  653  ua.  lieber  van  s.  Gramm,  t^ 
130.  bei  ÖstreUhem:  Helbling  1,  363.  880.  1399  usw.  Ott.  13P.  174^ 
221^.  232^  Haslm  (Zeilschr.  8)  546.  644.  1207.  Teichner  s.  mhd.  wft. 
niet  erscheint  Kürenberger  MSF.  7,  13.  9,  28.  10,  14,  und  sonst  in  der 
frühen  lyrik  3,  25.  1 1,  6.  14,  6.  18,  6.  33,  34.  36,  4.  37,  17  usw.  stets 
im  reim  ati/iiep.  Weggeschafft  habe  ich  den  reim  erwegen :  beliben  238> 
3,  aus  welchem  man  auf  niederdeutschen  Ursprung  des  gedicktes  geschlossen 
hatte,  durch  abänderufig  des  ersteren  reimworts  in  verzigen;  so  steht  auch 
in  der  Pommersfelder  hs.  des  Rosengartens  515  erwegen,  wo  die  ührigen 
richtig  verzigen  haben. 


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ElMLBITDMft  XXXI 

dtiäiit häufig,  aber  fast  nur  vor  n,  90  dan  :  läo  6,  3  tino.  vor  X 
8tat:hät[463,  1] 

e :  6  sper :  h«r  151,  4.  207,  4:  Nitg«r  [367,  1] 

i :  f  mich :  rfch  203,  3. 

n:m  m  einer  eckten  slrAoheadmihkn  11, 3:  «ottfrman:geDam[3,3] 
kam :  plün  [4,  1]  uew. 

c :  t  sluoc :  wuot  [286,  1]:  guot  293,  3.  [445,  1] 

p  :  t  niet :  liep  78,  1  wlp :  zlt  90,  3 

nc :  nt  lanc :  hant  [369,  1]  erclanc :  want  [240,  1] 

rc :  rt  Tenemarc :  Eckehart  [334,  3] 

ben :  gen  erhaben :  gesagen  [13,  3];  degen :  eben  [372,,  1.  393,  1] : 
geben  35,  3.  [80,  1.  218,  3.]  269,  3 :  gegeben  [68,  1]  207,  1. 
229,  1 :  yergeben  297,  3 :  leben  40,  3  [48,  1.  59,  1]  86,  3.  92, 
1  [109,  1]  146,  3  [153,  3]  200,  3.  [203,  3]  251, 1.  [252, 3]  267, 
3.  283,  3.  305,  1.  [315,  1.  351,  3.  374,  1.  421,  3.  422,  l.  440, 
1]:  gelebt  266,  1  beliben :  verzigen  238,  3 

den  :  gen  schaden :  erslagen  [256,  3]  geladen  :  tragen  [324,  1. 
385,  1.] 

Den  im  tn-  und  auslaia  ungenauen  rem  eher :  degen  [393,  1]  habe 
ich  nach  372,  1  eorrigiert. 

Die  lArigen  ungenauigkeiten,  die  des  Uedes  wie  der  zusätxe  finden  sidi 
aUß  in  den  besten  mhd.  volksepen  und  der  Itprik  des  XII  fh.  wieder.  Nir^ 
gend  erscheinen  femerstehende  laute  gereimt,  wie  in  den  gedickten  des  XIV, 
»b.  den  jüngeren  fafiungen  des  Rosengartens  und  des  Wolfdietrich,  nie  s: 
K,  ^  : »  na.  Ja  ein  selbst  in  den  Nibelungen  erlaubter  reim  erseheint  hier 
weder  im  Hede  noch  in  den  Zusätzen,  ö :  e. 

Bedenklicher  sind  die  reime  mit  apokope.  So  nicht  nur  die  adv.  auf 
Uchsidierllch  [2,  1]  36, 2  usw.  ua.  auch  eben  [372,  2.  393,  2.]  rfch  als 
subst.  [64,4],  adj.  [2,  1  usw,],  verbalformen  widerseit  [4.4].  substan- 
tiva:  wart  87,  4.  102,  2.  144,  4.  [204,  3.]  250,  2.  [259,  1]  {vielleicht 
iU  hier  eine  kurze  nebenform  anzundimen);  die  dative  atrit  221,  3  ge* 
wah  [235,  1]  tan  [351, 2]  Rtn  [398,  4].  Nicht  hierher  gehören  die  im- 
fleetierten  adj,  nojch  dem  artikel  (Gramm.  4,  54 1 )  der  unverzeit  [94, 3.  1 23, 
2]  177,  3  ua.  lieber  die  Synkope  yan  für  vanen  144,  1  [424,  4.  454, 
3]  vergl  Lachmann  zu  den  Nib.  216,  1. 

Stärker  und  nur  dialectisch  zu  rechtfertigen  sind  die  apokopen  B^m: 
ungern  145,  3;  er :  m^r  [62, 1]  msr :  Iser  [66 ,  1].  Das  letTUangeführU 
beispiel  ist  vielleicht  so  zu  ändern  ich  wü  iu  sagen  m^,  iu  macht  der  Ber- 
ner köre  manegen  satel  e.  So  könnte  man  oticA  mit  kiüinerer  änderung 
den  überschiessenden  reim  vertrlben :  beliben  [58,  3]  wegschaffen:  helfen 
wider  in   daz  er  dd  ze  Beme    niht  langer  muge  gesln.  Einfacher  ist  [65, 


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XXXn  Einleitung 

1]  vlehen  :  I^hen  durdi  aus$to$mng  des  h  und  zutammaixielnmg  mu 
bessern. 

Neben  diesen  freiheUm  ersckeint,  und  zwar  in  der  fartseiximg  eine 
aliertümUchkeit:  der  zweisilbige  stumpfe  reim  mit  tonlosem  ein  der  letz- 
ten Silbe  maere  :  wsre  [454,  1].  Aber  auch  andere  epen  der  späteren  zeit 
haben  diesen  reim,  so  Wolfd.  B  bei  v.  d.  Hagen  str.  394;  und  grise :  wtse 
Wolfd.  (HoUzmmn)  528. 

Rührende  reime  kommen  im  liede  nur  bei  eigenmamen  vor  Dietrich: 
rieh  81,  3.  187, 1:  Ermenrich  5,  1.  RMwIn:  Volcwfn  73, 1;  Helmnöt: 
n6t  74,  1 ;  Alphart :  Wolfhart  90,  1 ;  in  den  Zusätzen  auch  sonst,  sogar 
unerlaubte  hän  [23,  3.  162,  3]  gewert  [285,  1\. 

Vier  gleiche  reime  kommen  auch  in  echten  Strophen  vor.  Kaum  sind 
hierher  zu  redmen  bei  verschiedener  quant&ät  der  beiden  reimpare  in : 
in :  in :  In  148.  an :  an :  an :  an  274;  aber  eit  150  umd  an :  4n :  an :  an 
970  sind  nicht  zu  entbehren,  an :  an :  an :  ftn  162  würde  durA  annähme 
einer  interpolation  wegfallen;  dagegen  durch  dieselbe  annähme  hinzukom- 
men 266, 1. 2.  267, 3.  4  degen  :  leben.  Von  unechten  Strophen  geh(fren 
der  entschuldigten  art  an  [43.  140.  190.  360];  der  andern  [23.  24.  55. 
123.  134.  178.  319.  341.  401.  402.  409.  424]. 

Die  cäsurreime  dagegen  waren  kennzeichen  der  unechten  Strophen. 
Von  ungenauen  habe  ich  nur  die  durch  ein  hinzugefügtes  n  unterschiedenen 
gerechnet  zb.  gewalte  :  behalten  [18,  3];  andere  wie  keiser  :  vreise  (13, 1] 
Beme :  gemer  [43,  1.  58,  3]  kommen  auch  in  eckten  ^ophen  vor,  so 
einander  :  wiganden  159,  3,  wo  allerdings  r  :  n  reimen  $nüste,  Heime  : 
beine  272, 3;  corrigiert  habe  ich  des  versbaus  wegen  schände  :  selbander 
270,  3.  Den  cäsurreim  wegzuschaffen  habe  ich  vorgeschlagen  zu  214,  3. 

264. 1.  303, 1.  Jedenfalls  ist  die  grosse  menge  der  inneren  reime  in  Stro- 
phen, die  durch  inhalt  und  ausdruek  mit  dem  alten  gedickte  in  Widerspruch 
stehen,  eine  neue  bestätigung  dafür,  dass  die  form  der  durchgereimten 
Strophe  erst  einer  späteren,  schlechteren  periode  der  volkspoesie  angehärt. 
Leicht  hätten  sich  übrigens  noch  mehr  cäsurreime  in  unechte  Strophen  brin- 
gen lassen,  was  v.  d.  Hagen  auch  mehrmals  getan  hat:  so  keiser  rtche  : 
sicherllche  [21, 1]  die  recken  üf  spruDgen :  Amelunge  [80,  3]  ua.  Dass  die 
cäsurreime  in  den  unechten  Strophen  wirklich  beabsichtigt  sind,  geht  aus 
der  Wiederholung  und  der  bedetäungslosigkeit  der  reimwörter  hervifr:  so 
reimt  küene  :  gruene  8  mal,  beide  :  leide  (beide)  9  mal,  rtche  an/'  -liehe 
16  mal  usw. 

Stumpfe  cäsur  bei  4  hebungen  im  ersten  halbverse  mT  natürlich  ohne 
anstoss.  Nicht  zweifellos  sind  dagegen  die  klingenden  eäsuren  mit  kurzsil- 
biger  hebung.  üeber  diese  anomaUe  vgl  Laehmann  zu  den  Nib.  1 18,  2. 

698. 2.  2050, 4.  JRte^,  zur  kritik  der  Nib.  s.  95.  MiUlenkoffzur  Kudr. 


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EiNLEITUFCG  XXXIII 

$.  115.  Ich  fügt  kinxu,  dass  auch  die  firagmmte  v(m  WdUher  und  HUde- 
gunde  m  Haupts  xeitich.  2,  2\7fg,  in  diesem  funete  sich  dm  epen  der 
besseren  zeit  anschUessen:  /,  1,  4  das  ir  uns  leitet  nach  den  iawem  sitto, 
//,  6»  1  swft  ie  des  Tursten  b(oten).  Gegenüber  dieser  menge  van  hand- 
schriftlich überlieferten  stellen  habe  ich  den  etnwendungen  Bartschs  in  den 
Unters,  iU>er  das  Nibehmgentied  s.  1 70  nicht  folgen  su  müssen  geglaubt.  Ich 
habe  der  hs.  gemäss  diese  anomaUe  beibehalten:  in  e^ten  Strophen  gesagen 
5,  2,  erwegen  34,  4,  vride  37,  1,  gewesen  187,  2,  lebet  198,  4,  schaten 
(schatewen?)  212,  4.  245, 4,  dagen  276,  2  (s.  anm.),  heben  279,  4,  sdia- 
den  283,  3;  m  mechten  phlegen  [112,  3]  leben  [131,  4]  erslagen  [261,  4] 
Tiide  [289,  2.  406,  2]  yanen  [418,  2]  geriten  [322,  2.  438,  3]. 

Das  mass  der  Nibelungenstrophe  ist  in  der  überlieferten  gestalt  des 
gedichtes  vielfach  verderbt.  Sieht  man  von  den  gröbsten  «usdtzen  und 
lüeken  ah,  so  bleiben  noch  immer  eine  anzahl  stellen,  die  eine  hebung  zu 
viel  oder  zu  wenig  haben,  ohne  dass  doch 'das  Satzgefüge  auf  eine  be- 
stimmte ursprüngliche  ksart  hinwiese.  Zu  wenig  haben  öfters  die  letzten 
halbzeilen  der  Strophe,  bloss  3  hebungen:  so  über  70  unechte  Strophen. 
In  folgenden  echten  Strophen  habe  ich  durch  eine  kleine,  meist  naheliegende 
oder  für  den  sinn  notwendige  Veränderung  oder  einsehaUung  nach- 
geholfen: 31.  33.  40.  85.  86.  92.  101.  116.  119.  150,  164.  216.  230. 
231  {l.  hie  min).  263.  264.  267. 

Zu  viele  hebungen  könnte  man  öfters  durch  dreisilbigen  auftact  ent- 
schuldigen wollen.  Mit  ausnähme  von  87,  2  und  168,  3,  wo  wahrschein- 
lich kürzere  Synonyma  von  kumberltchen  und  ellenthaften  gestanden  haben, 
habe  ich  den  dreisilbigen  auftact  Überall  entfernt;  auch  den  zweisilbigen^ 
wo  sich  eine  leichte  änderung  bot;  sonst  Uess  ich  ihn  stehn,  so  ich  nam 
10,  4.  daz  man  [14,  4]  usw.  Vielleicht  ist  das  wiederholte  Da  saz  73,  1. 
74, 1.  76, 1  [77,  1]  78,  1  auch  zu  streichen  und  sonst  noch  kühner  zu  ver- 
fahren. In  vielen  fällen  war  mit  der  anncAme  von  apokopen  und  Syn- 
kopen geholfen,  welche  wir  oben  durch  den  reim  erwiesen  haben  und  mit 
dem  bairisch-österreicMschen  dialecte  rechtfertigen  können. 

IL 

DIBTRICHS  FLUCHT  und  RABENSCHLACHT  sind  durch  vier 
handschriften,  immer  zusammen  überliefert.  Die  älteste  ist 

R  ^der  dem  grafen  Starhemberg  zugehörige,  auf  dem  schlösse  Rie- 
degg sich  befindliche  pergamentcodex  in  fo,,  dessen  mitteilung  ich  dem 
bibliothekar  Chmel  zu  St.  Florian  verdanke;  enthält  1.  Iwein,  2.  Amis, 
3.  NiAarts  gedichte,  4.  Dietrichs  flucht,  5.  RabensMacht.  In  den  beiden 
letzten  gediehten  fehlen  einige  blätter  gänzlich,  andre  liegen  abgelöst  oder 

Ueldenbnch  U.  G 


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XXXIV  ElNLEiTONe 

herau8ge$ehmtteH  iarm^  itrm  pUux  ick  durch  mngeführte  pof/inabmffe' 
rmg  nachgeune$en  habt.'  W.  Grimm  vor  Meiner  am  20. — 30.  oet.  1831 
gen(nnme$ien  ab$chrift  der  Dietrichsfliacht,  Diese  sowie  die  am  b.janinar 
1831  vollendete  ahschrift  der  RabensdUacht  sind  jetzt  in  die  hiesige  kiMg- 
Uehe  bibUothek  übergegangen.  Die  handsehrift  selbit  ist  bekanntUeh  niehi 
mehr  zu  finden;  iti)er  sie  bericiuet  auch  Benecke,  beitrage  II,  291  fg.  Adbfg. 
Sie  war  aus  dem  ende  des  XJII  oder  dem  anfange  des  XJV  Jahrhunderte, 
%md  wie  die  häufigen  Schreibungen  ai,  ei,  ev,  ov  /tlr  ei,  1,  iu,  ü;  ch  für  11, 
zuweilen  auch  p  für  b,  w  für  b  und  umgekehrt  beweisen,  in  östreichisch- 
bairischef  gegend  gesehrieben.  Aus  W.  Grimms  bezeichnung  geht  hervor, 
dass  Dietrichs  fbtcht  in  abgesetzten  reimzeilen  geschrieben  war,  von  denen 
je  48  auf  einer  columne  standen;  jedes  blatt  hatte  4  columnen.  Die  Über- 
schriften waren  rot  geschrieben,  ebenso  die  initialen  der  abschnitte;  die 
roten  buchstaben  hatte  der  Schreiber  freilich  zuweilen  gar  nicht  oder 
falsch  nachgetragen.  Dietrichs  flucht,  von  welcher  zwischen  fo.  32  und  33 
ein  blatt  (vv.  8467—8656)  fehlt,  endigU  aufAOd  z.  4.  W.  Grimm  fügt 
hinzu  'unmittelbar  sckUesst  sich  hier  die  Rabenschlacht  an.'  Auch  diese 
war  zu  48  Zeilen  geschrieben,  wobei  zuweilen  durch  Zeilenvereinigung  so- 
wie durch  die  Überschriften  die  Ordnung,  wonach  8  Strophen  eine  columne 
ausfüUen  sollten,  gestört  war.  Ausser  40 d  waren  von  der  Rabensehlaeht 
noch  34  blatter  vorhanden;  zwischen  dem  32.  und  dem  33.  fehlte  ein  bbat 
mit  Str.  1030—1061 ;  ebenso  fehlte  der  schluss  von  1 126  an.  Von  einer 
anderen,  weniger  abbreviaturen  gebrauchenden  hand  waren  <(r.  790 — 
$54  und  870,  5—902,  4  (fo.  28)  geschrieben. 

W,  die  Windhager  hs.  in  Wien  cod.  Germ.  2279,  pergam.  fo.  Auf 
blatt  1.  spalte  1.  findet  acA  eine  notiz  aus  dem  jähre  1358«  Dietrichs 
flucht  und  Rabenschlacht  stehen  von  fo.  91  — 130  auf  4  lagen,  die  aUe  auf 
dem  i.  bl  vw.  unten  durch  lateinische  ziffem  bezeichnet  sind:  läge  l  ent- 
hau  10,  //  10,  in  12,  IV  S  blatter.  Vor  und  nach  III 2  fehüje  ein  blatt: 
auf  dem  ersten  stand  der  schluss  der  flucht  von  9886  ab  und  der  anfang 
der  Rabenschlacht  bis  16,  2,  ebenso  unmittelbar  aufeinander  folgend  wie 
in  R;  das  andre  enthielt  RabenscUaeht  75,  4 — 133, 4.  Nach  der  jetzigen 
bezifferung  beginnt  die  Rabenschlacht  auf  fo.  112,  so  dass  21  bUuter  der 
hs.  zu  Dietrichs  flucht,  19  zur  Rabenschlacht  gehören.  Jedes  blatt  enthält 
6  galten  zu  60  Zeilen,  die  in  der  regel  mä  den  reimzeilen  iibereinstimmen. 
Auch  diese  hs.  ist  in  Oestreich  geschrieben. 

P,  die  Heidelberger  hs.  cod.  Pal.  314.  papier,  gross  4t^.  Der  mhalt, 
Boners  Edelstein  mit  schlechten  bildem  ua.,  ist  von  Mone  in  Wilkens  ge- 
schichte  der  heidelberger  bibUothek  s.  405  angegeben.  Aufs.  105 — 161 
MUht  Dietrichs  flucht,  aufs.  162—197  die  Rabenschlacht.    Jedes  bhu 


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Einleitung  XXXV 

enihM  4  tohmmm  tu  35  —  46  setfen.  Am  ende  der  RahensehladU  no- 
Uerte  der  Schreiber  1447  die  20  decembris. 

A,  die  Ambraser  hs.  des  Heldenbuehs,  Ambr.  sammhmg  nr  73.  per- 
gam.  gross  fc.  Auf  jedem  blatte  stehen  6  spalten  zu  68  zeilen,  die  nicht  mH 
den  reimzeHen  iU>ereinstimmen.  Nach  einem  aufsatz  in  Pfeiffers  Germania 
9  s.  381  —  3S(4  ist  die  handschrift  vim  Hans  Ried,  zolner  am  Eisaek 
in  Botzen  1502 — 1515  für  kaiser  Maximilian  geschrieben.  Dietrichs 
flucht  steht  fo.  LI—LXXV\  Rabenschlacht  EXW^—XCII"^. 

Ich  habe  W,  Grimms  ahschriften  von  R  durch  gütige  vermittebmg 
des  hrti  prof  Müllenhoff  bereits  aus  J.  Grimms  nacMass  zur  benutxung 
erhaben;  die  übrigen  hss.  habe  ich  zu  Dietrichs  flucht  selbst  verglichen^ 
ebenso  für  die  Rabenschlacht  W;  von  A  und  P  habe  ich  zur  Rabensddacht 
hier  auf  der  königlichen  bibUothek  die  abschriften  benutzt^  die  von  der 
Hagen  besessen  hatte. 

RW  geben  m  beiden  gedickten  eine  von  AP  verschiedene  recension, 
die  besonders  durch  die  weglassung  des  eingangs  der  Dietrichsflucht  bis 
auf  Wolfdietrich,  durch  die  Überschriften  der  einzelnen  abschnitte  in  bei- 
den gedickten^  sowie  durch  zahlreiche  grössere  und  kleinere  versehn  oder 
dnderungen  sich  absondert.  Als  beispiele  der  absichtlichen  änderungeUj  die 
zum  teil  vorhergehende  versehn  verdecken  sollen,  führe  ich  besonders  an 
Dfl.  6305  und  6367;  femer  aus  der  Rs.  39,  5.  154,  2.  4.  261,  2.  4. 
661,4. 

Aber  auA  A  und  P  stimmen  in  einer  anzaU  von  fehlem  Überein,  die 
freilich  weder  so  häufig  noch  so  bedeutend  und  absichtlich  sind  als  die  von 
RW.  Dahin  gehören  aus  Dfl.  3951  von  mir  zugesetzt,  4348  clagelichen 
für  geliehen,  4634  der  wirt  für  er,  5525  vrauwe  Helche  ßr  si,  6508  mit 
krefften  für  m.  guften,  vgl  auch  8290.  1.  9414.  15;  aus  Rs.  477,  3  die 
aogen  mir  nicht  leugent,  Plaugent  (:  vliuget,  RW  daz  ouge  mir  nicht 
liuget),  699,  6  facht  (:  krähte,  RW  wahte),  843,  1.  2  Das  vU  grymmige 
pint  {RW  daz  tU  vaste  daz  bluot),  1106,  6  umbkeren  (wenden).  Nicht 
selten  sind  in  der  Rs.  gemeinsame  zusätze,  soll,  6  und  185 ,  3  her  Diet- 
trich.  180,  3  so  wol.  183,  6  künig.  649,  5  so.  682,  5  er  sprach.  1049,  3 
Rudiger.  1124,  4  crefltigen  uß.  Ich  könnte  noch  solche  stellen  anfilhren, 
an  welchen  beide  hss.  notwendige  Wörter  oder  Zeilen  auslassen;  doch  könnte 
diese  Übereinstimmung  eher  auf  zufaU  beruhn. 

Ich  habe  nun  geglaubt  genug  zu  tun,  wenn  ich  von  beiden  classen 
nur  die  lesarten  der  besseren  hs.  vollständig  verzeichnete.  P  ist  höAst 
nachlässig  geschrieben,  besonders  sehr  lückenhaft.  Dem  Schreiber  kam  es 
offenbar  darauf  an,  möglichst  viele  überflüssige  Wörter  und  Sätze  zu  til- 
gen; ob  das  versmass  dabei  zu  gründe  ging,  kümmerte  ihn  nida.  So 
fehlen  Rs.  str.  79.  80.  96.  97.  99.  100  ua.    542-- 545  lauten  Hinfor 

C* 


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XXXVI  ElISLBITUrfG 

trat  her  yrinckh  Alz  ein  helt  gut  Secbtzehen  tusent  sprach  der  hochge- 
mut Die  han  ich  hie  konig  rieh  Gantz  yimI  gar  vollekÜche  Ich  ynd  myn 
bruder  Erwin  Daz  habt  auf  die  truwe  min  war  ich  kere  mit  der  schar  Mit 
truwen  si  helffen  uch  vor  war  Do  sprach  Gotel  der  margman  Sechs  und 
zwaintzig  tusent  ich  hie  han  Die  auch  wol  geturren  striten  mit  dem  vanen 
wil  ich  selbe  riten  Uon  Antioch  sprach  her  ymian  vnder  mynen  vanen  ich 
hie  han  viertzig  tusent  recken  Daz  sint  auch  wol  die  kecken  die  da  dorren 
striten  Ermrichen  sie  noch  hüte  ze  laide  riten.  568  Dez  bericht  ich  uch 
sprach  helfTrich  der  degen  Ir  soUt  balde  senden  afiter  wegen  zwaintzig- 
tusent  recken  ja  nenne  ich  vch  die  starken  und  die  kecken.  Noch  sMim- 
mer  ist  es  in  Dfl.  wo  das  tnetrum  noch  weniger  schützte.  Dieser  zustand 
der  ks.  Idsst  ihr  in  vergleich  zu  den  andern  fast  gar  keinen  wert.  Ich 
kannte  überdies  ihre  ksarten  um  so  mehr  weglassen  ^  als  von  der  Hagen 
die  hs.  seinem  drucke  von  1825  zu  gründe  gelegt  hat^  interpoliert  mit  den 
ergänzungen  aus  Ä,  die  er  in  klammem  einschloss.  Wie  wenig  freilich 
dies  System  auch  nur  ein  vollständiges  hild  der  Pfälzer  hs.  gibtj  kann  eine 
vergleichung  der  eben  angeführten  stellen  mit  seinem  texte  Id^ren.  Bis  Dfl, 
3000  ^a6e  ich  übrigens  P  doch  angegeben,  teils  zur  probe ^  sodann  weil 
sie  im  anfange  mit  A  alleinstehend  die  jüngeren  sprachformen  dieser  hs. 
earrigieren  half.  Ebenso  habe  ich  nur  bis  zu  diesem  d.  die  lesarten  von 
W  vollständig  verzeichnet,  sonst  nur  wo  R  fehlt.  Es  wäre  unnütz  die 
fehler^  mit  denen  W  die  von  R  vermehrt^  aufzufahren;  wo  R  durch  W 
verbessert  wird,  habe  ich  die  lesart  von  W  der  von  R  vorgesetzt ,  jedoch 
abgesdm  von  den  ganz  leichten  versehn  in  R,  die  jeder  leset  verbessern 
muMte. 

Es  gibt  nun  Verschiedenheiten  zwischen  RW  und  AP,  wo  die  entschei- 
düng  sehwanken  könnte.  Ausser  einer  anzahl  einzelner  stellen  sind  es  be- 
sonders eine  reihe  von  fällen,  die  sich  unter  allgemeine  gesichtspunete 
fassen  lassen.  Hierher  gehören  in  der  Rs.  die  reime  der  3.  auf  die  1.  stro- 
phenzeik.  In  AP  fehlen  sie  häufiger  als  in  RW;  es  fragt  sich,  ob  jene 
hu.  sie  gemeinschaftlich  weggelassen  oder  die  vorläge  dieser  beiden  sie  erst 
eingeführt  hat.  In  allen  hss.  fehlt  der  reim  an  dieser  sUlle  nur  388  Wi- 
tige  :  gelten,  1032  Witigen  :  AP  reichen,  W  (A  fehlt  hier)  künege,  934 
Witige  :  schulden;  denn  das  hier  in  R  allein  zugefügte  unsitige  ist  <üs  ad- 
verb  anstössig,  dem  sinne  nach  überflüssig  und  überlädt  den  vers:  die  yod 
dtnen  schulden  unsitige.  Sollte  dies  reimwort  entnommen  sein  aus  Helm' 
brecht  80  Witige  der  küene  und  der  unsitige? 

Der  in  AP  fehlende  reim  ist  dagegen  in  RW  vorhanden  273  werde 
(HW  dar . .  k^re):  s^re,  390  ungetriuwer :  s6  riebe  künege  (k.  so  tiuwer), 
678  einander  (ein  a.  hie) :  nie  geschieden  (gesch.  nie),  806  H6runc:  re- 
chen (junc),  808  göre :  ecken  (e.  s4re),  850  kom  {k.  an  der  vart) :  Wolf- 


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£lNLBITUIf6  XXXVn 

hart,  852  kophe :  vielen  (y.  als  ein  hophe),  945  Rienolt:  öheim  (solt) 
1118  Witege  (getlln) :  rehte  (verstän).  In  dieun  fällen  ist  der  ausdruck 
mü  dem  reime  mindestens  eben  so  gut  und  dieser  in  AP  wohl  durch  ab- 
siehtUehe  oder  umoillkürUehe  änderung  ausgefallen.  Dagegen  wird  man 
sich  in  folgenden  fällen  dafür  entsdieiden,  dass  erinRW  oder  ihrer  vor- 
läge erst  später  eingeführt  worden  ist:  572  welle:  her  (gesellen),  845 
herte :  starke  (werte),  1056  beiden :  Reiche  {R  fehlt,  1F  verscheiden),  1091 
leide :  kinden  (k.  beiden),  1121  stürme  (her) :  rehte  (Rfiedeg^r),  1122 
Beme  (B.  bestün) :  k6men  {W  wären  komen,  R  wären  komen  dan),  1123 
Rienolt  (R.  sint) :  kint.  Hier  entsteht  durch  die  herstellung  des  reims  teils 
üherfüllung  des  verses,  teils  ein  gesuchter  und  schlechter  ausdruck.  Den 
reim  aber,  was  methodischer  scheinen  könnte ,  in  allen  fäUen,  in  denen  er 
in  AP  fehlt,  für  später  eingeführt  tsu  halten,  davor  warnt  die  beobachtung, 
wie  leicht  der  reim  durch  ausfall  oder  unabsichtliche  änderung  verschwmr- 
den  kann.  So  fehlt  er  in  A  aOein  durch  ausfall  56,  1.  281,  1.  1034,  1, 
durch  änderung  125,  1.  165,  1.  519,  3.  527,  1,  dfirek  verlängerte  wort- 
form 287,  1,  durch  Umstellung  153,  1.  Auch  R  allein  hat  einigemale  den 
reim  verloren,  durch  änderung  91,  3  (TF  fehlt  hier),  durch  auslassung 
580,  3.  1017,  3;  sogar  RundW  zusammen  durch  änderung  689,  3. 

So  ging  der  reim  auch  an  anderen  stellen  der  Strophe,  wo  er  durch- 
aus notwendig  war,  verloren.  In  A  allein  durch  ausfall  164,  4.  800,  4, 
durch  verlängerte  wort  form  132,  4;  in  R  allein  durch  ausfall  363,  4. 
809,  4,  durch  änderung  433,  2. 

Wie  der  reim  nun  in  der  1.  und  3.  zeile  einigemale  erst  durch  RW 
absichtlich  hergestellt  ist,  so  ist  auch  an  dieser  stelle  der  ungenaue  reim 
xmoeilen  durch  RW  verbessert  worden.  In  allen  hss.  finden  sich  diese 
Zeilen  ungenau  gereimt  nur  453  grimme  :  ringe,  was  jedoch  durch  243,  5 
entschuldigt  ist;  anstössiger  235  Lunders:  wunder,  299  wMc :  iht,  494 
Hessen  :  sehsen.  Nun  ist  zwar  der  ungenaue  reim  von  AP  verderbt  455 
Durch  daz  ahselbein  und  durch  den  Itp  daz  swert  niderwuot  (zwfvel  ist 
des  dehein)  dazz  Af  der  gurtel  widerstuont:  RW  haben  richtig  in  1.  2  Daz 
swert  durch  daz  ahselbein  und  durch  den  Itp  niderwuot,  und  4  ez  was 
umnäzen  guot.  Umgekehrt  haben  AP  den  genauen  reim  bewahrt  170,  1 
ere  :  s^re,  wo  RW  tiwer :  triwe  lesen.  Allein  erst  später  in  RW  verbessert 
seheint  mir  983  Dietleip :  breit  (Rüedeg^re  :  s^re),  1120  ougen  (geloubet): 
houbet.  Denn  auch  an  andern  reimstellen  zeigt  sich  das  bestreben  in  RW 
den  reim  genau  zu  machen.  So  674,  5  lide :  Übe  (JRlFntde),  vielleicht 
aueh  579,  2  niht  (n.  sin) :  lieht  (schin).  Auch  m  Dietrichs  flucht  findet 
sieh  dieser  fall  Hier  reimen  AP  ougen :  gelouben  7174.  8824.  9456; 
RW  setzen  als  zweites  reimwort  sunder  lougen. 

EnMeh  ist  der  r^rende  reim  in  AP  von  RW  verändert  worden 


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XXXVm  Einleitung 

150,  4  was :  und  allez  daz  da  indert  was,  RW  als  uns  daz  buoch  las  wie 
447,  2.  617,  4.  Dfl.  1924.  2270.  2683  u6.;  auch  W.  Gnnm  Über  den 
reim,  in  den  abkandlungen  der  Berliner  aeademie  1851  s.  574  sah  darin 
nur  eine  abeiehtUche  dnderung.  Ebenso  345,  4  in  AP  \kn :  daz  sult  ir  (A 
ir  herren)  äne  zorn  län  wie  535,  4.  566,  4;  RW  daz  sult  ir  niht  vor  zom 
hftn.  Deutlich  zeigt  sich  dieses  bestreben  die  rührenden  reime  zu  tilgen 
526,  4;  W  hat  da  noch  den  rilhrenden  reim,  welcher  durch  eine  leichte 
Veränderung  des  ursprünglichen  textes  (i)  entstand;  R  ändert  nochmals 
um  dem  rührenden  reim  zu  entgehn.  So  tilgen  RW  den  rührenden  reim 
a%uA  Dfl.  5402.  6095.  Andererseits  ist  der  riArende  reim  in  AP  gama 
sicher  Verderbnis  Jld,  1.  3  yürste  herre  :  der  herre  (ÄlF  v.  toaere: 
BernsBre). 

Unter  diesen  umständen  habe  ich  geglaubt  bei  der  hersteUung  de$ 
textes  nicht  einer  der  beiden  handschriftlichen  reeeneionen  ausschliesslich 
folgen  zu  müssen.  Ich  habe  die  älteste  handschrift  R  zu  gründe  gelegt,  je- 
doch wo  sie  eine  absichtliche  änderung  zu  bieten  schien  oder  wo  die  ver- 
wandte W  mit  A  in  einer  guten  lesart  übereinstimmte,  die  letztgenannte  hs. 
vorgezogen. 

Ebenso  wird  man  es  gerechtfertigt  finden,  dass  ich  ßr  beide  gedichte 
die  von  v.  d.  Hagen  gewMten,  den  inhalt  passend  bezeichnenden  namen 
beibehalten  habe.  In  der  Rabenschlacht  ist  kein  titel  des  maeres  angegeben; 
in  Dietrichs  flucht,  wo  der  dichter  gar  nicht  zum  scUusse  kommen  kann 
(10061.  10102.  10119.  10152)  nennt  er  sein  u^erÄr  daz  buoch  von  Berne. 

Fragt  man  nun  nach  der  entetehung  der  beiden  gedicJUe,  so  tritt  zu- 
nächst der  enge  Zusammenhang  hervor,  in  welchem  sie  in  der  uns  vor- 
liegenden form  zu  einander  stehn.  Dietrichs  flucht  enthält  nadi  der  etn- 
leitung  von  den  ahnen  Dietrichs  seinen  zwiet  mit  Ermrich,  seine  flucht  zu 
Etzel,  seine  rückkehr  mit  dem  heere  des  Hunnenkönigs,  dann  einen  zweiten 
dankbesuch  bei  Etzel  und  eine  zweite  rückkehr  um  den  durch  Witiges  ver- 
rat wieder  in  Ermrichs  hdnde  gekommenen  teil  seines  landes  zurückzu- 
erobern; nach  glücklichem  ausgange  der  schlacht  kehrt  er  zum  dritten  mal 
zu  Etzel  zurück.  Hier  schUesst  die  Rabenschlacht  an.  Str.  6,  4  heisst  es: 
nach  dieser  heer fahrt  bUeb  Dietrich  nur  ein  jähr  bei  den  Hunnen;  natür- 
lich ist  die  heerfahrt  im  letzten  teile  von  Dietrichs  flucht  gemeint.  Die 
gleiche  Zeitbestimmung  findet  sich  11,1  Allen  den  winder  er  mit  leide  ranc; 
auch  das  stt  1,  6  bezieht  sich  auf  Dietrichs  flucht  zurück.  Die  wie  man 
erwarten  muss  günstigen  folgen  der  letzten  grossen  schlacht  werden  aller- 
dings ganz  ignoriert;  allein  auch  in  Dfl.  werden  sie  gar  nicht  berührt. 
Dietrich  bekümmert  nur  der  tod  seiner  helden,  die  in  der  letzten  sdUacht 
gefallen  sind,  str.  6  und  23,  6.  24,  1 ;  besonders  betrauert  er  Alphart  und 


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ElRLEITVNG  XXXIX 

Hebn9€hari  10;  ihn  drückt  der  gedainke,  daas  uin  reich  noch  immer  im 
hesOxe  Ermrichs  sei. 

Dazu  kommt  die  ObereiMtimmung  de$  stilee  und  der  auffaisung. 
Beide  gedickte  sehwelgenin  furchtbaren,  aber  kaum  jemals  durch  individudk 
sBüge  belebten  schlachtschildemngen;  beide  lieben  besonders  kriegsUsten:  das 
umreiten  der  feinde,  das'jouf binden  der  feindlichen  f ahnen.  In  beiden  tritt 
zu  diesesn  bhudurst  ein  frommes  element  hinzUj  s.  dieimnamensverzeichnis 
zu  Jesus  Crist  und  fiiaria  angeführten  stellen;  besonders  auffälUg  m  Wolf- 
harts  munde  FL  10035.  Verwandt  ist  das  häufige  weinen  der  helden  1076. 
2697.  4243.  4415  usw.  Rdb.  324.  1021.  1027  ump.:  hierin  erinnern 
diese  dichtungen  an  die  interpolaüonen  der  Kudrun. 

Ebenso  stimmen  unzdhUge  einzelheiten  m  beiden  gediduen.    Was  die 
reisne  betrifft,  so  Idsst  sich  dies  aus  der  unten  folgenden  Zusammenstellung 
der  ungenauen  Verbindungen  leicht  ersehn ;  ich  mache  besonders  auf  liuöß : 
hlnte,  Röme  :  schöne  (16ne)  aufmerksam.  So  kehren  auch  die  reime  von 
Normandle  und  siner  bruoder  drie  Dfl.  8641  tn  Rab.  482.  (Ormenle  69) 
wieder.   Ebenso  Dfl.  1147  cleider  von  Troyande,  üz  der  heiden  lande  die 
aller  besten  glden,  vergl  Rab.  115.  Yergl.  auch  Dfl.  9988  —  90  mit  Rab. 
91 1,  1  — 3.   Ganx  besonders  sind  die  formein  tn  den  kanvpfsekilderungen 
gemeinsam:  nieman  den  andern  nerte  9466,  Rab.  769;  heizer  tunst  der 
rouch  üz  ir  Übe  Rab.  674.  778,  Dfl.  3433.  6548.  8866.  8926;  der  tod 
der  Pferde,  worauf  die  helden  zu  fuss  gingen  8861.  9492.  Rab,  828;  der 
kämpf  währt  unz  ze  vruoimbiz  ztt  Dfl.  6512.  9544,  vgl.  Rab.  371.  587; 
daz  velt,  die  wilde,  daz  wal  tungen  Dfl.  3418.  6600.   8328.  8908. 
8961 .  9084.  9725  (den  galgen  9824),  Aa6.  517.  528.  611.  830.  855  vgl. 
747  min  tunge  {Ecke  215  mins  ilbes  t);  wunden  die  nimmermere  gebun- 
den werdent  Dfl.  6047.  Rab.  662.  996,  eUens  haut  Dfl.  3369. 6765.  9837. 
Rab.  853,  welrecke  jD/I.  8863,  Rab.  536. 635. 811. 850. 923  vergl.  Gramm. 
2,  1021.  meizen  s.  das  mhd.  wb.  dft  was  wan  ach  unde  we  Dfl.  8839,  Rab. 
697.  lützel  wunne  Dfl.  3458.  Rab.  670.  697.   Oft  wird  wiederholt,  dass 
die  frauen  den  kämpf  m  beweinen  hatten  Dfl.  3475.  3486w  8900.  Rab. 
757.  998;  oft  wird  Ermrich  verflucht  3b0b.  6554.  9381.  9626.  RcA.  758; 
Besonders  beliebt  ist  die  redensart  sunder  melme  s.  Dfl.  3420  und  das 
mhd.  wb.  Auch  enouwe  gän  Dfl.  3408.  9278.  9572.  Rab.  711.  in  alier 
der  gebare  Dfl.  8867.  vgl  6549,  Rab.  778.  Auch  in  einigen  eigeniümlich- 
keiten  kommen  die  beiden  gedichte  überein  s.  die  anm.  zu  Dfl.  6586.  8848. 
9912.  Rab.  189.  Allerdings  ist  anderes  nur  Dfl.  eigen,  so  nutrd  s.  zu  3019. 
Auf  diese  übereinstimmwkgen  gestiUzt  hat  W.  Grimm  zu  Ath^  C  74, 
wie  schon  friAer  von  der  Hagen,  liter.  gr^mdriss  75  Dietrichs  flucht  und 
Rabenschlacht  einem  Verfasser  zugeschrieben.  Dem  k&nnte  man  zunächst 
die  sachlichen  Widersprüche  zwischen  beiden  gedichten  efttgegenhaüen,  auf 


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XL  Einleitung 

welche  zum  teil  schon  W.  Grimm  heUens.  208  aufmerksam  gemacht  hai. 
Rienolt  loird  th  der  flucht  3368  von  Wolfhart  erschlagen^  in  der  Raben- 
schlacht ist  er  222  in  Badouwe^  930 /jjf.  aber  bei  Witege^  als  dieser  vor 
Dietrich  fUeht,  und  findet  da  seinen  tod;  was  auch  1123  berichtet  wird. 
Noch  andere  helden,  die  in  Dfl.  erschlagen  werden,  erscheinen  in  der  Rab. 
von  neuem:  Berchtram  von  Bole  (R  9708)  ^ab.  114.  205. 225.  732  (?); 
Eckewart  (9716  vergl  9897)  723;  Starcher  (9717  au f  Dietrichs  seite)  auf 
Ermrichs  seite  628 — 632.  Allem  diese  wie  einige  kleinere  Widersprüche 
sind  nicht  beweisend,  da  sich  ähnliche  in  den  einzelnen  gedichten  selbst  fin- 
den s.  u.  Der  Verfasser  der  Flucht  zeigt  sich  so  gedankenlos,  dass  er  im 
nächsten  gedichte  seine  wilOcürlichen  angaben  vergessen  haben  kormte. 

Allein  eine  andere  betrachtung  fÄhrt  weiter.  Es  finden  sich  so  viele 
hauptzüge  in  beiden  gedichten  wieder,  dass  der  dichter  der  Flucht  kaum 
so  vollständig  sich  seUfst  ausschreiben  konnte.  Vielmehr  kannte  er  die  Ra- 
benscUaeht  in  einer  frOheren,  v>ahrscheiiüich  weit  kürzeren  form,  welche 
er  in  Dietrichs  flucht  beniUzte,  dann  aber  selbständig  überarbeitete.  So 
entweicht  nach  der  zweiten  schlacht  Ermrich  nach  Raben,  wird  dort  be- 
lagert und  flüchtet  in  der  nacht  mit  den  besten,  worauf  sich  die  ^adt  an 
Dietrich  ergiebt  &Sil  fg.  wie  Rab.  989  —  1015.  Nach  der  letzten  sdhlacht 
erreitet  Eckehart  den  Verräter  Ribestein  und  erschlägt  ihnDfl,  9815 — 9845; 
Rab.  863.  864  fängt  er  Sibeche  und  droht  ihm  den  galgen.  Eine  dritte 
Wiederholung  dieses  gewiss  alten,  sagenhaften  zuges  ist  die  erhenkung  von 
Sibeches  söhn  Sabene  dur^h  Wolfhart  nach  dem  reitertreffen  bei  Badouwe 
8350.  {Auch  Alph.  445  sucht  Eckehart  den  ungetriuwen  der  den  rat 
hete  getan;  als  Sibeche  ihn  sieht,  nimmt  er  sein  zeichen  vom  heim.) 
Ganz  offenbar  deutet  die  Flucht  auf  die  folgende  RabenschladU  in  der  be- 
gegnung  Diethers  mit  Dietrich  7438 — 52:  Di^her  wird  später  nur  noch 
einmal  7756,  vorher  aber  in  der  ausführlichen  beschreibung  der  ersten 
fahrt  Dietrichs  zu  Etzel  gar  nicht  erwähnt. 

SeM  hier  also  die  Flucht  den  kern  der  Rabenschlacht  voraus,  so  sa- 
hen wir  schon  oben,  dass  die  anfangsstrophen  dieser  an  die  Flucht  anknü- 
pfen. Auch  im  nächstfolgenden  wird  nur,  was  dort  schon  angedeutet  war, 
weiter  ausgeführt  vgl.  str.  11—27  und  Dfl.  b27S  fg.  Noch  deutlicher  ist 
dies  bei  der  hochzeit  der  Herrat  str.  34—145  vgl  mit  Dfl.  7503—7683. 
Diese  partien  der  Rabenschlacht  können  nur.  später  als  die  Flucht 
sein:  es  ergibt  sich  also ,  dass  wir  das  erstere  gedieht  nur  in  einer  Überar- 
beitung besitzen. 

Dies  konnte  jedoch  schon  die  Untersuchung  des  Werkes  selbst  steigen, 
dessen  einzelne  teile  ganz  unvermittelt  neben  einander  stehen. 

Das  hochzeitsfest  unterbricht  die  rüstungen  Etzels  und  se^^er  fürsten 
ßr  Dietrich,  und  wird  wiederum  unterbrochen  durch  den  träum  der 


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Einleitung  XU 

Hdehe  123 — 126,  welcher  gleich  in  den  nächsten  Strophen,  die  das  weitere 
hm  der  königin  beschreiben,  ganz  vergessen  ist.  Der  tod  der  jungen  kö^ 
mge  wird  ausführlich  beschrieben;  dann  tritt  die  scUacht  ein^  während 
welcher  jene  und  ihr  gegner  Witige  gar  nicht  berührt  werden.  12  tage 
dauert  sie  (827);  ak  aber  Dietrich  nach  der  schlacht  die  künde  von  dem 
entweichen  der  königssöhne  erhält  und  über  ihren  leichen  trauert,  da  sieht 
er  Witege  vorüber  reiten,  als  käme  er  eben  vom  morde.  Zu  dieser 
schlechten  Verbindung ,  ja  den  offenbaren  Widersprüchen,  von  denen  unten 
die  rede  sein  wird,  kommt  der  verschiedene  inhalt  und  ton.  W.  Grimm 
heldens.  s.  372  spricht  sich  hierüber  so  aus:  ^Die  Rabenschlacht  und  Ecken 
ausfahrt  besitzen  wir  leider  nur  in  Umarbeitungen;  wie  sie  vorliegen,  sind 
sie  beides  älter  und  jünger  als  die  so  eben  beurteilten  werke*  {Otnit  und 
Wolfdietrich,  Rosengarten  und  Alphart,  welche  W.  Grimm  in  die  zweite 
hälfte  des  JIII  Jahrhunderts  setzt).  'Eier  unterscheidet  sich  das  edle  metaU 
deutlich  von  dem  tauben  gestein  und  unverkefinbar  ist  der  geist  der  alten 
diehtung  da  wo  kämpf  und  tod  Diethers  und  der  beiden  söhne  der  Helche 
erzählt  wird,  noch  in  dieser  wortreichen,  durch  Wiederholungen  geschwäch- 
ten darstellung  einer  unsicheren  hand.'  Den  versuch  eine  alte  grundlage 
(Xku  unserem  gedichte  auszuscheiden  machte  Ettmüller  1846  (daz  maere  von 
firoun  Helchen  sünen)  und  lieferte  damit,  wie  ich  glaube,  den  beweis,  dass 
eine  solche  herstellung  unmöglich  ist. 

Allerdings  muss  man  zugestehn,  dass  das  gedieht  einigemale  durch 
ausscheidung  einzelner  Strophen  ein  bedeutend  besseres  gefüge  erhält,  be^ 
sonders  im  letzten  teile  des  gedichts.  Hier  lässt  sich  durch  athetesen  eine 
zusammenhängende  und  recht  lebendige  erzählung  herstellen^  und  zwar 
meist  auf  die  von  Ettmüller  angegebne  weise, '  867  gebietet  Dietrich  die 
toten  und  verwundeten  auf  dem  schlacht feUe  aufzulesen.  Gut  ist  dann 
die  ankunfi  Elsans  erzählt  und  seine  meidung  von  dem  entweichen  der 
knaben.  Nur  874  ist  leer  und  vielleicht  nur  gedichtet  um  die  bemerkung 
Dietrichs  einzuleiten,  er  wundere  sich  die  jungen  könige  nicht  bei  der  fahne 
zu  finden;  er  muss  natürlich  voraussetzen,  dass  sie  aus  Bern  entweiche9%d 
dem  heere  nachgefolgt  sind  und  sich  nun  mit  diesem  bei  dem  banner 
einfinden  müsten.  Ebenso  wäre  auch  aus  der  klage,  die  Dietrich  Ober  den 
von  Helphrich  aufgefundnen  leichen  erhebt,  vielleicht  893  und  895  aus- 
zuscheiden wegen  des  frömmelnden  tones,  den  Ettmüller  mit  gutem  gründe 
dem  Überarbeiter  zuweist.  Auch  aus  der  sehr  gedehnten  klage  Dietrichs 
*6er  seinen  bruder  Hesse  man  nicht  ohne  vorteil  909 — 912  weg;  dann 
schlösse' sich  die  verzweiflungsgebdrde  Dietrichs  und  die  erw^Anung,  dass 
man  Witige  voriU>er  reiten  sah,  gut  an  den  wünsch  Dietrichs  an  nicht 
eher  zu  sterben  als  bis  er  sich  gerächt  habe.  Mit  recht  hat  nun  Ettmüüer 
aus  der  folgenden  wilden  jagd  Dietrichs  hinter  Witige  her  die  einmischung 


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^^^  ElIfLEITUflO 

RienoUs,  des  neffen  WitigeSj  entfernt:  an  $ich  ist  freiUch  dies  emschiebsd 
vortrefpich.  Die  einzige  spätere  erwdhnung  seiner  beteiUgung  am  kämpfe 
1123  gehört  zu  einem  unechten  stücke,  ja  sie  ist  vielleicht  jünger  als  die 
ihr  zunächst  stehenden  Strophen,  Denn  scheidet  man  1122,  5—1123,  4 
aus,  so  hat  man  einen  ganz  guten  Zusammenhang:  von  sin  eines  hende 
1123,  6  bezieht  sich  auf  den  1118  genannten  tdter  des  mar  des,  Witege 
zurück;  jetzt  widerspricht  es  dem,  dass  in  der  4ten  zeile  der  str,  gesagt 
wird,  die  knahen  hätten  mit  beiden,  Witige  und  Rienolt  gestritten.  Damit 
ist  auch  mehr  gesagt,  als  sonst  im  gedieht  von  Rienoü  erzählt  unrd:  denn 
bei  der  ermordung  der  kinder  216  fg.  ist  Witige  ganz  allein  beteiligt  und 
wird  auch  bei  der  Verfolgung  ursprünglich  wie  in  der  Thidreksaga  aUein 
genannt  worden  sein.  Die  den  Rienolt  einmischenden  Strophen  stehen  zu- 
dem im  Widerspruch  zu  den  übrigen.  Dietrich  kämpft  nach  951  mit  Ate- 
noh  ohne  sper  heim  und  schild,  die  er  auf  der  walelatt  zurückgelassen 
hat;  924  aber  heisst  es  Her  Dietrich  rief  vil  sere  über  Schildes  rant.  Leicht 
v$td  sogar  mit  vorteil  für  den  Zusammenhang  der  übrigen  erzählung  wären 
also  auszuheben  930.  931  {und  wenn  damit  str.  932,  welche  nur  925  wte« 
derhoü  und  die  inhaltsleere  933  getilgt  würden,  so  schlösse  934  die  ironische 
frage  Dietrichs  an  ihre  ankündigung  929  an);  femer  940 — 957,  wovon 
955,  \—A  ziemlich  gleich  9\6,  1—^ist.  Endlich  wären  9i6,b.ß  und  9i7, 
1 — 4  auszuscheiden  wegen  des  'ntt  sint  din  doch  zw^ne\  wasman  doch  auf 
Witige  und  Rienolt  beziehen  muss.  Hesse  man  936,  5.  6  stehn  und  die 
ganze  str.  937  wegfallen,  so  fehlte  der  verbindende  gedanke  'slebestü  mich, 
des  hdstiü  immer  ere\ 

Ist  nun  die  auf  findung  der  jugendlichen  leichen  gut,  und  die  Verfol- 
gung Witiges  sogar  grossartig  ausgeführt,  so  finde  ich  auch  an  dem 
Schlüsse,  der  Verkündigung  des  Unglücks  vor  Helche  und  der  Versöhnung 
Dietrichs  mit  dem  königspare  (1038  bis  zum  sMusse)  nicht  viel  auezu- 
setzen.  Nur  müsU  man  mit  EttmüUer  1102 — 1132,  die  ungeschickte 
einmischung  Etzels  auswerfen,  vielleicht  noch  einige  Strophen  aus  der  ge- 
dehnten klage  der  Edche,  ohne  dass  ich  bestimmte  gründe  gegen  eine 
oder  die  andere  Strophe  angeben  könnte.  Sehr  anstöseig  ist  jedenfalls  1059 
der  leere  trost  Helpherichs,  der  in  5  und  6  nur  eine  Wiederholung  von  1077 
ist;  dieselben  worte  werden  übrigens  zum  3.  mal  im  munde  Dietrichs  an- 
gebracht 980,  5.  6.  Auch  die  kaUe  rede  Rüdegers  1095—97  wird  entfernt 
werden  müssen;  die  letztgenannte  str.  erinnert  an  419. 

Hier  schemt  also  die  kritik  ein  annehmbares  resuUat  zu  liefern;  nicht 
so  im  ersten  teile  des  gedichts.  Dass  der  anfang  wegfMen  muss^  ist  klar: 
die  ersten  Strophen  wegen  der  Verweisung  auf  Dietrichs  flucht,  die  hochzeit 
Dietrichs  wegen  des  ungehörigen  inhalts  und  der  ganzschUehten  ausfüh- 
rung.   Aber  wo  soll  "nun  das  ake  lied  angefangen  haben?  BttmiOler  nmmt 


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Einleitung  ^^^ 

ah  anfang  den  träum  der  Helche  an  123 — 126;  ich  denke,  durchatU  fhii 
unrecht  Abgesehen  van  den  getoaltsamen  Veränderungen,  durch  die  Ett- 
müUer  das  stück  vom  vorhergehenden  losreissen  und  die  von  ihm  selbst 
angegebnen  zeichen  des  späteren  Ursprungs  entfernen  muss,  scheint  die 
idee  dieses  traumes  überhaupt  atis  den  Nibelungen  entlehnt  und  die 
schlechte  ausßhrung,  dass  die  kinder  durch  einen  greifen  geraubt  werden, 
aus  dem  anfang  der  Kudrun,  Nie  wird  später  darauf  zurückgewiesen. 
Man  könnte  den  anfang  nun  etwas  später  suchen,  etwa  beim  abschied  148 
oder  bei  der  ankunft  des  heeres  in  Bern  259;  aUein  nirgends  sticht  eine 
stroj^he  so  von  dem  vorhergehenden  ab,  dass  man  sie  für  den  emgang  eines 
Uedes  erklären  könnte.  Am  deutlichsten  aber  wird  die  Unmöglichkeit  die 
trümmer  eines  älteren  Uedes  nachzuweisen,  wenn  man  gerade  die  von  W. 
Grimm  hervorgehobne  stelle  vom  tode  der  drei  Jünglinge  durch  Witige  vor-- 
nimmt  376 — 464.  Die  Verwirrung  ist  hier  selbst  in  den  kempunkten  der 
erzählung  unaustilgbar  vorhanden,  Witige  trifft  Scharpfen  mit  einem 
schwertschlag  403 ;  405,  3.  4  sticht  er  ihm  zwischen  den  äugen  hinein;  5.  6 
schlägt  er  ihm  wieder  durch  hirn  und  zahne :  und  diese  zwiefache  todesart  Idsst 
Ettmüüer  stehn.  Schon  vorher  aber  hätte  Witege  denjüngUng  mit  dem  Stiche 
tief  in  den  leib  398 , 1  getötet  haben  sollen.  Ganz  schlecht  ist  ferner  Die- 
thers  tod  erzählt.  Witege  schlägt  ihn  durch  die  schulter,  durch  leber  und 
herz:  er  hat  aber  noch  zeit  ze  unsere  herren  opher  erde  in  den  mund  zu 
nehmen  und  ein  gebet,  das  eine  ganze  Strophe  einnimmt  zu  sprechen.  Als 
drittes  beispiel  der  geschmacklosen  Schilderung,  die  auch  in  den  unenlbehr- 
liehsten  Strophen  hascht,  führe  ich  noch  die  Steigerung  in  der  zahl  der 
wunden  an,  welche  die  jungen  helden  Witige  zufügen:  Scharpfe  2,  Orte  3, 
Diether  4. 

Noch  weniger  lässt  sieh  mit  der  partie  machen,  welche  die  stücke  ver- 
bindet, die  zu  einem  alten  Hede  gehört  haben  könnten.  Denn  mit  widir-r 
scheMichkeit  hat  Ettmüller  vermuthet,  dass  dieses  nur  das  Schicksal  der 
drei  königskinder  enthielt:  scheint  doch  die  stelle  im  Meier  Helmbrecht 
76  fg.  von  frowen  Heichen  kinden,  wie  die  wflen  vor  Raben  den  l!p  in 
Sturme  verloren  haben,  dö  si  sluoc  her  Witege,  der  köene  und  der  unsi- 
tege,  und  Diethem  von  Beme,  darauf  hinzudeuten,  dass  man  in  der  mitte 
des  XIII  noch  darüber  ein  eigenes  lied  besass.  Natürlich  gehörte  auch  Diet- 
richs versuch  sie  zu  rächen  hinzu:  ob  auch  die  endliche  Versöhnung  Diet- 
richs mit  Btzel,  lässt  sich  nicht  bestimmt  angeben;  doch  schUesst  sie  erst 
das  ganze  richtig  ab  und  konnte  wie  die  Rabenschlacht,  der  hinter grund 
der  einzelkämffe,  durch  eine  kürzere  darstellung  angedeutet  werden.  Was 
die  Schilderung  dieser  letzteren  in  unserem  gedichte  betrifft,  so  ist  sie  aller- 
dings durchweg  spät  und  schlecht.  Die  aufzählungen  der  helden  auf  bei- 
den Seiten,  noch  dazu  ungleich  bei  den  verschiedenen  malen,  nehmen  kein 


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XLIV  Einleitung 

ende;  trotzdem  wird  gerade  nach  einer  sehr  mangelhaften  aufzähltmg  555 
vertiehert,  keiner  der  helden  Dietrichs  sei  vergessen  worden.  Dabei  passiert 
es  dem  dichter  —  denn  ich  toüste  hier  keinen  unterschied  zu  machen  xtot- 
sehen  grundlage  und  Zusätzen  —  dass  er  aus  einem  ansatz  die  Schilderung 
der  fahnen  Ermrichs  dem  alten  Hildebrant  in  den  mund  zu  legen  zuriUk- 
falb  in  die  trockne  eigne  beschreibung  478.  508  —  565  schildert  er  einen 
schladuanfang,  der  aber  sofort  durch  die  ndchtUche  umgehung  der  feinde 
unterbrochen  wird,  ohne  dass  sich  durch  eine  spätere  anknüpfung  die  im- 
echtheit  dieser  partie  wahrscheinlich  machen  Hesse.  Später  wird  eine  reihe 
von  einzeücämpfen  aufgeführt,  deren  willkürliche  Zusammenstellung  der 
dichter  zum  überfluss  selbst  verrät,  wenn  er  725,  6  sagt  dem  hän  ich 
einen  geverten  vunden,  und  735,  6  den  wil  ich  prüeven  ouch  ze  disen  din- 
gen. Etttmüller  hat  daher  geglaubt  dies  lange  und  langweilige  schlackt- 
gemälde  ersetzen  zu  können  durch  die  Schilderung  der  schlackt  vor  den 
toren  der  Stadt  Raben  und  die  belagerung  Ermrichs  in  dirselben.  Aber 
wenn  schon  jede  annähme  einer  Versetzung  misslich  ist,  so  erscheint  auch 
an  sich  dies  ganz  in  allgemeinen ,  gewöhnlichen  phrasen  gehaUne  stüek 
nickt  würdig  die  stelle  der  sagengepriesenen  schlacht  einzunehmen. 

Bis  jetzt  haben  wir  bloss  danach  gefragt,  ob  sich  durch  ausscheidung 
von  Strophen  ein  zusammenhängendes  würdigeres  gedieht  gewinnen  Hesse, 
Es  versteht  sick  aber  von  selbst,  dass  ohne  weitere  beweise  im  einzelnen 
dies  gedickt  nur  kypothese  bleiben  müste,  Solcke  beweise  für  unser  gedickt 
zu  geben  ist  wol  unmöglich.  Ettmüller  nimmt  als  äussere  zeichen  der  un- 
ecktkeit  an:  zusammenkang  der  Strophen  und  Schwierigkeit  den  reim  der 
1.  und  3.  zeik  zu  entfernen.  Aber  ersterer  findet  sich  nickt  nur  in  dem 
von  ihm  als  echt  angenommenen  träum  der  Helche,  sondern  auch  sonst 
an  stellen,  die  unzweifelhaft  den  meisten  sagengehalt  haben  zb.  901.  927. 
935.  961.  Die  Willkür,  mit  welcher  Ettmüller  diesen  zusammenkang  löst, 
wird  nur  noch  (Verboten  durch  das  bestreben  in  aUen  für  eckt  erklärten 
Strophen  den  reim  der  1.  und  3.  zeile  aufzuheben:  vor  solcken  mittein 
kann  keine  einzige  Strophe  diesen  reim  behaupten.  Ja  es  finden  sich  sogar 
die  stellen,  an  wekken  nach  der  handsckrifllicken  Überlieferung  diese  reim- 
Verbindung  fehlt,  in  partien,  die  EttmMer  mit  recht  für  die  jüngsten  er- 
klärt hat:  so  in  den  aufeinanderfolgenden  Strophen  1121 — 23. 

Wir  miUsen  uns  also  begnügen,  das  ganze  als  Mn  werk  hinanmekmen, 
dessen  dickter,  wahrscheinlich  der  Verfasser  von  Dietrichs  flucht,  für  einen 
teil  seiner  erzäklung  schon  eine  grundlage,  wol  ein  im  gkicken  metrum 
gedichtetes  lied  vorfand,  dieses  aber  nickt  nur  gröstenteils  umarbeitete, 
sondern  auch  durch  eigne  an  zahl  gewiss  weit  überwiegende  Strophen  ver- 
mehrte. 

Auch  in  Dietricks  flucht  scheint  auf  den  ersten  bUck  so  manches 


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Einleitung  XLV 

fSir  emen  versehiedenm  Ursprung  i/tr  mxvidnm  teile  xu  eprechen.  Vor 
aUern  tritt  der  grosse  untersdiied  zwischen  der  einieitenden  partie  von  den 
ahnen  Dietrichs  und  dem  hauptteil  des  gedichtSy  der  flucht  hervor.  Diese 
letztere  hat  namentlich  zuer^  einige  leidliche  stellen;  der  eingang  dagegen 
ist  anfangs  durch  hohle  phrasen  und  erborgte  namen  auf  geschwellt  y  dasm 
durchaus  dürftig.  Auch  der  inhalt  ist  im  mittelstück  zum  grösten  teil 
sagengemäss  {vgl.  Thidreks.  c.  376 — 390  und  Anhang  des  heldenbuchs  hei 
von  der  Hagen  z.  366 — 460);  die  genealogie  erzählt  dagegen  grösten- 
teäs  sonst  ganz  unbekannte  dinge.  Ganz  abgeschmackt  sind  dabei  die 
zaMen  der  lebensfahre,  die  den  alten  königen  beigelegt  werden  und  ihrer 
kinder^  welche  sämmtlich  bis  auf  1  oder  2  wieder  sterben  müssen.  Von 
dem  mittelstück  ist  aber  zweitens  wieder  sowol  an  sagengehalt  wie  an  aus- 
druck  die  letzte  partie  durchaus  verschieden,  welche  die  rückfaJirt  Dietrichs 
%u  Etzel  und  die  zweite  siegreiche  rückkehr  in  sein  reich  hinzufügt:  es  ist 
dies  fast  nur  eine  Wiederholung  des  mittelstücks  mit  schwächlicher  Verän- 
derung der  motive  und  Steigerung  der  dimensionen  bis  ins  abeiiteuerliiAe. 

Zu  diesen  Verschiedenheiten  kommt  noch  eine  äusserUche.  Die  schlimm- 
sten  reimungenauigkeiten  finden  sich  sämmtlich  vor  2000  und  nach  8000. 
So  al :  äl,  u:uo,  uom:uoa,  eim :  ein,  im :  in,  s :  st,  nde :  nte,  be :  de,  tet : 
det,  den :  gen,  immec :  innec,  ap  :  ät:  s.  das  unten  folgende  Verzeichnis. 

Allein  einmal  gehn  doch  auch  viele  eigentümlichkeiten  durch  das 
ganze  durch,  zb.  die  Wiederholungen,  die  sich  sogar  auf  ganze  verse  er- 
strecken, die  confusionen,  die  auch  im  mittelstücke  zahlreich  vorhanden 
sind;  andrerseits  ist  es  fast  unmöglich  für  das  mittelstück  einen  seU^stän- 
digen  eingang  und  schluss  zu  finden,  oder  an  den  beiden  endstücken  spu- 
ren von  einer  ansetzung  an  das  hauptgedicht  zu  entdecken.  Auf  keinen 
fall  darf  man  im  Anfang  der  hss.  RW  den  ursprünglichen  eingang  des 
gedicktes  suchen:  die  genealogie  ist  hier  noch  nicht  zu  ende,  und  der  aus- 
druek  sd  wil  ich  iu  kurzliche  sagen  zeigt,  dass  man  hier  eine  abkürzung 
vor  sich  hat.  Ebensowenig  hält  die  Vermutung  stich,  welche  mir  einfiel: 
dass  der  schluss  nach  69S8  hiemit  endet  sich  daz  maere  eine  fortsetzung 
sei.  Das  unmittelbar  folgende  schliesst  sich  so  eng  an  die  letzten  worte  an, 
wie  es  bei  einer  fortsetzung  kaum  glaublich  wäre:  dem  Hchen  kunege  üz 
Roemisch  lant  wart  Raben  gegeben  alzehant;  dt«  vorhergehenden  worte  sind 
also  nur  eme  Übergangsformel  wie  sonst  nü  läze  wir  diu  maere  stän  205& 
uö.  nü  ist  ez  an  daz  ende  komen  4525,  hiemit  daz  maere  ende  nam 
7453  ua. 

Es  wird  also  die  Verschiedenheit  des  inhalts  und  des  ausdrucks  den 
differenzen  der  quellen  zur  last  zu  legen  sein.  Der  schluss  scheint  ganz 
der  phatUasie  unseres  dichter s  entsprungen  zu  sein  mit  benutzung  des 
mittelstücks  usid  häufung  der  von  allen  selten  zusamfnengeraßen,  zum 


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XLVI  ElNLBITDIfG 

teil  ganz  erfundenen  namen»  Anders  aeht  e$  mit  der  einleitung.  Hier 
findet  sich  ausser  den  gewöhnlichen,  hergebrachten  und  nichtssagenden  he- 
rufungen  auf  die  sage,  zb.  als  uns  tuot  kunt  daz  msere  253 ,  als  uns  daz 
buoch  seit  2028,  doch  auch  eine  bestimmte  hmweisung  auf  eine  Vorarbeit:  der 
uns  daz  maere  zesamne  Mz  der  tuot  uns  an  dem  buoche  kunt  1840.  41. 
Man  unrd  also  annehmen  müssen,  dass  schon  vor  unserem  dichter  jemand 
eine  genealogie  Dietrichs  willkürlich  zusammengestellt  habe;  wahrschetn-- 
Uch  waren  da  schon  die  fabelhaften  zahlen  für  die  hbensjahre  und  die 
kinder  der  allen  k&nige  angegeben.  Diesen  ktUalog  nahm  der  dichter  der 
Flucht  vor  und  suchte  ihn  anfangs  mit  pomphaften  Schilderungen  und  zahl- 
reichen namen  auszufüllen,  bis  er  dann  mehr  und  mehr  ermattete  und  zu- 
gleich bemerkte,  wie  sehr  er  die  aufmerksamkeit  der  zuhörer  in  ansprudi 
genommen  hatte.  Daher  die  vielen  redensarten  von  dem  langen  mcere,  das 
er  kurz  machen  wolle:  1402.  t7öl.  1783.  1939.  1960.  1968.  1996. 
2010.  2365.  Für  die  namen  der  nebenpersonen  ist  zum  teil  die  entleh- 
nung  aus  dem  Sagenkreise  der  Flucht,  der  im  zweiten  teile  verarbeitet  ist, 
offenbar:  so  Erwin,  Herman,  Berchtram,  Bitrung,  Tibalt,  Hunolt,  Diej^olt, 
Sigeher,  Wigolt ,  Starcher ,  Reinher,  Sigebant,  Sindolt.  Einiges  mag  aus 
anderen  Sagenkreisen  entnommen  sein,  von  welchen  ich  besonders  die  Ruo- 
thersage  hervorhebe,  die  in  der  zweiten  hälfte  des  XIII  Jahrhunderts  noch 
gesungen  wurde  {vergl.  das  zeugnis  des  Mamers,  W.  Grimms  heldens. 
lt.  60)  und  doch  wohl  in  bedeutend  erweiterter  gestalt  als  im  gedichte  des 
XIL  Mit  diesem  stimmen  die  namen:  herzöge  Herman,  R.  85  als  marc- 
gräve  bezeichnet,  lantgräf  Erewin  R.  152  gr4ve  genannt,  Amoit  A.  1395, 
ja  Ladiner  selbst  wird  als  vater  Ruothers  genannt  1315,  der  von  ihm 
das  land  Westenmer  erhalten  soll  Auch  bei  den  sagen  von  Ortnit  Wolf- 
dietrich und  Siegfried-'ist  die  benutzung  anderer  quellen  offenbar;  nur 
weichen  die  einzeUmten,  besonders  die  namen,  zum  teil  von  unserefi  ge- 
dickten ab.  Diese  benutzung  fremder  Sagenkreise  fand  sich  wahrschein- 
lich schon  in  der  vorläge. 

Diese  glaubte  nun  W,  Grimm  noch  in  einem  anderen  gedichte,  unab- 
hängig von  der  Flucht  benutzt  zu  finden:  in  der  fortsetzung  der  Wehchro- 
nik  durch  Heinrich  von  München.  Die  auf  die  heldensage  bezüglichen  stel- 
len hatte  er  schon  in  den  altdeutschen  wäldem  2,  115 — 134  nach  zwei 
handschriften  mitgetheüt,  der  Kremsmünsterschen,  deren  abschrift  m  Dres- 
den ist  und  der  Gothaner.  Er  hatte  dabei  die  erstere,  welche  mehr  von 
unserem  gedichte  abweicht,  für  die  ältere  fassung  erklärt,  diß  andere  sei 
durch  vergleichung  an  Dfl.  angenähert.  Gewisse  Verschiedenheiten,  beson- 
ders genauere  bestimmungen  in  der  Weüchronik  schienen  ihm  eben  zu  be- 
weisen, dass  die  stellen,  die  mit  unserem  gedichte  übereinstimmen,  nicht 


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ElIVLBITÜHG  XLVn 

Mit  dMiem  geschifft  setlm,  iondem  einer  anderen,  ursprüngKekeren  fasmng 
angehörten. 

AUem  er  irrte  ebensowoM  m  hexug  auf  das  verhäknis  der  hss.  ab 
auf  das  der  beiden  gedickte.  Br^eres  wird  ans  der  vergkidmng  der 
übrigen  hss.  offenbar.  Das  betreffende  sfäcür  der  Weltehrenik,  welches  mit 
Dietrichs  flucht  übereinstimmt,  habe  ich  zwar  weder  m  einer  der  Wiener 
hss.  noch  in  der  AroUener*)  gefunden,  noch  auch  hai  es  die  Grätzer,  wie 

*)  Die  j4roUener  hs.  toeiehe  mir  durch  vemdttehtng'  des  königUehen  cuHutmini- 
steriums  hierher  zugeschickt  wurde,  istimXf^jahrh.  geschriebeHyOufperg,  in  gross fo. 
Sie  besteht  aus  328  blättern  (der  bezifferer  hat  irrtümfich  327)  una  ist  aus  drei  tei- 
len susammengebunden  ;  jeder  beginnt  mit  einer  grosse?t  initiaie:  aufs.  1. 104.  237. 
Das  btatt  hat  vier  columnen  su  66 — 71  teilen:  dock  kommen  noch  220  miniaturen 
dazwischen,  welche  schar f  gezeichnet ,  aber  schlecht  coloriert  und  zum  teil  van  sehr 
naiver  auffassung  sind.  Im  ganzen  mag  die  hs.  etwa  80000  w,  umfassen. 

Zu  gründe  liegt  die  pseudorudolfische  {Cristherre)  ehronik,  wie  die  Übereinstim- 
mung mit  den  von  f^ilmar ,  die  zwei  recensionen  der  fFeltchronik  des  Rudolf  von 
Ems,  Marburg  1839  mitgeteilten  auszügen  beweist.  Im  einzelnen  weicht  allerdings 
die  hs.  vielfach  ab,  besonders  in  dem  abschnitte  von  Noahs  trunkenheit,  wo  u,  a. 
IVoah  durch  einen  Steinbock  zwn  weinstock  hingeführt  wird.  Die  erwahnung  des 
landgrafen  Heinrich  vonDüringen  fehlt  nicht,  fo2^\in  der  zweiten  stelle  ist  der  name 
selbst  unterdrückt,  34^;  die  emspieUmg  auf  den  Parzifal,  Lachmanns  auswahl  s.  F. 
kommt  nicht  vor.  Aber  die  rudolfisehe  ehronik  ist  beigemischt:  24<^  erscheint,  wenn 
auch  verderbt,  das  akroslichon  vor  der  zweiten  well;  ebenso  1 59c  das  vor  der  fünften. 
Die  Widmung  an  könig  Konrad  vor  den  biichem  der  könige  fehlt;  aber  189c  wird 
ausfUArÜcher  als  sonst,  der  tod  Rudolfs  beklagt,  also  die  foHsetsmng  seines  Werkes  , 
benutzt:  Der  ditz  pach  votz  her  alda  Hat  io  täwtzsch  geticht .  .  .  Der  starb  in 
Wälhischen  reichen  .  .  Er  starb  an  Salomon  Do  er  geticht  g^ar  danon  .  .  Riidolff  von 
Amse  was  er  genannt.  In  der  vorrede  sur  new  Ee  ist  die  steUe,  in  welcher  tick  Hein'- 
rieh  von  München  nennt,  unterdrückt.  Doch  stimmt  die  hs.  zu  denjenigen,  welche 
seine  fortsetsung  haben,  besonders  zur  Gothaner  s.  Jacobs,  beitrage  zur  älteren  Ute- 
rfftur  bd  '1,  243  anm.  Dies  bezieht  sieh  freiUoh  nur  anf  die  grundlage :  die  Aroi- 
sener  ist  durch  ztuatze  und  auslassungen  eine  ganz  andere  geworden.  In  das  buch 
der  richter  ist  Die  Troy  eingeschoben:  damit  beginnt  der  2.  teä  der  hs.  Do  Jepte  vDd 
Abysson.  Vnd  Alyon  vD  Abdon.  Die  vier  Richtar  waren.  In  den  Israbelischen  scha- 
ren. D«  waz  in  der  zeit  ein  chunig  ze  Troy.  Den  twang^  der  tugenntt  poy  usw.  Es 
ist  ein  auszug  aus  Konrads  Trojanerkrieg,  wie  es  scheint,  Tuich  einer  ziemlich  guten 
hs:  anfangs  zeile  für  zeile,  später  mä  lücken,  17346—18966  nach  13380  einge- 
schoben, und  von\bA]9ab{foHl^)inder  dürrsten  kürze.  Anstatt  Tr.  355—378  ist 
eingeschaltet,  wie  der  träum  der  Eckuba  von  Sabüon  gedeutet  wird;  der  meister 
weissagt  auch  von  dem  söhne  der  Jungfrau,  der  nach  \1^Q  jähren  die  durch  Adams 
aekuUL  veHome  weit  wieder  erlösen  werde,  und  als  der  könig  zweifelt,  lässt  er  auf 
einer  jagd  dessen  verstorbenen  bruder  Malaus  mis  der  höüe  in  gestalt  eines  ge- 
krönten hirsches  erscheinen  und  die  Weissagung  bestätigen.  Die  liebesgeschichte 
des  AchUl  und  der  Deidamia  wird  schwankhaft  erzählt ,  wie  bei  Docen,  misc.  2, 160. 
fo  154«  nach  Eneas  Frigaz  und  Franko  folgt  Sambson.  —  Im  dritten  teil  ist  diege- 
schichte  der  kaiser  fast  ganzweggelassen:  auf  die  beiden  Herodes  267  b  folgt  sofort  die 
geschickte  der  ahnen  Karls  des  Grossen;  die  Überschriften  weisen  auf  die  noch  nicht 
abgekürzte  gestalt  hin:  267c  Aber  von  einem  Constantinus  der  was  Leo  sun  dem  drey 
vnd  achtzikisten  chaiser  usw.  269»  Von  Adriano  dem  sechs  vnd  hunderdisten  pabst  vnd 
von  chunig  Karl  dem  vnd  acbziglsten  chaiser  von  augasto  us^o.  Auf  Karls  krönung 
21 1»,  die  wie  in  der  Gothaner  hs.  erzählt  wird,  folgt  Hort  hie  wie  wilhalem  In  Chaiser 
Kareis  hof  cham  vnd  darynn  ertzogen  wart:  also  der  JFiÜehabn  in  seinen  drei  teilen. 
Der  anfang  der  erzählung  des  Ulr,  v,  Türlein  (Casparson  AL^)ist  271b  benutzt  Ez 
MS  ein  graf  in  den  tagen  In  dem  Ghnnikreich  Naribon  Er  was  ein  Graf  der  bocben 


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XLVni  ElNLBfTUN« 

Massmcmn  Kai$erehr.  UI 101  mtteik;  so  dass  ieh  überhaupi  hezweifde, 
dass  es  van  Heinrich  von  München  aufgenommen  worden  ist.  Aber  das 
andere  auf  die  heldensage  bezügliche  sHlck  von  Chriemhilden  hochzeit  und 
Etzeh  tod  kommt  vor  in  der  Wiener  hs.  2768  {von  Vilmar  als  nr  34  be- 
zeichnet): hier  stimmt  die  Wiener  hs,  mit  der  Gothaner  zusammen  gegen 
die  abkürzende  Dresdener,  Dieses  äusseren  Zeugnisses  bedarf  es  übrigens 
kaum.  Die  abkürzende  form  unrd  durch  die  in  ihr  eintretende  Verwirrung 
als  später  ervnesen.  So  wird  zb.  187. 188  (die  gewan  er  einem  beiden  an 
chain  chinder  er  nie  pey  ir  gewan  Gordian  ir  vater  hiez)  von  Ortnit 
gleich  bei  der  Verheiratung  mit  Liebgart  erzählt,  dass  sie  kein  kind  zu- 
sammen hatten^  was  doch  ar^  218  weitläuftiger  berührt  wird.  Auch  wäre 
zwar  erklärlich^  dass  die  Gothaner  hs.  aus  einer  vergleichung  mit  der  aus- 
führÜcheren  form  der  Flucht  grössere  stücke  aufgenommen  hätte  ^  aber 
nicht  warum  sie  in  einzelnen  kleinigkeiten  sich  vom  text  der  Dresdener 
hs.  ab  zum  anderen  gedichte  gewendet  haben  solüe.  So  hat  sie  160  mit  Dfl. 
guoten,  die  Dr.  hs.  fnioten;  165  msere,  Dr.  rede.  Der  umgdcehrte  fall, 
dass  solche  gkichgiltige  worte  vom  abkürzenden  umarbeäer  vertauscht 
wurden,  ist  leicht  denkbar. 

Die  stellen,  wegen  deren  W.  Grimm  behauptet,  die  Weltchronik  könne 
nicht  aus  Dietrichs  flucht  geschöpft  habeti,  sind  folgende:  v.  124  wird  Lam- 
parten  als  das  reich  Sigehers  genannt,  während  in  Dfl.  dies  land  erst  2440 
erwähnt  wird,  wo  es  Dietmar  empfängt.  Ein  ausziehender  bearbeitet 
konnte  aber  doch  wol  das  land,  das  dem  erben  zugewiesen  wird,  auch  als 
das  des  vorfahren  nennen.  Femer  wird  Otnit  nach  Dfl.  2240  vor  einer 
wilden  steinwant  (tote  fast  wörtlich  Ecke  21,  10 — 13)  schlafend  von  dem. 
wurme  gefunden  und  in  den  berg  getragen;  in  der  Weltchr.  200  aber  wird 
er  von  einem  wurme,  der  ihn  schlafend  findet,  in  die  steinwant  getragen. 
Der  unterschied  scheint  mir  sehr  unbedetUend.  3)  macht  die  WeUchronik 
70  den  zusatz,  dass  Dietwart  könig  in  Heran  gewesen  sei.  Dies  konnte 
sie  aus  der  sage  von  Wolfdietrich  entlehnen,  heldens.  53.  4)  Aus  der  ganz 
allgemeinen  sage  stammt  die  notiz  324,  dass  Dietmar  das  wunderhüs  ze 
Berne  gebaut  habe,  während  in  der  flucht  nur  steht  Dietm^  büwete  Beme 


Ion  mit  mynne  dinst  vud  mit  Ion  erwarb  Sein  preys  daran  nie  verdarb  Torst  yemant 
tat  gein  im  geren  Der  gralT  hiez  Heinrich  nach  mars  wem.  272^  xind  noch  einige  sa- 
genhafte zage  aus  der  schlackt  bei  Runtsifal  emgemischt.  288&  Ir  wist  nw  wol  wo 
ich  es  han  mit  dem  Markis  verlän  . .  do  er . .  chawm  ein  jar  da  haim  gewesen  Waz  vnd 
lebt  da  mit  gewalt  Arabel  man  der  chnnig  Tybalt  Minn  verlust  nw  klagte  führt  auf 
fFolfram  8,  2  über.  In  diesem  teile  stimmt  unsre  hs.  durchaus  mä  der  ff^olfen- 
buttler,  bei  Lachmann  a?  :  so.  9,  3.  4.  6.  65,  1.  2.  90,  7.  151,  22.  452,  15.  Doch 
fehlt  ir  9,  7 — 10,  6,  während  d?  su  9, 24.  27  angezogen  vnrd.  fo  298b  schHessen  sich 
Rennewarts  taten  an  und  WiHehahas  mönchsieben.  Mit  seinem  tode  endigt  327« 
die  hs:  Gott  müzz  vnz  all  leren  Daz  wir  sein  buld  gewinnen  Ee  daz  wir  scheiden  von 
hynnen  Des  helff  vnz  sand  Wilhalem  Daz  got  erhör  vnseren  galem. 


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EflfLBITUlfG  XLIX 

und  was  da  alle  ttX  vil  gmie  2497.  5)  und  6)  madU  die  Wekehronik  m- 
MllM,  tMgm  deren  sie  eith  gerade  auf  ihre  fuelk  beruft.  Einmal  Uest  m 
238/^.  Welfdietriek  zu  B^r  (Bart)  in  PMkn  sterben  als  uns  diu  geschrift 
der  wdrheit  diu  rehten  mssre  hat  geseit.  Allein  dieee  berufung  iei  erlo- 
gen^  da  die  netiz  unsagetAaft  iit:  Wolfdietrich  stirbt  sonst  immer  im  klo- 
sier,  nach  Ecke  22  sti  Tischen  {Dijen)  im  lamd  Burgdn.  Sodann  aber 
läset  Ermriek  nach  311  die  HarUmge  zu  Raben  hängen  als  ez  an  slnem 
buoche  st^t  von  dem  ungetrinwen  man«  Ich  vermute^  diese  ebenfalls 
sonst  nirgends  bezeugte  behmtptung  ist  eine  Verwechselung  mit  der  henkerei 
der  frauen  zu  Raben  in  Dfl.  77 ib fg.  SAlOfg.  EndUch  eine  durchgehende 
ort  von  Veränderungen  zeigt  sich  ab  absichtUdi:  das  unnatürlich  hohe  al- 
ter der  vorfahren  und  die  zahl  ihrer  kinder  wird  unterdrückt  Eine  spur 
von  der  zweiten  art  findet  sich  noch  m  der  6othaner  hs.  zu  106,  ist  aber 
im  Dresdener  text  muh  getilgt  worden^  so  dass  dann  108  ganz  unmoti- 
Vieri  steht  der  ich  in  einez  nennen  kan. 

Was  sollen  aber  diese  kleinen  und  meist  offenbar  willkürlidien  abwei- 
chungen  besagen  gegenüber  der  menge  von  Übereinstimmungen,  u$id  zwar 
in  den  kleinsten  nebendingen,  in  den  unbedeutendsten  phrasen.  So  zb.  in 
der  dreizaU  der  Barlunge  306,  DfL  2469;  während  son^  immer  nur 
zwei  vorkommen.  Und  femer:  130.  1  nü  läze  vrir  in  nemen  ein  wip  mit 
einem  kurzen  maere=ajP/.  1938.  9;  149 — 151  die  vrouwen  wilich nen- 
nen daz  man  si  muge  erkennen,  ich  meine  Sigehdres  kindasJF/.  2039 — 
41  «MS.  SeUen  diese  redensarten  auch  in  der  vorläge  gestanden  haben?  Wo 
dagegen  der  fortsetzer  der  Weltchronik  von  der  Flucht  abweicht,  zeigt  die 
versehkehterung  des  reimes  und  des  sinnes,  dass  er  nicht  einer  älteren  besse- 
ren quelle  folgt,  sondern  selbständig  zu  dielten  versudU:  vgl  229.  30  waz 
kinde  er  bi  Liebgart  gewan  d6  er  si  genam  mit  Fl  2i00  fg.  Ganz  offenbar 
ist  die  enäehnängj  wenn,  wte  oben  gezeigt  wurde,  die  Gothaner  hs.  den  äl- 
teren text  bietet:  da  ist  Fl  2109 — 2229  fast  wörtlich  aufgenommen. 

Für  den  hauptteil  der  FbtdU,  welcher  dem  Stoffs  nach  etwa  mit 
V.  2543  anfängt,  lässt  ncA  keineswegs  ein  äüeres  gedieht  als  grunHage 
nadmeisen;  vielmehr  schupfte  der  dichter  wol  nur  aus  der  volkssage, 
welche  nach  den  oben  angegebenen  gueUen  gerade  über  die  fludit  Dietrichs 
zkmlich  ausführlich  gewesen  zu  sein  scheint.  Nur  ein  bruchstick  eines 
ältan  Kedes  scheint  aufgenommen  zu  sein,  und  zwar  unvernhrt:  w.  2921 
—36,  toefek«  5785 — 96  mit  ausnähme  von  vier  vv.  fast  wMUch  wieder- 
holt werden.  Auch  die  Situation  ist  an  beiden  stellen  dieselbe:  Saben  und 
Friedrich  von  Raben  senden  VoUmant  nach  Bern,  damit  er  Dietrich  den 
einfatt  Ermrichs  melde.  Beidemale  sondert  sdion  die  einleitung  des  dich- 
ters  der  Flucht  Uch  will  euch  sagen,  wie  Volknant  die  märe  kund  tat'  das 
Stück  ab;  es  hat  sodann  an  beiden  ^eUen  den  eigenen  eingang  ein  degen 

Heldenbach  11.  D 


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L  Einleitung 

heizet  (hiez  2921  sehemi  jünger)  Yolcnant,  der  kom  ze  Berne  tut  gennt, 
eine  eanet  m  diesem  gedichte  nnerhörte  wUerhredmng  de$  %n$ammenhang$, 
He  aber  in  den  NibehmgeUedem  (XV  s.  Ladumann  vor  2023)  vorkommt. 
Dem  inhalte  nach  wird  dae  aber  und  die  echAeä  des  tmges  dmrek  die  Tkid' 
reksaga  bestätigt,  weleke  in  e.  286  den  Widga,  der  hier  eine  sehr  ver- 
wirrte rolle  spieü  und  wahrscheinUeh  nur  an  die  stelle  des  VoVcnant  ge- 
treten isty  um  mütemadu  nach  Bern  Aomme»^  dt«  wairtmänner  aufh^en 
und  Dietrich  die  künde  von  Ermrichs  awrütken  geben  läset.  Auch  der  ton 
der  xweimtU  vorhandenen  12  zeäen  sticht  entschieden  von  dem  ganzen 
übrigen  gedickt  ab:  er  ist  unbedingt  vortrefflich  und  sehr  alt.  Man  hat 
also  hier  die  spur  eines  epischen  Volksliedes  in  kurzen  reimparen,  eins  für 
die'Uteraturgeschichte  nicht  unwichtige  thatsaehe. 

Sonst  wüste  ich  nirgends  die  benutssung  einer  vorläge  nachzuweisen. 
Die  ungleidüieiten  und  einige  undersprüche  der  ersäUung  möchte  ich  nicht 
dem  abstände  von  Überarbeitung  tmd  grundHage,  sondern  nur  dem  schwa- 
chen erinnerungsvermögen  des  dichtere  zur  last  legen.  Besonders  con- 
fus  ist  derselbe  in  seinen  zMenatsgaben.  So  werden  8  redten  von  Hdehe 
für  Dietrich  geworben  5896 ;  aber  nur  7  werden  genannt,  an  welche  dann 
ohne  irgend  einen  Übergang  die  mannen  Etzds  angereiht  werden.  9695 
werden  8  helden  von  Reinher  erschlagen;  doch  werden  9  aufgeführt,  dar- 
unJter  Alphart,  der  doch  schon  9527  von  Bitrung  getödtet  war.  In  der 
zweiten  grossen  sdilacht  {vor  Meilan)  teilen  sidi  Dietrich  und  Rüdiger  in 
das  heer;  von  der  abteilung  Dietrichs  fallen  9000  (ü.  6650),  von  den 
feinden  56000  (6633);  Rüdiger  verUert  4000  (661S)  und  der  ihm  entge- 
gengestellte Wiuge  14000  (6666),  Isolt  als  böte  Etzels  erfährt  aber  nur 
von  9000  toten  Dietrichs  (7285)  und  56000  Brmrichs  (7280). 

Andere  Widersprüche  sind  die  folgenden.  6624  bedauert  der  dichter, 
dass  Sahen  von  der  flucht  Ermrichs  nadi  Raben  nichts  wihe,  während  er 
doch  den  helden  5729.  5849  nach  Meilan  versetzt  hat  und  nach  der  gan- 
zen dar^eüung  Raben  in  den  händen  Ermrichs  sein  muss.  Volknant 
kommt  2903 — 2967  ob  böte  zu  Dietrich;  ohns  dass  von  semem  abgange 
die  rede  gewesen  wäre,  kommt  er  3008  unter  den  mannen  noduntüs  an. 
SigebatU  wird  5622  beim  beere  Etzels  zu  Gran  zurikkgelassen,  5857  soll 
er  mä  Tydas  aus  Meilan  kommen.  Erewin  kundschaftet  3156;  aber  Erwin 
von  Elsentroye  ist  Etzels  mann  5146  usw.;  soUte  an  der  ersteren  stelle 
Nentwin  gemeint  sein,  der  7071  erwähnt  wird?  Eckenot  begleitet  Dietrich 
4155  in  die  Verbannung,  kommt  tAer  dann  zu  Am  von  Meilan  5860. 
Dietleip  ist  zuerst  mmer  bei  Dietrich,  3635/9.  auf  der  unglücklichen  fahrt 
nach  Bole;  erscheint  auf  einmal  ohne  daes  von  einer  absendung  die  rede 
gewesen  wäre,  als  boU  bei  Reiche  4680.  4831  um  ihr  Dietrichs  misgeschid 
zu  beridUen,  und  tritt  dann  5385  unter  den  «lOfifieii  Etzels  auf,  die  Die- 


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Einleitung  LI 

trkh  ihre  hüfe  9su$agen.  Merkwürdig  i$t  auch  sein  streit  mit  Wate:  3919 
— 66  bestimmen  sie  sieh  auf  seehs  wecken  danach  hei  Meilan  zu  einem 
kämpfe;  dieser  findet  auch  wirklich  stau  ^90 — 6799,  aber  unter  um- 
Mnden  die  frOher  unmöglieh  vorhergesehen  werden  konnten;  denn  dazwi- 
sdtm  hegt  Dietrichs  zug  «ü  Btzel  und  seine  riUkkehr.  IsoU  begleitet  Die- 
trich 591 8,  kommt  als  böte Etzels  ihm  entgegen 7225,  vergl.  730 1 .  Sturmger 
steht  auf  Dietrichs  seite  5160,  ein  St.  von  Engelhmt  aber  8639  und  ein 
dritter  von  Islant  9300  auf  der  Ermrichs;  dazu  kommt,  dass  dieselben  Idn- 
der  noch  anderen  helden  zugeteilt  sind:  Bitrung  von  BngeUant  9431, 
Ramung  von  Islant  8647.  Liudegast  und  Liudeger  stehen  5900  zu  Die- 
trich, 8629  und  8631  zu  Ermrich.  Randolt  von  Ankone  ist  Ermrichs 
mann  2661 ,  warnt  jedoch  Dietrich,  und  erscheint  auf  dessen  seite  5858. 
7589/Sjf.  rät  Rüdiger  Dietrich  Herrat  zu  nehmen  mit  worten  die  denken 
lassen^  dass  Dietrich  noch  im  elend  wäre,  obschon  er  eben  sein  reich  zurück 
erobert  hat.  Witegeist  hauptmann  des  hinterhabs  3678,  welcher  von  Hei- 
me kommandiert  wird  3742;  dieser  hinterhaü  zieht  nach  Bole  3681 ,  legt 
sich  dann  aber  bei  Muntigel  nieder  3711.  Ueberhaupt  ist  diese  expedition 
höchst  C(fnfus  geschildert,  Dietrichs  helden  kommen  nicht  zur  wehr  3753, 
fassen  doch  die  Schwerter  3755,  nehmen  jeder  einen  ger  3760.  3681  be- 
zieht sich  si  noch  auf  Ermrichs  mannen,  3682  auf  die  Dietrichs,  3685  in 
wieder  auf  die  leute  Ermrichs.   Andere  beispiele  übergehe  ich. 

Einigemale  dürfte  freilich  die  schuld  an  den  hss.  Uegen.  So  sollte 
Strlther  5851,  Dietrichs  mann,  Berhther  heifsen  wie  5731.  9872;  Strfther 
Yon  Tuscftn  ist  auf  Ermrichs  seite  6486.  Diezolt  von  Gruontant  9285 
mnss  Diepolt  heissen  wie  8636;  Diezolt  ist  von  Tenemarke  8634.  9050 
heisst  Mörholt  von  Grvndewale  in  R,  von  Gurdewale  in  A;  ich  habe  beides 
auf  Guroewale  zurückgeführt,  was  beide  handschriftenclassen  8656  haben. 

Der  Verfasser  unseres  gedichts  nennt  sich  nun  seihst  v.  8000  als 
Heinrich  der  Yogelaere.  Er  war  ohne  zweifei  ein  fahrender  sänger:  723 
— 744  preist  er  Dietwarts  und  seiner  forsten  miUe  gegen  die  varende  diet. 
Ebensolche  stellen  finden  «teft  m  der  Rabenschlacht  96 — 100.  Dass  Hein- 
rieh ein  Öestreicher  oderSteirer  war,  beweisen  seine  reime  s.  u.  Auch  die 
Rs.  ist  in  jenen  gegenden  gedichtet.  In  dieser  tritt  zugleich  das  bestreben 
auf  einzelne  helden  in  Oesterreich  zu  locaUsieren,  so  Dietm^  von  Wienen, 
Rüod¥rfn  von  Treisenmdre;  sie  nennt  auch  Astolt  von  Mutaren,  der  sagen- 
haß ist  {Nib.  Bit.).  Dazukommen  in  östlichen  gegenden:  Marholt  von  Si- 
benbürgen,  Tibalt  von  Sibenbürgen,  Wolfg^r  von  Gran;  Isolt  von  grdzen 
Ungern.  Doch  sieht  es  aus,  als  wenn  die  Flucht  von  der  heimat  Isolts 
wüste,  da  sie  ihm  7382  von  Etzel  die  mark  von  Rödnach  unz  Budlne 
schenken  lässt:  Rödnach  wird  die  dvitas  Rodna  sein  in  Siebenbürgen  im 


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LH  Einleitung 

gebieie  der  Sachsen  hei  BiUrüz,  wüche  1241  t^oti  den  Kumwen  iÜerfaUm 
wurde  {Momm.  Germ.  XI,  640) ;  Budfne  aber  Wtddm  vgl.  Ioa.Bonfmn  rer. 
Hungar.  deeadee  s,  477  Conrinus  « .  Budinum  Bulgariae  metropolim  ve- 
nit  quae  ad  Danubiom  sita  est.  Die  localisienmg  der  AeMen  dies$eits  der 
Alpen^  die  auch  andere  deutsche  gegenden  heranzieht,  IMringen,  Missen, 
Brünswlc  usw.  unlerscheidet  die  RtAenseUachi  von  der  Flucht.  Diese  gibt 
ihren  helden  heimat  in  italienischen  Städten:  Saben  und  Friderich  tn  Ra* 
bene,  Randolt  m  Anköne,  Amelolt  yoü  Garte,  lubart  von  Laträn,  Berht- 
ram  von  Bdle  {Pola),  Tydas  von  Meülin,  Türlän  von  Spöllt  Die  Flucht 
nennt  auch  sonst  oft  das  Inn-  und  Etschthal^  Botzen,  Trient  und  van  ita- 
lienischen Städten  Bresda  (Brissän  vgl.  zb.  Monum.  Germ.  XJ,  787,  7  uö. 
Prissanum),  Montecchio  (Muntigel),  doch  wol  das  bei  Vieenza^  Padua^ 
Bologna,  Siena  (Höhensien  vgl.  Neidh.  herausg.  von  Havft  s.  146). 
Das  darüber  hinauüiegende  kennt  Heinrich  nur  dunkel^  ausser  Lat^ta 
noch  Brindisi  (Brandts),  wo  er  die  von  Westenmer  (und  Portugal)  konmen^ 
den  boten  Dietwarts  landen  lässt!  Wie  die  Rabenschlacht  Utsst  die  Flucht 
Dietrich  mit  Etzels  heere  über  Saders  ziehn  (Zara^  wie  Ettmüüer  vermutete, 
kavisch  Zader ;  Ottokar  nemU  es  Öfter  ab  hafen  der  zwischen  Ungarn  und 
ItaHen  reisenden  zb.  110*  222*  226«.)  MögKeh  wäre  dass  der  dichter  die 
oberitalienischen  gegenden  in  den  letzten  kämpfen  der  Hohenstaufen  und 
ihrer  partei  kennen  gelernt  hätte  (EzzelUno  dt  Romane  fiel  1259,  sein 
bruder  Alberich  1260,  Manfred  1266,  Kowradin  1268). 

Denn  die  zeit  in  welcher  die  Flucht  gedichtet  wurde,  lässt  sich  genauer 
bestimmen,  als  bisher  geschehen  ist.  W.  Grimm,  heldens.  1 84  nahm  alssolche 
das  XIV  jh.  an  und  die  lüerarhistoriker  wiederholen  dies^  Biner  sokhenan" 
nähme  widerspricht  schon  das  alter  der  hss.  Die  Riedegger,  die  d^dk  sehen 
einen  abgekürzten  und  auch  sonst  nicht  immer  ursprünglichen  text  giebt, 
stammt  aus  der  scheide  des  XJIIund XlVß.  AUeindievv.  7949—80189«- 
ben  eitlen  noch  sichreren  anhak.  Der  dichter  spricht  da  die  Unzufriedenheit 
der  ed4len,  griven  vrten  dienestman  über  die  füreten  aus,  von  welchen  sie 
durch  vielfachen  dienst  bald  ati/hervart  bald  m^hovevart  ruiniert  wür- 
den; ja  man  setze  ihnen  sogar  die  geate  üf  ir  erbeveste  8009.  Zu  dieser 
äusserung  stimmt,  dass  im  eingang  63 — 96  der  dichter  als  die  vorssüglich- 
ste  tugend  Dietwarts  preist,  dass  er  seine  edlen  immer  um  sieh  gdiabt  und 
sie  befragt  habe,  und  mehu,  die  jetzigen  fürsten  würden  es  auch  $0  machen, 
wären  sie  nicht  blind,  und  1912  fg.  daz  noch  den  vürsten  wol  stAt  swa  si 
volgent  wtser  Ure;  und  IST  fg.,  wo  die  fürsten,  die  von  der  milde  nichts 
wissen  wollten,  verflucht  und  die  herren  gräven  vrlen  dienestman  beklagt 
werden. 

Diese  stmmung  und  diese  verhMnisse  passen  weder  auf  die  zeit  der 


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ElPTLEITUNO  Un 

hinten  Babenherger,  für  welche  die  gediehie  auch  zu  seMeekt,  ihre  sagen- 
kemUnüse  tsu  mangelhaft  sind;  noch  in  die  des  interregnums.  K&nig  Onth- 
kor  aber  wird  vielfach  gerade  wegen  seiner  milde  gepriesen,  »b.  in  der  ösir. 
ehr,  82^  die  vanindeD  eilenden  veriigt  er  so  guotUch  «Jid  in  dem  klagelied 
auf  seinen  tod  Zeitseh.  4^,  573.  Freilich  perfnhr  er  in  der  letzten  zeit  redu- 
los  gegen  die  MreicUschen  edeln;  allein  seine  grausa$nkeit  und  sein  arg- 
wöhn, wegen  dessen  er  zuletzt  die  bürgen  mtltgesten  besetzte  {chron.  128'*) 
erscheint  mehr  geeignet  im  ganzen  voUce  die  Verzweiflung  und  die  Sehnsucht 
nach  fremder  erUsung  su  erwecken,  ah  das  übermütige  murren  des  adels, 
wie  es  die  angeßhrten  stellen  der  Flueht  ausdrücken. 

Dies  weist  vielmehr  auf  die  erste  regierungszeit  AlbrechtSj  welfAer  im 
jähre  1282  von  seinem  vater  die  länder  Oestreich  und  Steiermark  erhielt, 
die  Ottokar  1276  verloren  hatte,  s.  Kurz,  geschichte  Oestreichs  unter  Otto- 
kar  und  Albrecht  /,  2.  hauptstüdt.  Schon  Über  die  Steuererhebungen  könig 
Rudolfs  im  jähre  1277  beklagt  sich  der  fortsetzer  der  Melker  annalen  im 
cod.  Samcrucensis  Mon,  Germ.  XI,  653.  1291  brach  ein  offener  aufstand 
stemscher  mtnisterinden  gegen  Albrecht  aus,  welche  dabei  von  erzbischof 
Konrad  von  Salzburg  und  herzog  Otto  von  Baiem  unterstützt  wurden; 
doch  warf  ihn  Albrecht  noch  im  folgenden  winter  nieder,  contin.  Vindob. 
in.  Ottacker  Ml^fg.  1295  {Karajan  m  Häufte  zeitsch.  4, 262)  erhoben 
sieh  gegen  Albrecht  zuerst  die  Wiener  (Ottacker  566"*— 57 1"»)  um  ihre  hand- 
veete  betätigt  zu  erhiUten;  dann  nach  dem  unterliegen  der  Stadt  die  Ost- 
reiehisd^en  landherren,  um  Albrecht  zu  nötigen  die  schwäbische  ritter- 
Schaft  zu  entlassen,  welche  dieser  stets  be^nstigt  und  zum  teil,  wie  die 
drei  herren  von  Waldsee  mit  Öatreiehischen  edlen  frauen  verheiratet  hatte. 
Auch  dieser  aufstand  scheiterte  an  der  feetigkeU  Albrechts,  vgl  Ott.  572— 
583.  Den  grund  der  Unzufriedenheit,  die  begünstigung  der  fremden  deutet 
Ottaeker  auch  sonst  an,  zb.  229^  und  HelbUng  {Zeitsch.  4)  i,  472,  vergl 
anm.  zu  4, 120 fg.  Der  continuator  Yindob.lil  sagtvonAlbrecht  nonprae- 
stunen«  de  fidelitate  suomm  Australium  ntpote  qui  s»pe  offensus  füerat  ab 
eisinpingentes  ei  quod  nichil  daret  eis  niai  Sue  vis  suis  et  quod  omnes  proyentus 
terranun  suarum  transmitteret  ad  Sueviam  et  inde  compararet  ibi  civita- 
tes  et  castra  et  possessiones  diversas  et  quod  nobiles  dominas  viduas  et 
divites  relictas  de  terra  quandoque  vi  copularet  Suevis  suis,  quod  nee  castra 
nee  claustra  edificaret  in  terra  sicut  fecerant  predecessores  sui  olim.  Der- 
selbe  annaUst  fügt,  als  Albrecht  mit  seinen  Schwaben  xum  kriege  gegen 
Adolf  abzieht,  hinzu  Et  sie  Suevi  recessenmt  de  terra  nunquam  de  cetero 
si  ßeo  placet  redituri.   amen. 

Die  östreichischen  dichter  dieser  zeit,  besonders  Ottacker  in  seinen 
epischen  Wendungen,  stimmen  öfter  mit  dem  sprachgä>rauche  der  Flucht; 
worüber  in  den  anm.  einiges  beigebracht  ist:  s.  zur  Flucht  208. 734. 2383. 


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LIV  Einleitung 

2483.  3019.  3028.  3288.  3525.  6858  und  mr  Rah.  730.  Auch  der 
ungewdhnUehe  m/l^gunnen  :  kunne  7539  findet  siA  mit  dem  gleichen  reim- 
Worte  in  Ottacker  wieder  17^  Cedlje  moht  wol  kae  schäm  im  sin  selbes 
güimen:  er  was  von  kOneges  küime  ouch  muoteiiialp  geborn;  ebenso  HelbL 
4,  847  kunne.  des  solt  ir  mir  gönne.  Vgl  femer  6794  und  Ou.  625»  er 
geseit  hin  ze  Wienen  diu  msere  nimmerm^re,  7035  mit  Ott,  577*"  beschatze 
umbe  guot,  7867  mit  Ott.  577^  sehen  und  muoz  daz  kürzlich  geschehen. 
M  füge  gleich  die  stellen  an,  in  welchen  die  beiden  gedichte  mit  an- 
deren itbereinstünmen  oder  die  sie  ans  andern  etuMmt  haben.  Dietrichs 
flucht  3952  nü  lät  den  lewen  ab  der  keten  erinnert  an  Nib,  2209  lAt  ab 
den  lewen,  meister!  vgl.  auch  Haupt  zu  Neidh.  11, 20;  Wolfharts  rat  das 
blut  der  erschlagenen  zu  trinken  an  Nib.  2050;  endlich  kämpfen  9229 
Dietrich  und  Günther,  9235  Volker  von  Alzey  und  Wolfkart  zusammen^ 
wie  N.  2293.  2202.  Dass  die  erste  Strophe  det  Räbenschlacht  die  erste 
der  Nib,  nachcJimt,  hat  Lachmann,  über  die  ursprüngliche  gestalt  des  ge- 
dicktes von  der  Nib.  not  s.  Si  bemerkt.  Öfter  stimmt  die  Rabenschlaehi 
zur  Küdrun.  Schon  das  metrum  setsU  die  Kudrun^rophe  voraus.  Der 
greif  im  träum  der  Hekhe,  Sigebant  von  Irland  stammen  sicher  aus  der 
Kudrun,  vieUeicla  auch  dtr  eifU  Morung.  Dazu  kommen  mehrere  gemein- 
same ausdrücke:  916  sfn  Idt  begunde  in  grifen  (955  zom).  K.  60,  1  Si- 
gebandes  vriunde  greif  {hs.  griffen)  disiu  leide  not.  Rab.  663  Simdes  yer- 
gaz  ouch  niht  der  vogt  von  Beme.  K.  111  ouch  vergaz  er  selten  der  vil 
liebten  brunne.  1408  ir  ietweder  des  andern  mit  stiebe  niht  vergaz.  Ott. 
195^  herzog  Lok^t  niht  vergaz  stnes  kamphgesellen.  In  der  Flucht  enV 
nert  10025  Wolfharts  Vorschlag  mü  der  räche  zu  warten  bis  du  jungen 
erwachsen  sind,  an  K.  928.  940;  und  der  von  den  Alpenher  abkommende 
schnee  wird  zu  vergleidien  gebraucht  Fl:  9414  K.  86t.  Der  der  Kudrun 
bekanntlich  sehr  nahestehende  Biterotf  stimmt  m  v.  48. 1648  mtir  der  Flucht 
37.  6858;  vgl.  auch  Bü.  1301  mit  Fl.  7411.  Ausserdem  benutzt  äe  Flucht 
115/9.  J^'  67/J7.;  613.  614  Iw.  365. 6;  2334— 7  den  armen HemritJ^  64 
—  67;  und  2762  den  beliebten  vers  Waühers  56,  15.  Auffallend  ist  an 
der  stelle  der  Rabenschlacht,  die  den  meisten  sagengehaU  hat,  959  das  zu- 
sammentreffen mit  Wolframs  WilMiaini  59, 1 ;  das  original  Wolframs  hat 
diese  ausßhrung  nicht  Y,  1053  fg.  se  ä  Orenge  vos  pooie  tenir,  je  vos  fe- 
roie  k  grant  henör'servir.  Sicker  scheint,  dass  Rab.  937,  5  und  die  ganze 
Situation  nachgeahmt  ist  in  Heinrichs  von  Freiberg  Tristan  5563 /Jjf. 

Esbleibennochdiemetrischenverhältnissederbeidengedichtezu 
besprechen.  Man  kannte  gegen  die  oben  angegebene  Zeitbestimmung,  wo- 
nach die  Flucht  1285 — 90  gedichtet  und  wahrscheinlich  bald  darauf  die 
Rabenschladu  Überarbeitet  worden  ist,  einwenden,  dass  Ottacker  und  Hel- 


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Einleitung  LV 

bling  bedeutend  mehr  diakcti$che  reime  haben.  Doch  läset  sieh  leiehi 
denken,  dass,  w^rend  diese  dichter  ihren  prooinxiellen  Stoffen  und  zwecken 
gemäss  der  Stammesmundart  nachgaben^  ein  fahrender,  der  einen  allge- 
meinen epischen  Stoff  in  den  hergebrachten  formein  behastdeUe,  sich  dem 
gemein  mhd.  brauche  näher  hielt. 

Ungenaue  reime  finden  sich  in  Dietrichs  flucht 
a  :  ä  vor  c  lac  :  wl^c  1399  gelac  :  mäc  9487 

vor  ch  sprach  :  nach  1006.  1075.  3405  usw.  :  gäch  1335.  3973 

uö.  gesach  :  nach  1601  ersach  :  nach.  4693  uö.  geschach  : 

nach  2183.  9453  :  gäch  3261  ungemach  :  dar  nach  2841 

gemach  :  nach  4617 

vor  ht  mäht  :  brUit  5974  naht  :  gedAht  1755.  6877.  8401 

:  bräht  5930  hinaht :  gedäht  4633 
vor  1  stäl :  wal  8328 
vor  n  gewan  :  hän  55  usw.  ua. 

vor  r  gar  :  jär  139.  287  usw.  :  vfär  1287. 1523  usw.  :  här  9907. 

11005  :  Dietmar  2439.  3589.  4765  dar  :  war  1349.  2775 

usw.  war  :  här  4281.  9017  schar  :  wjir  1737.  3315  usw. 

vor  t  stat :  rät  135.  269  usw.  :  h4t  673.  771  :  gät  4341.  9849 

rsFt :  w4t  8885 

e  :  *  üor  r  er  :  hÄr  7  :  m^r  337.  1883.  2023  :  ger  1607  ;  Rüedeg^r 

10111  ger  :  niemer  31  :  m^  87  :  Rüedeg^r  5445  ua. 
iitvor  ch  mich  :  mortllch  2053  :  Dietrich  2923.   5787.   7751 
ich  :  Ermrich  2411  :  Dietrich  3097.  4761  sich  :  Dietrich 
3027.  4625 
vor  n  bin  :  In  4669  hin  :  känegtn  5225  :  In  5569.  6901 
§  :  e  vor  ge  wege  :  siege  8999,  —  gen  verphlegen  :  legen  223  degen 
:  siegen  6727.  9226.  9441  degene  :  engegene  2743 
vor  It,  lle  und  vor  ste  s.  Gramm.  1^,  140 
vor  te  tete :  stete  2278. 4419 ;  gebeten :  keten3952  :  steten  5679 
i :  ie  vor  r  ir  :  tier  1579  :  zier  5395  mir  :  tier  1663  :  zier  4177  : 
hersnier  6763  :  banier  8149.  8717  gir  :  hersnier  9069  :  tier 
8459 
u  :  uo  vor  nt  stunt :  tuont  9535 

vor  T  knra  :  vuom  9031 
ü  :  uo  vor  t  Bärüt :  gemuot  41 1 

m  :  n  nach  a  an  :  sam  3343  :  nam  153  vreissam  :  man  2251.  8338 
iobesam  :  gewan  743  :  man  6045.  8189  Baltram  :  man  5943 
Berhtram  :  man  3018  zam  :  tan  1529  genam  :  entran  9281 
nam  :  gewan  2361.  2369 
nach  ei  heim  :  mein  1867 


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LVI  EmLEiTirnA 

nach  i  im  :  in  1709  :  sin  8495 
nach  XL  ynun  :  sun  2371.  8383 
nach  uo  hertuom  :  tuon  8133 
rc  :  rch  werc  :  verch  9065 

p  :  t  beleip  :  breit  1877  :  seit  2027  Dietleip  :  unverzeit  3635  :  seit 
3921.  8586  :  bereit  3965  :  geseit  4831  :  widerleit  5385 
:  breit  6715;  lop  :  spot  2107;  gehuop  :  tuot  3067 
m  :  nst  uns  :  gunst  8757 

en  :  e  tugenden  :  jugende  907  überdacten  :  biacte  717  maere  :  waeren 
1449  enden  :  wende  1713  gewinnen  :  küniginne  2143  ge- 
winne :  winnen  3401  brünnen  :  wünue  3457  gönnen  :  könne 
7539  allen  :  gevalle  8249  kinden*:  yiuAe  8571 
nde  :  nte  vinde  :  hinte  8969 

ben  :  gen  rätgeben  :  phlegen  291  gelouben  :  ougen  4231.  7173.  9456 
be  :  de  habe  :  stade  1113.  1395 
det:  tetUdet:bitetll43 
me  :  ne  R6me  :  schdne  1437 

den  :  gen  geladen  :  getragen  1793  geüädai :  lägen  8167 
am  :  an  sam  :  undertän  79  Berhtram  :  Lateran  9701  :  hän  425.  3609 
lobesam  :  län  1303  :  getan  6075  kam  :  kastelän  1361  be- 
nam  :  wolgetän  2469  vernam  :  län  4049  nam  :  gegän  7425 
Baltram  :  verlän  5883 
ap  :  äX  gap:  rät  8029 
In  der  RahenschladU: 

a  :  ä  vor  ch  sprach:  gäch  69  {die  nicht  hezeichmten  sirophenzeilen 
find  bei  stumpfem  reim  die  2.  und  4.,  bei  kUngendem  die  5. 
und  6.)  832. 941. 1098  :  nach  185.  529  geschach  :  gäch435 
sach  :  nach  495  :  gäch  803  ungemach  :  nach  1026  stach  : 
gäch  952 
vor  ht  hinaht :  gedäht  36  naht :  gedäht  569,  1.  585.  1009,  1 
vor  n  hän  :  began  13  kan  :  hän  24  usw.  Jöhan  :  Elsän  287,  1 
vor  r  dar  :  war  48.  163.  410.  583  :  här  879  schar  :  war  231. 
488.  496.  543.  557,  1.  558.  636.  711.  813.  838  bluotvar  : 
war  624  gar  :  war  671.  764 
vor  t  stat :  Herrät  67  :  rät  177.  208.  229. 898  :  gelät  311  :  hat 
227.  257,  1.  354.  369.  490,  680.  1005.  1012.  1084 
e  :  g  vor  r  her  :  Ruedegör  130,  1.  509.  1044.  1121  :  m^  239.  290. 
485.  552  :  iem«r  702  :  Rfiedg^r  498  ger  :  Röedegör  1 104 
wer  :  Wtchör  72,  1  :  Gunthar  422,  1 
i :  1  vor  ch  mich  :  Dietrich  134.  889 
e  :  evor  gen  siegen  :  degen  399.  597.  697. 785  :  bewegen  661  :  ge- 


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Einleitung  LVH 

wegen  816;  engegene  :  degene  231.  612,  1.  615.  655.  857, 
1.  1038.  1136,  1 
vor  11,  It  und  vor  st 
oor  testete  :  tete  118 
i  :  ie  vor  r  mir  :  harsnier  953,  1 
m  :  n  nach  a  lobesam  275.  512.  708.  1024. 1051,  1    Berhtram  :  kan 
716  Sintram  :  kan   994  :  man  1037  vemam  :  dan   1054 
vreissam  :  man  563.  984 
nach  u  vrum  :  swestersim  945 
p  :  t  gap  :  bat  683;  lip  :  11t  1079;  beleip  :  geseit  735,  Dietleip  :  breit 

983,  l 
c  :  ch  lac  :  geschach  470,  1 ;  nach  r  halsperc  :  verch  810 
ea  :  e  getrouwe  :  bouwen  312  :  schouwen  1097  vrouwe  :  schoawen 
103,  1  :  getrouwen  1100,  1  waren  :  msre  480,  1  mach- 
ten :  lachte  117  herze  :  smerzen  199  marken  :  starke  37  U 
1  herticllchen  :  riebe  791  Schilden  :  milde  93,  1 
me  :  ne  Röme  :  16ne  69 
be  :  de  Ude  :  Übe  674  gesmlde  :  libe  973 
re  :  rre  ihere  :  herre  22.  183 
rame  :  nge  grimme  :  ringe  243.  453,  1 

:  nne  grimme  :  versinne  774;  limmet :  brinnet  946 
nnen  :  ngen  Schemmingen  :  sinnen  410 
nde  :  nte  vinde  :  hinte  516 

ami :  an  lobesam  :  han  35  :  getAn  382  Baltram  :  hän  57.  705  vreis- 
sam :  gestän  842  Berhtram  :  hän  71  :  Meilän  205  :  Elsto 
114  ram:  hän  497 
Emige  dinOr  ungenauen  reime  eind  schon  beweisend  für  die  östreichi- 
sehe  heimat  beider  gediehte,  so  ir  :  ier,  c  :  ch;  dazu  kommen  dialectisdie 
formen,  die  durch  den  reim  bewiesen  werden.  So  ou  für  ü  in  getrouwe 
Dfl.  884.  946  uö.  Rs.  18, 3. 68  usw.  gebouwet :  getrouwet  Dfl.  5647  ge- 
bouwe  Rs.  289  usw.;  die  verlängerte  form  iuwer  anstatt  iure  m  tiuwer 
(:  iuwer)  Z)/f.4999  tiuwer  6551,  adv.  9183  viuwer :  ungehiuwer  1545;  Rs. 
tiuwer  390.  953, 1,  adiv.  604.  785,  1.  851  :  viuwer  412,  1.  659, 1.  907. 
1010  tiuwer  :  ungehiuwer  698  g^hiuwer  :  stiuwer  193.  Einiges  findet  sich 
nur  m  der  Flucht,  so  nuo  :  duo  95  {daneben  dö  :  vrö  3281);  aber  nuon 
(:  suon)  2418  auch  Rs.  1067,  1 ;  geswam  (:  unervam)  4067  wart  (:  Alphart) 
9557;  anderes  nur  m  der  Rab.  so  nicht  374.  579  usw.  neben  niht  100. 
171.  Gemeinsam  dagegen  sind  wieder  einige  altertümliche  formen,  die 
sich  in  der  bolkspoesie  gehalten  xu  haben  scheinen  äbunt :  wunt  D/I.9687, 
U)unde  Rs.  429,  wo  auch  dieptnüeipia  weinunde  324  töuwunde  438  vor- 
kommen. 

Heldeiibach  H.  E 


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LVin  Einleitung 

Emem  ögtreidusehen  dichter  iind  endUeh  auch  die  m  beiden  gedick- 
ten zahlreich  vorkommenden  apokopen  gemäss.  Durch  den  reim  bewiesen 
sind  Dfl.  die  daHve  wlgant  2438  gebel  8926  tor  4353  ua.  von  Grüenlant 
9285  von  Rosmisch  rieh  4780  usw.  sonst  von  subst.  wart  43  suon  3954. 
4113.  5362  usw.  ^r  6993  huot  6386  rtch  (pl.)  7840;  van  a^\  dein  1 120. 
5654;  von  adv.  sunderbär  1929  verholn  8302,  die  auf  lieh  sehr  oft 
267.  4768  usw.  von  verben  ich  mein  1868.  1984.  3197  bräht  5930 
enwolt  9836  solt  4692  wolt  3828  machet  8386  saget  5833  hat  772  usw. 
wart  647;  in  der  Rabejischlacht  bei  casus  e  plan  433  stunt  584  lant  642 
gras  998,  1  ua.  sonst  von  subst.  rtch  32  usw.  {als  adj.  282  uö.)  himel- 
rlch  313. 895  huot  1 119  unmuoz  1136  er  1081. 1094  Bemaer :  msBr  46, 
von  adv.  nidit  nur  die  auf  lieh  wie  geUch  274  %uw.  liepUch  122,  3  ica., 
sondern  auch  sunderbär  523.  920  offenbar  390  ebensieht  737,  1.  von 
verbalformen  junget  601  wolt  1028. 

Dieser  apokopen  soune  der  Synkopen  und  incUnationen  muss  man 
sich  auch  im  innem  des  verses  häufig  bedienen,  um  ihm  das  rechte  mass 
zu  geben.  Sonst  ist  in  der  Flucht  wenig  über  den  bau  der  kurzen  reim- 
pare  zu  bemerken.  Nicht  selten  ist  starker  auftact,  sogar  dreisilbiger  zb. 
als  von  der  492  si  wolten  629  im  wsern  die  1650  emphäht  mich  3898 
usw.  Erwähnung  verdient,  dass  an  etwa  60 — 70  stellen  vier  hebungen  mit 
klingendem  reim  auf  Zeilen  mit  drei  hebungen  reimen.  Zuweilen  könnte  man 
sich  zwar  durch  die  annähme  eines  dreisilbigen  auftaktes  helfen;  aUein 
nicht  immer:  s.  zb.  3060.  3448.  3468  ua. 

Die  Strophe  der  Rabenschlacht  sollte  nach  dem  strengen  gesetze  bestehn 
aus  6  Zeilen,  von  denen  die  1.  und  3.  klingend  zu  3,  oder  stumpf  zu  4  he-^ 
bungett,  die  2.  stumpf  zu  3,  die  4.  stumpf  zu  4  hebungeti;  die  5.  klingend 
zu  3,  die  6.  klingend  zu  5  hebungen  ausgienge.  Also  der  erste  teil  sollte 
die  zweite  hälfte  der  Nibelungenstrophe,  der  zweite  die  letzte  zeile  der  Ku- 
drunstrophe  wiedergeben.  Dann  soüten  1.  und  3.,  2.  und  4.,  5.  und  6. 
reimen. 

Die  fäUe  in  denen  v.  1.  und  3  gar  nicht  oder  ungenau  gereimt  sind, 
habe  ich  oben  s.  XXXVI  fg.  ztuammengestelü.  Stumpfgereimt  sind  sie  in 
etwa  einem  fünftel  aller  Strophen.  Ausnahmsweise  ist  437  auch  der  reim 
der  5.  und  6.  stumpf  mit  4  und  6  hebungen;  dagegen  sind  vielleicht  einige 
der  obenerwähnten  apocopen  in  der  2.  und  i,  zeile  (46?)  in  überschiessende 
klingende  reime  zu  verwandeln. 

Viel  zahlreicher  sind  die  ausnahmen  in  der  zahl  der  hebungen,  beson- 
ders in  der  A.  und  der  5.  zeile.  Erstere  seheint  zuweilen  nur  3  hebungen 
zu  haben:  doch  kann  man  meist  mit  der  annähme,  dass  iine  rilbe,  gewöhf^ 
lieh  die  erste,  für  hebung  und  Senkung  stehe,  die  4.  hebung  hersteüen.  Es 
geschieht  dies  ja  auch  in  den  anderen  zeilen,  wo  eine  freiheit  kaum  denk- 


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ElIILBITUIfG  LDC 

bar  ist:  dö  277,  6  sprach  279,  6.  474,  6  sluoc  451,  6  daz  859,  6  wa.  So 
wird  man  aho  auch  lesen  müssen  spradi  37,  4  wart  du  215  mit  224  tind 
1020  geboren  von  Irlant  248  da  273  yier  514  daz  967;  Etzden  437,  4 
Wüd  ünmdzen  455,  4;  2,  4  wird  Roemischez  lant  »u  lesen  sein  wie  Roemi- 
sehen  gelt  53,  4  Roemische  marke  62,  6. 

Viel  öfter  ist  die  5.  zeile  üherfüüt;  ja  die  hss,  bieten  fast  in  einem 
viertel  aller  Strophen  mehr  ab  3  hehungen  an  dieser  stelle.  Man  mödue 
geneigt  sein,  darin  Verderbnis  durch  die  abschreiber  zu  sehen,  besonders 
weil  meist  die  Überfüllung  in  einer  vorgesetzten  interjection  (ow^  ah!  heiä 
leider)  besteht.  Möglieherweise  wollten  die  sehreiber  durch  diese  Zusätze 
die  5.  zeile  mit  der  6.  auf  die  sie  reimte^  in  ein  gleiches  Verhältnis  bringen. 
Manchmal  sind  ganze  reihen  von  Strophen  so  entstellt  zb.  354 — 366  {ausser 
360.  363.  365).  Ueberflüssig  und  störend  sind  diese  interjeetionen  zb. 
ow4  318,  5.  354,  5.  362,  5  usw.  ahl  235,5.  236,  5  usw.  heyä  290,5  um?. 
Entbehrlich  sind  sie  auch  sonst  überall^  ausser  wo  ein  casus  von  ihnen  ab- 
hängt. So  126  ow^  der  jungen  künege  h^re,  198  ow^  der  jaemerilchen 
vreise,  322  ow^  der  grözen  herzenswaere,  wo  freilich  grözen  weg  fallen 
kann,  603  und  746  owS  der  jaemerUchen  swsere,  607  ow^  der  jaemeril- 
chen leide,  874  und  1036  ow^  derclegellchen  swsere,  1067  ow^  der  dl- 
Den  suezen  maere.  Hier  ist  also  nur  durch  eine  grössere  Veränderung  zu 
helfen;  ebenso  in  den  fällen y  wo  nicht  eine  interjection,  sondern  der  zu- 
sammenhängende satz  über  das  mass  der  zeile  hinüberragt.  Ich  habe  nicht 
geglaubt,  die  i^berschiessenden  verse  einfach  durch  weglassung  oder  abän- 
derung  eines  wortes  verbessern  zu  dürfen;  vielmehr  mich  begnügt,  das 
wegzuschaffende  oder  zu  verändernde  wort  cursiv  drucken  zu  lassen,  und 
im  letzteren  falle  das  wort,  das  in  den  text  eintreten  sollte,  in  den  lesarten 
gesperrt  anzugeben.  Denn  ich  muste  immer  noch  den  weg  offen  halten, 
durch  den  man  die  meisten  fälle  etwa  entschuldigen  könnte,  die  annähme 
eines  dreisilbigen  auftactes.  Dieser  findet  sich  nämlich,  wenn  auch  in  weit 
geringerer  zahl,  auch  in  den  übrigen  Zeilen  der  Strophe:  wir  rlten  173,  3 
unz  an  den  296,  3  wim  wizzen  318,  6  Nu  überhebt  347,  1  usw. 

Nicht  selten  ist  auch  versetzte  betonung  im  auftact,  zb.  771,  4  die 
g^re  man,  788,  4  und  nämen  diu,  868,  4  und  vindet  \tusw.  Aber  es 
scheint,  als  ob  diese  freiheit  in  der  Rabenschlacht  nicht  auf  den  auftaet  be- 
schränkt sei,  vielmehr  mandimal  auch  im  inneren  verse  die  betonung  so- 
weit verletzt  werde,  dass  die  silben  mehr  gezählt  als  ihrem  tonverhäUnisse 
nadt  gemessen  seien.  So  ist  die  erste  silbe  zur  Senkung  her  abgedrückt, 
die  zweite  gehoben  in  von  Beme  der  herre  22,  6,  sprach  Etzel  der  here 
183,  6;  mit  trürigem  muote  290,  6.  414,  6  usw.  Diese  freiheit  ist  frei- 
lich stark;  weniger  die  Verlegung  des  nebentons  von  der  2.  auf  die  3.  silbe: 
unrehte  gel^ret  373,  6  vergl.  Lachmann  zu  Iw.  33. 


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LX  EiNLBITUNG  . 

Ich  schliene  mit  (fem  auidnuke  aufrichtiger  dankbarkeit  für  herm 
pro  f.  Müllenhoff,  toekher  meine  arbeit  angeregt  %ind  ihren  fortgafig,  insbe- 
sondere die  bearbeitung  des  AJifhart  mit  beständiger  teilnähme  begleitet 
hat.  Auch  herm  frof.  Haupt  bin  ich  für  die  entscheidung  eim'ger  zwei- 
felhafter stellen  »h  danke  verpflichtet 


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ALPHART8   TOD. 


Heldenbueh  II. 


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{hllfeUt.) 

1  'sol  ich  des  üf  der  beide      keinen  dienest  von  dir  hän?' 

2  'Nu  zürnet  niht  ze  sere,      edeler  keiser  rieh' 
sprach  Heime,  ein  degen  höre.      'so  wil  ich  sicherlich 
draben  hin  gein  Beme      den  beiden  widersagen. 

ich  tuon  ez  ungeme:      ez  wirt  mir  lenger  niht  vertragen.* 

3  D6  hiez  er  balde  bringen      der  keiser  £rmenrich 
ein  guotez  ros  dem  beide,        daz  wizzet  sicherlich, 
dar  üf  was  schiere  gesezzen      Heime  der  küene  man. 
als  er  zuo  dem  keiser      urloup  d6  genam, 

4  Heime  der  küene      üf  stn  ros  kam. 

dö  drahte  er  üf  die  grüene      üf  einen  witen  pl^. 
Heime  der  ritter  küene      als6  gein  Beme  reit 
daz  er  hörn  Dietriche      von  dem  künege  widerseit. 

5  D6  sprach  gezogenllche      von  Bern  hör  Dietrich  (1) 
'Heime ,  kanstü  mir  gesagen,      wes  ztht  mich  Ermenrich? 

wil  er  mich  von  dem  triben       daz  mir  mf n  vater  hat  \kn , 
daz  ziohe  ich  an  iuch  alle      daz  ich  ez  niht  verdienet  hUn.* 

6  'Nein'  s^  sprach  Heime,       'er  häi  uns  niht  geseit.  (2) 
edeler  vürste  und  hörre,      eist  mir  entriuwen  leit.' 

urloup  nam  du  Heime,      er  wolte  riten  dan. 

du  sprach  der  von  Beme      'Heime,  du  solt  mich  wizzen  \än, 

7  Wer  mich  des  ergetzet'      sprach  der  nötige  man,  (3) 
'  deich  dir  bt  mfnen  ztten      s6  vil  gedienet  hän  ? 

du  bestüende  mich  in  kintbeit      durch  dinen  übermuot : 

1,4  ich«  vir         2,2  ^sprach  hen  (meist  so,  heim  z.  6.  6, 1.  3)  4  nit  lengper 

3, 1  .eneatrich  (immer,  von  330,  3  an  ermentrich)         2  gut  dem  helde  fehU 

4,4  her  Dyiherieh  (daneben  auch  dytrich  ditrich  dythrich  dytterich  dyterich 

ditherich  dytherych  Dyttherich)  5, 1  J^  herre         2  myr  icht  g.  H  was  z. 

myeh  myn  vetter  e.  ZH  dem  myn  tr.  gelao  4  ichs  nit  6, 1  U  %o 

fehlt        2  ff  SLü  gantzen  tr.        3  r.  von  dao  7,2  so  wel 

1* 


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4  ALPHARTS  TOD 

ich  betwanc  dich  mit  gewalte*      also  sprach  der  helt  gaot. 

8  ' Du  gelobtest  mir  ze  dienen*      sprach  hör  Dietrich, 
'wil  du  hinne  rlten,      so  brichstü  sicherlich 

an  mir  dfne  triuwe      und  die  öre  dtn, 

und  muost  vor  allen  recken      immermör  geswachet  stn. 

9  Du  swüer  mir  an  den  ztten,      helt,  dinen  eit. 

du  hast  sin  immer  schände,      swft  man  ez  von  dir  seit. 

wiltü  nü  hinne  kören,      wie  mahtü  ez  verschamen? 

ez  schadet  dir  an  den  ören      und  an  dim  höchgelopten  namen. 

10  Du  stractest  mir  din  hende      und  wurde  mfn  man,  (4) 
do  ich  dir  vor  manegem  recken,      helt,  gesigte  an. 

ich  begienc  an  dir  min  ere      guot  unde  lant. 

ich  nam  dich  ze  schiltgesellen.      hat  des  gedienet  mir  dtn  hant?* 

11  D6  sprach  der  helt  Heime       'ich  hetez  billlch  vermiten,  (5) 
daz  ich  durch  solhe  strAfe      wsr  gein  Beme  geriten. 

du  solt  dar  an  gedenken,      vürste  lobesam, 
deich  dir  in  miner  jugende      also  vil  gedienet  Mn.* 

12  Dö  sprach  der  vogt  von  Berne      'Heime,  ez  tuot  mir  not.  (6) 
gedsehtestü  an  öre,      dii  soltest  ligen  tot 

ö  du  dtn  triuwe  brsBchest      an  keinem  görten  man. 
gedenke  bl  dir  selben,      ez  stöt  dir  lesterllchen  an.* 

13  Also  der  riche  keiser  hörn  Dietrich  widerböt, 
dö  huop  sich  michel  vreise  angest  unde  not. 
der  daz  gerne  beere,      daz  kan  ich  gesagen, 

waz  grözer  untriuwe      an  dem  Bemer  wart  erhaben. 

14  Witege  unde  Heime      die  brächen  gotes  reht, 
die  beiden  hergesellen:      hie  vor  dö  was  ez  sieht, 
daz  müeze  got  erbarmen      daz  ez  ie  geschach, 

daz  man  an  eim  jungen  ritter      daz  gotes  reht  ie  gebrach. 

15  Zwene  bestuonden  einen:      daz  was  hie  vor  niht  site. 
Witege  und  Heime  swachten      ir  öre  sör  dAmite, 

daz  sl  üf  einer  warte      vrumten  grözen  schaden 

an  dem  jungen  Alpharten.      des  wurdens  lasters  überladen. 

16  Si  enkunden  ouch  ze  Beme      in  nimmer  voUedagen. 
er  waere  dan  nach  ören      ritterlich  erslagen, 

so  haeten  si  den  recken      deste  baz  verkom. 

7,4  alsd  fehU        8,3  AT  die  tröwe         4  vmber  ^eschwechft        9,3  kyen 
4  schat      an  dynen  e.  y.  an  dynen  h.       10, 1  /T  streckest      myn  eyfpen  man      4  des 
hat       1 1 , 1  der  fehU       4  so        \2,2  H  gedechstU       ao  ry tters  ere       H  solst 
ee  geligen        13,1  /iTher        2  ^reyseo         14,1  wytdich  (tmnwr  so,  ausser  422,t 
wyttich)        2  H  beiden  fehlt        ffheng,        15,4  myt  laster        16, 1  Sye  kooden 
fne  aäch  zu  bern  n.        2  H  rytterlichen 


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ALPHARTS  TOD  5 

h^rn  Dietrfche      wart  üf  Heimen  zorn. 

17  D6  sprach  der  degen  küene      'h6chgelopter  man,  (7) 
hftn  ich  dir  bi  minen  ziten      dienest  ie  getan, 

daz  Isestü  übel  schtnen,      ritter  unverzeit, 

daz  du  mir  min  ungemach      von  dem  künege  ^rste  hast  geseit. 

18  Warumb  laestü  nüit  rlten      einen  yremden  man?' 
A6  sprach  der  helt  Heime      ^Törste  lobesam, 

dft  twanc  mich  mit  gewalte      der  keiser  Ermenrfch. 
der  wil  ouch  mich  behalten,      daz  wizzent  sicherlich/ 

19  D6  sprach  der  vogt  von  Beme      *daz  tuot  dir  unndt. 
ich  behielte  dich  gerne      biz  in  mInen  tdt. 

ich  gap  dir  harte  gerne      min  silber  und  ouch  daz  golt. 
daz  wizze,  degen  kiiene,      ich  was  dir  ie  mit  triuwen  holt/ 

20  'Neinä,  vürste  riebe'      sprach  Heime,  ein  küener  man. 
'des  müeste  ich  sicherllche      immer  laster  hdn. 
manic  degen  küene      hftt  mich  üz  gesant. 

si  wartent  alle  geliche      wanne  ich  kom  gerant. 

21  Ez  hat  der  riebe  keiser      ahzic  tüsent  man 
(daz  wizzent  sicherliche)      gevüeret  üf  den  plan, 
die  hänt  mich  alters  eine      zeim  boten  üz  gesant. 
si  wartent  alle  geliche      wanne  ich  kom  gerant. 

22  Des  werte  ich  mich  gar  s^re'      sprach  Heime,  ein  küener  man, 
'biz  daz  der  riebe  keiser      zürnen  dö  began. 

er  woHe  mir  stn  hulde      dar  umbe  hän  yerseit. 

des  yersehet  ir  min  schulde:     dar  umbe  ich  her  gein  Beme  reit.' 

23  Dd  sprach  der  Yogt  von  Beme      'Heime,  küener  man, 
taetestüz  niht  geme,      er  hete  dichs  wol  erlän. 

wolt  sich  der  keiser  küene      dar  umb  gezümet  hän, 
Yon  der  beide  grüene      sohestü  geriten  hän.' 

24  'NeinA,  vürste  riebe'      sprach  Heime  der  küene  man. 
'des  müeste  ich  sicherllche      immer  schände  hdn. 
wie  solt  ich  gebären?      des  müest  mich  wunder  hkn. 
bt  allen  mInen  zften      ich  grcezer  sorgen  nie  gewan.' 

25  Also  redt  dö  Heime,      als  im  von  Torhte  gezam,  (8) 
'ir  sult  wizzen,  h^e,      dö  ich  urloup  nam 

und  d6  ich  schiet  von  dannen,      dd  stuont  ez,  küener  degen, 
in  güete  und  in  liebe      daz  ich  solt  iwer  nimm^re  phlegen. 

16, 4  AT  her  17,3  £r  Des  4  koni;  zum  ersten  19,  2  behylt 

20, 1  r^eyn        21, 3  £r  Da  haot        22,  4  Das  versehe  ich  m.        23,  2  Detstü  es 
24, 1  Neyn        3  das  m.  m.        4  groszer  soi^n  ich        25, 3  d6  stnont  ez  fehlt 

4  Da  stoDt  ys  in        da  ich        nimm^re  fehlt 


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6  ALPHARTS  TOD 

26  An  triuwen  welnts  nü  wenken,      edel  h^rre  Dietrich, 
dar  an  sult  ir  gedenken      ^  der  schade  werde  ze  rlch\ 
also  redt  d6  Heime      ^got  Uz  iuch  mit  vreuden  leben  I 

d6  ich  m'loup  gerte,      do  gemocht  ir  mir  den  selbe  geben.* 

27  Dö  sprach  der  Yogt  von  Beme      'des  gestön  ich  dir.  (9) 
dö  du  urloup  naeme,      du  gelobtest  mir, 

daz  du  niemerm^e  woltest,      dii  örelöser  man, 

üf  mtnen  schaden  riten:       da  soltü,  helt,  gedenken  an.* 

28  'Dar  an  gedrehte  ich  gerne*      sprach  Heime,  der  küene  man. 
'mfn  h^rr  wil  iuch  ze  Beme      strltes  niht  erlän. 

er  und  al  die  sinen,       vörste  unverzeit, 

si  habent  sich  ze  Beme      üf  iuwera  schaden  geleit. 

29  Ez  hat  der  riche  keiser      wol  ahzic  tüsent  man. 
die  mugent  ir  sicherltche      mit  strite  niht  bestän. 
besendet  iuwer  besten      und  habent  wisen  rät: 

eist  schade ,  der  vremde  geste      ze  nähe  bi  im  hösen  lät 

30  Berätent  iuch  des  besten,      daz  dunket  mich  yü  guot. 
mtn  h^rre  und  die  sinen      sint  zomic  gcmuot. 

^  daz  wir  uns  scheiden      uf  dem  witen  plan, 

s6  vurhte  ich,  daz  ir  beide      grözen  schaden  müezet  hän\ 

31  D6  sprach  der  vogt  von  Beme      'du  solt  mich  wizzen  län,        (10) 
wiltü  dem  riehen  keiser      mit  dienste  bi  gestän? 

wiltü  die  hervart  riten?      daz  sage  mir,  küener  degen.* 
'ja  ich  *  sprach  Heime ,       'ich  hän  mich  zwäre  sin  erwegen. 

32  Ich  hän  dar  umbe  enphangen      daz  liebte  goit  so  r6t  (11) 
ich  nam  die  riche  miete      die  er  mir  iö  bot 

daz  ich  im  wolte  dienen*      sprach  Adelg^res  bara. 

'swigä*  sprach  h^r  Dietrich,      'du  hast  der  eide  mär  geswarn. 

33  Du  gelobtest  mir  ze  dienen      tkf  die  triuwe  din.  (12) 
wiltü  nA  hinnen  riten,      des  soltü  sicher  sin, 

swä  du  mir  wider  ritest      in  dem  stürm  od  in  dem  stdt, 
uns  zw^ne  scheidet  nieman      wan  diu  lezziste  zit* 

34  Also  sprach  von  Beme      der  edele  vürste  h^r  (13) 
'waz  waenstü  daz  ich  vliese?      ich  vliuse  an  dir  niht  m^r 

wan  ein  schilt  ein  ros  und  einen      ungetriuwen  man: 
des  muoz  ich  mich  erwegen      so  ich  allerbeste  kan.* 

26,  i  ff  woln  sy  an  vch  no        edeler         3  ff  vch  da  myt         27,  2  n.  dyn  triiw 
l^elobtü  myr         3  woltest  fehlt        4  seh.  woltfst  r.  28,  3  aUe        forsten 

4  zu  pene      29,2  mit  stryde  sycherlich      3  und  fehU     4  ff  fremden  fest     30, 1  das 
best  31,1  ^bern  hen  da         2  by  stan        4  zwäre  feAU        32, 3  sp.  hea  J^Tan 

born        33, 1  ff  gelobt       üf  fehlt  and  gebt  myr  dye        2  J7  hinnen  fehlt       3  Wy- 
derredestü  myr         4  dan  die  leste        34,  2  verlyse  heidemale 


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ALPHARTS  TOD  7 

35  D6  sprach  der  heh  Heime      *8ol  ich  aber  urloup  hAn  (14) 
wider  zuo  dem  here  breit,      du  tugenthafter  man? 

daz  Uzent  mich  wizzen,      yil  edeler  degen. 

durch  aller  yrouwen  6re      gemochet  mir  geleite  geben.' 

36  'Habe  vride  vor  mir  selben*,      sprach  h^r  Dietrich  (15) 
'und  vor  anders  niemen,      daz  wizze  sicherltch.* 

'ow^,  ir  hänt '  sprach  Heime      'dannoch  manegen  man, 
kom  ich  hin  üz  ze  velde ,      der  mfn  siben  wol  torste  bestün. 

37  Gip  mir  ein  staeten  Tride,      edeler  Dietrich ,  (16) 
wan  dA  ie  daz  beste  taste,      wider  ze  Ermenrtch/ 

ich  gibe  dir  vride,  Heime,      biz  an  din  gemach 

vor  allen  minen  mannen.*      daz  wort  er  tugentllche  sprach. 

38  Des  sagte  hn  gnäde  Heime,      m*loup  er  dö  nam.  (17) 
er  gie  ze  sfnem  rosse,      er  wolle  rlten  dan. 

dar  tkf  was  schiere  gesezzen      der  ritter  miverzeit, 

im  was  leit  daz  er  gein  Beme      die  boteschaft  ie  gereit 

39  Dö  sprach  der  hell  Heime      'reht  ist  mir  geschehen,  (18) 
do  ich  drahte  gein  Beme      und  wolte  vfnde  sehen. 

si  sint  niht  mtne  vinde,      si  hänt  vriuntltch  get^, 
daz  ich  ungevangen      vor  den  Wülfingen  stiin.' 

40  Heime  der  küene      reft  über  die  brücken  dan.  (19) 
dö  sprach  von  Beme      der  vurste  lobesan 

'Ad  soll  dich  vor  mir  hüeten,      Heime,  kuener  degen. 
swft  Ad  mir  wider  ritest,      hell,  s6  giltet  ez  din  leben.* 

41  Dö  sprach  Heim  mit  listen      (er  was  ein  küener  degen), 
Ak  mit  wolt  er  sich  vristen.      er  bete  sich  erwegen, 
wan  er  sine  triuwe      an  h^ra  Dietrichen  brach, 

er  und  sin  geseUe  Witege.      von  Sibeches  rceten  daz  geschach. 

42  Dö  sprach  der  helt  Heime      zuo  hörn  Dietrich  (20) 
'ich  unde  Witege,      daz  wizzet  sicherlich, 

wir  hän  ez  akö  verre      üz  dem  eide  genomen, 

daz  wir  M  Hildegrlnen      niemanne  wein  ze  helfe  komen  *. 

43  Dö  sprach  der  vogt  von  Beme      'torst  ich  mich  dar  an  lAn, 
so  verkür  ich  deste  gemer      daz  du  mir  hast  getan.  * 

35, 1  do^enthafft^r        3  /iT  vil  fehlt        4  eren       36, 1  H  fründe       herre 
3  8p.  hen  yr  hant      4  myaer  wy  wol  dorft        37, 2  /iT  zä  dem  keyser  ementrycli 
3  bysz  heim         39, 1  H  Das  sat         2  ryden  von  dan         4  dye  botscliaflt  gein  bern 
ye  geseyt  39, 3  hant  myr  fr.  4  vor  den  wolfingen  vn^efangen         40, 1  die 

etschbracken  hindan       3  hen  du  k.       4  so  ^It  ys  helt         4t,  1  myt  lyaten  her  er 
^       H  eine        küeoer  feklt        4  sebychs  (meist  so,  daneben  syebich)  42, 1  her 

2  wytdich  sint  üch  ketiKsehade  das  wysz  sicherlych  3  H  ferre  mit  werten 

vsz  4  hyldeBgrin  nymant  43, 1  dorft  2  so  verze  ieh  tf  g^erne 


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8  ALPHARTS  TOD 

'ja  ich'  sprach  Heime,      (er  was  em  küener  man) 
'ich  wU  daz  beste  reden      s^  ich  von  herzen  kan.* 

44  Ais6  sprach  Heime,      geleites  er  bat. 
Amelolt  und  N^      wisten  in  vär  die  stat 
Heime  schiet  von  dannen      vür  den  keiser  rieh, 
zuo  allen  sfnen  mannen      gie  von  Bern  hdr  Dietrich. 

45  Heime  also  von  Beme      mit  der  boteschaft  schiet, 

als  uns  saget  diz  diutsche  buoch      und  ist  ein  altez  liet. 
Heime  reit  überz  gevilde      über  ein  wtten  pMn. 
iä  vant  er  bt  dem  keiser      ligen  ahzic  tösent  man. 

46  Daz  Heime  was  s6  lange,      des  verdröz  den  keiser  rieh, 
er  wftnte  in  hete  gevangen      stn  neve  Dietrich. 

mit  tösent  slner  manne      er  gein  Heimen  reit, 
im  begegent  üf  der  beide      der  degen  unverzeit. 

47  Als6  der  bell  Heime      den  keiser  komen  sach, 
zuo  Amelolt  und  N^ren      nü  beeret  wie  er  sprach 
*n(i  sult  ir  widerk^ren,      ir  stolzen  beide  guot. 
dort  kumt  der  riebe  keiser      und  ist  zomic  gemuot. 

48  Ob  er  iu  iht  leides  tsete*      sprach  der  küene  degen, 
'sd  müeste  ich  bt  iu  wägen      Itp  unde  leben. 

dft  von  k^rent  widere,      ir  beide  lobesam. 

got  Mne  iu  aller  triuwen      die  ir  mir  hat  getto\ 

49  Amelolt  und  N^      an  der  selben  stat 
karten  wider  umbe,      als  si  Heime  bat, 

Af  einen  berc  grüene ,      die  ritter  unverzeit , 

Ak  si  daz  her  übersähen      daz  sich  dar  nider  hete  geleit. 

50  Heimen  dö  vrftgte      der  edele  keiser  rieh 

^?az  enbiutet  mir  der  Bemer      mtn  neve  Dietrich? 

wie  wil  er  gebären?      daz  soltA  mir  sagen*. 

d6  sprach  der  helt  Heime      'daz  mac  ich  lenger  niht  verdagen. 

51  Da  hän  ich  dem  von  Beme      von  iu  widerseit 

ir  weit  gern  oder  ungeme ,      er  ist  sin  unverzeit 
wir  mugen  wol  engelden      stner  ellenthaften  baut, 
wan  man  den  vürsten  seiden      hi  zageheite  vant\ 

52  'Desn  sul  wir  niht  geruochen'      sprach  der  keiser  rieb, 
'wer  wil  die  warte  suochen      gein  mtm  neven  Dietrich? 

er  wil  wider  daz  rieh  sich  setzen,      daz  hän  ich  wol  vemomen. 

44, 1  eyns  geleyts         2  Amelot  {so  mtmer)         4  here  45, 2  diiluch 

46, 1  das  verdrosz  3  heime  47, 1  vnd  zn.  a  49, 4  da  ayfder  50, 1  H  Hein» 
Bd6feklt  3  er  gein  myr  g.  17 da  4i7yerdrisea  51, 1  JTHerreda 
52,  t  Dammb  soUea        2  myaen         3  H  sych  weder  das  ryeh 


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ALPHARTS  TOD  9 

an  ^ren  wil  ich  in  letzen,      Mt  ieman  mitten  solt  genomen'. 
53     Also  sprach  von  Lamparten      der  edel  keiser  rieh 

'wen  send  wir  tt  die  warte ,      ir  recken  lobellch?* 

die  küenen  wfgande      sprangen  an  einen  rinc. 

'ich  wil  die  warte  suochen*      sprach  ein  herzöge,  hiez  Wfilfinc. 
64     Dö  weite  er  von  dem  ringe      zuo  im  ahzic  man, 

die  sich  mit  Wülfinge      huoben  hin  dan 

mider  einem  banier  rtcfae      von  golde  mimüzen  breit. 

ahzic  helde  kflene      mit  dem  herzogen  Wälfinc  reit. 

55  Also  sich  tkz  bereiten      des  keisers  wartman. 
den  vanen  si  i6  leiten      über  den  wtten  plan. 
nd  hebe  wir  ze  Beme      daz  guot  liet  wider  an, 

(ir  mugent  ez  hoBren  gerne,      als  wir  ez  vemomen  hin) 

56  Wie  ez  an  dem  buoche      hie  stSt  geschriben, 

waz  gruzer  untriuwe      an  dem  Bemer  wart  getriben. 
als6  der  helt  Heime      kom  ein  mlle  von  der  stat, 
Amelolt  und  N#re      niht  m^r  geleites  er  dö  bat. 

57  Dö  drahte  er  bt  der  Etsche      mit  dem  keiser  ze  tal. 
dö  vant  er  bi  einander      ahzic  tösent  tt  dem  wal. 
under  die  kom  Heime      verre  dar  geriten. 

dö  wart  er  wol  enphangen      nach  ritterlichen  siten. 

58  Dö  sprach  der  keiser  küene      also  höchvertidlch 
'Heime,  sage  mtnen  beiden,      waz  enbiut  mir  Dietrich? 
daz  si  mir  deste  gemer      helfen  in  yertriben, 

daz  er  da  ze  Beme      niht  langer  möge  bellben. 

59  Er  treit  übermüete,      der  üz  erweite  degen. 

er  muoz  mir  diu  laut  rümen      od  ez  g^t  im  an  sin  leben\ 
'h^rre,  dft  ist  dem  von  Beme      gein  iu  also  zom. 
er  Mt  von  iuwem  schulden      vreude  vil  verlorn. 

60  Ez  kumet  von  gewalte,      daz  clagt  der  küene  degen. 
des  vril  er  gein  iu  wägen      sinen  llp  unt  leben 

mit  allen  sInen  beiden,      der  vürste  höchgenant. 
die  wellent  ime  helfen      retten  bürge  unde  lant\ 

61  Dö  sprach  der  riebe  keiser      'ich  gibe  im  zomes  not. 
er  muoz  min  schilt  vürhten      biz  an  sinen  tot, 

h^r  Dietrich  von  Beme      und  al  die  helde  sin, 
gern  oder  ungeme ,      üf  die  triuwe  min\ 

62, 4  het         minen  fehU  53, 2  H  die  fart         4  wolfBng  (so  immer) 

54. 2  myt  dem  hertzog  w.        3  F  eyn       4  hertzoc       66,  l  Also  wurden  v§z  beroyt 
56, 4  Weder  rert  amelot        57, 1  etzsch       3  ff  dar  fehlt       58,  2  ff  myr  myn 

nefe  dyterieh        3  JT  jne  des  da  gemer  helfen         59, 2  lant  hye  r.        4  ÜST  hat  fehU 

61. 3  aUe        4  Sye  wolten  g^ern 


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10  ALPHARTS  TOD 

62  Daz  widerrett  dö  Heime      durch  des  vursten  ^r. 
^vertrtbt  ir  in  der  lande,      ir  verwindetz  nimmenn^r. 
und  dazz  iu  al  die  rieten,      die  in  der  werlde  sint, 

ir  sult  in  niht  volgen:      er  ist  iuwers  bruoder  kint. 

63  Welt  ir  als6  vertriben      den  edelen  Dietrich, 
üf  alle  mine  triuwe,      daz  ist  gar  unvriuntllch. 

von  allem  minem  herzen  ^  ist  ez  mh*  umbe  in  leit\ 
also  rett  iö  Heime,      ein  degen  unverzeit 

64  D5  sprach  der  riebe  keiser      als  ein  zomic  man 
'waz  wil  der  von  Herne      mit  mir  heben  an? 
waent  er  urliuges  herten ,      der  edel  Dietrich  ? 

er  muoz  mir  diu  laut  rümen,      wan  mir  dienet  Rcemisch  rieh. 

65  Ich  tribe  ez  mit  im  umbe,      dem  helde  wil  ich  niht  fl^, 
em  gebe  mir  dan  Beme      und  enphdz  von  mir  ze  Mn. 
h^r  Dietrich  von  Beme      muoz  rümen  mir  daz  laut, 
darzuo  die  Wülfinge      und  der  aide  Hildebrant'. 

66  D6  sprach  der  helt  Heime       'ich  wil  iu  sagen  mier. 
^  macht  iu  der  von  Beme      manegen  satel  ter, 

weit  im  von  dem  vertriben      daz  im  sin  vater  hat  Iftn. 
daz  ziuhe  ich  an  iuch  selben,      ez  ist  unvriuntllch  get4n\ 

67  D6  sprach  der  riebe  keiser      Miu  rede  ist  gar  verlorn, 
ez  muoz  der  von  Beme      vürhten  minen  zora. 

man  siht  mich  schier  vor  Beme      und  ahzic  tüsent  man, 
die  ich  mit  rlchergdbe      her  üf  sin  schaden  gevüeret  h^\ 

68  Also  wären  an  den  stunden      wider  komen  die  degen, 
die  dem  helde  Heime        daz  geleite  heten  gegeben. 

si  w^n  geriten  verren,      als  ich  iu  sagen  kan, 
biz  daz  die  ritter  beide      ersähen  ahzec  tiüsent  man, 

69  Die  mit  dem  riehen  keiser  ze  velde  wären  komen. 
h^m  Dietrich  von  Beme  was  vreude  vil  benomen. 
er  was  ir  aller  herre,      der  keiser  Ermenrlch. 

dö  gie  der  vogt  von  Beme      vär  sine  recken  lobelich. 

70  D6  sprach  der  vogt  von  Beme      'nü  hoerent,  mlne  man, 
herzellche  swaere,      die  ich  iu  ze  clagen  hän, 

daz  mich  wil  vertriben      min  veter  Ermenrlch. 

möht  ich  vor  im  beliben!'      sprach  von  Bem  h4r  Dietrich. 

71  'Sibeche  der  ungetriuwe      hat  über  mich  rät  gegeben 
mim  vetem  Ermenrlchen      und  wil  mir  an  mfn  leben. 

62, 2  verwiodet  ys  3  das  ys  vch  alle  63, 3  alle  ff  myn  64,  4  dint 
das  r.  65,  1  vmber  flehen  2  leben  4  ^  die  fehlt  Hylbraot  (so  immer) 
66,  2  Ere  machet  3  ff  vortriben  von  dem  gelan  4  vnfrüntlicben 

69, 2  ff  her  70, 4  herre  71,1  der  hat  rat  vber  nych  ^ben        2ffvy\ 


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ALPHARTS  TOD  11 

wolte  got  von  himele ,  daz  ich  in  solte  bestän! 

80  wurde  ungetriuwer  rdt      yod  Sibechen  nimmerm^re  getan*. 

72  Dö  gie  der  vogt  von  Berne        vür  stn  recken  in  den  sal  (21) 

da  saz  mit  grözen  ^ren      der  aide  HUdebrant 

und  manic  werder  recke      die  ich  schiere  hän  genant. 

73  Da  saz  Hache  der  junge,      Bouge  und  Rätwin,  (22) 
Berhther  der  starke      und  ein,  hiez  Yolcwln, ' 

Rfchart  unde  G^rhart      und  der  küene  Witschach, 

Helphrtch  unde  Helmschröt      die  man  in  stürmen  werben  sach. 

74  Da  saz  Eckehart  und  Hünbrecht,      Hartunc  und  HelmnM,        (23) 
Gotel  unde  Hünolt,      zw4n  beide  ze  rehter  not, 

Bramk^r  unde  Wülfinc,      von  Brisen  Amelg^r 

und  Wolfhart  der  küene.      dannoch  was  der  recken  m^r, 

75  Der  ich  iu  aller      niht  genennen  kan, 

die  küenen  Wülfinge      hem  Dietriches  man. 

ez  was  ein  witez  künne.      iä  si  in  dem  sal 

sdzen,  die  recken  junge,      man  hörte  einen  lüten  schal. 

76  Da  saz  Fridertch  der  junge,      Wicher  uiid  Wicnant,  (24) 
Walderich  der  küene      und  ein,  hiez  Sigebant, 

Alphart  unde  Sigestap      die  zwine  küene  degen, 
HUdebrant  und  Wolf hekn      zallen  noeten  üz  erwegen. 

77  Da  saz  Amelolt  und  Nere,      die  zw^ne  küene  man, 
Walther  von  Kerlingen,      Helmnöt  von  Tuscän, 
als  der  vogt  von  Amelungen      si  bete  üz  erkorn. 
da  was  bt  einander      manic  recke  höchgebom. 

78  Da  saz  einer  in  eim  ecke,      der  bete  gesellen  niet.  (25) 
er  legte  ein  swert  über  bein,       daz  was  im  also  liep. 

er  was  geheizen  Nuodunc      und  was  zen  brüsten  wit. 
swenne  er  wart  erzürnet,      s6  gap  er  hundert  gnuogen  strit. 

79  Er  was  üz  diutschem  lande      ein  herzöge  hoch  geborn.  (26) 
alle  valsche  raete      het  sin  herze  verswom. 

er  was  staet  und  getriuwe,      ein  helt  ze  stner  hant. 
im  diente  Swanvelden      und  ze  Nüerenberc  der  Sant. 

7] ,  3  Joe  mit  stride  s.         4  H  vo^etrüw         72,  3  ff  dar         73, 1  ff  hoch 
bange      rotwin     2  Berchter      eyner      3  wytzschacli      4  Helfrich      74, 1  echhart 

biinbrecht         ff  helmschrot         2  Bottel         havnolt        4  Wolffhart  (daneben 
auch  woUTart)  75, 1  ff  in  fehlt         2  ff  herre         76, 1  /iT  Das        frederich 

wiker  J/wytgenat  2  eyner  h.  syegebant  3  Neben  AXphart  auch  BÜ^ari 
segenstap  (auch  segestap)  4  wolffhelm  waren  zu  den  n.  77, 2  tützachgan 
3  Also  sye  der  v.  v.  amelüng  zu  den  noten  hat  78, 1  A"  der  zet  2  vber  sin  b. 
als        3  nydong  (so  vnmer)        er  was  zu  den        4  stryts  gaag        79, 1  dützschem 

4  ze  fehlt        nornberg 


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12  ALPHARTS  TOD 

80  Dk  säzen  dannoch  recken,       den  ich  wol  lop  wil  geben: 
Schiltbrant  unde  Wolfwfn      und  Sigehä-  der  degen. 
der  vogt  der  Amelunge      in  den  sal  gie. 

üf  Sprüngen  die  recken      d6  man  den  Yürsten  enphie. 

81  M  sprach  der  vogt  von  Beme      'nü  sitzent,  mine  man.  (27) 
herzellche  swsere      die  ich  iu  ze  clagen  hän, 

daz  mich  wil  vertrlben      von  R6me  der  keiser  rieh, 

daz  clage  ich  üf  im*  helfe'      sprach  von  Beme  h^r  Dietrich. 

82  Si  swigen  alle  stille,      ir  keiner  sprach  d6,  (28) 
daz  einer  mit  eim  worte      den  vürsten  machte  vr6. 

als  der  vogt  von  Beme      diu  wort  voUensprach, 
in  herzeclfchem  leide      einer  den  andem  ane  sach. 

83  Si  sprächen  alle  gellche      'h^rre,  gehabt  iuch  wol. 
wir  wein  iu  niht  entwichen,      als  man  von  rehte  sol. 
wir  wellen  bf  iu  wägen      Ifp  unde  leben.' 

von  stnen  riehen  mägen      wart  im  guoter  tröst  gegeben. 

84  Des  vreut  sich  an  den  stunden      der  edel  Dietrich. 

er  sprach  4ch  weste  gerne,      wes  mich  zfhe  Ermenrich, 
daz  er  mir  äne  schulde      verwüestet  liute  unt  laut, 
nü  dar,  ir  küenen  beide,      durch  got  s6  stt  gemant! 

85  Ir  sult  dar  an  gedenken'      sprach  der  küene  man,  (29) 
^als  iu  min  vater  Dietmar      in  göete  ie  habe  getan. 

ir  straht  im  iuwer  hende      und  hänt  im  triwe  gegeben, 
dar  an  sult  ir  gedenken      die  wlle  unde  ir  hänt  daz  leben. 

86  Der  mir  nA  in  disen  noeten      weUe  bi  gestän,  (30) 
mit  dem  s6  wil  ich  teilen      swaz  mir  min  vater  hat  län'. 

dö  sprachen  si  dö  alle      die  üz  erweiten  degen 
'wir  wellen  bl  iu,  h^rre,      wägen  llp  unde  leben'. 

87  'NA  töne  iu  got  von  himele!      und  gebeut  mir  iuwem  rät         (31) 
ze  miner  grözen  swsere,      wandez  mir  kumberllchen  stät. 

wie  sol  ich  gebären?'      iö  sprach  Alphart 

'da  sult  ir  gein  in  senden      einen  recken  Of  die  wart. ' 

88  'Wen  sol  ich  gein  in  senden?'      sprach  h^r  Dietrich.  (32) 
'daz  sult  ir  mich'  sprach  Alphart,      'ich  wer  ez  endellch, 

ich  tar  wol  bevinden      des  keisers  gelegenheit.' 

daz  er  die  wart  wolt  suochen,      daz  was  den  Wülfingen  leit. 

SOylwüfehU  IHnndefeAU  wolffwin  sygher  3  JTdem 
81, 4  kern  82, 2  mecht  deo  forsten  83, 2  als  wyr  von  rechten  4  wyrt 
84, 2  H  was  sehe  myn  vetter  e.  AH  None  85, 2  dytmar  3  streut 
Hirn  iiwer  tr.  4  nnde  fehU  86, 1  bystan  2  gelan  4  h^rre  fehlt 
87, 2  komerlich  4  ÜST  fart  88, 1  F  herre  2  ich  wers  ys  H  enlich  3  darf 
4  wolfing^ 


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ALPHARTS  TOD  13 

89  D5  sprach  Wolfhart  der  küene      'lieber  bnioder  mtn,  (33) 
nö  Mz  ein  andern  recken      noch  hiute  wartman  sin. 

Uz  uns  üz  den  Wälfingen      nemen  ein  versuochten  degen. 
du  bist  ein  kint  der  jlure,    einen  andern  Uz  der  warte  phlegen.* 

90  Des  antwurt  im  mit  zome      der  junge  Alphart  (34) 
'du  enganst  mir  keiner  ^ren,      bruoder  Wolfhart, 

daz  ich  hie  heime  beUbe      als  ein  armez  wfp. 

so  hat  man  iuch  vür  recken      und  aht  üf  mich  ze  keiner  zit. 

91  Ich  wii  üf  die  wart  riten*      sprach  der  küene  man.  (35) 
'daz  wizze,  bnioder  Wolfhart      niemen  michs  erwenden  kan. 

ich  wil  mfn  heil  versuochen'      sprach  der  helt  halt. 

'ich  wil  noch  hiute  sterben  ichn  werd  zeim  recken  gezalt.' 

92  Dö  sprach  Alphart  der  junge      'ich  hieze  nicht  ein  degen,        (36) 
waz  solte  ich  tragen  wäfen,  wägt  ich  niht  lip  unt  leben ! 

gote  ich  wol  getrüwe,      daz  iender  lebe  ein  man, 
der  mir  alterseine      ze  strlte  müge  gesigen  an.* 

93  Also  sprach  der  küene  'ich  han  michs  angenomen. 
sint  öf  die  beide  grüene  unser  vinde  sint  bekomen, 
des  keisers  diensere      getar  ich  wol  besten. 

ir  komen  ist  mir  niht  swaere,      wand  ich  den  itp  ze  l^hen  Un. 

94  Si  mugent  mich  niht  erschrecken*      sprach  Sigeh^res  bam. 
'heizent  mir  verdecken      den  lewen  und  den  am, 

daz  mich  nieman  kenne '      sprach  der  unverzeit, 

'swann  ich  die  vinde  anrenne,      daz  der  bris  werde  breit*. 

95  H^m  Dietriches  wäfen      an  dem  schilte  verdecket  wart, 
'nü  vürhte  ich  niemens  strafen*      sprach  dö  Alphart, 
'ich  wil  üf  die  wart  riten      durch  mfne  degenheit. 

durch  vorhte  noch  durch  liebe      wirt  nieman  mtn  name  geseit*. 

96  Also  rett  der  küene      'mtn  vriunde,  wizzent  daz,  (37) 
ich  st^n  noch  unbetwungen      und  rede  ez  äne  haz. 

kom  ich  üf  die  warte ,      ich  suoche  unz  üf  daz  zil : 

da  ist  nieman  also  küene      dem  ich  dar  ab  entwichen  wil.* 

97  Du  sprach  der  vogt  von  Beme      'lieber  Alphart,  (38) 
ich  län  dich  alterseine      ungerne  üf  die  wart. 

aller  recken  bsrde      sint  gein  dir  ein  wint: 

der  sinne  und  der  järe      bistü  leider  noch  ein  kint. 

98  Swer  in  herten  stürmen      alle  ztt  vehten  wil*  (39) 

89, 3  F  No  lasz        4  lasz  ein  andern         91, 1  ^  der  wart        2  mych  des 
4  ader  ich  w.  tn  eym        92, 1  sp.  auch  alphart         2  trag^en  wkfen  fehlt        4  mych 

ze  strite  fehlt         93, 1  mych  sin         2  komen         3  ff  ^Urf         94,  2  ff  den 
adelam         95, 1  Her        ff  ditherich        2  ÜT  dd  fehlt         96, 3  suche  basz  vff 
97,  3  geberde        98, 1  st.  za  vil  fechten. 


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14  ALPHARTS  TOD 

sprach  der  vogt  Yon  Beme      'und  tribet  er  stn  vil , 
witze  unde  sinne      "weste  im  beider  n6t. 
ez  wundet  dicke  ein  wfser      ein  starken  tumben  in  den  töV 
99  Dö  sprach  Alphart  'h^rre,      ir  sult  mich  wizzen  Un,  (40) 

sol  einer  nach  dem  andern      an  mich  ze  strite  gän, 
also  ez  von  alter  her      reht  ist  gewesen, 
in  stürmen  und  in  striten      getrüwe  ich  harte  wol  genesen. 

100  Ich  wil  at  die  wart  rtten      durch  mtne  degenheit.  (41) 
swer  mir  daz  nü  wendet,      daz  ist  mir  immer  leit* 

also  rett  der  küene      'mtner  sterke  ich  nie  gewuoc, 
einem  nach  dem  andern      gibich  tüsenten  strites  gnuoc' 

101  Dö  sprach  Hübrant  der  aide      'her  neve,  ir  sint  ein  kint,         (42) 
und  enwelt  niht  wizzen  rehte      wer  die  recken  jenhalp  sint: 

der  keiser  von  RcSme      hat  sinen  solt  gegeben 

den  tiursten  in  der  werlde      s6  si  nd  hänt  daz  leben.' 

102  'Desn  sult  ir  niht  geruochen'      also  sprach  Alphart,  (43) 
'deste  willicUcher      wil  ich  üf  die  wart.' 

also  antwurt  der  kflene  dem  alden  Hildebrant. 

er  hiez  im  balde  bringen  ros  hamasch  und  gewant. 

103  Also  die  andern  sfthen  des  küenen  recken  muot,                    (44) 
do  begunde  s4re  trüren  manic  ritter  guot. 

si  nämen  in  bl  der  hende,      Alphart  den  jungen  man, 
si  vuorten  in  vür  vroun  Uoten      die  herzoginne  lobesan. 

104  Dö  Seiten  si  der  vrouwen      wes  er  haete  muot.  (45) 
do  begunde  söre  triüren      diu  herzoginne  guot 

'Alphart,  lieber  öheim,      wem  wiltü  mich  1^? 

wer  sol  mich  des  ergetzen      deich  dich  so  lange  erzogen  hän?' 

105  Dö  sprach  vermezzentliche  Alphart  der  junge  degen  (46) 
'der  riebe  Crist  von  himele      der  sol  iuwer  phlegenl ' 

dö  wolte  niht  beliben      Alphart  der  junge  man : 

in  hamesch  und  in  ringe      wjipent  in  diu  vrouwe  wolgetän. 

106  Si  gap  im  einen  wäpenroc,      der  was  guot  genuoc.  (47) 
si  hiez  ein  ros  im  ziehen,      daz  in  wol  verwäpent  truoc 

den  schilt  gap  si  im  ze  arme,      den  heim  si  im  üf  bant 
dö  er  dan  wolte  riten,      ein  sper  gap  si  im  in  die  haut. 

107  Dö  vuor  in  lewen  muote      Alphart  der  junge  man. 

98, 2  und  fehlt  sin  ze  vil  4  dommen  bys  in  99, 1  H  a.  der  jaoj^e  herre 
2  eyn  reck  noch  3  Als  4  wol  zu  genesen  100,  2  H  myr  hSde  vnd 

vmber  3  myn  101,  1  //herre  2  r.  dar  gpeinhalp  3  Es  hat  d.  L  v.  rome 
4  nd  fehlt      102, 1  Darümb      rüchen      2  Ich  wel  desda  williglicher      103,  4  io 

fehU  Vten  (vde  107,  vdde  1 1 3)  104, 3  Sye  sprach  a.  105, 1  H  Alphart  fehlt 
2  öwer  aUer  p.        106, 2  jm  dar  zyhen  ein  rasi        107, 1  Hin  eins  1. 


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ALPHARTS  TOD  15 

diu  herzogtn  vrou  Uote      weinen  d6  began 

er  sprach  ^schoenest  aller  wlbe,      Ut  iuwer  weinen  stn: 

gote  ich  wol  getrüwe ,      dar  nach  dem  starken  eilen  min.' 

108  Dar  kom  ein  juncvronwe,      diu  hiez  Amelgart 
^dü  solt  heime  beliben,      vil  lieber  Alphart, 

und  solt  bi  mir  gewinnen      ein  vreudenrlchez  leben, 
gedenke,  vürste  edele,      deich  dir  zer  ^  bin  gegeben. 

109  Ze  SwMen  üz  dem  lande      vuort  mich  h^r  Hildebrant 
üz  mtnes  vater  riebe      mit  werllcher  hant 

er  gap  mich  dir  ze  wtbe.      wem  wiltü  mich  län? 

yerlüre  ich  dich  nü,  herre ,      s6  müeste  ich  einic  hie  bestto.' 

110  D6  sprach  yermezzentUchen      Alphart  der  junge  degen 
'wil  sin  got  geruochen,      ich  wil  der  warte  phlegen. 
daz  tuon  ich  durch  din  willen,      du  schoene  triutin. 

nü  gnäd  dir  Crist  der  riebe  I      ez  mac  niht  anders  gesin.' 

111  Diu  edel  juncvrouwe      lie  sich  an  diu  knie, 
'genäde,  lieber  vriedel,      nü  were  du  mich  hie. 
Sit  du  niht  wilt  beliben,      s6  lä  mit  dir  ein  man, 

der  uns  sage  diu  maere      swann  dich  die  vinde  riten  an.' 

112  D6  wolte  niht  beliben      AJphart  der  junge  degen. 

er  wolt  die  warte  suochen,      des  bete  er  sich  erwegen. 

daz  er  der  wolte  phlegen,      der  ritter  unverzeit 

und  keiner  helfe  geruochte,      daz  was  den  scheenen  vrouwen  leit. 

113  Er  kust  die  juncyrouwen,      im  was  von  dannen  gäeh. 
er  wolt  die  wart  dö  suochen.    dd  segent  ime  nüch 
diu*  herzogin  vrou  Uote      mit  ir  snöwlzen  hant. 
ahzic  helde  küene      Alphart  üf  der  warte  vant, 

114  Die  der  Hebe  keiser      bete  üz  gesant 

h^m  Dietrich  ze  leide.      er  was  in  unerkant. 
die  hielten  üf  der  beide ,      die  ritter  unverzaget. 
dö  wart  von  in  allen      an  Alphart  w^nic  pris  bejaget. 

115  Wseren  zw^ne  helde  in  dem  here  niht  gewesen, 
vor  ahzec  tüsent  mannen  wsßre  er  wol  genesen , 
die  sluogen  in  an  den  triuwen,      daz  wil  ich  iu  sagen. 

ez  moht  si  wol  geriuwen ,      er  bete  si  b^de  wol  erslagen. 

1 16  Mit  umbegurtem  s werte      er  zuo  dem  rosse  gie.  (48) 
dar  üf  saz  er  balde ,      urloup  er  enphie. 

109, 1  Hmyctk  ye  her        4  stau  1 10, 2  ^  wart  noch  hüde  pl^|;eii        4  sin 

lllyZ  H dyr  ryd6n  ein         4  H die  mere  sage  1 1 2, 3  tf  der  wart  woU 

4  H  Vad  er  keynen        114, 2  Her  dytherychen      4  iT  an  fehit        1 16, 1  vmbgorten 
2  H  balde  fehU        vnd  vrlap 


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16  ALPHARTS  TOD 

*waere  ez  nü  mit  willen      des  lieben  harren  mtn, 

die  warte  wolte  ich  suocben      nach  den  gr^zen  ören  stn.' 

117  D6  was  Alphart  der  junge      üf  stn  ros  bekomen.  (49) 
d6  bete  er  umbe  und  umbe      8ch6n  urloup  genomen. 

er  reit  mit  guotem  willen      verre  vor  die  stat 

n^ch  im  manic  schoene  yrouwe      segente,  diu  im  heiles  bat 

118  Dö  giengen  üf  die  möre      die  ritter  unverzeit.  (50) 
Alpbart  der  junge      über  die  brücken  reit. 

si  sähen  im  nach  alle :       willicliche  reit  der  degen. 

si  hüten  Crist  den  riehen      daz  er  des  recken  wolte  phlegen. 

119  Dö  wolt  daz  ros  versuocben       Alphart  der  junge  degen,  (51) 
ob  er  drüf  torste  wägen      slnen  Up  unt  leben. 

aht  cUflem  wtten       ez  under  im  spranc: 

'diu  dich  mir  ie  gegap,      diu  habe  des  immer  danc!* 

120  Daz  sach  an  der  zinne      von  Bern  der  wlgant: 
'gehabt  iuch  wol  ik  inne:      wir  haben  üz  gesant 
den  allerküensten  ritter,      der  den  namen  ie  gewan. 
vor  keinem  einegen  recken      ich  sin  keine  sorge  hän.' 

121  Dö  staphte  überz  gevilde      Alphart  zehant. 
dö  sprach  von  Herne      sin  dheim  Hildebrant 

'nü  langt  mir  ein  gesmide,      ein  vrömdez  sturmgewant 
jft  wil  ich  in  twingen      mit  miner  ellenthaften  hant. 

122  Ich  wil  im  nftch  riten      durch  triuwe  üf  den  plftn. 

er  mflest  mich  immer  riuwen,      sold  wir  in  vloren  hän. 
ist  ez  daz  ich  in  vinde,      ich  mache  in  strites  sat: 
von  der  beide  grüene      muoz  er  her  wider  in  die  stat.^ 

123  D6  wart  er  schiere  bereitet      in  ritterllchiu  cleit 
sin  w&penroc  was  tiure       mit  golde  wol  durchleit 
sin  ros  wart  im  verdecket,      üf  saz  der  unverzeit, 

er  wände  in  erschrecken,      daz  er  im  nach  üf  die  warte  reit. 

