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Full text of "Die alten Tröster : ein Wegweiser in die Erbauungslitteratur der evang.-luth. Kirche des 16. bis 18. Jahrhunderts"

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Die Alten Tröfter. 








Die Alten Tröfter. 








Die Alten Tröfter. 


n Wegweifer in die Erbauungslitteratur 


der 


. evang.luth. Kirche 
des 16. his 15. Jahrhunderts. 


; Buch enthält außer einer eingehenden Beſchreibung der- 

en die Grundzüge ihrer Gefchichte umd die Darftellung 

£ebens ihrer Derfaffer, fomwie einige Züge aus der 

twidlung der hriftlich-firchlichen Srömmigteit, 

al des Gebetslebens in der lutherifcen Kirche, 

des Bodens, auf dem jie einerfeits erwachfen ift, den fie 
andererjeits wieder genährt hat. 


Berausgegeben 


von 
Conftantin Große, 
Baflor in Sora b. Bfferruff. 


Hermannsburg 1900. 
Kommiſſion bei der Mifionshandlung, Hermannsburg (Hann.) 


Tprud ver Niffionspandlung in Hermannsburg. 





Dormwort. 


In Ne. 45 des Sächſiſchen Kirchen und Schulblattes 1896 
wurde der Wunſch nach einem „Verzeichnis der Gebets- 
litteratur unjerer Alten“ bei Gelegenheit einer Anfrage 
über Schmolds Kommunionbüchlein ausgejprochen. In Nr. 47 
und 49 erfolgte darauf eine Antwort von Herrn Diakonus Paftor 
König, Hirichjelde, mit einigen Angaben über den Drud ver- 
ſchiedener Schmoldjcher Bücher. Sie ſchließt: „Es würde gewiß 
jehr jegensreich fein, wenn einmal das gemwünfchte ‚Verzeichnis 
der Gebetslitteratur unferer Alten‘ zufammengejtellt und veröffent: 
licht würde, um die Liebe zu ihnen wieder zu wecken, die zu 
eriterben droht. Ich würde gern meine Hand dazu bieten, wenn 
mir einige Zeit gelafjen mürde und ich auf die Hilfe der auf 
diejem Gebiete erfahrenen Brüder rechnen könnte.“ Dieſe 
Außerungen jtimmten zu meinem Lieblingsftudbium von der 
Univerfitätäzeit an. Seitdem ich im Pfarramt war, hatte mich 
bismeilen fchon der Gedanfe bejchäftigt, ob man nicht mit einer 
Schrift über die alte Erbauungslitteratur unſerer Kirche in 
Verbindung mit den Grundzügen ihrer Geichichte einen Stoff 
runden, der näherer Bearbeitung wert wäre, mit dem man 

mt3brüdern und dafür intereffierten Laien für die Seelforge 
oder eigene Erbauung dienen Fönnte. Da fand ich obige Ber 
merfungen im Kirchen- und Schulblatt. Sie trafen mit meinen 
Gedanken zujammen. In einem Briefe teilte ich fie Herrn 
Diafonus P. König mit, und er ermutigte mich, meine Abjichten 
auszuführen. Freilich, nur ein Verzeichnis der älteren 
Erbauungslitteratur hat meines Grachtens zu wenig Zweck. 
Dem dienen ja jchon von Verlagsbuchhandlungen herausgegebene 
Weihnachtsfataloge u. dgl. Se enthalten alle unter „Er⸗ 
baufiches", „ebetbücher“, „Gebet: und Andachtsbücher“ "und 
ähnlichen Überfchriften ziemlich reichhaltige Zufammenftellungen, 
aus welchen mit Leichtigkeit die alte Erbauungslitteratur zu 
finden iſt. Sollten nicht bloß dieſe gegeben werden, jo fam es 
darauf an, eine eingehendere Beſchreibung der Litteratur nach 
Form und Inhalt, Ausftattung u. f. w. zu verfertigen. Ob ein 





Buch empfehlenswert ift ober nicht, in wie weit und wen e& 
zu empfehlen ift, das zu erörtern, führte von jelbit auf die 
Geſchichte der Entjteyung des Buches, bie Geichicjte, welche 
das Buch felbit gehabt, die Geſchichie feines Berfajjers und der 
Frömmigkeit der Zeit, auß der es flammt. So erweiterte fid), 
bei meiner Bearbeitung da8 Verzeichnis zu einem Weg- 
weifer in die Erbauungslitteratur der ev. -luth, 
Kirche des 16. bis 18. Jahrhunderts, ſowen fie in- 
fonderheit duch neue Ausgaben unferer Zeit wieder ober 
noch zugänglich ift, in inbung mit einer eingehenden 
Beihreibung der Litteratur, einer Darjtellung der 
Geihihte in ihren Grundzügen und des Lebens 
ihrer Verfaffer. Im Zufammenhang damit mindbe ein 
ſchwacher Verſuch gemacht, ein aus der Entwiclung 
der hriftlih-firhliden Frömmigkeit, zumal bes 
Gebetslebens in der Iutperifchen Kirche, in Beijpielen 
zu geben. Denn das ift der Boden, auf dem dieje Schriften 
erwachfen, das ift der Boden, dem fie, wieder Nahrung gegeben. 

Wenn ich nun das Buch der Öffentlichkeit übergebe, jo | 
wünfche ich nur, daß es den Brüdern im Amt, an welche der 
Verfafjer bei Herausgabe desjelben vor allem gedacht, eine 
willfommene Handreihung für Predigt und Seeljorge fei, daß 
e3 aber auch chriftlichen daten — bejonders dem hrijtlihen 
Buchhandel — beim Kauf und Verkauf der Erbauungs- 
literatur diene. 

Allen denen, welche dem Verfaſſer bei jeiner Arbeit Hand» 
reichung gethan, jei jchließlich hiermit noch gedankt. Bejonderer 
Danf gebührt den vielen Buchhandlungen, melde ihn mit 
Katalogen, Anfichtsjendungen u. dgl., ja teilmeife mit Gratis- 
fendungen freundlichft unterjtügt und den Einblid in ältere 
Ausgaben bejagter Literatur ermöglicht haben. 

Möge das Buch an feinem Kleinen Teile mitwirken, die 
Herrlichkeit der lutheriſchen Kirche zu zeigen und Liebe zu ihr 
zu erweden! Der HErr laſſe recht viele durch dasjelbe den 
Weg in die Alten Tröfter jelbit finden zu reichlich gefegneter 
Erbauung! 


vI 


Der Berfaffer. 


Mit herzlicier Freude begrüßte und las id dies Werk, das eine auf 
grändli—hen Studien beruhende, fleifig gearbeitete, lebenswarme Einfährung 
im die Erbanungsliteratur, vornehmlid; in die für Lehre und Leben werth- 
volften Pirdlicrascetifhen Schriften bietet und darin einem offenbar vor- 
liegenden Bedürfniffe entgegentommt. — Wenn ein Sprichwort im Morgen- 
lande erflärt, daß die fruchtbringende Palme den Fuß im Waffer und das 
Banpt im Seuer haben mäffe, fo treffen bei den’„Alten Cröftern«, diefen 
Palmen Gottes, beide Bedingungen in außergewöhnlichem Maafe zu. Sie 
ſtammen ja großentheils, wie das vorliegende Wert wiederum und vielfach 
quellenmäßig nadweift. aus Zeiten fhwerfter Erfhltterungen des öffent- 
lien und perfönligen Sebens und aus Zeiten großer innerer Anfechtung. 
Wenn die Erde erbebte und die Berge mitten ins Meer fanfen, fpärten 
jene Männer Gottes Erdbeben au in ihren Gemüthern und daß die 
Ereatur, alles Seftefte, worauf man ſich bisher verließ, nicht mehr Randhalte. 
Dann ift der lebendige Bott, der Gott aller Geduld und alles Trofes, in 
feinem ewigen Wort und Evangelinm ihre einzige Zuflucht geworden. So 
gewiß; fie fagen fonnten: „Das ift mein Elend“, fo gemiß Fonnten fie 
durch Gottes Gnade auch bejengen: „Das ift mein Croft; denn dein Wort 
erquidet mich" (Pf. 119, 50). Darin erfüllt ſich an ihnen: „Die gepflanzet 
find in dem Haufe des HErrn, werden in den Dorhöfen unferes Gottes 
grünen und, weun fie gleih alt werden, werden fie dennod blühen, 
fruchtbar und friſch ſein - (Pf. 92, 14. 15). — Möge das vorliegende Wert, 
wie es trefific dazu geeignet ift, auch wirfungsvoll dazu beitragen, daß 
die „Alten Tröfter“ in der Studierfinbe und im Pfarchaufe, wie in den 
Gemeinden aller Orten immer meht offene Chüren finden und ihre fllle 
Segensarbeit in immer zeiherem Maaße durchführen Fönnen! 


Roſtock, am Reformationsfefte 1899. 


D. Fr. Sasbagen. 


BER — — — — 


Einleitung. 


Die „Alten Tröſter“ — ſo nennt ſich dies Buch. Auf ſie 
id ihren Segen will es aufmerkſam machen. Wer ſind 
ie „Alten Txöſter“? Der Ausdruck wird gebraucht für 
e Gebet: und Erbauungsbücher der gläubigen Väter unjerer 
angeliſch⸗ lutheriſchen Kirche, die noch heute die Gläubigen 
Öften; für die Erbauungsſchriften, Daraus nicht bloß der 
hriftjteller und jeine Zeitgenofjen Troft gejucht und gefunden 
ıben, jondern die jolchen Wert haben, daß viele Gejchlechter 
5 heute durch fie erbaut worden find und noch erbaut werden. 
Ite Tröſter hießen fie urfprünglich vielfach jpottweife, aber 
fer angejehen ihnen zu hoher Ehre, bejonders um des Trojtes 
ilen, den fie in ber zweiten Hälfte des vorigen und erjten 
älfte diejes Jahrhunderts den Frommen und Stillen im Lande 
lerorten mitten in der Zeit des trockenen leeren Vernunft 
aubens und der öden aufflärenden Kanzelweisheit gewährten. 
ie Kinder Gottes, welche in der Kirche Steine jtatt Brot 
reicht befamen, hatten in dieſen Büchern nächit der 
chrift gutes Brot in ihren Häufern. Vielfach festen fie, 
eilich mit Unrecht, fie neben, ja über die Schrift, meil fie 
nen bejjer zu verjtehen waren und vielfach das Verſtändnis 
3 Wortes Gottes erft erleichterten. Sie wurden in den trüben 
eiten der Kirche mit die Mittel, durch welche der alte Glaube 

die neue Zeit herübergerettet wurde, jo daß der alte Glaube, 
3 er in der Ermedungszeit wieder eritand, daran anknüpfen 
nnte. In ben gläubigen evangelifchen Kreifen finden fie fi) 
serall. Das perjönliche chriftliche Leben, das in der Taufe 
‚gründet und durch das unmittelbare Wort Gottes in der 
bel bezw. Predigt und durch das heilige Abendmahl erhalten 
ird, wird vorbereitet, fortgeführt, befeitigt, vertieft durch das 
»geleitete Wort Gottes, welches in der Erbauungslitteratur 
18 dem reinen Quell der Schrift reichlich rein und far fließt. 
n rechten Chriftenhäufern wandern die Alten Tröfter von 
eſchlecht zu Geichlecht, von den Ahnen auf die Enkel. Jedes 

1 





2 


So 
Veeten — kg Kun Er es 
eift an, welcher in der Famili tt. na fümmert 
man ſich darum, daß man Das le A Site 
— oder man läßt es vergangen umb ba fein. Dieſer 
letzte Geiſt herrſcht befanntlich leider in i 
Zwar werden noch auf ber einen Seite in einzelnen jern 


werden, burch neue erfeßt. Aber Air ber anderen Seite — 
un da fepen moht HA meiften. ae 
enutzt. as alte Erf war 
es lag verftaubt auf dem Schrank oder dem Er unb wanberte 
endlich in das Feuer oder in die Lumpen. Aber zum Kauf 
eines neuen Erbauungsbuches desfelben Inhalts kommt es nicht 
wieder, weil man, in dieſe Welt verftrict, über Erbauung fic) 
erhaben dünft, feine Zeit zur Erbauung zu haben vorgiebt, 
eben thatfächlich feine Luft zu ihr hat. 

Da thut e3 not, daß man das Chriftenvolf wieder an 
diefe Schriften erinnere. Die, welche fie ſchätzen, und die, welche 
fie verachten, müfjen erfahren, daß dieſe Bücher zum guten Teil 
noch vorhanden find und fich nicht überlebt haben, ja, daß- fie 
ſich gar nicht überleben können, fofern fie doch verarbeitetes 
Wort Gottes enthalten. Dazu ift e8 vor allem nötig, daß 

“die Hirten und Lehrer der Gemeinden mit ihnen 
wieder ordentlich befannt werden, um fie von neuem 
empfehlen zu fönnen Daß fie diefe Tröfter recht kennen und 
ichägen lernen, iſt beſonders wichtig um ihrer felbft und 
um ihrer Gemeinden millen. 

Sie felbft müffen fich in fie vertiefen. Sie werden davon 
reichen Gewinn für ihr inneres Leben haben. Wie führen 
I in die Kämpfe bes Herzens, wie in die Geheimniffe 

ed Wortes Gottes und der reinen Lehre, ſowie "eines 
wahren chriftlichen Lebens ein! Die Studierenden und Kan— 
dibaten zumal, welde auf den Hodjichulen über der Wiſſen⸗ 
fchaft und der Kritik ober über den Anforderungen des 
ftubentifchen ober gefellichaftlichen Lebens in Verbindungen und 
Vereinen das innere Leben jo leicht vernachläffigen, finden hier 
Nahrungsmittel zur Gefundung des eigenen innern Lebens, 


4 


Obſtes und friiher Brunnen Der jelbft veich begabte Geijtliche, 
wie der von geringeren Fähigteiten kann bier Segen, Fortichritt, 
Reichtum, Stärkung, Tröftung umd Ermunterung finden. E— 
follte überhaupt keinen Geiftlichen geben, welcher in dieſen unfern 
reichen Gärten nicht befannt md bewandert wäre, und es jollte 
längſt dafür gejorgt fein, daß diejenigen, welche in fie eintreten 
wollen, Anleitung und Nat fanden... Möchten ſich viel jüngere 
Geijtlihe aus dem Gefagten bie nötige Bermabnung md 
Ermunterung nehmen und in ihren mod jugendlichen Jahren 
ein heiliges, jüßes, andächtiges Studium beginnen, welchem man 
die jtillen Stunden eines ganzen Vebens widmen dürfte, ohne 
Mangel oder Langeweile zu finden.” 

Delitzſch jagt in jenem Vorwort zu Cobers Bajjions- 
und Djterprediger (1865, Frankfurt, Beönner, jeht vergeiffen): 
„Wer ein tüchtiger Prediger und Seeljorger werden will, der 
thut wohl, fich dieje alten rechtgläubigen Yehrer vor Augen zu 
jtellen, und wer die Gnadenordnung Gottes und die wunderjelt- 
jamen, aber jeligen Wege kennen lernen will, auf denen der HErr 
die Menfchenjeele aus dem Verderben herumholt und immer tiefer 
in jeine Gemeinfchaft verjegt, der wird nicht fehl gehen, wenn er 
ſich in die Schule diejer erfahrungsreichen Knechte Gottes begiebt.” 

Man vergleiche aud) Delitz ſch in der neuen Ausgabe der 
Chriftentumsfragen von Ahasverus Fritſch, Dresden 
1841 (jegt vergriffen): „Die Kirche Gottes Fann nicht fortichreiten, 
ohne in ſich aufzunehmen, was von dev früheren Kirche bereits 
geoann und auf uns als ein zu müßendes Pfund vererbt ijt. 

ienn Gott jchenkt einer Zeit nicht alles. Die Geſchichte der 
Kirche iſt die Geſchichte nach und nach empfangener Gnade zu 
immer neuen Erfenntnifjen, Erfahrungen und Siegen. Demnach 
Tann die auferftehende Kirche in unjerer Zeit die der Vergangenheit 
noch übertreffen; aber in dem Falle, daß fie das gute Alte 
ſich zueignet und ein gutes Neues empfängt aus der Hand des 
HErrn. Darum muß fie erſt zurück, wenn fie vorwärts will; 
fie hat zu gedenfen ber vorigen Zeiten bis baher und zu betrachten, 
was er gethan hat an den alten Vätern. Ach! daß ich mit 
lautſchallender Stimme in die Herzen der Chriften die Ermahnung 
rufen könnte: Leſet, Iejet unjere lieben Alten und gebraucht euc 
derſelben als Wegweiſer in der Schrift und als Ratgeber in 
den Angelegenheiten eurer Seelen! Lafjet euch nicht befremden 
die einfältige, ſchlichte, aller jogenannten Genialität entäußerte 
Sprache, die fie reden, — e3 ijt Die Tiefe eines Elaren Gewäſſers 
voll himmliſcher Schemen !" 








BEER . — — — — — 


5 


Desgleihen im Vorwort zur 1. Auflage 1844 feines 
Haffifhen, im Geift ber Alten gefchriebenen Tommunion- 
buch es ftellt er die Alten als ſchier unerreichbare Mufter hin: 

„Die Beicht- und Kommuniongebete, welche die folgenden 
Blätter enthalten, find nicht, wie es ſcheinen fönnte, den alten 
gettfeligen —— entnommen, aus denen noch heute gar viele 

hriſten vor und nach dem heiligen Abendmahl ſich zu erbauen 
pflegen. Sie ſind aber aus ebendemſelben Glauben erwachſen, 
den jene alten Bekenner unferer ev.-Iuth. Kirche hatten, obſchon 
freilich nicht aus gleicher Fülle, Stärke und Tiefe des Glaubens. 
Denn in der findlichen Ehrfurcht vor dem Worte Gottes, in 
dem heiligen Eifer für_die heilſame Lehre, in der brünftigen 
Liebe zu dem HErrn JEſu werden die lieben Alten wohl unjere 
Vorbilder bleiben. Ihren Schriften ift eine ſolche Reife eines 
in der Gnade gemurzelten Lebens und eine jolde Tiefe einer 
in daS Allerheiligfte gebrungenen Criahrung eigentümlich, daß 
ihr Lebensgeruch nimmer verduften wird." 

Auch aus der Zeit des ermachenden Glaubenslebeng in dieſem 
Jahrhundert giebt Auguft Bomhard (} 1869 als Dekan und 
Kirchenrat in ugs burg, vgl. Allgem. Iuth. Kirchenzeitung 1897, 
Nr. 10, S. 226) den Alten Tröftern ein Zeugnis, welches zeigt, 
mie fie durch den Nationalismus gerade in den herrichenden 
Kreiſen in Verruf gekommen waren, aber dem, der ſich un— 
befangen mit ihnen beſchäftigte, von großem Segen wurden 
„&3 war eine Zeit, ich geitehe es, wo ich, auf das allgemeine 
Geſchrei der Wortführer achtend, beinahe jelber diejer Meinung 
geweſen wãre, wo ich das verrufene Wort (Myftiter) für ein 
— S impfmort telt, und wenn id) von einem Unbefanuten 
hörte, daß er ein uftifer fei, meinte, das müßte ein alter 
Sternguder fein mit Eleinen blinzelnden Augen und von einem 
unheimlichen Wejen, den möchte ich mir nicht zum Gevatters- 
mann nehmen. Freilich war ich dazumal noch fehr jung und 
unerfahren, brauchte auch noch feinen Gevatter. Nach und nad, 
als ich Augen und Ohren befjer gebrauchen lernte, famen mir 
Zweifel. Fr legte mic, aufs ragen, bekam aber nirgends 
enügende Antwort; ich hörte nur immer jagen von Schwärmerei, 
Ehrmelgen und duntien Gefühlen, Tändelei, Verworrenheit der 
Begriffe, Kopfhängerei, Aberglauben, Unfinn und alles über bie 
Maßen gefährlich. Bald mußte ich nun zu meiner höchſten 
Verwunderung hören, daß man Männer, die mir wegen ihres 
Geiftes, ihres 9 eeleuchteten hriftlichen Sinnes, ihrer Sittenreinheit 
und Berufstreue ungemein lieb und ehrenwert geworden waren, 


als Myſtiker bezeichnete und liebreich bemitleidete. Ich fing am, | 
mic) auf das Studium der Moftifer zu legen. — Man jagte nie, 
iſt ein Myſtilker. Da las ich den Arnd, und ich fand 

ihn tief wie die Abgründe des Merres, reich wie die Gold.) 

minen und Diamantgruben ber neuen Welt, blühend mie der 

holde Mai, lieblich wie eine Rofe in Saron, fromm mie ei | 

rechter Chrijt. Da dachte ich: Schmad) über die Umverjtändigen, | 
die uns eine der herrlichiten ierden der deutichen Gottes- 

gelabreit verunehren wollen! Daß jie doch etwas von ihm zu | 
fernen begehrten! Man jagte mir: Sceriver ift ein Moftiker, 
Da las ich den Scriver, mb ich fand einen Prediger, wie mix 
unter den neueren noch Eeiner vorgefommen tft, Llichtvoll wie 
die Alpengipfel bein Aufgang ber Sonne in ihrer Pracht, 
ſcharf wie d wert Gideons, jüß mie Honig und Honig⸗ 
jeim, mild wie im Frühling und im Mondenjchimmer, fruchtbar 
wie ein von Gott gejeqneter Garten, hriftlich wie ein Apoftel. — 
Und viele berühmte Prediger dieſer heutigen Zeit erjchienen mir 
neben den Alten wie der Dornftrauch neben der Ceder Gottes, 
oder doch wie das arme Dorflirchlein neben dem Straßburger 
- Münfter. Da dachte ich: Geht in die Schule ihr Anaben und 
lernet erft wa3 non dem Meifter, ehe ihr mitreden wollt unter 
den Männern! — Dean jagte mir: Schmold ijt ein Myſtiker. 
Da las ich den Schmold, und id) fand einen Beter, wie ich 
unter den Leuten diejes Geſchlechts feinen mehr kenne — an— 
gethan mit Kraft aus der Höhe, beſtrahlt mit dem Gnadenlichte, 
a3 um den Thron der Gottheit glänzt, gejalbt mit dem heiligen 
Geift — Worte, die durch die Wolken dringen und nicht ab» 
lafien, bis daß fie hinzufommen, und nicht aufhören, bis daß 
ber Höchjfte drein fehe. Und mein ganzes Herz fühlte ſich er- 
quidt, geftärft, erhoben, erfrijcht von einem Haud aus den 
Wohnungen des Friedens. Da jegnete ich mit einer dankbaren 
Thräne das Gedächtnis dieſes Gerechten und dachte: Heiliger 
Beter, bitte droben um Erleuchtung für uns und um Vergebung 
für den Unverftand und für die Hohheit dieſes Geſchlechtes; 
enn fie ift ſehr groß!" Hören wir ſchließlich noch Frank. 
Er fagt in feinem Syſtem der cpriftlichen Sittlichfeit (I, 293 f.) 
über den Wert der Crbauungslitteratur im allgemeinen: 
„Durch die ganze Chriftenheit hindurch, wo immer fie ihres 
Glaubens an den Erlöſer, wärs auch in großer Schwach- 
heit und unter viel Irrtum, lebt, ergießen fi) Flüſſe und 
Bächlein des göttlichen Geiftes, vermittelt durch das lebendige 
Zeugnis in Wort und Schrift. Und fehen wir unjere evangelijchen 


6 


























8 a ! 


infonberheit der Litteraturgejhichte. Bed ſchreibt dar⸗ 
über in jeiner Einleitung zur veligiöjen Voltslitteratur: „Schen 
als Voltslitteratur wird fie Fultwegefchichtlich von *5 
fein. Wenn die Litteratur überhaupt ein getteuer Abdruck. 
Voltslebens nad) ſeinen inneren Zuſtanden und Veſtrebungen 
erſcheint, jo wird dieſe vollstümliche Litteratur einen Spiegel 
der Volksſeele nad) ihren religiöfen Yuftänden und Beitrebungen 
uns an bie Hand zu geben eg net jein. Und welche Nahrung 
findet das geiftige Leben des 2 olfes überhaupt on dem ir 
lichen Schrifttum! Welches Bildungsmittel befigt das ife 
Volk deutjcher Zunge von alters ber _an feinen „ 
feinen „Hand- und Gebet “, ben „Alten Tröftern" ! 
der heiligen Schrift in Verdeutſchung iſt es 
Litteratur, durch welche das Volk fein Gemůtsleben pflegt, Mi 
Sprache bildet! Welch reichen, vielfach noch ungehobenen, weil 
ungefannten Wortſchatz birgt dieſe geäftliche Wollslitteratur in 
ich; welchen Ertrag bietet fie dem Sprachforſcher für das 
reutjche Wörterbuch!” 

Gerade für die Randidatenzeit und erfte Amtszeit, um 
das nochmal zu betonen, find diefe Bücher beſonders geeignet. 
Hat ber Student feine Zeit, in fie hineinzufommen, ber Kandidat 
folfte fie recht eifrig treiben. Sie werden eine gute Brücke zum 

bergang von dem mifjenfchaftlichen afademijchen Leben ins 
praftifche Amt. 

Damit fommen mir ſchon auf das andere. Sie haben 
ihren hohen Wert für den Diener des Wortes um der 
Gemeinde, um der Kirche überhaupt willen. Da 
ift es beſonders die Seelforgererfahrung über die Herzen anderer 
und das aa jene ie die durch fie gefördert wird. Der Seel⸗ 
forger muß dieje Schriften ſchon deshalb fennen, meil fie 
i Gemeinden doch noch vorhanden ſind. Er muß, wiffen, 
wie und inwieweit er fie empfehlen fann. Er muß doch die 
Schriften beurteilen fönnen, aus denen gerade die beiten feiner 
Gemeindeglieber fi) erbauen, ja nad denen fie vielfach ihn und 
feine Predigt beurteilen. Er muß jie fennen, damit er weiß, 
wem er gerabe die oder jene Schrift empfehlen ſoll, ob dieſe 
mehr für die Jugend oder das Alter, für Gefunde oder Kranke, 
für nur angeregie oder tiefer geförderte Chriſten paßt. Oft 
erklärt ſich aus der Beſchäftigung mit den Erbauungsbüchern, 
daß der Paſtor bei dem oder jenem gerade die ober jene ein- 
feitige Betonung irgend einer Wahrheit in Lehre und Leben 
findet. Mit einem, der feine Andacht nur aus Zichoffe oder 





10 


wieder in ihre Angſt. Da mufte ic) N darauf binweiien, Daß 
doc) mod; andere Gebete und Betrachtungen in den Büchern 
ftänden. Gie jolle einmal die — beten, fie jolle ſich 
überhaupt mit ben andern herrlichen Dingen befafjen, die im 
den Büchern fich fünden. Iſt es nicht ferner jchön, wenn der 
Paftor aus dem Porabiesgärtlein Arnds oder dem Handbuch 
Starls, das er beim Haus oder Kranlenbefuch vorfindet, gleich, 
das rechte paſſende Gebet zu finden weiß, das er etwa dann 
ſelbſt betet oder zum Gebet empfiehlt? 

Doch noch zu anders gearteten erbaulichen Beiprächen können 
die Bücher Anırgung geben. Man findet leider im allgemeinen 
auch bei ben guten Cheiften ungeheuer wenig Berftändnis file 
die Kirche und unglaubliche Unlenntnis der Gejchichte derjelben. 
Da jind die Alten Tröfter Handhaben, woran man anknüpfen 
kann, um das Verftändnis für die Kirche, ſpeziell 
die Herrlichleit der luth. Kirche wieder zu weden 
Mon bat Anlaf, von dem Leben, der Zeit, den Rämpfen des 
Verfafjers zu reden, aus denen das Buch erwachſen, und lann 
leicht bald im dieſe oder jene Zeit der Kirche ein! üben. Gerade 
das tiefere Erfaſſen deſſen, was Die Kirche als bie ſtreitende, 
wie triumpbierende ift, wud mejentlich erleichtert 
durch die VBejhäftigung mit den Alten Trdjiern. Sit 
midjt ein Mittel, das „Ach glaube eine Gemeine der Heiligen” 
fich näher zu bringen, der köſtliche Gedanke: Ich ſchoͤpfe aus 
dem Buche Troſt oder bete mit den Worten, mit denen ſchon 
fo viel Taufende es gelhan haben, jeitdem ber beilige Geifl 
des Beters Zunge dazu erftmalig rührt. Da jebe ich als 
Junger bes HErrn im Beift alle bie Beter, melde bie betreffenden 
Gebete jchon oft gelejen und gebetet, an der Gnadenthiie mit 
mic fteben, bei Goit anflopfen und höre, wie fie gerade jo wie 
ich ihr Herz ausjchütten und denjelben Troft, diejelbe Erhörung 
finden. Wird der HErr, ber dem gefalbten Beter, ald er das 
Gebet, das er dem Chriftgläubigen, hinterlaffen, zum erſten 
Male betete, es exrhörte, nicht auch mir dasjelbe geben auf fein 
Gebet Hin, das num mein wid? So wird beifpielsweile durch 
das Beten mit dem Worte anderer, das Bewußtſein, zu der 
einen unfichtbaren Kirche aller Orten und aller Zeiten zu gehören, 
— Wie wichtig ift dieſer Gedanle weiter im Zufammen⸗ 

jang mit der triumpbierenden Kirdie: Die Veter, welche 
zum eriten Male die Gebete gebetet, find fchon in der Gemeinde 
der vollendeten Gerechten. Ich danke hier auf Erden Bott dafiir, 
baf er fie der Kirche als Lebenszeugen geſendet bat, und für 





12 


darum immer wieder neu aufgelegt ober bearbeitet worden jinb. 
Daß im Antiquariats- Buchhandel die älteiten und älteren 
Ausgaben, teilweije auch die vergriffenen neueren moc zur 
befommen find, iſt ja flat. Aber da finden fie fich immer nur 
in einer eng begrenzten Anzahl Exemplare. Für den Bed 
diefer Schrift find mur die Ausgaben wichtig, welche noch vor- 
handen find oder von neuem wieder verlegt werben. Die 
Litteratur jelbjt wird als der Gejchichte angehörig aufgefaßt 
bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts, bis eben der 
Nationalismus die alten Quellen des Wortes verjtopfte und die 
alten Erbauungsbücer veralten und „Alte Tröjter” werden 
ließ. Von 1800 bis 1830 wurden nur jehr wenige neugedruckt. 

Es ergiebt fich weiter fir die zu behandelnden Schriften 
etwa das Jahr 1850 als Grenze nach rückwärts, von welchem 
an die Litteratur als neu herausgegeben betrachtet werden kann. 
Bismweilen find einige Bücher aud kurz vor 1850, etwa vom 
Jahre 1830 an, als nicht vergriffen noch vorhanden. Dan 
werden fie an Ort und Stelle verwertet. Andererſeits find 
Schriften bis in die achtziger Jahre unferes Jahrhunderts 
teilweife jchon heute als vergriffen zu bezeichnen, wie etwa 
Lorenz, Andachtsbuch aus Luthers Hauspoftille, 1887, bei Mar 
Woywood, Breslau. Dann werden fie entweder gar nicht 
beiprochen oder ausdrücklich als vergriffen und nur noch anti 
quarifch vorhanden bezeichnet. Da es fi um einen Wegweijer 
in die Neuausgaben der älteren Erbauungslitteratur handelt, 






einer der Faffungsfraft und dem Verftändnis der Gemeinde 
angepaßten Form”, oder fürzer: „welches, daS Gemeindeleben 
und das Eingelleben der Chriften nach der intelleftuellen Seite 
ebenfo wie nach der ethijchen zu förbern, fich zur Aufgabe ftellt.“ 


en, = en 


13 


Faſſen wir den Begriff fo in feiner ganzen Bedeutung, 
jo müßte auch die Predigtlitteratur und ihre Geichichte, ſowie 
das Kicchenlied und jeine Gejchichte hier mit behandelt werden. 
Letzteres ijt jedoch ein jo umfangreiches und jo oft und vielfach 
ſchon gründlich behandeltes Gebiet, daß wir e3 ausichließen 
Tönnen. So jehr auch das Lied ein Erbauungsmittel ift, jo hat 
es doch durch feine enge Verbindung mit dem Gortesdienft 
jeine ganz bejondere Stellung und jeine Gejchichte und Ent— 
widelung, die ſich als ganz bejondere leicht abtrennt. Sofern 
natürlich das Lied als Andachtslied Eingang in die Gebet- 
und Erbauungsbücher gefunden hat, oder wie — bei Schmolck 
das Gebet als ſolches gereimt erſcheint, oder bei Hillers Lieder- 
fäjtlein ein wmejentliches Stück des Gebetbuches geworden iſt, 
wird es gebührend Erwähnung finden. Bedenken wir aud), 
daß wir unjer Abjehen haben auf neu herausgegebene Erbauungs- 
ſchriften. Alte Liederfanmlungen eines Verfafjers als ſolche 
jind, von Luthers, Heermanns, Paulus Gerhards, Gellerts 
und einiger weniger anderer Dichter Liederausgaben abgejehen, 
nicht vorhanden. Die Gejangbücer enthalten ja immer nur 
eine Zujammenftellung der verjchiedenjten Lieder aller Zeiten, 
werden aljo von unjerm nächjten Zweck nicht berührt. Es iſt 
daher Har, daß wir es hauptſächlich nur mit den Schägen der 
Erbauung zu thun haben, die in ungereimter Form ſich finden. 

Was die erwähnte Predigtlitteratur betrifft, jo gehört 
fie infofern mit zur chriftlihen Volkslitteratur, als gedrudte 
Predigtbücher in den Pojtillen und ganz bejtimmten Sammlungen 
einiger hervorragender Prediger zu umvergänglichen Erbauungs- 
büchern der Gemeinde geworden find. Dieſe werden, wenn auc) 
fürzer, um nicht in das verwandte Gebiet der Gejchichte der 
Predigt zu kommen, mit behandelt werden. 

ie erbaulihe Schriftauslegung als populäre 
Darftellung der Schriftgebanten fällt weiter unter unjeren Begriff. 
Sie wird, fo weit möglich, mit zur Sprache fommen. Doc) auch 
hier wird die Behandlung fürzer fein, injofern dabei vielfach 
die erbauliche Schriftauslegung auf die wiſſenſchaftliche übergeht 
ober mit ihr verbunden auftritt. Dann aber überjchreitet dieje 
Litteratur leicht das Fafjungsvermögen der Gemeinde und dient 
bloß einigen beftimmten wiſſenſchaftlich gebildeten Kreijen und 
gehört nit hierher. Zei der Schriftauslegung Luthers, Speners 
oder der Württemberger Pietiſten des vorigen Jahrhunderts 
fteht man 3. B. oft im Zweifel, ob fie wirklich zur Volkslitteratur 
oder zur theologiichen gehöre. 





14 


At ſomit ber. der Predigt, des Liedes und der Schrift 
ausfegung Die Grenze für unfern Sof einigermaßen unhe⸗ 
finmt, jo gilt das nicht von den rbauungsbüdern 
und Gebeibücern im eigentlichen, landläufigen 
Sinne des Wortes. Alle die Schriften, welche, wenn 
auch teilmeije aus Predigten hervorgegangen, die Schrijtz 
wahrheiten der Lehre und des Lebens, die Heilslehre in einer 
allgemein faßlichen Form darftellen, welche einzelne Fragen des 
hriftlichen Lebens, etwa Kreuz, Anfehtung und dergl, oder 
das Gange besfelben behandeln, welche auf Fıpe und Belehrung 
deingen oder ſonſtwie das Heiligungsleben zu beeinfluffen fuchen 
im allgemeinen oder bejonderen, JB. fir verſchtedene Stände 
und Berufe, gehören hierher. Wird durch fie mehr die intellektuelle 
und jittliche Seite der Seele gefördert, jo durd) die jämtlichen 
Gebet- und Troftbcher die gemütliche Seite, Alle Gebetbücher, 
feien es zufammenfafiende, ſowie für beftimmte Berhältniffe 
oder Zeiten, fallen aljo unter unfern Stoff. Die ausfchlichlich 
zu liturgiſchem Zwecke dienende Gebetöfitteratur bleibt allein 
ausgefchloffen. Die Kirchengebete jedoch), welche, wie vielfach, in die 
für die Privaterbauung verfaßten Gebetbücyer übergegangen oder 
auch umgefehrt aus den Bebetbüchern in die Agenden gefommen 
m: werben gegebenenfalls berüdjichtigt. Damit ift der Stoff 
gegeben. 

N Daß dem Zwech entiprediend hierbei nur die Schriften 
der evangelifch-lutherifchen Kirche befprochen werden, 
ift nad) allem Vorhergehenden Mar, Luther und feine Zeit bildet 
die geſchichtliche Grenze nach ruckwärts, das Ende des vorigen 
Jahrhunderts nad) vorwärts. Die verſchwindend Heine Anzahl 
der aus Deutjch-reformierten Kirchen oder aus Seften 
hervorgegangenen deutſchen Erbauungsijdriften müſſen nur 
infofern mit behandelt werden, als fie auch heute nod) für die Ex 
bamıng wichtig umd förderlich find oder einen wejentlichen Anteil 
an ber Entwickelung derfelben kant, Dasfelbe gilt in befonderem 
Mafic von den deutſchen Überfeßungen englifcher 
religidfer Volfslitteratur, ſowie von Überjegungen 
oder Bearbeitungen mittelalterlicher lateintſcher 
oder deutjcher Erbauungsidriften. Diefe werden an— 
bangsweije eutjprechend gewürdigt werden. 

Nunmehr iſt noch einmal der Titel „Die Alten Tröfter" 
zu rechtfertigen. Er ift in übertragenem Sinn gemeint, Denn 
8 werden auch die Bücher beriidjichtigt, die nicht ausdrücklich 
dieſen Nomen erhalten haben oder verdienen. So manche alte 











16 


3. Bd. Scriver, Müller, Spener, Frande. 
4. „  Terfteegen, Zinzendorf, Bengel, Rieger. 
5. „ Kitchenlied bis Klopjtod. y 

Sehr gute Gedanken über unjer Thema enthält aud) die 
treffliche Schrift von Oswald Freybe: Anleitung zum_ge: 
fegneten Gebrauch der Erbauungsbücher für luth. Chrijten. Her— 
mannsburg, 1893. Ein vorzüglicher Wegweijer, zumal auch 
in die „Alten Tröjter“ *). 

Aus diejen einleitenden Bemerkungen ergiebt fid) folgende 
Anlage des Buches: 

Der Hauptteil enthält eine Geſchichte der ev.-luth. Er— 
bauungslitteratur und Frömmigkeit in ihren Grundzügen von 
Luther bis zur Zeit des Nationalismus in einzelnen der Firchen- 
geihichtlichen Entwidelung entjprechenden Perioden. An diefe 
in Überblicten gegebene Daritellung veihen ſich die Lebensbilder 
der — — der aſketiſchen Litteratur umd zu jedem eine 
eingehende Darjtellung und Beurteilung ihrer wichtigjten Er— 
bauungsichriften, ſowie eine genaue Vejchreibung und Kritik der 
neuen Ausgaben derjelben. 

Der 1. Anhang umfaßt eine entjprechende Bejchreibung der 
in der luth. Kirche noch am meiſten gelejenen Überjegungen 
englifcher, bezw. franzöftjcher evangelijcher und mittelalterlich- 
katholiſcher Schriften, jowie einen Abrip der Gebetbücher, welche 
aus den Alten Tröſtern ihre Gebete jchöpfen. *8 

Der 2. Anhang fügt noch einige tabellariſche Überſichten 
bei: Die 1. giebt eine eingehende Ordnung der Litteratur dem 
Inhalt nad; Die 2. giebt Zeittafeln zur Gejchichte der Er— 
bauungslitteratur. 

Den Abjchluß bildet ein eingehendes Inhaltsverzeihnis. 


*) Intvieweit dieſe als Duellen benupt worden find, wird bie Schrift 
ausmeilen. Seder 2ejer wird merten, wie mit wenigen Ausnahmen im ein« 
zelnen eine jelbfändige Bearbeitung, zumal auf Grund des Stubiums der 
Erbauungsigriften felhR vorliegt. Der Gachtunbige wird 3. 8. bei ber Ber 
bantlung von Stard und Gchmoid Beobachtungen finden, die hier zum erflen 
Male gemacht worden find. 








—F— — — — — 


I. Das Reformationsiahrbundert. 
a) Die Zeit bis 1550. 


(Mittelpunkt: Der Troſt ber neuen Lehre umd ihre Kraft für meues Leben 
in der Welt.) 


1) Allgemeiner Überblick. 


» große Kirchenreformation des 16. Jahrhunderts brachte 
neues Leben in das Chriftenvolt. Sie übte bald auf die 
ganze Denkweiſe in ſittlich⸗religiöſer Hinficht bei denen, die ſich 
von dieſer Bewegung ergreifen ließen, eine durch und durch, 
erneuernde Wirfung aus; ja mittelbar beeinflußte jie auch die, 
welche ihr miderftanden. Durch die Reformation murde die 
einzelne Perſon in ihrer Stellung zu Gott, wie zur Welt wieder 
nad Gottes Wort in rechter Bete gewürdigt. Dem Herzen 
den rechten Troft gegenüber Gott, damit dem Menfchen die 
rechte Stellung zum irdijchen Beruf im Leben, in allen irdiſchen 
Gemeinſchaftskreiſen zu geben, war ihr Ziel. Auf der einen 
Seite betonte fie darum den vechtfertigenden, das erſchrockene 
Gewiſſen beruhigenden Glauben, auf der andern Seite den 
Kampf gegen die Sünde in der Welt, gegen die Anfechtungen 
des Seiiees. Durch das Gotteswort und die Predigt in der 
Mutterſprache und die damit zufammenhängende Verwaltung 
des Saframentes eroberten fi) dieje Gedanfen die Herzen. 
Natürlich, wurden auch bald Auslegungen zur Schrift verbreitet. 
Aber Hand in Hand damit gingen die Flugſchriften Luthers 
und feiner Freunde in gereimter und ungereimter Form, in 
denen die neue Lehre immer im ummittelbaren Bezug auf das 
praftifche Bedürfnis ausgebreitet wurde. Damit ergiebt ſich, 
daß die Reformation die Duelle einer neuen Erbauungslitteratur 
wurde. ®Diefe iſt dem entiprechend beſonders zweierlei Art: 
Sie weift einmal auf den Segen, den die Predigt der Gnade 
in Chriſto zumal in äußeren, wie inneren Anfechtungen bringt. 
Daher entftehen in jener Zeit vornehmlich Troſtbücher, umd 
daher wurden von Luther und jeinen Genofjen reichlich in allerlei 
2 


Anliegen Troftbrieje gefcrieben. Das Gotieswort und das 
Gebet werden al3 bie im Kampf gegen die Anfechtung 
nachdrücklichſt empfohlen. — — iſt nach Luther das Merk 
des Glaubens gegen Gott. 2a führt der Menjch über fich in 
Gott. Nächſt dem Prebi db. nädit dem Worte Gottes, 
ift es das vornehmſte eine iften. Es iſt nichts 
nötiger in ber Chriftenheit, weil wir jo viel Anfechtung und 
Hindernis haben. Das Gebet dr den Keformatoren ver Puls 
des inneren Lebens. Der heilig betige Bei its, der in den Chriften 
nichts anderes thut, denn immerdar Das Gebet hat aber 
auch Erhörung: die Chriften richten mit ihm alles aus, was 
fie wollen. Gott behält nur.„Mafi, Ziel, Weije, Stätte, 
Perſon“ vor. Um recht zu ‚tum ſich vecht Trojt 
erbitten zu können, entflehen mit Troftbüdern die 
Anleitungen zum Beten, bie Bacher, in denen das 
Vaterunſer umfchrieben wird, und auf die Pialmen, als die 
muftergiltigen Gebete der Schrift, wird immer wieder hingewieſen. 
— Doc wird nicht die Fürbitte vergefien. Das Gebet tritt 
in den Dienft der Liebe gegen ben Nächſten. In guten Werfen, 
die aus dem Glauben kommen, der ein ſchäftig, mächtig, thätig 
Ding ift, übt fi ja der Ehrift in jedem ihm von Gott ver- 
orbneten Beruf. Der Chriſt jteigt im Gebet de3 Glaubens zu 
Gott auf, in ben Werfen der Liebe, die aus dem Glauben 
kommen, allzeit hernieder. Daher entjteht die andere Gruppe 
von Erbauungsichriften, die ſich in Luthers Zeit öfter zeigt: 
Die Anwendung der Haustafel, fowie des ganzen 
Ratehismus auf das Leben; es jind Schriften, welche 
den einzelnen Ständen und Berufsarten Gebete und 
Hriftlih-evangelifhe Sitte und Verhaltungsmaßregeln 
darnach darlegen. 

Den umfaffenbften Blick in das, was in jener Zeit Bedürfnis 
war und geleiltet wurde, giebt die Darftellung der Bedeutung 
Luthers ſelbſt für die erbauliche Xitteratur. Zugleich ift Luther 
ein Bild der evangelifhen Frömmigkeit, wenn gleich eins, das 
den nur in einzelnen Männern Gottes fich findenden Höhepunkt 
bezeichnet. Die Frömmigkeit des vom Evangelium ergriffenen 
Volkes erreichte dieje Söhe nur jelten. 


18 








20 


weiter gebaut. Wir fönnen fehließen, wie er in hoher Verehrung 
des firchlichen Prieſtertums Egon und gebildet wird. AB 
Student in Erfurt lebt er, „von ein hurtiger und 
junger Gefelle,“ fleißig feiner Arbeit. Bei aller Freude 
feiner Zaute hält er ſich fern von Rohheiten der damaligen det 


g gu 
epflegte Angſt vor dem himmlifchen Richter und Zweifel bei 
h Be zu werden, find die inneren Gründe zu feinem i 


füllung aller Geſetze und Leiſtungen. Mit gewiſſenhafteſter 
Kam, wollte er ein ordentlicher Wönh werden: Nachtwachen, 
Beten, Kajteiungen machte er eins nach dem andern immer 
wieder duch. Einmal aß er drei Tage feinen Bifjen und tranf 
feinen Tropfen. Aber er wurde nicht fo fromm, wie er wollte, 
und fand nicht genug zu thun, daß er einen gnädigen Gott 
befäme. Auch die Schrift las er hier in lateinijcher Sprache. 
Auf_der Univerjität hatte er jie nur einmal gefunden und 
1. Sam. 3 gelejen, aber den Wunſch gehabt, ſie mehr leje 
zu können. Nun mar ihm der Wunſch erfüllt, aber er las fie, 
ohne ihren Zufammenhang und Mittelpunkt finden zu Fünnen. 
Die Lektüre der Scholajtiter Occam und Biel beeinflußte jeine 
Gedanken und verdedte die Wahrheit der Schrift. Frieden fand 
er nicht, und jein Zweifeln, Zittern, Jagen wuchs. Wohl betete 
ex ohne Unterlaß um Hilfe und Gnade, — aber wer verjicherte 
ihm Erhörung? Die Anrufung der Heiligen ließ ihn nicht 
beitehen gegen den Schreden des einen Wortes: „ch, der 
HErr, dein Gott, bin ein eifriger Gott.“ Auch in der Beichte 
fand er feinen Frieden, weil die Abjolution immer wieder von 
jeinem Verdienft abhängig gemacht wurde. So ging er traurig 
einher, und der Blid auf Chrifti Kreuz jchredte ihn nur. 
Bekannt ift, wie nun ein Mönch, jowie Staupis ihn auf die 
Vergebung der Sünden wiejen. Das öffnete ihm ſchon mehr 
die Schrift. Derjelbe Luther, dem bei feiner Priefterweihe 1507 
gebangt vor der Majejtät Gottes am Altare, wird als Univerfitäts- 
lehrer in Wittenberg 1508 ſchon nicht mehr das Wort [o8: 
„Der Gerechte wird jeines Glaubens leben." Das Wort arbeitet 
von da an mächtig an feiner Seele. Trotzdem ergreift er noch 1511 





21 


mit Freuden die Gelegenheit, in Ordens-Angelegenheiten nach 
der heiligen Stadt Rom zu reiſen. Gern wollte er dort, wie 
ſchon zweimal in Erfurt, eine Generalbeichte ablegen. Als 
„toller Heiliger ef er durch alle Kirchen und Kluften und 
glaubte alles, was daſelbſt exlogen und erftunfen ift". Damals 
war es ihm leid, daß feine Eltern noch lebten; er hätte fie 
ern mit Meffen und anderen trefflichen Gebeten aus dem 

feuer erlöfen mögen. Aber das Wort von der Glaubens- 
jerechtigfeit ließ ihm hinfort feine Auhe. Doktor der heiligen 
— wurde er 1512. Den Erfurter Auguſtinern teilte er 
diefen Schritt mit und bat fie um ihre Fürbitte. ALS folcher 
war er der erite, der fein ganzes theologifches Lehren auf die 
Schrift gründete. Mit der Auslegung der Palmen begann er, 
und er nahm fie 1519 wieder auf. Sein ganzes Leben begleitet 
eine Vorliebe zu den Palmen. Hier fand er den beten Ausdruck 
für die Kämpfe, die er ſelbſt durchgemacht, hier die herrlichiten 
Worte von Gottes Freundlichkeit, hier aud) jchon den bereits 
den Gläubigen Alten Bundes im Geifte vorgejtellten Heiland. 
Der Pjalter blieb Luther immer ein Spiegel jeines Lebens und 
eine Quelle von Ermahnungen und Tröftungen. Nächſt ihm 
legte er den Römer: und den Galaterbrief, dann den Hebräerbrief 
und den Titusbrief bis 1519 aus. Der Mittelpunkt feiner 
Auslegung war Ehriftus und der Glaube an Gottes Gnade. 
Immer flarer wurde ihm ſchon der Unterjchied von Geſetz und 
Gnade, zumal durch den Galaterbrief. Nebenbei förderte ihn 
hierin die Beichäftigung mit Auguftin und jeit 1516 die mit 
Johann Tauler und der Deutjchen Theologie. Gab er lettere 
doch 1516 und 1518 heraus, jchäßte er fie doch al3 die „rechte 
Theologie." Er äußert, daß nächit der Bibel und Auguſtin fein 
Buch jei, aus dem er- mehr erlernt, was Gott, Chriftus, Menjch 
und alle Dinge feien. Das Fremdartige, Unevangelijche, was 
dieje Schriften enthielten, blieb ihm dabei mod) verborgen. Er ließ 
die Schriften gleichfam lediglich nach ihrer exbaulichen, fchrift- 
gemäßen Seite auf fi) wirken, ohne an ihnen Kritik zu üben. 
Denn es iſt ja flar, daß die Myſtik jener Schriften unter dem 
Einfluß griechifcher neuplatonischer Philojophie fteht, melde 
Gott al3 das abjolute Sein erjt in der Welt und den Menjchen 
zur wirklichen Selbftentfaltung kommen läßt. Inſofern üjt fie 
pantheiftiih. Es erſcheint alles Endliche dem Abjoluten gegenüber 
nichtig. Gott, der die Liebe ift, geht unter in dem Äbſoluten. 
Luther finden wir nie in diefen Gedanfenfreifen. Er weiß 
nichis davon, daß, während er ganz Gott gelafjen iſt, die eigene 





Perſönlichleit aufgehe. Ex weiß ſich immer in feiner Eräftigen 
Frömmigkeit als jelbitändige Perfönlichfeit dem Gott genemüber, 
deſſen Gnade ex nicht im leerer Gelajjenheit findet, jonderm ben 
er im lebendigen Glauben ergreift, dem Gott gegenüber, der ihn 
für die Arbeit und Thätigkeit iu der Welt jtärkt. Luther faßt 
aud die Sünde tiefer als Schuld bewirkend gegen Gott, während 
bei den Myſtile fie leicht nur als Unvolltommenbeit, als 
Schwãche des Gejchöpfes erſcheint. Auch die Gnadenmittel 
läßt die Myſtik leicht beifeite. Luther, der durchs Wort die 
Gnade gefunden, bleibt ſeſt bei ihnen, und während die 
Myſtiker mehr das Dulden und Tragen in der Nachfolge Chrifti 
betonen, jo jchäßt ex das wohl ſehr, aber doch nicht jo, daß 
ex nicht zur vechten Zeit zum Kämpfen und Banden ſich hätte 
bereit finden Lajjen. Die Mojtit jieht ſchleßlich in Chriſts 
immer nur den, der in der Seele werden foll, und dann doc) 
überwiegend ein Vorbild. Luther bleibt die Bedeutung der 
Thatfahen der Verſohnung in feinem Leben, Seien und 
Sterben immer dev Mittelpunkt und wird ihm dann nur der 
Quellpunft eines neuen Lebens. 

ALS Prediger für Simon Heinz aus Brück begann Luther 
an der Stadtliche zu Wittenberg fürs Volt erbaulich zu 
wirken. Er predigte erſt über die zehn Gebote, dann über 
das Vaterunfer und in den Predigten über die Perikopen 
über ben Glauben. Kräftig und jchlicht, wenn auch teilweije 
noch in den Wegen mittelalterliche Gelehrſamkeit einher- 
gehend, bezeugte er auf Grund innerfter Zebenserfahrung die 
Weisheit de3 Kreuzes. Noch ift er nicht ganz vein evangelijch 
in der Auffafjung der einzelnen Werfe, aber ſchon jpricht 
er den mönchifchen Leiſtungen ihren bejonderen Wert ab, 
ſchon weift er auf die Bedeutung des Berufes eines jeden in 
der Welt hin. 1517 erſchien als erſte von ihm ſeibſt ver- 
faßte Schrift für die Gemeinde eine erbauliche Auslegung der 
Bußpſalmen, deutich nad} der Bulgata, Hieronymus’ und Reuchlins 
Überfegung, „nicht für gelehrte oder fein gebildete Geifter, 
fondern für jeine rohen Sachjen“. 1518 gab Luthers Schüler 
Agricola feine DBaterunferpredigten ohne jein Wiljen heraus, 
die 1519 Luther noch einmal überarbeitete. An den Schluß 
feßte er ein den fieben Bitten fich anjchließendes kurzes Geſpräch 
zwifchen dem bimmlifchen Vater und dem ſich ihm nahenden 
Kinde. Unterdefjen war er jchon zu dem großen Reformator 
eworden und jtand in den Riefenfämpfen fürs lautere Wort 
Bott. Seine Frömmigkeit gejtaltete fi) dadurch mit Macht 


22 














auch den vechten Glauben babe, das Heil zu erjajjen, machte 
ihm zu ſchaffen. Dieſe — achtete ex ſelbſt ſchwietiger als 
die reformatoriſchen, welche der Außenwelt offenbar wurden. 
Da merkte man nur ſeinen getroſten Mut. Fucchtlos ftand er 
vor Gajetan in Augsburg. Chriſtus lebe, Martinus jterbe,” 
meinte er in ber Abnung, daß es zu feinem’ guten Ende kommen 
werde. Voller Freude und voll Friedens mar er nad) dieſer 
Verhandlung, obwohl er nicht wußte, wie lange er noch ungeftört 
wirfen könne, obwohl er ernitlich den Gedanfen ermog, vielleicht 
nad) Frankreich zu — Gerade damals gab er die oben 
ermähnte Auslegung des vunferd für bie ie, Mnfältigen Laien 
ſelbſt heraus. Kurz vor ber 

ihn in einem Brief an Lange, vom 6. Juni — —— 

feiner eignen Seligkeit mehr, als ber von neuem ** 
erbitterte Kampf. Gerade in ihm —— * er ſtill durch Wort und 
Schrift, durch Arbeit am Galaierbrief 5 ae Enge 
der Auslegung der Palmen giebt er — 

für das chriſtliche Leben. Yür die Vi halle — * 
Einfältigen ſorgten von 1518—1520 viele Schafen“ Die 
wiederholten Ausgaben „der Erklärung der zehn Gebote mit 
Bezug auf die Hauptjünden, bejonders zur Beichte dienend“ ; 
die Sermone von der „Betrachtung des Leidens Chrijti”, „von 
dem Gebet und der Prozeffion in der Kreuzwoche“, „über den 
Wucher“, alles Schriften „zum beten einfälti ige Chriſten“, 
ihnen das Wort des Lebens für beſtimmte erhältniſſe zu 
reichen. 1520 brachte dazu A Troſtſchrift Teſſaradekas“, 
„die 14 Nothelfer“, eine Troſtſchrift für folche, welche vom 
zeitlichen Leiden bejchwert find. Veranlaßt wurde fie von 
Spalatin bei der Krankheit des Kurfürſten. Es folgte ein 
Sermon von der „Bereifung zum Sterben”, verurfacht durch 
eigene Todesichreden vom Herbft 1519, er giebt Troft in der 
Anfechtung wegen der Verdammnis. Aus 1520 jind ferner noch 
Sermone über „Buße“, „Taufe“, „Abendmahl“, von den „guten 
Werfen“, eine Zugabe zur „Auslegung de3 Vaterunjers“, 
„Auslegung des Vaterunfers für ſich und hinter ſich“, eine 
zur „Erklärung der 10 Gebote“, ein Vorläufer des Katechismus: 
der Glaube und das Vaterunjer werden beigegeben, als die Stütze, 
darin alles, was in der Schrift jtehe und einem Chriften zu 
wiſſen not jei, begriffen. Dazu hatte er Ruhe und Zeit mitten 
in der Arbeit der großen reformatoriſchen Schriften von 1520. 
ALS über die erfte „An den chriftlichen Adel deuticher Nation“, 
er von Freunden nicht volle Zujtimmung erhielt, betont er, 


24 





an, was prächtig und gewaltig it und ein Auſchen bat! Wenn 
ich auch meine ugen dahin wenden foll, jo ifts mit mir aus, 
die Glode ift jchon gegofjen und das Urteil gefället. Ach Gott, 
du mein Gott, jtehe du mie bei wider aller Welt Vernunft und 
Weisheit. Du mußt es thum; it es doc) nicht meine, jonbern 
Deine Sache. Habe ich doch für meine Perſon allhier nichts 
zu ſchaffen und mit dieſen geopen Herren ber Welt zu thun. 
Wollte ich doc auch wohl gute gerubige Tage haben umd 
unverworren jein. Aber Dein a die Sache, Sl, Er Ma 
und emig ift. Stehe mir bei, Du treuer, 
verlaffe mich auf feinen Menfchen. Es iſt umjonft * * 
Es binket alles, was fleiſchtich ift und nach Aleijche jhmeckt. 
D Gott, o Gott, hörjt Du nicht mein Gott, biſt Du tot? Nein, 
Du kannſt nicht jterben, Dur verbirgſt Dich nur. Haſt Du mich 
dazu ermählt? frage ich Dich, mie ich es denn genib weiß. 
Ei, fo walt es Gott, dem ich mein lebenlang nie wider jo große 
erren zu fein gedachte. ‚Habe mic es auch nicht vorgenommen. 
©ott, fo jtehe mir bei in dem Namen Deines lieben Sohnes 
JEſu Chrifti, der mein Schuß und Schiem fein foll, ja, meine 
feite Burg, durch Kraft und Stärkung Deines heiligen Geiftes. 
HErr, wo bleibeft Du? Du, mein Gott, wo biſt Du? Komm, 
tomm, ich bin bereit, auch mein Leben zu lafjen, geduldig wie 
ein Lämmlein. Denn gerecht ift die Sache, und jo will ich mich 
von Div nicht abjondern ewiglich. Das jei beichlofjen in Deinem 
Namen. Die Welt muß mid) über mein Gewifjen wohl unbe: 
zwungen laffen, und jollte mein Leib, der Deiner Hände Werk 
ift, barüber zu Trümmern gehen, die Seele ift Dein und gehört 
Ei au und bleibet auch bei Dir ewig, Amen. Gott helfe mir, 
men!“ 

In Gottes Willen ergeben finden mir ihn auf der Wart- 
burg. Gern wäre er für feines HErrn Sache geitorben. So 
hat er nun um fo größere Hoffnung. An Kranach ſchreibt er 
am 28. April 1521 aus Frankfurt: „Ich befehle Euch Gott, 
ich laß mich einthun und verbergen, weiß ſelbſt noch nicht wo; 
und wiewohl ich lieber hätte von den Tyrannen, ſonderlich von 
des wütenden gersog Georgs Händen den Tod erlitten, muß 
ic) doc) guter Leule Rat nicht verachten bis zu feiner Zeit; es 
müffen de Juden einmal fingen Jo, Jo, Io (am Karfreitag 
al3 Jubel); der Dftertag wird uns aud kommen, fo wollen 
wir dann fingen Halleluja." 

Wie arbeitete er nun für fein Volk gerade in der Stille 
feines Patmos! Wie hatte er hier aber auch wieder innerlich 


26 


Pan erſt ſonderli 
en auf die 
— a ea 


atte. 
eigens verſaßte Luther zur die Epiſtelbredigt und, 
‚Evanı aim at au = yes „für jeden en 
= jpätere uSgeber teilten die Poftille in eine Evangelien» 
iftel Ile. 1527 gab fie Stephan Not), Magifier aus 
Aida jeit 1628 Doyent in Wittenberg, mit einigen Ums | 
— vollftändig heraus doc noch ohne die Epiſteln. 


ie finden fich erſt in ber Ausgabe Grucigers 1543, 

Luther lehrte nun mutig und getroft Anfan— ER 1522 von 
ber Wartburg zurücd zu neuem reformatorijchen Wirken: Boll 
friſcher Kraft und jeurigen Geiftes hielt er 8 Tage hinter eine 
ander die berühmten Sermone über das eingerifjene Treiben der 
Schwärmer in Wittenberg. Ale Arbeiten Luthers in dem 
näcften Jahren zielen immer auf Erbauung des Chriſtenwolles 
ab. Nichts anderes wollen feine Beftrebungen zur — 
bes evangelischen deutſchen Gottesdienſtes mit Gotteswort un 
Gebet, zur Uberſetzung aller Bücher der Schrift, die nad) und 
nad) bis zur Ferligſtel ung 1534 mit den berühmten Vorreden 
erſchienen, zur ‚Herausgabe von Auslegungen einiger, beſ. 1. Petri 
und 1. Mor. weiter zur — des een des ches 
fichen Standes der Get 


feine Mitarbeit an der — — hervorragenden 
befannten Arbeiten begleiten nun wieder fort und fort Schriften | 
und Briefe zu % bejonderer Erbawıng: 1522 erjdjien von newer 
eine Furze Auslegung der zehm Gebote. Jeht nannte er fie 
jein Beibüchlein. Seine Hauptabficht war, damit diefenigen 
tbüchlein zu befeitigen, in welchen „jo manderlei Sammer | 
von a Sünde erzählen, fo wnchriftliche Narrheit 
in ben tlein zu Gott und feinen Heiligen, den Ein— 
fältigen eingetrieben werde und welche dennoch vn. Ablaß⸗ 
Er wollte 





verheißung md votem Titel ſich hoch aufblafen“. 























29 


dafür „eine einfältige chriftliche Form und — vorhalten, die 
Sünden zu erkennen und zu beten“. Immer noch fügte er hier 
das Ave-Maria bei. Er ſchloß ſich an die herfömmliche Übung 
des Volkes an, forgte aber dafür, daß e8 nur als biblifcher 
Gruß aus Luf. 1, 28 Gott zu Lob und Ehren gebraucht und 
nicht Chrijti Wort und Glauben dadurch vermaledeiet werde. 
Die Verfolgung des lauteren Evangelii in Holland beſtimmte 
ihn 1523 zu der Troftichrift: „An alle die lieben Chrijten in 
Holland, Brabant und Flandern". Er preijt Gott über die 
Ehre des Märtyrertums. 1523 ſchrieb er u. a. einen Troft- 
brief an Herrn Bartholomäus von Staremberg über den Tod 
feiner Gemahlin, 1524 neue Sermone vom SKaufhandel und 
Wucher. Während ihn der Bauernkrieg zu Schriften erſt fürs 
dernder, dann ernjt warnender Art veranlapt, während er mit 
Erasmus über den freien Willen zu jtreiten hat, während der 
Streit mit Zwingli und allen Abendmahlsihmärmern beginnt, 
begründet er ſelbſt zu jeiner Beruhigung das ebangeliſche Mufter- 
pfarchaus. Kurz vorher hatte er in der Einjamfeit bei vielen 
Anfechtungen nad) vertraulichem, erheiternden Umgang gejucht, 
ſelbſt dann Zeugnis abgelegt für den noch verachteten Eheſtand 
und betont, man müſſe Gott mit Ernjt um ein fromm Ehgemahl 
bitten und dürfe ſich dieſes Gebetes nicht jchämen, nun hatte 
er auf fein Gebet jein Gemahl gefunden. Denn er jchreibt 
fpäter einem Freunde als Nat, da er chelich werden wollte: 
„Lieber Gefell, thu wie ich; da ich meine Käth wollt nehmen, 
da bat ich unjeren HErr Gott mit Ernſt!“ 

Vom 13. Juni 1525 an jchreibt er nun oft aus Erfahrung 
über die Freuden und Leiden des Eheftandes, nach zwölfjähriger 
Ehe mit den ſchönen, aber ernjten Worten: „Es ijt mir, gott: 
lob, wohl geraten, denn ich habe ein fronm, getreu Weib, auf 
welche ſich des Mannes Herz verlafjen darf, wie Salomo jagt; 
ach lieber HErr Gott, die Ehe iſt nicht eine natürliche, jondern 
eine Gotteögabe, das allerfüßefte, ja teufchefte Leben, über allem 
Cölibat, wenns wohl gerät; wos aber übel gerät, ijts bie 





Als befondere Schrift für die Erbauungslitteratur ift dann 
1526 zu nennen: „Ob Kriegsleute auch in jeligem Stande jein 
fönnen” ; die Krone aller Schriften aus Luthers Feder aber 
find der durd die Pifitation entjtandene „Große und Kleine 
Katechismus" 1529, der durch das Betbüchlein und verwandte 
Schriften nur vorbereitet war. Die Katechismen wollen durch 
und durch erbaulich fein. Sie enthalten die Kinderlehre, „jo 


30 
ein jeglicher Chrift zur Not wife 1 fol, aljo daß, wer joldes 


nicht weiß, nicht fönnte unter ten gezählet und zu 
feinem Saframent — — 4 ſollten zunächſt m 
die Hände ber Geiſtlichen und Lehrer fommen, aber durch fie 
in die der Hausväter, ins unb Leben der Jungen (und 
Alten. Darauf weiſen ja ber und Abendjegen jamt 


Tifchgebet und die Ha: herrliche Lehre, das 
Vaterunſer zu beten, au be —E desſelben in der 
Erklärung des 3. Hauptftüdtes 

Wie zeigen aber die Sehe 1527—1580 Luther befonbers 
in feinem innern Leben! Der Streit mit Zmingli, aus bem 
1528 das Große Bekenntnis vom l hervorging, ber 
mit Heinei) VIII, mit Bapiften und Geltierern, wobei fein 
leicht — —— F en ap j 
zu weit ging, beunruhigen ihn innere tungen. 
Aud die 1527 berrfgjenbe we er nicht io. „Ob 
man vor dem Sterben fliehen möge“ fchreibt er, seranlaft 
dur Heß in Breslau, und er blieb als rechter Seelforger 
Wittenberg. Anders iſts mit eigenen Kämpfen. Sie machen 
ihm viel zu fchaffen. Im Glauben aber ringt er ſich wieder 
hindurch, das Gebet und die Fürbitte feiner Freunde, die er 
fleißig in Briefen anruft, verhelfen ihm immer wieder zum 
Sieg. 1526 mar bejonders fein Steinleiden hervorgebrochen, 
158% folgen ſchwere leibliche Bellemmungen und große Seelen- 
anı 


. Am 6. Juli 1527 beichtete er Bugenhagen und ſchickte fich 
zum Sterben an, nahm Abſchied von Weib und Kind und bat 
um Fürbitte, fühlte fich aber bald geſtärkt. Dieſe legtere Bitte, 
dazu doc auch der Dank für diejelbe oder deren Erhörung 
durchzieht viele Briefe jener Zeit. Bis Anfang 1528 und 
wieber zu Anfang 1529 beſchwerte ihn viel äußere und innere 
Not. Die 1529 durch Deutjchland gehende Krankheit, der 
Engliſche Schweiß, fowie die Türkengefahr 1528 und 1529 
ließen ihn Segen wieberum unerfchrodten; leßtere trieb ihn 
ing Gebet, em er in Wort und Schrift eifrig mahnte. 
Br „Ein felte Burg ift unfer Gott“ ftammt wohl aus jener 

eit. 

Das Jahr 1530 brachte Luthers Aufenthalt auf der Feſte 
Koburg. Wie auf der Wartburg läßt uns Luther hier reichlich 
in fein tiefes Gemüt und fein ftarfes, eifriges Gebetsleben 
bliden. Zum Gebet mahnt er die Geiftlichen auf dem Reichstag 
in Augsburg, gegen die Türken und für feine Sache, al3 die 





53 
32 


Brang, als der gewiß war, daß alles geſchehen werde, was ex 
itte. 

In Coburg ſchrieb er auch ſich unb andern zum Troft; 
„Auserlejene Schrif ride um © zum u in den 1 orangfalen, weile 
um des göttlichen Wortes willen über die Gläubigen kommen“, 
ferner „Kurze Ermahnung zum Tragen bes Kreuzes“ und „Ber 
mahnung zum Saframent des Leibes und Blutes unſers HErm*. 
Trotz aller diefer Arbeit und diefes —“ Umganges mit 
Gott pflegte er auch ber er Melanchtbon 
aufs Spielen und Singen tröftlich ir wird ers jelbit wohl 
nicht unterlaffen haben. . Hat er fi doch 3 ®. mit Dietrich 
im Armbruftichießen geübt. Wenn au am Schluß jeines 
Aufenthaltes ernte Gedanken an fein Lebensende ihm zu jchaffen 
maden und er fich ſchon als Greis fühlt mit 47 ‘jahren, 
weiß er doc wieder fröhlich und hoffnungsvoll nach Wittenberg 
zurüctzufehren. 

Dort galt es, weiter befonders an ber Überfegung ber 
Schrift und Auslegung derjelben zu arbeiten. Es folgen nun 
ruhigere Jahre feines Lebens. Seine Anfechtungen nehmen 
verhältnismäßig zunächft ab, wenn wir aud) 1531—1: 
mancherlei leiblichen Schwächezuftänden hören. Abi 
Frömmigkeit ift zu fejt gegründet, als daß jie dadurch verlieren 
fönnte. Jest kann man fie in ihrer ſchönſten Form im häuslichen 
Kreiſe ſich geftalten jehen, und aus fleineren Trojtbriefen, Troft- 
ioriften und erbaulichen Arbeiten leuchtet fie hell hervor. 
Seine Briefe geben Rat in den verjchiedenartigiten Anliegen: 
Bald legt er Fuͤrſprache ein, bald warnt, bald rät, bald tröjtet er. 
Seiner Mutter teilt er in ihrer Krankheit, mit: „Wir jollen 
Gottes in Ehrifto gewiß jein und Seines Sieges ung getröjten“, 
und jchließt: „Es bitten für Euch alle Eine Kinder und 
meine Käthe.” Kranken (Kajpar Müller 1534), Angefochtenen 

iebt er aus feiner reichen Erfahrung den Nat, man jolle den 
Teufelsgebanfen wegen des Heils und der Vorjehung Gottes 
den Abjchied geben. Einem Herm von Stodhaujen, den 
Selbjtmordgedanfen peinigten, rät er, er jolle von feiner Frau 
nicht allein gelafjen werden, joll arbeiten, thätig, fröhlich jein, 
neue Zeitung hören und lejen, Teufel verachten, Gottes in 
Chrifto gedenfen und jich getröjten. Witwen tröftet er beim 
Tode des Gatten (1530), einen Water bei dem des Sohnes 
(1535), Frauen beim Gefängnis de3 Mannes. Was er brieflich 
anderen that, erwies er auch jeinen Hausgenofjen. Vom Frühjahr 
1532 bis Ende 1534 predigte er als Hausvater vor Frau, 








3 


„Gott hat Wunder an mir gethan biefe Nacht und thuts noch 
duch frommer Leute Fürbitte." Ein Rückfall nötigte ihn zwar 
zu neuer Sterberüjtung, aber wieder gings aufwärts. 
manchen Kampf gab e3 durchzumachen, noch manche Schrift 
gab es zu jchreiben. 1538 und 1541 galt e8, von neuem 
gegen die Türken zu beten. 1539 erjchien ein neues Schrift 
über den Wucher. Troftbriefe und Mahnur reiben waren 
zu erledigen. So erjchien 1542 auch eine Troftjchrift für Frauen, 
„denen es unrichtig in Kinbesnöten gegangen.“ Aber die Sehnjucht 
zu ſterben und Todesahnungen häuften ſich mehr. 1538 griff 
ihn eine jchmerzbajte Ruhrkrankheit wochenlang an und 1539 
ein Schwindel. Mit den Erwartungen des eigenen Endes famen 
die des jüngiten Tages. Die trüben fittlichen Zuftände, zumal 
in Wittenberg, ließen ihn fich nach dem lieben jüngften Tage 
jehnen, und im Hinblid darauf rief er 1544 in der Rebe u ! 
Einweihung der Schloßfirche zu Torgau eifrig zur Fürbitte für die 
Kirche auf. 1545 wollte er Wittenberg darum am liebften ganz 
verlajfen. Aber jo ſchwer ihn auch die Anfechtung in ben 
vierziger Jahren wieder niederdrücte, er blieb im Grunde doc 
der unerjchütterlihe Mann des Gebets und des Glaubens. 
Viele Zeugniffe dafür liefern die Tijchreden und bejondere 
Ereignifje in jeiner Familie und in jeinem Freundeskreis aus 
jener Zeit. Die Tiſchreden beruhen auf den Aufzeichnungen 
von Anton Lauterbah. Nachdem diejer von 1529 an einige 
Jahre in Wittenberg jtudiert und da ſchon Luthers Tiſchgaſt 
gewejen, fam er 7—1539 als Diafonus in Wittenberg 
wieder an Luthers ih und hat in den Jahren 1538 und 
1539 fortlaufende Aufzeichnungen aus den Reden, die er bei 
Luther vernahm, gemacht. Mit Aufzeichnungen von Veit Dietrich 
aus den Jahren 1529—1534 und 1540 42, von Mathejius 
aus den Jahren 1540—1542 u. a. ſind fie fpäter von Auri— 
aber gedrudt und geordnet worden und werden jo bis heute 
in verjchiedenen Überarbeitungen verbreitet. Wir jehen durch fie 
in Luthers glückliches Familienleben, in jeine Freude an jeiner 
Käthe, wie an jeinen Kindern. Doch betont er einmal, daß 
dies gegen Anfechtungen allein nicht helfe, jondern das Vertrauen 
auf das Verdienſt Chrijti alles ausrichte. Wir blicken weiter 
in feinen für Freundichaft, für die Natur, die Mufit, die edle 
Gejelligkeit und den rechten Humor erſchloſſenen Sinn. 
Aber wir erfahren wieder, daß nur jein feiter Glaube an 
jeinen Heiland und jein brünjtiger Verkehr mit ihm ihn zu 
diefer gejunden Stellung gebracht hat. Darum bleibt er auch 








Angjt weiß er im Vertrauen auf Chrijtum A zu vetten, und 
der ihm und jeiner Phantafie wirklich finnlih wahrnehmbare 
Teufelsjpuf hat für ihn den verloren. andere 
iit das, daß doch auch nach biblifcher Anfchauung es berechtigt 
ült, anzunehmen, daß Quther als bejonderes Ruſtzeug Gottes 
eben auch bejonders mit innerlichen und äußerlichen Anfechtungen 
vom Teufel und jeinem Heere in Angriff genommen murbe. 
Ihm find daher die Herren und Gemaltigen, die in ber Finfternis 
dieſer Welt herrichen, die böfen Geijter unter dem Himmel, 
unzweifelhaft auc für äußerliche Wahrnehmung fichtbarer und 
merfbarer entgegen getreten al3 ſonſt den Gläubigen, ald — baf 
ich jo jage — den Mleineren Geiftern im Reiche Gottes. 

Noch wenige wichtige Beifpiele für die Art und Macht 
des gläubigen Gebetsleben Luthers mögen dieſe Skizze li 
Sieh und höre ihn 1541 in Weimar am Krantenbett Melanı 
thons! Melanchthon liegt da, die Augen ſchon gebrochen, fein 
Bewußtſein, Sprache, Gehör jchien entichwunden. Sein Geſicht 
war engejalen. Luther erjchrat über die Maßen und vief 
aus: „Vehüte Gott, wie hat mir der Teufel diejes Organon 
geſchändet!“ Da fehrte er ſich jogleich zum Fenſter und betete. 
Davon erzählt er jpäter: „Allda mußte mir unjer HErr Gott 
herhalten, denn ich warf ihm den Sad vor die Thür und 
vieb ihm die Ohren. mit allen jeinen Verheißungen, daß er 
Gebet erhören wolle, die ich aus der heiligen Schrift aufzuzäblen 
wußte, daß er mich müßte erhören, wo ich anders jenen 
Verheißungen trauen ſollte.“ Dann ergriff er Melanchthon 
bei der Hand und hieß ihn gutes Mutes jein, denn er werde 
nicht jterben; obwohl Gott Urjahe habe zu töten, wolle Er 
doch nicht des Sünders Tod, jondern daß derjelbe fich befehre 
und lebe; Melanchthon dürfe nicht dem Trauergeiit Raum 
geben und Selbjtmörder werden, jondern müjje dem HErrn 
vertrauen, der töten und wieder lebendig machen, ſchlagen und 
wieder heilen könne. Darüber begann Melanchthon wieder Atem 
zu holen, konnte jedoch noch längere Zeit nicht reden, jah dann 
Luther ſtracks an und bat, ihn nicht aufzuhalten, jondern von 
hinnen abziehen zu lafjen, da er auf guter Fahrt jei und ihn 
nichts Beſſeres mehr widerfahren könne. Luther aber erwiderte: 
„Mit nichten, Du mußt unjerm HErrn Gott nod) weiter dienen“. 
Da ließ er ihm jchnell etwas zu ejjen bringen und bedrohte ihn, 
als ers nicht nehmen wollte it Du, Philippe, furzum 
Dur mußt mir efjen oder ich thu Dich in den Bann“. Melanchthon 
genaß. Luther jchrieb darüber an Yange in Erfurt den 2. Juli: 


36 












Br . — —— 


37 


„Wir haben Melanchthon tot gefunden, durd) ein offenbares 
Wunder Gottes lebt er". Kein Wunder, daß nad) ſolchen 
Erfahrungen 1542 fid) Joachim für den Türkenkrieg von Luther 
und Melanchthon Fürbitte erbat. Er erhielt ihre Zujage. 
Eine andersartige Erfahrung hatte der fromme Beter beim 
Tod feiner Maddalena am 20. September 1542 zu machen. 
ALS ihm gewiß war, Gott wolle fie zu ſich nehmen, und fie in 
den letzten Zügen lag, fiel er an ihrem Bett auf die Kniee, 
weinte bitterlih und bat Gott, fie zu erlöjen. Da verfchied fie 
und entfchlief in feinen Händen. Seiner Frau aber ſprach er 
Troft zu: „Ich hab einen Heiligen in den Himmel geſchickt. 
D hätten mir einen folchen Tod, einen ſolchen Tod wollt ich 
auf dieje Stunde annehmen." Es jollte auch jo fommen. Je 
mehr feiner alten Freunde ihm vorangingen, um jo mehr hatte 
er Zuft abzuſcheiden. Die Stunde fam für ihn bekanntlich in 
Eisleben, wohin er Ende Januar 1546 reifte. Gerade von 
dort aus jchreibt er feiner Frau, als ſie um ihn bejorgt iſt: 
„Bete und laß Gott forgen!" und teilte ihr, al3 jeine Ver— 
mittelung zwiſchen den Manzfelder Herren günjtig zu werben 
fchien, mit: „Alfo muß man greifen, daß Gott iſt Erhörer des 
Gebets“. Einem Hohenſteinſchen Rentmeijter fehrieb er ein von 
ihm dazu gern verwendetes Wort in eine Hauspoftille, Joh. 8, 51: 
„Wer mein Wort hält, der wird den Tod nicht jehen ewiglich“. 
In feiner Kammer that er, wie gewöhnlich, unter dem Fenſier 
eifrig fein Abendgebet und wandte ſich dann fröhlich noch zu 
kurzem Geſpräch mit Jonas, Rudtfeld, einem Diener und feinen 
zwei Söhnen und jchlief ruhig ein. Am 16. Februar ſprach 
er bei Tiſch viel von Krankheit und Sterben. Am 17. betete 
er vormittags öfter am Fenſter, am Abend nad) ernten 
Gejprächen über das Wiederjehen im Jenſeits desgleichen, und 
nun verbrachte er die letzte Nacht feines Lebens, wie befannt 
mit viel Seufzern und Gebeten. Nach 10 Uhr betrat er die 
Schlaflammer mit den Worten: „Walts Gott, ich gehe zu Bette. 
In Deine Hände befehle ich meinen Geift, Du haft mich erlöjet, 
Du treuer Gott“. Als er ſich gelegt, gab er die Hand zur 
guten Nacht und fagte: „Dr. Jonas und M. Cölius und hr 
andern, betet für unfern HErrn Gott und fein Evangelium, 
daß es ihm mohl gehe; denn das Konzilium zu Trient und 
der leidige Papft zürnen hart mit ihm." Nady 1 Uhr, als er 
wieder munter ward, jagte er zu Jonas: „Ad, HErr Gott, wie 
ift mir fo wehe, ach lieber Dr. Jonas, ic) achte, ich werde hier 
zu Eisleben, da ich geboren und getauft bin, bleiben.” In der 





38 


Stube gehend wiederholte ex; „In Deine Hände befeble ich 
meinen Geift“, Als der Stadtjchreiber, feine rau, die Grafen 
Albrecht und von Schwarzbung mit ihren Gemablinnen gefommen 
waren und ihn zu jtärken Juchten, jagte er: „Lieber Gott, mir 
ift I wehe und angit; ich fahre dahin". Gleich darauf, ſchon im 
Todezichweiß, betete ex: „O mein himmlijcher Vater, ein Gott 
und Vater unjers HErrn JEju Chrifti, Du Gott alles Trojtes, 
ich danke Dir, daß Du mir Deinen lieben Sohn JEjum Chriftum 
offenbaret haft, an den ich glaube, den ich gepredigt und bekannt 
habe, den ich geliebet und gelobet habe, welchen ber leibige 
Papft und alle Gottlojen Händen, verfolgen und Läftenn. Ich 
bitte Dich, mein HErr JEju Chrifte, la Dir mein Seelichen 


befohlen jein. O bimmlijcher Vater, ob ich ſchon dieſen Leib 








aan Fre m en Pe een Kae Bi 
weiß ie 01 jewiß, leiben 
Deinen Händen mich niemand ne Tann“. en er 


lateiniſch dreimal Joh. 3, 16 und Pſalm 68, 21: 

einen Gott, der da hilft, und den Hcm Fa m vom 
Tode errettet“. Als Colius ihm Arzenei reichte, fuhr er po: 
„Ich fahre dahin, meinen Geift werde ich aufgeben“, und endlich 
fügte er nod) dreimal ſchnell hinter einander dazu: „Water, in 
Deine Hände befehle ich meinen Geift, Du haft mich erlöjet, 
Du treuer Gott“. Da mwurde er ftille und fagte nur noch ein 
vernehmliches Ja auf die laute Frage: „Reverende pater, 
wollet Ihr auf Chriſtum und die Lehre, die Ihr gepredigt, 
beftändig bleiben?" So ftarb der große Mann des Glaubens 
betend, wie er betend gelebt hatte. 

* 

Geben wir nun einen Überblick über die jetzt neu heraus— 
gegebene Erbauungsſchriften Luthers, jo ijt dem einiges 
dorauszuſchicken. Luthers Gebete und Erbauliches aus feinen 
Schriften wurde fchon zu feiner Zeit und alle Jahrhunderte 
hindurch gejammelt und verarbeitet. So wird einiges auch zur 
‚Zeit der bejtimmten Herausgeber wieder namhaft gemacht werden 
müfjen. Bei der Beichreibung der Schriften Luthers ift nicht 
Volftändigfeit erſtrebt worden. Was 3.8. feine Predigten be— 
trifft, fo giebt es hier Ausgaben mehr wifjenjchaftlicher und 
mehr erbaulicher Art. Nur fofern fie unmittelbar der Gemeinde 
dienen follen, werben fie erwähnt. Seine Schriftausfegung 
ferner verbindet jo einzigartig die theologijch = wiſſenſchaftliche 
Seite, wie die praftijch-erbauliche, daß e3 fich frägt, melde 








40 


des heiligen Baterunferd vor und hinter fid, 
en — des e fe 
eiter ausg vervol 

in ber herrlichen Schrift: „Wie man beten ſoll für Reiſter 
Balbierer", 1534, ©. "126 ff. Hier giebt er bie unse ' 
Sen Dh Braten, ae enlakior Anmweifungen zu einem 
vechten Gebetsleben in tion (Betrachtung), 

wie auß den Bitten und Gesten un unb dem Glauben zn zum 

ka indem man aus allem eine Lehre, Dank, Veichte, Gebet 

mache. 

ia vr va home ie Band mit ber bedeutenden a 

rift „Zeifara art Ag Troftmittel 
felige und Beladene ich Büchlein — auf Sabre 1630. 


wärtigfeit eines jeden Pe * 

(©. 1-0) Statt der 14 —— Ram —e— "el 
Kranke ein großes Gemälde auß zwei Tafeln, mit je PR 
Bildern vor ſich haben. 

Auf der erften Tafel zeigt er die Übel: 

. das Übel in ung (Sünde und Hölle), 

. das zufünftige Übel oder das Übel vor uns (Tod), 

. das Übel der Vergangenheit oder das Übel hinter uns 

(meist auf Barmberzigteit), 

. das Übel von unten her ‚oder unter uns (Hölle), 
. das linfe Det ober das Übel zu unferer Linken (Feinde), 
das vechte Übel oder das Übel zu unjerer Rechten 

(die, Übel unferer Freunde), 

. das Übel in der Höhe ober "das Übel über uns (das weift 
auf Chriftus den Gefreuzigten). 
Auf der zweiten zeigt er die Güter nad) den gleichen 
Gefichtspuntten. 
Don Troftfehriften findet jich noch in Band VI: 

©. 61. „Ein Sermon von der Bereitung zum Sterben“, 
der Anfechtung das heilige Saframent des Altars 
und Chriftum entgegenzuitellen. 

Es folgt die Schrift: 

Ob man vor dem Sterben fliehen möge", 1527, 
©. 81; dann „Schöne auserlejene Sprüde der 
heiligen Schrift, damit ſich Zuther in großen 
Anjehtungen getröjtet hat“, 1530, ©. 107; und 
©. 115. „Troftfhrift für eine Berjon in hohen 
Anfehtungen". 


Pr mr 


Pe} 








J 


Der Gemeinde inſonderheit, um auf die Predigten 
beſonders zu weijen, machen fie folgende Ausgaben zugänglich: 
1. Dr. Martin Luthers Hauspojtille 6. — 
brofch. 2,80 Mt. Halblwbo 3,40 ME, Halbfrzbd. 4 ME, 
in Leder 4,80 ME ‚Herausgegeben vom Hauptverein für 
riftliche Grbauungsjchriften im Berlin Gr. du, 54 
eiten, 49 3, 2 Spalten, mittelgroß, mit Luthers 

Bild. Verlin, 1883, 
Die Sammlung enthält außer der volltändigen Reihe 
Evangelienpredigten no Paffionsprebigten, Predigten 
für die Apojteltage, eine Hochzeits- und zwei Yeichenpredigten, 
az Luthers Norrede (Seite 1, 2) und St. 542: Wie zum Bejchluß 
der Predigt das Bolt zum allgemeinen Gebet joll vermahnt werben. 
Anmerkung: Yu der Ausgabe von Luthers Hauspoftille, 
ſowohl nad) Dietrich, als auch nach Rörer, vgl. Aitmerfung ©, #1. 

Die Epiftelpredigtem liegen in Dr. Martin Yuthers 
Kirhenpoftille vor; Predigten über die Epifteln 
für alle Sonn- und vornehmiten Feſttage des ganzen Jahres 
zur religiöfen Erbauung in den Familien aller Stände. 
Verlag chrijtlicher Schriften, 2. Stottmeifter & Co. 
Braunſchweig. Folio mit jehr großem Drud, 909 Seiten, 
Nachdruck der Driginal:Ausgabe von 1562, auch Luthers 
Thejen und Bilder. Komplet gebunden 13 Mk. mit 
Goldſchnitt 17 ME. 

2. Dr. Martin Luthers Evangelienpredigten, aus 
der Haus: und Kicchenpoftille auf alle Sonn: und Feſt⸗ 
tage im Kirchenjahr, ausgewählt von Pfarrer Gujtan 
Schloſſer. Eine Gabe zum 400jährigen Jubiläum der 
Geburt Luthers. 4. umveränderte Auflage, gr. 8°, 651 
Seiten, mit Luthers Porträt nach Cranach. Geb. 2 ME., 
elegant geb. 3 und 4 Mf. Calwer Vereinsbuchhandlung. 

Die Predigten find, wie das furze Vorwort von 1883 jagt, 
durch die unjerm Neuhochdeutich angepaßte Sprache leichter 
verftändlich gemadt. Es find auf 649 Seiten 65 Predigten 
nad) dem Kirchenjahr geordnet in ſchönem, breiten Drud (40 ZL 
die Seite). Jede Predigt trägt in ber Überfchrift oder in ber 
Anmerkung die Angabe ihrer Quelle, bezw. ob fie aus der Haus 
oder Kirchenpoftille genommen, ob fie verkürzt jei oder wie VII 
gearbeitet aus 2 Predigten von 1535 und 1531, wie VIII aus 
der Haus: und Kirchenpoftille und dgl. (XV, XIX). 


42 





44 


allen einzelnen S. 76—132, zu den Apofryphen S. 138—145; 

zum Neuen Teftament (Soangelium) von u 1527 und 1542) 

zur A Apoftelgefcichte und den einzelnen In bis zur Offen: 
barung ©. 146— 182, ©, 183—184 das Jub; mis. 

2. Dr. Martin Luthers Vorreden a heiligen 

Schrift. Zum ——— es 
Reformators, neu Beute a Veranftaltung 
ich — ex a di 
VII und 185, gt. 8%, Zl. die Seite. 


foriften. 

einen Vorbe zur Empfehlung 
von Ber Kleinert — näheren Bei Fire — En Ent: 
ftehung der Vorreden, ſowie der Bibelüberfehung Luthers übere 
haupt. Das Bud) führt, außer den befannten — a 
mel Inſchriften Luther zur ganzen Bibel, Nachricht 
ie Verdeutſchung de3 Buches Hiob, 3 Vorreden zum , 
1 Nachſchrift, 1 Kurort, 2 zur Hefefiel 2c., auch  Grum 
und Urſach der Überjegung Röm. 3, 28 und die leizte Aare 
zeichnung Luthers, zwei Tage vor feinem Tode in lateimifcher 
Sprache niedergefchrieben, im beutjcher Überjeung vor, 
aljo an Vollftändigfeit und Genauigkeit auf Grund neuerer 
Forfhungen die Ausgabe Nr. 1, während diefe vor ihr die 
Summarien über die Pjalmen Doraus bat. 

3. Zuthers Auslegung der heiligen Schrift 
führen uns die Werfe von Eberle vor, welche in 
Stuttgart im Verlage der Evangel. Geſellſchaft 
erfchienen find. 

Luther, Dr. Martin, Pfalmen-Auslegung und die 
Salomonifchen Schriften: Hobeslied, Prediger, Sprüche, 

job. Ein Kommentar zu den poetijchen Büchern des 

ten Teſtaments. Aus feinen Schriften bearbeitet von 
Chr. ©. Eberle. Gr. 8%, 106%, Ba. 43 IL. die Seite, 
mittelgroßer Drud. Preis broic. 9 ME., in zwei Halb- 
frzbdn 12 ME. 

Luther, Dr. Martin, Evangelien-Auslegung. Aus 
feinen Homiletifchen und exegetiſchen Werfen bearbeitet 
von Chr. G. Eberle. Gr. 8, 86 Ba, 2. Aufl. Seitheriger 
Preis 8 ME., ermäßigter Preis 4 ME, gebd. in Halb- 
frzbd. 5,60 Mk. Drud mie oben. 1 

Luther, Dr. Martin, Epijteln-Auslegung Ein | 
Kommentar zur Apoftelgefchichte, den apoftoliichen Briefen | 














al3 auch aus dem fleineren Kommentar auf Grumd ber jorg- 
fältigen Bearbeitung von Chr. G. Eberle in Luthers Epijteln 
Auslegung und dod) etwas ausführlicher als dieſe Wer dem 
güheren Kommentar deutjch gm leſen will, dem fei der 

ieberabdruct der Walchſchen Ausgabe empfohlen, den 1856 
Guſtav Schlawit in Berlin veranjtaltet hat. Dem Umfange 
nad) bietet dieſe „Ausführliche Erflärung” beinahe das — 
von dem, was wir geben. Es finden ſich aber jo wiele 
Wiederholungen und jo mandje fir uns beveutungsios gemorbene 
Ausführungen darunter, daß die Leſer uns gewiß dieſen 
Auszug dankbar ſein werden.“ Seite 365—808 findet jich ein 
gutes alphabetijches Sachregifter, 

5. Wer überhaupt als Pajtor oder dafür intereffierter 
Laie die pratijch und wiſſenſchaftlich bedeutende Schriftauslegung 
Luthers im Zuſammenhang kennen lernen will, der jei auf 

Luthers Erklärung der heiligen Schrift, zufammen- 
geftellt von P. E Müller, hingewiefen. Gr. 8%. & Hejt 
1,50 Mt., tompl. 12 Mt., gebd. 14 Mt. 1347 Seiten. 
Verlag von C. Bertelsmann, Gütersloh. 

Heft 1. das Evangelium Matthäus. 

„ 2. die Evangelien Markus und Lufas. 

„ 3. das Evangelium Johannes. 

n 4. die Apoftelgeichichte und der Brief an die Römer. 

n 5. die beiden Briefe an die Rorinther. 

6. die kleineren Briefe Pauli an die Galater, Ephefer, 
Philipper, Koloſſer und Thefjalonicher. 
„ 7. die Paftoralbriefe und die Briefe Petri. 
„8. die drei Briefe Johannis, der Brief an die Hebräer, 
die Briefe Jafobi und Judä und die Offenbarung Johannis. 

9. Nachträge und Quellennachweis. Seite 1265—1347. 

Nach den mitgegebenen Vorreden zu den Büchern folgt 
Vers für Vers, jo meit ſich Belegitellen bei Luther finden, 
die Erklärung in unferem Verſtändnis angepafter Sprade. 
Wo Luther, wie beim Galaterbrief, felbft ausführliche Kommentare 
bearbeitet hat, findet fich hier nur ein furzer —— Im 
Vorwort zu Heft 1 fpricht der Herausgeber von der Bei 

der Auslegung Luthers und würdigt gebührend Chr. ©. Eberles 
Sammlungen. Im Unterjchied von ihm bietet er nun bie 
Auslegung fürzer, durchgängig in der Reihenfolge des Schrifttertes 
nad) Ausieitung des Stoffes, welcher feinen neuen Gedanten, 
fondern nur Ausmalung, reſp. Wiederholung irgend eines 
Kerngedankens bietet. Er will mit feiner Arbeit dem Studenten, 


46 





Sie enthält Luther? Kl. Katechismus mit Vorrede, e⸗ 
ſtücken, Hausiafel, Traubüchlein und Taufbüchlein; den 
mit beiden Vorreden, dazu die ſchon 1529 mit verbreitete kurze 
Vermahnung zur Veichte. Unverftändliches wird in Anmerkungen 
erläutert bezw. Schriftitellen angegeben. 

3. Luthers Großer Katehismus. Verlag von oh. 
Herrmann, Zwidau i. S. Enthält auf 206 Seiten den, 
jelben in ſchönem Drud, 29 ZI. die Seite, mit der enger 

edruckten (35 ZI) kürzeren und längeren Vorrede Luthers. 
jappbd. 1,20, eleg. Lwbd. 1,60. 

Eine neue jchöne Ausgabe zufammen mit dem Kleinen ift 
die in Hamburg bei ber. Niederſächſ. Geſellſchaft 
erjchienene: 

4. Dr. Martin Luthers Katechismen, herausgegeben 
von D. Karl Vertheau. Hamburg, 1896, Niederſächſ. 
Geſellſchaft zur reitung Siftliger Schriften, 
Brennerſtraße 8. VIII u. 167 Seiten, Kl. 4°, 32 IL 
Schöner großer Drud mit altertümlichen großen Initialen 
Anfangsbu jitaben). Geb. 1 Mi. 

Die Ausgabe bringt im Vorwort eine wijjenschaftliche 
Abhandlung über die ältejten und beiten Ausgaben und die Art 
der vorliegenden, die ſich, dem heutigen Leſer verjtändlich, daran 
anſchließt. In Klammern werden die neuen deutjchen Ausdrüde 
bezw. Lesarten im Tert gegeben, jonjt wird der Wortichat Luthers 
und jein Satzbau thunlichit unverändert gelajjen. Seite 1--.32 
enthält den Kleinen Statechismus mit Vorrede, Anhängen, Haus- 
tafel, Trau und Taufbüchlein, Seite 35—167 den Großen 
mit Vorreden von 1529 und 1530 und der furzen Vermahnung 
zur Beichte, Seite 162 ff. 

5. Dr. Martin Luthers Großer Katehismus. Mit 
Erläuterungen dem deutſchen evangelijchen Volke dargeboten 
von D. Georg Buchwald. Xeipzig, Bernd. Richter, 
1897. V111u.122 S. 8°. (Drud: 39 ZI. auf der Seite.) 
Diefe Ausgabe leitet I—VIII ein treffliches, volfstümliches 

Vorwort ein, das zumal an die Jugend jid) wendet: „Wer das 
Buch lejen ſoll und wie Luther Katechismen entjtanden find.“ 
Alle Schwierigkeiten und Unverſtändlichkeiten werden in Ans 
merfungen erklärt, und jo wird der Seite 1—122 folgende Kate 
chismus durch Wort: und Sacherflärung jedem, zumal der Jugend 
bezw. den Konfirmanden, nahegebracht. 

Der Große Katechismus iſt jungen reifen Chriften, aber über- 
haupt nachdenfenden Betern nicht genug zu empfehlen. Berfajjer 


48 

















— 
50 


Glaube dagegen ins Herz gepflanzt, jedermann befannt sucht 
und das Chriſtentum der faljchen Chriſten geitürzt, das 
lutheriſche Ehrijtentum befördert und ben Yeinden der Tal i 
heit, die den Dr. Luther für einen Stifter und Anfänger 
übfen Lebens der Unſern jeinbfelig, 3 falſchlich a 
der Mund gejtopft werden möge, fo bi Gott zu Ehren 
und vielen Menjchen zum nitlichen. Unt t, Ye ʒiemlich 
ſchwere Arbeit übernommen und aus allen Werken — die 
ic) von Anfang bis zu Enbe fleißig durchleſen habe, geg 

Wahres Chriftentum” zuſammengetragen“ Nach a 

handelt das 1. Buch in 15 Kapiteln mit vielen — 
ſchnitten vom Glauben (totem, bijtorifchem, — — Ur 
fprung, Eigenjchaften desjelben ac), das 2. Buch von Siebe 
oder von guten Werken in 16 Kapiteln (5. B. wie Glaube und Werte 
nahe verwandt; daß im Artikel von der Rechtfertigung Glaube 
und Liebe zu unterjcheiden fei, welche Werte Luther vermi 
welche nit :c.), Die 4 altertümlichen Kupfer find Bilbniffe 
Luthers, Melanchthons, Statius’ und des Neichstages zu Aug 
burg. Wer gründlich kennen fernen will, was Luther alles aus 
der Schrift über Glauben und Werke Klar erkannt und geäußert, 
greife zu dieſer ſachlich fein geordneten Sammlung. Näheres 
über Statius vgl. fpäter. 

©) Luthers Troftihriften in den Ausgaben von Paſig 
ſchatz 1883) und in der „Symbola Lutheri“ von Emil Ohly 
(Frankfurt 1852) find jest vergriffen; fie leben aber fort irn 
folgenden Schriften: 

1. Dr. Martin Luthers Troſtſchriften. us 
von Dr. Joh. Delius, Gymnafiallehrer in Ems 
Gotha, Friedrich Andreas Perthes, 1884. Vu.3196., 
kl. 8°, 37 31, geb. 3,50 ME. 

Als 2. Teil von einer Auswahl aus Luthers Schrifter® 
find fie ein bejonderes Buch, enthaltend möglichft umfafjent> 
alles, was Luther zu Troft gejchrieben hat: 1. Troftjchrift fü 
jeden Chriften, die Tefjaradefas, dann 2,—6. 58 Troftbriefe® 
nad) verjchiebenen Gejichtspunften (für folche, die um Glauben$ 
willen leiden; für Stleinmütige; Schwermütige; bei dem Tod 
Trauernde; Kranke). 7. Sermon von Bereitung zum Sterbere 
(überfegt, 1519), dann 8.—16. aus der Schriftauslegung und 
Predigten (bejonders 14. aus Joh. 14—16); 17. etliche Trofte 
ſprüche, ſowie einiges aus den Tijchreden über Anfechtung und 
das liebe heilige Kreuz”. 





52 


trifft den Nagel auf den au, und ein tiefer, exfeuchteter Geiſt 
bliett in die Aiefen des menjchlichen Herzens." 

Was aus Luthers Schriften über den Haus: und Ehejtand 
gest ift, folgt nun in einzelnen Stüden in folgender Ordnung: 
ap. 1 (S. 1 —24): Gheverlöbnis (Mechte und Pilicjten ber 
Eltern dabei, heimliche Eheverlöbniffe). Eid 2 (©. 3588): 
Sedhei (Gefahr des Nuffchubs, Zuläffigfeit der 9 

inderung des Übermaßes, das_befte henf). 
Kap. 3 (S 29—106): Che (Gottes Ordnung, Zwed und Ber 
ftimmung, richtige Beurteilung, Würde, Nuben und Segen; 
Leiden und Bejchwerden; Veradhtung, Mifbraud, Sünden in 
ber Ehe; Gemeinjchaft in der Ehe, verichiedene Urjadjen ber 
Schließung der Che, Veichtfinn bei der Schliegung, reiheit bei 
der Schliejung, Bedingung einer glücklichen Ehe, Urfachen im 
lücticher Ehen). Kap. 4 (S. 107— 130): Ehegatten (Gegen 
eitiges Verhältnis, Pflichten, insbejondere des Sbemams, der 
Ehefrau, bei Leiden und Beſchwerden, gegen kranfe yatten; 
Liebe derjelben, Unfriede und Unverträglichteit), Kap. 5 (S 131 
big 137): Ehebruch (Abſcheulichteit desjelben, grober, feiner, Ne 
fachen, Strafmirdigfeit). Kap. 6 (S. 138—149): Eheſcheidung 
(mann nur zuläffig, wann nicht). Kap. 7 (S. 150—156): Ehelofig: 
teit (ob man ledig bleiben folle, ob fie geboten jei; Sündlichteit 
des Gelübdes der Keufchheit). Kap. 8 (S. 157—183): Eltern 
(ihre Liebe zu den Kindern, Pflichten, Strenge, Rechte, Ber 
antwortlichteit, Bedingung fegensvoller Wirkſamkeit, Verdiente, 
PVerfündigungen, Sorgen und Leiden, Unabhängigkeit, die ihnen 
gebührende Liebe, Ehrfurcht, Gehorjam). Kap. 9 (S. 184—209): 
Kinder und Kinderzucht (Kinder, das lieblichite Pfand der Che, 
ihre Sitten; Kinderzucht, Zweck und Ziel, Wert und Verdienit, 
Erfordernifje, Segen Gottes, Verpflichtung, Troft, Fehler, Folgen 
fchlechter Erziehung). Kap. 10 (©. 210—216): Dienftherricjaft 
Beſchwerden, Rechte, Pflichten). Dann folgt ais Zugabe (©. 217 
bis 245) „Einiges aus Luthers häuslichem Leben: Lutherd 
äußere Perfönlichkeit, Luther als Gatte, Vater, Sohn nad 
feinen Tiihreden und aus W. Thießs Theodora; ©. 251—285 
machen 36 Haus- und Cheitandsregeln Flattichs und ©. 286 
bis 288 das Inhaltsverzeichnis den Schluß. 

2. Das goldene Hausbud Dr. Martin Luther 
Ausſprüche über Cheftand, Elternjtand und Hausftand, 
zufammengeftellt von ©. Gericke, Pfarrer zu Ortrand- 
Geb. 1 ME. Berlin 1871. Hauptverein f. hriftl. Erbauung®* 
ſchriften. 264 Seiten. 38 ZI. die Seite. Dünnes Papier: 





2 


fo er in vielen Jahren gegen gelahrien Teuer, u 
mden Gäſten und feinen Tifchgejellen geführt, in Auswahl 
ir das deutiche Volt, 2. Auflage, 8°, 160 Seiten. 

3. Dr. Martin Luthers finnreihe Pijhrebem 
Auswahl für das deutjche chriftliche Volk, beforat vom 
Ferdinand Bäfler. 2. Aufl., 8% 1 Mt. Heinrich 
Naumann (jest bei Joh. Herrmann, Zwicau 
Auch aus der im Kontordia-Verlag S. Louis erfchienenen 

Kauhichen Ausgabe find die Tiſchreden als 22. Band (V. 997, 
15 ME) einzeln fäuflich. 
IY; 


Was Gebete, Gebetbücher, Gebets- und Andachtsfammlungen 
nad) Luther betrifft, jo find folgende Bücher nambajt zu machen: 

A) folche, die jämtliche Gebete enthalten: 

Gebetbuch, enthaltend die jämtlichen Gebete und Seufzer 
Dr. Martin Luthers, wie auch Gebete von Melanchtbon, 
Bugenhagen, Mathefius, Habermann, Arnd und anderen 

otterleuchteten Männern. 3. Aufl. Brojch. 1,80 ME 
albirwb. 2,40 ME., Halbfrzbd. 2,80 Mi. Berlin, 
auptverein. Siehe Anhang 1, Teil 3, Nr. 1. 

— B) ſolche, die Luthers Art beten zu lehren kund 

eben: 

1. Luthers Betbüchleinz Betbüchlein des ſeligen 
Gottesmannes Dr. Martin Luther aus ſeinen eigenen 
geiſt⸗, troſt· und lebensvollen Worten gezogen. KL. 8°. 
2. vermehrte Aufl., VII und 136 Seiten, a gebd. 
1ME 3. Aufl, Sedez, 176 Seiten, 27 Beilen die Seite, 
Calwer Verlagsverein 1886. 

Dies Büchlein, zuerſt 1565 von Anton Otto, Pfarrer 
in Nordhaufen, zufammengeftellt, dann von P. Treuer, Coburg, 
(chon Pfarrer Dindel, Coburg, gab 1562 ein ähnliches heraus,) 
vervolfftändigt 1571, (1579, 1591, 1627; andere Ausgaben 
1604, 1669), ift für unfere Beit jeit 1883 hier neu bearbeitet 
worben. 


Da wird aus Luthers Gebeten und Gebetsanleitungen 
herausgenommen, was unvergänglichen Wert beanfprucht. 
TE —X findet ſich eine Vorbereitung zum Gebet mit Unter 
mweifung über3 Gebet; dabei 10 Gebete. Im IT. Abſchnitt 
[eigen Gebete auf 5 Wochen: In ber 1. Woche wird bis 
ittwoch das DVaterunfer umfchrieben, dann folgen drei andere 
Gebete, in der 2. Woche folgt eine längere betende Um— 























il des Vaterunfers, in der 3.6. Woche wird „bie 

— 

nen — — der 4. die 

vier Ger 

a BEL. Molnie 10 bele 

— Bee Se aus Gi I an da ‚ham: 

le V Abfchnitt mehrere 

use in cn (ac) Ah fü Ds Yo 
eines Fürjten, Kriegsmannes, beyw. 

— VI enthält Gebete um ein feliges 

— — das Ganze erftens ein Anhang, 
ie Lutheri, gebets weiſe 

lIbodo, und jweitens 6 &. 

a) 3 zum Kleinen Katehismus Dr. 

Be elle Druct und Verlag von Job. Herrmann. 

78 Seiten, 23 Zeilen die Seite, fteif brojd). 

36 in gepreßter Leinwand gebd. 50 Pfg., Imidau) 

wird aud) die „Kurze Form, wie das Baterunjer 

a beten" im Anhang Seite 57—78 mit Nachwort aus 
Anmeifung, wie man beten ſolle, gegeben. 

8. Dr. Martin Luthers Auslegung des Vater— 
unfers, mit einem Vorwort von Lic. B. Riggenbach 
Berl.v. — Baſel 1833, Gebd 1,20 ME, 
VI und 160 Seiten, 22 Zeilen bie Seite, Gr:Seher. 
Zur Sutherfeier neu herausgegeben. Schöner Hlaver Drud. 

Das Vorwort jpricht von der Milrdigu gung: die Luther 
f Reformierten finden muß. Das HE ‚gebt 
Dat jerpredigten von 1517 zurüd, jricola 
Wiffen aus dem Gedächtnis niederfchrieh u 1518 
a been 2, Auflage Luther bann jelbft bejorgte, 
veranftaltete auch der Basler Druder Adam Petri 
bes ee gefinnten Frangislanerguarbians 
einen Abdrud, und Zwinglis gelehrter Freund 
eınpfahl diejem die — —— 

zum Rolportieven von Ort zu Ort. 


e man beten en andern die Worte und mas wir beten 
dann ben Klang, die Teilung, die Bitten mit eingelmen 
amd jehlieht mit: Kurzer Begriff und Ordnung 


jer Di Bitten”, einer Umfchreibung, md dem Liebe 
unfer im Bimmelreich. “ 





©) Für beftimmte Andachten werden Luthers Ge 
danfen benugt in dem 

1. Beicht- und Abendmahlsbüdhlein, aus 
den Schriften von Dr. Martin Luther. Geb. 80 Pig, 16°, 
218 Seiten, 33 ZI, Heiner Drud. Reutlingen, m 
—J * die Gedanken Luth drei Büchern: 

Das Buch bringt die janfen Luthers in 
Das erite —— 9 Abſchnitten die Beichte: 1. Bon ber 
Veichte im allgemeinen; 2. Bon ber Yeichte vor Gott; 3. Kurze 
Untermeifung, wie man beichten foll; 4. Kurze „Ges (8); 
5. Worin die Übertretung ber zehn Seiate le (wie Nr. 3 
zur Selbitprüfung); rin die Erfüll: 7. Bas 
das Wort Sünde heißt; 8. — Sünden ao Sünden: 
Geiz, Diebjtahl, Chebruch, Hoffahrt, Verſchwendung, Trunten 
heit, Unkeuſchheit, Lüge, Verleumdung, Zorn); 9. Veifpiele der 
rechten Buße und Bel fehrung aus ber Schrift (Petrus, Paulus, 
Matthäus, Magdalena ald Sünderin); [Seite 175), — 
Das zweite behandelt in 8 Abſchnitten das ꝛendmahl: 1. Bon 
der milrdigen Bereitung; 2. Crinnerung, wie das Leiden 
Chriſti joll betrachtet werden; 3. Betrachtungen über das Leiden 
(Seite 88—130 enthält 15 Baifionsbetrahtungen); 4. Einfeßung; 
5. Weſen und Nusen; 6. Würdiger Genuß; 7. Lobgejang: 
Gott ſei gelobet und gebenebeiet; 8. + Gebete; [S. 76—167). 
— Das dritte behandelt in 8 Abfchnitten die Frucht desjelben: 
1. Wadjet; 2. Kämpfet; 3. Wachet; 4. Trachtet am erften 
nad) dem Reiche Gottes; 5. Glaube, Liebe, Hoffnung; 6. Von 
dem heiligen Kreuz; 7. Gegen die Anfechtung des Todes; 
8. Luthers Troftgebet in unjerer legten Stunde; |S. 168—218]. 

Da das Buch eingehende Betrachtungen enthält, ift es 
mehr reiferen, ermachjenen Chrijten zu empfehlen, die in ihren 
Andachten für die Beichte und Abendmahl einmal etwas anderes 
als die üblichen Rommunionbücher brauchen wollen. 

2. Das Leiden und Sterben unjers HErrn JEfu 
Chriſti, 42 Betrachtungen zur häuslichen Andacht für 
die einzelnen Tage der Paſſionszeit, aus Luthers Paſſions- 
predigten zufammengeftellt. Herausgegeben von dem chriſtl 
Verein im nördlichen Deutjchland, Eisleben, 1854. IV 
und 197 Seiten, 8°, Halblmd. 60 Pfg., Kal. 90 Pig. 

Den Betrachtungen find Lieder beigegeben, die zur alten 
törnigen Lutherfprache paffen, darum aus dem Liederſchatz des 
16. Jahrhunderts bis zu ‚Joh. Heermann, + 1647, entitammen. 
Auf jeden Tag kommt eine Betrachtung von 4—5 Seiten. 


56 


58 


Schriften. Der 1. und 2. Teil enthält nun für eden Tag des 
Jahres bis Seite 402 kurze Betrachtungen Luthers nad) einem 
Sprud, Seite 403462 der 3, Teil eine Sammlung weiterer 
geiftreicher Ausiprüche Luthers über Gott, feine Eigenjchaften 
und Worte von Chriſto, der Sunde, Emade, heil. Schrift und 
Wort Gottes, Geſetz und Evangelio, Taufe und Abendmahl, 
Glauben, Kreuz und Verfolgung, chriftlicher Kirche, Predigtamt, 
Obrigkeit, Tod, jüngjtem Tage, Himmel und ewigen Leben. 
In dem 4. Teil, Seite 463—589, folgt eine Reihe von —J 
lichen Erklärungen wichtiger Bibelftellen, mit 2 Anhängen, dem 
einen, enthaltend die, welche Luther mit eigner Erklärung 
chriſtl. Freunden in die Vibel geichrieben, dem andern, ent 
haltend Zugaben aus eignen Worten Luthers Seite 590 
beſchließt daS ganze ein Spruchregiter, Seite 606 ein Sach: 
zegifter aller in 4 Teilen enthaltenen Materie 


u Garen ee 
sprüche aus Quthers i zur 
janze Jahr hindurch zufammeng, Schinmeier gab ſeiner 
Seit, veranlagt von for. 3, 16, dies Schatzkäſtlein heraus, 
nachdem in der pietiftifchen Zeit viele gedruct worden waren, 
die die Sprüche mit Lieben erklärten. Da mollte er feine 
Zeitgenoffen auf Gottes Wort und Luther Lehre ftellen. Er 
ra „die gefunde, nachdrüdliche und vollmündige Erklärung 
Luthers" gi bejonders erbaulich. Er giebt felbft ald Zweck an, 
zu zeigen Luther als Tröfter betrübter und Eleinmütiger Gewiſſen 
zu zeigen, wie er da die Lehre von der Rechtfertigung aus 
Gnaden zwar mächtig vorgetragen, babei aber zugleich auf 
ge ung und gute Werke gedrungen. „Die Abficht dieſes 
ſchens ift ferner, zu zeigen, wie weit die Lehre und das 
Leben unferer jeigen Lutheraner von Luthers Lehre und Leben 
abweichen, und dann, damit dieje Zeugnifje Luthers zur Erbauum, 
Teoft und Gründung des Glaubens zu Haus, auf Reifen, in 
eedigten und in riefen benugt werden." Diejer Zweck 
schinmeiers ift auch heute nicht verfehlt, jondern macht das 
Buch für jeden Liebhaber von Gottes Wort und Luthers Lehre 
zu kurzer Sammlung darüber brauchbar. 

Schinmeier gab übrigens erſt die Erklärung von 200 
Sprüchen heraus. Nach und nad) vermehrte man, fo 1769 
die Ausgaben bis zu 500. Darauf beruhen die meiften neueren 
Ausgaben. 

Die bei Wild. Baur gedrudte ift diefelbe, die auch von 

A. Schmidt, Anklam (jegt Altona), verbreitet wird mit bem« 





möglichfter Anfnüpfung an bie i des Ki 
(ogl. auch 21. II, 25. III, 24. VI, 2. VII, 29. IX). 
ftehen mehrere Betrachtungen im ‚fo 
3 8. 30. I—1. II Geſetz und elium, 3. D—17. II 10 Ge 
bote (ogl. 19. 20. IX), 1. ITI—10. III ef. 53 (Baffionggeit), 
17. IV—17. IV öfterlic, 20. IV—26. IV guter (Mifer- 
forbdias), 11. VI—23. VI Geligpreifungen, 8. IX—14. IX 
„©laubensgerechtigfeit, Glaube, ; 27. X—80. XI Gebet, 
Vaterunſer (31.X und 10. XI, als Luthertoge außgenommen). | 
„Luther fernige, aus einem glaul Tommenbe 
Sprache," jo mwünjcht es das Vorwort, „will die Herzen vieler 
helfen tröjten, erquiden, fröhlich machen und geſchickt —— 
in dem verordneten Kampfe.“ Und in ber TI kann 





60 





Dominus videbit, 29. I; Nießlinge, 2. II; Gratias, 27. IV; 
Aufzug, 4. VII; Klügling, 26. VII; troß da, 20. VIII; Pula, 
21. VIII; Prattit, 28. VIII; Ruckknorren, 29. VIII; temporis 
fieren, 26. IX; Materie, 12. XI; jubtil, 23. XI; speculationes, 
6. XI. 

Innerlich müffen fie im Gebetsleben, im Glauben an die 
Verföhnung durch Ehriftum mit ihm leben und weben, feft ftehen 
in ber Erfahrung der tehtfertigung allein auf dem Grund der 
Gnadenmittel. Auch die die Gedanten weiter verfolgenden Aus- 
führungen in den Anmerkungen find nicht immer leicht zu 
-verftehen. Singegen exleichtern auch die ftarf gedrudten Worte 
bezw. Sätze das Verftändnis des Zufammenhangs. Die Bibel- 
ftellen find ſehr geſchickt gewählt. Won bis 1, Seite ift 
die Durchſchnittslaͤnge einer Andacht. Das Buch vol Heiliger, 
gefunder Meditationen wird zu neuen Veranlaſſung geben. 

3. Dr. Martin Luthers Weisheit auf jeden Tag des 
Jahres. Ein chriftlicher Kalender mit Luthers Bild. 
2. Auflage, 32°, Vergißmeinnichtformat. Preis 1,20 ME. 
Kleiner guter Drud. In gepreßtem Leder, Goldſchnitt, 
Klappe. Reutlingen, B. ©. Kurs, jest Fleifhhauer & Spohn. 

Statt des Vorwortes iſt folgendes Wort Aurifabers 
abgebrudt: „Der hochlöbliche Kurfürft, Herzog Joh. Friedrich 
zu Sachſen pflegte in feiner Gefangenichaft am Kaiferlichen Hofe, 


Verlag der Gotthold-Erpedition in Cottbus, Br. 2,50 ME, 

Vappbd. 2,70 Mt., Balbfizbd. 3,20 Mt, 783 Seiten, 

37 Zeilen die Seite, Guter Drud, dunnes Papier, 

Das furze Vorwort Petris, weil. Pajtor prim. au der 
Kreuzkirche zu Hannover, vom Mai 1853 zur 1. Auflage giebt 
den Zweck an: Auszüge aus Luthers Sirchenpojtille (meijt nach 
Wald), je die fennzeichnenden umd geiftvolliten Stücke ber ſonn⸗ 
täglichen Evangelien und Epijtelpredigt, im andächtigen An— 
ſchiuß an den Verlauf des Kirchenjahres zu geben und jo den 
reihen Sonntagsjegen nad) der Weisheit himmliſcher Haus- 
haltung auf die einzelnen Wochentage zu verteilen, Damit Die 
Kirche in das Haus und ihre Gnade und Wahrheit in die Herzen 
bringe. „ES find Luthers Worte, ftandhafte, Iehrhafte, (ebensvolle 
Worte, den lauteren Zeugniffen der göttlichen Weisheit jelber ent- 
nommen und in jene Macht der Sprache gefaßt, der Das Herz Des 
andächtigen Hörers jo oft emtgegenlacht, weil es fein zweites 
IH, fieht und hört. Auch die hier getroffene Auswahl, joweit ich, 
fie fenne, wird dieſe Wirkung thun, wird fie aud) bei denen thun, 
für melde die ganze jtreitbare Gejtalt Yuthers etwas Befremd- 
liches zu haben pflegt, mährend umgefehrt vielleicht mancher 
nach dem Ganzen begierig wird, von welchem er hier dieſe 
töftlichen Brocken genießt.” 

