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satt
THE UNIVERSITY
OF ILLINOIS
LIBRARY
Digitized by the Internet Archive
in 2010 with funding from
University of Illinois Urbana-Champaign
http://www.archive.org/details/deutschlandsflor01stur
Deutſchlands Flora
Abbildungen nach der Natur 5
mit Beſchreibungen.
don f
Jacob Sturm,
Ehrenmitgliede mehrerer naturforſchenden
. ED 2
III. Abtheilung
Die Pilze Deutſchlands.
bearbeitet
von
L. P. F. Ditmar,
Doctor beider Rechte, Senator der Stadt Roſtock
und ordentlichem Mitgliede der naturforſchenden
Geſellſchaft zu Roſtock.
1. Bändcheu.
Mit 64 Kupfertafeln.
Nürnberg, 1817.
gedruckt auf Koſten des Herausgebers.
Ken)
90
J N. * A)
erde
0
. 8 |
8
Acremonium alterna-
tum 3.
Agaricus 1
rus ® 31.
— — Pluteus 57.
— — stylobates 59.
Arcyrıa incarnata 89.
— — silacea 15.
Asterophora lycoper-
doides 53.
Botrytis agaricina 103.
— — densa 105.
— — macrospo-
ra 101.
— — murina 73.
— — polyspora 71.
Cantharellus villo-
sus 61.
Cionium Tridis 13.
— —
Craterium leucoce-
phalum iz, 04 03 OR 41.
Xanthopus 87.
pag.
Craterium pyrifor-
me 19.
— — vulgare 17.
Diderma contex-
tum 79.
— — globosum II.
Fusidium griseum 35.
— — flavovirens 37
Geoglossum viride 99,
Hysterium contor-
1 65.
Isaria araehnophi-
la 111.
— citrina „ 75.
— clavata 113.
— glauca 39.
— sphaecophi-
la 115.
— velutipes 109.
Leangium lepido-
tum 43.
pag.
Lycogola eontortum 9.
Mycogone cervina 107.
Myrothecium inun-
A
— — Verrucaria y
Onygena hypsipus 25.
Peziza caesia . 63.
— — Onotica . 33.
Phacidium corona-
127.
Physarum aureum 47.
— — bullatum . 45.
— 1
conglobatum 81.
connatum . 85.
— —
nigripes . 85.
psittacinum 125.
— — virescens 123.
— — viride 49.
Polyangium vitelli-
num 25.
pag.
Rus Ma virescens 95.
Sphaeria mutabilis 129.
Sporotrichum fene-
stens.
Stilbum erythroce-
pbalum . . .
parasiticum 93
— — rigidum 119.
— — vulgare 117.
— — xanthocepha-
lum 121.
Strongylium fuligi-
nie ie, Ser
Tremella recisa . 27.
Trichia cerina . 51.
Tubercularia cilia.
I ©
— — persicina . 9.
Ustilage segetum 67.
— — sitophila . 69.
Vorerinnerung.
— —
Seit einer Reihe von Jahren war
die Unterſuchung der Pilze die Beſchäf—
tigung meiner Nebenſtunden, welche mei—
ne Berufsgeſchäfte mir übrig ließen, und
da mir bei der Vergänglichkeit dieſer or—
ganiſchen Körper, von denen nur ein
geringer Theil ſich ohne gänzliche Ver—
änderung der Geſtalt und Farbe aufbe—
wahren läßt, die ſofortige möglichſt ge—
treue Abbildung derſelben, der einzige
Weg, um zu ihrer vollſtändigen Kennt-
niß zu gelangen, zu ſeyn ſchien: ſo ent⸗
ſtanden eine Menge Zeichnungen und
Beſchreibungen, die ich, da ſie manches
Neue enthalten dürften, öffentlich be—
kannt zu machen Willens war. Allein
die Schwierigkeit einen Verleger zu ei—
nem Werke zu finden, das wegen der
vielen Kupfer, nicht unbedeutenden Ko—
ſtenaufwand erforderte, vereitelte ſo lange
meine Abſicht, bis der würdige Herr Ja—
cob Sturm mir den Antrag machte, die
Bearbeitung des mycologiſchen Theils
feiner ſchätzbaren deutſchen Flora zu über—
nehmen. Um ſo lieber ergriff ich dieſe
Gelegenheit zur Bekanntmachung meiner
Beobachtungen, als meine Zeichnungen
in die Hände eines fo verdienſtvollen
Künſtlers kommen, der ſich durch Rein⸗
heit und Genauigkeit im Stiche, beſon⸗
ders bei vegetabiliſchen Gegenſtänden,
ſo ſehr ausgezeichnet hat, und die Schwie—
rigkeit, welche das kleinere Format in
manchen Fällen verurſachen möchte, mit
leichter Mühe zu beſeitigen weiß. In
wie weit es meinen Kräften aber ent—
ſprechen mag, dieſen ſchwierigen Theil
der deutſchen Flora ſo zu bearbeiten, als
man zu fordern berechtigt ſeyn dürfte,
dies überlaſſe ich der nachſichtsvollen
Beurtheilung der Kenner, die ich zu
berückſichtigen bitte, daß mir nur wenige
Nebenſtunden zum Studium dieſes Faches
übrig blieben, und mir, unter man⸗
chen nothwendigen Hülfsmitteln auch eine
durchaus vollſtändige Sammlung myco—
logiſcher Schriften, mangelt.
Das von mir bei dieſer Bearbeitung
zum Grunde gelegte Syſtem iſt dasje⸗
nige, welches der Herr Hofrath Profeſ—
for Link in feinen Observationes in
ordines plantarum naturales Diss, J.
in dem Magazin der Geſellſchaft
naturforſchender Freunde zu
Berlin, für die neueſten Ent⸗
deckungen in der geſammten Na⸗
turkunde, Zter Jahrgang 1809,
zum größten Theil bekannt gemacht hat,
und dem ich mit wenigen Abweichungen
ge folgt bin, und ferner folgen werde.
Die bisherige Einrichtung der von
dem Herrn J. Sturm herausgegebenen
Flora Deutſchlands, erfordert deutſche
Beſchreibungen, die bei der faſt gänzlich
fehlenden allgemein anerkannten Termi—
nologie in dieſer Sprache, und ohne eine
eigene vorausgehende Beſtimmung der
neueren Kunſtausdrücke, beinahe unmög⸗
lich iſt. Dieſe Terminologie aber hier
zu bearbeiten, würde der Ort nicht ſeyn,
und ich hielt es deshalb zweckmäßig zur
Vermeidung etwaniger Mißdeutungen,
die Diagnoſen lateiniſch mit abdrucken
zu laſſen, und in den deutſchen Beſchrei—
bungen den, inſonderheit neueren wenig
bekannteren griechiſchen oder lateiniſchen
Kunſtausdrücken deutſche Endungen zu
geben, und ſie im Uebrigen unverändert
beizubehalten, welchem Grundſatze ich
auch bei den deutſchen Namen größten⸗
theils getreu geblieben bin. Sonſt und
beſonders in Hinſicht der Farbenbeſtim—
mungen folgte ich lediglich Zliger’s Ver-
such einer systematischen vollständi-
gen Terminologie für das Thierreich
*
Beobachtungen, als meine Zeichnungen
in die Hände eines ſo verdienſtvollen
Künſtlers kommen, der ſich durch Rein⸗
heit und Genauigkeit im Stiche, befons
ders bei vegetabiliſchen Gegenſtänden,
ſo ſehr ausgezeichnet hat, und die Schwie—
rigkeit, welche das kleinere Format in
manchen Fällen verurſachen möchte, mit
leichter Mühe zu beſeitigen weiß. In
wie weit es meinen Kräften aber ent—
ſprechen mag, dieſen ſchwierigen Theil
der deutſchen Flora ſo zu bearbeiten, als
man zu fordern berechtigt ſeyn dürfte,
dies überlaſſe ich der nachſichtsvollen
Beurtheilung der Kenner, die ich zu
berückſichtigen bitte, daß mir nur wenige
Nebenſtunden zum Studium dieſes Faches
übrig blieben, und mir, unter mans
chen nothwendigen Hülfsmitteln auch eine
durchaus vollſtändige Sammlung myco—
logiſcher Schriften, mangelt.
Das von mir bei dieſer Bearbeitung
zum Grunde gelegte Syſtem iſt dasje—
nige, welches der Herr Hofrath Profeſ—
for Link in feinen Odservationes in
ordines plantarum naturales Diss, J.
in dem Magazin der Geſellſchaft
naturforſchender Freunde zu
Berlin, für die neueſten Ent⸗
deckungen in der geſammten Na⸗
turkunde, Zter Jahrgang 1809,
zum größten Theil bekannt gemacht hat,
und dem ich mit wenigen Abweichungen
ge folgt bin, und ferner folgen werde.
Die bisherige Einrichtung der von
dem Herrn J. Sturm herausgegebenen
Flora Deutſchlands, erfordert deutſche
Beſchreibungen, die bei der faſt gänzlich
fehlenden allgemein anerkannten Termi—
nologie in dieſer Sprache, und ohne eine
eigene vorausgehende Beſtimmung der
neueren Kunſtausdrücke, beinahe unmög⸗
lich iſt. Dieſe Terminologie aber hier
zu bearbeiten, würde der Ort nicht ſeyn,
und ich hielt es deshalb zweckmäßig zur
Vermeidung etwaniger Mißdeutungen,
die Diagnoſen lateiniſch mit abdrucken
zu laſſen, und in den deutſchen Beſchrei—
bungen den, inſonderheit neueren wenig
bekannteren griechiſchen oder lateiniſchen
Kunſtausdrücken deutſche Endungen zu
geben, und ſie im Uebrigen unverändert
beizubehalten, welchem Grundſatze ich
auch bei den deutſchen Namen größten
theils getreu geblieben bin. Sonſt und
beſonders in Hinſicht der Farbenbeſtim—
mungen folgte ich lediglich Liger's Ver-
such einer systematischen vollständi-
gen Terminologie für das Thierreich
und Pflanzenreich, weil diefe mir, von
den mir bekannt gewordenen, die beſte und
am richtigſten beſtimmte zu ſeyn ſchien.
Daß bei der gewählten Art der Bear—
beitung, nur diejenigen deutſchen Pilze von
mir bekannt gemacht und beſchrieben wer—
den können, die ich ſelbſt geſehen und un⸗
terſucht habe, ergiebt ſich leicht, und des—
halb verbinde ich hiemit noch die Bitte au
deutſche Mycologen, mich mit ihren Ent—
deckungen bekannt zu machen, und mir
Exemplare deutſcher Pilze und deren Abs
bildung wenn ſie ſolche beſitzen, mitzuthei—
len, und ſo zur Vollſtändigkeit dieſes bis
jetzt noch wenig bearbeiteten Theils der
Flora Deutſchlands, thätig mitzuwirken.
Erwähnen darf ich hiebei wohl nicht ein—
mal, daß die Bekanntmachung der mir eins»
gehändigten Pilze nur im Namen der
Ueberſender durch mich geſchehen wird,
daß ich die mir überſchickten Abbildungen
nach davon gemachten Gebrauche, auf
Verlangen zurückſenden werde, und daß
ich ſehr gerne bereit bin, von den befchries
benen Pilzen, ſoweit es meine Vorräthe
geſtatten, austauſchend, mitzutheilen;
denn Alles dieſes verſteht ſich von ſelbſt.
Geſchrieben zu Roſtock im Auguſt 1812.
L. P. F. Ditmar.
ER
SPOROTHRICHUM feneftrale Ditmar.
Fenſter⸗Sporothriche.
Tab. 1.
Caespitibus tenuissimis, floccis ramosissi-
mis, centrifugis, decumbentibus, septa-
tis, albidis; sporidiis globosis umbrino-
fuliginosis.
Sehr duͤnnen Filz bildend; mit ſehr
aͤſtigen, aus einem Punete nach
allen Seiten ſich ausbreitenden,
niederliegenden, mit Querwaͤn⸗
den verſehenen, weißen Flokken,
und umbrabraun⸗ rußfarbenen, Eu:
gelfoͤrmigen Sporidien.
Conferva fenęſtralis Roth Flora germanica
Tom, III. P. I. p. 495. n. 12, Ejusdem Cata-
lecta botanica Fascic. II. p. 191. n. 5.
Dieſer bisher den Algen beigesählte Pilz
zeigt ſich dem bloßen Auge anfaͤnglich auf der
innern Seite der Fenſterſcheiben, als kleine,
runde, weiße oder braͤunliche Flecken, die ei⸗
nen Durchmeſſer von einer Linie und daruͤber
erreichen, ſo wie aber mehrere bei einander
entſtehen und ineinander wachſen, als ein duͤn⸗
ner Filz, welcher das ganze Glas . :
Die ſehr aͤſtigen weißen Flokken find mit
Querwaͤnden verſehen, breiten ſich von einem
4
— 2
Mittelpunete, wo fie am dickſten und am mehr;
ſten ineinander verſchlungen ſind, nach allen
Seiten aus, und liegen dem Glaſe dicht an.
Die kugelfoͤrmigen Sporidien haben eine
um brabraune ſtark ins rußbrgune uͤbergehende
Farbe, und finden ſich zwiſchen den Flocken
zerſtreuet, beſonders aber in der Mitte zuſam—
mengehaͤuft. . 0 f
Auf der innern Seite, ſeit geraumer Zeit
nicht gereinigter Fenſterſcheiben findet man die:
fe Sporothriche, deren Entſtehung und Wachs:
thum die am erſteren ſich anſammelnden Unrein⸗
lichkeiten und Duͤnſte beſonders guͤnſtig zu ſeyn
cheinen. Sie hängt dem Glaſe fo feſt au, daß
ſie nur mittelſt Benaͤſſung hinunter zu bringen
iſt, und bleibt beim Gefrieren der Duͤnſte auf
den Fenſterſcheiben ganz unveraͤndert. 1
Dr. Roth gedenkt. zwar an den angefuͤhr⸗
ten Orten in der Beſchreibung dieſes von ihm
den Conferven beigezaͤhlten Pilzes, der braunen.
Bde deſſelben nicht, allein da junge oder von
Sporidien entbloͤßte Exemplare eine weiße Far⸗
be haben, und im Uehrigen feine Beſchreibung
genau hierauf paßt; N kann es wohl keinem
Zweifel unterworfen ſeyn, daß feine Conkerva
fenestralis und dieſe Sporothriche eine und dies
ſelbe Art ſind, und daß er entweder nur junge
oder von Sporidien entbloͤßte Exemplare vor
ſich gehabt, oder die Sporidien, als hiezu nicht
gegend, betrachtet hat. n N
1g. a. Die Fenſter⸗Sporothriche in natuͤr⸗
licher Groͤße. B. Stark vergroͤßert.
674
T. St crm.
firale Dim.
6
Soor sthrıchum Fon
finer 40 Nat. Il
.
ACREMONIUM alternatum Link.
Abwechſelndäſtige Acremonie.
Tab. 2.
Thallo expanso albo, ramulis alternatis.
Mit einem weißen ausgebreiteten
Thallus, und abwechſelnden Aeſt—
chen.
Link Observationes in ordines plantarum
naturales Diss, I. pag. 13.
Dieſer kleine Pilz, welcher einen dünnen
Filz bildet, beſteht aus langen weißen, mit
Querwaͤnden verſehenen, durcheinander ge—
ſchlungenen Focken von verſchiedenem Durch—
meſſer, mit häufigen kleinen abwechſelnd ſte—⸗
henden Aeſtchen, an deren Spitze die kugelfoͤr—
mige Sporidie befeſtigt iſt.
Im Fruͤhlinge uͤberzieht dieſe Aeremonie
nicht ſelten vertrocknete an feuchten Orten lie:
gende Blaͤtter.
Von Acremonium verticillatum Link mit
welcher fie dem Aeußern nach, ohne mikrosko⸗
1 *
N
pifche Unterſuchung, viele Aehnlichkeit hat,
unterſcheidet ſie ſich durch den feinern Bau
und die abwechſelnd, nicht quirlfoͤrmig ſtehen—
den Aeſtchen.
Fig. a. Dieſer Pilz in natürlicher Größe
auf einem vertrockneten Blatt. B. Vers
groͤßert.
2
2 . hir: alternalam
ne Nel Nat 5
Tart 5
u sc.
N RR
MYROTHECIUM inundatum Tode.
Gemeine Myrothecie.
AB. .
Peridio polymorpho candido; sporidiis vi-
ridi-nigrescentibus globosis,
Mit einer vielfachgeſtalteten ſchnee—
weißen Peridze, und kugelfoͤrmi⸗
gen ſchwaͤrzgruͤnen Sporidien.
Tode Fungi mecklenburgens, select. Fas-
I. P. 25,
Link Obseryat. in ordin. plant, natural,
ies, er =:
Die Peridie dieſes z bis 1 Linie im Durchs
meſſer haltenden Pilzes iſt an ſich eigentlich
kreis oder eyrund geſtaltet, erhält aber durch
das ſehr verſchiedenartige Zuſammenwachſen,
eine durchaus unregelmaͤßige Form. Sie iſt
ſchneeweiß, flach, beſteht aus einem flockigen
Contexte und verſchwindet bald in der Mitte,
ſo daß ſie nur einen Rand, der die Sporidien
umgiebt, bildet. Statt der Sporidien be⸗
merkt man die Peridie anfaͤnglich mit einer
dunkelgruͤnen Fluͤſſigkeit angefuͤllt, welche aber
bald verdunſtet und die Sporidien, deren
ſchwarzgrüne Farbe, zuletzt beinahe ganz ins
Schwarze uͤbergeht, als eine feſte Maſſe zuruͤck
—
läßt. Nur durch Befeuchtung mit Waſſer
trennen ſich die feſt an einander klebenden
ern und zeigen ihre kugelfoͤrmige Ge:
alt.
Auf Blaͤtterpilzen, die im Alter ohne bedeu⸗
tende Veraͤnderung ihrer Form, auftrocknen
und ſchwarz werden, finden ſich die gemeine
digg. e im Anfange des Herbſtes, ſehr
aͤufig.
Fig. a. Die gemeine Myrothecie in natuͤrli⸗
cher Groͤße auf einem Blaͤtterpilze. B.
Vergroͤßert in den verſchiedenen Zuſtaͤnden.
öden Vertical-Durchſchnitt, ſtaͤrker ver;
groͤßert.
«r
7 1 ) j Ex en
. aM yrotlhecium anundalum Tode,
4 22 cel af. Max. Tan en J
a
MYROTHECIUM Verrutaria. Ditmar.
1
Warzenförmige Myrothecie.
Tab. 4. N
En 3 3
Peridio subrotundo eandido, sporidiis viri-
di- atris oviformibus,
Mit etwas runder ſchneeweißen Pe⸗
ridie, und gruͤnlich ſchwarzen ey—
artigen Sporidien.
Peziza Verrucaria Albertini et Schweinitz
Conspectus fungor. in Lusat super. crescent.
p. 540, n. 1015. Tab. VIII. Fig. 6.
Dieſe Myrotheeie, von ungefähr 1/2 bis 1
Linie im Durchmeſſer, hat eine wenig erhabe—
ne, mehrentheils kreis- oder enrunde Peri⸗
die, die jedoch hin und wieder eine etwas
unregelmaͤßige Form annimmt. Sie iſt uͤbri⸗
gens ſchneeweiß, und von demſelben Contexte
und demſelben Verhalten der vorhergehenden
Art. Die Sporidie iſt eyartig, wodurch
ſich dieſe warzenförmige Myrotheeie, von der
gemeinen hauptſaͤchlich unterſcheidet, und hat
im reifen Zuſtande eine beinahe ſammetſchwar⸗
ze, wenig ins grüne ziehende Farbe. — Bis
letzt fand ich dieſen Pilz nur ein einziges Mal
im Auguſt auf halbvertrockneten Blaͤttern der
Lapsana communis. Gemeiner Rainkohl.
2 8
Daß Peziza Verrucaria Albert et Schwein,
zu den Myrotheeien gehört, kann keinem Zwei⸗
fel unterworfen ſeyn, und ich glaube ſie we⸗
gen der Aehnlichkeit in der aͤußern Form und
dem Standorte, dieſer Art, wenigſtens ſo lange
beizaͤhlen zu duͤrfen, bis die mieroseopiſche Un⸗
terſuchung der Albertiniſchen und Schweinitz
ſchen Driginal-Eremplare, wovon ich zur Zeit
keine beſitze, in Ruͤckſicht der Geſtalt der Spo⸗
ridien eine Abweichung ergeben moͤchte, die
ſie zu einer beſondern Art erheben wuͤrde.
Fig, a. Dieſer Pilz in natürlicher Größe auf
einem Blatte vom gemeinen Rainkohl.
B. Vergroͤßert in dem verſchiedenen Alter.
C. Staͤrker vergroͤßert im perpendieularen
Durchſchnitt.
[24
— 5 1 e
2 ö Serrucarıa Mile
ina Sas Nas
LYCOGALA contortum Ditmar.
Ineinandergedrehte Lycogale.
Tab. 5.
Peridio flexuoso, subcompresso, contorto,
umbrino; sporidiis globosis silaceis,
Mit einer gebogenen, etwas zuſam—
mengedrückten, in einander ges
drehten, umbrabraunen Peridie,
und kugelfoͤrmigen ochergelben
Sporidien.
Im Anfang ift dieſer Pilz roſenroth gefärbt
und breiartig wie Lycogala miniatum Per—
soon. Mennigrothe Lieogale, und veraͤndert
die Farbe bei ſeiner Ausbildung durch verſchie—
dene Abſtuffungen bis ins Umbrabraune.
Die Geſtalt der Peridie iſt mannigfach,
urſpruͤnglich eylindriſch, jedoch etwas zuſam—
mengedruͤckt, ſtets aber gekruͤmmt, ineinander—
gedreht und verwachſen. Im alten Zuſtande
zerplatzt die Peridie unregelmaͤßig und die
ochergelben kugelfoͤrmigen Sporidien, tre—
ten mit den fparfamen gleichgefärbten Flocken
hervor, und werden ausgeſtreuet.
Auf verfaulten Tannenholz fand ich die ſen
Pilz im Auguſt und September nicht ſelten.
Fig. a. Die ineinandergedrehte Lyeogale in
natuͤrlicher Groͤße auf Tannenholz. B.
Dieſelbe vergroͤßert. C. Die Sporidien
mit den Flocken.
> EN
4 ycozıda Salis, uu, Ae,
— 2 7
n 7 WERE Y;
U Jun sc JA Drlmar dıl,ac) Nat.
*
BE
DIDERMA globosum Persoon.