124  D6  staphte  überz  gevilde      meister  Hildebrant, 
d6  er  Alphart  den  milden      alterseine  vant. 

als  in  der  degen  h^re      von  verren  ane  sach, 

'dort  komt  des  keisers  diener,      waen  mir  lieber  nie  geschach. 

125  Mit  dem  s6  wil  ich  striten*      sprach  der  junge  man, 
daz  ros  warf  er  umbe      gein  im  üf  den  plan. 

1 16, 3  ÜT  Er  sprach  wer        4  den  fehlt        1  ]  7, 3  M.  g^.  w.  reyt  er  gern  vor 
4  seget  mueli  schon  fraaw  1 18, 1  dye  borgmüern  2  die  etfchbriieken 

aiSTaUenftch         so  w.  4£rwol  119, 2  darvff  dorfte         4  dm  fekU 

120, 2  Er  sprach  gehabt        in        3  recken  der  rytters  namen        123, 2  wapenroek 
myt  dyren  mit  g.        124, 2  alparten        3  Also        4  wan        liebers 


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ALPHARTS  TOD  17 

alsd  daz  der  aide      von  dem  jungen  sach, 

gerne  muget  ihr  hoeren,      wie  meister  Hildebrant  sprach. 

126  'Daz  ich  gein  einem  kinde      ze  velde  komen  bin, 

ist  daz  ich  sin  niht  schöne,       wer  gap  mirz  in  den  sin? 
und  ist  daz  ich  sin  schöne'       sprach  der  küene  man, 
'son  wirt  mir  niht  ze  löne,      danne  daz  ichs  iaster  hdn. 

127  Ich  muoz  im  niht  entwichen ,       ich  muoz  in  besten.' 
si  riten  sicherliche      beide  einander  an, 
Hildebrant  der  aide      zebrach  sin  sper  zehant. 

si  erbeizten  von  den  rossen       her  nider  üf  daz  laut. 

128  Die  dz  erweiten  beide      sich  ander  Schilde  bugen 

üf  der  grüenen  beide ,      zwei  scharphiu  swert  si  zugen. 
si  sluogen  üf  einander,       die  wolgemuoten  man, 
daz  des  viures  vlamme      über  ir  beider  helmen  bran. 

1 29  Dö  sprach  Alphart  der  junge      'solt  ich  dar  umbe  verzagen , 
ich  wolte  e  sicherliche      ze  töde  werden  erslagen. 

nü  vliube  ich  doch  niht  gerne'      sprach  der  junge  man, 
'sint  ich  bin  von  Berne      her  komen  üf  den  piftn. 

130  Ich  hörte  sagen  msere'  sprach  der  ritter  guot, 
'wie  ez  gröz  Iaster  waere,  swer  zegeiichen  tuot. 
nü  wert  iuch  vrümecllchen ,      ir  äz  erweiter  man. 

ich  wil  iu  niht  entwichen:      ez  muoz  mir  ^rllch  ergdn.'  . 

131  Alphart  der  junge      gap  Hilbrant  einen  slac , 

daz  er  üf  der  beide  grüene      vor  im  gestrecket  lac. 

dö  rief  vil  geswinde      der  aide  da  zehant 

'du  soit  mich  l^zen  leben :      ich  binz  din  öheim  Hildebrant. ' 

132  'Dem  t»te  ich  doch  ungerne',       sprach  der  junge  man. 
'ich  liez  in  hiute  ze  Berne      vor  minem  harren  stiin. 
du  solt  dich  dran  niht  Idzen ,       du  bist  dar  an  betrogen, 
solte  ich  den  hie  vinden  ?      daz  ist  niht  war  und  ist  gelogen. 

1 33  Du  wilt  dich  da  mit  vristen,       trütgeselle  min. 
dich  hilft  niht  diner  liste,       ez  muoz  dIn  ende  sin, 
der  grözen  ungenäden'       sprach  der  ritter  guot, 

'die  ir  unverschulter  dinge      dem  edelen  vogt  von  Berne  tuot.' 

134  'Nein  ich  üf  min  triuwe'       sprach  meister  Hildebrant. 
'ez  möest  dich  immer  riuwen ,       slüege  mich  dIn  hant. 
bint  mir  von  dem  houbte      den  heim  sä  zehant 

1 25,  3  ^  der  aide  das         j.  ersach  1 26,  2  Ist  ys  das         H  niht  fehlt 

3  yst  ys  das        4  ich  sin        1 28, 1  vnder  zwen  schylde  sye  sych  b.         2  scharp 
ff  sye  da  z.         4  helme  1 29,  4  H  von  bern  byn  1 30,  2  grosz  Iaster  ys 

3  na  fehU         H  vszerwelten         131,3  swinde  1 32,  3  daran         1 33,  2  din 

134, 1  H  meister  fehlt        3  b.  m.  den  heim  von  den  äugen  so  z.  h. 

Heidonbach  U.  2 


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18  ALPHARTS  TOD 

und  sich  mich  under  dougen,      so  wirde  ich  dir  bekant.' 

135  Alphart  der  junge      im  den  heim  abe  bant. 

er  sach  im  under  dougen ,  er  wart  im  Bchiere  bekant 
'nü  dunkt  ir  mich  niht  wise\  sprach  der  junge  man: 
'nü  sint  ir  wol  so  grise,      ir  solt  der  reise  uns  hän  erllin\ 

136  Sprach  Hildebrant  'jA  gerne.      ich  hdnz  getan  durch  guot. 
nü  var  mit  mir  gein  Beme,      ritter  hdchgemuot, 

ab  der  warte  grüene,       dd  Oz  erweJter  degen\ 

sprach  Alphart  der  junge      ^ich  wil  noch  hiute  der  wart  phlegen\ 

137  'S6  gndd  dir  Crist  der  riebe!'      sprach  meister  Hildebrant. 
'wan  mir  ist  sicherliche      dln  manheit  wol  erkant. 

daz  sage  ich  da  ze  Beme        dem  vürsten  lobesam : 
er  hoert  ez  niht  ungerne.      daz  du  mir  hast  gesiget  an.' 

1 38  Hildebrant  der  aide      dö  gein  Berne  reit. 

do  erbeizte  er  ritterliche,      der  degen  unverzeit. 

als  in  der  vürste  riebe      von  verren  ane  sach, 

er  gruozte  in  tugentUche.      nü  hoerent  wie  er  sprach. 

1 39  4r  sint  gewesen  lange,      meister  Hildebrant. 

wä  ist  iwer  gevangen,       den  ir  bringet  an  der  hant?' 
der  spot  tete  dem  alden      zuo  dem  schaden  we , 
er  sprach  mit  gewalde      'herre,  ich  wil  iu  sagen  m^. 

1 40  Wir  haben  üz  gesendet      den  aller  kuensten  man, 
der  bl  unsern  ziten      ritters  namen  ie  gewan, 

mich  bestuont  der  vürste  junge      üf  dem  witen  plan: 

ich  sage  iu,  lieber  h<^rre,      ich  enmohte  im  niht  vorgestän.' 

141  Dö  sprach  der  vogt  von  Beme,      ein  vürste  lobesan 
'daz  hoere  ich  niht  ungerne ,      hat  er  iu  gesiget  an. 
daz  iuch  der  degen  junge      zuo  der  erden  sluoc, 

üf  alle  mine  triuwc ,      ez  was  von  einem  kinde  genuoc\ 

1 42  Die  üz  erwclten  beide      reiten  dö  niht  me. 
Alphart  stuont  üf  der  beide ,      sin  ros  in  dem  cl^. 
er  strict  daz  vürgebüege      und  gurt  sim  rosse  baz. 

ez  dühte  in  harte  gevüege:       wie  ritterlich  er  dar  üf  saz! 

1 43  Dö  reit  er  unbetwungen      wol  eine  raste  wit , 

e  daz  der  ritter  junge       kom  in  den  andern  strit. 

ahzic  beide  küene      im  engegene  reit 

under  einem  banier  grüene,       was  mit  golde  durchleit. 

134,  4  die  äugen  135,  2  dye  aof^en         4  uns  der  reisz         136,  1  han  ys 

2  //  in j T  heym  g.  137,1^  meister  fehii          3  H  den             1 38,  3  ferem 

139,  2  H  gefanger  3  Dem  alden  det  der  spot           140, 1  //  gesant        4  Hin 

141,2  das  er  vch  hat  142, 1  H  raene        3  sin  rasz 


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ALPHARTS  TOD  19 

144  Dö  sach  er  vor  im  vüeren      ein  harte  riehen  ran  (52) 
den  herzogen  Wülfinc      und  ahzic  siner  man. 

gegen  in  staphte  er  schöne.      si  vrägte  AJphart, 

wer  des  heres  meister  waare      oder  houptman  üf  der  wart. 

1 45  D6  sprach  der  herzöge      also  vermezzentlfch  (53) 
^dä  hat  mis  üz  gesendet      der  keiser  Ermenrich , 

daz  wir  ze  schaden  bringen      den  edelen  vogt  von  Bern. ' 
diu  msere  hörte  Aiphart      von  sfnem  harren  ungern. 

146  Dö  sprach  gezogenllche      Alphart  der  junge  man  (54) 
*nune  weiz  ich  niht  der  leide      diu  min  h^rre  iu  habe  getan. 

ja  ist  er  iurs  gesiebtes,  üz  erweiter  degen, 

ir  soltet  in  slm  dienste  wägen  If p  unde  leben. ' 

147  Dö  sprach  der  herzöge        'sagt,  herre,  wer  ir  sIt,  (55) 
daz  ir  alterseine  ritent  üf  der  beide  wit 

und  x>uch  so  sere  vräget      nach  des  keisers  man: 

daz  weste  ich  harte  gerne,      wurd  ez  mir  kunt  von  iu  getan.' 

148  Des  antwurte  Alphart      (er  bete  eins  mannes  sin)  (56) 
'ir  sult  wizzen,  h^rre,       deich  iuwer  vient  bin, 

und  dar  nach  al  der  recken  die  dem  herren  min 

ze  schaden  wolten  riten,  der  vIent  wil  ich  immer  sin.' 

149  Des  antwurt  ihm  ges winde  der  herzöge  zehant                        (57) 
'ja  hän  ich  von  dem  keiser  guot  unde  laut, 

ich  hän  den  soh  enphangen  ,       daz  liebte  golt  so  röt : 
swanne  er  mir  gebiutet,       s6  muoz  ich  rIten  in  die  not.' 

150  'So  haltent  üz  den  vanden      durch  iuwer  degenheit,  (58) 
üz  dem  gesinde       üf  die  beide  breit ! ' 

zwei  sper  ze  banden  nämen      die  degen  unverzeit. 
d6  wart  von  in  beiden      ein  swinder  tjost  da  bereit. 

151  Durch  ir  beider  zürnen      warn  sie  ze  velde  komen.  (59) 
ein  schedellcbez  riten      wart  schiere  dö  genomen. 

Alphart  der  junge      stach  dem  herzogen  her 

vom  zwischen  sinen  brüsten      durch  sinen  llp  ein  scharphez  sper. 

152  Im  entweich  craft  unde  mäht,      sins  lebens  was  er  ein  gast.     (60) 
er  stach  in  vornan  inne      dazz  rückeshalp  üz  brast. 

den  satel  muoste  er  rümen      her  nider  üf  daz  gras, 
in  einer  kurzen  wlle      von  im  diu  sele  gescheiden  was. 

144,  1  ^cr  fehlt  i^ch  145,  1  h.  wolffing  also  3  /^schaden  sollen 

breiigen         146/2  No  vch  myn  herre        3  Jo  er  yst         147,1  h.  wolffing  sagt 
148,  t  ^synne       3  /Waller   *     149,  I  h.  wolffing  z.        2  Da  habe         150,  I  usz  dyn 
fände        3  namen  sye  zu  den  banden        4  da  fehlt  151,1  zorn        3  den 

4  üf  syne  br.        H  scharp         152,  1  Das  jin         2  ver  an  jne  das  ys  rückenhalp 
3  H  dta  grüne  gr.        4  die  sele  von  jin 

2* 


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20  ALPHARTS  TOD 

153  Als6  die  andern  s&hen,       ir  h^rre  was  tdt , 

si  begunden  zuo  im  gäben ,  daz  tete  in  gröze  not. 
do  bestuont  in  üf  der  beide  an  einer  abaic  degen. 
dö  muoste  AJphart  der  junge      wigen  sin  werdez  leben. 

154  Einer  spranc  von  dem  rosse,       der  biez  Sigewln.  (61) 
'nü  müezet  ir  mir  gelden      den  liebsten  börren  min , 

der  von  iuwern  scbulden      ist  gelegen  tot 

nd  wert  iucb  vrümecllcben :       daz  tuot  iu  endelicben  ndt.' 

155  Dö  spracb  gezogentlicbe  Alpbart  der  junge  man 
'wil  mir  got  nü  belfen,  iwer  tAsent  sige  icb  an. 
wsent  ir  an  mir  reeben'  spracb  der  bdcbgeborn 
'des  VYölfinges  ende      und  iuwer  selbes  zom, 

156  S6  weit  ir  sanfte  küelen       iuwer  berzenleit.  (62) 
ir  sult  iucb  vor  mir  büeten,       iu  si  allen  widerseit: 

und  scbermet  iucb  wislicben       vor  minen  swinden  siegen. 

ergrife  icb  iucb  zem  vercbe,      icb  wil  iucb  ze  iuwerm  bdrren  legen.' 

157  Alpbart  spranc  von  dem  rosse      und  liez  ez  von  im  gän.  (63) 
er  däbte  in  sinem  muote,       er  müeste  oucb  den  bestan. 

Sigewin  der  starke      buop  an  im  den  strlt : 
Alpbart  der  junge       sluoc  im  die  tiefen  wunden  wit 

1 58  Mit  sinem  guoten  swerte.       er  mobte  nibt  genesen, 
'daz^babe  dir  durcb  din  berren,      ob  er  dir  si  liep  gewesen, 
du  bäst  den  solt  enpbangen      den  er  geleisten  mac: 

ez  ist  umb  dicb  ergangen,       dir  näbet  scbier  din  jüngster  tac* 

159  Gerbart  spranc  von  dem  rosse,        gar  ein  starker  man:  (64) 
'und  waerestü  der  tiuvel,       icb  wolt  dicb  oucb  bestan.' 

si  liefen  an  einander       üf  der  beide  wit, 

zwiscben  den  zwein  wiganden      buop  sieb  ein  ungevueger  strit. 

160  Si  wären  ze  strite      beide  gewabsen  gnuoc.  (65) 
Alpbart  der  junge       im  tiefe  wunden  sluoc, 

daz  er  muoste  vallen      und  da  geligen  tot. 
Alpbart  der  junge       was  ein  bell  ze  rebter  n6t. 

161  Also  Alpbart  ersacb      daz  die  dri  warn  gelegen,  (66) 
'alrerste  sul  wir  striten'       spracb  der  kuene  degen. 

'wol  abe  von  den  rossen       zuo  mir  üf  daz  lant! 

swem  got  des  beiles  gunne,       der  vüere  den  sie  an  der  hant!' 

162  D6  Sprüngen  von  den  rossen      siben  und  sibenzic  man.        (67,  1) 

si  bestuonden  Alpbarten      üf  dem  wlten  pldn. 

153, 1  8.  das  yr  2  H  iprosz  154,  2  H  Er  sprach  oo  155, 2  sych  ich  3  So 
went  4  selbest  157, 4  jm  der  dyffea  ]5S,2  dynen  3  dea  da  g.  159,  I  Dcr- 
bart      2  werstü  glich  der      3  vff  eynaader         160, 1  beyde  zä  stryde       161,3  aber 


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ALPHARTS  TOD  2t 

si  wollen  alle  ze  male      üf  in  geslagen  han: 

dd  sprach  ein  alder  ritter      *des  möest  wir  immer  laster  hän. 

163  In  best^  der  man  besunder,      als  ez  reht  sl  gewesen, 
ez  waere  ein  michel  wunder,      solte  er  hie  genesen, 
ez  was  ein  der  Wulfinge ,      der  hete  den  rät  getan, 
also  Alphart  einen      ersluoc,  er  lief  ein  andern  an. 

164  Si  umbzugen  in  üf  der  beide      daz  in  niht  entwiche  der  man. 

d6  muoste  er  alterseine      mit  den  vinden  umbegdn  (67,  2-4) 

mit  sinem  guoten  swerte      daz  im  in  der  hende  erdanc , 
daz  durch  die  liebten  helme      daz  r6te  bluot  herüz  dranc. 

165  Dd  sprach  einer  under  in      'wir  sin  niht  wol  gevam.  (68) 
waer  ich  Aä  heime  ze  böwe ,      ich  wolte  ez  baz  bewam , 

daz  ich  nimmer  kaeme      gein  Berne  in  daz  lant , 
ez  ist  niht  ein  ritter,      ez  ist  ein  tiuvel  her  gesant.* 

166  D6  stuont  üf  der  beide      Alphart  der  junge  man.  (69) 
stn  wolt  nieman  erbarmen ,      des  ritters  lobesam. 

Alphart  het  alterseine      sich  strftes  angenomen, 
er  waere  wol  mit  ^ren      rehte  von  der  warte  komen. 

167  Er  valte  ir  also  manegen,      der  junge  Alphart,  (70) 
der  mit  sinem  swerte      von  dem  leben  gescheiden  wart. 

er  hiu  durch  die  ringe      daz  vliezende  bluot 

und  vaht  mit  solhem  grimme,      kein  junge  ez  nimmerm^r  getuot. 

168  Ez  was  ir  urteile      unde  ir  leste  zit.  (71) 
daz  si  sfn  niht  erkanden,      si  huoben  an  im  den  strit. 

des  muostens  llden  smerzen      von  stner  elienthaften  hant. 
vii  liehter  ringe  wurden      von  ir  brüsten  entrant 

169  Si  muosten  zuo  der  erden      von  sin  eines  hant,  (72) 
des  keisers  dienaere,      die  er  üf  der  warte  vant, 

der  herzöge  Wülfinc      und  ahzic  siner  man. 
Alphart  der  junge      gesigte  in  lobelfchen  an. 

170  Der  abzec  niht  m^re        genas  dan  aht  inan.  (73) 
die  huoben  sich  zen  rossen.      Alphart  tete  alsam. 

man  sach  si  überz  gevilde      vliehen  zegelfch. 

nach  in  jagte  Alphart      under  einem  banier,  daz  was  rieh. 

171  Erjagtes  niht  ze  verre,      als  ein  nötic  ritter  tuot,  (74) 
er  hielt  üf  einer  ecken,      der  ritter  büchgerouot. 

162, 3  AT  za  mal  myt  swerteo  vff  163, 1  Der  mao  beste«  joe  2  ff  eyoer 

woIfBn^  4  AU  164,  4  rote  fehlt  165, 1  ff  Da  was  eyner  vnder  jn  der 

sprach  wyr  ff  sin  fehlt  3  /f  ich  fehU  4  J7  es  ys  nit  dülTel  vfl*  die  wart 
g.        166,  3  alterseyn  hat         167,  4  m^r  fehlt        168, 4  von  yren  brüsten  worden 

169, 1  erden  fallen  von  syner  eyngen  3  Dem  hertzoch  170, 1  genasz  nit 
mene        171, 1  nottig^er 


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22  ALPHARTS  TOD 

er  hete  gestriten  s^re,       dem  helde  dem  was  heiz, 

daz  im  üf  der  beide  grüene      durch  die  ringe  dranc  der  sweiz. 

172  Der  cl^  wart  begozzen      mit  dem  beizen  bluote  naz. 
ich  enweiz  wes  si  genuzzen      daz  si  durch  ir  haz 
bestuonden  üf  der  beide      den  kindischen  man. 
Alpbart  der  junge      gesigte  in  lobelicben  an, 

173  Ez  was  ir  urteile      unde  ir  leste  zit. 

si  lägen  M  der  beide      in  dem  bluote  wft. 

man  seite  uns,  daz  er  waere      der  kueneste  man, 

Alpbart  der  junge,       der  daz  leben  ie  gewan 

174  Oder  von  muoterlfbe      ie  geboren  wart. 

diu  schoenest  aller  wibe  zöch  den  jungen  Alpbart. 

dk  pblac  sin  wol  mit  ^ren      meister  Hildebrant, 

er  was  stset  und  getriuwe,       in  beides  muote  man  in  vant. 

175  Er  vuor  in  lewen  muote,       si  was  an  im  nibt  betrogen, 
diu  herzogln  vrou  Uote ,       diu  in  da  bete  erzogen 

M  von  einem  kinde.       wie  degenllcb  er  streit, 
biz  im  der  helt  Witege      nach  üf  die  warte  reit! 

176  Er  und  sin  geselle  Heime      nftmen  sin  gendte  war. 
der  tiuvel  üz  der  belle      vuorte  si  böde  dar. 

si  sluogen  in  an  den  triuwen      mit  ellentbafter  hant 
b^rn  Dietrich  ze  leide :       des  muostens  rümen  diu  lant. 

177  Do  erbeizte  er  von  dem  rosse,       daz  sper  enhant  er  nam. 
wider  üf  saz  er  schiere       und  staphte  von  dan. 

eine  linden  gruene      sach  der  unverzeit. 
Alpbart  der  junge      gein  dem  schalen  dö  reit. 
17S     Als  Alphart  der  junge      under  die  Unden  kam, 
den  rouch  sach  er  vliegen      über  den  witen  plan, 
er  sprach  'wolt  got  von  bimele,       bsete  ich  tüsent  man, 
sd  wurde  der  riebe  keiser      von  mir  strites  nibt  erlftn. 

179  Wan  bsete  ich  Wolf  harten       den  lieben  bruoder  min 
und  ouch  den  vogt  von  Beme     (des  sult  ir  sicher  sin) 

,    unde  mfnen  dheim       den  alden  Hildebrant, 

beten  die  dri  min  gemüete ,      si  müestoD  rümen  uns  diz  lant.' 

180  Er  entwäpent  sich  des  belmes,      als  ein  n6tic  ritter  tuot.  (75) 
er  kert  sich  gein  dem  lüfte      der  degen  böchgemuot. 

bl  den  selben  ziten      kömen  die  abte  gerant, 

172,  2  Ich  weysz  nit  4  H  gesach  1 75,  3  ^  der  stryt  1 76, 1  Er fehU 
die  nament  syner  geoade  4  H  Her  177,1  er  in  dye  haat  2  i^  er  vff  sasz 
a  Gelegen  eyoer  i.         4  scheydeo  178, 1  Also         H  flyehea  3  von  himele 

fehlt         17U,  3  den  alden  m\  n  oheui        4  vus  rümen        Ibu,  3  dye  aucht  kamen 


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ALPHARTS  TOD  23 

si  erheizten  mit  den  ivunden      yür  den  keiser  üf  daz  lant. 

181  Mit  ir  tiefen  wunden      körnen  si  gerant, 

vür  des  gezeldes  snöere      erbeiztens  üf  das  lant. 
ir  Schilde  unde  ir  helme      warn  von  bluote  naz. 
si  giengen  geime  gezelde,       da  der  rlche  keiser  saz. 

182  Als  si  der  riebe  keiser      verre  ane  sach,  (76) 
üz  trüreclicbem  muote      nü  beeret  wie  er  spraeb 

'sint  wijlekomen,  ir  recken.      wä  sint  der  beide  me 
die  üf  der  warte  wären?      mir  tuont  iuwer  wunden  w^. 

183  WA  ist  der  herzöge      und  ahzic  sinerman?'  (77,  1.  2) 
'h^rr,  er  ist  tot  und  dandern      sint  bi  im  gestän. 

diu  rede  ist  äne  lougen,       edeler  keiser  her. 

wir  sähen  ez  mit  ougen:       vräget  nach  in  nimmerm^r. 

184  Unser  wären  ahzec:       der  sint  ahte  wider  komen. 
die  andern  babent  alle      dort  ir  ende  genomen. 

si  ligent  üf  der  beide      alle  ze  töde  erslagen.'  (77,  3.  4) 

do  begunden  die  recken      den  herzogen  Wülfinc  clagen. 

185  Dö  sprach  der  keiser  riebe      'nü  sage  mir,  biderber  man,         (78) 
wie  vil  was  der  recken      die  iu  hänt  gesiget  an?' 

'ich  häns  iu  schiere  gezellet:       ez  was  ein  einic  degen 


186  D6  sprach  der  keiser  rlche       'nü  sage  mir  m^r  da  van,  (79) 
wer  was  der  selbe  recke       der  iu  hat  gesiget  an? 

waz  vöert  er  an  dem  Schilde?      kanstü  mirz  gesagen,  | 

deich  in  da  bl  erkenne      swä  man  in  sibt  daz  wäpen  tragen? 

187  Od  hästü  iht  gemerket'       sprach  der  keiser  rieh,  (80) 

'  ob  ez  si  gewesen      min  veter  Dietrich.  i 

od  deheiner  sfner  diener?      daz  soltü  mich  wizzen  län.'  , 

dö  sprach  der  selbe  recke      'ez  wirt  iu  schiere  kunt  getan.  | 

188  Er  ritet  üfme  gevilde      der  degen  unverzeit 


der  die  beide  dine      hat  in  den  tot  versniten. 
ich  weiz  in  selbes  muotes ,      er  kumet  schiere  her  geriten.' 
189      Die  sich  gegarwet  bäten      ze  strite  üf  daz  velt, 

die  sach  man  zesamne      rücken  hätten  und  gezelt, 
als  si  diu  starken  msere      von  dem  beide  hörten  sagen. 

181,  4  geio  dem         1S2,  1  Also        3  wylkom        Hmeüe        4  Die  mit  vch  vff 
Iö3, 1  h.  wolffing  vnd         2  Si  sprachen  herre        dye  andern        3  yst  kejn 
H  lögen  4  myt  den  äugen  1 54,  1  aücht  her  weder        3  ff  alle  vff  der  heyde 

4  recken  alle  den  Ibb,  3  han  es  180, 1  H  riche  fehlt         H  k.  no  thw  so 

wol  and  sage  mer  fehlt  4  H  das  wapen  sycht  1  "»T,  4  ^  ez  fehlt 

1^8, 1  reyt         3  dine  fehlt  Ib'J,  J  garwyt  2  rücken  myt  h. 


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24  ALPHARTS  TOD 

ä  jagten  yür  den  keiser      und  gebarten  als  die  zagen. 

190  Als  Alphart  zesamne      daz  her  d&  rücken  sach, 
er  begunde  lachen.      nü  hoeret  wie  er  sprach, 
'rlcher  got  von  himele,       war  ist  in  hin  sd  gäch? 
des  keisers  dienseren ,      ich  sol  in  jagen  nach.' 

191  Daz  ros  nam  er  bi  dem  zoume      und  wolt  dt  gesezzen  han. 
do  geddhte  in  sineni  muote      der  ritter  wol  getün 

'ja  ist  daz  ich  zin  rite      und  wurde  ich  danne  erslagen, 

man  sprsechc  ez  wsere  ein  rü)ermuot    und  dorfte  mich  niht  clagen.' 

1 92  Under  der  linden  gruene      hielt  er  hin  zetal. 

dd  sprach  der  keiser  küene       4ät  beliben  disen  schal, 
noch  sage  mir,  werder  recke,       wer  was  der  selbe  man?" 
'h^r,  daz  wäpen  ich  brüeve      nach  dem  und  ichz  gesehen  hdn. 

193  Von  dem  iuwer  recken       sint  erslagen  tot,  (81) 
er  Yüeret  einen  wfzen  schilt,      ein  lewen  von  golde  röt, 

dar  obe  ein  guldln  cröne :      also  sach  ich  in  vam. 
ja  Yuert  er  ninder  wäpen       h^m  Dietriches,  den  am. 

194  Den  ich  vil  wol  erkenne,       den  liebten  Hildengrln.  (82) 
der  gap  da  ze  velde  '    keinen  liebten  schln. 

vor  dem  von  Berne      sl  wir  gewesen  vrl 
vnd  wer  syner  gewaü  schon  drye 

195  Er  ist  dirre  lande      ein  gast,  des  muoz  ich  jehen,  (83) 
den  selben  helt  den  hän  ich      selten  mer  gesehen , 

von  dem  wir  üf  der  beide      hän  grözen  schaden  genomen. 
er  ist  dem  vogt  von  Berne      verren  her  ze  helfe  komen. 

196  Im  mac  der  vogt  von  Berne      gern  sinen  solt  geben.  (84) 
er  kan  helme  houwen      den  beiden  durch  ir  leben.' 

üz  den  verwunten      der  ahte  einer  sprach 

*bl  allen  minen  jären      ich  sterkem  man  nie  gesacb. 

197  Ich  setze  in  minc  triuwe       da  wider  guot  und  laut,  (85) 
daz  ist  allez  veige.       er  vüert  in  siner  baut 

ein  swert  daz  snidet  s^re ,  er  ist  selbe  ein  starker  man. 
mit  sin  eines  hende      gesigt  er  al  der  werlde  an.' 

198  Die  rede  erhörte  der  keiser,       si  was  im  harte  ieit.  (86) 
*  owe  miner  ^ren!      min  laster  wirt  breit. 

kumt  er  under  mine  recken,      er  verderbet  mir  die  schar, 
die  wlle  der  selbe  lebet,      gein  Berne  gerücke  ich  nimmer  dar.' 

190, 1  Also  a.  dar  here  da  züsam        3  wo        4  J7dyner        191,1  wolt  dar  vff 
192,2£riaszet        S  seihe  fehlt        4  herre        ich  ys  193,  4  her /f  dythe- 

rich         adelarn  195, 1  eyn  gast  dyser  lande        ^  sehen         2  beiden  han 

196,  4  AT  man  fehlt  197,  3  selber  yst  er        4  siner  H  eygen        alle  dye  wemt 

198, 1  warn        2  Er  sprach  üwe        3  ^  er  myn  under 


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^     ALPHARTS  TOD  25 

199  Da  saz  unter  den  gezelden      manic  küener  man,  (87) 
dk  man  diu  starken  msere      von  den  helden  dö  Temam. 

Aä  saz  mit  grözen  ^ren      der  herzöge  Rienolt 

und  Randolt  sin  bruoder,      den  gap  der  keiser  beiden  solt 

200  S^wart  der  aide      gar  ein  starker  man,  (88) 
unde  von  Tuscän       der  herzöge  Berhtram , 

Witege  unde  Heime      die  zw^ne  starken  degen. 
man  sach  den  riehen  keiser      harte  trüricllchen  leben. 
20i  Hervur  hiez  tragen  der  keiser      silber  unde  golt.  (89) 

'swer  suochen  wii  die  warte ,      der  neme  riehen  solt , 
golt  und  edel  gesteine,       swaz  üf  schilde  mac  geligen.' 
die  käenen  wigande      alle  gar  stille  swigen. 

202  Swaz  edeles  gesteines      man  yür  die  harren  truoc, 

si  sprächen  alle  gellche       'herre,  wir  hän  selbe  gnuoc, 

war  umbe  wolt  wir  danne      wägen  lip  unt  leben 

und  unser  riche?  ir  sullet      den  solt  den  vremden  recken  geben'. 

203  ^Ow^  der  herzenleide'       sprach  der  keiser  rieh. 

'hän  ich  nieman  üf  der  beide ,  der  wolte  rechen  mich  ? 
mac  ich  iuwer  niht  geniezen ,  ir  üz  erweiten  degen  T 
man  sach  den  riehen  keiser      harte  tnlreclichen  leben. 

204  'Ich  clage  iu  algeliche      min  creftic  ungemach. ' 

die  armen  zuo  den  riehen      ir  keiner  wort  gesprach: 
si  swigen  alle  stille,       ir  kein  wolt  üf  die  wart, 
dannoch  under  der  linden      hielt  der  junge  Alphart. 

205  In  den  selben  ziten      wären  diu  reht , 
swerdie  wart  wolte  suochen,       ritter  oder  cneht, 
der  phlac  ir  wol  mit  ^ren      biz  der  tac  ein  ende  nam. 
also  tete  euch  Alphart      als  einem  ritter  wol  gezam. 

206  'Nu  swigent  si  alle  stille,       die  mir  gäben  rät.  (90) 
si  weint  w6nic  mich  ergötzen      des  min  herze  kumber  hat 

ich  mane  dich  diner  triuwe,      Witege,  ein  wigant: 
sü  wil  ich  mit  dir  teilen      bürge  guot  unde  laut'. 

207  Dd  sprach  der  helt  Witege       (der  was  ein  küener  degen)  (91) 
'ir  hänt  mir  iuwer  gäbe      dicke  volleclich  gegeben. 

der  müezent  ir  geniezen,      edeler  keiser  h^r.' 

er  hiez  im  balde  bringen      ros  schilt  harnasch  unde  sper. 

200, 1  Sewalt  {verg;l,  43S)  2  Der  hertzoch  von  dätzchpan  vod  d.  h.  bertram 

3  AT  st  man  degen  201 , 2  wel  suchen  3  was  vffsym  s.  202,  1  man 

edels  gesteins        ipetröip         2  herre  203, 2  heyde  da  wolt         204, 1  alle 

krefitges  2  keyner  nye  w.  3  keyner  4  hylt  vnder  der  Ivnden  205, 2  er 
wer  rytter  20(>,  1  g.  den  r.  2  mych  wenig  das  m.  h.  vil  komers  h.  3  eyn 
käner  w.         207, 2  follyckelychen        4  brengen  her 


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26  ALPHARTS  TOD 

208  Dartn  wlipent  er  sich  unde  gie      ze  stnem  rosse  dan.  (92) 
dar  üf  saz  er  schiere,      den  schilt  er  ze  arme  nain , 

daz  sper  ze  siner  hende,      der  degen  unverzeit. 
seht  hin,  wie  ritterlichen      Witege  ze  Alpharten  reit! 

209  Ais  er  üf  daz  geyilde      kom  von  dem  here  hin  dan,  (93) 
do  begunde  sere  grüsen      den  üz  erweiten  man. 

dö  dructen  in  die  ringe,       dem  helde  wart  so  heiz, 
daz  im  üf  der  heide  gröene      durch  die  ringe  dranc  der  sweiz. 
2t0  Er  sprach  'got  von  himele,       wie  ist  dem  herzen  min,  (94) 

od  waz  mac  üf  die  warte      hiute^komen  sin  ? 
ich  solt  die  reise  lazen'       däht  der  werde  man. 
daz  ros  warf  er  umbe      und  sach  daz  her  wider  an. 

211  Er  dähte  in  slnem  muote      her  wider  als  ein  helt  (95) 
'du  muost  nü  llden  smerzen,      sIt  dich  hM  üz  erweit 

üz  ahzic  tüsent  mannen      der  keiser  lobesam. 

da  wirt  öre  begangen      od  ez  muoz  mir  an  min  leben  gän.' 

212  Über  daz  gevilde      wart  Witegen  also  gäch.  (96) 
üf  s6  macht  sich  Heime        und  reit  sich  Witegen  nach, 

der  wolt  sich  hän  gerochen      an  dem  kindeschen  man. 
Heime  hielt  undr  eim  schalen      biz  Witege  von  dem  sige  kam. 

213  D6  kam  der  helt  Witege      geriten  üf  daz  wal.  (97) 
da  vant  er  vil  der  tüten      ligea  über  al. 

a]s  in  Alphart  der  junge      von  verren  ane  sach, 

'dort  komt  des  keisers  diener,      waen  mir  lieber  nie  geschach.' 

214  Den  heim  baut  er  zem  houpte      zuo  der  selben  stont,  (98) 
er  staphte  gein  im  schüne      in  einen  tiefen  grünt. 

Witege  vr4gte  in  maere,      ob  er  im  künde  gesagen, 
ob  er  der  ritter  wsere,      der  die  helde  hate  erslagen. 

215  'JA  ich'  sprach  Alphart.      'saget  mir,  degen  her,  (99) 
wie  geturret  ir  gein  recken      iuwer  sper  geleiten  mör? 

ez  ist  iu  ze  verwizen,      ir  sit  ein  triwelüs  man. 

Jane  weiz  ich  niht  der  leide      diu  iu  min  h^rre  habe  geün. 

216  Ir  swuoret  im  ze  stunden,      helt,  den  iuwern  eit.  (100) 
den  h^t  ir  gebrochen,      deist  allen  recken  leit. 

iu  hdt  der  von  Beme      und  alle  sine  man 
da  her  hl  allen  ziten      ie  des  besten  vil  get^. 

217  Dir  was  der  vogt  von  Beme      ie  mit  triuwen  holt, 

20S,  ]  rasz  hyen  dao        209, 1  Also  er  kam  vff  das  g^efylde         3  H  ringen 
212, 1  aLid  fehlt        2  wytdich         3  Er         4  hylt  hinder  eym  scheyden        vom  8. 

213, 4  wan  m.  liebers        21 4,  2  gein  jne        3  fraget  jne  der  mer        215,  i  ge- 
dort  jr  üwer  sper  gein  keym  recken        *  '6  Hir  fehlt  das  sit  4  Ja 

216,  4ie/eA/t 


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ALPHARTS  TOD  27 

er  gap  dir  harte  gerne      sin  silber  und  ouch  daz  golt: 
er  liez  dich  sin  gewaltec      über  bürge  unt  Jant, 
die  küenen  Wulfinge      die  dienten  dir  da  zehaut 

218  Diu  rede  ist  kae  lougen/      also  sprach  Alphart. 

*  du  wellest  oder  enwellest ,      du  volgest  mir  die  vart^ 
sprach  gar  vermezzentltchen      Alphart  der  junge  degen, 
*od  du  muost  mir  din  houbet      zeime  glsel  geben. 

219  Hästü  niht  gemerket,       wie  gezimet  recken  daz,  (101) 
daz  man  in  heizt  meineidec?       er  gewinnt  der  werlde  haz, 

daz  man  in  s^re  schildet      der  da  brichet  sinen  eit. 

ich  gibe  dir  des  min  triuwe,       ez  wirt  der  sele  dort  yil  leit. 

220  Du  bist  an  ganzen  ^ren      vor  allen  recken  t6t  (102) 
und  muost  ouch  vor  den  vrouwen      st^n  dicke  schamer6t.* 

alsd  sprach  vermezzentllche      Alphart  der  junge  man 
*  keinem  wol  garten  recken      mahtü  niht  geliehen  an.' 

221  So  sprach  der  helt  Witege      (der  was  ein  käener  man)  (103) 
'wie  lange  üf  dirre  beide      sol  ich  ze  blhte  stän? 

des  muoz  engelden  einer        von  des  andern  strit. 
nü  saget,  käener  recke,      werder  ritter,  wer  ir  sit.' 

222  'Waz  hästü  nü  ze  vrägen      nach  dem  namen  min? 
du  mäht  lieber  vrägen       "wer  ist  der  herre  din?" 
durch  den  ich  mich  llbes       und  lebens  haete  erwegen. 

und  wolt  sin  got  geruochen,     ich  wolt  noch  hiute  der  wart  plilegen. 

223  Hsetestü  rehte  sinne,      du  liest  din  vragen  sin'  (104) 
sprach  Alpliart  der  junge      'nach  dem  namen  min. 

ja  ziuhe  ichz  an  dich  selben,       wurdestü  ervalt, 

s6  müest  man  mich  erkennen '      sprach  Alphart  der  helt  halt. 

224  Dö  sprach  der  helt  Witege       'daz  wsßr  mir  harte  leit  (105) 
und  müest  mich  immer  riuwen       swd  man  ez  von  mir  seit. 

ich  hän  noch  ie  von  minen      kintlichen  tagen 

in  stürmen  unde  in  striten      den  pris  ritterlich  betragen. 

225  Ir  sint  dort  al  eine      ich  bin  al  eine  hie.  (106) 
mit  also  scharphen  werten      wart  ich  gesträfet  nie 


217,  3  flyn  ein  gpewelti^jf  man  vber        4  wolffingen        218, 1  yst  angelogen 

2  Du  weitest  gern  oder  vngern        219,1  getzemet  eym  p.        4  «der  sere         ror 
221  steht  folgende  ttrophe  (»»  224)  Da  sprach  wytdich     das  were  myr  harte  leyt 
Vnd  miist  mych  vmber  riiwen     wo  man  das  von  mir  seyt     By  aUen  mynen  zyden 
in  mynen  kyntlichen  tagen    Han  ich  jn  stormen  vnd  in  stryden     den  prysz  nach  ryt- 
terlich  getragen  221, 1  Also        H  ein  fehlt        2  sal  ich  vff  dyeser  heyde 

3  Es  n.  eyner  entg.  von  eyns  a.  222,  2  mogst  3  Dorch  des  willen  ich  223,  2  U 
nym  3  selber  so  w.  4  müsz  H  der  helt  fehlt  224,  3  ich  hAn  noch  ie 
fehlt        Bey  aUen  mynen  zyden  von        4  st.  han  ich  den  225, 1  H  aUeyn  dort 


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28  ALPHARTS  TOD 

bf  allen  minen  ziten      sft  ich  mtn  leben  gewan. 

ob  ich  iu  daz  vertrüege,      s6  hieze  ich  weiz  got  niht  ein  man.' 

226  Dö  sprach  üz  yrlem  muote      Alphart  der  junge  degen 
'swem  got  des  heiles  gunne,       der  mac  wol  geleben, 
uns  zwen  waen  nieman  scheide      dan  eines  jüngster  tac, 
ez  entuo  Crist  von  himele,      der  alliu  dinc  yolenden  mac' 

227  'Der  wider  daz  reht  nü  sprseche,      der  haete  unrehten  sin.     (107) 
man  sprach  mir  ie  daz  beste       swar  ich  komen  bin. 

daz  wil  ich  noch  behalten/       sprach  Witege  der  helt, 

'sit  mich  der  riebe  keiser  üz  ahzic  tüsent  hat  erweit. 

228  Der  küeneste  und  der  beste      sol  ich  undr  in  stn.  (108) 
deste  gemer  wil  ich  wägen  noch  hiut  daz  leben  min 

al  durch  des  keisers  ^re,      wan  er  mirz  selbe  gebot: 
s6  setze  ich  üf  die  wäge      mlnen  llp  vür  in  in  den  t6t.' 

229  Diu  vräge  nam  ein  ende,      der  vride  wart  üf  gegeben.  (109) 
dö  justierten  zesamne      die  zw^ne  küene  degen. 

ez  was  diu  groeste  dre      diu  Witegen  dö  geschach, 

daz  er  sin  sper  ze  stucken      üf  Alpharts  brüsten  dö  zebrach. 

230  Dö  wart  von  in  beiden      gar  crefticllch  gestriten.  (HO) 
zesamne  si  stächen       mit  ritterlichen  siten. 

Alphart  der  junge      mit  ellenthafter  hant 

stach  den  ritter  kuene      von  dem  rosse  nider  üf  daz  laut. 

231  Dö  der  helt  Witege      hinder  dem  rosse  lac,  (LH) 
'owö  dirre  schände,       deich  ie  gelebt  den  tac! 

daz  müeze  got  erbarmen,      daz  ich  ie  wart  geborn, 
sol  ich  also  schiere      mfn  leben  hän  verlorn.' 

232  Dö  sprach  Alphart  der  junge      *ez  ist  ein  anevanc.  (1 12) 
mac  ich  ez  aber  gevüegen,       dfn  leben  daz  wirt  kranc. 

du  muost  den  solt  eramen      der  dir  ist  gegeben, 
von  min  eines  hende      get  ez  dir  an  daz  leben. 

233  Du  gibst  dich  habe  der  keiser      under  al  dem  her  erweit:       (113) 
deste  gemer  wil  ich  striten      mit  dir^  sprach  der  helt. 

'wir  suUen  üf  der  beide      teilen  den  solt  mit  strit, 
wem  es  got  gunne.      der  danne  vellet  der  Itt.' 

225, 3  H  leben  ye  g.        4  wysz  %oX  ich  hysz        226, 2  der  leb  die  wil  er  genag 
leben        3  Ich  wen  uns  zwen        4  Es  du  dan  e.  227, 1  H  sprecht        H  vnreht 

synne        3  noch  hüde  b.         4  hat  usz  erweit        228, 3^  Alle        229, 3  die  kerre 
w.  4  da  itaoh  sper  230,  ]  H  beiden  f^hJt         4  von  dem  rosse  fMt 

231, 1  Das        ^  w.  fere  hinder        2  Er  sprach  üwe        232, 2  ich  vs        3  eraraiea 

4  mjner  eyngen  233,  1  Du  sprechest        vnder  achtzig  dnsent  erweit 

2  H  dir  fehü        myt  stryden        sp.  alpart  der        3  solten        den  solt  deyln 
4  wer  dann 


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ALPHARTS  TOD  29 

234  Üf  so  riht  sich  Witege,      wan  er  übel  gevallen  was. 
hin  sd  lief  Schemminc      und  az  daz  grüene  gras. 

er  aht  den  val  gar  deine,      den  stn  hörre  hete  geUn. 
dö  sich  gerihte  Witege       wider  üf  den  pl&n, 

235  Do  erbeizte  anderthalben      Alphart  mit  gewalt 

in  einem  grözen  schalle,       sin  eilen  daz  was  halt, 
er  sprach  vermezzentlichen      zuo  dem  kuenen  degen 
^nd  wer  dich  vrümecllchen,       ob  du  wilt  lenger  leben  !^ 

236  D6  zuctens  von  den  siten       zwei  scharphiu  wäfen  bl6z.  (114) 
si  sluogen  üf  einander,       daz  ez  vil  lüte  erddz. 

si  gähten  zesamne      üf  der  beide  wit. 

zwischen  den  zwein  beiden       huop  sich  ein  ungevueger  strit. 

237  Alphart  was  ein  junger      ritter  küene  unt  milt.  (115) 
er  konde  wol  geleiten      sin  swert  und  sinen  schilt 

nach  ritterlichem  prise ,      des  muoste  im  Witege  jehen. 

er  wsBre  im  gerne  entwichen,       moht  ez  mit  ^ren  sin  geschehen. 

238  Er  sprach  'got  von  himele,      waz  hän  ich  get^n!  (116) 
od  weihen  übelen  tiuvel      hän  ich  hie  bestän! 

swie  daz  mir  gelinget,       siges  hän  ich  mich  verzigen. 
wolte  got  von  himele,       waer  ich  bl  minem  hörrn  beliben. 

239  Doch  wil  ichz  baz  versuochen.*       erste  geschach  im  w^. 
dö  begund  sich  verwen      gras  und  ouch  der  cl^ 

von  dem  wilden  viure,       daz  von  den  helmen  stoup. 
zageheit  was  dö  tiure,      Witege  wart  von  siegen  toup. 

240  Er  schriet  im  mit  gewalte      zuo  des  helmes  want. 

daz  houpt  er  im  erschalte,       dazz  durch  daz  hime  erclanc, 

daz  er  muoste  strüchen      her  nider  üf  den  plan. 

Witege  wolte  sin  gevallen      vor  Alpharten ,  daz  ist  äne  wan. 

241  Dö  stuont  er  ze  schirme       üf  dem  wlten  plan 
under  sinem  schilde  gruene       vor  dem  kuenen  man. 

er  dähte  in  sinem  muote       'wie  sol  ich  von  im  komen?* 
Alphart  der  junge      het  im  die  sinne  gar  benomen. 

242  'Zwiu  sol  ich  din  schönen?      du  muost  dich  mir  ergeben.      (117) 
mac  ich  ez  aber  gevuegen,       ez  g^t  dir  an  daz  leben, 

der  grözen  ungenäden,'       sprach  der  ungemuot, 

'die  ir  unverschulter  dinge      dem  edelen  Bemsere  tuot.^ 

243  Alphart  der  junge      gap  Witegen  einen  slac,  (HS) 

234, 2  schymig        3  H  falle         236,  t  scharp        2  H  erdrosz  3  ga^eten  vff 

einander  vff         237, 1  ff  küene  unt  fehlt         23b,  3  mich  erweg^eo  4  herreo 
239, 1  ich  ys        2  J/der  grüne  clee          240,  1  schrot        3  er  nyeder        241, 1  st. 
vor  jm  zu  seh.        242,  I  Wye  lanfi^ 


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30  ALPHARTS  TOD 

daz  er  uf  der  heide  gruene      vor  im  gestrecket  lac 

in  allen  den  gebaerden      als  ob  er  waere  t6t. 

von  nasen  und  von  6ren      sach  man  im  vliezen  daz  bluot  r6t. 

244  Über  im  stuont  Alphart      und  sach  den  degen  an 
'also  bänt  mine  vriunde       alle  her  getan, 

daz  man  si  witen  prtset      in  der  Cristenheit. 

wurd  ich  des  niht  bewiset,      daz  wsere  mir  immer  leit/ 

245  Also  rett  dö  Alphart      'ez  stäend  mir  übel  an,  (119) 
slüege  ich  nü  zegelichen       ein  werlösen  man. 

des  wurd  mir  übel  gesprochen.'      des  nam  Heime  war, 
er  huop  sich  von  dem  schaten      Witegen  ze  helfe  dar. 

246  Witege  lac  ze  schirme      üf  dem  witen  plan  (120) 
under  sinem  schilde  gruene      vor  dem  kuenen  man  « 
{blau  18  fehlt)     .... 

247  er  stürzte  in  üf  die  gruene      vor  im  üf  daz  gras.  (121) 
mit  sweize  und  mit  bluote      Witege  sere  berunnen  was. 

248  'Nu  enbloezet  iuch  des  helmes'      sprach  Heime  der  helt  guot.  (122) 
'nein'  so  sprach  Alphart,       'ich  hän  sin  keinen  muot' 

er  dähte  in  sInem  muote       'werdent  si  dich  sihtec  an, 
s6  vliehent  si  mich  beide,       so  muoz  ich  einic  hie  bestan.' 

249  Er  sprach  'nü  sage  mir,  Heime,      wie  scheidestü  den  strlt?'  (123) 
'da  rttent  ir  gein  Beme       von  dirre  heide  wit: 

s6  rite  wir  zem  keiser      und  wellen  also  jehen , 

ir  wseret  uns  entwichen,       wir  haben  iuch  niht  hie  gesehen.' 

250  'Daz  en welle  got  von  himele!'      also  sprach  Alphart.  (124) 
'so  rümte  ich  lesterlfche      mines  harren  wart. 

du  muost  mir  Witegen      zeinem  phande  län , 
oder  ich  wil  den  keiser      zu  eyme  pande  besten.' 

251  'Hoerstü  daz,  geselle  Heime?'       sprach  Witege  der  degen       (125) 
'  uns  kan  nieman  gescheiden      danne  min  leben. 

ich  mane  dich  diner  triuwe'      sprach  der  höchgebom 
'und  diner  stseten  eide,       die  du  mir  hast  geswom: 

252  Daz  du  mir  gehieze      biz  an  dinen  tut 

daz  mich  din  hant  niht  lieze      umb  keiner  slahte  not. 
dar  an  soltü  gedenken,       du  üz  erweiter  degen, 
wie  ich  dir  kam  ze  helfe      unde  vriste  dir  din  leben. 

244,  2  ^  Er  sprach  also        alle  bys  her         245,  2  No  slüge  ich        3  Das 
Noamen        4  Hen  h.       scheyden  wytdich        246, 1  lagp  vor  jm  zu         247,  .1  ^  von 

248,  1  sp.  wytdich  der  249,  1  Er  sprach  fehlt  H.  nach  249,  4  Wen  ich  mit 
stormes  stoszeo  myt  stryde  hye  bestan  VVan  ich  myn  swert  erlose  so  lasz  ich 
genesen  kein  man  »  258, 1 .  2  250, 1  H  alsd  fehlt         25i,  4  /T  st.  dröe  dye 

252,  2  H  hant  nit  wolt  laszen  vmb  keine         4  Wo        kern 


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ALPHARTS  TOD  31 

253  Daz  tet  ich  zuo  Mütären,      Aä  half  ich  dir  üz  not. 
da  müestestü  zewäre      den  grimmeclichen  t6t, 
du  und  der  von  Beme      beide  genomen  hän, 
wan  daz  ich  iu  beiden      s6  schiere  ze  helfe  kam/ 

254  'Daz  ist  war,'  sprach  Heime,       'daz  siäende  uns  übel  an,      (126) 
sluege  wir  nü  beide       den  kindeschen  man. 

waer  ez  daz  wirn  betwungen       und  wurde  er  danne  erslagen , 
Yon  unsern  untriuwen      müest  man  immer  singen  unde  sagen. 

255  Aller  untriuwe  ursprunc      müest  wir  immer  wesen.  (127) 
vor  keinem  biderben  manne      kund  wir  nimer  genesen. 

durch  reht  solte  uns  schelten      man  und  darzuo  wlp: 
ach,  wie  bete  wir  danne      ges wachet  zweier  degen  Hp!' 

256  'Du  sagest  mir  von  untriuwe:       e  ich  verlür  den  lip,  (t28) 
mir  waere  lieber,  schulden      mich  alliu  werdiu  wip.' 

also  rett  dö  Witege       'Heime,  wird  ich  erslagen, 
_  du  &Usi  vor  im  in  kranker  wer,      er  siebet  dich  äne  schaden.' 

257  Heime  erbeizte  nidere       von  dem  rosse  üf  daz  laut.  (129) 
'werder  ritter  edele,       ergip  dich  in  min  hant. 

ich  sage  dir,  degen  msere,      wie  min  site  ist  getan: 

swann  ich  min  swert  erbloeze,       so  läz  ich  genesen  keinen  man. 

258  Swen  ich  mit  Sturmes  stdzen      mit  strite  hie  bestän 
und  mit  dem  swerte  ergrlfe ,       umb  den  ist  ez  ergän.* 
also  sprach  dö  Heime      'du  solt  dich  mir  ergeben : 
tuostü  daz  niht  schiere,      helt,  so  giltet  ez  din  leben.' 

259  'So  sule  wirz  versuochen'       als6  sprach  Alphart, 
'wil  sin  got  geruochen,       alhie  üf  dirre  wart, 

so  muget  ir  mich  niht  scheiden      von  ritterlicher  wer. 

ich  sage  iu  recken  beiden,       mich  erschrecket  niht  ein  her.' 

260  Des  erschrac  dö  Heime      Adelg^res  barn. 

'  saehe  ich  an  dem  schiJte  den  lewen  oder  den  am , 
h^rn  Dietriches  wäfen,  ich  wolt  iuwer  niht  besten.' 
Witege  begunde  in  streifen       'daz  hästü  mir  me  getlin. 

261  Du  brcBche  ie  an  den  triuwen,       also  tuostü  ouch  hie. 
swä  ich  in  herten  stürmen      mit  den  vinden  umbe  gie, 
da  phlsßge  du  ie  suone:      als  hästü  hie  getan, 

Heime,  wurde  ich  hie  erslagen,       du  müestest  sin  laster  hän.' 

253, 1  montarn        H  vszer  254,  2  H  nu  fehÜ        Z  wyr  JD  255, 1  Vr- 

sproDg^e  vod  aUer  vntrüwe         256,  2  ^  mich  schulden        3  worde  257,  2  /^  Er 

spraeh  w.        3  H  syten        4  H  erlosz  inyn  swert  25S,  2  ergryff  so  lasz  ich  gc- 

nesea  keio  man  »»  257,  4  b.  3  AT  mir  fehit  4  so  gylt  ys  hyit  259,  3  ge- 

scheyden        4  sag  es  vch         260,  2  ZT  Er  sprach  s.        H  adelarn        3  Ader  herrn 

261, 3  du  alle  wege  s.        du  auch  hie 


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32  ALPHARTS  TOD 

262  'Nu  mac  uns  misseliiigen,      Wielandes  bam. 

er  ist  ein  der  Wulfinge :       wir  Mn  niht  woi  gevarn. 
dA  solt  daz  wizzen,  Witege,      ez  ist  mir  als6  leit, 
daz  ich  dir  ie  ze  helfe      nach  üf  die  warte  reit.' 

263  Als6  sprach  dö  Heime      'nü  saget  mir  iuwem  namen,  (t30) 
Werder  ritter  edele:       desn  dürft  ir  iuch  niht  schämen. 

Sit  ich  iuch  an  dem  Schilde       niht  erkennen  kan, 
sint  irz  von  Berne      des  herren  Dietriches  man?' 

264  Dö  sprach  Alphart  der  junge       'ez  wser  niht  guot  getan,         (131) 
daz  mich  des  betwunge      ein  einiger  man , 

daz  ich  im  iemer  seite      ze  rehte  minen  namen, 

wer  min  geslehte  waere:       des  müeste  ich  mich  immer  schämen.' 

265  '  Nu  wxre  ez  iu  kein  schände ,'      sprach  Heime  der  küene  man.  (1 32) 
'bestöende  wir  iuch  beide,  *    wir  sin  niht  so  vingerzam, 

ez  mac  iuch  wol  geriuwen.  der  vride  si  uf  gegeben, 
und  wert  iuch  vrümeclichen,       ob  ir  wellet  lenger  leben!' 

266  Dö  sprach  üz  vrlem  muote  Alphart  der  junge  degen      (133, 1.2) 
's  wem  got  des  heiles  gunne,       der  mac  wol  geleben ! 

weit  ir  strltes  ere      an  mir  beide  begän , 

s6  st^n  ich  niht  alleine :       ich  wil  den  ze  helfe  hkn , 

267  Der  allez  reht  erkennet       und  im  ouch  bi  gestät. 

ja  getriiwe  ich  got  dem  guoten      daz  er  mich  niht  enlat.' 
Heime  daz  swert  erblözte,       an  lief  er  den  dogen;  (133, 3. 4) 

da  ist  Alphart  der  junge      bestanden  umb  sin  werdez  leben. 

268  An  liefen  si  dö  beide      den  kindeschen  man 
al  üf  der  grQenen  beide.       Alphart  tete  alsam , 
er  begunde  si  umbe  trlben      al  öf  der  beide  wit. 

si  muosten  im  entwichen:       so  herte  was  des  ritters  strit. 

269  Alphart  der  junge       dö  rüefen  began  (134) 
'Witege  unde  Heime,       ir  zw^ne  küene  man, 

beg^nt  an  mir  iur  ere,'      sprach  der  junge  degen, 

'und  geruochet  mir  zem  rücke      einen  staeten  vride  geben.' 

270  '  Daz  tuon  ich  an  den  stunden '      sprach  Heime  der  küene  man.  (135) 
'zem  rücke  und  zen  siten      soltü  vride  han. 

ow^  der  grözen  schände,       die  ich  dannoch  hie  begän, 
deich  den  kindischen  recken      selbe  ander  hie  besten.' 

262, 1  vns  wol  m.  wyUndes  und  so  immer  2  der  wolflBng  einer 

263, 1  ^heu  nit  saftet         3  ^schylt  ader  an  dem  wapcn  nit         4  des  fehÜ        her 
264,  2  H  bezwongen        H  eynig        3  H  ich  fehlt       jm  mere        4  immer  fehlt 
265, 1  schände  fehlt      3  rüwen        4  wan  yr  wolt        2(>6,  2  der  leb  dye  wil  er  mag 
leben       3  yr  dan  st.        267, 1  alle       4  werdez  fehlt       269,  3  myr  rytters  ere 
4  myn  noch  hnde  dem  r.       270, 2  saltü  ein  stedegen  fr.      4  salbander  den  kyndeschen 


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ALPHARTS  TOD  33 

271  Als  Alphart  der  junge      den  yride  dö  yernam,  (136) 
daz  swert  warf  er  umbe,      er  lief  Witegen  wider  an. 

er  gap  im  über  dazhoubet  ein  slac  als6  gr6z, 

daz  er  viel  zuo  der  erden:  daz  bluot  im  vür  die  vüeze  schöz. 

272  Er  sluocjm  gein  eym  beyne  und  wolt  in  geschedeget  hän.    (137) 
daz  beguade  der  helt  Heime  balde  understän: 

mit  Nageiringes  ecke,      daz  er  an  der  hende  truoc, 
vil  rische  er  Alpharten      dö  von  Witegen  gesluoc. 

273  Swelhen  er  mohte  erlangen,      der  muost  üf  den  pl^ 
von  dem  slage  nider  vaUen:  86  starc  was  der  junge  man. 
also  müedetens  beide      den  helt,  im  wart  s6  heiz, 

daz  im  üf  der  grüene      durch  die  ringe  dranc  der  sweiz. 

274  Alphart  der  junge      aber  ruefen  dö  began  (138) 
'Witege  unde  Heime,  ir  zw^ne  kuene  man, 

in  maneger  herverte      hänt  ir  daz  beste  getAn: 

üf  dirre  beide  grüene      weit  ir  michs  niht  geniezen  Un. 

275  Best^t  ir  mich  besunder,      min  tot  sl  iu  vergeben. 
ez  ist  niht  ein  wunder,      benemet  ir  mir  min  leben, 
gedenkt  an  ritters  ^e,      ir  stolzen  beide  guot. 

ich  wil  iu  niht  entwichen :     habt  doch  beide  biderbes  mannes  muot. 

276  Ich  wil  nach  dren  wägen      hie  minen  jungen  Up.  (139) 
darumb  so  werden  mych  clagen      alliu  werdiu  wip, 

umb  solich  gtöze  untriuwe,       die  ir  weit  an  mir  begän , 
daz  iu  oder  keinem      vrumen  recken  stet  wol  an. 

277  Wurd  ich  von  iuwer  einem      erllch  erslagen,  (140,  1. 2) 
mlne  riche  mftge      dorften  mich  nimmer  clagen. 

* 

278  Witege  unde  Heime,      ir  zw^ne  küene  man. 

Blähet  ir  mich  beide      [des  müezt  ir  laster  hän.  (140,  3a) 

in  aller  der  w^lde]      swä  man  ez  von  iu  seit,  (140,  3b.  4) 

da  schildet  man  iuch  s^re,      deist  allen  vrumen  recken  leit. 

279  Welt  ir  mich  ermorden      als  einen  armen  cneht,  (141) 
Witege  unde  Heime,      ir  brechet  gotes  reht 

27 1 , 1  J7  der  janfpe  fefdt      272, 2  J7Da  b.      4  von  wytdechen  da      273, 1. 2  nye- 
der  vir  den  pUn  von  dem  sla^        3  H  den  jongen  heh        274, 1  aber  do  raffen 
3  M  bttite  vü  gethan        275, 1  Besten  mych  üwer  iglicher  besonder        4  beyde  eins 
b.  H  muot  fMt  276, 1  bye  nach  eren  wagen  277,  1  erlicben 

Naeh  277, 2  Horstü  das  geselle  wytdich  sprach  hen  der  degen  unüerzeyt  Das  ich 
dych  beden  wel  er  hat  vns  war  geseyt  Du  salt  von  myr  entwichen  ich  wel 
jne  alleyn  bestan     Vwe  sprach  wytdich     du  erkepnest  nit  recht  den  man  b»  280 

278,  i  // Alphart  sprach  w.        2  ^yr  vmber  1.        4  das  yst  H  vor  vch  vnd  aUe 

279,  2  br.  damyt  gots 

Heldenbueb  IL  3 


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34  ALPHARTS  TOD 

ez  gescbach  nie  m4r  daz  zwtoe      einen  sint  an  gegftn: 
weit  ir  ez  an  mir  beben,      des  muezt  ir  immer  laster  hlin.' 

280  Dö  spracb  der  belt  Heime      der  degen  unrerzeit  (142) 
^boerstü  daz,  geselle  Witege?      er  b&t  uns  war  geseit. 

dö  soH  von  mir  entwicben,      icb  wil  in  eine  bestän/ 

*ow6  nein,'  spracb  Witege,      'dö  kennest  rebte  nibt  den  man. 

281  Unser  zwelfe  dorften      mit  strlte  in  nibt  bestftn: 
mit  starken  siegen  swaere      möest  ez  uns  misseg^n. 
mir  ist  sin  starkez  eilen      wol  worden  kunt. 

abe  dem  gebirge      stapbte  er  zuo  mir  in  den  grünt. 
2S2     D6  vrägte  icb  in  der  maere,      ob  er  mir  künde  sagen, 
ob  er  der  ritter  waere      der  die  beide  haete  erslagen. 
er  spracb  gar  köenllcben      ''jl^,  icb  bin  der  man.** 
vor  keinem  einegen  recken      icb  groezer  sorge  nie  gewan.' 

283  Also  spracb  Witege      Wielandes  bam  (143) 
'Heime,  trötgeselle,      swaz  wir  in  mugen  gesparn, 

daz  kumet  uns  ze  scbaden      an  unser  beider  leben. 

dö  wilt  allez  mir  entwtcben:      ez  ist  ein  öz  erweiter  degen.' 

284  An  liefen  si  in  beide,      den  kindiscben  man, 
üf  der  gruenen  beide.      Alpbart  riefs  aber  an 

'nocb  bestöt  micb  besunder,      ir  ritter  böcbgemaot!* 
daz  gelobte  im  d6  Witege,      er  was  zomic  gerouot. 

285  'Daz  wir  dicb  besunder      besten,  des  sl  gewert. 

ez  entuo  got  ein  wunder,      dö  wirst  strttes  bie  gewert. 
Heime,  \äz  micb  ruowen      und  louf  dö  in  an.* 
Alpbart  der  junge      daz  swert  ze  beiden  benden  nam, 

286  Da  mit  er  dem  beide  Heime      ein  tiefe  wunden  sluoc , 
daz  daz  bluot  einer  eilen  lanc      durcb  die  ringe  wuot 
und  daz  er  muoste  ströcben      nider  öf  daz  lant. 

'ow^*  spracb  sieb  Heime,      'icb  bdn  den  tot  an  mfoer  hant' 

287  'Daz  woldestö*  spracb  Witege      'mir  nibt  geloubet  bftn. 
Heime ,  trütgeseÜe,      sol  icb  dir  bt  gestän? 

so  widersage  icb  scbiere,      der  vride  si  öfgegeben.* 

'nein*  spracb  Heime,  'Iftz  micb      ^rlicbe  vliesen  mtn  kben.* 

288  Des  erscbrac  du  Witege ,      er  trat  im  öf  stn  spor. 
Witege  sluoc  in  binden,      Heime  bestuont  in  vor, 

279, 3  Es  ist  nit  mene  gesdieen         4  an  myr  an  h.  280, 2  ff  vns  aber  war 

3  allein        4  nit  recht         281, 1  Weren  vnser  twolf  dye  jne  myt  stryde  4on- 

Bten  b.         4  Aber  dem  283,  1  Auch  so         2  /Tdri^eselle         4  atyr  als 

284, 4  Das  da  jm  gelobt  w.        285, 1  Du  sprychest  das        b<»tan  besonder        2  Es 

dii  dan  g.         '6  ff  nnd  fthit         287, 1  Da  sprach  wytdtch  das  wolatti         4  ff  Meys 

288,  Idd/eA/»  sporn  2ffiaf6hÜ         vorn 


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ALPHARTS  TOD  35 

Alphart  der  junge      nam  Heimen  guote  war: 
dö  shioc  im  Wilege      ein  wunden  Tasrlingen  dar. 
2Sd     Witege  an  dem  helde      meineidic  wol  erschein. 

in  eineiA  staeten  vhde      sluoc  er  im  durch  ein  bein 

eine  tiefe  wunden,      daz  er  küme  mohte  gest^n. 

si  vluhen  an  den  stunden,      als  si  den  mort  beten  getan. 

290  Alphart  der  junge  aber  rOefen  dö  began 
'phach  ir  zagen  bcese,  ir  ^relösen  man, 
Witege  unde  Heime!'      sprach  der  junge  man. 

'nü  vliehet  ir  mich  beide ,      des  müezet  ir  laster  hftn.* 

291  Alphart  der  junge      springen  dö  began. 

in  eines  lewen  zome      lief  er  Heimen  wider  an. 

zwo  tiefe  yerchwunden      er  im  dannoch  sluoc 

mit  sine»  guoten  swerte,      daz  er  in  der  hende  truoc. 

292  Do  rief  der  helt  Heime      Witegen  wider  an 

'nü  hilf  mir  üz  der  ncete,      bistü  ein  vrumer  man. 

tuostö  daz  niht  schiere,      so  giltet  ez  min  leben.' 

dö  sprach  der  helt  Witege      'ich  wil  dir  mine  helfe  geben.' 

293  An  liefen  si  in  b^e      als  si  täten  6.  (144) 
d6  geriet  sich.verwen      gras  und  der  gruene  dL 

Witigen  gesmide      wart  nie  so  guot. 

Alphart  der  junge      im  ein  tiefe  wunden  dar  durch  9iuoe. 

294  Also  Uten  si  alle  drt      daz  creftege  ungemach. 
durch  die  liebten  ringe      daz  bluot  man  vliezen  sach. 
er  mohte  gehabt  hän  helfe,      der  ritter  unyerzeit, 

daz  er  diu  rehten  maere      gein  Berne  haete  selbe  geseit. 

295  Den  schilt  warf  er  ze  rucke,      den  er  vor  hende  truoc.  (145) 
wie  rische  si  Alphart  beide      vur  sich  nider  sluoc! 

swelhen  er  mohte  erlangen,      der  muost  üf  den  plan 
YOD  dem  slage  vallen,      so  starc  was  der  junge  man. 

296  Zesamne  si  aber  sprangen,      gestriten  wart  dö  baz. 
Schilde  und  helme  erclungen,      die  starken  siege  er  maz. 
mit  stnem  guoten  swerte      sluog  er  schedeltch  mftl 
strites  des  si  gerten.      im  wart  verschroten  dö  der  stäl. 

297  Si  stuonden  gein  einander      als  vint  gein  vinde  tuet.  (1^) 
si  brähten  in  die  noete      den  ritter  höchgemuot. 


2S9, 1  Wytdieh  da  an    wolt      2  er  dem  jongen      4  H  slogea  bede  an      hat 
tf  getan  flshU      290, 1  da  aber  rütfen      2  ^Tyr  losen      4  mych  vff  eym  bein  des 
292, 4  IT  der  belt  fehU       293,  a  Wytdicbs       294,  3  moeht  gar  lyebt  han  gehabt 
)^9)  1  IT  SU  dem  r.        H  vor  der  bende         3  mäst  faUen  vff         4  vaUen  fehlt 
296, 1  sye  da  aber        4  da  verschroden        H  stral        297, 1  H  eyn  fint  gein  eym  f. 

3* 


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36  ALPHARTS  lOD 

do  begunde  lüte  ruofen      der  kiadische  degeo 

^noch  bestdt  mich  besunderl      min  junger  tot  sl  in  Yeif;eben. 

298  Geruochet  ritters  ^re      hie  an  mir  begän,  (147j 
Witege  unde  Heime,      ir  zwdne  küene  man. 

muod  iuwer  ein,  der  ander      springe  in  den  strit 
des  hftnt  ir  immer  ere ,      vergeben  sl  iu  mbi  leste  zit.' 

299  Dö  sprach  der  helt  Witege      'ez  wirt  dir  niht  s6  gaot.  (148) 
bestöende  ich  dich  besunder,      ich  müeste  vergiezen  bluot' 

an  liefen  si  mit  zorne      den  kindischen  man. 

von  Heimen  dem  recken      er  grözen  schaden  dö  nam. 

300  AI  die  wil  diu  liste      in  dem  hehne  lac  (149) 
und  si  von  swertes  ecke      het  gewunnen  keinen  slac, 

d6  vaht  äne  sorge      Alphart  der  junge  man, 

die  negele  sich  dö  lösten      und  Sprüngen  von  der  cröne  dan. 

301  Alphart  der  junge      gap  Witegen  einen  slac,  (150) 
daz  er  üf  der  beide  grOene      vor  im  gestrecket  lac. 

Heime  daz  swert  enblözte      mit  ellenthafter  hant: 

er  siuoc  in  durchz  gebende      daz  ez  üf  der  liste  erwant. 

302  Durch  heim  und  durch  hüben      hiu  er  den  ritter  guot 
und  durch  des  helmes  spangen,      daz  daz  röte  bluot 
her  nider  begunde  vliezen      üf  den  jungen  man. 

ez  begunde  in  s6re  verdriezen,     wand  ez  im  vor  diu  ougen  ran. 

303  Weiz  got  wie  jaemerltchen      er  durch  daz  bluot  sachl  (151) 
dem  edelen  recken  nähte      d6  sin  ungemach. 

an  liefen  si  in  beide      mit  eUenthafter  hant, 
si  valten  in  nidere      mit  den  wunden  üf  daz  lant. 

304  So  vermuoten  si  in  b^de      daz  er  werelös  lac  (152) 
und  üf  der  beide  gruene      niht  m4re  strites  phlac. 

nun  weiz  ich  doch  niht  rehte ,      waz  Witege  an  im  räch , 
daz  er  im  zuo  dem  slitze      ein  swert  durch  sinen  Ifp  stach. 

305  Er  reip  ez  in  im  umbe      und  sneit  im  abe  stn  leben.  (153) 
do  begunde  lüte  röefen      der  kindische  degen 

'phuch  ir  zagen  boese,      ir  ^löse  man 

(W.  23  —  34 /eWr).     .    .    . 

306 

298, 1  Begent  an  mir  r.  e.  vnd  gerächt  mych  besonder  bestan  2  zw^ne  feUt 

3  Wer  üwer  eyner  ser  müde  299, 2  Bestonde  dich  das  her  b.  ys  m.  AH  dem 
recken  fehU  dd  fehU  300, 1  Alle  4  H  springen  3ül,  3  V  swert  aber 
e.        4  dorck  des  helmes  gebende        H  vff  den  leyst         want         303,  1  Wysx  g. 

er  dorch  das  plüt  jemerlicfa  2  recken  rych  n.  dd  fehit  4  H  oyder  vf 
myt  d.  w.  vff        :i04, 1  Also       3  No       an  edeln  jongen  r.       305, 1  H  sin  jonges  L 

*6  Hy[T  ongetrüen  erlosen 


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ALPHARTS  TOD  37 

vil  wunderlichen  schiere      gein  Brtsach  si  dö  riten. 
si  giengen  mit  einander      Hilbrant  und  Nitg^r, 
si  wurden  wol  enphangen      die  edeien  recken  h^r. 

307  Walth^r  von  Kerlingen      in  engegene  gie , 
da  man  die  recken      harte  wol  enphie , 

und  Hüc  von  Tenemarke,      ein  üz  erweiter  degen. 
Yünfhundert  buremanne      enphie  die  recken  Hz  erwegen. 

308  Eckehart  hiez  bringen      yil  rtchiu  guotiu  deit 

den  recken,  und  viel  schiere      was  in  ein  bat  bereit. 

dar  in  wtste  man  si  balde:      Nftg^r  und  Hildebrant 

von  maneger  schoBnen  vrouwen      wurden  st  halde  erkant. 

309  Eckart  hiez  balde  bringen      ein  begozzen  brdt 
und  einen  koph  mit  wtne.      ez  tete  in  grdze  not. 
daz  schaof  des  hüses  herre ,      Eckehart  der  degen. 
er  hiez  der  sturmmfieden      minneclfchen  phlegen. 

310  Man  phlac  ir  also  schöne      biz  man  in  die  spise  bereit, 
si  giengen  zuo  den  tischen.       dannoch  was  ungeseit 
den  von  Brtsache,      si  heten  gerne  vemomen, 

äf  waz  äventiure      Hilbrant  ze  lande  waere  komen.. 

31 1  Als  si  66  gesäzen ,     der  aide  Hildebrant, 
getrunken  unde  gdzen ,      dd  seit  erz  in  zehant. 

'da  enbiut  iu  der  von  Beme,      der  vurste  lobesam, 
iu  recken  allen  vieren,      durch  got  gedenket  dar  an, 

312  Daz  der  vogt  von  Beme      bf  allen  sfnen  tagen 
aller  recken  zühte      an  im  hat  getragen, 

daz  er  nieman  tuot  keiii  leit,      der  edel  Dietrich, 
des  viil  in  vertrlben      der  kciser  Ennenrfch 

313  An  alle  sine  schulde,      daz  hiez  er  iu  sagen. 
Alphart  der  junge      ist  im  ze  tdde  erslagen. 
dar  an  sult  ir  gedenken,      an  sine  gröze  not, 

und  sult  im  helfen  rechen        des  jungen  Alphartes  t6t.^ 

314  'So  wol  mir  dirre  maere'      also  sprach  Eckehart, 
'daz  ich  dem  von  Beme      hilfe  an  mfncr  vart! 

der  mich  wolte  vertriben      durch  den  keiser  Ermenrtch, 
nü  laet  mich  Uhte  beliben      von  Beme  her  Dietrich.* 

315  Also  sprach  des  höses  herre      Eckehart  der  degen 
4ch  wil  durch  den  von  Beme      wägen  lip  unt  leben. 

306, 2  gye  $eut  brysach  307, 1  Walter  uö.         iT  enteren  reyt  png 

3  and  fehk        htig  von  demnark        4  entphio^n        30!<,  ]  ekart,  auch  eckart 
rycb  ^  cl.        2  eyn  bat  was  jn  vil  schyer        310, 1  alsd  fekU        4  waere  fehU 
3 1  ] ,  2  sat  er  ys        314, 2  ^  Ulfe  fehU        4  herre 


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38  ALPHARTS  TOD 

ja  bringe  icb  im  ze  helfe      zetaen  tdaent  man 

mit  alsd  guotem  harnesch      sd  si  kein  könic  ie  gewan. 

316  Dö  sprach  gezogenllche      der  herzöge  Nitg^r 

'nü  wizze  ez  Chst  der  riche,      ich  hän  anders  nieman  m^r. 
ich  liez  bi  dem  keiser      zwei  tüsent  man: 
ich  hilfe  im  alterseine      86  ich  aller  beste  kan\ 

317  D6  sprach  von  Kerlingen      Walther  der  degen 

'hilfe  ich  im,  des  keisers  hulde      hän  ich  mich  erwegen.' 
'nü  bricht  er  niht  sfn  triuwe ,      der  dem  vriunde  bi  gestM' 
sprach  Hildebrant  der  aide,      's  wann  ez  an  die  rehte  n6t  gät/ 

318  'M  rede  ichz  niht  darumbe      daz  ich  im  habe  geswom« 
ich  wil  des  keisers  hulde      Ah  mit  niht  hän  verlorn. 

ja  wil  ich  im  bringen      ouch  zehen  tösent  man, 

die  dem  vogt  von  Beme      mit  ganzen  triuwen  bi  gesUn.' 

319  'Nu  hän  ich  niht  sloer  hulde,'      sprach  der  munech  Ilsam. 
'vergaebe  er  mir  min  schulde,      der  hdchgelobte  man, 

s6  braehte  ich  im  ze  helfe      einlif  hundert  man, 

die  aber  den  liebten  ringen      truegen  swarze  kutten  an.' 

320  Dö  gie  üz  dem  cI6ster      Hüc  von  Tenemarc. 

mit  im  manic  ritter  junge,      ez  wären  beide  starc. 
Hildebrant  der  aide      bat  im  helfe  geben. 
'  wir  wein  bi  dem  von  Beme      wägen  lip  unde  leben.' 

321  Hildebrant  von  Beme      vor  vreuden  üf  spranc* 
'edeler  Hüc  von  Tenemarc,      habe  imm^  danc! 
nü  leget  iuch  ze  velde ,      ir  ritter  unverzeit. 

und  sendet  nach  der  helfe      4az  vdr  werden  schiere  bereit' 

322  Dö  täten  si  gar  geme      des  si  der  aide  bat 

si  leiten  sich  ze  velde      ze  Brisach  vür  die  stat 
dö  kam  schiere  geriten      manic  käener  degen: 
Eckart  des  hüses  herre      bat  ir  minniclichen  phlegen. 

323  Si  träten  von  den  rossen      nider  in  daz  gras, 
biz  er  sehs  tüsent      der  besten  üz  gelas. 

ein  banier  si  ane  bunden,      von  dannen  was  in  gäch. 
in  sach  an  den  stunden      manic  schoene  vrouwe  nach. 

324  Also  die  soumer  wären      gereit  und  üf  geladen, 
und  die  kamerwegene      die  da  selten  tragen 


316, 1  sp.  ^ar  g.  4  alleyn         31 7, 2  Dün  ich  jm  no  holffe  des  ZE  des 

fromden  myt  bv  stat         4  H  der  aide  fehlt       es  jm  an        3 1 8, 1  ich  ys        4  staa 
32ü,  2  ja  manchen         4  H  Sye  sprachen  wyr  321, 2  J7  Er  sprach  edder 

4  schyer  werden         322, 1  das  sye         323, 2  besten  dar  vss        4  fraiiw  hin  nach 

324, 1  Also  sye  d.       H  söner       wären  fehU 


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ALPHARTS  TOD  39 

triaken  unde  sptse      durch  diu  vremden  laut, 

dö  reit  ze  aller  vorderst      von  Beme  meister  Hildebrant. 

325  Ein  banier  grüene      nam  er  in  die  hant, 
der  edel  ritter  küene,      der  aide  Hildebrant. 
also  gewalticliche      sehs  täsent  man 

leite  er  durch  diu  riebe      an  daz  hdchgebirge  vran. 

326  Si  gähten  mit  einander      über  den  witen  plan 
nach  Hildebrant  dem  alden,      manic  küener  man. 
der  tac  was  zegangen      an  der  selben  stunt. 

Stüdenfuhs  und  die  sinen      wÄm  vor  si  komen  in  den  grünt. 

327  Si  träten  von  den  rossen      nider  üf  daz  laut, 
si  wären  unverdrozzen      die  beide  zuo  ir  hant. 
dö  sprach  Hildebrant      der  aide  wise  degen 
^wer  wil  der  schilt wahte      noch  hinte  phlegen?' 

328  Die  vi!  kuenen  beide      alle  stille  ewigen. 
Hildebrant  dem  alden       was  ez  nach  verzigen. 
si  sprachen  alle  gellche,      die  üz  erweiten  degen 
'Hildebrant  der  aide      kan  ir  aller  beste  phlegen.' 

329  'Daz  tuen  ich  an  den  stunden'      sprach  Hildebrant 
'durch  hem  Dietriches  willen,      der  mich  bat  uz  gesant. 
daz  lant  ist  mir  wilde '      sprach  Hildebrant  der  degen. 
'under  helme  uhd  under  Schilde      wil  ich  ir  willicUche  phlegen. 

330  Wir  stn  den  vlnden  nähe  und  ligen  sorcsam. 
in  hamesch  sol  beliben  ein  ieglich  biderman. 
hie  nähe  ligent  diener      des  keisers  Ermenrich. 

wir  mugeu  in  niht  entwichen,      wir  müezen  striten  sicherlich. 

331  Ich  weiz  si  solhes  muotes,      wir  w^dens  niht  erlän. 
nü  dar,  ir  wigande!      wir  sulen  si  bestän. 

wir  sub  die  sträzen  houwen,      ir  ritter  unverzaget. 
umb  Alpharten  wirt  manger      zuo  dem  t6de  gejaget.' 

332  Sprach  Hildebrant  der  aide      'lieben  vriunde  min, 
ir  sult  durch  minen  willen      hInte  in  hamesch  sin 
mit  umbegurten  swerten ,      diu  ros  habt  an  der  hant.' 
daz  gelobten  si  dö  gerne      dem  alden  Hildebrant. 

333  Dö  sprach  der  herzöge  Nitg^r      'Ueber  6heim  min , 

ich  wil  durch  dinen  willen      noch  hInte  in  hamasch  stn 
und  wil  der  schiltwahte      dir  gerne  helfen  phlegen.' 

325, 1  Hgr%aß  banner       4  Ley^er  er  dorch        326,  4  Sindenfasz  immer 
327, 2  uBV.  es  waren  hylden  zu  der  h.         Z  H  aide  fehlt         328, 1  H  vil  fehU 
2  nahe         329, 2  her        4  wUll^         330, 2  Es  sal  jin  harnesch        33 1 , 1  Ich  ken 
eye  wol  s.        werden  sin        2  yr  starken  w.        3  str.  vff  hai^en  332, 2  vmb 

myntwillen        jm        4  Der  g.        333,  2  nach  hint  vmb  dintwUlen  jm       3  dir  fehit 


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40  ALPHARTS  TOD 

*des  lön  dir  got  von  himele!^      sprach  Hildebrant  der  degen. 

334  Dö  sprach  von  Kerlingen      Walth^r  der  degen 

Mch  und  der  mönich  Ilsam      web  schiltwahte  phlegen.* 

Maz  wil  ich  ouch  an  den  stunden*      sprach  Eckehart. 

'so  wil  ich  ouch  mit  iu  rften'      sprach  Hdc  von  Tenemarc 

335  'Nu  merket  mich  ebene*      sprach  der  hdchgebom. 
'swanne  ir  hoeret  schellen      min  vil  cleinez  hom, 

so  komet  uns  ze  helfe,      daz  dunkt  mich  guot  getün, 
mit  michehne  gelfe      so  h&nt  uns  die  vlnde  bestAn.* 

336  Si  riten  alle  vünfe      über  daz  gevilde  wtt. 

dannoch  vor  mitter  nahte  kam  Hilbrant  in  den  strtt. 
der  mäne  in  schöne  lühte,  als  wir  ez  hAn  vemomen. 
dd  w^en  die  vlnde      zuo  in  Af  die  warte  komen. 

337  '  Nu  sint  uns  vremde  geste  komen  in  daz  laut* 
sprach  der  getriuwe  vcste      meister  Hildebrant. 

*  nA  twinget  mich  diu  vinster*      sprach  der  kiiene  man, 

'daz  ich  ir  an  den  Schilden    noch  an  den wftfen  niht  erkennen  kan. 

338  Ir  sult  mtn  hie  btten*      sprach  der  kQene  degen. 
'ich  wil  zuo  in  rIten,      ich  hän  mich  des  erwegen.* 
gegen  in  reit  er  verre      von  sfnen  gesellen  dan. 

dö  wÄm  der  vtnde  zw^ne      zuo  im  komen  üf  den  plan. 

339  Gegen  in  reit  er  verre ,      der  degen  unverzeit. 
daz  tete  der  aide  grise      durch  stne  degenheit. 
d6  vr&gte  si  der  maere      der  aide  Hildebrant , 
von  wannen  sf  waeren      od  wer  si  haete  üz  gesant. 

340  DA  sprachen  da  die  zwSne  alsA  vermezzentltch 
'd&  hat  uns  Az  gesendet  der  keiser  Ermenrlch. 
daz  wizzent  sicherlichen,      vil  werder  man, 

daz  wir  die  von  Brisach      gein  Beme  niht  sulen  län. 

341  Dar  umbe  hki  uns  Az  gesant      der  herzöge  s6  gemeit. 
Stege  unde  sträzen      hän  wir  in  gar  verleit 

ze  leide  dem  von  Beme,      dem  vürsten  unverzeit. 
dem  keiser  helf  wir  gerne:      helt,  daz  st  iu  geseit.* 

342  Si  vrlgten,  wer  er  waere.  dA  spirach  Hildebrant 
'ich  bin  ein  soldenaere      von  des  keisers  hant. 

ich  hdn  die  gäbe  enphangen,      daz  liebte  golt  sA  röt. 
swanne  er  mir  gebiutet,      sA  muoz  ich  riten  in  die  nAt\ 

343  AlsA  sprach  Az  listen      der  alte  Hildebrant: 

damit  wolt  er  sich  vristen.      'nA  hat  mich  Az  gesant 

333, 4  Der  L      H  der  degen  fehlt        335, 1  sp.  hylbrant  der        337, 3  finster- 
nin         338,  3  ff  g.  hin  dan         340, 2  vsz  gesant         342,  1  H  fragten  jn  anch  wer 


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ALPHARTS  TOD  41 

der  keiser  toh  Rdme      her  üf  disen  pMhi , 

ob  mir  iender  wider  rite      ein  hörn  Dietriches  man: 

344  Mit  dem  so  wolle  ich  strtten^      sprach  der  kfiene  degen. 
4ch  muoz  der  schiltwahte      ze  allen  ztten  pblegen' 

also  sprach  mit  listen      der  alte  Hildebrant 
^iä  mich  der  keiser  yerre      hat  her  üz  gesant' 

345  M  spr&chen  si  ^der  keiser      hftt  iuch  niht  ttz  gesant. 
}k  sint  irz  der  Ton  Beme,      der  aide  Hildebrant, 
den  der  Bemaere      nach  der  helfe  hftt  gesant, 

nü  wert  iuch  vrömecHchen,      ir  hdt  den  tot  an  der  hant/ 

346  '  Sit  daz  iuwer  herze      strites  an  mfch  gert* 

«   sprach  Hildebrant  der  aide,      *  ir  werdet  sin  gewert, 
wir  suln  den  solt  teilen      Af  der  beide  wit 
gH  ez  nach  gotes  heüe,        ^ste  hebet  sich  ein  strit. 

347  N6  sint  ir  dienaere      des  keisers  Ermenrlch,' 
und  vrägte  si  der  maere      *•  wdmit  hat  Mr  Dietrich 
Ermenrichs  des  keisers      hulde  verlorn?' 

daz  was  den  recken  beiden      Azermdzen  zom. 

348  'Nü  wert  iuch  yrflmecllchen:      wir  sin  Clbel  gemuot. 
ir  muget  uns  niht  entwichen:      iwer  Itp  unde  guot 
daz  ist  unser  eigen ,      ros  und  gewant  J 

*sd  wil  ich  iu  erzeigen'      sprach  der  aide  Hildebrant 

349  'Min  baldez  eilen'      sprach  er  mit  guoten  siten. 
'koment  mine  gesellen,      ir  Idzt  iuch  Trides  erbiten.' 
an  ranten  si  in  beide      mit  ellenthafter  haut: 

ez  moht  si  wol  geriuwen,      sich  werte  der  aide  Hildebrant. 

350  Der  edel  ritter  kdene      ein  scharphez  wäfen  truoc, 
daz  was  geheizen  Bnnnic,      da  mit  er  wunden  sluoc 
durch  die  liebten  ringe      an  der  selben  zit. 

daz  hört  man  lAte  erclingen:      s6  herte  wart  der  strit. 

351  Dö  sluogen  si  d6  beide      tt  den  alden  man, 

daz  ez  begunde  erdiezen  ime  berge  und  ime  tan. 
die  siege  hörte  erschellen  Stüdenfuhs  der  degen. 
end  er  den  sinen  ze  helfe  kom,      ez  gie  in  an  daz  leben. 

352  Als  si  diu  sper  zebrächen ,      mit  den  swerten  si  dö  striten. 
Stüdenfuhs  von  dem  RIne      kom  schiere  dar  geriten 

mit  sechs  tüsent  mannen      üf  den  witen  plan. 
Hildebrant  der  aide      in  grcezer  sorge  nie  kam. 

343, 4  ein  fehU       herre        344, 4  i7  k.  so  feren       hint  Iier  rtz        345, 1  sp. 
dye  zwen  der         347, 1  H  ermentrychs  35(^,  2  brinni|^        H  da  myt  der  rytter 

edel  dyff  wond        4  Syn  swert  hört  351,  2  erdoszen        4  En         352, 2  da 


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42  ALPHARTS  TOD 

353  'Ist  ez  daz  ich  nü  ?liehe*      sprach  der  höchgaboni, 
'k^re  ich  dann  hin  widere ,      so  bin  ich  gar  verlorn, 
sehs  tdsent  man  sint  mir      einigem  hie  ze  vil' 

sprach  Hildebrant  der  aide,      'doch  bin  ichz  der  ez  wägen  wil.' 

354  Daz  ros  warf  er  umbe ,      der  aide  Hildebrant. 
die  ylnde  er  an  rande      mit  ellenthafter  hant. 

er  begund  die  helme  schellen      und  hiu  die  wunden  wit: 
daz  erhörten  sine  gesellen.      ^rste  huop  sich  ein  strit 

355  Dö  komen  die  viere      zuo  im  gerant 

vil  wimderlichen  schiere.      der  aide  Hildebrant 

müeste  von  den  vfnden      sin  ende  hdn  genomen, 

und  waaren  im  die  viere      niht  so  balde  ze  helfe  komen. 

356  Ir  schar  was  deine,      ir  eilen  daz  was  starc 
dd  tete  wol  daz  beste      Hüc  von  Tenemarc 
Walth^r  von  Kerliogen      und  der  münech  Usam 
die  körnen  mit  gewaltc      anderhalben  hin  dan. 

357  'Nü  haltent  iuch  zesamne'      also  sprach  Eckehart, 
'nement  diu  sw^rt  zen  henden,      so  geriuwet  si  diu  vart.' 
si  sluogen  unde  stachen,      die  vünf  wol  gemuoten  man, 
daz  si  daz  her  durchbrächen      gar  ritterlichen  hin  dan. 

358  Als  Stüdenfuhs  vom  Rine      die  sine  bete  verlorn, 
dö  blies  er  nach  der  helfe      ein  vil  cleinez  hom. 

daz  vemam  sin  bruoder  G^re,      da  er  lac  in  der  schar: 
sehs  tüsent  beide  kuene      sande  er  im  ze  helfe  dar. 

359  Also  die  vünfe  sähen,      daz  si  wären  überladen, 

ai  vorhten  si  nsBmen      von  den  vinden  grcezem  schaden. 

dö  sprach  der  aide  wise      meister  Hildebrant 

'uns  sint  die  unsem  verre,      wir  häii  den  tot  an  der  hant.' 

360  Dö  sprach  Eckehart      'ez  dunkt  mich  guot  getan, 
nü  läze  wir  viere      mit  den  vinden  umbegän 
und  senden  den  vunften      hinder  sidi  hin  dan 
daz  uns  ouch  kömen  ze  helfe      die  unseren  man.' 

361  Dö  sprach  Hillnrant  der  alte      'der  böte  wil  ich  sin.' 
vil  monegen  er  dö  valte,      er  tete  sin  eilen  schin, 
er  hiu  sich  üz  dem  stürme      verre  dort  hin  dan. 
dö  hielt  üf  einer  ecke      Hildebrant  der  küene  man. 

362  Also  kam  er  üz  dem  stürme      der  aide  Hildebrant, 
vil  endelichen  schiere      er  den  heim  ab  bant 

3Sd,  1  H  flyegen         2  dan  Jiyn  dan  w.  3  eynig         354, 2  rant  er  an 

356, 1  fr  was  groaz  vnd  st.      358, 1  Also      von  dem  rin      2  17  er  auch  nocli      J7  vil 
deines  fMt     359, 4  zu  feren     3ö0, 1  H  sp.  Hylbrant  ys      361, 2  fT  er  vor  dd  fehlt 


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ALPHARTS  TOD  43 

und  greif  nhdi  stm%  horaeitn      und  sazte  ez  an  den  nunt: 
er  blies  ez  creftioltchen      nach  der  helfe  da  zestunt. 

363  Daz  hom  er  lüte  ergchalte      der  vil  käene  man. 
da  mit  er  dem  here  bediute      hinder  sich  hin  dan, 
daz  er  mit  den  vinden      not  bete  gellten 

und  mit  sehs  tüsent  mannen      die  lange  naht  bete  gestrilen. 

364  Dö  sprach  gezogenllche      der  herzöge  Nitg^r 
'wol  üf  alle  geliche      und  sümet  iuch  niht  m4r! 
sint  daz  die  yfnde      uns^  vriunde  baut  besten, 

wir  komen  in  schiere  ze  helfe,      ez  dunket  mich  guot  getlin. 

365  Ob  Hiidebrant  der  aide      ze  töde  wurde  erslagen, 

wer  solte  den  recken  danne      maere  gein  Beme  sagen?' 

si  giengen  zuo  den  rossen      und  wären  wol  .bereit. 

si  ranten  alle  geliche,      ir  einer  des  andern  niht  enbeit. 

366  Ein  banier  grüene  vuorte      Nitg^r  in  der  hant. 
daz  sach  harte  gerne      der  aide  Hiidebrant. 

als  er  die  getriuwe  helfe      so  vroelich  komen  sach, 
er  reit  wider  zen  vieren:      nü  hoBret  wie  er  sprach. 

367  *Uns  bringt  getriuwe  helfe      der  herzöge  NItgör.' 
diu  bere  ze  beiden  sften      neigeten  ir  sper, 

die  schefte  lüte  ercracbten      von  maneges  beides  haut: 
zesamne  si  d6  k6men,      rehte  als  niderbr»che  ein  want 

368  Als^  si  zesamne      geriten  üf  daz  wal, 

dö  huop  sich  von  den  recken      gar  ein  grüzer  sdial. 
sie  hiewen  durch  die  ringe      daz  fliezende  bluot, 
ez  lac  von  ir  banden      manic  küener  ritter  guot. 

369  D6  gap  der  herzöge  Nitg^      daz  banier  üz  der  hant 
und  greif  ze  siner  siten,      diu  wlle  was  niht  lanc, 
nach  einem  guoten  swerte,      daz  was  lanc  nnde  breit. 
Stüdenfuhses  mannen      stifte  er  not  und  arebeit. 

370  Dö  streit  vermezzentllchen      der  aide  Hiidebrant 
nieman  kond  im  geliehen.      er  vuorte  in  shier  hant 
ein  scharphez  swert  swaere      lanc  unde  breit, 

daz  ze  beiden  siten      gar  crrfticilchen  sneit. 

371  S weihen  er  moht  erlangen      den  liez  er  niht  genes^i. 
Hiidebrant  der  aide,      wie  mdbt  er  käener  wesen? 
er  hiu  durch  die  ringe      daz  vliezende  bluot, 

er  vaht  mit  solhem  grimme,      kein  alderz  nimmermö  getuot. 

862, 3  an  sin  m.  363, 1  H  vil  fehU         4  nnd  fehlt         364, 2  ^  nit  langer 

4  jn  snel  w         367, 1  H  br.  dye  g.  3  H  erbraobten         366, 3  H  flytzen 

361^,  2  H  was  jm  nit        37 1, 2  ff  küner  sin  gewesen        4  alder  ys 


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44  ALPHARTS  TOD 

372  D^  streit  yermezsentllclien      Walthto  der  degen. 
sin  swert  hört  man  erclingen.      dö  vaht  er  so  eben 
und  streit  ouch  gar  s^re      ftne  allen  wanc. 

mit  Übe  mid  mit  guote      seite  mans  im  sider  danc. 

373  Daz  tete  der  vogt  von  Berne,      der  küene  wigant 
Walth^r  von  Kerlingen      vuorte  an  stner  hant 

ein  swert  daz  in  dem  stürme      als  ein  glocke  erdöz, 
Walth^res  eilen      was  üzenndzen  gröz. 

374  Hüc  von  Tenemarke,      ein  Az  erweiter  degen, 
muaegem  ritter  starke      nam  er  d6  sin  leben. 

er  begunde  helme  houwen      und  maneges  Schildes  rant, 
als  in  die  schcenen  firouwen      von  BrIsach  häten  gesant 

375  Eckehart  der  küene,      ein  msre  wtgant, 

vil  wunderlichen  schiere      kom  er  dar  gerant. 
er  was  geriten  verre,      daz  wil  ich  iu  sagen. 
Stüdenfohses  bruoder      het  er  sin  houbet  ab  geslagen. 

376  Der  was  geheizen  G^re,      ein  k&ener  wigant. 
Stüdenfiihs  von  dem  RIne      kam  schiere  dar  gerant 
mit  sehs  tAsent  mannen      üf  den  witen  pMn. 
Eckehart  der  küene      in  groezer  sorge  nie  kam. 

377  D6  sluoc  er  Eckeharten      üf  sinen  stselln  buot, 

daz  man  daz  bluot  sach  vliezen      von  dem  helme  guot. 
üf  der  beide  grüene      strüchte  er  in  daz  gras. 
Eckehart  der  küene      mit  creften  dö  bestanden  was. 

378  Dö  kam  der  herzöge  Nitg^      zuo  gedrungen  d&  zehant. 
ein  bluotvarwez  viräfen      vuort  er  in  sfner  hant. 

er  schriet  die  liebten  helme      und  manegen  niuwen  schilt, 
dö  valte  er  in  dem  stürme      manegen  küenen  helt  milt. 

379  Eins  biderbes  mans  geniezent      tüsent  küener  man, 

so  ein  her  verzagt  macht  einer,      der  ez  niht  geleiten  kan. 

als  was  der  herzöge  NItger      ein  üz  erweiter  degen. 

er  spranc  ze  sInen  vriunden      unde  half  in  strttes  phlegen. 

380  Eckehart  der  küene      wider  üf  spranc. 

sin  guot  swert  im  lüte      an  der  hende  erclanc. 

ez  was  geheizen  Gleste      und  was  unmdzen  starc. 

dö  tete  wol  daz  beste      Walth^r  und  Hüc  von  Tenemarc. 

381  Hildebrant  der  aide      und  münich  Usam 
die  kömen  mit  gewalde      anderhalp  hin  dan 

373, 1  Hder  edel  v.      4H  elende       374, 4  Also       375, 2  ff  6ml      377, 2  AT  biit 
378, 1  vi  getragen         3  schrot         4  //  Da  seit  er         379, 2  So  macht  eyoer 
ey n  her  verzagt        3  abo        380, 2  ff  liite  fehit 


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ALPHARTS  TOD  46 

durch  daz  her  gedrungen,    daz  wil  ich  in  sagen, 
alter  unde  junger      der  wart  dö  vil  ze  t6de  ertlagen« 

382  Stüdenfuhs  von  dem  Rine      und  zwelef  stner  man 
üz  dem  herten  stürme      an  daz  gehirge  entran. 
man  sadi  si  überz  geyilde      vliehen  zegelleh 

under  hehne  und  Schilde      vür  den  keiser  Ermenrldi. 

383  Dö  jagtens  die  von  Brisach      wol  einer  raste  wlt 

d6  karten  si  liin  widere      da  geschehen  was  der  strit 

und  da  si  in  dem  stürme      zesamne  w^n  komen. 

dö  heten  die  von  Bdsach      einen  schoenen  roup  genomen 

384  Und  ervohten  mit  dem  swerte      harte  degenlieh» 
Stüdenfuhs  von  dem  Rine      was  guotes  a\sA  rieh: 
er  hete  dar  gevüeret      golt  silber  und  gewant. 
daz  hiez  üf  laden      von  Beme  meister  Hildebrant. 

385  Also  die  soumer  wliren      bereit  und  üf  geladen, 
und  die  kamerwegene,      die  ez  ik  sohen  tragen, 
dö  Yuorten  si  gein  Beme      daz  creftige  guot. 

daz  sach  h^r  Dietrich  gerne:      er  was  tugentlich  gemnot. 

386  Stüdenfuhsen  von  dem  Rine      wart  ndt  vür  Ermenrich. 
Hildebrant  mit  stnen  vriunden      reit  gein  Beme  sicherlich 
über  tal  und  berge,      der  tugenthafte  man« 

an  dem  sibenden  ftbende      der  helt  vür  Beme  kam. 

387  Dö  sprach  Hilbrant  der  alte      *  lieben  vriunde  min, 
got  müeze  unser  walten!      uns  laßt  tälanc  nieman  tn. 
diu  stat  ist  beslozzen'      sprach  Hildebrant  der  degen. 
'ich  wil  der  schiltwahte      willicUchen  hie  phlegen.* 

388  D6  täten  si  vil  gerne      des  si  der  aide  bat. 
si  legten  sich  ze  velde      vür  Beme  die  stat. 
manec  viur  si  üf  sluogen      die  beide  über  al, 
sich  huop  ze  beiden  siten      ein  vil  lüter  schal. 

389  '  Die  schilde  keret  umbe      nider  üf  daz  laut. 

daz  tuon  ich  dar  umbe '      alsd  sprach  Hildebrant 

'daz  uns  nieman  erkenne,      ir  stolzen  beide  guot. 

da  h4n  wir  schiere  versuochet      der  küenen  Wülfinge  muot.' 

390  Die  schilde  karten  si  umbe      nider  üf  daz  laut, 
dö  wart  schiltwehter      der  alte  Hildebrant. 

er  begund  die  wehter  rüefen      üf  dem  buregraben 
'nü  mugent  ir^  sprach  er        'der  stat  niht  behaben.' 

38 1 , 4  tf  des  382, 3  si  fehU  383, 1  jageten  sye  3  tf  Das  B  sye  da 
hyn  weder  3  und  fehlt  warn  zösamen  384, 4  Jy  Da  385, 1  H  vnd  weder 
vir    2  ez  fehlt    388,1  das    4beyder    389, 1  ambe/oAlf    390,4  iSTVodmogeat  sprach 


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46  ALPHARTS  TOD 

391  Als6  der  liebte  morgea      an  den  himel  kam, 
A6  stuont  üf  mit  sorgen      der  yurste  lobesam, 
der  degen  vil  küene      als  in  diu  sorge  betwanc. 
wann  im  die  beide  kaemen,      diu  wile  was  im  lanc. 

392  Also  der  vogt  von  Beme      die  üf  dem  yelde  ersacfa, 
üz  tröreclicbem  muote      nü  hoerent  wie  er  spracb 
*der  uns  diu  miere  ervüere,      ir  stolzen  beide  gaot, 
wannen  die  recken  waeren,      er  waere  tugentlich  gemuot' 

393  'Wer  sol  ez  be?inden'     sprach  Wolfbart  der  degen 
'noch  baz  danne  icb  selbe?*      (er  vaht  als6  eben, 
swanne  er  wart  erzürnet      und  er  kam  in  den  strit) 

'  der  vor  mir  diu  maere  ervuere,      ich  wolte  im  immer  tragen  ntt.' 

394  An  leite  er  sin  gesmtde,      der  belt  was  unverzeit 

ein  guot  ros  man  im  brabte,      'ir  harren,  iu  st  geseit, 

icb  wil  al  eine  riten      ze  Beme  vur  die  stat, 

mit  den  beiden  wil  icb  striten.'      keiner  helfe  er  dar  zuo  bat. 

395  Hoch  wart  und  witen      diu  phorte  üfgeUn, 
an  den  selben  ziten      Wolfhart  wart  üz  geUn. 
über  die  beide  grüene      kom  er  dar  gerant: 
gegen  im  reit  von  Beme      sin  dbeim  HUdebrant. 

396  D6  bet  er  an  sich  gekdret      daz  guldin  sarbant. 
WoUhart  der  vrdgte  in  msere,      wer  in  btet  üz  gesant 
'da  st  wir  vorrlter*      sprach  der  küene  man 

'und  sulen  heri)erge  enphahen      dem  keiser  üf  disem  pUn.' 

397  'Die  sult  ir  enpbltben      noch  biut  von  miner  baut, 
daz  ez  dem  mac  versmähen      der  iuch  hat  üz  gesant* 
daz  ros  warf  er  umbe,      im  wart  unmIüBen  zom, 

er  ruorte  ez  crefticltchen      ze  beiden  slten  mit  den  sporn. 

398  Über  die  beide  grüene      kam  er  dar  gerant 

den  schilt  wart  Hilbrant  urabe :      dö  sach  er  daz  sarbant. 
'wis  got  wiikomen,  Hildebrant,      lieber  6beim  mtnl 
die  helfe  sihe  icb  gerne,      *die  du  bringest  von  dem  Rtn.' 

399  Wolfbart  der  kom  widere      in  die  stat  gerant 

dem  edelen  vogt  von  Beme      tet  er  diu  mäste  bekant. 
mit  vünf  hundert  mannen      er  vür  die  porten  gie: 
gar  tugentllchen      er  die  recken  alle  enphie. 

391 , 3  17  vil  fehlt        H\me  392, 1  H  dve  helden  vff        4  Waa        er  was 

trärygUch  g.        393, 1  i^ea  basz  b.        ^er  er  neht        ali  eyn  eber        4  Der  dye 
mere  vor  mych  e.  Hj  nach  4  Da  wapent  sych  swinde  der  küne  wolfTart 

3H4, 2  iSr  man  in  br^te  fehU        4  kein        395, 1  H  Hoch  vnd  ^-yt  wart        2  wart 
hin  Vax        4  reit  fehlt        396, 2  jne  der  mere         397, 4  xe  beiden  siten  fehU 
398, 1  ir  da       3  JfiT  Er  aprach  byaa        399, 1  H  der  küne  kam 


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ALPHARTS  TOD  47 

400  '  Wis  got  wilkomen ,  Hfldebrant ,      lieber  meister  mlo , 
und  der  kerzoge  Nttg^r,      der  sol  min  6heim  sin: 
Walth^r  von  Kerlingen      und  Hüc  der  käene  man, 
dar  nach  die  recken  alle,      die  ich  niht  genennen  kan. 

401  Wis  got  wilkomen,  Eckehart,      du  vil  werdcr  man. 
du  treist  ein  getriuwez  herze,      dA  wilt  mich  niht  Un. 
swaz  ich  dir  durch  den  keiser      ze  leide  hän  getAn, 
des  wil  ich  dich  ergetzen      die  wfle  ich  daz  leben  hto.' 

402  Dannoch  lac  verborgen      der  roünibh  Ilsam 

mit  harte  grözen  sorgen,      biz  man  im  hulde  gewan, 

er  und  sine  cl6sterman,      eilf  hundert  wolgetMi , 

die  aber  den  liebten  ringen      truogen  |warze  kutten  an. 

403  Dö  vrägte  er  der  maere ,      wer  si  möhten  sin. 

sprach  Hlldebrant  der  alte      ^er  hat  niht  der  hulde  din. 

ja  ist  ez  min  bruoder,      der  münich  Ilsam. 

vergip  im  sjne  schulde      durch  got,  du  werder  man.' 

404  'Nu  darf  ich  niht  stner  helfe*      sprach  her  Dietrich, 
'ich  bin  sfn  stseter  vient,      daz  wizze  sicherlich. 

er  sluoc  mir  vor  Garten      den  lieben  öbeim  min: 
vriuntschaft  unde  suone      sol  im  gar  versaget  sin.* 

405  'So  hset  wir  übel  gedienet'      also  sprach  Eckehart, 
dö  sagten  si  im  diu  maere,      wie  er  üf  der  vart 
mit  Stüdenfuhses  mannen      haete  gestriten 

und  waz  er  itf  der  strftzen      grözer  ndt  haete  erliten. 

406  'Des  wil  ich  in  \kn  geniezen'      sprach  h^r  Dietrich, 
'einen  staeten  vride,      daz  wizzent  sicherlich, 

sol  er  hän  gein  Brlsach      wider  an  den  Rfn.' 

also  sprach  der  von  Beme      '  des  sult  ir  geweret  sin.' 

407  'S6  wol  üf  schiere !'      sprach  Eckehart  der  degen. 
'vride  und  geleite      wel  wir  im  selbe  geben.' 

si  wolten  sin  gescheiden:      do  erwischt  si  mit  der  hant, 
'nü  bitent  eine  wile!'      sprach  meister  Hildebrant. 

408  Dö  bäten  unde  fl^gten      im  die  von  BrIsach. 
als  der  vogt  von  Beme      daz  ze  rehte  ersach, 
'vergeben  sl  diu  schulde      dem  münich  Dsarn. 

durch  iuch  so  habe  er  hulde ,      daz  wizzen  mäge  unde  man.' 

409  Do  enphie  in  lobellchen      der  vürste  lobesam, 

400, 1  ÜT  Er  sprach  bysz  401 ,  t  /T  Er  sprach  bysz         2  AT  nit  in  noden  lan 

4  17  Das         402, 2  £r  harten         405, 2  jm  der  m.         3  tf  Stüdenfosc  ud*. 
40«,  1  ir  Das        2  daz  fehÜ        3  H  fpeia  brysach  han        dem         407, 3  S.  w.  aUe 
von  dan  sin  g.        408, 3  if  Er  sprach  v.        4  wysz 


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4S  ALPHARTS  TOD 

der  edel  Togt  ?oii  Berne      und  alk  sine  \ 

WoUhart  unde  Sigestap,      die  zw«ie  koene  flun, 

si  Tnorten  den  münich  Dsam      über  Alphartes  grap  dan. 

410  D5  dagtens  degelicfae      den  kindischen  degen, 
Alphait  den  jongen,      der  tdt  was  gel^n. 
«dai  weinen  lät  bellben,      man  und  ir  wip, 

und  aht  wie  man  veigelte      uns  den  Alphartes  lip!* 

411  Dö  sprach  Eckart  der  gnote      *ez  dunkt  mich  wol  getan, 
ros  unde  liute      sul  wir  ruowen  lan 

biz  an  den  sehsten  morgen'      sprach  Eckehart  der  degen. 
*sd  möge  wir  üf  dem  relde      gein  den  ylnden  strites  phlegen.* 

412  Stüdenfuhs  von  d^m  Rine      Tör  Ermenrich  was  komen. 
Sibeche  der  ungetriuwe      hete  diu  maere  vemomen. 

er  spradb  '  wol  üf  vür  Beme,      lieber  herre  min! 
koment  si  In  zer  porten,      s6  wirt  diu  stat  nimmer  din/ 

413  Si  gähten  uberz  gevilde      über  die  beide  breit, 
manic  ritter  küene      und  degen  unverzeit, 
des  heres  ein  michel  teil      kömen  üf  daz  velt. 

dö  sluoc  man  üf  dem  keiser      manic  schoene  gezdt. 

41 4  Also  Wolf  hart  der  küene      die  üf  dem  velde  ersach, 
üz  trürecUchem  muote      nü  hoeret  wie  er  sprach 
'edel  vogt  von  Beme      und  ouch  min  lieber  her, 
nü  r»che  ich  harte  gerne      unser  herzellchez  ser." 

415  Dö  sprach  Eckart  der  küene      'ez  dunkt  mich  guot  getan, 
wir  warten  bl  der  zite      waz  wir  volkes  mögen  hin, 

die  uns  üz  dem  stürme      hie  entwichen  niet.' 
81  beten  einlif  tüsent,      daz  was  ein  edel  diet. 

416  Die  edelen  burgaere      giengen  in  den  sal, 

ie  zw^ne  mit  einander      und  stigen  hin  ze  tal. 

der  was  wol  zwenzic  tüsent      üz  erweiter  man. 

sprach  Hildebrant  der  alte      'wir  wehi  die  vinde  wol  besten. 

417  Nü  Ulze  wir  (ez  dunket      ouch  mich  vil  guot  getan) 
minen  bruoder  N^re      bt  der  porten  stän. 

als  wir  möesten  wichen ,      lieber  herre  min, 
dem  keiser  Ermenrichen,      er  Ist  uns  balde  in/ 

418  '  Nü  ist  hie  niht  entwJches'      sprach  Nuodunc  der  degen. 
'gebeut  mir  den  vanen,      ich  wil  sin  selbe  phlegen. 

410,1  AT  L  man  3  if  Er  spradi  das  4  vna  vergelte  den /«Aft 

412, 1  was  vor  ermentrich        4  zu  der  porton  hin  jn         414, 1  ^  dye  finde  vff 
Birbernkünevnd        415,4eylf       HwufehU        416, 1  i»orshem        417,1  Nü 
Uze  wir  fehU        2  Wyr  lajzen  myn        41  b,  2  dye  üiat        wel  yr  selber 


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ALPHARTS  TOD  49 

ich  yfiere  iuch  sicherilchen      in  des  Sturmes  not. 

uns  maoz  der  keiser  wichen      oder  wir  wein  geligen  i6V 

419  D6  gap  man  Walderichen      daz  Lanier  in  die  hant. 
dö  wart  sin  geleite      der  küene  Sigebant. 

si  vuorten  ez  von  Beme      und  stactenz  üf  den  plftn, 
biz  daz  der.hinderste        zem  vordersten  kam. 

420  Als  Sibeche  der  ungetriuwe      daz  banier  ersach , 
er  jagte  vur  den  keiser,      nü  hoeret  wie  er  sprach. 

*•  uns  wil  der  vogt  von  Beme      mit  strite  hie  besten, 
bereitet  iuch  ze  stürme!      ez  dunket  mich  guot  getan. 

421  Witege  unde  Heime,      iu  ist  der  keiser  holt: 
er  gibt  iu  vil  gerne      sin  silber  und  sin  golt. 
dar  an  sult  ir  gedenken,      ir  üz  erweiten  degen. 
ir  snlt  in  stnem  dienste      wdgen  itp  unde  leben.' 

422  '  Wiltü  striten ,  Sibeche'      sprach  Witege  der  degen , 
^dü  und  der  keiser  riche,      mit  Itbe  und  mit  leben 
wein  wir  bi  iu  wägen      uns  in  sturmes  n6t, 

ich  und  der  helt  Heime,      oder  wein  geligen  tot.' 

423  'Nü  wil  ich  bi  iu  strtten'      sprach  der  keiser  rieh, 
'zwischen  iuwer  beider  siten,      daz  wizzet  sicherlich.' 
'so  bereitet  iuch  ze  stürme      und  iuwer  her  so  breit: 
den  küenen  Wülfingen      ist  umb  Alpharten  leit.' 

424  Do  wart  houbetmeister      Rienolt  von  MeiUn. 
dar  umb  wart  im  ze  miete      diu  selbe  stat  get^. 
in  bat  der  riche  keiser      balde  vur  sich  gkn: 

er  bevalch  im  an  den  stunden      sinen  sturmvan. 

425  Aht  schare  riche      wurden  dö  bereit 

under  einem  banier  grüene,      was  von  golde  breit: 

under  iegelichem  banier      zehen  tüsent  man. 

d6  mohte  der  vogt  von  Beme      niht  m^  dann  drizic  tüsent  hän. 

426  Dö  sprach  von  Keriingen      Walth^r  der  degen 
'ich  wil  des  vorstrites      noch  hiute  hie  phlegen 

durch  h^m  Dietriches  willen,      des  vürsten,  sh  ze  hant. 
ich  tuon  ez  wol  mit  ^ren:      ich  bin  gebom  üz  Diutschlant.' 

427  'Daz  en welle  got  von  himeleP      sprach  Wolfhart  der  degen. 
'ich  wil  des  vorstrites      noch  hiute  hie  phlegen. 

ich  tuon  ez  wol  von  schulden,       mich  twinget  des  diu  ndt: 
Alphart  min  bmoder      ist  mir  gelegen  tot.* 

418, 4  entwichen        wir  fekU       420, 1  ff  Also       422, 3  Wolten       ans  fehlt 
424, 1  rynolt         2  H  sUt  so  gethnn       3  ff  balde  fekU         425, 1  Dye  schare 
3  Acht  banner  vnder  ygüchen  z.        426, 3  her        427, 1  iT  got  g^t       3  J/  des  fekU 
Heldenbuch  11.  4 


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50  ALPHARTS  TOD 

428  Mit  den  selben  Worten      ersprengen  dö  began 

Ton  Beme  von  der  porten      Wolf  hart  der  küene  man. 

gegen  im  reit  ein  grive      von  Tusciln  geborn: 

von  Wolf  hartes  banden      het  er  den  lip  balde  verlora. 

429  Er  stiez  in  von  dem  rosse      her  nider  üf  daz  lant. 
nach  im  kom  gedrungen      der  aide  HUdebrant, 
Walth^r  von  Kerlingen      und  der  münich  Dsam. 
diu  her  ze  beiden  siten      sähen  dö  ein  ander  an. 

430  D6  sprach  der  vogt  von  Berne      'durch  got,  nü  sIt  gemant 
über  Witegen  unde  Heimen,      die  beide,  sa  zehant, 
Sibechen  unde  Ermenrich:      wurden  die  viere  erslagen, 
so  wolte  ich  Alpharten      nimmer  m^re  geclagen*' 

431  Der  edel  vogt  von  Beme      tete  sin  eilen  schin. 

swä  er  reit  in  dem  stürme,      da  vermelte  in  Hüdengrin. 

er  begunde  die  vinde      suochen  hin  unt  dan, 

Witegen  unde  Heimen,      von  den  er  gr6zen  schaden  nam. 

432  Also  Witege  und  Heime      daz  ze  rehte  ersadi, 
ir  iegelich  sin  zeichen      von  sinem  helme  brach: 
die  Schilde  si  swungen      hinder  sich  zehant, 
daz  si  in  dem  strite      niemanne  wurden  erkant. 

433  Hache  unde  Hildebrant,  die  zwene  beide  guot, 
die  hiewen  durch  die  ringe  daz  vliezende  bluot. 
si  wären  in  dem  strite      mit  zome  überladen. 

dö  tete  dem  riehen  keiser      nieman  als6  grözen  schaden. 

434  Walth^r  von  Kerlingen      und  Hüc  von  Tenemarc, 
die  zw^ne  ritter  junge,       ez  wären  beide  starc: 

si  hiewen  durch  die  ringe      daz  vliezende  bluot, 
ez  lac  von  ir  banden      manic  ritter  guot. 

435  D6  streit  vermezzentiiche      der  münich  Ilsam. 

dö  sprach  der  keiser  riebe      *waz  hän  ich  dem  getan? 

daz  ich  clösterliuten      ie  so  getriuwe  was! 

si  singent  übele  doene      und  vellent  manegen  in  daz  gras.' 

436  Nuodunc  strites  gerte,  wan  er  des  vanen  phlac. 
mit  sinem  guoten  swerte  tete  er  manegen  slac. 
er  hiu  eine  sträzen      durch  die  wite  schar. 

diu  her  ze  beiden  sIten      nämen  sin  genöte  war. 

437  WolQiart  stürmen  geriet      und  meister  Hildebrant 

428, 3  dntsch^w  429, 4  ff  sytten  Mgen         430, 2  (und  431 , 4)  wyttich  o. 

heime        3  Sebicb  die  yyer  worden        4  tf  mee        431, 2  jne  der  hyldeagryae 
432, 2  yi^Ucher       3  d.  seh.  swooj^en  sye  zä  rücke       433, 2  ä  tyszen       435, 4  sia* 
gen  gar  ii.        336, 1  Sydong        437, 1  Wolflart  der  stom  g. 


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ALPHARTS  TOD  51 

ze  vorderst  in  dem  strite.      dö  wart  schiere  enphant 
manic  ritter  junge      umb  Alphartes  tot. 
si  wurden  underdrungen      in  des  Sturmes  not. 
43S      Berhtram  von  dem  Berge      manegen  man  ersluoc. 
Sewart  der  alte    stifte  erst  ungevuoc. 
zuo  dem  kom  schiere  geriten      Wolfhart  der  küene  man: 
er  wände  hän  gevunden       die  von  den  er  schaden  nam. 

439  An  ranten  si  dö  beide      den  küenen  degen. 

si  wolten  in  hän  gescheiden    ,  von  sige  und  von  leben. 
dö  wolte  in  niht  entwichen      der  küene  Wolf  hart: 
üf  der  beide  grüene       im  sin  ros  ze  töde  erslagen  wart. 

440  Dö  stuont  zwischen  in  beiden      der  kuene  degen. 

si  wolten  in  hän  gescheiden      von  sige  und  von  leben. 
ein  scharphez  swei*t  swsere      clanc  Wolfhart  in  der  hant. 
daz  erhörte  in  dem  strite       der  alte  Hildebrant. 

441  Hildebrant  der  alte      kom  zuo  im  gerant, 
da  er  Wolfharten      in  grdzen  nagten  vant. 

er  sprach  'öheim  Wolfhart,        habe  dir  einen  man 
und  läz  mir  den  andern.       daz  dunket  mich  guot  getan.' 

442  Berhtram  von  dem  Berge      den  sluoc  Hildebrant. 

ein  scharphez  swert  swsere      vuort  Wolfhart  in  der  hant: 
er  namz  ze  beiden  banden      und  gap  Sewart  einen  slac 
daz  er  äne  schände       tot  vor  im  gelac. 

443  Hildebrant  der  alte      ein  schoenez  marc  dö  vie, 
daz  in  dem  strite      nähe  bi  im  gie. 

dar  üf  was  schiere  gesezzen      Wolfhart  der  üz  erkom. 
swelhen  er  moht  erlangen,     der  bete  sfn  leben  verlorn. 

444  Eckehart  der  küene,      ein  msere  wigant, 
durch  die  Schilde  grüene      valte  er  üf  daz  laut 
manegen  ritter  küene,       daz  wil  ich  iu  sagen. 

von  Eckehartes  banden      wurden  tüsent  man  erslagen. 

445  Alrerste  wart  erzürnet      Röschlfn  daz  ros  guot. 
wie  vaste  ez  vor  Eckarten      beiz  unde  sluoc  I 
dri  hundert  man  treip  ez       hinder  sich  hin  dan. 

er  suochte  den  ungetriuwen      der  den  rät  bete  getan. 
440     Als  Sibeche  der  ungetriuwe      Eckeharten  ane  sach, 
vil  schiere  er  sin  zeichen      von  dem  helme  brach: 


437, 3  iTymb  vmb         439,  2  vom  1.  440,  2  vom  s.  v.  vom  1.  3  swere 

fehU  ,   442, 3  ZT  b.  sy teti  vnd      sewarten       4  lag       443, 1  H  mark  rasz    « da  ge- 
fing        444,  2  H  gr.  vvel  er         Z  ff  Manch         445, 4  Er  sucht  sebychen  den 
44t>,  1  Also         2  ff  Vil  wonderllchen  schyer 

4* 


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52  ALPHARTS  TOD 

den  schilt  swanc  er  ze  rucke      hinder  sich  zehant, 
daz  er  in  dem  strfte      niemanne  wurde  erkant. 

447  Witege  unde  Heime,      die  zwene  heldc  guot, 
die  hiewen  durch  die  ringe      daz  vliezende  bhiot. 
si  wären  in  dem  strite      mit  zome  überladen. 

d6  tete  dem  vogt  von  Beme      nieman  also  grözen  schaden. 

448  Walthör  von  Kerlingen      und  Hüc  von  Tenemarc, 
die  zwöne  ritter  junge      (ez  wären  helde  starc), 
Hildebrant  der  aide      und  der  münich  Dsam , 

die  kerten  alle  viere      gein  den  zwein  küenen  man. 

449  Hüc  von  Tenemarke      ein  scharphez  wäfen  truoc, 
da  mit  der  degen  starke      üf  Witegen  dö  sluoc 
daz  Limme  der  heim  veste      d6  diezen  began. 

dö  körte  nach  dem  schalle      Eckehart  der  küene  man. 

450  Nagelringes  ecke      dö  vi!  lüte  erdanc. 

umb  Witegen  unde  Heimen      wart  ein  gr6z  gedranc 
daz  durch  die  liebten  helme      daz  wilde  viuwer  schdz. 
Mimmunges  ecke      an  Witegen  hende  lüte  erdüz. 

451  Sigestap  der  junge      hou wen  du  began 
eine  sträzen  wite      durch  zehen  tüsent  man. 

als  er  den  vogt  von  Beme      von  verren  ane  sach, 
üz  zomecUchem  muote      nü  hoBrent  wie  er  sprach. 

452  *Edeler  vogt  von  Beme ,      lieber  hörre  min , 

ich  kan  ir  niender  vinden      (des  muoz  ich  trürec  sfn), 

Witegen  unde  Heimen,      die  ez  hänt  getan. 

mac  ichz  aber  gevüegen,      ez  muoz  in  an  daz  leben  gän.' 

453  Der  edel  vogt  von  Beme      houwen  du  began 
eine  sträzen  wite      durch  zehen  tüsent  mlan. 
Witege  unde  Heime,       die  den  strlt  beten  erhaben, 
Sibeche  unde  Ermenrich,      die  vier  entrannen  gegen  Raben. 

454  D6  sagte  man  Rienolden      du  diu  maere 

wie  Sibeche  unde  Ermenrich      entrunnnen  waere: 

's6  halde  ich  al  ze  lange.'      zer  vluht  leit  er  den  van: 

du  volgte  im  üz  dem  strite      niht  mör  dann  drizic  tüsent  man. 

455  Noch  mer  dann  vünfzictüsent      wären  gelegen  tut. 

die  andern  sich  huoben      üz  dem  strlt:  daz  tete  in  nüt. 
dö  jagtens  die  von  Beme      wol  einer  raste  wit 

447, 2  ATflyszen       4  bern  an  lüden  nymant  so  gr,       449,3  (Limine  ff^,  Grimm 
HS,  1 47)  Ionen  ff  da  dreffen  b.  450, 4  ff  Mynfurges  e.  wyttidies 

451 ,  2  AT  dorch  dye  z.        3  ferem        452,  3  Wyttycha    453,  3  hen  hatten  den  atryt 
e.  4  ff  ermentrych  wytdich  vnd  hen  dye        geyn         454,  2  ^  da  entronen 

4  ff  nit  mene  üsz  dem  stryde        455,  2  hiiDen  aych         3  jageten  aye  dye 


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ALPHARTS  TOD  53 

und  karten  d6  widere.      zegangen  was  der  strit. 

456  Also  st  widere      zesamne  wären  komen , 

der  edel  vogt  von  Berne      hsete  gerne  vernomeu 

waz  er  in  dem  strite      liute  baete  viorn. 

umb  die  was  im  leide,      dem  vürsten  üzerkom. 

457  D6  st  daz  vemämen      und  zesamne  wären  komen 
und  umbe  besähen,      dö  beten  si  vemomen, 
daz  der  von  Berne       zwei  tüsent  was  gelegen. 
die  dagte  clegelicben      der  üz  erweite  degen. 

458  Dö  spracb  Hilbrant  der  aide      *  lieber  berre  min, 
edeler  vörste  riebe,      lät  iuwer  dagen  sin. 

ir  wizzet  doch  wol  selbe,      vurste  lobesam, 

daz  man  in  solben  striten      müeze  grözen  schaden  hän.' 

459  D6  hiez  der  mönich  Ilsam      blasen  sin  herhom: 
dö  bete  er  der  sinen      dö  keinen  verlorn, 

dö  samnet  er  der  sinen      da  eilfhundert  man, 

die  über  den  liebten  ringen      truogen  swarze  kutten  an. 

460  Wie  balde  der  vogt  von  Berne       in  des  keisers  zeit  gie! 
da  vant  er  hört  grözen,      den  er  bete  geläzen  hie, 
Silber  und  gesteine      und  daz  golt  so  röt, 

daz  der  edel  vogt  von  Berne      sinen  beiden  dö  mit  eren  bot. 

461  Des  lobt  man  in  dem  lande      den  edeln  Dietrich. 
dar  kom  äne  schände      manic  witewe  rieh. 

ttt  der  beide  grüne ,      hoere  wir  noch  sagen , 

da  huop  sich  von  den  vrouwen       weinen  unde  clagen. 

462  Dö  sprach  der  vogt  von  Berne       *ez  sol  erloubet  wesen, 
daz  man  vüere  ze  lande ,       die  mugent  noch  genesen. 
die  töten  alle  gellche      sol  man  hie  begraben. 

vlnde  unde  vriunde      sulen  des  urloup  haben." 

463  Daz  wal  si  dö  rümten      gein  Berne  in  die  stat. 

die  minnidichen  vrouwen,       als  man  uns  gesaget  hat, 
mit  der  herzoginne      vroun  Uoten  gie, 
da  iegelicbiu      ir  man  tugentliche  enpbie. 

464  Btcher  spise  und  koste      was  da  vil  bereit, 
man  phlac  der  strltmüeden,      als  uns  ist  geseit. 
vrou  Uote  diu  riebe      vur  die  tische  gie. 

der  vil  edelen  beide      phlac  man  mit  triuwen  ie. 

456, 1  weder  in  dem  storm  züsamen  3  H  lüde  in  dem  stryde  459, 1  vff 

Misen         460, 1  getzelt         2  i^roszen  bart        bete  fehlt        4  edel  forst  von 
462, 2  ff  noch  fehU      3  H  hie  fehlt       463, 1  rümten  vod  reden  gein      3  Vden  iglich 
gio«       464, 1  Ry ch        J/  wa        iff  mit  fehlt 


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54 


ALPHARTS  TOD 


465  Daz  guot  wart  geteilet      den  beiden  lobesam. 

dö  sprach  Eckart  der  küene       'wir  sulen  urloup  hän/ 
der  edel  vogt  von  ßeme      sd  manic  golt  so  rdt 
er  d<5  mit  guotem  willen      den  von  Brisache  bot. 

466  Urloup  ze  stunde  namen       die  beide  lobesam, 
und  Eckebart  der  küene       ouch  urloup  genam. 

daz  tete  der  vogt  von  Berne      mit  triuwen  da  zebant 
und  der  vil  getriuwc ,       der  aide  Hildc'brant. 

467  Der  edel  vogt  von  Berne       daz  dö  nibt  vermeit, 
de*  weges  eine  raste       er  mit  den  beiden  reit, 
da  bin  gein  Brisacbe       was  in  als6  not. 

nü  bat  diz  buocb  ein  ende       und  beizet  alphartcs  tot. 


465  ,t  gedeylt  vndcr  dye  helden  1.         AH  g^uotem  fehlt        466, 1  zu  der  st. 

3  H  yon  Berne  fehlt         4  H  und  feldt        H  getriiw  von  bern  der        467, 1  dd  fehlt 

4  Vnd  hat  auch  dysz 


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DIETKICHS  FLUCHT. 


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Welt  ir  nü  hoeren  wunder, 
so  künde  ich  iu  besunder  , 
diu  starken  niuwen  maere. 
lät  iu  niht  wesen  swaere , 

5  ob  ich  iu  sage  die  wärheit 
(daz  enhabent  nicht  vor  leit) 
von  einem  edelen  künege  her: 
Dietwart  so  hiez  er. 
dem  dient  vür  eigenRoemisch  lant 

10  und  muoste  im  warten  allesant 
schone  mit  gewalde. 
im  dienten  beide  balde 
vil  unde  m^re 
durch  die  grozen  ^re, 

15  der  er  phlac  in  sinem  riebe, 
erlebte  so  herliche, 
daz  man  im  jach  des  besten 
von  \Tiundeu  und  von  gesten 
in  siner  blüenden  jugende. 

20  swaz  man  uns  von  tugende 
ie  gesagte  ma^re, 
des  was  der  erbaere 
ein  gimme  und  ein  adamant: 
da  von  er  witen  was  erkant. 

25  erlebte  in  reinen  blüenden  tagen. 


als  wir  die  wisen  hosren  sagen, 
s6  gar  an  alle  schände, 
vride  was  in  sinem  lande, 
und  tet  ouch  niewan  daz  beste. 

30  swaz  er  ze  tugenden  weste, 
dar  zuo  was  sinem  herzen  ger. 
ez  gelebet  höher  künec  niemer 
s6  herlich  noch  so  schöne, 
er  warp  nach  prises  löne 

35  noch  mer  danne  ie  künec  get^te. 
dar  an  was  er  so  staete, 
daz  man  im  niwan  ^ren  jach 
alles  daz  im  ie  geschach. 
siner  ougen  Spiegel  was  diu  zuht. 

40  des  bete  diu  ere  zuo  im  vluht 
und  minnet  in  naht  unde  tac 
durch  daz  er  ir  so  schöne  phlac. 
Also  phlac  er  der  tugende  wart, 
ez  wart  nie  guot  deheinz  verspart, 

4»  ern  gaebe  ez  swer  ez  wolde. 
er  warp  nach  reinem  solde 
und  nach  tugentlichem  lobe, 
sin  lop  lac  allen  künegen  obe, 
die  da  lebten  bt  den  tagen. 

50  swaz  ich  ie  hörte  sagen 


2  verkande  A         6  habt  A         verlait  A         9  aigcn  die  R5mischeii  A 
10  mästen  P       12  d.  die  beiden  A       15  der  phlig  er  A       reich  P       1 7  sprach  A 
19  seinen  pl.  tagenden  PA        20  ie  von  jugenden  PA         29  nnn  A  und  so  meist 
dOtugenti>        31  seines^       32  lebet  ^       38  d.  in  ie  gesach  P       Aiin  fefdt  P 

43  er  fehlt  P        44  gut  noch  d.  A        45  gab  P        48  allen  den  A 


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58 


DIETRICHS  FLUCHT 


von  tugenden  und  von  wirdikeit, 

da  was  sin  herze  mit  gecleit. 

man  sach  in  in  stnen  ziten 

nach  allen  den  ^ren  striten 
65  die  ie  herre  gewan. 

vür  wÄr  ich  daz  veraomen  hän, 

er  was  der  allerbeste, 

den  d6  ieman  weste 

über  alliu  riche. 
60  er  lebt  sd  wönnedlche, 

daz  im  allez  daz  was  holt. 

daz  riet  im  der  eren  solt. 

sfn  allerbestiu  stunde, 

die  er  betrahten  künde, 
65  daz  was,  swenne  im  daz  heil  ge- 
Schach, 

daz  er  die  höchgeborne  sach: 

so  blüete  im  immer  höher  muot. 

die  nam  er  vür  allez  guot, 

die  wären  sin  morgensterne. 
70  die  edelen  ritter  sach  er  gerne 

swa  er  konde  und  swä  er  mohte. 

er  tete  swaz  in  ze  guote  tobte 

und  wonete  in  bi  mit  reinem  site. 

da  liebte  er  si  s6  schöne  mite , 
75  .daz  si  im  dienten  widerstrft. 

si  wontn  im  guetlich  alle  zit 

bi  hie  unde  dort : 

an  im  lac  ouch  ir  vreuden  bort. 

er  sach  si  gern,  si  tätn  in  sam. 
80  si  wftm  im  dienstes  undertän 

äne  valsches  riuwe. 

daz  macht  sfn  güetltch  triuwe 


die  er  in  ze  allen  ztten  bot. 
er  lie  si  sehn  in  keiner  not: 

85  er  hoeht  in  williclich  ir  muot, 
er  gap  in  so  richez  guot. 
si  dienten  im  mör  danne  mer : 
ze  dienste  was  in  also  ger 
daz  sie  ez  gerne  täten. 

00  keinen  andern  muot  si  bäten 
danne  der  im  ze  dienste  stuont , 
also  noch  al  die  gerne  tuont 
die  ir  herren  dienste  willec  sint 
wseren  die  vürsten  nü  niht  blint, 

95  so  gedaehten  si  an  dienste  nuo 
also  die  vürsten  täten  duo. 

Dietwart  der  höchgemuote, 
der  reine  und  der  guote 
der  minnete  so  vürstUchen  site 

100  und  liebt  so  s^re  sich  da  mite, 
daz  in  die  liute  enwiderstrit 
begunden  suochen  alle  zit 
swä  er  des  landes  klärte, 
sin  reinez  herze  in  l^rte 

105  daz  er  die  öre  het  ze  hüs. 
er  lebte  rehte  als  Artus 
mit  rehter  ritterschefte. 
er  bete  ot  wol  die  crefte 
an  libc  und  an  guote. 

110  er  blüete- in  hohem  muote. 

Swenn    er   niht   ritterschefte 
phlac, 
so  wart  sus  selten  der  tac, 
em  hajte  volle  höchgezit. 
sin  hof  der  stuont  äne  nit. 


60  fursteiLliclie  P        63  in  a.  AP        65  haile  beschach  P      67  ym  sin  h.  P 
70  die  Edl  ritterschaft  A        72  im  />        gcdochte  A        73  hmter  74  P        75  hin- 
ter 76:  und  dienten  im  w.  P      77  beide  P      79  so  taten  P      ym  PA      8.1.  84  feh- 
lenP       83  im  ^        85  habet  P        89  ez  fehlt  A      90  babten  P      92  alle  AP 
gierenden  t.  P      93  die  in  Ir  A      wUlikllch  A      94  nickt  so  pl.  A      95  nuwe  P  uö, 

97  der  het  gem&t  A  99  nach  fürstHchem  sit  ^        100  sich  so  sere  P 

101  im  ^     .    \i)S.  lOi  fehlen  P         105  auch  hette  er  d.  e.  xu  h.  P         107  ritter- 
schaft P        108  auch  h.  er  w.  d.  krafft  P        110  lept  P        112  sunst  A,  fehlt  P 
113  volhe  P       hochzeit  A  uö.        1 14  der  fehlt  P 


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DIETRICHS  FLUCHT 


115  die  tanzten  unde  sangen 

von  allen  ordenungen, 

s6  redten  die  von  minne 

und  heten  in  ir  sinne 

wie  si  gedienen  mohten 
120  dd  mite  si  wol  getobten 

den  meiden  und  den  vronwen,- 

so  begunden  die  scbouwen 

den  bubiui  vor  dem  palas, 

sin  hüs  also  gestiftet  was, 
ISS  daz  man  dar  in  niewan  vröude 
vant. 

trdren  da  vil  gar  verswant. 
Nä  läze  wir  diu  ma^re  stän 

unde  beben  aber  an, 

wie  Dietwart  der  riebe 
ido  lebte  so  vurstlicbe 

als  Artus  ie  gelebete. 

sin  herze  darnach  strebete 

daz  milte  unde  ere 

und  tugent  noch  m^re 
135  sin  pblac  unde  was  sfn  rät: 

si  entwichen  im  an  keiner  stat. 
Die  rede  Idze  wir  ni)  sfn. 

er  bete  ^ren  vollen  schrtn 

dar  nach  als  manegiu  jär. 
140  er  bete  allez  daz  sd  gar 

mit  tugenden  beslozzen 

und  was  dar  an  unverdrozzen. 

man  sach  in  ouch  nie  da  bin  kö- 
rnen 

swä  untAt  wart  vemomen. 


145  dannoch  het  er  einen  site, 
da  vbergulte  er  allez  mite 
daz  er  ze  tugenden  ie  begie 
an  beiden  orten  dort  unt  hie, 
daz  er  got  tougen 

150  mit  herzen  und  mit  ougen 
minnete  swä  er  künde, 
darzuo  er  im  ein  stunde 
ouch  in  dem  tage  nam, 
daz  er  got  ruofte  an 

155  umbe  siner  sele  heil, 
daz  was  ein  der  beste  teil, 
den  im  got  ze  sinem  leben 
in  dirre  werlte  hete  gegeben. 
Also  lebte  Dietwart  (daz  ist  war) 

160  in  blüenden  tugenden  drizec  jär 
unz  er  gewuohs  vil  nach  ze  man. 
A6  was  ein  site  also  getan: 
er  waere  June  oder  alt 
oder  swie  er  wtere  gestalt, 

165  arm  oder  riche, 
man  liez  in  sich^ltcbe 
nimmer  gewinnen  wtbes  teil 
noch  versuochen  solh  meil, 
daz  minne  waere  genant. 

170  der  site  was  dd  iibr  alliu  laut, 
daz  wert  man  man  und  wiben. 
des  muosten  starc  bellben 
die  liute  bi  den  jären. 
man  sach  ouch  si  gebären 

175  vil  vrceliche  unde  wol. 

die  liute  warn  dö  tugende  vol 


1 15  die  raiten  die  PA        tantzen  P         116  aller  ordenatige  P        1 1 8  het  mir 
s.  j4        122  hie  s.  PA        123  den  Bargfrid  A        pallast  P         125  nur  freuden  A 

1 28  h.  wider  an  P  1 30  so  fehU  A         furstekl  .P  1 33  —  1 36  fehlen  P 

136  dhainer  A        137  Dise  A        138  schein  P        130-- 142  fe/den  P        140  wie 
er  y/  142  was  fehlt  A\  danach  jm  ze  dienste  genomen  143  in  nymmer  d.  A 

144  da  ^        wurde  P  146  daz  m.  P,  dar  mit  A  147  Untugenden  A 

152  er  fehlt  A        1 55  seiden  PA        heile  P        156  teile  P        159  Dietwart  fekU 
P         160  Ditwart  in  t.  P  xxx  j.  P  und  so  öfter  die  latemUcken  Ziffern  anstaU 

der  zahlen        161  u.  daz  er  ^        nach  fehlt  P        162  sein  ^^        so  P         J63er 
sey  A        166  geliesz  P        167  ymmer  A        168  solhen  P        170  des  sitea  A 
171  mannen  P 


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60 


DIETRICHS  FLUCHT 


durch  den  kiuschltchen  site: 

dö  wonte  in  reiniu  vUore  mite. 

Sit  der  site  ist  hin  getan, 
180  dazmandievrouwenunddieman 

ö  ir  tage  ze  einander  gtt, 

des  ist  diu  werlt  bl  dirre  zit 

an  manegen  Sachen  gar  ze  kranc, 

daz  er  haben  muoz  undanc 
185  der  uns  den  site  br&hte 

und  sin  Ton  erste  gedähte*. 
Nu  \äze  wir  den  site  stSn. 

dirre  mac  jenen  niht  erg^n. 

doch  wil  ich  einez  mezzen, 
190  des  ich  niht  mac  vergezzen. 

wdren  dö  die  iiute  starc, 

so  sints  nü  ungetriuwe  unt  karc. 

swie  gerne  ein  man  nü  taete , 

so  ist  s6  vil  der  valschen  raete, 
195  daz  man  deheim  getriuwen  man 

rehter  vuore  niht  engan, 

als  er  doch  gerne  taete. 

nü  ist  diu  werlt  s6  unstete, 

daz  unvuore  und  unzuht 
soo  zuo  den  liuten  hat  nü  vluht. 

der  besten  vuor  der  man  nü 
phliget, 

deist  daz  diu  schände  nü  wiget 

ze  yaste  Tür  die  ere. 

swelhez  ende  ich  k^re, 
805  da  vinde  ich  niht  wan  untät. 

'diu  ere  hdt  ze  hove  ir  stat, 

owd,  leider  gar  verlorn. 

Sit  diu  ^re  ist  ab  geborn 

und  daz  diu  schände  vür  sich  g^t 


210  und  die  ^e  binden  st^t: 
daz  macht  der  vürsten  blcede, 
daz  ir  hove  st^nt  s6  oede. 
Ouch   waene  ich  mich  selben 

träge, 
ob  ich  die  vürsten  nü  zöge. 

215  swaz  ich  in  des  vor  gesage, 
iä  mit  ich  si  nü  gar  verjage, 
si  enruochent  waz  die  alten 
tugent  haben  behalten, 
si  tuont  niwan  den  niuwen  site. 

280  da  läze  wirs  bellben  mite. 
Sit  ich  in  niht  gesagen  kan 
waz  die  alten  haben  getiin, 
läz  wir  ir  den  tiuvel  walten 
unde  sagen  von  den  alten. 

225  die  wlüm  getriuwe  und  tugenthaft: 
got  der  vuogte  in  die  craft 
daz  si  beten  richez  guot. 
si  gewunnen  sigehaften  muot 
und  alsü  vil  der  ^ren. 

230  waz  hilft  mich  nü  min  Uren 
daz  die  vürsten  nü  niht  tuont? 
ez  stöt  nü  niht  als  ez  du  stuont, 
Sit  des  Sites  ist  verphlegen, 
daz  man  beginnet  hin  legen 

235  die  alten  tugent  unde  zuht. 
des  komen  die  vürsten  an  die 

suht, 
da  von  si  werden  nimer  erlüst ! 
.  ir  herm,  ir  habt  nü  kleinen  trüst, 
gräven,  vrien,  dienestman, 

240  sitmaniunihtdiensteslünenkan. 

.     swie  gerne  ich  iuch  nü  machte  vri, 


181  tagen  j4         182  bey  der  z.  ^        Nach  192  faol  (weise  P)  and  nnstlte  j4P 
195  dhain  ^  dehainen  geraden  m.  P        198  so  ist  ^         204  welcher  A        na 
fehlt  P        205  anrate        213  selbs treoge  ^        214  zige  ^        2\b  fekU P 
217  seio  rächet  ^  218  gehalten  ^  222  daz />^  223iTfeäiiP 

2S0  od  fehlt  P         lernen  A         231  nSn  ait  eat.  P,  na  so  mehtig  t.  A         232  na 
fehlt  P        234  hin  ze  L  PA       235  t.  und  die  A       alten  x.  AP       236  des  kam  A 

237  nynuner  werden  PA        239  die  da  hayssent  g.  A^  ir  seit  g.  fr.  oder  d.  P 
240  ewr  dienst  nicht  1.  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


61 


»6  st^nt  die  vörsten  iu  niht  bl. 

ja  muoz  idi  iuch  Uzen  under- 
wegen. 

si  hAntder  alten  maere  verphlegen. 
U5  nu  wil  ich  wider  grifen  an , 

wie  die  alden  haben  getan. 
Dietwart  der  künec  von  Rob- 
mischlant 

als  ich  iu  ^  tete  bekant, 

der  lebt  mit  ^ren  drizec  jar: 
S50  daz  ich  iu  sage,  daz  ist  war. 

der  minte  in  stner  jugende 

also  vil  der  tugende. 

als  uns  tuot  kunt  daz  maere, 

swie  unkunt  im  waere 
S55  die  vrouwen  und  diu  minne, 

doch  het  er  in  sfm  sinne 

der  minne  also  guoten  tUz, 

daz  si  im  nie  itewiz 

yür  breiten  künde, 
seo  er  diente  ir  sine  stunde 

swä  er  sold  oder  mohte. 

swaz  der  minne  ze  dienste  tohte, 

des  vleiz  er  sich  mit  guotem  site. 

der  minne  diente  er  ih  mite, 
s«&  daz  er  niht  wan  guotes  sprach. 

sw^  im  ze  dienste  iht  geschach, 

daz  tete  er  gerne  und  wiUicltch: 

da  von  er  der  ^ren  rtch 

dicke  wart  an  maneger  stat. 
S70  stn  herze  gap  im  solhen  rUt. 

bescheidenlich  ist  mir  gesaget, 

diu  saelde  was  mit  im  betaget, 

daz  si  im  sd  schöne  bt 

wonte  und  machte  in  schänden 
vrl. 


S75  des  erten  in  diu  reinen  wtp. 
des  mäeze  saelic  sin  stn  Itp! 
Dö  er  mit  6ren  drtzec  jdr 
hete  gelebet  sd  schöne  gar, 
dö  hete  er  in  der  jugent  stn, 

MO  also  uns  daz  buoch  tuot  schtn, 
vier  und  zweinzic  r^tgeben. 
die  zugen  in  ze  rehtem  leben 
und  rieten  im  daz  beste, 
dar  an  was  er  so  veste, 

2S5  dem  woHe  er  nie  entwichen, 
des  begunde  er  m4re  Heben 
an  tugenden  denne  ein  ander 

man. 
er  greif  nie  dehein  dinc  an, 
im  muoste  wol  gelingen 

290  in  allen  stnen  dingen. 
Im  rieten  sine  rätgeben, 
die  in  beten  in  ir  phlegen 
*ir  stt,  künec  von  RoBmiscUant, 
in  der  mdze  nü  zehant 

SD5  nähen  gewahsen  zeinem  man, 
des  al  die  tröst  wellent  hän, 
die  in  iuwem  rtchen  sint. 
hoch  edelez  küneges  kint, 
die  wellent  houpten  an  dich. 

800  nA  hat  got  bedäht  sich 
an  dir  so  hoher  saelikheit 
und  aliez  daz  an  dich  geleit 
daz  tugent  und  ere  heizen  sol: 
künde  wir  nü  dir  geraten  wol 

306  daz  alle  liute  beten  vür  guot! 
nü  gebe  uns  got  so  wfsen  muot, 
daz  wir  dich  daz  beste  l^ren 
und  uns  an  dir  niht  untren!' 
^des  sol  iu  wesen  vil  unnöt. 


242  euch  die  Arsteii  ^P       so  n.  A  243  so  m.  yi         248  ^  fehU  j4 

251 .  252  fehlen  P        258  ettweis  A        260  er  entett  A       su  8t.  P        261  docht« 
mochte  P        263.  264  fehJUni  P        267-^274  /eA/eit  P       271  besdiaideiüiclieii  A 

276  m6z  P  sein  selis  A  286  sere  PA  287.  288  fehlen  P  289  nach 
290 />:  mast  Im  292  betten  in  P  296  Diz  ^  aUe /U  299— 302 /"eA- 
lenP       Z^ZnaehZUP       304  raten  ^^        306  dtz  g.  7> 


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62 


DIETRICHS  FLUCHT 


^10  mir  waere  lieber  der  tdt 
dann  ich  an  iuwer  raate 
immer  iht  getsete/ 
'Sit  ir,  liel)er  lierre  min, 
in  unserm  geböte  wellet  sin, 

315  sd  sult  ir  niht  wenken 
und  ruocht  daran  gedenken, 
daz  m^r  dann  vierzehen  lant 
wartent  niwan  iuwer  eines  haut. 
86  Sit  ir  niwan  einic  kint. 

320  swenn  iu  al  die  willec  sint 
die  iuch  babent  gesehen  ie, 
nü  ruochet  ir  gedenken  hie, 
daz  iu  wartet  manic  man 
der  iu  aller  eren  gan. 

S25  so  hat  iu  got  den  wünsch  gege- 
ben, 
schomen  Up  und  liebez  leben, 
nü  lat  iu  niht  beslifen, 
ir  ruochet  dar  zuo  grifen, 
werdet  ritter  schiere. 

330  so  habt  ir  volle  ziere 
an  übe  und  an  guote. 
weit  in  iuwerm  muote 
der  iu  dar  zuo  geyalle, 
als  wir  iu  raten  alle, 

335  die  mit  iu  swert  weUent  nemen, 
die  hl  ze  gesellen  mugen  zemen.' 
'daz  tuon  ich  gerne'  s6  sprach  er, 
'dar  an  zwivelt  ir  niht  mer. 
nü  rfttet  selbe  äne  strit, 

340  wenne  wir  die  hüchgezit 
in  dem  järe  wellen  hän.' 
dö  sprach  ein  sin  dienestman 


'daz  kan  nimer  &6  wol  gesin, 
von  Roemiseh  lant  herre  min, 

345  so  in  des  süezen  meien  zit, 
s6  allez  daz  gebluemet  lit 
über  berge  und  über  tal 
und  daz  der  vogeline  schal 
über  al  den  walt  dinget 

350  und  daz  alliu  creätiure  dinget 
gegen  des  liebten  sumers  vruht." 
dö  sprach  üz  reine  bemder  zuht 
Dietwart  der  junge  helt 
'ich  bin  bereit,  s wenne  ir  weit, 

355  ze  sant  Jörgen  misse, 
so  kumt  uns  vil  gewisse 
der  sumer  und  der  meie.' 
dö  sprach  der  tugent  heie 
'daz  sl  vil  gerne  getim. 

360  nü  rät  wen  ich  sol  ze  gesellen 
hän; 
Si  sprächen  'lieber  herre  mfn, 
daz  wirt  iu  kurzUchen  schin. 
ouch  süme  wir  uns  niht  dar  an, 
ir  müezet  solhe  gesellen  hän, 

365  die  iuwem  eren  wol  gezemen 
und  wol  mit  ^ren  mugen  nemen 
von  iu  pherit  unde  cleit. 
wir  haben  iu  allezan  bereit 
ahtzehen  schiltgeverten 

870  die  sich  ie  schänden  werten.' 
d6  sprach  der  lantgräve  Erewin 
'möhten  ir  noch  zweinzec  sin, 
künde  v^ir  die  üz  gelesen?' 
der  künic  sprach  'daz  sol  wesen. 

375  nü  trabtet,  liebe  rätgeben, 


311  icht  j4  nach  312  daran  so  pin  ich  süte  y4P  316  gerSchet  A  zo 
g.  y4  317  funffzehen  P  318  nu  A,  nur  P  319  eine«  P,  ainigs  ^4  321  ha- 
bet P         322  gerächet  Ir  zu  g.  ^  325.  326  fehlen  P         328  darnach  zu  g.  yi 


331  hebe  P 
saezen  fehU  P 
»55  Georgen  P 
soi  P,  muesse  y/ 
*(67  and  auch  P 
;i75.  376  fehlen  P 


342  aiaer  ^  343.  344  fehlen  P        345  daz  sei  in  P 

351  fehU  P         352  uz— zuht  fehU  P        raingeperender  ^ 

356  gerosse  ^       358  tagende  j4       360  ich  zu  gesellen  PA 

361  lieber— 363  ouch  fehlen  P         363  wir  sumen  och  P 

368  euchs  A  369  achtzigk  A  371  Emwein  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


63 


ob  uns  got  laet  geleben 
die  lieben  sumer  wanne, 
swer  mir  dann  eren  gunne, 
der  st  dar  umbe  gemant 

380  und  bereite  sich  zehant 

und  kome  ze  miner  hdchgezit. 
dem  gebe  ich  vride  äne  strit 
vur  alle  vfande 
her  ze  minem  lande, 

886  daz  er  lin  sorge  drinne  sl. 
des  gesten  ich  im  bi 
unz  ich  in  äne  sache 
heim  bringe  mit  gemache.' 
dö  sprach  der  lan^äve  Erewin 

890  ^diu  zit  müez  immer  sselec  sin, 
also  st  der  liebe  tac, 
d4  diu  gehurt  ane  lac! 
nü  sul  wir  alle  trabten 
und  vil  ebene  ahten, 

896  wer  die  geverten  sulen  sin 
die  s^ert  nemen  mit  dem  herren 
min; 
Dd  sprach  der  herzöge  Herman 
'vil  wol  ich  iu  genennen  kan, 
die  swert  mit  dren  mugen  tragen : 

«0  der  namen  wil  ich  iu  nü  sagen, 
daz  sol  der  herzöge  Abel  sin 
und  Candunc  der  heire  min 
und  der  herzöge  von  Tuscän: 
der  ist  geheizen  Iwan. 

m  die  zw^ne  sint  yon  Spölit, 
die  gelazent  nimmer  keine  dt 
den  werden  künec  yon  Roemisch 
laut 


und  wartent  gerne  siner  hant 

und  stns  gebotes  alle  stunt. 
410  den  yierden  tuon  ich  iu  kunt, 

daz  ist  Rüän  von  BdrAt. 

sin  Ijp  und  aUez  sin  gemuot 

daz  ist  durch  ritterschaft  gewe- 
gen. 

er  ist  ein  üz  erweiter  degen 
416  libes  unde  guotes , 

dar  zuo  manltches  muotes. 

einen  bruoder  den  hat  er, 

dem  ist  ze  ritterschaft  so  ger, 

swä  er  sitzet  oder  stiit, 
420  sin  muot  den  selben  willen  hat, 

daz  er  daz  beste  gerne  tuot. 

Amolt  der  höchgemuot 

sd  ist  er  genennet, 

daz  ir  den  ouch  bekennet. 
425  daz  sehste  st  Berhtram. 

den  sult  ir,  lieber  herre,  hki 

ouch  ze  schiltgeverten. 

solt  iemer  man  heberten 

den  Grdl  mit  ritters  hende , 
430  daz  tsßt  er  dn  missewende. 

der  sibende  daz  st  Baldewin, 

daz  aht  sin  bruoder  Bältn. 

so  st  der  niunde  Tilrt^n : 

den  wil  ich  niht  under  wegen  lün, 
485  dem  st,  herre,  ze  in  gewegen. 

der  kan  wol  höher  eren  phlegen. 

swenne  er  nü  ze  ritter  wirt, 

aht,  waz  ^ren  der  birt! 

der  zehende  st  ouch  üz  griesen, 
440  der  sol  ouch  schiltgeverte  wesen 


377  geleben  wir  die  P        lieben  fekli  P        378  4er  e.  P        383  veinde  A 
385  darynne  AP       386  In  A      388  wider  h.  AP      390  mfiz  P        397  der  fehlt  P 
398  In  A  400  nd  fehlt  P         403  ThSscan  A         404  Twan  />,  Itban  A 

406  lassent  A        407  dem  A        409.  410  fehlen  P        410  v.  ^seUen  t.  A 
411  daz  virde  R.  P     parnht^     412  gephennt  >^     415.  4I6/0A/0R  P    417  h.  auch 
erP        419.  420  fehlen  P        424  erk. />       425  so  sey  d.  s.  .^       431  6ta  fehU  P 

432  der  Acht  A        433  dac  ix  P         434  ich  auch  nit  A        nnder  fehlt  P 
437n8n/'        438  alhie  was  >#        wirt^        439  ouch  fehU  P       440  solt  ^ 


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64 


DIETRICHS  FLUCHT 


des  kuniges  von  Roemisch  lande, 
er  lebet  gar  an  alle  schände, 
daz  ich  des  wil  an  angest  sin, 
und  wüt  iu  sin  tugent  schin, 

445  ir  stt  im  ie  lenger  ie  m^r  holt, 
er  wirbet  umb  iuch  solhen  solt 
daz  er  des  wol  geniuzet, 
^an  iuch  sin  nimer  verdnuzet. 
Hlmunc  heizt  der  nuere. 

450  Türtlui  der  ^rbsere, 
bruoder  sint  si  beide, 
nimmer  ichs  gescheide 
üz  iuwerm  dienste,  herre. 
nähen  oder  yerre 

455  si  sint  iu  immer  undertdn, 
dar  umb  sult  ir  niht  zwivel  hän. 
herren  sint  si  da  ze  Isterrfch. 
der  einlifl  daz  sl  sicherlich 
Bitrunc  von  Heste, 

460  der  ie  tete  daz  beste 
und  noch  immer  tuon  wil. 
er  hat  tugende  also  vil, 
daz  ir  nieman  mftze  hat. 
sin  herze  in  solher  vuore  stftt, 

465  daz  si  wol  heizt  ein  saelec  wip 
diu  immer  triutet  sinen  lip. 
der  zweifte  den  ir  ouch  sult  hän, 
des  name  ist  also  getlin, 
daz  er  vil  wlten  ist  erkant. 

470  der  ist  Berhtunc  genant. 

sin  vater  was  von  Kriechenlant 
und  was  geheizen  Wizlän. 


als  ich  mich,  herre,  versan , 
475  der  nam  die  schoenen  swester 
min 

und  gewan  bt  ir  daz  kindelin, 

den  ich  iu  ^  genennet  hän. 

der  ist  iu  dienstes  undertän. 

der  driuzehend  si  an  der  vart 
480  daz  nieman  tiurer  wart. 

der  ist  gebom  von  Püllenlant , 

TIbalt  s6  ist  er  genant, 

ein  helt  in  rehter  mäze , 

dft  heime  und  üf  der  strd^e 
485  ein  guoter  redegeselle. 

swer  einen  tiurem  welle 

nü  kiesen,  daz  Uz  ich  üne  haz. 

üf  mtne  triuwe  meine  ich  daz, 

solt  ieman  bejagen  den  GM 
490  alsam  der  kuene  Parzivftl, 

des  ist  er  wol  als  gar  bewegen 

als  von  der  tavelrunde  dehein 
degen 

bt  Artüses  ziten. 

er  ist  in  allen  striten 
495  als  gar  ein  vrum  man 

als  ez  dd  ieman  hüt  getlin. 

der  vierzehende  st  ouch  an  der 
schar 

(des  muoz  man  schöne  nemen 
war): 

deist  von  Gllaber  Balmunc. 
500  der  ist  der  tugende  urspnmc 

mit  manllchem  eilen. 

der  zimt  iu  wol  ze  gesellen 


442  aUe  fehU  A  443 — 448  fehUm  P  445  ie  vor  m^r  fehU  A  459  Min- 
nanckh  A  450  erherre  A  454  es  sihe  n.  P  noch  A  verhe  P  '455  sein 
A  456  daz  solt  ir  kainen  x.  P  457  dA  fMt  P  hysterreich  A  45S  fMt 
P  459  Pittninck  A  462  tagenden  so  v.  A  463.  464  fehlen  P 

467.  46S  fehlen  P  467  den  swelflten  A  469  der  zwelflfte  ist  v.  w.  e.  P 

470  fehä  P        477  h  fehÜ  P        480  des  P        jetniwer  P         481  p^en  lanndt  A 

4^  dahaymet  A        485  ^t  reckt  leb  geselle  A        486  ainen  getmwen  P 
4^1.  4SS  fehlen  P        490  partzefal  ^       491  w.  tlswol  b. />       492  Taaelnumen  y^ 

493  wie  Arthiises  A  495  ain  Rabtn  A  496  als  ie  do  P  497  81—499  ist 
fehU  P       499  Palmonck  A        501  eilend  P 


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DIETRICHS  FLUCHT 


65 


dft  man  die  werden  ahtet. 
allez  daz  er  betrahtet 

505  ist  niwan  ritterschaft  und  dre. 
stn  herze  git  im  die  l^re 
daz  er  naht  unde  tac 
tuot  daz  beste  daz  er  mac. 
den  vunfzehenden  swertdegen , 

510  den  ich  iu  wil  ze  gesellen  wegen, 
der  ist  Reinher  genant 
und  dienet  in  Ceciljen  laut 
schöne  mit  gewalde. 
er  ist  ein  degen  balde 

516  mit  öz  erweiter  manheit. 
daz  ich  iu  hän  von  im  geseit, 
daz  ist  endelichen  war, 
ich  liuge  niht  gröz  umb  ein  här. 
so  sult  ir,  lieber  herre  min, 

580  den  sehzehenden  läzen  sin 
iuwern  schiltgesellen, 
ob  siz  iu  raten  wellen, 
die  lieben  hüsgenöze  min/ 
der  künic  sprach  'daz  sol  sin/ 

585  's6  sl  iu  sin  name  kunt  getlin. 
Hünolt  heizt  der  werde  man 
und  ist  daz  laut  ze  Swäben  sin 
und  dienet  im  unz  über  Rtn. 
sin  herze  unde  ouch  sin  muot 

530  sich  vor  schänden  hat  behuot. 
noch  solt  du  einen  gesellen  hän, 
wirt  immer  öre  ze  dir  getan, 
daz  muoz  von  sinen  schulden 

komen. 
swaz  ich  von  tugenden  hän  ver- 
nomen, 

535  des  hat  er  mer  dann  ieman. 
wol  er  dhr  an  verdienen  kan, 


daz  du  im  bist  liuterllchen  holt, 
er  heizt  von  Franken  Diepolt. 
noch  nim  einen,  herre  min, 

540  der  blüemet  mit  den  tugenden 
stn 
dinen  hof  und  al  dtn  laut, 
er  ist  Sigeh^r  genant 
und  ist  herre  ze  WestvM. 
er  gewan  nie  schänden  mal 

545  in  allen  sInen  ziten. 
er  kan  nach  eren  striten. 
vil  gerne  er  daz  beste  tuot, 
er  ist  milte  und  hdchgemuot. 
din  laut  Mt  stn  ^re 

550  und  din  hof  noch  m^re. 

er  prüevet  vreude  und  wirdikeit, 
er  ist  dienstes  dir  bereit 
mit  llbe  und  mit  guote , 
daz  weiz  ich  wol  an  sjnem  muote. 

555  noch  kumet  dir  wol  ze  roäze, 
den  ich  des  niht  erläze 
ern  st  der  schiltgeverte  dtn: 
daz  sol  der  herzöge  Wtgolt  sin. 
er  ist  vürste  über  Zaeringen. 

560  ich  hän  ouch  des  gedingen, 
daz  tiurer  man  nie  wart  gesehen, 
ich  hoere  im  maneger  eren  jehen. 
noch  soitü  niwan  einen  hän, 
des  wil  dich  vrou  fire  niht  erlän. 

665  geheizen  ist  er  Fridg^r. 

bringt  dir  den  vrou  Saelde  her, 
so  ist  dtn  hof  und  din  sai 
mit  vröuden  schöne  überal. 
die  ich  dir  alle  hän  genant, 

570  daz  sint  vQrsten  unde  habent  laut, 
nü  solt  du  dich  rihten 


505  das  ist  A  508  tfit  wo  er  A  509  xvi  P         swertdegen— 51 1  der 

fthkP  512yin/>  513.  514 /e^m  P  516  daz  sei  ach  von  P         517. 

bis  fehlen  P  520  siebentzehen  P  522  ob  sie  neb  P  528  biz  P 

f  bern  A  535  me  P  539  Noch  weisz  ich  einen  P         540  der  togent  P 

54t  aUe  AP       547.  548  feMen  P      555  —  557  er  si  fehlt  P      557  der  zweintzgist 
8.  P,  am  rande  xix         558  daz  fehlt  P        566  den  fehlt  P 

Heldenbuch  H.  5 


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66 


DIETRICHS  FLUCHT 


und  dlnen  hof  s6  tihten, 
daz  ez  dir  nach  ^ren  stjS. 
sd  bistü  dar  nach  iinmerm^ 

676  geyröut  an  dinem  muote. 
nu  gebiut,  küaic  guote, 
allen  den  dinen, 
daz  si  sich  dar  zuo  pfnen   , 
daz  si  komen  alle 

680  mit  vröude  bemdem  schalle , 
des  din  hof  sl  g^ret 
und  mit  vrdude  gemeret , 
swer  ze  diner  höchzit  kumt, 
daz  ez  im  immer  vrumt.' 

685    Hiemit  ist  nü  gar  geseit 

und  die  schiltgeverten  ouch  ge- 
reit, 
die  er  ze  gesellen  haben  wil. 
'nu  bedarft  du  guoter  sinne  vil. 
got  dich  daz  beste  lere ! 

690  nü  beite  niht  m^re , 
yertege  boten  in  diu  laut 
mit  dinen  brieven  alzehant 
und  kände  dise  höchzit 
den  dinen  vriunden  äne  strit, 

595  dar  nach  armen  unde  riehen, 
daz  die  sicherlichen 
komen  an  sant  Jörgen  tage, 
vernim  wol ,  waz  ich  dir  sage , 
daz  dine  boten  tuon  kunt 

600  allen  den  varenden  nü  ze  stunt, 
swer  guot  welle  enphähen, 
daz  die  her  zuo  dir  gäben.' 


Dö  sprach  der  kflnec  von  R(e- 
miscblant 

ze  sinen  rätgeben  zehant 
605  'nu  gebietet  minen  schaffaeren, 

als  ich  iu  wil  bewaeren, 

daz  si  iht  lenger  beiten 

unde  llen  reiten 

alle  die  gerechnung  her  zuo, 
610  da  mite  man  der  höchzit  tuo 

ir  reht  und  dem  gesinde. 

schaffet  daz  man  vinde 

in  mim  hove  alles  des  die  craft, 

daz  da  heizet  wirtschafte 
615    Diu  rede  was  also  ergän, 

swaz  er  gebot  daz  wart  getan. 

noch  wil  ich  des  niht  verdagen, 

in  welle  iedoch  den  liuten  sagen 

umb  die  werden  geselleschaft, 
620  mit  wie  herlicher  craft 

si  kömen  in  des  küneges  laut , 

der  Roemisch  herre  was  genant. 

si  vuorten  werdez  ingesinde. 

als  ich  ez  an  dem  maere  vinde, 
625  si  wären  alle  höchgemuot. 

si  vuorten  selb  so  richez  guot 

von  gesteine  und  von  golde  röt, 

daz  in  ze  nemenne  was  unnöt. 

si  wolten  nach  ir  selbes  willen 
leben, 
630  ob  in  der  kunec  iht  wolde  geben , 

daz  des  unnöt  waere. 

ez  wären  ir  sonmaere 


572  s6  fehU  P        573  er  P        576  fe/dt  P         580  freaden  berndea  />,  fread- 
gepernden  j4       581  daz  P      gemeret  P       582  and  din  selde  geeret  P       584  ynP 

586  8chUtuerten  P  berait  ^  588  bedarf  P  590  bite  P  593  hoch- 
gezit  P  594  den  fehlt  P  vrinnden  fehlt  A  597  georgen  P  598  Uad  ver- 
oym  mer  was  A  601  wer  nän  g.  P  60 )  k.  alzubant  P  604  ratgebern  aUe- 
sant  P  605  nu  seit  ir  nicht  (n.  langer  P)  baiten  ir  gepietet  (g.  meinen  schafferen  P) 
zu  reiten  (zu  rihten  P)  AP  den  meinen  schafferen  A  606  —  608  fehlen  P 
608  ze  reyten  A        609  und  bringent  aUe  g.  P         613  des  fehü  P        616  gebat  P 

618  ich  wil  P       621  si  fehlt  AP       622  gemant  A       623  Die  A       625  die  A 

628  in  zening  was  P       630  iht  fehlt  P 


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DIETRICHS  FLUCHT 


67 


mit  maaeger  rtcheit  wol  geladen. 
si   muoten   niht   des   köneges 
schaden. 

6S5  dar  umbe  was  in  unnöt, 
ob  in  der  künic  niht  enböt 
dehein  ^re  noch  dehein  guot. 
er  was  ab  s6  tugentllch  gemuot 
daz  er  daz  durch  ir  guot  niht  lie, 

64»  swie  tU  si  des  beten  hie, 
er  bot  in  dannoch  @re 
und  gap  in  michel  märe 
danne  si  dar  brithten: 
swie  w4nic  si  gedähten, 

645  daz  si  rät  haben  wolden 
daz  si  nemen  solden, 
der  künic  doch  daz  niene  lie, 
gröze  tugent  er  begie 
an  slnen  schiltgeseiien. 

650  er  hiez  von  sfner  kamern  zellen 
manegen  edeln  samit, 
als  ez  noch  an  dem  maere  11t, 
unverschröten  dar  tragen 
und  dannoch,  als  ich  iu  wil  sagen, 

665  zobel  unde  hermin, 
phelle  unde  baldekin 
und  manegen  guoten  Scharlach , 
über  die  vedem  so  richiu  dach 
spaehellchen  wol  genaet, 

MO  diu  berlln  dar  üf  gesaet, 

(die  enkunden  ouch  niht  bezzer 

sin) 
diu  guoten  tesehel  guldin 
gezieret  mit  gesteine 
ze  guoter  maze  und  niht  ze  deine, 


666  ztto  den  deidem  edel  gürtel  guot, 
ab  man  ze  bove  gerne  tuot: 
die  zement  wol  umb  riebe  w&t. 
der  künic  hie  mit  nü  hat 
gezieret  sine  geselleschaft 

«70  mit  vil  hörllcher  craft. 

Nü  habt  ir  hie  mit  wol  vemo- 
men, 
wie  ez  allez  ist  bekomen, 
daz  sich  der  künec  bereitet  hüt. 
nü  ist  ez  komen  an  die  stat 

675  daz  er  swert  nemen  wil. 
dar  was  komen  also  ?il 
maneger  bände  liute, 
als  ichiunü  bedinte, 
giger  Singer  unde  sagen 

680  und  noch  m^e  bt  den  tagen, 
aller  hande  kurzewile 
man  bete  wol  üf  ein  mlle 
üf  einem  h^rllchen  plAn, 
da  der  künic  wolde  hän 

685  sine  schoene  höchzit. 

man  hört  da  dingen  wider  strit 
von  zoumen  und  von  gesmide. 
niht  lenger  ich  daz  mide 
oder  ich  welle  iuch  wizzen  Un, 

690  manec  verdecket  castelän 
pherit  unde  rävit 
wären  üf  den  plAn  wit 
üz  ze  dem  buhurte  bräht. 
da  der  ritterschefte  wart  gedäht, 

695  üf  daz  h^rllche  velt 

geslagen  wart  vil  manec  gezelt 
alsd  daz  da  wart  getan , 


635  ktin  not  P         638  aber  so  P,  also  A  639  nit  enlie  P        641  pote  ^ 

deanach  j4        647  doch  dez  nit  enlie  P        650  liez  j4        sinen  P    .651  Sa- 
mat  j4  652  er  A         655  h&rmlia  ^         656  Paldegin  A         660  gelet  P 

661  dienen  künden  ^  662  Ursckal  ^         667  gezament  ^  671  mit  fehlt  P 

673.  674  fehlen  P         677.  678  fehlen  P  679  sag^r  P         682  nun  h.  P, 

an  h.  ^        683  ein  ^       684  daz  der  j4        689  als  ich  in  wil  w.  L  P  nach  690 
691  pharft  P         rapheit  P,  kapheit  ^         692  war  ^       dem  ^P         693  üntz  ^ 

pochnrte  ^        696  zeit  P 

5* 


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68 


DIETRICHS  FLUCHT 


A6  kernen  oach  die  capeUkn 

und  huoben  lüf  und  sungen. 
700  der  künic  kom  gedrungen 

mit  siner  massenle, 

manec  gräve  und  manic  vrie 

und  maneger  höher  dienestman. 

diu  messe  schiere  wart  getiin. 
705  d6  stuont  der  künec  mit  schalle 

und  sfne  geverten  alle , 

66  man  in  segente  diu  swert. 

zehant  wart  dar  nach  gegert 

ze  dringen  üz  da  ze  der  tör. 
710  diu  ros  wären  komen  da  vor, 

diu  heten  in  die  knaben  bräht. 

buhurtes  da  wart  gedäht 

vaste  mit  gedrange. 

der  werte  wol  als  lange 
715  unz  si  zebrächen  die  schilde. 

die  schivem  daz  gevilde 

wol  halp  uberdacten, 

daz  sin  yil  w^nic  blacte. 
Dö  si  des  vil  getäten 
7S0  daz  sis  genuoc  bäten, 

dö  wären  diu  gesidel  bereit. 

si  erbeizten  nider,  als  man  seit. 

dö  wären  komen  mit  schalle 

die  yarenden  yil  nach  alle , 
725  die  man  da  heizet  varende  diet. 

der  künic  si  vil  wol  beriet. 

die  werden  schiitgeyerten  sin 

die  täten  dö  yil  wol  schln 

daz  si  yürsten  hiezen. 
730  zehant  si  des  niht  liezen, 

diu  cleider  wurden  ab  gezogen 


(des  enhän  ich  niht  gelogen), 
gegeben  hermin  unde  grä: 
lüter  y^ch  gap  man  da, 

735  die  soumer  also  wol  geladen, 
des  nämen  die  yil  deinen  schaden, 
die  dar  umb  gäbe  kämen 
und  ez  umb  ere  nämen. 
da  wart  also  yil  gegeben, 

740  daz  ich  daz  nime  üf  min  leben, 
daz  diu  werlt  erstoirben  ist, 
als  wite  so  diu  erde  ist, 
daz  nie  künec  so  lobesam 
so  gröze  höchztt  ie  gewan. 

745  gerihtet  wären  die  tische, 
wize  semel  unde  yische 
und  edel  wildbraete 
und  ander  guot  geraete, 
des  gap  man  dar  mer  danne  vil. 

750  yor  den  tischen  singn  und  seitspil 
hört  man  da  michel  wunder, 
also  man  dö  besunder 
het  yrceliche  gezzen, 
dö  wart  des  niht  yergezzen, 

755  sich  huop  der  buhurt  yerre  me 
und  noch  hertecltcher  dann  ^. 
Der  buhurt  wart  herte. 
üf  dem  plane  manec  geyerte 
wart  getan  hin  unde  her. 

760  die  schilte  giengen  dicke  entwer 
sust  unde  so,  hie  unde  da. 
alle  die  jähen  sä, 
daz  nie  so  herter  buhurt 
ze  küneges  höchgezit  ie  wurt. 

705  ez  werte  also  unz  an  die  naht. 