Das Buch ftellt uf. 1, 15 und Pjalm 92, 2—9 an die 
Spige und giebt nun für jeden Tag eine nicht gerade furze 
Andacht, am Schluß ältere gute Liederverſe. Die eriten 3 oder 
4 (5) Tage jeder Woche wird das Evangelium, die legten (2) 
3 oder 4 Tage die Epiſtel meiftens erflärt. Für die Zeit 
zwiſchen Weihnachten und Epiphanias find hinlänglich evangelifche 
und epiftolifche Betrachtungen vorhanden. Nur Pete, wie Frei- 
tag III. p. Epiph. durd) Jeſ. 28, 16 oder in der Paffionszeit 
im 2. Teil der Woche durch die Leidensgefchichte, in der Kar⸗ 
woche durch 3 Predigten von der Beichte (Bi. 32, 5; Joh. 20, 23; 
Matth. 16, 19) und 2 vom heiligen Abendmahl, Mittwoch 
1. Kor. 11, 23—27 und 28—32 Gründonnerstag, ebenfo in 
der Oſterwoche durch reichlichere Verwendung der Evangelien, 
ebenjo die Tage nad der Himmelfahrt und in der Pfingſtwoche 
wird diefe Negel durchbrochen. Es jind 5 Epiphanien- und 
26 Trinitatismochen vorgejehen. 

Bald folgt es mehr den Gedanken des Evangeliums, bald 
mehr der Epiftel, bald durch fie nahegelegten Gedanken. E3 
genüge als Veifpiel die Textwahl der 1. Adventsmwoche. Matth. 
21, 5: Siehe, dein König fommt; Matth. 21, 5: Siehe, dein 


62 








773 Seiten, enger Drud, 45 31. die S. Preis 3,50 ME, 
en ei au Balchs Ausgab 
ie Schriftausiegung wird nach Walde Ausgabe (1739) 
jegeben, wie das emprehlende Vorwort Vefjers zu diejem Pe 
At zu dem zuerſt 5 Jahre eher erjcjienenen Hausbuch aus ber 
Kicchenpoftille jagt. JEſu Name wird in der Auslenumg, auch 
des Alten Teitaments, immer wieder ans Licht geftellt. 

Das Buch geleitet durch Die Adventszeit hin mit der Ad⸗ 
vent3weißfagung der Propheten bis zum Evangelium großer 
Freude am Chriftfejte (2. Chrifttag Luk. 2, 69 umd einige 
neuteftamentliche Stellen); im ber Tpiphanienzeit wird Jejajas' 
Tröftungsmwort dargereicht und die icche vo it, ihre in⸗ 
wendige Herrlichteit und ihre Angjt in der Melt; dur) Die 
Vaffionszeit führt das prophetifche Wort uom Leiden Chrifti 
Geſ. 53 und Pi. 22) bis zur Geſchichte der Schlachtung des 
Ofterlammes und der Ofterweisjagung Hofeas; Freudenpjalmen 
kommen mit den vierzig Freudentagen und Sacharjas und Joels 
Prophezeihung umgiebt umd füllt das Pfingſtfeſt. In der 
Trinitatiszeit geht neben ber Lehre der Kirche vom Himmelreich 
die Anfongsgeiichte des Heils her nad) dem 1. Buch Mofe. 
Die Lutherfche Erklärung ift feiner Meijterftüce eines, und in 
der reichlichen Mitteilung aus diefem Schafe bemeijt fi) das 
Hausbuch recht hausväterlich. Jede Andacht, die 2 Seiten ein 


nimmt, wird von einem Kernliede befchlofjen. 
Vv. 
Schließlich, jeien die wichtigften Traftate erbaulicher 
Art nach Luther hervorgehoben: 
Allgemeiner Art üt: 

1. Zmweihundert Perlen aus Luthers Schriften 1. Aufl. 
1830 von Paſtor Döring, Elberfeld (Mr. 468). Wupper- 
thaler Traktatgefellihaft. 28 Seiten, 10 Pig. 

Beſondere Predigten enthalten die im Verlag der Nieder- 
ſächſiſchen Gejellichaft, Hamburg: 

2. Nr. 37: Eine Predigt von Dr. Martin Luther über 
da3 Evangelium des 3. Sonntag p. Trin. In der fernigen 
Sprache Luthers eine Nede von der Pharijäer, von 
Gottes und von echter Chrijten Art. 12 Seiten, 3 Pfg. 

3. Nr. 71: Die Predigt des Heil. Geiftes von der Sünde, 
der Gerechtigkeit und dem Gericht. 12 Geiten, 3. Pig. 

4. Nr. 96: Pfingftpredigt des jel. Dr. Martin Luther 
über Joh. 3, 16.17. 20 Seiten, + Pig. 





66 


3) Die Mitarbeiter Luthers und ibre Frömmigfeit. 


Wie Luther ein Man des Gebetes war, jo jeine 
Freunde und die Be er der Reformation in ganz Deutjehland. 
Veweiſt das jchon die Gef ichte des Kirchenliedes jener Zeit, 
in ber die Lieder aus der Schrift, vornehmlich aus dem Pfalter, 
nur fo quellen, jo auch ein einziger Blic in das, was wir 
ſonſt von ihrem Beten im Leben und Sterben wiffen. Das 
Kreuz, das ihnen der HEre in mancherlei äußeren Leiden, nicht 
zum mindeften aber in geiftlicher Anfechtung, auferlegte, wurde 
für fie die Schule des Gebets 

Daß Melanchthon nicht bloß der größte ae Vers 
treter der Reformation war, fondern auch ein Mann tiefer 
Frömmigkeit, ijt hinlänglid, belannt. So hat er als der Lehrer 
von vielen Taujenden auch nachhaltig auf ihre evangelijche 
Frömmigkeit gewirtt = mwifjen von ihm, daß er, ber viel 
Kreuz in feinem Haufe zu tragen Hatte, nicht zum wenigften 
an feiner ſchwachen Sefundheit, viel ehe Con früh um 
2 Uhr ftand er auf, um durch Gebet vor der Arbeit fich zu 
ftärfen. Die Nöte der Kirche und Einzelgemeinde trug er, 
obwohl fein Seeljorger unmittelbar, auf betendem Herzen. 
Das Gebet um Keufchheit (Löhe, Samenkörner, Nr. 99), die 
Kune Auslegung des Vaterunfer (Gr. Gebetbuc) des Ev. Vereins, 

Nr. 526, Klaiber, Voltsbibliothef I., Seite 568 fj., vergl. 
überhaupt Philipp Melanchthon I., Seite 407— 582, von 
Ledderhoſe) bezeugen das ebenjojehr wie fein Ausſpruch Camerarius 
gegenüber: „Wenn ich nicht forgte, würde ich nicht beten.“ 
Seine gemöhnliche Rede war: „Unſer HErr Gott helf und 
jei uns gnädig!" Er liebte Gebetsformeln und empfahl fleißig 
da3 DVaterunjer. Den Npoftolifchen Glauben betete er jelbit 
täglich dreimal. Er befürwortete die häusliche Andacht, drang 
aber auch fleißig auf den Beſuch der Kirche. Er, der 1540 
auf Luthers Gebet der Kirche wieder geſchenkt worden war, 
Wet auch betend und ſich tröſtend und tröſten laſſend mit der 

ah Luthers Tode und dann nach dem ſeiner Ehefrau 
(1557) ſehnte er ſich oft nad) Frieden und Seligkeit. „Sit es 
Gottes Wille, daß ich fterben foll, jo will ich herzlich gerne 
fterben und bitte Gott nur um einen fröhlichen Abſchied,“ jagte 
er am 8. April nad) einem Fieberanfall zu Peücer. Am 
13. April feufzte ev: „HErr, machs zu Ende!“ Der 19. April 














er laui und. Nochmittags ſagte er, daj ichi⸗ 

— Oimmel verlange. BE Bad syn 

te ich, Her, meinen Be 

vi erlöft, Du getwuer und wahrhaftiger Gott!“ 
Auf Magifters Philipp „Ia” darauf betete röfchel 

Welandihen wie Day Die open und gig beta ham 

Durch die Melanchtbonyubeljeier 1897 ift aud ein Erbauungs 

von ihm gedructt worden: 
Hidie Sprüche vom hriftlichen Qeben. Barmen, 
= er raftataefellichaft, E Biermann. 30 Seiten, 


broſch 
ch erbaulich ſpricht der Schulmann von Buße und 
3, vom Glauben, vom ſtreug und Geber, 
des Glaubens in zeitlichen Anliegen, vom Gehorfant 
die Obrigkeit, vom ehelichen Leben. Zur ——— 
ar gen die Diesbezüglichen Gottesworte in ſchlichtet 
Form, voll tiefen Inhalts. 

Der Wittenberger Pfarrer Bugenhagen, ber in einem 
Zrofiblichlein die Stranken zu tröften fuchte, jorgte wie Melanchthon 
au a vn die Jugend beten ferne, wie fein Gebetbüchlein 

n 153) ift. Emnige feiner bejten Gebete find in dus 
Bebetbud) des Evangel. Vereins und in den Großen 
a eh aufgenommen. 

Der in berg bis 1541 mit Luther unter viel Anfechtung 
megen Schwächlicher Seibesbeichaffenheit ih Dr. Jonas 

it feinem eben, wie das Kreuz feine befte Arzenei geweſen. 
jalter fein Bethuch geweſen, bemeifen jeine Lieder. 
ef 1555 in Eisfeld, geteöftet durch kräſtige 


* 
J 








Bopheten und Gedichte der Pſalmen auswendig 


hatte, ie am die Seite tritt Erucigers frau, 
bete, ne von Mejerit, die Sängerin des Liedes 
B* 





„HErr Chrift, der einig Gottes Sohn“. Ihr Haus in Wir 
war eine Sriedensftätte, in der Luthers Nieder das Liebfte 
— — wurd Ein Haus des Gebets muß des— 
leihen Ebers Haus in Wittenberg geweſen ſein Mach 
Ruthers Tode blieb Eber mit Bugenhagen und Cruciger allen 
von den Profejjoren und Studenten bei der Vejt in Wittenberg, 
Troft ſchöpfte er aus dem Pjalter und dem Gebet 2. Chron. 20, 
6—9, auf rund deſſen ex nachher fang: „Wenn wir in höchten 
Nöten fein“. In den fpüteren Schrlänpfen teöftete ihn bie 
Kraft des Evangeliums. Aus dem reinen Wort rechten Unterricht, 
kräftigen Trojt, Stärle und Leben jchöpfen, blieb ihm die Daupt- 
ſache. Unter flehentlicher Anrufung Gottes und unter jtandhaften 
Bekenntnis feines Glaubens an um ging er am 10, Dezember 
1569 ſanft heim. Diejen Pfarrern that es gleich der berühmte 
Kantor und Buchdrucker Georg Nhau. Er, der Luther 1525 
einjt ohnmächtig in jeiner Stube gefunden umd mit Mufit mieder 
zurecht gebracht, ſtimmte mit jeinem Hortulus animae, Luſtgarten 
der Seele, der von 1547 an öfter erſchien, einer "Sanmnlung 
. erbaulicher Gedanken aus den Schriften der Reformatoren, die 
Saiten der Erbauung juchenden Seelen des lutheriſchen Ehrijten- 
volkes in der rechten Weiſe. 

Wie die Wittenberger Reformatoren, beteten aud) die 
andern. Wie hat den Erasmus Alberus in jeinem Wander- 
leben in Staden, Babenhaufen, Wittenberg, Magdeburg, Ham: 
burg, Neubrandenburg das Gebet geftärkt, und wie mußte es ihn 
nod) am Lebensende in Kümmernis und Not aufrichten: Als ihm 
in Neubrandenburg am 4. Mai der Gehalt verweigert wurde, 
ftand er in der Nacht vom Lager auf, im den Garten und 
betete unter freiem Himmel auf den Knieen jo heftig zu Gott, 
daß er ihm aus der Verfolgung erlöfen wolle. Dann im Haufe 
nahm er den Pfalter und ließ ihn nicht wieder los, bis er am 
am 5. Mai, früh 4 Uhr, heftig Pi. 94 und 81 betenb, entjchlief. 
Johann Hef J e, der Breslauer Prediger und Profeſſor, in 
Anfechtungen viel bewährt, las ſich zum Troſt am liebſten 
den Pſalter; auf ſein Pſalmbuch hatte er geſchrieben: „Stab 
meine3 Alters”. Wie viel treue Beter weiſt Süddeutſchland 
und Mitteldeutichland auf! Der Nürnberger Ratsherr, Lazarus 
Spengler, giebt in feinem Leben und in feinem Haufe den 
Beweis, daß fromme Laien mit den Pajtoren und eſſoren 
im Gebetsleben metteiferten: Seines Hauſes Leuchte mar Pi. 127 
und der Troft des Evangeliums half ihm über fein Hauskreuz 
mit vielen Sterbefällen und über feine ſchwache Geſundheit 





68 

















han Lint, ber Pfarrer am neuen Spital 

v bit Ri fleißiger Beter geweſen jein, 

weh re in feinen das tägliche Morgen: und Abende 
> it. Seine lehte Verufsarbeit mar, 

er 1547 „ein Gebet in — und Kirchen 

zu “m im Drud gab, naddem der Nat ſchon 

m daß beim Eljuhrläuten jeder Hausvater mit 
den Seinigen ich zu Gott im Gebet renden jolle, damit er 
arena edel ee En J den 
je um ‚alte, elannte Matheſtus 

war gt, und duch frommmer, in Gottes Wort lebender 


har In ia 3 3 Bi der # am 
5 ii el 
x te flei um — 


ee: 
in jen ei RL abermann ı. ). zu 
Zeit jelbft hatte in IE Sim der Reformater 
i ', Jufius Menius, mit feiner „Ehritlichen Haus: 
‚1620 gewirkt. (Die Schrift „Dentel, chriftlicher Rat für 

jebes Haus”, Brahe irebennbritung inberg, 1858) ioergeiflen) 
iehen die Fürften, welche treu die Reformation 

(meife auch als fronme Beter ihrem Bol voran : 
a Tee De — der Betenner (7 1543 in Onolzbach) 
‚ee jterungsgefchäfte fir Tag mit Gebet und. 

4 Schaft; Georg von Württemberg (+ 1568) 
als frommer Ehrift zu rechter Sterbensbereitidait als 
jr Sanduhr mit dem Wahlſpruch erwählt: Stund 


ch unter den reformierten Theologen jener ‚Zeit finden 
Peter. Aus dem Pfalter lernten jie Das befonbers; 
ner ae Wolfgang Mufculus (F 1562 in Bern), 
—9— Amtsgenoſſe bes Muſculus in Augsburg). 
ter lernte auch beten der als Dichter des „in 
Re belannte Schwenffelbianer Adam Reisner 









g ber Beifpiele, wie neues Leben erwachte und das 

wurde. freilich find das zunächit Veiß ele 
en des Volles, zumal von den Prebigern Aber 
kräftigte doch auch das Volk, es ihnen hierin 


— 
70 


nachzuthun. Gewiß wurde es nicht mit einem Male ein Wolf 
von Betern; das wird das Volk nie und ijis mie geweſen 
Aber die evangelijche- hrijtliche Sitte brach ſich Durch Gottes 
har allmählich Bahn. Start find auf der — — auch 
in den zwanziger Jahren und in den vieriger Aal ie 
Luthers und jeiner Freunde: Mas erfuhr man nicht alles bei 
der Kirchenvifitation, wie erjchrat man beijpielsweije über den 
Stumpffinn und die Rohheit der Bauern, ihren Geiz, die vielen 
Ehehändel! Wie befümmerten Luther die fittlichen Zuftände jeiner 
Sen: Er weiß jcharf zu veden gegen die fleifchliche Freiheit, den 
Hr an Gottes Wort, gegen Sünden aller Art, für die 
Gottes Zornrute die Türkenkriege jeien. 1542 exrläßt er eine 
Vermahnung an die Wittenberger Burgerſchaft und Univerfität, 
fie möchten um Gottes willen nicht das Gejchrei über fich ergehen 
taffen, boß es bei ihnen x: Ba jer, je Ärger werde. Er eifert 
jegen das geizige, wucheri ‚reiben im Bürgeritand, 
de viehiſchen Lüfte der Stubenten, gegen Die Lauheit ber Dort 
die Tyrannei der Yudas-Lüfte, Zwietracht, Geiz, Tı ii 
Bosheit bei dem Adel an ben Höfen, in Städten und Doͤr 
1545 wollte er am liebften Wittenberg verlaffen, fo arg trieb 
man e3 mit Unzucht und Sünde, wie jchon die ausgejchnittenen 
Kleider bewiefen. Aber man muß bedenken, daß ba vieles noch 
unter dem Einfluß der Vergangenheit ftand, und daß Klagen 
über die Sünde ım Volt und in ber Kirche Gottes nie ver« 
ftummen fönnen, jo gewiß die Sünde immer ihr Wejen treiben wird. 
Was für ein neues Leben im Gegenfaß zur Zeit vor 1520 
erwachte doch wirklich in allen Ständen. Durch die Gebete und 
Lieder jener Zeit ging ein neuer Ton der Freudigfeit, im Beruf 
Gott zu dienen, und e3 beginnt die fromme Sitte nach ber 
Sansa Luthers ſich zu entwideln. Beweis für das neue 
eben giebt doch auch die Verbreitung ber Gebanungsfepiften 
jener Zeit. Bon Luther zu ſchweigen, deſſen Betbüchlein 1524 
ihon das 6. Mal erichien, jo ift es vor allem des Urbanus 
begius Seelenarznei, die hoch- und niederbeutfch im 
Augsl up, Nürnberg, Leipzig, Magdeburg, Wittenberg jechd- 
mal mindeitend von 1529—1550 erichien. Des Briesmann 
Troftiprüche (1524), des Thomas Venatorius (4, 1551 in 
Nürnberg), des Rafpar Huberinus (+ 1553 zu Öhringen), 
des Johann Spangenber (+ 1550 in Eisleben) Troft- 
bücher, des Michael Weinmar (1523) und Cölius Gebete, 
das Betbüchlein für_ allerlei gemeine Anliegen von 1543, bes 
Veit Dietrih Summarien und Gebete, des Otto 





Körb 1539— 1544) Teoſibu⸗ 
SS Era Ba Fer I Se: 
teilweife wiederholten Auflagen, daß das 
—— 
el 548 (Geberbuc) d. Ev. Ver, 9. Buch). 
Anmerkung: In den jammlımgen, beſonders im 
Gebetbuch bes üü 


die oben gi 
— — — 


iec Zeit find in Neudrucken a — 


| ne as 
Beta —— 
Sarg (Sateb Andre) in 


4) Urbanus vesiue. 9 
BE at: 


en im Mai 1489 En Ser Rt bei 
si wahrſcheinlich Rhieger od 

— in, Ak Bi e In ni — 

— und er an : a waren 

ai, in fein Haus 

mutige nm Mayer von Eid, Pe 

er a m — mente: A 

von Beldnot — jeine adeligen jer begabten ft 
ine ie von on Bst, sine, Ki om 

in zucild und verſcha u 

be Rat um E 1517 frönte ihm Kaifer 

n ihm immer mehr in bie 

Em in Ekhftang und lernte einerfeits 

Briefter kennen, andererſeits jtubierte 

jeologie, die Väter der griechiſchen 

azu das Hebräifh. Von bier aus fam 

all Seen el und hörte von Luthers Disputation 

mi je und Anjehtungen in den Jahren 

— au einem eifrigen Anhänger Luthers, 








— plößlichem Affelt, ſondern 
— ie ve Lehre betreten, und 
als ich, — In ve Doltor, die fholaftiiche 


nad der Biograptie von Yaccine In feiner Eerlenasgena. 





alt 

















73 


‚Gelle aus 1530, dann von Lüneburg aus 1531 —1534, 
N ale Geperinteiden des ganzen 5 mieder on Gele 


ch n 
linden, wurde jeine Wi fit von Beben ® 
Dombung: Leipzig, Berlin, auch wieder mı 

er ab, obwohl die rauhe Luft des Nordens. 

ich war. Ein treuer Yutheraner, mit heiligen 

reine — war er doch zu ſehr Seeljorger, als 

Eh an ben Ei Salt der Wittenberger Konkordie 

u, Sen San — maltalden 1537, dem Religions« 

genau 1541 — hätte, Bei lebtecem 

ae ber Verhandlung und der Neije ihn 

er ohnehin fränflich, am 23. Mai 1541 

— den 22. Mai, hatte er noch den 

nn und mit = Gemeinde das heilige Abend» 

> gefeiert. Am Montag, den 23. Mat, hatte ein 

gan a x ara m * = — 

er und jel m Himmelfahrtstage begrub man 
Er Stodtficche zu Belle, 


a tilchtige Gere verftanb es bejonbers, bie Gedanlen 
der den Beiftlichen und dem Volk ans Herz zu 
‚Er prägte das ſchwere Bold der reinen Lehre zu Heiner 
fürs Bol, Erbauung im tiefiten Sinn des Wortes war 
feines Streitens, feines Predigens, feines Schreibens 
. Die, ten Gewiſſen wollte er — dem Evangelio 
 bem Mittler Chrifto gewiß machen. u dienten feine 
bejonders auch — = zwölf Artikel 
ubens (Apojt. Glaubensbelenntnis) und etlicher 
Bumfte der Schrift“, 1525. 
en worden iſt ſeine Seelen«Arzenei: 
Ucbanus Seelen Atzenei, nebſt einevLebensbejchreibimg 
ee Haccius. Hermannsburg, Drud und 
to an, 1894, AL. 80, 82 Seiten, 
31 Zeilen die Seite, ebd, 90 hal 


San Fade Nic). Seite 1-35 des Ab 
H Seite 2533 ein Stüd, Eingang und Sc) Hr 
aus Ku ialogus von der troftreihen Predigt, 



















74 


die Ehriftus Luk, 24 von Jerujalem bis Emmaus 
den zweien Jüngern aus Mofe und allen Propheten 
gethan hat" Die Schrift war urſprunglich em Biegen 
mit jeiner Ehefrau, daraus ein Erbauungsbuch wurde, bis 
ins 17. Jahrhundert verbreitet war und, wenn auch mit viel 
Gelehrjamfeit, den Troft der Schrift befümmerten Seelen 

Seite 3640 folgt dann die herrliche evangelifche Beichte 
vom Jahre 1521 und Seite 41—82 die Hauptichrift: en 
Arzenei für die Gefunden und Kranken in Todesndten. Nach 
einer Einleitung vom Troſt für Kranle zeigt er, daß Sünde, 
Tod, Hölle und ewige Verbammnis den Menjchen in Todes: 
möten erjchreden. Nun giebt er an, was man dem enigegens 
zujegen habe: zumächit der Stinde das Verdienft Ehrifti. Bibel 
jprüche und tröftliche Anſprachen führen die Gedanfen aus, 
Dem Tode gegenüber, wird fortgefahren, ift wieder auf Chriſtum 
den Todesüberwinder, zu weiſen. Es folgen Gottedworte und 
Geſchichten ber Bibel vom ewigen Leben und ber Auferftehung, 
Ebenfo iſt Chriſtus und der Glaube an ihn der Hblle 

dem Teufel entgegenzuhalten. Schließlich heißt es zuſammen⸗ 
fafiend: „Nun habe acht, wie ſich Chriftus hat gehalten am 
Streuz in der Anfechtung. Sue ihm nad), jo viel Gott Gnade 
jiebt !" Auch das Srempel Ghrifti wird als das des Mittlers, 
Ber durch feine Anfechtung von Sünde, Tod und Hölle iu 


getban, das im Glauben zu ergreifen, herzandringlich, tröftli 
den — 7 und Bergagten eingefchärfl. Den Schluf 
macht eine perfönliche, ſeg ſorgerliche Vermahnung, den Unterricht 
nicht zu verachten. — Die Sprache des Bilchleins iſt klar und 
Licht, herzlich einfältig, bisweilen ſchwungvoll ſich erhebend. 
iv reife Ehriften, die lange auf dem Stanfen« und Sterbebett 
zu warten und zu kämpfen baben, deren Geiſt dabei noch 
längerer Betrachtungen fähig ift, ift das Büchlein ganz befonders 
zu empfeblen. 


5) Iobantes Briesmann.”) 
1488— 1549. 


Johannes Briesmann (Brieimann, Pıysmann) ijt am 
31. Dezember 1488 geboren zu Cottbus in der Zaufts. Früber 
Franzisfanermönd in Wittenberg, wurde er nad) den exjten 


* *, Befonbers mac dem Nachrichten Berte Über Briesmann, 























76 


kräftiger Darftellung in 10 Abjchnitten Troſt für verfchiebene 
Seelenbedürfnifje. Er geht einleitend von Möm. 15, 4 aus 
und ftellt dann den ganzen Troft dar, der in Ghrifto, bem 
‚Hohenpriefter (1) und König (2), liegt, der des Chriiien Eigentum 
wird (3), damit das Kind Gottes im jeiner Nuchjolge ihm 
geiöförmig werde. (Welch müchterne, echte Myftit!) Zu diefer 

jachfolge gehört Leid (Matth. 5, 4. 5), umd mun folgt (4) 
meh cher Troft in äußerlichem und imnerlichem Seid nad 
Matth. 5, 4 (5), Nah. 1, 3 (0), Il. 43, 1. 2 (7), Bi. 37, 5, 
Bi. 55, 23 (8), Sad. 2 (9), ja jelbft in Todesfurdt: “ob. 
8, 51 (10). 

Fürwahr, Briesmann giebt Kanten und Angefochtenen, | 
die in die Tiefe Lutherifchen Glaubens bineingewachjen find, | 
töftliche Worte zu Troft und Stärkung, Man findet in ihr, 
wie Bed bemerkt, Anklänge an die Deutjche Theologie und 
Luthers Gedanfen. 





6) Veit Dietrich. ‘) 
1506— 1549. 

Veit Dietrich wınde am 8. Dezember 1506 in Nürnberg 
jeboren. Hier war jein Vater ein armer Schuhmacher. Durch 
jermittlung des Natsjchreibers Spengler fonnte er 1522 auf 

die Univerfität Wittenberg ziehen. Ex gab ihm feinen ältejten 
Sohn als Aufjeher mit. Er erwarb ſich ſchnell die Liebe Luthers 
und Melanchthons. Luther nahm ihn darum 1527 in jein Haus 
auf, Melanchtihon vermittelte ihm Unterftäungen feiner Vater 
ftadt. Dietrich begleitete Luther 1529 nad) Marburg. 1530 
weilte er mit ihm in Coburg und wurde Zeuge des gewaltigen 
und innigen Gebetslebens Sutders. Er betete dort ſelbſt auc täglich 
3 Stunden und genoß alle 14 Tage das heilige Mahl. In 
Wittenberg wurde er Magifter, auch Adjunkt (Dekan) der 
Phitofophifen Fakultät. Er ſcheint aber mit Luther in Zwieſpalt 
jefommen zu fein, vielleicht weil er ihm nicht feiner Schweſter 
Tochter zur Stau geben wollte. So verließ er nad) 14jährigem 
Aufenthalt Wittenberg und ging 1535 nad) Nürnberg. Schon 
wollte er als Univerfitätsfehrer nach Tübingen überfiedeln, als 
ihm durch Melanchthons Empfehlung auf Betrieb des Ratsherrn 
Baumgärtner in Nürnberg eine Wredigerftelle an St. Sebalb 





*) Nach Müllers Biographie. Rod I, 331 ff. 


78 


durch einfältig Findliche, volfätümliche, leicht faßliche Yorm. 
Dietrich lernte von Luther Mlarheit und deſtigken — 
Liebe zu den Heifihen Studium, bie — —— 
Schwung der Gedanken, Er gab auch viele Se 
heraus und überjegte ſolche von Melanchthon. Seine En 
jehören zu denen, die jchon im den vierziger ae 
Sahrhunderts aufgelegt wurden und jomit in 
gewordenen Exemplaren noch vorhanden find. 
M. Veit Dietridis Daus-Poftille, d. i. 
über alle Sonn- und Felttags-Evangelien, ſowie über Die | 
Leidensgejchichte Chrifti. Nen herausgegeben von Johann 
Tobias Müller. Stuttgart, Verlag von Samuel Goktlieb 
Lieſching, (jet Gütersloh, Bertelsmann), 1845. Gv 40, 
IX u. 462 Seiten, zweiipaltig, 51 31. 6 ME. ungeb, 

Das Vorwort jpricht das Lob Dierichs aus, zumal das, 
welches Löhe und Harleß ihm geben. Löhe jagt in Ne I 
der Kirchlichen Mitteilungen aus und über Nordamerifa" 1844; 
„Von Luthers Poftillen kann man eigentlich nicht jagen, daß 
fie für unjer Volt populär feien; unſerm Volte fehlt die große 
Gegenwart der Neformation und dadurd der Sinn und Stand» 
punkt, auf welchem und duch welchen die tiefen Worte des 
Mannes Gottes gemeinverftändlih wurden. Dagegen find 
Dietrich8 Predigten, fo voll fie Iutherijchen Geiftes find, doch 
wirklich gemeinverſtändlich und überdies recht Lieblih und 
anziehend zu leſen. Auch hat Dietrich feine Manier, und feine 
Sprache jteht deshalb über der des frommen Watheftus. 
Freilich den Zufchnitt der neueren Homiletit Haben Dietrichs 
Predigten nicht; aber den haben ja aud) Luthers Predigten 
und die Predigten der, größten Meifter nicht, — und was 
entbehrt man an dem?" 

Bares jagt: „Da ift gejunde Speife, einfältig Wort, 
reine Lehre, tiefe Wahrheit und manchfaltigjte Cebensanwendung. 
Wie jhön weiß Veit Dietrich den Reichtum der Lebensbeziehungen 
zu erſchließen, für welche ein einfaches Schriftwort in fi) eine 
Fülle befruchtender Wahrheiten birgt! Nicht minder iehrreich 
und glaubensjtärfend zugleich ift es zu fehen, wie klaren Blickes 
diejer Prediger die Kämpfe würdigt, welche die alte Wahrheit 
mit ihren alten und immer wieder neu andringenden Wider- 
fachern ® beitehen hat, alſo daß es einem oft zu Mute 
wird, al3 habe man in diejem Zeugen der Reformation einen 
Mitzeugen und Mitjtreiter in den Vegegnifjen der Gegenwart. 
Daß aber der Maren, lichten, volfstümlichen Einfalt feiner 





80 


bes ſtädiſchen Gerichts. Seine Mutter war Katharina Ir Si 
Se, Fromm waren die Eltern nach dem Sinne ihrer 

wohann bejuchte zuerſt die Trivialichule zu Heidelberg im Irene 
11. Jahre, im 12. die des Magiiters Johann Schmiblin 
Vaihingen an der Enz. In allen Sprachen wohl umt 
fonnte er im 13, Jahre, 1512, die Univerfität Heidelberg begiehen, 
un Gottesgelehrtheit zu ftubieren. Nad_den Voritubien fam 
er bejonders von 1517 an dazu. 1518 fam Luther nad) Hei 
und machte auf ihn, wie auf feine Freunde Bucer, 
Billikan, Brecht, einen unauslöſchlichen Eindrud. Von 1520 an 
trat er mit großem Beifall in Luthers Sinn als Lehrer ud Brebigee 
auf. Er erhielt die Stelle eines Kanonikus bei dem Kollegial⸗ 
ftifte der Kirche zum Heiligen Geifte in Heidelberg, nachdem er 
in Speyer ordiniert worden. Durch Luthers Achterflärung verlor 
er auch das Necht, Vorleſungen zu halten. Da fand er in 
Schwäbijh-Hall auf Empfehlung feines Studienfreundes Johann 
Senmann eine Wirkſamkeit. & murde zum Prediger an der 

Michaelistirche berufen nad) feiner Brobepredigt am 8. Ent. 1522. 
„Er empfahl ſich, wie durch den würdevollen Anjtand, den Ernſt 
jeines Charakters und den gediegenen Anhalt jeiner Lehre, 
jo durch den Ausdrud und Vortrag feiner Predigten.“ Da der 
24jährige Jüngling mit männlicher Beredjamfeit das Wort 
Gottes als alleiniges Heilmittel gegenüber der Kloſtergeiſtlichkeit 
mit ihrem Faſten, Opfern, Feiern predigte, gab es für ihn bald 
heiße Kämpfe. Gr jethte aber viel durch. 1523 fonnte er ſchon 
auf Abſchaffung der Mejje dringen. Won vornherein wirkte er 
für den Jugendunterricht, für Verbefjerung der jittlichen Zucht 
und Ordnung, zumal durch den Bauernkrieg veranlaft. 1527 
bis 1528 gab er jchon vor Zuther jeinen Katechismus heraus. 
Brenz beteiligte fid) von 1525 an aud an den Verhandlungen 
über das heilige Abendmahl als treuer Verfechter von Luthers 
Xehre. So wohnte er dem Geſpräch in Marburg 1529 mit bei. 
Dann finden wir ihn 1530 auf dem Neichstage zu Augsburg, 
dahin gerufen von Georg von Brandenburg» Ansbah. Durch 
alles das wurde die Verbindung mit Luther um jo enger. 
Luther fpricht ich wiederholt jehr anerfennend über Bren; 
Auslegung der heiligen Schrift aus. Bald nad) der Rückkehr 
von Augsburg verheiratete er ſich mit der noch jungen Witwe 
des Rates Wesel, geb. Gräter. 17 Jahre Iebte er mit ihr in 
glücklicher Ehe, in der fie ihm 1 Sohn und 5 Töchter gebar. 
In den dreißiger Jahren mußte er den Kicchen der Markgrafſchaft 
Brandenburg-Ansbah und Nürnberg mit der Ausarbeitung von 








Eee Bez 







—i er in bier 
Be hinaus jowohl durch feine mehr wii 

dem en lien une 

— 


da w jauen 20. Zeit von 
Yithers Tod bradı Der Bein str vi 
Not aus. Yan hit als der ai an On fo 2 —— 


er auf Berl —— wieder zuruch 

rc das cal nehmen, wurde vr — 
Branvella beauftragt, ihn gefangen jur nehmen. Am 
| 1548 erhielt er von — Ratsherrn einen ns 

Worten: „lieb, flieb, To ſchnell Tu Tannfı!“ 
eilte fort. Da Ga aud) ſchon fpanijche Eoldaten ins Ran 
mit ihren ſechs Kindern abyiehen. 
‚ fanden Ei ling bei der Nacht in feinem Berjted, 
ben im Gefahr zu u bringen, mußten fie 










wurde von Nu in Hohenwittlingen 

auf Sclof Württemberg verftedt. Auch bier nht 
b er fich nach Bafel, wo er gaftfreundliche en 
— er ben —— Herzog Ei —0 von 


Sophie an feinen Sof. aid eilte zu feinen 
nad) Stuttgart, mußte, jedod) von neuem 
Bee er fich in der oberen Stadt vierschn Tage 
jftoß unter dem Dach verborgen haben. 

Bien einem Ei ibın das Leben gefriftet, mährend 
‚ganze Stadt nach ihm —— Endlich 

en. Da jandte ihn Ulrich auf die Burg 
berg im Schwarzwald. Hier erregt er als 
wunderung der Leute, weil ex nicht flucht, trinkt, 
Krante tröftet und fich eifrig mit * Schrift 





Im September 1550 —— er in Urach 
re nabm er die Tochter jeimes 
in Die zweite Ehe. Er befam m 
Zode Wrichs zog ihm Chriftoph in 
in Sindelfingen und Ebi — 
Konzil das Württemberger' 
felbit, um damit gehört zu werben, vor 
vergeblich. Nach dem Baflauer Veit 
1552 der Herzog zum Pr 
AUS Kirhenmann, Predia 
Wiederberitellung der St 
Tode (1560) galt er fih 
Roigeber. Bis gegen jet 
Feittagen und am Freit 


feinem Amt und Haufe 5 
en! zurüd. Bond, 


ar 70 beitel ihn ein beitiges 

Sohn, Proieilor der Theologie in Tübingen, und die Stuttgarler 
Geiitlichen zu fich, fein Tejlament vorlejen, das Apoftoliiche 
Gaubensbelenntns, legte das Sündenbefenntmis ab und 

das heilige Abendmahl Nach dem Juwert auf das GI. 
befenntnis verichied er obne fihtbaren Kampf am 11. Sept. 1570, 
Am 12. Sept. jand jein Begräbnis im der Stiftäfirche jtatt, 
Die Leiche wurde in der Nahe der Kanzel eingejenft, 


Wenn auch von den Hleineren erbaulichen Schriften von 
Brenz feine der Erbauung unjerer Zeit nahe gebracht ift (Stlaibers 
Boltsdibliothet iſt vergr.), jo doch einiges aus feinen Predigten 
in der Überjegung in folgenden beiden Büchern: 

1. Rurze Auslegung der Sonn» und Fefitags’ 
Epijteln von Job. Brenz, weil Propft zu Stuttgar. 
Rach der im Jadre 1560 erichienenen 
Jakob Gretters, zum Gedrauch in Betitunden 
und Haus-Andachten bearbeitet und 
von A, %. Tb Grunmald, luth. Rjarrer zu 

Stuttgart 1855, Druck und Berlag von — 
3%, 231, Ba. (873 Seiten), 41 AL die Seite, 
Drud. 3,00 Rt. 














A vom er X. 1854 —— — 
— lie gefunden im den 


m 1 
ke ac der gg jo nad) —— — 


== jadymal® Derteu — — Ba 


—— Nat mtfurt am m bei Peter Brau- 
an ie wat — Ban vi Lieben Herrn 


brifti 1 

ed nun unfere Zeit verarbeitet. Die Vortede 

ER falt und Objektivität der Auslegung bei der 
ifchen Anwendung der Schrift, 

Inhalt ift jeli jelten geändert worden, nur die Form und 
tr Saybau Syn fie unfere Zeit ducch leife inderungen braud)« 
Ar gemacht, Der Mittelpunkt der Prei — iſt die ae 
— wie auch das teilmeije abgedructe Vorwort Gretters 
e —— weder in der förnigen, edlen, wenn auch 

Fre — nun im ganzen 130 Auslegungen 

Le — Sonntage je gwei, nur ſelten (wie 

—— und nad) 9 eujahr, d. Epiph., 

J — 3. p. Trin.) eine. "es Ande den ſich 

hanien- und 25 Trinitatisfonntage ; zum —— aber 

ix 18 Seite und Feiertage 18 — von 
on und evangelifchen Terten, fo fir der heil. —— 
15—20; für den Tag Philippi und Jakobi We 
—— den Tag Alerheiligen Offenb, 7, 112, 
a Grenueiien be, von Johann Brenz, weil. 
Stuttgart. 2 Bände in eins gebunden. Aus 

— übertragen von Ludwig de Marees. 

= einem — „Das Gebet des Herrn“, von dem⸗ 
ttbus 1878, Druck umd Verlag der 

tion. 1. Bd, ©. 1—264, 2, Bo, bis 510, 

3 ME, berabgefei ge Brei, 
| Vorwort folgt nach der furzen Mitteilung ber Lebens« 

Brenz ein Wort über die Predigten, die Gottes— 
‚allein verfündigen. In der Auslegung des Tertes und 

- desjelben auf die Bedilrniffe jeiner Jeit fteht 

da obenan. Gr Er predigt daher beides, Gef und Evangelium, 


s* 


— 


einfah und ſchmucklos, obwohl ihm auch treffende Bilder und 
Gleichniffe zu Gebote jtehen, nicht minder jedoch eine Fülle von 
Veiſpielen aus der bibliſchen Gejchichte. „Den Zufammenbang 
des Alten und des Neuen Teftamentes, die Einheit des Neiches 
Gottes und jeine fortlaufende Entwickelung von den exiten 
Zeiten der Patriarchen an bis auf die Gejchichte der Gründung 
und Weiterbildung der chriftlichen Kirche hob feiner der Mefor- 
matoren fo, beitimmt hervor, wie Brenz." 

Die Überjesung folgt der Ausgabe: 

Pericopae Evangeliorum, quae singulis diebus dominieis 
publice in lcclesia recitari solent, expositae per 
Johannem Brentium. Francoforti ad Moenum, Exeu- 
debat Petrus Brubachins anno Domini MDLVEL 

Die Überjegung jegt die Jahre der einzelnen —— an 
die Spige und redet im einfachem, guten, biblichen Deutjch. 
Formale Einteilung und überjchriftliche Themata bereichen bei 
Brenz vor. Als Anhang folgt „Das Gebet des Herren“, aus- 
gelegt von Joh. Brenz (S. 447—510). 

Schon 1551 ift das Scriftchen aus dem Lateinischen über- 
fegt worden: „Das teglich Gebet, fo unjer Herr Jeſus Chriftus 
jelbft gelehrt hat, von Steph. Agricola". Praktiih, erbaulic, 
Har führt Brenz, der bejonders für die Jugend arbeitete, im 
die Tiefen des heiligen Vaterunjers Punkt für 3 ein. Der 





84 


Anhang iſt auch beſonders käuflich, broſch. 50 Pig. 

In der „Bredigt der Kirche“ (Friedrich Richter, Leipzig) 
finden fi) in Bd. 24 ausgewählte Predigten von Brenz, mit 
einer Monographie von Prejjel, Dekan in Tübingen. KXXIX 
und 110 Seiten, geb. 1,50 Mt. 

Anmerkung: Wie von Brenz Predigten jegt noch zur 
Erbauung zu (een find, jo find neuerdings 1890 auch ſolche 
von jeinem Volks- und Zeitgenofien Jakob Andreä erichienen. 
(Satob Andreä ift geboren den 25. März 1528 in Waiblingen 
als Sohn eines Schmieds; vorgebildet in Stuttgart, ftudierte 
er unter Schnepf in Tübingen Theologie. Mit 18 Jahren 

+ wurde er Diafonus in Stuttgart, verheiratete fich, mit 25 Jahren 
erlangte er den theologiſchen Doktor und das Stadtpfarramt 
und die Generaljuperintendentur in Göppingen. Später wurde 
er Profeſſor, Propft und Kanzler in Tübingen. Sein Rat wurde 
bei der Reformation in Süddeutſchland reichlich gebraucht und 
auf Religionsgefprächen gehört. Vom Zerbiter Konvent 1570 
an bis 1580 zur Ausgabe des Ronfordienbuches ift er der eifrigite 
Förderer des Konfordienwerkes, wie denn jeine 6 1573 erjchienenen 





6) Die Seit von 1550 bis 1600. 


(Mittelpunkt: Die erſen Gebetbücher und Gebetjammlungen,) 


1) Allgemeines. 


Die Zeit der 2. Hälfte des — — hatte 
die Aufgabe, auf dem einmal gelegten Grunde zu bauen. ) 
Das Überkommene mußte verarbeitet, ausgebildet, firiert werben, 
Das ging ohne jchweren Kampf und Streit nicht ab. Der 
Kampf gegen die Nömijchen, die von neuem ſich fejtigten, hörte 
nicht auf; der Kampf im eignen Lager gegen die Neformierten 
und die, welche mit ihnen vermittelten, entbrannte heftiger nad) 
Luthers Tode Man könnte leicht meinen, daß über diejem 
Streit, der oft mit Härte und unchriftlicher Heftigkeit gefiihrt 
wurde, das innere Yeben und der innere Ausbau der Kiccye 
vernachläſſigt worden ſei. Dem ijt nicht jo, Einmal find die | 
eifrigen Kämpfer, die das teure Erbe der Reformation ſchützten, 
bei allen Einjeitigfeiten, meift Männer vom durch und durch 
wahrhaftiger römmigfeit, zum andern erforderte der jittlicje 
Zuſtand der Gemeinden eine Arbeit an ihrer inneren Vertiefung. 
Man hatte das reine Evangelium angenommen, man hatte ihm 
vielfach fich jedoch nur äumerlich unterworfen. Nun mußte es 
erſt zur durchgreifenden Umgejtaltung des inneren Lebens fommen. 
‚Hier galt e3, einer falfchen Freiheit, dort einer falſchen Sichexheit 
entgegen zu wirken. Dieſen Dienjt leiften mit die Erbauungs- 
ſchriflen der Zeit. Zugleich tragen fie dem Bedürfnis derer in 
den Gemeinden Nechnung, welche außer der regelmäßigen Erz 
bauung in den allgemein befuchten Gottesdienten und regelmäßigen 
vielen Wochengottesdienften mit ihren vielen fiturgifchen Gebeten 
nad Mitteln fürs Haus, feine chriftliche Hausordnung, feinen 
Gottesdienft begehrten. Dem kommt die jeht eigentlich vor allem 
mit Habermann (1567—) beginnende Gebetbuchlitteratur 
entgegen. Dieje jteht hier im Mittelpunft: Neue Gebete werben 
itet, alte aus Luther und feinen Genoſſen, auch aus den 
Vätern der alten und mittelalterlichen Kirche werden gefammelt. | 
Andachten für das Haus im Anſchluß an die Haustafel, den 
Katechismus zc. entjtehen oder Betrachtungen zur Vorbereitung 
auf das heilige Abendmahl. Daneben jet fich die Litteratur 
der Troftfchrijten, die in voriger Zeit begann, fort. Seuchen, 
Kriege, Türkengefahr, Verfolgung, innere geiftliche Anfechtung 





















di ig der ichen Literatur, 1 di 
ar une 
um 
— neh * 1 Be = a 
—— 


ya behandelt. Weil dem 
‚weil der Laiengemeinde gedient werden ſoll, — man 
in einer Sprache, dieſem Verſtande a: et. bit die 
J nn veden bier einfältig, eine gewiffe Un: 
lich) Ei durch und verrät, daß die Ver⸗ 
dachten und jcheieben. Die Anzahl der 
iften wird bei weitem größer, mas auch ein Beweis für 
‚größere Bedürfnis iſt. 


anne in der Fitteratur und ein Blick in die 
ibe bezeugte und durch fie genäbrte Frömmigkeit. 


- 5 mu in diefer Zeit auf das nefteigerte Verlangen der 
Sien nach erbauticher Litteratur aufmertjam gemadjt 
werde Peeilich findet jich Das nur bei den gebildeten Laſen. 
Man muß doch; bedenken, daß die Reformation und ihre Ber 
1 der beutjchen Schulen exit die allernotwendigiten Ans 
von bildung bewirkt hatte. Die Zahl derer, Die 
Können, it noch äußerjt gerüng. Nur die höheren Vols« 
— durch — hindurch und tonnen die 
und licher wirllich kejen. Iu den unteren Schichten 
der find es immer nur einzelne, befonders eifrige 
Leute, die €8 ihnen nachthun fönnen Immer wieder erfcheinen 
jener Rhegius· Seelenarzenei und die Troftblicher von 
i (f 1573 als Superint. in Leipsig), Spangens 
au. verbreitete Bücher desfolben Inhalts find Die 
er eines Werner (Veonhard Werner, Seelentroit, Nürn 
ea 1857 u. 1670), Selnedter, Tröftliche jchöne Sprüche aus 
ec Sceift (1560), Andreas Mufculus, Unterrichtung von 
Fi Teoſthuchlein (1576 u. 1585), Bruno 
1575 Vittansprediger in Zittau) mit jeiner Sterbens 
VN a) Moller N fpäter), Martin Molius (Rektor in 
611) mit feiner Sterbensfunft (1597). 
D a welche bald in den Hansgottesdienften 
jönlichen Andadıt weite Verbreitung fanden, werben 
tt Habermanns „chriftlichen Gebeten“, einem Buch, das 















zuerſt 1567 in Wittenberg erſchien. Mur etwa Luthers Be 
büchlein (1565 von Otto und 1571 von Treuer) und Schröders 
(Koahim, Rojtod) Betbüchlein über die Hausiafel (1557), das 
ſchon vorher verbreitete won Cölins (+ 1548 zu Döbeln), das 
eine3 Ungenannten vom Jahre 1548, Erasmus Sateerius (geb, 
1501 in Annaberg, + 1559 in Magbeburg) mit jeinem Haus: 
buch (1553) bereiteten es vor, aber feins hat wie diefes, jehr 
bald in Verbindung mit des Mathejius Hausgebetlein (jeit 1586, 
beſonders jeit 1592) jolche Verbreitung gefunden. Cs turde 
die Veranlaffung zugleich zu vielen Gebetbiichern, die teilmeije 
aus ihm jhöpften, teilmeife nach feinem Mujter Gebete beachten 
oder auc) feine mit anderen älteren verbanden. So erichien 
1589 das Betbuch auf Veranlaffung des jächjiichen Kurfürften 
Chriftian I., 1600 das Vetbüchlein Monjingers von Freuded 
und das des Georg Üyftbenius (F 1596 in Magdeburg ). 
Der Haus und Privatandadıt dienten des Cyriafus Spangen- 
berg Bücher, des Simon Mufäus (+ 1576 als Dekan in Mans 
feld) Betbüchlein (1567), des Andreas Muſculus Betbüchlem 
(1570), des Andreas Yabrieius (+ 1577 als Paſtor in Eisleben) 
3. iche (1586), des Andreas Pankratius (1584 Pfarrer zu 


88 





0f) Haus: und Kirchenbuch, des Philipp Kegel (F 1611 als 

'rivatmann in Lübeck) Zwölf geiftliche Andachten (feit 1596). 
Der Beichte und dem Abendmahl dienten bejonders Wellers 
(} 1572 in Freiberg) Bericht, warum man_oft und gern zum 
heiligen Saframent gehen joll (1562) und Gajpar Bienemanns 
(+ 1591 als Generalfuper. in Altenburg) Büchlein (jeit 1586), 
aus dem bald die Gebete in andere Bücher, wie Habermann 
und die feiner Art famen. 

Von erbaulihen Betrahtungen fanden die größeren 
Werke eines Andreas Mufculus, eines Michael Neander (} 1595 in 
Alfeld, „Menfchenfpiegel”, ſeit 1560), eines Michael Saro, am 
Ende der Zeit eines Moller viel Anklang, ſowie die Traktate 
des Stephan Prätorius. In der Schriftauslegung übe alle 
Chriftoph Fiſcher und Nikolaus Selneder, der, wie 5. B. in 
feiner Pfalmenauslegung, zugleich trefflich beten lehrte. Kom zur 
Seite fteht auch Weller mit der auf daS innere Leben gehenden 
Auslegung von Hiob 1—12 (1568). Die Leidensgefchichte Ir 
mit Gebeten Johann Tettelbach (+ in Burglengenfeld, „Baffional“, 
1593) aus. Am Ende der Zeit redet wie feiner berebt von 
den Letzten Dingen Nikolai in feinem Freudenſpiegel (1599). 

Wenn nur allein diefe Bücher, die mwichtigften aus ber 
großen Menge, die in jener Zeit entftanden, Leſer fanden, 





90 


alle jeine Entſchließungen und Handlungen im geiftlichen und 
bürgerlichen Leben Gottes Willen und Wort gemäß regierte 
und den jchuldigen Gehorfam leiftete, indem ex oft den Vers 
wiederholte: „Dein Wort it meines Fußes Leuchte und ein 
Licht auf meinem Weoge."“" Bon dem anderen thlringiichen 
Dichter Cyriatus Schneegaß, Pjarrer in Friedridhsropn 
(+ 1597), wird berichtet, daf er fich nicht in die Lehrjtreitig« 
feiten feiner Zeit verwickeln ließ, jondern als treuer Seeljorger 
ganz feiner Gemeinde lebte, in der er das Wort Gottes und 
den Gefang bejonders pflegte, Er war mit einzelnen Gliedern 
dadurch jeeljorgerlich eng verbunden, daß ex ihre Freuden und 
Leiden it jeinen Liedern begleitete. Wie muß ferner der 
Rechtsgelehrte Steuerlein, der Stadtichultheig in Wafungen 
(+ 1613), ſich in die Bibel verjenkt haben, wenn er fie ganz 
und gar in deutjche Reime brachte! 

Das jind nur einige wenige Beifpiele. Sie legen Zeugnis 
enug ab von einer aufrichtigen Frömmigkeit der gebildeten 
ühver des Voll 













die Frömmigkeit bei denen, die fich 
R hrern beeinflujfen ließen? Much bier 
können herrliche Beil: aus allen gebildeten nden zumal 
beigebracht werden. Es mögen einige aus den höchiten Kreiſen 
die3 erläutern: An der Spige des Volkes jtanden vielfach 
Fürften, die in ihrem lutherifchen Glauben lebten und webterr 
und gerne aus Herzensbedürfnis ihre Zeit dev Erbauung widmeten- 
Vater Auguft von Sadfen lieft vor dem regelmäßigen 
Kicchgang Luthers Poftille, braucht häufig das heilige Abendmahl, 
betet täglich feinen Morgen und Abendjegen, zumal aus dem 
Pſalter. Die Schrift und Luthers Werke las er immer wieder. 
Seine Gemahlin, „Mutter Anna,“ befam das Zeugnis einer 
eifrigen Beterin, welche dreimal des Tages in ihrem Frauenzimmer 
Betſtunden hatte, da auch eine und die andere mußte in_der 
Bibel leſen. Sie ſpendet Almofen, fammelt jolhe bei Hofs 
beamten, bejucht jelbit die Kranken und die Wöchnerinnen. 
Joachim Ernjt von Anhalt (} 1586) ſprach gern bei 
Tiſche über die Predigt und dergl. und pflegte jtehend vor der 
Tafel mit feinem ganzen Hofgefinde ein Lied anzuftimmen. 
Seinen Dienern wurde er ein Geelforger, der ihnen ſelbſt aus 
der Schrift oder geiftlichen Büchern vorlas. Sigismund 
Auguft von Medlenburg (+ 1600) liebte vor allem den 
Pfalter. Sein Leichenredner, dukas Bacmeifter, erzählt, er habe 
fein Handeremplar gejehen, in welchem er die Pjalme angejtrichen, 





ſolchen Klagen von jeiten der Frommen und zumal der geiftlichen 
Führer gefehlt bat. is doch nad) des HErm Weisjagung zu 
allen Zeiten am Tage, daß der ſchmale Weg nie der des 2 
Saufen gewejen. Bedenken wir, daß wir im dem niederen 
hichten der Bevölkerung immer mod; ein nur ſehr geringes 
äußeres Bildungsmaß vorausfegen können, jo ift es body allein 
die Macht des Evangeliums, welches feine EL mals 
jo in unferem Bolfe zeigte, daß die Religion zum jen und 
Grund de3 Voltstebens gehörte, Es durchdrang dasjelbe alle 
ihre Einrigtungen, und auch der große Haufe blieb micht 
unberührt von diefer Macht. Die evangelijch- kirchliche Sitte 
des Haufes bildete fich damals, Die Teilnahme am öffentlichen 
Gottesdienfte wurde allgemein. Die Familien kauften fich ihre 
Kicchenftühle. Der fromme Lutheraner nahın zweimal bes 
Sonntags an der Kirche teil und befuchte fleißig die no« 
vorhandenen teilweije täglichen Wochengottesdienite. Das hei 
Abendmahl wurde regelmäßig zumeijt viermal gefeiert. Wor 
allen wichtigeren Unternehmungen, vor Hochzeiten, beim Ants- 
antritt, vor der Neije zc. ging man zum Tijch des HErrn 
Ein voller Hausgottesdienft, wie ihn die Erbauumgsbücher 
forderten und förderten, war das ‚Zeichen eines eremplarich 
frommen Haufes, und derer fanden fic) genug in Stadt und 
Land. Aber Morgen» und Abendfegen und Tijchgebet wurde 
in jeder Familie in der Stadt und auf dem Lande Gitte 
Auf dem Lande konnten diefe Andachten freilich zumeift nur im 
einem der ausmendig gelernten Lieder und in einem Gebets- 
formlos häufig nur in dem Vaterunſer, beftehen. Den 
jefangbücher gab es in diefem und dem folgenden Jahrhundert, 
zumal in Landkirchen, zum firchlichen Gebrauh noch nicht- 
Durch Singen und wieder Singen, durch Vorfingen in dem 
Schulen ging nur eine Heine Anzahl Kernlieder ın Fleiſch und 
Blut des Volkes über. Auch die heilige Schrift war bei ihrem 
immer noch teuren Preis noch gar nicht in den Händen aller. 
Die Bibelfenntnis mußte ſich meift nur gi die aus den Perikopen 
befannten Stüde beichränfen. In den höheren Ständen bejaß 
man in den Häufern allgemeiner die Bibel und las fie dort 
eifrig. Kurfürſt Auguft las vier Wochen vor feinem Tode bie 
ganze Schrift noch durch. Das freie Gebet im Haufe kannte 
der Laie noch nicht. Wer leſen konnte, ſchloß fi an Habermann 
ober ähnliche Bücher an. Zur weiteren Erbauung am Sonntag 
dienten dem Gebildeten die Predigten in den Poſtillen feit 
Luther, ober er nährte fein inneres Leben an dem immer noch 


92 


9 


ſowie Kafpar Bienemann (} 1591 zu Altenburg), deſſen Veicht- 
und Abendmahlägebete, teilweife auß Luther geichöpft, balb mit 

‚bermann — — and in bie rg * 
ſammlungen übergingen, weshalb wenigſtens ſein Name bi 
noch einmal genannt ſein muß. Dtach Thüringen führt fhtihfch 
auch Michael Saro, den Löhe der Gegenwart hefannter gemacht 
hat, ebenfo Eyriafus Spangenberg. Die verſchiedenſten 
Deutichlands berührte jchlieplich Tilemann Heshuftus, ber des 
Bild eines Streittheologen jener Zeit giebt und um einiger 
wieder herausgegebener Predigten willen mit zur Sprache 
fommen muß. 


3) Chriſtoph Fifcher.“) 
1520—1600. 


Chriſtoph Fiſcher (Viſcher) ift geboren in ber böhmifchen 
Bergitadt Joachimsihal im Vogtlande und wurde im Jahre 1541 
in Giterbog, das zum Wittenberger Konfiftorialbezirt gehörte, 
zum evangelifchen Pfarrer ordiniert. Im Herbſt 1555 fam er 
auf Melanchthons Empfehlung an Kaſpar Aquilas Stelle nad 
Scmalfalden zu dem Yürften Georg Ernit als Stiftsprediger 
und Superintendent der Grafichaft Henneberg. Hier führte er 
die Reformation duch eine große Viſitation vollends durch 
und entfernte die legten Mönche. Ernſt jehritt er gegen unthätige 
Paſtoren in Städten und Dörfern ein. Daraus erwuchſen ihm 
manche Anfechtungen. Am 7. November 1571 wurde er Pfarrer 
und Hennebergifcher Superintendent in Meinungen und fam 
dann 1574 als Hofprediger nach Celle. Neue Verwicklungen 
megen jeiner in Leipzig 1573 erichienenen „Auslegung der fünf 
geuptftde des heiligen Katechismus" nötigten ihn, 1577 einen 

uf ala Oberpfarter zu St. Marien in Halberitadt anzunehmen. 
1588 fehrte er wieder nach Celle zurüd als Generalfuperintendent 
und Vifitator des Fürjtentums Lüneburg. Hier ftarb er nad 
fehsunbfünfzigjähtiger Predigtthätigteit am 22. Januar 1600. 


* * 
* 


Der Verfaſſer des ſchlichten und doch fo tiefen Paffions- 
liebes „Wir banken Dir, HErr JEſu Chrift“ ift einer der 
fruchtbarſten Erbauungsfchriftiteller der unmittelbar nachreformato- 


*) Rod, Kirchenlied II, 265. 





zen he Er 1003 der id 
Hülle Gede F — fen 


fahrt un! — 
— Sean — —— 
eher il I, 
F her Superintendent 


Scmalfalven, 1565 (fälfchlich fo an⸗ 
Be! 9 — Verlag von ®. Sinhuber, 1872, 404 S. 
— 31 31. d. &,, dumnes 


20° I die harmoniſch zu eſtellte 


bis zur — EM —— an 
an ao denen Bu durch m In — — 


a di 
Zeit tragen ae in ſich in ge — uſammen · 


Be werben nach der Einleitung in 2—5 Teilen 
genannt. Dieſe werden dann, die Schrift- 


und nach auslegend, entwickelt Hierbei werden aber 
auch andere Gedanken, die die einzelnen Schviftworte enthalten, 
mit = Die Predigten find Homilien. 

Die — verraten fie in ihrer Sprache. Dieſe 

ü en — er — ber oft derben Volloſyrache 

x t wird veichlich benuht. (Bipl.: Schand« 

—— tank, Hundsweg Gluckhenne JEſus Chriſtus, 

ii jer, ſtinlende Bode, die Harre frauen, 

Hi Unfläter, Wollenbruſt (S. 299), Bäbeentbal, 
‚befleiben, Madenfac, Besten, inforporiert, Domtzi 

iten, Notarius, Poenjallı Mit leichnifen u A 

bis auf einige Lieblingsbiler vom Garten, 

Nägelein, und dem Bild des Spitals der Schwachheit, der 


‚der ud, der — ſparſam. Der Stil ift 

fogar in tutzen Säben ſchwungvoll (2, Predigt, 

| £ 280 it — Nebutadnegar? Wo ftedtt 
um 


Sie find alle hinunter. 
iſt ewig Er teilet ewige Guter, himmliſche 
göttliche Reichtümer aus. Seines Reiches iit fein 


we 











Zergang. Er verleihet geijtliche und ewig bleibende Lehen die 
he abjterben, die aud) Die Vehnsleute bei dem ewigen Leben 
erhalten.” 

Auch das it der Zeit entfprechend, daß jaft in jeder Predigt 
gem die Papiſten — Papit: Bärwolf, Erzjeelenmnörder, „Die 
Verfluchten” — oder Schwärmer (Enthufiaften), bei. Schwent- 
feldianer geeifert wird oder ſonſt bejondere Nöte der Zeit 
geißelt werden: Schwentfeld nennt er häufig Stentjeld. 
berichtet, daf die Seeljorger veripottet werden (7. Pred,, ©. 156), 
daß manche ein, zwei, Drei Jahre nicht zur Abjolution geben | 
(9. Pred., S. 205). Daß der Teufel, „der leidige Teufel“, mit 
feinen Anfechtungen jelbjt mehr ftatt der Sünde genannt wird, 
it auch aus dem Geift der Zeit heraus geredet. Aber hierin 
liegt zugleich etwas, was jie über die Zeit erhebt: Die jelige 
Seh, der kräftige Troſt, die heilfame Warnung, die, wie Der 
Beſchiuß Hinzufügt, fie geben wollen, joll gebracht werden mit 

inweis darauf, daf das Gottesfind nicht bloß mit Fleijch und 

ut zu kämpfen habe, jonbern mit den Fürſten und Gemaltigen, 
die in der Finfternis diefer Welt herrſchen, und daß daflir der 
größte Troft in dem Siege Chrifti über den Teufel liegt. Die 
Sade wird aljo recht getroffen, werm auch wir vielleicht zu 
wenig in der jegigen erbaulichen Predigtweie gewöhnt worden 
find, immer gleich den perjönlichen Urgrund des Böſen enthüllt 
zu befommen. So lehrhaft auch in einzelnen Stellen, z. B. in 
der 18. Predigt, vom Heiligen Geijt geſprochen wird, fo wollen 
doch die Predigten nichts anderes als Chrijtum treiben zu Troft 
den verzagten Herzen. Darum aber fann fie heute jeder ge⸗ 
förderte Chrift zum Segen, ſonderlich in der Ofterzeit, brauchers- 
So mande feine Nuganmendung findet er auch aus ben einzelnent 
Sftergefchichten. Die Sünden und Anfechtungen der Zeit Fiſchers 
bleiben im Grunde doch immer diejelben. “ 

Was Bed von der Sprache Fiſchers jagt, „daß fie oft ans 
Derbheit grenze, bisweilend auch bümelnd und fpielenb fei“, 
fanden wir ja auch oben bejtätigt; aber ebenjo das, daß, wie 
jeine jonftigen erbaulichen Schriften, auch dieje Predigten Zeug⸗ 
niffe eine3 reichen Gemütes, einer großen Schriftfenntnis, einer 
herzlichen Liebe und Teilnahme für die ebrängniß der Kirche A 

Anmerkung: Lochner hat in jeinem Oſterbuch bejo: 
Fiſcher verwertet. 


96 




















98 


war. Da er zumeijt Fragen bes inneren Lebens mit großer 
Seelforgermeisheit behandelt, und das auf Grund lebendigen 
evangelijchen Glaubens, ber in Chrifto feiner Seligkeit gewiß 
feititeht auf dem Brunnquell der heiligen Taufe, babei in Sprache 
und Form ſich feſt an Luther und feine Lehre — — in ihr 
lebt und webt, jo verſteht es ſich von jelbft, daß feine Tı 
vielen zum Segen wurden. Der erbauliche Ton, die 
Sprache, die verhältnismäßig tein und ſchwungvoll, nicht izpe 
daft und trocken ift, begünftigten ihre Verbreitung. Eins 
jelben, jein „Seefahrertvoft“, fucht fogar ſchon für bie 
miſſion zu erwärmen, ähnlich aud „om Länmlein CI 
Aber die einzelnen Schriften wären doch leicht in_Bergefienb: 
geraten, wenn nicht Johann Arnd jie jeit 1611 kennen gelernt 
und für ihre Sammlung geforgt hätte, eine Sammlung, bie 
1622, ein Jahr nad) feinem Tode, herausfam. An bieje Hließt 
ſich dann eine neue Ausgabe an, welche der Prediger 
Statius in Danzig 1636 veranftaltete als eine jelbitändige 
Zearbeitung und ein fyftematifch geordneter Auszug feiner 
Schriften. Diefer ijt 1850 neu aufgelegt worden, und fo redet 
Prätorius durch Statius heute noch. Das Nähere j. bei Statius. 
Die Titel der kleinen Schriften find folgende: 1. Von ber 
goldenen Zeit. 2. Bon der Majeftät und Herrlichkeit der Seinen. 
3. Weisjagung Sibyllä Erithreä vom Reich Chrifti. 4. Furſt 
liche Inſtruktion der Prediger, wie fie ihr Amt und Lehren 
recht anftellen jollen. 5. Epijtel Pauli an die Laodicäer. 6. Bon 
der ewigen Gerechtigkeit der Chriten. 7. Bom wahren Glauben 
und feiner Kraft, d. i. von der Chrijten Seligteit. 8. Von der 
Kraft des Blutes JEſu Chrijti. 9. Das Herz Lutheri. 10. Lob 
und Preis der heiligen Taufe. 11 Bon beiden Sakramenten. 
12. Gejpräch vom Abendmahl. 13. Das Kindlein JEjus in jeiner 
Geitalt. 14. Von dev Menſchwerdung JEſu Chriſt, 15. Dant- 
fagung für die Menſchwerdung JEſu Chrijti. 16. Engelwunſch. 
17. Bom Namen JEju. 18. Bom Namen Jmmanuel. 19. Das 
Lämmlein Gottes. 20. Vom Leiden und Sterben JEju Chriſti. 
21. Danfjagung für das bittere Leiden und Sterben JEſu Chrifti. 
22. Bon der fröhlichen Auferjtehung JEſu Chrifti. 23. Vom 
heiligen Geiſt. 24. Kinderlehre. 25. Morgenröte evangelijcher 
Weisheit. 26. Vom Reich Gottes. 27. Vom Frieden Gottes. 
28. Herzliches Verlangen nad) der Offenbarung des Reiches 
Gottes. 29. Vom Glauben, Bekenntnis und Sieg der Chriften. 
30. Die goldene Roſe. 31. Das goldene ‘Haus der Meisheit 
Gottes. 32. Antwort, daß die Chriften ihres Heils Brief und 




















"100 


Kraft ihr fehlt. Er hat großes Gejchiet, jeine Mutteriprache 
gejchmeidig zu machen. Das gilt auch von jeiner igtpoftille, 
der „Praxis evangeliorum*, d. i. praktijche mg der 
fonn» und fefttäglichen Evangelien. Dieſe fam 1601 * 
nachdem er 1600 in Gorlitz Oberpfarrer geworden mar, ilich 
riff ihn 1602 wegen mehrerer Stellen in ihr der Wittenberger 
Peofeffar D. Salomo Geßner an. Gerade daß er im Evangelium 
des 4. Trinitatisjonntags (neue Ausgabe IIT, Seite 60 oben) 
gefagt: „O wie leicht wären viel Kontroverfien zu jchlichten, 
wenn nur Sanftmut in der Lehrer Herzen wohnte und bie 
ker Köpfe ſich vertragen könnten“, papte ihm micht. Ex ließ 
ogar die Schlefier vor diefem „einveißenden“ Kalviniften warnen. 
Auf Mollers Verteidigung antwortete er um jo iger. 
M. Samuel Grofer, Rektor in Görlis, verteidigte ihr bingegen 
um feiner „erbaulichen, fchriftmäßigen Einjalt“ willen, 
nad diefem Streit erblindete Moller am Star, am 26. U 
1605. So ließ er ſich die Predigtterte vorlejen, um dem 
für feine Gemeinde predigen zu Können. Heftige Steinjhmergen 
verzehrten bald jeine Lebenstraft. Den 2, März 1606 ging 
er heim. Seinem Namen zu liebe war fein Wahlſpruch: 
Memento mori“ (Gebenfe des Todes!). In der Safriftei 
der Peterslirche zu Görlitz fteht unter feinem Bildnis 
Ehrenname „theologus pacificus st practicus“ (friedenftiftenber, 
praftifcher Cottesgelehrte) Meoller ift aud) als Liederdichter zu 
nennen. Das „Nimm von uns, HErr, Du treuer Gott“ als Über- 
ſetzung des Hymnus „Aufer immensam, Deus, aufer iram“, 
und „Ach Gott, wie manches Herzeleid“, frei nach Bernhards 
„Jesu duleis memoria“, find die befannteiten feiner Lieber. 
* * 

Von ſeinen Andachtsbüchern ſind mehrere neu herausgegeben 
worden. Trotz der öfter gebrauchten lateiniſchen Titel, die er von 
Auguftin entlehnt, enthalten fie eine gefunde Koft in mufterhaft eins 
jesen Betrachtungen. Gründliche Scritnstgung, Treue des Ber 

enntniſſes, Klarheit, Herzlichkeit, Voltstümlichteit find ihre Vorzüge. 

Seine Predigten gab der Chriftliche Verein im nördlichen 
Deutichland neu heraus: 

Molleri Praxis evangelica. Betrachtungen über die Evans 
elien der Sonn: und Feſt-, wie auch der Apofteltage zum 
Däustichen Gebrauche, von Moller, neu bearbeitet und 
Berausgegeben von dem Chriftlichen Vereine im nörblichen 
eutichland. Eisleben, Paul Rlöppel. 3. Bd. (Sonn- und 





nad Teini 


1859, 17 2 
Das — Band 1 berichtet von dem Segen bes 


Buches, In Ungarn Enilpft ſich großenteils die des 
— Lebens unferer ln — we — an. 
Treue se Emule, inf Au Klarheit und 
der find nicht Predigten über die Evangelien, 
0 es ift eine Auslegung des göttlichen Wortes, melche 
unmittelbar an den einzelnen Leſer wendet, bald 

balb tröftenb, bald ermahnend, bald warnend, und 

fee, dieſe unmittelbare geiftliche Beiprechung in einem 
Alu zwecdienlichen Gebete zum gefegneten Abjchluß.“ 
ee ‚erleichtert eine genaue, Mare, terigemäße 
mit Überjcjriften im einzelnen. Daß wir «s hier 

— ‚einem eigentlichen Erbauumgsbud) vielmehr als mit einem 
zu ihm haben, beweije als Beifpiel die 1. Prebigt, I 

i 14, Matth. 21, 19, mit folgenden Gedanten : 
), und warum nennt man biefe Zeit vor Weihn 
2 Wieviel Stüde babe ich re zu betrachten? Brei. 
reiten, fiebe Seele, lerne merken bie Anbacht deiner Vorfahren, 

fie Advent begangen, und folge ih ven Fußftapfen nach! 
andern fiehe, was das heutige Hu Sen jagt von dem 
deinem Slönige, und wie ex jeinen Advent gehalten hat. 
dritten höre, mie beibe, bie Prediger und auch Die Zuhörer, 
—— —* halten follen." Alle Teile erheben, wenn 
Stufe der Anbetung und münden in kürzere 

a ehe ober Gebete aus. Der Dispofition gebt 
Br ‚Gebet voraus, ein Seufzer bejchließt fie. — 

ein Vorwort über das Buch jelbit voraus, 

Im 80 ‚erichien, dann oft, jo 1612, 1671, 1697, 
1753 und 1776 in Hanau, UAnfterdam, Lüneburg, Nürnberg 
gebrudt wurde, umb einiges über ben Verfaffer.*) — Ir Band 4 


— dem er bied mit: Mneburg 1642, 18505 
au Yaalı len, Side (082, 1695, Hamburg 169%, Minden 1729, 
hi * nennt is Ausgaben, die wohl zu verdoppeln feient. 








— 





102 


„Betrachtungen tiber die Evangelien der Apofteltage zum häus- 
lichen Gebrauche* finden ſich auc Predigten am Tage aller 
‚Heiligen, Maris Empfängnis und Yan elehrung 

jeit 1898, werden Mollers Evangelienprebigten 
mit gem Druck von Neukirchen bei Mörs aus — 
die Buchhandlung des Exziehungsvereins für 6 ME. verkauft, 
in einer Reitauflage von Richard Kühne in Oberhaufen geb. 6 

Den höchiten Wert aller feiner Schriften beſtzt unftveitig feine 
„Beilfame Betradhtung des Leidens und Ster 

bens JEfu EHrifti*, abgefaßt durch Martin Moller, 
weiland Paltor prim. zu Sörlit. Serausgegeben von 

Sriebrich Wilhelm Bodemann, Paſtor auf Finkenwerder 
Neu-Ruppin, Tchmigte, jest G. Sinhuber, 

205 Seiten, 16%, mittelgroßer Drud, 
" tartoniert 1 WE. 
tungen hatten urſprünglich den Titel „Soli— 
loquia de Passione ‚Jesn Christi*, 1587. 

Bert jagt, es jei „wohl das Trefflichſte, was unfere evangg - 
Kirche über da iete der erbaulicheme" 
Kitteratur auf; Hlein betend überlief: 
wird dem nur zuftimmen. enthält eine betende Be— 
trachtung der Leidensgejchichte. Bodemann, der verdienſtvoll — 
Herausgeber der Schrift, führt in feinem 8 Seiten langen Vor— 
wort al3 Beweije von der Bedeutung diefer Schrift Mollers 
ihre vielen Ausgaben an, zu der 1. Ausgabe noch 12: Stade 
1682, 1695; Xüneburg 1717, 1723, 1756, 1788; Hamburg 
1692: Xübet 1713; Minden 1729 und 1740; eine jüngere 
und zur Nürnberger "Boftille 1776. 

In 205 Seiten enthält das Schriftchen in Bodemanns 
Ausgabe nad) Weglafjung aller vorbereitenden Betrachtungen 
über Jeſ. 53, das Ofterlamm und Joh. 14—16 die 13 de 
trachtungen über den ſynoptiſch zufammengeftellten Text der 
Zeidensgejchichte. Jede wird durch Überjchriften in kürzere oder 
längere Abfchnitte (94) eingeteilt, deren jede nach ber furzen 
Darlegung der Lehre (Kogitation nad) Bech die Anwendung 
berjelben für die betrachtende Seele giebt (Meditation) und die 
ſo erwärmte Seele dann mit dem HErrn im Gebet reden läßt 
(Kontemplation). Dabei merft man der Schrift an, daß die 
„anbetenden“ Gebete nicht für andere gemacht jind, fondern aus 
dem Herzen kommen, um zu Herzen zu gehen. In den Bes 
trachtungen fehlt die de3 Leidens vor Herodes. Was font oben 
nad Bed von Mollers Erbauungsbüchern überhaupt gejagt ift, 






















auf 
rechnet. en Kiegt bier 55 
bis auf —— ſeringe Ausnahmen, 3 8. bei 
rände, Stant und dergleichen) 
ft der Zeit in der gefülligen ſchönen 
Sprache anmerft. Auch die Bilder und Beijpiele 
und nüchtern. Es ift ein evang. Palfionsbüchlein, 
die Gläubigen aller Zeiten und aler Orten. 
füge dieſes Biefes Sollerichen Büchlein erreicht faft auch 
si magnum®. Das große Geheimnis von 
der Bermähtu Chriti mit ber — Gemeinde, dem 
Sniicen Wall ch erbaulich ausgelegt von Martin Moller, 
— von Karl Auguſt Thieme, Pfarrer in 
— False DOchmigke, jeht ©. Sin 
. 10. 271 Seiten, 16% 
her — * Ti Kartoniert 80 Pig. 
lam 1595 juerft heraus, Die Art ber Be— 


Et 
ift ai fier die, daß fie ſich mach Luger oder 
Lehre —— und Gebet erheben Die 
‚gleichjam den Gebeten, die fie begleiten. 


I-IX findet Ich Mollers und des Ferausgebers 
Gr fehreibt: „ES ift ihm moch Fein VBüchlem in die 
das wie biejes die geſamte Heilsoahrbeit in jo 

, in fo klarer und verftändlicher, in jo konkreter 

im ft — dem Leben Chriftenvolt Darlegte". Deshalb 
u —— daß dieſes Buchlein, wie es bereits 
Ben g hat, auch ferner von reichen Segen 

‚werde, und hat deshalb es von neuem Berausgegrhen. 

oller aber ibt jelbft: „Aus meinem vorigen Büche 

ei ‚der Zefer fonder Zweifel erkannt haben, wohin mein 

ib Urbeit gemeint, und daß ich mit befondexem Fieiß die 

80 ei je oder ja mäßige und alles dahin richte, 

* Goues frieblich und treulich in ber Wahrheit 
und mit allem Fleiß Anleitung gebe, wie ſie die 












104 


heilfame Lehre unferer ihr in Lehre und 
mac * und zum Selten Ste und feligen Stechen 
geben suchen foll". Das Yuch ſchilderi in 271 Seiten in einer 

— Chr 1 Kapiteln en * auf 
Grund ‘der Schrift mit ausführlicher Anziel Veweib- 
ftellen von Matth. 22 und Luk. 14, bem 2. 2. 
nad, Trinitatis, und Ephef. a ve en ve (©. 
8—13) au! hend, mit —— ber Bäter 
Zertullian, Cyprian, Cyrill, ae 
und bejonder3 Luthers, das Geheimnis en 
mit feiner Braut, der Gemeinde und ber fingelnen 
bei, Rn ibt A ie nalen er — 
handelt, bleibt er dor u 
vor Spielereien. Freilich, find —— Rap. 8 vom 
Brautſchmuck (Bad, Rod, Kranz, Em, Nette, Ring, 
Gürtel, Schuhe) und Kap. 14 vom aus dem naiven 
Sinn jener Zeit zu verftehen, in Fer eit le Ai fo ' 
lieblich fie ef anftoßen. Aber den frommen Beter, 
über das ſetzt — und nur tiefer gegründete ei 
werden das on — werden fie an der —— kindlichen 
Einfalt und Klarheit des bilderreichen Buches nicht irre machen 
tönnen. Vergißt man doc nad) wenigen Zeilen das Bild und 

enkt ſich ſchnell in die Betrachtung, welche die Anwendung 
giebt. Wie das ganze Buch alles vorführt, können die Kapitel» 
überfchriften zeigen. Es beipricht den großen Herrn und König, 
von welchem die Vermählung ausgeht (S. 17), den Bräutigam 
JEſus Chriftus (26), die Braut, die gläubige Gemeinde (41), 
Zeit und Art der Vermählung (! (65), die Trauung durch Gottes 
Wort im Glauben (71), den Mahlſchatz oder das Ehepfand, 
welches ift der heilige Geift (90), die Morgengabe (109), den 
Brautſchmuck (123), die Brautwerber (136), bie Hochzeitgäfte (153), 
die Brautdiener, die heiligen Engel (185), die —— 
(191), was Braut und Sräuticam gemein haben (201), 
Rinderfegen (233), die Heimführung und das hochzeitliche an 
Es ift die ganze Glaubens: und Heilslehre, aber nicht troden, 
ſondern lebendig, jo wie fie der Grund des Troftes und Glaubens 
für der Seelen Seligkeit ift. 

Das Verftändnis wird wejentlich durch die im Negifter 
(XI—XIV) genau angegebenen Unterteile erleichtert, 3. B. 
Kap. 6. 1) Der Serligan ift der heilige Geift. 
2) Diefer wird erlangt 
a. durch die heilige Taufe, 





105 


a. mit 
b. mit der gangen eil. Dreieinigteit, 
—— 
4) Rraft des es wen fein herrlicher Name. 
Rap. 18. Braut und Bräutigam gemein haben: 
1) Die Gemeinfchaft des Geihlechte und Namens, 
. — ei, 
4) des 5 
5) ber Wohlfahrt, 
Gin ai fü fee Ende in Köptg: 
ro} ein fürs jelige i ie 
Marti ollers a a 
tung, ift „Deilfame Betrachtung, mie ein 
ch aus Gottes Wort foll lernen chriftlich Leben 
Eee, Aufs neue —— von Friedr. 
Bil odemann, ſtor auf Finlenwerder, Evang. 
annover. Gotha, Friedr. Andr. Perthes, 
1870. 2. Aufl, 197 Seiten, 38 IL, SO Pie. 
Dieſe Sal erſchien 1593 zuerft, herausgegeben von M. 
r bins loxicus, Neftor zu Görlitz, unter dem Titel 
Manuale F — — ad mortem. In dieſer iſt bie 
Eigmart die, die Sn länger iſt. Das lehrhafte 
Moment tritt hervor. Hier erteilt der erfahrene Seel - 
ſorger Bi und Pifeig ar, einfach und herzlich Unter 
‚über jeliges Sterben in 9 Kapiteln in Frage und Antwort. 

Antwort mündet in ein Gebet aus. 

Rap. 1, &. 1-6, handelt von der Ungemibeit der Todes: 
unde, mie nötig a ein chriſtliches Leben jei, und jelig 
lernen. . 2, ©. 6—21, Iehret darum von der 

— und — drei Stüden: Reue und Leid mit Ex- 
fenmtis, dem — on den Verſohner, dem neuen Gehorſam 
mach den 10 Geboten. Kap. 3, ©. 2245, zeigt ſechs Stüde 
die des — Lebens Gotteswori, Taufe, 
Sreug, Beruf, Gebet. — Bed weiſt auf die here 

lichen. ein, ©. 3140), Rap. d, ©. 4658, weilt in 
das ie Verhalten in Sranfheiten. Slap. 5, 
=. 59-72, giebt Troft bei allerlei jeltfamen Gedanten in Krank: 
beiten. Kap. 6, ©. 72—82, giebt an, wie man troß Todes 


u 





106 


furcht doch jelig fterben Tann. Kap. 7, ©. 82—90, teöftet, wie 

man —— vor —— vr Mar — 
ap. 8, ©. 90—109, vof e 

Sterbende, dazu 10 Gebete und Lieder, empfiehlt ſolche zum 

Singen und Seufzer und Verfe zum Gebet in ber Todesſtunde 

und jpricht vom Verhalten der Umftehenden. Kap. 9, ©. 109 

bis 127, ſchließt mit der Vefchreibung der Testen Dinge. 

Was große Erörterungen ber Paftoraltheologie nicht geben 
können, giebt hier kurz ber erfahrene Moller nad) einer Praris 
in der Seeljorge von 21 Jahren. Er fhreibt: „.... 
ihm einer (im Zeiten, wo feine Prediger da find) aus diejem 
einfältigen Büchlein Troft zufprechen oder durch andere, die um 
ihn jind und leſen können, zufprechen laſſen, nad) allen Stüden, 
die jein Herz begehrt, damit er in feinem Laufe nicht wanke, 
jondern bejtändig fortfahre und durch die Gnade Gottes einen 
guten Abjchied und Feierabend machen könne. 

Anmerfung. Moller, Martin, Heilige Sterbefunft. Ein 
Gebetbüchlein für Geiftliche, Diakonen und Chriften insgemein. 
Aufs neue herausgegeben von I. Chr. Müller, Pfarrer. RI. 89, 
je 1,80 ME. (bei C. Bertelsmann, Gütersloh, 1858), iſt ver- 
griffen. 





6) Iobann Habermann.‘ 
' 1516-1590. 


Johann Habermann oder Avenarius ijt geboren zu Eger 
am 10. uft 1516, daher er ſich in feinen Schriften Egranus 
nennt. 1 Vater hieß Lorenz Habermann und war dort Bürger 
und Krämer. Bon jeinem Bildungsgang iſt nichts bekannt. 
Im Jahre 1540 wurde er von dem Biſchof Weigand von 
Nedwis in Bamberg, einem eifrigen Gegner der Reformation, 
im dortigen Komturhaus in den ritterlichen Kreuzorden mit 
dem roten Stern aufgenommen. Kurze Zeit diente er dieſem 
Orden, der ſich damals der Seeljorge und des Krankendienſtes 
annahm und in Böhmen mehrere Güter bejaß. Bald muß er fich, 
zwifchen 1540 und 1542, dem Evangelium zugemendet haben; 
denn von 1542 an mar er in auffallend raſchem Wechſei 
evangelijcher Prediger in Kurfachen. Die erſte Stelle begleitete 
er da als Diafonus in Elſterberg und Pfarrer in Sohndort 





*) Gofad, Seite 359, Bed im „Pfarrbaus⸗. 





108 


Erin Sem, m = 
;prache gejehen, hätten 8 
pealaukt, daß in hiefen Ländern ein ſolch ler Dan 

, der die hebräiiche Sprache jo eigentlich wie fie in 

hutterfprache ichreiben und verjtehen Fönnte.” Auch eine 
und ein Troftbüchlein fehrieb_er (Seipgig 15775 die 
datiert aus Falfenau 1569), jowie die „Vita Christi* —— 
eine Einteilung des Lebens Chriſti in 150 a 
fürzeren Gebeten. Sie erjchien zwar in mel 
aber feine diejer Schriften bat — Bedeutung — wie 
fein Gebetbuch. 

Die ihien zum erjten Male in Wittenberg 1067 1 

: Chriſtliche Gebett für allerlei Noth und Stände 
der ganzen Sheitenbeit außgetheilet auf alle Tage in —— 
gun en jampt gemeinen Dankja; gi —— 
“ Mit dieſem Gebet uf Habermann — 

ganz A War es auch —— durch Luthers 
und Abendſegen und durch einige kleine Gebetsfammlungen, 
wie von Cölius, Marpeftus, Link (Feuerzeug qhriſtlicher Andacht, 
1) fo ift dod) neu im Vergleich zu diefen fpastichen Sammlungen 
die Vermehrung der Gebete für allerlei Lebenslagen, neu 
Einordnung der bejonderen Gebete zu den Gebeten der einzelnen 
Wochentage. In den urſprimglichen Ausgaben nämlich ſiud 
im 1. Teil die Gebete in allerlei Anliegen auf die einzelnen 
Tage nach einem inneren Zufammenbang verteilt. Zwiſchen 
die Morgen- und Abendgebete werden jo und jo viel bejtimmte 
Gebete — Sonntag, Montag, 






Ye die Gebete um Vergebung der Sünden, um der 
icche, Bereitung der le zum jegenöreichen Hören bed 
Gotteswortes, (Gebet wenn man zur Kirche gebt), für die Prediger, 
ie die Zuhörer, gegen faliche Lehrer und Sekten fic, finden. 
m Montag itehen nach der Dankjagung für die Erlsſung 
Gebete um den rechten Glauben, um das Reich Gottes und als 
am Anfang der Arbeitswoche für die Obrigteit, für die Untertanen. 
Dem Sonntagsgebet gegen die Sekten eniſpricht das wiber 
die Feinde der Chriftenbeit Der Dienstag enthält nad) dem 
Dank für die Selig eine Bitte um gie Hoffnung und zur 
Nachfolge ber hrifti, dann für Eheleute und die Jugend, 
Denn der Dienstag ift der alte Trautag, ſſchon in Israel, als 







— ee — ee en, ohne 
ate, Berbienf und Würdigkeit, bin = ‚di I 
, Sterben und ae erloͤſet haft. 
\ in Dee Leiden, wie ji ——— Male 
lnbetung — die in Danf und Vuße treibt, 
Gebet um Erlangı —— — 
I — wm jeit der — wider die Anfech 
dazwiſchen Fürbitten für Schwangete — 
ee als am Schluß der Woche, fteht 
ae — ein Gebet um 







eines — des Wortes, einer riefen — 
18, einer Ehefrau, eines Hausvaters, einer Haus ⸗ 
e Alten, eines Sohnes, Yünglings, der Tochter, Rinder, 
nt um Gefinde, fir den Viehitand zc., bei 
und Feindesnot in Sranfheits+ und Sterbend« 
oe Bene wir dieje gruͤndliche Juſammen- 
Dank und Fürbitte, verteilt auf die 

ch in am Von da an lehrt fie öfters 
si Gubad) 1655, 1658, 1684, in jpäteen Aus 








— 1734 ff. Ir umferer Zeit hat 8 
ei weht, auf bie Tage der Woche verteilt, ie 
——— le, jagt Gojad, ne u 


Bau, Be nee wei — immer zur 





* en — — 7— und N 
iionsgebanfe 
ernor*) Die Spr ei dunchaus bibniſch. Es 


mit ihrer Srbaninfüte w wird dem frommen Laien leicht zu ſchwen 
Gerade die bezeichnete Eigenart begründet die ungeheure, 
einzigartige Bedeutung Habermanns. Das Bebetbuch Bet In 
befondere Gefchichte —* il von den älteren Gebetbi 
am meiften verbreitere, Schon in einer Straßburger 
577) Ichreibt der Druder, „Daß dieſe Gebete von qul 
eifrigen Ehriften find hochgehalten und zux Seelenerbauung mühe 
lich eibet worden. Ya, ich hab erfahren, daß jelbit unter den 
Feinden des evangelifchen Lichtes viel ——— und be⸗ 
drängte ‚Herzen ſich gefunden, die gegenwärtiges Betbrichlein zur | 
bmg im der Bottesfurcht, Rue zur wahren Grfenntuis 
und Stärkung ihres Glaubens und Geberes gebraucht haben", 
* Eimwas Übnticer findet fh mix bei Prötorius, [, — Au deur 


flat „Ex = (1585) und 19. „Das Yünmlein Bette", 
aa a Rd ben Qufeln D56 Grangaum Ina, use GERN 








teuereren Ausgaben mit grobe Drud greifen, die. ——— 


befannt find. beitui Einſchiebung 
der zwiſchen die Here a im dem 
Ausgaben, welche die beſonderen te enthalten, find "ke erit 


Anrufung Gottes, um den Gerft und um die Gnade, recht zu 
beten", „Bebet am Anfang ber Woche", „Tägliches Gebet eines 
frommen Chriften, morgens und abends zu jprechen (3. 5—12], 
Dann folgen die Morgens und Abendgebete auf alle Wochen 

und Gebet am Ende der Woche (S. 15—102) mit Reimgebetlein 
eingeleitet und beichlofjen und Beiffigung guter älterer Kernlieder 
Mur: „Ich danke Div, o Bott, auf deinem" [von Joh. ien 
um 1600], Montag, früh; Ad, GErr, behüle meine 
Donnerstag, abends; Stuf mein Derz, auf meine Seele [Bett 
Federhöhie), Sonnabend, früh", find meniger befannt mb 
bedeutend), Seite 102—213 folgen num volljtändig die in dem 
alten Ausgaben zwiſchen den Morgens und Abendjegen ſtehenden 
43 bejondere Andachten auf jeden Wochentag. Seite 213—226 
fommen die Buße, Beichte und Ktommuniongebete, die fich im 
älteren Ausgaben erſt ziemlich am Ende vor den Gebeten für te 











118 
227274 für Gott — Seelen, ſowie 
— allen mi 


— den Seite 27428) 
, ‚Seite 281285 jole für Krante und 
Ru — den * 
e ee 


in gekom 
2. Dr. oh. ms „Chriſtlich 
‚enthält tägliche Morgen, —— mit jedesmaligen 
‚Gott ergebene Seele mit i R 
= en Saba ——— 


überein, nur fehlt ihr das Vorwort, und vor dem Morgens 
ſe am Sonntag ſchiebt ſie ein „Gebet, wenn man zur Kirche 
das in Cubach ſich von Joachim Embden (F 1650 zu 

fen) —— aber ſchon 1590 im Hamburger Gebet⸗ 

im Bei den Gebeten für verſchiedene Stände 
mehrere kurze, eines Hausvaters und einer Haus 

mukter, eines Sohmes, ber ſich verehelichen will, einer Tochter 
melgrere andere von Eltern, Kindern und Dienftboten, Das 

ebet bei dem Einfall eines nichtchriftlichen Feindes hat es allein, 
des bets, ebenjo das Gemittergebet: Großmachtiger 
und finder. mit der Überjchrift Jef 29, 6. Dann fehlt 
je zumädt das Gebet eines jterbenden Hausvaters. Diefe 
Gebete, die auf Mathefius zurüdgehen, bringt es zus 

mit einigen vermehrt, j. B. einer Bergfrau, nad) dem 
Lobgefang S, 190-204 unter der Überjchrift „Kurze 


1 in", 
FE Ycagasın find in Deutfchland bejonders 12 ver 
‚ die ‚aber, bei mörtlicher Übereinjtimmung einiger, 
auf 9 verſchiedene verteilen. 
308 abermanns Morgen» und Abend» 
e andern jchönen Gebeten, wie auch einer 
8 








der Reife iffenen Vater ſich in den großen Ausgaben findet 
(won Mathel —* herruühtend) 5. 73 — * 2 * beie, 
das in viele Bucher übergegangene: „ mächtiger fer 
Gott“ (nur bei Baur in ber großen Ausgabe) und „Allnächliger 


Gott, hinunliſcher Vater, der du gejagt baft: Rufe mid... . 
in beiden gropen Ausgaben). S 77—98: — 
miongebeie, das nach Embden, das fich ſchon 1500 
‚mburger Gebetbuch findet; das Gebet um rechtichaffene But 
das Freitogsgebet nad) der Yeidensdankjagumg — —— 
und gnadiger Gott, du biſt geduldig), das um Vergebung 
Sünden das Montagsgebet nach dem Dank für die Schöpfung 
Barmbersiger Gott, ewiger Vater, groß find meine. ..), das 
um dem rechten Glauben das Montagsgebet nad) dem Dank 
die Erlsſung (Herr, allmöchtiger Gott, Bater des Lichts). 
beiden fürzeren Beichtgebete finden fich nur in der fleinen Aus 
e (BEre JEſu Ehrifte, mein Exlöfer, du haft deiner lichen 
firche . . und Lieber Gott, der du mir neben beinem...), das 
erſte ift von Sigm. Scherer (F 1639 zu Lüneburgh, das seite 
von Luther, Das Gebet vor der Kommunion und die 
2 wieder von Habermann, das nadı der Kommmion 
IE Chrifte, ich jage dir von Herzen Lob und Danf, dan di 
mich armen ...), — nur in der Eleinen Ausgabe — findet 
in einem uralten Gebetbuch und geht auf das 16, Jahı 
zurüc; auch das kurze Gebet um ein gottfeliges Teben ift micht 
von Habermann. S. 99-118 find aus den hefonderen (er 
beten für die Wochentage 6 Fürbitten zufammengeftellt: Bebet 





‚Ende: oe „Dig 
da bo dem — ..“ ftebt in der grofien Ylkaade 
am Sonnabend. Das 3. im legten Stimdlein it von Luther. 
Das 5. „wenn der Kranke in in HErm vericteden ift“ findet 
os im Eis Gejangbuch (1700), ift aber bedeutend. älter. 
138—175 folgen 23 alte Kewmlicder in umverfälichter Form. 
en» und Abendgebete auf — — 
J —— ohann Habermann. 

nd anderen Gebeten und geiſtlie en Sen! 
jabe. Reuilingen, — und = 

jaiblin. Ältere Ausgabe, 192 5, 23 AL 

— Pappbd. 20 Pfa Ganyleinen 40 
Diefe lusgabe — wie die folgenden fleinen, mit einer 
aum — auf, liebe Seele, und be» 
©. 2 hen, die Morgen, und Abendgebete mög 
je ein bis zwei, im gangen 17, — 











wertiger belannten, lieiner gedructien Viedern: Friſch auf, 
Sin ermuntee dich; Der Tag bricht an; Nun er onne 
Wachen her auf, erwacht ihr Schläfer; Gott, der 
elber beit das Licht. ©. 76-80 folgen + kürzere Stixchen: 
und 3 Sieber vor der Predigt. Die fürzeren Gebete 
jich micht im großen Habetmann und find wohl aus dem 
idert, aber nicht von ihm. Das Embdeniſche findet 
ht. S. SI—101 finden fich Beicht- und Kommunion 
mit 3 Beicht» und 2 Bußliebern, davon 2 weniger 
mich armen Sünder; Liebe Seele, auf did) 
Nadı einem neuen kungen Veichigebet (nicht von D.) 
Mont um Vergebung, ein neuer Weichtjeufger 
jestere von Yuther. Die Rommuniongebete 
on Dabermann, ſondern ältere kurze Gebete von 
tifander) oder noch Ältere, S. 102— 183 ſchließ · 
‚Gebete und 2 Lieder an im allerlei Anliegen, 
= eines Ehemanns, einer Dausmutter, eines 
N FR 















Kindes, eines ne oder Jungfrau, eines oder 
Magd, — dieje von un, teilmeije u — 
Form als urſt ich; das Gebet um ein gttfe 
von —— ſolgt, dann kommen ſeine 2 
erite etwas verändert, das um zeitlichen Frieden vom n 
mei Neifegebete (mie bei Herrmann, wohl von nt 

die folgenden eines reilenden Handwerlsgeſellen, 
fe ihren veijenden Vater, find von Mathefius; dann nach den 
eiden Neifeliedern ift das eines Aranfen wieder von 
das im legten Stündlein von Yutber. Die beiden für ben Kranten 
und um ein feliges Ende, die ſich bei Heremann nidjt finden, 
find aus Habermanns oder älterer Zeit. Das erfte findet fich in 
— in der Sitonei für Sterbende. 

eite 138190 folgen 28 Lieder: Es find manche minder 
wertige, eigentlich eihli Lieder, mehr lehrhafte, mit — 
genommen, wie „Deine Aufriedenbeit ſteht in“, „Es u 
andachtsvolle Serler „Du fagft, ich bin ein Eheift", 
hilft dich, Menjch, dein Ungedulb". 

Das ift der Grund, warum bei Enflin eine neue venid, 
Ausgabe erichienen iſt 

Inhaltlich mit dev alten ftimmen jedoch überein Die jol- 
genden zwei: 

3. GChriftlichhe Morgen» und Abendgebete, auf alle Tage in 
der Woche, wie auch jcöne Veicht:, Kommunion» und 
andere Gebete, nebſt Morgen«, Abend, und andern ſchönen 
Liedem von Dr. Joh. Habermann. Steeotypausgabe, 
Reutlingen, Wilhelm Ban. 23 Il., 200 Seiten, Taſchen⸗ 
format, ſchlechter Druc und jchlechtes Papier. Lmdbd, 
20 Pfg., beſſer 35 Pfg, Nur das Lied „Wohl dem, der 
richtig wandelt“ fügt diefe Ausgabe noch bei 

4 Chriſiliche Morgen und Abendgebete auf alle Tage der 
Woche, durd Dr, Johann Habermann, Samt ‚Ichönen 
Beicht · Kommunion und anderen Gebeten, wie auch 
Morgens, Abend: und anderen neuen Liedern, Neutlingen, 
Drud und Verlag von Fleiſchhauer & Spohn. 215 ©, 
Zafchenformat, bat beſſern Drud und beijeres Bapier als 
2 md 3. HalbIwobd. 20, befjer 30 Pfa,, Lwobd ohne 
Goldſchnitt 40 My mit Goldichnitt 50 Bin. Das bei⸗ 
gelegte Lied der Vaurſchen Ausgabe hat jie nicht mit, 
jo da ſie gang Nr, 2 gleicht. 

Dieſelbe Ausgabe ift bei Fleiſchhauer & Spohn aud) in halb 
fo großem Format mit guter Verlſchrift in 180 Seiten, 





ur 
24 BU Bi ie, im Sie u 40 Sg, Khman Farm, 
‚Eine wieder andere Liederwahl hat 5. die folgende rend. 


Morgen und Abendgebete auf Er der Woche, 
von Dr. E one Gebeten 
bei verichü läffen und an ah iftlicher 
Lieder. Neue (revibierte) verbefjerte Aı Reutlingen, 
Drud und Verlag von Enplin & Laiblin 192 Seiten, 
a1 an v. = Al weiter Druct, weißes Papier, etwas 
format. — 30 Pig., ganz leinen 
ie — ahnt 80 Pig. 
Aufmunterung folgen die Morgen: und Abendjegen 
en mit etwas —— Sprache und einigen 
ee a [tt neuerer Gebete (J. B. qı jen 
er jebenedeiet u l, oder 
I Genug — en V. Montag und Dienstag 
— — I x) einzelnen” etwas ——— 
— je. Die Liederwabl ift teilwei 
——— ‚andere, 3 es ne mehr auf gebräuchlichere Lieder Ri 
— Die Lieder find durch beſondern Drud bervorgehol 
76-80 bie Kicchengebete, 80-101 bie Bude und 
Kommuniongebete jind mur wenig geändert im Vergleich zu 
Nr. 2, die Lieder find geblieben. Seite 101—134 finden ſich 
a Gebete in a und Rn ir — Dan 
4 fie Janglinge und Yungfrauen jet 
fe wenig). Be &e 194—189 folgen die geiftlichen Lieder, Frl 
5 jeltenere weniger wertvolle durch beffere erjeht find, 5. B, „Wir 
tod) von der Heimat jern“ fiir „ES ging ein andachtvolle 
blid in jene Höhe” fir Welt, pade dich!“ „Wohl 
a Chriſti Wunden" fir Wol nie, JEſus, meine 
Freude“, u) ee 5 HEfu, ganz mach dir“ für Zeuch mich, 
mit den Armen“, „Geduld, mein Herz, Geduld, 
„Was hilft dic), Menfch, dein Ungeduid!“ Neu 
MR Seite 189 "das Jubaltsverzeichnis der Gebete. 
6 Die mit der Airma: Herborn, Buchhandlung des Naſſ. 
je Vereins verbreitete Ausgabe ift diefelbe, wie 
bie neue von Eußlin & Laiblin beforgte und foftet gut 
fort. und Halblwdbd. 25 Pig. 
7. Dr. Johann Habermanns geiftreiche Morgen und Abend 
— alle Tage in der Kloche, nebſt Beicht-, Kommunione 
und anderen Gebeten. Dit einer Auswahl von Morgen-, 








118 


Abend‘, Buß und anderen Liedern und eimem 
von Palmen. 3. Abdrud. Cottbus, Verlag der 
ition 1885. 24 31, 128 Seiten. 

format, Steif broſch 30 Pa. : 

Dier finden ſich die Gebete wie in Nr. 2 —k noch 
in ber Älteren form, auch ohne B einiger weit 
fchmeifender Säge. Nach der Aufmunterung folgen bis ©. 
die Morgen: und Abendjegen mit 14 guten Ei id Liedern, 


enges Licht“, „Gott dev Water wohn uns beit, Die A 
VBeicht: und — haben + alte Lieder, Die 18 
Gebete in verichtedenen Anltegen finden ſſch unverfürzt, AL 
Reiſelieder jtehen da: „Im allen meinen Thaten” und „DErz, 
führe mid) auf rechtem Wege“. Der Liederanhang S. 112 ff, 
enthält 8 gute Lieder, dem noch Palm 1, 2, 23, 51 je anreihen 
8. Chriſtliche Morgen und Abendgebete auf alle der 
Wode, von Dr. Johann Habermann, famt ächte, 
Kommunton, und ander Gebeten. Aufs neue mit Lieder⸗ 
anbang herausgegeben vom Ehriftlichen Verein im nörblichen 
Deutfchlend, 5. Auflage 1890; P. Klöppel, Eisleben, 
®, €, Schulze, Yeipzig, 24 Heilen, 190 Geiten, guter 
Druc, befferes Papier, Meines Taſchenformat. Kartoniert 

25 Bi 


25 Big. 
Nach) der Aufinumterung finden ſich S 3—68 die — 
und Abendgebete mit ſehr guter firchlicher Liederauswahl (16 Lieder), 
möglichft im Original (aud) Worte wie „gepreifer" beibehalten; 
nur einiges Breite ift gekürzt im Vergleich zu Nr. 2), Die 
Kicchengebere (mit 3 Liedern, 3. ber Groͤße Glaube), bie Beicht- 
und Abendmablsgebete (mit 4 Buß- und 3 Abendmablsliebern 
befter Art: Ad Gott und HErr; Straf mid nicht in 2c), die 
18 Gebete in unterjchiedlichen Anliegen (mit 2 Reijeliedem - 
„Wer nur mit jeinem Gott“, „Nun hab ich, gottlob, vollendet“ 

find die der Ausgabe Nr. 2 bie und da etwas verfügt, — 
der Anklamer Ausgabe Nr, 10, Der Anhang ©, 126-186 
entbält 30 der beiten älteren Lieder. 

9. Chriſtliche Morgen und Abenogebete auf alle Tage der 
Woche, nach Dr. Johann Habermann, jamt Beicht- Abend» 
mabhls: und anderen Gebeten, mit Liederanhaug. Heraus 

egeben von der Berliner Stadtmiffion. 18. Aufl. 
erlin 1893, Buchhandlung der Berliner Stadtmiffion. 
160 Seiten, 24 Z1. die Seite, 35 Pia 





120 


ürzt, fo redet es immer noch beutfich genug. Der Anhang 
enthält 8 der befannteften Lieber. 

Eine nad) Bapier und Drud fehr fhöne Ausgabe 
ut — Haberme chriſtliches Gebetbuchlein, be 

11. Dr. Johann Habermanns chrij in, 
ftehend in Morgen- und Abenbfegen auf alle Tage in der 
ode, iii auch —— — in allen Nöten 
und Anliegen eines iſten beigefügt 
worden M Neumanns Kern aller Gebete, halt Morgen, 
Abend-, Reiſe- und anderen geiftreichen Liedern 
55. Aufl. Stuttgart und Calw, Verlag ber 
handlung. Größeres Tafchenformat. 176 u. 80 
32 Seiten, 20 BL bie Ceite, Kart. 35 Pg., 

60 Pig., mit Goidſchnitt 80 Pfg. 

Die Orbung in ihr ift etwas anders: Nach 
munterung folgen vor den Morgen- und Abendjegen mi 
Liederwahl (14 Lieder) aus Kernliedern die Kit jebete, 
das von Joh. Embden „Allmächtiger Gott, himmlijcher Vater, 
auf deine große". Statt des Glaubens fteht bei den Sonntage 
liedern: Sieh, hier bin ich Ehrenkönig (S. 1—82). (Eigenartig 
ift bloß der Druck der Lieder, wobei nicht Die Hauptwörter, ſondern 
nur der Name HErr und die Strophenanfänge groß gedruckt find.) 
Die Gebete jchließen fich eng dem Original an, wie in Nr. 2 u. 8. 
Die Beiht- und Abendmahlögebete, ©. 82—103, find wie in den 
Ausgaben Nr. 2—5, nur die erften beiden find umgeftellt und das | 
Kied „Liebe Seele, auf dich ſchwinge“ ift erjeßt dur) , HErr JEſu 
Ehrift, du höchſtes Gut”. S. 104—157 enthält 23 Gebete in 
unterfchiedlichen Arliegen, 2 Lieder für Reifende, 2 für Kranke 
Eigenartig find diejer Ausgabe im Vergleich zu 2—9, mit 
denen fie bie übrigen gemein hat, ein anderes Lied vor der 
Neife: „Der du mein treuer Vater bift”, andere Gebete aus 

abermann oder aus feiner Zeit: „Das Gebet wider die böfen 

üfte und Gedanfen", „Gebet zum HEren Chriſto“, „Dankfagung 
für das Leiden”, (Freitagsgebet im Driginal) „Um der Engel 
Schuß“, „Um ein jeliges Ende“, (Sonnabendsgebet) „Der Um 
ftehenden für den Krauken“, (nad) der großen Ausgabe) „Gebet, 
wenn dev Kranfe verjchieden iſt“, dazu Die beiden Lieder für 
die Kranken. Der Anhang enthält S. 157—176 10 Kernlieder, 
dann folgt Neumanns Kern aller Gebete (vgl. bei Neumann), 
enthaltend eine Zujammenjafjung der wichtigſten Gedanfen 
für die Bitte, das Gebet, die Firbitte und Dankſagung nad 
1. Tim. 2, 14. 


12. Dr. Johann hriftliche und Abend» 
gebete auf alle in der Woche nebſt Kommunion 
‚und anderen mi einer neuen Auswahl von 

, Abend, Buß ⸗ anderen Liedern, 
von Es Bodemamm. 7. Auflage, Serien, Arog 
des Verbreitung chriftlicher Schriften im 
en. —— begw. 112 &,, größeren 


in „Du leber HErr“ verwandelt. Seite 80—100 * 
ne 15 Gebete in verſchiedenen Anliegen, teilweiſe ſtarl verkürzt. 
Das bie nd jo — je * eines Jlinglings und 
iner 8 eines ee) te, jomwie um ein gottjeliges 
Leben, jel leider. ‚Die alten bibfifcdhen GebetSausbrüde find 
‚geändert, zumal die bezw. Zucht und Keuſchheit. Darum 
die doch jo nötigen Gebete auch ru — zu = 

im dem — fehlt die echt je Stelle: 
bes HEren haue feine Feuerflammen”. Daf; bas dien 
„Botentat” im Friedenogebet erſeht iſt it verjtändlich, aber daß 
im Heifegebet jeblt „dein beifiger Engel jei mein Geleitsmann“ 
und ame Wi ” nicht. WS Lieder zur Reife finden 
* Goties Namen jahren wir", und „Nun hab ich, 
', vollendet". Den Schlu macht ein Anhang von 11 
S 101-110 ältere, merft ptetiftifcher und auch neuerer 
er, Eu B — Ehre, Dank und Ruhm“, „Bet dir 


Das jebnis dieſer Wanderung durch die perſchiedenen 

manns zeigt im wejentlichen eine vierfache Urt: 
Be Ausgaben: Fleiſchhauer und Baur. 

* se mit reichlicherer, Verwendung be: 
Ber F Jehann Herrmann, Stuttgart. 

2% — üblichen mit 18 Gebeten in allerlei Anliegen: 

- Enplin, Sleiihhaner, Baur, Eottbus, Schmidt (2 Gebete 

mehr), Gisleben, Berliner Stadtmiſſion, Neu-⸗Enßlin, 

(debtere 3 ſehr verfürzt), 





122 


Dani ic, uerlärgie. TDeoWener; wit: füntargm Beben: 
ſiegen 
Nebenitehende Tabelle giebt eine Überfict über die Eigenar 
ve ea“ ſchien aud) — — Johann 
nmerfung: 1898 erſt 
Chrinliche Morgen- und Abendgebete, jamt Beicht-, Kommunion 


7 jenograpl 

1,25 Mf. Neuterbibliothef, Bb. 75, überjegt nach der älteren 
Ausgabe von Englin & Laiblin. Jefeohien — im — 
logijchen Monaisbericht, Februar 1898: 

id) den „Eleinen Habermann“ in ——— an —— 
von den geneigten Leſern nad) Gabelsbergers & ſteno· 
garbien, greift vielleicht gern zu dem niedlichen und originellen 

üchlein in Duodezjormat.” 





7) Betbuch Ebriftian I. 

Nachdem einmal Habermanns Gebetbuch erſchienen war, 
wurden eine Reihe ähnlicher Bücher verfaßt. Selten verjuchte 
man ji) in jelbitändigen Gebeten. Meiit jammelte man jie 
aus Habermann und den älteren vorhandenen Büchern und jtellte 
fie in neuen Anordnungen zujammen. Überhaupt beginnen von 
jeiner Zeit an die Gebetsjammlungen aus dem Gebeisſchatz der 
Kirche. Ein Gebetbuch aus diejer Zeit, das inhaltlich reichſte, 
it das Betbuch, welches auf Veranlajjung des Kurjürjten 
Ehrijtian 1. 1589 erſchien. Es jammelt das beite, was bis 
dahin auf diejem Gebiete hervorgebracht worden, und hat faſt 
ben ganzen Habermann aufgenommen. Das für die Gejchichte 
der Gebetslitteratur wie für die firchliche Erbauung jo wertvolle 
Buch ift 1853 neu herausgegeben worden: 

Betbuch Chriitian des Eriten, Herzogs und Kur— 
fürjten zu Sadjen, vom Jahre 1589. Mit Gebeten 
des Kurfürjten Auguſt von Sachſen. Aujs neue heraus 

. Johann Konrad Jrmijcher, ev.=Iuth. 
Erlangen, Andreas Deichert, 1853. 
# ‚ 32 31, weiter Drud. Ungeb. 1 Mt. 

Das Vorwort giebt genau den urjprünglichen Titel und 
kurz den Inhalt des Buches an und den Charakter der Gebete: 
„Die Gebete jelbjt jind ihrem Inhalte nach bibliſch befenntnisreich 
und treu und darum auch lehrhaftig, fräftig und jalbungsvoll. 
Sie eignen fid) ebenjowohl dazu, die Erkenntnis dev chrijtlichen 





* 123 
a im een, le wie das B — in der 
Se hier Ai Ha ae und 
— — Bere it Sa iR 
—— e Speed a migepränge | uch: — 


| wem m — * wei Stellen von 
an gi — und einigen Wiederholungen der Anhalt 


Dus —— — 4. Die 14 Morgen: und Abendſegen 
auf alle Tage im der Wodje von Habermann; 2. 24 filrgere 
und — lendſegen, davon einer von Yuguftin, einer von 


I Fimfürft A 3. 65 Bebete der heiligen Batriarchen, Könige, 
— a ga jeliger Männer und Frauen 

‚in der ae te ber Fanonifchen und 
trophiichen wige Br Kane des Pialters find 


hier 4. 42 Gebete fit bejonbere Stände, 
mh J Katechismus. Hiervon find 18, 6, 
‚19, 20, 22-26, 35, 41 von Habermann, 5 (eines 

io son Yaguf, 40 von Luther (3. 8. das vor ſeinem Ende); 
5 85 Gebete für. alle Not der gangen Ghriftenheit, nach den 
en Des : 1 ift in den Eleinen Habermann über: 
38, 810, 85, 48-51, 59, 60, 65, 73, 74, 









, 12-16, 2023, 26, 32, 37, 53, 70 von 

63 von Ambrofius; 6. Mit 18 Nummern dreierlei 

a iligen Baterunfer gebetsweife, Umſchreibungen bes 

en an Sakramente, Reiſe⸗ und Wettergebete, 

udlegung Des en von Melanchthon, 

a mans link; ?. enthält die „Eurze, ſchlichte 

— und Auslegung des Leidens und Sterbens 

hriſti nach der Otdnung der 4 Evanaeliiten, 

je 4 Handlungen bei Naht und Tag, beichloffen 
längeren Paifionsaebet. 








ermann und 
ns 1. 


fchon 1684 
Monfinger) v0 
te und 
— effor 6 
mmergericht, 1556 Kanzler zu Wolfenbüttel und flaxl 
als Privatmann in Alsieben den 3. Mai 1088. 


* * 


Der Rechtsgelehrte ſammelte aus dem Gebetsſchag Tut 
und der ewangelifchen Hirche, ſowie ber Kirchenväter die 
Gebere. Melanchthons Umſchreibung des Baterunfers nahm 
auch auf, ebenfo ein Verzeichnis der in der Schrift enthaltene 
Gebete und eine Anweifung, die Pjalmen in — Lagen? 
zu gebrauchen, wie ſich das jpäter öfter, 5. B. bei Gerhard üi 
Seiftlichen Kleinod, mieder findet, 

Aus feinem Betbüchlein ift manches in die Gebetsfammi 
unferer Zeit aufgenommen worden: In Löhes Same 
förnern Nr. 283 (Morgengebet am Sonnabend), 244 (um d 
Dienft der heiligen Enge). Davon findet ſich 233 ſchon in 
Gebeibuch des Kurfürft Joh, Friedrich von 1570 (vielleicht zur 
1557), woraus e& wohl Miünfinger hat. m Allgem. Fut 
Gebetbuch iſt er öfter und mit 40 Gebeten im Evangel 
Gebetbuch (Berlin) vertreten. 







9) Michael Saro.*) 
Am 1630 bis gegen 1600, 
Michael Saro oder Safe wird zum erjten 9 
bekannt als Kantor in Nemda 1561, dann 1562 als © 
ſchreiber zu Egeln, 1568 als Scullehrer in Remda. 150 
wurde er bier wider feinen Willen zum Predigtamt beru 
Vom Jahre 1569 an mar er über 25 Jahre, wohl bis zu ſeit 


*) Bol. Sirleiung In das Gedeimmis des eheiihen Trauringe. 


gen. in — er ſich 
Leſer in Spannung zu erhalten 
iſtliche Unterhaltung 2 bieten. , Man 
ae Schriften den Eindrud, dad es 
iſt, zu ſeinen Zoepe en nicht jo ſehr im 
'e und in der Sprache der Schule, als vielmehr 
NEIL und in der Sprache des Alltag: —— 
 himmlifchen geiftlichen Gaben in der Schale natikti 
er Sprache zu reichen. Es gelingt dies auch —* fa 
nicht geleugniet werden kannt, da 

zu weit gebt und dadurch ii 2 — 
lon ſeinen vielen Schriften, —* hriſtl 
ertreiber oder geiſtliches Rätfe bus (Leipyig 
;, 16161619, — 1655), worin bie heiligen Dinge 
„Mehr —— Soaß und zu Scherzfragen in außerlicher Weile 
behandelt werden, was der Einjalt jeiner Zeit ſchwerlich anitößig 
fe KEINER dem erften der geiftlichen Reife 
— Mirnberg 1581) und Troftbüghlein 
1867 eine neu herausgegeben: Arcana annuli 
Sa 588 fam fie zum erſten Mal heraus, dann 1592 
Rn Vorede berichtet. In ihr findet fich auch 
: Arcana annuli pronubi, d. i. „@eheimnis 
des Ser Zraurings, durch 25 Stapitel eröffnet, 
Berichte, was für Lehre und Troſt, Ermahnung 
daraus nehmen jollen alle, die chelich jind oder 
aus Gottes Wort erfläret und mit vielen merk: 


ik \, Bleichniffen und Arcanis naturis bewähret 
) zum 3. Mal vermehret (1594), mit einem Regiſter 





A 





werbeffert und zu leſen Ba Sen 
Sarjen SI. — * neue 
bei Gotfried The, Nürnberg, jetzt bei 

Gütersloh, „aufs neue ans Yicht gejtellt 5 
— w 14 ©, {L8°, 33 SL, mittl. Drud, 1,60 een 

ift wieder in 24 Kapiteln ab und enthält alles, was 

Sletorrmihlte und Freier filr das chriſtliche Eheleben zu ie 
gehen, in Auſchluß an Die Bedeutung des Tri 
24. Kapitel ift eine Predigt von Cyriafus Spa: über 
zit. 2, 3—5 „Tugendring aller chriſtlichen (bi „von 
‚achterlei edlen N einen zuſamme ngeſchweißt· Der 
Seite 129 giebt — einer Predigt uber den 
des xömischen Pfarrero — Agricola zu Spalt, 
ein alphabetiiches Sachregiſter abjchlieht. Das Buch it 
an Erempeln, Diſtorien, Gleichnifjen, Reimiprlichen, Sad 
und Zitaten aus den Vätern, | vie Gelehrten jeiner Zeit, m 
lateinſcher Sprache und in ber Überjegung gegeben. Fajı mach 
jedem Kapitel folgen Hiftorien oder Gxempel oder Gleichnifie 
unter bejondever Überjchrift, , ‚Kap. 14 ac) ein Gebet 
Eigenart erfieht man aus Überjcpriften wie: Im 5. Kapitel 
wird gehandelt, daß der Trauring unter allen leiblichen Wohl: 
thaten Gottes die größte jei, wie Gold das beite Metall; im B 
ber Borzug des Mannes, Zucht und Lob des Weibes aus ber 
Bergleichung Boldes und Silbers gegen einander; im 7. mieuiel 
Perſonen auf einmal ehelic) beifammen feben jollen aus der 
Einigleit des Ringes; im 9. von dem harten, umauflöslichen 
Band der he daraus, daß der Ring jo hart an den Finger 
gebt; im 11, daß eheliche Liebe von Herzen geben joll aus 
dem Dergfinger, daran der Ring geftedt wird; im 15, baf ein 
jeder fenesgleichen nehmen foll aus der bequemen Weite des 
Ringes; im 17, daß bie Zuneigung eines gegen das anden 
Gottes Geichöpf und Anordnung fei, wie Gold gerne bei 
Elfenbein it und davon angezogen wird; Im 19, daß ber 
Eheſtand eine Argenei jei wider die böfen eüfte, wie Gold wider 
Ausfah dient; im 22. vom Fleiß und Sparjamteit, im * 
Haushaltung nötig, aus der Art der indianiſchen Ameiſen, F 
das Gold dajelbit bewahren. 

