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Full text of "Deutschlands Flora in Abbildungen nach der Natur : mit Beschreibungen. 3. Abth. Die Pilze Deutschlands"

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THE UNIVERSITY 


OF ILLINOIS 
LIBRARY 


Digitized by the Internet Archive 
in 2010 with funding from 
University of Illinois Urbana-Champaign 


http://www.archive.org/details/deutschlandsflor01stur 


Deutſchlands Flora 


Abbildungen nach der Natur 5 
mit Beſchreibungen. 


don f 
Jacob Sturm, 


Ehrenmitgliede mehrerer naturforſchenden 
. ED 2 


III. Abtheilung 


Die Pilze Deutſchlands. 


bearbeitet 
von 
L. P. F. Ditmar, 
Doctor beider Rechte, Senator der Stadt Roſtock 


und ordentlichem Mitgliede der naturforſchenden 
Geſellſchaft zu Roſtock. 


1. Bändcheu. 
Mit 64 Kupfertafeln. 


Nürnberg, 1817. 
gedruckt auf Koſten des Herausgebers. 


Ken) 


90 


J N. * A) 


erde 


0 


. 8 | 


8 
Acremonium alterna- 

tum 3. 
Agaricus 1 

rus ® 31. 
— — Pluteus 57. 
— — stylobates 59. 
Arcyrıa incarnata 89. 
— —  silacea 15. 
Asterophora lycoper- 

doides 53. 
Botrytis agaricina 103. 
— — densa 105. 
— — macrospo- 

ra 101. 
— — murina 73. 
— — polyspora 71. 
Cantharellus villo- 

sus 61. 
Cionium Tridis 13. 


— — 


Craterium leucoce- 


phalum iz, 04 03 OR 41. 


Xanthopus 87. 


pag. 
Craterium pyrifor- 

me 19. 
— — vulgare 17. 
Diderma contex- 

tum 79. 
— — globosum II. 
Fusidium griseum 35. 
— — flavovirens 37 
Geoglossum viride 99, 
Hysterium contor- 

1 65. 
Isaria araehnophi- 

la 111. 

— citrina „ 75. 

— clavata 113. 

— glauca 39. 

— sphaecophi- 

la 115. 

— velutipes 109. 
Leangium lepido- 

tum 43. 


pag. 


Lycogola eontortum 9. 


Mycogone cervina 107. 


Myrothecium inun- 


A 
— — Verrucaria y 


Onygena hypsipus 25. 
Peziza caesia . 63. 
— — Onotica . 33. 
Phacidium corona- 

127. 
Physarum aureum 47. 
— — bullatum . 45. 


— 1 


conglobatum 81. 


connatum . 85. 


— — 


nigripes . 85. 


psittacinum 125. 


— — virescens 123. 

— — viride 49. 

Polyangium vitelli- 
num 25. 


pag. 

Rus Ma virescens 95. 

Sphaeria mutabilis 129. 
Sporotrichum fene- 

stens. 
Stilbum erythroce- 

pbalum . . . 


parasiticum 93 


— — rigidum 119. 

— — vulgare 117. 

— — xanthocepha- 
lum 121. 


Strongylium fuligi- 
nie ie, Ser 
Tremella recisa . 27. 
Trichia cerina . 51. 
Tubercularia cilia. 

I © 
— — persicina . 9. 
Ustilage segetum 67. 
— — sitophila . 69. 


Vorerinnerung. 


— — 


Seit einer Reihe von Jahren war 
die Unterſuchung der Pilze die Beſchäf— 
tigung meiner Nebenſtunden, welche mei— 
ne Berufsgeſchäfte mir übrig ließen, und 
da mir bei der Vergänglichkeit dieſer or— 
ganiſchen Körper, von denen nur ein 
geringer Theil ſich ohne gänzliche Ver— 
änderung der Geſtalt und Farbe aufbe— 
wahren läßt, die ſofortige möglichſt ge— 
treue Abbildung derſelben, der einzige 
Weg, um zu ihrer vollſtändigen Kennt- 
niß zu gelangen, zu ſeyn ſchien: ſo ent⸗ 
ſtanden eine Menge Zeichnungen und 
Beſchreibungen, die ich, da ſie manches 
Neue enthalten dürften, öffentlich be— 
kannt zu machen Willens war. Allein 
die Schwierigkeit einen Verleger zu ei— 
nem Werke zu finden, das wegen der 
vielen Kupfer, nicht unbedeutenden Ko— 
ſtenaufwand erforderte, vereitelte ſo lange 
meine Abſicht, bis der würdige Herr Ja— 
cob Sturm mir den Antrag machte, die 
Bearbeitung des mycologiſchen Theils 
feiner ſchätzbaren deutſchen Flora zu über— 
nehmen. Um ſo lieber ergriff ich dieſe 
Gelegenheit zur Bekanntmachung meiner 


Beobachtungen, als meine Zeichnungen 
in die Hände eines fo verdienſtvollen 
Künſtlers kommen, der ſich durch Rein⸗ 
heit und Genauigkeit im Stiche, beſon⸗ 
ders bei vegetabiliſchen Gegenſtänden, 
ſo ſehr ausgezeichnet hat, und die Schwie— 
rigkeit, welche das kleinere Format in 
manchen Fällen verurſachen möchte, mit 
leichter Mühe zu beſeitigen weiß. In 
wie weit es meinen Kräften aber ent— 
ſprechen mag, dieſen ſchwierigen Theil 
der deutſchen Flora ſo zu bearbeiten, als 
man zu fordern berechtigt ſeyn dürfte, 
dies überlaſſe ich der nachſichtsvollen 
Beurtheilung der Kenner, die ich zu 
berückſichtigen bitte, daß mir nur wenige 
Nebenſtunden zum Studium dieſes Faches 
übrig blieben, und mir, unter man⸗ 
chen nothwendigen Hülfsmitteln auch eine 
durchaus vollſtändige Sammlung myco— 
logiſcher Schriften, mangelt. 


Das von mir bei dieſer Bearbeitung 
zum Grunde gelegte Syſtem iſt dasje⸗ 
nige, welches der Herr Hofrath Profeſ— 
for Link in feinen Observationes in 
ordines plantarum naturales Diss, J. 
in dem Magazin der Geſellſchaft 
naturforſchender Freunde zu 
Berlin, für die neueſten Ent⸗ 


deckungen in der geſammten Na⸗ 
turkunde, Zter Jahrgang 1809, 
zum größten Theil bekannt gemacht hat, 
und dem ich mit wenigen Abweichungen 
ge folgt bin, und ferner folgen werde. 
Die bisherige Einrichtung der von 
dem Herrn J. Sturm herausgegebenen 
Flora Deutſchlands, erfordert deutſche 
Beſchreibungen, die bei der faſt gänzlich 
fehlenden allgemein anerkannten Termi— 
nologie in dieſer Sprache, und ohne eine 
eigene vorausgehende Beſtimmung der 
neueren Kunſtausdrücke, beinahe unmög⸗ 
lich iſt. Dieſe Terminologie aber hier 
zu bearbeiten, würde der Ort nicht ſeyn, 
und ich hielt es deshalb zweckmäßig zur 
Vermeidung etwaniger Mißdeutungen, 
die Diagnoſen lateiniſch mit abdrucken 
zu laſſen, und in den deutſchen Beſchrei— 
bungen den, inſonderheit neueren wenig 
bekannteren griechiſchen oder lateiniſchen 
Kunſtausdrücken deutſche Endungen zu 
geben, und ſie im Uebrigen unverändert 
beizubehalten, welchem Grundſatze ich 
auch bei den deutſchen Namen größten⸗ 
theils getreu geblieben bin. Sonſt und 
beſonders in Hinſicht der Farbenbeſtim— 
mungen folgte ich lediglich Zliger’s Ver- 
such einer systematischen vollständi- 
gen Terminologie für das Thierreich 


* 


Beobachtungen, als meine Zeichnungen 
in die Hände eines ſo verdienſtvollen 
Künſtlers kommen, der ſich durch Rein⸗ 
heit und Genauigkeit im Stiche, befons 
ders bei vegetabiliſchen Gegenſtänden, 
ſo ſehr ausgezeichnet hat, und die Schwie— 
rigkeit, welche das kleinere Format in 
manchen Fällen verurſachen möchte, mit 
leichter Mühe zu beſeitigen weiß. In 
wie weit es meinen Kräften aber ent— 
ſprechen mag, dieſen ſchwierigen Theil 
der deutſchen Flora ſo zu bearbeiten, als 
man zu fordern berechtigt ſeyn dürfte, 
dies überlaſſe ich der nachſichtsvollen 
Beurtheilung der Kenner, die ich zu 
berückſichtigen bitte, daß mir nur wenige 
Nebenſtunden zum Studium dieſes Faches 
übrig blieben, und mir, unter mans 
chen nothwendigen Hülfsmitteln auch eine 
durchaus vollſtändige Sammlung myco— 
logiſcher Schriften, mangelt. 


Das von mir bei dieſer Bearbeitung 
zum Grunde gelegte Syſtem iſt dasje— 
nige, welches der Herr Hofrath Profeſ— 
for Link in feinen Odservationes in 
ordines plantarum naturales Diss, J. 
in dem Magazin der Geſellſchaft 
naturforſchender Freunde zu 
Berlin, für die neueſten Ent⸗ 


deckungen in der geſammten Na⸗ 
turkunde, Zter Jahrgang 1809, 
zum größten Theil bekannt gemacht hat, 
und dem ich mit wenigen Abweichungen 
ge folgt bin, und ferner folgen werde. 
Die bisherige Einrichtung der von 
dem Herrn J. Sturm herausgegebenen 
Flora Deutſchlands, erfordert deutſche 
Beſchreibungen, die bei der faſt gänzlich 
fehlenden allgemein anerkannten Termi— 
nologie in dieſer Sprache, und ohne eine 
eigene vorausgehende Beſtimmung der 
neueren Kunſtausdrücke, beinahe unmög⸗ 
lich iſt. Dieſe Terminologie aber hier 
zu bearbeiten, würde der Ort nicht ſeyn, 
und ich hielt es deshalb zweckmäßig zur 
Vermeidung etwaniger Mißdeutungen, 
die Diagnoſen lateiniſch mit abdrucken 
zu laſſen, und in den deutſchen Beſchrei— 
bungen den, inſonderheit neueren wenig 
bekannteren griechiſchen oder lateiniſchen 
Kunſtausdrücken deutſche Endungen zu 
geben, und ſie im Uebrigen unverändert 
beizubehalten, welchem Grundſatze ich 
auch bei den deutſchen Namen größten 
theils getreu geblieben bin. Sonſt und 
beſonders in Hinſicht der Farbenbeſtim— 
mungen folgte ich lediglich Liger's Ver- 
such einer systematischen vollständi- 
gen Terminologie für das Thierreich 


und Pflanzenreich, weil diefe mir, von 
den mir bekannt gewordenen, die beſte und 
am richtigſten beſtimmte zu ſeyn ſchien. 
Daß bei der gewählten Art der Bear— 
beitung, nur diejenigen deutſchen Pilze von 
mir bekannt gemacht und beſchrieben wer— 
den können, die ich ſelbſt geſehen und un⸗ 
terſucht habe, ergiebt ſich leicht, und des— 
halb verbinde ich hiemit noch die Bitte au 
deutſche Mycologen, mich mit ihren Ent— 
deckungen bekannt zu machen, und mir 
Exemplare deutſcher Pilze und deren Abs 
bildung wenn ſie ſolche beſitzen, mitzuthei— 
len, und ſo zur Vollſtändigkeit dieſes bis 
jetzt noch wenig bearbeiteten Theils der 
Flora Deutſchlands, thätig mitzuwirken. 
Erwähnen darf ich hiebei wohl nicht ein— 
mal, daß die Bekanntmachung der mir eins» 
gehändigten Pilze nur im Namen der 
Ueberſender durch mich geſchehen wird, 
daß ich die mir überſchickten Abbildungen 
nach davon gemachten Gebrauche, auf 
Verlangen zurückſenden werde, und daß 
ich ſehr gerne bereit bin, von den befchries 
benen Pilzen, ſoweit es meine Vorräthe 
geſtatten, austauſchend, mitzutheilen; 
denn Alles dieſes verſteht ſich von ſelbſt. 
Geſchrieben zu Roſtock im Auguſt 1812. 


L. P. F. Ditmar. 


ER 
SPOROTHRICHUM feneftrale Ditmar. 


Fenſter⸗Sporothriche. 
Tab. 1. 


Caespitibus tenuissimis, floccis ramosissi- 
mis, centrifugis, decumbentibus, septa- 
tis, albidis; sporidiis globosis umbrino- 
fuliginosis. 


Sehr duͤnnen Filz bildend; mit ſehr 
aͤſtigen, aus einem Punete nach 
allen Seiten ſich ausbreitenden, 
niederliegenden, mit Querwaͤn⸗ 
den verſehenen, weißen Flokken, 
und umbrabraun⸗ rußfarbenen, Eu: 
gelfoͤrmigen Sporidien. 


Conferva fenęſtralis Roth Flora germanica 
Tom, III. P. I. p. 495. n. 12, Ejusdem Cata- 
lecta botanica Fascic. II. p. 191. n. 5. 


Dieſer bisher den Algen beigesählte Pilz 
zeigt ſich dem bloßen Auge anfaͤnglich auf der 
innern Seite der Fenſterſcheiben, als kleine, 
runde, weiße oder braͤunliche Flecken, die ei⸗ 
nen Durchmeſſer von einer Linie und daruͤber 
erreichen, ſo wie aber mehrere bei einander 
entſtehen und ineinander wachſen, als ein duͤn⸗ 
ner Filz, welcher das ganze Glas . : 

Die ſehr aͤſtigen weißen Flokken find mit 
Querwaͤnden verſehen, breiten ſich von einem 
4 


— 2 


Mittelpunete, wo fie am dickſten und am mehr; 
ſten ineinander verſchlungen ſind, nach allen 
Seiten aus, und liegen dem Glaſe dicht an. 
Die kugelfoͤrmigen Sporidien haben eine 
um brabraune ſtark ins rußbrgune uͤbergehende 
Farbe, und finden ſich zwiſchen den Flocken 
zerſtreuet, beſonders aber in der Mitte zuſam— 
mengehaͤuft. . 0 f 
Auf der innern Seite, ſeit geraumer Zeit 
nicht gereinigter Fenſterſcheiben findet man die: 
fe Sporothriche, deren Entſtehung und Wachs: 
thum die am erſteren ſich anſammelnden Unrein⸗ 
lichkeiten und Duͤnſte beſonders guͤnſtig zu ſeyn 
cheinen. Sie hängt dem Glaſe fo feſt au, daß 
ſie nur mittelſt Benaͤſſung hinunter zu bringen 
iſt, und bleibt beim Gefrieren der Duͤnſte auf 
den Fenſterſcheiben ganz unveraͤndert. 1 
Dr. Roth gedenkt. zwar an den angefuͤhr⸗ 
ten Orten in der Beſchreibung dieſes von ihm 
den Conferven beigezaͤhlten Pilzes, der braunen. 
Bde deſſelben nicht, allein da junge oder von 
Sporidien entbloͤßte Exemplare eine weiße Far⸗ 
be haben, und im Uehrigen feine Beſchreibung 
genau hierauf paßt; N kann es wohl keinem 
Zweifel unterworfen ſeyn, daß feine Conkerva 
fenestralis und dieſe Sporothriche eine und dies 
ſelbe Art ſind, und daß er entweder nur junge 
oder von Sporidien entbloͤßte Exemplare vor 
ſich gehabt, oder die Sporidien, als hiezu nicht 
gegend, betrachtet hat. n N 
1g. a. Die Fenſter⸗Sporothriche in natuͤr⸗ 
licher Groͤße. B. Stark vergroͤßert. 


674 


T. St crm. 


firale Dim. 


6 


Soor sthrıchum Fon 


finer 40 Nat. Il 


. 
ACREMONIUM alternatum Link. 


Abwechſelndäſtige Acremonie. 
Tab. 2. 
Thallo expanso albo, ramulis alternatis. 


Mit einem weißen ausgebreiteten 
Thallus, und abwechſelnden Aeſt— 
chen. 


Link Observationes in ordines plantarum 
naturales Diss, I. pag. 13. 


Dieſer kleine Pilz, welcher einen dünnen 
Filz bildet, beſteht aus langen weißen, mit 
Querwaͤnden verſehenen, durcheinander ge— 
ſchlungenen Focken von verſchiedenem Durch— 
meſſer, mit häufigen kleinen abwechſelnd ſte—⸗ 
henden Aeſtchen, an deren Spitze die kugelfoͤr— 
mige Sporidie befeſtigt iſt. 


Im Fruͤhlinge uͤberzieht dieſe Aeremonie 
nicht ſelten vertrocknete an feuchten Orten lie: 
gende Blaͤtter. 


Von Acremonium verticillatum Link mit 


welcher fie dem Aeußern nach, ohne mikrosko⸗ 
1 * 


N 


pifche Unterſuchung, viele Aehnlichkeit hat, 
unterſcheidet ſie ſich durch den feinern Bau 
und die abwechſelnd, nicht quirlfoͤrmig ſtehen— 
den Aeſtchen. 


Fig. a. Dieſer Pilz in natürlicher Größe 
auf einem vertrockneten Blatt. B. Vers 
groͤßert. 


2 


2 . hir:  alternalam 


ne Nel Nat 5 


Tart 5 


u sc. 


N RR 
MYROTHECIUM inundatum Tode. 


Gemeine Myrothecie. 
AB. . 


Peridio polymorpho candido; sporidiis vi- 
ridi-nigrescentibus globosis, 


Mit einer vielfachgeſtalteten ſchnee— 
weißen Peridze, und kugelfoͤrmi⸗ 
gen ſchwaͤrzgruͤnen Sporidien. 


Tode Fungi mecklenburgens, select. Fas- 
I. P. 25, 


Link Obseryat. in ordin. plant, natural, 
ies, er =: 


Die Peridie dieſes z bis 1 Linie im Durchs 
meſſer haltenden Pilzes iſt an ſich eigentlich 
kreis oder eyrund geſtaltet, erhält aber durch 
das ſehr verſchiedenartige Zuſammenwachſen, 
eine durchaus unregelmaͤßige Form. Sie iſt 
ſchneeweiß, flach, beſteht aus einem flockigen 
Contexte und verſchwindet bald in der Mitte, 
ſo daß ſie nur einen Rand, der die Sporidien 
umgiebt, bildet. Statt der Sporidien be⸗ 
merkt man die Peridie anfaͤnglich mit einer 
dunkelgruͤnen Fluͤſſigkeit angefuͤllt, welche aber 
bald verdunſtet und die Sporidien, deren 
ſchwarzgrüne Farbe, zuletzt beinahe ganz ins 
Schwarze uͤbergeht, als eine feſte Maſſe zuruͤck 


— 


läßt. Nur durch Befeuchtung mit Waſſer 
trennen ſich die feſt an einander klebenden 
ern und zeigen ihre kugelfoͤrmige Ge: 


alt. 

Auf Blaͤtterpilzen, die im Alter ohne bedeu⸗ 
tende Veraͤnderung ihrer Form, auftrocknen 
und ſchwarz werden, finden ſich die gemeine 
digg. e im Anfange des Herbſtes, ſehr 
aͤufig. 


Fig. a. Die gemeine Myrothecie in natuͤrli⸗ 
cher Groͤße auf einem Blaͤtterpilze. B. 
Vergroͤßert in den verſchiedenen Zuſtaͤnden. 
öden Vertical-Durchſchnitt, ſtaͤrker ver; 
groͤßert. 


«r 


7 1 ) j Ex en 
. aM yrotlhecium anundalum Tode, 
4 22 cel af. Max. Tan en J 


a 
MYROTHECIUM Verrutaria. Ditmar. 
1 
Warzenförmige Myrothecie. 


Tab. 4. N 


En 3 3 
Peridio subrotundo eandido, sporidiis viri- 
di- atris oviformibus, 


Mit etwas runder ſchneeweißen Pe⸗ 
ridie, und gruͤnlich ſchwarzen ey— 
artigen Sporidien. 


Peziza Verrucaria Albertini et Schweinitz 
Conspectus fungor. in Lusat super. crescent. 
p. 540, n. 1015. Tab. VIII. Fig. 6. 


Dieſe Myrotheeie, von ungefähr 1/2 bis 1 
Linie im Durchmeſſer, hat eine wenig erhabe— 
ne, mehrentheils kreis- oder enrunde Peri⸗ 
die, die jedoch hin und wieder eine etwas 
unregelmaͤßige Form annimmt. Sie iſt uͤbri⸗ 
gens ſchneeweiß, und von demſelben Contexte 
und demſelben Verhalten der vorhergehenden 
Art. Die Sporidie iſt eyartig, wodurch 
ſich dieſe warzenförmige Myrotheeie, von der 
gemeinen hauptſaͤchlich unterſcheidet, und hat 
im reifen Zuſtande eine beinahe ſammetſchwar⸗ 
ze, wenig ins grüne ziehende Farbe. — Bis 
letzt fand ich dieſen Pilz nur ein einziges Mal 
im Auguſt auf halbvertrockneten Blaͤttern der 
Lapsana communis. Gemeiner Rainkohl. 


2 8 


Daß Peziza Verrucaria Albert et Schwein, 
zu den Myrotheeien gehört, kann keinem Zwei⸗ 
fel unterworfen ſeyn, und ich glaube ſie we⸗ 
gen der Aehnlichkeit in der aͤußern Form und 
dem Standorte, dieſer Art, wenigſtens ſo lange 
beizaͤhlen zu duͤrfen, bis die mieroseopiſche Un⸗ 
terſuchung der Albertiniſchen und Schweinitz 
ſchen Driginal-Eremplare, wovon ich zur Zeit 
keine beſitze, in Ruͤckſicht der Geſtalt der Spo⸗ 
ridien eine Abweichung ergeben moͤchte, die 
ſie zu einer beſondern Art erheben wuͤrde. 


Fig, a. Dieſer Pilz in natürlicher Größe auf 
einem Blatte vom gemeinen Rainkohl. 
B. Vergroͤßert in dem verſchiedenen Alter. 
C. Staͤrker vergroͤßert im perpendieularen 
Durchſchnitt. 


[24 


— 5 1 e 
2 ö Serrucarıa Mile 


ina Sas Nas 


LYCOGALA contortum Ditmar. 


Ineinandergedrehte Lycogale. 
Tab. 5. 


Peridio flexuoso, subcompresso, contorto, 
umbrino; sporidiis globosis silaceis, 


Mit einer gebogenen, etwas zuſam— 
mengedrückten, in einander ges 
drehten, umbrabraunen Peridie, 
und kugelfoͤrmigen ochergelben 
Sporidien. 


Im Anfang ift dieſer Pilz roſenroth gefärbt 
und breiartig wie Lycogala miniatum Per— 
soon. Mennigrothe Lieogale, und veraͤndert 
die Farbe bei ſeiner Ausbildung durch verſchie— 
dene Abſtuffungen bis ins Umbrabraune. 


Die Geſtalt der Peridie iſt mannigfach, 
urſpruͤnglich eylindriſch, jedoch etwas zuſam— 
mengedruͤckt, ſtets aber gekruͤmmt, ineinander— 
gedreht und verwachſen. Im alten Zuſtande 
zerplatzt die Peridie unregelmaͤßig und die 
ochergelben kugelfoͤrmigen Sporidien, tre— 


ten mit den fparfamen gleichgefärbten Flocken 
hervor, und werden ausgeſtreuet. 


Auf verfaulten Tannenholz fand ich die ſen 
Pilz im Auguſt und September nicht ſelten. 