Kugelförmige Diderme.
Tab, 6.
Sessile globoso hemisphaericum ; peridio
esterno glabro candido, interno ru-
bescente - cinereo; columella globosa
eborina, sporidiis globosis fuliginoso-
nigris.
Aufſitzend, faſt kugelfoͤrmig: mit
ner äußern glatten ſchneeweißen,
und einer innern roͤthlich⸗aſchfar⸗
benen Peridie, einer Fuge
gen elfenbein⸗weißen Col
und Eugelfürmigen ru
ſchwarzen Sporidien.
mg —
are
—
—
ker)
=
Persoon Sinops, method, fung. p. 167. n. g.
Ejusdem Dispositio method, fung, in Römer
neues Magazin für die Botanik, I, Band,
p- 89. Tab, IV. Fig. 4, et 5.
Albertini ei Schweinitz Conspect, fung. in
Lusat, sup. cresc, p. 89. n. 249.
Diefe heerdenweiſe wachſende Diderme ift
kugelfoͤrmig, an der Baſis aber etwas abge⸗
plattet, fo daß fie eine etwas halbkugelfoͤrmige
Geſtalt erhält, und hat kaum 1/2 Linie im
Durchmeſſer. Die aͤußere Peridie iſt et⸗
was dicker wie die innere, glatt, ſchneeweiß,
— 1
ziemlich ſproͤde, und fallt ſtuͤckweiſe ab, wenn
dieſer Pilz ſeine Reife erlangt hat. Die in⸗
nere Peridie iſt viel feiner, hat eine et⸗
was unebene Oberflaͤche, wie die uͤbrigen Ar⸗
ten dieſer Gattung, eine aſchgraue ins roͤthli⸗
che ziehende Farbe, und verſchwindet ebenfalls
ſo wie die Sporidien ſich verbreiten. Der
Context der Peridien iſt ein reſteulos⸗haͤutiger.
Die Columelle iſt gelblichweiß, kugelfoͤr⸗
mig und beſteht aus einer reſieulos⸗flockigen,
etwas grumoſen Maſſe (vid. Fig. C.). Die
Sporidien find kugelfoͤrmig, nach Verhaͤlt⸗
niß ziemlich groß und ſchwarzbraun, die nur
ſparſamen Flocken an der Baſis angewachſen
und von der Farbe der Sporidien. i
Im Auguſt und September iſt dieſer Pilz
auf trocknen Blattern und kleinen trocknen
Zweigen keine Seltenheit. 8
Fig, a. Die kugelfoͤrmige Diderme in na⸗
türlicher Größe auf einem trocknen Blatte.
B. Vergrößert in dem verſchiedenen Al,
ter. C. Perpendieular durchſchnitten, und
ſtaͤrker vergrößert,
9.
88 reer ‚zobosem Par
(e
um SC.
+ Yer n N
L, „ılmar del.ac „lat
1
CIONIUM Iridis Ditmar.
Schwertlilien-Cionie.
Tab. 7.
Gregarium; peridio globoso argillaceo; sti-
pite subeonico buxeo; Columella tenui
supra dilatata, cretacea; sporidiis glo-
bosis fuliginosis.
Heerdeweiſe wachſend, mit einer ku⸗
gelfoͤrmigen pfeifenthonweißen
Peridie; einem etwas kegelfoͤrmi⸗
gen burbaumgelben Stiele: einer
duͤnnern oben erweiterten krei⸗
denweißen Columelle, und kugel⸗
foͤrmigen rußbraunen Sporidien.
Link Observat, in ordin, plant. natur, Diss.
I. p. 26.
„Die Peridie dieſes kaum 1 Linie hohen
Pilzes, iſt kugelfoͤrmig, hat eine weiße, etwas
ins graue ziehende Farbe, und wie die übrigen
Arten dieſer Gattung, eine etwas kleyengrtige
Oberflaͤche, beſteht aus einem reſieulos⸗flocki⸗
gen Contexte, und fallt nach und nach ſchup⸗
penweiſe ab, ſo daß nach ausgeſtreuten Spori⸗
dien nur kleine Reſte deſſelben am Stiele zu⸗
rückbleiben. Der buxbaumgelb gefaͤrbte Stiel
iſt an der Bafis erweitert, und nimmt gegen
die Peridie betraͤchtlich ab, wodurch er eine
etwas kegelfoͤrmige Geſtalt erhält. Die Co⸗
lumelle ii kreidenweiß, eylindriſch, unten
duͤnner wie der Stiel, oben betraͤchtlich er⸗
weitert, von der Hoͤhe der halben Peridie,
und beſteht aus einer flockig⸗ reſieuloͤſen gru⸗
moͤſen Maſſe (vid. Fig. G. Die Spori⸗
dien find nach Verhaͤltniß groß, kugelfoͤrmig,
rußbraun, und nur mit ſparſamen, am Bo⸗
den der Peridie befeſtigten, ebenfalls rußbraun
gefaͤrbten Flocken, untermengt. .
Auf noch grunen Blättern der Iris speuda-
corus Waſſer- Schwertlilie fand ich dieſe Cio⸗
nie im Auguſt.
Fig. a. Die Schwertlilien-Cionie in natuͤr—
licher Seit auf einem Abſchnitt des Blat⸗
tes der Waſſer⸗Schwertlilie. B. Ver⸗
Gebel in dem verſchiedenen Alter. C. Im
ertieal-Durchſchnitt, ſtaͤrker vergroͤßert.
OU sc. F Dinar Oel.
Croreum , Julie Vene
nr
ARCYRIA silacea I)itmar.
Ochergelbe Arcyırie,
Tab. 8.
Subgregaria; capillitio oviformi peridioque
silaceo, sporidiis globos'is concoloribus,
Etwas heerdenweiſe wachſend, mit
einer eyartigen ochhergelben Ca⸗
pillitie, ebenſo gefärbten Peridie,
und kugelfoͤrmigen gleichfarbigen
Sporidien.
Dieſe Areyrie waͤchſt zun zeilen einzeln, hin
und wieder jedoch etwas heerdenweiſe, und
erreicht die Höhe von 1 Linie. Die Peridie
hat die Form der uͤbrigen Iyefannten Arten dies
ſer Gattung, iſt geſtielt gegen die Capillitie
nur klein, und von derselben Farbe der letz⸗
tern. Die Capillitie iſt ochergelb, mit der
Peridie ſehr feſt verwach fen, und hat eine ey:
artige Geſtalt, die im aͤltern Zuſtande, bei ih⸗
rer mehreren Ausdehnung etwas unregelmaͤßig
wird. Die Sporidi en ſind kugelfoͤrmig und
ebenfalls ochergelb gefeirbt. b
Auf trocknen Eichen- und Buͤchenholze fin⸗
det ſich dieſer Pilz inn Auguſt und September
nicht ſehr ſelten. 5
Von der Arcyrırı flava Persoon, mit wel⸗
cher dieſe ochergellze Areyrie in Hinſicht der
Farbe ziemlich uͤbe reinkommt, unterſcheidet fie
—
ſich durch die Form oder Capillitie, die bei
jener lang und eylindriſch iſt; und durch das
Verwachſen dereſelben mit der Peridie, von
welcher man fie ohne zu zerreiffen nicht tren-
nen kann, dahüngegen bei jener die Trennung
nicht nur ſehr leicht, ſondern ſogar in alten
Zuſtande von fish ſelbſt geſchieht, fo daß die
leeren Peridien zuruͤckbleiben.
Fig, a. Die ou bergelbe Areyrie in natürlicher
Groͤße auf einen Stuͤckchen Eichenholz.
B. Vergroßer't in dem verfchiedenen Alter.
C. Die Spor idien.
g.
. rue, sılacca Dim.
ER 71 ö h
cum se. Dumas Je.) Nat:
y
Kai >:
re \ >
CRATERIUM vulgare Ditmar,
Gemeine Kraterie.
Tab, 9.
Peridio cyathiformi castaneo, operculo fir-
mo cretaceo, stipite croceo; sporidiis
globosis nigris.
Mit einer becherfoͤrmigen kaͤſtenbrau⸗
nen Peridie, kreidenweißem fes
ſten Deckel, ſafrangelbem Stiele
Br kugelfoͤrmigen ſchwarzen Spo—
ridien.
Craterium pedunculatum Trentepohl, Roth
Catalecta botanica Fasc. I. p. 224.
Cyathus minutus, stipitatus, caliciformis,
Hoffmann Vagetabil. eryptog, fasc, II. p. 6.
Tab, 2. Fig. 2.
Link Observat. in ordin. plant. natur, Diss.
I. p. 27. Tab. 2. Fig. 40.
Der ganze Bu „welcher gewöhnlich etwas
heerdenweiſe waͤchſt, it kaum 1 Linie hoch.
Die Peridie iſt pergamentartig, becherfoͤr⸗
mig, abgeſchnitten, oben am Rande etwas
nach außen zu gebogen und von einer kaͤſten⸗
braunen Farbe, die ſich bei aͤltern, vorzuͤglich
getrockneten Exemplaren, ſtark ins Ochergelbe
sieht. Der charakteriſtiſche Deckel, welcher et-
2
„id
was tiefer als der Rand der Peridie liegt, iſt
feſt, pergamentartig, kreisfoͤrmig, gelblichweiß,
anfaͤnglich flach, wird ſo wie ſich die flockigen
Häutchen mit den Sporidien ausdehnen, et:
was gewoͤlbt und ſpringt endlich, ohne daß
ſich die Form der Peridie andert, ab. Der
Stiel iſt ſafrangelb, beinahe von der Länge
der Peridie, und dehnt ſich an der Baſis in
eine dünne membrandſe Haut aus, die im
Anfange weiß und gallertartig iſt, hernach aber
feſt wird, und wegen des durchſcheinenden
Holzes wenig bemerkbar iſt, und eine Art von
ypothallus bildet. Die Sporidien find
igelfoͤrmig ſchwarz, und mit weißen mit we⸗
nigen Flocken verſehenen Haͤutchen von reti⸗
culos⸗membranoͤſen Contexte, untermengt, die
ſich im reifen Zuſtande ausdehnen, ſich uͤber
den Rand der Peridte erheben, den Deckel ab⸗
ſtoßen, die Sporidien ausſtreuen und zuletzt am
Rande oder im Grunde der Peridie hin und
wieder theilweiſe zuruͤckbleiben, oder auch ganz
verſchwinden. . a
Auf trocknen Blaͤttern und kleinen Zweigen
findet ſich dieſer Pilz an ſchattigen feuchten
het im Auguſt und September, jedoch nur
parſam.
rig a. Die gemeine Krgterie in natürlicher
roͤße auf trocknem Holze. B. Vergröſ⸗
ſert im juͤngern, C. im mittlern und D.
im aͤltern Zuſtande. E. Die Sporidien mit
den Haͤutchen und Flocken. N
Er
— 5 — —
Iraferuum wudgare Dem .
-
7 Dilmar a) I Ef Il: Iturnt sc
CRATERIUM pyriforme Ditmar,
Birnförmige Kraterie.
Tab, 10.
Peridio pyriformi, stipiteque ochraceo;
operculo firmo, cretaceo,
Mit einer birnfoͤrmigen ocherbra
Peridie, gleichfarbigen Sti
und einem kreideweißen fet
Deckel.
Die birnfoͤrmige Kraterie unterſcheidet ſich
von der vorhergehenden, mit welcher ſie die
Groͤße gemein hat, bloß durch die Geſtalt und
Farbe der Peridie und des Stiels. Die Pe⸗
ridie iſt namlich pergamentartig, abgeſchnit⸗
ten und birnfoͤrmig, indem ſie nach oben zu
ſich verengt, in der Mitte bauchigt iſt, und
gegen den Stiel ſpitz zulaͤuft. Der obere Rand
iſt wie bei der gemeinen Kraterie nach außen
gebogen, und die Farbe der Peridie eine ocher—
braune, die jedoch hin und wieder etwas ins
ellaſchfarbene uͤbergeht. Der pergamentartige
eckel iſt ebenfalls gelblich⸗weiß und hat die⸗
ſelbe Geſtalt, und iſt bei zunehmendem Alter
dieſes Pilzes, denſelben Veraͤnderungen unter⸗
worfen, wie bei der vorhergehenden Art. Der
Stiel hat die Farbe und faſt die Laͤnge der
Peridie, und zeigt an der Baſis eine duͤnne
membranoͤſe, im juͤngern Zustande aber gallert⸗
2
artige, weißlich gefärbte Haut. Die Spori⸗
dien ſind ſchwarz, kugelfoͤrmig und zwiſchen
den weißen mit wenigen Flocken verſehenen
etwas retienlöfen Haͤutchen, welche die Peri⸗
die ausfuͤllen, enthaͤlten, die ſie durch ihre Aus⸗
dehnung verbreiten. : SEHE
Zuweilen trifft man unter dieſen birnfoͤrmi⸗
gen Kraterjen, mißgeſtaltete an, die jedoch
ſtets die urſpruͤngliche Birnform zeigen.
„Im Anfange des Herbſtes fand ich dieſen
Pilz, nur fparfam auf trocknen Blättern und
Birkenrinde an ſchattigen feuchten Orten.
Fig. a. Die birnfoͤrmige Kraterie in natuͤr⸗
licher Größe. B. Vergroͤßert im juͤngern,
C. im aͤltern Zuſtande. D. Einige Miß⸗
geſtaltete dieſer Art, vergroͤßert. E. Die
Sporidien nebſt Hautchen und Flocken.
Zo,
«?
Cralereum ursforme e,
*
Ditmar a) nat. Jel. turm
„
CRATERIUM leucocephalum Ditmar.
Weißköpfige Kraterie.
Tab. 11.
Peridio cyathiformi glandicolore; operculo
tenuissimo evanescente, stipiteque con-
colore.
Mit einer becherfoͤrmigen eichelbrau—
nen Peridie, einem ſehr dünn vers
ſchwindenden gleichfarbigen De—
ckel und einem ebenſo gefaͤrbten
Stiele.
Arcyria leucocephala Peraoon Synops, meth,
fung, p. 183.
Albertini et Schweinitz Conspect. fung, in
Lusat, sup. erescent. p. 100. n. 278.
Hoffmann Flora german, 2. Tab, s.
.
Trichia cinerea Trentepohl. Roth Catalect,
botan, fascic, I, p, 227.
Die Höhe dieſes heerdenweiſe wachſenden
Pilzes betraͤgt kaum 1 Linie. Die Peridie
— 22 —
iſt pergamentartig, becherfoͤrmig und von einer
eichelbraunen Farbe. Der Deckel wird ei—
gentlich durch einen Fortſatz der Peridie gebil—
det, iſt ſtets gewoͤlbt, ſehr duͤnne und anfaͤng⸗
lich von der Farbe der Peridie. Bei zuneh—
mender Reife wird er etwas graulichweiß und
verſchwindet nach und nach, wodurch die Pe⸗
ridie ſtets am obern Rande eine ungleiche
Form durch Riſſe und Unebenheiten erhaͤlt,
und nie, fo wie bei den übrigen Arten dieſer
Gattung mit einem regelmaͤßig abgeſchnittenen
Rande erſcheint. Im ſehr alten Zuſtande fin⸗
det man den obern Theil der Peridie hin und
wieder ganz verſchwunden. Der Stiel hat
die Farbe der Peridie und iſt faſt fo lang wie
ſelbige. Die Sporidien find kugelfoͤrmig,
ſchwarz, und zwiſchen den ſehr aͤſtigen, teils
fen, mit retieulos smembrandfen Haͤutchen un⸗
termengten Flocken enthalten, (vid. Fig. C.)
durch deren im reifen Zuſtande erfolgenden
Ausdehnung ſie ausgeſtreuet werden. Die
Flocken verſchwinden im Alter zuweilen ganz,
zuweilen bleiben ſie mehr oder weniger in der
Peridie zuruͤck.
Auf trocknen Blaͤttern und kleinen Zwei⸗
gen hauptfächlich von Buͤchen, iſt dieſer Pilz
u —
zu Ende Sommers und im Herbſte nicht fels
ten.
Die weiß koͤpfige Kraterie kann nur als eine
heteroelite Art unter dieſe Gattung gebracht
werden, wie Zink in Observ, in ordin, plant,
natur. Diss. I. p. 27. bereits bemerkt hat,
und eignet ſich wohl zu einer neuen Gattung.
Weſentlich abweichend iſt 1) der Deckel, wel—
cher eigentlich nur von einem Fortſatze der Pe⸗
ridie gebildet wird, nach und nach verſchwin⸗
det und nie, wie bei den uͤbrigen Arten eine
ſo beſtimmte Form hat, fuͤr ſich beſteht und
abſpringt. 2) Die unregelmaͤßige Geſtalt der
Peridie im Alter, da fie bei den uͤbrigen Ars
ten ſtets ihre anfaͤngliche Form unveraͤndert
behält. 3) Die aͤſtigen mit retieulos-membtra⸗
noͤſen Haͤutchen untermengten Flocken, von
denen man bei den uͤbrigen Arten nur wenige
Spuren findet. — Allein die Anordnung zu
vieler Gattungen, hat manches wider ſich,
und es wird deshalb Entſchuldigung verdienen,
dieſe Art, welche offenbar den Uebergang von
den Trichien zu den Kraterien bildet und eine
Mittelgattung abgeben wuͤrde, wegen der aͤuſ—
fern Aehnlichkeit, als eine uneigentliche Art
ſuͤr jetzt den Kraterien beizuzaͤhlen.
— DE
Fig. a. Die weißkoͤpfige Kraterie in natuͤr⸗
licher Größe auf einem trocknen Buchen:
blatte. B. Vergroͤßert im jungen, C. im
mittlern und D. im alten Zuſtande. E.
Die Flocken mit den Haͤutchen und Spo⸗
ridien.
BE:
= ; ar
Lraforuum buch. dum en
elmar ad, lat. Oel ISturmse.
er aa
ONYGENA hypsipus Ditmar,
Hochgeftielte Onygene.
Tab. 12.
Peridio globoso eborino; stipite longo sur-
sum attenuato concolore ; sporidiis di-
lute ferrugineis,
Mit einer kugelfoͤrmigen, elfenbein⸗
weißen Peridie, einem langen
nach oben zu verdünnten gleich⸗
farbigen Stiele und hellroſtfar—
benen Sporidien.
Onygena corvina Albertini et Schweinitz
Conspect. fung. in Lusat, sup. crescent,
p. 113. n. 510. Tab, IX. Fig. 2.
Dieſe Dungene erreicht eine Höhe von 4 bis
8 Linien und Darüber, und waͤchſt heerdenweiſe.
Die Peridie iſt kugelfoͤrmig, gelblich weiß,
kleienartig⸗gekoͤrnt, und beſteht aus einem reti⸗
eulos⸗flockigen Eonterte. Der Stiel welcher
in der Jugend nur kurz iſt, erreicht im aus⸗
gewachſenen Zuſtande eine, nach Verhaͤltniß
der kleinen Peridie ſehr beträchtliche Höhe, und
zeigt ſich nach unten oder oben zu, mehr oder
wenige gekruͤmmt. Er iſt gelblich weiß wie
Elfenbein, bei aͤltern Exemplaren hin und wie⸗
der aber ins Braͤunlichgelbe uͤbergehend, etwas
ſeidenartig glänzend, nach der Baſis, an wel⸗
cher er mit weißen Flocken, die man am deut⸗
—
lichten bei jungen Exemplaren wahrnimmt, bes
feſtigt iſt, dicker, gegen die Peridie beinahe
uͤber die Haͤlfte dünner, und tritt ohngefaͤhr
um ein ODrittheil in ſelbige hinein. Der inne⸗
re Context des Stiels beſteht aus mit kleinen
Bläschen gemengten Flocken. Die Spori⸗
dien find kugelfoͤrmig, ſehr klein, von einer
hellroſtbraunen Farbe und gleichſam mit einem
Kleber aneinander gehalten, ſo daß ſie wenn
die Peridie verſchwunden iſt, nicht ſogleich ver⸗
ſtreut werden, ſondern die kugelförmige Ge⸗
ſtalt deſſelben lange behalten, und nur mit
Anwendung einiger Kraft von einander ger
trennt werden konnen.
Auf mit Maͤuſeknochen gemengten Exkre⸗
menten, nach dem Moſchus aͤhnlichen Geruch
zu urtheilen, wahrſcheinlich von einem Mar⸗
der, fand ich dieſe Onygene im Auguſt bis
jetzt nur ein einziges Mal.
Den von Albertini et Schweinitz am au-
geführten Orte dieſem feltenen Pilze, gegebe⸗
nen Namen, glaubte ich deshalb veraͤndern zu
muͤſſen, weil die Federn von Kraͤhen nicht der
ausſchließliche Fundort deſſelben ſind.
Fig. a. Die hochgeſtielte Onygene in natuͤr⸗
licher Größe, auf Exkrementen mit Maus
ſeknochen gemengt. B. Vergroͤßert im juͤn⸗
gern, und C. im altern Zuſtande. D.
Staͤrker vergrößert im Laͤngedurchſchnitt,
und E. die Sporidien deſſelben.
AR
Ontgena 27; 2 Y us ein 2
— x
% Ditmar ad Nu. ch
„ %
1 um
— 27 —
TREMELLA recisa Ditmar.
Abgeſchnittene Tremelle.
Tab, 13.
Sporangio pezizoideo, umbrino, recisopla-
no, in stipitem obliquum desinenti.
Mit einer Becherpilzaͤbnlichen um⸗
brabraunen, abgeſchnitten⸗ flachen
einen ſchiefen Stiel bildenden
Sporangie.
Peziza gelatinosa Persoon Syn. fung. p. 653.
Bulliard Histoire des Champign, de la
France Tom, I, p. 259.
De Lamark et Decandoll> Flore francoise
Tom. II. p. 89. n. 232,
Die Form dieſer umbrabraunen glaͤnzenden
1 bis 3 Linien hohen und 1 bis 4 Linten b ei⸗
ten Tremelle, iſt ſehr verſchieden, gewöhnlich
aber diejenige eines etwas ſchief geſtielten Ber
cherpilges; oben abgeſchnitten und flach, hin
und wieder im jüngern Zuſtande etwas ausge⸗
hoͤhlt, und becherfoͤrmig, im aͤltern aber zu—
weilen etwas gewoͤlbt.
Auf trocknen Zweigen der Salis caprea
Sahl⸗Weide, findet ſie ſich im September und
October nicht ſelten.