Das Büchlem wird jeht weniger us eigentlichen Erbauung 
bienen, als vielmehr zur Kenntnis der Eigenart bes 2.Teile 
des 15, Jahrhunderts teilweiſe auch in ihrer Exbauungstitteratun: 
Für den Prediger aber giebt es Stofj in Hülle und Fülle file 
ZTraureden und Eheftandspredinten. Dat doc, auch Yöhe das 











bei 
Emden ee 
1566 berief ihn drum Don 


Se Mensa 


— — Anhänger — Flacius 
Sen —— duucch den —— 55 
mn Georg zu — der gegen die 

in ben Bleibe einer nme verkleidet, flüchten 3 “3 
verweilte er mod) in — geſchügt von dem Graf 
von Mansjeld und unterftügt mit einem Jahrgebalt von 
Thalern. Als auch infolge eines Kolloquiums vom 9, En: 
1577 zu Sangerhanjen Bolrad, jein Schub! — aus dem 
verbannt wurde, wandte er ſich mit 
wo lehteret ſchon den 20. Juli 1578 dem Grafen zu — 
Da beriefen ihn die Edelleute Wilhelm von Schacht und 
von Görk nad Schlit an der Fulda Nach 2 Fahren treuer 
Anmtsverridjtung mußte er infolge des Todes feiner Gönner auch 
bier weichen. Sein Gebet = diefer Not blieb der 25. Palm, 
den er a ins Lied gebe ch Dir, o HErr, 
mich". Dunch ben — = ı Bithelm von Heilen and er 
dem xeformierten Städt: Vacha an ber a ein — 
Be durfte er als Flüchtlu Ren ohne Amt und Brot durch wil 
era: Arbeiten ea aan (im a 

er er blieb in feinem Gott “m ft, wie und 
Schriften von damals beweiſen. a 127. Mal erlebte er 
an ſich. Seine Kinder, 6 Söhne und 2 Töchter, fanden auch 
ihre gute Verſorgung. Noch einmal mufte er, von den G 
geftört, auch bier feinen Wohnfit ändern. 1595 begab er 
eine Einladung des Bruberjohnes von Graf Volxad, des 
Ernſt, der als Hanonilus in Straßburg lebte, wieder 
und farb am 18. Februar 1604, nachdem er noch 9 Fahre mit 
jeiner Frau dort von ihm Kiebreih unterjtüßt worden war. ME 
ein treuer Schiller Luthers ſchrieb er eine Auslegung von Luthers 
Liedern, die ihm reichlich Trojt und Deut gewährt, in 76 ——— 
(Cithara Lutheri). Aber ex fang auch felbit in Cu em 
und Geift und gab 1568 das von feinem Vater jchon 
Eislebener Geſangbüchlein vermehrt heraus, 1582 — und 
andere Lieder über den Pjalter und andere Lieber heiliger Schrift, 
Von ihm find z. B. die Lieder: „Nach dir o HErr verlange 





130 


werden rechte Sprüche um Gedanfen aus Gottes Wort 
Als en u im folgendes: 3, Mit den vielen 
— Iren einen Tag) machet man nur bie Leute 


— ir den Kopf abbauen laffen, 
— Afen BR er. Fi — ſoll Bra: — 
jmingen. 60. Was einen nicht brennet, ſoll er — Töfchen. 


) Tilemann Sesbuflus.‘) 
1527-1568. 


— Ban ift geboren dei 3. Nov. 1527 zu Wejel. | 
Studium auf verjdiedenen Univerfitäten, ı. a. auch | 
" ia * Reiſen in Frankreich, England, Dänemark, Deutje 
land, 3 ich wurde ev 1450 Magtiter und 1553 Doktor | 
Wittenberg, letzteres von Goslar aus. Hier wirkte er jeit 1562 als 
Superintendent, 1556 wurde er jedoch um der ge: | 
willen, die ex einführen wollte, abgeieht, ging nach Mi | 
und erlangte bald Darauf in Roftodt eine theologifche Bl 
und das Panamt St. Jalobi Er eiferte gegen 
Sauerteig md ‚gegen alle kirchliche Umfitte, zumal die jtörenden 
Sormtagsbochzeiten. Dadurch kam es zu längerem Stampf zwiſchen 
dem Rat und der Stadtgeiftlichkeit, im dem —— Roſto 
verlieh und nach Wittenberg ging, 1559. Bon bier kam er 
durch Melanchthond Vermittlung zur Generalfuperintenbentur 
und erſten theol. Vrofeffur in Heidelberg. Durch die aan 
gegen ben falviniftijchen Friedrich TIL. und den Latoini 9— 
Diafonus Klebitz wurde ex auch hier abgeſeht. 1560 ging er jo 
nad) Magdeburg an St. Johannis, und 1561 übernahm ex 
Superintendentu. Sein Wideripruch gegen ein Edilt des 
Lüneburger Kreistages, welches jede Polemik gegen rn 
falviniften zc. auf der Kanzel verbot, trug ihm zum +. 
Amtsentfegung ein. Am 22. Oktober 1562 wurde er ans der 
Stadt verjant und zot nach Wejel zurück, Bier verlor er 
feine Frau an der Welt. Durch eine Schrift über ben Papit 
als Antichrift wurde er auch bier vom Herzog von Jud 
ansgemwiejen und mußte bei ſtrenger Winterfälte jeine mutter 
lojen Kinder in der Stadt lafjen. In Strafburg abgewiejen, 
erhielt er 1565 einen Ruf zum Hofprediger des Grafen Wolfgang 









*) Sz1 Meufel, & 3 Sn fe. 


‚von Kurflleſi i t. Unter 
nichts ben, ——— 
—— — — —* ice Eng 
i einen Dr Imiefpalt 
itzmmeite 


und —— — —— vier Ihm 3 Sea 
— el rofefjur. Hier 
den er —— im) & dien 
3* it völlig einverftanden, ja er war troß aller Verfuche 
—— und 1583, die na ihn u 
nen 'e, nicht 1 
e e ee SBiedecherellung es 
1577 forderte. Ex ftarb am 25. September 1588, 
war ein zwar jehroffer, aber ehrlicher Mann. Ex 
in jeinem Teftament in wahrer Demut, daß er im Dienit 
weniger gethan, als ev wohl ſchuidig geweien, da} 
ünder noch härter hätte firafen und die Rottengeiſter 
widerlegen jollen. Dagegen fei er gewiß, was feine Erilin 
DVerfolgungen anlange, daß ex die Gemeinde Gottes 
int und reine und gejunde Lehre geführt habe. 
5 Vitterteit, ſondern übertriebene Gewifjenhaftigteit 
jo umbeuajam, lehren jedoch auch jeine Schroifbeit 
n ge iche theologiiche Schriften, zumal Auslegungen 
ei er. — * nn —— 
er. Hmwar igt er im Sinn feiner Zeit bogmatifch, 
h umd duch Karifipemäh umd gewandt, auch fürs Bolt 










feiner Predigten, die 1581, 1594 und 1585 teilweiſe 
, find in Neunusgaben vorhanden und fönnen in die 
nacdenfenden Lejer einführen und zugleich 

Tutherifchen Glaubens das Herz erwärmen: 





132 


1. Bon dem Unvermögen menjchlidher Kräfte in 
denen Sachen, jo das ewige Leben betreffen. Bier in 
Mit einem Vorwort von W. Hübener. Dresden, Heinrid) | 
Naumann (jest bei Joh Herrmann in Zwictaw), 1881, | 
©. 8%, VII und 158 Seiten, geh. 1,80 Mt. 

2. Zehn Predigten von der Nectfertigung des Sünders 

vor Gott durd) Dr. Tilemann Heshuftus, der Aus: 

gabe von 1568 unverä”+ abgedruckt, St, Yonis (Mo,) 

und Leipzig, Verlan von Deite (Leipzig, Exmit t, 


1876), 3%, & I- e BL die Seite, 

‚Hier findet ſich zum rwort vom 16. Februar 1568 
an Wolfgang, Pralzgrı in, in altertümlicher breiter 
Sprache. Weil die Ned fo oft verfannt wird, darum 
u ya Brei IR wir — 3. 23—26 Mar 
über diefen hohen Artii mit jcharfem Gegenſatz 
die Römifchen. Breit um alles, wenn a N 


ze erjte Predigt (Seite 20—61); 
inde, Gerechtigkeit, vechtjertigen, Gnade 
und Glaube zu verite nd. Die zweite: Wie die Lehre von 
der Rechtfertigung d inders vor Gott im etliche Hauptpunfte 
zu faflen (alle Sünder — Gott aus Gnavden JEſus ber 
Mittler — der Glaube das Mittel). 


fo doc fürs Herz erörten 
Wie die Worte: Geſetz, 









n 














II. Das Zeitalter der lutheriſchen Ortbodoxie 
und des beginnenden Pietismus. 


a) Die Seit von I600 bis zum Ausnang des 
deeißigjührigen Krieges. 
ilitretpuntt: @rökere Echawungnkächer, befondere Aids Wahres Chriftentum 
und Peiden.) 


2) Allgemeines, 


» En Hälfte des 17. Jahrhunderts vermehrt die religiöfe 
Volfslitteratur. Die mwichtigften Urfachen, die dazu wirkten, 
waren Die jurchtbare Trübjol und das namenlofe Elend, das 
der grabe dreißigjäbrige Neligionstrieg über PDeutjchland und 
über die in böchfter Gefahr ftehende ewangelifch-Lutherifche, wie 
reformierte Kirche brachte. Die jchwerite äußere und innere 
Anfechtung lehrte aufs Wort merlen. Das war das Mittel 
in der Hand bes HEren, der Kicche, die Durch zu große Betonung 
reiner zu veräußerlichen drohte, das wahre Yeben zu 
erhalten, ja neues Leben zu weden. Der Krieg und jeine Wehen 
vor und nachher zeitiaten eine ernſte, tiej wurzelnde Lebens⸗ 
rihtung. In der Schule des Kreuzes veifte ein inniger und 
doc) ftarker Glaube Er erwedte eine überreiche Exrbanımgs- 
fitteratux neben der Fülle geiftlicher Lieder jener Zeit, Die mit 
Abe, im Ihe und neben ihr die fchönften Früchte aus jener 
Thränenfant bilden. Dieje Litteratur fand dazu in jenen Tagen 
einen durch Trübfal bereiteten Boden im Voll. Die Sprache 
aber, welche dncch die Dichtergeiellicpaften jener Zeit gereinigt, 
Bir freilich, wieder verdorben wurde, zeigt ſich auch in diejer 
reiner und vollstümlicher als anderswo, obgleich 

ar die aelehrten Verfaſſer die Unbeholfenheit ihrer am 
chen einfeitig nebildeten Nedeweife öfter nicht ganz ver: 
können, das gilt zumal vom den erbaulichen Be 

gen, Die erichienen. Die Gebete, welche in Büchern 
werden, halten ſich meift am veinften, ba fie doch in 





134 


der Regel der unmittelbare Erguß der Herzen find, bie in 
einfältiger Frömmigkeit mit ihrem den. 

Die erbauliche Litteratur —* 
in zwei Bahnen, auf die age er 
Bene ee oborie, In * 

jeſuitiſchen Theologie auf il Lagers und gegenüber 
—— — der in der a 

Abſchluß gekommenen Lehre innerhalb desfelben mit il — 
Kraft die Errungenſchaften der Väter zu pflegen und zu ver 
arbeiten hatte, mußte das, mas fie dabei gemonnen, 
Glaubensleben des Volkes und das perfönliche des 

Ehriften mundgerecht zu machen verfuchen, und es feßt fich da 
in ihrer Volfslitteratur unmittelbar die nadhrefor- 
matorifche der vorhergehenden Zeit fort. Hier find 
die bebeutenditen Namen: die eines Nikolai, Dedelen und u 
in Hamburg, eines Nikolaus Hunnius in Lubeck (bie überarbeitete 
neue Ausgabe feiner Epitome credendorum ober Inhali 
chriſtlicher Lehre, foviel einem Chriften davon zu feiner Seelen 
Seligkeit zu wiſſen und zu glauben höchft nötig und nülich it, 
aus Gottes Wort_verfajiet, 1870, Nördlingen, ift vergriffen), 
eines Siegmund Schererz (+ 1639 als Suverintendent zu Lünes 
burg), eines Georg Zeämann zu Straljund (+ 1638 als 
Superintendent dajelbft), und eines Johannes Rosner aus der 
Mark (Berlin), die der bekannten Schlefier Valerius Herberger, 
Johann Heermann und Martin Hyller (+ 1651 [jein güldenes 
Schagfäjtlein, das 1863 in Stuttgart wieder erſchien, iſt jetzt 
vergriffen]), die der großen Sadjen und Thüringer Johann 
Gerhard, Salomon Glaſſius, Matthäus Meyjart, die der Süd» 
deutichen wie Johann Saubert in Nürnberg und Bernhard 
Albrecht in Augsburg. 

Da aud) in der Erbauungslitteratur der Luth. Drthodogie 
bei allem Kern perjönlicher Frömmigteit und Gemütstiefe, die 
bei ihren beiten Vertretern jich findet, leicht das frifche Leben 
zurüdtrat und der Blic für die wahren Bedürfniffe der Gemeinde 
getrübt mar, jo fuchte ein anderer Kreis dieje noch mehr 
au befriedigen, indem er jelbft, auf dem Boden der Lutherifchen 
Orthoborie jtehend, doc mit Verwertung einer gejunden 
Myſtik, aud) aus den Zeiten vor der Reformation, auf die 
Außerung des Glaubens in einem wahren Heiligungsfeben zu 
wirken trachtete. Diefen Kreis führte Arnd an, und er beeinflußte 
ſelbſt vielfach die gemäßigten Vertreter der Drthoborie, wie 
einen Gerhard. In jedem Fall beherrſchte er und jeine 





mder, wenn da 
er ı — — a = Kreiſe 
mi einflu en Schuf 
h Met lan ‚überdauert, 


es fei erinnert an 
ards Vetrachtungem Meyjarts 
‚em, Hunnius itome, Statius Schablammer, 
nalia und Poftillen, welche diefes ganze Jahr 
das ganze folgende immer wieder 

en Luthers Schriften im M 


wurbe es aud), 
en zu öffnen beftrebt 


5 Kein —— en 
die Litteratur der Tı 
— Krieges genährt, und = Bebetr 
wächlt immer mehr, und es beginnen die 
„ Sammelwerfe, in denen die Gebete für 
eordnet und verbunden werben Mir 


—* in jener Zeit das Velenntnislied des kirchlichen 


ſt wirb von dem Zeugnislied ficchlichen Lebens, 
auch die Erbauungslitieratur mehr und mehr auf 
ing aller — Fälle und ſucht allen einzelnen 
et, Lagen zu dienen. 





136 


2) Zur ae in der — Salfte des 


nn * jan 3 Ai 


J — durch 
EEE 


ber t und dem Einfluß dev Kirche übrig war. Und 
daß noch immer genug vorhanden blieb, dort, wo das 
jont wurde, daß noch immer viel evangelifche 
und Firchliche Ordnung wieder etıvas hatten, woran 
konnten, wenn in den (Friedensperioden Kirche und Baus 
wieder bauten, ja, daß durch den ‚ ttoßdem baf 
entfirtlichendfte aller geweſen, vieles geiitliche Leben nicht nur 
nicht vernichtet werden fonnte, fondern in der durch it 
indeten Trübjalsicule erſt erblübte, beweiſt auch hier die 
iexteigstraft des Evangelii. Neben —— dunfien 
findet ne bier gerade viel helles Licht. Das Schatte 
dem Elend, Das der Krieg mit fich brachte, kann nicht 
ug gemalt werden: Aurchtbar mütete der Krieg mit 
om in feinem Gefolge die Peſt und die Dungersnot, 
ein Drittel der Bevölkerung wurde hinmeggerafft, in manchen 
Gegenden aber noch mehr, Der Bauer, der bis 1618 behaglid) fein 
Geld beitellen lonnte, mußte jet mit den Waffen aufs weld 
gm, um sic und jeim Vieh zu ſchutzen Immer ermeante 
urchmärjche jaugten ibn aus, brachten ihm und jeiner 
Miß handlung und Plünderung. In diefer Zeit wurden Fürften 
vertrieben, verichroanden die Behörden, hörten die Bifitationen 
auf, blieben Rfarr- und Schuftellen unbefegt In Waruem 
waren von 1046 Geiſtlichen noch 330 übrig! Ein Pfarver, der 
in fein Darf zurüctkehrte, fand dort nur noch Witwen umd 
Mädchen. Jaſi das Leben aller Liederdichtet und Erbauung 
chriftiteller jener Tage weit Verfolgung, Dunger, Reft —— 
auf. Man denle beiſpielsweiſe an ‚Herberer, Herrmann, 
von Schweinig, Andreas Gryphins, Matttäus Apelles von 
Lömwenftern, Andreas Ticherning, Adam Thebes, dieje alle mar 
in Schlefien. Kein Wunder, wenn da bie Gortesfurdt ſchwand. 
die Frechheit, Trunkſucht, Unzucht, Grauſamkeit überband nahn 
und bie genieinſten Triebe ſich offen regen lonnten. Mit dem 
dreifiigläbrigen Krieg bing aud) das Eindringen der Wremd- 
landerei zufammen, das Eicchlich, zumal auf die höheren Stände, 
unginftig wirken mußte. 

















138 


url, Daniel Dilger — Re 
Schleuppner in FAR alt — — 
leben, Meisner in — an 
in Roſtock. In gleicher Weiſe wirlie befebend und — 
in Württemberg der — er Valentin Aundres (156 bis 
1654), wohl ge er ter jeines Landes in jenen Krieges 
drang! vg iſt durch und durch innerlich 
der orthodore een Neben hm (geb. 1594 in 
+ 1858), der der geiftliche Vater dev beiten — und 
ber nachjolgenben Zeit, auch eines — und wurde 
Bon allen wird er als einer geprigjen, in defien Leben der 
feltenfte und vollfommenjte Zufammentlang von Wort und That 
geweſen, in deſſen Antlitz fich ſchon das Bild einer lauteren umd 
und frommen Seele ausgeprägt. Eine ähnliche Natur 
Kerken war auch Wolfgang Franz, jor in 

ittenberg (} 1628). Gin Streis herzlid) jrommer Männer war 
in Danzig der Rathmanns, feit 1626 Paftor an St. Rat 
des oben erwähnten Dilger (7 1645), jeit 1626 an St. 
und des Michael Bland, jeit 1614 an Ktatharinen. Sie ver 
breiteten Arnds Wahres Ehriftentum und fein Paradiesgärtlein 
mit großem Eifer. Eine innerliche Frömmigkeit befeelte weiter 
die befannte Rönigsberger Dichterfchule, einen Simon Dad, 
Alberti, Robertbin u. a. 

Wie in der vorigen Periode jehlt es auch hier ih am 

herzlich frommen (Führen des Volkes unter den * 

bilipp IT. von Pommern (} 1618) wird berichtet, er 

jottes Wort zum Licht auf allen ſeinen Wegen ne ex 
es befonbers ernft genommen mit einer gewiffenhaften Vorbereitung 
auf das heilige Abendmahl. Ex verfäumte keine t, betete 
felib und jpät fleißig und fang geiſtliche Lieder und Pialmen, 
Ihm iſt zur Seite zu ftellen Georg II., Landgraf von 
Darınftadt + 1661), der nicht weniger als 28:mal die 
durchgelejen; ihm übertrifft dev befannte Herzog Ernft der 
Fromme von Gotha (1600, + 1675), ein Vater feines Waters 
landes, ein durch und durch lauterer Ehrift wie wenige. Schon 
im 11. Jahre durfte er, feinem Verlangen eutſprechend, das 
heilige Abendmahl erftmalig genießen. Selbit im Kriegsgetiimmel 
unterließ er nicht jeine regelmäßigen Andachtsſtunden, fein Zeit 
war wie eine Kirche, wo der Name Gottes angerufen wurde, 
Aus der Schrift las er jeden Morgen, baheim und auf Reifen, 
in ihr ſuchte er Licht umd Troſt in allen Berlegenheiten. Seim 
ganzer Troſt ruhte im der Erfahrung der Sündenvergebung. 





139 


ex lebendig gläubi 
“en Grace, fun 
die ——— Bibel. 
eben Laffen fich dem noch 
: Die Manmeszucht und Religiöfität 
im erjten Geamae mit Vetftunden und 








j w | in der morgens und abends, it 
Ein Baron, en von BL der Patron 
1630), ich mit, Seen, 
u I De en hörte: man — 


Bee — ee — 
Nömpe » harte alle Ta; 
— iſt niemals zu Mittag oder zur —— 
‚ohne das Kyirie Eleiſon gebeiet in haben. Alle Morgen 
8 Uhr mit Beten und Vibellejen zugebraht Der 
for Johann Brunnemann (Jurift, + 1672 in Braut) 
obl wie der Profeſſor der Medizin in Wittenberg, D 
——— gie 1637) verfaßten ji ihrem eigenen ebraud) 
Betrachtung: erbergers ftetes Handbuch und up — 
a — der — und des Stiftspredigers 
Sa She im Schüelin (} 1658) bien 
— forium, aus welchem er mit ſolchem Eiſer 
Ber ham ae ale wolle er ben Himmel durchbeten". Von 
dam Mies es, dem Aſſeſſor des Fuͤrſtlichen Konfiftoriums in 
— 8: „Gr war im Beten brünſtig 
mmerlein, als in feinem Haufe, welches eine 
gerne gewefen, da man Kt u ger 
Hu und Lobgefänge und geiftliche der. 
er in der Nicche feine und der ganzen 
ala de er —— — und geiſtreichen Worten 
m Wilbelm Alardus aber (7 1645 
ei in Rue) wird berichtet: „Er war ein 
, der — Br igten oft ange Stunden lang im 
meditiert habe." Weitere Beijpiele wahrer 
ebeı ins enden Bebenibefhreibungen der bes 
ler jener Zeit, Die, ſoweit ihee 
ch ae — nt, un im der Folge der Orte ihrer 
N jamfeit beiprochen werden. 














\ 
140 


Norddeutfhland. 
3) Philipp RieB)olai.‘) 
15661608. 


Philipp Nikolai ift geboren ben 10. Auguſt 1556 
Mengeringhaufen in der damaligen Grafichaft Balder. eh 
Vater Dietrich Rafflenböl war dort Pfarrer und der 
Waldeckſchen Geiſtlichteit. Er hatte ſpäter den 

ſeines Vaters Nikolaus, des Beſihers des Hofes Kerle 

der Grafichaft Mark, zu feinem Zunamen gem 

dann jein Sohn Nikolai. Aus Herbide in der —* — 
Vater wegen Einführung ber lutheriſchen Reformation vertrieben 
worden. Seine Mutter war Katharina, eine Tochter des Eifen- 
ſchmieds Meyhan in Herdide. Das Kind wurde bald in Gebet 
und Gottes Wort erzogen und begleitete zeitig den Vater in bie 
Kirche und ſuchte es ihm in finblicher ife im 
nachzuthun _ Der Vater ließ ihn, alle Kojten ungeachtet, 

3 andern Söhnen jtudieren. 1568 fam er auf die lateinil . 
Schule zu Kajjel, wo er bejonders Muſik trieb, 1571 auf 
Gymnaſium in Dortmund in die Schule des Redners, Dichters 
und Mufikus Friedrich, Baurhaus, im Herbſt 15 i⸗ 

1573 auf die Kloſterſchule in Mühlhauſen, wo 
Nachdem er noch weitere Schulen als fahrender Schüler beſucht, 
bezog er 1575 die Univerſität Erfurt. Durch lateiniſche Ge 
legenheitsgedichte verdiente er fich das nötige Geld. Der Tod 
der Mutter, am 27. Mai 1 f ibn ins Elternhaus zurüd, 
mo er jeinen Vater im Amt unterjtügte. Mit einem Stipendium 
vom Kurfürjt von Sachſen bezog er 1576 nochmals die Univerfität 
und zwar Wittenberg, unter Leyſer. 1579 ging er mit jeinem 
jüngeren Bruder Jeremias in das waldeckſche Kloſter Wolf 
hardinghaufen, eine Stunde von der Heimat, um dort weiter 
zu jtudieren und von dort aus dem Water beizuftehen. Da 
— ihn der Graf Wilhelm von Waldeck 1583 nach dem noch 
halb römijch-Eatholifchen Hardeck (Herdicke. Doc) infolge ber 
Hindernifie, die der Magijtrat der Reformation entgegenjtellte, 
und der Plünderung des Städtchens durch die Spanier mußte 
er April 1586 in der Nacht fliehen. Ex rettete jich nad) Wetter 
und hatte hier während & Tagen Belagerung eine rechte 
Schredenszeit auszuſtehen. Schon hier predigte er über Pf. 2 





















*) Rod II, 324 f. und Einleitung zum Freudenmahl. 





142 

a A in Ads Diet m 
Ben 0 Me i ar jeine — 
vor 
——* N * dem 


bus jottes Gnade bin ich vecht mohl*. In jener Zeit 
die mgen über das Ewige Yeben, die erdann am 12, 
1589 mit einer Vorwde vom 10. Auguft 1598 als Freuden 
fpiegel des Ewigen Lebens“ zur Tröftung über die Verftorbenen, 
feinen trauernden Gemeindegliedern widmete und in dem Druck 
ua hen erfchienen feine bedentendften Lieder, obenan Die 
ven ſchon genannten, zum erften Mal für meitere Kreife, 
Diefe Arbeit führte ihn zur eifrigſten Beichäftigung mit fü 
„De civitats Dei“ (vom Gottesjtaat) und mit Eee, 
und der Offenbarung. Aus legterer —— er, wenn auch 
nicht ganz beſtimmt, den Untergang der Welt auf 1670 (mie 
Ringwald ſchon auf 1694), doch fügte ex in der 1694 lateini 
verfaßten „Diftorie dev Kirche Chrifti” bei: „Es fan aud) 
etwa gefcheben, daß der Juͤngſte Tag nach diefem 1870. Jahre 
zu anderer und verbongener Zeit unverfehens bereinbreche”, 
Zur Peſt Kam noch Krieq über den vielgeprüften Streiter 
Gottes: 1598 bejeßten 300 ſpaniſche Reiter Unna, vor denen er am 
27. Dez. nad) Mengeringbaufen und dann nad) Altwildungen fliehen 
mupte. Oftermontag 1599 berief ihn der Magiſtrat wieder zurildt. 
Er verlobte ſich im jelben Jahre noch und heiratete am 8. Januar 
1600 die Witwe des Pfarrers Betrus Dornberger in Dortummb, bie 
ihm einen Sohn und eine Tochter in die Che mitbrachte. Am 
Oſierdienstag, 14. April 1601, aber erwählte ihn bie Stabt 
Hamburg zum Hauptpajter an St. Katharinen. Vom 6. Ai 
an predigte ev hier jeden Sonntag und Donnerstag vor dich 
befeßter Pirche mit hinreißender Beredſamkeit. Hier wuchs ſein 
Unfehen täglich, Ohne zum Seeljorge angejtellt zu jein, ging 
er treu auch den einzelnen Seelen mach. 1605 juchte die 
auch Hamburg heim, und da ſchrieb er jein „Theoria vitae 
seternae oder hiftortiche Bejchreibung des ganzen Geheimnifjes 
vom Ewigen Leben”. 1608 hatten unter feinem Einfluß bie 
Hamburger Geiftlichen die Rontordienjormel unterjchrieben. So 
galt es auch bier noch den Neformierten wie —— in 
Wort und Schrift zu wehren. Doch 1608 fam feine Fräftige 
Geſundheit ins Wanken: Er fing au einem böjen Fluß bes 
Hauptes zu leiden an, der ihm oft betäubte. Am 22. Oftober 












14a 


1611 zu Lubech, 1649 burg, ebi 1707 
Worwert von Mayer. le een ee : pe x 
Freubenfpiegel de — Lebens al De St. ‚Nicolai, 


Paltor zu ug, B 
ruft uns bie Pa, Br ſchon leuchtet b 
jtern 2 Aufs neue vorgehalten von 5 m 
eo Auth. Paſtor zu Reins walde in ber Niederlauf 
a. S. Berlag von Ric, Müblmann (‘ 
Srmapigter reis ungebunden 1,20 DE. (fi 

— D. Tholuct. XV u. 392 gs 34 Pr 

vun 


Nach Nicolais Vorrede: „Widmung an den — 
die von feinem Anlaß Iind Zweck fpricht, folgt bie 
1, der Aurblict, 2. der Überblick und num &. 8 der 1. Einb 
in den (Freut Das Ewige Leben im Dimmel it 
(ar edel und freudenmeich, Leben. wird als teojtrei 
— und lehrreicher Anbı geist ſchildert. Ju den L 
reichen Anblit werden nun die 5 Eigenſchaften des Ewiger 
Lebens beichrieben : 


1, Liebe und Gegentiebe wiſchen Gott und feinen A 
ermäblten in 7 Abſchni 








Liebe und Gegenlicbe; 
Gottes liebliche — in ſeinen Auserwählten 
Hott alles in allem in 8 Abfchnitten; 


die Liebe aller Auserwählten unter eine 













— in 3_Abjchmitten 
vi ie wahre Union vollfommene Cinigteit). 

Dann folgt 4. ein lieblicher Anblid: S Auauftins ſchoͤne Ger 

danfen von ber Herrlichleit des Ewigen Lebens 5. Ein ſegens⸗ 

reicher Anbliet: der vechte Gebrauch des edlen hohen Arutels 

vom Ewigen Leben? 

L. Die heilige Mahnung zum Wandel in der Kiebe genen 
Gott und den Nüdjiten; 

11. Xebendiger und 
Anfechtung in 5 Abj 

111. Die beſte Anleitus 

IV. Das berzlidie Si 
Gebeten). 

Es folgt S. 140 der 2. Zeil: Der zweite Einblid in dem 
Freudenfpiegel: Eriter Anblick: wie das Ewige Leben allein von 
Gott berlommt; zweiter Anblick: die 6 grofimächtigen Wohle 
thaten Gottes, damit Er das Emige Leben befördert: 


jtändiger Troſt in allerlei Kreug und 








, dev Welt abzufterben; 
zen nach dem Ewigen Leben (im 











146 


Be und fo fehr er die — der ge vollen 
Bet MR ehe Die Braut Gert Ne HRS Ben — 
rau io 
anit (Cheifto verbunden. Genen 1 Übertreibung des Gefuhls 
Ruhe im der Gemeinſchaft mit Chrifto hebt er immer 
bie Seiligungs asarbeit hervor. — Was übrigens bey der 
colai * au feßte Berberger 1610 
Menfart 1626 fi. fort. 











4) Georg Dedefen. 


Auch Nicolais Mitarbeiter und Beichtvater BE 334 
(Dedelenuus), geb. 1564 in Fübe, geſt. 1628 zu 
war als Grbaummgsichriftfteller in vielerlei Ba Ta 
Beſonders wertvoll it jeine Praxis conscientiarum, 
Defchreibung, wie mit zerfchlagenen Gewiſſen und betrüßten 
‚Herzen in) (njechtungen 2c. zu handeln, Hamburg 1616, ans deu 
wohl das Gebet Nr. 331 im Großen Bebetsihat genommen 





Gebet eines Betrübten, der ſich befümmert, als ob ex dns Lu: 
Abendmahl unmürdig empfangen babe. Gr ſchrieb auch . 
ſchon Prätorins und nach ihm andere Norddeutiche, 1608 ei 
„leinod der Serfabrenden”, ein Erbauungsbucd für Seeleute 


Nadı Hamburg führt uns noch | 


5) Balentin Wudrian.') 
1-1. 


Er, geboren zu Demmin in Pommern den 23. Februar 1584, 
war jeit 1621 au St. Petri in Hamburg Hauptpattor und ſtarh 
1825. Seinen Namen trägt die heute noch in vier Ausgaben 
verbreitete Kreupichule. Mit derielben bat cö folgende Ber 
wandinis In Pommern lebte ein vornehmer Mann: Er hatte 
feinen adeligen Namen, fein ichönes Amt, hohe Einfünfte, 
militärijche Ehren, butgerlich hohes Anſehen. Da ſchickte der 
Her Prufungen über ihn. In denjelben la$ er in der Schaft, 
in Vredigt ⸗ md Erbauumgebichen „und ſchrieb fich das, was 
ibm bejonders zujagte, zufammen. Das teilte ev feinem Beicht⸗ 
vater Wudrian nm. Der brachte Die unzuſammenhängenden 


”) Quelle: Borrworte br den Aus zaben. 





148 


Nach dem klaren Vorwort Wudrians, „vom Kreuz im der 
Chriſten Orden“, jolgen 30 Kapitel. Jedes Kapitel trägt 
einen Spruch als Überſchrift und wird mit einem @ebet mit 
bejonderer Überjchrift und einem NReimjeufger beichlofien, 3 2. 
Kap. 1, Apoſteigeſch. 14, 22, daß die Chrijten in dieſem ver 
gänglichen Leben ohne Kreuz und Leiden nicht, fein — 
dazu das — Demütiges Gebet um Geduld im Kreuz und 
Yeiden. Kap. 2, Jat. 1, 2, daß fromme Chriſten das Kreuz 
vielmehr erfreuen als betrüben joll, mit dem Gebet: Herzliche 
Anfadhen, daß wir uns recht lemen in das Kreuz ji 
Kap. 3, Matth. 10, 38, von den Namen, damit der Chriſten 
Trübfale in Gottes Wort benannt werden. Gebet: Herzliche 
Bitte, daß wir in unjerm Kreuz uns allegeit mit unjerm Kreup 
träger Chriſto tröſten. 

Seite 881 folgt „Anhang etlicher andächtiger Gebete, 
furzer bibliicher Herzensjeufzerlein und geiftveicher Gefänge, 
auf dieje Materie gerichtet” (andere als die der Ausgabe von 
Nenfrans beigefügten), 5 Gebete und dann ‚kurze Gebetäverje 
nach Bibelworten mit 7 Überichriften, jchließlid) 10 Lieder. 
3 384 beichließt das Regifter. Dieſe Ausgabe ſchließt ſich 
möglichit eng in Form und Art der alten an. 

2. Ghriftlihe Kreuz: Schule oder: Ausführlicher Unterricht 
von dem lieben Kreuz. Nebſt einem Anhang andächtiger 

Gebete, biblijcher Herzensjeufzer und geiftreicher Gejänge 

von M. Valentin Wudrian. Neu bearbeitet von Emil 

R aujd ch, Pia Kropp, Verlag der Buchhandlung Ebeneger. 
35 31. d. S., 8°, ungeb. 1 ME, geb. 1,50 ME. 

Sie 1—299 werden behandelt die 30 Kapitel, wiederum 
mit funzen Gebeten bejchlojien. S. 0--312 folgen die 5 
andächtigen Gebete, dann die biblichen Herzensſeufzer mit 6 
Überichriften und dann 6 Buß,, Klag und Troſtlieder. Bei 
den Seufzern fehlen etliche, Jeſ. 37, 3, Ser, 14, 19 Ser. 15, 18, 






































dann Pi. 86, 17, Ri. 90, 16 mit der Überfchrif „Denitige 
She um gnädige Übwendumg der wohlverdienten Sündenitrafen“ 
b » findet ſich 








E : „Öott des Trojtes Schau bit, 
mein aan“, In JEſu freu ich mich“ Finden ſich bier auch- 
ſtatt der 7 andern von Ausgabe 1 finden ſich bier 3 andere- 
Die Sprache iſt hier noch moderner, auch in den Überſchriften, 
bisweilen it einiges verkürzt. 

3. Valentin Wudrians Ebriitlice Kreuz-Schule. 
Ein Troſtbuch für Yeidende und Angefochtene. Neue 





150 





daß es um ein Stleines zu thun geweien, daß fie nicht gar 
umgetauft worden“. Diejer neue Rıbran sieht num auf Seite 
1--157 die 30 Kapitel des alten in 26 zufammen, Deren jedes 
mit dem Gebet ohne Überjehrift und Reime gefchloffen wird. 

Kap. 1—12 laufen in den Ausgaben Rap. 18, 
„von den Exempeln der Geduld bei den Heiligen, und wie mir 
ihnen nachfolgen jollen“, und 14, „daß wir all unfer Anliegen 
auf den HErrn werfen jollen“ fehlt hier; ebenjo 17, „vom 
jonderbaven Trojt in Kreuz und Widerwärtigfeit“, und 29, 
„wieviel höber die Frommen in ihrem Unglüd als die Gottlofen 
in ihrem Glück vor Gott geachtet find“. 

Seite 155—188 giebt volljtändig die Gebete der abe 
von Neukrantz. Haben fie auch, mie Weſtermeier ſagt, fei 
bejondere Gedantenfülle, fo find gerade durch ihre Einfall, 
Niüchternbeit und Kürze bei bibliſcher Sprache vortrefflich. Es 
find alles gute Gebete des 17. Jahrhunderts (vgl. in Dlearins, 
ſpäter Schmolfi. 

Es jind zunächſt 12 teilweije längere Gebete in Krankheit 
und Todesnöten, dann fürzere Morgen- und Abendgebete und 
allerlei Trojtiprüche. Für jeden Morgen findet ſich ein Spruch, 
Gebet, Vers, Gebet, Troſtſprüche: für jeden Abend: Sprudy, 
Gebet, Vers, Gebet. Den Schluß macht S. 187—188 eine 
„Allgemeine Fürbitte”. 

Anmerkung: Auf Norddeutſchland weit noch das 
Hamburgijche Reife: und Handbüchlein, der Holjteiner Lieder 
dichter Wilhelm Alard (F 1645), Georg Rojt (F 1629, 
„Betichule“, 1627), das Yüneburgiiche Handbuch für 
Reijende zu Yand und Waſſer, zuerit 1612, jpäter oft 
erweitert (16; 1655, 1658), dev Lüneburger Superintendent 
Sigmund Schererz, der aus Böhmen vertrieben wunder 
er 16391, Georg Zeämann, + 1638 als Superintendent int 
Straljund nad) vielen Verfolgungen (Biblijcher Betquell, 1632: 
1630 jaß er 62 Wochen auf Schloß Ehrenberg in Tyrol, auf 
Betrieb der Jejuiten), deren Gebete in den Gebetsſammlungen 
der Neuzeit vielfach Aufnahme fanden (bei. auch bei Löhen 

























Nad Pommern führt 


6) Martin Statius.’) 
1589-1656. 


Martin Statins ijt 1589 zu Naugard in Pommern als 
Sohn des Vürgermeiiters Andreas Statins geboren. Seit 1617 
var er Diafonus an der Johannisfirhe in Danzig. 1655 ijt 
dort emeritiert gejtorben. veranjtaltete ev nad) einem 
1625 vorausgejchieten „Vortrab der ‚Beiftlichen Schagfammer" 
n 12° bei Job. Heine. Stern in Lüneburg den ſyſtematiſch 
keordneten Auszug der Schriften des Stephan Prätorius: 

„Geiſtliche Shagfammerder Gläubigen, in welcher 

die Lehre vom wahren Glauben, Gerechtigkeit, Seligteit, 
Majejtät, Herrlichkeit, chriſtl Leben und heiljamen Kreuz 
der Kinder Gottes, anfänglich vor 50 und mehr Jahren 
von M. Stephan Prätorio, weiland Paitor zu Salzwedel, 
ſtückweis an den Tag gegeben und anno 1622 zujammen- 
geſucht und zum Drück verordnet mit einer Vorrede Herrn 
oh. Arnden, weiland Fürſtl. Braunjchw.-Lüneburgifchen 
weitberühnten General-Superintendenten, nunmehr mit 
ſonderlichem Fleiß in richtige Ordnung gebracht von 
Martin Statio, Prediger zu St. Johannis in Danzig. 
Luf. 17, das Keich Gottes iſt inwendig in euch.” 

Dieje Schrift wurde bald viel heraus 
652, 1687 in Lüneburg, 1649 in Ar 
vs in Jena. Er ordnet das Ganze in 7 Büchern: 
vom Schaß der Seligfeit der Gläubigen (9 Kap.); 
vom Erwerber des Schages der Geligfeit (4 Kap.); 
von dev Darreichung und Annehmung des Schages 
der Seligfeit durch die von Gott dazu verordnneten Mittel 
(4 Kap.): 

4. von den Siegeln und Briefen, welche uns Gott 
zur Verficherung des Schages der Seligfeit gegeben hat 
(2 Kap.); 

5. von der Majejtät umd Herrlichkeit der wahren 
Chriſten (6 Kap); 

6. vom heiljamen Gebrauch des Schages der Seligteit 
(9 Rap.); 

7. vom tugendreichen Leben, wie aud) vom Kreuz 

*) Cofad, Prätorius, ©. 72 fi. 




















Fi 
3. 


und Ewigen Leben der wahren Chriften, welche den 
Schatz ihrer Seligkeit recht gebrauchen (1. Teil 3 Kap., 
2. Teil 6 Kap., 3 Teil). 

Die Form ijt die des Satehiömus in Fragen und längeren 
Antworten. Statius arbeitet möglichſt nad) Prätorius, ne ber 
einige Härten im Ausdrud mildert er, Perfönliches und Zeitliches 
läßt ev weg. Obwohl Statius auch wegen ſeiner Schrift von 
der ſtreng lutheriſchen Geiſtlichkeit, worunter ſeit 1643 — 
Calov von der Trinitatiskirche, angegriffen wurde und ein 
ſechsjähriger Federkrieg und viele Unterhandlungen über die Art 
und Weije der Seligfeit, die nach ihm jchon hier Herr 
anjchlofjen, befriedigte er im einer Auslaſſung ſchließlich ſeine 
Gegner, ohne doch, wirklich zu widerrufen. Denn die Vorwürfe 
wirklicher Ketzereien des Ofiandrismus, Weigelianismus, Anti- 
nomismus sc. trafen ‚weder ihn, noch Prätorius. Der Streit 
der Orthodoren darüber dauerte aud) nad Statius Tode fort. 
Aber auf die (ebendigen Chriften der Kirche wirkte das 
umſomehr, und auch ein neuer Sturm, der in der pietijtifchen 
Zeit jid) darüber erhob, fonnte das nicht ändern. 

Coſack führt in jeiner Monographie mehrere Zeugnifie 
gerade der evangelijchen Trojtfraft des Buches an. Im zweiten 
Viertel des 17. Jahrhunderts, mitten im Elend des dreißig: 
jährigen Krieges, wirkten in Cottbus in einem Kreis erweckie 
Chriſien. An der Spitze jtanden zwei Schulmänner, der Rektor 
Benedift Müller und der Stonveftor Bartholomäus Apis. In 
der Nähe lag das Gut Gatlow, der Familie von Pannewitz 
gebörig, die ein hervorragendes Glied des 3 war. Eine 
Hauptquelle und ein Sammelpunft für das iflein waren des 
Stephan Prätorius Traktate. Ju Schriften, welche zwiſchen 
1630 und 1640 in Frankfurt am der Oder erjchienen, wird viel 
auf Prätorius verwiejen, aus ihm gejchöpft, befonders bij. 
jeiner Hohen Hervorhebung der Kraft des Blutes Chriſti in 
Taufe. In Salfeld gab 1649 ein Für Amtsſchöſſer 
Samuel Steiner eine neue Ausgabe zu Arnjtadt heraus (j. 0. 
welche vom Dresdner Oberhofprediger Weller warın empfohlen 
ward. In Tübingen lebte Am dieſe Zeit ein Profeſſor der 
Medizin Dr. Brotbeck ı+ 1677), ein Bekannter Speners, und 
verſichert, daß ſein Glaube nach der Sc) ift durch Siatius 
Schagfammer erweckt worden jei.  Anguft Hermann Frande 
erzählt nad) einer Spenerſchen Mitteilung, wie ein roher General 
durch Vorleſung daraus jeitens jeiner rau befehrt worden ſei, 
und Spener jelbit äußert jich ſeit 1668 jehr oft über den 
































154 


bifft und ermuntert zum Ergreifen der Gnade. ©. 1—22 git 
das Leben des Prätorius und näheres über fein ‚Sn 
Winfe über den rechten Gebraud und Mißbrauch in 

an Spener. Man joll nie vergeifen, daß nur ‘bie 
Statius bejchreiben wollte, nicht, wie es dazu fommt und wie 
man jie bewahren muß. Daß aber das Buch nicht einjeitig 
die Krajt der Taufe 3. B. betone, jondern ebenjo einen dem 
lebendigen Glauben entiprechenden Wandel und ein Zunehmen 
im Stand der Gnade fordert, beweijen Stellen wie I, IL, 26; 
1. III. 18; 11.1. 15: III, I, 12; Ar II, 5; VL IX, fl 
y VI, I. 10. 3 enthält die Zu 
jater vom 1. September 1635 in Da: 

0 folgen die 7 Bücher mit bis ins einzelne gel 
Einteilung. S. 521 folgen 2 Traftätlein, in welchen 

fajjer jelbjt den Kern dieſer Schagfammer in Frage und Antwort 
verjegt und eingeichloifen. Es jchließt das Ganze mit einem 
Regiſter der vornehmiten Hauptartifel und genauem Inhalte 
verzeichnis. 

Prätorius bezw. Statius — und das empfiehlt ihn reifen 
Chriſten noch beute verkündet die Thatſachen der ewig 
erlöſenden Liebe, die das Herz erfahren bat. Er bleibt nicht 
bei der Lehre und rubigen Betrachtung, ſondern geht jchnell 
über zur begeiiterten Darſtellung, Schilderung und Abmalung 
des innerlich Erlebten, anders als Arnd, der zumeijt bei der 
Betrachtung ſtehen bleibt. Wie wenige Erbauungsbücher betont 
er das, was die beit. Taufe iſt und giebt. Statius’ Sprade 
iſt vein, fein Stil gewandt. Selten jind feine Ausdrücke von 
dem derben, rauhen Geiſt feiner Zeit beeinflußt, (z. B. Chriſtus 
jein lieber Obm, Teufel und jeine Mutter, stercus diaboli.) 

Anmerkung. Siatius jammelte auch, den Kern von 
Luthers Schriften: Purbers Wabres Chrijtentum, |. 
Luther, 3.49. (MNeutlingen, Fleiſchhauer K Spohn, 4 ME) 

















In die Mark Brandenburg weit 
7) Johannes Nosner 
1. Härfte des 17. Jahrhunderte. 


Johannes Rosmer itammt aus Lord am Rhein und 
wurde jpäter Diafonus am Grauen Kloſter zu Berlin. Er ver 
jaßte „Rosae puenitentiae”, des Heiligen Geiſtes Bußroſen, 





willen aud) für die zu fonfirmierende und neutonfirmierte 
recht brauchbar. Als ein Begleiter des ſakramentalen 
bereitungsunterrichtes wird e8 das Verjtändnis besjelben fehr 
fördern (j. Rittmeyer). r 
Anmerkung. Aus feiner Zeit jtammt auch das in Ge 
betsjammlungen vielfach verwendete „Brandenburgifhe de 
betbuch“, das zuerit Johann Fleck zufammenftellte Später 
(1679) erweiterte es Johann Gottfried Dlearius. 


156 





Pojen und Sclejien. 


8) Valerius Serberger.‘) 
1562-- 1627. 





Ben Städtchen — Im 9. des Pa ſtarb 
er Vater, der um den Knaben treu beſorgt geweſen und ihn 
für den Dienft der Kirche auseriehen. Wie bald er den Knaben 
zum HEren zu fübren bejtrebt war, beweilt, daß er, ebe er ihn 
zur Schule brachte, mit ihm im die Kirche ging, dort nieder: 
fniete und herzlich betete. Herbergers Mutter Anna, geb. Hoffmann, 
verheiratete fich wieder mit dem Schuhmacher Johann Fengler. 
Der Knabe Fam ins Hau Mutterichweiter, der Mesgers- 
frau Barbara Wende und bejuchte von bier aus die Stadtjchule. 
1579 foll und will er Schubmacer werden. Aber jein Pate, 
der Paſtor Martin Arnold, verſchaffte ihm nach. dem Wunſch 
ſeines Vaters eine Stelle in der blühenden Lateinſchule zu Frey⸗ 
ftadt, damit er einſt Theologie ſtudiere. So trieb er bald 
a Hebräiſch. 1582 bezog er die Hochſchule zu Frankfurt 
an der Oder und nad) kurzer Zeit die zu Yeipzig. Hier jaß er 
zu Selneckers Füßen und ſtudierte fleißig als ein frommer Student. 
Die Mitdtbätigkeit vieler bober Perionen erbielt ihn. Bei dem 
Stadtjchreiber Seultetus war er jchon in Freyſtadt Hofmeifter der 
Söhne gewejen, hier wurde ev Famulus des medizinijchen Pro— 
feſſor Michael Bartſch. Gott der HErr wachte wunderbar über 
jeinem Leben, wie er denn ſelbſt von vielen Lebenserrettungen 


laiber II, As g. Rec II, 301. Thelucg, Yebenszeugen, S. 282 fi. 
Vredigt der Kirche, Dr. 17 





































mahnte, die Leute jollten in den Dünfern bleiben, tun iicht are 
eiteckt zu werden. Aus jener Zeit ftündlicher 
Rammmt auch jein Lied Valet will ich dir geben“, 
wortgedicht nach jeinem Namen. Unterbejjen —— 
ehrenvollen Ruf nad) Freyſtadt, Torgau, is, Breslau 
“um bei jeiner lieben Strippengemeinde zu bl 
Eu die Freude, daß 1615 fein Sohn ihm als Diakonus + zur 
seite trat. 


158 








Himmelsjehnjucht gehalten. Von da ab fam er 
lager 12 Wochen. Seine Sterbebitte „O JEſu jei und bleibe 
mir mein JEſus!“ erbörte dev HErr und ließ ihn am Dienstag 
nad) Himmelfahrt den 18. Mai 1627 nach Mitternacht janft 
einjchlafen im Alter von 65 Jahren, 3 Wochen und 6 Tagen. Sein 
Freund Preibiich aus Großglogau bielt ihm die Yeichenrede über 
Luk. 10, 20. Nicht im der Kirche, jondern nach jeinem Wunſch 
auf dem allgemeinen Kirchbof, als Hirt unter ſeiner Herde, wurde 
er beigejeßt. 





* 


Herberger iſt ein geſegneter Erbauungsſchriftſteller durch 
eine große Menge Schriften, teils Auslegungen der S chrift, 
teils Predigten, die er vom Jahre 16 
herausgab. Die Betrachtung der wichtigiten läßt 
die Darfteltung der Nenausgaben derjelben antnüpfen. Cine 
Auswahl jeiner Predigten erichten in dev Predigt der Kirche: 

Valerius tberger, Ausgewählte Predigten, 
mit einer trefflich geichriebenen, gut orientierenden Mono⸗ 
grapbie von Dr. Orphal, Paſtor in Eisleben, Leipzig, 

Fr. Nichter, 1892. NLVI u. 124 Zeiten, geb. 1,60 Mt. 

1. Von jeinen erbaulichen Auslequngsicriften find 
folgende erichienen: 

Das erite Buch Moſe, ausgelegt und erklärt von Valerius 















Natürlich) muß bei dieſer Art Auslegung vielfach, ja meift 
eine Einlegung des Namens JEjus ftattfinden und die Hlegore 
ihr kühnſtes Spiel treiben. Dadurch kommt es zu für uns unfaße 
baren Spielereien und Ungereinitheiten. Auch ift die Geiehrfomteit 
in Hiftorien, Exempeln, Gleichniffen, Zitaten, die ſich auch mit 
lateinijchen Worten oft recht breit macht, uns ftörenb, Aber 
twogdem gewinnt uns immer wieder die brünjtige Liebe zum 
Heiland und tiefe, aufrichtige Frömmigkeit Herbergers für die 
koſtlichen Gedanken, die er in, wenn aud oft munberli 
Weiſe, fund thut. Nicht für den Laien ſchlechthin, ri 
den gebildeten Laien und für den Prediger kann das Bud) 
anregend jein und giebt viel Stoff zu vertiefter — * 
praktijch kongreder Art, die Seelforge und Predigt zu befruchten. 
Dabei ijt Herberger Meijter der deutichen Sprache: Friſch, 
packend, volkstümlich, ae naiv, bilderreich redet er von dem 
ernſteſten Dingen und, mo es ſich ziemt, giebt er aud dem 
Humor jein Hecht. Daß, unverzeihliche Derbheiten und ftarke 
Ausdrüce mitunterlaufen ift dev Sold, dem auch er feiner Zeit 
zahlt. Seine Originalität läßt ihm leicht über das vechte Ziel 
hinausſchießen. 

Die vorliegende Ausgabe nun enthält nach dem empfehlen— 
den Vorwort in 639 5., worauf bis 5. 652 ein eingehendes 
Regiſter folgt, das Ganze in den vier einit bejonders erichienenen 
Teilen: Im 1. Teil behandelt ev in 24 Meditationen, nach 
der geumdlegenden Betrachtung über ob. 5, 26, betreffend das 
beite Buch der Welt, die Bibel, nah 1. Moje 1 -3 JEſus 
am Anfang, als Anfang des Trojtes, ſeiner Nede, JEſus als 
Anfang und Schöpfer der Welt, als unjerer Seelen Paradies, 
Yebensbaum, Paradiejesitrom, als den andern Adanı. 

Im 2. Teil bebandelt er in 33 Betrachtungen 1. Moſ. 4—15. 
Einige Überjchriften bezeichnen beijpielsweije feine Art: IL. JEſus, 
der edle Mann, des ſich Eva in Kindesnöten freut: IV. NEjus, 
das Lamm Gottes, in Adels Oſterlamm gebildet: IN. JEſus, 
der vechte Methuſalem, der mächtige Überwinder des Todes und 
Herzog des Yebens; NV. JEſus, das edle Balfamjträuchlein, 
ſeine Wohlthaten find die beiljamen Olblättlein, welche die 
Beilige Pfingſttaube, der Geiſt Gottes, in das iſtliche Käftlein, 
d. i. in Noabs und unjer Herz trägt; XXIV, jus, der einige 
Himmelsturm, auf welchem wir vor allem — ſicher ſind, 
bei dem dabhiomiſchen Turm betrachtet. 

Im 3. Teil giebt er 53 Betrachtungen über 1. Moj. 16--34 
in der Geichichte der Patriarchen. Statt Jehovah tritt jtet3 


160 


























im Jahre 1598 an Alerheiligen*) von mir gelefen. Es gehet 
fein Tag hin, da ic) nicht etwas darinnen lefe. Sonft würde 
ic mit Titus Vespafianus jagen: Ihr meine Freunde, biefen 
Tag habe ich verloren." 

Was Herberger in die 25 Jahre täglich aus feinem Liebften 
Handbuch herausgelejen, das will er uns in feiner Auslegung 
darbieten — gewiß, wir haben Gedanfen zu erwarten, die aus 
der Tiefe des Wortes geihöpft und unter der Drangjal und 

ige eines veichbewegten, jchwergeprüften Lebens ausgereift 
ind — als volle, ſüße Gottesfrüchte; wer jtredte nicht gem 
Herz und Hand aus, um zu jeinem Genuffe zu verwenden, mas 
auf dieſem tiefgewurzelten Lebensbaum gewachſen ift!” 

Ve jchreibt darüber: „Das Pialterparadies umfaßt die 
erſten 23 Pfalmen (dis Pi. 23, 5); jein Sohn Zacharias fegte 
es bis zum 28. Pjalm fort. Herberger durchwandert biejen 
Luſtgarten nicht nur als Botaniker, dem es darum zu thun tft, 
ein jegliches Kraut in jeiner Wejenheit fennen zu lernen und 
die Ordnung zu beitinmmen, welcher es angehört, jondern als 

begeiſterter Freund der Himmelsblumen und weiß nicht genug 
davon zu veden, wie jie jo voll jind von wunderbaren Heilkräften, 
wie fie jo lieblich duften, wie ſie Derz und Sinn mit ihrem 
Böftlichen Anbli gefangen nehmen. Und die Blumen jind für 
ihm nicht jtumm; ihr Duften iſt Zeugnis, ihr Rauſchen lebendige 
beredte Sprache: fie reden von der einen Himmelsblume, der 
ſchönſten und beilkräftigiten, jie veden alle von dem HErrn 
JEſus Chriftus. Was Mattbijjon von irdiſcher Liebe gejungen 
und Beethoven in meilterhafte Klänge übertragen bat, wie auf 
jedem Blättchen der eine teure Name jtebe das flingt als 
das Hohelied der himmliſchen Liebe in dem Herzen des teuren 
Gottesmannes; ev jucht und findet nur einen Namen auf allen 
Blättern, in allen Blüten, in jedem Blumenfelche des lieben 
Gottesiwortes." 

Aus Orphal aber fügen wir dem noch bei N KV 
um auch die Schattenjeite nicht ganz unbeachtet zu lafjen: „In dieſem 
Paradieſe duftets unermeplich von Blümlein, Kräutlein, Zweiglein. 
Pi. 1 gilt ihm als Fächer, um die Kohlen unjerer Andacht 
anzufachen. Edle Brujtbeertein bietet Pi. 11 auf 5 Zweiglein. Der 
meſſianiſche Pſalm 2 tätibn Blümlein pflücten aus den Worten der 
Trinität, die hieraus reden joll. Er botanijiert jogar in den 


162 












XXI), 


*) In den Statuten des Rampertifcpen Stipendiums war ihm auferlegt, 
alle Senntage die 7 Bußpfalmen zu beten; er behnte Dies Gelübbe aber auf 
alle Tage und alle Palmen aut. 


168 


— em 


fi noch 
oder Gerüfte der Korallentiere wie 
rail eek Aber Als Darftellungsart und Form 
nme ein Berüfte für das Leben, das —— 
er * Be giebt. Herberger bisponiert ebenjo ben 
ganen Palm als — innerhalb der Tertverje. Bei Bf. 18 
ie hiöponiert er bilblos: 1. eine bittere Alage, 
2 ein berslich Gebet, 3. ein fröhlich Amen. Zu Pi. 16 lat 
er gar ein Nätjel ein: 


23 Mate, nee ern — 
— —— ir 
im Game * Erden if.“ Goid — Bott). 
en mit vielen Teilen und Umterteiten 
air h5 


ie Ders von Bi 128 durchmandert. Um Ber: 
Eigenart — zu lennzeichnen, ſeien noch folgende 


ige Weintronben aus dem Paradiesgarten des 
achten nr für alle chrijtliche Herzen, damit jie lauter 
ihre Seelen berauspeefjen; die 1. Weinteaube, 
—— die 3. VB 4, de WM 5 
mit, De Malt die 5. ®. 6 mit 5 Beerlein 16; 
Km 10: Zehn Meihen oder Schmiren voll jchmarger 
Korallen, meldje der böfe Feind feinen verdamnten Spießgeſellen 

and eigen — anhängt; 
Blauforgen, Ehrenpreis, edle Violen, St. Katharinen ⸗ 

biumen aus dem 15. Palm; 

XXL iesgloctlein, Heil und Wunderglöclein, die 
alle dem David und Ehriſto Glück und Frieden wünſchen 
en alm; » 

- KKIM. Balfionsröslein und geiltliche Blauviolen aus dem 
— Dos 1. Gebund mit 7 Köstein, B, 1, das 2 Gebund, 
mit 9, das 3, Gebumd, 5—H mit 12, das 4. Gebund, 
10-12 mit 5 Möslein zu einer großen gefüllten vierfachen 
inje. So geht vs bis zum 9., ur legten Handvoll 











fgarbe für die Fämmlein JEſu Chriſti, 

h unver Seelen, aus dem 23. Blalm. Mitten 

350) fährt Zacharias, der Sohn, in feinem Ton 
use 








164 


fort: Das andere Gebünblein geitlicher Schafsgarbenfträuchlein 
aus dem 23. Pjalm. 

Doch aud) von der Pjalmenauslegung Herbergers gilt, daß 
er tief aus der Schrift jchöpft und geiftvoll, poetiich, fernig, 
fejjelnd, volfstümlich jchreibt. Das Ger iſt durchzogen von 

zlichen Gebetsfeufzern zu Chriſto am Anfang jedes Pſalms 

. di Bajfionszeit erbaut Herberger in jeinem 





3 
Walllonsjeiger zu beiljamer Betrachtung des bittern 

Leidens und Sterbens JEju Chrifti. Nach Ordnung der 

vierundzwanzig Stunden von Valerius Herberger. Heraus 

gegeben von Karl Friedrich Ledderhofe, evangel. 
Pfarrer. 2. Ausgabe der neuen Auflage. Halle, Verlag von 

Zul. Fricke (Nithack & Stahn) 1858. VILI u. 186 S, 8°, 

31 31. die S., deutlicher, weiter, wenn auch Kleiner Dru« 

ungeb. 1 ME., geb. 1,50 Mt. Diejer erſchien 1611 in 

1706 in 2. Auflage und in 3. 1854 zuerft. 

Nach dem Vorwort Ledderhoſes und Inhaltsverzeichnis giebt 

Serberger zur Einleitung Bericht, warum er die Geſchichte des 

idens JEſu in die 24 Tag- und Nachtjtunden eingeteilet und 
kurzen jummarijchen Inhalt, ſowie eine Betrachtung über rJEſu 
Chriſti Freiertag, aller chriſtlichen Herzen guter Sreitag“ (5.1 bis 
18). Damm folgen 24 Betrachtungen für jede Stunde von 
Gründonnerstag (daher Horoscopia) abend 7 Uhr bis Kar 
freitag abend 6 Uhr. Immer ſchreckt, tröitet, lehrt ev nad) den drei 
Gefichtspunften, was wir verdient, was JEſus uns verdient, 
was JEjus um uns verdient. 

An alle wichtigen Worte der Pajjionsgejchichte Inüpft er 
gottjelige, erbauliche Betrachtungen an, die zumeijt ſchneil von 
der Betracht in Gebet übergeben. Auch im Paſſionszeiger 
wird Herber tindlich einfältige und doc) tiefe Auffaijung 
des Leidens Chriſti Seite Seite deutlich. Natürlich kann 
ex jeine volfstümliche, bisweilen derbe, mit der Sprache und 
den Gedanten jpielende Art nicht verleugnen, und an Ausiprüchen, 
Beiſpielen, Geſchichtchen mangelts auch bier nicht. Die Ver— 
gleichung der jüdiſchen Feinde Chriſti mit den Papijten läßt er 
nach Luthers Vorbild, wenn aud in zahmer Polemik, öfte 
durchblicten. Wer imftande ift, über das, wodurch Herbergen 
von dem Geijt und der Art jeiner Zeit wie wenige jtarf beein 
flußt ft, hinwegzublicken und ſich jejjeln zu laſſen durch diem 
innig jinnige, von Herzen fummende, zu Herzen gehende, jeel> 
forgerliche Verrachtungsweije Derbergers, wird von dem Budze 





























IEju, Adanı und Eva find arme Vorftäbter, fie Er aus * 
gebenedeieten Stadt des Paradieſes vertrieben. 
mirjt in der Zornpreſſe beines Vaters mit großen Schmerzen 
geprejjet, nur daß Fräftiges Baumöl, heiljames Balfamöl, bes 
währtes Samariteröl von dir rinne. S31 Wohl dem Herzen, 
das ſich mit den Fingern criftlicher Andacht deine Pajjions- 
vöslein abpflücet und davon ein feines Kränzlein windet und 
in diejem Schmuc vor Gott erſcheinet. In diejem Luftgärtlein 
haben alte chriſtliche kluge Jungfrauenherzen ihren Ehrenfranz, 
damit jie vor Gottes Angeficht prangen. ©. 35: Dein Herz Mod) 
und fnadet. ©. Jetzt zürnet dein himmlischer Vater gro] 
Keulen und wirft dir unfern bleiſchweren Sündentlumpen auf 
dein heiliges Herz. 5.37: Das fananäijche Weiblein, die ma; 
wohl eine Fürftin von Anhalt heißen. S. 43: Hebe mich 
in dem Schagfäjtlein deiner Gnade! Schreibe deine Liebe auch 
an das Erdklößlein meines Herzens! Mein Herz ſei ein ge 
benedeietes Exdflößlein, daS mit deinen Blutötropfen jei ducch- 
vötet, daß sc mich, N in den Austehricht der Verdammten ge⸗ 
Re. : Wenn ich in findlicher Andacht deine 
in als ie Korallen um die Hände meines Glaubens 
HErr JEſu, die ſchwarze Kuh hat dic) auch ger 
jt durch die Koblen redlich gereucht, du weißt, wie 
ſich Menſchenherz kränken kann. S. 50: Malchus verlor das 
rechte Ohr, denn er hatte Chriſti Predigt allezeit mit dem linken 
Ohre gehört, Petrus muß ihm durch Gottes Verhängnis das 
Krumme hinter dem rechten Ohre mit der Plötze hervorſuchen. 
©. 59: Kaiphas iſt aller Samojatener und Arianer Großvater. 
©. 70: Sie haben den HErrn bei einem Obrlein erhaſcht und 
die Glocke über ihn gegoſſen. ©. 77: Du biſt der rechte Sonnen⸗ 
mann Simſon, du jolljt Durch deinen Sonnengang alles gut 
machen, was durch der Menjchen Sündengang iſt verderbet 
worden. Du wirft in Straft des faulen Ejelsfinnbadens deines 
ſchmählichen Kreuzes deine Feinde zu Boden jchmeißen. S. 100: 
Welchen wollt ihr haben, Barrabas ähnlich wie S. 167), das 
Galgenhühnlein, oder JEſus, den nüglichen Landarzt? S. 113: 
Siehe, das it ein groß Wort in der Bibel, wie ein zeigender 
Finger oder Wederglöclein am Zeiger, es heißt Notabene, 
Sela, ſchreibs auf ins Lateinbüchlein deines Herzens. ©. 133: 
Du grüner Stab Yarons, jpeije mid) mit den Mandelfernen 
deines Verdienjtes! Du gebenedeieter Zitronatbaum nimm von 
mir weg alles Schlangengift der Sünde! S. 142: Deine ſieben 
Cymbeln müjjen klingen. S. 170: Du bängjt in der Form, 


166 















168 


„Dieje Predigten charafterifieren —* u Bann in feiner 
Eigentümlichfeit und ausgeseichteten 
und find für viele — viele —— — * — 
Mittel zur Weckung und — eh eu t eg 
und Wandels, ein guter Grund — und 
jenes Leben geworden. Sie find in der ds vol —— 
ee fe find ——— Ya te 
en Verfaſſer ausgehen. ine ziemliche mit 
Predig tweiſe iſt an nicht HH verfennen, bejonders was bie 
tiefe Innerlichteit ſowie die Schriftfenntnis und das Schrift: 
verjtändnis, auch die Derbheit und Feinheit und die voltstüm- 
liche Sprache beider Männer anlangt. Die Verichiebenheit beider 
war natürlich durch ihre Stellung zu ben verſchiedenen 
gaben ihrer Zeit bedingt und beftimmt. Luther hatte vor allem 
wider die roͤmiſche Werfheiligleit den grofen Ärtikel von ber 
Rechtfertigung allein durch den Glauben zu treiben; Herberger 
dagegen einer äußerlichen Rechtgläubigteit egenüber, als Geiſt 
und Leben ſich bethätigendes Chriftentum. Darum ift jedes 
feiner Worte aufs Herz berechnet. Weil ich nun meine Er— 
findungen und Reden jo viel möglich allezeit aufs Herz habe 
gerichtet, jo habe ich aud) diejem Buch feinen anderen Namen 
geben wollen als Herzpojtill, jagt er jelbit. Stets und mit 
allem geht jein Zeugnis auf die Heiligung des Lebens von 
innen heraus, jodaß die Predigt der Buße und des Glaubens 
allemege mit der Anweiſung zum rechtichaffenen Chrijten 
mandel innig verbunden werden. Sind auch die Themata 
nad) dem damaligen Zeitgejchmad nicht vom Spielenden und 
Schwülftigen freizufprechen, fommt der Verfaffer ins Predigen 
hinein, jo ift von obenhingehenden oder jdhmwülftigen Nedens- 
arten faum eine Spur; tief und inhaltsihwer, klar und wahr, 
friſch und fräftig ergießt fi) der Strom jeiner Rede, aufs herz 
lichte die zerichlagenen Herzen tröftend, aber auch ernjt und ges 
maltig jtrafend alles, was wider das Evangelium ift. Und 
dazu verwendet der Verfaſſer den ganzen reichen Schatz feines 
Wiſſens und jeiner eigenen Herzenserfahrung. Alles muß ihm 
dienen, die Seele vom Verderben der Sünde zu dem Sünder 
heiland zu bringen und fie in deſſen Gemeinfchaft zu befeftigen, 
nicht nur die heilige Schrift in ftet3 neuen Beziehungen und 
Anwendungen, jondern auch die Gefchichte der Alten Welt wie 
der Kirchenväter, . jelbjt Anekdoten und Legenden, die ihm für 
feinen Zweck pafjend erſcheinen. Das alles aber nicht in breiter, 
demontrierender Weife, jondern als lebendiges Zeugnis, kurz, 





170 
Aus Predigten bejteht auch jein neu erfchienenes Himmlifches 
Jerufalem: 
Valerius Herberger, das — Jexuſalem- 
Aufs neue herausgegeben u ıcchgejehen. Mit eines 


Vorwort von Dr. Friedrich — Leipzig, Ernft 
Bredt, 1858. NIT u. 126 ©. fl. 8%, 31 1. Ungeb. 1 Mt 

Herberger_liebte es, in den Wirren feiner ‚Zeit, wie Nikolai, 
ſich mit der Offenbarung zu befaſſen. Schon 1608 erſchien 
jein Gloria Lutheri et Evangelicorum, d. i. „des jeligem 
Herrn Dr. Lutheri und aller evangefijchen Herzen ne 
gründlichen, Elarer, augenfcheinlicher Beweis, daß der el mit 
dem ewigen Evangeliv, Apot. 14, eine tröfttiche Beisjagung jek 
von dem treuren Mann Dr. Martin Zuthero 2c.“, worin er die 
Reformationsgeſchichte mit der Offenbarung in Einklang bringt; 
jein Thränenſchwämmlein gründet ſich auf Offenb. 21,4, daS 
Jungfrauenfränzlein auf Offenb. 14, 4. 1610 aber erſchien 
das bimmlifche Jerufalem, Leipzig, bei Thomas Schürer, über 
Kap. 21 und 22, in 10 Predigten, die er 1609 zwijchen Oſtern 
und Sinmelfabt ‚gehalten. 

Nach dem Überblict über jein Leben und Ahlfelds Empfeh— 
tung (I XII folgt in der neuen Ausgabe S S. 1-5 Herbergers 
ü Er — von der kirchlichen Sitte in den 40 Tagen 
der Diterzeit, entiprechend den 3. Artikel vom Emigen geben zu 
predigen, die ihn auch zu dieſen Predigten veranlaßt hätten. 

Die Predigten tragen die Herbergerſche Art an ſich und 
fönnen tiefer gebildete Chrijten gewiß in Sehnjucht nach der 
ewigen Gottesſiadt fördern. Der Text ift gleich bei Predigt 1 ganz 
abgedrudt. Predigt 10 handelt nad) Jej. 66 und Offenb. von 
dem hölliſchen euer, bejonders nad) der Stelle: Außen jind 
die Hunde zc. 

Als Beiſpiel diene die neunte Predigt über den Anfang 
von Kap. 22: 

1) Was für glüctjelige, herrliche Bürgerluft im Himmliſchen 
Jeruſalem zu gewarten jei. 

2) Was für einen ſchönen, gewünſchten, bürgerlichen Ehren- 
jtand wir ewig darin führen werden. 

3) Wie wir dies alles, was bisher ijt von dev ewigen 
Seligfeit geredet worden, jollen brauchen. 

5. Eine ſchöne Sammlung der Andachten, Gebete und 
Seufzer Herbergers enthält folgendes Buch: 

Geiitlihe Herzenslujt und Freude für betende 
Christen. Andachten, Gebete und Seufzer aus des 















9) Johann Seermann.‘) 
15851647. 


Johannes Heermann iſt geboren am 11. Dftober 1585 
Naudten im Fürſtentum Wohlau in Niederichlefien als Sohn 
eines frommen, ehrbaren Kürſchners. Seine Anna, 
geb. Krämer, gelobte in einer Krankheit, den Sohn im Fall der 
Genejung jtudieren zu laſſen. Der Seeljorger des Haujes in 
Raudten war der fromme Beter Joh. Baumann, der fpäter oft 
auf der Kanzel für ihn und feine Studien betete. Heermann 
fam denn, dem Gelübde der Mutter entſprechend, 1597 auf bie 
Iateiniiche Schule zu Wohlau, 1602 auf die zu Frauftadt. Hier 
jand er Aufnahme in Herberger8 Haufe. Defien Sohn Zacharias 
gab er Nachhilfeſtunden. —ã wurde auch Heermanns 
geiſtlicher Vater. Der Frauſtadter Rektor Brachmann aber weckte 
feine Dichtergabe. Nach 1Y, jährigem Beſuch des Eliſabeth- 
gymnaſiums in Breslau 1603 zu 1604 fam er auf das berühmte 
Gymnafium zu Brieg, unter Rektor Schidfuß Er wurde dort 
am 8. Dftober 1608 als Dichter öffentlich gefrönt. 1609 bezog 
er als Hofmeijter zweier Freiherrn von Roͤthkirch über Leipzig 
und Jena die Univerjität Straßburg und wurde Schiiler der 
Theologen Dr. Marbad) und Pappus. Ein plögliches Augen- 
übel nötigte ihn 1610 zur Heimfehr in einer mühevollen Reife 
über Frankfurt. Sein Gönner, der Herr von Rothkirch, empfahl 
ihn dem Herrn von Kottwig. Diejer berief ihm 1611 zum 
Kaplan in Köben am linfen Oderufer, drei Stunden von Raudten. 
Sehr bald folgte ev nady dem Tod des Patrons und des alten 
Pfarrers diejem ins Amt und verlebte jechs glückliche Jahre an 
der Seite des Leonhard von Kottwig in einer gut geordneten 
Gemeinde, im herzlichen Verfehr mit jeinem Kaplan Rundorf 
und den Pfarrern der Umgegend. Er predigte hier und befang 
JEſum und jein Kreuz. „sch hab, o JEſu, did!" war fein 
Lebenswort, mit dem ex über den Streit in Glaubenslehren 6] 
erhob. Seit 1611 lebte er verheiratet mit der Tochter 
Vürgermeifters von Raudten Dorothea Feige in glücklicher, 
wenn aud) finderlojer Ehe. Da nahm ihm Gott in jeine Kreuze 
ſchule. Den 28. Juli 1616 verheerte ein Feuer fait ganz Köben. 
Sein an blieb zwar verichont. Aber am 12. September ftarb 
feine frau. In tiefem Schmerz fang er: „Ach Gott, ich muß 





*) Red II, 16 ff. Tholud, Lebenszeugen, 307 ff. 














wurde er römiſch. Durch die erniten, herzlichiten Bermahnungen 
des Vaters veranlaßt, trat er jedoch am 9. März wieder zurüd. 
Er erlangte Verzeihung, ftarb aber bald am 6. Februar 1643, 
vielleicht infolge itiſchen Giftes. Der tranke Vater, der bes 
Sohnes Leiche nicht geleiten konnte, folgte ihm nach 4 Jahren 
in die Ewigfeit nad). Zuletzt wurde feine Krankheit jo, daß er 
nicht mehr jigen konnte, jondern angelehnt ftehen mußte, auch 
des Nachts kaum zu liegen imjtande war. Doch zulegt kam er 
nicht vom Vett wieder auf. Da jchrieb er die Worte an dasjelbe: 
HErr jiehe, den du lieb haft, der liegt frank“. Er und feine 
Freunde beteten um jein Ende. Den 17. Februar 1647 ging er 
als am Morgen von Septuagefimä zu feines HErm 

ein. Pfarrer Holjeld von Liſſa begrub ihn mit der Rede über 
den jelbjtgewählten Text 1. Petri 5, 2-4. Seine Frau ftarb 
erſt 1680, 80 Jahr alt, in Zedlitz. 

In unjerm Zuſammenhang it nur kurz zu berühren, daß 
Johann Heermann nach Paulus Gerhardt der bedeutendfte 
Liederdichter des Jahrhunderts geworden. Auch in litterature 
geſchichtlicher Beziehung find jeine Gedichte als bejonders form- 
vollendet hervorzuheben, von ihrem innern Wert fir Chriften, 
bejonders Kreuzträger zu ſchweigen. Bekanntlich führte er den 
Alerandriner der Cpigichen Schule durch „O Gott, du frommer 
Gott" und die jappbijche Ode durch „Herzliebiter JEſu, was 
haft du verbrochen?“ in da cchenlied ein. Auch bezeichnet 
er durch Meinheit und Wohllaut der Sprache den Übergang 
von Luther zu Gerhardt, wie ebenſo ihrer Eigenart nach ſich 
in ihm das Bekenntnislied des chriftlichen Glaubens und das 
Zeugnislied des kirchlichen Lebens die Hand reihen. Chriſti 
Kreuz und der Chriften Kreuz iſt der Mittelpunkt dejien, was 
er ſingt. Als gekrönter Dichter ſtand er mit Opig und Gryphius 
in Verbindung. Bon jeinen 400 Liedern find am befanntejten: 
„O Gott, du frommer Gott“; „Derzliebiter JEju, was hajt du 
berbrochen?“ „O JEſu Chr Licht"; „Zion klagt 
mit Angit“; „Wo joll ich flieben bin?" „So wahr ich lebe, 
fpricht” ih morgens, da die Sonn aufgeht"; „Hilf mir 
mein Gott, hilf“. 


174 
























Von jeinen Erbauungsicriften find 2 für die Paſſionszeit 
eines Neudruces für wert erachtet worden: 

1. „Crux Christi“, das üt die jchmerzliche Martermoche 

unfers hocjverdienten Heilandes JEſu Chrifti, betrachtet 








176 


rechten Freitag, guten Freitag, ftiflen Freitag, Hun- und Narfreit 
«füren, caritas) und ſpricht dann fo —— einfältig = 
den Leichengloden, der Leichnam, der * 
ftattung, der Grabſtätte troß der u * von Erempeln, bie 
teilweile auch bier jich findet (S. 362 DA 

Heermanns Paſſionsbucher — das gilt auch vom Heytalogus 
— nehmen nad Moller gleich den n Pla ein. Gerade 
die Mollerihe Art der fortgehenden binbung don 
Betrachtung und Gebet und Die damit verbundene 
in deſſen Yusdrücen „betrachte, halt ftile, merfe”, momit er 
die einzelnen Teile anführt, macht den Gebraud) und das 
——— jo leicht und regt zu neuer Meditation an. 

„Heptalogus Chrifti” ober fieben Worte 

am Kreuz in fieben lehr= und troftreichen Predigten, 

von J. Heermann. Berlin, 1856, erlag von Wilhelm 
Schulge, Scharrenftr. 11. RL 8°, 143 S, 32 31.0.&,; 
weiter Drud. 90 Pfg. 

Dies Buch ift die Ergänzung zum erften, und e8 hat alle 
Vorzüge desjelben. Derjelbe Herausgeber Siegmund ließ es 
ſchon 1855 erjcheinen zur Vorbereitung des „Crur“, während bei 
—— es die 1619 erſchienene Fortſetzung iſt, welche er 

iedrich von Rothtirch widmete. In dieſer Ausgabe ijt die 
Einteilung Heermanns in 7 Predigten beibehalten. Die klare, 
lichtvolle, tiefe Darſtellung in jo einfachem, faßlichen Deutſch 
gewinnt jeden Leſer. Die einzelnen Predigten befommen themas 
tüiche Überfchriften, wie das erfte Wort als „eine treuherzige 
Fürbitte Chriſti für uns am Kreuzesſtamm“, das zweite: „der 
traurige Abjchied, den Chrijtus von jeiner vielgeliebten Mutter 
nimmt.“ 

Anmerfung. 1885 zur Ddreihundertjährigen Feier des 
Geburtstages von Heermann erjchien neu jein 

„Praecepta moralia et sententiae* oder Zuchtbüchlein und 
Exereitinm pietaris“, Übung in der Gottjeligkeit, mit 
Lebensabrig, von Wilh Aug. Bernhard. Vrestau, 1886, 
Mar Woywod. 8%. Broſch. 1,50 M., geb. 2 ME. 

Es iſt ein Buch voller Verje und Dentjprücplein in deuticher 
und lateinijcher Sprache, das 1. Zuchtbüchlein (1644 bez. 1630) 
[S. 37— 170] voller DVerje für die zarte Schuljugend, das 
2. Übung in der Gottjeligteit (1630), das it inbrünftige 
Seufzer und andächtige Lehr: und Trojtiprücplein für die liebe 
Jugend aus den Sonntags: und Feitevangelien [S. 171—223). 















178 


21. September 1590 abgefegt. Da rief ihn ber HErr dem 
nur eine Stunde entfernten —E an die 
in der Neuſtadt. Hier arbeitete er nicht ohne Trübſal und 
Anfeindung in gut lutheriſchem Sinn als treuer Prediger und 
Seeljorger. So jchrieb er „gegen bie noch weiter vor ſich gehende 


Ralvinijierung jeines Valerlandes eine Schrift für altung 
der Bilder. Bejonders ſchwer war für lee das Jahr 
der Peſt. In Quedlinburg fmüpfte er auch das Band enger 
Freunbichaft mit dem 27 Jahre jüngeren Jeh , dos 


dem ſich Arnd gern unterorbnete. 1599 enblich folgte er, bes 
Undanf3 jeiner Gemeinde müde, einem Ruf an die Martindki 
in Braunjchweig. Hier famen für ihn erſt recht trübfalsvolle 
Jahre. Gern wäre er daher 1605 nach Halberitadt gegangen, 
wenn man nicht jeine Entlafjung verweigert hätte. 3 
Kriegsunruhen gefährdeten die Gemeinde im Jahre 1605. Da 
er den Verfall wahren Chrijtentums bejonderd während der 
Belagerung Braunſchweigs durch Herzog Julius vor Augen ſah, 
wurde ihm das der Anlap, Wochenpredigten über das wahre 
Chriſtentum zu halten. Dieje gab er 1605 in Frankfurt in 
Drud. Er ließ ſich fein Honorar bezahlen, erbat ſich nur einige 
Freieremplare. Jedoch um diejes Buches willen feindeten den treuen 
Diener des HErrn die Amtsbrüder der Stadt und Profefjoren 
und Paftoren jeiner Zeit überhaupt ſchwer als Schwärmer und 
Ketzer an. Die Lehre von dem „Ehrijtus in uns“, welche er 
auf Grund der von „Chrijtus für uns“ allerdings mit Benugung 
mittelalterlicher Myjtit darin trieb, verjtanden jie nicht, weil fie 
die Abficht Arnds nicht verjtehen wollten. Sie eiferten nur für 
reine Lehre, er zugleich für heiliges Leben. Doch jein erites 
Buch jtiftete jolchen Segen, daß es bereits 1607 in 2. "Auflage 
ſchien. Arnd war aud) in der Folgezeit bemüht, die miß— 
verftändlihen Stellen zu verbejjern. Seinem treuen Freund 
Johann Gerhard jehenfte er darum, ehe die weiteren drei Bücher 
gedrudtt wurden, diejelben als Privat und Hausgejchent. 
Obwohl jpäter Johann Gerhard nach Arnds Tode vor- 
fichtig, wie er war, als Mitglied der Jenenſer Fakultät die 
Approbation (Billigung) des dritten Buches ablehnte, war er 
&, der nach eingeholter Zuftimmung Arnds 1609 in Magdeburg 
die volljtändige Ausgabe der vier Bücher ericheinen ließ. Unter- 
dejjen war Arnd von dem Grafen von Mansfeld im Oftober 
1608 als Paſtor an St. Andreas in Eisleben berufen worden 








en 
ee 


ine ec de — nad) Gelle. Hier fand 
unter ihm eine ee 1619 aber gab er 





—— leid · find von — entlehnt). In Celle 
ee auch für den Druct 1615 feine Poftille über die 
jängelien, feine Palteransfegung, 1617 feine Über: 
ee aKempis und Neuberausgabe ber „Deutfchen 

In Koln hatte er mit ie ein Exemplar dieſer 
oa: Tas in Lyon wart —— 
ig geinacht: jo ie ex jehon in einen 1605 geſchrieben 
Ben eine furze Wiederholung MER ji rantwortung der 
Sale vom wal Chriſtentum. Letztere Schrift umd die vielen 
— fein Wert, welche fpäter als 5. und 
viftentumd“ verbreitet wurden, bes 
—— latherlſche Stellung in feinen Schriften 

lei U End, zu verteidigen hatte. 
arm Aemb, sei jen Lebenstojung war: „Chriſtus hat 
„ aber ae Nachjolger," * eben durch Wort 
"und — durch das Vorbild ein lebendiges 
An Beenden, und das war in der Zeit der Wirren 
läbrigen Kriege und Der damals vielfach 
ſigung betonenben lutheriſchen Theologie 


3, Mai 1621 hielt er feine letzte Predigt in Gelle 

126, 5. 6: „Die mit Tränen jäen u. |. w.* Er 

nadı Haufe. Ex jagte: „Sch habe jebt meine 

halten“, und legte ſich auf ein Strankenbett, 

lager wurde. Um 9. Mai genoß er das heilige 
ne 












180 


Abendmahl, am 11. Mai betete er mit Inbrunft aus Ri, F 
— Err, gehe nicht ins Gericht“. Nachdem er ein wenig g 
{hlafen, ſagte er „Wir fahen feine Herrlicheit“ (ob. 1, ” 
Seine Frau fragte, wann er fie na Jett habe ich fie 
gejehen,“ war die Antwort. „Ei, welde Herrlichkeit iit das! 
Die Herrlichkeit iſt es die fein Ries ** und fein Ohr ge 
höret und in feines Menfchen Herz ommen ift. Dieſe 
lichfeit habe ich geſehen.“ Um 8 übe frug er, wieviel es fi 
als es 9 Uhr fchlug, Ir Arge dasſelbe. Ald man ee: P.) 
erwiderte er: „Nun überwunden". 
letzten Worte. Nachts la 12 gi verjchied er he Am 16 16. 
wurde er in der Pfarrfirche zu Celle beerdigt. Sein Pen 
war 2. Tim. 4, Se 


* 
* 


Arnd gehört, das kann man ohne Widerſpruch ‚behaupten, 
zu den gehen Erbauungsichriftitellern der Lutherijchen Kirche. 
Sein „Wahres Chriftentum" ift eins ber Bücher, 
nad) der Bibel und Thomas a Kempis am meiften verbreitet 
worden find. Zweierlei erhob es zu ſolcher Bedeutung: Es iſt 
das erſte Mal hier ein größeres aſketiſches Buch in deutſcher 
volfstümlicher Sprache dem evangeliichen Wolfe gegeben, 
wie von Thomas a Kempen dem römijch-fatholiichen. Gebetbücher 
gab es fchon, aber noch fein eigentliches zujammenfafjendes Er— 
bauungsbuch mit lehrhaften und doch voltstümlichen erbaufichen 
Betrachtungen. Der andere Grund ift der: Es führte das 
Chriſtentum nicht auf Lehre, fondern aufs Leben zurück. Es 
lehrt eine praftijche Erweiſung desjelben. 

Kein Wunder, daB das Bud) in den Drangjalen des dreißig. 
jährigen Krieges das beliebtejte Andachtsbud) wurde. Seit jener 
Zeit hat es ſich viel in den Häufern als Alter Tröjter bewährt. 
Für feine ungeheure Verbreitung jpricht auch, daß es bald in 
viele Sprachen überjegt wurde. Das 1. Buch wurde jpäter auch 
ins Tamuliſche für die lutheriſchen Heidenchriften übertragen. 
1734 gab man es jogar in einer römijch-Fatholiichen Buchhand- 
fung in Kempten, freilich forrumpiert, namenlos heraus und 
ſchon, als 1687 in Madrid Anton die Jejuitenfchule bejucht 
und gefragt hatte, was ber Jeſuiten beiter Ajtet fei, hatte man 
ihm einen fateinifchen Arnd gezeigt. Nur der Anfang und das 
Ende war weggelafjen. Arnds Wahres Chrijtentum hat felbft 
der rologie neuen Anjtoß gegeben: Las doch Baier in Jena 
über dasjelbe, und Spener jtellte, wenn auch mit übertriebener 


182 


geben. Sein „Wahres Chriftentum” ruht auf der Gnadenvedit- 
fertigung, ruht auf den objeftio  graehenen Gnadenmitteln, ohne 
daß er das immer erwähnt Er will das neue Leben in der 
Helligung daritellen, wie es Chriſtus in uns, in dem 

— nach — — ie 6 ierbei griff Arnd 


— ſie aber in ſeinen 
und wollte ſie a einen En bebanbelt wijjen. Am 
gefährlichiten find in dieier Beziehung die Stellen, in denen die 
Kreaturfiebe verneint wird und die Gemeinichaft mit Gott als 
eine der Vergottung ähnliche dargejtellt wird. 3, 2. 3, 13. 3, 
12.3, 4, 1.2. — 2, 13. 14. 18. 20. 21. ins 
die italieniihe Gräfin Angela de Zolignn [ff 1308], (Die 
Theologie des Kreuzes Chriftu), 2, 34 Weigel benugt, im 3. Buch 
tlingt viel an Zauler am. Valentin Weigel (+ 1588) war aller 
dings ein myjtiich-vantheiftijcher Schwärmer. Amd bat aber jein 
Bud), das 1612 erit erichien, benugt, ohne den Berfaijer zu 
wiſſen, in einer namenlojen Bandichrift, die ihm 1606 unter 
die Hände gefommen. Daß in Kap. 58 vom Buch 2 über die 
Vetrachtung der Geſtirne die Anſchauung ſeiner Zeit auch ihn be⸗ 
einflußt, läßt ſich nicht. beitreiten, trotzdem ex gegen eine aber- 
gläubiiche Sternfunde jchreibt. So it natürlih im 4. Buch 
aud ein Einfluß der naturmwiijenichaftlihen Anſchauung jeiner 
Zeit unverkennbar, was aber der geiitlihen Betrachtung der 
Natur feinen Eintrag thut., Weil aber alſo unleugbar Arnd 
Mpitit treibt und für jie eintritt und den Chriſtus in uns mehr 
als den für uns betont, jo kann man, wenn man jeinen Zweck 
und Grund vergißt, ibn leicht einer falichen Moitif beichuldigen, 
zumal bisweilen doch die muitiichen Gedanken unvermittelt 
icheinen. Das thaten zu jeiner Zeit bejonders der Prediger 
Corvinus in Danzig 1618 von der Kanzel aus, Profefjor Lufas 
Sfiander in Tübingen in feinen Vorlejungen, 1623 in jeinen 
theologiichen Bedenken, Männer, welche die Äußerungen „jata 
niſche Ketzereien“ jofort bereit hatten. Das thun beute noch 
Ririhl und jeine Schule, welche für das tiefinnerliche Gemein- 
ſchaftsleben der Gläubigen mit dem Heiland fein Verjtändnis 
haben und darin gleich Katholizismus wittern (vgl. befonders Has- 
bagen, Einleitung zu Arnds Predigten in der Predigt der Kicche). 
‚Hat denn aber das Buch dann nicht wirklich Gefahren? Man 
muß es bejahen für den ungeförderten Chriſten, weil es die 
Wurzel der Nechtiertigung zu wenig betont; man muß es 
































nn Die Ge 
—— a 

Lebens 
ic He A feinen a * 


en, en 

an ‚ber ent c8 jeine Kraſt feinem guten Inhalt. 
m — Aus der A Ka — A 

einer we tigen, = rung der Nenlitäten 

Giaubens ER maß Send u joen ht, Ti na fi 

al ver Chtheit durch den lauteren 

eb. ae Seite des menjclichen 
jens überhaupt und des nl jens infonberheit, mel 

durch ‚edle, maßvolle Moſtit angeſchlagen worden, aber 

in ber Syol it unter Schulgezänt und fenlärm verftummt 

war, a wieber an; die Saite des Gemüts, Die 

il ae a Mängel des Buches treten hinter 

Nicht als ob Arnd über der gemütlichen 

en Gimirtung vernachläffigte, im Gegenteil 

Er er die a ufgabe." Yuthardt m der 

8 30, 2 fchreibt, nachdem er 

au a A a gefpraden : Diefe bevenflichen Sätze 

verfchwanben in ber frommen Snnigfeit und Amer 

welche die edleren Gi der Zeit berührte. Sein 


Jah BL war end“, 
Die Sp Baal s iſt "allerdings nicht bejonders feifelnd, 


wie ve ana ers. Zwar hält er jid) frei von Fremdmörtem 
verbeutfcht fie immer jelbft, und ex vedet in edler Weiſe 
Dod; zu hohem Flug poetifcher Begeifterung 
Das Gleichnio er fehr fparfam. Wenn 
einmal zumeijt and der Natur nimmt, dann weiß 
nd und eindrucswoll zu Kae: Die Form der 
tentı vicklun— ift bie erbauliche Vreite und Weitjhweifigleit 
jeit mit vielen Abteilungen und Unterabteilungen. Sie 
n zwar Mac und gründlich, aber über ihnen kommt man 
br, den ‚Aufammenbang des Ganzen zu verlieren. Die 
im einzelnen ojt lang und wornteich Ja bie 
wberholung ermüder bismeilen. Jedoch darf man, 

















darein zu u finden, den Sinn bes Buches nicht 

m — nd u el \ ——ã— 
ie na nz 
im Vorwort Fa m ——— ten von Hashagen, 
XLVII, Anm Betrachtungen, ba Die Gedanken 
des herzens kund a das dermaßen von jenem Gegenftand 
durchdrungen wird, fo * die Schranken der 
werden. Gilt das auch beſonders von feinen @ebeten, fo u 
ebenfo ſchon von feinen Betrachtungen. Die häufige 
der Apokryphen übrigens, fowie freiere Verwendung des 
textes (I, 29), einige naive Bilder vom ehelichen 2a Leben, Fe 
mie „Sündenluder“, (i. d. Zugabe I, 12, I, 30, 40), Bilber 
wie „Kamel des Herzens“ (I, 14, 9), "Alegorien wie I, 21, 17, 
die von den Freiftädten, Die Anfchauung, Bap | schon allen 
zur Zeit ber Apoſtel und bald nachher gepredigt ſei, hat er mit 
den Beten feiner Zeitgenofjen gemein. 

Diefe bisher gegebene Charafteriftit Arnds bezieht t fi zum 
im befondern auf fein „Wahres Chriftentum“, gilt über 
haupt von feinen Schriften nad Form und Inhalt. 

Den gleichen, wenn nicht noch höheren Wert als das W. Ch. 
hat fein Gebetbuch, das „Paradiesgärtlein“. Die 
Veſprechung desfelben iſt von der des erſteren unzertrennlich, 
wird es doch zumeiſt in einem Band mit dem „Wahren Chriſten- 

tum“ jchon feit 1612 verbreitet. Arnds Paradiesgärtlein 
ift feit Habermann das bedeutendite Gebetbuch unjerer Kirche 
und wurde mit ihm auf lange Zeit das, welches alle frommen 
Beter begeifterte und als ihr Sieblingsbetbuch galt. Es ift mit 
Habermann auch bis heute nicht erreicht worden, umd feine 
rößere Gebetsjammlung ijt von der Zeit jeiner Entftehung bis 
Beute denkbar, die nicht feine Gebete verwendete. Auch im 
ficchlichen Gebrauch gingen fie über, e3 fei nur an das 13.—16. 
Gebet der 2. Klaſſe erinnert, das in der Paſſionsliturgie 
vielfach Aufnahme gefunden, das 13., „Betrachtung der Perjon, 
bie da leibet und der Irfachen des Leidens JEfu Chrifti": Ad 
mein Gott und mein HErr! Laß mic) erfennen und bebenfenz 
das 14, „Danffagung für das Leiden JEhu Chrifti und fir 
die Verföhnung mit Gott“: Ach HErr JEſu Chrifte, du heilige, 
zartes, unbeflecdtes und unfchuldiges Lämmlein Gottes ıc. 
wieviel Gebetbücher find nicht aus demjelben 2. Teil je 
Morgen: und Abendjegen (1, 2) und die Abendmahtögebeid 
(10, 11, 12, vgl. Rittmeyer) übergegangen! (10. Ad) du Holdjeligerz 
liebreicher, gütiger und freundlicher HErr JEju Ehrijte! Wele 


184 





185. 


200. 1. ler , mein getreitee 
ra Fr AH Freundti * 
Dank, daß du mich mit ber öftlichen 


| fi R) Arnd ſehr reichlich — in unſerer 
[E: mit Gott“, — urger Allgem ev. 
T Ne. 24, Baffionsgebet Nr. 50, Oftern 58, 

1 97, 98, III ı. 5. 121, 154—156, 


= — — en 215, 
I Algen. ev.-Luth. ndſegen lorgen· 
Abendmahl fi 









437 fi, Gebetbuch Bee 6, BR — 
Nr. 1,4, ke ); Nr. 50 [Hbendjegen]; Ir. 96, 100 
af 


ng) 0 KR 113 on] und fehe viele). 
ein "il wie Arnd felbt jagt, beten 


Tehren, a Hr eim rechter‘ Beter ein heiliges Yeben, in täglicher 
Buße, um Glauben und in des Glaubens Furcht führe und zum 
Wachstum in et geiflihen Leben ſich immer wieder aufs 


neue —A net dazu in dem, „Paradiesgärtlein 
voller — Toie joldhe zur Übung des wahren 


in — le zu pflangen“ die Gebete in 5 Klaſſen. 
fd zwar lang und geichrieben, beten zu lehren, durchs 
Gebet Kraft Zugenden zu holen. Aber fie find trozdem 
i at merkt es ihnen vielmehr an, daß in ihmen 
Amd wii jo gebeiet hat. Er betete fie bielſach in den Peit- 
and andern jalszeiten. Ja gerade die Fülle der Gedanfen 
m el von Anbetung und eigentlicher Witte, 
nd Danffagung, der darum oft mangelnde Zuſammen⸗ 
4 bie vermißte innere Einheit und Logik, die häufigen 
lungen weifen darauf hin, dab wir feine gemadjten, 
dm Gbebetsgeiit gewordenen Gebete vor uns haben, 
— ihre Kraft, daher ihr Einfluß, daher häft fie das 
‚che Voll, das fie einmal lennt und wirklich betet, jo hoch. 
Br ihnen im der jchon erwähnten Ginleitung, im 
— RVI ff, ein herrliches Denfmal geſcht, 
bee, den Morgen: und Abendfegen. Nach der köftlichen 


lan des Gedanfenganges. bes Abendfegens fügt er hinzu; 
| „Später Stublum der Schriften Arnos ift es mir oft 
den 








ten, dab er an zahllojen Stellen immer wieder von 
ie Adendjegen und den entiprechenden Morgenſegen 
ae ftenen Thatfachen und Gedanken ausgeht oder auf diejelben 


Dieje Gebete find daher offenbar mit feinem 











ru J 


186 


innerjten, perjönlichen Glaubensleben aufs engfte vermadlen“, und 
in der Anmerkung „die Anbetung Goties nimmt bei Ab 
den ihn gebührenden Rang ein, welder ihr in den i 
üblichen, liturgifchen Ordnungen und noch mehr im Prü 

der Chriſten und jeinem perjönlichen Gebet leiber oft vom 
enthalten wird“. x 

Bed hebt aus den Gebeten noch beſonders „da8 heilige 
Vaterunſer, tröjtlich ausgelegt“ hervor, worin nach Luthers und 
Melanchthons Vorgang die einzelnen Bitten zu @ebeten entfaltet 
werden (III, 12). 

Von der Kraft, welche in Arnds Paradiegärtlein zur 
Anbetung hinzog, redet auch fein Einfluß auf das Kirchenlied 
Paulus Gerhardt gab es die Gedanten zu 6 Liedem: 
III, 23. Ad) treuer Gott, barmherziges Herz 24. Barmherziger 
Vater, böchiter Gott. III, 17. Ich danke dir demütiglid. 
87. Wie lang o HErr, wie lange fol. I, 14. HErr, aller 
Weisheit Quell und Grund. I, 34. JEju, allerliebiter Bruder. 
Außerdem berühren fich jonjt jeine Lieder oft aufs engite mit 
den Grundgedanfen in Arnds Gebeten. Hiller aber dichtete dad 
Ganze in Lieder um in Nürnberg 1729- -1731. Aus den 297 
Liedern haben fich einige wie „HErr von unendlichem Erbarmen", 
{II, 6. Dankjagung für die ewige Gnadenwahl) auch als Kirchen: 
lieder erhalten. 

I. In folgenden Ausgaben, an der Hand derer noch näher 
ihe Inhalt gefennzeichnet werden joll, lebt heutzutage Arnd 
in unjerm Bolt: 

1. Johann Arnds, weil. Generaljuperintendent des Fürjtentums 
Lüneburg, vier Büher vom Wahren Chrijtentum, 
das ijt von heiljamer Buße, herzlicher Neue und Leid über 
die Sünde und wahrem Glauben, auch heiligem Leben 
und Wandel der rechten wahren Chriſten; nebſt defjen 
Paradiesgärtlein. Unveränderter Abdrud.- Berlin, 
Ev. Bücherverein (Hauptverein für chriftliche Erbauungs 
ichriften ©, Rlojteritr. 65/67). 13. Aufl. 1838, 542 und 
196 S., 52 31. Broſch. 1,60 ME, HalbImdbd. 2,40 ME, 
Halbfrzbd. 2,80 ME., Leder mit Goldjchn. 4 Mf. Kleiner 
Druck, bejonders in den Gebeten der vier Bücher. 

Nah dem Vorwort und der Inhaltsüberſicht jtehen Seite 
11—532 die vier Bücher. Dieje Einteilung geht auf Arnd 
zurüd, Doch folgt er in ihnen nicht jcharfem Zufammenhang. 
Denn er hat nicht mach vorher genau entworfenem Plan 
geihrieben, fondern nad) jeines "Herzens Gedanken. So 











187 
— ee Einteilung alle neueren Ause 


erite Bud) ift das —— der Schrift (Liber 

3 Wie in einem wahren ten der alte Adam 

täglich , Chriftus aber in ihm a joll: Und wie er nad) 

dem Gottes täglich erneuert werden und in dee neuen 
Geburt leben 


Dad zweite, Su des Lebend: Ebriftus (Liber 
vitao). Wie Epeijti Menjchwerdung,. Liebe, Demut, Sarftmut, 
‚, Sterben, Se, Schmac und Tod unferer 
Selen Arznei und Heilbrunnen, Spiegel und Bud) unjers 
— jei: Und wie cin wahrer Chrift Sünde, Tod, Zeufeh 
und alle Trübfal durd) ben Glauben, Gebet, Geduld, 
— und himmlischen Troft überwinden ſoll und dasjelbe 
ales in Ehrifto FEfu, Durch desfelben Kraft, Stärke und Sieg in uns. 
Das dritte, Budı dis Ge mwiifens (Liber conscientiae): 
— Gott den hödjten Schat fein Reich, in ber Menſchen 
bat als einen verborgenen Schah im Ader, als 
innerfiches Licht dev Seelen: Und wie dasjelbe in 
erwecken und zu juchen. 
vierte, Bud) der Natur (Liber naturas); Wie 
das Weltdush der Natur von Gott zeuget und zu Gott führet, 
Kapitel wird in Meine Abfchnitte geteilt und enthält 
— Überfchrift. ES nüpft an eine Bibelftelle 
an. ift ein meift fürzeres Gebet (be. hurz zu ben zwölf 
Stüden von EI, 34) beigefügt mit bejonderer Überichrift deifen, 
mas erbeten wird. Bismweilen wind auf die allen Ausgaben 
beigefügten Gebete des Paradiesgärtlein verwiefen. Dieſe Gebete 
— vier Büchern find in Ärnds Geiſt in heiliger, klarer, 
x ——— verfaßt von Genevaljuperintendent Fi] dier 
und. finden fid) zuerft 1679 in einer in Riga 
en Tr ſeitdem werden ſie immer beigefügt. Die 
ige Schrift wird in der Abhandlung reichlichit angezogen. 
aan werden durch —— Druck hervorgehoben. 
einzelnen enthält Buch I (&. 10—152) 42 Kapitel, 
Buch 2 Be 153 — 376) 58, (das 34. hat wieder 12), Bud 8 
(S.877481) 28, Bud) 4.(&.434— 532) I, 6 Kap, II, 40 Kap 
&. 538 512 enthält ein Negifter mit den Überichriften und 
eins mit den Stellen für die Foangelien bes Kirchenjahres 
Weiter reiht ſich diejer wie allen Ausgaben anz 
Johann Arms zc Raradiesgärtlein voller chriftlicher 
Zugenden, wie diejelbige durch andächtige, lehrhafte und 


4 > w 





troftreiche Gebete in bie Seele zu 

dreifachem Regiſter, ©. 161-106, eins ——— 

eins nach den Evangelien, eins nach ben Artikeln von 

der hriftlichen Religion. 

Nah ©. 3—11 der Zueignung und ber Borrebe über bie 
echte Betkunft folgen: 

1) die Tugendgebetlein nach den zehn Geboten Set 
12—63), wobei zum 3. und beſonders zum 4. Gebot auch 
in verſchiedenen Lagen und Ständen, 48 

2) die Danfgebetlein für —* Wohlthaten Gottes des 
Vaters, des Sohnes und Heiligen Geiſtes, beginnend mit Morgen ⸗ 
und Abenbfegen, enthaltend Sakraments- unb viel Pafftons-, 
fowie andere Feitzeitgebete, 29, (S. 63—96); 

3) die Kreuz⸗ und Zroftgebetlein, "49, (&. 97—164), 
worunter auch drei furze Gebete in Tobesnot 9101) und 
viel Veichtgebete. Angefügt an Nr. 104, enthaltend Nr. 105—118, 
wird „Geiltliche Seelenarzenei wider bie abfcheuliche Seuche ber 
defiteng und andere Strafen“ in 4 Kapiteln, verbunden mit 

ebeten in Sterbensläuften. Bor 114 findet ſich die Überfchrift: 
Der heilige chriftliche Glaube gebetsweije tröſtlich ausgeleget. 
(114-116). In dieje Klafje gehört aud) 121: Gebet in Kriegs⸗ 
not und wider den Türken, 123 und 124: Wettergebete; 

4) die Amtsgebetlein werden als 4. Klajje genannt, 
aber durchs Regijter find fie aus den andern Klafjen zu juchen; 

5) die Lob» und Freudengebetlein zu Gottes Preis 
und Ehre, 15, (S. 164179), wobei Nr. 139, 140 zmei 
Iateinifhe Hymnen, 141, 142 zwei deutjche, der 1., die Über- 
fegung von 140: „O JEſu füß, wer Dein“ und der 2.: „Ah 
Gott, wie manches Herzeleid“, wohl beide von Martin Moler, | 
beigefügt find. 

Eine Ausgabe der + Bücher erſchien au) in der Agentur 
des Kauben Haufes, Hamburg, 1853, ungebunden 1,50 Mt. 
ohne Paradiesgärtlein), gr. 8%, 49 ZL.d. ©, Format etwas 
fleiner als bei Nr. 1, 612 S. Es jehlt das Gejamttitelblatt. 
Jedes nt trägt fein bejonderes Titelblatt, fo daß die Ausgabe 
beginnt: oh. Arnds erſtes Buch vom Wahren Chriftentum, 
das Buch der Schrift ꝛe. ©. 169 folgt das Titelblatt des 2, 
©. 426—428 Inhalt des 2., ©. 427 das Titelblatt des 3. 
&.495 daS des 4. Buches, dann das Regifter des 3. und 4. Buches, 
während das des 1. Buches gleich der Vorrede zum 1. ſich anfchließt. 

Die lateinifchen Worte und Sätze find hier nicht mit 
gegeben, auch fein Regiſter zu ben Evangelien. Sonft ähnelt 


188 


189 


SS Bra im engen Druck und noch engeren 
Dos Baradiesgärtlein zu diefer Ausgabe iit auch 


Io rn 5, weil. Generalfuperintendent des Fürftentuns 
® Baradiesgärtlein voller griſtliger 
Tugenden, wie n,f.w. Ne — — 
=: Kuslape mufpeice ber ber 4 Shen, Cal eine 
Bee der Debete, „die — 3 Negifter, 


tet, Koftet 
—— a : Die bel . Sehen \ Geugert, 1555, 
ry der d Bücher iſt vergriffen. 
3. Weitverbreitet (aud) bei. dur Jager & Rober 
in Be iſt jedoch die dort erichienene fchöne der 6 Bücher, 


unſerer Zeit 

— Arnds, des hocherleuchteten Lehrers, weil. General: 
fupsrintendent des Fürftentums Lüneburg, fechs Bücher 
vom Wahren Ehriftentum nebit deſſen Paradies 
gärtlein. Mit der Lebensbefchreibung des fel, Mannes 
mebft feinem Bildnis und 57 Sinnbildern Neue Stereotyp- 
14. Abdruct Stuttgart, Drud u. Verlag von J.F 
'opj. LIXIV, 532 u. 236 Seiten, gr. a 4 dl, 
— ale weiem Papier. 3,40 at, 6. 4,80 De. 
indet ſich ein ſchr — x, arıkndlic 
Rn — it von dem Leben umd Wirken Arnde 

der in — asien verläuft: 
Die Not der Kirche und die Treue 
Gottes, Hehandet kurz die Geſchichte des chriftlichen Yebens 
Seen freilich etwas einjeitig den Wert der Lehrkampfe 
beurteilend, nur von dem Geſichtspuntt aus, daß man darüber 
—— Leben vernachlaͤſſigte. Aber es wird, danıit das 
t hervortreten joll, der Hintergrund entjchieden 
und die Bedeutung eines Paraceljus, Weigel 
ingebührend heraufgeſchraubt. Kapitel 2 folgt 
—— — und Bildungsgefchichte Joh. Arnds, 
3 das Arbeitsfeld mit Beifügung von vielen 
en. und eigenen Worten, Kapitel 4 Die Schriften 
‚ Arnds, jowie die 2eiden und Freuden, die 
eren ——8 verurſachte, mit Aufnahme 
ve WER erun —— endſchreiben (dad 
1. an franz jittenberg, das 2. an einen unbelannten 


er _ 








190 


Freund, das 3. an Job. Gerhard in Heldburg, das 4. an 
Bufcher in Stade, das 5. und 6. an Herzog den Jüngeren 
(wergl. 6. Buch, 2. "Zeil, hier vormeggenommen), das 7. an Menter 
in Gießen, das 8. und 9. an Piskator in Jena, hier fachlich geordnet). 
Rapitel 5: Blide in Arnds Privatleben. jondere 
Charakterzüge. (Brief an Joh. Gerhard beim Tod feiner Frau, 
fein Teſtament 1610 zu Eisleben und 1616 zu Celle) Kapitel 6: 
Seliger Heimgang. Kapitel 7: Nachricht von dem 
göttlihen Segen und den mes tmäzbigen Bewahr- 
ungen, die Arnds Schriften zuteilwurden. (Hinweis 
auf die 16 bezw. 17 Bewahrungen; Erzählung einiger.) Kapitel 8: 
Zeugniſſe _erleudteter Gottesmänner über Arnd 
und-jeine Schriften. (Heine. Müller, Dannhauer, Spener, 
Andreä, Leyjer, Glajjius, Francke, Vengel, Store.) Kapitel 9: 
Anweijung, Arnds Wahres Chriftentum auf 6 cht⸗ 
bare Weije zu gebrauchen. Das find 9 Regeln, die einſt 
Joh. Chrift. Storr jeiner Ausgabe beigab. 

Interejjant find auch die zu Buch I—4 beigefügten Bilder 
mit der hinten darauf gedructen Erklärung und Verſen. Dieje 
fanden fich das erſte Mal in einer zu Riga 1679 erſchienenen 

fusgabe. (Darnad) jind fie hier von P. Schnorr, Stuttgart, neu 

entworfen.) Dieje Bilder, die in Arnds Sinn und Geift mit 
Vorliebe an einfache, befannte Vorgänge in der Natur oder 
Injtrumente aus der Naturlehre anknüpfen (Sonne, Licht 2c.) 
und mit ihrem kurzen Motto, ihrer Beſchreibung und ihren 
Verſen viel zum Nachdenken geben, ſtammen von einem Königlich 
ſchwediſchen Kommifjar Dunt, während die Verje von einem 
omeileien Sekretär Meyer herrühren, und werden in den 
meijten Ausgaben mit Fiſchers Gebeten verbreitet. Freilich 
find die Verje poetijch von feiner Bedeutung. Sie jind einfältige, 
tindlich gereimte Proſa, in figürlicher Form gleichmäßig gedrudt. 
Auch wirde man die Bilder ohne Erklärung nicht verjtehen, 
da vielfach in jie eine Bewegung gebracht wird, die im Bild 
nicht ausgedrückt werden fann, aud die Dinge, worauf es 
anfommt, aus dem Bilde oft nur zu erraten jind. In fchönem, 
mittel: oßen Druck folgt in vorliegender Ausgabe das Werk. 
Die Vetiprüche find fleiner, aber ſtark gedrudt, die Gebete 
fleiner, aber deutlich. Seite 1—184 Buch 1, Seite 185—460 
Yuc) 2, Seite 461 529 Buch 3, Seite 530-654 Buch 4. 

Paulus Gerhardts Frühlingslied (Seite 561) ift zu Buch 4, 
Kapitel 3 beigefügt, ebenſo zu Bud 3, Kapitel 6 das Lied: 
„Ad, was mad) ich in den Städten.“ 





ee Ehrifto 
der r und dem 
Er en den — ke Geiligen ‚Geiftes, 


te de ii ed 
u —— 
7 hehe über Taulers‘ Bene 
— * und Inhalt und mie bad) hoc folces 


| jenb won einer auch in 
| — — mit re Wert, = 












des jean, Buches ift datiert vom 
10. ae und an bie Stabt Danzig gerichtet. 

4b ‚Zeil werden die einzelnen Kapitel der drei 

fie angegriffen waren, durz zujammengefaßt, und 

vom Buch I mit mi he Überfchrift für jedes der 42 Kapitel, 

2 mit ana ung in 5 Kapitel, Buch 3 mit Stapitel 

Seite 745788. m 2. Teil folgen die 9 Sendfchreiben. 

Da fie im — Rapitel 4, jchon mitgegeben find, wird 

AN im 3. Teil Folgen, Seite 790-803, Die 

über die Deutiche Theologie und Nachjolge Chrifti. 

ee ve reiht fi, Seite 804-815, an: Des feligen 

en en SE sun —— 

eilie rift un ſein doppeltes Teſtament 

— ie — Seite 816— 832 machen 

t, eins eins in der Neibenfolge, eins nach dem Gebrauch 

eins nad) den Bibelftellen, den Schluß über 


arabdiesgärtlein dieſer Ausgabe, Seite 1236, 
at et nes, einfältiges, vierſaches Titelbild: „Was Adam 
‚ hat Ghreiftws erworben; wer bittet, fan haben die 
Bam. Die Schlulieder ftehen deutjch und lateiniſch 
Auch bier findet ich das übliche dreifache 
d Ordnung, den Evangelien und dem Alphabet. 
aradiesgärtlein der Steinfopfichen Ausgabe 
au 60 eig, 1 ungebd,, 1,40 ME, ebd. zu haben, 
der Schönen Ereintonffejen Ausgabe ift der Ber 
‚die mohlfeile er Gernsbachſche in noch, 


# He 





192 


größerem Drud. Hier erſchienen die 6 Bücher mit Varadies · 
gärtlein im „Ehriftlichen —— er en, zum 
Ritter, Gernsbacherftr. 9 
Iehem. Die Lebensbefchreibung findet, — ech neu 
nad altem Muſter die 57 Gin: Die - mit 
XVII Seiten Vorwort, 959 und 185 Seiten koſtet ungebunben 
3,60 Mt., dazu 80 Pig. bie Einbanddede. Die be auf 
gutem, fatinierten, hoizfreien ‚Papier zeichnet ſich vor aus 
durch größeren weiten Druck und Quartformat 4) Nur 
die Gebete jind auch Fleiner und enger gedrudt, die 
weit und gut lejerlich, zweiipaltig, 39 Zeilen die Seite. 
Anmerkung. Die —— von Kurtz bezw. Fleiſchhauer 
& Spohn, Reutlingen, iſt v 
5a. Nur d Baradiesgärtlein in wohlfeiler Her 
ftellung in fl. 8° in Reutlingen bei — sei 
Hauer & Spohn, zu 1,70 ME. Halbftzbb. oder 1,80 
mit Schloß, mit 416 Seiten, Drud 35 BL d. (auch ver 
breitet bejonders von Wilhelm Baur, Halbfrzbb. 1, 7 Me), vor⸗ 
handen unter folgendem Titel: 

Des geijt- und troftreichen Herrn Joh. Arnds, weil. General 
juperintendent 2c. Baradiesgärtlein, enthaltend chrifte 
liche Tugenden zc. Welchen nod) vierzehn Wundergejchichten, 
welche jich mit diejem Buch begeben haben und endlid) 
Morgen: und Abendjegen auf alle Tage der Woche beir 
gefügi find. Mit 8 Kupfern. 

&.5—7 enthalten eine furze Vorrede des Verlegers, S. 8 bis 
18 die 14 wunderbaren Geſchichten, wie Gott das Paradiesgärtlein 
ſowohl im Feuer als auch im Wajjer ganz unverfehrt wunderbar 
erhalten hat (von den 16 der Rambachſchen Ausgabe, wozu die 
Schaffhaujener die 17. gefügt). S. 20—382 folgen die Gebete: | 

1) Zugendgebete nad) den heiligen zehn Geboten. 

2) Geijtliche Dankgebete für die Wohlthaten der heiligen 
Dreieinigfeit. 

3) Kreuz: und Trojtgebete. 
& * Achtundzwanzig geiſtliche Seelenarzeneien bei anſteckenden 

euchen. 

5) Lob⸗ und Freudengebete, darunter S. 383—400 Morgen 
und Abendjegen für jeden Tag und tägliche Gebete. 

©. 100—416 beichließen die üblichen 3 Regifter das Buch. 
Aus der geiftlichen Seelenarzenei, die andere Ausgaben als 
Schluß der 3. Klaſſe haben, ift hier die 4 gemacht, die 4, „Amts 
gebetlein“, welche nach dem Regiſter zu finden, wird hier nicht 











19} 
trachtung darinnen zu befinden, wie unb er ben 
Sen Yes köjtlichen Golbes er ut, 8 


acht zudrüucket daß fie einen lieblicheren und 

geb ten, wirb ein jeder be 
—— en wur — ge 
bührender we lefen wird.” 


ae tt. Kurze Gebete it jede —— 

es Bon der in Berlin bei Wilh. Schulge Scharrenſtr. 11) 
erſchienenen Auslegung des Pfalters ift die affion 
weide zur täglichen hrung im der heiligen 
(1. Boch ſowie die Gebetskunſt zu täglicher Übung in allerlei 
Not (3. Bdch.) vergriffen, aber da3 2. Bändchen "Rreusfhule, 
Stärkung in Zeiten der Anfechtung, gejammelt aus dem Pjalter 
nad Shan Arnds Auslegung“ (12°, 91 ©., 35 3.) it noch 

iv 40 Pig. ungebunden im Verkauf. Das Ganze eröffnet 

. 77, 2—11, dann folgen 42 Andachten, etwas länger oder 
türzer, nad) pafjenden Stellen in der Reihenfolge des Pfalters, 
beichlofjen mit guten Liederverſen. S. 90— 91 fügt 5 kurze 
Gebete in Anfehtun und Trübjal hinzu. 

III. Was ſchließlich Arnds Bredigten betrifft, jo haben jeine 
Katehismuspredigten und die über die Evangelien 
die Zeiten überdauert: 

1. Joh. Arnds zc Katehismuspredigten. Neu be- 
arbeitet und herausgegeben von Baul Neumann, Re— 
ierungs- und Schulrat zu Straljund. Ducerom, 1868, 
jest Schmidt, Anklam (Altona). Gr. 8°, VIII und 
396 S, 4131. (etwas vergilbt). Früher 3 M., a 
1,50 Di. (Die Ausgabe von Renner [Frankfurt 1868 
bei Brönner) ift vergriffen.) 

Das Vorwort vom Ho. 1858 bejagt, daß fich die 
Katechismuspredigten Arnds wie alle jeine Schriften durch Tiefe, 
Innigkeit Kraft und Lehrhaftigkeit auszeichnen. Die Ausgabe 
ift eine Überarbeitung. Die Predigten find dem Gefchmad unſerer 
‚Zeit entfprechend verfürzt, die biblijchen Beweisſtellen beſchränkt. 
Das Buch enthält nach einer Eingangspredigt kurze Predigten, 





Sie 

können ben Konfirmanden put während feines Unterrichtes we 
ing an dem, was er lernt, 

ungen Ehriften immer wieder an das Gelernte fürs 

erinmeen, den gläubigen Laien auf die Bedeutung und 

des Katechismus aufmerkjam machen, dem Paftor umd 

Anregung geben zur Bereicherung des Katechismusunter⸗ 


2. Predigten über die alten Evangelien aller 
oun«, Feftl- und Feiertage, nebit einigen 
affionspredigten von Joh, Arnd, Mit dejjen 

Lebensabriß jegeb. von Prälat Dr. v. Kapff, 
igerund Obertonjüitoriafcat in Stuttgart. 3. Aufl., 
mit einem Stahlſtich. Belfer, 1865. 899 ©, 43 BL 

d. &. Ungeb. 3,60 ME. 