Fig. a. Die ineinandergedrehte Lyeogale in 
natuͤrlicher Groͤße auf Tannenholz. B. 
Dieſelbe vergroͤßert. C. Die Sporidien 
mit den Flocken. 


> EN 
4 ycozıda Salis, uu, Ae, 
— 2 7 


n 7 WERE Y; 
U Jun sc JA Drlmar dıl,ac) Nat. 


* 


BE 
DIDERMA globosum Persoon. 


Kugelförmige Diderme. 


Tab, 6. 


Sessile globoso hemisphaericum ; peridio 
esterno glabro candido, interno ru- 
bescente - cinereo; columella globosa 
eborina, sporidiis globosis fuliginoso- 
nigris. 

Aufſitzend, faſt kugelfoͤrmig: mit 
ner äußern glatten ſchneeweißen, 

und einer innern roͤthlich⸗aſchfar⸗ 

benen Peridie, einer Fuge 

gen elfenbein⸗weißen Col 

und Eugelfürmigen ru 

ſchwarzen Sporidien. 


mg — 
are 
— 

— 

ker) 

= 


Persoon Sinops, method, fung. p. 167. n. g. 

Ejusdem Dispositio method, fung, in Römer 

neues Magazin für die Botanik, I, Band, 
p- 89. Tab, IV. Fig. 4, et 5. 


Albertini ei Schweinitz Conspect, fung. in 
Lusat, sup. cresc, p. 89. n. 249. 


Diefe heerdenweiſe wachſende Diderme ift 
kugelfoͤrmig, an der Baſis aber etwas abge⸗ 
plattet, fo daß fie eine etwas halbkugelfoͤrmige 
Geſtalt erhält, und hat kaum 1/2 Linie im 
Durchmeſſer. Die aͤußere Peridie iſt et⸗ 
was dicker wie die innere, glatt, ſchneeweiß, 


— 1 


ziemlich ſproͤde, und fallt ſtuͤckweiſe ab, wenn 
dieſer Pilz ſeine Reife erlangt hat. Die in⸗ 
nere Peridie iſt viel feiner, hat eine et⸗ 
was unebene Oberflaͤche, wie die uͤbrigen Ar⸗ 
ten dieſer Gattung, eine aſchgraue ins roͤthli⸗ 
che ziehende Farbe, und verſchwindet ebenfalls 
ſo wie die Sporidien ſich verbreiten. Der 
Context der Peridien iſt ein reſteulos⸗haͤutiger. 
Die Columelle iſt gelblichweiß, kugelfoͤr⸗ 
mig und beſteht aus einer reſieulos⸗flockigen, 
etwas grumoſen Maſſe (vid. Fig. C.). Die 
Sporidien find kugelfoͤrmig, nach Verhaͤlt⸗ 
niß ziemlich groß und ſchwarzbraun, die nur 
ſparſamen Flocken an der Baſis angewachſen 
und von der Farbe der Sporidien. i 
Im Auguſt und September iſt dieſer Pilz 
auf trocknen Blattern und kleinen trocknen 


Zweigen keine Seltenheit. 8 


Fig, a. Die kugelfoͤrmige Diderme in na⸗ 
türlicher Größe auf einem trocknen Blatte. 
B. Vergrößert in dem verſchiedenen Al, 
ter. C. Perpendieular durchſchnitten, und 
ſtaͤrker vergrößert, 


9. 


88 reer ‚zobosem Par 
(e 


um SC. 


+ Yer n N 
L, „ılmar del.ac „lat 


1 
CIONIUM Iridis Ditmar. 


Schwertlilien-Cionie. 
Tab. 7. 


Gregarium; peridio globoso argillaceo; sti- 
pite subeonico buxeo; Columella tenui 
supra dilatata, cretacea; sporidiis glo- 
bosis fuliginosis. 


Heerdeweiſe wachſend, mit einer ku⸗ 
gelfoͤrmigen pfeifenthonweißen 
Peridie; einem etwas kegelfoͤrmi⸗ 
gen burbaumgelben Stiele: einer 
duͤnnern oben erweiterten krei⸗ 
denweißen Columelle, und kugel⸗ 
foͤrmigen rußbraunen Sporidien. 


Link Observat, in ordin, plant. natur, Diss. 
I. p. 26. 


„Die Peridie dieſes kaum 1 Linie hohen 
Pilzes, iſt kugelfoͤrmig, hat eine weiße, etwas 
ins graue ziehende Farbe, und wie die übrigen 
Arten dieſer Gattung, eine etwas kleyengrtige 
Oberflaͤche, beſteht aus einem reſieulos⸗flocki⸗ 
gen Contexte, und fallt nach und nach ſchup⸗ 
penweiſe ab, ſo daß nach ausgeſtreuten Spori⸗ 
dien nur kleine Reſte deſſelben am Stiele zu⸗ 
rückbleiben. Der buxbaumgelb gefaͤrbte Stiel 
iſt an der Bafis erweitert, und nimmt gegen 
die Peridie betraͤchtlich ab, wodurch er eine 


etwas kegelfoͤrmige Geſtalt erhält. Die Co⸗ 
lumelle ii kreidenweiß, eylindriſch, unten 
duͤnner wie der Stiel, oben betraͤchtlich er⸗ 
weitert, von der Hoͤhe der halben Peridie, 
und beſteht aus einer flockig⸗ reſieuloͤſen gru⸗ 
moͤſen Maſſe (vid. Fig. G. Die Spori⸗ 
dien find nach Verhaͤltniß groß, kugelfoͤrmig, 
rußbraun, und nur mit ſparſamen, am Bo⸗ 
den der Peridie befeſtigten, ebenfalls rußbraun 
gefaͤrbten Flocken, untermengt. . 

Auf noch grunen Blättern der Iris speuda- 
corus Waſſer- Schwertlilie fand ich dieſe Cio⸗ 
nie im Auguſt. 


Fig. a. Die Schwertlilien-Cionie in natuͤr— 
licher Seit auf einem Abſchnitt des Blat⸗ 
tes der Waſſer⸗Schwertlilie. B. Ver⸗ 
Gebel in dem verſchiedenen Alter. C. Im 

ertieal-Durchſchnitt, ſtaͤrker vergroͤßert. 


OU sc. F Dinar Oel. 


Croreum , Julie Vene 


nr 
ARCYRIA silacea I)itmar. 


Ochergelbe Arcyırie, 
Tab. 8. 


Subgregaria; capillitio oviformi peridioque 
silaceo, sporidiis globos'is concoloribus, 


Etwas heerdenweiſe wachſend, mit 
einer eyartigen ochhergelben Ca⸗ 
pillitie, ebenſo gefärbten Peridie, 
und kugelfoͤrmigen gleichfarbigen 
Sporidien. 


Dieſe Areyrie waͤchſt zun zeilen einzeln, hin 
und wieder jedoch etwas heerdenweiſe, und 
erreicht die Höhe von 1 Linie. Die Peridie 
hat die Form der uͤbrigen Iyefannten Arten dies 
ſer Gattung, iſt geſtielt gegen die Capillitie 
nur klein, und von derselben Farbe der letz⸗ 
tern. Die Capillitie iſt ochergelb, mit der 
Peridie ſehr feſt verwach fen, und hat eine ey: 
artige Geſtalt, die im aͤltern Zuſtande, bei ih⸗ 
rer mehreren Ausdehnung etwas unregelmaͤßig 
wird. Die Sporidi en ſind kugelfoͤrmig und 
ebenfalls ochergelb gefeirbt. b 

Auf trocknen Eichen- und Buͤchenholze fin⸗ 
det ſich dieſer Pilz inn Auguſt und September 
nicht ſehr ſelten. 5 

Von der Arcyrırı flava Persoon, mit wel⸗ 
cher dieſe ochergellze Areyrie in Hinſicht der 
Farbe ziemlich uͤbe reinkommt, unterſcheidet fie 


— 


ſich durch die Form oder Capillitie, die bei 
jener lang und eylindriſch iſt; und durch das 
Verwachſen dereſelben mit der Peridie, von 
welcher man fie ohne zu zerreiffen nicht tren- 
nen kann, dahüngegen bei jener die Trennung 
nicht nur ſehr leicht, ſondern ſogar in alten 
Zuſtande von fish ſelbſt geſchieht, fo daß die 
leeren Peridien zuruͤckbleiben. 


Fig, a. Die ou bergelbe Areyrie in natürlicher 
Groͤße auf einen Stuͤckchen Eichenholz. 
B. Vergroßer't in dem verfchiedenen Alter. 
C. Die Spor idien. 


g. 


. rue, sılacca Dim. 


ER 71 ö h 
cum se. Dumas Je.) Nat: 


y 


Kai >: 


re \ > 
CRATERIUM vulgare Ditmar, 


Gemeine Kraterie. 
Tab, 9. 


Peridio cyathiformi castaneo, operculo fir- 
mo cretaceo, stipite croceo; sporidiis 
globosis nigris. 


Mit einer becherfoͤrmigen kaͤſtenbrau⸗ 
nen Peridie, kreidenweißem fes 
ſten Deckel, ſafrangelbem Stiele 
Br kugelfoͤrmigen ſchwarzen Spo— 
ridien. 


Craterium pedunculatum Trentepohl, Roth 
Catalecta botanica Fasc. I. p. 224. 


Cyathus minutus, stipitatus, caliciformis, 
Hoffmann Vagetabil. eryptog, fasc, II. p. 6. 
Tab, 2. Fig. 2. 


Link Observat. in ordin. plant. natur, Diss. 
I. p. 27. Tab. 2. Fig. 40. 


Der ganze Bu „welcher gewöhnlich etwas 
heerdenweiſe waͤchſt, it kaum 1 Linie hoch. 
Die Peridie iſt pergamentartig, becherfoͤr⸗ 
mig, abgeſchnitten, oben am Rande etwas 
nach außen zu gebogen und von einer kaͤſten⸗ 
braunen Farbe, die ſich bei aͤltern, vorzuͤglich 
getrockneten Exemplaren, ſtark ins Ochergelbe 
sieht. Der charakteriſtiſche Deckel, welcher et- 
2 


„id 


was tiefer als der Rand der Peridie liegt, iſt 
feſt, pergamentartig, kreisfoͤrmig, gelblichweiß, 
anfaͤnglich flach, wird ſo wie ſich die flockigen 
Häutchen mit den Sporidien ausdehnen, et: 
was gewoͤlbt und ſpringt endlich, ohne daß 
ſich die Form der Peridie andert, ab. Der 
Stiel iſt ſafrangelb, beinahe von der Länge 
der Peridie, und dehnt ſich an der Baſis in 
eine dünne membrandſe Haut aus, die im 
Anfange weiß und gallertartig iſt, hernach aber 
feſt wird, und wegen des durchſcheinenden 
Holzes wenig bemerkbar iſt, und eine Art von 
ypothallus bildet. Die Sporidien find 
igelfoͤrmig ſchwarz, und mit weißen mit we⸗ 
nigen Flocken verſehenen Haͤutchen von reti⸗ 
culos⸗membranoͤſen Contexte, untermengt, die 
ſich im reifen Zuſtande ausdehnen, ſich uͤber 
den Rand der Peridte erheben, den Deckel ab⸗ 
ſtoßen, die Sporidien ausſtreuen und zuletzt am 
Rande oder im Grunde der Peridie hin und 
wieder theilweiſe zuruͤckbleiben, oder auch ganz 
verſchwinden. . a 
Auf trocknen Blaͤttern und kleinen Zweigen 
findet ſich dieſer Pilz an ſchattigen feuchten 
het im Auguſt und September, jedoch nur 
parſam. 


rig a. Die gemeine Krgterie in natürlicher 

roͤße auf trocknem Holze. B. Vergröſ⸗ 
ſert im juͤngern, C. im mittlern und D. 
im aͤltern Zuſtande. E. Die Sporidien mit 
den Haͤutchen und Flocken. N 


Er 


— 5 — — 
Iraferuum wudgare Dem . 
- 


7 Dilmar a) I Ef Il: Iturnt sc 


CRATERIUM pyriforme Ditmar, 


Birnförmige Kraterie. 
Tab, 10. 


Peridio pyriformi, stipiteque ochraceo; 
operculo firmo, cretaceo, 


Mit einer birnfoͤrmigen ocherbra 
Peridie, gleichfarbigen Sti 
und einem kreideweißen fet 
Deckel. 


Die birnfoͤrmige Kraterie unterſcheidet ſich 
von der vorhergehenden, mit welcher ſie die 
Groͤße gemein hat, bloß durch die Geſtalt und 
Farbe der Peridie und des Stiels. Die Pe⸗ 
ridie iſt namlich pergamentartig, abgeſchnit⸗ 
ten und birnfoͤrmig, indem ſie nach oben zu 
ſich verengt, in der Mitte bauchigt iſt, und 
gegen den Stiel ſpitz zulaͤuft. Der obere Rand 
iſt wie bei der gemeinen Kraterie nach außen 
gebogen, und die Farbe der Peridie eine ocher— 
braune, die jedoch hin und wieder etwas ins 

ellaſchfarbene uͤbergeht. Der pergamentartige 
eckel iſt ebenfalls gelblich⸗weiß und hat die⸗ 
ſelbe Geſtalt, und iſt bei zunehmendem Alter 
dieſes Pilzes, denſelben Veraͤnderungen unter⸗ 
worfen, wie bei der vorhergehenden Art. Der 
Stiel hat die Farbe und faſt die Laͤnge der 
Peridie, und zeigt an der Baſis eine duͤnne 
membranoͤſe, im juͤngern Zustande aber gallert⸗ 
2 


artige, weißlich gefärbte Haut. Die Spori⸗ 
dien ſind ſchwarz, kugelfoͤrmig und zwiſchen 
den weißen mit wenigen Flocken verſehenen 
etwas retienlöfen Haͤutchen, welche die Peri⸗ 
die ausfuͤllen, enthaͤlten, die ſie durch ihre Aus⸗ 
dehnung verbreiten. : SEHE 
Zuweilen trifft man unter dieſen birnfoͤrmi⸗ 
gen Kraterjen, mißgeſtaltete an, die jedoch 
ſtets die urſpruͤngliche Birnform zeigen. 
„Im Anfange des Herbſtes fand ich dieſen 
Pilz, nur fparfam auf trocknen Blättern und 
Birkenrinde an ſchattigen feuchten Orten. 


Fig. a. Die birnfoͤrmige Kraterie in natuͤr⸗ 
licher Größe. B. Vergroͤßert im juͤngern, 
C. im aͤltern Zuſtande. D. Einige Miß⸗ 
geſtaltete dieſer Art, vergroͤßert. E. Die 
Sporidien nebſt Hautchen und Flocken. 


Zo, 


«? 


Cralereum ursforme e, 


* 
Ditmar a) nat. Jel. turm 


„ 
CRATERIUM leucocephalum Ditmar. 


Weißköpfige Kraterie. 
Tab. 11. 


Peridio cyathiformi glandicolore; operculo 
tenuissimo evanescente, stipiteque con- 
colore. 


Mit einer becherfoͤrmigen eichelbrau— 
nen Peridie, einem ſehr dünn vers 
ſchwindenden gleichfarbigen De— 
ckel und einem ebenſo gefaͤrbten 
Stiele. 


Arcyria leucocephala Peraoon Synops, meth, 
fung, p. 183. 


Albertini et Schweinitz Conspect. fung, in 
Lusat, sup. erescent. p. 100. n. 278. 
Hoffmann Flora german, 2. Tab, s. 
. 


Trichia cinerea Trentepohl. Roth Catalect, 
botan, fascic, I, p, 227. 


Die Höhe dieſes heerdenweiſe wachſenden 
Pilzes betraͤgt kaum 1 Linie. Die Peridie 


— 22 — 


iſt pergamentartig, becherfoͤrmig und von einer 
eichelbraunen Farbe. Der Deckel wird ei— 
gentlich durch einen Fortſatz der Peridie gebil— 
det, iſt ſtets gewoͤlbt, ſehr duͤnne und anfaͤng⸗ 
lich von der Farbe der Peridie. Bei zuneh— 
mender Reife wird er etwas graulichweiß und 
verſchwindet nach und nach, wodurch die Pe⸗ 
ridie ſtets am obern Rande eine ungleiche 
Form durch Riſſe und Unebenheiten erhaͤlt, 
und nie, fo wie bei den übrigen Arten dieſer 
Gattung mit einem regelmaͤßig abgeſchnittenen 
Rande erſcheint. Im ſehr alten Zuſtande fin⸗ 
det man den obern Theil der Peridie hin und 
wieder ganz verſchwunden. Der Stiel hat 
die Farbe der Peridie und iſt faſt fo lang wie 
ſelbige. Die Sporidien find kugelfoͤrmig, 
ſchwarz, und zwiſchen den ſehr aͤſtigen, teils 
fen, mit retieulos smembrandfen Haͤutchen un⸗ 
termengten Flocken enthalten, (vid. Fig. C.) 
durch deren im reifen Zuſtande erfolgenden 
Ausdehnung ſie ausgeſtreuet werden. Die 
Flocken verſchwinden im Alter zuweilen ganz, 
zuweilen bleiben ſie mehr oder weniger in der 
Peridie zuruͤck. 

Auf trocknen Blaͤttern und kleinen Zwei⸗ 
gen hauptfächlich von Buͤchen, iſt dieſer Pilz 


u — 


zu Ende Sommers und im Herbſte nicht fels 
ten. 

Die weiß koͤpfige Kraterie kann nur als eine 
heteroelite Art unter dieſe Gattung gebracht 
werden, wie Zink in Observ, in ordin, plant, 
natur. Diss. I. p. 27. bereits bemerkt hat, 
und eignet ſich wohl zu einer neuen Gattung. 
Weſentlich abweichend iſt 1) der Deckel, wel— 
cher eigentlich nur von einem Fortſatze der Pe⸗ 
ridie gebildet wird, nach und nach verſchwin⸗ 
det und nie, wie bei den uͤbrigen Arten eine 
ſo beſtimmte Form hat, fuͤr ſich beſteht und 
abſpringt. 2) Die unregelmaͤßige Geſtalt der 
Peridie im Alter, da fie bei den uͤbrigen Ars 
ten ſtets ihre anfaͤngliche Form unveraͤndert 
behält. 3) Die aͤſtigen mit retieulos-membtra⸗ 
noͤſen Haͤutchen untermengten Flocken, von 
denen man bei den uͤbrigen Arten nur wenige 
Spuren findet. — Allein die Anordnung zu 
vieler Gattungen, hat manches wider ſich, 
und es wird deshalb Entſchuldigung verdienen, 
dieſe Art, welche offenbar den Uebergang von 
den Trichien zu den Kraterien bildet und eine 
Mittelgattung abgeben wuͤrde, wegen der aͤuſ— 
fern Aehnlichkeit, als eine uneigentliche Art 
ſuͤr jetzt den Kraterien beizuzaͤhlen. 


— DE 


Fig. a. Die weißkoͤpfige Kraterie in natuͤr⸗ 
licher Größe auf einem trocknen Buchen: 
blatte. B. Vergroͤßert im jungen, C. im 
mittlern und D. im alten Zuſtande. E. 
Die Flocken mit den Haͤutchen und Spo⸗ 
ridien. 


BE: 


= ; ar 
Lraforuum buch. dum en 


elmar ad, lat. Oel ISturmse. 


er aa 
ONYGENA hypsipus Ditmar, 


Hochgeftielte Onygene. 
Tab. 12. 


Peridio globoso eborino; stipite longo sur- 
sum attenuato concolore ; sporidiis di- 
lute ferrugineis, 


Mit einer kugelfoͤrmigen, elfenbein⸗ 
weißen Peridie, einem langen 
nach oben zu verdünnten gleich⸗ 
farbigen Stiele und hellroſtfar— 
benen Sporidien. 


Onygena corvina Albertini et Schweinitz 
Conspect. fung. in Lusat, sup. crescent, 
p. 113. n. 510. Tab, IX. Fig. 2. 


Dieſe Dungene erreicht eine Höhe von 4 bis 
8 Linien und Darüber, und waͤchſt heerdenweiſe. 
Die Peridie iſt kugelfoͤrmig, gelblich weiß, 
kleienartig⸗gekoͤrnt, und beſteht aus einem reti⸗ 
eulos⸗flockigen Eonterte. Der Stiel welcher 
in der Jugend nur kurz iſt, erreicht im aus⸗ 
gewachſenen Zuſtande eine, nach Verhaͤltniß 
der kleinen Peridie ſehr beträchtliche Höhe, und 
zeigt ſich nach unten oder oben zu, mehr oder 
wenige gekruͤmmt. Er iſt gelblich weiß wie 
Elfenbein, bei aͤltern Exemplaren hin und wie⸗ 
der aber ins Braͤunlichgelbe uͤbergehend, etwas 
ſeidenartig glänzend, nach der Baſis, an wel⸗ 
cher er mit weißen Flocken, die man am deut⸗ 


— 


lichten bei jungen Exemplaren wahrnimmt, bes 
feſtigt iſt, dicker, gegen die Peridie beinahe 
uͤber die Haͤlfte dünner, und tritt ohngefaͤhr 
um ein ODrittheil in ſelbige hinein. Der inne⸗ 
re Context des Stiels beſteht aus mit kleinen 
Bläschen gemengten Flocken. Die Spori⸗ 
dien find kugelfoͤrmig, ſehr klein, von einer 
hellroſtbraunen Farbe und gleichſam mit einem 
Kleber aneinander gehalten, ſo daß ſie wenn 
die Peridie verſchwunden iſt, nicht ſogleich ver⸗ 
ſtreut werden, ſondern die kugelförmige Ge⸗ 
ſtalt deſſelben lange behalten, und nur mit 
Anwendung einiger Kraft von einander ger 
trennt werden konnen. 

Auf mit Maͤuſeknochen gemengten Exkre⸗ 
menten, nach dem Moſchus aͤhnlichen Geruch 
zu urtheilen, wahrſcheinlich von einem Mar⸗ 
der, fand ich dieſe Onygene im Auguſt bis 
jetzt nur ein einziges Mal. 

Den von Albertini et Schweinitz am au- 
geführten Orte dieſem feltenen Pilze, gegebe⸗ 
nen Namen, glaubte ich deshalb veraͤndern zu 
muͤſſen, weil die Federn von Kraͤhen nicht der 
ausſchließliche Fundort deſſelben ſind. 


Fig. a. Die hochgeſtielte Onygene in natuͤr⸗ 
licher Größe, auf Exkrementen mit Maus 
ſeknochen gemengt. B. Vergroͤßert im juͤn⸗ 
gern, und C. im altern Zuſtande. D. 
Staͤrker vergrößert im Laͤngedurchſchnitt, 
und E. die Sporidien deſſelben. 


AR 


Ontgena 27; 2 Y us ein 2 
— x 


% Ditmar ad Nu. ch 


„ % 
1 um 


— 27 — 
TREMELLA recisa Ditmar. 


Abgeſchnittene Tremelle. 
Tab, 13. 


Sporangio pezizoideo, umbrino, recisopla- 
no, in stipitem obliquum desinenti. 


Mit einer Becherpilzaͤbnlichen um⸗ 
brabraunen, abgeſchnitten⸗ flachen 
einen ſchiefen Stiel bildenden 
Sporangie. 


Peziza gelatinosa Persoon Syn. fung. p. 653. 


Bulliard Histoire des Champign, de la 
France Tom, I, p. 259. 


De Lamark et Decandoll> Flore francoise 
Tom. II. p. 89. n. 232, 


Die Form dieſer umbrabraunen glaͤnzenden 
1 bis 3 Linien hohen und 1 bis 4 Linten b ei⸗ 
ten Tremelle, iſt ſehr verſchieden, gewöhnlich 
aber diejenige eines etwas ſchief geſtielten Ber 
cherpilges; oben abgeſchnitten und flach, hin 
und wieder im jüngern Zuſtande etwas ausge⸗ 
hoͤhlt, und becherfoͤrmig, im aͤltern aber zu— 
weilen etwas gewoͤlbt. 