„
Die von Persoon am angeführten Orte ge:
machte Bemerkung, daß diefer von ihm unter
den Becherpilzen aufgefuͤhrte Pilz, den Tre⸗
mellen beizuzaͤhlen ſeyn duͤrfte, findet ſich bei
genauerer mieroskopiſchen Unterſuchung voͤllig
gegruͤndet. Dieſer Pilz beſteht naͤmlich aus
einem gallertigen, retieulos-flockigem Contexte;
das ſich zwar nach der Oberflache zu etwas zu
ordnen ſcheint, aber keine Spur von wirkli—
chen Theeen, dieſem weſentlichen Kennzeichen
der Becherpilze, zeigt (vid. Fig B.) weshalb
er, da man an ihm ſo wenig Sporidien als
ſonſtige Fortpflanzungs-Organe bemerkt, der
heterbeliten Gattung der Tremellen beigezaͤhlt
werden muß.
Fig. a. Die abgeſchuittene Tremelle in na⸗
türlicher Größe und verſchiedenen Alter.
Elben. ſtark vergrößerter Abſchnitt der⸗
elben.
5 reise um,
Dimer a Nazi del. J. Cu
1
TUBERCULARIA ciliata. Ditmar.
Gewimperte Tubercularie.
Tab. 14.
Sporangio hemisphaerico roseo, margine
ciliato; stipite crasso medio coarectato,
einnamomeo.
Mit einer halbkugelfoͤrmigen, roſen⸗
rothen, am Rande gewimperten
Sporangie, und einem dicken in
der Mitte zuſammengeſchnuͤrten
zimmtbraunen Stiele.
Dieſer Pilz, der kaum die Höhe einer Li:
nie erreicht, hat im jungen Zuſtande eine ſehr
kleine, im aͤltern aber ſehr erweiterte, halb⸗
kugelfoͤrmige hin und wieder jedoch etwas mehr
oder weniger abgeplattete Sporangie von
roſenrother Farbe, die am Rande mit einer
Reihe weißer kurzer Haare beſetzt iſt. Der
immetbraune Stiel iſt nach Verhaͤltniß ſehr
ick, in der Mitte betraͤchtlich zuſammenge⸗
ſchnuͤrt, und beſteht aus einem: retieulossflockt-
en Conterte. Die Sporidien ſind kugel⸗
oͤrmig, roſenroth, und in dem retieulos⸗flocki⸗
gen Conterxte der Srorangie enthalten, aus
welchem ſie im reifen Zuſtande hervortreten
und ve auf der Dberflache ſammeln. (vid.
ig. C.
Auf einem kleinen trocknen Zweige von
Betula Alnus fand ich dieſe ausgezeichnete
Tubereularie im Auguſt, bis jetzt nur ein ein⸗
ziges Mal.
Fig, a, Die gewimperte Tubereularie in na⸗
kuͤrlicher Größe auf einem Zweige der Er⸗
le. B. Vergroͤßert in jungen und aͤltern
Zuſtande. C. Im Vertical-Durchſchnitt
ſtaͤrker vergrößert.
8 2 Herder e. .
Ditmar a) Nitde. 8 Sturm Je.
et I
AGARICUS phlebophorus Ditmar.
Adertragender Blätterpilz
Tab. 15.
Solitarius; pileo subcarnose orbiculari, pla-
no, umbrino, venis plurimis elevatis
instructo; lamellis subventricosis roseis;
stipite fistuloso, glabro, candido; spo-
ridiis globosis roseis.
Einzeln wachſend: mit einem etwas
fleiſchigen, kreisrunden, flachen
umbrabraunen mit vielen erhabe—
nen Adern verſehenen Hute; et⸗
was bauchigen, roſenrothen Blaͤtt⸗
chen; einem roͤhrigen, latten
weißen Stiele, und kugelfoͤrmi⸗
gen roſenrothen Sporidien.
Der Hut dieſes einzeln wachſenden Blaͤt⸗
terpilzes halt 1/2 bis 1 Zoll und darüber im
ODurchmeſſer, iſt zuweilen etwas unregelmaͤßig
geformt, gewoͤhnlich aber kreisrund, flach, und
zeigt eine Menge erhabener, vielfach durchein—
ander geſchlungener, vom Mittelpunete nach
dem Rande ſich ausbreitenden Adern, die wie
der Hut eine umbrabraune Farbe haben. Der
Context dieſer Adern iſt eine, aus unregelmaͤ⸗
fig geformten Schlaͤuchen beſtehende zellichte
Subſtanz (vid. Fig. E.) und man bemerkt an
ihnen nicht die geringſte Spur von Fortpflan⸗
un BR
zungs⸗Orgauen, die man vielleicht in ihnen
vermuthen koͤnnte. a ’
Die Blaͤttchen find duͤnne, von unglei⸗
cher Laͤnge, wenig bauchig, vom Stiel ge⸗
trennt und durch die austretenden Sporidien
roſenroth gefarbt. Die zellichte Subſtanz der;
ſelben, worauf die Theeen befeſtigt find, bes
ſteht aus ſchmalen etwas eylindriſchen Schlaͤu⸗
chen (vid. Fig, E.).
Der Stiel iſt 1 bis ı 1/2 Zoll lang, glatt,
roͤhrig, ſchneeweiß, etwas ſeidenartig glaͤn⸗
zend, und gewöhnlich etwas gekruͤmmt.
Die Sporidien ſind kugelfoͤrmig und
roſenroth gefärbt. 2
Dieſer Blaͤtterpilz, der keinen ausgezeich⸗
neten Geſchmack und Geruch hat, findet ſich
im Auguſt nicht ſelten, an verfaulten Buͤchen—
ſtaͤmmen.
Fig. a. Der adertragende Blaͤtterpilz im juͤn⸗
gern, bet c im aͤltern Zuſtande; d. im
verticalen Durchfihnitt, E. Ein Theil der
Adern ſtark vergrößert, F. Ein horizon⸗
5 a der Blaͤttchen, ſtark ver⸗
groͤßert.
,. f „
tara, phleb. phortus elite.
*
Ic. Sram sc.
Duma, a Merce.
— —
PEZIZA onotica Persoon,
Eſelsohr-Becherpilz.
Tab. 16.
Pileo substipitato auriformi buxeo- roseo,
extus basi stipiteque tomentoso ebori-
no, sporidiis 8 oviformibus sporidiolis
duobus.
Mit einem etwas geſtielten, ohrförz:
migen, burbaumgelb⸗roſenrothen,
auswendig an der Baſis filzigen
a guten filjieen el;
enbeinweißen, Stiele, und acht
eyartigen zwei Sporidiolen ent⸗
haltenden Sporidien.
Persoon Synops. method, fung. p. 637. n. 20.
Albertini et Schweinitz Conspect. fung, in
Lusat, super cresc, p. 310. n. 927.
Dieſer Becherpilz erreicht eine Hoͤhe von 2
bis 3 Zoll und eine Breite von 1 bis 2 Zoll,
iſt etwas geſtielt und an einer Seite geoͤffnet,
p daß er dadurch eine ohrfoͤrmige Geſtalt bes
ommt, die jedoch bei ſehr großen Exemplaren
mehr oder weniger ſackaͤhnlich wird. Inwen⸗
dig iſt er glatt, gegen die Baſis zu etwas ge⸗
en und runzlich und von einer roſenrothen
ark ins buxbaumgelbe übergehenden Farbe,
die an der Baſis mebr ins rothe ziebt. Aus⸗
3
_
wendig ift er etwas rauh, von einer mehr weiß⸗
lichern Farbe, an der Baſis und am kurzen
Stiele mit einem duͤnnen Filze verſehen und
gelblichweiß gefärbt. Die Theeen find nach
Verhaͤltniß nur klein, ſchmal und faſt eylin⸗
derfoͤrmig. Jede derſelben enthält acht S po⸗
tidien, in welchen ſich ſtets zwei Fugelfürs
mige Sporidiolen befinden.
In Buchhoͤlzungen findet ſich dieſer Becher⸗
pilz hin und wieder jedoch nur ſelten, auf der
Erde gewoͤhnlich heerdenweiſe wachſend. Durch
die Farbe, Groͤße und den Standort, nicht
aber durch die inwendigen Falten und Run⸗
zeln an der Baſis, die ich nie ribbenaͤhulich
wie Perſoon am angeführten Orte angiebt, ge⸗
ſehen habe, und welche ſich auch mehr oder
weniger bei Peziza leporina Persoon finden,
unterſcheidet er ſich von der letztern ſehr nahe
verwandten Art.
Fig, a. Der Eſelsohr⸗Becherpilz in den Iver
chiedenen Geſtalten. B. Die Theeen deſ⸗
elben mit den Sporidien, ſtark vergroͤßert.
26.
5 10 Al
Luna Kur
90 \ 0
V
U
1 1 . Ne En
Sozıza onolica Sorsoon.
— *
Em Mer del. Jlurm ge.
FUSIDIUM griseum. Ditmar,
Graue Fuſidie.
Tab. 17.
Acervulis dilatatis tenuibus griseis, spöridiis
fusiformibus rectis,
In erweiterten dünnen haargrauen
Haͤufchen, mit ſpindelfoͤrmigen ges
raden Sporidien.
Link Observat, in Ord, plant, natur. Diss. I.
P. 6. nr, 5»
Die Geſtalt dieſes Pilzes iſt unregelmaͤßig, ins
dem er ſich in duͤnnen Haͤufchen zeigt, die ſich ver⸗
ſchiedenartig mehr oder weniger ausdehnen und
in einander fließen. Die Farbe deſſelben iſt eine
haargraue, die jedoch ſehr ins Weiße übergeht.
Die fpindelförmigen Sporidien find ſehr fein,
und nicht wie bei einigen Arten dieſer Gattung
gekruͤmmt, fondern völlig gerade.
Auf vertrockneten Blaͤttern der gemeinen Bus
che Fagus sylvatica findet ſich dieſer Pilz im
Auguſt ziemlich haͤuſig.
— 36 we
Fig. a. Die graue Fuſidie in natürlicher Gloͤße.
b. Die Sporidien ſtark vergroͤßert.
RN
174
gresewm Deut.
[7
—
Dee
FUSIDIUM flavovirens. Ditmar.
Zeifiggrüne Fuſidie.
Tab, 18.
Acervulis suborbicularibus tenuissimis flavo-
virescentibus, sporidiis fusiformibus re-
ctis.
In faſt kreisförmigen ſehr dünnen zei,
ſiggrünen Haͤufchen, mit fpindels
foͤrmigen geraden Sporidien.
Fusidium aerugniosum Link Observ. in Or-
din, plant, natural, Diss, I. p. 6. nr. 5.
Dieſer Pilz zeigt fich in faſt kreisfoͤrmigen ſehr
duͤnnen Haͤufchen, die wieder aus kleineren zu—
ſammengeſetzt find, und hat eine lichte gelblichs
gruͤne Farbe. Die Sporidien ſind faſt von
derſelben Geſtalt der vorhergehenden Art, jedoch
etwas kuͤrzer und daher nach Verhaͤltniß, aber faſt
unmerklich, dicker.
Die Farbe ſo wie die Art des Wachsthums
unterfcheider dieſe Fuſidie hinlaͤnglich von der
grauen, Fusidium griseum, ſo daß man ſie mit
Recht als eine eigene Art auffuͤhren kann.
Auf trocknen Blaͤttern der Steineiche, Quer-
cus Robur, fand ich dieſen Pilz im Augut, je—
doch bis jetzt nur ein einziges Mahl.
Fig. a, Die zeiſiggruͤne Fuſidie in natürlicher
Größe. B. Die ſtark vergrößerten Spo⸗
ridien derſelben.
7 . > 8
eli fert, EMS Dim.
EEE 8 4
ISARIA glauca. Ditmar,
Graue Iſarie.
Tab, 19.
Fasciculata, ramulis strietis glaucis.
Bündelfoͤrmig, mit ſchimmelgrauen
geraden Aeſtchen.
Dieſe Iſarie, welche in Hinſicht der aͤußeren
Geſtalt ſehr der Isaria umbrina Persooz ähnelt,
erreicht die Hoͤhe von! Linie und daruͤber. Die
Aeſtchen ſind gerade, und an der Baſis mit
einander verwachſen, fo daß fie kleine Bündel
bilden. Sie haben eine gruͤnlich graue Farbe
und beſtehen aus dem dieſer Gattung eigenen flok⸗
kisen Contexte. Die Sporidien ſind ſehr
klein, kugelfoͤrmig, und nur ſparſam auf der Ober⸗
flaͤche zwiſchen den Flocken vorhanden.
Im Auguſt fand ich dieſe Iſarie auf trocknen
von Rinde entblößten Buchenzweigen, und zwar
bis jetzt nur ein einziges Mahl.
— 40 —
Fig. a. Die graue Iſarie in natürlicher
Groͤße. B. Dieſelbe vergroͤßert. C. Ein⸗
zelne Aeſtchen derſelben, ſtark vergroͤſ⸗
ſert.
—— nn A ee;
SR
42
, ee.
5 Herbe —
Tsarıd
LICEA strobilina. Albertini et Schwei-
nız,
—
Tannenzapfen⸗ Licea. )
Tab, 20. l
Conferta, peridio subglobdbo seu doviformi
glandicolore, sporidiis Wyiformibus bu-
Ben * *
Xels. ä
2 « 5 - 22
Gedrängt wachſend, mit einer faſt ku⸗
elfoͤrmigen oder eyartigen, eichel⸗
raunen Peridie, und eyartigen
burbaumgelben Sporidien.
Albertini etSchweiniz Consp. fuug. in Lusat.
sup. crescent, p. 109. nr. 505. tab. VI. fig. 3.
Die Peridie dieſer Licen, die nur die Große
von ! Linie im Durchmeſſer erreicht, iſt perga—
mentartig, von einer faſt kugelfoͤrmigen oder ey⸗
artigen Geſtalt, hin und wieder oben etwas flach,
und von einer eichelbraunen Farbe, die im aͤltern
Zuſtande faſt ganz ins Schwarzbraune uͤbergeht.
Ste oͤffnet ſich unregelmaͤßig, und ich habe ſie nie
ſo beſtimmt abgeſchnitten, wie bei Licea cir-
cumscissa Persoon, und wie es von Albertini und
Schweiniz bemerkt worden, gefunden.
Die Sporidien ſind eyartig und von einer
weißgelben Farbe, zeigen ſich bey ſtarker Vergroͤſ⸗
ſerung (S. Fig. C.) zum Theil undurchſcheinend
und mit einer grumoͤſen Maſſe angefuͤllt, die
man auch zwiſchen denſelben antrifft und aus ei⸗
nigen leeren Sporidien, in welchen man Oeff—
nungen gewahr wird, herausgetreten zu ſeyn
ſcheint. Deutliche Flocken habe ich jedoch nicht
zwiſchen ihnen bemerken koͤnnen, und dieſen Pilz
deshalb unter der Gattung Licea und nicht wie
Hr. HR. Prof. Link in Observat, in Ordin,
plant. natur. Diss. I. p. 25. unter Lycogala
aufgefuͤhrt. 8 2
Man findet ſie im Fruͤhlinge und Herbſte nur
an der Baſis der Schuppen halbverfaulter Zapfen,
einiger Tannenarten, wie Pinus Abies Tannen⸗
fichte und Pinus Picea Edelſichte, woſelbſt fie
ſehr gedrängt waͤchſt, und da fie in die Subſtanz
der Schuppen etwas hinein tritt, gleichſam Zel⸗
len darin bildet.
Fig. a. Die Tannenzapfen⸗Licea in natuͤrli⸗
cher Groͤße. B. Dieſelbe vergroͤßert. C.
Die Sporidien ſtaͤrker vergroßert.
I.
2. —
slrobulmg
AUb.et Sch.
— 43 — b
LEANGIUM lepidotum Ditmar.
Schuppige Leangie.
Tab. 21.
Peridio globoso lerrugineo pisicolori squa-
mulatim rumpente, stipite concolori, co-
lumella oviformi albida, sporidiis globo-
sis atris,
Mit einer kugelfoͤrmigen rofbrauns
erbſengelben ſchuppenweiſe zerrei⸗
ſenden Peridie, einem gleich ge⸗
faͤrbten Stiele, einer eyartigen
weißen Columelle und kugelförmi⸗
gen ſammtſchwarzen Sporidien.
Link Observ. in Ord. plant. nat. Diss. I. p. 24.
„Dieſe Leangie erreicht kaum die Höhe einer
Linie. Die Peridie derfelben iſt einfach, pers
gamentartig, kugelfoͤrmig, häufig in der Gegend
des Stiels etwas genabelt, und von einer erbſen⸗
gelben ins Roſtbraune uͤbergehende Farbe. Sie
zerreißt bei zunehmender Reife ſchuppenweiſe und
verſchwindet im Alter bis auf wenige Reſte, die
am Stiele zuruͤckbleiben.
Der Stiel iſt von der Länge des Durchmeſ⸗
ſers der Peridie und darüber, feſt, von einem fas⸗
rigen Contexte und von der Farbe der Peridie.
Die Columelle iſt evartig, weiß und bes
ſteht aus einer grumoͤſen Maſſe.
Die Sporidien find kugelfoͤrmig, hin und
wieder jedoch etwas ungleich geſtaltet, mit weni—
gen Flocken untermengt, und von einer ſammt⸗
ſchwarzen Farbe. Im mittlern Zuſtande haͤngen
ſie ziemlich feſt aneinander und behalten die Form
der Peridie, nach und nach werden ſie aber zer⸗
ſtreut, fo daß ſich im Alter die Columelle gan:
entbloͤßt zeigt. f
Von Diderma florıforme und Diderma
stellare Persoon unterſcheidet ſich die ſe Leangie,
obgleich ſie ihnen ſehr nahe kommt, durch den
laͤngern Stiel und das ſchuppige, nicht ſternfer—
mige Zerreißen der Beridie,
Im Herbſte findet ſich dieſer Pilz auf alten
Buchenſtaͤmmen, jedoch nur ſelten.
Fig. a. Die ſchuppige Leangie in natürlicher
Größe. B. Dieſelbe vergroͤßert im jüngern.
C. im mittlern und D. im altern Zuſtan⸗
de. E. Senkrecht durchſchnitten und ftärs
ker vergrößert. F. Die Sporidien mit
den Flocken ſtark vergroͤßert.
22.
2
5
BR 77 777777: lepıdelim WATTE
PHYSARUM bullatum. Ditmar,
Blaſenfoͤrmiges Phoſarum.
Tab, 22.
Peridio globoso verrucoloso albo-psittacino,
stipite mediocri roseo -albo conico bul-
lato, sporidiis globosis fuliginosis,
Mit einer kugelfoͤrmigen etwas wars
zigen weißspapageigrünen Peridie,
einem mittelmaͤſig langen roſen⸗
roth-weißen kegelfoͤrmigen blafis
gen Stiele, und kugelförmigen
ſchwarzbraunen Sporidien.
Link Observat, in Ord, plant, nat. Diss. I. p. 25,
Dieſes Phyſarum waͤchſt geſellſchaftlich und
it etwas über 1 Linie hoch. Die Peridie iſt
kugelfoͤrmig, etwas warzig, wie bei den uͤbrigen
Arten dieſer Gattung, und hat eine papageigrüs
ne jedoch ſtark ins Weihe ziehende Farbe.
Der Stiel, der nur wenig laͤnger wie der
Durchmeſſer der Peridie iſt, hat eine blaßroſen⸗
rothe faſt nur roͤthlichweiße Farbe, eine kegelfoͤr⸗
mige Geſtalt, iſt hohl und beſteht aus einem koͤr⸗
nig⸗veſieuloͤſen Contexte.
Die Sporidien find kugelfoͤrmig, ſchwarz⸗
braun und nur ſparſam mit Flocken untermengt.
Gegen Ende Sommers ward dieſer Pilz auf
alten Buͤchenzweigen von der Legattonsrͤthinn
Ditmar, eiuer eifrigen Liebhaberenn und thäz
tigen Beforderinn der Myeologie, eucdeckt.
Fig, a. Das blafenförmige Pho ſarum in na⸗
türlicher Größe, E. Daſſelbe vergrößert in
jüngeren und älteren Zuſtaude. C. Die
Sporidien ſtark vergrößert.
22.
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1
N bullatleum Deton.
8
FR,
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5
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7.
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PHYSARUM aureum, Persoon,
Goldfarbiges Phyſarum.
Tab, 23.
Peridio subgloboso umbilicato aurantiaco,
stipite tenui elongato subfuligineo, spo-
ridiis globosis fuliginosis,
Mit einer faſt kugelfoͤrmigen genabel—
ten etwas warzigen orangegelben
Peridie, einem langen dünnen
ſchwaͤrzlichbraunen Stiele, und
ſchwarzbraunen kugelfoͤrmigen
Sporidien.
Persoon Synops, method, fung. p. 175. n. 10.
Persoon Dispos. method. fung. p. 8. tab. 1.
ſig. 6.
Albertini et Schweiniz Conspect. fung. in Lu-
sat. cres, p. 94, nr. 201.
Die Hoͤhe dieſes geſellſchaftlich wachſenden
Pilzes iſt eine Linie und darüber Die Peridie
deſſelben iſt faſt kugelfoͤrmia, hin und wieder ey⸗
artig, in der Gegend des Stiels jedoch ziemlich
fark eingedruͤckt, auf der Oberflaͤche etwas wars
zig, von einer orangengelben Farbe, und ver⸗
ſchwindet nach und nach, ſo daß ſich im Alter
nur wenige Ueberbleibſel am Stiele zeigen.
— 10 -
Der Stiel iſt nach Verhaͤltniß lang, duͤn⸗
ne, gegen die Baſis zu etwas dicker, oben haͤufig
gekruͤmmt, fo daß die Peridie etwas niederhaͤngt,
und von einer ſchwaͤrzlich braunen Faibe, die hin
und wieder ins Schmutzig-aſch farbene uͤbergeht,
und ſich in die Gegend der Peridie etwas heller
zeigt. 2 282 e
Die Sporidien find kugelfoͤrmig und
ſchwarzbraun. Im Alter, wenn die Sporidten vers
fireut find, bemerkt man die ſehr haufigen weiß⸗
lichen aͤſtigen an der Baſis befeſtigten Flocken,
womit die Sporidien untermengt find.
Auf allen halbverfaulten Buͤchen- und Erlens
Staͤmmen und Zweigen finder man dieſen Pilz
an feuchten Orten gegen Ende Sommers und im
Herbſte, ziemlich haͤufig.
Fig. a. Das goldfarbige Phyſarum in natürs
licher Groͤße. B. Vergroͤbert im juͤngern.
C. im älteren Zuſtande. D. Die Sporidien.
ſtark vergrößert,
72
— / 2 2711717? ATUPELU
Pers.