Das Po et hebt — Bi — Aus ten e de 
— ein gutes Vol x alle jei, die auf kirch⸗ 
Hichen Boden eine gejunde Erbauung juchen. Sie zeichnen 
aus durd; bibfijhen Gehalt und erbauliche Darſtellung 
mwichtigften Lehren des chriftlichen Glaubens und Lebens. Ans 
den 4-6 verwandten digten, die in Arnds Bud) je auf 
einen heiligen Tag ſich finden, iſt nur eine gemacht. Lateiniſche 
Borte jeftrichen, ebenjo ganz veraltete oder fchmerere 
Alegorien. Arnds Predigten haben eine längere Cinleitung, 

auf Grund des Textes die eingelnen Teile, meilt 

ohne ches Thema, oft im viel Unterteile geteilt. 
Beijpiel diene folgendes: Den 2. Chriſttag predigt 
er: Yaßt uns hingehen gen Bethlehem und die Geſchichie fehen: 

T. Wie wir uns unter einander ermahnen jollen zu dem 
Kindlein zu fommen (eine Aufmunterung); —L 

IT Wie wir das Slindlein fehen follen in dreierlei Krippen: 
1. ii der elenden Be Krippe feiner Demut, 2. in der geift« 

hen Steippe der Schrift, 9. in der innerlichen Krippe unjers 

SE 6 nach Epiphanias über Matth. 21, 18—22. 

"Wir wollen nun 3 Stide bören: Vom Hunger Ehrifti, vom 
Fluch Über den Neigenbaum, von der Kraft des Glaubens 
13% 





Den 22.nad) Trinitatis: Zwei hohe Erkenntniſſe aus 
diefem Evangelium: 

Wie ſich der Menſch felbft fol erkennen lernen, denn 
dazu gehören 3 Stüde: 1. Erfenntnis der geoßen Schuld, 2. die 
Rechnung, 3. daß du nicht bezahlen kannſt; 

I. Das Erkenntnis der hohen und teuren Gnade Gottes 
in Chrifto von Vergebung der Sünden, dazu gehöret: 1. Buße, 
2. Gottes Erbarmen, 3. brüderliche Verjöhnung, als eine Frucht 
der Gerechtigkeit, welde Gott zur Nachfolge und ſchuldigen 
Dankbarkeit fordert. 

So finden ſich 80 Predigten für das Kirdenjahr, dann 
7 Paſſionspredigten: 4 über Set 62, 13—53, 12, die 5. über 
die Hinausführung und Kreuzigung, die 6. über die 7 Worte, 
die 7. über die 7 Wunderzeichen bei JEſu Tode. 

Seite 888 enthält ſchöne Worte: Beſchluß und Gebrauch 
der Paſſionshiſtorie als vierfacher Spiegel mit fünffachem Nugen, 
dann ein Gebet über die ganze Hiſtorie. S. 891 ff. folgt ein 
genaueres Jnhaltsverzeichnis. 

Anmerkung I. 1) Die bei Bertelsmann, Gütersloh erſchienene 
Predigtausgabe „Chrijtliche Auslegung und Erklärung der evang. 
Texte, jo durch das ganze Jahr an Sonntagen und vornehmen 
Feten gepredigt werden“ (1852) ijt vergriffen. Dasjelbe gilt von 
den 1860 in Berlin von Eger herausgegebenen Pafjionspredigten. 

2) Eine treffliche Auswahl von Arnds Predigten in elf 
Nummern hat Hashagen in der Predigt der Kirche (a 1,60 ME.) 
veranftaltet. 

3) In Klaibers Voltsbibliothek (vergr.) findet fih I, 
S. 213—4118 Arnds Leben und Auswahl ferner Schriften von 
Friedrich Hoffmann. 

Anmerkung II. Geijtesverwandte Arnds find auch 
Joachim Emden (Embden), + 1650 als Pfarrer in Nordhaufen, 
und Joſua Stegmann, + 1632 in Rinteln als Projefjor 
und Superintenbent, die oft in Gebetsjammlungen wiederkehren 


196 


Anmerkung II. 


Jakob Böhme. 
1576-1624. 


In der Zeit, da Arnd feine unjterblichen Schriften jchrieb 
und feine tiefen Gebete betete, verfaßte Böhme feine theofophijchen 
Werke. Da Böhme trog feiner vielfach außer- und unkirchlichen 
Spekulationen im Leben mit dev ungeheuchelten, feiten Frömmig- 


197 


feit cm En 2 ieln ah find — feine @ebete 
meift | ſtammen aus einem tief 
im ee fen Glebeten, 
die —— a an wma auch. in Kam 
len Ride — mit aufgenommen, ſo im Allgem. 
er Bebettuch ‚ Hamburg St. ı7 tag 
Morgen), Nr. 82 he) Mrs air Ne und a ie 


* 
Jatob Böhme iſt 1575 zu Alten⸗Seidenberg bei Görli 

als eines Bauern jüngfter Con geboren; — fich nach pi 
Wanderſchaft 1599 als Schuhmacher in Goͤrlig nisder, 

wo er 1624 am 13. Juni nach vielen — mit feiner 
Oprigteit farb. Martin Moller, 1606 (tax, 

hatte ihm näher geitanden und ihn im Kein Sinn beeinflußt, 


Sadıien, Thüringen und angrenzende Gebiete. 


11) Iobann Gerbard.*) 
1583-1037. 


— in Gerhard ift geboren ben 17. Oltober 1582 zu 
als Sohn eines wohlhabenden Katsherrn. Bis 
jeines 17. Jahres beſuchte er die Schulen zu Quedlin⸗ 

alberſtadt. Den eriten Anlaß, Theologie zu ftudieren, 

Er er von ‚Johan Arnd, der den fünfzehnjährigen Knaben 

fein Beichtvater in einer ee Krankheit zu troſten 
1599 bezog er bie Untverfität Wittenberg und jtubierte 
wie F geiftlicher Vater Arnd mehr Philoſophie und 

ei erwandien zuliebe, hörte aber auch die — 

ungen von Leonhard Hutter und Salomo Geßner. Erſt 

1608 zog er, um jetzt allein Theologie zu jtubieren, 

Als Meutor für den Sohn des nunmehr veritochenen Verwandten 
mad) Jena. Gegen Ende des Jahres erfrankte er jchwer. Ju 
Tab — reifte er innerlich, und eine Frucht jener Zeit 
„Meditationes sacras“, das Erjilingswert des zwei: 
Keen Junglings, Dann bezog er noch die 

befonders bewogen durch Sad Menher. 


Aniverfit it aber bald mit Gewalt kalviniſiert wurde, 





» — Lebenszeugen, S. 177 fi., Einleitung zu den Meditationen, 
Arlenberb wen Bhticher. z & 


— 





er zurüd nad) Jena und fing 
halten on. Yon bier, aus beginnt Fee 
dem älteren Arnd: Aus dem Schüler wirb 
und freundjchaftliche Berater des geiftlichen Vaters. Ende 1606 
predigte Gerhard zum erjten Male. Obichon er 1606 erft viermal 

igt hatte, berief ihn der von jen-Goburg-Gotha, 
Johann Kaſimir, als Super nah Helbburg. Bunor 
hatte er noch den theofogijcyen Doktortitel — Im Helbburg 
fonnte er jeine theologiiche Arbeit fortjegen, indem — mit der 
Landesgeiſtlichteit theologiſche Disputatisnen zu treiben ze 
So begann er 1609 au Albfaflung jeiner großen 
lehre „Loci“, die 1621 zu tam. 1615 wurde er 
Generaliuperintendent des Ser in Cobꝛ aber 1616 
mußte er ſchon dem Auf 098 Sohn Georg 
als Profeſſor nad Jena ir ier ieh ex zeitlebens. 
Kein Ruf konnte ihn von dort fort bringen. Raftlos —A— 
er an der Univerſität 21 Jahre als Profeſſor der heologie 
Mit gewiſſenhafter Treue führte er jein Amt. Um ihn als 
geiftlihen Vater, zumal in Dogmatit und Eregeje Austegung), 
harten ſich zahlreich die Studenten. Johann Gerhards 
Es in zahllojen theologiichen, kirchlichen, ja jelbft politiichen 

n ebenſo wie in ſeelſorgerlichen Angelegenheiten reichlich 
fang So feſt er aud) auf dem Vefenntnis jtand, jo war 
doch ihm bei ſeiner perjönlichen Milde, welche bisweilen als 
Sharakterichwäche erſcheinen fonnte, die Theologie . Herzensſache 
Davon zeugen ebenjo ſehr ſeine theologiſchen Schriften, die 
Loci“ und die „Confessio vatholica*, 1633 — 1637, ſowie 
feine exegetiſchen "Rerte und die Beteiligung am Weimarer 
Vibelmert (1. Moje, Daniel, Offenbarung), als eben ‚ganz 
bejonders jeine Erbauungsichriften: Die „Meditationes“ erſchienen 
äuerit 1606, das „Enchiridion consolatorium“ 1611, das 
„Exereitium pietatis“ 1612, jeine „Schola pietatis“ 1622, 
1623 und „Frommer Chrijten bibliſches Seelenkleinod“ 1634. 
Gerhard jtarb zu Jena am 20. Augujt 1637 mit ben Worten 
„Komm, komm, HErr, komm! Amen“, nachdem er zwei Tage 
zuvor von jeinen Solenen in tiefbeweglichem Gebete Arjchied 
genommen. Das Wort aber 5 fein Leichenredner von ihm 
jagte: „Jena hat nie einen größeren Theologen begraben jehen 
und wird mohl auch feinen jehen“ hat jich (jo Böttcher) 
diejen Tag erfüllt. Mit Recht aber betonte er auch: „Frömmig- 
feit durchdrang jede Safer jeines Herzens“. 

* 


198 







* 


Naumann (Georg Böhme). Preis 1,50 — fein g⸗ 
uber 2,50 ME. er 
a8 Vorwort enthält eine liche Empfehlung. 
Die Meditationes find in einigen — der Bibel —— 
giltig überſetzt. Man merkt auch in ber F 
der fließenden, zarten und innigen ©; 
der lateinifchen Verſe — am So 
find Versſtücke aus dem Lieberfchag der * geſetzt 
m Zwect der ofen fagt Gerhard fett (S. VID: „936 
wollte der Gottjeligteit, bie bei der. BVerberbtheit diejer | 
Welt faſt verlofchen ift, einigen Beh und denen, bie auf 
dem Wege des HErrn zu träge find, einen Antrieb geben, des · 
gleichen aud) mid) und andern an meine Pi en! erinnern". 


200 


5 
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88: 
* 
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38 


—* alien! ae, ja es wurde nA mehrmals in | 
erſe gebradıt. 

In Böttcher Ausgabe ijt, um für jede Woche eine Be 
trachtung zu geben, noch eine bisher ungedructte auf den 1. Advent 
beigegeben und fein Teſtament vom Jahre 1603. 

Die 51 Betrachtungen jelbit gehen aus vom Anfang alles 
Hriftlichen Lebens in der Buße (13), weiſen auf den Heiland 
mit feinem Leiden al3 auf den Heilsmittler für die bußfertigen 
Sünder (416) und auf die Saframente al3 Gnadenmittel 
(17—20), ſchildern nun die Erhaltung und Förderung des neuen 
Lebens als Werk des Heiligen Geiftes und legen dar, wie das 
Gotteskind in der Nachfolge Chrifti ein gottjeliges Leben im 
Kampf mit der Sünde zu führen hat (2142) und mie dieſes 
Leben mit dem Tod vollendet wird, und geben im Anſchluß 
daran (43—51) heilige Betrachtungen der Lebten Dinge. 

Gerhard jchöpft nächſt der Heiligen Schrift, deren Stellen 
Böttcher in den Anmerkungen giebt, viel aus den Vätern ber 
alten Kirche und lateiniſchen Myſtik (geiftliche Vermählung — 
Nachfolge — Auguftin — Bernhard — Anjelm), wie er — — 
ſagt, und er wendet ſehr maßvoll, dann aber treffend Bilder an. 
Gerhard giebt aber nur das aus den Alten, was mit der 
Wahrheit reformatorifcher Lehre ftimmt, und hält fich jeiner 
ganzen Eigenart nad) immer auf dem Boden lutheriſcher Recht: 
gläubigkeit. Freilich ift es richtig, was Bed fagt: „Unter den 


201 
A man re ach, einer, welche der 


— an vermißt den 
im Se aber Ban doch 














be doch Pr Be Berföhnung und des Wittlers» 

it. Auch Kap. 11 „Bon ber — für 

“, sap. 46 „Vom jüngiten Gericht" jchlagen 

Ton an Die praftifche Urt, das Heiligungsteben en 
wird bejonders erfichtlich aus 28 „Allgemeine — 
Lebens", 34 „Vom Trachten * der rechten Demut“, 

der Stinde des Beiges“; feine Mchternbeit und Klarheit 

tung über die Gnadenwahl‘ “51 „Bon ber 


eugt 2A „Betrach 
era ) Auferjtehung“; jeine beilige Begeifterung 
aM m 14 „Bon den Geheimnifjen der weil 
rung Gottes", 15 „Won der heiljamen Frucht der Fleiſch- 
dung Gottes" — feine Röfttiche Weihnadtsbetrachtung —, 
3 „Bon der a it des gegenwartigen Lebens" einenfeits 
1b 47 en Schauen Gottes im Himmel" anberers 


eine ernfte und doc jo teöitlice Begräbnis: 
a; feine Seeljorgerliebe 44 „Troft beim Tode unjerer 


Bild von der Mutterbuuft (S. 133, 22) und „ein 
e Same" (S, 222, 34) find wohl die einzigen Bezeich⸗ 
ben naiven Sinn der Zeit Berhards entſtammen 
Beil nicht paffen. Aber der ernſtlich betende Chriſt 














202 


ird he Nleinigkeiten i 
a — — ſolche Kleinigkeiten im Genuß 
Die andern Ausgaben find: 


Äußerlich ähnelt die Ausgabe fehr Nr. 1. einem 
kurzen Wort über das Leben und die Schriften folgt 
der Inhalt in 51 Betrachtungen in ſchöner ae Sprache 

3. Heilige Betrahtungenvon Joh. Gerhard. Aus 
dem Lateinijchen überjeßt und der evangelijchen Ehriftenheit 
zur Erbauung geboten von M. Franz Sulius Bernhard, 
Pfarrer zu Magdeborn. Leipzig, Teubner, 1863. KL 8°, 
XIV u. 216 S., 30 ZI. die Ceite, guter, Meiner, aber 
weiter Drud. 

Ein ſchönes Vorwort über den Wert alter Zeugen leitet 
die Schrift ein, die mehr als 30 mal im lateinijchen Urtert 
aufgelegt wurde. Folgende Worte Gerhards aus feinem Vorwort 
führt er noch an: „Dies Büchlein Heiliger Betrachtungen habe 
ich nad) und nad) in jtillen Stunden verfaßt, um dem Leben in 
Gott, das beim dermaligen Todesſchlaf der Welt fait ausgetilgt 
üt, ein Mittel zu neuem Erglühen und den Trägen auf dem 
Wege des HErrn ein Mittel neuer Anregung zu geben und 
mich felbft und andere an unjere gemeinfame Xebensaufgabe zu 
erinnern“ (. b. Böttcher). — „Ich halte dafür, daß es nichts 
kommt, ‚ob etwas mit meinen oder der Väter (Auguſtin, Bernhard, 

Infelm, Tauler) Worten ausgedrüct iſt, wenn nur, mas gejagt 
ift, mit Fleiß beachtet wird. Beliebt einem, jo mag er alles, 
was in diefem Büchlein geſchickt und pafjend gejagt ift, den 
heiligen Vätern zuicreiben, mir aber nur das, mas weniger 
geeignet angeführt it; ich wehre es ihm nicht und wünſche 
nur, daß den Stindern der Kirche eine Frucht daraus erwachſe, 
und der Erfüllung diejes Wunfches würde ich mid) dann ſchon 
teilhaftig erachten, wenn auch nur in einer Seele einmal irgend 
ein frommer und heiliger Gedanke aus dem Lejen diejes Büchleins 
aufſtiege.“ — Seite VII giebt Michael Dilherrs und des vefor- 
mierten Theologen Nikolaus Wedel Urteil und erwähnt, daß es 
Chriftian Schwanmann, Bürgermeiſter von Buxtehude, in 


204 


Seite 1—187 findet ſich das Hanbbüchlein in 46 Betrachtungen 
in Form eines Zmiegeiprädes zwifchen dem Angefochtenen har 
dem Tröjter. Es giebt Troſt in Anfechtungen beim 
Ausgehend von der Sünden: und ber Xı bezw. 
Buße und des Glaubens, behandelt es bie ſuchung zur 
Verzweiflung, Läfterun: —E und allerlei „groefeln bezw. des te 
ſchluſſes Gottes, des des Taufbundes, der 
Abfolution, des gel. ben, * ie — — 


mit einem Gebet i ” Krankheit. Das — Ex 


u 
Leidens Chriſti. Di Gedanken find flar ei einfach und weiſen 
elalters 
beſonders auf Bernhard zurück. Bilder werden ſelten angewendet 
Gegebenenfalls ſind fie klar und paſſend z. B. bei 39. Liebe 
zum Leben, 44. Auferftehung. 

Das Buch iſt eine herrliche Trojtquelle für reifere Chriften 
ALS Anhang iſt ihm Seite 190—272 beigegeben: 

oh. Gerhards Troſtſprüche und Troftgründe 
in allerhand Rotund Anfechtungen in 26 Betrachtungen. 
Dies (vergl. 3) ift der Abdrud eines Traftätleins, in ſich 
begreifend Trojtjprüche und Troftgründe in allerhand Not und 
Anfechtung, im Mai 1634 mit drei anderen Schriften zufammen- 
geftellt, veranlaßt durch ‚Sergog Bilhelm II. von Sachjen-Weimar, 
den Eänger von „HErr JEſu Chrift, Di zu uns wend*, 
den Bruder Bernhard des Großen und Ernſt des Frommen, 
für feine 4 Prinzen. 

Die Troftgründe geben Troft in aller Not, und es werden 
in fachlicher Ordnung alle wichtigen einfchlagenden Schriftftellen 
angeführt. Bon der Sünde und den mit ihr im Zufammenhang 
ftehenden Anfechtungen geht er aus, dann fommt er auf Pe 
Anfechtungen (Mangel, Hunger, Krieg, Peſt, Gefängnis, 
nöte u. dergl.), um mit der Anfechtung in Todesnot zu ſchließen 
Erft ftehen Troſtſprüche, dann Trojtgründe, dazu wieder 
€3 werben nad) Art ber Alten auch apofryphifche 
herangezogen. Es ijt, wie Böttcher im Vorbericht jagt, eine jahr 
lich geordnete Konkordanz des geſamten tröftlichen Schriftwortes. 





aus Anmertung: — Loris / onkordiaverlag, it früher 






2. 30 Bar ein — 3 — — 


igteit 4 
at — te — a 
— eng, aber gut, zus Kap Sr En u. Yes 4 


en in 
—— 1612 wände — zu —— 
en —— 1675, 1720, 1853 von 
E35 Ye 3 Si finden fich_ bier einige 
über das Gebet und jeine Exhörlichteit, 
——— iR ee ©. 2 giebt die Anordnung: 


gehören vi ide, Der 

IR dell de ae a momit fe befähigt m 
I Bang täglich: 

» deren Vergebung von Gott um Ehrifti 


Be —— 
Wehithaten, für weldje bemätiger Dant bar 


3) Unjere Dürftigteit, wobei zu beten ift um Erhaltung 
und en der Gaben des Heiligen Geiſtes umd um 
— ſichen Sieg in allen Berfuchungen; 

Ei} Dirftigteit des Nächiten, wober zu beten üft 
um — was dem Nächften für dieſes und das Ewige 


a it. 

So folgen nad) einer @inleitung 10 @ebete bei Betrachtung 
IE au in 10), S.3—38; dann 14 Danfjegingen 

— 7— der göttlichen Wohtthaten, S 29—69 (Dant 
— Yerufung, Taufe, Abendmahl); dann 
— bei Betradjtung unjerer Dürftigkeit 14 Bitten 
Si alten al, Erhaltung und Zunahme 
des ı ber Hoffnung, der Liebe Demut, Geduld, Sanfts 
bis um einen feligen Husgang, ©. 109-130 
ie 7 Aelatr Gebet um Erhaltung des Wortes, fir 
| 2 — — Obrigleit, Hausjtand, Verwandte, 
£ ——— Buchlein ſpricht ſich 
var niet: Prim aus, aber ebenjo eine warme, 
fiebe. Es ift ein ihönes, reichhaltiges, 
68 Gebetbühlein, jo recht für ftille Stunden. Wie 
‚zum Gebetsleben bietet es Doch! immer meit es 
| ss Teil D) auf den Mittler hin. Es ift durchdrungen 
don | Wort, wie bie in ben Anmerkungen beigegebenen 










206 


Stellen bezeugen. Zu gefegnetem Gebrauch jegt es jed: el 
Chrijten voraus, die auch an der nüchternen, Sibtifchen © rache, 
©. 30, 2, I: „Dantfagung für unfere Bildung im terleibe“, 
oder im Sinn der ‚Zeit gegebene Worte, wie Stan (S. 91, 121), 
fi) nicht jtoßen (vgl. au 4, VII, S. 129). Es bewegt ſich 
in klarer, in kurzen Sätzen einherſchreitender Sprache. Von 
Erhabenheit heiliger Gebetsſprache zeugen beſ. 1, VI, ©. 16, 17. 
„Unfere ojtmalige Teilnahme an fremden Sünden“, 2, IT, ©. 33. 
„Dankjagung für die Erhaltung”, 3, XIII, ©. 103 ff. „Gebet 
um Sieg in Anfechtungen und um "Schuß vor teuflijchen Ber 
ſuchungen“. Der 1. Teil ift zur Beichtvorbereitung befonders 
zu empfehlen. 

3. Frommer Herzen Geiftliches Kleinod. Das ift vier 
unterjchiedene Traftätlein, deren das erſte in fi 
begreift: „Eine Erklärung des Katechismus, aus · 
erlejene Sprüche heiliger Schrift”, das zweite: „Ein 
geiftliches Geſpräch Gottes des HErrn und einer gläubigen 
Seele"; das dritte: „Twoftjprüche und Teoftgründe in 
allerhand Not und Anfechtung"; ; das vierte: „Die Litanei 
mit andächtigen Herzensjeufzern erklärt“. Auf Anordnung 
einer hohen, fürjtlichen Perſon zujammengetragen durch 
Dr. Zohann Gerhard. Neuer, unveränderter Abdrud. 
Hermannsburg, 1880, Drud und Verlag der Mijfions 
handlung. 16°, XIII und 352 S., 27 Zl., guter, klarer 
Drud. Broſch. 50 Pie Balbtall so Big, Kall. 1 Mt. 

Seite I- XII ift Gerhards Vorwort vom 10. September 
1634 an Johann Ernſt den Jüngeren, ah Wilhelm, Adolj 
Wilhelm, Joh. Georg, Herzögen zu Sachſen, die Söhne WilhelmIL, 
abgedrudt. Hier vedet Gerhard in ſchwülſtigem Deutjch von 
er Bedeutung von Kol. 3, 16 auch für die Fürſten und von 
der Handreihung, die dieje Traftate zur Verwirklichung jener 
Mahnung ihnen geben wollen. 

©. 1—164 folgt das erjte. Zu allen einzelnen Stücken 
des Katechismus und dem, was dabei zu lehren, ift, werben 
Gottesworte gegeben, 3. ®. zum 1. Gebot nad) den Überfchriften: 
Warnung vor Abgötterei, vor Zauberei und Wahrjagen, vor 
Ketzerei umd faljchen Lehren, vor Unglauben und ‚Zweifel, vor 
Ungeduld, vor Hoffart u bermut, vor Sicherheit. 

Das zweite 211) enthält ein geiftliches Geſpräch 
Gottes mit einer gläubigen Seele und zwar in Bibelmorten: 

1) Göttliche Vermahnungen mit eines Chriften Antwort, auf 

der 2. vechten Seite entjprechend der 1. linken; 




















ne —— — * 


Ein Gebet, darinnen die Übung de 
is, deſſen Titel „Tägliche der Gott« 


I. alio Nr. 9), begeiffen, d. 
a ai Auen 
Year, fo 5. 3. aus Tubach die Litanei Nr. 852, Berliner 
398, 339, 345, 346, 349, 353, 354 in bem Großen 


— ——— Banana Erbaumgsbüchern wirkte Ger⸗ 


in feiner ine Predigten. ie den Theo: 
Be ee) hr — np te — noch 

barube erbaulicher ten trop der in ihnen hervor« 
und weitjchweifigen, nicht immer leichten Art 
mit — Worten En nbungeit, * 


im an chte er Er wendet ſich aber 
an die — Di einzelnen bat er mur als Glied 
Sim, hauptſachlich in der erften Perſon der 

redet. Bon den gelehrten Zuthaten feiner Zeit⸗ 
er 


im 

er 
r —— 12 — Ausgaben jeiner Boftille und 
2 inrichs wenn auch im nicht mehr vielen Exem⸗ 








in Hinrichs Verlag in Leipzig vorhanden: 
arb, Kr Boftille, das ift Auslegung und Er. 
der fonnt lichen und vornehmſten Feitevangelien 
das ganze Jahr, auch etlicher jchöner Sprüche heiliger 

a man dahin gerichtet, dafs wir Gottes Lirbe 
hlihaten erkennen, auch am innerlichen 











Menjchen jeliglich zunehmen 

der Hiſtorie des Leidens und — ——— 37: 
JEſu Chriſti nach den 4 Evangelien. Ni. 40, 

d. S., jchöner Drud, gute Papier. Verlag von 

Hinrichs, Leipzig. 5 Selle, i im ganzen 1570 Seiten de 
524, 2. Bd. 316 ©). 1868—1878. Nach den Original: 
ausgaben von 1613, 1616 und 1663; bevorwortet in 
Heldburg den 17./X. 1612. Ungeb. & Mt 

Aus den vielen (11) Arten der Brebg t ig ent Gerhard auf 
die Fatechetijche und mojtifche Art zurüd. Probe — 
Art, den Text zu eben In, geben folgende Beijpiele: 

4. Advent: on diefem Zeugnis Johannis wird im vn 
lejenen Evangelium geredet; denn, als bie Juden durch ein 
anſehnliche Geſandſchaft ihm die Ehre des Meſſias antongen 
ließen, nimmt ex daher a, erftlich von fich ſelber, dar- 
nad) auch von Chrijto zu zei 

Zum 1. Chrifttag Behanbeit er: bie Zeit, den Ort, bie 
Mutter und die Weije der Geburt, zum 2. Chrifttag bie 
Prediger und Zuhörer, die Predigt an ihm jelbft, den 16. Sonntt 
nad Trinitatis: von dem Prozeß des Todes, von dem Brogeh 
des Lebens und der Erweckung: was auf dies Wunderwert 
Chriſti erfolget iſt. 

Es iſt immer die mehr analytiſche Predigtweiſe ſeiner Zeit 
mit ihren Teilen und Unterteilen, die Gerhard zeigt. 

Der 5. Teil ift als Pajfionsbud) auch einzeln zu haben 
dungebd. 2 Mt.): 

Ertlärung der Hiftorie des Leidens und Sterbens 
unjers HErrn Chriſti JEju nad den vier 
Evangeliften alfo angeitellet, daß wir dadurch 
zur Erfenntnis der Liebe Chrifti erwedet 
werden und am innerlihen Meiſchen feliglid 
zunehmen mögen. ®erfaffet durch oh. Gerhard. 
2 der Ausgabe von 1663. 2. Abdrud. Leipzig 1876. 

. Hinviciche Buchhandlung, XV und 256 Geiten. 
Kl. 4°, 34 Beilen die Seite, wie oben. 

Im der Vorrede fpricht Gerhard von der Bedeutung der 
Leidensgeſchichte und der mehrfachen Betrachtungsweiſe derjelben, 
der hiftorijchen (dreifach nad, Handlungen, Zeit, Perfonen) und 
der praftiichen, geiftigen (ſechsfach: nad) Röm. 5, Gehorjam 
Chrifti, Jel. 53, Opfer, nad) Aft. 4, Gottes That, Gal. 2, 
Chrifti Liebe, Kol. 1, vorbildlich für die Kicche im Leiden, 
1. Betr. 2, "für die "Glieder derjelben im Wandel). Diefe 


208 








—— th ie — 
ebenfo wie der „cn en em 


evangelifche Auslegung der Sonn» und 

2 ne engrtien des Kirchen jahres, über 
h aus der Evangelien- Harmeirie der 

A a ichen all en Martin Chemnitz, Volytarp 
uier Ar % Gerhard. Herausgegeben von der 

jer + Slonferen; 2 Fort Wayne, Ind 
F —— it. Louis, Gr. 89, geb. ü Bd. 
ME, Halbfrzbd. 7 Mi. 172 (Schviftenverein für 
— Auth rt B Sachen, Agent E Braun, 





— 
Vorwort ee N das Wert befonders fir 
jur Vorbereitung bei Abjafjung der Predigt 

dent — Gebet um Erleuchtung zuverläffiger 
i Senden tieferen Eindringen in das En der Schrift. 
lien Harmonie ee ‚folgende Vorzüge: es, um« 
indnis der Schrift, ja ein Leben RR in 
rind Durchdrungenfein von dem teuren 
— — eingehende Darſtellung 
— fen und Widerlegen Des 
gen und allenthalben die reichſte Anwendung 
—— des ganzen Menſchen nad) Verftand, 
g frei von einfeitiger, abftrafter Wiffenfchaftlichleit, 
iger $, erflifenbeit. Es ift aufammengearbeitet 
even 1. sh von Ch anni, dem längeren 2. Teil 

m geindlichften 3. il von Gerhard. 
erifope wird zwar — aber wie es 
ni Benfbar war, zugleich hochſt erbaulich 
R Die Auslegung führt tief in die Perilopen ein. 
m wird, beweiſt, daß im 1. Band auf 
die Seite) 14 Berifopen, vom 1. Advent 
a nad) Epiphanias, abgehandelt werden. Die 

1 













210 


Gedanken, melde die Predigten älterer Zeit in ben Boftillen 
geben, werben bier —ES in verftänblichem Deutſch im 
Zuſammenhang dargelegt. 

Es wird ausführlich ber Zufammenhang erörtert, im einzelnen 
Wort für Wort erflärt, genau eingeteilte und die ſich ergebenben 
Lehren werden entwidelt. Man merkt aber tt und 
Tritt, wie der Stoff es den Lehrern, die hier reden, angethan, 
jo daß das Lehrhafte immer in den Dienft des Erbaulichen tritt. 

nmerfung 2. Den Hauptanteil e Job. Gerhard 
aud an der Abfafjung der „Weimarifchen Bibel“, eines jeren 
Bibelwerks fürs Volt. Nach einigen Vorgängern, wie dem 
Bibelwerk von Lukas Dfiander oder Daniel Cramer (Straßburg 
1620 und 1625), ijt das entichieven das "bebeutenbfte und 
verbreitetjte. Der Neftor Evenius in Weimar (Rektor und 
Schulrat 1634—1639, in welchem Jahre er ftarb) brachte es 
im Intereſſe des bejjeren Verftändniffes der Schrift in Anregung. 
Der Herzog Ernſt von Gotha Beauftragte unter Job. —ã 
Leitung die tüchtigſten Theologen zur Abfaſſung dieſer Gemeinde 
bibel, die auch für die Jugend und für die Einfältigen verſtändlich 
fein folle durch eine Erklärung dem reinen Wortverjtande nad 
und durch Angaben des Kapitelinhalts und Nusanmendungen. 
1635 begann die Arbeit. Die Redaktion lag zuͤnächſt in den 
Händen Gerhards. Er bearbeitete das 1. Buch Mofis, Daniel 
und die Apofal., Glafjius, Gerhards Schüler, die poetijchen 
Bücher und Evenius einige Kleine Propheten. Nach Gerhards 
ode hatte die Überarbeitung Giaſſius (erit Profefjor in Jena, 
dann Generaljuperintendent in Gotha) in den Händen. 1640 
wurde fie vollendet und erjchien 1641 mit einer trefflichen 
Vorrede von ihm. 29 jächfiiche und thüringijche Theologen 
legten hier Gottes Wort aus im Dienjte der Gemeindeerbauung, 
mitten unter den Kriegsſtürmen des großen Krieges. Das Werk, 
das damals 6 Thaler Eojtete, verbreitete eine jolche Freude, 
daß die Nürnberger Prediger auf der Kanzel Gott dafür Dank 
brachten. Nach dem Ort ihrer Entitehung heißt jie die Weimarſche 
oder Gothaiſche Bibel, nach ihrem Drucort die Nürnberger, 
im Volfe wegen ihrer hinzugefügten 11 Kurfürjtenbilder die 
KRurfürftenbibel. 1691 erjchien jie von neuem, von Drudfehlern 
und Irrtümern gereinigt, in Großjolio. Nach 1691 wurde fie 
dann noch oft aufgelegt, jo 3.8. 1726 und 1730, bevormwortet 
von dem Gothaiſchen Oberfonfijtorialrat Ernft Salomo Eyprian. 
Sie findet fich noch oft al3 Erbe der Väter in frommen Häufern, 
oder bei den Nachkommen der frommen Alten, wie auch in den‘ 


12) Johann Matthäus Meyfart.‘) 
* 1590—1642, 


Johann Matthäus fart (Mayfart) ift am 9. November 
1590 in Jena geboren. "alt m b. Fibler, 
mar gerade bei ihrem Vater, dem Ratsherrn Johann Fidler, zum 
Beſuch. Sein Vater war damals Pfarrer in Walls)winkel am 
Fuß des Injelsberges unweit Waltershauſen im Herz: Gotha. 
ier verlebte oh. feine Kindheit, kam dann zur Schule nad 
otha, zur Hochſchule nach Jena und Wittenberg. 1611 wurde 
ex Magijter, 1616 Profeffor am Gymnafium zu Coburg, 1623 
Direktor desjelben. 1624 erhielt er von Jena den eolögifchen 
Doktortitel. Das Gymnafium war von Herzog Johann Kaftmi 
1605 gegründet als Schule für gute chriſtliche Zucht und Sitte 
Für feine Schüler ſchrieb Meyfart auch ein Iateinijches Gebetbuch 
In der trüben Zeit des breißigjährigen Krieges —— 
ſeine Gedanken aber beſonders auf die Besten Dinge. Mit diefen 
befaffen fi auch feine bebeutfamen Erbauungsbücher. ie 
Wächterrufe ertönen fie in der ſchlafenden Chriltenheit. Seine 
in der Sprache veinen, in der Lehre nüchternen Lieder voll 
hohen Schwunges find ihnen einverleibt. 1625 gab er die 
tuba poenitentiae prophetica (prophetijche Bußpofaune) heraus 
im Anſchluß an Jonas 3 mit dem Lied: „Wach auf, wach auf 
vom tiefen Schlaf der Sünden!“ Als er 1626 beim heiligen 
Abendinahl von den Freuden des Ewigen Lebens erbaulich geredet, 
baten Freunde um eine ausführlichere Behandlung und jo hielt 
er vier Predigten darüber, weil folche Betrachtungen bei den 
betrübten Zeiten bejonders tröſtlich jeien. Dieje Schrift nannte 
er „tuba novissima“ (legte Bofaune), d. i. „von den vier Leßten 
Dingen des Menjchen, nämlid) vom Tod, Jüngſten Gericht, 
Ewigem Leben und Verdammnis, vier Predigten gehalten zu 
Coburg". Hier findet fich fein herrliches Lied: „Serufalem, 
Jeruſalem, du hochgebaute Stadt“. Die Gedanken diejes Liedes 
führt er 1627 in zwei Büchern aus: „Won dem Himmlifchen 
Jeruſalem auf hiftorijche Weiſe ohne alle Streitjachen aus den 
holdſeligſten und fröhlichften Contemplationem alter und neuer 
gelehrter Väter und Männer bejchrieben und bei diejen betrübten 
äuften allen frommen Chrijten zu einem Troft neben anmutigen 
Seufgerlein in Drud verfertigt." 1630 folgte endlich „Das 
Hölliihe Sodoma oder die Ewige Verdammnis“ und endlich 
Bernhard Albrecht, Joh. Deucer, Joh. Dilherr, Joachim Embden, 


, aoch TIL, ©. 117 fi, Tholud, S. 200 ji. 





212 


218 


‚acer uns die Stimme" und i denfpicael 
b ein Meines Dorfpiel dem | — une 


ertönt, womit Meyfart 18 der lehten 


Sg ine Seh —— 


ſeiner ſtrengen firdjfi 


Is jere g IR ann : en are 
Studenten, 1088 t er — 
Grinmerung", vierzig Jahre Km) bie Span eigen Sehen 

end, zu befjexer Äufterer und innerer Durch 
ee der Fünftigen Hirten der Kirche die Errichtung von 
— neben den ein vor, in welchen „die 


id von der Pi haft unterrichtet, im Künften, 

lien wohl En und bald in einen Anfan zum 

zu einem unerfcheodenen Gemüt wider Armut, 
u nd Berolgung, Gefabr und Tod gemöhnt werde,“ 

Auguftinerficche 1636 erweiterte er feine Gedanlen 

ben irchen- und Sittenzucht überhaupt. Leider 

er —* den Studenten, hatte er doch ihre aben zur Schau 










ni * 5 * Saubert in ra traten auf 
‚bezeichneten ihn als ehrwilrdigen Märtyrer ber 
I ohne Spuren mar auch ſein Heugnis — 
da verbefjerte man doch in jeinem Sinn. 
q ae 26 — ihm Be, das L a 
} it je eologe Namens Zapf hatte je 
te von Erfurt Leute auf feine Seite gegen Meyfart, den 
€ bes geiftlicen Minifteriums, zu bringen gefucht. Am 
(2 holte ihm der Here in die Himmelsheimat, 
“ fo erhebenb gefungen, von ber er fo eindringlich 
und voll bimmliicher Begier geichrichen. 
- . 








 Weyiarts Schritten wurden darum viel gebrudt, fein 
Himmliihes Jeruialem 5 ®. Coburg 1627, 1630, 

leufingen 1633, Nürnberg 1647, 1654, 1664, 1674; fein 
Hölfihes Sodoma, Coburg 1629, 1630, 1640, 1651, 
1672: iein Gericht 1632, Rürmberg 1672, Schriften 
zuiammen 3 ®. 1710, Nürnberg. 

Einen wörtlichen Abdrud diejer zujammenjajjenden Ausgabe 
enthält die Hermannsburger: 

Meyfari drei nüglihe Zraftate: Der erfte vom 
Jüngiten Gericht, der andere vom Himmliichen Jerujalem, 
der dritte vom Hölliichen Sodoma aus den Maren Stellen 
der heiligen Schrift und dann aud) aus den 
ſowohl alter, als neuer Lehrer der chriſtlichen Kirche, 
dieien betrübten Zäuften allen Chriiten zur und 
Lehr beichrieben. Neue 3 
und Verlag der Mifjionshand! 1889. VIILu 7506, 
4 Zeilen d. 5. Bro. 1,50 Mf., Halblmbbb. 2 ME, 
Halbleder 2,30 Mt. 

Seite IT—VIO enthält Meyiarts Vorwort zum erſten 
Traftat, vom Tag Matıhäi 1632 in Coburg, mit einer ernjten 
Darftellung der Zeichen jeiner Zeit, ſchwarz in ſchwarz malend, 
bei. von der Gottlojigkeit (Epifureismus) und der weltlichen 
Mode weltſüchtiger Welichen bei den Frommen redend. Doch 
wos für eine Fülle jchriftgemäßer Gedanken (ſ. ipär. b. Himmliſchen 
Jerujalem, Sonderausgabe, Eisleben! ohne alle Schwärmerei 
auf der Grundlage des VBelenntnifjes über die Letzten Dinge, 
Himmel und Hölle überhaupt, dargelegt werden fönnen von einem 
itrengen Lutheraner, beweiſen die drei Traftate. 

Seite 1—255 behandelt in 2 Büchern, zu 23 und 19 Kap., 
das Jüngjte Gericht, erit jeine Vorbereitungen, dann Buch 2, 
wie es jolle angehen, gehalten und geendigt werden. Durch bie 
Zeichen der Zeit, wie er jie von der vermeltlichten jtudierenden 
Jugend bejonders wahrnahm, ward er angeregt, der gerichtäreifen 
Welt vom Gericht überhaupt zu predigen. Seite 259 —487 
folgt umverfürzt das Himmlijche Jeruſalem in 2 Büchern, zu 
33 und 34 Kapiteln, beichlojjen mit einem zweifachen Schluß: 
gebet für alle irrenden Menjchen, welche außerhalb des Weges 
nad) dem Himmlijchen Jerujalem wallen (näheres ſ. b. d. Sonder: 
ausgaben). Seite 491---7öl, drittens Hölliihes Sodoma: 
Das 1. Buch: „Vejchreibung des Hölliſchen Sodoma oder der 
ewigen Verdammnis, fo da handelt von den erbärmlichen und 
ſchrecklichen Zuſtand aller verfluchten Seelen nad) dem unjeligen 


214 


216 


und gegen die unbejtimmten und — iffe, die 
man von dem zutünftigen Leben ziemlich allgemein ſehr 
sotmennhg und heiljam jei.“ fe Bud 
eite 1—104 bejchreibt das in 27 Abſchnitten 
En m der auserwählten Seelen bis zu ber allgemeinen 
(uferjtehung. 

Im Vergleich zur urfprünglichen Ausgabe find hier 27 
ftatt 33 Kapitel: 8 „Wie die auserwählte Seele inft i 
empfangen wird", ift zu 7 gezogen; 18 „Wie die 
Seele jo herrlich und herzlich empfangen wird“, zu 16; 23 „Bon 
der Heiligteit und Gerechtigkeit der ausermählten Seele“, zu 20; 
27 „Bom Gejpräch des Heiligen Geijtes und ber Engel mit 
der Seele", zu 23; die der Auserwählten wird urjprüngfich 
in Kap. 29—31 dargeitellt, hier nur in 25. 

Seite 107—224 (224—225 das Lied: Jeruſalem, bu 
hochgebaute Stadt) giebt der 2. Teil in 28 Kapiteln (Abfchnitten) 
den Zujtand der jeligen Auserwählten in der Wiedervereinigung 
mit dem Leibe von der Auferſtehung der Toten bis in die 
unendliche Ewigkeit. Abjchnitt 28 iſt ein Lobgebet wegen 
glücklicher Vollendung der feligen Betrachtung. Hier jind 28 
ftatt 34 Kapitel, 9 und 10 iſt in 9 zujammengezogen „Wie die 
Auserwählten dem HEren entgegengerüct und von ihm freunblich 
gegrüßet werden“; 12 „Allhier wird eine Meinung von dem 
neuen Himmel und von der neuen Erde angezogen und damit 
beſchloſſen“, jehlt; 20 „DBegreift in jich eine bejjere Erklärung 
der erwähnten Materie von den leiblichen, doc) heiligen Wollüjten 
des Himmliſchen Jerujalems“, fehlt auch. 23—25 ijt in 20 
zufammengezogen „Von den Werten der Auserwählten”, während 
fie in 23, 24, 25 einzeln genannt werden; ebenjo ijt 30 und 31 
in 25 in eins zujammengezogen: „Eine treuherzige Warnung, 
daß niemand die ewige Seligfeit verjäumen joll*. Das Schluß» 
gebet für alle irrenden Menjchen ijt weggelajjen. 

In allen Betrachtungen herricht nach den zwei einleitenden, 
herrlichen, demütigen Gebeten um Vergebung und Gottes Segen 
zur ſeligen Betrachtung die Meditation vor. Aber jede mündet 
in ein herzliches Gebet aus und trägt an der Spige Worte der 
Väter, bei. Auguftins und Bernhards, aber auch von Eyprian, 
Tertullien, Salvian, Chryjojtomus. 

Die Betradhtungen find durch und durch erbaulich, und die 
Exempel, die die Erbauungsfchriftiteller jener Zeit jo lieben, 
treten vor ben berechtigten der Schrift und Kirchengeſchichte 
zurüd. Gemaltige Kraft übt Meyfarts Sprache durch die Furze, 





Das 8 thält einem Vorwort über Mayfart einen 
geng fen Sn hl in 4 Abſchnitten: 
ie it en 
Ei Wie Gie ausermählte Seele Som ee es, der fie 
exlöft hat, jo herrlich und herzlich empfangen wirb. 
3) Von der Auferweckung des Leibes. 
4) Einige Einwendungen und Irrtümer der Ungläubigen. 
Der fehr kurze Auszug, der mit großem —— — 
wird ben, 


218 


ift, giebt ſchon einen deutlichen Blick in bie hohe, 
über die herrliche Zufunft, die Mayfart führt, 
der fi) länger mit den Letzten Dingen befafjen will, vielleicht 
zur Lektüre des vollftändigen Werkes antreiben. 

Anmerkung: Als ſoiche von Meyfarts Zeitgenofien, die im 
Gebetsfammlungen neuerer Zeit auch verwendet werben, müffen 
noch genannt werden: Bafılius Förtfch, + 1619, Rofla in | 
Thüringen, mit der „Geiftlihen Wafferquelle“ (f. b. Schmold, 
Tiebe) 1615, Andreas Kefler, + 1643 zu Coburg, Job. 
Deucer (aus Böhmen, Schladenwalde, „Vierzehn geiftli 
Andachten, 1621) und aus Süddeutichland Bernhard Al- 
brecht, + 1636 als Pfarrer in Augsburg, „Haus- und Kirchen 
ihaß“, Ulm, 1617. 


b) Die Blütezeit der futh. Ecbauungslittecatur. 
1650—1680 (Große Gebeisfammlungen; bie 3 größten luth. Erbauunge 
friftfieller: Lüttemann, Müller, Scriver). 

4) Allgemeines. 

Die überaus reiche Erbauungslitteratur der vorigen Zeit— 
fest fi in der nun folgenden fort. Aber in ihr heben ſich 
einige ungleich bedeutende Erbauungsichriftiteller heraus, deren 
Werke auf die höchſte Stufe führen, welche jene Litteratur er- 
reicht hat. Sie ſchufen Schriften, die ſich von vornherein über 
die ihrer Zeit erhoben und darum wie feine anderen in ihr und in 
den folgenden Zeiten bis heute wirkungskräftig waren. Das find 
die drei großen, alle überragenden Beter: Lütke- 
mann, deffen Wirken jchon in der vorigen Zeit beginnt, und 
feine noch größeren Schüler Müller und Scriver. In 
Müllers Sinn arbeitet dann auch fein Schüler Laffenius. 
Ihre Werke bezeichnen die eine Hauptrichtung, in der bie 
religiöfe Volfslitteratur im engjten Anſchluß an das, mas bie 


220 


Gebetsjammlungen, in benen bie beften Gebete unbefannter 
‚ober bekannter Beter, eines uther, Habermann, Bienemann, Arnd 
u. a. immer wiederholt werden ol aus unbebeutenberen 
—— mögliche für alle des * — Stände 
fucht werden. Die bedeuf all jener 

100 Jahre viele Frommen eifrig benugten und Fre ung eine 
Quelle der beiten Gebete jez te —E jücher (Allg. 
Co. u. Allgem. Luth. u. Berl. Gebetbudh, enthattenb . Ram — 
it die von Michael Cubach.“) Es verdient daher etwas näher 
beſprochen zu werden. 

Cuba) war um die Mitte des Jahrhunderts Buchhändler 

in Lüneburg. Die 1. Ausgabe erichien wahrſcheinlich 1655, 
die 2. von 1657 und die 3. von 1660 ift ae vorhauben; von 
da ab bis 1791 zählt Bed 28 jaben; itti 
gauens Witwe, 1672 hatte es 1381 Seiten in 180; 1687 ichien 
es in Leipzig in der Weibmannfe Handlung; am 7. 
1688 empfahl e3 ein Vorwort Seriverd. Der Titel lautet: 
Einer gläubigen und anbächtigen Seelen vermehrte tägliches 
Vet, Buß-, Lob- und Danfopfer, d. i. ein großes Betbuch in 
allerlei geiftlichen und leiblichen, gemeinen und jonderbaren Nöten 
und Anliegen zu gebrauchen, aus 75 Autoribus in 10 unter- 
ſchiedliche Teile zujammengetragen als 1) Tag- und Wochenbuch; 
2) Lehr, Wehr- und Nähritandbuch; 3) Beicht- und Kommunion» 
buch; 4) Feſtbuch; 5) Sonderbares Bud) ; 6) Kreuzbuch; 7) Krieg, 
Teurung- und Peitbud); 8) Jahr: und Wetterbuch; 9) Reiſebuch 
10) Kranken- und Sterbensbuch, deren Inhalt beigefügte zwei 
Regiſter, das erſte nach dem ABC auf alle Gebete, das andere 
auf alle Sonn-, Feſt- und Apojteltage gerichtet, anzeigen. Lüne- 
burg, in Verlegung M. Cubachs, gedrudt in Leipzig 1658, 8°, 
Aus anfangs 65, fpäter 75, dann mehr ala 100 Autoren 
jammelt Cubach bezw. jeine Nachfolger die beiten (an 1300) 
geift- und jchriftreichen Gebete und beweiſt damit, daß er eine 
vortreffliche Bekanniſchaft mit der Gebetslitteratur und gutes 
religiöjes Urteil bejaß. 

Cubach ſchöpft aus allen Zeiten der Kirche, beſonders aber 
aus der nachreformatoriichen Zeit. Von Kirchenvätern finden 
ſich Ambrofius, Auguftinus, Athanajius, Dionyfius, Hieronymus, 
Polykarpus; aus dem Mittelalter Anjelm, Bernhard, Tauler; 
von Luther find 3 Gebete, ſonſt find folgende Autoren vertreten: 
Joh. Arnd (ſehr zahlreich), Georg Zlejämann (71 Gebete 1658), 








*) Bol. Eofad, ©. 248 fi. 







221 


zul) — Mel⸗ 
ermanın, Lud — Siem 


burger Handbuch, in jpäteren 
Schmid ar Sedaftian Göbel (eher | in Altorf, 
— 

it mi engliſchen Autoren Bailn 
Buchftaben M. C. weiſen wohl auf Cubadıs 
‚Die Gebete find meift wirklich, die treiflichiten 
; nur bei denen lic alle Stände finden 

ſich Be die zu ſehr den Stempel des Gemachten tragen. 

mm viel Gebetsfammlungen einher. 

um die Sammlung ber beiten @ebete 

= erwarb fich u. a. damals Johann Gottfried 
— su Halle, + 1711 als Superintendent zu 
deffen Vater, Johan Olearius (7 1684), ſchon sit 
reiche Schriften geichrieben, in feinem „Neu 

18 und Kinyenhandbuch", Leipzig 1670, und 
immelspforte“, 1679 (Grönnete ‚Himmels« 

er Neues vol mn allgemeines Sebet- und — 


aum a! —* ee habe 5. fefte — und 
lan den auserlejenen Kern und Yuszua der 
ſchonſten alten und neuen Gebete und Seufzer 
I el fonderbares Begehren und Veranlaffung 
iljamem Brauch aljo mit lei eingerichtet 
‚Gottfr: nn rediger zur Lieb - rauen in 
‚Chrijtian Weidmann, 1670. 1244 Seiten, 8%, 
imlungen jchöpft 5. B Lohe für fein Hausbuch 
“ Seimenläruer. In ihr finden ftd) auch die jeit jener 
wohl.ichen älteren, etwa 18001650) weitverbreiteten 
jene und Abendſegen jiv alle Wochentage 
auch die Gei —— Georg Schimmers (geb. 1662 
berg, + 1695 zu Wittenberg), „Biblijches Seelenfleinod", 
B. der Große Gebetsjchat; verwertet. Überhaupt 
der Gebetsfcha auch durch nene Gebete 
I und der vorhergehenden Zeit vermehrt. So 
men aus 1679 bie Gebete in Arnds Wahrem Ehriftentum 

e ent Fiſcher in Yioland. 
damals aud) fir bie volfstämliche Auslegung 
gearbeitet wurde, beweiſen die Württemberger 


















Summarien und die Altenburger Bibel, die wieder aufgelegt 
worden find, nicht minder wie 1650 die Herausgabe der beutfihen 
Überjegung von Lufas Dfianders gloffierter Bibel von 
Sternfhen Buchhandlung in Lüneburg, 1677 die Biblifche 
Kontordanz von Lankiſch, 1682 Calovs deutiche Bibel. Die 
Vibellektüre im Volt zu erleichtern, fchrieb aud) 1650 Conrad 
Suſtmann, Superintendent der Grafſchaft Lippe, feine Betbibel, 
welche Gebete auf jedes Kapitel ber heil. Schrift enthält und 
bis 1705 dreimal in Bajel verlegt wurde, auch ſonſt als Anhang 
zu Bibeln erſchien. Die 1863 im Cpriftlichen Verein im nördlichen 
Deutjchland und 1867 von Adelberg (erit Erlangen, dann 
Stuttgart, Ev. Gejellichaft) veranitalteten neuen Ausgaben find 
leider nur noch antiquarifch zu haben. 


222 


2) Zur Zrömmigfeit in der Blütezeit der luth. 
@rbauungslitteratur. 


Wenn man jchliegen wollte, daß Die Zeit, melche die 
bedeutendjten Lutheriichen Erbauumgsſchuften hervorbrachte, auch 
eine Blütezeit lutheriſcher Frömmigkeit gewefen, ſo wäre das 
falſch. Die Nachwehen der Zeritörung durch den dreißigjährigen 
Krieg und neue Kriegsunruhen von jeiten Frankreichs und der 
Türken, jowie die von Frankreich ömende Sittenloſigkeit 
und die ohne Rückſicht auf das Bedürfnis des Volkes oft allzu 
eifrig geführten Streitigkeiten der Epigonen der lutheriſchen 
Orthodoxie verhinderten das. Auf der andern Seite zeitigte 
i i mit Frankreich, Die fortgehenden Verfolgungen 
m Schleſien und Polen, ſowie die Kreuzeszeit 
des großen Krieges die Frucht, daß die treue Arbeit der Kirche 
in vielen ihrer Paſtoren und Ubrigfeiten bejonders durch 
Vifitationen zu retten juchte, was zu retten war, und man 
von neuem zu bauen und zu beleben anfing. Die Firchliche 
Frömmigfeit nimmt jo vielfach) doch einen Aufſchwung 
Teils ſetzt ſich das verborgene geiſtliche Leben jort, das die 
Verwirrung der Zeit nie austöfchen konnte, teils beginnt es von 
neuem im Anjchlug an die im vorigen Jahrhundert gewordene 
evangelifche Sitte und Frömmigkeit. Die großen Männer der 
lutheriſchen Erbauungslitteratun hatten mit ihren Predigten und 
Schriften wirklich weitgehenden Einfluß. Das beweiſen jchon 
die zahlreichen Auflagen derjelben, die immer nötig wurden. 



















i nsergu 
und — Kraft en — moran Bei bei 
ihnen auch Die ei nämlich Gabe geiftreicher er Wal 
und einer damald jeltenen Neinheit bes Stiles ihren A ® 
(Zholudi) 
So vieles, was Spenerd machtvolle PBeriönlichfeit — 
allgemeiner durchſetzte, wurde damals von andern betont 
in ibren Streifen durchgeführt. Er gab in jeinen Defiberien 
dem nur Worte, was Bert viele bewegte. Belam er doch 
90 Stimmen eine frendige Begrüßung dafiie. Durch Die zahle 
BE ee — * 
x JZugend erneuert, die Schulaufſicht w ie 
von den Geiftlichen von neuem geordnet und — 
Defiberia als ſolche wurden vorbereitet durch die „Pia desiderin® 
von B. Meisner, 1642 ohne Namen in Stettin, 1859 
die von Joh. Quiitorp II, empfohlen von der Fakultät in 
Roſtock, 1661 durch die Wachterſtimme aus dem verwaiſten 
gion“ von Großgebauer in Nojtod, im denen er mit 
ärme und Innigleit von den Bebrechen der Kirche wie deren 
Seilmitein foricht, 1666 durch die bellflingende „Buchtpofaume* 
des na Joachim Schröper. Schon zu Speners begimmender 
Thätigfeit, das betont Tholuck, ſtehen viele Lebens; it auf 
ſtathedern umd Stanzeln, die nad den Gruudſatgen 
„wir eine jede Seele wird man Hechenjchaft geben müffen und 
wird einft heißen: deine Seele für jeine Seele“, und dem Serivers: 
„Prediger müfen fich wie die Lichter jelber verzehren, num daf 
fie andern leuchten”, zu wirken beftvebt waren. Es jet hier mr 
woch an den berühmten Baltbajar Schuppius (} 1661 als 
Hauytpaſtor in Damburg) erinnert, einen gewaltigen 
Seelforger und banungsichriftfteller wie weni u 
fpenielle — abgeſehen von dem anna, win 
zu treiben begonnen. hrend Mollers Hausverjommlun 
Gorlitz, die auch Jalob Böhme befucht 1600, die des 


225 
in el — aroii 
en ori ur ee u 
Ausnahmen waren, treten 1870 mit 
—— etgieichen an —— auf, 

jet zubectmäf Fronnmnen 
— —————— En je reden, 


ie H Chem 
— — — Chem hlen 
bauer, dann neben Spener 







hen (Superintendent in Havensber 
endent in Lüneburg) die Dansbejuche. 

ie — — neuen Lebens, und in der 
A von dem us mit feinem Gottesdienft 
Eu i nn in voriger Fe geſagt wurde, gilt Ir) 

— Bon der Kirche und dem Haus ans wurde a 
it im chen — mertlich beeinflußt, Die 
‚die Sleifchesjünden, die Gewaltthat, der 
die fm Dreifiinjährigen Krieg geblüht hauen, traten zurück 
J Moflod, der Hof des Herzogs Guftao Adolj 
— Bülhuı (1N54- 1695) und ihe Einfluß auf 
die Kirche jener Zeit ebenjo sehr, wie das ſchon 
aus. ber vorhergehenden ‚Zeit befaunte noch in herrlicher Blüte 
ſegen. Regiment Emft des rommen in Gotha 
1070), — — das von dem frommen Ahasverus Fritſch in 
Scmarzburatfche Haus mit den Fuͤrſtinnen 
Ludämitie — + 1672) und Amitie Juliane (+ 1706) find 
kon jele für Die Kraft inniger Grajlicher Yeömnmigfeit. 
Frömimigteit in ben verfihiedenften Lebens 
— —— — tonnte und thatjächlid) entwickelt 
it zum Schluß; noch der Bid in die Gebets— 
t jener ae jowie im das Gebetsleben eimiger 
Bang lichen Debens. Für die Gebetszucht jener Zeit 
d 5 Iuftauftion für einen Johann Georg IIL 
geb. 1647: Um 7 Uhr hat fich ber Prinz mit 
walt Gott Vater“ zu erheben, mährend feines 
haben die Imfichenden ein geiſtliches Lied zu fingen; 
der Bring mit dem auweſenden Hofftaat zum Maike 
it in ‚fein Gemach zum abſonderlichen Gebet oder bei 
im die Kirche; dann folgen von 8—10 zivei Urbeits‘ 
‚mit einem huryen Gebetlein um Gottes Beifiand zu 
und mit einem Dantpfaim zu Schließen haben; von 

u 













. 


10—11 joll Spiel und Ergögungsitunde jein, dann Mi 
dann Na de; darauf dire *. 
— von abends Necbei von 5 
Spiel! * it, um 8 Uhr mit dem 
offtant al ned Gebet, worauf ſich der 
— —— entfleidet wurde, ſein 
ädjtete und genau 9 Uhr zu Bette ging. — 





R underts meicht ſolche Zucht an dem 


—— Einfluß und die von dort aus genäl Gedanfen 
an Ruhm und und eine gefteinerte Selbftfucht —— 
Hertliches Wirken des Heiligen Gei of dad 
Gebetsleben fo vieler, ſowelt von biefem Stuct 
cvangeliſcher Frömmigkeit die Kunde überhaupt auf uns gelommen 
Wie einem Paulus Gerhardt und feinen Freund Schirmer 
das Gebet durch die Rreugfchule ihres Lebens hindurch geholfen 
und dabei Arnd ihrem Herzen am meiften zugejagt, it bekannter 
als das, daß auch Runge, der Bucdruder dev ar 

Lieder in cin (won 1650 an), eim lebendiges 

übte und berähtte. Rechte Beter waren auch die in it 
Sir fingenden Dlearius: Johannes Olearius, 7 1684 als 
Generaljuperint. in Weißenfels, Gottfried Dlearius, Superint. 
in Halle, fein Bruder, + 1685, jein Sohn Johann Gottfried, 
Superint. in Arnſtadt, + 1741. Durd) viel Not und Entbehrung 
hatte ſich Chriitian Kegmann, Rettor in Zittau (+ 1662), 
hindurch zu beten und nicht im mundejten in den leisten Jahren 
feines Lebens. Trübjale durch eine ſchwere Hantkrankbeit, 
ſchweres Leiden der Ehefran, Neid und Feindſchaft machten den 
Rechtötonfulent Eruſi Chriſtoph Homburg (p 1681 in 
Naumburg) zu einen gejalbten Beter in neiftlichen Liedern, und 
@erettung aus Peſtgefahr oder aus Näuberhänden fehrten ihn vom 
Kreug fingen und Gottes Lob rübmen. Einen bewährten Beler 
und Kreugträger zeigt das Leben des als Paſtor in Othmar, 
einer Voritadt von Naumburg, 1879 jelig entichlafenen Dichrers 
von „Ale Menſchen mäfjen jterben“ Job. Georg Albinne, 
ſowie des 1681 zu Weimar veritorbenen Stanzletvegiitrators 
Georg Neumarf, des Dichters von „Wer nur ben lieben 
Gott läft walten“; in den Heiniten und gröhten Anliegen 
betete fich ein Gotiſried Wilhelm Sacer cr 1099 ale 
Kammerlonfulent in Wolfenbüttel) hindurch, wofür fein „Heiler 
Kied eines Fünglings" und „Berlied eines hriitlidy ſtudierenden 
Ninglings* Proben geben. Bon Hartmann Schenf, F 1681 
als Pjarwer in Voltershauſen und Diakonns in Oftheim, wird 





- 227 






Kun mode en Fb 
ten : Talis ero — jo. werde 
war: Ben — —— 


ea des Seimbinn Se 6 1 er: nit 
wurde, Be Sinnbild Be a haar al 
icſe W b durch die Marterwertzeuge der 
in ihrem ve eine ſtumme Predigerin bes % 
an die : Haltet im Gedächtnis YEjum Ehrit 
22 2,8“ ie ie geiftlichen Lieder aus — en, 
ten zumen] 0 
die - Pr F "une I Se — 


—— in Nürnberg, + 1722 

Ye, ins — lang durch heilige 

——— basverus Fritſch 

er 1700 in kubelhasn" ) @ebeisieben wird berichtet, dafı ex 
nicht nur, Die Bibel unermüdet las, jondern vier 

hielt auf jeinen Knieen, aud auf Neijen. Die von 

ibm | Fürftin Zudamilie Eltjabeth von Schwarz- 
burg (4 1672) war vertraut mit den Schriften eines Valentin 
Amd, Yob. Gerhard und Heinrich Müller und lieh 
Yan M. Johann Hettwig damit bekannt 
milie Juliane (r 1706)"”) aber hatte ihre bes 


hunden, bie jie mit folder Snbrunft hielt, daß 
Ko ganges Angeſicht verflärte, Daß die — 







ui Bipeurleiie von Brandenburg, die ihr 

t und Nachſtenliebe widmete, und der dem 

zur Seite jtehende tejormierte Dito von 

S EN der Crzieher Ariedrichs 1., mit dem ex fleifig 
bas Evangelium amd die Bialmen (as, auch in jener Zeit 





” Seine 1841 in Dres von Dei wies Geunsgeehenen Ebrifen- 
tam⸗ an vergriffen 
Beicht» und Ababmetwrättim, gu0 ihren „Buße uud Ronmanien- 
er. von Ama, 1868, 8, Illu 56 Briten, bei Wirb. 
g N vergriffen. 
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a jon 1820 
ſich aus Steiermarl mehrere namhafte adelige Familien dort am 
und winden, wie Gallus von Näglhnin (F 1658), ein Salı 
für ihre Umgebung Ebenſo erhielt Sadyjen zahlı 
la aus Böhmen. Lebendige und im 
um tige Glieder deu Kirche. wurden je ein gutes @lement 
für die Gemeinden, zu denen fie yogem Zu diejem — 
gehört auch der noch jehht in feinen Schriften jortlebende Pidieints. 

Das andere ift, daß das Gebetsleben und die Frommiglen 
damals auch durch die vortwffliche englifce Erbaunngeı 
litteratme, die befonders das Herz des einzelne jr 
und wahrhaft zu befeffren jucht, geuahrt zu werben fürn 
Sind dody in Cubachs Gebetbuch Gebete von Bails 
genommen (+ 1632 als Hofprediger Jatobs X), befien Praxis 
Pietatis ſchon 1628 im deuticher Überjegung in Bajel, 1632, 
16838, 1634 in Zineburg eridjten; ebenſo aus Jmmanuel 
Sonthoms Büldenen Kleinod, das ſeit 1890 — ven 
breitet, 3 B. neben Arnd und Dote „Nosce ve ij den 
befannten Mic). Mofherofih CF 1669) innerlich förderte And, 
1057 von Dilherr warn empfohlen, von neuem deutjch bejorgt 
und dann im der pieiftifehen Zeit bis 1748 vielfach mufgelent 
— — 1735). “ 

Im folgenden fteben obenan die Hanptvertreter der Blütegeik: 
Vüttemann, Müller, Scriver, Safjentus; es folgt ein Werireter 
der Erulanten Fidicinis als Beiſpiel fe die Bibelerflärung: 
die Wärttemberger Summarien und Altenburger Bibel; dann 
Rittmeyer, Oosfeld, Pfeiffer und Dilberr als Vertrerer der 
von ben Sprachgejellichaften beeinflußten Autoren, 


SE 








A. Zütfemann und feine Schüler, 


3) Joacbim Lütfemann.”) 
1608-1600. 


geboren den 15. Dezember 1608 zu 

Beni onen | Bommern, ubterte in Greifswald und —— 

dem jtreng lub. I. Schmid und warmherzigen Lutheranet 

— Be — ———— — war En 
fpater e Spener beein von ill ” 

Wunder von Menjcen, a —— die 

——— Gelehriamfeit mit der sum — — igleit ver» 


der üblichen afabemijchen Meile durch Frantreich 
und Italien er 1688 in 9 Io ı in der Rn sl N 
Fakultät zu leien, 1639 wurde ev Diafonus und bald Archi- 


Diafonas on St. Jafobi, 1643 zugleich Brofefior der Theologie. 
As for und Prediger warb er der Lehrer eines Heinrid) 
Müller, Eheiftian Seriver, Job. Jal. Fabrieius. Ihm verdanten 
fte bie erjten tieferen Amvegungen. Mit ihnen blieb er fters Inmig 
verbunden. 1649 mußte ev um einer Disputation willen, von 
blinden Eiferern angefeindet, Noftod verlaffen. Er hatte die 
— vertreten, daß Chriſtus wegen der im Tod eingetretenen 
Leib md Seele während der drei Tage bis zur 

——— nicht wahrer Menſch genannt werden könne. Lute 
mann wurbe ohne weiteres Verhör durch Herzog Adolf Friedrich 
von Medienburg von Kanzel und Rathever verdrängt, & follte 
einen evers unterjchreiben, wo nicht, „binnen 8 Tagen und 
ohne, ficheres @eleit das Yand verlaffen". Zum großen 
zus jeiner Schüler und Gemeinde ſchied er, hielt ihr dranfen 
vor der Stadt auf einem Hügel noch eine geraltige Abſchieds- 
predigt, fand aber einen neuen Wirtungskreis durch Herzog 
vom ——— den Gewmahl einer mecklenburgiſchen 

zu — Elifaberh, Durch ihn wurde er Generalſup 
‚och 1649, 1658 and) Abt von Riddagsbaufen. 

Be Leu a tefflichen Squlordnung 1651 (von 

neu herausgegeben), entichlief ex jchon 16 

Tre an einem hisigen Fieber noch vor Vollendung feiner 
1657 erfcyienenen Sivchenorönung. Unter feinen Schrif 
die — jeine Epiftelpredigten vom Jahre 1652 und 


ar ju deu Schriften, Thoſuck. 2, BTTM; vergl. neuerdings 
dazu Yitfemann, won Heine, Ylrtemam, Sraunfarveiz bei Wollermann, 189%. 














230 


in „Bi ic göttliche Büte“ 1603*), die er beide in e 
en 
in zeichem lan: Br An eine an als 

gelehrt machen. 


’ . 
- 


= 1. Die Epiftelpredigten erſchienen neu unter den 
tel: J 
Apoftolifhe Aufmunterung zum — Blauben 
in Chrifto ZEin Nach dem Sim umd Anl der 
ervöhnlichen Epiſteln, burd Gottes Gnade in öffent! 
Sreointen aufgeſtellt ah oachim Yürfemann, 
‚Deiligen Schrift Doktor, Generaljuperintendent & fen, 
büttel, bevausgegeben von Sriedrid Wilhelm Bode, 
mann, Paitor auf Finkenwerder bei Hamburg. Hi 
Verlag von ©. Sinbuber, 1876. Die Ausgabe ift die 
Form ber Poftillen. Gr. 4°, 525 S, mitt er, guter 
Drud, 47 1, zweifpaltig, dünnes Papier. ich. 3 ME. 
Sie erfihienen zuerfl 1652 md zwar in Frankfurt md 
Roſtoct im Verlag Joachims Wilde, mit einer Widmung an 
Herzog Nuguit, datiert vom 20. Janım 1652. m Vormort 
ſchreibt Bodemann nach dem furzen Zebensabrip: Die aefegnetjie 
unter jeinen Schriften ſind ohne Frage feine 1652 zuerjt 
erjchienenen Epitelpredigten, die, aleichroie fie Dim von 
dem Schrijtwvort ausgehen, jo auch überall darauf zuxichäfren 
und den Meichtum, die Tiefe und jelbiterfabeene Araft Desjelben 
in einer Weile an das Licht Stellen, bie ihn als einen Meifler 
und als ein Mufter, ſowohl der gründlichiten und umfasl 
Schriftanstegung, als auch einer fernigen, tiefgemiltlichen, Tebens 
digen, im hoben Grade edlen und durchaus volfstinlichen 
ort 
er 





Dartellung Tennzeichnet. Sie erwarben ſich besmegen audj ji 

den allgemeinften Beifall umd eine fait beiipiellos weite ® 
breitung, derngemäß fie in den verjchiedenjten Yändern bald hier, 
bald dert in zahlreichen Ausgaben und Auflagen ans Lidıt 
ſraten, wie fie denn namentlich auch in unferer Nieberelbgegend 
zu den am meiften verbreiteten und am teiciten gefogneten 
Erbanungsmitteln gehörten. Darauf führt Bodemann**) die ihm 
befannt gewordenen Ausgaben an, 1652, 1668 Roftod, 





*) @o nach Yülfemanıt, & 108. 
0) Oüttemanı ergänzt Dies noch 649 zu eitlgen 30 Malen, 2, 6 


281 
; 1088| Be eibfe 107, 1722; date 1705; 


a Ton; mb I 1; Hannoner 
ah Bi 1721, 1734, 1788, Tas, 1759 ne. 
ke, 1741 amd vorher Erfurt; 1744, — 


Weltmoeisheit 
and SERIE nicht — — 
war bi — — en 


Zeit des müjten Unglaubens. Denn dies nee, blieb in 

ne are einheimifch und_galt ihnen als 

ein. el , am ben fie fich am Sonnabend oder 
m und woraus fie ihre Andacht jchöpften, Der 

ae ‚auch, namentlich unter den innen Ta nicht fehlte, 

— mie mod) eingelne Ginzeichnungen beurkunden — zu 

diejemm Zwed oft um hobe Preiſe (7 19 Schilling) von 

—— ‚oder ehe ——— fa wurde. Dochten 

dam auch —— die man Sonntags in der ae 

zu hören m, mi — angethan ſein, das fleiſcherne 

des natürlichen a eh zu einem lebendigen Bauftein 

Kirche Ehrifti zuqurichten, jo roigelten dagegen Die Worte 


in ihrer xegelmäßigen Wiederkehr bei den Daus« 
und feft und waren ein gelegneieh — zur 
tung und Startung echt evangeliichen Glaubens 
Betung © in den 7— Inen Familien und Gemeinden. Wenn 
— der lalte Hau Unglaubens bier und dort das Wort 
au vom Leuchter ftieh, wenn vielmehr der 
riſtenalaube * die häusliche Gottſeligkeit noch 

ei N in eingelnen Familien und Gemeinden, ſo darf 
—— a in Wahrheit bekennen, da — heben 
—— ſtieln der Erbauung — es namentlich die 


Epiftelpredigten waren, welche das hriitliche 
und pflegten I" Heinrich Müller, fein groher 
— ihm in der Vorrede zur Avoſtoliſchen Aufmunterang 
ugnis: „Mod; jet auf dieſen =: iſt und bleibe 


im Segen allerorten, wo man 





eine geiſtreichen 


Wahrheitsliebe, welche auch vor den 
macherei verjchmäbt; ein Adel der Geftnnung, welcher ER 
in der für jene Beit ungewöhnlichen Se ii 
Stils Fund giebt. Wir kennen feinen Prediger in dieji 
hundert, deijen Predigten in dem Grade von 





Lütfemanns: „In diejen Predigten war etwas anderes als das, 
was die Welt geiftreich mennt; das war ein Geift, welcher za 
und Nieren yrilkt und durchdringet Mark und Bein: Der Gein 
des Wortes Wortes ſelbſt. Vütemanns ganzer Sinn und ſietes 
Trachten gingen darauf bin, daß er in den ihm amvertrauten 
Seelen dem HErrn eine Gemeinde barjtelle, Die da wäre unfträflich 
und ohne Makel, Darum hörte man in allen feinen jgten 
die Stimme des Ernſtes, welche den ſichern Sünder zur Buhe 
rufet; die Stimme der Liebe und Erbarmung, welche den à 
zu Chriſto lenkt, damit er von ihm ſich die Sünden v 
lafie, Ind das Blut des Sohnes Gottes ihn rein mache won 
aller Sünde. Bor allem aber hörte man hier Die Stimme dev 
Treue, welche den gläubig gewordenen warnte vor der Gefahr des 
Stiltftehens oder Zurdchweichens auf bem Wege der rreitung und 
ermabnte zu einem unabläjfigen Wachen, Beten und ‘Ringen, 
damit er geſchickt werde, einzugehen durch bie enge Pforte.“ 
So verjichen wirs, daß Yütkemanns Predigten gedrudt 
befonders in Norbbeutichland ein Erbainmgsbuch —— 
winden. Sie können es noch heute ſein. Wert i 
Sütfemann als Erbe und geiftlichen Sohn Arnds und geiftlichen 
Vater Heinrich Müllers. Beide aber übertrifft er durch feine 
Nichteenbheit; Arnd durch feine Nüchternheit im Anhalt — er 
it frei von jeder falichen Myſtit, Heinrich Miller durch feine 








| ii 
rn 
— 





die 
n bang dem Tert , Tondern 
eine ie NA Die Aber jelbi * wenn er 
——— ri in An don belehrenden (4. 8. Biingiten) 
—* ————— pr * Her — 
ie Spraı mit Ausnahme eini 
—— ſeiner re wie „Stanf*, oder beliebter 
——— 
n der bleibende 
———— Erbauungsbuch geſichert wird. Er hält ſich 
u von Ar damals beliebten Haufung von Erempeln, 
Aus ſpruchen. Gleichniſſen 
—— Zur Ausg. Blur af: Aufmunteruma” 
Be ers 5. . 

2 ‚Der orfhmad göttliher Güte”, vometragen 
von Joachim Litlemanı, weiland Beneraljuperint 36, 
von Bodemann 1864. Leipzig, G. Sins 
® 16°, 839 Seiten, 31 Zeilen die Seite, 

— wu: 1 ME, gebd. 1,40 ME. 
wort bevor, daß das Buch 
— halten ‚einen ehwenvollen und — Platz 
einninmnt. 1653 erſchien es zum erſten Male, fand aber bald 
im neuen weite Verbreitung. Bed vermutet, daß 
de I im Sinn von Verſchmack — Geſchmact gereimt il, 
nicht der Gebanfe, daß ber Chriſt die Gottesgüte 
it vorichmedtt, ſondern daß er fie überhaupt 
— wird. Wie bedeutungsvoll das Buch wurde, 
5 it man. daß es die Beranlaffung wurde zu anderen 
— Ichriſien, die die göttliche Liebe als den alles leitenden 
der een Heilslehre darftellen, z.B. Mullers 






orichmad war eins der Bucher, das Spener 
Keinen Verjammlungen leſen lief, und aus feiner 
8 eine Aneldote, in der der Teufel einem Iüngling 








erfannt haben. Kommt einer darüber, 
iſt, dem müniche ich von dem guti 
fieft, ihm möge ein euer fein, 


83 


# 


Erempeln werben mur bie biblifchen reichlich verroertel. 
In den eriten 19 Betrachtungen entwicelt er in Haxer 
Gebantenfolge, wenn auch in erbaulicher Breite (Seite 1194): 
Gott will in jeiner Güte erfannt ſein Zeugmſſe finden 
fid) allenthatben. Gott jelbit ift das hödjie Gut Mr. 13), 
feine Ghite ift ein Brunnquell aller Wohltbaten (4), fie if 
umerbient, frei, unverjchuldet (5), willig (6), — im, 
wunderlich (5). Dod; mur Goties fürchtige fie, 
die aber zieht umd treibt fie (910). Sie ermedt im —— 
heiliges Verlangen nad Gott (IT), fie lehrt fie Die 
— 12—18), fie giebt Troft in Zrübfat (14), Märkt 
zum Gebet (15), hört nicht anf, auch wenn das Gebet jchenmbar 
möcht erhörkich ift (16), fie ermuntert zu Gottes Vobe (17), 
zieht zur Demut (18) und kilgt ale Mißgunft (19). A 







ten. 
Anmertung: 1898 erſchien auch im der 
Lütfemann Grundriß der 
238 Seiten, 1,80 Mt”) 


4) Heinrich Miller.) 
1691 — 1075. 


Heinrich Müller ift — am 18. Oftober 1631 zu Labed 
Dorthin waren jeine Eltern während der Vejehn 

burge durch Wallenftein und jein ie Hohen. 

war Peter Müller, Kaufmann und Boriteher der St. Marien: 
fiedie in Roftod, die Mutter Elifabeib, Die — des 
mans Stubbe, Gotteöfurcht herrfehte im Elteruhaufe, 
erſte Liebe zu Chriſto flößte ihm die fromme Mutter ein, 
Knabe war Hein, ſchwach und Fräntlic und bedurfte fo bes 
jonderee Pflege. Die erſte Schule befuchte ex im Lübeck, LEdE 
tonnten die Eitern endlich mach Roſtock zurädtehren. Dex früh: 
reife Knabe bezog hier 1644 mit 13 gaben die Univerfität 
und wurde Schüler Fütkemanns. Auf Anraten — 
DQuſtorp ging er 1647 nad) Greifewald und erwarb bie 

wiirde. 1650 kam ev, jchon ein bervunderungsmürdiger Gele 

zur Foriſezung jeiner Studien zurüd und machte dann die üb: 
liche Studienreife von Univerfität zu Univerfuät. nad) 
Königsberg, Belmftedt, wo ex Galigt, Wittenberg, mo er Galon 
hörte, dann nad Leipzig und era. In Leipzig wurde er 
Earpgous Haus und Tifchgenofe. ie. 1651 Yurdapee ', hielt er 
in Roftod jelbit Vorlejuugen. Sein Ruf veranlapte den Rat, 
ihn mit 20 Jahren zum Archidiafonus der Marienficche, wo 

fein Vater Worfteher mar, zu berufen (Michaelis: 1689). din 


— 


*) Grichien zuerſt nach Ahitenanne Tode 1650. Das mdaı BEE 
Zonntagablait färreibt März 1899 dariiber: mir ben Saat 
Bemeinbe — «8 viel Exbaulihed, befoubers in ben eingefheuten 
Saiten Erffi ur den Katehiismmsforfcher viel Intereifanted 1c.# 

*) Ko 67H, Maiber II, ©. 228 N. 








tete mit Eli the, 
EBENE TSEN 
ten. Sein Amt Par an und 
& R 
fung erhalten habe mit Jerem. 1, 
überhaupt mit de wedi 
— PT Nloube a en a 
— bedentet und dein 


recht von Herzen fröhlich a 
m an he Seine wachſende 








en mine, einmal 


eo 

Geift prebigen", Neben ſeinem —E 
r der Univerſſtät. Von Helmitedı aus erhielt 
er im 22. Jahre den theol. Doktortitel. Roſtock bejtätigte 
13 erft 1660, nachdem er 1659 auch die Prater der 

; Spradie erhalten 1662 winde er an Gajpar 

Stelle ordentlicher Profeſſor der Theologie und 
Paftor an St. Marien, 1671 als Joh. Kenglers Nachfolger 
Rat und an jteit Stadtfuperintendent und Baftor an 
x Nur under Thränen nahm er bie Würde an, ſodaß 
< —— Sommerfeld zu Parchim, der ihn 
verwundert austief: „Was ſeh ich? Thranen 
will ich merlen“! Er wurde ein ireuer Paſtor 
es Beichte teilte er den Armen die 
ie Arnd und Spener, mit welchen ex 

trat, fo drang er auf lebendiges Chriftentum, 
Bei d ee er, wenn nötig, gegen das Schein: und 
rahmt ift fein — Zeugnis (Apoft, 

di + Dom. 10. p. Trin, über 1, Kor. 12, 1 ff.) gegen 
—— an Vredigeftubl, Beicht 

worauf — die toten Glieder — Vertrauen 







"aber feinem Behr nad 2. for. 6, 10 hör feine 
feine Rede blieb „Allezeit fröhlich“ ober „Ne 








238 

ee 

!eiige Smer mil Jena Seen in 
er 





nur 
220 "haben eine weit — 
mie io iebt. ine weitere 2 
har Oilte wirkte jo bald Be | 
zäufes, bald. mit Der derzgewinnenden Mipe } De | 
Quelle jeiner Kraft war das Gebet. Barclai, un, 
fagt: „Wie oft habe ich mit feinem gunen Dan fe ihm oben auf | 
jeitter Etudierttube jo Eräftig und je beten hören, dal 
ich dadur bewogen wind⸗e auch meine Kniee mit ihm zu i 


vor dem Vater unjers St n IEju Ehriti und meine 
mit den jeinigen zu vereinigen, daß es deſto Fräftiger jeim möchte, | 
denn viele Pfeile dringen ftärfer, als einer“, nis jeiner 
Seeljorgermeisheit, feiner Schriftfenntnis und feiner kifteskraft 
legen vor ‚allem jeine Exbammgsichriften, zu denen auch feim | 
Prebigtfommlungen geworden find, ab: 1661 erjcjlen die ’ 
Buß: und Bericule, 1664 der Himmliiche Liebestuß, fowie die 
Geiſtlichen Erquiditunden (—1666), 1663—1668 und 1671 bie 
Apoftolifche Schlupfette, 1669 der Geiftliche Danlaltar, 1072 | 
die Evangeliiche, 1673 Die Feſtebangeliſche Schlußtette, 1675 
die Thränen: md Troftquelle, nad) Müllers Tode an] der 
Goangelifche Derzensipiegel, 1684 Gräber der — Sie 
fanden alle jebr bald ungeheure Verbreitung, Auch als 
feſſor ſchrieb Miller viele Schriften von gründlicher Bokoie cher 
und philologiſcher Bildung. Er blieb in Roſtock und 
viele ehrenvolle Berufungen, ; 3. 8. nad) Hamburg, ab, 

Fürften, Konfiftorien und Städten oft durch icheiftli au 

n großem Arbeitsfelde rieb ex fich bei der © undheit 
— Körpers bald auf. Die Yeichenrede jagt mit 

„Was hat ihn fo frühzeitig unter die Erde gebracht? Seine 
gar zu große Sorgfalt für eure Seelengefumbbeit, zu Tore bat 
er fid; ſiudieret und meditieret", 

Schon im Winter 1669 lag ex gefährlich damieder. Der 
Her rettete ihm mod) einmal, und 1670 jchrieb er zum Dank 
feinen „Geiſtlichen Danfaltav“. 1675 aber nadı 8 Wlonaten 
ichmexzlider malen jtarb er an einer völlig fforbutifchen Uufs 
löfung aller Säfte. Noch kurz vor feinem Tode genop ex mi 
der tiefften Demut und Andacht das heilige Aber 1, fang 





AP ame 


will, it, ſen dei 3 
— —— 
e mein Elend 





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53 
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* 


ig. 
redigt über den von ibm gewählten 


* 


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— 
7 
2:25 


s 


viele Schriften, die alle in einen mujterhaften 
‚ in einer jaft« und fraftvollen, bilderreichen Profa ne 
find, werden bis heute unter dem Ehriftenvolfe verbreitet 
in Neudrucen nahegebracht. Man tann Leicht 
berjelben unterſcheiden: I. ſolche, die allgemein 
Schriftiwort prattiſch verwenden, bald einzelne Sprüche, 
Hi Lehren verwertend: II. folche, die von beftimmten 
ren Ausgang nehmen; LIT. foldje, Die Bearbeitungen 

n Schriften enthalten; IV. jeine Prebigtbiicher. 
— der 1% der Zeit ſieht Miller in feinen Er— 
El umden (1564 beyw. 1666), exit 150, dann 250, dann 


‚hmen vereinigen ſich alle Vorzüge feiner Eigenart nach 
au alt. & hat eine bewundernswerte Gabe, Die 
ie des praftifchen, gewöhnlichen Lebens zu beobachten und 
a Mittelpunkt alles Glaubens und Lebens zu 

ind in einer volfstümlichen, urdeutichen Weile 
fd (e Mann mie der Höchſtgebildete versteht. Bed 
Periodenbau, den Miller mit Vorliebe an: 


" it der Rede den Charakter des Prägnanten. Yu 
| werden dieje furgen Satze, wenn Müller die 


5 


Ir 


j 


— 

















240 


— * betämpfi 
Tuöftun, er knappen } 
wird, gern die Mebemeije 1 


Welt BER Heils — das find die beiden Rd 
in welchen Nic) die Gedanten bewegen.“ 

Der erite Herausgeber in dieſem ee! Peter 
Rupmwurm, Nageburg 1822, jagt: „m Geift und form 
dem Jeſus Sirach und jelbjt den Salomonifchen, Sprüchen 
wicht unähnlich, enthalten jie einen Schat; ſowohl merer als 
äußerer Erfahrungen und chriſtlicher Sehendreiäbeit in einem 
ernten, lebendigen Trofl- und Strafton, in einem eigenen 

ven, gemuͤtlichen, bisweilen allegorifierenden Wib und 
ut einer ganz eigentümlichen mit Salz gewürzten, furgen, fernigen 
Sprache, voll DL und Licht auf dem dunklen Vebensmes 

Der große Gegenſatz zwiſchen Gott dem 
Seligen und der jimdhaften, elenden Welt beherricht jeine An 
ſchauung. Durch diejen Kampf hat der Chriſt fich hindurchzurn 
mit bimmliichen Heimweh. Alles bat er nach dem Wort 
Wahrbeit zu richten und vom Standpunkt ber Ewigleit zu 
betrachten, daber zu zeigen alle Weltluft, Weltfeligteit 
ebenfo, wie gegen Scheinchriftenum und tote Werfe, 

Heinvich Müller ſchrieb die Betrachtungen als Haus: und 
Tiſchandachten und will damit ins Baus den HEren laden, 
damit ev morgens, mittags und abends unjer Gaſt jei und bleibe 
und alle feine Gaben und Gnaden an uns jegne und das rechte 
Gratias lehre. Ernite Ermabnungen, freundliche Ermunterungen, 
ftillende Tröftungen wechfeln mit einander, 

Wie bedeutjam das Buch von allem Anfang wa 
daß die Pegnigjchäfer Nürnberge es als Mufi ü 
Dichtungen benußten und es poetiſch bearbeiteten. So eieienen 
fie in 110 Liedern von 29 Schäfern 1673 und 1691. Ein ige 
dieſer Lieder über die Andacht Ir. 280, „Wunderlich weistich — 
von Gottes wunderbarer Regierung E 
anfang, herrlich Ende" von Stodileth ( 


ꝛau 


J eh ke Nur friſch hindurch 
igt Krug“, — ‚Nur fuiſch es wid 


Hera) — 
— id ei 


De, angeregt zu dem 
—* 





Haus md eben 6, unver 
änderter Abdrud. Hamburg, Agentur des Rauhen 
——— 1889. 1,60 ME. bezw. 1,80 ML ſchon gebo,, 

, beite Ausgabe nad) Druck und Papier, 
16°, XII md 604 Suiten, 32 Zeilen die Seite. 
Seite I-XII giebt Müllers Lebenslauf, Seite 1- 575 

—— Seite 576 - 586 ein Regiſier zum Gebrauch nad) 

und Epiiteln, Seite 587596 ein alphabetijcheo 
ie vormehmiten Sachen, fo in ben „Geiftlichen Erquictunden“ 

‚Seite 597 —604 beichlieht das {übliche Regiſter 
% einr. Bun Geiftlice Erauidjtunden 
* dert Haus und Tiſchandachten nebſt vier⸗ 
‚ vollftändigen Regiſtern davon eins Diejenigen 
en Basel , welche die Sonn und Feittag-Evangelien 
und hr erbaulich erläutern. 8°, XIV und 
488 * jer, weiterer Drud, Berlin O, Haupt 
Derein für chriftliche Erbauungsfchriften. Broſch 1 MI, 
. 1,10 ME, Halbfrbd, 1.80 ME, Leder mit 

— 3m. 

‚Seite ‚V giebt Müllers Lebenslauf, Seite VI-XIV 
al in Müllers Stil gejchriebenes, die Bedeutung 

— Vorwort. Seite 401417 folgt das Regiſter 





SKirdenjahr, Seite 418—481 das ben Anhalt 
aebende, Seite 432438 das übliche nach der 


und Weife ift die, daß eine Überjchrift zu jeder 
findet und dann ein kurzes Wort, wie ein Spridywort, 


folgt, —— im eingelnen läßt ſich nicht wahrnehmen. 


—* M 











— Ra: — Bote —* Geiſt und 

dem Jeſus Sirach um — den Salomoniſe 

nicht unähnlich, enthalten ſie einen Schat; ſowo innere als 
äußerer Erfahrungen und chriftlicher Yebensweisheit in einem 
erniten, lebendigen Trofte und Strafton, im einem eigenen 
geweihten, gemütlichen, bisweilen allegorifierenden Wit und 
im einer gang eigentümlichen mit Salz geürzten, furgen, —— 
Sprache, voll DI und Licht auf dem dunflen Lebe 

Der Gegenſatz zwiſchen Gott dem Beil dem 
Seligen und der jündhaften, elenden Welt beberricht ine An 
ſchauung Durch biejen Kampf hat ber Chrift ſich 
mit bimmlijchem Heimweh. Ales hat er nach dem 
Wahrheit zu richten und vom Standpunkt der Emigteit 
betrachten, daher zu zeugen gegen alle Welthuft, Aelteligen 
ehenjo, wie gegen Scheinchriftentuum umd tote 8. 

Heinrich Müller ſchrieb die Betrachtungen als Haus: und 
Tiſchandachten und till damit ins Haus den Hrn 
damit ex morgens, mittags und abends umfer Gaſt fei und bleibe 
und alle jeine Gaben und Gnaden an uns fegne und das vechte 
Gratias lehre. Ernſte Ermahnungen, —— Ermunterungen 
jtillende Tröftungen wechſeln mit einander. 

Wie bedeutiam das Buch von allem Anfang war, beweiſt 
dag die Pegnisichäfer Nurnbergs es als Mufter für ihre 
Dichtungen benubten und es poetiſch bearbeiteten. So erſchi 
fie in 110 Liedern von 29 Schäjern 1673 und 1691, 
dieſer Lieder über die Andacht Nr. 280, „Wunderlich weislich — 
von Gottes wunderbarer Regierung im Kreuz", „Under 
anfang, hertlich Ende" von Stodjleth (4 1708, Generolfuperint, 





Ei 
in —— N hindurch — 
vom der aa ale es wind 
ß 


kin! —* nee 
—— 


— mbar Ausgabi haben: 
— n en zu 
1..Dr. Seine M Müllers Beiftliche — 
‚oder dreihundert Haus und Tij ‚ten. Mit Bildnis 
Müllers, Verlag von G. Sinhuber, 1872. 512 ©, 34 
d.&., 169, enger, mittelgeoßer Drud. ebd. 1,20 
Geile 307. 18 ein Anbalteberyeiänis. Dünnes Papier 
2. Dr. ehe Müllers Beil e Erquidfiunden 
oder dreibundert Haus und Tiſchandachten. & unver 
änderter Abdruck Damburg, Agentur des Nauben 
Bes 1889. 1,60 ME ben. 1,80 ME. jchön nebd,, 
verbreiteiſte beie Ausgabe nad) Druct und Papier. 
16°, XIT und 604 Seiten, 32 Heilen die Seite, 

‚Seite I-XU giebt Miüllers Lebenstauj, Seite 1- 575 
die Andadhten, Seite 576 - 586 ein Negifter zum Gebrauch nad) 
den Evangelien und Epifteln, Seite 587—596 ein alphabetifches 
ach den vornehnften Sachen, jo inden „Geiftlichen Erauiditunden“ 

angakefie, Seite 597504 beichließt das übliche Regifter. 
re Heine Müllers Geiltlihe Erquiditunden 
mdert Haus: und Tiſchaudachten nebſt vier: 
‚ vollftändigen Regiſtern, davon eins diejenigen 
Sic m anzeigt, welche die Sonn und Feittags:Evangelien 
ijteln ehr erbaulich erläutern. 8°, XIV und 
8 Seiten, großer, weiterer Druch Berlin G, Haupt 
bereich Site Steuern Brofd, 1 DIE, 

. Ad 


f., Halbfrzbb. 1.80 ME, Leder mil 
———6 3 Mt. ii 


Seite IT—V giebt Müllers Lebenslauf, Seite VI—XIV 
ein ne m Müllers Stil geichriebenes, die Bedeutung 
erläuterndes Vorwort. Seite dOI—AIT folgt das Megifter 

dem Kicchenjahr, Seite 418 — 431 das den nbalt 
‚ Seite 432—138 das übliche nach der 


und Weife ift die, daß eine Überfchrift zu ſeder 
und dann ein kurzes Wort, wie ein Sprichwort, 
ing im einzelnen Läfyt fich nicht wahrnehmen. 

“ 








4 t id Gedanten, eima Buße, 

*. Rn Sn Bed, Ka ac wi 
ie ie —— 

ae der Welt Freundſchaft. Nichts um nichts Brad auf. 

“ ne der Veharrlichteit im Guten und Böfen. Werden 

Den bleiben noch beffer; Werben it bis, bleiben 


40, Yon der Urt des Glaubens und der Liebe, Immer 
zubig. Nimmer ruhig 
64, Bom Ende des Leidens. Das daß it voll. Zapf 108! 
261. Bon der Demut. Hinab 
300, Bon der Liebe JCu. Meinen JEſum laß ich mi = 
Beiſpiele für die Gedanfenverwandticaft in eingelsen 
— iind: 
Bon der Beichte und Buße, 
. Bon der geiftlihen Traurigkeit. 
Bon der Beichte, 
. Bon der Beichte, 
. Bon der Heuchelbeichte, 
8. Bon der Beichte und Buße. 


. Bom Amt dee Prediger. 

. Bon Beförderung zum Predigtamt. 

. Von beweglichen sbeedigten. 

Ron eigenfüichtigen Prieftern. 

Vom Straf und Trojtamt der Prediger. 
Vom Amt der Prediger. 

Bon jchriftreichen Predigten, 

Bon den Leichenpredigten. 

6. Bon Beruf und Amt der Prediger. 


Von ernſten Gebet. 

Von der Materie des Gebets 

Von der Erhörung des Bebets. 

Von dem allgemeinen Gebei. 

2, Bom ichwachen Bebet. 

94. Bon Gebet und Arbeit der Chriſten 

Zur IT. Gruppe gehören folgende in Neubrucen vorhandene 

Schriften: | 

1. Die Kreuz⸗ Buß⸗ und Betſchule aus Palm 143 

vom Jahre 1661, aljo etwas eher als die Erquickſtunden 
verfaßt. Sie find in zwei Yusgaben zu haben; 





| — 
© Kreuß⸗ und Betſchule — 148. Palm 

von Dr. Heinrich Müller, Paftor an St. Marien in 

1675. Aufs neue aus — von 


5. 
Yalor Zion ott Siegmund. Leipzig, ®, Sinhuber, 
872. 294 Seiten, — Da Drud, fl, 16%, 


so 

b. m "Beine, a en —— Bet⸗ 
lage. rg 1858, Agentur des 
Seas par ———— m). XL und 216 Seiten, 
ite, guter mittelgroßer Drud, bloß 

eite 214 is etwas dleiner. 3%. Gebd. 1 ME, 
Das Vorwort zur 1. Auflage aus Noftod, Juli 1844, 
Site — ſpricht von dem Buch als einem Mittel beten 
lernen: „Es harren deiner nicht Die glatten, je — 
der Gegenwart, welche, ohne dir le jaden ganz 
aufgubechen und dich ganz zue Buße, Gnade und Verjöhnung 
zu zufen, deinem natürlichen Menf den nach {chmeichelnd, nur 
— religiöje Gefühle in bir anzuregen, bie aber 
Bleiben es iſt die einfältige, teäftige, aber 
*8 überaus Tebtiae und wurzige Rede ber alten Zeit, eingegeben 
Dom dem ‚Heiligen Geiſt und erfüllt von jeiner ganzen Madıt. 
Dieje Rede ſchneidet tief ein in dein Herz; fie nimmt alles und 
vernichtet alles deinem natürlichen Menſchen; fie giebt aber 
aud) alles wieder dem in der Buße und in der Gnade Wieder: 
— Frieden und Freude in ber Zeit und in der Emigteit, 
ie ift die rechte Speife, deren mir bedürfen, um nicht auf der 
Obere, jondern in dem Grunde des Herzens geheilt zu 
werben und wahrhaft neu aufzuleben in bem HErm.“ Nadı 
Mallers Vorwort folgt das Regiſter und dann das Ganze in 
feinen 22 Betrachtungen. 
Im die „Kreuze, Buß und Berfepute®, dev Müller das 
Motto giebt: Mark. 10, 21, Offenb. 2, 5, 1. Theil. 5, 17, 
— En ut einführen, da er viel Kreuz erfuhr, Nach 
it über feine Erfahrung in 7 Jahren sPredigtamt 
— im en u an eine gründliche, tiefe Auslegung von 
cn nach Furgem Überblid eine ausführliche eı twöjtliche, 
e und erhebende Abhandlung vom engen Jufanmenhang 
uße und des Gebets mit dem Kreuze in 22 Betrachtungen: 
u Vers I gehören drei: von Der goldenen Betkunft, 
von Erhörung des Bebets, von ben goldenen Glaubenss 
jem eines brünftigen Beters; zu Vers 2 drei: vom dem 
Zorngericht Gottes, vom Selbfigericht, von dem gemeinen 

16% 


J— I 


Hi 


= 








von dem göttlichen Kreugichuß; zu Bers LO— 


Dont chen ihule, von des 
Geiftes, air dem Iebendigmachenden Troft —— 
vom der — aus der Angſt, vom Gebet wider die Feinde, 
vom — jottes, 
In der Form verleugnet Müller zwar jeine furze, nappe 
Arı ade aber bier bericht im allgemeinen ein Mater, Iehrhafter 
Ton, ohne daß ex jedoch ermudet 
2. Dr. Heinrich Müllers Geiftliher Dank Altar 
um tägliden Lob-Dpfer der Ghriften. Neue 
abe. — Zu und Verlag der Mijſions · 
bandlung, 1885. 50 Pia, Pappbd. 30 
Abfribd 1,50 ME, — — 31 3.» 

Dies Föftliche Buch vom Jahre 1669770, zum J 
Geneſung aus ſchwerer Krankheit verſaßt, Mmüpft an Bf. 68, 
20. 21 an und wurde neu bejorgt von Theodor Hard auf 
feinem Stranfen« und Sterbebett, wie das Vorwort vom 17, rebr. 
1885 bejagt. 

Es — 18 herrliche Andachten nad Pi. 68, 20. 21, 
nad der Art Müllers, die Flle erbaulicher Gottesgedanfen 
unter immer neuen Gefichtspunften an die einzelnen Worte 
weniger Bottesworte anzufnüpfen. 

So finden fih zu: „®elober fei der Härr täglich“ “ Die 
3. Andacht, zu: „Bott legt ums eine all m * 
3, 16, Andacht unter dem Gedant „Er beladet ſich m 
er beladet uns mit Heil*, und die 1 
die 18. — dann zu ka 2 








zu — von Be en anee 
Wiedergeburt, wie vom heiligen Abendmahl und pr: 
Seligkeit: Es iſt jo recht ein Buch mit längeren Andachten 
für ftille Stunden in guten und böjen Tagen, vergl etwa 
13. Andacht am Abendmablstag. 








215 


3. Dr. Fade Müllers Thränen> und Zroft- 
quelle oder — Seiland und der Sünder, 
on 2. Schmidt, r in Mthmöben. 

ana u Il. Seide, 1858, jet j. ®. . Res 


Dies "ein aus bem legten Jahr 1675. 
[73 20 en über die große Sünderin, 
But. 7, — bie zur — — ſich tre J eignen 
er rum de: 
Zr — der ben HErrn ein! ne: 
2 — jüer, der des uches des HErrn gewürdigt 


wii 

3-10. über die Sünderin, die nad) Gnade dürftende, 
danfbare, bemütige, weinende, die dem HEren die Fühe 
trodnet. Büffet 3 — 

11. der blinde 

12. der janftmiktige —1 — und ber gehorchende Bhariider; 

18, ber elende uloner und dev barmberzige Herr; 

It. der freundliche IEius; 

15. der liebloje Pharifder und die liebreiche Sünderin; 

18. die geliebte und lebende begnadigte Cinderin; 

20. * » wfochtene, befeligte und die, die im Frieden 


rt Hi Wort wird in dee padenden Sprache Müllers 
tief exrbaulich die Schrift ausgelegt, 5. B. Vers „und fiehe": 
Ein Wınrderwörtlein, Die wareine Sinderin, S. 35—55; 
meinte, ©.106—123; geben mit Frieden, ©, 500-518. 
Anmerkung. Die jchon 1659 von ihm erjchienene Schrift 
Bälle Liebesluß“ — jpäter vermehrt unter dem Titel 
in eh Biebesjlamme* — welche das Ganze ber chrifte 
Lehre ans der Gotiesliebe ableitet, wie Fütkemann aus 
Ai war 1848 in Hamburg Maubes Hans) neu 
St doch jeht vergriffen. 

Gruppe bilden Zufammenfaffungen ober Be 
a der Find zwei Neubearbeitungen Jägers zu nennen: 
1. Dr. Heinrich Müllers Gnade und Wahrheit 
— u Schagfäftlein in Muryen Veteachtungen auf 
— re Aus den Schriften desjelben 
Ace 1 von DAL — Pfarrer. Stuttgart, 1850, 
von Chr. Belfer (G. Walter), Gr. 8°, IV und 

512 Eeiten, {dhöner weiter Drud. Vroſch 2,10 Mi. 











Seite IT—IV giebt der ber im Vorwort 
tan im folgenden Andachtebud) 2 En Ban "Miles 
wo 
— Ka gu cn a a es 
Bräjervatin wider den Schaden Jofepbs in allen 
Nee a 
dem Herzens ſpiegel, ber Kreug. Bu dab an Bee, de 


103. Bjalm, Die Betrachtun von tik ci einer Seite 

an einen beigefügten Spruch an ee — 

guten Yiederverjen, zumeiit Yutbers, Gerhardts 

genaues Inhalisverzeichnis nach dem erbaulichen Lebensabrif 

(V—XIV) auf Seite XV— XVII giebt den dem Brengichen 

Katehismus folgenden Gedantengang genau an. So handelt ex: 

vom 1. bis 29. Januar von der Taufe: vom 30. Januar bis 

5. — vom Glauben an ben dreieinigen —— (13, Mär 

— Juni Chriſtus entſprechend der lirchlichen Be vom 
6. September bis 14. Dftober vom Gebet und 

vom 15. Oftober bis 16. Degember von den heiligen 10 — 

vom 17, bis 23. Dezember vom heiligen Abendmahl en den 

Schlüfjeln des N vom 24 bis 31. — 

——— en fie Advent und Weihnachten, dann 

für 6, 1. (Gricheinmasfeit), 12. IV. (Sarfreitag), = 

—— "as. Y. (Himmelfahrt), 2. VL (Pfingiten), 9. vL 

(Dreieinigleitsfeit), 


Wer Müllers Turze, Enappe Sprache und flave 
und dod; jo ernfte, tiefe Betrachtungsweiie, die ihm alle 
Seit ſchieiben läßt, fich zum Segen Eennen lernen 
erwähle einmal Müller als Begleiter zur täglichen Andacht. 
2. Heinrich Müllers erbauliche Auslegung der 
Leidensgejdichte JEju Chrifti neb —— und 
Rat für Kranke, bearbeitet von Viktor 
VW arer. Stuttgart, Belfer, 1858. St Fr HB ae 
368 Seiten. Broſch. 1,50 ME 
Der Inhalt, wie das Vorwort jagt, ift *5 
Heinrich Müller genommen, anderes ſedoch aus Luther, 
Seriver oder vom Berfaffer beigefilgt S. 1—105 giebt jechs 
Betrachtungen über die Leidensgeſchichte; S. 106-366 Trojt 
und Nat fie Stvanfe: 





27 
Bottes Ab) eines — —— in 
ES — 


wdua en en 
— —* — 
—— Se A — 


Im der Bredi t der Kirche eridjien * Band von 
Guftav Seonharbi ee Fu 0 ML) eine 
von Müllers Predigten auf 159 Fa mit einer 

SV Orten on orientierenden Monographie, Aber bie einzelnen 
jammlungen — auch Kämttic in mwohlfeilen Neudruden 


ala urteilt — Abo le Sclußfette, ein 

Urteil, das für — — üllers gilt: „ Anfang 

bis zu Ende en ie bier gebotenen Predigten das unverfenn- 

bare Geiſtes der niemals aliert — das * e 

a Bunt —— — A der verfchiedenften und 

fü Form. — ae ieben, find Sein, 
die er in der — eines — ebens "gefunden, 8 

edite Verlen, die feine Seifung I jchenen, beren Waſſer die 

gfeit wiederjtrahlt. rei non jeder Menjchenfurht jtraft 

der Gottes das ungättlide Weſen, in welcher Hille es 

ihm auch eten mag, und fein prophetiicher Exnft trifft 

feine und unjere Heit mit gleicher Schärfe. Und doch ift er 

mild, wenn 5 gilt, das getroffene Hera aufzu- 

zur Quelle der Genefung Hinzumetien. Sein Wort 

t von der Schrii en und dringt klar und verfländig ms 

in Vewunbernsmert iſt bie Tiefe, womit 

er —E in ihrer Bedeutung für das 

jaßt, Übervafchend die Anwendung, welche er 

— m Wahrheiten zur Erſchutterung oder Er 

bes Bemites zu geben weiß. Das jeltene Geſchid, 

und Erfahrung in unmittelbare Beziehung zu dem Schrift: 

er — ‚alle Bildungsmittel in dem einfachen Strahl 

S ſich veflektieren zu lafjen, bat dann auch 

I Spradje fich burchgehenbs auf der Höhe jener 

edlen Kopularität erhält, die fie dem Gebildeten wie 

Sandmann gleich anjtänbig, gleich anziehend 

Sowohl die Evangeliiche als die Feitevangeliiche Schluß. 








218 


tete jchließen 
danten gang ber 








Ey 
Müllers und fahr D re 
— in aan Herzen —* Fe, it ne 


Meier, Beat 


janze Wert gemadıt.“ Der Heransgeber erörtert bau 
mis zum Original: Darnach find die langen ieh 
duftionen, Polemit, lateiniſchen Zitate weggelafien, die Sprache 
aber um ihrer klaſſiſchen Triginalität willen iſt dis auf ganz 
geringe Verwandlung veralteter Sasgefüge unverändert geblieben. 
Auf S. 1—700 folgen die 53 Evangelienpredigten Die 
Feittage kommen bier in Wegjall, dieje jind in der Feſtevange · 
liſchen ‚Schlußtette : zu finden. Müller, behandelt hier ohne 


tth. 17, 1—10, der Himmel auf Erden ve der 4 lärung 
Ehrifti (6. nad Epiph. iſt nicht vorhanden); 10. 
41—48, das Honigblümlein der armen Sünder; 5. na Tin 
Luf. 5, 1—12, die güldene Nährkunit; 14. nad — 17, 
11—20, die Wunpderhilje Ehrijti an den 10 U 
2. Dr. Heinrih Müllers Seftevangelifhe Fans 
fette und Kraftkern oder gründliche Auslegung der 
gewöhnlichen Feittags-Evangelien zur häuslichen bag 
und zum Vorleſen in Landkirchen, een von 
6.4. Bandermann. Halle, 9. W. Schmidt, 1855. 
VI und 302 Seiten, 2,25 Mi. 
‚Hier folgen zur Exgänyung die 17 Feitpredigten für die 
3 Feiertage von den 3 hohen Seiten, Erſcheinungsfeſt. Himmel- 
fahrt, Neujahr, dem Tage Johannes des Täufers, Michaelis, 











2 


—A a die a 





+ 
— — — Sub — * —— 
— ei * — Be Himmel 


auf Exde 
I. —— Apoftoliide sank 
IE und Bealiten ‚oder grundliche Must 
hnlichen Sonn und Feittags-Epifteln zur Fit Pe 
ung und zum Vorieſen in Sandlicchen, — 
von Dr. Virtcher, Prediger und Adjunlt zu 
xta und orbentl, a lied dev — 
fait au iq. ” —3 1855. VIII 


Ylavenbee 185 8redet von der "Müllers und fügt 
bei, daß bie Space Müllers meiftenteils wörtlich beibehalten 
ei, m Orbenune ie und Wortbildung des 17, Yabrhunderts 
ER ao (um 1850) vertauſcht ſei. Et ſchleßt da⸗ 
— ſich zur Vorleſung in Landgemeinden 

i und ihre dem Gemilt des Landmannes zus 
Seren bejonders eiqneten, und das 2. Vorwort 

die Schluffetten Müllers bejonders befähigt feien, 

zu wecken und zu pflegen, das Vertrauen anf 

ben . zu flärfen und das betrübte Herz der Hinder Gottes 


— und zu teöften, 
Die Apoftoliihe Sclußferte und Krajtfern 
liche Auslegung der gewöhnlichen Sonm- und Feſttags- 
ft nun 71 Predigten über alle Epijteln, auch vom 
jentagen, Johannistag, nur 6, nach Epiph. jehlt. 
a Ei iebt er nach kurzer zum Text führender Finleitung 
ü und behandelt ohne ausgejprodene Zeile den 
Wort, bald einfach aufammenfafjend, boald bildlich 
Sale — 3.9, 7: Chriſtus in feinem 
Röm. 3ii Der jelige Sünbentob; 
— 5, 16-24: Der Streit des Sleifches und 
26. nad) Zrin; 2, Theſſ. 1, 3-10: Das allgemeine 









Welt hg i — 






che Streit! 
4 Gräber sr en orig ae Rehm Besser 
vor Dart neue heraus · 
* aa vi use, do ER mt. 
des Vorwortes enthält dus Buch Seite TIT und IV 
Er lurzen Lebensabriß wen ichnis von Müllers 12 


— ber — mitten in ber Unrube (3 interior 

XXI. Bon dem Leben der Ehriften, das hier eine Themen 
jaat und dort eine Freubenernte iſt, Pi. 125, 5. 6, Das Geben 
der Kinder Gottes ift bier eine Thränenfaat: 1. was fie fäen, 
2. wann fie jäen, 5, wo fie ben Thränenfamen ausfäen; 

XNNVI. Möm. 14, 8, von der Ehriften Leben, Sterben 
und Glilet im Leben; 

XXXV. Hiob 14, 5, vom Ziele des menfchlichen Leben 

Weiter verbreitet als die vier genannten Werke ift jeit alters 
(1679 — von oh. Kajpar Heinſius) der Hergendr 
fpiegel, ber im neuer ſchöner Ausgabe aus dem lag des 
Rauben "Saufes, Hambürg, vorliegt: 

5. Dr. deinrih Müllers evangelifher Derzenss 
fpiegel. 2 Bände, 1882 umd 1884, 6. unveränderter 
Abdrud. 1. Abteilung: Evangelienprebigten IV, 
©. 1—588; 2. Abteilung: Epiftelpredigten Can⸗ 
manns), ©. 1204. Guter mittelgroßer Druct, zmeis 
„‚paltia, 47 Zeilen. 

Diefe 1879 nad) Müllers Tod erjchienene Predigtfammlung 
enthält die beiten Predigten Sie find voll von Gedanken im 
engen Anſchluß an bie Auslegung des Schriftwortes und 
eine are, weine, edle Sprache. Die Terterklänn 
amalptifcher Art mit einer ufammenfafjenben isechärift und 9 











“era geſucht — — um nicht miß· 


nicht daß ich im Predigen Des Blümelns fondern 
dem Leſer eine Anmut zu machen und den Liebhaber ber’ 
an ſolche Alsgorien zu führen, die wicht mur der feine 
Gewalt anthun, jondern zugleich teöftlich und u 
Die erbauliche Breite, die bei Arnd, jelbft bei Lüttemann, hie 
und da ermidend wirt, vergift man. Nach allen Seiten 
erſchließt ee in oft überrafchenden ge die Schrift, 
und das fefelt. Darin, dafs er auch Stellen der bemußt, 
die für Die Erbauung auf den erften Blick wenig men 
ift er ein Vorläufer der Art der amerifanijchengliien 
weiſe, wie fie — beweiſt. Auch iſt er ihe Bi 
Ind widualiſſeren. An feiner Sprache fallen uns nur vereinzelt 
Fremdworte jeiner Zeit auf wie Derterität, alamodiſch ſph 
oder beliebte Hinweis auf Stanf und Stinfen beim 
ber die Epiftelpredigten val. Lütfemanns Apoft: 

Aufmunterung. 

Anmerkung I Bon der Buchhandlung des 
Vereins in Neukirchen bei Mörs wird feit 1898 auch eine 
Ausgabe (Berlag von Richard Kühne, Oberhaufen) jeden. 
MReitauflage, geb. 6 Mi.) 

Anmertung IL. m Klaibers Woftsbibliorhel IV, 
222302 giebt Wild, Pfarrer in Kirchheim, Müllers Geben 
und die Auswahl feiner Schriften. 


5) Ehriftian Scriver.‘) 
1629 — 1098. 

Shriftian Seriver wurde den 2. Januar 1629 zu Nendabm 
geboren. Sein Vater, Chriftian Schriver, lebte dort als anı 
und gottesfürchtiger Kaufmann, jeine Mutter, Abigail, es 
war eine Tochter des dortigen Ratsherrn Michael Cube, Die 
Zeit feiner Geburt fiel in die ſtriegsgreuel des Wallenftei 
‚Heeres, bie feine Stadt hart mitnahmen. Seine Mutter weil 
ihn noch vor der Gebt dem Dienft des HErm amd lien i 
darum Ghriftianus nennen. Folgende befondere Beranla 
hatte fie dazu; Ihr dreijähriges Söhnlein war in dem bei ı 





") oh IV, 78 fi, Rlaiber IV, 2 fe 





blieb erhalten ae 
'ieb er! * 
wachie der 
sin halbes Sal: Die le 
die 





ftürzte ein twiltender Hund auf ihn los. Sein Stod yerbrad) 
— Er a ar — Br — 
und fe um J igen er 

im R die Stufen herab, ohne daß es ihm etwas 

s (fabetstag des folgenden Jahres ſtürzte ein 

} feines — gerabe vor ſeine Füße Wunderbar 

I — iftlich der OErr vor tiefen Follen. Er 
bejchreibt das alles fen. errlich in feinem Seeleufehat TIL. Teil, 
10% $ 21-23 (Bd. 2, ©. 74—76) md ſingt davon in 
dem ten ZEju meiner Seele Leben“. Sein Vildungsgang 
BET dem frommen umd gelehrten Probjt &. Kublnann, 

| einem ers und des Theoſophen Joachim Morfins, 
er nad) des Vaters Tod einen neuen Vater; 

aber 1835 aimde er wieder vaterloh Der mittellojen Mutter 
eim alter reicher Better, der Raufınanm Thomas 
an umd vermachte Ehrijlian 900 Thaler, damit er 
| ftudieren konnte, Mit diefen Mitteln beiuchte er bis 
1645 in Nendsburg und bis 1647 in Yübe die Schulen zuv Bor: 
it . an Lübeck unterrichtete ev im Haus der Witwe 

die drei jeines Wohlthäters Am 9. Oftober 1647 zog er 
zum Studium nach Roſtoct Die Profefjoren Mauritius, Quiftorp 
und Lütfemann wurden feine Lehrer in der Theologie, Andwas 
in der deutjchen Sprache und Voetil. Luthers 

ften faB er eifrig, and Arıbs Parabiesgärtlein 

ide von da ab fein hebſtes Andachtsbuch, Heinrich Müller 

r nicht fennen, da dieſer gerade damals in Greifswald 
1649 wurde er Magiiter, 1650 Hauslehrer bei Joachim 

im en —— — Es er öfter im 

Stendal, wohin 1652 feine weiter Lucia Kuhlmann 
den Honreftor Triceus verheivatet hatte. Infolnedefjen 












































254 
wine er am 11. Miis 169 dort gm an 
St. Tafob benufen. (m Sonntag ‚er jeime 


‚aber beganı guch ſchon fir ibm das Leben ie u 
werden Am 10, 1658 verheiratete er fid) mit 
ia, ber Tochter des Generaljuperintendent 
die ſchon 1654 an der — ſtarb. 1655 im Februar 
er ochter jei 2 


A 
. 
2 
5 
13 
63 
4 
= 
17 
2 
f 
a 


. Magdeburg lag feit der grauenhaften Zerftärung 
durch Tilly noch ſehr darmieder. 23 Jahre murde e8 num der 
Hauptfchauplag feines geiftlichen Amtes; 1674 wurde er Affı 
des geiftlichen Gerichtes, 1676 Scholar, 1679 Senior 
geiftlichen Minifteriums, 1685 mod) Kivcheninjpeftor über den 
Holzfreis mit 40 Pfarrereien. Ju Magdeburg entjaltete & 
feine gewaltige Predigtthätigkeit als „der unerfchrocene Chisbiter 
von der Elbe ohne Wenbenfunct?. Trotz jeiner ſchwachen 
gelinden Stimme „eröffneten fid die Schleufen des Lebene ſtrome— 
und die Fluten der göttlichen Gedanken wogten heran, und Wlck 
auf Blit Teuchtete, und die Donner tollten über den Strum 
feiner Worte, daf jedermann wie gebannet feiner Mede zuhören 
mußte". Mebenbei entwicelte ev eine aufopfernde Seelfi 
thätigkeit. Dazu jchrieb er auch in Magdeburg jeine —5* 
und umſangreichſten Schriften. Im Jahre 1669 
Gotiholds 300 zufällige Andachten“, 1674 mit einem 4. Hundert 
vermehrt; 1675 aber die 2 erften Teile feines umvergänglicen 
Seelen ſchatzes, die er 1674 kürzer ald Wocjenprebigten gebalten, 
ber 3. folgte 1678, der 4. 1681, der 5. 1688 (und L69EL 
Das ganze Werk, an dem ex 35 Jahre arbeitete und das 1965 
Foliofeiten umfaßt, erſchien vollitändig erit 1693. 1684 gab 


3 und Leben. Mitten I * 
OErt am 6. November 

iger glücllicher Ebe. Am 28. 

er er fich zum Deitten 


geweſenen Bürgermeifters 
die 
E: * — a ET nu 
—— 





En 


den 4. Zeil jeines Seelenfchates vom 
y He rieb, kam neues über ihn. 1679 zu 


Ki 23 jährige Tochter, die an ——— 


im A aber auch jeine Dritte a ſungs 
F — Hi —3 und — an 
Err errettele ihn wieder, und 


— et —* Gelubde in der Krantheit ‚aller 
‚ Kranken und Gefunden zum Troft, 
ng, unter dem Titel: — Sr 


und 7 
set nod) 2 Töchter, und A — von 
mußte er auch fein — verlaſſen. 
en und perlönlichen 
am 19. Oktober 1681 ein viertes Mal in die Ehe 
Ei ie, Tochter des Kurfürftlich brandenburgiſchen 
auf der Feſte Spandau; aber er, mit 52 Jahren 
orden, jehnte ſich mächtig nad) der ewigen Ruhe 
ihm mun noch das jeninspeftorat übergeben. 
it jenen vielen weltlichen Händeln lag ar ibm 
re. Seine geiftliche Arbeit ſah er dadurch 
J erbat er ſich 1689 von Spener ein Gutachten, ob 













er 


Selihen a der Kai bed "km tie * * 


en, Kbtiffin des weltli in Sl Enten dr 
ihrem eh water und 

Er nahm den Auf an, nachdem ev 1676 einen mi 

und 1679 einen yux Gemahlin Karls XI. von Ulrite 

—— ‚abgelehnt. Den 3. Oft 1690 bielt ex Ab 
J— über Gal. 6, 14—16 18. Mai 1690 as 





ftellten ſich Bi ein, am 23. Februar I der Bean, 

jo daß er ER 

holte ex fi. Am 4 März eis das heilige Fa 
N 


jeine € „ob er J erzen habe, Er amt 
——— a ich —— e, freundlich der 
e 


nn des 5, April beteien — 

Arndo —— noch das Gebet vom feligen u; 
ſauchzie „Ich bin froh!“ und betete: „Laß mich dein fein und 
bieiben, 0 du treuer Gott“, Dann jprach ex nichts m und 
euntſchlief ſanſt Am 11. April murde er n St 
Magdeburg an der Seite jeiner drei eriten rauen 
Am 20. April hielt in Quedlinburg der Superintendent M. 
Calwiſius die Leichenpredigt über ‘Bi. 37, 4. 5. und der Gym 
nafialetter Schmiot über 2. Sam, 3, 35, Bon Id Sindern 
überlebten ibm blof ein Sohn zweiter Che, Naufmann in Kick, 
und die einzige Tochter letter Ehe SKarharine Clifabete, fie 
nadmalige Gattin des Superintendenten Bolylarp Lenjer in 
Mierfeburg. Heute noch jtebt in Magdeburg in der 
Scrivers Bild in Lebensgröße mit dem Sprudh t. Kor. 15, 20: 
„Nicht ich, fondern Gottes Gnade“. Scrivers Geil 
und Wirken waren gefegnet durch das Gebet. Sein Geben war 
ein Bebetsteben. (yrüb 4 oder 5 Uhr beteie er eine Stunde, 
abends 9 Uhr verrichtete er mit den Seinen fnieend fein Gebet 
aus dem Herzen. Ofters fuchte er auch die Einfamkeit umd 
betete da mit lanter Stimme. Des Sommers mählte er gern 
den Garten als Ort des Gebetes. Gern ließ er fich Durch Die 
Betglode ans Gebet malmen In Eindlicher Demut und Ber 
traulichfeit vebete er mit feinem Vater. Sein Wahlfpruch jet 
1670 war 2. for. 6, 9: „ULB die Sterbenden und fiehe, wir 





2: 





257 
13, wie 
iſten jieht man = 







auf 

ift er ein Maler ohneglei mit feiner 
tla 

Sud [ine Sehe) De 


REN a u Sonne dt und. “and „BER 


— — lebt im ‚rom Chrfteniti in vielen Scheiften 


© 
SEE aller Zeit. Weit überragt er alle, die vor 
naren. Sein Leben, reich am Kreuz, befähigt ihn, am 
vom 


beften 5 ——— a w — 
— — ki ihn für die verichiedenften 
9 fan Sn Sn, und 9 —— ns * 
Das 

ht 


Bätern und Hütorifern, bald cs geiftlichen und 

wi en Dichten, bald aus der Welt-, Natur oder Kirchen» 

, ie das — Map. Ales dient in feinen Schriften 

die Bei — eindringlich und klar zu — 

vertieft Durch Die Schrift und gemeſſen an ih. Aus 

1 derſelben en er eine Fülle von Gebanlen. Das 

b er En und nüchtern feſt auf dem Iutheriichen Belenntnis 

Die iqung aus dem Glauben iſt der Hetzpuntt jener 

Gnadenmittel Wort und Sakrament die Quelle für 

lirken zur Verinnerlichung des Chriitentums. Bert jant 

deß non mächft Suher bei ihm Das Trefflichfte finde, 

fich über die Saframente gejchrieben worden. Hierin 

GE auch Aenb und zumal in feiner Sprache. Imar 

ibm die padende, Enappe, hochpoetiiche Art Müllers, 

er ermäder nie in feinen längeren Sägen und wird nie 

"ober unfler. les ijt mohlgenliedert und ducchjüchtig. 