Auf trocknen Zweigen der Salis caprea 
Sahl⸗Weide, findet ſie ſich im September und 
October nicht ſelten. 


„ 


Die von Persoon am angeführten Orte ge: 
machte Bemerkung, daß diefer von ihm unter 
den Becherpilzen aufgefuͤhrte Pilz, den Tre⸗ 
mellen beizuzaͤhlen ſeyn duͤrfte, findet ſich bei 
genauerer mieroskopiſchen Unterſuchung voͤllig 
gegruͤndet. Dieſer Pilz beſteht naͤmlich aus 
einem gallertigen, retieulos-flockigem Contexte; 
das ſich zwar nach der Oberflache zu etwas zu 
ordnen ſcheint, aber keine Spur von wirkli— 
chen Theeen, dieſem weſentlichen Kennzeichen 
der Becherpilze, zeigt (vid. Fig B.) weshalb 
er, da man an ihm ſo wenig Sporidien als 
ſonſtige Fortpflanzungs-Organe bemerkt, der 
heterbeliten Gattung der Tremellen beigezaͤhlt 
werden muß. 


Fig. a. Die abgeſchuittene Tremelle in na⸗ 
türlicher Größe und verſchiedenen Alter. 
Elben. ſtark vergrößerter Abſchnitt der⸗ 
elben. 


5 reise um, 


Dimer a Nazi del. J. Cu 


1 
TUBERCULARIA ciliata. Ditmar. 


Gewimperte Tubercularie. 


Tab. 14. 


Sporangio hemisphaerico roseo, margine 
ciliato; stipite crasso medio coarectato, 
einnamomeo. 


Mit einer halbkugelfoͤrmigen, roſen⸗ 
rothen, am Rande gewimperten 
Sporangie, und einem dicken in 
der Mitte zuſammengeſchnuͤrten 
zimmtbraunen Stiele. 


Dieſer Pilz, der kaum die Höhe einer Li: 
nie erreicht, hat im jungen Zuſtande eine ſehr 
kleine, im aͤltern aber ſehr erweiterte, halb⸗ 
kugelfoͤrmige hin und wieder jedoch etwas mehr 
oder weniger abgeplattete Sporangie von 
roſenrother Farbe, die am Rande mit einer 
Reihe weißer kurzer Haare beſetzt iſt. Der 
immetbraune Stiel iſt nach Verhaͤltniß ſehr 

ick, in der Mitte betraͤchtlich zuſammenge⸗ 
ſchnuͤrt, und beſteht aus einem: retieulossflockt- 

en Conterte. Die Sporidien ſind kugel⸗ 
oͤrmig, roſenroth, und in dem retieulos⸗flocki⸗ 
gen Conterxte der Srorangie enthalten, aus 
welchem ſie im reifen Zuſtande hervortreten 
und ve auf der Dberflache ſammeln. (vid. 

ig. C. 


Auf einem kleinen trocknen Zweige von 
Betula Alnus fand ich dieſe ausgezeichnete 
Tubereularie im Auguſt, bis jetzt nur ein ein⸗ 
ziges Mal. 


Fig, a, Die gewimperte Tubereularie in na⸗ 
kuͤrlicher Größe auf einem Zweige der Er⸗ 
le. B. Vergroͤßert in jungen und aͤltern 
Zuſtande. C. Im Vertical-Durchſchnitt 
ſtaͤrker vergrößert. 


8 2 Herder e. . 


Ditmar a) Nitde. 8 Sturm Je. 


et I 
AGARICUS phlebophorus Ditmar. 


Adertragender Blätterpilz 
Tab. 15. 


Solitarius; pileo subcarnose orbiculari, pla- 
no, umbrino, venis plurimis elevatis 
instructo; lamellis subventricosis roseis; 
stipite fistuloso, glabro, candido; spo- 
ridiis globosis roseis. 


Einzeln wachſend: mit einem etwas 
fleiſchigen, kreisrunden, flachen 
umbrabraunen mit vielen erhabe— 
nen Adern verſehenen Hute; et⸗ 
was bauchigen, roſenrothen Blaͤtt⸗ 
chen; einem roͤhrigen, latten 
weißen Stiele, und kugelfoͤrmi⸗ 
gen roſenrothen Sporidien. 


Der Hut dieſes einzeln wachſenden Blaͤt⸗ 
terpilzes halt 1/2 bis 1 Zoll und darüber im 
ODurchmeſſer, iſt zuweilen etwas unregelmaͤßig 
geformt, gewoͤhnlich aber kreisrund, flach, und 
zeigt eine Menge erhabener, vielfach durchein— 
ander geſchlungener, vom Mittelpunete nach 
dem Rande ſich ausbreitenden Adern, die wie 
der Hut eine umbrabraune Farbe haben. Der 
Context dieſer Adern iſt eine, aus unregelmaͤ⸗ 
fig geformten Schlaͤuchen beſtehende zellichte 
Subſtanz (vid. Fig. E.) und man bemerkt an 
ihnen nicht die geringſte Spur von Fortpflan⸗ 


un BR 


zungs⸗Orgauen, die man vielleicht in ihnen 
vermuthen koͤnnte. a ’ 

Die Blaͤttchen find duͤnne, von unglei⸗ 
cher Laͤnge, wenig bauchig, vom Stiel ge⸗ 
trennt und durch die austretenden Sporidien 
roſenroth gefarbt. Die zellichte Subſtanz der; 
ſelben, worauf die Theeen befeſtigt find, bes 
ſteht aus ſchmalen etwas eylindriſchen Schlaͤu⸗ 
chen (vid. Fig, E.). 

Der Stiel iſt 1 bis ı 1/2 Zoll lang, glatt, 
roͤhrig, ſchneeweiß, etwas ſeidenartig glaͤn⸗ 
zend, und gewöhnlich etwas gekruͤmmt. 

Die Sporidien ſind kugelfoͤrmig und 
roſenroth gefärbt. 2 

Dieſer Blaͤtterpilz, der keinen ausgezeich⸗ 
neten Geſchmack und Geruch hat, findet ſich 
im Auguſt nicht ſelten, an verfaulten Buͤchen— 
ſtaͤmmen. 
Fig. a. Der adertragende Blaͤtterpilz im juͤn⸗ 

gern, bet c im aͤltern Zuſtande; d. im 

verticalen Durchfihnitt, E. Ein Theil der 

Adern ſtark vergrößert, F. Ein horizon⸗ 

5 a der Blaͤttchen, ſtark ver⸗ 

groͤßert. 


,. f „ 
tara, phleb. phortus elite. 
* 


Ic. Sram sc. 
Duma, a Merce. 


— — 
PEZIZA onotica Persoon, 
Eſelsohr-Becherpilz. 
Tab. 16. 


Pileo substipitato auriformi buxeo- roseo, 
extus basi stipiteque tomentoso ebori- 
no, sporidiis 8 oviformibus sporidiolis 
duobus. 


Mit einem etwas geſtielten, ohrförz: 
migen, burbaumgelb⸗roſenrothen, 
auswendig an der Baſis filzigen 
a guten filjieen el; 
enbeinweißen, Stiele, und acht 
eyartigen zwei Sporidiolen ent⸗ 
haltenden Sporidien. 


Persoon Synops. method, fung. p. 637. n. 20. 
Albertini et Schweinitz Conspect. fung, in 
Lusat, super cresc, p. 310. n. 927. 


Dieſer Becherpilz erreicht eine Hoͤhe von 2 
bis 3 Zoll und eine Breite von 1 bis 2 Zoll, 
iſt etwas geſtielt und an einer Seite geoͤffnet, 
p daß er dadurch eine ohrfoͤrmige Geſtalt bes 
ommt, die jedoch bei ſehr großen Exemplaren 
mehr oder weniger ſackaͤhnlich wird. Inwen⸗ 
dig iſt er glatt, gegen die Baſis zu etwas ge⸗ 
en und runzlich und von einer roſenrothen 
ark ins buxbaumgelbe übergehenden Farbe, 
die an der Baſis mebr ins rothe ziebt. Aus⸗ 
3 


_ 


wendig ift er etwas rauh, von einer mehr weiß⸗ 
lichern Farbe, an der Baſis und am kurzen 
Stiele mit einem duͤnnen Filze verſehen und 
gelblichweiß gefärbt. Die Theeen find nach 
Verhaͤltniß nur klein, ſchmal und faſt eylin⸗ 
derfoͤrmig. Jede derſelben enthält acht S po⸗ 
tidien, in welchen ſich ſtets zwei Fugelfürs 
mige Sporidiolen befinden. 

In Buchhoͤlzungen findet ſich dieſer Becher⸗ 
pilz hin und wieder jedoch nur ſelten, auf der 
Erde gewoͤhnlich heerdenweiſe wachſend. Durch 
die Farbe, Groͤße und den Standort, nicht 
aber durch die inwendigen Falten und Run⸗ 
zeln an der Baſis, die ich nie ribbenaͤhulich 
wie Perſoon am angeführten Orte angiebt, ge⸗ 
ſehen habe, und welche ſich auch mehr oder 
weniger bei Peziza leporina Persoon finden, 
unterſcheidet er ſich von der letztern ſehr nahe 
verwandten Art. 


Fig, a. Der Eſelsohr⸗Becherpilz in den Iver 
chiedenen Geſtalten. B. Die Theeen deſ⸗ 
elben mit den Sporidien, ſtark vergroͤßert. 


26. 


5 10 Al 
Luna Kur 


90 \ 0 
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U 
1 1 . Ne En 


Sozıza onolica Sorsoon. 


— * 
Em Mer del. Jlurm ge. 


FUSIDIUM griseum. Ditmar, 


Graue Fuſidie. 
Tab. 17. 


Acervulis dilatatis tenuibus griseis, spöridiis 
fusiformibus rectis, 


In erweiterten dünnen haargrauen 
Haͤufchen, mit ſpindelfoͤrmigen ges 
raden Sporidien. 


Link Observat, in Ord, plant, natur. Diss. I. 
P. 6. nr, 5» 


Die Geſtalt dieſes Pilzes iſt unregelmaͤßig, ins 
dem er ſich in duͤnnen Haͤufchen zeigt, die ſich ver⸗ 
ſchiedenartig mehr oder weniger ausdehnen und 
in einander fließen. Die Farbe deſſelben iſt eine 
haargraue, die jedoch ſehr ins Weiße übergeht. 
Die fpindelförmigen Sporidien find ſehr fein, 
und nicht wie bei einigen Arten dieſer Gattung 
gekruͤmmt, fondern völlig gerade. 


Auf vertrockneten Blaͤttern der gemeinen Bus 
che Fagus sylvatica findet ſich dieſer Pilz im 
Auguſt ziemlich haͤuſig. 


— 36 we 
Fig. a. Die graue Fuſidie in natürlicher Gloͤße. 
b. Die Sporidien ſtark vergroͤßert. 


RN 


174 


gresewm Deut. 


[7 


— 


Dee 


FUSIDIUM flavovirens. Ditmar. 
Zeifiggrüne Fuſidie. 
Tab, 18. 


Acervulis suborbicularibus tenuissimis flavo- 
virescentibus, sporidiis fusiformibus re- 


ctis. 


In faſt kreisförmigen ſehr dünnen zei, 
ſiggrünen Haͤufchen, mit fpindels 
foͤrmigen geraden Sporidien. 


Fusidium aerugniosum Link Observ. in Or- 


din, plant, natural, Diss, I. p. 6. nr. 5. 


Dieſer Pilz zeigt fich in faſt kreisfoͤrmigen ſehr 
duͤnnen Haͤufchen, die wieder aus kleineren zu— 
ſammengeſetzt find, und hat eine lichte gelblichs 
gruͤne Farbe. Die Sporidien ſind faſt von 
derſelben Geſtalt der vorhergehenden Art, jedoch 
etwas kuͤrzer und daher nach Verhaͤltniß, aber faſt 
unmerklich, dicker. 


Die Farbe ſo wie die Art des Wachsthums 
unterfcheider dieſe Fuſidie hinlaͤnglich von der 


grauen, Fusidium griseum, ſo daß man ſie mit 
Recht als eine eigene Art auffuͤhren kann. 


Auf trocknen Blaͤttern der Steineiche, Quer- 
cus Robur, fand ich dieſen Pilz im Augut, je— 
doch bis jetzt nur ein einziges Mahl. 


Fig. a, Die zeiſiggruͤne Fuſidie in natürlicher 
Größe. B. Die ſtark vergrößerten Spo⸗ 
ridien derſelben. 


7 . > 8 
eli fert, EMS Dim. 
EEE 8 4 


ISARIA glauca. Ditmar, 


Graue Iſarie. 


Tab, 19. 


Fasciculata, ramulis strietis glaucis. 


Bündelfoͤrmig, mit ſchimmelgrauen 
geraden Aeſtchen. 


Dieſe Iſarie, welche in Hinſicht der aͤußeren 
Geſtalt ſehr der Isaria umbrina Persooz ähnelt, 
erreicht die Hoͤhe von! Linie und daruͤber. Die 
Aeſtchen ſind gerade, und an der Baſis mit 
einander verwachſen, fo daß fie kleine Bündel 
bilden. Sie haben eine gruͤnlich graue Farbe 
und beſtehen aus dem dieſer Gattung eigenen flok⸗ 
kisen Contexte. Die Sporidien ſind ſehr 
klein, kugelfoͤrmig, und nur ſparſam auf der Ober⸗ 
flaͤche zwiſchen den Flocken vorhanden. 


Im Auguſt fand ich dieſe Iſarie auf trocknen 
von Rinde entblößten Buchenzweigen, und zwar 
bis jetzt nur ein einziges Mahl. 


— 40 — 


Fig. a. Die graue Iſarie in natürlicher 
Groͤße. B. Dieſelbe vergroͤßert. C. Ein⸗ 
zelne Aeſtchen derſelben, ſtark vergroͤſ⸗ 
ſert. 


—— nn A ee; 


SR 


42 


, ee. 


5 Herbe — 


Tsarıd 


LICEA strobilina. Albertini et Schwei- 


nız, 


— 


Tannenzapfen⸗ Licea. ) 
Tab, 20. l 


Conferta, peridio subglobdbo seu doviformi 
glandicolore, sporidiis Wyiformibus bu- 
Ben * * 
Xels. ä 

2 « 5 - 22 

Gedrängt wachſend, mit einer faſt ku⸗ 
elfoͤrmigen oder eyartigen, eichel⸗ 
raunen Peridie, und eyartigen 
burbaumgelben Sporidien. 


Albertini etSchweiniz Consp. fuug. in Lusat. 
sup. crescent, p. 109. nr. 505. tab. VI. fig. 3. 


Die Peridie dieſer Licen, die nur die Große 
von ! Linie im Durchmeſſer erreicht, iſt perga— 
mentartig, von einer faſt kugelfoͤrmigen oder ey⸗ 
artigen Geſtalt, hin und wieder oben etwas flach, 
und von einer eichelbraunen Farbe, die im aͤltern 
Zuſtande faſt ganz ins Schwarzbraune uͤbergeht. 
Ste oͤffnet ſich unregelmaͤßig, und ich habe ſie nie 
ſo beſtimmt abgeſchnitten, wie bei Licea cir- 
cumscissa Persoon, und wie es von Albertini und 
Schweiniz bemerkt worden, gefunden. 


Die Sporidien ſind eyartig und von einer 
weißgelben Farbe, zeigen ſich bey ſtarker Vergroͤſ⸗ 
ſerung (S. Fig. C.) zum Theil undurchſcheinend 
und mit einer grumoͤſen Maſſe angefuͤllt, die 


man auch zwiſchen denſelben antrifft und aus ei⸗ 
nigen leeren Sporidien, in welchen man Oeff— 
nungen gewahr wird, herausgetreten zu ſeyn 
ſcheint. Deutliche Flocken habe ich jedoch nicht 
zwiſchen ihnen bemerken koͤnnen, und dieſen Pilz 
deshalb unter der Gattung Licea und nicht wie 
Hr. HR. Prof. Link in Observat, in Ordin, 
plant. natur. Diss. I. p. 25. unter Lycogala 
aufgefuͤhrt. 8 2 

Man findet ſie im Fruͤhlinge und Herbſte nur 
an der Baſis der Schuppen halbverfaulter Zapfen, 
einiger Tannenarten, wie Pinus Abies Tannen⸗ 
fichte und Pinus Picea Edelſichte, woſelbſt fie 
ſehr gedrängt waͤchſt, und da fie in die Subſtanz 
der Schuppen etwas hinein tritt, gleichſam Zel⸗ 
len darin bildet. 


Fig. a. Die Tannenzapfen⸗Licea in natuͤrli⸗ 
cher Groͤße. B. Dieſelbe vergroͤßert. C. 
Die Sporidien ſtaͤrker vergroßert. 


I. 
2. — 


slrobulmg 


AUb.et Sch. 


— 43 — b 
LEANGIUM lepidotum Ditmar. 
Schuppige Leangie. 


Tab. 21. 


Peridio globoso lerrugineo pisicolori squa- 
mulatim rumpente, stipite concolori, co- 
lumella oviformi albida, sporidiis globo- 
sis atris, 


Mit einer kugelfoͤrmigen rofbrauns 
erbſengelben ſchuppenweiſe zerrei⸗ 
ſenden Peridie, einem gleich ge⸗ 
faͤrbten Stiele, einer eyartigen 
weißen Columelle und kugelförmi⸗ 
gen ſammtſchwarzen Sporidien. 


Link Observ. in Ord. plant. nat. Diss. I. p. 24. 


„Dieſe Leangie erreicht kaum die Höhe einer 
Linie. Die Peridie derfelben iſt einfach, pers 
gamentartig, kugelfoͤrmig, häufig in der Gegend 
des Stiels etwas genabelt, und von einer erbſen⸗ 
gelben ins Roſtbraune uͤbergehende Farbe. Sie 
zerreißt bei zunehmender Reife ſchuppenweiſe und 
verſchwindet im Alter bis auf wenige Reſte, die 
am Stiele zuruͤckbleiben. 


Der Stiel iſt von der Länge des Durchmeſ⸗ 
ſers der Peridie und darüber, feſt, von einem fas⸗ 
rigen Contexte und von der Farbe der Peridie. 


Die Columelle iſt evartig, weiß und bes 
ſteht aus einer grumoͤſen Maſſe. 


Die Sporidien find kugelfoͤrmig, hin und 
wieder jedoch etwas ungleich geſtaltet, mit weni— 
gen Flocken untermengt, und von einer ſammt⸗ 
ſchwarzen Farbe. Im mittlern Zuſtande haͤngen 
ſie ziemlich feſt aneinander und behalten die Form 
der Peridie, nach und nach werden ſie aber zer⸗ 
ſtreut, fo daß ſich im Alter die Columelle gan: 
entbloͤßt zeigt. f 


Von Diderma florıforme und Diderma 
stellare Persoon unterſcheidet ſich die ſe Leangie, 
obgleich ſie ihnen ſehr nahe kommt, durch den 
laͤngern Stiel und das ſchuppige, nicht ſternfer— 
mige Zerreißen der Beridie, 


Im Herbſte findet ſich dieſer Pilz auf alten 
Buchenſtaͤmmen, jedoch nur ſelten. 


Fig. a. Die ſchuppige Leangie in natürlicher 
Größe. B. Dieſelbe vergroͤßert im jüngern. 
C. im mittlern und D. im altern Zuſtan⸗ 
de. E. Senkrecht durchſchnitten und ftärs 
ker vergrößert. F. Die Sporidien mit 
den Flocken ſtark vergroͤßert. 


22. 


2 


5 


BR 77 777777: lepıdelim WATTE 


PHYSARUM bullatum. Ditmar, 
Blaſenfoͤrmiges Phoſarum. 
Tab, 22. 


Peridio globoso verrucoloso albo-psittacino, 
stipite mediocri roseo -albo conico bul- 
lato, sporidiis globosis fuliginosis, 


Mit einer kugelfoͤrmigen etwas wars 
zigen weißspapageigrünen Peridie, 
einem mittelmaͤſig langen roſen⸗ 
roth-weißen kegelfoͤrmigen blafis 
gen Stiele, und kugelförmigen 
ſchwarzbraunen Sporidien. 


Link Observat, in Ord, plant, nat. Diss. I. p. 25, 


Dieſes Phyſarum waͤchſt geſellſchaftlich und 
it etwas über 1 Linie hoch. Die Peridie iſt 
kugelfoͤrmig, etwas warzig, wie bei den uͤbrigen 
Arten dieſer Gattung, und hat eine papageigrüs 
ne jedoch ſtark ins Weihe ziehende Farbe. 


Der Stiel, der nur wenig laͤnger wie der 
Durchmeſſer der Peridie iſt, hat eine blaßroſen⸗ 
rothe faſt nur roͤthlichweiße Farbe, eine kegelfoͤr⸗ 
mige Geſtalt, iſt hohl und beſteht aus einem koͤr⸗ 
nig⸗veſieuloͤſen Contexte. 


Die Sporidien find kugelfoͤrmig, ſchwarz⸗ 
braun und nur ſparſam mit Flocken untermengt. 


Gegen Ende Sommers ward dieſer Pilz auf 
alten Buͤchenzweigen von der Legattonsrͤthinn 
Ditmar, eiuer eifrigen Liebhaberenn und thäz 
tigen Beforderinn der Myeologie, eucdeckt. 


Fig, a. Das blafenförmige Pho ſarum in na⸗ 
türlicher Größe, E. Daſſelbe vergrößert in 
jüngeren und älteren Zuſtaude. C. Die 
Sporidien ſtark vergrößert. 


22. 


er 


1 


N bullatleum Deton. 


8 


FR, 


. 


* 


5 


* * 


7. 
FR, Fra 


PHYSARUM aureum, Persoon, 


Goldfarbiges Phyſarum. 
Tab, 23. 


Peridio subgloboso umbilicato aurantiaco, 
stipite tenui elongato subfuligineo, spo- 
ridiis globosis fuliginosis, 


Mit einer faſt kugelfoͤrmigen genabel— 
ten etwas warzigen orangegelben 
Peridie, einem langen dünnen 
ſchwaͤrzlichbraunen Stiele, und 
ſchwarzbraunen kugelfoͤrmigen 
Sporidien. 


Persoon Synops, method, fung. p. 175. n. 10. 


Persoon Dispos. method. fung. p. 8. tab. 1. 
ſig. 6. 


Albertini et Schweiniz Conspect. fung. in Lu- 
sat. cres, p. 94, nr. 201. 


Die Hoͤhe dieſes geſellſchaftlich wachſenden 
Pilzes iſt eine Linie und darüber Die Peridie 
deſſelben iſt faſt kugelfoͤrmia, hin und wieder ey⸗ 
artig, in der Gegend des Stiels jedoch ziemlich 
fark eingedruͤckt, auf der Oberflaͤche etwas wars 
zig, von einer orangengelben Farbe, und ver⸗ 
ſchwindet nach und nach, ſo daß ſich im Alter 
nur wenige Ueberbleibſel am Stiele zeigen. 


— 10 - 


Der Stiel iſt nach Verhaͤltniß lang, duͤn⸗ 
ne, gegen die Baſis zu etwas dicker, oben haͤufig 
gekruͤmmt, fo daß die Peridie etwas niederhaͤngt, 
und von einer ſchwaͤrzlich braunen Faibe, die hin 
und wieder ins Schmutzig-aſch farbene uͤbergeht, 
und ſich in die Gegend der Peridie etwas heller 
zeigt. 2 282 e 

Die Sporidien find kugelfoͤrmig und 
ſchwarzbraun. Im Alter, wenn die Sporidten vers 
fireut find, bemerkt man die ſehr haufigen weiß⸗ 
lichen aͤſtigen an der Baſis befeſtigten Flocken, 
womit die Sporidien untermengt find. 