23.
— 4 —
PHYSARUM viride. Persoon,
Zeifiggrünes Phyſarum.
Tab, 24,
Peridio subgloboso umbilicato verruculoso
flavovirente, stipite tenui elougato fuli
e eee sporidiis globosis fu-
iginosis.
Mit einer fat kugelförmigen genabels
ten etwas warzigen zeiſiggrünen
Peridie, einem dünnen langen
e Stiele, und
ugelformigen ſchwarzbraunen
Sporidien.
Persoon Synops, method, fung, p. 172 ur. 9.
Persoon Observat. mycolog. P. I. pag. 0.
nr. 0
Albertini et Schweiniz Conspect, fung. in
. Lusat eresc, p. 94. n. 200.
Sphaerocarpus viridis Bulliard Histoire des
Champ p, 155.
Dieſes Phyſarum unterſcheidet ſich von dem
Goldfarbigen Uhyſarum Physarum aureum Per-
soon mit welchem es ſowohl in Hinſicht der Größe
und des Machsthunig, als der Form und des in⸗
nern Baues voͤbig gleich iſt, durch die Farbe der
Peridte und des Stiels. Die Peridte bat
nehmlich eigne zeiſiggrüne Farbe, die abwechſelnd
mehr ins Gelbe oder Grüme uͤbergeht und das
durch die Vartetaͤten bildet, welche Albertiu
und Schweinitz a. a. O. aufgefuͤhrt haben. Haͤufig
zerreißt die Peridie bei zunehmendem Alter ſchup⸗
penweiſe, wie e: die Abbildung darſtellt, oft vers
hält fie uch jedoch eben fo wie bey Physarum au-
reum und demſelben ähnliche Arten, indem fie uns
regelmäßig zerreißt und nach und nach verſchwin⸗
det. Der Stiel iſt gewohnlich oben gekruͤmmt,
fo daß die Peridie fich nickend zeigt, und hat eine
ſtrohgelde Farbe, die jedoch nur in der Gegend
der Peredie am reruften iſt, gegen die Mitte,
und hauptſaͤchuch gegen die Baſis zu fark ins
Braune oder ins Saupaͤrzliche zieht. Die Spo⸗
rıdien und die Flocken und völlig wie bei
Thyssrum aureum.
Nur in Tannenholtungen, auf halb verfaul⸗
tem Taunenholze findet ſich dieſes Phyſarum ge⸗
gen Ende Sommers und im Herbſte ziemlich
ufig.
Fig. a. 3 zeiſiggruͤne Phyſarum in natürli⸗
cher Größe. B. et C. Daſſelbe vergrößert
in jüngerem und aͤlterem Zuſtaunde. D. Die
Sporidien ſtaͤrter vergrößert.
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TRICHIA cerina. Ditmar.
Wachsgelbe Trichie.
Tab. 25.
Solitaria, peridio oviformi alivaceo - cerino,
stipite elongato fuliginoso, sporidiis glo-
bosis floccisque colore peridii,
Einzeln wachſend, mit einer eiartigen
olivengrün- wachsgelben Peridie,
einem langen ſchwartbraunen Stie⸗
le, und kugelförmigen Spor dien
12 Flocken von der Farbe der Pe—
ridie.
Die wachsgelbe Trichie waͤchſt einzeln und
erreicht die Hoͤhe einer Linie und daruͤber. Die
Peridie iſt pergamentartig, duͤnne, eyfoͤrmig
und mit dem Stiele, gegen welchen fie allmäh⸗
lig abnimmt, fo verivachien, daß der ganze Pilz
ein keulfoͤrmiges Anſehen erhält. Anfänglich zeigt
ſie ſich weiß, wird nachher blaßroͤthlich und er⸗
haͤlt erſt nach erlangter Reife die wachsgelbe, je⸗
doch etwas ins Dlivengrüne uͤbergehende Farbe.
Sie zerreißt im reifen Zuſtande unregelmäßig,
wie bey den uͤbrigen Arten dieſer Gattung, ver⸗
nn ſelbſt im aͤlteſten Zuſtande nur
alb.
Der Stiel iſt dünne, lang und ſchwarz⸗
braun, jedoch gegen die Peridie zu gewoͤbnlich
etwas heller.
mehr ins Gelbe oder Grüne uͤbergeht und da;
durch die Vartetaͤten bildet, welche Albertiu
und Schweinitz a. a. O. aufgefuͤhrt haben. Haͤufig
zerreißt die Peridie bei zunehmendem Alter ſchup⸗
penweiſe, wie es die Abbildung darſtellt, oft vers
halt fie uch jedoch eben fo wie bey Physarum au-
reum und demſelben aͤhnliche Arten, indem ſie un⸗
regelmaßh ig zerteitzt und nach und nach verſchwin⸗
det. Der Stiel iſt gewohnlich oben gekruͤmmt,
fo daß die Pertdie fich nickend zeigt, und hat eine
ſtrohzelde Farbe, die je doch nur in der Gegend
der Peredie am reinſten if gegen die Mitte,
und hauptſaͤchuch gegen die Baſts zu Hark ins
Braune oder ins Swrrärzliche sieht. Die Spo⸗
rıdien und die Flocken und völlig wie bei
Thyssrum aureum.
Nur in Tannenholiungen, auf halb verfauls
tem Taunenholze findet ſich dieſes Phyſarum ges
a Sommers und im Herbſte ziemlich
aͤufig
Fig. a. r zeiſiggruͤne Phyſarum in natürli⸗
cher Größe. B. et C. Daſſelbe vergrößert
in jüngerem und aͤlterem Zuſtaude. D. Die
Sporidien ſtaͤrter vergrößert.
2
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„. 22
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Pers.
TRICHIA cerina. Ditmar.
Wachsgelbe Ttichie.
Tab. 25.
Solitaria, peridio oviformi alivaceo - cerino,
stipite elongato fuliginoso, sporidiis glo-
bosis floccisque colore peridii,
Einzeln wachſend, mit einer eiartigen
olivengrün⸗ wachsgelben Peridie,
einem langen ſchwarzbraunen Stie⸗
le, und kugelförmigen Spor dien
Bee Flocken von der Farbe der Pe—
ridie.
Die wachsgelbe Trichie waͤchſt einzeln und
erreicht die Hoͤhe einer Linie und daruͤber. Die
Peridie iſt pergamentartig, duͤnne, eyfoͤrmig
und mit dem Stiele, gegen welchen fie allmaͤh⸗
lig abnimmt, ſo verwachſen, daß der ganze Pilz
ein keulfoͤrmiges Anſehen erhält. Anfänglich zeigt
ſie ſich weiß, wird nachher blaßroͤthlich und er⸗
haͤlt erſt nach erlangter Reife die wachsgelbe, je⸗
doch etwas ins Dlivengrüne uͤbergehende Farbe.
Sie zerreißt im reifen Zuſtande unregelmäßig,
wie bey den uͤbrigen Arten dieſer Gattung, ver⸗
3 ſelbſt im aͤlteſten Zuſtande nur
alb.
Der Stiel if dünne, lang und ſchwarz⸗
braun, jedoch gegen die Peridie zu gewöhnlich
etwas heller.
— 52 —
Die Sporidien find kugelförmig, und fe
wie die aͤſtigen Flocken faſt von der Farbe der
Peridie, zuweilen aber etwas lichter.
Der Trichia clavata Persoon ähnelt dieſer
Pilz zwar ſehr, wird jedoch durch das Einzeln⸗
wachſen, die gruͤnlich wachsgelbe Farbe und den
längern ſchwarzbraunen Stiel, hinlaͤnglich chas
rakteriſirt.
Auf verfaulten Tannens und Erlen⸗Holze fin⸗
det man dieſen Pilz an feuchten Orten im Som:
mer und Herbſte nicht ſehr ſelten.
Fig, a. Die wachsgelbe Trichie in natürlicher
Große. B. Vergroͤßert in den verſchiedenen
zuftanden. C. die Sporidien mit den
Flocken ſtark vergroͤßert.
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ASTEROPHORAlycoperdoides Ditmar.
Staubpilzaͤhnliche Aſterophore.
Tab, 26.
Sporangio hemisphaerico stipitato subtns la-
melloso, peridio albido evanescente, spo-
ridiis ochraceo - cervinis angulatis,
Mit einer halbkugelfoͤrmigen gefiel;
ten unten mit Blättchen verſehe⸗
nen Sporangie, einer weißen vers
ſchwindenden Peridie, und ocher⸗
braun s rebfarbenen wiunklichten
Sporidien.
Agaricus lyeoperdoides Persoon Synops.
method. fungor p. 325. nr. 120.
Persoon Dispos, method. fungor. p. 20.
Link Observat. in Ordin, plantar, natural,
Diss. I. p. 31. hr. 30.
Schrader Neues Journal für die Botanik,
III. Band 3. St. p. 50. tab. II. fig. 2.
Dieſer Pilz erreicht hin und wieder die Höhe
e Zolls und darüber. Die Spo rangte hat
vollig die Geſtalt eines Blaͤttervilzes, iſt geſtielt,
= bis ? Zoll breit und anfänglich Eugelförmig,
wird bei zunehmendem Alter oftetwas glockenfor⸗
mig, in reifem Alter halbkugelfoͤrmig, zuletzt aber
nach verſtreuten Sporidien faſt ganz flach.
Die Peridlie iſt weiß, verſchwindet ſchnell
2 beieht aus einem veficulossflocigen Con⸗
exte. (Fig. C. 5
Die Blattchen haben anfaͤnglich eine ſchmu⸗
ig aſchgraue Farbe, werden aber zuletzt faſt um⸗
bra braun, find flach, etwas dick, von einander
abſtehend, ſehr waͤſſerig und zeigen auch nicht die
geringſte Spur von Theren oder Sporrdien, wie
es bey den Blaͤtterpilzen der Fall iſt. Ihr Con⸗
kart iſt B Feige der Peridie, nur etwas feiner.
A a
Der Stiel iſt 2 bis! Zoll hoch und; bis
1 Linie dick, im juͤngern Zuſtande gerade, blaͤu⸗
lich weiß und an der Baſis etwas dicker und mit
feinen Haaren beſetzt, die nach und nach verſchwin⸗
den; im aͤlternguſtande aber gewöhnlich gekruͤmmt
und von einer ſchmutzigweißen oft voͤllig ins
Braune uͤbergehenden Farbe. Er beſteht aus ei⸗
nem gedreht faferigen Contexte. (Fig. E.)
Die ocherbrauns rehfarbenen Sporidien
zeigen ſich bey ſtarker Vergrößerung ſternfoͤrmig,
und zwar gewöhnlich mit 6 Spitzen, hin und wies
der jedoch auch etwas unregelmaͤßig, welches letz
tere von der Lage unter dem Vergroͤßerungsglaſe
herzuruͤhren ſcheint. f
Auf dem Agaricus (Omphalia) adustus
Persoon im ſchwarz gewordenen halbverfaulten
Zuſtande, findet man die ſen Pilz im Herbſt ziem-
lich haͤufig. 4
Fig. a. Die Staubpilzsähnliche Aſterophore in
verſchiedenen Zuſtaͤnden auf dem Agaricus
adustus Pers. b. Diefelbe im älteren Zus
nande ſenkrecht durchſchnitten. C. Ein
Theil der Peridie. D. Ein Theil der Blaͤtt⸗
chen. E. Ein Theil des Stiels, und 5
Die Sporidien ſaͤmmtlich ſtark vergroͤßer
POLYANGIUM nitellinum, Link.
Gelbe Polvangie.
Tab. 27.
Minutum, sparsum, sporangio citrine, spo—
rangiolis oviformibus subaurantiacıs,
Klein, zerſtreut wachſend, mit einer
zitrongelben Sporangie und eyars
5 faſt orangefarbigen Sporan—
giolen.
Link Observat. in Ordin, plant, natur, Diss.
I. p. 49. tab. 2. fig. 65.
Dieſer Pilz iſt ſehr klein, ſo daß man ihn
kaum mit bloßen Augen bemerkeu kann, und
waͤchſt faſt immer einzeln, hin und wieder jedoch
drey bis vier zuſammen. Die Sporangie bes
ſteht aus einer duͤnnen, pergamentartigen und
ſtark durchſcheinenden Haut, ſo daß man die
Sporangfolen deutlich darinn wahrnehmen kann,
it kugelförmig oder eyartig, an der Baſis etwas
flach, und von einer helleitronengelben Farbe.
Jede Sporangie ſchließt 4 bis s eyartige faſt orzn⸗
gefarbige Sporangiolen ein, welche eine grumös
fe etwas koͤrnige Maſſe, wie die Aegerırcn ent:
halten und durchaus keine deutlichen Sporidien
zeigen.
Auf verfaultem Holze an ſumpfigen Orten iſt
dieſer Pilz gegen Ende Sommers und im Herbſte
keine Seltenbeit.
Fig. a. Die gelbe Polyangie in natürlicher
Groͤße. B. Dieſelbe ſtark vergroͤßert. C.
Die Sporangiolen derſelben, ebenfalls
ſtark vergroͤßert.
2 i - A 2
ah tei vrlellerum Lenk,
0, 4
ER
man auch zwiſchen denfelben antrifft und aus ei⸗
nigen leeren Sporidien, in welchen man Oeff—
nungen gewahr wird, herausgetreten zu ſeyn
ſcheint. Deutliche Flocken habe ich jedoch nicht
zwiſchen ihnen bemerken koͤnnen, und dieſen Pilz
deshalb unter der Gattung Licea und nicht wie
Hr. HR. Prof. Link in Observat, in Ordin,
plant. natur. Diss. I. p. 23. unter Lycogala
aufgefuͤhrt. SR er
Man findet fie im Fruͤhlinge und Herbfte nur
an der Baſis der Schuppen halbverfaulter Zapfen,
einiger Tannenarten, wie Pinus Abies Tannen⸗
fichte und Pinus Picea Edelfichte, woſelbſt fie
ſehr gedraͤngt waͤchſt, und da ſie in die Subſtanz
der Schuppen etwas hinein tritt, gleichſam Zel⸗
len darin bildet.
Fig. a. Die Tannenzapfen⸗Lieea in natuͤrli⸗
cher Groͤße. B. Dieſelbe vergroͤßert. C.
Die Sporidien ſtaͤrker vergrößert.
2
„Lrobulır. a
Hb.et Sch.
— 43 —
LEANGIUM lepidotum Ditmar.
Schuppige Leangie.
Tab. 21.
Peridio globoso ferrugineo. pisicolori squa-
mulatim rumpente, stipite concolori, co-
lumella oviformi albida, sporidiis globo-
sıs atrıs,
Mit einer kugelfoͤrmigen rofbrauns
erbſengelben ſchuppenweiſe zerrei⸗
ſenden Peridie, einem gleich ge⸗
faͤrbten Stiele, einer eyartigen
weißen Columelle und Eugelförmis
gen ſammtſchwarzen Sporidien.
Link Observ. in Ord. plant. nat. Diss. I. p. 24.
„Dieſe Leangie erreicht kaum die Höhe einer
Linie. Die Peridie derſelben iſt einfach, pers
gamentartig, kugelfoͤrmig, häufig in der Gegend
des Stiels etwas genabelt, und von einer erbſen⸗
gelben ins Roſtbraune uͤbergehende Farbe. Sie
zerreißt bei zunehmender Reife ſchuppenweiſe und
verſchwindet im Alter bis auf wenige Reſte, die
am Stiele zuruͤckbleiben.
Der Stiel iſt von der Länge des Durchmeſ⸗
ſers der Peridie und daruͤber, feſt, von einem fas⸗
rigen Contexte und von der Farbe der Peridie.
Die Columelle iſt evartig, weiß und bes
ſteht aus einer grumoͤſen Maſſe.
Die Sporidien find Fugelförmig, hin und
wieder jedoch etwas ungleich gefaltet, mit weni—
gen Flocken untermengt, und von einer ſammt⸗
ſchwarzen Farbe. Im mittlern Zuſtande haͤngen
ſie ziemlich feſt aneinander und behalten die Form
der Peridie, nach und nach werden ſie aber zer⸗
ſtreut, fo daß ſich im Alter die Columelle gan;
entbloͤßt zeigt. f
Von Diderma floriforme und Diderma
stellare Persoon unterſcheidet ſich die ſe Leangie,
obgleich ſie ihnen ſehr nahe kommt, durch den
langem Stiel und das ſchuppige, nicht ſternfer⸗
mige Zerreißen der Petidie.
Im Herbſte findet ſich dieſer Pilz auf alten
Buchenſtaͤmmen, jedoch nur ſelten.
Fig. a, Die ſchuppige Leangie in natürlicher
Größe. B. Dieſelbe vergrößert im jüngern.
C. im mittlern und D. im altern Zuſtan⸗
de. E. Senkrecht durchſchnitten und ſtar⸗
ker vergroͤßert. F. Die Sporidien mit
den Flocken ſtark vergrößert.
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Lerngeum lepıdolim e..
1 ART
Of THE
vrwersit! or Nuo
PHYSARUM bullatum. Ditmar,
Blaſenfoͤrmiges Yholarum.-
Tab, 22,
Peridio globoso verrucoloso albo-psittacino,
stipite mediocri roseo -albo conico bul-
lato, sporidiis globosis fuliginosis,
Mit einer kugelfoͤrmigen etwas wars
zigen weiß⸗papageigrünen Peridie,
einem mittelmaͤſig langen roſen⸗
roth-weißen kegelfoͤrmigen blafis
gen Stiele, und kugelförmigen
ſchwarzbraunen Sporidien.
Link Observat, in Ord, plant. nat. Diss. I. p. 25,
Dieſes Phyſarum waͤchſt geſellſchaftlich und
iſt etwas über 1 Linie hoch. Die Peridie iſt
kugelfoͤrmig, etwas warzig, wie bei den uͤbrigen
Arten dieſer Gattung, und hat eine papageigruͤ⸗
ne jedoch ſtark ins Weiße ziehende Farbe.
Der Stiel, der nur wenig laͤnger wie der
Durchmeſſer der Peridie iſt, hat eine blaßroſen⸗
rothe faſt nur roͤthlichweiße Farbe, eine kegelfoͤr⸗
mige Geſtalt, iſt hohl und beſteht aus einem koͤr⸗
nig⸗veſieuloͤſen Contexte.
Die Sp ori dien find kugelfoͤrmig, ſchwarz⸗
braun und nur ſparſam mit Flocken untermengt.
— 46 —
Gegen Ende Sommers ward dieſer Pilz auf
alten Buͤchenzweigen von der Legattonsräthinn
Ditmar, einer eifrigen Liebhaberenn und thaͤ⸗
tigen Beforverinn der Mycologte, entdeckt.
Fig, a, Das blaſenfoͤrmige Pho ſarum in na⸗
türlicher Größe, E. Daſſelbe vergrößert in
jüngeren und älteren Zufande. C. Die
Sporidien ſtark vergrößert.
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— 47 —
PHYSARUM aureum, Persoon,
Goldfarbiges Phyſarum.
Tab, 23.
Peridio subgloboso umbilicato aurantiaco,
stipite tenui elongato subfuligineo, spo-
ridiis globosıs fuliginosis,
Mit einer faſt kugelfoͤrmigen genabels
ten etwas warzigen orangegelben
Peridie, einem langen dünnen
ſechwaͤrzlichbraunen Stiele, und
ſchwarzbraunen kugelfoͤrmigen
Sporidien.
Persoon Synops, method. fung. p. 175. n. 10.
Persoon Dispos. method. fung. p. 8. tab. 1.
ſig. 6.
Albertini et Schweini Conspect. fung, in Lu-
sat. cres, p. 94, nr, 201.
Die Hoͤhe dieſes geſellſchaftlich wachſenden
Pilzes iſt eine Linie und darüber Die Peridie
deſſelben ift faſt Eugelförmia, hin und wieder ey⸗
artig, in der Gegend des Stiels jedoch ziemlich
(ark eingedruͤckt, auf der Oberflaͤche etwas wars
zig, von einer orangengelben Farbe, und ver⸗
ſchwindet nach und nach, ſo daß ſich im Alter
nur wenige Ueberbleibſel am Stiele zeigen.
— 1
Der Stiel iſt nach Berbältnig lang, duͤn⸗
ne, gegen die Baſis zu etwas dicker, oben häufig
gekruͤmmt, fo daß die Peridie etwas niederhaͤngt,
und von einer ſchwaͤrzlich braunen Farbe, die hin
und wieder ins Schmutzig-aſchfarbene uͤbergeht,
und ſich in die Gegend der Peridie etwas heller
zeigt.
Die Sporidien ſind kugelfoͤrmig und
(Sivarıbraun. Im Alter, wenn die Sporidten vers
fireut find, bemerkt man die ſehr häufigen weiß⸗
lichen aͤſtigen an der Baſis befeſtigten Flocken,
womit die Sporidien untermengt find.
Auf alen balbverfaulten Buͤchen- und Erlens
Staͤmmen und Zweigen finder man dieſen Pil;
an feuchten Orten gegen Ende Sommers und im
Herbſte, ziemlich häufig.
Fig. a. Das goldfarbige Phyſarum in, natuͤr⸗
licher Größe. B. 1 im juͤngern.
C. im älteren Zuſtande. D. Die Sporidien.
ſtark vergrößert.
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— 49 —
PHYSARUM viride. Persoon,
Zeiſiggruͤnes Phyſarum.
Tab, 24.
Peridio subgloboso umbilicato verruculoso
flavovirente, stipite tenui elougato fuli
eee sporidiis globosis fu-
iginosis.
Mit einer faſt kugelförmigen genabels
ten etwas warzigen zeifiggrünen
Peridie, einem duͤnnen langen
chwaͤrzlich⸗ſtrohgelben Stiele, und
ugelförmigen ſchwarzbraunen
Sporidien.
Persoon Synops, method. fung, p. 172 mr. g.
Persoon Observat. mycolog. P. I. pag. 6.
nr. 6
Albertini et Schweini Conspect. lung. in
Lusat eresc, p. 94. n. 200.
Sphaerocarpus viridis Bulliard Histoire des
Champ p. 155.