"feines Gedankemreichtums und jeiner Tiefe it er je 
ir 







258 


hod) und niedrig immer verftänblih. Er ift mict bloß 
die bedeutendfte Erſcheinung in der chriſtlichen —E 
ſondern bedeutend in der deutſchen Litteratur und ihrer Geihichte, 
mit Lütfemann und Müller nody viel zu wenig Semürhigt 
In einer Zeit allgemeinen Verfalles der Sprache 
fie mit bewundernswürdiger Meiſterſchaft Mi der Zeit ins 
— — „een, —— ii — 
ſuchter Formen ſchreibt er dun * 
zeigt ſich der A Einf — —— —E 
auf den hat, der in ihr Iel a fein Mufter findet und dadurch 
bewahrt bleibt vor der Nachahmungsfucht des Fremden. Hören 
wir ihn ſchließlich ſelbſt über feine Sprache und Art: Tann 
es mit Wahrheit jagen, daß aller meiner Gedanken, h, 
Gleichniſſe, Erzählungen, Lehrarten und Betrachtungen imig ⸗ 
vedlicher Zweck fei die Ehre meines lieben Gottes und bie 
Erbauung meiner mic jo teuren anbefohlenen Zuhörer. Und 
zu dem Ende pflege ich, was ich in alten und neuen Schrif 
bei Gottes» und Weltgelehrten, bei Juriften, AÄrzten und Philofop! 
finde, fleißig zu bemerfen und bei gegebener Gelegenheit doc 
mit reifem Nachdenfen anzuwenden, wie ein Gärtner und 
Blumenliebhaber ein edles Kraut und jchönes Bündlein aus 
wildem Felde in ‚feinen Lufigarten überträgt und verjegt. 

Bei der Beſprechung von den Neudruden bezw. Bearbeitungen 
der Seriverſchen Schriften können wir leicht 4 Gruppen unter 
fcheiden: I. der Seelenjhaß und feine Bearbeitungen, 
DI. die fleineren Andachten, III. Bearbeitungen aus 
allen Schriften, IV. die Predigten. 

I) Das Meifterwert S 3 jein Seelenſchatz 
Wie erwähnt, erichien er 1675- 1675 Teil I und II, 
Leipzig; 1678 Teil III, Magdeburg; 1681 Teil IV, Frankfurt; 
1688 (Frankfurt) und 1692 (Leipzig) Teil V; das Ganze 1693, 
Leipzig. 

Seitdem wurde er häufig, herausgegeben, 3. B. 1744 in 
Magdeburg, 2 Bände von Pritius, Foliv, auch dato exzerpiert, 

3. B. 1697 von Chr. Koch: „Des Seelenfhages Kern und 
—28 Leipzig 1697, 4°; 1704 Wittenberg: „Seelenfchabes 
Kraft und Saft, oder "geiftreiche und bewegliche Seelenandachten 
aus des mohljeligen Herrn Autore größerem Werke und mit 
dejjen eigenen Worten, jonderlich Unvermögenden zum Beten 
deutlich Aufaummengenogen? Magdeburg 1745. 

Zum Gebraud) für die Erbauung liegen heute noch zwei 
Ausgaben des Ganzen vor: 





260 


Gott“ (Seite 74-76), Kr er unter den Erfahrungen ber 
Wohlthaten Gottes jein 

Teil 4 in 18 $ı — — 
Seelen.“ Dieſer Teil eine Fundgrube 
Kreuzträger und —— für die, ai m 
tröften haben, vergl. nur die Überjchriften 
monate und Nusbarfeit, ag ind a 

Von der gl Seelen 





eben, von den ——— en im — von 
Urjachen der Hohen, geijtfichen A: Der Troſt wider bie 
hohen, geitlichen —— — gechtungen allein 3. Band, 
Seite 1163. Nac find in Shanblungen über über bad 
Kreuz wohl das Er und Schönite, was je darüber gefchrieben 
worden ijt, und wert immer wieder befannt zu werben; dabei 
iſt alles eingehend in gejunder Kafuiftit gejhrieben, wie 

3 B. Predigt 2 vom Kreuz in der Ehe beweiſi: Wegen un 
Seratener Ehe, wegen unfruchtbarer Ehe, wegen abjterbender 
Rinder, wegen gebrechlicher Kinder, wegen ungeratener Kinder, 
Sorge gottjeliger Witwen und Witwer. 

Teil 5 handelt in 11 Predigten: „Bon dem jeligen 
Abſchied der gläubigen Seele aus dem Leibe, dem triumpbhierenden 
Einzug in den Himmel und ewiger Freude, Herrlichteit und 
Seligfeit". Da handelt Band 3, Seite 490—1021, aljo allein 
über, die Letzten Dinge, ein ganzes Buch für ih, jtärfer als 
die jeiner Vorgänger Meyfart und Nikolai. 

So giebt das Werk eine inhaltlich wie formell unübertreffliche 
Darftellung des Weges der Menjchenjeele eines Gottesfindes 
von Gott in die Sünde, aus der Sünde heraus durch Buße 
und Glauben ins chrijtliche Leben, geduldige Leiden bis zu 
Gott durchs jelige Sterben. Krieg, der beite 2 Viograph Scrivers, 
faßt den Inhalt jo zujammen: 

„Er beicjreibt den Weg der Seele aus ihrem Elend bis 
in die Herrlichteit des Emigen Lebens hinein. Ausgehend von 
dem Adel unjerer Seele führt uns Scriver durch das Todesthal 
der menjhlichen Not über den jteilen Berg der Buße zu der 
lichten Höhe des Glaubens, den Pfad des Lebens im Glauben 
entlang, an allen chriitlichen Tugenden vorbei, mitten durch das 
Meer der Trübjale und der ſchwerſten Anfechtungen, vor das 
Thor des Todes und hindurch zu der Seligfeit beim HErrn 
in der Stadt der goldenen Gajjen.“ „Und das alles ijt von einer 


sel 


ie langf ‚einem breiten, un Some ne 


ze Mile — a a 
taloq des di 
— ion — 
inc die —— im in Gr, —— Kuren Fe 
es dena ein moi 


wa Br — en als auch Ba 
Ki erlangen baben, in der Erlenntnis 
ebenjo 





und Be — zu wachſen, ber hier von demſelben 
‚geboten wird, welcher auch in de aufälligen Andachten 

— Der Seelenſchatz, welcher durch Gottes 

— ſagbar viel Segen hat jtiften darfen, iſt 

für die Scheer des Worts, wie für die Hörer eine 
lauter und tief fließende Quelle der ewigen und feligen Weisheit 


uf möge Scriver jelbft jagen, was er mil, 
Sn eben u de Under an den en Gott jagt er: 


find es, mein Vater. Seelen babe ich 
au inet gönne meiner Seele die Freude, daß ich 
oben —58 von vielen Seelen mit Nut gelefen umd 
1 werben. Sak dieſes Wert einen "Springerug Sur 
aus — Brunnen Jeraels und aus der Quelle Deiner Liel 
Deinen Kirdengarten daraus hin und Be 
chtet werden, daß die edlen Blumen und 
I je wachſen, blühen, duſten und feuchten mögen. . . 
, wem wir doch alle, die wir die alte apoftolifche Lehre 
und befenmen, möchten durch diejelbe neue Areaturen in 






ioerden! Ach, mein Gott, Lafı dieſe Schrift dunch 
———— allenthalben etwas heiſen Gieh daß alle, 
die fie ine Kraft in derfelben empfinden, Deinen Geiſt 
ſpuren Saßigten idhmeden, Deines Troſtes genießen 


» Deinen allecheiligften Willen zu thun Ich aufgemumtert 


Vorberkht an den chriftlichen Leſer vom 26. April 
1075 Ya 


er ur ar, zugleich jeine Art erflävend: 





un. 
in 
ih 
Isar 
Fin 
I: 
fh 


je 
3 
f 
H 


auen 
Unterricht und Troſt für eure 
Ich habe mit treuem Fleiß als 
Neues —A * BEN nn 
der Schrift in einer Sache gehäuft..... 
zumeilen eine Motive mit der andern, ein ichni 
andern verfnüpft und eine Sache mit einiger 


vorgefelt, alles in dem — Abſehen, SEEN 


He 
Hr 


Hi 


123 
BETH 
3 
Bi 
r 
si 
* 


Schüſſeln aufträgt...... Sonſt habe ich mich allenthalben — 
ichriftmäßig mit den Glaubens- und Vefenntnisbüchern und mit ber 
rühmten und bewährten Theologen der ev.-luth. Kirche zu reden... 
Und ob ich wohl nicht hoffe, daß in diejem Werf das Geringite 
ift, jo dem Vorbild der heiljamen Worte nicht gemäß, auch 
droben vor meinem Gott bezeugt habe, daß ich nie eigenen 
Vorſatz gehabt, etwas zu jchreiben, das von der einhelligen 
Meinung feiner rechtgläubigen Kirche abweiche und biejelbe mit 
Neuerungen betrüben fönnte, jo will ich doch zum Überfluß hier- 
mit öffentlich mich erflärt haben, daß, wenn irgend etwas, das 
der heiligen Schrift und den alten Glaubensbefenntnijjen, der 
ungeänderten Augsburger Konfeſſion und dem chriſtlichen Kon: 
kordienbuch nicht gleichför ig mir als einem ſchwachen Menjchen 
im Schreiben entjahren wäre, ich jolches für das Meine nicht 
erkennen, ſondern auf das erjte Erinnern eines gottjeligen chrilt- 
lichen Herzens gern ändern will, zu dem Ende ich auch diei 
Werk nebjt allen meinen anderen Schriften dex, wahren recht 
gläubigen Kirche zu überjehen und davon zu urteilen biemit 
will übergeben haben. Schließlich wünjche ich von Grund 
meines Herzens, daß der gnädige und barmherzige Gott dieje 
ihm geheiligte Arbeit alfo jegnen wolle, daß desfalls jein glor- 
würdigſter und beiligiter Name von vielen 1000 Seelen möge 
hoch gepriejen werden.“ 

Diejen volljtändigen Ausgaben des Seelenſchatzes ſchließen 
ſich folgende an: 

















FE ar —— en Witrde und dem tiefen, 
dex menfchlichen Seele (5. 1174, 8 Rap.) 
und ——— jaben werben ei 
folgt in 12 Kapiteln ve 2. Abteilung: Sn * 
Andhaften Seelen. 
mir die 3. Abteilung: Von dem — 
d heiligen Leben der dußferugen um glänbigen 
Sun, F Kap, 23: Von der heiligen % 
a 1 der glänbigen Seelen. 
bt daraus, be 5. Teil (der fo wert- 
* dier leider nicht mit bearbeitet iſt und der 
Zeil im Ba verfürgt iſt In Teil 3 fehlt 10. Der 
Seele ude in Bott; 22. Der glänbigen Seele Ber 
2. tum im Glauben umd in der Gottjeligkeit. 
hr ift ſets mach dem Eingang abgebruct, der 
die einzelnen = find im ganzen fo efchictt 
daß Scrivors Gigenart feine Cinbuße leider. Ein Se 
it diejelbe. Auch find in dem gegebenen Predigten 
imten weggelaffen. 
Liegen 2 Bearbeitungen in Predigtiorm für den Leſe⸗ 
‚oder 5 — Hausgottesbienft vor: 
ebm, Ba: igten aus Scribers Seelenfhaß, 
Si jeden Sonntag des Jahres bearbeitet von Heinrich 
iebm, Bfarrer in Nötteln. Bajel umd Leipyig, Verlag 
Ka Stönigsite. 6, 1887. VIIT mb 416 ©, 
hole 5E3LY.S, 1r. 8°. Gebd, IM. (U 3. Jahr, 
von „Predigten fir Häustiche Erbamıng“ einzeln zu 















iee werben 52 Predigten aus dem Seelenſchatz zujammen: 
jede zu S Seiten. Der Bearbeiter jchreibt im Vorwort: 
bes Empfindens verleiht der ganzen Darftellung 
ine nie verfienende Lebensfriſche, aus der jede chrift 
Ra € much; heute mod ih, erbauen und erquicen kann 






botenen 52 Predigten Ind mörtliche Auszüge aus 
f, iu den Nahmen einer jehjigen Predigt gefaht, jür 











264 


jeden Sonntag des u  & eingerichtet und angepafit mit 
einem ——— Bir wollen damit zur weiteren 

Benützung und leichteren Verbreitung des Köfllichiten aus Diefem 
Werke beitragen“. Die als Thema genommenen Überjcyeiften 
find aus Scriver3 Gedanfen- und Inhaltsangaben genommen. 
Die Sprache Scrivers ift bisweilen moderner geftaltet worden, 
ohne die Eigenart Scrivers zu flören Sie find aus allen Zeilen 
genommen in Gedanfenzeihen, die ſich an die Gebanfen der 
Sonn- und Feittagsevangelien im allgemeinen anfchliehen (meiit 
entiprechend dem Regiiter zum Gebrauch für die Evangelien) 
und beginnen mit dem bürgerlichen Neujahr. Auf den Gedanken 
de3 betreffenden Sonntags und ümern Zulammenbang mit dem 
Evangelium weiſen die von Riehm vorangeftellten Kurgen Ein: 
fatıngen jeder Predigt bezw. Verbindungen. 

13 Beijpiele der Art-und Weiſe der Verwendung diene 
folgendes: Sonntag nad Neujahr: Text Hobel. 2, 16 auß II, 6: 
Von der ‚Jueignung bes ju Hrifli im Glauben. 
1. Sonntag nad) — Gert Natth. 5, 6. 

DO, 5: ®on- dem gläubigen Verlangen nad der Gnade 
Gottes in Chrijto, das gläubige Verlangen der Seele nach der 
Gnade Gottes in Chriſto. 3. Sonntag nach Epiphanias: Tert 
Dffend. 3, 11. Thema: Von der Vorficht einer gläubigen Seele 
nad II, 25. Der gläubigen Seele heilige Behutjamkeit und 
Vorfichtigkeit. Trinitatis: Text Gal. 3, 27. Thema: Unfer Tauf⸗ 
bund (der große Nugen — der hohe "Troft) nad) III, 6. An 
leitung zur oeherfigung de3 Taufbundes. 1. Sonnta; nad 
Trinitatis: Tert Offend. 14, 13. Thema: Von dem Buftand 
der gläubigen Seelen nad) ihrem Abſchied von der Welt Re, 
er ein jeliger, was für einen Trojt er gewährt) nach V, 

Don der läubigen fröhlichen und jeligen Abſchied aus Ge 
Leibe und aus der Welt. Weihnachten: Tert Ephei. 1, 3. 6. 
Thema: Gott hat uns in Chrijto erwählet zu feinen Kindern 
nad) III, 8. Petrachtung der ewigen Gnadenwahl zum Troft 
der gläubigen Seele. 

5. Die Heilsordnung. Betrachtungen zu kirchlichem un 
häuslichem Gebrauche aus Scrivers Seelenſchatz ausgezoge 
von BENEER Wejtermayer, Piarrer i in Sideröhaufen. 
Nördlingen, C. Beck, 1865 (Stuttg. Evang. Geſellſch. 
VI u. 338 ern 

Wie das —S ſagt, ſind dieſe Betrachtungen vom 
‚Herausgeber zu eigenem Gebraud) für kirchliche Betſtunden nieder⸗ 
geichrieben. Hier ift in der Regel je eine Predigt Scrivers in 











. Siebenmal wird 1 igt in 2 tt belt, 
Si sagen werden —— Kay Se dien 
aus dem Vergleich von Nr. I mit dem Original. 


Bi pers 1, findet fich I, 1, SS 10. 11. 18. 18. 16; 
keifweife 17. 19. 20. 24 26. 27. 32. Mlfo Auszüge, weniger 


at finden fi bier. 

[2 —— eh EL 

nme au tem Glauben, gottiel 
ander Aebufbigem Saiben, erhörlichem Gebet Ss Telioem 
Sterben Sy M. nen — au Ai 
—5 — Konfiftorialrat in Quedlinburg. Aus deſſen 
Seelenihat hervorgehoben von M. Viktor Auguit 
Häger, Pfarrer, 3 Aufl Verlag von Belfer, Siuti— 
— 1876. VIII u. 710 Seiten, 37 AL d. S., au 8%, 

, 3,60 DM, gebunden in Feinwand 4,00 Mt, 

Auf Zag findet fich ein Spruch umd dann eine 
Vetradjtung aus dem ganyen Seelenfchag. Unverändert ijt bie 
Sprache Serivers, um die volle Kraft desjelben wirken zu laffen. 
Die Andadjten werden in der Reihenfolge des Seelenſchahzes 
gegeben, mim für Weihnachten und Jahresſchluß ift von ihr 

chen, und zur Serftellung des Zufammenhangs von ben 
Abfemitten find, wenn möglich, wieder Seriveriche 
Borie aus andern Zufammenhängen genommen. Gin Zehntel 
des Werles wird dargeboten. Die Abſicht Jägers ift, weil mar 
ben gangen Seelenichab zu wenig Hiejt, ihn allgemeiner und 
i zugänglich zu machen. Vom Herausgeber find nur die 
je um ui, gute, alte von Scriver, Baulus Gerhardt, 

iller oder ähnlichen Glaubensmänment. 

Das Buch erlebte jchon drei Auflagen: 1850 die erfte, 
1859 die ;, 1876 die dritte, die erſt nach Jägers Tod 
erfe , 1—22 giebt Setivers Leben, S. 23—26 ein 
ichs, wie die Predigten auf alle Tage vertei 
eine Angabe zur Venukung für Teile, S. 27 
(vom 1. Januar bis 31. Degember). 
it des gegebenen Stojfs betrifft, jagt Näger: 
lichen Predigten dieſes unübertroffenen und nur zu 
Buches wurden einzelne Betrachtungen ohne 














den 


266 


Anderungen an pafjende Bibelfprüde gegeben . zwar jo, 
daß wohl fein Verhältnis des ER innerficher Zuſtand 
der Seelen unberückſichtigt blieb. Der yanze äußere und innere 
Lebensgang eines Chriften findet fich hier von dem Tichte bes 
Evangeliums beleuchtet und zwar duich einen Mann, der jelbit 
durd) die mannigfächſten Prüfungen gegangen und bei allem 
Wechſel feines Schickſals die Treue feines Heilandes umd bie 
Kraft de3 Glaubens erfahren hatte.“ 

Die neuefte Bearbeitung ift die folgende: 

7. Ehriftian Scriver, — tägliher Andachten 
Gehoben aus dem und in bung an dab 
Niemannſche Lektionar nad) dem Rirhenjaht geordnet von 
W. Lüpkes, Paftor auf Juiſt. Hannover, Berlag von 
Carl Meyer (Suftan Prior), 1895. VIII und 464 S. 
gr. 8%, 48 31. Geb. 3 Mi, — —— 
ier ſchließt ſich die Ordnung an das Kirchenjahr an. und 

die — ſind nicht im Zuſammenhang des Seelenſchatzes 
gegeben, jondern den Gedanken bes Kirchenjahrs angepaßt im 

njhluß an Sprüche, die auf die Evangelien und Epifteln 
Bezug nehmen, wobei Sonnabends ſtets altteftamentliche Stellen 
daranfommen. Die Stelle im Seelenſchatz iſt jtets angegeben. 
Bor jeder Andacht jtehen 1 oder 2 Liederverje, zum Schluß 
furze, einfache und doch tiefe, innige, olleftenartige Gebete, 
meiſt verfürzt und entlehnt aus dem Morgen und Abendjegenbud) 
des Berliner Hauptvereins. Die Andachten jind durch ihre 
Kürze bejonders empfehlenswert. Zum Vorwort iſt ein Titelbild 
und einiges aus Scriverd Vorworten zum 1. bis 3. Teil von 
1675 und zum 4. und 5. Teil von 1680 (1692) beigegeben, 
jonie Spittas: O jelig Haus, wo man dich aufgenommen. 
Seite 1—456 finden fid) die Andachten, dann nod) ein Regijter 
der Terte und Lektionen, aus denen fie genommen find, und 
einiges über die Verugung des Buches. 

Schließlich ift auch im neuerer Zeit eine bejondere Ausgabe 
der Gleichnifje und Erzählungen aus Scrivers Seelenſchatz von 
Paſtor Pauljen in Kropp veranjtaltet worden: 

8 Gleihnijje aus Scrivers Seelenſchatz. Teil I 
198 S., Teil II 178 S., 42 31. d. ©. Kropp, Ebenezer, 
1882, (dünnes Papier). 60 kompl. geb. 1,30 Mt. 

Daß aus den Gleichnijjen und Erzählungen je ein bejonderes 
Buch geitaltet werden konnte, beweiſt Scrivers Eigenart, beides 
in gejchiettem und veichem Maße zu verwenden. 








— 267 

J der ber von dem Wert der 

Be Se Bu Ks au dc Um A 
Predigt bebaltbar, und end fein folk.“ ben 

um Se Mal She "oleanite find One, — 

dem der müde gern erholt, um meiter zu pilgern.“ 

Weiter er fie den Hauspätern zum Vorleſen beim 

il beim Abendbrot. „ES wird dabei mancher 


bleiben zum Segen für den, dev ihn mitnimmt, 

und = füc den Hausvater, der ihm nieht“. Das Bud) 
folgt ein dem Gang des mare und nur felten in 
v ‚Sprache führt es alle wertvolleren und 

— — Sleichniffe an, an Zahl 449 in Band L, 
. ‚ Summa 878, alle in der Reihenfolge des 

9. Erzählungen Benin 

% „ fompl. geb, i h 

ER Te el A 


en Tr werden, wobei bisweilen mehrere 
des Ser ſahes 
werden 
Dos 2. bedeutendite Werk Sctivers find ‚Gottholds 
ndachten“. Das 1. Hundert erfchien ſchon 1663, 
fd, „Gottholbs gilälige Andacten". Bei Betrachtung 
Dinge der KHunft und Natur, in unterfchievener 
\ zur Beſſerung des Germüts und Übung der Gott 
Keligteit, air, aufgefailet nd entworfen von M. &, Soriver. 
£ 3. Hundert folgte 1669, das 4. 1071. Bis 1724 
ajdjienen om 19 Ausgaben, 1724 in Leipzig eine 21. Auflage, 
daun neue — 1744 und 1752 zu Leipzig 
Rad) der Wiomung vom 16. Nuguft 1671 an den Dreieinigen, 
m der er von feinem Yeiden zur Zeit dev Berfaflung ber 
ie fchreibt, aiebt er 400 geiftliche Betrachtungen im 
am rein Arbiicıes. Hier zeigt fich Serivers Natırjinn 
ud ie. Sebe Erſcheinung in der Welt, im Leben, in 
der 5 ft ihm etwas fürs Heich Gottes zu jagen, wird 
hen eim Bid irgend einer Thatjache, eines Vorgangs im Himmel 
ad. Im jälichter, aber von heiliger Begeiiterung getwagener 
er alles im der Welt zum Ehre Gottes reden, bald 
ur + bald zum Troit, bald zur Warnung und zwar, wie 













—— 








269 
— Schöner Drud und gutes Bapier, 


neue ve mit (affung bezw. Andern 
Bud Eee! — taicheehee 
und Tage Mich bezw. Bertirgun 


ai Dee 
5 a macht: Te rin Derbi deren bleibender 
—— ihre ee zu einem großen Teil anj ihrer 
Einfalt und Sikleinbeit, mit der fie die göttliche 
und wie ein hervorragender Theologe ſich 
are den Prlöfchlag des Gewitjens zu werten und 
in die des innerjten Beroußtjeins blipartig hineinzuleuchten 
vermögen"", und es weilt dies auf ihre Verwandtichajt mit dem 
Buch aller Bücher, das niemals dem „Jeitgeichmact gehuldigt 
bat ımd doch immer neu und lebenskräftig ich ermeilt, weil es 
— alle Zeit und file alle Menſchen geichrieben ijt.” 
Ende jeines Vorworts fteht Veds Urteil über das 
: „Scriver entwicelt in dieſen Andachten ein Talent, 
in Blatt am Baum, in jedem Blümlein am Wege die Größe, 
die Buena. die unenbliche Liebe Gottes aufzubeten, in der 
die Botin Gottes lehrend. teöhend, warnend 
und das alles ſo ungefucht, To findlich, wie etwas 
ol in dem gangen Bereich unserer Andachtsbiicher ſchwerlich 
—— ee dilrjte“. 
Ein anderer Gottesmann vergleicht dieje Andachtenfammlung 
het N Yo jaren Diamantenſchmuck echter, edler Steine, in 
isch, der Dimmel wiederſpiegle. Profeſſor Dagenbach 
Se feiten Borlefungen unter anderem barüber fo: 
ein Buch, das wir ohne Bedenlen zu den trefflichſten 
jew Bolksbilchern zählen dürfen." „Wir Ditrien es mit 
nr die wahrhaft poetiichen Griejeinungen auf dem 
ja rechnen.“ 
Kr Seriver A feine Andachten aufgefaßt wiſſen will, 
Satze der Widmung: „Ich wollte gern, mein 
Diefes Bud; alle Kreaturen mit die reden machen, 
der | ih, wollte dir gern die geheime Sprache der 
Be ots auslenen und verdolmetichen und dir nach 











270 

meiner Einfalt zeigen, wie da bir allerhand Dinge, iffe 

hard —— zum Audenlen deines Gottes, — 
zur Beſſerung deines Chriftentums zu m machen fan a 

©r fnäpft dann an Bileams Gjelin an, oiob 19, 7.8,.%.19,2 

und jagt weiter: „Das der Natur, zum mich andere 

auszubrüden, hat viele Blätter, auf die der Finger | 


Gottes jeine Liebe geichrieben. Der HErr wirft dieje Blätter 
überall herum, damit es und wie an Gelenenheit fehle, jene 
hohe, tiefe, weite und breite Güte zu betvachten. Wohl dem, ber 
diejelben mit gottjeligem Nachdenfen lief.“ Als jeine Borläufer 
in der Natur zu lejen fieht er Adam, Nonb, Abraham, David 
und vor allem den HErm an, vergl. Joh 4, 6 fi., Dob. 15, 1ff, 
Lut. 14, 16. 

Wie er bejonders fein Abjehen auf die Prediger bat, 
jagt er: „Vielleicht wird auch mandjer ;vebiger, mem er in 
Gejellihaften, bei Gaftmahlen, auj Spaziergäugen ober auf 
Neifen jich befindet, it nehmen, feine jedesmaligen 
Zuhörer auf ſolche oder ähnliche Weije mit angenehmen und 
doch nüßlichen Geſprächen zu unterhalten und ihr Chriftentum 
zu erbauen. Er möge jo nur feine Kanzel allenthalben aufjchlagen, 
mo es not thut, und jeine Pflicht es erfordert. Man kan 
nicht nur in, jondern auch außer der Kirche einem jeden infonvderbeit 
die Wahrheit jagen, nur muß es mit gottjeliger und vernünftiger 
Bejcheidenheit gejchehen, die die rechte Würze joldyer Erinnerungen 
und Lehren ijt.“ 

Nach der Widmung und Vorrede Scrivers giebt aljo die 
Bajeler Ausgabe, Seite I—366, 366 Andachten. 

Einen ganz furzen Auszug für Die Jugend enthält folgende 
Ausgabe: 

b. Jugendjpiegel aus Gottholds zufälligen An 
dachten von M. Ehrijt. Scriver, mit einem Anhang 
von Gebeten für Konfirmierte von Chriſtoph Stähelin, 
weil. Pfarrer in St. Gallen. Neu herausgegeben von 
einem evangelijchen Geijtlichen. Auflage. Stuttgart, 

Veljer, 1878. IV und 80 Seiten, 30 Zeilen die Seite, 
geb. 30 Pig. 

Seite 5—62 finden ſich hier 44 der wichtigften  Andachten, 
verfürzt der Jugend vorgehalten, mit entſprechenden Liederverfen 
verjehen. (Tau, Ameijen, Gold im Wajjer, Hund, Weizen ꝛtc. 
in der Reihenfolge der Sammlung.) Seite 63—78 jind als 
Anhang 5 Gebete von Ehriftoph Stähelin, St. Gallen, beigegeben, 
lange Gebete in inniger, brünftiger Gebetsſprache, die aber, 



























;272 





aus den Bellen e Scrivers re ae 
Haushaltung, dreifaches Abjehen) genommen. 
in den föjtlichen Andachten recht der bewährte Gottesmann 
aus der Krantenjtube jür Gejunde und Kranle von Unfechtungen, 
Gottestroft und Glaubensfüm für alle Yeit Seite 1520 
folgen fie. Wer in jeinen Hansandachten oder zur 
ebanung eine gefunde Koft braucht, dem find je nicht jehr 
ne Andachten mur * wärmfte zu empfehlen, Seite 530 
giebt ein Tertregifter, wobei bie 28 urjprünglichen Bei 
terte mit einem Sternchen bezeichnet find, Seite 533 ff ein 
Liederregiiter. 
II) Seriver verfaßte zu dieſen drei beiprochenen Haupt 
ſchriften noch manche Heinere, 3 ®.: „Das verlorene umd 
wiedergefundene Schaͤflein· (1672). Rah feinem Tode erſchien 
(1696) „Witwentrojt an eine vornehme Witwe, beim Abjterben 
ihres Eheherrn gefertigt“ (geichrieben ſchon 1672 zu Magdeburg). 
Erweitert erjchien dies Buch in Bern bei Mann & Banjchlin, 
jest Spittler Daft, in fchönem, großen Drud, iſt aber ver 
viffen. Serivers Betaltar wird mit Schmolds Andachten ge 
ruckt (j. denjlb.). Zwei andere Bücher, die überhaupt aus Scrivers 
Söriften janmeln, jind dagegen noch vorhanden: 
Der Hausf gen von Chriftian Scriver. Aus 
dejjen Schriften, mit Beigaben von Martin Luther, Joh. 
Arnd und Heinrich Müller, zufammengeftellt von M. Vittot 
U. Jäger, weil. Pfarrer in Köngen. 6. Aufl Stuttgart, 
Belſer, 1892. 8%, N und 516 Seiten, 36 Zeilen die 
Seite. Br. 2 MM, Lwdbd. 2,80 Mt., Hlbfzbd. 3,20 Mt. 
Das 1. und 2. Vorwort Jägers von 1852 und 1855 
rühmt die, aus deren Schriften hier gejchöpft wird. Als Haupt: 
quellen dienten ihm: Seriver, die heilige und Gott wohlgefällige 
Haushaltung zur Erbauung und Bejjerung der im Hausweſen 
fürfaienden Mängel, 10. W 1734 (zuerſt 1686), auch der 
Seelenihag und sum 1. Abjcpnitt: „Woher nehmen wir Brot?" 
das Schriften: „Die güldene Kunſt veich zu werden”. Jäger 
hebt hervor und begründet, wie der Bang des Lebens Scrivers 
befonders ihn als Ratgeber für das häusliche Leben befähiate, 
In Beigaben finden jich Beiipiele zur Betätigung, furze 
Vetrachtungen und Gebete von Seriver, Yuther, Arnd, Müller. 














273 
Dos — Ks, aus — dibliſchen Betrach · 


HE dad von aus Gebeten, Ber 
Neun t, nacı den Predigten doer die 
—— ſſalm 22; das von H. Milller 


Br em — 
Er nur eini⸗ ni, yrändert — Die 


— 1. Die beſte Haus 
— ee ii de 


Ehegatten; IV. Die 
J haften und Dienſtboten 

Die Nadbarichaft; YIl. Die 'abrung; IX. Die Wert- 

m; X Der Sonntag (hierbei viel Morgen und Abendgebete 
fürs Kirchenjahr, bei. vom Herausgeber); XI. Das heilige 
mahl (Gebete für die Woche vorher); KIT. Bei geiftlicher 

u —— — engliedes; XII Bei Sranfbeiten; 
. Bu — len (hier wird Luthers, Arnds, Scrivers, 


Sterben gefchildert), 
2. Ghriflian ns erbaulides Beidts und 
Kommunionbud, Mebit einem Unbange täglicher 
* Li Abendgebete. 2. vermehrte und verbejjerte 
ig, Ermft Bredt, 1864. Kl. 8%, VII und 
1er E28 — ungeb. 75 Bin. 
Schon 1768 ftellte Paul Simons ein „Buße, Beicht- und 
Se aus Serivers Seelenſchatz aufammen, das hier 
A von P. ©. Leonhardi vorligt. Es finden 
jahre * S 1-96 ala längere und kürzere Gebete von Seriver 
in feinem Sinn und Geifte aus dem 17. Jahrhundert; 
Toett in Zagen ber Vorbereitung auf Beichte und 
Abendmahl; Beichtgebete; III. Das heilige Abendmahl: 
— ihtung über 1. Kor. 11, 23—32; IV. Abend: 
Ben en Lieder, ©. 1 find Wrorgen» und 
mze Woche, ein täglicher Morgen: und 
ch ee — des zauf bundes von Luther, 
ei jabermann, Lubaſch. Urud, ae a.d, Rigiſchen 
molle und aus Löhes Sammlungen beigeqeben, 
alles füche Gebete der Väter. 
— Fr ar ie on ee bilden jeine 
r ud) dieje fanden als Erbauungsbücher 
weite Verbreitung umd find in einigen Ausgaben noch heute 


1a Chryaole ia eatschetica oder Goldpredigten, 
darin die ſeligmachende Katechismuslehre aufs Türgefte 
103 





274 

J wird 

gefaßt — mit ber ee Geldes ertlärt 4 

Ex d. Veipzig, ——— 169, 2728, 
Fe Er ee 


ier Liegt eine unvecänderte Ausgabe diejes Exftlingswertes 
— Nach ſeinem — finden ſich Seue 251 
eine Borbereilun⸗ igt und 6 Predigten über die & 
und als Zugabe dann einige allgemeine Gebete ji 
Abend und Beichte und Abendmahl aus dem 16. und 17, Yabr 
hundert (Inther, Arnd, Dilherr u. a) Seite 272 fchliegt em 
Nahmort Siegmunds über das Buch. 

Wie Scriver im Vorwort vom 16. Dezember 1658 jchreibt, 
find dieſe Predigten nad) altem Brauch in Stendal im Rerlauf 
einer Woche 1858 von Zrinitatis bis 1. nach Trinitatis und 
zwar in Vertretung bes Paflors Belcovins in St. Yatobi 
ebalten worden. Im Anjchlun an Pi 119, 72 als En 
Vorbereitungsprebigt wird jedes Hauptjtüct mit feinen Zeilen 
im Anſchluß an Sprüche oder Beziehungen vom Gold mit 
Golbftäcten verglichen: Die 1. Predigt behandelt das 1.8. Gebot 
nach Ap.Geſch 3, 6; die 2. das 4.- 10. Gebot nach Offenb, 3, 18; 
die 3, den Glauben nach mehreren Sprücen; die 4. das Gebet 
nad mehreren Sprüchen und Beziehungen nad) ei. 55, 1; 
die 5. die Taufe; die B. das Abendmahl nad) allgemeineren 
Bildern vom Gold. 

In der Form zeigt der junge Scriver hier noch am meiften, 
dag er ein Mind feiner Zeit, über Die er im feinen anbem 
Werten ſich fpäter fo binawsgeboben. Dem Anhalt mach aber 
weiß er trefffich den Katechiomus, von Der gu Nerzen tebenb, 
zu erflären. Viele gelehrte Kenntniſſe, Geichichten und Ghleichwille 
zu hören, waren die Gemeinden damals übechaupt gewöhnt. 
Das Buch mit feinen Abſchnitten und Bibeljtellen ift heute mod) 
eine Fundgrube zur Belehrung über den Katechismus. Die 
beigefügten Gebete teagen in ihrer tiefen, brünjtigen, herzlichen 
Art den Stempel ihres Hajfiichen Urſprungs am jich. 

Eine mehr für bie Sprache unferer Zeit benrbeitele Ausgabe 
ift die von W X Ergenzinger: 

b. Goldpredigten Aber die Hauptitüde des Luth, 
Katechismus (Chrysologia cutschetiea) von M- 
Seriver. Herausgegeben von W.L. Ergenzinger, E 
2. neu durchgeſehene Auflage. Stuttgart, 1861, Drud 





Erd 

1e 80, 223 Selten, 
ee MR hr en 
658 


fie in 


Ei gur Seren der fin 
ang — die 
—— die breite, ecige, aber —— 
—— Sprache Scrivers, ſowie er he wchens 
Dichtern u. j.w. Dafür find hier die chismmsftilte 

abgedruckt. 

EX ie Herrlichkeit und Seligkeit_der Kinder 
Bath ie — an Be a N 


fees wann von x 2. Ergenzinger, a 

1 en. Stuttgart, Belier, 1805. 4 Rn 
see SL, vw. 8%. 3,60 DIE, geb. 4,80 

& Si + — en rar aan 

in eines ungefärbten enfeſten 

5 ie Einfalt und Gewalt der Sprache, wie 

en, hm gan ei entumlichen Kirchlichr 

Jagen find Die rebigten ganz vorgliglich 


— Bu zu lefen und hr die fonntägliche Haus- 
ni beſonders tauglich“, 
‚folgt ©. 8-14 ein Bid Scrivers nach feinem Leben 


und Dem entnehmen wir, daß Scriver Predigten 
nadı Gedanken hielt und heransgab (bey, wurden fie 

au ben) 1685 (u. 1701): „Die neue Kreatur oder das 
emenerte menſchliche Hin“; 1892; „Die lebendige 
ne Erkenntnis Gottes"; 1697: „Gvangelifche Gedent« 
je": 1608: ar aches Abjehen eines Ehriften auf Gott, 
Be jelbft"; 1696 (bis 1784 yehnmal er: 
S ſchon genannte) heilige und Gott wohl⸗ 


16, ie eh, * 

ae mm 9 6 M. Job. Heinrid Häveder, 

f irnberg und Leirzig, 1685 heraus, 
Gattin Ele, Elifaberh geb. Silo, Der Titel hieß: 


— Scrivers Herrlichleit und Seligleit der Kinder 
— deren fie vor den unglaubigen Weltlindern als 
fonberliches Vorrecht im Leben, Beiden und Sterben 


w* 













276 


Anhalten vieler Gottfeligen, mit wo 
Senioris erlanglem —— F * 
aka und Meditationen Go! 


nd Nusen ai Se: t übergeben 


hen, — ao 26. U N os jebt die 
einiges. Häveder in dem. 
mit 5* — utic) als Zeit von dem Grund 
des Titels „Herrlichkeit u. j. m.“ ü SH Trade 
Seelenjchabes. Scriver jelbit bat die Predigten 
wollen, aber Haveclet nad) — Bitten a 
Er bat darum die formelle Aufzeichnung zu 
Daher ift aud) die Sprache nn die AN Übernaber 
bei Sceiver finden. ‚Häveder = 
der Urbeit verurſachte mein — — an an 
wohlgebachten Herm Schwähers Vertrauen zu mix 
wogen wird 39 zu bejorgen, ich möchte a — 
u veden nicht afjequieren, wo ex de nicht jelbt 
Rinen Kongepten geiebt. Denn ungleiche Gaben ma 
ER und fan 7 Su nicht fein wie ———— 
winger bat nur leife gekürzt oder — 
um eg raltetes zu tilgen, ir finden Pred 
zum 25, * Zein,, für drei Darientage und den ie 
ST f, giebt ein Veryeichnis und eine Überficht des Jubalts 
der einzelnen Predigten, der angezogenen Vibelftellen, der Orts 
umd a I — ie u ge Sei 
württembergifche Leſer bey. der für fie gelten: open, 
Die Form der Predigten hebt Nee nicht über I 
Zeit hinaus. Nach der Vorbereitung folgt der Text, dann der 
Eingang mit allgemeinen Gedanken, dann die M mit 
überjepriftlicher Einteilung und Nugannendun und 
Gleichniſſe werben viel angeführt. Jit bie Sprache 
und breit, jo fällt das teilweije auf Häverker zurück, jedem 
Tert — fo wars feiner Zeit Art, die in der Weichichte der 
Predigt for Fi emblematiiche — wird die Hevrlichleit und Su 
feit dev Kinder Gottes und zwar im ihrem eben, 
und Sterben gepredigt, dann folgt bisweilen als 2. — oder 
aleich nach den Zeilen die Lehre: Aufmunterung, Warung, 


in der alten Stadt —— nal 
se 





277 


Troft, immer 39 in BL — der Anführung. Nur 

x eint ie (nderung des Schematismus, 

Siena 1a Yan Te und — nicht F 

men “ unterung Erinnecung, 2 

as bis zum Sehankietag, — rn nach 

Anmerkung: Die 1864 bei F. W. Bergemann in 
Nem-Ruppin in Fü erichienene — — 

3. Zehn Kajual- und Feſtpredigten von M. Chreiſt. 

eriner (1653-1690). Gefammelt und herausgegeben 

von W. % Ergen Inder. Pfarrer in —— 

Stuttgart 1862, Kir YIIT u. 296 ©,, broich, 1, £ 

dem Worwort folgen bie zehm Predigten, davon find 

beim Amiswechſel. Bei jeder Predigt ift die 

je angegeben. Das Worwort giebt ein Mrteil über Die 

Fretigtart, die bei aller Breite tertgemäß if ©. 201 — 296 

i Nandbemerfungen. S. 9— 291 giebt alfo drei Baifionz- 

von 1653: Die erfte iſt die Antrittspredigt in Stendal; 

m »on 1657 die Neujahrspredigt; es folgt Die Abfchies- 

predigt von Stendal (1667), die Antrittöpredigt in Magdeburg 

(1667), eine Leichenpredigt von 1667, Die Magpebus er Hurbigungbe 

vor dem Srahen Kurfürft (1681), die 9 — 

(1690) und die Quedlinburger Anteittspredigt 





6) Jobannes Laſſenius.“) 
1636-100. 

meh Safjen ober Safjenius wurde geboren am 
26. (1686 in Waldau in Pommern. Hier ‚mar fein 
Bater  Derjelbe flammte aus einem polnifchen Adels⸗ 
El von insg. Seine Mutter war Anna Sieverts, 
Tochter bes tÄrs Dietrich Sieveris. Nachdem er Privat 
ver gehabt in gettin, wohin der Water 1642, und in Danzig, 
ar am, nn er 1650 in bie Stabtjchule zu 
auf 3 Sjahre geidict, 1653 auf das Gymnaftum zu 
Su, wo der ederbichter Johann Mauliſch fein Lehrer war. 
1654 er nad) des Vaters Tod in Varfohin auf feinem 
— Mafium in Stettin, 1655 die Univerfität Hoftod, 
war 8 Heinrich Müller, der ihn am meiften beeinflußte, 


* Ko V. 506. 





it 
auch Irland 
eier 


zu m 
Arm 


und einmal neun Tage in eine Schlammguube warf. 

brachte man ihn am bie tärfiich-umngariche Grenze, 
umvermerft als Sklave den Turken in die Hände zu ji 
Doch bier entlam er und flüchtete nach Magdeburg. Nun 

er auch mach einige Zeit mach Helmftedt und lernie jo 
Cellarius und Trtius kennen. Bon da ging ex nach 

in Holftein. Bald wurde er als Montagspırdiger und 

veftor in Iehoe vom Bürgermeifter Woldenberg berufen 
demjelben Jahre (1666) verheiratete ex fich mir Elifabeth Dieitler, 





Grafen von Be Statihalter in — 

= — 
ern! in 

nun in die Che mit Pauline & 

RS Baftors Peter Go au Am h 
Witwe, Un 5, Januar 1676 rich, —5 
Se 
en v4 bielt 
er 10) er er auch Baofeffor 
der Theologie und Ronfifteriali ae ‚Hier wirkte er in großem Segen 
als Den eine Den — Andere gen, 
Fi ug er aus. Seine Predigten 

waren von rn sa Veſonders verjiand er, jeine 


jörer Bedrangte aufzufordem. Manchmal 
—— in eg Er Sta io alex, — einer 


gelegt habe. mächtigeven Herold des — Gejetjes 
mie: —— göttlichen 
— geſehen und wird ein zufünftiges nicht jehen.“ 

jo wirtte er aud) durd) jene Schriften. 
= — same viel geſchrieben. Die erſte Schrift iſt 
fein „Beijtliches Nüftbaus“ von 1663: Der notleidenden 
amd | enden Seelen Geiftliches Nüfthaus, beftchend in 
nn, Anbachten und Liedern, auf bie allgenweine 
jichfte Not der cheiftlichen Kirche in H1 Abteilungen 

he Wort und ben alten Lehrern zujammengettagen. 
1663, Am bedeutenditen wurden feine „Sionttiichen 
rquiditunden, a in heiligen Andachten und chriſtlichen 
und Nachſi innungen aus beiliger Schrift und un 

— auf alle Tage des Jahres gerichtet.“ 
an 1676 (1687, 1694), 8, 1 
zur — ei Zeit (Bd. 3 und 4 von Juli bis Deyember) 
69 in He von einem Landprediger Peter Goldichmidt. 

—— ee 1. Veifpiel täglicher Andachten vor. 

Ihe Sn für den Morgen und Abend eines 

ıhre erjchien auch der „Heilige Ber tenjhaß“: 


—— erſte Verteilung über die Donate Januar 
ber ucht Gottes aus deffen neoffenbartem Worte 


EB 








, tonnte aber — 


6. 
es ned. Da aber fühlte er — daß er, 


ſu, heile — 
der Derpertmsen, de Meer unferer Seien, 


jobarınis Weißt, Kid Cijer 
= — — ein Jolma im ee 





. 
. 


So bemeift ſich Yafjenius auch in feinen in der Mitte 
Jahrhunderts und fpäter wiederaufgelegten 
Schüler Müllers behandelt er als Thema, bas — 


— 








281 


der Welt umd ftellt ihr die 

Freilich. tritt er dabei hinter jeinem 

neüct, als er nicht immer nüchtern genug bleibt. 

Jucht ex die Schrift in allen ihren Zeilen ergiebig zur 

1 ac fee yetrole, Mappe, Huye Sprache ba di 

3 8, peace ie 

Nur gab das Ungefuchte, Kindfiche Mullers ihm 

Süße werden bisweilen jo obne Verbindung an 

daß die Schreibweife umubig, zerbadt wird. Das 

ilten feines Apr Lehrers findet er nicht immer 

. Ge with, zumal in feinen erften Schriften, 

lich und im beiligen Eifer zu trafen 
in der Urt, wie er teöftet, 


* 
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Seine iften waren es jedoch wert, wieder auf⸗ 
Ein pe — — ſchien 1858, — eh 
ubart, ev.» Inih, Pfarrer zu Hobenftädt bei Grimma, 


bearbeitet, im Ghriftlichen Verein im nördlichen Deutichland 
eine neue — des Perlenſchahes“, dieſes Seiten» 
zu Mil Erquieftunden und Gortholds zufälligen 
unter dem Titel: „Das menihliche Leben, 
— aus Joh. Loeſſeniug heiligem Perlenſchatz, neugeordnei 
dargeboten." Yeiber iſt dieſer ins Abteilungen Cebens⸗ 
g Und Lebenserneuerung, Lebensentwickelung und Lebens: 
—— ü IT umd Febensbediirfniffe, Lebensrichtſchnur 
nd 2 erwei ung, bensgejchict und Lebenserfahrung, Yebens- 
md Vebenözufunft) eingeteilte Auszug von 241 aus 730 
In ', In denen Laffenius kunz, knapp und frijch alles in 
der in —— zur Schrift zu ſehen weiß, wobei ex 
bald von einzelnen Worten ausgeht, bald von Sprichwörtern 
‚allgemeinen Lebenstwahrheiten, vergriffen. 
Dagegen find fein „Biblifcher Weihrauch" und feine 
‚Baflionsandahten“ nod) im Verkauf: 





1. Hohannes Lajfenius’, weil. der heil. Schrift Doktor, 
ne: Weihrauch“ zum fühen Geruch gott 
Andachten, aus der heiligen Schrift alfo zufammens 

‚ da mit des Heiligen Geiſtes eigenen Worten 

fiebenden Seelen täglich mit Bott im Gebet in 

Anliegen reben und zum chriftlichen Leben, auch 

1 Zobe ſich gefaßt machen können. Samt heiljamer 
jebereitung zum Beichtituhl und heiligen Abendmahl 

, Diffionsbandlung, 1878. SU. 8°, auter, 








tlarer Druck, NV und 280 — ebd. 1.80 Mt. Das 

Buch, das 1687 zuerſt mit Liedern herauslam, 

ehr oft: 1689, 1692, 1696, 1609, 1701, 1708, 

1739 — 1751, 1764 (880 

& vorli usgabe enthält nee V Zafienius” 
Widmung: „Allen, die in dem norbijchen Zi = zu 
find, den Liebſten Gottes und berufenen meinem in 
dem HErm JEſu auserwählten Veicht: und bei 
der Deutfchen Gemeinde zu St. Petri ac.”, dann feinen Yel A 
wohl denjelben, ber 1712 dem „Pertenfchats" oorgebrudt 
dann das Inbaltsverzeihnis. un folgen 87 Gebete anf 280 
Seiten, nach der Arı Habermanns georbitel und, — 
Zu den längeren Dora en» und erben 
Bitte, Dant- und Fehlt: Gebete hinzugefügt mi A 
Darauf Fommen 19 Beicht und Soommuniongebete, wobei unter 
der vorleten und vorvorlegten Überjchrift: „Einige furzgefaßste 
Andachten und Betrachtungen, wenn man zum heiligen Ziich 
des BErm gehen will", und: „Nadı empfangenen heiligen 
Abendmahl einige Herzensfeufser 5 toͤſtliche man 
Gehete befaßt find. Dabei geht Lafjenius im Unterſchied vom 
Habermann feine eigenen a. Man findet, den Freitag, 
ausgenommen, ſchweriich einen beſtimmten inneren nn 
der Gebete mit den einzelnen Tagen. Die Gebete Tommen 
immer wieder auf bie geiftlichen Ghilter zuruch Jedem Morgen: 
und Abendgebet reihen ſich beſondere Gebete um Vergebung 
oder um jeliges Ende, um Troft in der Stunde des 
und dergl mit wechjelnden Überichriften am, fodafs fich bei den 
einzelnen Tagen zujammen 10 Gebete um Sündenvergebung, 
8 bey. Tod und Bericht finden. Die Betrachtung des Veibens 
Shrijtt findet ſich fünfmal. Auffällig ifl, daß ber Sonn ben 
Schluß macht. Die Gebete Mnüpfen alle an einen an 

Die Sprache iſt, da er, wie er ſelbſt im Titel jagt, „aus 
der heiligen Schrift zujammengeleien mit des heiligen Geiftes 
eigenen Worten”, Gebete giebt, durch und durch — und 
daher geweiht und geſalbt Durch die Kürze feiner Faſſung 
it fie wicht immer Mar und leicht verftändlich. beten 
lernen will im gebübrenden Tone des Wortes Gottes, der lann 
bier viel lernen. Die bisweilen erbauliche Breite Habermann 
iſt bier in der geiftvollen Kürze des Satzbaues überrounden, 
troßdem daß einzelne Gebete, zumal file den Morgen und Abend, 
lang find. Die kurzen Abendmahlsgebete jind voll berrlicher, 
finniger, biblijcher Beziehungen. Das Gebet um guädigen 




















283 
für Gottes und väterliche Ber ‚den Feinden (©. 
ER eg ne Eur se 
weil dap die leibenben jeinde oe e 
EHE 


” ti N 
— und Troſt F verliebten Seele aus 
men ju“ it bis auf einige, in jener Zeit 
, aus Be hen Würdigung des Hohenlieds, — 
12 — jeht beliebte, — ftammende 
Litanel auf den Namen En, die 
Heine — bes Vaterumfers, Freitag früh, ©. 131, 
— Sonag früh, ©. 189, haben Kose Wufter on 
u Suihers und Dielanchthons Umfehreibungen und entjprechen 
Gear Auzdrud und in der Häufung der Worte gang 
Hin — Das Gebetbuch wird reifen Chriſten 


2. Dr. eh. Saffenins‘ heilige und erbaulihe Pafliond: 
Andachten. Auf neue beramsgegeben und * wichen. 
Bormort von ar DEF A Kahnis, 


— von El 1 Bredt — VIu. 200 &, 
31 7 3... ‚Geb. 1,50. 


Kahm⸗ fpricht im —* vom 18. II. 1867 (ALL IV.) 
von bem — der Neuherausgabe der Erbauungsſchriften in 






* da ihr wahre Erbauungsbücer herdorzubringen, 
qt bei Ei fei. Laffenius" Er find von Am 
= en worden, 1709 von D. Maſius in jeinem Geift 


Kl . „Def; ber Mann, der Bu! iondanbachten gef rieben 
bat, in de ft heimiſch, im der Lehre ſeſt 
en frei, in ber Darfiellung fernhaft war, twixd jeder Sejer inne 
ee int So vigenarti un, efucht uns auch die Andachten im 
ng und i Überjchriften erjcheinen, jo find fie 

NS an —— — ud, bier jprudelt des Laſſenius Gert 
infällen und einer Fülle von Gedanken. 

en a ati und Gedanfenbereicherung werden fie 
—— Prebiger dienen fönnen, der in fie ſich hineinlebt 
es! mertvoll find die in erhabener Sprache 

ei Re ode bei jeber Andacht, Die Eigenart der auf 
chen verteilten Andachten, in denen er nicht an die 
ei jichte unmittelbar anfnipft, jondern fie nach geiſtreichen 
neten behandelt, ergeben gleich die Überichriften:: 

1. ode, für die Frihjtunden: Die fieben Srenzesipiegel Für 






2 


die Abendftuuben: Die fiehen Fafsfkupfen (Die 
Ein Lehr, Zorn, Gnaden-, Troit-, Sehens, Seidens 
fpiegel. Die jieben Fußflapfen: Der Liche, Dis Yeideus, der 








Bersänglichteit, des Gchorieme Der Aurrichrigfe 
en — 2’ fee: Ei —— — 
Opfer Chrifti. Die ſieben al sten Woblibaten des Heilandes. 
3. Bode: Smweimal fieben iten auf dem Olberge: 


Der zitternde Fels — die Sonne auf Erden — der Himmel 
in der Hölle — das kalte Feuer — die nejtärkte Allmadıt — 
der Teufel unter den Apofteln — die verzagten Selden; die 
blinden Lucie — die friegeriichen Briefter — der graufame 
Ku — der ungeichriebene Schubbrief — ber zei Jene _ 
die gebundene Sreiheit — der unbeftändi ijtand. 4 Mode: 


Das GSterbewort. 6. Woche: Zweimal fieben Marterftüce. 
7. Bode: Die jieben Wunderwerfe beim Tode Chrifti, das 
fiebenfache Leichengepränge. 

Anmerkung: Laſſenius ſonn- und feittägliche Frühgloden, 
1859. IV und 22: (Berlin, Wohlgemuth), jind vergriffen. 








Vertreter der Erulanten. 
7) Georg Fidieinis.”) | 
Um 1640-1687. 

Georg Fidicinis ift feiner Geburt nad) ein ev.-Luth. Unger 
ſlaviſcher Abtunft. Zwiſchen 1656 und 1660 bejuchte er das 
Gymnafium in der freien Kaiferlichen Bergftadt Leutſchau in 
DOber-Ungarn. Dann jtudierte er in Leipzig und Wittenberg 
Theologie und wurde in Leutjchau al3 Gymnafiallehrer der 
-4. Klafje angejtellt, ferner zum Senior der Kollegen 
Dort verheiratete er ih auch. Im Jahre 1674 brach eine 
Verfolgung der Lutheraner und Reformierten von feiten der 
NRömishen aus. Alle Beamten der Kirche und Schule wurden 
vor ein außerorbentliches Gericht nad) Preßburg gefordert. Die 
zuerſt ſich ftellten, wurden zum Tode verurteilt oder in Gefängniffe 
geitedt und mit entjeglichen Martern gequält, Wer dem entgehen 
wollte, mußte in die Verbannung gehen. So verließ Fibicinis 


*) 3. Ginfeitung zu feiner Schrift. 


nach (uud wand Bene m und aan a des us Yin 
Y bte nun eu ai 

in Deı & Unterft 

und ne Saniie war m Fe Bea 


ba: n Eine an 
auch — wo früherer —S ——— 
am ai lt war. * gab er 1677 Kr 1080 
pi f heraus, „die een eſte 


Schwarz forrigierte ihm Die Bücher, da er ale Slave 
Deu t jo gut möcht war, Olcarius nahm 
ii — sn Files wieder nach In 2 
— in St. Georg bei Preſburg 
ffentliche Auftxeten binderten iR 
ee: er jeine Schüler privatim und 
u anterdrüdten Qutheranern Bet- und Erbanungsitunden. 
ftarb 1687. 


Fi 


ine beiben Erb: — waren —— ein Wert 
a ok indliche feite Burg”, 1677. 
Fidi fell bit es bald in 2 Teile geteilt und ſpater 
erſten Vücher in 12°, unter dem Titel „Geijtliche 
neu herausgegeben. Die 6 legten Bücher wurden 
gedrudt, als die „Unüberwindliche feite Bura“, 5. B. 
3 in Hamburg, dc) — an St. Nitolat Soyann 
Windler, 1882 gab die „Umüberwindliche feite Bing“ 
sa in Hermannsburg neu heraus, 1888 hatte er 
Auflage guch die Lebensumftände des Verfaſſers 
1886 hat dann ſchließlich in der 4. Auflage dieje 
en bey. des Buches jelbit erweitert W. Gteih, 
Sie find alle in dev 4. Auflage ©. V-IX 
Be ‚ort abge ——— Die neue Ausgabe trägt folgenden Titel: 
— lid feite Burg, darinnen zu finden 
treffliche Wehre und wohlbewährte 

wider ie "iiftigen Anläufe und Morbpfeile des 
„dei Todes der Welt, wie auch wider alle 
Not, die einen vechtfepaffenen Chriſten in dieſer 
ichteit gemeiniglich betreffen. Geſchrieben im Exilio 
betrübte, angefochtene, zagende und auch verfolgte 
alten. Durch Geora idieinis, gewejenen Seniorem 
inf. Docen. in dem weiland meitberühmten evangelifchen 


328 
Gert 


Er 


® 
* 


IE: 


Hl 













Me, Er fe ird flı 
Gericht aelehrt, 


md Hölle zum Troſi J 
8. t in 16 Kapiteln S 412—168 vom 
Troſt wider die und allerle Unglück, Not und Gefahr. 
Bereichnen wir feinen Inhalt karzer, fo will Fidiemis, 
— emein im — 5 und Ai 


er 
woher Troft * ie 2), lee Bee ge * Kal Bob Dei 


8. Bud), anı ———8 — Gerlanes, der Hol H 
und — 4, Budy), angefichts irdifcher und Ans 
Kaas 5. Buch). Hier ni er bejonders auf die Nöte der 
und — da er jie jelbfi erlebt. 
die U en deuten auf erbauliche Breite umd 
G mit teil fan — jebankenfortichritt und 
vielen Wiederholungen, bef. io uch) 4 im Vergleich zu 2 und B. 
1893 erſchien vom jelben jaffer auch von neuem: 
us: Zodfpeife Bon Georg Aipicinis, Berfaffer 
der „ en feiten Bucz“ Neue Ausgabe, 
Ertrag zunt Beften d. Hermannsb. Mifien. Hermannsburg, 
en und Verlag der Miffionshandlung. VI u. 167 ©, 
a Bl beoi. 1,20 M., geb. 1,80 ME, 
Der 1. Teil in 26 Kapiteln, ©. 1-86, bildet uns den 
in ——— aufs Vieblichſte vor, handelt von Cheifti Perſon 
t und {gen die ehr Auffaffung Ehrifti, als des 
— und Richters), Der 2. Teil in 28 Kapiteln, 
© 107, jiellet ws Gott auch gar berrlich vor, handelt 
von u Aa und Eigenfchaften, 

— t vor allen vn die Unfechtungen. 
ei: es Gh des Rufes Sri: Kommt ber zu 
mir al — Era 3 und beladen ſeid! 

ein beiden Buchern ift bie und da altertümlich, 
Kodfpeie it auch der Sahbau nach Luthers 
nee en breit, Ob fie aber auch nicht fo afameibig 
au fie ift doch verftändlih. Na, 3. bei der 

der Beiden Chrifti (Lodjpeife I, 14, 17) zeiat fie 
ig. Bereingelt finden ſich Fremdivorte wie 
dipeije S. 3), mravitätiich (©. 13), Aqua vitae 
Ei @. 21), fonverfieret (S. 30), exzellieren 




















Vertreter der Bibelwerke 
Sa) Württemberger Summarien. 


In ihnen finden wir eine 

Umfang aus ber Mitte des 17, Jahrhunderts. 
wie unſere — in en —— T 
teten und auch im Baufe wo) 

A ha im Alm und A Zee il 
(dien, wie fie überhaupt mit mandmal und 
anfelsung = geſchichtlichen Stufenfelge in den 
Einheit des ganzen Schriftwwortes vor Augen 

die neu herausgegebenen Summarien: 

Die Württemberger Summarien, % er Ki 
legung der nanzen heiligen Schrift Alt 


WERE 













, in gröfie 











ft man hier dem Unterfchied von 
wird das Bud) der Bucher, das 
T giebt Seite IT-IX ein drei⸗ 
res ilber Gntjiehung, Bedeutung der 
werk ihrer Neuberausgabe, zumal für 
2 statten der Neuausgabe find darnach 

ahmann, Dekan in Thurn und 
ebart, Pfarrer in 
ülter, Braner in 


; Rihard Het, Pfarrer in Ft an Biarrer 
in ; Dr. Weber, WPolfingen; aus dem Jahre 1886: 
Rider: De, Ermersbaufen. 

Aus 


Vorwort vrjeben. wir, daß 1609 — 1672 die 
„ 


8:3 


bei Joh Weyrich Rönlin in Stuttgart erfchien, 
oh, Friedrich Gleditſch bie zweite, 1721 
in jadt Bobamm Heinrich Löwe die dritte und von 
Dr. Pritius in Leipzig in Demfelben Jahre bie vierte, 
D sur erften Ausgabe legte Herzog Eberhard III. Er 
1634 den Abt Johann Jakob Heinlin mit der Abfaffung 
ten, da die des Veit Dietrich, Die man bisher gebraucht, 
‚ganz verichwunden waren. Heinlin bearbeitete aus: 
einit Dietrich das Neue Teitament und vollendete 
Propheten 1662. Das Alte Teſtament bearbeitete 
ai ce (1. Mofe 1667), und der General 
Joh. Konrad Heller wollendete es 1667 vom 
w 
















290 
= SE an, fobaß 1669 bie beiden Chronila ——— 
J 
lo 


#72 die hen erfchtenen, die 
5— Taf, neu ‚ bie nad) 
ihren Grundjägen vom Münchener 
unb gebilligt worden. Anderungen finden ficy me im it 
bei offenbar unrichtiger Auslegung, 4. B. bei_zu enger oder 

— Mora nei ei — 

o e tigkeit 
ie u Kae — ER die ale — ion 
der Meugeit pre umgeſtaltet worden Sprache 
iſt zwar breit, aber Derftänbid, Durch Unterteile wird ji 
Kapitel klar mit römischen Zahlen geteilt, und die 
Lehren werben mit arabijcyen Ziffern unmittelbar 
Die Anregung zu dieſer Ausgabe ging von der 
Generalignode aus. 

Die Schriftauslegung der Summarien war von Anfang 
an wicht nur * den firchlichen Gehrauch, ſoudern den 
Privatgebrauch, beſonders für die gemeinſame hausliche 
beſtimmt. In großer Wärme und mit ſchlichter, einfältiger 
Sprache legen fie, dem chriftlichen Leben zu dienen, das Wort 
Gottes aus, in jeinem Jufammenhang Vers für Lers oder es 
einheitlich zufammenfaffend. Fur die Kirche,“ jo heißt es, 
„aber auch für eines jeden Hausvaters fonderbare Banskircje 
find fie geftellet.” „Cs findet fich hier wirklich eine Bibel 
auslegung voll Neichhaltigteit, Tiefe und Reinheit der 
wie der alte Titel fagt, „eine Unterweifung zum heilſamen 
brauch int Glauben, Leben und Leiden." 





“b) Altenburger Bibel. 


Aus etwas fpäterer Zeit ift das in ähnlichen Sim 
Itene Altenburger Bibelmwerk, das auf Luthers und 


= 


Veit Dietrichs Erklärungen und Summarten zur unb ein 
würdiges Seitenftüc zur Weimarfchen Bibel it, iſt men 


herausgegeben worden in St. Louis: 

Das Neue Teftament unjers reis JEfu Ehrifti, 
verdeutfcht durch Dr. Martin Luther, mit deijen Vor 
eben und Randgloffen, forie mit den Summarien M. Bitt 
Dieterichö, nebſt den Vorreden und ui 
Francisci Vierlings. St. Louis, Mo, 
Kontordiaverlag, 1888, III. Band (XX u, 588 0; 


H 


291 


— 
— ©) 2 Band: Vſalier 


er: — me, * "1890. is. 


die 1676 veranftaltete. _ Si 
—— ne tal ie 


— aeht 
ns hen 


Chriſten, kurzen Erllarungen und einem Votum 
jehen. Nach Ri Ri er feinen ei elnen Teilen finden 
fich, die längeren ober fürzeren Summarien Dietrichs. 
Kumertung; Oi — fei —— des verdienſtvollen 
sannfchen Verlages gedacht, welcher 
bie Sc Men umd Sen Teſiaments nah Dr. Martin Luthers 
mit der Auslegung ber vorzüglichften Schriftforicher 
der en Kir herauszugeben begann. (ES ev» 
(öl: 1. Band: Die 4 Evangelien und bie Si Sean: 
ıL 792 ©, gr. 8°. 1879, 4 ME, geb. 5,20 Mt. Jan: 
Die Epifteln zu bie ©) — ©. baue, 742 &, 
1880. 4 DE, geb. 5 Band: Der Pialter. IV a 
340 ©., gr. 8°. 1890. 2 ME., geb. 2,80 Mf. Das Wert 
bat mit dem Pialter ei Abſ ih gefunden, mie das Vor⸗ 
wort Möllers rn In en alter * ee ber 
Auguftinus, Luth heger, feltener Hieronymus, 
Po Wetter, (16. bee au, Bilmar (+ 1868). 


das 
mn — von 1676. NRapitel für Kapitel ift mit einer 
= Vorrede an die 





B. Die buihexriſche Oribodoxie unter dem Einfluß 
der SSprachgelellſchaften. 
9) Iobann Nittmener.) 


Rittineger ift am 15. November 1636 zu Brauns 
mitten 1 blutigen dreißinjährigen Nriege geboren. 
war ein ehrſamer Kaufmann. Johann befuchte die 
m it und wurde jpäter 1658 fieben Jahre lang 
Er des Herzogs Rudolf Auguft von Vraumſchweig 
*) Einfeitung jun Rommunienbud. 
1a 





— Trojt und FA An * 
dem er nach langerer Kranlheit wieder zu predigem gehofft hatte, 
ließ ihm der Here in Frieden zu ihm fahren, 

Kindern überlebten ibm uur füng mit —— efümmerten Witwe 
Maria Elifabeih, geb. Schrader. Bon ihm felbft fagi einer: 
„Sein Andenten ift En Buche der Nedlichen, feine Berdienfte leben 
in viel taufenb Bergen, fein Name bluhei in den Nachkommen und 
fein Hufen mird bei den Frommen im Seaen bleiben immerbar." 


* 
Riumeyers Kommunionbuch „Dinmlifches Freudenmahl der 
Rinder Gottes" gehört zu den beiten und einfältigiten aus jener 
Yeit und war einjt jehr verbreitet (Hamburg 1653, 12%; 
ftedt 1708; Helmftedt 1719; Yilneburg 1724, 1734, 1748, 
Magdeburg 1743; Berlin 1760). Ale erniten Bee 
Mal en kennzeichnen den treuen Seeljorger und F 
dich bie der Seele fommen können bez. des heiligen Abend 
mahls werden darin berührt. Die Sprache it neweibt, bie ud 
ba, beeinflußt von ber bombaftifchen Art jener — etwas A 
wortreich. Übrigens find nicht alle Gebete von 
weilen werben Arnd, Luther ober anbere qute —S her 
oder älterer Zeit mit verwertet. 
Das Bud) liegt heute vor in folgender jehe mohlfeilen 
Ausgabe: 
1. Bimmlisches Freubenmahl Ein Sn lea von 
M. Johann Rittmeyer, Paftor zu Helmftedt, 
Aufs neue bemuögegeben von Paftor Traugott — 


Mit Holzſchnitten von A. Gaber nach & 
I. Franfl. 2. Aufl. Leipsig, Verlag von En 
1872. 18%, 314 ©, 31 AL, aebd. 1,20 DE. 


Papier 











25 der wörtliche Abdrug der 
bei Omi, — cenſchienenen, von Vaſtot — 


——— ee Er ee A 
— Bach die Sifengkatı ©. ar, —— 
din wertvollen 


it das Buch alljährlich mit Te ni ft. 
Be Se 
— die Bebote angefegen. diach Shlud Ter10 


it werben die Yebensregeln Be en 
—— ——— Schluß der Taı 1,20 

dem Be Artitel — er mit den aifionsgebeten. 

und eg — ed den 

jonders mit der Beſprechung des Unterrichts vom 

ſten Ein eis zwei Stunden verwendet er ausdrucklich 

— in das Buch, zur Empfehlung desſelben als 

wie um einer täglichen Morgen und Abenb« 

— » fomie Vaſſtonsandadien willen als 

— tformulare laßt ec zur Privat⸗ 

een und Bedürfnis der Kinder aus den 

len, was zu erniteren Worbewitung anregt, 

wenigen altertämlichen Ausdrüde, welche fich im ber 

finden, mie Niehun, 1, af, ee 25), 

- eh, ae — — — 

ten hier md da in um t. 

Das Budı wird Ben beſonders Lieb um feiner Bilder 

er: Berfe willen und entipricht mit dem Wechſel von längeren 

Gebeten den  verichiedenen jabungs· und 

der SHinder, Fur die Verwertung in unferer 


Sande A die immer mehr abhanden re 
ufmertfam gemacht werben, bamit man bie 

dan auf die Beichte kurz vorber (alfo meiit 

beyiehe, Aber gerade um auf ben Wert der 

wieder zur — Einführung dee Privatbeichte hinzuweiſen 
Fa en wieder erinnert zu werden, dienen vortrefflich 
über die Vorbereitung von Ir. 6 an, ©. 14. 


Sie Sprache ift einfach, biblifch, felten fein Sahban 
etwas zu — und der Form nadı = Ge arena 


jegen und 
beichte je 





294 


ober übertrieben. Die innige IEfusliebe, Die 
werben foll, oder das tiefe lend, das Di 
I braucht eben gern mehr Ausdrucke als 





Das mit 11 Bolsfchnitten von A. Gaber mu ing 
von J Ten geihpmückte Buch trägt nach dem alle 
Widmung des Sohnes an den Bater mit — 
Dann folgt S. 510 das Vorwort Sieguunds mit 
Lebensabrig und zujammengefaßter Vortede Rittmeners, in 
ex einen Überblid über den Inhalt — Buches giebt ar vom 
med und rechten Gebrauch jpricht. ES — dann &. 11—36 
Seilfamer Unterricht vom vechten Bra: es heiligen Abend 
mabls; S, 37-47 bie — in 77 Tragen für das 
—— ‚su Gott, zu einem ſelbſt, zu dem jen: 1) 110, 
, 10 2. @ebot, 16, 1, Gebot, 1721, 2, und 
% Gebot, 22: 24, 1. @ebot; 2) 1-3, 1, Gebot, d, 7,9. Gebet, 
5-18, 6. und 7. Gebot; 3) 1—12, 5.—8. Gebot, 1924, 
4. Gebot, 810, 4—10. Bebot. — S. 48-115; 17 Gebete 
vor der Beichte (das 2. Gebet um wahre Erkenntnis ijt bejonders 
ür junge Chriſten; das 6, „Klage eines Sıhjaaeı fann 
tatt der Prüfung gebetet werden; trefflich wu 
eichte vor Sort; für reifere Cheiften ijt 1 














baltend Brifung, Belenntnis, Bitte; 15. „li — 
für die Pajlionsgeit). 8 Veichtjormulare Bas 2, von — 
das tiefſte für veifere Chriften) und ein Seufi 
gebete nach der Beichte. S 115—198: —— 
15 vor, 10 bei (2 für die im Geiſt Mitfeiernden), 24 unmittelbar 
nad) (teilweife Raffionsgebete) der Kommunion. Hier finden fick 
Gebete um Erhaltung und Vermehrung der Gnade, für Staufen 
Kommunion, zwei wider böje Gedamen betrefjs Unitehi 
Dann ſchließen fi vier allgemeinere an; Ementes Geöl 
3. für den Konfirmationstag, um Glabens: Gewipeit a dgl, 





Krftige® Seufzer und Gebete andächtiger Kirchgänger: &.216 215 
folgt in 21 Gebeten Frommer Herzen Deorgen: umd Abendji 

famt alltäglichen herzlichen Seufzern und Gebeten zu St 
eingeleitet wie oft im 17. Jahrhundert mit Seufzern am Die 





— jeines SE Sue jun an 
Be une 
der Beichte — des Beifigen bendmahls, mie 


i Dankjagung R! Abjolution von Luther, das 
= are Yen (® 134) von Ku, 


18 

, die Morgen» und Abendjegen find am Sonntag aus 

—— 1670, Or Brandenburger Betbuch, am Montag 

aus wabiesgärtlein ı. f. f, «8 find lauter Klafii 

Gebete | al hier er belegen werben (Nreitag: Stra 

Bon g ir — Cubach 1664, 1670 

Se it weiter noch zu haben: 

2. M. Job. Rittmeyers Shrintihe® Lebensregeln, Mit 
Vorwort von Wilh. Löhe. 2. Auflage. Mit einem Titel: 
Bild (JEjus ftellt ein und unter die Junger 
mann, Biütersloh, — her Nürnberg, Gottjried Lohe 1875. 
VI und 104 ©, El. 8%. Geb. mit Goldfcn. 2,30 ME. 

Dies Buch druct bie 100 Lebenöregeln (S 246 - a 
eine auf eine Seite Ri bejonders quter Ausjtattung, 
uch etwa für Konfirmanden daraus wird, 

wird auf die en der Regel in der — 

vom 1743 im Vergleich zu der von 1695 (Mr. 1 u. 49) hingemiejen. 

‚aiebt im furzen Vorwort ein Lob Nittmeyers md 

Ks „Das Motto vor den Negeln aus Gal. 6, 16 

A Thai — —— Es ſteht im der Au— — von 
Aber es it wirllich der Mühe wert, die Regeln zu 
—— ob des Mottos wert find. Sollte aber auch das 
zu Gal 6, 16 pafien, jo fann man doch 
— Bine Titel unbejongt für diefe Regeln wählen. 
nie Honigtropfen“" z DB. Fönnte man fie eben fo qut 
wie Wide fange gerühmte Tropfen und Aphorismen. 
e umd ee ob das bloß buchhändlerifcher Ruhm oder 
jendettelsau, 26. Dez, 1868. W. Lohe. ©, 108 

fügt ————— „Se Lob und Preis mit Ehren!“ bei 


Fa 








* — EHER * ‚und 
auf ie ie » suräcigebenden 
Betrachtungen auch — noch ung". 


ganz veim und fchriftmäßig in der Lehre, Seite V-LXIV 
— ee Mällers vom 24. VI 1850; Miller 
at mur bie den neueren Sprachgebrauch 
Die längeren Anfährungen aus den Vätern hat er = einen 
2. Anhang verwiejen (S. 522535), jur — 
einen furzen Lebensabrig, dann das längere Vorwort 02 
vom 1. Hug. 1737, das von dem Buch eine Verbefferumg des 
Berfalls des heiligen Abendmahls jeiner Zeit erhofft. x 
VNach dem Inhaltsverzeichnis folgen ©. 1, 2 die =. 
der Einfehung und Scriftworte vom Salameni unb Gel 
3—178 bie 24 Betrachtungen. Betrachtung 1-7 fprechen vom 
Weſen und der Bedeutung des Abendmabls auf Grund bes 
Wortes Gottes (j, 4. 1-4, von der üblen Gewohnbeit laut 
mitzufprecen, S. 58—80; 6., treiflich, wie oft man n ac fall; 
7. Erklärung der Liturgie); S—I1 vom ‚Nugen Segen 
(10. Exoft für Seeljorger); 12—17 von dem umwirbigen und 





be fangerlich dreietlei nicht 
a eg 
und Berbalten, oder wie Nittmeyer 
ae 
ein es und beilfames ; 
dadurch die Sunde — der Sunde 
und genommen und uns dagegen alles Gute, Fern = 
wieder wird; 12—17, mas für Gaſte zu 
ende můffen und welche nicht kommen 
ii it letes und melden es 
ahl — man ſich 
im Kommuntonbuch Seite 
erh a N — ausführlicherer Ber 
was dort vom Unterricht ber den heilſamen 
jagt wind, S.408—422, 436—164. ©. 479 —521 
3 tlaſſiſche Lommuniongebete, kürzere und längere, 
denen 4 und 8 3. * A RN 17 (2uthex), 27, 
jeden, der in ftillen — mehr ‚Zeit zur Vorbereitung 
Abendmahl hat, oder font fich in Die Geheimnifie 
nach Schrift und Belenntnis vertiefen will, kann das 
warm genug empfohlen werden, 


iı 


— 








* 


ga SE 
en ! 
E31 


10) Jobann Quirsfeld.‘) 
1642—16%. 


Quirsfeld ift 1642 in Dresden 2 wo ka 
war. Man weiß, daß er die Streu ae befucht bat. 
er Kantor und Schulfollege in Pirna, 1875 in 
Magilter, 1679 wurde er Archidialonus und ar 1686. 
einer dev fruchtbarften Erbaumgsichriftiteller in Sachjen. 
sl wie viele feiner Zeitg — eine gewiſſe, ſpielende, 
‚gemachte Art infolge des Era es der Sprachgejellichaften 

‚der weite weiten Ga edlen Dichterſchule. Seinen geiftlichen 
— er der Form nach gerne unter einem geſuchten 
ft und führt dann alles, peinlich genau an denſelben 
in allen Wendungen und wer oft erfünftelt 

. Die Siebe zmifchen ber Seele und Ehrifto, die Verachtung 
und ber Kampf in der Welt wird immer md immer 


58, Dorning, Horninge Leben, Seite 166. 


7— 


Ef 





— 








ein fünbliches Weltherg bei jehigen höfen Weitlaufen und 
L Zeiten durch bei iche Bermahnungen und ernitliche 
en auch, * merkwürdige (Erempel und 


ſehung feines Ehriftentums anvermahnet, welchen 
+4 geiftreiche Baffionsandachten.“ 1735 (quexft I 
Shoe Umftand führt auch die Be 
feiner 'e zurück (vergl, Hornings Leben, Seite 165): 
„Bu den oben Gi jer Wlarter in Jung St. 
Straßburg brachte eines Tages eine Frau aus jeiner 
ein altes Buch mit den Worten: „„NHert — iejes Bud) 
müjen Sie deucken lafjen! Ich will einen Teil der u 
hlen.“” Homing nahm es umd las: Klukrsfelbs Mllerfüpeiter 
efustroft. Hacking fand in ihm einen Geiftesverwandten von 
Volerius Herberger nad Inhalt und form, Der in 
geprüfter Hergenöfrömmigkeit, ernfter Burßarbeit und fleter 
treue, ſeſtgegründet auf der Heiligen Schrift und das Befenntnis 
unſerer ev.dhuth. Kirche, lehrte, vermahnte und tröftete, getrieben 
von inniger, denritiger Liebe zu den Brüdern. Es war farm 
ein Stand oder Vebensverhältnis, kaum ein Lied, für 
nicht Worte der Erhebung und des Troftes in diefem 
zu finden waren. Selbft gedrilckt von allerlei Leid, 
Quirofeld mit vollem Herzen teilzunehmen am der 
anderer. Darum hatte ex das dechte Berftändnie und das 
Wort für diefelben, Horning ging mit Freuden an bie Arbeit 


290 
des ad a — in le 





ann Quirsfelds, weil. eu.siuth, Pfarrers zu 
Er — —— A ai Ei h 


ah Not und , auch allen — 
ledenden Aureizungen der Fleiſchesluſi, uft 
a fan ar laben färten und 
Fein nügen finden, im 


unterjchtedene Hery: und Serniprüche aus beili 

— jet, weiche zugleich — Das Beute 
en inem ge ann en J 

a eines —— Strafburg, 

Bonhoff, Sangeitru| 119, Wilhelm 9 
Setofjeroe 10, und bei dem gem ber Friedrich 
Son na * bei Bee Sohme } ih, Gore Pfarrer 
Meter), Allerheiligen = Gr. 8°, 4808, 

S, guter Drug, gebd. 


3 ME 
ar Br oft gefuchten ber eiften und ber bismeilen 
— ſchovft Quirsfeld doch tief 
— Der Satzbau iſt Mar und 
| al weich Ameifi. ie 38 Andachten Inpfen jede 
Bene: an und schließen — mit eigenen 
So einfad; die Überjcheiften (1. JEjus 
ae h ift meine einzige Kreude), jo Bibttich 
T je #4: in JEſus iſt die fehöne Saronsblume 
‚beim Hohenlieb), jo bemweifen den Geiſt der Zeit: 9. Meines 
geuag it mein Königliches Wappen, 12. Mein JEſus ift 
her Adler (vergl. 2. Moj. 19, 4), 18, mein geift- 
onen (Sirad) 43, 12), 19. mein herzitärtender 
3. mein geiftliches Schapfäftlein, 29. mein geiftlich 
bein, 31. mein ſußer Schlafteunt, 32. meine ſanfte 













| 
L 


und bei — rn Sen Bus 
abet 
Erlöfung verrichtet, wie Urſẽe — 
nn hen ven, mich) = 
— u R der 


in —* € = J 
— 

„Betrnchtung der 12 Kadın be N errame 
12. Hauptwerle und der daraus entjpwi —— 
= bolöjeligiten YEju, jo zu — Nttieramte 

au allen Gläubigen — 
er Be 12 Zap und Paare. EN er cu 
ae Stundergeiger von Jicſu, da die Zahlen 1-12 in Vers 


JEſu gebracht werden. Es jchlieht 
jeufger zu SEju, ©. 479-180. 

Art | ift Quirsfeld nicht originell, 

läufer in ob. Gerhard. enigſtens 

ya Seine Olearius Eröffneter Dimmels 

Be hi ldliche Andacht oder verinehrtes neiftliches 

D. Joh. Gerhards fel, mit beigefügten Herzens 


ru Zu Dumsfeld vergl. „Der Bang nadı 
Eisleben, im Anhang. 


I 


J 


11) Auguſt Pfeiffer. 


1540 — 1693. 


Pfeiffer ift geboren den 27. Oftober 1640; er war 

uno Si * Fe Afra im Meihen, 1891 Wxchidiafonus an 

Seipzig und außerordentlicher Vrofeſſ or der 

Theologie, Zi. — N zum Tode 1698, am 11. Januar, 

Superintendent in ® 

un Be im. gehört in feinen Erbauungsbuchern 

‚denen, welche die Gelehrſamteit darinnen zeigten und mit Ger 

een Worten jpielten. Doc manche interefjante Schrift kam 

dabei: a, ihm geht ein anjprechendes Werfchen des 
im nördlichen Deutfchland zurüd: 

Edangeliidhe Erquiditunden, d. i die Evangelien des 

Renten in Gefchichten erläutert. Nach dem älteren 

weiland Dr, August Pfeiffer aufs neue be 








arbeitet und eben Verein im 
nördlichen Deu re 00 Eee Te Bin 
ii elium und 


„zeures Löjegeld“; zu Vers 5. „Zalı 
Sohnes Strafe; „ Kreug am = 
Vers 6. „Ronftantia, die Königin von 
„Belehrung eines Läfterers", „Daß ich ſein eigen fait, 

So werden eine, zwei und mehr Geſchichten mit Anwendung 

den Evangelien erzählt, bisweilen * aber immer ven 
ra * den Zwea im Auge behaltend, den Spruch od. dal 
zu beleuchten. 





| 
| 
12) Johann Michael Dilberr.”) | 
16041609. | 
Johann Michael Dilherr ift den 14. Dftober 1604 u} 
— im ao ah Sein 2 
tr war ſãchſiſch meiningi Regierungsabvofat 
der frantiſchen Ki haft — Era Werra. Seine 1 
Mutter Hegina, Tochter des Vürgermeifters Göß zu j 
in Franfen, ftarb 1607. Gr hatte ihr auf den | 
leſen und beten helfen, und ihrem Wunſche eutſprach 
der Vater ihn, damit er Geiftlicher werde, mit 13 
das Gymmaftum zu Schleufingen gab. Wegen einiger 
feines Vaters und harter Zucht feines Lehrens I er ee 
micht leicht. 1623 fam er nach Goslar und bal ei 
Er wurde Famulus bei Caspar Barılı und 
Korrelturen und Berfemachen. 1627 wurde er Ö einiger 









J 
) Rod III, ©. 508 Me; Tholuch, Rebenszeugen, S. 868 If. —4 






er ven „Zulauf. Dal 
hren — — Gen 


an 

Als bewal v 
een 
vertrat nad) außen bin trefflich die Intereſſen deriel us 


1640 die in dem von einem kaiſerlichen Neiterregiment 
Ben Schloffe Remda niedergelegten Univerfitätsgelder 
als 


A 

jor und und 1640 nadı 

en, Als Univen — 
auch die el 


9 reiten, that ex dad mit Liſt. (Er verlleidete 
, verfügte als Oberft über die Stadt und ver- 
als dem —7 Geſchutzfeuer der feindliche Oberjt 


—— fol fich erlundete, die Stadt habe einen ges 
ade m Set So zog ber Feind ab, und er 
— mit Veen zuruch 


1641 und — ſich infolge des Krieges die Univerſität 
Due Na einen Urlaub nach „alien, predigte aber 

ber irnberg und hielt dann nach einer nur fiebens 
ſtundigen Vorbereitung eine folche Inteinifche Rede über die Ex- 
ber — — ber Rat ihn für die Aufeichtumg eines 

Nlums berief und mit der Inſpettion aller 


unb are BVibliothefarftelle betvaute, aud) ſchon 
die die erſte erledigte Safe gab. So 
er in ut 1642 Jena und betrat in Nürnber; — 


der ihm Menfi unft in ſolchem 
zumal in ſeiner eriten Zeit fein entf — 
tl Ne je Leben darunter litt. Dem alten Antiftes 
Suteaim w hen Schmerz wollte es Dilhere mit niemand 
verderben und |i ch gen als einen Mann des Fortfehrittes 
mb der Hultur verehren. Dazu ſchloß er fich buch jeine 1644 
Vermählung mit a, der Witwe des Kaufmanns 
u ner, eng * F Patrigier En und kam bald in 
mit ‚chöngeiftigen Pegnitzſchäfern. Sein 
wide meltförmig. et jelbft nicht. Vegnißz· 
wurde er derfelben geiftiger Mittelpunkt, dichtete in 
Einn geiitliche Schäferfpiele und Ind zu ihren Aufführungen 











— Alte ee ler ai — 


iben im meweren Sammlungen U 
ee me a 
J 
J He zu erhebt uindergänglichen —A 
nen Contemplationes. je find mit 
alte willen Es Grbaunngsbuch in Aberfeging 















gen und Seufjer eines BEI EEIRLRAE, 
obann a en Bl S dem 
1 ya üb us 5 W. Müller, luth 
m. 95 Mit einem Vorwort von 
;rofeffor, St. Louis, Mo. umd 
— on Sr. Delle, iB74._XXIV u 3296, 
Ä — SEleg Lwobd. mit Goldſchn 3,50 ME 
mung Dilherre ſieht voran: Dir Jen Chriſte 
jan Gottes und Mariens, dev immer. 
der Lebendigen und der Toten, Übergebe, 
IR ich, weinend und en dieje meine Be- 
Sen jer und bitte und flebe, daß du mir fchenten 
en Beiltand, im Tode Troſt, im Bee Furſprache. 
Blut erlaufter Anbeter MD 
empfehlender Vorrede mit ** Lebensbild 
oben: „ine beſonders liebliche Schrift Dilherrs 
Mm die egenwaruge ei Seitenftiid zu Gerharde 
* in der Gouſeligkeit. Sie enthält 
— Rirchenvätern. Er hat fie 1634 
Ft, Darauf ſchreibt fich auch ihre poetü 
ntemplasionas ot suspiria hominis christiani* 
Shen Mevfart wollte, dafs die bedeutende 






che überjegt wirde, 1640 übertrug fie der Juriſt 
tole in Sonden ins Enaliiche. 


EN 














306 
Seite XII—XX giedt Dilheres Borrede mit feinen Gedanten 
die Sehen unp Des Gabe Br Sa Dir in ehe Re 
&o foll das Bud) ein „ Men“, hefondend für Die 
der —— ie chwungo⸗ * ee 
Benin: miebe 1. am der Größe der — Gottes", Tr „Bon 
urfprüng ar Hofren Würde und feinem Abfalle, kenbat fo 
* u ga le Kur af, —— 
1 —* in De * bindurh: 13. Bon 


Chrifti ıgnis bis 26, 
ift die — — — — 2. 
kommen die re u ‚Heiligen Geiftes”, dann 28, „ 
Dreieinigleit”, 30. el am die Reihe. Dann N 
jolche, Die fh an Taufe a und Abendmahl — 
— ee un — 
en gehandelt: „Won dem Tode, 
und der Seligteie”" und „Bon ber Ei Be: = 
vielfad mit gewaltiger Sprache in ir Ani 
Eren in 2. Berfon ancedend, das Lehrhafte wird BR 
— bienftbar gemadft 
Anmerkung: Des Martin Beer (+ 1692 zu Nüm 
Allen an, —— * von Ar N 
eß mann gehört auch im diefe Richtus 
En Johann Jatob Dtto-cr 1669 nn een 
Krankentroft 1671, von Burk 1841, Reuttiigen, neu erſe 
(jet vergriffen). * 


* Ausgang der nüchternen lutheriſcken 
Erbauungslittecatue und Anfang der F„J 
Beiligungslitteratur: 1680 700 


(Mittelpunit: Speer und die — —— Trattate — Reumannd Kern 
'ebete.) 


nD — 


In dieſe Zeit, welche die erfie Blüte des Piertsmus ee 








ragen noch die Schriften aus der Blütegeit ber Hk 
Orthoborie herein, befonders die Scrivers und Laffenius', 
folche von Nittmeyer und Quitsſeld. Seriverd Seelenjchah 
erſchien in der 1. Gefamtausgabe 1693. Auch beginnen, ar fie 
ſich unmittelbar anſchließend die kirchlichen Erbauungsjchriften, 








307 





Dem Schwanenlied der ‚ das ei 

he Die heben * at TE —— 
en. 

650 zum an Sat eumanns Ben —— 


ride Drihode und ihren Werfen ſpricht eine gefunde 
Habs Dribodorie, die ein Herz und Vertändnis fürs Volk 
ve vielfach die Gewalt, ine und Erhabenheit 

zeit. Selbftändig, teilweije jogar im bes 

e dazır, bringt der Pietismus 4 neue Art 
bervor, in der in unmittelbarem Anjchluß an 

"Grafen ee un tler vor allem jede eingelne Berfon 
in und zu u. em Chriflentum 


— —— Pia Desideria, 

', war die Pflege bes perjönlichen Chriſten⸗ 

5 und zwar nicht bloß durch die berufenen Diener der 

mit den in Der —S ſelbſt ſchlummernden 

en Bene In den eriten Beiten des Pietismus, 

b des Jahrhunderts beyeichnen, — dieſe Schriften 

x — den Bufamnten! mit dem Firchlichen Boden zur 

wahren, von den Schmärmern, melde allerdings jehon 

damals die Gedanken Speners einjeitig und im Gegenjab zu 

der Kirche ausbeuteten. Der Umftand, daß Spener und feine 

San in Schriftanslegung forderten, bewirkte die 

in ben Bibelftunden außerhalb ber Kirche ober 

Betonung der Schriftanslegung im der Predigt, z. DB. in 

ben Einfeitungen Speners zur red it. Gedructt 4 aus jener 

Ei viel worden. Um jo mehr brachten die 

alles das, mas in den Bereich des dritten 

Artifels, A der eilsordiung fällt. Neue Gebetsfammlungen 

aa er Pietismus das Herzensgebetbetont 

mhung des Buchgebetes als auf eine nie» 

— REM bezeichnet. Fur Die Durchdringung des 

Sinn und Geift entjtchen Lebensregeln, 

ee *8 Anfeitung zur Pflege bes geiſtlichen Prieſſertums tägliche 

Aneatsbäder fürs ganze Kalenderjahr, nicht im Anſchluß 

die ja — ——— Peritopen des Kirchenjahrs. 

— iften ſuchen auf die Bekehrung einzelner Stände 

— von le an feibet die pietiftiiche Wolfs« 

dadurch, daß fie zu ſehr für die Erwecten jchreibt. Der 

weite Tea kn das Voltstiimliche geht leicht verloren. Die geiftliche 

seialbte Sprache ift meift nur den höheren Vollsklaſſen ver- 
9. 


08 


J BD Geiſt der der 
Be 
— se Clement, das Gleichnie — 


2) Zur Frommigkeit im Unfang des Pietismus. 


Bon der jpegiellen Geſtaliung der — — die ben 
Pietismus fennpeichnet, joll im Zufammenhang 

in ber erjten Hälfte des folgenden Jahrhunderts ——— 
ſein. Einen Blict in die erſte Entwicllung die] eit 
gewährt ſchon das Leben der eriten Bietiften 
ud dat Francte fetet. Zur erſten Kennzeichn 
folgendes: Alle pietijtiiche Benenung Enipft Ina Kr am Cie 
des Jahrhunderts befonders Halle, als die 

die gebildeien Kreije des Volles, nicht bloß bie — ſouden 
vielſach den Adel und die Juriften ze, mit vietiftiich, — 
Verſonlichleuen zu erfüllen jucht, an die — 
wad) dem Vorbild Yranffurts bald in Augsbı — 
Eſſen, Darmitadt, Hamburg und in etwas a 

Vollegia philobiblica (biblijche Borlefungen) in Leipzig al 
winden, an. Die pietiltifche Srömmigteit nährte jich überall in 
erfter Linie an der „gelisen. Schrift — — 
ange Leben in oft eich! icher Weiſe glei ig uuter 
—— der gangen Schrift Alten und Neuen Bimdes, Dur 
Vertrauen auf die Kübrung des Pebens dusch ein mittelbares 
Eingreifen Gottes, gebunden an jeine Rede in der Schrift, it 
dee man die einzelnen Sprüche nahm. die man durch zu 
— („Däumeln“) erfuhr, mie Spener jagt, Alhtan 
künftige Dinge gu erforichen, jondern ſich unter einander aufe 
zufordern, und die Befejtigung Des Lebens dauch das Streng, dar 
ec auferlegt, iſt ein Brundzug der Gedanfen Spenes amd 
feiner Freunde, Solche fand er übrigens bald fchom im dem 
höchſten Streifen, es jei erumert an Sopbia Clifabeih, 

von Sachfen-Zeis, die in Frautfurt von Homkwrg aus feine 
Erbauungsftunden bejuchte, an Glijabeth Dorothea in Deren 
bie Tochter Ernfts des Frommen, Venigna, geborene von 
Promis zu Soran, die Gemahlin des Grafen von Solmk 
Yaubad), Chriftina, Pringeſſin von Metiendurg- Güftrem, jet 
1683 die Gemahlin des Grafen Ludıwig CEhriſtian von Stolberg 
(+ 1749), Veit Ludwig von Sedendorf (Menfeloih), Kanzler ir 














309 


(+ 16) Ha von Gersdorf, geborene 
Fat Ihn arte ER i. Geheinralöthettor, 
E= von Se Te en 

jen, den wſtein in Dresden um 

“ Ei Berk ac ildebrand von Canftein, —— 
don Canik, re Gneomar von ex (Stier 
water von Yingenborf), welch legtere drei in Berlin unter feinen 
und jeiner Geftnnungsg jeroffen Schade und Aftmanns Einfluß 


den eriten Vegründern des Pietismus, die ganz im 
Cum Speners en, waren durch Erbauungefchriften noch 
viele , obme daß fie bleibenden Wert — hätten, 
&t for Ehriftian Kortholt in Kiel, eim eifriger 
und der Jugend zur Belehrung (+ 1694), Adam 
vs ialaffefjor und Rammerjekvetär in Arnftadt 
Georg Orabom (4 1707 als Privatmann in 
„(ein milder Gegner der Privatbeichte)), Johann 
Horbius, (} 1695 in Schlems auf jenem Yandfih), 
& ind Workämpfer Speners in Hamburg (1685 
eldandachten), dei deflen Mitarbeiter Abraham Dinkel» 
"man, + 1695 als — an St. Katharinen, und ber 
Frankfurter Freund Speners, Mitbegründer der Privatverfamm- 
Augen, der Advolat So Jakob Schatz, der freilich, jpäter 
a 


verfiel 
einigen Nenauflagen_ oder Bearbeitungen find noch 
von Spener und Schade zu lefen. 





3 wollten 2 * Spener.*) 


Jalob — ift De den 18. (23) Januar 
en rei olisweiler im Elfah von frommen Eltern. Sein 
Philipp war Nat des Grafen von Rappoftitein, 
Ba mac geb. Salzmann, die Tochter des Gräflichen 
und Sıahı vogts Joh. Dat. Salzmann. Schon am Tage 
der Geburt zum Denft der Kicche bejtimmt, ward Philipp in 
it wen und aud; früh vom HErrn innerlich an 
en Denn sone m. Die Kinderjpiele hatten für den frommen 
eh Er las lieber die Schrift, Aruds Wahres 
Shrifentum und Paradiesgärtlein, auch Barters 
#) Koh IV, ©, 201 laider IIT, ©. 388-546 Gurt, Dialonne 

in Schtosbiſa · Ouiln 


| ü 










310 


yon der Er 
Jugend feines ergehens. 
—— blieb ihm im Gedächtnis, die ihm fi 
feinem 12. Jahre einem Taug beiwohnte. Durch 
aber feine Sterben feiner Patin, der Gräfin 
fein, November 1648, wurde ex tief 
und — Der Unterricht 











Colmar, 1551 bezog er die Univerjität Steaßburg. Hier wohn 
er bei dem Mann der Schweſier en Vaters, 

Rebhan. Schon damals verband ex fich mit etlichen 

Freunden zu gemeinfchaftlicher Erbauung — guten 

Sonntag. 1653 wurde ex Magifter. an 
eigentlich 2 xologie bei Dannhauer und In 

„DBater in Cheifto" wurde Dazu wurde er 1654 — 1656 
sicher der beiden Söhne des Pfalzgrafen Ehriftian IL. von Ya 
— ee Tode feines wc rat a nor 
feine übliche afademijche Neife an. zuerſt na 

wo er 1659 bei Burtorf feine — — 
fommnete, Daun 1660 nach Genf, wo er zu 

der veformierter Prediger in Konfiantinopel gervefen war, einem 
geboren Walden und mit dem pietijtifi 

foricher, dem Jeſuiten ſchuler Sabadie, im nähere 
Kehungen trat. x erweiterte jener jeine Kenntnis xeformierter 
Erbauungsfriften, nachdem er noch 1961 als Mei ge 
des jungen Grajen von Nappoltitein in das 

D. Frommann in Tübingen für 4 Monate gelommen war, — 
ſchon vor Grafen und anderen Edelleuten Vorleſungen — halten 
begonnen, Da wurde er 1663 vom Nat zu Straßburg 
Freiprebiger dorthin berufen. Als jolcher batte er Feine Selle 
fondern nur Predigttbötigkeit. Um ſein Einfommen au erh: 
bielt er darum aud) über Theologie, Gejchichte, 

Rolitit Vorlefungen. Den 23. Juni 1664 erlangte 

den theologiichen Doktortitel. Am jelben Tage — er 
mit Suſanna geb Ehrhardt, Tochtet eis Stabirais, 
Kindern fchentie fie das Leben, wovon ſechs den Vater über 
lebten. 1866 aber wurde der außerorbentlid; beliebte Lehrer 
der alademiſchen Jugend und freundliche, demitige, begabte, 






— 


311 
3ı, nun a als iger und Senior Det 
ae 

| , bie EN Ei hatte, Ex 
| eine die Schrift zu und die 


Da er no. ie — — be er die 
mit dee neuen Sehne a Ki Sean = 


— befonders des Bemahtafen * Se ne 

Brenn FÜ 

wir En une die ze 
im 


une, Steben 
geiſtliche 







ei Tose jhon in Frankfurt und anderwärts 
Ausbeutung ſeiner Grundgedanten ent 
ihn 1686, nachdem eu kaum von einer ſieben⸗ 
—— — EN — fü — 
hr m Seo zu feinem Ober! ger 

= Drehen. an eine Stelle, die damals als erfte der ganzen 
Kirche Drutfglands alt, Nach eingehender Rrüfung 

mit Freunden — er den * an, Mit Ger 

zog er nadı Dresden. Hier wirkte er num vom 

11. 1636 bis Jumt 1691 fünf jegensreiche Jahre. Neuss 
ec im engeren Freundestreis und im weiteren An⸗ 









en 

jet "Spenas  Ellang is Swen a 
a ‚willen dem dem Trunf ergebenen Rurfürften bei 

legenheit eines Bußtages im n n 

einem jehr —— Schrei Aa aber erufle 

lungen t, er in 3 na f 

= ne ee vermittelte, vom Sturfürften Ru 


vieler geiftlicher Stellen, in dem chen 

Briefwechiel, in der zu feiner freude erblühenben v 
le. Spener war dabei ein Veter fur andere wie wenige 
iele verbanften feinem eifrigen Gebete ihrer Seelen Mettung. 

Der reiche Dank und viele Ehre, die ihm darum ıwiederfubt, 

vermochten feine Demut nicht zu erjchlüittern. Am 8. 

nad) Trinitatis 1704 hielt ev feine iegte Predigt. 

berief er feine — um fich, bat ve nachdem er ſich zu 

Belenntnisichriften bekannt, um Vergebung und ein 

fiches Zeugnis von der Gnade Bottes ab, Doch erholte er 


ve 
trachtung oder im Geſang zur Erbauung beichäfti en 


Bean ei am d. li 1705 tn = 
—— ‚dor — Ze — * * dur ein, hen 
Gebet 17 dreimal vorlejen und ver dann Sonntag 
in ben. — Nach jeinem wurde er 


in Ebanun⸗ 
‚der Gejcjich Me der @r % 
— It me 
me a hr im dei 
— a —A— aus 
— 1pis „A an az en 
Pater vi von le F 
ieler, vn N. Sim un Im: 
en getan. Can Ba — — 
eine en le ee Seel. Tareoe er == 
), Tcho ds Of in —— Wi = 
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— it ererbt ichtet it. m a = 
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des Pictisnns 
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durchdrungen 


— 


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3 


ER 
SE 


art 
am die bezüiglichen Feſigedaulen. Seite 815 
das 2. der erflärten Stellen, das 8, ein 
merfwärdigen Materien. 
2. Dr. Philipp Jakob Speners Abi — 
Natur und Gnade oder der Unterſchied Werte, 


ungeb. 1,20 Mt. 


Das Vorwort Speners ſpricht über den der 
Schrift aus Vorträgen in den Collegia pistatis, m i 
von dem Holſteiner Kandidat Nikolaus Bedmann, 





315 
Bee 


erinnere, — er Be Se su leſen Bee Di, da er 
gen 


fh 

* Proben an ich babe, die jeinen Werfen der Gni 

= Tel. aber be9 Onabenianded Sericherung geden 
E 6—18 von 10 Wlan Kennzeichen ber Gnadenwirkung 


F en dem — der Liebe zu Gott und ihren 


en m nden dritten, der Liebe FR dem Nächften und 
8 Renngeichen, —— ußerungen; 
— von den vier beſonderen Kennzeichen der Demut, 
die ſich in jedyjerlei bezeugt; 
71-75 von fünften, der Geduld; 
7 — 81 von dem ſechsten, der Verleugnung des — 


82 von — jiebenten, der Freube ; 

83—85 von dem achten, dem Gebet; 
86 von dem weunten, ber Genilgjamkeit im Gebrauch der 

m und Verhütung des Überfluffes; 
s 87—98 von der fung nach diejen Kennzeichen. 
8. Dr. bilipp Jal ob Speners „Auslegung Des Briefes 
St. Pauli an die Nömer mit Einleitung und erllärenden 
en für die — des göttlichen Wortes", 
u neue ee Hi von Heinrich Schott, D. phil. 
bei Mi AH 4. Stereotypausgabe, 
Pine = eh mibt, VI und 296 ©, AL 8°, 
81. d. S,, ungeb, 1 ME. 

In dem Rorwort (IT ſpricht der Herausgeber von 
dem Wert, den unter den erbaulicen Schriften die Speners 
— haben, BB) fie in das Verftändnis der $ gen Schrift 
Tief und gründlich ift Speners Auslegung. Spener 
den Rmerbrief 1676 und 1677 in ben Eingängen zu 
feinen Vredigten in Frantfurt, 1879 gab er dieje Predigten 








— — 
5 See ir 








der theol Xejer willen, wie audı dort m 
See — aim, — — 
Anden. Ebenſo ift die Einfeitung &. 1-17 über 


c Gemeinde ıc. von ibm — Hr oe: il 
jefiigt, —— wollte 
rung des ————— und —— on Stoß Sit m 
— Vetrachtungen in erſter Linie dev Geme 
Freilich ſteht man in dieſem Buche an der Grenge — 
und ei A der tiefer FE 
wird es auch mit Segen zur Erbauung lejen können, 
im lutheriſchen Belennmis feitftehende wird auch) die 
Abweichungen (Nöm. 11, 25) vom Bekenntnis und der 
Auslegung, Die fich etwa finden, mexten, fich aber det 
Standpunktes, den Spener im ganzen einnimmt, gerade 
(zu Kap. 7, Anmerfung €. 151 ff). 
Was die Sprache betrifft, fo merkt man —— 
geht trotj des Erbaulichen das Volfstümliche ab. 
oden, nüchtern. Die Phantafie empfängt nichts. 
in allem, was ex fagt, tiefe — und der a an 
in die Herrlichkeit der Sceift einzuführen Am 
Kapitels N dazıtz die Notwendi En und Mög 
wahren, thättgen Chriſtentums und —— — 
Anmerkung: Nur mittelbar — die e der 
— berühmte auch nr aa De 
rtlarung der chriſtlichen Lehre, 
des Kleinen Katechismus Dr. Martin 3 IX un 
384 Seiten, gr. 8°. 3. Aufl. (1852) Berliner 
ze 80 Bia., Halbliwdbd. 1,20 ME, 
1,60 2 
Hier findet Fi in dem 1677 zuerft erfihienenen De 
gm erften Male auf den ganzen Katedjtsinus arngensenbet bie 
tetbode mit yergliedernden Fragen und Antworten und alles 
— mit dem Ziel, die Kinder zum inneren, lebt 
— ber Heilswahrheiten zu führen. Der Berfiond 
Sache foll den Leuten alſo eingedriidt — daß ſie die 





sır 
— und nachmals aus eigenem Verſtaud mit 
jene", 


—— —— Kreu — von 
1688 — 1854, — besorwortet, Bei di us Naumann, 
Dresden und wieder erjchien, jet ai ee it, 
geht übrigens in d en Bahnen felbitändig weiter, 


4) — —— Schade.) 


Yobhanıt Kaſpar fe — geboren ben 18. Januenr 
Külmdorf unterm Dolmar in der —— Grafichaft 
— unweit Meiningen. Sein Vater Jalob Schade, 
der — Vicefuperintendent und Ephorus in Schleufingen, 
jarrer und Dekan. Als er zwei Jahre alt war, 
jer und himerließ jechs unmindige Kinder, ihn 
Ir ben 2 nen Der Rektor des Ginnnaſiums zu Schleujingen, 
— Eenit Schade, war ſein Oheim. Dieſer nabın ibn, 
im jeinem 13, Jahre auch die Mutter, Maria Barbara, 
a des Mats und Handelsmanns Kaſpar Herlin, 
ben, in jein Haus auf und jorgte jpäter aud) dafür, 
daß er mit feier Roſt und Wohnung Chorſchuler unter den 
Alumnen wurde. Hier hatte ev auf der Siraße mitzufingen, 
aber auch viel, Ungemach bei Froſt md Dibe aus zuſtehen 
lernte fleißig Deutich und Latein und fonnte bald die 
men answendig. Auch Dachte er frühmergens im Bette 
uf Predigten und ging gern in bie Einfanmfeit beten. Ginige 
ai un Pre in jugendlichen Leſchtſinn verleiten, 
in ſchwere Stnden zu fallen. Oſiern 1685 bei 
a die nenn Leipzig, Durch Privanınterricht mußte er 
deze Lebensunterhalt jauer erwerben. Bald lam er un Beziehung 
und ji in engite Freundichaft au Auguft Hermann Francke, 
der jeit Berbft 1685 biblifche Borleyungen hielt. Er umterrichtete 
ihn umfonft in hebräifcher Spradje md führte ihn tiefer im 
Gottes Wort ein. Dies und eine ſchwere Krankheit erweckte 
ihre völlig zu einen lebendigen Ehriften. 1697 wurde er Magifter. 
France verließ damals Leipzig Da übernahm er die prattiſch⸗ 
biblifchen Borlefungen und hielt am Sonntag Nachmittag ein 
Collegium philobiblieum über den 1. Betribriej. Francke fehrte 
1689 zur und Ins mit großem Eifer fein Collegium praxis 


| 


ges 





y Koh IV, 222 fi. 





und „ fol ich thun, 
te er er äben jeiner 3 F 





ittliche 
fü hatte, in e, * iu — = a — in der Ver⸗ 


des SE au — I — * el * 


ihn, Hand in Dand mit viel äuferli N er 
Ihwächtich he nt fräntlich war, — 1690 — —* 
Diafonus werden. Doch bie zen Bee 

Sat m 9 Kr: 5 rc fein. he et 

ot s Herz ie ar ir,“ jo te er 

Troſt: n Seel iſt J 1691 wurde er, — 


in Berlin bei einem Bejud) zwei Predigten en, in 
fein Zuthun vom Rat einftinmig an bie 

Diatonub gewählt zur Seite 2 eben erſt al® ie 
berufenen Spener. Am 2. Advent führte — ein, 


Sieben Jahre lang wirkte er im großen 
und Seeljorger. Er — mit beller, — 
und großer Babe Buße und Belehrung, ein wahres, 
ſchaffenes, fruchtbares Chriftentum Viele wurden durch 
ermectt. Schade ftand neben dem ſanften, enangelifch> milden, 
erfahrungsveichen Spener als junger, ftuereifriger Pre der 
feine Stimme ſchonungslos erhob wie eine —— um dem 
Volt fein Übertreten zu verlundigen. Ebenſo ei 
war er als Seelſorger. Die Armen ımterftüßte ex mit; 
feinen (egten Thalern und Kreuzen. Auf einene Koften lieh 
ex Zaujende von Neuen Teſtamenten druden und verjchenfie fie 
Dazu ſchrieb er fort und fort erbauliche Traktate, hielt im 
Haufe für das Gefinde und für Handwerlersleute 
ſtunden und unterrichtete eifrig Kinder, Zumal als die 
durch „Bege abmenbig gemacht wurben, erfreute er jich am 
dem den fein Wort bei Kindern hatte, Sie kamen nad 
einen Perbipien auf feine Stube und ließen ſich über bie 
Predigten auftragen oder beten lehren. 

Dod) durd) feinen Emjt und feine Cigenart mipflel ex 
feinen 19 Berliner Kollegen mehr umd mehr, Spener aus 








Iren er Ha 2: — bin il es 
ee w * Vegräbn } 





hätten. ‚Hatte a 
jeffenen  jtiichen DJ mit 
ihm mirde. Au 9 Piel en — 
Su F —— — — 
Si vd) ihn Gutes gethan hat”. —— 
hat Schade einen unvergänglicen Namen. — I 
find durchgläht vorm heiligen Feuergeiſt und in di — 
Schwung. Viele find fonft zu Tubjektio umd nehmen mr 
feine Kämpfe. Aber foldhe, wie a hinauf Ki deiner‘ 

„Mein Gott, das Herze bring ich bie“, ; iſt das befte 
[cm aebören su den beiten aus dev ie des 84 


In feinen zahlreichen lleinen Erbammgsid) 3 erfennt 
man den Mann von breunendem Eifer, aber voll 
und Bewegung. Zwei derſelben find im Chriſtlichen Terein im 
nördlichen Deutjchland wieder neu herausgegeben worden, wenn 
auch in unſeren Verhältniſſen entfpuechender freier Bearbeitung: 

1. Die grage: „Was fehlt mir noch?" oder Anweisung 

zu einem Ihätigen Ghriflentum, nebit. einem Anhange von 

Gebeten. 9. Auflage. 187 Seiten, 27 Zeilen die 

ft. 8°, Eisleben, Klöppel, 1860. Balbimbbb, 40 

Nad einer Einleitung und. biblifchen Begrundu 
Matth. 19, 18—20 und Yuf. 18, 22—23 bebanbelt 
die daraus entnommene Frage nad) Anleitung der,d 

as mat mir nody?" mi 

1. Arage: „dc beifpe ein Sin 
was fehlt mir noch? Eins, vehlt div noch: neben bem Namen 
die That.“ 2. Frage; „Ich bin auch ein guter Chaiſt, denm 
ich habe meine Bibel und meinen. Katechismus gut je 
was fehlt miv noch? Eins fehlt div noch: das 
bes Gelernten,” 

Die Untworten dringen in funzen, Klaren, bibliſch 
Süßen auf ein lebendiges Ehriſtentum. Seite in ae 
jo 35 Fragen auf Grund der zehn Gebote, Seite 60 


fragt bei jedem Stüd 
entjprechende Antwo 












14 Fragen über das zweite dd: 14, Frage 
en in es 

umd a ee dh fehlt Pe le 
noch: die Bereitung aufs Ende.“ ne folg Ken 
— über das dritte tüd: 

bas | ler Is Mach it, „one —— 
mein un jebet, wie fichs vet, zu verrichten; 
——— Heil Eis tu A n le dreimal 


22 


jur an et ohne Unterlaß!“ Seite 116—126 enthält 
dan ‚er das vierte, Seite 126143 8 Fragen über 
as fünfte Yauptjtüd. Seite 149-152 fügt noch einige allgemeine 
an, um bie nicht ven Entfehuldigungen bes Jeiſches zu 
— 8 Frag e: „Was würden meine (Eltern 
ten, was würde bie ET Dazu jagen, wenn ich au 
einmal ein Be anderes Veben anfinge, das wilde mir viel 
Berbrui hen; was gt mie mach? Eins jehlt bir mod): 
die Bereitprkigkeit, um des HEnm willen Schmad zu leiden. 
Seite 153 —187 fügt unter 36 Nummern nach einem längeren 
Belenninis der Sünden einen Anhang dev beiten hürzeren Gebete 
bei, bejonbers nach Luther Bugenhagen) und dem Nürnberger 
Handbuch (1854), die den einzelnen Geboten entiprechen und 
anf bie Wochentage zu funzen Morgen und Abenbgebeten vers 
teilt And, dann folche yum zweiten und dritten Dauptitüc, 
mieber auf eine Woche verteilt; zum vierten und fünften jind 
außer denen von Luther einige von Arnd und Seriver genommen. 
2. Unterricht über die Beichte und das Abend» 
mahl in Gejprächen. Nebit einem Anhang. Eisleben, 
Verein, 1860. TV und 152 Seiten, 42 Zeilen 

die Seite. Halbleinmdbb, 45 Pig. 

Wie das Vormort Wetermeiers berichtet, bilbet Die Grund» 
Tage yu diejer Schrift auch eine ältere von Kaſpar Schade. 
Nur das Gejpräd;, das ji an die Bebürjnifje der Gegenwart 
wi ieſt it neu zugefügt. ‚Im Anhang st blof die Nustegung 

jaterunfers und des 23. Wialms von ihm, die übrigen Stüde 
Mi bearbeitet oder anderen älteren Schriften entngmaien. 

id enthält nach den Katechismusftüden, ©. 6 ff. 

ie file Blare, erbauliche Gefpräche: das eins ©: eforgenh 

| einen ungläubigen und Leichtjinnigen Beichtfinb (bis S, 30), 

dann mit einem, der fic mit einem falichen Troſt betrigt 

(bis &. 47), mit einem Bupfertigen Veichtfinde über deu Anfang 

eines neuen Lebens (bis S 62}, dann mit einem wahren Chriften 

und einem Heuchler, darin der Nnterjdich beider zur heiljamen 
a 


E. 


Mai, 









322 


Prüfung vorgeftellt wird (bis ©. 5. Der Anhang enthält 
©. 88-118): 1. Biblifche Andacht im bie Beichte Fi 
i 6 und die Bußpfalmen, für das e —— 

Pi. 23 von Schabe; 2. Gebete: eine Base 
unfer3 von Schade, ©. 114—124, dann 9 meift 
zur Beichte, 9 zum Abendmahl und 9 Aug: Ihe Ce 
zu beiden, ©. 124—152. 





) 


III. Das Beitafter der Blüte des Pietismus, 

der vom Biefismus nicht unbeeinflußten zu 

Ende gebenden orthodoxen Erbauungsfitteratur 

und des Übergangs zur rationaliſtiſchen, fowie 
deren erfie Blütezeit. 


a) Die Blüte der pietitilchen Beiligungslitteratur 
und die von ihr beeinfluhten fetten Früchte der 
orlhodox - Iutherifhen Erbanungslitteratur: 
RO —1750. 


(Dittelpunft: Srerd, die Dallefhe Schule, die Beugelſche Shake; Reumanı, 
Schmid, Yülter) 





2) Allgemeines. 