Auf allen halbverfaulten Buͤchen- und Erlens 
Staͤmmen und Zweigen finder man dieſen Pilz 
an feuchten Orten gegen Ende Sommers und im 
Herbſte, ziemlich haͤufig. 


Fig. a. Das goldfarbige Phyſarum in natürs 
licher Groͤße. B. Vergroͤbert im juͤngern. 
C. im älteren Zuſtande. D. Die Sporidien. 
ſtark vergrößert, 


72 
— / 2 2711717? ATUPELU 


Pers. 


23. 


— 4 — 
PHYSARUM viride. Persoon, 


Zeifiggrünes Phyſarum. 
Tab, 24, 


Peridio subgloboso umbilicato verruculoso 
flavovirente, stipite tenui elougato fuli 
e eee sporidiis globosis fu- 
iginosis. 


Mit einer fat kugelförmigen genabels 
ten etwas warzigen zeiſiggrünen 
Peridie, einem dünnen langen 
e Stiele, und 

ugelformigen ſchwarzbraunen 


Sporidien. 
Persoon Synops, method, fung, p. 172 ur. 9. 


Persoon Observat. mycolog. P. I. pag. 0. 
nr. 0 


Albertini et Schweiniz Conspect, fung. in 
. Lusat eresc, p. 94. n. 200. 


Sphaerocarpus viridis Bulliard Histoire des 
Champ p, 155. 


Dieſes Phyſarum unterſcheidet ſich von dem 
Goldfarbigen Uhyſarum Physarum aureum Per- 
soon mit welchem es ſowohl in Hinſicht der Größe 
und des Machsthunig, als der Form und des in⸗ 
nern Baues voͤbig gleich iſt, durch die Farbe der 
Peridte und des Stiels. Die Peridte bat 
nehmlich eigne zeiſiggrüne Farbe, die abwechſelnd 


mehr ins Gelbe oder Grüme uͤbergeht und das 
durch die Vartetaͤten bildet, welche Albertiu 
und Schweinitz a. a. O. aufgefuͤhrt haben. Haͤufig 
zerreißt die Peridie bei zunehmendem Alter ſchup⸗ 
penweiſe, wie e: die Abbildung darſtellt, oft vers 
hält fie uch jedoch eben fo wie bey Physarum au- 
reum und demſelben ähnliche Arten, indem fie uns 
regelmäßig zerreißt und nach und nach verſchwin⸗ 
det. Der Stiel iſt gewohnlich oben gekruͤmmt, 

fo daß die Peridie fich nickend zeigt, und hat eine 
ſtrohgelde Farbe, die jedoch nur in der Gegend 
der Peredie am reruften iſt, gegen die Mitte, 
und hauptſaͤchuch gegen die Baſis zu fark ins 
Braune oder ins Saupaͤrzliche zieht. Die Spo⸗ 
rıdien und die Flocken und völlig wie bei 
Thyssrum aureum. 

Nur in Tannenholtungen, auf halb verfaul⸗ 
tem Taunenholze findet ſich dieſes Phyſarum ge⸗ 
gen Ende Sommers und im Herbſte ziemlich 

ufig. 


Fig. a. 3 zeiſiggruͤne Phyſarum in natürli⸗ 
cher Größe. B. et C. Daſſelbe vergrößert 
in jüngerem und aͤlterem Zuſtaunde. D. Die 
Sporidien ſtaͤrter vergrößert. 


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TRICHIA cerina. Ditmar. 


Wachsgelbe Trichie. 
Tab. 25. 


Solitaria, peridio oviformi alivaceo - cerino, 
stipite elongato fuliginoso, sporidiis glo- 
bosis floccisque colore peridii, 


Einzeln wachſend, mit einer eiartigen 
olivengrün- wachsgelben Peridie, 
einem langen ſchwartbraunen Stie⸗ 
le, und kugelförmigen Spor dien 
12 Flocken von der Farbe der Pe— 
ridie. 


Die wachsgelbe Trichie waͤchſt einzeln und 
erreicht die Hoͤhe einer Linie und daruͤber. Die 
Peridie iſt pergamentartig, duͤnne, eyfoͤrmig 
und mit dem Stiele, gegen welchen fie allmäh⸗ 
lig abnimmt, fo verivachien, daß der ganze Pilz 
ein keulfoͤrmiges Anſehen erhält. Anfänglich zeigt 
ſie ſich weiß, wird nachher blaßroͤthlich und er⸗ 
haͤlt erſt nach erlangter Reife die wachsgelbe, je⸗ 
doch etwas ins Dlivengrüne uͤbergehende Farbe. 
Sie zerreißt im reifen Zuſtande unregelmäßig, 
wie bey den uͤbrigen Arten dieſer Gattung, ver⸗ 
nn ſelbſt im aͤlteſten Zuſtande nur 

alb. 


Der Stiel iſt dünne, lang und ſchwarz⸗ 
braun, jedoch gegen die Peridie zu gewoͤbnlich 
etwas heller. 


mehr ins Gelbe oder Grüne uͤbergeht und da; 
durch die Vartetaͤten bildet, welche Albertiu 
und Schweinitz a. a. O. aufgefuͤhrt haben. Haͤufig 
zerreißt die Peridie bei zunehmendem Alter ſchup⸗ 
penweiſe, wie es die Abbildung darſtellt, oft vers 
halt fie uch jedoch eben fo wie bey Physarum au- 
reum und demſelben aͤhnliche Arten, indem ſie un⸗ 
regelmaßh ig zerteitzt und nach und nach verſchwin⸗ 
det. Der Stiel iſt gewohnlich oben gekruͤmmt, 
fo daß die Pertdie fich nickend zeigt, und hat eine 
ſtrohzelde Farbe, die je doch nur in der Gegend 
der Peredie am reinſten if gegen die Mitte, 
und hauptſaͤchuch gegen die Baſts zu Hark ins 
Braune oder ins Swrrärzliche sieht. Die Spo⸗ 
rıdien und die Flocken und völlig wie bei 
Thyssrum aureum. 

Nur in Tannenholiungen, auf halb verfauls 
tem Taunenholze findet ſich dieſes Phyſarum ges 
a Sommers und im Herbſte ziemlich 

aͤufig 


Fig. a. r zeiſiggruͤne Phyſarum in natürli⸗ 
cher Größe. B. et C. Daſſelbe vergrößert 
in jüngerem und aͤlterem Zuſtaude. D. Die 
Sporidien ſtaͤrter vergrößert. 


2 


— 


„. 22 


e e 


Pers. 


TRICHIA cerina. Ditmar. 


Wachsgelbe Ttichie. 
Tab. 25. 


Solitaria, peridio oviformi alivaceo - cerino, 
stipite elongato fuliginoso, sporidiis glo- 
bosis floccisque colore peridii, 


Einzeln wachſend, mit einer eiartigen 
olivengrün⸗ wachsgelben Peridie, 
einem langen ſchwarzbraunen Stie⸗ 
le, und kugelförmigen Spor dien 
Bee Flocken von der Farbe der Pe— 
ridie. 


Die wachsgelbe Trichie waͤchſt einzeln und 
erreicht die Hoͤhe einer Linie und daruͤber. Die 
Peridie iſt pergamentartig, duͤnne, eyfoͤrmig 
und mit dem Stiele, gegen welchen fie allmaͤh⸗ 
lig abnimmt, ſo verwachſen, daß der ganze Pilz 
ein keulfoͤrmiges Anſehen erhält. Anfänglich zeigt 
ſie ſich weiß, wird nachher blaßroͤthlich und er⸗ 
haͤlt erſt nach erlangter Reife die wachsgelbe, je⸗ 
doch etwas ins Dlivengrüne uͤbergehende Farbe. 
Sie zerreißt im reifen Zuſtande unregelmäßig, 
wie bey den uͤbrigen Arten dieſer Gattung, ver⸗ 
3 ſelbſt im aͤlteſten Zuſtande nur 

alb. 


Der Stiel if dünne, lang und ſchwarz⸗ 
braun, jedoch gegen die Peridie zu gewöhnlich 
etwas heller. 


— 52 — 


Die Sporidien find kugelförmig, und fe 
wie die aͤſtigen Flocken faſt von der Farbe der 
Peridie, zuweilen aber etwas lichter. 

Der Trichia clavata Persoon ähnelt dieſer 
Pilz zwar ſehr, wird jedoch durch das Einzeln⸗ 
wachſen, die gruͤnlich wachsgelbe Farbe und den 
längern ſchwarzbraunen Stiel, hinlaͤnglich chas 
rakteriſirt. 

Auf verfaulten Tannens und Erlen⸗Holze fin⸗ 
det man dieſen Pilz an feuchten Orten im Som: 
mer und Herbſte nicht ſehr ſelten. 


Fig, a. Die wachsgelbe Trichie in natürlicher 
Große. B. Vergroͤßert in den verſchiedenen 
zuftanden. C. die Sporidien mit den 
Flocken ſtark vergroͤßert. 


[74 


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ASTEROPHORAlycoperdoides Ditmar. 


Staubpilzaͤhnliche Aſterophore. 
Tab, 26. 


Sporangio hemisphaerico stipitato subtns la- 
melloso, peridio albido evanescente, spo- 
ridiis ochraceo - cervinis angulatis, 


Mit einer halbkugelfoͤrmigen gefiel; 
ten unten mit Blättchen verſehe⸗ 
nen Sporangie, einer weißen vers 
ſchwindenden Peridie, und ocher⸗ 
braun s rebfarbenen wiunklichten 
Sporidien. 

Agaricus lyeoperdoides Persoon Synops. 
method. fungor p. 325. nr. 120. 


Persoon Dispos, method. fungor. p. 20. 


Link Observat. in Ordin, plantar, natural, 
Diss. I. p. 31. hr. 30. 


Schrader Neues Journal für die Botanik, 
III. Band 3. St. p. 50. tab. II. fig. 2. 


Dieſer Pilz erreicht hin und wieder die Höhe 
e Zolls und darüber. Die Spo rangte hat 
vollig die Geſtalt eines Blaͤttervilzes, iſt geſtielt, 
= bis ? Zoll breit und anfänglich Eugelförmig, 
wird bei zunehmendem Alter oftetwas glockenfor⸗ 
mig, in reifem Alter halbkugelfoͤrmig, zuletzt aber 
nach verſtreuten Sporidien faſt ganz flach. 
Die Peridlie iſt weiß, verſchwindet ſchnell 
2 beieht aus einem veficulossflocigen Con⸗ 
exte. (Fig. C. 5 
Die Blattchen haben anfaͤnglich eine ſchmu⸗ 
ig aſchgraue Farbe, werden aber zuletzt faſt um⸗ 


bra braun, find flach, etwas dick, von einander 
abſtehend, ſehr waͤſſerig und zeigen auch nicht die 
geringſte Spur von Theren oder Sporrdien, wie 
es bey den Blaͤtterpilzen der Fall iſt. Ihr Con⸗ 
kart iſt B Feige der Peridie, nur etwas feiner. 
A a 
Der Stiel iſt 2 bis! Zoll hoch und; bis 
1 Linie dick, im juͤngern Zuſtande gerade, blaͤu⸗ 
lich weiß und an der Baſis etwas dicker und mit 
feinen Haaren beſetzt, die nach und nach verſchwin⸗ 
den; im aͤlternguſtande aber gewöhnlich gekruͤmmt 
und von einer ſchmutzigweißen oft voͤllig ins 
Braune uͤbergehenden Farbe. Er beſteht aus ei⸗ 
nem gedreht faferigen Contexte. (Fig. E.) 
Die ocherbrauns rehfarbenen Sporidien 
zeigen ſich bey ſtarker Vergrößerung ſternfoͤrmig, 
und zwar gewöhnlich mit 6 Spitzen, hin und wies 
der jedoch auch etwas unregelmaͤßig, welches letz 
tere von der Lage unter dem Vergroͤßerungsglaſe 
herzuruͤhren ſcheint. f 
Auf dem Agaricus (Omphalia) adustus 
Persoon im ſchwarz gewordenen halbverfaulten 
Zuſtande, findet man die ſen Pilz im Herbſt ziem- 
lich haͤufig. 4 


Fig. a. Die Staubpilzsähnliche Aſterophore in 
verſchiedenen Zuſtaͤnden auf dem Agaricus 
adustus Pers. b. Diefelbe im älteren Zus 
nande ſenkrecht durchſchnitten. C. Ein 
Theil der Peridie. D. Ein Theil der Blaͤtt⸗ 
chen. E. Ein Theil des Stiels, und 5 


Die Sporidien ſaͤmmtlich ſtark vergroͤßer 


POLYANGIUM nitellinum, Link. 
Gelbe Polvangie. 
Tab. 27. 


Minutum, sparsum, sporangio citrine, spo— 
rangiolis oviformibus subaurantiacıs, 


Klein, zerſtreut wachſend, mit einer 
zitrongelben Sporangie und eyars 
5 faſt orangefarbigen Sporan— 
giolen. 


Link Observat. in Ordin, plant, natur, Diss. 
I. p. 49. tab. 2. fig. 65. 


Dieſer Pilz iſt ſehr klein, ſo daß man ihn 
kaum mit bloßen Augen bemerkeu kann, und 
waͤchſt faſt immer einzeln, hin und wieder jedoch 
drey bis vier zuſammen. Die Sporangie bes 
ſteht aus einer duͤnnen, pergamentartigen und 
ſtark durchſcheinenden Haut, ſo daß man die 
Sporangfolen deutlich darinn wahrnehmen kann, 
it kugelförmig oder eyartig, an der Baſis etwas 
flach, und von einer helleitronengelben Farbe. 
Jede Sporangie ſchließt 4 bis s eyartige faſt orzn⸗ 
gefarbige Sporangiolen ein, welche eine grumös 
fe etwas koͤrnige Maſſe, wie die Aegerırcn ent: 
halten und durchaus keine deutlichen Sporidien 
zeigen. 

Auf verfaultem Holze an ſumpfigen Orten iſt 
dieſer Pilz gegen Ende Sommers und im Herbſte 
keine Seltenbeit. 


Fig. a. Die gelbe Polyangie in natürlicher 
Groͤße. B. Dieſelbe ſtark vergroͤßert. C. 
Die Sporangiolen derſelben, ebenfalls 
ſtark vergroͤßert. 


2 i - A 2 
ah tei vrlellerum Lenk, 
0, 4 


ER 


man auch zwiſchen denfelben antrifft und aus ei⸗ 
nigen leeren Sporidien, in welchen man Oeff— 
nungen gewahr wird, herausgetreten zu ſeyn 
ſcheint. Deutliche Flocken habe ich jedoch nicht 
zwiſchen ihnen bemerken koͤnnen, und dieſen Pilz 
deshalb unter der Gattung Licea und nicht wie 
Hr. HR. Prof. Link in Observat, in Ordin, 
plant. natur. Diss. I. p. 23. unter Lycogala 
aufgefuͤhrt. SR er 

Man findet fie im Fruͤhlinge und Herbfte nur 
an der Baſis der Schuppen halbverfaulter Zapfen, 
einiger Tannenarten, wie Pinus Abies Tannen⸗ 
fichte und Pinus Picea Edelfichte, woſelbſt fie 
ſehr gedraͤngt waͤchſt, und da ſie in die Subſtanz 
der Schuppen etwas hinein tritt, gleichſam Zel⸗ 
len darin bildet. 


Fig. a. Die Tannenzapfen⸗Lieea in natuͤrli⸗ 
cher Groͤße. B. Dieſelbe vergroͤßert. C. 
Die Sporidien ſtaͤrker vergrößert. 


2 


„Lrobulır. a 


Hb.et Sch. 


— 43 — 
LEANGIUM lepidotum Ditmar. 
Schuppige Leangie. 


Tab. 21. 


Peridio globoso ferrugineo. pisicolori squa- 
mulatim rumpente, stipite concolori, co- 
lumella oviformi albida, sporidiis globo- 
sıs atrıs, 


Mit einer kugelfoͤrmigen rofbrauns 
erbſengelben ſchuppenweiſe zerrei⸗ 
ſenden Peridie, einem gleich ge⸗ 
faͤrbten Stiele, einer eyartigen 
weißen Columelle und Eugelförmis 
gen ſammtſchwarzen Sporidien. 


Link Observ. in Ord. plant. nat. Diss. I. p. 24. 


„Dieſe Leangie erreicht kaum die Höhe einer 
Linie. Die Peridie derſelben iſt einfach, pers 
gamentartig, kugelfoͤrmig, häufig in der Gegend 
des Stiels etwas genabelt, und von einer erbſen⸗ 
gelben ins Roſtbraune uͤbergehende Farbe. Sie 
zerreißt bei zunehmender Reife ſchuppenweiſe und 
verſchwindet im Alter bis auf wenige Reſte, die 
am Stiele zuruͤckbleiben. 


Der Stiel iſt von der Länge des Durchmeſ⸗ 
ſers der Peridie und daruͤber, feſt, von einem fas⸗ 
rigen Contexte und von der Farbe der Peridie. 


Die Columelle iſt evartig, weiß und bes 
ſteht aus einer grumoͤſen Maſſe. 


Die Sporidien find Fugelförmig, hin und 
wieder jedoch etwas ungleich gefaltet, mit weni— 
gen Flocken untermengt, und von einer ſammt⸗ 
ſchwarzen Farbe. Im mittlern Zuſtande haͤngen 
ſie ziemlich feſt aneinander und behalten die Form 
der Peridie, nach und nach werden ſie aber zer⸗ 
ſtreut, fo daß ſich im Alter die Columelle gan; 
entbloͤßt zeigt. f 


Von Diderma floriforme und Diderma 
stellare Persoon unterſcheidet ſich die ſe Leangie, 
obgleich ſie ihnen ſehr nahe kommt, durch den 
langem Stiel und das ſchuppige, nicht ſternfer⸗ 


mige Zerreißen der Petidie. 


Im Herbſte findet ſich dieſer Pilz auf alten 
Buchenſtaͤmmen, jedoch nur ſelten. 


Fig. a, Die ſchuppige Leangie in natürlicher 
Größe. B. Dieſelbe vergrößert im jüngern. 
C. im mittlern und D. im altern Zuſtan⸗ 
de. E. Senkrecht durchſchnitten und ſtar⸗ 
ker vergroͤßert. F. Die Sporidien mit 
den Flocken ſtark vergrößert. 


LE. 


2 


c 


Lerngeum lepıdolim e.. 


1 ART 


Of THE 
vrwersit! or Nuo 


PHYSARUM bullatum. Ditmar, 
Blaſenfoͤrmiges Yholarum.- 
Tab, 22, 


Peridio globoso verrucoloso albo-psittacino, 
stipite mediocri roseo -albo conico bul- 
lato, sporidiis globosis fuliginosis, 


Mit einer kugelfoͤrmigen etwas wars 
zigen weiß⸗papageigrünen Peridie, 
einem mittelmaͤſig langen roſen⸗ 
roth-weißen kegelfoͤrmigen blafis 
gen Stiele, und kugelförmigen 
ſchwarzbraunen Sporidien. 


Link Observat, in Ord, plant. nat. Diss. I. p. 25, 


Dieſes Phyſarum waͤchſt geſellſchaftlich und 
iſt etwas über 1 Linie hoch. Die Peridie iſt 
kugelfoͤrmig, etwas warzig, wie bei den uͤbrigen 
Arten dieſer Gattung, und hat eine papageigruͤ⸗ 
ne jedoch ſtark ins Weiße ziehende Farbe. 


Der Stiel, der nur wenig laͤnger wie der 
Durchmeſſer der Peridie iſt, hat eine blaßroſen⸗ 
rothe faſt nur roͤthlichweiße Farbe, eine kegelfoͤr⸗ 
mige Geſtalt, iſt hohl und beſteht aus einem koͤr⸗ 
nig⸗veſieuloͤſen Contexte. 


Die Sp ori dien find kugelfoͤrmig, ſchwarz⸗ 
braun und nur ſparſam mit Flocken untermengt. 


— 46 — 
Gegen Ende Sommers ward dieſer Pilz auf 
alten Buͤchenzweigen von der Legattonsräthinn 


Ditmar, einer eifrigen Liebhaberenn und thaͤ⸗ 
tigen Beforverinn der Mycologte, entdeckt. 


Fig, a, Das blaſenfoͤrmige Pho ſarum in na⸗ 
türlicher Größe, E. Daſſelbe vergrößert in 
jüngeren und älteren Zufande. C. Die 
Sporidien ſtark vergrößert. 


f 


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> Aur,sartum 


[24 


bullafsıum Dim. 


22. 


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unyerslt) or r 


— 47 — 
PHYSARUM aureum, Persoon, 
Goldfarbiges Phyſarum. 


Tab, 23. 


Peridio subgloboso umbilicato aurantiaco, 
stipite tenui elongato subfuligineo, spo- 
ridiis globosıs fuliginosis, 


Mit einer faſt kugelfoͤrmigen genabels 
ten etwas warzigen orangegelben 
Peridie, einem langen dünnen 
ſechwaͤrzlichbraunen Stiele, und 
ſchwarzbraunen kugelfoͤrmigen 
Sporidien. 


Persoon Synops, method. fung. p. 175. n. 10. 


Persoon Dispos. method. fung. p. 8. tab. 1. 
ſig. 6. 


Albertini et Schweini Conspect. fung, in Lu- 
sat. cres, p. 94, nr, 201. 


Die Hoͤhe dieſes geſellſchaftlich wachſenden 
Pilzes iſt eine Linie und darüber Die Peridie 
deſſelben ift faſt Eugelförmia, hin und wieder ey⸗ 
artig, in der Gegend des Stiels jedoch ziemlich 
(ark eingedruͤckt, auf der Oberflaͤche etwas wars 
zig, von einer orangengelben Farbe, und ver⸗ 
ſchwindet nach und nach, ſo daß ſich im Alter 
nur wenige Ueberbleibſel am Stiele zeigen. 


— 1 


Der Stiel iſt nach Berbältnig lang, duͤn⸗ 
ne, gegen die Baſis zu etwas dicker, oben häufig 
gekruͤmmt, fo daß die Peridie etwas niederhaͤngt, 
und von einer ſchwaͤrzlich braunen Farbe, die hin 
und wieder ins Schmutzig-aſchfarbene uͤbergeht, 
und ſich in die Gegend der Peridie etwas heller 
zeigt. 

Die Sporidien ſind kugelfoͤrmig und 
(Sivarıbraun. Im Alter, wenn die Sporidten vers 
fireut find, bemerkt man die ſehr häufigen weiß⸗ 
lichen aͤſtigen an der Baſis befeſtigten Flocken, 
womit die Sporidien untermengt find. 

Auf alen balbverfaulten Buͤchen- und Erlens 
Staͤmmen und Zweigen finder man dieſen Pil; 
an feuchten Orten gegen Ende Sommers und im 
Herbſte, ziemlich häufig. 


Fig. a. Das goldfarbige Phyſarum in, natuͤr⸗ 
licher Größe. B. 1 im juͤngern. 
C. im älteren Zuſtande. D. Die Sporidien. 
ſtark vergrößert. 


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5 — «UP 
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22 
7 


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283. 


1 
— 49 — 


PHYSARUM viride. Persoon, 


Zeiſiggruͤnes Phyſarum. 
Tab, 24. 


Peridio subgloboso umbilicato verruculoso 
flavovirente, stipite tenui elougato fuli 
eee sporidiis globosis fu- 
iginosis. 


Mit einer faſt kugelförmigen genabels 
ten etwas warzigen zeifiggrünen 
Peridie, einem duͤnnen langen 
chwaͤrzlich⸗ſtrohgelben Stiele, und 
ugelförmigen ſchwarzbraunen 


Sporidien. 
Persoon Synops, method. fung, p. 172 mr. g. 