700  eeUnngen  A         702  und  fehit  A        nanic  fMt  P         703  BMmie  bobe  P 
lOTinfehUP     708  darnach  w.  P      begert>^tfd'.      7]0darfiir^     712  Behaltest 

TU  wol  fehUP         716  9ewUde^  717  halbe  P        überdachte/»^ 

718  plachte  A        723.  724  fehien  P        725  htnUtr  726  P        die  varenden  d.  A 
726  sie  do  vil  P  727  schilt^ferten  A  730  das  A  732  des  hab  A 

733  ^ae  P        734  vehe  AP       742  also  P       744  ie  fehU  A       749  dann  ntyUA 

750  saiteDspil  A         752  als  so  ^         759  bere  P         760  dicke  feJdt  P 
761.  762  fehlen  P        764  hochzeit  A        ie  fehlt  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


69 


wd  diu  ros  naemen  die  mäht, 

des  muoz  mich  immer  wunder 
hftn. 

dö  der  buhurt  wart  verlän, 

do  geselleten  sich  ie  yiere 
770  zuo  einander  schiere 

und  karten  alle  gegen  der  stat, 

Aä  der  känic  hüs  häi^ 

zuo  der  guot«n  veste. 

man  hiez  sumellch  geste 
775  an  den  selben  ziten 

mit  samt  dem  künege  riten 

in  die  burc  üf  den  palas. 

der  künec  mit  h^hem  muote  was. 

dö  hiez  er  des  morgens  vil  yruo 
780  bereit  stn  aille  die  dar  zuo , 

die  bt  dirre  höchzit 

wären  siebtes  äne  strft 

komen  zuo  im  in  daz  laut. 

des  gewerten  si  in  alle  zehant. 
785    Als  ez  des  morgens  wart  tac, 

nü  beeret  wes  der  künic  phlac. 

der  was  Trueje  öf  gestAn 

und  die  er  mit  im  wolde  hän. 

er  gie  üf  sinen  palast. 
790,  er  sprach  'hie  ist  manc  edel  gast 

und  ouch  miner  mäge  vil, 

die  ich  dar  zuo  haben  wil: 

daz  si  mir  rIten  des  ist  ztt 

etwer  ist  der  mir  glt 
795  sd  guoten  rüt  umbe  ein  wip. 

in  der  mftze  ist  nü  min  lip 
'  daz  ich  darf  einer  yrouwen  wol 

und  die  man  vor  guot  dol 

über  mlniu  rlche.* 
800  des  gedühtes  guot  al  geltche. 


Nü  wAm  ouch  alle  die  komen, 

die  des  nahtes  beten  vemomen 

daz  si  vruo  kaemen 

und  die  messe  ze  hove  yemaemen. 
805  d6  daz  ingesinde  übei^al 

mit  yreuden  kömen  üf  den  sal , 

dö  was  das  ezzen  nü  bereit: 

dö  ribte  man  die  tayel  breit. 

der  künec  gebdt  bl  ir  leben 
810  den  schaffaeren  gnuoc  ze  geben 

allen  den  die  ez  wolden 

und  die  ez  nemen  solden. 

dö  man  bete  gezzen, 

der  kunic  hiez  mezzen 
815  die  höhen  und  die  besten, 

die  alliu  lant  wol  westen. 

sumellch  die  nam  wunder 

und  trabten  ouch  besunder, 

waz  der  künic  wolde. 
820  die  besten  man  üz  holde 

und  bat  die  mit  dem  künege  gän, 

da  er  ir  rät  wolde  hän. 

in  einer  kemenäten 

si  sich  schiere  vertäten. 
8t5  zuo  zin  er  nidere  gesaz. 

er  sprach  'irherren,  wizzetdaz, 

inwem  rät  ich  gerne  haben  sol. 

nu  bedorfte  ich  iuwer  nie  so  wol 

ze  allen  minen  6ren, 
830  ich  wolde  dar  zuo  k^ren 

daz  ich  ein  wIp  naeme 

swä  ez  mir  rehte  kaeme. 

nü  mac  ez  äne  iuch  niht  ergän. 

nü  wil  ich  iuwem  rät  hän, 
885  ob  ez  iu  wol  gevalle.' 

si  begunden  swigen  alle 


767  ich  ^  773  in  der  P  777  b.  off  seinen  pallast  P  779—784  fehlen  P 
779  frfie  j4  781  So  t4  784  geferten  A  im  ^  786  waz  P  790  mani- 
ger  edeler  >/  794  etwenn  ist  ainer  der  ^  797  bedarff  j4P  799—804  feh- 
len P  805  Nun  waz  auch  komen  off  den  sal  P  806  daz  ingesinde  mit  fr. 
Uberali'       807andw.P       SlOutfehUP       820solde>^/'       S22jrn  j4y  fehU  P 

823  ein  P       830  da  z8  A       835  wo  es  ^ 


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70 


DIETRICHS  FLUCHT 


und  retten  niht  über  lange  stunt, 
dö  er  in  hete  getdn  knnt, 
wie  gestalt  was  sin  mnot 

840  si  döht  stn  rede  also  gaot» 
si  trahten  als  si  solden, 
waz  si  im  raten  wolden. 
B6  si  nü  lange  also  geswigen, 
dö  was  ir  aller  muot  gedigen 

815  under  in  an  einen  man, 
der  hete  sinne  smider  wan 
und  weste  ir  iegeliches  muot 
der  sprach  ze  dem  künege  guot 
*  herre,  wir  suln  iu  antwurtgeben. 

850  iu  hat  got  guot  unde  leben 
geordent  in  dirre  werlde  vil. 
nü  weit  ir  der  tugent  zil 
mit  triuwen  ubergulden. 
ir  weit  in  gotes  hulden 

855  nach  reinen  dren  werben 
und  in  slnem  dienste  sterben, 
ir  Sit  in  ein  reinez  phat  getreten, 
ir  habt  uns,  herre,  gebeten, 
daz  wir  iu  raten  umbe  ein  wip. 

860  wä  vind  wir  nä  der  yrouwen  Up, 
da  mit  ir  werdet  wol  gewert? 
Sit  ir  so. reiner  ^ren  gert, 
so  Yüege  iu  got  die  saelikheit 
da  von  iu  mmer  geschehe  leit!^ 

865    Einer  der  sprach  under  in 
's  waz  ich  noch  lande  gevara  bin 
bi  minen  ziten  lange  stunt, 
so  waene  ich  wol,  mbr  st  kunt 
in  der  mäze  wol  sehzec  lant 

870  und  in  den  landen  bekant 
al  die  vürsten  dar  inne. 


als  ich  mich  rehte  yerräme, 
so  kan  idi  geschouwen 
alle  die  vrouwen 

875  die  in  den  selben  rtdien  sint 
dar  üz  hdn  ich  genomen  ein  kint, 
diu  mir  übr  alle  die  behaget, 
die  der  tac  ie  hat  betaget 
diu  selben  h^rltchen  lant 

880  diu  ich  itt  e  hün  genant, 

dar  undr  ich  einez  vunden  hän 
(des  sult  ir  iuch  an  mich  wol  Un) : 
dar  inne  ist  diu  yrouwe.     r 
des  ich  wol  gote  getrouwe^ 

885  und  Wirt  iu  diu  schoane  maget, 
von  der  ich  iu  hän  gesaget, 
sd  Sit  ir  alles  des  gewert 
des  iuwer  11p  ze  vreuden  gert 
alle  die  ich  hün  gesehen 

890  (des  wil  ich  bi  minen  triuwen 
jehen) 
die  sint  ein  tou  und  ein  wint 
wider  künic  Ladineres  kint. 
ich  wil  iu  kunt  tuon  ir  namen, 
des  darft  du  dich  ninmier  schä- 
men. 

806  Wirt  dir  diu  küneginne, 
so  hästü  mit  gewinne 
der  minne  lön  errungen 
und  ist  dir  wol  gelungen. 
Minne  s6  ist  si  genant 

900  und  heizet  Westenmer  br  lant, 
dar  in  si  und  ir  vater  ist. 
nü  yuege  der  süeze  Crist 
dir  den  tac  zeheile, 
daz  si  dir  werde  ze  teile. 


840aUeg.  P  Sil.  %i2  fehlen  P         SiS  täst  fehU  j4         845  ob  >^ 

846  het  sin  sinne  P  jutdw,j4P  847  weste  fehlt  AP  iUchliches  P, 

yedes  A        848  sp.  da  ze  stand  zn  A        852  t.  Ir  zil  AP     ^  857.  858  fehlen  P 
858  beer  A        859  Ir  hebt  iuch  heissen  raten  P        860  der  feUi  P       873  bu  AP 

^sehen  P        875  selben  feUt  P        876  ich  han  P       879--884  fehlen  P 
885  und  fehU  A        887  des  des  P        890  daz  AP        892  w.  des  kftniges  AP 
893  iu  fehU  P        894  du  darfft  dich  P        895  wnrd  A        902  t  dir  der  AP 


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DIETRICHS  FLUCHT 


71 


905  Miime  diu  yil  scfaoene, 

die  ich  TOT  alle  yrouwen  croene 
mit  ^ren  und  mit  tilgenden. 
86  hat  dir  got  in  diner  jugende 
vreude  und  ere  gegeben. 

910  da  mäht  wol  lieplichen  leb^, 
ddt  und  din  ämie. 
vor  allen  sorgen  ich  dich  vrle. 
ad  hftstA  ere  unde  guot 
und  blüet  dir  immer  höher  muot. 

916  di2  bedenke  da  ml  baz. 
ich  wil  daz  läzen  äne  haz , 
ob  dir  nü  ieman  dräte 
ein  bezzer  dinc  gerate, 
daz  wil  idk  läzen  äne  zom. 

990  schcBiie  unde  höchgebom 
ist  si  ob  allen  künegen  wol, 
üf  mtn  triuwe  ich  daz  nemen  sol. 
nü  vrdge,  könic  riebe, 
dise  herren  alle  geliche , 

995  ob  ez  in  wol  gevalle.* 
d6  sprächen  sf  alle, 
daz  ez  guot  waere. 
d6  liebt  dem  künec  daz  md&re 
daz  ez  si  alle  duhte  guot. 

9S0  er  sprach  'ich  sage  iu  waz  ir  tuet, 
nü  helfet  dar  nach  trabten 
und  habt  in  iuwern  ahten , 
wie  wir  daz  an  ein  ende  getragen 
daz  wir  in  kurzen  tagen 

935  werben  umb  die  vrouwen. 
benamen  ich  muoz  si  schouwen 
od  mich  enirre  sin  der  tot. 
ez  understdt  kein  ander  not.' 
Si  sprächen  'lieber  herre. 


940  ez  ist  nidit  ze  verre, 
ez  enkomen  her  unde  dar 
die  boten  die  ir  nemet  gar 
in  iuwer  heimliche, 
die  yil  getriuliche 

945  werbent  umb  die  vrouwen, 
den  ir  des  weit  getrouwen.' 
Dö  sprach  der  künic  Dietwart 
*nü  wen  aht  wir  ze  der  vart? 
daz  wolte  ich  gerne  vernemen.' 

950  *ze  boten  sol  iu  wol  gezemen' 
sprach  der  lantgräve  Erewin, 
*86  rate  ich,  lieber  herre  min, 
an  vier  iuwer  man, 
die  ich  iu  wol  genenoen  kan. 

955  daz  eine  daz  sl  Starcher, 
der  var  gegen  Westenmer: 
daz  ander  sl  Amolt , 
der  ist  iu  mit  triuwen  holt: 
so  wil  ich  selbe  der  drite  sin. 

960  der  vierde  sl  Baldewin. 

die  siut  iu  zuo  der  reise  guot.' 
der  könic  sprach  'nü  tuot 
minen  willen  dar  an 
und  bitet  her  ze  hove  gän 

9G5  die  edeln  recken  balde, 
wellents  mit  gewalde 
der  reise  vor  gesln.' 
dö  sprach  der  lantgräve  Erewin 
'iu  ist  nieman  s6  guot. 

970  iuwer  boteschaftwirt  wol  behuot. 
nu  enbietet  swaz  ir  wellet 
oder  swaz  iu  gevellet 
dem  riehen  könege  Ladiner. 
die  boten  habent  deheine  wer, 

906  alle  leate  er.  P        908  lugenden  j4        918  bezzers  P       921  ob  fehlt  AP 
929  ez  fehlt  P        933.  934  fehlen  P        935  za  w.  P        937  mich  mäesse  s.  A 
938  ex  fehlt  A        940  so  verre  A        94 1  enkome  P,  kam  A        942  ir  fehit  P 
943.  944  fehlen  P        945  erwerbent  die  fr.  A        und  w.  P        946  vor  945  P 
948  wen  a.  w»  nn  P        953  aigeo  m.  P        955  Der  aioe  der  sey  A       957  daz  si  P 

960  daz  V.  daz  P  9^\  fehlt  P  sein  ^  962  Do  sprach  der  k.  wolgetan 
P  963natiitm.  P  964her/'e^/P  h.  alle />  ^ksi  fehlt  P  9^6  fehU  P 
967  Za  der  r.  A,  der  r.  mag  niemand  vorg.  P       sein  A        972  fehU  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


975  si  enleisten  allen  iuwern  muot/ 
diu  rede  dühte  den  künic  guot. 

Nu  wären  die  boten  komen, 
die  der  künec  het  lüz  genomen 
da  hin  ze  siner  reise. 

980  er  sprach  *nii  habet  niht  vreise 
umbe  dise  boteschaft. 
ich  gibe  iu  guots  s6  riebe  craft 
und  tuon  iu  s6  getane  ^re, 
des  ir  habtvrumen  immer  möre/ 

985  dö  sprach  der  marcgräf  Baldewin 
'solte  ez  unser  tot  sfn , 
wir  werben  iu  die  boteschaft, 
uns  irre  dann  diu  gotes  craft: 
sus  tuot  ez  dehein  ander  not. 

990  wir  sterben  dann  benamen  tot, 
wir  bringen  iuch  ab  oder  an. 
wir  scheiden  nimmer  von  dan, 
wir  erwerben  iu  die  vrouwen : 
des  sult  ir  uns  getrouwen.' 

995  Dö  sprach  der  künic  alzehant 
*nü  habet  üf  mtnen  triuwen  phant, 
Sit  ir  ez  so  gerne  tuot, 
mir  zerinne  denne  lip  unt  guot, 
ich  rtche  iuwers  kindes  kint, 

looound  swaz  iuwer  mäge  sint, 
den  wirt  guot  von  mir  getan, 
die  wlle  ich  eine  huobe  hän, 
die  wil  ich  in  halbe  geben 
und  mit  dem  andern  teile  leben.' 

loosder  marcgräve  Erewin  dö  sprach 
*  nu  betraht  ein  anderz  dar  nüch, 
wann  die  boten  sullen  sin  be- 
reit.' 


dö  sprach  der  kunic  vil  gemeit 
^so  ez  aller  schierist  mac  gesln, 

1010  daz  ist  wol  der  wille  min.' 
*Bereitens  ist  uns  vil  annöt.' 
der  kunic  bat  und  gebot 
sinen  schafteren, 
als  ich  iu  wil  bewaeren. 

1015  *nü  habt  in  iuwern  sorgen 
daz  ir  gwinnet  hin  umb  morgen 
einen  kocken  zuo  der  habe. 
und  gäbet  noch  hinte  abe, 
so  ez  morgen  welle  tagen, 

1020  daz  allez  daz  si  üt  getragen 
daz  mtne  boten  sulen  han.' 
sin  gebot  wart  getan, 
der  kunic  hiez  springen, 
vil  baldedichen  bringen 

10S5  die  sine  kameraere : 

die  kämen  durch  daz  maere, 
als  in  der  riebe  kQnec  gebot, 
dö  hiez  er  manegen  phelle  röt 
vil  snellecUchen  dar  tragen, 

1030  die  guolen  samit  wol  beslagen 
mit  gesteine  und  mit  golde, 
als  er  ez  geben  wolde 
den  herzelieben  boten  stn , 
und   hiez  in  vullen  manegen 
schHn 

1085  üz  sIner  kemenftten. 

die  boten  wurden  wol  beritten 
mit  maneger  guottste. 
spise  und  gewsete 
des  wart  in  wunder  gegeben. 

1040  der  künic  sprach  'iuwer  leben 


977  Do  waren  nfin  P       die  poten  wiederholt  A       984  ftiim  P       989  siuifft  A 
990  wir  geen  denn  ab  mit  t.  A        991 .  992  fthkn  P        998  mir  xerfime  dem  L 
A        1005  Her  wein  ^        1009  aast  alle  schrift  mag  sein  ^        1013  mit  s.y/ 
8.  8.  ylen  mit  sorgen  P  10)4.  1015  fMen  P  1015  Nu  eilt  und  habt  A 

1016  daz  sie  gewünen  P  1018  Er  sprach  gant  noch  heinacht  a.  P  heint  hia 

abe  y/  lu20  uf  fehU  AP  1021  des  A  1024  die  kamere  here  br.  P 

1025  — 1028  fehUfn  P  1028  phellin  A  1029  nach  1030  die  die  boten  sotten 

an  tragen  P  1031  von  gest  P  1033  boten  fem  P  1 U36  wol  feldi  A 

1037  guten  täte  P        lu38  und  auch  g.  P 


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DIETRICHS  FLUCHT 


73 


mneze  got  gevristeii. 
nü  werbet  mit  listen! 
und  vöeg  mir  got  in  kurzer  stunt 
daz  ich  iuch  sehe  gesunt 
1045  und  gebe  iu  got  sinen  segen!  ^ 
Dietwart  der  junge  degen 
mohte  daz  nie  verlän, 
diu  ougen  muosn  im  übei^än 
umb  die  lieben  boten  sin. 

1050  der  herzöge  Amolt  sprach  *herre 
min, 
nü  w&ge  wir  Ifp  unde  guot. 
nu  gebiete  iu  got  daz  ir  tuot 
an  uns  hie  heime  dai^  beste.' 
der  künic  yU  wol  weste 

1065  waz  si  meinten  da  mite, 

'dar  umbe  dd  mich  niht  bite ! 
got  behüete  iuwem  hp! 
iuwer  kint  und  iuwer  wip 
sulen  mir  wol  bevolhen  sin. 

1060  daz  habet  üf  den  triuwen  min.' 
Nü  ist  ez  komen  an  die  stat 
daz  der  künec  gevertegt  hat 
sine  lieben  boten  dan. 
dö  körnen  ouch  ir  mdge  gegän, 

10S5  dar  n^ch  diu  kint  und  diu  wIp. 
si  beten  mit  clage  an  ir  Hp 
BÖ  gruze  ungehabe  getan : 
swaz  ich  von  clage  vemomen 

hän, 
daz  ist  allez  gar  ein  wint. 

1070  si  kustn  ir  wlp^ind  diu  kint, 
dar  nftch  alle  ir  mäge. 
iö  stiezen  si  ze  wäge 


ir  kocken  unde  schieden  dan. 
dö  wart  weinen  niht  Verlan. 

to75  der  künic  sach  in  lange  nach, 
yfl  ofte  er  weinende  sprach 
'herre  got  TÜ  guote, 
nü  habe  in  diner  huote 
die  yil  lieben  boten  min ! 

1080-  ob  ez  niht  anders  mäge  gesln, 
s6  brinc  si  mir  wider  gesunt  T 
nü  was  ez  komen  an  die  stunt 
daz  er  ir  niht  ersach  mö : 
si  wären  verre  üf  den  s^ 

1085  von  dem  Stade  hin  gevam: 
dö  bat  ouch  er  si  got  bewson. 
got  der  vuogte  in  einen  wint, 
der  in  ze  staten  kom  sint 
üf  dem  breiten  wäge. 

1090  got  vuogte  in  die  läge 
daz  si  mit  gemache 
an  aller  slahte  sache 
vuoren  inner  einlif  tagen, 
als  wir  daz  maere  hoeren  sagen, 

1095  ze  Westenmer  in  daz  lant, 
dar  sl  ze  boten  warn  gesant. 
dö  si  begunden  gäben 
zuo  der  habe  so  nähen , 
dö  begunde  ir  schifman 

1100  die  segel  nider  iän. 

Üf  der  burc  ze  Valdanfs 
begunden  die  liut  alle  wis 
ab  den  zinnen  schouwen, 
ritter  unde  vrouwen, 

1105  und  nam  si  michel  wunder, 
waz  Schiffes  so  besunder 


1041  fristen  A         1043.  1044  fehlen  P         1057  each  den  1.  A         1059  ent- 
phollen  P        1060  die  trnwe  P        1061.  .1062  fehlen  P         1063  von  dann  A 
Als  nuw  die  botte  weiten  dan  P  1064  onch  fehU  A  mag^  A  1065  ir 

kinde  P        diu  vor  wip  fehli  P         1066  h.  nicht  W,  A        107 1  und  auch  a.  P 
1072  die  A,  domit  P         1081  mir  sie  P         1083.  1084  fehUm  P        1085  ^estaJe 
^,  daz  sie  verre  von  dem  Stade  warn  gefarn  P       1 086  onch /«Aft //        1088  komen 
A        1080.  1090  fehlen  P        1093  in  aindliff  A       1096  dahin  sy  A       1100  n.  sn 
1.  PA        1 104  und  auch  LP        1 106  Schiffer  A 


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74 


DIETRICHS  FLUCHT 


in  die  habe  waere  bekomen. 
*nt  bete  ich  gerne  vernomen, 
welher  bände  toIc  ez  waere. 

1110  einweder  ez  diatet  maere 
oder  ez  sint  koufliate. 
daz  besehe  rä  wol  noch  hinte/ 
Die  boten  sigelten  in  die  habe, 
ir  anker  üz  zuo  dem  Stade 

1115  hiezen  si  d^  schiezen. 
niht  m^  si  daz  liezen, 
si  giengen  üz  an  daz  lant 
und  säzen  nider  aUesant. 
die  herren  wurden  des  enein 

iiM  'unser  sorge  isf  niht  ze  ciein. 
nü  raten  wie  wir  wellm  ram, 
da  mite  wir  wol  bewam 
beidiu  lip  unde  guot.' 
der  eine  sprach  4ch  sage  waz 
ir  tuot. 

i»5  nü  trabtet  wen  wir  weUen  län 
hl  dem  schiffe  aihie  besten: 
die  andern  gto  üf  die  veste. 
daz  ist  uns  daz  beste.' 
si  schuofen  zuo  dem  guote, 

1180  daz  man  ez  wol  behuote, 
vier  unde  zweinzic  man , 
die  besten  die  si  mohten  hdn, 
und  sprächen  als^  zuo  in. 
*  nü  well  wir  scheiden  von  iu  hin. 

1136  s4  habt  dar  umb  niht  sorgen, 
wir  kumen  benamen  morgen, 
wir  werden  danne  gevangen. 
wie  ez  uns  ist  eiigangen, 
daz  wirt  iu  morgen  kunt. 


1140  verwartet  hr  vfir  die  stmt, 
so  hebet  hidi  von  hinnen 
und  habet  in  iuwem  sinnen 
daz  ir  iht  lenger  bitet, 
di  von  ir  kumber  Itdet.* 
Si  hiezen  von  den  schiffen  tra- 


1145 


gen 


die  guoten  samit  daidislaigen, 

deider  V4»i  Tröjande, 

üz  der  beiden  lande 

die  allerbesten  siden, 
1150  die  mohten  wol  geliden 

die  hüben  boten  rlche. 

die  deiten  sich  h^rlidie 

und  ouch  ir  gesellescfaaft. 

si  beten  guotes  gröze  cniL 
1156  wie  vil  i^fcher  gesellen  hat, 

daz  bescheide  ich  iu  an  dirre  stat : 

ir  iegUcher  selbe  vierder  was. 


ein  phelle  gröene  als  m  gras, 
1160  den  man  wol  üz  tüsenten  las, 
dar  üz  ein  infd  was  gesniten: 
porten  mit  sp«heljchen  siten 
zuo  dem  halse  und  zuo  den  han> 

den. 
zehant  si  sich  du  wanden 
1165  üf  gen  der  veste. 

nü  wolt  diu  sunne  ze  reste 
und  ouch  ze  gemache  nider  gän. 
si  riten  schoBuiu  casteUn. 
Daz  ingesinde  under  dem  Um* 
1170  innerthalbe  und  da  vor 
die  liezn  in  niht  venmähen. 


1 107  koipan  P         1110  bedatet  P.4        1 1 12  wol  fehU  P        1114  anckhen  J 
gttftd^        1116  da  y/        1 120  81  sprachen  a.>^/>        Uli,  1122  fehien  P 
1 123  bewarn  LP        1 1 25  wen  ir  weUent  P        11 26  hie  sol  b.  ^        1 128  ist  aoth 
ans  P        1 135  na  h.  ^         1 139  des  morgens  P,  des  tages  m.  ^         1  U.'l  peit  PJ 
lU41eitP.^        1145  dem  schiffe  >^        1146  samat  >^        1149.  1150 /eiUm  P 
1152  die  feMi  P        sich  fekU  A        1153  sich  und  ir  >#   .     1155.  1156  fMai  P 
1 157  ir  f^hJÜ  A        1 158  etwa  ich  u%t  iu  waz  ir  cleit  was        1 161  daz  ns  ein  vehel 
wasP        1164yanndeny/        1166  raste  P        1171.  1172 /eAisit  P 


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DIETRICHS  FLUCHT 


75 


si  begunden  vaste  gdhen 
gegen  den  werden  gesten. 
ez  wftm  vil  nach  die  besten 
1175  die  der  künic  mohte  bän. 
bie  mite  wart  daz  niht  verUn 
(▼il  rebte  sah  ir  merken  daz), 
die  geste  wurden  baz  dan  baz 
yon  dem  ingesinde  enphangen. 

1180  dö  kom  ouch  dort  her  gegangen 
manic  h6her  burgsere, 
die  wolten  vrdgen  umb  diu  maere. 
die  boten  wären  abe  gestftn. 
iö  nam  man  diu  castelän 

1186  und  wart  der  belieb  gephlegen. 
manic  ritter  nnde  degen 
die  drangen  üz  dk  zuo  dem  tor, 
da  si  die  geste  vnnden  vor 
in  tugentlicber  mäze. 

1190  icß  daz  oucb  nibt  läze, 
ich  sage  iu  vil  unyerswigen, 
her  unde  bin  genigen 
wart  beidentbalben  vil  getan, 
hie  mit  vuorte  man  die  geste  dan 

1195  in  die  burc  uf  den  palas, 
da  der  künic  inne  was. 
der  saz  mit  grözem  schalle, 
sin  ritterschaft  alle 
mit  TTöuden  bt  im  säzen. 

isoo  zehant  si  niht  vei^lizen 
81  mochten  gdn  in  üf  stän, 
d6  si  si  sAhen  her  gdn. 
Die  boten  von  Roemisch  lant 
die  stuonden  mit  zuhten  alzebant 

1205  Yür  den  künic  böchgemuot, 


als  man  noch  ze  bove  tuot. 
der  künic  neic  in  schdne 
und  sprach  mit  vollem  16ne 
und  ouch  mit  zühten  tngentltcb 

isio  'sit   gote   willekomen  ir  alle 
gellch 
zuo  mir  in  mtn  eigen  lant 
ze  vreuden  ist  ez  mir  erkant 
daz  ich  iu^h  gesehen  hän.' 
er  bat  die  herren  sitzen  gdn. 

1215  dö  sprach  der  lantgräve  Erewin 
^genftde,  lieber  berre  min. 
weit  ir,  künic  böchgebom 
nü  daz  Uzen  dne  zom 
und  vememet  unser  botschaft: 

ino  wan  wir  sin  in  iuwer  crafl 
komen  also  verre. 
nü  tuot  genftde  an  uns,  berre.* 
der  künec  die  boten  dö  anesach. 
vil  tugentlfch  er  zuo  in  sprach 

1225  'dieboteschaftundiuwermaere* 
sprach  der  Ärbaere 
'sol  mir  lieplich  gezemen. 
ich  wil  gerne  vememen, 
waz  ir  werbet  gegen  mir. 

1980  ich  weiz  wol  daz  ir 
werbet  keinen  boesen  rät, 
der  wider  mine  ^re  stftt.* 
do  sprach  der  lantgrdve  Erevdn 
^benamen  ich  wolte  6  tot  stn, 

1985  6  ich  immer  iht  gewurbe 
da  von  ieman  verdürbe.' 
d6  sprach  Ladiner  der  helt 
'nü  werbet  allez  daz  ir  weit. 


1173Ueffg.  i>  1176  eowart  auch  da  n./>  Wll  fekU  P  1178  w.  schone 
entpfangeoP  \\n  fehÜ  P  llSl  die  fehU  P  mdk  fehU  P  1188  f.  dar 
vor  ^  1189.  1190  fehlen  P  1191  iu  fehlt  A  uch  auch  P  vil  von  ver- 
schweigen >#  1193w.dab.^  vü  fehU  A  1198  sein  edel  r.  >^  1199mit 
im  P     1201  gegen  P     gen  den  gesten  A      1202  si  die  sahen  A      1204  die  fehU  P 

1208  neiget  A        1209  auch  fehlt  P        1210  gotwUlekomen  sit  P        1212  be- 
kant^^        1217woldetP        1223.  24  fehlen  P        122b  nach  \  22%  P        1226  Do 
sp.  d.  konig  e.  P        1230  walz  daz  w.  P        1231  dhainen  P        1234  e  wolt  ich  P 
1238  des  A 


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76 


DIETRICHS  FLUCJBrr 


daz  ist  min  guoter  wOle.' 
ii4o  d6  wart  ein  michel  stille 

daz  da  nieman  niht  ensprach. 

nü  sult  ir  hoeren  waz  geschach. 
Erewin  der  sprach  *herre, 

so  enbiutet  iu  vil  yerre 
1S45  der  höhe  künec  von  Roemisch 
lant 

sinen  dienest  alzehant 

und  sin  güetlich  triuwe , 

slehtes  äne  riuwe 

allez  liep  und  allez  guot. 
1250  sin  sin  und  aller  sin  muot 

iu  ze  dienste  immer  stdt. 

und  ist  daz  ir  iu  dienen  l^t , 

s6  lebet  Ht  der  erde 

nindert  künec  s6  werde 
ii55  dem  er  dienstes  s6  willec  si. 

des  wirt  er  nimmer  von  iu  vri. 

und  ruochet,  künec,  vememen 
m4r, 

waz  iu  min  herre  enbiutet  her. 

ir  wizzt  wol  und  ist  iu  bekant, 
1860  er  heizet  künec  übr  Roemisch 
lant, 

sin  mäht  ist  michel  unde  gröz: 

und  Sit  ir  des  wol  sin  genöz 

an  edel  und  an  richeit, 

daz  hat  man  im  wol  geseit 
1266  nü  muotet  des  der  h^re  min, 

daz  du  im  gebest  die  tohter  din 

Glichen  ze  einem  wfbe. 

an  guote  und  an  libe 

hat  er  wol  die  ^re, 
1270  daz  si  immerm^re 


wol  mit  Treuden  leben  mac 
mit  minem  herren  manegen  tac' 
mit  kurzer  antwurt  der  künic 

sprach 
zuo  den  boten  die  er  sach 

1275  'antwurt  sult  ir  von  mir  hlm. 
wil  ez  an  gotes  willen  stan, 
so  ist  min  wille  des  vil  guot, 
dar  zuo  aller  min  muot 
swaz  got  wil  daz  muoz  ergän. 

1280  sol  min  tohter  immer  man 
ir  ze  liebe  genemen, 
so  mac  ir  wol  gezemen 
der  künec  von  Rcemisch  lande, 
wirbt  er  ez  äne  schände." 

1285  'herre,  da  ist  niht  zwlvel  an. 
swaz  ich  iu  gesaget  hän, 
daz  ist  allez  sieht  gar/ 
dö  sprach  der  künic   'kt  daz 

war, 
des  bringt  er  mich  wol  inne. 

121K)  ob  min  tohter  Minne 

im  zimet  ze  einer  vrouwen, 
s6  wil  ich  gote  getrouwen, 
er  werde  alles  des  gewert 
des  sin  herze  ze  vreuden  gert.' 

1295  4ät  si  got  mit  vreuden  leben, 
so  hat  got  in  beiden  gegeben' 
sprach  der  lantgrdve  Erewin 
'aller  tugende  vollen  schrln. 
nu  enbiut  slehticUche 

1800  dinen  muot,  künic  riebe: 
waz  du  hie  mite  tuon  wil , 
des  gip  uns  ein  slehtez  zil/ 
dö  sprach  der  künic  lobesam 


1239  gut  i>         1241  entsprach  A         1242  wie  ez  P         1247  ^  tr.  /> 
1248  OD  alle  r.  y^        1 252  euch  mer  d.  ^        inP        I2bb  bo  fehlt  P        1256  ent- 
Wirt  P        ymmer  ^        1 258  h.  na  pent  ^        1 259  ach  wol  b.  P         1263  Adel  J 

reichet  v^  1264  vU  wol  P         1265  daz  P         1269  er  mat  und  ere  P 

1276  wil  ich  on  9.  >^        ) 285  Da  enist  herre  P        1286  ach  na />        1288  ist  esP 

1294  ze  frauwen  P        1299  schlechtliche  J        1301  wilde  P        1303  lobesan 
fehÜP 


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DIETRICHS  FLUCHT 


77 


*daz  wQ  ich  iuch  wizzen  Ikn. 

1S06  vart  heim,  sagt  iuwenn  herren, 
ich  Iftze  im  dar  an  niht  gewerren, 
komt  er  her  zen  nehsten  su- 

mertagen 
(also  sult  ir  im  von  mir  sagen), 
sol  ez  dan  gotes  wille  sin , 

1310  s6  gibe  ich  im  die  tohter  min. 
hän  ich  gelt  unde  lant, 
ir  sehet  daz  wol  nü  zehant, 
daz  ich  niht  mere  erben  hän 
wan  miner  tohter  wol  getan 

1315  und  mlnen  sun  Ruother. 
dem  gibe  ich  Westenmer: 
so  si  Portegäl 
und  diu  stat  ze  Mund&l 
miner  tohter  Minne. 

1320  dannoch  in  minem  sinne 
hän  ich  manic  riebe  guot: 
des  ist  willic  min  muot, 
daz  ich  ir  allez  daz  wil  geben , 
und  hilft  mir  got  daz  si  sol  le- 
ben.' 

1S85  *8d  welle  wir  scheiden  hinnen, 
herre ,  ir  habt  uns  wol  mit  min- 

nen 
geverteget  äne  schände 
wider  heim  ze  lande ' 
sprach  der  lantgräve  Erewln. 

i.t30  ^got  der  läze  iuch  saelec  sin 
und  lange  leben  wol  gesunt. 
nü  gebet  uns  urloup  hie  ze  stunt 
heim  üz  iuwem  riehen, 
wir  varen  vroelichen.' 

13S5  der  künic  zuo  den  boten  sprach 


'nü  lät  iu  sin  niht  ze  gäch. 
des  beltbt  ir  äne  sorgen, 
best^t  unze  morgen.' 
dö  sprach  der  lantgräve  Erewln 

1340  'herre,  daz  mac  niht  gesln.' 
der  künec  sprach  *ez  geschiht 

wol. 
geweren  man  mich  des  sol: 
geruochet  hie  ze  biten.' 
er  hiez  bi  den  ziten 

1345  die  kameraere  balde  tragen, 
als  wir  daz  maere  hoeren  sagen, 
zobel  unde  hermin. 
mohte  iht  bezzers  gesln , 
daz  biete  er  heizen  tragen  dar. 

1350  doch  blähte  man  (daz  ist  wdr) 
manic  hdrllch  silbervaz 
.und  da  mite  (nü  wizzet  daz) 
manegen  bouc  röten , 
die  samit  unverschr6ten, 

1355  golt  und  gesteine.    ■ 
ez  enwas  nie  s6  kleine 
daz  er  Ak  gap  den  boten  starc, 
man  ahte  ez  vür  tüsent  marc 
Dannoch  gap  er  in  m^re 

1860  durch  ir  selber  ^re, 
sehzehen  kasteUn. 
d6  diu  gilbe  ein  ende  nam, 
d6  schieden  die  boten  riebe 
von  dannen  vroeltche. 

1365  der  künic  wolte  des  niht  län, 
wie  ez  an  ir  schiffe  waere  getan, 
daz  wolte  er  rehte  besehen, 
er  hiez  heimlichen  speben, 
ob  in  iht  gebreste  sptse. 


1304  feMt  P 
130S  im  fehU  P 
tZlS  zefehUP 
1326  myiine  P 
1343  rächet  P 

1358  vor  P 
preche  P 


1305  80  fart  hin  P  1306  werea  ^  1307  zn  den  yi 
1313  nymmer  j4  1314  niewan  mein  P  1315  R&cker  P 
1323.  24  fehlen  P         das  aUes  ^  1325  seh.  von  h.  A 

1332  hie  fehU  P  1334  wirn  farn  P  1340  sein  ^ 

1349  hieten  h.  A         1353  blanch  P         1356  enwart  P,  war  A 
1360  selbes  P  1365  das  v#  1369  nicht  >^  ^> 


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78 


DIETRICHS  FLUCHT 


1870  daz  wart  yersuochet  Ilse, 
dö  heten  si  bröt  unde  wIn: 
swaz  ander  dinc  sol  dar  zuo  stn, 
des  hetens  an  dem  scfaüTe  ge- 

nuoc. 
hie  mite  man  in  hin  wider  truoc 

1876  ir  soumschrin  und  daz  gewant. 
si  n4men  urloup  zehant. 
^dienstes  m^r  danne  vil 
ich  minem  vriunde  enbieten  wil* 
sprach  der  künic  Ladiner« 

1880  4ch  und  aliez  min  her: 

und  swaz  ich  guotes  ie  gewan, 
dar  über  sol  gewalt  hän 
iuwer  herr  von  Roemisch  lant: 
und  tuot  im  daz  von  mirbekant, 

1886  ich  diene  im  unz  an  mfnen  tot: 
des  enirret  mich  dehein  not, 
daz  rehtiu  not  geheizen  mac. 
gevüeget  uns  got  den  tac, 
daz  wir  uns  vriunden  beide, 

1890  swer  uns  danne  scheide , 
der  muoz  haben  undanc. 
dar  an  bin  ich  staet  äne  wanc' 
Urloup  wart  d6  genomen. 
nü  sint  die  boten  wider  komen 

1895  zuo  ir  schiffe  in  die  habe, 
si  zugen  üf  bl  dem  Stade 
ir  segel  unde  yuoren  dan. 
si  kom  ein  guoter  wint  an, 
der  in  ze  rehter  mäze  lac. 

1400  si  treip  der  wint  und  der  wäc 
in  einer  kurzen  wlie 
(mit  dem  maere  ich  lle) 
üf  dem  wäge  yaste 


manic  mtle  und  raste 

1406  unz  an  den  niunden  morgen, 
si  kümen  unyerborgen 
ze  Brandis  in  die  habe, 
si  sprächen  *nü  sl  wir  abe 
aller  unser  sorgen  komen. 

1410  habet  ir  nü  rehte  yemomen 
wie  man  uns  dort  hat  geseit, 
daz  daz  iht  werde  hie  yerdeit.' 
dem  potestät  yon  der  stat 
man  diu  maere  verkündet  hat 

uiö  'des  küneges  boten  die  sint 
komen.' 
nü  het  er  nie  so  schier  daz  ver- 

nomen, 
er  Ute  vaste  gäben 
da  er  die  boten  wolteemphähen. 
mit  im  ein  gröziu  menege  reit, 

14S0  tU  manic  burgaere  gemeit, 
die  ouch  die  boten,  als  man  sol, 
wolden  grüezen  und  emphähen 

wol. 
hie  mite  in  sneUe  wart  bereit 
ezzen  und  trinken,  als  man  seit: 

1485  und  in  den  selbien  stunden 
d6  bete  der  potestät  vunden 
zweinzicsoumaere, 
die  truogen  golt  swasre. 
d6  daz  ezzen  wart  verlän 

1480  und  si  von  den  tischen  giengen 
dan, 
d6  vrägt  der  lantgräve  Erewhi 
'ist  ab  ieman  rehte  schfn, 
wä  wir  den  künic  vinden, 
der  sol  des  niht  erwinden.* 


1370  wart  fehlt  P        1374  nider  P        1375  schaubenschreiii  A        ir  §.  P 
1383]LyadR.  P         1385  ich  im  imjP         1385  irret  ^        1397  komen  P        von 
d.  A         1398  gute  P,  gut  A         1401  — 1404  fehlen  P  1405  den  mitten  m.  A 

1407prandi8^  14U9  alle  P         HU.  12  fehlen  P         1412  hie  werde  ^ 

1413  Der  ^  1414  chvndet  jP  1416  daz /"eM  P         1417  er  thet  v.  ^ 

1418  dA  fehÜ  die  boten  wolde  er  e.  P  1422  wolden  fehU  AP  1424  o.  tr. 

fehäA         1425— 1428 /eAfenP         1432  aber  P         1434  sol  ^ 


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DIETRICHS  FLUCHT 


79 


liu  dd  sprach  der  potestAt  an  der 

StUDt 

Mae  tuon  ich  iu  rehte  kunt, 
ir  vindet  den  künec  ze  R6me.* 
urloup  nämen  si  schöne 
und  schieden  mit  den  maeren 
dan, 

1440  als  in  da  kunt  wart  getan. 
Si  strichen  naht  unde  tac, 
als  ich  Tür  w^  wol  sagen  mac, 
unz  an  den  zehenden  morgen 

vruo. 
dd  riten  si  ze  R6me  zuo 

1445  söndhen,  alsichhänTemomen. 
si  warn  ir  leides  ze  ende  komen 
und  ouch  ir  arebeite. 
nü  kom  ein  böte  und  seite 
von  Röme  dem  künege  maere, 

1450  daz  wider  komen  wseren 
die  Til  heben  boten  sin. 
'nA  wol  üf,  al  die  beide  min, 
und  helfet  mirs  emphähen!' 
dd  wart  ein  michel  gäben. 

1455    D6  wären  ouch  die  boten  ko- 
men, 
als  ich  an  dem  maere  hän  ver- 

nomen, 
üf  den  hof  ze  Laträn. 
der  künec  und  ander  sine  man 
mit  yroelichem  muote  gie 

1460  da  er  die  boten  sin  emphie. 
liepUche  er  ze  in  sprach 
'leide  mir  nie  geschach 
Sit  ich  iuch  gesehen  hän. 
daz  ist  ze  vreuden  mbr  getan. 


1465  waz  saget  ir  mir  nü  maere? 

ist  mlnes  herzen  swaere 

mit  vreuden  inder  wider  komen  ? 

gerne  haete  ich  daz  vemomen, 

wie  ir  habt  geworben  dort. 
1470  aller  miner  vreuden  bort 

unde  ouch  gar  min  swaere 

daz  stet  an  iuwerm  maere.' 
D6  sprach  derlantgräveErewin 

^herre,  ir  sult  vrü  sin. 
1475  daz  maere  allez  ebene  st^t, 

nach  iuwerm  wilin  ez  schOne  göt, 

ez  ist  geschaffet  allez  gar. 

sümt  iuch  niht  und  varet  dar: 

iuch  irret  dort  niemen  niht. 
1480  trabtet  niwan  dazz  bl  zlte  ge- 
schiht. 
'  dar  zuo  sul  wir  iu  maere  sagen, 

des  sul  wir  iuch  niht  verdagen : 

iu  enbiutet  dienest  unde  guot 

darzuo  willigen  muot 
1485  der  künic  von  Westenmer. 

llp  laut  unde  her 

daz  ist  iu  immer  undertän. 

nü  gäbet,  iuwer  wille  derst  er- 
gän.' 

'wes  solt  wir  danne  beiten?' 
1490  dö  hiez  er  gereiten 

manegen  kiel  hdrllch. 

s6  vil  der  höhen  zierde  rieh 

bat  er  an  diu  schif  tragen. 

er  gewan  wol  in  zweinzec  tagen 
1495  aUez  daz  er  solde 

od  mit  iip  vüeren  wolde. 
Die  er  mit  im  wolde  hftn, 


J435p.  zestP  1439. 4O/*0A/0n/>  U41t«|^eP  UHzefehUA 
1445  — 1448  fehlen  P  1449  Nun  kome  dem  P  die  m.  A  1450  were  A 
1452  Er  sprach  DU  y/jP        p\  ^e  fehlt  P,  üLXe  A        1455  Nun />        1458  anndre  >^ 

1467  ninder  P         1469— 1472  fehlen  P  1475.  76  fehlen  P  1480  aar 

AP,A9z\Rz\XP         \4AL  S2  fehlen  P         1483  nch  enUatet  auch  P        1489soljP 

1490  bereitend  1492  zotle  v#,  erde  P  1493  Sat  P  ze  tr.  ^ 

1 495  er  han  s.  P        1496  oder  AP 


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80 


DIETRICHS  FLUCHT 


vier  tusent  siner  man, 

die  alle  ritter  hiezen, 
1500  die  io  ouch^niht  liezen 

Ubes  noch  guotes, 

die  wären  wol  des  muotes, 

swaz  in  ir  herre  gebot, 

daz  si  daz  durch  deheine  not 
1505  nimmer  niht  geliezen, 

swä  si  ze  Sturme  stiezen. 

A6  rietn  im  sine  liute 

ak  ich  iu  nu  bediute. 

*nu  besetzet  iuwer  veste, 
1510  daz  ist  iu  daz  beste. 

dar  an  ir  niht  erwindet. 

schaffet  daz  ir  viodet 

mit  gemache  hie  heime  iuwer 
laut. 

daz  wart  betrahtet  alzehant, 
1515  wen  er  hie  heime  wolte  län. 

Reinher  unde  Iwän 

den  enphalch  er  die  marke 

und  schuof  in  helfe  starke. 

da  mit  tet  er  in  sinen  segen 
1580  und  bäten  si  got  sin  p biegen. 
Da  mite  schiedens  dö  von  dan, 

der  künec  und  ander  sine  man 

über  s^ ,  daz  ist  war. 

si  beten  sich  bewegen  gar 
15^5  aller  sorgen  sunder  wanc. 

nü  was  ez  in  den  tagen  lanc, 

so  allez  daz  meiget, 

daz  rehte  vreude  heiget, 

beide  wilde  unde  zam , 
1530  s6  diu  heide  und  der  tan 

geblüemet  aUez  schöne  lit 


in  der  süezen  sumerzlt. 
Nü  merket  waz  ich  iu  sage, 
si  beten  niwan  aht  tage 

1535  geyaren  üf  dem  breiten  sd, 
dö  kom  ein  stürm,  der  tet  in  we 
und  sluoc  si  leider  alzehant 
üz  in  ein  einlant. 
ankern  dö  der  künic  hiez. 

1540  die  segel  man  dö  nider  liez. 
ab  den  schiffen  si  dö  giengen, 
bt  banden  si  sich  viengen 
und   clagten    Taste  ir   herzen 

s^r. 
in  der  zit  dö  lief  dort  her 

1545  ein  wurm  ungehiuwer, 
dem  vuor  wildez  viuwer 
üz  ze  sinem  munde, 
swenne  er  blasen  begunde. 
sin  stimme  unmaßzliche  erdöz. 

1550  ez  was  ein  tier  küm  also  gröz 
sam  in  der  mäze  ein  serpant. 
der  kunic  sprach  dö  zehant 
'ir  herm,  uns  welle  got  nern 
und  mit  sfner  craft  wem, 

1555  wir  sin  anders  ungenesen.* 
dö  hiez  er  ab  den  schiffen  lesen 
gerea  und  ouch  schilde 
gegen  dem  starken  wilde, 
iedoch  hän  ich  daz  vemomen, 

1560  des  Ersten  was  ze  were  komen 
Tlbalt  der  guote. 
mit  unverzagtem  muote 
ze  schirme  bot  er  den  schilt, 
den  g^ren  nam  der  recke  milt 

1505  und  lief  den  starken  wurm  an. 


not.  2  fehlen  P  1503  und  waz  P  IbOh  nfht  fehU  J  \b0^n&  fehUP 
1511  —  1514  fehlen  P  1514  betracht  ward  ^  1515  die  soUent  ir  h.  h.  1.  P 
1516  t;or  1515  jP  Yban  ^  1517  dem /#  emphellet  d.  jP  151»  schaf- 
fet P  1519  in  den  Seppen  P  1520  sin  got  P  zn  p.  ^  1521  da  fehU  P 
1524  het  ^  1528  zeiget  P  1533  Noch  ^  1534  niwan  fehlt  P,  nur  ^ 
1538  ein  ainl.y^,ainannl.P  1540  dar  n.  v#  Ibil  d6  fehlt  A  1542  b^  des 
h.  P      1549  doz  P      1 551  als  />      1556  von  den  P       1557  sper  ^      auch  fehlt  j4 


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DIETRICHS  FLUCHT 


81 


do  er  im  $6  nähen  was  gegän, 
und  begunde  mit  vil  starken 
siegen 
'  s6  baltlichen  dar  ze  legen 
mit  stechen  und  mit  schiezen. 

1670  des  liez  in  niht  geniezen 
daz  tier  ungehiuwer. 
ez  blies  dar  ein  yiuwer, 
diu  von  der  vil  werde  man 
kom  lebendic  nimmermdre  dan. 

1675    In  den  ztten  hete  ouch  sich 
der  kunec  bereit  (nü  beeret  mich) 
unde  vierzic  siner  man. 
einer  vor  den  andern  dan 
begunde  loufen  an  daz  tier. 

1580  zwäre  nü  geloubet  ir, 

der  wären  drf zic  schiere  tot. 
dö  der  kunic  dise  n6t 
an  sinen  lieben  liuten  sach, 
er  sprach  'owd  und  immer  ach! 

1586  zwiu  bin  ich  immerm^r!* 
dö  ruofte  er  dar  unde  her 
*nä  wol  üf  alle  die  ich  hän, 
lät  iu  min  leit  ze  herzen  gänT 
dise  körnen  mit  ir  bogen, 

2590  mit  armbrüsten  üf  gezogen, 
mit  swerten  imd  mit  g^ren : 
dö  wlmten  si  verstreu 
diz  vreisUche  kunder. 
dö  striten  si  besunder, 

1695  dise  sus  und  jene  so. 
also  wert  daz  tier  sich  dö 
des  küneges  unde  stner  man. 
dem  künege  wart  solch  schade 


des  er  immer  jdmerec  was. 


1600  ich  sage  iu  wk  von  er  selbe  genas. 
Dö  der  werde  künec  gesach 
daz  im  daz  leit  gie  vaste  nach, 
dö  wart  er  so  grimmec 
und  ouch  so  gar  unsinnec, 

1006  daz  er  sich  ze  lebene  gar  bewac. 
'ez  muoz  ouch  sin  min  endes 

tac 
an  dirre  wfle!*  so  sprach  er. 
er  zucte  üf  einen  scharfen  gör 
und  lief  den  starken  wurm  an 

1610  und  traf  in,  als  er  sich  versan, 
in  zuo  dem  halse  und  in  den  Ifp. 
Mch  geriche  hiute  manic  wip 
an  dir,  der  du  hast  leit  getan, 
die  wile  ich  daz  leben  hän, 

1615  so  begibe  ich  dich  tftlanc  niht, 
swaz  mir  halt  von  dir  geschiht.* 
Der  stich  daz  starke  kunder 
entweite  so  besunder, 
daz  ez  vor  grimme  begunde 

16S0  holen  üf  von  gründe 
ein  stimme  so  vreislich , 
da  von  der  edel  künic  rieh 
vil  nach  den  tot  haete  genomen. 
der  wurm  was  an  in  komen 

1625  mit  einem  stänke  den  er  blies, 
diu  brünne  zunt  sich  als  ein  mies, 
dö  muost  der  stritmüede  man 
durch  llbes  not  scheiden  dan, 
er  was  worden  äne  wer: 

1680  er  sanct  sich  nider  in  daz  mer. 
Dö  er  erkuolte  ein  teil, 
dö  wolt  er  versuochen  aber  sin 

heil, 
er  stuont  üf  unde  huop  sich  dan 


1574darnony^         1575  ouch /eM^         1581  da  P        1584  da  sprach  er  ^ 

1585.  86  fehlen  A        1^92  do  mayaten  sie  zu  v.  A        1596.  97  sich  (sy  A)  do 

daz  tier  PA        1599  daz  ^      l^^l  werde  fehüt  A      L  Dietwart  A       1602  daz  im 

so  irroszer  schade  eeschach  P       1604  ouch /«A/*  ^      %%t  fehJÜ  A        1612riche^ 

1615  talung  P      dich  »^  d.  A        1616  halt  mir  A       1617  sich  P       1626  der 

pninde  A        1628  durch  seine»  1.  AP       1632  hefle  P 

Held«nbiieh  n.  6 


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82 


DIETRICHS  FLUCHT 


und  lief  s6  grimmicUchen  an 

1635  disen  vreisllchen  wurm. 

sich  huop  zwischen  in  ein  stunn 
sd  Stare  und  sd  herte. 
manic  swinde  ge?erte 
tribens  zwischen  in  entwer, 

1640  der  man  in  hin,  der  wurm  in 
her. 
er  werte  sich  als  ein  man, 
der  gerne  wil  sin  leben  han. 
also  lange  werte  ir  strit 
unz  über  vruoimbiz  zit. 

1646  daz  kunder  sich  vaste  werte, 
den  man  ez  dicke  entwerte 
daz  er  tU  ofte  umb  sin  leben 
niht  einen  phenninc  hetegegeben. 
ouch  hän  ich  daz  wol  vernomen, 

1650  im  wsern  die  sfnen  gern  zuo 
komen: 
des  wolte  er  in  gestaten  nie. 
mit  dem  välande  er  umbe  gie 
wol  unz  über  mitten  tac. 
einen  slac  er  mit  creften  wac 

1655  dem  starken  wurme  üf  slnen 
gebel, 
daz  ein  viur  unde  ein  nebel 
üz  da  ze  sinem  giele  spranc, 
daz  ez  mit  dem  töde  ranc. 
ez  begunde  von  im  k^ren  dan. 

1660  er  sach  ez  vil  unverre  gän 
unz  ein  stimme  von  im  brast, 
daz  ab  den  boumen  loup  unt  ast 
muoste  Valien,  dö  daz  tier 


erstarp ,  daz  geloubet  mir. 

1665    Dietwart  der  werde  degen 
bete  sich  sd  gar  erwegen 
mit  vehten  an  dem  wurme, 
daz  er  nach  dem  stürme 
nider  seic  üf  daz  gras. 

1670  er  enwiste  selb  niht  wie  im  was. 
die  slnen  stuonden  über  in, 
si  sAhn  in  sd  gar  äne  sin 
unde  ouch  äne  witze  ligen: 
si  beten  sich  sin  vil  gar  verzigeB, 

1675  si  wänden  des,  ez  waer  sin  tot. 
si  nämen  in  mit  dirre  not 
und  truogn  in  an  ir  schif  dan. 
die  segel  zöch  der  schifman 
wider  üf  alsam  L 

1680  sivuorndanundbelibennihtme. 
ir  herre  mit  uncreften  lac 
vil  nach  unz  an  den  driten  tac: 
vil  küme  er  sich  dö  versan. 
dd  warn  ouch  si  nü  komen  dan 

1685  ze  Westenmer  in  daz  lant, 
dar  inne  er  mit  vröuden  vant 
durch  die  er  dar  was  komen. 
nü  het  ouch  da  der  künec  ver- 
nomen, 
Ladiner  diu  maere, 

1690  daz  der  Rcemisch  künic  wäere 
komen  mit  vil  richer  habe: 
^wol  üf  und  vart  mit  mir  hin 

abe, 
alle  die  ich  bl  mir  hkjL* 
daz  gebot  vil  schiere  wart  getan. 


1636  dick  hfib  sich  .4  1640  diser  m.  ^  1641.  42  fehlen  P  1643  ir  beider 
8.  P  1644  vor  1643  P  1649.  50  fehlen  P  1650  za  stateo  k.  j4  1651  auch 
wolt  er  deo  sine  gest.  P  1652  daz  sie  ym  ze  helfe  kernen  ie  P  1653  das  wert 
untzP  \(ohlAkfehÜP  1658  do  jP,  da /#  1659  scheiden  d. />  1663  daz 
dazt.  P  1666  verwegen  ^  1669  sig^  1670  wiste  selbs  y^  1675  w. 
daz  ez  P  1677  scheffe  P  167S  s.  hoch  Ir  s.  A  1679  wider  umb  auf  als  ee  /i 
1680  f.  von  d.  ^  1681  unkrefte  P  1682  virden  t.  P  16S4  sie  auch  P 
1688  daz  het  Ladmer  schiere  v.  P  1 689— 1692  fehlen  P         Ladimer  yi 

1692  der  kunig  sprach  wol  A  1693  er  sprach  wol  uff  alle  die  ich  han  P 

1994  und  hellfet  mir  den  kunig  entpfan  P 


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DIETRICHS  FLUCHT 


83 


*i696  diu  ritterschaft  mit  schalle 

volgten  dem  künege  alle. 

wser  ez  ze  hoeren  niht  ze  lanc, 

wie  der  gruoz  und  der  antvanc 

mit  emphähen  wart  getan: 
1700  Dietwartn  und  alle  sine  man, 

den  enphie  der  kunic  Ladiner 

äne  strit  und  äne  wer. 

s6  was  kein  ander  zwivel  dran, 

hie  mite  warn  diu  castelän 
1705  ab  den  schiffen  gezogen. 

mich  hat  daz  maere  niht  betrogen. 

der  künec  reit  üf  die  veste. 

die  sinen  lieben  geste, 

die  Yuorte  er  mit  samt  im 
1710  üf  sinen  palas  hin  in. 

mit  tepech  u^d  stuoUachen 

von  mauegen  spaehen  sachen 

wären  die  wende 

an  allen  vier  enden 
171Ö  behenget  und  gezieret. 

der  palas  was  gewieret 

richllchen  unde  wol. 

nü  hoert  waz  ich  iu  sagen  sol. 

ez  was  nü  komen  dar  an,' 
1720  daz  man  ze  tische  solde  gän. 

der  wirt  die  wirtinne 

mit  lieplfcher  minne 

des  nahtes  bat  ze  tische  gän. 

ir  muot  der  was  also  getan, 
1725  allez  daz  derkünic  wolde, 

daz  si  daz  gerne  dolde. 

dö  wären  ir  juncvrouwen, 


die  gerne  wolden  schouwen 
die  geste  imd  die  ritterschaft. 

17S0  der  wirt  hete  der  tugende  craft 

an  alle  die  vrouwen  geleit 

und  si  ze  wünsche  gecleit. 

Mit  grözer  massenie  gie, 

als  ich  iu  wil  bescheiden  hie, 

17S5  des  hüses  vrouwe  aldort  her. 
hundert  maget  unde  m^ 
die  volgeten  ir  an  der  schar, 
ze  vorderst  gie  (daz  ist  war) 
Minne  diu  vil  schoene, 

1740  die  ich  an  dem  mare  crosne 
vur  alle  vrowen  die  lebendec 

sint 
oder  ie  wurden  wlbes  kint. 
güetUchen  wol  gebären, 
des  sach  man  si  vären, 

1745  beidenthalp  gentgen  in  die  schar, 
si  nam  vil  tugentlichen  war 
der  swachen  zuo  den  besten, 
des  wart  ir  von  den  gesten 
gesprochen  güetllchen, 

1750  von  armen  und  von  riehen. 
Nü  warn  geriht  die  tische, 
von  semel  und  von  vische, 
des  stuont  da  wunder  widerstrlt. 
si  säzen  in  lieplicher  zit 

1755  wol  verre  üf  die  naht, 
nü  wart  ouch  da  gedäht, 
als  ir  habt  6  wol  vemomen , 
war  umbe  dar  was  bekomen 
Dietwart  der  höchgemuote, 


1695  nach  1696  P       1696  do  volgte  sie  P       1697.  98  fehlen  P      1699  Ahey 
waz  Freude  da  wart  g.  P         1703.  4  fehlen  P        daran  j4        1705  s.  worden  g.  P 

1706  die  graten  kastelan  gar  unbetrogen  P         1709  in  P        1710  palas  mit  Jm 
hin  y4         171 1  mit  fehlt  j4P         1712  m.  h&bschen  s.  ^         1715  gehancet  A 
]  7 1 6  gevieret  P  1 720  seit  ze  tische  A  1 727  do  wolden  ir  janckfraawen  P 

1728  gerne  die  geste  schauwen         1729.  30  fehlen  P       1731  die  wäre  zu  flisze  wol 
geklait  P  1732  und  nach  wünsche  schö  gemeit  P  1 734  wil  fehU  P 

1 736  mere  P        1737  schare  P         173S  wäre  P        1741  aUe  die  f.  A        1742  ie 
gehaissen  w.  A         1745  gen.  b.  PA         1746  vil  fehlt  P        1751  gerichtet  A 
die  fehlt  P        1756  da  wart  auch  bedacht  P        1757  ir  e  habt  v.  P        1758  das  A 

ehomen  P 

6* 


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84 


DIETRICHS  FLUCHT 


1760  nmb  dise  TTouwea  guote. 
daz  ich  nü  lange  gedagte , 
unde  iuniht  sagte, 
daz  waBr  ze  hoBren  swaere 
und  den  liutn  ein  michelmaere. 

1765  nü  läze  wirz  ein  ende  hkn. 
dö  wart  mit  rede  vii  getan 
und  allez  daz  uz  gemezzen 
unde  des  niht  vergezzen , 
daz  man  ze  ellcher  hiräi 

1770  tuon  sol  und  getan  hat 

Nü  habtirz  aliez  woi  vernomen, 
wie  ez  her  und  hin  ist  komen. 
Ladiner  der  riche 
der  gap  endeilche 

1776  dem  künege  von  Roemischlant 
sin  schoene  tohter  d6  zehant, 
dar  zuo  lant  unde  guot, 
als  ein  vater  siüem  kinde  tuot. 
er  gap  ouch  ir  hin  widere, 

1780  daz  si  gevreute  sidere, 
siniu  lant  und  sinen  llp. 
er  wart  ir  man  und  sl  sin  wip. 
nü  habet  irz  niht  ?ür  undanc, 
daz  ich  iu  niht  hän  lanc 

1785  disiu  m»re  get^. 
dö  der  hlrftt  was  ergän , 
dö  wart  der  vrouwen  ze  ir  phle- 

gen 
vierzic  meide  üz  gewegen. 
die  Yuoren  mit  samt  ir  von  dan. 

1790  hinder  ir  wart  niht  verlün 
von  deidem  noch  von  golde 
und  swaz  si  haben  solde, 


daz  wart  zen  schiffen  getr^en,' 
manic  soumschrin  wol  geladen. 

1785    Weinen  wart  iö  niht  verläzen. 
mit  zuhtecUchen  mäzen 
wart  urloubes  d6  gegert, 
gerne  und  ungeme  gewert. 
Ladiner  von  slnem  lande 

1800  vierzic  ritter  sande 

mit  siner  tohter  über  sd. 
gebiten  wart  dö  niht  mö, 
si  vuoren  hin  in  Roemisch  lant. 
boten  wurden  vür  gesant , 

1805  die  da  heime  taeten  kunt 
aUen  den  bl  der  stunt, 
armen  unde  riehen 
vil  gewalticUchen, 
daz  die  waeren  bereit, 

1810  swenn  daz  maere  wurde  geseit, 
daz   der  künec  zuo  körnende 

waere. 
der  böte  schiet  mit  dem  msere, 
er  gähte  danne  also  söre, 
er  sümte  sich  niht  m^re. 

18J5  dö  er  in  Roemisch  lant  was  ko- 
men, 
man  bete  diu  maere  schiere  ver- 
nomen. 
der  böte  tete  den  besten  kunt 
'nü  stt  bereit  in  kurzer  stunt 
und  gebietet  ouch  den  besten 

1880  ze  allen  mines  herren  vesten, 
daz  si  komen  ze  Laträn. 
da  wil  er  die  höchzit  hka 
mit  miner  lieben  vrouwen. 


1761  — 1764  fehlen  P  1764  m.  werre  A  1765  wir  es  eimde  A 

1767  daz  euch  gem.  .^        1768  nicht  des  .^P        MIX,  12  fehlen  P        1777  1eiita. 

g.  A  1779  ir  auch  P  1780  gefreite  A  1781  fehÜ  P  1783.  84  fehlen  P 
1785  Do  daz  na  alles  waz  g.  />  1 786  Und  die  h.  />  1789  mit  ir  sampt  P 
1790  in  P         1791  cleidem  und  auch  y.  P         1792  solden  P        1793  zn  dem 

schiffe  P  1794manigen^  1797hegert^  1800  r.  er  s.  P  1802  merP 
1805dattenP  1809— 1812  ^«Afen  P  1812  seh.  dannen  m.  ^ 

1813  Mich  1814  P        1814  Damit  sompt  der  hote  n.  m.  P 


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DIETWCHS  FLUCHT 


85 


swer  in  da  welle  schouwen, 

1825  der  kome  dar  kürzlich. 
min  herre  der  künic  rieh, 
der  kumet  mit  grözem  schalle. 
nü  bitet  er  inch  alle, 
daz  ir  bereitet  iuch  dar  zuo. 

isso  ich  waene  er  kume  morgen  vruo.' 
NA  liez  ouch  daz  nieman , 
sich  huoben  yrouwen  unde  man 
ze  Röme,  als  in  der  böte  seit 
d6  was  allez  daz  bereit, 

ias&  daz  man  haben  soljde, 
dö  der  künic  wolde 
haben  sine  hdchzit. 
ez  enwart  weder  ^  noch  sft 
nie  dehein  höchztt  also  grdz. 

1840  der  uns  daz  msere  zesamne  slöz, 
der  tnot  uns  an  dem  buoche 

kmit, 
daz  weder  ^  noch  bl  der  stont 
nie  höchztt  s6  schcene  wart. 
i6  kom  ouch  der  künic  Diet wart 

1M5  mit  stner  mässenle, 
manic  grftve  unde  vHe, 
künec  herzöge  dienestman, 
die  besten  die  er  mohte  hftn, 
die  enphiengen  in  güetlichen  wol. 

1850  dö  tete  man  als  man  tuon  sol. 
gesidel  dö  bereitet  was, 
die  tepeche  nider  üf  daz  gras 
al  umbe  wdm  gebreitet, 
die  tische  warn  bereitet. 

1855  man  satzt  die  herren  überal 


in  dem  hoye  und  üf  dem  sal. 
Schoene  was  diu  höchzlt. 

man  gap  Aä  wunder  widerstrlt. 

swer  guot  nemen  wolde, 
1860  den  richete  man  mit  golde 

und  gap  swer  guotes  gerte. 

diu  höchgezit  werte 

vierzehen  naht  unde  tac, 

daz  man  niwan  ze  gebene  phlac. 
1885  d6  diu  h6chzlt  ende  nam, 

nü  sage  ich  iu  äne  schäm , 

d6  riten  alle  die  heim. 

nü  merket  rehte  waz  ich  mein, 

du  endet  sich  diu  hüchzit 
1870  Dietwart  der  lebte  sft 

mit  ^ren  vierhundert  jär: 

daz  ich  iu  sage,  daz  ist  wlir. 

alliu  tugent  bluote  an  sinem  übe. 

er  gewan  b!  sInem  wibe 
1875  vier  unde  vierzic  kint. 

owe,  die  stürben  alle  sint, 

daz  im  niwan  einz  beleip. 

des  tugent  wart  sft  s6  breit 

daz  er  wol  vier  und  zweinzec 
laut 
1880  betwanc  mit  stn  eines  haut. 

wie  er  genennet  waere? 

daz  ist  mir  ein  knndez  maere 

unde  wil  iu  sagen  m^r: 

Sigeher  s6  hiez  er. 
1885    Nü  ist  ez  komen  an  den  tac 

daz  Dietwart  niht  m^r  leben  mac. 

nü  läze  wir  in  sterben 


1824  wdP       1825  da  ^        1830  ich  mayne  er  >^       kfimpt  P       1837  hoch- 
gcxit  P        1 838  wart  A         1839—1842  fehlen  P        1842  weder  nu  noch  ,4 
1843  Daz  nie  kein  h.  P      1844  nän  k.  P      1846  und  auch  f.  P      1847  kftnige  j4 
herzogen  P        1851  gereitet  P        1853  was  JP       gercitet  P        1856  den  P 
1859  golt  P       1861.  62  fehlen  P       1864  man  stete  zu  P       1 867— 1869  fehkn  P 

lö70  lebet  daz  ist  war  P         \%n  fehU  P         1873  lip  P        1874  wip  P 
1877  nur  ^  1878  w.  auch  so  P  so  bcrait  sit  >^  1880  zwanng // 

1881.  82  fehJen  P        1883  also  kündet  uns  daz  mer  P        1884  vwr  1883  P 
1887— lb92/>Äfo»P 


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DIETRICHS  FLUCHT 


und  sagen  waz  dirre  werben 

welle  oder  beginne. 
1890  erwarpouchndchprisesminne. 

ntk  läze  wir  diu  msere  stan 

und  heben  hie  wider  an. 

Dietwart  gap  siniu  lant 

sinem  sune  allesant. 
1895  da  mit  gelac  er  leider  tot, 

als  got  über  in  gebot 

als  er  noch  übr  al  die  werlte  tuot. 

dö  wart  lant  unde  guot 

Sigeh^r  dem  riehen. 
1900  nü  hoeret  sicherllchen, 

sin  muoter  starp  ouch  sit. 

A6  was  gewahsen  in  der  zlt 

Sigeh^r  ze  emem  man. 

diu  maere  hebent  sich  nö  an. 
IMS  er  begunde  üf  dre  plnen. 

dö  rieten  im  die  stnen, 

daz  er  ein  wlp  naeme 

diu  im  wol  gezsßme. 

des  Yolgte  er  in  vil  willicllch. 
1910  Sigeh^  der  künic  rieh 

der  volgte  slner  liute  rät. 

daz  noch  den  vürsten  wol  stat, 

swä  si  volgent  wlser  l^re: 

da  von  sttget  ir  öre. 
1916  so  geschach  dem  künege  Sigeh^r. 

er  enriht  sich  nie  da  gegen  ze 
wer, 

em  taete  gern  daz  beste. 

swaz  er  ze  tugende  weste, 

dar  an  was  staete  ie  sin  muot. 
1990  daz  riet  im  ie  allez  guot. 

Nü  ist  ez  an  daz  maere  komen, 


als  ir  habet  wol  vemomen, 
wie  tugenthaft  Dietwart  was, 
als  daz  buoch  von  im  las, 

1985  und  waz  er  ^ren  üne  strit 
begangen  hat  bl  slner  zlt. 
nü  wart  er  nie  s6  tugenthaft 
noch  gwan  guotes  nie  s6  gröze 

craft, 
ez  wurde  Sigeh^r  sunderbftr 

1930  tugentUcher,  daz  ist  war. 
beidiu  lop  und  ere, 
des  bete  er  noch  m^re 
dann  ie  dehein  sin  könne 
bi  slnen  tagen  ie  gewünne. 

1935    Nü  waz  welle  wir  des  m^e? 
.  er  bete  doch  guot  und  4re 
und  dar  zuo  einen  schoenen  Up. 
nü  laze  wir  in  nemen  ein  wip 
mit  einem  kurzen  maere.. 

1940  Sigeh^r  der  lobebaere, 
dem  rieten  mäge  unde  man 
nach  einer  vrouwen  wol  getan 
ze  Normandle  in  daz  lant. 
diu  was  vrou  Amelgart  genant 

1945  und  hiez  ir  vater  Pallus, 
daz  maere  saget  uns  alsus. 
kunt  tuot  uns  daz  maere, 
wie  schoen  die  vrouwe  waere. 
allez  daz  si  ie  gesach 

1950  anders  niht  von  ir  jach, 

niwan  daz  bl  den  selben  tagen 
nie  schcener  kint  wart  getragen. 
Boten  wurden  d6  gesant 
ze  Normandle  in  daz  lant 

1955  zwöne  herzogen  riebe 


ISSSdise^        1893  Do  gab  D.  sein  1.  i>      1896  da  got  w^       1S91  die  fehU  P 
1901  m.  die  st.  A        1905  pein  A,  bein  P        1906  sein  AP        1909  volgte  ia 
w.  P        1911  er  P        1912  wol  an  sLP        1915  aUo  ^/>        1916  richtete 
dageinnit/»        19\9.  2i)  fehlen  P         1922  wol  habt  P        1924  wie  das  y^P 
1933  dhainer /tf        1934byirtP        1935— 1938 /"eAicm />        1939  rrocA  1940  i> 
1940  dem  loben  bere  P        1941  dem  fehlt  P       magte  A       1944  Amergalt  A 
1945  hiex  fehlt  P        1947.  48  fehlen  P        1951  selben  fehU  P 


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DIETRICHS  FLUCHT 


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die  wjiren  boten  sicherUche 

und  ouch  die  man  zuo  in  nam. 

wie  ir  iegellches  nam 

bekantlich  wsere, 
liteo  daz  ist  ein  langez  maere 

den  liuten  vür  ze  sagen. 

wir  Silin  daz  anders  gar  verdagen 

und  nenne  wir  die  boten  beide. 

nü  hoeret  wie  ich  iu  bescheide. 
1965  der  eine  der  biez  Sigebant, 

Moräne  was  sin  iant: 

da  biez  der  ander  Sindolt 

der  künic  gap  in  riehen  soit 

und  yertigt  si  richlichen  dan. 
1970  si  vuorten  vunf  und  sehzec  man, 

schcene  phert  und  rieh  gewant. 

ze  Normandie  in  daz  Iant 

körnen  si  kurzliche 

und  würben  endellche 
1975  ir  lieben  herren  boteschaft 

mit  Til  kurzilcher  craft. 

ditz  wart  schiere  an  getragen. 

wir  suhl  daz  maer  niht  lange 
sagen: 

läze  wir  ez  ende  hän. 
19S0  dise  vrouwen  wol  getloi 

wurbens  minnicUche. 

Pallus  der  riebe 

kom  des  schiere  überein 

(nü  merket  rehte  wiech  ez  mein) 
1985  daz  diu  schoene  Amelgart 

dem  künege  ze  wibe  wart 

die  boten  gähten  yroellch  dan, 


als  ich  iu  gesaget  hän, 
und  sagtn  ir  herren  maere, 

1890  daz    im    die  vrouwe  gegeben 
waere. 
nü  was  er  vrö  und  gemeit. 
der  künic  schiere  bete  bereit 
sine  werde  ritterschaft. 
er  Yuor  da  hin  mit  grüzer  craft 

1995  und  nam  sin  wip  mit  im  dan. 
niht  lange  ich  iu  gesagen  kan 
von  der  grözeu  höchgezlt. 
man  gap  da  wunder  wider  strit 
ze  Normandie  unde  ouch  hie. 

2000  diu  hüchzit  dar  mit  zergie. 

Nü  h&t  der  kfioec  von  Rcemisch 
Iant, 
als  iu  ist  allen  wol  bekant, 
ein  wIp  genomen ,  daz  ist  war. 
daz  gestuont  dar  nach  niwan 
driu  jär, 

8006  er  wart  rIter  sundeiilch 
so  schöne  und  so  h^rlich 
mit  hundert  gesellen, 
die  ich  iu  wol  künde  gezellen: 
daz  aber  ich  yerswtgen  wil, 

2010  sust  wurde  der  maere  gar  ze  vil 
^  unde  ich  die  genante, 
wer  die  rehte  erkante? 
daz  ist  nieman  so  rehte  kunt, 
als  ir  nü  hoert  an  dirre  stunt. 

8016  des  sul  wir  yergezzen 

und  suln  ein  anderz  mezzen, 
wie  Sigeh^r  (daz  ist  wdr) 


1956  die  fehlt  P      1958  wie  fehlt  P    jren  iglichen  nam  P      1959.  60  fehlen  P 
1962  daz  aem  lan^  wil  zn  beUgen  P      \  964  nü  fehlt  P      1965  e.  heiszet  S.  P 
1967  der  ander  hiez  P       196S  reiches  golt  y/       1969  von  dann  ^      1971  rei- 
ches ^        1973  si  gar  k.  P        \%11 ,  1%  fehlen  P        1979  wir  ditz  mer  ende  P 
1 984  fehlt  P        1 986  dem  fehlt  A        Romischen  k.  AP  1 987  von  dan  A 

1989  h.  die  m.  A  19^2  het  schier  P  1995  w.  und  ^chte  von  d.  A  1998  da 
fehlt  P  Widder  widder  st.  P  2001  naeh  2002  P  wie  der  k.  P  2002  Nu  ist 
aeh  aUen  P        2003  hat  w.  P        2004  stunt  P        2005  und  w.  A       sicherliche  P 

2008  die  alle  zn  zelen  P  2009  nach  2010  P         2010  so  wart  d.  P 

2Oll->2O14/0AZenP        den  .^ 


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DIETWCHS  FLUCHT 


mit  ^ren  vier  hundert  jär 
lebte  in  reinen  bluenden  tagen. 

soao  als  wir  die  wisen  hoeren  sagen, 
mit  6ren  er  kint  gewan. 
daz  buoch  uns  kunt  h^t  getan, 
ein  und  drizlc  kint  gewan  er. 
nd  wil  ich  iu  bescheideam^r: 

S0S5  die  gelägen  sider  alle  tot, 
(daz  sult  ir  hoBren  äne  not) 
daz  der  enheinez  niht  beleip 
niwan,  als  uns  daz  buoch  seit, 
ein  sun  und  ein  tohterlln. 

S030  weit  ir,  nü  tuon  ich  iu  schin, 
wie  diu  kint  warn  genant, 
daz  ist  mir  als  wol  bekant 
sam  ob  ich  si  hete  gesehen: 
des  müezet  ir  mir  selbe  jehen. 

S085    Der  sun  hiez  Otnit. 

der  wart  s6  biderbe  ouch  sft 
daz  man  von  siner  manheit 
vil  manegiu  wunder  hat  geseit. 
die  vrouwen  wil  ich  nennen, 

SOAO  die  sol  man  ouch  bekennen, 
ich  meine  Sigeh^es  kint. 
diu  hiez  diu  schoßne  Sigelint, 
als6  ist  mir  daz  msBre  kunt 
die  nam  sider  der  künic  Slge- 
munt 

S046  und  vuorte  si  gön  Niderlande. 
Sigemunde  man  wol  bekande: 
der  gewan  bl  Sigelinden  sint 
ein  lobesamez  kint, 
Sivriden  den  höchgemuoten , 

soöo  den  starken  und  den  guoten, 


an  dem  slt  grözer  mortgesdiach, 
den  Hagene  von  Tronege  stach 
ob  einem  brunnen  mortUch. 
vil  söre  riuwet  er  midi. 

S055    Nü  läze  wir  diu  maere  stän 
und  heben  hie  wieder  an. 
Sigeh^r  der  wart  alt, 
als  ich  iu  ^  hän  gezalt: 
der  starp  ouch,  als  man  seit. 

8060  ez  ist  ein  gewonllch  wdrheit : 
lebet  der  mensch  kurz  oder  lange 
mit  vreuden  unde  mit  gesange, 
ow^ ,  80  muoz  er  doch  sterben 

tot 
daz  ist  ein  clegelldiiu  n6t 

9065  daz  daz  mensch  niht  siner  ta- 
gent 
des  guotes  noch  der  jugent 
vür  baz  niht  geniezen  mac, 
swenne  im  kumet  sin  lester  tac 
also  starp  der  kunic  Sigeh^. 

ao7o  Otniden  dem  wart  Ane  wer 
aUez  sines  vater  laut 
nü  tuon  ich  iu  daz  bekant, 
wie  schöne  der  slt  lebete 
und  in  manegen  ^n  swebete. 

9076  nü  wil  ich  iuch  wizzen  Iftn, 
waz  Otntt  hat  getan 
von  manne,  der  nam  ein  wfp 
mit  der  sin  leben  und  sin  llp 
lebten  manegen  lieben  tac, 

soso  als  ich  iu  wol  bescheiden  mac 
Nü  sl  iu  hie  mit  kunt  getan 
unde  wil  iuch  wizzen  1^, 


2021  kint  er  mit  eren  g.  P       2023  an  eins  d.  P,  Ains  und  j4       2025  Dis  g.  j4 
Sit  P       2ti27.  28  fehlen  P       Menhaims  belaib  yi       2029  Nor  aUein  ein  P 
2030  na  fehU  P         2u32  alles  P  2033.  34  fehlen  P         2035  Ottenit  A 

2036  ouch  fehU  P        2u39.  40  fehlen  P        2U41  nach  2042  P        2042  die  tochter 
hiez  S.  P       2043  daz  ist  uns  allen  wol  k.  P      2044  vor  2043  P      sit  P      2045  Der 
tP         2046  erk./»         2047  seit  ^         20^  fehU  A         2049  Seyfriden  ^ 
2051  seyder  j4  2052  Trongen  A  2060  vor  war  sihe  vch  geseit  P 

2061  —68  fehlen  P         2068  es  stirbet  wenn  j4         2070  OUniden  A         2072  daz 
fehU  P         2073  seyder  ^  uö.  2076  vch  nSn  w.  P         2081.  82  fehlen  P 


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DIETRICHS  FLUCHT 


89 


wie  tugentltchen  nnd  wie  wol, 

als  ich  iu  nü  sagen  sol, 
«086  Dietwart  der  rlche 

und  Sigeh^r  der  lobeUche 

lebten  aht  hundert  jär. 

nü  ist  iu  kunt  worden  gar, 

waz  si  guotes  häten 
S090  und  da  mit  tugent  täten. 

si  warn  getriuwe  und  milde 

und  voigten  wol  dem  schilde. 
Waz  si  ^ren  haben  getan, 

daz  wil  ich  under  wegen  län 
90M  und  wil  ein  ander  maere  sagen, 

wie  Otnit  in  slnen  tagen 

lebte  Yürstliche. 

des  wart  er  ^ren  riebe. 

nü  ist  ez  komen  an  daz  zil, 
sioo  daz  OtnIt  wol  zwirent  als  vil 

Mt  getan  an  maneger  stat 

dan  dehein  sin  vorder  begangen 
h&t 

mit  tugenden  und  mit  milte. 

Otniden  nie  bevilte 
no5  manheit  noch  ^ren. 

sin  herze  begunde  in  ISren 

manege  zuht  unde  lop 

und  tete  daz  allez  äne  spot 
D6  er  in  der  tugende  vart 
«110  wol  yierzic  jär  alt  wart, 

iö  tete  er  an  den  ziten 

wunder  an  manegen  striten, 

daz  im  dar  an  nie  misselanc. 

sin  herze  ie  nach  ^ren  ranc. 


sii5  des  gewan  er  pris  und  ere. 

diu  zuht  was  sin  l^re. 

nü  sul  wir  daz  maere  län, 

Otniden  rieten  sine  man, 

daz  er  naeme  enzit  ein,  wip 
2120  da  mit  er  s^le  unde  lip 

behielte  unz  an  slnen  tot; 

^edeler  künec,  des  ist  uns  not.* 

dö  stuont  ouch  Otnides  muot 

in  reiner  zuht  wol  behuot 
S185  nach  siner  liute  Ure. 

*waz  touc  der  rede  m^re? 

mich  endunket  niht  ze  vil. 

gerne  ich  iu  volgen  wil 

swä  ir  mir  ratet  umbe  ein  wip. 
2130  des  ist  gebunden  nü  min  lip. 

nü  ratet,  mäge  unde  man, 

wä  ez  mir  wol  sule  ergän.* 
D6  rieten  si  im  äne  wer 

in  ein  laut  über  mer, 
2185  dar  inne  ein  künec  vermezzen 

mit  gewalte  was  gesezzen. 

der  hiez  der  künec  Gödiän. 

der  hete  ein  tohter  wol  getan, 

diu  hiez  diu  schoene  Liebgart. 
2140  nie  vrowe  s6  rehte  schoßne  wart 

als  diu  selbe  küniginne. 

si  kund  nieman  gewinnen, 

ez  muoste  im  an  sin  leben  gän. 

ir  vater  muot  was  also  getan, 
2146  swer  in  siner  tohter  bat, 

dem  sagte  er  an  dem  leben  mat. 

d6  sprach  der  kflnic  Otnit 


2083  wie  vor  tag.  fehlt  P  vU  wol  P  2085  wie  D.  AP  2088  daz  ist  P 
2091  milt  AP  .  2092  schUt  AP  2093.  94  fehlen  P  2095  Nu  wil  ich  ein 
P  2097  fiiTsteiiliche  A  2100  zwier  A  zwirne  P  2101  getan.hat  A 
2102  dhainer  A  siner  vordem  PA  2105  m.  und  eren  P  2100  in  bekunde  P 
21U7.  8  feMen  P  21 1 1  in  den  z.  A  2115.  16  fehlen  P  2117  zncht  vnd 
priflz  er  vil  jcwan  P  21 19  n.  ee  z.  ^  2122  edel  P  2123—2126  fehlen  P 
2l26Uiic^ev#  2127dunket^  end.  sprach  Otntt  n. />  2129,  30  fehlen  P 
2130  na  gepanden  A  2131  maget  A         2135.  2136  fehlen  P         2137  Do  waz 

ein  kunig  hiesz  g.  P  2139  haysset  A  2141  also  P         selbe  fehlt  A 

2142  gewynne  A        2144  mute  A        2146  den  P 


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90 


DIETRICHS  FLUCHT 


'nü  wil  ich  an  dirre  ztt 
in  ir  vater  lant  varn. 

2150  er  kan  daz  niemer  bewarn, 
ich  gewinne  ims  an  dn  sinen 
gestöt  ez  kurz  oder  lanc.  [danc, 
nü  wol  üf  alle  die  ich  hän 
und  grifet  balth'ch  dar  an 

8155  und  ilet  gewinnen 
mit  allen  iuwem  sinnen 
kiele  unde  kucken, 
wir  suien  dar  rucken 
ze  Galam^  in  daz  lant.' 

2160  nü  geschach  ouch  daz  zehant. 
swaz  des  lanjies  herre  gebot, 
daz  liezen  si  durch  keine  not. 
dö  die  kiele  wären  gar 
wol  bereitet  (daz  ist  war) , 

2165  dar  an  getragen  spise  unt  win, 
d6  wolt  der  kunec  niht  lenger  sin. 
er  vuor  dannen  über  mer 
gen  Galame,  er  und  sin  her. 
ünlange  wart  ditz  verdeit. 

2170  Gödiän  dem  künege  wart  geseit, 
man  laege  in  sinem  lande 
mit  wuoste  und  mit  brande 
und  tsete  im  creftigen  schaden. 
A6  hete  der  künec  ze  im  geladen 

2175  die  besten,  die  er  mohte  hän. 
d6  wolte  er  mit  strite  besten 
den  riehen  künic  h6chgemuot. 
die  sinen  jähn  *h^r,  d^st  niht 

guot' 
der  künec  begunde  s^re  clagen. 

2180  er  sprach  *wer  kund  mir  nü 
gesagen, 


war  umbe  der  künic  Otnit 
mit  gewaite  inminem  lande  lit?' 
in  der  zit  dö  daz  geschach , 
dö  kömen  boten  dar  nüch, 

2185  die  Gödlänen  selten 
und  in  vil  rehte  bereiten, 
war  umb  Otnit  komen  was  in 

sin  lant 
daz  wart  GödlAne  bekant. 
*^  wolt  ich  Vliesen  daz  leben, 

2190  ö  ich  durch  gewalt  well  ieman 
geben 
die  vil  schoenen  tohter  min. 
e  muoz  ez  min  tot  sin.* 
dö  sprächen  die  boten  hörlich 
'so  wizzet,  edel  künic  rieh, 

2195  daz  iuwerm  lande  und  iuwerm 
leben 
niht  viide  vür  baz  wirt  ffegeben.' 
die  boten  gähten  da  mit  dan, 
als  ich  iu  gesaget  hän. 
dö  huop  sich  leit  und  ungemach: 

2200  man  brant  daz  lant,  die  vest  man 
brach, 
daz  treip  man  also  verre 
unz  Gödiän  der  herre 
gedähte  in  sinem  muote 
*•  ez  enkumt  mir  niht  ze  guote 

2205  daz  leit  in  minem  lande.* 
boten  er  dö  sande 
Otniden  dem  künege  rieh 
und  hiez  im  sagen  sicherlich, 
ob  er  in  vride  wolt  läzen  hän, 

2210  er  gaeb  im  sin  tohter  wol  getan, 
'daz  waere  baz  ö  geschehen. 


2152  es  dann  k.  ^       2153  alle  myn  man  jP       2157  kochend       2161  daz  >^P 

daz  1.  P       2165  dar  g.  P      und  auch  w.  P       2167  f.  dar  P      2170  dem  kon% 

Godian  P      2 1 72  mit  velde  und  v#       2173  tetten  A      im  fehlt  P      2184  der  koai|r 

het  zu  im  P        2177  den  werden  k.  P        2 1 78  sprachen  P       daz  ist  euch  niofat  AP 

2180  nu  fehlt  P        wer  mir  nu  kund  sa^en  A         2187  0.  kam  in  daz  1.  P 
2188  vor  2187  P      si  daten  im  recht  bekant  P      2189  Er  sprach  e  AP      myn  L  P 
2198hiemitP      2200  prennet  v#     2204  kum  y^,  enkem />      2210  er  wolt  im  gdien  ^ 


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DIETRICHS  FLUCHT 


91 


Sit  daz  er  mir  wil  verjehen, 
nü  wil  ich  in  vride  lazen  hän/ 
hie  ihite  wart  getragen  an 

»15  der  hirät,  also  man  seit. 
Otnit  dö  niht  enbeit, 
er  nam  die  vrouwen  alzehant 
und  Tuor  wider  in  sin  lant, 
da  diu  höchzit  geschach. 

2220  nü  hceret  wie  sich  stt  gerach 
Gödiän  der  künic  riche 
an  Otniden  sicherliche, 
der  im  under  sinen  danc 
sine  tohter  an  ertwanc. 

2225    Godiän  der  riche, 
der  sande  heimliche 
vier  wilde  wurme  in  Roemisch 

lant. 
die  brdhte  ein  wilder  man  zehant 
bl  Garte  in  einen  tiefen  taA , 

2230  da  von  sit  vil  manic  man 
verlos  IJp  unde  leben, 
dem  msBr  sul  wir  ein  ende  geben, 
die  dähte  ze  rechen  sit 
von  Lamparten  Otnit. 

2235  nü  ist  iu  wol  kunt  getan, 
wie  Otnit  der  küene  man 
nach  dem  wurme  in  den  walt 

reit, 
daz  hat  man  iu  ouch  geseit, 
wie  in  der  wurm  sldfent  vant 

2240  vor  einer  wilden  steinwant. 
er  truoc  in  hin  in  einen  berc. 
die  wärme  sugen  in  durch  daz 
werc. 
Disiu  grdze  swaere 


wart  ein  clagendez  maere 

2245  mdgen  liuten  unde  man 

und  siner  vrouwen  wol  getan , 
diu  clagte  ir  lieben  mannes  llp. 
d6  lobt  daz  tugenthafte  wip, 
swer  der  man  waere, 

2250  der  ir  herzen  swaere 

raech  an  dem  wurme  vreissam, 
den  wolt  si  nemen  ze  einem  man. 
nü  habt  ir  alle  wol  vemomen, 
wie  ein  und  ander  ist  bekomen , 

225Ö  wie  den  lip  verlorn  hat  Otnit 
und  verderbt  hat  siniu  lant  wit. 
an  erben  so  verdarp  er. 
in  der  ztt  was  komen  her 
von  Kriechen  in  RoBmisch  lant 

2260  ein  reck  mit  eilenthafter  hant, 
küene  starc  und  lobelich: 
der  hiez  Wolf  her  Dietrich, 
nü  ist  mich  daz  niht  verdeit, 
über  al  daz  lant  was  geseit 

2265  des  küneges  Otnides  X6t 
der  umbe  heten  gröze  not 
arme  unde  riche, 
die  clagten  in  clegellche. 
diu  groeste  clage  diu  umbe  in 
was, 

2270  als  uns  daz  buocn  von  im  las , 
daz  was  daz  triuwe  und  efe 
an  im  verdarp  s6  sere. 
des  clagten  man  unde  wfp 
sinen  höchgetriuwen  llp. 

2275  daz  weinen  unde  bitter  dagen 
daz  enkunde  ich  ninmier  gesa- 
gen, 


2212  iaa  fehlt  P        2213  im />        2215  als  v^/>        2218  Widder  heim  P 
2224  swaDck  P,  abf  twanck  j4     2229  einem  ^     2230  sa^  y/      2232  m.  wil  ich  ein  P 
2234  Ottneit  j4       2235.  36  fehlen  P       2242  zugen  in  hin  durch  ^      2244  kla- 
gende j4        2245  mage  Inte  Pj4         2253.  54  fehlen  P        2255  Also  verlor  0.  den 
lip  P         2256  und  wie  v.  ^         und  fehlt  P        unuererbet  P        hAt  fehlt  P 
2258  k.  ein  frey  her  ^,  k.  ein  her  P  2264  alles  das  A  2266  hette  A 

2268— 2272 /eÄfenP        2273  in  kl. /#P        221b  Ata  fehlt  AP        2276  ymmer  y^ 


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DIETRICHS  FLUCHT 


daz  stn  vrouwe  umbe  in  tete 
ofte  und  an  maneger  stete. 
Nu  was  ouch  Wolfdietrich  kö- 
rnen, 

2S80  als  ir  habt  e  wol  yemomen, 
und  sluoc  den  wuim  ze  töde  sit 
und  räch  den  kunic  Otntt. 
da  mit  gwan  er  die  vrouwen  stn. 
alreste  tuon  ich  iu  schtn, 

92S5  mit  wie  getaner  manheit 
er  die  vrouwen  dö  erstreit, 
nü  wizzet  ir  daz  alle  wol. 
nü  hoßrt  waz  ich  iu  sagen  sol. 
der  unverzagte  Wolfdietrich 

2890  wart  künic  über  Kosmisch  rieh, 
so  ist  daz  genuogen  wol  bekant, 
mit  wie  manlicher  haut 
er  manege  ^re  ervaht 
des  half  im  slnes  ellens  mäht. 

8295    NA  wil  ich  iu  tuon  kunt, 
weit  irz  vememen  an  dirre  stunt, 
wie  der  herre  Wolfdietrich, 
der  lobesame  und  der  rieh, 
die  schoenen  Liebgarten  nam 

2800  und  waz  kinde  er  bl  ir  gewan 
und  mit  wie  höhen  tugenden 
er  bl  stnen  jugenden 
in  höhen  ^ren  swebete 
und  wie  lange  er  lebete: 

2806  driu  jäv  und  fünfhundert  j^r. 
disiu  maere  diu  sint  w^. 
er  gewan  in  den  selben  tagen, 
als  wir  daz  buoch  beeren  sagen , 


sehs  unde  vünCzic  kint. 
2810  diu  maere  mir  wol  kunt  sint. 

die  Sturben  alle  (daz  ist  war) 

unz  an  einen  sun ,  dem  wart  gar 

Roemisch  ^re  und  Roemisch  lant. 

wie  der  selbe  ist  genant, 
2315  daz  künde  ich  iu  endeltch. 

der  hiez  Hugedietrtch. 
Nü  ist  sin  allez  wol  gedäht. 

abr^rst  hän  ich  iuch  brdht 

an  daz  rehte  maere, 
2320  wer  aldem  des  von  Beme  waere. 

nü  ist  Wolf  her  Dietrich 

tot  gelegen  sicherlich. 

nü  wart  sin  sun  herre 

nähen  unde  verre 
2825  über  aller  Roemer  gewalt. 

wie  ez  bl  im  ist  gestalt? 

diu  lant  und  diu  riebe 

diu  stuonden  yridllche. 

dö  er  gewuohs  ze  einem  man, 
2880  do  begunde  er  hiemit  heben  an, 

daz  zuht  unde  ere 

shi  rdtgebe  was  so  s^re. 

er  minte  tugent  unde  zuht. 

er  was  der  nöthaften  vluht, 
2885  der  milte  ein  gUchiu  wdge, 

ein  tröst  aller  siner  mdge: 

im  enwart  über  noch  gebrast. 

er  was  der  rehten  triuwe  ein 
ast, 

der  zuht  ein  rehter  adamant 
2840  stn  herze  was  also  gewant, 


2279  W.  auch  P         2280  e  wol  habt  P         2285  mein  wie  g.  ^         2286  ih 
fehU  A         2287.  88  fehUui  P         2291  —  2294  fehlm  P         2293  erwacht  A 
2294  eilen  A        2298  fehlt  A        2305  fünfhundert  vnd  drew  jar  A         2307  in— 
8  sagen /«A/^  P  2310  künde  ^  2314  were  g.  P  'n\h\\kfehUA 

2316  er  P  2320  wer  oder  d.  A  2326—2328  fehlm  P  vor  2329  Überschrift: 
Dietreiches  päch  von  pem  ^  Welt  ir  darzu  stille  dagen  so  wil  ich  iv  chvrzlich 
sagen  Do  der  Wolf  her  dietrich  gelebt  het  vil  wunneclich  Driv  jar  vnt  vunf  hvn- 
dert  iar  daz  ich  iv  sage  daz  ist  war  Do  starp  der  ellenthafte  man  nv  hoeret  tU 
ichz  (ich  fß^)  vernomen  han  Er  liez  sinen  sun  vil  wunneclich  der  hiez  hvgedie- 
trich  RfT  2329  der  RfTP  2331.  32  fehlen  P  2334  z^flnht  RfT 
2339.  40  fehim  P        rehter  fehU  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


swaz  iu  von  mute  ist  geseit, 
von  tugende  und  von  wdrheit, 
daz  ist  an  allen  orten  blint. 
alle  die  ie  gewesen  sint, 

SS45  die  hänt  so  vil  niht  mit  milte 
getan 
als  Hugedtetrtch  der  eine  man. 
An  sinen  besten  ziten, 
daz  er  begunde  striten 
nach  lobe  der  wlsen, 

8350  nach  der  minoe  prise, 
dö  nam  er  von  Francriche 
ein  küniginne  riebe, 
diu  hiez  vrou  Sigeminne. 
als  ich  mich  rehte  versinne , 

2355  daz  ich  iuch  solt  nA  wizzen  län, 
daz  ist  iu  ^  wol  kunt  getdn, 
wie  der  herre  Hugedietrich 
die  künegione  von  Frankrtch 
mit  üz  erweiter  manheit 

2360  in  ir  vater  lande  erstreit, 
waz  arbeit  er  umb  si  gewan 
ö  er  si  ze  wlbe  nam. 
du  er  si  brahte  in  Roemisch  lant, 
nü  ist  mir  daz  wol  bekant 

Kitt  an  disem  langem  ma^e, 
wie  lange  er  mit  ir  waere : 
mit  guotem  leben  (daz  ist  war) 
vünfthalphundert  jär. 
d6  diu  zft  ein  ende  nam, 

^70  ich  sage  iu  waz  er  kinde  gewan : 


niwan  emigen  sun. 
der  wart  s6  biderbe  und  so  yrum 
.   daz  er  vil  4ren  bejagete. 
diu  saelde  mit  im  tagete. 

2375    Nü  läze  wir  diu  maere  wesen. 
A6  er  niht  langer  mohte  genesen, 
owS,  dö  starp  er  leider, 
dö  underwant  sich  beider 
Amelunc  der  lande, 

8380  den  man  sit  wol  bekande. 
nü  sint  die  künege  alle  tot. 
Amelunc  leit  sit  gröze  not 
mit  manegen  urliugen, 
uns  welle  daz  maere  triugen. 

S885  iedoch  betwanc  er  manic  lant, 
daz  ist  genuogen  wol  erkant. 
der  riebe  kunic  Amelunc 
der  wart  der  tugende  ursprunc 
mit  triuwen  und  mit  staete. 

S390  wie  manege  tugent  er  haete! 
ezn  gelebten  jene  bl  ir  tagen, 
als  wir  daz  buoch  hceren  sagen, 
nie  so  rehte  brislich 
als  Amelunc  der  künic  rfch. 

S395    Nü  wil  ich  iuch  wizzen  län 
als  ich  vür  war  vemomen  hän, 
von  welhem  lande  er  nam  ein  wtp 
da  mit  sin  tugenthafter  lip 
maneger  dren  teil  gewan. 

S400  wol  ich  iu  daz  bescheiden  kan, 
diu  was  Yon  Kerlingen  gebom. 


2341  von  tugenden  P  2342  von  milte  a.  P  2344  die  nv  g.  jfAT 

2345  mit  mUt  so  vil  oiht  RfTP  2346  eioig  PJ  2347  Id  ^^P  2348  do  er 
P,  da  Er  j4  2349  weise  RfTy^P  2355.  56  fehlen  P  iv  sold  R,  iv  nv  sold  w. 
M^  2357  Ir  wisset  auch  wie  P  2362  do  er  AT  2365  langen  PA  2371  wann  A 
nicht  wan  einen  P  2373  Amlanch  wart  er  genant  P  2374  betaget  y4  sin 
nam  witen  wart  erkant  P  2375  Nu  fehlt  PA  mir  R  2376  dd  fehlt  P  er] 
hvgedietrich  RfFAP  mocht  n.  1.  P,  lenger  n.  m.  ff^A  2377  er  starb  auch  als 
man  seit  P  2378  vor  ein  gantz  warheit  P  2379.  80  fehlen  P  2382  micbel 
n.  P  2383  manigem  R  vrlovgen  A  2384  dan  daz  P  trovgen  A 
2385  ertwanch  If^P  2386  mit  aber  eUenthaften  hant  P  genug  A  2388  der 
fehU  P  2389.  90  fehlen  P  2392  fehU  ^,  als  ich  das  mere  horte  s.  P 

2395.  96  fehlen  P        iv  ^       2397  von  welchen  lannden  A,  fehlt  P        er  nam  im 
selbe  ein  edel  wip  P        2401  Kerling  R,  charlyng  ^,  Cherlingen  A 


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94 


DIETRICHS  FLUCHT 


DU  sult  ir  haben  niht  vür  zorn, 
daz  ich  iuch  berihtet  hän , 
wje  ez  enneher  allez  ist  ergan. 

2405  Amelunc  der  rlche 
der  gewan  sicherliche 
drle  süDe  wol  getan, 
der  namen  ich  iu  wo]  nennen 

kan. 
der  altest  der  hiez  Diether. 

2410  nü  sage  ich  iu  äne  wer, 
der  ander  der  hiez  Ermrlch. 
herre  got,  nü  clage  ich, 
daz  er  ie  einen  tac  genas, 
wand  er  der  ungetriuwist  was 

2415  der  ie  von  muoter  wart  gebom. 
von  im  wart  manic  man  verlorn, 
der  drite  Amelunges  suon 
(nü  beeret  disiu  maere  nuon), 
der  hiez  der  künic  Dietmar. 

2420  dö  Amelunc  siniu  jär 

voi  lebete  unz  an  den  lesten  tac, 
nü  sult    ir   hoern   wes  er  dö 

phlac. 
dö  rieten  im  mag  unde  man 
^  herre,  ir  sult  daz  niht  lan 

2425  od  ir  teilet  iuwer  lant 
under  iuriu  kint  alzehant.' 
dö  volgte  er  ir  aller  rät, 
er  teilte  diu  lant  an  der  stat. 
dö  gap  er  Ermriche 

2430  Pullen  gewalticllche , 

Gälaber  und  Wemhers  marke. 


Wemher  der  helt  starke, 

der  emphie  daz  herzentuom  unt 
lant 

von  des  ungetriwen  Ermriches 
hant. 
2435  daz  maere  ich  war  mache: 

dö  gap  er  Brisache 

unde  Beiern  daz  lant 

Diether  dem  wigant. 

dö  gap  er  dem  künege  Dietmar 
2U0  Lamparten  allez  gar, 

RoBmisch  erde  und  Isterrich 

daz  ez  im  diente  gewalticUch , 

Friül  stehte  über  al 

und  dar  zuo  daz  Intal. 
2445  Amelunc  der  starp  da  mite. 

ze  beeren  ich  iuch  alle  bite, 

waz  ich  iu  nü  sagen  wil. 

dise  herren  habent  landes  vil, 

dar  zuo  guot  unde  Up. 
2450  si  nämen  alle  drle  wip 

und  gewunnen  bi  den  wibenkint, 

diu  arebeite  liten  sint. 

nü  wil  ich  iu  tihten 

und  der  ma^re  siebte  berihteD: 
2155  waz  islfcher  kint  gewan, 

daz  wil  ich  iuch  wizzen  lan. 
Ez  gewan  der  künic  Ermrich 

einen  sun,  der  hiez  Friderlch, 

den  er  sit  versande 
2460  hin  ze  der  Wilzen  lande. 

dar  an  man  sin  untriuwe  sach: 


2403  lach  des  b.  fT  2404  aUez  fehlt  R  ym  her  P  2405  fehÜ  P 
2406  er  %.  P  sicherliche  fehlt  P  2408  die  ich  vch  P  genennen  AP 
241 1  Erenrich  A  und  so  oder  Ernreich,  Erenreich,  Erentrich  immer  2414  wann 

der  der  A       2418  nd  fehU  A        2421  wol  A       aa  sinen  1.  RH  PA       2422  was  Ä 

2423  im  fehli  A       mag^et  A        2424  daz  fehlt  P      eolao  P      2426  al  fehJU  P 
2431  wereoheres  A       2433  der  fehlt  P       herzogtum  AP      und  daz  1.  RffPA 

2334  vngetriwe  R  2335  fehU  P  2337  u.  bern  RH'  Bergeren  A 
daz  fehlt  P         2438  gab  er  D.  P  2441  ere  A         u.  Osterlant  P  2442  d. 

allez  sampt  P      2443  Veriaul  A      2446  iu  nv  a.  fT      2452  di  R  uö\    ,  2453.  54  feh- 
len P  2455  daz  fT,  waz  nu  P  2456  iv  ^  2457  der  fehU  P 
2260  Vilze  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


95 


nü  seht  wie  er  sin  triuwe  brach 

an  stnem  liebem  kinde! 

an  manegem  maere  ich  daz  vinde, 
M65  daz  bi  niemannes  tagen 

ungetriuwer  lip  nie  wart  getra- 
gen. 

Diether  der  riebe, 

der  gewan  sicherliche 

drle  süne  wol  getan, 
2470  den  Ermrich  slt  benam 
.  daz  leben,  dö  er  si  vie 

und  si  äne  schulde  hie. 

Dietmar  der  tugenthaft 

der  lebte  in  reiner  blüender  craft 
2475  yümfzic  jär  vollecllch 

und  nam  ein  königinne  rtch, 

eines  küneges  tohter. 

deste  baz  mohter 

geleben  nach  sinem  muote. 
2480  Dietmar  der  guote 

gwan  bl  der  selben  vrouwen  kint, 

die  wurden  biderbe  und  küene 
sint. 

wer  der  eine  waere? 

daz  ist  der  Bemaere, 
2485  der  mit  maneger  manheit 

elliu  diu  wunder  hat  bejeit 

da  von  man  singet  unde  seit, 

wand  er  leit  michel  arbeit. 
Dietmar  unde  Ermrich 
2490  die  zugen  bede  ungelich. 

Ermrich  der  wart  karc: 

Dietmar  vor  eren  niene  bare. 


er  was  milte  und  tugenthaft. 
got  vuogte  imguotes  riebe  craft. 

2495  doch  saget  uns  ein  maere, 
swie  milte  Dietmar  waere, 
idoch  bouwet  er  Beme 
und  was  da  alle  zit  vil  gerne 
unz  an  slnes  endes  zil. 

2500  er  gewan  höher  ^ren  vil. 
er  was  ein  vorhtsamer  man : 
des  was  im  siebte  undertän 
Hoemisch   lant  und   Roemisch 

marc. 
Dietmar  der  was  s6  starc, 

2505  daz  im  bl  slnen  ziten 

nie  künec  torst  "wider  riten. 
in  den  ^ren  lebte  Dietmar 
vierzic  und  driu  hundert  jär. 
dö  kom  der  dem  nieman  mac 

2510  vorgehalden,  der  leste  tac. 
owe,  dö  starp  er  leider, 
do  verzech  er  sich  ir  beider 
des  llbes  und  des  guotes, 
der  vreuden  und  hohes  muotes. 

2515  dö  bete  er  niwan  zwei  kint, 
diu  Uten  arebeit  sint. 
daz  was  Diether  und  Dietrich , 
die  Sit  vertreip  könc  Ermrich. 
Nu  lüze  wir  diu  maere  stan 

2520  und  heben  hie  mit  wider  an. 
dö  der  kunic  Dietmar  starp, 
Roemisch  lant  nach  im  verdarp, 
daz  ez  wart  allez  oede, 
an  grözer  richeit  bloede. 


2462  8.  da  er  Rff'yi       2463  liebeo  Pj4       2465  d.  nie  by  PJ        yemaos  P 
2466  nie  fehlt  P      wart  nie  fT      2468  der  fehlt  P      2470  dem  Herem  reich  j4 
2474  der  fehlt  P      2475  fumfzehen  JR      2477  des  konig  desen  t.  P,  des  kfinig  dessel- 
ben t.  ^      2481  by  ir  zwei  schone  k.  P      2483  der  selbe  w.  ^P      2486  diu  fehlt  fF 

2488  fehlt  A,  er  waz  ein  degen  unverzeit  P       2492  nicht  enparch  P       2495  u. 
daz  m.  P       2497  Peren  A      2498  vil  fehU  A      2501  fochtsamer  P^  vorchtbarer  A 

2508  V.  iar  vnd  RWP  2509.  10  fehlen  P  nieman  vorgehalten  mach  der 
tot  vnd  der  RWA  251 1  owS  fehlt  P  darnach  er  sUrp  1.  P  2512  v.  sich  Diet- 
mar RW,  verzig  D.  sich  A  2514  vriunt  RfV  2515  nvr  ^,  nvn  PA  2518  sei- 
der A        2520  mit  fehli  A        2521  der  fehk  P        2523  aUez  ward  P 


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96 


DIETRICHS  FLUCHT 


8585  daz  weiz  ich  wol  bescheidenlf ch, 
daz  geschach  von  kunicErmrlch. 
dö  Dietmar  den  tot  dolte, 

als  er  doch  sterben  solte, 
do  bevalch  er  Ermrfche 
8530  siniu  kint  getriullche. 
ow^,  daz  ez  ie  geschach, 
wand   er  stn  triwe  stt  an  in 

brach. 
nA  ist  der  künic  Dietmar  tot, 
nä  hebet  sich  jämer  unde  not 

8586  in  al  Roemisch  lande 

mit  wuoste  und  mit  brande. 

Dietheren  unde  Dietrich 

die  zöch  ein  herzöge  rieh, 

Hildebrant  der  aide, 
8540  der  küene  und  der  balde, 

der  sft  n6t  und  arebeit 

durch  sfne  lieben  herren  leit. 
Nd  ist  iu  wol  kunt  getan, 

wie  Ermilch  grifet  an 
8546  untriuwe  und  übermuot, 

daz  leider  selten  wirt  guot. 

nü  hoeret  rehte  wiez  ei^ie. 

Ermrich  die  Harlunge  Yie. 

wie  er  des  geddhte 
8550  daz  er  si  zuo  sich  brähte? 

dö  er  in  tac  hete  gegeben, 

dö  schiet  er  si  von  dem  leben 

und  zöch  sich  zuo  ir  lande. 

owd  der  grözen  schände , 
8555  daz  die  got  vertragen  hat! 


ez  was  diu  groeste  misselAt 
diu  M  der  erde  ie  geschach. 
got  daz  sft  allez  räch 
an  sfm  IIb  unde  an  sinem  leben: 

8660  er  nam  im  swaz  erm  hete  geben 
und  räch  den  meinraßten  zom. 
der  llp  der  wart  hie  verlorn: 
nd  ist  diu  säe  geselle 
des  tiuvels  in  der  helle. 

8665    Dö  man  die  Harlunge 

von  ir  leben  hete  gedrungen, 
dö  riet  Sibeche  und  Ribstein 
*des  ist  zwivel  dehein, 
edel  künic  Ermrich, 

8570  mahtü  dinen  vetem  Dietrich 
von  dem  leben  gedringen, 
so  habe  den  gedingen: 
mit  swelhem  satze  daz  geschiht, 
so  kan  dir  gewerren  niht 

8575  hinevür  immer  m^re: 
so  hästü  guot  und  öre 
md  danne  dehein  din  genöz. 
so  wirt  dtn  gewalt  gröz , 
daz  sich  in  den  riehen 

8680  nieman  getar  ze  dir  geliehen, 
der  künic  Sibechen  ane  sach: 
nü  sult  ir  beeren  wie  er  sprach. 
'  nü  wol  mich  daz  ich  dich  häo ! 
du  redest  als  ein  getriuwer  man 

8585  der  ninder  unstete  hat. 
nü  gip  mir,  Sibeche,  den  rät, 
Aä  mit  ich  beherte  Roemisch  lant 


2525  beiz  R  daz  gelaabet  sicherlich  P  2526  vor  2525  von  dem  k.  i?^^ 
2528  wolde  R  2530  s.  lant  gewaltichliche  AT  2531  daz  daz  P  2532  an  im 
fr       253^  der  fehlt  P  2535  aUe  ^        allem  rdmischn  ^  2537  Diether- 

ren  ^      2538  die  fehlt  P      2541  und  fehU  R      2542  seinen  J      2543 — 2546  feh- 
len P         2548  fehlt  W         2550  zno  im  PA  (vergL  3028)         2551  geben  A 
2552  von  Irem  A  2553  z.  sy  ^  2555  got  die  A         2557  auf  erden  P 

2558  g.  es  seyder  A  2559  an  sinem  g^  an  RfT  sinem  vor  leben  fehlt  fF 

2560  gegeben  P        2561  meinroten  A       2562  der  vor  wart  fehU  PA       2565  har- 
dvngen  fT         2566  verdrängen  fT         2567  Ribestain  A  2568  do  ist  P 

2570  veter  ÄAK       2574  mag  AT       2577  mer  RITA        2679  in  deinen  r.  W 
2581  L  den  S.  A        2583  m  fehlt  P       mr  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


97 


Dietrich  von  Bern  hat  an  der 

hant 
an  aller  slahte  rede  den  tot, 

s&iH)  od  ich  bring  in  in  solhe  n6t 
daz  er  mir  rümen  muoz  daz 

lant; 
dö  sprach  Sibeche  alzehant 
'ich  getuoniu,  herre,  wol  den  rM 
der  im  an  sin  leben  gät. 

9595  ich  sage  iu,  herre,  wie  ir  yart 
daz  daz  nimmer  wirt  bewart, 
ir  bringet  Dietrich  swar  ir  weit' 
der  künec  sprach  'ow6,  welch 

ein  helt 
du  Sibeche  ze  manegen  dren 
bist! 

S600  got  gunn  mir  din  vil  lange  vrist ! 
nü  rate  an  wie  ez  muge  ergän/ 
'herre,  daz  wil  ich  iuch  wizzen 

län, 
weit  irz  hoeren  gerne, 
nu  gebietet  dem  von  Beme 

8605  und  heizt  dem  iuwem  kmnber 
clagen: 
den  ir  da  sendet  den  bitet  sagen, 
und  ir  wellet  vam  über  mer 
gote  dienen  mit  einem  her , 
dem  hdm  grab  helfen  üz  der  not 

8610  umb  der  Harlunge  t6t, 
den  ir  schaden  habet  getan 
und  ir  leben  habt  gewunnen  an. 
daz  wellet  ir  gerne  bäezen. 


irgetrouwetgotewoldemsüezen, 

8615  daz  ir  als  lange  noch  gelebt 
unz  ir  im  buoze  gegebt-, 
und  enbietet  im  möre, 
iuwer  lant  und  iuwer  äre 
wellet  ir  im  geben  in  sine  phlege 

8680  und  wellet  ir  vam  after  wege. 
und  heizt  den  boten  m^  sagen 
und  bitet  in  daz  niht  verdagen, 
aller  iuwer  riebe 
der  muge  sicherliche 

8685  nieman  baz  gephlegen  dann  er, 
und  heizt  in  komen  dk  mit  her. 
nü  seht  wie  wol  iuch  daz  vrumt. 
ich  weiz  wol  daz  er  her  kumt : 
als  daz  danne  geschiht, 

8630  8Ö  beitet  da  mit  langer  niht, 
ir  scheidet  in  Yon  dem  leben, 
so  hat  iu  got  den  wünsch  gegeben 
daz  aller  iuwer  vordem  lant 
wartent  iuwer  eines  hant. 

8635  ist  aber  daz  daz  niht  geschiht, 
daz  er  zuo  ziu  kumet  niht, 
so  ritet  mit  heren  starke 
in  sin  lant  und  in  sin  marke 
und  gewinnt  im  ere  und  guot  an. 

8640  daz  kan  er  nimmer  understän.' 
'nü  ratet  mir'  sprach  Ermrich, 
'ob  min  veter  Dietrich 
ze  wer  sich  setzet  gegen  mir.' 
Sibeche  sprach  '  so  habt  ir 

8645  so  manegen  werden  volcdegen, 


2590  bringen  in  s.  RfT         2593.  94  fehlen  P         tfi  ^         h.  noch  d.  fT 
2596  ymmer  y4      2597  Dietrichen  fTP^     wo  ^      2598  wie  ein  ^4      2601  meg  ^ 
2604  gepiet  RfT         2605  h.  im  ewren  ^  2606  dar  ^^        pittet  du  ze  s.  ^ 

heizzet  s.  P        2607  ir  fehU  fF        weit  J        2609  herem  Ay  heiligen  P 
2612  vnd  in  ir  RfF       1.  omsust  PA        benomen  han  P        2613  weit  RfFAP 
2614wolgot/»^      26151ebet^      2616irinb.  y?^,irynibb.  Py/      2617imherre 
m.  PA      2620  ir  fehlt  A      2621  mer  A      2622  des  WP      2627  iv  W      2628  wol 
fekit  P      her  fehlt  W       2629  herre  als  d.  A^  als  daz  herre  P       2633  vor  vordem 
P      2634  wartet  A      w.  nur  uwer  PA      2635  daz  das  aber  A      2636  zu  Euch  A 

chome  AT  2637  reit  RW  herren  A  2638  seinev  1.  WP  u.  off  die  m. 
PA  2641  r.  mer  A  2643  setze  A  gein  P,  gen  A  2645  degen  P^  not- 
4egeB>^ 

Heldrabnob  n.  7 


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98 


DIETRICHS  FLUCHT 


weit  ir  iuch  anders  bewegen, 
daz  ir  im  mdge  unde  man 
und  allez  daz  ertwinget  an, 
lant  guot  unde  gelt, 

S650  ir  machet  oede  siniu  yelV 
d6  sprach  der  künic  Ermrfch 
*daz  tuon  ich  vil  gewisllcli. 
nü  wil  ich  dich  biten  mdre, 
Sibeche,  getriuwer  recke  h^re, 

8655  wä  wir  einen  boten  dar 
nü  gewinnen,  des  nim  war.' 
dö  sprach  der  ungetriuwe  man 
Maz  sol  kurzUche  ergdn. 
Tür  war  wil  ich  raten  daz , 

seeo  dtn  böte  kan  nieman  wesen  baz 
denne  von  Anköne  Randolt: 
der  ist  dir  mit  triuwen  holt' 
Randolt  der  ziere 
der  wart  gewunnen  schiere. 

S665  dö  in  Ermrich  ane  sach, 
nA  vememet  wie  er  sprach 
'Randolt,  lieber  man  mtn, 
dd  solt  min  böte  ze  Beme  stn 
ze  minem  vetem  Dietrich.' 

2670  Sibeche  sagte  im  heimlich 
disen  ungetriuwen  r&t, 
den  man  zesamne  gebrouwen 

hat. 
Randolt  sich  schier  vereinte, 
er  west  wol  waz  man  meinte. 

S675  dirre  ungetriuwer  smerze 
der  gie  im  in  sin  herze 
und  betruobte  sIniu  ougen. 


•    er  begunde  trahten  tougen« 
von  disem  starkem  maere 

S680  wie  er  den  Bemaere 
bewarte  und  behuote 
daz  ez  im  kaßme  ze  guote. 
nü  hoert  wie  uns  daz  buodi  las. 
dö  Randolt  gevertegt  was 

8685  da  hin  gegen  Beme , 

der  kunec  sprach  'nü  wirp  gerne 
getriulich  die  boteschaft. 
ich  gibe  dir  guotes  rtche  craft' 
'  ich  getuon  im  s6  daz  ez  da  wirf 

8690  sprach  Randolt.  '  du  bist  niht 
verirt 
an  allen  mhien  reisen, 
ich  bringe  dir  die  weisen, 
daz  soltü,  könic,  üf  mir  hin." 
der  böte  schiet  hie  mite  dan , 

8605  der  reise  er  siebtes  sich  bewac 
nü  hoert  waz  triuwen  er  phlac. 
mit  maneger  riuwe  üf  dem  wege, 
üf  der  str^e  und  über  stege 
trudienden  sIniu  ougen  nie, 

8700  manegen  suft  den  er  Ue 

hin  ze  den  ougen  üf  von  gründe, 
got  er  antwurten  begunde 
ganzlich  unde  gerne 
die  herren  b^de  von  Beme. 

8705  er  clagte  äne  mäze 

-     disen  mort  üf  der  sträze 
unz  daz  er  kom  ze  Rabene. 
ein  herzöge  der  hiez  Sabene , 
der  was  herre  über  die  stat, 


2646  wel  ff^      mPyin^      iachs  fT     verwegen  fF  uö.       2648  and  fMt 
jy        betwinget  R         2652  gewUlich  R         2653  mer  W         2654  her  W 
2656  V  gewiDnen  W        2658  so  W        2659  fMt  P        2660.  61  der  bot  tel  von 
A.  R.  P       Ankowe  R1V,  Ankae  A         2662  dir  konig  m.  PA        2664  der  fMt  P 
2668  hin  gen  Pem  A       2669  v.  hern  d.  f^       2670  sag  R       2672  den  er  z.  /» 
gepawen  A^  getragen  P     2675  nngetrawe  P      2677  trabten  PA      2679  star- 
chen >^       2682  daz  er  im  P       2685  gen  >^       2686  sprach /eAi^  A  .   wirbe  y/ 
2694  Der  pote  der  s.  JF      2697  t*we  ^     2698  der  fehJU  PA      2699  getrsckenten 
PA        vm  sin  P       2700  sevften  P       2701  o.  vnd  von  Rf^        den  fdiU  P 
2603  ganlich  A,  ganntslichen  A      2707  ze  rabn  R^  Rabin  ff^      2708  sahn  A,  Sabin  AK 


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DIETRICHS  FLUCHT 


99 


S710  als  man  mir  gesaget  hat 

nü  wart  Randolten  kunt 

unde  vrdgte  ouch  an  der  stunt 

wä  er  Sahen  vunde. 

man  zeigte  im  hl  der  stunde 
2715  den  werden  recken  ziere. 

Randolt  der  vant  in  schiere. 
Er  erheizte  vor  dem  palas. 

in  den  zlten  komen  was 

Sahen  unde  Friderich. 
87S0  hede  wärens  vürsten  rieh 

und  heten  liute  unde  lant 

von  des  Bemaeres  hant. 

si  hegunden  vaste  gähen, 

d6  si  Randolten  sähen. 
S725  dö  wart  er  wol  enphangen 

'  nü  Ikt  iuch  niht  helangen 

daz  ich  iu  sage  diu  maere* 

sprach  Randolt  der  gewaere: 

'ich  hin  ein  hote'  s6  sprach  er 
2730  'und  rite  von  Ermrichen  her 

und  wil  gähen  gegen  Beme. 

nd  sagte  ich  iu  gerne 
'  tU  heimlichiu  maere. 

iuwer  herre  der  Bemaere 
2735  an  guoten  triwen  verraten  ist, 

des  hin  ich  hote  an  dirre  vrist. 

daz  tuen  ich  iu  waerliche  kunt. 

swer  im  nü  gunne  an  dirre  stunt 

guotes  unde  triuwen, 
2740  der  läze  sich  daz  riuwen. 

ich  wil  inz  seihe  wizzen  län. 

ich  hanz  iu  umb  daz  kunt  getan 


daz  ir  iuch,  edele  degene, 

rihtet  da  engegene, 
2745  daz  ir  iuwerm  herren 

helfet  wenden  solhen  werren.' 
Da  mit  der  böte  danne  streich. 

der  reise  er  nie  tac  entweich 

unz  er  ze  Bern  reit  in  die  stat, 
2750  als  man  mir  gesaget  hat. 

er  huop  sich  da  mit  schiere , 

Randolt  der  ziere, 

in  den  hof  üf  den  sal. 

da  bete  michelen  schal 
2755  der  junge  kunec  von  Beme. 

der  sach  den  boten  gerne. 

'gote  willekomen,  Randolt! 

von  rehte  so  bin  ich  dir  holt' 

sprach  der  recke  Hildebrant. 
2760  'sag  an,  mserer  wigant, 

weist  iht  maere  od  wie  gehabstu 
dich.?' 

'der  maere  bringet,  daz  bin  ich.' 
Hie  mite  hat  man  üz  gän 

die  man  da  in  niht  wolde  hän. 
2765  Randolt  der  sweic  niht  m^r , 

er  sprach  'dir  enbiutet  her 

Ermrich  der  veter  din 

(daz  habe  üf  den  triuwen  min), 

daz  du  so  du  schierste  mäht 
2770  (daz  habe  ebene  in  diner  aht) 

zuo  im  balde  rttest, 

und  hüete  daz  du  iht  bitest 

vor  den  tac  morgen. 

ich  sage  dir  unverborgen, 


2710  also/»        2711  Randolt^        21H  im  fehÜP       2716  v.  ir  s.  72^ 
2723.  24  fehlen  P  2725  von  in  wart  Randolt  w.  e.  P         2727  din  fekU  P 

2728  vor  2727  P         genere  /i         2729  also  yi         2734  von  dem  Fernere  P 

2735  in  g.  R         er  v.  P  2736  zn  discr  J  2740  Die  lazzen  fT 

2741  yn  aelbs  ^  2742  han  euz  daromb  P  2744  rieht  dar  gegen  y4 

2745  ewren  fF  2747  Wa  mit  R  von  dannen  ^  2751  da  mit  schiere 

fehUP        2752 /eMP        2757  bis  g.  ^       21  bS  so  fehU  P       2760  mere /» 
2761  ich  AT         weistu  P,  wayst  du  A         habestu  P  2764  inne  RVKPA 

lan  A       2765  R.  ensw.  P      mere  P       2768  die  trewe  A       2769  Dar  zv  so  RJT 

magst  A        2770  tracht  PA        2771  Daz  dv  zv  RVK       balde  fehÜ  RA 

7* 


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100 


DIETRICHS  FLUCHT 


2775  mit  swelhem  end  du  kumest 
dar, 

(daz  habe  gewisse  vor  war) 

so  hästü  g;uot  und  Ifp  Terlom. 

bezzer  ist  diu  reise  yerborn 

denn  ob  dd  lidest  den  tot: 
2780  so  muesten  immer  haben  not 

swaz  der  dinen  liute  sint. 

nu  beiip  hie,  Dietmftres  kint. 

nü  han  ich  dir  die  wärheit 

rehte  und  ebene  geseit. 
2785  nü  sende,  vürste  starke, 

al  umbe  üf  dlne  marke. 

besetze  dlne  veste: 

daz  ist  dir  daz  beste. 

dd  hast  wol  vemomen  an  dirre 
vrist 
2790,  wie  dir  dln  Up  verraten  ist. 

dk  mite  müez  dich  got  bewarn. 

ich  wil  mit  dinen  hulden  vam 

heim  üf  mine  marke. 

habe  üf  mir'  sprach  der  starke 
2795  'daz  ich  dir  bl  wil  gestän 

und  siebtes,  herre,  durch  dich  län 

man  guot  unde  wip: 

durch  dich  wäge  ich  guotunt  lip.' 

Da  mite  der  böte  dannen  streich, 
2800  der  reise  er  nie  zlt  entweich 

unz  er  Ermrichen  vant. 

er  huop  üf  unde  seite  zehant, 

des  doch  ze  Bern  nie  wart  ge- 

däht. 
'.  *  herre,  ez  ist  im  vür  bricht : 
2805  dar  nach  schaffet  swie  ir  weit. 


diu  sippe  diu  ist  üz  gezelt 

zwischen  iu  unde  sin. 

er  kumet  her  niht,  herre  mtn.' 

nü  wurden  diu  msere  schiere 
kunt. 
2810  in  des  huop  sich  bt  der  stunt 

der  küene  Randolt  Yon  dan: 

er  wolte  Ermrichen  niht  gestän. 

do  der  ungetriuwe  wart  gewar, 

daz  der  von  Beme  wart  sü  gar 
2815  gewamet  dirre  maere, 

dö  wart  im  harte  swaere. 

do  gebot  er  eine  hervart 

daz  nie  dehein  groezer  wart 

üf  RoBmischer  erde. 
2820  vil  manegen  recken  werde 

die  gewan  Ermrtch 

ze  helfe  üf  Dietrich. 
Nü  hebt  sich  not  und  ungemach. 

durch  untriuwe  daz  geschach. 
2825  daz  ist  diu  4rste  swaere , 

Ak  mite  der  Bernaere 

des  ersten  begunde  heben  an 

^  er  gewuohs  zeinem  man. 

Ermrich  daz  golt  r6t 
2830  allen  den  recken  bot , 

und  swer  ez  nemen  wolde, 

den  richte  er  mit  solde. 

des  wart  vil  michel  sin  her. 

nü  reit  er  siebte  kne  wer, 
2885  da  er  bejagen  wolte  ruom, 

ze  SpöUt  in  daz  herzentuom. 

dk  tete  er  schaden  starke. 

ze  Anköne  üf  der  marke 


2776  gewis  fF,  ^ewislich  PJ        27S2  beleihe  R        2786  in  d.  fT       27S9  na 
hasin  w.RfT       2791  g.  wol  b.  ^        2794  habs  ^         2795  dir  wil  bey  ^        be- 
stan  fjf^y4       279S  ere  und  1.  P       2803  doch  da  ze  Fern  J        2801  h.  er  wirt  nicht 
f.  RfF        2705  schaffet  es  P^        2806  diu  vor  ist  fehU  A       2808  nicht  her  PA 
2810  in  der  wil  />,  in  dem  A  der  fehJUt  P  2812  Ermrich  R  2814  d.  er 

V.  R        waz  P        2818  grözozer  Ä,  grozzorev  W        2819  erden  P        2820  wei^ 
den  P         2821  die  fehlt  g.  do  E.  P         2822  uf  hern  D.  W         2827  gnnde  R 
2828  e  fehlt  PA  gewusch  P  2837  sUrchen  W  2838  Ankowe  R, 

Antzawe  ^,  AnkSn  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


101 


ik  wuoste  er  liute  unde  lant. 

2840  er  hiez  werfen  an  den  brant. 
da  bruofteer  not  und  ungemach. 
daz  gestuont  unlange  dar  ndch 
unz  man  seit  diu  maere. 
die  unbillf eben  swaEsre 

f845  die  körnen  inz  lant  Qberal. 
dö  der  scbade  s6  wfte  erschal, 
den  vremden  und  den  gesten, 
den  höhen  und  den  besten 
den  behagte  ez  allen  niht  wol 

»50  (sit  ich  iu  die  wärheit  sagen  sol), 
diu  untriwe  die  Ermrlch 
begie  an  hem  Dietrich, 
umb  dise  gröze  geschiht 
dar  üf  ahte  Emirfch  niht: 

f»5  er  bete  sichs  b^denthalp  bewe- 
gen, 
er  liez  daz  lant  oede  legen 
mit  roube  und  mit  brande: 
nieman  in  des  wände. 
Roemisch  lant  er  allez  vür  sich 
nam, 

laeo  dar  umb  het  er  deheine  schäm, 
er  braute  unz  an  Meilen, 
er  töte  wtp  unde  man: 
der  mort  was  im  gar  ein  wint. 
daz  räch  got  allez  an  im  sint. 

S866  not  unde  wMen  clagen 

daz  geschach  allez  bl  den  tagen. 
Ermrichen  des  niht  verdröz. 
ditze  unbilde  gröz 


und  ouch  diu  ungebasre, 

2870  daz  wart  ein  gengez  maere 
von  armen  und  von  riehen, 
dem  herren  Dietrichen 
het  dannoch  nieman  geseit 
den  mort  und  das  herzmieit. 

2876    Nu  gevriesch  der  herzöge  Sahen 
diu  maere  hin  ze  Raben, 
ezlaege  Ermrlch  und  manicman 
vor  der  stat  ze  Meilen, 
als  ez  ouch  leider  war  was. 

2880  nieman  vor  im  genas. 

nü  ist  mir  daz  vür  war  geseit, 
Ermrlch  swuor  einen  eit 
daz  er  nimmer  wolde  öf  gehkn 
od  im  wurde  Herne  undertan. 

2885    Nü  habt  ir  diu  maere  wol  ver- 
nomen 
wie  gewalticllche  ist  komen 
Ermrlch  in  Roemisch  lant. 
hie  mit  vuor  er  ^  zehant 
von  Meilän  gegen  Raben^. 

2890  der  herzöge  Sabene 

der  gie  ze  r^te  und  sine  man, 
die  er  dö  mohte  bl  im  hän. 
er  sprach  'weiz  ab  ieman  ende- 
ob  min  herre  Dietrich       [lieh, 

2896  wizze  disiu  maere? 
der  nü  guot  wsere , 
der  durch  uns  alle  gerne 
striche  gegen  Reme 
und  da  kunt  taete 


2839  rivt  Rff^       2841.  42  feMen  P       br^f  R        2743  dise  grozzen  m.  P 
2844  nnd  die  UagUcben  s.  P        2845  die  fehlt  P       in  das  1.  j4       2846  laut  W 
erhal  fTP         2849  befaabt  ^         iz  allez  RfT        2850  fehU  A^  und  verfingen  es 
nicht  vor  vol  P  2851.  52  fthlm  P         so  E.  ^  2852  dem  berren  A 

2855  sich  P         v*begen  ^,  verwegen  P         2856  und  h.  PA  hiez  IVA 

2858  daz  P         2859  aUez  er  RJV       vor  P        2860  dar  ab  A        chlaine  W 
2861  Maylandt  A       2863.  61  fehUm  P      m.  auf  in  alles  gar  A       2867  Ermrich  R 
2869.  70  fehlen  P        der  A      ungcwasrc  W        2870  was  A        w.  im  ein  W 
gf>ge»A        2871  arm  AT        2873  dennoch  ^        2875  Dv /T        2879  laider 
auch  fr  2884  od*  AT  2891  der  fehÜ  P         2892  dd  fehU  A  2893  ab 

fehlt  P,  aber  A        2894  herr  her  D.  ßr       2896  nu  so  g.  A 


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102 


DIETRICHS  FLUCHT 


S900  dise  meinraBte, 

die  der  kunic  Ermrich 

an  uns  tuot  ungetriultch/ 

'daz  wil  ich  sin^  sprach  Yolcnant. 

'ich  wO  g^n  Beme  alzehant.' 
S905  dem  heide  vil  yersunnen 

balde  wart  gewuimen 

ein    meidem    den   man   ledic 
z6ch, 

dar  üf  er  jagte  unde  yldch. 

A6  der  recke  wart  bereit, 
S910  hie  mit  er  niht  lenger  beit, 

sinen  meidem  nam  er  m  die 
hant. 

da  mit  durchstreich  er  daz  lant 

mit  Til  grözen  sorgen 

nnz  an  den  driten  morgen. 
S915  er  kom  ein  w^nic  vor  dem  tage 

(nü  merket  rehtwazich  iu  sage) 

vor  die  stat  ze  Beme« 

nü  sult  ir  hoeren  gerne , 

wie  der  recke  lobebaere 
S9S0  kunte  disiu  msere. 

Ein  degen  der  liiez  Yolcnant, 

der  kom  ze  Beme  vür  gerant. 

*nü  wol  üf,  herre  Dietrich! 

yfl  sSre  riuwestü  mich. 
S9t5  dir  hänt  die  Ermrtches  man 

so  yQ  ze  leide  getdn: 

si  ligent  üf  dfner  marke 

und  brennent  dich  vil  starke. 


nü  ledege  wfp  unde  kint, 

1990  die  mit  grözen  noeten  sint 
Ermrtch  Iset  nieman  genesen: 
swer  an  dir,  herre,  wolte  wesen, 
dem  tuot  er  vil  ze  leide: 
vür  wdr  ich  dirz  bescheide. 

2935  nü  wol  üf,  degen  here! 
ichne  wame  dich  nim^re.' 
Hin  umb  daz  er  gesagte, 
?on  himele  ez  schöne  tagete. 
dö  was  ouch  komen  Hildebrant, 

s9io  der  vant  den  degen  Yolcnant 
vor  der  burc  ze  Beme. 
er  sach  den  recken  gerne, 
er  nam  den  ellenthstften  man, 
er  wtste  in  balde  mit  im  dan 

2945  vür  den  Bemaere. 
er  sagte  im  diu  maere 
von  Ermrfches  reise, 
den  mort  und  die  vreise , 
den  Ermrich  tet  in  dem  lande 

2900  mit  roube  und  ouch  mit  brande, 
'ich  wil  dir  sagen  waz  du  tuo: 
nü  grif  baldicifchen  zuo , 
sende  üf  dlne  marke 
und  bite  die  recken  starke 

2955  daz  si  gedenken  dar  an, 

ob  dtn  vater  in  ie  liep  hat  getan, 
daz  si  dir  komen  schiere, 
ich  weiz  woF  sprach  der  ziere, 
'du  mäht  wol  edele  redten  hAn, 


2903  Volechnant  J        2904  gein  JfT        2906  baltlich  P,  behenndiklich  j4 
2907  einn  m.  fT     den  er  1.  yiP       2909  war  gerait  P      2910  fehlt  W     lanoge  A 

2911  in  fem  W,  an  PA         2912  strafch  er  durch  A         2916  in /eAft  P 
2917  an  die  A         2919  rechte  A        lobanre  /?,  lobewer  W         2920  Tet  kant  W 

2921 — 2924  doppeft,  vor  der  1.  zeüe  der  vriderholun^  rot:  faie  hebt  sich  der 
erste  streit  /7,  vor  2921  rot:  auenteur.  hie  b.  s.  d.  e.  s.  M^      2922  k.  für  Bern  g.  PA 
292iyi\fehUPA     292b  ^e/ehU  PA     292S  und  fehÜ  JRff^     die  edelen  prennent 
(prenner) /f  M^      dich  vil /"eA/^  j}^      2829  Dvl.^     lose  w.  man  k.  P^/      2930  die 
in  g.  P      vor  2931  widerholen  i7^2935  (nu  wer  dich  d.  h.)  und  2936        2931  E.  der 
1.  P       2933. 34  fehlen  P      den  t.  A      2934  dir  das  b.  A      2936  ja  w.  ich  PA 
nit  mere  P      2937  daz  er  daz  ^      2940  der  entpfing  d.  d.  P      2944  Der  w.  IT 
2949  die  E.  A        2950  ouch  fehlt  A        2952  grife  RA       baltlichen  P,  bald  A 
2953  of  alle  d.  march  P         2956  in  din  vater  RßFPA        liebe  PA       hab  A 
2959  m.  noch  w.  P 


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DIETRICHS  FLUCHT 


103 


M60  wellent  si  dir  gerne  bl  gestiin/ 
jonit  triuweD  so  sprach  Hildebrant 
^nü  sage  an,  herre  Volcnant, 
hftstü  daz  gröze  volc  gesehen? 
des  hörte  ich  dich  gerne  jehen, 

taeft  wie  tU  mac  Ermrlch  liute  Uin? 
daz  soltü  mich  wizzen  Uui.' 
'daz  weiz  ich  wol*  sprach  Volo- 

nant 
'ich  sage  dir,  herre  Hildebrant, 
Ermrlch  der  künic  h^re, 

S970  ahzectAsent  und  noch  m^re 
mac  Ermrlch  yU  wol  hän, 
als  ich  mich  ^ersinnen  kan/ 
leit  wart  dem  Bemsre. 
Hildebrant  der  maere 

»75  der  trdste  slnen  herren. 
'umb  disen  grözen  werren 
sult  ir,  kunic,  niht  verzagen, 
ich  wil  iu  ander  maere  sagen: 
6  ez  noch  hiute  werde  naht, 

taao  wir  gewinnen  etliche  mäht 
Ermrtche  ze  leide. 
^  er  hinnen  scheide, 
er  gelaet  uns  etlich  phant, 
da  mit  uns  erbe  unde  lant 

S966  wirt  llhte  vergolten.' 

der  rät  wart  niht  bescholten. 
In  der  zit  dö  daz  geschach, 
zno  der  stat  man  rlten  sach 
vil  manege  schar  hdrUch. 

1990  iö  wart  dem  herren  Dietrich 
gesaget  niuwiu  maere, 


daz  ein  her  komen  waere 
vür  die  stat  ze  Beme. 
daz  hörte  er  vil  ungeme : 

1995  wand  im  heteniemenkunt  getan 
daz  ez  waeren  sine  man. 
man  hiez  bereiten  üf  die  wer 
armbrustschutzen   gegen  dem 
her. 
In  der  zIt  kom  Helmschart 

8000  und  der  starke  Wolfhart 
mit  vil  manllchen  siten 
ze  Beme  üf  den  hof  geriten 
und  sagte  dem  Bemaere 
diu  starken  niuwen  maere. 

8005  'ez  sint  komen  iuwer  man 
vür  die  stat  üf  den  pUn : 
Hünolt  unde  Sigebant, 
Sindolt  unde  Volcnant, 
Eckewart  und  N^re, 

8010  Alphart  ein  degen  h^re 
und  der  herzöge  Sahen 
unde  Friderich  von  Raben, 
lubart  von  Laträn, 
Starcher  unde  Elsän, 

8015  Stuotfuhs  von  Rfne, 
von  Metzen  Ortwtne 
und  von  Pole  Perhtram: 
die  habent  bräht  zwei  tüsent 

man. 
nüträ,  herre  Dietrich,« 

8090  nu  enphäch  die  herren  lobellch. 
ich  weiz  daz  wol,  ez  ist  dir  guot. 
nü  rihte  dar  nach  dinen  muot 


2960  fferne  fehU  P       2961  so  fehU  A        sp.  dt  A       2964  dich  vil  g.  A 
2967 —2969  fMm  P       2970  noch  fMt  P,  daimoch  HfF      danaeh  »prach  Volck- 
naiit  der  kere />        2971  nocA  2972  P        2973  L  ont  w.  AT     wäre  ^      2980  etli- 
che« Ä,  erlciche  fT       2981  Ermrichen  f^       2982  er  von  hinne  IT,  von  vnns  A 
2983  lat  PA       2986  {^schölten  ß^       2994gem  AT       2998  armbstachnzzeB  R 
gein  AT,  gen  A         2999  HeUemschart  A         3006  fehU  A         3009  Ekkewart  AT, 
Ekkebart  i?,  Kebart  A       3010  Hibart  A        3013  Iwart  A        3014  Starher  R 
3015  St&tflsoh  ^         3016Metzey/         3017  Berchtram  ^         8018Syh.>^ 
3919  ]Ha  A         3020  na  fehlt  A        emphahe  j7,  entphahet  A       harren  herrlich  A 


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104 


DIETRICHS  FLUCHT 


und  erbiut  ez  wol  den  edelen 

degen. 
81  habent  sich  durch  dich  be- 
wegen 

8026  alles  des  in  geschehen  kan/ 
diu  rede  wart  hie  mit  yerUn. 
Vrd  wart  der  herre  Dietrich, 
er  nam  die  recken  alle  ze  sich, 
als  er  emphähen  wolde  ^ 

8030  die  recken,  als  er  solde. 
gebiten  wart  da  niht  m^r. 
von  Beme  der  vurste  h^r 
reit  üz  der  stat  ze  Beme, 
da  er  die  beide  gerne 

8085  lieplich  emphähen  wolde 
ze  rehte,  als  er  solde. 
die  werden  Dietriches  man, 
dk  von  er  vreude  gewan, 
die  küenen  und  die  starken 

80io  die  stuonden  von  den  marken, 
her  Dietrich    lachende    ze   in 

sprach, 
dd  er  si  dort  erheizen  sach 
'nü  Sit  gote  willekomenuntmir, 
stolze  recken,  ich  wsen  ir 

8046  weit  nü  retten  miniu  lant.' 
mit  gemeinem  munde  si  zehant 
sprächen  Maz  wirt  willecllch 

getan, 
weltirz  selbe  grifen  an, 
wir  helfen  rechen  iuriu  leit. 

3060  wir  sin  iu  alles  des  bereit 
und  ze  wenden  iuwers  landes  not 
od  wir  geligen  bl  iu  tot. 


dar  umbe  zwivelt  niht  vur  war: 

swanne  ir  weit,  s6  ritet  dar.' 
3056    Die  recken  bat  her  Dietrich 

mit  samt  im  g^n  getriulfch 

lif  den  h^rlichen  pälas. 

daz  ezzen  nü  bereitet  was. 

über  die  tische  si  dö  sAzen, 
8060  ir  müede  si  vergäzen. 

ir  wart  h^rllch  gephlegen. 

Wolfhart  der  starke  degen 

riet  vaste  üf  die  reise 

ze  rechen  die  vreise, 
3065  die  Ermrich  und  stne  man 

im  ze  leide  beten  getan. 
Als  man  die  tische  gehuop, 

so  man  nüch  ezzen  dicke  tuot, 

dö  bat  der  Bemsere 
8070  die  küenen  recken  msere 

alle  samt  bereit  sin. 

si  täten  im  mit  triuwen  schln 

ir  dienest  schöne  über  al. 

diu  castelän  vür  den  sal 
3076  wären  mit  einander  komen 

diu  man  zerreis  het  üz  genomen. 

ze  rechen  wären  si  bereit. 

nü  was  übr  al  die  stat  geseit 

den  jungen  und  den  alden, 
3080  den  tumben  und  den  balden, 

wie  der  herre  Dietrich 

den  ungetriuwen  Ermrfch 

mit  stürmen  und  mit  striten 

des  tages  wolte  an  riten. 
3085  dö  man  diu  msere  gevreischet 
hat, 


3025  das  A        3031  niemer  ^        3035  1.  w.  eotphalio  ^        3036  fehlt  A 
3038  feWJt  A         3041  zu  in  R         3043  unt  feUt  A         3044  wen  daz  ir  R       na 
wenn  A      3045  nn  fehU  A       3046.  47  m.  sprachen  si  zehant  daz  RA      3049  ewe- 
rev  W^  iria  R        3052  g.  durch  euch  A        3053  zewar  R        3056  |^en  W,  fehU  R 

3058  berait  A  3060  si  da  v.  A  3061  w.  vil  h.  i?         3066  In  A 

3067  t.  auf  h8b        3068  als  A        essens  A        3071  aUensamt  R        alle  b.  A 
3074  der  L^      fvr  den  kaum  lesbar  R      3076  zu  der  >^       3078  iL  al  in  der  st.  ^ 

3080  dem  t.  R        3083  stürm  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


105 


d6  giengen  die  yrouwen  von  der 

stat 
mit  clegeUchem  leide, 
als  ich  ia  nü  bescheide, 
yär  des  hoves  porten. 
3090  mit  geliehen  Worten 
Islichfu  sprechen  began 
wider  ir  kint  und  zuo  ir  man 
'wem  weit  ir  uns  nü  läzen?* 
mit  weinen  solch  unmäzen 
9095  wart  da  s^re  getün 

beidiu  von  vrouwen  und  .von 

man. 
Uf  stuont  selbe  her  Dietrich 
'ist  iemen  hie,  den  ich 
mit  deheinem  leide  beswaeret 

han, 
8100  der  ruoch  daz  hiute  durch  got 

\än. 
ich  enweiz  niht*    sprach  der 

recke  her, 
'ob  ir  mich  beschouwet  immer 

mÄr.* 
hie  wart  ein  weinen  und  ein 

dagen. 
si  sprächen ,  als  ich  iu  wil  sagen, 
3105  'ir  habt  uns  leides  niht  getan, 
got  müez  iudi  in  slnem  vride 

hän!* 
dö  wart  Aä  ze  stunde 
Yon  maneger  vrouwen  munde 
der  segen  vlizeclich  getan. 
81  io  die  edelen  Dietriches  man 
hie  mite  langer  ntht  enbiten. 
.   mit  unverzageltchen  siten 
rümten  si  dö  Beme. 


si  wolten  rechen  gerne 
8115  ir  schaden  und  ir  herzenleit. 

^i  riten  dan,  als  man  seit. 
£z  was  nü  nähen  bl  der  naht. 

si  bäten  got  daz  er  in  mäht 

gffibe  zuo  ir  swasre. 
3120  nü  hoBret  disiu  mare, 

diu  ich  iu  nü  tuon  kunt. 

nü  ahte  wir  an  dirre  stunt, 

waz  her  Dietrich  recken  mohte 
hän, 

da  mil  er  Ermrich  wolt  bestän : 
81S5  daz  wart  gahtet  üf  den  wegen 

sehs  recken  min  dan  tüsent 


der  reise  gähtens  yaste. 
die  mile  und  die  raste 
begunde  si  gäben, 

8180  unz  daz  si  kömen  s6  nähen, 
daz  si  daz  Ermriches  her 
sähen  ligen  mit  starker  wer. 
Nü  was  ez  komen  an  daz  zil, 
als  ich  iuch  beeren  läzen  wil, 

3185  über  den  ^ten  släf  od  baz. 
si  begunden  alle  trabten  daz, 
wie  si  yaren  wolden 
od  hie  mit  tuon  solden. 
Dö  sprach  der  recke  Hildebrant 

3140  'ich  rate  iu,  künec  von  Roe* 
misch  laut, 
daz  ir  daz  iht  wendet, 
vil  wundembalde  ir  sendet 
iuwem  boten  al  da  hin, 
der  in  der  mäze  habe  sin 

3145  der  liute  kunne  ahten 

und  ouch  daz  muge  betrahten. 


3086  g.  al  die  Rj4      3090  klftgelichen  ^       3092  n.  da  zn  Irem  A      3093  wolt 
es  uns  ^  oa  fehlt  R  3097  st6t  R  3099  beswnrt  ^,  beswait  R 

31  Ol  ich  wayss  A  3103  weinenen  R         3107  Hie  w.  ^         3111  piten  A 

3112  nnverza^lichem  A     3 1 1 3  dd  fehlt  A     31 16  von  dann  A     3 124  Erenreicheo  A 
3 J26  sSlch  r.  meto  bey  den  t.  d.  A      3129  ay  ze  g.  A     3137  gefani>^      3142  wun- 
derbaldt  A        3143  iwer  RA        3144  m.  halde  sia  A        3145  Daz  er  A      kunde  A 


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106 


DIETRICHS  FLUCHT 


wd  whrg  mit  strtte  rennen  an.' 

'daz  Wirt  gerne  getlin* 

sprach  der  herre  Dietrich. 
S160  «nü  sult  ir,  helde  lobelich, 

ahten  mit  tU  rehter  kör, 

wen  wir  ze  boten  senden  vür.* 

äö  sprach  mit  gewalte 

Hiidebrant  der  alte 
8156  'ich  rate  iu,  lieber  herre  min, 

Volcnant  unde  Erewln, 

daz  ir  die  sendet  an  die  vart: 

daz  dritte  daz  sl  Helmschart. 

seihe  wil  ich  daz  vierde  sin.' 
si«o  'nö  tuo,  lieber  man  min.' 
Die  edelen  recken  viere 

die  nämen  harte  schiere 

die  gaoten  meidem  an  die  hant. 

Hilpranden  dem  was  wol  bekant 
816S  die  Btige  nnd  ouch  die  strAze. 

si  riten  in  der  mäze 

zno  dem  here  so  ntiien 

daz  si  ir  gelegenheit  wol  sähen. 

michel  was  des  heres  schal. 
3170  si  umbedrabten  daz  wal 

and  ouch  daz  her  allez  gar. 

si  ersidierten  reht  vür  wftr, 

yfä  81  die  stat  vmiden, 

iä  si  bt  den  stunden 
SIT»  mohten  in  daz  her  kamen, 

daz  ez  si  raohte  gevrumen. 
.    got  vuogte  in  rehte  eine  stat, 

dd  si  den  Ylnden  sagten  mat. 
D^  si  die  stat  vunden, 
3180  zdiant  si  wider  wunden: 

niht  hnger  si  dö  hiten, 


si  kdmen  widere  geriten 
und  sagten  dem  Itemsre 
disiu  starken  msere. 

3185  'Yogt  v<m  Bern,  her  Dietrich, 
wir  haben  daz  her  endedich 
an  alle  missewende 
umbriten  unz  an  daz  ende. 
s6  vestidlch  si  ligent, 

8190  dinem  lande  si  ane  gesigent: 
si  habent  mäht  und  gewait 
er  MX  so  manegen  belt  halt: 
als  ichmichrehte  Versionen  kan, 
baz  danne  sehzic  tüsent  man 

3196  die  wartent  Ermriche 
vil  gewalticllche. 
nü  merke  rehte  waz  ich  mein: 
kunec  von  Rom ,  nü  wirt  enein , 
waz  dich  hier  umbe  dunke  guot. 

3900  nü  rihte  dar  ndch  dinen  muot: 
düne  mäht  Ermriche 
niht  gestriten  offenllche.' 
D6  sprach  der  starke  Wolfhart 
'ez  vrirt  dehein  widervart. 

8906  swie  ez  uns,  herre,  sule  ergän, 
wir  suln  die  vtande  bestftn 
nach  ubele  od  nlich  guote. 
nütrft,  hdde  höchgemuole, 
wir  sulens  ane  rennen. 

3910  reche  vnr  daz  brennen, 
daz  si  uns  alle  habent  getAn: 
des  sul  wir  si  enkeltoi  Un. 
nü  gUiet  zuo  den  marken, 
ir  küene  helde  starken!' 
Den  vanen  nam  her  Dietiidi. 


3915 


'nütrt,  beide  lobeUch, 


3147  reymen  ^       3155  in  pfhÜ  A       3157  W,  nach  8158  R       8159  der  t.  A 
3163  an  ir  h.  ^       Sl^b  oncik  fehU  A       3168  sy  die  g.  >^        3169  der  here  w^ 
3170  ymbtraffen  A         3174  dt  fT,  daz  R         3176  fehlt  A         3178  Yeinden  W, 
Yeindeil       3183  sasenten  >^       3186  endeUch^        ^\^^%!^fMtA        veateUi- 
chen  A  3195  warten  W^  waren  A,  warend  A         3198  wirde  A  3199  kia 

YBbe  R        3301  du  m.  A        3206  vinde  i7,  Yeindt  A  (wigande  P)       3208  an  da  ^ 

3209  suüeas  W^  svU  R       3211  kabent  W,  hant  R       3212  sie  «eideasea  A 
3216  er  spraeh  «i  helde  A 


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DIETWCHS  FLUCHT 


107 


Mt  iu  die  yart  niht  riuwen: 
und  habt  üf  mtnen  triuwen, 
swer  mir  hilfet  rechen  mfniu  leit, 

«2»  dem  Wirt  niemer  niht  verseit 
der  triuwen  noch  des  muotes, 
Ilbes  noch  des  guotes, 
noch  alles  des  ich  ie  gewan, 
daz  muoz  sfn  iu  undertdn/ 

J»25  'uns  enriuwet  niht  diu  vart' 
sprach  der  starke  Wolfhart. 
Gegürtet  wurden  diu  marc. 
d6  votgten  die  recken  starc 
ff  herren  über  beide. 

38S0  nü  hoeret  waz  ich  iu  bescheide. 
d6  si  bekdmen  an  die  stat, 
da  man  in  gespehet  hat 
daz  her  und  die  lucken, 
'nü  sul  wir  an  si  rucken, 

3M5  edd  vogt  von  Beme. 

dir  helfent  die  dtne  gerne: 
nü  tuo  ouch  in  hin  wider  sam. 
von  Sprunge  ahr^t  vert  din  nam : 
den  soltü  machen  bekenneUch.' 

3840  dö  sprach  der  herre  Dietrich 
Mch  süme  iuch  niht  der  reise, 
da  ich  geriche  mlne  vreise.' 
der  zageheit  wart  vergezzen, 
die  redten  yii  vermezzen 

8246  die  sftzen  üf  ir  guotiu  ros. 
si  schuhten  herte  noch  diu  mos, 
si  drahten  über  heide 
Ermrtche  ze  leide. 
Si  kernen  ein  w^nic  vor  dem 
tage 


8250  (nü  merket  reht  waz  ich  iu  sage) 
an  die  stat  brähte  si  diu  sp^, 
da  si  gewesen  widnen  ^, 
da  si  daz  here  wolden  ' 
an  rennen,  als  si  solden. 

8255  'nü  riht  iuch,  beide,  bt  der  ztt, 
6  daz  ir  kumet  in  den  strtt. 
ir  stricket  yast  die  riemen  starc, 
ir  sitzet  üf  diu  guoten  marc, 
ir  helfet  iuwerm  herren 

3260  rechen  sinen  werren!' 

In  der  zft  dö  daz  geschach, 
dö  kom  ein  böte,  dem  was  gäch. 
der  bete  sich  heimlich  und  ver- 

holn 
von  dem  herren  Dietriche  ver- 
stoln: 

8265  mit  vil  manltchen  srten 

het  er  daz  her  gar  durchriten. 
si  lagen  unverborgen 
üf  den  betten  äne  sorgen 
und  wolten  gar  in  angest  stn. 

8270  der  böte  tete  dem  Berner  scbtn 
disiu  ganzen  msere 
*  wol  üf ,  her  Bemaere ! 
si  ligent  alle  enphettet. 
si  sint  uns  reht  gebettet, 

8275  daz  wir  si  slahen  dne  wer 
und  toeten  allez  daz  her. 
die  mitErmrtch  sint  komen  her, 
die  kument  wider  nimmer  m6r.* 
der  im  diu  maere  sagte, 

8280  daz  was  Hünolt  der  unverzagte. 
Der  msere  wurdens  alle  vrü. 


3219  mein  1.  j4  3222  des  fehlt  A  3224  s.  e..  b.  R  eack  sein  A 
3225  rewet  A  3228  da  R  uH,  3236  deinen  A  3239  wert  aUerent  A 
3239  bechenlich  J?,  behendiklich  A  3241  n.  an  der  A  3242  reche  A 

3245  die  |^tn  A       3246  herte  W^  bertte  R      3247  traffen  ü.  die  h.  A      3249  dem 
W^  den  R       3251  die  spehe  RA      3252  waren  gewesen  A      3257  vast  die  (Mt  A 

3260  ze  r.  RA        3263  nnd  fehU  R        3264  Diettriebfi  A        3268  den  betten 
sy  kainer  A         3273  empharet  A        3274  geperet  A        3277  Erenreichen  A 
3279  In  A 


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108  DIETRICHS  FLUCHT 

sistonijf  dhiondö.  ssis  der  bete  geteOet  sine  i 

die  Mhar  leite  her  Dietilch  enYümf  eode  (daz  ist  wir) 

selbe  harte  manlich  in  daz  Ermricfaes  her, 

9Ub  des  heres  an  daz  ende.  darombe  ob  sich  ieman  ze  wer 

mit  manllcbo'  hende  rihte  od  wider  slöege 

dazq^ererunderdiiohsentwanc.  ssso  dazmandiedenstarmanträege. 

sin   ors   in  spihiden  TrOuden  da  Ton  wart  Ermrich  bdiert 

spranc  nnd  aUes  des  so  gar  entwert, 

gebiten  wart  dd  niht  mfr.  des  er  ze  erai  soUe  \Asl 

s»o  lAte  rief  der  vurste  h^r  des  wart  im  grözer  schade  getan, 

^ahtsdiavelier  Berne!'  ssts  daz  im  sit  tQ  übele  kom. 

daz  hörten  ^fl  ungeme  die  vlnde  wären  rehte  ein  cm 

aUe  Ermrfches  man,  wider  des  Benueres  recken, 

die  man  des  toten  bnngiert  an.  vaste  rächen  sich  die  kecken. 

SS96  gedäht  wart  an  swinden  zom.  In  des  stormes  herte 

diu  ors  genomen  mit  denqiom,  ssso  dd  kom  mit  eime  geverte 

dar  nach  din  swert  in  bfde  hant  Rienolt  von  MeiUn : 

der  strit  der  was  ungewant  dem  yolgten  vier  hundert  man 

si  sinogra  unde  stikhen,  nnder  hehnen  und  mit  Schilden. 

SSM  ir  leit  si  Taste  rächen  die  starken  und  die  miMen 

an  allen  Ennriches  man.  ss86  die  wolden  an  Dietrichen 

sie  liezen  genesen  nieman.  rechen  Ermrichen. 

ze  wer  sich  nieman  rihte,  gegen  der  selben  schar  mX 

ze  vluht  man  sich  phlihte.  Wolfhart  der  nnverzeit: 

S306  si  stdrtens  Az  dem  släfen.  dem  Tolgten  zwei  hundert  degen, 

so  sdiriren  die  hie  *wäfen!'  ss40  da  mit  der  recke  yü  bewegen 

so  riefen  die  *hamascb  her!'  daz  her  het  drtstunt  durchriten. 

also  wart  ez  gtot  entwer,  ez  wart  langer  niht  vermiten, 

dise  da  und  jene  s6.  Rienolt  der  rante  in  an , 

ssio  ^  si  k6men  ze  were  dö,  er  tete  ouch  im  hin  wider  sam. 

Ab  was  der  schade  an  in  getan,  3S45  in  was  zuo  einander  ger. 

des  81  jämerec  muosen  stän.  si  vertäten  schier  diu  sper: 

Nu  sult  ir  beeren  gerne.  dd  muosten  si  diu  swert  zucken, 

der  werde  vogt  von  Beme  zesamne  wart  ein  rucken 

3284  vMt  j4          3287  den  vtnen  er  A         div  vhsen  R^  das  waschen  A 

3289  U  R  3290  levte  R  rftefll  A  3291  ahetodiefslier  A  3294  boniert  A 
3297  ia  die  h.  A  3298  der  vor  was  fehU  A  3302  L  geniessen  A  3304  zo 
flöchten  A        3305  den  sL  R         3306  schryen  A        3308  s«en  A        3312  myscn 

jamrich  R         vU  i.  ^          3316  an  fbnf  enden  A         3317  des  ^         3319  wider 

fMl  R         3323  ze  em  ^,  zen  eren  R  3324  grozz'  IT,  gros  R         3328  r.  st 
dicy^         3330  einem  i?^         3342  er  w.^         3343RinoltA        3344  in  ^ 
sam  fF^  san  R 


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DIETMCHS  FLUCHT 


109 


mit  den  swerten  getan. 

S350  dazviuwervondenhelmenbran 
(von   starken  siegen  daz  ge- 

schach), 
da2  man  da  von  also  gesaeh 
sam  ob  ez  wsere  umb  mitten  tac. 
slac  dö  wider  slac  gelac 

SS55  so  vreisDch  und  sd  söre, 
ez  wirt  nimmer  m^re 
in  starken  hem  s6  vaste  gestri- 

ten. 
die  ringe  wurden  versniten 
so  gremllch  mit  den  swerten. 

SS60  ze  lebene  si  niht  gerten. 
Wolfhart  unde  Rienolt 
der  eine  amte  den  solt 
von  des  andern  banden, 
daz  Sit  in  vremden  landen 

3365  mit  mseren  kunt  wart  getan. 
Wolfhart  rant  Rienolden  an 
mit  einem  swerte  guot  genuoc. 
Rienolden  er  dd  sluoc 
durch  den  heim  mit  ellens  hant , 

3370  dazz  üf  den  zanden  widerwant. 
den  heim  durch  b^de  wende 
cloup  er  unz  an  daz  ende 
b^denthalp  vil  nach  ze  tal, 
unz  daz  der  recke  üf  daz  wal 

3375  Ton  disem  slage  starke 
schöz  von  slnem  marke 
tot  nider  üf  daz  gras. 
Ermrlch  ab  gestanden  was 
ein  sin  helfsere. 

8380  Woöhart  der  m»re 


yil  lüte  ruofen  began 

'nü  wert  iuch,  Amelunges  man, 

und  lät  einen  niht  genesen. 

ir  lät  ins  alle  geltch  wesen, 
3885  die  jungen  und  die  alden, 

die  küenen  und  die  balden. 

und  sehet,  ob  ir  vindet 

(daz  ir  des  iht  erwindet), 

kumt  ir  an  Ermrlchen, 
8390  sd  slahet  in  endellchen.' 
In  der  zft  drabten  dort  her 

vfinfhundert  recken  und  noch 
m^r, 

die  Yuorten  einen  vanen  röt, 

die  gerten  ouch  ze  sterben  tot. 
3895  der  houptmann  daz  was  Heime. 

diu  ors  von  dem  veime 

warn  erswitzet  sere. 

Wolf  hart  der  degen  h^re 

der  rief  die  sine  vaste  an 
3400  *nü  wert  iuch,  beide:  ez  mooz 
ergän 

ze  vluste  ode  ze  gwinne. 

wir  vehten  als  wir  winnen: 

wir  müezen  doch  ersterben. 

wir  suln  hiute  werben 
3405  daz  man  uns  clage  hin  nach.* 

Helmschart  der  starke  sprach 

'stt  ez  niht  anders  sol  ergän, 

so  läze  ot  wir  enouwe  gän 

beidiu  Up  unde  leben. 
3410  ir  sult  ze  böden  banden  geben 

diu  swert  in  dem  strfte. 

ir  k^ret  üf  die  wlte, 


3350  vor  R         3352  als  wol  g.  A         3353  vmb  ein  m.  R         3354  d«  R 
3359  fto  cimlich  j4        3360  beerten  A       3361  reinolt  A  usw.       3362  ordnete  A 

3370  dag  uf  den  sanden  wider  sant  A  3472  erklob  er  A  3375  von  sinem 
iL  R  3378  Erenreichen  A  3379  Ee  In  sein  A  3381  lovten  R  3384  1.  sy 
aUe  A        3385  und  die  A^,  zv  den  R        3388  icbt  ff^^  nibt  R        3389  Erenreieb  A 

3390  enndelieh  A  3391  z.  da  trailt  A  3394  bewerten  A  3395  baoptman 
ßTy  bovp  man  R  daz  fehU  A  3396  roaz  A  3399  seinen  A  3401  gewin- 
nen R        3402  winne  A        3408  ot  fehlt  Ay  od  R        3411  streite  ^,  striten  R 


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110 


DIETRICHS  FLUCHT 


ir  houwet  bluotige  brücke, 
ir  keret  an  die  rücke 

8415  baltlich  die  schilde, 
ir  tunget  das  gevilde 
vaste  mit  den  töten!* 
do  wart  alr^st  verschroten 
ringe  und  ouch  die  helme. 

84S0  dö  starben  sunder  mekne 
die  recken  vaste  äne  zal, 
da  si  vielen  üf  daz  wal. 
Heime  unde  Wolf  hart 
die  wären  bMe  wol  bewart, 

84S5  die  körnen  zesamne  gerant. 
zwei  scharphiu  swert  an  ir  haut 
si  in  dem  strite  vuorten. 
ahi,  wiesiz  ruorten 
üf  die  helme  mit  den  siegen! 

3430  si  begunden  üz  ir  arme  wegen 
manegen  slac  üf  die  gebel, 
daz  von  in  der  nebel 
üz  dem  Übe  vaste  rouch. 
in  der  zit  d6  striten  ouch 

3435  ir  bMer  recken  üf  dem  wal. 
harte  michel  wart  der  schal. 
Die  küenen  Rienoldes  man 
die  wären  von  dem  leben  getan, 
die  da  Heimen  dannoch  lebten, 

3440  hin  wider  vaste  strebten 
unde  gulten  sich  vil  tiuwer. 
üz  den  helmen  wät  daz  viuwer, 
sich  mohte  ein  raste  langer  tan 
wol  iä  von  enzundet  hän. 

8445  not  und  angst  da  gie  entwer. 
ir  gesähet  noch  nie  m^r 
solhe  siege  also  sere  erclingen. 


si  liezen  dar  dringen 
üf  einander  sd  vaste, 

3450  daz  in  ir  hant  erglaste 

diu  swert  von  den  starken  siegen: 
da  von  die  eilenthaften  degen 
muosten  leider  sterben  tot. 
da  was  angest  unde  nöL 

3455  manec  hehn  sich  von  nagten 
cloup. 
man  sach  die  ringe  als  ein  loup 
vliegen  üz  den  brünnen. 
da  was  lützel  wünne, 
da  was  haz  unde  nlt. 

8460  also  herte  was  der  strit 
und  werte  unz  an  den  liebten  tac. 
nü  hoert  wes  der  Bernaere  phlac 
der  tete  dort  michel  wunder, 
von  im  gelac  da  under 

3465  vil  manic  Ermriches  man. 
von  im  wart  solich  mort  getiiD 
daz  ez  an  dem  maere 
ungelouplich  ze  sagen  waere. 
die  houfen  lägen  üf  dem  wal, 

3470  die  töten  vaste  äne  zal 

vielen  von  des  Bemaeres  hant 
si  gäben  sdre  widerphant, 
wand  si  vluren  da  den  lip. 
owe^  daz  beweinten  sit  diu  wfp. 

3475  der  Site  ist  ie  und  ie  ergän: 
swaz  leides  lldent  die  man, 
daz  beweinent  allez  diu  wlp, 
die  durch  die  man  kestigent  den 

Ifp. 
Nü  läze  wir  diu  maere  sin. 

34S0  under  diu  der  sunne  schln 


3414  den  r.^  3415  palde  y^  3416  Ir  tzwinget  ^  3419  onek  die /eAfi^ 
3420  etarms  under  melmen  A  3426  io  Ir  ^  3428  ahy  R,  hey  A  3430  den 
armen  za  w.  ^  3435  der  wal  A  3436  was  A  3439  da  fehU  A 

3440  die  vaat  b.  w.  A         3442  wete  A         3446  noch  fMt  A        3457  der  A 
branne^y^        3464  da /eAtf  >^       3471  vielen /^eM  ^^      hannde  >^       3472  «ider- 
pbande  A        3474  bewainet  seit  manig  weyb  A         3478  die  leib  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


11t 


üf  von  dem  berge  gie. 
dö  hetendiereckengebrüeTethie 
diu  vil  manlichen  werc. 
manic  liehter  habperc 

8485  der  lac  da  verhouwen. 
daz  clagten  sit  die  yronwen 
und  yluochten  tegeltche 
dem  künege  Ermrtche. 
dö  der  tac  von  himele  erschein, 

M90  dö  was  ez  komen  allez  enein 
an  dem  von  Beme  über  ai. 
Ermrich  wart  vlähtic  ab  dem 

wal. 
der  schade  was  ergangen, 
dise  erslagen,  jene  gevangen. 

3495  Ermrich  nam  solhen  schaden : 
die  er  dar  mit  im  bete  geladen, 
die  wären  vil  nach  alle  tot 
daz  velt  was  allez  worden  röt 
von  maneges  mannes  bluote. 

S500  dk  Sturben  beide  guote. 
Ermrtch  der  wart  entsachet, 
an  sinen  ^ren  so  geswachet, 
daz  er  mit  ungemüete  reit, 
daz  wart  vil  seine  gedeit, 

3505  wan  er  ist  öwidlch  verlorn, 
ist  er  ze  helle  gebom , 
daz  dunkt  nieman  unbillich: 
untriuwe  ist  von  im  in  diu  rieh 
leider  allererste  bekomen, 

8510  als  ir  habt  von  im  vemomen. 
da  von  clag  ich  in  seine, 
wände  er  was  unreine 
an  allen  stnen  dingen: 


des  muoste  im  misselingen'. 

8515    Dö  er  wart  vlühtic  von  dan, 
do  vergaz  er  mftge  unde  man. 
dö  liez  er  sicherltchen 
sinen  sun  Friderichen 
unde  dannoch  manegen  man, 

8520  der  df  dem  wale  was  bestän. 
daz  was  liep  dem  von  Beme: 
er  sach  in  harte  gerne, 
er  vie  in  und  die  er  bl  im  vant 
und  al  die  recken  sä  zehant. 

3526  die  sachhaften  wurden  gezalt 
abzehenhundert  beide  halt: 
die  vuort  der  herre  Dietrich 
gevangen  mit  im  gwaltidlcb. 
Dö  ez  kom  höhe  üf  den  tac, 

3530  nü  beeret  wes  man  dö  pblac. 
dö  kömen  geriten  ab  dem  wal 
die  sinen  recken  über  al. 
dö  hiez  kiesen  her  Dietrich 
die  sinen  beide  lobellch, 

8535  wen  er  haete  d&  verlorn. 

dö  was  dem  vfirstenhöchgebom, 
als  wir  daz  buoch  hosten  sagen, 
niwan  hundert  stner  man  ersla- 
gen: 
vier  und  zweinzic  wären  wunt. 

3540  da  wider  was  Ermrich  bt  der 
stunt      ' 
sehs  und  zweinzic  tüsent  ersla- 
gen. 
swie  ungloupUcb  ez  sl  ze  sagen, 
daz  wal  und  der  breite  plan 
mit  bluote  über  al  heran, 


3482  ^eworeht  j4  3484  manigen  liehten  >/  3486  das  bewaütea  Midt  ^ 
3489  8ehaui>^  3494  dise  wrden  ersl.  A^  eralag«  i?  Zi9ß  im  fF,  fehU  R 
mit  im  het  dar  ^  3498  worden  fehlt  A  3502  geswachet  JV^  geswachen  R 
3504  gar  klaiae  A  3506  ze  der  h.  A  3507  daaeht  A  3509  chomen  R 
3517  sicherUeh  ^        3518  fridrieh^  3420  der /eMA^        wale  da  b.  ^ 

3525  sachallt  A        3526  Die  sehenhuidert  W^  aobtseeUmiidert  R        3530  da  R 
3533  hiez  fMt  R         3536  der  A        3538  nivn  1l  A,  nun  ^        seiner  W,  fMt  R 
3540  Ermriche  jff,  Erenreichen  A         3542  vngelwiplieh  RA         3544  nm  A 


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112 


DIETRICHS  FLUCHT 


3646  (nü  sehet  welch  mort  da  ge- 
schach!) 
daz  die  töten  nieman  sach 
von  des  starken  bluotes  craft. 
her  Dietrich  wart  dö  sigehaft. 
Die  rede  iliz  wir  hie  mit  st^. 

3650  die  starken  Ermdches  man, 
von  mägen  und  von  gesten 
die  höhen  und  die  besten, 
die  vuort  her  Dietrich  gerne 
d4  hin  mit  im  gön  Beme. 

3666  nü  het  im  got  gevüeget 
(des  in  ouch  genüeget) 
daz  er  sin  ieit  also  gerach. 
nü  hoeret  wie  ez  sit  geschach, 
wie  in  diu  unsaelde  verriet, 

8660  daz  er  von  al  den  ^ren  schiet, 
die  im  sin  vater  Dietmar 
hete  geheien  menegiu  jär. 
disiu  starke  geschiht 
diu  kom  von  im  selben  niht, 

8666  daz  er  muost  liden  arebeit. 
nü  wirt  iu  allererste  geseit, 
wie  der  herre  Dietrich 
▼erUuset   lant   und   Roemisch 

rieh, 
daz  wil  ich  iuch  vnzzen  län. 

8670  dd  der  strlt  was  dort  ergän 
und  nach  sinem  willen  ergangen, 
dö  vuorte  er  dan  gevangen 
den  künic  Friderichen 
und  dannoch  sicherllchen 

3676  vil  manegen  Ermriches  man, 
als  ich  iu  6  gesaget  hün. 
dö  er  kom  hin  ze  Beme, 


(nü  sult  ir  hoeren  gerne) 
dö  was  vroßlich  sin  muot, 

3680  vor  liebe  lachte  der  helt  guot. 
do  begunde  er  sere  ahten 
und  innerclichen  trabten, 
wä  er  daz  guot  nasme , 
daz  den  recken  wol  gezaeme, 

8686  die  im  lant  und  öre 
gerettet  beten  s^re. 
dar  umbe  het  er  swaere. 
sine  kisten  wlüren  laere 
und  alle  sine  kamere  gar, 

8690  die  sin  vater  Dietmar 
volle  hete  bi  sinen  tagen, 
daz  guot  was  allez  zetragen, 
golt  und  edel  gesteine : 
des  vant  er  vil  deine. 

8696  er  clagt  so  söre  niht  daz  guot 
noch  enhete  dar  umbe  trüregen 

muot: 
er  clagt  niwan  die  edelen  degen 
den  er  niht  guotes  hete  ze  wegen. 
dö  sprach  der  alte  Hildebrant 

8600  'richerkünecvonRoemischlant, 
ir  sult  niht  ze  sere  clagen 
noch  dar  umbe  niht  verzagen, 
ob  ir  niht  habet  rtchez  guot. 
ich  wil  iu  sagen  waz  ir  tuet: 

8605  grifet  unser  guot  an, 
des  muge  wir  wol  vil  hän. 
sweF  iu  dar  zuo  gevellet, 
dem  gebetz ,  ob  ir  wellet.* 
dö  sprach  von  Böle  Berhtram 

8610  '  ir  sult  umb  guot  niht  sorge  hlia. 
des  gibe  ich  iu  wol  so  vil , 


3645  waB  mort  ^        3548  d« /!        3550  Eriches  ^         3552  li5<^ten  ^^ 
3554  hin  fT,  him  R      mit  im  dahin  ^        3556  begnüget  j4      3560  allen  den  j4 
8565  Daz  fF,  Da  ß         3572  den  ^         3573  friderieh         3574  sicherlich  j4 
3577  hin  fehlt  A        3580  nv  (do  A)  lachte  vor  liebe  RA      3582  innerehleichen  W. 
innechi.  R       t»Xv,  A       3586  betten  geretet  A       3501  bet  volle  R*       3593  edel 
fem  A         3596  het  dammb  nit  t.  A         3597  cbagt  R       vmr  A         3598  wegen 
Wy  geben  R       3602  noch  hier  umbe  A        niht  t%m  A        3608  gebt  In  ob  ^ 
3609  Pole  A  uno,        3610  herre  Ir  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


113 


(mit  triuwen  ich  daz  tuon  wil) 

Tunfhundert  soumaere. 

vil  lieber  Berasere, 
9615  nach  dem  guote  sendet  swenn 
IT  weit: 

daz  wirt  iu  allez  dort  gezelt 

ze  Böle ,  da  ich  hüs  hän. 

dem  Bemaer  lieben  began 

ditze  starke  maere, 
3620  daz  benam  im  sine  swaere. 

her  Dietrich  wart  ze  r4te 

mit  den  slnen  dräte, 

wen  er  senden  wolde 

gein  Bdle  nach  dem  golde. 
3685  die  wurden  schiere  üz  gewegen. 

ich  will  iu  nennen  die  degen, 

die  mit  manllchem  muote 

riten  nach  dem  guote. 

daz  eine  daz  was  Hildebrant, 
3630  daz  ander  her  Sigebant, 

daz  drite  daz  was  Wolfhart, 

daz  viert  sin  veter  Helmschart , 

daz  vümft  von  Garten  Amelolt, 

daz  sehste  daz  was  Sindolt, 
3635  daz  sibend  von  Stire  Dietleip, 

ein  edel  degen  unverzeit. 

dar  zuo  gap  man  in  ze  rehte 

s6  vil  der  guoten  cnehte, 

die  zuo  der  reise  zämen, 
9640  da  si  daz  guot  nämen. 

si  wurden  gevertiget  dan. 

mit  in  so  reit  Berhtram. 
Nu  hebt  sich  ab^t  diu  vreise. 

vervluochet  sl  diu  reise 
8645  die  si  täten  umb  daz  guot: 

des  wart  sit  trüriger  muot, 


über  al  Roemisdi  marke 
wart  ez  beweinet  starke, 
bedeit  tiefe  und  s^re. 