Fon ‚Dem, daß lirchengeſchichtuich angejehen, der Pietismusin jeiner 
lüte in jener Zeit an die Spise geftellt werden muß, find 
in ber Erbauungslitteratur mehrere parallel laufende Strömungen 
wahrzunehmen. An die milde Urt Speners, der bei allem 
—— ein treuer firdlicher Lutheramer war, Müpft 
ewußt und unbewußt die erſte Richtung an. In er 
künmlicher Predigt, in volfstümlicher Schriftauslegung, in ber 
—— Dartellung des Heilsweged, in der Verſorgung der 
Seele, ſowie des evangeliichen Haufes mit Bebeibücdern, 
2 den en des Lebens oder nad den Tagen des Jahres 
georbnet, jucht man eine gefunde Verbindung von Orthodorie 
und Pietismus berzuitellen, einen Bietismus zu pflegen auf 
firchlicher Grundla ae Das Bejtreben ift, dem in lutheriicher 
Srtbodorie ergogenen Volk auf Firchlichem Boden zu neuem 
Leben zu seen in Anlehnung ‚am bie neuen Gedanken der 
it. Sold; milder, von allen Überfchwänglichfeiten fich frei 
baltender Pietiömus mir vertreten nach Spener befonders in 


ar 


= 





324 


Gießen und Frankfurt: In Gießen wirkte in diefem Sinne | 
Speners und Frandes Schüler, Johann Spripien Zange 
(geb. 25. Dez. 1669 zi + 1756 als © 
zu Idſtein), Mu: gehann Beinzig May (+ 1719) und 
Johann Jakob Rambad. Lehterer, obwohl durch die 
Halleſche Schule Hindurchgegangen und Hier in [e Nachfolger 
A. 9. Frandes, bewahrte fi doch einen kirchlich- nüchternen 
Standpunkt und überwand die Einjeitigfeiten des eji 
Pietismus. Gießen und Frankfurt gehörte an Johann at 
Freſenius mit jeinem mten Rommunionbud, 
wie wenige ber pietiftifchen Bücher, Verbreitung 
In Heſſen wirkte in demfelben Sinne des Johann ilipp 
Freſenius Bruder, Johann Friedrich Frejenius, mit 
jeiner „Abhandlung über die Aeclertigung ein eines armen Sünders 
vor Gott“ (die 1857 von Vilmar neu herausgegeben * 
jetzt aber vergriffen ift). In —— ſelbſt wurde ein geſunder 
Pietismus vor allem von Stard vertreten und durch feine 
einflußreichiten, gediegenften Schriften genährt. Einen milden, 
kirchlich gejunden Pietismus vertraten auch die berühmten Schriften 
von Georg Nitjc) (geb. 1663 zu Altjtvelig, 1692 Kollaborator 
in Braunſchweig, 1693 Prediger in Wolfenbüttel, 1709 General: 
fuperintendent in Gotha, + 1729), bejonders jeine „Theologijchen 
Sendjchreiben“. 1841 und 1863 erjchienen fie unter dem Titel: 
„Übung in der Heiligung“ in Halle bei Mühlmann, von Beſſer 
herausgegeben, jind aber jegt vergriffen. Dasjelbe gilt von 
„Die thätige und wahrhaftige Chrijtenliebe“, Hamburg 1859, 
neu bearbeitet von B. Stein, bevorwortet von Generaljuperint. 
‚Hoffmann. Der „Unterricht vom Sabbath und Vorſabbath der 
Seele" (aufgenommen in Löhes Hausbuch, erſchienen in Kaſpar 
Calvörs, Generalſuperint. in Klausthal, erbaulichen Schriften 
1691 und 1711) gehört auch in dieje Richtung und giebt gejunde 
Normen für ein gejegnetes Gebetsleben. Eine nüchterne pieliſtiſche 
Schriftauslegung zeigte Chrijtoph Starke. Ahnlich iſt die 
— der aus reformierten Kreiſen ſtammenden Bajeler 
Bibel. 

Die Speners nüchterne Art bald verlafjende andere Richtun 
des — fnüpft an Augujt Hermann Frande u 
feine Schüler an und fand durd Halles Univerfität 
und die Franckeſchen Anjtalten Verbreitung in ganz Deutjchland. 
Der Kern und Stern aller Schriften diejer Sichtung iſt das 
Abjehen auf herzliche Bekehrung oder dann, dem wirklich bes 
kehrten Chrijten Nahrung zu geben. Da aljo "meijt den befehrten 








325 

Ühriften mit i dient werden foll, jo leidet 
darımter bie Pr 53 Nüchternheit. Die Lebens: 
welche man vertritt, vermag der freatürlichen Welt 

ihr. volles Be einzuräumen, und die Bolkstümlichleit 
verloren nur den Erwedten verjtänbliche Sprache 

IR in Berbinbung mit ben Pieblingsausdrücen 

dr Schule. Weitjehweifig und fteij auf der einen, 
—* und ſaßlich auf der andern Seite reden oft bie non 
Da tief ergeiffenen Autoren. Ju lehterer 


jonders bie aus — ſammenden, im 
viel beeinflußt von der Richtung der zweiten 
ch , welche eine bombaftifche, Dintelgefchrmubte, 
Sprache bevorzugt, Die Namen von France (mit 

elen Heinen erbaulichen Traftaten zu tieferer Förderung des 
en Lebens), Joachim Juſtus Breithaupt Cr 1732), 
joadıim Zange (} 1744), dieſen theologijchen Profefforen, 
md Ehriftian Friedrich Richter, des Arztes, mit 
vielen Bleimen erbaulichen ZTraftaten zu tieferer Berinnerlihung 
des Lebens bezeichnen im Halle diefe Richtung jelbft. Eng jchlient 
9 an fie der auch mit nach Halle gehörende Bogahkh an 
feinen teilweije vielſoch unfterblichen Schriften, die von 
1718—1782, amt zahlreichſten zwijchen 1740 und 1760 erſtmalig 
ji Sind jonft die Namen der andern Bietiften jener 
wie Johann Gottlieb Hillinger (+ 1732 als 
Superintendent zu Saalfeld), „Progeh der Matjchlüffe Gottes" 
mu J 1858 und 1867 zu Stutigart, jeht vergriffen, 
r der Mechtfertigung des armen Sünders vor Gott“, 
1565 zu Ansbad) neu, vergriffen) oder Samuel Lan (+ 1746 
in Wernigerode), jeht wenig befannt, jo verdient eine Anzahl 
der beften Vertreter ber Pietiften, die Halle gebildet hat, um 
bedentender, unvergänglicher erbaulicher Schriften willen mehr 
als andere genannt zu werben, jo Johann Adam Stein: 
meh (t 1762 als Abt in Bergen), Heinrich XIL von Reuß⸗ 
Schleiz “ 1784), Johann Porft (+ 1728 als Bropft in 
Berlin), derjen „Göttliche Führung der Seelen und Wachstum 
borenen“, von 1722/28 an wie wenige Bücher den 

Bietismus hriftliche Volk getragen haben. Vergeſſen darf 


nicht werben David Hollaz, ber Verireler bes 
in Pommern, mit feiner „Bnadenordnung“, „Bebahnte 
erner 








nad) bem Berge Zion" u. a; Friedrich 
CH 1741 zu Yeipyig), mit feinem „Richtigen und 
unteänlichen Himmelsweq“; Evnit Gottlieb Woltersborf, 


4 E 








1758 zu Sauban) mit dem enden B 
— El udn 






Greusherg dh 17 "Don 
in Er — 
Mare (er Se. beein A au 

ie 
+ Im, zu Dresden), einer der Iren Erbaun 


9 
a Span Br — oft ae jebr 


Abjenter des Halleſchen Pietisius nu fibe ep R 33 
von er Manu vn — a, nur iſt, vom 
einigen mdlungen von — 
ee dem ——— e 
Parse auf dem Boben der 
da fie befonderen Wert auf die Lofungen und Lehrterte a 
Gottes Wort legte. 
Die dritte Achtım des Pietismus vertreten Die Württem- 
berger. Somohl ber Pietismus Speners, als 
fand in Württemberg geofen Einfluß. Pier war ex der 
ion durd) Anbreü — gut luchlichen 
ie am der Belebung des riftli en Volkes arbeitete, 
fommen. Durch eine jelbftändige Verbindung des 
württembergijchen Wejens mit ben neuen Einflüfien des 
nahm er eine befondere Gejtalt an. Dazu Farm, * 
des Pietismus in Württemberg, ein Hedinger und 
vor allem ein Vengel, durch und bucd) originelle 
waren, die auch ein offenes Auge für die des 
federn PBietismus ſich wahrten. So einigt vl in dem 
ürttembergs ein Sinn, der an dem, was D 
bot, jeithält, amdererfeits auch frei forjcht eu 
die ae Heilige Schrift zuruggehi. Geiftläche —— 
ihr Ziel darin, im die Schrift fich zu vertie 
Kennzeichen der pietiftiichen Litteratur Württembergs 
bie Verbreitung ichrifigemäßer Predigt und tiefe vol 
Auslegung der Schrift. Die Namen Hedinger, ‚Gra 
Urlöperger, Konrad Mieger, Bengel fi 
das Ende des vorigen und an den Anfang des 18. 
Steinhofer geht bald in Verbindung mit, bald in 
von der Brüdergemeinde feine eigenen 
gehört auch Marie Katbarine Sophie von 
aus Bengels mittelbarer oder unmittelbarer Schi 


Ä 
2 


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ER Bart, ftberger, Best ide 6 Rieger, 
eti FrECHSR = 


—— —— 
jon mit in bie 


zangt Fu, 





— — bie en das 19, 


der ımter Hofader erblühende Pietismus 

—— 
en eb Sifen dei pietitife 

ae jai en ie i en 

= "| an 


Ri en ajtetiiche Litteratur, welche von 
a Se — Ort au Zaren 
Ben — mit dem Bietismus gelernt. Sie haben 


Schmold (Morgen und Abend» 
teilmeije mac ins ST Jahr⸗ 
wurden raſch Lieblinge im den lichen 
des Bolfes in gang Drutepland, Sonit find bier die 
eines Erdmann — +, 1756 zu Hamburg, ferner 
das zahlreid; verbreitete Schapläftlein Luthers von Schin« 
meier, des großen Dresdner Löjchers erbauliche kleinere und 
Bere (bie ebfen Andachiöfeichte, Unterricht vom wahren 
A711 u. a.) me nennen. Herzlich erbaufic, fchrieb 
J Scaitberger jeinen „Sendbrief“, wahrend im 
‘ Benz jeim für pretiftiiche und oxthodore Kreiſe aleich 
ie ng pe un 2 r 
eine ungeheure Fülle von Exrbauumgsichriften, Die 
aon dan Ben HR Richtungen ins Boll — werben, 
it der geiftlich-! irhlich Einfluß noch 
— Be: Verhältnismäßig viel gute Schriften aus 
Nreifen haben darum auch jeit der Mitte des ih Yahr- 
wieder in neuen Ausgaben Verbreitung gefunden, ja 
wie Stards Handbuch oder Schmoldts jebetbücher und 
aus der malen Yan Schule, babe auch in der Zeit 
flagen erlebt. Übrigens, was {den 
















5 Rn bes vorigen Jahrhunderts zu behaupten 
war, gilt aleichfalls bier. Die ajketiiche Schriftftellerei, ſowie die 





BE dei 





get — überhaupt, finde 
— — mieber an Kruse: 
— Muſtern, zumal Thomas 








2) Zur Sharafteritit dr @igenart der pietiftifchen 


Es ift unmöglich, in m Rahmen ein auch ar ni 
maßen vollfländiges Bau 
Es müflen einige Andeutun, 
a DR — — Hal Pieti 
es Schulen hindun angen jo 
je — wird bie Zeit et in der —— 
— Id wird hierji eine längere Entwickelung in 
ſimmt begrenzter Zeit, bald ein einzelnes 
ben. Die Führer des retue ven genau Tagebuch 
= Ger fie ihre Selbftbeobachtungen und 
ni ihren Salem U d. " Woltedor] 
2% ff). Die Vebentung der Onadenmittel wird — 
— — ondert fich der einzelne von dem „Jufet 
je. Es wird vornehmlid) das innere Verhältnis des 
ne lem betont, die Recke dardber N — 
fichtbaren Kirche feht man meift nım Mäı 
der Gnadenmittel mit ihrer von den Rühru * — 
des Herzens unabhängigen Macht tritt 
Dan verfenkt ſich wohl in die Schri Hi aber * * Am 
nad) ihr zu beobadjten Man wil nie durch 
jeheiligt werden und vergißt darüber, —— Troft ber 
Resifertigung zu fuchen. Da man allen Nachdruck — bie 
fubjeftive Seite der Seiligung mit der Selbjtbeobach 
welcher Stufe man wohl jei, legte, fand der Pietismus 
dort Anklang, wo man viel Zeit dazu hatte, alſo vor in 
ariftofratijchen Kreifen oder, wo man bie Zeit — zu nehmen 
genötigt ward, in den Anftalten zur Erziehung der Jugend. oder 
wo, wie beim geiftlichen Amt, bie Seelenpriege anderer —— 
eigenen Seelenpflege Band in Hand gehen mußte Das Volk 
als foldhes, das noch vielfach, unter großem Diuck zu arbeiten 
hatte, blieb diefer befonderen Art der pietiftifchen 


meift fer Unter ben Gebildeien waren es wieder Die 
denen fie am meiften zuſagte, entiprechend dem er 





jerbreitung, 

«d eine Thal daß in den Jahren 1730—1740 der 

‚eine folche Macht im Volle geworben war, daß auf 
geiitlichem Gebiet ber Pietiömus die herrſchende Richtung war 
und, mie es im en Jahrhundert mit der Orthoborie 
geweſen, jo wars jeht mit dem Pietismus geworden, daß er 
auch die, die ſich ihm innerlich wicht gebeugt, 

men. Der Pietismus, der jeine Anhänger auch 

für — unter Israel, ſowie unter dem Heiden in Indien 
amd Nordamerita begeiftert hatte, war zumal in Sadjen, 
1 n art und in allen Meineren Staaten öffentlich 
anerlannt, Daf natürlich, vornehmlich da die adeligen reife jener 
FR ‚ers fait fämtliche Kleine Fürſtenhöfe Mittelpuntte 
⸗ (8 geworden waren, auch viel Heuchelei in jenen 
Fi u fand, wer wollte das andevs erwarten. Selbjt die 
ietijtiichen Frömmigkeit haben den alten Adam, 

wenn er nicht mollte, nicht bezwungen. So flagt Amadeus 
die Heuchler (1728 in der „Seelenerquidenden 

gr „Wenn in der Gefellichaft wahrer Kinder 

jo wiſſen fe dermaßen erbaulich zu reden, über die 

Bosheit der Welt zu Hagen und das Verderben aller Stände 
fo deutlich vorguftellen, vs man meinen follte, fie wilrden, wenn 
s im ihrem Vermögen ftände, die Gottlofigteit auf einmal 
N . Unter Weltfindern aber führen fie deren Sprache 
und geben fund, daß fie mit deren Treiben übereinftimmen". 


j 





6 * * — ine die 5 wenn 
ke "in dec mm nd ee 


der ‚rauen gehabt. Die tan Mufter g 
Ka u — — 
Keuſchheit und ee iebe z0g in bie Ehen ein. Tuul 
ſucht wurde mit Erfolg gefteuert. Der geiftliche Stand hob 
durch ein ie — dliches Leben, zu dem man in 
erzogen ward. Hier, mo unter Franele zu u le 
jammelten, wurde man zur Belehrung, — 

lefen, zum Intereſſe an dem Werfe der fon 


Welche Segensfrucht zeitigte dann der Pietismus im jeinen 
milden Stungn, in Armenſchulen ——— u dgl 
Selbft die Krankenpflege konnte nein * 


Erft um 1750pimmi unter dem Ein 
Wirkung des Pietismus dann — en ab, und 
Schreibt: „&s lommt ein anderes Geſchlecht auf". 

Was für eine Macht, um dies im eingelnen zu wurde 
doch die pretiftiiche Frömmigkeit an den —— 
Köjteis, von Saalfeld, von Köthen und Wernigerode, 
von Medienburg-Güftrom, ja von Dünemark, Bar 
unter den Adeligen, im Heer von Friedeich Wilhelm 
Fürſtinnen, mie 9 agdalena Sibylla von 
Denigna Maria von Neuß (F 1751). Beinrih 
von eußg⸗ Koſtriz, vermählt mit einer Gräfin von 
lbte in jeinem Hauje das Eniefüllige Gebet, führte ein 
über fein Gemütsleben, richtete Erbauun⸗ 

Familie und die Beamten ein. Dabei war er nicht lop Ki 
jondern froh und heiter. Gr jorgte dafür, daß die 
—— in feinem Pe — BE ver 
alf angefeindeten ober mittellofen Vietiften, N 
Stellen Sen Studien, In gleichen Sinn — rund 
Heinrich, Graf Henkel, Wreihere von Donnersmarl 
(1631 —1752) auf Pölgig in Sachjen-Altenburg. Am Hofe des 
Ehriftian Ernft von Saalfeld, eines Enfeis von Emil 
dem Frommen (+ 1745), wurden ountag nadjmittags Andachten 
im Speifefaal gehalten. Chriftian Ernjt von — 
1691 —1771, der Sohn der Ghriftine von Sto 

ach. Medlenburg- Guftrow, fammelte ptettftifche Wrediger in feinem 
Yande und jorgte für den Dr der Bibel, Arnbs: und eines 





| 
831 


men Gejangbuches. Der Raabe von Anhalt-Kötben, 
Seen er 
war, von den im 
tm Lamm —— — a im veformierten 
RESTE Die nf end von Dänes 
pe neigt, joa Io weltgehen, Dem Bichamus 
f jogar jo weit 
ia u Baal brechen. Vertreter des Ka 
& iebrich, Wilhelms aber waren ber Neihägruf Her— 
(ann von Wartensleben, Georg Abraham von Arıim, 
Ineomar Dubislan von Nagmer, die Generäle von 
tersdorf und Löben, der Freiherr von Buttgenau 
Bibel! ', Exrbauungsftunden, Andachten in ben däufern 
in und nd. bei den Wertretern des — überall 
ae zu wieberholien Malen rühmen Die Befucer 
die Babe des Gebets, welche die Leiter da bemeijen. 
ein ac em 3 Gebeisfeben ihut fich uns auf in den Lebende 
etiften. So wird von Israel Glauder, 
im Altftabt zu Bielefeld (+ 1721) berichtet: „@ott hatte 
im eine ſonderbare Gabe des Gebets verliehen, ie er dann 
uch bei feinen igern, in herzlichen Gebet fich mit ihnen 
ü , und jonft, wo ex konnte, auch bei Nat Suchenden 
nd, ft bei Reifegejährten unterwegs fleißig gebrauchte. Singen 
I) und erbanliche, geiftliche Unterredungen waren fein 
iger Heitvertreib, und bayu hatte er ein ſehr mumnteres und 
ws Wefen. ine ex fich im Garten mit quten Freunden 
jo vergaß er nicht, ein Loblied anzuftimmen 
beien®, "Een Borjt wind bezeugt: „Ex hatte eine 
R jöne — des Gebets, daß die Mitbetenden dadurch jehr 
errveckt und zugleich erbaut wurden". Daß die erften 
len ein und Fuhrer bes Bietismus, ein Frande, 
'weglinghaufen, Breithaupt, Anton, Herenichmidt, 
Hidjter u. a. Veter waren, die im vertraulichften Hmngang mit 
hot en ft befannt genug, am meiſten belammt durch die innige, 
ei liche Gebetsiprache ihrer Lieder, fein Wunder, daß 
'hne diejer Männer bald in ganz Deutjchland mit 
er —— wirkten, mögen wir an den aus Meißen 
Vrofeſſor des Gymnafiums zu Elbing, Koitſch 
— oder an Windler, Domprediger in Magdeburg 
1722), oder an den Dresdener berhofprediger Marperger 
1748) ober an ben Projeffor ber Moral und Logik in Gießen 
(ob. Chriftian Lange, den Lehrer Stards, denken, oder 


ee 








—— — 1654, + 1716 als 


—* jeden um 11 — beim 
mern einſamen aa 
Bott zu meiden und feinen Taufbund zu ertemern mit t 
feinen — ar Nine RE 
teren er amıue au 7 
inmiger Gemeinſchafi jeines HEren fein höheres Tante, 
* anvertrauten 


Von nachhaltigem Einf wurden die 
Erbauungsftunden in Württemberg. nd 
Württemberger Pietie mus der en — 


mal der Letzten Sie befonders Des * — 
und der gun lie een, Dinge das Maß — 


ielte, 
anderswo. Statt Fe RR daı a jei 
verwiefen: Schon 1722 wurde in Wiürtternberg Es 
eingeführt, Der Nährboden des Piefismug 1 * den Dienem 
der Kirche wurde zuerft der Brüberliche Verein a u 
pendiaten im Tübinger Stift, nad dem Vorbild 

von Frande und Anton in Leipzig und —S—— 

einigungen. Praltiſche Schriftteantnis nt gr 

tum wurde hier gepflegt; ihr zur Seite wurde eine es 

desjelben die Schule in Denfendorf, in der Bengel 
Schüler in die Schrift führte. Wilhelm Hofader — 
ſich in ſeiner Vorrede zu Riegers Pſfalmen, indem Hegel 

auf bie Zeit von 1750 an mit A Darüber ie 

fafjend: „Es aehört zu den befonders Brain 

durch welche ber HErr ber Gemeinde an unferer mi 

Kirche auf fo ausgezeichnete Weiſe ſich verherrlicht hat, 

gerabe in ber Mitte des vorigen Jahthunderts bis in ben 
fang des gegenwärtigen herein fo teure und fräftige Zeugen der 


Wahrheit geichenft hat. In einer Zeit, in welcher inmer 
f t ni anmaßender as ben Örundfeflen der ee 
heit gerüttelt wurde, im einer Seit, im welcher eine flache 
ichtigung der Geumdwahrheiten Heiliger Schrift und ein 
md ſes Moralgeſchwatz allenthalben in der deutichen 
12 nahın, I es Bott, gerade in unferm mwärttemz 
schen lande das helle Licht des Evangelii ungeſchmälert 
dem Seuchter zu erhalten und Männer zu erwecken, auf die 
wir mit und Bewunderung, ſowie mit innigens Dante 
ben ber Gemeinde, der fie zur rechten Zeit und 
in den Weinberg geiendet, zurücbliden dürfen. Aus 
# mit ben Waffen einer gründlichen und gejunden Geleht: 
mußten fie in geiftlicher Mitterichaft das Feld zu ber 
upten und — gewurzeit in innerer lebendiger Erfahrung vom 
deile in Ehrifte — haben ſie, je flacher und feichter die dheifte 
liche Welt wurde, nur um jo tiefer und gründlicher in dem 
Worte des Lebens geforſcht, alfo daß die reichen Ergebniſſe 
ihrer lebendigen — vielen Tauſenden zu einen 
feäftigen Halt, zur Labung und zur Stärkung wurden. Sie 
haben einen guten Kampf gelämpft und Glauben gehalten, und 
wir Ente genießen jet die edlen Frilchte ihrer unverdrofienen 

Arbeit und ihres errungenen Sieges“. 


3) Bon der Ne Feit der legten Vertreter der 
tberifi Orthodorie. 

Das Auftreten Speners und Frauckes brachte zwar für Die 
treuen echten der lutheriſchen Orthodorie viel Kampf gegen 
diefelben mit fich, und d it die Frömmigteit der Hauptkämpfer 
im den pietiftiichen Strei! tem, jorie der wichtigiten Vertreter 
der Orthodoren jener Zeit eine folche, daß man ſieht, auch fie 
lernten vom Pielismns ober auch fie waren nichts weniger als 
tote Drthodore, ſondern Ibendige Ehriften, die ebenfo in der Ge 
meinbe Leben ſchaffen wollten auf kirchlicher Grundlage. 

Eremplartic) ift die Frömmigkeit eines Löcher. Sein 
Veben war ein Leben des Gebetes und der jtillen Andacht. Dazu 
batte ec feine bejonderen Stunden, in denen er niemand vor fich 
ließ. Den Freitag feierte ex nach altficdhlicher Weile als Faft- 
tag und vor den hoben Feſten hielt er Vigilien und brachte den 
aröpten Zeil der Nacht in geiftlichen Meditationen zu. Daß, wer 
wie Neumann und Schmold in feinen Schriften beten lehrt, 
auch jelbit beten konnte, braucht nicht bemerkt zu werben. Schmold 











En — —— —A So — virtie 
im gleichem Sinue⸗ — hielt er den 


ſchrieb 'w in gebundenen und ung jebundener fo 
iften. Ein dritter Schüler von ü 57 Grü 
1690 Konrettor in Bauten, 1699 che, 1710 
— vertrat dort ein ſtrenges Lurbertum in 
iner auf Chriſtentum zielenben Prrdigtweiſe und 
forgerthät Wie lehrte weiter die Not der Tutheramer in 
Schlefien ') — und Gemeinden — Hr Bet = He 
Schmolds und jeines Kollegen und tefr * 
Balthaſar Sharfjs (+ 1744 in Schweidnit 
Wort und Schrift. Bon dem aus der — 
—— Gottfried Aleiner aber, der 1742 Pfarrer in 
—* unter Furſtenſtein wurde, wo er 1787 flarb, ie 5 
er ftets mit Beten von oben göttliche Sal 
Bohnen holte und, wenn es ans Mebitieren ging, site 
file die Gemeinde feufpte: 


Aus der Höde, durb Das Wort, In das Sup, — 
@o üft das, vae meine ibn — Bater, 

Erz ericheine, wenn ich m 

Vater, Iafl das Idwace Sin In der Arbeit nicht allainet" 






ee ee = 


tet iR gaben web ht geihan 
Mr —X ee aaa elden an tw 
efien, ER fanden fich in Thüringen unter 
— treue Beter und Seelſorger: Bon 
& an —35 ——— J Romhild (+ 1755 
Ei wie treu ev feine Gemeinde mit 
den Soda fügte ex särkde 
oder in Der 
ie ae Ei tradh! Lieder. Be an 
er an Kranken: und herbeheiien und im Beicht- 
— m. berühmten Hymnologen a: Ober» 
—— 1742) wird ee me, Hu 


kt einem jeben ins eier 8 ulaſſen oder befondere — 
em Hauſe een weil ex einesteild neftand, 

ihm ‚bazu von Gott bie Gabe nicht verliehen fei, andern 
er nur bejorgte, es möchte daraus mehr Hindernis 


), weil 
L des Neiches Gottes erwachſen⸗ 


Das find nur einige wenige — von der geſunden 
= it, welche aud) in der Sxthoborie noch vor 
0 —F eelſorger wirkten, mußte doch noch 


Die Gemeinden kommen. Daft ſpricht gerade bie 
he Verbreitung der aſletiſchen Schriften ihrer Richtung, 


A. Die firdlich gerichteten Wietiften. 
4) — Be Stard.‘) 


drich Er Er "Et it am 10. Oftober 
ode Seh jabıt Hildesheim geboren. ein Vater, 
han Oyer Stard, war von Haus aus Frantfurter Bürger 

d Bäder, Er aber jpäter den Kriegädienit erwählt und war 


=) 8a IV, 548 Einleitung zur „Driginelonsgaber (Galtn). 





feinem 10, ehe machte er ibm viel zu 
er durch Die Bilfe eines geſchictten 
‚Zwar hatten die Eltern den Sohn zum Sat | 

Aber den Knaben trieb es unermdlich zum Yemen. Ge lem 
für ſich jelbit die Anfangsgrünbe des Sata. So ie 
aufs Gymnafium, mo feine Lehrer Loſius md Boſaus 

gleich in die 5. Mafje aufnehmen konnten, auch rechte 

in fein Herz pflanzten, 

1702 bezog ex auf den Mat ded Verwandten Johann 
Balthafar Start, eines Predigers in Frankfurt, die ner 
Gießen. Die frommen pietiſtiſchen Profefjoren, Johann 
Day und Johann Chriſtian Vange, wurden feine Vehrer ı 
gewannen großen Einflup auf jein inneres Leben, gumal duch 
ihre Biblifhen Erbaumgsftunden. 1706 vollendete er feine 
Studien am 3. November mit einer Diäputation und 
fih mad) Arankfurt. In Sachfenhaufen murde sw fünze 
Hauslehrer beim Gaftwirt Ste in der „Blume“, dann in 
Asranffint bei dem Ratsheren Johann Goufriod Klemm. Be) 
prediate er als Kandidat in den Dörfern um ranlfurt 
17. April 1707 wurde ex unter die Kandidaten auf 
welche im Armen: und Waijenhaufe zu predigen hatten; 1709 
als Helfer und deutſcher Nachmittagsprediger die 
evangeliichen Kaufleute in Genf angeftellt. 
dahin machte er in Stuttgart, Schaffhaufen, Be 
Laufanne unter den frommen Kreifen frudtbare Befanr —— 
In langte er nach ſchwerem Sturm auf dem 
am 17. November wohlbebalten an. Hier lernte ex- jo ade 
Framzoſiſch, daß er bald ebenſo gut franzöſiſch 
predigen konmte. Den 12. Februar 1711 hielt ex dort mwieber 
feine Abfchiedspredigt. Er hatte ſich durch den Verkehr mit 
Theologen umd Benugung von Vibliotbelen in jeinen Stubien 
noch verwolltommmet. Nun bewite ex, zur Vollendung im der 
feangöfichen Sprache, Frankreich, Lyon, Orleans und blieb 
länger in Paris und ftublerte dort in der Sorbonne. 
Strafburg fehrte er nach Frankfurt zuricd. Dort wurde er 
wieder Informator, und zwar im Daufe des Schöffen von 














387 


Opjenftein, des fpäteren Stadt und Gerichtsjchuktbeifien, Dei 
24. Oftober 1715 wählte man ihn als deutjchen und jr —— 
e in Sacjenhaujen. ‚Hier vermählte er ſich den 2. Febr 
ie Tochter eines angeſehenen ne 
und und J. Martin ) Buß, die ibm 7 Kinder 
wurde er nach Frantfurt an die Barfüßerlirche 
für die Sonntagsnachmittags-, Tpäter für die 
und Montags+ Predigten. Den 6. Janıne 1729 
dann Donnerstagsprediger, 1735 Montagsprediger 
— zum Heiligen Geiſt, am 18. Oftober 1742 
agsprediger und Mitglied des Konſiſtoriums 
er auch das Predig amt am der hollündiſchen 
emneinde, in feinem Inte war er allenthalben 
und Seelforger in Speners Fußtapfen 
deſſen Saat, die er 30 Jahre vorher audgefät, 
So gab er baher einige Schriften von Spener heraus: 
Katechismustabellen, in fragen und Antworten zergliedert 
in Berje gebracht,“ und "Dr. Speners Ausübung des 
“, 1726. Über 30 Jahre lang hielt ev Sonntags 
ee eine Privaterbauumgäftunde, 
mübte er fic eifrig. Dem einzelnen 
ee Hehe nachzugehen. ¶ Um z.B. ben Dienftboten, 
mit trägen aus der Gemeinde in fein Haus kamen, 
gutes Wort mitzugeben, jchrieb er kurze Traftate. Sie 
vurden fpäter, 1746, vereinigt in feiner Schrift: „Das Gott 
abeiligte Herz und Leben eines wahren Ehrijten oder Lebensregeln. 
mie die wahre innerliche Herzensfrömmigkeit ſich äuperlid in 
Borien und Werten offenbaren mijje.” Für die Armen hatte 
Ar ein milden Herz und eine offene Hand. Alle Jahre ſchentte 
«x in6 Armenhaus 550 Gulden mit der Überfchrift: „Won einer 
Got Tiebenden Seele,“ Exit nach feinem Tode erfannte man 
in ihm ben barmberzigen Wohlthäter. So ſehr Starck geijtlicher 
Schüler und dev älteren Pietiften war und ev deshalb 
in jeinem Gifer jr das wahre Leben der einzelnen Seelen wie 
ke Gemeimde verſchrieen war, jo blieb ev doch bejonnen und 
züchten und frei von Abſonderlichteiten. Er ftellte ſich fejt 
auf Das Imiberiche Bekenntnis und betonte beionders Die 
Zaufgnade. 1730 warnte er in Jeinem „wohlgemeinten 
Hirteneuf an_ die Schäflein” vor Schwarmgeifterei und Spal- 
s viel Scielten und Läjterung von jeiten der ſektiere— 
ern — war die Molge. 1734 vechtfertigte er ſich 
im dem Zraftat: „Senensworte fir Scheltworte an bie 


Ä 


7 


oa 
— 


Zu 
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Hi 





Hilfe 
FE 
5 


——— 


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famen erſt na 
Einfluß au) dos erangeiche iſtenvoll Ze ci 
ex durch feine im — Schriften, zum Kar am die 
1723 erichien fein umumionbuch“, 1728 dann 

Male ſein bedeutendftes Werl, das vera 
ten und böjen Tagen“, 1781 vermehrt — 

wangere, Gebärende und Wochnerinnen. (Er — 

— den vi — lleineren und 
— eitig noch die wichtig r- SD 
Abendandachten frommer Chriften auf alle 
(1744 in 1., 1755 in 3. Aufl), —— —9— 
Alters. Auch das „Büldene Schapkäfllein" ( uud, (en 
Tode, 1766, hexausgegeben) fei bier fchon genannt. in 
kn "Schriften fügt ex gleich feine Lieder ein Es find 

im ganen 939. Sie befügen freilich Leinen beſonderen bichterij 
Wert umd verlieren ſich oft ne in gereimtepvejtelofe 
Aber manche heben ſich im ihrem 
Vollston aus ihnen als echte Körner im der Spreu 
wie Die meift im Handbuch fi findenden nen 
— ich fteh im Bunde“ (Mr. 233 im ſacht hen Gef 
a der Krante ſich jeines Tauſbundes ern 
in JEſu Wunden“, zum jonntäglichen Be w 
iſt des Herren Tag“, ‚zum jonntäglichen Mo 
die neue Woch mit Dir (Pr. 442 im jäd hi in de 
der glaubige Ehrift bittet um Segen am Anfang 

„Unter meinem Schmerz und Weinen“, Morgenli J 

"Spar beine Buße nicht von einem Jahr“ (im = 
Gefangbuch für Ehriften Augsburgiſcher Kanten 

aus dem Kommuntonbuch, 1725). Kod) führt 

an, welche in Bejangbücher aufgenommen worden 

Nad) einer duch Wort und Schrift reich Hefe tige 
ging Stark am 17. Juli 1756 beim. Auf feinem — 
mo er nach abgelegter herzlicher Beichte das heilige 
mit vieler Andacht empfangen hatte, verbrachte er Die 
Zeit im ftillen Umgang mit feinem Gott, Brei Tage vor — 





Ber uns nn © Stand i in feinen — näher an. 
er En 


SZ wie Müller und ach 
ee ondern 
I Eine Ile ai, — 
en je eeichnet feine art, 
* es ai mit den — se Sch nn, 
J ——— Wert Fürs chriſt⸗ 
b6 da er in ſchwierigen ie liegenden 
* ſaubens zu erllaͤren, vermeidet er. ‚c was die 
des Evangeliums iſt, Die das evangelifche Leben emähren 
fan, zieht er in den Bereich feiner Gebanten, So kommt es, 
"er wohl die Seelen ernvertt, aueh) die ermedten Seelen 
en. aber für die tiefere Seelenleitung nicht viel 
So kommt es aber auch daß er noch vor Arnd und 
ein en des heiftlichen Volles geworden iſt 
—— ‚bis heute ſelbſt da gern geleſen wird, mo ein « 
Durchfchni — auf dem Grund von Gottes Wort 
wird. Ber jagt daher mit Recht von ihm: „Das 
des Erfolges der Starchſchen Schriften, vornehmlich) 
es, iſt im der jchlichten, warmen Haltung, 
in Be ebeln populären Vibligität desjelben zu juchen. Stars 





in geiſtvoll und bringt nichts Neues; er erſtrebt das eine 
ge mie das andere. Ex b egnügt ſich vielmehr — 
des Een darzubieten, Gr ftellt die 


iten in. verftändlicher, allgemein faßlicher 

Sana mit durchgangiger Anwendung auf Herz und Leben dar. 

;t zu erwedeh, ohne doc dabei bie Seelen im Sturm 

wollen. Er öft rubig, nüchtern, lehrhaft, zuweilen 

weitjchweiiig — (zumal in ben Predigten) —, nur in 
—— wird die Sprache eine bewegtere.“ 

— ‚allen alten Ajleten giebt Start wohl die leichteſte 

und ift aljo auch Anfängern im Gebeteleben, Dem 

ja — Laien, dem ein höherer Gedanlenſchwung 

immer wieder zu empfehlen. Wer mit Start angefangen 

mit feinem Gedanfenfreis, feinen Gaben —— weiter 








340 


will und kant, ber gehe dann zu Arnd, 
über. Arnd empfieblt Stard jelbit zur 
Aufmunterung zum Sonntag Morgen. Wer jeine 
lieber genährt Sk will und im Irdiſchen 
———— angeht der wird dann * Tieber zu = 
um 


Wir — nun ben ein; en 
durch Neuausgaben unjerm it ae 
oben an bie einzelnen empfehlenswerten a 


andbuches, in denen mit — 
% R buchhandlungen wetteifern, welche fie Ba Di 
un größer, — ae Ya teuver, bald mit oder obnt 
nhang, meift werjehen mit anſprechenden 
ſchnitten und quten jchönen &inbänden, fich — 
Durch) auch für alte Leute gut teferlichen Druct, beforgen. 
A. In folgendem mögen die derbreitetiten Ausgaben 
ihrer Gigenart näher getenngeichnet werben. An der 
der eriten, der jogenannten en joll die Eigenart 
und dev Inhalt des Handbuches überhaupt en erläutert werden 
1 Das Handbud) hatte unter Start jelbit Auflagen 
erlebt. Nad) der erften Ausgabe 1727/28, ın 25 12 
war es im der 4. Auflage von Start 1734 und 1738 fon 
bedeutend erweitert worden, ſodaß fich ſeitdem on jeden Tag 
bejondere Morgen und Abendgebete finden, 
nur ein Morgens und Abendgebet überhaupt * dam 
auch die —— und viel Gebete + — 
in Teurung ejt und Kriegszeit, ſowie ti bingufamen 
— 





So war es bis zum Tode Stars in adıt 
Da beforgte von nun an Stards Sohn Johann. Sale 
Prediger zu St. Kathatinen in Frankfurt, die 4 
1757 zunächjt vermehrte er es mit Morgen» und 
auch fie die Weite, 1768 fünte er eine ausführliche 
bejchreibung jeines Vaters hinzu und 1778 fügte er eine wmertuolle 
Vorrede Über das Buch dem noch bei. Dazu änderte er Sal 
als er, wie er jelbft berichtet, im ber —— 
Schreibart das Buch etwas fliepender und vollitändiger — 
Er teilte auch das Buch in 5 ftatt in 4 Abjchmitte umd 
im Geift und Sinn jenes Vaters, zumal im 5. bie 
mehrere neue Gebete und Lieder (Fenersnot) von ihm binzm 
Diefe vom Sohne vervollftändigte Ausgabe wınde dan 
bis 1886 in Frantfurt immer von neuem beforgt: Seit 1838 
ift fie aus dem Verlag der Schriftenniederlane des Eoaı 


» 


Vereins dort in den Beſitz des Calmer beyw. Stuttgarter 
ins Sie trägt nach einer ai ten 


lb 
aus 1730 den Titel in und roten Drud abı jelnd: 
1 Yobaun ——— geweſenen —— 
und Konj ialrats zu Frantfurt am Main, 

uch in guten und böfen Tagen. 

id gen, Gebete und Lieder: 1) Be 
‚Gejunde, 2) fir VBeträbte, 3) für Sranke, 4) für Sterbende; 
Sprüche, Seufjer und Gebete, den Sterbenden 


en. Die Nufmunterungen und Gebete find groß 
amd aebrudt, 30 Zeilen die Seite, die Lieder und Sprüche 
etrons leiner, die Kirchenliederverje als Schluß ber Gebete find 


Ausgaben dieſes Buches find ohme Ausnahme 
Konkurrenzdrude, meift in verfürgter und verſtümmelter 


— ft nur inſoweit nichtig, wenn man die als alte 
Stareenblcher anfieht, welche der vevidierten Frankfurter 

u des Sohmes von 1776 entiprechen. 
* der Calwer Ausgabe findet ſich S IT— VII eng 
Ir 1, freilich ſtart verkürzt, nach der Ausgabe von 1776 
18 Sehen von Star, dann das Juhaltöverzeichnis und Megifter 
der Gefänge Die Ordnung des Inhalts iſt dann folgende: 









ei Year, — 


269 820 finden ſich ba 20 Gebete, 
x Sg Mord 2. Buch) finden 13 an und 
Im 2. mitt N Buch 
Biugebete für Yetrübte, S. 321388 im 
für ſtrante, and jür die ———— — 
Sprüche und Seufzer zum — — — 
geweſen und gefund geworden uns m 
4. Abſchnitt ſtehen Behete sum Gebrauch der Sterbenden und 
berer, welche um. biefelben jind, S. 499 — 587, 16 Gebete 
umd Senßer Im 5. Abſchnitt: 17 Gebete bei 
— ee te, Gewitter, KR: 
Hunger, Peſt, euer, aſſer, Naſſe, Site, ©. R — 598. 
m diefen Beheren finden jich im ganzen 110 — Lieder. 
Als Anhang ift beineneben: Joh. Friedrich Starts Gebelbuch 
en: — Pe 
enthaltend Morgen· Abend» und Trofigebete — 
und — wie auch Sprüche und Seufzer in Nöten zu 
ſprechen und vorzufprechen als 6, und 7. Abjchnitt des 
Handbuces“. Ein ſchones furzes Bormort und Geber 
das Buch) ein. Auf 77 Seiten finden fich in Kleinere 
(41 ZU 0. 3.) ale im Haupt, —— 9 Gebete für 
8 für Gebärende, 9 für Sındbetterinnen umd Wi 
im ganzen dazu 17 Lieder Das „Gebet frommer 
ihre Kinder“ (5, 56) findet ſich bier mit Gefang nach — 
wie im 3. Teil bes 1. Abfchuittes S 308. 
Der Galwer Originalausgabe mit ihrem 
altertümlihen Drud zur Seite iveten eine ganze 


Gebete um allerlei ale und Ile zei 
Darunter "Belt: 






343 





‚fung oder. Hi iniqer Gebete, Senden 
der Gebete, Y Ben umbedent 
wo, unter 





ie des Sohnes von 1 76 if en *F an 
RS des Vaters ſich anſchließen. Sie ſind durch 
ihm Vorworte leicht mach der Art ertennbar. Ju 
der 2 —— finden ſich wieder Unterſchiede. imfofern einige zwar 
wie bie Ausgabe 1776 haben, aber im 
au vw Gebete des Sohnes Start oder andere 
andere biejelben ober weniger Gebete in anderer 
haben, teilweife mit Verturzungen der Gebete und der 

eine auch mit einem neuen Vorwort. 
Su ber - Nlafje gehört aljo: 1) Die Galwer Original» 
ausgabe. — denjelben Anjpruc, einzig vollſtändige Auss 
—— — zu fein, macht 2) die ſeit Mai 1891 
I ie Theodor Rothers Verlag, Leipzig, Stermmartenftr., 
N erfcheinende Stereotupausgabe, ihr Titel lautet (int Schwarz gedrudt); 
% Dohann Friedrich Stards ze. Tägliches Handbuch 
in guten und böjen Tagen. Gnihaltend: Uuf- 
munterungen, Gebete und Lieber zum Gebrauche geſunder, 
betrübter, feanfer und fterbender Chriſten. Mit der 
— des ſeligen Verfaſſers von M. Johann 
db Stan, vormals Prediger an dev Hauptlirche zu 
| St. Green ı in Frankfurt am Main, und Bildern von 
| Richter und Gaber, ſowie Portrait des Verfaſſers und 
amilienceonit. Neue volljtänbige Driginal» Ausgabe, 

ig, Theodor Rother 

Hu der Anorbuung und im Tert gleicht fie ganz der Calwer 
Aber ie ift infofern noch mehr der Originalausgabe von 1776 
als fie Johann Jakob Starts Vorrede und den Lebenslauf 
iftenverzeichnis unverfürgt, S. LI—XI1 enthält. Die Gebete 
—— — — d.&,, bie — we 
(in der Galwer gleich arop), Die Sprüche find 
— — Verſe am Schluß der Gebete werben durch 
ment hervorgehoben. Der Anbang it wie bei Calw 
Heiner, 43 Seilen d. S. Das Buch hat 642 ©., der Anhang 


En _ 





344 


80 Seiten. Das Papier iſt — und jur dem 
Preis immer noch gut. Die Ausgabe mit 2 ſchönen 
von Gaber (Gethſemane, Areuzigung) und einem won 
Uuferftehung) hat vor allem — Woruug als vollftändigie 
die billigfte zu fein. Sie loſtet 
a) mit Anhang in — — mit Futieral 1,85 ME, 
in eleg. Lwdbd. 1,40, in feinem Halbfrzbd. 1,46 DE, in 
Lwobd mit Goldji jchitt 2 = 
b) ohne Anhang in — ch. ‚d. mit Autteral I m! 
Lwol a 140 Mt, 


ae ab ade ich in 5000 Erenpl— bgefelst und 
as Buch win ſich in 50 laren al 
iſt im Konigreich Sach ſen am meiſten verbreitet. 

In ihrer Druckart, in der fie die Aufı ae 
Berje von den Gebeten unterjcheidet, gleicht fie den lichen 
Ausgaben der Klaſſe 

Eine freilich, ion verfürgte, aber ihrer Orduung nach gamn 
zur I. afje gehörige (oder die 1. Gruppe der IT. bilbenbe), ii 
* Bu — 

lies Haudbuch inguten und böfen — 

— Morgen: und Abend⸗Gebete für — 
un und Feſt⸗ Andachten, Aufmunterun — Gebete und 
Geſange für Befunde, Betrübte, Kante und terbende, Buß, 
Bericht: und Abendmahls· Gebete, ſowie Gebete bei Gewitter, 
Ernte, Teurung, Krieg und Frieden. Mir Abbildungen. Son 
Joh. Friedr. Stark. Reutlingen, Rob. Yaı 
Familienchronit Die Bilder aͤhnlich wie bei 
558 &, und mit längerem Anhang 6725, 25 
Einfach 1,80 Mt., beifer mit Boldfehnitt 3 RR 
Anhang einjad) 1 20 ME, mit hürgerem Anhang 140 

Dieſe ee era das "verfürgte Worwort der IL. ‚Klafie, 
dann im 2. Zeil des 1. Abjchnittes nur die je» und Abend» 
andachten für die Teile vom Sohne Starf, dabei einige = 
andere Lieder als die Starkichen (5. B. Aent, Dftern). 
den Abendmahlsgebeten im 3. Teil finden fi ie der J 
ausgabe und bie vor und nach dem heiligen der II. 

Bei dem Gebet der Aranken fehlen: Der Kranle erfennt, dab 
er ein Menjch und bittet um Vergebung, ein 

die Seufzer. Bei den Sterbegebeten find noch die Lieder: 

bin ein Saft" und „Chriftus der ift mein Beben“ bei 

Bon den Seufzern fehlen diefelben wie in IL, 4 Im 

Teil finden ſich 14 Gebete, das 2. Gewittergebet verkürgt, 2 Reife 








ebete, 2 Webere in Feuersnot. Im Anhang mit dem Vorwort 
ee ken 


beginnen teilweiſe —— — en und = 
kürgungen: „Hieemii ich dem Leſer mein tägliches Hand! 
— vor" (. B. Baur), En „Hiermit 
lee ich dem Leſer mein tägliches Handbuch zum IL, 20. Diale 
vor" , Bremen, Cottbus). Nur die fonft auch zur 
je gehörige Ausgabe von Fleiſchhauer & Spohn enthält 
ein anderes Vorwort ſelb „stehe fpäter), Das 
2 ſpricht ſchön vom Brauch des tbuches. Desgleichen 
enthält in den jämtlidyen Ausgaben, — & Spohn 
eingerechnet, der Andang ein De Vorwort: Vorrede art 
ben ‚geneigten und Gott Liebenden Lejer ber die wunderbare 
Berertung des Menjchen: „it je ein Werk, davan man Gottes 
Allmacht - . . ." (bei Fleiſchhauer, Enßlin, Steinkopf und dem 
Berliner Hauptverein etwas verfiicät). 

Mt gehören mehr zufammen folgende 2 Ausgaben: 
die von Steinlopf, Stuttgart ie Meine Ausgabe) und 
die vom Berliner Hauptverein jür chriſtliche Er« 
—— hriften. Mit der I. Klaſſe haben fie im ganzen 

in die Anordnung, daß zuerjt im 1. Teil nad) den Andachten 
die Wochentage die Feitandachten folgen, ebenjo daß die 

md, br Unterſchied, au 
terimgen meift unvertürzt find, Jhr Unterſchied, auch 
von den anderen der II. Slaffe, beiteht in folgenden Punkten: 
Das Vorort ift verkiktzt, indem bie Stelle über die bieimalige 
Andacht des Tages fehlt. In dem 1. Abſchnitt des 1, Teils 
ichjt 4 der jogenannten Mittagandachten, ſodaß ſiatt 
nur 20 (Vitte um Segen und Danf am Anfang 
ber findet ſich am Schluß, aber nicht: Freude an der 
Wiedergeburt, am Dienstag, IEſu Nachfolge, Abziehen von 
der Welt, Bitte um den Heiligen Geift) ich finden. Bei den 
find die Morgen und Abendſegen des Sohnes 
weagelaffen und iſt bas Erntegebet mit genommen. Die vier 
Mittagandachten finden ſich nun erit zuleht im 3. Abſchnitt: 








——— 
Eltern für ihre Kinder, Itatt deſſen ein Danlaebet der Zauft, 
baber 16 ſiatt 17 Lieber vorkommen. Bei — in 
Nöten fehlen: Hiob 5, 19, Nagel 3, 31—38, 9 Das 
ihöne Vorwort ift ſtart verfürzt. Es fehlt 4 die Stelle 
aus Seriver. 

Im übrigen ift die Fleine Ausgabe von Steintopf 
Auferlich dev Calwer ſehr ähnlich, was gutes, weil 
und beffere Austattung betrifft. Das Oftevformat i 
als das übliche. 27 Jeilen find bei dent ſtarlen 
ber Seite, Die Verſe find von den Gebeten im Drud 
Die Anfmunterumgen find zwar Hein, aber immer nody weit 
gedrudi. Der Anhang ift im der Urt ber erften Zeile gedruckt 
Der Titel in vor und ſchwatz lautet: 

4. Tägliches Hand-Bud in guten uud böfen Tagen, 
das ıjt Aufmunterungen, Gebete und Gefänge für 1) Gejumde, 

2) Betrübte, 3) Krane 4) Sterbenbe, wie auch 

Seufger umd Gebete, den Sterbenden vo) 

Feit-Andachten. Viele schöne Buß · Beicht⸗ ommunion« 

Wetter-ebete, Morgen: und Abend-Undachten auf alle 

Tage in der Woche, Trofte und Erquidungs:Sebete jamt 

Geſangen und Kriegs- Teuerungs:, PBeft- und Ariedens« 

‚Gebeten, bei Sr: — ke) gebrauchen. Mit 

Kupfern geziext. Nebft Gebeten für Schwan, 

und Unfruchtbare, als der fünfte und Tee Teil Diefes 

Handbuchs, von ob. Friede, Stark, evang, 

zu Aranffurt aM. Stuttgart, Druck und von 

3 8. Steinlopf. Die 4 Bilder von Flügel find beijerer 

Art, zu Zuf. 11, 1, Matth. 26,39, Je. 53,4, 2 Tim. 1, 10 

aus dem Leben des Hmm. Es fojtet diefe Ausgabe 


E 












Hr 


— 1,70 ME. und mit —— 2,40 ME. 


U 40 . 
EEE 
vom Berliner 

sis an —— Erbauungs⸗ 


i 
5. Johann Friedrich ae ini, Handbuch in 
uw 


E) Krante, 4) für Sterbende, Nebft mı — 
und viel hen Buß, Beichti, * 
und — “und Aberbondachken auf 


— der Woche, wie auch Kriegs, Teue 
Veſt· und Üeiedensgebeten. Bei allen Gelegenheiten nu 
gebrauchen, und mit Kupfer gesiert (dieſelben wie bei 
Enke, St einem Anhang von Morgen und Abend 
fmunterungen und Beängen Hr Schwangere 
und Gebärende auf allerlei Zufäle, Stereotop- Ausgabe. 
uptverein. 592 bezw. 700 Seiten, as 
Hleineres Format als Steinkopf, 27 Zellen beim 
— Verſe find beſonders von den Gebeten abgel —— 
gutes Papier. F Negiiter fehlt das Kriegsgebet. 
Der en itt 1,50 ME Halbfexd. ohne, 1,00 ME 
. mit "Anhang. Wie bei Steintopf ift eine 
fiencheonit beigeheitet. 
me weitere — von Ausgaben in dev IL. wen bilden 
bievon: 6. Wilhelm HESSEN ASchmidt, 
Anflam-Altona (diefelbe nur mit Schmidts firma) und 
5 Be Berlagder Botthold-Erpeditsom Diefe 
3 Ausgaben haben guatei, vo wie die zu befprechenden Der 
ini — eine andere Anordmung 
4, Zeil „Für Befunde" * 53 Gebeten. Zunãachſt 
Aber fit darin Die Aufmunterungen, Gebete und Gejänge für 
Gefunde an den Tagen der Woche, wobei wieder die Aufe 
Heiner gedruckt find. Die Gebete des 3. Teiles 
A Ce um geiftliche und leibliche Woblthaten find 
Tage, je eine zu den Mittags» und Abend» 
na 2, verteilt nad Dabermanns Vorgang. 
Verteilung der Mittagögebete, forwie der Gebete um 
** und leibliche Wohlthaten aefchieht, wie bei Habermann 
Hi bei en en u ohne inneren Zujammenbang auf 


— 





348 
it 


5 am Sonmag Abend für Gottes Wort gedankt wird, 
Pe ebenfo 13, — als am 1. Arbeite« 
* 2 Gebete um beit i 
— BE am Kane — 
Fumdbe bringt 


Gebete * 5* Kern m ber 
Fe wert als alle Geſundheit 

Delligung. Der Mittwoch kommt al& der Tag, 

cm meiften das Jrdiſche bericht (vgl. 4 Bitte, 


_ 


vom Sonntag), Damit der Chrii "nicht dar verfange, 
bittet ex, Bott wolle ihn von der Welt absichen, jieren 
und leiten. Er muß über alles gehen, darum 35 die 
wahre Liebe zu Gott. Donnerstag felieht fi Die zu dem 
Nächten an. Als des Abendmal und be 
ginnenden Leidens weit ex auf die Nachfolge dazu — 


notwendig die Kraft des Heiligen Geiftes, um diefen bittet 
Freitag. Ex zeigt JEſum im Leiden in Demut und Sanftmut, 
jo find die Virten darum für ihn paffend. Der Sonnabend 
blickt auf den Wechſel der Heiten und die Vollendung — 
der Woche, darum erfennt er einmal bie immermährenbe 
Gottes, erwägt zum andern die kunftige Herrlie ——— aan 
Wochentag enthält ev das Danfgebei am Ende ——— 
Beichttag leitet er zu Beicht und Abendmahlsgebeten 

Dem 1. Abjchnitt find weiter angelehnt aus dem 3. Mbjcjnitt 
der Originalausgabe die Beicht- md Abendmahlsgebete, woran 
die Weiters und Reifegebete und das um ein umverlegtes ( 
wiffen noch gereibt find, Wür die 2, Gruppe befondes 
Hier finden ſich 4 Ubendmahlsgebeie, 1 vor und nach, 
heiligen Abendmahl, das in der Originale: nicht fteht. 
Damit joll dem anfjallenden Mangel dort abgeholfen fein. —— 
2. und 3. Gebet findet ſich teilweiſe auch in der 8, Gruppe ber 
IT. Klaſſe. Dabei finden ſich bier 4 Gewittergebete, nur das Ber 
bet vor dem Gewitter ift das der Ausgabe in der I. Kaffe gleich, 
die anderen 3, fo auch das Danlgebet nach dem Gemitter, 
befondere in diejen Ausgaben. Den 2, Teil bilden 18 
nnd Gefänge für Berrübte; den 3. Teil biden 22 —— 
© je Krante, beſchloſſen von den Sprüchen und 

ber die ſich im Unterjcjied zur 1. Gruppe ber II. Safie 
wie bei I, 1, 2 vollftändig wiederfinden. 

Den 4 Teil bilden Gebete, ein 
unter eine Nummer, für Sterbende. Dieſe — ſich 
wieder wie im Klafſe I, 1, 2 vollftänbig. 















40 
itt bezw wird — beſondere diummeriemng 


Erntefeitandacht nebildet, 
Dean — en * ah 
in Krieg, Teuerung und it. 
ie en werben Die —— wiederum Durch 
Andachten eines Fremden, eines der in der 
re frank, mad) der Neije, bei Feuersbrunſt, bei nafier 
und Dürre Lieder finden ſich auch bier 102. Die 
ufmunterungen find unverkürgt. Je 17 Lieder 
den Anhängen. Dev Anhang hat das Vorwort 
} I, ol bei Baır Klaſſe I, * ieberholung des 
llern, „Settotd Serien der 1. Gruppe von 
nd das Gebet nad; ber Taufe dafür. Aber die 
in Nöten haben beide unverlürzt. 
einzelnen find bie Ausgaben nod) wie folgt zu charalte⸗ 


— 


Fr 
il 


Hr 


"Die von in Baurin Neutlingen gebrudte fl 
und Kommiffion in den Läden dev Buch- 
Städten Een She verbreitete. Sie foftet gut gebunden in 
‚band mit Rücenvergoldung und jutteral 1,60 ME, 
1,40 ML; mit Meinem (enger gedrudten, vers 

— hang. 1,50 a. Der Titel in ſchwarz lautet: 
— andbuch in guten und böjen Tagen, 
ft: Aufmunterungen, Gebete, und Gejänge, 1. für 
Gejunde, 2. für Veteübte, 3. für Kranke, 4 für Sterbende, 
wie auch Sprüche, Seufzer und Gebete, dem Sterbenden 
mebit den FeiteAndachten. Viele fchöne Buß», Beichts, 
Kommunion und Wetter» Gebete, Morgen» und Abend- 
ER auf alle Tage in der Woche, Trofts und Er⸗ 
Gag y famt Gefängen, beineben auch, Rriegs-, 
Mejts und Friedensßebete, bei allen Ungelegen: 
lich) zu gebrauchen und mit Kupfern geniert; dem 
an bee Ein täglich Gebetbilchlein jür Schwangere, 
und Unfruchtbare als der injte und jechste 
Zeil diefes —— von Johann Friedrich Stark, 
l. evaı wediger zu Frankfurt am Main. Vollitändige 
Be wii Si Sterrotgp-Ausgabe it grobem Druck Reutı 

W 

ee 570 Seiten, der Anhang (gr.) 126 Seiten: Auch, 
er N die Aufmmterungen und Gebete unverkürgt. Dev 
‚Gebete ift jo, dat 29 Zeilen auf der Seite, er ift 
am menigjten fein, teils schwarz verroiicht, teils zu wenig ſchwarz, 


Bil 











350 


was zumal ‚bei dem Heineren Drud der der Lieder den Gebrauch 
ans = * = a ik üt fehr dünn und mehr 


ac), ohne viel 
ak a us Sina" mi cam Eyand ber Eee 
mel jowie einem Verschen: Pi. 29, 2 u. Röm. 2,4 
Sun und bie Gejunde, Kuren 18, 
die Betrubte. Yo. 1, 5 u Pf. 25, 17 die Krane, 
Bu 34 Apoftelgefä * 13 Selıs es die erlöften 
een. 
7. Diefelbe Ausgabe verbreitet U. Schmidt ie Altona mit 
feiner. — ohne Anhang, 570 Seiten ſiart, geb, 1,20 ME, 


Baurſchen und fpäter bei der Enfii — 
Ps — — die Bücher mit ileinem Ynhanı 
Anhang (bei Baur 42 ©, bei Enflin 38 en Es 
Vorort nur kürzere dete mit Verjen ohne Lieder und u 
munterungen unter 21 Überjchriften, Inc in Gebeten an 
ae 5% 6 das (Bebet für * * we und. das dazu * 
gehörige Lied hat er mit dem großen Anbaı 
en ift durch Weglaſſung der Alfa Br "un ade 
Fe —— dla olche reichhaltigen 
8. Eine ſehr wohlfeile Ausgabe verbir — old- 
Expedition in Cottbus. Cie ift im Oftavformat noch 
als die üblichen der II. Klaſſe, hat aud) den er: — 
die Gebete, 24 Zeilen, ſehr deutlich, den Heinen für die 
munterung, noch tleinern für die Geſange und Verje Der 
Zitel lautet ſchwarz und vot: 
Tägliches Handbuch in guten und er — 
enthaltend Aufmumterungen, Gebete und — 





Gefunde, Betrübte, Kranke und Sterbende, 

Andachten; Buße, Beicht, Nommunion» und, 

Zroft- und erg uichungsgebete und Geſange —— 

Tenerungss, Mefte und eiebensgebete, Nebjt einem. 

Büchlein fr Schwangere, Gebärende, Kindbetterinnen und 

Unfruchtbare von Jobanı Friedrich Starl, eva 

Prediger zu frankfurt a. M Kottbus, ag der Gotthold- 

Expedition, 1883. Sie ift auf dinnem, mebr wen 

Papier gedruckt, hat 656 bezw. 776 Seiten und in 

einfachem Balbfranzband nur 1,30 ME, bat jedoch ohme 

das Porträt Stards keine Bilder. 

Die Ausgabe ift dennoch entjchieden die wohlfeilite, Bis 
auf den Anhang, ber, wie ſchon oben erwähnt, das Gebet nach 
der Taufe Ttatt ber Wiederholung ber Fürbitte bat und im 





351 


ee eg edructt ift, ftimmt fie mit, der 
Kar chen jabe überein, Alle 4 hl em Abend» 
— 8 
ie legte (8) Gruppe der LI, Rlafie bilden die ſieben 
— die — Steintopf, Stuttgart, 
ie Hürih-Bremer, die von Karl Hirſch, Konſtaug⸗ 
Emmishojen bezw. Kaiferslautern und —5— Goitholds 
chhandlung (New-Yort, Petersburg), die von Enhlin 
& Zaıblin in Reutlingen, vereinigt mit der in Bajel von 
Spittlers Nachfolger Jager & Kober) und dem 
effenMaifauiichen Kolporiageverein in Herborn, 
n von Fleijhhbauer & Spohn, Reutlingen. 
Sie ER wohlfeile Ausgaben, aber zumeiſt auch inerhalb 
der and YAufnumterungen ein wenig verfügt. Die Ans 
ordnung im allgemeinen Stone mit der 2, Öhruppe der II. Klaſſe 
in: Sie ſchieben die Andachten für allerlei geiſtliche und 
N Wohlihaten ein in den 1. Teil und jtellen die Feit- 
a auleht. Seine bat die Sprüche und Seufzer für 
fe, bei denen für Sterbende fehlen Die 4 mie in ber 1. ie 
der EI. Rlafje; die 2 Gebete eines Fremden, das nad) der Bes, 
bie in Feuersbrunſt fehlen dagegen haben fie mit ber 
1. Mafje wieder gemein, de fe teilweije mit Ausnahme der 
großen Steinfo und Bremenstjücicher das Gebet in Dre 
und Näfje haben. Wir zeichnen auch dieje Ausgaben nad) ihren 


Die 9. Ausgabe tft die große Steintopfſche (8°) mit dem 
Titel in vot und fchwarz: 

—— Starks, weil. evangel, Predigers und 
rialrais zu Franffurt-a. M, Tägliches Hands 
bud in guten und bdjen Tagen, enthaltend Aufr 
munterungen, Gebete und Gejänge fir Geſunde, Berübte, 
Kranfe md Sterbende; jener Sprüche, Seufger und 
Gebete, den Sterbenden vorzufprechen, mehrere Feſi— 
andachten, Buß⸗ Beicht-, Kommunion. und Wettergebete, 
Zrofl: und Erquickungsgebete und Geſänge, wie auch 
‚Kriegdr, Teurungs, Pets und Friedenegebeie, nebft einem 
fein für Schwangere, Gebärenbe, Wöchnerinnen 
und fruchtbare. Neue wohlfeile Ausgabe in großem 
68, Stereotypbrud. Mit dem Bildnis des jelgen 
ſers und vier weiteren Bildern. 392 S,, dann 

8 36:31 d. &., und Ehronit. 1,70 ME. 
Der Drud ift zwar nicht jo arof; wie in der Alein-Oftav- 





ichom in der 1. Gruppe genannten weiſt feine — 
Anordnung am Schluß ſedoch mehr auf bie 3. Gmippe. 
bildet gleichhan den ale: von der 2. zur 3. Cruppe. Sie 
‚ordnet nach den Sengebsaen, die fie mit Dem Erniegeben befchliehit, 
a ie ie — — iten, md * 
Veſtgeien, lobt Gott na 
Nonnnuniongebete vor und nach dem dmahl, die beiden, 
welche Baur umd Gotthold« Verlag befonders am Des 
1. Teils haben. Dann folgt das Geburtstagsgebet und jchlichlich 
2 Mettergebete, von denen das zweite das beſondere 
ift, was Baur und Gorthold-Berlag haben, das erite das unter 
„in weiteres Wettergeber“ In bort findet, 

Das Gebetbüclern des Anhangs enthält das Vorwort 
unverfikcgt, ebenfo die Seufger, und gieicht durch — 
des Gebetes froimner Eltern für ihre Kinder gang dem Anhang 
bei Baur nach der inalausgabe. 
ie 10. Ausgabe it die von Bremen, Verlag des Eraftats 
baujes J. Staiger und zugleich Zürich, Chriftk Vereins, 
buchhandlung. Sie entpricht in ihrer Ausitatlung, Größe, 
Drud, Titel, 4 Bildern (einfach, aber gefchmadvoller, 
denjelben Sprüchen und Verſen, wie bei Baur) der 
Steinfopfihen. Nur hat die Seite 35 flat 36 Feilen. 
Seitenzahl ift jedoch diejelbe, 392 Seiten. Es find die Gebele 
aljo etwas weiter gedruckt in den Feilen, enger im 
Aufmunterungen und Lieder find deutlich und verbältnismäkn 
groß gedrucht. Der Anhang hat VI und 81 Seiten fintt 
bei — Der Preis iſt für ein Exemplar in Halbleder 
1,50 Mt, 

= Die 11. Se iR ſehr verbreitete rn — irſch⸗ 
agliches Oand-Buch in guten und en Tagen 
Hufmunterung, Gebete und Gefange für Gejt  Seträhte, 
Krante und Sterbenbe. Sprikche, Seufſer und Gebete, 
den Sterbenden vorzujprechen. Nebſt Feit-AUndachten mit 
Krieger, Teurungs, Peft: und Friedensgebeten Bon 
Job. Friedrich Stark. Mit dem Bilde des Berfaifers 








® 


— — im — ographie me Ehriftustopfe 

1 han, ‘ Deutfchland), Emmis⸗ 

uterı —— — ——— 

autern otthol er 

ort, "Die een Nows-Comp,, SL Weterse 

I SL Geotes Buchhandlung). 572 1. 80 Seiten, 

Sehe guter, ‚großer und fleiner end, weißes Papier, 

Der — iſt eigenartig fett, 27 IL d. S — 
— mie Hein. Die Ausgabe unterſcheidet ſich vo 

der vorigen nur dadurch, daß fie das furze Danfgebet 

nad) dem Gewitter gleich bei den Bewittergebeten bringt, das 

andere und bie beiden en Abendmahls · 

bat. Der Preis 1,25 ME. iſt bei guter Ausſtattung 

Galbie .) außerordentlic) 3 Bilder bat fie außer 

dem Bildnis des Verfaſſers und Nenis Chriftustopf nicht. 

Im Anhang find die Sprüche um viele verkürgt: Es fehlen 

— 19; Stlagel. 3, 31; PP: 30, A 


Nagel. B, 26. Ay 
3. 50, 15; 








Die 12. Uusgabe it die von Enßlin & Laiblin, Reutlingen. 
Sie ift neben der Baurjchen im Kolportagebuchhandel bejonders 
verbreitet, zeichmet fich aber außerlich durch weißes Papier und 
N open Druc (25 Zeilen d. S) vor iht aus. Die Bilder 
—— Es find dieſelben wie in der großen 
n und dev Bremen-Züricher. Blätter für Familien⸗ 
int mit beigegeben. Auch der Leinere und Heinjte Druct 
der Aufmunterungen und Geſange ift noch deutlich. Sie hat 
562 bezw. 670 Zeiten. Die Ausgabe iſt, ohne‘ daß fie die 
—— Siarcts jcymälert, die am meiſten verlürzte: Längere 
ae — Haile etwas —— By werden 
die längeren Auf terumgen namentlich nach den Wochentand» 
‚nebeten bis auf wenige Bintte befehränft. Die Vorworte m 
Mmapper geftalte. Die Verkürzungen werden bejonders ev 
Ba DB. beim Gebet am Dreieinigteitsfefte, Danlgebet 
Gewitter ober in dem Aufmunterungen WBetrübter 
(Betrlbter tlagt Über die Schwäche feines Glaubens zählt 6 ſtatt 
3 1, in der anderen Klage über Anfechtung zählt man 
10 ftatt 15), oder aud in der Erinnerung an Unfruchtbare; 
bei der täglichen Betrachtung einer Schwangeren fehlt der Schlußr 
2 





———— — 


und — E) 
— für ebenen ee oe 


jönen Buße, Veichte, Kommunion und 
jorgen- und Abendandachten auf alle Tage 
Trofte umd Kann N ſamt 
— die in 18, ZTeurung 


Bar 


Stereotgp-W 

Enflin & Lail = Dieje ——— Fr 1,60 Mt, 

2,—, 3,20 Mt. Daneben giebt es eine 

Anhe mei 38 ftatt 108 Geiten verfügt 

se t. Foftet. ae nn 

Bon ber Verbreitung derfelben zeugt auch der 
fie noch von 2 Werlansbuchondlungen a a mit den betreffenden 
Firmen —— wird, — = & 

13. im Verlag von (Jäger) & Kober, en 
Nachfolger, Poitend dort mit NFutteral 1,60 
14. Ausgabe, von der Buchbandkung des Naffauifchen Kolpor 

Die 15. Mugebe — De 

te 15. Ausgabe, von ler auer obn, 
den Schluß. Sie I - — — * 

Gegenwartige Auflage dieſes in gang 
weh erste —— — Deren re ang 
aus, da ee vor dem % 
der mit J. F Starfs he —* u 
demnad) mit Recht ein Freund desjelben —— werden 
aufs neue mit Bedacht durchgeſehen, von den a 








jeblerm, die ſich bei den U 
—5——— Sun 1a ei Ban 
lingenden — beſonders auch 
von i J en faum —* eſagte oft wörtlich 
einige r a eng aka Eee 
Stards Bebete — worden und bi jermit 


Bedarfnis abgeholfen". Damit b 
die von hlin & Laiblin als ein 
im quten Sinn. Die Aufmunteru 


h 
i 
— 


Hi: 
* 





| — — ‚ nad) dem Gewitter find 
| me eim Beichtgebet * Sie ſtimmt m ihr aud) 
— überenn, ee die Gebete in Yale und Hitze enthält. 
beiden bete, welche Enplin im 1. Teil einfchtebt, 
fie am uß, er die große Steinkopfiche Ausgabe. 
0 je hat fie nur Die 2 Gemittergebete aus der 


, jeboch verfürgt. Der Anhang mit verfüngtem 
— — sun ‚gang dem bei Enßlin mit 2 Taufgebeten, gur 
‚ Seufzer und Gebete unverkützt. Die 
Ausgabe * reg In famanı und J 
Yobann Friedrich Siarks tägliches Hand-Bud in 
pn und al Tagen, enthaltend Aufnunterungen, 
und Gejänge 1) für Befunde, 2) für Betrübte, 
file Kranke, 4) für Sterbende. Rebſt mehreren Feſt 
und vielen jchönen Buß«, Beicht:, Kommunion: 
und gebeten, Morgen ⸗ und Abendandachten auf alle 
Zage in der Woche wie auch Kriegs· Teurungs · Veit» und 
Friedens Gebeten. Bei allen Angelegenheiten — zu 
und mit Kupfern gesiert. Mit einem Anhaı 
und Abendgebeten, Aufnunterungen m 
fir Schwangere und Gebärende auf allerlei 
"Bo! feile Ausgabe in grobem Drud. Reutlingen, 
und Verlag von Fleiſchhauer & Spohn, 1893, 
vormals Verlag der B. &. Kursichen Buchhandlung. Sie hat 
592 — 703 Seiten, weißes Papier, 24 Zeilen d. S, 
Heiner Drud der Aufmunterungen, während die 
den den Gebete beigenebenen einzelnen Verſe, mie in der 
abe, groß gedruckt find. Die Bilder find die 
weniger ſchönen der Baurjchen Ausgabe. Sie Loftet in 
m eleganten Halbfrgbd. 1,60 ME 
III, 16. Ya diefen Jahr erſchien zu diefen mannigfaltigen Aus 
anbennodjeine ganz eigener Art, die man mit Recht als eine neue, 


2 


aan 





i Si oderniſierle i kann, im der | 
Eintt hr Aberrbit weh, ib, De mus ehe 


zuviel im getragen wird: 
SE ebetbud, erxite a 
redigten. erlag von Freiburg 
im — Vollſtandig in 10 Lieferungen. jeder 
Lieferung 20 Pig., Einbd. 1 ME, van das sm 
koftet (bejierev Einbd. 3,50 DE, ei 2, 
Fohann Friedrid Stardsı, Täglides Handbud 
in quten und — Tagen riftwocie, Gebete 
md Lieder für Geſumde, Verrübte, Krante und Sterbende 
Erite Neubearbeitung mit Bredigten von Luther, 
Joh. Arndt, U. H. Frante, Steinhofer, 
El. Harms u. a. Herausgegeben von Dr. Rudolf Krone, 
evang. Pfarrer. In großem Druct mit 8 Bildern und 
Zierſtücken, jowie einem Porträt des Verjaſſers 29 ZL 
bez. 38 BL, veichlich 500 &, 8%) - 5 
„Die Einteilung und Ausftattung ift — fo beipts im 
Proſpelt — bandlicher geworden, Es hat wohl faum jemand 
die Morgen, Mittag und Abendgebete fr nur eine 
immer wieder Woche um Woche gelejer Jetzt find baramı 
irgere Dlorgen: und Abendandachten filr vier Wochen geworben, 
die in diejer Geftalt jedenfalls vegelmäßiger gelefen werden. 
Um die mötige Zahl Gebete von Stand jelbjt für + Worhen 
zu gewinnen, wurde hierzu der bisherige 3. Teil „Gebete um 
allerlei geistliche und leibliche Wohlthaten" mit verwende. — 
Allzu altertämliche und nicht mehr gebräuchliche Worte und Süse 
wurden mit jchenender Band durch Feichter verjtändliche exfeht 
und ergängt, Wiederholungen des gleichen Gedantens mit andern 
Worten ausgelaffen und dadurch zu große — der 
vermieden. Die Aufmunterungen fielen weg. An Stelle der 
Geſange traten Präftige und ſchone Liederderſe der beiten geiftfichen 
Dichter Älterer Zeit. Jedem Gebet ift eiı jendes Vibelmort 
vorangeitellt. Für jede Woche und jedes werden nun 
Predigten Der Alten beigegeben, ſodaß Das Gebetbuch 
ein Predigtbuch wird." Die Einteilung ift hier folgender 
1, Zeil; Morgen und Abend-Andachten. 
y File 4 Wochen, 2) Feſt⸗ Andachten, 3) Abendmahlögebete. 
I Zeil: 
1) file Betrübte, 2) Fir Kranle, 3) Für Sterbende, 4) Bei 
bejonderen Gelegenheiten. Anhang: Bebetbüchlein für 
Frauen in bejonderen Umſtänden 


£ 











357 


— — würde zu Klaſſe II gehören. 
Geben ſießlich noch einiges m befonberen Eharalier 
riſierung des Inhalts des Handbuches: Die Gebete find 
| He und gehen oft in erbauliche Betrachtung und Belchrun: 


fich. 
Aber die erbauliche Breite Starts ermildet nicht, ſondern entjpricht 


äußere Yage des Lebens bat ein Gebet, ohne daß Start wie 
Pieliſten und fpäter Rationaliften in übertriebener Metje 

wird. Das Buch iſt wie kein anderes ald Stab fir den 

in Familien geeignet, zumal aud als Teöfter für 

it und Sterbensnot in ihnen. Der Gebrauch wird 


duch die Aufmunterungen mit ihrer Klarheit ſehr erleichtert. 
Zreiflich iſt die Sammlung von Sprüchen, Seufzern und Gebeten. 
Die tung des Buches wich Durch bie wenigen Schatten» 


feiten, die «8 bat, nicht beeinträchtigt. Sie liegt im den ſchon 
oben erwähnten Lieber Es ift die Urt der Oebetbticher jener 
Zeit, daß der Berfaſſer nur jeine Lieder E Siarel 
je wenigſtens am Schluß ber Gebete die 

je des Liederſchahes gebracht, aber fi giebt er 

126 feiner Sieber, bie mit ben wenigen oben genannten Ausnahmen 
und anderen wie IEſus bleibet meine Freude” zur Nach 
vier fu am Donnerstag trodene, lehrhafte Neimereien find. 
an das Lied zum Dank nach angehörtem göttlichen Wort: 
„Wer Gottes Wort anhört, der foll auch darnach leben", oder 
Dank für die Gefundheit: „Geht dirs wohl nach deinem 

m" mit feinem poeflelojen Kehrreim: „Denk in Glück und 
fichleit auch am die vergangne Zeit!" ober zux Losreißung 

von der Welt am Mittwoch: „Du willſt, o Lieber Chrift, 
diejer Welt gleichitellen", oder im Gebet um Demut: 

if die jchönfte Tugend, aller Ehriften Ruhm und Ehr; 

denn fie zievet unfre Jugend und das Alter noch vielmehr, 
fie ie auch zu loben, die zu großem @lüc erhoben ? 

‚mehr alö Gold und Geld und, was herrlich in der Welt.“ 

hier mit Start wie mit Bogakiys Schaptäfllein: 








Sonntag andachtig hin“, etwas gejeßl Ai jcher 


das ftört dem jen Futheraner nicht, da er durch den Katedyisumus 
der Kirche —— zu erkennen, vecht au verſtehen und 
in ihrer furs ſchlichte Voll erziehlichen Bebeutung zu 

veranlapt wird. Jumal dem weniger geförderten Beter 

gar bem geweſenen MWeltfind, auch bem jungen Ghriflen find 
die etwas gejehlichen Forderungen Stards zur Selbityucht mur 
heilſam, wie denn dev Geiſt, der Stard jonit im il 
und in dem er wirlen will, der des bibliich begelindeten. 

ſatzes des Chriften zut Welt it. 

B. Nachſt Stans Handbuch find am meiften zu empfehlen 
feine Morgen» und Abendandachten, melde jeht 
befonders von vier Verlegern in ſchönen Au— 
werben, von Enplin& Laiblin und W. Yanr in Reutlingen, 
Zangautb in Eflingen, Beljer (Walder) in Stuttgart 
Die Ausgabe von Vedderhoſe im Frankfurter (jeht alen) 
Berein iſt vergriffen. Eine andere wohlfeile, ſchöne in nat 
format mit der Firma Friedrich Hille, ‚Frankfurt, mit mittel 
großem Drud (val. Baur), ift noch in Eleinen Städten 
bindern (4; B. Müblberg a. E) Käuflich & ME), mwäl 
Firma met mehr exiftiert, Wir haben daher nnfere Beiprechung 
auf bie vier erftgenannten Verlagsausgaben zu bejchelinten: 

1. Im Verlag von Enfilin & Laiblin find zwei vortreiflidhe 
Ausgaben erichienen, bie große in Quart, 101 
Gejamtpreis Halbfrybd. 7,50 DMH., Ywdbd. 8,50 ME, rei 
mit Nägeln bezw. Goldjdnitt oder roter Dede 9,50 ME, 
die kleine in Großoftav, 50 Bogen, Halbfızbd. 3 ME, 
je nach Einband und Schmitt entiprechend teurer, 3,50 DE, 
450 ME Der Titel heißt für beide; 

Johann Friedr. Starfs Morgen» und Abends 

Andachten frommer Chriften auf alle Tage 

im Jahr. Nebit einem Anhang jür Sonn: und Felttane, 











b und mi 
vermẽ Der Druct iſt jo groß, day auch die kleiner 
a Verje nodı groß —— (6 ZU d. ©), 
das Geberbuch ein feltem ſchones Gebetbuch für 
ältere Ba RR — 

Ausgal it nei an Ehmann 
ee von 1876 bie furge Steubels und u 
(S. I-VIID, dann Seite für Seite eine Gebets 
— Grund eines kurzen Bibelwortes für jeden Mo— en 
und eines Tages, am Schluß mod 62 Andachten für 

Sonn: und = viermal F Morgen und Abend 

+ Somniage des Monats, für m Weite nur eim Gebet, 
Taufe, ton, Abenbmuahl, eftand, Dochzeit und ten 
Fe ffionögebet. In der großen Ausgabe folgt dann 
508—807 ein Stellenverzeichnis. Nur biejes, jowie der 
— tt in der Meinen. Wie Ehmann im Vorwort 
11 enthält das Buch eine jür unjere Seit pafiende 
der 1745 von Stau ſelbſt bejorgten „ jene 
und Abend en feommer Ehriſten auf alle ie im Jahr, 
darin dns —5 — Chriſtentum, wie ein wahrer Chriſt inwendig 
mb auswendig beſchaffen fein joll, befchrieben wird." Die 
Be find in der 3. Muflage dev großen Ausgabe im 
— 2 Auflage der Heinen meiſt noch ein Mein wenig 
und in Kleinen Dingen verändert. Inwieweit in beiden 
alte Start wieber auflebt, jagt Ehrmann im Vorwort vom 
8 — 1876: Ev hat eine Kürzung eintreten laſſen, 
' entjowechend der neueren Seit: Wiederholungen, Erklärungen 
aus der Gejchichte, Altertumsfunde zc. fielen weg. Wuch die 
gen der altlirchlichen Glaubenslehre — bier 
HE der pietiftifche Sinn Ehmanns hindurh —, womit Staret 
ben Bibeltert fült und ausmweitet, find nad) dem Maf; des 
—— beſchnitten. In gleicher Weiſe wurden die geſuchten, 
gi und daher ermitbenden Ausdeutungen 
5* Binder und Gleichniſſe auf ein beicheidenes Maß 
Statt der veralteten, teilmeife geiitlojen Liederverſe 
md neuere aus Kernliedern geſeht. Aber der Kern, 


— 


tes 
—* 


gerade 
auf die. : 
ein Teligeb Enbes f 
Andachten 


ei 
Anordnung der 
abe it * ‚rinnen 
zu erkennen, wenn man im Jaı 
Teife Anfehnung an das Ki enjaht Kr | 
für Die — im Kämmterlein gearbı 
m 


a — ohne der geringen en — 

in dee Haucandacht brauchen. Di 
die or (eiber nicht immer — 

2. Eine jhöne Cuartausgabe liefert der 
Wilhelm Baur, Reutlingen (gleich der von 

Johann Friedrid) Stards Morgen» und dem: 

andadten frommer Chrifien auf alleZage im 

Jahr, mie jolche aus der Quelle des 
darin das Lebendige Chriſtentum 

tebft einen Anhang für Sonn und | 
für befondere Beranlafjungen bearbeitet von B. 
— In Dettingen · ¶ Aufl. Reutlingen, 
iefe Ausgabe, mit VI und 776 — 

die Seite, toſiet in Halbfrztd. 6 Mt, nad 

geftattet 7 ME. Der Drud ift weit und deutlich, wenn 

auch micht io ftarf_ wie bei Enßlin in der open Aus 

gabe. Die Seite ift zweigefpalten. 

Die Ausgabe ift, wie das Vorwort fagt, mod), der 
urfprünglichen gleich: Die eigentümliche Art und je ber 
Tertanmendung ft geblieben und vor Aus 5 
Find nur folhe, die in Spielereien auszuarten bi 
Gerade die, welche zur Erlenntnis des göttlichen 


Alten Teſtaments beitragen, find geblieben. Die — 





361 


am Anfang und Schlui der Tage find weggelaſſen. Die Be: 
zuebungen auf in den einzelnen Tagen, die dad) nicht 
immer auf Die Bm find auch bejeitigt. Dafür find im 
Anhang aus , 5. 735-776, 42 Gebete, 6 für Sonntage, 
15 Kiedienjahr, 5 file Beichte und Abenbmahl, bie übrigen 
für befondere Verhaltniſſe bei ale Die wriprünglichen, projaijch- 
Arodenen Verſe find, ‚lidhjt befannte, mit dem Gedanken⸗ 
freis des Textes übereinitimmende nad) dem Württemberger 
Bejangbuc, Kuapps — und Goßners Schatlaſlein 
Das Vorwort ãußert ſich über das Unlerſcheidende in dem 
jo: „Das menſchliche Herz bleibt wohl dasjelbe, 
ein trotig und versagt Ding, und die qöttliche Gnade, melde 
neue Herzen jchafft, bleibt Diejelbe und ber Weg, auf welchem 
das die göttliche Gnade in Ehrifto ſucht und findet, das 
Wort Gottes bleibt dasjelbe. Diejer drei Stüde Erlenntnis 
liegt m dem Starctſchen Gebeibuche vor, und deshalb hat es 
lig vielen, wenn fie ihr Herz vor Gott ausjcütteten, 
ilfreihe Dienite geleiftel. Was ſich ſchon an Millionen auf 
ort mohlgefällige Weile bewährt bat, darf nicht eigenmillig 
verändert werden, d. b. das, was Stat zur Auslegung Des zu 
Grunde liegenden Bibelfprud)es im andächtigen Gebet ausgeiprochen 
dat, muß feinem Weſen nad) zu feinem Rechte kommen und ywar 
m vechten lebendigen Gedanfen« und Wort» Zufanmenbhang.“ 
Darum hat dieje Ausgabe vor allen den Vorzug, möglihit der 
Driginalausgabe nahe zu fommen. m Berhältnis zu Eußzlin 
& Laiblin find die Andachten une 4, bis ), länger. Die erbauliche 
Breite Stars, die nicht ermübet und im einfacher verfländs 
licher Sprache dahingeht, ift dort vielfach verwiſcht 


3. Die 3. Uusgabe der Andachten ift die Fleine im 
Verlag von Belfer, da die Ältere große von 1853 dort 
vergriffen if. Ihr Titel lautet: 


Yohann Friebrid, Stards, weil. ewang. Prebigers und 
Konfiitorialvats zu Rranffurt am Main, Morgen» und 
Abend» Andahten frommer Ehriften auf alle 
Zage im ee wie jolche aus der Quelle des gött⸗ 
Then Wortes fließen, darin das lebendige Ehriftentum, 

ein wahrer Ehrift inmwendig und auswendig vor Gott 
und Menichen beſchaffen fein foll, beichrieben wird. In 
einem volltändigen Auszuge nebit einem Anhange von 
Bebeten jür beiondere Fälle des häuslichen Yebens. 

Ars 3. F. Stards täglidem Handbuch. Stuttgart, Beljer, 








iss Mani 
Ausgabe enthält das fhüne Doc e 
feinem Sue: auf den Sim — 


jo tagicen 


"halliide Spmu en des De 
en der Kinder Gottes, da mar m 
—— des Tages über in ſeiner A 
Bee des Abends wiederum mit einem andern 
i ſchlafen De ‚Herr Johann —— Schinmeer 
Luthers Worten die herrlichften Sprüdje der Wi 
erläutert. Heer Johann Laffeniuts in feinen fionitif 
den, Amadeus Creugberg oder Herr von ‚Herr 
nöros Grammlic und Here Johanı Georg D. J 
Eh ſeiner en und andere haben je und — 
ndachten rieben, die man ai ‚einer i 
— so kann, Ab ara 3* — 
dienen, fo wird es ihnen ein heiliges Verwahrungsmittel gegen 
alle bafe Gedanten, wnmite — bei Geſellſchaften 


genehmer Zucer im Hergen, immer mit Gott Wie alte 
lic) und angenehm dieſer berühmten Manner tägl 
den erwedten Seelen jeien, höret und jiebet man alle —* 


habe adelige Perſonen getaunt, welche ſich nicht eher ſchlafen 

bis fie eine dieſer Andachten geleſen oder ſich vorleſen a 
erinnere mich guch noch wohl, Da na vor 30 Jahren der 
gegen Sprüche hat auf etliche jen,. Dieſe 


* 
jogen hat man zerſchnitten, Die — zuſan erollt, daraus 
dann der Hausbaier mit ſeinen Kindern des einen 
Spruch gezogen, welchen die Kinder, ſonderlich bei ftidlen 
werlern, haben müjjen auswendig lernen und des ber 


fagen; weil num dadurch die Leute in kurzer Zeit zu medien 
Erkenntnis ihres Chrijtentums gefommen, als andere, jo iit das 
mals die Laſterung aufgefommen, fie hätten Zetiel 
welde Zäfterung aber munmebr, da man es in gangen Bi 
hat, aufgehört hat. Ich habe es demnach at — Anraten 
Freunde aud) gewagt, dafs ich einen jchönen Sprud) des Mo: 
und einen andern des Abends zum Grunde — in — 
die Seelen ihre Bitte, Gebet, Furbitie und Danfjagung Gott 





368 
aljo abends und morgens ein Geſpruch von ihrem 





vortragen und 
Seelenzuftande mit Gott halten können.” 
Das Vorwort zum Auszug jelbit begriindet die Verkürzung 
Dr die — — das Bud), das fo friſch aus Be 


‚laubenseinjalt an — benutn werde, 
tommt die Auslegung des Bibelſpruches * x 
ihren Die Form und Ausdrucksweiſe iſt älter als 
— bei Enflin & Laiblin. Der Anhang enthält die 
Gehrte aus dem Handbuch auch verkürzt. 5. 9—370 ftehen 
— ne 371-462 die Gebete ohne Aufmunterung, 
aber Sprüchen als Leitworten und zwar 
Sonn: und Feſttagegebete (19); 2) Sakvamentsgebete, 
or (8) und Abendmahlsgebete (6); 9) — (15, 
je aus dem Anbang); 4) Gebete in auten und böfen 
Tagen En: 5) Kranken und SS 20); 6) 5 Gebete 
lieber, 15 zu ben 5 Teilen 483 - 464 beichließt ei 
is und ©, 105108 ei ein Verzeichnis der Bibel⸗ 
n . und 2. Teile ausgelegt werden, das Ganze. 
+ Ebriftliher Hansihat. Morgen: und Abend» 
andadten auf alle Tage im Jahre. Ein 
Erbauungsbuch für enangeiihe Shriften. Zum Gebrauch 
alle Stände in guten und böfen Tagen, von Yoh. 
Tiedr, Start. Yubiläumsausgabe. 3. Aufl, Eßlingen 
Druct und Verlag von Wilh. Lanaguth. 1100 3, 
Chronik, ar. 8%, 42 31 d. S. Geb. in Ganzlmd. 4,50 ME. 
Nach dem ? — Siarts, das auf David, Israel, die 
erſten Ehriften und Job. Arnd Surlichgebt und ) von den Gebet⸗ 
biüchern Der pietiſtiſchen Zeit entipricht, folgen S. 5—1063 Die 
Andachten möglichit unverkürzt und urforinglich, mas einen 
beſonderen dieſer Ausgabe bilder, S. 1066-—- 1100 find 
— — te fie verſchiedene Anliegen aus alter und 
it. 


neuer Zeit beigefüg 

5, Ein tägliches Andachtsbuc, mit Stards Worten zu Gottes 
Wortem iſt auch jein Schagtäftlein. Nachdem die bei Wilh. 
Baur erichienene Ausgabe mit Vorwort und Biographie des 
ee von Pfarrer Karl Friedrich Ledderhoſe vergriffen war, 

1898 eine neue Ausgabe bei Enflin & Laiblin: 
= Briedrih Starts ac, Guldenes Schatztaſtlein 
vommer hriſten, worin beſondere Kernſprüche der 
Schrift mit erbaulichen Anmerkungen und geiſt⸗ 
reichen Verſen zu allgemeiner Erweckung mitgeteilt werden. 
Fe @ebrauche bei den täglichen Hausandachten eingerichtet 








564 


ee 


arößee, jehr a Be 
idneibt Stople: „Dies 
— der Seelen nefehriehen, ift 65 — 
mdbuche desſelben ſers in allen eva 
Er Aufnahme zu finden. Bei den 
ücht, wird es infonderheit den St 
— Labetrunt darbieten.” Dit j 


aderungen u Fe 
er — —— 
Ban am aut fi 


= die — nicht dem Peg 
25. und 26. Dezember, indet ſich dann ein 


beweglichen Feſtzeiten 


Ton auf einen darinnen enthaltenen en 
find alphabetiich geordnet (außer den 25. und 26. Dezember) 
ohne inneren Zufammenbang, 
©. 2on Stars Andachtsbüichern find weiter neu 
worden fein ſchon 1723 eridienenes Kommunionbud: Es 
wird in derjelben Ausgabe von W. Baur, Heutlingen md 
u Schmidt, Altona (früher Ducherom, Bugenhagenftift) 
— Der — — — * 
1. Johann Friedrich Starchs, em. 
Erin Rn em, \ 
in der It und em A 
zwölf Regeln einer fei lichen Zucht, wie Ti 
zu des HErrn Tiſch naben Ir ir jehene 
abe. Entweder mit der Firma: Reut — ig Don 
m — oder Sum — 
ſtiftes jeht, Altona, 2 midt Reutlinger 
—— in — mit A ae 0 
die Anklamer, weil durchgängig etwas vei H 
Die Ausgabe hat 190 » ai 
8°, 31 8 d. ©. und Titelbild: — 





366 

Das Buch enthält Stars jdhönes Vorwort (IIL—VI) über 

2 wechten Gebraus ben einem 
Are ben — den Buches — —— Ye us 





ndern 
— [Mt die Regeln an die Priva ie an 


a und die Stellung der Berchte am Sonnabend. 5. 18 
‚108 folgt dann bee 1. Teil: 8 Beichtandachten nach dem 
Morgengebet, eine jede mit mehreren Gebeten und Liedern, im 
a — 53 Bebete und 9 Lehrlieder Starts, — 


zu beten für eine Woche, im inneren Zujammenbang ftehend 
von je zu Stufe bis zu dem Gebeten unmittelbar vor 
Beichte führend. In der 8. Andacht werden nach der Au— 
Führung einiger Veichten bie Dank und Belöbnisgebete gebracht. 
©. 108-186 folgen im 2, Teil auf 5 Andadıten verteilt 
die Abendmahlswoͤche 39 Gebete oder Bebetsgufanmens 
auch in innerem Zuſammenhang jtehend; die I. Uns 
dadjt wor, die 2. und 3. hei, die 4. und 5. nad) dem heiligen 
Mahl —— berechnet. Dem 2. Teil find 5 Lieder beigefügt, 
— bet Ba übrigens mit einem nicht ausdrüdlich als 
— ervers 
— ‚Gebete find einfältig, tief und Mar, alle Bedürfnijſe 
der Seele von Stufe zu Stufe treffend; die Lieder — bei 
aller Zieje ihrer anfen und großen Klarheit ben Maugel 
aller Stardts, nur gereinte Proja zu fein. Beſonders wertvoll 
ift die öfters hervorgehobene Verbindung von Taufe, Abjolution 
und Abendmahl, 3. B. im Morgengebet am Beichttag (3. 20), 
herzliche Beremung (S. 47), dann für Taufe und Abendmahl 


Golbjchnitt 5 ME. 


' Vorwort des Herausgebers, Pfarrer Oehler, vom 
—— weiſt auf die Bedeutung des langſt vergriffenen 








366 

‚d elit die Schrift und die tägli 
Sache — —— Geilt > 
Ale Stellen der Schwift, welche befonders geeignet find, eine 
Freudiglei⸗ en a a 


nad) allen 
erflärend und erfchöpfend behandelt. Die „Seufzer umd Gebete 

ir Sterbende" mit Erklärung der Lieder „, 4, der 

eben" und „Bott Lob, es geht nunmehr zum Enbe* 
eindringlich als erquistend und die Beigabe „überwundene Todes: 
jurdjt“ beleudjtet von allen Seiten in Einfalt, wie 
den Tod mit jeinen Schrecten anjehe und was 
dem Glauben an den HErrn liegen, der da £ bin 
das Leben. Wer da glaubet an mic, wird Teben*. 
Nur wirklich veraltete Ausdrüde und fprachliche find 
der Zeit entfprechend geändert. Jede Betra mit 
einem ober mehr Sprüchen, enthält ein Gebet, ſchließt mit 
Kernvers, wenigſtens bis zur 61. Betrachtung, und dann einem Lied 
Anbadıt 60 zwei Lieder) Stavds und enthält eine zufammens 
jaffende Uberſchrift. Man fieht, wie alle Festen Dinge, Sterben, 
Paradies, Auferjiebung ec, jowie alle Güter des Glaubens nad 
den verfehiedenften Richtungen bin, die Freudigkeit des Sterbens 
zu erweden, herangezogen werden Bon &. 292 folgen damı 
Gebete für Sterbende aus Liedern, folche mit Seufſern nad 
Sprüchen und im Anſchluß an oben genannte Lieder und eini 
meitere, dann in Meimen 4 ——— (alles neue u 
andere a im Handbuch); dann ss —* — „bie über 
wundene Todesfurcht in einem erbauli icht abgejchildert, 
morin die Gründe der Vernunft nad) ihrer Schwäche, die Kräfte 
des Glaubens aber nad ihrer Stärke in einer Den 
gleichung gegen einander gehalten werben“ (geveimte ja 
1280 Zeilen). Ein Stellenverzeichnis und Liederregifter ließt 
das Banze, Mat ſtaunt über die —— leit ber 
in den 90 Andachten, die für Lange vie 
Geſunde zur Vorbereitung aufs Sterben, viel Stoff für 
Stunden geben. Auch unter den Liedern mit ihrer 
einfalt find einzelne Perlen verborgen, 3. B. zu Andacht 1: 
„sc bin mit Gott verföhnt”, 58: „ch ftch im Himmel 
angefchrieben". 

Wie verbreitet und beliebt die Gebete Stards find, bemweift, 
daß fie ſehr bald in Gebetöfammlungen Aufnahme fanden. | 
im vorigen Jahrhundert wurden Te mit Schmolds und 
Andachten in Verbindung gebracht in dem nach Schmolck genannten 


ä 


i 


— sliengeedi ten. Dieje finden 

 h Die und el gentefe ‚if un die z= 

lin in Reutlingen. & ne in 2 

‘ ‚50 ME. VII und 7 

. ©, | ', Marer, weiter er ar 

Predigten über die Sonne, SE a 5* 
er 





eoangelien, das iſt Glaubens, ds und Frofte ven 
Gott liebende , von Joh. Friede. Start. 
- reoidierte, mit dem Lebenslauf des ſel ® nix 


u ‚einer — ſowie mit einer U 
. er Auflage. Neue Steveoty —— 
—* — — & Laiblin (mit ſchönem eH Stards). 
— EN orwort ſpricht won Starts Bedeutung um) 
cn 8 ähnlich wie Beck i —F harakterifiert, Die 
zu 3 Katechismuswahr⸗ 

— ‚allgemein 

ji —— a Ne darzuftellen. „Man 
Den der Armen umd jchaue die durch 
—— des Stardenbuchs, jo wird man ſich über 
‚mie vermadh verwachjen Stark mit dem Leben des fichen 
Steudel 9 die — des alten, ig. 






— find” Ss — da auch über die Apoftel- 


einfach, far, Mrifigemäß, Wort für Wort 
ispofition und ohne 


ı den —— — der KR Schule. Eine 
(tung, meift von einem Spruch ausgehend — bei den 








368 


u lutze Lebensbeſchreibung des| 2 
re * Da eim 5* Geber = 


* nachher Hi Steudel —* — 


34 pereten Drud 


Die 2. Ausgabe ift die billigere einfachere von W Baur. 
Sie bat denfelben Titel wie die von Enplin, nur 
heit es: Neue, mit dem Lebenslanf des jel. 

8, Holyehnitten und 134 geiftreichen Liedern 
dab it Stahlitid). Deranögegeben von mehreren. 
des Verfaffers. 18. Aufl. — Drud und en 
With. Baur. XVIIT u. 789 Seiten, 38 1 d. ©. Ghit gebd, 
in Helbfvangband mit Müdenvergoldung und Futteral 9,70 MI 
Nicht jehr kräftiger Druck 

Das kuch Vorwort ſieht mit Recht Stards 
Io ten Bopulariät und vergleicht ihm mit dem Apo br 
ihüler Elemens, von dem man rühmt, daß er ein befonderen | 
Gejchid bewieſen, die Katechumenen in den Anjangögründen ber 
chriſtlichen Lehre au unterrichten. 5; IVXIII giebt Stars | 
Leben nad) der Veſchreibung im Danbbud) won 1776. ©, XIV 
erllart die lateiniichen Sonniggsnamen Es folgen 54 Predi 
weggelafjen ift die 2. Predigt Marien Neinigung, bajüir 
ſich eine zu Marien Heimfuchung, die am Suhlng wird nicht x 
zum Schluß geitellt. Cigenarug find die 78 einfachen 
Holzſchnitte. die fich zu den Evangelien wie in alten Bil 
bibeln finden. Die Liederwahl und der Text ift mit 
geringen Ausnahmen gleich wie in der Enfliner Yin 

I, Aud) von ben Epiftelpredigten find 2 gaben 
au. nennen: 

1. Johaun Friedrich Stard, ev. Prediger und Mit 
alied des Konſiſtoriums ıc, Epiftelpredigtbud, das 

iit Glaubens, Lebens: md Trojtlehren aus den ardent: 

lichen Sonn: und Feittans-Epifteln. Aufs mene ı 

geieben von M. Friebrid Jakob Heim, Defan in 

Tuttlingen. Mit einem Stablftich. Stu Belſer, 1845. 

768 &, 8%, 34 31. d. ©, gebb, 4 9 

©. 2—6 findet ſich Starts dutzes Vorwort und das Des 

Herausgebers, Staret hat ſich ber 00 Ge bamit man 

nicht halb oder überhin lee. „Nach der rung des Tertes 

"befocäi mit 


frage id) die daraus fließenden Lehren in einem 











vor 

dem Ii Bott. Im anderen Vorwort wird betont, da| 
die einfashiten Wahrheiten in den ſaßlichſten Ausbrüden mi 
lindlicher Einfalt — werben, weswegen es beſonders fir 
die, jo an tieferes Nachdenlen nicht —— find und denen 


das jündlide eben mod weniger in feiner verfeinerten Ge- 
fralt et, eingerichtet ift und ihmen den fatechetiichen Unter» 
ridt exjegen fan. Nur unverftäudliche Wortitellungen find 
geändert. Die Predigten haben einfache erflärende Diepojitionen, 
— die am 1. Advent über Rom. 13, 11 —14. Nach der 
tung fonmt das Thema: Die heilige Adventszeit als eine 

ube: ; I. was man darin erwägen joll, IE. wie man darin 
dei m jol. Den Schluß bilden ftets Ermahnungen an 
Die und ein Gebet. Nach den Teilen beginnt, immer 
durch den Druct hervorgehoben, in einzelnen Punkten die Er- 
mahnung mit der Anrede: „Meine Seele“. Gier finden fich 
ae für 68 Feiertage, da die Apofteltage ıc. micht 


nt find, 

2: usgabe von Wilhelm Baur in Reutlingen, 1881, 
denjelben Titel mit der Beifligung: Neue und mit einem 
ng, Don Klee nn und «Liedern über die 
\ den Tod JEſu Chriſti von gleichem Verfaſſer 

ver [usgabe. 2. Aufl Sie foftet in Halbfuzbd. 3,70 ME, 

mittlerer, aber weiter Drud (beſſer als die Evangelienpredigten), 

VE und 830 Seiten, 37 Zeilen die Seite, 

Die U 'e enthält, wie das Vorwort fagt, einen getrenen 
Uborud der telpredigten, S. 1668, Neu find die fleben 
Boffionsandachten Stards, 5. 669-830, Jede teilt ſich nadı 
in mehrere Teile und enthält eine ftete Anwendung der 

ſichte in vielen einzelnen Punkten, eingeleitet meijt mit: 

J o Seele“. Die einzelnen ee rd werden 
Jost alle mit Bebeten bejchlofjen, jede insgejamt mit je einem Lied. 
inüpfen an einzelne Stellen an; die erfte an Matth, 27, 
27—32, Simon dev Areuzträger (ohne: „Verne, o Seele"), 
und Cl. 23, 27—82, die zweite an Matth, 97, 33. 34, 

"2uf. 33, 33. 34 (1. Wort, und jo bis zur fiebenten Andacht), 

6. 19, 3133, Job. 19, 34—37, Sul, 23, 50—52, 

15, 4—46, Job. 19, 41, Mattb. 27, 60. 61, Matth. 
37, 62-66. Tchatjächlich werden 31 Betrachtungen gegeben. 








370 







Su, Sen, On Eine J Zuſe ne 3 


büchern, Hai d Morgen- und W 
v bei Schön & Strieger in 5 
ar an — "2 


5) Iobann Philipp Freſenius.) 


170-1761. 


en Mitteln 
® 1b Der Eohn arbeitete 
2 = — fen nötl I det — —— 


— Ywar —— er wochenlang” * — Ft: 55 


die Profeſſoren wurden auf den ernften elf Saale 

merfjam und verfchafften ihm Freitifche. Innerliche Anf 

ern Im in jener Zeit hart zu Um jo mebr trieb er 

Schrift, Luther und bie Dogmatiter der 

Hr ie. Schon als Student fuchte er Seelen für den 
ſewinnen. Es gelang ihm, Kinder, die zum Kathe) 

I ber gegogen worden waren, wieder zum im F 

zuführen. Nach zweijahrigem Stubium mußte er jchon kat feine 

Heimat zurid, um den jchwer erkrankten Vater im Amte 

vertreten. Nach einem Jahre wurde er dann Hauslehrer 


*) Nach dem Vorwert in der Berliner Nırsgabe, 





ic) auf, den er vor ee rn 
und eenft mt hatte. 108 wandernd aelı 
Med has ladıbarborf, das zu —— — el verg 
ein Wald trennte ed von der Heimat, Dort halte ber 


ET Be: She! — ‚im 


a mit friſcher Br — in fein Amt. Der Kranfen und 
In Pe verjch 
vierten Teil — altes. Aber wicht bloß die Kelle, 











— wie = ak a Fu Ei 
er thätig war. it rreichifcher 
ne bie — romiſche Geiſilichteit fi) feiner 
ger tzeitig gewarnt, entfloh er nach Darınftadt, 

der Landgraf von —— — an und berief 
zum 2, Burgprediger in trat er zu 
nähere Beziehung, die N neue —— Förderung 
Nur fonnte die Freu m ef, nicht lange dauern, 
h jchon 1737 fach. — ein leben Amte 

Freſenius aud) der —— Thätigfeit, 
Borlefungen über bie heilige Schrift. 1736 wurde 
18 Hofdiafonus nach Darmitadt berufen. Dort gründete 


— 





— * 
Burgprediger 
mn 1748 wieder als Prediger 
er hat er in ee 

bann zu St. Katharinen Die 


Meiningen als 
Ku 
der 


rückte ex in Frankfurt 1748 zum Senior, — 
und Vrediger bet den Barfüßern auf. 17 er non 
Göttingen den Titel; „Doltor be —— eins 
beſonders ausgeseichnet, ift die tiefe Sir 5 feines a 
die ſich gelegentlid) -bis zu prophetijcher Agabung 
ſodaß er Greigniffe, die ihn betuafen, zumeilen bis auf Tan 
und Stunde vorausjagte. Damit verband fid) eine tiefe Kenntnis 
des innerften Seelenlebens, vermöge der er oft die Herzen mächtig, 
ergriff, wenn er vor den eignen Augen bi ‚was 
einzelnen oft unbewußt, ſich in der Tiefe regte. ein Tother 
Mann in a. t und Seeljorge die Herzen zu paden veritand, 
ift leicht ertlarlich. Es lam hierzu eine ungemeine Beichtipten, 
in der Handhabung der Sprache. Seine Mredigten, obwohl 
tief durchdacht, wurden von ihm niemals m. d 
Die von ihm im Druck erfchienenen find von Kandidaten mr 
geichrieben. Wenn Boetbe, der als ling Freſenius 
der Blüte feiner Thätigfeit gefannt ihn als einen jaı 
Mann von fchönem, gefälligen Außeren fchildert, fo war 
Sanjtmut doch nie Schwäche, Die Stelle in Goethes Map 
und Diehtung bei Freſenius war ein janfter Mann J 
jchönem, gefälligen Ausſehen, welcher von ſeiner Gem 4 
ja von der ganzen Stadt als ein exemplaxijcher Geiftlicher af 
guter Kanzeiredner verehrt ward, der aber, weil er N | 
& 





Herrnhutler aufgetreten, bei den abgejonderten Frommen nid 
beftem Rufe ftand, vor der Menge hingegen fich inch 


373 

eines bis zum Tode bi tigen Generals 
i tien 

Die unge Iron 


i bei dem Kan ü 
in n Ginftuf die — um 
ffentlicher Neligionsübung verfagen Ne 
en 

hen Ab: 


g 


(e er dabei mehr ber damals in Frankfurt herrjchen: 





ei Daher mußte 
äften, 17471751 („Bewährte Arts 
{ chen“ und „Nötige Prüfung der 
hen Lchrart“) vorgehen. Bornehmlich Die von ben 
m zur u getragene Gleichgiltigleit gegen das 
J Belenntnis ftieh ihn ab. Seine Schriften brachten 
wie Goethe jagt, um jeinen Auf bei den abgejonderten 

Er achtete aber jolche Rictfichten nicht, wo es galt, 

ti; bekennen, Freſenius jtarb am 4. Juli 1761 im 
"Lebensjt , von vielen betrauert, von allen geehrt. Konrad 
Gru , der Vater des bekannten Jenenſer Theologen, 
ihm die predigt. 


Frefenius iſt einer ber bedeutendſten „Alten Tröfter“ 
er durch fein berühmtes Kommunionbuch. 1746 erſchien 
Male und murbe feitbem öfter georudt: 1748, 
zo, ), 1859 und 1885 in neuerer Zeit Das Kommunion 
4 it von allen alten, man fann vielleiht jagen von allen 
m ern das hervorragendfte, in dev That eine einzig 
trejfliche Leiftung. In feiner Eigenart hat es feine direkten 
ger wie ern eat Bed ſpricht: „Nicht nur 
A, (ehliden und befenntnismäßigen Untermeifungen über 
+ Abendmahl, fondern auch ganz bejonders die 
jligung der verſchiedenen Rlaffen der Roms 
und ihrer imanmigfaltigen geiftlichen Bebirfwifie 
et daS Merk vor den vielen gleidhartigen und gleichgeiti 
‚hen Urbeiten aus. Freſenus verjteht es, den verſchiedenſien 














374 
BEI Een an ih 


paflorale 
— — ae — 





N J 
— — — 1 Mt. — 


Sn 1,80 ME, Leder mit So) jchnitt 3 
exni enthält ein ausführliches Be und das 
eben von Frejenius, dem wir oben folgten, won R. Schon 
boerner, Pjarrer zu St. Johannis s if, 

Das Buch) [elbft zerfällt in diefer Airsgabe mit der unfpräng: 
lichen Ginteilung in zwei Teile: Erfier Teil, morn em 
deutlicher Unterricht enthalten: Bon dem heiligen. 
von der Beichte, Abjolution und dem Beichtiiuhl, wobei — 
nach vielfaltiger — die bewährteften Wege g aujeigt werben 
wie die Sinder beichret. b ie Bußfertigen vor nefährlu —— * 
wegen in der Verehrung bewahrt, die Schwachen —— 
zu einem recht evangelijchen Gebrauch des heiligen Fe 
zubereitet werden onnen. (&. 1165.) 

Im einzelnen ift alles Mar geordnet und eingeterlt 
©. 40 fi, 1,2, 8 11-18 Spricht 4. & Mar und tief von den 
verjchiebenen Veichten. Einen Bid in die Seelforger it 
auf Grund wirklicher Erfahrung giebt befonders Kap. 3: 
dem Unterſchied der Kommunifanten*. Er teilt fie in 9 Stlaffen: 

1) Bon den’ unwürdigen Kommunikanten; 2) Von denen, 
welche die Gnade redlich juchen, aber davon wicht — 
3) Von denen, welche ihres Gnadenſtandes v 
zwar von ben geifllichen Kindern ober ſch hg 
im Ehriftentum (vergl, Borit); 4) Bon den Fünglingen, an 
ftärler geworden; 5) Von ben Vätern ober erfahrenen Chri) 

6 Ton denen, die in hoben geiftfichen Anfechtungen ſtehen 
treffliche Fingerʒeige file die Seeljorge, © 98—107); 7 





—— — 


denen, die froͤhlich in Gott find; 8) Von denen, die aus a 2 


Gnade Gottes zuruckgefallen find (S. 112—181); 9) Bon denen, 


die in einem ängftlichen Zuftand ftehen (S. 131— 165). 


975 
Fe en on —— das Treff⸗ 


ke wien in 9 zn — A En ai 
In = — u — 
— N er $ 56 se vor dem Bar- 


un = * bitteft, " — Dann zu 9, a Mit 
ten Wert auf die —— —— 
N —— Ben, aan Mittel auf die vedite Be 
vodurch die Ertennmis befördert wird: 1. das Gebet, 2. Die 
Betr hä ass — 8. — Ark, 
r mit gefegten m ten 
Ein rg Since af Ge Me Wege der geiftlichen 


te le fo Ku dor allen Abrvegen und Hinder- 
fen a lenntnis 8 hung der Wahrheit, 
IS Untreue im en der Wahrheit, 3. durch Vorwi 


18, durch den Umgang mit ——— um 
eh) Säwägern, 5. durch fchädliche Bücher, 6. durch 


Km des eigenen — 2 
Der zweite Teil ift nun das Gebetbuc, S.171— 316, 
vorm enthalten find: I. Gebete überbaupt nach verfchiedenen 
Maffen Ra. 16, immer mit Hinweis auf ben 1, Teil 
bis S. 195); — II. Beichtgebete und Beichtformeln mit Ein- 
— — hier fieht alles Im Bezug auf die gegebene Kafuiftit 
bis — III. Betrachtungen vom heiligen Abendmahl, 
uf 2 god gerichtet und zwar Morgen und Abendfegen in 
ee —— 77 — ——— ven für jeden Tag, Gebete am 
Morgenfegen am Sonntag, mehrere Sonntags: 
, Sebete kurz vor, bei und nach dem heiligen Mahl, 
Ibenbfegen am Sonntag, Gebete umd Betrachtungen in der 
nadıber, SE Gets und BEN pe ka 
— Ir jet ‚ag (bis ©. 242); — n, Beicht— 
Kemmuniongebete und Spruche für frante — wieder 
zeigend, 3. B. für die Seele: 1. Ar 
der Suanfheit deinen Seelenzuitand! 2. Laß bei 
re Diner Gottes rufen! — — 5. Zerſtreue did) nicht 


H 


mas ben 
it je jondern was die —— le früher 


2. Beiht- und lan Ver, Helge Bey von Job. Phil 
Frefenius, ur ‚der heiligen —— 
evangel. Mini terii Senior, 


nieberlag 


Galm, 33 
uhr, m 
Die. Ach fh an Di Bruce 1845 
ieje Ausgabe li ſich an die von an 
Das Vorwort hebt gr onbere Bedeutun— art dee 
ſeelſorgerlich tief eindringenden Buches Hertee he ie 
Arapbie und — iſt geändert, ebenſo find bie 
zeichen elafen. Die leitenden Gedanten 
durch Über] riften und den Druct hervorgehoben. ©. 
finder ſich ein Lebenslauf, von dem —— 
Konſiſtorialxat D. 5* in Frantfurt; 
Freſenius Vorwort zur 1, Auflage (7. III. — 
(10. XL 1758). 





37 


Damad) find des Abfichten mit dem Buch 
folgende: 1. ee einen beilfamen Unterricht zu 
IeF ae ya ee yhfere Ohaben Seen, 27h Ee 
juchete 
die Beiht- und Konmenioge ſelbſt mac der Natur der 
— und babei Die mancherlei Jehler zu vermeiden, 
‚ielen Kommunionbüchern bisher Schuld gegeben (zu 
Gehe au u gleichartige); ; 8. daß id) dasjenige, was ich 
Gottes Gnade — erfahren habe, bei 
dieſer ee in ae kurzen ug gern andern mitteilen 
wollte; 4. ich habe den Yangels * — — ven geſucht, 
den in — — in ehung der Hausbefucjungen 
umd 98 mit meinen lieben Zuhörern und Beicht- 
findern ek —— und bejeufgen mußte. 
fichtliche Ausgabe giebt fonjt genau das, 


Da De mer — 1, in weiterem Druck Die Gebete werden 
durch noch breiteven Drug heworgehoben. ©. 394408 giebt 
a die Mare Teilung an. Das Giederbudh ir Äft 


Fe zur Berliner Original-Ansgabe mit 45 Liedern 
Er tet worben: Viele, jest weniger pafjenbe Lieber, find 
NE ande ältere erfeht worden. Von den 50 Liedern 
finden ſich ur 11 im Original. 
Einen Auszug dieſer Ss, jabe bildet: 
1.8 En eihb und Kommunionbud) von Johann 
An At efenius, weil. Baftor c. Auszug aus deffen 
ger icht und Kommunionbud, veranftaltet von 
3. aeger, Pfarrer in Köln a. Rhein. Frankfurt, 
1886, jet lm un. —— Vereinsbuchhandlung. TV u. 
126 ©, 8, Preis 1 
Wie das Vorwort jagt, find bier die Belehrungen und 
Gebete für die derſchiedenen Klaſſen (aljo das, was das Buch 
Gern engel je zwar jo wertvoll, aber doc) nur für veifere 
— macht) weggelaffen — umd jomit ift es 
auc für junge Chriſten bearbeitet. Cine etwas verficzte 
der lehrhaften Abjchnitte über Abendmahl, Beichte 
— nn und eine entiprechende Auswahl der Gebete 
— ©. 1 54 des kurzen Unterrichts entſpricht 
ei 1—78 in der großen Ausgabe, das 3. Kapitel, vom Unterjchied 
der Beammltanten, bleibt weg, Vom Gebetbuch bleibt ent» 
Kapitel 1 weg, erſt Gebete aus Kapitel 2, beginnend 
Prüfung, werden gegeben. 280. = 5.5610, 
—— der Becht — — (werhälmismäfig, 





Er 


TR ER TER Be 


et dr 


30h a — 








die Eee und 
Ge aM, Winter, Pi 
ung. 


% an Aufs neue N 
Johann Friedrid von — 3. 2 — 


gt. eng. era 
—— Ko me zuleht erfchienenen gen 
Im en Be und — a —— 
it lot J ihren 
Sr Er Bun AIR See 


Glaubens verkündigen ſie aa 
ift ihr Ein und alles, & fü — fir — — 
der Gedanten und eine ſchmuckloſe, fa 
dem Verkundiger des — gegiemt ones 
ohne er — bündig va iraft ne ur 
ini ie Dispofitionen werden mir vi angedeutet, 
— finder bis ins eingelne tlare Teilung ſiati innige 
Gebete beginnen und [Alm die Predigten, 
veich am Geift, jparfam in Worten Die Sprache i 
zierlich, aber kurz und tief. S4 Predigten, — 
und Marientage finden ſich Beiſpiele Nr; az: * 
folgende: 2. n. Epiphanias. Der zeitliche Segen: Wir 
1) den He, von welchem er Lommt; 
2) bie Lerſonen die ihm erlangen; 
3) der : Segen jelbft, ver ihnen geseoen wird. 
Der Schluß enthält mit Vorliebe eine ausdrüdlich nambait 
gemachte Anwendung oder Zueignung 
12. ı. Trinitatis, Das Seufzen des HErm ZEſu ber 
das Verderben der Menfchen. Wir werden fehen müffen: 
1) auf den HErrn, der da jeufzet; 
2) auf das Verberben der Rear, worüber er jeufet; 
auf fein heiliges Seufjen jelbii 
2. Johann Philipp Frejenius, HN 
2, Band; Auserlejene heilige Neden über die epiktoltfe 
Texte aller Sonn: und Feſtiage. Aufs neue herausarael 


ottes 


378 


mit einem — des —— —* Karl Friedrich 


Ledderhoje, 
er an jest — — Denn 
array — und 704 Seiten geh, 5 ME, 


Erft wird —5 Charakterbild des Freſenius gegeben 
Ton en fagt Lebberhoje: — unb * 
„ein en in den Tert und ein 
aus — eine — igfeit, eine reis —— 
und am die Herzen dringen! wache, das jini 
Yon die hoch angeichlagen Ku N müfjen“.. Die Predigt * 
find gae reiche Aunbgrube von. Bibel — —— 
dem 5. XVI etwas aus der Vorrede gegeben, —— 
5 MER? —*— ne I und at Be vi 
ofteltagent). tafimodogeniti fin ii ie Zugabe: 
„Wie unierjceibet man bie — Stinden n den 
2 —— — ser Be ſich Ba zu den 
— Inge und öfter an lich) benannte Zueiguumgen. 
HoRR dienen: Santate, ac 1, 16-21. Wahre 
Chriſten als ehlinge der Kreaturen. Mir wollen zeigen: 
1) die Ordnung, in welcher fe Exftlinge der Kreaturen werden ; 
2) bie — welche ihnen als Erſtlinge ber Kreaturen 


— Jar. 1, 2— 27. Das Wort Gottes als ein 


— Wir 
1) auf die Kom: welcher dieſer Spiegel zeigt; 
a1“ die Art und Weiſe, wie er folche zeigt; 
ben rechten Gebrauch desjelben ; 
A den herrlichen Nutzen, welchen diejenigen erlangen, 
dieſen Spiegel recht gebrauchen. 
Anmerkung: Des Srefenius Bruder Johann Friedeich 
1717 ee Nieerwiefen, + ——— ſchrieb eine ungeheuer 
FA erbauliche Ab handlung über die Rechtfertigung 
j — — Sünders vor Boit. Sie oerſchien 1747 und 1766, 
neu 1857, bevorw. von Vilmar, Marburg, tit aber jeht verariffen. 