Persoon Observat. mycolog. P. I. pag. 6. 
nr. 6 


Albertini et Schweini Conspect. lung. in 
Lusat eresc, p. 94. n. 200. 


Sphaerocarpus viridis Bulliard Histoire des 
Champ p. 155. 


Dieſes Phyſarum unterſcheidet ſich von dem 
Goldfarbigen bhyſarum Physarum aureum Ver- 
soon mit welchem es ſo wohl in Hinſicht der Größe 
und des Wachsthums, als der Form und des in⸗ 
nern Baues voͤbig gleich iſt, durch die Farbe der 
Peridte und des Stiels. Die Peridte bat 
nehmlich eiae zeiſiggrüne Farbe, die abwechſelnd 


— 50 — 


mehr ins Gelbe oder Gruͤne uͤbergeht und da— 
durch die Vartetaͤten bildet, welche Albert iu 
und Schweiniz a. a. O. aufgefuͤhrt haben. Haͤufig 
zerreißt die Peridie bei zunehmendem Alter ſchup⸗ 
penweiſe, wie en die Abbildung darſtellt, oft vers 
hält fie uch jedoch eben fo wie bey Physarum au- 
reum und demſelben ähnliche Arten, indem fie uns 
regelmap ig zerteitzt und nach und nach verſchwin⸗ 
det. Der Stiel iſt gewoͤhnlich oben gekruͤmmt, 
fo daß die Pertdie ſich nickend zeigt, und hat eine 
ſtrohgelde Farbe, die jedoch nur in der Gegend 
der Peredie am reruften iſt, gegen die Mitte, 
und hauptſaͤchuch gegen die Bafis zu Hark ins 
Bruune oder ins Swnrärzliche zieht. Die S po- 
rıdien und die Flocken und völlig wie bei 
Thyssrum aureum. 

Nur in Tannenholtungen, auf halb verfaul⸗ 
tem Tannenholze findet ſich dieſes Phyſarum ger 
72 Ende Sommers und im Herbſte ziemlich 

Aufig. 


Fig. a. 2 seifiggrüne Phyſarum in natürli⸗ 
cher Große. B. e Daſſelbe vergrößert 
in jüngeren und 8 Zuſtaude. D. Die 
Sporidien ſtaͤrter vergrößert. 


— — ͤ —-v— 


x 


— 


8 2 <Tlageg 


— 31 — 


TRICHIA cerina. Ditmar. 


Wachsgelbe Trichie. 
Tab. 25. 


Solitaria, peridio oviformi alivaceo - cerino, 
stipite elongato fuliginoso, sporidiis glo- 
bosis floccisque colore peridii. 


Einzeln wachſend, mit einer eiartigen 
olivengrün⸗ wachsgelben Peridie, 
einem langen ſchwarzbraunen Stie⸗ 
le, und kugelförmigen Spor dien 
Sr Flocken von der Farbe der Pe— 
ridie. 


Die wachsgelbe Trichie waͤchſt einzeln und 
erreicht die Hoͤhe einer Linie und daruͤber. Die 
Peridie iſt pergamentartig, dünne, eyfoͤrmig 
und mit dem Stiele, gegen welchen fie allmah⸗ 
lig abnimmt, ſo verwachſen, daß der ganze Pilz 
ein keulfoͤrmiges Anſehen erhält. Anfaͤnglich zeigt 
ſie ſich weiß, wird nachher blaßroͤthlich und er⸗ 
hält erſt nach erlangter Reife die wachsgelbe, jes 
doch etwas ins Dlivengrüne uͤbergehende Farbe. 
Sie zerreißt im reifen Zuſtande unregelmäßig, 
wie bey den uͤbrigen Arten dieſer Gattung, ver⸗ 
6 ſelbſt im aͤlteſten Zuſtande nur 


Der Stiel iſt duͤnne, lang und fchwarss 
braun, jedoch gegen die Peridie zu gewoͤbulich 
etwas heller. 


— 52 — 


Die Sporidien find kugelfoͤrmig, und fo 
wie die aͤſtigen Flocken faſt von der Farbe der 
Peridie, zuweilen aber etwas lichter. 

Der Trichia clavata Persoon aͤhnelt dieſer 
Pilz zwar ſehr, wird jedoch durch das Einzeln⸗ 
wachſen, die gruͤnlich wachsgelbe Farbe und den 
—— (ehtnasibraumen Stiel, hinlaͤnglich chas 
rakteriſirt. 

Auf verfaulten Tannen⸗- und Erlen⸗Holze fin⸗ 
det man dieſen Piz an feuchten Orten im Som⸗ 
mer und Herbſte nicht ſehr ſelten. 


Fig. a. Die wachsgelbe Trichie in natürlicher 

röße- B. Vergroͤßert in den verſchiedenen 
Zuftänden. C. die Sporidien mit den 
Flocken ſtark vergroͤßert. 


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— 


— 88 — 
ASTEROPHORAlIycoperdoides Ditmar. 


Staubpilzaͤhnliche Aſterophore. 
Tab. 20. 


Sporangio hemisphaerico stipitato subtns la- 
melloso, peridio albido evanescente, spo- 
ridiis ochraceo - cervinis angulatis. 


Mit einer halbkugelfoͤrmigen geſtiel⸗ 
ten unten mit Blattchen perſehe⸗ 
nen Sporangie, einer weißen vers 
ſchwindenden Peridie, und ocher⸗ 
braun s rehfarbenen winklichten 
Sporidien. 


Agaricus lyeoperdoides Persoon Synops. 
method. fungor p. 325. Ur. 120. 


Persoon Dispos, method. fungor. p. 20. 


Link Observat. in Ordin, plantar, natural, 
Diss. I. p. 31. hr. 30. 


Schrader Neues Journal für die Botanik, 
III. Band 5, St. p. 50. tab. II. fig. 2. 


Diieſer Pilz erreicht hin und wieder die Höhe 
Bet Zolls und daruber. Die Sporangte hat 
völlig die Geſtalt eines Blaͤtterpilzes, iſt geſtielt, 
2 bis $ Zoll breit und anfänglich kugelförmig, 
wird bei zunehmen dem Alter oft etwas glockenfoͤr⸗ 
mig, in reifem Alter halbkugelfoͤrmig, zuletzt aber 
ach verſtreuten Sporidien fait ganz flach. 

Die Peridſie iſt weiß, verſchwindet ſchnell 
und beſteht aus einem veſieulos⸗flockigen Con⸗ 
texte. (Fig. C. PER 

Die Blaͤttchen haben anfaͤnglich eine ſchmu⸗ 
gig aſchgraue Farbe, werden aber zuletzt faſt ums 


ö 


brasbraun, find flach, etwas dick, von einander 
abſtehend, febr waͤſſerig und zeigen auch nicht die 
geringſte Spur von Theren oder Sportdien, wie 
es bey den Blaͤtterpilzen der Fall iſt. Ihr Con⸗ 
1 70 iſt eue der Peridie, nur etwas feiner. 
n : i 

Der Stiel if 3 bis; Zoll hoch und bis 
1 Linie dick, im jüngern Zuſtande gerade, bläus 
lichweiß und an der Baſis etwas dicker und mit 
feinen Haaren beſetzt, die nach und nach verſchwin⸗ 
den: im aͤlternuſtande aber gewoͤhnlich gektuͤmmt 
und von einer ſchmutzigweißen oft völlig ins 
Braune uͤbergehenden Farbe. Er beſteht aus ei⸗ 
nem gedreht faferigen Contexte. (Fig. E.) 

Die ocherbraun⸗ rehfarbenen ie 
zeigen ſich bey ſtarker Vergrößerung ſternfoͤrmig, 
und zwar gewöhnlich mit 6 Spitzen, hin und wie⸗ 
der jedoch auch etwas unregelmaͤßig, welches letz 
tere von der Lage unter dem Vergroͤßerungsglaſe 
herzuruͤhten ſcheint. f f 

Auf dem Agaricus (Omphalia) adustus 
Persoon im ſchwarz gewordenen halbverfaulten 
Zuſtande, findet man die ſen Pilz im Herbſt ziem⸗ 
lich haͤufig. | 


adustus Pers. b, Diefelbe im älteren Zus 
nande ſenkrecht durchſchnitten. C. Cir 
Theil der Peridie. D. Ein Theil der Blaͤtt 
chen. E. Ein Theil des Stiels, und E 
Die Sporidien ſaͤmmtlich ſtark vergrößert 


€ Istergphora hrcoperdoides Dil. 


POLYANGIUM nitellinum, Link. 
Gelbe Polvangie. 
Tab. 27. 


Minutum, sparsum, sporangio citrine, spo- 
rangiolis oviformibus subaurantiacis, 


Klein, zerſtreut wachſend, mit einer 
zitrongelben Sporangie und evar⸗ 
1255 faſt orangefarbigen Sporan⸗ 
giolen. 


Link Observat, in Ordin, plant, natur, Diss. 
I. p. 49. tab. 2. fig. 05. 


Dieſer Pilz iſt ſehr klein, ſo daß man ihn 
kaum mit bloßen Augen bemerkeu kann, und 
waͤchſt faſt immer einzeln, hin und wieder jedoch 
drey bis vier zuſammen. Die Sporangie ber 
ſteht aus einer dünnen, pergamentartigen und 
ſtark durchſcheinenden Haut, ſo daß man die 
Sporangsolen deutlich darinn wahrnehmen kann, 
it kugelformig oder eyartig, an der Baſis etwas 
flach, und von einer helleitronengelben Farbe. 
Jede Sporangie ſchließt 4 bis s eyartige faſt orans 
gefarbige Sporangiolen ein, welche eine grumo— 
fe etwas koͤrnige Maſſe, wie die Aegeriten ent— 
halten und durchaus keine deutlichen Sporidien 
zeigen. 

Auf verfaultem Holze an ſumpfigen Orten iſt 
dieſer pilz aegen Ende Sommers und im Herbſte 
keine Seltenbeit. 


Fig. a. Die gelbe Polyangie in natürlicher 
Größe. B. Dieſelbe ſtark vergrößert. C. 
Die Sporangiolen derſelben, ebenfalls 
ſtark vergroͤßert. 


[24 


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BR ragen vrlellnum Link, 
1 — . 


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UNIVERSITY. Of mes 


AGARICUS Pluteus. Persoon, 
Pultfoͤrmiger Blaͤtterpilz. 
Tab. 28. 

Pileo subcarnoso campanulato subrugroso 

umbrino, lamellis ventricosis roseis, sti- 
ite solido subalbido striis nigrescenti- 
bus, sporalis globosis roseis. 

Mit einem etwas fleiſchigen und runz⸗ 
lichen glockenfoͤrmigen umbrabrau— 
nen Hüte, baudigen roſenrothen 
Blaͤttchen, feſten weißlichen mit 

chwarzen Streifen verſehenen 
tiele und kugelförmigen rofens 
rothen Sporidien. 

Persoon Synops. method, fungor, p. 357. n. 183. 

Albertini et Schweiniz Conspect, fungor. in 
Lusat, cresc, p. 180. nr. 517. 

Agaricus cervinus Schaeffer. Fung. Bavar. 
icon. Tom. I, tab, 10. 

Diefer Blaͤtterpilz waͤchſt einzeln. Der Hut 
deſſelben iſt 2 — 3 Zoll breit, etwas fleiſchig, hin 
und wieder runzlich, glockenfͤrmia, im Alter je⸗ 
doch mehr oder weniger flach, und von einer um⸗ 
brabraunen zuwetlen ſtark ins Schwarzbraune 
übergehendeu Farbe. ’ a 

Die Blaͤttchen find von ungleicher Laͤnge, 
am Stiele nicht angewachſen, bauchig, ziemlich 
gedraͤngt, und anfaͤnglich weiß, hernach aber von 
den heraustretenden Sporidten roferroth gefaͤrbt. 
Sie haben einen aus laͤnglichen Schlaͤuchen oder 
Zellen beſtehenden Context, und zwiſchen den The⸗ 
een, welche die Dberflache bedecken, bemerkt man 
bey ſtarker Vergrößerung, in ziemlich regelmaͤßti⸗ 
ger Entfernung von einander, ganz durchſichtige. 
urnenfoͤrmige in zwey oder drey gekrümmte Spi⸗ 
gen ſich endigende Koͤrperchen, die ſehr uͤder die 


Thecen hervorragen (S. Fig. C.) Micheli be⸗ 
merkte bereinigen Blaͤtterpilzen aͤhnliche durch: 
fichtige Eegel- oder pyramidenfoͤrmige Koͤrperchen 
(©. deſſen Nova plantar, gener, p. 155. tab. 
75. ſig. J. R. L.) jedoch wie es ſcheint nur bei 
den Coprinen, bei welchen fie ſehr groß und fichts 
bar find. (Gleditsch Method, fungor, p. 81. 
tab, III. fig. o. Schrader Neues Journal für 
die Botanik III. Bd, ıtes St, p. 13. tab. I. fig, 
10.) Zu welchem Zwecke dieſe Koͤrperchen vor⸗ 
handen ſind, daruͤber wage ich bei mangelnden 
binlänglichen Beobachtungen, nichts mit Bes 
ſtimmtheit zu aͤußern. Micheli glaubt, daß ſie 
die Blattchen von einander entfernt halten, und 
zur gehörigen Verbreitung der Sporidien dadurch 
beitragen; allein dieß laͤßt ſich wohl nicht ſo alis 
gemein annehmen, weil man ſehr viele Blaͤtter— 
pilze findet, denen fie gänzlich mangeln. Bei 
den Coprinen ſcheinen ſie, da ſie mit Feuchtig⸗ 
keiten angefuͤllt find, zu dem ſchnellen zerfließen 
derſelben viel beizutragen, bei den übrigen Blaͤt⸗ 
terpilzen tritt dieß aber nicht ein, und ihre ſonder⸗ 
bare Geſtalt wie bei dem Pultfoͤrmigen Blaͤtterpil⸗ 
ze, dürfte andere Zwecke verrathen, die zur Beſtaͤti⸗ 
gung jedoch noch vielfache Beobachtung erfordern. 
Der Stiel iſt 3— 4 Zoll hoch, feſt, an der 
Baſis etwas dicker und weißlich mit ſchwaͤrzlichen 
feinen Streifen verſehen, hin und wieder auch 
von der Sarı e des Huts, jedoch bedeutend heller. 
Die Sportbien ſind kugelfermigund roſenroth, 
weshalb die Blattchen beim Hexaustreten derſel⸗ 
ben aus den Thecen eine rothe Farbe annehmen. 
Auf und bei alten Stämmen findet man dies 
ſen Blaͤtterpilz im Herbſte nicht ſelten. 
Fig. a. Der pull förmige Blaͤtterpilz, b. Ders 
lelbe ſenkrecht durchſchuttten, (, Ein Theil 
der Blaͤtichen mit den {heren ſtarkvergroͤßert. 


28. 


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— 60 — 


Der Stiel iſt 1 Zoll hoch und kaum! Linie 
dick, roͤhrig, glatt, weiß, und endigt ſich an der 
Baſis in eine faſt eine Linie breite, an dem Ran⸗ 
de mit feinen Haaren beſetzte Haut, welche ſehr 
regelmaͤßig geſta ltet iſt, und daher dem bloßen Aus 
ge geſtreift erſcheint, womit dieſer Blaͤtterpilt 
befeſtigt iſt. 5 met x ö 

Die Sporidien ſind kugelfoͤrmig und weiß. 

Im Herbſte findet man dieſen Blaͤtterpilz in 
Holfungen an ſchattigen Orten auf trocknen 
Blattern, jedoch nur ſelten. 

Fig. a. Der breitfuͤßige Blaͤtterpilz in natuͤr⸗ 

licher Große. b. Derſelbe ſenkrecht durch⸗ 

ſchnitten. C. Der untere Theil des Stiels 
etwas verarößert. 


290. 


d - CD 
a FANLEUS SL 52 2 2 * 2 8 
4 — 


UNIVERSITY OF ILLINOIS 


1 


— 1 — 
CANTHARELLUsS villosus Persoon. 


Rauhe Canthatelle. 
Tab. 30. 


Cespitosus, pileo umbilicato ochraceo squa- 
moso - villoso, plicis ferrugineo -cınereis, 
stipite cavo aurantiaco, sporidiis albidis. 


Ralenförmig wachſend, mit einem ge⸗ 
nabelten ocherbraunen ſchuppig⸗haa⸗ 
rigen Hute, roſtbraun-aſchgrauen 
Fälten, hohlen orangegelben Stie⸗ 
le und weißlichen Sporidien. 


Merulius villosus Persoon Jcon, et descript. 
fungor. Fasc. I. pag. 17. nr. 21. tab. VI. 
ſig. 1. 


Dieſe Cantharelle waͤchſt raſenfoͤrmig. Der 
Hut wird z bis 12 Zoll und darüber breit, iu 
anfänglich convex, im reifern Zuſtande aber flach, 
in der Mitte genabelt, am Rande mehr oder we⸗ 
niger gebogen, mit Haaren beſetzt, die zum Theil 
ſchuppenartig ſind, und von einer ocherbraunen 
bin und wieder mehr oder weniger ins Gelbe zie⸗ 
henden Farbe. Der Context deſſelben iſt ein ve⸗ 
fieulos s flockiger. 


Die Falten find ſehr aͤſtig und gedrängt, 
anfaͤnglich gelblich aſchgrau, nachher aber etwas 
dunkler und von einer ins Roſtbraune uͤbergehen-⸗ 
den Farbe. Sie erſcheinen etwas bereift, welches 


von den heraustretenden weißlichen Sporidien 
derrührt. x 

Der Stiel it 1—2 Zoll lang und 2—4 Li⸗ 
nien dick, hohl, haͤufig zuſammengedruͤckt und 
etwas gedreht, gegen die Baſis zu hin und wies 
der grubig, glatt und von einer orangegelben 
Farbe, die zuweilen etwas ins Strohgelbe zieht. 

Die Thecen ſind nach Verhaͤltniß ziemlich 
lang, und enthalten weißliche kugelfoͤrmige 
Sporidien. a . | 

Im Herbſte findet ſich dieſer Pilz lan fumpfi: 
gen Orten in. Birkenholzungen, jedoch nur jels 
ten. 


Fig. &. Die rauhe Cantharelle in verſchiedenen 
Zuſtaͤnhen. Z. Dieſelbe von der untern 


Seite dargeſtellt. C. Die Thecen mit den 
Sporidien und einem Theile der Falten 
ſtark vergroͤßert. 


re 6 222 Por 


PEZIZA caesıa Persoon. 


Hechtblauer Becherpilz. 
Tab, 31. 


Gregaria, pileo sessili acetabuliformi intus 
cCaesio extus oandido villoso, basi pilis 
longissimis constructo, sporidiis globosis, 


Heerdenweiſe wachſend, mit einem 
auffitzenden ſchäfſelföͤrmigen ins 
wendig hechtblauen auswendig 
weißen haarigen und an der Baſis 
mit ſehr langen Haaren verſehenen 
er und kugelförmigen Spoti— 
ien. 


Persoon Synops. meth, fung. p. 657 nr. 52. 


Peraoon Jcon. et descript, fung. p. 20. nr. 
51. tab, VIII. ſip. 1. N 


Dieſer Pilz, welcher ſtets heerdenweiſe waͤchſt, 
erreicht kaum die Große r Linie im Durchmeſſer. 
Sein Hut iſt anfänglich kugelfoͤrmig, wird aber 
bei zunehmender Reife ſchuͤſſelfoͤrmig und hin und 
wieder faſt ganz flach. Inwendig iſt er glatt 
und von einer blaugrauen Farbe, auswendig hin⸗ 
gegen weiß und mit weißen Haaren beſetzt, wel: 
che gegen die Baſis zu ſehr lang werden, und da 
dieſer Pilz geſellſchaftlich waͤchſt, fich fo unters 
einander verſchlingen, daß ſie beinahe einen 
dichten Filz bilden, wodurch er beim erſten Blicke 


einige Aebnlichkeit mit einem Lichen erhält. 
Nach Verhaͤltnit find die Thecen ziemlich groß 
und enthalten einfache kugelfoͤrmige Spor i⸗ 
dien. Der innere Bau widerlegt die Aeußerung 
welche Per ſoon d. a. O. macht, daß dieter 
Pil; den Morotheeien beizuzaͤblen ſeyn dürfte. 

Auf von Rinde entblößten trockenen eichenen 
Zweigen, finder mau ihn im Anfange Herbſtes 
nicht ſelten. 


Fig. a. Der hechtblaue Becherpilz in natürki 

N Her Sröße. B. Derſelbe vergrößert. 6. 

Ai Thecen wit den Sporidien ſtark ver⸗ 
größer!. | 


. 


[74 


7 7 1 2 8 
«it e7272 CeCe Sers. 


— 


24 
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* 65 2 
HYSTERIUM contortum. Ditmar. 


Ineinandergedrehte Hpfterie. 
Tab. 52. 


Confertum, nigrum, peritheciis subeompres- 
sis flexuosıs connatis subrugosis, labiis 
subprominentibus, thecis subeylindricis, 
sporidiis globosis, . - 


Gedrängt wachſend, ſchwart, mit et: 
was zuſammengedrückten geboges 
nen in einander verwachſenen et⸗ 
was runzligen Peritheeien, etwas 
erhabenen Lippen, faſt enlinderz 
förmigen Thecen und Fugelfürmis 
gen Sporidien. 


Dieſe Hyſterie erreicht die Länge einer Linie 
und darüber, und iſt ſchwarz. Die Pertthe⸗ 
eien ſind etwas zuſammengedruͤckt und runzlich, 
hin und wieder jedoch auch faſt glatt, oder etwas 
7 eng auf die mannigfaltigſte Art hin- und 

er gebogen, durch einander geſchlungen und ver⸗ 
wachſen, ſo daß ſie zuweilen mebrere Zolle lan⸗ 

e Kruſten bilden, haͤufig aber auch vereinzelt 

ernfoͤrmige Figuren zeigen. Die Lippen der 
Spalte, welche ich jedoch ters verſchloſſen gefun⸗ 
den habe, ragen etwas hervor. Die Thecen 
befinden ſich, wie bei den ubrigen Arten dieſer 
Gattung in einer grumoͤſen Maſſe, ſind an der 
Baſis befeſtigt, faſt eylinderfoͤrmig, gewoͤhnlich 
gebogen, und enthalten in reiferm Zuſtande eine 
Menge kleiner kugelfoͤrmigen Sporidien. 


Auf trocknen Zweigen und infonderheit der 
Rinde von Pinus silvestris und Pinus Abies 
der Gemeinen Fichte und der Tannen + Fichte fin: 
det ſich dieſer Pilz faſt das ganze Jahr bindurch 
ziemlich haͤufig. 


Fig. a. Die ineinanbergebende Hofierie in 
uarütlicher Größe. Dieſelbe vergröfs 
ſett. C. Die Toer . ſtark ver⸗ 
a RR 


32: 


III 


* * — 2 
2 2 ‚teruum conlorlunm Dem. 


USTILAGO Segetum Link. 


Slugbranmd. 
Tab. 33. 


Sporidiis globosis nigris. 


Mit kugelförmigen beinſchwarzen 
Sporidien. 


Link Observat. in Ord. plant. nat. Diss. I. p. 4. 

 Uredo Segetum Persoon Syn, method. 

fung. p. 224. Reticularia Segetum Bulliard 
Champ. p. 90. 