Dieſes Phyſarum unterſcheidet ſich von dem
Goldfarbigen bhyſarum Physarum aureum Ver-
soon mit welchem es ſo wohl in Hinſicht der Größe
und des Wachsthums, als der Form und des in⸗
nern Baues voͤbig gleich iſt, durch die Farbe der
Peridte und des Stiels. Die Peridte bat
nehmlich eiae zeiſiggrüne Farbe, die abwechſelnd
— 50 —
mehr ins Gelbe oder Gruͤne uͤbergeht und da—
durch die Vartetaͤten bildet, welche Albert iu
und Schweiniz a. a. O. aufgefuͤhrt haben. Haͤufig
zerreißt die Peridie bei zunehmendem Alter ſchup⸗
penweiſe, wie en die Abbildung darſtellt, oft vers
hält fie uch jedoch eben fo wie bey Physarum au-
reum und demſelben ähnliche Arten, indem fie uns
regelmap ig zerteitzt und nach und nach verſchwin⸗
det. Der Stiel iſt gewoͤhnlich oben gekruͤmmt,
fo daß die Pertdie ſich nickend zeigt, und hat eine
ſtrohgelde Farbe, die jedoch nur in der Gegend
der Peredie am reruften iſt, gegen die Mitte,
und hauptſaͤchuch gegen die Bafis zu Hark ins
Bruune oder ins Swnrärzliche zieht. Die S po-
rıdien und die Flocken und völlig wie bei
Thyssrum aureum.
Nur in Tannenholtungen, auf halb verfaul⸗
tem Tannenholze findet ſich dieſes Phyſarum ger
72 Ende Sommers und im Herbſte ziemlich
Aufig.
Fig. a. 2 seifiggrüne Phyſarum in natürli⸗
cher Große. B. e Daſſelbe vergrößert
in jüngeren und 8 Zuſtaude. D. Die
Sporidien ſtaͤrter vergrößert.
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—
8 2 <Tlageg
— 31 —
TRICHIA cerina. Ditmar.
Wachsgelbe Trichie.
Tab. 25.
Solitaria, peridio oviformi alivaceo - cerino,
stipite elongato fuliginoso, sporidiis glo-
bosis floccisque colore peridii.
Einzeln wachſend, mit einer eiartigen
olivengrün⸗ wachsgelben Peridie,
einem langen ſchwarzbraunen Stie⸗
le, und kugelförmigen Spor dien
Sr Flocken von der Farbe der Pe—
ridie.
Die wachsgelbe Trichie waͤchſt einzeln und
erreicht die Hoͤhe einer Linie und daruͤber. Die
Peridie iſt pergamentartig, dünne, eyfoͤrmig
und mit dem Stiele, gegen welchen fie allmah⸗
lig abnimmt, ſo verwachſen, daß der ganze Pilz
ein keulfoͤrmiges Anſehen erhält. Anfaͤnglich zeigt
ſie ſich weiß, wird nachher blaßroͤthlich und er⸗
hält erſt nach erlangter Reife die wachsgelbe, jes
doch etwas ins Dlivengrüne uͤbergehende Farbe.
Sie zerreißt im reifen Zuſtande unregelmäßig,
wie bey den uͤbrigen Arten dieſer Gattung, ver⸗
6 ſelbſt im aͤlteſten Zuſtande nur
Der Stiel iſt duͤnne, lang und fchwarss
braun, jedoch gegen die Peridie zu gewoͤbulich
etwas heller.
— 52 —
Die Sporidien find kugelfoͤrmig, und fo
wie die aͤſtigen Flocken faſt von der Farbe der
Peridie, zuweilen aber etwas lichter.
Der Trichia clavata Persoon aͤhnelt dieſer
Pilz zwar ſehr, wird jedoch durch das Einzeln⸗
wachſen, die gruͤnlich wachsgelbe Farbe und den
—— (ehtnasibraumen Stiel, hinlaͤnglich chas
rakteriſirt.
Auf verfaulten Tannen⸗- und Erlen⸗Holze fin⸗
det man dieſen Piz an feuchten Orten im Som⸗
mer und Herbſte nicht ſehr ſelten.
Fig. a. Die wachsgelbe Trichie in natürlicher
röße- B. Vergroͤßert in den verſchiedenen
Zuftänden. C. die Sporidien mit den
Flocken ſtark vergroͤßert.
ad
Mm.
Det
C7707
ER |
rıchıa
—
— 88 —
ASTEROPHORAlIycoperdoides Ditmar.
Staubpilzaͤhnliche Aſterophore.
Tab. 20.
Sporangio hemisphaerico stipitato subtns la-
melloso, peridio albido evanescente, spo-
ridiis ochraceo - cervinis angulatis.
Mit einer halbkugelfoͤrmigen geſtiel⸗
ten unten mit Blattchen perſehe⸗
nen Sporangie, einer weißen vers
ſchwindenden Peridie, und ocher⸗
braun s rehfarbenen winklichten
Sporidien.
Agaricus lyeoperdoides Persoon Synops.
method. fungor p. 325. Ur. 120.
Persoon Dispos, method. fungor. p. 20.
Link Observat. in Ordin, plantar, natural,
Diss. I. p. 31. hr. 30.
Schrader Neues Journal für die Botanik,
III. Band 5, St. p. 50. tab. II. fig. 2.
Diieſer Pilz erreicht hin und wieder die Höhe
Bet Zolls und daruber. Die Sporangte hat
völlig die Geſtalt eines Blaͤtterpilzes, iſt geſtielt,
2 bis $ Zoll breit und anfänglich kugelförmig,
wird bei zunehmen dem Alter oft etwas glockenfoͤr⸗
mig, in reifem Alter halbkugelfoͤrmig, zuletzt aber
ach verſtreuten Sporidien fait ganz flach.
Die Peridſie iſt weiß, verſchwindet ſchnell
und beſteht aus einem veſieulos⸗flockigen Con⸗
texte. (Fig. C. PER
Die Blaͤttchen haben anfaͤnglich eine ſchmu⸗
gig aſchgraue Farbe, werden aber zuletzt faſt ums
ö
brasbraun, find flach, etwas dick, von einander
abſtehend, febr waͤſſerig und zeigen auch nicht die
geringſte Spur von Theren oder Sportdien, wie
es bey den Blaͤtterpilzen der Fall iſt. Ihr Con⸗
1 70 iſt eue der Peridie, nur etwas feiner.
n : i
Der Stiel if 3 bis; Zoll hoch und bis
1 Linie dick, im jüngern Zuſtande gerade, bläus
lichweiß und an der Baſis etwas dicker und mit
feinen Haaren beſetzt, die nach und nach verſchwin⸗
den: im aͤlternuſtande aber gewoͤhnlich gektuͤmmt
und von einer ſchmutzigweißen oft völlig ins
Braune uͤbergehenden Farbe. Er beſteht aus ei⸗
nem gedreht faferigen Contexte. (Fig. E.)
Die ocherbraun⸗ rehfarbenen ie
zeigen ſich bey ſtarker Vergrößerung ſternfoͤrmig,
und zwar gewöhnlich mit 6 Spitzen, hin und wie⸗
der jedoch auch etwas unregelmaͤßig, welches letz
tere von der Lage unter dem Vergroͤßerungsglaſe
herzuruͤhten ſcheint. f f
Auf dem Agaricus (Omphalia) adustus
Persoon im ſchwarz gewordenen halbverfaulten
Zuſtande, findet man die ſen Pilz im Herbſt ziem⸗
lich haͤufig. |
adustus Pers. b, Diefelbe im älteren Zus
nande ſenkrecht durchſchnitten. C. Cir
Theil der Peridie. D. Ein Theil der Blaͤtt
chen. E. Ein Theil des Stiels, und E
Die Sporidien ſaͤmmtlich ſtark vergrößert
€ Istergphora hrcoperdoides Dil.
POLYANGIUM nitellinum, Link.
Gelbe Polvangie.
Tab. 27.
Minutum, sparsum, sporangio citrine, spo-
rangiolis oviformibus subaurantiacis,
Klein, zerſtreut wachſend, mit einer
zitrongelben Sporangie und evar⸗
1255 faſt orangefarbigen Sporan⸗
giolen.
Link Observat, in Ordin, plant, natur, Diss.
I. p. 49. tab. 2. fig. 05.
Dieſer Pilz iſt ſehr klein, ſo daß man ihn
kaum mit bloßen Augen bemerkeu kann, und
waͤchſt faſt immer einzeln, hin und wieder jedoch
drey bis vier zuſammen. Die Sporangie ber
ſteht aus einer dünnen, pergamentartigen und
ſtark durchſcheinenden Haut, ſo daß man die
Sporangsolen deutlich darinn wahrnehmen kann,
it kugelformig oder eyartig, an der Baſis etwas
flach, und von einer helleitronengelben Farbe.
Jede Sporangie ſchließt 4 bis s eyartige faſt orans
gefarbige Sporangiolen ein, welche eine grumo—
fe etwas koͤrnige Maſſe, wie die Aegeriten ent—
halten und durchaus keine deutlichen Sporidien
zeigen.
Auf verfaultem Holze an ſumpfigen Orten iſt
dieſer pilz aegen Ende Sommers und im Herbſte
keine Seltenbeit.
Fig. a. Die gelbe Polyangie in natürlicher
Größe. B. Dieſelbe ſtark vergrößert. C.
Die Sporangiolen derſelben, ebenfalls
ſtark vergroͤßert.
[24
2 . . %
BR ragen vrlellnum Link,
1 — .
ot THE. 1
UNIVERSITY. Of mes
AGARICUS Pluteus. Persoon,
Pultfoͤrmiger Blaͤtterpilz.
Tab. 28.
Pileo subcarnoso campanulato subrugroso
umbrino, lamellis ventricosis roseis, sti-
ite solido subalbido striis nigrescenti-
bus, sporalis globosis roseis.
Mit einem etwas fleiſchigen und runz⸗
lichen glockenfoͤrmigen umbrabrau—
nen Hüte, baudigen roſenrothen
Blaͤttchen, feſten weißlichen mit
chwarzen Streifen verſehenen
tiele und kugelförmigen rofens
rothen Sporidien.
Persoon Synops. method, fungor, p. 357. n. 183.
Albertini et Schweiniz Conspect, fungor. in
Lusat, cresc, p. 180. nr. 517.
Agaricus cervinus Schaeffer. Fung. Bavar.
icon. Tom. I, tab, 10.
Diefer Blaͤtterpilz waͤchſt einzeln. Der Hut
deſſelben iſt 2 — 3 Zoll breit, etwas fleiſchig, hin
und wieder runzlich, glockenfͤrmia, im Alter je⸗
doch mehr oder weniger flach, und von einer um⸗
brabraunen zuwetlen ſtark ins Schwarzbraune
übergehendeu Farbe. ’ a
Die Blaͤttchen find von ungleicher Laͤnge,
am Stiele nicht angewachſen, bauchig, ziemlich
gedraͤngt, und anfaͤnglich weiß, hernach aber von
den heraustretenden Sporidten roferroth gefaͤrbt.
Sie haben einen aus laͤnglichen Schlaͤuchen oder
Zellen beſtehenden Context, und zwiſchen den The⸗
een, welche die Dberflache bedecken, bemerkt man
bey ſtarker Vergrößerung, in ziemlich regelmaͤßti⸗
ger Entfernung von einander, ganz durchſichtige.
urnenfoͤrmige in zwey oder drey gekrümmte Spi⸗
gen ſich endigende Koͤrperchen, die ſehr uͤder die
Thecen hervorragen (S. Fig. C.) Micheli be⸗
merkte bereinigen Blaͤtterpilzen aͤhnliche durch:
fichtige Eegel- oder pyramidenfoͤrmige Koͤrperchen
(©. deſſen Nova plantar, gener, p. 155. tab.
75. ſig. J. R. L.) jedoch wie es ſcheint nur bei
den Coprinen, bei welchen fie ſehr groß und fichts
bar find. (Gleditsch Method, fungor, p. 81.
tab, III. fig. o. Schrader Neues Journal für
die Botanik III. Bd, ıtes St, p. 13. tab. I. fig,
10.) Zu welchem Zwecke dieſe Koͤrperchen vor⸗
handen ſind, daruͤber wage ich bei mangelnden
binlänglichen Beobachtungen, nichts mit Bes
ſtimmtheit zu aͤußern. Micheli glaubt, daß ſie
die Blattchen von einander entfernt halten, und
zur gehörigen Verbreitung der Sporidien dadurch
beitragen; allein dieß laͤßt ſich wohl nicht ſo alis
gemein annehmen, weil man ſehr viele Blaͤtter—
pilze findet, denen fie gänzlich mangeln. Bei
den Coprinen ſcheinen ſie, da ſie mit Feuchtig⸗
keiten angefuͤllt find, zu dem ſchnellen zerfließen
derſelben viel beizutragen, bei den übrigen Blaͤt⸗
terpilzen tritt dieß aber nicht ein, und ihre ſonder⸗
bare Geſtalt wie bei dem Pultfoͤrmigen Blaͤtterpil⸗
ze, dürfte andere Zwecke verrathen, die zur Beſtaͤti⸗
gung jedoch noch vielfache Beobachtung erfordern.
Der Stiel iſt 3— 4 Zoll hoch, feſt, an der
Baſis etwas dicker und weißlich mit ſchwaͤrzlichen
feinen Streifen verſehen, hin und wieder auch
von der Sarı e des Huts, jedoch bedeutend heller.
Die Sportbien ſind kugelfermigund roſenroth,
weshalb die Blattchen beim Hexaustreten derſel⸗
ben aus den Thecen eine rothe Farbe annehmen.
Auf und bei alten Stämmen findet man dies
ſen Blaͤtterpilz im Herbſte nicht ſelten.
Fig. a. Der pull förmige Blaͤtterpilz, b. Ders
lelbe ſenkrecht durchſchuttten, (, Ein Theil
der Blaͤtichen mit den {heren ſtarkvergroͤßert.
28.
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— 60 —
Der Stiel iſt 1 Zoll hoch und kaum! Linie
dick, roͤhrig, glatt, weiß, und endigt ſich an der
Baſis in eine faſt eine Linie breite, an dem Ran⸗
de mit feinen Haaren beſetzte Haut, welche ſehr
regelmaͤßig geſta ltet iſt, und daher dem bloßen Aus
ge geſtreift erſcheint, womit dieſer Blaͤtterpilt
befeſtigt iſt. 5 met x ö
Die Sporidien ſind kugelfoͤrmig und weiß.
Im Herbſte findet man dieſen Blaͤtterpilz in
Holfungen an ſchattigen Orten auf trocknen
Blattern, jedoch nur ſelten.
Fig. a. Der breitfuͤßige Blaͤtterpilz in natuͤr⸗
licher Große. b. Derſelbe ſenkrecht durch⸗
ſchnitten. C. Der untere Theil des Stiels
etwas verarößert.
290.
d - CD
a FANLEUS SL 52 2 2 * 2 8
4 —
UNIVERSITY OF ILLINOIS
1
— 1 —
CANTHARELLUsS villosus Persoon.
Rauhe Canthatelle.
Tab. 30.
Cespitosus, pileo umbilicato ochraceo squa-
moso - villoso, plicis ferrugineo -cınereis,
stipite cavo aurantiaco, sporidiis albidis.
Ralenförmig wachſend, mit einem ge⸗
nabelten ocherbraunen ſchuppig⸗haa⸗
rigen Hute, roſtbraun-aſchgrauen
Fälten, hohlen orangegelben Stie⸗
le und weißlichen Sporidien.
Merulius villosus Persoon Jcon, et descript.
fungor. Fasc. I. pag. 17. nr. 21. tab. VI.
ſig. 1.
Dieſe Cantharelle waͤchſt raſenfoͤrmig. Der
Hut wird z bis 12 Zoll und darüber breit, iu
anfänglich convex, im reifern Zuſtande aber flach,
in der Mitte genabelt, am Rande mehr oder we⸗
niger gebogen, mit Haaren beſetzt, die zum Theil
ſchuppenartig ſind, und von einer ocherbraunen
bin und wieder mehr oder weniger ins Gelbe zie⸗
henden Farbe. Der Context deſſelben iſt ein ve⸗
fieulos s flockiger.
Die Falten find ſehr aͤſtig und gedrängt,
anfaͤnglich gelblich aſchgrau, nachher aber etwas
dunkler und von einer ins Roſtbraune uͤbergehen-⸗
den Farbe. Sie erſcheinen etwas bereift, welches
von den heraustretenden weißlichen Sporidien
derrührt. x
Der Stiel it 1—2 Zoll lang und 2—4 Li⸗
nien dick, hohl, haͤufig zuſammengedruͤckt und
etwas gedreht, gegen die Baſis zu hin und wies
der grubig, glatt und von einer orangegelben
Farbe, die zuweilen etwas ins Strohgelbe zieht.
Die Thecen ſind nach Verhaͤltniß ziemlich
lang, und enthalten weißliche kugelfoͤrmige
Sporidien. a . |
Im Herbſte findet ſich dieſer Pilz lan fumpfi:
gen Orten in. Birkenholzungen, jedoch nur jels
ten.
Fig. &. Die rauhe Cantharelle in verſchiedenen
Zuſtaͤnhen. Z. Dieſelbe von der untern
Seite dargeſtellt. C. Die Thecen mit den
Sporidien und einem Theile der Falten
ſtark vergroͤßert.
re 6 222 Por
PEZIZA caesıa Persoon.
Hechtblauer Becherpilz.
Tab, 31.
Gregaria, pileo sessili acetabuliformi intus
cCaesio extus oandido villoso, basi pilis
longissimis constructo, sporidiis globosis,
Heerdenweiſe wachſend, mit einem
auffitzenden ſchäfſelföͤrmigen ins
wendig hechtblauen auswendig
weißen haarigen und an der Baſis
mit ſehr langen Haaren verſehenen
er und kugelförmigen Spoti—
ien.
Persoon Synops. meth, fung. p. 657 nr. 52.
Peraoon Jcon. et descript, fung. p. 20. nr.
51. tab, VIII. ſip. 1. N
Dieſer Pilz, welcher ſtets heerdenweiſe waͤchſt,
erreicht kaum die Große r Linie im Durchmeſſer.
Sein Hut iſt anfänglich kugelfoͤrmig, wird aber
bei zunehmender Reife ſchuͤſſelfoͤrmig und hin und
wieder faſt ganz flach. Inwendig iſt er glatt
und von einer blaugrauen Farbe, auswendig hin⸗
gegen weiß und mit weißen Haaren beſetzt, wel:
che gegen die Baſis zu ſehr lang werden, und da
dieſer Pilz geſellſchaftlich waͤchſt, fich fo unters
einander verſchlingen, daß ſie beinahe einen
dichten Filz bilden, wodurch er beim erſten Blicke
einige Aebnlichkeit mit einem Lichen erhält.
Nach Verhaͤltnit find die Thecen ziemlich groß
und enthalten einfache kugelfoͤrmige Spor i⸗
dien. Der innere Bau widerlegt die Aeußerung
welche Per ſoon d. a. O. macht, daß dieter
Pil; den Morotheeien beizuzaͤblen ſeyn dürfte.
Auf von Rinde entblößten trockenen eichenen
Zweigen, finder mau ihn im Anfange Herbſtes
nicht ſelten.
Fig. a. Der hechtblaue Becherpilz in natürki
N Her Sröße. B. Derſelbe vergrößert. 6.
Ai Thecen wit den Sporidien ſtark ver⸗
größer!. |
.
[74
7 7 1 2 8
«it e7272 CeCe Sers.
—
24
Me
d
1
An
* 65 2
HYSTERIUM contortum. Ditmar.
Ineinandergedrehte Hpfterie.
Tab. 52.
Confertum, nigrum, peritheciis subeompres-
sis flexuosıs connatis subrugosis, labiis
subprominentibus, thecis subeylindricis,
sporidiis globosis, . -
Gedrängt wachſend, ſchwart, mit et:
was zuſammengedrückten geboges
nen in einander verwachſenen et⸗
was runzligen Peritheeien, etwas
erhabenen Lippen, faſt enlinderz
förmigen Thecen und Fugelfürmis
gen Sporidien.
Dieſe Hyſterie erreicht die Länge einer Linie
und darüber, und iſt ſchwarz. Die Pertthe⸗
eien ſind etwas zuſammengedruͤckt und runzlich,
hin und wieder jedoch auch faſt glatt, oder etwas
7 eng auf die mannigfaltigſte Art hin- und
er gebogen, durch einander geſchlungen und ver⸗
wachſen, ſo daß ſie zuweilen mebrere Zolle lan⸗
e Kruſten bilden, haͤufig aber auch vereinzelt
ernfoͤrmige Figuren zeigen. Die Lippen der
Spalte, welche ich jedoch ters verſchloſſen gefun⸗
den habe, ragen etwas hervor. Die Thecen
befinden ſich, wie bei den ubrigen Arten dieſer
Gattung in einer grumoͤſen Maſſe, ſind an der
Baſis befeſtigt, faſt eylinderfoͤrmig, gewoͤhnlich
gebogen, und enthalten in reiferm Zuſtande eine
Menge kleiner kugelfoͤrmigen Sporidien.
Auf trocknen Zweigen und infonderheit der
Rinde von Pinus silvestris und Pinus Abies
der Gemeinen Fichte und der Tannen + Fichte fin:
det ſich dieſer Pilz faſt das ganze Jahr bindurch
ziemlich haͤufig.
Fig. a. Die ineinanbergebende Hofierie in
uarütlicher Größe. Dieſelbe vergröfs
ſett. C. Die Toer . ſtark ver⸗
a RR
32:
III
* * — 2
2 2 ‚teruum conlorlunm Dem.
USTILAGO Segetum Link.
Slugbranmd.
Tab. 33.
Sporidiis globosis nigris.
Mit kugelförmigen beinſchwarzen
Sporidien.
Link Observat. in Ord. plant. nat. Diss. I. p. 4.
Uredo Segetum Persoon Syn, method.
fung. p. 224. Reticularia Segetum Bulliard
Champ. p. 90.
Der Flugbrand beſteht aus beinſchwarzen
vollkommen kugelförmigen Sporidien, die be—
näßt unter dem Vergrößerungsglaſe durchſichtig
erſcheinen, und findet ſich an mehreren Cerea-
lien, mit Ausnahme des Rockens. Die Form,
Farbe und Größe deſſelben wird durch die Ver:
ſchiedenheit der Pflanze worauf er ſich befindet
nicht im Geringſten verandert. Von den Aeh—
ren der damit behafteten Cerealien werden der
Kelch, die Korolle und der Saame zuletzt ganz
verzehrt, ſo daß, wenn der Flugbrand wie es
gewöhnlich ſehr bald erfolgt, verſtäubt iſt, nur
— 68 —
wenige Ueberreſte davon nachbleiben. Bei der
Gerſte hält ſich jedoch der Balg am längſten
und bildet eine Art Hülle, die von Einigen
früher, irrthümlich, für eine Peridie angeſehen
iſt. Gewöhnlich überzieht der Flugbrand die
ganzen Aehren der damit befallenen Kornart,
hin und wieder jedoch nur theilweiſe, ſo daß
man ſie oberhalb völlig geſund, unterhalb aber
bereits ganz verzehrt, oder ſolches umgekehrt,
antrifft.