3650  der  Bemaer  al  sin  ere 
umb  dise  eine  reise  vlös, 
dar  umbe  er  laut  und  guot  v^- 

kös. 
dö  die  boten  höchgemuote 
strichen  nach  dem  guote » 

3655  daz  wart  gesagt  Ermrlche. 
dö  sande  er  heimliche 
vümf  hundert  siner  man, 
die  tiursten  die  er  mohte  hän , 
und  begund  daz  mit  in  an  tragen, 

3660  als  ich  iu  kan  wol  gesagen. 
'nü  ritet  iuwer  striize. 
habt  daz  in  iuwer  mäze ' 
sprach  der  künic  Ermrlch , 
^daz  ir  iuch  leget  heimlich 

3665  in  eine  huote  zuo  den  wegen, 
swann  ir  die  Dietriches  degen 
sehet  zuo  rIten, 
so  sult  ir  niht  biten, 
im  rennets  an  und  nemet  daz 
guot. 

3670  väht  die  recken  höchgemuot 
und  bringet  die  mit  iu  her. 
des  habe  wir  vromen  immer  m^r 
und  wizzet  dazz  uns  wol  ergät. 
swen  uns  Dietrich  gevangen  hdt, 

3675  die  werdent  ledic  sicherlich.' 
den  rM  den  riet  Ermrlch. 
die  recken  strichen  da  mit  dan. 
Witege  was  ir  houptman. 
si  gähten  naht  unde  tac, 

3680  als  ich  iu  wol  bescheiden  mac, 


3614  V.  reicher  ^  3615  sweon  fF,  swen  R  3631  der  Dritte  ^ 

3633  der  f.  A         Garten  ^,  Gart  RA         amlot  A        3634  Der  s.  A        daz  vor 
was  fehU  A       3635  Der  s.  A        Stier  R        3637  ^rat  man  A       iperechte  A 
3639  gez&men  A        3642  Perchtram  A        3646  seyder  A        3651  die  ain  r.  A 

3666  die  fMt  A        3669  Ir  r.  A        3675  werlieh  A        3677  von  dann  A 
3678  w.  der  was  A 

Beldenbueh  II.  $ 


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114 


DIETRICHS  FLUCHT 


niiz  si  se  BMe  qutoen, 

da  si  daz  guot  nämen. 
Nu  hoeret  waz  uns  sagt  daz  liet. 

der  tieyel,  der  nie  gnot  geriet, 
9686  vuogt  in  ein  Uige  bt  der  stat: 

ab  uns  daz  buoch  gesaget  hat, 

dli  bürgen  si  sich  inne 

mit  s6  starkem  sinne, 

daz  ir  nieman  wart  gewar. 
S690  in  der  zit  dö  heten  gar 

Dietriches  boten  genomen  daz 
golt, 

als  manz  dannen  Yüeren  soit 

gegen  Beme  üf  durch  Isterrich , 

als  ez  der  herre  Dietrich 
3695  den  recken  geben  wolde 

allez  samt  ze  solde. 

als  die  soumsere 

geladen  wftren  swsere, 

dö  nämen  urloup  zehant 
8700  her  Amelolt  und  her  Hildebrant. 

si  schieden  d&  mit  üz  der  stat 

gegen  Berne  üf  daz  rehte  phat. 

ir  gelegenheit  in  rehfer  mlize 

si  karten  üf  die  sträze, 
870»  da  in  Sit  leide  geschach. 

da  von  sich  huop  ir  unfgemach. 

si  vuoren  äne  sorgen 

unz  an  den  vierden  morgen: 

dö  wärens  mit  dem  guote  komen, 
8710  als  ich  ?ür  wÄr  hän  vemomen 

ze  Muntigel  zuo  der  veste. 

si  wolden  haben  reste 
•    nach  ir  arebeite. 

si  hiezen  vil  bereite 
8716  entladen  ir  soumsere. 


nü  hebent  sich  diu  maere . 
si  w^den  sin  üne  schaden. 
dö  ir  soumaere  warn  entladen, 
in  selben  ze  leide 

3720  si  hiezen  üf  die  beide 
ir  viuwer  balde  machen. 
si  ttgen  in  den  sachen 
daz  si  niht  heten  swaere. 
hie  mit  disem  maere 

3725  dö  kömen  ir  viande, 
als  si  der  tievel  sande. 
die  riten  zuo  in  so  nahen, 
daz  si  die  beide  yü  wol  sähen. 
ir  eismende  diu  was  gröz: 

3730  ow6,  si  säzen  leider  blöz. 
daz  sähen  ir  vlnde  wol: 
si  taten  als  man  tuon  sol. 
dö  erbeizten  sl  nider, 
(daz  gevrumte  si  wol  sider) 

3735  si  gurten  ir  orsen  baz. 
isllcher  des  niht  vergaz, 
er  stricte  ouch  die  riemen. 
owe,  dö  warnte  niemen 
des  herren  Dietriches  man. 

3740  des  wart  im  grözer  schade  getüji. 
'sIt  ir,  beide,  nü  bereit?' 
sprach  Heime  der  unrerzeit. 
'  nü  wartet  minem  munde 
und  schriet  hie  ze  stunde: 

3745  ahtschavelier  Ermrlch! 
ir  sehet  wol,  beide  lobellch, 
wir  sin  über  si  ein  her: 
si  sitzent  blöz  und  äne  wer.' 
die  £rmrlches  recken, 

3750  die  starken  und  die  kecken, 
die  randen  die  Dietridies  an. 


3684  iD  fvst  (gefaeset  ^  der  t.  der  nie  dehein  (fehU  j4)  g.  g.  R^       3684  voofrt 
in  fefUt  RA         3687  verparsea  A  3691  die  D.  R  3696  samt  fehlt  A 

3699  n.  sy  n.  A       3700  Arnolt  A      3701  ^\W,\R      hiemit  A       3705  seider  A 

ZimirfehUA        3714  gereit  ^        3717  vermainten  >^        3725  vaindc  ^ 
3727  als  n.  A        3728  vil  fehlt  A      3737  stricke  A      3  745  Ahey  sehev^Iir  .4 


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DIETRICHS  FLUCHT 


lt5 


si  worden  schiere  und^  getan, 
si  beliben  gar  &ne  wer. 
gegen  disem  ungetriuwen  her 

3756  kdmens  doch  zen  swerten. 
die  dicke  manheit  gerten , 
Wolfhart  unde  Hildebrant, 
Helmschart  unde  Sigebant, 
den  wart  wlle  niht  m4T 

3760  niwan  daz  iesUcher  einen  g^r 
gezuhte  mit  den  banden, 
ze  strfte  si  sich  wanden. 
als6  tete  her  Amelolt, 
her  Dietleip  und  her  Sindolt. 

3765  si  werten  Taste  daz  guot. 

die  köenen  recken  höchgemuot 
die  yfnde  vaste  vers^rten. 
die  rucke  si  kerten 
zesamne  üf  der  heide. 

8770  swaz  ich  hi  bescheide , 

des  enliuge  ich  niht  umbein  hkr, 
si  sluogen  hundert,  daz  ist  war. 
nü  waz  half  ir  manheit 
und  ir  guotiu  wdfen  breit? 

3775  si  muosten  sigeUVs  doch  ^ligen, 
sine  mohten  leider  niht  gesigen. 
ir  wer  diu  wart  hin  getlin. 
den  starken  Dietriches  man 
den  was  ez  übele  ergangen: 

3780  si  wurden  d6  gevangen 

und  mit  dem  guote  gevüeret 

dan. 
Dietleip  von  Stire  danne  entran, 
der  sagte  ze  Bern  diu  mme. 
ow^  der  herzenswiere , 

3796  die  her  Diqtrldi  gewan! 

do  muoste  er  trüridfch  gestdn, 


dö  dagte  er  jaemerllche 

die  Tecken  lobelf  che 

und  lie  daz  guot  under  wegen. 
3790  *owd  mtner  lieben  degcn, 

die  ich  also  Terloren  Uin! 

bA  muoz  ich  mit  leide  stäa 

und  naht  und  tae  umb  si  elagen. 

owe  daz  mir  ie  wart  getragen 
»95  Ermrtch  ze  leide ! 

abr^rste  ich  nd  verscheide. 

ich  lebe  mit  allen  sorgen. 

hA  ist  min  dre  verborgen. 

ow^  der  jaemerllchen  n6tl 
3S00  daz  wolde  got  und  wcere  ich  t6t ! 

daz  w8Br  mir  bezzer  hinne  vur. 

min  allermeistiu  h6hiu  kOr 

diu  lac  an  mtnen  recken. 

verliuse  ich  die  vil  kecken, 
3805  (daz  wizzen  alle  die  hie  sint) 

daz  muozbesiuftenmuoter  kint.' 

diu  n6t  moht  got  erbarmen , 

die  die  riehen  und  die  armen 

mit  jämer  an  sich  leiten. 
3810  mit  clage  si  sich  beiten. 
Nü  lAze  wir  die  rede  stl^n 

und  heben  hie  wider  an 

und  sagen  umb  die  gevangen, 

wie  ez  den  sf  ergangen. 
3815  die  wären  bricht  gewalticUch 

dem  ungetriuwen  Ermrtch 

ze  Mantouwe  in  die  stat. 

nö  sphuof  man  in  vi)  boesen  rat. 

d6  si  Ermrf ch  ane  sach , 
3820  vabchltch  er  zuo  in  sprach 

4r  Sit  komen  von  Beme  ze  verre. 

iuwer  mäge  i^nd  iuwer  hene 


3755  kamen  doch  zaden  ^  3760  ou  ^  3761  hendeii  A  3773  half 
^,  hilft  i?  377a  doch  ^0^.^  3778  des /P>^  378U  da /I  d782St.hiD 
e.  A         3785  vernain  ^  3786  traureklieheB  sUn  y/  3792 1.  gaD  ^ 

3793  «nd  tfor  naht  fehU  A        3800  und  fehU  A        3802  allermaist  JV,  almmstiv  R 

3816  vagei'wen  W^  ungvlriwrai  R        3817  Montan  A       3819  sy  der  E.  A 
3b20  Velflchleich  IV,  valslich  R 


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116 


DIETRICHS  FLUCHT 


die  kannen  daz  nimmer  mider- 
stän, 

ir  mäezt  mir  inwer  leben  län. 
8885  alt  ich  iucb  hka  ge?angen, 

benamenir  muezet  hangen. 

dft  vür  nsem  ich  niht  allez  golt , 

ob  daz  ieman  Tür  iuch  geben 
wolt; 

vil  trürecllch  sprach  Hildebrant 
S690  *ez  st^t,  herre,  in  iuwer  hant 

beidiu  übel  unde  guot. 

got  gebiete  daz  ir  wol  tuot. 

iwers  ^omes  sult  ir  entwenken 

und  niochet  dar  an  gedenken, 
3836  daz  min  herre  Dietrich 

iuren  sun  Friderich 

hat  noch  in  slnen  phlegen 

und  ahzehenhundert  degen. 

er  ist  euch  also  gemuot, 
8840  ist  iht  des  man  uns  tuot 

ze  leide,  s6  tet  er  des  niht, 

er  toete  si  all,  swaz  uns  geschiht. 

so  verliustü,  künic  h^re, 

dar  an  verre  m^re , 
8846  wil  du  liute  und  kint  geben 

niwan  umb  siben  manne  leben/ 
Dö  sprach  der  künic  Ermrfch 

'mtnen  sun  Friderich 

ich  ^  selbe  verstieze 
8850  ö  ich  iuch  leben  lieze.' 

'daz  ist  allez  als  ir  weit/ 

'  diu  Sippe  dhi  ist  üz  gezelt 

zwischen  mir  und  mtnem  neven. 

wir  suln  alröste  an  heven 
3855  mit  roube  und  mit  brande. 


er  eramet  die  schände ,   ' 
daz  ich  im  lasterlichen 
muost  ab  dem  wale  entwichen.* 
'sul  wir  yerloren  hän  daz  leben, 

3860  so  ruochunssö  lange  vrist  geben, 
ob  du  daz  tuon  wil  gerne, 
daz  wir  senden  boten  geinBeme, 
ob  wir  daz  mugen  getragen  an, 
daz  die  dlne  werden  verlftn 

3865  mit  endebaften  mftzen, 
wil  du  uns  danne  läsen.* 
d6  sprach  der  künic  Ermrich 
'ir  muotet  vil  unbeteltch. 
wil  Dietrich  Icesen  iuwer  leben, 

3870  so  muoz  er  mir  vür  war  geben 
allez  daz  er  ie  gewan 
und  die  mtnen  siebtes  üz  lAn. 
beidiu  Garte  und  MeiUn, 
Beme  und  Raben  muoz  ich  hjm, 

3676  Bdle  und  ouch  Isterrtch , 
Lamparten  gewalticlfch , 
Roemisch  erde  hie  unt  d^ , 
daz  muoz  er  mir  Uzen  sk , 
S|)dllt  unde  Tusc4n 

3880  und  swaz  ich  niht  genennen  kan, 
daz  muoz  min  eigen  allez  wesen 
od  ich  Uze  iuch  niht  genesen.' 
In  der  ztt  dd  daz  ergie, 
dö  kom  ein  böte  geriten  hie. 

8885  den  bete  her  Dietrich  gesant 
dem  künege  Ermrich  zehant. 
wer  der  böte  w»re, 
den  der  Bemaere 
haßte  gesendet  dar? 

3890  daz  was  Dietleip,  daz  ist  wür. 


3823  nymmermer  ^  3831  imde  ^,  oder  R  3832  gepiat  auch  d«  yf 
3833  entweicheo  ^  3834  daran  zu  g.  ^  3842  was  halt  uns  j4  3843  I 
A  3844  vil  m.  ^  3845  und  laut  g.  ^  3846  nur  ^  3853  sw.  mir  vnt 
IF,  xw.  iv  und  R  3856  fehÜ  A  3860  geräch  A  3861  wOt  A  3862  einen 
boten  senden  RA  gegen  A  3863  tragen  R  3861  deinen  A  3866  ob  du  uns 
dann  wilt  A  3873  Badu  A  3876  Lanpparten  R         3877  u.  dort  A 

3878  L  fort  A        3879  Tuschon  A        3882  nymmer  A        3683  d.  gesebaeb  A 
38S4  g.  gach  A        3889  het  RA        3S90  der  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


117 


der  recke  gie  nnvorhüclich 
¥fir  den  küDic  Ermrich. 
er  wart  enphangen  seine, 
sd  dancte  er  im  ouch  deine. 

3895  dd  er  Ennrichen  ane  sach , 
nü  sult  ir  hoeren  wie  er  sprach, 
^künec,  hdstü  daz  wol  vemomen, 
emphäht  mich  nieman,  ich  bin 

komen 
doch  zuo  dir  her  in  din  lant. 

3900  mich  hat  her  Dietrich  gesant 
ad  d^  her  von  Beme, 
und  wil  dich  biten  gerne 
diner  gnaden  also  vil, 
daz  du  im  sagest,  waz  du  wi) 

S905  tuon  an  stnen  liuten. 
daz  soltü  mir  bediuten. 
dir  enbiut  mtn  herre  Dietrich, 
er  welle  dinn  sun  Friderich 
Uzen  an  vil  kurzer  stat 

S910  und  alle  die  er  gevangen  hat, 
daz  du  im  läzest  sfne  man. 
wil  du,  ez  mac  wol  ergdn\ 
dö  sprach  der  künic  Ermrtch 
*nü  sage  dl m  herren  Dietrich , 

3915  ich  hin  hie  so  guot  phant, 
er  muoz  mir  siebtes  siniu  lant 
in  min  gewalt  elliu  geben 
od  ich  benime  in  daz  leben.' 
yfhXe  balde  hin  vOr  trat. 

39S0  er  sprach  mit  zome  an  der  stat 
*birt  irz  der  starke  Dietleip, 
von  dem  man  grdziu  wunder 

seit? 
möht  daz  danne  also  sin , 


so  woKe  ich  daz  eilen  min 

S9t5  an  iu  versuoehen  endehaft. 
ich  muoz  besehen  iuwer  craft. 
ich  wil  nimmer  yrö  geleben 
(des  sl  iu  min  triwe  gegeben) 
od  ich  versuoche  wer  ir  sft.' 

8980  dö  sprach  'mit  zühten  an  der  ztt 
Dietleip  der  starke  helt 
*nü  sl  versuochet  swanne  ir  weit, 
heizt  uns  vride  bannen 
vor  des  küneges  mannen. 

8985  ich  wil  iuch  iezuo  bestün.* 
Wate  zfimen  began 
mit  Dietleibe  s^re. 
Mwer  vier  und  dannoch  m^re, 
über  die  w»re  ich  wol  ein  her 

8940  und  slöeges  wol  kn  alle  wer 
und  möezet  ir  daz  selbe  sehen. 
Dietleip  sprach^nülätgeschehen. 
ich  entwiche  iu  nimmer  einen 

slac 
die  wlle  ich  mich  gerüeren  mac' 

3945  W4te  der  maere 
der  hiez  sunderbaere 
vürder  rdmen  üf  dem  sal , 
er  wolt  mit  strite  äne  zal 
den  küenen  Dietleip  bestftn. 

8950  antwurten  im  Dietleip  began 
'ir  werdet  tdlanc  gebeten, 
nd  Iftt  den  lewen  ab  der  keten, 
der  da  wil  solhiu  wunder  tuon. 
ez  enwirt  vride  noch  snon 

8955  zwischen  uns  nimmer  m^re, 
unz  unser  eines  ^re 
von  dem  andern  under  gellt. 


3891  nnenchrockenlich  j4        3894  d«  ^        im  JF,  in  A        onch  fehii  A 
3898.  99  nieman  so  bin  ich  doch  chomen  zv  RA       3899  in  das  1.  A        3900  D.  her 
%fA.R  3904wilty^  3908  dinen /Ty/  3909  in  ^  3917  aUes  ^ 

3921  Mit  irs  A        3922  grozzev  W,  groze  R        3927  fr61ich  leben  A        3920  Ich 
wil  venSchen  A        3931  der  Edl  b.  A        3937  Dietlaiben  A       3938  oder  noch  A 

394U  alle  on  w.  A  3947  fuder  A  3951  werd  dalach  von  mir  g.  A 

3956  vnna  A        3957  andern  Wy  anderem  R 


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118 


DIETRICHS  FUJCHT 


des  Sit  gewis  vur  diae  att.' 
Ermrtche  man  dö  riet, 

3960  daz  man  die  recken  beide  schiet. 
zwischen  in  gemachet  wart  ein 

tac, 
einen  kamph  man  hin  ze  Meilän 

wac 
über  sehs  wochen  dar  nach, 
der  un?erzagte  recke  sprach, 

3966  Yon  Stire  her  Dietleip 

Maz  ist  war,  des  bin  ich  bereit, 
nu  enbiut,  künic  Ermrich, 
minem  herren  Dietrich 
siebtes  allen  dinen  muot. 

3970  waz  du  umb  dise  beide  guot 
wellest  tuon,  daz  sage  mir. 
die  boteschaft  bringe  ich  im  von 

dir\ 
Ennrtch  der  kunic  sprach 
'nü  lä  dir  sin  hin  wider  glich 

3975  und  sage  Dietriche, 

ich  welle  niwan  Roßmisch  riebe, 
lant  ^re  unde  guot 
ist  daz  er  daz  niht  entuot, 
so  sl  min  triuwe  im  gegeben , 

3980  s6  muoz  er  läzen  mir  daz  leben.' 
Mit  urloube  er  danne  reit 
Muwer  gröziu  arebeit' 
sprach  er  ze  Hildebrande, 
'ez  kumt  ze  tiurem  phande 

8085  dem  könege  Ermriche. 
ir  beide  lobellche, 
nü  habt  gein  gote  guoten  tröst, 
ir  werdet  kurzlich  erlöst. 


da  mit  muoz  iuwer  phlegen 
Crist! 

3990  ir  sehet  boten  in  kurzer  vrist.' 
Dietleip  niht  lenger  d6  beit, 
gegen  Beme  er  balde  reit, 
da 'er  den  vogt  yon  Berne  vant. 
dem  sagt  er  diu  maere  &k  zehant 

9085  and  allen  Ermriches  muot 
dk  bt  stuonden  beide  guot, 
die  disiu  maere  faör^n: 
iä  von  si  sich  störten 
an  vreuden  und  an  liJse, 

4000  si  bewogen  sieh  kinde  und  wlbe. 
Also  der  Bemaere 
geliörte  disiu  maere, 
dö  sprach  er  trüredlche 
'und  sol  ich  Rcemiscb  riche 

400A  also  yliesen,  daz  erbarme  gote. 
sol  ich  nö  warten  sim  geböte, 
so  möht  mir  lieber  sin  der  tot 
denn  daz  ich  lide  dise  not' 
dö  rieten  mfige  unde  man 

4010  '6  daz  wir  solch  guot  Um, 
wir  mugens  ö  verkiesen 
^  daz  wir  yerliesen 
guot  llp  unde  leben, 
sold  wir  daz  umb  si  siben  geben , 

4015  so  ist  bezzer  daz  si  sterben  tot 
denn  daz  wir  llden  immer  not' 
dö  sprach  der  faerre  Dietrich 
'und  waeren  min  elliu  rieh, 
diu  wolde  ich  elliu  län 

4010  e  mine  getriuwe  liebe  man. 
diu  riebe  ich  elliu  yerkör 


3965  Styr  R       3965  zwar  ^       3967  empot  A      3969  seinen  A      3970  da  J 
3972  das  prinipe  ich  im  zq  mere  von  dir  A         3976  nar  A        3978  tat  A 
'  mir  sein  1.  A        3981  Urlaabt  dann  Dietlaip  A        reit  fehä  A         3983  Hil- 
deprant  P         3984  das  A         3992  bahliclien  A  3993  von  Rome  fant  A 

3994  m.  all  zeh.  A         3997  dise  R  auch  4o02  uö,        4000  ehinde  iT,  chint  R 
Am^nnfehUR        4ull  mftgen  Ee  sv  ^^         401 5  daz  wir  st  y^        4018now.y^ 
4019  Die  yr        ee  alle  y# 


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DIETRICHS  FLUCHT 


119 


^  danne  ichs  also  verlür. 
wä  ntk  ein  böte  s6  getriuwe, 
denir  leit  riuwe? 

4025  der  var  hin  ze  Ermrlche 
und  sage  im  endeliche, 
ich  wil  im  al  die  sine  lan , 
dar  nach  aliez  daz  ich  hän, 
daz  wil  ich  im  vür  eigen  geben, 

4030  den  Worten  daz  er  mir  Uze  leben 
mine  recken  wol  gesunt.' 
hin  vür  trat  bl  der  stunt 
Jubart  von  l^trän. 
er  sprach'herre,  wildü  michlän, 

4096  ich  wil  an  diaen  ziten 
zuo  Ermrlche  riten 
und  im  sagen  siebtes  vür  war, 
swaz  dd  enbiutest  bi  mir  dar/ 
'ich  hän  michs  alles  nü  bewegen : 

4040  nu  gäbe,  unverzagter  degen!' 
Jubart  dö  nicht  langer  beit, 
gegen  Höhensien  er  balde  reit, 
da  vant  er  flrmrlchen 
und  sagte  im  endellchen 

4045  ein  und  ander,  hie  unt  dd, 
wie  sich  sin  herre  wolde  sä 
landes  und  guotes  gar  bewegen 
umb  sine  unverzagte  degen. 
dö  daz  Ermrich  vernam, 

4050  *wil  er  mir  al  die  mine  län?' 
*jä'  sprach  her  Jubart. 
'si  sint  nu  üf  der  vart 
du  mäht  wol  riten  gerne : 
Garte  unde  Beme, 

4055  fiotzen  unde  Brissän, 
Triente  unde  Meilän,- 


Hantouwe  unde  Raben, 

da  von  scheidet  hiute  Sahen, 

und  dar  nach  manic  guot  stat, 

4060  die  der  kunic  Dietmar  hat 
läzen  den  lieben  sünen  sin, 
die  werdent  al  vür  eigen  din.' 
Ermrich  der  wart  nü  vrö. 
er  hiez  die  gevangen  recken  d6 

4065  balde  mit  im  vueren  dan. 
sechs  und  sehzec  tüsent  man 
die  wären  alle  nü  bereit 
ze  rechen  als  uns  ist  geseit: 
die  beten  im  alle  triwe  geswam 

4070  mit  guotem  willen  unervam , 
die  alle  in  dem  muote  wären 
und  des  niht  verbären 
die  hervart  mit  im  ze  riten. 
er  huop  sich  bl  den  ziten 

4075  gegen  Beme  durch  die  marke 
mit  maneger  schar  starke. 

Dö  si  körnen  after  wegen, 
im  wider  riten  sine  degen, 
die  der  herre  Dietrich 

4080  gevangen  bete  sicherlich 
und  warn  die  alle  nü  verlän , 
Ermrich  lachen  began 
vor  vreuden,  dö  er  si  sacb, 
wand  im  lieber  nie  geschach. 

4<i85  dö  bezzerten  si  die  reise, 
owe  der  grözen  vreise 
diu  dem  Berühre  zuo  gie: 
wand  er  laut  und  ere  lie. 
Also  kom  der  künic  Ermrich 

4090  vür  Beme  vil  gewalticlich 
und  hiez  slahen  diu  gezelt 


4024  dem  ^         4025  Mn  fehlt  A         4027  alle  R         seinen  A         4031  die 
meinen  r.  A       4032  tr.  an  der  A      4037  a.  wil  im  R      4038  bey  mir  empeütest  A 

4U39  als  nti  A         4042  Hohensvn  A,,  hohensin  R         4045  eins  und  annders  A 

4047  landt  and  %.  A         4061  her  fehH  A         4055  Prissan  A         4057  Mantau  A 

40()1  den  lieben  sanen  W^  dem  lieben  svne  R       >  4062  alle  RA  4063  nu 

femA        4068  als  mir  ist  ^        AK)!^^  nmh  \Wl  R,  fehlt  A        \\)n  fehU  A 

408 1  nie  lieber  A         40b8  eer  verlia  A         4090  vU  fehlt  A         4091  sl.  da  9.  A 


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120 


DIETRICHS  FLUCHT 


üf  daz  h^rllche  velt. 

mit  creften  sl  Ugen, 

roubesst  phlägen, 
4095  si  t^ten  schaden  starke 

al  umbe  üf  der  marke: 

daz  lant  si  ane  zünden, 

si  nftmen  swaz  si  vanden. 

rouch  vlouc  über  ]ant , 
4100  der  starke  roup  unde  brant 

der  rouch  über  Beme. 

nü  sult  ir  beeren  gerne, 

her  Dietrich  was  dar  inne 

mit  grimmigem  sinne. 
4106  tröric  was  des  herren  muot. 

er  clagte  nicht  stn  selbes  guot , 

er  clagte  den  jämer  den  er  sach, 
.    der  an  sinen  liuten  geschach. 

dö  gie  er  ze  rate 
4110  mit  den  sinen  dräte. 

trüricUch  ers  ane  sach. 

nü  sult  ir  beeren  wie  er  sprach. 

'ende  hM  disiu  suon. 

nü  ratet,  beide,  wie  wir  tuon. 
4115  wir  sin  nü  in  gr6zer  not. 

daz  erbarme  got,  daz  ich  nicht  tot 

in  miner  kintheit  bin  gelegen ! 

nü  muoz  ich  arebeite  phlegen'. 

du  sprach  der  küene  Sigebant 
4120  'ir  seht  wol,künec  von  Roemisch 
lant, 

daz  kan  niemen  underst^n. 

nü  müezet  ir  ez  läzen  g^n , 

als  ez  nü  g^n  kan. 

nü  tuot  als  ein  wfse  man 


4125  und  wellet  üz  uns  allen, 
die  iu  dar  zuo  gevalien, 
die  an  ir  triuwe  denken 
daz  iu  die  iht  wenken : 
die  so  getriuwes  herzen  sint, 

4130  die  durch  iuch  wtp  unde  kint 
und  ouch  daz  guot  \än  under 

wegen', 
dö  sprach  von  Beme  der  degen 
'daz  muoz  allez  an  iu  stiin. 
ir  muget  mir  helfen  ode  Ua, 

4135  des  habt  ir  guoten  gewalt. 
ez  ist  umb  mich  nü  s6  gestalt, 
daz  ich  hän  weder  ditz  noch  daz\ 
dö  wurden  recken  ougen  naz. 
hin  vür  trat  her  Jubart 

4140  *ich  sihe  wol,  Dictmlires  zart, 
si  gebärent  umb  dich  träge, 
die  durch  dich  üf  die  wäge 
solten  setzen  Up  unt  guot. 
sft  man  umb  dich  so  träge  tuot, 

4145  s6  wil  ich  der  (rste  sfn , 
von  Beme  lieber  herre  min, 
ich  wil  mit  dir  sterben  od  ge- 
nesen 
und  an  dir  immer  State  wesen/ 
dd  die  andern  gesähen  daz , 

4150  (nü  sult  ir  beeren  vor  baz) 
dö  sprach  der  recke  Nöre 
'guot  lip  und  Are  [wegen/ 

wil  ich  mich  durch  dich  be- 
hin  vür  trat  Eckewart  der  degen 

4155  und  ouch  der  küene  Eckenöt 
*  herre,  wir  wein  lidendentdt 


4096  aUennthalb  auf  ^      anjl  fT,  fehU  R      4099  der  raach  ^e  ä.  >^     4100  8t. 
wueste  n.  A        4101  Rvche  fvr  vber  R        4104  gryminigeii  A        4113  diser  s.  J 

4114  HOB  ^        4116  nicht  bin  tot  ^        4 1 1 7  die  weil  ich  in  >^        4118annit 
A        4121  ditz^        A\23ge^enRA       4124wey8er^       4125  ober  vnns  aUe^^ 

4126  der  A       gevalle  A         4127  ir  trew  an  d.  A         412S  die  auch  nichts 

4130  und  darch  A         4131  daz  fehU  A         lazen  RA         4133  ipestan  A 
4138daw.  j?        w.  der  r.  ^         \\\\t^fthJitA        4i54ekwart/{        4155  ekf- 
not  R        4156  si  sp^chen  R^  er  sprach  A      wellen  RA 


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DIEtRICHS  FLUCHT 


121 


od  swaz  uns  ze  liden  geschiht, 
wir  körnen  benamen  Ton  dir 

niht'. 
die  sich  siebtes  bewogen, 

4160  des  sult  ir  gerne  vrdgen, 
wie  TÜ  der  wftren  ode  sint, 
die  guot  wfp  unde  kint 
liezen  durch  den  von  Beme. 
daz  sult  ir  beeren  gerne, 

4L«5  der  wären  dri  und  yierzic man: 
die  sach  man  alle  vor  im  stän. 
die  beten  alle  einen  muot, 
si  liezen  gelt  unde  guot 
durcb  ir  berren  ^re. 

4170  si  beliben  da  nibt  m^re. 

Nu  läze  wir  diu  m»re  stAn 
und  beven  bie  wider  an, 
wie  der  berre  Dietricb  sprach, 
dö  im  ze  rümen  geschach 

4176  die  edel  stat  ze  Beme. 
daz  tete  er  vil  ungeme. 
'nü  muget  ir,  edel  recken  zier, 
durcb  iuwer  triuwe  rliten  mir, 
ob  ich  den  künic  Enprich 

4180  baete*  sprach  her  Dietricb, 
'daz  er  doch  gedaebte  dar  an, 
daz  ich  noch  niht  zeinem  man 
vol  wahsen  bin,  als  ich  sol, 
daz  er  taete  so  wol 

4186  und  mir  lieze  Beme. 
daz  ander  wolde  ich  gerne 
im  läzen  unde  swaz  ich  bän, 
nnz  ich  gewöebse  zeinem  man.* 
der  rftt  dübte  si  alle  guot, 

4190  si  sprächen  'herr,  daz  selbe  tuot. 


beseht,  ob  er  iuch  welle  gewern. 
welle  ab  er  des  nibt  enbera, 
s6  leistet  swaz  er  welle, 
swaz  ab  er  iu  vor  zelle, 

4196  des  Sit  im  alles  bereit 
und  lldet  die  wil  arebeit, 
unz  dazz  iu  got  verk^re.' 
d6  wart  gebiten  nim^re, 
diu  stat  ze  Bern  wart  üf  getftn. 

4800  man  sach  vrouwen  unde  man 
hende  winden  unde  dagen , 
ir  leit  vil  jsemerifchen  tragen, 
ez  n&obte  got  erbarmen, 
die  riehen  und  die  amnen 

4205  die  clagten  al  gemeine, 
ir  leit  daz  was  niht  deine. 
Dö  reit  der  berre  Dietrich 
mit  geleite  harte  degeltch 
vür  den  künic  ükf  daz  velt 

4810  ze  des  küneges  Ermriches  gezelt. 
dd  lac  der  meinnete  under. 
nü  beert  aller  untriuwen  wunder: 
daz  muget  ir  nü  beeren  geme, 
daz  geschach  an  dem  von  Beme. 

4816  als  der  vörste  üf  daz  gras 
von  dem  orse  gestanden  was, 
dö  gie  er  vil  clagellche 
vOr  den  künic  Ermrlcbe 
mit  nazzen  ougen  trüebe  unt 
rdt. 

4880  daz  houpt  er  dö  nider  bot 
Ermrlcbe  üf  die  vüeze. 
er  sprach  'gedenke,  veter  sfieze, 
daz  ich  bin  dines  bmoder  kint, 
dßz  mfne  sinne  kranc  sint. 


4158  von  dir  beynamen  A        4159  siecht  A        4161  w.  oder  8.  A      4167  alle 
aar  ainen  A        «1175  Dia  J?        4177  zir  R      4181  Daz  er  IF^  Da  er  R      Er  durch 
got  ged.  A         4183  wol  gew.  A         4184  t.  an  mir  so  A         4192  er  aber  A 
4194  was  er  Euch  aber  ^  vor  zele  ÄF^,  vol  z.  Ä  4195  a.  vol  berait  >^ 

4197  daz  ivjR        enchs  ^        4198  niemere  ^        M^i^iv  fehlt  A       iaemerleichen 
JFy  gem*Uchen  R        4205  aUe  A         4206  daz  fehlt  A        4210  chvnich  E.  R 
Erenreich  %,  A        421 1  mainrett  A        4213  daz  fehlt  A        4215  als  so  der  A 
4223  iwers  br.  R 


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122 


DIETRICHS  FLUCHT 


4225  nö  tuo  an  mir  dfn  ere. 
ich  wil  nimmer  m^re 
wider  dine  hulde  iht  beg^n. 
ruoche  dines  zornes  abe  gest^n.' 
lange  sweic  der  kunic  Ermrich, 

4230  ze  lesie  sprach  er  unerbarmec- 
Uch 
'nü  strich  von  minen  ougen! 
du  solt  vur  war  gelouben 
und  wil  dirs  mine  triuwe^eben, 
dim  vristet  nieman  daz  leben: 

4235  glt  man  mir  hiute  Beme  niht, 
so  geloube  mir,  dazdirfieschiht 
^       wo  Yon  mInen  banden, 
in  allen  dinen  landen, 
diu  indert  lant  sint  genant, 

4240  und  begrifet  dich  mfn  hant, 
da  wigt  dir  niht  alJez  golt  röt: 
begrife  ich  dich ,  so  bistü  t6t.' 
Weinde  sprach  her  Dietrich 
'herre  veter  Ermrich, 

4245  habe  dir  elliu  miniu  lant, 
dar  über  ich  herre  bin  genant, 
daz  du  mir  Beme  ruochest  län 
unz  ich  gewahse  zeinem  man. 
wellestü  niht  gnade  an  mir  be- 

4250  s6  \ä  mich  denn  von  hinne  g^n 
als  ich  von  dem  andern  bin  gegän 
und  varen  da  ich  mich  betragen 

kan; 
ungetriuwellch  der  kunec  d6 

sprach 


'nd  lä  dir  sin  von  mir  gach! 

4256  od  ich  heiz  dich  v^en, 
an  einen  boum  bähen, 
den  naehsten  den  ich  vinde. 
nimmer  ich  erwinde 
od  ich  benime  dir  din  leben : 

4260  des  si  dir  Sicherheit  gegeben/ 
do  getorst  der  degen  here 
gemuoten  niht  mere 
niwan  daz  eine,  daz  er  sprach 
'her  veter,  vur  mInen  unge- 
mach 

4265  s6  lä  mir  doch  mine  man, 
durch  die  ich  al  min  ere  verlo- 
ren hän. 
s6  wil  ich  niht  langer  btten 
und  wil  von  hinne  rften 
als  ein  unsselic  man, 

4270  der  nie  vreude  gewan/ 
Ermrich  sprach  zehant 
*nü   habe  üf  mtnen  triuwen 

phant: 
dir  wirt  diu  ere  nimer  getan 
daz  ich  dich  welle  riten  län. 

4275  du  muost  in  der  mäze 
arbeiten  üf  der  sträze 
ze  vüezen  swar  du  körest , 
dich  selben  du  im^rest.' 
von  Beme  der  vil  turabe 

4280  kert  sich  weinde  umbe 

und  vie  sich  selben  in  daz  här. 
ow^,  des  nam  vil  deine  war 
Ermrich  der  ungetriuwe. 


4227  nicht  ^        4228  gernche  ^        ab  ze  steeo  ^        4231  st.  ab  von  j4 
4232  ich  wil  dir  des  niht  lovgen  R*       4233  dir  A       4234  vriste  R        dein  1.  j4 
4236  mir  fehU  R        423S  a.  den  1.  A        4239  die  ye  1.  A       4240  wa  dich  begr.  A 

4241  sewiget  R  4243  waynende  j4  4247  der  wortn  daz  du  mir  geracfaest 
Fern  lan  A  4249  Wiltda  A  denn  nicht  RA  besteen  A  4250  da  fnder 
Seen  A  4251  gestan  A  4252  und  la  mich  faren  A  beiagen  A  4253  do 
fehU  A  4256  und  an  A^  an  einen  ^,  ovf  einem  R  4259  benem  A  dir 
dein  1.  fT,  dir  daz  1.  R  4262  nimere  R  4263  nur  A  4264  herre  v.  minre 
meinen  u.  R       4265  und  1.  R        4266  alle  R       4269  mfiesaliger  A       4277  wo  A 

4278  da  du  dich  selbs  u.  A        4280  mit  wainen  A 


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DUTIUGHS  FLUCHT 


123 


diae  grdae  herzenriuwe 

4285  die  räch  sit  an  im  s^  got: 
disen  ha^Uchen  spot 
behielt  er  im  unz  in  sin  gruobe : 
disiu  ougen  truobe, 
daz  wart  im  alt  vür  geleit 

iSM)  daz  er  sin  kom  in  arebeit. 
Mit  dirre  grdzen  herzen  ser 
kom  ein  mässenle  her 
baz  danne  tüsent  yrouwen. 
der  schcene  mohte  schouwen 

4295  gut  üz  dem  himel  riche. 
die  wolden  Ermrlche 
biten  tiwere  zehant 
umb  den  könec  von  RoBmiscb 

lant, 
daz  er  genaßdidiche 

4300  an  dem  herren  Dietriche 
tsBte  durch  sin  ^e. 
als  die  vrouwen  h^e 
vür  Ermrich  körnen  gestän, 
si  riefen  in  weinende  an. 

4305  ze  Torderst  gie  vrou  üote 
mit  trürigem  muote 
mit  vierzic  juDcvrouwen. 
nü  sult  ir  jämer  schouwen« 
die  begunden  vallen  äne  zal 

4SJ0  vor  Ermrlche  zetal 

und  manten  in  also  verre. 
vrou  Uote  sprach  '  lieber  herre, 
nü  seht  an  maneger  vrouwen  llp 
und  ^t  elliu  reinen  wip 

4815  unddarniichallezhimeleschher, 


dazs  iu  vuegen  sigehafte  wer: 
und  tuot  hiute  küniciiche 
an  minem  herren  Dietriche, 
lät  ritters  ere  an  iu  sehen. 

4320  sl  iu  von  vrowen  ie  Uep  ge- 
schehen, 
dli  riiochet  hiute  gedenken  an. 
sIt  ir  von  art  ein  edel  man, 
s6  weiz  ich  wol  daz  ir  uns  ge- 
wert: 
ich  hän  niht  unbetellch  gegert.' 

4325  diu  verteilte  jugende 

begie  ein  grdze  untugende. 
swie  nähen  im   die  vrouwen 

träten, 
swie  tiefe  si  in  bäten, 
des  wurdens  leider  niht  gewert. 

4380  'des  ir  an  mich  habt  gegert, 
ir  Sit  vrouwen  ode  maget, 
iu  sol  sin  vil  gar  versaget: 
und  ilt  iuch  von  mir  wenden, 
od  ich  heiz  iuch  sehenden.' 

433^  mit  manegen  herzens^ren 
wart  dö  ein  widerkören 
von  vrouwen  und  von  meiden, 
dö  gie  ez  an  ein  scheiden, 
daz  sIt  galt  mannes  leben. 

4840  her  Dietrich  hiez  Herne  geben. 
Hie  wart  gerümet  diu  stat. 
owö,  welch  ein  scheiden  da  iergätr 
von  dem  herren  Dietriche, 
der  lie  des  tages  Roßmisch  riche, 

ia45  bürge  stete  unde  gelt, 


4287  er  fehU  A         id  W,  an  R         4289  an  %.  A         4290  er  des  k.  A 
4291  düer  KA       4292  darnach  giofroa  von  der  stat  dort  here  A       4293  mer  d.  A 

4294  mocht  man  s.  A  4297  zeliannde  A  4298  lannde  A  4302  also  A 
4303  kdmen  fMt  A  4305  voderst  R  4306  xemute  A  4309  an  ze  tal 
4310  B.  an  zal  y#  4311  a.  sere  A  4312  WSte  A  usw,  4314  raine  A 
43151iiaielische8^  43J7tS^  4319  e.  heut  an  ^  4320  Sei  ^,  sit  i^ 
4321  denohen  R  4324  begert  A  uö\  4325  da  vert.  A  4328  und  wie  A 
4330  er  sprach  des  A         habt  fMt  A         4332  vü  fehU  A         4333  loch  fehlt  A 

4235  m.  manigen  hertzen  s.  ^,  m.  manigem  heizen  s.  R  4336  da  R 

4342  owe  wie  ein  A        4345  veld  A 


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124 


DIETRICHS  FLUCHT 


die  wtten  urbor  unde  velt, 
diu  muoste  er  elliu  läzen. 
in  geliehen  mdzen 
läzen  wart  her  Hildebrant 

4850  und  die  recken  al  zehant. 
dd  giengen  degellchen 
die  höhen  yrouwen  riehen 
mit  manegem  weinen  äz  dem 

tor. 
da  Yunden  si  mit  jdmer  vor 

4365  den  werden  recken  Dietrich, 
vrou  Uote  ein  herzoginne  rieh 
ze    dem    herren    Hildebrande 

sprach, 
dd  si  in  yerrest  ane  sach, 
(si  druhte  in  an  ir  herze) 

4SC0  'ow^  mir  dirre  smerze, 

den  ich  hiut  muoz  an  dir  sehen ! 
lieber  herre,  wie  sol  mir  ge- 
schehen, 
swenn  ir  vart  iuwer  Striae? 
saget  mir,  wem  man  mich  läze/ 

4S65  mit  zühten  sprach  her  Hilde- 
brant 
wider  vroun  Uoten  sh  zehant 
*vrouwe,  triutinne  h^re, 
nü  claget  niht  ze  sdre. 
ich  bevilhe  iuch  an  dirre  vrist 

4370  dem  heiligen  Jteü  Crist, 

der  müeze  iuwer  immer  phlegen: 
sin  trütmuoter  st  iuwer  segen 
und  müeze  iuch  dwidlch  bewam. 
ir  seht  wol,  ich  muoz  hinne  vam.* 

4379  *nü  wä  weit  ir  daz  ich  bestö? 


ichn  weiz  ob  ich  iuch  immerme 
mit  minen  ougen  beschouwe/ 
als6  sprach  diu  vrouwe, 
da  enantwurt  stuont  Ermrlch. 

4380  die  vrouwen  und  her  Dietrich 
Ermrichen  manten  s^re. 
her  Dietrich  sprach '  kOnic  h^re, 
nü  gedenke  dar  an, 
daz  du  hlist  swaz  idi  ie  gewan. 

4385  daz  st  dir  allez  Tergeben, 
swaz  du  mir  bt  dinem  leben 
ie  ze  leide  hast  getan: 
daz  wil  ich  den  Worten  hiute 

län, 
daz  du  nü  ergetzest  mich: 

4390  und  erbarme  hiute  dich 

über  dise  vrouwen,  veter  min, 
und  U  si  in  der  stat  sin.' 
dd  sprach  der  herre  Ermrlch 
*ir  muotet  vil  unbetelich. 

4395  ir  gewinnet  nimmer  m^re 
weder  heinltch  noch  dre. 
von  diu  rümet  die  stat. 
allez  daz  ir  drinne  hat, 
desn  wirt  iu  nimmer  niht* 

4400  daz  was  ein  jsßmerllch  geschiht, 
daz  beidiu  vrouwen  unde  man 
ze  vüezen  muosten  scheiden  dan 
vil  trüriges  muotes. 
ir  geltes  unde  ir  guotes 

4405  des  enwart  in  nie  niht  m^. 
mit  trüren  und  mit  herzen  s^re 
schiet  her  Dietrich  von  dan. 
seht,  als6  muoste  er  Beme  1^. 


4346  dia  H  da  wurden  urbar  vnd  gelt  A  4348  Ulgeliehen  A  4349  gf- 
lasseo  A  4356  die  h.  A  4358  von  verren  Ä  4362  mir  nn  g.  A  4266  aü- 
zeh.  j4  4367  tr6ebetH  h.  /#  4369  iv  R  ich  wil  ench  beveUen  Jt  4370  h. 
and  süessen  C.  A  4371  ymraermer  j4  4372  seit  t.  A  4374  von  hiAnea  J 
4375  wA  fehlt  R  4376  ich  waiss  nit  A  4377  Euch  mit  A  4378  «p.  die  nint 
fr.  j4  4379  dann  antwort  A  4383  g.  hevt  d.  A  4384  b.  daz  leb  A 
4387  ye  hast  ze  laide  j4         4388  der  A         4389  nnd  ersetze  ymmer  laide  vieh  .4 

4392  n.  lass  die  in  A  4393  der  k&nig  E.  A  4397  wann  da  A        bald 

die  j4      4398  dar  ynne  A       4399  des  A      4401  pedev  IT,  beide  R      4406-ward  .4 


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METRICHS  FLUCHT 


125 


Hilprant  nam  yroun  Uoten, 
4410  die  schoenen  und  die  guoten 

yU  clageitch  an  sine  hant. 

die  andern  recken  aUe  sant 

die  tüten  ouch  ir  wtben  sam. 

dise  herzenllchen  schäm 
uib  die  beweint  der  herre  Dietrich 

des  tages  vil  dicke  clagellch. 

diu  jaemerllche  yreise 

und  diu  eilende  reise, 

die  Yon  bürge  und  von  stete 
400  her  Dietrich  von  Herne  tete, 

daz  tete  im  innecUchen  w^. 

er  sprach   *mich  gesiht  nim- 
merm^ 

wip  noch  man  gelachen. 

min  herze  daz  muoz  krachen 
44S5  imer  und  imer  unz  itf  den  tac 

unz  ich  min  leit  gerechen  mac 

ich  bite  dich,  heiliger  Grist, 

daz  du  mir  gebest  s6  lange  vrist : 

]ä  mich  leben  sd  lange  gesunt 
4480  und  gevQege  mir  noch  die  stunt 

daz  ich  gereche  miniu  leit. 

des  hilf  mir,  vil  reiniu  meit, 

des  himels  kflniginne, 

daz  ich  die  helfe  noch  gewinne.' 
4435  also  giengens  über  laut, 

her  Dietrich  und  her  Hildebranty 

her  N^re  und  her  Wolfhart, 

her  Hünolt  und  her  Helmschart. 

von  Beme  sprach  der  helt  guot 
4440  'owd  daz  g4n  daz  ir  tuot! 

ow^  den  jümer,  den  ich  muoz 
schouwen 


an  disen  höhen  vrouwen, 
die  niht  art>eit  hänt  gewont* 
daz  leit  mir  immer  nach  dont.' 

4445    In  der  zit  dd  daz  geschach , 
her  Dietrich  dort  her  riten  sach 
den  vil  küenen  Eckewarte 
und  Amelolten  von  Garte, 
die  sagten  dem  Bemaere 

4450  nüch  leide  liebiu  maere. 
wie  diu  msere  sin  getan, 
daz  wil  ich  iudi  wizzen  Un. 
her  Amelolt  sprach  *  herre  min, 
got  hM  der  swaere  din 

4455  ein  teil  gerochen.' 

als  er  daz  hete  gesprochen, 
A6  sprach  her  Dietrich  *sage  mir, 
daz  ichs  immer  danke  dir, 
an  weihen  dingn  ist  daz  ergän  ?' 

4460  dö  sprach  Amelolt  der  küene 
man 
^ herre,  daz  wil  ich  dir  sagen, 
wir  haben  ahzec  man  erslagen 
dem  künege  Ermriche, 
daz  wizze  sicherllche. 

4465  nü  gUie,  herre,  harte. 
Hetzen  unde  Garte 
habe  wir  bMe  in  unsem  phlegen. 
hebe  dich  balde  von  den  wegen, 
daz  man  dich  iht  errlte. 

4470  niht  langer  du  hie  Ute.' 
liebe  dem  Bemaere  geschach. 
zuo  Amelolten  er  dö  sprach 
'du  hilst  wol  an  mir  getün. 
nü  tuo  als  ein  getriuwer  man. 

4475  ich  wil  dir  bevelhen  hie 


4409  Her  H.^        4413  oneh/VAft  ^        alsam  ^        4414  dia  A        htrizeu- 
leichen  ^,  henenliche  R        4416  vil  fehU  A        d.  und  cl.  A        4417  Dise  A 
die  iemerlieheii  R  4418  die  eilenden  R  4419  Borgen  vnd  v.  steto  A 

4420  des  ttfes  der  herre  Dietrich  tetten  A       4425  immer  vnd  immer  RA      auf  IV ^ 
u  R        4429  \k  mich  fnhU  A        noch  lannglehen  vnd  so  A         443d  vnd  fikege  A 

4431  mein  A         4432  yü  fthU  A        4440  des  g.  A        4441  des  Jammers  A 

4447  vü  fMt  A        4451  sind  A        4455  Einen  A        4458  ich  sein  ymmer  A 

4459  an  weUiem  dinge  A        4470  da  W,  fehü  R,  da  A 


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126 


DIETRICHS  FLUCHT 


(getriuwer  man  der  wart  nie 
denne  du,  her  Amelolt: 
aller  mlner  vreuden  solt 
daz  bistü,  höchgetriuwer  man) 

4480  ich  wil  dir  dise  vrouweB  Iftn, 
die  soHü  vüeren  mit  dir. 
dune  kanst  niht  baz  gedieneo  mir 
hiime  vür  immer  m^r.' 
^ich  tuon'  sprach  der  recke  hSr. 

4185  von  den  phärden  si  dd  s^zen. 
niht  langer  st  des  v^äzen, 
si  nftmen  die  vrouwen  alzehant. 
neben  dem  gebirge  über  lant 
strichen  si  gegen  Garte. 

4190  da  räch  Amelolt  slt  harte 
sines  lieben  herren  leit 
und  bräht  slt  dicke  in  arebeit 
den  ungetriuwen  £rmrich 
dm^ch  sinen  herren  Dietrich. 

4495    Nu  läze  wirz  hiemit  gestän. 
weit  ir,  ich  wil  iuch  wizzen  län, 
welch  ein  weinen  dk  ergie. 
nü  ruochet  ir  vernemen  hie. 
dö  die  helde  guote 

4500  'mit  trürigem  muote 

urloup  nämen  von  ir  vronwen, 
dd  muost  man  jamer  schouwen. 
diu  kuste  ir  kint ,  s6  diu  ir  man. 
ez  möhte  ein  stein  geweinet  hdn 

4r>05  dise  barmunge  grdz. 

vrou  Uote  mit  armen  umbeslöz 

den  getriuwen  Hildebrant. 

si  sprach  'nü  gedenke  alzehant, 


wie  ich  iKr  bevolhen  bin. 
4510  nu  belibe  ich  hie,  86  ven^tk  hin. 

mit  welhem  ende  laestd 

mich  hinder  dir  nü? 

gip  mir  ein  zil ,  obz  mac  ge- 
schehen , 

wenne  trouwestü  mich  nxbstf 
sehen?* 
4515  'vrouwe,  des  enweiz  ich  niht, 

wenne  ez  nsbste  geschiht. 

wir  vam  da  hin  in  vremdiu  lant: 

da  belibe  wir'  sprach  Hildebrant 

4chn  weiz  wie  lange  sicherlick 
463(0  getriuwiu  herzoginne  rieb, 

nü  clage  durch  din  tugent  nibi 
mer. 

swenn  ich  mac  sd  kum  ich  her 

und  6ü  ez  schierste  mac  gesio. 

dk  mit  müez  got  phiegen  din/ 
4520      Nü  ist  ez  an  daz  ende  komeo. 

urloup  hat  man  nü  genomen 

beidenthalben  zwischen  in. 

die  vro  wenbeliben,  si  ruoreii  hin. 

Amelolt  der  guote 
4530  mit  unverzagtem  muote 

die  vrouwen  brähte  hin  ze Garte, 

da  er  si  wol  bewarte. 

hin  vuor  der  herre  Dietrich 

ze  Hiunen  durch  Lsterrtch. 
4535  in  wie  manegem  tage  daz  ergie, 

daz  wil  ich  iu  bescheiden  hie, 

wie  der  lierre  Dietrich 

kom  in  Iliunischiu  rieh. 


4476  nensch  deren  w.  A         4477  do  ^         4480  dir  fehlt  A        4481  Die  //, 
Hie  R        44S2  du  A        nimmer  bas  mir  A        4483  bedienen  h.  A      nymmer  A 
4484  tuns  A        reckt  herr  A        4486  si  fehU  da  v.  A        4493  Erenreichen  A 
4494  Diettreichen  A        4495  wir  h.  A        4497  wie  ein  A        4498  gerSchet  A 
4499  Da  A         4502  da  A         4503  da  kusten  ^        so  da  Ire  ^         4510varstdB 
dahin  ^         4512  h.  dein  herre  nuy^         4513  mag  ^         4514  getrauest  y/       >« 
sehend        4515  wais  ^        4520  Hertzogin  ^        4521  klaget  d.  l^wr  t.  ^        tu- 
gende  R         4524  d.  so  m.  A         4526  hat  ^,  hant  R         4527  bedeotkalb  A 
4528  bei.  hie  si  RA         4534  gegen  den  H.  gegen  Yst  A         4535  maoigen  tagen  J 

453S  hiinisch  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


127 


daz  geschach  in  drin  und  zwein- 
zec  tagen. 

4540  nü  hoeret  starkiu  maere  sagen. 
An  dem  dri  und  zweinzigsten 
tage 
(nü  merket  rehte  waz  leh  sage, 
weit  irz  hoBren  gerne) 
d6  kom  der  berre  von  Herne 

4545  in  eine  stat,  diu  heizet  Gran, 
er  und  vümfzec  stner  man. 
dö  si  körnen  in  die  stat , 
als  man  mir  gesaget  hat, 
dö  wunden  si  die  hende. 

4550  'owe  dir,  eilende' 

sprach  der  herre  Dietrich, 
*'  wie  gar  unerbarmecllch 
du  an  ze  schouwen  bist. 
nü  ratet,  beide ,  an  dirre  vrist, 

4555  war  wir  kören  oder  gän.* 
dö  wart  siuften  niht  verUn. 
'nü  blin  ich  weder  er  noch  guot 
niwan  trürigen  muot.* 
dö  sprach  mit  triuwen  Hilde- 
brant 

4560  ze  sinem  herren  da  zehant 
'  wer  solt  so  clegellchen 
und  also  zegelichen 
gebären,  als  ir,  berre,  tuot? 
ir  soldet  uns  herz  unde  muot 

45C&  hoBhen,  daz  stüende  vürsten  wol. 
nü  tuot,  als  ich  iu  raten  sol , 
und  gebäret  rehte  als  ein  man , 
und  gedenket  ouch  daran, 
daz  mit  trüren  nieman  mac 

4570  sin  leit  überwinden  einen  tac. 


und  merket  rehte  da  bl 
und  trabtet,  herre,  wie  dem  sf : 
daz  nieman  erwenden  kan, 
daz  sol  man  siebtes  vam  län.' 

4fi75  dö  sprach  der  herre  Dietrich 
'daz  spriehestü  so  rincllcb. 
ein  man,  der  niwan  ein  büsverlür 
und  anders  da  bl  niht  yerkür, 
dem  waer  dar  umbe  leide. 

4580  ich  sprich  niht,  daz  ich  scheide 
von  liuten  und  von  lande: 
ob  ich  nü  nimmer  schände 
gewänne  unz  an  minen  tot, 
so  vergsßze  ich  nimmer  dirre  not. 

4585  nü  schouwe,  swie  rieh  ich  ge- 
wesen bin, 
wä  sol  ich  bfnte  des  Ersten  hin  ? 
wer  sibt  an  mtn  edelkeit, 
od  wer  hat  ieman  da  von  g^seit  ? 
oder  waz  weiz  ieman  wer  ich 
bin? 

4590  swelhez  ende  ich  nü  k4re  bin, 
hän  ich  da  niht  ze  bieten  dar , 
miner  edelkeit  nimt  nieman  war.' 
mit  triuwen  sprach  dö  Hilde- 

brant 
*sin  kan  doch  nü  niht  werden 
phant, 

4596  ir  weit  uns,  herre,  leit  erwecken, 
ir  mugetz  nü  niht  errecken, 
unz  daz  ez  got  bedenken  wil. 
er  hat  genäden  noch  so  vil 
und  ist  umb  in  also  gestah, 

4600  swenn  er  ynl,  so  gwinnct  ir 
gewalt.' 


4541  zweiozgisteD  R  4542  ich  s.  ff^,  ich  iv  s.  B  4544  h.  Dietrich  von  B 
4545  eine  ^,  einen  R  4550  der  //  4555  wir  na  k.  ^  4556  daz  wort 
er  seafftzen  began  ^  4560  h.  alzehaot  ^  4562  vnd  auch  so  verzaglichen  // 
4564  hertz  fTy  herzen  R  4578  nicht  darbey  ^  4584  vergisse  A  ich  doch 
U.RA  AbS6  iek  fr,  fehU  R  4588  oder  A^  davon  iht  g.  A  4590  welhes 
eandes  A  4592  da  nymmet  man  meiner  edelkait  kiain  w.  j4  4595  wecken  A 
4598  g.  wol  so  A        4600  gewinnet  RA 


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128 


DIETRICHS  FLUCHT 


Da  mit  Uz  mtz  ende  hün. 
si  karten  eine  gazzen  dan, 
Aä  des  küneges  hAs  was, 
reht  gegen  des  küneges  palas 

4605  in  ein  hüs  ze  einem  koufman. 
nü  was  ez  komen  dar  an, 
daz  der  tac  scheiden  wolde 
von  hinnen,  als  er  solde. 
da  herbergten  die  eilenden  In, 

4610  als  ich  der  maere  berihtet  bin. 
der  wirt  gegen  in  dö  gie, 
hörliche  er  si  enphie. 
im  wart  d6  kurzifche  schin, 
daz  si  da  bl  im  wolden  stn: 

4615  er  wtste  si  mit  im  dan. 
der  wirt  was  ein  guot  man, 
er  schuof  in  allen  gemach, 
dd  wart  bereit  iä  ndch 
diu  spise  üf  die  tische, 

4620  wiltpraet  unde  vische: 

da  mit  wart  ir  wol  gephlegen. 
die  vil  eilenden  degen 
die  beten  manege  soiige 
und  doch  des  leides  borge. 

4695  ez  legte  der  herre  Dietrich 
mit  siuften  manege  dage  an  sich : 
die  leit  er  heimliche 
der  edele  und  der  riebe, 
dö  man  die  tische  het  erhto, 

4680  Hüdebrant  der  getriuwe  man 
der  gie  zuo  dem  wirte  hin, 
er  sprach  'sttbaffer  ich  bin: 
weit  ir  den  gelt  hinahtf 
er  sprach  'des  wirt  noch  wol 
gedäht; 


4636  gebettet  wart  mit  r&te 
in  eine  kemenäte, 
da  lAgen  si  unz  üf  den  tac 
owd,    waz    man   da  trahtens 

phlac! 
si  wurden  manegen  ende  eneiiL 

4640  d6  diu  sunn  von  himele  schein, 
A6  stuonden  üf  die  geste. 
*got  vüege  uns  daz  beste, 
als  wir  des  dfirftoc  stn.' 
Hildebrant  sprach  *  herre  min, 

4645  nu  verzaget  an  iu  selben  niht: 
wizzet  daz  uns  schiere  guot  ge- 

schiht' 
'ich  tuon'  sprach  der  Bemaeri*. 
inner  des  körnen  nuere, 
daz  diu  küniginne  wolde  komen. 

4650  daz  bete  Hildebrant  vernomen. 
daz  ez  einer  sagte , 
der  vaste  dort  her  jagte, 
der  was  ze  boten  vür  gesant 
dö  neigte  sich  Hildebrant 

4656  durch  die  line  unde  sprach, 
dö  er  den  boten  komen  sach: 
er  sprach  'junkherre ,  saget  mir, 
von  welher  stat  ritet  ir?* 
der  böte  im  antwurten  hegan 

4660  und  sprach  als  ein  gevueger  man 
'von  Etzelburc  rHe  ich, 
und  hat  min  vrou  Helche  mich 
her  ze  boten  vür  gesant 
und  rItet  in  die  stat  zehant/ 

4665  Hildebrant  sprach  'saget  mir, 
wer  kumet  her  mit  ir?* 
'daz  tuet*  sprach  der  böte  her 


4604  gf.  selDem  p.  ^         4613  da  A  4614  si  wolten  mit  mit  Im  Mio  j4 

4616  ein  so  g^.  >#  46 18  dar  nach  y#  4620  wilpnet  R  4622  vU  armen  d.  ^ 
4625  ez  fehlt,  het  der  ^  4627  die  fehlt,  layd  A  4632  sp.  herr  wirt  s.  ^ 
4633  das  gelt  ^  4634  der  wirt  sp.  ^  4635  g^.  wol  m.  A  4637  vntz  an  dea 
^  463S  trachtens  da  ^  463»  an  m.  enden  ^  4640  vom  A  4642  b«  f. 
ona  got  A  4647  ich  thdns  .4  4648  Inner  ff^,  inne  R,  In  der  zeit  da  k.  >^ 
4650  nv  het  das  M.  ^  4654  sieh  nider  her  H.  ^  4655  au  durch  ^  4660 1»- 
f&ege  ^        4661  Etzelen  Borg  ^        4665  sp.  herre  s.  ^        4666  na  w.  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


120 


^mln  herre  marcgrtf  Rüedeg^r 
und  ander  recken  harte  vil, 

4670  der  ich  iezuo  niht  nennen  wil.* 
Aä  mit  gesweic  Hildebrant. 
er  tröst  mit  vreuden  alzehant 
die  sinen  n6tgestalden, 
die  mit  im  solden  alden. 

4676      In  der  ztt  d6  daz  geschach, 
her  Dietrich  dort  her  riten  sach 
yroun  Heichen  die  guoten, 
die  reinen  höchgemuoten. 
neben  ir  reit  her  Rüedeg^r, 

4680  Dietieip  von  Stire  ein  recke  h^r, 
und  als  ich  Yemomen  hän, 
Eckehart  der  Harlunge  man. 
d6  leinten  sich  die  recken, 
die  starken  und  die  kecken, 

4686  durch  die  line  hin  ze  tal. 
her  Dietrich  sich  allez  hai, 
als   noch  tuot  ein  schemelich 

man: 
iedoch  erblihte  in  sunder  an 
Eckehart  der  msere. 

4690  ^ist  ditz  der  Bemaere, 

des  muoz  mich  immer  wunder 

hftn; 
A6  reit  der  tu  getriuwe  man 
zuo  dem  hüse  also  nach, 
dar  umbe  daz  er  rehte  ersach, 

4696  ob  ez  der  Bemaere 
endellchen  waere. 
do  ersach  er  Wolfharten 
und  den  starken  Helmscharten 
und  den  unverzagten  Sigebant. 

4700  do  erbeizte  Eckehart  zehant 


und  lief  tlende  dan. 

daz  ersach  der  reine  marcman, 

Rüedeg^r  der  mitte, 

den  tugende  nie  bevilte. 
4705  nü  sult  ir  beeren  wie  er  sprach, 

do  er  Eckeharten  gäben  sach. 

er  dähte,  ditze  bediutet  msere. 

dö  lief  der  erbsere 

in  daz  hüs  nach  im  dan, 
4710  vil  Taste  er  gäben  began. 

d6  was  ouch  der  von  Beme 

(weit  ir  daz  hoeren  gerne) 

an  einer  stiege  komen  nider. 

swaz  ir  S  oder  sider 
4715  bt  aller  künege  tagen 

gehört  ie  singen  unde  sagen 

Ton  Treuden  endellche, 

daz  ist  sicherllche 

wider  dise  Treude  gar  ein  wint. 
4790  Dietrich  Dietmäres  kint, 

.ahl  wie  liebe  dem  geschach, 

dd  er  Eckeharten  sach! 

ensamt  si  dö  giengen, 

mit  armen  si  sich  umbeTieDgen 
47»  und  kusten  sich  woldrizicstunt. 

d6  kom  ouch  an  derselben  stunt 

Rfiedeger  der  guote.  - 

mit  Troelichem  muote 

er  an  den  Togt  von  Beme  lief. 
4730  mit  Tröem  muote  er  dd  rief 

^wol  mich  hiute  und  immer- 
merl' 

sprach  der  marcgräTe  Rüedeg^r 

^tüsentstunt  unde  m^r 

Sit  gote  willekomen  her. 


4668  b.  der  m.  .Y       marcgraf  fT,  margrave  R        4674  die  kunen  und  die  bal- 
deo  j4  4678  wol  gem.  A  4681  und  auch  als  A  4687  schAmiger  A 

4688  plicket  A         4691  ich  A         4694  gesach  A         4700  e.  auch  Eghart  A 
4701  L  vil  baltlichen  A  4703  Rvdeger  R  uö,  4706  Egkewarteb  A 

4707  de&ten  A       4713  ainem  steige  A       4722  Eghartu  A       4723  zusamen  A 
4724  am  R       4725  chvsten  an  einander  wol  RA      4726  in  A      4730  frölichem  A 

4733  mere  A       4734  herre  A 
Heldenbuch  H.  9 


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130 


DIETMCHS  FLUCHT 


47S5  Togt  TOD  Beine  und  iuwer  man , 
alle  die  hie  bi  iu  stftn 
und  die  mit  iu  komen  sint  in 

daz  lant: 
daz  ist  ze  yreuden  mir  bekant. 
und  sfn  ouch  hie  mit  schalle 

4740  willekomen  alle, 

ich  meine  iuch,  Dietriches  man/ 
er  lief  ieglichen  sunder  an 
und  kuste  si  getriuUche. 
dö  sprach  von  Berne  der  rlche 

4745  'genäde,  herre  Rüedeg^r. 
die  genäde  mac  ich  nimmer  m^r 
umb  dich  gedienn  die  wlle  ich 

lebe, 
dar    nach    ich   immer   gerne 

strebe.' 
^ herre'  sprach  der  guote, 

4760  Ruedeg^r  der  höchgemuote, 
'sagt  mir,  herre  von  Berne, 
daz  hörte  ich  als6  gerne , 
wie  stet  ez  in  Roemisch  lant? 
daz  tuet  mir,  herre,  bekant. 

47&5  und  saget  mir  an  dirre  zit, 
wie  ir  von  lande  gescheiden  sit.' 
dö  kund  her  Dietrich  nie  verlän, 
do  in  Rüedeg^r  vrägen  began, 
im  äbergiengen  siniu  ougen. 

4760  des  nam  war  dermarcgräf  tou- 
gen. 
im  antwurt  von  Bern  her  Die- 
trich 
'von  Berne  mac  wol  heizen  fch, 
wan  ich  da  niht  ze  schaffen  hän. 
mir  ist  allez  daz  gewunnen  an, 


4765  daz  mir  min  vater  Dietmar 
unstrltllch  bete  läzen  gar. 
daz  hat  min  veter  Elrmrkh 
allez  vil  gewalticUch 
und  bin  ich  gescheiden  dan. 

4770  weder  stete  noch  bürge  idi  hän, 
gelt  erbe  noch  lant: 
als  ir  mich  sehet  hie  zehant, 
anders  guotes  hän  ich  niht 
niwan  als  iuwer  ouge  siht' 

4775  dö  daz  Rüedeg^r  vemam, 
er    sprach    'ow^    der   grözen 

schäm, 
der  ich  an  iu  sehen  sol. 
nü  gevellet  mir  daz  wol, 
daz  ir  mir  volget  endellch, 

4780  milter  vogt  von  Roemisch  rieb, 
ir  Sit  mir  triuwen  nähen, 
nü  lät  iu  niht  versmähen, 
ir  ruochet  hiute  von  mir  nemen 
(ez  sol  iu  ze  nemen  wol  geze- 
men) 

4785  vümfzic  guotiu  kastellän, 
diu  ich  noch  wol  geleisten  kaD. 
dar  zuo  wil  ich  dir  mere  geben, 
ich  und  du  wir  sin  ein  leben: 
swaz  dir  wirrt,  daz  werre  oucb 
mir.' 

4'<9o  'alles  guotes  getrouwe  ich  dir' 
sprach  der  herre  Dietrich. 
Rüedeger  schuof  heinllch 
mit  vil  herlicher  craft 
dem  von  Bern  und  stner  ge- 
selleschaft 

4795  vumfzic  pharde  (daz  ist  war) 


4735  und  iuwer  man  fehÜ  A  4736  fekkt  A  4737  mit  dir  y^  diM  I.  ^ 
4740  got  w.  Ir  a.  A  4742  besoonder  A  4746  die  treue  m.  A  4752  ich 
harte  %.  A  4758  vr.  so  b.  A  4760  d*  marcgrave  war  also  t.  R  4766  relassen  A 
4867  bet  A  4768  vU  AT,  wU  Ä  4769  von  d.  RA  4774  ewr  f  5tc  hie  ge- 
schieht A  4778  das  herre  w.  A  4786  vol  A  4787  ich  euch  m.  A  4788  wir 
nm  A  4789  dir  were  das  were  A  ouch  fehUt  A  •  4794  dem  von  Wy  ^^ 
h^ren  von  R^  dem  Vogt  von  A 


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METRICHS  FLUCHT 


131 


U0d  alle  dis  bereitschaft  gar , 
diu  dar  zuo  gehoeren  aolde. 
Ton  gesteine  und  yod  golde 
hiez  er  ab  Bfnemsoumer wegen: 

4800  er  gap  den  nötigen  degen 

aht  hundert  marc,  als  man  seit, 
isllehem  drier  bände  deit 
gap  der  mute  Rüedeg^r. 
'enpbftch  ez,  edel  vurste  b^r, 

4805  Yon  mir  in  guoter  minne. 
ez  sol  nieman  werden  inne 
diner  armuot  an  dirre  ysi&i , 
daz  du  80  armer  komen  bist/ 
dö  buqi  sieb  ein  gr6z  danken 

4810  mit  tnawen  äne  wanken 
von  dem  berren  Dietrich. 
Rüedeg^  der  dren  rieh 
sprach,  als  ich  iu  sagen  sol 
^herre,  mir  wirt  gedanket  wol. 

481»  ich  weiz  dich  wol  s6  tugenthaft, 
ganstü  mir  der  boteschaft, 
vil  edel  Bemsere, 
daz  ich  gesage  diu  msere 
vroun  Heichen  mbier  vrouwen, 

4880  ich  Uze  dich  daz  schouwen, 
daz  mir  durch  dich  wirt  gegeben 
diu  miete,  unde  sol  ich  leben, 
der  ich  immer  yrumen  bim: 
wan  si  gesach  nie  keinen  man 

4885  so  rehte  gerne  also  dich, 
des  lä  dich  rehte  an  mich.* 
Gebiten  wart  da  niht  mdr. 
von  danne  gahte  Rüdeg^r 
in  den  hof  üf  den  palas, 


4880  dA  diu  yU  reine  Helche  was. 
vor  ir  sA  stuont  her  Dietleip 
und  bete  yroun  HelchennAgeseit 
diu  endeUchen  maere 
von  dem  Bemaere, 

4886  wieimslnlantwasgewnnnenan. 
vrou  Helche  weinen  began, 
si  sprach  vil  muoterliche 
*owö  Dietriche! 
daz  wil  idi  immer  clag^n  gote. 

4840  wk  nü  ein  s6  getriuwer  böte, 
der  des  niht  langer  bite 
und  in  Roamisch  laut  rite 
und  mir  den  recken  bringe  her.' 
in  der  zlt  kom  Rüedeg^r. 

4845  dö  in  vrou  Helche  ane  sach, 
nü  sult  ir  beeren  wie  si  sprach, 
'herre  Rüedeg^,  und  weistü 

niht 
der  vil  jsemerllch  geschiht, 
diu  an  dem  von  Berne  ist  get&n  ? 

4850  im  ist  allez  daz  gewunnen  an, 
und  h&t  daz  getan  Ermrlch. 
uchuch,  armer  Dietrich, 
nu  sint  et  gröz  dlniu  leit.' 
'richiu  kuniginne  gemeit' 

4855  sprach  der  herre  RQedeg^r, 
'wir  wizzen  wol,  kuniginne  h^r, 
daz  ir  barmherze  slt. 
nü  ruochtvememen  an  dirre  zlt, 
ich  wil  iu  sagen  maere. 

4800  der  edele  Bernaere 

der  ist  komen  in  Hiunisch  laut.' 
vrou  Helche  diu  sprach  alzehant 


4796  gdraitschafi  j4         4797  Du  d.  hAren  j4  4799  sdnen  Sftmern  ^ 

4801  a.  man  als  R        4802  yetzlichem  ^        4804  Na  e.  A        4809  grosses  A 
4816  gunnest  da  ^       4Sn  vil  fehU  A       4S\S  diu  feUt  A      4823  des  i?^      mei- 
ner firawea  h.  A      4824  dhain  A      4825  als  A      4826  dich  werlich  an  A      4827  nie 
mer  A       4833  d.  parmikliche  m.  A       4834  wie  dem  A       4835  wie  im  sin  fehU  A 

Lant  und  Eere  was  A      4836  w.  das  b.  A      4847  and  fehU^  waistu  des  n.  A 
4848  j&meiiichn  A       4850  das  er  het  %,  R      4852  wee  eueh  armen  A       4853  sein 
doch  sr.  A       lent  A        4856  koni^n  A        4857  parmhertzig  A        4862  do  sp.  A 

9* 


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132 


DIETRICHS  FLUCHT 


'herre  Rüedegdr,  seist  du  mir 

er  s|M^Gh  'vroawe,  ich  liug  niht 
umb  ein  hte.' 
4865  'hüistü  in  ernstlich  gesehen?* 
*  Yrou,  ich  sol  anders  niht  jehen 
niwan  der  rehten  wMieit' 
TTou  Helche  wart  der  nisBre  ge- 

meit. 
si  sprach  ^getriuwer  marcman, 
4870  sage  mir,  w&  Msi  du  in  yeridn  T 
*yrouwe,  er  ist  nllhen.' 
A6  hiez  diu  reine  glihen 
und  sprach  ^wol  üf  alle  die  ich 

hänP 
ir  gebot  daz  wart  getüin 
4876  mit  willigem  muote. 
yrou  Helche  diu  guote 
sprach  *her  Röedeg^r,  mac  ez 

geschehen, 
mac  ich  den  recken  gesehen? 
so  wil  ich  mit  iu  gähen , 
4880  ich  wil  in  selbe  enphähen.' 
*vrouwe,  daz  wirt  wol  getdn. 
ich  bringe  iu'  sprach  der  marc- 
man 
*hem  Dietrichen 
von  Beme  endelfchen. 
4885  ir  gesäht  in  nie  s6  gerne 
oder  iuch  sehe  der  von  Benie 
gemer,  daz  ist  mir  wol  kunt. 
er  Mt  iwer  gewünscht  wol  tu- 
sentstunt/ 
Hie  wären  alle  die  bereit: 


4890  diu  schar  was  michelunde  breit, 
die  Rüedeg^re  yolgten  dan. 
her  Dietrich  und  sine  man 
bf  banden  sich  d6  viengen, 
gegen  Röedeg^re  si  giengm. 

4895  dö  dranc  man  wider  man. 
daz  enphähen  wart  also  getan 
äne  valsch  üz  ganzem  munde, 
swer  gesprechen  künde , 
der  enböt  ez  wol  den  gesten. 

4900  die  eilenden  tU  wol  westen, 
daz  ez  mit  triuwen  wart  getan. 
her  Rüedeg^r  si  wtste  dan 
üf  den  hof  gegen  dem  sal. 
vrou  Helch  gie  in  der  ztt  zetal 

4905  an  einer  stiege  dort  her 
mit  drtzic  yrouwen  oder  m^r, 
als  si  wolde  enphähea  gerne 
den  werden  künec  Yon  Beme. 
nü  sult  ir  hoem  wie  ez  gesdiach. 

4910  dd  vrou  Helche  ane  gesadi 
die  eilenden  geste, 
dennoch  si  niht  weste, 
welhez  der  Bemaere  was. 
ditz  geschach  vor  dem  palas. 

4915  dö  winct  si  Ruedeg^ren 
und  bat  den  recken  h^ren 
^sage  mir  diu  mssre, 
welhez  ist  der  Bemsre?" 
dö  sprach  der  marcgrtf  Rüedeg^ 

4990  *vröuwe  h^re,  daz  ist  der, 
der  dort  ze  vordrist  an  der  schar 
g4t,  des  sult  ir  nemen  war.* 
vrou  Helche  iö  mit  zöhten  gie, 


4866  a.  nymmermer  nicht  A         4867  wann  nar  j4         4868  der  recblMi  m.  A 
4870  Verlan  W,  lan  R        4877  Da  sp.  A        4878  kan  ich  A        rechten  A 
4882  jn  euch  A         4883  den  herm  von  Ferne  A        4884  fMt  A        4886  oder  er 
yesech  euch  hundert  tauaent  stnnt  A         4888  fehÜ  A         4890  w.  gros  v.  A 
4891  Rvdigem  A         4893  h.  sie  sich  A         4894  Rvdigem  A        4904  pe  /«Alf  A 

4906  dr.  reeken  o.  R        4909  wie  daz  s  it         4910  die  fr.  A        snch  A 
4913Belhzi7        4914  beschadi  .^        4915nttw.  y/      viW^wR       4918  ist  her 
Dietrich  fi.  A        4920  fraw  konigin  das  A        4921  se  fordist  R 


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DIETRICHS  FLUCHT 


t83 


wol  und  hMIch  si  in  enphie 

4916  mit  grdzen  triuwen  in  daz  lant. 
vil  güetUch  sprach  si  zehant 
^nü  Sit  hittte  gote  willekomenl 
iwer  komen  ich  gerae  hän  yer- 

nomen/ 
her  Dietrich  sprach  'gnade,  vrou- 
we  mtn. 

4930  sselic  müezt  ir  immer  stn, 
daz  ir  s6  maoterltche  tuot 
an  manegem  eilenden  recken 

guot; 
mit  zühten  sprach  dö  Rüedeg^r 
'nu  enphähet,  kOniginne  hSr, 

4985  die  sinen  reckn  in  iuwer  lant. 
mir  ist  daz  waerltch  wol  bekant, 
si  sint  gruozes  yil  wol  wert : 
wan  si  sinthelde  da  man  ir  gert/ 
yrou  Helche  d6  niht  m^re  s  weic, 

4940  den  recken  güetlfch  si  neic 
und  bat  si  wiUekomen  sin. 
her  Hildebrant  sprach  ^gnäde, 
vrouwe  min.* 
Dk  mit  vrou  Helche  danne  gie. 
her  Rüedeg^r  den  Berner  vie 

4945  bi  banden  unde  wiste  in  dan. 
d^  giengen  n^ch  sine  man 
über  hof  üf  den  palas. 
daz  ezzen  nü  bereit  was. 
geriht  stnonden  die  tische, 

4950  wize  semel  und  guot  Tische, 
da  hl  manic  guldln  schencvaz, 
dar  inne  wIn  und  möraz. 
hie  mit  wart  wazzer  gegeben. 
Rüedeger  gebot  an  sin  leben 


4855  der  küniginne  schaffaere , 
daz  allez  daz  bereit  wapre, 
da  mit  man  die  geste 
wol  ze  wirden  weste. 
an  daz  h6hgesidel  dan 

4900  wIste  Rüedeger  der  marcman 
den  Yogt  Dietriche 
und  pUac  sin  h^rlldie. 
die  wll  man  ob  dem  tische  saz, 
yrou  Helche  selten  ie  vergaz 

4906  des  herren  Dietriches 

und  darzuo  Roemisches  riches, 
si  clagte  s^re  siniu  leit. 
si  sprach  'ow^  der  arbeit, 
diu  iu  äne  schulde  ist  geschehen ! 

4970  und  solte  ich  noch  den  tac  ge- 
sehen * 
sprach  diu  tugentriche , 
'daz  mir  von  Ermriche 
ein  leidez  maere  quame ! 
swer  im  den  llp  benseme, 

4975  der  gewunne  des  sünde  deine: 
wände  er  ist  unreine.' 
d6  sprach  der  vogt  von  Beme 
'daz  mser  hdrt  ich  ungeme, 
daz  in  ieman  slüege  wan  ich. 

4980  und    sol    ich   noch  gerechen 
mich, 
dar  umb  wolte  ich  Roemisch 

lant  verclagen 
und  mich  dest  armer  betragen.' 
Als  man  dö  bete  gezzen, 
die  eilenden  vil  vermezzen, 

4985  die  stuonden  von  den  tischen 
dan. 


4925  trawen  In  Ir  handt  ^  4935  da  Mine  ^         4938  wan  feMt  A         sy 

sein  A        4940  sie  s&etlich  A        4942  g.  hohe  fr.  A        4943  H.  von  dannen  A 
4944  empMe  A       4950  ^ot  fehUL  A       4951  trincUivass  A       4954  an  Ir  1.  A 
4956  beraitet  A         4958  ze  dienen  w.  A         4966  Romisch  A        4969  Die  R 
sint  g.  R      der  ye  an  Euch  solt  sein  g.  A       4970  and  feMt  A      4971  tugentlich  A 

4973  Ein  fehUt  A        Laide  mere  klbnen  A         4975  des  snnde  W^  snnde  des  R 

4979  dann  A        4982  dester  A        4983  dd  fem  A 


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134 


DIETRICHS  FLUCHT 


her  Dietrich  do  sprechen  hegan 

zuo  der  küniginne 

mit  wisllchem  sinne 

'  vrou  künigln  von  Hiunisch  iant, 

4990  niochet  vememen  nü  zehant, 
wes  ich  eilender  ger. 
ich  bin  komen  üf  genMe  her, 
üf  iuwem  tröst  in  disiu  Iant. 
vrouwe,  nü  sit  durch  got  ge- 
mant, 

4905  daz  alle  eilenden  hänt  ziu  tröst: 
und  sol  ich  von  sorgen  werden 

erlöst, 
daz  muoz  an  iwem  genäden  stän. 
nimer  tröstes  ich  nü  hän 
niwan  des  kfinic  Etzöl  unde  iu- 
wer. 

&000  sol  ich  immer  werden  tiuwer, 
daz  wil  ich  dienen ,  als  ich  sol , 
umb  in  und  umb  iuch  vU  wol.' 
vrou  Helche  getriulichen  sprach 
'her  Dietrich,  allen  den  gemach, 

5005  den  ich  immer  genden  kan, 
der  wirt  in  von  mir  getan: 
und  wil  des  gerne  vllzec  sin, 
daz  Etzel  der  herre  min 
iu  daz  beste  immer  tuot. 

5010  dar  umb  habt  niht  zwtvelhaften 
muot: 
wand  ich  weiz  wol,  swes  ir  gert, 
daz  iuch  des  Etzel  gewert' 
ala6  sprach  diu  stsete. 
'ob  Etjiel  den  muot  niht  hete, 

5015  daz  er  iu  ze  dienste  waere, 


d^swdr  her  Bemaere , 
so  ist  Etzel  mir  dannocfa  so  heil, 
swes  ich  in  bite,  daz  er  daz  doh. 
nu  gehabt  iuch,  edel  yürste,  wol. 

50M  tuot  als  ein  man  sol 
und  claget  niht  ze  s^re. 
habt  üf  mir'  sprach  diu  h^e, 
*  ich  gehilfe  iu  rechen  iuwer  leit 
daz  si  iu  Tür  war  geseit." 

5025  er  sprach 'geniMle,  liebiuTrouwe. 
alr^st  ich  an  iu  schouwe, 
daz  ir  der  eilenden  tröst  sit 
mit  reiner  helfe  alle  zit.' 
si  sprach  'nü  habt  niht  zwivel 
dran, 

5030  die  wile  ich  iht  guotes  hdn, 
daz  wirt  iu  geteilet  mit: 
des  entwiche  ich  nimmer  einen 

trit 
nu  bellbet  äne  sorgen, 
ez  kumt  hint  ode  motten 

5085  der  künic  Etzel  zuo  uns  her, 
des  zwivelt  niht  m^r. 
ich  weiz  wol ,  daz  er  iuch  gerne 

siht: 
des  missage  ich  niht. 
er  hat  lange  gewünscht  dtn. 

5040  dir  sol  daz  niht  zom  sin, 
daz  ich  dir  du  spriche: 
dar  an  ich  niht  zebriche 
dehein  mtn  ^re  noch  mtn  zuht 
wan    du   hftst    her  zuo    mir 
vluht; 

5045  Rüedeg4r  der  tugenthaft 


4986  do  IT,  f9hlt  R      4989  ehvne^niie  R      4990  gemchelt  A      4992  goadfi  A 
4994  nu  seyt  fraw  A         4995  ellondeo  W^  eUende  R         z§  iv  12         499t>  sorgen 
ymmer  w.  A         4999  Etzeln  A         5000  immer  fehU  A         5001  bedienen  A 
5u04  allen  fV^  all  R        5005  (genden  J?,  getSn  A         5011  wol  alles  des  Ir  A 
5014  icht  A        5015  der  euch  A       d.  niht  w.  R        5016  deswas  A        5017  so  ist 
mir  £.  RA        5020  man  s.  AT,  man  taon  s.  R        5021  nit  so  s.  A        5023  hilffe  A 

5025  der  Ferner  sp.  A         5031  wir  A         5032  ymmer  A         5041  da  sp.  A 

5043  noch  die  z.  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


\9b 


sprach  mit  tugentllclfer  craft 
'diu  muoter  mflez  immer  sselec 

»In, 
▼on  der  uns  ie  wart  schln 
s6  höhiu  triuwe  unde  guot, 

5050  als  ir.  vrouwe  höcbgemuot. 
sselic  müeze  stn  der  tac, 
ik  iwer  geburt  ane  lad 
daz  was  uns  ein  hdher  tröst: 
wand  iuwer  togent  hat  erMst 

5055  yil  manegen  eilenden  man. 
alle  die  möezen  vreude  hän, 
die  ie  kömn  in  iuwer  lant. 
iwer  herze  und  iuwer  gebende 

haut 
und  iuwer  tugent  manicvalt, 

5060  diu  yreut  yü  manegen  recken 
halt; 
vrou  Helche  diu  tugentrtche 
diu  sprach  ze  Dietriche 
'und  habt  ir,  vurste  höchgebom, 
alle  iuwer  Teste  gar  verlorn?' 

5065  er  sprach  'vrouwe,  leider  ez  ist 
war. 
ich  hlln  als  gröz  ab  umb  ein  här 
ninder  gewalt  öf  Roemisch  erde, 
sehzec  stete  vil  werde 
die  sint  mir  alle  gewunnen  an. 

5070  dennoch  ich  verloren  hAn 
vil  manege  burchMtch: 
daz  hat  allez  Ermrich.' 
vrou  Helche  sprach  an  der  stat 
^  des  mac  noch  werden  guot  rät. 

5075  dar  umbe  solt  du  niht  verzagen, 
dir  vüeget  got  in  kurzen  tagen, 
daz  du  gerichest  dine  not, 
ez  sl  daz  Etzel  sterbe  t6V 


Nu  habt  ir  hie  mit  vemomen. 

5080  in  der  vrist  was  Etzel  komen 
mit  einer  h^rltchen  craft. 
im  volgte  ein  schoeniu  ritter- 

Schaft 
die  er  geleisten  mohte  wol. 
nü  hoert  waz  ich  iu  sagen  sol. 

5086  d6  sagt  man  vrou  Heichen  maere, 
daz  der  künic  komen  waere. 
si  sprach  'daz  mser  muez  sselic 

sin: 
ich  sihe  gerne  den  herren  min.' 
si  sprach  ze  Rüedegeren, 

5090  ze  dem  edelem  recken  hären 
'nü  ginc  ze  Dietriche 
und  vrdge  in  heinliche, 
ob  er  deheinen  gebresten  habe: 
des  rihte  in  guotllchen  abe. 

5096  hat  er  dehein  armuot, 
s6  nim,  edel  helt  guot, 
die  zwelf  soumaere 
und  büeze  im  sine  swaere. 
den  eilenden  daz  guot 

6100  nach  ungemüete  sanfte  tuot. 
da  sint  inne,  waen  ich, 
üf  den  soumaeren,  d6  ich  mich 
von  hüse  huop,  helt  starc, 
d6  hiez  ich  nemen  zwelf  tAsent 

6105  die  gip  dem  von  Berne   [marc: 
und  bite  in  daz  erz  gerne 
von  mir  ruoche  enphähen 
und  imz  niht  Uze  versmähen.' 
'  ich  tuon'  sprach  her  Rüedeg^r. 

6110  er  beite  hie  mit  niht  m^r, 
er  gie  vil  balde  zehant, 
da  er  die  cameraere  vant 
und  nam  daz  golt  und  daz  guot. 


5060  m.  holt  b.  ^      5061  tofrentlich  y^ 
5069  sein  ^4        5078  sey  dann  daz  A 
5090  Edlen  ^        herren  j4      5094  riehtet  ^ 
A        mich  fehU  A         5103  schied  v.  h.  ^    ^ 
5110  beit^ 


5067  romisch*  R       5068  vil  fMi  A 
6079  h.  wol  y.  A        5085  Dv  R 
5 100  nngerafit  A        5 102  thd  ich 
5108  im  A        5109  thne  es  A 


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136 


DIETRICHS  FLUCHT 


Räedeg^r  der  höchgemuot, 

5115  er  brähte  ez  baltliche 
dem  herren  Dietriche, 
als  er  den  vogt  von  Berne  sach, 
Rüedeger  der  mute  sprach 
zuo  dem  recken  alzehant 

5120  'herre  von  Bern,  dir  hat  gesant 
min  vrou  Helche  ditze  guot. 
du  troßste,  helt,  dinen  muot. 
dir  heizet  min  yrouwe  sagen, 
si  welle  din  leit  mit  dir  tragen/ 

51S5  her  Dietrich  sprach  von  Herne 
*ich  wil  immer  dienen  gerne 
miner  vrouwen  hulde, 
alles  guotes  äbergulde, 
des  si  ie  hat  gephlegen 

5180  gegen  mir  und  an  manegem  de- 
gen: 
swä  ich  daz  niht  gedienen  lian, 
dk  bite  ich  mäge  unde  man 
daz  si  ir  dienstes  sin  bereit, 
si  hat  mich  bräht  von  arjebeit.* 

5135    In  der  zit  gie  Etzel  üf  den  sal 
und  ouch  die  ritter  überal, 
die  höhsten  und  die  besten, 
die  starken  nötvesten, 
die  tiursten  die  Etzel  mohte  hän. 

5140  der  het  er  m^r  denne  ie  kunec 
ge^an. 
weit  ir,  die  wil  ich  iu  nennen: 
ir  muget  si  wol  erkennen, 
die  schuofen  dick  wol  Etzeln 

dinc. 
daz  was  der  starke  Irinc 

5145  und  daz  ander  her  BloedeUn , 
und  von  Eisentroy  her  Erewin, 


daz  viStie  was  her  Isolt, 
dem  was  der  künic  Ezel  holt, 
daz  vümfte  Gotel  der  marcman, 

5150  von  Antioch  her  Imito, 
Pitrolf  der  Stinere, 
Sintram  der  gewsre, 
Palther  unde  Paltram, 
Nuodunc  der  lobesam, 

5155  Norpreht  von  Bruovinge, 
Helphrich  von  Lutringe 
und  von  Lunders  Helphricb, 
von  Kriechen  her  Dietrich 
und  Wigolt  der  guote, 

5160  Sturmger  der  hdchgemuote. 
swaz  ich  iu  der  beide  hdn  ge- 
nant, 
daz  waren  vürsten  allesant, 
als  ich  vür  war  hän  vemomen. 
die  wären  hin  ze  den  Hiunen 
komen 

5165  durch  der  reinen  Heichen  guot 

und  durch  ir  tugentlichen  muot 

und  durch  die  ^re  dies  in  bot: 

si  half  in  dicke  üz  maneger  not 

Nu  ist  ez  komen  an  daz  zil, 

5170  als  ich  iu  nü  bescheiden  wil, 
daz  der  künic  Etzel  wol 
enphangen  wart,  als  man  sol 
einen  riehen  kunec  von  rehte 

enphän. 
her  Dietrich  und  sine  man 

5175  und  ouch  der  marcgräfRüedegdr 
die  giengen  mit  einander  her, 
da  der  kunic  riebe  saz. 
dd  was  ouch  Etzeln  kunt  daz, 
daz  der  Bemiore 


5117  er  den  ^,  der  A  5122  Na  tr.^  5124  mit  Ir^         5128  als // 

5130]iian%S^  5132ma|^ety/  5133  dienst^  5134  von  mio*  a.  iU 
5138  st  die  n.  A        5139  t.  so  E.  A        5140  ie  dehein  chvnich  RA       5141  Ir 

so  w.  Ichs  n.  A        5143  dickh  und  w.  A       EzeF  R        5144  Eirinck  A       5145  a. 

der  Bl.  A         5146  Elsingtroie  A         5153  Baltram  A         5155  Bmwenige  A 

5160  Sturing^er  A         5177  daz  d.  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


137 


5180  üf  dein  hove  waere. 

dem  bete  ytou  Helche  nü  geseit 
umb  den  recken  vil  gemeit. 
si  hete  dem  kOnege  kunt  getan, 
^e  dem  BernsBr  was  gewunnen 
an 

5186  stete  bürge  unde  lant 

si  spracb  'her  Etzel,  wis  gemant 
durcb  die  kOnicIfcbe  ^re  dln 
und  läz  dir  ez  leit  s!n: 
wand  er  ist  üf  dln  genftde  komen 

5190  in  din  lant,  daz  bän  ich  verno- 
men. 
nü  mäht  du  wol  sin  saelidich, 
Sit  ein  sd  höher  künic  rieh 
üf  genäde  ist  komen  in  dln  lant 
und  gern  wil  warten  dlner  bant. 

5196  du  gewunne  nie  bl  dinen  tagen 
(daz  wil  ich  dir  vür  war  sagen) 
SO  edele  dienaere, 
als  den  Bemaere. 
nü  wil  ich  ein  anderz  mezzen 

5900  unde  wil  des  niht  vergezzen: 
die  hdben  recken,  die  er  b4t, 
der  manheit  an  maneger  stat 
hie  und  dort  ist  wol  erkant. 
sin  ist  getiuwert  immer  mdr 
dln  lant 

5906  und  elliu  diniu  riebe, 
behaldestü  Dietriche.' 
Etzel  spracb  'vrouwe  min, 
er  sol  mir  wol  bevolben  sin/ 
In  der  zit  kom  her  Dietrich. 

6910  vrou  Helche  diu  küniginne  rieh 
spracb  zem  kunege  'sich  wft  er 
gAt!' 


der  künic  Etzel  spranc  üf  an  der 

stat, 
also  täten  alle  sine  man. 
der  künec  lief  den  BernaBre  an: 

5S15  vil  UepUche  er  zuo  im  spracb, 
dö  er  in  dort  her  komen  sach, 
'vogt  von  Herne,  nü  sIt  ir 
gote  willekomen  unde  mir,  ' 
also  sin  alle  iuwer  man. 

5220  daz  ich  iuch  nü  gesehen  hftn , 
daz  ist  ze  vreuden  mir  bekant 
und  ze  hüben  saelden  gewant.' 
bl  banden  si  sich  viengen, 
ensamt  si  du  giengen 

5225  sitzen  üf  daz  gesidele  hin. 
vrou  Helche  diu  künigln 
neic  dem  Bemaßre. 
des  dancte  ir  der  gewsere. 
des  herren  Dietriches  man 

5280  die  wwden  ungegruozt  niht  Un 
von  der  werden  ritterschaft. 
man  büt  in  mit  4ren  selbe  craft, 
daz  si  ez  beten  wol  vür  gaot. 
Etzel  wart  hüchgemuot 

52S5  durch  sine  liebe  geste. 
er  erbüt  in  daz  beste, 
mit  vreuden  sl  sftzen. 
dar  under  sl  niht  vergftzen, 
^  Etzel  vrftgte  der  maere 

5240  den  edelen  Berniere. 

'herre  von  Beme,  tuet  mir  kunt 
und  lät  mich  boeren  hie  zestunt, 
wie  ez  ist  ze  disen  dingen  komen, 
daz  iu  s6  siebtes  ist  genomen 

5246  von  Ermrlcb  iuriu  laut?' 
dö  sagt  im  her  Dietrich  zehant 


5186  bis  g.  A         5190  ich  wol  v.  A        5191  da  magst  na  A        5195  gewyn- 
nest  mer  b.  A         5198  also  dem  A         -5200  w.  sein  n.  A         5203  bekat  A 
5204  mer  fehlt  A        5206  Dietreiche  W^  Dietrich  R       5208  dir  R      521 1  zd  dem 
R        5218  recht  g.  w.  mir  ^         5221vr.ovb.it         5224  mit  einander  si  u^ 
5227naigt^         dem  ^,  den  i?         5230  gelan  ^        5232  Im  ^        kttufehUA 

5236  pot^        5243  ist  es  ^        5244  hat  g.  .^        5245  von /VAZf  ^ 


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138 


DIETRICHS  FLUCHT 


ril  bescheidenllche, 

wie  uogetriuwellche 

Ermrfch  mit  im  umbegangen 
was. 
5250  über  al  des  kfineges  palas 

mohte  daz  nieman  yerldn, 

sine  weinten,  d6  der  junge  man 

sd  jaemerllchen  sagte. 

vil  tiure  man  in  clagte. 
5255  Etzel  sprach  ze  dem  Bemaere 

'nü  lät  alle  iure  swaere. 

sin  sol  guot  rät  werden. 

öf  aller  der  erde , 

die  ich  noch  ze  gewalte  hän , 
5260  dar  zuo  mäge  unde  man, 

die  vüert  gewalticlfche' 

sprach  er  ze  Dietriche 

*swelhez  ende  ir  selbe  weit. 

ich  hän  so  manegen  biderben 
helt, 
5265  die  wol  geturren  strlten: 

die  heize  ich  mit  iu  rlten. 

ich  wÄg  allez  daz  ich  hiute  hän 

und  swaz  mir  min  vater  hat  ver- 

daz  muoz  geligen  nider      [\äu , 
5270  od  ir  gewinnet  Roemisch  laut 
wider.' 

äf  stuont  derkünec  vonRoemisch 
lant 

und  neic  Etzeln  nider  unz  üf 
die  haut. 
Dft  mit  daz  m^rwart  hin  getan. 

man  huop  die  kurzewile  an 
5275  mit  tanzen  M  dem  palasr. 

allez  daz  da  indert  was, 

daz  hete  vreudeundh^hen  muot, 

als  man  ze  hove  gerne  tuot. 


an  der  Bemaere 
5260  der  clagte  sine  swaere 

und  hal  doch  sinen  ungemach. 

vrou  Helche  daz  allez  tU  wol 
sach 

und  marhte  daz  vil  tougen. 

si  sach  daz  siniu  ougen 
5285  ofte  und  dicke  truobten, 

sIniu  leit  sich  dicke  uobten 

mit  maneger  ungebsere, 

mit  siuften  und  mit  swaere, 

der  er  vil  in  sinem  herzen  truoc: 
5290  und  gehabte  sich  doch  wol  ge- 
nuoc, 

ab  niwan  den  liuten  ze  sehen. 

vrou  Helche  begunde  ez  vil  wol 


und  nam  sin  ofte  heimlich  war. 
dd  diu  kurzewile  gar 

5295  genam  ein  ende  üf  dem  sal, 
d6  gie  her  Dietrich  ze  tal 
an  einer  stiege  und  HUdebrant, 
Hiünolt  und  her  Sigebant 
vrou  Helche  wincte  tougen 

5300  Riiedeg^re  mit  den  ougen 
^nü  gäbe,  hdt  guote, 
mit  unverzagtem  muote 
und  brinc  den  Bemaer  mit  dir 
und  heiz  in  komen  her  ze  mir.' 

5805  Röedeg^r  gfthte  sft  zebant, 
da  er  den  Bemaere  vant. 
her  Dietrich  g^n  dem  marcgra- 

ven  gie, 
bl  handn  ietweder  den  andern 

vie: 
si  giengen  mit  einander  dan. 

5310  swaz  schimphes  ie  der  marcman 


5251  gelan  y4      5252  sj  w.  ^4      5253  jamerlich  j4      5258  aUe  den  erden  J 
5260  magt  u.  j4         5265  getragen  ze  ^         5270  oder  g.  ^4         5271  der  fe/dt  A 

5272  naigt  Etzeln  A         anz  fehlt  A         5276  ynndert  da  A        5278  bowe  R 
5281  a.  haimlich  s.  A         5283  mercket  es  A         5291  aber  R         ob  nna  ^ 
5301  gacht  A         5303  bringe  R        den  /F,  der  R         5307  gegen  RA 


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DIETRICHS  FLUCHT 


139 


begie  od  begunde, 
da  bt  was  zailer  stunde 
hdttö  der  Bernaere: 
sin  vreude  was  sin  swsere. 

5315    Her  Dietrich  was  ze  hove  brdht. 
nö  wart  ouch  ezzens  iä  gedäht. 
ez  was  nü  konien  dar  an, 
daz  der  tac  was  zerglin. 
Etzel  and  her  Dietrich 

5SS0  die  s^zen  ensamt  h^rllch. 

▼or  den  tischen  hört  man  singen, 
M  durch  den  palas  dingen: 
maneger  knrzewUe  was  diu  vil, 
maneger  hande  seitspil 

5as5  man  da  hörte  Aber  al  den  sal. 
si  wftren  da  ^rd  Ober  al 
an  alein  her  Dietrich, 
der  gehabt  sich  trürecitch. 
als  man  die  tische  hete  erhiui, 

6330  Etzel  sprechen  d6  began 

*  herre  von  Bern,  wie  tuot  ir  so  ? 
mich  dnnket,  ir  sit  unvrö. 
gebäret  manllche, 
helt  her  Dietriche: 

6335  ir  müezt  in  kurzen  ziten 
wider  heim  ze  lande  riten.' 
^  herre ,  daz  kan  nimmer  ergän , 
ich  müeze  iuwer  helfe  hioa.' 
dö  sprach  Etzel  zehant 

53^10  'her  Dietrich,  des  habt  df  mir 
phant. 
ich  wil  iu  sagen  minen  muot: 
▼erzaget  niht,  edel  helt  guot. 
ich  wil  iu  sagen,  vogt  von  Beme, 
weit  ir  heim  ze  lande  gerne. 


5315  daz  tuot  mir  endellchen  kunt. 
ich  wil  iu  lAzn  in  kurzer  stunt 
zwelf  tAsent  wigande 
Hz  Hiunischem  lande.' 
vrou  Helche  balde  lüf  stuont, 

5350  als  noch  die  reinen  vrouwen 
tuont, 
die  noch  barmherzec  sint. 
si  sprach    'rfchez  Botelunges 

kint, 
du  hast  ein  tugent  hiute  getto, 
des  dir  vrouwen  unde  man 

5355  immer  dankent  gerne, 
daz  dd  den  vogt  von  Beme 
in  din  gendde  hast  genomen. 
daz  sol  dir  ze  höhen  ören  komen. 
ich  sihe  wol ,  daz  du  triu we  hdst : 

5360  swer  dir  getrouwet,  daz  du  den 
niht  läsV 
*vrouwe,   ich  wil  daz  immer 

gerne  tuon. 
vor  disen  tac  vride  noch  suon 
gewinnet  nimmer  m^e, 
vil  edeliu  vrouwe  h^re, 

5365  von  mir  der  kfinic  Ermrtch: 
des  Sit  gewis,  her  Dietrich.* 
Hinvür  trat  her  Rfiedegdr. 
'urloubes  ger  ich,  känic  h^r, 
und  bite  d^z  ez  din  wille  st. 

5870  ich  wil  dem  vogt  von  Beme  hl 
gesten  und  alle  die  ich  hän. 
mir  wartent  noch  zwei  tüsent 
mit  den  wil  ichrtten,      [man, 
dem  BemsBr  helfen  strtten 

5375  M  den  künic  Ermrtch. 


5314fliyr.  H        53  U  ward  ^        5316  da  w.  aaeh  e.  nacr-^      5319  Dietrich 
A^,  Dietriche  R  5320  herleich  ff^,  herliche  R         zusamen  sieherleich  ^ 

5324  m.  achlachte  a.  j4        5326  dA  fehlt  A       5328  waa  yederman  tet  er  gehilb  sich' 
A  5329  auf  erhan  y#         6330  dd /"e^ft  ^         5340  daz  h.i2         ze  ph.  Jl 

5352  reichea  chvmges  chiot  A         5353  t&gende  R         5355  danchen  R         5357  h. 
alao  g.  A        5358  za  hohem  guot  k.  A       5359  ich  sich  wol  Wy  nu  sich  ich  wol  RA 

5361  daz  wil  ich  RA        5363  ynunermere  A        5364  tU  fthU  A       Edel  A 


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140 


DIETRICHS  FLÜCBT 


des  hfin  ich  reht,  her  Dietrich/ 
hinYur  trat  von  Lunders  Hei- 

phrich 
und  von  Kriechen  her  Dietrich, 
si  sprächen  'vogt  von  Beme, 

S880  wir  wellen  helfen  gerne 
dir  ze  retten  dtniu  lant. 
wir  wefai  dir  vüeren  alzehant 
vier  tüsent  edeler  degene.' 
d6  dancte  in  der  bewegene. 

538»  dd  sprach  von  Stire  Dietleip 
'dir  Wirt  din  schade  widerleit. 
ich  wil  dir  bringen,  ob  ich  kan, 
anderthalp  tüsent  mtner  man, 
und  sint  daz  allez  ziere  degen. 

5390  wir  haben  uns  durch  dich  be- 
wegen, 
wir  wenden  alle  dine  n6t, 
od  ich  gelige  in  dinem  dienste 

tot; 
dd  sprach  Irinc  und  BIcedelln 
und  von  Ebentroye  Erewtn 

5895  'vogt  Yon  Beme,  ruochet  ir, 
vier  tüsent  recken  zier 
die  welle  wir  iu  bringen 
mit  helmen  und  mit  ringen/ 
her  Dietrich  sprach  'gerne  ichz 
dienen  wil. 

5400  der  helfe  dunket  mich  ze  vil, 
wand  ich  ez  niht  gedienet  hin. 
ir  sult  aber  Af  minen  triuwen 

hftn, 
ich  gediene  ez,  unde  sol  ich  leben, 
ich  wil  iu  des  min  wltt*heit  geben : 

5405  swer  durch  mich  kumber  dolt. 


der  neme  min  dienst  dar  umbe 
ze  sott.* 
Welt  ir  die  helfe  hoeren  gerne, 
die  der  herre  von  Beme 
gewan  ze  helfe  in Hiuniscli  lant, 

5410  daz  tuon  ich  iu  kürzlich  bekant: 
vier  und  zweinzec  tüsent  man 
mit  den  die  im  Ezele  hete  län. 
vrou  Helche  diu  vil  reine 
sprach  'herr,  diu  helfe  ist  noch 
ze  deine 

5415  geg^  dem  künege  Emurtch. 
sin  untriu  we  vörhte  ich  vrdsllch .' 
Etzel  sprach  '  vrouwe  min , 
mac  der  helfe  niht  genuoc  sin, 
s6  schicke  wir  im  m^re 

5490  der  edelen  recken  h^re.* 

vrou  Helche  sprach  Mes  wirt 

guot  rät, 
Sit  er  dinen  willen  häV 
der  höhe  Dietmftres  zart 
alreste  hie  mit  vrü  wart 

^85  und  nam  ein  ende  sin  swaire. 
der  hübe  Benuere 
gerte  urloubes  hie. 
ze  herberge  er  da  mit  gie, 
im  volgten  vroellch  sine  man. 

5480  vrou  Helche  trabten  began 
umbe  helfe  in  ir  muote 
von  Beme  dem  beide  gnote. 
Alsü  diu  naht  du  zergie, 
(nü  hoßret  niuwiu  maere  hie) 

5485  reht  als  der  tac  wold  üf  gto, 
dd  kom  Amelolt  der  getriuwe 
man 


5384  dftBcket  ^        5386  w.  Uit  fFy  w.  weit  R      seh.  yerait  j4  5388  Dritt- 

halb  u4        5389  a.  edle  d.  j4        5390  hab  ^        5391  w.  dir  a.  u4  5392  ob  Ich  J 

5393  Eirrach  yi         5394  Crnwin  j4         5396  ziere  j4,  dr  B  5399  leb  die 
nemen  w.  j4          5401  es  uDgedienet  j4         5402  ir  wizzet  ane  valscben  wan  fi 

5403  diene  y/         5404  eucb  alle  m.  j4         5405  mich  dbain  L  ^  5410  korzHch 

fehUA      bAn^iefehUM      Id^      gelang       5417  B.  der  sp.  .^  5422  dein  ^ 

5424  alrerst  hie  mit  fT,  a.  er  h.  R        5433  dort  z.  M 


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DIETRICHS  FLUCHT 


141 


selb  zwelfte  üf  den  hof  gerant. 
er  was  gestrichn  von  Roemisch 

lant 
zwelf  naht  and  zwelf  tage: 
Ö4M  et  ist  war  daz  ich  iu  sage. 
er  erbeizte  vor  dem  palas. 
dannoch  ez  so  vruo  was, 
daz  nieman  itf  was  gestän 
niwan  der  milte  marcman. 
&445  Amelolten  ersach  herRfledeg^r. 
dem  marcgräven  wart  s6  ger, 
daz  er  harter  lief  danne  er  gie. 
Amelolten  lachende  er'enphie 
nnd  kuste  in  vriuntlich  an  den 

munt. 
54S0  Amelolt  der  sprach  dd  zestunt 
*wä  ist  min  her  von  Beme? 
den  s«he  ich  harte  gerne.* 
'den  zeige  ich  dir*  sprach  Rüe- 

deg^r. 
'tuo  mir.  kunt,  getriuwer  recke 

hör, 
5456  weist  du  iht  guoter  msere 
ze  sagen  dem  Bemsere?* 
'guotiu  maere  diu  weiz  ich. 
liep  und  leit  jaget  mich.* 
Rüedegör  nam  in  an  die  hant, 
54eo  er  vuorte  in  d&  er  balde  vant 
den  Bem»r  unde  sine  man. 
Rüedeger  ruofen  began 
*wol  üf,  vogt  von  Beme, 
ir  muget  beeren  gerne: 
64S5  iusint  diu  liebsten  maere  komen, 
diu  ir  vor  lange  ie  habt  vemo- 

men.* 


hem  Dietrich  ditze  m«re  be- 
twanc, 

baltllch  er  gegen  der  tör  spranc. 

d6  er  die  tör  üf  enslöz, 
5470  sin  vreude  wart  wunschltchen 
grdz: 

liep  und  leit  im  geschach, 

du  er  Amelolten  sach. 

'  wol  mich  des  tages  und  der  ztt ! 

din  kunft  mir  leit  und  liebe  gtt. 
5475  sage  mir*  sprach  der  Bemaere, 

'getriuwer  recke  vil  gewaere, 

des  mac  ich  niht  rät  hftn, 

wie  hästü  Garte  verlftn? 

ich  vürhte  des,  ez  sl  gegeben.* 
5480  ^ez  enist,  sam  mir  min  leben. 

ich  sage  iu  daz  ir  beeret  gerne: 

ich  hkn  gewunnen  wider  Beme. 

nü  strichet  mit  samt  mir  dar 

ö  daz  wir  Verliesen  gar.* 
6486  vor  vreuden  lacht  her  Dietrich. 

'Amelolt,  nü  hdstü  mich 

von  aller  mtner  nüt  erlöst. 

nü  habe  ouch  du  von  mir  den 
tröst, 

sol  ich  und  du  gesunt  leben, 
5490  des  wil  ich  dir  min  triu  we  geben, 

ich  getuon  zuo  dir  die  öre, 

des  du  hast  vrum  immer  möre. 

Triente  unde  Prissän 

daz  solt  du  dir  vür  eigen  hän, 
6495  den  Nönes  und  daz  Intal, 

daz  sl  dIn  eigen  über  al: 

Potzen  unde  Garte 

dir  eigenllche  warte: 


5440  w.  was  ich  ^  5441  von  dem  j4  5443  was  auf  ^  5444  Na  wann 
j4  5445  'A.  deo  eraaeh  j4  5447  er  mer  1.  ^  5448  er  fehlt  A  er  lachende  R 
5449  Heplich  A  5450  sp.  an  der  st.  A  5451  h*re  RA  5458  lait  die  j. 

A       5459  nam  Amloltn  an  A        5465  Es  s.  A        5466  v.  manigen  tagen  h.  A 
5467  zwang  A     5469  aufschlos  A      5470  wnschlich  Jl,  nnraessiklichen  A     5474  laide 
A        bAllritfehUA         5479  daz  ^         5480  ist  y#        5482  wider /"«Ai^  .^ 
5483  striht  R         5491  zoo  ^,  fehU  R         5492  frommen  A         5493  Prissan  AT, 
prisan  R        5495  Temonnes  R        5497  Botzen  A 


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142 


DIETRICHS  FLUCHT 


und  Bwaim  din  nimmer  muge  sin 
5600  sd  st  daz  guot  der  idnde  dfn.' 
Dft  mit  was  ez  nü  dar  an  komen, 

als  ich  Yür  war  h&n  vemomen, 

daz  ez  was  worden  hdher  tac. 

nü  hoeret  wes  man  dö  phlac. 
5505  dO  was  der  kunec  ouch  üf  gestän, 

er  und  ander  sine  man. 

dö  gilbte  dort  her  Rüedeg^r. 

nd  gruozte  in  der  künic  hi^r 

^  weist  du  iht  niuwer  msre?' 
5510  <  ja'  sprach  der  erbsere, 

'niuwiu  maer  bän  ich  ?emomen. 

boten  sint  demBernaere  komen, 

daz  Beme  die  guoten  stat 

Amelolt  wider  gewunnen  bat, 
5615  und  ist  der  recke  selbe  hie.' 

in  der  zit  dort  her  gie 

vrou  Helcbe  diu  guote. 

mit  vroeilchem  muote 

sprach  Etzel  d6  zuo  ir 
5520  'vrouwe,  nü  gebt  miete  mir: 

ich  sage  iu  nluwiu  m»re. 

ez  hAt  der  Bemaere 

wider  gewunnen  Berne.' 

daz  h6rt  vrou  Helcbe  genie. 
6685  si  sprach  ^wer  hat  dir  daz  ge- 
seit?' 

^vrouwe,  ez  ist  diu  warheit. 

mir  bat  Röedeger  kunt  getan, 

der  hAt  gesehen  den  man, 

der  die  hörllcben  stat 
5530  selbe  gewunnen  hAt' 
Hie  mit  disem  maere 

gie  ouch  der  Bemaere 


über  bot  dort  her. 
gebiten  wart  dA  nimer 

5535  von  dem  edelen  künege  rieh, 
er  gruozte  den  herren  Dietrich 
und  Amelolt  den  küenen  maa 
er  sprach  'du  bAst  wol  getAn 
an  dinem  herren,  Amelolt. 

5540  er  sol  dir  sin  mit  triuwen  holt. 
nü  sag  an ,  helt,  ze  dirre  vrist, 
wie  ez  dar  zuo  komen  ist, 
daz  du  die  stat  gewunne?' 
dd  sprach  der  versunne 

5545  'herre,  daz  wil  ich  iu  sagen, 
eines  moigens,  d6  ez  wolde  ta- 
d6  bete  sich  Ermricb  erbAn  [gen, 
gegen  der  stat  ze  BrissAn 
üz  der  stat  ze  Berne. 

5550  ir  mugt  ez  boeren  gerne: 
daz  was  ab  mir  des  nahtes  kunt 

getAn, 
daz  Ermricb  wold  gein  Brissan. 
dö  nam  ich  zuo  mir  hundert 


und  huop  mich  da  mit  after  we- 


5555  und  legt  mich  hl  naht  in  eine 
huote. 
dö  sach  ich'  sprach  der  guote, 
'  dö  üz  der  stat  Ermitch  reit , 
dd  vttorte  er  beide  unveneit, 
daz  ich  in  torste  niht  bestAn. 

5560  icbmuosteinvürsicbrftenlaD. 
Ermriches  yanen  ich  an  gebant, 
dö  k^rte  ich  gegen  der  stat  ze- 
bant 


5503  hocher  ^,  hohe  A        5504  was  y#        5505  onch /eA/t  ^        5515rfrhlf 

j4        5521  niwe  R        5525  fraw  Helche  sprach  w.  hat  euch  d.  ^        5532  da  penf 

A        5533  ü.  den  h.  A        5534  dA  fehJÜ  A      nicht  mer  A      5536  den  edelen  D.  h 

5537  Amelolte  R       5541  h.  an  d.  A       5544  der  vU  v.  ^      5548  der  W,  die  fi 

555 1  w.  als  m.  des  nachtes  ward  k.  A         5552  gein  tV^  ze  R  5555  b.  der  n.  A 

555Ö  die  sach  A  5557  E.  aus  d.  st  A         5559  ich  sein  nichl  t  h.  ^ 

5560  sich  fthU  A 


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DIETMCHS  FLUCHT 


143 


die  Ermrich  ze  huote  hete  län, 
die  wänden,  wir  harten  8l  an: 

5665  üf  wart  un8  getan  diu  stat 
nü  hoert  wie  ez  8ich  gevüeget 
offen  stuont  daz  büi^etor,  [kät. 
des  was  uns  nieman  vor. 
do  erbeizte  wir  und  giengen  in. 

5570  wir  liezen  nieman  komen  hin, 
wir  sluogen  swen  wir  yunden. 
wir  gewunnen  in  kurzen  stunden 
die  stat  und  allez  daz  da  was. 
nieman  dd  vor  uns  genas. 

5575  alle  die  £nnrlch  gehörten  an , 
den  muoste  ez  an  ir  leben  gän. 
wir  sluogen  in  der  selben  zit 
e  daz  ende  nseme  der  strit 
vier  hundert  man  ErmrJchen, 

5580  daz  wizzet  sicherlichen. 

da  mit  bin  ich  gestrichen  dan.« 
Alpharten  han  ich  verlän 
in  der  stat  ze  Beme. 
wil  min  herr  nü  gerne 

55a5  behalten  die  veste, 

&6  gäbe  heim,  daz  ist  daz  beste, 
und  bringe  ouch  mit  im  so 

vil  dar 
der  biderben,  (ichsagiuvQrwär) 
ob  er  behalten  wil  die  stat: 

5590  Ermrich  sin  samnunge  hat.' 
'  Daz  geschiht  woF  sprach  her 
Dietrich, 
dd  gie  der  recke  herlich 
vür  die  milten  Heichen  stän. 
*vrouwe,  ich  wil  urloup  hän: 

5595  ich  wil  gen  Berne  riten. 


ich  mac  nibt  m^r  geblten.' 
si  sprach  ^war  umbe  ist  dir  so 

gäch? 
wiekumtdazh^dannhinnäch  ?' 
*vrouwe,  swie  ir  selbe  weit: 

5600  ich  muoz  da  hin'  sd  sprach  der 
helt. 
'Sit  du  niht  langer  wil  bestän, 
so  soltü  niht  angest  drumbe  h^n : 
ich  schicke  dir  ze  diner  wer 
ein  vil  h^rllchez  her, 

5605  ob  ez  dir  niht  versmahet. 
daz  her  nach  dir  gäbet 
s6  ez  baldiste  mac. 
des  gibe  ich  dir  einen  tac 
über  sehs  wochen  oder  e. 

5610  dar  umbe  zwivel  du  niht  me.' 
Urloup  der  von  Berne  nam, 
sine  recken  täten  sam. 
nü  wil  ich  iu  bescheiden  hie, 
waz  tugent  vrou  Helche  an  im 
begie. 

5615  si  liez  an  den  ziten 

vümf  hundert  recken  riten 
mit  dem  Bemser  von  dan. 
nü  ist  diu  reise  gehebt  an 
umb  den  herren  Dietrich. 

5680  der  stricht  da  hin  g^n  Rcemisch 
vil  vaste  ze  sinem  lande,    [rieh 
hie  liez  er  Sigebande 
und  den  küenen  Wlcman 
bi  dem  here  da  ze  Gran. 

5685  der  von  Berne  gähte  vaste 
die  mile  und  die  raste, 
er  streich  naht  unde  tac. 


5563  E.  da  ze  h.  ^         verlan  A  5564  mainten  des  j4         5568  n.  vor  ^, 

n.  da  vor  R        5574  dd  fe/dt  J^  da  R       5575  jfehorten  W,  horten  R       5582  lao  ^ 

5586  g.  er  h.  y/        5588  b.  rekchen  ich  RA        5590  samaage  A        5594  vr5  R 

5599  selben  R      5600  s\fehU  A      5602  dar  ambe  R      darumb  nicht  angest  A 

5608  ich  JFj  fehlt  R       9612  t.  anch  so  allsam  A        5614  tugent  fT,  tugende  R 

5617  dem  von  Ferne  v.  A        5621  seinen  landen  A        5622  Sigebanden  A 

5623  Lehman  A,  Wiechmany/ 


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144 


DIETRICHS  FLUCHT 


deheiner    niowe'  er    drunder 
phlac. 

erkomrehtandemzwelftentage 
6690  (vflr  war  ich  iu  daz  meere  gage) 

in  die  stat  ze  Berne. 

A6  sAhen  in  vil  gerne 

die  slnen  yil  getriuwen/nan, 

die  er  hinder  sin  hete  verlän. 
5685  arme  onde  riebe 

den  herren  Dietriche 

mit  triuwen  wol  enphiengen. 

ensamt  si  alle  giengen 

in  den  hof  üf  den  sal. 
6640  si  wären  Yr6  da  über  al. 

vroBltch  sprach  her  Dietrich 

^herre  got,  nü  hdstü  mich 

in  ganze  vreude  wider  brdht. 

nü  was  mir  des  vil  ungedäht, 
6645  daz  Berne  unde  Roemisch  lant 

mir  immer  wurde  bekant. 

ich  sihe  wol,  der  dir  getrouwet , 

daz  er  vil  wol  gebouwet 

an  allen  sinen  sachen. 
5650  du  kanst  wol  krump  sieht  ma- 
chen.* 

hie  mit  man  trabten  began, 

wie  man  die  veste  mohte  hftn. 

des  wurdens  schiere  über  ein. 

*mln  sorge  ist  ringe  unde  dein* 
6655  sprach  der  junge  Amelunc. 

*  miner  yreuden  urspninc 

muoz  nü  hübe  gestdn, 

Sit  daz  ich  Herne  wider  hftn. 


wil  got  der  höhe  und  derrtche, 

6660  ich  gewinnes  m£re  sicherilche, 
daz  mir  h&t  Ermrich  genomen. 
stt  ich  ze  Berne  bin  bekomen, 
mir  mOhte  ouch  werdn  in  kur- 
zer vrist, 
daz  mir  noch  vil  verre  ist.* 

5665    Nü  was  ouch  daz  niht  verdeit, 
ez  wart  vil  baltllch  gesdt 
über  al  daz  lant  msere, 
daz  da  ze  Berne  wsere 
her  Dietrich  unde  Hildebrant. 

5670  daz  meere  wart  Ermrich  bekant. 
daz  was  im  leit  und  ungemach, 
nie  so  leide  im  geschach. 
du  Ermrich  hete  vernomen, 
daz  der  von  Bern  was  wider- 
komen, 

5675  und  ouch  daz  Berne  was  verlorn, 
des  wart  vil  grimme  sin  zom. 
üz  tobendem  sinne  er  du  sprach 
^nü  Ut  iu  allen  wesen  gddi 
und  sIt  dar  umbe  alle  gebeten 

5660  und  ritet  von  steten  ze  steten 
und  gebietet  bl  den  hulden  min 
und  heizet  alle  die  üf  sin, 
mdge  liute  unde  man 
und  die  von  mir  iht  wellen  hün, 

5685  daz  die  komen  alle 

mit  gewalticllchem  schalle 
zuo  der  stat  ze  Prissjin: 
dh  wil  ich  samenunge  hdn. 
und  gebiet,  swer  ez  dar  über  Ut, 


5628klaioer^        rfi  TZ        damndteru^        5633  Die /"eAft  ^         sein^ 
CretVeo  fr,  getriwe  R         5637  enphiegen  R        5638  mit  einander  si  j4       5639  h. 
und  aof  ^  5640  da  fehlt  A         5647  dir  fehlt  R         5648  d.  der  wol  A 

5649  in /^  5653— 5658 /'eA/m  A  der  .^  5659  h.  herre  ^  and  der  richf 
fehli  A  5660  g.  sein  noch  mere  A  sicherliche  feldt  A  5661  mir  Ereoreich 
hat  A        5662  ich  gen  Ferne  bin  wider  k.  A        5663  wir  A        5666  wart  wart  A 

was  vil  behennd  A  5676  grimmig  A  5677  tobenden  synnen  A  5679  dar 
umbe  alle  W,  alle  drombe  R  5680  stet  ze  R  5687  Prysaan  A  5688  ick 
mein  sammnnge  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


145 


5690  daz  ez  dem  an  sfn  leben  gät/ 
Ermrtches  boten  gähten  s^re. 
si  yenniten  daz  niht  m^re, 
si  strichen  vaste  über  lant. 
si  tliten  die  hervart  bekant 

6S95  vriunden  unde  gesten. 

si  strichen  von  vesten  ze  vesten 
und  hiezens  komen  in  kurzer 

stunt 
und  täten  endelfchen  kont, 
wä  si  Ennrichen 

5700  Yunden  sicherlichen. 
hie  mit  disen  Sachen 
begunden  sich  üf  machen 
arm  und  rfch  über  al  daz  lant. 
daz  her  daz  seic  alzehant 

5705  rehte  gegen  Brissän, 
da  hin  in  hete  kunt  getan 
der  mehtic  künic  Ermrich. 
daz  her  daz  wart  so  eislich 
und  ouch  diu  gr^ze  hervart, 

6710  daz  m'e  deheiniu  groezer  wart 
üf  Roemischer  erde, 
sich  samten  da  beide  werde. 
Nu  hoert  wie  uns  daz  buoch  las. 
die  wtl  diu  samenunge  was 

S715  vor  der  stat  ze  Brissän, 
dö  satzt  sich  wider  Meilän 
und  k^rtn  an  den  von  Berne. 
nü  sult  ir  beeren  gerne , 
wer  der  stat  gewaltic  was. 

5790  ein  herzöge,  der  hiez  TIdas, 
dem  was  diu  stat  undertftn. 
der  mohte  wol  mit  vollen  hän 


tüsent  recken  ode  baz, 
rehte  sult  ir  wizzen  daz. 

5725  er  was  ein  b^chgevriunter  man. 
die  beide  ich  wol  genennen  kan, 
die  b!  im  wären  in  der  stat, 
als  man  mir  gesaget  hat. 
da  was  der  starke  Sabene 

57S0  und  Friderfch  von  Rabene, 
Berhther  unde  Starkän , 
von  Ostervranken  Herman 
und  manic  edeler  helt  halt , 
die  ellens  heten  gewalt, 

5735  die  man  nimmer  sach  verzagen, 
die  täten  manheit  bl  ir  tagen. 
Nü  get  ez  an  ein  ahten. 
ich  sage  iu  daz  betrahten , 
daz  TIdas  tete  und  sine  man. 

5740  er  sprach  ^ir  held,  nü  grtfet  an 
und  ratet  hie  zuo  alle: 
ob  ez  iu  wol  gevalle, 
daz  hörte  ich  von  iu  gerne, 
wen  sende  wir  gein  Berne 

5745  ze  minem  herren  Dietrich, 
der  im  sage  waerllcb, 
daz  wir  an  in  gek^ret  hän 
mit  der  stat  ze  Meilän, 
und  im  sage  endelichen  gar, 

5750  welle  er,  wir  kumen  dar. 
trabtet ,  wer  der  böte  muge  sin, 
der  dem  liebem  herren  min 
diu  msere  tuo  kunt  al  zehant.' 
*  ez  ist  nieman  baz  dann  Volc- 
nant' 

5755  sprach  der  herzöge  Friderlch. 


5698  t.  jn  e.  j4  5702  be^^.  sy  sich  ^  5704  d.  Koch  a.  ^  5706  da  in  het 
hin  JI  dahin  man  In  kant  het  g.  j4  5708  daz  nach  her  fehlt  A  so  W^  fehlt 
R  freyslich  A  5709  da  c^.  u^  5710  kaine  so  grosse  w.  A  deheiniu  AT, 
decheine  li        5717  keerte  A        5720  Tidas  A      5731  Renther  A      Starchan  RA 

5733  und  fehlt  A       edel  A       5736  bey  In  tragen  A      5740  gr.  wid'  an  Ä,  gr. 
dar  an  A         5741  zuo  fehÜ  A  5742  wol—^ 5743  iu  fehU  A  5744  gein  ^, 

gegen  R  5746  und  im  A  5747  gechert  ^,  cheret  R  5749  sage  Im  A 
5750  so  komen  wir  zu  Im  dar  >^  5751  IHu  trachte  A  5753  kunt  thue  A 
al  fehU  A 

Holdanbaeh  n.  10 


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146 


DIETRICHS  FLUCHT 


daz  diihte  si  guot  al  gellch. 

Volcnant  der  Tersuimen 

wart  schiere  dar  gewonnen. 

im  wart  diu  boteschaft  geseit. 
5760  des  was  Volcnant  bereit, 

wan  er  reit  et  vil  gerne 

die  reise  gegen  Beme. 

snelle  er  gevertiget  wart 

von  Meilän  üf  die  vart. 
5766  er  künde  die  rehten  mäze : 

er  vermeit  alle  sträze 

und  streich  die  wilde  über  laut 

vaste  gähte  Volcnant. 

der  reise  er  sich  gar  bewac. 
5770  erstreichunzandenvümftentac. 

er  lie  sich  ninder  üf  haben 

unz  rehte  ze  Beme  üf  den  graben. 

swer  im  die  wile  wider  reit, 

dem  wart  vil  deine  geseit. 
5775    Nu  sult  ir  hoeren  sicherlich, 

in  der  vrist  was  Ermrich 

diu  maere  dräte  kunt  getan, 

daz  wider  in  waere  Meilän 

und  rihte  sich  g^n  im  ze  wer. 
5780  dar  k^rte  er  und  daz  starke  her. 
Nu  wil  ich  iuch  wizzen  län, 

wie  Volcnant  der  küene  man 

kunt  tete  dk  diu  maere 

dem  edelem  Bemaere. 
5785    Ein  degen  heizet  Volcnant , 

der  kom  ze  Beme  vür  gerant. 

'  nü  wol  üf ,  herre  Dietrich , 

s4re  riuwestü  mich. 

dir  hänt  die  Ermriches  man 


5800 


5805 


5790  SO  yil  ze  leide  getln. 
si  ligent  üf  diner  marke, 
si  brennent  dich  vil  starke, 
nü  loBse  wlp  unde  kint, 
die  mit  vil  grüzen  noeten  sint 

5795  nü  wol  üf,  degen  Wre, 
als  liep  dir  st  din  ere! 
du  solt  dar  umbe  niht  rerzagen. 
ich  wil  dir  endellche  sagen' 
sprach  Volcnant  ze  dem  wah- 

taere, 
*nü  wecke  den  Bemaere 
du  sage  dem  unverzagtem  man, 
er  hat  wider  Meilän.' 
der  wahter  gähte  in  den  sal, 
er  rief  daz  ez  lüte  erhal 
'Y^ol  üf,  edel  Dietmdres  kint, 
boten  an  dem  graben  sint, 
die  sagent  starkiu  maere.' 
do  wahte«der  Bemaere 
und  ouch  die  recken  über  al, 

5810  die  bt  im  lägen  üf  dem  sal. 
man  da  wider  man  dranc 
ahi,  wie  der  Beraaere  spranc 
gegen  der  porte  an  daz  tor! 
da  hielt  der  recke  Volcnant  vor. 

5815  diu  porte  wart  balde  üf  getiii, 
Volcnant  wart  in  verlän. 
als  m  her  Dietrich  an  gesacfa, 
vrcellch  er  zuo  im  dö  sprach 
'gote  willekomen,  Volcnant!' 

5820  ^genl^de,  herre'  sprach  der  «1- 
gant, 
'nü  sIt  ouch  ir  got  willekomen. 


5756  all  ^        5760  daz  was  im  Dicht  ze  leit  j4        5761  et  fehit  A      5764  dif 
rechteo  v.  A         5766  meydet  A         5772  ao  dem  %.  A         5776  Ermerich  i7 
5777  ditx  m.  A        drAte  fMt  A         5778  und  es  wftrb  wider  In  A         5779  ge^o 
RA         5783  tut  die  m.  A         5784  edlen  A         5785  VolcUioaot  A        57S6  for 
Ferne  r.  A  5789  die  fehtt  A  5792  brennent  da  v.  R         5799  wahtsr  W^ 

waht*  l  R        5801  du  fthit  A       5802  widerumb  A      5804  es  vü  1.  ^      5808  ent- 
wachet^        5813  Porten  >^         5815  Porten  ^        5816  getan  y#        5817  mcA-^ 

5818  do  ^,  da  il,  fehtt  A        5821  wme  chome  R 


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DIETRICHS  FLUCHT 


147 


wol  mich,  daz  ich  hän  vernomen, 

iiiwer  stimme  und  rawem  munt. 

daz  ist  mir  ein  ssBligiu  stunt/ 
sses  her  Dietrich  sprach  'got  Idne 
dir. 

herre  Yoknant,  sage  mir, 

waz  sint  diu  msere  diu  du  sagest? 

daz  du  also  s^re  jagest, 

daz  diutet  etUch  wunder. 
5830  daz  tuo  uns  kunt  besunder.' 

^herre,  ich  hän  iu  maere  brftht.* 

hie  wart  swtgens  gedftht. 

Volcnant  huop  üf  unde  saget 

dem  e^len  vOrsten  unverzagc^t 
5886  *herre,  ir  habt  wider  Meilftn. 

Tldas  und  ander  iuwer  man 

die  sint  alle  dar  inne. 

nä  merkt  in  iuwerm  sinne, 

waz  si  iu  enboten  hdnt: 
5840  daz  sage  ich  iu*  sprach  Volcnant 

'vil  getriulicben  gar. 

weit  ir,  si  koment  iu  yür  wftr, 

herre  mtn  von  Beme. 

nü  suit  ir  hoeren  gerne, 
5846  waz  si  iu  helfe  bringent. 

vil  s^re  si  an  iuch  dinget. 

ich  wil  iu  nennen,  wer  si  sint, 

edel  Dietmftres  kint. 

iu  kumt  der  starke  Sabene 
6860  und  Fridertch  von  Rabene 

Strfther  unde  Starkän    / 

und  von  Österrranken  Herman, 

her  Stütfuhs  Ton  Rfne, 

von  Hetzen  Ortwine , 


5866  von  Pole  m!n  her  Perhtram, 
der  kumt  und  her  Elsän 
und  der  küene  Sigebant, 
Randolt  und  her  Schiltrant 
und  der  küene  Sigeh^, 

6880  Eckenöt  der  kumt  ouch  her. 
so  habt  ir  Wolf  harten 
und  den  köenen  Helmscharten: 
s6  habt  ir  ouch  bf  iu  N6ren, 
ez  welle  denne  got  verkdren^ 

6865  Amelolt  und  Alphart 

die  b^de  sint  an  dtner  vart, 
Hilprant  unde  Herebrant 
die  beide  beide  zehant 
die  helfent  dir  vil  starke 

6870  ze  retten  dine  marke.' 

In  der  ztt  dd  daz  geschach, 
einen  boten  man  dort  her  stri- 
chen sach. 
den  bete  vrou  Helche  gesant 
dem  herren  Dietrich  in  sin  laut 

5875  dar  umbe  daz  er  im  sagete, 
daz  er  die  wtle  niht  verzagte, 
unz  daz  daz  her  queeme. 
der  böte  der  wart  genseme. 
der  Bemaer  wart  herzenvrö, 

6880  dö  er  den  boten  sach  d^. 
gegen  im  er  vrcallchen  gie, 
baz  danne  wol  er  in  enphie. 
^gote  wiUekomen,  Baitran, 
sage  an,  wä  hästü  verMn 

5886  daz  her  von  Hiunisch  marke?' 
d6  sprach  Baltram  der  starke 
'herre,  die  recken  ziere 


5822  ich  noch  aines  h.  A        5827  da  nir  s.  ^        5829  betewtet  j4        5831  in 
fehU  A         5834  edelen  feUt  A         5835  wider  fem  A         5841  tätlichen  R 
5842  k.  gar  A         5843  xo  euch  herre  Fernere  A         5844  na  fthH^  ir  solt  A 
5849  Iv  /Sr,  Na  R         5853  Stovdfvhs  R         5855  mio  fthU  A        5858  SUtrant  A 


5859  Siyeger  A 
A  5866  wart  A 
fehU  R       and  die  A 

5882  wol  dann  A 


5862  den  starchen  H.  A         5863  So  hast  auch  bey  dir  N. 
5867  Hilpbrant  R         5872  dort  fehU  A         5876  du  er 
icht  A       5878  der  vor  wart  fehlt  A       5879  w.  von  h.  A 
5883  Balthram  A  uö. 

10* 


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148 


DIETRICHS  FLUCHT 


die  koment  iu  gewisltch  schiere, 
dar  umb  sult  ir  niht  sorgen. 

5890  ir  sehet  si  benamen  morgen 
mit  einem  grözen  schalle 
hie  ze  Beme  alle, 
und  wil  iuch  des  niht  verdagen, 
ich  wil  iu  liebiu  maere  sagen. 

5696  in  der  vrist  und  ir  ritet  dan, 
dö  kdmen  ahte  werde  man. 
daz  si  iu  Yür  war  bekant, 
die  hat  ouch  iu  vrou  Helche  ge- 
saut, 
daz  eine  daz  ist  Liudig^r 

5900  und  Liudegast  ein  recke  h^r, 
die  bringent  iu  die  kecken  wer. 
iu  kumet  von  Lengers  Walther 
und  Hagen  der  vil  starke , 
und  kumt  von  P6Un  üz  der 
marke 

5905  Homboge  der  maere. 
vil  edeler  Bemsere, 
iu  kumt  Hiuzolt  von  Prinzen 
und  Hertnit  von  Riuzen, 
von  Antioch  künic  Imi4n 

5910  und  Gotel  der  marcman, 
her  Irinc  und  her  Bloßdelln 
und  von  Ekentroye  Erewtn , 
Bitrolf  der  Stireere 
und  Dietleip  der  nuere. 

5915  sd  bringt  iu  vil  der  Schilde 
Rüedeger  der  milde, 
ez  kumt  Nuodunc  der  höchge- 
muot 


und  bolt  ein  helt  guot: 
ez  kumt  von  Kriechen  her  Die- 
trich 

5990  und  von  Lunders  Hdphriclt 
die  recken  unverzeit 
die  bringent  schare  breit 
nü  hoeret,  künec  von  Roemisch 

laut, 

s6  hat  iu  min  vrou  Helche  ge- 

sant 

6995  vier  und  zweinzec  tüsent  man: 
die  sult  ir  besunder  von  ir  haa' 
Dirre  starken  maere 
wart  vr6  der  Bemaere. 
er  enbeit  küme,  daz  diu  naht 

5930  den  anderen  tac  braht.    . 
dö  er  den  tac  gelebte, 
der  vogt  von  Beme  gebte 
vil  manegen  meidem  unde  roarc. 
diu  edelen  kastellän  starc 

5935  gap  er  den  edelen  recken 
und  mante  ser^die  kecken, 
daz  si  im  hülfen  stniu  lant 
retten  mit  ellenthafter  hant 
In  der  ztt  d6  kdmen  maere. 

5940  'wol  itf ,  her  Bemaere, 

und  heizt rihten  die  burc  ze  wer: 
dort  siget  her  ein  creftec  her.* 
d6  sprach  der  stariie  Baltram 
'herre,   daz   sint  die  Heichen 
man, 

5945  die  iu  ze  helfe  sint  gesant 
daz  ist  mir  waerllch  bekant. 


5888  in  fehU  A        5895  frist  da  Er  reitet  d.  A        5897  d.  tSn  ich  euch  f.  A 
5898  each  aoch  A      5899  der  ain  ist  A      5900  Levdegast  RA      5902  Lenges  A 
5904  Bolan  R,  Poland  A      5905  Horenpoge  A     5906  v.  hoher  P.  A     5907  H&tzolt 
A         Prevzen  R^  Prewssen  A         5908  Hortrit  A         Revzea  A,  Reussen  A 
5909  A.  her  Yman  A        591 1  Eyrineh  A,  Erlog  A       5912  Es  knmbt  von  E.  her  E. 
A       5913  ood  B.  A        Styer»re  R        5914  aod  fMt  A        5917.  18  f%hkn  R 
kamt  aoch  N.  A        5920  und  fehlt  A        L.  her  H.  A         5922  schier  h.  A       he- 
reit  fr,  fehU  R       5927  dise  starch  A       5928  wart  fT,  war  R       5929  eaptit  r. 
heit  R        5933  meiden  R        5934  castelaae  R,  GasteUS  A        5942  d.  zent^  A 
5944  des  Etzels  m.  A         5946  w.  wol  b.  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


149 


si  stgent  vast  mit  scharen  her: 
die  vanen  vliegent  entwer.* 
als  daz  her  Dietrich  hete  ver- 

Domen, 
6950  er  sprach  'die  sin  gote  wiileko- 

men. 
nA  wol  üf,  helde  vil  gemeit!' 
her  Dietrich  üz  der  stat  dö  reit, 
im  volgten  vier  hundert  man. 
er  wolt  die  geste  wol  enphän. 
6«65    Nu  habt  ir  hiemit  wol  vemo- 

men. 
nü  was  ouch  daz  her  komen 
zuo  der  stat  so  n&hen , 
dazs  her  Dietrich  wolde  enphft- 

hen. 
dö  sprach  der  marcgrtf  Rüe- 

deg^r 
&9eo  'dort  ritet  des  landes  vogt  her: 
na  erbeizet  nider  alle!^ 
daz  geschach  mit  einem  schalle, 
her  Dietrich  und  stne  man 
die  liefen  liepKchen  an 
59e5  die  höhen  werden  geste. 
diu  vreude  wart  so  veste 
bMenthalp  zwischen  in  getto. 
dö  wart  nieman  ungegröezet  län. 
dö  herbergt  man  üf  daz  yelt. 
5970  man  hiez  dö  geben  wider  gelt 
sptse,  trinken  ungezalt. 
der  schal  wart  gröz  manicvalt. 
si  beten  creftige  mäht, 
der  hüte  den  bort  dar  brUit. 
5975    Dö  diu  naht  zuo  steic, 

ein  böte  dort  Ober  velt  her  seic. 
den  hete  lubart  von  Latr&n 


dar  gesant  von  Meilän, 
der  sagte  dem  Bemasre 

5980  diu  starken  niuwen  msere. 
also  der  böte  komen  was, 
dö  stuont  er  nider  öf  daz  gras, 
her  Dietrich  in  dö  wol  enphie: 
dö  dancte  iiA  der  böte  hie. 

5965  er  sprach  'herre  von  Beme, 
wir  s»hen  iuch  harte  gerne, 
wir  sin  et  vaste  besezzen. 
Ermrich  der  vermezzen 
der  stärmet  söre  alle  tage. 

5990  nü  merket  rehte  waz  ich  sage. 
ez  sf  iu  liep  oder  zom,    [viom 
kumt  ir  niht  schier,  so  habt  ir 
die  stat  und  al  die  drinne  sint. 
man  toßtet  wfp  unde  kint. 

5995  wir  sin  vil  gar  nach  aUe  verzagt, 
nü  sf  iu,  her,  vor  wftr  gesagt, 
swie  du  verliusest  Meilan, 
des  muost  du  immer  schaden 

Un.' 
'daz  sul  wir  vil  wol  bewam. 

6000  so  sul  wir  ö  dar  varn 
und  die  stat  dft  retten, 
daz  velt  mit  töten  betten, 
nü  wol  üf,  mftge  unde  man, 
und  gedenket  alle  dar  an, 

6005  daz  ir  mir  triuwe  habt  gegeben, 
swer  durch  mich  ere  unde  leben 
hiute  wägt  in  dirre  not, 
umb  den  diene   ichz  unz  an 

mlnen  tot.* 
dö  sprach  dermarcgrdf  Rüedeg^r 

6010  'wir  sin  umb  daz  bekomen  her, 
ich  und  mlne  gesellen, 


5947  8y  seyge  v.  mit  scheyde  h.  A         5948  vi.  vast  e.  A  5952  dd  fehit  A 

5958  da  sy  A         5959  macgrave  R        5968  VDMrvzet  R  5970  da  R 

5976  vber  velt  her  W^  h*  u.  v.  i7,  her  fML  A        5977  LatroD  A  5986  each  vast 

r.  A         5987  et  fehSi  A         5990  m.  herre  w.M         ich  iv  s.  R  5992  schier 

femR        5995  gar /eA/^  ^        5996  sey  dir  h.  ^        h're  iU  m^X^kfehUA 

6008  ich  das  o.  ^         6010  kamen  A 


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150 


DIETWCHS  FLUCHT 


daz  wir  wiegen  wdlen 

beidiu  Itp  iinde  guot 

durch  dich,  vürste  hdchgemuot 

6015  aü  ahte  daz,  helt  Dietrich, 
edel  künec  von  Rcemisch  rieh 
(daz  ist  dir  ouch  daz  beste) 
wie  du  läzest  dlne  vesteJ 
^daz  hftn  ich  gahtet  schiere' 

6080  sprach  von  Bern  der  ziere. 
%e  ze  Beme  sol  bestän 
Starcher  unde  Elsän 
und  ouch  ir  helfaere' 
sprach  der  Bemsere, 

6026  ^an  die  wir  uns  mugen  läzen 
üf  sttgen  und  üf  sträzen.' 

Daz  wart  hie  mit  snelle  getan. 
Wolfhart  der  küene  man 
sprach  als  ein  unverzagter  degen 

6030  'wir  soldenstunt  sin  after  wegen 
zuo  den  vinden  üf  daz  wal. 
rotiert  iuch,  beide,  über  al 
und  vreut  iuch  dirre  reise: 
wir  komen  Ermriche  ze  vreise.' 

6035    hk  mit  daz  her  was  bereit, 
hie  mit  man  niht  langer  beit, 
den  vanen  hiez  her  Dietrich 
der  da  hörte  ze  Roemisch  rieh 
vil  balde  ane  binden. 

6040  'nü  läze  uns  got  vinden 
die  vinde  ze  rehter  läge! 
ahi,  wie  ichz  da  wäge!' 
sprach  der  starke  Wolfhart, 
'si  werdent  deine  gespart, 

6045  ich  meine  die  Ermrlches  man. 
nüträ,  beide  lobesam! 


nü  howet  in  üete  wunden , 
die  nimmerm^  gebunden 
werdent  unz  an  den  lesten  tac 

6050  ich  solz  da  schaffen,  ob  ichmac, 
dazz    muoter   kint   beweinen 

muoz. 
wir  machen  in  lebens  mit  töde 

buoz. 
ich  geriche  minen  smerzen. 
ez  Ut  in  minem  herzen 

6056  diu  grdze  untriuwe  und  ourh 
der  rät, 
den  er  uns  lange  getan  häx.' 
Nü  läze  wir  diu  maere  stan. 
daz  her  seic  gegen  Meilän 
über  velt  und  über  laut 

6060  in  was  diu  sträze  wol  erkant. 
si  zogten  müezecUche. 
der  künec  von  Rcemisch  riche 
der  tröste  den  sinen  wol  ir  muot 
'verzagt  niht,  edele  beide  gaot 

6066  geloubet  mir  diumare' 
sprach  der  Bemare, 
'wir  bejagen  benamen  ^re, 
des  wir  immer  mere 
haben  vrum  die  wll  wir  leben. 

6070  ich  wil  iu  mine  triuwe  geben' 
sprach  der  vogt  von  Beme, 
'swer  mir  hilfet  gerne, 
dem  tuen  ich  daz  guot, 
des  sich  vreut  wol  sin  maoU' 

6076    Dö  wart  vil  trahtens  getan, 
unz  daz  daz  her  lobesam 
ze  Meilän  komen  was  so  nach, 
daz  man  die  vInde  ligen  sach. 


6015  d.  auch  D.  u4  6021  sol  fT^wUR         6022  SUrher  ^         6023  aarh 

die  h.  ^         6025  die  sy  sich  mugen  1.  ^        6<>30  von  stond  ^        6035  was  gtr  b. 
y#        6036  man  da  n.  J       6038  gehört  ^       6042  wie  es  ^       6045  nach  6046  R 

6046  nnrta  j4         6047  in  fehÜ  A         6048  werden  geb.  A         6049  werdent 
fMt  A        6050  solts  A        6051  des  m.  A       beuinden  A        6052  in  fehit  A 
6057  m.  sein  A       6058  h.  daz  saych  gen  M.  A       6060  bekant  A       6061  zugen  A 

mvzechlichen  R        6062  riehen  R        6074  wol  erfreyet  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


151 


daz  was  reht  an  dem  ahten  tage. 

6000  Utk  merket  eben,  waz  ich  iu  sage, 
der  tac  gescheiden  was  von  dan, 
diu  naht  begonde  sltchen  an. 
nü  sult  ir  beeren  gerne, 
daz  starke  her  von  Beme 

6069  herbergte  nider  üf  daz  yelt. 
ik  hebet  sich  der  widergelt 
mit  grimme  und  mit  zome. 
die  recken  üz  erkome 
die  leiten  sich  mit  schalle. 

6000  ob  ez  iu  wol  gevalle , 

sd  ruocht  rememen  an  dirre  ztt, 
wie  sich  hebe  der  strit: 
daz  wil  ich  iuch  wizzen  län, 
als  ichz  rehte  vemomen  hto. 

6096    Als  man  bete  gezzen, 
i6  wart  des  niht  yergezzen, 
hie  wart  gesezzen  an  den  rftt. 
die  hoehsten  die  her  Dietrich 

hat 
mit  im  br^t  an  den  strtt, 

6100  die  rieten  alle  in  der  zft 
'edel  Togt  von  Beme, 
nü  hört  wir  alle  gerne, 
nie  wir  tuon  woMen* 
od  wie  wir  varen  solden. 

610&  hie  zuo  gehceret  wlser  rät. 
Ermrfch  mehtic  her  hie  hM.' 
d6  sprach  der  herre  Dietrich 
'swie  ir  nü  r^tet  al  geltch, 
also  varich^  sprach  der  heltgnot. 

6110  Rüedegdr  der  hdchgemuot, 
der  getriuwe  und  der  gewaere, 


der  riet  dem  Bemaere 

'mich  diuht  guot,  künec  von 

Roemiseh  lant, 
daz  ir  boten  sendet  alzehant 

6116  zuo  dem  Ermrtches  her, 

die  betrahten  kflnnen  alle  ir  wer 
und  nns  sagen  ir  gelegenheiV 
'  sprach  Ruedeg^r  der  unverzeit. 
im  antwurt  von  Beme  der  hoch- 
gemuot, 

6iao  er  sprach  'swer  uns  st  dar  zuo 
guot, 
die  heize  ich  iezuo  riten  vür. 
die  betrahten  mit  rehter  kür, 
daz  ez  mis  mac  ze  vrumen  ge- 

stän, 
wederihalp  wir  si  rennen  an 

61»  noch  hlnte  umbe  mitte  naht, 
mir  ist  gesaget,  si  haben  mäht 
s6  michel  und  so  starke, 
daz  wir  in  üf  der  marke 
niht  tunen  widerrtten. 

6130  wir  mugen  ouch  niht  gestrtten 
mit  in  offenlichen. 
ez  ist  mit  Ermrichen 
wol  zwelf  vOrsten  her  bekomen, 
daz  ich  waaiiich  hftn  veraomen.' 

6185  *daz  ist  niht  ein  wunder, 
ir  geltt  dest  m4r  under' 
sprach  der  starke  Wolfhart, 
'mir  geliebt  nie  dehein  hervart 
s6  vaste  in  mtnem  muote. 

6140  got  vüege  ez  mir  ze  guote.* 
Nü  wart  üz  dem  her  genomen, 


6079  thten  fT,  thtem  R  6080  in  fehU  j4  6089  laiten  fT,  lovten  i7, 

fr«aten  A  6091  gerftchet  A  6092  diser  A  6095  gemezzen  R  6096  vor 
6095  il  6097  ipesetzet  A  6099  m  disen  ^  6100  bey  diser  z.  y^  6103  wir 
das  %.  A  61 05  gehArt  ^,  h6ret  R  6111  der  fekH  vor  gewonre  A  6116  knn- 
den^  6119  da  antwurt  Im  ^  6120  er  frart  wer  y#  sww  fohU  R 

6122  b.  «aeh  m.  A  6123  als  ob  es  ^^  frym  R,  fmnune  A  6124  wie  wirs 
dann  reymeo  aa  >^  6129NichA         6130  gestrite  i?         6136  geligt  ^ 

6138  hervart  AT,  vart  il       6140  iz  mir  ^,  mirz  R 


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152 


DIETRICHS  FLUCHT 


die  vür  üf  die  warte  solden  kö- 
rnen, 
daz  eine  daz  was  Volcnant, 
daz  ander  her  Sigebant, 

6145  Hildebrant  was  daz  drite 
(ze  beeren  ich  iuch  bite) , 
daz  vierde  daz  was  N^re. 
nAch  Hildebrandes  l^re  • 

karten  si  eine  sträze. 

6150  si  körnen  in  der  mäze 
zuo  dem  here  üf  einen  le. 
^ir  beide,  n(k  sprecht  niht  m^' 
sprach  der  recke  Hildebrant 
'nü  lüzent  ebene  alle  zehant, 

6155  ob  ieman  an  uns  rite, 
daz  wir  uns  gen  dem  strlte 
e  gerihten,  daz  ist  guot/ 
des  volgten  im  die  beide  hoch- 

gemuot. 
Dö  si  also  hielten  da, 

6160  vil  schier  d6  sähen  sl  sa 
wol  tüsent  viuwer  brinnen 
und  dar  umbe  winnen 
die  liute  sam  si  tobten, 
die  küenen  hochgelebten 

6165  (ich  mein  die  Dietriches  man) 
iesUcher  wünschen  began 
'6we,  Togt  von  Roemisch  laut, 
wserst  du  nü  hie  alzehant, 
du  und  dar  nach  alle  dine  man, 

6170  sd  mueste  wir  die  vinde  an 
endedichen  riten.' 
dö  sprach  an  den  ziten 
der  unverzagte  Hildebrant 
'daz  widerriet  ich  alzehant. 


6175  si  tuont  ez  uns  Uhte  ze  sehen, 
wir  sulen  e  vil  ebene  speben, 
wes  si  sich  dort  rihten. 
nü  sule  wir  uns  phlihten 
mit  getriultchem  muote, 

6180  daz  rate  ich'  sprach  der  guote, 
'ob  uns  ieman  an  rite , 
der  Uhte  mit  uns  strite, 
daz  wir  bl  einander  gest^' 
Nere  sprach  'daz  sol  ergto." 

6185  die  küenen  und  die  starken 
die  gurten  vaste  ir  marken, 
si  begunden  riten  hin  zuo  baz. 
si  warn  ir  muotes  niht  ze  laz. 
si  sähen  daz  daz  starke  her 

6190  ungewarnet  lac  und  äne  wer. 
Hildebrant  noch  m^re  sach. 
si  schuofen  in  da  guot  gemach, 
si  begunden  sich  da  enphetteo. 
dise  säzen  üf  den  betten, 

6195  jene  huoben  dort  grözen  schal: 
so  vermäzen  sich  die  über  al, 
waz  si  Wunders  wolden  begän, 
s6  si  die  vinde  saehen  an. 
ditz  hörte  allez  Hildebrant 

6S00  zuo  deflsinen  sprach  er  alzehant 
'wir  haben  die  gelegenheit 
hie  gesehen  vil  bereit 
nü  sul  wir  vürbaz  riten 
und  hie  niht  lenger  biten 

6805  und  sehen,  ob  sich  daz  her 
alswä  inder  rihte  le  wer.' 
Si  riten  neben  dem  her  nider, 
als  ez  in  kom  ze  guote  sider. 
si  bekömen  an  eine  stat, 


6145  der  .4        61 51  ainem  ,4        6154  losent  R^  losent  j4        tUe  Z^,  fehU  R 

6160dd/eA/^^        6161  tovsen  i?        6162  d.  il  vast  w.  ^        6165  miDne  ^ 

6166  beganoe  j4      6171  eadelichen  ^      6175  so  tiind  uns  dise  leicht  ze  sehen  J 

6176  s.  vor  v.  ^       6177  wie  wir  uns  r.  j4      6183  so  hfttea  d.  >l,  so  schaut  d.  y1 

6192  In  gdten  gemach  ^        .6193  die  b.  ^        da  fT,  fehU  R       6202  wol  g.  A 

6206  annderswo  nider  r.  A       6207  riten  /F,  rihten  R       6209  kanen  A 


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DIETMCHS  FLUCHT 


153 


6210  als  mir  daz  buoch  gesaget  hat, 
da  begunden  sich  mit  Sachen 
heinllchen  üf  machen 
vil  nähen  zweinzec  tüsent  man, 
die  besten  die  Ermrich  mähte 
han. 

6S15  Über  alle  dise  degen 

was  ze  houptman  gewegen 
her  Witege  und  her  Wate. 
ditz  was  geschehen  mit  rate. 
Hildebrant  hört  al  ir  trabten, 

6220  wie  siz  begunden  ahten. 

er  hörte  ouch,  wie  her  Witege 

sprach 
^nü  lät  iu  sin  niht  ze  gäch 
und  werdet  enein  vil  rehte, 
ir  recken  unde  ir  cnehte, 

6225  ze  welher  zit  wir  an  si  komen: 
daz  hete  ich  gerne  vernomen.' 
Wate  sprach  *daz  wil  ich  iu  sagen. 
^  ez  morgen  welle  tagen, 
s6  sul  wir  rehte  bl  in  sin. 

6230  ^  daz  der  liebte  sunne  schin 
liuhte  und  der  schcene  tac, 
so  ist  geschehen  swaz  ergenmac 
ich  weiz  wol  daz  da  schade  ge- 

schiht: 
want  si  wizzen  unser  niht. 

6235  si  hänt  s^re  gestrichen, 
in  ist  noch  unentwichen 
diu  müede  sicherllche. 
nu  sult  ir,  beide  ellens  riebe, 
dar  umbe  debeine  sorge  hin, 

6240  wir  gesigen  in  endelicben  an.' 


6211  begnnde  j4  6212  anf  se  m.  j4  6213  in  der  mau  wol  ew.  j4 

6214  die  tewristeo  die  j4  6215  alle  d.  degen  ff^,  al  d.  degene  R  6216  gewegea 
^9  gewesene  R  6219  allez  ir  Rj4  6221  Hyldebrant  hört  wie  ^  6223  wert 
B  w.  ainem  v.  ^  6225  si  mflgen  k.  ^  6231  d.  Hechte  t.  ^  6232  ist  da  g. 
waz  da  e.  ^  6236  noch  fehU  A  6237  Da  mute  A  6240  wann  geeigeli  wir 
In  A  6241  wie  ers  na  alles  ist  b.  A  6242  d.  het  H.  wol  v.  A  6243  seinem 
j4  6253  da  fehlt  A  6257  s.  got  w.  A  625S  nu  e.  h.  R  6260  ab  fehU  A 
6261  an  Ernreichen  wider  g.  A         6264  ev  A^,  inch  R        6265  vnd  r.  A 

1  Erenreich  hat  A       imm*  RA 


Wie  ez  allez  ist  bekomen, 

daz  bat  nü  Hildebrant  vemomen. 

ze  sinen  geverten  er  d6  sprach 

'nü  sol  uns  wider  wesen  gäch.' 
6246  bi  dem  here  si  niht  mere  biten, 

si  kömen  balde  geriten 

zuo  ir  her  alzehant, 

da  si  den  künec  von  Roßmiscb 
laut 

mit  schalle  dö  vunden. 
6250  si  giengen  bl  den  stunden 

vür  den  Bemaere. 

vil  manic  recke  maere 

sach  si  da  vil  gerne. 

also  tet  ouch  der  von  Beme. 
6256    Do  si  her  Dietrich  ane  sach, 

nü  sult  ir  beeren  wie  er  sprach. 

"nü  Sit  willekomen  mir, 

edele  beide,  wie  habt  ir 

getrahtet  unser  reise? 
6260  mug  ab  wir  unser  vreise 

an  Ermrich  inder  gerechen?' 

do  begunde  zehant  sprechen 

der  unverzagte  Hildebrant 

'ich  rate  iu,  kunecvonRcemiscb 
laut, 
6265  vil  rlcher  künic  büchgemuot , 

ez  kumet  iu  niht  ze  guot, 

best^t  ir  Ermrichen, 

s6  müezt  ir  im  entwichen. 

er  hat  imer  wol  drizec  man 
6270  üf  unser  einn,  wil  düz  verstau.' 

ditz  was  Wolfbarten  leit. 

mit  zome  sprach  der  helt  gemeit 


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154 


DIETRICHS  FLUCHT 


*herre  von  Bern,  ditz  ist  niht 

war. 
wan  si  bekamen  nie  dar 
6876  noch  gesähen  euch  die  vlnde 
nie.' 
HiJdebrant  der  sprach  hie 
'herre  von  Bern,  gehabt  iuch 

wol: 
guotiu  msere  ich  iu  sagen  sol. 
nü  heizet,  lieber  herre  min, 
6S80  alle  die  bereit  sin, 
die  ir  mit  iu  muget  hkn. 
ez  wellent  die  Ermrtches  man 
benamen  mit  uns  strtten 
und  in  die  hert)erge  rlten. 
6S86  wand  ich  bin  allz  bt  in  gewesen, 
si  hänt  al  die  üz  gelesen, 
die  tiursten  die  si  mugen  Mn, 
und  ist  Wüte  houptman 
und  her  Witege  der  degen.' 
6f9o  dö  sprach  von  Beme  der  bewe- 
gen 
•ja  herre,  wie  vil  mac  ir  sin?' 
er  sprach  'daz  tuon  ich  iu  schf  n : 
zweinzec  tAsent  ist  ir,  niht  baz. 
die  bringent  si  her,  wizzent  daz. 
6295  nü  schallt  ez  s6'  sprach  Hilde- 
brant, 
'si  rltent  uns  reht  in  die  hant.' 
Vrö  wart  der  Bemaere. 
er  bat  die  recken  maere 
•nü  traht,  wie  ez  iuch  dunket 
guot' 


6S00  Rüedegdr  sprach  'nü  toot 
nach  minem   rftte,   vogt  vod 

Beme.* 
er  sprach  'daz  tuon  idi  gerne.' 
•weit  ir  nü  dre  gewinnen, 
s6  traht  in  iuwem  sinnen, 

6305  daz  ir  mit  wlsUcher  kdr 
zweinzic  tüsent  sendet  vür, 
die  sich  legen  in  ein  huote. 
und  gebiet  den  beiden  guote, 
daz  si  s6  lange  da  bften, 

6310  unz  daz  si  sehen  rlten 
die  vlnde  mit  gewalte, 
und  bitet  die  recken  balde, 
daz  si  in  der  huot solange  blten, 
und  s6  wir  danne  hie  gestriten, 

6315  so  suln  die  nötvesten 

binden  üf  die  vlnde  bresten: 
8Ü  sint  si  zwischen  unser  schar, 
so  entwurke  wir  si  schiere  gar, 
so  ist  ez  umb  si  ergangen. 

6380  geslagen  und  gevangen 
werdent  die  Ennrfches  man. 
so  ist  ez  uns  wol  ergän.' 
In  der  zit  was  Alphart  komen, 
als  ich  vür  wftr  hin  vemomen 

6385  und  an  den  buochen  gelesen, 
der  was  ouch  hl  den  vinden  ge- 
wesen, 
er  het  ir  gelegenheit  gesehen 
und  kund  ouch  die  stat  gespehen, 
wä  man  die  vlnde  an  rite 

6330  und  kne  soiige  mit  in  strite. 


6274  komen  ^  6278  gfiter  m.  j4  6281  ir  hie  m.  j4  6282  die  fehÜ  A 
6285  a.  dabey  %,  A  6291  h.  na  w.  A  6292  Hildebrant  sp.  herre  d.  A 
6294  bringt  >^  b.  naw.  .Y  6295  also  >4r  6297  Nn  w.  ^  6298  b.  onb 
die  rechte  m.  A  6299  ez  fehÜ  A  630 1 .  2  fMsn  R  Nach  6304  der  oni  le 
fltaten  mach  gestan  R  ror  6305  steht  6368—6377  und  h*re  min  her  Dietrich  R 
6305  williger  R  6307  d.  snUen  sich  A  6308  g.  Ir  d.  A  6313  sy  so  lang  in 
der  hnte  p.  A  6314  und  fehlt  A  streiten  A  6316  binde  R  recht  h  an 
d.  A  6320  ersl.  A  6321  die  fehÜ  A  6322  uns  dann  w.  A  6324  bao  für 
yfwA  6325  als  ich  das  pfich  b^re  1.  >Y  6326  v.  dort  g.  ^  6327Viidh.A 
h.  alllr^        ^nS  knnd  fehU  RA       sUt  vil  ^        ebene  g.  iU 


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DIETRICHS  FLUCHT 


155 


als  in  gesach  Dietmäres  zart, 
er  sprach  'got  willekomen,  Alp- 
hart.' 
'genäde,  herre  yon  Beme. 
weit  ir  gewinnen  gerne 

6335  bddiu  ymm  und  ^re, 
aö  sümet  iuch  niht  m^: 
ez  Ut  allez  Ermrfches  her 
ungewamet  äne  wer." 
her  Alphart  im  d^  also  riet, 

6340  da  mitErmrich  von  6ren  schiet. 
'wir  suln  mit  ellens  hende 
anrennen  daz  her  an  eim  ende, 
durch  not  rümentsi  unsdiestat. 
mit  swerten  hou  wir  ein  phat. 

6346  wir  mugen  harte  wol  gesigen. 
si  läzent  guot  und  ^re  ligen. 
s6  habe  wir  unsern  degen 
des  goldes  vii  ze  wegen, 
daz  rate  ich'  sprach  der  goote. 

6350  'so  hästü  nlich  dinem  muote 
dtnen  willen  wol  getan , 
und  last  du  ez  als4  ergdn, 
wir  toeten  si  ftn  allen  schaden, 
alle  die  Ermrich  hat  her  geladen, 

6355  die  yäh  wir '  sprach  der  helt  halt. 
's6  kumt  wider  in  din  gewalt, 
swaz  er  dir  hat  betwungen  an.' 
dö  sprach  der  milte  marcman 
'ditz  ist  der  allerbeste  rät, 

6360  den  ieman  hie  get^  h^. 

nü  seht  wie  wol  ez  uns  ist  ko-^ 

men. 
nü  wirt  Ermrtche  beide  genomen 


liute  guot  und  ^re. 

waz  welle  wir  danne  m^re, 

6365  s6  ez  uns  wol  ergangen  ist. 
nü  rät  ich  den  allerbesten  list, 
der  uns  ze  staten  wol  mac  stän. 
wir  sulen  zweinzic  tusent  man 
schicken  an  disen  ztten. 

6370  die  sulen  siebtes  riten 
in  die  herberge  Ermrichen, 
s6  habe  wir  voUeclIchen 
unsern  muot  verendet 
und  wirt  Ermrich  geschendet. 

6375  ouch  vüegt  uns  got  Übte  ze 
heile, 
daz  uns  wirt  ze  teile 
der  ungetriuwe  Elnnrlch.' 
dö  sprach  der  herre  Dietrich 
'nü  Tüege  ez  got  durch  sinen  t6t ! 

6380  so  wurde  elliu  mtniu  n6t 

verendet  sicherUchen, 

gevienge  wir  Ermrichen.' 

Nu  wart  hie  mit  geahtet 

und  allez  sieht  betrahtet: 

6385  zweinzec  tüsent  beide  guot 
wurden  geleit  in  die  huot 
(daz  was  ungewendet), 
zweinzec  tüsent  gesendet 
zuo  dem  here  an  die  stat, 

6390  daz  was  Rnedeg^res  rät. 

dö  wurden  zweinzec  tüsent  man 

üf  dem  wale  hie  verlto. 

'nü  trabtet'  sprach  herRüede- 

'von  Beme  hüher  vunrte  h^, 


6335  friraaMn  j4        6336  so  seit  auf  und  s.  j4       euch  n.  fF,  vr6k  av  n.  R 
6338  a.  und  on  ^        6339  ein  Alphart  ^        dd  fehlt  A        6342  a.  des  heres  an  A 

6345  vast  w.  A  6351  deinem  w.  volg  g.  A  6357  gezwnngen  A 

6360  hie  geraten  h.  A         6362  bedentbalb  benomen  A        6365  dann  das  es  A 
Naeh  6367  daz  wir  gevangen  füren  dan  R         6368—6377  vw  6305  R         6370  si 
s.  II         vor  6378  Dinen  veter  Ermrich  R         6380  wrd  iF,  wird  Ry  werde  A 
meinev  fF^  min  R        6382  g.  Ich  £.  A       6384  getrachtet  A        6386  die  w.  A 
6388  die  helde  wrden  R        t.  wurden  g.  A        6392  hie  auf  d.  w.  gelan  A 


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156 


DIETRICHS  FLUCHT 


6395  wen  schaffet  ir  ze  houptman 
den  die  daz  her  dort  rttent  an?' 
'weit  ir,  daz  wil  ich  selbe  sin. 
diu  reise  ist  biUlchen  min* 
sprach  der  vogt  von  Beme: 

6400  wan  ez  tuot  nieman  s6  gerne, 
damit  muoz  iuwer  got  phlegen 
und  habe  ouch  mich  in  sinem 


und  helf  mir  goV  sprach  Dietrich, 
'daz  wir  an  einander  vroellch 

6405  yinden  unde  müezen  sehen, 
got  Idze  uns  vil  wol  geschehen!' 
'daz  Yüege  got!'  sprach  Rüede- 

g^. 
dö  wart  gebiten  niht  m^r, 
einen  vanen  Dietrich  an  gebaut 

6410  und  vuorte  in  selbe  in  siner 
hant. 
über  beide  strichen  si  dA  hin, 
si  wolden  werben  umb  gewin. 
Also  die  beide  msere 
mit  samt  dem  Bemaere 

6415  bekömen  an  des  strites  zil, 
(nü  hoert  waz  ich  iu  sagen  wil) 
dö  gurten  si  den  marken, 
die  küenen  und  die  starken 
die  säzen  üf  ir  kastelän. 

64S0  WoUhart  spredien  began 
'nü  vreut  iuch,  beide  guote. 
wir  suln  in  mannes  bluote 
hiute  waten  unz  über  die  sporn, 
ir  küenen  recken  üz  erkom, 

64S5  diu  sper  sul  wir  verstechen 


unser  leit  an  in  gerechen. 
wir  machen  setel  leere, 
ir  edele  beide  msere , 
wir  sulnz  also  schaffen, 

6430  daz  leien  unde  phaffen 

von  dirre  vreise  maere  sagen, 
als  ez  noch  hiute  welle  tagen, 
daz  man  s6  vil  der  töten 
vinde  nider  verschrüten. 

6435  so  vreut  sich  min  herze 
und  endet  sich  min  smerze. 
ahi,  wazvreuden  mirgeschiht, 
swenn  noch  hiut  min  ouge  an 

siht 
daz  sich  die  gtre  und  die  raben 

6440  mit  dem  bluote  müezen  laben, 
nü  wol  üf,  edele  beide  starc, 
und  sitzet  üf  diu  guoten  marc!' 
daz  geschach  alzehant. 
si  zogten  under  Schildes  rant 

6446  zuo  den  vinden  über  beide  wit. 
'nü  wiere  buhurdierens  zft' 
aldö  Wolfhart  daz  gesprach, 
nü  hoeret  wie  daz  geschach. 
dar  treip  ouch  der  von  Beme. 

6450  des  wären  hülfic  im  vil  gerne 
die  slnen  die  ik  mit  im  riten. 
hie  wart  langer  niht  vermiten, 
si  beten  sich  zuo  vier  schäm  ge- 

slagen. 
ich  wil  iu  endeUchen  sagen, 

6455  si  brftsten  mit  ir  mehtic  wer 

an  einem  orte  in  daz  her. 

Alsü  daz  du  geschach. 


6396  den  fehlt  RA      riten  RA        6403  sp.  herr  D.  A 
an  ander  R        6406  onns  hie  und  dort  "w,  A  *    ~ 

Pern  an  pant  A        6410  In  auch  b.  mit  s.  A 
6417  Do  A^,  Da  j{  6419  und  s.  A 

6426  rechen  A  6434  der  veinde  n.  R 

6444  zofpen  A         6446  wasr  ^,  wert  R 
wie  esg.  A         6450  w.  im  hilffig  |^me  A 
ff^9  schar  R       6465  brachen  mit  k  ^ 


6404  an  einander  iT, 
6408  da  R  6409  B.  fane  der  von 
6415  kamen  A        an  ^,  in  R 

6423  hiute  fehlt  R         hintz  iL  A 
6439  gyer  R  6442  hr  s.  A 

pinierena  A         6448  nn  snlt  ir  hören 
6452  n.  gepften  A         6453  schara 


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DIETRICHS  FLUCHT 


t57 


daz  man  in  daz  her  brach, 

dö  wart  michel  der  schal. 
6460  her  Dietrich  schrei,  daz  ez  erhal 

'  ahtschavelier  Beme !  * 

daz  hörtea  yil  ungeme 

alle  Ermriches  man. 

sich  rihte  ze  wer  nieman, 
6466  wand  si  beten  der  wile  niht, 

des  noch  harte  vil  geschiht. 

des  wart  schade  da  gr6z  ge- 
nomen. 

si  liezen  nieman  hin  komen, 

die  edelen  Dietriches  degen, 
6470  die   begunden   starkes  strites 


si  sluogen,  si  stächen, 
ir  leit  si  vaste  rächen, 
si  entworhten  beide  goote. 
Wolfbart  der  hdbgemuote 

6475  schr6  als  ein  wüetender  man 
*nü  lät  genesen  nieman  1 
swaz  ir  der  Ermriches  yind|et, 
nimmer  ir  erwindet, 
ir  slabet  si  alle  gellche! 

6480  wir  duln  an  Ermrlche 
hiute  rechen  unser  leit, 
daz  manicvrouwe  her  nach  cleit.' 
Da  was  not  und  ungemacb. 
in  der  zit  man  dort  her  komen 
sach 

64S5  Stritheren  von  Tuscän, 

dem  Yolgten  zwei  tüsent  man 
under  hebne  und  in  halspergen. 
den  wilden  getwergen 


Yuoren  si  vi!  nach  gellche. 
6490  mit  eilen  sicheriiche 

si  Yuorten  kolben  unde  swert. 

'daz  sint  die  der  min  herze  gert* 

sprach  der  Bemaere. 

'nü  zuo  zin,  beide  msere!' 
6405  dö  wart  ein  dar  rudten, 

dö  huop  sich  ein  zucken 

die  scharphen  gixn  mit  banden. 

zesamne  si  geranden, 

die  g^e  si  verstächen. 
6500  die  Ermriches  rächen 

ir  leit  an  den  von  Beme. 

si  weiten  retten  gerne 

ir  herren  ^  und  ir  guot. 

d6  kömen  zesamn  die  hoch- 
gemuot 
6505  der  Sturm  vaste  gie  entwer. 

man  sach  vliegen  manegen  g^r 

über  helme  gegen  den  lüften. 

d6  «wären  komen  mit  guften 

zesamne  beide  guote 
6510  mit  grinmiicllchem  muote. 