Der Flugbrand beſteht aus beinſchwarzen 
vollkommen kugelförmigen Sporidien, die be— 
näßt unter dem Vergrößerungsglaſe durchſichtig 
erſcheinen, und findet ſich an mehreren Cerea- 
lien, mit Ausnahme des Rockens. Die Form, 
Farbe und Größe deſſelben wird durch die Ver: 
ſchiedenheit der Pflanze worauf er ſich befindet 
nicht im Geringſten verandert. Von den Aeh— 
ren der damit behafteten Cerealien werden der 
Kelch, die Korolle und der Saame zuletzt ganz 
verzehrt, ſo daß, wenn der Flugbrand wie es 
gewöhnlich ſehr bald erfolgt, verſtäubt iſt, nur 


— 68 — 


wenige Ueberreſte davon nachbleiben. Bei der 
Gerſte hält ſich jedoch der Balg am längſten 
und bildet eine Art Hülle, die von Einigen 
früher, irrthümlich, für eine Peridie angeſehen 
iſt. Gewöhnlich überzieht der Flugbrand die 
ganzen Aehren der damit befallenen Kornart, 
hin und wieder jedoch nur theilweiſe, ſo daß 
man ſie oberhalb völlig geſund, unterhalb aber 
bereits ganz verzehrt, oder ſolches umgekehrt, 
antrifft. 


Fig. a. Der Flugbrand an Aehren von Waizen, 
Gerſte und Hafer, in natürlicher Große. 
B. Die Sporidien ſtark vergrößert. 


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— 69 — 


UREDO sitophtla. Ditmar. 
Schmierbrand. 


Tab. 34. 
Sporangiolis glubosis fuliginosis, sporidiis 
globosis. N 
Mit kugelförmigen ſchwar braunen 
Sporangielen und Eugeltörmigen 
Sporidien. 


Dieſe Uredo hat wie die übrigen Arten dies 
ſer Gattung wahre Sporangiolen, welche die 
kugelfoͤrmigen ſehr kleinen Sporidien einſchlie⸗ 
ßen, wie ſolches eine ſtarke Vergroßerung ſehr 
deutlich zeigt. Der generiſche Unterſchied zwi⸗ 
ſchen Uredo und Ustilago iſt deshalb nicht blos 
in die Form der Sporidien zu ſetzen, da einige 
Arten z. B. Uredo violacea auch exact kugel⸗ 
formige Sporidien haben, ſondern, vielmehr 
darin, daß bey Uredo wahre Sporangiolen 
vorhanden ſind, die bey Ustilago nicht ange⸗ 
troffen werden, wenigſtens bey der ſtärkſten Ver⸗ 
größerung ſich nicht wahrnehmen laſſen. 

Der Schmierbrand iſt unſtreitig die aller⸗ 
ſchädlichſte Art des Brandes für den Waizen bei 
dem er bis jetzt von mir nur ausſchließend be⸗ 
merkt worden. Er zeigt ſich ſchon beim Schoſ— 
ſen deſſelben, ja ſogar ehe die Aehre aus der 
Scheide hervorgetreten iſt. Der Fruchtknoten 
nimmt nämlich ſchon beim Hervorſchoſſen die Ge— 
ſtalt des ausgebildeten Saamens an, man fin⸗ 
et alsdann ſchon in den Bälgen ein Waizen⸗ 
korn, das faſt die Form des reifen hat, jedoch 
etwas kürzer, ungeſtalteter und gegen die Narbe 
u etwas zugeſpitzt iſt, eine ſchwarzlich grüne 

arbe hat, nach und nach bedeutend zunimmt, 
ewohnlich großer und dicker wird, und gleich⸗ 


— 70 — 


ſam früher reift, als das geſunde Waizenkorn, 

zuletzt aber eine braunliche mehr oder weniger 

ins Schwarze übergehende Farbe annimmt. Schon 
dem Aeußern nach ſind die mit dem Schmier— 
brande behafteten Aehren leicht zu erkennen. 

Ihre Farbe iſt mattgrümer, ſtark ins Blaue 

ziehend, fie haben ein ſtruppiges, ſperriges An⸗ 

ſehen und vertrocknen früher als die hiemit 
nicht befallenen Aehren. Die Narbe zeigt ſich 
zwar am brandigen Korn, verdorrt aber ſehr 
bald. Die Staubfäden bleiben am Boden des 

Balges, verlängern ſich nicht und treten ni 

aus demſelben hervor. Die Staubbeutel haben 

gleich Anfangs ein welkes Anſehen, und bei 
microscopiſcher Unterſuchung findet man in ihne 

keine Spur von Saamenſtaub. 14 

Durchſchneidet man das brandige Korn, fi 
bemerkt man im jüngern Zuſtande eine ſchwarz⸗ 

braune etwas feuchte und ſchmierige Maſſe, d 

auf einigen Stellen, inſonderheit nach der Baſi 

zu, zuweilen weißlich iſt, im altern Zuſtande ab 
eine pulverartige trockne Subſtanz von durchge 
hends ſchwarzbrauner Farbe, welche eine dem 

Chenopodium vulvaria ganz ähnlichen Geruch hat.“ 

Das Vergroßerungsglas zeigt dieſelbe als ei 

wahre Uredo, die in Hinsicht der Form mit Ure 

violacea Persoon viele Aehnlichkeit hat, und 
derlegt die von Mehreren geaußerte Meinu 
daß der Schmierbrand kein Pilz, ſondern nu 

verdorbenes Mehl fen, hinlänglich. . 

Fig. a. Das mit Schmierbrand angefüllte W̃᷑ 
zenkorn, im jungern, d. im altern Zuſtan 
und ». ſenkrecht durchſchnitten. D. der Schmier⸗ 
brand etwas vergroßert, E. derſelbe ſtark 
vergrößert. \ 


34. 


Led, sitphila Dim. 


nc Male) M. M eſturm ve. 


— 1 — 
BOTRYTIS polyspora. Link, 
Vielſaamige Betrptis. 
Tab. 35. 


Caespitibus densis effusis; thallo ex olivaceo 
griseo, floccorum ramis creberrimis; spo— 


ridiis minutis copiosissimis. 


In dichten ausgebreiteten Raſen wach— 
ſend, mit einem olivengrünen ins 
Graue übergehenden Thallus, ſehr 
äſtigen Flokken, und kleinen fehr 
vielen Spor idien. 


Link, Observat. in Ord. plantar. natur. 
p. 12. 


Die Raſen welche dieſe Botrytis bildet, ſind 
dicht, / bis 1 Linie hoch, und dehnen ſich bis zu 
„Zoll und darüber aus. 

Die Flokken haben Querwände, find ſehr 
aſtig, und von einer olivengrünen mehr oder 
weniger ins Graue übergehenden Farbe. Die 
Sporidien find kugelförmig, klein, von der 
Farbe der Flokken, und zeigen ſich in großer 
Menge. 


Be. 


Auf trocknen Zweigen findet man dieſen Pilz 
in Laubholzungen gegen Ende Sommers und im 
Herbſte nicht ſelten. 


Fig. a. Die vielſaamige Botrytis in natürlicher 
Größe. B. vergrößert. 


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BOTRYTIS murina. Ditmar. 


Mauſegraue Botrytis. 
Tab. 36. 


Caespitibus denis effusis, ihallo murino, floc- 
cis approximatis rigidis, ramis remotis 
patentibus. 


In dichten ausgebreiteten Raſen wach— 
ſend, mit einem mauſegrauen 
Thallus, genäherten ſteifen Flok⸗ 
ken, und von einander entfernten 
abſtehenden Aeſten. 


Die ſehr dichten Raſen dieſer Botrytis deh— 
nen ſich bis zu 3 — 4 Linien und darüber in 
die Lange aus und erreichen eine Hohe von ½ 
bis 1 Linie. 


Die Flokken haben eine mauſegraue Farbe, 
ſind ſteif, undurchſichtig und ſtehen gedrängt 
bei einander. Die Aeſte find von einander ents 
fernt, abſtehend und hin und wieder ſperrig. 
Die kugelförmigen Sporidien zeigen ſich 
nicht ſehr haufig und haben eine etwas lichtere 
Farbe wie der Thallus. 


1 


In Laubholzungen findet man dieſen Pilz 
auf vertrockneten und halb verfaulten Zweigen, 
im Herbſte, ziemlich häufig⸗ 


Fig. a. Die mauſegraue Botrytid in uaturlicher 
Größe. B. vergrößert. 


3. 


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a 2 
ISARIA eitrina Persoon. 
Eitronengelbe Iſarie. 
Tab. 37. 


Gregaria, ramosissima, pilosa, trunculo 
erecto citrino, ramis albidis, sporidiis 


globosis albis. 


Heerdenweiſe wachſend, ſehr aſtig, 
haarig, mit einem aufrechtſtehen— 
den citronengelben Stämmchen, 
weißlichen Aeſten und kugelförmi— 
gen weißen Sporidien. 


Persoon Icon. et descript. fung. p. 9. tab. 
III. Fig. 1. 


Persoon Syn. method. fung. p. 689. nr. 8. 


Die Citronengelbe Iſarie wachſt heerden— 
weiſe, und erreicht eine Höhe von 1 bis 1 ’% 
Linie. Sie iſt ſehr aſtig und ſtark mit Haaren 
beſetzt, wodurch ſie ein federartiges Anſehen 
erhalt. Die Stämmchen ſind citronengelb, 
gegen die Baſis zu jedoch etwas dunkler gefärbt, 
die Aeſte aber weißlich. Der Context dieſes 


Pilzes iſt veſiculos-flokkig und die weißen ku⸗ 
gelformigen Sporidien finden ſich zwiſchen 
den Haaren, auch oft an der Spitze derſelben. 

Bei regnigter Witterung findet ſich dieſe 
Iſarie gegen Ende Sommers auf alten Stam- 
men in Laubholzungen, jedoch nur ſelten. 


Fig. a. Die citronengelbe Iſarie in natürlicher 
Große. E. vergrößert. C. Ein Theil der⸗ 
ſelben noch ſtärker vergrößert. 


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— 77 — 
STRONGYLIUM fuliginoides Ditmar. 
Rußpilzartige Strongylie. 

Tab. 38. 


Sporangio snbhemisphaerico nmbrino, floccis 
sporidiisque concoloribus, 


Mit einer faſt halbkugelförmigen 
umbrabraunen Sporangie und 
gleichfarbigen Flokke und Spo⸗ 
ridien. 


Schrader Neues Journal f. d. Botanik, Iten 
Band. 3ted Stück. p. 55. Tab. II. Fig. 1. 


Trichoderma fuliginoides Persoon Syn. meth. 
fung. p. 231. 


Reticularia Lycoperdon Bulliard Hist. des 
Champ. p. 95. 
Lycogala atrum Albertini et Schweinitz Consp. 


fungor. in Lusat. cresc. p. 83. Tab. III. 
Fig. 3. 


Anfänglich zeigt ſich die Sporangie, 
welche ½ bis 1 Zoll und darüber im Durchmeſ— 
fer erreicht, weiß und ganz breitartig. bei zu— 
nehmender Reife erhalt ſie eine feſtere Conſiſtenz 


2 


und einen veſiculos - flokkigen Context, und 
nimmt eine umbrabraune, mehr oder weniger ins 
Schwarze übergehende Farbe an. Ihre Form 
ut verſchieden, gewöhnlich aber halbkugelfor⸗ 
mig, zuweilen elliptiſch und unbeſtimmt, an 
der Baſis aber ſtets flach. Sie zereeißt oben 
und verſchwindet bis zur Halfte und darüber. 

Die ſehr äſtigen Flokken find ſteif, an 
der Baſis befeſtigt, aufrecht ſtehend, umbra— 
braun und von einem pergamentartig⸗-flokkigem 
Contexte. ‚ns 

Die Sporidien find kugelförmig vo 
der Farbe der Flokken, und ſtets in kleine Cylin⸗ 
der zuſammengehaͤuft. 

Auf halb verfaultem Tannenholze und alten 
Stammen findet ſich dieſer Pilz 1 und wieder 
im Herbſte. 


Fig. a. Die rußpilzartige Strongylie im jun 
gern, B. im reifen, und C. im alten Zu⸗ 
ſtande, D. die Sporidien weniger und ſtar⸗ 
ker vergrößert. 


[24 


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5 


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D ID ERMA contextum Persoon. 
Ineinandergedrehtes Diderme. 
Tab. 39. 


Congestum; sporangiis sessilibus flexuosis 
contortis, peridiis exteruis citrinis, in- 
ternis flavoalbidis, floccis albis, spori- 
diis globosis fuliginesis. 

Gedrängt wachſend; mit ungeſtielten 
hin und her gebogenen ineinan⸗ 
der gedrehten Sporangien, eitro⸗ 
nengelben außeren und gelblich⸗ 
weißen, inneren Peridien, weißen 
Flokken und kugelförmigen 
ſchwarzbraunen Sporidien. 

Persoon Observ. mycolog. Fasc. I. p. 89 
nr. 150. 

Physarum contextum Pertoon Syn. method. 
fungor. p. 168. nr. 1. 

Albertini et Schweinitz Consp. fung. in Lus. 
eresc. p. 91. nr. 252. 

Sie wächſt ſehr gedrangt. Die ungeſtielte 
Sporangie, welche die Lange einer Linie 
und darüber erreicht, iſt ſtets gedegen und in 
einander auf mannigfache Weiſe gedreht und 
verwachſen. Die außere Peridie iſt perga⸗ 


ie A 
mentartig, etwas runzlich und von einer citros 
nengelben Farbe, die im ältern Zuſtande zuwei— 
len etwas ins Ochergelbe übergeht. Die in— 
nere Peridie iſt ebenfalls pergamentartig, jes 
doch viel dünner als die äußere und gelblich weiß. 

Die Flokken ſind weiß und hin und wie⸗ 
der an der Baſis feſtgewachſen, häufig jedoch 
auch frei. 

Die Sporidien ſind kugelförmig und 
roſtbraun gefaͤrbt. 

Eine eigentliche wahre Columelle, ſo wie 
Albertini und Schweinitz fie bemerkt haben wol— 
len, iſt von mir nie wahrgenommen worden. Die 
an der Baſis feſtgewachſenen Flokken erſcheinen 
zuweilen beim erſten Blicke als eine Columelle, 
eine genauere Unterſuchung ergiebt aber bald 
das Gegentheil. 

Auf trocknen Zweigen, Blättern, Moos 
u. d. gl. welche dieſe Diderme oft bis zur Aus— 
dehnung von ½ bis zu 1 Zoll überzieht, findet 
fie ſich in Buchholzungen während des Som: 
mers und Herbſtes nicht ſelten. 

Fig. a. Die ineinandergedrehte Diderme in na— 

türlicher Große. B. Dieſelbe vergrößert. C. 

Die Sporidien ſtärker vergrößert. 


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mentartig, etwas runzlich und von einer citro⸗ 
nengelben Farbe, die im altern Zuſtande zumeis 
len etwas ins Ochergelbe übergeht. Die in— 
nere Peridie iſt ebenfalls pergamentartig, je⸗ 
doch viel dünner als die äußere und gelblich weiß. 

Die Flokken ſind weiß und hin und wie⸗ 
der an der Baſis feſtgewachſen, häufig jedoch 
auch frei. N 

Die Sporidien ſind kugelförmig und 
roſtbraun gefaͤrbt. 

Eine eigentliche wahre Columelle, ſo wie 
Albertini und Schweinitz ſie bemerkt haben wol⸗ 
len, iſt von mir nie wahrgenommen worden. Die 
an der Baſis feſtgewachſenen Flokken erſcheinen 
zuweilen beim erſten Blicke als eine Columelle, 
eine genauere Unterſuchung ergiebt aber bald 
das Gegentheil. 

Auf trocknen Zweigen, Blättern, Moos 
u. d. gl. welche dieſe Diderme oft bis zur Aud- 
dehnung von ½ bis zu 1 Zoll überzieht, findet 
fie ſich in Buchhölzungen während des Som: 
mers und Herbſtes nicht ſelten. 

Fig. a. Die ineinandergedrehte Diderme in na— 

türlicher Große. B. Dieſelbe vergrößert. C. 

Die Sporidien ſtärker vergrößert. 


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PHYSARUM conglobatum Ditmar. 
Zuſammengehäuftes Phyjarum. 
Tab. 40, 


Gregarium, sessile ; peridiis globosis griseis 
conglobatis, sporidiis foliginosis. 


Heerdenweiſe wachſend, ungeſtielt; 

mit kugelförmigen greisgrauen zit 
ſammengehäuften Peridien und 
ſchwarzbraunen kugelförmigen 
Sporidien. 


Das heerdenweiſe wachſende Phyſarum iſt 
ungeſtielt. Die Peridien ſind klein kugel⸗ 
förmig, warzig von einer greisgrauen Farbe 
und faſt beſtandig zu zweien bis fünfen zuſam⸗ 
mengehäuft und zum Theil mit einander ver: 
wachſen. 


Die Sporidien find kugelförmig und 
ſchwarzbraun. Die Flokken haben die Farbe 
der Sporidien. 


Auf halbverfaulten Sagefpanen von Bu⸗ 
den: Holze fand ich dieſen Pilz, gegen Ende des 


Br 


Sommers, an einem chatten Orte in großer 
Menge. 


Fig. a. Das zuſammengehaufte Phyſarum in 
natürlichee Große. B. daſſelbe vergrößert. 
C. die Sporidien ſtarker vergrößert. 


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PHYSARUM connatum Ditmar. 
Verwachſenes phy ſafun, 
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Gregarium ; peridiis subglobosis tus pla- 
niuseulis griseis, stipitibus me 


albidis saepissime couwnatis „ sporidiis 
globosis fuliginosis. 


Heerdenweiſe wachſend; mit faſt Fu- 
gelförmigen unten flachen greis— 
grauen Peridien, mittelmaßig lan⸗ 
gen weißlichen ſehr häufig ver⸗ 
wachſenen Stielen, und kugelfor⸗ 
migen ſchwarzbraunen Sporidien. 


Es erreicht nicht die Höhe einer Linie und 
wachſt ſtets heerdenweiſe. Die Peridie iſt faſt 
kugelförmig unten aber flach, warzig, von einer 
greisgrauen Farbe und verſchwindet im Alter 
faſt ganz. 


Der Stiel iſt nicht ſehr lang, weißlich, an 
der Baſis erweitert und gewöhnlich etwas ge— 
krümmt. Haufig find 2 bis 4 Stiele völlig mit 


— 


einander verwachſen, fo daß dieß Phyſarum 
dadurch ein traubenförmiges Anſehen erhält. 

Die Sporidien find kugelförmig und 
wie die Flokken ſchwarzbraun gefarbt. 

Von Physarnm nutans und albipes unter: 
ſcheidet es ſich inſonderheit, außer dem ſehr hau— 
figen Verwachſen, welches man bei jenen nie 
antrifft, durch den kurzen Stiel. 

Auf halb verfaulten Wurzeln und Stengeln 
größerer Pflanzen, fand ich dieß Phyſarum, 
gegen Ende Sommers in einer Buchholzung. 


Fig. a. Das verwachſene Phyſarum in natür— 


licher Größe. B. Vergroßert, einzeln und 


verwachſen im jüngern, C. im ältern Zu⸗ 
ſtande. D. die Sporidien ſtärker vergrößert. 


NE 
PHYSARUM nigripes. Link. 
Schwarzfüßiges Pyſarum. 
Tab. 42. 


Gregarium ; peridio globoso griseo, stipite 
longo rigido e fusco nigro, sporidiis 
globosis fuliginosis. 


Herdenweiſe wachſend; mit einer Eu: 
gelförmigen greisgrauen Peridie, 
einem langen ſteifen braunlich— 
ſchwarzen Stiele, und kugelformi⸗ 
gen rußbraunen Sporidien. 


Link, Observat. in Ord. plant. nat. dliss. I. 
p. 25. 


Dieſes Phyſarum, welches die Höhe einer 
Linie erreicht, wachſt ſtets heerdenweiſe. Die 
Peridie iſt kugelförmig, hin und wieder am 
Stiele etwas flach, auf der Oberfläche warzig 
und greisgrau gefarbt. 


Der Stiel iſt lang, dunne, gerade, ſteif 
und von einer ſchwarzen ins Braune ziehenden 
Farbe. An der Baſis woſelbſt er etwas dicker 


1 


iſt, bildet er eine ſchwarze kreisformige Mem- 
bran, die ihn am Holze befeſtigt. f 

Die Sporidien find Eugelförmig und 
ſchwarzbraun und auch von gleicher Farbe die 
an der Baſis der Peridie befeſtigten Flokken. 

Auf halb verfaulten Tannen - Holze und 
Zweigen findet ſich dieſer Pilz im Sommer und 
Herbſte ziemlich haufig. 


Fig. a. Das ſchwarzfüßige Phyſarum in natür- 


licher Größe. B. Vergroßert im jungern. . 


C. im altern Zuſtande. D. die Sporidien 
ſtärker vergrößert. 


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CIONIUM xanthopus Ditmar. 
Gelbfüßige Cionie. 
Tab. 43. 


Gregarium; peridio globoso cretaceo , sti- 
pite elongato aurantiaco, columella glo- 
bosa stipitata albida, sporidiis globosis 
fuliginosis. 


Heerdenweiſe wachſend; mit einer ku— 
gelförmigen kreideweißen Peri⸗ 
die, langem orangenfarbigen Stie— 
le, kugelförmiger weißlicher ge— 
ſtielter Columelle, und kugelfor⸗ 
migen rußbraunen Sporidien. 


Dieſe Cionie erreicht die Höhe 1 Linie und 
hat eine kugelförmige Peridie von weißer, 
hin und wieder etwas ins Graue ziehender Far— 
be. Die Oberfläche derſelben iſt etwas kleien— 
artig und der Context veſiculos-flokkig, wie 
bei den übrigen Arten dieſer Gattung. Der 
Stiel iſt lang, dünne, orangegelb, gegen die 
Baſis zu, wo er etwas dicker wird, jedoch mehr 
und weniger bräunlich, und von einem flokkig— 
grumöſen Contexte. 


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Die Calumelle welche im Mittelpunct 
der Peridie ſich befindet iſt kugelförmig, geſtielt, 
weiß und von dem Contexte des Stiels, von 
dem ſie, wie überhaupt jede Columelle nur ein 
Fortſatz iſt. 

Die Speridien ſind verhältnißmaäßig 
groß, kugelförmig, ſchwarzbraun und nur ſpar— 
ſam mit ebenſo gefarbten Flokken untermengt. 

Auf trocknen Blattern der gemeinen Buche 
Fagus sylvatica, findet man dieſen Pilz gegen 
Ende Sommers und im Herbſte, jedoch nur 
ſelten. 


Fig. a. Die Gelbfußige Cionie in naturl. Große, 
B. Dieſelbe vergrößert in jungern und C. 
im altern Zuſtaude. D. Senkrecht durch⸗ 
ſchnitten und ſtarker vergrößert. 


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ARCYRIA incarnata Persoon. 
Fleiſchrothe Areyrie. 
Tab. 44. 


Congesta, capillitio eylindrico peridioque incar- 
nato, sporidiis globosis concoloribus. 


Gedrängt wachſend, mit einer walzen⸗ 
förmigen fleiſchrothen Gapillitie, 
einer eben ſo gefarbten Peridie, 
und kugelförmigen gleichfarbigen 
Sporidien. 

Persoon Observ. mycol. Fasc. I. p. 58. Tab. V. 
Fig. 4. et 5. 

Persoon Syn. meth. fung. B 185. nr. 4. 

Albertini et Schweinitz Consp. fung. in Lu- 
sat. cresc. p. 101. no. 281. 

Stemonitis carnea Trentepohl Roth Catal. bo- 
tan. fasc. I. p. 222. 