Fig. a. Der Flugbrand an Aehren von Waizen,
Gerſte und Hafer, in natürlicher Große.
B. Die Sporidien ſtark vergrößert.
c 4 Nav So
O.
PET
7 (stilage lch, 2
7
Ku
Aal. N.
.
5
Wegs OR ure eh
ns 2m kan
— 69 —
UREDO sitophtla. Ditmar.
Schmierbrand.
Tab. 34.
Sporangiolis glubosis fuliginosis, sporidiis
globosis. N
Mit kugelförmigen ſchwar braunen
Sporangielen und Eugeltörmigen
Sporidien.
Dieſe Uredo hat wie die übrigen Arten dies
ſer Gattung wahre Sporangiolen, welche die
kugelfoͤrmigen ſehr kleinen Sporidien einſchlie⸗
ßen, wie ſolches eine ſtarke Vergroßerung ſehr
deutlich zeigt. Der generiſche Unterſchied zwi⸗
ſchen Uredo und Ustilago iſt deshalb nicht blos
in die Form der Sporidien zu ſetzen, da einige
Arten z. B. Uredo violacea auch exact kugel⸗
formige Sporidien haben, ſondern, vielmehr
darin, daß bey Uredo wahre Sporangiolen
vorhanden ſind, die bey Ustilago nicht ange⸗
troffen werden, wenigſtens bey der ſtärkſten Ver⸗
größerung ſich nicht wahrnehmen laſſen.
Der Schmierbrand iſt unſtreitig die aller⸗
ſchädlichſte Art des Brandes für den Waizen bei
dem er bis jetzt von mir nur ausſchließend be⸗
merkt worden. Er zeigt ſich ſchon beim Schoſ—
ſen deſſelben, ja ſogar ehe die Aehre aus der
Scheide hervorgetreten iſt. Der Fruchtknoten
nimmt nämlich ſchon beim Hervorſchoſſen die Ge—
ſtalt des ausgebildeten Saamens an, man fin⸗
et alsdann ſchon in den Bälgen ein Waizen⸗
korn, das faſt die Form des reifen hat, jedoch
etwas kürzer, ungeſtalteter und gegen die Narbe
u etwas zugeſpitzt iſt, eine ſchwarzlich grüne
arbe hat, nach und nach bedeutend zunimmt,
ewohnlich großer und dicker wird, und gleich⸗
— 70 —
ſam früher reift, als das geſunde Waizenkorn,
zuletzt aber eine braunliche mehr oder weniger
ins Schwarze übergehende Farbe annimmt. Schon
dem Aeußern nach ſind die mit dem Schmier—
brande behafteten Aehren leicht zu erkennen.
Ihre Farbe iſt mattgrümer, ſtark ins Blaue
ziehend, fie haben ein ſtruppiges, ſperriges An⸗
ſehen und vertrocknen früher als die hiemit
nicht befallenen Aehren. Die Narbe zeigt ſich
zwar am brandigen Korn, verdorrt aber ſehr
bald. Die Staubfäden bleiben am Boden des
Balges, verlängern ſich nicht und treten ni
aus demſelben hervor. Die Staubbeutel haben
gleich Anfangs ein welkes Anſehen, und bei
microscopiſcher Unterſuchung findet man in ihne
keine Spur von Saamenſtaub. 14
Durchſchneidet man das brandige Korn, fi
bemerkt man im jüngern Zuſtande eine ſchwarz⸗
braune etwas feuchte und ſchmierige Maſſe, d
auf einigen Stellen, inſonderheit nach der Baſi
zu, zuweilen weißlich iſt, im altern Zuſtande ab
eine pulverartige trockne Subſtanz von durchge
hends ſchwarzbrauner Farbe, welche eine dem
Chenopodium vulvaria ganz ähnlichen Geruch hat.“
Das Vergroßerungsglas zeigt dieſelbe als ei
wahre Uredo, die in Hinsicht der Form mit Ure
violacea Persoon viele Aehnlichkeit hat, und
derlegt die von Mehreren geaußerte Meinu
daß der Schmierbrand kein Pilz, ſondern nu
verdorbenes Mehl fen, hinlänglich. .
Fig. a. Das mit Schmierbrand angefüllte W̃᷑
zenkorn, im jungern, d. im altern Zuſtan
und ». ſenkrecht durchſchnitten. D. der Schmier⸗
brand etwas vergroßert, E. derſelbe ſtark
vergrößert. \
34.
Led, sitphila Dim.
nc Male) M. M eſturm ve.
— 1 —
BOTRYTIS polyspora. Link,
Vielſaamige Betrptis.
Tab. 35.
Caespitibus densis effusis; thallo ex olivaceo
griseo, floccorum ramis creberrimis; spo—
ridiis minutis copiosissimis.
In dichten ausgebreiteten Raſen wach—
ſend, mit einem olivengrünen ins
Graue übergehenden Thallus, ſehr
äſtigen Flokken, und kleinen fehr
vielen Spor idien.
Link, Observat. in Ord. plantar. natur.
p. 12.
Die Raſen welche dieſe Botrytis bildet, ſind
dicht, / bis 1 Linie hoch, und dehnen ſich bis zu
„Zoll und darüber aus.
Die Flokken haben Querwände, find ſehr
aſtig, und von einer olivengrünen mehr oder
weniger ins Graue übergehenden Farbe. Die
Sporidien find kugelförmig, klein, von der
Farbe der Flokken, und zeigen ſich in großer
Menge.
Be.
Auf trocknen Zweigen findet man dieſen Pilz
in Laubholzungen gegen Ende Sommers und im
Herbſte nicht ſelten.
Fig. a. Die vielſaamige Botrytis in natürlicher
Größe. B. vergrößert.
I. urn 2.
174
JS
ec u
ww NE
Mete le
AH Ov d- Nc
BOTRYTIS murina. Ditmar.
Mauſegraue Botrytis.
Tab. 36.
Caespitibus denis effusis, ihallo murino, floc-
cis approximatis rigidis, ramis remotis
patentibus.
In dichten ausgebreiteten Raſen wach—
ſend, mit einem mauſegrauen
Thallus, genäherten ſteifen Flok⸗
ken, und von einander entfernten
abſtehenden Aeſten.
Die ſehr dichten Raſen dieſer Botrytis deh—
nen ſich bis zu 3 — 4 Linien und darüber in
die Lange aus und erreichen eine Hohe von ½
bis 1 Linie.
Die Flokken haben eine mauſegraue Farbe,
ſind ſteif, undurchſichtig und ſtehen gedrängt
bei einander. Die Aeſte find von einander ents
fernt, abſtehend und hin und wieder ſperrig.
Die kugelförmigen Sporidien zeigen ſich
nicht ſehr haufig und haben eine etwas lichtere
Farbe wie der Thallus.
1
In Laubholzungen findet man dieſen Pilz
auf vertrockneten und halb verfaulten Zweigen,
im Herbſte, ziemlich häufig⸗
Fig. a. Die mauſegraue Botrytid in uaturlicher
Größe. B. vergrößert.
3.
4 15 5
B TE 2 AUHMFCHA Hen a
I O de.
»Dimar Bel. Me
a 2
ISARIA eitrina Persoon.
Eitronengelbe Iſarie.
Tab. 37.
Gregaria, ramosissima, pilosa, trunculo
erecto citrino, ramis albidis, sporidiis
globosis albis.
Heerdenweiſe wachſend, ſehr aſtig,
haarig, mit einem aufrechtſtehen—
den citronengelben Stämmchen,
weißlichen Aeſten und kugelförmi—
gen weißen Sporidien.
Persoon Icon. et descript. fung. p. 9. tab.
III. Fig. 1.
Persoon Syn. method. fung. p. 689. nr. 8.
Die Citronengelbe Iſarie wachſt heerden—
weiſe, und erreicht eine Höhe von 1 bis 1 ’%
Linie. Sie iſt ſehr aſtig und ſtark mit Haaren
beſetzt, wodurch ſie ein federartiges Anſehen
erhalt. Die Stämmchen ſind citronengelb,
gegen die Baſis zu jedoch etwas dunkler gefärbt,
die Aeſte aber weißlich. Der Context dieſes
Pilzes iſt veſiculos-flokkig und die weißen ku⸗
gelformigen Sporidien finden ſich zwiſchen
den Haaren, auch oft an der Spitze derſelben.
Bei regnigter Witterung findet ſich dieſe
Iſarie gegen Ende Sommers auf alten Stam-
men in Laubholzungen, jedoch nur ſelten.
Fig. a. Die citronengelbe Iſarie in natürlicher
Große. E. vergrößert. C. Ein Theil der⸗
ſelben noch ſtärker vergrößert.
37:
„ot
en,
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2
un
85 rvw᷑RSMH OR
*
—
— 77 —
STRONGYLIUM fuliginoides Ditmar.
Rußpilzartige Strongylie.
Tab. 38.
Sporangio snbhemisphaerico nmbrino, floccis
sporidiisque concoloribus,
Mit einer faſt halbkugelförmigen
umbrabraunen Sporangie und
gleichfarbigen Flokke und Spo⸗
ridien.
Schrader Neues Journal f. d. Botanik, Iten
Band. 3ted Stück. p. 55. Tab. II. Fig. 1.
Trichoderma fuliginoides Persoon Syn. meth.
fung. p. 231.
Reticularia Lycoperdon Bulliard Hist. des
Champ. p. 95.
Lycogala atrum Albertini et Schweinitz Consp.
fungor. in Lusat. cresc. p. 83. Tab. III.
Fig. 3.
Anfänglich zeigt ſich die Sporangie,
welche ½ bis 1 Zoll und darüber im Durchmeſ—
fer erreicht, weiß und ganz breitartig. bei zu—
nehmender Reife erhalt ſie eine feſtere Conſiſtenz
2
und einen veſiculos - flokkigen Context, und
nimmt eine umbrabraune, mehr oder weniger ins
Schwarze übergehende Farbe an. Ihre Form
ut verſchieden, gewöhnlich aber halbkugelfor⸗
mig, zuweilen elliptiſch und unbeſtimmt, an
der Baſis aber ſtets flach. Sie zereeißt oben
und verſchwindet bis zur Halfte und darüber.
Die ſehr äſtigen Flokken find ſteif, an
der Baſis befeſtigt, aufrecht ſtehend, umbra—
braun und von einem pergamentartig⸗-flokkigem
Contexte. ‚ns
Die Sporidien find kugelförmig vo
der Farbe der Flokken, und ſtets in kleine Cylin⸗
der zuſammengehaͤuft.
Auf halb verfaultem Tannenholze und alten
Stammen findet ſich dieſer Pilz 1 und wieder
im Herbſte.
Fig. a. Die rußpilzartige Strongylie im jun
gern, B. im reifen, und C. im alten Zu⸗
ſtande, D. die Sporidien weniger und ſtar⸗
ker vergrößert.
[24
*
5
Em RR.
.
D ID ERMA contextum Persoon.
Ineinandergedrehtes Diderme.
Tab. 39.
Congestum; sporangiis sessilibus flexuosis
contortis, peridiis exteruis citrinis, in-
ternis flavoalbidis, floccis albis, spori-
diis globosis fuliginesis.
Gedrängt wachſend; mit ungeſtielten
hin und her gebogenen ineinan⸗
der gedrehten Sporangien, eitro⸗
nengelben außeren und gelblich⸗
weißen, inneren Peridien, weißen
Flokken und kugelförmigen
ſchwarzbraunen Sporidien.
Persoon Observ. mycolog. Fasc. I. p. 89
nr. 150.
Physarum contextum Pertoon Syn. method.
fungor. p. 168. nr. 1.
Albertini et Schweinitz Consp. fung. in Lus.
eresc. p. 91. nr. 252.
Sie wächſt ſehr gedrangt. Die ungeſtielte
Sporangie, welche die Lange einer Linie
und darüber erreicht, iſt ſtets gedegen und in
einander auf mannigfache Weiſe gedreht und
verwachſen. Die außere Peridie iſt perga⸗
ie A
mentartig, etwas runzlich und von einer citros
nengelben Farbe, die im ältern Zuſtande zuwei—
len etwas ins Ochergelbe übergeht. Die in—
nere Peridie iſt ebenfalls pergamentartig, jes
doch viel dünner als die äußere und gelblich weiß.
Die Flokken ſind weiß und hin und wie⸗
der an der Baſis feſtgewachſen, häufig jedoch
auch frei.
Die Sporidien ſind kugelförmig und
roſtbraun gefaͤrbt.
Eine eigentliche wahre Columelle, ſo wie
Albertini und Schweinitz fie bemerkt haben wol—
len, iſt von mir nie wahrgenommen worden. Die
an der Baſis feſtgewachſenen Flokken erſcheinen
zuweilen beim erſten Blicke als eine Columelle,
eine genauere Unterſuchung ergiebt aber bald
das Gegentheil.
Auf trocknen Zweigen, Blättern, Moos
u. d. gl. welche dieſe Diderme oft bis zur Aus—
dehnung von ½ bis zu 1 Zoll überzieht, findet
fie ſich in Buchholzungen während des Som:
mers und Herbſtes nicht ſelten.
Fig. a. Die ineinandergedrehte Diderme in na—
türlicher Große. B. Dieſelbe vergrößert. C.
Die Sporidien ſtärker vergrößert.
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mentartig, etwas runzlich und von einer citro⸗
nengelben Farbe, die im altern Zuſtande zumeis
len etwas ins Ochergelbe übergeht. Die in—
nere Peridie iſt ebenfalls pergamentartig, je⸗
doch viel dünner als die äußere und gelblich weiß.
Die Flokken ſind weiß und hin und wie⸗
der an der Baſis feſtgewachſen, häufig jedoch
auch frei. N
Die Sporidien ſind kugelförmig und
roſtbraun gefaͤrbt.
Eine eigentliche wahre Columelle, ſo wie
Albertini und Schweinitz ſie bemerkt haben wol⸗
len, iſt von mir nie wahrgenommen worden. Die
an der Baſis feſtgewachſenen Flokken erſcheinen
zuweilen beim erſten Blicke als eine Columelle,
eine genauere Unterſuchung ergiebt aber bald
das Gegentheil.
Auf trocknen Zweigen, Blättern, Moos
u. d. gl. welche dieſe Diderme oft bis zur Aud-
dehnung von ½ bis zu 1 Zoll überzieht, findet
fie ſich in Buchhölzungen während des Som:
mers und Herbſtes nicht ſelten.
Fig. a. Die ineinandergedrehte Diderme in na—
türlicher Große. B. Dieſelbe vergrößert. C.
Die Sporidien ſtärker vergrößert.
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PHYSARUM conglobatum Ditmar.
Zuſammengehäuftes Phyjarum.
Tab. 40,
Gregarium, sessile ; peridiis globosis griseis
conglobatis, sporidiis foliginosis.
Heerdenweiſe wachſend, ungeſtielt;
mit kugelförmigen greisgrauen zit
ſammengehäuften Peridien und
ſchwarzbraunen kugelförmigen
Sporidien.
Das heerdenweiſe wachſende Phyſarum iſt
ungeſtielt. Die Peridien ſind klein kugel⸗
förmig, warzig von einer greisgrauen Farbe
und faſt beſtandig zu zweien bis fünfen zuſam⸗
mengehäuft und zum Theil mit einander ver:
wachſen.
Die Sporidien find kugelförmig und
ſchwarzbraun. Die Flokken haben die Farbe
der Sporidien.
Auf halbverfaulten Sagefpanen von Bu⸗
den: Holze fand ich dieſen Pilz, gegen Ende des
Br
Sommers, an einem chatten Orte in großer
Menge.
Fig. a. Das zuſammengehaufte Phyſarum in
natürlichee Große. B. daſſelbe vergrößert.
C. die Sporidien ſtarker vergrößert.
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PHYSARUM connatum Ditmar.
Verwachſenes phy ſafun,
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Gregarium ; peridiis subglobosis tus pla-
niuseulis griseis, stipitibus me
albidis saepissime couwnatis „ sporidiis
globosis fuliginosis.
Heerdenweiſe wachſend; mit faſt Fu-
gelförmigen unten flachen greis—
grauen Peridien, mittelmaßig lan⸗
gen weißlichen ſehr häufig ver⸗
wachſenen Stielen, und kugelfor⸗
migen ſchwarzbraunen Sporidien.
Es erreicht nicht die Höhe einer Linie und
wachſt ſtets heerdenweiſe. Die Peridie iſt faſt
kugelförmig unten aber flach, warzig, von einer
greisgrauen Farbe und verſchwindet im Alter
faſt ganz.
Der Stiel iſt nicht ſehr lang, weißlich, an
der Baſis erweitert und gewöhnlich etwas ge—
krümmt. Haufig find 2 bis 4 Stiele völlig mit
—
einander verwachſen, fo daß dieß Phyſarum
dadurch ein traubenförmiges Anſehen erhält.
Die Sporidien find kugelförmig und
wie die Flokken ſchwarzbraun gefarbt.
Von Physarnm nutans und albipes unter:
ſcheidet es ſich inſonderheit, außer dem ſehr hau—
figen Verwachſen, welches man bei jenen nie
antrifft, durch den kurzen Stiel.
Auf halb verfaulten Wurzeln und Stengeln
größerer Pflanzen, fand ich dieß Phyſarum,
gegen Ende Sommers in einer Buchholzung.
Fig. a. Das verwachſene Phyſarum in natür—
licher Größe. B. Vergroßert, einzeln und
verwachſen im jüngern, C. im ältern Zu⸗
ſtande. D. die Sporidien ſtärker vergrößert.
NE
PHYSARUM nigripes. Link.
Schwarzfüßiges Pyſarum.
Tab. 42.
Gregarium ; peridio globoso griseo, stipite
longo rigido e fusco nigro, sporidiis
globosis fuliginosis.
Herdenweiſe wachſend; mit einer Eu:
gelförmigen greisgrauen Peridie,
einem langen ſteifen braunlich—
ſchwarzen Stiele, und kugelformi⸗
gen rußbraunen Sporidien.
Link, Observat. in Ord. plant. nat. dliss. I.
p. 25.
Dieſes Phyſarum, welches die Höhe einer
Linie erreicht, wachſt ſtets heerdenweiſe. Die
Peridie iſt kugelförmig, hin und wieder am
Stiele etwas flach, auf der Oberfläche warzig
und greisgrau gefarbt.
Der Stiel iſt lang, dunne, gerade, ſteif
und von einer ſchwarzen ins Braune ziehenden
Farbe. An der Baſis woſelbſt er etwas dicker
1
iſt, bildet er eine ſchwarze kreisformige Mem-
bran, die ihn am Holze befeſtigt. f
Die Sporidien find Eugelförmig und
ſchwarzbraun und auch von gleicher Farbe die
an der Baſis der Peridie befeſtigten Flokken.
Auf halb verfaulten Tannen - Holze und
Zweigen findet ſich dieſer Pilz im Sommer und
Herbſte ziemlich haufig.
Fig. a. Das ſchwarzfüßige Phyſarum in natür-
licher Größe. B. Vergroßert im jungern. .
C. im altern Zuſtande. D. die Sporidien
ſtärker vergrößert.
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Br. 2.1 N
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CIONIUM xanthopus Ditmar.
Gelbfüßige Cionie.
Tab. 43.
Gregarium; peridio globoso cretaceo , sti-
pite elongato aurantiaco, columella glo-
bosa stipitata albida, sporidiis globosis
fuliginosis.
Heerdenweiſe wachſend; mit einer ku—
gelförmigen kreideweißen Peri⸗
die, langem orangenfarbigen Stie—
le, kugelförmiger weißlicher ge—
ſtielter Columelle, und kugelfor⸗
migen rußbraunen Sporidien.
Dieſe Cionie erreicht die Höhe 1 Linie und
hat eine kugelförmige Peridie von weißer,
hin und wieder etwas ins Graue ziehender Far—
be. Die Oberfläche derſelben iſt etwas kleien—
artig und der Context veſiculos-flokkig, wie
bei den übrigen Arten dieſer Gattung. Der
Stiel iſt lang, dünne, orangegelb, gegen die
Baſis zu, wo er etwas dicker wird, jedoch mehr
und weniger bräunlich, und von einem flokkig—
grumöſen Contexte.
E
Die Calumelle welche im Mittelpunct
der Peridie ſich befindet iſt kugelförmig, geſtielt,
weiß und von dem Contexte des Stiels, von
dem ſie, wie überhaupt jede Columelle nur ein
Fortſatz iſt.
Die Speridien ſind verhältnißmaäßig
groß, kugelförmig, ſchwarzbraun und nur ſpar—
ſam mit ebenſo gefarbten Flokken untermengt.
Auf trocknen Blattern der gemeinen Buche
Fagus sylvatica, findet man dieſen Pilz gegen
Ende Sommers und im Herbſte, jedoch nur
ſelten.
Fig. a. Die Gelbfußige Cionie in naturl. Große,
B. Dieſelbe vergrößert in jungern und C.
im altern Zuſtaude. D. Senkrecht durch⸗
ſchnitten und ſtarker vergrößert.
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ARCYRIA incarnata Persoon.
Fleiſchrothe Areyrie.
Tab. 44.
Congesta, capillitio eylindrico peridioque incar-
nato, sporidiis globosis concoloribus.
Gedrängt wachſend, mit einer walzen⸗
förmigen fleiſchrothen Gapillitie,
einer eben ſo gefarbten Peridie,
und kugelförmigen gleichfarbigen
Sporidien.
Persoon Observ. mycol. Fasc. I. p. 58. Tab. V.
Fig. 4. et 5.
Persoon Syn. meth. fung. B 185. nr. 4.
Albertini et Schweinitz Consp. fung. in Lu-
sat. cresc. p. 101. no. 281.
Stemonitis carnea Trentepohl Roth Catal. bo-
tan. fasc. I. p. 222.
Sie wächſt heerdenweiſe und ſehr gedrängt
bei einander, und erreicht die Höhe einer Linie.
Die Peridie it walzenförmig, anfänglich zu:
weilen etwas kugelförmig und von fleiſchrother
Farbe die zuweilen ins Roſenrothe, zuweilen
aber auch ins Bräunliche übergeht. Sie verſchwin⸗
det wie bei den übrigen Arten dieſer Gattung,
bis über die Halfte, iſt pergamentartig ſehr fein
und zeigt einen undeutlich veſiculoſen Context.