6 Jobann Je Zatop Wambanr); 


a dalob | it Ing cn 2 an Fbruar 1695 
u Halle Hier war fein Vater der 

jatob, jeine Mutter Dorothea, geb. Lauterborn, aus | 

Die Eltern waren vom dem neuen Leben, der 

in Halle erwedt hatte, auch ergriffen. Wil der Tobald 
er zur ule fam, ij —— befchloffen fie, ihn 
später ins Gommafium Er ging in 
Glaucha und Terme HR — und Ich. 

einmal empfand er ——— gegen das 

feinem Vater im Handwerk dienen. Mit 14 al en “ 
wieder die Eule. Nur 2 Jahre blieb er 

nämlich einjt mit feinem Vruder eine gefertigte Serge vs 
Schloß Morihburg zu tragen batte, verrenfte er den 
ſodaß er ein —— — nichts im Handwert konnte. 
Da nahm er feine Bücher von neuem und lernte. Nun erflärten 
die Arzte, das viele Stehen beim Dandmwer erde er nicht aus 
halten können. So fam er wieder auf das Studium surick. 
Auf feinen Wunſch kam er in bie Glauchaer — in 
Halle und holte bald das Verjäumte nad. Den 17. Oktober 
1712 fonnte er in Halle zur Umiverfität übergehen. An Breit 
haupt, Frande, Anton, Michaelis und Lange hatte ex Lehrer, 
die auf feine Studien, wie fein inneres Leben — 
hatten. Zwar wollte ec wegen etwas jchwerer 

angeborner Heiferleit, wodurch er öfter fich räufpern mußte, 
Medizin ftudieren. Doch wurde ihm klar cht, — er als 
Theologe auch Lehrer werben könnte, So — ierte er nei 
und fand bald Gelegenheit Finder zu unterrichten 
Profeſſor der hebräifchen Sprache Michaelis nahm den eifrigen 
jungen Hebräer im Mai 1715 yum Mitarbeiter ee 
jeiner hebraiſchen Bibel an und nahm ihn zum von 
Ganftein mit auf deijen X Landgut Dalıvis, 2 Meilen von Berlin. 
‚Hier predigte er aud) am 9, Sonntag ‚nach Trinlatis das erfle 
Mal. Eine ſchwere Krankheit, die ihn in Berlin überftel, mötigte 
ihn zur Nüdkehe nach Yale, Bis 1719 arbeitete ex dort si“ 
eifrig, daß feine Gefundheit darunter wieder litt, Zur Stärkung 
derjelben ud ihn ber fromme Graf Henfel auf jein Schloß. 

im Bogtlande ein. Bon Pölzig aus machte er im Oftober 1719 


*) Rob IV, & 








31 


u i dajelt d 
da Er — a re ai je — 
Wohnung und väterliche Freundſchaft bei — 


zuſammen. 1720 wurde ev Magifter ud un Vorlefungen, 
— los Tod ie ma nach Halle 
der theologiichen Faluluat. Im 1726 wurde 
ru ntlicher Profeijor und im Juni 1727 nad) Frandes 
un als ordentlicher Profefjor, Er las über 
mer: uni — ein Dee Jahr, — 
Bee ten Teftamenti las 
2 Stunden; jein Lehrzimmer war der große Singjanl 
nee, 400— 500 Zubörer jaßen zu feinen 
Alle 14 prebigte er in der Schulfi Durch Wort, 
Schrift und Vorbild Räte er befonders auf - Zugend Einflu 
au Schon in Jena hatıe er 1721 in der Aaftengeit 
vor den Studenten die Geichichte des innerlichen Leidens Seh 
— erklärt, 1722 die des Auferlichen. Auf Wunſch gab 
1? Borlejungen als erbauliche Paſſtonsbetrachtungen heraus. 
Han forderte ihm auf, fie fortzujehen. So bielt er 1727 in Halle 
weitere Erbaun ftunden über die heilige Paſſion und ſchloß 
1730 mit dem en JEſu auf dem Berge Golgatha Die 
ingen * eek ‚aber non ibm noch erweitert 
md erichtenen in Jena 1729 und 1780 80, 1748 u. &. 
‚Schon 1724, den 9. Mai, batte fih Hambadı mit der 
Tochter des Proſeſſors Joachim Lange, Johanna 
jabeth, verheiratet. Zwei Töchtern ſchenlte jie das Veben, 
bie ‚britte war totgeboren. Darauf murde bie Frau 28 Wochen 
Kant und git * 30. Märy 1730 nach jchieren leiblichen 
Ba a inje — — Am 24. Oktober 1730 wer» 
wieder mit Anna Elifabetha, der — 
—— igers Johann Georg Büttner in Franlfu 
Auch aus — Ehe gingen zwei Kinder hervor: —5 — 
Be ee lome und Jalob — Fran. Rambachs Ruhm 
Be Grenzen hinausgegangen. Daher erhielt 
‚er — einen Ruf als deutſcher Hofprediger und ordentlicher 
jor der Theologie nad) Kopenhagen, zu glei Zeit einen 
vom. von ‚Hejfen als erſten Profeijor ber Theologie 
and Superintendent in Gießen. Dem König von Preußen legte 
die‘ die Entſcheidung vor, und Der fehlen für Gießen. 
Den Ih fuli fiedelte er über. Am 11. Sonntag nad Trinitatis 
hielt er feine Antrittspredigt, ben 9. Oltober feine Jnangurale 








— Kun Ole Ft ab menge 





Ent davon: „Groß war 


| bradite, 

Ki Ion 1 Saite, ah jedermanı y der 
2 
Geiſt der des jei über 

gegen —— Ber aber das Berani KR 

ale jenen Rämmerlein zu Be * a 

gene, ich feine Gebestralt verboppel ae 

— glucllich, da ich mich mit a im F vor Gall 
ſammeln fonnte. Bier merkte man, mie alle Kraft vi — 14 
war, vom heiligen Eifer wider die Sünde, —— 
Siehe, von der Sorge in feinem Amt, von der 
Welt in ibm fich Eongentrierte und äußerte". Im Jahre 17:4 
erhielt er wieder eine Berufung als 1. —— nach 


Der Landgraf Ernit a I ibn, d nur der 12 

deben wollte, nicht ziehen. Den 18, 1735 legte ihn ein 

hihiges Fieber, nachdem fein Hals gei (Een war, a Kranken» 

bett, * Im Sterbeben — J Vet re 8 

mit Todesahnungen, ſowohl in jeiner 

bei der Konfirmation am 2. Oftertag. Seine — Leben 
rift geboren 


war gewejen: „Ein Gotteögelebrter — 
werden“. Und —— darum: „Sein 
der Bibel ganz eingenommen und vecht Fe 


Be 
ga 


bewa hrheiteie e8 fi) an ihm bis zum Sterben In ber Rrantı 
heit fagte er: „Gott mache es, wie es ihn gefällt“. Er fegnete 
noch feine Kinder und fante feiner Frau, gefragt, was er nad 
im Stillen jeufge: „Ich bete die 9 Bilte: „Hexe, dein Wille 
echehe""! Vete du fie auch umd wi Inliegen auf den 





Errn“! Als er vom nahegelegenen Kirchturm Som 
das Lied blafen hörte: ‚Ale jott in der Höh ſei Am 
— er von feiner rau, fie möchte hinausruſen, fie — 
lafen: „Wie wohl ift mir, o Freund der Seelen“, 
ihm bedeutete, daß das nicht ninge, ſümmte er noch in „Allein 
Gott in der Döh fei Ehe" ein An biefem Sonntag 
modogeniti mußte die Gemeinde Pitrbitte fiir ibn thum, 
näher es mit feinem Ende ging, um jo heftiger betete er us 
mupte noch an jein Lager fommen. Seine und andere Lieber 
erquicten ihn. Freſenius trat zu ihm und fragte, ob ew feinen 


Bo} 
für ihn geftorbenen — in feinem Herzen habe und ſich an 


mortete: „Unnino il on 
a ae Du er 2 Biber 
J IT, er) 
ihm — Ben 


dem 
bebeutend durch Herausgabe des Landesgeſangbuches Ex fuchte 
durch geeii Se ie Lacen — Met Geſang · 


Große Klacheit und Tiefe ſpricht ſich auch in feinen Er- 
iR ften aus. Er ſchrieb mehrere außer den Betrachtungen 
über ensgeihiäte, wie: „Die fieben en der 
Offenbarung“ (1724, 1729, Halle), „Erbaulice Betrachtungen 
über den Katechismus“ (1736) u. a., aber am bedeutendften {md 
und bleiben die eritgenannten Paſſionsbetrachtungen. Sie ind 
darum auch vollftändig oder verkürzt in neuen Ausgaben wieder 

ben und warm zu empfehlen. 

1. Die Betrachtungen über das ganze Leiden, ſowie itber bie 

sten Worte find zwar ſehr breit und ausführlich und geben 
jehr viel Stoff, der fern liegt, aber doch auch jo geiftgejalbt 
tief in ihren Anwendungen, Veobachtungen, Bebeten und 
daß fie mit Segen als Erbauungsbuch für geförderte 
‚gebraud;t werben Fünnen. zile Theologen und Lehrer 
fie eine gab von Gedanken zur Meditation iiber Die 
hichte. die Berliner Ausgabe vom evangel 
Büderverein (Hauptverein) jest verauiffen ift, fo exifttert 
nur noch eine vollftändige Ausgabe: 
 Berrahtungen über das ganze Leiden Ehrifti 
md die jieben lekten Worte des gefreuzigten 
JEfu von D. Joh. Jakob Rambach. Mit einem 


384 


Lebensbilde Bunde von Karl 
7. Aufl Bajel, Verlag von 0 

nee, A 8%, XIX, unse, 

a 

©. pi übe wir hier Rambachs Vorwort über die 
Anlage des Buches 

l) — Paſſionsgeſchichte liegt jedem Abjchwitt 

1 Grunde; 
2) A ben barmanifchen t folgen bie größeren Teil 
nn En Eee el 
rijten hervorgehobene Süße geteilt. um I 
He ae und Gebete. Zweimal ft eine Predigt 
ei 
4) mi Umjtand ift nicht mweitläufi 
5) aus dem Text jind praftijche br hergeleitet 
6) jede ey ſchließt ein Gebet, betem zu Ihe; 

7) Fremdes wird jelbitverjtänblid, benußt; 

5) fließende Lehrhaftigteit, Deutlichleit, Neinigkeit wird in 
der Schreibart angeitrebt. 
Dann solgen Bingergige zur erbaulichen, jegensreichen An⸗ 
wenbung des Yudes; S. VIIL—XIX bie — Bei 
Darftellung des Lebens Rambache &, I- 687 folg! Se 
1. Zeil: Das innerliche Leiden JEſu Pa im 
9 a ©. 4-62, 

2. Zeil: Das auferliche Leiden JE Chrifti im Ölgarten, 
9 Betrachtungen, ©, 63—122, 

3. Teil: Das Leiden JEſu Chrifli vor dem geiſtlichen 
Gericht der — 11 Betrachtungen und ein Anheng, 


©. 12 
— — JEſu Chriſti vor dem weltlichen 
tvadtungen, 














4. Teil: 
Gericht des Pilatus und Herodes, 15 Beta 

301— 480, 
5. Zeil: Das Leiden JEfu Chrifti_auf dem Berg Golgatba, 

15 Betrachtungen, ©, 187 687. 

©. 689 ff, ſiehen Regifter, eins bes Gangen bintereinander, 
das zweite: „Megifter der Lehren, welche in den Verradjtungen 
über das ganze Yeiden JEju Chriſti enthalten find", das dritte: 
„Negifter über die — Sachen in den Yerractungen 
über das ganze Peiden YEju Ehrifti”, alphabetiih, S.713—7: 
©. 734 folgen 3 Anmerlungen. Dann find der Husgabe zu: 
gefügt: „Die Betrachtungen über die fieben [echten Worte des 
getrenzigten JEu“. Sie enthalten jede am Schluß ein Beber 

















385 


und find gezeigt tartig mit genaueſter Dispofition der Auslegung 
und N ‚gearbeitet (S. 1— 94). Es folgt wieder ein 
eingebendes Regifter und S. 99103 ein alphabetijches. 

Dieſe — find früher beſonders erſchienen und 
noch heute in dieſer Ausgabe vorhanden: 

2, Baffions-Büclein. D. Job. Fatob Rambachs 
fieben Betrachtungen über die lehlen Worte des für uns 
leibenden Heilandes, neu herausgegeben von Chriftopb 
Karl Hornung, ev, Pjaner zu Ausbach. Nördlingen, 
a 1842. VIII u. 152 ©, 31 31, alt gew. Papier. 


Der Widmung an Krafft in Erlangen ift ein Wort des 
Mathefius beigefügt, angewendet auf die Erlanger Univerfität, 
Zu den Seriverfhen Berftunden (aus dem Seelenfchah von 

rung, 1842, jet vergriffen) it, wie das Vorwort jagt, bier 
ein Seitenftiel_ gegeben. S. 1—20 findet fid) die Paffions- 
geichichte von Stum, ©. 21-152 folgen die Betrachtungen. 

3. Einen furzen Auszug aus Rambachs Leiden giebt noch, 


folgendes Bud): h 

Stille halbe Stunden für die Paffionszeit, Nach 
ob. Jakob Nambach bearbeitet von F. U Mit 
einem Vorwort von Prof. D. Gerh. v. Zeihwis, 2, Ausg. 
Gütersloh, Bertelsmann. K1.8°, VIII u. 211 ©, 

2 ME, geb. 2,50 Mf. Guter Heiner weiter Di 
Das Vorwort von HZeichwis iſt von Septuagefi 1879. 
hit, ſpricht Darin won dem Wert der iumvergleichlichen 
chtungen über das Leiden Ehrifti: „Vor ihm bat keiner 
jo tiefe Blide in Das heiligſte Geheimnis dev Chriſtenheit gethan 
und die Gemeinde thum laljen, als der ehrwürdige Botteöfreund 
Zauler, und doc muß den Verrachrungen des Pietiſten 
aus Pümmerlicher Zeit die Palme gereicht werden vor dem 
großen Mojtiter am Ende des Mittelalters. Denn praktijcher 
tm Sinne des Heildwortes, wie der Heiligungsfvajt für das 
‚gemeine chriftliche Verftändnis muß doch Rambadıs Behandlungs- 
weile heißen. Ju dem vorliegenden Schriftchen einer gelehrten 
jerin werden mun in unferen Vedirfniffen entjpredjender 
die wichtigiten Gedanlen Rambachs zugänglich gemacht, 
mweitfcweifige Art aud) des Stiles erjcpeint kiluzer.“ @s 
finden ich auf jeden Tag der Fajten von Invokavit bis Dfter- 
fonnabend Betrachtungen, eingeleitet mit einem Liedervers und 
den barmoniichen Tert, bejchlojien mit einem Gebet Rambachs, 
zumeift auch in kürzerer, modernerer Form. In kurzer Sprache 

2 










werden gejchiett bie: Gedanken und Worte Rambachs segeben 
Der ganze Schematismus Rambachs ift weggelaſſen. Es ift 
möglichjt bald das rein Erbauliche herausgenommen. 

Sonft find, da feine „Erklärung der gehn Gebote*, 
Schaffhauſen 1864, vergriffen, von —X noch folgende 
kleinere Schriften in Neuausgaben zugänglich: 

1. Rambad), die eherne — * Drei Betrachtungen 
über 4. Moſ. 21, 4—9. fin, 1870, Sauptverein, 
Kloſterſtr. 67. 59 S, 34 31. d. S. EL 8°. Kart. 30 Pig. 
Die 1. Betrachtung zeigt, wie unter "allen Umftänden jener 

Geſchichte der Gefreuzigte vorgebildet ift, nach Job. 3, 14. 1. 
Die 2. Betrachtung entwidtelt bie ganze Ordnung bes Heils, 
wie fie darin offenbaret wird. Die 3. zei it dann ausführlich, 
was es mit dem igen Anfchauen ſu Chriſti für eine 
Beſchaffenheit habe. Es liegen aljo auch hier Paffionsbetrachtung 

vor in volfstümlicher, geiftgefalbter Sprache über den Text +. Dei. 
21, 4—9. Jede beginnt mit Gebet, dann folgt die Abhandlung 
in flarer Teilung, dann Ermahnungen zur Erbauung und zum 
Schluß wieder ein Gebet, ſodaß ſich im garen hier 6 Herrliche 
Paſſionsgebete vorfinden. Seite 56 — 59 beſchließt das Ganze 
ein Lied zur Betrachtung aller Wunden „Gekreuzigter Immanuel, 
wie unergleichlich ſüß und hell“ in 18 Verjen. 

2. Gedenfblatt an die Herzen der jugend inzwei 
Betrahtungen von Ber D. Job. Jakob Rambadı. 
Nebjt einer Anleitung 1) zur täglichen Taufbundeserneuerung, 
2) zur Vorbereitung auf das heilige Abendmahl. Neu 
herausgegeben von einem evang. Geijtlichen. 2. Auflage. 
Stuttgart, Chr. Beljer, 1865. KL. 8%, IV u. 64 Seiten, 
30 bezw. 37 31. d. ©. Preis 20 Pig. 

Nach einem furzen empjehlenden Borat folgt Rambachs 
redigt über Spr 23, 26, von 1723, S. 31 mit Eingang, 
ueignung und Gebet und tiber Joh. 7, 37. 38, von 1720, 

©. 31--53; dann ©. 54 ff. Anleitung ur täglichen Taufbundes- 
erneuerung mit 2 Gebeten und einem Lied Hiller3 (mit Verweis 
auf das Württemberger Konfirmandenbüchlein) und eine Anleitung 
zur Gemiffens- und GSelbitprüfung vor der Kommunion mit 
Fingerzeigen für diefelben am Morgen und Abend eine ganze Woche 
hindurh. Den Schluß (S. 61 ff.) machen 3 Abendmahlsgebete 
vor der Kommunion, deren eins von Kapff, eins von Arnd iſt. 

Anmerkung 1: Rambachs „erbauliches Handbüchlein für 

Kinder“ van 1734, erfchienen 1851 in Schaffhauſen, ift vergriffen. 
"Eine Art Nachbildung in jeinem Sinn ijt das von Steudel 


386 











387 


jerun — Gin Gebetbüchlein für bie Jugend 
Bottfeligteit Kinder, di 
— BERN, tomm Baden — Reullin * 
ee Gain, 169%, 144 S, 23 31.08. ©, Rart. 40 1 
erboutich sft folg- wieberairfgelegte Schrift : 


Dre Satos Bas Wohlunterrichteter 
den d. i. deutlicher Unterricht, mie ınan ber 
die allerleichtefte Urt * Grund chriſtlicher 
* Beischge J — 2. Aufla; a tach der 8 ſinal⸗ 
ge mit einigen Zufähen x —* erungen abgedruckt 
SL Souis Ei Verlag von & Bolfening, 1880, VII 
und 124 Seiten. 
Die Vorrede zur 1. Uujlage jpricht von dem gläubi 
Sinn, der Klarheit und Einfait der Sprache diejes Bi 
nur der Zeit entfprechend neu geftalter if Die 2. alle 
enthält Zujähe aus Chr. Timotheus Seidel (1745) —— 
welches die wahre Methode zu latechiſieren jei", und JC. WeLinde ⸗ 
manns amerifan.tuth, Schulpraris 1579 und’eigene Zufühe des 
‚ers Dito Hanſer, 1880. Nach der Vorreve und Eins 
leitung folgen Gedanfen über den Katechet, die Katechumenen, 
die ein. In ben —— die — des 
sus, von der lugheit beim Katechiamus das iſſentum 
—— 





7) Ehriftoph Starke. 
+ 17a 


Wie die Zeit dev Orthodorie durch Bibelmerfe den Inhalt 
ber —— der Gemeinde Bas rei a fuchte, jo auch ber 
Pietiomus. Eine Umarbeitum, eimatfehen Bibelwertes 
gen Chriſtoph Matthäus Mar 1730 zu Tübingen heraus, 
17671768 noch einmal erjchten (1. ©. 211); ein Handbud) 
—— Lehrer in Kirchen und Schulen und glaubige Laien fertigte 
hriftoph Starke, Dberpfarver und Garnifonprediger zu 
Driejen (} 1744) in der Marl. Es bief: 

Byao sis bibliothecas sxegeticae in Vetns 
en testamentum, d. i: Hurzgefater Auszug 
Io grundlichſten a nufbarften Ausfegungen über alle 
a ber heiligen Schrift. Das Neue Teflament erjchien 
5 Bänden 1730 #5 das Alte Tejtament (ohme die 
) 1741 ff. in 6 Bänden, in 46. In 2. Auflage 

erſchien es 1744, in 3. Auflage 1763. 

Er 


388 


A farbe Dee ran beitige Schrift Alten und 
v erger Bibel I il en 
Neuen flament, nad Dez beniichen 


— Martin 
Luthers, mit jedem Kapitel vorge ſehten — 





dieſen — letzteres nit — hs 
Friedrich Wilhelms IV. 1844 nen und wurde 1861 — B 
(Breslau, Dillfer) aufgelegt, si aber jeßt vergeiffen. 
eritiert noch die Startejche Synopie in neuerer Auflage, ei 
erichten 1870-—1874 umd zwar 1870—1871 vorn Alten Zeftament 
nur die 5 Bücher Mofis in 3 Bänden, das Neue Teftament 
1874 in 2. Auflage, 10 Bände, herausgegeben von Traugeit 
Siegmund, 
Der Titel lautet: 
sis bibliothecae oxegetion® in Vorus 
vumtostamontum, d. L Kurzgefaßter Auszug 
geiindlichiten und nutbarſten Auslegungen über alle 
Bücher dev heiligen Schrift. Mit Hilfe einiger Gelehrten 
zufammengetvagen, von Chriſtoph Starte, weil. Bajtor prim 
ud Garmſon Brediger zu Driejen in der Neumark. 
Handbuc) für Lehrer in Kirchen, Schulen und jerm, 
fowie jür alle Studierende und Liebhaber ber heil 
Schrift Neue forrekte und vollitändige Ansgabe ib. NZ. 
2. Abdrud). Herausgegeben von Traugott Siegmund, 
Berlin, 1872, Verlag von Eduard Bech jeht Verlag der 
deutjchen evang. Buch: und Traftatgefellichajt, Berlin N., 
Aderftrape Nr. 142, Edle der Bernauer Strahe. 10 & 
1874, 240 Bogen, ML 4°. Lest fiat 36 DU. 20 ME 
in 5 Balbfrybon. 27,50 ME. Wltes Zejtament, ni 
Bücher Moits, 3 Bände, 98 Bogen, fl. 4% Jeht ſiau 
14 Mt, 5 Mt. 
Bei der Herausgabe des Werles empfahl Paſtor Weyel 
in Plathe das Werk u. a, mit folgenden auch heute noch gültigen 
Worten: „Es verdient dieje Handleitung zum Lejen md zum 








389 
Verftänonis der heiligen Schrift — um deorwillen ganz befondere 
Veadhtun iejes Bibelwerl andere 
ee ER als de hu Salammenofug alles — 


die erite Hälfte des — Jahrhunderts das Wort: un 
———— ſowie für die erbauli nd platte Knmendunn > 
— ögearbeitet ift, einen Reichtum in 1a 
ie Tiefe des göttlichen Wortes einführt und fern 
ie eu ur Einfälle, im allem, was es 


der Aa Sanfbtanite mit Undbertefliher te Klar 
heit und Gründlicteit heraus, und erweiſt fi jo als ein in 
dem HErm erfahrener Führer, der vor Abmwegen behiltet und 
immer auf den rechten Punkt binleiter. In der neuen Ausgabe 
ad das im der Schreibweile Beraltere und Ungebräuchliche durch 
—— Ausdrud erfeit.... _ Es giedt feinen beſſeren 
— vſter“ als die Starleſche Synopits, durch deren Ger 
— sort St. Pauli ſich bewährt, daß die — 
von Gott eingegeben, nüte iſt zur Lehre, zur Strafe, zur Befferung, 
zur Blchtigung in der Gerechtigfeit, daß cin Menſch Gottes jet 
vollfommen, zu allem guten Werte gejchidt“. 
In Starfes Werk findet ſich nach gründlichen Einleitungen 
—— einzelnen Schriften über Inhalt, Zweck und Abfoſſumg 
* dem Standpunft der vietiftiichen Zeit aus die 
hurberifche — mit eingeichalteten Erklärungen, inter dem 
wo 88 nötig ft, die wörtliche Uderſehung des Urtextes, 
nie ann ausführliche Anmertungen. Hier merden vie Jeng 
e eines Luther, Brenz, Ofionder, 5, Müller n. a, harmonitch 
— Jedem Kapitel ift eine ſummariſche Inhaltsuberſicht 
N 


S) Basler Bibel, 


Aus ber Zeit des Pietismus ftammt aud die Basler Bibel, 
welche noch ln iſt: 

Basler Bibel oder Biblia, das iſt Die ganze Heili; 
Schrift Alten und Neuen Teftaments. Verben —— 
durch Dr. Martin Luther. Anjetzo über bie alten 
Summarien, Konkordanzen, Zeit, Lehr-Hiftorien und 
Namenregifter, mit nüglichen, einem ‘jeden Ders beigefügten 
Say ungen, affuraten und vollfommenen Summarien 

ande, neuen und — Vorreden über viele 
Bücher beider — joranftellung der vornehmſten 
Materien oben auf einem jeden Blatt, Vermehrung ber 
Parallelſtellen, — der Chronologie und Unter 
ſcheidung der Haupt» und Machtiprüche durch eine beſondere 
Schrift Gott zu Ehren und allen heilsbegierigen Seelen 
zum Unterricht und Troſt verfehen und herausgegeben 
durch M. Battier und M. Theodor Gernler, weil 
Diener am heiligen Evangelio in der Kirche zu Boſel 
Neue Auflage mit noch mehreren Auslegungen, ſamt einer 
verbefjerten Zeitrechnung und unterſchiedlichen dazu dien: 
lichen neuen Figuren verjehen und vermehrt mit einer 
Beſchreibung der Zerftörung Seelen: nebjt angehängtem 
Jamilienregifter. Folio. Ungeb. 12 Mk. braun Leder mit 
Schloß 18 Mi. Reutlingen, ekpmier & Spohn. 

Die Vorrede des im großen alten Druck zweilpaltig ges 
druckten Werfes mit leingedruckten Bemerkungen Vers für Vers, 
durd) abe in ihrer Stellung zu den betreffenden Gedanten zu 
erſehen, und Inhaltsangaben am Rand enthält in ſchwerfälligem, 
aber verjtändlihem Stil eine ſchöne kurze Einleitung über die 
Schriftiteller und Zujammenfafjung dejien, mas beabfjichtigt 
worden. Als Zweck ſchwebte den Herausgebern vor eine auf 
den Grundtert gehende, verjtändliche, erbauliche Erflärung. Darum 
wird folgendes gegeben: 

1) Luthers Überjegung: ae die Luther weggelajjen, 


390 








Bi nicht Meg Ynstegung, sondern Umjchreibung nad) 
alten Auslegern und Raralleljtellen, wobei nur das Aller⸗ 
dunfeljte und Wichtigjte beleuchtet wird: 

4 Vorreden zu den Büchern: 





a9 
— A 
) Mer nn. IE Erkennt A ber ‚Hiftorten am Rand, 






klärt, —— Summarien 


Gott als dem Vater ber Lichter, von welchem alle gute und 
vollfommene RER, von ve —— daß er 
un je, aber nicht ohne ſeine gni je ſerun um 
Sie er Ba welche Fin nichts Bennögn) — und 
zu 


te Arbeit im Himmel gefallen lajjen und Gnade 
aeben wolle, 9 dadurch ſowohl andere als wir ſelbſt und die 
lieben Unjern läglic) mehr und mehr erleuchtet, gebefjert und 
sum Ewigen Leben vorbereitet werden. Amen.“ 

Dies erjte Vorwort ift vom 1. März 1720, vom M. riebric, 
Vattier, — bei St. Alben, und M. Theodor Gernler, Pfarrer 
bei St, Elifabeth. 

S. folgt aun moch ein Vorbericht zur 2, Ausgabe, in 
welchem zumal in den 1. Büchern nad, dem Tod Battiers 
Ga 1723) A — — a) aus deren 

ui mungen doch mel uslcgung gegeben wird. Hingegen 
findet gi nur die Angabe einer EAN nach 
Afferins, Eybiſchef zu Armagh, rland. S, V—VIIT folgt 
dann Luthers Vorrede auf das Alte Teftament, womit nun das 
Verf beginnt. 


B. Die Salleſche Schule. 
9) Auguft Hermann France”) 


— — 177. 

Augufi Hermann Frande wurde den 22, März 1463 zu 
über geboven. Sein Vater war bier Syndilus beim Domkapitel 
des dortigen Stiftes uud den Yandjtänden des Fürjientums Mater 
burg, Seine Mutter war Yıma, Tochter des Bürgermeifters 
Glorin in Sübed. 1566 zog Jobann Francke nach Gotha als 
Hofe und Yultigeat unter Ernft dem Frommen, ftarb aber ſchon 
1670, Dex junge fromme Sohn murde bis ins 13, Jahr durch 
Vrivatlehrer unterrichtet und fam dann ins Gymnafnm, wurde 
‚aber, da er jo ſchuell in Sprachen und Wifjerichaften jortichritt, 


*) Seh IV, © aaltex II, ©. 550 fi (Dekan Merz, Matbach 


E 






jchon im 14. —— 
Knabe oc 
Mutter, 
Domes Gr 
ter Stiel ut 


a in der Vibelansl 'egung unterrveifen zu | 
Auf der Reiſe dahin bejuchte er den alten Chriſtian | 
in Magdeburg, den Vater‘ jeines Studien * von Kiel 

In Laneburg ſollte er bald zum erſten Male It ern 
über Joh. 20, 31 vom Tebendigen Glauben — Da be 
unruhigte ihn der Gedanfe, daß er andern jigen solle, was 


ex felbit noch nicht wife und babe Ex wollte jchon bie Werbigt 
abfagen. Da warf er ſich im Gebet auf die Knie und empfand 
als Grhörung die Gnade Gottes in Chriſto. Bon ba en vechueie 
ex feine wahrhafte Belehrung. Das zumal durd das Beifpiel 
jeiner verftorbenen Schweiter Anna in ihm genährte Feuer der 
Frömmigkeit war zwar mie ganz erloſchen — hatte er dad 
chen mit 10 Fahren ſich ein Gebetäkimmerlein erbeten und in 
Gottes Dienft fich übergeben — aber mum erft Teudjtete es 
heil empor. In Litneburg trieb Fraucke mit befreundeten 

wieder feine bibliſchen Kollegien. In der Maftengeit 1685 
ing er nad) Hamburg, wo er int Haus Des 

Winkler lam und mit dem dort befindlichen Standidat 

Lange einige Kinder unterrichtete. Endlich erhielt er die Erlaubnis, 
mit dem Lubecker Stipendium wieder eine auswärtige Unis 
verjität zu beziehen. Er wählte von neuem Leipzig, — | 
davon, die jungen Studenten und feine fyreunde zum Si 
Chriftws au führen. Vorher aber ging er u feiner 

und, um ſich mie früher Mat zu holen, zu Spener in Dresden, 
wo er zwei Monate blieb. Kurz vor Dftern 1689 Fam er 








wieder nat und las in lateinischer Spradje über pauli⸗ 

no vor AR — 
philobil iea zu 

trat er in die u An 

n gi, on een der ea Scheer Se ud 


Er fir le Se, der Arc: lulfedieg Pofaor 
„ der Aluiheri or 
Karen, 9 an St Thomas, —— es vom Surfüicjten, 
daß ei genen Ende des Sommas a3 bibliſchen 
Vorleſungen U ae So ging ev nach Gorha zum 
Geheimen Hat von an Anfang 1690 nadı Lübert, wo 
er zivei Monate in der Stille bei feier Muhme, der Witwe 
—* Ga — Dbeins Glorin, verlebte. Da berief man 
1690 als Prediger nach Erfurt. Ein armer 

amens Höhn, gab ihm Jerem 15, 19 —21 

‚Hier wirfte ex von Pfingiten ab mit dem ihm 

* Fi Breithaupt ſehr jegensreich. Seine ein» 
—— die auf Herzensänderung drangen, wurden feht 

Dazu hielt er exbauliche Privo werſammlungen. 

Den viel Romiſche fie hörten, verbot Die Mainzer 
——— 1691 Francke die Kanzel und verwies ihn aus der Stadt. 
Er ging wieder nadı Botha. Unterwegs dichtete er jein „Gott: 
fob, ein Schritt zur Ewigleit“. Ju Halle wurde damals gerade 
die Univerfität begründet, umd man berief ihm dorthin Hier 
erhielt er die eben erledigte Parritelle der Vorſtadi Glaucha 
(7. Januar 1692 traf er ei, 7. Februar trat ex das Amt an) 
I die neue Profeffun dev orientalifchen Spraden. 1604 
eröffnete er die Borlefungen mit den erften Profeforen der 
neuen Afadenie, Damals trat er auch in die Ehe mit der 
Tochter bes werftorbenen Frbberru von Hopperode. Anna Mag- 
dalene von Wurm. Der erfigeborne Sobn ftarb früb, der weite, 
Senf Muguft, wurde Vrofeſſor der Theologie, die einzige 
Zodhter wurde die Gemahlin von Freylinghaufen. Nun entjaltete 

er Durch) feine Predigten und Exbanungsftunden eine einflufireiche 
jfeit, die er mit feinen Traftaten unterftügte. Mit großem 
meh. fü Sich — feiner Gemeinde an, beſonders der 

finder, 1692 nahm er zuerit einige Waiſen⸗ 

finder im jein Haus auf, 1695 eröffnete er eine Nenenfchule, 
1698 fehon lente er den Grund zu einem größeren bejonderen 
fir jeine Waiſen. Dies wurde der Grundſtoch des jo 
——— Salleſchen Waiſenhauſes“, mit dem bald eine Menge 
anderer Sciulen md Anftalten verbunden wurde. Der Staat 





394 


u den grofartigen Stiftungen nichts bei. Sie find lediglich 
= ert der — Fihr und se Antwort auf bie hei ba 
Gebete ihres Stiftes, 1709 mar ſchon aus dem erften 1 
eine ganze Strafe geworben, ein lebendiger Beweis bafür, = 
man auf dem lebendigen Gott ſchon Ka wagen darj, Schon 
jeit 1698 ftanb Feanee jein Schwiegerſohn rsalingheuien bei, 
jeit 1701 Hieronymus „Biegieb als erſter Diakonus. 1898 
änberte ji Fraucles Stellung an der Univerjität, indem er 
— Profe der Theologie wurde. Hier lonnle er nun die 
Studierenden in Gottes Wort einführen Seine alten Collegia 
philobibliea fehte er Donnerstags von 10-11 Uhr ald erbau⸗ 
The Vorleſungen fort und wirlle dierch fie vor allem zur Belehrung 
feiner Schüler. 1705 war er Durch jeine Arbeit jo erfi oft 
daß er nad) Holland reifte. Aber aud) bier wie auf der Reiſe 
wichte er durch Predigten. Dann jolgten 10 neue Jahre raſtloſer 
Thätigleit. 1714 wurde er Oberprediger an der a re irche 
1716 auch noch Proreftor der Univerſitat. Doch die Laft des 
neuen Berufes verzehrte ihn bald. 1726 traf ihn.an ber linfen 
der Schlag. Nitolais “ Freudenſpiegel · erquidie ihn im 
Nur für geringe Arbeiten Fräftigte er fich wieder, Ende Mai 
tehrte die Krantheit wieder, und an Zrinitatisfeit (S_ Juni) 
1727, gegen 10 Ahr abends, ging ex ein Mu ei es ZEum rende 
„Dein Heiland wird Dir dad) nabe ſein?“ fragte jeine Frau 
&r antwortete: „Daran ijt fein Zweiſel“ ad mar jein 
letztes Wort. Unter Gefang und Gebet der Seinen entichlie 
ev janft. 





Frande ift ein Mann von ungeheurer Tragweite ſur viele 
Zweige des linchlichen Febens, Ju der Pädagugit muß fein 
Name befonders genannt werden. In der Kirchengeſchichte iſt 
ex ber Hauptvertreter des jüngeren Pietismus mit jeinen täglichen 
Betftunden, mit jener Hervorhebung der Seelforge an eingehen, 
gleichen mit feiner Arbeit für Heiden und Judenmiffton, fowie 
Bibelverbreitung. Viel Kampf hatte er darum mit ber herrſchenden 
Drthodorie durchzuſechten. In feiner Predigtmeile juchte er 
durch umd durch praltiich zu jein und auf wahre Belehrung zu 
bringen. Aus jorgjältiger Vertiefung in Gottes Wort entfianden 
fie und find getragen von einem großen Gebetsgeift und der 
Erjahrung eines reichen inneren Lebens. Für das Kicchenlied 
wurde er wichtig durch jein „Gottlob, ein Schritt jur Emigfeit”, 
das beite feiner drei Lieder. Fur Die ecbauliche Pilteratin find 





335 


1. feine ale lunm Bnugen bejonders hervorzuheben. 


no zu haben: 

== predigten, darin aus verichiedenen Texten beiliger 
deutlich gezeiget wird, wie nicht nur Unbetehrie 
wahren 8* — jondern auch bie, ſo unbelehri 
, in täglicher Buße und Gottſeligteit leben und wandeln 
je. Neue umveränderte Ausgabe. Bmei Teile, +49, 
XII, 256 u. 297 ©. Gebd. 3,60 ME Buchhandlung 

des — Waifenbaufes, 1848. 
2. Aber Die mei Verbreitung für alle Zeit, aljo auch für 
| ae Zeit, — jeine Heinen geiftlichen Schriften An 
bei aller Einfachheit, Vehrbaftigleit und bisweiligen 
| Ausbruds im Ton des gewinnenden, liebevollen 
Eenftes, hinter —* ſeine ſelſenfeſte Überzeugung und tiefe 

Lebenserja 

Sein Elnfltiger Unterrigt, wie man Die 
heilige & rift F feiner Erbauung lefen foll“ 
‚um 1700) wird Bis ſorwort in vielen Bibelausgaben verbreitet, 
® un denen ber Sächfiihen Hauptbibelgejellichaft. As Traktat 
= Äft ex gu haben im —F Hauproerein für chrifiliche 


a ten (Preis 2 Big, 
emſelben iſi gleiäfals" 2 haben: 
nn Brandes beiliger und jiherer Glaubens- 
a evangelijfcen — nach Joh 
Preis 2 Po. (vergl. auch Troftbüchlem, Eisleben, 
Ylkeng 2, 4; deögleichen ganz basfelbe A. H, Frances 
„Blaubensweg eines evangelifchen Chriſten“. 
Mifionshanblung, Hermannsburg. Preis 5 Pig.); 
ud „Unmeilung, recht und Bott wohlgeräili au 
beien* (1694, 1703 u. &). 24 Seiten, Preis 6 Ef 
In Hamburg in der Nie derſachſiſchen Gefellſchaft erſchien: 
Augu Sermann Franckes offener Brief au 
on liche Freunde in der Nabe und ferne" 
fArieben am 29. März 1700, 16 Seiten), 
it verbreitet find: 
SE Lebensregein von Auguſt Hermann 








van 10, Auflage ſchon 1845 von Wallmann in 

Dueblinburg wieder herausgegeben). Nr. 34. Stutigart 

1837, Belag der Buchhandlung der Evang. Geſellichaft, 
Be Nr. 2. 48 S, Al. Bin. d. S 

je ird gezeigt: Sapitel 1. Wie man ein umverleit 

em und aute Ordnung im Umgang mit anderem Menſchen 


4 uw I" © 


trug zu den großartigen Stif jen nichts bei. Sie jind lediglis 
das Verf I Periligen en “ Antwort auf Die ve 
Gebete ihres Stifters. 1709 war ſchon aus dem eriten Haus 
eine ganze Straße geworben, ein lebendiger Beweis bafü, dak 
man auf den lebendigen Gott ſchon etwas wagen darf. Schon 
feit 1696 ftand Francke fein Schwiegerfohn Freylingbaufen bei, 
jeit 1701 Hieronymus Wiegleb ald eriter Dinfonus. 1608 
änderte ſich Franckes Stellung an der Univerfität, indem er 
ordentlicher Profeffer der Theologie wurde. Hier konnte er nun die 
Studierenden in Gottes Wort einführen. ine alten Collegis 
philobiblica feßte er Donnerstags von 10—11 Uhr als erbau- 
liche Vorlefungen fort und wirkte durch fie vor allem zur Belehrung 
feiner Schüler. 1705 war er durch feine Arbeit fo erichöpft, 
daß er nach Holland reifte. Aber auch hier wie auf der Reife 
wirfte er durch Predigten. Dann folgten 10 neue Jahre raftlofer 
Thätigfeit. 1714 wurde er Dberprediger an ber Ulrichskirche, 
1716 auch noch Proreftor der —E Doch die Laſt des 
neuen Berufes verzehrte ihn bald. 1726 traf ihn an der linken 

der Schlag. Nilolais „Freubenjpiegel” erquidte ihn im Leibe. 
Nur für geringe Arbeiten Fräjtigte ev ich wieder. Ende Mai 
fehrte die Krankheit wieder, und am Trinitatisfeit (8. Juni) 
1727, gegen 10 Uhr abends, ging er ein zu jeines EErrn Freude. 
„Dein Heiland wird Div doch nahe feiı fragte jeine Frau. 
Er antwortete: „Daran ijt fein Zweifel." Das war. jein 
letztes ee Unter Gefang und Gebet der Seinen entjchlief 
er janft. 


394 











* * 
* 


Frande ift ein Mann von ungeheure Tragweite für viele 
Zweige des Firchlichen Lebens. In der Pädagogif muß jein 
Name bejonders genannt werden. In der Kirchengeſchichte iſt 
ex der Hauptvertreter des jüngeren Pietismus mit jeinen täglichen 
Betſtunden, mit feiner Hervorhebung der Seeljorge an einzelnen, 
desgleichen mit jeiner Arbeit für Heiden- und Judenmijjion, ſowie 
Bibelverbreitung. Viel Kampf hatte er darum mit der herrſchenden 
Orthodorie durchzufechten. In jeiner Predigtweiſe juchte er 
durch und durch praftiich zu jein und auf wahre Vefehrung zu 
dringen. Aus jorgfältiger Vertiefung in Gottes Wort entjtanden 
fie umd jind getragen von einem großen Gebetsgeijt und ber 
Erfahrung eines reichen inneren Lebens. Für das Kirchenlied 
wurde er wichtig durch jein „Gottlob, ein Schritt zur Emigfeit”, 
das bejte jeiner drei Lieder. Für die erbauliche Literatur find 








34 kin a ee bejonders hervorzuheben. 


jeht nad). zu 
Bu prel igten, darin aus verchiedenen Texten heili 
— gezeiget wird, wie nicht mie ic 
wahren Be gelang gelangen, fondern die, fo unbefehrt 
), in täglicher Buße und — ‚eben und wandeln 
en. ie unveränderte Ausgabe. Zwei Zeile. 40. 
XU, 256 1. 297 ©. Gebd. 3,80 ME. Buchhandlung 
des Ballefchen Wailenhaujes, 1848. 
— Fe die meifte Verbreitung für alle Zeit, alfo and 
fanden jeine Heinen geiftlichen Schriften. \ m 
* — bei aller —— Veychaftigeit und Hei 
im Zon des gewinnenden, liebevo 3 
EN feine felſeneſte — und tiefe 


en Schrift zu feiner nl lejen halte 

wird als Vorwort in vielen Vibelausgaben verbreitet, 

a denen ber Sächjichen Hauptbibelgejellihaft. Als Trollai 

Nr. 57) ift 2e zu haben im Berliner Hauptwerein für chriſtliche 
var ten Kai 2 Big). 





2,4: esgl — any dasſelbe 
A nei gun it ifchen Yo 
Miifionsh, andlung, Hermannsburg, Preis 5 Pig); 
und, nat tet und Gott woblgejällig zu 
—— (1694, 1703 u, ö.).. 24 Seiten, Treis 6 Pig. 
Su Samburg in ber Niederjächjiichen Gejellichaft ericjten: 
„Auguft Hermann Fraudes SIEHE Brief an 
hriftliche Freunde in der Nähe und Ferne“ 
am 20. März 1700, 16. Seiten) 
it ee find: 
„Scırij ABER OREPeuUszzgeIn von Auguſt Hermann 
| ran 10. Auflage (idjen 1845 von Wallmanı in 
linburg wieder herausgegeben). Ne. 54. Stuttgart 
| She Verlag der Buchhandlung der Evang. Gejellicait, 
ie N 2. 48 5, 41. Bin. d. ©. 
HH ad gezeigt: Mapitel 4. Wie man ein unverlent 
— und aute Ordnung im Umgang mit anderen Menſchen 








396 


bewahren foll. Kapitel 2. Wie man außer ber Gefellfi 
wenn man allein und außer dem Umgang mit — 
vor dem Angeſichte Gottes leben unb bie Frendigkeit eines 
guten Gewiſſens in allem feinem Vornehmen bewahren ſoll 
(Seht_gut, aber ſchematiſch) 

©. 45 und 46 ift beigegeben: Anhang von der priftlichen 
Vollkommenheit, von Auguft a Stande der biblifchen 
Unterweifungen des jeligen “oh. Arnd vorgefeht. 


10) Rarl Seinrich von Bogatzky.“) 
1690-1774. 

Karl Heinrich, von Bogatzky ift geboren den 7. September 
1690 zu Jankowe auf dem Rittergut feiner Eltern in der 
niederjchlefiichen Herrſchaft Militfch. der Vater Johann Adam 
von Bogasfy jtammte aus einem ungarifchen Abel: eſchlecht 
und war Koiſerlich öſterreichiſcher Oberftfieutenant on in 
feinem fünften Jahre verließ ihn der Vater, da er im ben 
Krieg zog. Seine Mutter Eva Eleonore, geb. von Kalkreut, 
und feine Großmutter, welche von D. Johann Heſſe in Breslau 
(1. S.68) abitammte, zogen ihn als fromme Beterinnen auf in 
der Zucht und Vermahnung zum HErm. Schon als adhtjähriges 
Kind fing er mit eigenen Worten zu beten an. Die Mutter 
verfaufte bald ihr Rittergut und zog nad) Zduni in Polen, mo eine 
evangelifche Kirche und Schule war. Dann wurde er Page 
am herzoglichen Hof zu Weißenfels. Mangel an Geld und 
frommer Sinn bewahrten ihn vor Verführung. In einer 
vierteljährigen Krankheit las er die ganze Vibel dur. Da 
faßte er den Entihluß, troß aller Spöttereien Gott zu dienen, 
und legte ſich icon damals aus Reimgebeten und eigenen 
Liedern ein Gebetbud) an. Sein Vater that ihn zwar nad) 
Breslau, daß er Soldat würde. Er jehrieb aber an die Mutter, 
wenngleich ex veiten müfje, werde er doch fein Soldat werben. 
Auf jein Bitten gejtattete ihm der Pater, ſich in Breslau auf 
die Univerfität vorzubereiten. ‚Hier bejuchte_ er fleißig den 
Gottesdient. Eine Predigt aus ivers Seelenfchag „von 
der Freude im Heiligen Geiſt“ ergriff ihn bejonders, ſodaß er 
immer eifriger im Beten wurde. Mit 23 Jahren kam er endlich 
durch die Unterjtügung des frommen Grafen Neuß von Köftrig, 
Heinrich XXIV., zum Studieren. Er jtudierte num 1713 in Jena 





=) Ach IV, ©. 108 fi 


397 


Rechtsmi Krantlichteit umd namentlich der Einfluf 
Theologen Buddeus Arten ihm auch hier von der Shen 
Studentenlebens zueüd. Luthers Worte von Glauben 
Brief am die Romer wirkten mächtig auf ihn. Der Graf 
Reuf Ließ ihm 1714 auf jein — nad) Koſtrig lonnnen, um 
mit ibm zu beten, und ihn an Fraucke in Halle zu empfehlen. 
Das Geber Frandes, den er befuchte, machte neuen ergreifenden Eine 
druct auf ihn. Als er am Weibnachtsjeit 714 zum 2. Male nach 
Halle ging und einer Erbauungsftunde, die France feinen Hanse 
emoffen Bet, beiwohnte, vief ev: „D, es müffen ewige, bölliiche 
‚lammen über mir zufammenjchlagen, wenn ich wieder untreu 
würde und abwiche‘. Oftern 1715 zog ex darum ganz nach 
und jahre Weihnachten desjelben Jahres am Grabe feiner 
utter, zu deren Dermögensteilung er in bie Ferne gereilt, 
den Entihluß, Theologie zu jtudieren. Sein Vater hatte ihm 
i die Stelle eines Slorneten im öſterreichiſchen Militär vers 


Scagfäftlein, das 1718 A Breslau, wohin er ſich von 


äftitellerei, Neden in Privatverjammlungen. Als Adeliger 

fe er bei den Upeligen in Schlejien, Böhmen und Sadhlen 

F den HErrn zu wirken. Die erſte Zeit lebte er bei ſeiner 
weſter, einer Frau von ‚Fels in Bunty bei Berlin. 

ge Dichtete er jein erſtes Lied: Ich verbleibe doch an dir". 
meifte Zeit aber lebte ev in Glaucha in Schlefien, wo er 

bei der Errichtung des Waifenhaufes durch Pfatrer Miſchte 
ıhärig mar und dem Haufe all feine Habe fchenkte, 

er micht einmal genug Wäjche für fich bebielt. Hier 
verheiratete er ſich am 26, Februar 1726 mit dem durch ihn 
betehrten ein Eleonore Barbara von Fels, der Tochter 
feiner das Jahr zuvor heimgegangenen Mutter Schweſter. Miſchte 
traute ihm über Pi. 46. & hrte im Eheſtand ein eifriges 














Gehetsteben. Der HErr half auch durch allerlei 

So blieben öfter bie — Verindgen aus. Ju h 

wo die Gräfin von (hm aufgenommen, lor er am 

11. November 1734 wieder feine Frau Da zog 

cs eonteung weiliäige 
ttelung wohlt in 

untergebracht. @r ging le nach 

Saaljelb zu dem frommen 

tröftete ihn hier im feiner is Dort ex 

1741 die nachanals oft aufgelegte Schrift „Hurge, einjältige, 

jedod grandliche und erbauliche Gedanten von der 

wahren Belehrung eines Menfhen“. Nady dem Tod des 

‚Derzugs 1745 zog er 1746 auf Botthif Anauft ni 

Be nn 

tn , md eranicte fich mit H 

da, eine Hütte Gottes bei den Menfchen!" Da hielt er ben 

Studenten und Yateinfchitlern regelmäßige Erb: 

teifte in der Gegend zur Erbauung under md fi weiter 

viele erbauliche Schriften, jo 1748 „Das täglihe Hausbud 

der Kinder Gottes“, bejichend in erbanlickn 

und Gebeten über die Sprüche des Guldenen 

Die Sceiften waren, wie en jelbit fagt, „bie Fuch wich: 

jährigen Gebets und lebens und vieler Prüf y P) 

und Zänterumgen“, Die Jugend frhähte —D ſchr. 

ſtellte ſich zu ihr wie ein Vater mit feinem konften: 

wenn auch ängftlichen Weſen. Eine große 


die ihm vermacht worden war, als er durch U igteit fait 
fein ganzes Vermögen verloren, vermachte er dem 
Er hielt fich an das Sprichwort: „Almofen geben armer 


und 
jeßte oft hinzu: „Nein, es madjet reich; denn Cheiftus jagt: 
—— fo wird euch gegeben!"" Sein Geben — 
doch vergnügt, welches der größte Reichtum it”, 

1767 gab er bei zunehmendem Alter feine Erbauunge ſtunden 
auf. Noch ſchrieb er weiter. Das lebte waren, 1770, 
Gebete über das Schapfäftlein in der — usgabe 
feines Hausbud)s. Er wurde fichtlich ſchwächher batie 
auch bei dem wachſenden Ungfauben, zumal von D. Semiet. 
manche Anfechtung zu erfahren. Aber er blieb ruhig. In —— 
Anfblic auf den HEren ſard ev an — Am von 
84 Jahren’ am 15. Juni 1774 Als Leichentert batle er fh 
1. Zim, 1, 15 erwählt, 








— — en 


Sonahty Lebt te noch in der Kirche durch feine Lieder 
ie (be i Be 
as nen 





an kommen auch Lieder wie: „Wie herzlich 
its, ein Kind des Höchften werben“ und „Eimer bleibt König, 
wenn alles exlieget". ich fchöne wie: „Mein Heiland, Tr 
haft mich “, „Ermed, 0 , mein Herz“, „Eine von 
a „Es at Kl jet, de ne 
, wenn au ja v bie maßhaltende 

Kahn der älteren Hallenjer Bent 
‚eich befannter als durch jeine Lieber iſt Vogatzty durch 
— riften. Auch bier darf man nicht verfennen, Bogahtu 
ft und bleibt Pietiſt, aber er hält ſich meift fern yon Einfeitigteit 
und järmeret. Er ſieht feit auf der Lehre Luthers und 
eifert nur dafür, daß ein geſundes Leben auf biefem Grunde 


18 
cl. Handlerifon Meufel I, 491 jagt: „Seine Werte 
geben Das treue Spiegelbild feiner Perſonlichteit. Wohl tragen 
auch fie dus Gepräge der fpäteren pietftiichen Schule Der 
Mittelpinit des Ehriftentums wird nicht im die reine Lehre, 
—— in die durch die Gnade gewirkte, auf Glauben wuhende, 
thätiger Siebe fich beweiiende Herzensgemeinfchaft des einzelnen 
Gott durch Ehriſtum geſezt. An Stelle der objeftiven 
der Kirche tritt der Subjeftwisimus und doch seigt 
fi fo viel Junigfeit des Glaubens, jo viel auf das Gine, 
mas not if, dringender Ernft, ein jo großer unmittelbar aus 
dem Duell bes göttlichen Wortes gejchöpfter Reichtum geiftlicher 
ahrung, auch in anıeaı Tagen gar viele noch nach ihrem 
dogahky. grei ee. wenn fie ihre Seele jtärfen wollen. Die 
brat Gemeinſchaft mit Chriſto iſt das Thema, 
das nadı allen Seiten Hin entwidelt wird“. Bed jagt: „Nom 
‚sierem feine glänzenden Gaben, Feine jeſſelnde Schreibart, aber 
eine ernjte, tiefe, aufrichtige Mrömmigkeit und eine Finblich 
Iautexe Ge . Ex ift zufrieden, werm er mit feinen Schriften 
geil —— in großer Schwochheit nur einen 
Dienit und Beitrag leiſten kann... Tragen audı 
m das Gepräge der etwas eng begrenzten und 


* 


| 





400 


methodiſch — —— uglkeit der. pietijtij 
an sich, jo giebt ihnen doch chi un 
des Glaubens, der tiefe, auf das eine — 
Emit und der Reichtum geiſtlicher Erfahrung, die in 
aus dem lebendigen an a ar Bi 
Yabalt Ai ausipricht fih 
J leibenden Wert“, Gar dab aut 
da jo leicht die Grenge der a 

Diämelten gefegliche Frönmigleit Bi m — a — 
Schriften yich zeigt, ohne Gefahr; den feines chen 
Ehriftentums. gewiſfen Ehriften ſund die bisweilen begrengien 
Geleite nicht jtörend. Nachdem ın der Mitte dieſes 
mit dem wiedererwachenden Slaubensleben mehrere | 
neu auflebten, hat dod nur das Schabfäftlein feine dauernde 
Bedeutung beroähtt, und was jonft och von Bogapfy zu jagen, 
lann füglich im Anſchluß hievan beſprochen werden. 

1, Die immer noch am meijten Derkgeiteie Aus⸗ 
aabe iſt die Halleihe Originalausgabe: 

Carl Heinrich von Bogantys Güldenes Scab- 
käftlein dev Kinder Gottes, deren Sqhaß im 
Himmel iit, beftehend im auserlefenen der 
heiligen Schrift, ſamt bei ce fügten erbaulichen 
umd Heimen. Halle, ——— bes Mail 
1892, 61, —* 2"Teile, 1. Zeil, 4 Blätter, 365 © 

jer, 2. Zeil XIT u. 25, meift 2 2.8, 
2°. Geh. 1 ME, in einem Kallitobd. ohne Boldfchn. 
2 ME, desgl. mit Goldidn. 2,25 ME, in 2 Bon. ohne 

Soldin. + Mt, mit Boldichn. 5 Mt 

Das Scapläftlein erſchien 1718 zuerit in befchränfter 
Anzahl Sprüche und Neimen, ohne Anmerkungen, 200; 1722 
vermehrt auf 300, 1734 vermehrt auf 366, 1739 
mit den erläuternden Anmerkungen, von 1746 an — 
jeben Tag im Jahre, jeit 1760 in 2 Teilen flo Mi 
Abend, Es mweift, wie Bogahty jagt, dem Dauptinhalt u 
auf Chriftum, das Lamm Gottes. Das Scha im wurde 
bald in viele Sprachen überfeht, 3. B. ins qwediſche und 
Tammiſche. In einem inneren Zufammenhang ftehen die 
nicht, bie und da nur eine ober zwei va 1,2. u, 3, Noo: 
„Berbotener Baum“, „Baum bes Lebende” Sie 
leicht, wenn auch hier und da altertümliche Zreindworte vor⸗ 
tommen, wie: Materie, jpelulieren, per contraria (I, 16: 
ſabtil (169), Demonftrationstetten (210), honnett (263). 





















401 


rache ift auch ohne Schmud, Bilder und Gejchichten werben 
‚ten verwendet (I, 189, II, 255, 347). Gerade die funzen 
ur eine Heine Seite füllenden Andadsten auf Grund von einzelnen 
‚oder m nad) innerem Zuſainmenhang zufammen- 
wobei die Apokryphen bier und da mit verwendet 
—— Paten * su dur —— lee Re 
. Schnell jammelt man um and, in 
Kl Gei ft man leben ſoll, nur die Gnadenmittel treten 
ei zurück (1. 5. Juni, abends, S. 156). Die einfache Sprache 
jedoch Hax und verftändlic, von den Tiefen des Glaubens. 
macht Bogahty jo anziehend. Wreilich giebt er keine 
erde Andachten, fondern Gedanken, Er giebt Anlafı 
zum denken, zum Geſpräch, zum Nachfchlagen in der Bibel 
‚oder auch in andern Büchern, Die uns nicht mehr di Gebote ftehen. 
Leider find die Reimgebete, jo richtig und wahr auch ihr 
Inhalt ift, jajt nur poetiſche Proja, ohne Wärme und Innigteit 
der Empfindung, ohne Schwung und Reichtum der Gedanken. 
Es find Tkbrhafte Betrachtungen; aber dev chriftliche Laie merkt 
dies wenig, und der im Durchſchnitt nicht tiefer poctifch angelegte 
Veter laßn fich dadurg nicht beirren, fondern Kieft Darüber hinweg. | 
it wie bei Start, Hiller, Emendörfer. Eine gemiffe tiefere, religiöfe 
Erfahrung ſei das Schagläftlein um feiner Kürze willen voraus, 
Die reifere Jugend, noch mehr im Glauben eritaclte Männer und 
Frauen fönnen es befjex benugen und verftehen als Neufonfirmierte. 
In der Hallejchen Ausgabe in Querformat (12°) fteben 
auf der Rücjeite des Titelblattes Reime; dann folgt in jechs- 
iger Vorbericht in langen Perioden mit altertümlichen Worten 
(aftomobiert) von dem rechten Gebrauch des Güldenen Schat- 
feins (Halle, den 4. Jali 1746) und ein Verzeichnis der 
Ausgaben des Hausbuches und Schapläftleins, Dann kommen 
‚Seite für Seite eine furze Andacht mit Spruch bezw. Sprüchen 
und einem Xiedervers bezw. fürgeren oder längeren Neimen mit 
ber Nummer des Freylinahauſenfchen Gefangbuches oder anderen 
'eijungen. anchmal hat die Andacht eine bis 4 oder 
ilen und bamı einen 10» oder mehrzeiligen Reim, ſpäter 
8 und Hi geilen und eur ar zmweizeilige Reime, 
Luther wird häufig, dann auch Anton, Francke, Spener, ver 
Arnd (1, 165), Goodwin (192), Bungan (221), Müller 
(301) zitiert. Den Geiſt des engeren gejeblichen Pietismus 
en 3. B. in I, den 8. Januar, da Tanzen, Spiel und Scherzen 
eine Stufe gejtellt werben, ähnlich 30. März, vgl jedoch 
11. April; mißverſtandlich 4. Juli, 20. September (ohne Taufe); 


= 





402 


21. Auguft abends. Den tiefen und fern Stanbpuntt zeigen 
beifpielgweife 19. und ‘27. Januar, 1., 12. und 13. Februar, 
15. und 22. April, 15. Juni u. ö. 30. September. 

* —— — A erg gef 200 
und alphabetifch nach dem fang der fang 
des Werkes von 1718. Vom 28. Dftober an wurbe das 
fpäter erweitert; darum findet ſich hier ein neuer Titel, ber 
das folgende als Anhang bezeichnet, und eine neue Vorrede, 
ein inniges, köſtliches Gebet. Die Andachten find nun wieber 
alphabetijch geordnet. Dann folgt „Hiftoriiche Nachlefe von dem 
Anfange und Fortgange dieſes Büchlein". Es erzählt Bogatzky 
über den Urjprung des Buches, nennt merfwürdigerweife den 
Graf Neuß ochfeige. Dann folgt ein alphabetiiches Regiſter 
über die vornehmiten Sachen und ein Verzeichnis aller Schriften 


Bogatz kys. 

Es ſchließt ſich der 2. Teil an: 

Güldenes Schagfäftlein der Kinder Gottes, deren 
Schatz im Himmel ift, 75 — in auserleſenen Sprüchen 
der heiligen Schrift nach der Ordnung der heiligen Bücher, 
ſi Seigefügten furzen Betrachtungen, Gebeten und Reimen, 
2. Zeil. 

Wie der Verfaſſer auf dem Titel fagt, folgt er hier der 
Reihenfolge der biblijchen Bücher. Eingeleitet wird auch dieſer 
Teil mit einev Vorrede: „Avertifjement bei der zweiten Aufr 
lage” — „Vorrede an den chriſtlichen Leſer“, vom 18. März 1760. 
Der 2. Teil entftand darnad) auf Veranlafjung einer auswärtigen 
Perjon, daß er einen Anhang für die Jugend fertigen folle, darin 
ev gegen die große Sicherheit und Gleichgiltigkeit gegen die 
Religion zeugen möchte. Daraus iſt aber nicht bloß ein Anhang, 
fondern der 2. Teil für den Abend bearbeitet worden. Der 
jelbe ift in eimgelnen Andachten reicher, ſodaß fid) bisweilen 
engerer Druc findet; hier jind fait immer zweizeilige Reime 
beigegeben. Wiederum wird Luther, wenn auch nicht fo oft, 
benußt, andere nicht. Alle Bücher, jelbjt 1. Chron. 4, 10; 5, 50 
(22./I1.) und Eſth. 4, 14; auch von den Apofryphen Judith, 
Weisheit, Sirach, Barud), 1. u. 2. Maff. werden herangezogen. 
Nr. 366 am 29./II. macht fi) ganz verſteckt Chiliasmus be 
ment, ©. 36 72 ſchließen zur Erfüllung des Raumes 

6 Andachten zur Offenbarung an. Teil 2 fit überhaupt mehr 

Andachtsbuch und in feiner Art vollendeter, während Teil 1 
die Gejchichte jeiner Entjtebung aus Bogatzkys Studentenzeit als 
privates Buch noch etwas an ſich trägt. 











408 


2. Die Hallefche Ausgabe ift auch als Andachtsbuch im 
folgender Form ae: 
es Büldenen Shapfäjtleins erfler und zweiter 
Teil in eins gebracht und zu einem bibkifchen Gebet- 
buche über alle darin befindliche je ber heiligen 
Schrift eingerichtet, dab es auf alle Morgen und Abende 
des ganzen Jahres zu gebrauchen. Zu allgemeinem Nuten 
nufgefent 9. Auflage, 1836. 736 ©, gr. 8°. Geh, 3 DE, 
in Stall. ohne Goldjchn. 4,25 ME, mit Golbichn. 4,80 ME. 
3. Eine neu bearbeitete Ausgabe it Ei ide; 
Bogastv, KH. 0, Güldenes apfäftlein der 
inder Gottes, deren Schah im Himmel if Ein 
— zur Morgens und Abendandacht Neu bearbeitet 
von U. Kolde, evang. Pfarrer in Liſſa, Kreis Görlis. 
2. Aufl. Gütersloh, Druc und Verlag von ©. Bertelsmann, 
Snfadı Bald. 25 St, mit Golan 375 
en jalbfrzbd. 2, ., mit Goldfchnitt 3, k 
A vom September 1881 bejagt, daß in 
dem herrlichen Buch das ſpeziell Pietiſtiſche, was offen unfern 
Zeit · und Yebensverhältniifen und lirchlichen Zuftänden wicht 
entfpricht, durch Neues aus Vogatzths Bedanfenkreis erfegt worden 
ift mit bejomderer Benutzung von dem täglichen Hausbuch der 
Gottes, in dem ex jelbit eine Echärung und Grmweiterung 
des Schahfäftleins beransgegeben. Auch die Sprade ift etwas 
mobermer tet worden mit Weglafjung der Fremomörter. 
die Morgen md Abendanbachten unmittelbar hinter 
einanber gefegt warden. Gin Verzeichnis am Schluß des Budes 
macht Andachten fir 9 bejondere Feſitage oder den Kommunion 
tag bemertlich. Die Schriftftellen find nad) Luthers Bibel 
überjeung genauer und volliändiger gegeben. Die Liederverje 
nur geblieben, wenn jie fingbar waren, jonft find fie aus 
atztys und dene älteren Liederichatz der Kirche ergängt. Wer alfo 
dureh das, was wirllich aus Bogahlus Zeit dem Schabkäftlenn 
anhaftet, Verweiſe, Bemerkungen zc. geftört wird, der ie zur 
tiefer fhönen fir mittelgroßen Drust und auf qulem Papier ſich 
Ausgabe, die eine neue Bearbeitung des alten VBogatıly in 
item Glebanfenfreis in unferer Sprache it. Die Borworte Vogatz⸗ 
8 und Undachten zur Füllung des Raumes find hier menaelafjen. 
Anmerkung: Folgende Bücher Vogahlys erſchienen mod) 
dm Diejem Jahrhundert, find aber jeht vergriffen: 
Die geiftlichen Friedenäftärer. Bern, E Nüber, 1842 
(einft 1759). 


Br 


404 





Der teure Schat der Vergebung der Sünden und 
3 das. heil 


eren und Verſiegelu 
Yemen Bei, © Detloff (. Te" 
— Hansbuc, der Kinder Wottek Belle, 
42, 5. Aufl (1748.9.) 

Anleitung zur gottfeligen Feier bes Geburts- 
und SRUREREIREEE 1852. Schaffhaujen (1759). 
ed gläubigen EN Um: ar mit 

ott. 1853, 1867, v. Staudt, Stuttgart 
Der eine und ichmale GR a ker ‚Höllen: 
weg aus Gotteswort. Bajel, 1875 (1754). 


11) Dobanı Adam Steinmeb.‘) 
1059 — 1708, 

Johann Adam Steinmeb it am 24. September 1684 als 
Kind des frommen Pfarchaujes zu Groß⸗Kriegnitz bei 
geboren. In der Zeit der Belämpfung der — 
die Jeſuiten beſuchte er das Gymnaſſinn zu Brieg, im dem 
evangeliſcher Geiſt und evangeliſches Betenntnis —— 
wurde, Der Reltor las mit Tine Primanern die later "a 
Überfehung von Arnds Wahrem Ehriftentum, 
Vollendung der Stubien in Leipzig mar er vum 1715 —ıTIr 
Biarradjunkt in Mollwih bei Brieg, dann Hilfslebrer am Brieger 
Oymmaflum. Bon bier — ner reiherr von Seibli 
zum Baftor nad) — ei Wnflcher ——— 


zu Teſchen zum Oberprediger und —— der le 
Teſchen. Die Teichener Pfarrei und Kirche gehört zu dem 

firchen, bie nad) dem Frieden von Altranftäbt gebaut werben 
durften. Den 9, Juni 1707 war Johann Durhman hierher 
gelommen und hatte an ber Stelle, wo bie Gnabenfircdye erbaut 
werden follte, die erjte Predigt gehalten. Dort wurde die neue 
große 10000 Zubörer fafjende Kicche unter Steinmes Leitung 
num gebaut, Muthmann machte dazu im ————— ne 
Kolleltenrife, Steinmeb prebigte zunächit in einer 

bude. Zwar wollte Steinmes am liebſten als —— 
Oftindien gehen, doch Henkel hielt ihn zuruc — 
wurde gewaitig einflußreich. Die Bretierbude war jo 


veoIV. S. 487 fl 





405 


man die Bretter oben abrik und auf den Dachballen ſaß 
a predigte er; bis zu 2000 Kommunitanten 
reichte er. rament. Auf einen Umfreis von 40 Meilen 
eilte man nad Telden, ihn zu hören, oft heimlich; denn am. 
28, Januar war auf Keberer öffentliche Arbeit, Landesberweiſung, 
ja Galeeren- und Todesitraje gejeht. In der Nacht noch wurde 
Zeil Zeit zur Erbauung und Kalechiſation were: mit 
möbrijchen Huſſiten, denen Steinmeh im Sommer an Kicche 
le Arbeit verſchaffte. Auch Polen famen, welche 
Muthmann unterrichtete. Nur bis 1730 blieb Steinmes in 
Zeichen. Die Jeſuiten waren feine ärgiten Feinde. Am Wiener 
& legte man ihm befonders Die — — Mahriſchen 
zur Laſt. Us nun zwei im ibrer Eitelleit werlehte 
Amtsbrider mit ihm und jeinen Freunden in Stveit en, 
erging am 21. Januar 1730 der laiſerliche Beſchl, daß bie 
drei Prediger Steinmeh, Muthmann und Saffadius und zwei 
lehrer binnen 6 Monaten alle faiferlichen Exblande ver 
fafien folten. Der Bensdarm, der fie an Die Grenze beförderte, 
wurde — ſelbſt zum reinen Evangelium gebracht. Graß 
—— ie Pölzig nahm ibn auf, Won bier wurde er nach 
t halt vom Markarajen Georg Friedrich Karl zu 
Brandenburg. Bayreuth zum Superintendenten nad) Neuftabt an 
der en ——— Jahr nachher folgte 5 Sl 
Friedrii ms T. molid ging er nach langem Zaudern 
umd murde 1732 Abt des Ehe und Mekees Bernen und 
Beneralfuperintendent des Herzogtums Magdeburg. Hier ſtarb 
ec 1762 nach jegensreicher Thättateit. 
Steinmeb ift einer der bedeutendſten und milchternften 
Bertreter des jpäteren Pietismus. Die weichliche Art desfelben 
bleibt ihm fremd. Wahre geimdliche Herzensbefehrumg verlangt 
er von den gläubigen Chriſten. Seine Schriften jind meiſt 
aus Grbaumgsftunden hernorgegangene Betrachtungen: Zur 
— jefertigte Sendfchreiben erſchienen 1733, 1773 
Die eligte t eines Ehriften auf dem Wege des 
Slaubens“, 1793 „Baflions-Betrahtungen", Auch 
ri 52 mit der Derausgabe einer erbaulichen 
heift: Geiſtliches Magazin zum nihlichen 
dl Lehrer und andere Chriften". 
n 


BE® 





. 





Neu erfchienen ift von ihm folgendes: 
1. DasSnadengefhäft yEfu unfersquten Hirten 








inderTodesjtunde feiner Gläubigen, aus Pf. 23, 
4—6. 48 ©,, 37 31. 1881. Berlin N, Der der Deutjchen 
Evang. Buch- und Traftat-Gejell (haft, Nr. 142, 
Ede der Bernauerftr. Broſch. 30 Pig., kart. 40 Pig. (nad) 
einer Nachſchrift 1767.) 

2. Schrijtmäßige Betrachtung von der Verfiegelung 
der Gläubigen mit dem heiligen Geifte, aus 
Ephef. 4, 30. Vorgetragen in fünf Biingfe + Erbauungs- 
ftunden. 1881. 3.Xufl. 8°, IVu.124©., 32 31. Berlin, 
derjelbe Verlag wie 1. Brof. 75 Big, re 1,25 M. 
(am meiften verbreitet). 

Anmerkung: Dasfelbe in der Stuttgarter Ev. Gejellichaft 
ift vergriffen. 

3. Das hohepriefterlihe Gebet unfers HErrn 
JEſu Chriſti, ausgelegt von Johann Adam Stein- 
mes. Gisleben, 1892, herausgegeben vom Chriftl. Verein 
im nördl. Deutjchlan! 

Dem 139 Seiten (86 30) ftarfen Büchlein geht ein Bormort 
und Lebensbild von D. Radlad), Zethlingen voraus, das die De- 
deutung von Steinmet zu würbigen jucht. Daraus erfahren wir(VD), 
daß dieſe Auslegung ein neuer, erftmaliger Drud von Predigten 
die 1726 in Teſchen gehalten worden find. Sie find vom 
ſenpräzeptor Büttner nachgefchrieben worden und im der 
Fürſtl. Bibliothek zu Wernigerode im Manuffript vorhanden. 

Die nachfolgende Auslegung ijt jchlicht und einfach und 
führt mit biblifher Sprache in furzen Sägen in das hohe 
priefterliche Gebet ein. Es behandelt es in drei Teilen und 
legt genau Vers für Vers aus, alles mit fcharfer Unterteilung, 
aber immer im erbaulichen. Interejfe. Könnte die haarſcharfe 
Teilung ermüden und das tiefe Gebet uns zerſpalten erſcheinen 
lafjen, fo jorgen die Nuganmwendungen, wenn jie auch Punkt 
für Punkt ji) anveihen, dafür, daß man wirklich erbaut wird. 


12) Seinrich IL von Neuß: Schleiz. 


Heinrich XII. mar geboren am 15. Mai 1716 auf dem 
Schloſſe zu Schleiz. Sein Vater war Heinrich XI., feine Mutter, 
des Vaters zweite Frau, Augufte Dorothea, Gräfin von Hohenlohe 
und Gleichen aus dem Haufe Yangenburg. In der treuen Pilege 
frommer Eltern wuchs er heran, zumal getragen von der Fürbitte 
der zärtlihen Mutter. Durch manche Krankheiten und eine 
geroifjenloje Behandlung eines Hofmeijters mußte er in jonit 


406 








—— an Sein 

FWuslirche i im Ati fau 

lichen Familiengruft in der t. Dad ficche bei 
So berichtet das — von Adolf Me 

Menherausgabe ber Serlenfpeife zur Nat 

Slgutens| ir AR Run ne von 

weil. fen Neuß zu Schlı 

Chriſil — im nordl. Deutſchland, Eisleben. 

Zeipzig, Bernhard Schlicke, bevorworten von Ah} 
Auf 153 Seiten folgt das Büchlein mit, 

Thomas a Kempis IV, „Bier in dieſem Sakın 

©. 17—20 mit 2 ——— des — vom 12, 

S finden ſich S 


finnigen Beziehungen zum Abendmahl 

Ben wird u ten innigen Gebet 

Der Anhang giebt dann noch 5 Sieber bes 

Seite 131153, 6 Betrachtungen über Math. 18 
, Matth, 9—21, Joh. 15, 5, 

beich offen mit einem 

Zeder, — dieſe fehlichten Worte lieit, muß 








409 


der über fie im teilt, de * 
Seide —— 
nd vom einem ‚ren Beifte, ee am — + 

Schriftausfegungen find tief, Die Bezichu 
Lehen werben aberall feilgebalten Die Sn 


— 


— Porſt wurde den 11. Dezember 1668 als eines 
Brauers Sohn in Kobau im Markgeafentum Bayreuth geboren. 
— fruh — Predigtamt. Darum ließ ihn der fromme 
durch der rer Miolaus Degen in dem benachbarten 
nl mir en eigenem Sohn unterrichten. Den 2. Auguſt 
le im er nady Hof ins nenne Den 25. Oftober 1689 
die Untverfität Leipzig, 2 — er Hauslehrer 
er bes Superintendent ga i 1. Diet, am Aid). 
ii bejond 









ze ihn verföntich kennen lernen wollte. Darum ging ev 

mit dem damals von Bayreuth als Archidiakonus an die Nikolai» 
Berlin berufenen Johann Paul Aſtmann 1695 nach 

er in ichte ex die biblifchen Borlefungen, bie Spener 

telt, und ſchloß fich befonders an Schade an. 

lernte er dort, was zum rechtichaffenen Chriſtentum gefordert 
Um 3. Yuquft 1698 wurde ev von dem Konfiftoriale 
it von Fuchs und General von Möbel als Prediger von 
und dem damit verbundenen Hohen« Schönhaufen 


au 


il: 





berufen, worauf ec ſich den 11. Oftober 1699 mit Elijabeibe, 
der — jter des Apotheters Zorn in Berlin, verheiratete. 
Er wirkte bier mit fo großem Eifer, daß er bald in ber 

‚Gegend befanmt wurde, namentlich als Seelforger. Die 
3 en führte er als Jugendlehre in ber Kirche 
ein Die Envachjenen, fein eigener Patron voran, antworteten 
ibm mit Den 22. November 1703 ftarb ibm jeine Frau. 


en 


berief ihm der Magiftrat als zweiten Prediger an die 
che und Dorotbeenftädtiiche Kirche in Berlin. 

Den 1 Advent wide er in fein Amt eingeführt und 
un feeimätig Chriftum gegenüber der Welt. Dann 
lt er, vom einigen Gemeindegliedern aufgefordert, alle Tage, 
jonberlich Sonntags nach der Beiper gemeinichaftliche Erbauungs« 


") 8eh IV, ©. 207; Vorreden zu feinen Schriften. 


BER 


410 


ftunden über ein Kapitel aus der Bibel. Wandernde Handwerks 
burjchen, denen er an Leib und Geele Half, befuchten fe: ſo 
Darüber geſchmäht, hatte er ſich 1709 in einer 
zu verteidigen. Im Jahre 1705 erwählte ihn bie der Tue 
Kirche angehörige zweite Gemahlin ichs L, jie von 
Medienburg, zu ihrem Hofprediger. feine Friedrichswerder 
Kirche nicht zu verfäumen, nahm er Johann Gufiav Reinbed, 
den nachmaligen Propft in Köln, als Gehilfen an. Als aber 
am 30. Dezember 1712 der Propf it Konrad Gottfried Blanten- 
burg, Speners nächiter Nachfolger, an der Nikolaikirche ftarb, 
berief ihn der König an deffen She telle. Er überfam damit das 
Infpeftorat des Gymnafiums und der Kirchen der Berliner 
Diözefe. Der König verficherte ihm, daß ihm Gott Bielen Ruf 
ins Herz gegeben, und jo nahm er ihn freudig an. 
das neue Amt Quafimodogeniti (23. April) 1713 an. ie 
Friedrich Wilhelm I. wurde er 1716 noch Konſiſtorialrat De 
Erbauungsitunden ftellte er zwar nun ein, aber um fo 
wirkte er duch Schriften über feine Gemeinde hinaus. 
feiner Hauptſchrift gab er Oftern 1722 feine Donnerstagspredigten, 
die er jeit 1709 in der Dorotheenftädtiichen Kirche, von 1712 
an in St. Nikolai hielt, unter dem Titel heraus: Die gött- 
liche Führung der Seelen, 3 Bücher, und Wahstum 
der Gläubigen; diejes Buch folgte Herbjt 1722. Djtern 1723 
beforgte er, um den Armen und Unbemittelten die Anjchaffung 
zu ermöglichen, den furzen Auszug Doc er -verzehrte 
bald jeine Kraft. Im 58. Lebensjahr war jie gebrochen. Den 
3. Advent 1727 hielt er jeine letzte Predigt, vor der ihm bereits 
in der Safriftei eine Ohnmacht befallen hatte. Zwar erholte 
er fich ein wenig wieder, aber auf die Frage, wie es ihm ginge, 
fagte er: „Ich fterbe“. Als er am 9. Januar von. einem 
KRandidateneramen nad) Haufe fuhr, wurde er von einem Schlag 
getroffen. Gehör und Sprache war ihm geraubt. Den 10. Januar 
1728 ging er jchon ein zu feines HErm freude. Die Leichen 
predigt hielt ihm am 2. nad) Epiphanias der Senior Propit 
Joh. Rau in der Nifolaitiche über 1. Moſ. 32, 10; die 
Standrede bei der Einjenfung in die Gruft zu St. Nikolai 
Reinbeck über die von Porſt oft gebrauchte Stelle Jerem. 31, 3. 
Er rühmte ihn als Mann, gereift durch chrijtliche Erfahrung, 
als geijtlichen Vater, voll Gebetskraft und Gaben, als Ermedungs 
und Bekehrungsprediger, als aufrichtig und wahr, dienjtfertig 
und willig, erfahren in feelforgerlichen Ratjchlägen. 

* 








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oc, au in dr Gefajche dcs Ainhentibes von Ber 
gung 6 en am a {a — 


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Verbreit fand, vebete er du in bedeutendes, 
Erbanumgsbun ! in aus. 
1732 bezw. 1723 erjchienen, wurde es in Buch 1—3 


as 
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wiften die Anſchauungen des 


im U wöheren, 

Hleineren 5 (1723, 1792, 17a See hebt hervor, 
J done 

Bolt gen find, Sein PBictismus it aber 


agliche Erneuerung des Taufbundes, 
uf des heiligen Abendmahls (IV, 5. 6.), er se 
b ahhaftigkeit, unzeitige Befchrungsfucht (TV, 11.) Wie 
Frejenius bat er die eigene Babe, In gefunder Weife pfycho⸗ 
—J alle angelnen Zuſſande der Seele zu lennen bezw. erfennen 


md Mar darzuftellen, und giebt fo viel Stoff und 
Saum sur Seelforge. 
unſerem Jahrhundert erjchien jein Erbauungsbud in 


der Eirgeren Husgabe dreimal; bei Spittlee in Baſel, Beljer in 
Stuttgart umd im Evang. Bücerverein von Berlin. Da die 
Spittlerjhe (Hoba) Ausgabe (564 ©, gr. 8°, urgeb, 
so Pig.) jeht vergriffen ift, gentigt 6, Die heiden andern zu ten 
zeichnen und dabei einen näheren Einblict in das Bud) su geben, 
1. Sohann Borfis Göttliche Führung der Seelen 
und Wachstum der Gläubigen. Herausgegeben 
und Be, vom- Evang. Büderverein. Stereomp- 
ausgabe, Berlin 1871 (jegt Hauptverein, lofteritr. 86/67). 
IV u. 560 &,, gr. 8%, 39 31. d. ©. Broſch. 1,40 ME, 
Halblmdbd. 1,60 ME, Halbrrzbd. 2 ME 
ie in feinen bier verbundenen beiden Schriften 
das Werden und Wachstum des geiftlichen Lebens 
Bad erften Erweclung aus der Sicherheit DIE zur Vollendun 


den leiten Sieg im Kampf eines gereiften Chriſten dur 
den Tod. ic) der kurzen Vorbemerkung über Porft und jein 
Bud) folgt auf ©, 1—8 Vorſis Vorrede in 5 Paragrapben, von 


418 
14. April — 
me e — 

en Beb 
ve 108 Ki das 1. ——— 


was Bea fei, wie * — 


überrajcht mit 


fahrung zur pi 
u m. Dan 


und flar vom a har Standpunkt aus jpricht er Be 
und 25, Betrachtung vom unrechten und SEE 
einlenchtend bibliſch· prattiſch vom Kniebeugen 
Ei „Bon dem demütigen Fall eines Hinferigen Cündenr 
(8.17 * 

Das 3. Bud) (S. 218— 342) handelt von den 
‚Heilsfchägen, welche der Gläubige erlanget und 
44 Betrachtungen. Betrachtung 15 behandelt 
Ri ptestigung u. |. 1. vom Mittelpunfe bes Intherif 

3 aus, Nur in bee 31, Betrachtung in der 

Wiedergeburt fir den futheriichen ber 2 

Das 4. Bud) handelt in 64 Betrachtungen vom d 
tum dev Wiedergeborenen nad) dem di 
Gläubigen in Chile Dies unterfcheidet ex, fo 
faffend Betrachtung 1 aus, nach oh, 12-14, 





418 


—— ins a: ‚gehend, aber a it bier 4. ®. die 

en der Berju uns . — 

Son Burg er, Tore de 

'uchol er war, t 

* ar 408) und 61 umd 62(©. sr) 

nfed)! FEN Mit Seriver, Fidieinis und Freſenius 

sn in Kürze das Befte, was LE aelär rieben 
Nur ganz vereinzelt, wie IV, 1 * F 


— ma Ei 
im 1000 jährigen Reid), anf ich) 9, r ar 
iebhabeen, merkt man die Zeit, 
Wert Porft auf 
io, — 853 ff., — — Woit und Sala 
Aa) Dir On Onane ka), wit 


189), der Erneut 310), Mittel zum Wachstum (349), 
EN ER die Ense — ns fi. 





aus dev Sarchel aumak! in die ah jeleitet, zum 
er göttlichen Önabenjdäße gebracht, 
aus einem Alter in das andere efühet, geläutert und 
Seligteit vollendet wird — der dritten, zu 
Salt 1740 erichienenen Auflage neu herausgegeben und 
mit einem furzen Lebensabrig des Verfaſſers begleitet 
— — Staudt, Pfarrer in Korntbal. — 
lag von jr. 718 ©, 37 Bm b. 

Ei broſch 2,70 ME, gebd. 3,50 mM. 
Vorwort empfiehlt Porft gegen bie Sicherheit und 
ho een In diefem Buche find die Jirwege des 
mietig gewordenen und verfinjtexten Geiſtes und Gemites und 
de und KH en —— zum Abſchrecken treu 
Beim, jegen it Kr des Heils aus dem Worte 

hottes io den und 5 beſchrieben. 

S6 geben Porſts Leben in XI Abfepnitten und noch 
niges Genauere über die Entjtehung des Buches: „Eine Ars 
itung, wie bie Seelen bie Führungen Gottes erfenmen und 


u 








414 


fi beffer in diefeben, f * tönnen, hatte C. M Seidel 
1685— 1709 in der ven Überfe een von „Bunyans 
Chriſtenreiſe gegeben, ** Fort min Er ‚bie je Gottes 
bloß mit Worten der Schrift un ‚ohne 
Bilder vor Augen zu legen. Porſt pre in 
ftunden nad) Bunyan die Wege Gottes Bund ehe Bi 
pafjende Bibeljprüche und. führte die Stücke weiter 
(1709) verlegte er dieſe Vetracht — in die —EE 
Kirche und behandelte bis 171 ie geilgochmung ‚ aber aud 
den Stand der Sicherheit. Im der aifiche ae ein 
den Wochenpredigten fort mit Behandlung von dan feier 
den Gnabenjhägen und Heilögütern und dem 
des Chriften. Als Konfiftorialrat hielt er feine ten Ber 
darum ſchrieb er bloß noch die Betrachtungen zu 1722 
— fie in 4. Teilen in Quartbänden, 1723 im Auszug" 
©. 19—684 findet ſich der Auszug in Dotliegenber Ausgabe 
(= ©. 9—553 der Berliner Ausgabe). S. 684—-718 ſchließen 
fid) Negifter an, darunter eins nach den Perikopen, eins ber 
Sprüche nach der Ordnung der biblijchen Bücher, eins alphabetiſch 
nad) den Punkten der Lehre „der merfwürdigen Sachen". 





14) David Sollaz. 
Zweites Drittel des 18. Jahrhunderts. 


David Hollaz ift der Sohn des fogenannten letzten 
orthodoren Dogmatifers David Hollaz, der 1713 als Propft 
und Paſtor in Jakobshagen geftorben ift, wohin er 1692 von 
Kolberg aus gefommen. Sein Sohn war im zweiten Drittel des 
18. Jahrhunderts Pajtor in Günthersberg in Hinter-Bommern 
und verjaßte mehrere Erbauungsjchriften, in denen er die Sünder 
zum Heiland rief, jo: Beſchreibung der Wiedergeburt 
und desgeijtlihen Lebens (1737, Stettin), Anweiſung 
zum rechten Gebet (1747, Wittenberg), Evangelifche 
Gnadenordnung (1751), Die gebahnte Pilgerftraße 
nad) dem Berge Zion (1771). 1750 erſchienen zu Frankfurt 
die jämtlichen bis dahin vorhandenen erbaulichen Schriften von 
Hollaz, 1773 zu Görlig, 1782 die Frankfurter Ausgabe noch 
einmal. 

In der Mitte unferes Jahrhunderts lebten fie wieder mit 
auf. 1845 erfchien zu Malhim: Die rechte Sache in dem 


415 


——— von Thym, 1555 zu Stuttgart und Calw und 
Au Barmen: Die Goameliide Gnadenordnung, IB41 und 
1855 Bone: Die gebahnte Pilgerftraße nad dem Berge 
5 Se las en — Dagegen lebt Hollaz 
n. eg? 
ee ua 


De in — Verlag von Spitlers 
vangelifche Gnadbenordnung in vier Ger 


fpräden von David Hollaz. it einer Vorrede 
und Unmeijung zum fruchtbaren Leſen dieſer Graben 
oebi für diejenigen Sejer, die es nicht beffer wiſſen 
und ſich doch gern raten und NR laffen, von M. 
. &. Kramſch, weil. Prediger zu Görlig. Nebft einem 
ange: — Augenſchein, —— 
ein fürzer Abriß vom * jahr Gottes a ‚Helle der 
Menfchen darftellet, von M. Ph. D. Burk, meiland 
fuperintenbent und Stabtpfarrer zu Kirchheim u, T, 
2. Aufl. Bafel, Jaeger & Kober. XXXI u. IH ©, 
89, ungebb. SO Big. 

In der Borrede jagt Kramſch etwa folgendes: Es giebt 
wicht viele Schriften, darin der rechte Weg zur Gnade und 
Seligkeit in folder jchriftmäßigen Reinigfeit vorgetragen wäre 
wie hier, Bormehmlic wird das Büchlein denen müsen, bie 
durch die vorlaufende Gnade jo weit erwedt find, daß fie gem 
und in ber reiten Ordnung durch ICſum Chriſtum felig werben 
möchten. Rür Diele Art Seelen it 28 eigentlich geichrieben, und 
diefen wird es auch hiermit angelegentlid) empfohlen unter bem 
herzlichen Wunſche, daß ihnen der Vater unjers Here Ef 

wit das nötige Guadenlicht jeines Geiſtes dazu ſchenten 

a am fie I Leid rechten 3 ———— Hg 

3 Kt bier Ichreeich, in Die Tiefe dringend und aller geift« 
% en fernftebend. Er geht nicht auf augen⸗ 
bliciche ing frommer Gefühle, ſondern auf jeelforgerliche 
Gründung in jeiter und reiner Lehre und damit anf eine gründliche 

rung aus. Das Bud; enthält bis S. XXXI drei Vorworte, 
das des früheren Herausgebers, Anmweifung zum fruchtbaren Zejen, 
das von Hollaz 
ich jpriht nach der Empfehlung erbaulich rufend zur 
, binmeifend auf Chriftum. Dollaz fagt: Die Seelen 

Blauben und Bergebung ber Sünden durch die Wunden 

fa zm bringen, äft der Zweck biefes Bücleins; Buße zum 
Geben oder Art zur Gnade iſt die Lehrart (die Dlethode). 









416 


wird beifpielsmeife 
Chan 


— Far 
und Gnabenftande, ei 85; das vierte: 
und der daraus fotgenven” feligen Vollendung, 
wird gehandelt: Bom 1. Stüde des Glaubenslebens, 
vom Glauben des Sohnes Gottes, der uns geliebt” und 
jelbft für uns dargegeben hat; im 3. Stüce von dem Aufhören 
Des eigenen Lebens und dem Leben Chrifti in uns ae 
©. 133 ſpricht vom Zufammenhang der Gnaden» und Heil 
orbnung. Beigegeben find S. 135 zivei Lieber von David 1 
„Bir glauben, daß mir Sünder find“, „Es ——— 
blutige Wunden“ und Burks „Augenjchein“, abgedru 
feinen fäntlichen Heinen Schriften 1781, enthaltend i in Knlacfäer 
Form tiefe Gedanfen von der Heilsordnung mit Bibelftellen. 
2 Die pet des Blutes SEE, Von David 

Hollaz, 5. Aufl. Jaeger & Kober, Baſel. 8°, 112 &, 

60 Bin. mar, 

Das Büc) jo fagt das furze Vorwort, foll Her 
der Erfahrung führen: Si chts hat mies Herz —— 
bis ich angelommen auf Goigatha, Gott jet gepı 

Die Abteilung handell Von v ſwaeit des 
Blutes Ehrifti. Es findet ſich ein Seufger am Anfang und 
Ende des Engan, es. Die Stelle 1. Petr 1, 18 19 dient 1 
Motto. Das wird mm ausgeführt in 8 Kapiteln: 1) ——— 
an dem Vlne Ehrifti den Grund, die Urſache und den 


des wahren Gnabenlebens, aller Seligfeit und ber m 
‚Heiligung haben; 2) daß wir an dem Blute Chriſti Bu 
Grhaltung des neuen Lebens und alle nötige Stärlung, Bere 





en und Übel und hie ol es erlangten 
zur völligen Seligteit — — ie, 
——— ya — — 
Blutes a von der — 
— 44, von der wahren —— von der 
bis Seite 82); 2) von einigen Abe, 
ven der Be (bis ©. av ©. 91 fi. er 
befonderen a der 


— 16; 2) den Armen wird 
sn & * en uf. 7 (bis S. 108). 
eiften von Hollaz find ein Lockruf an die Sunder, 


daß * m Heiland lommen, sie fie gehen und ſtehen (Bert). 

ee nutere Sebe yu Gh ifto und ein 

1 — Armen zu Zion*“ zum rechten Arzte 

Freilich find fie in der A, sum HErrn zu vufen, 

en nz nüchtern. Hollaz gehört der füngeven vietiſtiſchen 

Sie je Leicht an einzelnen Puntten der Lehre, die file 

—* befonders wertvoll erſcheinen, Hängen bleiben. 

den neu berausgefommenen Schriften jpilet man 

me 1 Kat: fie wollen nur IEſum und fein Blut ala U 

htjertigung und Deiligung zeigen. Sie thun eö 

in —— Haven, edel voltstümliden Sprache ohne befondrren 
Schmud wit durchſichtigem Gedanlengang. 


25) Friedrich Werner’) 
1659-1741. 


Friedrich Werner ift geboren am 28. Mai 1659 zu ylemmingen 
bei Naumburg als Sohn des Paftors Matthäus da Diefer 
lamderrichtete ihm zuerſt und ſchickte ihn mit 15 Jahren mach 

0. Dier genoß er 6 Jahre den Unterricht des 

Lorentz und der Lehrer Manitius, Günther, Francke 
und Möfer. 1680 bezog er die Univerfität — und horte 
dort Cyorian, Rechenberg. er, Garpjov, Dlearius u. a. 
1684 winde er Magiſter, 1690 2 Iaccalaures der theologischen 
Fakultät, vor welcher er unter großem Zulauf theologiſche und 
Defondens homiletiſche Vorlefungen zu halten begann. im Jahre 


— Bergl, Borwort in der Auogabe der Barelnsenädunblung 2tuugati. 

















418 


1699 wurde er Subdiafonus und Veiperprediger an ber Neum fi 
Kicche, 1714 Mittagprediger an der Thomasfirche, 1721 Diafoms |: 
und 1737 Achidiatonus an der Nikolaifirche. Im allen feinen 
Ämtern war er ein treuer Diener des HErrn, ber jederei |‘ 
nahdrüdlic und erbaulich dem Volke predigte und fonit durch 
deuiſche und lateinijche Schriften zu wirken juchte. 1723 wurde 
er Lizentiat, 1741 im 81. Lebensjahr endlich Doktor der Theologie 
Nach einer 36jährigen Ehe, die der Tod am 8. März 1741 Löfte, 
ftarb er am 21. April 1741. Nur die legten 2 Jahre jeines 
Lebens hinderte ein Augenleiden den fchaffensfreudigen Arbeiter 
an der vollen Durchführung feines Amtes. 


* * 
* 


Werner jchrieb 1704 jein bebeutendes Erbauungsbuch: „Der 
richtige und unträgtiche Himmielsweg eines Chriften“. Dasjelbe 
erlebte noch zu Lebzeiten Werners 18 Auflagen, bis 1790 dann 
nod) 15. Nachdem es 1854 in Berlin bei 3. A. Wohlgemuth 
und 1875 im Ev. Hauptverein neu erfchienen mar — beide 
Ausgaben, nur noch antiquarijch, vergriffen — iſt es jetzt durch 
eine treffliche neue Ausgabe der Calwer und Stuttgarter Vereins 
buchhandlung verbreitet: 

Der richtige und untrügliche Himmelsmweg eines 
Chrijten, welcher einem jeden klärlich 3 mie er der 
Verdammnis entgehen und die Seligfeit unfehlbar über: 
fommen fönne. Chrijtlichen Herzen aus Liebe nach Gottes 
Wort deutlic vor Augen gejtellt von Dr. Friedr. Werner. 
Der neuen Ausgabe 2. Auflage. Calw und Stuttgart, 
1898, Verlag der Vereinsbuchhandlung, 264 Seiten, 
37 Zeilen die Seite. Halbfrzbd. 1,50 Mi. 

Nach dem kurzen Vorwort mit Yebensabriß ift die Ausgabe 
ihrer umftändlichen Breite entnommen und durch Streichungen 
verjtändlicher und überjichtlicher geftaltet. Ju tiefernfter un: 
nachſichtlich jcharfer Sprache dr die Schrift in vorliegender 
Ausgabe im Anſchluß an Luk. 13, und Matth. 7, 13-—14, 
in 28 Kapiteln (das 28. von Hader in Heinersreuth) auf wahre, 
herzliche Befehrung. Jede Art von Selbſttäuſchung und Hindernis 
wird aufgedeckt und das jchrecliche Ende der Unbekehrten, ſowie 
das jelige Ziel der bimmlijchen Berufung wird anſchaulich, 
dringlich und packend dargeftellt. Gleichniſſe und Erzählungen 
helfen hierbei. Daß in dem Buch, welches auf Heiligung dringt, 
die Rechtfertigung etwas zu ſehr hintangejegt wird, iſt ebenjo 













419 
ehr Sale wie es bemeift, baf Werner 
de AR 
Maut — * dem Ernſt der erung 
leit zu ſtreben Kap. 17), von 
— An fen, — fo — 1 
an ne 
(Rap. Br Ei ! — beftimmt 


md wie der Nena d m * end, Wit Mecht betomt 
bas Bormwor! en glauben, daß 
in a ve es n rg an tennis Kir a 
beilfamer Furdit vor dem Yorn Gottes jene die fie Far 
unnachjichtlich jcharfe und dort iiber dns biblijche Mai 
Hinansgehenbe je des alten Werner aufs nene gel en su 
verdient*. Das Buch ift reiferen" Chriften zur Beicht- 
oorbereitung namentlich zu empfehlen, vergl. beionders Kap. 23: 
„Von etlichen —— x Bußgen Kap. 165—18 und 
S6-—28 enthalten treffliche Betrachtungen für ftille Stunden in 
den fetten Wochen des ln 


ih 


16) —— Eober. 


Goulieb Cober ift den - Sa 1682 in Altenburg, wi 
Sein Vater war der Sieinſeger Chriftian Gober. 
Juchte das Gumnafium feiner Vaterſtadt und jtubierte im Jena 
fie. Dann lebte ex von „Anformationen", als Hauslehrer. 
1711 gab er, ohne daß er ſchon ein geiftliches Amt hatte, 
feinen „Wufrichtigen Stabinetsperdiger” heraus, in dem ex hohen 
und n Standesperjonen ihre Fehler und Safler vorhaften 
ieh. Kr widmete ihn dem Exbprinzen, dem foäteren Herzon 
edrich FIT. von Gotha+Altenburg, Der 1, Teil erlebte in 
Jahren eine Auflage von 20000 Bänden, Weil ober 
Iharf und freimitig ſich ausſprach, wurde ſein Buch bald 
verboten und er mod 1711 gefangen geſetzt und von dem 
Kreisamt Atendurg zur Unierjuchung gegogen. Er rechtfertigte 
feine Steafpredigten (befonders angegriffen minden: der ver 
ie Prophet im Baterlande, das gefläupte Recht, die uns 
lichen Beiftlichen, der gefrönte Eiel, die venerable Diebesyunft) 
mit Ausfprücen der heiligen Scheift und bamit, daß er nicht 


*) 8 Blantmeifter, Sic, Kircheugcichichte ©, 289 fi. 





421 


in der er u tubigften ſpricht. Delipich 

von dem en 1 — —— 
ẽ Hagen Born, ar baf, nicht das reg Chef zu 
— —F er weiß um die * feiner Leſer mit 
ftfichen Beredfamfeit zu werben, die er 


a 






5 


ns 


bei a bat, des Lippen wie wi find 
ıF ud von täglichen Morrhen triefen. Dabei En fein Aal 
überall Le auf 2 Stücwerk eines toten Wifjens, 
anf das Ganze eines vechtichaffenen Weſens in Chrifto, dem 
er wach allen Seiten a das Panier der heiligen Liebe entjaltet, 
melde in der Rajfton, d. i. in dem Leiden und Eterben des 
Sohnes Gottes die Sünder zur Buße ruft umd den Bußfertigen 
Gnade bringt ae den Begnadigten einen Brunnquell 
neuer | aufthut 


1854 jcdhon war als das erſte der Coberſchen neu heraus · 

fe jein Aufrichtiger Stabinersprediger" erjchienen. 

jelbe ift file den antiquarijchen Preis von 1 WE. im Verlag 
noch zu haben unter dem alten Titel: 


Der BE KRabinets- Prediger, welcher bei ab» 
ten hohen unb niebrigen Standes-Perjonen 
Sale Fehler und Anliegen nebft dem heutigen 
Derfehrien Melt-Faufe in hundert jententiöjen und annehms 
lichen Discours · Predigten beſcheidentlich entdecket, diejelben 
wohlmeinend warnei ernftlich vermahnet und kräftig 
[ tröftet. Nebſt einer Anweiſung, mie dieje ar bei 
| den Sonn: und Feſttäglichen Evangelien und Gpifteln 
können gelefen und nüslich angewendet werden; ausgefertigt 
vermehrt und verbeffert won Gottlieb Eober. Aufs 
neue herausgegeben von M. H, Lange, Domprediger zu 
Iberjtabt. Halle, Verlag von Jullus Fricke. Berlin, 
U Wohlgemuth, . 1. Zeil: XVIII u, 281 8 

— b. &.; 2. Zeil: X u. 308 S 
ang an Ahlfeld und der Vorrede mit 
Yon Geber folgt © obers Vorrede und dann 100 bez. 
101 Betrachtungen mit Regifter für die Sonntage im 1. Teil, 
iin 2. Zeil werben weitere Mitteilungen über das eben Cobers 
en, danı wieder Cobers Vorwort und 100 weitere Ber 
mit neuem Negifter fr Die Sonntage. Die Sprache 
ft faft mie geändert, nur manche welſche Worte find verdeuticht, 

und mandjes ift ducch Anmerkungen erflärt. 


1 





422 


ober ift, mas jeine tiefen Gedanken betrifft, bei den 
älteren evangelifchen Aſketen in die Schule gegangen, in ber 
Form it er Schüler Müllers und noch mehr des Laſſenius 
Er ſchreibt unerbittlich und furchtlos die Sünden nennend und 
die Geißel ſchwingend, aber tbenjo tief und eindringlich weiß er 
zum Heiland zu rufen und auf ein gefundes Seiligun ‚Sleben 
aufmerfjam zu machen. Das geichieht alle8 in einer padenden, 
kurzfägigen Sprache. Vielfach wirkt er duch ſprichwörtliche 
Redensarten, Reim und Gieichklang. Reime beginnen, Reime 
ſchließen feine Betrachtungen. Alles ift bei ihm mit Salz gewürzt, 
fpig und wißig, aber immer treffend, mande Spielereien und 
zumal Derbheiten jür unfere Zeit laufen freilih mit unter; 
auch ift er nicht ganz frei von Fremdwörtern. 

Der Prediger, aber auch der tiefer denfende Laie, zumal 
der, welcher einen höheren Bildungsgang durchgemacht hat, 
wird zur inneren Erfriſchung fich heute noch an dem eigenartigen 
Buch erbauen können. Was er alles behandelt, beweifen beijpield- 
weife folgende Überjchriften: 

1. Zeil: 1. Der verunruhigte Ruhetag des HErrn, 6. Die 
geihmintte Jefabel, 9. Das Blümlein: Vergiß mein nicht! 
12. Das fchlafende MWeltkind, 21. Die nafjen Augen, 31. Der 
thätige Chriftenwandel, 34. Die Sau mit dem güldenen Haarband, 
71. Ber verfehrte Gelehrte, 76. Der arme Großjprecher, 77. Das 
an Nagel gehängte Gewijjen, 98. Der in Chrijti Schafitall zur 
Nebenthür eingejtiegene Hirte. 

2. Teil: 1. Der gewarnte Einfiebler, 56. Der unvermutete 
Trauerbote, 66. Die jhändlich umgefommene Charitas, 68. Die 

jenotzüchtigte Jungfer Juftitia, 73. Der aufgewedte Kicchen- 
Khlafer, 89. Der chriftliche Medicus, 100. Die brennende Lampe 
der Eugen Jungfrau. 


17) Ernſt Gottlieb Woltersdorf.“) 
1735 — 1761. 

Ernſt Gottlieb Woltersdorf wurde den 31. Mai 1725 zu 
Friedrichsfelde bei Berlin geboren. Er war der jechäte unter 
den zehn Söhnen des dort 19 Jahre wirkſamen Pfarrers Gabriel 
Lukas Woltersdorf. Diejer war ein treuer Diener des HErm 


®) Koch IV, S. 561. 


ujes yum It lehrer heran. Gegen Ende bes Jahres 1742 
ide er durch eine biblische Vorlejung des Eöthener Dialonus 
he über die Liebe ICſu jo getroffen, daß er von da an jeine 
Belehrung 1. Zn einem anderthalbjährigen Glaubens 

mpf rang er nach dem Frieden Gottes in Ehrifto und fand 
t befonders auf den Zuſpruch eines erfahrenen mdes bin 
ben Leiden fü. Nach Vollendung ferner Stubien ging er 
Fradahr 1744 auf ürztliches Ancaten um feines Ichroachen 

terfeibs willen auf Reifen. Da fam er 5. B. zu bem bt 


1744 wurde ev Hauslehrer und Wifar bei dem 
iger Stilfe in Zerrenthin bei Prenzlau im der Udermark. 
er er 3 Kinder zu unterrichten und — 
‚prebigen. Seine Arbeit erwecite nach anfänglichem Haß in 
iptranen allmählich viele. Im September 1746 fam er auf 
apiehlung des Sofvei Badjariä in Dargım nach Drefna 
‚er Niederlanfit, als Hauslı des Grafen Senfried von 
omnis. Woltersborf führte ih zum HErm. Gr befämpjte 
t Erfolg fchwärmerijche Richtungen jener Gegend und lernte, 
© auch den Wenden näher zu fommen, ihre Spradye. Anjany 
43 wurde er nad) Bunzlau zu kommen aufgefordert. Nac 
ter, fima, ben 18. ar, gehaltenen Gajtpredigt, 
Be ie Gegenpartei feine Berufung, da er zu fung 
Ymicht gan rechigläubig wäre, zu vergögern. Erſt am 23, Oft., 
ım, Zum, führte ihn Superiniendent Walther aus Jauer in 
u Ant em In Bunzlau arbeitete er mit großem Eifer in 
gen unter jung und alt. Fur die Gemeinde und die Landbewohner 
Itete er Beläge Erbauungsverfammlungen ein. Faßte 








jatfenanftalt gegı gründet. 


Woblthäter jammelte ex, EL 5 


Waifenvaters und Direftors. 1760 er ar 10 By 
darunter 5 Lehrer, 22 Waifenkinder, 1 
gänger. Woltersdorf blieb in ee 
ruf — und obgleich ex bei einer Panik on von 
mut zu kämpfen hatte. Denn am L. Mai 1749 
van Vater mit Johanna Sabina, der Tochter bes 
— zu Flieth bei — — 
ber früh verzehrie ih jolteräd: 
Seit 1760 hatte er EA von 
18. Dezember 1761 ſtarb fein at 
rfchty. In Wehmut über diefen Tod — 
Ab a Kos — belam er 
num 1 yember heftiges Fieber, und am Sa 
lag er an ilyentjünbung todfranf darmieber. 
Schmerzen fagte er mehrere Male 2. Kor. 1, 8— 
17. Dezember rührte ihn eim Schl Seine 
—— Kinder tröftete er glaul di 
feinen andern Summer haft als biefen!“ 
leiſe. Man hörte: 


"Salleluja, &8 jauchyet, co finger, #9 Ipri dat Der, 
Br nt ehe mer ea 


Ba ih 


ii 


= * 
a 





Es: 
iM 
28 


425 
Er af moch ein wenig Suppe. Sein Bruder Ci Elias 
f nn 2 i u, 8 9 wol — 








anna 
2 man dic nentefiet, 
verfüge“. Dann eniſchlief er abends F Sein Ende war 
wie Leben, ſanft, gottergeben, nlaubensmutig, Liebesfveudig. 
‚Seine Rinder — jeine Lammer —, melde im Hauſe waren, 
verfündeten unter vielem Jammer ſchnell feinen Tod. David 


Gottlieb Seidel, Prediger in Großwaldig und Giersdorf, bielt 


ihm den 22. mber die Feichenpredigt über 2. $tor. 1, S—10 
und "Jebanı Abe 


Wer hätte er —— — 58: „Somm mein Her in 


als Dichter die Lieder nur jo entitrömten und 
= zu befingen fein Element war, fo gehört er 


des — verleugnet er wicht ganz. Die Herrnhuter Weife, 
zu 


wenn er auch jonjt nüchterner als die Hermhuter war. Nur 
darin iſt er wie Yingendorj zu weit gegangen, alle frommen, 
äftlichen Gedanken auch gleich für wert zu erachten, Daß fie in 
fe gebracht würden. So wurden feiner Lieder jebr viele, und 

Die m Am jaben fehe viele Strophen. Für ben Kirchengeſar 

jem fie meiſt gekürzt werben Außer den obengenannten ft 
feine Kinder und Jugendlieder von herpbewegender Wärme. 

. 


” 
” 


Wie ernit, eindringlich und jo überaus praktiſch, wahr und 
dabei mit gewinnender Liebe er zu den Kindern, zur 

ee bean, zu veden weiß, beweift fein „liegender Brief“. 
erf in 1. Auflage 1749 (Jauer), in 2. 1762 (Züllidhen), 
1759 in 8. Auflage. er er überdauert Woltersdoris Leben 
und ii heute noch eins der Eöftlichiten Vücher, die der Jugend 
zur Konfirmation ober jpäter gegeben werben fönnen. Da redet 
ein Küı ind mit der Jugend, die ihm das vol gewonnen, 
bie ex, je früher, um jo Lieber zur Glilckſeligleit in dev Gemein» 











verfieben miüjjen. Seit 1864 murbe es wieber 2) 
—— nit ee des. Verlages von 

in ipig, auch mit 8 

Naumann bezw. Georg Böhme, — im Berliner | 


Er vorhanden F * allen a line Fa, mn 
liegender Brie et J Hin orte an 
Yugend. Bon ber Ghläcel Kg 
junger Leute, die ſich frühzeitig 
Liebe gejchrichen von einem, der ji ein 
66 Prrdiger zu beißen. 16. Au. Mit 
los. Berlin, —— für Kl 
GEH april en Sie Ks face Eier ag 
N nefprängiä) ein Sie fü felgen von 
Peomnig. Nadı An herzlichen Vertrauen — 
vom 12. April 1752 folgt ber Juhalt — 
jenden Worten: „Zeuerfte Jugend! Ich wůnſchte ſ 
dich dieſer Vrief in * jeligen Juftande am 
weiß aber, daß die meiſte Jugend ſehr ion Darum 
foll und will ich dir einen *— wie du es 
gut baben fannit: Einen Meg — Glücjeligkeit 
die Jugend. Willft dur en “is as für ein ſei, fo 
muß ich Dich auf das Allerieuerſte verſichern: J feinen 
anbern als bie Belehrung zu PEju und zwar , ohne allen 
Aufſchub, jebt, diejen Augenblict“ 
r gebt mm aus von Preb. 12, 1: Gedenle — 
Schöpfer in der Jugend und ſchildert alles far in Kapiteln 
mit. deutlicher Unterteilung: L mas bie — ift, 
S. 9-18 ($ S—45), Sie Antwort liegt im dem Bart: 
Bebente an deinen Schöpfer! Der ne R der Drrieinige, 
Der Gedanke fehlieht in fich 1) Du follft es vedit 
daß Gott dein Schöpfer ij; 2) Du jollit bich feiner zieber 
erinnern; 3) Du jollt es zu Herzen nehmen, d, i. Dich 
bewegen laſſen zur wahren Belehrung. Zum andern: IT. I 
bemwiefen, daß die Belehrung in der Jugend — 
beſonders ‚glüdjelig ijt, Seite 18—126 (I 
Denn: 1) Sie ift viel leichter, 2) Sie BE — Fr Sie 
Iefigse als die jpäte Belehrung. Im A ana — Brent 
. 126171) folgen eine Anrede, dann: 9 bi Exrempel 


at 


—* 

5, wo ee IR Ba ea ra 

Fade 3. Sicher — Seite I72—175 
— i gange Teilung enthaltenden treffliches 


Außer dem „liegenden Brief“ find von —— 
einige ee w dergl, in Traltaten heute noch verbreitet: 
1. DerBlid indas Ewige Heben. Abenditunde halten 
©. E3 Fi 1761. Bafel, Spittler, 





von E, ©. 
— Geber zu IEN 
um mit gimem innigen ebet u 
— m dar als: 1) eine ae 
von allem re 2) ein volllommenes Vergn en 
wirlen und zu empfinden; 3) ben vollfommenfien Genuß 
Obwohl jeder Teil in einzelne Unterteile —— 
wird, Bf fefielt dod) die geweihte, — ‚Sprache. 
Etwas vi we befonders am Anfang findet fich dieſer 
Zraftat, 32 en als Pr. 95 der Ham! AH jeder» 
jassıtichen —— 10 Pig.) 


2. ER (0) Par ge ober die unfchänbare Predigt von 
ung der Sünden als bie allernotwendigite, als 
een am 19. na Trinitatis 1754. 
©, „ ebenjo wie bei Kober (2. Auflage), 
22 ®,, Por 


18) Amadeus — (Zinold).*) 


ein D althaſar — von Sci, belannter 
men Amadeus — Greutberg, ſtammte aus dem alten 
Seiten Moelsgejcjlecht der Stnolde von Schis. Sein Öropvater 

Gehermer Rat und Stanzler des Yandarafen von Heſſen. 
Skin Bater En Mi Sinold, genannt von a, war 
Minifter und Kanzler des Herzogs Georg Wilhelm zu Yineburg. 
AS der Water heilige beramtmann war, wurde Philipp 
den 5. Mai 1657 auf dem beffen-darnftädtifchen Schloſſe Konigs · 
berg bei Gieden geboren. ine erfte Ausbildung erhielt er 
durch den Reltor I tion MWeife auf dem Gynmaſium zu 


Roh V. ©. 108 fl. 





429 

—— Betrachtungen über mancherlei Dinge im — 

J Zuſulligen 
Mae und —F früher 1700 „Das enbädtigs 


im Worte 

a — ie *— ee aufgelegt. Länger 
pl mur die „Bottjeligen Verrachtungen auf alle T: 

Jahres". Sie waren 1719, dann 1721, 1736 und 1748 

— und, Ken 1773 nad) einmal beraus mit einer Vor⸗ 


Kt ch Mitte diejes Jahrhunderts mit jo vielen 
— rn neu erſtanden und in der 1856 erichienenen 
it zu einem billigeren Preis als danala (4 ME) 
Ei zu —— (2,80 Mi): 

mabeus Greußbergs gottjelige Betrahtungen 
auf alle Tage des Jahres. Von neuem heraus- 
— von Ehriftlieb ulius Heinersdorj, Pjarrer 
Ktheimen in Oftpreußen. Mit einem Vorwort von 
Dr. Friedrich Ahlfeld. 1. Zeil. Neue Ausgabe. Halle, 
Mühlmann, 1856 (jeht Max Grofſe XV und 

372 ©, 38 31 2. Teil 424 ©. 

Das Vorwort Ahlfelds foricht von dem Segen ımd der 
‚otwenbigfeit des Hausgottesdienites im Anichluß an das Wort 
—— Eu II. vom 11. April 1847 von der Ber 

guten alten Erbauumgsbücher dajiir mit Abweiſung 

J und Witjchel und enthält einen Ruhm der Zeugen 

beiden erſten Jahrhunderte nad) der Reformation und ibrer 

ie danıt von wußbergs Anvachten und giebt einen Abriß 

Ines Sehens und ein Verzeichnis feiner Schriften, ſowie eine 

Ibobe feinen Lieder in_ „Ach, wo foll ich Mube finden“, „Lebft 
win — o wahres Leben", 

NR San 1 find die Andachten bis 30. Juni, dann die 

1. Deyember gegeben. Sie find im gangen lang und 
— einzelne tunge Bibelſtellen Wlten und Neuen 
tes an, beginnen betradhtend und ſchließen in Gebeten 

Beer ‚ehe, wenn auch nicht fnappe, fo doc) natürliche, 
Ber — — Sprache. Hohe poetiſche Form 

Amadeus Greuberg entwiclelt einfach und 
Genre tief in der Schrift (die Stellen unten 








430 


beweiſen das deutlich) und in ber Iutherifchen Lehre. Gleich 
den 1. Tag legt er Zeugnis ab von der Bedeutung der Taufe. 
Die Gebete find herzlich. Denſelben —— ‚Sinn der 
©ottergebenheit atmen die beigegebenen kurzen vierzeiligen Verſe 
Einen inneren Zuſammenhang haben die Stellen Er Nur 
hier und da, im März am Ende und April am Anfang, merkt 

man leife Beziehungen zum Kirchenjahr, ebenjo 30. November 
Eetzte Dinge) Luc. 20, 34—36, Dezember vom 2. an Röm. 13, 
13. 14, ebenfo 24. und 25. Dezember 1.0. 3, 8, Jeſ. 7, 4. 
Das Buch wird noch Heute in tiefer gegründeten Chriftenhäufern, 
bei denen man ſich etwas mehr Zeit zur Andacht nimmt und 
— vielleicht ift das hinzuzufügen — bie Kinder größer geworden 
find, einen köſtlichen Stoff zum Wechfel in den Erbauungs 
büchern geben. 


Anbang. 
19) Gottfried Arnold. 
1666— 1714. 