Der  Sturm  und  der  starke  strit 

der  werte  unz  üf  vruoimbizzit. 

daz  velt  und  daz  breite  wal 

daz  ran  mit  bluote  über  al. 
6515  si  Yähten  grimmicUche 

beidenthalp  gellche. 

da  was  wan  ach  unde  not. 

daz  ^  was  grflen,  dö  wart  ez  röt 

von  maneges  mannes  bluote. 
6590  dö  sturi)en  beide  guote. 
Daz  starke  Ermriches  her, 


6459  w.  Tü  gros  d.  j4         6461  Ahey  wol  Ir  Perae  j4         6466  vast  v.  j4 
6467  $r6zJehU  A         6475  schray  A        wfietend  A         6482  nach  schrait  A 
6483  w.  nur  n.  ^         6490  mit  eylen  ^         U^ditfehUR        6693  der  Peroasre 
AT,  d.  edele  B.  J{        U^i&lnA       6495  Da  J{        6496  Da  J{        6498  si  rantea 
A        6499  ger  iT,  aper  R        6501  dem  A  >      6503  Irer  herren  A      6504  %.  helde 
h.  A         6508  mit  krefltS  A         6509  h.  vil  g.  J7  6510  grimmiUichen  A 

6513  nnd  der  ^        6515  sy  waren  g.  ^        6517  was  nun  ^       6518  daz  vor  w.  ^ 

da  Jl        das  was  du  r.  A 


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158 


METRICHS  FLUCST 


des  kom  t3  w^c  flit  %e  wer 
hn  Strither  toh  Toscdn 
und  von  Sp6Ut  Töriän 

66S5  mid  Heime  der  m»re. 
die  drle  vürsten  lobebasre 
die  vnorten  sehs  tüsent  man, 
die  werten  daz  wal  mid  den  pUto 
so  rehte  yreislfchen. 

0580  die  vrumten  Dietrichen 

yil  roanegen  erlügen  schaden. 
Aä  was  enift  wider  craft  geladen, 
beidenthalp  si  sich  werten, 
üf  die  helme  si  dö  berten. 

6535  daz  bluot  durch  diu  hersnier 
spranc. 
in  die  köphe  dö  erdanc 
vii  manic  tntterlfcher  sbc. 
sich  cluben  die  helme  unz  in  den 

nac. 

man  sach  da  bresten  den  herten 

stäl. 

6540  die  von  swerten  nie  gewunnen 
mU, 
die  wurden  des  tages  verschert: 
ich  meine  die  brünnen  hert, 
da  durch  wunden  wurden  ge- 


ich  wil  iu  noch  m^re  sagen. 
6546  ow^,  wefeh  not  da  ergie! 
man  hörte  die  w^  schrten  hie. 
si  genuogt  des  stritesnihtouch. 
der  tunst  üz  ir  Übe  roudi 


geüche  in  dw  gebasre, 

6550  sam  ob  ein  walt  wBore 
gezöndet  an  mit  nuwer. 
si  gidten  harte  tiuwer 
den  solt  mit  tMes  ende, 
umb  disen  mort  got  sehende 

6565  den  künic  Ermrichen! 

des  wünsche  ich  herzenltcheii. 
Ez  erhal  ?on  den  swerten, 
da  si  niht  anders  gerten, 
wan  den  tot  wider  t6t. 

65«o  ir  gesidit  nie  soihe  ndt 
in  deheinem  stürme  m^re. 
Wolfhart  schrö  vil  s6re 
'nü  Ut  et  einen  hin  niht, 
ir  rediet  ^aste  die  geschiht, 

6565  die  uns  Ermrich  Mi  gette. 
ist  under  uns  hie  ieman, 
er  st  herre  oder  vörste, 
den  von  hitze  dürste, 
der  lege  sich  nider  und  trinke 
ez  bluot, 

6570  und  veht  aber  als  ein  helt  gaot 
hie  sol  nieman  rasten, 
ich  wil  euch  nieman  Tasten, 
ob  ich  si  alle  mehte  erabdien. 
wir  sulen  uns  mit  bhiote  twahen, 

6575  des  g^  uns  ouch  wa»rllch  not 
ob  alle  die  hie  laBgen  tot, 
daz  waer  so  guot  niht  sicherlich, 
als  ob  eine  stürbe  Ermrich. 
nü  lät  dar  n4her  dingen!" 


6522  iht  fehU  A         6523  Tusckao  R         6526  lobero  R         6527  namh  652S, 
doch  durch  striche  corrigiert  R        6528  daz  fehÜ  A       den  fehU  A        6530  fmin- 
men  A         6532  Da  was  chraft  vberladen  R         6533  sich  sere  w.  A        6534  da  i? 
6535  daz  das  A       die  h.  R       6586  ehopfe  daz  ez  erchl.  R       6537  maDiger  A 
6538  Sy  kl.  A  aaf  den  A  6539  prechen  A  6540  gew.  nie  R 

6541  versert  A  6542  prliune  A  6543  wrden  wnden  R  6546  so  hört  mao 
die  beschreyen  hie  A  6547  noch  nicht  anch  A  6550  ob  ftHi  A  6556  hertzik- 
leichen  A  6557  der  schal  v.  A  6559  nnn  daz  sv  wolten  ligen  todt  A 

6560  sacht  nye  so  grosse  A         6562  vU  fem  A         6563  et  fehXt  A         6569  das 
blvt^        6574  nns /9A/«  j{        in  Irem  pl.  ^        6575  and  d.  i?        uufeMiR 
onch  fehUj  endelichen  A        6578  sam  ob  ^        ein  i? 


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DIETRICHS  FLUGETT 


159 


6580  dA  hoop  sich  ein  dringen, 
beidenthalp  (daz  ist  wAr) ' 
an  einander  drangen  die  schai*. 
mit  «werten  und  mit  spiezen 
durch  die  helme  si  ndiezen, 

6585  daz  daz  Tuiwer  dar  üz  vlouc. 
den  Bernaer  d6  niht  entrouc, 
er  tete  swaz  er  gemohte 
und  ouch  daz  im  getollte. 
Ermrich  satzte  im  starkiu  phant. 

6590  im  wart  ersJagen  da  zehant 
drfzic  tüaent  slner  man. 
daz  bluot  itf  der  beide  ran, 
daz  man  dort  unde  hie 
in  dem  bluote  unz  an  diu  knie 

6595  muost  vil  dicke  und  ofte  waten. 
da  wurden  halsperge  unde  platen 
verhouwen  und  yerschrdten. 
da  gelac  8ö  vil  der  t6ten, 
daz  ir  bete  nieman  zal. 

6600  ez  lac  getunget  daz  wal 
8Ö  vast  dft  mit  den  t^ten. 
die  gazzen  wurden  gescbröten 
vaste  durch  Ermriches  her. 
si  wurden  cranc  an  ir  wer. 

6606    Ez  wa$  nü  wol  tt  mitten  tac. 
als  ich  Yür  wftr  sagen  mac, 
d6  was  sunderbaere 
Tldas  der  m»re 
komen  Oz  der  stat  ze  Meildn 

6610  mit  zwelf  tüsent  slner  man. 
die  sach  an  den  ztten 


Ermrich  zuo  riten 

und  daz  vok  vaste  zuo  ziehen. 

dö  gie  ez  an  ein  vliehen. 

6615  swer  A6  ze  rosse  kom  zehant, 
der  bete  vil  wol  vor  gerant: 
ez  was  ab  ^  als6  komen , 
in  wftm  diu  ros  so  gar  genomen, 
daz  si  ir  niht  mohten  blua. 

6680  zehant  wart  diu  vluht  gelAn 
von  dem  känege  Ermricfae. 
si  wurden  alle  gelldie 
vlAhtic  gegen  Rabene: 
ow^,  daz  ez  niht  weste  Sabene! 

6626  dazist  mir  hiute  und  immer  leit. 
nü  sl  iu  hie  mk  geseit, 
mit  Ermrich  nieman  mtran. 
aller  der  er  ie  gewan 
der  beleip  nieman  iä  gesunt. 

6630  ez  wart  geahtet  hl  der  stunt, 
als  wir  daz  buoch  hoaren  sagen, 
Ermrlchen  wurden  dö  erslagen 
sehs  und  vflmfzic  tüsent  man, 
der  kom  nie  deheiner  lebendic 
dan. 

6635    Also  der  äbent  zuo  gesteic 
und  daz  diu  sunne  nider  seic , 
do  begunden  die  stritherten, 
des  Bemseres  geverten 
ruowCT  dort  üf  dem  wal. 

664D  die  beten  sich  so  s^  über  al 
in  dem  starken  stürme  erwegen, 
daz  den  Dietriches  degen 


6580  U  R  6582  tu  o.  Udfen  die  ^  6584  die  fT,  fMt  R  6585  du  via- 
wer  fehlt  R  6586  der  R,  dem  A  n.  entovch  R,  nichte  taug  j4  6587  mochte  ^ 
6588  gedochte  A  6589  sUrclie  R  6594  hintz  Uer  die  ^  div  äT,  die  R 
6395  vil  fehU  A  6596  Es  w.  ^  6597  versroteo  R  6599  daz  es  h.  A 
6601  dA  fem  A  6602  gazzen  AT,  gazze  R  6603  kreftikUch  durch  A 
6605  wol  ^, /"eA/t  i?         w.  mitter  t.>^        6613  nud/'eA/^^        6614.nu  get  es  ^ 

da  il        6615  da  il      rossS  A        6616  vU  fehÜ  A        661 7  aber  also  ee  A 
6618benomea^       6619  sy  der  wenig  m.  ^        6624  weste /eAI^  y#       6625  weste 
das  ist  mir  vil  läid  ^         6628  a.  die  er  A         6629  Deren  belaib  A        dA  fehlt  A 
6632  da  W^  fehU  R         6634  dpr  nie  chein'  chom  lebentig*  dan  R        6635  Als 
na  d.  A        straich  A       6640  sy  h.  A        6641  den  st  stvrm  R 


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160 


DIETRICHS  FLUCffT 


nindert  niht  beliben  was , 
als  man  an  dem  buoche  las, 

6646  hüt  noch  yleisch  an  den  lianden. 
si  heten  b6  ir  anden 
gerochen  an  Ermrlchen. 
dem  herren  Dietrichen 
was  ouch  solich  schade  getan, 

6650  imwaserslagenniuntiksentman. 
den  BemsBr  des  niht  verdröz, 
er  hete  dar  umbe  dage  gröz. 
er  hiez  die  slnen  über  al 
lesen  üz  dem  bluote  üf  dem  wal. 

«655  die  worden  alle  bestatet  wol. 
nä  beert  waz  ich  iu  sagen  sol 
Hie  mite  körten  si  dö  dan, 
da  si  heten  dort  verlän 
den  marcgräven  Rüedegören 

6660  und  vil  manegen  recken  hören. 
ik  was  ouch  der  strit  zegftn: 
Rüedegör  der  marcman 
der  hete  gesiget  die  wile  ouch 

hie. 
die  wtle  jener  stürm  dort  ergie, 

6665  da  was  ouch  dirre  strIt  ergän. 
vierzehen  tüsent  man 
die  lägen  üf  dem  wale  erslagen: 
ob  Ermrlch  niht  anders  hete  ze . 

dagen 
wan  die  vierzehen  tüsent  man, 

6670  er  solt  immer  jftmerec  dmmbe 
stftn. 
Nu  ist  der  strtt  ergangen, 
sehs  tüsent  warn  gevangen 
der  Ermrtches  recken. 


sich  heten  ouch  die  kecken 

6675  vergolten  voUecUchen. 
dem  herren  Dietrichen 
was  grözer  schade  hie  get&n, 
im  warn  erslagen  vier  tüsent 

man. 
Also  mit  ellens  hende 

6680  des  strites  an  ein  ende 
gesigte  der.  von  Beme. 
'nü  wolte  ich  harte  gerne* 
sprach  der  herre  Dietrich, 
'daz  wir  betrahten  endellch, 

6685  wen  wir  heeten  hie  verlorn.' 
man  bat  die  recken  üz  erkom 
zuo  einander  halden. 
do  ahte  man  die  balden. 
du  was  der  bidei1>en  memen  t6t. 

6690  die  wil  man  clagte  dise  not, 
dö  vrägte  der  Bemsere , 
wä  her  Dietleip  wsßre: 
'hl^  ab  den  ieman  gesehen? 
ich  w»ne  uns  st  ein  schade  ge- 
schehen, 

6695  dar  umb  wir  immer  mfiezen 
clagen. 
und  ist  her  Dietleip  erslagen, 
des  muoz  ich  immer  jkmrec 

sin. 
nü  wol  üf,  al  die  recken  mtn, 
und  suocht  den  degen  guote 

6700  üf  dem  wale  in  dem  bluote.' 
In  der  zft  dö  daz  geschach, 
dö  kom  ein  böte  unde  sprach 
^edeler  vogt  von  Beme, 


6644  als  udds  das  pSch  las  A      6645  in  d.  R       6649  soUier  ^       6650  waren 
R         6651  nach  6652  A         6652  dar  umb  was  die  Ua^  ^ros  J         6654  ab  dem 
w.  A         6655  bestatet  alle  yf         6657  strichii  sy  //        von  d.  j4         6659  marc- 
Srave  R         6660  vU  fehU  A         6663  oach  fMt  A        6665  st.  hie  ergan  RA 
6669  Nur  wann  A       6670  iammerlich  A       6674  sy  b.  A       6679  A.  gesigt  m.  RA 

6681  gesigte  fehlt  R      her  Dietrich  von  B.  R      6682  nn  weste  ich  R      vast  A 

6684  berahten  R,  trachten  A        6685  wann  A       6686  man  hat  A       6694  Es 
ist  weger  nnns  A         6695  ymmermer  A        6698  alle  R        6699  s.  die  beide  g.  R 

6703  Edl  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


161 


wellet  ir  uA  gerne 

«705  den  aller  hertesten  strit  sehen, 
der  üf  dem  wale  ist  geschehen, 
86  sult  ir  riten  drate. 
her  Dietleip  und  her  Wate 
die  hänt  einander  best^/ 

6710  dö  gähte  man  vilr  man. 

Si  wären  komen  in  ein  tal. 
von  ir  swerten  gie  ein  schal 
daz  manz  hörte  dingen  Yerre. 
iö  rief  von  Bern  der  herre 

6715  *wer  dich,  herre  Dietleip ! 
gedenke  daz  dln  name  ist  breit: 
du  heizest  vürste  und  bist  ein 

degen. 
über  alle  recken  üz  gewegen 
ist  mit  eilen  dln  haut." 

•790  in  des  kom  WoUhart  gerant 
sam  ob  er  wsere  ein  tobender 

man. 
er  rief  Dietleiben  an 
'lä  den  schilt  üf  daz  laut, 
nim  daz  swert  in  beide  haut 

67S5  und  slach  siege  ungezaltl* 
des  volgte  im  der  helt  halt, 
er  tete  alsam  ein  volcdegen. 
swaz  ich  gehörte  ie  von  siegen 
in  allen  mlnen  ziten 

6730  in  stürmen  ode  in  strlten, 
daz  ist  ein  tou  unde  ein  wint. 
des  küenen  fiitrolfes  kint 
vrumte  üf  Waten  manegen  slac. 
Wüte  ouch  hin  wider  wac 

6785  vil  manegen  slac  herten. 


beide  si  sich  werten    , 
so  s^re  und  also  vaste : 
daz  viuwer  rehte  erglaste 
in  b^den  vor  den  ougen. 
674A  ir  sult  mir  daz  gelouben, 
daz  der  viurlne  nebel 
üf  ir  helme  und  üf  ir  gebel 
ofte  rouch  unde  bran. 
sich  beten  die  vil  küenen  man 
6745  in  dem  stürm  s6  sere  erwegen, 
sine   mohten   nimmer  strites 

phlegen: 
und  doch,  swie  w^  in  was  ge- 
schehen, 
einer  wolte  dem  andern  nie  ge- 

jehen. 
D6  schrei  der  starke  Wolf  hart 
6750  'nüträ,  fiitrolfes  zart, 

douch  an  in  mit  starken  siegen ! ' 
do  erzürnt  der  üz  er  weite  degen, 
Dietleip  der  here. 
an  Waten  lief  er  sere 
«756  mit  einem  slage  so  grimme, 
üz  im  s6  kom  ein  stimme 
'got  weiz ,  her  Wate,  ir  gebt  ez 

her. 
ir  enphähet  nimmermör 
deheinen  solt  von  Ermrlchen." 
6760  er  sluoc  s6  crefticltchen 
üf  Waten  einen  slac, 
daz  sich  sin  heim  cloup  unz  in 

den  nac. 
er  sluoc  durch  patwät  und  hers- 
nier. 


6704  BV  hören  gerne  R         6705  Vnd  d.  B        6706  auf  disem  w.  hie  ist  ^ 
6709  an  einand*  R        6712  schw.  wAete  e.  ^        67 1 5  dich  reeke  D.  >^         67 1 6  ist 
80  br.  R        6718  aus  gewegen  ^,  oz  erwegen  R        6720  In  der  zeit  kam  auch  W. 
A      6721  tafiber  //      6727  sam  ein  behertzender  d.  ^      6730  streiten  ff^,  strite  R 

6737  und  so  v.  ^        6740  gelovpt  mir  ane  lovgen  R        6745  st.  auch  so  J 
6747  o.  ouch  swie  R        6748  nie  sigt  geiehen  R        6750  nurta  j4       6753  herre  A 

6757  Er  sprach  got  ^  6759  Da  haymet  s.  ^         6760  Ditlaip  sl.  j4 

6761  auf  den  sUrehn  W.  ^        6762  h.  erklob  ontz  auf  A        6763  p.  durch  h.  R 
Heldenbueh  II.  11 


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162 


DIETRICHS  FLUCflT 


(daai  sult  ir  wol  gelouben  mir) 
6765  er  douht  imz  mit  ellens  hende. 

durch  hime  und  durch  zende 

sluoc  er  den  starken  helt  guot. 

daz  hime  her  engegene  wuot. 

ouch  was  er  an  Dietleiben  komen 
6770  mit  eim  slage,  als  ich  hän  ver- 
nomen, 

da  mit  er  den  recken  h^ 

entwellet  hete  so  s^re, 

daz  Dietleip  von  dem  slage  gröz 

wol  speres  lanc  von  im  schöz. 
6775  daz  bluot  im  üz  den  örenspranc 

und  ouch  zen  ougen  üz  dranc. 

hie  mit  viel  ouch  Wate 

tot  nider  dräte. 
Nider  stuont  her  Dietrich 
6780  und  ouch  die  recken  algellch. 

si  wänden  Dietleip  wtßce  ersla- 
gen. 

sich  huop  ein  weinen  unde  ein 
clagen 

ob  dem  recken  sdre. 

üf  rihte  sich  der  hdre 
6785  Dietleip  bf  der  stunt. 

er  sprach  'ich  bin  noch  woi  ge- 
sunt, 

an  daz  mir  arm  unde  gebel 

rehte  swebet  als  ein  nebel: 

nindert  ich  mtn  enphinde. 
6790  nimmer  ich  erwinde, 

ich  gereche  mine  not. 

ez  muoz  wesen  Wftten  tot.' 

dö  sprach  der  Bemaere 


'er  gesagt  daz  widermsere 
«795  nimmer  m^r  deheinem  man. 

dA  htot  im  stn  reht  getan, 

wir  suln  in  harte  w^nic  clagen. 

nü  schouwe,  er  l!t  dort  crsla- 
gen.' 
Vor  vreuden  er  wider  mäht 
gewan. 
6800  4ä  mit  schieden  si  dö  dan 

ze  Meilftn  in  die  veste. 

vriunde  unde  geste 

den  was  dürft  dd  gemadies. 

'vogt  von  Bern,  nü  laches, 
6805  des  uns  hiute  ist  vndergln. 

got  hM  wol  ze  uns  getan. 

er  hdt  uns  vil  wol  bewait 

und  ErmrJch  ze  leide  gespart. 

swaz  er  ie  ze  untriuwen  hlit  ge- 
tan, 
€810  daz  ist  an  im  selben  ergftn. 

welle  wir  sin  wol  ze  eade  ko- 
men, 

swaz  wir  hie  dren  hdn  genomen, 

so  sul  wir  Ermrlchen 

rehte  n&ch  strichen 
6815  und  besitzen  swA  wim  vindeo. 

des  sult  ir  niht  erwinden' 

sprach  der  marcgrtf  Rfiedeg^r. 

ich  getrouwe  got,  er  gebe  ez 
her. 

wir  mugen  nodi  wol  liute  hau.' 
66M  hie  wart  der  rät  zehant  getan, 

si  strichen  gftchilchen  ndch. 

in  kurzen  ztten  daz  geschach, 


6764  wol  fehlt  A        gelowea  R  6766  darch  das  h.  A        durch  vor  xende 

fehli  A        6770  einen  R        6772  entweH  RA        6778  n.  t  A        6781  maiflten  A 

6783  dem  W,  den  R  6784  vf  haop  sich  R  6787  gebele  R  6788  rehte 
femR  nebelet  6792  m.  sein  W.  ^  6797  vast  klain //  6798  dort  IT, 
al  dort  R  6799  wider  nmb  m.  A  6800  sy  von  dan  A  6803  w.  not  A 
da  R,  fehU  A  6806  zv  vns  ^,  an  vns  R  6807  nv  hat  vns  got  wol  b.  A 
6810  selbe  R,  selbs  A  aas  g;egan  A  681 1  sein  nu  zn  A  6813  svl  wir  W, 
sult  ir  R  6815  b.  wir  In  wo  A  6816  nieht  widerwinden  A  6818  g.  wol  er 
RA        6821  si  fvren  geliche  da  n.  R       gachlingen  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


163 


daz  man  sagte  maere, 
w&EnnrIoh  waere: 
68i5  daz  wart  in  rehte  kunt  getan, 
her  Dietrich  vrlgen  begau 
*weiz  ab  ieman,  wer  bl  im  ist?^ 
dö  sprach  der  böte  an  der  vrist 
'er  mac  noch  wo!  tüsent  man 
6830  voliedtchen  bl  im  h&n, 
und  ist  ze  Raben  in  der  stat. 
her  Dietrich  sprach  ^des  wirt 

guot  rät, 
hey,  und  vunde  wirn  dar  inne. 
ez  sl  daz  er  uns  entrinne, 
6896  er  amet  manegen  ungetriuwen 
rftt, 
den  er  yU  lange  gebrouwen  hat. 
daz  gilt-  er  mit  sinem  leben, 
ich  wil  iu  mine  triuwe  gd)en, 
Tinde  ich  Ermrkhen, 
6840  ich  wil  in  sicherlidien'       [lant 
sprach  der  künec  von  Roemisch 
'hähen  mit  min  selbes  hant.' 
Si  Yfkm  nä  komen  zuo  der 
stat. 
also  man  mir  gesaget  bat, 
6845  st  herbergten  nider. 

daz  kom  in  ze  staten  sider 
und  dem  herren  Dietriche, 
er  bete  dft  voUeclIche 
baz  danne  vierzectüsent  man. 
6850  man  begunde  den  stürm  he- 
ben an 
an  die  müre  und  an  den  graben, 
'si  kimnen  uns  niht  vor  gehaben 


die  stat  deheine  lange  vrist. 
ob  Ermrich  dar  inne  ist, 

6856  so  mac  uns  wol  gelingen 
an  allen  unsem  dingen.' 
Manie  tär  unde  tor 
begunde  man  in  dö  tragen  vor 
an  graben  unde  an  müre. 

6860  si  stürmten  vil  untüre 

sam  ob  si  niht  wolten  leben, 
si  begunden  vil  deine  geben 
umb  ir  wer  üz  der  stat. 
Ermrich  man  nü  gesaget  hat, 

6865  daz  der  von  Bern  wser  selbe  da. 
Ermrich  gie  ze  rate  sa 
mit  den  die  er  dö  mohte  hän. 
dö  rieten  alle  sine  man 
mit  herzen  und  mit  sinne 

6870  'wir  sulen  riten  hinne' 

sprach  Sibedie  unde  Ribstein. 
'des  ist  zwlvel  dehein, 
edeler  künic  Ermrich , 
besitzet  uns  her  Dietrich 

6875  mit  kreften  hie  in  dirre  stat, 
so  wirt  unser  nimmer  rät." 
hie  wart  der  reise  gedäht. 
'nu  bellbe  wir  unz  an  die  naht, 
so  sul  wir  hinnen  rIten. 

6880  und  svrie  wir  langer  biten, 
so  hab  vrir  ^re  und  lip  verlorn, 
ich  vörhte  den  grimmen  zom, 
den  der  herre  Dietrich 
üf  dich  hat,  künic  Ermrich.' 

6885    Nü  hoert  wie  man  mir  gesaget 
hat 


6823  man  In  8.  j4         6831  Er  ist  auch  zu  ^         6833  hey  gäbe  got  daz  wir  in 
funden  d.  ^  6834  daz  ff^,  ob  R         sey  dann  daz  ^         6836  gepawen  A 

6837  gUtet  ^  6838  euch  alln  m.  yf  6842  Ich  bab  in  mit  /^  6746  in  fehÜ  A 
6747  und  fehU  A  6852  nv  stvrmt  vast  si  RA  künden  A  uns  fehil  R 
nymmer^  6858  in /eA^  >^  6862  b.  hart  kl.  ^  6871  Sybech  7?, 

Sibe^^         6875chrafti2        hie  fehU  R         6876  wirt  AT,  wir /2         6878  untz 
in  die  A        6879  wir  von  h.  A        6880  und  fehÜ  A        6881  leip  und  Eere  A 
6882  grymmigen  A 

n* 


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164 


DIETRICHS  FLUCHT 


Ermrlch  geMt  übr  al  die  stat 
armen  unde,  ouch  riehen 
*nü  wert  lach  vrümedichen ! 
uns  iLumet  ein  her  morgen, 

6890  die  loesent  uns  üz  sorgen.' 

Der  Sturm  wert  allen  einen  tac, 
daz  man  da  niht  anders  phlac 
niwan  werfen  unde  schiezen. 
doch  liez  sich  niht  verdriezen 

6895  her  Dietrich  und  die  sinen  man. 
der  Sturm  so  herte  wart  getan 
beidiu  innen  und  da  vor, 
üf  der  müre  und  an  dem  tor 
da  wart  der  strit  vil  herte, 

6900  die  stat  man  vaste  werte, 
man  sach  üz  unde  In 
beidiu  her  unde  hin 
die  liute  vaste  versören. 
dd  hiez  man  zuo  k^ren 

6905  mit  Sturme  al  umbe  an  die  stat. 
als  man  mir  gesaget  hftt, 
da  was  herte  diu  not, 
da  gelac  tU  der  liute  tdt. 
Als6  diu  naht  was  bekomen, 

6910  (nü  hän  ich  daz  Tür  wdr  ver- 
nomen) 
dö  schuof  man  mit  der  ahte 
über  al  die  stat  wahte. 
Ermrich  gie  an  den  rftt. 
die  besten  er  üz  genomen  hat 

6915  und  truoc  mit  den  heimlich  an 
wie  er  komen  möhte  dan. 


daz  wart  im  geraten  dö  zehant 
die  besten  nam  er  alle  saut 
von  danne  entran  Ermrlch. 

6920  er  rümte  Raben  heimlich, 
er  lie  die  guoten  stat  sUsk. 
Aä  mit  er  gäben  began 
gegen  Böndnje  drftte. 
vil  gröze  sorge  er  häte. 

6926    Daz  beleip  unz  an  den  tac. 
ritens  al  die  naht  er  phlac, 
ich  mein  den  künic  Ermrlch. 
er  bete  gestrichen  so  vreisUch. 
als  ez  des  morgens  wolde  tagen, 

6930  dö  hört  man  in  der  stat  sagen, 
(vil  genge  was  daz  maere) 
man  sagte  daz  entnumoi  wsere 
üz  der  stat  der  künic  Ermrlch. 
da  von  verzagtens  al  geUch. 

6935  si  vereinten  sich  mit  schalle 
in  der  stat  dö  alle 
und  kömen  des  über  ein 
'ditz  ist  niht  ein  sorge  dein, 
daz  best  daz  wir  nü  miigen  tooii, 

6940  da  mit  wir  gewinnen  suon, 
sl  ez  iuwer  wille  gerne, 
so  gebe  wir  dem  von  Herne 
hie  ze  Raben  die  stat, 
wand  si  nieman  so  bilUch  hat.' 

6945    Der  rM  dühte  si  alle  guot. 
si  gewunnen  siebtes  einen  muot 
und  gebuten  einen  vride: 
der  wart  gebannen  bl  der  wide. 


6886  alle  R        6887  Armen  fF,  Arm  R        oach  fehlt  A       6891  Dirre  A 
aller  A        6892  nicht  anders  da  A         6895  der  herre  von  Ferne  und  a.  m.  A 
6897  da  fem  A         6898  und  5f  dem  K        6899  vil  fehH  A        6904  die  h.  A 
6905  an  IV^  fehlt  RA        6906  ald  fehli^  ^esaget  man  mir  rechte  hat  A        6907  der 
not^         6909  Als  ^        komen  >^         6912  vachte  ^         6913  E.  der  gie  v^ 
6914anz^,  ouch  J7  6915  haimlichen  y/  6916  m.  von  dan  ^  6917  du 

fehU  R       6919  v.  d.  schied  der  L&nig  B.  A       6923  Polonie  A       6924  vil  fekU  A 

6925  b.  also  u.  A        6926  ze  reyten  er  a.  d.  n.  p.  A    alle  R        er  fektt  R 
6929  m.  bekunde  t.  A      6931  g^ngich  R      6933  der  fehlt  R      6934  verzagtens  ff\ 
venB^enR       693Q  d^  fehU  A       6937  fberaine  ^       6938  klaine  ^       6940  ood 
da  mit  A        6941  Ewr  aller  w.  A         6945  Diser  r.  A 


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DIETRICHS  FT.UCHT 


165 


dö  der  viide  wart  an  getragen 
6d50  (nü  wil  ich  iu  vil  rehte  sagen), 

dö  giengens  alle  gellche 

arme  iinde  riche 

üz  der  stat  ?ür  diu  tor. 

da  Tunden  si  mit  schalle  vor 
6d55  den  herren  Dietrichen. 

si  giengen  sicherltchen 

yör  den  känec  üz  Roemisch  lant. 

genäde  gerten  si  zehant. 

^wir  sfn  umb  daz  bekomen  her, 
69eo  daz  uns  der  rtche  kunec  gewer' 

sprach  ein  herre  von  der  stat. 

*iuwer  wille,  herre,  an  uns  er- 

ob  ir  uns  huld  weit  Uzen  han, 
86  mache  wir  in  undertlüi 

6905  die  stat  in  iuwer  gewalt.' 
i6  sprach  der  maere  helt  halt, 
Rüedeg^r  der  guot 
'ist  danne,  daz  ir  aber  tuot 
als  ir  ^  habt  getan, 

8970  so  ist  ez  bezzer  nt  verldn. 
ir  brechet  iuwer  triuwe  e : 
da  von  mac  man  iu  müellch  m6 
getrouwen'  sprachherRüedeg^. 
^ez  ist  niht  ein  cleiniu  dr 

6975  umb  ein  s6  herliche  stat, 
SW&  die  ein  rlcher  vörste  hat. 
ein  stat  twinget  ein  lant.' 
dö  sprächen  Rabensere  zehant 
'SW&  wir  uns  versümet  hän 

6980  und  wider  minen  herren  getan, 
darumb  ruoch  er  zegisel  nemen. 


die  im  ze  gisel  wol  gezemen.' 
Dö  rieten  alle  gellche 

dem  herren  Dietriche 
6985  beide  mdge  unde  man 

'ir  sult  si  gerne,  herre,  enphän.' 

des  volgte  der  Remsere. 

hie  mit  endet  sich  daz  msere. 

dem  riehen  könege  üz  RoBmisch 
lant 
6990  wart  Raben  gegeben  alzehant. 

si  satzten  im  triuwe  unde  leben 

und  muostn  im  dannoch  gisel 
geben. 

Rabene  er  sich  underwant. 

dö  k^e  er  wider  alzehant 
6995  gegen  der  stat  ze  MeiUn. 

vil  tiwer  er  clagen  daz  began, 

daz  im  Ennrfche 

entran  so  lesterllche. 

dö  sprach  der  starke  Wolfhart 
7000  *hey  getaete  wir  noch  eine  vart, 

dk  uns  als  wol  an  gelunge ! 

wie  dann  mtn  herze  clunge 

vor  TTeuden  als  ein  schelle! 

wurd  ich  in  miner  zelle 
7005  noch  imer  gewaltic  alsam  6, 

so  geschaeh  wsferltchen  wo 

dem  künege  Ermrtche. 

ich  wil  nimmer  TroeUche 

geleben  rehte  lieben  tac 
7010  unz  ich  mich  wol  gerechen  mac' 
Nü  läze  wir  die  rede  stdn. 

'ez  mac  noch  allez  wol  ergAn' 

sprach  der  Bemaere, 


6950  vil  fehlt  A  6951  giengen  a.  A  6957  k.  von  R.  A  6959  komen  A 
6963  hoMe  RA  6969  Ir  vor  h.  A  6972  Euch  hart  inee  A  6973  her 
fem  A  6976  wann  die  A  6978  sp.  die  R.  B.  6980  vnnsern  A  6981  rvch 
W^  ger?'ch  R  ze  fehJtt  A  6982  zu  nemen  w.  A  6985  Beidiv  R  magt  A 
6986  herre  Ir  solt  sy  g.  A  6987  da  v.  A  6989  anz  /T,  von  RA  6991  im 
gut  n.  A  6998  entrannen  was  so  A  7000  tettn  A  7001  also  R  7002  na 
▼ei  denn  m.  A  danne  fehlte  in  vrevdcn  cl.  R  7003.  4  fMen  R  7004  ich  nym- 
mer  z.  A  7005  wird  (W  wrd)  ich  gewaltich  imm*  als  kR  7010  ftntz  es  knmpt 
daz  ich  m.  rechen  A 


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166 


DIETRICHS  FLUCHT 


'und  trabten  ein  ander  maere, 

7016  wen  ich  läze  hinder  min, 
wer  s6  getriuwe  muge  sin, 
dem  ich  bevelhe  miniu  lant.* 
dö  sprach  mit  triuwen  Hilde- 

brant 
'dirre  sin  der  ist  guot. 

7020  ich  wil  iu  sagen  waz  ir  tuot. 
Meilän  und  Raben  die  stat, 
sft  iu  die  got  gevüeget  hat, 
Raben  bevelhet  einem  man, 
an  den  ir  iuch  des  muget  län 

7025  mit  triuwen  manicvalde, 
der  sich  als6  behalde 
an  iurem  lande,  herre, 
daz  iu  dA  von  iht  werre 
leit  noch  ein  ungemach. 

7080  und  besetzet  Meilän  dar  nach, 
sd  ist  ez  wol  ergangen, 
und  trabt  umb  die  gevangen, 
wie  man  die  hie  laze 
so  wir  riten  unser  straze/ 
*7os5  *daz  sol  schiere  geraten  sin. 
vümf  hundert  sulen  wesen  dtn , 
die  beschatze  umb  11p  oder  guot , 
oder  swie  dir  rate  din  muot 
so  soltü,  edeler  marcman, 

7040  der  gevangen  ahthundert  hän 
und  schaffe  mit  in  swaz  du  wil: 
wil  dd,  si  gebeut  dir  guotes  vil. 
Dietleip  von  Stiremarke, 
unverzagter  recke  starke , 

7045  ahthundert  suln  ouch  wesen  d!n. 


swaz  der  andern  mac  j 
die  teilet  nndr  iuch  alle 
als  ez  danne  gevalle.' 
Ditz  wart  schier  gewegen  mit 
kür. 

7050  die  gevangen  wurden  brtiit  da 
vür. 
an  ein  gedinge  komz  aehant 
boten  wurden  vür  gesant 
da  hin  zun  Ermrichen 
mit  brieven  endeüchen, 

7065  ob  Ermrtch  mit  golde 
od  mit  swiu  er  wolde 
Icesen  sine  gevangen, 
od  ez  waer  umb  sl  ergangen. 
Ermrtch  der  wart  gemeit, 

7060  dd  im  die  boten  beten  geseit, 
daz  man  im  siner  liute  leben 
ze  koufen  wider  wolde  gdi^en. 
dö  spradi  Ermrich  der  unge- 

muot 
'  ich  gap  nie  s6  gerne  guot 

7065  her  bi  allen  minen  tagen.' 
er  bat  im  die  boten  sagen 
'ist  ab  iu  daz  kunt  getAn 
und  sint  si  komen  dar  an, 
kan  ich  des  haben  einen  tac, 

7070  ob  ich  si  erloesen  mac?' 
dö  sprach  der  recke  Nentwin 
'herre,  weit  ir,  idituoniuschln, 
ob  irz  hoeren  weit  zehant: 
si  hänt  iu  den  namen  her  gesant, 

7076  sint  iu  liep  die  beide  starc, 


7015  wann  y0  7017  bevalhe  j4         7018  mit  tr.  sp.  do  Hylleprant  ^ 

7025  manigualden  ^4        7026  also  tue  behalden  ji       7028  daz  In  davon  A 
JF,  gew^re  R,  verre  ^  7029  Leibt  R         dhain  A  7033  wem  man  A 

7037  od<  fF,  unde  R  oder  nmb  g.  A  7038  od'  fF,  nnd  R  wie  dich  weyset  d. 
A  7039  da  müter  m.  ^  7043  her  D.  >Y  l^h  Quc}k  fehlt  A  7046  wai 
noch  d.  A         mugen  sein  A  7049  Datz  R         gewegen  schier  A  7050  da 

fehlt  A         7052  vür  fehU  A        7053  dft  fehU  A        7062  wider  lo  kaoffen  A 
7063  vngemfite  A       7064  gfite  A        7066  b.  die  boten  im  ze  s.  >Y        7069  han  icb 
des  aber  A         7070  daz  ich  A         7072  wilt  da  ich  tän  dir  das  seh.  A         7073  ob 
da  es  h.  wilt  A       7074  haben  dir  d.  A      7075  s.  dir  1.  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


167 


8Ö  sradet  dar  ahzectösentmarc 
ist  daz  du  des  niht  entuost, 
so  wizze  daz  du  nemea  muost 
solich  jämer  unde  leit, 

7060  dazz  nimmer  m^rewirtverdeit/ 
Ditze  maere  und  der  sroerze 
der  gie  Ermrich  in  stn  herze, 
vil  manege  treher  er  dd  lie. 
an  den  rät  er  dd  gie 

7065  und  bat  vriunt  unde  man 
'nü  ratet  wie  ez  sule  ergän. 
weder  sol  ich  geben  daz  guot 
(nü  ratet,  beide  hdchgemuot) 
od  sol  ich  mich  der  liute 

7090  sicherllchen  und  bediute 
hiute  an  disem  tage  verwegen  ? ' 
dö  riet  vil  manic  edel  degen 
dem  künege  Ermrlche 
'so  isdX  ir  zegeliche 

7095  und  waeret  immermer  geschaut 
swä  manz  gevriesche  in  diu  lant 
ir  wurdet  an  iuwem  ^ren  kranc, 
man  gaebe  iu  manegen  undanc 
und  wurde  iu  al  diu  werlt  gehaz. 

7100  swanne  ir»  künic,  taetet  daz, 
daz  ir  die  recken  höchgemuot 
liezet  toßten  umbe  guot, 
so  spraeche  ich  und  manic  man 
''wer  sol  dem  bt  gestän?'' 

7105  Bü  merke  waz  ich  meine : 
künec,  du  belibest  eine 
id  velden  und  in  vesten 
von  vriunden  und  von  gesten. 
da  von  be  wie  dich  umb  daz  guot 


7110  imd  loes  die  recken  höchgemuot' 
der  Ermrlche  gap  den  rät, 
des  namen  man  mir  gesaget  hat. 
daz  was  niht  Sibeche: 
dirre  der  hiez  Gibeche 

7115  und  was  ein  recke  üz  erkom, 
von  Gälaber  was  er  gebom. 
Ermrich  sprach  an  der  vrist 
'stt  ez  iu  allen  liep  ist, 
so  wil  ich  ir  tot  wenden 

71S0  und  daz  guot  nach  in  senden.' 
daz  golt  daz  wart  üfgewegen, 
da  mit  man  loesen  solt  die  degen. 
ö  man  daz  guot  sande  dar, 
iö  muost  her  Dietrich  vär  war 

71S5  Ermrtchen  gisel  senden  vür, 
daz  er  sin  guot  iht  sus  verlur. 
dö  diu  Sicherheit  wart  getan, 
daz  die  Dietriches  man 
enphiengen  Ermrlches  guot, 

7130  dö  tete  man  als  man  noch  tuot, 
dö  lie  man  die  gevangen  alle : 
die  vuoren  heim  mit  schalle.     * 
Hie  beleip  her  Witege  der  de- 
gen. 
A6  sprach  von  Beme  der  be- 
wegen 

7136  'nü  taete  ich  übel  an  iu  wol, 
waer  ich  untriuwen  also  vol 
als  ir  od  kunic  Ermrich." 
dö  sprach  der  recke  lobeltch 
'  des  haet  ir,  herre,  wol  gewalt. 

7U0  wolt  aber  ir  mich"  sprach  der 
helt  halt 


7076  sende  j4  7077  wo  da  das  nit  t.  j4  7080  daz  j4  7083  traken  j4 
7084  do  er  an  den  rat  R         7087  w.  maf  ich  ^  7090  schlechtlich  j4 

7091  bewegen  j4        7092  vil  fehlt  A        7096  man  es  br&cht  in  A        7099  alle  w. 

A        710U  ir  chvnich  J^,  ir  h'  chvnich  R        7101  Ir  so  manigen  v.A        7104  wer 

solt  dem  Jierren  \i,  A  7106  b.  allaine  A  7109  nmbz  R  7111  Dernreichen  A 
7117  £.  der  sp.  mit  der  A         7123  sendet  A         7126  umb  sftnst  icht  A 

7132  baim  ^,  hin  A       7134  sp.  der  von  A       7135  her  witege  nv  RA     ich  iv  übel 

od*  wol  A        71 37  od<  RA        künic  fehk  A 


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168 


DIETRICHS  FLUCHT 


'beltben  län  bf  mlnein  leben, 
ich  wolte  iu  mtne  triuwe  geben, 
dar  zuo  Itp  und  ^re 
setzen  aLs6  s^re, 

7145  daz  mich  schiede  kein  not 
von  iu  wan  aleine  der  t6t/ 
dd  riet  marcgräve  Rüedeg^r 
und  ander  manic  recke  hör 
'von  Beme  künic  höchgemuot, 

7150  wir  wein  iu  sagen  waz  ir  tuot. 
lät  Witegen  tt  sin  triuwe. 
er  hat  lihte  gewunnen  riuwe 
dar  umb  daz  er  iu  hat  getan.' 
her  Witege  sprechen  dö  began 

7155  'nuversuocht  mich,  känic  höre, 
getuo  ich  immermöre 
wider  iuch  als  gröz  als  umb  ein 

här, 
s6  werde  mir  verteilet  gar 
an  allen  mtnen  dingen 

7160  und  miQez  mir  misselingen.' 
her  Dietrich  sprach  *nü  st  ge- 
schehen. 
nA  wil  ich  dtne  triuwe  sehen, 
bistü  ein  rehte  igetriuwer  man, 
daz  1&  dir  nü  sehen  an. 

7166  wis  marcgräve  ää  ze  Raben, 
stt  daz  der  herzöge  Sahen 
leider  ze  tdde  ist  erslagen. 
den  kan  ich  nimmermör  ver- 

clagen 
und  vergizze  stn  nimmermö. 

7170  mir  tuot  diu  triuwe  also  wo. 


der  er  mir  manege  hüit  getün. 
swenn  ich  gedenke  dar  an, 
s6  weinent  mtniu  ougen. 
irsultvnrwiürgeloubeii,  [man. 

7175  solt  noch  leben  der  gelrinwe 
dar  umbe  wolte  ich  Raben  Un. 
Meiiän  unde  ouch  Beme: 
swie  liep  und  swie  gerne 
zuo  den  steten  stö  mtn  sin, 

7180  die  wolte  ich  vliesen  durch  in.' 
Witege  der  ma;re, 
dem  bevalch  der  Bernaere 
Raben  mit  gewalde. 
dö  swuor  ouch  im  der  balde 

7185  drizec  eide  an  der  zit: 
die  lie  er  alle  meine  sft. 
'Witege,  nü  bevilhe  ich  dir, 
nu  behalt  dich  also  an  mir, 
daz  dir  diu  werlt  dar  umb  sf  holt 

7190  bedarft  du  silber  unde  golt, 
daz  nim  von  mtnem  guote, 
swaz  du  wil  in  dinem  muote. 
da  mit  muez  din  got  pUegen. 
ouch  habe  dir,  ellentbafter  de- 
gen, 

7195  den  guoten  Schemmingen: 
der  ist  ze  dtnen  dingen 
guot  ze  allen  ztten 
in  stürmen  und  in  strften 
beidiu  ze  vliehen  und  ze  jagen. 

7100  du  darft  nimmer  verzagen, 
swenn  s6  du  dar  üf  bist, 
so  kan  dich  in  keiner  vrist    . 


7141  lan  beliben  Ryi  7144  setze  A  7145  mich  von  euch  seh.  A  7146  tob 
ia  fehU  A  on  allaine  A  (Jeher  7147  aueD  wie  er  die  laDt  stifte  und  wider  xe 
hevnen  f^r /{  7147  der  marg^aae  ^  7155  herre  ^  7160  mvxA 

7161  Der  von  Ferne  sp.  A  7164  das  last  du  dir  schawen  an  A  7165  daz  xe 

R.  ^  7168  nymmer  verklagen  A         7169  noch  vergisse  ich  s,  A        7174  ich 

sag  iv  ane  lovgen  i?        im  ouch  fehlt  A         7178  und  so  g.  .Y        7179  stet  ^ 
7 180  daz  w.  Ich  Verliesen  vmb  in  ^      7181  Witegen  dem  m.  R      7 1 82  dem  fehä  R 

7186  also  manaidig  s,  A  7189  Daz  dir  div  werlt  dar  vmb  sei  h.  ß^y  daz  ich 

dir  si  dar  umbe  h.  R        sey  dammbe  A        7191.  92  fehlen  A        7193  m^  R 
7195  Scheminnngen  A        7198  stvrm  R        7201  wann  A        s6  fehlt  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


169 


meinen  wol  errtten 

nIAien  noch  witen.' 
7S06  dd  weste  der  Bernaere 

leider  niht  der  maere, 

daz  im  leit  da  von  geschach. 

daz  ergie  leider  dar  nach. 

Dö  lie  ouch  er  ze  Meildn 
7S10  Tfdas  den  getriuwen  man, 

der  phlac  der  marke  gerne. 

d6  satzt  er  hin  ze  Beme 

den  unverzagten  £lsän. 

'  dar  umb  wil  ich  niht  zwi vel  han, 
7S15  du  behaldest  mir  die  guoten  stat. 

dar  umb  min  herz  niht  sorge  hat.' 

daz  lant,  die  marc  er  wol  be- 
warte. 

Amelolt  beleip  ze  Garte. 
Dft  mit  nam  er  urloup  dan 
7810  and  alle  die  knnc  Etzehi  man. 

si  riten  gegen  den  Hiunen. 

Iftt  iu  diu  msere  briunen. 

d6  si  ze  Saders  in  die  marc 

wteen  komen  mit  vreuden  starc, 
73»  d6  kdmen  boten  gegen  in, 

als  ich  der  maere  berihtet  bin, 

die  vrou  Helche  bete  gesant 

in  der  Amelunge  laut 

dem  herren  Dietrichen. 
7tM  der  böte  solt  sicherltchen 

diu  msere  rehte  ervam  hän, 

wie  ez  an  dem  strite  waere  er- 
gftn. 

d^  widerritens  im  under  wegen. 

her  Dietrich  und  ouch  Ezeln 
degen 


7835  an  einander  sfthens  gerne: 
dd  vrligt  der  herre  von  Beme 
den  boten  lieber  maere, 
wA  der  künic  waere. 
der  böte  sagen  im  began 

7840  ^dä  ze  Etzelburc  hlin  ich  in  lan 
und  mtne  liebe  vrouwen. 
und  selten  si  getrouwen 
iuwer  widerkomens  in  daz  lant, 
mir  ist  daz  wserllch  bekant, 

7845  desgewunnensvroßltchenmuot. 
wol  mich  daz  ich  iuch,  beide 

guot, 
hdn  gesunt  alhie  gesehen, 
nü  kan  nimmer  baz  geschehen 
vroun  Hetchen  miner  vrouwen. 

7850  des  sult  ir  ir  getrouwen 
mid  st  iu  vAr  war  geseit, 
iwer  kunft  ist  Ezele  niht  leit. 
mir  ist  daz  getriultchen  kunt, 
daz  ir  stt  alle  wol  gesunt, 

7855  da  vfir  naem  Ezel  dehein  guot, 
wand  er  treit  iu  holden  muot.* 
dö  sprach  der  herre  Dietrich 
'  daz  hat  uns  mtn  herre  volleclich 
erzeiget  mit  den  triowen  sfn 

7860  und  ouch  diu -liebe  vrouwe  min/ 
dö  sprach  der  böte  alzehant 
'nA  saget  mir,  künec  von  Roe- 

misch  lant, 
wie  iu  dort  gelungen  sl.' 
dö  sprach  der  könic  valsches  vrl 

7865  *ez  ist  uns  allez  wol  ergän. 
Raben  unde  Meilün 
ist  wider  komen  in  min  gewalt. 


7203  Niemen  fT,  Jemen  R      wol  fehU  A       7207  lait  ^,  leide  R        7208  er- 
gieng  ab  laider  seydt  d.  A         7209  liesz  er  bie  zxk  A         72  U  der  marcf^ve  %,  R 
7216  niebt  zwivel  b.  A        7217  bewart  R        7218  Gart  R       7219  von  dan  A 
7220  die  cbvnig  AT,  des  cbvneges  R       fizels  i?,  Ezel  A  7222  berflemen  A 

7227  die  bette  fr.  H.  A        7243  in  Ir  1.  A       7244  w.  wol  b.  A        7247  bie  A 
7249  fraw  H.  A        7251  sei  aucb  eoeb  A        7252  zBknnfft  A        Etzeln  A 
7254  alle  seit  A      7455  nymbt  A      7256  encb  vil  b.  A      7261  aber  ze  bant  A 
7264  wanndels  frey  A       7265  alles  Wy  allen  R 


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170 


DIETRICHS  FLUCHT 


ez  ist  ein  w^Dic  baz  gestalt 
in  mtner  armen  marke 

7t7o  dann  6'  sprach  der  starke, 
'd6  ich  nseste  dmmen  schiet, 
M  mich  Ermrtch  verriet' 
dö  sprach  der  böte  '  ich  wil  iuch 

biten, 
ist  ein  yeltstrtt  gestriten? 

7t76  ist  iu  gelungen  wol  dar  an?' 
*jä'  Sprüchen  alle  Etzeln  man, 
'wir  haben  gesiget  vrumecUch. 
ez  hat  der  kunic  Ermrlch 
edeler  recken  üz  erkom 

7t8o  sehs  und  vümfzic  tüsent  vlom.' 
'86  Sit  ir  heiles  üz  komen? 
habt  ab  ir  iht  schaden  genomen  T 
d6  sprach  der  milte  marcman 
'ez  ist  to  schaden  niht  ergftn. 

7t85  niuntüsent  sint  uns  erslagen.  , 
also  soltü  rehte  sagen 
Ezehi  dem  herren  mtn. 
da  mit  müez  got  phlegen  dfn.' 
urloup  nam  der  böte  bereit, 

7290  er  wart  yrö  und  gemeit 
vaste  g&hen  er  began 
vur  sich  gein  Ezelburc  dan. 
Also  der  böte  zuo  reit, 
vor  dem  palas  üf  dem  hove  breit 

7S95  stuont  er  nider  dt  daz  gras, 
in  der  zit  komen  was 
vrou  Heldie  diu  vil  guote. 
den  boten  höchgemuote 
si  al  dort  her  gäben  sacfa. 

7800  si  erkom  yil  s^e  unde  sprach 
'gote  willekomen,  fsoh. 


mtn  herze  grözen  kniaber  dolt 
umb  daz  widerkomen  din. 
sage  mir  durch  den  wiUen  min, 

7306  waz  diut  din  wideirlten? 
ich  Yürbte  an  diaen  ziten, 
du  bringest  leidiu  maere 
von  dem  Bemaere. 
durch  got  lle  mir  ze  sagen, 

7S10  weder  smt  die  recken  erslagen 
od  sint  si  gevangen 
od  wie  ist  ez  ergangen?' 
dö  sprach  her  Isolt  zehant 
'kunigin  von  Hiunisch  lant, 

7315  lät  iuwer  ungebaore. 
ich  sage  iu  liebiu  mssre: 
si  sint  alle  wol  gesunt. 
ich  bin  in  vil  kurzer  stnnt 
bt  in  allen  gewesen, 

78S0  si  sint  alle  wol  genesen, 
ir  ist  ein  teil  t6t 
und  hat  der  Bemaer  sine  not 
ein  w^nic  überwunden. 
si  koment  in  kurzen  stunden 

7st6  her  ze  Etzelburc  vrcßUcbe.' 
vrou  Helche  diu  riebe 
vrägte  dö  Aeat  masre 
umb  den  Bemaßre. 
'wie  ist  ez  dort  ergAn? 

7830  sage  mir,  holt,  wie  manegen  man 
hÄt  der  vürste  Az  erkom 
an  dem  strite  dort  verlorn?' 
her  isolt  sagte  ir  zehant 
'vrowe,  si  täten  mir  bekaat 

7885  und  hörte  ez  Rüedeg^ren  sagen, 
niuntüsent  sint  im  erslagen, 


7270  dasn  es  was  sp.  ^        7273  b.  herr  ich  J       7276  EtxeU  H,  EseU  ^ 
7277  fnimchleich  ^,  frumlich  R        7279  r.  oach  erchorn  R        7281  Ir  mit  ktyl  ^ 

7282  Ir  aber  ^        7285  n.  t.  die  sein  ans  j4         7288  m^  R        7291  v.  strei- 
chen er  ^        7292  Etxelnburg  ^  i^ö.        7293  Als  ^        7298  dem  ^       7299  beer 
geen  s.  j4       7305  bede&tet  ^        731 2  es  in  e.  A        7313  her  fekU  R  (JF  der) 
sehMil  ir,  «1  E«hant /?         7320  wol /eAZ»  ^         7321Iiri?        ein  klein  ding  t  ^ 

7326  reichen  A        7333  saget  es  sehanl  A        7335  hört  ich«  A        7336  in  R 


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DIETRICHS  FLUCHT 


171 


dem  herren  yoü  Beine.' 

daz  hört  vrou  Helche  ungerne. 

*si  hänt  ab  sich  wal  gerochen. 

7340  erslagen  imde  erstochm 
sittt  dem  könege  Ermrtche 
sehs  undvnmfzic  tüsent  voUec- 

Ucbe. 
tilnen  schaden  er  wol  gandet  hat. 
Heilto  die  guoten  stat 

7345  und  oudi  die  8tat  ze  Rabene, 
von  danne  der  starke  Sabene 
geboran  was,  vronwemln, 
die  siele  sint  b^de  wider  sin, 
mines  herren  Dietridies, 

7S50  und  sint  die  Ennrtches 

vil  nlich  alle  drmnbe  tot  gelegen 
und  hki  gesiget  von  Bern  der 

degen. 
gesont  ist  marcgrtf  Rüedeg^r 
and  Dietleip  der  recke  hör, 

736»  BloBdel  und  hör  Irinc, 
vil  wol  stöt  ir  aller  dinc. 
Naod»nc  unde  Baltram 
wol  gesunt  ich  si  gesehen  hän. 
her  Gotel  und  her  Helphrtch, 

7360  Walther  der  ellens  rtoh, 
si  sint  reht  alle  wol  gesunt.' 
*saeltc  möeze  sin  din  munt!* 
spradi  vrou  Helch  diu  guote 
mit  togentUchem  muote. 

73C»    IM  kon  ouch  Etzel  her  gegftn 
und  vant  den  beten  hie  stftn, 
den  er  gein  Rcemisch  lant 
umb  din  msBre  bete  gesant. 
dö  in  Ezel  an  gesach. 


7370  nü  sult  ir  beeren  wie  er  sprach, 
'dik  hast  mir  vreude  vil  benomen. 
mich  wundert  umb  dtn  wider- 

komen 
daz  du  so  schiere  hlist  getiin. 
ich  waen  tot  sin  alle  mlne  man.' 

7375  *nein,  herre,  si  sint  wol  gesunt. 
ir  sehet  si  in  vü  kurzer  stiint 
hinaht  oder  morgen: 
dar  umb  sult  ir  niht  sorgen.' 
'hast  düs  so  vrcelfch  gesehen, 

7380  als  ich  didi  selbe  hcere  jehen, 
so  soltA  grdze  miete  hlOi: 
diu  marke  sl  dir  und^rtlin 
von  RMnach  unz  an  Badlne. 
fsolt,  geselle  mtne, 

7885  daz  wizze,  ich  bin  dhr  immer 
holt.' 
'genMe,  herre'  sprach  Isolt. 
Sich  vreuten  manicvaMe 
beide  junge  und  aide, 
die  wlüren  dirre  msere  vr6. 

7390  in  der  tit  kömen  dd 
die  strttmüeden  recken, 
die  starken  und  die  kecken 
mit  schalle  üf  den  hof  geriten. 
d6  kom  mit  hörlichen  siten 

7895  Ezele  der  riebe, 

und  enphie  si  güetliche. 
M  dancten  im  mit  schalle 
die  werden  recken  alle, 
mit  vreuden  allez  daz  d4  was 

7400  in  dem  hove  und  üf  dem  palas. 
Etzel  und  her  Dietrich 
die  giengen  samt  lieplich 


7339  haben  sieh  «her  j4         7340  gestoeheo  j4  7849—7352  fehlen  M 

7351  dar  mnbe  ^        7353  ist  der  m.  ^        7359  her  vor  H.  fehit  R       7362  mfis  yi 

7367  er  het  s*  ^        7368  het  fehU  A        7369  steh  A        7371  freaden  A 
7374  w.  erslagen  s.  A        7375  herre  fehlt  R        mein  h.  sy  sein  noch  wol  alle  g.  A 

7377  aintweder  heint  A      7378  solt  da  A      7379  so  neoliehen  A      73S3  anU 
zu  B.  A         7385  dac  wizze  fehlt,  dart^  bin  ich  dir  A        7386  h.  sp.  herr  Ysoit  A 

7388  beidiu  R        7399  Mit  vrenden  AT,  vrolioh  was  R 


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172 


DIETRICHS  FLUCHT 


über  hof  üf  den  palas , 
da  diu  tU  reine  Helche  was 

740»  und  ouch  manic  h^lfch  meit. 
den  hete  ttou  Helche  geseit, 
daz  dem  Bernsre 
wol  gelungen  wäre, 
als  Etzel  und  her  Dietrich 

7410  dort  her  giengen  sicherltch, 
vrou  Helche  zühticlichüfstuont, 
als  noch  die  reinen  vrouwen 

tuont. 
sprechen  si  begunde 
Az  togentlichem  munde 

7415  ^gotwillekomen ,  her  von  Beme. 
iuwer  komen  sihe  ich  gerne  : 
mir  ist  Uep,  sit  ir  gesunt/ 
i6  sprach  mit  zuhten  bi  der 

stunt 
der  unverzagte  Dietrich 

74S0  'genäde,  küneginne  rieh.' 
die  yrouwen  die  da  slizen 
ouch  des  niht  vergäzen, 
si  nigen  alle  vil  gerne 
und  gruozten  den  ron  Beme. 

7415    Dö  daz  grüezen  ende  nam , 
dö  k6men  ouch  dort  her  gegän 
die  höchgemuoten  alle, 
die  enphie  man  mit  schalle, 
daz  ist  mich  niht  verswigen , 

7430  her  und  dar  wart  genigen, 
da  wart  Triigen  vil  getdn, 
wie  der  strlt  waere  ergän: 
daz  tete  in  der  von  Beme  kunt, 
er  sagte  Ezeln  an  der  stunt 


7436  und  den  vrouwen  ftf  dem  palas, 

wie  ez  allez  dort  ergangen  was. 

Da  was  nieman,  era  waore  vrö. 

ouch  kom  gegangen  i6 

der  junge  künec  von  Rcemisch 

lant 

7440  der  was  Diether  genant, 

er  was  braoder  des  von  Beme. 
an  einander  sÄhens  gerne, 
in  kust  der  herre  Dietrtdi 
mit  triuwen  harte  liepllch. 

7445  er  sprach  *  braoder  Diether, 
unser  lant  lit  vast  kne  wer: 
doch  muget  ir  wol  trtet  hän, 
Raben  unde  Meil]&n 
h^  ich  wider  ertwungen.' 

7460  *daz  iu  ist  wol  gelungen' 

sprach  Diether  der  junge  degen, 

'des  lobeich  gotüf  allen  wegen.' 

Hie  mit  daz  maere  ende  nam. 

'noch  vil  tiwere  ich  mich  des 

schäm' 

7456  sprach  der  herre  Dietrich, 
'daz  Lamparten  unde  Rcemisch 

rieh 
ein  als  ungetriuwer  man 
sol  in  sinen  phlegen  hto.' 
'  nü  Ikt  diu  msere  under  wegen. 

7460  wir  suln  ander  kurzwtl  phlegen' 
sprach  Etzel  der  guote 
'und  leben  mit  h6hem  muote. 
wir  suhl  baneken  rtten, 
und  dar  nhch  bl  den  stten 

7405  sol  ein  buhurt  sin  getan.* 


741 1  H.  die  frawe  auf  J  7415  h're  RJ  7416  k.  waya  ich  A  7417  liebe 
j4  7418  z.  an  der  A  7423  naigten  A  vil  fehä  A  7424  gr^zden  den  H, 
grSeflsen  d.  A       7425  daz  W^  fehlt  R       ein  e.  A       7426  chom  R        7429  mir  J 

7435  Vnd  AT,  von  R  und  auch  den  A  7436  dort  fshU  A  7437  n.  oder 
er  A  7438  da  kam  auch  g.  A  7444  vast  1.  A  7445  sp.  herr  Br.  A  bv- 
der  R  7450  iv  ist  M^,  ist  iv  R  d.  es  ist  A  7453  m.  ein  e.  A  7455  der 
Ferner  D.  A  7456  Lamparten  fTj  Lampart  R  7457  ein  so  vng.  A  7458  seiner 
Phlege  A  Heber  7459  aneff  wie  vr5  herrat  hem  Dietrich  wart  enphestent  R 
7459  m.  hie  and.  R        7465  so  sol  A        s.  erhan  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


173 


sehant  man  loben  daz  began. 
Die  mcere  w&ren  nü  bereit, 

die  edeln  ritter  kvoI  gecleit 

die  w&ren  kernen  alle. 
7470  da  huop  sich  mit  schalle 

ein  bohort  vor  dem  palas. 

man  sach  da  streun  üf  daz  gras 

vil  manege  buckel  riche. 

der  buhurt  hertidtche 
7475  vor  dem  palas  gie  entwer, 

diu  rotte  hin,  jeniu  her. 
Der  buhurt  werte  unz  an  daz 
zil, 

als  ich  iu  bescheiden  wil, 

unz  daz  man  ezzen  solde  gän. 
74S0  abr^t  wart  der  buhurt  län. 

die  Trouwen  heten  wol  gesehen, 

da  der  buhurt  was  geschehen, 

da  was  vreude  unde  schal. 

mit  maneger  kurzwil  in  den  sal 
748^  gie  der  könic  lobeUch. 

sln'messenie  diu  was  rtch. 

mit  tanzen  und  mit  singen 

hört  man  suoze  erdingen. 

der  sdial  von  den  liuten  döz. 
7490  diu  kurzewile  diu  was  gr6z. 

der  riebe  künec  von  Rcemisch 
laut 

der  wtste  selbe  an  stner  haut 

den  reien  in  dem  palas  vor. 

mit  yreuden  vuoren  st  enbor. 
7495  die  der  könec  ik  mohte  hlün, 

beide  yrouwen  unde  man, 

die  wären  da  tU  hddigemuot: 


des  man  nü  leider  niht  entuot. 
mich  wundert  ze  allen  stunden, 

7500  war  diu  yreude  si  Terswunden, 
daz  man  der  nü  s6  deine  phliget. 
ich  waene  trüren  habe  gesiget. 
In  disen  vreuden  muiicTalt, 
als  ich  iu  hie  hän  vor  gezalt, 

7506  und  man  in  kurzewile  saz, 
Ezel  des  niht  vergaz, 
er  sfNrach  ze  dem  von  Beme 
^welt  ir  mir  volgen  gerne, 
edel  künec  von  Rcnmisch  rieh, 

7510  ir  Sit  nü  wol  so  mehticUch 
an  Übe  und  an  guote 
und  euch  mit  wisem  muote, 
ez  ist  vol  wahsen  iuwer  lip: 
ir  soldet  werben  umb  ein  wip. 

7515  des  bedorfte  vil  wol  iuwer  laut 
und  ouch  die  iuren  allesant.' 
dö  sprach  der  Bemaore, 
daz  des  noch  wol  zit  waere. 
*mäge  vriunde  unde  man 

7520  die  sulen  iuch  des  niht  erl4n 
ode  ir  nemet  eine  konen: 
so  mac  iu  sadde  bl  gewonen.' 
dd  sprach  der  herre  Dietrich 
*nü  sint  elliu  miniu  rieh 

75t5  leider  gar  ze  bloede 
und  allez  min  gelt  oede: 
war  sol  ich  danne  des  Ersten  hin, 
Sit  ich  s6  gar  heberet  bin 
alles  des  ich  solde  hau. 

7580  m^e  liute  unde  man 
die  sint  gar  zergangen. 


7468beklait^        7472  auf  daz  ^,  5fz /?        7477  ward  vntz  y/         7478  Ew 
na  b.  j4       7480  Buhurt  gelan  j4       7481  h.  alle  w.  j4       7484  dem  R      auf  dem  j4 

7485  Het  der  R        lobeliche  ^4        7486  diu  fehU  A      riche  A        7487  beide 
mit  fehkn  A         7488  auf  durch  den  palas  klingen  A         7490  k.  waa  so  %t,  A 
7491  von  Hunischlant  A       7492  selb  mit  s.  A      7494  für  aUes  das  e.  A      7495  da 
fthJtt  A         7497  vU  fehlt  A         7498  thuet  A        7500  wa  diu  if,  wahin  d.  A 
7504  hie  fthÜ  A        7512  mit  W,  an  R        7513  wolgewahsen  /?,  erwachsen  A 
7514  solt  A         7516  aUensamt  R        7522  mag  Im  selikait  b.  A        7526  alle  m.  R 

7527  wo  sol  ich  A        7528  verheert  A 


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174 


DKTBICH8  FLUCHT 


mir  ist  ab  eim  gegangen, 
der  mit  trüren  umbe  gät 
und  lützd  iht  gewaUes  hikt.' 

7585  TTou  Helche  diu  reine  sprach 
^vogt  Ton  Bern,  dinungemach 
des  mac  werden  guot  rät. 
Etzel  ditz  sus  niht  gesprochen 

hit 
ob  du  dir  wil  guotes  gfinnen, 

7540  86  nim  üz  mtnem  künne 
ein  wip,  kflnic  riche. 
daz  gevrumt  dich  sicherllche.' 
dö  vragie  der  Bemaere, 
wer  diu  Yrouwe  wiere, 

7645  die  M  im  geben  wolde 
od  der  er  muoten  solde : 
*ir*seht  wol,  yrouwe  wolgetön, 
daz  ich  lützei  guotes  hto.' 
46  sprach  diu  küniginne  h^re 

7550  ^dar  umbe  zwivel  du  niht  mere. 
ich  häa  einer  swester  kint, 
der  laut  wlt  und  riche  sint: 
bt  der  soltü  beliben. 
du  kanst  nimmer  baz  gewiben' 

7556  sprach  vrou  Helche  zehant. 
'si  ist  Henit  genant, 
diu  schcenist  diu  n  A  lebe&tec  ist. 
ich  enlobesi  niht  durch  den  iist, 
daz  ich  ir  triuwe  leisten  sol: 

7660  ich  weis  wol  si  behagt  dir  wol 
mit  edele  und  mit  richeit, 
Yür  wdr  dir  daz  sl  geseit 
ob  si  ab  niht  guotes  biete , 
s6  bin  ich  wol  sd  stiete, 


7565  daz  ich  ir  «Uin  mlnin  lant 
gibe  in  dtn  eines  haut* 
mit  zähten  spiadt  her  Dietrich 
'mit  urloube,  kineginne  rieh, 
bite  ich  iuch  umb  eine  mst. 

7570  Sit  niemen  miner  m^  ist 
hie,  die  ich  nü  soUe  hAn, 
ich  wil  gesprechoi  inlne  man.' 
'daz  ist  min  wille  vil  wol, 
g»ne  ich  dirs  guneen  aol.* 

7575    Dan  gje  der  Beraaere 
und  sagte  disiu  m«re 
sinen  getriuwen  liuten 
und  begunde  in  bedinten, 
waz  vrou  Helche  diu  riche 

7580  muote  an  in  sicherUcfae. 
'si  wil  des  niht  rat  hin 
ode  ich  grife  dar  an 
und  neme  ein  wip  dr&ie« 
nü  habt  in  iorem  rate , 

7585  wie  ich  mit  disem  dinge  tuo. 
da  bedarf  ich  iuwars  rAtes  zuo/ 
bi  disen  dingn  was  Rftedeger. 
dd  sprach  d»  getriuwe  recke  h^r 
'edel  künec  ynn  Ronntsch  lant, 

7590  nik  ruocht  vernemen  al  zehant. 
ich  bin  niht  ein  s6  wise  man, 
der  sinne  ich  ouch  sd  vil  niht 

hAn, 
daz  ich  iu  gaßbe  wisen  rftt: 
ab  daz  beste  daz  min  hene  hit 

7595  mit  wisheit  besloxzen, 
dos  rate  ich  un?erdroaen. 
alt  man  ez  alles  sprechen  sol, 


7534  MfehU  A  7535  d.  vU  r.  A  7538  d.  vm  sus  n.  J?,  £.  ambsust  es  n.  ^Z 
7539  Wiltn  dir  selbes  g.  g.  A       frooe  R         7540  aus  meioen  kiunea  A 

7542  g.  dir  A  7546  die  er  A  7550  nucre  R         7551  Jl  lirmer  sw.  A 

7552  deren  A  7556  ist  fraw  Herrant  g.  A  7558  lobe  A  7561  m.  «del  v.  A 
7562  sey  dir  das  A  7563  aber  sy  A  757 1  nü  fehU  A  7572  besprecbeoi^ 
7574  ich  dir  des  gerne  A        7580  an  in  fMt  A        7585  disem  dinge  IT,  diiieii 

dingen  R        7586  dabey  darff  A        7591  ouch  bin  ich  nieM  so  R        weyser  A 

7592  ich  niht  envollen  h.  R        7294  aber  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


176 


herre  von  Berne,  ir  wizzet  wol, 
wie  es  ttmbe  kich  ist  gestalt 

7600  iueh  twioget  ndt  «nde  gewalt. 
ktunberhsft  eint  iuriu  lant, 
d4  von  ir  gwaltige  hant 
haben  soldet  ze  all^  ziten 
in  stfirmen  nnde  in  striten, 

7606  da  ah  ir  von  gescheiden. 
Mt  iu  mtnen  rftt  niht  leiden. 
d&  könnt  ir  nimmer  wider  zuo 

komen 
(ir  habt  daz  selbe  wol  vemomen) 
ez  muoz  an  Etzeln  helfe  stän. 

7610  ez  enkan  anders  niht  ergki, 
Salt  ir  betwingen  iuwer  lant| 
(in  ist  daz  selbe  wol  erkant), 
daz  muoz  mit  Etzeln  geschehen. 
nA  läze  ich  iuch  wol  selbe  sehen, 

7616  nemt  ir  vroun  Herrdten  niht, 
nimmerm^r  in  dienst  geschiht. 
und  vräget  alle  iuwer  man, 
ob  ich  iu  tAU  geraten  hin.' 
d6  sprach  der  aide  Hildebrant 

70S0  und  ouch  die  andern  alzehant 
^er  hdt  iu  getln  den  besten  rät. 
stt  iwer  dinc,  herre,  also  stiit, 
daz  ir  niht  Ezeln  muget  enbem, 
so  sult  ir  yU  gerne  gewem' 

7686  sprach  HiMebrant  der  guote 
^wes   vrou   Helche    an    iuch 

muote.' 
d6  softe  der  Bemsere. 
mit  zfihten  spraok  der  msre 
'swes  niht  rät  sin  kan, 


76S0  daz  sol  man  Mzen  Tur  sich  gän.' 

Daz  beleip  uns  an  den  andern 

tac. 

her  Dietrich  sich  des  gar  bewac. 

abö  ez  begunde  tagen 

(nü  beeret  vürbaz  mere  sagen) , 

7636  dö  sande  er  nach  Rüedeg^n 
und  nach  andern  recken  h^ren 
und  bat  die  alle  mit  im  gän, 
dar  zuo  nam  er  sin  selbes  man. 
dk  mit  er  ze  hove  gie* 

7640  vrou  Helche  ingüedfcheeBphie, 
also  tet  Ezele  der  riebe, 
dem  herren  Dietriche 
erbot  man  ören  genuoc 
zehant  man  dt  die  tisdie  truoc 

7646  tischlachen,  als  man  soMe , 
wand  man  ezzen  wolde. 
üf  stuont  der  Bemaere 
und  ander  recken  m»re. 
dö  sprach  marcgrüve  RAedeg^r 

7660  «edeliu  königinne  h^r, 

min  her  vonBeme  der  ist  komen, 
als  ir  habt  sdbe  wol  vemomen, 
swaz  ir  gebietet  daz  geschiht : 
er  brichet  iuwers  willen  niht.* 

7655  dösprachvrouHelchediuvrouwe 
*wol  ich  im  des  getrouwe, 
daz  er  minen  willen  tuet: 
daz  sol  im  immer  wesen  guot.' 
dUz  geschach  üf  dem  palas, 

7660  dk  der  künic  Ezel  was 

und  ander  manic  hdher  man. 
Ezel  sprechen  nü  began 


7699  euck  ist  ff^,  lach  hie  ist  R  7602  ir  AT,  iv  i?  gewaltigiv  R 

7608  solt  j4         7609  Ezels  R         7610  nymmer  e.  A        7611  ertzwingen  ewre  j4 

7612bekADt^        7613  Ezele  7}        7614  each  dai  wol  sehen /#        g^ehen  it 

7615vTovÄy#        76I6d.  dhainepg.  ^        7617  Vnd  Ä^,  NuÄ        ivre  Ä 
7621  des  wegiflten  r.  j4      7624  vil  fehlt  A       7625  naßk  7626  R      7633  do  iz  b.  /? 
7637  ze  gan  ^        7641  tet  aaeh  fi.  A        7646  als  man  A       7649  sp.  der  m.  A 

7651  h*fe  RA         7652  selb  wol  habt  R  7653  ir  na  g.  .^        gebiet  R 

7655  vrou  fehU  A        7662  sp.  do  b.  A 


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176 


DIETfilCHS  FLUCHT 


'Sit  ez  sich  s6  geyfleget  hftt, 
daz  ez  ist  komen  an  die  stat, 

7665  so  läze  wirz  enzlt  ergän, 
dk  mit  ez  ende  möge  h&a.' 
yrou  Helche  was  vrö  und  gemeit 
zehant  si  dd  niht  langer  beit, 
dd  swuor  man  dem  herren  Diet- 
rich 

7670  vroua  Herrät,  ein  küniginne  rieh, 
zeinem  wlbe  aJzehant 
und  bevalch  euch  ir  den  wigant. 
vrou  Helche  gap  im  rfchez  guot, 
von  Beme  dem  Torsten  hdch- 
gemuot, 

7675  si  tete  im  michel  ere 
und  Yurdert  in  le  m^re 
an  allen  sinen  sachen, 
swä  si  künde  daz  gemachen, 
daz  im  was  ere  unde  guot. 

7680  si  gap  dem  Torsten  höchgemuot 
Sib«[iburgen  das  guot  lant 
ze  ir  swester  tohter  alzehant. 
Dö  diu  hlrät  ergie 
(nü  hceret  starkiu  msere  hie) , 

76S5  dö  kömen  boten  geriten 
mit  vil  leidigen  siten 
ze  Ezelburc  Tör  den  sal. 
nü  yfäm  gegangen  über  al 
die  recken  ab  dem  palas. 

7690  der  böte  der  da  komen  was 
der  was  Eckewart  genant, 
den  bete  her  Amelolt  gesant 
dem  herren  Dietrichen 


ze  Hiunischen  riehen. 

7695  der  böte  wart  enphangen  wol, 
als^  man  biltich  tuon  soL 
den  erblihte  Hildebrant, 
den  recken  kuste  er  alzehant. 
yur  hem  Dietrich  er  dö  gie. 

7700  lieplich  in  der  Benuere  enphie, 
er  bat  in  gotwiUekomoi  stn. 
'sage  an,  lieber  yriunt  min, 
wie  st^t  ez  Aä  ze  Beme 
(daz  hörte  ich  harte  gerne) 

7705  umb  Raben  und  rnnh  Meiiän? 
ist  ez  als  ich  ez  lazen  hän?' 
fickewart  vi!  trAridichen  sach 
an  stnen  herren  unde  sprach 
(sin  ougen  wurden  treher  vol) 

7710  'ich  enweiz  waz  ich  sagen  sei' 
sprach  der  böte  üz  eriiom. 
'Raben  habt  ir  wider  yeriom: 
daz  hat  Witege  hin  gegeben 
und  dar  zuo  al  der  Uute  leben, 

7715  beidiu  wip  unde  kint, 
alle  die  in  der  stat  sint, 
die  hat  Ernu*ich  erhangen 
und  lutzel  ieman  gevangen. 
er  h&t  ir  tU  ze  töde  erslagen. 

7790  swaz  ich  von  untriwen  ie  hörte 


daz  ist  ein  tou  unde  ein  wint 
wider  die,  die  da  ergangen  sint 
ez  sol  ouch  nimmerm^r  gesche- 
hen, 
ich  hftn  den  jimer  ik  gesehen, 


7665  wir  bey  z.  ^  7670  Herrate  R        die  k.  ^^  7671  ze  eiiieBi  AK,  te 

einen  R        7672  si  was  ein  chvnes:iff  genant  R        7673—7682  fehlen  R      7676  In 

yemer  und  mere  yi        7677  in  a.  ^       7682  tochtem  j4       lieber  7683  taentin'  vtk 

h*  dietrich  gegen  Beme  fvr  mit  heradiraft  R       7683  der  h.  ^       7688  gegangen  AP', 

gegan  R        7691  Ekwart  R  uö\        7692  hete  fehlt  A        7694  in  Huniscb  reiche  A 

7696  als  man  noch  billichen  A       7697  Eckewarten  den  RA      7699  f.  den  h.  A 

7702  s.  mir  Eckewart  1.  A       7704  vast  g.  A      7706  Es  stet  A      lian  gelaa  A 

7707  vil  feMi^  R  7709  w.  von  weinen  v.  A  7710  ich  wavs  nit  A 

77I2widemmb^  7714  alier  lewt  ^         7717  erii.  und  eralagea*^  7718. 

7719  fMm  A        7720  ontriwe  R        7722  die  vntriwe  die  RA 


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METRIGHS  FLUCHT 


177 


7725  den  man  muoz  immer  mere 
dag«i, 

8WÄ  man  ez  hin  hoeret  sagen. 

vierzec  hundert  vrouwen 

den  sach  ich  abe  houwen 

ir  houbet  mit  den  swerten , 
77SO  dö  si  genäden  gerten. 

alle  mit  jämer  &ä  sint. 

m^r  dan  sehshundert  kint 

die  hiez  henken  Ermrtch.* 

die  begunde  der  herre  Dietrich 
77S5  weinen  harte  s^re. 

clegeltch*  sprach  der  h^re 

*owe  daz  ich  ie  wart  gebom ! 

alr^t  YkäSL  ich  gar  veriom. 

nü    swindet    immerm^    min 
muot. 
7740  ich  wolt  yerclagen  gar  daz  guot 

daz  mir  hat  £rmrlch  genomen: 

ditz  leit  kan  ich  nimmer  über- 
komen. 

ow^  jämer  unde  not! 

owÄ  du  verteilter  tot, 
7745  der  mich  so  lange  leben  lät! 

wie  s^re  mich  gevazzet  h^t 

unsaBlde  und  gr6z  arebeit! 

mir  geschach  nie  so  leit 

in  allen  mtnen  jdren. 
7750  wie  sol  idi  nü  gebaren! 

ow^  ich  armer  Dietrich! 

herre  got,  wie  hästü  mich 

so  rehte  unsselic  getto! 

swaz  ich  liebes  ie  gewan , 
7765  da  bin  ich  von  gescheiden. 

bnioder  Diether ,  uns  ist  beiden 


elliu  werhwunne  benomen. 

wir  können  nunmer  wider  ko- 
men, 

slt  sich  86  s^re  offenbaret 
7780  allez  daz  uns  beswftret. 

des  wirt  ie  m^r  unde  m^r. 

ow^'  sprach  der  värste  h^r, 

'Witege,  ungetriuwer  man, 

waz  hikstü  nü  an  mir  getiua!' 
7765    Nü  bete  euch  daz  maere  ver- 
nomen 

und  was  an  den  künic  komen, 

Ezele  von  Hiunenlant, 

dem  was  gesaget  alzehant, 

daz  dem  Bem»re 
7770  Raben  hin  gegelta  waere 

mit  liuten  und  mit  guote. 

Ezele  der  hochgemuote 

vil  balde  vrügen  began 

'ja  herre,  wer  hat  daz  getskn?' 
7775  '  daz  hat  Witege  der  degen. 

er  hat  mit  allen  slnen  phlegen 

sich  ze  Ermrtch  gephUhtet 

und  mit  dienste  zim  gerihtet/ 

Ezel  der  begunde  ciagen 
7780  'seht  zuo  dem  ungethuwen  za- 
gen, 

welch  ein  untriwe  der  hat  getan ! 

an  wen  suln  sich  nü  die  vürsten 
l&n?' 
Hie  mit  disem  miere 

gie  ouch  der  Bemaere 
77S6  vür  Ezeln  üf  den  palas. 

sin  herze  mit  leide  gevangen 
was. 


7726  Un  fehU  A         7127  viertzehen  A         7729  den  fehU  A  7730  gnad 

bewerten  A         7731  tlle  die  m.  A         7734  der  tugentrich  if        7435  ßewaiDen  A 

7736  der  recke  k.  A  7742  mag  ich  A         7747  jrAz  fehÜ  A         7752  wie 

verlast  du  A         7757  aller  w.  A         7764  nu  W,  fehU  R        7705  ouch  nu  d.  RA 

7767  Etzeln  v.  H&nischlant  A  7775  h.  her  Weyttege  A  7776  der 

h.  A        7778  d.  an  In  g.  A        7779  der  feUt  A         7780  er  sprach  s.  R        er  sp. 

nu  s.  an  den  u.  A    7781  wie  ein  A    7782  nd  fehU  R    7786  gevangen  f^,  bevangen  R 

Heidonbuch  II.  |2 


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178 


DIETRICHS  FLUCBT 


als  in  der  künic  Ezel  sach, 
nü  hoert  wie  güelltch  er  sprach 
'gehabt  iuch  wol,  her  Dietrich, 

7790  mid  wizzet  daz  endelldi, 
ich  wäge  aliez  daz  ich  hän 
od  ich  gereche  daz  iu  ist  getan.' 
M  sprach  der  herre  Dietrich 
'gendde,  edeler  Türste  rieh. 

7795  al  die  triuwe  die  ir  an  mir  tuet, 
sol  ich  immer  ^re  unde  guot 
gewinnen  bi  dem  leben  mtn, 
daz  maoz  durch  iuch  gewftget 
sin; 
Ditze  gröze  herzenleit 

7800  was  vroun  Heichen  nü  geseit. 
do  begunde  si  vil  tiure  clagen 
und  in  ir  herzen  tougen  tragen 
ditze  leide  msre 
umb  den  Bemaere. 

7805  daz  gestuont  unz  daz  manezzen 
gie. 
Ezel  dö  daz  niht  enlie, 
er  tete  der  reinen  Heichen  kunt 
und  sa^e  ir  bi  der  selben  stunt 
die  untriuwe  und  daz  maere 

7810  umb  den  Bemsere. 

si  sprach  '  daz  muoz  got  sin  ge- 

deit. 
sold  ich  im  wenden  siniu  leit, 
daz  tsBte  ich  mit  min  selbes  11p' 
sprach  daz  vil  getriuwe  wlp. 

7816  die  wil  man  ob  dem  tische  saz, 
dö  sach  man  trüebe  unde  naz 
dem  Bemaer  siniu  ougen. 
daz  marhte  Ezel  tougen. 


dö  man  nü  hete  gezzen, 

7820  Ezel  der  vermezzen 

wider  den  Bemaere  sprach 
4ät  iu  den  starken  ungemach 
so  nähen  niht  ze  herzen  gän. 
tuot  reht  als  ein  biderber  man , 

7825  der  gewont  hat  arebeit. 
ich  wil  mit  iu  iuwer  leit 
tragen  unz  üf  den  tac, 
daz  manz  wol  gerechen  mac' 
Eckewart  hinvör  trat 

7830  er  sprach  mit  zühten  an  der 
stat 
wider  den  Bemaere 
^wie  tuot  ir  nü  umb  disiu  maere  ? 
ich  sage  iu,  min  her  Dietrich, 
daz  der  künic  Ermrlch 

7835  mit  grözer  samenunge  Itt 
in  dem  herzentuom  ze  SpöUt, 
und  wil  iu  noch  m<^re  sagen: 
er  gewan  noch  nie  bl  slnen  tagen 
ein  her  also  crefticUch 

7840  über  al  Raemischiu  rieh.' 
Ezel  vrägen  dö  began 
*ist  ab  dir  daz  kunt  getan, 
wie  grdz  mac  doch  daz  her  we- 

sen? 
mac  ab  lernen  vor  im  genesen?' 

7845  Eckewart  der  helt  sprach 
'nie  ouge  so  gröz  her  gesach 
üf  Roemischer  erde, 
er  hat'  sprach  der  werde 
'wol  zwei  hundert  tüsent  man. 

7850  mich  muoz  immer  wunder  han, 
w4  er  si  alle  habe  genomoci 


7790  and  fehU  A  7794  g.  vil  e.  R  Edel  kani«^  r.  A  7795  Alle  die  tr. 
RA  7796  ich  meiner  Eerc  A  7800  fraw  A         nv  j.  1V^  nv  ovch  g.  Ä 

7801  vil  traari«^  kl.  A  7806  Etzeln  das  da  n.  lie  A  7811  sein  klait  A 

7814  also  sp.  A         78 19  man  do  h.  y/         7824  pider  m.  R        7825  der  wol  %.  A 

7828  untz  daz  man  es  %.  A  7837  wil  ev  1r^  w.  ich  iv  R  7839  so  krefftik- 
leiche  A  7840  all  Romisch  reiche  A  7843  mag  sein  beer  A  7844  ab  fM 
A        7846  nie  kain  man  so  A       grozz  Wy  grozez  R        7851  hat  A 


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DiETRIGHS  FLUCHT 


179 


od  von  welhem  tievel  si  sint  kö- 
rnen.' 

'wundertdkhdes?'  sprach  Diet- 
rich. 

*swaz  hordes  zwene  känege  rieh 
7&55  heten  von  golde  und  von  ge- 
steine, 

das  hat  er  alters  eme: 

er  hat  der  Harlunge  golt, 

da  von  git  er  noch  lange  solt. 

86  hftt  ouch  er  vQr  war 
7860  allen  den  hört  vil  gar, 

den  Dietmar  der  vater  min 

ie  gewan  bi  den  tagen  sin.' 

Ezel  sprach  besunder 

'daz  ist  niht  ein  wunder, 
7865  mac  er  vil  guotes  h4n: 

des  ist  im  not  hie  an. 

her  Dietrich,  er  muoz  benamen 
inch  sehen 

(und  sol  daz  kürzlich  geschehen) 

in  Rcemischer  marke 
7870  mit  einem  her  s6  stai*ke, 

daz  nie  kein  groezer  wart  gese- 
hen. 

des  muezet  ir  mir  selbe  jehen.' 

^kund  ich  iu,  herre,  danken 
wor 

sprach  her  Dietrich, '  als  man  sol, 
7875  so  dancte  ich  iu  des  guotes 

der  ören  und  des  muotes. 

als  einen  siechen  ir  mich  labt 

mit  den  triuwen,  die  ir  gein  mir 
habt: 


der  sd  ich  nimmer  vei^ezzen. 

7880  kumt  ez  s6'  sprach  der  ver- 
mezzen, 
'daz  ez  iu  wider  heim  kumt, 
mit  swiu  ir  mich  nü  gevrnmt, 
daz  wirt  gedienet  wol  von 'mir. 
künic  Etzel,  und  weit  ir, 

7885  wir  sin  immer  ungescheiden: 
daz  stsBtig  ich  mit  eiden.' 
Des  sagte  im  Ezel  grözen  danc. 
daz  gestuont  dar  nach  unlanc 
unz  daz  Etzel  hiez  riten 

7890  und  hiez  gebieten  witen 
eine  hervart  über  siniu  laut 
und  hiez  künden  alzehant 
allen  den  sinen  hin  ze  Gran, 
du  wolde  er  samenunge  hän. 

7895  die  brieve  die  er  sande 
al  umbe  in  sinem  lande, 
iä  stuont  ouch  siebtes  an  ge- 

schriben 
(des  bin  ich  niht  üz  beliben), 
waz  er  geben  wolde 

7900  allen  den  ze  dolde, 

die  die  hervart  wolden  varn. 
'und  sagt'  sprach  Botehmges 

harn, 
'swer  dar  über  hie  heime  beste, 
daz  ez  dem  niht  wol  erge.' 

7905  diu  hervart  witen  wart  bekant 
und  ein  zil  in  vor  genant, 
in  wart  vil  kurzifche  schhi, 
wenn  si  ze  Grane  solden  sin: 
'über  aht  wochen 


7853  sp.  her  D.  ^        7859  er  auch  ^4        7860  vil  fehit  A       7865  iffites  vil  A 
7866  hier  an  A        7867  euch  beynamen  RA       7868  chvzlich  R       7871  gros- 
ser» A      7873  herre  kund  ich  nu  d.  w.  A      7879  nimmer  JV^  imm*  R      7880  kumpt 
es  ymmer  also  sp.  A        7883  wol  fehlt  A        7886  bestütte  A        mit  den  ayden  A 

7888  stuend  d.  n.  vil  unlang  A  7891  h.  in  s.  R  7896  in  dem  1.  A 

7897  schlecht  A  7901  so  die  h.  A  7903  dar  vher  W,  daz  vrber  R  her 

haym  A       7906  und  fthH  A      vor  ward  g.  A      genant  AT,  benant  R       7907  und 
w.  in^ 

12* 


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180 


DJJSTaiCHS  FLUCHT 


7910  gl  iu  der  tac  gesprochen. 

so  sol  man  sich  heven  von  GraQ«' 
do  begonde  vrdgen  manic  man, 
war  diu  hervart  solde 
od  war  hin  £zel  wolde. 

7915  *daz  wirt  iu  danne  wol  bekant' 
nü  Idz  wirz  da  mit  hie  zehant 
und  künden  andriu  msere  hie, 
waz  man  die  wU  ze  £zelburc 

begie. 

Daz  ei*st  was  daz  man  boten 

sande 

7920  hin  gegen  Roemisch  lande 
ze  Beme  und  ze  Meilän. 
nü  wil  ich  iuch  wizzen  län, 
die  aliergroeziBten  tugende 
die  kein  vrouwe  begie  in  der 
jugende, 

79S5  die  begie  vrou  Helche,  daz  ist 
war. 
si  sande  vil  heimliche  dar 
vierzec  soumaere 
ze  stiure  dem  Bernaere , 
die  vuort  man  gegen  Beme. 

7930  nü  sult  ir  hoßren  gerne, 

durch  waz  vrou  Helch  die  tugent 

begie, 
daz  wil  ich  iu  künden  hie. 
si  sagte  ez  heimlichen 
dem  herren  Dietrichen,    [laut, 

7996  si  sprach  'könec  von  Roemisch 
ich  hän  ein  teil  guotes  gesant 
da  hin  gegen  Beme. 


daz  solt  du  nemen  gerne, 
daz  hän  ich  dir  dar  umbe  get^, 

7940  du  vil  unverzagter  man, 
ob  dir  guotes  werde  not, 
s6  nim  du  daz  golt  rot 
und  gip  ez  den  kecken, 
so  sint  dir  holt  die  recken. 

7945  du  weist  wol,  hohes  küneges 
kint, 
swie  holt  dir  die  Uute  sint, 
si    gewinnent    undiensthaften 

muot, 
swenn  du  in  niht  hast  ze  geben 
guot' 
Den  hohen  vürsten  daz  woktat 

7950  daz  man  die  liute  liep  YkäX 
mit  helfe  und  mit  guote 
und  mit  willigem  muote. 
s6  sint  ouch  in  die  liute  holt 
und  dienent  wiileclich  den  solt. 

7955  swer  urliugen  wil  und  sti'iten 
sol, 
der  bedarf  der  Uute  guost  wol. 
betwungen  dienst  der  ist  nibt 
guot.  [tuet, 

swer    dienst    betwungenllchea 
da  mac  wol  schade  von  üf  gestän. 

7960  wil  er  einen  iegellchen  man 
in  slnen  dienst  betwingen, 
im  mac  dran  misselingen. 
owe,  waz  des  nü  geschiht! 
wie  manegen  man  nü  dienen  siht 

7965  betwungen  dienest  alle  tage. 


7910  sey  In  d.  y#         7913  wohin  die  y#         7914  wo  E.  hin  ^         7916  wir  es 
na  zehant  j4        7919  was  fehlt  R        Daz  was  daz  erste  daz  A        7920  dahin  A 


7923  aller^rosten  A 
7931  durch  wen  A 
7936  han  euch  ein  A 
7943  deo  knechten  A 
7954  wUliUicha  A 
7958  gezwun^enL  A 


7924  dechein  R        die  ye  kain  A        7926  vU  fehlt  A 

div  t  /{         7935  Fraw  Helche  sp.  A        romislant  R  uö. 

7937  al  da  hin  ^  7941  wurde  A  7942  da  A 

7945  hoch  k.  A         7947  gew.  dir  in  diensthaftem  A 

7955  wer  vor  lägen  sol  A       7957  der  wirt  nymmer  g.  A 

7959  da  mag  dem  herrren  wol  s.  davon  anfstan  A 


7961  zwingen  A        7962  daran  A^  dram  R        7965  betw.  die  nv  a.  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


181 


ez  ist  nA  meist  der  werlde  clage, 
daz  si  so  vil  dienet  äne  ir  danc 
und  daz  diu  helfe  ist  s6  cranc, 
die  man  in  dar  umbe  tnot. 

7970  desswendegotdervfirstenguot 
und  st  ir  s^le  und  ir  leben 
dem  Übeln  tieve]  ergeben ! 
dirre  vluoch  clegelfch 
ge  Aber  die  boesen  vörsten  rieh, 

7975  die  nü  iä  vursten  sint  genant, 
ich  wil  sprechen  alzehant, 
vervluochct  sf  der  sich  des  vltzet 
daz  er  dem  herren  wizet 
ob  er  indert  mit  dem  guot 

7980  etewä  unarclfchen  tuot. 

ir  werdet  nimmer  äne  sorgen: 
so  kumt  ein  böte  htnt  ode  mor- 
gen 
*wol  üf  unde  slt  bereit, 
ir  vart  ze  hove  wol  gecleit, 

7985  daz  gebiut  iu  mfn  herre.' 
so  vertiefet  ir  iuch  verre , 
ir  setzet  riute  unde  velt, 
ir  verkoüfet  iuwem  huobegelt. 
sus  swendet  ir  iuwer  guot. 

7990  so  ir  iu  schaden  dann  getuot, 
so  komt  ein  ander  böte  gerant, 
der  gebiut  iu  alzehant 
*lät  die  hovevart  under  wegen: 
ez  ist  ein  hervart  gewegen, 

7995  da  vart  hin  mit  gesellen  vil/ 


man  stecket  in  öf  solhiu  zil, 

da  von  ir  alle  verderbet 

und  armuot  erwerbet. 

Dise  wemde  swaere 

8000  hat  Heinrich  der  Vogelaere 

gesprochen  und  getihtet. 

ir  slt  vil  unberihtet, 

ir  gräven  vrlen  dienestman. 

ich  sihe  wol  daz  man  iu  niht 
gan 
8005  guotes  noch  der  ^ren. 

man  wil  iu  verkeren 

iuwer  reht  alle  tage. 

ez  ist  war  daz  ich  iu  sage. 

man  setzet  die  geste 
8010  uf  iuwer  erbeveste 

und  muezet  ir  dar  zuo  sehen. 

swaz  iu  des  immer  mac  gesche- 
hen, 

dar  umb  türret  ir  niht  sprechen 
wort 

od  ir  slt  alle  mort. 
8015  sH  ich  iu,  graven  vrien  dienest- 
man, 

mit  melden  niht  gebüezen  kan, 

s6  ge  übr  iuch  der  gotes  segen 

und  ringe  iur  leit  Af  aUen  wegen ! 
Ich  wil  min  altez  maere 
8080  von  dem  Bemaere 

rehte  wider  heben  an, 

wie  ez  umbe  in  ende  nam. 


7966  ist  ist  R        allennaist  nu  j4        7967  ir  fehlt  A        7973  disen  fl.  A 
cUagelich  R         7974  der  ergee  U.  alle  die  f.  r.  A        7975  da  fehlt  A        7977  sey 
Er  wer  sich  A        7978  der  in  die  h.  A        den  R        das  w.  A         7979  oder  ynn-  . 
dert  A  7980  ettwen  A        archlichen  RA  7981  wert  R         7982  bot  hent 

einer  m.  A  7984  ir  werdt  ze  h.  wol  klait  A        v.  gein  im  w.  R  7985  nach 

7886,  doch  corrigiert  R         7986  verthuet  A        sere  R         7988  v.  cwr  habe  vmb 
g.  A        7990  dann  schaden  A        7992  g.  euch  siecht  a.  A        7993  hochvart  A 
7996  auf  ein  solich  A         7998  a.  in  a.  ersterbet  A         7999  berdiv  R        8000  die 
hat  A  8003  Ir  gr.  Ir  vr.  Ir  d.  A  8005  der  fehlt  A  8007  ewre  A 

8008  in  fehU  A  8010  erbe  nnd  veste  A  801 1  das  za  s.  A  8013  durfft  ir 
nymmer  sp.  A  8014  s.  siecht  a.  A  8015  fr.  und  d.  A  8018  geringere  euch 
cwr  A  ewer  W^  iv  R  l'eber  8019  aucn  wie  h'  Dietrich  hervHe  gcin  Berne  mit 
im  fvren  helch*  svn  R 


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182 


DIETWCHS  FLUCHT 


ir  habet  e  wol  vernooien, 
wie  ez  her  ist  bekomen, 

8025  wie  her  Dietrich  von  den  Hiu- 
nen  schiet 
und  waz  im  ttou  Helche  riet 
und  wie  si  im  daz  guot  gap. 
vil  manegen  wislichen  rät 
riet  im  diu  küniginne  rtch: 

8030  des  sagt  ir  gnade  her  Dietrich. 
Nu  ist  ez  komen  an  den  tac, 
daz  daz  starke  her  lac 
da  ze  Grane  in  der  stat, 
dar  in  Ezel  geboten  hlit. 

8035  dö  sprach  der  künic  Ezel  ze- 
hant 
wider  den  künec  von  Roemisch 

lant  * 
*nü  Sit  bereit,  her  Dietrich, 
und  vart  da  hin  gein  Roemisch 

rieh, 
iuch  ensümet  nieman. 

8040  anderthalp  hundert  tüaentman 
die  sint  alle  nü  bereit, 
die  wellent  rechen  iuwer  leit.' 
vrö  wart  der  Bemasre. 
er  gie  mit  disem  maere 

8045  vür  die  mitten  Heichen  stän. 
er  sprach  'Idt  mich  urloup  hän, 
ich  wil  ze  lande  riten.' 
üf  stuont  an  den  ziten 
vTou  Helche  und  ander  vrouwen. 

8050  da  muost  man  jämer  schouwen. 
vrou  Helche  und  vrou  Herrdt 
die  bevulhen  in  hMe  an  der  stat 
mit  getriuilchem  muote 


ze  heile  und  ze  guote 
ao55  got  verre  in  sin  gewalt. 

von  danne  schiet  der  helt  halt 

Diethern  sinen  bruoder  iiez  er 
hie. 

Af  den  palas  her  Dietrich  gie  . 

und  nam  urloup  von  dan 
8060  beidiu  von  wtben  und  von  man. 

Ezel  mit  samt  im  dö  reit 

gegen  Gran,  ak  man  seit, 

da  er  daz  starke  her  rant. 

Ezel  mit  gewaltiger  hant 
8065  mit  herzen  und  mit  munde 

gebieten  dö  begunde 

vil  gewalticUchen 

armen  unde  rieben 

ze  warten  dem  von  Beme 
8070  'swer  daz  tuet  gerne, 

dem  teile  ich  willicllch  min  goit 

und  bin  im  immer  gerne  holt' 

beide  junge  und  aide 

die  lobten  vil  balde 
8075  ze  warten  dem  von  Beme. 

daz  hört  der  Amelunc  gerne. 
Nü  wil  ich  iu  möre  sagen. 

Ezel  hiez  üf  den  hof  tragra 

vil  manegen  wol  geladen  schilt. 
8080  Ezel  der  wart  nie  so  milt 

ze  geben  mit  dem  guote. 

die  recken  höhgemuote 

die  machte  er  alle  riebe 

durch  den  herren  Dietriche. 
8085  er  hiez  ouch  dar  nach  ziehen 
dar 

vil  manic  rävit  (daz  ist  war) 


8028  darUS  vil  j4        8033  Daz  ze  R        8034  darein  In  ^        8039  säumet  nn 
n.  ^        8046  sp.  fraw  au  1.  j4        8048  st.  zu  d.  j4        8049  vrou  fekU  R      und  vil 
der  frawen  A        8052  hn  A         8053  mit  lautterlichem  m.  A         8055  %.  bewar  la 
mit  seinem  A         8060  von  frawen  u.  A         8061  dd  fehlt  A         8066  do  ß\  er  R 
8071  ich  mit  williclichen  A        8072  im  auch  rechtlichen  h.  A       8073  alle  j.  A 
8074  1.  mit  gewalte  A         8077  N  fehU  R  mere  If'j  mare  R       m'^  die 

fehÜA 


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DIETRICHS  FLUCHT 


183 


und  manegem  meidem  wol  ge- 

stalt. 
er  gap  diu  ors  ungezalt 
deaedelen  und  den  kecken. 

S090  er  vertigt  al  <lie  reck^ 
mit  YoUicUchem  guote 
und  beyaleh  in  ir  huote 
den  herren  Dietriche, 
bin  vuor^OB  gein  Rcemisch  rtche. 

809S    Ezel  dem  BemaBr  geMt 
*wurd  iu  ieniens  m^e  not, 
96  sümt  iuch  selben  niht  dar  an, 
ir  heizet  boten  strichen  dan: 
so  kume  ich  iu  vil  schiere 

8100  und  bringe  iu  recken  ziere, 
dft  mit  mäezt  ir  sslic  sin 
und  alle  die  recken  min, 
die  ich  mit  iu  sende! 
sigehafte  hende 

S106  vüege  iu  got  der  guote 

und  hab  iuch  alle  in  slner  huote  f 
Nu  ist  ez  an  die  reise  komen. 
urloup  wart  al  dft  genomen 
von  jungen  und  von  alden. 

8110  hin  sigen  d6  die  balden 

durch  Saders  M  gein  Isterrlch. 
daz  her  leit  her  Dietrldi 
mit  ganzer  ebenmftze 
die  gelegenllchen  strftze 

8115  rehte  ze  Isterrlche  in  daz  laut. 
nA  wiiren  Bdlar  alzehant 
wol  mit  t^sent  orsen  üz  komen. 
die  beten  daz  vil  wol  vemomen, 
daz  ir  rehter  herre  Dietrich 


8IS0  komen  solt  ze  Rcemisch  rieh, 
si  beten  da  vor  ninn  tage 
(vär  w^r  ich  iu  daz  rehte  sage) 
aht  hundert  Ermrlcbes  man 
von  dem  lebene  getan. 

81S5  die  het  Ennrlche 
geschaffet  sicherllche 
ze  huote  in  die  guoten  stat. 
beert  wie  man  mir  gesaget  bat. 
.  die  wolten  s6  gewaltec  sin. 

8180  dd  wart  den  bürgeren  scbln 
und  geddhten  ouch  dar  an, 
daz  si  beten  missetän 
an  ir  rebtem  bertuom. 
daz  wolden  si  nü  widertuon. 

8186  si  beten  al  die  üz  bräht, 
mit  den  si  beten  des  gedibt, 
daz  si  ir  Up  unde  ir  leben 
dem  von  Beme  wolden  geben 
tt  genAde  gar  in  sin  gewalt. 

8140  die  stolzen  B61aere  halt 
vuorten  manegen  glsel  dar. 
dd  was  ouch  komen  (daz  ist  war) 
daz  starke  her  von  Hiunisch  lant. 
man  stabt  die  vanen  alzehant 

8146  mit  gewalte  nider  vur  die  stat. 
dd  warn  ouch  komen,  als  man 

mir  hat 
gesaget  an  dem  maore, 
die  rieben  burgaere. 
die  vuorten  vridebanier. 

8150  nü  sult  ouch  ir  gelouben  mir, 
d6  nam  vil  micbel  wunder 
daz  starke  her  besunder. 


8088  die  rost/^  ontR  S090  allt  fT,  fehlt  R  8092  bevilch  ^  8095gepot^ 
8096  werd  J?,  war  da  /i  in  fehlt  A  8097  selben  AT,  selbe  RA  8108  da  A 
81 10  zngen  A      8112  her  ^,  fehlt  R      8115  Ysterich  R     in  AT,  nnz  in  R 

81 16  Boler  JF,  B61er  R  al  feMt  A  8117  rossen  A  81 19  herre  herr  D.  A 
8120soHiAR.  ^  8121niweni?  h.  Biin  vor  neun  t.  ^  8128  nn  h.  .^ 
8133  Irem  rechten  herrenthnmb  A         8140  Bolere  W^  Miere  R        8143  Hu- 

neslanodt  A        8146  als  ir  geh&rt  hat  R        8147  sagen  an  R        8149  sy  f.  A 

8150  Ir  aneh  A        8151  Da  R        vil  fehU  A 


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184 


DIETRICHS  FLUCHT 


waz  daz  bediuten  wolde. 

die  da  riten  mit  rtchem  solde, 
8155  si  Tuorten  deheiner  slahte  wer. 

si  erbeizten  verre  von  dem  her 

und  giengen  in  der  gebaere 

Yür  den  Bernaere. 

da  si  den  kfinic  Tunden, 
8160  gemeinlich  b!  den  stunden 

si  ir  houbet  neigten  nider. 

daz  kom  in  ze  staten  sider  • 

wider  den  von  Berne. 

si  begunden  alle  gerne 
8165  biten  den  kunic  rieh 

'höher  vogt,  her  Dietrich, 

wir  manen  iuch  gendden' 

sprachen  die  da  lägen. 

'nü  tuot  hiute  küniclfchen 
8170  und  Ut  uns  sicherllchen, 

herre,  wider  iuwer  hulde  hän. 

wir  haben  wider  iuch  get^,     . 

daz  habt  ir  selbe  wol  vemomen. 

nA  si  wir  üf  genftde  komen 
8175  zuo  iu,  her  von  Roemisch  iant. 

durch  got,  s6  stt  hiute  gemant, 

höher  värste  wol  gemuot, 

gebietet  über  Up  unde  guot , 

swie  ir  wellet,  herre. 
8180  ob  iu  immer  iht  gewerre 

von  uns  deheiner  slahte  leit« 

s6  Mht  uns,  vörste  gemeit. 

und  nemt  die  gisl  in  i  wer  gewalt. 

wir  haben  die  besten  üz  gezalt, 
8185  die  wir  inder  mohten  hdn. 


ir  sult  iuch,  herre,  an  uns  wol 

lan, 
daz  ir,  vörste  höchgemuot. 
von  uns  gewartet  niwan  guot/ 
dö  rieten  mäge  unde  man 

8190  dem  riehen  künege  lobesan 
'ir  sult  lAzen  iuwern  zom, 
höher  Türste  üz  eriLom. 
ir  sult  iuwern  unmuot  \än 
und  sult  si  hulde  läzen  h4n.' 

8195  do  gewert  die  recken  maere 
der  edele  Bernaere 
und  liez  si  siebtes  hulde  hän. 
dö  wart  ein  Sicherheit  getan 
mit  eiden  sicherllcfaen. 

8200  Bölaere  die  riehen 
gäben  tösent  castellän , 
diu  besten  diu  si  mohten  hän. 
mit  ganzem  willen  gerne 
ir  harren  da  von  Berne. 

8205  und  dannochtüsent  recken  Stare 
und  als  manec  verdecket  marc 
vertigten  si  mit  gelfe 
dem  Bemaßre  ze  bette. 
Nu  ist  ez  allez  wol  ergän, 

8210  da  mit  seic  daz  her  dan. 
Bölaeren  er  ir  gisel  lie 
allen  üf  ir  triuwe  hie. 
dö  vuor  er  üf  durch  Isterrfch, 
ich  mein  den  herren  Dietrich. 

8215  gröz  was  sin  rtterschaft. 
•mit  dirre  grözen  hers  craft 
kört  er  gegen  Bädouwe  dan. 


8153  was  diseb.  ^        8156  vor  ^        8160  g.  si  bi  J7y/        gemainiklich  y/ 
8161  si/0A/^V?        hov^teR        8 1 62  in  ze  bohen  st.  y/        8161  beg.  im  aUe  ^ 
8166  ber  fehlt  A        8167  m.  beote  ewr  ^.  A        8171  und  lat  uns  beute  euer  A 
8175  b're  R      eucb  kftnig  von  A        8178  gebiet  Ä      nnd  ober  g.  RA       8180  ym- 
mermer  nicbt  y/         8182  benngkt  ans  >/        vll  gemait  ^         8183  dise  g.  J?>^ 
8194  ban  ^,  lan  A        8195  gew.  Diettricben  m.  ^       8196  yedocb  der  ^        edeie 
fehlt  A       8198  da  R       8199  aiden  volliklicben  A       8202  die  b.  die  R       8204  da 
fehlt  A        8206  gedecket  R        8208  d.  vogt  von  Ferne  ut  A         8210  zoeb  A 
von  dan  A        821 1  Bolasr  R        bie  A  8212  trewen  lie  A         82 1 3  Vnnd  w^ 

Er  A        8216  berscbaft  R        8217  Badua  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


185 


Til  dicke  er  trahten  began 
mit  herzen  und  mit  muote 

88S0  und  sprach '  herre  got  vil  guote, 
nä  iä  mich  noch  den  tac  geleben 
und  ruoche  mir  die  yrist  geben, 
daz  ich  mich  herzenltche 
gereche  an  Ermriche.' 

9295    Die  werden  recken  höchgemuot 
täten  als  man  noch  tuot. 
si  rotierten  sich  dar  zuo, 
si  warten  späte  unde  vrao 
der  vtnde  zuo  zin  s^re. 

8130  nü  sult  ir  hoeren  m^re, 

wie  ich  an  dem  buoche  hän  ver- 

nomen.   ' 
si  warn  ze  Bddouwe  komen. 
dar  inne  lac  gewalticllch 
der  junge  künic  Friderfch 

8235  und  bete  wol  zwelf  tüsent  man. 
nü  was  ouch  in  daz  kunt  getan, 
daz  der  Bemser  komen  waere 
mit  manegem  recken  msere. 
du  hete  der  künec  Friderich 

8340  sehs  tüsent  recken  lobelich 
Az  al  den  sinen  gewegen, 
und  warn  ouch  daz  so  kecke 

degen, 
als  wir  daz  buoch  hoeren  sagen, 
si  täten  wunder  bl  ir  tagen. 

8245  si  riten  durch  manheit  üz  der 
slat. 
daz  her  sich  nider  geleget  hat. 
d6  daz  der  künic  Friderich 
gesach,  A6  sprach  der  ellensrtch 


ze  sinen  geverten  allen 
8250  *ob  ez  iu  wol  gevalle^ 

so  heb  wir  ein  zecken  mit  in. 

wir  riten  her  unde  hin 

äne  schaden  swenn  wir  wellen, 

und  möhte  wir  ersnellen 
8255  etlichen  Dietriches  man, 

des  müest  wir  immer  ^re  hän.' 

nü  dühte  si  der  rät  guot. 

nider  stuondn  die  beide  hdch- 
gemuot 

und  gurten  ir  parken. 
8260  die  biderben  und  die  starken 

üf  ir  ors  si  dd  g^säzen, 

manheit  si  niht  vergäzen. 

einen  yanen  herllch 

vuort  der  künic  Friderich. 
8266  si  staphten  under  schilde 

über  daz  gevilde , 

da  si  daz  her  wolden  sehen. 

nü  hoeret  wie  ez  was  geschehen. 
Daz  her  von  Hiunisch  lande 
8270  sich  ouch  mit  sinnen  wände. 

si  Westen  endeltchen  wol, 

als  ichz  iu  rehte  sagen  sol, 

daz  daz  nimmer  wurd  Verlan 

od  si  wurden  da  bestän 
8275  von  den  recken  üz  der  stat. 

hoert  wie  man  mir  gesaget  hat. 

si  lägen  ungewamet  niht. 

in  was  wol  kunt  diu  zuoversiht. 

si  beten  allez  ir  her 
8^0  in  huote  geleit  und  ouch  ze  wer. 

vil  schier  dd  sähens  riten 


8222  frut  zu  g.  y4       8227  sich  aUe  d.  ^       8229  zu  In  j4       8231  han  an  dem 
-  pdch  ji  8232  gen  Badaa  ^  8237  der  von  Beroe  yt         8241  aUen  Rj4 

8242  oueh  fefdt  A  8246  nidergelassen  h.  A  8247  da  das  gesadi  der  A 

8248  gesach  fehlt  A        der  f&nte  e.  A         8249  aUen  AT,  aUe  RA        825 1  zetzen 
i?,  zeckzen  A  8253  ach.  wol  wenn  A  8254  und  fehUt  A  wirs  e.  R 

8256  des  des  m.  R  8261  ^rsse  /},  ross  A  8262  sie  sich  vermassen  A 

8269  Daz  her  ^,  Da  her  R        8270  synne  A        8272  ich  euch  A       8273  gelan  A 

8274  da  fMt  A        8276  nu  h.  A        8280  oach  fthit  A 


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186 


DIETWCHS  FLUCHT 


die  Tfnde  bi  den  ztten. 

daz  sähen  sumeUch  gerne. 

do  gebot  der  heh  von  Berne, 
8285  daz  sich  ieman  ruorte 

noch  die  schar  iht  zevuorte. 

si  gewerten  in  des  endebaft, 

si  lägen  mit  behuoter  craft. 

die  vlnde  nähen  zuo  in  riten. 
8290  her  Dietrich  begunde  biten 

die  stnen  heben  deheinen  strit: 

'sin  Wirt  noch  ailez  guot  ztt/ 

die  vlnde  hin  unde  her 

umb  daz  her  vaste  entwer 
8296  begunden  strlt  suochen: 

dö  wolde  ir  nieman  ruochen. 

ez  getorste  ouch  nieman  die 
schar 

brechen,  s wie  hart  manz  suochte 
dar, 

darumbe     gähn    die    Hiunen 
deine. 
8900  66  hete  sich  Wolfhart  al  eine 

üz  dem  here  hin  verstoln. 

heimlich  unde  vil  verholn 

was  er  selb  ahte  geriten. 

mit  vil  unverzagten  siten 
8305  rante  er  die  vlnde  an 

als  ein  unverzagter  man. 
NA  wil  ich  iuch  ze  beeren  biten, 

wer  die  wären  die  da  riten. 

daz  eine  was  her  Alphart, 
8S10  daz  ander  her  Helmschart, 

daz  dritte  was  her  N^, 

daz  vierde  der  marcgräf  G^re, 


daz  vümfte  Else  der  wtgant, 
daz  sehste  her  Volcnant, 

8815  daz  sibende  Ilsunc  der  degen, 
daz  ahte  Wolfhart  der  bewegen, 
sper  si  undersluogen, 
diu  ors  si  dar  truogen, 
die  schefte  si  zebrädien, 

8890  durch  Schilde  si  gestächen, 
strftes  sl  gerten, 
si  griffen  zuo  den  swerten, 
houwen  si  begunden 
durch  hehne  tiefe  wunden: 

8325  si  stächen,  st  miezen 

mit  swerten  und  mit  spiezen, 
si  durchhouten  herten  stät, 
mit  bluote  tungten  si  daz  wal. 
si  hezn  in  strtt  enblanden, 

8880  si  gäben  ze  beiden  handen 
diu  swert  an  den  ziten. 
si  begunden  vaste  strften, 
ir  leit  si  vaste  rächen, 
durch  die  schar  si  brAchen. 

8885  sam  obz  ein  wint  wadte, 
daz  bluot  von  swerten  drste. 
die  werden  Dietrfdies  man 
täten  schaden  vreissam, 
si  geschieden  sich  nie 

8840  in  dem  strtte  dort  noch  hie. 
des  gelägen  die  vlnde  under. 
si  täten  michel  wunder 
an  dem  künege  Fridertch. 
ahzec  man  voUecUch 

8345  sluoc  Wolf  hart  und  sin  gesellen, 
als  wir  daz  buoch  hoeren  lelleiL 


8282  Seiten  j4       8283  sftmeliche  Ry  saomlich  j4        8285  sich  A^,  si  R        ny- 
mand  y4        8286  nicht  j4        8287  des  g.  sy  In  y/        8290  beg.  die  seinen  pittea  ^ 

8291  leget  ench  nicht  in  d.  yt         8292  a.  wol  z.  y4         8295  b.  sy  st.  A 
8297  nieman  prechen  die  y/        8298  brechen  fehlt  A       h.  sy  es  versuchten  A 
8300  al  fem  A        8304  unverzagtem  A        8308  vernembt  wer  d.  w.  so  mit  Wolf- 
harten  striten  A         8309  das  was  aines  A.  A        831 1  was  fehtt  A         8315  Hyl- 
sungk  A        8320  stachen  A        8331  den  selten  A        8334  vnnd  durch  dar  veinde 
schar  sy  fast  br.  A      8335  ob  sy  ain  w.  A      8335  schrlte  A      8336  Ton  Iren  s.  A 

8338  die  t.  A        8344  achtzehen  v.  A        8346  wir  daz  ^,  wirz  R 


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DIETRICHS  FLUCHT 


187 


zw6  widerk^re 
und  waetUch  dannoch  m^ 
strHens  durch  der  yfnde  schar. 
89^0  an  der  driten  kere  (daz  ist  war) 
die  si  her  wider  wohen  tuon, 
d6  vie  Woifhart  Sibechen  suon. 
▼iühtic  wart  kunc  Friderleh 
gegen  der  stat  sicherltch. 
8355  si  wäm  mit  trüreo  überladen, 
si  heten  genomen  gr6zen  scha- 
den 
an  ahzec  mannen  üz  erkom, 
die  bete  der  künic  da  verlorn.  ' 
Des  strites  noch  der  mssre 
8360  wesse  niht  der  Bemaere, 

daz  Wolfharthete  dort  gestriten. 
▼il  schiere  kom  er  zuo  geriten 
(der  strft  der  was  ergangen) 
und  yuort  mit  im  gevangen 
8365  den  Sibechen  sun  Sabene. 
ez  was  niht  von  Rabene. 
d6  her  Dietrich  Wolf  harten  sach, 
er  begunde  lachen  unde  sprach 
'  dich  hat  niht  guotes  üz  län. 
8S70  din  reise  sagest A  nieman' 
sprach  der  Türste  üz  erkom. 
'nü  wie,  het  ich  dich  also  ver- 
lorn? [hän. 
des  müeste  ich  immer  schaden 
sag  an,  vrie  ist  ez  dort  ergän? 
88T5  ist  der  vinde  ieman  erslagen?' 
Wolfhart  sprach  'ich  wil  iu  sa- 
gen., 
ich  waene,  ir  sin  wol  ahzec  tot. 


hat  von  wunden  ieman  ndt 

in  dem  strite  enphangen, 
8380  daz  mac  euch  sin  ergangen.' 

ez  sprächen  mäge  unde  man 

'Wolfhart,  hsetestü  niht  mer 
getan 

denn  umb  des  ungetriuwensun, 

din  reise  w«re  gewesen  vnim. 
8386  du  hast  Ermrichen  s^re  ent- 
sachet* 

da  mit  sich  daz  her  üf  machet. 

si  riten  nähen  zuo  der  stat, 

als  man  mir  gesaget  hat. 

einen  galgen  machte  Wolfhart. 
8390  des  ungetriuwen  Sibechen  zart 

der  wart  gehenket  dar  an. 

daz  muosten  al  die  sehen  an, 

die  indert  wären  in  der  stat. 

des  ungetriuwen  Sibechen  rät 
8395  da  vil  übele  üz  gie 

an  sinem  sune,  den  man  hie. 
Da  mit  daz  her  danne  reit. 

künic  Frideriche  nie  sü  leit 

geschach  hl  sinen  ziten  m^: 
8400  schade  unde  schände  tet  im  w^, 

diu  im  des  tages  wart  getan. 

daz  her>  seic  vür  sich  dan 

gegen  Ermrtch  über  laut. 

in  was  vil  rehte  bekant 
8406  wä  si  Ermrichen  vunden. 

da  hin  si  gäben  begonden. 

her  Dietrich  sprach  ze  Röede- 
g^n 

'welle  wir  daz  ende  k^ren 


8348  oder  ettlich  ^       wienlich  R        8353  w.  der  k.  yt        8357  manne  R 
8362  er  dort  beer  g.  j4  8363  nach  8364  j4  8369  ich  wane  dich  hab  A 

8370  daz  du  d.  r.  sagest  n.  yi        8372  nd  fehU  R       8374  es  dir  e.  y/       8380  auch 
wol  s.  j4        8381  sprach  R        8382  du  nie  nicht  g.  j4        8383  ong.  Sybechen  s.  yt 

8385  Ermrichen  Ryi     enschacbet  A      8386  das  her  sich  damit  ^      8391  wart 
gebenget  ^,  war  erhangen  R,  erhengket  y4        8392  alle  Rj4        8397  das  das  y/ 
8398  chvnige  F.  geschach  nie  R,  dem  k.  F.  g.  nie  j4        8399  geschach  fehlt  RA 
bi  deheinen  (allen  y^  s.  z.  RA        8400  schände  die  tetten  A        8401  die  an  im  A 
8402  h.  zocb  f.  A        8403  ab  gegen  Erenreichen  A 


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188 


DIETRICHS  FLÜCaiT 


gegen  Raben  durch  daz  msere? 

8410  ich  wir  sprach  der  Bemaere 
*den  grözen  jämer  schouwen, 
den  Ennrtch  an  den  vrouwen 
hat  begangen  und  geti^n. 
owe,  er  ungetriuwer  man, 

8416  er  ist  niht  von  vrouwen  komen. 
ich  han  daz  ofte  wol  vemomen, 
im  volget  nimmer  saeld  noch 

guot, 
swer  an  wfben  missetuot.' 
Nil  sint  si  komen  vür  die  stat, 

8420  da  si  die  grdzen  unt^t 
sahen  unde  vunden. 
do  erbeiztens  bi  den  stunden, 
die  starken  Dietriches  man. 
ez  enkunde  nieman  verlän 

8425  od  er  beweinte  dise  n6t. 
si  clagten  dirre  vrouwen  tot. 
man  hiez   si  ab  dem   galgen 

nemen. 
als  ez  in  woi  muoste  zemen, 
si  wurden  begraben  vüir  die  stat. 

8430  'der  disen  mort  getan  hat, 
über  den  riht  daz,  reiner  Crist! 
Uz  in  des  nimmer  langer  vrist 
geniezen  durch  die  marterdin, 
des  wil  ich  bitende  immer  sin.' 

8435  d6  man  mit  grdzen  ungehaben 
die  vrouwen  bete  alle  begraben, 
d6  sprach  der  BemsBre 
^ow4  der  leiden  msBre, 
diu  Witege  hat  an  mir  begftn. 


8440  daz  wirt  nimmer  gelän 

unz  an  minen  lesten  tac, 

ich  riche  ez  wserlf  ch,  ob  ich  mac/ 
Hie  mit  si  langer  niht  da  biten. 

daz  ende  si  da  vür  sich  riten 
8445  gerihte  gegen  Bölonje  dan. 

in  was  vil  rehte  kunt  getan. 

daz  si  Ermrichen 

dft  vunden  mehticliehen. 

daz  was  ouch  des  si  da  gerten. 
8450  an  einander  si  da  werten 
^des  si  willen  bäten. 

vaste  begunde  dar  zuo  raten 

der  unverzagte  Wolfhart 

'nü  gäbet  alle  an  die  vart, 
84S5  daz  wir  komen  dar  enzit. 

da  sol  geschehen  ein  solch  strit 

daz  muoterkint  beweinen  muoz. 

wir  machen  lebens  mit  tode  huoi. 

da  sulen  vogel  unde  tier 
8460  büezen  irs  hungers  gir 

mit  äse  und  mit  bluote. 

nüträ,  beide  guote! 

nü  machet  setel  tere , 

daz  si  diu  widermaere 
8465  heim  nimmerm^r  gesageo. 

ez  sol  niemen  dar  umb  verzagen. 

ob  Ermrtch  vil  liute  hat: 

unser  wirt  doch  guot  rat' 
Mit  disen  maeren  wdrens  ko- 
men, 
8470  als  ich  ez  rehte  hdn  vemomen, 

zuo  Bölonje  also  nach', 


8409  gen  ^        die  m.  ^        8412  so  E.  y^        8414  awe  der  vngctrewc  y4 
8415  ist  nie  von  R        8417  gevolget  Ä         Ueber  8419  aueD  ^-ie  si  die  vre  wen  tote 
fanden  und  begraben  wurden  in  Raben  R  8422  erbeizten  si  ^,  erbeizten  R 

8424  künde  j4        8426  der  fr.  ^        8427  liesz  /i        8428  allez  trovren  m.  in  z.  ^ 

wol  stÄnd  zu  z.  j4         8432  im  j4         lengcr  AT,  lange  R         8434  ymmer  pit- 
tende j4        8436  vr.  alle  wrden  b.  R        8439  an  mir  bat  getan  j4        8443  da  fehU 
A        8444  sy  für  Raben  r.  A        8445  gen  Bolunge  A        8454  aUe  dise  fart  A 
8455  dar  bey  z.  A  8456  solcher  A  8460  gier  RA  8461  aese  A 

8462  Nur  h.  A  8464  sey  A  8465  nimmermcr  IV ^  immhner  R  8467—8656 
fehhm  R  (ein  blatt)  vil  der  1.  fF  8469  waren  chomen  JV  8471  ze  bonoaif 
W        Bolungen  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


189 


daz  man  crefticUch  wol  sach 
alle  Ermriches  ritterschaft. 
er  hete  der  liut  so  grdze  craft, 

M75  daz  alle  die  begunden  jehen, 
daz  si  groezer  her  nie  heten  ge- 
sehen, 
velt  Uten  unde  tal 
lac  allez  toI  über  al 
wol  zweier  grözen  raste  wlt, 

8480  als6  ahte  man  ez  hi  der  zit. 
Dö  leiten  sich  euch  die  Hiunen 
nider, 
die  da  schaden  täten  sider. 
si  herbergten  vaste 
die  mlle  und  die  raste 

8485  den  vinden  nähen  üf  daz  zil. 
swie  ir  waere  harte  vü, 
in  vorhten  doch  die  Hiunen  dein. 
si  schiet  ein  smaler  rein, 
küm  vierteil  einer  mile  breit. 

8490  nü  was  ez,  als  mir  ist  geseit, 
harte  nähen  bi  der  naht, 
wes  dö  wart  gedäht, 
daz  wil  ich  iuch  wizzen  län. 
manegen  wisen  urliuges  man 

8495  het  der  von  Berne  da  mit  im, 
die  ze  strite  heten  wisen  sin, 
die  wol  trabten  Jiunden 
wie  man  ze  allen  stunden 
die  vinde  solde  riten  an. 

8500  d6  wart  manic  rät  getan 
beidiu  hin  unde  her. 
ze  leste  dö  riet  Rüedeger 
4ch  hän  einen  sin  vunden, 


der  uns  an  disen  stunden 

8505  wol  ze  staten  mac  gestän, 
da  mit  wir  den  vinden  an 
gewinnen  llp  und  ere, 
des  wir  immer  mere 
getiuwert  sin  die  wil  wir  leben. 

8510  ich  wil  uns  einen  rät  geben, 
da  mit  wir  si  bestricken: 
wir  suhl  ez  also  schicken, 
daz  ir  debein  vor  dise  stunt 
nimmer  m^re  kumt  gesunt.^ 

8515  dö  sprach  der  vogt  von  Berne 
'nü  hoere  ich  harte  gerne, 
rät  an,  herre  Rüedeger, 
da  mit  Ermrich  sin  dr 
Verliese'  sprach  her  Dietrich. 

8620  Rüedeger  der  tugentrich 

sprach  zuo  dem  künec  von  Roe- 

misch  laut 
'daz  tuon  ich,  herre,  dir  bekant. 
sende  nach  den  besten  allen, 
die  dir  dar  zuo  gevallen, 

85ä5  so  läze  ich  hosren  dich  den  rät, 
der  uns  ze  höhen  vrumen  stät. 
du  weist  wol,  künec  von  Roe- 

misch  rieh' 
sprach  Rüedeger  der  tugentrich, 
'Ermriches  her  ist  mehtic  unde 
starc: 

8530  dar  zuo  sint  si  euch  so  karc, 
si  bewarent  und  behüetent  wol, 
da  mit  man  si  gewinnen  sol , 
als  wir  si  haben  gewunnen  ^ : 
daz  geschiht  nü  nimmeiTs^. 


8473  Die  £.  W        8476  nie  ^.  heer  A         8477  velde  A        8478  daz  was  v. 
AT        8480  als  mao  iz  achte  IV        8481  ouch  fehU  W       8483  Die  herwergten  W^ 

8485  nach  W       auf  Ir  zU  A         8486  was  vast  v.  A         8487  cleioe  IV 
8488  8ch.  doch  ein  smal  reine  IV  8489  k.  aio  v.  A  8490  Do  waz  }V 

8492  fehlt  JV  werde  A  8494  vrloges  A  8496  wisen  fehJUL  fV  8500  ma- 
niger  A  8503  er  sprach  ich  fV  und  sp.  eynen  syn  han  ich  t  A  8513  dehai- 
ner  IVA  8516  vast  g.  A  8518  ere  A  8521  chvnige  IV  8524  d.  wol  g. 
fV  8527  w.  herre  Dietrich  W  8528  tugentleich  A  8530  d.  z.  so  listich  unde 
charch  IV       8534  g.  vil  leicht  nim.  fV 


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190 


DIETRICHS  FLUCHT 


8535  wtse  und  listic  »t  sint, 

si  werdeat  nimmenndr  sd  kint, 
daz  si  uns  getuont  die  stat: 
waen  man  daz  understanden  hat. 
wir  möhten  uns  verbrennen, 

8640  wolten  wir  si  ane  rennen, 
d^  möhte  uns  misselingen  an. 
ich  rate*  sprach  der  marcman, 
'daz* wir  listidiche  vam 
und  uns  deste  baz  bewam. 

8546  wir  mugen  voUecUche  hiin 
anderthaip  hundert  tüsent  man: 
die  sul  wir  enzwei  wegen, 
die  hie  des  waies  weilen  phlegen, 
daz  sol  man  mich  wizzen  län' 

8550  sprach  Ruedeger  der  marcman. 
'ez  göt  doch  morgen  an  ein 

striten. 
die  andern  sulen  riten 
htnte  alle  dise  naht, 
wizzt  ir  war  umbe  ichs  Mn  ge- 
däht? 

8566  des  habt  ir  6  niht  yemomen. 
wir  sulen  rehte  i  tages  komen 
hinder  die  vinde  an  eine  stat. 
ich  weiz  wol,  swiez  morgn  er- 

gät, 
sd  g^t  ez  an  ein  stritt. 

8560  die  wlle  sul  wir  blten, 

unz  daz  der  stürm  werde  erhdn. 
86  sul  wir  si  binden  an 
gewaltidtchen  rtten. 
so  mugens  uns  bi  den  ziten 

8565  enwederhalp  entrinnen, 


s6  mögen  si  schaden  gewinneo 
und  wir  da  bi  grdzen  vrumeD.' 
^»6  sul  wir  si  ze'stucken  dru- 

mcn' 
sprach  der  starke  Wolfhart. 

8570  'si  werdent  deine  gespart 
von  mir  swaz  ich  ir  vinde. 
ir  wiben  unde  ir  kindoi 
sol  ich  si  senden  ungesunt. 
und  gevüeget  mir  got  die  stuDt 

8676  daz  ich  kum  eines  an  die  stat, 
da  muoz  ich  vehtens  werden  sat 
ode  ich  muoz  ik  geligen  tot. 
ich  geriche  etliche  ndt, 
die  uns  firmrich  hat  get^.' 

8580  'nü  sule  wirz  di  mit  Ito' 
sprach  der  herre  Dietrich, 
hie  wart  gewegen  endelich, 
wer  üf  dem  wal  solte  besten, 
den  wsart  gewegen  ein  houptmao. 

8585  daz  was  von  Stire  Dietleip. 
des  wftrens  vrö,  als  man  seit, 
und  lobeten  in  mit  schalle 
ze  houptherren  alle. 
Hie  bl  im  beleip  her  Paltram, 

8590  Nuodunc  unde  Sintram, 
Irinc  unde  Bloedelln, 
Helphrich  unde  Erewin , 
und  Hornboge  von  Pdlän, 
her  isolt  und  her  Imlän, 

8595  Hunolt  unde  Sigebant, 
Walther  der  wigant, 
Gotel  der  marcman, 
von  Östervranken  Herraan, 


S536  D.  also  k.  ^  8538  wan  manz  ßF  ich  waysz  worl  daz  man  j4 

8539  nach  8540  f^  uns  wol  v.  ^  8541  vnd  m.  u.  m.  dar  an  fF  8544  i. 
mu^n  d.  y4  8548  waldea  yt  8554  wist  ^  ieh  des  h.  j4  8555  Ir  vor 
nicht  V.  ^  8557  ein  ^  8560  d.  w.  so  s.  ^  8564  uns  nieht  pei  fF 

8570  w.  Yü  Chi.  ff^         8571  swaz  swas  ^         8572  weihe  vnd  ir  chinde  f^y^ 
Hbli  und  fehU^      .mir  nun  s.  y/        8576  muoz /e^  ^        werdet        857911. 
E.  ^        8585  St.  hir  D. /r        8587  Im  .^        8589  Hie /eAi^ /T      her  fehU  J 
8591  u.  her  Bl.  fT        8592  Helfferick  A        8593  und  fehU  W       8594  her  vor  Is- 
ftm  W       8596  und  W.  W       Walteir  A  , 


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DIETRICHS  FLUCHT 


191 


Danewart  unde  Hagene, 
8600  Ton  den  yioI  zimt  ze  sagene, 
si  wären  zwene  degene 
in  strtte  vil  bewegene. 
swaz  ich  iu  der  beide  genennet 

bän, 
vür  war  ist  mir  daz  kunt  getan, 
W05  si  wäm  in  allen  landen 
die  tiuriflten  ze  ir  banden, 
die  ie  muoter  getnioc. 
si  wäm  nocb  küener  danne  ge- 

nuoc. 
die  beliben  bie  üf  dem  wal. 
8610  nü  hän  icb  oucb  in  miner  zal, 
weihe  mit  dem  yon  Berne  riten, 
daz  vememt  mit  guoten  siten. 
daz  tete  der  starke  Wolfbart, 
her  Nöre  und  ber  Alpbart, 
B615  her  Amelolt  und  ber  Eckewart, 
her  Stütfubs  und  ber  Helm- 

scbart 
und  her  lubart  von  LatHin, 
Sigehi§X  und  StarkloL 
ahiy  daz  warn  die  kecken! 
8620  noch  ist  so  vil  der  recken, 
der  icb  genennen  nibt  enkan. 
nü  sule  wir  bie  beben  an, 
ob  ir  ez  gerne  beeren  weit, 
s6  st  oucb  iu  bie  vor  gezelt, 
8625  wer  die  Ermricbes  w^ren, 
die  oucb  nibt  verbAren, 


man  mnoste  si  vür  recken  bän, 
von  den  düi  wunder  wart  getan. 
daz  was  der  starke  liudegast, 

8680  dem  an  Sterke  nibt  gebrast, 
und  Liudeg^r  der  unverzagt, 
von  dem  man  grdze  manbeit 

sagt, 
da  was  Rümolt  der  starke 
und  Diezolt  von  Tenemarke, 

8685  von  Norwsege  Hiuzolt, 
von  Gruonlande  Diepolt, 
Fridunc  von  Zaenngen, 
Waltber  von  Kerlingen, 
Sturmger.  von  Engellant, 

8640  Sigemär  von  Brabant, 
Tüsunc  von  Normandie 
und  siner  bruoder  dr!e, 
Marcbunc  von  Hessen, 
die  oucb  ze  strite  wol  wessen, 

8645  und  von  den  Bergen  Ladiner, 
der  bete  da  ein  starkez  ber , 
Rdmunc  von  Islande, 
des  eilen  man  wol  bekande , 
Mörolt  von  Arie 

8650  und  sin  bruoder  Karle 

(den  guoten  Karle  mein  ich  nibt, 
von  dem  man  saget  manec  ge- 

scbibt) 
Guntbere  von  Rtne, 
Gem6t  der  bruoder  sine, 

8655  Tlwalt  vonWesteväle, 


8600  dem  ^         8601  fehU  fi^         8603  genant  fF         8607  mvter  ie  ^ 
\  w.  starch  vnd  ch^en  g.  AT      dann  k&en  g.  y^        (Jeber  8609  auentiur  von  dem 
driten  streit  wie  her  dietrich  gesigte  da  ^      8609  die  fehlt  fV     Hie  beliben  W 
S612NVV.  ^      gutem  ^        hUhYkW  fehlt  heidmnale  l^       8616  ber /"eA/^  deufe- 
makW       8617  and  ber /«^Aif  JT       Robart  ^        8619  bey>^        8621  kan  y/ 
8622  hie  wider  h.  W         8623  gerne  fehU  A         8624  bie  vor  fehlt  A         8625  E. 
rechen  w.  WA         Nach  8627  icb  wil  des  ersten  heben  an  A         8628  dem  W 
war  fF        8629  da  A        8630  an  der  st.  n.  enprast  fF        8632  man  manige  m.  A 
8633  nach  8634  W       8636  grvnelande  W       8638  Baltbeir  von  Chedingen  A 
8640  Sigemair  A       8641  Tunsunch  W       8644  westen  A      8645  and  fehU  W 
ladimer  fF     8647  Raemnnc  vnnd  Ysl.  A      8648  chande  W     8649  von  Albarie  fF 
8650  Barle  A         8652  s.  vil  m.  A        manige  shibt  fF        8655  Tbywalt  von 
Westervale  A 


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192 


DIETRICHS  FLUCHT 


Marhoit  von  GumewMe, 
von  Dietmarse  Monmc, 
der  manheit  ein  ursprunc: 
Heime  und  Witegouwe, 

8660  als  ich  der  maere  getrouwe, 
Witege  und  Witegisen. 
noch  wil  ich  iuch  bewisen, 
Madelolt  unde  Madelg^r 
daz  wären  zwene  recken  her. 

8665    Nu  hän  ich  iu  bedenthalp  ge- 
nant 
die  küensten  über  eliiu  lant, 
die  wären  bedenthalben  da. 
&ich  gesamte  hie  noch  anderswä 
nie  s6  manic  recke  werde 

8670  üf  aller  der  erde, 

diu  ie  erde  wart  genant, 
daz  ist  mir  wserlich  bekant. 
ir  was  da  bedenthalp  sd  vil. 
da  mit  ich  daz  läzen  wil 

8676  und  heben  hie  mit  wider  an, 
wie  Dietrich  und  sine  man 
Ermrich  ze  leide  reit, 
als  ich  iu  e  hän  geseit, 
si  vuorten  manic  kastelän, 

8680  diu  besten  diu  si  mohten  hän, 
diu  vuort  man  ledic  mit  in  hin. 
als  ich  der  maere  berihtet  bin, 
wlser  des  heres  was  Hildebrant. 
über  wazzer  unde  über  lant 

8685  riten  si  alle  die  naht, 

die  wil  die  moere  beten  mäht. 


si  riten  alle  mit  gellcher  wer, 
unz  si  daz  Ermriches  her 
umbe  riten  allez  gar. 

8690  si  kömen  neben  tage  vür  war 
in  eine  guote  gelegenheit 
in  der  huote  wurden  si  bereit, 
dö  rotierten  si  sidi  enzit 
und  rihten  ir  dinc  üf  den  strit 

8695  si  strihten  die  riemen. 
lüt  wart  da  niemen. 
halsperc  Iserfaosen  unde  hehn 
daz  wart  bereit  sunder  melm 
als  siz  haben  wolden 

8700  sd  si  striten  solden. 

si  dahten  diu  vil  guoten  marc. 
von  stäle  manic  decke  starc 
leiten  si  üf  ir  kastelän 
rehte  als  siz  wolden  hän 

8705  in  dem  herten  strfte. 
nü  was  ez  an  der  zite 
daz  üf  höhe  was  der  tac. 
der  von  Bern  daz  her  wac 
ze  scharen  wurden  si  geshigen. 

8710  nü  wil  ich  iu  m^re  sagen, 
er  bete  zw6  und  drizec  schar, 
iesltch  schar  (daz  ist  war) 
wären  drithalp  tüsent  degen. 
dd  si  ze  rote  wurden  gewegen, 

8715  zuo  ieslicher  schare  breit, 
ab  mir  vür  war  ist  geseit, 
vuorten  si  eine  banier, 
daz  sult  ir  gelouben  mir. 


8656  Marolt  W         8657  Dietmlrs  R         Maysunck  A  8666  d.  chvoisteo 

vber  W,  d.  eh.  die  vber  R        8668  nie  A     noch  fuMi  A        8669  nie  fehlt  A 
8671  da  ye  A         8672  w.  wo!  b.  A         8673  bedentbalbo  vil  A         8676  wie  herr 
D.  A        8677  Ermricben  R,  Erenreicliii  A         8678  k  fehlt  A      hab  il        8679  si 
zäumten  m.  A         8680  die  b.  die  RA         8681  die  RA        8683  Des  her«  weiser  ä 

8684  durch  w.  A  8686  Mor^  R         8688  des  A         8690  n.  dem  t.  das  ist 

war  A         8691  eine  vil  guot  R         8693  sich  an  der  z.  A        8694  dinf  zu  dem  st 
A        8701  si  fehU^  gedeckten  da  vil  starche  m.  A       die  R        8703  si  fekU  A 
8704  sy  bewarten  es  als  A       8705  dem  starchen  st.  A       8706  Da  A       8707  hoke 
auf  A         8710  mere  ff^,  m«re  R         871 1  er  gewan  z.  A         8713  der  w.  A 
8714  roden  A        8717  die  f.  A      si  feMi  RA 


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DIETRICHS  FLUCHT 


193 


D6  bat  der  von  Berne 

8780  alle  die  recken  gerne 

'ich  wil  houptman  selbe  sin, 
ob  got  llht  die  sselde  min 
an  gedenket  unde  mlniu  leit, 
daz  ich  miner  arebeit 

S786  hiute  etwa  ze  ende  kum. 

dar  zuo  sl  mir  din  helfe  vrum, 
herre  vater,  heiliger  geist : 
want  du  min  reht  wol  weist, 
nü  nioche  hiute  bedenken  mich 

8730  durch  dinen  t6t  (des  bite  ich 
dich) 
den  du  durch  uns  hast  genomen. 
nü  ruoche  mir  ze  helfe  komen 
und  niwan  als  ich  reht  hlui. 
swaz  hiut  hie  schaden  wirt  ge- 

8735  daz  rihte,  vil  heiliger  Crist, 
in  den  der  rehte  schuldec  ist. 
nu  verzagt  niht,  beide  guote: 
sitzet  üf  mit  beides  muote 
und  ruofet  alle  J^sum  an, 

8740  wan  er  uns  wol  gehelfen  kan. 
iegUch  recke  gurte  sinem  marc. 
nü  haldet,  edele  beide  st»*c, 
und  lüzent,  recken  üz  erkom: 
swenn  ir  beert  daz  herhom' 

8745  sprach  von  Bern  der  unverzeit, 
*sö  ist  al  daz  her  bereit 
und  zen  rossen  alle  komen. 
habt  ir  rehte  daz  vemomen, 
s6  man  daz  hom  geblasen  bat, 


8760  sd  siget  al  daz  her  von  stat: 
so  sul  ouch  wir  bereit  sin. 
und  bittet  durch  den  willen  min, 
daz  got  der  himelische  degen 
uns  haben  muoz  in  sinen  phle- 
gen, 

8755  beidiu  liute  unde  man 
und  alle  die  wir  Iftzen  hän 
üf  dem  wale  hinder  uns, 
den  gebe  got  saelde  unde  guns.* 
Vil  schiere  hörten  si  den  schal. 

8760  daz  heihom  lüte  erhal 
von  Ermrfches  mehten. 
michel  was  ir  brehten, 
da  si  rümten  daz  wal, 
michel  was  ir  herschal. 

8765  vaste  kurren  diu  marc. 

der  stoup  was  michel  unde  starc, 
der  von  den  rossen  üf  gie* 
daz  sldien  harte  gerne  hie 
die  starken  Dietriches  man. 

8770  hie  wart  langer  niht  verl^, 
si  süzen  üf  diu  guoten  ros, 
si  schuhten  herte  noch  diu  mos. 
si  zogten  müezidlchen  nlich. 
vor  der  molte  si  nieman  sach 

8775  unz  si  kdmen  an  die  vinde  gar. 
vil  schier  d6  hörten  si  vär  war 
diu  her  zesanme  dringen, 
diu  swert  üf  helme  clingen, 
diu  sper  verstechen  vaste. 

8780  daz  viuwer  üf  erglaste 
sam  ob  berge  unde  tal 


S723  an  fehit  A  8728  r.  vil  wol  A  8731  da  umb  aU  die  Cristenhait  h.  %, 
A      8733  a.  nicht  anders  nun  als  A      8734  schaden  W,  fehlt  R      wirt  AT,  wart  R 

8735  riche  R  vil  fehtt  A  8738  auf  die  ross  mit  A  8739  r.  hefit  Jhe- 
BUS  A  8741  m&niclich  g.  A  gnrt  sin  RA  8742  h.  etliche  h.  A  8743  In- 
sent  RA      8744  weD  R       8746  daz  her  aUez  RA      8747  ze  r.  A      8750  zeuhet  A 

daz  her  allez  RA  8751  wir  auch  A  8754  uns  fehU  A  8762  g^ros  was 
das  praebten  A  8764*^08  was  des  heres  schal  A  8766  w.  gros  u.  A 

8768  8.  vast  g.  A        8770  gelan  A         8773  zogen  A        mvzzchleichen  ^,  mvzlt-' 
chen  R        8774  motten  A        8775  untz  daz  A      h.  da  die  A        %111  da  her  A 
8779  verstochen  R        8780  auf  glast  A 

Holdenbuch  IL  13 


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194 


DIETRiaiS  FLUCHT 


allez  bräune  über  aL 
Dö  sprach  der  herre  Dietrich 

'nuträ,  beide  lobeUchl 
8786  diu  her  sint  zesanme  komen, 

daz  han  ich  gar  wol  vemomen. 

ich  hoere  diu  sper  krachen. 

ir  sult  iuch  dar  zuo  machen. 

ez  muoz  nü  an  ein  strlten  gen. 
8790  alle  die  mir  wellen  gesten, 

die  sin  üf  diu  ors  komen.' 

da  wart  mit  sporn  geoomen 

diu  ros  ze  beiden  siten. 

von  stat  begunden  riten 
8795  die  Uiunen  lobelichen. 

mit  samt  Dietrichen 

bunieret  manic  werder  man. 

die  vinde  brästens  binden  an , 

diu  sper  wurden  gezucket, 
8800  under  uohsen  gedrucket. 

si  schriren  alle  gellche 

mit  samt  Dietriche 

'  ahtschavelier  Beme ! ' 

daz  hörten  vil  ungeme 
8805  alle  Ermriches^man. 

da  wart  anders  niht  getan 

wan  diu  swert  ze  banden  geno- 
men. 

da  was  manheit  ze  eilen  komen. 

der  wint  von  swerten  waete, 
8810  daz  bluot  durch  helme  schraete. 

da  was  niwan  'slach  unde  stich  P 

'hiute  geriche  ich  mich* 

sprach  der  herre  Dietrich. 


daz  viuwer  vlouc  vreisllch 
8815  üz  helmen  unde  üz  ringen. 

lüte  hörte  man  erclingen 

diu  swert  in  mannes  banden. 

ze  Sturme  si  sich  wanden 

beidiu  bin  unde  her. 
8820  daz  viuwer  daz  gie  vaste  entwer 

sam  ez  ein  esse  blaete. 

daz  bluot  danne  schraete 

üf  hende  unde  üf  ougen. 

ir  sult  vür  war  gelouben, 
8886  man  sach  da  manegen  helme  röt 

von  mannes  bluot,  dar  under 
tot 

lügen  vil  der  recken. 

man  saeh'die  gere  stecken 

durch  halsperc  tiefe  in  mannes 
lip. 
8830  daz  beweinten  sIt  diu  wip. 
Der  Sturm  gie  vaste  entwer. 

dö  man  vertan  bet  diu  sper, 

dö  greif  man  zuo  den  swerten. 

an  einander  si  gewerten 
8835  mit  tiefen  verchwunden. 

so  si  allermeiste  künden, 

sluogen  si  die  siege  dar. 

man  nam  da  barmung  wönic  war. 

da  was  wan  ach  unde  we! 
8810  ez  geschiht  nimmermö 

dehein  stürm  so  herte. 

beidenthalp  man  sich  werte 

mit  siegen  harte  s^re. 

man  sach  ouch  die  gere 


8784  DU  bnoieret  h.  ji  8786  ich  dar  w.  R  8791  orse  R  8792  spor««  ^^, 
speren  Rj^  8794  beg.  sy  r.  j4  8797  bnieret  R  8798  prachen  sy  >/  8800  o. 
diu  uchsen  R  8801  schüren  ^,  cherten  R  8803  aberschevolier  ^  8806  bicM 
aonders  j4  8807  Wan  ff",  wand  R  banden  ^,  bände  R  8808  m.  gegen  e.  j4 
881 1  nun  sladi  slacb  stieb  stich  j4  8816  mortlichen  h.  m.  klingen  j4  8817  voo 
in.  h.  y/       8820  g.  recht  e.  A      8822  bl.  entwer  seh.  A      8823  und  under  äugen  ^ 

8824  man  sach  da  saoder  iovgen  R         8825  man  saab  da  fehU  R         manegeo 
rechen  h.  R       8827  Belagen  A       8828  geren  A       8829  in  den  Up  R       8830  awe 
des  bewainet  seit  manig  w.  A         8834  sy  perten  A         8842  nuin  Schwerte  A 
8844  ouch  fe/Ut  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


195 


8845  vlkgeQ  her  uode  hin. 
jsemerllch  was  der  gewin, 
den  si  beidenüudp  da  würben, 
die  liut  niht  wseher  stürben, 
sam  ob  si  slüege  ein  donerslac. 
8850  slac  da  wider  slac  gelac 

si  brächen  durch  unde  durch, 
man  sach  von  bluote  manic  vurch 
über  und  über  rinnen, 
als  ich  mich  kan  versinnen, 
8855  beidiu  bluomen  unde  gras 
in  einer  varwe  allez  was, 
lant  und  kl4  ailez  r6t. 
da  gelac  so  vil  der  liute  t6t , 
daz  ez  ungeloupllch  ist 
8860  ze  sagene  gar  an  dirre  Trist, 
da  gelac  vil  manic  kastelän: 
s6  sach  man  hie  ze  vüezen  gän 
die  werden  welrecken. 
sich  werten  s6  die  kecken 
8B65  under  in  beidenthalben  ouch: 
der  tunsi  Az  ir  Übe  rouch 
in  aller  der  gebaere, 
sam  üf  dem  wale  wsere 
lAsent  kolgruoba  erzündet  an. 
8870  daz  yiuwer  üz  den  helmen  bran 
rehte  alsam  ein  glosendiu  gluot, 
der  daz  viuwer  heize  tuet, 
dem  gelich  die  helme  gluoten. 
die  schar  einander  muoten 
8875  reht  sam  diu  ors  undr  in  vlugen. 
diu  s  w€^t  si  gein  einander  zugen. 
die  sluogen,  die  stachen, 


die  schar  si  durchbrächen 
sam  obs  der  tiuvel  Yuorte. 

8880  ahl,  wie  manz  da  ruorte 
mit  Sturme  und  mit  strite! 
man  sach  die  wunden  wite 
durch  die  halsperge  offen  stän: 
daz  bluot  niht  wseher  drüz  ran, 

8885  ez  moht  getriben  hän  ein  rat. 
ez  vrumte  niht  diu  st»Un  wlit 
noch  die  heime  guoten. 
diu  swert  dar  durch  wuoten 
und  sluogen  wunden  lange. 

8890  manec  staeltniu  spange 

sach  man  HS  hehüen  bresten, 
daz  viuwer  dar  nach  glesten. 
die  küenen  Ermrtches  man 
die  sach  man  wfclichen  stän. 

8895  swie  si  ze  vüezen  wären  komen 
und  in  diu  ors  warn  genomen, 
doch  wertens  sich  vil  sere. 
einer  mil  lanc  ode  m^e 
was  mit  töten  daz  velt  gestreut. 

8900  owe ,  da  wart  geunvreut 
maneger  höhen  irrouwen  Ilp. 
•   Sit  beweinten  ez  diu  wip. 
s waz  den  mannen  leides  geschiht, 
daz  läzents  unbeweinet  niht. 

8905  si  striten  ie  mer  und  m^re 
vil  manege  umbekere 
beidiu  üf  und  zetal. 
da  wart  getunget  daz  wal 
mit  töten  und  mit  bluote. 

8910  da  Sturben  beide  guote. 


8847  da  fehU  A  8848  veher  A  8849  San  R  8851  brach  R  8856  varbe 
RA  8857  allez  ßhU  A  8858  so  fehU  A  8860  den  leuten  zu  s.  bey  d.  A 
8861  g.  auch  m.  A  8864  so  fV^  do  R  8865  der  winde  b.  A  8868  aam  ob 
auf  A  8869  gezündet  A  887 1  al  fehlt  A  8873  Dem  W,  Den  R  8874  die 
rod  A  einander  Wy  an  ander  R  8876  swer  R  8877  Dise  sl.  R  8884  dar 
tos  A  8888  die  R  8890  an  Erenreiches  mannen  mange  A  8894  waychlichen 
Ay  weig^Iichen  R  8895  da  sy  A  8896  wie  in  A  orss  R  benomen  A 
8897  Sy  werten  sich  A  8899  bestreut  A  8900  was  A  gcvnvreut  ^,  gvne- 
vreut  R         8902  es  bewainent  alles  die  w.  A  8903  mannen  ze  layde  g.  A 

8904  das  wart  hie  lassen  n.  A        8906  vil  fMt  A 

13^ 


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196 


DIETRICHS  FLUCHT 


daz  gevilde  allez  voUez  lac, 
sam  ob  ein  raste  langer  hac 
waer  ik  nidere  geyalt 
die  tuten  lägen  ungezalt 

8916  üf  dem  wal  da  nidere 
vür  Wide  widere. 
Dirre  strlt  herte 
und  daz  swinde  geverte 
werte  unz  über  mitten  tac, 

89M  daz  man  anders  niht  da  pfalac 
niwan  vehten  unde  strtten. 
si  liezen  nieman  erbtten, 
daz  er  den  heim  haete 
gestriht  ze  rehter  st»te. 

8925  beidiu  tunst  unde  nebel 

der  rouch  von  Übe  und  von  gebel 
und  begunde  gegen  den  lüften 

gän. 
ez  mohte  einander  nieman 
vor  dem  tunste  gesehen, 

89S0  also  hoere  wir  daz  buoch  jehen. 
ez  wart  nie  sd  herter  strtt. 
rehte  an  der  nöne  zH, 
als  ich  vür  war  hän  vemomen, 
dö  wären  ^t  zesampe  komen 

89SÖ  die  Dietriches  recken, 
die  starken  und  die  kecken 
die  beten  solch  mort  getan 
an  den  Ermriches  man, 
daz  ez  immer  ist  ze  dagen. 

8840  si  beten  ouch  hin  wider  erslagen 
der  edelen  Binnen  also  yil, 
daz  ich  ouch  daz  clagen  wil. 


schade  und  ndt  gie  da  entwer, 
dise  hin  und  jene  her. 

8M5  liep  dem  Benuere  geschach, 
dö  er  Dietleiben  sach 
und  ouch  die  mit  im  wären  ko- 
men. 
sumelfchen  warn  diu  res  geno- 

men 
und  sumelich  ze  töde  erslagen. 

89&0  man  sach  si  in  ir  banden  tragen 
diu  swert  elliu  bhiotvar. 
dö  rief  her  Dietrich  vor  der  schar 
vaste  ze  Dietleiben  dan 
'sage  an,  unverzagte  man, 

8955  hästü  die  vlndegardurehriten 
da  her  da  du  hast  gestriten?' 
Dietieip  sprach  'daz  ist  gesche- 


welt  ir  ez  selbe  gerne  sehen, 

so  ritet  vür  iuch  hin  ze  tal. 
8980  ir  vindet  velt  unde  wal 

getunget  mit  Ermriches  degen. 

die  unser  sint  ouch  da  gelegen.' 
In  der  ztt  dö  Dietieip  daz  sagte, 

von  Beme*der  unverzagte 
8885  sach  under  schilde 

draven  über  gevilde 

drizec  tüsent  Ermriches  man. 

her  Dietieip  ruofen  began 

'hie  vtndä  vinde! 
8970  ak^st  sul  wir  binde 

überwinden  unser  not 

od  wir  geligen  aUe  tot.'    • 


8911  vol>^  S9\3AkfehU/i  gevelt  ^  8914  angezelt  >/  8915  d& 
fehlt  j4  8918geswind^  8920  nicht  aoders  ^  8922  ainer  liez  den  aiHieni 
nicht  so  lann([^  peiten  A  8926  leib  vnd  von  AT,  lip  vnd  5ch  von  R         dnreh  leib 

nnd  durch  g.  A  8927  und  fehU  A  auf  g.  ^  den  fthJit  R  8928  an  einand'  fi 
8931  sd  fthit  A  8934  w.  allererst  A  8937  solhen  A  8938  in  den  ^^ 
8939  bt  ymmer  A  8940  geslagen  A  8942  ich  das  auch  wol  kl.  A 

8949  under  In  zu  t.  geslagen  A        8950  in  ir  W,  mit  R        8958  gerne  fthXt  A 
8961  g.  von  E.  .¥        Ermrichs  A         8963  daz /eAi^  ^        8964  dez  ^        8965  di 
sach  man  u.  y^        8966  under  g. /^        8967  wol  dr.  ^        8971  ii.  al  nnnser /^ 
8972  alle  fehU  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


197 


▼Intllch  wart  iä  geblicket, 
die  helme  wurden  gestricket 

8975  vestiGUch  ze  boubet 
Yur  wte  ir  daz  geloubet, 
dö  huop  sich  alr^st  der  strit. 
der  wart  ouch  vil  berter  sIt 
danne  er  ^  was  ergdn. 

8980  dA  kom  man  wider  man 
mit  ntde  zesamne  gerant. 
diu  sp^  wurden  verswant, 
swaz  ir  ganz  was  beliben. 
da  wart  ein  strlt  akest  getriben 

8085  mit  grimmigem  muote. 
die  vesten  helme  guote 
die  muosten  von  einander  gta. 
von  ir  siegen  mohte  niht  gestdn 
die  helme  noch  der  halsperc. 

8090  si  worhten  tiwerllcfaiu  werc. 
ez  vrumte  debein  Schildes  rant, 
die  spielten  sich  unz  ttf  die  hant 
die  herten  brünne  vesten 
die  muost^  von  siegen  bresten, 

8905  daz  sich  die  ringe  lösten, 
ine  weiz  wes  si  sich  trösten, 
si  liezen  dar  strichen, 
si  vähten  grimmicitchen, 
si  sluogen  creftige  siege. 

9000  ez  wurden  velt  und  wege 
bestreut  mit  den  töten, 
sibegunden  an  einander  schroten 
beidiu  ros  unde  m'an. 
Aä  wart  alröst  ein  strlt  getlin 
9005  du  grözer  j^mer  von  geschach. 
iegellch  sin  leit  da  räch 


mit  tiefen  verchwunden. 
swa  si  an  einander  künden 
gewinnen  mit  den  swerten, 

9010  vil  Taste  si  des  gerten. 

si  erzeigten  vllzecUch  ir  mäht, 
dersturm  werte  unz  an  die  naht 
si  wolden  sich  niht  scheiden, 
die  lieben  und  die  leiden 

9015  gelägen  bödenthalp  da  tot. 
swaz  scherm  man  gein  siegen 

bot, 
daz  vrumte  niht  umb  ein  här. 
si  nimen  iä  niht  anders  war 
wan  diu  swert  ze  beiden  banden. 

9090  vil  w^nic  si  bekanden 
deheine  barmunge. 
von  Beme  der  junge 
rehte  vür  si  alle  vaht. 
wa  er  ie  gewänne  die  mäht , 

9096  des  muoz  mich  immer  wunder 
hto. 
er  liez  ouch  so  dar- naher  gän: 
swaz  im  der  vinde  wider  reit, 
als  mir  daz  buoch  hat  geseit, 
der  liez  er  nieman  genesen. 

9080  si  muosten  alle  tot  wesen , 
swä  sl  im  wider  vuom, 
den  tot  si  von  im  kum. 
mir  ist  daz  maere  ebenkunt, 
"*  sehs  unde  vierzec  stunt 

9055  durch  daz  Ermriches  her 
mit  vil  manllcher  wer 
der  von  Beme  al  eine  reit 
als  ich  iu  e  hän  geseit, 


8977  Da  R        8978  der  starm  ward  noch  h.  j4       8983  ir  vor  g.  j4      waren  R 
8984  w.  an  str.  ^       8985  m.  crefftigem  m.  y4      8986  die  herten  h.  ^    heim  R 
8988  moht  fß^,  raaht  R         8989  weder  heim  noch  h.  J         8990  worchten  /T, 
Worten  R        treuliche  j4         8992  die  sing  man  entzwai  vntz  y4        8996  ich  wayss 
nit  j4  8998  grimmichlichen  ff^,  grimlichen  R  8999  sl.  teuflische  sl.  y4 

9002  an  fehlt  A       9006  menicUch  A      dft  fehit  A       9008  swas  ane  R       9010  vil 
Serne  si  ^       9011  zaigtn  A       9015  lagen  da  beidenthalben  A       9916  man  scherm 
A      siege  R        9024  ye  genam  die  A        9025  mos  Ich  A        9026  dar  fehU  A 
9029  Da  1.  R        9036  m.  nnuerzagter  w.  A        9038  e  fekU  A 


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198 


DIETRICHS  FLUCHT 


durchbrach  er  Emirfches  mäht, 

9M0  daz  her  er  allez  durchvaht 
dö  diu  naht  begunde 
zuo  sfgen  bf  der  stunde , 
dd  w^en,  als  wir  beeren  sagen, 
die  drizec  tüsent  gar  erslagen: 

9045  die  Ennrfches  nöfgestalt 
die  wurden  aOe  ensamt  gevalt. 
Rehte  dö  diu  naht  was  komen, 
daz  si  bete  dem  tage  den  schin 

genomen, 
i6  kom  an  dem  male 

9050  Marbolt  von  GumewAle 
mit  zwelf  tüsent  recken, 
die  starken  und  die  kecken 
die  hülfen  Ermrtchen. 
die  körnen  an  Dietrichen 

9055  mit  hertem  stürme  geriten. 
dft  wart  alr^ste  gestriten 
von  den  Binnen  vil  hiuzen: 
die  liezen  dar  striuzen. 
under  schiide  si  sich  bugen, 

9060  diu  scharfen  wtfen  si  zugen 
mit  grimme  von  den  siten; 
dft  gie  ez  an  ein  strften, 
des  muoterkint  da  tot  gelac. 
^  ez  wart  dft  maneges  yeictac. 

9005  si  worhten  ^rste  beides  werch, 
si  schrieten  bim  unde  verch 
durch  heim  und  durch  patw'&t. 
rehte  man  mir  gesaget  hdt, 
si  schrieten  ouch  diu  hersnier. 

9070  in  was  zesamne  also  gir. 


daz  ichz  niht  balbez  mac  gesa- 

gcn. 
wunden  wurden  wtt  geslagen, 
dar  zuo  unmsezUeben  tief, 
maneger  lüte  wtfen  rief: 

9075  ow^,  wie  den  der  t6t  betwanc! 
der  strtt  was  in  der  mftze  lanc 
wol  unz  über  mitte  naht, 
aht,  wie  Wolfhart  ik  vaht! 
er  stach,  er  stiez  unde  sluoc, 

90S0  er  tete  den  ytnden  w^  genuoc. 
sust  Y&hten  si  unz  an  den  tac' 
wie  vil  recken  dft  gelac, 
daz  wil  ich  iu  rehte  sagen: 
des  selben  nahtes  wart  erslagen 

90S5  die  zwelfhundert  reck»  gar, 
die  mit  Marholten  dar 
wdren  in  den  strtt  bekomen: 
den  wart  daz  leben  ää  genomen. 
6  daz  si  ouch  geUgen  tut, 

9090  iö  brähten  si  in  solhe  n6t 
die  küenen  Dietriches  degen: 
der  beleip  ouch  vil  iä  under 

wegen. 
Dö  beliuhten  woH  der  tac, 
daz  wal  getunget  Taste  lac 

9095  von  manegen  edelen  tdten. 
durch  heim  lac  rerschrüten 
vil  manic  üz  erweiter  man. 
daz  bluot  über  die  t6ten  ran, 
daz  man  dar  inne  unz  an  die 
sporn 

9100  muoste  waten,  ik  wtft  verlorn 


9040  durch  d.  h.  J  9042  zu  neig;en  A  9043  was  ^  9044 1.  mao  ersl. 
^  9045  ich  maine  Erenreiches  halpt  j4  9046  allosambt  J  9047.  48  fehkn 
R  9048  het  nach  schein  j4  9049  mit  d.  m.  A  9050  Morikolt  v.  Grvndewale 
i?,  Gardewale  A  i.  8656  9057  H.  die  h.  A  9058  Hessen  anch  d.  A  9065  aller- 
erst A  9069  hersnir  R  9070  so  g.  A  9071  halb  A  9072  worden  so  %. 
A  9074  m.  lovt  dem  phaffen  r.  J?  9075  zwanng  A  9076  st.  der  w.  A 
m.  ab  1.  A  9077  wol  hintz  A  9079  stiez  dr  sl6eh  R  9084  bey  der  aiaea 
nacht  w.  A  9086  Morholten  R  9087  w.  an  d.  A  kernen  A  9088  bene- 
men  A  9089  anch  sy  A  9091  starchen  A  9092  di  fefät  A  9093  Recbt 
als  begonde  leuchten  der  t  A       9099  nntz  nber  die  A 


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DIETRICHS  FLUCHT  199 

maneger  käener  wfgant.  als  die  wienötigen  tuontl' 

des  starken  Dietriches  hanft  von  rosse  mannecUch  gestuont 

räch  Aä  schaden  unde  leit,  und  garten  Tllzeclich  diu  marc, 

da  von  man  noch  hiute  seit  si  stricten  die  riemen  starc 

9105     D5  diu  sunne  begunde  9135  an  helme  unde  an  bninnen. 

üf  gen  bt  der  stunde  ^swaz  si  uns  nü  können 

und  daz  lühte  der  tac,  an  gewinnen'  sprach  Ruedeger, 

strites  man  ah^ste  phlac.  'ich  wil  des  sin  iuwer  wer, 

ez  was  dannoch  tU  vruo.  wil  got,  wir  mugen  wol  genesen. 

9110  dö  reit  der  kunic  Gunthar  zuo,  9140  ir  sult  stsetes  herzen  wesen 

dem    volgten  zweinzic  tüsent  und  verzaget  nihtumbdise  not 

man,  ez  gehgt  hie  nieman  tot 
von  den  wart  abr^st  schade  ge-  wan  der  doch  muoste  tot  geli- 
tte gen.' 
den  Hinnen  sicherllche  nft  was  ez  ouoh  dar  an  gedigen 
und  dem  edelen  Dietriche.  9145  daz  die  vlnde  begunden  gäben 
9U5  dd  saoh  der  marcgrftf  Ruedeger  zuo  den  Hiunen  nähen. 

vaste  zogen  dort  her  iö  beten  ouch  die  Dietriches 

die  starke  Burgönis  man.  degen 

die  riten  alle  kästelte  ze  vesten  rotten  sich  gewegen. 

mit  Iser  wol  bedecket.  die  küenen  vil  vennezzen 

9120  si  wären  unerschrecket  9150  die  warn  ouch  nu  gesezzen 

in  stürmen  unde  in  strlten.  üf  ir  guotiu  kasteiän. 

si  wolden  bi  den  ziten  da  kom  man  wider  man 

helfen  Ermrichen.  mit  starker  crefte  geraten, 

si  zogten  vrecblichen  da  wart  ein  stürm  herte  gestri- 

9125  hMe  mit  rotte  und  mit  sdiam.  ten, 

*wie  welle  wir  nü  vam?'  9155  der  hertist  der  da  ie  geschach. 

sprach  der  vogt  von  Beme  von  stat  man  dö  trlben  sach 

^daz^  weste  ich  harte  gerne.'  diu  ors  vaste  mit  den  sporn, 

dö  sprach  Ruedeger  der  milde  die  küenen  recken  üz  erkorn 

9130  'da  haldet  under  schilde,  zesamne  si  geranden, 

nOZdk  fehlt  J         9105  Recht  da  y^         9107  daz  auch  1.  ^^        9108  man  da 
a.  ^        9109  d.  vast  fr.  j4        9112  dem  R        schade  allererst  A        9114  a.  anch 
dem  sUrchen  D.  j4         91 16  ziehen  j4         9117  Burganis  A         91 18  Sy  r.  ^ 
9119  m.  eysen  wol  beklaidet  yi       9121  stvrm  R      9124  zugen  frecbikleichen  y4 
9125  roden  y/        9126  nu  wie  ^        9128  vast  g.y/       9131  nötigen  A       9132  m. 
V.  r.  st?nd  j4         9133  Sy  g.  ^^        vleizzichleich  fT,  vlizlich  R        9134  da  wapent 
sich  die  reckchen  st.  R        9135  In  heim  vnd  in  br.  R        9136  kunne  j4       9138  ge- 
wer j4     9139  wiis  g.  so  m.  wir  J     9142  nyemands  todt  j4     9143  Wan  fT,  Niwan 
R        ligen  j4        9144  da  y4        9145  die  Burg&nier  b.  ^        9146  Hfinischen  ^ 
9147  auch  sy  D.  y4        9148  sich  fehlt  A        9150  ouch  nu  fehlt  A         9151  auf  die 
%.  A  9154  St.  allererst  g.  A  9157  grymmeelich  die  ross  mit  sp.  A 

'J159ranten// 


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200 


DIETRICHS  FLUCHT 


9160  diu  swert  ze  beiden  handen 
Til  vaste  und  bariu  yuoiten^ 
ahl,  wie  bis  Ak  ruorten 
beidenthalp  mit  den  siegen! 
si  begunden  diu  gebot  legen, 

9165  des  maneger  tU  riuwic  wart, 
bin  und  her  yil  manege  vart 
si  beide  tnben  unde  riten. 
s6  bewegenltch  si  striten 
beidiu  dort  unde  ouch  hie, 

9170  daz  rehte  der  tunst  üf  gie 
Yon  rossen  und  von  liuten. 
da  wart  ein  niderriuten 
mit  den  töten  getan , 
sam  ob  ein  raste  langer  tan 

9176  mit  äxen  nider  waere  gevalt. 
ow^,  dA  Sturben  beide  halt. 
Der  strtt  der  gie  vaste  entwer. 
man  sach  swert  unde  g^r 
in  den  helmen  stecken. 

9180  dö  w&ren  die  kecken        [men. 
mit  grimme  ^rst  zesamne  ko- 
ich  hän  vur  war  daz  vemomen, 
daz  die  küenen  recken  tiuwer 
sluogen  daz  daz  viuwer 

9185  üz   swerten  unde  üz   helmen 
spranc. 
dö  was  so  michel  der  clanc 
von  ir  siegen  swaeren, 
sam  ob  tdsent  smide  wasren 
mit  hamer  über  amböz  gest^n. 

9190  si  liezen  s6  dar  näher  gdn, 
daz  ichz  iu  nimmer  mac  gesa- 


A6  wurden  soihe  siege  geslagen, 
daz  sich  die  brönne  entranden. 
diu  swert  in  ir  handen 

9195  vast  in  den  Up  wuoten. 
ich  hört  da  nieman  muoten 
daz  er  genesen  wolde. 
si  würben  nach  dem  soMe, 
der  in  ir  leben  an  gewan. 

9800  swaz  ich  noch  ie  gehört  han 
von  stürmen  und  von  striten 
bi  allen  minen  ztten, 
daz  ist  ein  wint,  als  man  jach, 
wider  den  strit  der  iä  geschach. 

9805    Si  ahten  deine  üf  den  tot. 
si  wac  ouch  ringe  diu  not, 
die  si  dö  sUien  under  in. 
si  würben  umb  einen  gwin, 
der  si  von  ir  leben  sohlet 

9810  diu  houbet  man  eniwei  schriet, 
dazz  öf  den  zanden  wider  want 
brönne  unde  Schildes  rant 
daz  muoste  enzwei  allez  gan. 
die  starken  Dietriches  man 

9815  mit  grimme  sich  werten, 
jene  her  engegen  berten 
mit  siegen,  daz  ez  rehte  sman. 
die  biulen  bla  unde  swarz 
wurden  an  ir  Übe. 

9880  ow^  der  schoenen  wlbe, 
die  verwitewet  wurden  alle! 
der  Sturm  wart  mit  schalle 
und  mit  grimme  dk  getAn. 
die  starken  Gunthöres  man 

9885  werten  sich  also  mit  siegen. 


9160  Schwert  in  b.  ^4         9161  sy  vast  par  f.  J         9165  nibi^  ^        9166  vil 

fe/iUj4        9167  beide  si/r        9169  onch /«A/t  y/       9170  daz /eA/^,  der  t  recht  ^ 

9172  reiten  j4       9174  ein  tagweide  1.  j4      9175  acxen  {doch  x  mugekratst)  R 

9179  helme  R,  heim  ^        9180  da  R      w.  allererst  d.  j4        9181  frynaea  n 

einander  k.>/       9182  war  Ar,/eAtt  A      9185hehne/r       9186  da  A      9189  haa- 

merny^      9191  ich  enchs  ^^      9192  da  7?      9195  vast /«Al^^      9199  ab  gewan  i^ 

9205  S  fehlt  R        9206  wagten  ringe  ^        9207  da  sie  A        9208  gewin  /f^ 

9211  daz  >^       9212Branen>tf       9218  pevl  ü        9219  die  w.^        9223  oad 

fehU,  da  mit  gr.  g.  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


a»i 


da  gelac  degen  wider  degra. 
als  ich  Yur  war  vernomen  hän, 
einer  rant  ie  den  andern  an. 
her  Dietrlcli  und  her  Gunthar, 

»30  die  körnen  zesamn  mit  wer. 
mit  zwein  guoten  swerten 
an  einanders  Mde  werten, 
das  velt  berge  unde  tal 
allez  von  ir  siegen  hal. 

ns5  von  Alzey  her  Volker 
und  liVoifhart  der  recke  h^r 
die  wären  zuo  einander  komen. 
nü  habt  ir  ^  wol  yemomen, 
die  wilren  küene  beide. 

M40  sich  huop  üf  der  beide 
ein  Sturm  vreisliche. 
von  Lunders  Helphriche 
den  bestuont  der  starke  Ladiner. 
von  Lengers  Walther 

9M5  der  bestuont  den  starken  Hiu- 
si  amten  also  daz  golt,  [zeit. 
daz  ez  si  süre  muoste  an  komen. 
nü  hin  ich  ouch  daz  wol  Ter- 

nomen, 
mit  wem  her  Dietleip  iä  streit. 

9250  daz  hki  man  mir  wol  geseit. 
den  bete  Heime  bestftn. 
also  was  man  wider  man 
an  dem  strlte  gewegen. 
da  wkrt  Sturmes  gephlegen 
9855  von  morgen  unz  üf  miten  tac. 
wer  sigelös  dö  gelac, 
daz  wil  ich  iuch  wizzen  Ito: 


daz  was  Günther  und  sine  man. 
*was  daz  niht  ein  michel  ndt? 