Der Stiel iſt gewohnlich nur ſehr kurz,
hin und wieder jedoch mehr oder weniger ver—
langert. . '
Die Capillitie iſt walzenformig und mit
der Peridie nur in der Mitte an der Baſis ver—
wachſen, trennt ſich daher leicht von der Peri—
— Ba
die und laßt den untern Theil derfelben frei zu:
ruck. Im altern Zuſtande dehnt fie ſich oft sehr
ſtark und unregelmäßig aus, zerreißt hin und
wieder und die fleiſchrothe Farbe derſelben er—
halt ein ſehr ſchmutziges Anſehen.
Die Sporidien find kugelförmig und eben-
falls fleiſchroth.
Erſt im verfloſſenen Jahre fand ich bei eini⸗
gen Exemplaren dieſer Art die Peridie noch
ganz oder nur etwas verſchwunden, welches ich
früher bei keiner dieſer Gattung angetroffen hatte,
und daher der Meinung des Hrn. Hofr. Prof.
Link., ©. deſſen Observat. in Ord. plantar. na-
tur. Diss. I. p. 26. et 27. beipflichtete, daß die
Peridie bei den Arcyrien nie ganz vorhanden ſey.
Jene frühere Aeußerung muß ich daher jetzt zu—
rucknehmen und dieſen Irrihen berichtigen.
Eine Columelle in der Mitte der zurückblei—
benden Peridie, wie Persoon in Observat. my-
col. I. c. angiebt, habe ich nie bemerken konnen,
ſondern nur einige Ueberreſte der Flokken der
abgeriſſenen Capillitie, darin wahrgenommen.
Auf trocknen Eichen- Büchen = und Tannen:
Holze findet ſich dieſe Arcyrie im Sommer und
Herbſte, in Holzungen, gar nicht ſelten.
Fig. a. Die fleiſchrothe Arcyrie in natürlicher
Größe. B. dieſelbe vergrößert im jüngern,
C. im mittlern, und D. im altern Zuftande.
E. die Sporidien, ſtarker vergrößert.
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STILBUM erythrocephalum. Ditmar.
Rothköpfiges Stilbum.
Tab. 45.
Sporangio globoso rosco, stipite cerassiusculo
piloso albido.
Mit einer kugelförmigen roſenrothen
Sporangie, und einem etwas di—
cken haarartigen weißen Stiele.
Die Sporangie iſt gewöhnlich kugelfor—
mig hin und wieder jedoch auch eiartig und von
einer roſenrothen Farbe. Im altern Zuſtande
zeigt ſie nur einige gelblichbraune Ueberreſte.
Die in der gallertartigen Subſtanz befindlichen
Sporidien ſind kugelförmig und nach Ver—
haltniß ziemlich groß.
Der Stiel iſt nicht ſehr lang, etwas dick,
weiß und mit aufrecht ſtehenden Haaren beſetzt,
welche im Alter groͤßtentheils verſchwinden.
Auf Excrementen, wahrſcheinlich von Voö—
geln, die mit unveränderten Theilen von Ka:
fern durchmengt waren, habe ich dieß Stilbum
u: VE a
das kaum die Höhe ½ Linie erreicht, hin und
wieder im Herbſte gefunden.
Fig. a. Das rothföpfige Stilbum in natürli⸗
cher Größe, B. daſſelbe etwas vergrößert
im jungern und altern Zuſtande, C. daſſelbe
ftarfer vergrößert.
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STILBUM parasiticum Persoon.
Schmarotzendes Stilbum.
Tab. 46.
Sporangio globoso albido, stipite glabro
concolore.
Mit einer kugelförmigen weißen Spo—
rangie, und einem glatten gleich—
farbigem Stiele.
Persoen Syn. method. fung p. 680.
Stilbum tumentosum Schrader neues Jour-
nal. f. d. Botanik. 2 Band. p. 65. Tab. 3.
Fig. 2. a. b.
Dieſer Pilz erreicht faſt die Hohe einer
Linie. Die Sporangie iſt kugelformig und
weiß, und beſteht aus einem veſiculos-gallert—
artigen Conterte, der mit den ſehr kleinen Spo—
ridien durchmengt iſt.
Der Stiel iſt glatt, ebenfalls weiß, ge—
wohnlich gerade, hin und wieder aber auch ge—
bogen und von einem veſiculos flokkigem Con⸗
terte. Der Filz welchen Hr. Prof. Schrader
darauf bemerkt hat und der ſich zuweilen, jedoch
3
nicht immer, hauptſachlich aber an der Baſis
findet, ſcheint mir fremdartig und zwar der An—
fang eines Mucedinis zu ſeyn, wofür ſchon
das abwechſelnde Vorkommen ohne denſelben
ſpricht.
Auf veralteten Trichien und Arcyrien findet
ſich dieß Stilbum, bei regnigter Witterung,
im Herbſt ziemlich haufig.
Fig. a. Das Schmarotzende Stilbum in natur:
licher Große, auf Trichia nitens Persoon,
B. daſſelbe vergrößert, C. noch ſtärker ver:
groͤßert.
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1904
Pe TS.
40.
1
RUSSU LA virescens Persoon.
Spangrüne Ruſſule.
Tab. 47.
Pileo carnoso convexo tessellato - verrucoso
aeruginoso, lamellis albis, stipite solido
albo.
Mit einem fleiſchigen halbkugelfor⸗
migen würfelartig-warzigen ſpan—
grünen Hute, weißen Blattchen,
und feſtem weißem Stiele.
Persoon Observ. mycol. Fasc. I. p. 103.
Persoon Syn. method. fung. p. 447. nr. 364.
Dieſe Ruſſule wacht gewöhnlich einzeln oder
nur mit wenigen zuſammen.
Der Hut it 3 — 4 Zoll breit, fleiſchig,
halb kugelförmig, mit würfelartig geformten
Warzen beſetzt, und von einer ſpangrünen Farbe
die am Rande ſehr ins Weiße übergeht, in der
Mitte ſich aber dem Olivengrünen nahert.
Die Blättchen ſind gerade, ziemlich dick,
am Stiele angewachſen, weiß, und gewohnlich
- wi
von gleicher Länge, hin und wieder jedoch auch
nur halb und zuweilen gabelformig.
Der Stiel iſt weiß, feſt, 2 ½ — 3 Zoll
lang, ½ Zoll und daruber dick, und an der
Balls etwas ſtärker.
Die Sporidien find kugelförmig und
ebenfalls weiß.
In Buchholzungen findet ſich dieſer Pilz
im Herbſte, jedoch nur ſelten.
Fig. a. Die Spangrüne Ruſſule. E. dieſelbe
ſenkrecht durchſchnitten.
47:
Pers.
«7
VITESCENS
OF THE
UNIVERSITY or ILLINOIS
u ai
GEOGLOSSUM viride Persoon.
Grune Geogloſſe.
Tab. 48.
Fascieulatum; clavula olivaceo, stipite squa-
moso subaeruginoso sporidiis fusiformi-
bus, sporidiolis duobus,
Bündelförmig wachſend; mit einem
olivengrünen Keulchen, ſchuppi⸗
gem faſt ſpangrünem Stiele und
fpindelförmigen zwei Sporidio—
len enthaltenden Sporidien.
Persoon Syn. meth. fung. p. 610- nr. 6.
Clavaria viridis Gmel, syst. nat. Linn. 2.
p. 1443.
Dieſe Geogloſſe erreicht eine Hohe von 1
bis 1% Zoll und wachſt ſtets bundelformig.
Die Keulchen find von verſchiedener Große
und Form, 1 bis 4 Linien lang und ½ bis 2
Linien dick, anfänglich fait kugelformig, dem:
nachſt eiartig, in ausgewachſenem Zuſtande
aber entweder oben etwas zugeſpitzt, oder ab—
Be
gerundet, oder auch getheilt, und haben eine
olivengrüne Farbe.
Die Stiele find / bis 1 Zoll lang und
½ bis ¼ Linien dick, ſchuppig und von einer
ſpangrünen Farbe, die hin und wieder etwas
ins Olivengrüne übergeht.
Die Thecen find verhältnißmäßig groß
und enthalten 6 bis 8 ſpindelförmige Spori—
dien, welche wiederum zwei kugelförmige Spo—
ridien einſchließen.
Der Context dieſes Pilzes iſt veſteulos⸗
flokkig.
Im Herbſte findet ſich dieſe Geogloſſe in
Buchholzungen, auf der Erde, nicht ſehr ſelten.
Fig. a. Der grüne Geogloſſe in natürlicher
Größe. B. die Thecen mit den Sporidien
ſtark vergrößert.
— 2 D
geoglossum vırıde JSers.
20. ad Hart
48.
Zr
—
TUBERCULARIA persieina mihi.
Pfirſchbluͤthrothe Tubercularie.
Tab. 49.
Sporangio subgloboso sessili persicino, sporidiis
globosis.
Mit einer faſt kugelfoͤrmigen unge
ſtielten pfirſchbluüthrothen Spo⸗
rangie, und kugelfoͤrmigen Spo⸗
ridien.
Dieſe Tubereularie hält gewöhnlich / Li⸗
nie, und nur hin und wieder etwas daruͤber, im
Durchmeſſer. Sie findet ſich blos paraſitiſch auf
Aecidium Circaeae und zwar innerhalb der
Scheinperidie, die fie jedoch zuweilen auch ums
giebt. Ihre Geſtalt iſt groͤßteutheils faſt kugel—
foͤrmig, hin und wieder aber auch halbkugelfoͤr—
mig und platt gedruͤckt. Ein eigentlicher Stiel
fehlt, und nur bey größerer Ausdehnung im Al—
ter bildet die Scheinperiede der Aeeidie gleich:
ſam einen Stiel.
Das Stroma iſt an der Baſis veſieulos,
wird aber nach oben zu, und zwar ziemlich re⸗
gelmaͤſig, faferig.
Die Farbe dieſes Pilzes iſt ein Lilaroth, das
— 100 —
auf der einen Seite ſehr ins Blaßroſenrothe,
hauptſaͤchlich bey jüngeren Exemplaren, auf der
andern Seite aber, bey aͤlteren, ins Veilchen⸗
blaue uͤbergeht.
Die Sporidien ſind kugelfoͤrmig und
nicht ſehr klein.
Hin und wieder trifft man auch Mißgeſtaltete
dieſer Art an, die ſich durch ihre Groͤße, indem
fie faſt /, Linien und darüber im Durch meſſer
erreichen, und durch ihre unregelmaͤßige Form
auch dunklere Farbe auszeichnen. Sie finden
ſich an ſolchen Stellen des Blatts, wo keine
Scheinperidien der Aeeidien vorhanden find, has
ben einen weißen Kern und eine violblaue Krus
ſte, die keine Spur von Sporidien zeigt.
Auf den Blaͤttern des gemeinen Hexenkrauts,
Circaea lutetiana und zwar auf ſolchen Stellen,
wo ſich das Aecidium Circaeae befand, entdeckte
ich dieſe Tubereularie im Auguſt.
Fig. a. Die Pfirſchbluͤthrothe Tubereularie in
natürlicher Groͤße, auf einem Blatte des ge—
meinen Hexenkrauts. B. Dieſelbe etwas ver⸗
groͤßert, in verſchiedenen Zuſtaͤnden. C. Die⸗
ſelbe ſenkrecht durchſchnitten, und ſtaͤrker ver⸗
größert. d. Mißgeſtaltete Pfirſchbluͤthrothe
Zubereularien. E. Diefelben ſenkrecht durch⸗
ſchnitten und etwas vergroͤßert.
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L. 5 2 A
uber cıdaria persicina Dıitm.
I Ditmar Del. INA.
J. Se. sc
— 101 —
BOTRYTIS maerospora mihi.
Gtoßſamige Botrytis.
Tab. 50.
Caespitibus effusis, floceis sterilibus decumben-
tibus albis roseisque, fertilibus erectis albis
superne ramosis, ramis subverticillatis, spo-
ridiis magnis subeylindricis albis.
In ausgebreiteten Raſen wachſend,
mit unfruchtbaren niederliegenden
weißen und roſenrothen, frucht ba⸗
ren aufrechtſtehenden weißen ober⸗
balb äfigen Flocken, faſt quirlfoͤr⸗
migen Aeſtchen und großen faſt wal⸗
zenfoͤrmigen weißen Sporidien.
Link Observat. in Ord. pland. nat. Diss. I. p.
13. Cladobotryum varium; Nees von Esen-
beck Syſtem der Pilze und Schwaͤmme,
p, 56. tab. IV. fig. 54.
Dieſe Botrytis waͤchſt in ausgebreiteten, oft
uͤber einen Zoll langen Raſen. Anfaͤnglich zei⸗
gen ſich die unfurchtbaren Flocken ſparſamer, die
fruchtbaren aber deſto haͤufiger. Nach und nach
vermehren ſich erſtere ſo wie letztere groͤßtentheils
verſchwinden, und bilden einen dichten Filz, der
Stellen weiſe eine ſchoͤne roſenrothe Farbe annimmt
— 102 —
die zuletzt ins Carmoiſiurothe übergeht. Die
fruchtbaren ſtets weißen Flocken ſtehen aufrecht
und haben oben kleine Aeſte, die hin und wieder
zu drey und vier guirlfoͤrmig ſtehen.
Die, in Verhaͤltniß gegen andere Arten dies
fer Gattung, großen Sporidien, find faſt
walzenfoͤrmig, naͤhern ſich jedoch hin und wieder
dem Eyrundeu und find an der Spitze der Aeſt⸗
chen gehaͤuft. . g
Nach augeſtellter genauer Vergleichung fri—
ſcher Exemplare dieſer Botrytis mit der Beſchrei⸗
bung und Abbildung, welche Nees von Eſen⸗
beck a a. O. von feinem Cladopodryum varium
giebt, halte ich mich voͤllig uͤberzeugt, daß beide
eine und dieſelbe Art find, uud nur der Umſtand,
daß die Sporidien bey trokenen Exemplaren ſich
etwas kleiner, als im friſchen Zuſtande zeigen,
jene Trennung veranlaßt habe.
Uebrigens bildet dieſer Pilz den Uebergang
von Botrytis zu Stachylidium. Der Bau der
Aefichen gehört der letzteren, die Befeſtigung und
Form der Sporidien aber der erſtern Gattung an.
Angemeſſener ſcheint es mir daher um ſo mehr,
ſie unter Botrytis mit Link a. a. O. aufzufuͤh⸗
ren, als uͤberhaupt Stachvlidium wohl beſſer wie:
der mit Botrydisvereinigt wird, und hier nur
die Groͤße der Sporidien das Hauptunterſchei—
mn einer neuen Gattung abgeben
würde
Auf Moos, verfaultem Holze und Blättern,
findet man diefe Botrytis im Sommer und
Herbſte nicht ſelten.
Fig. a. Die Seele Botrytis in natuͤrli⸗
cher Groͤße. B. Dieſelbe vergroͤßert.
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2 o iti mactospora Dim.
I Dung pinz.
so.
— 103 —
BOTRYSIS agarieina Link.
Blaͤtterpilz-Botrytis.
Tab. 51.
Caespitibus effusis, floceis ramosissimis albis,
ramis divaricatis,, sporidiis magnis ovi-
formibus albidis ereberrimis.
In ausgebreiteten Raſen wachſend,
mit weißen ſehr aͤſtigen Flocken,
aufgeſperrten Aeſtchen, großen ey⸗
artigen weißen, ſehr haͤufigen
Sporidien.
Link Observ. in Ord. plant. nat. Diss. I. p. 13.
Dieſe Botrytis uͤberzieht halb verfaulte Blaͤt—
terpilze in ziemlichausgebreiteten, bis zu einem
Zoll langen, Raſen, wie mit einer feinen weißen
Wolle.
Die Flocken ſind uͤber eine Linie lang,
weiß, ſehr aͤſtig und mit Queerwaͤnden verſehen,
hin und wieder aufrecht ſtehend, groͤßtentheils
aber niederliegend. Die Aeſtchen find zugeſpitzt
und ſtehen aufgeſperrt.
Die weißen Sporidien find verhaͤltniß,
maͤſſig ſehr groß und haͤuflg und von eiuer voll
kommen eyartigen Geſtalt.
— 104 —
Nees von Sſenbeck rechnete dieſe Bo⸗
trytis in dem Syſtem der Pilze und Schwaͤmme
p. 56. zur Gattung Cladobotryum. Die Kenn—
zeichen der Gattung Botrytis paſſen aber ganz
auf vorliegende Art, weshalb ich ſie zu ſelbiger
zu zählen kein Bedenken finde,
Auf halb verfaulten Blaͤtterpilzen ſtudet ſich
dieſe Botytris nicht ſelten.
Fig. a. Die Blaͤtterpil⸗Botytris in natürlis
cher Groͤße auf Russula emelica Persoon
B. Dieſelbe vergrdbert.
c 5 2 >.
Bolrılis AIAPUCHUA Link:
« c
A Ditmar pinx-
.
— —
BOTRYTIS densa mihi.
Dichte Botrytis
Tab. 52.
Caespitibus densis rotundis, flocis albis ere-
ctis, ramis virgatis, sporidiis majusculis
oviformibus albis.
In dichten runden Raſen wachſend,
mit aufrecht ſtehenden weißen Flo⸗
cken, ruthenfoͤrmigen Aeſtchen und
ziemlich großen eyartigen weißen
Sporidien.
Die Raſen welche dieſe Botrydis bildet, find
rund, dicht uud nur / bis ½ Linie breit. Sie
iſt weiß, hat aufrechtſtehende, ziemlich aͤſtige,
mit Queerwaͤnden verſehene Flocken und rutben⸗
foͤrmige Aeſtchen.
Die Sporidien ſind eyartig, weiß und
in ziemlicher Meuge zwiſchen den Aeſtchen, haupt—
ſaͤchlich an den Spitzen derſelben zuſammenge—
haͤuft.
— 106 —
Auf Moos und halbverfaultem Holze fand
ich dieſen Pils im Auguſt bei einem alten Buͤ—
chenſtamme. 0
Fig. a. Die Dichte Votrytis in natürlicher
Groͤße. B. Dieſelbe vergroͤßert.
52.
2
Din.
densa
B olr 2 Tr
—
ifmar pinx.
Sn
* — 2 — —
— 17 —
MYCOGONE cervina mihi.
Rehfahlgraue Mycogone.
Tab. 33.
Caespitibus densis effusis, sporidiis cervinis,
In dichten ausgebreiteten Reſen wachs
ſend, mit rehfahlgrauen Spori⸗
dien.
Dieſe Myeogone unterſcheidet ſich von My-
cogone rosea Link Observat. in Ord. plant.
nat. Diss. I. p. 16. nur durch die Farbe. Der
Thallus beſteht aus weißen mit einander dicht
verſchlungenen Flocken.
Die Sporidien find Eugelfürmig mit ei—
nem kleinen Anſatze verſehen und enthalten kleine
kugelfoͤrmige Sporidiolen, wie diejenigen der
Uredo Arten. Hin und wieder findet man ſie
leer und bemerkt alsdann in ſelbigen kleine Oef—
nungen.
Auf Peziza macropus Persoon fand ich dies
fen Pilz, welcher fie faſt ganz uͤberzog, im Auguſt
in einer Buchhoͤlzung.
Lig.
— 108 —
a. Peziza macropus Persoon, mit der
Rehfahlgrauen Myeogone überzogen, in
natürlicher Groͤſe. B. Die Rehfahlgraue
Mycogone vergroͤßert.
1 en ee. Mr ee een Ir
AMyecogene cervina Dilm.
Derne hinx ·
33.
LIERARY
OF THE
’ERSITY OR LLINOIS
8
ISARIA velutipes. Link.
Sammetſtielige Iſarie.
Tab. 54.
Gregaria simplex capitata albida, stipite
floccosa.
Heerdenweiſe wachſend, einfach, kol⸗
big, weiß, mil einem ſtockigem
Stiele.
Link, Observat. in Ord. Plant. nat. Diss. I.
p. 18. tab. I. fig. 32.
Nees von Esenbeck Syſtem der Pilze und
Schwaͤmme, p. 86. tab. VII. fig. 85.
Die Sammetſtielige Iſarie erreicht eine Hoͤhe
bis zu einem Zoll, waͤchſt heerdenweiſe, iſt ein⸗
fach und weiß.
Der Stiel iſt flockig und erſcheint daher
wie mit Haaren beſetzt, hat eine weiße hin und
wieder etwas ins Gelbliche fallende Farbe, und
wird durch die am obern Ende befindliche verſchie—
den geformte, bis zu einer Linie im Durchmeſſer
haltende Kolbe, welche die ſehr haͤufigen kugel⸗
— 110 —
foͤrmiger, ebenfalls weißen Sporidien ent
haͤlt, deutlich abgeſondert.
Der Varia crassa Persoon Syn. method.
fung. p. 687. nr. 63. koͤmmt dieſe Iſarie ſehr
nahe, welche ſich nur durch den kürzern und
glatten Stiel unterſcheidet. Die Beſchreibung
derſelben von Albertini und Schweinitz, im
Consp. fung. in Lusat cresce. p. 360. paßt, mit
Ausnahme der ſchwarzen, den Oſtiolen der
Sphaͤtien aͤhnelnden, paraſitiſchen Körperchen,
die ich bis jetzt nicht daran bemerkt habe, ganz
auf die vorliegende Art und mir ſcheint daher die
Sammetſtielige Iſarie mit der Isaria crassa, als
eine Varietaͤt um fo mehr zu verbinden zu ſeyn,
als der Stiel im juͤngern Zuſtande mehr glatt
und weniger flockig erſcheint, und die Länge def
ſelben inſonderheit dadurch entſteht, wenn der
Koͤrper, worauf ſie waͤchſt, mehr oder weniger
mit lockerer Dammerde oder vermoderten Blät
tern bedeckt iſt, oder ganz frey liegt,
Auf Puppen von Schmetterlingen habe ich
dieſe Iſarie nicht ſehr ſelten gefunden.
Fig. a. Die Sammetſtielige Iſar ie in natürlicher
Groͤße. B. Der obere Theil derfelben ſtark
vergroͤſſert.
IB er
F Ditmar flax.
20H. ele-, Linke.
SL.
— 110 —
foͤrmiger, ebenfalls weißen Sporidien ent⸗
haͤlt, deutlich abgeſondert.