Sie wächſt heerdenweiſe und ſehr gedrängt 
bei einander, und erreicht die Höhe einer Linie. 
Die Peridie it walzenförmig, anfänglich zu: 
weilen etwas kugelförmig und von fleiſchrother 
Farbe die zuweilen ins Roſenrothe, zuweilen 
aber auch ins Bräunliche übergeht. Sie verſchwin⸗ 
det wie bei den übrigen Arten dieſer Gattung, 
bis über die Halfte, iſt pergamentartig ſehr fein 
und zeigt einen undeutlich veſiculoſen Context. 
Der Stiel iſt gewohnlich nur ſehr kurz, 
hin und wieder jedoch mehr oder weniger ver— 
langert. . ' 

Die Capillitie iſt walzenformig und mit 
der Peridie nur in der Mitte an der Baſis ver— 
wachſen, trennt ſich daher leicht von der Peri— 


— Ba 


die und laßt den untern Theil derfelben frei zu: 


ruck. Im altern Zuſtande dehnt fie ſich oft sehr 


ſtark und unregelmäßig aus, zerreißt hin und 
wieder und die fleiſchrothe Farbe derſelben er— 
halt ein ſehr ſchmutziges Anſehen. 

Die Sporidien find kugelförmig und eben- 
falls fleiſchroth. 

Erſt im verfloſſenen Jahre fand ich bei eini⸗ 
gen Exemplaren dieſer Art die Peridie noch 
ganz oder nur etwas verſchwunden, welches ich 
früher bei keiner dieſer Gattung angetroffen hatte, 
und daher der Meinung des Hrn. Hofr. Prof. 
Link., ©. deſſen Observat. in Ord. plantar. na- 
tur. Diss. I. p. 26. et 27. beipflichtete, daß die 
Peridie bei den Arcyrien nie ganz vorhanden ſey. 
Jene frühere Aeußerung muß ich daher jetzt zu— 
rucknehmen und dieſen Irrihen berichtigen. 

Eine Columelle in der Mitte der zurückblei— 
benden Peridie, wie Persoon in Observat. my- 
col. I. c. angiebt, habe ich nie bemerken konnen, 
ſondern nur einige Ueberreſte der Flokken der 
abgeriſſenen Capillitie, darin wahrgenommen. 

Auf trocknen Eichen- Büchen = und Tannen: 
Holze findet ſich dieſe Arcyrie im Sommer und 
Herbſte, in Holzungen, gar nicht ſelten. 


Fig. a. Die fleiſchrothe Arcyrie in natürlicher 
Größe. B. dieſelbe vergrößert im jüngern, 
C. im mittlern, und D. im altern Zuftande. 
E. die Sporidien, ſtarker vergrößert. 


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STILBUM erythrocephalum. Ditmar. 
Rothköpfiges Stilbum. 


Tab. 45. 


Sporangio globoso rosco, stipite cerassiusculo 
piloso albido. 


Mit einer kugelförmigen roſenrothen 
Sporangie, und einem etwas di— 
cken haarartigen weißen Stiele. 


Die Sporangie iſt gewöhnlich kugelfor— 
mig hin und wieder jedoch auch eiartig und von 
einer roſenrothen Farbe. Im altern Zuſtande 
zeigt ſie nur einige gelblichbraune Ueberreſte. 
Die in der gallertartigen Subſtanz befindlichen 
Sporidien ſind kugelförmig und nach Ver— 
haltniß ziemlich groß. 

Der Stiel iſt nicht ſehr lang, etwas dick, 


weiß und mit aufrecht ſtehenden Haaren beſetzt, 
welche im Alter groͤßtentheils verſchwinden. 


Auf Excrementen, wahrſcheinlich von Voö— 
geln, die mit unveränderten Theilen von Ka: 
fern durchmengt waren, habe ich dieß Stilbum 


u: VE a 


das kaum die Höhe ½ Linie erreicht, hin und 
wieder im Herbſte gefunden. 


Fig. a. Das rothföpfige Stilbum in natürli⸗ 
cher Größe, B. daſſelbe etwas vergrößert 
im jungern und altern Zuſtande, C. daſſelbe 
ftarfer vergrößert. 


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STILBUM parasiticum Persoon. 


Schmarotzendes Stilbum. 


Tab. 46. 


Sporangio globoso albido, stipite glabro 
concolore. 


Mit einer kugelförmigen weißen Spo— 
rangie, und einem glatten gleich— 
farbigem Stiele. 


Persoen Syn. method. fung p. 680. 

Stilbum tumentosum Schrader neues Jour- 
nal. f. d. Botanik. 2 Band. p. 65. Tab. 3. 
Fig. 2. a. b. 


Dieſer Pilz erreicht faſt die Hohe einer 
Linie. Die Sporangie iſt kugelformig und 
weiß, und beſteht aus einem veſiculos-gallert— 
artigen Conterte, der mit den ſehr kleinen Spo— 
ridien durchmengt iſt. 

Der Stiel iſt glatt, ebenfalls weiß, ge— 
wohnlich gerade, hin und wieder aber auch ge— 
bogen und von einem veſiculos flokkigem Con⸗ 
terte. Der Filz welchen Hr. Prof. Schrader 
darauf bemerkt hat und der ſich zuweilen, jedoch 


3 


nicht immer, hauptſachlich aber an der Baſis 
findet, ſcheint mir fremdartig und zwar der An— 
fang eines Mucedinis zu ſeyn, wofür ſchon 
das abwechſelnde Vorkommen ohne denſelben 
ſpricht. 

Auf veralteten Trichien und Arcyrien findet 
ſich dieß Stilbum, bei regnigter Witterung, 
im Herbſt ziemlich haufig. 


Fig. a. Das Schmarotzende Stilbum in natur: 
licher Große, auf Trichia nitens Persoon, 
B. daſſelbe vergrößert, C. noch ſtärker ver: 
groͤßert. 


S 


1904 


Pe TS. 


40. 


1 
RUSSU LA virescens Persoon. 
Spangrüne Ruſſule. 
Tab. 47. 


Pileo carnoso convexo  tessellato - verrucoso 
aeruginoso, lamellis albis, stipite solido 
albo. 


Mit einem fleiſchigen halbkugelfor⸗ 
migen würfelartig-warzigen ſpan— 
grünen Hute, weißen Blattchen, 
und feſtem weißem Stiele. 


Persoon Observ. mycol. Fasc. I. p. 103. 
Persoon Syn. method. fung. p. 447. nr. 364. 


Dieſe Ruſſule wacht gewöhnlich einzeln oder 
nur mit wenigen zuſammen. 

Der Hut it 3 — 4 Zoll breit, fleiſchig, 
halb kugelförmig, mit würfelartig geformten 
Warzen beſetzt, und von einer ſpangrünen Farbe 
die am Rande ſehr ins Weiße übergeht, in der 
Mitte ſich aber dem Olivengrünen nahert. 
Die Blättchen ſind gerade, ziemlich dick, 
am Stiele angewachſen, weiß, und gewohnlich 


- wi 


von gleicher Länge, hin und wieder jedoch auch 
nur halb und zuweilen gabelformig. 

Der Stiel iſt weiß, feſt, 2 ½ — 3 Zoll 
lang, ½ Zoll und daruber dick, und an der 
Balls etwas ſtärker. 

Die Sporidien find kugelförmig und 
ebenfalls weiß. 

In Buchholzungen findet ſich dieſer Pilz 
im Herbſte, jedoch nur ſelten. 


Fig. a. Die Spangrüne Ruſſule. E. dieſelbe 
ſenkrecht durchſchnitten. 


47: 


Pers. 


«7 
VITESCENS 


OF THE 
UNIVERSITY or ILLINOIS 


u ai 
GEOGLOSSUM viride Persoon. 
Grune Geogloſſe. 


Tab. 48. 


Fascieulatum; clavula olivaceo, stipite squa- 
moso subaeruginoso sporidiis fusiformi- 
bus, sporidiolis duobus, 


Bündelförmig wachſend; mit einem 
olivengrünen Keulchen, ſchuppi⸗ 
gem faſt ſpangrünem Stiele und 
fpindelförmigen zwei Sporidio— 
len enthaltenden Sporidien. 


Persoon Syn. meth. fung. p. 610- nr. 6. 


Clavaria viridis Gmel, syst. nat. Linn. 2. 
p. 1443. 


Dieſe Geogloſſe erreicht eine Hohe von 1 
bis 1% Zoll und wachſt ſtets bundelformig. 
Die Keulchen find von verſchiedener Große 
und Form, 1 bis 4 Linien lang und ½ bis 2 
Linien dick, anfänglich fait kugelformig, dem: 
nachſt eiartig, in ausgewachſenem Zuſtande 
aber entweder oben etwas zugeſpitzt, oder ab— 


Be 


gerundet, oder auch getheilt, und haben eine 
olivengrüne Farbe. 

Die Stiele find / bis 1 Zoll lang und 
½ bis ¼ Linien dick, ſchuppig und von einer 
ſpangrünen Farbe, die hin und wieder etwas 
ins Olivengrüne übergeht. 

Die Thecen find verhältnißmäßig groß 
und enthalten 6 bis 8 ſpindelförmige Spori— 
dien, welche wiederum zwei kugelförmige Spo— 
ridien einſchließen. 

Der Context dieſes Pilzes iſt veſteulos⸗ 
flokkig. 

Im Herbſte findet ſich dieſe Geogloſſe in 
Buchholzungen, auf der Erde, nicht ſehr ſelten. 


Fig. a. Der grüne Geogloſſe in natürlicher 
Größe. B. die Thecen mit den Sporidien 
ſtark vergrößert. 


— 2 D 
geoglossum vırıde JSers. 


20. ad Hart 


48. 


Zr 


— 


TUBERCULARIA persieina mihi. 


Pfirſchbluͤthrothe Tubercularie. 
Tab. 49. 

Sporangio subgloboso sessili persicino, sporidiis 

globosis. 

Mit einer faſt kugelfoͤrmigen unge 
ſtielten pfirſchbluüthrothen Spo⸗ 
rangie, und kugelfoͤrmigen Spo⸗ 
ridien. 

Dieſe Tubereularie hält gewöhnlich / Li⸗ 
nie, und nur hin und wieder etwas daruͤber, im 
Durchmeſſer. Sie findet ſich blos paraſitiſch auf 
Aecidium Circaeae und zwar innerhalb der 
Scheinperidie, die fie jedoch zuweilen auch ums 
giebt. Ihre Geſtalt iſt groͤßteutheils faſt kugel— 
foͤrmig, hin und wieder aber auch halbkugelfoͤr— 
mig und platt gedruͤckt. Ein eigentlicher Stiel 
fehlt, und nur bey größerer Ausdehnung im Al— 
ter bildet die Scheinperiede der Aeeidie gleich: 
ſam einen Stiel. 

Das Stroma iſt an der Baſis veſieulos, 
wird aber nach oben zu, und zwar ziemlich re⸗ 
gelmaͤſig, faferig. 

Die Farbe dieſes Pilzes iſt ein Lilaroth, das 


— 100 — 


auf der einen Seite ſehr ins Blaßroſenrothe, 
hauptſaͤchlich bey jüngeren Exemplaren, auf der 
andern Seite aber, bey aͤlteren, ins Veilchen⸗ 
blaue uͤbergeht. 

Die Sporidien ſind kugelfoͤrmig und 
nicht ſehr klein. 

Hin und wieder trifft man auch Mißgeſtaltete 
dieſer Art an, die ſich durch ihre Groͤße, indem 
fie faſt /, Linien und darüber im Durch meſſer 
erreichen, und durch ihre unregelmaͤßige Form 
auch dunklere Farbe auszeichnen. Sie finden 
ſich an ſolchen Stellen des Blatts, wo keine 
Scheinperidien der Aeeidien vorhanden find, has 
ben einen weißen Kern und eine violblaue Krus 
ſte, die keine Spur von Sporidien zeigt. 

Auf den Blaͤttern des gemeinen Hexenkrauts, 
Circaea lutetiana und zwar auf ſolchen Stellen, 
wo ſich das Aecidium Circaeae befand, entdeckte 
ich dieſe Tubereularie im Auguſt. 

Fig. a. Die Pfirſchbluͤthrothe Tubereularie in 
natürlicher Groͤße, auf einem Blatte des ge— 
meinen Hexenkrauts. B. Dieſelbe etwas ver⸗ 
groͤßert, in verſchiedenen Zuſtaͤnden. C. Die⸗ 
ſelbe ſenkrecht durchſchnitten, und ſtaͤrker ver⸗ 
größert. d. Mißgeſtaltete Pfirſchbluͤthrothe 


Zubereularien. E. Diefelben ſenkrecht durch⸗ 
ſchnitten und etwas vergroͤßert. 


! 
| 
J 
| 


L. 5 2 A 


uber cıdaria persicina Dıitm. 
I Ditmar Del. INA. 


J. Se. sc 


— 101 — 
BOTRYTIS maerospora mihi. 


Gtoßſamige Botrytis. 


Tab. 50. 

Caespitibus effusis, floceis sterilibus decumben- 
tibus albis roseisque, fertilibus erectis albis 
superne ramosis, ramis subverticillatis, spo- 
ridiis magnis subeylindricis albis. 

In ausgebreiteten Raſen wachſend, 
mit unfruchtbaren niederliegenden 
weißen und roſenrothen, frucht ba⸗ 
ren aufrechtſtehenden weißen ober⸗ 
balb äfigen Flocken, faſt quirlfoͤr⸗ 
migen Aeſtchen und großen faſt wal⸗ 
zenfoͤrmigen weißen Sporidien. 

Link Observat. in Ord. pland. nat. Diss. I. p. 
13. Cladobotryum varium; Nees von Esen- 
beck Syſtem der Pilze und Schwaͤmme, 
p, 56. tab. IV. fig. 54. 

Dieſe Botrytis waͤchſt in ausgebreiteten, oft 
uͤber einen Zoll langen Raſen. Anfaͤnglich zei⸗ 
gen ſich die unfurchtbaren Flocken ſparſamer, die 
fruchtbaren aber deſto haͤufiger. Nach und nach 
vermehren ſich erſtere ſo wie letztere groͤßtentheils 
verſchwinden, und bilden einen dichten Filz, der 
Stellen weiſe eine ſchoͤne roſenrothe Farbe annimmt 


— 102 — 


die zuletzt ins Carmoiſiurothe übergeht. Die 
fruchtbaren ſtets weißen Flocken ſtehen aufrecht 
und haben oben kleine Aeſte, die hin und wieder 
zu drey und vier guirlfoͤrmig ſtehen. 

Die, in Verhaͤltniß gegen andere Arten dies 
fer Gattung, großen Sporidien, find faſt 
walzenfoͤrmig, naͤhern ſich jedoch hin und wieder 
dem Eyrundeu und find an der Spitze der Aeſt⸗ 
chen gehaͤuft. . g 

Nach augeſtellter genauer Vergleichung fri— 
ſcher Exemplare dieſer Botrytis mit der Beſchrei⸗ 
bung und Abbildung, welche Nees von Eſen⸗ 
beck a a. O. von feinem Cladopodryum varium 
giebt, halte ich mich voͤllig uͤberzeugt, daß beide 
eine und dieſelbe Art find, uud nur der Umſtand, 
daß die Sporidien bey trokenen Exemplaren ſich 
etwas kleiner, als im friſchen Zuſtande zeigen, 
jene Trennung veranlaßt habe. 

Uebrigens bildet dieſer Pilz den Uebergang 
von Botrytis zu Stachylidium. Der Bau der 
Aefichen gehört der letzteren, die Befeſtigung und 
Form der Sporidien aber der erſtern Gattung an. 
Angemeſſener ſcheint es mir daher um ſo mehr, 


ſie unter Botrytis mit Link a. a. O. aufzufuͤh⸗ 


ren, als uͤberhaupt Stachvlidium wohl beſſer wie: 
der mit Botrydisvereinigt wird, und hier nur 
die Groͤße der Sporidien das Hauptunterſchei— 
mn einer neuen Gattung abgeben 
würde 
Auf Moos, verfaultem Holze und Blättern, 
findet man diefe Botrytis im Sommer und 
Herbſte nicht ſelten. 
Fig. a. Die Seele Botrytis in natuͤrli⸗ 
cher Groͤße. B. Dieſelbe vergroͤßert. 


c7 


2 o iti mactospora Dim. 


I Dung pinz. 


so. 


— 103 — 
BOTRYSIS agarieina Link. 


Blaͤtterpilz-Botrytis. 
Tab. 51. 


Caespitibus effusis, floceis ramosissimis albis, 
ramis divaricatis,, sporidiis magnis ovi- 
formibus albidis ereberrimis. 

In ausgebreiteten Raſen wachſend, 
mit weißen ſehr aͤſtigen Flocken, 
aufgeſperrten Aeſtchen, großen ey⸗ 
artigen weißen, ſehr haͤufigen 
Sporidien. 

Link Observ. in Ord. plant. nat. Diss. I. p. 13. 


Dieſe Botrytis uͤberzieht halb verfaulte Blaͤt— 
terpilze in ziemlichausgebreiteten, bis zu einem 
Zoll langen, Raſen, wie mit einer feinen weißen 
Wolle. 

Die Flocken ſind uͤber eine Linie lang, 
weiß, ſehr aͤſtig und mit Queerwaͤnden verſehen, 
hin und wieder aufrecht ſtehend, groͤßtentheils 
aber niederliegend. Die Aeſtchen find zugeſpitzt 
und ſtehen aufgeſperrt. 

Die weißen Sporidien find verhaͤltniß, 
maͤſſig ſehr groß und haͤuflg und von eiuer voll 
kommen eyartigen Geſtalt. 


— 104 — 


Nees von Sſenbeck rechnete dieſe Bo⸗ 
trytis in dem Syſtem der Pilze und Schwaͤmme 
p. 56. zur Gattung Cladobotryum. Die Kenn— 
zeichen der Gattung Botrytis paſſen aber ganz 
auf vorliegende Art, weshalb ich ſie zu ſelbiger 
zu zählen kein Bedenken finde, 

Auf halb verfaulten Blaͤtterpilzen ſtudet ſich 
dieſe Botytris nicht ſelten. 

Fig. a. Die Blaͤtterpil⸗Botytris in natürlis 
cher Groͤße auf Russula emelica Persoon 

B. Dieſelbe vergrdbert. 


c 5 2 >. 
Bolrılis AIAPUCHUA Link: 
« c 


A Ditmar pinx- 


. 


— — 
BOTRYTIS densa mihi. 
Dichte Botrytis 
Tab. 52. 

Caespitibus densis rotundis, flocis albis ere- 
ctis, ramis virgatis, sporidiis majusculis 
oviformibus albis. 

In dichten runden Raſen wachſend, 
mit aufrecht ſtehenden weißen Flo⸗ 
cken, ruthenfoͤrmigen Aeſtchen und 
ziemlich großen eyartigen weißen 
Sporidien. 


Die Raſen welche dieſe Botrydis bildet, find 
rund, dicht uud nur / bis ½ Linie breit. Sie 
iſt weiß, hat aufrechtſtehende, ziemlich aͤſtige, 
mit Queerwaͤnden verſehene Flocken und rutben⸗ 
foͤrmige Aeſtchen. 

Die Sporidien ſind eyartig, weiß und 
in ziemlicher Meuge zwiſchen den Aeſtchen, haupt— 
ſaͤchlich an den Spitzen derſelben zuſammenge— 
haͤuft. 


— 106 — 


Auf Moos und halbverfaultem Holze fand 
ich dieſen Pils im Auguſt bei einem alten Buͤ— 
chenſtamme. 0 

Fig. a. Die Dichte Votrytis in natürlicher 

Groͤße. B. Dieſelbe vergroͤßert. 


52. 


2 


Din. 


densa 


B olr 2 Tr 


— 


ifmar pinx. 


Sn 


* — 2 — — 


— 17 — 
MYCOGONE cervina mihi. 
Rehfahlgraue Mycogone. 

Tab. 33. 

Caespitibus densis effusis, sporidiis cervinis, 


In dichten ausgebreiteten Reſen wachs 
ſend, mit rehfahlgrauen Spori⸗ 
dien. 


Dieſe Myeogone unterſcheidet ſich von My- 
cogone rosea Link Observat. in Ord. plant. 
nat. Diss. I. p. 16. nur durch die Farbe. Der 
Thallus beſteht aus weißen mit einander dicht 
verſchlungenen Flocken. 


Die Sporidien find Eugelfürmig mit ei— 
nem kleinen Anſatze verſehen und enthalten kleine 
kugelfoͤrmige Sporidiolen, wie diejenigen der 
Uredo Arten. Hin und wieder findet man ſie 
leer und bemerkt alsdann in ſelbigen kleine Oef— 
nungen. 


Auf Peziza macropus Persoon fand ich dies 


fen Pilz, welcher fie faſt ganz uͤberzog, im Auguſt 
in einer Buchhoͤlzung. 


Lig. 


— 108 — 


a. Peziza macropus Persoon, mit der 
Rehfahlgrauen Myeogone überzogen, in 
natürlicher Groͤſe. B. Die Rehfahlgraue 
Mycogone vergroͤßert. 


1 en ee. Mr ee een Ir 


AMyecogene cervina Dilm. 


Derne hinx · 


33. 


LIERARY 
OF THE 


’ERSITY OR LLINOIS 


8 
ISARIA velutipes. Link. 
Sammetſtielige Iſarie. 

Tab. 54. 


Gregaria simplex capitata albida, stipite 
floccosa. 


Heerdenweiſe wachſend, einfach, kol⸗ 
big, weiß, mil einem ſtockigem 
Stiele. 


Link, Observat. in Ord. Plant. nat. Diss. I. 
p. 18. tab. I. fig. 32. 


Nees von Esenbeck Syſtem der Pilze und 
Schwaͤmme, p. 86. tab. VII. fig. 85. 


Die Sammetſtielige Iſarie erreicht eine Hoͤhe 
bis zu einem Zoll, waͤchſt heerdenweiſe, iſt ein⸗ 
fach und weiß. 


Der Stiel iſt flockig und erſcheint daher 
wie mit Haaren beſetzt, hat eine weiße hin und 
wieder etwas ins Gelbliche fallende Farbe, und 
wird durch die am obern Ende befindliche verſchie— 
den geformte, bis zu einer Linie im Durchmeſſer 
haltende Kolbe, welche die ſehr haͤufigen kugel⸗ 


— 110 — 


foͤrmiger, ebenfalls weißen Sporidien ent 
haͤlt, deutlich abgeſondert. 

Der Varia crassa Persoon Syn. method. 
fung. p. 687. nr. 63. koͤmmt dieſe Iſarie ſehr 
nahe, welche ſich nur durch den kürzern und 
glatten Stiel unterſcheidet. Die Beſchreibung 
derſelben von Albertini und Schweinitz, im 
Consp. fung. in Lusat cresce. p. 360. paßt, mit 
Ausnahme der ſchwarzen, den Oſtiolen der 
Sphaͤtien aͤhnelnden, paraſitiſchen Körperchen, 
die ich bis jetzt nicht daran bemerkt habe, ganz 
auf die vorliegende Art und mir ſcheint daher die 
Sammetſtielige Iſarie mit der Isaria crassa, als 
eine Varietaͤt um fo mehr zu verbinden zu ſeyn, 
als der Stiel im juͤngern Zuſtande mehr glatt 
und weniger flockig erſcheint, und die Länge def 
ſelben inſonderheit dadurch entſteht, wenn der 
Koͤrper, worauf ſie waͤchſt, mehr oder weniger 
mit lockerer Dammerde oder vermoderten Blät 
tern bedeckt iſt, oder ganz frey liegt, 

Auf Puppen von Schmetterlingen habe ich 
dieſe Iſarie nicht ſehr ſelten gefunden. 

Fig. a. Die Sammetſtielige Iſar ie in natürlicher 

Groͤße. B. Der obere Theil derfelben ſtark 

vergroͤſſert. 


IB er 


F Ditmar flax. 


20H. ele-, Linke. 


SL. 