9260  die  zweinzic  tAsent  Ugen  tot. 
des  künic  Gunth^res  man, 
der  kom  nie  deheiner  dan 
niwan  zw^ne  und  drlzec. 
Wolfhart  was  des  vUzec, 

9865  daz  ouch  die  waren  dft  erslagen. 
nü  hoßre  wir  daz  buoeh  sagen, 
vlühtic  wart  Gunth^  der  riebe 
ab  dem  wal  vor  Dietriche, 
des  künic  Gunth^es  man 

9870  die  beten  grOzen  schaden  getan 
an  den  Hiunen  üf  dem  waJ. 
ich  hän  ez  Uzen  üz  der  zal, 
daz  ich  ez  nimmer  tar  gesagen, 
s^  vil  als  ir  da  wart  erslagen, 

9275  nü  seht,  welch  nüt  d^  was, 
daz  velt  blu<»nen  unde  gras 
überal  von  bluote  ran! 
man  sach  die  gösse  enouwe  gkn 
sam  von  regen  tuot  ein  bach. 

9880  die  töten  niemanvor  bluote  sach. 

Als  Gunthar  ab  dem  wale  entran 

und  der  von  Beme  den  sicgenam, 

in  der  zitwas  ouch  komen, 

als  ich  vür  war  bän  vernomen, 

9886  Diepolt  von  Gruonlant. 

einen  vanen  vuorte  er  in  der 
der  was  über  al  röt.         [hant, 
der  helt  sich  ze  stürme  bdt. 
under  stnem  vanen  breit 

9890  aht  tüsent  recken  gemeit 


9229  her  nach  and  fehlt  A     9230  chomon  W,  chom  R     9231  zwai  A     9234  er- 
hal  A      9235  Alsan  A     Volker  W,  Wolfj^r  R      9238  Ir  vor  wol  A      9239  kuni; 
A        9243  ladimer  R        9244  Lenni^es  A        9246  ordneten  A        9247  sow'  R 
9248  aneh  ich  A         9251  het  her  H.  A         9255  morgens  R         9256  da  R 
9258  das  tet  G.  A      9260  geladen  alle  da  t.  ^      9262  kamen  dhaine  A      9264  des 
vU  vi.  A        9265  waren  A        9267  der  recke  A        9269  die  swaintzig  tausent  G. 
m.  A        9273  getar  sagen  A         9275  s.  wie  ein  n.  das  w.  A         9277  ann  von  pl. 
alles  r.  A        9278  g.  eine  g.  A        9279  von  den  r.  A        9280  vor  dem  plote  A 
9282  und  daz  der  A       gewaa  A         9285  Diezolt  RA  s.  8636      Grvnelant  R 
9287  was  weysz  and  rot  A  9288  ze  st.  sich  d.  h.  p.  A  9289  sinen  R 


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202 


DIETRICHS  FLUCHT 


zogten  nnder  sdulde. 

ob  lach  des  niht  beiiMe, 

80  sagte  kh  in  m^. 

dar  nkdi  ein  recke  h^re 
«95  sogte  her  mit  einem  Tanen, 

der  daz  niht  wolde  vermanen, 

er  mdeste  komen  in  den  strft 

nö  honret  an  dirre  zit, 

wie  der  selbe  was  genant: 
Moo  Stonng^Tonlslant 

dem  Tolgten  sehs  tdsent  man. 

vor  war  ich  daz  yemomen  han, 

daz  wloren  recken  zuo  ir  hant. 

die  man  d^  heizet  wigant, 
MOS  daz  mohten  wol  die  selben  stn. 

ow^,  daz  Uten  si  d^  schtn 

mit  maneger  yreislfcher  tf  t. 

daz  bnoch  mir  gesaget  hirt, 

daz  w^n  stormgtten 
9810  in  allen  herten  strtten. 

Die  vierzehn   t^sent   recken 
Stare 

die  Tuortn  als  manec  verdahtez 
marc 

mit  hertem  stdle  wol  bedaht. 

sich  huop  ein  strlt  Tor  der  naht, 
9816  der  immerm^r  ist  wol  ze  dagen. 

von  in  wart  manic  recke  erslagen. 

si  karten  alle  an  einen  ort. 

da  geschach  so  creftigez  mort 

an  Unten  allenthalben, 
9890  die  von  allen  salben 

nimmerm^re  wurden  heil. 

da  ergie  ein  urteil, 


dft  von  man  immorsagoi  mooL 
di  wart  mit  tMe  Mbens  baoz. 

93SS    Gegendenviersefanttoe&tman 
kom  TIdas  von  Meittn 
mit  einer  starken  rote  goiten. 
nü  vememt  mit  gnolen  siten, 
der  wolde  helfen  gerne 

9S30  slnem  henren  von  Benie. 
jene  vierzehntdsent  man 
die  gehdrten  Ermridien  an. 
her  TIdas  der  gnote, 
der  koene  höcfageraiiote 

9S35  mit  dem  zogten  sibcn  schar, 
islfcher  schar  (daz  ist  w^) 
wären  zwei  tdsent  degen. 
die  torsten  manheitwol  phlegea 
in  strtte  ze  allen  stunden. 

9840  niht  langer  si  erwunden, 
si  triben  diu  ors  mit  grimme  dar. 
veste  was  TIdas  schar, 
als  wdm  euch  jene  her  engcgeo. 
dd  k6men  zesamne  kecke  degen. 

9845  her  Ttdas  von  M eilAn 
der  mante  alle  stne  man 
'verzagt  niht,  beide  alle!' 
den  puneiz  mit  schalle 
huoben  si  dar  unde  her. 

9850  in  was  zesamne  harte  ger. 
daz  grimme  viuwer  als  ein  loup 
üz  den  huoflsen  stoup. 
in  einander  brachen  die  schar, 
mit  starken  siegen  (daz  ist  war) 

9865  üf  die  helme  sl  sluogen. 
nltlich  si  truogen 


9291  die  tagen  A  9293  mere  W^  mtm  R  9294  recken  A  9295  aaeh  saigte 
mit  A  9298  so  snlt  ir  hören  an  A  9300  der  hiez  S.  A  Stnrmser  JV^  Stnmbser  i? 
9304  h.  senMtiget  w.  A  9305  selben  W,  selbe  R  93 11  D  fthU  R  931 2  vei^ 
deckt  xbl,  A  9316  da  wurden  allererst  sle^e  plagen  A  9317  Die  niderpnntsB 
vntz  in  das  ort  ^  9318  krefftige  y^  9319  baidenthalben  >^  9323  man  noch 
vmmer  A  9325  den  fehit  A  9328  gStem  A  9332  gehorten  Wy  horten  i? 
9335  zngen  A  9338  getorsten  maniich  w.  A  9339  Streites  ze  A  9345  ber 
fem  A        9347  Nn  v.  n.  aUe  A        9350  z.  vast  g.  A        9353  In  iV,  An  R 


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DIETRICHS  FLUCHT 


203 


diu  swert  in  den  faenden. 
der  stunn  ze  aUen  enden 
wart  als  ein  tumei. 
93«o  ach  und  w^  dd  maneger  schrei, 
den  der  grimme  tot  twanc. 
daz  him  üz  en  köphen  spranc, 
ez  mohte  got  erbannet  hän. 
daz  bluot  an  den  swerten  ran 
9865  in  die  hende  nider  ze  tal. 
die  belme  vielen  äne  zal, 
also  tftten  euch  die  Schilde, 
getanget  daz  gevilde 
wart  mit  töten  tiber  al. 
9370  dd  was  von  siegen  solch  schal, 
daz  nieman  mohte  geheuren 
daz  grimmiclfche  stoßen, 
daz  si  an  einander  tdten. 
manegen  diu  ros  trMen , 
»375  der  wol  lenger  mohte  leben, 
da  wart  der  solt  alsd  gegeben 
mit  tiefen*wunden  witen, 
daz  maneger  muoste  enbtten 
des  jungisten  urteiles. 
9880  owö  des  Unheiles, 

daz  Ermrich  ie  wart  gebom! 
alle  die  dft  wurden  vlorn, 
daz  geschach  von  sinen  schulden, 
des  ist  er  von  gotes  hulden 
9385  gescheiden  immerm^e. 
ez  enhet  niht  widerk^re 
üf  dem  wale  dannoch, 
der  strtt  der  werte  iedoch 
Yon  mittem  tage  unz  an  die  naht. 


9890  der  ez  da  dt  den  sorgen  vaht, 
daz  was  ot  allez  Wotfhart, 
N^re  unde  Helmscbart. 
Dö  diu  naht  zuo  seic, 
WoUhart  dannoch  nie  gesweic 

9395  in  dem  herten  strfte. 
yast  rief  der  sturmgite 
als  ein  wQetunder  man 
M&t,  ir  beide,  et  dar  gftn! 
und  Iftzet  nieman  genesen! 

9400  ez  muoz  ir  tu*teil  hie  wesen. 
wir  suln  ouch  niht  langer  leben, 
ez  wirt  niemen  Tride  gegeben 
jungen  noch  den  alden.' 
do  ergrimten  die  balden, 

9405  die  starken,  die  ranen, 
und  ouch  die  widersaezen. 
si  sluogen,  sf  strichen, 
ir  leit  si  vaste  rächen 
mit  grimmigem  muote. 

9410  ez  wart  nie  heim  s6  guote 
ode  er  spielt  sichvon  den  siegen, 
b^denthalp  vielen  die  degen 
töte  nider. üf  daz  lant: 
und  wart  iu  dehein  snö  bekant, 

9415  als  er  von  den  alben  gät, 
noch  dicker  vielen  an  der  stat 
die  liute  IM,  dar  nidere. 
beide  vur  und  widere 
sach  man  daz  vrawer  glasten. 

9420  si  wolden  nie  gerasten, 

unz  daz  der  tac  nimmer  schein, 
wie  si  getruogen  daz  enein. 


9359  stende  w.  j4  9360  we  n.  wee  A  9362  den  L  j4  9366  ¥.  nider 
anf  das  wal  j4  9369  m.  den  t.  ane  zal  A  9370  solicher  A  9372  ckrimeliclie 
R  (sremeleiche  ff^)  9373  tetten  j4  9374  nicht  willen  sy  des  hetten  ^ 
9375  daz  sy  icht  lennger  wolten  1.  j4  9377  m.  w.  tiefen  und  weyten  j4  9378  mvz 
R  9382  v'lorn  R  9388  der  herte  st.  w.  ^4  9389  yntz  auf  die  y4  9391  ot 
fehit  A  9392  her  N.  a.  herr  H.  A  9393  zn  nayg  A  9394  dannoch  fehit  A 
9398  last  \k,  A  et  fMt  A  9400  m.  ein  vrt.  A  9402  wirt  W,  wart  R 
frid  von  mir  %,  A  9403  den  fehJit  A  9404  da  R  9409  grymmigen  A 
9411  spielte  >#  9413  Tot  >tf  9414  euch  w.  nie  kain  regen  b.  ^  9415  so  dick 
der  von  himel  g.  A        9422  weit  sy  A 


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204 


DIETRICHS  FLUCHT 


daz  si  ruowe  wolden  phlegen? 

zwisdien  in  wart  ein  vride  ge- 
wegen 
MS5  unz  an  den  andern  tac  dan. 

daz  wid^riet  d6  ein  man 

Wolf  hart  der  maere. 

des  volgte  der  Bemsere. 
Der  vride  widerboten  wart. 
9480  in  der  ztt  hete  sich  geschart 

Pitrunc  yon  Engellant. 

der  vuort  mit  werlfcher  hant 

sehzehen  tüsent  recken. 

die  starken  und  die  kecken 
9485  wdren  d&  mit  Ermriche 

ze  sdiaden  Dietriche. 
.  die  vaorten  ein^  vanen  breit 

swarz  und  wtz,  als  man  seit. 

si  warn  georset  alle  wol. 
9440  dk  wider  ich  iu  bröeven  sol, 

die  gegen  Pitrunge  riten 

und  einen  stürm  mit  im  striten. 

daz  was  selbe  der  Bemere 

und  manic  recke  msere. 
9446  aht  schar  vil  herltch 

riten  mit  dem  herren  Dietrich: 

iesltch  schar  was  wan  tüsent 
man. 

iä  rante  ie  einer  zw^ne  an. 

iä  wart  lachen  Iftzen. 
9490  in  geliehen  mftzen 

zesanme  brdsten  diu  schar. 

ez  bet  her  Dietrich  (daz  ist  war) 


leider  ze  Taste  nach. 

ein  strit  d6  allererste  geschach, 

9466  daz  Sit  beweinten  ougen. 
ir  sult  Tär  w^  gelouben, 
ez  wart  durch  halq>ere  und 

durch  schik 
die  scbarphen  g^re  gezilt, 
daz  ez  durch  diu  herze  brast 

9460  beidiu  vriunt  unde  gast 
muosten  dli  t6t  bellben. 
man  sach  zesamne  trfben 
den  Sturm  üf  der  beide, 
dft  was  boßsiu  ougenweide. 

9466    Der  Sturm  der  was  sd  herte. 
nieman  den  andern  nerte, 
weder  der  yater  dem  kinde. 
ir  siege  wdm  s6  swinde 
daz  ich  im  nie  gellche  sach. 

9470  manic  man  dö  jach, 
daz  von  so  vil  hüten 
in  velden  unde  in  riaten 
herter  stürm  nie  wart  gestriten. 
die  halsperge  wurden  versniten, 

9475  daz  si  enzwei  hiengen. 
mort  si  begiengen 
an  ein  ander  ttf  dem  wal. 
da  vielen  etlich  ze  tal 
äne  boupt  und  hne  hant 

9480  als6  streuten  si  daz  lant 
von  den  siegen  si  sich  bugen. 
die  Schilde  von  den  banden  via- 
rehte  alsamein  därrezstrd.  [gen 


9423  r^be  R         9424  gewese  fT,  geben  R        da  ward  ain  f.  zw.  in  g.  J 
9426  dd  fehU  A         9429  D  f^hU  R         9431  Pytrvnch  v.  Bngelant  R         9436  le 
«chadea  fthU  A       wider  D.  A         9437  sy  f.  A        ein  schare  br.  R         9439  w. 
beriten  a.  A         9440  hin  w.  ^ '      euch  aueh  brieven  A         9442  ein  R       mit  In 
St.  A        9144  maniger  A        9445  vU  fthU  A        9447  In  i.  A        isUcher  RA 
wan  Wy  fekU  R        nenn  A         9450  gelich  siz  dar  mazen  R         945 1  pracheo  z>- 
samen  A         9454  da  R        9456  na  gelovbet  ane  lovgen  R        9458  geer  auf  g.  ^ 
9462  sach  entwer  tr.  >/      9463  d.  streit  auf  y^      ^A^h  Aev  fehU  A       9466  des 
and'm  w^  R        9469  ichm  R        nie  nicht  geleiches  A        9470  iach  AT,  geracb  R, 
sprach  A       9473  warde  A       9478  So  v.  da  sechse  ze  Ul  ^       9479  heuidt  A 
9483  sam  A 


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DI^MCHS  FLUCHT 


205 


beidiu  trüric  und  iinyrd 

»486  wart  yil  manic  werdez  wfp 
umbe  ir  lieben  mannes  llp: 
»6  deit  daz  kint  nnde  m&c, 
ow6,  der  yil  da  tot  gelac. 
Nu  hoeret  grdziu  wunder  sagen. 

M90  dd  undr  in  wurden  erslagen 
diu  üz  erweiten  kästelt, 
dö  muosten  si  ze  Tflezen  gän. 
alr^rste  träten  ü  ein  phat 
mit  strfte  an  der  selben  stat. 

M96  da  gie  der  stürm  vaste  entwer, 
dise  hin  und  jene  her. 
der  mftne  in  sehdne  lühte. 
nieman  den  andern  schuhte, 
er  w«ere  starc  ode  cranc. 

»500  craft  wider  craft  d&  ranc. 
die  wil  si  beten  deheine  raaht, 
si  schieden  sich  nie  bl  der  naht, 
unz  daz  der  tac  wol  dt  sleich. 
ir  halsperge  wären  als6  weich 

KOS  worden  von  der  hitze. 
*waz  Wunders  ist  ab  ditze* 
sprach  dermarcgräveRöedeg^r, 
'sul  wir  geniowen  nimmermer.* 
Dö  der  tac  üf  gie, 

•510  dannoch  weigerlfchen  hie 
ze  beiden  banden  truoc  daz  s  wert 
Pitrunc  der  recke  wert, 
sin  schar  was  worden  dönne. 
man  unde  künne 

»515  lägen  üf  dem  wal  erslagen. 
si  beten  deine  vertragen 
den  starken  Dietriches  man , 


die  warn  onchvon  trieben  getan. 

Alphart  der  maere 
o6to  lief  von  dem  Bemsere 

den  küenen  Pitrungen  an. 

Pitrunc  der  kOene  man 

ouch  gegen  Alpharten  lief. 

si  holten  üz  ir  herzen  tief 
»5t5  zw^ne  siege  vreisUch. 

Pitrunc  der  ellensrfch 

traf  Alpharten  6 , 

daz  der  recke  nimmerme 

von  der  stat  kom  gesunt. 
»530  alr^t  wart  dem  Bemaßre  kunt 

daz  allersterkiste  leit 

daz  im  ie  geschach,  als  man 
seit. 

dö  in  her  Dietrich  töten  sach, 

dö  wart  im  von  dem  grimme 
gach 
»535  an  Pitrungen  da  der  stunt. 

als  noch  die  liute  in  zorne  tuont, 

si  liefen  bMe  einander  an. 

des  muoste  ir  einer  schaden  liän. 

si  striten  eine  lange  zlt. 
9540  under  in  herte  was  der  strit. 

dem  Bemaer  wart  von  einem 
man 

in  dem  stürme  nie  so  w6  getan. 

dö  si  gestriten  da  den  strtt 

unz  wol  üf  vruoimbizzit, 
»545  dö  dähte  der  Bemaere 

'unser  eintweders  sw»re 

muoz  iezuo  ein  ende  han.' 

er  lief  Pitrungen  an 


9485  Yil  fehU  A         9486  liebes  A         9487  klagt  die  kinde  A      chinde  R 
9490  die  a.  in  ward  ersl.  A       9492  sUn  A       9493  alle  tr.  R       9496  und  fehJü  A 

9499  wer  Wy  war  R  9500  di  fthU  A  9501  h.  ainiche  m.  A  9502  g;e- 
schiden  sy  sich  A         nie  fehUt  R         9503  daz  ^,  fMt  R        der  ander  Ur  äff  A 

9506  aber  A  9510  veintlichen  A  9520  vor  A  9533  Do  herr  D.  Alp- 
harten t.  A  9535  stvnt  R  9537  anand'  Ry  aneinander  A  9540  zwischen 
In  A  9542  in  allem  den  stvrm  nie  A  stvrm  W^  strit  R  9543  gestriten  Wy 
striten  J?  ikfehÜA  9544  auf  die  f.  .#  9545  gedachte  ^  9548  Er  lief 
^,do  liefert 


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206 


DIETRICHS  FLUCHT 


und  skioc  im  eiim  s6  herten 

slac  * 

9550  daz  imz  houpt  unz  üf  den  nac 

allez  samt  euzwei  gie. 

dö  bete  mit  grimme  gerochen  hie 

her  Dietrich  ginen  lieben  man. 

her  Pitrunc  ruofen  began 
9555  '  swaz  der  mlnen  hie  mac  wesen, 

die  YÜehen,  ob  si  wek  genesen !' 

daz  was  sin  allerleste  wart 

üf  den  recken  Alphart 

yiel  er  tdter  da  nider. 
9»6o  daz  wolde  redien  sider 

Reinhör  von  Plürlse. 

der  starke  und  der  wlse 

brähte  kurzUchen  dar 

zwelf  h^rllche  schar, 
9566  in  iesllcher  schare  breit 

riten  tüsent  recken  gemeit. 

manege  brunne  staelln, 

die  besten  die  da  mohten  sin, 

dk  wdren  si  gewäpent  in. 
9570  «ich  sihe  wol,  wir  komen  nim- 
mer hin' 

^rach  von  Lunders  Helphrlch. 

'edel  künec  von  Rcemisch  rieh, 

wir  sulnz  enouwe  läzen  gän, 

Sit  hie  nieman  genesen  kan.' 
9575  'daz  ist  mir  ouch  als  maere' 

sprach  dei*  Bernsere, 

'ob  ich  hie  gelige  tdt. 

ich  muoz  miner  starken  not 

hie  an  ein  ende  komen 
9580  od  mir  werd  der  Up  benomen. 

wir  hän  noch  recken  wol  gesunt 


und  hän  geaht  an  dirre  «tont, 
waz  wir  liute  mugen  hän. 
ich  wen  wol  drtzec  tüsent  man 

95S5  hab  wir  noch  vollecUchen.* 
'nü  laz  wir  dar  strichen' 
sprach  DieUeip  von  Stlrelant. 
dö  wart  gewegen  alzehant 
sehs  schar  hörllche. 

9590  Dietleip  der  eUensrlclie 
was  ir  aller  houptman. 
als  ich  vür  war  vemomen  hän, 
si  beten  siebtes  sich  bew^n, 
alle  die  Dietriches  degen, 

9595  libes  unde  guotes. 
si  wären  eines  muotes : 
daz  erzeigten  si  des  tages  wol. 
noch  mere  ich  iu  sagen  sol. 
die  allertiuristen  man , 

9600  die  der  von  Beme  mobte  hän, 
die  wurden  gewegen  in  den  strit 
do  was  ez  komen  an  die  zit, 
daz  die  vlnde  mit  ir  scfaar 
begunden  staphen  (daz  ist  war) 

9605  gegen  dem  von  Roemisch  hnt 
dd  sprach  her  Dietrich  zehant 
'nöträ,  recken  h6chgemttot!' 
daz  täten  ouch  die  beide  guot 
von  stat  triben  si  diu  marc. 

6910  si  k^men  dar  mit  nide  starc 
üf  einander  geriten. 
da  wart  langer  niht  gebiten, 
sä  zuo  den  banden  diu  swert 
da  wart  strites  gegert 

6915  mit  ntdigem  muote. 
die  küenen  beide  guote 


9550  Im  das  A      hovp  R      9551  alles  sampt  fF,  a.  ensamt  R      9552  (^roeheo 
mit  g;rymme  A        9555  er  sprach  was  noeh  der  ^        9557  allerlestes  wort  J 
9558  Alphort  j4        9559  da  fekU  A         9560  {W  wolden)  gvlden  rekchen  s.  R 
9561  Reinher  W,  Reicher  R  usf,        9567  praune  A        9568  do  R       957 1  helpbe- 
riifk  A         9575  auch  mir  A        9580  wirdt  A         9582  Ich  h.  A  9584  in  der 

nazze  mer  dann  dr.  A        9587  Stferlant  R        9588  da  R       9605  dem  vogt  voa  A 

9607  nu  bnnieret  A        9610  dar  fehU  A        9613  nu  zu  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


207 


üf  einander  sluogen. 
mit  grimme  sl  traogen 
diu  swert  in  den  banden. 
96S0  mit  crefle  si  sich  wanden 
beidiu  hin  unde  her. 
in  was  zuo  einander  ger. 
da  wa8  jämer  nnde  w^. 
ez  geschiht  nimmermö 
9625  s6  harter  strlt  an  einer  stat. 
des  werd  Ermrlches  nimmer  rät, 
d^r  den  strlt  ie  gevuogte: 
wan  in  nie  genuogte 
deheiner  untriuwen. 
9630  des  sol  mich  deine  riuwen 
swaz  siner  seie  geschiht, 
daz  dage  ich  nimmer  niht 
Si  sluogen  hin,  jene  her. 
also  gie  ez  entwer 
9636  mit  Sturme  üf  der  heide. 
do  geschach  vil  ze  leide 
dem  künege  Ermrlcfae. 
ez  wart  euch  sicherllche 
des  von  Beme  niht  Tergezzen. 
9640  yil  manegen  helt  rermezzen 
vMs  da  der  Bemaere. 
ditz  ist  ein  wUrez  msßre. 
Dirre  stürm  der  was  gr6z. 
daz  bluot  durch  die  ringe  ylöz 
9645  und  durch  die  helrae  a^re. 
wa  gehört  ir  ie  mere 
einen  stürm  also  langen? 
ez  was  nü  s6  ergangen 
swaz  da  ze  schaden  mohte  ergän. 
9650  doch  wart  der  strlt  also  getan, 
er  werte  dannoch  al  den  tac. 
ow^,  waz  Hute  da  g^lac, 


6  daz  ein  ^de  niem  der  strlt! 
rehte  wol  ze  n6ne  zit, 

9655  dö  was  yelt  unde  pUn 
akd  jsmerlleh  getan» 
mit  bhiote  uberrunnen. 
die  recken  tU  versonnen 
heten  nü  vil  deine  craft. 

9660  diu  Ermrlches  ritterschaft 
diu  was  nü  elliu  erslagen. 
ez  ist  ze  maere  wol  ze  sagen 
ditz  wunder,  daz  da  geschach. 
man  sach  yon  bluote  manegen 
bach 

9665  über  velt  rinnen. 

als  ich  mich  kan  versinnen, 
sü  lac  der  liute  da  so  vil, 
daz  ich  daz  wol  sjM'echen  wil, 
daz  bl  niemens  ziten 

9670  in  stürmen  od  in  strtten 

s6  manic  man  nie  wart  erslagen. 
wer  künde  ez  iu  ze  geloube  sa- 
gen! 
Nü  1^  wir  diu  nuere  stin 
und  beben  hie  wider  an, 

9676  wie  sich  ende  der  strlt, 
(daz  vememt  an  dirre  zIt) 
den  Reinh^r  von  Pärlse 
der  starke  und  der  wise 
mit  Dietleiben  hie  gestreit 

9680  Reinh^r  bete,  als  man  seit, 
mit  im  da  zwelf  tüsent  man. 
der  kom  nie  deheiner  dan 
od  si  Isegen  alle  Aä  tot. 
daz  was  ein  clegellchiu  not, 

9685  daz  da  solicb  mort  ergie. 
ir  hörtet  ez  gesagen  nie. 


9624  nymmermer  ^  9626  nymmerme  A  9630  sol  auch  m.  A  9632  bd« 
klag  J        9633  Sy  singen  sy  h.  und  i.  ^        9644  daz  fehlt  ^       9645  und  fehlt  A 

heim  IV,  ringe  R  h.  hart  s.  A  9646  gehöret  A  9647  so  A  9648  nu 
nahen  zergangen  A  9650  st  so  hert  g.  A  9670  st.  und  in  ^  9671  maniger 
A     9672  Lr  waz  noch  mer  dann  ich  künde  gesagu  A      9675  enndet  A      9677  do  R 

9679  streit  A        9682  dehainer  IV,  cheiner  R        9686  höret  ea  sagen  A 


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208 


DIETRICHS  FLUCBT 


Rehte  gegen  UMint 
d6  l^n  tot  unde  wunt 
alle  Reinh^res  man: 

9690  er  komouch  selbe  niht  von  dan. 
in  sluoc  Wolfhart  der  wigant. 
ouch  galt  sich  mit  eUens  hant 
Reinh^r  der  maere : 
der  sluoc  dem  Bemare 

9695  ahte  ze  tdde  slner  man, 

die  tiursten  die  er  mohte  hän. 
wer  die  waeren,  die  wil  ich 
iu  nennen:  nü  vememet  mich, 
daz  eine  daz  was  Helmschart, 

9700  daz  ander  was  Alphart, 
daz  drite  her  Nore. 
si  yerclagte  nimmerm^re 
von  Bern  der  herre  Dietrich, 
noch  nenne  ich  iu  sicherilch 

9705  einen  recken  üz  erkom, 

ow^,  der  ouch  Ak  wart  verlorn, 
daz  was  lubart  von  Laträn, 
und  von  P^le  Berhtram 
und  ouch  der  küene  Amelolt. 

9710  waer  RoBmisch  laut  allez  golt, 
daz  hete  der  vürste  tz  erkom 
drlzec  stunt  gemer  vlom 
und  het  ez  allez  dar  gegeben 
umb  stner  lieben  manne  leben. 

9715  da  gelac  her  Ecken6t, 
Eckewart  starp  Aä  tot, 
do  gelac  Starch^r  der  degen. 
der  ahte  recken  vil  bewegen 


vergaz  stt  nimmerm^ 

97S0  von  Berne  der  h^re. 
D6  der  tac  hine  seic 
und  die  naht  zuo  steic, 
d5  was  ebene  unde  tal 
allez  vol  über  al 

9725  getunget  mit  tdten  vaste. 
woi  ein  tiutsche  raste 
ez  mit  töten  vollez  lac 
dd  was  ein  urteiUicher  tac 
do  gelac  manic  breitiu  schar. 

9730  Ermrich  vlös  alle  die  gar, 
die  er  hete  bräht  in  den  strit. 
ir  lebte  niemen  bt  der  zit 
niwan  einlef  hundert  man, 
und  kdmen  die  niht  alle  dan 

9735  od  ir  wurd  noch  vil  erslagen. 
nü  vememet,  ich  wii  iu  sagen, 
dd  Ermrich  daz  gesach, 
daz  er  ez  hete  vaste  nlich, 
A6  habt  er  bi  Ribsteine 

9740  dort  verre  üf  einem  reine. 
Aä  was  ouch  Sibeche  der  un- 

staete, 
von  dem  die  ungetriuwen  raete 
in  die  werlt  sint  bekomen, 
als  ir  dicke  habt  wol  vemoroea 

9745  dd  kom  ouch  Witege  gerant 
da  er  Ermrtchen  vant. 
vil  balde  er  im  zuo  sprach 
als  er  in  verrist  an  gesach 
'wes  beit  ir,  kunic  rlche. 


9687  gegen  dem  abent  y4         9694  den  P.  yi        9696  tivristen  RJ        969$  io 
fehlt  A        9699  Das  was  aines  H.  A        9700  a.  das  was  A        9702  si  ftWt  A 
werklagten  A        9703  von  Berae  fehlt  A        Diettreiche  A        9704  iu  fekÜ  A 
9708  von  Polan  Phiran  A  97 1 0  a.  gewesen  %.  A  97 1 2  gerner  W^  gern«  ^ 

d.  mal  lieber  \,  A  9715  gel.  auch  Egkenot  A  9716  st.  auch  da  A 

9717  da  wart  erschlagen  St.  A  97 18  r.  ausgewegen  A  9720  herre  A 

9722  Btraieh  A  9726  teutachiv  R  einer  teutschen  A  9727  vol  A 

9728  da  R         9729  Da  R        wann  da  g.  A         9730  v'los  RA         9731  pracht  ai 
d.  A        9732  der  seinen  1.  n.  mer  bey  A        9734  kamen  halt  die  A        Veber  9737 
aveSt  wie  Ermrich  entran  vnd  der  Bernsr  nach  ieit  R        9739  hftber  dort  bey  A 
9743  die  velde  8.  körnend    wertltil      9744  Ir  oft  wol  habt  ^     9746  und  Heyne  der 
weygant  A      9747  Weyttege  zu  Erenreichen  sp.  A     9748  verrist  feMt  A    steh  .^ 


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DIETRICHS  FLUCHT 


209 


9750  daz  ir  niht  sicherltehe 
yliehet  zuo  den  Testen? 
sehet  ir  dort  her  bresten 
den  herren  Dietrichen? 
wir  Silin  im  entwichen. 

9755  swaz  wir  nü  langer  hie  besten, 
daz  muoz  uns  an  daz  leben  gän. 
mäge  und  liut  sint  alle  erslagen. 
läz  wir  uns  nü  hie  betagen, 
des  müge  wir  komen  in  gröze 
not: 

9760  waer  unser  ein  her,  so  waer  wir 
t6t; 
In  der  zit  d^  daz  geschach, 
dö  kom  gerennet  dort  her  nüch 
Günther  Yon  Rtne 
und  Gemöt  der  bruoder  sine. 

9765  die  h^hen  vürsten  Hz  erkom 
die  beten  an  dem  strite  ylom 
niunzehen  tüsent  man. 
▼aste  ruofen  dö  began 
der  h6he  könic  G^m6t 

9770  «swer  hie  niht  welle  ligen  tot, 
der  hebe  sich  von  hinnen, 
ob  er  muge  entrinnen.' 
A6  wart  gebiten  niht  m^r. 
Ermrich  der  künic  her 

9775  saz  üf  ein  guot  kasteUm. 
vil  yaste  yliehen  man  began. 
swer  baz  moht,  der  reit  da  hin : 
daz  was  ein  wtsllcher  sin. 
niemen  des  andern  dö  erbeit. 

9780  nü  was  ouch  komen,  als  man 
seit, 
der  edele  BemsBre 


mit  manegem  recken  m»re 

und  volgten  im  wol  driu  tüsent 
man. 

diu  üz  erweiten  kasteldn 
9786  treip  man  dar  crefticlfchen. 

dö  jeit  man  Ermrichen 

gegen  Bölonje  zuo  der  stat. 

Wolfhart  ruofte  unde  bat 

slnen  lieben  herren 
9790  '  nü  rechet  iuwern  werren 

und  slahet  swen  ir  yindet. 
I       niht  näher  ir  erwindet 

und  Uit  et  einen  hin  niht!' 

owe  der  grözen  geschiht 
9795  diu  an  deryluht  da  geschach! 

man  schöz,  sluoc  unde  stach 

die  Ermriches  üf  der  sträze: 

si  stürben  kne  mäze. 

der  einlef  hundert  manne 
9800  die  mit  im  yluhen  danne, 

der  kom  wan  zwei  hundert  hin. 

also  nam  zuo  sin  gewin, 

mäge  und  man  er  da  yerlös. 

owe,  wie  schiere  er  si  yerkös! 
9805  daz  et  er  selbe  dh  entran , 

em   ruocht  umb   mäge  unde 
man. 

doch  wil  ich  daz  eine  sagen 

und  wil  ez  immer  gote  clagen: 

daz  diu  stat  so  nAhen  was , 
9810  flaz  half  leider  daz  er  genas. 

dar  in  entran  Ermrich. 

ow^,  daz  riuwet  mich. 
Sibeche  ouch  mit  im  entran. 

nü  hoBrt  waz  ich  yemomen  hän. 


9758  nü  fehU  A 
ob  A        9773  Da  R 

9779  da  R        bait  A        97S3  und  fehUt,  Im  v.  A         9786  da  R 
9790  wem  A       9792  nahen'  R      9793  et  fehU  A      Ir  einen  A 
9800  die  ab  dem  wal  fl.  mit  Im  d.  A        9801  kamen  nun  z.  A 
reiches  %,  A         9803  and  leate  Er  A        9804  ers  v.  /7        er  es  v, 
femA        9810  Daz  ^,  da  A        die  h.  Im  1.  ^        9811  D /WA/2 /T 
Heldenbnob  U.  14 


9765  hohsten  R         9768  dd  fMt  A,  da  R         9772  sehe 
nymmer  A        9776  man  vliehen  R        9777  d4  fefdt  A 

"        9787Poloni^ 

9795  slnht  R 
9802  zu  Eren- 
A        9805  et 


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210 


DIETRICHS  FLUCHT 


9815  an  dem  graben  vor  der  stat, 
als  man  mir  gesaget  hat, 
da  erreit  Eckhart  Ribesteinen. 
'nü  hftn  ich  der  rehten  einen' 
sprach  der  recke  Eckehart. 

9820  'm\  wirstü  langer  niht  gespart, 
du  vil  ungetriuwer  man. 
du  gewunne  mir  min  herren  an, 
die  getriuwen  Harlungen. 
nü  wil  ich  mit  dir  tungen 

9825  einen  galgen ,  ob  ich  mac. 

cz  muoz  sin  din  lester  tac.        ^ 
Sit  mir  dich  got  gevQeget  hat, 
deheinen  ungetriuwen  rät 
geraßtestü  nimmer  möre. 

9830  du  eramest  daz  yil  s^re. 
het  ich  alsd  waerUche 
dinen  herren  Ermriche 
alsam  hie  bf  dir, 
so  müeste  er  tot  sin  von  mir.' 

9835  dd  bot  er  im  creftigez  goit. 
Eckehart  des  niht  enwolt, 
er  zuht  daz  swert  mit  ellens 

hant. 
Eckehart  der  wigant 
Ribstein  daz  houpt  ab  sluoc. 

9840  also  töten  er  in  truoc 
unde  bant  in  M  daz  marc. 
dan  vuort  in  der  helt  staro 
gegen  dem  von  Berne  wider. 
d6  sach  er  üf  der  striize  nider 

9845  der  töten  harte  vil  ligen. 
wie  ez  Ermrfch  ist  gedigen, 


daz  habt  ir  alle  wol  vemomen. 
er  hat  den  schaden  da  genomen. 
der  im  immer  nach  gät. 

r>.s.v>  dö  Eckehart  kom  an  die  stat, 
da  der  strit  was  ergan, 
dö  kömen  Dietriches  man, 
die  da  beten  nach  gejeit. 
weit  ir  nü  hoeren  herzeieit 

9855  und  starken  jamer  manicvalt: 
umb  alle  die  beide  halt, 
die  an  dem  strite  warn  erslagen, 
dar  umbe  wart  michel  clagen 
von  allen  Dietriches  man. 

»860  ez  mohte  nieman  verlän, 
er  muoste  beweinen  dise  not. 
ez  lac  da  vil  ir  mäge  tot. 
Dö  si  ir  herzen  swaere 
clagten,  mit  dem  maere 

9865  dö  kom  ouch  her  Dietrich 
und  Ruedeger  der  lobelich, 
Nuodunc  unde  Baltram, 
Dietleip  unde  Sintram , 
Irinc  unde  BicEdeltn, 

9870  Walth^r  unde  Erewin, 
Hunoltunde  Sigebant, 
ßerhth^r  und  Hildebrant, 
Wolfhart  unde  Starkan, 
Friderich  unde  Elslin. 

9875  die  küenen  recken  m»re 
mit  samt  dem  Bem<ere 
stuondens  nider  üf  daz  gras. 
vil  barmedtch  diu  clage  was. 
dk  was  wo  und  ungemach. 


9817  ekkehart  R         9819  ekbart  R  uö.         9822  du  gewännest  mir  meinem  h. 
an  A         9828  du  ratest  nymmermer  dhainen  nntreven  r.  A  9S29.  30  fehlm  .4 

9831  nach  9832  A      "  ich  In  a.  A  9832  deinem  A  9833  Alsan  A 

9834  er  mfteste  den  todt  kiesen  v.  m.  A         9835  Ribestain  pot  kr.  g.  A        9?>36  K. 
sein  n.  wolt  A  9S39  iUbestainen  A         9841  aufsein  selbs  m.  A         9842  vod 

dann  A        9843  dem  wal  w.  A       9844  dd  fehlt,  er  sach  A     .  9847  alle  /T,  allez  R 

9853  da  nach  hetten  A       9858  was  ein  grosses  kl.  A        9862  Irer  mage  li^r  d« 
vil  t.  A        9869  Eirinckh  A        9874  fridric  A      9877  Stvdens  R      9878  i 
lieh  fFy  barmlich  R,  parmhertziklich  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


211 


98S0  von  Beme  der  vogt  sprach 
zuo  den  recken  über  al 
Mr  helde,  nü  get  üf  daz  wal 
und  suochet  üz  dem  bluote 
die  edela  recken  guote. 
98S5  tuot  ez  iu  selben  ze  heile, 
lät  si  werden  niht  ze  teile 
dem  boesen  unkunder/ 
si  teilten  sich  besunder, 
uf  dem  wale  hin  und  her 
9890  die  töten  planten  si  entwer. 
die  Ermrlchen  horten  an, 
die  wurden  den  vogelen  da  Ver- 
lan: 
swaz  der  von  den  Hiunen  was, 
äz  dem  bluote  man  die  las 
9895  und  truoc  si  üz  an  daz  lant. 
her  Dietrich  Älpharten  vant 
und  den  küenen  Eckewarten 
Amelolten  und  Helmscharten 
und  lubarten  von  Laträn. 
9900  d6  er  sine  getriuwe  man 
sach  ligen  in  dem  bluote , 
mit  grimmigem  muote 
der  von  Berne  über  si  saz. 
nü  muget  ir  gerne  beeren  daz, 
99or»  wie  jaemerlich  er  dagte. 
vor  leide  er  rehte  verzagte, 
er  vie  sich  selben  in  daz  här. 
er  sprach  'owS,  nü  hän  ich  gar 
wunne  und  vi*eude  verlorn, 
9910  Sit  mlne  recken  üz  erkom 
alle  hie  nü  tot  sint. 
ich  armer  Dietmäres  kint, 


nü  muoz  ich  mit  jämer  leben. 

herre  got,  du  hUst  mir  gegeben 
9915  niwanungemachundherzenleit. 

Maria,  muoter  unde  meit, 

küniginne  in  himel  riebe, 

erbarme  dich  genaedicUche 

über  mich  vreudelüsen  man! 
99S0  owe,  was  ich  nü  vloren  han 

an  dir,  getriuwer  Alphart! 

ich  was  mit  dir  vil  wol  bewart 

aller  miner  eren, 

swar  ich  hin  wolde  keren : 
9925  der  triwe  muoz  ich  nü  ane  sin. 

ow^  des  werden  libes  din, 

der  nü  die  erde  bouwen  sol! 

nü  wirt  mir  nimmerm^re  wol 

unz  an  mine  leste  stunt.' 
9930  Alpharten  kuste  er  an  den  lAunt : 

'owe,  höhgetriuwer  lip! 

dlne  tugende  müezen  elliu  wip 

immer  weinen  unde  clageo , 

swä  si  boBrent  von  dir  sagen. 
9935    Owe,  üz  erweiter  degen, 

Amelolt,  recke  üz  erwegen! 

nü  muoz  ich  mich  euch  änen 
din. 

daz  ich  äne  dich  muoz  immer 
sin, 

daz  erbarme  dir,  heiliger  Crist! 
9940  waz  grözer  triuwen  an  dir  ist, 

vil  lieber  Amelolt,  gelegen! 

owe,  unverzagter  degen, 

sol  ich  dich  nimmer  gesehen! 

mir  ist  an  dir  s6  leit  geschehen, 


9880  der  vogt  v.  P.  da  sp.  yi         9886  lats  niht  werden  R         9887  Den  R 
9890  si  plonten  die  t.  da  entw*  R        plonten  .^        9b91  Alle  die  E.  gehorten  .4 
%92  da  fehU  A         9S93  von  H.  da  was  R         9894  man  sy  1.  A        9895  die  trug 
man  aus  A         9897  Ekewarten  R         9900  er  die  vil  g.  A         9902  grymmigen  A 
9907  selbe  R        viel  im  selbs  A         9911  nü  fehlt  A         991 2  Diettreiches  A 
9916  Maria  fehlte  parmhertzige  m.  und  raine  m.  A  9917  k.  von  h.  A 

9920  vnorn  RA        9924  wo  A    cherc  R        9925  trewen  A        9927  erden  A 
9932  tugent  A         9934  horten  R         1)936  A.  der  r.  aus  gcwegen  A        994u  Awe 
^88  tr.  A        9941  vil  fehU  A        9943  njmmermcr  A 

14* 


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212 


DIETRICHS  FLÜCaHT 


9946  daz  nie  mensch  sd  leit  geschach/ 
daz  hdr  er  üz  dem  kopbe  brach, 
'ow^  ich  vil  unsaelec  man, 
daz  ich  niht  ersterben  kan! 
zwiu  bin  ich  immerm^re! 

9960  vil  lieber  recke  Nere, 

wie  möhte  ich  dich  ouch  ver- 
klagen! 
ow^,  daz  ich  niht  bin  erslagen: 
des  st  verteilet  diu  stunt. 
Nere,  swem  din  tugent  waere 
kunt 

9956  als  rehte  sam  si  mir  ist, 
der  clagte  dich  vür  dise  vrist 
mit  triuwen  immerm^re. 
owö,  getriuwer  Nere, 
du  waere  küene  und  milte. 

9960  nie  nihtes  dich  bevilte 

daz  tugent  und  ^re  heizen  sol: 
des  was  din  reinez  herze  vol. 

Owe,  lubart  von  Laträn, 
waz  ich  an  dir  verloren  hänl 

9966  wie  sol  ich  nü  an  dich  geleben? 
got  herre,  du  hüst  mir  gegeben 
gröz  ungenäd  bt  mfnen  tagen, 
nie  kein  mensche  wart  getragen 
sd  rehte  unsaelip,  als  ich  bin. 

9970  swft  ich  mich  verwende  hin , 
d&  ist  mir  wirser  danne  wS. 
ich  verclage  dich  nimmerme. 
du  waere  küene  ünde  starc, 
dar  zuo  witzic  unde  karc, 

9976  getriu  und  vil  tugenthaft. 


uz  genomeniu  riterschaft, 
die  künde  tuon  dtn  reiner  lip. 
alle  maget  unde  wtp 
sulen  dinen  tot  wol  clagen. 

9980  ez  gehörte  niemen  von  dir  sagen 
untat  noch  untugende. 
du  waere  in  diner  jugende 
der  triuwen  rehte  ein  rose, 
din  werdez  wip  Bindse 

9986  mac  dich  wol  weuien  unde  cia- 
gen. 
min  hundert  mohten  niht  ge- 

sagen 
die  ^re  diu  an  dir  lac 
du  waere  ein  blüender  östertac 
diner  liute  und  dIner  m&ge, 

9990  der  milte  ein  gelichiu  iV§ge: 
ein  hagel  unde  ein  bitter  dorn, 
höher  recke  tkz  erkom, 
dinen  vinden  ze  allen  ziten, 
dk  heime  und  in  striten, 

9995  üf  velde  und  üf  strAze. 
ow^,  wie  ich  dich  Iftze! 
sol  ich  dich  nimmermer  gese- 
hen, 
nü  ist  mir  ^rste  leit  geschehen. 
Hie  mit  kümen  ouch  gegjin 

10000 beide  vriunde  unde  man, 
von  den  ein  clage  sich  düi  huop, 
du  man  die  töten  begruop. 
si  wunden  die  hende 
und  clagten  manegen  ende: 

10005  so  griffen  sich  die  in  daz  har, 


9945  meDnisch  so  R        9946  dem  haapt  br.  y4       9947  anseliger  y4       9950  vil 
fehU  ^        9957  hiofftr  ym.  A        9959  milt  R        9960  nye  nicht  dich  des  h.  yt 
bevflt  R        9961  tagende  Rj4        9965  was  sol  j4        9966  geben  R     awe  was  im- 
gnaden  mir  got  hat  g.  /#  9967  in  diser  weite  bey  m.  t  y/  9968  es  ward  nie 

m.  dhaines  g.  j4         9970  wende  A         9972  Inbart  ich  j4        9975  vil  fehlt  A 
9976  ansgewegen  in  r.  y^        9979  wol  fehä  A        9980  hdret  A        9984  Pinose  A 
9985  bewainen  y^       9988  ein /eA/^  i?    blvder  A       9989  Dine  1.  72       99%  dich 
na  1.  A        9998  ^rste  fehlt  A        10001  klagen  A        10002  da  R        10003  die  w. 
A        10004  and  wainten  an  manigem  e.  y^        10005  gr.  sy  In  in  d.  h.  ^ 


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DIETRICHS  FLUCHT 


213 


s6  Mgen  dise  vur  t6te  gar, 
jene  sieb  ze  dem  herzen  sluo- 

d6  sis  ze  dem  grabe  truogen, 
der  den  vater,  s6  der  daz  kint. 

10010  si  wlüren  rebt  von  weinen  blint. 
sd  deit  der  sus,  sÄ  cleit  der  s6. 
ez  wftren  alle  die  unvrö, 
die  dannoch  lebten  da  gesunt. 
dö  man  bete  bl  der  stunt 

10016  die  töten  alle  begraben, 
sieb  knnde  nie  wol  gehaben 
der  künec  von  Roemisch  riebe 
dagte  s6  jaemerltcbe 
mit  maneger  migebabe  gröz, 

10O80  miz  daz  sin  Wolfhart  verdröz. 
er  sprach  'künec  von  Roemisch 

lant, 
jr  wellet  uns  allesant 
in  grözen  jämer  bringen, 
vreut  iudi  des  gedingen, 

100S5  edeler  könic  üz  erkom: 
habt  ir  die  ahen  verlorn, 
s6  habent  si  doch  Uzen  kint, 
die  nach  nü  gewahsen  sint 
ze  mannen  ToUedlchen, 

10030  die  dir  üf  Ermrichen 
belfent  immer  m^e 
und  rechen,  künic  b^re, 
ir  yeter  die  hie  sint  erslagen. 
lä  dtn  unmsBzltcbez  clagen 

10095  und  gedenke  ouch  dar  an,  [kan 
daz  si  nieman  lebendic  machen 


ftne  got  aleine, 

J^sus  der  vil  reine, 

der  aller  dinge  schephser  ist 

10040  den  bitte  umb  s6  lange  vrist, 
daz  er  dir  wende  dlniu  leit 
und  daz  du  diner  arbeit 
ze  ende  kumest  an  Ermriche. 
daz  rftte  ich  sicberllcbe/ 

10045    Her  Dietrich  tete  des  man  in 
bat. 
er  begie  ein  tugent  an  der  stat, 
daz  vil  selten  dehein  künic  ie 
solhe  tugende  b^e 
hie  bevor  bf  ir  tagen. 

10060  er  hiez  üz  dem  bluote  tragen 
vil  nach  die  besten  alle, 
swie  si  im  warn  ein  gallo 
gewesen,  die  Ermriches  man, 
und  swie  leit  si  im  beten  getan, 

10065  doch  hiez  er  si  alle  begraben 
und  dagte  si  mit  ungdiaben 
und  beweinte    einn  iesllchen 

man. 
swie  leide  er  im  bete  getan, 
der  ungetriuwe  Ermrtch, 

10000  man  bestattes  vaste  güetltcb. 
Nü  sul  wirz  Uzen  ende  hän. 
dö  man  mftge  unde  man 
die  küenen  und  die  werden 
bestatte  zuo  der  erden, 

iop65  owö,  do  rümte  jsemerllch 
daz  wal  der  herre  Dietrich, 
si  riten  daz  ende  nider 


10006  also  A  10007  Sy  sich  zu  den  A  10009  v.  der  vater  d.  A 

1001 1  Also  kla^  Er  sunst  A  10018  U.  sy  Tarn.  A  10020  daz  fehU  A 

wolfltardten  A        10022  allensamt  R,  all  zehant  A        10023  in  grosses  traoreo  br. 
A        1002b  EdlA        10027  gelassen  y/        10028  nach  in  g.  A      nahen  nu  ^ 
10029  mann  A         10034  ia  R  10035  oach  fehU  A  10038  vil  fehlt  A 

10039  nach  10040  RA      d.  gewaltig  ist  ^if        10044  des  ^        10045  tet  als  man  y/ 

10047  die  höchsten  die  ye  könig  begie  A        10048  fehU  A         10049  bey  allen 
den  t.  A  10052  weren  A  10053  gew.  weren  E.  A  10054  laide  A 

10055—10058  fehlen  R        10059  der  getriwe  Dietrich  R         10060  der  bestatet  si 
vU  tngentlich  R        10065  da  wainet  A 


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214 


DIETRICHS  FLUCHT 


die  rehten  sträze  hin  wider 
gegen  der  stat  ze  Heildn. 

10070  als  ich  vQr  war  yemomen  han, 
d6  si  wSrn  bekomen  dar , 
dd  bat  her  Dietrich  vür  war 
Ruedegdr  den  guoten , 
den  reinen  woigemuoten, 

10075  und  ouch  alle  Ezeln  man 
durch  slnen  willen  da  bestän, 
daz  si  ruowe  phlaegen 
und  in  gemache  laegen, 
unz  in  diu  müede  entwiche 

10080  und  ouch  daz  man  gestriche 
von  der  müede  diu  marc. 
des   gewerten   in   die  recken 

starc. 
ir  wart  mitvllze  wol  gephlegen. 
dö  ruowetendie  mueden  degen 

10085  unz  an  den  ahzehenden  tac. 
wes  her  Dietrich  dd  phlac, 
daz  wil  ich  iuch  wizzen  län. 
er  besatzte  Berne  und  Meilän, 
Muntigel  unde  ouch  Garte. 

10090  da  beweinte  er  Alpharte 
und  den  getriuwen  Amelolt. 
er  wesse  wol,  si  wäm  im  holt. 
NA  habt  ir  selbe  wol  yemo- 
men, 
wie  ez  allez  ist  nü  komen 

10095  umbe  den  Bemsere, 
wie  er  alle  sine  swaere 
an  Ermrichen  gerach, 
waz   Wunders  dar  umbe  ge- 
schach. 


waz  liute  drumbe  wart  erslagen. 

19100  als  ir  4  habt  wol  g^oeret  sagen 
nü  wil  ich  iuch  wizzen  län, 
wie  ez  begmnet  ende  hin 
ditze  buoch  von  Berne, 
ob  irz  weit  hoRren  gerne. 

10106  her  Dietrich  der  hat  gesiget. 
Ermrlch  under  geiiget, 
als  daz  was  vil  bilUch. 
dö  der  herre  Dietrich 
sin  leit  ein  wdnic  gerach , 

10110  waz  im  schaden  dar  nmbe  g^ 
schach, 
daz  sul  wir  dk  mit  lüizen  stk 
Beme  unde  Meilün 
besatzt  her  Dietrich  zehant 
und  rümte  dk  mit  Rcjenibrli 
laut. 

10115  gegen  den  Hiunen  vuor  er 
und  der  marcgrave  Rüedeger: 
dö  bevalch  er  Garte 
dem  küenen  Eckeharte. 
Nü  hM  ein  ende  dez  msere. 

10190  hin  vuor  der  Bemaere 

zuo  den  Hiunen  in  daz  lant. 
boten  gähten  alzehant 
hin  ze  Ezelburc  (daz  ist  war). 
si  Seiten  Ezelen  gar 

10125  lieb  und  leidiu  mtere, 
wie  ez  ergangen  waere 
beidiu  ze  schaden  und  zevruni. 
nü  ist  ez  komen  an  daz  drum 
des  buoches  von  Beme. 

10130  Ezel  hörte  gerne, 


10071  als  si  w.  komeD  d.  y4  10073  Rydegreren  R        10075  Ezeles  RA 

10076  da  zu  b.  yi        10083  mit  waosche  wol  .^        10084  da  R      die  streitmuden  ./ 
10092  wisset  A      10094  nu  fehU  A      10096  er  seiner  sw.  A      10098  wunder  / 
10100  als  ir  wol  habt  horea  s.  A      10101  so  wil  ich  euch  auch  w.  .^      10105  drr 
fehlt  R        10107  da  .^        10109  seiner  laide  ein /^       10110  drvmbA       10111  «ir 
da  na  1.  R      10113  besetzet  A      101 15  fert  er  A       101 17  er  Peru  und  Garte  A 
10118  ekewartei?      10119  N /Vr^/ 72       10121  Uo  zu //      \{sni  beidett  feUeM  .^ 
10130  E.  sach  harte  g.  Ry  E.  hart  g.  A 


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DIETRICHS  FLUCHT 


215 


daz  der  Bemaere 
an  dem  sige  waere. 

In  der  zit  dö  daz  geschach, 
hie  mit  man  ouch  komen  sach 
10135  den  herren  Dietriche. 
Ezel  der  vil  riebe 
'  hie   mit  samt  vroun  Helchon 
gie, 
da  er  die  herren  wol  enphie. 
Ezel  den  von  Berne 
louo  sach  da  harte  gerne. 

dö  wart  vrägen  niht  verlän : 


wie  ez  umb  den  strit  was  ergän, 

des  sagte  dö  her  Dietrich. 

er  bat  die  küneginne  rieh 
10145  stne  liebe  recken  clagen 

und  alle  die  da  wäm  erslagen. 

daz  beweinte  si  vil  sere. 

waz  touc  der  rede  mere? 

si  clagten  in  ir  muote 
10150  die  edelen  recken  guote 

und  swer  üf  dem  wale  da  ver- 
schiet. 

hie  mit  endet  sich  daz  liet. 


10\3Q  \i\  fehlt  j4        10137  hie /e/i/f  ^       H.  die  ^e  ^        1 0 1 40  da  sähe  h. // 
10141  Da  R  10142  were  ergan  ^  10L44  b.  fraw  Heichen  die  j4 

10145  r.  ze  kl.  ^        10148  was  tut  nu  der  yi-         10149  klagte  y4        chl.  mir  m.  R 


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RABENSCHLACHT. 


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1  Welt  ir  in  alten  maeren 
wunder  hoeren  sagen 

von  recken  lobebseren, 
so  sult  ir  gerne  dar  zuo  dagen. 
von  grözer  herverte, 
wie  der  von  Bern  sit  siniu  lant  er- 
werte 

2  Vor  dem  künege  Ermriche , 
daz  tuon  ich  iu  bekant. 

der  woite  gewalticliche 
ertwingen  Rcßmisch  lant: 
Bädouwe  Garte  und  Beme , 
daz  wolle  er  allez  einic  hän  vil  gerne. 

3  Dem  tete  er  wol  geliche, 
als  mir  ist  geseit. 

dem  herren  Dietriche 
yrumte  er  manic  starkez  ieit. 
mit  roube  und  mit  brande 
wuoste  er  in  in  eigem  sinem  lande. 

4  Nu  sult  ir  hoeren  gerne 
von  grözer  arebeit, 

wie  der  vogt  von  Berne 
sit  gerach  slniu  ieit 


an  Ermriche  dem  ungetriuwen. 
swaz  er  ie  begie  daz  kom  im  sit  ze 
riuwen. 

5  Nu  hoeret  michel  wunder 
hie  singen  unde  sagen. 

sich  hebet  an  besunder 

beidiu  weinen  unde  clagen 

und  jämer  also  starke, 

der  geschach  df  Rcemischer  marke. 

6  Der  künec  von  Roemisch  riebe 
bestuont  wan  einec  jär 

(daz  wizzet  sitherliche) 
nach  dirre  hervart  (daz  ist  war) 
in  Hiunischen  landen, 
in  rouwen  sin  man  die  da  warn  be- 
standen. 

7  Vür  die  selben  stunde, 
als  ich  vemomen  hän, 
kom  nie  üz  stnem  munde, 
als6  mir  ist  kunt  getan, 
guot  wort  von  Ermriche. 

swaz  ieman  tet,  er  gehabt  sich  trä- 
recUche. 


Uebertckrift  in  R  Hie  hebeot  sich  div  liet  von  dem  grozem  strite  vad  wie  vrovo 
Helchea  svae  tot  geladen  vnd  Diether  von  Witegen.  in  A  Aber  von  dem  Ferner. 
Vnnd  künig  Erennreich  seinem  nngetreuen  Vettern  1,  ]  von  k,  A      6  werte  A 

2, 1  Von  y#  4  bezwingen  yif  Hcßmischez  5  Badoa  ^  G  eine  haben 
ohne  vil  H        3, 4  er  vil  m.  ^      5  mit  w&ste  A      6  seinem  aigen  A        4,  5  den  A 

5,  2  hie  fehlt  A      3  vnnd  merket  alle  bes.  A       4  sich  hel^t  w.  ^       <>  avf  der 
Römisch  A        6, 2  einiges  RA      4  herverie  R      6  manne  A        7, 1  ständen  A 
6  gehub  A      traurikleichen  A  und  so  meist  die  Adv,  auf  liehen  oder  leichen 


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220 


RABENSCHLACHT 


8  Mit  disen  herzenswaeren, 
die  her  Dietrich, 

als  ich  iu  wil  bewaeren, 
truoc  yU  heimlich 
und  vil  tougen  in  slm  muote, 
in  rouwen  harte  sine  helde  guote. 

9  Er  lebte  mit  getwange 
naht  unde  tac, 

mid  treip  daz  also  lange , 
daz  er  niht  anders  enphlac 
wan  starkez  leit  und  michel  sorgen, 
also  quelt  er  sich  äbent  unde  mor- 
gen. 

10  Des  phlac  er  also  verre, 
als  mir  ist  geseit, 

von  Beme  der  herre , 
dem  was  getriullchen  leit 
umb  den  küenen  Alpharten, 
er  beweint  ouch  dicke  den  starken 
Helmscharten. 

11  Allen  den  winder 
er  mit  leide  ranc. 

er  gehabte  sich  vil  swinder, 

gröziu  not  in  des  betwanc. 

im  truobten  oft  sin  ougen. 

des  nam  war  vrou  Helche  also  tougen. 

12  D6  sich  des  niht  wolde  mäzen 
der  herre  Dietrich 

noch  sin  weinen  läzen 

so  rehte  unmsezllch, 

daz  begunde  merken  sdre 

vrou  Helche  diu  milde  und  diu  h^re. 

13  Si  trabte  in  ir  muote, 
als  ich  vemomen  hän, 


diu  reine  und  diu  guote 
vil  dicke  sprechen  began 
*awi,  nü  hörte  ich  harte  gerne, 
ja  herre,  waz  wirrt  dem  vogt  von 
Beme, 

14  Daz  er  so  degellche 
gebäret  alle  wege? 

er  treit  heinltche 

grözez  leit  in  siner  phlege. 

ich  wesse  gerne  waz  im  waere. 

möht  ich,  ich  geringet  im  slnswaere.' 

15  D6  sprach  gezogenitche 
der  marcgrtf  Rüedeg^r 
'küniginne  riebe, 

ich  weiz  wol  siniu  herzen  sdr 

und  allez  daz  im  wirret. 

ja  ist  sin  vil  daz  in  vreuden  irret.* 

16  Dö  sprach  vrou  Helche  drtte 
mit  zühten  alzehant 

'her  Rüedeg^r,  nü  rate, 
üz  erweiter  wigant. 
wol  bedarf  ich  diner  Ure. 
nu  ervar  vil  rehte  an  dem  recken 
h^re, 

17  Ob  im  in  Ezebi  lande 
ieman  iht  habe  getan. 

vil  gerne  ich  daz  bekande , 
wold  er  ez  ieman  wizzen  \än. 
'otoe*,  ja  ist  mir  harte  swsere 
umb  den  tugenthaften  Bemaere.' 

18  'Ich  tuon,  vil  liebiu  vrouwe' 
sprach  Rüedeger  zehant. 

'vil  wol  ich  des  getrouwe, 

mir  sage  der  künec  von  Rcemisch  laut 


8,3iGhnvw.  A       Ayü  fehlt  A        9,2U^^      Z  so  Ryi      A^meRJ 
5  1.  mit  grozen  sorge  R     6  klagt  j4     nachts  y.  j4        10, 1  als  i?    3  dem  lieiTen  j4 
4  dem  fehlt  A      treulicheD  A      6  dickh  vmb  den  A     stareh '  R        11,1  Wun- 
der A      4  zwang  A      $  siniu  i?,  seine  A     6  Helchen  vil  t.  ^        12, 5  beguttdea  A 
13,  6  ge wirret  A  uö.        14, 6  m.  ich  im  geringen  s.  s.  i?        15, 2  maregrave  K 
V.  immBT       3  kftnigin  A  uö.       4  Seins  h.  ^^       6  Ine  laider  i.  A        17, 1  Eaeie  R, 
Btzels^      2  hab  ieman  iehts  ^      6Pem&r^        18,lthans^     ZVüßFyWwR 
ich  im  des  R 


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RABENSCHLACHT 


221 


sinen  kumber  yoUeclIche. 
er  gebiet,  des  ich  wiene,  trüree- 
,  lfche\ 

19  Dan  gie  der  marcgräf  Röe- 

deg^r 
über  hof  zehant. 
gebiten  wart  dö  niem^r, 
dö  er  den  Bernsere  vant, 
mit  unverzagtem  muote 
sprach  mh  zählen  Rüedeg^r  der 

gaote 

20  'Edel  Yogt  Yon  Beme, 

ich  bin  umb  sns  niht  daher  konien. 
ich  bffit  dich  harte  gerne, 
wan  ich  him  daz  wol  yemomen, 
diu  ringest  mit  grdzen  sorgen, 
ez  ist  starkez  leit  m  dhiem  herzen 
verborgen. 

21  Sage  mir  waz  dir  wenfe, 
durch  die  triuwe  din. 

Etzel  min  herre 
und  Helche  din  Yrouwe  min, 
die  nimt  des  michel  wunder, 
waz  daz  sl  daz  du  clagest  so  be- 
sunder. 

22  Alle  din  herzenswaere 
ist  in  mit  triuwen  leit. 

nü  sage  mir  diu  msere, 
küener  recke  unverzeit, 
daz  ichz  dien  iromerm^re.* 
dd  sprach  mit  zühten  von  Beme 
der  h^e 

23  *Wol  mac  ich  in  dem  herzen 
weinen  unde  clagen 

umb  mtnen  grözen  smerzen, 
den  muoz  ich  leider  eine  tragen 


und  dicke  weinen  in  dem  muote. 
ja  riuwent  mich  die  edelen  hekle 
guote, 

24  Die  ich  in  Rcemisch  lande 
alle  vloren  hän. 

owe  der  grözen  schände, 

daz  ich  mich  niht  gerechen  kan 

an  dem  künege  Ermriche! 

daz  riuwet  mich  vil  s^re  sicherltche'. 

25  'Dar  umbe  clage  nicht  s^re' 
sprach  der  marcman, 

'vil  edeler  vurste  h^re! 
vil  wol  ich  daz  vemomen  hän 
an  vroun  Heichen  miner  vrouwen , 
man  muoz  dich  sdiiere  in  Roemisch 
lande  schouwen.' 

26  D6  sprach  der  BemsBre 
mit  zählen  alzehant 

'mir  sint  wol  kunt  diu  maere, 
daz  der  känec  von  Hiunisch  laut 
mir  hilfet  miner  £ren       [gekoren.' 
und  tuot  daz  gerne  swie  wirz  an 

27  'Du  sott  dich  clage  müzen* 
sprach  der  märcman, 

'und  euch  din  weinen  Uzen, 
swaz  dir  Ermrich  hat  gelAn, 
daz  wirt  vil  wol  gerochen, 
ich  hän  ez  umb  sus  niht  gesprochen.* 

28  Üz  dem  unmuote 
den  BemsBre  nam 
Ruedeg^r  der  guote. 

er  sprach  'dar  umbe  du  dich  schäm, 
und  merite  daz  vil  tougen,  [ougen.* 
ez  sol  niemen  träebe  sehen  diniu 

29  Dd  was  ez  an  daz  ende 
komen  allez  an. 


19, 1  Von  dann  pev^  A       20, 3  dich  fMt  j4     6  im  herzen  din 


21,4iind 

4  ainig  A 

6  aber  in  R      lannd  an  ach.  A  26, 4  daz  f^kÜ  B      R5- 

miaeh  Ä     5  nymmer  e.  A     ancheren  R       27, 4  hat  Ennrieh  R       28,4  er  fehüi  A 

29, 2  alzan  R^  alaaam  A 


ovchd.iI      h^Vi.A      22,2dieiaty^     6  herre  y^      23,3vndm.y^ 
25, 3  vil  edel  >^       -    .      -  .... 


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222 


RABENSCHLACHT 


si  viengen  sich  bl  hende 
her  Dietrich  und  der  marcman, 
si  giengen  über  hof  mit  gewalde 
5t  sdhn  bi  Etzehi  manegen  recken 
balde. 

30  Ezele  der  riebe 
vil  güetUchen  sprach 

ze  dem  herren  Dietriche , 
als  er  in  an  gesach 
'gote  willekomen  ir  beide! 
swenn  ich  iuch  sihe  so  ist  mir  niht 
ze  leide. 

31  Ir  benemet  mir  mfn  swaere' 
sprach  Ezele  zehant. 

'saelic  si  daz  maere, 
daz  ir  mir  wurdet  erkant! 
da  von  hän  ich  hiute  wünne. 
ir  Sit  mir  lieber  dann  dehein  mtn 
kfinne.' 

32  'Got  Iftz  mich  mit  gesunde' 
sprach  her  Dietrich 

'geleben  noch  die  stunde, 
edel  könec  von  Hiunisch  rieh, 
daz  ich  gedien  die  höhen  ^re. 
iuwer  triwen  vergizze  ich  nimmer 
m^re.' 

33  Vrou  Helche  diu  reine 
Af  den  palas 

(nü  merket  waz  ich  meine) 
mit  ir  vrouwen  komen  was 
reht  als  man  ezzen  wolde. 
man  satzte  die  herren  als  mansolde. 

34  Mit  höchvertigem  muote 
man  ob  dem  tische  saz. 

Ezel  der  vil  guote 
des  vil  selten  vergaz , 


er  trdste  den  Benuere 
'nü  vrdut  iuch,  unverzagter  recke 
maere! 

35  Wir  sulen  volle  höchztt 
benamen  hinte  hau. 

daz  wii  ich  raten  äne  strit, 
von  Berne  vürste  lobesam, 
ir  sult  iuch  darzuo  rihten, 
wir  wellen  eine  höchztt  hinte  tihten. 

36  Bi  vrouwen  Herrate 
sult  ir  iigen  hinaht. 

dar  zuo  b««it  iuch  drate, 
sin  ist  rehte  also  gediht.' 
do  sprach  mit  zuhten  der  von  ßeroe 
'swaz  ir  und  min  vrouwe  weit,  du 
leiste  ich  gerne/ 

37  *Sd  Sit  hohes  muotes, 
künec  von  Roemisch  laut 
llbes  unde  guotes' 

sprach  Etzele  zehant 
'verläze  ich  iuch  nimmermere. 
'ich  gelige  tot  od  ir  gwinnet  wider 
Rcemisch  ere. 

3S  Zem  allerersten  meien, 
ob  ichz  geleben  sol, 
swaz  ich  hän  geheien, 
(daz  geloubet  mir  wol) 
von  Silber  und  von  golde, 
daz  gib  ich  durch  iuwem  willen  ze 

39  Ich  wil  iu  mit  geUe      [solde. 
hundert  tüsent  man 
Iftzen  ze  helfe , 

die  besten  die  ich  gwinnen  kan, 
üf  den  künic  Ermrichen. 
er  gesigt  uns  an  od  er  muoz  uns 
entwichen/ 


29, 6  d a  si        30,  2  vil  fekU  R     tupentlicheii  R     3  zv  R^     4  Ine  an  sach  J 
6  mir  im  hertzen  1.  >/       31,4  die  ir  mir  thaet  bekannt  ^      H  kain  meiner  kandf 
j4      allez  min  chnne  R        32, 4  von  Römisch  r.  ^      6  trew  /i       |d3,  2  dem  V 
34, 2  dem  fehU  R      3  vil  fehU  A      4  vil  selten  des  v.  R         35,  3  ich  fMt  A 
36, 1  fraw  A  uö,      3  «erat  ich  drat  A      6  ich  alles  g.  A  38,  1  allernächsten  A 

39,  5  Daz  sag  ich  iv  w»rlichen  R      6  gesige  A 


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RABENSCHLACHT 


223 


40  *Ich  wil  ouch  iu  niht  liegen* 
sprach  marc^äf  Rüedeg^r 

'noch  Dieman  Aä  mit  triegen , 
von  Röme  edeler  künic  h^r. 
zwei  tösent  helde  guote 
die  vöere   ich  iu  mit  unverzagtem 
muote.' 

4 1  Dö  sprach  uz  blüender  jugende 
Nttodunc  der  junge  degen 

und  ouch  mit  reiner  tugende 
*driu  tüsent  recken  öz  gewegen 
vüer  ich  iu,  vogt  von  Beme:  [gerne.' 
daz  geloubet  mir  mit  rehlentriuwen 

42  Bitrolf  der  Stirsßre 
sprach  gezogenlich 
'höher  Bemaere, 

so  wil  ich  iu  in  RoBmisch  rieh 
driu  tüsent  recken  bringen : 
da  mit  hilf  ich  iu  Roemisch  lant  er- 
twingen.' 

43  Mit  unverzagtem  muote 
sprach  Dietleip  der  helt 

'vier  tüsent  recken  guote 
die  hän  ich  selbe  öz  geweit, 
die  läze  ich  mit  iu  rlten. 
ich  wil  ouch  selb  durch  iuwcrn  wil- 
len striten.' 

44  Dd  sprach Gotel  der  marcman 
'herre  her  Dietrich , 

an  helfe  wil  ich  iuch  niht  \kn , 
daz  geloubet  ir  mir  waerltch. 
zwei  tüsent  helde  msere 
die  bringe  Ich  iu  mit  mir,   her 
Bemaere.' 


45  Dö  sprach  der  recke  Bloedelin 
'ich  wil  ouch  da  hin. 

versmäht  iu  niht  diu  helfe  min , 
enruochet  ir  wie  arm  ich  bin. 
ze  velde,  öf  allen  sträzen 
wil  ich  iu  zwelf  hundert  recken 
läzen.' 

46  Homboge  von  Böllin 
sprach  zem  Bemser 

'vonf  tösent  recken  ich  hie  h^, 
daz  sint  allez  degene  mser. 
die  wil  ich'  sprach  der  starke 
'iu  ze  helfe  vuern  üfRoemisch  marke.' 

47  Walther  der  Lengesaere 
sprach  dö  al  zehant 
'deswär,  her  Bemsere, 

und  waBren  näher  miniu  lant, 
ich  braehto  iu  helde  guote. 
die    hülfen    iu    mit    unverzagtem 
muote. 

48  Doch  wil  ich  daz  niht  läsen, 
ich  welle  mit  iu  dar. 

ob  ez  iu  kumt  ze  mäzen, 

so  geleiste  ich  noch  wol,  daz  ist  war, 

aht  hundert  weifler  recken. 

ja  helfent  iu  vil  gerne  die  kecken.' 

49  'Ich  wil  nemen  niemens  solt, 
daz  wizzet  al  zehant' 

sprach  von  grözen  Ungern  Isolt. 
'ich  hän  bräht  in  Hiunisch  lant, 
als  ich  iu  hie  bediute , 
niun  tüsent  man,  mäge  unde  Hute. 

50  Die  fuert  mit  iu  gein  Berne, 
herre  her  Dietrich. 


40, 1  evch  avch  j4      2  sp.  der  ni.  ^      3  betriegen  j^      4  edel  j4        42, 1  Pv- 
Irolf  Ä,  PyttrolfiF  yf    Styewere  Ä,  Steine  yf     3  Ach  h.  /i     5  helden  >/      6  bezwin- 
f?en  J      43,  2  Dietlaib  >      4  selbe  fehlt  A      6  w.  euch  $.  A        44,  4  ir  fehU  R 
t>  mir  zwar  \k.  A  45, 1  Plodelin  A      4  rvchet  ir  P,  ir  fehlt  R      renchet  eaeh  A 

5  veld  oder  auf  ^  46,  2  Bernere  R,  Fernere  A        4  msere  Ry  mere  A 

47, 1  leoDges  here  A       2  da  RA       3  deswas  A      4  w.  mir  neher  A      b  g^t  A 
6  m8t  A      48,  3  kumbt  mit  m.  A      49,  1  niems  R      3  Haosern  Eysolt  A      6  mage 
fehU  R        50, 2  herre  fehU  A 


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224 


RABENSCHLACHT 


ich  hilfe  lu  wsßrUch  gerne 
ükf  den  ungetriuwen  Ermrtch. 
wir  solen  niht  bellben ,  [ben.' 

wir  sulen  in  tkz  al  der  werit  vertrt- 

51  'Ich  bin  ouch  üf  der.reise' 
sprach  von  Lunders  Helphrich. 
'nü  prüeven  michel  vreise 

dem  ungetriuwen  Ermrich! 
wir  striten  nach  dem  rehte. 
ich  häa  sehs  tüsent  man^  ritter  unde 
cnehte, 

52  Die  in  scharphen  striten 
unTerzaget  sint. 

die  sulen  mit  iu  riten , 
getriuwer  Dietmdres  kint, 
da  wir  Ermrichen  vinden: 
wir  rechen  uns  an  wiben  unde  an 
kinden.' 

53  'Da  muezen  werden  siechen 
und  bluotigiu  velt' 

sprach  her  Dietrich  Yon  Kriechen, 
'wir  retten  Roemischen  gelt 
mit  tiefen  verchwunden: 
wir  tuon  den  schaden  des  sere  wirt 
^phunden/  - 

54  Irinc  der  maere 
balde  hinvur  gie. 

er  sprach  zem  Bemaere 
'wizzet  daz  ich  iuch  nie  gelie, 
Sit  ich  iuch  ie  bekande. 
ich  wil  tii  bringen   siben   tüsent 
wigande/ 

55  Norpreht  Ton  Bmoveninge 
sprach  'ich  bin  iu  bereit. 


mich  wegent  harte  ringe 
zehen  tüsent  recken  gemeit 
ze  vuem  iu,  vogt  von  Beme. 
die  helfent  iu  getriulich  unde  gerne.* 
56  Dö  sprach  Erwin  von  Elsen- 

troie 
'too{  mich,  daz  ich  ie  wart! 
ich  bringe  iu  mit  schoie 
zwelf  tüsent  recken  an  die  vart 
hey,  daz  sint  allez  degene 
in  scharphen  striten  küene  und  be- 

wegene.' 
,    57  'Sol  dan  diu  reise  vor  sich 

sprach  her  Paltram , 
'sd  wil  ich  hie  niht  besten: 
dar  zuo  alle  die  ich  hto, 
die  volgent  mir  von  hinne. 
ich  hän  tüsent  recken,  als  ich  mich 
versinne.' 

58  Sintram  der  kecke 
zuo  dem  Bemaere  sprach 
'ich  und  manic  recke 

wir  wellen  iuwem  ungemach 
rechen  mit  rehten  triuwen. 
kum  wir  an  Ermrich,  ez  muoz  in 
sire  geriuwen.' 

59  Astolt  von  Hütaeren 
sprach  alsam  ein  degen 
'ich  wil  daz  ouch  bewaeren, 
daz  ich  mich  ie  hüin  bewegen 
Ubes  unde  guotes, 

her  Dietrich,  durch  iuch  und  bin 
noch  des  muotes. 


50,  6  allerg  werlde  i?  51, 2  Helfrich  i7,  Helpherich  y#  uno.  3  niM  y^ 
4  dem  verteilten  E.  j4  52, 2  nnverzaget  fTy  onv'zagte  R  6  weyb  j4 
53,  3  Cliriecben  R         4  Roraiach  R  54, 1  Byring  j4  4  ew  ^ 

Gbrinf^ein  55, 1  Brnweninf^  ji        2  in  fehH  A        6  getriweUehen  R 

56, 1  Erewin  R,  Erwein  j4  troie  fehU  A  2sprachwol  wfe  wol  mieh  das 
^KL  A  3  ich  W^  Her  Dietrich  ieh  RA  achoie  /eAtt  A  5  ahey  A  «Urs 
fthU  A  57, 1  danne  R  fs^  A  2  Paltram  fV^  Baitran  R  58, 4  die  wellev 
weren  ungemach  A  6  Ermrich'  R  59,  1  Movt«ren  R  4  hie  Ä  6  bia  irk 
ooch  des  R^  bin  auch  noch  A 


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RABENSCHLACHT 


225 


60  Anderthalp  tüsent  kasteUn 
mac  ich  gewinnen  wol, 

in  mtnen  phlegen  ich  die  hdn: 
dk  mit  ich  iu  helfen  sol 
Roemisch  lant  ze  retten, 
wir  suln  Ermrlchen  als6  enphetten, 

61  Daz  er  die  herzens^re 
lange  muoz  dagen 

unde  ouch  immennere 
muoz  von  disen  dingen  sagen, 
ich  weiz  wol,  her  Bemaere, 
kum  wir  ze  strtte,  ez  werdent  setel 


62  Dietmlur  von  Wienen 
sprechen  dö  began 

'her  von  Beme,  ich  wil  iu  dienen 
mit  allen  den  die  ich  hän. 
funfzehen  tüsent  helde  starke 
die  vüere  ich  üf  Rcemische  marke.* 

63  D6  sprach  von  Östervranken 
der  herzöge  Herman 

'her  Dietrich)  weit  ir  mir  danken, 
s6  wil  ich  iu  bi  gestän 
mit  einlef  tüsent  miner  recken, 
wir  sulen  Ermrichen  alsd  wecken, 

64  Daz  er  unz  an  sin  ende 
muoz  leit  mit  jämer  tragen 
und  winden  stne  hende 

und  wäfen  immer  m4re  clagen.' 
'daz  sol  nieman  widersprechen, 
mac  ich'  sprach  Wolfhart,  's6  wil 
ich  mich  rechen.' 

65  Von  Beiem  her  Diepolt 
sprach  als  ein  helt  guot 

'vogt  von  Beme,  ich  bin  iu  holt, 
aht  tüsent  recken  höchgemuot 


die  trouwe  ich  wol  gewinnen, 
die  vüere  ich  iu  mitsamt  mir  von 
hinnen.' 

66  Dö  sprach  vod  Gran  Wolfg^r 
'ich  belibe  niht  underwegen. 
zweinnc  tüsent  recken  her 

die  hän  ich  in  minen  phlegen. 

hey,  daz  sint  helde  msere! 

die  helfent  iu  rechen  iuwer  swaere.' 

67  Von  Sibenburgen  TIbalt, 
(bruoder  vroun  Herrät 

was  der  msere  helt  halt) 
er  sprach  mit  zühten  an  der  stat 
'künec  von  Rcemisch  lande, 
versmähent  iu  niht  sehzehn  tüsent 
wtgande, 

68  Die  vüere  ich  iu  zewäre 
üf  Rcemische  marc 
Ermrlchen  ze  väre' 

sprach  der  junge  recke  starc. 
'weit  ir  mirs  getrouwen, 
ir  müezet  mich  in  iuwerm  dienste 
schouwen.' 

69  Richolt  von  Ormenfe 
ouch  mit  zühten  sprach 
'ich  und  miner  bruoder  drle, 
uns  sol  ze  dienste  wesen  glich 
iu,  rtcher  künec  von  Röme. 

Sit  uns  wan  holt  und  gebt  uns  daz  ze 
löne. 

70  Wir  bringen  üz  unser  marke 
drfzic  tüsent  man. 

die  muge  wir'  sprach  d^r  starke 
'wol  mit  guotem  vollen  han. 
Ol  mit  diene  wir  iu,  herre, 
zwei  ganziu  jär  nähen  unde  verre.' 


61, 1  die  fehit  A  2  lange  und  lange  R  4  von  d.  d.  mSz  R  6  str.  da  w.  A 
62, 1  Die  mir  A  6  Römischen  A  63, 6  Ermrichen  AT,  Ermrich  R  64, 6  sp. 
W.  ob  ich  mach  so  R  65, 1  Payrn  A  66, 1  Wnlger  A  5  ahey  A  sein  die 
\l  A  6  in  fehlt  A  vil  ewr  schw.  A  67, 1  siben  bürgen  R  68, 2  marcbe  R 
3  zware  A  4  starche  R  5  mir  seip  g.  A  69, 1  Reicholt  von  Ormeie  A  5  ir 
reichen  j4      6  uns  nun  )l  A        70, 4  wolle  A      6  nahend  A 

Held«nbaoh  n.  15 


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226 


RABENSCHLACHT 


7 1  HiiiYfir  trat  von  Salnicke 
der  herzöge  Berhtram 
'nimmer  ich  gelicke, 

onde  euch  alle  die  ich  hiin, 
man  muoz  mich'  sprach  der  werde 
'in  iuwerm  dienste  sehen  Af  Roe- 
misch  erde.' 

72  Von  Knnstenöbel  Wicker 
A6  niht  lenger  sweic. 

'ist  iu  liep  min  wer' 
dem  Bemsr  er  gaetllchen  neic , 
'des  bringet  ir  mich  inne.    [hlnne.' 
zwelf  tösent  man  Tüere  ich  iu  von 

73  Dd  sprach  gezogenliche 
der  marcgräf  Berhtunc 

ze  dem  herren  Dietriche 
'aller  tugende  ursprunc 
daz  bist  du,  vogt  von  Beme. 
wir  sulen  dir  mit  triuwen  helfen 
gerne. 

74  Min  mäc  ist  vil  nähen 
diu  schcene  Herrät. 

nü  lä  dir  daz  niht  versmähen, 
ob  dir  min  helfe  ze  staten  stät,    , 
ich  bring  dir  einlef  tiisent  recken 

raeze, 
die  hiute  min  her  Etzel  wider  saeze : 

75  Ob  sl  im  vlent  waeren, 
er  müest  üf  si  sorge  hän. 
nü  merke  an  minen  maerefi' 
sprach  der  unverzagte  man, 
'ja  sint  ez  beide  staete. 

si  kunnen  ze  urliuge  wlser  raete.' 


76  NA  merkt  an  missewende, 
waz  ich  gesaget  hän. 

nü  hat  diu  helfe  ein  ende, 

die  dem  von  Bern  wolden  gesün 

üf  den  künic  Ermrlche. 

nü  beeret  andriu  maere  sicherltche. 

77  Swaz  iu  von  herten  striten 
ie  Wunders  ist  geseit, 

bl  iemannes  ziten, 
von  grüzen  herverten  breit, 
deist  ein  tou  wider  ditz  maere. 
do  gewan  ein  her  alr^rste  der  Ber- 
naere, 

78  Daz  nie  her  sü  starke 
kom  in  Rcemisch  laut. 

sich  hebet  üf  Rcemisch  marke 
starker  roup  unde  brant. 
vür  war  ich  daz  be?inde, 
da  geschach  leit  maneger  muoter 
kinde. 

79  Des  werde  im  verteilet, 
des  schulde  ez  erste  was ! 

sin  s^l  sl  ungeheilet! 
wand  ich  an  buochen  nie  gebs 
von  sü  grözen  untriuwen. 
des  sol  euch  mich  sin  schade  cJein^ 
riuwen. 

80  Ich  meine  Ermrlche, 
von  dem  manegiu  leit 

sint  komen  sicherllche , 

als  ich  iu  ^  hän  geseit 

des  enkalt  er  sIt  vil  sdre,  [ere. 

er  gap  darumb  den  llp  und  al  siD 


71.1  Salnike  Rj4     2  Perchtram  ^     3  Nynunermer  j4    gelike  R    4  osch  ftkU 
R      6  Herr  Diettrich  in  ji      Rdmisch'  Rj4        72, 1  chvostenobel  R,  Constenopel  J 

Wichker  Ä,  Weicher  A        3  fehlt  ÄK,  der  chvne  rekche  also  her  if        4  er  A^ , 
fehlt  R      zuhticlichen  R      5  Des  bringet  ir  mich  inne  fF,  Ich  bring  inch  mines  «il- 
len  inne  R      6  zelf  A        73, 2  Perchtong  y#      5  von  fehlt  R        74, 6  herre  RJ 
widersetze  j4        75, 1  veint  R,  veinde  j4      6  vrlnnge  ^    gnote  r.  R         76, 1  mer- 
chent  ane  R        77, 2  wunder  ^4      3  imans  R     5  taw  wider  J     6  alrerste  fehlt  ü 

78. 2  bekom  j4      3  Romisch*  R      4  starch  Ry  fehlt  A      6  laide  A       79, 3  an- 
gehelet  A      6  ach.  selten  r.  R      80, 3  ist  k.  ^^    5  entgalt  auch  er  v.  >/      6  damnb 

.  seyd  den  A      alle  A 


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RABENSCHLACHT 


227 


81  Merket  ir  besunder, 
hie  hebe  ich  wider  an , 
hapt  ez  niht  vur  wunder, 
nü  wil  kh  inch  wizzen  Un 
diu  rehten  maere  drftte : 

nü  nimet  her  Dietrich  vroun  Herräte. 

82  In  dem  witen  palas, 
da  selbe  Etzel  saz, 

da  yil  der  höhen  recken  was 
(vörwdr  beeret  daz) 
und  manic  werdiu  vrouwe , 
alreste  ich  vreude  an  dem  Bemsere 
sehouwe. 

83  Michel  wart  diu  höchzit, 
als  ich  vemomen  hAn. 

sich  gesamte  6  noch  sit 

nie  s6  manic  edel  man 

in  Hiunischen  riehen. 

daz  t^ten  s\  ze  liebe  Dietrichen. 

84  Vrou  Helche  diu  milde 
was  unmftzen  vrö. 

lügende  si  nie  be?ilde. 

si  sprach  zem  künege  Etzel  dd 

'nü  tuo  hifute  vürstellche 

durch  den  unverzagten  Dietriche. 

85  Da  bite  die  recken  alle 
üf  dem  palas  wit, 

daz  si  komen  mit  schalle 
üf  den  hof  in  kurzer  zit 
mit  rossen  und  mit  schilten.* 
daz  täten  si  vil  gerne  durch  die  mu- 
ten. 

86  Etzel  gie  balde 
da  er  die  recken  yant. 
er  bat  si  mit  gewaide 


unde  ouch  güetUch  zehant 
daz  si  sinen  willen  tseten. 
des  gewerten  in  die  starken  und  die 
staeten. 

87  *Ir  edelen  recken  ziere, 
nü  ruochet  alle  komen 
baltllchen  unde  schiere, 

als  ir  habt  selbe  wol  yemomen, 
vür  den  sal  mit  hohem  muote. 
daz  diene  ich  umb  iuch  mit  Hb  und 
mit  guote.' 

88  Gebiten  wart  niem^re 
da  von  manegem  man. 
durch  des  Bemseres  ^re 
balde  gäben  man  began 

ze  herberge  mannecltche. 
da  bereiten  sich  die  recken  ellens- 
rlche. 

89  Dö  hiez  man  balde  springen, 
als  ich  vemomen  hän, 
snelleclichen  bringen 

diu  üz  erweiten  kastelän. 
die  guoten  niuwen  Schilde 
die  sande  den  recken  vrou  Helche 
diu  milde. 

90  Die  recken  vil  vermezzen 
säzen  üf  diu  kastelän. 

da  wart  des  niht  vergezzen , 
si  zogten  vür  sich  üf  den  plan, 
vur  den  palas  rtche 
körnen  mit  schall  die  recken  lobe- 
llche. 

91  Der  buhurt  der  wart  herte 
vor  dem  palas. 

manic  widergeverte 


81  Ueberschri/t  m  B  aueOt  da  nam  diet^ch  vröa  Herrate       1  ir  fehtt  A      3  ez 
fehlt  A       vep  vi,  A       5  drata  A  82, 2  selbs  A       4  höre  A       5  fraw  A 


6  schaw  A        83, 3  ee  oie  n.  A 
2  die  was  A      4  zu  dem  A 
und  geh.  R        86, 1  £.  der  gie  R 
n.R     4  als  ir  selbe  habt  v.  R 
gen  R      6  H.  dia  guote  vnd  d.  m. 
widerdriDgen  R 


4  Die  fehlt  A      m.  hoch  edel  A        84,  1  fehlt  A 

6  furstenleiche  A  85,  1  Nu  bitte  R      5  orsen 

2  er  Dietrichen  v.  R       87, 1  edele  R      3  Balde 

88, 5  Zv  der  herwerge  A    6  beide  A      89,3drin- 

R         90, 2  die  A  u.  d.  vof  kastelan  91,3  m. 


15* 


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228 


RABENSCHLACHT 


mit  hertem  dringen  da  was. 
ahi,  die  buckel  riebe 
die  wurden  von  den  stcezen  hertic- 
liche 

92  Da  zebrochen  harte  sere 
den  recken  vor  ir  hant. 

nü  vememet  noch  mere : 
diu  höhen  riehen  gewant 
wurden  gezerret  deine, 
man  sach  den  hof  geströuwet  von 
gesteine. 

93  Üz  den  guoten  Schilden 
vielen  si  ze  tal. 

vrou  Helche  diu  milde 
diu  hiez  dar  geben  äne  zal 
diu  cleidcr  unverschröten, 
die  samit  unde  manegen  phelle  rö- 
ten. 

94  Dirre  buhurt  werte 
vil  nach  unz  öf  die  naht, 
swer  da  guotes  gerte , 

dem  gap  man  es  volle  mäht, 
von  Silber  und  von  golde 
hiez  vrou  Helche  geben  swerz  ne- 
men  wolde. 

95  Der  hof  vor  dem  palas 
aller  lac  gestreut. 

allez  daz  da  indert  was , 
daz  wart  mit  guote  gevreut. 
man  gap,  swer  da  nemen  wolde. 
daz  wolde  got,  daz  ez  nü  wesen 
solde! 

96  Nö  merket  vil  besunder, 
waz  ich  iu  wil  sagen. 


mich  nimt  des  michel  wunder« 
war  komen  sin  bi  disen  tagen 
rehtiu  mute  und  ere. 
des  ist  verphlegen  leider  ai  ze  serr. 

97  J^us  von  himel  riche , 
war  tuot  nü  diu  werlt  daz  guot  ? 
daz  man  so  lesteriiche 

ze  allen  ziten  da  mit  tuot! 
vervluochet  si  der  werlde  jugende . 
die  mit  guote  solten  begto  fugende' 

98  Getriuwe  und  erbaere 
was  diu  werlt  bi  alten  tagen« 
ditz  ist  ein  wärez  msere, 

ir  habt  ez  ofte  hoeren  sagen, 
nü  ist  diu  tugent  verswunden , 
mit  schänden  lebt  diu  werlt  bi  4- 
sen  stunden. 

99  Nu  verwizet  man  mir  sere 
min  vluochen  und  min  clagen, 
daz  ich  so  gar  die  ere 

hän  überlebt  bt  disen  tagen, 
ich  bite  des  noch  zewäre , 
daz  wold  got,  wssre  ich  tot  vor  ma- 
negem  järe! 

100  Ich  wil  mich  clage  mäzen, 
wand  ez  vervseht  mich  niht, 

und  al  min  vluochen  läzen. 

swaz  grözer  schände  nü  geschiht , 

dar  üf  ahtet  man  nü  deine. 

nü  sin  vür  sich  verteilet  und  unreine ! 

101  An  niinem  altem  msre 
hebe  ich  wider  an 

wie  der  Bemaere 

die  schoenen  vrouwen  wolgetftn 


9i,b  Ahy  R,Ahey  A  usw.        92, 1  hAvte  fehU  R        2  von  ^     5  zerzerret  >^ 
6  von  edelem  ^.  R         93, 6  Samat  y4    phelien  ^         94,  2  hin  anz  i{      3  gutes 
da  bewerte  j4        4  seia  v.  j4  95,  3  allez  das  daz  da  ^        6  es  noch  w.  j4 

96, 4  wohin  y/     sy  >^      5  zacht  milt  y/     6  das  ist  >#        97, 1  Jhesns  j4     2  wahin 
y/      diu  werld  nn  Rj4      hin  daz  g.  /f       6  wegen  t.  R  98, 1  Getriv  R       5  to* 

gende  R      6  stunden  fehlt  R         99, 5  noch  des  R  100, 1  mich  fehU  R      dage 

fehä  A      3  aUes  A      4  swa  grozer  schade  R      5  nu  fthJUt  A      6  sein  si  vur  R 
101  Uehersehrift  in  R  aneO  da  nam  Dietrich  vrou  IPraten  ze  rehter.  1 .  «^         1  al«- 
ten  ^      4  schoenen  fehlt  R 


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RABENSaiLACHT 


229 


nam  zeinern  wibe. 

dar  an  ich  nü  staete  bellbe. 

102  D6  diu  naht  begunde 
zuo  sigen  unde  gän, 

(nii  hoeret  hie  ze  stunde) 
dö  was  ez  komen  dar  an, 
daz  der  künic  Etzel  wolde 
ezzen  gän,  als  er  ze  rehte  solde. 

103  Welt  ir  nü  gerne  schouwen, 
so  hoeret  vil  bereit. 

manic  schoeniu  vrouwe 
und  manic  h^rllchiu  meit, 
die  mit  vroun  Heichen  giengen, 
bf  banden  si  die  edelen  ritter  vien- 
gen. 

104  Si  stuonden  üf  dem  palas, 
als  mir  ist  geseit, 

da  daz  gesidel  bereit  was 
Etzehi  dem  künige  gemeit. 
gewünschet  wart  da  dicke, 
da  gie  entwer  wunder  vil  der  blicke. 

105  Vrou  Helche  diu  süeze 
nigen  began , 

si  teilte  ir  werde  grüeze 
mit  manegem  tugenthaften  man. 
daz  tetes  den  recken  allen  ze  ^ren. 
ir  herze  kundes  manege  tugent  l^ren. 

106  Alle  die  da  wären, 
die  muosten  des  jehen, 
daz  si  bi  ir  jären 

nie  niht  s6  schoenez  beten  gesehen 

üf  der  erde  in  allen  riehen 

als  vrou  Herrät  die  vil  tugentlichen. 

107  Si  was  also  schoene, 
als  ich  vernomen  hän, 


daz  ich  si  immer  kroene 

beide  vür  vrouwen  und  vür  man. 

ez  wart  in  Hiunisch  riebe 

mit  schoene  nie  gebom  ir  geliche. 

108  Etzel  der  riebe 

üf  stuont  vor  manegem  man. 

den  herren  Dietriche 

hiez  er  dö  sitzen  gän 

ze  der  schoenen  Herrate : 

er  weste  wol  daz  er  des  willen  bäte. 

109  Swaz  ir  bl  iemannes  tagen 
her  habt  vernomen 

od  swaz  ir  ie  gehörtet  sagen , 
des  bin  ich  an  ein  ende  komen 
mit  disem  einen  maere. 
nü  vememt  wie  ich  iu  daz  bewaere. 

1 1 0  AUez  daz  mit  vreuden  was 
über  al  den  sal. 

in  des  küneges  palas 
hört  man  diezen  den  schal 
von  jungen  und  von  alden. 
sich  freuten  da  die  bilden  zuo  den 
balden. 

111  Dft  was  michel  ^e 
von  maneger  bände  spil. 
nü  vememet  m^re, 

waz  ich  iu  bescheiden  wil: 

si  säzen  äne  swaere. 

hie  mit  wil  ich  enden  daz  maere. 

1 12  Ez  wart  nie  schoener  höchzit 
bl  aller  künege  tagen 

weder  ö  noch  sit, 

als  wir  daz  buoch  beeren  sagen. 

ir  leides  si  vergäzen. 

unlange  si  nach  ezzen  da  säzen. 


101, 6  ich iv  st  A        102j2  stLigen  j4      6  als  man  solde  ^        103, 2  gerait  >^ 
HO,        3  manig  schone  frauwen  y/      6  sich  die  ^4  104, 1  den  R       5  was  ^ 

da  vil  d.  ^      t>  entwer  also  v.  y4         106, 2  die  fehU  R      5  erden  j4      6  frawen  j4 
vil  fehlt  j4        \01,A  das  zweäevnr  fehlt  J      5  Hiunischem  jR        108,3Diett- 
reich  yi      5  Herrat  j4     6  ich  weiz  wol  daz  ir  des  willen  Rj4    hat  j4        109,3  hdrt 
gesagen  ^  1 10, 4  man  disen  seh.  j4        6  da  fehlt  R  1 U,  6  ich  iv  e.  A 

)  1 2,  6  vnd  lange  yf 


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230 


RABENSCHLACHT 


113  In  einer  kemenäte 
ein  bette  was  bereit 

der  vrouwen  Herräte 

Tolgte  manec  h6rllchiu  meit: 

dd  gie  mit  Dietriche 

her  Rüedeg^r  und  Etzel  der  riche, 

114  Und  Hildebrant  der  aide, 
Wolfhart  und  Elsdn, 

und  Hünolt  der  balde 

und  Ton  B61e  Berhtram. 

daz   wären  edele  recken  ze  allen 

stunden, 
die  wol  ir  herren  aller  ^en  gunden. 

115  Ir  bette  was  berihtet, 
als  ich  iu  tool  bescheiden  mac, 
vil  richllch  getihtet. 

dar  üfe  sicherliche  lac 

rickiu  declachen  von  Troyande, 

die  besten  sldn  iüz  aller  beiden  lande. 

116  Nu  läze  wir  diu  maere 
beliben  under  wegen. 

yor  dem  Bemaßre 
kniete  manic  höher  degen. 
daz  täten  si  im  ze  £ren, 
si  hülfen  im  mit  triwen  sin  yreude 
mären. 

117  Da  beleip  nieman  inne, 
als  ich  vemomen  hän, 

wan  vrou  Helch  diu  küneginne, 
da  her  Dietrich  släfen  solde  gän. 
mit  freuden  si  sich  machten 
släfen:  vrou  Helche  des  dö  lachte. 

1 18  Ir  segen  güetlfche 
si  über  si  dd  tete. 

vrou  Helche  diu  riebe 


nam  urioup  an  der  stete 
üz  der  kemenäte. 
da  beleip  her  Dietrich  bf  vronn 
Herräte. 

119  Hit  Tneltchem  muote 
die  naht  unz  an  den  tac 
Yon  Beme  der  guote 

da  vil  liepUchen  lac 

mit  armen  umbevangen. 

ir  leit  daz  was  mit  liebe  zergangen. 

120  Wie  liepUch  si  da  lägen, 
da  waer  lanc  von  ze  sagen, 
oder  wes  si  phlägen: 

daz  wil  ich  vürbaz  verdagen. 
ab  als  ich  mich  versinne, 
zwischen  in  was  liepUchiu  minne. 

121  Bebte  alsam  ein  rose 
bran  alle  ztt  ir  munt. 

diu  süezen  wort  löse 
kund  si  sprechen  zaller  stunt. 
uns  saget  dick  daz  maere, 
süeziu  wort  benement  gröze  swaere. 

1 22  Vrou  Herrät  und  her  Dietrich 
die  lägen  unz  an  den  tac 

bl  einander  liepllch, 

als  ich  iu  wol  bescheiden  mac, 

unz  an  den  liebten  morgen. 

si  wären  ze  ende  komen  gar  ir  sorgen. 

123  Als  von  himele  lühte 
der  wunnecliche  tac, 
vroun  Heichen  des  bedühte, 
da  si  bi  Ezelen  lac, 

owä  der  grözm  leiden  msseel 
ir  troumte  wie  ein  wilder  tracke 
waare 


113, 4  maniche  j4         114, 4  Pole  der  Hertzog  P.  ^         115, 1  bettet  R     g^ 
richtet  j4      4  vlizchliche  R      5  Twiande  y/  116, 4  maniger  j4       6  sin  vreodf 

mittVenA^      se  meren  ^        117,  3  N&^      6  d6  feAft  ^         118, 1.  2sypMt 
licKe^      2&6fehUj4      5  kemmenaten  ^         120,  Idä/eM^      3  Od  was  J7 
4  verklagen  j4        121, 1  sam  als  ^      2  zu  allen  zeiten  j4      6  nement  ofte  g.  R 
122, 3  mineklich  j4         123, 1  leuchtet  j4      3  dovhte  R      6  trache  R 


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RABENSCHLACHT 


231 


424  Gevlogen  also  balde 
durch  ir  kemenäten  dach, 
und  nam  ir  mit  gewalde, 
daz  sf  ez  mit  ir  ougen  sach , 
owe!  ir  liebe  söne  beide, 
er  vuort  si  hin  üf  eine  breite  beide, 

125  Si  bete  in  ir  goume, 
waz  den  kinden  geschach. 

si  sach  in  dem  troume, 

daz  si  der  grlfe  zebrach. 

vor  leide  si  erwahte, 

üz  dem  släfe  unsanfte  si  erschrahte. 

126  Der  troum  der  seile  ir  maere, 
als  ez  ouch  slt  ergie, 

d6>si  dem  ßemiere 
ir  liebiu  kint  ze  helfe  Ue. 
owe  der  jungen  künege  here! 
die  gesach  si  leider  lebende  nimmer- 
m^re. 

127  Vrou  Helche  diu  gie  dräte 
mit  zühten  alzehant 

in  eine  kemenäte, 

da  si  ir  juncvrouwen  vant. 

die  wahte  si  güetliche. 

da  mite  gie  diu  küneginne  riebe , 

128  Dk  si  BlGBdeline 
den  werden  recken  sach. 
hoeret  üf  die  triuwe  mlne» 
wie  vr()U  Helche  dö  sprach 
'herre  Bloedel,  küener  recke  here, 
nü  brinc  mir  balde  den  marc^dven 

Rüedeg^re/ 

129  ^Daz  tuon  ich  willeclli-he, 
edel  vrouwe  guot.' 

dan  gie  der  recke  riebe, 


(unverzaget  was  stn  muot) 

und  Seite  diu  maere 

Rüedegere  dem  milden  sunderbare. 

130  'Stant  üf,  wil  du  schouwen, 
edel  Rüedeg^r, 

vrou  Heichen  mtne  vrouwen : 
diu  hM  mich  gesendet  her. 
die  solt  du  balde  gesprechen.' 
'ir  gebot  ich  nimmer  wil  zebrechen.' 

131  Üf  stuont  der  bdchgemuote, 
an  streich  er  siniu  cleit, 
Ruedeger  der  guote. 

im  volgten  recken  gemeit. 

si  gähten  hl  den  stunden,        [den. 

Aä  si  die  tugenthaften  Heichen  fun- 

132  Wellet  irnübiten, 
ich  wil  iuch  wizzen  län, 
ez  was  an  den  ziten 

der  künic  Etzel  üf  gestlin. 

mit  vroellchem  schalle 

die  höhen  wäm  ze  hove  komen  alle. 

133  Vrou  Helche  diu  gie  dräte 
mit  ir  vrouwen  dan 

zuo  der  kemenäte. 

dö  was  her  Dietrich  üf  gestän. 

dö  gruozte  in  minnedlche 

vrou  Helche  diu  edele  und  diu  riebe. 

134  'Genäde,  liebiu  vrouwe' 
sprach  her  Dietrich. 

'triuwe  ich  an  iu  schouwe, 

ir  grüezet  güetllcben  mich. 

got  füege  mir  die  stunde, 

daz  ich  iuch  lange  sehe  mit  gesunde !' 

135  'Ir  habt  vreude  dcste  mere, 
und  sol  ich  lange  leben. 


124,  A  siz  R  6  ein  ^  125, 1  heit  R  grymme  j4  6  von  d.  j4  nnsae  y/ 
schrahte  R  126, 1  der  fehlt  A  6  lebentig  A  127, 5  weckete  A  6  küni- 
gin  A  uö,  128, 1  BlMelin  A,  blAdelinen  R  3  mein  A  4  dd  fehlt  R  6  bringe 
RA  ?  edel  en  129,  2  edeliv  R  :i  danne  A  d.  hell  r.  i?  6  dem  milten  Rv- 
deg*  s.  R  130, 1  wilt  A  2  vil  edeler  R  6  wil  ich  nymmer  A  131,  2  strich 
A      4  dem  v.  .^      6  die  hohgemvtea  Hclch'  R  132, 1  Welt  RA      2  ich  wolt  A 

4  gesunden  y^        133, 5  in  vil  m.  y{         135, 1  freibde  y/      2}XJkAfehUA 


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232 


RABENSCHLACHT 


edel  recke  here, 
iu  wirt  noch  von  mir  gegeben, 
des  ir  lach  jfevröut  ze  allen  stunden, 
ich  han  iuch  ze  einem  vriunde  mir 
ervunden.' 

136  Michel  wart  dd  der  schal 
üf  dem  palas. 

mit  vröuden  lebte  über  al 
allez  daz  da  indert  was. 
die  küenen  helde  guote 
die  bereiten  sich  mit   vroellchem 
muote. 

137  Dar  k6men  mit  crefte 
die  recken  üf  den  plan. 

da  wart  mit  ritterschefte 

der  buhurt  herte  getlin. 

da  mit  si  dienten  gerne 

dem  unverzagten  vursten  vonßeme. 

138  Der  buhurt  werte  lange, 
wol  üf  mitten  tac. 

si  riten  mit  gedrange , 
daz  man  niht  anders  dk  phlac 
ze  kurzwilen  si  gerten, 
si  riten  alle  die  wile  ez  diu  ors  er- 
werten. 

139  Daz  gesidele  was  bereitet 
vür  den  palas. 

man  sach  da  nider  gebreitet 
vil  manegen  phelle  üf  daz  gras, 
mit  vroellchem  muote 
gie  dort  her  vrou  Helche  diu  guote. 

140  Mit  maneger  höhen  vrou  wen 
ze  wünsche  wol  gecleit 

muoste  man  des  tages  schouwen 


manege  herllche  meit. 
bi  banden  si  sich  viengen, 
ie  zwo  und  zwo  neben  emander 
giengen. 

141  Da  was  vreude  und  wunne, 
des  muoste  man  wol  jehen. 

ich  hoere,  der  liebten  sunne 
und  ir  vil  lüterltchem  brehen, 
daz  sich  dem  niht  gellche. 
ir  schln  überliuhtet  elliu  kfinicriche. 

142  Neben  der  sunne  schlne 
ich  geliehen  sol 

üf  die  triuwe  mtne, 
daz  geloubet  mir  wol, 
die  vrouwen  beliehen, 
die  da  giengen  mit  vroun  Helcha 
der  riehen. 

143  Nu  Iftze  wir  daz  maere 
bellben  under  wegen 

und  sagen  sunderbaere, 
wes  da  möre  wart  gephlegen. 
mit  vreuden  sl  s^n, 
mit  liebe  sl  ir  leides  vergSzen. 

144  Diu  hüchzit  werte 
sehs  Wochen  gar. 

swer  guotes  dA  gerte, 
dem  gap  man  daz  mit  vollen  dar. 
vrou  Helche  diu  reine 
diu  gap  den  recken  golt  und  edel 
gesteine, 

145  Die  guoten  moere  schoene 
und  ouch  diu  castellin. 

ir  lügende  ich  iemer  croene, 
ich  mein  die  vrouwen  wolgetän. 


135,dEdeler/r      6  vreiuit  i?      fanden^        136, 4  indert /«Alf  ü      6  berai- 
tetn  y/        138, 4  plach  R     5  kurzweyle  Sy  befreiten  j4     6  alleweil  j4    et  fekä  A 
werten  A      139, 1  ward  j4      140, 1  hohen  fehU  A     2  hohe  vf  A     4  muüfe  L 
IT,  m.  vil  h*lichey  R     5  sich  die  frawen  i.  A     6  Jetz  zwo  A      141, 4  itJekU  R 
lanterlicher  A      gvtlich  R      5  den  möge  sich  nicht  geleiche  A    6  ellev  Ar ,  alle  RA 
142, 1  schein  A      4  gelowet  R      5  herrleiche  A      6  fraw  A  143  Cebtr- 

sehriß  in  R  aneBt  wie  din  brovtloft  end*  nam  ufl  Heichen  svne  fvren  hin      6  ir  leides 
nR  144,  llrh.divw.  J?       4garA      ß  edel  fehÜ  A 


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RABENSCflULACHT 


233 


TToa  Heichen  die  milden, 
si  gap  den  recken  diu  ors  mit  den 
Schilden. 

146  Als6  disiu  höchzft 
ein  ende  hete  genomen, 
nu  solt  ir  hoeren  äne  strlt, 
wiez  an  daz  ende  ist  bekomen. 
nu  vememt  ez  alle  gerne , 

Dü  bereitet  sich  der  vogt  von  Beme. 

147  An  alle  missewende 
sult  ir  daz  vernemen. 

ez  hat  nü  hie  mit  ende, 
iu  mac  ze  beeren  wol  gezemen 
ditze  starke  msere. 
nü  wU  sich  heben  heim  ze  lande 
der  Bernaere. 

148  Nu  vernemet  endellche 
rehte  waz  ich  sage, 

und  hoeret  al  geliche. 

ez  geschach  an  Sant  Jörgen  tage , 

so  der  walt  und  diu  erde 

allez  ist  geblüemt  in  süezem  werde. 

149  D6  wären  mit  schaUe 
alle  die  komen , 

die  nötgestalden  alle , 

als  ir  6  habt  vemomen, 

die  dem  von  Beme  wolden 

üf  EnnFtchen  helfen,  als  si  solden. 

150  Diu  starke  samenunge 
ze  Ezelburc  was, 

ez  jähen  alte  und  junge 
und  aUez  daz  da  indert  was, 
daz  üf  der  breiten  erde 
nie  zesamne  kom  so  manic  recke 
werde. 


151  Was  daz  nicht  ein  unbilde? 
als  ich  iu  sagen  mac, 

daz  breite  gevilde 
zweier  tageweide  lanc  lac 
mit  tiuten  bedecket, 
alr^st  wirt  Ermrich  mit  leide  er- 
wecket. 

152  Nü  hoeret  starkiu  msere, 
diu  ich  iu  sagen  wil, 

und  merket  sunderbsre, 

so  künde  ich  iu  des  wunders  vil 

und  wil  iu  daz  bescheiden. 

nü  lät  iu  ditze  msere  niht  leiden. 

153  Dö  daz  her  starke 
allez  was  bereit 

in  Hiunischer  marke, 
als  man  mir  vur  war  hat  geseit, 
dö  muost  man  jämer  schouwen , 
dd  sach  man  weinen  manege  werde 
vrouwen. 

154  Ez  het  Etzel  der  rtche 
bl  den  selben  tagen 
zw^nesune  h^rliche, 

als  wir  daz  buoch  hoeren  sagen. 

Til  liep  warn  si  im  beide, 

an  in  lac  stner  vreuden  ougenweide. 

155  Die  jungen  künege  h^re 
die  gingen  al  zehant 

mit  grözer  herzens^re, 
als  uns  daz  msere  ist  bekant, 
vur  vroun  Heichen  die  guoten. 
dö  gie  si  gegen  den  kinden  wol  ge- 
muoten. 

156  'Gote  willekomen  ir  beide, 
▼il  liebe  süne  min! 


t45, 6  rosz  j4  utw,      146, 1  Als  y#     4  cKomen  A     5  alles  A     6  bereit  RA 
147, 4  in  fehlt  A        148, 1  endeleiche  fF,  endichliche  R      4  Sand  R         149, 1  Do 
/f^.  Da  Ar/      4  Ir  vor  \i.  A      6  Ermrich  R      150, 1  Do  din  R      2  Etzelnbnrg  A 
E.  chomen  w.  /{      4  als  uns  daz  bäch  las  7?         151, 2  ich  nn  s.  y/      4  zweier  tage- 
weide fy,  ze  vier  tageweiden  R        152, 6  vnd  lat  A        153, 1  daz  starche  her  A 
^  dti  RA      154, 2  als  wir  hören  sagen  i?     4  bi  den  selben  tagen  A      155, 3  grossen 
A       6  chinden  fTy  chvnige  R        156, 1  ir  fehlt  A      2  Ir  lieben  A 


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234 


RABENSCHLACHT 


min  bluendiu  oogenweide, 
daz  muezt  ir  endeiichen  gln, 
min  östertac ,  min  meie. 
swenn  ich  iuch  sihe,  waz  ich  dann 
vreuden  heic!' 

157  Si  kuste  liepildie 
diu  kint  an  ir  munt. 

die  jungen  künege  rlche 
sprächen  an  der  selben  stunt 
'genäde,  liebiu  muoter! 
ow^,  W9er  nü  ieman  hie  sd  guoter, 

158  Wir  haßten  harte  gerne* 
sprach  Scharphe  der  degen, 
*wir  wolten  mit  dem  von  Beme 
gein  Roemisch  laut  after  wegen, 
wir  saehen  et  harte  gerne, 

Ak  von  er  heizt,  die  guoten  »tat  ze 
Berne. 
159,  Muoter,  liebiu  vrouwe, 
nü  bitet  den  herren  min, 
als  ich  iu  des  getrouwe, 
ob  ez  mit  hulden  muge  sin, 
daz  er  uns  der  reise  günne. 
da  vamt  hin  unser  mäge  und  unser 
kunne. 

160  Die  schaffe  er  uns  ze  huote 
da  hin  üf  den  wegen. 

die  küenen  recken  guote 
die  habent  uns  in  ir  phlegen 
und  läzent  uns  niht  werren. 
nü  mant  umb  uns  Ezeln  unsem 
herren!' 

161  Vrou  Helche  trüricllchen 
diu  kint  ane  sach. 

zuo  den  künegen  riehen 


si  vil  güetlichen  sprach 
'der  bete  sult  ir  iuch  mäzen, 
liebiu  kint,  ir  sult  die  reise  läzen. 

162  Ez  kumt  iu  niht  ze  guote, 
daz  sult  ir  üf  mir  hän. 

siebtes  üz  dem  muote 

so  sult  ir  dise  reise  län. 

ir  muotet  kintUchen. 

ez  st^t  niht  wol  inRoemischen  riehen. 

163  Ez  wurd  mir  lihte  ein  riuwe 
und  lieze  ich  iuch  dar' 

sprach  diu  vil  getriuwe. 
'ich  vürhte  leider  vür  war 
die  Ermriches  unstaete, 
nu  belibt  hie  heime  und  volget  mi- 
ner raete. 

164  Swie  gerne  iuch  behuoten 
üf  der  reise  aUe  zit 

die  küenen  und  die  guoten, 
kumt  ez  danne  in  den  strit, 
ow€j  SO  wirt  iwer  veigezzen, 
s6  Sit  ir  tot '  sprach  diu  vil  vermezzen. 

165  'Dar  umb  sult  ir  niht  sorgen, 
Uebiu  muoter  min. 

naht  und  alle  morgen 
so  welle  wir  sicher  sin 
hl  dem  herren  Dietriche, 
er  behüete^  uns  wol,  da^  wizzet 
sicherlidie.' 

166  Hie  mit  disem  maere 
kom  Ezel  gegdn 

und  ouch  derBemaere, 

als  ich  vür  w4r  vemomen  han. 

Ezel  vant  sicherliche 

sine  liebe  süne  bede  gellche. 


156,  5  allein  o.  j4  6  sich  R  157, 6  ieman  liie  nu  A  158, 1  posten  dicli  h. 
R  peiten.^  h  eit  fehü  A  \b%2TiufehU  R  6  fert  ^  ftmdSs  anser /eACen 
A        IHO,  5  geweren  A      6  man  R      meinen  h.  A         161, 5  in  jR        162,  4  die  A 

5  kunigkleichen  A        163, 1  wrd  ^,  wirt  R         164, 4  in  den  strit  fehlt  A 
6  die  trew  g^emeasen  A       165, 1  n.  trawen  A      2  liebev  ^,  vil  L  ^      4  sd  fehlt  R 
w.  bede  %.  A     5  Diettreichen  A      166  üebersehriß  m  R  aaeS  wie  Helchea  avne 
baten  vat*  nnde  mut'  ombe  die  reise      6  lieben  A 


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RABENSGHLAGHT 


235 


167  Als  diu  vrouwe  gaote 
Ezeln  ane  sach , 
mit  trürigem  maote 
diu  riebe  küneginne  sprach, 
ir  tniobten  sere  d'ougen. 
dö  yrägte  si  der  künic  Etzel  tougen 

t68  '  Mich  wundert  in  dem  sinne, 
vroawe  woi  getjin, 
edeliu  küneginne, 
wer  hat  iu  leides  iht  getan? 
ja  müet  mich  harte  sere 
iuwer  weinen,  küneginne  here.' 

169  'Da  hat  mir  ze  leide 
niemen  niht  getan. 

Ezel,  dine  sune  beide 

die  wellent  des  niht  rat  hän, 

si  weint  an  disen  ziten 

mit  dem  her  in  Roemisch  lant  riten. 

170  Des  bitent  si  dich  sere. 
edel  künic  rieh, 

durch  dln  selbes  ere, 
nü  wende  du  ez  heimlich, 
ow«,  }k  vürhte  ich  der  stunde, 
ich  gesehe  si  niemerm^re  mit  ge* 
sunde.' 

171  *Daz  wirt  nimmermer  min 
und  rätes  ouch  niht.  [wille 
offenlich  noch  stille, 

mit  minem  rate  ez  nimer  geschiht. 
wes  muot6f  ir  tumben  beide! 
überhebt  mich  unde  iuch  grözer 
leide!' 

172  Dö  sprach  trürecUche 
Orte  der  junge  degen 


'Ezel,  künic  riche, 
wir  beliben  nimmer  underwegen. 
von  diu  iäz  uns  üz  der  huote. 
da  vert  hin  so  manic  recke  guote, 

1 73  Die  ouch  da  wellent  schouwen 
Beme  und  Roemisch  lant. 

wil  du  uns  des  getrouwen, 
wir  loben  dir  daz  hie  zehant: 
so  wir  komen  hin  ze  Beme, 
wir  riten  vürbaz  niht,  wil  du  daz 
sehen  gerne.' 

1 74  'Redet  drumbe  swaz  ir  wellet, 
nimmer  ez  geschiht. 

swaz  ir  mir  vor  gezeilet, 
ich  läze  iuch  dar  benamen  niht. 
swaz  iu  da  geschsßhe  ze  leide , 
dar  umbe  stürbe  ich,   liebe  sune 
beide.' 

175  Dö  sprach  der  vogt  von  Beme 
'  nü  llizet  mir  diu  kint, 

Sit  si  s6  rehte  gerne 
der  reise  so  gar  vlizec  sint. 
ich  geläze  si  nimer  üz  der  huote : 
ich  schaffe  ze  in  die  edelen  beide 
guote, 

176  Die  si  üf  allen  strazen 
habent  in  ir  phl^en. 

si  müezen  sich  des  mäzen' 
sprach  von  Beme  der  degen , 
*daz  si  indert  vürder  riten, 
swä  ich  si  läze  daz  si  min  da  biten.' 

177  Ezel  der  riche 
sprach  dö  an  der  stat 
ze  dem  herren  Dietriche 


167, 2  an  gwaoh  ^       5  sere  div  äugen  ff^,  iriv  o.  R        168, 6  here  ^,  h*re  R 

169. 1  la  ^      3  die  deine  ^     5  wellen  Rj4       170, 1  dich  tiwer  R     3  eren  ^4, 
triwe  R      4  da  fehlt  R        171,1  nimmer  R      2  ich  rate  In  sein  nicht  j4       3  o.  od 

St.  R      4  nymmermer  y/      5  ir  ir  A  172, 2  Orte  ^,  Ort  ^      5  Wann  du  y/ 

6  daz  wer  h.  j4        173, 3  wolst  du  ^Y      5  furo  wann  wir  wider  kamen  von  dem  von 
Peme  AI      6  tSn  wir  alles  daz  Ir  sehen  ^,  j4       174, 1  dar  umbe  Rj4      6  ich  vil  1.  R 

175. 2  laze  wir  jR      A  f^^r  fekli  A      6  vnd  seh. /{  1 76,  5  nynndert  Inder  y^ 
61azenA        \ll,2A(ifehUA 


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236 


RABENSCHLACHT 


'ja  Türhte  ich  Ermrlches  rat. 

wirt  er  der  kinde  inne, 

er  wendet  dar  zuo  alle  sine  sinne, 

178  Wie  er  si  verrate 
und  in  getuo  den  töV 
her  Dietrich  sprach  dräte 

'des  sol  uns  nimmer  werden  n6t. 

ich  geschaffe  in  solhe  veste, 

dar  inne  si  habent  ruowe  unde  reste/ 

179  *Nu  erlAzet  si  der  reise, 
durch  got,  her  Dietrich, 
machet  mir  niht  vreise' 
sprach  Ezel  der  könic  rieh, 
'gewurre  mir  iht  an  den  kinden, 
dar  umbe  müeste  ich  immerm^re 

swinden.' 

180  'Uns  kan  niht  gewerren' 
sprach  Orte  der  degen. 

'ich  getrouwe  minem  herren, 
er  laet  uns  niht  under  wegen, 
wendet  ir  uns  der  reise,  künic  here, 
80  geseht  ir  uns  vrd  nimmerro^re.' 

181  Mit  weinendem  munde 
vrou  Helche  sprach  zehant 
güetltche  da  ze  stunde 

zem  künege  von  Hiunisch  laut 

'  Ezel ,  mtn  lieber  herre , 

dich  manent  dlniu  kint  als6  rerre : 

182  Läsialbalderiten, 
stt  sis  niht  r&t  wellent  hän! 
und  besende  an  disen  zften 
beidiu  mäge  unde  man, 
und  bevilch  du,  künic  riebe, 

diu  lieben  kint  dem  herrenDietriche.^ 


183  'Mir  nähent  michet  smerze, 
daz  geseht  ir,  vrouwe,  wol. 

mir  siuftet  s6  daz  herze, 
mir  werdent  d^ougen  dicke  vol. 
mir  nähent  herzensere, 
swiez  sich  gevöeget'  sprach  Etzei 
der  h^re. 

1 84  '  Ir  sult  iuch  des  wol  borgen' 
sprach  Orte  zehant. 

'war  umbe  weit  ir  sorgen, 
edel  künec  von  Hiunisch  lant? 
wir  behüeten  wol  ze  wäre , 
daz  wir  den  vtnden  inder  komen  ze 
väre.' 

185  Vrou  Helche  tugentliche 
zem  Bemsere  sprach 

'sd  dir  got  der  riebe, 
du  solt  dich  rihten  dar  nach, 
des  bit  ich  dich  und  Etzel  mtn  herre: 
ich  beviihe  dir  min  liebiu  kint  also 
verre. 

186  Mich  muoz  ah'^ste  riuwen 
diu  reise  in  Roemisch  lant 

hin  ze  dfnen  rehten  triuwen' 
sprach  vrou  Helche  zehant 
'antvmrte  ich  dir,  Bemaere, 
die  mtnen  lieben  süne,  die  degen 
msere.* 

187  'Welt  ir  mirs  getrouwen* 
sprach  her  Dietrich, 

'mit  gesunde  sult  irs  schon  wen 
schiere  wider  in  Hiunisch  rieh, 
daz  habt  üf  mfnen  triuwen, 
ir  reise  sol  iuch  nimmer  geriuwen.* 


1 77, 5  chind  da  i.  J?         178, 3  sp.  vil  dr.  jß      4  werden  nymmer  ji      6  r&  A^ 
179, 2  dvrch  got  fMty  herre  her  D.  R     5  gewurde  j4        180, 3  g.  so  wol  m.  A 
4  last  y^      nymmermer  y#      6  der  reise,  ir  sehet  181, 2  sprach  fr.  H.  ^^ 

4  Hünislant  A       5  min  fehlt  A       182, 1  al  fMt  A       2  nicht  weUen  rat  A 
3  sende  A       4  b.  nach  m.  und  nach  vsl,  A        5  die  kunige  r.  A         183, 1  Nu  ^^ 

3  mir  W^  ir  s.  R      sere  ^.  A      4  dick  die  äugen  A      6  fuege  A    der  kunig  h.  A 
184, 3  haht  Ir  ^      6  nindert  A      zv  ungeware  A      185, 3  Herre  Diettrich  so  A 

4  danach  R    6  b.  hie  dir  y/    div  chint  hevilhe  ich  dir  ze  dinen  triwen  y.R      186, 6  m- 
edelen  chint  also  m.  R        187, 1  mir  sein  A      3  beschawen  A      6  der  x*  A     \y^ 


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RikBENSGHLACHT 


237 


188  Urloubes  dd  gerte 
her  Dietrich  zehant. 

mit  weinen  in  ge  werte 
diu  küniginne  üz  Hiiinisch  lant. 
her  Dietrich  huop  sich  dräte 
da  er  yant  die  schoenen  Herräte. 

189  Urloup  kurzUche 
nam  er  an  der  stunt. 
die  küneginne  riche 

kuste  er  dicke  an  den  munt: 

also  tet  si  in  hin  widere. 

sl  gesach  in  leider  tr  Arie  sidere. 

190  Helche  diu  rIche, 
als  mir  ist  geseit, 

diu  hete  heinllche 

ir  lieben  kinden  b^eit 

zwelf  tüsent  wigande, 

die  si  mit  ir  lieben  kinden  sande. 

191  Die  selben  küenen  recken 
wäm  helde  vil  bewegen. 

do  bevalch  si  den  kecken 
die  vil  unverzagten  degen, 
ir  liebe  süne  beide. 
Sit  gehörte  si  ir  an  in  vil  leide. 

192  Vrou  Helche  hiez  denBemaere 
vil  balde  zuo  zir  gka. 

si  sprach  ^  recke  nuere, 
drizec  tüsent  recken  wil  ich  dir  län, 
die  habe  von  mir  ze  stiuwer.' 
dö  dancte  ir  vil  guetllch  der  gehiu- 
wer. 

193  Mit  lichtem  golde  swsre 
hiez  vrou  Helche  laden 

yümf  hundert  soum.sere. 

des  hete  si  vil  deinen  schaden, 


want  si  tete  ez  gerne. 

daz  gap  si  ze  stiuwer  dem  von  Berne. 

194  Ez  wirt  nimmermöre, 
als  wir  beeren  sagen, 

von  künegmne  here 

s6  miltiu  vrouwe  getragen 

als  vrou  Helch  diu  reine. 

ir  guot  was  al  der  werlde  gemeine. 

195  Als  sich  der  Bemaere 
des  goldes  underwant, 
urloup  nam  der  maere 

von  vroun  Heichen  al  zehant 

und  neic  gezogenltchen 

allen  disen  höhen  vrouwen  riehen. 

196  Ez  möhte  got  erbarmen 
hie  an  dirre  stunt, 

vrou  Helch  umbevie  mit  armen, 
als  mir  daz  buoch  ist  rehte  kunt, 
ir  hebe  süne  here. 
si  gesach  si  leider  lebende  nimmer* 
mere. 

197  Die  herren  an  ir  hende 
wiste  vrou  Helche  dan 

des  hoves  an  daz  ende. 
da  slizen  si  üf  diu  kasteUn. 
da  muost  man  jämer  schouwen. 
diu  kint  kustn  ir  muoter  onde  ir 
vrouwen. 

198  Da  hin  gein  Rcemisch  lande 
riten  dö  diu  kint. 

die  jungen  wigande 
wurden  dk  erslagen  sint. 
ow^  der  jaemerllchen  vreise, 
diu  an  in  geschach!  vervluochet  sl 
diu  reise! 


188, 1  begerte  j4      4  L  von  H.  >#        189, 4  an  Im  m.  j4      5  im  ^     6  sach  ^4 

trwic  fehlte      190,4irnA    liehen  fehlt  R    Linde  ^     6  Im  ^^        191, 2  das 

w.  yi      6  sy  Ir  laider  laide  AI         192,  2  zu  Ir  y#      6  der  teure  j4        193,  2  vrowe 

Jl  u.  meütens  so        194, 1  wirt  ßF,  wart  R       4  getragen  ^,  nie  g.  Ä      6  aUer  j4 

werlt  R        195, 1  sich  fehit  A      2  sich  des  A      4  wider  vr.  A      al  fehlt  R 
5  neiget  A         196, 1  mohte  R      3  mit  Im  a.  ^      6  lebende  fehU  A        197, 2  vro 
R       6  chinX  fr,  fekU  R      irnaeh  JOAd  fehit  A        198, 1  gegen  ^ 


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238 


RABENS€HLA(3IT 


199  Der  weineDden  blicke, 
owö,  waz  der  geschacb! 
vrou  Helche  idl  dicke 

nach  ir  lieben  kinden  sach. 

owe,  iä  sagt  ir  ir  herze 

umb  diu  kint  allen  den  smerzen. 

200  Ir  Yil  liebten  ougen 
diu  wurden  ofte  rdt. 

den  Segen  si  vil  tougen 

nach  ir  lieben  kinden  bot. 

vür  die  selben  stunde 

gesach  man  nie  lachen  von  ir  munde. 

201  Etzel  der  riebe 
mit  dem  here  reit 

unz  hin  ze  Saders  sicherlfche, 
also  hat  man  mir  geseit. 
da  was  srtn  widerkere : 
vür  die  zit  gesach  er  diu  kint  nim- 
mermÄre. 

202  Hin  zogte  mit  gewaMe 
der  herre  Dietrich 

mit  manegem  recken  balde 
durch  Saders  üf  gein  Istenrich 
üf  eigen  sine  marke, 
nü  hfleret  von  einem  stürme  starke. 

203  Sich  hebt  in  Roemisch  lande 
n^t  und  Ungemach. 

von  roube  nnd  von  brande 
grözhi  ndt  aldä  geschacb. 
von  strite  michel  wunder 
nü  sult  ir  alr^st  hoeren  besunder. 

204  Als  der  vogt  von  Beme 
was  komen  in  Roemisch  lant, 
A6  slihen  in  vil  gerne 


die  sinen  recken  al  zehant 
die  k6men  ouch  mit  schalle : 
in  enphiengen  wol  die  Lamparten 
aue. 

205  Reinher  von  Meilen 
mit  hMichen  siten, 

und  von  B61e  Berhtram 

die  kömen  üz  der  stat  geriten, 

als  st  enphähen  wolden 

ir  erbeherm,  als  si  ze  rehte  solden. 

206  Als  Reinher  von  Meilto 
den  Bemaer  ane  sach, 

als  ein  unverzagter  man 
der  üz  erweite  recke  sprach 
*got  willekomen,  vogt  von  Beme! 
wir  sehen  iuch  mit  rehten  triuwen 
gerne. 

207  luwer  kunft  in  Roemisch  laut 
ist  uns  ze  staten  komen: 

ze  vreuden  ist  ez  tins  bekant. 

ich  enweiz ,  habt  ir  diu  macre  ver- 

nomen 
von  dem  künege  Ermrtche : 
der  lit  mit  here  ze  Raben  gewaltic- 

liche.' 

208  'Des  mac  wol  werden  guot  raV 
sprach  her  Dietrich. 

'da  ze  Raben  vor  der  stat 
muoz  uns  kunic  Ermrtch 
in  kurzen  ziten  schouwen 
im  ze  schaden,  des  wil  ich  gote  ge- 
trouwen.' 

209  'Daz  vöege  got  der  guote!* 
sprach  her  Rüedegdr. 


199, 1  Die /^  weiDdeD^r  2  der  da  g.  A  5  iz  ir  ir  77,  iz  ir  h.  M^  6  cMnt 
owe  welich  ein  smerze  J?  201 ,  2  dem  h'ren  R  4  als  man  mir  hat  g»  A  6  seine 
k.  j4  202, 1  zöge  ^  4  gegen  Hvsterreich  ^  5  sine  eigene  R  6  h.  mire  von 
j4        203,  4  ai /eA/f  y/      5  streiten*.^      204, 4  die /«Äff  ^      seine  ^      al  fehU  J 

205, 1  Reinher  /T,  Reicher  R,  Günther  ^      Mayland  ^4      3  Pole  R^      Perch* 
tram  yt       4  die  fehlt  R        6  irn  i{       erpherren  ff^,  erbe  fehÜ  R      von  r.  y4 
206,  i  Reinher  fT,  Reicher  R,  Rainher  j4      Mavlan  y/  207, 1  knmen  j4        Ro- 

mische R      4  neweiz  R^  weis  nit  j4        208, 4  chvnich  ^,  der  dramch  R 


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RABENSCHLACHT 


^niht  anders  ich  nd  muote' 
sprach  der  h6he  recke  h^r 
'  wan  daz  wir  Ermrtchen 
vor  der  stat  ze  Rabene  bestrtchen. 

210  Dh  siile  wir  an  im  rechen 
manegen  ungetriuwen  rät. 

ich  wil  niht  anders  sprechen: 
swaz  er  imtriuwen  hat, 
daz  müeze  got  rihten! 
vogt  von  Bern ,  wir  suln  uns  darzuo 
phlihten, 

211  Daz  uns  ieman  vinde 
kae  wer  üf  den  wegen. 
Ermrtchs  reete  sint  s winde: 

im  wartent  euch  die  snelie  degen, 
die  ez  wol  geturren  wägen, 
nü  hüeten  uns  vor  sinen  swinden 
lägen.' 

212  Hie  mit  disen  maercn 
ritens  vür  sich  dan, 

als  ichz  iu  wil  bew»ren 
unde  ouch  wol  bescheiden  kan. 
gegen  Bädowe  mit  gewalde 
zogte  von  Berne  der  recke  balde. 

213  Si  bewägen  sich  der  reise, 
als  ichz  vemomen  hän. 

daz  kom  sit  ze  vreise 

manegem  Ermriches  man,' 

die  drumbe  tot  gelägen. 

dö  gie  ez  alr^st  an  ein  starkez  wägen. 

214  Ak  der  vogt  von  Beme 
ze  Bädowe  was  komen, 

(nü  sult  ir  hoeren  gerne. 


des  ir  ^  niht  habt  vemomen 
und  ouch  von  niemen  sidere) 
do  leite  sich  daz  starke  her  nidere. 

215  Üf  dazh^ltchevelt, 
als  ich  iu  wil  sagen, 
manic  wünnedlch  gezelt 
wart  da  üf  geslagen. 

dö  leiten  sich  die  geste 

mit  gewalte  ze  Bädowe  vor.  die  veste. 

216  D6  sprach  der  Bernaere 
wider  shie  man 

*der  mir  sagte  nü  diu  maere, 
wem  ist  diu  stat  undertän  ? 
daz  weste  ich  harte  geme.^ 
also  sprach  der  werde  vogt  von  Berne. 

217  Mit  zuhteq  sprach  an  der 
der  alte  Hildebrant  [stunt 
'  deist  under  uns  niemen  kunt, 
edel  kunec  von  Roemisch  laut. 

wir  werden  stn  schier  inne. 
ich  ervar  ez  wol,  als  ich  mich  ver- 
sinne.' 

218  Der  werde  vogt  von  Beme 
vür  die  stat  selbe  reit. 

er  wolde  ervarn  gerne, 
als  ich  iu  e  hän  geseit, 
wer  houptman  in  der  stat  waere. 
daz  sagt  man  schiere  dem  höhen 
recken  msBre. 

219  Er  begunde  halden  nähen 
üf  dem  buregraben. 

üz  der  stat  si  daz  wol  sähen 
si  trabten  'solde  wir  dich  haben 


209, 5  Nur  A         210,  5  m8z  R         211,1  nyemand  A       6  h&eten  wir  vnns  A 

212, 1  disem  m&re  A       3  ich  euch  das  bewire  A       4  auch  vil  wol  A       5  Ba- 

daw  A  tuw,      6  der  ff^,  der  chvoe  R     zöge  A     recke  fehlt  A        21 3,  2  ich  ^ 

5  darnnib  A       214  üebersehrift  in  R  aueO  wie  Rudeg^  und  die  rekchea  von  Bädowe 

tiostirten  von  {IV  vor)  dem  strite      4  Ir  vor  n,  A      6  da  A         215, 3  manigs  wun- 

nekliches^      5  Da  A        216,3  nu/«AI<  >?      \\\l  fehlt  A      4  st  nu  u.  A      5  vast 

g.  A      217, 2  Hyldeprant  A     3  daz  ist  y#     5  vil  seh.  R      218,  2  selbs  fdr  d.  st  /# 

5  wer  da       h5pman  R  mw.      ,6  dem  Edelen  t,  A        219, 1  beg.  balde  gaben  R 

2  den  A      3  wol  fehlt  R      4  trabten  fFy  dabten  R 


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240 


RABENSCHLACHT 


in  onsem  pUegen  hinne, 
wir  schieden  dich  von  witzen  und 
von  sinne.* 

220  Der  unverzagte  Helphrtch 
ruofen  iö  began 

einem  recken  lobellch, 
den  sach  er  an  der  zinne  stän 
^heiä!  niü  sage,  reckeiguote, 
des  ich  dich  vrdge'  sprach  der  hoch* 
gemuote. 

221  'Wem  wartet  disiu  veste? 
wer  ist  hie  houptman? 

vil  gerne  ich  daz  weste, 
wen  hM  hie  Ermrtch  verlän? 
daz  hörte  ich  harte  gerne , 
des   vräget   iuch   min  herre  von 
Beme/ 

222  D6  sprach  der  degen  Rienolt 
'ir  vrägt  im  wizzet  wes. 

iu  ist  niemen  hie  so  holt, 
oder  waz  weit  ir  des? 
wir  vürhten  iuch  vil  deine, 
disiu  stat  dient  iu  vürbaz  seine. 

223  Wir  haben  einen  houptman* 
sprach  Rienolt  der  degen, 

'daz  sult  ir  rehte  verstikn, 
er  kan  wol  urliuges  phlegen. 
der  tuot  iu  noch  vil  leide, 
stnen  namen  ich  iu  wol  bescheide. 

224  Rümolt  ist  er  genennet 
von  Burgonje  lant. 

den  man  vil  wol  erkennet. 

mit  eUenthafter  haut 

hat  er  bi  stnen  ztten  [strften.* 

wunder  getan  in  manegen  horten 


225  D6  sprach  der  recke  Hel- 

phrtch 
'möhte  daz  gesdiehen, 
den  werden  redcen  lobellch 
den  wolde  wir  gerne  sehen, 
mir  ist  wol  kunt  stn  eilen: 
ich  und  er,  wir  w^oren  6  gesellen.* 

226  'Den  werden  recken  ziere 
den  muget  ir  hiute  ^ehen 

vor  der  stat  vil  schiere, 
swaz  uns  dar  umbe  mac  geschehen, 
daz  well  wir  Itden  gerne, 
wolde  uns  geben  vride  der  herr  vod 
Beme, 

227  S6  taete  wir  rtterschaft 
noch  hiute  üz  der  stat 

wir  sehen  wol  die  grözen  craft, 
die  der  von  Beme  bt  im  hat. 
im  wartent  beide  guote, 
die  unverzaget  sint  in  ir.muote.* 

228  'Vride  st  iu  gebannen* 
sprach  her  Dietrich. 

'vor  allen  minen  mannen 
stt  line  sorge  sicherlich, 
dar  umb  zwivdt  ir  nimä« : 
tuot  ritterschaft,  des  habt  ir  immer 
^re.* 

229  'Sul  wir  danne  riten 
ftn  angest  vur  die  stat?' 

dö  sprach  an  den  ztten 
her  Dietrich  'daz  ist  min  rät.* 
dan  schiet  der  vürste  msere, 
zuo  den  stnen  reit  der  Beraaere. 

230  Dar  nach  in  kurzen  ztten, 
als  mir  gesaget  ist, 


220, 1  Helpherick  j4  usw.       2  d6  fehU  A      4  zynaen  j4      5  sag  an  r.  /^ 
221, 1  diae  ^,  diu  R     4  Erenreich  hie  A      5  vaat  g.  A        222, 2  v.  ir  il^     3  hi« 
ist  euch  nyemand  A      4  wolt  RA         223, 4  vrlanges  A         224, 1  RajfanoU  A 
2  Burgnndie  A      6  m.  scharffen  st.  A      225, 1  der  degen  Helpherick  A      4  w.  vajt 
gerne  ^       ^ynvfehUA       ^  fehlt  A         226, 2  mftesset  ^  221  fehlt  R 

228, 4  sorgen  A  -  5  nicht  mere  A        229, 2  one  sorge  A      5  von  dann  A 


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RABENSCHLACHT 


241 


dö  sach  man  dort  her  riten 

in  viJ  kuTzlicher  vrist 

mit  speren  und  mit  schilten      [ten. 

üz  der  stat  die  küenen  und  die  mil- 

231  Manie  schcene  kastelan 
sach  man  vor  der  schar, 

als  ich  vür  war  vernommen  hän: 
ditze  msre  daz  ist  war. 
do  bereiten  sich  engegene, 
ahei,  die  küenen  Dietriches  degene, 

232  Die  tjostieren  weiden 
durch  pris  ai  zehant, 

die  euch  vil  gerne  dolden, 
da  von  in  ere  wart  bekant. 
heyä,  ez  wloren  helde  guote. 
ja  nenne  ich  iu  die  degene  hdchge- 
muote. 

233  Nu  hoeret  an- den  maeren, 
wie  mir  ist  kunt  getan. 

daz  ein  was  von  Bechlaeren 
Rüedeger  der  marcman: 
daz  ander  was  von  Bruovinge 
Nuodunc,  den  ouch  wac  vil  ringe 

234  Manllchez  eilen: 
des  was  er  ein  helt. 
sol  ich  iuz  allez  zellen, 
waz  der  recke  üz  erweit 
hat  getan  bi  sinen  ziten? 

er  was  ein  helt  in  stürmen  unde  in 
striten. 

235  Daz  dritte  was  von  Lunders 
der  starke  Helphrtch. 

nu  schouwet  ditze  wunder, 
daz  sich  da  huop  sicherlich. 


ahi,  daz  vierde  was  der  starke 
isolt  üz  Hiunischer  marke. 

236  Ir  kastelan  verdecket 
ze  brise  wären  wol. 

üz  herzen  wart  gewecket 
manllchez  eilen,  als  man  sol. 
aki,  üf  diu  ors  si  säzen, 
den  buneiz  si  ze  rehter  tjoste  mäzen. 

237  Mit  manllchem  eilen 
zogte  ouch  dort  her 
Rümoit  mit  sinen  gesellen, 
der  wären  drizee  oder  mer. 
si  hielten  under  helme 

üf  dem  ringe  schone  sunder  melme. 

238  Gedrabet  under  schilte 
üf  des  ringes  zil 

kom  Rüedeger  der  milte , 
als  ich  iu  bescheiden  wil , 
üf  eim  brünvarwen  marke, 
gegen   der  tjoste  hielt   der  recke 
starke. 

239  Dö  kom  mit  beides  muote 
her  gegen  im  geriten 

Rümoit  der  guote 
mit  vil  manlichen  siten. 
ahi,  vür  war  ich  iu  bescheide , 
von  stat  triben  si  diu  ors  beide. 

240  Si  künden  ebene  riten 
schöne  mit  dem  sper. 

ir  schenke]  ze  bcden  siten 
die  sach  man  vliegen  entwer 
sam  ez  gewünschet  waere. 
heiles    wünschte   Rüedeg^ren    der 
Bemaere. 


230,  4  chvrzer  R  231,  5  hin  gegeDe  fT,  hin  belegene  R  6  knnen  P,  fehlt 
R/i  232, 5  gut  /^  6  hoehgemat  A  233, 1  h6rt  es  an  .^  3  der  aine  das  w.  A 
Pecblaren  A  5  Bnroeninge  A  6  (v,  d.  Hagen)  der  starke  Norpreht  Nu- 
dunch  /?,  Nodunck  A  234,  3  es  euch  A  4  daz  y/  6  storm  R  235,  5  ahey 
A  usw.  der  v.  A  236, 2  preise  vaste  wol  A  237,  t  msnleichem  ^,  manli- 
chen R  2  zöge  A  usw,  3  Itaumolt  A  tuw.  238, 1  Geckraft  A  5  einem  RA 
239, 3  RSmolt  R  4  manlichem  A  240, 3  senchei  R,  schinkl  A  5  sam  ob 
ez  ß       6  Rodegern  R 

Held«nbuch  IT.  16 


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242 


RABENSCHLACHT 


241  Si  träfen  Mde  geltche 
mit  ritterlicher  hant. 

die  recken  ellens  rtche, 

als  mir  ist  rehte  bekant, 

durch  ir  hehne  wende 

vertäten  si  diu  sper  mit  ellens  hende, 

242  Daz  diu  drumstücke 
ze  schivem  vlugen  entwer. 
man  sach  riechen  den  rädie 
von  ir  orsen  hin  unde  her. 
nit  si  zesamne  häten, 

diu  sper  si  manlichen  vertäten. 

243  Ir  Schilde  wären  von  richer 

koste 
die  si  vuorten  vor  ir  hant 
wider  üf  die  tjoste 
k6men  si  beide  gerant. 
dar  triben  si  mit  grimme, 
si  stächen  diu  sper  durch  die  ringe, 

244  Und  ouch  durch  beide  schilte, 
als  ich  vernomen  hän, 

daz  die  recken  mute, 
als  mir  ist  rehte  kunt  getan, 
da  muosten  vallen  beide, 
ir  vriunde  sähen  in  ietwederhalp 
leide. 

245  Doch  bete  getroffen  s^e 
der  mute  marcman 

Rümolt  den  recken  h^re. 
des  muoste  er  immer  schaden  hän. 
er  moht  sin  niht  gelougen: 
im  brast  daz  bluot  üz  ze  beiden 
ougen. 
246  Si  gelägen  durch  die  ^re 
von  den  orsen  nider. 


ez  gemuote  si  vil  sdre 
manegen  tac  dar  nach  sider. 
von  Btat  truoc  man  si  beide, 
dem  Benußre  geschach  an  Rüede- 
g6ren  leide. 

247  Darnach  zogtenöf  die  tjoste 
zwön  eilenthafte  degen, 

der  wäpen  mit  richer  koste 
was  vil  körlich  gewegen. 
ir  namen  wil  ich  iu  nennen: 
si  sint  des  wol  wert,  daz  mansiso) 
erkennen. 

248  Von  Lunders  her  Helphrlch 
der  eine  was  genant, 

daz  ander  ein  vürste  rieh , 
gf  boren  von  Irlant 
was  der  höchgemuote: 
Sigebant  s6  hiez  der  faelt  guote. 

249  Daz  ich  iu  nü  bescheide, 
daz  ist  diu  wärheit: 

si  wären  starc  beide, 
von  den  ich  iu  hän  geseit. 
in  stürmen  unde  in  striten 
muost  man  si  s&re  vürhten  ze  allea 
ziten. 

250  Gezimiert  rtteritche 
wärens  beidesant. 

si  riten  sicherliche 
diu  besten  ors  diu  man  da  vant 
akiy  si  wären  staetes  muotes, 
vil  bewegen  libes  unde  guotes. 

25  t  Die  recken  vil  vermezzen 
säzen  M  ir  marc 
ez  enwart  da  niht  vergezzen, 
zwei  sper  unmszlichen  starc 


242,  l  tranelitäcke  A       2  zerschiferten  fl.  A      Bingen  /?       3  riaehen  R 
den  rauche  A       5  hetten  A       6  manlich  R       vertetten  A         243, 4  bede  j4 
244, 1  bede  A       5  mvsten  A^,  mvsteas  R        6  ietwederm  A        2<&,  3  Rvmolt  0\ 
Rumolten  R      4  des  er  müste  A       6  prack  A      ze  fehlt  R  247, 1  engen  A 

5  in  fehU  R  248, 3  reiche  A  4  geboren  fehU  A  Yerlandt  A,  JerlanI  fT,  Jen- 
lant  R  6  Sygebant  RA  alao  A  250, 1  Geziert  A  2  sambt  A  4  Aoss  ^y 
orsse  R        251, 2  die  9.  A      4  vnm.  lanch  R 


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RABENSCHLACHT 


243 


diu  yuorten  si  in  ir  banden, 
mit  bewegem   muote  fti    zesarane 
randen. 

252  Ir  schenke!  Tlöge]ingen 
ze  beiden  stten  dar 

si  liefen  dar  dingen. 

si  nämen  vtntllchen  war, 

wä  si  treffen  woklen: 

des  warten  si,  als  si  ze  rehte  soiden. 

253  Diu  sper  von  gr6zer  crefte 
zebrästen  von  ir  hant. 

si  warn  an  riterachefte  * 

zw^ne  recken  üz  erkant, 
die  köenfiten  und  die  besten: 
des  jach  man  in  von  vriunden  und 
von  gesten. 

254  Mit  bewegem  muote 
üf  ir  helme  zehant 

die  küenen  beide  guote 
beten  diu  sper  schiere  verswant. 
si  rken  vintUeben , 
diu   ors   muoaten  von   ir  stichen 
wichen. 

255  Manllcfaes  muotes  st  wielten 
hie  uf  disem  wal. 

die  da  den  pris  behielten, 
daz  ist  ouch  in  miner  zal. 
lät  iu  daz  maer  niht  leiden : 
die  Ermriches  muosten  sigdos  danne 
scheiden. 

256  Si  wurden  so  geletzet, 
als  mir  ist  kunt  getikn, 

und  s6  sigelös  gesetzet , 
daz  si  des  hoene  muost^  hän 
und  schaden  immer  ra^e. 
si  bejagten  da  harte  deine  ere. 


257  Hie  beleip  vor  der  stat 
der  herre  Dietrich, 

als  man  mir  gesaget  h^t, 
untz  an  den  andern  morgen  sicher- 
lich, 
nü  sult  ir  beeren  gerne, 
d6  seic  daz  her  üf  gegen  Beme. 

258  Mit  vroBlIchem  muote 
daz  her  mit  schalle  reit. 

von  Rcemisch  lant  der  guote 

der  was  stolz  und  gemeit. 

ir  leit  daz  was  verboiigen, 

si  beten  üF  die  vtnde  deine  soiigen. 

259  Als  ze  Beme  komen  was 
daz  her  von  Hiunisch  lant, 

dö  wart  geslagen  M  daz  gras 

manec  gezelt  al  zehant. 

vil  vreuden  si  philigen, 

mit  böchvart  und  mit  schalle  sl  lägen. 

260  Schöne  und  herliche 
wart  ir  dk  gephlegen. 

si  wären  guotes  riche , 

alle  Dietriches  degen. 

ouch  gap  er  in  noch  m^e , 

er  tete  an  in  die  vürstenüchen  dre. 

261  Des  andern  morgens,  als  ez 

tagte, 
d6  kom  ein  böte  gerant: 
also  man  mir  sagte, 
den  bete  Friderich  gesant 
ze  dem  berren  Dietriche, 
der  sagte  im  diu  maer  vonErmrtehe. 

262  Er  kom  gegangen  schiere 
vür  den  Bemser  alzehant. 

1B6  Seite  der  recke  ziere 
dem  edelen  künege  vonRoemisch  lant 


252, 1  senchel  R     6  wareo  j4        253, 1  mit  gr.  A     2  zerbrachen  A      3  an  ir 
r.  R        254,  6  von  ^,  vor  R       255,  2  si  hie      4  aoch  nymmer  i,  A      6  von  danoe 
A        26t),  4  hdne  Ry  spot  A      6  bewa^en  A      vaat  A         257, 4  Hintz  an  A 
6  da  zag  d.  ^         258,  2  schallen  A        259, 1  «en  Fern  A     2  Huniachen  A     3  Da 
R  260.  3  i  <S  fBhX£S  wareu  g.  R         261 , 2  ehernen  boten  R       4  die  b.  i? 

262,  2  al  fem  A 

16* 


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244 


RABENSCHLACHT 


diu  starken  niuwen  maere, 

wie  gröz  daz  Einnrlches  her  wsere. 

263  Als  der  vogt  von  Beme 
den  boten  an  gesach, 
nü  sult  ir  hoeren  gerne , 
wie  rehte  güetltche  er  sprach 
'heyäy  nü  sage  an,  helt  guote, 
daz  diene  ich  umb  dich*  sprach  der 
höchgemuote. 

264  'Nü  sage  mir  bediute' 
sprach  her  Dietrich, 

'wie  vil  mac  haben  liute 
der  ungetriuwe  Ermrlch? 
geiaiT  ich  im  wider  rtten?      [ziten/ 
daz  weste  ich  harte  gerne  an  disen 

265  D6  sprach  mit  triuwen  Alpher 
'herre  Dietrich, 

ez  ist  allez  daz  komen  mit  wer 
dem  ungetriuwen  Ermrlch 
daz  iudert  lebt  üf  der  erde, 
ich  waßn  her  immermer  s6  grOzez 
werde.' 

266  'Hast  ab  du  daz  geahtet, 
nü  wie  vil  mac  ir  sin? 

od  ieman  getrahtet, 
daz  sage  mir  üf  die  triuwe  din. 
ez  erge  mir  swie  got  welle,    [zelle.* 
swaz  halt  man  mir  der  eise  vor  ge~ 

267  Alpher  der  maere 

ze  dem  vogt  von  Beme  sprach 
'geloubt  mir,  her  BemaBre , 
groezer  her  ich  nie  gesach 
bi  allen  minen  ziten. 
ez  möht  al  diu  werlt  mit  sorgen 
gein  im  riten. 


268  Nü  merket  vil  besunder' 
sprach  der  küene  man, 

ist  daz  niht  ein  wunder, 

daz  ich  da  gesehen  hän: 

ich  sach  sin  her  gescharte, 

niun  hundert  vanen  üf  einiger  warte. 

269  Dar  nach  sach  ich  riten 
vil  manic  schare  breit. 

bi  den  selben  ziten 
ahte  manic  recke  gemeit : 
eilf  hundert  tüsent  oder  mere 
die  Hat  Ermrlch:  daz  wizzet,  kmc 
here. 

270  Mäht  du  nü  der  recken 
guoten  vollen  hän, 

der  starken  und  der  kecken* 
sprach  der  unverzagte  man, 
'des  ist  dir  not  waerliche. 
ja  vürhte  ich,  wir  entrinnen  Erm- 
riche.' 

271  'Du  trcest  uns  untroRstllche' 
sprach  der  marcman. 

'wir  wellen  sicherliche 
doch  dar  umbe  daz  nicht  Un, 
ze  vlüste  od  ze  gwinne 
welle  wir  besehen,  wer  ab  dem  wale 
entrinne. 

272  Nü  sult  ouch  ir  niht  biten 
und  bereitet  iuch  dar  zuo, 

sIt  ez  get  an  ein  striten, 
so  rate  ich  wol  waz  man  tuo. 
daz  nü  ist  daz  beste, 
ir  läzet  hinder  iu  also  die  veste: 

273  Ob  man  dar  vluhtic  kere, 
daz  wir  danne  haben  trüst 


262, 6  des  E.  j4  263,  2  an  sach  ^  5  Heoa  ^  264,  3  han  .^  6  vvt  g. 
A  265, 1  Alpher  W^  Apher  R       6  w.  dehein  her  RA       nymmermer  so  ^s  A 

266, 1  aber  A  6  frayse  von  im  %.  A  267, 3  Gelovp  R  6  es  m.  mit  9ap^ 
alle  weit  ge^n  A       269, 1  D.  n.  so  s.  y^      5  eiolef  A,  aiodltff  A    od  R      ^hferA 

270,  1.  2  Mahto  der  gvten  r.  wol  den  y.h.R       5  ist  eaeh  n.  A      6  ich  fehlt  A 

271, 5  Verlust  oder  A  6  wcUe  wir  besehen  ff'\  wir  wollen  gesehen  R  «ehei 
A      wale  Ee  entrynne  A        272, 4  daz  man  A        273, 1  man  flochtig  werde  A 


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RABENSCHLACHT 


245 


ich  Yürhte  harte  s4re, 

Aä  werdent  setel  erlöst. 

ir  sult  des  wol  getrouwen , 

da  werdent  liehte  helme  verhouwen.^ 

274  <Dü  redejst  niht  unrehte' 
sprach  her  Dietrich. 

'ir  ritter  unde  ir  cnehte , 

DU  bereit  iuch  alle  gelfch. 

ir  sult  umb  nihtiu  sorgen. 

wir  sulen  uns  von  stat  heben  mor> 

275  Dö  hiez  vil  balde  springen 
der  vürste  lobesan, 

des  nahtes  ze  hove  bringen 

beidiu  mäge  unde  man. 

daz  täten  si  vil  dräte. 

dö  wart  der  herre  Dietrich  ze  rAte 

276  Mit  vriunden  und  mit  gesten, 
mit  roägen  und  mit  man , 

mit  den  aller  besten, 

die  er  inder  mohte  hän. 

nü  bit  ich  iuch'  sprach  der  Bemsere, 

*daz  ir  mir  ratet,  edele  reclien  maere. 

277  Disiu  sorge  ist  niht  ringe, 
da  wir  mit  umbe  gän. 

wie  tue  wir  disem  dinge , 
daz  rätef  sprach  der  kiiene  man, 
*so  ez  uns  beste  kome  ze  mäzen. 
nü  sprecht,  wä  welle  wir  diu  kint 
lÄzen?' 

278  Dö  sprach  der  Stiraere, 
Dietleip  der  höchgemuot 
'edel  Bemaere, 

ich  sage  iu  rehte  waz  ir  tuot. 

wir  raten  al  geliche,  [riche. 

lät  hie  ze  Bern  die  jungen  künege 


279  Da  sint  si  wol  verborgen 
vor  aller  missetät. 

s6  dürfe  wir  nicht  sorgen 
umb  si,  8 wie  ez  uns  ergat. 
si  sint  hn  angest  hinne' 
sprach  Dietleip ,  'als  ich  mich  vor- 
sinne.' 

280  1)6  sprach  dervogtvonBerne 
'ez  ist  ouch  also  guot. 

ich  wil  ez  leisten  gerne , 
diu  kint  sint  hie  wol  behuot. 
wir  suln  si  vil  vroellch  vinden. 
nö   ratet  ir,   wen  Idze  ich  bi  den 
kinden?' 

281  'Daz  tuot  der  iuwem  einen, 
s weihen  sd  ir  weit, 

Elsän  den  vil  reinen' 
also  sprach  Rüed^er  der  helt. 
'der  phligt  ir  wol  mit  ^ren 
unze  wir  zuo  in  herwider  keren.' 

282  'Ratet  ir  mir  daz  mit  schalle' 
sprach  her  Dietrich, 

'so  sendet  nach  im  alle 
und  bevelhet  im  die  künege  rieh 
mit  samt  mir'  sprach  der  maere. 
nach  Elsän  sande  dö  der  Bernapre. 

283  Also  der  alte  Elsän 
ze  hovekomen  was, 

her  Dietrich  unde  Etzeln  man 
die  wäm  gesezzen  üf  ein  gras. 
d6  si  den  edelen  recken  ane  sähen, 
do  begunden  si  in  güetliche  enphä- 
hen. 

284  Dö  sprach  der  Bemaere 
ze  dem  starken  Elsän 


273, 6  lihte  A  274, 5  nicht«  ^  275,  3  gen  hofe  ^        6  nu  w.  .4 

277  Vehersckrift  in  R  aveHt  wie  vron  Heichen  sunc  und  Diether  vor  Raben  crsUgen 
wrden         1  s.  die  ist  A      2  damit  wir  yf      5  allerpeste  kombt  /#      6  kinde  >/ 
278,  1  Stcyre  A       2'Dietlaib  y4      3  edeler  yf       4  rehte  fehlt  A         279,  1  »ein  A 
3  so  haben  wir  nicht  s.  A       280,  4  wol  JV,  \\\  wol  R      5  frölichen  A      6  rat  Ä 
wen  ich  laz  hie  \i\R       «281, 1  einen  fehlt  A      3  vü  fem  A        282,  6  Elsam  R 
283,  \  k\&  A      3  Ezel  R      5  Als  si  77      6  gäettlichen  A 


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246 


RABENSCHLACHT 


'DU  wol  mich,  recke  maere , 
daz  ich  dich  so  getriuwen  han. 
hiut  bevilhe  ich  dir  alle  mio  ere, 
der  ich  in  dirre  werlt  sol  leben 
immer  mere. 

285  Hiut  antwurte  ich  dir  verre 
üf  die  triuwe  dln' 

sprach  von  Bern  der  herre 
'die  lieben  juncherren  min, 
aller  miner  seiden  wunne. 
si  sint  mir  lieber  dann  dehein  min 
künne. 

286  Und  gedenke,  herre  Elsän, 
wie  mir  bevolhen  sint 

vor  manegem  unverzagtem  man 
miner  vrouwen  Heichen  kint. 
getriuv^er  recke  guoter, 
ich  bevilhe  dir  diu  kint  als  got  sin 
muoter 

287  Bevalch  Sant  J6han, 
A6  er  nam  den  tdt. 

nu  behüete,  herre  Elsän, 
dich  und  diu  kint  vor  aller  n6t; 
uiid  gip  mir  din  triwe  an  diseri  ziten 
daz  du  diu  kint  iht  läzest/iirder  riten. 

288  Die  stige  solt  dCt  verdümen 
innen  unde  vor. 

ahte  niht  üf  ir  zürnen, 
lä  si  nindert  komen  vür  daz  tor 
üf  stlge  noch  an  strazea. 
oder  wirret  dm  kmden  iht,  sd  muost 
du  mir  diu  leben  Uzen. 

289  Leben  lip  und  ere 
an  in  beiden  stat. 

du  solt  merken  sere, 

min  wurde  nimmermere  rat, 


wiere  niht  ir  muoler  vram  Btldte 
min  vrouwe. 

du  sihst  wol,  swaz  ich  in  Rcemiscb 
lani  gebouwe, 

290  Daz  kumet  von  ir  helfe 
und  von  ander  niemen  mer. 

si  hat  mir  mit  geife 
geschicket  manegen  recken  her. 
heyä,  und  waere  niht  diu  guote, 
so  lebte   ich  iemer  mit  trürigeiD 
muote. 

291  Und  habe  uf  minea  triaueo 

pliant, 

helt  Elsän, 

und  waeren  dir  elliu  lant 

gewalticUchen  undertän, 

geschiht  mir  iht  leides  an  den  kindpe. 

daz  kan  ich  noch  du  nimmer  über- 
winden. 

292  S6  toete  ich  dich  eatriuweo< 
mit  min  selbes  haut. 

ez  kumet  dir  ze  riuwen, 

des  du  immermere  bist  gephant 

an  übe  und  an  guote. 

nü  lä  diu  kint  ninder  üz  dinerhuole. 

293  Noch  bevilhe  ich  dir  noi^e 
sprach  her  Dtetrich 

'üf  alle  dine  ^re 
Dietheren  den  künic  rieh, 
den  lieben  bruoder  mine. 
den  antwurte  ich  dir  üf  die  triuwe 
dIne. 

294  Hin  ze  einem  höhen  phaodp 
ich  dirs  enpholhen  han. 

ich  wold  von  Boemisch  lande 
mit  vürzihte  hiute  gän , 


284, 3  wol  mir  A  6  des  ich  y/  der  werlde  Ry  weite  A  285, 6  dhaiaer 
meiner  A  286, 4  fraw  A  6  sine  R  287, 6  di  n  triwe  daz  iht  1.  M^,  lasest 
nind*  RA        288,  4  für  die  t.  A      5  vnd  ovf  str.  R      6  in  iht       289,  4  Imo  w.  ^ 

m^re  fehü  A  5  und  w.  y/  ir  luuoter  niht  6  nu  sihstu  wol  J2  wazick 
na  in  A  290,  i  hilffe  A      2  anders  A      3  ^ffe  A.         291, 4  gewaltichldch  R 

6  nymmermer  A        292, 3  ze  den  r.  A  294, 2  bevolchen  A      4  fÖrsichte  J 


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RABENSCHLACHT 


247 


^  ich  die  herren  lieze, 
ich  vertrüege  Uhter,  daz  man  mich 
verstieze.' 

295  'Ich  l^e  in  niht  geworren' 
sprach  Elsan  der  degen. 
'miner  liehen  harren 

wirt  mit  triuwen  wol  gephlegen. 

got  helf  mir  wan  der  stunde, 

daz  ich  iuch  alle  sehe  wol  gesunde. 

296  Ob  ich  iuch  doch  niht  alle 
gesunde  8üle  gesehen, 

s6  gebe  got  däzz  so  gcTalle 

daz  iu  saelde  müeze  geschehen. 

an  allen  iuwem  dingen 

iaze  ia  got  baz  danne  wol  gelingen  V 

297  'Nuges^endichgot,El8^n! 
wir  wellen  hinnen  varn. 

dir  ist  Herne  undertlüau 
du  solt  ez  allez  wol  bewam, 
als  ich  dir  des  getrouwe. 
got  vüege  daz  ich  dich  yradtch  ge- 
schouweT 

298  Der  Bernaer  trüredlche 
ze  Dietheren  sprach 
'bruoder,  künic  riche, 

nü  habt  hie  guoten  gemach, 
und  habt  in  iuwer  huote 
die  höhen  edelen  jungen  künege 
guote. 

299  Ir  Sit  der  järe  ein  w^nic 
eiter  dann  si  sint. 

nü  \ä\  üz  iuwem  phlegen  niht 
der  tugentbaften  Heichen  kint. 
wellent  si  inder  riten, 
daz  understät  mit  vuoge  zallen  ziten. 


300  Behuet  iuch  Tor  den  schul- 
den, 
▼il  lieber  bruoder  min. 
ich  gebiute  iu  bl  min  hulden, 
daz  ir  iuwer  rIten  Uzet  stn 
üz  der  stat  ze  Beme. 
gedenket,  bruoder  Diether,  dar  an 
gerne, 

30  t  Daz  unser  laut  mit  swsre 
leider  vaste  st4t: 
und  wizzet'  sprach  der  maere, 
'ob  uns  inder  missegät 
an  n'oun  Heichen  kinden, 
s6    müeze    wir   ouch  immerm^re 
swinden. 

302  An  ^ren  und  an  guote' 
sprach  her  Dietrich, 

'an  vürstenllchem  muote 
muez  wir  verderben  sicherlich, 
▼erlies  wir  Hiunisch  marke, 
s6  si  wir  t6t  inunermöre*  sprach  der 
starke. 

303  'Da  von  sult  ir  gedenken, 
waz  ich  iu  enpholhen  hän. 

ir  iät  iuch  niht  belirenken 
die  jungen  künege  wol  getloi. 
durch  got,  bellbet  hinne! 
diu  kint  sint  tump,  s6  habt  ir  bezzer 
sinne. 

304  Unverzagter  Elsiüi, 
nu  gedenke  an  miniu  leit, 
gedenke  waz  ich  dir  enpholhen  hin 
unde  ouch  vor  hlin  geseit. 

nu  behalte  mir  min  dre,        [m^re. 
daz  wil  ich  umb  dich  dienen  immer- 


295, 3  miner  A^,  m.  vil  R      4  der  wirt  j4      5  mir  nan  A.  j4       6  wol  besehe  ># 
296, 2  8ol  >y      3  daz  ez  Ryi      6  so  1.  ^        297, 1  EUsan  j4     2  von  hynneo  j4 
6  daz  fr,  daz  daz  R      fr61ichen  schaawe  j4         298, 6  j.  Edel  A        299,  6  vn- 
derstet  j4  300, 1  Behuetet  yi      3  minen  Rj4  301, 3  wisse  j4      6  mfiz  ouch 

wir  R  verschwinden  j4  302, 3  forstlichem  A  4  verterben  R  uö.  5  Hanische 
A  6  immermdre  fehU  A  303, 6  d.  kind  die  s.  A  304, 3  ?  and  enpholhen  W^ 
bevoUien  R      4  vor  hin  %.  A 


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248 


RABENSCHLACHT 


305  Vröude  unde  wunne 
st^t  an  dir  allesant. 
vriunde  unde  kunne 

daz  stdt  in  din  eines  hant. 
des  phlic  hin  ze  dinen  triuwen. 
nü  \k  dich  dtnen  dienest  niht  ge- 
riuwen. 

306  Kumen  dir  diu  maere, 
daz  wir  vlfihtic  worden  sin' 
sprach  der  Bern;Bre , 

'so  höete  bt  den  triuwen  dIn , 
des  bite  ich  dich  vil  gerne, 
8Ö  läz  üz  dinen  phlegen  niht  die  stat 
ze  Berae. 

307  Und  walte  guoter  sinne, 
helt  Yil  lobellch. 

besitze  dich  hie  inne 

der  ungetriuwe  Ermrich, 

80  verzage  niht,  recke  here, 

und  volge  des,  als  ich  dich  iezuo  lere. 

308  Sf  daz  du  diu  maere 
ieman  hoerest  sagen' 
sprach  der  Bemaere, 

'daz  ich  ze  töde  si  erslagen, 

s6  lä  dich  nieman  triegen 

und  lä  dir  die  stat  niht  an  erliegen\ 

309  Mit  zühten  sprach  d6  Elsän 
*nü  saget  mir,  herre  min, 

ir  sult  mich  rehte  wizzen  iän ,  ' 
wem  sol  ich  wartende  sin, 
da  iuch  got  vor  behuete, 
verdürbet  ir?   vil  sere  mich   daz 
muete.' 

310  'Daz  wil  ich  dir  bescheiden' 
sprach  her  Dietrich. 

'got  behüete  uns  vor  aUen  leiden!' 


also  sprach  der  kunic  rieh. 

's6  soltü,  recke  starke, 

Etzeln  warten  von  Hiunischer  marke. 

311  Und  gip  im  mit  gewalde 
diu  kint  und  die  stat. 

ich  weiz  wol'  sprach  der  balde  • 
'daz  er  daz  nimmer  geldt, 
er  behalte  wol  sin  ^re 
an  minem  bruoder  dar  nach  inumr 
mire.' 

312  'Daz  tuon  ich  vil  gerne' 
sprach  her  Elsän. 

'die  stat  hie  ze  Berne 
die  mache  ich  Etzeln  undertAn. 
ich  wil  gote  ab  wol  getrouwen, 
ir  sult  si  noch  vil  lange  selbe  bou  w« 

313  'Daz  st^t  allez  in  siner  hanv 
sprach  her  Dietrich, 

'der  da  Jösus  ist  genant, 
der  höhe  got  von  himel  rieh, 
er  sol  ouch  min  reht  bedenken 
und  helfe  mir  minen  vint  bekrenken ! 

314  Des  bite  ich  dich  vil  sere, 
gewaltiger  Crist! 

durch  diner  marter  4re, 
nü  hilf  mir  ouch  in  dirre  vrist , 
daz  ich  min  leit  gereche ! 
und  velle  ouch  mich,  ob  ich  unrehte 
spreche ! 

315  Hilf  mir  wan  nach  minen 
als  ich  reht  hän.  {schulden, 
swaz  ich  muoz  jämers  dulden, 

da  bin  ich  vil  unschuldec  an! 
als6  sprach  der  toereievogt  vonBernf 
'swaz  ich  sunde  da  hegen,  daz  tuon 
ich  vil  ungeme.* 


305, 2  aUez  ensant  /?,  alle  sambt  J        5  pblige  R        6  da  /7        rinwen  R 
306,  6  sUt  ze  fF,  st.  hie  ze  RA        307,  2  halt  A      vil  fehlt  A      3  hier  ynne  A 
5  rccilc  sere  A         308,  6  ab  erliegen  A         309, 6  verderbet  A         310,  4  redet  R 

5  f&rste  9X,  A        311,6  bruoder  fl^\  br.  Diether  R        31 2«  3  hiesse  Peme  A 
5aber|fotv#      ^o\  fehlt  A        3 1 3,  3  Jhesus  .Y      5  Er  >ir;  Der  Ä        314,  4  in  ^'' 
an  R        315, 6  sunde  da  mit  b.  A      sunden  R 


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RABENSCHLACHT 


249 


316  Vroun  Heichen  sime  beide 
die  komen  dö  gegän. 

in  was  von  herzen  leide , 

daz  si  solten  hie  bestän. 

daz  clagten  si  vil  sere. 

da  tröste  si  vil  manic  recke  here. 

317  Hie  mit  disem  maere 
kom  der  marcman. 

?r  sach  mit  grözer  swaere 
die  sinen  lieben  herren  stan. 
wol  trdst  er  si  beide. 
er  sprach  'junge  känege ,  war  urob 
ist  iu  8Ö  leide?' 

318  Do  sprach  clageliche 
Scharphe  der  junge  degen 
'ir  herren  lobeilche, 

nü  lät  ir  uns  under  wegen. 
010«,  daz  ist  uns  ein  herzensere, 
wirn   wizzen   ob  wir  iuch  gesehn 
immer  mere. 

319  Ow^  des  grözen  smerzen, 
der  hiute  an  mir  geschiht! 

wie  ist  minem  herzen , 
swenn  iuch  min  ouge  scheiden  siht 
da  hin  zuo  dem  strite ! 
ich  vfirhte  hart  daz  ichs  niemer  er- 
btte, 

320  Daz  ir  kumt  her  widere 
üz  der  starken  ndt' 

daz  geschach  euch  leider  sidere, 

wan  si  kuren  den  tdt, 

vroun  Heichen  süne  beide. 

si  ligent  noch  ze  Raben  fif  der  beide. 

321  'Ir  jungen  künege  here, 
ir  sult  niht  verzagen.' 

alsd  sprach  Rüedeg^re 


'n6  Idzet  iuwer  grözez  clagen. 

ir  sehet  uns  schiere  gesunde 

hie  ze  Beme  in  vil  kurzer  stunde.' 

322  Die  jungen  künege  riche 
kuste  der  marcman. 

harte  clageliche 

wart  ein  weinen  da  getlin. 

ow^  der  grözen  herzensere! 

si  gesehen  an  einander  nimmermere. 

323  Dietleip  der  Stiraere 
der  kuste  ouch  diu  kint. 
owö  der  leiden  maere! 

er  gesach  si  nimmermere  sint. 
leider  da  wurden  trüebiu  ougen , 
da  weint  vil  manic  edel  recke  tou- 
gen. 

324  Ez  kuste  weinunde 
der  küene  Bloedelfn 

mit  siuftundem  munde 

die  vil  lieben  herren  sin. 

owe,  d6  gie  ez  an  ein  scheiden,  [den. 

sich  huop  grözez  weinen  von  in  bei- 

325  'Nu  siuftet  niht  ze  s^re' 
sprach  her  Baitran, 
'gedenket,  künege  here, 

waz  an  iu  ^ren  sol  gestän 
und  \ki  iu  niht  wesen  leide, 
gedenket  waz  ir  iuwerm  vater  ge- 
hiezet  beide, 

326  Und  Heichen  miner  vrou- 

wen, 
do  ir  urloup  nämet  dan. 
gedenket  an  daz  schouwen ' 
sprach  der  unverzagte  man, 
'daz  si  tete  nach  iu  beiden, 
si  beweinte  vil  sere  iuwer  scheiden. 


316,  5siv/f  318,  iNusp.  v^       2  Scharfe /7      6  wir  wissen  nit  ob  ^ 

319,  3  we  y^       4  wenn  auch  mein  äugen  y/       6  ich  sin  R/4         320,  3  ouch  fehlt  R 
5  fraw  A      321,  4  ir  iat  77      322,  6  s.  g.  leider  R    lebentich  n.  R     323, 1  Diet- 
laib  von  Steyre  A     3  meren  R    6  edel  fehlt  A      324,  1  waynende  A    3  seufiflzen- 
dem  A      5  da  /?        325, 2  Paltram  A      3  bedencket  A      4  stan  A      5  layd  A 
6  verhiesset  bayd  A        326,  2  n.  von  dann  A      6  iw*  danne  seh.  R 


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250 


RABENSCHLACHT 


327  Ir  clageltch  hende  winden' 
sprach  her  Baltran, 

'daz  si  tete  nach  iu  kinden, 
da  sult  ir  wol  gedenken  an. 
mir  ist  daz  kunt  an  diseu  ziten, 
si  überwindet  nimmermer  iuwer  rt- 
ten. 

328  Ir  weinen  änem^zen, 
des  vergizze  ich  nimmerm^. 
ir  clagen  wil  ich  Iftzen: 

mir  tuet  tüsent  stunt  als  w^ 
Etzel  min  lieber  herre. 
dar  an  sult  ir  durch  got  gedenken 
verre. 

329  Sin  weinen  bitterliche 
daz  tuet  mir  wo  genuoc. 
gedenket,  künege  riebe, 

wie  er  sich  gein  dem  herzen  aluoc. 
daz  lät  iu  gen  ze  herzen 
und  überhebet  in  maneges  grözen 
smerzen.' 