Der Isaria crassa Persoon Syn. method.
fung. p. 687. nr. 63. koͤmmt dieſe Iſarie ſehr
nahe, welche ſich nur durch den fürzern und
glatten Stiel unterſcheidet. Die Beſchreibung
derſelben von Albertini und Schweinitz, im
Consp. fung. in Lusat cresc. p. 360. paßt, mit
Ausnahme der ſchwarzen, den Oſtiolen der
Sphaͤtien aͤhnelnden, paraſitiſchen Koͤrperchen,
die ich bis jetzt nicht daran bemerkt habe, ganz
auf die vorliegende Art und mir ſcheint daher die
Sammettſtielige Iſarie mit der Isaria crassa, als
eine Varietaͤt um ſo mehr zu verbinden zu ſeyn,
als der Stiel im juͤngern Zuſtande mehr glatt
und weniger flockig erſcheint, und die Länge def
ſelben inſonderheit dadurch entſteht, wenn der
Koͤrper, worauf ſie waͤchſt, mehr oder weniger
mit lockerer Dammerde oder vermoderten Blaͤt⸗
tern bedeckt iſt, oder ganz frey liegt,
Auf Puppen von Schmetterlingen habe ich
dieſe Iſarie nicht ſehr ſelten gefunden.
Fig. a. Die Sammetſtielige Iſarie in natürlicher
Groͤße. B. Der obere Theil derfelben ſtark
vergroͤſſert.
8 ve lutipes BT
N Ditmar pi.
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77)
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— 11 —
ISARIA arachnophilla mihi,
Spinnen = Sfarie.
Tab. 55.
Gregaria, simplex subfasciculata, ramulis
clavatis albidis.
Heerdenweiſe wachſend, einfach, ſonſt
buͤndelfoͤrmig, mit weißen keulfoͤr⸗
migen Aeſtchen.
Dieſe Iſarie erreicht kaum die Hoͤhe einer
Linie, waͤchſt heerdenweiſe und faſt buͤndelfoͤr—
mig. Die Aeſtchen find Feulfürmig, weiß und
von einem flocigen, lockeren Contexte. Die
Sporidien ſind wie bey den uͤbrigen Arten
dieſer Gattung kugeltoͤrmig und weiß, und zei⸗
gen ſich ziemlich haͤufig auf der Oberfläche, zwi—⸗
ſchen den Flocken.
Auf ſehr kleineu halb verweſeten Spinnen,
babe ich dieſe Iſarie im Herbſt hin und mie
der gefunden.
— 112 —
Fig. a. Die Spinnen ⸗Iſarie in natuͤrlicher
Groͤße. B. Diefelbe etwas vergrößert. C.
Dieſelbe noch mehr vergroͤßert.
[74
8 arachnophila
Ditin .
UNIVERSITY OF JLLINOIS-
*
*
— 13 —
ISARIA clavata mihi,
Keulförmige Iſarie.
Tab. 56.
Gregaria subfasciculata clavata umbrino-
straminea.
Heerdenweiſe wachſend, faſt buͤndel—
foͤrmig, keulfoͤrmig, umbrabraun⸗
ſtrohgelb.
Die Höhe dieſer Iſarie iſt A bis %, Linie,
ſie waͤchſt Herdenweiſe und hin und wieder et⸗
was buͤndelfoͤrmig. Ihre Geſtalt iſt genau
keulfoͤrmig, ihre Farbe rothgelb, ſtark ins Um;
brabraune ziehend, und ihr Context ſehr flockig.
Die Sporidien find oon derſelben umbras
braun ⸗ſtrohgelben Farbe, ſehr klein, kugelfoͤr—
mig und auf der Oberflaͤche des ganzen Pilzes
zwiſchen den Flocken verbreitet.
Auf vertrocknetem Buͤchenholze fand ich dieſe
Iſarie gegen Ende Sommers, an einem ſchat—
zigen Orte.
— 114 —
Fig. a. Die Keulfoͤrmige Iſarie in natuͤrlicher
Größe. B. Dieſelbe etwas vergroͤſſert. C.
Dieſelbe ſtaͤrker vergroͤſſert.
SO.
7
nd Car Dilm -
Dinar y
— 115 —
ISARIA sphaecophila mihi.
Horniß⸗Iſarie.
Tab. 57.
Gregaria simplex, truncis glabris dilute um-
brinis, medio nodosis, apicibus pilosis
einereis, sporidiis globosis albis.
Heerdenweiſe wachſend, einfach, mit
glatten, hell umbrabraunen, in
der Mitte knotigen, an der Spitze
aſchgrauen und haarigen Staͤm—
men, und weißen kugelfoͤrmigen
Sporidien.
Dieſer Pilz waͤchſt heerdenweiſe und erreicht
eine Höhe von 4 Zoll und darüber und ohngefaͤhr
% bis / Linie im Durchmeſſer. Die Stämme
ſind einfach, von einer umbrabraunen Farbe, die
ſtark ins Gelbe uͤbergeht, inwendig weiß, glatt, in
der Mitte mit einem Knoten verſehen und gegen
denſelben hin und wieder gefurcht und faſt hol:
zig. Gegen die Spitze und zwar faſt auf zwey
Drittheile der ganzen Laͤnge, ſind ſie aſchgrau
und mit kurzen Haaren beſetzt, zwiſchen welchen
man kleine weiße kugelförmige Sporidien,
jedoch nur ſparſam, bemerkt. Der innere Bau
— 116 —
iſt durchaus faferig, in der Mitte lockerer, nach
auswendig aber dichter, ſo daß er gleichſam eine
Rinde bildet, und im Knoten nur durch die Rich—⸗
tung der Faſern abweichend.
Zu den Iſarien kann man dieſen Pilz nur als
eine heteroelite Art zählen, und er ſcheint dem
ganzen Aeuſſern nach mehr den Sphärien anzus
gehoͤren. Indeß da ich nirgends einen Anfang
von Sphaͤrulen wahrnehmen konnte; ſo habe ich
ihn fuͤr jetzt den Iſarien beygezaͤhlt, ungeachtet
ich es nicht verkenne, daß einige Sphaͤrien z. B.
Sphaeria hypoxylon, welche in dem juͤngern
Zuſtande auch aͤhnliche Formen zeigt und deren
Spitzen ebenfalls mit regelmaßig geformten, den
Sporiden aͤhnlichen weißen Koͤrperchen bedeckt
ſind, dieſem Pilze ſehr gleich kommt. Vielleicht
geben kuͤnftige Beobachtungen naͤheren Aufſchluß
uͤber die wahre Natur dieſes raͤthſelhaften Pilzes
Im Sommer fand ich dieſe Iſarie auf einer
Horniß, Vespa Crapro, welche in einer Vertie⸗
fung eines vertrockneten Stammes lag.
Fig. & Die Horniß⸗Iſarie, etwas verkleinert.
B. Die Spitze derſelben vergrößert. C. Der
Stamm mit dem Knoten vergroͤßert. D
Ein Theil der Spitze und E. Ein Theil des
Stammes ſenkrecht durchſchnitten und ſtaͤt⸗
ker vergroͤßert.
37.
Dil.
7K se
la
2 JS arıa , Juteco Fre
RT
— 117 —
STILBUM vulgare Tode.
Gemeines Stilbum.
Tab. 58.
Gregarium albido- buxeum, sporangio glo-
boso, stipite subeylindrico crassiusculo.
Heerdenweiſe wachſend, weißlich bux⸗
baumgelb, mit kugelfoͤrmiger Spo⸗
rangie und faft eylinder förmigen
etwas dickem Stiele.
Tode Fungi Mecklenburg. Select. Fasc. I. p.
10. tab. 2. fig. 16.
Persoon Syn. method. fung. p. 682. nr. 7.
A'bertini et Schweinitz Consp. fung. in Lusat.
eresc. p. 353. nr. 1653.
Nees von Esenbeck Syſtem der Pilze u. Schwaͤm⸗
me p. 88. tab. VII. fie. 89.
Dieß Stilbum waͤchſt ſtets in großer Meuge
beyſammen. Anfaͤnglich zeigt es ſich dem bloſen
Auge, als feine Haare, die unter dem Vergroͤſ—
ſerungsglaſe aber ſchon die Sporangie deutlich
zeigen. Nach und nach ereicht es, indem es an
Größe zunimmt, eine Höhe von „bis eine Linie.
— 18 —
Die Farbe deſſelben iſt anfänglich weiß, geht aber
bey zunehmenden Alter, mehr und mehr ins
buxbaumgelbe über, und inſonderheit verdunkelt
ſich die Farbe der der aͤußern Luft ausgeſetzten
Exemplare noch mehr, fo daß fie faſt ins Ocher⸗
gelbe uͤbergeht.
Die Sporangie iſt ſtets kugelfoͤrmig und
die in der gallertartigen Subſtanz befindlichen
Sporidien find ziemlich groß, Fugelförmig
und weiß. Die Sporangie verſchwindet nach
und nach, wie ſolches bey den uͤbrigen Arten
dieſer Gattung der Fall iſt.
Der Stiel iſt verhaͤltnißmaͤßig etwas dick,
und faſt eylinderfoͤrmig, gegen die Sporangie
aber gewoͤhnlich etwas duͤnner und an der Baſis
etwas dicker.
Auf verfaulten Buchen-Staͤmmen und Zwei—
gen findet ſich dieſer Pilz gegen Ende Sommers
und im Anfange Herbſtes ziemlich häufig.
Fig. a. Das Gemeine Stilbum in natuͤrlicher
Große. B. Daſſelbe etwas vergrößert in
juͤngern und aͤltern Zuſtande. C. Die Spo—
rangie mit einem Theil des Stiels ſtaͤrker
vergroͤßert.
2011
750
PR;
e
c
— 19 —
STILBUM rigidum Persoon.
Steifes Stilbum.
Tab. 59.
Gregarium, sporangio globoso primo albido
demum nigro, stipite crasiusculo rigido
nigro.
Heerdenweiſe wachſend, mit kugelfoͤr—
miger, anfaͤnglich weißer, zuletzt
ſchwarzer Sporangie, und etwas
dicken, ſteifen ſchwarzen Stiele.
Persoon Syn. method. fungor. p. 680. nr. 3.
Albertini et Schweinitz Consp. fung. in Lusat.
cresc. p. 352. nr. 1050.
Dieſes Stilbum erreicht kaum die Hoͤhe einer
Linie, hat eine kugelfoͤrmige Sporangie,
welche ſich im juͤngern Zuſtande weiß zeigt. Die
gallertartige Subſtanz iſt alsdann noch ziemlich
flüffig und unter dem Vergroͤßerungsglaſe bemerkt
man darin ſchon ſehr deutlich die Sporidien in
der Mitte zuſammengehaͤuft. Im aͤltern Zuſtan—
de wird fie ſchwarz und verändert ihre kugelfoͤr—
mige Geſtalt hin und wieder in einer birnfoͤmige
— 10 —
und unregelmaͤßige. Der Stiel iſt nach Ber;
haͤltniß dick, ziemlich gleich. nur an der Baſts
etwas ausgedehnt. Oft zeigt er ſich aͤſtig, indem
zwey bis vier Individuen gleichſam mit einander
verwachſen oder aus einander gewachſen zu ſeyn
ſcheinen, und zuweilen ſehr ſonderbare Formen
annehmen.
Im Fruͤhjahre und auch im Herbſte ſindet man
dieſen Pilz ziemlich häufig auf alten Stämmen.
Fig. a. Das Steife Stilbum in natuͤrlicher
Groͤße. B. Daſſelbe vergroͤßert in juͤngern
mittlern und aͤltern Zuſtande. C. Die Spo⸗
rangie im jungen und aͤltern Zuſtande ſtaͤr⸗
ker vergroͤßert.
39.
«7
Stılbum . 22777 hum Pers.
c
— 121 —
STILBUM xanthocephalum mihi.
Gelbköpfiges Stilbum.
Tab. 60.
Gregarium , sporangio globoso fulvo, stipite
tenui rigido nigro.
Heerdenweiſe wachſend, mit kugelfoͤr⸗
migergold farbiger Sporangie und
dünnen, ſteifen, ſchwarzen Stiele.
Dieſe eine der kleinſten Arten der Gattung
Stilbum, wird nur / Linie und etwas dar—
uͤber hoch und iſt kaum mit den bloßen Augen
ſicht bar.
Die Sporangie iſt kugelfoͤrmig, von eis
ner goldgelben Farbe und enthaͤlt kugelfoͤrmige
Sporidien in der dieſer Gattung eigenthuͤmli—
chen gallertartigen Subſtanz. Der Stiel iſt
gerade, duͤnne, ſteif und ſchwarz, und bleibt
noch lange unverändert, nachdem die Sporan⸗
gie ſchon ganz verſchwunden iſt.
Anſcheinend gehört Stilbum minimum c,
nigripes Tode fungi Mecklenburg. fase. I.
p. 11. nr. 4. zu dieſer Art, von der es ſich nur
— 12 —
durch die lang » eyförmige Sporangie unterſchei—
det, welche jedoch bey der häufig ſich verändern:
den Form derſelben, kein hinlängliches Kenns
zeichen zur Beſtimmung einer neuen Art abgiebt,
ſondern nur zur Auffuͤhrung als Varietaͤt berech—
tigt. Ganz verſchieden iſt hievon aber wohl die
Varietaͤt B. flavipes, welche der gelbe durchſchei—
nende Stiel hinlaͤnglich auszeichnet, und die
deshalb als eine beſondere Art unter dem Nabs
men Stilbum minimum Tode aufzufuͤhren ſeyn
wird.
Auf alten Stämmen findet ſich dieſes Stil—
bum hin und wieder im Sommer und Herbſte.
Fig. a. Das Gelbkoͤpfige Stilbum in natürli
cher Größe. B. Daſſelbe vergroͤßert. C.
Daſſelbe ſtaͤrker vergroͤßert.
ISlılbum aii eie Din €
2
D
=
w.
oO
>
.
N
2
—
=
1
— 123 —
PHYSARUM virescens mihi.
Gelbgrünes Phyſarum.
Tab. 61.
Gregarium, sessile; peridio globoso flavovi-
rente, sporidiis globosis fuliginosis.
Heerdenweiſe wachſend, ungeſtielt;
mit kugelfoͤrmiger, zeiſiggruͤner
Peridie und ſchwarzbraunen ku⸗
gelfoͤrmigen Sporidien.
Das zeifiggrüne Phyſarum waͤchſt heerden—
weiſe und zwar gedraͤngt aneinander, und hat
keinen Stiel.
Die Peridie iſt klein, kugelfoͤrmig, warzig
und von einer zeiſiggruͤnen Farbe.
Die Sporidien find ſchwarzbraun Fugel:
foͤrmig und mit gleichfarbigen Flocken, jedoch
nur ſparſam, untermengt.
Auf halb verfaulten Büchenhols fand ich dieß
Phyſarium im Auguſt, jedoch nur ſparſam.
— 124 —
Fig. a. Das Gelbgruͤne Phyſarium in natuͤrli⸗
cher Groͤße B. Daſſelbe etwas vergroͤßert,
im juͤngern und aͤltern Zuſtande. C. Die
Sporidien ſtaͤrker vergroͤßert.
..
«7
A 2 4271711712 WIMESCETLS Dtm 8
/
— 125 —
PHYSARUM psittacinum mihi.
Papageygrünes Phyſarum.
Tab. 62.
Gregarium; peridio globoso psittacino, sti-
pite tenui elongato aurantiaco', sporidiis
globosis fuliginosis.
Heerdenweiſe wachſend, mit kugelfoͤr⸗
miger, papageygruͤner Peridie,
verlaͤngertem duͤnnen orangegel⸗
den Stiele und kugelfoͤrmigen
ſchwarzbraunen Sporidien.
Es erreicht kaum die Hoͤhe einer Linie, und
waͤchſt heerdenweiſe.
Die Peridie ſteht aufrecht, iſt kugelfoͤrmig,
warzig und hat eine papageggruͤne Farbe, die
hin und wieder etwas ins Weiße uͤbergeht.
Der Stiel iſt ziemlich lang, duͤnn, an der
Baſis etwas dicker, orangegelb, gegen die Pe—
ridie jedoch etwas ins Citronengelbe und gegen die
Baſis ins Mennigrothe uͤbergehend.
Die Sporidien find Fugelfürmig, ſchwarz—
braun und mit wenigen ebenfalls ſchwarzbrau⸗
nen Flocken untermengt.
Auf vertrockneten Buͤchenblaͤttern und kleinen
Zweigen fand ich dieſes Phyſarum im Sommer,
jedoch bis jetzt nur ein Mal, in geringer Menge.
Fig. a. Das Papageygruͤne Phyſarnm in na»
tuͤrlicher Groͤße. B. Daſſelbe vergroͤßert im
juͤngern und aͤltern Zuſtande. C. Die Spo⸗
ridien ſtaͤrker vergrößert:
Ph
\_ O7
—
2
gi Scl 977 \
— 27 —
PHACIDIUM Fries.
Tab. 63.
Perithecium figurae indeterminatae, demo-
rario modo rumpens, thecae basi stro-
mate affıxae.
Die Peritheeie iſt von unbeſtimmter
Form und zerreißt endlich auf man⸗
nichfache Weiſe. Die Theeen find
an der Baſis auf einem Stroma
befeſtigt.
PHACIDIUM coronatum Friefs.
Kronenartige Phacidie.
Peritheciis subdiscoideis nigris, margine sub-
erenatıs, thecis majusculis paraphysibus
appositis, sporidiis minutis globosis.
Mit faſt ſcheibenformigen ſchwarzen
am Rande etwas gekerbten Veris
thecien, ziemlich großen Thecem,
mit nebenſtehenden Paraphyſen,
und kleinen kugelfoͤrmigen Spo⸗
ridien.
Frieſs Observat. mycolog. P. I. p. 167.
Xylome pezizoides Persoon Syn. method.
fung. p. 105. nr. 7.
Persoon Icon. piet. spee. fungor. rar. fase,
III. tab. 18. fie. 1.
— 128 —
Albertini et Schweinitz Consp. fungor. in Lu-
sat. cresc. p. 66. ur. 180.
Sclerotium quercinum. Flora danica tab.
1280.
Dieſer Pilz bildet den Uebergang von den
Fungis zu den Xylariis. Die Peritheeie er⸗
reicht nur eine Groͤße von '/ bis / Linie, zeigt
ſich anfaͤnglich als ein kleiner ſchwarzer runder
Punet, der nach und nach groͤßer wird, ſich et⸗
was mehr erhöht, eine faſt ſcheibenfoͤrmige Ges
ſtalt annimmt, in der Mitte verſchiedenartig, oft
fiernförmig, zerreißt, im vollkommnen Zuſtande
die Thecen mit ihren Paraphyſen oben gunz frey
zeigt und ſie alsdann mit einem unregelmaͤßig
gezaͤcktem Rande umgiebt.
Die Theeen find verhaͤltnißmaͤß ig groß, mit
vielen Paraphyſen umgeben, auf einem duͤnnen
veſiculos⸗flockigen Stroma an der Baſis befeſtigt,
erheben ſich hin und wieder etwas conver über
den Rand der Perithecie, und haben eine faſt
Se e, etwas ins Gelbliche ziehende
Farbe
Die Sporidien ſind klein, kugelfoͤrmig, und
finden fich in unbeſtimmter Zahl in den Thecen
Auf trocknen Buͤchen und Eichenblaͤttern fin⸗
det dieſer Pilz ſich im Sommer und Herbſte nicht
ſelten, jedoch nur bey anhaltend regnigter Wits
terung im vollkommnen Zuſtande.
Fig. a. Die Kronenartige Phaeidie in natürlis
cher Größe, auf einem vertrocknetem Buͤchen⸗
blatte. B. Dieſelbe vergrößert in den ver⸗
ſchiedenen Zuſtaͤnden. C. Dieſelbe ſenkrecht
durchſchnitten und ſtaͤrker vergrößert. D.
Die Thecen mit den Paraphyſen noch mehr
vergrößert.
un. ı
7. 66551 coronalı
Chr
* .
7 e..
«
ee er!
sr,
a
Jg er Fe,
— 129 —
SPHAERIA mutabilis Perscon.
Veränderliche Sphärie.
Tab. 64.
Gregaria; perithecii. globosis tomentosis pri-
mo pomaceis demum umbrinis, ostiolis
papillaeformibus nigris, sporidiis fusilor-
mibus, sporidiolis globosis.
Heerdenweiſe wachſend, mit Fugel
fürmigen filzigen, anfänglich ap⸗
felgrünen, zuletzt umbrabraunen
Perithecien, warzenfoͤrmigen
ſchwarzen Oſtiolen, ſpindelfoͤrmi⸗
gen Sporidien und kugelfoͤrmigen
Sporidiolen.
Persoon Syn. method. fung. p. 72. nr. 138.
Persoon Icon. et descript. fung. Fase. I.
p. 24. Tab. VII. fix 6. a. d. e.
Albertini et Schweinitz: Consp. fungor. in
Lusat cresc. p. 37. nr. 106.
Diefe Sphaͤrie waͤchſt heerdenweiſe und oft
gedrängt bey einander und erreicht nur etwas
über Y Linie im Durchmeſſer
Die Perithecien find kugelfoͤrmig, zeigen
— 130 —
jedoch, wenn ſie gedraͤngt an einander ſtehen,
hin und wieder eine mehr over weniger zufams
mengedruͤckte Geſtalt. Sie ſind mit Ausnahme
der Oſtiolen, mit einem dichten Filze uͤberzogen,
der im juͤngern Zuſtande dieſes Pilzes eine apfel
gruͤne Farbe hat, die nach und nach durch ver
ſchiedene Abſtufungen ins Umbrabraune uͤbergeht,
ja zuletzt hin und wieder rußbraun wird, ſo daß
dieſe Sphaͤrie, inſonderheit, wenn ſie angefeuch—
tet iſt, faſt ganz ſchwarz erſcheint. Im aͤltern
Zuftande verſchwindet dieſer Pilz zum Theil in
der Gegend der Oſtiole.
Die Oſtiole iſt ſchwarz und warzenfoͤrmig,
hin und wieder aber auch etwas zugeſpitzt.
Die Thecen find groß und enthalten fpins
delfoͤrmige Sporidien, welche wiederum vier
bis fuͤnf kugelfoͤrmige Sporidiolen einſchließen.
Auf trocknem Holze findet ſich dieſe Sphaͤtie
im Fruͤhlinge und Herbſte hin und wieder.
Fig. a. Die Veraͤnderliche Sphaͤrie in natürs
licher Groͤße. B. Dieſelbe etwas vergroͤßert
in dem verſchiedenen Arten. C. Die Theeen
mit den Pharaphyſen ſtark vergrößert. D.
Die Thecen und Sporidien noch ſtaͤrker ver
größert. 8
[74
Ife zer mulabılis ı
4
1
UNIVERSITY OF ILLINOIS-URBANA
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