— 110 — 


foͤrmiger, ebenfalls weißen Sporidien ent⸗ 
haͤlt, deutlich abgeſondert. 

Der Isaria crassa Persoon Syn. method. 
fung. p. 687. nr. 63. koͤmmt dieſe Iſarie ſehr 
nahe, welche ſich nur durch den fürzern und 
glatten Stiel unterſcheidet. Die Beſchreibung 
derſelben von Albertini und Schweinitz, im 
Consp. fung. in Lusat cresc. p. 360. paßt, mit 
Ausnahme der ſchwarzen, den Oſtiolen der 
Sphaͤtien aͤhnelnden, paraſitiſchen Koͤrperchen, 
die ich bis jetzt nicht daran bemerkt habe, ganz 
auf die vorliegende Art und mir ſcheint daher die 
Sammettſtielige Iſarie mit der Isaria crassa, als 
eine Varietaͤt um ſo mehr zu verbinden zu ſeyn, 
als der Stiel im juͤngern Zuſtande mehr glatt 
und weniger flockig erſcheint, und die Länge def 
ſelben inſonderheit dadurch entſteht, wenn der 
Koͤrper, worauf ſie waͤchſt, mehr oder weniger 
mit lockerer Dammerde oder vermoderten Blaͤt⸗ 
tern bedeckt iſt, oder ganz frey liegt, 

Auf Puppen von Schmetterlingen habe ich 
dieſe Iſarie nicht ſehr ſelten gefunden. 

Fig. a. Die Sammetſtielige Iſarie in natürlicher 

Groͤße. B. Der obere Theil derfelben ſtark 

vergroͤſſert. 


8 ve lutipes BT 


N Ditmar pi. 


a 


A. 


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77) 


ver 


ap 


— 11 — 


ISARIA arachnophilla mihi, 
Spinnen = Sfarie. 


Tab. 55. 


Gregaria, simplex subfasciculata, ramulis 
clavatis albidis. 


Heerdenweiſe wachſend, einfach, ſonſt 
buͤndelfoͤrmig, mit weißen keulfoͤr⸗ 
migen Aeſtchen. 


Dieſe Iſarie erreicht kaum die Hoͤhe einer 
Linie, waͤchſt heerdenweiſe und faſt buͤndelfoͤr— 
mig. Die Aeſtchen find Feulfürmig, weiß und 
von einem flocigen, lockeren Contexte. Die 
Sporidien ſind wie bey den uͤbrigen Arten 
dieſer Gattung kugeltoͤrmig und weiß, und zei⸗ 
gen ſich ziemlich haͤufig auf der Oberfläche, zwi—⸗ 
ſchen den Flocken. 


Auf ſehr kleineu halb verweſeten Spinnen, 
babe ich dieſe Iſarie im Herbſt hin und mie 
der gefunden. 


— 112 — 


Fig. a. Die Spinnen ⸗Iſarie in natuͤrlicher 
Groͤße. B. Diefelbe etwas vergrößert. C. 
Dieſelbe noch mehr vergroͤßert. 


[74 


8 arachnophila 


Ditin . 


UNIVERSITY OF JLLINOIS- 


* 
* 


— 13 — 


ISARIA clavata mihi, 
Keulförmige Iſarie. 
Tab. 56. 


Gregaria subfasciculata clavata umbrino- 
straminea. 


Heerdenweiſe wachſend, faſt buͤndel— 
foͤrmig, keulfoͤrmig, umbrabraun⸗ 
ſtrohgelb. 


Die Höhe dieſer Iſarie iſt A bis %, Linie, 
ſie waͤchſt Herdenweiſe und hin und wieder et⸗ 
was buͤndelfoͤrmig. Ihre Geſtalt iſt genau 
keulfoͤrmig, ihre Farbe rothgelb, ſtark ins Um; 
brabraune ziehend, und ihr Context ſehr flockig. 


Die Sporidien find oon derſelben umbras 
braun ⸗ſtrohgelben Farbe, ſehr klein, kugelfoͤr— 
mig und auf der Oberflaͤche des ganzen Pilzes 
zwiſchen den Flocken verbreitet. 


Auf vertrocknetem Buͤchenholze fand ich dieſe 
Iſarie gegen Ende Sommers, an einem ſchat— 
zigen Orte. 


— 114 — 


Fig. a. Die Keulfoͤrmige Iſarie in natuͤrlicher 
Größe. B. Dieſelbe etwas vergroͤſſert. C. 
Dieſelbe ſtaͤrker vergroͤſſert. 


SO. 


7 


nd Car Dilm - 


Dinar y 


— 115 — 


ISARIA sphaecophila mihi. 
Horniß⸗Iſarie. 
Tab. 57. 


Gregaria simplex, truncis glabris dilute um- 
brinis, medio nodosis, apicibus pilosis 
einereis, sporidiis globosis albis. 

Heerdenweiſe wachſend, einfach, mit 
glatten, hell umbrabraunen, in 
der Mitte knotigen, an der Spitze 
aſchgrauen und haarigen Staͤm— 
men, und weißen kugelfoͤrmigen 
Sporidien. 

Dieſer Pilz waͤchſt heerdenweiſe und erreicht 
eine Höhe von 4 Zoll und darüber und ohngefaͤhr 
% bis / Linie im Durchmeſſer. Die Stämme 
ſind einfach, von einer umbrabraunen Farbe, die 
ſtark ins Gelbe uͤbergeht, inwendig weiß, glatt, in 
der Mitte mit einem Knoten verſehen und gegen 
denſelben hin und wieder gefurcht und faſt hol: 
zig. Gegen die Spitze und zwar faſt auf zwey 
Drittheile der ganzen Laͤnge, ſind ſie aſchgrau 
und mit kurzen Haaren beſetzt, zwiſchen welchen 
man kleine weiße kugelförmige Sporidien, 
jedoch nur ſparſam, bemerkt. Der innere Bau 


— 116 — 


iſt durchaus faferig, in der Mitte lockerer, nach 
auswendig aber dichter, ſo daß er gleichſam eine 
Rinde bildet, und im Knoten nur durch die Rich—⸗ 
tung der Faſern abweichend. 

Zu den Iſarien kann man dieſen Pilz nur als 
eine heteroelite Art zählen, und er ſcheint dem 
ganzen Aeuſſern nach mehr den Sphärien anzus 
gehoͤren. Indeß da ich nirgends einen Anfang 
von Sphaͤrulen wahrnehmen konnte; ſo habe ich 
ihn fuͤr jetzt den Iſarien beygezaͤhlt, ungeachtet 
ich es nicht verkenne, daß einige Sphaͤrien z. B. 
Sphaeria hypoxylon, welche in dem juͤngern 
Zuſtande auch aͤhnliche Formen zeigt und deren 
Spitzen ebenfalls mit regelmaßig geformten, den 
Sporiden aͤhnlichen weißen Koͤrperchen bedeckt 
ſind, dieſem Pilze ſehr gleich kommt. Vielleicht 
geben kuͤnftige Beobachtungen naͤheren Aufſchluß 
uͤber die wahre Natur dieſes raͤthſelhaften Pilzes 


Im Sommer fand ich dieſe Iſarie auf einer 
Horniß, Vespa Crapro, welche in einer Vertie⸗ 
fung eines vertrockneten Stammes lag. 

Fig. & Die Horniß⸗Iſarie, etwas verkleinert. 
B. Die Spitze derſelben vergrößert. C. Der 
Stamm mit dem Knoten vergroͤßert. D 
Ein Theil der Spitze und E. Ein Theil des 
Stammes ſenkrecht durchſchnitten und ſtaͤt⸗ 
ker vergroͤßert. 


37. 


Dil. 
7K se 


la 


2 JS arıa , Juteco Fre 
RT 


— 117 — 
STILBUM vulgare Tode. 


Gemeines Stilbum. 
Tab. 58. 


Gregarium albido- buxeum, sporangio glo- 
boso, stipite subeylindrico crassiusculo. 


Heerdenweiſe wachſend, weißlich bux⸗ 
baumgelb, mit kugelfoͤrmiger Spo⸗ 
rangie und faft eylinder förmigen 
etwas dickem Stiele. 

Tode Fungi Mecklenburg. Select. Fasc. I. p. 
10. tab. 2. fig. 16. 


Persoon Syn. method. fung. p. 682. nr. 7. 


A'bertini et Schweinitz Consp. fung. in Lusat. 
eresc. p. 353. nr. 1653. 


Nees von Esenbeck Syſtem der Pilze u. Schwaͤm⸗ 
me p. 88. tab. VII. fie. 89. 


Dieß Stilbum waͤchſt ſtets in großer Meuge 
beyſammen. Anfaͤnglich zeigt es ſich dem bloſen 
Auge, als feine Haare, die unter dem Vergroͤſ— 
ſerungsglaſe aber ſchon die Sporangie deutlich 
zeigen. Nach und nach ereicht es, indem es an 
Größe zunimmt, eine Höhe von „bis eine Linie. 


— 18 — 


Die Farbe deſſelben iſt anfänglich weiß, geht aber 
bey zunehmenden Alter, mehr und mehr ins 
buxbaumgelbe über, und inſonderheit verdunkelt 
ſich die Farbe der der aͤußern Luft ausgeſetzten 
Exemplare noch mehr, fo daß fie faſt ins Ocher⸗ 
gelbe uͤbergeht. 

Die Sporangie iſt ſtets kugelfoͤrmig und 
die in der gallertartigen Subſtanz befindlichen 
Sporidien find ziemlich groß, Fugelförmig 
und weiß. Die Sporangie verſchwindet nach 
und nach, wie ſolches bey den uͤbrigen Arten 
dieſer Gattung der Fall iſt. 

Der Stiel iſt verhaͤltnißmaͤßig etwas dick, 
und faſt eylinderfoͤrmig, gegen die Sporangie 
aber gewoͤhnlich etwas duͤnner und an der Baſis 
etwas dicker. 

Auf verfaulten Buchen-Staͤmmen und Zwei— 
gen findet ſich dieſer Pilz gegen Ende Sommers 
und im Anfange Herbſtes ziemlich häufig. 

Fig. a. Das Gemeine Stilbum in natuͤrlicher 
Große. B. Daſſelbe etwas vergrößert in 
juͤngern und aͤltern Zuſtande. C. Die Spo— 
rangie mit einem Theil des Stiels ſtaͤrker 
vergroͤßert. 


2011 


750 


PR; 


e 


c 


— 19 — 
STILBUM rigidum Persoon. 


Steifes Stilbum. 
Tab. 59. 


Gregarium, sporangio globoso primo albido 
demum nigro, stipite crasiusculo rigido 


nigro. 


Heerdenweiſe wachſend, mit kugelfoͤr— 
miger, anfaͤnglich weißer, zuletzt 
ſchwarzer Sporangie, und etwas 
dicken, ſteifen ſchwarzen Stiele. 


Persoon Syn. method. fungor. p. 680. nr. 3. 


Albertini et Schweinitz Consp. fung. in Lusat. 
cresc. p. 352. nr. 1050. 


Dieſes Stilbum erreicht kaum die Hoͤhe einer 
Linie, hat eine kugelfoͤrmige Sporangie, 
welche ſich im juͤngern Zuſtande weiß zeigt. Die 
gallertartige Subſtanz iſt alsdann noch ziemlich 
flüffig und unter dem Vergroͤßerungsglaſe bemerkt 
man darin ſchon ſehr deutlich die Sporidien in 
der Mitte zuſammengehaͤuft. Im aͤltern Zuſtan— 
de wird fie ſchwarz und verändert ihre kugelfoͤr— 
mige Geſtalt hin und wieder in einer birnfoͤmige 


— 10 — 


und unregelmaͤßige. Der Stiel iſt nach Ber; 
haͤltniß dick, ziemlich gleich. nur an der Baſts 
etwas ausgedehnt. Oft zeigt er ſich aͤſtig, indem 
zwey bis vier Individuen gleichſam mit einander 
verwachſen oder aus einander gewachſen zu ſeyn 
ſcheinen, und zuweilen ſehr ſonderbare Formen 
annehmen. 

Im Fruͤhjahre und auch im Herbſte ſindet man 
dieſen Pilz ziemlich häufig auf alten Stämmen. 


Fig. a. Das Steife Stilbum in natuͤrlicher 
Groͤße. B. Daſſelbe vergroͤßert in juͤngern 
mittlern und aͤltern Zuſtande. C. Die Spo⸗ 
rangie im jungen und aͤltern Zuſtande ſtaͤr⸗ 
ker vergroͤßert. 


39. 


«7 


Stılbum . 22777 hum Pers. 
c 


— 121 — 
STILBUM xanthocephalum mihi. 
Gelbköpfiges Stilbum. 

Tab. 60. 


Gregarium , sporangio globoso fulvo, stipite 
tenui rigido nigro. 


Heerdenweiſe wachſend, mit kugelfoͤr⸗ 
migergold farbiger Sporangie und 
dünnen, ſteifen, ſchwarzen Stiele. 


Dieſe eine der kleinſten Arten der Gattung 
Stilbum, wird nur / Linie und etwas dar— 
uͤber hoch und iſt kaum mit den bloßen Augen 
ſicht bar. 

Die Sporangie iſt kugelfoͤrmig, von eis 
ner goldgelben Farbe und enthaͤlt kugelfoͤrmige 
Sporidien in der dieſer Gattung eigenthuͤmli— 
chen gallertartigen Subſtanz. Der Stiel iſt 
gerade, duͤnne, ſteif und ſchwarz, und bleibt 
noch lange unverändert, nachdem die Sporan⸗ 
gie ſchon ganz verſchwunden iſt. 

Anſcheinend gehört Stilbum minimum c, 
nigripes Tode fungi Mecklenburg. fase. I. 
p. 11. nr. 4. zu dieſer Art, von der es ſich nur 


— 12 — 


durch die lang » eyförmige Sporangie unterſchei— 
det, welche jedoch bey der häufig ſich verändern: 
den Form derſelben, kein hinlängliches Kenns 
zeichen zur Beſtimmung einer neuen Art abgiebt, 
ſondern nur zur Auffuͤhrung als Varietaͤt berech— 
tigt. Ganz verſchieden iſt hievon aber wohl die 
Varietaͤt B. flavipes, welche der gelbe durchſchei— 
nende Stiel hinlaͤnglich auszeichnet, und die 
deshalb als eine beſondere Art unter dem Nabs 
men Stilbum minimum Tode aufzufuͤhren ſeyn 
wird. 

Auf alten Stämmen findet ſich dieſes Stil— 
bum hin und wieder im Sommer und Herbſte. 


Fig. a. Das Gelbkoͤpfige Stilbum in natürli 
cher Größe. B. Daſſelbe vergroͤßert. C. 
Daſſelbe ſtaͤrker vergroͤßert. 


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— 123 — 


PHYSARUM virescens mihi. 
Gelbgrünes Phyſarum. 
Tab. 61. 


Gregarium, sessile; peridio globoso flavovi- 
rente, sporidiis globosis fuliginosis. 


Heerdenweiſe wachſend, ungeſtielt; 
mit kugelfoͤrmiger, zeiſiggruͤner 
Peridie und ſchwarzbraunen ku⸗ 
gelfoͤrmigen Sporidien. 


Das zeifiggrüne Phyſarum waͤchſt heerden— 
weiſe und zwar gedraͤngt aneinander, und hat 
keinen Stiel. 


Die Peridie iſt klein, kugelfoͤrmig, warzig 
und von einer zeiſiggruͤnen Farbe. 


Die Sporidien find ſchwarzbraun Fugel: 
foͤrmig und mit gleichfarbigen Flocken, jedoch 
nur ſparſam, untermengt. 


Auf halb verfaulten Büchenhols fand ich dieß 
Phyſarium im Auguſt, jedoch nur ſparſam. 


— 124 — 


Fig. a. Das Gelbgruͤne Phyſarium in natuͤrli⸗ 
cher Groͤße B. Daſſelbe etwas vergroͤßert, 
im juͤngern und aͤltern Zuſtande. C. Die 
Sporidien ſtaͤrker vergroͤßert. 


.. 


«7 


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/ 


— 125 — 
PHYSARUM psittacinum mihi. 
Papageygrünes Phyſarum. 

Tab. 62. 


Gregarium; peridio globoso psittacino, sti- 
pite tenui elongato aurantiaco', sporidiis 
globosis fuliginosis. 


Heerdenweiſe wachſend, mit kugelfoͤr⸗ 
miger, papageygruͤner Peridie, 
verlaͤngertem duͤnnen orangegel⸗ 
den Stiele und kugelfoͤrmigen 
ſchwarzbraunen Sporidien. 


Es erreicht kaum die Hoͤhe einer Linie, und 
waͤchſt heerdenweiſe. 


Die Peridie ſteht aufrecht, iſt kugelfoͤrmig, 
warzig und hat eine papageggruͤne Farbe, die 
hin und wieder etwas ins Weiße uͤbergeht. 

Der Stiel iſt ziemlich lang, duͤnn, an der 
Baſis etwas dicker, orangegelb, gegen die Pe— 
ridie jedoch etwas ins Citronengelbe und gegen die 
Baſis ins Mennigrothe uͤbergehend. 


Die Sporidien find Fugelfürmig, ſchwarz— 


braun und mit wenigen ebenfalls ſchwarzbrau⸗ 
nen Flocken untermengt. 

Auf vertrockneten Buͤchenblaͤttern und kleinen 
Zweigen fand ich dieſes Phyſarum im Sommer, 
jedoch bis jetzt nur ein Mal, in geringer Menge. 


Fig. a. Das Papageygruͤne Phyſarnm in na» 
tuͤrlicher Groͤße. B. Daſſelbe vergroͤßert im 
juͤngern und aͤltern Zuſtande. C. Die Spo⸗ 
ridien ſtaͤrker vergrößert: 


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— 27 — 


PHACIDIUM Fries. 
Tab. 63. 


Perithecium figurae indeterminatae, demo- 
rario modo rumpens, thecae basi stro- 
mate affıxae. 


Die Peritheeie iſt von unbeſtimmter 
Form und zerreißt endlich auf man⸗ 
nichfache Weiſe. Die Theeen find 
an der Baſis auf einem Stroma 
befeſtigt. 


PHACIDIUM coronatum Friefs. 


Kronenartige Phacidie. 

Peritheciis subdiscoideis nigris, margine sub- 
erenatıs, thecis majusculis paraphysibus 
appositis, sporidiis minutis globosis. 

Mit faſt ſcheibenformigen ſchwarzen 
am Rande etwas gekerbten Veris 
thecien, ziemlich großen Thecem, 
mit nebenſtehenden Paraphyſen, 
und kleinen kugelfoͤrmigen Spo⸗ 
ridien. 

Frieſs Observat. mycolog. P. I. p. 167. 
Xylome pezizoides Persoon Syn. method. 
fung. p. 105. nr. 7. 


Persoon Icon. piet. spee. fungor. rar. fase, 
III. tab. 18. fie. 1. 


— 128 — 


Albertini et Schweinitz Consp. fungor. in Lu- 

sat. cresc. p. 66. ur. 180. 

Sclerotium quercinum. Flora danica tab. 
1280. 

Dieſer Pilz bildet den Uebergang von den 
Fungis zu den Xylariis. Die Peritheeie er⸗ 
reicht nur eine Groͤße von '/ bis / Linie, zeigt 
ſich anfaͤnglich als ein kleiner ſchwarzer runder 
Punet, der nach und nach groͤßer wird, ſich et⸗ 
was mehr erhöht, eine faſt ſcheibenfoͤrmige Ges 
ſtalt annimmt, in der Mitte verſchiedenartig, oft 
fiernförmig, zerreißt, im vollkommnen Zuſtande 
die Thecen mit ihren Paraphyſen oben gunz frey 
zeigt und ſie alsdann mit einem unregelmaͤßig 
gezaͤcktem Rande umgiebt. 

Die Theeen find verhaͤltnißmaͤß ig groß, mit 
vielen Paraphyſen umgeben, auf einem duͤnnen 
veſiculos⸗flockigen Stroma an der Baſis befeſtigt, 
erheben ſich hin und wieder etwas conver über 
den Rand der Perithecie, und haben eine faſt 
Se e, etwas ins Gelbliche ziehende 
Farbe 

Die Sporidien ſind klein, kugelfoͤrmig, und 
finden fich in unbeſtimmter Zahl in den Thecen 

Auf trocknen Buͤchen und Eichenblaͤttern fin⸗ 
det dieſer Pilz ſich im Sommer und Herbſte nicht 
ſelten, jedoch nur bey anhaltend regnigter Wits 
terung im vollkommnen Zuſtande. 

Fig. a. Die Kronenartige Phaeidie in natürlis 
cher Größe, auf einem vertrocknetem Buͤchen⸗ 
blatte. B. Dieſelbe vergrößert in den ver⸗ 
ſchiedenen Zuſtaͤnden. C. Dieſelbe ſenkrecht 
durchſchnitten und ſtaͤrker vergrößert. D. 
Die Thecen mit den Paraphyſen noch mehr 
vergrößert. 


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— 129 — 
SPHAERIA mutabilis Perscon. 


Veränderliche Sphärie. 
Tab. 64. 


Gregaria; perithecii. globosis tomentosis pri- 
mo pomaceis demum umbrinis, ostiolis 
papillaeformibus nigris, sporidiis fusilor- 
mibus, sporidiolis globosis. 


Heerdenweiſe wachſend, mit Fugel 
fürmigen filzigen, anfänglich ap⸗ 
felgrünen, zuletzt umbrabraunen 
Perithecien, warzenfoͤrmigen 
ſchwarzen Oſtiolen, ſpindelfoͤrmi⸗ 
gen Sporidien und kugelfoͤrmigen 
Sporidiolen. 

Persoon Syn. method. fung. p. 72. nr. 138. 

Persoon Icon. et descript. fung. Fase. I. 
p. 24. Tab. VII. fix 6. a. d. e. 

Albertini et Schweinitz: Consp. fungor. in 
Lusat cresc. p. 37. nr. 106. 


Diefe Sphaͤrie waͤchſt heerdenweiſe und oft 
gedrängt bey einander und erreicht nur etwas 
über Y Linie im Durchmeſſer 

Die Perithecien find kugelfoͤrmig, zeigen 


— 130 — 


jedoch, wenn ſie gedraͤngt an einander ſtehen, 
hin und wieder eine mehr over weniger zufams 
mengedruͤckte Geſtalt. Sie ſind mit Ausnahme 
der Oſtiolen, mit einem dichten Filze uͤberzogen, 
der im juͤngern Zuſtande dieſes Pilzes eine apfel 
gruͤne Farbe hat, die nach und nach durch ver 
ſchiedene Abſtufungen ins Umbrabraune uͤbergeht, 
ja zuletzt hin und wieder rußbraun wird, ſo daß 
dieſe Sphaͤrie, inſonderheit, wenn ſie angefeuch— 
tet iſt, faſt ganz ſchwarz erſcheint. Im aͤltern 
Zuftande verſchwindet dieſer Pilz zum Theil in 
der Gegend der Oſtiole. 

Die Oſtiole iſt ſchwarz und warzenfoͤrmig, 
hin und wieder aber auch etwas zugeſpitzt. 

Die Thecen find groß und enthalten fpins 
delfoͤrmige Sporidien, welche wiederum vier 
bis fuͤnf kugelfoͤrmige Sporidiolen einſchließen. 

Auf trocknem Holze findet ſich dieſe Sphaͤtie 
im Fruͤhlinge und Herbſte hin und wieder. 


Fig. a. Die Veraͤnderliche Sphaͤrie in natürs 
licher Groͤße. B. Dieſelbe etwas vergroͤßert 
in dem verſchiedenen Arten. C. Die Theeen 
mit den Pharaphyſen ſtark vergrößert. D. 
Die Thecen und Sporidien noch ſtaͤrker ver 
größert. 8 


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