330  Beidiu  junge  und  aide 
kusten  iö  diu  kint. 

ow^  der  leide  manicvalde! 
si  gesahens  nimmerm^re  sint 
leider  mit  gesunde 
äne  dk  ze  Rabene  vil  tötwunde. 

33  t  Dar  gie  der  Bemsere 
da  er  diu  kint  gesach. 
der  edele  recke  msre 
mit  trüebeq  ougen  zuo  in  sprach 
*nu  gehabt  iuch  vil  wol  beide, 
und  behüete  iuch  got  vor  allem  her- 
zen leide!' 


332  'Also  phlege  get  iwer  hin- 

widere, 
herre  her  Dietrich  1' 
die  treher  vielen  nidere 
von  ir  ougen  sicherlich 
üf  die  hende  und  üf  diu  cleider. 
daz  was  diu  leste  schidunge  beider. 

333  Baz  danne  hundert  stunt 
kuste  her  Dietrich 

sinen  bruoder  an  den  munt 
und  euch  die  jungen  künege  rfch. 
als  tätens  in  ouch  vil  dicke, 
got  mohte  erbarmen  die  weinenden 
blicke. 

334  Hie  mit  disem  maare 
wart  urloup  genomen. 

nü  ist  ez  sunderbaere 
allez  an  daz  ende  komen. 
daz  sult  ir  hooren  gerne, 
danne  vuor  daz  her  und  bliben  diu 
kint  ze  Beme. 

335  M  g6t  ez  an  ein  striten, 
daz  muoter  kint  becleit. 

nd  hoert  an  disen  zIten, 
ob  ez  iu  ^  niht  ist  geseit, 
wie  daz  her  von  Hiunisch  lande 
Ermrichen  wuoste  mit  roub  und  mit 
brande. 

336  So  manegen  recken  baMe 
gewinnet  nimmermer 

kein  künec  mit  gewalde 
als  von  Beme  der  recke  hfr. 
si  sigen  müezeclidie 
hin  ze  Raben  gegen  Ermriche, 


327, 1  klägeliche  j4      6  überwincleii  j4        328, 2  des  fehlt  A      3  ich  na  1.  R 

5  daz  E.  tet  m.  1.  h.  77    6  gedencken  durck  got  A      329, 4  sick  xa  4.  ^       330, 2  ^ 
RA       6  an  das  Rabe  ^        totewande  ^      .    331,2sachA        4  traurenden  y^ 

6  aUen  R         332, 1  iuwer  pA  R,  eueh  ewr  ^t  A      3  die  Recken  vielen  A      nider 
ßr,  da  nid'  R      4  vor  Iren  äugen  A        333, 1  Baz  ff\  hn  RA      6  waynende  A 
334  Uekerschrift  ue  R  aueS  wie  si  von  danne  urloup  nanen  in  Romiseli  lant       5  Na 
sult  A      6  von  dann  A    beliben  R      335, 1  stiren  A     3  Ir  m6gt  es  gerne  h&r«»  ji 

6  wuestend  A         336, 2  mere  A      3  dehein  R      4  als  der  von  A      here  A 
5  m.  sein  si  A 


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RABENSCIH.ACHT 


251 


337  Dh  man  Aä  soide  striten, 
als  ez  ouch'sK  erpe. 

do  was  ez  an  den  ziten, 
als  ich  iu  wil  bescheiden  hie, 
in  dem  herbest  nähen, 
der  nebel  was  groz,  da  von  si  wenic 
j^esaben. 

338  Daz  her  von  Hiunisch  lande 
leite  durch  die  marc 

der  die  sträze  wol  bekande, 
Hildebrant  der  recke  starc, 
üf  velde  und  tt  sttgen. 
da  hin  gegen  Raben  begunde  daz 
her  sigen. 

339  Dö  daz  her  von  Berne 
wo!  raste  lanc  gereit, 

nü  sult  ir  hcsren  gerne, 

wie  mir  daz  buoch  hat  geseit. 

owe^  der  jämer  twanc  s^re 

da  ze  Bern  die  jungen  künege  h^re. 

340  Bi  banden  sich  dö  viengen 
der  reinen  Heichen  kint. 

mi.  Diether  si  giengen, 
(alsd  sagte  man  mir  sint) 
da  sl  ir  meister  vuoden. 
si  bäten  Elsäaen  bi  den  stunden. 

34  t  Si  knieten  vor  in  nidere 
und  bäten  in  zehant. 
daz  kom  in  ze  schaden  sidere, 
daz  ist  mir  w»rlich  wol  bekant. 
si  kusten  in  an  die  hende. 
owe,  d6  nahent  leider  in  der  ende. 

342  'Elsän,  meister  herre' 
sprach  Orte  der  degen, 


-wir  manen  dich  vil  verre. 
mr  sin  hie  in  dinen  phlegen: 
nü  gunne  uns  ze  riten 
vor  die  stat,  wir  kumen  in  kurzi'n 
ziten. 

343  Wir  wolden  schouwen  gerne 
ditze  bou  s6  herllch, 

die  stat  hie  ze  Berne. 

und  laege  diu  in  Hiunisch  rieh, 

wes  bedörft  wir  danne  m^re? 

sin  hete  min  vater  Etzel  immer  ^re.' 

344  Mit  triuwen  sprach  dö  Elsän 
. '  vil  liebe  herren  min , 

die  bete  sult  ir  slehtes  län, 
wände  des  mac  niht  gestn. 
min  ere  stet  ze  phande 
dem  unverzagtem  künec  von  R<b- 
misch  lande. 

345  Ir  sult  hie  inne  btten. 
ich  getar  iuch  ninder  län, 
ich  läze  iuch  ninder  rlten. 
daz  sult  ir  äne  zorn  län. 

waer  iht  daz  iu  leide  geschehe, 
den  tot  ich  gemer  an  mir  selben 
siehe.' 

346  *  Ja  well  wir  ninder  verre 
riten'  sprächen  diu  kint. 
'Elsän,  Ueber  herre, 

wir  sin  niht  so  gar  blint. 

wir  behöeten  uns  in  der  mäze, 

daz  uns  niht  gewirret  üf  der  sträze.' 

347  '  Nü  überhebt  mich  manege r 

swaere' 
sprach  her  Elsän. 


337,  3  Dt  i7        5  in  d6fl  h.  .^        6  nebel  der  w.  R  338, 1  Hmiudieii  j4 

4  Hilprant  R       sUrehe  y/  (;  2  marcbe)  339,  5  j.  der  zwan^  j4         340,  J  h.  sie 
sich  V,  j4      6  Elsan  ^         341,  2  manten  ^      b  im  R      H  in  leid'  /7,  leider  fehlt  .4 

daa  e.  A       343, 2  %6  fehlt  A     3  kiesse  ^.  A      5  waz  b.  RA      344, 3  schlecht  A 
4  wan  i?,  wann  A        des  W^  das  R        sein  A        6  chvni^e  77,  kanige  A 
345, 1  hynne  A      2  getar  Wy\M  R      4  ir  herren  on  A      ir  niht  vnr  zorn  han  R 

5  laides  A      6  lieber  A      selben  W^  selbe  R        346, 4  gar  fekU  A     gar  erbliat  R 

6  enwirt  A 


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252 


RABENSCHLACHT 


'ja  vörhte  ich  den  Bernaere, 
gegen  dem  ich  mich  vertriuwet  hftn. 
ez  möht  mich  lihte  geriuwen, 
und  wser  doch  immer  kranc  an  mi- 
tten triuwen.' 

348  'Swazdüunbilliche 
nü  begast  dar  an, 

gegen  dem  herren  Dietriche 
ich  daz  wol  versüenen  kan. 
ez  kumet  dir  niht  ze  swaere. 
wer  waenstü «  der  ez  sage  dem  Ber- 
naere?' 

349  'Uz  uns  al  balde  riten' 
sprach  her  Diether. 

'  wir  webi  mit  niemen  strtten , 
wir  Yüem  deheiner  slahte  wer. 
wir  kumen  her  wider  schiere, 
daz  geloube  mir'  sprach  der  degen 
ziere. 

350  Dd  sprach  der  starke  Elsän 
'nü  stt  der  bete  gewert. 

hinder  iu  wil  ich  niht  bestan : 

Sit  ir  ze  riten  gerne  gert, 

sd  mac  ich  daz  niht  läzen, 

ich  wil  mit  iu  rtten  üf  die  sträzen.' 

351  \t6  wurden  sicherliche 
diu  kint  wol  get^n. 

die  jungen  känege  riche 

die  gähten  vroellchen  dan, 

da  si  diu  marc  vunden. 

si  sdzen  üf  diu  ors  bf  den  stunden. 

352  Die  höhen  küncge  wandeis  vri 
die  gähten  üz  der  stat. 

si  körnen  leider  alle  drl 

üf  ein  unrehtez  phat. 

dem  begundens  nach  riten. 

si  truoc  diu  selbe  strdze  bi  den  ziten 


353  In  selben  ze  leide 
ze  Rabene  üf  den  sant 
über  die  breiten  beide, 

als  mir  daz  msere  ist  bekant, 

(vervluochet  si  diu  reise! 

an  in  geschach  yil  jaemerlichiu  vreise ) 

354  E  daz  sich  her  Elsän 
berihte  üz  der  stat. 

nü  wil  ich  iuch  wizzen  län , 
wie  man  mir  gesaget  hat. 
owe\  d6  gähte  er  nach  den  kinden. 
er  künde  si  umb  die  stat  ninder 
vinden. 

355  Dd  siuoc  er  sich  ze  herzen, 
gröz  was  sin  ungemach. 

dö  tobte  er  von  dem  smerzen , 
da  er  der  kinde  niene  sach. 
owS,  A6  merte  sich  sin  swsere, 
vor  leide  weinte  dd  der  degen  maere : 

356  Wan  im  so  vil  ze  leide 
bl  stnem  leben  nie  geschach. 
iif  der  breiten  beide 

er  diu  kint  ninder  sach. 
owe\  dd  muoste  er  stille  haklen : 
'nü  muoz  ich  mit  jämer  immer  al- 
den. 

357  War  sol  ich  nü  k#ren, 
ich  armer  Elsän? 

der  mich  daz  künde  Idren!' 
vil  lüte  ruofen  er  began. 
im  was  leit  äne  maze, 
im  antwurt  leider  niemen  üf  der 
sträze. 
?58  Vfir  war  ir  daz  geloubet, 
daz  ich  iu  sagen  wil : 
vreuden  wart  er  beroubet, 
sines  leides  wart  sd  vil. 


347,  3  Ich  fürchte  den  /4        348,  2  nu  fehlt  A      6  mainstu  A    waer  wienfstv  R 
349,  1  Lat  R      als  ^  350,  4  gercn  A      5  {gelassen  A         351,  5  marrhc  R 

6  orsse  Ä,  ross  A        353,  1  selbe  A        5  owe  v.  A        354,  1  her  />Äft  A 
355, 6  der  helt  m.  R        356, 1  n  i  e  s  d       2  bey  seinen  ta^en  A         357,  1  Wahin  A 

3  des  A      4  vil  fehlt  A      5  laid  im  hertzen  one  m.  A 


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RABENSCHLACHT 


253 


owe\  dd  reit  er  allez  umbe. 
er  wände  er  vund  die  jungen  künege 
tumbe. 

359  In  herzen  und  in  gebele 
lac  sin  ungemach. 
vor  dem  starken  nebele 
er  der  kinde  niene  sach. 
oioe,  si  riten  im  üz  den  ougen. 
do  begunde  er  suochen  diu  kint  also 
tougen. 

3(50  Er  trabte  in  dem  muote 
alsam  ein  truric  man. 
vU  ofte  sprach  der  guote 
'owe,  waz  hän  ich  getan! 
nü  muoz  ich  immermere 
hinvur  leben  mitgrözem  herzen  s^re.' 

36  t  Er  trahte  in  sinem  muote 
4ch  weiz  wol  daz  diu  kint 
in  selben  niht  ze  guote 
nach  dem  her  gestrichen  sint. 
owi^  nü  werdent  si  vers^ret. 
si  sint  wan  zuo  dem  here  hin  ge- 
keret/ 

362  Do  gurte  er  sinem  Blanken 
baidecllchen  baz. 

mit  manigem  gedanken 
üf  daz  kastelan  er  saz. 
owS,  im  was  von  herzen  leide, 
üö  reit  er  nach  den  kinden  üf  die 
beide. 

363  Nü  beeret  vremdiu  maere, 
diu  tuen  ich  iu  kunt; 

und  merket  sunderbsere, 
waz  ich  iu  sage  an  dirre  stunt 
von  den  jungen  künegen  riehen, 
die  bräht  niht  guotes  leider  sicher- 
Heben 


364  Üf  eine  unrehte  sträze 
da  hin  vor  Raben  nider. 
diu  truoc  si  in  der  mäze 
da  in  geschach  vil  leide  sider. 
otoe,  da  nämen  si  den  ende 
von  des  ungetriu wen  Witegen  hende. 

365  Welt  ir  beeren  nö  den  strlt, 
den  wil  ich  iu  sagen. 

nu  vememet  rehte  an  dirre  zit 
von  grüzem  weinen  unde  clagen. 
si  körnen  sicherliche 
in  ein  tal,  die  jungen  künege  riebe. 

366  Si  beten  allen  den  tac 
dem  here  gestrichen  nüch. 
vür  war  ich  iu  daz  sagen  mac, 
in  was  unmaezlichen  gäch, 

owe,  ja  meine  ich,  zuo  dem  leide, 
da  sl  erslagen  wurden  üf  der  beide. 

367  Die  edelen  künege  here 
muosten  ir  rIten  län. 

si  beten  gestrichen  s^re. 

do  begunde  ouch  vaste  sigen  an 

diu  naht  in  ze  leide. 

si  beliben  alle  dri  üf  der  beide 

368  Unz  an  den  andern  morgen 
daz  ez  begunde  tagen. 

mit  vil  grüzen  sorgen 
sprach  Diether,  als  ich  iu  wil  sagen, 
*nü  ratet,  liebe  herren' 
sprach  Diether,  'ich  vürhte  grüzen 
werren, 

369  Daz  unser  meister  Elsän 
uns  vil  gesuochet  hat. 

wir  haben  s^re  missetän, 
wir  sin  ze  verre  von  der  stat.' 
*daz  ist  niht  ein  michel  wunder' 
also  sprach  her  Orte  besunder. 


358, 6  maynet  j4  359, 1  Im  ^  360, 6  grossen  yf  361, 1  trahte  ff% 

daht  R      6  Dun  za  j4  362, 1  seinen  blaocken  j4       4  er  auf  d.  c.  s.  y^       6  Awe 

da  rit  j4         363,  4  stant  /T,  fehlt  R         364, 3  Die  R,  Da  tr.  j4      4  in  ze  laid  ^,  s. 
^      5  das  e.  y4       6  Weytej^n  j4  usw.  365, 1  nu  hören  A      4  grossen  A 

367, 6  drie  R        368, 6  werrn  W,  wem  R 


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254 


RABENSCHLACHT 


370  Diether  der  känic  here 
hete  sorgen  vil. 

er  sprach  'mich  wundert  s^re , 
daz  der  nebel  sich  niht  itf  liizen  wil. 
daz  beswaßret  mich  entiiuwen» 
ja  värhte  ich,  uns  muoz  diu  vart 
geriuwen.' 

371  Si  gurten  dd  ir  marken 
mit  williger  hant. 

die  jungen  kunege  starke 

die  kerten  da  mit  über  lant 

gegen  dem  mere  nidere. 

da  vant  man  st  ersiagen  leider  sidere. 

372  Wol  ze  vmoimbizztt 
dö  körnen  si  geriten 

üf  eine  schoene  heide  wit. 
nö  vememt  mit  guoten  siten, 
da  erbeiztens  üf  der  heide, 
her  Diether  und  vroun  Heichen  sune 
beide. 

373  Si  trabten  vil  besunder 
'ja  herre,  wÄ  muge  wir  sin? 
'des  hat  mich  michel  wunder' 
sprach  Diether  ^üf  die  triuwe  mfn. 
wir  sin  missek^ret, 

uns  hat  diu  wisheit  unrehte  gel^ret.' 

374  Hie  mit  disen  Sachen 
begunde  ez  werden  lieht, 

sich  begunde  der  nebel  öf  machen, 
des  hlin  ich  missaget  itieht, 
vil  heiter  schein  diu  sunne. 
nü  vreu  ich  mich'  sprach  Scharphe 
'dirre  wunne.' 

375  'Waffen,  heiliger  CrisV 
sprach  Orte  zehaiit, 


'wie  rehte  sdioene  hie  ist 
ditze  h^rilche  lant! 
ow^ ,  vogt  von  Beme , 
ir  muget  wol   hie  wonen  immer 
gerne.' 

376  In  den  selben  ziten, 
als  man  mir  sagte  sint, 

dö  sähen  dort  her  riten 
den  starken  Witegen  diu  kint. 
owe\  er  was  in  komen  ze  nähen! 
diu  kin4  sprächen  wider  einander  d6s 
in  sähen 

377  'Ja  herre  got  der  guote, 
wer  mac  jener  recke  sfn, 

der  mit  so  vrevelem  muote 
dort  haldet?  trütgeselle  min, 
daz  soltü  uns  bescheiden, 
weder  ist  er  ein  üristen  oder  ein 
häden? 

378  Er  haldet  so  vrechllche, 
er  mac  wol  ein  recke  sin. 

er  ist  hohes  muotes  rfche, 
waene  ich  üf  die  triuwe  min. 
welle  wir  zuo  im  rlten? 
er  gebäret  rehte  sam  er  welle  strlten. 

379  Er  haldet  under  Schilde 
mit  manllcher  wer.' 

do  erblihte  ouch  in  der  milde, 
owe,  der  junge  Diether. 
do  begunde  er  siuften  tougen, 
im  wurden  s^re  trdebe  stnitt  engen. 

380  Ein  leit  im  in  daz  herse 
rehte  von  gründe  schüz. 

do  gedähte  er  an  den  smersen 
und  an  die  untriuwe  grte. 


370,2BeYilA  4  daz  sich  d.  n.  niht /f^^  5  beswvret  JiP,  swsret  il  6  ich 
voDder  unns  die  y4  371, 1  da  A  marche  R  372, 4  (^tem  j4  6  fraw  .4 
373,  2  wir  du  s.  j4  374,  6  sarphe  j4  375, 4  herlick  R  6  hie  woi  ynnier  wo- 
neu  j4  376  Uebersehrift  in  R  aueDt  wie  Helche  aune  und  Dieth*  mit  Witegen  stHei 
do  er  sy  sluoch  2  seit  j4  4  Weitde^en  A  6  si  ersahen  R  377, 3  freyea ^ 
5  des  s.  ^  378, 1  frecheclich  j4  379, 5  Do  begunde  seuften  L  ^,  Der  be- 
gvnde  ersiuften  R        380,  2  auf  v.  gr.  ^ 


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RABENSGHLACHT 


255 


die  er  an  im  hete  hegangen. 
sin  llp  wart  mit  leide  bevangen. 

381  Vroun  Helchen  süne  beide 
sähen  an  Diethern  wol, 
daz  im  was  vil  leide, 
ir  ougen  wurden  von  weinen  yol. 
owi,  si  vrügten  in  der  meere, 
waz  im  sd  snelle  Ah  geschehen  waere. 

3S2  'Mir  mac  wol  wesen  leide' 
sprach  Diether  der  lobesan. 
'der  dort  haldet  üf  der  heide, 
der  bat  mir  leide  getan. 
owi,  sold  ich  mich  an  im  rechen, 
daz  tsete  ich  gerne:  waz  mac  ich 
m^r  sprechen?* 

383  *Nä  vrlige  ich  dich  vil  verre' 
sprach  Orte  der  degen, 
*Diether,  lieber  herre, 

wer  ist  der  recke  vil  bewegen? 
wil  du  uns  in  nennen, 
er  komt  s6  hin  niht,  wir  suln  in  an 
rennen.' 

384  Mit  manegen  herzenleiden 
sprach  Diether  zehant 

ze  stnen  herren  beiden 
*er  ist  Witege  genant, 
heyd ,  sold  er  von  mtner  hende 
iezuo  hie  kiesen  den  ende  I' 

385  *Nft  st  wir  Junge  recken' 
sprach  Scharphe  zehant. 

'wir  sulen  an  den  kecken 
und  houwen  slnes  schiltes  rant. 
wir  möczen  mit  im  strtten , 
und  getar  er  unser  öf  der  beide  er- 
blten.' 


386  Her  Witege  der  rief  s^rf , 
dö  er  diu  kint  ersach, 

der  edele  recke  h^re 

vil  unvorhtifchen  sprach 

'nü  sagt  mir,  recken  maere, 

stt  ir  gesinde  von  dem  ßemsere?' 

387  'Des  werdet  ir  wol  inne' 
sprach  Diether  zehant. 

'owe,  war  tat  ir  iuwer  sinne, 
dö  ir  verkouftet  unser  lant? 
daz  arnet  ir  vil  sere, 
ir  müezt  noch  drumbe  geben  Ifp  und 
dpe. 

388  Weizgot,  her  Witege, 
ir  kumet  so  hin  niht. 

ir  müezet  hiute  gelten 
die  ungetriuwen  geschiht. 
jh  buezet  ir  die  schände , 
ir  \kt  uns   iuwer  houbet  zeinem 
phande.' 

389  'Ir  redet  kintlfche' 
sprach  Witege  al  zehant. 

'waz  best^t  iuch  Roemisch  rtche? 
varet  wider  in  Hiunisch  lant! 
und  strtfet  mich  niht  sAre, 
od  ir  (eschouwet  Hiunisch  lant  aim- 
merro^re.' 

390  *Owö,  zage  ungetriuwer, 
wie  tarstü  so  offenbar 
gestrdfen  künege  so  tiuwer! 

daz  muostü  arnen  vür  war.' 

mit  kintheit  si  dö  säzen 

üf  diu  ors,  der  zageheit  si  vergazen. 

391  Eine  strAzes  nider  ruhten 
über  ein  tiefez  tal) 


dSO,  6  seit  leib  mit  Jammer  ward  bev.  j4          38l,4weineDB  6dA  fehlt  A 

382, 6  mere  A        384,  1  manigen  JVy  maai^em  R      6  das  e.  A  385,  2  Sarphe 

A      4  seinen  Schilde  v.  A      6  hayden  peytea  A        386,  I  Herre  A  rfieffet  A 

2  sach  A      4  unforchteklichen  A         387,  ]  yonea  A      3  wo  tet  ^  4  vercbovfet 

RA      6  dar  umb  A        388,  2  also  ^      3  gelten  M^,  enfcelten  R  389,  1  fr  spre- 

cbet  k.  y#      5  mich  mich  nicht  A      6  oder  A         390, 1  zager  A  2  gelarst  da  A 
oflenwar  A      3  so  reiche  künige  A      6  ross  A  usw.        391,  t  ragktea  A 


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256 


RABENSCHLACHT 


diu  scharphen  swert  si  zuhten. 
ow^,  dö  nähent  in  ir  val! 
gegen  Witegen  si  dö  randen, 
si  Yuorten  bariu  swert  an  ir  handen. 

392  Die  höhen  kduege  riebe, 
als  ich  vernomen  hän, 

die  riten  sicherliche 
driu  üz  erweltiu  kastelän. 
owS,  si  wären  grimraes  muotes, 
si  btewägen  sich  des  libes  und  des 
guotes. 

393  Als  Witege  der  starke 
diu  kint  her  riten  sach, 

dö  gurte  er  sinem  marke : 
vil  baldeclichen  daz  geschach. 
ou)e\  der  recke  vil  vermezzen 
der  kom  mit  zome  üf  sin  ors  ge- 
sezzen. 

394  Er  dähte  in  sinem  sinne 
'da  ist  et  niht  anders  an. 

e  daz  ich  iu  entrinne , 
ez  muoz  mir  an  daz  leben  gän.' 
owey  66  nam  er  Schemmingen  [gen. 
ze  beiden  sporn,  dö  iiez  er  dar  clin- 

395  Gellch  einem  degene 
bungieren  dö  began 
Scharphe  der  bewegene 
reit  den  starken  Witegen  an. 
owi,  mit  grimmigem  muote 
zuhte  daz  swert  der  junge  degen 

guote. 

396  Er  lie  dar  näher  dingen 
mit  ellenthafter  hant. 

dö  beten  si  gedingen, 

als  mir  daz  buoch  ist  bekant 


owe,  si  wären  küene  beide : 

des  gelac  ir  einer  tot  üf  der  beide. 

397  Witege  der  here 
rante  Scharphen  an 

mit  einem  scharphen  g^re. 
er  traf,  als  ich  vernomen  hän, 
owS,  den  jungen  könic  riehen 
üf  sine  brüst,  daz  wizzet  sicherlichen. 

398  Er  traf  den  könic  h^re 
tiefe  in  den  lip, 

daz  dar  nach  immer  m^re 
zen  Hiunen  beweinte  manic  wip. 
owe  der  jaemerlichen  stunde! 
er  kom  von  danne  nimmerm^r  ge- 
sunde. 

399  Idoch  swie  kint  waere 
Scharphe  der  junge  degen, 
ja  saget  uns  daz  maere, 

er  werte  sich  mit  starken  siegen, 
doch  muoste  er  leider  sterben , 
von  dem  starken  Witegen  gar  ver- 
derlien. 

400  Scharphe  der  junge  herre 
vrumte  manegen  siac 

üz  sinem  herzen  verre. 

ahi,  waz  er  manheit  phlac! 

er  vaht  mit  beides  muote. 

owe,  daz  kom  im  leider  niht  ze  guote. 

401  Nu  seit  uns  daz  maere, 
wie  wol  her  Scharphe  streit, 
swie  Stare  her  Witege  waere 

und  swaz  man  v^nders  von  im  seit, 
doch  sluoc  im  zwo  wunden 
vrounHelchen  sun,  her  Scharphe  bi 
den  standen. 


39J,3  zugkten  y^  4  n.  mir  wol  y^  6  plosse  schw.  ^^  in  ir  AF%  mit  ü 
392,  ti  des  vor  guotes  fT,  fehlt  R  393, 3  seinen  j4  6  kom  do  vf  s.  o.  sa  gesezzen 
R  {ohne  sa  fT)  auf  das  ross  J  394, 2  et  fehli  A  anders  nUit  R  4  mir  vnb 
das  A  5  scheminingen  A  6  die  I.  A  395, 2  puniern  A  Aä  R  5  gryramiger  .4 
6  ruckte  A  397, 1  herre  A  2  Scharffeu  A  3  e.  starchen  g.  R  398. 2  so 
t.A  4  se  den  ^  6  dan  R  399, 1  kindUieher  w.  A  6  gar  fehU  A  vHVen  K 
401, 4  und  fMt^  wie  vil  man  A      (>  her  fthli  A 


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jftABENSCHLACHT 


257 


402  Dirre  gröze  smerze 
der  tet  Witegen  wd 
and  lac  im  in  dem  herzen. 
Dü  sult  ir  vernemen  m^. 
mü  grimme  er  Mimmingen  ztikie^ 
an  denjungenScharphen  er  dö  ruhte. 

40ä  Mit  einem  slage  so  herte 
traf  er  dö  daz  kint 
manltch  er  sich  werte, 
also  sagte  man  mir  sint. 
kider  des  enphie  er  herzens^e, 
er  kom  hin  zen  Binnen  nimmer 
mere. 

404  Daz  ich  iu  nü  bescheide, 
daz  ist  diu  w^heit. 

gellche  si  träfen  beide, 
Witege  und  Scharphe,  als  man  seit. 
owSy  der  künec  von  Hiunisch  rtche 
der  lac  dli  tot,  dazwizzetsicherllche. 

405  Ich  stön  der  maereunlougen, 
awer  mich  der  tragen  wil: 
zwischen  sinen  ougen 

da  stach  er  im  des  tödes  zil. 
durch  hime  und  durch  zende 
shioc    er  daz  kint  mit  manltcher 
hende. 

406  E  daz  der  künic  rtche 
kom  tot  üf  daz  laut , 

daz  wizzet  sicherllche , 
daz  swert  mit  elienthafter  haut 
het  er  geriden  vaste: 
er  shioc  WiUgen  üf  den  hehn  daz 
yiuwer  dar  dz  glaste, 

407  Daz  die  herten  spangen 
brasten  sunder  wanc. 


er  moht  sin  niht  erlangen, 
siniu  mäht  diu  was  ze  kranc. 
iedoch  schöz  Witege  der  starke 
mit  dem  slage  nider  von  dem  marke. 

408  Abi,  nü  sult  ir  mezzen 
und  rehte  daz  verstau 

und  euch  des  niht  vergezzen, 
waer  Scharphe  gewahsen  zeinem  man, 
ez  müesten  elliu  riebe 
im  gedient  hän  vil  gewalticllche. 

409  Dü  starp. von  Witegen  bände 
der  junge  künic  rieb. 

tut  zuo  dem  lande 

schüz  Scharphe  nider  sicherlich. 

oioe,  dü  sähen  in  vil  leide, 

ich  meine  diso  edele  künege  beide. 

410  Mit  grimmigem  muote 
rante  her  Orte  dar. 

daz  kom  im  niht  ze  guote 
leider  slt,  daz  ist  war. 
heidj  dü  saz  üf  Schemmingen 
her  Witege  mit  manllchen  sinnen. 

41 1  Dü  bete  er  bar  in  der  baut 
Mimmingen  daz  edel  swert. 

her  Orte  üf  Witegen  kom  gerant. 

da  wart  strltes  gegert 

ab! ,  wie  sich  beide  werten ! 

mit  grimme  sl  üf  die  helme  berten, 

412  Daz  daz  wilde  viuwer 
üz  den  swerten  spranc. 
Orten  vil  tiuwer 

slnes  bruoder  ende  twanc. 
owe\  er  biete  in  gerne  gerochen, 
dar  an  hän  ich  niht  nnrehte  gespro- 
chen. 


403, 1  Disen  grozen  »mdraen  Ry  grosser  schmertzea  y4        5  myninfpea  j4       er 
mlite        4(i3,2UfehÜj4      3  maanlichen  y^      4]iiirswint^        6  ze  den  y/ 
404, 5  von  fT,  ovz  R      405, 1  on  lausen  ^    5  hiern  y/     6  kinde  j4     406,  2  lannde 
^      4  haonde  /i      5  erriden  R      6  ovfn  heim  daz  daz  v.  R         407, 4  Awe  sein  ^ 

6  Mit  ^,  von  R         408,  4  zene  R         409, 4  schoss  er  sicherlich  ^4        5  da  /? 

im  ^         4 1 0,  5  spranch  y(  R      6  manl.  dingen  ^  41 1 ,  2  in  mimigen  j4 

3  chom  ouf  W.  Ä      4  begert  j4      5  wie  sich  fT,  wie  si  sich  Ry4        412,3  tewre  j4 

Helddobucta  U.  17 


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258 


RABENSCHALCHT. 


413  Der  kOnec  üz  Hiunisch  liehe 
üf  Witegen  vaste  wac 

harte  manliche 
manegen  bitteritchen  slac. 
owe,  ja  riuwent  si  mich  leider, 
ir  hamasch  was  niwan  sumerclei* 
der. 

414  Orte  der  m»re 
habte  Witegen  vaste  an, 
er  sluoc  im  siege  swsre. 

der  sweiz  Witegen  durch  die  brömie 

ran. 
ou)e\  vil  dicke  weint  der  guote 
sinen  bruoder  Scharphen  mit  trüri- 

gem  muote. 

415  Als  der  helt  Witege  sach, 
daz  er  niht  moht  komen  dan, 

mit  grimmegem  muote  er  dö  sprach 
als  ein  unverzagter  man 
'owe,  künec  von  Hiunisch  riche, 
ir  habt  getan  blute  vil  kintUche. 

416  Nu  gedenkt  in  iuwerm 
sprach  der  küene  man,  [muote' 
'edel  künic  guote, 

ich  hän  iu  leides  vil  getan, 
noch  volget  minor  l^re : 
vart  iuwer  sträze,  dran  geschiht  iu 
Are. 

417  Ich  slahe  iuch  vil  ungeme, 
daz  suit  ir  vür  w^  h^n. 

ich  vürhte  den  vogt  von  Beme, 
dem  ir  ze  helfe  stt  verlAn. 
Aetd,  und  h»t  ir  guote  sinne, 
so  entwichet  ir  mir  kürzlich  von 
hinne.* 


418  'WaBrlfch,  mordnre, 
ez  muoz  dln  t6t  nü  sin. 

du  eramest  sunderbsre 
den  vil  lieben  bruoder  min, 
der  hie  tot  11t  tl  der  beide, 
daz  kumt  dir  noch  hiute  se  leide.' 

419  ^Neind,  kunic  rtche, 
nü  Uz  dlnen  zom, 

und  gedenke  sicherllche, 
ez  ist  ein  schedel  baz  verkom 
dann  ob  sin  wirt  ie  m^re. 
bellbestü  geeunt,  deist  dinem  vater 
ein  tnickel  ^re.' 

420  'Boeswiht  aller  tugende, 
zwiu  waenstA,  daz  ich  sl? 

der  mir  in  mtner  jugende 
immer  solde  wonen  bi, 
da  hüstü  mich  von  gescheidon. 
mir  muoz  mtn  leben  immer  mke 
leiden.* 

421  Daz  swert  ze  beideD  handeo 
nemen  er  began. 

zesamne  si  geranden. 

zwei  üz  erweltiu  kastelAn 

mit  nide  si  du  twongea.  ^en* 

si  sluogen  üf  die  helme  dazs  erclun- 

422  Hit  zome  si  sich  wanden, 
michel  was  ir  nit 

diu  swert  an  ir  handen 
diu  wAren  scharph  an  der  alt, 
oire,  si  sniten  gar  ze  s^. 
daz  überwant  ouch  Orte  nimmer^ 
m^re. 

423  Si  triben  bh  einander  ombe 
ein  harte  lange  stunt. 


413,  i  k.  von  H.  y#         3  nuuilichen  i7         6  nu  y^,  wan  A  4l4,Shfibv^ 

4  prewne  ^4      im?        415, 2  Daz  er  AF^,  dt  er  A      vob  dann  j4      3  griiuusea 

^,  g^mem  ß,  gprymmii^D  ^        416, 4  laid  getan  ^     6  daran  Rj4        417, 1  slacfe 

Ryi      4  1an^      6  entweichet^      knrUlichen  ^    kynoen  ^        4iSy2u^/MJ 

3  arnest  ^         419, 1  Naya  ^      3  Nu  g.  i?      5  ie  feUt  A      6  daz  ist  iL# 
421, 6  da  i?     rangen^      6  heim  y^    klangen^        422, 2  gros  w.^      Sialra^ 
423,  2  vast  1.  stände  A 


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RAJBBNSCHLAGHT 


259 


Orte  der  tambe 

machte  Witegen  drter  wunden  wunt. 
otoe\  daz  half  in  lützel  leiderl 
Etzel  muost  sich  Itnen  ir  beider. 

424  Hit  grimme  si  d6  rangen 
ein  harte  lange  zit. 

diu  swert  in  ir  handen  clungen , 
si  yähten  einen  herten  strit. 
ditz  ist  ein  warez  maere: 
geloubet  mir,  swie  kuen  bae  Witege 
waere, 

425  Er  kom  in  michel  sorge 
Ton  dem  jungen  degen* 

er  hete  sin  allez  borge 
und  schdnte  sin  mit  den  siegen: 
des  het  er  vil  nach  sere 
enkolten  von  dem  jungen  künege 
h^re. 

426  'Noch  moht  irz  allez  Ideen* 
sprach  Witege  zehant. 

*ez  kimiet  in  niht  ze  mäzen, 
wirt  iu  mtn  gr6zer  zom  bekant, 
s6  slahe  ich  iuch  entriuwen. 
80  ez  danne  geschiht,  waz  hilfet 
mich  mtn  rhiwen?* 

427  'Ich  8ol  dich  bringen  inne, 
wes  ich  willen  g6n  dir  han. 

du  kumest  s6  niht  hinne, 
Ad  vil  ungetriuwer  man. 
it  giltest  mir  üf  der  heide 
mtnen  bruoder,  an  dem  ich  mir  sähe 
TÜ  leide.* 

428  Underdiu  was  üf  daz  marc 
komen  Diether. 

dar  treip  der  edele  vürste  starc 


mit  vil  manllcher  wer. 
do  bestuonden  sl  in  beide 
die  jungen  künege,  Witegen  M  der 
heide. 

429  Si  vrumten  hertecitche 
manegen  starken  slac 

üf  Witegen  sicherllche. 

si  striten  allen  einen  tac 

unz  gegen  dem  äbonde.        [sunde. 

daz  kom  ir  einem  leider  ze  unge* 

430  An  disem  m«re  ich  vinde , 
vil  herte  was  ir  strlt. 

si  sluogen  siege  swinde , 
si  heten  üf  einander  nit 
in  herzen  und  in  muote« 
daz  kom  in  leider  stt  niht  ze  guote. 

431  Si  habten  in  an  vil  s^e 
mit  siegen  kne  zal. 

die  jungen  künege  h^re 

die  tiiben  Witegen  üf  dem  wal 

hin  und  her  vast  umbe. 

owe,  si  wäm  ze  strite  gar  ze  tumbe. 

432  Vor  unde  binden 
liefen  sl  in  an. 

im  wart  von  siegen  swinden 
zewüre  nie  s6  w^  getlin 
sam  von  den  jungen  herren« 
daz  kom  in  leider  sit  ze  grözem 
werren. 

433  Si  habten  in  an  sü  vaste 
mit  siegen  üf  dem  plan. 

daz  viuwer  rehte  erglaste 
üz  ir  helmen,  daz  ez  bran. 
oto^,  die  redien  Ü2  erkome  [zome. 
die  bestuont  alr^st  her  Witege  mit 


423, 4  wundte  j4  5  waz  ludf  In  das  laider  ^  6  a.  siaer  sune  b.  R  424, 1  d6 
fehU  A  2  eia  fehÜ  A  426, 1  IVocb  W,  Doch  R  a.  wol  \,  R  ö  ao  iz  g.  w.  h. 
m.  daone  m.  r.  A  427, 1  inne  Wy  innen  R      2  willen»  A      3  von  Jiinnen  R 

42S,  1  In  der  it,  Underdem  A       3  der  vU  e.  i{       5  da  A        429, 4  allen  ^,  alle  A 
a.  den  t.  >^      5  bis  A    abende  A       430, 5  im  h.  u.  im  m.  >/      431 , 6  streiten  A 
432,  4  zewAre  fthlt  R      6  in  JF,  im  J7      sroaaen  flpewerren  A        433,  l  im  an 
also  V.  ^      2  auf  den  plan  W^  ovf  dem  wal  it      3  glaste  A      4  Im  heim  A 

17* 


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260 


RABENSCHLAGHT 


434  Daz  swert  se  beidea  haoden 
nam  der  küene  man. 

zesamne  si  i6  randen, 
als  ich  Yür  war  vernomen  hÄn , 
mit  grimmigem  muote, 
Witege  der  starke  und  die  beide 
guote. 

435  Ow^  der  leiden  mcere, 
diu  zwischen  in  geschach ! 
dar  umbe  ist  mir  vil  swseore. 
Witegen  wart  von  grimme  gäch. 
owi,  des  muoste  enkelten  s^re 
von  Hiunisch  lant  der  junge  künic 

höre. 

436  Mit  dem  guoten  swerte, 
daz  Witege  d6  truoc, 

Orten  er  d6  gerte. 
krefÜcltche  er  dar  sluoc, 
mit  manltcher  hende 
sluoc  er  den  kOnic  nider  unz  üf  die 
zende, 

437  Durch  daz  hime  nidere 
und  durch  den  drüzzel  dan. 
daz  beweinte  tiure  sidere 
manic  Etzelen  man.  > 
owö,  ze  lebene  er  niemer  phlac: 

er  sluoc  in  durch  daz  houbet  daz 
er  tot  gelte. 

438  Von  Hiunisch  lant  der  herre 
von  dem  orse  schdz 

üf  daz  lant  vil  verre. 

daz  was  ein  unbilde  gr6z: 

ahf ,  als6  tduwunde  [stunde. 

spranc  üf  daz  kint  bt  der  selben 


439  Witegen  dem  starken 
sluoc  ez  emen  slac, 

daz  er  viel  von  dem  marke 
und. dar  nidere  gelac. 
otoe%  iö  was  ouch  ez  ergangen, 
den  jungen  künic  bete  der  t6t  ge- 
vangen. 

440  Dö  starp  von  Witegen  hende 
der  künec  von  Hiuniscblant. 

er  nam  d6  den  ende 
unde  starp  ouch  al  zehant 
otce\  do  gelagen  si  üf  dw  heide, 
nü  sint  si  tot,  vroun  Heichen  saue 
beide. 

441  Diethem  von  Roemisch  landr 
wart  von  herzen  leit. 

er  nam  daz  swert  ze  bände, 
dar  lief  der  degen  unverzeit. 
üf  Witegen  er  du  berte, 
mit  grimme  sich  her  Witege  d6  werte. 

442  Si  liezen  in  strtt  enblanden, 
in  was  von  herzen  zom. 

diu  swert  in  ir  banden 
den  edelen  recken  üz  erkom 
begunden  erclingen  sto, 
man  mohte  ez  hoeren  wnermikUme 
od  möre. 

443  Si  vrumten  gremltche 
üf  einander  manegen  slac, 
dA  von  Diether  der  riebe 
leider  sIt  tut  gelac. 

si  begunden  zürnen  beide, 
si  trftten  ein  langez  phat  üf  der 
beide. 


434, 3  d6  fehlt  A       geranten  A        5  grymmig en  A        6  uad  der  gdte  A 
435, 2  daz  zwisefaen  da  geschach  R       436, 1  guotem  R      3  gerte  A^,  gertea  R 
4  kreiftiUiehen  A        437, 4  Ezel  R,  Etzels  A      5  er  da  n.  y#         438, 3  aatz  aaf  A 
5  a.  da  wunde  A,  a.  aere  ivunde  R      6  ao  der  A    selben  fehU  R        439, 3  Mär- 
chen A        AAtin.  RA       6  gevangen  fT,  bevägen  R         440, 1  Da  R      hende  fK, 
handeff      3  da  J?      das  ende  >/      A  ouch  fehUA      b  mI  fehU  R        441,1  Dielher 
A      land  A      3  sehw.  in  bede  hant  A      4  vnv'zet  R      6  m.  g.  h.  W.  sidi  w.  A 
442, 5  klingen  A      6  eine  mile         443, 1  grynuneklidien  A      3  awe  daoon  A 


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RABENSGHLACHT 


261 


444  Dietheren  harte  s^re 
slner  herren  tM  betwanc. 
dem  jungen  recken  höre    , 
daz  bluot  Hz  den  ongen  spranc. 
owe^  ja  geschach  im  nie  86  leiiie, 
In  do  er  von  Witegen  selb  starp  Af 

der  beide. 

445  Die  siege  von  ir  swerten 
düngen  preislich. 

ze  lehne  si  niht  gerten. 
Diether  der  känic  rieh 
der  sluoc  üf  Witegen  söre. 
d6  wold  er  rechn  die  jungen  kOnege 
höre. 

446  Mit  grimmigem  muote 
liefen  si  an  einander  an. 

die  edelen  beide  guote 

Wim  Ton  den  orsen  gestdn. 

ir  siege  hüllen  yaste  y 

daz  viu wer  rehte  von  ir  ougen  glaste. 

447  Nu  boeret  sunderbaere, 
wie  uns  daz  buoch  las. 

mir  kOndet  daz  maere, 
wä  Ton  Siether  so  lange  genas, 
daz  wil  ich  iu  bescheiden, 
lät  ir  iu  daz  msre  niht  leiden. 

448  Von  s6  tumben  j^n, 
als  wir  hoeren  jehen, 

alle  die  d6  wftren, 
die  Diethem  böten  gesehen, 
die  sagten  von  im  maere, 
daz  sin  geltch  mit  snelheit  ninder 
waßre. 

449  Beidiu  dar  unde  dan, 
Diether  vil  dicke  spranc. 
Witegen  wegen  er  began 


manegen  slac  kn  sfnen  danc. 
ow^y  daz  vrumt  ab  in  vil  seine, 
er  was  im  an  den  creften  gar  ze 
deine. 

450  NA  wil  ich  iu  bescheiden 
hie  an  dirre  ztt: 

zwischen  in  beiden 
werte  lange  der  strit, 
unz  daz  der  tac  wolde 
scheiden  hin ,  als  er  taon  solde. 

451  Swie  kint  her  Diether  wsere, 
er  tete  doch  Witegen  wo. 

mir  seit  vor  wAr  daz  maere, 
(nü  ruochet  ir  vememen  mö) 
starker  wunden  viere 
sluoc  Witegen  Diether  der  ziere. 

452  Daz  muote  Witegen  söre, 
er  warf  den  schilt  tt  daz  laut. 
Witege  der  degen  höre 

nam  daz  swert  in  beide  haut, 
a^e  einander  si  dö  ruhten, 
diu  scharphen  swert  si  dA  mit  zome 
zuhten. 

453  Witege  mit  grimme 
lief  Diethem  an. 

owö,  dö  wac  in  ringe 
Diether  der  vurste  wolgetin. 
verteilet  st  dem  s werte! 
er  traf  in  an  der  stat,  dft  er  sin 
gerte. 

454  Nu  beeret  ditze  masre, 
wie  ich  vernomen  hftn, 

und  ouch  die  swinden  swsere. 
Witege  der  ungetriuwe  man 
sluoc  vil  creftidichen 
Af  Diethem  den  jungen  kflnic  riehen. 


444, 2  not  JI        5  ia  gesach  er  im  >7         6  oo  das  er  selb  starb  von  W.  J 
445, 3  bewerten  j4       6  kanif^n  ^  446, 1  grimmigen^       4  den  AT,  fehU  R 

6  vor  A         447, 4  da  von  ^  448, 4  Dietberren  ^  uö,        6  snellecbeit  R 

449,lBaide>^      2y\\fehUy4    oflte  ^      5  ab*  A    im  ^    aftne  ^     Ggar/eAlt^ 

451 ,  J  kintlicb  A      2  der  tot  A      B  der  nietber  A        452, 3  Wevttegen  ^ 
6  mit  zorn  sy  da  z.  yi      453, 1  Witigen  RA    2  1.  ber  Dietber  R     4  Uietber  fehlt  A 


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262 


RAB£NSGHLAGHT 


455  Oaz  swert  durch  daz  ahsel- 

bein 
und  durch  den  llp  nider  wuot. 
zwlvel  ist  des  deheiii', 
ez  was  immftzen  guot. 
owe,  daz  was  ein  grözer  sinerze: 
er  sluoc  enzwei  leber  unde  herze. 

456  Owe  der  grdzen  schände, 
diu  Witegen  wart  bekant! 

der  künec  yoo  RcBOodsch  lande 
sprach  üz  dem  töde  sä  zehant 
'ow^,  bruoder  Dietriche, 
ich  gesihe  dich  nünmermere  sicher^ 
ItcheT 

457  Dem  edein  kunege  werde 
diu  Graft  gar  besleif. 

nider  zuo  der  erde 
mit  beiden  banden  er  dö  greif 
und  b^t  si  zuo  dem  munde 
zuo  unsers   herren   opher  sä   ze 
stunde. 

458  Mit  andäht  und  mit  riuwe 
da  sin  ende  was. 

Diether  der  getriuwe 
lie  sich  nider  üf  daz  gras, 
df  rahte  er  sine  bende: 
'ich  bite  dich,  herra,  durch  toiUen 
diner  urstende, 

459  Daz  du  dich  ruochst  erbarmen 
über  mine  gröze  ndt 

und  über  mich  tU  armen 
durch  dlnen^heiligen  tot. 
owS,  nü  mac  et  ich  nim^re.' 
da  mit  starp  der  edele  kunic  h^re. 


460  Disen  grözen  smersen 
weinen  d6  began 

mit  allem  stnem  hersen 
Witege  der  ungetriuwe  man. 
dö  kuste  er  an  den  stunden 
Diethem  in  alle  sine  wunden. 

461  'Und  solde  ich  dich  noch 
von  aller  diner  not,  [beikn 
got  müeze  mir  yerieilen, 

dar  umbe  wolde  ich  ligen  tdt 
owe,  nü  muoz  ich  sicherliche 
alliu  laut  rümen  vor  Dietriche/ 

462  Im  was  von  herzen  leide 
endelich  genuoc. 

sine  bende  beide 
er  im  selben  in  diu  ougen  sluoc 
'owe  dirre  leiden  m«re,        [wni 
der  nd  gevreischet  von  mir  der  Ber- 

463  Er  gie  ze  Schemmingeii 
und  wolde  riten  dan. 

an  allen  stnen  dingen 
geswichen  im  diu  craft  began. 
ahty  dö  wart  im  erste  leide, 
er  muost  sich  nider  legeai  üf  die 
beide. 

464  Nü  ist  endellche 
daz  msre  ze  ende  komen. 
die  jungen  kunege  riebe 

die  habent  nü  den  tot  genomeo. 
ow^y  nü  riuwent  si  midi  a^re: 
nü  überwindet  ez  vrou  Helche  nim- 
merm^, 

465  Nü  Uüte  wir  daz  msre 
mit  disen  difigen  stän. 


455, 1  dordiz  a.  A        1.2.  Bnreh  d.  a.  a.  d.  d.  1.  das  achwert  n,  j4       3  kaio  >^ 
4  daz  auf  dem  gürtl  wider  stfind  j4         456, 2  wäre  .4      4  da  s.  ^      6  dich  le- 
bentich  n.  R         457, 4  hennden  j4        6  o.  an  der  st.  ^         459, 3  nad  fM  A 

5  m.  doeh  Ich  A      nymmermere  A  460, 2  d6  fthÜ  A        5  den  aelben  st  K 

6  Dietherren  A  aUe  seine  /T,  allen  ainen  R  461 , 3  mfiz  R  462, 3  die  seiieB 
\l,A  4  selb  R  im  8eU>er  in  ^^  6  v.  dir  ^  463, 1  Sclieminin^S  A  2  voi 
dann  A  4  beaweichen  A  5  allererste  A  465  Ueberschrift  in  R  «neVt  ^ 
liio  her  mit  einander  striten  da 


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RAB£NSCHLAGHT 


26;i 


ir  wizzet  wol  sunderbaere , 
wie  ez  umb  die  heiren  ist  ergän: 
weit  ir  nü  eibiten, 
96  sage  ich  iu  vod  stunnen  und  von 
striten. 

466  Nü  wil  ich  sicherllche 
heben  wider  an 

den  Btiit  von  Ennriche, 
als  ich  vür  whr  vernomen  hän , 
and  ouch  yon  dem  von  Berne. 
disen  strit  den  sult  ir  beeren  gerne. 

467  Als  der  herre  Dietrich 
mit  dem  here  was  komen 
hin  ze  Raben  vil  gewalticUch, 
als  ir  wol  habt  vernomen , 
alU,  im  warten  beide  balde. 

dö  leiten  si  sich  nider  mit  gewalde. 

468  Welt  ir  nü  hoeren  gerne, 
diu  hörllchen  gezelt 

diu  hiez  der  von  Berne 
slahen  nider  üf  daz  velt 
ahiy  mit  unverzagtem  muote 
rotierten    sich   die   köenen  beide 
guote. 

469  Sumellche  hAt  des  wunder, 
daz  daz  her  so  lange  lac 

nü  beeret  vil  besunder: 
daz  man  d&  strltes  niht  enpblac, 
Ak  was  ein  vride  gebannen 
beidenthalbe  von  ir  b^der  mannen. 

470  Die  wU  daz  her  mit  vride  lac 
üf  der  beide  wlt, 

in  der  viist  dort  geschach 
von  den  kinden  der  strlt. 


otß6,  daz  enweste  niemen  leider, 
des  muost  sich  Etzel  äüen  siner 
9üne  beider. 

47 1  Daz  her  mit  grimmem  zorne 
gegen  einander  lac. 

die  recken  üz  erkome, 
als  ich  iu  wol  gesagen  mac, 
die  rieten  zuo  dem  strite. 
mit  disem  maere  ich  iu  niht  langer 
bite. 

472  Nü  wil  ich  niht  vergezzen, 
ob  ir  ez  hoeren  weit, 

den  strit  wil  ich  mezzen. 
man  sach  manegen  kürlicben  helt 
zogen  über  gevilde. 
man  sach  dft  vliegen  vanen  unde 
Schilde. 

473  Der  werde  vogt  von  Berne 
zuo  den  sinen  sprach, 

(daz  suit  ir  beeren  gerne) 
dö  er  dort  her  zogen  sach 
Ermrlcbes  helfsere. 
der  was  sü  vil,  als  uns  saget  daz 
msere, 

474  Tal  unde  Uten 
daz  was  aUez  voL 

nü  hoert  an  disen  ziten, 
waz  ich  iu  m^re  sagen  sol; 
der  künec  von  Roemisch  lande 
sprach  zuo  dem  alten  Hildebrande 

475  *Nü  habe  in  dinem  muote 
durch  die  triuwe  din, 

edel  recke  guote , 

zele  waz  der  vanen  muge  stn. 


6  den  fehlt  A 
nider 


465, 5  empeiten  A      6  styrm  R       466, 4  vür  war  fMt  M 

467, 1  der  Ferner  Diettrioh  A      3  hin  |^b  R.  .^      4  Ir  selb  h.  ^      6  nider  fehü  A 

468, 5  mit  unveraac;ten  A       6  die  Edlen  h.  A         469, 1  Somlich  die  hat  w.  A 

4  m.  nicht  streite«  da  phL  A    enplach  R      6  bedenthalben  A      470, 2  hayden  A 

3  geschach  dort  A        6  annen  A        ir  twr^i.  423, 6  471,  i  grymmigen  A 

4  ich  eaeh  na  w.  sagen  A  5  riten  R  6  ich  nn  n.  lenger  A  472, 4  chvrleichen 
W^  Chanen  R  5  ziehen  A  6  vnd'  R  473, 4  ziehen  A  474, 4  mer  was  ich 
eochs.  ^  vArefMtR  6  HUbrande  ^  475, 3  Edel  ^,  Edeler  JI  4  zele /JF^, 
zelle  A 


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264 


RABENSGHLACHT 


vi!  gerne  ich  daz  bekande. 

ez  ist  al  diu  werlt  in  RoBmisch  lande.' 

476  'Dar  umb  sult  ir  niht  sorgen' 
sprach  her  Hildebrant, 

*ich  nenne  iu  unverborgen 

die  vanen  alle  hie  zehant. 

nü  hceret  an  disen  ziten, 

ich  sihe  dort  her  ein  breite  rote  riten. 

477  DA  vor  ein  vane  vliuget 
unmaezllchen  breit. 

daz  ouge  mir  niht  liugeV 
sprach  Hildebrant  der  unverzeit. 
*AetVI,  ja  sint  ez  beide  guote, 
in  scharphen  striten  mit  bewegem 
muote. 

478  Diu  rote  diu  dort  her  stget, 
diu  ist  mir  wol  erkant. 

der  vane  der  da  mit  stfget, 
den  vüeret  Fruot  von  Tenelanf. 
daz  wäifen  wü  ich  nennen, 
daz  ir  ez  vurbaz  muget  wol  erkennen. 

479  Daz  was  ein  lewe  von  golde 

Tot 

in  einem  vanen  wiz. 
nü  sult  ir  beeren  gröze  not. 
dar  an  lac  grözer  vliz 
mit  also  richer  koste, 
diu  schar  hielt  vintUche  gein  der 
tjoste. 

480  Darnach  wie  vil  der  schare 

wseren 
mit  dem  vanen  breit, 
daz  ist  mir  ein  kundez  msere. 
man  hat  mir  endellch  geseit. 


drizec  tüsent  beide  ir  wären, 
man  sach  si  harte  manllch  gebären. 

481  Nü  vememet  mit  gnoten  si- 
grözes  Wunders  m^r.  [ten 
ez  kom  ein  schar  dar  nach  geriten, 
daz  wären  et  ouch  recken  h^r, 

die  ich  kan  wol  genennen, 
die  muost  man  in  scharphen  striten 
dicke  erkennen. 

482  Daz  was  von  Normandie 
der  künic  Herman 

und  stner  bruoder  drle, 
als  ich  vur  war  vemomen  hän. 
ahi,  daz  wären  ouch  die  kecken, 
die  man  da  heizet  üz  erweite  recken. 

483  Einen  vanen  herlich 
den  vuorte  er  an  der  hant. 
der  üz  erweite  kunic  rieh 
der  was  in  striten  wol  erkant. 
man  widersaz  in  s^re.  [h^e. 
des  muoste  enkelten  manic  recke 

484  R6X  unde  gröene 
der  vane  was  gestalt. 
Herman  der  küene 
bete  recken  da  gewalt 
zweinzec  tüsent  voUecUche. 

da  mit  wolde  er  dienen  Ennrlche. 

485  Bf  den  selben  zHen 
dö  kom  geriten  her, 

die  ouch  wol  torsten  striten, 
wol  drlzic  tüsent  ode  m^. 
Aetd,  daz  wären  recken  maere, 
die  täten  schade  dem  edden  Ber- 
niere. 


475, 6  alle  die  v^elt  im  Römischen  1.  A      416, 2  sp.  der  H.  ^    6  rdt  A,  roden  jÜ 

477. 1  Daraor  j4  3  die  aagen  m.  n.  lefigent  j4  4  sp.  her  H.  j4  5  they  ># 
6  mit  vil  bewegem  m.  fT,  mit  unbewegem  R  478, 1  stiget  IL4  2  bekant  ^4 
3  «iget  Ry4       4  Prfite  A,  Fraet  ^       6  wol  mögt  R         479, 4  er  was  gebr%Ml 

flonnder  vleis  y4      6  velndtlichen  gegen  A         480, 1  der  vanen  w.  R      wkn  A 
5  Helden  w.  A         481, 1  gfttem  A      3  chomen  ach.  R      aber  dar  nach  A        4  w« 
doch  aach  A      5  nennen  A         482, 1  Normandei  A      3  drey  A     «6  h.  die  anaaer- 
weiten  A         483, 1  Ain  f.  herrlichen  A      3  reichen  A        484, 4  hat  da  Recken  A 

485. 2  chomen  R      3  getoraten  A 


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RABENSGHLACHT 


265 


486  Welt  ir  du  gerne  vernemen, 
so  tuon  ich  iu  kunt. 

iu  sol  ze  hcuren  wol  gezemen, 
ich  wi]  iu  si^n  an  dirre  stunt: 
ez  wären  heide  starke, 
geboren  yon  Messte  üz  der  marke. 

487  Walk^  was  genennet 
der  heh  tU  hödigemaot, 
den  man  vfl  wol  ^kennet, 

da  man  mit  strlte  wmider  tuet. 

der  wolde  Ermrtche 

helfen  üf  den  küenen  Dietriche. 

488  Darnftdizogtemitgewalde, 
daz  sage  ich  iu  yür  war, 
Gunlher  der  tU  baide 

mit  maneger  hArltchen  schar. 
owe\  der  vuorte  beide  starke, 
die   täten  schaden  üf  Roemischer 
marke. 

489  Einen  vanen  grasgrüene 
vuort  her  Günther. 

,  selbe  was  er  kuene, 
er  machte  leider  äne  wer 
vil  managen  Etzehi  recken, 
grözez  mort  täten  da  die  kecken. 

490  Dar  nach  in  kznm  ziten 
A6  zogte  tz  der  stat, 

die  euch  wolden  striten, 
als  man  mir  gesaget  hat, 
zwelf  tüsent  wtgande. 
die  wären  komen  von  Westväien 
lande. 

491  Ir  aHer  houptherre, 
der  Kwelf  tüs^t  man, 


von  dem  huop  sich  da  werre. 
sinen  namen  ich  iu  wol  nennen  kan. 
Erwin  was  er  genennet, 
den  man  in  scharphen  strtten  wol 
erkennet. 

492  D6  zogte  üf  daz  gevilde 
der  küene  marcman. 

vierzic  tüsent  schilde 
die  warn  im  einen  undertän. 
oAl,  die  wären  von  Westväle. 
die  Hiunen  widersäzn  in  vaste  bi 
dem  male. 

493  Wie  sin  vane  was  gestalt, 
daz  wil  ich  iuch  wizzen  län, 

den  da  TUorte  der  heh  halt, 
der  was  h^rlich  getan. 
ahi,  daz  was  ein  strüz  wilde, 
gar  swarz  in  einem  wtzen  schilde. 

494  Sturmg^r  von  Hessen 
euch  mit  schalle  zuo  reit 
mit  schoenen  scharen  sehsen. 
daz  wären  beide  Til  gemeit, 
ahi^  die  getorsten  wol  gestrtten 
mit  den  Ttnden  swinde  ze  allen  ztten. 

495  Slvrit  Ton  Niderlant 
der  zogte  dar  nach. 

einen  vanen  röx  in  der  haut 
man  den  vursten  väeren  sach. 
sehs  und  zweinzic  tüsent  degene 
die  vuort  von  Niderlant  Slvrit  der 
bewegene. 
4%  Mürunc  von  Engellande 
der  vuorte  vierzec  schar, 
nieman  in  dk  bekande 


486, 6  Messey  ^  487, 1  Walckner  j4  wus  er  g.  R  2  der  fürate  h.  ^ 
488,  i  zöge  j4  3  vil  fehU  A  489, 2  deo  l,  A  3  selbs  A  6  Ezeles  R  . 
6  grosse  A  490, 2  zöge  A  6  Westen  lande  A  491,  3  von  den  A  4  genen- 
nen RA  5  Ellewin  A,  Bnnewein  ^,  Enenum  AP  492, 1  zoch  er  vnnder  Schilde 
A  2  der  starche  m,  A  3  v.  t.  recken  milte  A  4  einen  fehlt  A  5  Ahey  er 
was  A  Westevale  R  6  In  harte  vast  A  493, 1  Die  R  494,  f  Stvrmbger  R, 
Stringer  A  4S5, 1  Seyfrid  A  usw,  Niderlannde  A  2  coge  A  3  einen  roten 
faneo  A      hannde  A        496, 1  Engelande  A 


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RABENSCHLACErr 


wan  Hildebrant,  daz  ist  war. 
einen  vanen  fuote 
den  vuorte  selbe  der  Yönte  höch- 
gemuote. 

497  Dazwaseinpantelsilberwlz, 
als  ich  yernomen  hftn, 

(dar  an  lac  manic  spaeher  ^rilz) 
daz  veit  swarz  als  ein  ram. 
owS,  daz  würen  beide  stste, 
die  rieten  üf  den  Yon  Beme  swinde 
raete. 

498  Vönfzebn  tüsent  wtgande 
die  riten  ouch  dort  her 

mit  dem  von  Gruenlande, 
der  hiez  der  herzöge  Stritg^r. 
der  daz  nd  hooren  wolde, 
sin  vane  was  gepnioft  von  liehtem 
golde. 

499  Wie  solde  ich  iu  genennen 
die  recken  üz  erkant? 

wand  ich  mac  niht  erkennen 
daz  drtzigst  teil  ir  allersant 
ir  sult  ab  wizzen  sicherUche, 
dA  wären  vier  und  vürnfidc  vörsten 
riebe. 

500  Der  schal  wsBrltche 
was  äne  mftzen  gröz. 

daz  velt  sicherUche 

von  des  heres  craft  erd6z. 

si  herbergten  vaste 

von  der  stat  wol  anderthalbe  raste. 

501  Blan  st^t  die  vanen  alle 
nider  üf  den  plto. 

mit  einem  starken  sehalle 
Uigen  Ermrlches  man. 


aU,  nö  sult  ir  hosren  gene, 
d6  aht  sin  her  der  werde  vegt  von 
fieme. 

502  Mit  unverzagtem  muote 
sprach  her  Dietrich 

'ir  edele  beide  goote, 
swaz  iuwer  sl  von  Hiunisch  rieh, 
ir  sult  iuch  dar  nAch  phlihten. 
mich  dunket  daz  sich  die  vtnde  rihten 

503  Sam  si  wellen  strtten: 
dem  geblirent  si  gelich. 

nü  sul  ouch  wir  niht  btten* 
sprach  der  könec  von  Roemisch  rieh. 
'nu  bereitißt  iuch  mit  sdialle. 
ir  sult  gedenken  hiute  dar  an  alle, 

504  Dazunsniemenmacscheidtt 
üfdirre  beide  wit, 

die  lieben  zuo  den  leiden, 
nu  bedenket  daz  an  dirre  zit, 
ir  vriunde  und  ir  geste. 
wizzet  daz  uns  verre  aint  die  veste. 

505  Ir  gärtet  vllzecitche 
diu  guoten  kastelta 

und  gebiffet  manllche« 
ez  mac  niemen  understte, 
ez  g^  hiute  an  ein  vehteo. 
bitet  got,  daz  er  uns  helfe  nkh  dem 
rehten, 

506  Und  uns  hiute  bedenke 
durch  stnen  bittem  tdt 

und  unser  vfnde  bekrenke: 
s6  uberwind  wir  unser  not 
wie  wol  ich  des  gote  getreu  we! 
des  wis  ze  dlnem  kmde  böte,  hime- 
lisch  vrouwe! 


496,4 Don  j4      497,4  rtm fT^nnR    5 awe daz w. ^, o. si w.  J2    6 schwinder  J 
498, 6  gebr^et  von  reichem  solde  ^      499, 1  Die  ^    3  bekennen  ^    4  driigüt  ß 
tllertant  />,  aller  lant  fi^    5  aber  RA      500, 1  acL  onmesaiklich  j4    4  dos  ^ 
5  herwertea  R       502, 3  edele  fehU  ^    6  v.  ber  r,  R      503,  3  aiillen  wir  aock  J 
505, 1  williklich  ^       506, 2  aüeaaea  t.  ^      5  Vil  w.  ^      6  des  bin  ni  ewre«  >^ 
büneliscbiu  /{,  himeliscbe  ^ 


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RABENSCHLACHT 


267 


507  NAmaneichiucbnoehm^re' 
sprach  her  Dietrich, 

*ir  edele  recken  hdre, 

ir  ralt  gedenken  sicherlich 

und  traht  in  iinvenn  muote , 

als  ez  uns  allen  kamen  soIe  ze  guote. 

508  Ich  sihe  dort  her  sigen 
die  Ermrlches  man, 

die  vanen  Taste  stigen. 
ez  muoz  et  nü  an  ein  strtten  gin. 
nd  kum  uns  got  ze  belfel 
si  zogent  dort  her  mit  einem  gr6zen 
gelfe/ 

509  'Des  sol  werden  gnot  rät' 
sprach  her  RAedeg^r. 

's  wie  vO  ab  Ermrfch  redcen  hüt 
an  disen  strlt  brdht  mit  im  her, 
wir  mugen  ^  niht  ersterben, 
ni^  Ida»  uns  got  den  sie  an  im  er- 
werben 

510  Durch  stnermarter6re!' 
sprach  der  marcman. 

'  ir  edekn  recken  höre , 
nü  gedenket  dar  an, 
wir  shEi  Ton  emem  lande, 
gedenket  dar  an  wie  uns  Etzel  sande 

511  Ze  helfe  dem  von  Beme 
dft  her  in  Rcosmisch  rldi. 
manlich  unde  gerne 

helfet  rettöK  dem  herren  Dietrich 
sin  öre  und  stne  marke, 
des    Mnet   iu   mit   guote  der  vil 
starke.' 

512  'Wir  sin  gemanet  Übte' 
sprächen  Etzeln  man. 

'nü  tuot  iuwer  blhte, 


ir  edele  recken  lobesan , 
gegen  gote  andaehtecllche. 
daz  rate  ich  iu  mit  triuwen  sicher- 
liehe.' 

513  Mit  gemeiner  menige 
Valien  man  began 

nider  an  ir  venige, 
alle  Dietriches  man. 
ein  bischof  was  ir  bibtigaere. 
wider  den  beclagten  si  sich  alfer  ir 
swaere. 

514  Si  wurden  bihtec  ftne  wer, 
als  ich  vemomen  hftn. 

ez  wären  under  dem  her 
vierhundert  cappelän, 
die  hörten  ir  Übte  schöne, 
got  der  vuogte  in  craft  mit  slnem 
löne. 

515  Dö  die  recken  lobeltchen 
ir  bibte  heten  getan, 

die  armen  zuo  den  rieben, 
dar  nach  ruofen  man  began 
*nü  gähet,  beide,  balde! 
ir  heizt  iu  diu  ors  bringen  mit  ge- 
walde! 

516  Dort  zogent  her  die  vinde, 
daz  sehet  ir  alle  wol. 

wir  sullen  vehten  hinte 
daz  daz  gevilde  werde  vol 
von  manegem  edelen  töten, 
wir  sulen  rds  und  liute  nider  schro- 
ten, 

517  Hehne  unde  Schilde 
und  swaz  wir  kumen  an. 
wir  tungen  daz  gevilde, 
daz  man  enouwe  sehe  gän 


507, 3  edlen  ^       4  aich^Uche  A      6sol^         609, 4  m&s  doeh  nor  ^      6  lo- 
headaheer^      509, 3  wil  aber  ^      511, 1  heUTen  ^     ^yüf»hUy4      512,1  Mir 
R      2  Vf.  alle  E.  A      3  Noa  yi      4  edlen  ^      5  g.  vil  a.  i?       513, 1  menge  yi 
3  Vaninge  j4       5  bbehelf  R  514, 4  ehaplan  R  51 5, 6  br.  die  roes  ^ 

51 6, 1  ziehen  A      6  nider  ^ehU  j4        517, 4  man  hinab  f.  A 


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RABENSCHLACHT 


den  bacb  von  dem  bluote. 
daz  ist  min  wilie*  sprach  WoUhart 
der  guote. 

518  *Wir  suln  uns  also  rechen* 
sprach  der  wüetende  man, 

'mit  scharen  Avirdk  si  brechen, 
daz  man  offen  sehe  %Xkn 
halsperg  unde  hehne. 
da  wil  ich  vehten'  sprach  Wolfhart 
'sunder  melme, 

519  Daz  von  minen  banden 
muoz  yliezen  daz  bhiot. 

ich  sol  mtnen  anden 
rechen'  sprach  der  helt  guot. 
'ich  gemache  setel  laere, 
daz  man  dft  von  muoz  immer  sagen 
msere/ 

520  Nu  vememet  sunderltche, 
was  ich  iu  sagen  wil. 

die  recken  ellensrlcbe 
die  beten  h((hef  vreuden  vil 
gegen  disem  starken  strfte. 
'ahl'   sprach  Wolfhart,    'wie  ich 
hiutertte!' 

521  Diu  üz  erweiten  kasteien 
diu  wftren  ellio  komen, 

diu  man  ze  strlte  solde  hftn, 
als  ir  ^  wol  habt  ?emomen. 
oM,  A6  garten  sich  mit  sdialle 
zuo  dem  strtt  die  küenen  recken 
aUe. 

522  Verdecket  wurden  dö  diu 

marc 
in  manegen  herten  stM. 


die  üz  erweiten  recken  starc 
die  beten  zageheit  ninder  mM. 
si  wAren  vestedtdie 
ze   scharen  gewegen  gegen  Erm- 
rlche. 

523  Der  zageheit  si  veigäzan, 
daz  sage  ich  iu  vär  war. 

Af  diu  ors  si  sAzen. 

nü  sult  ir  beeren  sunderbAr 

iteniuwiu  maere. 

mit  zuhten  sprach  dö  der  Bemsere 

524  'Ich  woide  iu  r4ten  gerne, 
ir  beide  lobeltcb, 

uns  ist  diu  stat  ze  Beme 
leider  verre  sicherilcfa. 
nü  varen  wtsltche. 
ez  sint  kündege  liute  bt  d«n  könege 
Ermrtdie, 

525  Die  wol  kunnen  Tiaren 
der  liute  üf  alle  wegen. 

si  habent  bi  ir  jftren 
maneges  strltes  gephlegen. 
dkiy  si  Mzent  sich  niht  schrecken, 
jft  sint  ez  allez  üz  erwehe  recken.' 

526  'Daz  ist  niht  ein  wunder' 
sprach  Wolf  hart  der  hell 

'ir  gellt  dest  rndt  under' 
sprach  der  redie  ib  erwelt 
'ich  Yürhte  mir  niht  s4re: 
ist  ir  vil,  wir  slahen  ur  deste  m^. 

527  Baben  unde  gtre 
die  warteot  Ane  zai. 
edel  Dietleip  von  Stire, 

nü  schouwe  nid«  üf  daz  wal: 


518, 6  er  519, 3  Ich  lol  ^,  icb  riche  R  ich  sol  raiiineo  an  dea  reckea  ^ 
4  recheD  AT,  fetdt  RA  5  mache  A  520, 5  yegem  d.  itarehem  R  521, 2  4ii 
fehÜ  A  3  zu  dem  A  4  wol  fthXt  A  5  wapnet  sich  A  6  ia  den  str.  A 
522, 1  d6  feiät  A  marehe  A  5  freehleiche  A  6  geia  R  523, 5  nitne^  i 
524, 1  io  fthä  A  3  st.  von  BHie  R  5  varend  vil  vleisseklichen  A  525, 5  sy 
L  sy  tt.  y^  526, 1  D.  i.  ein  miehel  ^,  A  4  der  anzerwelte  helt  ^,  od  ir  t^  vir 
swazirweHA  6  so  slahen  wir  Ir /#  destA  527, 1  Rahen  vnde  gier  #^  Di« 
rahen  nnd  die  gyer  >7,  Sahen  nnd  Seiger  A      3  Styer  ü,  Sleyr  A 


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RABENSCHLACHT 


si  wartent  vaste  der  tMen. 
si  eniuochten  wasr  wir  alle  nü  ver- 
schroten. 

528  Nu  habet  maalloh  herze 
und  unverzagten  maot. 

ez  ist  ein  deiner  smerze, 

der  schade  den  man  uns  hiute  tuet. 

ir  neigt  lach  under  Schilde, 

ir  tunget  vast  mit  töten  daz  gevilde/ 

529  Der   kunec   von   Roemisch 

rtche 
uavorhtedtche  sprach 
'ir  helde  lobeltche, 
nü  riht  iuch  alle  dar  nach, 
ich  sage  iu  daz  in  triuwen ,      [wen, 
wir  sulen  Ermrtche  schaden  briu- 

530  Daz  er  ez  Ckberwinde 
hinevör  mmmermS. 

und  schaffet  daz  man  vinde, 
e  daz  der  starke  strit  erg^, 
solhe  sinne  in  iuwerm  muote, 
daz  Ermrfche   nimmer   kume   ze 
guote.' 

531  'Nü  volget  mtner  l^re' 
sprach  der  mihe  marcman: 
'dar  an  geschiht  iu  ^re, 

daz  sult  ir  siebtes  Af  mir  hAn. 

nu  gebiet  in  kurzen  ziten: 

bitet  mäge  und  euch  die  liute  riten. 

532  Daz  rate  ich  endellche* 
sprach  Rüedeg^r  der  degen. 
*ir  sehet  wol  Ermrtche, 

der  hat  die  shien  alle  gewegen. 
nü  tuet  ir  sam,  vogt  von  Beme: 
daz  sehe  virir  sicherllche  alle  gerne.' 


533  Du  sprach  der  herre  Dietrich 
als  ein  getriuwer  helt 

*ir  küene  recken  lobeUeh, 
nü  schaffetz  selbe  swie  ir  weit, 
des  volge  ich  iu  vä  gerne 
swenne  ir  weh'  sprach  der  vogt  von 
Beme. 

534  'S6  wii  ich  rotemeister  We- 

sen' 
sprach  her  Rüedeg^r. 
die  besten  hiez  er  üz  lesen, 
gebiten  wart  Aä  niht  mdr. 
nü  zweient  sich  diu  maere. 
mit  zuhten  sprach  d6  der  Bernaere 

535  'So  ir  nü  üz  gezeltet 
mftge  unde  man, 

so  schafft  mich  swar  ir  wellet: 
daz  wil  ich  ftne  zom  län. 
ez  g^t  nü  an  ein  strlten. 
mit  swem  ir  weit,  dÄ  heizet  mich 
mit  riten.' 

536  'Sü  wil  ich  rdten  gerne' 
sprach  der  marcman, 

'edel  vogt  von  Beme, 
drizic  tüsent  sult  ir  hau 
der  edelen  webvcken. 
dir  leistent  getriuwen  dienest  die 
vil  kecken. 

537  Swaz  der  von  Sttrmari&e 
hie  allezan  sin, 

Dietleip,  degen  starke, 
die  sulen  warten  dem  vanen  dtn. 
ich  weste  gem  diu  msre, 
wie   vil    der    dtnen    nütgestalden 
waere.' 


527, 6  enr.  and  w.  R      na  fehlt  R         528, 1  männliche  j4      4  ans  J^,  fehU  R 
529,  2  vnforchtlichen  ^       5  entriawen  /?,  mit  tr.  j4  530, 1  überwindet  // 

2  hinnefvr  R    nymmermer  ^     3  d.  Ir  vindet  j4     6  nymmermer  yi      531, 6  Na 
pittet  magt  ^      oaeh  die  fehlt  A      uer,  A        532,  3  Erenreicfaen  A      4  sein  A 
533,3kaenen>/       4  Schaftes  wie  Ir  selbs  ^         534,4nimer^         535, 1  So  iT, 
DoA     tMEfTyfehUR     i^ezelt/r      3  mich  selbe  A     weltA      536,6diel.y{ 
537, 1  Styerm.  J?,  Steirmarch  A     2  allesam  Ay  alzan  R     4  dem  /iK,  den  R    fane  A 


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270 


RAfiEN$CHLA€BT 


538  'Des  bringe  ich  dich  wol 

ione, 
milter  marcman. 
als  ich  mich  versinne, 
zweinzec  tüsent  recken  ich  hie  hän» 
aU,  daz  sifit  allez  recken, 
die  turren  ez  in  strf  te  voi  gestrecken.' 

539  Von  Kriechen  her  Dietrich 
Rüedeg^ren  ane  sach. 

einem  degene  vil  gelich 
mit  unverzagtem  muote  er  sprach 
wider  den  vogt  von  Berne 
ich  gevaht  hl  minen  zlten  nie  sd 
gerne 

540  In  allen  stürmen  horten, 
des  sult  ir  iuch  an  mich  Un. 
ich  und  mine  geverten, 

uns  wartent  ahzehn  tüsent  man. 
mtnen  vanen  wil  selbe  ich  leiten: 
wir  suln  uns  in  iuwerm  dienste  hiute 
arbeiten. 

541  Von  Lunders  her  Helpbrlch 
sprach  als  ein  wlgant 

'zwelf  tüsent  beide  lobellch 
wartent  hie  ynlner  hant. 
ahij  die  slahent  siege  swinde, 
si  habent  sich  bewegen  wlb  unde 
kinde.* 

542  Hmvfir  trat  her  Irinc 
als  ein  helt  guot. 

*wir  haben  getrahtet  unser  dinc' 
sprajch  der  recke  hochgemuot 
'sehzehn  tüsent  voUecUche 
die  habe  wir  hie,  künec  von  Riemisch 
riebe, 


543  IchundmlabnioderErewin, 
daz  wizzet  vor  wAr. 

habt  daz  üf  den  triuwen  min, 
swar  ich  käre  mit  der  schar 
(des  Sit  an  alle  swaere) 
die  helfent  iu  mit  triuwen,  uHnr- 
zugur  Benicre'. 

544  Gotel  der  marcmaa 
sprach  zem  künec  vonRoamisch  lant 
'sebs  und  zweinzec  tüsent  recken 

ich  hie  hAn, 
des  sult  ir  hän  üf  mir  phant. 
die  geturren  wol  gestriten. 
mit  dem  vanen  wil  ich  selbe  riiea.* 

545  Von  Anttoch  her  Imidn 
spradi  als  ein  helt  guot 
'under  mtnem  vanen  ich  hie  hto 
vierzic  tüsent  recken  htebgemoot 
akt,  daz  shit  die  dA  strItMit! 
Ermriche  si  nodi.  hiute  xe  leide  ri- 

tent; 

546  Du  sprach  von  Bruovinge 
der  starke  Norpreht 

'mich  vreut  ein  guot  gedinge, 
wir  vehten  aUe  lunb  daz  rdtt. 
sehi  und  drizec  tüsent  beide  guote 
die  wartent  mir  mit  unvenagtem 
muote.' 

547  'Daz  ist  ein  schar  hMIch' 
sprach  her  Rüedeg)^. 

'ob  got  wil,  ez  sol  Ermirlch 
gewinnen  soUchherzens^r, 
daz  er  unz  an  sin  ende 
dar  umb  muoz  imm^  winden  sine 
hende/ 


538, 2  sprach  der  mardiman  R      5  allez  fekit  A      6  stürm  wol  R    streekea  A 
539, 1  Chriecben  h.  Ditrich  K       3  vil  fehU  A      ^eleiclie  A        540, 3  Mir  u4 
mioen  %ty.  R      4  ans  fehlt  R         541, 1  Helfferick  A        6  die  b.  ^        habest  ßy 
hant  R       542, 1  Yrinch  R,  Eirinch  A      3  geachtet  A       5  t.  rekehen  v.  R    willik- 
leiehen  A        543, 1  Erwein  A      4  wohin  A      6  her?  544, 1  Gottel  A      2  n 

dem  kfini^  A      divnige  R         545, 1  Anthyoch  h.  yman  A        5  die  die  da  A 
546, 1  Pmveninye  A        547, 6  immer  fehlt  R 


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RABfiNSCHLACUT 


271 


548  Von  gr^zen  Ungern  Isolt 
sprecben  d5  began 

"Togt  von  Berne,  ich  bin  iu  holt 
und  dar  zuo  alle  die  ich  hdn, 
des  bringe  ich  iuch  wol  inne. 
ich  hän  hie  Yüinfzec  tüsent  numy 
als  ich  mich  veniime/ 

549  Einen  yanen  breiten, 
kOiuc  DieMch, 

den  wil  ich  selbe  leiten, 
öf  den  ungetrhiwen  Ermrich. 
ahij  wir  kamen  im  ze  leidet 
man  aiht  noch  hiut  die  töten  üf  der 
beide/ 

550  Nuodimc  unde  Röedeg^r 
die  beten  in  ir  phlegen 
zweinzic  tüksent  recken  b^r. 
ahl,  das  w^n  allez  degen 

in  stürmen  unde  in  strlten! 
si  worhtenmanegiu  wunder  bl  ir 
ztten. 

551  Hinevür  trat  mit  gewalde 
bor  Walther  zehant. 

der  küene  und  der  baMe 

sprach  wider  den  känec  roa  Roemisch 

laut 
'vU  edeier  BeraaBre , 
du  solt  ouch  beeren  mtniu  maare. 

552  Vrou  Reiche  diu  milde 
hat  dir  gesendet  her 
vümfzec  tik^nt  schilde, 

(ich  waen  aber  wol,  ir  st  m^r) 
und  als  manic  ors  verdecket 
Ermrich  wirt  mit  riuwen  erwecket 

553  Der  houbetman  sol  ich  stn, 
si  wartent  miner  hant 


Etzel  der  herre  mtn 
hAt  den  vanen  her  gesant, 
der  ze  Hiunisch  laut  gehoeret. 
die  Ttnde  werdent  noch  hiute  ge- 
stoBret 

554  Blit  jämer  und  mit  leide, 
dazz  muoter  kint  beweinen  muoz. 
noch  hiute  üf  dirre  beide 
mache  wir  lebens  mit  t6de  buoz 
und  manegen  satel  l»re.* 

*daz  Yuege  gotl'  sprach  der  Bemsere. 

555  Nu  hän  ich  niht  vergezzen 
od  ich  habe  iu  genant, 

alle  die  sint  gemezzen, 

die  dem  kunec  von  Roemisch  laut 

mit  triuwen  helfen  wolden. 

die  beten  sich  gescharet  als  si  solden. 

556  Nu  g^  ez  an  ein  strlten, 
als  mir  gesaget  ist 

si  wären  an  den  ztten 

mit  vii  manUAer  vrist 

üf  diu  gnoten  ors  geseizen. 

von  stat  zogte  daz  h^  vil  vermezzen. 

557  Nu  sult  ir  hoeren  vQr  wk*, 
wie  man  mir  hat  geseit 

in  der  vorderisten  schar 
der  werde  vogt  von  Berne  reit. 
ahlj  der  künec  von  Roemisch  lande 
valte  des  tages  mamgen  töten  zuo 
dem  sande. 

558  Selb  er  den  vanen  vuorte 
vor  der  breiten  schar. 

ahl,  wie  erz  ruorte 

in  dem  strite  1  daz  ist  war. 

diu  her  sigen  begunden  [den. 

gegen  einander  kürllch  bt  den  stun- 


548, 1  Hongerne  Bysolt  A      549, 1  Eeineo  R    3  selber  y4      550, 1  Nudangk  /# 
2  h.  mir  p. /#      5  stürm  A        552, 4  st /eAtt  J?,  setn  ^       553, 2  die  w.^ 
4  hte  fehlt  R      daliar  sant  R         554, 2  das  es  ^,  daz  R         555  Ueberschrift  in  R 
anent  von  dem  grozen  strite  wie  Ermrich  siglos  wart      2  oder  ^      4  chvaige  R 
QSyh.  y#         556,  4  kurslieker?      6  zöge  ^      z.  der  helt  vU  i7  557,2kat 

»eüR      6  die? 


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272 


RABENSCHLACHT 


559  Beide  beige  unde  tal 
diezen  began. 

harte  midiei  was  der  sdial, 
ob  ir  ez  rehte  weit  Teretön. 
man  hört  dft  michel  krachen, 
dö  sich  diu  her  begunden  üf  machen. 

560  Welt  ir  nA  hoer^  gerne , 
wie  mir  ist  geseit: 

nach  dem  vogt  von  Beme 

Dietleip  von  Sttre  reit 

mit  drtzectAsent  recken. 

ah!,  die  vuorten  einen  vanen  kecken. 

561  Nach  Dietleip  dem  Stlrsere  ' 
zogt  her  RüedegSr. 

dem  volgten  sunderbaere 

zweinzictüsent  recken  h^r. 

ir  sult  yür  war  gelouben, 

si  begundoiErmrlchen  sere  rouben. 

562  N&ch  Rüedegdr  dem  milden 
zogt  her  Bloedeün 

mit  ahzehn  tiisent  Schilden. 
aM,  daz  muosten  ouch  recken  sin! 
si  vnorten  ein  Tanen  schcHien. 
dö  wolte  got  Ermrichen  hoenen. 

563  Her  Dietrich  von  Kriechen 
het  da  manegen  man. 

des  wart  vil  der  siechen 
mit  starken  wunden  vreissan. 
si  worhten  starkiu  wunder, 
des  muoste  Ermrich  geligen  under. 

564' An  ^ren  und  an  guote 
vil  leide  im  geschach. 
got  liez  in  üz  der  huote. 
sich  üebete  sin  ungemach. 


untz  ez  gie  an  al  sin  to. 
daz  diente  er  wol:  waz  touc  der 
rede  mto? 

565  NA  hete  sich  mit  sdiaUe 
daz  her  gar  bereit 

si  wdm  zen  rossen  alle, 
als  man  mir  vür  wlir  hat  geseit, 
die  biderben  und  die  starken 
s&zen  alle  gewäpent  üf  den  mark«). 

566  Mit  zähten  sprach  her  Mr 

phrich 
als  ein  wis  man 
^edel  künec  von  Roemisch  rieh, 
woldet  irz  äne  zorn  Iftn , 
einen  rät  riet  ich  iu  givne, 
der  iu  ze  vrumen  hülfe,  her  t« 

Beme, 

567  Und  ouch  der  Ermriche 
an  aUe  sin  ^re  gät' 

ai  sprächen  alle  gellche 

'daz  waere  uns  ein  vil  guot  rät. 

nü  rät  an,  heU  msere, 

da  mit  wir  Qberwinden  unserswipre.' 

568  'Des  wil  ich  iu  berihten' 
sprach  Helphrich  der  degen. 

'ir  sult  iuch  dar  nach  phlihten 
und  sendet  balde  after  wegen 
zweittzic  tdsent  recken, 
ja  nenne  ich  iu  die  kfienen  und  die 
kecken. 

569  Ez  nähent  alzan  zuo  der  naht* 
sprach  her  Helphrich. 

'dar  umb  ich  des  listes  hAn  gedäht, 
daz  sage  ich  iu,  her  Dietrich. 


559, 2  dosen  A       3  ward  d.  hal  ^      6  heer  gegen  einander  beg.  nutelien  A 
560, 4  Dietlaip  A  usw.     6  ein  ^        56] ,  1  Steire  A     2  zohe  A  uw.        562,  f  Rv- 
degern  RA       2  Plodelin  A       5  einen  RA       6  da  ^  564, 4  sieh  fugte  R 

5  untz  ^,  biz  R  untz  zergie  aU  sein  e.  A  6  verdient  A  tangt  A  565, 3  u 
r.  A      zen  r.  chome  tu  R      4  als  man  mir  v.  w.  hat  g.  M^,  als  mir  v.  w.  ist  g.  K 

6  gewappen  R  566, 1  Helpherick  A  ud.  2  weyser  A  4  wolt  IrtsA  6  sa 
stutten  kumbt  herre  A  567, 1  dem  fi.  ^  4  vil  fehU  A  guter  A  5  sage  h. 
m.  A        568, 6  die  starken  and  A        569, 1  alsam  A^  alzant  R 


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RABENSCHLACHT 


273 


wir  mugen  Emurfchen 
nimmer  baz  gewinneQ,  daz  wizzt 
•  endeltchen. 

570  Da  müezt  ir  mich  selb  ane 
daz  ich  wAr  häü.  [manen, 
wir  haben  Ermriches  vanen' 
sprach  der  unverzagte  man.    « 
*den  vüere  wir  ze  leide 
Ermrtche  morgen  üf  die  gröenen 

beide. 

571  Alle  die  naht  sul  wir  rlten' 
sprach  her  Helphrlch 

'and  hie  niht  langer  biten. 
wir  suln  den  kunic  Ermrlch 
von  ^m  und  von  guote  scheiden, 
nä  läzet  iu  mtnen  rät  niht  leiden. 

572  Als  ez  morgen  tagen  welle, 
(nu  vememt  mit  guoten  siten) 

sd  sul  wir  Ermriches  her 
allez  haben  umberiten. 
wir  suln  des  niht  erwinden, 
Ermriches  vanen  sul  wir  dann  ane 
binden. 

573  Und  habt  in  iuwem  sinnen, 
waz  ich  gesprochen  hän. 

so  dan  diu  her  beginnen 

von  stat  zogen  üf  den  plan 

und  daz  man  welle  striten , 

so  sul  wir  binden  an  die  vinde  riten. 

574  Sd  wsenet  Ermriche, 
wir  gehoeren  in  an. 

den  vanen  h^rllche 

widersitzet  nieman. 

ahiy  wie  wir  si  danne  enphetten! 

unser  laut  wir  von  Ermriche  retten. 


575  Die  mit  dem  vanen  riten, 
die  sol  man  dz  wegen. 

da  mit  sol  man  niht  biten' 
also  sprach  Helphrich  der  degen. 
'ich  weste  ez  harte  gerne , 
wer  suln  si  sin?  sprach  der  vogt 
von  Berne. 

576  'Welt  ir,  die  wil  ich  nennen, 
die  iu  da  hin  sint  guot. 

ir  mugt  si  gerne  erkennen, 
ez  sint  recken  höchgemuot , 
edel  vogt  von  Roemisch  riebe, 
ich  wil  ir  einer  sin'  sprach  her  Hei- 
phriche. 

577  'So  s!  daz  ander  Ortwfn, 
der  recke  höchgemuot , 

und  habet  üf  den  triuwen  min , 
er  ist  iu  zuo  der  reise  guot. 
der  dritte  recke  maere 
daz  sf  Dietleip  der  Stinere. 

578  So  sf  daz  vierde  Sindolt 
ein  recke  üz  erkom. 

wir  geben  Emrurlch  den  solt 
da  von  muoterkint  wirt  vlorn. 
daz  vümfte  sl  der  kecke 
Isolt,  ein  unverzagter  recke. 

579  Daz  sehste  st  her  Sintram , 
den  läze  ich  hie  nieht. 

daz  sibende  st  her  Baltram. 
und  kumet  uns  der  morgen  lieht, 
sd  brüef  wir  herzen  swaere. 
Ennriche  mache  wir  vil  setel  Isere. 

580  Daz  ahte  s!  her  Bloedelln, 
ein  recke  lobelfch. 

daz  niunde  sol  von  Kriechen  sin 


569,  6  eadecUichen  ^,  sichcrlichen  R  570,  5  im  ze  1.  /?  6  die  praiten  hay- 
den  j4        571, 1  dise  A     6  lat  R^       572, 2  ^tem  j4     3  E.  gesellen  R     4  alle  R 

b  s.  der  raise  n.  ^  573,  4  von  sttit jTelät  R  zu  ziehen  j4  574, 2  und  wir 
hören  R  lmj4  6  vor  y#  575, 4  so  Ä  5  vast  g.  j4  576, 1  Welt  ir  so  w. 
ich  sy  u.  j4        577, 2  ein  Recke  j4      4  iu  fehlt  A      6  Steire  A        578, 6  Eysolt  A 

579,  2  niht  sin  R  4  m.  schin  R  5  wir  Ir  h.  ^  6  vil  fehlt  A  580, 1  Plo- 
delin  A      3  der  n.  A      Cluichen  R      sein  W^  fehlt  R 

Heldenbach  U.  \^ 


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274 


RABENSCHLACHT 


der  unverzagte  Dietrich. 

des  zehenden  mac  ich  niht  vergezzen, 

daz  8i  her  N  uodunc  der  vil  vermezzen. 

581  Mit  uns  sol  ouch  ritea 
Gotel  der  marcman. 

der  bilfet  uns  ze  striten. 
dannoch  sul  wir  einen  hän , 
der  uns  die  sträze  leite, 
daz  siher  Hildebrantder  unverzeite/ 

582  Nu  hän  ich  iu  geabtet 
mit  uz  genomen  phlegen 
und  ebene  getrahtet 

die  vil  unverzagten  degen , 

die  küenen  und  die  rsezen.    [siezen. 

von  dannc  huoben  sich  die  wider- 

583  Sehs   und   zweinzic  tüseot 

kastelän 
die  vuortens  mit  in  dar, 
diu  besten  diu  si  mohten  hän. 
disiu  ma^re  diu  sint  war. 
Hildebrant  der  was  wisaere 
al  da  hin ,  geloubet  mir  diu  maere. 

584  '  Nu  Yuege  uns  got  der  guote, 
daz  wir  in  kurzer  stunt' 

sprach  Hildebrant  der  höchgemuote 
'an  einander  sehen  wol  gesunt. 
so  kan  uns  niht  gewerren.' 
urloup   nam   Hildebrant  ze  slnem 
herren. 

585  Si  gähten  über  gevilde 
alle  die  naht. 

si  riten  niwan  die  wilde, 
da  si  da  beten  hin  gedaht, 
dar  körnen  si  äne  sorgen, 
rehte  dö  in  lühte  der  morgen. 


586  Von  dem  bere  w^  mtte  lanc 
erheizten  si  üf  daz  wal. 

ir  sinne  wüjren  niht  ze  kranc. 
si  leiten  sieb  pider  in  ein  tal, 
da  kund  si  gesehen*niemen. 
da  strihten  si  daz  hamasch  mit  den 
riemen. 

587  Nu  sult  ir  beeren  äne  strit, 
ich  wil  iu  sagen  sä. 

rehte  unz  an  yrucimbizzit 
lägen  si  in  der  huote  da. 
dar  nach  in  kurzen  stunden 
diu  starken  her  üf  machen  sich  be- 
gunden. 

588  Nu  lät  iuch  niht  verdriezeD 
und  vememet  über  al. 

sich  huop  ein  starkez  diezen 

und  ein  vreislicher  schal. 

berc  und  tal  nach  krähte, 

dö  sich  daz  Ermriches  her  üf  mähte. 

589  Dö  hiez  künic  Ermrich 
blasen  daz  herhom. 

daz  erhörte  Helphrich. 
dö  sprach  der  recke  üz  erkom 
'  nü  sul  wir  niht  langer  biten. 
ich  sibe  daz  her  alzan  von  stat  riten. 

590  Nü  sitzet  üf  diu  kastelän!' 
sprach  Helphrich  der  wigant. 

*  wir  suln  niht  langer  hie  bestän.' 
'wer  wil  den  vanen  hie  ze  hant 
vor  uns  allen  vüeren? 
wir  sulen  ez  mit  strite  va^te  rüeren.' 

591  'Ich  wil  des  vanen  selbe 

phlegen ' 
sprach  her  Helphrich. 


580,  6  der  zeheade  si      der  sev  j4      Nadungk  ^uö.         581, 2  Gottel  A 
6  der  küene  unv.  //  582, 3  und  vi!  e.  A       6  dannen  j4       die  starchen  w.  ji 

583, 3  pesteu  so  si  //      5  der  fehlt  A      6  na  geloubet  R        584, 1  got  ze  giSte  J 
6  nam  her  H.  A        5S5, 3  nun  A      4  hin  hetten  A      586, 1  mere  R      5  nyemaa  A 

6  richten  A        587,  2  so  ^      4  do  ^      6  sich  auf  macheo  A        588, 6  da  J7 
des  E.  A  589, 1  künic  fehlt  A       6  aissam  A      von  d'  stat  R  590, 4  fiuea 

nu  zeh.  A 


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RABENSCHLACHT 


275 


'nu  gedenket,  üz  erwehe  degen, 
wie  iuch  mant  her  Dietrich, 
helfet  weren  im  sin  ^re. 
daz  dient  er  mit  guot  umbe  iuch 
.   immer  m^re.' 

592  flie  mit  disem  maere 
si  nach  dem  here  riten. 

die  recken  labebsre 
die  zogten  mit  tU  senften  siten 
unz  daz  si  kömen  als^  nähen, 
daz  si  diu  her  zesamne  bresten  sä- 
hen. 

593  'Habt  ir  gegürtet  diu  marc?' 
sprach  her  Helphrlch. 

du  sprächen  die  recken  starc 
'wir  sin  bereit  alle  gellch/ 
'bungieret  swenne  ir  wellet,    . 
so  sl  diu  vriuntschaft  elliu  Az  gezel- 
let; 

594  Die  helme  üf  gebunden 
heten  si  zehant. 

Helphrlch  zuo  den  stunden 

nam  den  vanen  in  die  hant. 

er  sprach  ^nü  schriet  alle  geUche 

ahtscha^elier  Bern!*  daz  täten  si 
manllche. 

•    595  Diu  üz  erweiten  castelän 

diu  nam  man  mit  den  sporn. 

diu  molte  begunde  üf  gän. 

dar  triben  die  recken  üz  erkorn 

mit  unverzagtem  muote. 

dajE  kom  £rmrlche  niht  ze  guote. 
596  Diu  sper  si  schiere  verstä- 
chen 

üf  Ermriches  man. 


die  schefte  si  zebrächen, 
als  ich  vor  war  vernomen  hän. 
dar  nach  griffens  zuo  den  swerten. 
der  Ermriches  si  ze  grimme  gerten. 

597  Si  begunden  üf  si  dringen 
mit  vreislichen  siegen. 

si  liezen  dar  cUngen 
die  starken  Dietriches  degen. 
si  Btriten  bt  den  stunden, 
des  die  Ennriches  man  vil  tiure  en- 
phunden. 

598  Si  riten  si  dar  nidere 
rehte  alsam  ein  str^. 

st  mohten  sich  niht  gehahen  widere, 
des  wären  die  Dietriches  vr6. 
si  täten  schaden  grüzen : 
si  sluogen  die  angeieiten  zuo  den 
blözen. 

599  Si  liezen  inz  enblanden, 
als  si  des  twanc  diu  ndt. 

diu  swert  in  ir  banden 
diu  wäm  von  bluote  vaste  röt. 
ou)S,  der  mort  was  da  niht  deine, 
daz  bruofte  allez  Ermrich  der  un- 
reine. 

600  Daz  breite  gevilde 
allez  vol  von  töten  lac. 
helme  unde  Schilde, 

als  ich  vür  war  wol  sagen  mac, 
die  wurden  da  verschroten, 
ungezalt  vielen  ze  tal  die  töten 

601  Beidenthalbe  nidere 
üf  daz  breite  wal. 

die  Ermrlchs  sluogen  ouch  hin  wi- 
dere. 


591,  3  aus  erwelten  j4      6  gen  iv  R         592,  3  lobaere  R      4  zogen  ^      5  als 
R,  so  j4        593,  2  Helphereich  j4      5  Bugieret  R,  bnnieret  ^4      6  vr^ntsehaf  R 

594,  2  heten  si  zeh.  ^,  wrden  sa  zeh.  R        6  ahtschaveilir  R,  Herscho voller  j4 

595,  3  der  molte  u4        4  tr.  Diettrichen  ans  erkorn  j4         596, 6  sy  mit  grossem  gr. 
begerten  j4       597,  3  1.  so  dar  ^    chingen  R      6  man  vil  fehlt  R      598, 1  der  n.  R 

2samalsy#    3  si  gehabten?     6ange]egten^      599, 1  Hessens  e.  ^    bdkfehU 
A      600, 2  allez  fthli  A    von  toten  vol  VA     6  v.  da  die  ^      601 , 3  d.  £.  die  schl.  A 

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Ä76 


RABENSCHLACHT 


si  vielen  vaste  äne  zal. 
owe\  daz  velt  lac  getunget. 
Wolfhart  des  tages  vaste  junget. 

602  Daz  was  ein  michel  wunder, 
daz  ebene  unde  tal 

(nA  merket  vi!  besunder) 

lac  allez  vol  uberal. 

owSj  da  stürben  beide  guote. 

die  töten  sach  niemen  vor  dem  bluote. 

603  Hei*te  dö  wider  herte 
vi!  eislichen  streit. 

swinde  was  daz  geverte» 

also  hat  man  mir  geseit. 

owe  der  jsBmerllchen  swaere! 

da  wart  erslagen  manic  recke  maere. 

604  Woi  unz  über  mitten  tac 
werte  der  strit. 

da  was  slac  wider  slac, 

dar  nach  haz  wider  nlt. 

den  solt  amten  si  vi!  tiuwer. 

si  siuogen  rehte,  daz  daz  wilde  viuwer 

605  Niht  waeher  üz  ir  helmen 

vlouc, 
sam  ez  vuorte  ein  wint. 
ze  vehten  si  da  niht  entrouc. 
daz  beweinten  wip  unde  kint 
leider  sit  vi!  sere. 
si  kömen  widere  lebende  nimmer- 

mere. 

606  Von  ir  siegen  waete  ein  schal, 
da  mäht  gein  crefte  ranc, 

daz  beide  berge  unde  tal 
von  ir  starken  siegen  clanc. 
an  dem  msere  ich  daz  vinde, 
ir  siege  wären  bitter  unde  swinde. 


607  DA  was  niht  wider  k^eos  an. 
sich  hebet  alrtet  der  strlt 

dö  kom  man  wider  man 
mit  zome  an  der  selben  zit 
owö  der  jsBmerlichen  stunde, 
des  man  mit  strtte  alrdste  da  b^ 
gundei 

608  Die  scliiver  von  den  schefta 
vaste  viugen  entwer, 

da  diu  her  mit  creften 
und  ouch  mit  maniicher  ger 
durch  einander  brächen, 
owö,  virie  si  da  siuogen  unde  statten! 

609  Die  ringe  sich  entrandea 
und  ouch  die  heime  lieht. 

diu  swert  in  ir  banden 
(des  missesage  ich  nieht) 
durch  die  Iialsperge  wuoten. 
da  Sturben  die  grimmen  zuo  des 
gurten. 

610  Ez  wären  die  l>e8ten 
da  zuo  einander  komen. 
man  sach  daz  viuwer  glesten, 
als  ich  vür  war  Iiän  vemomen, 
vii  liebte  äz  ir  schüden. 
ow^,  wie  si  an  einander  zilden 

611  Mit  tiefen  verch  wunden 
durch  manegen  halsperc! 
niht  anders  si  künden, 

si  worhten  tieveliichiu  werc 
man  sach  daz  velt  da  tungen. 
die  Hiunen  stürben  zuo  den  Arne 
iungen. 

612  Die  Dietriches  degene 
die  liezen  dar  gän. 


60] ,  4  vast  ze  tal  j4      6  Wolffhart  d.  t  in  dem  streite  v.  j4         602,  ZvüfekU 
A      6  toten  sach  ^,  t  die  s.  R  603, 1  dd  fehUt  A       2  da  vil  vaste  str.  A 

3geswinde^        604, 1  unz /eA// >^      5  wU  t.  ^        605, 1  Niht  weher /l^A/Ti^ 
hebne  R    Iren  heim  A      2  sam  ob  es  ^        4  entog  A^  entovch  A^(eDtr6ch  K\ 
6  choih  W,  chom  R    lebentig  A      606, 1  ward  ein  ^    5  An  ^,  In  i7      608,  i  scki- 
fern  A       609, 3  missa^^e  RA      4  niht  A        610, 2  z.  e.  da  eh.  A      3  prestea  A 
611, 4  teufelischer  A 


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RABENSCHLACHT 


277 


also  täten  her  engegene 

die  küenen  Ennriches  man. 

an  einander  si  sich  houten , 

daz  velt  si  mit  den  töten  vaste  bou« 

%  ten. 

613  Ze  lebene  si  niht  gerten, 
daz  wart  da  vil  wol  scbln. 

ez  künde  von  swerten 

ein  Sturm  nimmer  herter  stn. 

si  stachen,  s!  sluogen, 

grdzen  haz  si  tt  einander  tniogen. 

614  Wol  nnz  über  mitten  tac 
werte  dirre  strit, 

daz  man  anders  da  niht  phlac. 
nü  h<Bret  an  dirre  zit. 
als  der  mitte  tac  begunde 
sigen  zuo,   d6  kom  ouch  an  der 
stunde 

615  Der  edele  Bemaere 
mit  manUchen  siten 

und  manic  recke  msre. 
si  heten  al  den  tac  gestriten 
Ton  ir  walstat  her  engegene. 
ah'^st  k6mn  zesamne  die  Dietriches 
degene. 

616  Da  wart  nnmsezlichen  gröz 
der  starke  herschal. 

daz  gevUde  allez  nach  d6z, 
alsam  tete  berc  unde  tal. 
Stare  was  ir  messenie. 
Hombogen  volgten  schoener  schare 
drte. 

617  Welt  ir  nü  hoeren  gerne, 
mit  wem  der  da  was: 

er  diente  dem  von  Beme, 
also  uns  daz  buoch  las. 


er  vrumte  Ermrfche 
grözen  schaden,  daz  wizzet  sicher 
Hebe. 

618  Die  Dietriches  recken 
die  stuonden  M  daz  laut, 
die  starken  und  die  kecken 
die  liezen  ruowen  alzehant 
diu  ors  sicherlichen. 

sl  hiezen  den  sweiz  ab  in  strichen. 

619  Die  helme  si  ab  gebunden, 
als  mau  mir  sagte  sint. 

an  den  selben  stunden, 

dö  vuogte  in  got  einen  wint, 

der  kuolte  in  ir  herze. 

dö  huop  sich  aberErmrfches  smerze. 

620  Mit  zuhten  sprach  her  Rüe- 

deger 
als  ein  helt  guot 
•wir  sulen  blten  nö  niht  mer, 
ir  küenen  recken  höchgemuot. 
bereitet  iuch  an  disen  ziten: 
ich  sihe  dort  her  ein  starke  rote 

riten. 

621  Dft  vor  ein  vane  vliuget, 
der  verret  harte  wol. 

min  sin  mich  niht  entriuget: 
ich  wil  raten,  als  man  sol, 
daz  wir  uns  wegen  alle, 
man  biuzt  uns  an  mit  einem  starken 
schalle.' 

622  Si  gurten  den  marken 
mit  willen  underwant, 

die  küenen  und  die  starken, 
mit  vil  werllcher  haut, 
üf  diu  kasteldn  si  säzen.      [mäzen. 
ir  rote  si  in  dem  starken  stürme 


612,  3  engene  i?  613, 1  begerten  v^  4  gesein  >^  ^H^Zdaz  fehlt  R 
nichts  annders  da  ^  4  nu  solt  ir  hören  an  ^  5  mittage  ji  616, 1  nnmsezlich  R 
4  perge  /i  5  messeney  A  6  Horenpogen  v.  grosser  seh.  j4  618, 5  orsse  R 
619, 1  ab  punden  j4  2  sagen  sind  j4  620, 4  chvne  R  621, 1  Dar  uor  j4 
6  m.  plaset  n.  j4  622, 1  die  m.  j4  2  sonder  want  Rj4  5  castelan  da  s.  ^ 
6den^ 


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278 


RABENSCHLACHT 


623  An  den  selben  ziten, 
d6  daz  wart  getan, 

dö  sach  dort  her  riten 

Rüedeg^r  der  marcman, 

ahiy  einen  recken  guote, 

der  was  aller  rdt  von  dem  bluote. 

624  Er  selbe  und  sin  kästelt 
was  allez  bluotvar. 

solde  er  tüsent  wunden  hän, 
daz  wil  ich  sprechen  vor  war, 
er  möhte  so  eisliche 
niht  stn  gewesen,  daz  wizzet  sicher- 
liehe. 

625  Wolfhart  der  starke 
reit  den  selben  an. 

der  saz  üf  einem  marke, 
dem  besten  daz  diu  werlt  ie  gewan. 
ahij  daz  wil  ich  iu  nennen, 
daz  ir  ez  an  dem  maere  mugt  er- 
kennen. 

626  Valke  was  daz  ors  genant, 
als  ich  vemomen  hdn. 

et  was  daz  beste  über  elliu  lant, 
des  hörte  ich  jehen  manegen  man. 
als  ich  mich  kan  versinnen, 
des  wart  ouch  der  Yon  Beme  slt 
wol  innen 

627  In  manegen  herten  striten, 
da  er  ez  inne  re|t. 

ez  sweich  im  nie  bl  sinen  ziten , 
als  mir  ?ür  war  ist  geseit. 
heiä,  ez  was  an  mäzen  staete. 
ez  vlouc  über  velt  rehte  alsam  ez 
waBte. 

628  Nu  beeret  sunderbaere , 
waz  ich  iu  tuon  bekant 


Starcher  der  vil  maere 
kom  Wolfharten  an  gerant. 
diu  sper  si  beide  vers wanden, 
si  w^en  starc  in  armen  unde  in 
banden.  / 

629  Wolfharten  den  recken 
er  von  dem  orse  stach 

den  küenen  und  den  kecken, 
dö  daz  her  Dietrich  gesach, 
daz  wart  im  harte  swaere. 
mit  grimme  reit  dar  der  Bemaere. 

630  In  twanc  unmaezUche 
ein  grimmiger  zom. 

der  künec  von  Roemisdi  riebe 
sluoc  üf  den  recken  üz  erkom 
mit  beiden  slnen  banden : 
er  schiet  Starchem  von  allen  slnen 
landen. 

631  Er  wunte  in  harte  sere 
durch  einen  heim  guot, 

daz  dem  recken  here 
beidiu  hime  unde  bluot 
üz  brast  da  ze  slnen  ougen. 
er  sprach  'du  mäht  des  slages  niht 
gelougen.* 

632  Ouch  sluoc   Starcher  der 

maere, 
als  ich  iu  tuon  bekant, 
dem  küenen  Bemanne 
den  schilt  enzwei  vor  der  hant 
mit  manllcher  hende. 
da  mit  nam  her  Starcher  den  ende. 

633  Nider  von  dem  kastelte 
viel  er  üf  daz  gras: 

der  vil  unverzagte  man 
harte  schiere  tut  was. 


623,  UdA  5  ^ten  J  624, 3  ob  er  t.  wunde  solte  h.  j4  625, 2  der  rait 
mit  deoselben  an  ^  3  der  selbe  s.  RA  4  das  peste  d.  ^  626, 1  das  sdbf 
ors  i?  6  s.  vil  wol  A  627, 3  besweich  R  gescbwayg  nymmer  h,  A  6  reht 
fTyfehUR        628, 3  Starcker  y/      yil  fehU  A      6amiA         629, 1  Wolifhart  >/ 

630, 2  grimmer  A      6  Starckberren  A        631, 2  seinen  A      5  ansprach  A 
632, 1  Starcker  A        5  bände  A        6  her  feMt  A       Starekher  A       das  e.  ^ 


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RABENSGHLAOIT 


279 


von  Beme  der  starke 

z6ch  sich  alzehant  zno  dem  marke. 

634  Ditze  edel  kastelän 
gewan  ber  Dietrich, 
als  ich  Tür  war  vemomen  Mn, 
alr^ste  des  tages  sidierllch. 
ahi ,  ez  kom  im  sit  ze  guote : 
ez  gevreute  in  harte  dicke  in  sfnem 
mnote. 
635  Dair  nach  in  kurzen  ziten 
(weit  ir  vememen  m^r) 
d6  sähen  si  zuo  riten 
die  edelen  \velrecke9i  h^r: 
die  kecken  zuo  ir  handeo, 
die  heten  gesamnet  sich  von  mane- 
gen  landen. 
636  Sfvrit  von  Niderlant 
reit  in  der  vordristen  schar, 
einen  vanen  vuorte  er  in  der  hant 
harte  guoten,  daz  ist  war. 
hetd,  ja  volgten  im  die  kecken: 
er  hete  m^r  danne  drlzic  tüsent 
recken. 

637  Manec  verdecket  kastelän 
man  da  vüeren  sach. 

weit  ir,  ich  wil  iuch  hffirtn  Idn, 
wie  der  vogt  von  Beme  sprach 
'ir  masren  helde  guote, 
nt  trabtet  mit  unverzagtem  muote. 

638  Ich  sihe  dort  her  rIten 
vil  manegen  wtgant: 

die  wellen  mit  uns  striten. 
des  stt  gewamet  alz^ant, 
und  ratet,  liebe  gesellen, 
wen  wir  der  unsem  an  si  schicken 
welleö.' 


639  'Wer  t»te  ez  sd  billfche' 
sprach  Wolfhart  zehant 

'als  ir,  könec  von  Rcemisch  riche? 
wir  vehten  wan  nmb  iuwer  lant.* 
d6  sprach  der  vogt  von  Beme 
'ich  tuon  ez  selbe  biUtch  unde  gerne. 

640  Die  mir  nü  helfen  wellen, 
die  sitzen  üf  diu  marc' 

'wir  sulen  die  vinde  erschellen' 
sprach  Wolfhart  der  recke  starc 
'daz  si  des  sere  enphinden. 
wir  scheiden  si  von  wfben  und  von 
kinden.' 

641  Yierzec  tüsent  recken 
die  wären  nü  geschart. 

die  küenen  und  die  kecken 
in  liebten  brünnen  wol  bewart, 
ahi,  üf  diu  ors  si  sdzen. 
si  kerten  in  geliehen  ebenmäzen 

642  Und  zogten  under  schilde 
aldft  hin  zehant. 

Hüedeg^r  der  milde 

sprach  wider  den  vogt  von  Roemisch 

lant 
'otoe,  ez  g^t  nü  an  ein  striten. 
ich  sihe  dort  einen  den  tiuristen  rtten, 

643  Den  elliu  diu  rtche 
manlich  hänt  üz  erkant. 
ez  ist  sicherliche 

der  höhe  künec  von  Niderlant. 
ahi ,  im  volgent  helde  guote.' 
also  sprach  Rüedeg^  der  hüchge- 
muote. 

644  'Daz  ist  ein  gröziu  vreise' 
sprach  her  Woifhart. 

^si  geriuwet  Itht  diu  reise , 


635, 3  si  fehlt  R  6  sich  {gesamnet  Bj4  636, 1  Savfrid  ^  usw.  4  hart  gute 
yf  5  Ahey  ia  j4  637,  2  da  ziehen  ^  3  w.  Ir  so  wil  ich  .4  638,  6  der  un- 
sern  fehU  A       sy  nä  s.  A  Ö39,  3  reichen  A       4  n&n  ^       6  es  vil  b.  A 

640,  2  mach  R        641 ,  2  w.  do  g.  y?      4  Ilhte  brunne  R      pmne  A        642, 1  zogen 
sich  V.  A        643,  2  manlich  hnt  A       5  volgcten  A      644,  2  sprachs  A 


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280 


RABENSCHLACHT 


daz  si  die  starken  widervart 

gesagent  nimmer  m^re. 

si  läzent  uns  hie  ir  Up  unde  ir  ^re.' 

645  Si  zogten  müezecliche 
Yür  sich  üf  daz  velt. 

die  helde  ellensrfche 

die  gäben  bluotigen  gelt 

üf  der  breiten  beide. 

in  geschacb  da  beidenthalbe  leide. 

646  Dd  der  vogt  von  Beme 
mit  siner  rote  was  komen, 
(nü  solt  ir  boßren  gerne , 

wie  ich  an  dem  maere  bän  vemomen) 
ahi  y  mit  ellentbaftem  muote 
was  ouch  komen  Sivrit  der  guote. 

647  Zwischen  in  beiden 
was  ez  niht  ze  w!t, 

daz  wil  ich  iu  bescbcfiden. 

si  hielten  unlange  zit 

die  edeln  künege  riebe. 

Sivrit  reit  an  den  starken  Dietriche. 

648  Zweischarphiuspersivuor- 

ten 
in  ir  ellens  bant. 
mit  zorne  si  diu  ors  ruorten, 
si  körnen  üf  einander  gerant. 
si  warten  vlntUcbe 
ietweder  des  andern  sicherllcbe. 

649  Welt  ir  nü  boeren  gerne, 
sd  tuon  ich  iu  bekant: 

den  werden  vogt  von  Beme 
traf  der  künec  von  Niderlant 
mit  einem  stiebe  s winde, 
als  ich  ez  an  disem  maere  vinde, 

650  Durch  den  schilt  vesten 
und  durch  den  halsperc. 


von  noeten  muoste  bresten 
daz  herte  staeline  werc. 
er  bete  vil  nach  den  ende 
genomen  von  Slvrides  bende. 

651  Wie  er  sich  erwerte, 
daz  tuon  ich  iu  kunt: 

od  waz  in  ernerte, 
daz  sult  ir  hoeren  hie  ze  stunt. 
daz  tete  ein  hemd  sldine,        [sine, 
daz  truoc  er  under  dem  balspeiige 

652  Dar  in  vier  beiltuom  lägen 
versigelet  alle  zit, 

diu  sin  vil  vaste  phlägen, 
swenne  er  reit  in  den  strit. 
ich  wil  iuch  des  bewisen , 
dar  üf  wider  want  daz  sperlsen. 

653  Der  Schaft  muostabe  bresten 
von  disem  stiebe  starc 

von  sinen  creften  vesten 
muost  sich  biegen  daz  marc. 
doch  sult  ir  beeren  gerne, 
Slvrides  vergaz  ouch  niht  der  vogt 
von  Beme. 

654  Er  traf  vil  willicUche 
mit  manllcber  hant 

Sivrit  den  künic  riebe, 
als  mir  daz  maere  ist  bekant. 
den  heim  durch  beide  wende 
stach  er  daz  sper  siebte  uns  an  daz 
ende, 

655  Daz  man  sach  ze  stücken 
die  drumes  zol  üf  gän. 

dar  begundens  rucken 

die  starken  Dietriches  man : 

als  täten  her  engegene 

die  unverzagten  Slvrides  degene. 


644,  4  starken  fehU  R      6  beide  ir  fehlmi  A        645, 1  zngen  A        647, 1  Zw. 
den  scharen  baiden  A     4  s.  h.  vil  und  berait  A      648,  5  waren  A    6  dem  andera  A 

649, 5  St.  so  sw.  A      6  an  dem  m.  R        650, 4  stähUn  A        651, 1  sid  wertr 
R      5  hemde  RA      seydene  A        652, 1  Dar  ynne  A^  Dammbe  R      hertnom  R 
653, 1  seh.  der  m.  ^      6  ouch  fehlt  A        654, 1  tr.  Ui  w.  y^      6  sldite  feldt  R 
655,  2  trümer  zol  A      3  sy  ze  r.  >^      5  Also  A 


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RABENSCHLACHT 


28t 


656  Ze  Sturme  si  sich  wanden 
an  der  selben  zit, 

si  zuhten  diu  swert  ze  handen. 
sich  httop  ein  grimmiger  strit. 
ow^,  wie  si  ir  leit  rächen! 
mit  den  roten  si  durch  einander 
brdchen. 

657  Ze  lebene  si  niht  gerten. 
da  wart  ein  suonestac. 

man  hörte  von  ir  swerten 

manegen  bitterlichen  slac 

üf  die  helme  dingen. 

ja  beten  si  ze  lebene  niht  gedingen. 

658  Swinde  was  ir  geverte. 
mäht  gegen  der  Sterke  vaht. 
beidenthalbe  man  sich  werte, 
der  strIt  werte  unz  an  die  naht. 
owS,  si  stächen  unde  sluogen, 

an  einander  si  vil  deine  vertruogen. 

659  Den  solt  si  amten  tiuwer 
leider  üf  dem  wal. 

daz  grimme  wilde  viuwer 

sach  man  vliegen  äne  zal 

üz  helmen  und  üz  Schilden. 

da  gelägen  die  argen  zuo  den  milden. 

660  Si  Sturben  sunder  mehne 
vaste  äne  zal. 

si  sluogen  durch  die  helme, 

daz  daz  houbet  und  diu  himeschal 

enzwei  sich  allez  trande. 

mort  täten  die  Ton  Etzehi  lande. 

661  Die  starken  Slvrides  man 
die  wären  ouch  bewegen. 

si  liezen  vast  dar  näher  gän. 
swaz  si  erreichten  mit  den  siegen, 


Yür  war  ich  iu  bediute , 

si  sluogen  beidiu  ros  unde  Hute. 

662  Si  liezen  inz  enblanden, 
grimmic  was  ir  zom. 

die  ringe  st  entranden, 
die  starken  recken  üz  erkom. 
si  houten  tiefe  wunden, 
die  dar  nach  wurden  nimmerm^r 
gebunden. 

663  Si  bruoften  grözen  smerzen. 
grimmic  was  ir  nit. 

si  wären  hertes  herzen. 

si  vähten  einen  starken  strlt. 

vor  war  ir  daz  geloubet:     [houbet. 

si  sluogen  durch  diu  hersnier  ab  diu 

664  Daz  sagte  man  mir  sidere, 
die  wlle  der  tac  schein, 

unz  üf  den  gurtel  nidere 

den  Itp  und  ouch  daz  ahselbein 

houwen  si  begunden. 

daz  wären  ungevüege  tiefe  wunden. 

665  Man  sluoc  da  etesltchen 
gar  ob  der  gürtel  abe, 

daz  wizzet  sicherllchen. 
sich  ringte  Sivrides  habe, 
er  vlös  da  edele  recken, 
sich  gulten  ouch  vil  tiure  da  die 
kecken. 

666  Si  enwolden  niht  entwichen 
beidenthalben  dan. 

si  liezen  dar  strichen 
baz  danne  ich  iuz  gesagen  kan. 
mort  täten  die  vil  kecken, 
man  sach  die  g^re  in  den  halspergen 
stecken, 


656, 3  ra^n  j4      mit  den  h.  j4       5  1.  dt  rtcheii  jR       6  si  in  einander  R 

657,  1  beseiten  y4       2  s^nztach  R       3  hört  von  fT,  h.  da  v.  y?      5  Helmen  j4 

658,  2  der  fehlt  R       659, 4  das  sacb  ^      5  helme  Rj4      6  armen  ^4      660, 1  mel- 
men  >#      4  haupt  fF,  hvp  R     5  entrandte  A       661, 4  und  ouch  Ermriches  degen  R 

662, 1  1.  es  emplanden  y^     5  die  h.  ^     6  nimmermer  wurden  R/4      663, 6  diu 
nach  darch  feMt  R        664, 4  hachselbein  R        665,  4  ringeret  j4      6  ouch  fehU  A 
da  fem  A        666, 2  bedenthalbe  A      5  mit  t.  A 


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282 


RABENSCHLACHT 


667  Daz  ez  da  zuo  dem  herzen 
binden  üz  brast. 

owe  des  grdzen  smerzen ! 
da  starp  manic  werder  gast, 
vil  deine  was  ir  barmen, 
man  sach  manegen  wunt  in  houbet 
mide  in  armen. 

668  Was  daz  niht  ein  wunder 
diu  not  diu  da  geschach? 

nü  merket  vil  besunder, 
manegen  man  da  rlten  sach, 
dem  houbet  unde  zende 
allez  was  enzwei»  dar  zuo  ab  die 
hende. 

669  Der  jämer  was  manicvalt, 
michel  was  diu  not. 

ow^,  da  stürben  beide  halt. 

daz  breite  velt  daz  was  röt, 

otoiy  überal  von  bluote. 

da  gelägen  üz  erweite  degene  guote. 

670  Dirre  stürm  werte 
die  naht  unz  an  den  tac, 
daz  man  niht  anders  gerte 
niwan  daz  man  vehtens  phlac. 
owe,  dö  was  vil  cleiniu  wunne. 
als  des  morgens  üf  gie  diu  sunne, 

671  Dö  lebte  da  nieman, 
daz  sage  ich  iu  vilr  war. 

der  zweier  riehen  künege  man 
die  wären  tot  alle  gar: 
ir  lebt  wenic  bt  den  stunden, 
dennoch  si  des  Sturmes  niht  erwun- 
den. 

672  Her  Stvrit  und  her  Dietrich 
die  wären  M  dem  wal 


zesamne  komen  sicherlich, 
ungehiuwer  was  der  schal, 
der  da  clanc  von  h*  swerten. 
mit  nfde  se  beide  an  einander  ger- 
ten. 

673  Die  edeln  recken  milde, 
daz  ist  mir  wol  bekant, 

die  beten  die  Schilde 
gar  gehouwen  von  der  hant. 
si  vähten  sam  si  vmnnen. 
diu  ougen  in  vor  zome  rehte  brau- 
nen. 

674  An  einander  si  da  muoten 
mit  siegen,  daz  ist  war. 

die  halsperge  rehte  gluoten 
von  der  hitze  sunderbär. 
daz  maer  ich  unsanfte  lide : 
heizer  tunst  der  rouch  üz  ir  Übe. 

675  Die  siege  ungehirmllchen 
clungen  üz  ir  hant. 

si  liezen  dar  strichen 
die  küenen  recken  üz  erkant. 
si  getorste  niemen  scheiden, 
ez  mohte  ouch  niemen  kernen  zao 
in  beiden. 
676  Si  wären  b^de  tumbe 
und  grimmic  gemuot, 
si  triben  einander  umbe 
die  höhen  edebi  recken  giiot. 
der  sweiz  von  in  schrsete , 
ein  swinder  wint  von  ir  swerten 
waöte. 
677  Si  werten  lange  an  ir  wer, 
als  mir  daz  buoch  ist  kunt* 
durch  daz  crefÜge  her 


667, 1  dfttze  dem  R       4  menig  j4       6  erparmeo  A       6  im  h.  ^        haapl  IT, 
hovp  R         669, 4  was  fT,  wart  R      6  hdde  g.  A         670, 1  st  der  w.  A      3  be- 
werte j4      4  nun  d.  m.  vehten  da  pl.  A      b  klain  die  w.  y^        671, 5  1.  vil  w.  ^ 
6  nichts  stannbs  erw.  A  672,  2  w.  beide  ovf  R       3  zes.  chomeo  si  8.  il       5  da 

fehlt  A      6  an  fMt  R      bewerten  A         673,  4  vor  der  R  674, 6  si  vabten  da 

mit  vi]  grozem  nide  R        675,  2  die  klangen  A        676, 2  grymmigs  A         3  an  ein- 
ander A 


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RABENSCHLACHT 


283 


sluogens  vier  und  drizec  stimt. 
vil  wit  warn  ir  gazzen.        [vazzen. 
si  begunden  mit  s]^en  einander  vur 

678  Si  vähten  mit  einander  hie 
ein  harte  lange  zlt, 

daz  si  sich  geschieden  nie. 
harte  swinde  was  der  strit. 
doch  JLom  ez  zuo  den  stunden, 
^  daz  si  des  strites  vol  erwunden , 

679  D6  hete  der  von  Berne 
den  künec  von  Niderlant, 
weit  ir  ez  hoeren  gerne, 
gevetelt  vur  mit  heldes  hant. 
er  sluoc  die  siege  preislichen, 

her  Sf vrit  muoste  allez  vor  im  wichen. 

680  Dö  in  her  Dietrich  brähte 
wider  an  die  walstat, 

der  Bernaer  gedähte , 

als  man  mir  gesaget  hat, 

und  lief  dar  an  der  stunde, 

als  er  immer  allermeiste  künde.      ^ 

681  Harte  crefticlfche 
sluoc  er  einen  slac 
Slvride  dem  ellens  riehen , 
daz  er  nider  vor  im  gelac 
gestrahter  in  dem  schiide. 
sigelds  wart  der  küene  und  der  milde. 

682  Dd  der  herre  Dietrich 
den  andern  slac  dar  b6t, 
her  Stvrit  der  lobellch 

rief  vil  lüte,  des  gie  im  not, 
'edel  künec  von  Roemisch  rtche, 
lä  mich  leben,  so  tuost  du  vürsten- 
lieber 

683  Den  guoten  Palmungen 
er  dem  vogt  von  Berne  gap. 


des  het  er  in  bet^Tingen. 
er  liez  in  leben,  als  er  in  bat. 
iedoch  sprach  her  Dietrich  mit  sinnen 
*her  Slvrit,  ichn  Idz  iuch  niht  ko- 
men  hinnen.' 

684  Er  bevalch  in  sehs  recken 
hie  an  dirre  zit. 

die  huoten  des  kecken, 
her  Dietrich  k^rt  widr  in  den  strlt 
mit  ahttusent  beiden  guoten. 
ein  starkez  her  kom  mit  dem  mil- 
den Fruoten. 

685  Des  wären  sehzehn  tüsent 

man, 
als  mir  ist  geseit. 
die  rante  der  starke  Nuodunc  an 
mit  manegem  degen  unverzeit. 
otoe,  sich  huop  an  den  zften 
zwischen  in  ein  grimmigez  strlten. 

686  Fruote  von  Tenemarken 
vuort  einen  vanen  breit. 

sich  huop  von  dem  starken 

beidiu  not  und  arebeit. 

von  stat  si  dors  sprancten , 

diu  sper  si  vil  müezeclfchen  sancten. 

687  Nuodunc  der  masre 
der  reit  Fruoten  an. 

hie  mit  ich  daz  bewaere , 
da  kom  man  wider  man 
mit  grimmigem  muote. 
da  liezen  si  die  zageheit  üz  der 
huote. 

688  Diu  sper  si  verstächen, 
da  huoben  si  mit  an. 

die  schefte  si  zebrächen. 
dö  wart  langer  niht  verlän , 


677,  6  an  einander  ^  678, 1  hie  fehlt  A  3  nie  geschieden  j4  6  ^  fehlt  A 
vol  (ehÜ  A  679, 2  Nyderlanndt  A  4  m.  recken  b.  A  680, 1  her  Sifrit  R 
2  w.  anf  die  A     6  immer  fehlt  A       68 1 , 4  lag  y^     6  s.  lag  der  A      682,  4  der 

raefit  A      5  er  sprach  e.  y^      6  nn  lass  A      farstleiche  A         683,  5er      6  ich  1. 

A      nicht  also  von  h.  A  686, 1  Frfit  A        6  mvzchleichen  W^  mnzlich  R 

688, 3  zerbrachen  A      4  da  7?        nicht  lenger  A 


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284 


RABENSCHLACHT 


si  ruhten  zuo  den  swerten. 
mit  dem  grimmen  t6de  si  an  einan- 
der werten. 

689  Vil  rehte  man  nü  merke, 
waz  ich  sagen  wil. 

diu  craft  vaht  gegen  der  Sterke, 
da  geschach  schaden  harte  vil, 
mit  strite  si  sich  wurren, 
diu  ors  von  den  Stichen  s^re  kurren. 

690  Die  küenen  recken  milden, 
die  vehtens  niht  entrouc, 

die  sluogen  daz  äz  den  Schilden 
und  Az  dep.  helmen  viuwer  vlouc. 
die  balsperge  Testen 
die  muosten  vor  ir  grimmen  siegen 
bresten. 

691  Si  begunden  s6re  koufen 
daz  Ermrtches  golt. 

die  töten  lägen  ze  houfen. 
verteilet  müeze  sfn  der  solt, 
den  si  da  enphiengen! 
der  recken  siege  gar  ze  verche  gien- 
gen. 

692  Man  hört  die  siege  hellen 
üf  manegem  helme  lieht. 

die  starken  und  die  snellen 
die  schönten  an  einander  nicht 
si  würfen,  sl  stiezen, 
mit  den  swerten  si  die  tiefen  wun- 
den miezen. 

693  Mich  nimt  des  immer  wunder, 
wie  si  ez  mohten  erwem. 

ir  siege  so  besunder 
muosten  üz  von  beine  swem. 


mit  grimme  si  daz  wal  träten, 
da  si  sich  des  lebens  bewegen  häten. 

694  Da  was  not  und  ungemach 
leider  äne  zal. 

die  töten  man  vallen  sach 
von  den  orsen  üf  daz  wal. 
die  jungen  und  die  alden, 
ez  Sturben  dk  die  tumben  zuo  den 
balden. 

695  Swaz  iu  von  herten  striten 
ie  Wunders  ist  geseit 

bi  iemannes  ztten, 

daz  ist  ein  cleiniu  arebeit 

wider  disen  stürm  starken. 

si  vielen  ungezalt  von  den  marken. 

696  Die  den  mort  da  tüten , 
die  sint  mir  wol  bekant, 

die  sich  des  bewegen  häten, 
daz  si  büi^e  unde  laut 
nunmerm^r  wolten  beschouwen. 
si  begunden  ^rst  die  herten  ringe 
houwen. 

697  Die  balsperge  sich  lösten 
von  ir  herten  siegen. 

ich  enweiz  wes  si  sich  trösten. 

die  vil  unverzagten  degen 

die  vähten  sam  ez  brünne, 

da  was  niwan  wo  und  lützel  wunne. 

698  Daz  starke  wilde  viuwer 
üz  ir  helmen  spranc 

ir  siege  warn  ungehiuwer, 
grözer  zom  si  des  twanc. 
swen  si  mohtn  erlangen, 
umb  den  was  ez  alzehant  ergangen. 


688, 6  werten  fT,  gerten  R      689, 3  gegen  chrefte  R    5  werten  ^    6  si  suchen 
recht  daz  die  Ross  knrteo  A      690, 2  hinter  4  j4    entovch  Rj4    4  und  aach  den  A 
6  grymmigen  A      691, 1  Ny  ^    2  des  E.  >^       4  mfiz  R     5  enpflegen  R    6  grossea 
mort  sy  an  einander  begiengisn  ^4       692,  2  manigem  ff^y  manigen  R      6  den  fehä  R 

693, 1  nam  M%  hat  R  des  michel  wunder  R  3  solch  Ir  sl.  bes.  j4  694, 6  da 
fehlt  j4  dieseftenzSA  695,2wnnder^  696, 6  allererste  ^  697, 3  ich 
wayss  nit  j4       5  sam  ob  ez  i?,  als  es  ^       6  nun  ach  and  wee  j4  698, 3  onge- 

hewre  ^      5  was  sy  m.  A 


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RABENSCHLACFTT 


285 


699  Der  grimme  zom  wahte 
üz  ir  herzen  grünt. 

si  sluogen  daz  ez  krähte  ^ 
daz  ist  mir  endellchen  kunt. 
diu  swert  dangen  in  ir  banden, 
mit  siegen  si  die  liehten  helme  ent- 
randen, 

700  Daz  si  sich  muosten  klieben 
unz  üf  die  patwät 

die  leiden  zuo  den  lieben, 

als  man  mir  gesaget  hat, 

die  gelägen  da  töte. 

si  galten  sich  bedenthalbe  vil  genöte. 

701  Herte  der  stürm  was, 
als  ich  vemomen  hän. 

man  sach  bluomen  nnde  gras 
mit  bluote  allez  enouwe  gän. 
die  belme  und  die  Schilde 
die  lägen  ungezalt  üf  der  wilde. 

702  Slac  da  wider  slac  gelac 
hiit  unde  her. 

si  striten  allen  den  tac. 
wä  geschach  daz  iem^r? 
si  taten  schaden  berten, 
beidenthalben  si  sicbmanllch  werten. 

703  Nuodunc  der  guote 
kecklieben  vabt, 

und  gegen  im  der  milte  Fraote. 
der  strit  werte  unz  an  die  naht, 
nu  geloubet  mir  diu  maere, 
her  Dieüeip  der  edele  Stiraere 

704  Der  bete  mit  beides  muote 
einen  recken  bestan. 

Harke  hiez  der  guote. 

er  was  ein  üz'  erweiter  man 


in  stürmen  unde  in  strtten. 
er  begie  vil  mamc  wunder  bi  sfnen 
zften. 

705  Von  Alzey  her  Volker 
den  bestuont  her  Paltram, 
daz  wären  zwöne  recken  h^r, 
als  ich  vür  war  vemomen  bän, 
mit  Übe  und  mit  guote. 

si  wären  unverzaget  in  ir  muote. 

706  Von  Lunders  her  Helpbrlch, 
daz  tuon  ich  iu  bekant, 

der  kom  harte  manllch 
an  einen  recken  gerant. 
des  namen  wil  ich  iu  nennen, 
daz  ir  in  an  dem  maere  muget  er- 
kennen. 

707  Er  was  von  Pärise, 
Baldunc  so  hiez  er. 

er  warp  nach  hdhem  prfse, 
dar  zuo  was  im  harte  ger. 
owdf  die  zwene  beide  maere 
die  sluogen  üf  einander  siege  swaere. 

708  Gotel  der  marcman 
der  bestuont  mit  ellens  hant 
einen  recken  lobesan ,  > 
des  name  ist  mir  wol  erkant. 
Wiker  was  er  genennet, 

den  man  in  manegem  strite  wol 
erkennet. 

709  Irinc  der  maere 
mit  manllchen  siten 
der  kom  sunderbsere 

an  einen  recken  geriten, 

der  hiez  Hiuzolt  von  Grüenlande. 

ow^,  nibt  guotes  leider  in  dar  sande. 


699, 1  facht  Pji      5  erkrumbten  A     6  sich  die  R    tranden  R       700,  5  todt  ^ 
6  bedenthalb  R  701 ,  5  helmen  ^  702, 1  lag  ^        6  beidenthalp  R 

703, 4  der  strait  verre  vntz  in  die  n.  y4  704,  3  Marche  Rj4        5  stürm  R 

705,  1  alzai  h.  Volcker  j4  2  den  fehlt  R  Baitran  R  3  here  j4  706, 1  Hei- 
pherickh  ^  5  iu  fehU  A  6  in  AT,  feUt  R  707, 3  nach  lobes  pr.  A  708, 4  be- 
kant A  5  Weicker  A  709, 1  Eyring  A  5  HSzolt  Ry  Heysolt  A  6  in  leider 
RA      da  gesande  A 


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286 


RABENSCHLACHT 


710  Bloedelin  der  kecke, 
als  mir  daz  ma^re  ist  kunt , 
den  bestuont  ein  recke 

mit  starker  craft  an  der  stunt. 
ich  wil  des  niht  vergezzen, 
Sturmholt  biez  der  vil  vermezzen. 

711  Von  Swangöu  was  er  geborn. 
er  bete  an  sfner  schar 

zwelf  tüsent  recken  üz  erkorn: 
daz  ich  iu  sage,  daz  ist  war. 
owe,  die  nämen  da  den  ende 
allermeist  von  Bloedelines  hende. 

712  Nu  beeret  starkiu  maere, 
diu  ich  iu  tuon  bekant. 
Walther  der  Lengesaere 

der  bestuont  mit  ellens  hant 
Heimen  den  vil  starken, 
si  säzen  bede  üf  zwein  guoten  mar- 
ken. 

713  Von  Kriechen  her  Dietrich 
den  bestuont  an  der  zit 

ein  edel  recke  lobellch. 

nü  sult  ir  beeren  äne  strit, 

wie  der  ist  gebeizen.  [zen. 

den  sach  man  iä  tiefe  wunden  mei- 

714  Bitrunc  von  Mörlande 
biez  der  volcdegen. 

vil  wol  man  in  bekande. 
er  was  ein  vürste  üz  gewegen 
mit  manlJcbem  eilen, 
ich  künd   iu  sin  tugent   nimmer 
vol  gezellen. 

715  isolt  der  guote 

der  bestuont  mit  ellens  hant, 
der  küene  böchgemuote, 


einen  recken  üz  erkant. 
der  biez  Gerolt  von  Sahsen. 
er  was  mit  starken  striten  wol  ge- 
wahsen. 

716  Von  Salnike  her  Berhtram 
den  bestuont  ein  recke  guot, 
den  ich  genennen  vil  wol  kan: 
Sigeher  biez  der  faöchgemuot 

er  was  von  Zseringen,  [gen. 

er  bete  zuo  dem  lehne  niht  gedin- 

717  Nü  beeret  disiu  msßie, 
waz  da  die  recken  tuont. 
Wolfbart  der  lobebaere 
einen  recken  da  bestuont , 
den  küensten  und  den  besten, 
den  si  über  beidiu  her  da  Inder  We- 
sten. 

718  Von  Norwaege  biez  er  Buo- 

zolt, 
als  mir  ist  geseit. 
der  was  den  Hiunen  niht  ze  holt: 
des  komen  si  in  arebeit. 
Buozolt  und  Wolf  harte 
die  kömen  gein  einander  wol  ge- 

scharte. 

719  Rüedeger  von  Bechelseren, 
als  ich  hän  vernomen 

an  disen  starken  maeren, 
was  her  gegen  im  bekomen      [gen. 
der  marcgrdve  Balther  von  Etzelin- 
d6  huop  sich  ein  vreislichez  dringen. 

720  Hildebrant  der  aide, 
als  mir  ist  gesaget, 

der  küene  und  der  balde, 

den  bestuont  ein  recke  unverzaget, 


710, 1  Plodelin  R      6  der  ^,  er  R      vU  fehU  A        711,1  Sw«ngiv  Ä,  Swain- 

l^ew  A     6  allermaUt  W^  almeist  R      7 1 2,  3  leogesere  A     5  Hevnen  /?,  HaviDeii  A 

vil  fem  A       713,  2  den  fthli  Ä,  der  ^       714,  1  Pittrung  A     2  vogtdegeo  A 

4  er  fehlt  A       6  enkunde  A      sine  RA      nymmermer  A       vol  W^  f^r  R 

zelcD  A      7 1 5, 1  Eysolt  A      6  wol  fehlt  A        716,  2  ein  hell  g,  A       4  Sigkeer  A 

717, 6  Inder  da  i{      inder  fehlt  A        718, 1.  5  Pawsolt  ^      ßwol  fehüA 
71 9, 1  Pedilaren  A       2  also  han  ich  v.  A      5  Palth'  R      6  da'i?      frayalich  A 


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RABENSCHLACHT 


287 


Tib^  TOB  GurdenwMe. 
sich  huop  ein  gröser  3t^^Il  bi  dem 
mMe. 

721  Von  Antloch  her  Imiän, 
ein  maerer  helt  guot^ 

den  bestuont,  als  ich  vernomen  hän, 
ein  richer  vürste  hdchgemuot. 
der  was  vermaeret  wltcn, 
den  man  da  wol  erkande  in  allen 
striten. 

722  Daz  was  von  Wunnz  Günther, 
als  mir  gesaget  ist. 

mit  Yil  manltcher  wer 
was  er  ein  recke  ze  aller  yrist. 
der  edele  künic  here 
pruofte  den  Hiunen  manic  berzep 
s^re. 

723  Den  unverzagten  Gemöt 
bestuont  her  Eckewart. 

des  gelac  4ä  manic  helt  tot. 
des  st  vervluochet  diu  vart, 
die  si  in  Rcßmisch  laut  ie  geiäXml 
Ermrich  der  hete  st  alle  verraten. 

724  Nentwin  von  Elsentroye 
der  kom  ouch  in  den  strtt. 
den  bestuont  mit  grözer  schoye 
Wolfk^r  der  starke  bt  der  zit. 
ahtj.  zesamne  körnen  dö  die  kecken, 
des  Sturben  da  die  küenen  webecken. 

725  Ruodwtn  von  Treisenmiire 
der  kom  dort  her  geriten. 

den  huop  ouch  vil  untüre 
(nü  vememet  mit  guoten  siten) 


vehten  ze  allen  stunden. 

dem  hän  ich  einen  geverten  vunden. 

726  Den  wil  ich  m  nennen,  * 
ob  ir  ez  beeren  weit, 

daz  ir  in  muget  erkennen. 
Friderich  hiez  der  helt: 
er  was  von  Selande ,  [kande. 

den  man  in  vremden  landen  wol  er- 

727  Her  Stuotfuhs  von  Rine 
(nu  vememet  ane  zom 

üf  die  triuwe  mine) 
den  bestuont  ein  recke  üz  erkom , 
des  ich  niht  mac  vergezzen : 
Sigemdr  so  hicz  der  vil  vermezzen. 

728  Er  was  da  ze  Engellande 
ein  gewaltic  künic  rieh, 
zweinzec  tüsent  wigande 

die  warten  im  da  voUecUch. 
owS,  die  wurden  ersls^en  sidere, 
der  kom  nie  deheiner  lebendec  wi- 
dere. 

729  Von  Brünswic  Tirolt 
ein  vurste  was  genant. 

dem  warn  die  Hiunen  niht  ze  holt, 
an  den  kom  her  Sigebant. 
ahi,  die  wären  köene  beide, 
si  gelägen  ouch  stt  t6t  üf  der  beide. 

730  Nu  wil  ich  vürbaz  setzen, 
als  mir  ist  kunt  getan. 

Ortwtn  von  Metzen, 
der  bestuont  einen  küenen  man. 
der  was  lantgräf  dätz  Duruigen. 
der  liez  ouch  mit  strite  dar  clingen. 


720,  6  st  mit  dem  j4  721, 5  aln  der  tewrist  bey  den  zeiteo  j4  722, 1  Bvrmz 
R  6  prachte  J  723,  2  den  b.  u4  Ekewart  R  724, 1  Nsntwin  R  Erwin 
3  grÄzer  fekU  A  4  Wolfker  W,  Volker  Ä,  Wlger  A  5  dd  fehlt  A  6  die  vil 
küenen  recken  A  725, 1  Rvdwein  v.  Treisenmower  /{,  Rudewin  von  Tralssen- 

m&er  A      3  den  auch  hSb  A      4  ^tem  A         727, 4  Frideger  A       6  Den  ^,  dem 
R      fremden  reichen  w.  A      bekande  A  727,  ]  Stovtfvhs  i?,  Stautfuhs  A 

6  Sigmalr  also  A     vil  fehlt  A       72S,  1  da  fthtt  R      Engelande  A      2  ein  fehit  A 
gewaltiger  A      4  waren  A        729, 1  Brönswich  R^  Brauns weig  A      Tyerolt  i?, 
Turolt  A         730, 5  lantgrave  R       1.  ze  D.  ^        6  lies  es  aach  A      dar  naher  R^ 
beer  y^ 


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RABENSCHLACHT 


731  Der  was  geheizen  Markts, 
ein  recke  unverzagt* 
inherten  stönnen  was  er  wfs, 
als6  hat  man  mir  gesagt. 

er  künde  wlse  raete: 

er  was  starc  milde  unde  stcete. 

732  Sindolt  der  maere 
reit  Witegouwen  an. 

vil  wol  ich  daz  bewaere, 
si  wären  zw6ne  kecke  man. 
do  bestuont  Witegtsen 
Berhtramen,  den  küenen  und  den 
wfsen. 

733  Welt  ir  nü  hoeren  gerne, 
so  wil  ich  iuch  wizzen  län, 
wen  der  vogt  von  Beme 

in  dem  stürme  sol  bestän. 

ahi,  daz  wil  ich  iu  mezzen, 

des  enwil  ouch  ich  nü  niht  vergezzen. 

734  Ahf ,  daz  ist  von  Sahsen 
der  küene  Liudgast. 

des  eilen  was  gewahsen, 
daz  im  dar  an  niht  gebrast 
bt  allen  stnen  ziten. 
daz  het  er  wol  erzeigt  in  manegen 
Herten  strlten. 

735  Von  Missen  her  Liudg^r 
ouch  niht  sus  beleip: 

Bitrolf  der  marcgräve  h^r 

bestuont  in,  als  mir  ist  geseit. 

der  lantgrdve  Uolrtch  von  Tegelin- 
gen, 

den  wil  ich  brueven  ouch  ze  disen 
dingen. 


736  Den  bestuont  her  Albrant. 
ein  üz  erweiter  degen. 

ich  tuon  iu  rehte  daz  bekant, 
da  wären  recken  vil  bewegen 
libes  unde  guotes, 
in  dem  strite  zorniges  mnotes. 

737  Nüsultir  merken  cbcnslchi 
so  tuon  ich  iu  kunt. 

von  Bruoveningen  Norpreht 
der  bestuont  an  der  stunt 
einen  edelen  vörsten  riehen 
in  scharphen  strlten  vil  behag^n- 
Itchen. 

738  Mdrunc  was  er  genant, 
als  ich  vemomen  hän, 

ein  werder  recke  üz  erkant. 
des  muoste  im  jehen  manic  man, 
daz  er  daz  beste  tsete. 
er  künde  ouch  die  wislfchen  raete. 

739  Von  Sibenbürgen  Marholt 
der  kom  ze  voller  zit. 

der  was  Ermriche  niht  ze  holt 
nü  sult  ir  hoeren  äne  strit, 
Gerbart  der  höchgemuote 
der  kom  dar,  daz  was  ein  helt  guote. 

740  Nu  hän  ich  iu  gemezzen 
die  ellenthaften  degen, 

und  niemens  da  vergezzen, 
die  da  wol  strites  mohten  phlegen. 
nü  g^t  ez  an  ein  strlten, 
daz  maneger  da  des  urteils  muoz 
erblten. 

741  Zesamne  si  staphten 
die  recken  üz  erkom. 


731, 1  llarkcis  Ä//      3  sL  synnig  und  weis  v#        732,  2  Witegowen  fT,  Wite- 
govnen  Ä,  Weitegowen  //     3  wie  wol  ^4     4  kecke  ß^,  chvne  R      5  weitegf  ysen  A 

733, 6  wil  Ä  und  wil  des  auch  nicht  v.  v#  734, 1  d.  was  von  y4  2  d.  ku- 
nif?  Leudegast  j4  735, 1  Michsen  R,  Meyssen  ^4  Liuder  Ä,  Ludeger  Jl  2  snast 
nicht  ^  3  Pitrolf  R,  Pitterolf  y4  6  berüemen  yi  ouch  fehlt  A  736, 5  vnd 
ovch  R  6  St.  vil  x.  A  737,  3  Prvueningen  R  Pruwenigen  Horprecht  A 
73S,  1  Morungk  A  5  in  urlaügen  stete  A  739,  5  Heya  der  reckche  R  GtrUrt 
A    6  dar  der  was  ^     740, 3  nlemen /{    QdkfehltA    inus  des  urtailes  eobeitea  if 


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RABENSCHLACHT 


289 


intlichen  si  kaphten. 
ich  liuop  ein  grimmiger  zorn. 
liu  scharphen  swert  8i  vuorten, 
ilreste  si  ez  manlichen  ruorten. 

742  Zesamne  st  drangen, 
der  Sturm  der  wart  starc. 
die  liebten  helme  erclungen, 
vaste  kuTToii  diu  mare. 
si  houten  tiefe  wunden, 
sich  huop   ein  grözer  wuof  bl  den 
standen. 
743  Man  sach  daz  yiuwer  giesten 
üz  den  swerten  guot. 

die  helme  muosten  bresten, 

dar  üz  schraete  daz  bluot. 

ez  enwart  nie  strlt  so  herte. 

harte  jaemerllch  was  daz  geyerte. 

744  Uf  der  beide  wite 
Nvorhten  si  diu  starken  werc. 
in  dem  starken  strite 

wart  vil  manic  halsperc 
durchhouwen  und  durchschrdten. 
da  gelac  harte  vil  der  töten. 

745  Da  Sturben  beide  guote 
und  recken  üz  erkom. 

si  wuoten  in  dem  bluote 
au  maneger  stat  unz  aber  die  sporn, 
si  würben  nach  des  tödes  ende. 
\T  wäfen  Taste  sniten  in  ir  hende. 

746  Dö  schriren  die  hie  wäfen 
\a8te  üf  dem  wal: 

so  waren  die  entsläfen, 
tiie  ahten  deine  üf  den  schal, 
ow^  der  jsemerlichen  swaere! 
\üle  rief  dö  Wolfhart  der  maere 


747  'Wir  suln  daz  velt  vüUen 
hiute  mit  den  schäm , 

daz  man  mit  den  züllen 
üf  dem  bluote  müeze  varn. 
ahi^  da  sib  ich  min  tunge!* 
also  sprach  Wolf  hart  der  junge. 

748  Die  starken  Hiunen  alle 
die  liezen  dar  gän 

in  dem  stürm  mit  schalle, 
daz  viuwer  üz  ir  helmen  bran 
sam  ez  ein  bUsbalc  blaete. 
daz  bluot  immer  nach  den  siegen 
schraete. 

749  Lungel  unde  herze 
muoste  enzwei  gan, 

daz  was  ein  grözer  smerze. 
da  vaht  man  wider  man 
sam  si  der  tiuvel  vuorte. 
ahl,  wie  ez  Wolf  hart  da  ruorte! 

750  Diu  barmunge  was  deine 
diu  zwischen  in  da  was. 

velt  unde  steine , 
dar  zuo  bluomen  unde  gras 
was  allez  röt  von  bluote. 
nü  riuwent  mich  die  edelen  beide 
guote. 

751  Der  schal  von  ir  bände 
der  was  unmäzen  gröz. 

man  sach  üf  dem  lande 

der  erde  harte  wtoic  blöz. 

diu  rote  an  einander  muote. 

diu  beide  was  swarz  Aä  si  ^  bluote. 

752  Man  sach  die  schiide  vliegen 
vaste  von  ir  bant. 

uns  welle  daz  buoch  liegen, 


741, 3  veintlich  R       schafften  //  742, 2  was  R       3  heim  klungen  j4 

743, 4  daz  ouz  R        dar  nach  sehr.  j4        5  ward  A  744,  5  und  aach  d.  y/ 

74^,4  St.  aus  ü.  y<#       5  des  lebens  e,  R       6  sn.  vaste  y4  746,  1  schryen  y^ 
0  rueflt  her  W.  yi        747,  5  mine  R        749,  2  das  must  j4      750,  1  Die  parmongen 

die  w..//      was  vil  cl.  R       2  so  zw.  y4      da  fehlt  A  751, 1  banden  A       2  w. 

un^efüege  %,  A      4  harte  fehlt  R      5  an  fFP,  fehlt  RA  6  £e  schon  plutc  A 
"752, 3  w.  dann  das  A 

Heiaenbuch  U.  19 


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290 


RABENSCHLACHT 


die  halsberge  wurden  ouch  entrant 

vil  vaste  und  vil  s^re, 

daz  sl  ez  tiberwunden  nimmer  mere. 

753  Man  sach  daz  bluot  rinnen 
vaste  über  velt. 

als  ich  mich  kan  versinnen, 

da  was  vil  jaBmerltch  der  gelt. 

si  sluogen,  si  stächen, 

ine  weiz  waz  si  an  einander  rächen. 

754  Die  liebten  herten  hehne 
die  mohten  niht  gestan. 

die  recken  sunder  melme 
die  ranten  vaste  einander  an. 
diu  ors  sich  muosten  biegen, 
man  sach  daz  viuwer  üz  den  swer- 
ten  vliegen. 

755  Si  gelägen  vaste  under 
beidenthalbe  da. 

nü  merket  ditze  wunder, 

ez  geschach  nie  anderswä 

ein  Sturm  alsd  herte. 

die  liebten  halsperge  man  verscherte. 

756  Arme  unde  hende 
die  wurden  hin  geslagen. 

^  daz  der  stürm  naem  ende, 
ich  wil  iu  endelichen  sagen, 
si  Sturben  et  alle  gellche. 
grözen  schaden  nam  da  Ermriche. 

757  Beidiu  ebene  unde  tai 
was  vil  nach  allez  vol 

mit  den  töten  über  al. 

ich  enweiz  waz  ich  iu  sagen  sol. 

si  muosten  et  alle  beliben. 

ow^  der  maere  diu  ir  schoenen  wtben 

758  Sit  körnen  heim  ze  lande! 
daz  was  ein  michel  clagen. 


si  würben  nach  dem  phande, 
da  von  ir  noch  beeret  sagen, 
daz  kom  et  allez  von  Ermrichen. 
des  müeze  im  got  an  dem  urtdk 
ges  wichen! 

759  Und   gewinn   sin  nimmer 

ruoche 
weder  dort  noch  hie!    . 
daz  ich  im  also  vluoche, 
daz  moht  ich  geläzen  nie. 
ja  muost  von  sinen  schulden 
manic  man  den  grimmen  tot  dulden 

760  Si  liezen  dar  strichen 
die  recken  höchgemuot. 

si  wolten  niht  entwichen 
einander,  daz  was  niht  guot. 
des  muosten  si  da  sterben,  [werbes. 
si  wolden  beidenthaiben  ruom  er- 

761  Si  begunden  vaste  grimmeo 
mit  siegen  durch  unde  durch 
und  ijf  einander  limmen. 

man  sach  velt  unde  vurch 

allez  Sweben  mit  bluote. 

da  geiägen  üz  erweite  recken  guote. 

762  Si  wurden  gerochen  sidere 
die  da  lägen  tot  üf  dem  wai. 

so  vielen  da  drizec  nidere 
von  den  orsen  ze  tal, 
der  an  houbet,  der  an  hende. 
si  nämen  alle  jämmerlichen  ende. 

763  Vaste  schrei  her  Wolfharl, 
als  ich  hän  vemomen. 

der  was  mit  grimmiger  vart 
her  wider  durch  die  vlnde  kernen. 
owij  der  edele  helt  guote 
der  was  aller  röt  von  dem  bluote. 


753, 4  jämmerlicher  gelt  ^        754, 1  helmen  ^4       2  bestan  ^    .  3  melBes  J 
4  an  einander  y4      5  mfisten  sich  j4    hingen  R      6  vliugen  R        756, 5  et/eA/f 
^        757,5oty^        758, 2  da /{      4  höret  noch  ^^      5ot^        759,6denr,<> 
R        760,  4  an  einander  j4        761, 6  lagen  anserwelten  A        762, 2  da  fehli  R 
5  so  der  a.  h.  so  der  auh,  R      6  a.  ein  jammf rllchs  e.  A 


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RABENSCHLACHT 


291 


764  fieidiu  heim  unde  schilt 
daz  was  zerhacket  gar. 

er -was  mit  wunden  gezilt, 
disiu  maere  diu  sint  war. 
er  hete  ouch  sich  vergolten, 
grözen  jämer  si  von  sinen  handen 
dolten. 

765  Die  jungen  und  die  alden 
die  mohten  niht  me. 

die  starken  und  die  balden 

den  geschach  von  siegen  we. 

vil  mich^l  was  ir  swiere. 

nü  sult  ir  hoeren  diu  vi!  starken  msre. 

766  Die  schar  zesamne  drungen 
vaste  üf  dem  wal, 

die  alden  und  die  jungen, 
harte  michel  was  der  schal, 
bewegen  si  sich  häten, 
ein  swindez  phat  si  mit  den  vuezen 
träten. 

767  Si  wären  strites  vlizec 
dort  und  ouch  hie. 

s6  vielen  da  wol  drizec. 

solh  wunder  gesäht  ir  nie 

bl  allen  iuwem  ztten. 

ez  gie  alr^st  an  ein  hertez  strtten. 

768  Diu  n6t  diu  was  manicvalt 
von  ir  siegen  starc. 

da  Sturben  die  beide  halt, 

dar  zuo  diu  üz  erweiten  marc. 

owe  der  jcemerlicben  leide ! 

da  gelägen  recken  tot  üf  der  beide. 

769  Die  tiefen  wunden  herte 
die  wurden  da  geslagen. 
niemen  den  andern  nerte. 
min  viere  mohten  niht  gesagen 


die  not  noch  daz  wunder. 

ir  gelac  dö  beidenthalp  vil  under. 

770  Si  stächen,  sl  miezen 
die  edelen  brönne  lieht  * 
mit  swerten  und  mit  spiezen. 
einerschdnte  des  andern  nicht, 
des  muosten  si  verderben 

und  des  grimmen  tddes  da  ersterben. 

77 1  Ez  geschach  bl  niemens  ztten 
ein  mort  also  grdz 

in  allen  herten  striten. 
die  gere  man  durch  die  brünne  schöz, 
daz  si  in  dem  Übe  stahten. 
den  grinmien  zom  si  üz  ir  Uben 
wahten. 

772  Welt  ir  nü  beeren  gerne, 
waz  Wunders  da  begie 

der  werde  vogt  von  Beme , 
daz  wil  ich  iu  bescheiden  hie. 
daz  ist  mir  ein  kundez  msere , 
zwei  tüsent  man  sluoc  da  der  Ber- 
naere. 

773  Der  edele  vurste  maere , 
alsd  mir  ist  bekant, 

der  riebe  Bemaere 
der  rette  vaste  siniu  laut 
vor  dem  könege  Ermriche. 
siniu  leit  diu  räch  er  willicliche. 

774  Lfbes  unde  guotes 
wären  si  bewegen, 
manliches  muotes 

sach  man  die  üz  erweiten  degen. 

si  striten  mit  grimme, 

als  ich  mich  an  dem  maere  versinne. 

775  Welt  ir  nü  gerne  vememen 
daz  msere  an  dirre  zit, 


764,  5  sich  ouch  so  verg.  R         765, 2  niht  me  ff^,  nie  mk  R      5  vil  ^ros  y4 
766, 1  scharn  A       2  dem  ff^,  den  R       6  mit  füessen  sy  tratten  j4  767,  2  oach 

fehlt  A      3  wol  fehlt  A        768,  4  unverzagten  m.  R         769,  3  dem  a.  werte  A 
0  beideathalbe  vil  da  R        770,  2  e.  prawne  \,  A      3  und  fehlt  A      6  sterben  A 
77 1,  4  die  vor  %kv^  fehlt  R    prefine  A     6  leibe  W^  herzen  R     772,  2  w.  w.  man  da 
R        773, 1  f.  herre  A     2  als  y#      3  von  Ferne  der  herre  A      774, 6  mich  fehlt  A 

19* 


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292 


RABENSCHLACHT 


so  mac  iu  hai*te  wol  gezemen: 
ich  wU  iu  sagen,  wie  der  strtt 
ein  ende  nam  ze  leste. 
Aä  Sturben  beide  vriunde  unde  geste. 

776  Unz  an  den  einieften  tac 
werte  dirre  strit , 

als  ich  vor  war  wol  sagen  mac. 
diu  vil  starke  beide  wit 
lac  elliu  vol  von  töten, 
da  wurden  belme  und  Schilde  vil 
verschroten. 

777  Diu  üz  erweiten  kastelän 
gelagen  ouch  dk  tot. 

als  ich  vür  war  vernomen  hän, 
daz  velt  was  über  al  röt 
von  maneges  inannes  bluote. 
da   verdürben   üz  erweite  recken 
guote. 

778  Nu  merket  vil  besunder 
an  disen  maeren  ouch, 

was  daz  niht  ein  wunder? 

der  tunst  von  ir  üben  rouch 

in  allem  dem  gebaere , 

sam  ob  iesUcher  an  gezündet  wsere. 

779  Ich  gehört  bl  mtnen  ziten 
an  buochen  nie  gelesen , 

in  allen  landen  witen 
ist  nie  kein  strIt  sd  herte  gewesen 
sam  der  ze  Raben  sicherliche. 
des  müeze  got  verteilen  Ermrtche! 

780  Mich  muoz  des  immer  wun- 
wie  siz  erwerten  ie.  [der  hftn, 
daz  selbe  spricht  noch  manic  man, 
man  vräget  dort  unde  ouch  hie, 
wie  si  daz  ie  erwerten  [swerten. 
daz  lange  vehten  mit  den  scharphen 


781  S winde  was  daz  geverte 
üf  der  beide  breit. 

die  liebten  belme  herte 
man  mit  swerten  gar  durchsneit, 
daz  daz  bluot  muost  dar  üz  rinneo, 
als  ich  mich  an  dem  maere  kan  ver- 
sinnen. 

782  In  disem  stürme  vreisUch 
der  da  gie  entwer, 

dö  kom  der  herre  Dietrich 
gedrungen  bitterlich  dort  her. 
der  edele  und  der  ziere 
den  beten  bestanden  edeler  recken 
viere. 

783  Si  liezen  üf  in  dringen 
mit  siegen  äne  zal. 

michel  was  daz  clingen, 
daz  velt  allez  nach  erhal. 
si  striten  sam  si  tobten, 
bewegen  wären  die  höchgelobten. 

784  Der  edele  Ikünec  von  Roe- 

misch  lant 
houwen  began. 

er  frumt  da  nider  üf  den  sant 
manegen* unverzagten  man, 
töte  unde  vmnde, 
daz  iu  daz  nicman  vol  gesagen  künde. 

785  Slnen  schaden  räch  er  tiu wer 
mit  eislfchen  siegen. 

er  sluoc  vil  ungehiuwer 
üf  die  Ermriches  degen. 
er  räch  sich  an  in  s^re, 
daz  st  ez  überwunden  nimmer  m^re. 

786  Fruote  von  Tenemarke 
mit  grimme  dort  her  gie 

mit  eime  stürme  starke. 


775, 6  bede  freundt  ^      vreuat  ^         17 Q,  ^  vü  fehlt  j4         778,  4  leiben  A^; 
übe  R      5  allem  dem  ff^,  aller  der  R       6  sam  ob  isleicber  ^,  sam  ein  ie^elicher  R 

779,  2  puechern  j4      4  nyndert  st.  berter  j4      780, 5  des  /^      siz  i?       6  lange 
fehU  A      mit  so  scb.  A         781,  2  bayden  A      4  gar  fehlt  A         783,  4  hal  .^ 
6  hoben  g.  A  784, 3  auf  das  landt  A        6  d.  recht  vol  sagen  A        woi  R 

785,  2  eytligen  A 


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RABENSCHLACHT 


293 


solhes  Wunders  gesl^ht  ir  nie 
als  von  sl&en  banden, 
in  widersäzen  s^re  die  von  Hiunisch 
landen. 

787  Er  tnioc  in  siner  hende 
ein  wäpen  alsd  breit. 

da  von  nam  den  ende 
vil  manic  recke  gemeit. 
er  lie  dar  n^ber  stricben , 
er  kom  mit  siegen  an  den  starken 
Dietricben. 

788  Die  zw^ne  recken  milde 
küene  und  üz  erkant 

die  liezen  die  scbilde 
und  nämen  diu  swert  in  b^de  bant. 
si  gunden  an  einander  loufen. 
d0  wolden  sl  ir  leben  beide  verkoufen. 
k     789  Mit  grimmigem  muote 
sluogen  si  dar. 
die  Trecben  belda  guote 
die  nämen  vintlicben  war, 
wä  si  treflen  künden, 
si  väbten  grimmeclicbe  bt  den  stun- 
den. 

790  Man  borte  ir  siege  bellen 
Ober  berc  und  über  tal. 

die  küenen  und  die  snellen 
die  sluogen  vaste  äne  zal 
daz  in  daz  viuwer  labte, 
nune  weiz  icb,  wes  den  Bemaere  be- 
dubte. 

791  So  er  almeiste  mobte, 
an  Fnioten  er  dö  lief. 

er  tete  als  im  getobte. 

er  bolte  uz  sinem  berzen  tief 


einen  slac  sd  berticltcben : 

des  enkalt  vil  sere  Fmote  der  riebe. 

792  Er  traf  in  mit  dem  swerte 
vaste  sunder  melm 

rebt  da  er  stn  gerte 
üf  den  liebten  guoten  beim, 
des  slages  mobte  er  nibt  gelougen. 
im  spranc  daz  bluot  üz  beiden  sf nen 
ougen. 

793  Nö   merket  rebte  waz  icb 


dö  der  slac  was  ergän, 
(bier  an  icb  iucb  nibt  verdage) 
Fruote  der  unverzagte  man 
der  begunde  zebant  vallen. 
daz   erbarmte    s^e   stnen  recken 
allen. 

794  Er  bete  den  könic  h^re 
so  s^re  nider  geslagen , 

daz  er  dar  näcb  immer  m^re 
muoste  meere  da  von  sagen, 
ez  was  vil  näcb  gewesen  stn  ende, 
er  rahte  dem  Bemsere  beide  bende. 

795  Daz  erbarmte  also  söre 
den  künec  von  Roemiscb  laut, 
er  sümte  sieb  nibt  mere, 

er  zubte  in  üf  sä  zebant. 

vor  dem  töde  er  in  nerte: 

er  stuont  über  in  selbe  unde  werte. 

796  Nu  wizzet  sicberltcbe, 
und  waer  des  nibt  gewesen, 
Fruote  der  riebe 

wsere  nimmerm^r  genesen 

vor  Dietriches  recken. 

also  nerte  ber  Dietrtcb  den  kecken. 


787, 1  aa  seinen  hennden  j4  2  ein  fekU  A  4  vil  fehlt  R  788, 5  befunden 
Rj4  an  fehlt  R  789, 1  grymmig^en  A  4  die  fehlt  A  790, 3  die  snellen  und 
di  chvenen  R  doch  durch  ein  beigefügtes  zeichen  corrigiert  6  was  A  791, 1  Do 
er  allermeist  A  6  entfeit  A  frlte  ff^,  Vrevete  R  uö.  792, 6  aus  ze  baiden 
au^en  A  793,  3  iv  ^  6  sere  den  seinen  A  794, 2  so  hart  n.  A  3  nyinmer- 
mere  A  795,  2  dem  kfinige  A  6  unde  fTj  fehlt  R  796, 1  Nu  fehlt  R  2  und 
fehlt  R     4  der  wer  A    nimmer  g.  Ä      5  vor  den  D.  A    6  erneret  A 


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294 


RABENSCHLACHT 


797  Den  tugenthaften  Fruoten 
bevalch  er  al  zehant, 

den  muten  und  den  guoten, 
dem  unverzagten  Hildebrant. 
daz  tete  der  BernsBre 
umbe  daz  daz  er  kn  angest  waere. 

798  Nu  sult  ir  hoeren  gerne 
noch  m^re  an  dirre  zit. 

der  werde  vogt  von  Berne 
k^rt  aber  wider  in  den  strit. 
ahij  er  liez  imz  wol  enblanden, 
er  gap  daz  edel  swert  ze  beiden 
banden. 

799  Geltche  einem  wurme 
werte  noch  stn  craft. 

in  dem  berten  stürme 
erzeigte  er  sine  meisterschaft. 
er  vaht  vil  menltchen, 
er  wold  in  dem  stürme  niemen  ent- 
wichen. 

800  In  den  selben  ziten 
dö  sach  her  Dietrich 
zw^ne  recken  dort  her  riten. 
do  begunde  er  g^hen  sicherlich. 
owe\  dö  sach  er  an  den  stunden 
den  einen  recken  harte  s^re  wunden. 

801  Wer  der  selbe  waere, 
den  er  da  wunden  sach, 

daz  ist  mir  ein  kundez  msere. 
also  uns  daz  buoch  reijach, 
qwS,  ja  was  ez  sicherliche 
von  Lunders  der  starke  Helphriche. 

802  Der  in  da  hete  bestanden , 
daz  was  ein  helt  guot, 


unverzaget  ze  sfnen  banden. 
Mdrunc  hiez  der  höchgemtiot 
otoe,  ja  hete  er  Helphriche 
ze  töde  erslagen,  wan  daz  ez  wand« 
her  Dietriche. 

803  Dem  edelen  Bemaere 
dem  wart  unmäzen  g^ch, 
dö  er  sunderbaere 
Helphrichen  in  den  noBten  sach. 
owi,  dar  lief  der  üz  erkome: 

er  nam  daz  swert  mit  grimmigem 
zorne. 

804  Als  er  almeiste  künde, 
sluoc  er  einen  slac 
Mörungen  an  der  stunde, 

daz  er  gestrahter  vor  im  lac 
ou>S,  dö  nähent  im  der  ende, 
er  sluoc  in  durch  den  heim  unz  uf  * 
die  zende, 

805  Daz  der  recke  mute 
^  tot  gelegen  was. 

er  gelac  in  dem  schilte 
leider  tot  üf  dem  gras, 
owö  der  grözen  herzenswaere ! 
dise  not  klagte  der  Bemaere. 

806  Also  der  recke  Mönmc 
den  llp  hete  verlorn, 

daz  wold  mit  triwen  ein  recke  junc 
rechen  biderbe  und  üz  erkom: 
daz  was  Mörholt  von  Irlande. 
an  den  starken  Bernsere  er  rande 

807  Mit  einem  guoten  marke, 
als  mir  gesaget  ist. 

Mörholt  der  vil  starke 


797, 1  y nieten  R       2  er  fehlt  A      3  den  m.  vnt  den  g.  W^  dem  m.  v.  dem  %.  R 
dem  g.  A  798,  5  liez  ^';  hiez  R       im  wol  A  799,  2  noch  fehlt  A 

5  mannlichen  A       6  dem  streite  n.  A  800,  3  streiten  A       4  er  vragen  R 
sicherlich  fehlt  A      6  harte  fehlt  R           SOI,  4  als  ^      iach  A      6  Helffereichf  A 

802,  4  Horang  A      4  der  helt  h.  R         803,  2  den  fehlt  A      on  massen  A 

6  grymmigen  A         804,  1  aUermaiste  A       3.  4  fehlen  RfT      3  an  den  stnndeo  A 

5  das  e.  A  6  Helme  A  805,  2  gelegen  fehlt  A  806, 3.  4  d,  w.  m.  t.  rfdies 
ein  Recke  auserkorn  A  5  Jerlande  R  Morolt  von  Bverlannde  A  807,  3  Morolt 
A      yüfehUA 


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RABENSCHLACHT 


295 


der  scMz  an  der  selben  Trist 
uf  den  Bemaere 

(daz  was  im  komen  n^cb  ze  grözer 
swsere) 

808  Mit  einem  scbarphen  g^re 
nnmaezltcben  breit, 

der  ze  beiden  ecken  s^re 

und  vil  yreislfchen  sneit. 

nu  geloubet  mir  diu  msere, 

dö  nerte  got  den  edelen  Bemaere. 

809  Der  werde  vogt  von  Beme 
der  was  ouch  an  in  komen. 

er  wolt  sieb  rechen  gerne,  [nomen. 
ze  beiden  banden  bet  erz  swert  ge- 
er  was  erzürnet  sere, 
daz  öberwantMörhok  nimmer  mere. 

8 1 0  Er  sluocin  ob  dem  satelbogen 
durcb  den  halsperc, 

des  enhin  icb  niht  gelogen, 
er  scbriet  in  tiefe  in  daz  vercb, 
daz  er  bt  der  stunde  [sunde. 

von  der  stat  kom  nimmermer  ge- 

811  Günther  von  Rine 
mit  einer  breiten  schar, 
üf  die  triuwe  mine, 

der  was  ouch  nü  komen  dar. 
owe,  der  yuorte  die  vil  kecken, 
die  w^en  zao  ir  banden  webrecken. 

812  Rüedeger  der  marcman 
und  ouch  her  Dietrich 

die  ranten  Guntheren  an 
mit  manegem  recken  lobelfcb. 
otre,  dö  gie  ez  an  ein  bouwen: 
daz  beweinten  stt  die  vil  schoenen 
vrouwen. 


813  Diu  sper  si  üf  stAchen 
mit  creften,  daz  ist  war, 

die  schefte  si  zebrachen 
beidenthalben  in  der  schar, 
mit  grimme  si  dar  ruhten , 
mit  zome  si  diu  scbarphen  swert 
zuhten. 

814  Abr^st  wart  herte  der  strlt, 
daz  wizzet  sicherlich. 

zesamne  truoc  si  der  nit 
die  hüben  recken  ellens  rieh, 
si  bewägen  sich  des  guotes, 
si  wären  üf  einander  grimmes  muo- 
tes. 

815  Alrest  körnen  mit  schalle 
zesamne  diu  her. 

die  kuenen  recken  alle 

die  griffen  vaste  zuo  der  wer. 

mit  grimmigem  zome 

vähten  erst  die  recken  üz  erkome. 

81*6  Si  liezen  dar  clingen 
mit  eisltchen  siegen, 
michel  was  daz  dringen 
von  den  recken  ü?  gewegen. 
owe,  sich  huop  alrest  ein  striten. 
man  sach  daz  bluot  in  lal  unde  in 
liten 

817  Harte  vaste  rinnen 
hin  unde  her. 

si  striten  dne  sinnen, 
in  was  zuo  zeinander  ger. 
owe,  vil  michel  was  diu  swsere, 
si  machten  alrest  manegen  satel  tere. 

818  Bluotic  wart  diu  beide 
von  maneges  mannes  bluot. 


807, 5  den  edeleD  B.  il  6  nabend  j4  grozzer  ^,  grozen  R  808,  2  anmps- 
siklichen  j4  3  sere  fehlt  A  4  und  fehU  A  gryramiklichen  A  6  den  werden 
pernere  A  809,  2  auch  nu  an  /^  \  er  daz  RA  genomen  W<,  fehlt  R  6  Ma- 
rolt  A  S 1 0,  3  han  y/  b H ,  J  Reine  >^  8 1 2, 6  die  verwaisten  fr.  A 

813,  6  die  seh.  schwert  mit  zom  sy  zugkten  A        814, 1  Allererst  Ausw.      was  A 

2  aicherliche  A      6  g^immig^es*  y/        815,  4  g^r.  alle  z8  il      5  grymmigen  >y 
6  allererst  A        816, 6  vnd  an  1.  A         817, 4  zu  einander  A      6  allererst  vil  s.  A 


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296 


RABENSCHLACHT 


owe  der  grözen  leide ! 
mich  riuwet  manic  helt  guot, 
der  da  nam  den  ende, 
nü   bitet    alle,    daz    got  Ermiich 
sehende! 

819  GelJche  si  sich  wägen 
vor  unde  wider. 

tot  si  gelligen 

M  dem  wale  leider  sider. 

vil  michel  was  diu  vreise, 

des  wart  slt  vi!  manic  armer  weise. 

820  Diu  swert  von  ir  handen 
entwer  vaste  vlugen. 

ze  strite  si  sich  wanden, 
diu  scharphen  wäfen  sl  zugen. 
si  sluogen  durch  die  ringe, 
niemen  ich  sin  leben  üz  dinge. 

821  Si  sluogen  durch  diu  houbet 
diu  hime  rehte  enzwei. 

vür  war  ir  daz  geloubet, 
vil  löte  dö  maneger  schrei. 
owe,  der  jämer  der  was  veste. 
da  stürben  die  vriunde  und  die  geste. 

822  Si  worhten  bl  den  stunden 
tiuvelischiu  werc. 

si  sluogen  tiefe  wunden 
durch  manegen  herten  halsperc. 
ez  wart  bi  niemans  ziten 
so  manic  man  erslagen  in  stürme 
und  m  stdten. 

823  Si  striten  also  lange 
her  unde  hin. 

si  würben  mit  getwange 


umb  einen  jsmerUchen  gwin. 

si  sluogen  uf  einander  vaste. 

daz  wilde  viuwer  von  ir  ougen  glaste. 

824  Ze  lebene  niemen  gerte 
M  des  strites  zil. 

manegen  man  da  werte 
der  starken  wunden  alsd  vil. 
nlt  si  üf  einander  truogen, 
die  swinden  siege  si  grimmecUcben 
sluogen. 

825  Durch  heim  und  durch  him- 

schal 
wurden  siege  dar  geslagen 
unz  üf  den  drözzel  ze  taL 
da  was  wuofen  unde  clagen, 
diu  sper  durch  herze  gestochen, 
die  gere  in  tiefen  wunden  ab  gebro- 
chen. 

826  Nach  des  tödes  ende 
würben  si  zehant 

mit  manlicher  hende 
si  satzten  diu  vil  swseren  phant, 
diu  erlöst  wurden  nimmere. 
nü  riuwent  mich  die  edeten  recken 
hdre. 

827  Nü  vernemet  mit  guoten 
waz  ich  iu  sagen  mac.  ^iteo, 
diu  her  beten  mit  einander  gestriten 
rehte  unz  an  den  zwelften  tac. 
reht  an  dem  zwelften  morgen 
(disiu  maer  sag  ich  iu  unverborgen) 

828  Dd  Yfären  bedenthalben 
diu  her  vil  nach  erslagen. 


818,  4  manich  edel  rekche  ^.'R      5  Di  da  namen  R       6  Ermrichen  j?,  Erearfi- 
chcn  y4  S19,  2  widere  j4        4  sidere  ^       6  der  wirdt  j4        vil  fehlt  A 

820, 2  entwep  fem  A      4  wappcn  R         82 1 , 2  rehte  fehJli  A      3  wir  fehlt  A 

4  das  piSt  darch  die  wunden  tay  A        822,  2  die  teofelische  A        823, 3  wrben  U\ 
wurden  R       gedingte  A      4  einen  W,  fehlt  R       iaemerlichen  fF,  iemerlich  Ä 

5  an  einander  A        6  Daz  /iT,  daz  da^  R      vor  A        824, 3  man  fehlt  R      6  si  oof 
einand'  sl.  R  825, 4  Was  waffen  v.  A        chriegen  \.  R        6  in  den  t.  R 
826,  2  wrben  JF,  wurden  R       3  menlicher  R       4  da  vil  schwerer  A      5  oiHUDfr- 
mere  RA        827, 1  gStem  A      5  und  6  umgettellt  R 


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RABENSCHLACHT 


297 


si  muosten  sich  mit  bluote  salben 
die  küenen  recken  zuo  den  zagen. 
oweders/arÄrenunmuozen!  [vuozen. 
diu  ors  warn  tot,  dd  striten  si  ze 

829  Herte  wider  herte 
gie  da  vaste  entwer. 
swinde  was  daz  geverte. 
die  vähten  hin ,  sd  dise  her. 
oiD^y  der  solt  wart  jsemerliche 
von  dem  unverzagten  Dietriche. 

830  Mit  grimmigem  zome 
huop  sich  der  schal. 

die  recken  üz  erkome 
die  timgeten  vaste  daz  wai 
mit  manegem  edeln  töten 
da  wurden  hende  und  houbet  ab 
geschröten. 

831  Leit  was  Ermriche, 
michel  was  sin  clagen. 

er  rief  gewalticllche , 

als  ich  iu  nu  wil  sagen 

'nö  wol  üf,  al  die  minen! 

ir  slahet  Dietrichen  unde  al  die  sf  nen  V 

832  Sturmger  der  msere 
ze  Ermrlchen  sprach 

*  üf  den  Bernsere 
sol  niemen  wesen  ze  gftch. 
ja  hat  er  vil  noch  recken, 
die  werent  sich,  der  starken  und 
der  kecken.' 

833  D6  sprach  der  künicErmrlch 
als  ein  witzic  man 

^  weiz  ab  iemen  sicherlich, 

wie  vil  mac  Dietrich  noch  liute  hän  ? ' 

dd  sprach  mit  gewalde 

her  Heime  der  starke  und  der  balde 


834  *Wil  du  daz  beeren  gerne, 
künic  Ermrlch, 

ez  hat  der  vogt  von  Beme 
wol  vierzictüsent  volleclfch: 
ahi,  und  sint  daz  die  besten, 
in  herten  striten  die  vil  nötvesten.' 

835  *Dazwaere  ein  michel  wunder 
unde  ein  starkez  dinc^ 

sprach  Ermrlch  besunder. 
'wer  solt  mit  in  hän  gerinc? 
owSj  so  ist  min  her  gar  ze  deine, 
s6  gebär  wir  gein  in  gar  ze  seine. 

836  Si  sigent  mit  gewalde 
vaste  gegen  uns  dort  her. 
nü  schaffet  daz,  beide  balde, 
der  Sturm  get  iezuo  vaste  entwer. 
nü  wert  iuch  wicraezen: 

uns    bestent    die    kuenen   wider- 
ssßzen.' 

837  Heime  und  Witegisen 
die  beten  in  ir  phlegen , 

des  wil  ich  iuch  bewisen , 
wol  ahzehen  tüsent  degen. 
ahi,  daz  wären  beide  stsete, 
die  sluogen  durch  die  ringe  daz  daz 
bluot  üz  schraete. 

838  Heime  und  Witegisen 
die  leiten  die  schar. 

nü  wil  ich  iuch  bewisen, 

wer  gegen  in  kom ,  daz  ist  war. 

daz  tet  Rüedeg^r  der  milde, 

dem  volgtensehzehen  tüsent  schilde. 

839  Si  truogen  in  ir  banden 
manegen  starken  g^r.  - 

vil  wönic  si  bekanden 
barmunge  noch  herzen  s^r. 


828,  4  r.  ovz  den  R       S29,  4  s6  fehlt  A      5  d.  strit  w.  R      830,  l'grjmmigen 
^         6  heim  u.  h.  /f,  hanbt  und  hend  A         831 ,  2  gross  vf.  A       3  roefit  Auö. 
5.  6  alle  R      und  fehlt  A         832,  1  Stvringer  RA      5  vil  der  r.  R         833, 3  was 
aber  A      6  Hayme  A  usw.        835, 2  starch  d'.  A     5.  6  ze  fehlt  A       836, 5  reich- 
resaen  A         837,  ]  Wytegeysen  A  usw.        6  dar  aus  A         838, 2  leitten  R 
8d9y  2  m.  scharfien  g.  A 


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298 


RABENSCHLACHT 


ahi,  dierkfieneD  unbetwungen 
harte  vaste  gein  einander  rangen. 

840  Her  Heime  der  maere, 
daz  tuon  ich  iu  bekant, 
der  truoc  sunderbsere 
Ermrlches  vanen  an  der  hant. 
die  Schilde  si  bi  riemen  Tiengen, 
beidenthalbe  si  ze  vüezen  giengen. 

84  t  Heime  und  her  Ruedeger 
liefen  an  einander  an. 
gebiten  wart  da  nim^r, 
da  wart  wunder  getan. 
ahi,  zesamne  si  d6  stiezen, 
grimmecltch  si  üf  einander  miezen. 

842  Ez  mohte  vor  irherten  siegen 
der  stafael  niht  gestSn. 

si  begunden  diu  bot  legen 
mit  starken  wunden  vreissan. 
aM,  die  recken  ellens  rtche 
die  sluogen  üf  einander  tiuvellfche, 

843  Daz  vil  Taste  daz  bluot 
durch  die  ringe  dranc. 

si  beten  zornigen  rouot. 
der  strit  was  äne  mäze  lanc. 
an  einander  si  vil  deine  schönten, 
mit  tiefen  wunden  si  vil  vaste  16nten. 

844  Si  sluogen  durch  die  ringe 
rehte  daz  ez  bran. 

niemen  ich  üz  dinge , 

Aä  starp  man  wider  man. 

die  halsperge  sich  entranden , 

daz  bluot  ran  in  nider  an  den  banden. 

845  Dirre  strit  herte 
wert  unz  iüf  mitten  tac. 


Heime  der  starke 
sigelös  dö  gelac. 
slner  ahzehntüsent  manne 
der   körnen   wan   zwelfe   dö  von 
danne. 

846  Si  lägen  unbescholten, 
daz  wil  ich  iu  sagen. 

si  beten  sich  vergolten 
und  vil  s^r  hin  wider  geslagen. 
ez  gelegen  da  die  kecken, 
ez  lebten  wan  sehzic  Rüedeg^s 
recken. 

847  Heime  daz  wal  rAmte, 
dö  er  den  sie  het  vlom. 

niht  langer  er  sich  sümte, 

hin  vlöch  der  recke  üz  erkorn. 

er  sagte  Ermrtche 

'wir  sin  sigelös  worden  sicherltche/ 

848  Wernher    von   Wembers 

marke 
der  sümte  sich  niht  mör. 
zehen  tüsent  recken  starke 
die  volgten  dem  vürsten  h^. 
owi,  die  wolten  Ermrlche 
helfen  üf  den  kuenen  Dietriche. 

849  Si  drungen  mit  schalle 
üf  den  breiten  pllüi 

neben  einander  alle, 
vaste  gäben  man  began. 
owe,  dk  huop  sich  ein  striten. 
si  kömen  zesamne  an  einer  Uten. 

850  Wer  gein  Wemhere  kom  an 

der  vart, 
daz  wil  ich  iuch  wizzen  län. 


839, 5  vmbetangen  v#      6  vast  gein  fT,  v.  da  g.  R     drangen  j4       840, 5  ilteT 
die  //        841 , 1  her  fehlt  A      21.  bede  an  e.  ^      5  dd  fehU  A        842, 1  von  ii 
herten  fekJtk  R      3  gepot  A        843, 1  Das  vil  grymmige  pldt  A      4  on  masaen  A 
5  niht      klaines  A        844, 6  in  den  A        845,  3.  4  Heime  sich  da  werte  qwe  er  si- 
geios  gelach  R       5  man  A      6  chom  da  fehlt  A    '  dan  A        846,  5  lagen  A      dif 
vil  eh.  R       6  niwan  i?,  n&n  A        847,  2  die  erden  sich  A      3  lanng  er  sich  A 
848, 1  Werenheres  march  A      3  starch  A        849, 4  g.  sy  began  A       850, 1  gegen 
werenheren  A      an  der  vart  fehlt  A 


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RÄBENSCHLACHT 


299 


daz  tete  der  starke  Wolfhart 
und  mit  im  zehen  tdsent  man. 
heid,  daz  wären  die  yil  kecken, 
dö   kömen   alr^te   zesamne  wel- 

recken. 
85  t  Die  liezen  inz  enblanden, 
als  mir  ist  geseit, 
dem  herzen  und  den  handen. 
zom  wider  zorn  da  streit. 
otoe\  des  enkulten  si  vil  tiuwer, 
ir  siege  wären  swinde  und  unge- 

hiuwer. 

852  Si  sluogen  durch  die  kophe 
und  durch  die  helme  lieht. 

si  yielen  als  ein  hopbe, 

des  missesage  ich  nicht. 

owe^  vil  tief  warn  ir  wunden,  [den. 

si  schriren  alle  wäffen  hl  den  stun- 

853  Vor  unde  widere 
daz  viuwer  vaste  spranc. 
die  töten  yielen  nidere, 

der  tot  si  jaemerltch  betwanc. 
ow^y  also  kuren  si  den  ende, 
mort  begieWoUhart  mit  ellens  hende. 

854  Lüte  bi  der  stunde 
Wolfhart  ruofen  began 
als  er  almeiste  künde 

'nü  wert  iuch,  Dietriches  man! 
wir  mugen  niht  entrinnen, 
ja  kan  niemen  komen  lebende  von 
hinnen. 

855  Von  diu  gelt  iuch  willeclichen. 
da  enist  niht  anders  an, 

ir  lät  dar  näher  strichen' 
sprach  der  unverzagte  man. 


*ir  tunget  vast  die  wilde. 

werfet  von  den  handen  die  Schilde, 

856  Und  nemet  diu  swert  mit 
geraten  st  iu  daz.  [creften, 
wir  müezen  uns  beheften, 

ez  enkom  uns  nie  baz.' 
des  volgten  sf  im  alle, 
si    liefen    dar   mit  einem  gr6zen 
schalle. 

857  Als  täten  her  engegene 
die  Ermrfches  man. 

die  küenen  dietdegene 

die  sluogen ,  daz  daz  viuwer  bran 

üz  ir  helmen  vaste. 

si  sluogen  sere  daz  ez  rehte  erglaste. 

858  Die  recken  üz  erkome 
die  heten  sich  bewegen 

mit  grimmigem  zome. 
die  starken  Dietriches  degen 
die  striten  manlfche, 
si  rächen  sich  an  dem  ungetriuwen 
Ermriche. 

859  Do  ez  nähenen  begunde 
zuo  der  naht  dan, 

owe  der  leiden  stunde ! 

do  gelägen  vriunde  unde  man 

alle  tot  da  nidere. 

daz  wolde  rechen  Ermrtch  sidere 

860  Vil  vaste  an  dem  von  Beme, 
als  ich  vernomen  hän. 

nü  sult  ir  boren  gerne, 
wie  mir  ist  kunt  getan, 
als  diu  naht  komen  solde 
und  daz  der  tac  von  dannen  schei- 
den wolde, 


851,  3  und  fehlt  A  852, 3  daz  sy  nidervielen  A  als  ein  hophe  fthÜ,  A 
4  missesagcn  R  5  tief  W^  tieffe  R  6  schryen  A  853, 3  vielen  W^  vielen  vie- 
len R  d*  nidere  R  4  iammerlichen  zwang  A  5  Inren  A  6  Wolfhart  begie 
mort  mit  sin*  h.  R  854, 1  den  stunden  A  3  allermaist  A  855, 1  Wann  der 
giltct  A  2  ist  ^  856,  4  kam  A  6  grozzen  W,  grozem  R  857, 3  L  Diett- 
richs  degen  A  5  helme  vil  vaste  R  6  scU.  rechte  daz  es  seer  glaste  A  858, 2  be- 
wegene  R  3  grymmigen  A  5rachen  859,  5  da  fehlt  A  860,  4  khunt  ist  A 
6  daO  V7 


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300 


RABENSCHLACHT 


861  Wernher    von    Wernhers 

marke 
und  alle  sine  man 
(was  daz  niht  ein  wunder  starke?) 
die  muosten  töte  da  bestän. 
da  mit  was  ez  alkz  ergangen, 
Ennrlch  was  mit  jdmer  bevangen. 

862  Die  dannoch  lebendec  wären, 
die  huoben  dö  die  vluht, 

man  sach  da  gebären 
niemen  mit  manltcher  zuht. 
von  danne  si  dö  gähten, 
zuo  der  stat  si  baltlfchen  nähtefl. 

863  Hinvlöchder  könicErmrtch 
(daz  tuon  ich  iu  bekant) 

und  ouch  her  Sibeche  sicherlich, 
an  den  kom  Eckehart  zehant. 
daz  kom  im  wol  ze  mäze , 
ervie  den  ungetriuwen  üf  dersträze. 

864  Als  in  hete  gevangen 
der  küene  Eckehart, 

er  sprach  'nu  muost  du  hangen, 
nö  wol  mich  dirre  reise  wart! 
nü  sint  gerochen  mine  herren, 
ni\  kan  mir  leides  nimmer  niht  ge- 
werren.' 

865  Nü  hoeret  sicherlfche 
grözez  wunder  sagen. 

üf  der  vluht  wart  Ermriche 
niunhundert  man  dannoch  erslagen. 
owe\  ja  clage  ich  clegelichen, 
daz  si  niht  selbe  sluogenErmrtchen. 

866  Nü  hoeret  disiu  msere , 
diu  ich  iu  tfton  bekant. 


Eckehart  der  lobebsere 
der  hete  Sibechen  al  zehant 
twerhes  üf  daz  ros  gebunden, 
er  vuorte  in  nacket  durchz  her  bi 
den  stunden. 

867  Vrö  wart  der  Bemsere, 
ein  ende  nam  der  strtt. 

dö  kürzte  sich  sin  swsere. 

dö  gebot  er  bf  der  ztt 

den  jungen  und  den  alden , 

dar  zuo  den  bilden  und  den  balden 

868  *Nü  get  irrecken  über  al 
balde  an  dirre  stunt 

und  suocht  die  töten  üf  dem  wal. 
und  vindet  ir  iemen  undr  in  wunt, 
so  hebt  in  üz  dem  bluote.' 
daz  täten  alzehant  die  beide  guote. 

869  Nü  hoeret  vurbaz  mere 
von  weinen  und  von  clagen. 
gröz  was  diu  herzens6re, 

dö  man  die  töten  sach  tragen 
an  die  trucken  üz  dem  bluote. 
in  der  zit  kom  Elsän  der  guote. 

870  Als'  in  der  vogt  von  Beme 
erheizen  nider  sach, 

nü  sult  ir  hoeren  gerne , 
wie  güfetliche  er  zuo  im  sprach, 
wol  enphie  er  in  von  verren. 
sin  erstiu  vräge  daz  was  umb  die 
herren. 

871  *Sage  an,  herre  Elsän, 
üf  die  triuwe  din, 

der  vräge  mac  ich  niht  rät  hän, 
wie  stet  ez  umb  die  herren  min? 


861. 1  Werenheres  march  j4     3  ein  iamer  starch  j4    4  wie  mues  aioer  da  b.  ^ 

862. 2  h.  die  fl.  dan  y4     4  mannlich  nyeman  Jl     5  d.  schire  si  j?      6  baltlich  si 
AoR      863,  3  Sibeck  y/    4Ekehart/?      864,  2  Ekkehart  77  uö.    4  diser  raise  fart  ^ 

6  nymmenner  n.  geweren  //      865,  2  noch  gr.  A    3  der  vart  w.  R    6  slSgen  selb 
E.  R     866,  6  nacht  Ä,  nahent  A    durch  das  A      867,  3  chvrzte  ^'j  chvrtzet  Ä,  kur- 
tzet  ^    4  er  gebot  an  d.  z.  ^    6  ploeden  A     868, 5  hebt  sy  aas  A     869  Uebersekrip 
in  R  aveDt  wie  man  diu  chint  tote  vant  vO  wie  her  Dietrich  clag^e        1  mfire  A 
6  der  g.  fTy  der  vil  g.  R         870, 4  g&etlichen  A      zuo  im  fehlt  A      6  daz  fehlt  A 


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RABENSCHLACHT 


301 


wie  gehabent  si  sich  beide? 
troeste  mich  nlich  mtnem  herzen- 
leide; 

872  Elsän  der  guote 
sinen  herren  ane  sach. 
mit  trürigem  muote 

er  zuo  dem  Bemsere  sprach 
'herre,  nü  vräget  mich  niht  mere; 
ich  hän  verlorn  die  jungen  künege 
höre 

873  Und  minen  juncherren 
den  lieben  bruoder  din. 

in  sol  ab  niht  gewerren, 
des  -wü  ich  got  getrüwent  sin.' 
owi,  als  er  vol  sagt  diu  maere, 
dö  begunde  ouch  weinen  der  Ber- 
naere. 

874  Sin  herze  wart  erschrecket 
mit  riuwen  al  zehant. 

der  Tane  was  gestecket 

uf  dem  wale  in  den  sant. 

ow^  der  clegellchen  sw<ere! 

mit  siuften  sprach  d6  der  Bemaere 

875  'Herre,  ist  ab  hie  ieman, 
der  iht  wizze  umb  diu  kint  ? 
mich  muoz'des  michel  wunder  hän, 
daz  si  bl  dem  vanen  niht  sint. 
oiD€\  stüend  ez  et  umb  si  rehte! 
dö  hiez  er  gäben  ritter  unde  cnehte. 

876  *Niemen  sol  erwinden, 
mäge  unde  man. 

ez  muoz  mir  nach  den  kinden 
an  alle  mtne  ere  gän. 
ow^  mir  immer  m4re !      [min  Sre.* 
nu  verliuse  ich  alr^st  guot  und  al 


877  Dö  der  Bemaere 
also  clagen  began, 

d6  kom  mit  herzenswaere 
Helphrich  der  vil  küene  man. 
otre',  dö  viel  der  helt  starke 
vur  tot  nider  von  slnem  marke. 

878  Die  sinen  hende  beide 
er  zesamne  tiure  sluoc 

mit  jämer  und  mit  leide , 
da  in  stn  herze  zuo  truoc. 
sprechen  er  begunde 
mit  weinden  ougen  und  mit  clagen- 
dem  munde. 

879  Der  edele  recke  maere 
vie  sich  selb  in  daz  här. 

daz  gesach  der  Bemaere, 
er  Uef  vil  baltlichen  dar. 
ow^^  der  edele  vurste  riebe 
der  sprach  zuo  dem  küenen  Hei- 
phriche 

880  'Sage  an,  helt  guote, 
waz  ist  dir  geschehen? 

dA  clagest  mit  trüregem  muote. 
Ja  herre,  waz  hästü  gesehen? 
daz  weste  ich  harte  gerne.' 
dö  sprach  her  Helphrich  wider  den 
vogt  von  Berne 

881  'Wizzet  ir  niht  der  maere, 
vogt  von  Roemisch  rieh , 

und  ouch  der  herzenswaere  ? 
die  jungen  künege  lobellch 
die  sint  erslagen  beide  [beide.' 

und  iuwer  bmoder  Diether  öf  der 

882  Nü  beeret  endellche, 
wie  ez  dort  geschach. 


872, 4  zu  dem  pcrnere  Er  sp.  //    6  Ich  han  iv  v.  ^,  ja  han  ich  v.  R    873, 3  wer- 
ren  y4      b  er  ßT,  fehU  R       875, 1  aber  A      2  vmb  baide  k.  ^4      4  dem  ainen  n.  // 

5  stftnd  aber  es  vmb  ^     6  reuter  j4      876,  3  Er  //     4  mia  R     6  alle  m.  j4 
877,  3  chom  fT,  fehlt  R    hcrtzen  scre  y4     4  vil  fehlt  A     87S,  2  zes.  er  A     4  dar- 
zJi  In  8.  h.  ^      6  und  fehU  R      kiagelichem  A         879,  2  selbe  ff^,  fehlt  R      4  da 
lief  er  paltlichen  d.  ^    balde  77      %  ^ev  fehlt  A       880,  5  vast  g.  .^       881,  2  riebe 
R       4  lobeUche  R        882, 2U%.A 


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302 


RABENSCHLACHT 


von  Beme  der  vil  riebe 

daz  här  üz  der  swarte  brach 

*owe  mir  immer  mere ! 

alr^st  hän  ich  verloren  Ifp  und  ^re/ 

883  Zuo  dem  guoten  markte 
gähen  er  began. 

dö  volgten  im  vii  starke 

beidiu  mäge  mide  man. 

owe,  gähen  er  begunde, 

da  er  die  herren  vant  vil  tdtwmide. 

884  Bl  Raben  üf  dem  sande 
da  lägen  diu  kint. 

über  fii  dö  rande 
her  Dietrich,  der  si  räch  sint. 
owe,  mit  vil  trürigem  muote, 
mit  triuwen  sprach  der  edel  helt 
guote. 

885  D6  was  ouch  komen  Rüe- 

deger 
und  Gotel  der  marcman, 
und  ander  manic  recke  her, 
der  ich  genennen  niene  kan. 
otoe,  bl  handen  si  sich  viengen, 
über  ir  liebe  herren  si  dö  giengen. 

886  Dö  viel  der  Bemajre 
üf  die  herren  sin 

mit  clegelicher  swdßre. 
im  wart  dö  jamers  not  schin. 
owe,  er  kuste  si  in  die  wunden: 
*nü  hän  ich  alrest  mtnen  jämer 
vunden.' 

887  Er  nam  die  hende  beide, 
in  diu  ougen  er  sich  sluoc. 
'owö  der  grözen  leide! 


daz  mich  min  muoter  ie  getmoc, 
daz  müeze  got  erbarmen ! 
nu  beschuof  er  nie  deheinen  man 
so  armen. 

888  Ow^  und  iemer  m^re  ach, 
daz  ich  ie  wart  gebornT 

daz  här  er  üz  der  swarte  brach, 
der  edele  recke  üz  erkom. 
vil  s^re  er  weinen  gunde. 
'nü  si  verfluochet  diu  zit  und  diu 
stunde, 

889  Und  sl  verfluochet  der  Uc' 
sprach  her  Dietrich, 

'da  min  gehurt  ane  lac! 
daz  riuwet  harte  sere  mich. 
owe,  wer  sol  mir  nü  getrouwen! 
so  manz  nü  seit  vroun  Heichen  mi- 
ner vrouwen, 

890  Diu   spricht   mir   üf  min 

triuwe 
hinnevür  immer  m^. 
owe  der  herzen  riuwe! 
mir  ist  wirs  danne  w^.^ 
owe,  er  kust  die  herren  beide, 
'nu  geschach  bi  minen  tagen  mir 

nie  so  leide.' 

891  Dö  sprach  der  mar<^räfRöe- 

deg^r 
wider  den  künec  von  R(Bm$cUa$U 
'ir  muget  wol  clagen  immerm^r: 
iuch  hat  got  höhe  gephant. 
otre*,  nü  riuwet  ir  mich  sere. 
Hiunisch  lant  gesehet  ir  nimmer- 

möre.' 


882, 3  vil  fehlt  A    4  har  auz  W,  har  er  uz  R    schwarteo  A     6  |^8t  vnd  erc  A 

883, 1  gvten  3V,  gvtem  R      3  nu  volgeten  A      4  baide  ma^  A     6  vii  fehü  A 

884, 3  sy  gerande  A      dd  W,  fehÜ  R      5  vil  f^hU  A       6  edel  fffhU  R      h.  (?. 

f^,  h.  also  g.  R        885, 1  was  eh.  AT,  was  was  chome  R      4  des  >^         886, 1  Dar 

A      4  da.R        887,  3  Awe  grosser  LA      6  du  beschneffe  R,  der  beschueff  A     n 

fr,  fehÜ  RA      mensch  R        888, 1  mSre  fehU  A      5  begvnde  RA        889, 1  No  R 

ö  wann  man  es  nu  sagt  fraü  H.  A      vroun  Heichen  sait  R        890,  2  nymnemief 

A      4  wirser  A      6  g.  mir  bi  minen  tagen  nie  RA        891, 1  Margrave  fT,  March- 

rawe  R      2  zehant  ?      3  mer  fehlt  A      5  mich  vii  s.  i{      6  1.  das  g.  A 


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RABENSCHLACHT 


303 


892  'Owe  mir,  anner  Dietrich, 
w6  und  immer  we ! 

verliuse  ich  als6  RoBmisch  rtch, 
war  zuo  bin  ich  immerme  ? 
owij  min  jämer  der  ist  veste. 
got  Yüege  daz  mir  daz  herze  schiere 
ab  brester 

893  Zuo  dem  herzen  s^re 
slahen  er  began. 

'got,  durch  dlner  marter  ere 

und  durch  daz  bluot,  .daz  von  dir 
ran, 

nü  lä  mich  iezuo  sterben 

und  des  grimmegen  todes  gar  ver- 
derben!' 

894  Hende  unde  vüeze 
grimmen  er  be^an. 

'got  mich  tceten  müeze, 
Sit  er  mir  niht  ^ren  gan, 
und  gesende  mir  den  ende !' 
er  begunde  bizen  in  arm  unde  in 
hende. 

895  'Ich  bite  iuch,  muoter  unde 

meit, 
künegin  von  himelrich, 
daz  ir  bedenket  miniu  leit!' 
sprach  der  herre  Dietrich, 
'wäfen  hiute  und  immer  m^re 
st  geschriren  über  min  leben  und 

min  ^reT 

896  Ein  gelit  üz  siner  hende 
bizen  er  began. 

'got  schiere  mich  geschende, 
unssßlde  sl  mir  üfgetan! 


nimmerm^r  werd  ich  geheilet, 
eUiu  vreude  sl  mir  widerteilet! 

897  Des  bite  ich  vllzedlche 
dich,  vil  heiliger  got! 

ich  armer  Dietriche, 

ez  hat  der  tiuvel  slnen  spot 

alr^st  üz  mir  gerihtet! 

unsaelde  hat  sich  ze  mir  gephlihtet. 

898  Min  wirt  nü  nimmermdre 
in  dirre  werlde  rM. 

swelhez  ende  ich  köre, 
man  sprichet  an  isilcher  stat 
nähen  unde  verren  [herren!* 

'seht,  daz  ist  der  verraten  hat  sin 

899  Daz  sprechents  al  gellche, 
swie  unschuldic  ich  bin. 

owe ,  armer  Dietriche , 
wä  wil  du  nü  keren  hin? 
wie  sol  ich  nü  gebären? 
daz  wold  got,  waere  ich  tdt  vorma- 
negen  jären !' 

900  Die  jungen  künege  tumbe 
die  nam  her  Dieti'ich, 

er  kert  sibede  umbe, 
er  sach  ir  wunden  vreisllch. 
owSy  dö  wart  im  örste  leide, 
nü  merket  rehte  waz  ich  iti  be- 
scheide. 

901  Er  schonte  die  tiefen  wunden, 
die  wären  harte  wit. 

er  sprach  an  den  stunden 

'ich  sihe  wol  an  dirre  zlt, 

mit  einem  kurzen  worte:         [orte 

die  wunden  sint  mit  Mimmunges 


892, 1  mir  vil  a.  R     armen  j4      2  awe  und  j4     immermer  we  R      3  und  v.  y/ 
also  feMt  A      Hfinische  reiche  A      6  ».  zerpreste  A       893, 1  Nu  Ä     6  gpym- 
men  tode  verd.  A        894, 5  vnd  sende  mich  an  das  e.  >^      6  armen  A       895,  2  von 
H^,  in  jR      6  und  vber  min  R  896, 1  glid  A       3  g.  mich  schier  schennde  A 

6  alle  A  897, 2  dich  vil  fehii  A  898,  3  ich  hin  kere  A      6  seht  fehü  R 

seinen  A  899,  3  owe  vil  a.  iZ  900,  2  die  fehü  A        5  allererste  A 

901, 2  vast  A       4  syhe  das  w.  ^       6  sint  mit  W^  sint  geslogen  m.  R      mimlDiges 
R^  mynniges  A 


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304 


RABENSCHUCHT 


902  Gestagen  und  gehouwen, 
daz  ist  mir  wol  bekant. 

ich  wil  des  göt  getrouwen, 
er  werd  dar  umbe  noch  gesohant! 
ow^,  verworhter  übeltsete,     [haete! 
daz  wolde  got ,  daz  ich  dich  bl  mir 

903  Da  vor  gert  ich  niht  möre' 
sprach  her  Dietrich. 

'mtne  herzen  sere 
die  geriche  ich  vil  gewislich. 
nü  läz  mich  got  niht  ersterben, 
ich  müeze  noch  den  sie  an  dir  er- 
werben!' * 

904  Daz  ich  iu  nu  bescheide, 
daz  ist  diu  wärheit. 

dem  Bemsßr  was  so  leide, 

also  man  mir  hat  geseit, 

daz  im  üz  beiden  ougen 

daz  bluot  ran,  des  bin  ich  dne  lougen. 

905  In  dirre  herzensere, 
die  hör  Dietrich 

clagte  Rüedeg^re, 
66  sprach  der  marcgräf  lobeiich 
*vil  edel  vogt  von  Berne, 
möht  ich  iu  gehelfen,  daz  tact  ich 
vil  gerne.' 

906  Hin  gie  der  Bernsere, 
da  er  sinen  bruoder  vant. 
sich  huop  ein  ungebsere 
von  dem  recken  al  zehant. 
ow^,  wer  mohte  daz  verläzen? 
da  was  michel  weinen  äne  mäzen. 

907  *Nü  breitet  sich  min  werre 
und  m^ret  sich  min  clagen. 


owe,  bruoder,  herre, 
daz  ich  niht  lige  bl  dir  erslagen! 
daz  clage  ich  gote  vil  tiuwer.' 
im  wären  dougen  röt  alsam  ein 
viuwer. 

908  'Herre  got,  bedenke 
die  minen  grözen  not. 

den  lip  mir  niht  bekrenke 
und  lä  mich  e  niht  sterben  t6t 
unz  daz  ich  mich  gereche! 
ine  weiz  waz  ich  m^r  dar  umbe 
spreche. 

909  Miner  vreuden  östertac 
hän  ich  nü  verlorn. 

owä,  waz  tugent  an  dir  lac, 
junger  recke  dz  erkom! 
wie  hat  mich  got  von  dir  gescheiden! 
mir  muoz  min  leben  immermere 
leiden. 

910  Min  vreude  und  min  wünne 
ist  mit  dir  gelegen. 

du  wser  min  naehstez  künne. 

ow^ ,  welch  ein  volcdegen 

üz  dir  gewahsen  waere, 

mir  ze  tröste'  sprach  der  Bemapre. 

91 1  'Diner  liute  und  diner  mäge 
wser  du  ein  meien  tac, 

der  milt  ein  gllchiu  wäge, 
ahl,  waz  din  herze  lugende  phlac! 
owe,  daz  ist  nü  gar  zergangen, 
nü  bin  ouch  ich  mit  jämer  gar  be- 
vangen. 

912  Du  waer  der  lügende  heie 
sieht  alle  zit. 


902, 1  vnt  ;ß    4  noch  fehlt  j4     5  Awe  verworchter  vbel  tete  Ä^,  owe  wi  workl 
cp  vbel  rsete  R      6  pei  fF,  fehlt  R        903, 1  Darfur  A      begert  A      4  die  fehlt  R 
gerich  ich  /T,  gert  ich  R       6  den  fehÜ  A  904,  1  Swaz  R,  Was  A       4  bat 

man  mir  A        905,  5  edler  A      6  vil  fehlt  R        906,  4  den  A        907, 1  Nun  A 
3  Bruder  Diether  \l.  A       4  n.  bi  dir  bin  R         908, 2  grozzen  W,  groze  R       6  ich 
wais  nit  A      909,  2  die  h.  A      910, 1  beidje  min  fehUm  A     2  die  ist  >^       3  da  vcr- 
mainest  ^%V.  A      6  sprach  fehÜ  A        911,2  werest  A      tage  A      4  AJiy  H%  ha) 
R      dein  ^,  dine  R      6  gar  fehU  A        912, 1  wärest  A 


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RABENSCHLACHT 


305 


dar  zuo  ein  blüender  meie. 
ow^,  wie  daz  nü  nider  lit! 
DU  gesiht  man  nimmer  m^re 
von  dir  weder  tugende  noch  6re.' 

913  Sich  selben  er  bl  dem  Ure 
mit  b^den  banden  vie, 
er  roufte  sich  ze  wäre, 
so  getane  clage  gehörte  ich  nie 
in  allen  minen  zlten. 
in  der  vrist  dö  sach  man  Witegen 

rlten. 

914  Yaste  über  beide 
gäben  er  began. 
in  disem  berzenleide 
sprach  Rüedegär  der  marcman 
'otoe\  wes  blt  ir,  vogt  von  Beme: 
weit  ir  sehen  iuwem  vint  vil gerne? 

915  S6  gäbet  zuo  dem  marke, 
üz  erweiter  degen!^ 
üf  spranc  der  vil  starke, 
im  was  bereit  zuo  den  wegen 
Valke  daz  ros  guote. 
dar  üf  saz  er  mit  trürigem  muote. 

916  Sin  leit  begunde  in  grifen, 
grimmic  was  sfn  zom, 
dö  llez  er  nider  sltfen 
dem  orse  in  die  siten  die  sporn. 
ow^9  dö  reit  er  üf  die  beide. 
dö  sach  er  beide  liebe  unde  leide. 

917  Welhez  daz  liebe  wsere, 
daz  er  da  gesach? 
daz  ist  mir  ein  kundez  msere 
rehte  als  ez  dö  geschach. 
daz  liep  was  an  den  zlten, 
da:^  er  sach  Witegen  vor  im  rlten. 

912,3blyderA      6  tugent  ^       913, 
dmi  er  sich  vie  y#     6  Weitegea  j4  usw. 

vil  fehlt  j4         9tb,3y\\  fehlte       5 
2wftrd>^       4  seine  JT,  Site  y{  917, 

5  grosser  j4  919, 1  sich  ouch  niht  R 

6  hiet  W.  fr,  hete  fehU  R     err.  vast  g.  A 
lieh  A     3  gleste  A     4  den  JF,  dem  R 
last  ^ 

Heldenboeh  II. 


918  Dö  was  daz  daz  leide, 
daz  im  da  wider  gie, 
daz  er  sine  herren  beide 
und  stnen  bnioder  töten  lie. 
otoe*,  daz  was  ein  gröz  gebreste. 
er  sprach  'armez  herze,  daz  du  bist 

so  vesteT 

919  Dö  sümten  sich  niht  m^re 
die  Etzelen  man. 
mit  samt  Rüedegere 
Taste  gäben  man  began. 
otoe',  im  was  von  herzen  leide, 
81  mohten  dem  Bertuere  niht  gevol- 

gen  üf  der  beide. 

920  Si  muosten  hie  bellben, 
daz  sage  ich  iu  vür  war. 
her  Dietrich  gund  dar  triben 
daz  edel  ros  sunderbär. 
heiäy  der  edel  vogt  von  Herne 
der  hete  et  Witegen  erriten  vil  gerne. 

921  Daz  edel  ors  lief  vaste, 
vil  wUhc  was  stn  muot. 
daz  wilde  viuwer  glaste 
von  den  isen,  als  ez  dicke  tuot. 
ow^y  dö  dagte  der  Bemsere, 
also  mir  ist  kunt  ditze  m«re. 

922  Ruofen  er  begunde 
Witegen  vaste  an, 
als  er  ahneiste  künde 
^nü  bite,  ellens  rlcher  man! 
durch  willen  aller  vrouwen, 
lä  mich  durdi  ir  willen  dine  man- 

heit  schouwen! 

923  Bist  du  ein  welrecke, 
so  laest  du  dich  erbiten, 

1  er  fehlt  RA  2  h.  er  vie  R,  mit  heno- 
914,  5  wes  fF,  was  V  R  6  sehawen  A 
r.  vU  ff.  R  916, 1  Eeio  R,  Ein  A 

6  Weitegen  sach  A  9] 8, 4  tot  ^ 

6  so  jR      im  920, 3  begvad  RA 

921,lveBte^     ^yWfehUA    wiUik- 

9  als  RA      922, 3  aUermaist  A      923, 2 

20 


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306 


RABENSCHLACHT 


in  scharphen  strhen  kecke, 
nu  erbeize  mit  manltchen  siten, 
UDz  daz  ich  dich  errfte.' 
'ich  behfietez  wol'  däht  Witege  ^daz 
ich  bite; 

924  Her  Dietrich  rief  vil  s^re 
über  schiltes  rant 

'nü  btte,  degen  h^re' 
sprach  der  recke  zehant, 
'durch  willen  aller  meide , 
daz  ich  äne  strit  also  von  dir  iht 
scheide. 

925  Und  gedenke  dar  an,  recke, 
durch  die  tugende  din* 

sprach  von  Beme  der  kecke, 
'daz  du  der  küenen  einer  wil  stn 
in  stürmen  unde  in  strften. 
bistü  küene,  sd  soltü  min  blten.^ 

926  le  lenger,  sd  ie  m^re 
her  Witege  von  im  reit. 

er  Yorhte  in  harte  s^re, 
also  hat  man  mir  geseit. 
er  getorste  niht  geblten. 
d6  rief  aber  her  Dietrich  bl  den  ziten 

927  'OwÄ,  Witege  herre, 
nü  tuo  alsam  ein  man, 
und  gedenke  dar  an  verre, 
waz  du  manheit  hast  getlin 
und  erblt  min  üf  der  beide 

und  scheide  mich  von  minem  her- 
zen leide, 

928  Daz  ich  von  dinen  schulden 
hie  enphangen  hän. 

ich  muoz  jftmer  dulden, 
daz  hastü  mir  allez  getan. 


owSj  nu  erbeize,  helt  gaote, 
und    erloese    mich   von  trürigem 
muote. 

929  Ich  mane  dich  harte  verre 
durch  alle  ritterschaft, 

sage  an,  Witege  herre, 
durch  dine  manliche  craft, 
des  ich  dich  nü  vr^ :  [triige.' 

}k  bit  ich  dich,  daz  dich  des  iht  be- 

930  Mit  disem  starken  msre 
wolt  er  in  üf  hän, 

der  edele  Bemaere: 
dd  mohte  ez  leider  niht  ergan. 
owS,  her  Witege  was  im  ze  wtse. 
Witege  sprach  ze  Rienolden  Ilse 

931  'Lieber  öheim  mtne, 
nü  gäbe  vür  dich  hin. 

}h  vürhte  ich  s^re  dIne: 
gar  kn  angest  ich  selbe  bin, 
möhtestü  nü  komen  hinne! 
ich  genaBse  wol,  als  ich  mich  ver- 
sinne.' 

932  Der  edele  Bemaere 
aber  ruofen  began 
'kuener  degen  maere , 

wurd  du  ie  ein  biderbe  man, 
so  erbeize  zuo  mir  nidere. 
ich  weiz  wol,  ich  kom  nimmenn^ 
widere.' 

933  Witege  wolt  niht  blten, 
daz  was  dem  Bemaer  leit. 

an  den  selben  ziten 
sprach  von  Beme  der  unverzeit 
'ow^  und  ow6  inunerm^reT 
also  sprach  von  Beme  der  h^. 


923,  4  männlichem  A  6  b.  das  wol  .4  924, 1  rueffet  ^  w>\  vil  fe^J  2  Skr 
des  seh.  ;ß  4  sp.  her  Diettrich  z.  ^  6  von  dir  also  A  925, 4  wil  der  küenfi 
einer    5  starm  TZ    6  m.  na  biten  72      926, 3  im  y/      927, 1  Weyttege  ^    2101^ 

als  smm  y^  uö\      5  peyt  j4        92S,  5  h.  vil  g,  R      6  lose  i?        929, 4  dein  A 
5  nu  da  v.  R         930, 4  m.  sein  ^       leider  feAU  A        6  Ryenolden  hart  JL  A 
931, 1  meiner  A       4  gar  angstUch  ich  selber  A      6  genes  ee  w.  >#         932, 2  aker 
fekU  A      3  Edel  A.  A      4  wärest  du  ye  ain  küener  man  A        933, 6  herre  A 


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RABENSCHLACHT 


307 


934  'Nu  sage  an,  berre  Witege, 
wie  werten  aich  diu  kint^ 

die  von  dinen  gchulden 
üf  der  beide  erslagen  sint? 
owe%  daz  hörte  ich  harte  gerne, 
woldestü   mirz  sagen'  sprach  der 
Yogt  Yon  Beme. 

935  'Waz  heten  dir  ze  leide 
.  die  herren  getin, 

den  du  üf  der  heide 
ir  leben  hast  gewunnen  an? 
owe%  waz  rsech  du  an  den  kinden? 
nü  mac  et  ich  dich  leider niht finden 

936  Nach  min  selbes  muote, 
als  ich  des  willen  hjin. 

noch  l>eite,  helt  guote! 
du  gesigest  mir  wasrltch  an: 
ich  bin  tot  in  liden  und  in  henden. 
ob  du  niht  bitest,  s6  müez  dich  got 
sehenden! 

937  Sant  Gangolf  und  SantZene 
die  muezen  dir  bl  gestan! 

otoS,  nü  sint  doch  iuwer  zw^ne' 
sprach  der  ellenthafte  man. 
heiä,  nü  k^ä,  helt,  nü  k^re! 
slehestü  mich,  des  hastü  immer  ^re. 

938  Beme  und  Meilen 
daz  wirt  dir  gegeben, 

dar  zuo  aUez,  daz  ich  hän: 
und  benimestü  mir  daz  leben, 
s6  wirt  dir  Rcemisch  riebe 
ledecliche'  sprach  her  Dietriche. 

939  *Nük^e,  helt  maere, 
durch  ellm  werdiu  wip!' 


sprach  der  Bernsere 
'ich  wdz  w<rf,  daz  du  mir  den  lip 
benimest  üf  dirre  heide. 
nü  scheide  mich  vongrözem  herzen- 
leide/ 

940  Dö  sprach  der  helt  Rienolt 
ze  Witegen  al  zehant 

^nü  diene  wir  der  vrouwen  solt, 
üz  erweiter  wigant. 
waz  wirret  uns  daz  biten? 
er  kan  uns  beiden  nimmerm^r  ge- 
striten.' 

941  Witege  der  starke 
ze  Rienolten  sprach 

'nü  gurte  dtnem  marke 

und  in  dir  hinnen  wesen  gach! 

und  stoen  uns  niht  m^, 

od  wir  Vliesen  beide  leben  und  ^re.' 

942  Unervorhticliche 
sprach  her  Rienoit 

'ich  niem  niht  Roemisch  riebe 
und  dar  zuo  aller  Kriechen  golt, 
daz  man  mich  an  vlühte  vunde. 
ich  wil  benamen  bIten  hie  ze  stunde.' 

943  *Neinä,  lieber  dheim  min, 
des  entno  du  niht. 

und  \k  dir  daz  geraten  sin: 
wizze  daz  dir  liep  Aä  von  geschiht. 
nü  volge  mir,  redte  h^re,     [m4re.' 
od  wir  gesehen  an  einander  nimmer- 

944  'Daz  st^  als  got  weile' 
sprach  Rienolt  der  wigant. 
'Witege,  trütgeselle, 

ez  muoz  versuochen  e  mtn  hant 


934. 3  schvlden  fF,  seh.  uasitige  R        935,  5  rächest  ^      6  ««  v/    leider  fehlt 
A       936, 3  h.  vil  1^.  A      5  gliderii  y/      6  scheaden  ^,  {feftoheiden /2       937,  2  bey 
stan  A      3  sein  dein  doch  zw.  A      5  kere  helt  A        938, 1  Mayland  A      6  ledich- 
lich  R  939, 2  aller  werden  A  940,  5  gewirret  A        6  iner  fehlt  RA 
941,  2  Reinolden  A       3  deinen  marchen  A       4  von  hinnen  A       5  nie  mere  R 

(}  oder  A         942, 1  Vnerforehtleiehe  A       5  flfichten  A      6  bi  te  R  943, 1  N. 

lierre  0.^7      2  du  fehJli  A      4  nnd  w.  77      liep  davon  Wy  davon  liep  R      6  oder  A 

944. 4  d  fMt  A 

20* 


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308 


RABENSCHLAGHT 


an  dem  Bernsere/ 

'so  phlege  dln  gotl'  sprach  Witege 
der  maere. 

945  Dd  sprach  aber  Rienolt, 
Witegen  swestersun 

'i^heim,  du  gedenken  soll, 
yliehen  daz  ist  niemen  vrum, 
heiäy  nü  blte,  recke  maere  1 
ja  slahe  wir  benamen  den  BemaBre.* 

946  Witege  sprach  mit  zome 
'Ad  redest  alsam  ein  kint. 
recke  lüz  erkome , 

du  enweist  wie  de$  BemoBres  tücke 

sint. 
owi,  nü  sihestü  wie  er  limmet, 
rehte  alsam  ein  hüs,  daz  da  brinnet/ 

947  'Daz  ist  niht  ein  wunder^ 
sprach  Rienolt  der  degen. 

'wir  slahen  in  besmider 
äne  schaden  üf  den  wegen, 
getarst  et  du  gebtten. 
nd  sichz  an,  ich  wil  eine  mit  im 
striten; 

948  'Ich  sihe  wol,  trüt  neve  mtn, 
di\  wilt  et  hie  bestan. 

nu  muoz  ich  mich  bewegen  dln, 
da  enist  nü  niht'anders  an. 
erkandestü,  recke  maere, 
Dietrichen  als  ich,  du  vluhest  den 
Bemaere. 

949  Rienolt,  helt  guoter, 
nü  müez  got  phlegen  din! 
waerstü  min  vater  oder  min  muoter, 
so  müest  ich  doch  dln  ane  sin^ 


owiy  ungeme  idi  von  dir  scheide; 
hin  reit  er  und  bieip  Ri^noh  üf  der 
beide. 

950  Do  erbeilte  zuo  d&  erde 
Rienolt  der  wigant. 

der  edele  reeke  werde 
gurt  slnem  orse  al  zehant. 
dar  üf  saz  er  manliche, 
dd  was  ouch  komen  yon  Benie  ber 
Dietriche. 

951  Sper,  hehn  unde  schilt, 
als  mir  ist  kunt  getto, 

daz  bete  der  recke  milt 
üf  dem  wale  dort  verllüii. 
dar  treip  Rienolt  der  mare, 
mit  dem  sper  traf  er  den  Bernsere. 

952  DttiH^h  daz  starke  härsniff 
er  daz  sper  stach. 

nü  sttlt  ir  gelouben  mir, 
zuo  den  swerten  wart  in  gäch. 
diu  ors  si  zesanme  truogra, 
mit  den  swerten  si  üf  einander  sluo- 
gen, 

953  Daz  daz  wilde  yiuwer 
üz  den  swerten  spranc. 

von  Beme  der  tiuwer 
daz  wäpen  grimmedichen  twanc 
mit  manllcher  hende. 
er  sluoc  Rienolten  durdi  heim  onz 
üf  die  zende, 

954  Daz  der  recke  maere 
von  dem  slage  gröz 

mit  clagellcher  swaere 
nider  von  dem  orse  sdiüz. 


945, 3  Ohaim  fT,  ohein  R        gedencke  lieber  oheim  A        4  dm  feAU  R 
946, 4  da  waist  nit  recht  wie  A      sine      zahte  R      5  limbet  A      6  sam  als  A 
daz  dA  fehU  A       947, 4  an  unser  seh.  R     5  darfft  nur  da  A     |^r  R     gebeiteo  K 
6  aiaiff  A        948, 2  da  wilt  In  b.  ytf      4  da  ist  >^      5  Erchandes  W,  bechandesta  ü 

nu  r.  R        949,  iv^^RA      6  hin  rant  Er  A      beleip  RA      950, 4  d*  g.  il 
5ervil]n.  jR      6  von  Beme /«A2t  ^       951, 5  der  rekche  m.  A      952, 3  das  soU  v^ 

953, 3  der  vU  t.  A       4  waffenn  A      6  Reinelten  durch  den  h.  A         954, 4  t9Ü 
von  A      dem  fehU  A 


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RABEN8CHLAGHT 


309 


nw^f  do  gescliach  im  nie  sd  leide. 
Dietrich  reit  n^ch  Witegen  ^f  die 
heide. 

955  In  begande  grtfen 
ein  unmaezUcher  zorn. 
dö  liez  er  nider  sllfen 

dem  orse  in  die  stten  die  sporn. 

(d  die  heide  er  k^rte 

a4ch  Witegen,  als  in  stn  herze  l^rte. 

956  Lüte  niofen  begunde 
der  künec  ¥on  Roemisch  lant, 
als  er  almeiste  künde 

'nü  btte,  Witege,  wfgant, 
und  beere  miniu  maere. 
\k  hän  ich  gerochen  ein  winic  mt- 
ner  swsere. 

957  Helt ,  waere  dir  nü  leide, 
s6  raecbestü  die  not. 

Rienolt  üf  der  beide 
llt  von  mfnen  banden  tot 
bistü  ein  recke  küene  und  maere, 
s6  richestü  in'  sprach  der  Bemsere. 

958  le  lenger  so  ie  m^re 
Witege  gaben  began. 
Scbemmingen  mante  er  s^, 
als  ich  vur  wdr  yemomen  hkn, 
ou>e*,  daz  sach  vil  ungeme 

der  unverzagte  vogt  von  Herne. 

959  ^Linse  unde  lindez  heu 
daz  ^'il  ich  dir  geben , 

Ak  mit  ich  dich  wol  gevreu'   [leben.' 
sprach  Witege  'und  nerstü  mir  daz 
owi,  sine  sprünge  waren  wtte. 
ez  truoc  in  von  einem  berten  strite. 


960  Dd  ciagte  der  Bemsere 
vil  s4re  disiu  dinc 

^ow^  der  leiden  msere! 

du  tuost  mir  leit,  Schemminc. 

des  trüre  ich  in  dem  sinne. 

du  treist  mir  mlnen  vfant  von  hinne. 

961  Daz  clage  ich  immer  mf^re' 
sprach  der  helt  guot. 

Valken  habt  er  an  so  s^re 
daz  er  dräste  daz  bluot. 
heiä,  er  begunde  vaste  gäben, 
er  was  dem  starken  Witegen  komen 
s6  nliben , 

962  Daz  zwischen  in  beiden 
küm  was  rosseloufes  wft. 

nü  wil  ich  iu  bescheiden , 
weit  irz  boem  an  dirre  zft. 
si  begunden  beide  gäben. 
Witege  was  dem  mere  komen  sd 
nähen. 

963  Er  dähte  bf  den  ziten 
*da  enist  niht  anders  an. 

ich  mac  dir  niht  gestriten: 
ja  herre,  wie  sol  mirz  ergän? 
s6  mac  ich  ouch  niht  entrinnen, 
herre  got,  nü  ruoche  mir  helfen 
hinnen.' 

964  Ich  sage  iu  unverborgen 
hie  an  dirre  zlt, 

du  Witege  begunde  sorgen 
umb  sin  leben  üf  der  heide  wit, 
in  der  vrist  du  kom  ein  merminne. 
diu  want  Witegen  an,  als  ich  mich 
versinne. 


954, 6  Herr  D.  y^        955, 4  in  die  seilen  A^,  in  site  R,  seit  j4       5  er  do  cherte 
R     6  tls  sio  herze  ^e  R         956,  \  t.  erb,  j4      3  allermaist  y4      4  weigande  ^ 
6  teil         957,  t  WIp  dir  helt  nu  1.  y^      4  der  leyt  y/         958, 1  1.  und  ie  m.  Ä 
3  sckemiDiDgeo  ^  uö.       5  s.  er  vil  ^         959,  4  sp.  Weite  und  j4         960, 5  in 
den  sinnen  R       6  treust  J      hinne  R  961, 3  falchen  hub  er  tn  vil  sere  A 

4  daz  er  es  sporet  daz  es  plfit  A       6  was  aber  W.  R         962, 2  komen  was  A 
im  fehlte       &  komen  fehlt  y4         963, 1  gedachte  ^      2  dan  ist  A^      3  m.  mit 
dir  i#       4  ez  mir  R       5  so  kan  ich  A      6  von  hinnen  A         964, 1  chlage  R 
4  vnd)  das  1.  ^      5  merinne  j4      6  die  was  Weytegen  Ane  ah  A 


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310 


RABEN8CHLAGHT 


965  Si  nam  d^n  hdt  starke 
und  Yuorte  in  mit  ir  dan 

mit  samt  stneln  marke, 

si  nerte  den  vil  ktienen  man. 

si  YUorte  in  da  ze  stunde 

mit  ir  nider  suo  des  meres  gründe. 

966  Dö  sin  der  Bemsere 
nimmer  vor  im  sach, 

vil  michel  wart  sin  swaere, 
wand  im  leider  nie  geschach 
bf  allen  sifien  ziten. 
er  begunde  nach  im  in  daz  mer  riten. 

967  Waz  touc  der  rede  m^re? 
unz  an  den  satelbogen 

swamt  der  degen  h6re, 
daz  ich  niht  hftn  gelogen. 
owe,  dö  muoste  er  widerkdren: 
daz  begunde  im  sin  herze  va$te  s^ren. 

968  Nider  üf  dem  sande 
erbeizt  der  helt  starc. 

der  künec  von  Rosmiseh  lande 
der  lie  ruowen  daz  marc 
und  wolde  ouch  langer  biten, 
ob  er  Witegen  inder  saehe  riten. 

969  D6  Witege  der  maere 
kom  an  des  meres  grünt, 

vrou  Wächilt  vrftgte  in  sunderbsere 
'nü  sage  mir,  helt,  an  dirre  stunt, 
daz  hörte  ich  harte  gerne: 
war  umbe  vlühe  da  den  vogt  ton 
Beme?' 

970  'Daz  han  ich  toe  schulde, 
vrouwe,  niht  getan« 

des  Bemsßres  hulde 
ich  leider  niht  enhän. 


otoe*,  ich  hän  im  getto  vil  ie  kide: 

ich  hüll  ^slagen  sinen  bnioderDie- 

ther  itf  der  beide/ 

971  'Du  hlist  vil  zageltche 
gevaren  und  getdn. 

dem  herren  Dietriche 
dem  hietstü  wol  gesiget  an. 
ou>e\  zwiu  bistü,  degen  h^! 
nü  muostü  dichhüetenmimennere. 

972  'So  wil  ich  wider  rilen 
und  wil  in  besten: 

ich  muoz  mit  im  striten' 
sprach  der  anverzagte  man. 
'otoe,  daz  ist  bü  ze  spute, 
die  reise  ich  dir  gar  wider  rate.' 

973  'M  von  weihen  dingen 
biete  ich  in  khUe  8Ö  lihte  erslagen? 
des  muez  mir  misseliogenT 

si  sprach  'daz  wil  ich  dir  sagen. 

dk  was  daz  edel  gesmide 

allez  rehte  ergluot  an  stnem  llbe. 

974  Daz  ist  nü  worden  herte. 
des  \ä  dich,  helt,  an  mich, 
verlorn  wasr  din  geverte: 

}ä  slüege  er  endelichen  dich, 
er  ist  ergremet  an  disen  ztten. 
din  drizic  möhten  im  niem^rge- 
strlten.' 

975  Hie  mit  disem  mäste 
hebe  ich  wider  an 

und  sage  von  dem  Bemaere. 
dö  der  unverzagte  man 
Witegen  ninder  künde  vinden, 
dö  k^rte  er  wider  aber  die  beide 
zuo  den  kinden. 


965, 4  nere  A!         966, 4  wano  Im  nie  laider  y4       6  aach  Wf  itigen  in  ^      in 
daz  mer  fehlt  R  967, 1  taugt  .j4      mare  j4        4  han  fehlt  A        6  lern  K 

968, 1  den  ^     4  der  fehlt  A     6  yndert  Weitegen  A        969, 3  Wascbilt  Jf,  NothiH 
A     4  saget  A    5  bore  A        970, 4  nichte  han  >^     5  im  fehli  R      6  Diethen  J 
^li,4Aem  fehlt  A         97d,2hiutein      4  ich  fT,  fehU  R         974, 5  ergremt  f. 
ergrimmet  RA      6  nimm'  R/i         975  Üeberschrifl  in  R  avelTt  wie  lÜetricb  cW*^ 
ob  vrovn  Heichen  sanen      2  heben  wir  A      3  sagen  A      6  haiden  A 


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RABENSCHLACHT 


311 


976  SId  clage  was  ta  der  mdze 
gr6z  also  man  seit. 

M  der  selben  sträze 
Rüedeg^r  im  wider  reit, 
Dietleip  und  Helphriche. 
dö  weinten  ist  mitsamt  Dietriche. 

977  Als  der  herp  Dietrich 
üf  daz  wai  wider  reit, 

dö  saz  er  über  die  künege  rieh, 
vil  michel  was  sin  herzeieit. 
owS,  er  kuste  si  in  die  wunden 
*daz  wold  got,  kege  ich  tot  an  disen 
stunden!' 

978  Er  sluoc  sidi  in  diu  ougen 
vil  vaste  und  in  den  munt. 

er  sprach  'offenbar  noch  tougen 
gesiht  man  mich  vür  dise  stunt 
gelachen  nimmer  m^re, 
od  ich  gereche  mine  heraensere.' 

979  Mit  triuwen  sprach  her  fiel- 

phrich 
als  ein  wis  man 
'üz  erweiter  Dietrich, 
ir  sult  iuwer  weinen  Un 
und   traht  ein  anderz   an   disen 

Sachen: 
si    kan   ftn   got  niemen  lebendec 

machen/ 

980  *Daz  wolde  got  der  riebe, 
und  solde  ich  in  ir  leben' 
sprach  her  Dietriche 

'wol  gesunt  wider  geben  1 
nimmer  müez  ich  guot  erwerben, 
ich  wold  den  worten  iezuo  vür  si 
sterben.' 


98t  Die  küenen  recken  werde, 
als  man  mir  sagte  sint, 
die  bestatten  zuo  der  erde 
Diethem  und  vroun  Heichen  kint. 
ow4f  mit  trürigem  muote 
weinte  Ak  vil  manic  helt  guote. 

982  Ich  gehört  nie  sicherUchen 
bi  allen  mlnen  tagen 
von  beiden  lobelldien 
s6  grözez  weinen  unde  clagen. 
oire,  si  weinten  al  geliche 
die  höhen  recken  von  Hiunischem 
riebe. 

983.Rüedeger  und  Dietleip 
und  Gotel  der  marcman 
der  clage  was  michel  unde  breit, 
als  ich  vür  w&r  vemomen  hän. 
owe\  ir  vreuden  si  vergäzen, 
mit  jämer  si  üf  daz  gras  nidersÄzen. 

984  Si  begunden  jämer  schon- 

wen, 
ir  clage  was  vreissan. 
'owe  miner  lieben  vrouwen!' 
sprach  Rüedeger  der  marcman 
'owe  der  herzenswsere! 
unde  owe  der  bitterlichen  msre, 

985  Diu  Etzel  min  herre 
nü  leider  hoeret  sagen  I 
sich  hebet  ein  solich  werre, 

da  von  wir  alle  müezen  clagen. 
otoe\  vervluochet  si  diu  reise! 
uns  ist  üf  gestanden  not  und  vreise.' 

986  Dö  sprach  von  Lunders  Hei« 

phrfch 
'wie  lange  sul  wir  clagen? 


976, 1  massen  ^4       2  als  mir  ist  ^eseit  R  977,  2  wider  anf  das  wal  y4 

4  gros  j4  6  g.  uad  leg  R  978, 3  offen  wäre  y4  4  die  st  y#  979, 2  als  sam 
j4  6  gemachen  R  980, 5  mfiss  y4  6  yetz  yt  981, 1  werden  R  2  man 
fehlt  A  sagen  A  3  bestat  man  R  erde^AT,  erden  RA  6  m.  rekche  g.  R 
982, 1  sichelichen  R  4  gros  A  6  H&niseben  reichen  A  983, 1  Dietleip  vnd 
Rudeger  TZ  3  die  kL  y^  die^chlagten  da  vil  sere^ß  984, 3  m.  hertzenlieben // 
6  der  vil  b.  A        985, 4  alle  W^  aUen  R      m.  verzagen  A 


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312 


RABENSCHLÄCHT 


ez  ist  vil  unmiigeUch. 
wir  suln  darumbe  niht  verzagen, 
ob  uns  ist  geschehen  vil  leide, 
wir  saln  hinne  riten  über  beide.* 

987  Mit  jämeriger  swsere, 
mit  weinen  und  mit  clagen 
muoste  man  den  Bem»re 
zuo  dem  orse  hin  tragen, 
otoe,  daz  jämmerliche  scheiden, 

daz  mohte  hän  beweinet  ein  beiden. 

988  Die  Dietriches  recken 
und  ouch  Etzeln  man, 

die  küenen  und  die  kecken 
die  riten  trüredlche  dan 
vur  Raben  bi  den  stunden, 
d6  si  tU   manegen    edelen   töten 
Tunden. 

989  Man  sagte  dem  Bemaere 
vil  gewalteclfch, 

daz  in  der  stat  waere 
der  ungetriuwe  Ermrtch. 
vor  leide  begund  kerDietrichsmtzen. 
her  Ruedg^r  sprach  'so  sul  wir  in 
besitzen.' 

990  Mit  samt  Dietriche 
gähte  manic  man 

vil  gewalticUche, 
also  ich  vemomen  hän. 
vür  Raben  leiten  si  sich  nidere: 
da  täten  si  den  grözen  schaden  si- 
dere. 

991  Der  kilnic  Ermrtche 


vil  gewalticUche 
'beidiu  mlige  unde  man, 
wol  üf  und  wert  die  veste! ' 


sprach  der  künic  'daz  ist  uns  daz 
beste.' 

992  Daz  täten  si  alle  geliche 
mit  williger  hant. 

ez  kom  mit  E^mriche 
üz  da  ze  dem  tore  gerant 
wol  aht  tüsent  if^ne. 
daz  gesach  her  Helpfirtch  der  bewe- 
gene. 

993  Dö  er  Ermrfche 
dort  her  gäben  sach, 
harte  manliche 
Helphrich  der  recke  sprach 
'nü  wol  üf  aUe  an  disen  ztten! 
uns  wellent  starke  vtnde  an  rften.' 

994  Dietleip  unde  Rfiedegfr, 
Wolfhart  und  Sintram 

und  ander  manic  recke  h^r, 
der  ich  genennen  niene  kan, 
die  liezen  vast  dar  strichen, 
da  bestuonden  si  den  künic  Ermri- 
eben. 

995  Gegen  einander  si  da  mhteD, 
dar  triben  si  diu  marc. 

mit  grimme  sl  zuhten 
diu  scharphen  wäfen  also  starc. 
owiy  wie  si  üf  einander  miezen 
beidenthalp  mit  swerten  und  mit 
spiezen! 

996  Da  wart  ouch  durchstocben 
vil  manic  halsperc, 

diu  sper  enzwei  gebrochen, 
si  worhten  vreisltchiu  werc. 
da  wurden  geslagen  tiefe  wunden, 
die  dar  nach  wurden  nimmermere 
gebunden. 


986, 3  anmczlieh  R  5  vil  fehlt  R  6  von  hiDoen  r.  ö.  die  h.  j4  987, 1  cU- 
gelicher  A  3  dem  R  4  hin  zu  dem  Ross  ^  5  des  iammerlidieo  A  988, 2  orck 
cbvDich £zeles  R  989, 5  begiude  ^,  fehÜ R  er  6  wir  aider  sitzen  A 
99  ] ,  4  banden  magt  A  992, 1  si  fehU  R  alle  fehlt  A  3  chom  fF,  chomeB  R 
4  ze  ainem  tor  A  993,  4  Helffereich  der  kfteoe  sp.  A  994, 4  nicht  genenaei 
kan  A       995, 6  bedeothalhen  A      996, 1  euch  fehU  A      6  nimmermere  wrden  RA 


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RABENSCHLACHT 


313 


997  Si  sluogen  durch  diu  houbet 
rehte  als  durch  den  sn^. 

vflr  y9äT  ir  daz  geloubet, 
dft  was  niwaD  ach  unde  we. 
otoe\  iä  nam  maneger  den  ende, 
man  sach  da  ligen  väeze  unde  hende 

998  Ungezalt  M  dem  gras 
und  manegen  schönen  Up. 
owd  der  n6t,  diu  da  was! 

daz  bewemt  sIt  manic  werdez  wip. 

oi0e\  da  wurden  setel  laere. 

in  der  zit  kom  ouch  der  Bemsere. 

999  Daz  ors  ze  beiden  stten 
nam  der  helt  guot. 

da  gie  ez  an  ein  strtten, 
da  sach  man  vliezen  daz  bluot 
üz  houbet  und  üz  armen, 
da  was  ein  n6t,  ez  möhte  got  er- 
barmen. 

1000  Beidiu  vur  und  widere 
clungen  diu  swert. 

die  töten  vielen  vaste  nidere. 

da  wart  strftes  gegert 

mit  jaBmerltchem  leide. 

da  was  harte  boese  diu  ougenweide. 

1001*  Mit  des  tödes  ende 
gäben  si  gesuoch. 

si  schrieten  durch  die  hdmes  wende 
niht  wsBher  sam  ez  wasre  ein  tuoch. 
owS^  die  halsperge  sl  entranden. 
si  nämen  schaden  an  vüezen  und  an 
handen. 

1002  Nase,  ougen  unde  munt 
wart  allez  hin  geslagen. 
\k  tuot  mir  daz  maere  kunt, 


da  wart  lützel  vertragen. 

durch  die  herzen  sl  stächen. 

ir  mäge  si  mit  grimme  vaste  rächen. 

1003  Her  Dietrich  der  sturmglte 
rechen  sich  began. 

in  dem  herten  strite 

die  starken  Ermriches  man 

alle  samt  da  tot  gelägen.      [wägen. 

Ermrich  wolde  ez  vörbaz  ninder 

1004  Gegen  einer  parten  balde 
vhehen  er  began. 

nach  jagten  mit  gewalde 
die  stallen  Dietriches  man. 
si  kömen  sicherllche 
in  die  stat  mit  samt  Emuiche. 

1005  Alr^st  huop  sich  ein  striten. 
dö  si  körnen  in  die  stat. 

ez  was  an  den  ziten, 
als  man  mir  gesaget  hat , 
mit  samt  Dietriche 
vier  tüsent  man  kotnen  in  die  sUU 
sicherllche. 

1006  Tüme  unde  palas 
begund  man  stürmen  an. 
diu  not  harte  gröz  was. 

des  gelac  vil  manic  köener  man. 
nü  wizzet  sicherllche,  [riche. 

alrSst  wart  leide  dem  kunege  Erm- 

1007  Gröz  was  Ermriches  swsre, 
als  ich  vemomen  hän. 

nü  saget  mir  daz  magre, 
er  bat  mäge  unde  man 
alle  heinllchen 

'swer  mir  hilfet  hin,  den  wil  ich 
immer  riehen.' 


997, 5  m.  sein  f.  y4        998, 4  sit  fehlt  R        999, 4  man  verUeren  den  mSt  j4 
6  da  geschach  ein  n.  y4        1000, 3  da  nider  R      4  beg^rt  /#      6  on^en  weinde  R 
1001,  3  durch  die  hende  j4       4  nicht  anders  sam  ob  es  A         1002, 1  Nasen  y4 
2  das  ward  y4      5  h*2C  Rj4      1003, 3  ahey  wie  er  streitet  y4      4  starchen  ^,  star- 
chemR    5  Allesamt /T,  Aliensamt  A    6£.  derwolt/^    nicht  w.  y^      1004,  5cho> 
men  vil  sicherllche  R  1005,  3  ez  waren  an  den  selben  z.  R      6  dar  komen 

1 006, 3  groz  da  was  TZ       4  vil  fF,  fehlt  R       5  w.  vU  s.  i?       6  dem  künige  fehlt  A 

1007,  6  hinnen  A 


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314 


RABENSCHLACHT 


1008  Mörunc  von  Tuscän 
dem  gap  Ermdcfa 

zwei  hundert  kastelAn 
und  als  manegen  soumer  sicherlich, 
daz  er  im  half  von  dannen. 
Ermrlch    entran  von    allen  siüen 
mannen. 

1009  Rehte  wol  umb  mitte  naht, 
als  mir  ist  geseit, 

wart  stner  reise  gedftht. 

al  die  naht  er  vaste  reit. 

owe  der  leitlidien  msere! 

des  enweste  leider  niht  derBemaere. 

1010  Ich  sage  iu  unverborgen, 
waz  da  geschach. 

an  dem  andern  morgen 

palas  und  tum  man  nider  brach. 

her  Dietrich  räch  sich  tiuwer, 

er  hiez  vaste  an  werfen  daz  viuwer. 

1011  Die  palas  sich  enzunden 
vaste  über  al. 

der  wuof  bl  den  stunden 
was  vil  michel  und  der  schal. 
owe',  da  geUigen  beide  guote. 
her  Dietrich  räch  sich  wol  nach  sl- 
nem  muote. 

1012  Tüme  unde  palas 
über  al  die  stat 

wider  den  von  Beme  was« 
als  man  mir  gesaget  hftt. 
sich  werten  die  burgaer  s^e: 
des  geUgen  da  helde  h^re. 

1013  Als  diu  naht  begunde 
vaste  sigen  an, 


sich  bedAhten  bi  der  stände, 
als  ich  vur  w^  vemomen  hto, 
die  stolzen  burgaere: 
si  ergäben  sich  dem  edelen  Bemaere. 

1014  Si  vereinten  sich  des  alle 
beidiu  junc  unt  alt, 

si  ergäben  sidi  mit  schaUe 
in  des  Bemsres  gewalt 
ir  lip  ir  guot  ir  ere 
daz  gäben  si  üf  genäde  dem  vönteo 
h^re. 

1015  Hie  wart  im  mit  gewalde 
Raben  undertän 

und  manic  recke  baMe. 
dö  daz  aliez  was  ergän, 
daz  er  Raben  gewan  widere, 
daz  Rom  Ermrlch  ze  grözem  sdia- 
den  sidere. 

1016  Als  der  herre  Dietrich 
die  stat  überwant, 

dö  clagte  er  harte  jaemerilch. 
er  sprach  ze  Rüedegä^  zehant 
'nd  rät  mir,  recke  masre, 
wie  ich  gebäre '  sprach  der  Benuere. 

1017  'Rjt  ich  in  Hiunisdi  marke' 
sprach  her  Dietrich, 

*sö  vürht  ich  die  clage  starke, 
die  Etzel  der  kunic  rfdi 
tuot  nach  sinen  kinden. 
hört  ich  stn  dage,  dar  umfae  mueste 
ich  swinden. 

1018  So  kan  ich  ouch  niht  ge- 

schouwen 
daz  weinen  jaenserllch 


1008, 1  Tuftchon  ^      1009, 4  al /eAtt  ^    die  fpantz  n.  ^      5  leiden    leidiek- 
licheD^Z      6  weste  y?,  wüte  ^      leider /«Ai^  y/        1010,3  andern  AT,  todHo^ 
4t^mÄ      Oeinw.  ^         1011,1  Der  ^      2  vil  v.  da  v.  Ä      3auflanf^      4vü 
fehlt  R      6  Herre  j4  1012, 1  Taren  j4      2  aUe  ^      6  vnz  oyf  die  naht  ^^  d* 

Btrit  Ryf      da  AT,  fehlt  R        101 3, 3  bedacht  bey  den  standen  j4      6  die  erg.  R 
1014,  2  junge  R        1015, 1  im  fehlt  A      5  gewan  Raben  R      6  Erenreichen  A 
zu  grossen  A        1016, 1  der  Ferner  D.  /^      4  Rudeg'n  RA         1017, 3  starcbe  ll>\ 
fehü  R      6  sein  AT,  die  R        lOlS,  1  auch  ich  A 


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RABENSCHLAGHT 


315 


an  Helchen  mliier  vrouwen* 
sprach  der  herre  Dietrich, 
'ich  bite  dich,  Rüedg^r  herre, 
daz  du  daran  ruochestdeDkenTerre, 
1019  Daz  wir  mit  triuweQ  beide 
hau  gelebet  manegen  tac. 

von  mlnem  herzenleide 

nieman  mich  baz  erloesen  mac 

danne  du ,  helt  guote. 

nü  bite  ich  dich  mit  Mterllchem 
muote , 

1020  Daz  du  in  Hiunisch  rtche 
ruochest  entreden  mich. 

des  bite  ich  yllzecltche 

mit  rehter  wärbeit  dich. 

da  mit  habe  iuch  got  in  sfner  hnote ! ' 

urloup  ndmen  dö  die  beide  guote. 

1021  Der  kdnec  von  Roemisch 

riebe 


wemen 
er  kuste  si  a]  gelfche 
die  starken  EtzeJen  man. 
owSy  si  weinten  alle  s^re. 
her  Dietrich  sprach  ze  dem  marc- 
grävenRuedeg^e 

1022  'Ld  dich  min  leit  riuwen, 
milter  marcman, 

mid  sage  bi  dfnen  triuwen 

die  schalt  diech  an  den  kinden  hän. 

und  \ä  dich  des  niht  betriigen, 

ob  dich  min  vrouHelche  welle  vrägen. 

1023  M  wirp  vlizecltchen 
mine  böteschaft 

hin  ze  vroun  Heichen  der  riehen 


und  mane  si  mit  vil  grözer  craft, 
und  mane  die  küniginne  h^re , 
daz  ich  ir  hän  gedienet  harte  s^e. 

1024  Und  wirp  mir  umbe  hulde, 
milter  marcman , 

und  sage  mine  unschulde 
Etzeln  dem  könege  lobesam. 
nü  wirp  ez  vlizediche 
umbe  mich  vil  armen  Dietriche. 

1025  Mäht  du  mir  mit  sinnen 
daz  niht  getragen  an, 

daz  ich  hulde  müge  gewinnen, 

unverzagter  marcman, 

s6  sende  mit  gewalde 

mir  her  geinReme  einen  boten  balde, 

1026  Der  mir  sage  diu  maere: 
da  rihte  ich  mich  nftch* 
sprach  der  Remsere. 

'ich  weiz  wol,  daz  min  ungemach 

nimmerm^r  gewinnet  ende.' 

er  kuste  Räedeg^ren  an  die  hende. 

1027  Urloup  nämen  si  mit  schalle, 
michel  was  diu  not. 

si  begunden  weinen  alle, 
da  wurden  liehtiu  ougen  r6t. 
mit  dirre  clage  starke 
rümten  si  Roßmische  marke. 

1028  Diu  üz  erweiten  kastelän, 
Silber  unde  golt, 

daz  begunden  si  hie  län. 
niemen  des  rüochen  wolt 
ze  nemen  von  dem  Rerne. 
daz  sach  der  herre  Dietrich  vil  im- 
gerne. 


1018,  3  an  vroon  U,  R        4  sp.  her  D.         6  r.  ze  denken  y4  1019,  1 

mit  gnoten  triwen  han  R        2  hän  fehlt  R        3  h.  nieman  R        4  nieman  fehU 
R       mach  ^,  Chan  i?        5  h.  vil  g.  A        6  ich  helt  dich  y^  1020,  6  da  il 

1021 , 4  Ezeles  Rj4      6er         1022,  4  schulde  RA        1023, 1  wirhe  RJ      3  fraw 
j4      6  vast  s.  j4        1024, 1  umb  ir  h.  Jf      4  Etzelen  fehlt  A  1025, 1  mir  dann 

mit  A       5  so  8.  mir  m.  g.  y#      6  mir  fehlt  A      mir  einen  boten  ze  B.  vil  b.  il 
1026, 1  sage  M^,  sagt  R         1027  Uehertchrift  in  R  avent  wie  sich  d*  strit  endet  ulI 
wie  st  heim  in  binnen  f^ren        1028,  3  die  A      begvndens  ff,  begvndes  R      5  dem 
vogt  von  B.  R 


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316 


RABENSCHLACHT 


1029  Vür  sich  si  d6  strichen 
da  hin  durch  Isterrich. 

diu  vreude  was  in  entwichen, 

si  ritüHi  harte  dageltch 

da  hin  in  Hiunisch  marke. 

s  waz  si  ie  getroste  Dietleip  der  starke, 

1030  Des  namens  war  vil  deine, 
der  jämer  der  was  gröz, 

nü  merket  waz  ich  meine , 
unz  daz  sin  Rüedeg^ren  verdröz. 
wol  tröste  si  der  guote 
^nu  gehabt  iuch  wol,  beide  hoch- 
gemuote! 

1031  Und  claget  niht  ze  s^re: 
ez  ist  doch  ergän. 

die  jungen  künege  h^re 
mugen  nimmer  m^re  üf  gestan 
unz  an  daz  jungest  ende, 
got  helfe  mir,  daz  in  got  schiere 
geschende ! 

1032  Ich    meine   den  starken 

Witegen , 
von  dem  wir  hän  verlorn 
die  jungen  künege  riehen' 
sprach  Rüedeg^r  der  iüz  erkom. 
'otrif,  wie  sol  ich  nü  geschouwen 
daz  gröze  leit  an  Heichen  miner 

vrouwen!' 

1033  In  disen  grözen  sweeren 
kömen  sl  in  Etzebi  lant 

swaz  iu  von  starken  maeren 
jämers  not  ie  wart  bekant, 
des  wil  ich  gar  vergezzen. 
dise  dage  wil  ich  vur  alle  dage  mez- 
zen. 


1034  In  die  guoten  stat  ze  Gran 
kömen  si  geriten, 

Ruedeg^r  und  Etzeln  man. 

dö  wart  langer  niht  gebiten, 

dö  giengen  si  ze  rate. 

Ruedeg^r  der  milte  der  sprach  drate 

1035  'Irheldftlobellche, 
nü  grifet  dar  an, 

vrou  Helche  diu  riebe 
diu  ist  in  der  stat  hie  ze  Gran, 
wie  welle  wir  nü  gebären?* 
dö  sprachen  si  al  gellcbe  die  da 
wären 

1036  'Wir  mugen  niht  gediogeo: 
nü  rüme  vfir  daz  lant' 

'  uns  muoz  nü  misselingen' 
sprach  her  Rüedegör  zehant. 
'ow^  der  clagelichen  swaere! 
daz  wolte  got,  daz  ich  nü  tot  w»re ! ' 

1037  'Irtuot  harte  zagellch' 
sprach  her  Sintram. 

'nü  bitet  den  recken  Helphrich 
und  den  milten  marcman, 
daz  si  ze  hove  bringen 
diu  maere  und  unser  unschulde  uz 
dingen.' 

1038  Die  küenen  recken  starke 
die  warn  erbeizet  nider 

ze  der  erde  von  den  marken, 
also  sagte  man  mir  sider. 
otoe,  die  schoenen  mcere  beide 
die  kümen  vrouwen  Heichen  ze  leide. 

1039  Dö  die  beide  guote 
ze  hove  weiten  gän, 

dö  wärens  sunder  huote, 


1029,  4  r.  vast  kl.  y^       5  e^ein  H.  v#       6  getrost  ye  Diettlaib  j4         1030, 
1  ~ ]06],  6  fehlen  R        vil  fehU  A        4  redegeren  A  103],  2  zergu  A 

4  die  m.  W      mere  fehJUt  IV      6  sehende  A  1032,  3  reichen  jun^pen  chvoige  W 

1034, 1  ze  Gran  fehJli  A      3  EzeU  W     6  der  vor  sprach  feÜt  A      1036, 4  sp. 
Rvdeger  al  zeh.  W     5  der  iemerlichen  sw.  JV       \  037, 1  t.  vast  z.  A      cUae^leidi 
W      6  aus  dinge  y^        1038,2  die /"eA/^  AT      3  von  dem  marche  ^      4  so  ^ 
1039, 1  Daz  ^      3  da  was  sonder  hat  A 


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RABENSGHLACHT 


317 


als  ich  Tftr  urir  vemomeii  hdn, 

üf  den  hof  gdoofen. 

dö  gie  ez  an  ein  dageUchez  koufen. 

1040  Die  gaoten  mcere  beide 
liefen  vär  den  palas. 

ow^  der  grözen  leide! 

ietweder  satel  r^t  was 

von  der  jungen  künege  bluote. 

in  der  zit  kom  yrou  Helche  diu  guote 

1041  Wol  mit  yierzec  vrouwen 
in  einen  garten  dan, 

als  si  wolte  schouwen 
die  schoenen  bluomen  üf  dem  plan. 
owSy  ir  liehtiu  ougenweide 
diu  wart  träebe  mit  grözem  herzen- 
leide. 

1042  Die  schoRuen  moBre  herUch 
si  dort  st^n  sach. 

sere  erschrac  diu  küneginne  rieh, 
zuo  ir  yrouwen  si  dö  sprach 
'owe,  mir  ist  harte  swaere, 
mir  kument  schiere  iteniuwiu  msere. 

1043  Dort  st^nt  zwei  herUchiu 

marc 
rehte  den  gellch' 
sprach  dio  küneginne  starc, 
'  diu  mtniu  kint  üz  Hiunisch  rieh 
riten  gegen  Beme. 
waerensiz,  daz  westeich  harte  gerne.' 

1044  Dar  nftch  vil  kurzUdie 
kom  her  Rüedeg^r 

mit  samt  Helphriche : 

si  giengen  clegeltch  dort  her. 

owSf  daz  erbliht   vrou  Hekh  diu 

guote: 
dö  gähte  si  mit  trürigem  muote. 


1045  Mit  siuflen  alsd  verre 
sprechen  si  began 

'got  willekomen,  Rüedg^  herre, 
also  sin  aUe  Etzeln  man. 
nü  scheit  mich,  helt,  von  leide: 
'  sag  an,  wä  sint  mine  liebe  süne  beide  ? 

1046  Nü  Sit  ir  kumen  alle, 
miner  lieben  süne  sihe  ich  niht. 
ir  ritet  niht  mit  schalle: 

ja  yürhte  ich  gr6ze  geschiht. 

mine  liebe  süne  h^re, 

die  gesihe  ich  waerlich  nimmer  m^re.' 

1047  Der  unverzagte  marcman 
moht  vor  leide  niht  gest^n. 

als  ich  vür  war  vemomen  hlin, 
im  begunden  söre  fiberg^n, 
otüSj  diu  sinen  beiden  ougen. 
daz  erbliht  vrou  Helche  vil  tongen. 

1048  Als  vrou  Helch  diu  h^re 
Rüedegeren  weinen  sach , 

mit  grdzem  herzen  söre 
diu  riebe  küneginne  sprach 
*ow6  mir  immer  m^re! 
alr^t  verliuse  ich  vreude  und  al 
min  ^re. 

1049  Nü  bin  ich  hie  und  dort 

verlorn, 
ich  vil  armez  wip. 
nü  sage  an,  recke  üz  erkom, 
wie  stet  ez  umb  der  kinde  lip? 
nü  künde  mir  waerliche, 
wie  stet  ez  umb  die  hüben  künege 

riebe?' 

1050  Rüedeger  der  milde 
vor  leide  niht  ensprach. 
ow^,  daz  gröze  unbilde 


1041, 1  ioDchvrowen  ff^  1042, 1  Moren  j4       3  vil  sere  erschrahte  ff^ 

4  iunchyrowen  f^  1043, 2  dem  f;,  j4        6  daz  hört  ich  A^        vast  g.  j4 

1045,  5  schaide  AT        bliebe  fehU  ^  1046,  4  grosser  y/        5  herre  ^         6 

werlich  lebentigp  n.  A     werlich  fehlt  IV     nimmere  W      1047, 5  beden  A     paidiv 
AT         1048, 3  grossen^       5  mir  hivt  vnd  i.  AT      6  alle  m.  y^/T  1049,  3  an 

Radeger  Recke  %^  A     4  d*  edeln  chinde  W 


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318 


RAfiENSCHLACHT 


vrou  Helcbe  vil  wol  an  im  sach. 
ow^,  dö  wart  ir^^rste  leide 
umbe  ir  herzeliebe  süne  beide! 

1051  'Tugenthaftermarcman, 
\ä  din  schimphen  stn. 

sage  mir,  recke  lobesan, 

von  den  lieben  kinden  mfn 

mit  endehaften  mäzen, 

weder  lebent  si  od  hUstüfttdte  Uzen  ?' 

1052  Er  sprach  'vrouwe  h4re, 
ich  wil  iu  rehte  sagen, 

nü  daget  niht  ze  säre. 

si  sint  leider  erslagen 

die  iuwern  süne  beide, 

si  ligent  da  ze  Raben  üf  der  beide, 

1053  Daz  ichz  iuch  lange  ver- 

dagte, 
so  wurd  ez  iu  doch  geseit^ 
sprach  der  unverzagte. 
Meider  ez  ist  diu  wärheit. 
vil  edel  vrouwe  here, 
ah  sire  weinet  niht,  ir  gesebet  si 

nimmerm^re.' 

1054  Als  diu  köneginne  rieh 
diu  maere  rehte  vernam, 

do  begundes  Valien  clegeltch 

nider  zuo  der  erde  dan. 

ir  vreude  diu  nam  ende, 

si  begunde  s^re  winden  die  hende. 

1055  'Ow^  mir,  ich  vil  armez 

wip, 
daz  ich  ie  wart  gebom! 


zwiu  sol  mir  immermer  der  Up! 
armiu  Helche,  nü  hästü  verloru 
triuwe,  vreude  und  wCame! 
nü  lebet  nieman,  der  mich  getroe- 
sten  könne.' 

1056  Mit  ir  banden  beiden 
si  sich  ze  herzen  shioc. 
'ow^,  armiu  Helche, 

daz  dich  dln  muoter  ie  getruoc 
ze  solhem  harzenleide! 
nü  hän  ich  vlom  mtn  liebte  ougon* 
weide. 

1057  Owe  der  herzens^, 
die  ich  vil  armiu  hän! 

swä  ich  mich  nü  hin  k^re , 
da  sibe  ich  nieman  gegen  mir  gän. 
ow4,  nü  muoz  ich  leben  mit  sorgen, 
nü  ist  mtn  vreude  gar  mit  leide  ver- 
borgen. 

1058  Ow«,  Scharphe,  liebez  kint, 
sol  ich  dich  niemer  gesehen! 
miniu  leit  vil  michel  sint. 

wie  künde  mir  wirs  geschehen! 
ou?e\  wer  loest  mich  nü  von  sorgen? 
liebiu  kint,  ir  waht  mich  alle  morgen.' 

1059  D6  sprach  von  Lunders 
'vrouwe  wolgetän,  [Helpbrlch 
Idt  iuwer  clagen  unmaezUch: 

wan  ez  erwenden  nieman  kan. 
nimmer  müez  ich  guot  erwerben, 
den  Worten  daz  si  solten  leben,  ich 
wold  iezno  sterben.' 


1050, 4  vU  fehlt  ff^       5  ir  allererst  A        1051,  5  eodehaftem  mvte  iMzxeo  W 
6  tot  gelassen  A        1052, 1  ittAi  hiire  A      4  sy  sein  A      6  Uegen  A     di  fM 
W     vor  R.  W        1053, 1  Ich  euchs  A     \\  W      2  wirt  AT     5  edcUv  M^     6  tl» 
leichte  W         1054,  3. 4  vor  1  ^        3  div  edele  eh.  v.lF       4  far  tot  daz  si  lick 
nicht  versan  W       6  winden  sere  A       ir  hende  W  1055, 1  ich  fehU  W      vil 

fMt  A      3  zuwea  sol  ymmermer  mein  VA      6  künde  A         1056,  2.  zu  dem  A 
3  daz  ich  na  solte  verscheiden  W         4  awe  daz  mich  min  muoter  ie  %.  W 
1057, 1  herzenswere  ;r       3  Wohin  ich  m.  n.  k.  ^      w^  fthü  fT      6  gv  fekU  ß 

1058, 1  Scharffe  y^      2  nymmermer  g.  ^^     4  wlraer  y^      6iri>,  es^M' 
erweckhty^  1059, 2 /«A/f^      3  chlage  AK      4  niemen  erwenden /T     bdh 

A      6  Der  wort  AT 


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RABBNSCHLACHT 


319 


t060  Ir  iMnde  unde  ir  vüeze 
da2  gegihte  söre  brach, 
diu  reine  vrouwe  süeze 
harte  jaBmerltche  sprach 
'otoS^  wie  möht  idi  mtn  weinen  läzen ! 
mir  ist  wo  M  sttgen  und  üf  sträzen. 

106 1  Ow^,  Uebiu  blüendiu  jugent' 
sprach  ytou  Helche  zehant, 

*ow^  höchgelobtiu  tugent, 

diu  mir  an  minen  kinden  was  be- 

kant: 
wie  bin  ich  von  den  gescheiden ! 
mir  muoz  min  leben  immerm^e 

leiden. 

1062  Ow^,  milter  marcman, 
clagen  ich  wol  mac. 

ja  wa2  rehte  nieman, 
waz  tagende  an  mtnen  kinden  lac. 
oW,  lieht  was  min  ougen  weide! 
swenne  si  des  morgens  giengen  gein 
mir  beide, 

1063  So  ndmen  sl  ir  hende 
und  trüten  mich  da  mite. 
daz  h&t  nü  allez  ende. 

ir  yil  tugentUcher  site, 
owS,  ir  liebe  9Üeze  grueze 
die  dühten  mich  so  reine  und  sd 
süeze. 

1064  Wunne  mtner  besten  ztt, 
wie  hÄn  iak  dich  verlorn! 
immer  ir  vervluodiet  slt!^ 
sprach  diu  vrouwe  üz  erkom. 

'jft  meine  ich  den  von  Berne. 
ow^,  daz  ich  in  ie  gesach  sd  gerne! 


1065  Nü  muoz  ich  jämer  dulden' 
sprach  diu  vrouwe  höhgebom. 
*von  Dietriches  schulden 

hän  ich  miniu  kint  verlorn. 

otre\  verteilter  Bemsre, 

ir  stt  mir  hinvür  immerm^r  umnsBre. 

1066  Wol  weiz  ich,  milter  Rüe- 

deg^r, 
daz  er  verraten  hat  diu  kint. 
daz  entsagt  mir  hinvür  nieman  m^r, 
miniu  kint  verkoufet  sint. 
vil  wol  weiz  ich  diu  maßre, 
daz  hat  getan  selbe  der  Bemaere. 

1067  Owö,  Orte,  Ueber  suon! 
diu  süezen  teidinc  din, 

sol  ich  der,  armiu  Helche,  nuon 
immerm^r  verteilet  stn! 
ow^  der  dinen  süezen  msere, 
diu  lösten  ofte  mich  von  grdeer 
swsere. 

t068  DIn  kintllchiu  gfiete 
gap  mir  vreuden  vil. 
dtn  tugentUch  gemüete 
was  ie  mtner  vreuden  spil. 
ow^^  din  süezer  munt  röt  als  ein  rdse, 
der  künde  süeziu  wort  sprechen  Idse. 

1069  Ez  gesach  nie  mensch  mit 
ougen 
zwei  kint  so  wol  gezogen 
olfenblir  noch  tougen, 
des  enhän  ich  niht  gelogen, 
owe,  wie  habentB  ir  ende 
verdienet  ie?  daz  got  in  drumbe 
sdiende ! 


1060, 2  i^oht  ^  vil  s.  IT  4  vil  i.  ^  5  verlazzen  AT  6  tn  st.  u.  an  str. 
fT  1051, 1  liebia  fehlt  A  blüendiu  fehJÜ  }y  jagende  A  3  tof^nde  A 
4  den  1062, 4  die  tai^ende  die  an  A  tutenden  VK  6  (liegen  A  1063, 6  ge- 
dauehten  A  1064, 3  ymmermere  A  4  diu  reine  äz  R  1065, 4  ia  han  R 
6  mir  fMt  R  1066, 1  ich  fehSt  A  3  sagpt  A  ensagt  mir  hinpfvr  R  4  mine 
aane  R  1067, 3.  4  sol  ich  der  nun  arme  Helche  vert.  %,  A  6  erlossten  A  mich 
ofte  R  mich  vil  o.  A  1066, 3  tngentliehes  A  5  alsam  R  1069, 1  mensch 
W<i  mennisch  R      3  offenwar  A      4  han  A      6  in  daramb  got  R 


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320 


RABENSCHLACHT 


1070  Ja  meine  ich  Dietriche 
den  könec  von  RoBinisch  lant. 
ich  dage  ncherltchen, 

daz  er  mir  ie  wart  bekant. 
daz  clage  ich  immerm^re: 
ich  h^  von  im  verloren  al  min 

^e; 

1071  Vrou  Herrät  kom  gegangen 
und  manic  hMa  meit. 

mit  jämer  wären  si  bevangen, 
also  hat  man  mir  ges'eit. 
ir  vreude  si  vergäzen, 
zuovroun  Heichen  si  dö  nider  säzen. 

1072  Vrou  Helche  vil  dräte 
sprechen  began 

ze  vroun  Herrate 

'stet  üf  und  seht  mich  niemer  an! 
ich  hän  von  iu  gröze  herzensere. 
iu  geschiht  von  mir  guot  nimmer- 
mere. 

1073  Vervluochet  si  diu  stunde, 
vervluochet  si  der  tac, 

do  ich  gebens  ie  begunde! 
akeste  ich  daz  wol  weinen  mac. 
versenket  stn  diu  maere, 
d6  mir  alr^te  wart  kunt  der  Ber- 
naere!' 

1074  D6   sprach   der  marcgräf 

Rüedeg^r 
'vrouwe  wolgetän, 
der  rede  sprechet  niht  mer: 
harte  öbel  ich  iu  des  gan. 
ich  hoere  ez  vil  ungeme. 
ir  zlhet  vil  unrehte  den  von  Beme. 


1075  Min  Up  der  mdeae  venwln- 
sprach  Ruedegör  sicheiilch ,  [den ' 
'ob  an  iuwem  kincfen 

iht  schulde  habe  her  Dietrich, 
ich   satzte  min  Men  drumbe  le 

phande, 
er  gienge  hiut  von  Rcemisdi  lande, 

1076  Von  eren  und  von  guote' 
sprach  der  marcman. 

'  ich  weiz  daz  wol  an  sim  muote, 
solten  diu  kint  ir  leben  hän, 
er  stürbe  vor  si  waerliche. 
daz  geloubet  mir,  küneginne  riche. 

1077  Iu  ist  genuoc  leide 
an  minen  herm  geschehen, 
liebe  ougenweide 

müeze  ich  nimmermer  gesehen, 
den  warten,  daz  si  leben  solden, 
ich  wold  den  t6t  iezuo  vdr  si  dul- 
den. 

1078  Welt  ir  mirs  getrouweo, 
liebiu  vrouwe  min, 

ich  läze  iuch  daz  wol  schouwen, 
daz  mir  niht  leider  kund  gestn 
umb  iuwer  söne  beide, 
nü  merket  m^re,  waz  ich  iu  be- 
scheide. 

1079  Küniginneh^re, 
ja  riuwet  mich  ir  Up: 

mich  muoz  ouch  riuwen  sere 
Diether,  der  bi  in  tdter  iit. 
otoi,  den  jungen  kunec  von  Beme, 
den  hat  vlom  sin  bruoder  Dietrich 
vil  ungeme. 


1070, 2  den  künec  fehlt  A 
man  mir  \»X%.  A      5  Irer  Freuden  A      6  dd  fehJit  A 


6  im  W,  in  R 


1071,2  m.  werde  m.^      4i1j 
1072, 3  fraa  Herraten  ^ 

5  ich  han  von  W,  ia  han  ich  von  RA  1073, 2  und  y.  A      3.  4  ich  allererste  he- 
gende i^bens  wainen  ich  das  w.  m.  y#       5  erseneket  A  1074, 5  vil  feldt  A 

6  Unschulden  A        1075, 5  zu  ainem  ph.  y^      6  min  leben,  er        1076, 5  vil  w.  A 

6  mir  edel  käni^n  y^         1077, 3  Liebe  AT,  Liebia  A       4m8xJ7      mer  fekUR 
5  der  wort  A       1078, 1  mir  sein  A     4  sein  A     6  mire  fekU  R      1079, 3  onck 
fehlt  R      AtotA      5  der  junget 


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RABENSCHLACHT 


321 


1080  Bt  iuwem  sänen  beiden 
Ut  Diether  erslagen. 

ez  möhte  ein  wilder  heiden 
wol  immer  weinen  unde  clagen. 
ich  (lesach  bl  mlnen  jikren     [bdren, 
nie  deheinen  man  so  degellche  ge- 

1081  S6  den  herren  Dietriche' 
sprach  her  Röedeg^r. 
'küneginne  rlche, 

nü  Yolget  mir:  des  habt  ir  ^r. 

daz  sehe  wir  alle  gerne, 

Uthulde  hta  denherrenvon  Beme! 

1082  Vememet  stn  unsdiulde* 
sprach  der  marcman, 

'und  sendet  im  iuwer  hulde, 
daz  ist  tugentllch  getan, 
geloupt  mir  endellchen ,         [chen , 
swie  ir  yerliest  den  herren  Dietrf- 

1083  Des  muoz  al  Hiunisch  lant 
immer  schaden  hÄn. 

habt  üf  mlnen  triuwen  phant, 
edel  vrouwe  wol  getan : 
Verliese  wir  Dietrichen, 
des  habe  wir  immer  schaden  in  EQu- 
nisch  riehen. 

1084  NüYolgtuns,  vrouwe,  gerne 
und  tuot  daz  an  dirre  stat, 

und  hoert,  waz  m  der  von  Berae 
bi  uns  her  enboten  hat , 
daz  ir  dar  an  gedenket,  psekrenket' 
daz  er  iuch  bl  sinen  tagen  nie  habe 

1085  Vrou  Helche  diu  guote 
Rdedeg^ren  ane  sach. 

mit  trürigem  muote 

diu  edele  küneginne  sprach 

^ow4j  nü  sage  mir,  Rüedgör  herre, 


des  mane  ich  dich  bt  dlnen  triuwen 
verre: 

1086  Qagt  iht  jaBmerllche 
der  värste  üz  Roemisch  lant? 
daz  sage  mir  endellche 

und  tuo  mir  daz  vür  war  bekant, 

ist  aber  sicherllche 

Diether  tot,  der  junge  künic  rfche?* 

1087  Her    Rüedeg^r     sprach 
leider  ez  ist  war.  [* vrouwe, 
swie  sire  man  mir  missetrouwe, 
ich  liuge  doch  niht  umbe  ein  här.' 
owi,  dö  daz  vrou  Helche  h6rte, 

ir  grözez  leit  sich  dö  von  gründe 
störte. 

1088  'Ich  sach  mit  mlnen  ougen' 
sprach  der  marcman, 

'  offenb^,  niht  tougen , 

edel  vrouwe  wol  getan, 

daz  der  herre  Dietriche  [rlche. 

in  ir  wunden  kust  die  jungen  künege 

1089  Des  mohte  in  nieman  wen- 
got  daz  vil  wol  weiz ,  [den. 
ich  sach,  daz  er  üz  sInen  henden 
diu  lit  mit  vleisch  mit  alle  beiz. 

nü  wizzet,  vrouwe  here ,       [möre.' 
siner   dage  vergizze  ich  nimmer 

1090  Üf  rihten  sich  begunde 
vrou  Helche  sä  zehant. 

mit  siuftendem  munde 
sprach  diu  vrowe  von  Hiunisch  lant 
*otoe^  nü  clage  ich  sicherllchen, 
daz  ich  hän  gefluocht  dem  herren 
Dietrichen. 

1091  Im  ist  wol  als  leide 
an  sim  bruoder  geschehen, 


108 J,l  Wann  den  ^      Dietriche  AP^,  Dietrich  A       2  Ryde^^r  IT,  Rndegpere  A 
4ereA      5  da  sehen  y^      6  habend        1083, 1  Des  AT,  Den  A^    hi  fehlt  A 
2  ymmermer  j4     3  Habt  das  anf  A     6  Hionischen  R      1084, 4  in  bi     6  habe  nie  R 
1087, 4  dannoch  liege  ich  n.  y^     6  sich  von  gnindt  da  A       1089, 1  gewennden  A 
1090, 2  al  zehant //      6  gevluochet  han  iL^      den  A        1091, 2  sinem  iL^ 
Hold«nbaeh  n.  21 


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322 


RABENSCHLACHT 


sam  mir  an  mtnen  kinden, 
des  muoz  ich  endellchen  jehen. 
ow^,  anner  Bernaere, 
nu  erbannet  mir  din  grdziu  herzen- 
swffire. 

1092  Daz  ich  dir  gevluochet  hlüiy 
daz  rihte  in  mich,  CriatI 

ich  hän  vil  äbel  dar  an  getta. 
nu  gewer  mich  got  in  kurzer  vrist, 
daz  mtn  leben  neme  ein  ende: 
des  bite  ich  got,  daz  er  daz  niemer 
wende! 

1093  Mir  wirt  herzenawaere 
nQ  nimmerm^re  buoz. 

der  tot  mir  lieber  waere , 
danne  daz  ich  als6  leben  muoz. 
owi,  swaz  ich  armiu  nü  geweine , 
so  bin  ich  doch  miner  kinde  immer 
eine.' 

1094  'Edeliu  kuneginne  rieh' 
sprach  her  Rüedeg^r, 

'weit  ir  mir  sagen  endellch 
durch  iuwer  h6chgebome  dr, 
daz  hörte  ich  harte  gerne : 
wie  weit  ir  tuen  umb  den  vogt  von 
Beme? 

1095  Welt  ir  sin  unschulde 
bedenken,  yrouwe  min, 

so  enbiet  im  iuwer  hulde: 
des  wil  ich  gerne  böte  stn. 
und  geloubet  mir  waerllchen, 
behaltet  ir  den  herren  Dietrichen, 

1096  Des  habt  ir  immer  dre: 
und  ist  ouch  darzuo  guot. 


edeliu  vrouwe  h^, 
wol  erkenne  ich  Dietriches  ] 
er  ist  an  triuwen  staete: 
Etzel  sin  immer  schaden  hatte. 

1097  Ich  lAze  iucfa  das  wol  schoih 
in  vil  kurzer  vrist,  («a 
Hekhe,  liebin  vrouwe, 

daz  ein  schedel  michels  bezzer  ist 
dann  ein  gr6z  herzens^re: 
wirt  ein  schedel  zeinem  schadeo,  s4 
ist  stn  m^re.' 

1098  Vrou  Helche  tugentUcha 
ze  Räedeg^ren  sprach 

'dir  sol  nftch  Dietrichen 
baltlichen  wesen  güich, 
und  sage  dem  vogt  von  Beme, 
ich  sehe  in  hiute  und  immer  aiii 
gerne, 

1099  Sam  in  dem  toten  jAre, 
dö  ich  in  tote  sach. 

ich  dage  daz  sunderbtoe , 
daz  mir  der  tot  A6  niht  geschach. 
daz  beweine  ich  noch  entriuweo. 
wcer  ich  dö  tot,  so  hete  ich  nü  nibt 
riuwen.' 

1100  'Nü  sagt  an,  Uebiu vrouwe,' 
sprach  der  marcman, 

^sol  ich  iu  des  getrouwen 
und  mich  des  siebtes  an  iuch  Um, 
ob  ich  bringe  den  Bemsore , 
her  z$  Aotie,  daz  er  to  angest  st  m 
aller  swaere?' 

1101  'Ich  sage  dir  unveiboigeo 
allen  mlnen  mnot 


1091, 3  ehiaden  beide  il  5owedita.'J?  6  grosser  ^,  gros  JI  1092,3vil 
fehlt  R  6  gewenode  A  1093, 1  hertzeosere  A  6  immer  fehlt  A  1094, 2  Rv- 
degereü  4  hochgebomiv  ere  >{  5  vast  g.  y^  1096,  2  onoh/eAl^  JI  3Sdel 
A  6  nymmer  A  1097, 3  Ich  meio  min  liebe  vr.  R  4  michel  A  5  wub  ein 
grosser  A  6  so  ist  des  schaden  Wy  so  wirt  der  schade  R         sein  dest  n.  A 

1U98, 4  baltlichen  fehll  A       1099, 4  mir  xe  sterben  niht  g.  il      5  noch  f^  ^ 
1 100, 1  Iv  (Nn  W)  saget  edeliv  vr.  R      3  getrowe  R      4  mich  des  fem  R 
5.  6  Ob  ich  den  Pernere  hie  le  hofe  bringe  usw.  A        1 101, 2  mein  A 


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RABENSGHLACHT 


323 


dar  umb  soltA  oiht  sorgen, 
an  angest  ist  der  helt  guot 
und  sage  im*  sprach  diu  küneginoe, 
*daz  ich  im  Etzehi  hulde  wol  ge- 
wimie.' 

1102  Hie  mit  disem  msere 
Etzel  kom  gegäsL 

er  vant  mit  berzenswaere 
die  tugenthaften  Heichen  stän 
und  mit  clageilchem  muote. 
alzehant  sprach  Etzel  der  guote 

1103  'Triutinne,  liebiu  vrouwe, 
du  solt  sagen  mir, 

jämer  ich  an  dir  schouwe. 
küneginne  rieh,  waz  wirret  dir? 
daz  sage  mir  durch  dln  ^re. 
nuch  dunket  des,  du  tragest  her- 
zens^re/ 

1104  In  den  selben  zlten 
d6  kom  ouch  Rüedeg^r. 
Etzel  moht  niht  geblten, 

im  was  vor  yreuden  harte  ger. 
dar  lief  der  künic  riebe, 
do  enphie  er  Rüedegören  minnec- 
Uche. 

1 105  ^Got  wilkomen,  lieber  marc- 

man' 
sprach  Etzel  zehant. 
*  daz  ich  dich  gesehen  hAn , 
daz  ist  ze  vreuden  mir  bekant. 
nü  sage  mir  sicherllche, 
wie  ist  ez  ergangn  in  Roemisch  riebe  ? 

1106  yfä  sint  mlniu  lieben  kint, 
viledeler  Rüedeg^r, 

daz  die  mit  dir  niht  komen  sint?' 
do  gesweic  der  marcgräve  h^r. 


otoS,  im  Abergiengen  slniu  ougen. 
er  begunde  sich  von  Etzeln  wenden 
tougen. 

1107  Wol  yerstuont  Etzel  diu 
daz  dem  dinge  niht  reht  was.  [maare, 
mit  gr^zer  herzenswaere 

seic  er  nider  üf  daz  gras. 

'owö'  sprechen  er  begunde, 

ein  wort  mit  vil  siuftendem  munde. 

1108  ^Ow^  mir  immermere, 
daz  ich  ie  wart  geborn ! 

mine  liebe  süne  höre 
die  waene  ich  beide  hän  verlorn, 
owd  mtner  lieben  kinde,      [vinde ! 
die  waene  ich  lebendec  nimmermere 

1109  Ir  leben  daz  hkX  ende 
swie  ez  komen  si.' 

Yor  leide  want  er  die  hende. 
*nü  wirde  ich  leides  niememi^e  vri! 
ow6  miner  grözen  leide  1 
sage  an,  Rüedeg^r,  und  lebent  mtn 
süne  noch  beide  ?^ 

1110  Vor  weinen  niht  enkunde 
Rüedeg^r  gesagen. 

mit  siuftendem  munde 
huop  sich  Aä  weinen  unde  clagen. 
si  wdm  alk  mit  jämer  bevangen. 
'ich  sihe  et  wol'  sprach  Etzel,  'eist 

ergangen. 
IUI  WS  mir  immermere , 
noch  wirs  denne  wS! 
ich  hän  vlorn  al  die  Sre 
die  ich  sold  haben  immerme. 
ow6  Helche,  liebiu  vrouwe, 
alröst    ich    an    dir  grözen    unsin 

schouwe.' 


liOl,  5  im  AP^,  mir  A  1 102,  2  Esel  cbom  ^,  chom  Ezele  R  4  tugentlichen 
n  5  kU^Ddem  ^  6  Etzel  fehÜ  R  der  vi!  ^.  R  1 104, 3  erbiten  R  6  yn- 
ilikleiche  A       1105,  t  Willechomen  R      6  Romisch  ff^,  Romischem  R      reichen  y4 

1 106, 2  y.  ed.  fehU  A       herre  R.  ^      4  des  %,  A       6  fi.  umb  keren  t.  A 
1107, 2  rehte  R       6  sevftenden  R  1109, 5  m.  vU  ^r.  i?       6  und  f^m  A 

1 110, 6  s.  na  wol  ^      vtStXRA        1111,2  wirrer  ^ 

21* 


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324 


RABENSCHLACHT 


1112  'Nu  clage  maßzUche , 
Etzel,  herre  min! 

ez  ist  in  Roemisch  riebe 
ergaugen  umb  die  süne  din. 
si  sint  erslagen  beide, 
si  ligent  ää  ze  Raben  itf  der  beide. 

1113  Unde  Dietber  der  junc 
der  lit  bl  in  erslagen. 

aller  tagende  ursprunc 

der  ist  mit  im  in  die  erde  begraben. 

rede  dnimbe,  $waz  du  weUesi,  kü- 

nich^re: 
d{i  gesihest  diniu  kint  nimmermöre.* 

1114  Daz  här  üz  der  swarte 
vor  leide  Etzel  bracb. 

er  roufte  sieb  bt  dem  barte, 
miebel  was  sin  ungemacb. 
oire%  nü  muoz  ieb  jämer  dulden! 
$waz  ich  nü  leides  hdn,  vroa  Helcbe, 
daz  kumet  von  iuwem  scbulden. 

1 1 1 5  Ir  woldet  iucb  nie  gemäzen, 
küneginne  rieb. 

diu  kint  biezt  ir  micb  Uzen 
dem  ungetriuwen  Dietricb. 
owe  der  grözeh  berzenleide! 
Dietricb  hat  si  verraten  beide.' 

1116  'Ir  ztbet  in  unscbulden' 
spraeb  ber  Röedeg^r. 

'Etzel,  ze  dlnen  huiden 

müeze  ieb  komen  nimmerm^r: 

nu  geloube  mir  diu  maere, 

vil  unscbuldie  ist  derBemaere.^  [man' 

1117  'Nü  sage  mir,  milter  marc- 
spracb  Etzel  zehant. 


'wer  hat  diu  kini  von  ir  leben  ge- 

tto? 
daz  tuo  mir  rehte  bekant. 
od  wie  ist  ez  ergangen? 
ich  bin  mit  grdzem  jtoerbevangen.' 

1118  'ErhätWitege  getan' 
sprach  her  Rüedeg^r. 

'wil  du  ez  rehte  verstüin, 
Etzel,  edel  künie  hör, 
so  sage  ich  dir  diu  maere. 
diu  kint  lie  der  edele  Bemaere 

1119  In  der  stat  ze  Beme 
und  schuof  in  mlchel  huot. 
wiltü  daz  beeren  gerne : 

ir  phlac  ein  edel  recke  guot, 
her  Elsän  der  aide, 
er  hat  sin  söre  enkolten'  sprach  der 
balde. 

1 120  'Ich  sach  mit  minen  ougen, 
daz  im  her  Dietrich 

abe  sluoc  daz  boubet : 

daz  gdoubet,  Etzel,  künlc  rieh.' 

Etzel  sprach  'nü  sage  mir  an  disen 

zlten, 
saehe  ab  du  diu  kint  beidiu  striten? 

1121  Und  sint  si  in  dem  stürme 
bMesamt  erslagen? 

daz  soltü  mir  rehte, 
Rüedeg^r,  durch  dine  triawe  sagen.' 
er  sprach  'nein  si,  lieber  herre, 
si  wurden  erslagen  von  dem  here 
verre. 

1122  Wir  liezen  da  ze  Beme 
hinder  uns  diu  kint. 


1 1 1 2, 1  mässiUich  j4  5  sein  ^  6  dA  fehU  R  1 113, 1  ivnge  ü^  3  to; 
gent  R  vrsprvnge  RA  4  ist  zv  im  in  J2  6  diniv  chint  gesihsta  R  swts  dd 
wellest  du  si  1114,2  Ezele  vor  leide  A  6  Helche /^eA^  A  1115,lwott 
A      5  herzen  ff^,  fehlt  R        11 16, 1  Du  zihest  R      3  nnhulden  A        11 17,  3  si 

5  oder  A      iz  ergangen  ^,  ez  in  erg.  il        1 1 1 8, 1  gcUn  Weytege  A       3  Wut  d« 
es  hören  rechte  A        1 1 19, 2  und  lie  in  R        1120, 1  Vurwar  Ir  daz  geloobet  Jt 

2  d.  In  her  j4      3  sl.  sein  h.  ^       4  daz  wizzet  edel  eh.  r.  A      6  mir  helt  an  ji 

6  du  AT,  fehU  R         1 121, 1  Und  fehU  A       dem  here  R        3  solta  rekehe  Rvdeg^ 
R      4mirdyrchA        1 122, 1  peme  JP^/B.  besttn  A 


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RAßENSCHLACHT 


325 


dö  wir  dannen  körnen, 
dö  riten  si  nach  uns  leider  sint. 
owSy  si  körnen  üf  ein  heide 
niderhalp  Raben:  da  ligent  si  noch 
beide. 

1123  Witege  unde  Rienolt 
warn  üf  die  warte  geriten. 
gegen  in  körnen  diu  kint» 
diu  stt  leider  mit  in  striten. 
owS^  dhnämen  si  den  ende 
alle  dri  Yon  stn  eines  hende. 

1124  Die  wile  daz  diu  kint  hie 
dö  strit  euch  wir  dort.  [striten, 
Ermrtch  der  ist  Überriten, 

wir  haben  get^n  an  im  den  mort. 
Brmrieh  ist  sigelös  danne  gescheiden, 
er  hat  vlom  manegen  cristen  unde 
beiden. 

1125  Dö  die  vinde  gar  gelftgen 
siebtes  über  al 

und  daz  wir  siges  phldgen, 
dö  zogte  wir  üz  ab  dem  wal. 
ow^,  dö  körnen  uns  diu  msere, 
daz  der  schade  umb  diu  kint  ergan- 
gen wäre. 

1126  Dö  gäbt  wir  über  beide 
iä  diu  kint  w^im  erslagen. 
owe,  herre,  ich  mac  vor  leide 
dir  der  maere  niht  gesagen. 
owS,  dö  wart  ein  hendewinden 
und  ein  grözez  weinen  ob  den  kin- 

den. 

1127  Ich  sach  daz  her  Dietrich 
baz  danne  drizec  stunt 


kuste  die  jungen  künege  rieb 
in  ir  wundn  und  an  d^  munt. 
awSy  ^n  jaemerllchez  weinen 
daz  kan  ich  dir  nimmer  rehte  be- 
scheinen. 

1128  Vüeze  unde  hende, 
ougen  unde  munt 

daz  brach  er  manegen  ende, 
daz  ist  mir  waerlfdien  kunt. 
0wSy  ich  gesach  nie  yürsten  rieben 
gebären  also  rehte  clegelichen. 

1129  Wir  sähen  alle  besunder, 
daz  er  Diethers  vergaz. 

was  daz  niht  ein  wunder? 
über  dine  süne  er  gesaz , 
vil  leit  was  im  ir  ende, 
er  beiz  im  selben  zwei  lit  üz  der 
hende. 

1130  Daz  ich  dir  lange  sagte, 
künic,  dlniu  leit, 

wie  verre  her  Dietrich  jagte 
Witegen  den  helt  unverzeit, 
daz  waere  ein  langez  maere. 
künec,  beginc  din  gnäde  an  dem 
Bemaere! 

1131  Und  Uz  in  haben  hulde, 
dar  an  tuostü  wol. 

bedenke  sin  unschulde! 

mit  triwen  ich  dir  daz  raten  sol. 

läz  ez  in  yriuntschaft  setzen! 

er  mac  dich  diner  leide  wol  ergetzen.^ 

1132  Etzel  sprach  mithulden 
alsam  ein  helt  guot 

'sIt  ir  in  saget  ze  Unschulden, 


1122, 3  do  wir  von  danne  warn  chomen  ^,  do  wir  do  waren  chomen  dan  R 
1123, 1  Rienolt  sint  R        1 124, 1  daz  fehU  A        2  wir  auch  d.  ^        3  der  fehü  R 

4  an  in  A         den  crefftigen  m,  A        5er         danne  fehU  A         1 125, 1  gar 
(bHÜ  A         geligten  A  2  schlecht  A  3  wir  gesigten  A  4  zngen  A 

1126, 1  —  1140  fehlm  R         2  da  wir  die  kind  funden  e.  ^^        6  gros  A 
1 127, 6  nymmermer  A        1 1 28, 3  er  an  m.  ^        6  geclagen  A        1 129, 2  Diether- 
res  ^       5  o  wie  laid  A       6  glid  WA       ans  seiner  \^  A         1130, 5  wer  ze  h6rn 
ein^        6ch.t8dein^  1131,3  dein  u.  ^        K^wfehJiZA  1132, 3  seit 

da  b  sagest  W 


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326 


RABENSCHLACHT 


swaz  dann  trou  Reiche  mit  im  tnot, 

daz  tuen  ouch  ich  vil  gerne. 

nü  sage  mtne  hulde  dem  von  Baue.* 

1133  Rdedeg^r   wart  vr6  der 

maere. 
niht  langer  er  dö  beit, 
nach  dem  Bemsre 
gegen  Beme  er  d6  balde  reit. 
heiäy  da  vant  er  Dietrichen, 
er  sagt  im  die  hult  von  Hionisdi 

rtchen. 

1134  N^ch  gr6zer  hersensware 
wart  her  Dietrtch  hdcbgemuot. 
hie  mit  disem  m^re 

reit  gegen  Hiunen  der  helt  guot. 
km  ze  Etzeiburc  sicherllchen 
brüht  RQedeg^  den  henren  DietrI* 
dien. 

1135  Hie  k6men  mit  schalle 
beide  junge  und  alt, 

die  Etzetai  recken  alle. 

si  enphiengen  den  helt  halt 

üf  den  sal  gie  her  Dietriche: 

d6  gruozte  in  trüge  Etzel  4er  ilche. 

1136  Her  Dietrich  bot  sin  hou- 

bet  nider 
Etzeln  üf  den  vuoz. 
daz  erbarmte  vroun  Heichen  aider. 
in  ir  gr6zen  unmuoz 


begundes  weinen  nirt. 
si  moht  die  barmung  angesehen  nikt 
m^. 
1187  Der  herre  Dietridie 
zuo  Etzehi  M  sprach 
'edd  kflnic  riebe, 
ridi  an  mir  dhien  ungemach 
und  dln  liebe  sCbie  bdde! 
von  minem  leben  du  mich  kub 
sdieide!' 

1138  Etzel  in  Of  zuhte, 
sprechen  er  began, 

an  sich  er  in  druhle, 
*swaz  du  mir  leides  büst  getün, 
des  soltü  haben  hulde. 
jl  gibe  ich  dir  an  minen  kindei 
keine  edmlife' 

1139  'Gendde,  lieber  herre!' 
sprach  her  Dietrich. 

'dln  triwe  sih  idi  nü  Tenre, 
du  tuost  an  mir  nift  kinidtdi. 
nu  geleabe  mir  diu  mare, 
ich  gelige  16t  od  ich  gmAe  Ak 
Bwure.' 

1140  Hie  mit  gewan  hulde 
der  heiTe  Dietridi. 

si  vergäben  im  sin  schneide 
Etzel  und  die  ktneginne  rieh. 
vr6  wart  der  Bem»re. 
hie  mit  hftt  dn  ende  ditte  nsre. 


1132, 6  dem  reehen  vob  fT  1133, 4  er  palde  gegeB  Perae  do  nit  fT 

1134, 4  den  H.  jf      der  reche  $,  ff^       1 135, 1  kam  A      4  e.  vob  Peme  den  ^ 
den  reehen  s.  JT         1136,1  Her /Mft  JT     nidere^       ZM^ttJt      5begoBdei 
W     6  nicht  angesehen  mere  j4         1 137, 1  her  Diettreioh  ji      4  rieh  fM  A 
5  liehen /eAiZ  y#      1 1 38, 1  gezugte  ^      4  Er  sprach  daz  dn  mir  h.  g.  y^      6de]ieiM 
W       11 39, 4  nn  fMt  A      6  celige  danne  tot  oder  ich  gereehe  W      1 140  f^  A 

Dtmaöh  öl  IT  A.  M.  E.  N  Swem  dHz  pf  eh  sei        Der  ist  gantter  tagest  vol 
Also  jechent  im  dev  weip      Sclich  sei  sein  weder  leip       {rat)  an  disem  ende  m  gt- 
lopt    maria  m^ter  rnde  got 


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AIUXBEO&EV 


ALPHART  10,3  ich  begie  an  dir  min  6r«  gaot  and«  lant.  Der  wweäe kalbven itt 
vietkkht  di  absofuter  aeetuativ  m  reeht fertigen,  etwa  wie  Kudnm  208, 1  Er  was 
■•  Friesen  herre  wazser  onde  lant  SoU  geändert  werde/n,  so  ist  versefMbses  mö'gUeh: 
nah  gaote  and  mit  lant,  oder  ich  gaf»  dir  gaot  n.  1. 

73, 2  und  76, 2  nnd  ein,  hiez.  Ich  hätte  das  handschriftUche  einer  nkhl  ändern 
eoUen,  So  heisst  es  bei  Remman  von  Brennenberg ,  m  MSF,  s,  262  nnd  einer  hiez 
Wahsmnot.  Häufiger  ist  die  ausdrueksweise  bei  vorangeschiMem  substantiif,  ab. 
H^iUehndm  89, 4  ein  alter  kapelAn,  hiez  Steven.  Ottokar  407b  «in  phaffe,  hiez  eardi- 
nAl,  408*  ein  volc,  heizet  phaffen. 

100, 3  miner  Sterke  ich  nie  gewnec  Die  bedeutung  ^erwähnte,  gedaekte'  passt 
hier  so  wen^  wie  Part,  158, 26  durch  daz  si  lacfaeas  min  gewuoe  und  H,  Trist,  2205 
4m  grAzen  wertes  Keie  dicke  dA  gewnoc.  gewahen  dient  m  diesen  beisfrielen  nur  »tr 
tansehreibung  der  tätigkeit  und  ist  etwa  durch  Hiben,  »eigen  *  au  Obersetun. 

150, 1  dz  den  vanden  muss  wol  bleiben  <t  vande  ist  *  geselle  y  gesinde '  #.  Schm^ 
loTt  bair.  wb.  Die  mhd,  form  ist  freiUeh  sonst  vende. 

223, 1  liest.  Andre  wusammenMiehungen  von  lAzen  #.  au  MSF.  s,  277. 

261. 1  DA  tomehe  ie  an  den  trinwen,  wie  es  heisst  brächie  an  s.  ffaäaus  gloss. 

276. 2  werdent  clagen.  snln?  doch  s.  Sammer  au  Fhre  3144  (3609.  4656)  und 
fUge  hwsu  Koloea.  eod.  100,142. 196,211.  lAvL  ehron.  6113.  FieUeieht  ist  die  stelle 
verderbt  um  einen  inneren  reim  hervormbringen,  der  freilieh  ebenso  falseh  ist  wie 
Kudr,  1 106  wdren:  varen. 

400,  2  der  sol  min  Aheim  sin.  Aheira  ist  wol  als  ehrenbeaeiehmmg  des  fremden 
gemeint^  wie  noch  jetat  im  nüderdeutsohen. 

DIETRICHS  FLUCHT  61  allez  daz  ohne  folgenden  relativsata  und  ohne  beaiehung 
auf  etwas  vorhergehendes  findet  sich  auch  140.  3050.  7399,  alle  die  762.  1806. 
1867.  5682.  8475.  vgl,  HeWl.  7,  1129  df  der  erd  frid  allen  den. 

208  sit  diu  dre  ist  ah  gehom  'hat  abgenommen  \  So  Ott.  355^  sw4  rehter  erp- 
herren  bar  ein  gevürstez  lant  wirt,  wie  gar  ez  ab  birt  von  tage  ze  taget  366i>  daz 
ich  (spriM  bischof  LeupoU  von  Seekau)  vil  ungern  liez  an  mir  ab  bem  die  geheim 
nnd  die  6r  die  gegen  landes  vfirsten  enther  min  vorvam  habent  br&ht. 

682  aller  bände  kurzewile  man  bete  wol  uf  ein  mile  df  einem  h^rlichen  plAn 
^gegen,  etwa  eine  meHe*,  So  Staufenberger  513  si  riten  bi  der  wile  wol  üf  eine 
halbe  mile. 


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328  ANMERKUNGEN 

734  later  v^ch  ^tp  man  dA.  Dietelbe  verhmdung,  die  die  weüte  des  hgrmMmt 
hervorhebt,  findet  steh  auch  Ott,  229«  an  Idterem  v^hen  werc.  Fergl,  auch  Ott,  647i> 
mit  lüterblanc  hermelio. 

950  auffaUender  conttruetumtweeheeL 

1147  cleider  von  Troyande,  dz  der  beiden  lande  die  aller  besten  siden:  die 
mobteo  wol  gpeliden  ^neh  gefaUen  lasten*  die  b6hen  boten  riebe,  vergl  Kudr.  482,3. 
4  die  aller  besten  siden  die  man  mSbte  vinden  (daz  mohten  si  wol  liden)  die  sadi  nas 
an  den  tugentlicben  binden. 

2383  urliugen:  tringen.  Zu  diesem  infinitiue  vergl.  Ottokar  15*  als  verreder 
sin  min  mobte  (j^ezia^n,  sd  hAn  icb  sander  llnf^n. 

2418  nd  beeret  disiu  mnre  noon.  Man  könnte  versucht  sein  hier  die  lesart  der 
WeÜchronik  288  aufzunehmen:  von  dem  icb  in  nn  knnt  tnon.  Allein  nnon  hat  auch 
die  Rabenschi.  \  067,  3  im  reim  auf  suon. 

2483  wer  der  eine  waere?  daz  ist  der  Bernere.  Solche  frage  und  antwort  auch 
2012.  3887.  9422.  9697.  So  Ott.  26«  waz  din  berzogin  G^rdrat  gpetno?  der  wart  Me- 
delicke  n^nant.  26^  Waz  dd  die  berren  tlten?  si  befanden  sieb  berftten  ud\  ffeüUng 
15,  568  wer  bi  der  sprftcbe  were  des  küneges  balp  von  Ungpem  dl?  der  bisdiotf 
von  Goletscba.  Aber  auch  Par%,  öfter  zb,  23,  1 1  op  sin  wirt  ibt  mit  im  var?  er 
und  sine  riter  gar.  Biter.  3973  wie  si  gevnoren  nAcb  der  zit?  vil  wol  gedingen  mobte 
Sit  der  vürste  dz  Pdldn. 

2806  din  sippe  din  ist  dz  gezelt  zwiscben  in  unde  sin:  derselbe  ausdruek  3852. 

3019  ndtra,  berre  Dietricb!  IHe  lesart  ndtra  der  besten  hs.  aufwelßke  die  m- 
derungen  der  anderen  hinweisen,  habe  ich  hier  und  3208.  3216.  6750.  8784.  9607 
nicht  verlassen,  so  nahe  auch  nd  dar  oder  bnrtd  gelegen  hatten.  Auch  Ottokar  kd 
536b  Ndtrd  zieren  Hute,  gedenket  an  die  stunde. 

3028  ze  sicb(:  Dietricb),  so  ausser  dem  reim  2550.  vgl,  Ott.  635b  (:  dicb). 

3288  von  spmnge  varn  kann  hier  nur  heissen  'erst  beginnen*.  Man  erklärtet 
'in  Sprüngen  dahinfahren*  und  denkt  dabei  wol  an  einpferd,  wie  es  Greg.  1426 
heisst  s6  micb  daz  ors  v.  sp.  tmoc;  doch  steht  dann  meist  in  Sprüngen,  frauendiend 
172,  3  daz  (ros)  fiior  in  sp.  durcb  die  sUt.  Neidh.  100, 34  bildlich  berze,  sd  verst  in 
den  sprangen  breben.  Eine  andre  erklärung  ergibt  sich  aus  bruder  fß^emher  MSE. 
230b  daz  wazzer  ninder  ist  sd  gnot  sd  dd  ez  dz  von  spmnge  gdt  'vom  quelle  kommt' 
Daher  wird  die  Jugend  oft  durch  den  ausdruek  von  spmnge  vara  bezeichnet:  Neidh. 
8,39  muoter,  noob  biure  Sit  ir  tmnber  als  ir  von  spmnge  vart.  Ott.  210«  vürstea 
junge  sd  si  varent  von  sp.  538«  icb  bin  ein  ritter  junge  und  var  dd  ber  v.  sp.  So  sind 
auch  einige  der  beispiele  des  mhd.  wb.  zu  erklären,  von  welchen  hierher  besonders 
passt  Täurel  {bei  Hahn)  2053,2  sin  scbUt  alrdst  v.  sp.  vert  in  siner  nlwen  ntersdiefte. 

3291  abtscbavelier  Berae,  auch  6461. 8803  und  Rab,  594.  So  a.  Ermricb  Fl.  3745. 
In  der  fFindhager  hs.  des  Ortnü  heisst  es  304  Sc&acb  za  valyr  Ortneit!  Da  könnte 
allerdings  dieselbe  vorsatzsUbe  vorliegen,  wie  g.  Gerh.  3648  tay  tsavalier. 

3525  die  sacbbaften  wurden  gezalt  'die  gefangenen*.  In  anderer  bedeutung 
'wichtig,  bedeutend*,  nicht  'streitig*  wie  das  mhd.  wb.  erklärt,  Ott.  691b.  828b  loiif 
413«  manic  vintscbaft  ist  gescbeiden  diu  sacbbaft  ist  gewesen. 

3729  ir  eismende  diu  was  grdz.  Doch  wol  ein  altfranzösisches  eiaement  'be- 
quemJUchkeü*. 

4070  unervara  weiss  ich  nicht  zu  erklären  noch  wu  bessern. 
^        4335  diu  verteilte  jugende  'der  verruchte  knabe*  von  Brmrich  gebraucht,  itt 
doppeU  anstössig. 

5970  wider  gelt,  num  erwartete  gerade  dne  gelt. 


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I 


ANMERKUNGEN  329 

5974  der  liote  den  hört  Zu  tUesem  Btwas  auffegenden  auidrueke  vergi,  Rudr. 
709, 2  ir  beste  habe  der  erefte. 

6030  wir  flolden  stimt  sio  after  wegen.  DieMM  stnnt  ^längH*  habe  ich  wonet 
mehi  gefunden. 

6404  an  einander,  dae  auch  in  der  he.  der  Kudrun  öftere  fUr  einander  eteht, 
habe  ich  auch  7235.  7442.  8834  hetbehaUen, 

6586  den  Benuere  dA  niht  entrone,  er  tete  swaz  er  gemohle.  entronc  habe  ich 
hier  und  Habens.  605. 609  geschrieben,  was  einen  sinn  gibt  und  naheliegt;  Habens,  605 
hat  es  auch  die  hs,  R,  Merkwürdig  ist  flreiUch  die  sonstige  Übereinstimmung  der  hss. 
in  entone. 

6858  manic  tfir  nnde  tor  befinde  man  in  dd  tragen  vor  an  graben  onde  an  mAre. 
Ist  hier  einem  vor  tragen  einem  wehren,  gegen  jemand  verteidigen? 

7074  den  namen  ^die  summe*? 

8848  die  liat  niht  weher  stürben  sam  ob  si  slaege  ein  donerelac  ^nicht  feiner, 
so  tHeht\  Ebenso  8884  daz  blnot  niht  w»her  drdz  ran,  ez  moht  getriben  hAn  ein 
rat  Habens.  604. 605  daz  wildf  vinwer  Niht  weher  üz  ir  helmen  vlone  sam  ez  vaorte 
einwint  1001  si  schrieten  durch  die  [helmes]  wende  niht  weher  sam  ezwere  ein  tuoch. 

9466  nieman  den  andern  nerte  weder  der  vater  dem  kinde.  Der  eonstruetüms^ 
Wechsel  ist  wol  so  %u  erklären ,  dass  ein  andres  terbum  des  schonens  oder  helfens, 
etwa  vromen  untergeschoben  wurde,  s.  Gramm.  4, 688. 

9912  ieh  armer  Dietmires  kint  s.  Gramm.  4, 267.  Ebenso  Habens.  52,4  getrin- 
werD.  k. 

,  RABENSCHLACHT  3, 6  in  eigem-sinem  lande;  dieselbe  Wortstellung  auch  202, 5 
af  eigen  sine  marke. 

98, 4  ir  habt  ez  ofte  beeren  sagen,  lieber  heren  statt  gehceret  s.  gramm.  4, 169. 
Noch  9wei  beispiele  kann  ich  anführen  aus  einem  mätelrheinischen  gedickte  des 
XIF  jahrh.,  welches  demnächst  in  Haupts  zeäschrift  auszügUch  mitgeteilt  werden 
soü,  Grimms  hs.  foL  46^  Ich  han  si  boren  nennen,  47t>  Das  han  ich  von  eme  boren  jen. 

189,  6  sidere.  Dieses  unregelmässige  eomparativadverb  kommt  noch  214,  5. 
320, 3.  341, 3.  437, 3.  664, 1.  728, 5.  762, 1.  859, 6.  990, 6.  1015, 6  im  reime  vor;  da- 
neben das  regelmässige  sider  246,  4.  364, 4.  1038, 4.  1136, 3.  Auch  die  Flucht  hat 
beides:  sidere  1780,  sider  6846.  sidere  erseheint  auch  Dietr.  und  Weneüan  4  rw.  a. 
daz  manen  half  in  sidere;  und  m  einer  von  ff^ackemagel  in  Hoffmanns  fundgr.  1, 
287  angeführten  steüe  aus  dem  aüen  drucke  des  Titurel  XXIX,  50.   ' 

252,*  1 — 3  Ir  schenke!  vlögelingen  ze  beiden  siten  dar  si  liezen  dar  clingen:  si 
liezen  ist  wol  doppelt  eonstruiert. 

622, 2  nnderwant  =  nnerwant.  Fielleicht  steht  aber  das  unverständUche  snn- 
derwant  für  sonder  wanc. 

679, 1 — 4  Dd  bete  der  von  Beme  den  knnec  von  Niderlant . . .  gevetelt  vür  mit 
beides  hant  Ich  kann  das  wort  vür  veteln  nieht  belegen:  es  bedeutet  gewiss  dasselbe 
wie  vür  vazzen,  das  zb.  677, 6  erscheint. 

730, 5  Der  was  lantgrÄve  di  ze  Düringen  (:  clingen).  Diese  betonung  Düringen 
findet  sich  oft  bei  Ottacker  %b.  78b  104»  114b  333». 

931, 1. 3  Lieber  6heim  mine  . .  jA  vürbte  ich  sAre  dine.  Das  sehwMhflectierte 
naehgeseüde  pron.  poss.  findet  sich  öfter,  so  Part.  498, 26  der  ane  dine.  Bit.  9446 
daz  houbet  mine.  Das  angesetzte  e  bleibt  aber  auch  bei  anderen  casus:  Habenschi. 
651, 6  ander  dem  halsperge  sine ;  und  931, 3  (#.  o.)  ist  es  sogar  dem  geniHv  des  pron. 
pars,  angehängt,  vergl.  das  praet.  greife  Neidh.  90, 13. 


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830  ANMERKUNGEN 


937. 1  Snt  Gtngvll  mad  Sant  Zimt  die  MiexM  dir  In  g«itiii!  iwgl.  NMl  t. 
149  Her  Nithart,  daz  in  Sante  Z^ne  Idoe!  beidemaie  iroiUgeke  mumfumg  i»  hgitfgm, 
dm  vielmehr  ttrafm.  sollen,  Eme  besonän  hemekmng  der  beiden  keOigm,  etwa  det 
Gangolf  auf  den  fliehenden,  gehenden;  oder  de»  h.  Zeno,  weü  er  nach  eemer  legtiuk 
dureh  sein  gebet  einen  wagen  aufhält,  deeeen  f  forde  durehgeka,  darf  man  kkr 
nicht  euehen, 

942. 2  •—  6  leh  iubb  nijtt  Ranniidi  ridie  lud  dar  zae  aUar  RriMhiD  folt  das  Bin 
nddi  an  vlüliten  wode.  Neidh,  72, 6—8  ir  aalt  wiaien,  aller  Rrie^ea  golt  aSkte 
flu  kerse  nikl  aA  vr6  gemacheB  ad  reiaer  wibe  ■liniie.  Rudolf  von  Rotenburg  MSH. 
1, 87«  al  der  Kriechen  boogen.  Virich  von  Idohtenstein  50, 1  aller  beiden  golt.  Spi- 
ter  noch  häufiger.  Eberhard  von  Zerene  tnmne  regol  v.  971  Were  wfn  der  Nebe- 
langen  scbate  da  tsa  allir  Grekeä  golt.  AroUener  A#.  der  weUehronih  147«  eagi  IM- 
damia  Mocht  icb  mit  icht  ein  man  geaein  daz  nem  ieb  fnr  der  Chriaohea  golt  du 
obenerwdhnte  Grimmsehe  hs.  fol.  84.  kh  kner  sieh  (1.  ai,  die  goUebie)  voer  alr« 
Griekengolt  Fielleioht  stammt  die  redensart  aus  einer  sagenhaften  Situation,  ebea 
aus  ß^olfdietrieh.  Wenigstens  A.Zl^  ist  es  gan*eigonmA  gemeiat,  wenn  der  M 
sagt  w«r  Konstendbel  min  eigen  nad  al  der  Rrieohen  golt  Auf  diesen  sagenhafte 
reiehium  wird  Par%.  683, 8  anspielen  dft  Kriechen  86  atnont  das  man  but  darinae  vaA 

959,1  i'Alaae,  J^hife;  AeöiaA#.  A<tf  Amae.  Ainat  wird  wol  mir  versehriek- 
nen  anfangsbuchstaben  haben. 

989, 5  vor  leide  begnode  er  switaea.  UMdhs  frauankuek  648, 10  vor  leide  er 
dmmbe  switzet  Arolsoner  weUehronih  108»  die  ander  fraw  nicht  sitzet  vor  zorea  a 
switzet  Grimmsehe  hs.  28«  Vil  menehe  hertze  van  mynnen  zwitzet  die  miahopei 
doit  virtzeren. 


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IJTAHEBSYSBZEIGnnSSE 


ALPHARTS  TOD 


Adelg^res  bani  (Heime)  6.  31 

Alphart  4.  11-37.  39.  48-51.  54.  der 
jonge  4.  13  ub\  Slgeh^res  barn  13. 
hntder  WolfhaHi  13. 22.  neffe  ffUde- 
brants  14.  oheim  der  (lote  i4,  eUe  ihn 
enogem  hat  1 4.  22.  #e£«e  gattin  Amel- 
gart  1 5.  wfäJät  36.  «eöt  wappav  toeisser 
nhüd  mU  goldmem  lö'wen  und  golde- 
ner kröne  24 

Amelgart  15,  Alphari*  gemahl,  jaoo- 
vroawe,  köni^tioehier  aue  Sohweden 

Amelgdr  1 1,  von  Brisen,  Dietriehs  mann 

Amelolt  8.  11,  JHHriehs  mann 

Amelangell.  12,  dervogtvon  A.(Afe^^A) 

Berge  51,  Berktram  von  dem  B. 

Berktiier  11,  Dietrich*  mann 

Beriitram  25. 5 1  jBrmenriehs  mann^  herzog 

von  Toac&n  25,  von  dem  Berge,  von 

Md&brant  er^ehkigen  51 
Bemnre.  Berner,  der  4.  8.  9.  29.  41 

(Dietrich) 
Berne  3-19.  21.  22.  24.  26.  27.  80.  35. 

37-41.  44^50.  52-54,  der  von  B.,  der 

vegt  V.  B.  3.  4  uiu>,  der  wigant  v.  B.  16 

(Dietrich) 
BramkAr  11,  Dietriche  mann 
Brinnic  41,  Büdebrantt  eokwert 
Bnsach  37.  38.  40.  44.  45.  47.  54 
Brisen  11,  Ame]g4r  von  B. 

DietmAr  12,  Dietriche  vater 

Dietrich  3-10.  12.  13.  15.  22-24.  31. 
37.  39.  41.  47.  53,  söhn  Dietmar*  12, 
neffl6  Bnmenrieh*  8,  eein  wappen:  läwe 
»Alf  Aüer  13.  3 1,  mOer  24 

DinUehlant  11.  49.  bnoeh  8 

Eckehart  11  Dietrich*  mann,  m  Brisaeh 
des  hAses  herre  37.  38.  40.  42.  47-52. 
54,  van  DkMeh  de*  kaieer*  toegen  be» 
kriegt  37,  eueht  in  der  eehiaeht  SAe- 
chenbi 


Ermenrich  3-10.  12.  14.  19.  37.  39-41. 
45.  48.  50.  52,  keiser  3  u*w.  von  L4im- 
parten  9,  von  RAme  12.  14.  41.  künee 
3.  ihm  dient  RcBmisch  rieh  10.  Diet- 
rich* Vetter  10.  23 

EBtschO 

Volcwin  1 1,  Dietrich*  mann 
Friderich  der  junge  1 J,  Dietrich*  mann 

Garten  47 

Gdrbart  20,  Ermenrich*  mann,  fäBt  durch 

Alphart 
Gdrhart  11,  Dietrich*  mann 
G^re  42.  44,  Stuäenfuchee*  bruder,  wm 

Eckehari  erechlagfen 
Gleste  44,  Eokehart*  *ehwert 
Gotele  11,  Dietrich*  mann 

HAche  11.  50,  der  junge  11 

Hartnnc  1 1 ,  Dietrich*  mann 

Heime  3-10.  22.  25.  26.  30-36.  49.  50. 

52,  Adelg^res  barn  6.  31,  Ermenri^ 
mann,  Witigen  geselle  22  tfö'.  i*t  in 
*einer  fixend  von  Dietrich  ilberwunden 
und  aaem  lehnenuom  gemacht  toorihn 
3.4 

Helmn6t,  Dietrich*  mann  1 1.  Ein  andrer 
von  TnscAn,  eben  fall*  Dietriehemann  1 1 

Helmschrdt,  Dietrich*  mann  1 1 

Helphrich,  Dietrich*  mann  11 

Hildebrant  10-18.  22.  37-48.  50-54. 
der  aide  10  uö'.  meister  16  uö'.  oheim 
Alphart*  16  uö.  ß^olßart*  46,  tem 
wippen  ein  sarbant  46 

Hildengrin,  Dietrich*  heim  7.  50 

Hdc  von  Tenemarke,  kommt,Dietrich  m 
häfe  37.  3S.  40.  42.  44.  47.  50.  52 

Hnnbreht,  Dietrich*  mann  11 

Hnnolt,  Dietrich*  mann  1 1 

* 

Dsam,  der  münich  38.  40.  42.  44.  47-61. 

53,  HMebrant*  bruder  47,  hat  vor 


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332 


NAMENSVERZEICHNISSE 


Garten  einen  oheim  Dietriehs  erschlor- 
genil 

Kerlingpen,  WalthSr  von  11.  37.  38.  40. 

42.  44.  47.  49.  50.  52 
Cri8tl4-16.  28.  38 
Grütenlieit  30 

Lamparten  9,  der  keiser  von  L. 
Limme,  JFüiges  heim  52. 

MeiUn,  Rienolt  von  49 
Mimmanc,  JVüiget  swert  52 
MdUren  31 

Nagelrinc,  Heimes  schwert  33.  52 

Ndre ,  Dietrichs  mann  8.  1 1,  Mdehrants 

bruderAS 
^it^dr^  kommt  Dietrich  zu  hüfe  37,  her- 

zo«pe  38.  39.  43.  44.  47 
Nüerenberc,  ze  N.  der  Sant  1 1 
Nuodanc ,  Dietrichs  man  48.  50,  herzöge 

uz  Diutschlant ,  ihm  dient  Swanvelden 

und  ze  Nüerenberc  der  Sant  1 1 

Raben  52 

Handelt,  Ermenriehs  mann,  RienoUs  bnp- 

der  2b 
R4twin,  Dietriehs  mann  1 1 
Richart  Dietrichs  mann  1 1 
Rienolt,  Ermenriehs  mann,  25.  49.  52, 

Randows  bruder  25,  von  Meilän  49 
Rin  47,  Studenfnhs  von  dem  R.  41.  42. 

44.45 
Roemisch  rieh,  Ermenrich  Untertan  10 
R6me,  der  keiser  von  R.  12.  14.  41 
Röschlin,  Eckeharts  pferd  51 

Sant,  der  S.  ze  Nüerenberc,  dient  Nu- 

düng  11 
Schemminj^,  JFitiges  pferd  29 
Schiltbrant,  Dietrichs  mann  11 
S^wart,  der  alte  25,  von  Wolf  hart  er- 

schlagen  51 
Sibeche  7.  10.  11.  48-51,  der  ungetriuwe 

10  uö\ 


S^ebant,  Dietrichs  mann  11.  49 
Si^hdr,  Dietrichs  mann   11,  Si^h^ns 

barn  (Alphart)  13 
Sigpestap,  Dietrichs  mann  11.  48,  der  jn- 

gebi 
Sigpewin ,  Ermenriehs  mann ,  van  ^Ipket 

erschlagen  20 
Studenfnhs  39.  41-45,  von  dem  Riv 

42  »110.  Geres  bruder  42,  44 
Swanvelden,  dient  Nudung  1 1 
Sw^den  heimat  der  Amelgart  15 

Tenemarke,  Hue  v.  T.  kommt  Diatrick  a 

hüfe  37-40.  42.  44.  50.  52 
Tuscin,  Helmndt  von  T.  11,  Bertram  ber- 

zoge  von  T.  25,  ein  grüve  v.  T.  50 

Uote,  diu  herzo^ne  52,  hat  ihren  o&ev 
Alphart  erzogen  14.  15.  22 


Walderich,  Dietrichs  mann  1 1 .  49 
Walthßr  von  Kerlingen ,  Dietricks  man 
1 1,  m  Rrisach,  kommt  Dietrich  zu  küf% 
37.  38.  40.  42.  44.  47.  49.  50.  52 
Wieh^r,  Dietrichs  mann  1 1 
Wicnant,  Dietrichs  mann  1 1 
Wielandes  bam  {JFüige)  32.  34. 
Witege,  Ermenriehs  mann  4. 7.  22.  25-^ 
49.  50. 52,WieUndes  bam  32.  34,ifet- 
mes  geselle  22  uö,  den  er  bei  Mutarm 
gerettet  hatZXy  früher  Dietrichs  man 

26.  27. 

Witschach,  Dietrichs  mann  11 
Wolfhart  Dietrichs  mann  11.  13.  22.  45. 

48-51,  bruder  Alpharts  13.  22,  okean 

Hüdebrants  51 
Wolfhelm,  Dietrichs  mann  1 1 
Wolfwin,  Dietrichs  mann  11 
Wülfinc  Dietrichs  mann  11 
Wülfinc  Ermenriehs  mann,  herzöge,  9. 

20.  21,  aus  Dietrichs  geschleckt  19,  m 

Alvhart  erschlagen  19 
Wülfinge,  Dietrichs  mannen  7. 10. 1 1  - 13. 

27.  32.   45.  49.  einer  aus  dem  ge- 
schlechte auf  Ermenriehs  seite  21 


DIETWCHS  FLUCHT 


Abel;  herzöge  63 

Alphart  103.  143.  147.  154.  155.  186. 

190,  fm  205.  206;  fäBt  208.  21 1.  214 
Alzej  201 

Amelgart,  toehter  des  PaUus  86.  87 
Amelolt  von  Garten  113-115.  125.  126. 

140-14^147.  169.  176.  l90,fdm20S. 

211.214 
Amelanc,  söhn  Hugdietrichs  93.  94 


Amelunc,  der  (Dietrich)  182,  der  jugc 

144,  Amelnnges  man  109 
Amelnnge  laut  169 
Ankdne  98.  100 
Antioeh  136.  148 
Arie  191 

Arnolt,  herzöge  71.  73,  bruder  Ruant^ 
Artu5  58.  59.  64 


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NAMENSVERZEICHNISSE 


333 


BAdoowe  184.  185 

Baldewin  63.  71,  marcgrAve  72 

B&lin,  bruder  Baidevmu  63 

Balmime  von  Galaber  64 

Balther  (Palther)  136 

Baltram  (Paltram)  136.  147.  148.  171, 

190.  210 
BArdt  63 
Beiem94 

Berten,  Ladiner  von  den  B.  191 
Berhther  145.  210 
Berhtram  63 
Berhtram  (Perhtram)  von  B61e  103.  112. 

113.  Uly  fälä  209 
Berhtnnc,  söhn  ff^itUms,  neffe  des  her- 
zogst Herman  64 
Bem«re  ,Benier  {fHetrich)  95. 99. 102-1 04. 

106.  107.  110. 113. 116. 118. 119. 125. 

128.  129.  131-134.  136-143. 146-151. 

153.  154.  156.  157. 159. 160. 162. 165. 

168-170.    172-178.    180-185.    187. 

188.  196.  204-210.  214.  215 
Berne  95. 98-105. 1 12. 1 14-124. 141-146. 

148.  150.  168.  169.  176. 180.  214;  der 

von  B.  der  könic,  herre,  vürste,  vo^, 

helt,  de^en,  der  höch^emaot,  tombe  von 

B.  ua,  (Dietrich)  97.  98.  100.  120-122. 

129-133.  135-137.  139-141.  143-145. 

148<151.  153-156.  160-164.  167-169. 

171-176.  182-184.  186.  189.  191-193. 

196.  197.  199.  201.  202.206-208.210. 

211.  215;  die  von  B.  (Dietrichs  heer) 

157,  daz  her  von  B.  151 ;  ahtschavelier 

B.  108.  157.  194 
Biodse,  Juharts  gemahlin  212 
Biterolf  der  Stirere  136.  148,  Biterolfes 

kint,  zart  (Dietleip)  161 
Bitemnc  von  Heste  64 
Bitemnc  (Pitemnc)  von  Enrellant  204-206 

fem  206 
Blosdeltn  136.  140.  148.  190.  210,  Bloedel 

171 
Edle  (Pole)  103.  113-114.  116. 147.  208 
B61ere  183.  184 
B^lonje  188.  209  Bdndnie  164 
Botelunges  kint  (Eti^  139,  barn  179. 
Botzen  (Potzen)  119.  141 
Brdbant  191 
Brandis  78 
Brisache  94 

Brissan  (Priss4n)  119.  141-145 
Brnovinge  136 
Budine  171 
Bmrgönis  man  199 

Dancwart  191 
Diepolt  von  Franken  65 
Diepolt  von  Graonlande  191.  201 
Diether,  söhn  Amelungs  94.  95 


Diether,  söhn  Dietmars  95.  96,  hruder 

Dietrichs  172.  177. 182 
Dietleip  von  Stire  113. 115-118. 129.131. 

140.  148.  160-162.  171.  190. 196.201. 

207.  210.  von  Stiremarke  166,  von  Sti- 

relant  206 
Dietm&r,  söhn  Amehings  94-96. 112. 119. 

130.  178;  DietmAres  kint  100.  129. 
146.  147.  211,  zart  120.  140.  155 
(Dietrich) 

Dietmarse  192 

Dietrich   von  Berne   95-98.   100-108. 

111-147.  14^153.  155-160.  162-165. 

167-169.  171-173.  175-180.  182-190. 

192-194.  196.  198-201.  204-206.  208 

-211.  213-215;  «.  Amelunc,  der  von 

Berne,  künee  von  Rdme,  von  Roemisch 

lant 
Dietrich  von  Kriechen  136.  140.  148 
Dietwart  57.  59.  61.  62.  71.  73.  82.  83. 

85.  86.  89 
Diezolt  von  Tenemarke  191 

Eckebart  210. 214,  der  Harlnnge  man  129 

Eckendt  120.  147,  fälU  208 

Eckewart  103.  120.  125.  176.  178.  190, 

/'oZ/^  208.  211 
EUän  103.  147.  150.  169.  210 
Else  186 

Elsentroye  136.  140 
En^llant  191.  204 
äre,  vron  65 
Erewin,   lantgrAve  62.  63.  71.  75-79. 

marcgrAve  (?)  72 
Erewin  106.  190.  210,  von  Elsentroye 

136.  140.  148 
Ermrich,  künic  94-119.  121-126.  130. 

131.  135.  137-140.  142.  144-151. 
153-156.  157-167.  170.  171.  176 
183.  185.  187-194. 196-198.  202-204. 
208-211.213.214 

Etzel,    künic  134-140.   142.  169-175. 

177-179.  182.  183.  214.  215,  von  Hia- 

nenlant  177 
Etzelbnrc  128.  169.  170. 176.  180.  214 

Valdanifl  73 

Volker  von  Alzey  201 

Volcnant  102.  103.  106.  145-147.  152. 

186 
Franken  65 
Friderich,  söhn  Ermriehs,  der  ihn  später 

an  die  fFUzen  verrät  94.   111.  112. 

116. 117.  der  jange  künic  185-187 
Friderich  99.  210,  von  Raben  103. 145. 
'  147 

Fridnnc  von  Zeringen  191 
Fridl  94 


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334 


NAMENSVERZEiCHNiSSE 


Gllaber  64.  94.  167 

Galamd  90 

Garte  91.  113.  116.  119.  125. 126.  146. 

169.  214 
G^,  maregrAf  186 
Gdradt,  hruder  Günthers  191.  209 
Gibeche  von  GAlab«r  167 
G^aiÜD.kiinic  89-91 
Gotel  der  marcmaii  136. 148.  171.  190 
GrAl  63.  64 

Gran  127.  140.  179.  180.  182 
Graonlant  191.  201 
Gnnther  von  Rine  191.  209.  der  kiinic 

199-201 
GarnewAle  192. 198 

Haipene  147.  190,  von  Tronege  88 
Harlange  96.  97.  129,  die  getriawen  210; 

der  Harlange  {^olt  179 
Heime  109.  110.  114.  158.  192.  201 
Heinrich  der  Vogelere  181 
Helche,  vron  128.  129.  131-140.   142. 

143. 147. 148. 169-172. 174-176.  180. 

182.  215 
Helmsfdiart  103.  106.  109. 115. 125. 129. 

147.  186.  190.  203,  fällt  208.   211, 

fTolfhart*  Vetter  113 
Helphrich  171.  190,  von  Landers  136. 

140.  148.  201.  206 
Helphrich  von  Latringe  136 
Herebrant  147 

Herman  von  Östervranken  145.  147.  190 
Herman,  herzöge  63 
HerrAt  174-176.  182,  Heiehen  swester 

tAhter  176 
Hertnit  von  Riozen  148 
Hesien  191 
Heate64 
HUdebrant  der  aide,  herzöge  96;  99. 102. 

103. 105. 106. 112-116. 118. 124-129. 

133.  138. 144. 147. 152-154. 156. 175. 

176.  192.  210 
Hinnen  126.  136. 169. 182. 186. 189. 194. 

196.  199.211.214 
manenlant  177. 185 
Hioniachiu  rieh  126.  176;  Hianisch  lant 

131.  134.  139.  140.  170.  183,  marke 

147 
Hinzolt  von  Primen  148 
Hiozolt  von  Norwsge  191. 201 
H6hensien  119 

Horaboge  von  Pdldn  148.  190 
Hagedietrich  92.  93  [65 

Hdaolt,  hereeht  rom  SwAben  nnz  über  Hin 
Hdaolt,  Dietriehe  mann  103.  IUI,  125. 

138.  190.  210 

Jteiis  124.  193.  213 
Di«ne  186 


tmiln  von  Antioch  136.  148. 190 

Intal  94.  141 

Jörge.  Sant  J&vea  mifie  62,  tae  66 

trinc  136.  140.  148.  171.  190.  210 

islant  191 

tsolt  136.  148.  170.  171. 190 

Uterrich  64.  94.  114.  116.  126. 183. 184 

Jubart  von  Utr4n  103.  119.  120.  149. 

190.  /'^«20d.  211.  212 
twin,  herzöge  von  Toseda  63.  80 

Gandone  63 

Karle,  bruder  MoroUe  191 

Karle,  der  guote  191 

Kerlingen  93.  191 

Kriechen  91.  136. 140.  148 

Kriechenlant  64 

Grist70.  118.  124.  125.  188.  193.  211 

Ladiner,  kiinic  von  Westenmer  70. 71. 71 

78.  82-84 
Ladiner  von  den  Bergen  191.  201 
Lamparten  91.  94.  116.  172 
Latrin  79.  84.  119.  149.  190.  206.211. 

212 
Lengers  148.  201 
Liebgart  89.  92 
Liadegast  148.  191 
Liadigdr  148.  191 
Londers  136.  140.  148.  201.  206 
Liitrtngel36 

Madelgdr  192 

Madelolt  192 

Biantouwe  115.  119 

Marchanc  von  Hessen  191 

Marholt  von  Gnrnewile  192.  198 

lUriA211 

MeiUn  101. 108. 116. 118. 119. 145-147. 

149-159.  162. 165. 166. 168. 169. 171. 

172.  176.  180.  202.  214 
Mör4ae  87 

Meuen  103.  125.  147 
Mimonc,  hruder  Twitne,  beiie  herr» 

von  hterrich  64 
Minne,  toehter  Ladmers  70.  71.  76.  77. 6S 
Mörolt  von  Arie  191 
Mömnc  von  Dietmarse  192 
Mundil,  dia  stat  ze  77 
Mimt]geill4.214 

Nentwin  166 

mre  1U3.  120.  125.  147. 152.  186. 190. 

203.  208.  212 
Niderlant  88 
Ndnes  141 

Normandie  86.  87.  191 
Norpreht  von  Bmoviiy«  139 


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NAMENSYERZEICHNISSE 


336 


NorwcM  191 

NnoduBc  196. 14B.  171. 190.  210 

Ortwioe  von  M^tien  103.  147 
ÖsteimmkeB  145.  147.  190 
OtDtt  88-92,  von  Lampartdn  91 

Pallos  86.  87 

Palther,  Paltram,  Perhtram,  PHerolt  PI- 

tniDc,  Pdle,  P61«re,  PotMn,  Pritsin  s. 

Balther  usw. 
PÄrise  206.  207 
ParzivAl  64 
PdlAn  148.  190 
Prinzen  148 
Pullen  94 
Piillenlant  64 

Rabensre  165 

Rabene  98.  101.  116. 119.  145. 147.  159. 

163-166.    168.  169.   171.  172.  176. 

177.  187.  188 

RAmnne  vontilande  191 

Randolt  von  Ankdne  98  —  100.  147 

Reinher  von  Gdci^jenlant  65.  80 

Reinher  von  PArise  206-208,  fälU  208 

Ribestein  96. 163.  208,  fäOi  210 

Rienolt  von  Meilin  108,  fäUt  109.  110 

Rin  65.  147.  191.  209 

Riuzen  148 

Rddnach  171 

Rdme79.  85.  106 

Roemer,  aUer  R.  gewalt  92 

RcMDUch  erde  94.  100.  116.  118.  135; 
kre  92;  herre  (Di^hoari)  66;  künic  82; 
lant  57.  75.  84.  91.  93.  95.  96.  101. 
130.  131. 133. 141. 144. 171.  180.  208, 
künee  von  R.  L  {Diet%oart)  61  -64.  66. 
76.  78.  84;  (%eAer)87;  (Dietrich) l(ib. 
112.  120. 138. 148. 153. 163.  165.  169. 
173.  174.  180.  182.  184.206.  211;  der 
junge  k.  V.  R.  1.  {Diether)  172;  riebe 
92.  118.  123.  133.  143.  172.  182.  183, 
Roemiscbiii  r.  178;  vogt  von  R.  r.  {Die- 
trich)  130. 152,  könee  v.  R.  r.  150. 173. 
189.  206.  213;  marke  95.  113. 178 

Rdln  von  BIrdt  63 

Räedegdr,marcgrAf  129-136.  138-142. 
148. 149. 151. 155. 156. 160.  162. 165. 
168.  170. 171.  174. 175. 187. 189. 190. 
199.  205.  210.  214 

Rdmolt  191 

Raother,  lohn  Ladmer*  77 

Sabene,  herzöge  von  Rabene  98.  99.  101. 

119.  145.  147.  159,  aU  tat  ßrwOni 

168. 171 
Sabene,  Sibeehen  s«a  187 
SUert  169. 183 


telde,  vroti  65 

Schemminc  168 

Schiltrant  147 

Sibeche  96-98.  163.  167.  187.  209,  der 

nngetrinwe  187,  der  untUBle  208 
Sibeiäürgen  176 
Sivrit  88 

Sigebant  von  MIrAne  87 
Sigebant,  mannDwtriehs  103.  113.  116. 

120.  129.  138. 143. 147.  152.  190. 216 
Sigeh^r  von  WestvAl  65 
Sigeh^r  S\  künec  von  Rosmischlant  87 
Sigehftr,  Dwtrich$  numn  147.  190 
Sigelint  88 

SigemAr  von  Brdbant  191 
Sigeminne  93 

Sigemnnt,  kanic  von  Niderlant  88 
Sindolt,  böte  Sigehers  87 
Sindolt,  Dietrichs  mann  103.  113.  115 
Sintram  136.  190.  210 
Spdlit  63.  158. 178,  das  hercentaom  se  S. 

100.  116 
Starkin  145.  147.  190.  210 
Starcher,  Dietwarts  mann  71 
SUrcher,  Dietrichs  mann  103.  150,  fätä 

208 
Stirere  136. 148 

Stire  113. 115.  118.  129.  140.  190 
Stirelant  206 
Stiremarke  166 
Strither,  Dietrichs  mann  147 
Strither  von  Toseln  157.  158 
Stvmigir,  Etteis  mann  136 
Stnrmg^r  von  fslant  202 
Stnrmg^r  von  Bogellant  191 
Stdtfohs  von  Rine  103.  147. 190 
Sw&ben  65 

Tenemarke  191 

Tibalt  von  Püllenlant  64.  80 

Tidas,  herzöge  vonMeilAn  145.  146. 159. 

16(».  202 
Tiwalt  von  WestvAle  191 
Triente  119.  141 
Tronege  88 
Trojande  74 
Turiln  von  SpAlit  158 
Tarian,  Diettoaris  mann  63 
TascAn63.  116.  157.  158 
Tdanne  von  Normandte  191 

Uote,vroii  123-126 

Walther  von  Lengera  148. 171.  190.  201. 

210 
Walther  von  Rerlingen  191 
WÄte  117. 153.  154.  161.  162 
Wernher  94 
WemheraiBarke  94 


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336 


NAHENSVfilRZEICHNISSE 


Wcstenmep  70.  71.  73.  77.  79.  82 

WestvÄl  65.  191 

Wicman  143 

Wigolt,  herzöge  von  Zcriogea  65 

Wi>lt,  EtzeU  mann  136 

WUzen  94 

Witege  113. 153. 154. 167. 168. 176. 177. 

18:$.  192.  208 
Witegisen  192 
Wltegouwe  192 


W&lAn  von  RrieGhenUnt  64 

Wolfdietrich  92,  Wolfher  Dietrich  91. » 

Wolfhart  103.  104.  106-110.  113.111. 

125.  129. 147.  150. 151.  153.  156.  IMi 

161.  165.  186-190.  198.  201. 203.M 

208-210.  213 

Zeringen  65.  191 
C^ci^enUnt  65 


RABENSCHLACHT 


Albrant  288 
Alphart  220 
Alpher  244 
Alzey285 
Ameiunge  276 
Antioch  270.  287 
Aatolt  von  MotcDren  224 

BAdoawe  219.  239 

Baldunc  von  Pdriae  285 

Balther  von  Etzelingen  286 

Baltram  224.  249.  250.  273.  285 

Becheleren241.  286 

Beiern  225 

Berfatram  288,  von  Bdle  230.  238 

Berhtram  von  Salnicke  226.  286 

Berbtunc,  marcgrAve,  mkc  der  Herrat  226 

Berne  219.  223.  234.  235. 243.  245.  247- 

251.  268.  307.  315.  317. 324;  ahtscha- 

velier  B.  275.  der,  der  vogt,  herre,  de- 

gen,  recke,  vürste,  der  starke,  guote, 

tiawer  von  B.  (Dietrich)  219-226.  230. 

233-235.    237-240.    244-246.  248. 

250.  254.  258.  263. 266.  267. 269-273. 

277-280.   283.  291.  294.   295.   297. 

299-309.  314.  319-322 
Bernasre  220-228.  230.  231. 

236-245.  247.   248.   250. 

257.   262.   268-271.   277. 

291.  293-295. 

310.  312.   314. 

324.  326 
Bitrolf  der  Stirasre  223,  der  marcgrave288 
Bitmnc  von  Mörlande  286 
Blanke  253 
Bloidelin  223.  231.  249.  272.  273.  286, 

BIdßdel  231 
BM&n  223 
Bdle  230.  238 
BrdnswiG  287 

Bmoveninge  224.288,  Bmovinge  241.270 
Bnozolt  von  Norwcge  286 
Bnrgoigelant  240 

Diepolt  von  Beiern  225 


234. 

255. 

283. 

297.  300-302.  304- 
315.  319.  320.  322. 


233. 
252. 
278. 


Diether  246.  247.  251-255.  259.  (vn 
Roemiach  lande)  260-262.  301.  310. 
311.  320.  321,  der  Jone  324.  325. 

Dietleip  223.  269.  311.  312.  316,  der  Sth 
rere  245.  249.  272.  273.  285,  r« 
Stire  268.  272 

DietmAres  kint  (Dietrich)  224 

Dietmir  von  Wienen  225 

Dietrich  219.  220.  222-227.  229-231. 
236-238.  240.  241.  243-248.  M 
252.  262.  263.  267.  269.  271.  271 
275-280.  282.  283.  292-299.  302- 
315.  320-322. 324-326,  von  Benie3ü8 

Dietrich  von  Kriechen  224.  270.  271 
273.  286 

Däringen  287 

Eckehart  300 
Eckewart  287 
EUÜn  230,  der  alte  245-248. 251-253. 

der  gaote300.  301,  wn  IHetrith  ge- 
'  tötet  32i 
Elsentroye  224.  287 
EngelUnt  265.  287 
Erwin  von  Elsentroye  224= 
Erwin,  Irmffi  bruder  270? 
Erwin  von  Westvalenlant  265 
Ermrich,  der  kiinic219.  221.  222,  der  u- 

getrittwe  224-226.  233.  234.  236. 23S 

-240.  243.  244.  248.  250.  263-274. 

284,  287.  288.  290-292. 296-^00.311 

313.  325 
Etzel  220-222.  226.  227.  229-231.  233- 

236.  238.  von  Hionischer  marke  24S. 

250. 251.  260.  263.  265. 267. 281. 305. 

311.312.314-317.  322-326 
Etzelbnrc  233.  326 
Etzelingen  286 

Valke  277.  305.  309 

Volker  von  Alzey  285 

Friderich,  Dietrichs  nuam  243 

Friderich  von  S^lande  287 

Fmote  von  Tenelant  264,  von  Teaemu^ 


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NAMENSVERZEIOINISSE 


337 


ken  283. 284.  292-94  (der  tageathafte, 
milte,  guote) 

Gangolf,  Sant  307 

Garte  219 

Gdrbart  288 

Gdrodt  287 

G^rolt  von  Sahsen  286 

Gotel  der  marcman  233.  270.  274.  285. 

302.311 
Gran  235.  316 
Grüenlant  266.  285 
Günther  265,  von  Wnrmz  286,  von  Rine 

295 
GurdenwAle  287 

Heime  286.  297,  trägi  Ermrichs  banner 

298 
Helclie,yrou  220-222.  227-234. 236-238. 

246.  247.  249.  251.  254-256.  262. 271. 

302.  411.  315-326 
Helmschart  220 
Helphrich  von  Landers  224.  240-242. 

270.  272-275. 285.  294.  301.  311.  312. 
316-318 

Herman,  herzöge  von  Östervranken  225 
Herman,  kiinic  von  Normandie  264 
HerrÄt  222.  226.  227.  229.  230.  237. 320 
Hessen  265 
Hildebrant,  der  aide  230.  239.  251.  263. 

264.  266.  274.  286.  294 
Hinnen  256.  265.  276.  286.  287.  289.  326 
Hinnisch  lant  219.  221.  223.  236.  237. 

243.  250.  251.  255.  260. 271. 293. 311. 

321,  H.  marke  233.  241.  247.  248. 314. 

316,  H.  riche  222.  227.  229.  236.  251. 

257.  258.  266.  315.  317.  326 
Hinzolt  von  Grüenlande  285 
Hornboge  277,  von  P6Un  223 
Hnnolt  230 

i^os  228.  248 

tmidn  von  Antfoch  270.  287 

Jdhan,  Sant  247 

Jorge,  Sant  Jörgen  tae  233 

frinc  224.  270.  285 

trlant  242.  295 

tsolt  273.  286,  von  grdzen  Ungern  223. 

271.  uz  Hinnischer  marke  241 
Isterrich  238.  316 

Kriechen  224.  270.  272.  273.  286,  aller 

K.  golt  307 
Crist  248.  254.  322 
Kanstendbel  226 

Lamparten,  die  238 

Legnesnre  223. 286 

Heldenbaeh  n. 


Lindegasl,  künie  von  Sahsen  288 
Liudegdr  von  Missen  288 
Landers  224.  241.  242.  270.  285.  294. 
311.318 

M arholt  von  Siebenbürgen  288 

Marke  285 

Markts,  lantgr&ve  ze  Düringen  288 

MeUAn  238.  307 

Messie  265 

Motzen  287 

Mimmvnc  257.  303 

Missen  288 

M6riiolt  von  EngelUnt  294,  fäUt  295 

Mörlant  286 

Mörnnc  von  Engellant  265 

Mdninc  von  ToscAn  314 

Mdrnnc,  Ermrichs  mann  288,  fäUt  294 

Mntsren  224 

Nentwin  (Erwin?)  von  Elsentroye  287 
Niderlant  265.  279.  280.  283 
Normandie  264 
Norpreht  von  Brnoveninge  224.  241. 270. 

288 
Norwaege  286 
Nnodnnc,  der  junge  223.  271.  273.  283. 

285 

Ormenie  225 

Orte  235.  236.  251.  253-255.  257-260. 

319 
Ortwin  273,  von  Metzen  287 
Östervanken  225 

Pidouwe,  PdlAn  $,  B. 

Palmunc,  Siegfrieds  sekweH  283 

PArise  285 

Raben  238.  239.  249-253.  263. 302. 311. 

314.  318.  324.  325 
Reinher  von  MeilAn  238 
Richolt  von  Ormenie  225 
Rieaolt  240,  ff^iüges  oheim  306-309. 325 
Rin  287 

Röme,  kiinic  von  223.  225 
Rcemiseh  lant  219.  221.  223.  225.  226. 

234-238.  246.  264.  287,  der  künec  von 

R.  1.  (Dietrich)  220.  222.  225. 251. 263. 

266.   270.   271.  292.   302.  310.  320, 

(IHsther)  262,  der  jnnge  320,  der  guote 

von  R.  1.  243,  der  vürste  uz  R.  1.  321, 

R.  gelt  234,  marke  219.  223.  235. 236. 

265,  riche  223.  234.  255.  269.  270. 

303.  307.  323.  324,  kiinic  von  R.  r. 

219.  268.  272.  278.  279.  315,  vogt  von 

R.  r.  273.  279.  283.  301 
Rüedeger,  der  guote  221,  marcgrAve  220 

-222.  230.  231,  von  Bechel«ren  241. 

242.  245.  249.  267.  269-272.  277- 
22 


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338 


NAMENSVERZEICHNISSE 


279.  286.  295.  297.  298.  302.  304-406. 

311.  312.  314-317.  319-324.  326 
Romolt  voD  Biir^onje  lant  240-242 
Ruodwin  von  TreiseDmdre  287 

Saders  238 

Salisen  286.  288 

Salnicke  226.  286 

Seharphe  234.  249.  254-2S8.  318 

Schemminc  256.  257.  262,  309 

Sdlant  287 

Sibeche,  mrd  von  Eckehart  gefangen  300 

Sibenbörgen  225.  288 

Sivpit  von  Nidcplant  265.  279-283 

Sigebant  von  Irlant  242 

Sigebant,  Dietrichs  mann  287 

Sindolt  273.  288 

Sigeh^r  von  Zsringen  286 

Sigemar,  künic  von  Engellant  287 

Sintram  224.  273.  312.  316 

Starcher  fmt  278 

Stirmarke  269 

Slire  268.  272 

Stirere  223.  245.  249.  272.  273.  285 

Stritgdr,  herzöge  von  Gräenlant  266 

Stormgdr  von  Hessen  265.  297 

Stnrmbolt  von  äwangöu  286 

Stätfohs  von  Rine  2b7 

Swangön  286 

Tegelingen  288 
Tenelant  264 


Tenenarke  283.  292 

Tib&n  von  Gurdenwale  2S7 

Tibalt  von  Sibenbürgen,  bruoder  vroan 

HerrAt  225 
Tirolt  von  Brdnswic  287 
Treisenmure  287 
Troyande  230 
TuscÄn  314 

Ungern,  grözen  U.  223.  271 

Uolrich,  lantgrdve  ze  Tegelingen  28S 

WAohUt,  vroo  310 

Walker  265 

Walther  271,  der  Lengesere  223.  2S6 

Wernher  von  Wernhersmarke  298,  /offl 

300 
WestvÄlenlant  265 
Wiene  225 

Wick^r  von  Kanstenobel  226 
WickÄr,  Ermrichs  mann  285 
Witege  253-262.  305-310.  316.   324 

325 
Witegisen  288.  299 
Witegouwe  288 
Wolfg^r  287,  von  Gran  225 
Wolfhart  225.  230.  268.  27&  278.  279. 

286.  289.  290.  299.  312 
Warmz  287 

Zeringen  286 
Z£ne,  Sant  307 


LIES  Einl.  XI,  z.  19    224,  1—4;  XI,  ».  24  10,1;  J!C//,  2.  6  ü.  u.  56,1. 
2  ;  XFL  %,  11    18,  3.  4.  19,  1.  2.  20,  1.  2  haben  cäsurreim;  XFI,  z.  v.  u.  44,  3. 
4         ^^A.  74, 2  Hdnbreht         76, 2  Walderich         77,2Walth^r         162,3hii 
181, 2  daz  194, 1  komma  itatt  de*  punetes         197, 1  in        328,  3  spracbn 

Dietr,  ß.  807  daz  2044  Sigemant  2266  dar  ombe  2443  siebte  24$i 
ddvon  3474  Dietrich  4384  dn  6400  <^an  6746  nimmer  7029  iihtc 
anm,  laid  ^  8969  vinde  9154  gestriten  Habens.  231,3  vemomen  293, 
2  Dietrich  401,  5  wanden  516,  3  hinte  727, 1  Stdtfohs  (ebenso  Dietr.  /I. 
3015)         «.331 /«Alt  Bonge  11 


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