Unter den offenbar in Schwärmerei ausgearteten Pietiſten 
find wenige für die Erbauungslitteratur von bleibendem Wert 
geworden. Zu den bedeutendjten, deſſen innige Gebete unver: 
gänglich find, gehört Gottfried Arnold. Seine Gebete 
ſtammen aus dem von ihm 1709 zuerjt hevausgegebenen Gebet: 
buch: Baradiefiiher Luſtgarten voller andächtiger 
Gebete, bei allen Zeiten, Perjonen und Zujtänden 
Nachdem das Buch 1709, 1723 Stendal, 1728 Leipzig, 1729 
Büdingen, 1734, 1743 Leipzig, 1746 Tübingen, 1758 Leipzig 
und öfter erjchienen war, fam 1852 in Reutlingen bei Baur 
von Ehmann eine neue Ausgabe mit jeiner Biographie heraus. 
Dieje iſt jedoch jegt vergriffen. Seine Gebete aber finden ſich 
u. a. in vielen, ſpeziell Württemberger Gebetbüchern, wie „Alles 
mit Gott“ (©. 26, 99 ꝛc.), „Neues evangeliiches Gebetbuch“, 
„Häusliches Erbauungsbuch”, Kapffs „RI. Gebetbuch“, aber auch im 
„Allgem. evang. Gebetbuch“ (Mr. 34 Advent, 37 Weihnachten, 
43 Neujahr, 54 Gründonnerstag, 84, 5 Buße u.j.w.), „Gebetbud, 
enthaltend die jämtlichen . . " (288/89 auf der Reiſe, 
296 eines veijenden Kaufmann i 
„Allgem. tuth. Gebetbuch“ (auf . 
Gebetbudy verfaßte er in der rubigen Zeit jeines Lebens in 
Perleberg, da er abgeklärter, —— und milder geworden und 




















481 
Ic 
nm 


die Schwörmerei überwunden. Die ind 
nicht immer frei von einfeitig jubj — 





Aus dem 1706 ftammt das wie! 
Sum das einige Gebete aus dem kan ah 


Gottfried Arnolds Erinnerung vom Braud und 
ißbrauch böjer Erempel nebjt auserlejenen 
— aus desjelben Paradieſiſchem Luſtgarten 

60 Jahren für junge md alte Bibelleſer, auch 

imder zum Fingerzeig nen herausgegeben won E 

r Staib, Pfarrer iu Särtringen 1864, Verlag von 
Stukigart, RL. 89, 64 &, 51 BL, unge, 20 Pe, 

si — — — ie die Kl has Ahlen 
ſges zum erbaulichen Lejen der Schrift jolgt das fein 

Bayer 47 in 121 Punften, Die Spiahe in nücht Leicht. 

Sk Gedanten gehen in die Tiefe. S 48-64 reihen ſich die 
innigen Gebete an: vor und nach dem Bibelleſen, um Glauben, 

— — KR) zu weitgehend, 

Mcht il verhzereud), 5 Beicht- und Abendmahlsgebete 
Me bas Lied „D Lebensquell", 

Aus Arnolds unruhiger Zeit, als er Hofmeifier in Quedlin · 
burg war, in der er, mit dem negemwärtigen Stand der Kirche 
nicht zufrieden, feparatiftiche Gedanken hegte und die Ancegungen 
Spemers, feines Dresdener Meifters, von ſeinem Aufenthalt 
dort 1689 her, in Schwärmerei ausarten lieh, flammt feine 
als —— geſchriebene Schilderung der eriten Ehriften: 
Die erite Liebe ber Gemeine JEju Ehriſti, d. i. wahre 
Abbildung der erften Chriſten nach ihrem lebendigen 
Glauben und heiligen Leben Gr ſchildert der entarteten 
—— feiner Zeit das Ideal chriftlichen Weſens zur Er 

bang. Dies Buch Fam 1844 wieder herans und ift im Verlag 
der Ev. Gejelljchaft, Stuttgart, noch zu haben; 

Die erfte Liebe, eine Darftellung bes äußeren und 
inneren Lebens der erften Chriften. Nach Gottfried 
Arnold neu bearbeite von Auguſt Chriſt ian Qämmert, 
Dalonus in Anittlingen, Stuttgart, früher bei 3. Rommels- 
burher, 1844. 36 ZL, ungeb, 1,20 ME, Lwdod 2,40 Dit. 

Nach Amolds Lehen und Armolds Bufchrift tiber das 

erbaulich gejchriebene Spiegelbild wird es in 8 Büchern (Seite 
1—+19) dargeftellt: 





432 





4)’ Die Anbetur & — 
2) Gottesdienft 


3) Von der Mär Tech dr 
4 Die Selbito Sn Eh 
5 Die a rt ee (t und unter 


Chriſten in ihrem häuslichen» und Privatleben, 
5) & Rundergaber der erften Chriften. 
9) Der Verfall, befonders unter und nach Konftantim, 
Seite 421427 giebt ein Verzeichnis der in Schrift 
genannten und den Ungelehrten weniger befannten Perjonen 
umd Setten. S. 429—132 giebt ein genaues 
St auch, was Armold jagt, alles von dem 
aus gedacht, sur das Ideal der Chriften zu zeichnen und daher 
einfeitig umd nicht immer den Thatjachen, zumal mad) ob} 
Forfchung entiprechend, jo wirli Das Buch als Te: 
leichten flüffigen Sprache und, foweit «8 auf Bibelgrund ftehl, 
wirklich erbaulid). e 
Das Leben Arnolds Hit funz dieſes 
Gottjried Arnold wurde am 5. September 1668 in 
Annaberg in Sachſen als Lehrersſohn geboren. Mit 16 Jahren 
fam er auf das Gymnafinm nach Gera, 1685 bezog er die 
Univeriität Wittenberg und trieb, unter Gebet alle Kämpfe über 
windend, beſonders Kirchengeſchichte Obmohl er Quenfiedis 
und. Deutſch monns Schüler war, fand er doch fein Ideal bald 
in Spener in Dresden. Hierher dam er 1699 als 
durch Hofrat Ritter für den Sohn des Oberft Göbe J 
Virdholy Seine pietiſtifche Richtung artete bald aus, und als 
Eiferer gegen das Babel der Kirche lam er als Hofnweälter 
'3 madı Quedlinburg zum. ſachſiſchen Stiftshauptmann von 
Stammen. Hier jchlop er ſich mehr umd mehr jepai 
Erwedten an. Infolge feiner Kerminis der Siechen 
und feiner 1696 erichienenen Abbildung dex erften Cbriften Br 
ev 1697 die Profeffur ber Gefchichte in Giehen, 
aber das Univerfitätsleben als zu ſeht mit der Welt ner 
tnilpft nicht feinem Gewiſſen entſprach, legte er 1698 Das Amt 
wieder nieder und privatiierte in — den 
der Schwaͤrmer. 1699 und er * 
bedeutendes Wert „Unpark 
in der er für alle geher und Schwärmer eintrat, Dann derſe 
er ſich aanz in Böhmes und Gichtelö Dinitik, ron! — 











BEE * 


ichloh er — Stelle —— bei 


verwitweten in von Doch 
14 ar dem X ee 
—— — in BE dan Wed A 


06 oh — in — B — 


er ruhiger und — — on mehr 
ohnedies leidende Mann 


len ein. 
Ende eilt — * rohen —— vos Ben 
id ehlag dir — linge in Sm 
im die jegogen, ein vom 
ihne zu de re ang m — 
wenn auch jehr ermattet, eine — halten, aber 
feine Aräfte fchmell ab in Sterbebett war anfangs 
ruhiges Gr — im lindl Gou 
Segen ging es Ichwene 
F Nach dem teten Kampf nel er. north auf, fe 
auf! Die Wagen her und fort!" und entjd tief dan ſenft den 
2 Mai 1714. Armold ift der Dichter vieler glühender, liebes 
‚HEjuslieder, von denen die, welche am mücteenften find, 
ülberreiche, hochpoetifche Heiligungs: und YGjuslieder Haus: 
recht in den Gefangbüchern gefunden haben, wie „O, Durchbrecher 
‚aller Bande“, „So führft bu doch recht felig, OErt, die Deinen", 








20) Die Brüdergemeinde, 

(Bingendorf, Spangenberg; Forftmann; Lostiel) 
Aus dev pietiftiichen Bewegung entwickelte ſich bald die 
—— die befanntlich in ſeldſiandige Bahnen kam, jes 
VBorie zu der Entwidehn des jüngeren 
— blieb. bee Brüdergemeinbe fanben jchmell bie 
Erbaunngsbücdyer desjelben Aufnahme, zumal jpäter „Bo⸗ 
pläftlein“. Sie jelbit war und blieb verhälmnis« 
arm in der Hervorbringung eigener Exrbauungsichriften 
in ungebundener Rede. Der dort ungeheuer reich fließende 
ee des geiftlichen Liedes lief einerſeils die Proſa zurüce 
andererſeits war es bie Schrift jelbft, die Durch bie 
Sec md Lehrterte alljährlich von neuem zur Erbauung 
bort angeboten wurde und noch wird. So find denn auch 
re wenig erbauliche Schriften, die aus der Gemeinde 
beruorgegangen jind, in unferm Jahrhundert neuer Auflagen 

file wert erachtet worden und im Buchhandel zu haben. 

E 3 











484 
In dem Berlags-Ratalo, ie —— handlung 
u Gnadau find 2 enber nn 
), angel 


Von Singendor 
1. Des jel Ni. 2. vo Gedanten 
jeligen — ——— a 


über verſchiedene evangeliich abrheiten, aus 
Ks re en IH 3 


er finden ſich in 25 Abſchnitten über 
Data (von der Schrift, — 
der Sünden, innigen Gemeinſe 0, von der 
Liebe, vom Gebet und der bite) itfiche, —— 
trach Ta in Haver leichtverftändlicher Form der 
heiligen Schrift. Die — a — 

2, Seremias, ein der &i et, we 
5. Auflage. 536 Seiten (39%, 

Hieraus kann man Zinzendorfs Schri iis zu eigener 
Erbauung Lernen lernen. 

3. Einige feiner legten Reden, Neue Auflage, 1875, 
9%, Ba. Ungeb. 40 Pig. 

4. Reden in Beripelsharf gehalten. 4. Aufl, 1848. 
10% Bg. Ungeb, 30 Pig. 

5. Reden über die Auslegung bes zweiten Ar 
tilels, gehalten zu Berlin im Jahre ne 4. — 1889. 
184 ©, 35 dl. (114% Ba. [etwas ve. 

Hier find 16 Reden enthalten. EA 
lang und öfter ftehen Fremdwörter, Trot — 
find es, mie nicht anders zu erwarten, tiefe, geſalbte 
Nur ein Traktat ift folgendes: 

6. Den BWeifen und Klugen verborgen, ben 
Unmindigen offenbar. Aus Binzendorfs Neben 
aufanmengejtellt. * — tn unter dem 
Titel: „Führer auf dem Wege der Ein zum. Frieden 
in Ehrifto für zweifelnde und wedlich ſuchende 
———— vom Schriftenverein 

Ir. 31, gr. 8%, 40 Seiten, 39 Il dbcs 13 
Sechs Abſchnitte: Sucher auf den —— 
finden wollt, Suchet mit glaubenswilligem — * il 
allein finden Könnt. Sudet JEjum und fein Licht, alles un 
bilft euch nicht! Suchet mit Ernſt und Ausdauer, bis 
findet. Sucher als Urme im Geifte allegeit! Sucher * 
Schrift und bleibet in den Worten, die ihr gefunden habt! 





= 


435 


Bon — 

1. Reden an die Kinder, Be im Da von 
AG. — 4. Aufl. adau 1873. 176 &, 
35 ln. ‚89, 76 


. 76 Big. 

An 42 Neben über bie verfchtebenften 3 
ilten im SL, . Vebensjahbr von 1785-1791 (wirklich 
einfältig, bei aller Tiefe kurze Mare gewinnende ). 
2. Bon der Hoffnung des Emigen Lebend, Neue 

e 1879. 23 &, 42 BL 10 Pig. 
Im ;aft erbaulicher Form, ın 15 Paı jen, mit vielen 
wird hier „eines alten Dieners JEſu almubiges 
Belenntnie von der Hoffnung des Emigen Lebens" gegeben 
(1790, jeine leiste Schrift — gegen ben Glaubensverfall — 
8. uns der Sünden 1825, 926. 
4 Set Wort DER Kreuz L Kor 1, 18. 1898, 
56 &. (3”, Da), 10 Pig. 

* 


Da Kinzendorfs und Spangenbergs Wirkung zur allgemeinen 
Erbauung durch ihre S * jebr zurüctritt, genüge es, von 
Leben mir eine ie Skizze zu geben, zumal das des 

'rf in Kirchengeſchichten 1 onographien leicht jedem 


ifolaus Ludwig, ler: Bingendorf und 
Pottendorf, geboren den 26. Mai 1700 in Dresden, Sohn 
Miniſſers Georg Ludwig und der Charlotte Juftine, Gräfin 
von j, Speners Taufpate, wurde erzogen bei der Grof- 
mutter in Großhennersdorf, viette Katharina von Gersdorf, 
und mar jchon als Kind voll inniger AEfusliehe, Er kam 
mit 10 Jahren in das Pädagogium zu an unter Frande, 
ſtudierie 1716 die Rechte in Wittenberg, reiſte 1719 nad) Utrecht 
in d (in Düffeldorf berühnntes Krupifie), im Winter 1719/20 
Paris, dann nach Staftell und Halle. m Herbſt 1721 wurde 
er Hofe md Juſtigrat in Dresden. Hier ſhon hielt ex mit 
Erlaubnis Erbauungsſtunden. 1722 kaufte ev Verthels ⸗ 
dorf und wermäblte ſich mit Erdmuthe Dorothea, der Schweiter 
ee Freundes Heinrich XXIX. von — on 
1722 an jammelte er eine befondere Gemeinde um fich, Den 
| Er 1722 jällte dee mähriiche Zimmermann Chriftian 
| den erften Baum zum erjten Pilgechaufe am Hutberge. 
Der Grund zu Herenhut war gelegt. Kinkenberf beſuchte die 
* 









436 


us N rar ik on 


ns Bas den De 

— die ein — 5 R 
gl sehn Bi 

bie — ——— on BURGER seine 


a en 1732 Te at Grund zur 
donſchen Inſeln — ut) je 
den geiftlichen Stand ein, 
viel umber, wurde ben 10, = er 
— in Verlin zum — Hal: 
der Gemeinde in Sadı 

nad Weftindien. ——— Nenn 1 
fort nadı England und Amerifa, um under ind A 
wirlen, 1748 war er wieder im * 
chwarmeriſche Sichtunge eit ge En Se ine 
abermals. nach Hertnhut zur ehren bi 
erlennung der unveränderten Aus 
Gemeinde und jomit die volle 
1751 war dieſe Zeit zu Ende, ER "Ro 
ſich fortan in vubigeren , N 
Zingendorf nad) län ER er 
dauernd im Bertha söorfer © 1 — 
1756 jeine treue Gattin, ie? 00 ı 
id) wieder mit Ana ee Am 9. Mat 178 ging 
ex heim, 

Anmerkung: Bingendorf ift auch in Klaiber Iy,& 
148 fi. von Strauß, Pojen, bearbeitet RR 





Auguft Gottlieb Spangenberg üt 
15. Juli 1704 zu Settenberg in Sannover ale 
frommen lutheriſchen Paftors. 1714 ſchon ftaxben 
Er befucjte die Schule zu tab, 1722 bie 
die Rechie zu ſtudieren. Durch Buddeus mar 6 
Theologie gewonnen und innerlich betehrt, N 
Magifter in Jena Vorlefungen, 1727 bötte 2 F 
und wurde bald mit — durch 
befreundet. 1732 fam er durch F Grandes 


* 






487 


die Univerſitat und an di , verlor aber 
een 
——— und trat A) u den Herembütern. 178 


— 


en 
er eine Kolonie merifa, 1738 befuchte er 
Thomas in Weftindien. 1739 lehrte er nad) längeren 
—— in Amerika Marien! in ber Wetterau 
mei. 1740 verheiratete er ſich hier mat der Witwe Eva Maria 
— geb ee Sing © er — London im En 
der Gemeinde, ai ten. wurde er im a 
zum. Bijchof alien und. mufte noch einmal a Amerita, 
um. bier 5 Sabre lang die Angelegenheiten der Kolonie zit 
orönen. 1749 langte er in London, dann in Herrnhut wieber an. 
Um 21. März 1751 ftarb feine Frau, Noch zweimal weifte er 
Amerifa, 1752 und 1754. Zuvor hatte, er ſich mit ber 
Witwe Elijabeth Mitjch, geb. Jahe wieder vermählt. Der Tod 
Bingendorjs rief ihn bald wieder nach Herenhut. 1768 fehrte 
ex zurüd, übernabm num die Leitung der Gemeine und bewährte 
fich, bei aller Junigfeit und Herzlichteit durch feine Klare ruhi 
müchterne Verwaltung des ihm anvertrauten Amtes. Er hielt 
fc meift in Bereuhut und Barby auf, 1777 gab er bie 
‚Iden fidei fratrurm*, d. i. „Rurggefaßter Bericht der chriftlichen 
Sehre der le 5* — — er 
tern, im Anjchluß an die lutheriſche Suche, aber freilich in 
——— Sinn den feitjtellte. 
Nachdem am 26. März 1789 feine — u wie Die erfte 
Einderlos ben, ging er. am 18. September 1792, nachdem 
er 60 Jahre der Gemeine gedient, heim, 
Anmerkung 1: Dem Pielismus, der von Zinzendorf 
fich beeinfluffen lief, gehörte auch an; 
Sohann Bangolj Wilhelm Forfimann, geboren 1706, 
jeit 1732 Pfarrer zu Solingen, ein begeifterter Prediger der Ver⸗ 
öhnung, der Brig Rchatrr auungsſtunden hielt. Ex ſiarb 1759. 
1757 erichienen feine Predigten unter dem Titel: „Die durch das 
Evangelium von Ehrifto geoffenbarte Gerechtigfeit, die vor Gott 
Ben, welche als Erbauungsbuch viel verbreitet wurden. Auer 
n Zraftaten, in benen er hier und ba auflebt, find einige 
feiner Schriften im Verlage der Unitätsbuchhandlung zu 
Guadau erichienen: 
Ber den Sohn hat, der hat das Leben", ein Traktat, 
12 &, 51 30 3 Wa, 


Evangelium für die Gottlofen, 6 Pig, 














438 





er über EN e b 
am Sreuz, iu 
889, I 8%, Ss ag bein 


Nor na 2 Bänden, je 64 


— imma end \ 
Pr; er x eine gewinnend Mare, bibliſch einfältige, 
u [ü 2: Aus der 
das ae u ar riinene efig — ä— 
m Los 
Gtwas ie Ben u sul, dem Bat x Emigfeit, 
1884 in I; —— 
Heenng Me ® Hr De DR 
in 10. Auflage nebit einem kutzen Sr 
faflers bearbeitet erfchien. XII und 371 
35 Zeilen die Seite, altertümlicher Drud, 
Es J ben de⸗ 
(act, manner —— Bi 
u Seite 
Er a Tagt, * ——— das € al ai 
Benannt, 





CEineiiteilen, — u a RER 
gekürzt oder umgearbeitet. ittelpunft des Buch 
jaft ur um die Ofterzeit A: Bedanfen zum Kirchen bri 
iſ der in Dex Brüdergemeinbe — betonte, aber 
Gedanfe: „Das that Er für mich. Alles an 
für uns, Was thuft du fir Jon?" Darilber 
Wine und * RE —— — — 
aubenten, um id ie fraftvollen Belel J m 
Segmungen, die in demjelben filr uns — daraus 

-— Das Bud) lann tiefer denfenden —5* Chriſten eine 
Quelle der Erbauung und weiteren Rachdenktens werden. 

Aus dem ©. VI gegebenen Leben Loatiels jei folgendes 
bemerft; 

Georg Heinrich Lostiel it am 7, November 1740 
zu Angermünde in Kurlaud als Sohn eines mit der 
gemeinde verbundenen Predigers geboren. 1760 ſelbſt in 
in die Gemeinde aufgenommen, ftudierte er bon 
als Sehrer in Nest umd Neuwied, al Prediger in ee 













i on 
Bel 
—8 se ee 
war der Grundton — — wie er ln Bo 
man em den 





©. Die Württemberger Vietiften (1700—1800.) 


21) Johann Reinhard Hedinger.‘) 
1664-1708 


hann Reinhard Hedinger iſt den 7. ber 1664 
5 mn — Sein Vater, aus dem alten edlen Geſchlecht 
der Hedinger in der Schweiz, war dert Kanzleiadvolat. Seine 
Mutter war Chriftiane, geb. Schübel, Tochter des Hofpeedigers 
h Schübel zu Dirſau. eines Freundes des Johann Valentin 
Im vierten Jahr verlor er feinen Vater. Er belam 
in dem feommen Kaugleiadvolaten ob. Yernhard Schmoller 
einen jrommen Stiefvater, ber file Die dhriftliche Ausbildung des 
/ohmes ſich eifrig bemühte. Won Kindheit an bejeelte ihn 
— Bott einmal zu dienen. Nach dem Tod feines zweiten 
Vaterd fan er von dem Stuttgarter Gymnafum mit 18 | Kahren 
in bie at Km zu Hiefau, zwei Jahre darauf mac Beben, 
dann bald in das Tübinger Stift. 1684 wurde 
ter. Nach einigen Bifariaten begleitete er 1687 
dem een ſiſchen ——— Friedrich als Reiſeprediger 
mb Sehrelär nad, Fränlreich 1688 den Prinzen Karl Rubolf 
England und trat in Beziehung zu den Biſchoſen Bayle 
mbon und Dodwell im at Dann bereifte er, von 


gerung unterſtützt, Norbdeutichland — lernte in Ham: 
— — — tennen — ferner Holland, Dänemart 


— 


te hier Laſſenius — und Schweden. Auf der Heimreije 
er ſchwer, fanb aber in Berlin im Haufe eines 
Verwandten, des Mechtsichrers Samuel von Puffendorj, bei dem 
Spener verkehrte, wei Monate eine treue file fein inneres Leben 


Zu 


“Rh V. 8.6 





9. April 1092 
— * — ven 
Su Ce Sisfeh in Sie 


feige er dem Nufe i 

ibylla, des ——— — 
des Natur und Vollerrechtes nach er 
murde er daſelbſt Doktor der Theolog 
mit allee Treue und heiligem @ifer di au 
Univerfität und veifte zu noch innigerem Glaul 169 
berief ihn der Wilrttemberger Herzog Eberhard als feinen 
zweiten Hofprediger und Stonfiftorialrat nach Stutigert Da 
trat der mit reichem Wiſſen umd einer hinveifpenden Beredtjamteit 
begabte ernſte mm freimütig wie weni; und 
merjchroden gegen bie franzöi ER Si des 
Das merkte man gleich aus feiner Antrittspredigt vom IB. i 
1899 über Jerem. 17, 10; „Menfchentage habe ich 5 
Gr jcheute ſich auch perjönlich nicht, dem Hergog Im 1 
die Wahrheit zu jagen. Dasjelbe gilt vom jenem Auftreten 
im onfiftorium. Dabei war er ein Mann voll gerinnender 
Liebe, dem es nur darum zu thun war, Seelen zu gewinnen 
Natürlich fehlte es bei feiner Stellung nicht am Sampf. Ex aber 
hielt treu gegen allen Widerſpruch aus, Außer Ducch Predigt 
und Seeljorge wirkte er, zumal von 1700 an, ‚fein 
Schriften, deren bedeitenbfte find: Wohlgemeinte Erinnerung, 
die Unterrichtung der lieben Jugend in der Lehre von 
der Bottjeligfeit betreffend (1700), jein Raffionejpiegel 
(1702), jeine Erklärung des Neuen Teftamentes (Don 17oh) 
Hedinger —— fi) in feinen Schriften als firdlich-treuen Ber 
teeter der Luth. Lehre, der jedoch vom Pietismus gelernt, 
Saft feiner Arbeit brach bald feine Gefimoheit Um 15, 
1704 erkrankte ex an einem heftigen Fieber, nachdem er fi 
ein halbes Fahr fang viel durch — bes Todes bei 
worden war, So war er nunmehr gleich bereit, fröhlich abaufe 
Denen, die ihn umgaben, predigte ex buch föftli 
welche bewiejen, wie für ıhn troß aller Anfechtungen der Tod 
überwunden war. Bon ‚Zeit zu Zeit lieh er ben S J 
Schwarzkopf zu ſich bitten, er ihm auf der Harfe 


“ ted Nash) einem herzlichen prieſter⸗ 
ame 
e ex nor ihm, noch eine , und na 
In Bon „Reichtum und eisheit. und, Ce und —— 
und Preis und Lob jei Gott und dem Lamme von Ewiglelt 
A casa Gaming, Obge: we in heile: Uopafreue 
auch Lieder, die Sen auf % * Tebenbiges ne 
jeden In einigen Befngbägern, wi dem Marten un 

migen Li N, rttemben a 
en nu 


= 
* 


Ne — tiefe paclende Art redet auch aus den Schriften, 


beiten Baifio: 
Ballionsfpiegel oder zwölf anbächtige Betrachtungen 
ex das Leiden und Sterben JEſu Ehrifti von Dr. Job. 


a — rud und Verlag von Balmer 
& Niehm, 1868, jegt Kober in Bafel. KL 8°, VIII und 
{ . 60 Pig. 
N indet fich in Hedinger gemaltiger rnit 
igleit. Einzelne Stellen jind von hoher 
Schönheit, von einer ſolchen Zartheit und Weichheit, daß fie 
jreifend wirken; nicht minder aber vermag Hedinger, wo es 
lich iſt, kraftvoll, ja derb zu reden. In feinem Stil 
erinnert er mandmal an Heinrich Müller und Laffenius; mit 
dem Testeren iſt er perjönlich bekannt geweſen. Dedinger iſt 
reich am Bildern und Gleichniſſen, feine Satze find fur, 
—— — Das bewahrheitet jein Bud), 
dem Vorwort wird Hedinger und jein Buch — 
Es jchliet mit dem letzten Zeil des Hedingerſchen Vorwortes, 
das 8 am beiten einführt: „Mehr ift nicht übrig, als daß ich 
euch fams unb fonbers vor dem. Angeficht bes Gekreugigten 
erinnere, jeine Wunden mit feinerlei mutwilligen Sünden wieder 








— 





=: . = 324 = 


ienen, vermehrte, und die, — follen, wenn das 


— und Sera — das Bid und re 
Gottes und der Bund = Gnai 


hi 
20—108 folgen die 12 — über etliche der 
Urfachen der Paſſion CEhrifti, worin er „den bellen 
des blutigen Leidens IEfu vor bie eröffneten eines 
erleuchteten Verftändniffes ftellt", alles mit beftimmten 
amd zwar wird, um nach ifolais Vorbild bei dem Bild des 
gels zu bleiben, alles im einzelnen als ein An- und — 
Paſſlons ſpiegels betitelt. Die gewaltig ergreifende am eat 
jeden Leſer, freilich wird manches nicht für einen zarten 
jein. Vach ſeelenvoller Darftellung ber Gefrhichte Sieht — 
pagende Anwendung. ©. 111—115 fügt na nie 
uhd Ubendmablögebete Hedingers —F a ln 
klaren, aber tief gehenden Gebetston. 
Eine größere Arbeit iſt Hedingers Kurze — zum 
Neuen Teftament: 
Das Neue Teftament unjers HErm und He 
Chrifti. Nach Dr. Martin Luthers — 
ausführlichen Kapitelüberfchriften, * 
Ronpglofien, Anslogungen ber fehmerft 
Kapitel Nuhanmendungen von Dr. ne Bea 
Hedinger, weil, Hofprediger ꝛc. Aufs neue 
von Carl Friedrich Lenderhoje und ee 
Pilgermiſſion auf St. Chriſchena, Bajel, a, 





-_ — 


ber), 1863. 1. Band: Die 4 jelien und die 
ichichte. 444 Seiten, ar. 8%, Band: Die 
und . 668 


en 
5,50 ME., ach. 4,80 — flaver Druch 
elft bei ben Kleinen Lettern in ben en. 

feiner dient Beds Huferung nach Koch 
darüber: „Die Lörnigen, Lurzen, fehlagenben, oft fchneibenden 
Nuganmendungen, in welchen ex die — — 
und auch bie Schäden bes geiftlichen Standes trifft, haben biefes 
Werk am vielen Seelen zu einem gefegneten gemacht und zu 
einem tieferen und erbaulichen Bi 36 des fi es 


orte 
1 J 2. Band it Ledd usa i 
— De eh zu Ne Bin! — 


„Schon zu ſeinen Lebzeiten hat ſein Neues Teſtament geſegneten 
gefunden und mehrere Auflagen erlebt, und aud) na. 
jeinem nur zu baldig ü Bang at das Bud) wieder aufs 
werden müffen. rn folhes Kernbuch, das den Steinpel 
‚gen Weiftes am fich trägt, gleicht dem grünenden Stabe 
Uarons, auch nach mehr als einem ——— es iſt ein Buch 
für das gläubige Voll, welches eine gefunde, kräftige Speife, 
wie oe darbietet, liebt und verträgt, Mar, — 
den Nagel auf ben Kopf treffend, oft ſehr derb in ber Art 
Luthers, aber auch jehr tröftlich umd mitten in der reinen Lehre 
der evangelijchen Kirche jtehend, giebt der alte Schrijtausfeger 
feine En und befonders feine erbaulichen Nube 
anmenbungen. Da liegt wie in einer Goldgrube eine Hille von 
Sat: Geiftliche und Laien, O daß er nur recht bemitzt 


In der neuen Ausgabe wird Band 1, Seite I—XIN 
fingers Leben gegeben, dann bis XVIIT jein Vorwort vom 
. Dezember 1703: „Worbericht über die Urſache und Veranlaſſung 
h diefer Ausgabe des Neuen Teftaments", enthaltend herrliche, 


iolle Gedanken vom Wort Gottes und der Forſchung 

jelben. Er fegt num, mie folgt, aus: 1. dev Tert Futhers 

in zu gell, er giebt 2. kurze Inhaltsangaben, 3. Nub 

anme: n bei jebem Sapitel, 4 Erllärungen gleich unter 

dem den Vers mit Luthers Armerkungen —— 

aus ber jelbft genommen, 5. giebt er niele forgfäktig 

egte rallelſtellen, 6. kurze Vorreden zu jedem Bud) und 

über feinen Schreiber, 7. giebt er Luthers und anderer Gottes: 
‚gelehrten Vorreden, 5. B. Arnds Informatorium ıc. 





444 











Zee EN XXX BSR gi 
m = 
Neuen Teftaments, S. NXIV 5% 


torium Biblicarn oder etliche chrifliche Er 
Born Berta m —— — Bibel 


Ann sh 
Si as en ao fett —* — 


a e — und Änfonberbeit ns y 
Eſu Cheifti mit Nutz und Frucht } 
—* nie eigentliche Auslegung mit Borreden, — 
Nuhanwendungen, Anmerku 
Im 2. Ban findet ſich alloy zuerſt Sebi I 





Vorwort Da Hedinger noch nicht die 
hatte, jo ift fie bier nach alten Ansleger von | 
Arlesheim Bafelland) ergänzt. Zu den 
wieber bejondern Vorbericht und eingelne 

Offenbarung findet ſich die Worrede Hedingers, die Luthers und 
die Epplers. Sie weiſt auf die re hichtliche Austegung 
mach Auberlens Vorgang. In der Iegung werden die 
Srenzen ber firchlichen vabition im Sinne ve 

Schule 6 B Ehiliasnus) teilweile üb Se 

folgen Anmerkungen breier Freunde Hebingers zu Shen im In 
Auslegungen und teilmeije jeine Exrwiderungen. 

giebt ein Negifter ber Perifopen. 

? Annarfın nal 
tatecyetifche Sach ‚Hedingers über den Iugenbunterridt 
von 1700, die 1863 neu exfehien, 

„Ehrinlich mohlgemeinte Erinnerungen, die Unter: 
richtung der Augene in der Lehre aan der Bolt, 
jeligfeit betreffend, monad) fid, jomoht — 
Schullebrer, als auch fromme — — 
zu prüfen haben. Ginfältig und 95 @ ' von 
Dr. Johann Neinbard Hedinger 
gegeben von Ludwig Friedrich Staib, Sn in 
Zeufringen, mit einem Vorwort von ‚Dr. von 
Palmer, tgarl, — Gr. Ken i 
und 105 ten, 39 Il. d. S Rreis 75 

Nach — Vorwort Deu r — 1857 über biefe 
treffliche Paſtoralpadogogit im Geiſt der — ev 
von 1700, in der fürs Firchliche und häusliche Lehen Die 
der Innern Miffion zuerft ausgefprochen werden, folgt Hedingers 






445 


von 

der Bet da 

In ben Oihufen” beefnd. ba "Gine 

— a ———— ie) fi Ki 
en 

kan Wander Hs 





22) Iobann Andreas Grammlich.‘) 
180-172. 


Jehann Andreas Grammlic it den 1. Juli 1680 als 
Sohn des Johann Wilhelm Grammſich in Stuttgart geboren. 
Sein Vater war Kanzlift beim Kirchenrat Grammlich befuchte 
Das Gymmafium zu Stuttgart und die Rlofterfchulen zu Blau. 
beuren und Bebenhauſen und Fam dann ins theologicdhe Stift 
zu Tübingen Nach Vollendung feiner Studien war er erji 
als Präceptoratsverwejer in Bebenhauſen thätig Won bier 
aus jchickte ihm der Herzog Eberhard Ludwig, der ihm predigen 
aehört, noch auf die jächji‘ ger Univerfitäten, zumal Halle, und 
nadı Holland. Der Herr bewahrte hier bei einer Kabnjahkt, 
da der Kahn umjchlug, ſowie er es bis dahin ſchon in vielen 
wunderbaren Grrettungen gezeigt, fein Leben. 1715 mußte 
er auf Anordnung des Herzogs mit dem Erbpringen Friedrich 
Zubwig nadı Franfreid; reifen. Auch hier erfranfte er in Paris 
jeher jiwer, wurde aber zur Berwunderung vieler wieder geſund 
1718 ins Baterland zuräcigefeßtt, wurde er Pfarrer in Stetten 
im Remsthal, 1717 Goftaplan in Stuttgart. Am 29. Januar 
1716 je er fich mit Juſtina Dorothea, ber Tochter des 

etlichen Regierungsrates Ehriftian Friedrich Jager vermählt, 

„Stuttgart wirkte er im Sinme feines —— Vaters 

‚mer, Durch deſſen Predigten er in feiner Jugend erweckt 


*) Roh V. as ſi. 








46 





aud) mande Pajftonslieber, wie: „Komm, Seele, 
bejchauen!" „Vertummtes Lamm, das vor den Scherer fchiweiget". 
Die Lieder erjehienen mit jeinen Erbauungsichriften, deren er 
viele verfaßte. Die teformierten und janſeniſtiſchen —— 
Schriflen, die er in den Niederlanden kennen — gal 

hierzu die erfte Anregung. Er wollte das ganze Neue Teftament 
praftifd auslegen, ift aber nur bei einigen Briefen geblieben. 
In fich abgerundet find feine „Bottjeligen Betrahtungen 
auf alle Tage“, die zuerjt 1724, dann 1725 und nady feinem 
Tode 1739 erjchienen. Betrachtungen giebt er zu Spricden, 
und biefe minben in Gebete aus. 1722 waren ſchon jeine 
„Bierzig Betrachtungen von Chriſti Leiden und 
Tod auf bie vierzig Tage in der Faſten“ von ihm 
herausgegeben worden (1727, 2. Aufl... Eiſt 38 Jahre alt, 
tam Grammlic, ber ſich im Dienfte bes HEren früh verzehrt 
batte, auf jein Sterbebett. Am 7. April 1728 ging er beim, 
nachdem er kurz zuvor das von ihm überarbeitete Lieb von 
JEſu Leiden und Tod: „JEſu, laß Dein Kreugesbild" angeftimmt 
hatte. Sein Fugendfreund Bengel, damals Klojterpräceptor in 
— ſegnete ihn zum Tode ein. Er wurde neben Hedinger 
begraben, dort, mo er oft mit Gebet unb Thränen verwerlt hatte. 


” J 


Von den tiefen, in einer edlen Maren Sprache, die ohne 
viel Gleichnis und Bild durch ihren Ernſt zu paden tut 
geſchriebenen Werfen Grammlichs waren 1853 in Breslau 
Dülfer die „Gottieligen Betrachtungen Et alle Tage“ neu 
erichtenen, find aber leiber jeht vergriffen. Anders ifts mit ben 
Pajfionsbetrachtungen. Sie find in folgender Uusgabe verbreitet: 

Vierzig Betrachtungen von Chrifti Leiden und 
Tod auf die vierzig Tage in den Faſten, von 
Johann Andreas Grammlid. Neue Auflage 
Stuttgart, Verlag der Evang. Bücheritiftung Int Blcherr 
verein, Färberftrape), 1874. (Neue Ausgabe dev Marburger 


47 
1859) XIT u 388 S, 9 Zn. 


Aurzen Vorbericht über das und ben 
ge Vorrede, dann kl so 
de geiriedenen 20 Ketractungen im Anfchluß 
re ichte Gramm abet immer 
— lar und einfach; Mar in feiner 
—— 7— Grammlich iſt zwar voll 
— andere dazu bringen, 
(ich, ev bleibt jelt dan 
T ai me ccht. ken Die Art, die . dus 
ü er wieder vor bie Seele ” ihven, erinnert 





— eigene, andere find von = — an 


23) Samuel Urlſperger.) 
1685-1772. 


Samnel Ürliperger jtamımt aus einer ungariſchen Familie, 
iege nach Schwaben ausgewandert 
2 den 31. uft 1685 Kicchheim 
Sein älterer Bruder Elajas Matthäus, jpäter 
in Tübingen, unterrichtete ihn in den Sprachen. Bon 
— ‚gr die verſchiedenen Kloſterſchulen und 100 
— inger Stift. Nach feinen Studien bei 
18 often, vor dem er q en ode A 










— 
Bi 


N: 


* en, reiſſe dann im dalten Winter 1709, 


da er — wen wäre, über Jena, Halle und Leipyig 
nad) Holland. en Sturm, bei dem er faft im den Fluten ums 
‚ben gekommen wäre, binderte ihn art der begonnenen Überfahrt 
‚nad England. Seit jener en hans ex jeine Herzends 
2 dem Aufenthalt in Utrecht fegte er Sommer 
‚1710 von aus nach England nochmalö über, damit ex 
fa London feinen Freund, Anton Wilhelm Böhm, bei dem 


"Botiesdienft = beutfchen Lutheraner in der Savoy und dem 
— * Georg von Danemart in der Napelle zu St. James 


Ra 8.101. 











“ 

Si bie En Fin, & Kite m —— 
ftiich — iſt aber nur bei einigen 

In fich abgerumdet find feine „Bottfeligen Betrahtungen 

auf alle Tage", die zuerit 1724, dann 1725 und mach feinen 

Tode 1739 dienen. Betrachtungen giebt er zu Sprüchen, 

diefe minden in Gebete aus. 1722 waren ſchou jene 
Vierzig Betrachtungen von Ehrifti Seiden und 
Tod A: die — ae im ne — von Im 

herausgegeben worden (17 

lam Wer, der ſich Me — art 

hatte, auf jein Sterbebett. 728 er 

nachdem er Fury zuvor er — — Lied_ von 

JEju Leiden und Tod: „ZEfu, laf Dei Kriges$ilb" angefinmt 
ıtte. Sein Fugendfreund gel, damals Se 
52* ſegneie ihm zum Tode ein. Ex wurde neben 

begraben, dert, mo er oft mit Gebet und Thränen 


. . 
* 


Von den tiefen, in einer edlen Flaren Re 
viel Gleichnis und Bild durch ihren Ernſt zu Ya ig, 
eſchriebenen Werfen Grammlich® waren 1853 ur — 
Dülfer die Gottſeligen Betrachtungen a alle Ama 
erfchienen, find aber leider jeht verg mit ben 
Pafftonsbetrachtungen. Sie find in SHE U 
Dierzig Betrachtungen von Ehrijti — 


Tod auf die vierzig Tage im den Hafen don 
Johann Andreas Grammlid. 
Stuttgart, Verlag der Evang. Bücherfti dei 

verein, Färberfteafie), 1874. (Neue Ausgabe 


47 


von Detmold, 1869.) NIT u. 888 ©, 34 In. 
d.S, geb. 1, 28 Mt. 


Vor! das 
Berfaffer folgt Orammlichs Borrede, dam feine „von 


erbaulich, ich, innig, Babe, Hax und einfach; in feiner 


Verſenkung in fu Blut und Wunden. Nur teilweiſe find 
dieje Pieder ei — andere ſind von oh. Frank, Hedinger, 8 
6 von ſeinem Freund Prälat Weißenſee in Blaubeuren. 


23) Samuel Urlſperger.) 


1689-1772. 
Sammel Urlfperger ftammt aus einer ungarifchen Familie, 
bie im Dreiiglährigen Kriege m waben ausgemanbert 
mar und mirrde geboren den 31. Auguft 1685 zu Kirchheim 


unter Tel Sein älterer Bruder Eſaſas Matthäus, jpäter 
Spezial in Tübingen, unterrichtete ihm in den Sprachen. Bon 
1699 am bejuchte er die verſchiedenen — und 1705 
er das Tübinger Stift. Nach jeinen Studien a er 

auf des 18 Koften, vor dem er gegen Locke und Porret 
öputiert, nach Erlangen, veite dann im falten Winter 1709, 
ba er einmal beinah Se wre, tiber Jena, Halle und Leipzig 
nad Holland, Ein Sturm, bei dem er faft in den Fluten ums 
Steben gelommen wäre, binberte ihn art ber begonnenen Überfahrt 
nad England. Seit jener — rechnet er feine Herzens⸗ 
befehrung. — Aufenthalt im Ütrecht ſetzte ev Sommer 
1710 von de aus nach England nochmals über, damit er 
in London jeinen Freund, Anton Wilhelm Böhm, bei dem 
Gottesdienft der deutfchen Lutheraner in der Savoy und dent 
des Prinzen Georg von Dänemark in ber Rapelle zu St. James 


sv, ©. 10 fl 









449 


il re a 
— wanzi 


; 1747 drohte ——— 
Kr des des, Diebftahls und 
bear dt a ftarben feine 3 Schmwiegerfi 
un der nachmals als Gründer der 
m Bene Nachfolger in jeinem Ant, 
am 
r Amı au. Huguft 1763 erlebte er jein 50jähriged Amts: 
Her Müftigleit und Glaubensdankdarfeitt, Am 
a ke betete er mit den Seinen das Gebet auf 
, das in Sturms „Morgen- und Abendandadhien" 
über orte: „ch will dich laffen alt werden, 2. Mof. 
me © ftebt und ers dann auf Raulis Lied „Lobe, Lobe, 
t Here Yebaoth“ zu fingen. Nach 
ieten Wirkens vief ihn der HEne im 
il 1772, zu ſich. 


. “ 
5 


Urlſperger iſt der Verjaſſer eines trefflichen Gebetbuches: 
Der Kräanten Geſundheit und der Sterbenden 
Leben, oder ichriftmäßiger Unterricht für 
Krane und Sterbende, nacı göttlicer Heilsordnung 
und den meiſten verſchiedenen Seelen, und Lebenszuftänden, 
Zeuen und Kuren in @ebeten, Betrachtungen und Liedern 
verfafjet und nebſt einer aus ſchrifilichen Überbleibeln 
des jel. Herm Dr. Hedingers gezogenen und um die Hälfte 
— Haudleitung für angebende Prediger, auch Kranke 
rbende. Stuttgart, 1723. 

Die fchrieb er im Herrenberg, 1750 erſchien eine zweite, 
1756 eine 5. Auflage. Urfpriinglich enibielt der 1. Teil nur 
Gebete, Seufyer, Sprüche, der 2, Teil 12 Betrachtungen mit 

Ingten Liedern (95). Davon find einige von ihm jelbit, 
wie — mad) Soc; — ficher „Die Krankheit, du gerechter Gott", 

3. von dem berühmten Arzt; „Deines Lebens matte 

jeder", zur 2. von jchriftmänigen Urteilen, woher die Krankheiten 
Tommen; „Mit dir bier, IEfu, will ich ſcheiden“, zur 9, vom 
2 





461 


——— 


24) Georg Konrad Nieger.“ 
— — 


Georg Konrad Rieger iſt am 7. März 1687 als Sohn 
eines järtners in Kannftadt — Der Vater war 
dort Mitglied des Stadtrates, ein redlicher Mann, die Mutter 
eine treue Beterin. Der Anabe wollte Theologe werden und 
kam darum jpäter A Präceptor Hofſaͤß, lernte dort alte 
Spradien und die heilige Schrift. Er las viel in ihr und fchrieb 
gm igten nach. Später beſuchte ex die Mlofterjchnlen zu 

aubeuren, Maulbronn und Bebenhaufen, wo Prälat Hochftetter 

und Weiimann feine Lehrer waren. 1706 fam er ins Tübin; 
Stift. Von dort aus wurde er Hauslehrer der zwei Söhne 
des Re rafen Harpprecht. Nach Furzem Bifariat in Yufinaı 
amd Hervenberg finden wir ihn 1713 als Mepetent in Tilbingen, 
1715 als Stadtoifar in Stuttgat, Schon war er 1718 zum 
Klofterpräceptor in Bebenhaufen ernannt worden, da befam er in 
Urach das Diakonat nnd arbeitete hier mit großer Treue zumal an 
ber Jugend und durch erbauliche Veſprechungen in feinem Haufe. 
1721 wurde er in Stuttgart Profeffor am Gymmaftun und 
ei: an der Stiftsficche Da hielt er feine 
1000 Predigten über Matthäus bis Matth. 19, machtvolle 
iffe zur ou vieler. 1733 nahm er den Ruf im 


die arbeitsreiche Stadtpfarrtelle bei St. Leonhard in Stuttgart 
an und vice 1742 in das Delanat an der Hoſpilallirche 
Bald fing ex zu fränfeln an Appetitloſigleit war das Zeichen 
einer — — Gicht. AS er am 22. Mär, 1743 von 
einem, —D heim sing, fonnte er wegen hurzen Atems 
fein we aum erreichen, Seine Krantheit wirde zum Tode, 
Fa m Genuß des heiligen Abendmables redete, lehrte, betete 
er noch viel, bis er am Ofterdienstag, den 16, April 1743, 
8 morgens, unter den herzlichen Gebeten der Seinigen 
entjchlief. ur feinem Dentſtein bezeichnet jein Wirken dev Vers: 
An Marona Tage flarh ein Macon wufter ad 

Er war von Jugend auf dem Dienft’deo HEren geweiht. 

‚Die hart fein Geif, fein Mau, fein Licht und Medht gevejen, 
Des fan ein jeder noch ans feinen Schriften Iefen. 


v 6 
. 


#) Aiaiber IV, @eite 508 ff, vom Elaider ſeibſ 
nr 


Mattb, 7, 18. 
—— Prei —— 
Suchen eines einzigen, 
Bun 15, 11-14 (5 Predigten) und — die 
Chriften auch im kleinen, unfcheinbaren % 
Mattk 10, 42 (3 Prebigten). 
Niegers irt beteiffi 
Nieger gehört zu den jalbungs: 
umd ‚Feuer getauften Prediger un Urs 
der vielleicht mehr als ingend ein anderer dem 
* der — au — — — 
inblichen, geifligen Radikalkur zu haudhal ae 
gottgelebrte dlanfeit, welche die Seele nad) 
teffelt, daß ihr fein Ausweg bleibt, it feine d 
Ehenſchaft Wir fönnen daher feine oe 
welce, nachdem ihnen vielleicht die S. Horaderjchen 
den Weg zu Ehrifto gewieſen, gun durch Die ‚reiche, 
erfahrung eines bewährten alten Cehrers, ber, wie er 
lebte, jo auch in ihm ein Prediger und Skelforger mod) auıy dem 





458 
‚ geftorben it, auf dem Wege des Heils gefördert 


werden wůnſchen 

u 

x 2 Regen OR Bteinene Herz- und Dandpeftille, 
J 





zur Fortpflanzung des wahren lenlums im 
auben und Leben über alle Sonn Fefttags- 
Evangelien. Bon neuem ans Licht gejtellt und mit einer 
verfehen von Th. Schmalenbad, erintendent 
‚Ghlterslob, 1891, Drud und Verlag von ©. telsmanın. 
VIE und 628 Seiten, gu. 8%. Ungeb. 2,50 ME, geb. 
3,50 Mt. größerem Maren Drud, 42 IL d. &) 
Das Vorwort Schmalenbadis (Mennighiffen, 4. November 


an Luher erinmernden Kraft die Emmeuerung des — 

dieſe 

Predigten an vor feinem Ende 1742 gehalten. „Was Er 
1a] 


n. Auf ein altes Exemplar in Zilllichau von 1755 gründet 
in diefe neue Auflage." — Die Predigten enthalten nach den 


im eingelnen behandelnd, zur Sprade. Es finden ſch 68 
Predigten für das ganze Kirchenſahr, auch Marien Reinigung 
und indigung. (Die Ausgabe von Büchel, Wohlgemuth, 
Berlin 1852, it vergriffen, ebenfo die großere Herzenspoftille 
vom 1742, Stuttgart, Ev. Bücerftiftung 1553.) 

3 Die heilige Ofterfeier oder heilfame Betrachtungen 
über die Auferftehung JEſu Chrifti von ze, Stuttgart, 
1858, Verlag der Co, Bücherftiftung, jest Gefelljchaft. 
Kt. 8%, VITT u. 268 S. Ungeb. 40 Pig., aeb. 80 Pig. 
Das Vorwort joricht von der Bedeutung des Buches. Über 

die gelte, mas ſchon der erſte Herausgeber diefer 
Betrachtungen bemerkt, „dan in ihnen die dem Merfaffer von 
Gott verliehene Gabe ganz befonders hervorleuchte, einen Tert 
dergeflalt zu zergliedern, ein jedes Wort nicht nur umſtändlich 
zu erffären, fondern wohl zehnmal berumgufehren, die Kraft 





454 


jelben auszudrucken, die de u m Gedanken und 
—— darüber en mit —* ——— 
— zu — jafı von was, eigentlich über 

nen Sprud) werben fan, ent weriges zuruck und 
unberührt gebl Be it“ 

1744 wurde das Vuch zum erjten Male von feinem 

wiegerjohn, Diafonus Ele in Stuttgart, ‚eben. 

2 ———— beruhen auf folchen, die in der - nad) 

aehalten morden find, nur die Zul in. einer heiligen 

eier zu erhalten, — von Matth. 28. — 

ber der Ausarbeitung zur wung jedoch nur bis Matth. 28, 7, 

„Siehe, ich habe «8 euch gefagt“, gelommen. Darüber hat ex 
Dfterdienstag 1742 zum letzten — 

Dffenb. 1, 4—8 bient zum al Nah 
dem Lorbereiningsgeet felgen 18 —— in in 
Zeile geteilt. ie find durch Ginteilung in 
Leicht übersichtlich. Sie jchliegen mit Gebeten. Die 
Gedanken werden in Klar verjtändlicher, erredllicher Sprache ans: 
geführt, bald mebr lehrhaft darftellend, bald ans Herz und 
aufs wahre Leben dringend, aufforbernb, ıwinfchend, fragend, 
ermunternd, 

Den Dfterbetrahtungen reihen ſich an: 

4. Anserlejene Bajfions-Predigten über die harmo« 
niſche Gejchichte von dem bittern Leiden und Sterben 
"Eu Ehrifti. Stuttgart, 1866, Beljen Walder. 8%, 464 
Seiten (29 Bg.), brojch. 2,70 Mi. 

Schlieflich Fönmen auch feine Rafualpredigten zur Erbauung 
benußt werben; 

5. 34 auserlefene Hochzeits⸗ Predigten. 2. Aufl, 
gt. 8%, 168 Seiten (14 Bg), Stutigart, 1864 (puerjt 
1746), Beli Walter Broſch. 1,50 ME 

6. 34 auserlejene Leidens Predigten 2. Auflage, 
gr. 89, Seiten (18%, Bg.). er 1870 (zuerft 
1748) Beljer-Walder. Brofch. 1,80 ME 














25) — — Bengel.) 


Bee 2 — — — 


rats Schmidlin in Stuttgart —— von Joh em 1693 
Kin ſchon der Vater. In demfelben Jahre wurde jein Haus 
Einfall_der Franzoſen von denfelben verbrannt Gin 
Freund jeines Vaters, der Präsepter Spindler in Winnenden, 

nahm den jungen Bengel bei feiner Verfehung nad) Marbach 
58 im a und Unterweifung und, als die Franzoſen auch 
Sin) cn ichert, nad) Schomdorj, 1699 nad, Stuttgart, 
rer am Gpmnafiun geworden, Der Knabe war (4 

schon fr Gottes Mort 1a aufpeletoflen und jtand in einem kindlichen 
umgang mit Gott. las bald die Schrift oder Arnds 
BWahres Ehriftentum, Sontboms Guldenes Kleinod, 
Gerhards Meditationen, Frauckes und Schades Ein. 
leitungen in die heilige Schrift. As feine Mutter 1708 
mit dem Kloſterverwalier Gloͤctler in Maulbronn verheiratet 

lernte er bei feinen Veſuchen bort ben Stofterlehrer 

ihenfee fennen, der ihn bejonders angog. Am it 1703 
* er ind Tübinger Stift unter Reuchlin, Hochſtetter, Hiller 
und Hoffmann. Er ſchloß ſich bald mit Freunden zur Erbauung 
zufammen. Philoſophiſche Studien und eine ſchwere Krankheit 
bereiteten ihm zwar manche Anfechtung, aber er überwand fie 
u 1707 wurde er Vilar in Mebingen, 1708 Repetent 

im Stift Tübingen, 1711-1718 Siadivitar in Stuttgart, 
1713 machte er eine Reife durch Deutſchland zum Abſchluß 
feiner Studien und weilte längere Zeit bei Francte in Halle 
Im jelben Jahre murbe er noch Bräceptor an ber Kllofterjchule zu 
Dentendorf. Hier war es 28 Jahre lang feine Hauptaufgabe, 
die Föglinge für das geiftliche Amt auszubilbeit Durch jeine 
Stellung wurde ex dev qeijtliche Vater vieler, wie auch durch jeine 
', Deren er etwa 1200 ala Ratgeber im geiftlihen — 

jähelic) fchrieb, Am 5. Juni 1714 vermäblte er ſich mit 
hanng Regina, der Tochter des Landſchaftseinnehmers Serger. 
Denfendorf hatte er auch zu predigen Dort begaun er feine 
für bie Theologie aller Zeiten jo bedeutenden jcheiftftellerijchen 


”y Roh V, 8911; Maiber IV, 335 ff. v. Palmer. 





dem Liede: „Wer weiß, wie nahe mir mein Ende”. Er aber 
, welches id; in 
m Geiftes auf das Hobeprieftertum Ghriftt jehe, ü 


man : 
Dir fterb ich, Dein bin ich tot und lebendig, mad) mic), 0 fu, 
ew Da eine er mit der rechten Hand auf feine Bruft 
fſtill 2. November 1752, 


. * 
* 


Bengels Bedeutung für Württemberg wie für die Geſchichte 
der Kirche ift ae Er der Mittelpunft des 
Pletismus jeines Landes. © jener Fuhrung blieb die Ber 
megung ven jeltiererijchen Abwegen frei. Cr ift cin Mann des 

von Kindheit am und ein Schriftgelehrter wie wenige. 
Die gläubigen Schriftausleger Wilrttembergs in der nächſten 
eit jind alle mehr oder weniger jeine She. Auf jeine 

— weiſen auch ſeine Lieder, deren einige im Württem- 

N) Er funden, wie: „Du Wort Des 
Vaters, rede Du“, „Mlttler, alle Kraft der Worte!“ Sie find 
nüdpterner und profaticher im Vergleich zu vielen feiner Zeit. 

1. Unmittelbar eebauliche Schriften fürs Voll ſchrieb er exft in 

iter Linie. Am bedeutendften und nachhaltigſten wirken davon 

jeute noch feine Erbaulichen Reden über die Offenbarung 
von 1747. Sie find im folgender Ausgabe norhanden: 

1. D.Yobann Albrecht Bengels ſechzig erbauliche 
Reden über die Offenbarung Johannis oder 
vielmehr JEſu Ehrifti. Neue Auflage, Stuttgart, 
Verlag der — eurer] 1870, VII u 
878 ©, gr. 8°, broich, 3,45 ME, Imbbd, 4,10 Mt, 

‚Hier wendet ich Vengel, wie er felbjt fagt, an „einfältige, 

jemeine Leute”. Laßt man das ‚ganze abjonderliche apofalyptiiche 
em Bengels beijeite, jo findet man eine Fülle Eöftlicher 
Erbauung, einen Reichtum anregender Gedanken, welche für alle 
Zeiten einen bleibenden Wert behalten. Die Gebete vor und 
auch mitten in den Meden laffen uns in das Herz des 
Beiers ſchauen. Bengel will bier erbauen. Er will den 

eis geben, mie die von fo vielen verachtete, von jo wenigen 








nd 1 — 
herab, denſelben als ein — 


* LT —— Buch — u m 


verwenden. Farm 







nüchterne Ibeifnfier, melcerbie Ka dr 
an — ls jo * ee in Schen 
brauchen. dſatz, ıcch Schrift — 
En — durch die Schrift fonft — Sinn wird as 

lennen laſſen, was über bas 
ve en —— hinausgeht, uf macht — 
Sara jan. " giebt zum — 

NE mie ws Bir ni um 13 ms 

fenbarıng Hobannis" mit dem eigentümlichen Aus 
handelt, fondern um die Neden, die Das nur 
mebenbei , zumeift im den Nachlejen, berübren Die 
weit daher auf das allgemein anerkannt C 
nicht Ichade, zumal das Chronologiiche und das das 
betreffende. In leterem Bunfte freilich muß es von 22 
nicht gefundenen Vermittelung des Belenninifies und Der 
gewordenen Auslegung ſprechen. Bann redet es von dem, 
das Urteil noch nicht abgeicloffen. Am wichtigften ift und bleibt 
es eben — und jo geht man am ſicherſten — auch bie Offen. 
barung weniger als Buch der Auficläffe über die — 
fondern vielmehr als eigentliches — — 
Da weiſt Bengel einem die Wege. Das ift der Bert 
feiner Auslegung, unabbängig vom Stanbeder jereiligen 
Aber auch aus dem Bejonderen, was Bengel 
dem tiefen Einblid in die Geſetze des gottli— 
iſt in jeder Beit zu lernen. Das führt das —— aus. 


Auf dasjelbe Buch gebt folgendes zurüd: 

2. Dfienbarungs-®ebanten von D. Job. Aibredi 
Bengel, den 60 Neden Über die Offenbarung entnommen 
von Dr. OD. Wähter. Stuttgart, 1867, Steinfopf. 
16°, I Seiten, bevabgejebter Preis ungeb. co Pig, 
geb. 1 9 


Ti 


* 





459 

Nach dem Vorwort vom 24. Sa 1866 wirb bier 
en 
Serie Abficht auf dns —— 
und Troſ umd 


zu den eingelnen, Worten Terles a Bo u — die 
Bengels Ettla de 
Sonim ut a en die an 


a die en Reden in Berbindung mit feiner 


en rüd: 
3 su vende ago reibung der Offenbarung 
fu A a fti als ein Auszug aus des ſel. D. UM 
fenbarung und ſechig Neben, — 
= he Ernft Bengel, Dialonms in Tebingen. Nebft 
a ofalyptiichen Vedern von ber offenbarten Heerlichteit 
zukunft des HEren von Chr. Karl Ludwig v, Pfeil. 
Aus neue in Drud befördert von einem Verein chriſtlicher 
Männer 3. Aufl. Neutlingen, Huck, jeht Fle En 
& Spobn, 1858. 8°%, XLVII u. 3025, 42 31.2. S. 
zo 1,20 ME, geb. 1,70 Mt. 
Dos — di Verfaffers, des Sohnes Bengels, vom 
18. zen 1772 chriebs zu Zavelfiein, giebt unter anderem 
en —5 wegen der Beitkeftimmungen, wegen 
—— 1000 Jahre, der Zahl des Tieres u. j. m. und ber Nutz⸗ 
an der * apofalgptiichen Entdeclung. Daun bias 
ein warm empf ehlendes Vorort des Herausgebers vom 20, 
een — die erflärende Umschreibung, Seite 99—103 
ang In dem bewiefen wird, daß Die Bengeljche Einteilung 
jenbarung nicht willlärlich, ſondern im beiligen 
t je Seite 104-299 giebt mit 70 Nummern die 
82 2 eher von v. Pfeil dazu, die er zum größten Teil ſchon 
1741 dichtete ausdrüclich file die, welche die Bengeliche Er⸗ 
Mörung und (jo 1749) Reden über diejelbige zu lejen pflegen. 
IL. Rein erbaulich find noch folgende neu heransgegebene 


Schri 
1, J——— Nach handſchriftlichen Mit: 
teilungen. 2. vermehrte Auflage. Gütersloh, Bertelsmann, 
1873. 129, 232 S, fartonniert 2 ME. 
Die beiden Vorworte des ‚Herausgebers Dr. Oslar Wächters 
weiſen auf die Bedeutung diejer Früchte von einem am Worte 








400 


des Lebens eritarkten Stamm, der aus ‚mie jener 
indifche Baum, neue — und — 
weit — dem Wandı datten 
turzen Ausiprüce — nk More! 
nn entnommen aus iſch 





ufammenhan Kt allgeme I ‚ über Sterben, 
Eile ‚ben und Sehnjucht bamadı Kr — ‚ dann 
über die Vorbereitung zue Ewigteit im Gebets- benz: 


leben, im Leiden durd Vemäbrung in der une ‚Gotles, im 

irdiſchen Leben. Weiter folgen fie Gedanfen des 

fnüpfen im allgemeinen an das Wort Gottes in der 

von S, 100-232 find es Gedanten zu eingelnen Worten = 

ers Alten und Neuen Teitamentes. 
Schrijtgedanten. Nebſt feinen geiftlichen Sieben 

und emem kurzen Lebensabriß. C —— Gaters· 
{ob, 1867 früher Stuttgart, S. GLieſchingh. 12%, 
196 &., fartonntert 1,60 

Aus Handfehrftlichen Kuperun en et er 0 ſer Wachtet 
ee vol a ie 8 — gegeben, bie — 
zuſammen, „weil It, im Lei 
erblüht, fruchtbar ift in Erkenntnis, Sefnung und — der 
Schrift, in Geduld und Hoffnung, Glauben und Lieber, 

Worte Gottes ausgehend wird dns ganze Blaubensleben. * 
allen inneren und außeren Seiten hin in den einzelnen 
Schriften herangezogen, — viel au J Kranlen 
und Angefochtenen gegeben (S. 116 ff. on S. 131175 
fnipft er mieder an einzelne ——— an, S. 176—1% 
machen die fieben Lieder Bengels den Schluß. 

Anmerkung 1: Bengel gab auch eine neue genaue Über 
fegung des Neuen Teftamentes mit wenigen treffli 
merfungen und kurzen Gebeten heraus, die nicht weiter bekannt 
geworben, aber jet in die Überfeg; gung des „Bnomen“ mit 
genommen find. Auf feine neuteftamentlichen Arbeiten 
jedoch zuriic: 

Das Leben des HErren IEju Ehriftii nach den 








Evangelien zufammengeftellt von Joh Aibr ne 
B ttler, jet Kober 169, . geb, — 
Auf 370 Seiten (25 31) wird Hier eine 


Lebens IEſu nach den vier Evangelien in 7 Sofa me ine 
1) Eu Chriſti Vorläufer, Geburt umd heilige 
2) Eu Taufe, Verfuchung, erfte Junger a erite 
3) JEſu längerer Aufenthalt in Saliläa; 





öl 


4 dein sun in —— vom Laubhuttenfeſt bis 


der — Jeru und was auf ber leisten 
„de ae jalem vorgefallen; 
hr — und 


luferſtehung und Dimmelfabrt, 

A a Auch igels Gnomon ift ins Deutſche 

überfest worden und giebt gebi 1 tiefer foridhenden Laien 

eine tweffliche Schriftausiegung: „Bnomon oder Zeiger des Neuen 
, eine Auslegung desjelben in fortlaufenden An— 


el Deutfche fiberfegt von C F Werner, mit 

von Pralat v. Kapff, Riehm, Veipyig, Königsftr. 5. 

v. — ME” Bengels Harmonien und feine douiſchen 
ingen ſind hier mit aufgenommen, 


26) Marimilian Friedrich Ebriftopb Steinbofer.*) 
1705 — 1761. 


imilion Friedrich Chriſtoph Steinbofer ift den 16. Jan. 

1706 zu 1 eboren, wo ſein Vater Diakonus und dann Stadt» 
— war. Bon jeinen Eltern und beſonders von der Große 
mutter wurde ev feüb in der Liebe zu Deu erzogen. Vom 
fiebenten Jahre an beſuchte er die Schule au ——— 
1 Ze, 1720 die zu Blaubeuren unter Weißenſee, 1 
Debenhaufen. Weltlujt und zu große Gelehrfamteit Grace ihn 
bier etwas ab vom Sem, aber dev Tod der Großmutier 
und ein unglüdlicher ‘all, der ihn ein halbes Jahr an jein 
Lager feijelte, führten ihn um jo mehr wieder zu ibm zurück, 
fodaß er von jener Zeit jeine Vetehr: ng rechnet. Das war 
1727 icon in Tübingen, wohn er 5 nefommen. Bon da 
ab war jein ganzes Beftreben darauf gerichtet, zu einer griind: 
m und jchriftmäßigen Erkenntnis dev Heilswahrheiten zu 
gen und dem HErrn JEju ein brauchliches Wertzeug zu 
(ie Dienfte zu werden, Der Verlehr mit frommen Studenten 
mb in Weisimanns Haus förderte ihn hierin bejonders. Mitten 

2 jeinen Studien diente dazu auch ein Vikariat in Viberach, 
das er 1729 auf einige Zeit übernahm. 1731 machte ex eine 
Studienreife nad) Franlen und Sachien, um berühmte Knechte 














*) Rod V, ©. 106 fi. 





. 4 


RT Ebersdorf. 
— zu Hirſau vom 


— — als sine g R 

im innigen sverlehr mit jeinem Heiland jtebes i 

und gerade burch feine herzliche, liebreiche ER ‚hatte 
Yale ds Goongei 






er viel — Er beſchaftigte ſich viel 


urichten. Ja im Jahre 1746, nachdem aAlleding — 
die Zinzendorfſche Urt von Ein Wunden zu reden a 
geeignet und zum Mitbifchof fir ben — Topus ernanti 

worden war, Inat_die Gemeimde atlich zur. 

gemeinde ilber. Bamals hielt er jeine N umben dk über nes 
teitamentlihe Schriften, ie damen and in Drud: a 
1743 und 1746 die „Tü F Nahrung des N 
aus der Erfenntni Ich brifti mach der Epiſtel an 
die Ebräce", Br 1751 „nad der an die Koloffer", 
Frankfurt 1764 „nad den wictigften Schriftfteften aus 
dem Leben JEfu*. Zinzendorf rief ihn mun 1747 im die 
Wetterau, wo er Inipeltor des Seminars in Lindbeim made 
und ſich 1747 mit Dorothen Wilhelmine von ver· 
mahlte, die ihm durchs Los aus mehreren empfohlenen 

frauen zufiel. Doch je länger er in ver B 

Wetterau wirkte, um jo weniger konnte er ſich mit ve 
dort gerade bedenklichen Schwärmerei und ben ichen 
Gedanken Zingendorfs befreunden und verlieh 1749 | 
diefelbe. Ohne Amt verweilie er einige Zeit in Omen, 

und Tübingen, bis er 1749 Pfarrer in Dettingen wınde, Hier er 
fhienen 1753 jeine Predigten über die Evangelien: „Eoanges 
liiher Glaubensgrund in Predigten aufalle Sonn-, well 
und Feiertage.“ a Predigten und rioatoerfammlungen 
fuchte ex in der Art der Frommen feiner Zeit zu wirken. 1 
wurde er — in Zavelftein. Dort gab ev 1754 ben Evanı 
gelifchen Ölaubensgrund aus dem — * 
dens JEfu heraus, 1756 kam er nad) GI — 

ſchwere Arbeit an einer verdorbenen Gemei ihm 








Weinsberg, ingers. Dafelbit arbeitete 

des eriten nee Johannis, u * erfchten. 
Delan von 

von jeiner Wate t, Kr damals eine le aller Ka 
in — — — ge — die ex mie — 7 zei 

üldern Lönne. it gang eigener 
das — dem übrigens der ee vr ‚Kinder Sega! hi, hatte, 
. Um 14. Jannat 1761 erfranfte er am fiel 

— Fwar noch einmal am 17. Januar über die freie nahe 
nach Evangelium von den Arbeiter im Weib , ‚aber 
(em .n der —— bel 5* ſein — bedentlich durch 
ſchweres Stecbebett wurde I u 

— ——— Eine heiße Schnfucht, 
dem Heiland zu fein, bezeugte er. Daneben vergaß er der 
um für jeine Gemeinde, Ungehörige, Freunde :c. nicht, 
—— * Ende nahen fühlte, legte er noch ein hect 
„Spredht mir jeht nichts mehr vom: Auflommen ! 
bin — ganz in der Emigkeit! . .... Seht werde ich 
y ‚geniefen bekommen, mas ich geglaubt habe. Ich habe in 
iefer Rranfheit vieles gelernt, was mir Licht geben wird, wenn 
ich bintiber fomme“ Nachdem er feine u md ſeinen 
als Sohn angenommenen Neffen gefegnet, fagten fie ihm am 
Morgen des I1, Februans 1761 den Vers vor: „Ich bin ei 
Glied am deinem Yeih“, Lachelnd Fonnte er moch dazu Amen 
jagen, und dann jchlief ex ſchnell ein. 


. 
Steinbojer, dev in das von ihm 1742 herausgegebene 
Ebersdorjer abuch auch jein Lied: „Rönig, ſieh auf deinen 
Samen“ aufgenommen, ift e$ wert, im jeinen tieſ erbaulichen 
Schriften von geförderten Ehuften heute noch gelejen zu 
Hei ee an Schriften, jagt Knapp, daß fie auf eine 
die Imiglein eines ganz von der Liebe JEſu 

* Senne mit der Gründlicjeit eines wärttems 
Theologen vereinigten. „Ex bildet den Mittelsmann 

ber Hergenätheologie der 3m Bu, und zwiſchen 
theologischen Schule F. U 15, die alle ihre 

Lehren genau an den Prüfftein des götfichen 8 jortes und gründe 

lichen Auelegung desjelben hielt. Er vereinigte in ſich Zinzendorjs 














464 


— aeg 
ge en 


— "earen Steinhofers ſind med), in vaclewi 





“ für alle Souns, Fell und Eh © non 
M.Steinhofer. er Albert 


Veigene en A — — 
über die Veranlafjung, Titel u Sa von 1758 und 


Knapps, welche bie unferer Zeit er a 
Form in Sapfiellung und tern ve) „Man wollte 
der edlen Einfalt und Eigentümlichkeit lan 
nirgends zu nahe freien, da dieſelbe ſchon — 
qhriſtlichen Gemütern wohlgethan haben und der tiefer 
ohnehin bald erlennt, aus welch einem reichen, für jeine ai 
vieljeitig gebildeten Geifte diefe Beunifie von der Gnade 
errlichkeit IEſu Chriſti, des Sohnes Gottes, gerlofien 
ann ſprich Knapp von der Bedeutung, melde das * 
Mojer auf —— gehabt, und giebt Burg Bericht 
He Leben. Ye * aichen eu 
s finden fich Predigten über das ganze 
für die Apoſtel- und Marientage. Am 1. Anvent —— 
jan nefegnete Dienft der Sncchte Ehrifti zur Förderung 
Reiches? ‚am 2, Advent: „Der Tag unferes = 
an Shonibi: 





zu verhalten haben“. — der —— * das — und 
die Teile, meiſt mehr formal überjchriftlic. Die Zeile find im 
einzelnen Max wieder geteilt. 

Steinhofer predigt in tiefer, ‚gefalbter —— zwar legt 
er nicht. Vers für Vers aus, aber er prebigt Doc, den Tert 
und micht über ihn. Überall ift er beitwebt, von ben exiten 
Wahrheitsgründen des Glaubens, den Srunbmapcheten, ur 
Förderung der täglichen Nabrung zu zeugen. 


465 


ar el : ehren dem Fi —— von 
riedri teinhofer, weil. Pfarrer zu ſingen 
a — — — a hc ar 
in der Falfenbergichen andlung, 

Shittgart, Ev, Gefelfcnft. 86, XIV u 272 © 


— dreich ſich biger B dieß 

mbreichung, ſich in gläubiger Betrachtung dieſes 
Gehrimniffes zu erbauen um ei 

einge Zeugniſſen. Alles ift gegründet auf bie heilige Lehre 
und Die lauteren Worte JE und feiner Apoftel, Nach dem 
Lebensabrig giebt der 1. Zeil 9 Bredigten über edangeliſche 
Zerie, 3 ®. ob. 3, 1-16: Von dem zweimal dreifachen 
i3 Gottes, welches er auf den neuen Bund gelegt hat 
(2.1172). Der 2, Teil enthält 5 Reden über Matih. 28, 19, 
md 4 epiftofifche Vibelftellen, Homilien ohne Thema; ber 
welcher von der heiligen Dreieinigleit handelt, über 
evangelifche te: Die Haushaltung des bdreieinigen Gottes 
vom 2. Pingfttag, Joh. 3, 16—21, vom Trinitatisfeit, Joh. 3, 
4—14, vom Zag des Zäufers, Yu. 1, 57—80, legtere mit 
der Dispofition: Bon dem dreifachen Gejchäfte der heiligen 
ieinigfeit, unfere Erwählung zur Seligleit ausrichten und 
am ums zu ftande zu bringen, ie erwägen, mie ſich 1) die 
Gottes des Vaters, 2) die Beiprengung des Blutes 
1 fi, 3) die Heiligung des Geiftes an den Seelen 





e- 

3. Evangelifcer Glaubensgrumd in der heilfamen 
Erkenntnis der Leiden KEju Ehrifti. Aus den 
vornehmften — der heiligen Paſſionsgeſchichte in 
dreiundzwangig Predigten mit moͤglichſter gürze, Einfalt 
und Deutlichfeit von M. Friedrich Chriſtoph Stein- 
bofer, weil. Spezialfuperintendent in Weinsberg. 3. Aufl. 
Stut , Ev. Bücherftiftung. KL. 8%, VIII u. 464 ©, 
36 8.d. S. 

20 


— 1 





ten, S 455161 ei — 
nveiie ein alphabetifches über die vornehmflen 
4. Die dreihigiährige Stille are Ger Si umd 
eilandes JEju Ehrifti — m une 
ineren Abhandlungen: ee einer 
augen — und Bei 
Sage 5. Von M. $ Ehr. Steinhofer. ers jagt, 
kdrud. Stuttgart, 1895, Berlag der mölung 
F Ev. Gefellfheft. 8%, 4 ©, En - Hart, 50 = 
Lod, 80 Bra, mil Bolfchnitt ı Mt, 

Die erite Abhandlung, bie Dreifiigjährige € 1 
Borrede, berubt auf einer Veigabe zu der nad) 
nenen Schrift „Nahrung des Glaubens aus dem Leben 
JEſu Chrifi Der evangelijche Weaweiſer bildet — 
der Chriſtologie Die Beſchreibung eines eim 
war ein einzelner Traltat: „Alles will zur lichen 
Ertenntnis Chrifti führen". 

In dem erjten Büchlein wird S. 6 ff. behandelt; 1) Was 
lehrt uns der Deilige Geift in der Schri ft von allem, was in 
dieſer vorgegangen; 2) Urjachen, Die dem Blauben dieje 
Stille jehe wichtig machen. 12 Gründe führt das 
erbaulicher, fireng Sibtifcher Art an. Das En me | 
von ber Erkenntnis der Sünde, von der 
von dem Wandel in Chrilte. Das dritte em Be 
ein einfältiges Herz in 40 Punkten, 

Bon jeinen Auslegungsichriiten find folgende 

5, ae Ar Bu Beh Bnabentand su F 

läubigen nach den Jeugniſſen des Briefes Pauli an 

die Römer. Neu ge fommelt umd ee — 

Verlag der Ev, Bücheritiftung, jeht Gefellichaft, Ju 
KL. 8°, VIII u. 182 ©, 60 ) die. .1 

Diefe Sammlung, io ichveibt das Vorwort, erſcheint zum 
erſten Male, bringt aber mit Ausnahme der längeren 3., 4. umd 
5. Rede das, was jonft 1857 in dev Erlläung des Nö fi 
erfchienen war, dort im 4. Teil, Es find kürzere Reden über 
bauptjächlichften Wahrheiten, von denen gilt, was &ıd 1851 jagt: 





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853 
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En 
: 

i 


8; 5,1.2; 5,11; 5,0; 5, 15-10; 5,20; 
38, 1-3; 8, 4-6; 8, 9. 10; 8, 28. 29; 9, 28; 
; 15, 13; 15, 16 mit befonderen Überjchriften, wie 


1 
Fe 
Ale: 

a8 


5. 
V 


E 
— 
5 
2 
® 
8 
= 
F 


Stei 28 © ie ift bet aller Tiefe Har und verftändf 
einfach * licht, do = — lebendig, erhebend — 
6. Der erſte Brief Johannis. 1,70 ME, Lwobd 2,40 ME, 
aud in der Evangeliichen Gefellichait. 
Dies ift feine edelſle Beiftesfeucht, von der A Sn, 
* es * ligen und firfen Blicen Tu tie @uche 
Herrlichfeit JEju, wie in die Natur des inneren Lebens, 
De nn E00 5 
im igkum aue 12 en 
Duft ——— m des Gnigen —— 
der Ev. Geſell , Stuttgart, erſchien ebenfalls: 
nagliae Weprune ———— nad dem 
Sebräerbrief, 1,80 ME, Lwdbd. 2,60 Mi, jet 
vergriffen. 
ee erſchien and bei Riehm, Baſel und Leipzig, 


& A Nahrung des Glaubens aus ber 
Erkenntnis JEju. dem ‚viätalten Senn en 
der Epiftel an die Hebräer. Mit dem Bildnis Steinhojers 
und einem Vorwort von Ed. K. U, Riehm. Ungebd. 


2,40 Mi. (Steinhofers Selbftbiographie). 
„+ 











468 


Andere erbauliche Aufi 
9 — — ———— im Ginuben dev 
Sohnes Gottes von M. Friede, * Steinhofer. 
Bafel, Kober. KL 89, IV u. 204 1,20 Mt. 


Die längeren und fürgeren — — im 

Glauben des Sohnes Wortes 1: 
uöniebrigfeit und & ei ve Kinder Sen nit 
ern, Weiterwendiſe 


ya Ei Wort, 

des Abendmahles, Bon der Salkı 
noch vorhandenen Vruchſtücken von — kn, mi m 
EN von Bee ‚Hentichel, ee aus den Jal 

Steinhofer in Eberedorf weilte. Im Anhang —— 
Anh Solche Turge Reden des Grafen Zingendorf, Paftors 
v, Berihelador) u. 0. berenhutiicher Brüder gegeben, Die vu 
leiche Gepräge tragen „Dier glüht bie reine Flamme der 
Lehe Gottes und unjeres Beilandes.* ©. 200. 201 findet ſich 
Steinhofers einziges Lied von der Gemeinjchaft der Heiligen: 
—— ſieh auf deinen Samen!“ 

ehr dogmatiich ift: 

10, Reden über Die Berföhnun ——— 
von M. Friedrich Chriſtoph Steinhofer 
Weinsberg. Reutlingen, W. Baur, 1874. 367 ©, 31 3% 
37 II. jpäter. 2,50 MI 

Diefe Köftlichen Reden führen eine Fülle tiefer Gedanten 
Steinhofers in klarer, ungeſuchter Sprache vor. S. 1-28 
geben 65 Neden, dann folgen 4 Gebete, von S Fi) — 
und Gedanken aus Predigten. Die wichtigſten 
Heilsichre werden immer mit dem Mittelpunti an — 
meiſt von einzelnen Sprüchen ausgehend, 


Anmerkung: 
Im Anſchluß an Steinhofer jei erwähnt: 
Dobann Friedrich Baumann. - 
+ 1781. 

Er wirkte als Oberhelſer in Kirchheim u. T. zur 
in feinen Gemeinſchaften durd Mori und Gebet, ein 
von Steinhofer und Roos. Um 9, Februar 1761 ftarb er 
zwei Tage vor Steinhofer an einen higigen Fieber. Seine Gebete 
finden ich bisweilen, zumal in Wiürttemberger Gebetbüchern. 


— 


469 
27) Marie —— — von ——— 


Marie Katharine Sophie — von —— den 
— 1680 in Wald: und zwar in ee 
Sie ift die Tochter des Grafen Hi — zu — 
en Elifabeth, der | und en 
— Den 29. Februar wurde jie von Ho) — —* 
A Fläche ward von Geburt an ın eine Leidens · 
ER führt: Über dem redyten Auge hatte fie bei der Geburt 
ee zwar inforveit gebeilt wurde, daß das Auge 
ging. Aber fie fonnte mit ihm nie gany gut jehen. 
& — befam fie die Windivaſſerſucht, mn ihrem 
5; ‚Sabre u ftarb ber Vater. Bis in bie jchönften Jahre der 
ne fie mit allerlei Unwol hein, bejonders Kopfweh, 
Gottes Wort wurde des Kindes und der 
ſal. Mit 21 Jahren trat fie am 6. Degember 1701 
in die * mit Graf Chriftian Kraft. In der ae ale de en Ehe 
gebar fie ihm 18 Kinder. Wenn auch jede neue Gel 
zwar ihr Lebenslreuz erſchwerle, jo 2. jie dadurch in fe 
Araber Freude am dem Kreuz. Das Ehetxeug ward nm par 
verjüßt burd) bie Kinder, aber erſchwert wiederum dunch Die 
Krankheit ihres Mannes. Mit 42 Jahren wurde die Gräfin 
Witwe. ALS fie ihre Kinder groß gezogen, fonnte fie exit edit 
in ihrem Witwenftande iheem 9 leben. Nach vielem Leid 
jie_ im 82. Lebensjahre am 24. Oltober 1761 zu ihres 
der rende ein. Sie war ein — Chrifnn für ihr 
int eine fromme Landesmutter und ald Beterin und Wohl- 
thäterin ein —— Vorbild, 


frommen Kreiſen Benin hat ihr Büchlein 
‚geile ame Beier m 113 en, gefunden. Es 
eh! ſchon vor 170° 1 1770 liegt die 7. und 1797 die 
Bi Auflage vor. Dann eridhien fchon 1826 wieder eine. Die, 
welche noch von Fleiſch hauer & Spohn, ſowie von Wilhelm 
Baur, Neutlingen, vertrieben wirb, iſt Die Ruckjche Ausgabe 
von 1864: 
Deilfame Seelen: Apothel zur Bewahrung vor mitte 
willigen und vorfäglichen Sünden, zur Glaubensflärtu 
in [ei Schwermut, zur Ermunterung ber Gebulb, aı 


*) Einleitung zur Seelenaporbet. 








arı 


die, le Kranken marten EN nn um Ti je 
Sterbender das =e Glaul ee 


Ba Zuſpruch kann Be werden N en on 


——— als Anhang Morgen ⸗ und Abendaebete 
one au nbere Gebete, Damit biefes Buch auch als 
ein tägl gain braucht werden tann, alles beherricht 

Tchlis Br Bebetäfprache. Die längeren Gebete 
ſtehen immer ar Verbind mit Vorbereitungen, Taufbunds · 
erneuerungen am Morgen, ———— am Abend, ſowie etlichen 
anderen fen. Darauf folgen allgemeine Gebete jür be 
jondere Stände, Zeiten 1. (Danfjagung, Bitte, Gebet, Furbitte, 
in He — zum Bibelieſen, Ehe, Kinderzuncht “ 


S, 368 ff. befchlieht das Ganze ein genaues Regifter, 


2s) Wbilipp 2 — Siller.*) 


Friedrich Ba; — geboren amt 6. — in 
Haag an der Ei ae war ſein — Lola 
Aue fer jeit oo a Seine fr Fa 
ſiſabeth und war F Tochter us Daniel Ks 
Martens zu Großglattbady bei Waihingen an der 
er kaum exit ame Jahr alt war, jtarb fein Later, 
nahm rich zu ihrem Water nad) Großglattbach. 
Bo ee atete fie fich zum zweiten Male u Biürgermeifter 
hingen, an bem er einen freu forgenben Stiefvater 
feinem achten Jahr mußte er bei dei Einfall der 
fen mit jeinen Eltern Dis Heidenheim fliehen. als $ Knabe 
wäre er auch vn auch einmal a Enz — ge 
jen und jo ſchon wahrung in Gefahren 
tete 1713 RR Kloſterſchule nach Ray 


Roh V, ©. 107 fe; dgl. Ginleitung zum Liederfäftlein 


72 














u — „geiflicher Sohn des dan 
Maulbronn 
ice mel — 1719 ı 


Sn ale. "in N — er hier 
— im a Sad, 
terrichten., 


pfarrer mb — in Schwaigern, dann 
— in Roßwag. 1729 aber er ala 
her von Müller in 
va Damals geſchah es, daß er, a 
ulus adis ilber ein i 

* Jeſu Chriſt, mein jcjönfter Bar, — Gebete 
Bacchien — in Ar en — ab. 
innerlichen Anfechtungen er pätherbft 1 
urück und all far i in Beffigheim, dann Di 
Nedargeönnigen, Auch dort mußte er durch *5 
Er Hatte ſich bald nach ſeiner Anftellung mit V 
ie iten Tochter des Pfarrers M. Johann Friedrich S 
zu Heſſigheim, vermäblt. Mit ihr, die vor ihrer erſten rt 
Mans, mufite er wieder vor ben Frangoſen — lebie 
mit ihr ſehe glütlich und Bi mit ı — in einer ii 
jährigen Ehe ftets von einem er ge 
murde Hiller unvermutet in feinem 
Pfarrer. Hier hatte ex mandıes zu lernen in * 


des javatismus unter ben orftehern der ei 
Seine Nebenarbeit war die geiftliche Dichtkunft md 
richt feiner Söhne. Nah 12 Jahren, den 11. an 17: 


Da 

Err in Schweres Kreuß 8 Schwerfle war nicht 
En Nahrungsforgen und die Krantbeit feiner wer 
daf ec im dritten „Jahr jeiner Amtsführung feine time verlor, 
die befonders in der Jugend jchön und ———— ſodah 
er beinahe zur Hofmuſil gezogen worden wãre mE 
der Ürzte konnten nichte Dagegen ihn Die Stimme 
immer beiten, bis der Schall ganz dahin war, Nur in 
nächften Nähe tonnte man ihn noch ehe. Se 
ſich von der Kanyel trennen, Sein Ant behielt ex für 
feeljorge bei, Fi den öffentlichen Dienft nahm er einen 


Seine Söhne schichte ev in Schulen. Dagegen jtudierte Se 
mehr und bichtete eine Fulle von geiftiejen Liedern. So 


kam ex nad) Steinheim bei Bi 


ei der nde tonnte ex 
a a u halten, wobei er — 
Erwachſene fragte. Ferner hielt er Somtags ——— 
im Haufe, wozu jeine Stimme noch reichte Milde priefierliche 
und — —* aus feinen Blicken, wie aus 
ge Worte ‚her Geſundheit blieb er fonit bis 
base Allee — KR Yin 1768 fihrieb er lutz feinen 
eb , aan einmal beim Leichenbegängnis nicht gerühmmt zu 
werden und nach feinem Tode jeinee Gemeinde zu bezeugen, 
alle Ehre und Ruhm feines Lebens auf Gott allein zurüc- 
werde. Sin, 1760 den 7, Degember hatte ex jein Ende 
„erwortet. Nach 9 Jahren aber fam erft der Hlxr. Den 
24. April 1769 traf ihn ein Schlag. Ex lähmte die Linte Seite 
ale: die Sprache Sich darauf ſtoclte dev Atem, 
war bei jeinem dem er jo viel gelungen, Wie 
Roos 1 — war er ein ſdeuer, begabter Kuecht Gottes der nach 
Luthers durch Gebet, Betrachtung und Anfechtung 
ein teten ———— geworben \ 


J der ſſanger — im vorigen Jahr⸗ 
* AN und Bibeliprache dichtet ex jr das 
& Sieh befjeren Lieder find darum mit Recht Kirchen⸗ 


geworden. bei dev Maſſe von 1073 Liedern aud) 
manche Reimer en unt Kan, ift elbſtverſtändlich Die 
en (äfigfeit und biblische Einfalt, der tiefe Einblict 


ſohnung und Gnade, die aus ihnen fprechen, machen 

ne uns bedeutungsvoll und vertraut, con: „Mir iit 

g widerfahren”, „BErr, von — Erbarmen“, 

„Sieb, Beh Ra lommt zu dir, AEſus Ehriftus herrſchi 

—— „Reicht, ihr — jallt ihre Hügel“. Das Nüchterne 

ige, wenn auch ojt eben weniger poetiſch Malende 

Er jet Die Lieder vorteilhaft von 35 faß lich ſpielenden 

jen. 

jenartig iſt auch, daß eine der Dillerfchen Lieber- 

fanmlnge in welcher die Lieder bie Sauptjade — 
mit jedem Lied nur wenige Anmerkungen in Proſa zu de 

— Bibelſtellen fiehen, für Wurttemberg und bardber 





























— 


Ten 
1762 und 1767 eh —— J 

darin al neben der 

— fo — erbarmende 


05 Be it, warum alle veli 


Arnds Wahren Ehriftentum —— 
das altroürttembergi elifche 
gegangen ift und e6 unter bemjelben gi 
gun fotegelt ſich auch darin x: dei 

unb Grundton — Kr 
a i der rübı 
Wilrttembergiiche Kol onie ur Grufien, Hk 
einen tief iſchen Raubzug il — am 
geichleppt wurde. Dazumal, als marke 

— —— 

ile zwei Hillerſche Schattöſileinen ihres 
ER einzelne Blätter mit, bomit fie in der BUN 
num pilgerten, noch einen Salt für bie Seele und 
Marne hätten“, Der erſte Teil erfhien unter dem 
liches Liederfäftlein zum Lobe Gottes‘ 
366 Meinen Oden über jo viel biblijche re 
gun Dienft nufgejehet von M. P. 7 Si 

ob. Beni. Mesler, 1762. Mit einer = 

an feine herzlich geliebte Ehegattin. Der 2 
dem Titel Welkhtung des odes, der Zutun 
Ewigleit auf alle Tage * Jahres ober Beil 
täfllein 2, Teil". Denen, die Die HN 
an Dienft aufgejegt von M. Ph. $ 
N B Wienler, 1767. Auf Sorüdhe —* — 
Anmerkungen, bann Spruchtieder voll der „reichen J— 
des reifen Mannes Het wird im nur im der Ort 


bergiſchen an * wird * * 





475 


geänderten das Liederfäftlein von 
vertrieben, von Sulenter — — 
in Betligen von Fleifhhauer & Spohn, im 

——— eller — 53* Schmidt), vormals & Rußfer 


et 0 est: 
Beiftliches Liederkäftlein zum Lobe Gottes, beftehen 
3 ae — I. Sie 
ottes zum au) m zuei 
Zeilen mit Hillers Bild_und Yebensla i 

Seltyan, 1909, Goangel Weflkanfe Sl. ALS 
ittgart, 1 angel uf 35, 
XXu397%, m ttferer Deut, Halb ‚hd. 1,60 MI, 
. mit Yenmwand und Futteral 2 ., Ehagt. mit 

Nach — 57 se KILL Sil Lebensl⸗ 

ol! bES.X illers Lebenslauf, 
von ihm felbft, ai Some feines Sohnes, —— 
— u@, ae it ei aa und % 

— er jagt, daß er aufgefon worden jei, 
—* — F — ju verfertigen, und 
u m an dem Worte Gottes jo dienen zu können, daß er 
au es vor allem Belänae, einfältig, züdlen, tz Er 

en tungen we, knappe Sätze und gel 
5 den ee Sprüchen berät 
HE Gedant ang. Der 2, Teil begimmt S. 367 
= bat den bejonderen Titel: „Betrachtung des Todes, der 
Chriſti und ver Emigleit" auf ıc Bas Vorwort 
Ä at. IV) von 24. Auguft 1767 ſpricht von dem Segen, 
den dev auf den 1. Teil gelegt, und von der Notwendigteit, 
fih mit dev Ankunft des HEnn zu befaffen nach Luk 12, Pr 36, 
zit. 2, 12. 13, 2. Petri 3, 12. 13 Jat, 8, 7, Audi 21, 
% 1. 90h. 2,28, Offenb. 22, 17. Hier findet man mehr Ex: 
und Gehete, Die Oben find länger, bie Spruchs 
ven kürzer. (Unter den Liebern findet a Tim. 1,18: 
— wiberfahten”, zur iR 21, 5: „Sieh, 
Bein sur, au Die", zu Je Geicht ihr Ber, — 


el!) Beſcheiden le pi Hiller im Vorwort: Die 

Poefie und andere Fehler halte man einem alten 
——— der mit anderen wartet auf bie Barmberzigleit 
en "eben. ©. 737 ſchließen ſich dem am 

Abendandachten nad) ben fieben Bitten 

— jede ſehr lang; dazu das Gebet „A, lieber 


476 


Gott und x ine Bitte 

Sn cn di Gute, — ae a Sl 

Danfjagung, alle gereimt, 2 

sale Be ri Olten &ie find aus dem 1785 
feinem Tot usgegebenen „Beiträgen Shen 

Botles im Geiſt und im der Babe oder Sy 

Abendandachten nach Dem Gebet des 1 

EI cn Sat —— —— 

* desgl. bes 2. Zeile, dan eins nad) ben Bibel 


aus Fe nur 131 Stellen, davon 86 vom Pfalter 
find. S. 337 887 madıt eim Verzeichnis fäntlicher — 
den Schluß. 

2. Die Ausgabe von Ra eat 
wörtlich diejer, hat mır ein Hein wenig El 
und XVI, 40 &., eleg. in Halbfegbd. 1,60 A 


Nach Hillers Leben und feinem — 
— — — — 
orwort, an ihn ſchließt fich glei an, En 

entjprechen die gereimten Gebete der 1. Ausgabe © 737-806, 
Es fehlt bier nur das Allgemeine Gebet um Bebung des Guten, 
Fürbitte, Dankjagung, 2 Gebetlieder, ſowie das vom 
Gloclenſchlag 

3. Auch die noch billigere ——— Ausgabe * 
Rupfer (Heller) ift in Zruck und Papier 
ganz gleich, enthält ebenjo als — 
andachten. 89 Bg., fl. 8°, geb. in Hall fern som 

Außer dieſem Liederfäftlein finden ſich bier und ba 
noc) andere gereimte Andachten Hillers, die wicht — 
„Bottgeheili, ve Worpeufin ben EORER hen 

etrahtung des Taues“, zuerit 1748. (Sie bei 

Englin & Laiblin, Reutlingen, quer 16°, mod zu haben, kart. 
60 Pig) 

Dagegen ift fein „Nübliches Andenten für ons 
firmierte*, das 1845 Betulius bei Steinfopf in 
neu herausgab und desgl. in der Ev, Bücherftii 
worin er ernſt gegen ben herrſchenden Weltftun zeugt ind 
‚Dümmelveich lockt, jet vergriffen. 


Be 





477 


m im 
ne das guet — Aa —— ent ren 
F igen re ist 7 


Kurze und erbaulihe Andachten bei der Beichte 
Er bei dem beiligen Abendmahle von M. Pb. 
— Be rt, Ev. Bucherſtiftung jetzt Geſellſchafi, 

an 8°, 10€, „30 AL, tart. 50 ie: 
uch, das fic) au | Württemberger Berhältniffe anfchließt, 
ift as grcienteh‘ und Stards Vorbild — befonders dadurch 
mwertooll, daß «8 in feinen Gebeten auf verſchiedene Erlenntnis⸗ 
ftufen des Gotteslindes Nüdficht nimmt In dev Vorrede des 
Derausgebers werben Hillers Bemerkungen über die Eincichtung 
des Buches vorangejcjicht: Hiller verweiſt zu jeder ht 
— — — und Plalmen und fügt eigene 
hinzu. 9 dem Gebet und Lied in der Anmeldung 
er beginnen 1% Beichtandachten mit einem Vorbericht von 
Beichte in Fragen und Antworten. Dann folgen Gebete 
* Lieber vor ber Beichte und nad) ber Beichte und zwar 
eines Nentonfiemierten, noch Unbefehrten, Namenchriften, bisher 
imbjeligen (da feines nachher) und eines Velehrien. Bei ben 
en lsendediien folgt er nad) den katechetijchen Vorbericht 
wieder ähnlichen Gedanten in jeinen @ebeten vor und nad) dem 
EN eines Neufonfirmierten, Unbefebrten, Namenchriften, 
ngejochtenen), während er natürlid) während des 
* langes — zwei kurze Gebete und eine poetische Verkündigung 


Der —E daß nur Hillerſche Lieder bei jedem Gebet 
finden, hindern Die allgemeine Empfehlung des — 
der klare Unterricht und die nad) Seelenfti 
geſonderten Gebete es reiferen Ghriften jehr empfehlenswert 
Die betsjprache illers iſt bibliſch Mar umd bei 
ne nach bejonderen Geſichtspunlten wahr und nüchtern. 
‚Hiller gab 17561758 auch erbauliche Betrachtungen 
zum Ale Teftament heraus: 
Neues Syſtem aller Borbilder JEju Ehrifti 
durd das gange Alte Tejtament zur Verehr: 
der Ben, Weisheit in ſechs Schattenſtucken (m 
Ebr. 10, Kol. 2, 17) famt einem Anhang und De 
keuchtung. En erichien es (1858) bei Riehm, eht Leipzig, 
Königite. 5, mit bio; rapbifäem Vorwort von Stabtpfarrer 
Knapp. 8°, 605 ©, 38 31, Bd. 1: 2,10 Mt. 


















478 


Der 2. Bo, erichien 1859, 5°, 855. 
imter dem Er „Die Vorbilder d rege Beer Neuen 
Zejtamentes im Alten Tejtament*“, 


ne 


aulichen zum Wiſſenjchaftlichen 


29) Philipp David Burk.) 


ru —ıraU. 
Philipp David Burt ift den 26. — 1714 zu Neuſſen 
geboren und wurde von feinem Vater, der dort Praecptor war, 


und einer frommen Mutter fräb zum Herm geführt. 1726 
fam ex ins Kloſter Denkendorf unter Bengels Leitung, dam 
nach Maulbronn. Nach einer fehweren Sranfheit, in der 
Beift mächtig am ihm arbeitete, bezog er mit 16 Fahren 1739 
das Stift in Tübingen und wurde bier vollends und 
feine Belehrung kam zum Durchdruch. 1733—1738 gerne 
ex mit weichem Segen mehrere Vifariate, bis er bei 
Dentendorf Kinderinformator und 1738 in 
und Bilarius wurde. 1742 in Bolheim 
verheiratete ex fich am 23. Juni 1744 mit 
Maria, 1750 fam er ald Pfarrer nad) Hedelfingen — 
1756 berief man ihn zum Delanatseramen he 
Kir ihm als Speyial das Defanat —— J 
— 


leben und ſchweben“ fo jagt er, „it das Verlangen mein 

Seele und meines Betens, Medens und Schreibens 
Zweck“. „Die allmahliche Vorbereitung auf die Emwigteit gebt 
mir umaufhörlich nad". Unter der Laft feines Amtes erfranfte 
ex im Februar 1770, am 22. März ging er freudig heim, um 
feinen lieben HErm IEſum zu fehen. 

. * 
* 


Ro V, ©. 30. 





479 
Burls in der Scheift lebendes Weſen — 


feinen Liedern, deren jedoch keins durch Gejang! tung 
voft. Died ift we Auszug noch w ei 

1 fr „N d . 
“ip — EN Bi 


Vi Ernt Kern, Rand. d. Theologie. FON, ei 
Ds — nf. Yin u ‚el 18 Eu Mn 1% 
em — in 5 ei ographiſche Noti; 

ac chen, el de Mon der Set fehl ms 
at: „Dee fi ng Hana ai — 

ich, auch in feiner Schrift über die ung, wel 
er, — eigenen Zeugniffen gemäß, nur ws lie, aber 100 

micht zu ungeichmälerter Glaubenszuverficht gelangte — 
eben hat, ohne auf die Unlauteren, Unbuß ſertigen und He Her 

it zu nehmen“, Ex belam viele Danlbrieſe, die vor 
des ‚zeugen. Aber das_1500 Geiten ſtarte 
it von Birk ohne eine beftimmte Orduung mr in drei 
en. GE eh handelnd von der Gerechtigkeit Gottes, 
les und der Mechtfertigung nach dem Grunde 
ber — Burt liebt es auch, viel Zitate und Beiſpiele 
Eur Infolge von dieſer Schmerfälligteit wirlt das 
eniger. In dem Auszug find die Bedanfen dus 

— in eine bejfere Ordnung gebracht, ſoda 

bin Seiten, in 22 iteln mit der Paragraph: 

3 Dit, die lehrhaflen aber tief — 


et RA ei jeute noch leſenswerten 
ws janzen in een 7 nen on 
1% Yon dem Grunde — Rechtfertigung in Bolt. 
II. Von ber Aalen 
Vom la Bes 
Bet der Ver 





480 | 


30) Immanuel Gottlob Braftberger.’) | 
1710-1764. | 
Immanuel Gottlob Braftberger wurde in Sulz am Nedar | 
am 10, April 1716 een ur Sohn des Pfarrers 2 
Urid) Brajtberger um Barbara, geb. — 
ſtammte aus einer nn ie, in der mE Vorväter “ 
als Pfarrer während des drei jährigen vH es treu verdient 
gmest hatten. Yu feiner Non tion in Si im, wo F 
ater Dekan geworden war (er ftarb 1738), führte if 
auf ſeiner Stube im Gebet auf den Anieen dem FE) 5 








Vater zu. Da fahte er den Vorfag anders zu werben und 

zu Bott zu wenden. Aber er vergaß dies bald wieder, 

in ber Studienzeit in Tübingen gewährte er ber Arbeit bes 
HErrn mehr Raum im Verlebr mit frommen Studenten und 
beim Genuß des heiligen Abenbmahls. Doch neuer Leichtfinn 
ließ die vechte Frucht noch nicht gedeihen. 1787 wurde er im 
Stuttgart Bifar. Ein ſchmerzh in Körperleiden vertiefte_ihm 
und dazu das Studium von Rambachs Schriften. Sein 
Gewiffen machte mehr und mehr auf, 1788 fing er ale 
Garntjonprediger in Ludwi ipökurg mit großem Eifer zu erhebt 
an, obwohl er ſelbſt JEſum nocd nit voll angenommen 
jatte. Da griff der HErr 1739 und 1740 von neuem mit 
Krankheit ein, und nun kam feine Vekehrung zum 5 Er 
fühlte, wie er ſchreibt, den Zorn des Allmachtigen und jeufzte 
nach einem Tröpflein Gnade und fand es beim Hrn. Befonders 
das beſchwerliche Krankenbett 1740 brachte es dahin, daß er 
durch die ſeelſorgerliche Hilfe des lieben Waifenhauspredigers 
Beh in Ludwigsburg als eines treuen Anania und anderer 
gutgefinnter Seelen vom ber Zeit an in eine wahrhafte Gemeine 
ichajt des Glaubens und der Liebe aufgenommen wurde Nun 
jammelte er ſelbſt ein Häuflein Seelen um ſich und erbaute fie 

und fich mit ihnen durd Gottes Wort und Gebet. In die 
gewvifje Berficherung der Vergebung der Sünden wuchs er immer 
mehr binet 1745 kam er als Pfarrer nach Ober» Eplingen. 
Die ſchmerzliche Erfahrung, daß Das euer ber erflen Siebe 
bald nachließ, brachte ihn in jchmere Verfuchung. 1749 Tegte 
ihn der HEre wieder auf ein jo hartes Sranfenlager, daß er 
ſchon fein Ende vermutete. Wider Erwarten genas er. Noch 





=) lie ihn und die folgenden vgl. Wlicttembergiide Väter, Claus, 
Stuttgarter Bereinebuchbanthung. 





Bil be 
a ar me ei 
umfajjende ingen und bie Gemeinde von mehr 


Gottes Wort, 
In Nürtingen jchrieb er nun feine gejegneten Prebigtbilcher, 
1758: „Evangeliiche Beugniffe der Wahrheit", 1760: 
Drbnung des Heils“. Wcht Jahre mur wirkte er noch 
Eein durch ten ara mitgenommener Körper ward zuſehends 
ichwächer. Gr konnte zuwlest nicht mehr gehen. In feiner Leidens 
F arbeitete er am der Herausgabe von Predigten unter 
Titel: „Betrachtungen über bie Heilsgüter des Neuen 
Zeftamentes", wm, da er nicht mehr mündlich zeugen konnte, 
Beeren Gemeinde zu dienen, 1762 bis zum 24. April 
1m Im 18. Juli 1764 erlöfte ihn der Herr von jenem 
Leiden. Am 13. Januar 1739 hatte er jic) in Berg mit Maria 
, der Tochter des Georg Chriftopb Con, des Kirchen 
Gonsrais zu Stutigart, vermählt. Er blieb aber 


Braftbergers Predigten gewannen bald eine ungeheuere 
« Das Evangelienpredigtbuch zumal ift jeit mehr 
als 100 Jahren in taufenden von Familien Jahr aus Jahr ein 


a 









reichichte, folgt mun mit Ang 

5 ſind 

denn es folgen noch nad, — J 

©, 977 feine Totale in Ss 

N bajelbft, dann bie Anti —— * 
die Inveftiturpredigt in Nürtingen. Ein vierjeitiges 

Re, den ee a 3 a —— 

te Predigten find einfach und lei un 

der damali ige Bee mit Ginfeitung, ei feichem xt 

ſenauen Zellen und Unterteilen mehr analı In 

ch bie Gedanken in ben praftiichs 

bismeilen vom Tert, aber fie finden fi bald. mieb 

Vach der Dispofitionsangabe folgen Fräftige, 

Vraftberger vedet zumeift io, erbaulich, 

jede Vermeltlihung, daß jeine ——— — 

ermüdet. Die Gedanken bleiben immer 

längeren Säge find flar. In der ie nt 

daß er fait mie poetifch ober rhetoriſch mir, Sar Mi 

ber Schrift liebt er und am @nbe eingelner Teile ober 

Peebigten erhebt ex fich doch bisweilen, zumal bei x 

zu einem Tone ber Begeiflerung (j- B. Se 








Bi — 





Br Höneuer Sons, etwas ee Drud von 
e aue * 
* — — fe voten Deuct, 


pe Bo ai, Halbfrgbb. 4,25, Schmeinsieher 


mit 
3. De ns Yaur b Beer, see 3 ei fih als 86. Site 
&. I- VI, Yebenslauf &, eichnis 
IS-XVD. 864 &, 37 Al, großer Drud, 5 Mt. 
U. Von let && ), wird 
en C IE pohn (früher Kuh) aud) 


Die Ordnung des Heils ober die Buße zu Gott 

und der Glaube an unjern HEren JEſum 

ankam. in 35 Wocenpredigten der gem jen bes 

ide in Nürtingen vorgetragen und 58 erlangen dem 

Druck überlaffen, Ra > Immanuel Gottlieb Braite 

berger. Nebit benslauf und Bilbnis bes Ber 

faſſers, jowie N — — von Dialonus 
Klemm und Rektor Köſtlin im Nürtingen. 692 bey 

896 Seiten, 4, Erg Drud, 30 31. S._ Rob 3 I 

Halbfrzbo. 4,20 t mit Schweinsled. u. . Schloß 174 

‚Die Feen — wi en — = hi En ale 

ten find in MWochengottesbienten Freitags gel J 

worden fiber —A gewählte Torte Alten und a RE 

1760 in 1. Auflage und nım in 2. ale je erjchienen. Fee 

it, Faßlichleit und lebensfriſche zeichnen die Fredigten 

wie jeine Evangelienpredigten aus. Gigentiimlic) ift ihmen der 

innere, a a in dem fie alle ftehen, — fie einen 

—— Einhlict in das — der Schriftwahrheit gewähren. 


— Test ee die Heilsordnung dar von den erften 
he bis zu ben Fruchten ber Heifigung“. Seite 

v— — — * Lebenslauf Braſibergers nad) eignen Auf 
zeichnungen, ſchließend mit jeinen Worten: „Das, was ich in 
meiner evangelijchen Poftille und in meinen Freitagspredigten 
über die Ordnung des Heils gelehret und bezeugt habe umd dem 
heiligen Wort Gottes gemäf ift, ſoll und wird mich auch nach 
— Abfchied. bei henen, welche die Wahrheit erfennen und 
—5 — gümieren, daß ich dev reinen ——— 


Fra von m Herzen zugeihan geweſen und mich in feine 
dee jeinung und ſeltiereriſche Nebenwege habe ein 
ten laſſen“. 


sr 






bindung zu den, früberen 
unb ein tiejes, — 
bis ins tleinſie, und 

8 Teile). Welche 


—J—— a: ir sl — 


Ser 8, 18,165 Mm 8, 30-00 In — 
vᷣol folgt ein alphabetifches — —— 
find trot ihrer erbaulichen ite voll von Haven 

gefunden Gedanfen, die jie herzandringend, erwedlich fund thun 


31) Magnus Friedrich Moos, 
17 — 1808. 


Magnus Ariedrich Roos ift in Sulz a. 1727 als 
Sohn des geiftlichen Verwalters uno Pi Chriſteph 
Friedrich Roos und der Maria Barbara, sans 
Plocher Tochter, in einem Haufe wahren, lebendigen 

geboren. Der HErr machte jein — manche 

häufige Todesfälle lieber Geſchwiſigr —— 

Veſuch der Schulen in Sulz und Nofenfe 

Knabe im Herbit 1740 in bie Kloſterſchule zu ——— 
genommen, 1742 in die zu Bebenhaufen. 1740 er im 
Tübinger Stift feine theologifhen Stubien. 

Kämpfen mit den Sunden ber a kam ex 

Entſcheidung für den Heiland. Er rechnete eh von 
einer Sommernacht 1749, da Bott feine Seele durch 
zermalmte, aber auch durch fein Evangelium wieder — 
=: — —— die — ten * ſel 
Bengel auf ihn, jaff, 2 mann, Selemum, 

Lehrer, Nach Vollendung der Stubien 1749 Pa DR er als 
Bilar in Derendingen, Calw und Dwen, I Calw Fam ex in 
die Gemeinſchaft des Präceptors Schill und feines Sreiies, 
Omen in die des Evangeliften Chrifti Ehriftoph Frisdrid) Stein: 
bofers in Dettingen, eines Sohnes des Stadtp) jarwerd 

von Omen. 1752 wurbe Roos Nepetent im Tülbh 

ich noch mehr in die Theologie und wurde 17 "Siler in 


u 


Bra Ba mer tee Ina 


in Obopigen. Sr nr Snftungen fee Km ui 
ent. innere ingen n zu diefem 
Amt, ee — —— eb. Gmelin, die 
—— Gmelin von Tübingen, bie 1 Kae Wise 
des ed. Raſer, des Ni a tein! * 

in ve Ye 32 Jahre alt geitorben 

Fein —— a a Hure a — 
jeher cenſte tellung ſeiner en Amtsgenoſſen. 

Von Weihnachten 1758 an fammelte er ein He Orwanter 
um 1761 wurde er Diakonus in Fe 1766 
He ine treue Gattin Infolge — Geburt und folgte 

Kindern nach, 2 ie ihm. 1767 am ex — — 


weiteren Privawerſammlungen in 


voritand, bald ftarb, fand er in Sufanna Barbara, der Tochter 
des Rofterbaumeifters Wittels, eine meue treue Behilfin. In 
a war die Pfarrei verbunden mit dem Delanat ‚don 
fen, Hier gab es erſt ſchwere Arbeit infol, a 

— — weltlichen in Stärtung bot ihm der 


Friedrich en — Schuller Beugels, weiter mit 
inrıdy Rieger, Bengel, der von 1772 an über 
20 Sahee im Tübingen als Helfer, Oberhelfer und Detan wirkte, 
Bauder in Sulz, Denk, Dekan in Nürtingen, Waijenvater Bedh. 
Neue Schmierigteiten erhoben fich durch die Spaltung der Schuler 
Bengels. Noos und feine Freunde blieben beim Worte Gottes 
kr der Kiehenlehre, andere traten mehr in Deting— — Bahnen, 
BEN ibn und Harttmann. Sie nahmen tbeofophihe Elemente 
an jo die chriftliche Lehre neu zu — Roos 
von der Korrefpondenz mit ihnen Schwierig 
als Roos vom Konfiftorium aufgefordert wurde, über 
mise —— Auskunft zu geben, da_er befördert 
werben follte. Er jandte Auszüge aus feinen Schriften = 
Das Konſiſtorium beglich die Side gütlich, und troß einer 
wiſſen Kluft legte der Gegenſat. Roos, ber immer biblif a 
zu werben ſuchte, jammelte damals eine seitlang Studenten der 
— Univerfitat um ſich und hielt ihnen Pivatdorleſungen. 
Altdorf, in ſeiner Dioſeſe verbot er dem Michael Hahn als 
das Stunbenhalten. Als Roos älter wurde, bat er 
um eine Prälatur. 1784 erhielt er die von Anbaujen mit einer 


















und <a) —— ‚u Satan 
— BE — ausbud reg 


Fr Ehe hi iblifder ejhichten des Alten 
17731774, Re chriſtliche Glaubensleh 
ule 1788, 16h Shriftden 
MAG ber winben] 

einfach und n 


gi Memende Ontenfen jant zu m 
a — ſeines ver 


f Spaziergängen trafen v 

— Stelle unter Gottes freiem Simmel und 
Hi in ihre Häufer zurid, |$ Prälat war 
glied der Landſchaft und — und mußte öfter für 
nad) Stuttgart reifen. Hier benupte er die freie 
Verbindungen zu pflegen, * mit Hoſtat Stodmaier, 
Hofrat Ylattih u. a. 97 wurde er aus dem ⸗ 
ſchuß der Landſchaft J den politiſchen Händel jener. Bei 
ausgefehloffen. So Iebte er bis 1803 ganz feinem MUmt und 
Gotteswort. Ende 1502 ha ihn ein — und 
fm Hals bildete ſich ein Geiwächs, wodurch, die Zu 
Das Schlücen gewöhnlicher Speifen wurde ı Pr Nur 
Flüffigeiten fonnte ex mit dev größten Beſchwerde zu fic nehmen, 
Atemnot ftellte fi ein und fichtlidhe Ent Kung it 
Kämpfen durch —— Genitsſtimmung er 
Abend zu Bett gebracht worden, verlangte er, daß man ein 
Loblied finge. Darauf ſchlummerte er am — oe ein 
damit er, der ſelbſi Lieder zur Ehre des „im 
Himmel wieder mit gelöfter Zunge ſolches Lob 38 


kur Kreus 
—— al Ei Ein 





— 


Von Roos find viele Schriften noch verbreitet. it 
ſtehen fie jedoch am der Grenge zwiſchen — und wiſſen⸗ 
ſchaftlicher Lirteratur. Roos ſchreibt nicht Leiche und im 
jeinen einfachfien Schriften, wie der Streugichule und dem 4 
buch, nur tiefer bentenden geförderten Ehriften 
Die anderen jehen auch ſchon einen höheren hen 
grad voraus, 


— 


J 


—— — 


e von weiteren Ge⸗ 


| 
# 
i 


FE 
Ai 


Ba 
Inh 
— 
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——— 


jel von 
Sr drich 
2 Aaron. ge It, 187), en 
BT * ——— Ungeb. + Mi, 


I 


gearbeitet, An a aeg jein Hausbud) * ſeinem 
in, nun daß er SE aefaßt habe. Der 1. Teil 
wurde die Grundlage zur Morgenandacht, der 2. Teil 
zus Abendandacht. Dem find dann noch Morgen» und —— 
See uf auf 2 — bei an | jowie ein Spruchregifter. Dann 
—— einiges — I und Bedeutung mit, d. b. 
— eigen benäbefepeibung, fügt dann fein Ende 
une ati das — — — Urteil über 
it er von der Bedeut rechter wahrer 
— die das Buch jürdern möge. nn 
Das Vorwort des Mepetenten Friedrich Noos von 1860 
köln: Ex bejagt, daß die 1. Ausgabe von 1782 umd die 
e von 1790. ber. Iesigen. gu runde gell jet und 
ne noch um den Lebensabriß von Roos, der ©. —XVl 
*8* * um Feſtgebete und einige für beſoudere Fälle vermehrt 
en ſei 
Abooe Andachten (S. 1—1016) jind durch und durch 
In einfacher Spradje, ohne geiftreiche. Zuthaten, 
— Schmuct führt er win ſachlich und nüchtern 
in die er einzelnen Gottesworte ein und fucht fie jürs 
lebendige —— praftiich zu verwerten. So einfach auch 
* —— am ſich iſt, fo fee doc ſeine Gedanken in den 
hin längeren Andachten ein tief gewurzeltes, reifes Ehriften, 
voraus und einen Sinn die Tiefen der Schrift. 
& 1016 folgen — und Abendgebeie, beichloifen mit 
Reimjer für zwei Wochen in mehr beteachtender Art, Die 
Bitte und der Danf wird bisweilen verhältnismäßig frz bedacht, 
doch auch wie Sonntag und Mittwoch frilh die Fürbitte nicht 





Roos. 8. Aufl. Stuttgart, 1896, Verlag der U 


der Ev. Beiellichaft, .2 8%, IXu 2268, 
29 BL, ——— hes Papier, ae. 1,20 at. 


das Büchlein, wie tdi Wudrians ul⸗ 


von Foligny (vergl, Arnds Wahres Chriftentum S. 182) aus 

„Die Theologie des Kreuzen Cheifti" an. Das behandelt: 
1. Die richtige Anftcht umd die redite 

unter den mandjerlei Yeiden dieſes Lebens 1 im 

6 Rapiteln, 3. ®.: 1) Bon den Trübjalen üb it; 4) Von 


dem Leiden feinen Seelenquftand aufdeden laffen joll; 8) Wie 
ein Menfch fich unter dem Leiden zu Gott bi 

Die Kapitel find durch Meine Abfchnitte geteilt und werden 
fteis vor dem längeren Gebet mit Zugaben anderer Erbauıngd 
jchriftiteller beſchloͤſſen. So finden fich Jeugniſſe aus Serivers 
Seelenfchab, Luther, Speners Evangel. Glaubenstroft, Gottfrxd 
Amolds Ehriftl. Nat und Unterricht für Aranfe und Sterbende, 
A. 9. Frande, Thomas a Kempis, Bogasfy, Store, Rieger 
Bengel, Maith. Meade, David Hollaz, Selneder, Aid, 
Anton, Steinmeb, Steinhofer, Samuel Laı Der Sabbau 
etwas breit, nicht immer einfach. „Im tiefe biblijche Anfjaijung 
bes — führen bie nen 5 } 

Den III. Teil bilden: 1) gen. und Abendgebete an 
eine Woche, einfach, innig, tief, im gejalbter Sprache, 8 zebel 
zwar das „Sch“, vergiist aber nicht der Fyirbitte; 2) Morgen: 


489 

Segen zu dei —— nen 
m um r 

Danperheiee, , die einem Sterbenden zugerufen 


u — ‚Roos bibliſche Auslegung wird erſichtlich aus feinem 


a kaqnus ——— Roos’ Auslegung des Briefes 
Parse Ömer. Neue umveränderte, mit — — 


iftauslegung. Reutlingen, 1860, Rupp 
ur oder Ev, Sl, Stuttgart RL 8%, VIEL 
2986, 9 A brofih. 56 Pig, Bappbd. 1,20 Mt, 


Ewdbd. 1,35 Mi. 
In der Vorrede fieht aus Becks Vorrede zu Roos chriſt- 
Glaubenslehre: „Roos. iſt ein Mann, wi elchem das Ich 
a a han rede ich" auf die Stime gejeichnet it, und der 
im sn Fa a des göttlichen Bundeswoltes ſchlicht 
x der nung des Heiligtums hält, bemüht, ja 
fein Ferne Feuer auf dem Altar zu tragen, Der Grund, wie 
er gelegt iſt dutch Propheten und Apoftel, ift ihm ber Fels, 
die fpringenden Wogen der Yeitbrandungen immer 
umfonft beleden; auf den baut er und dies nicht bloß jo, daß 
liefe, "aus ‚Deu, Stroh und Stoppelmerk ein ſcheinbar 
— Ouitlein nach wechfelndem Zeineſchmaa dem edeln 
zuſehen, er baut ſich aus dem Felſen ſelbſt das 
Sa, gern befcheidend, auf der Meifterrolle einer baus 
Seht terifchen Zunft feinen Namen micht glänzen zu ſehen 
er im —— angeſchrieben flehe, am Firmament des in 
— Bauftil aufzuführenden Tempels, der aus feiner 
hervortritt, wenn das Leim» und Tilndywert menjche 
cher Baumeifter zerbröcelt und verzehrt wird, daß er da feine 
Rechtfertigung erhalte ala treuer und kluger Knecht, in der 
Me der ihn weghebt über die Anfihten und Gänge einer 


1, 


B 
a 


igen, jchmantenden Zeit. Alle Auslegung Roos! iſt 
erbaulih: JEſu Chrifti Lehre nimmt er als geöffneten Weg 
den — Gott, welchen zu gehen, ber Menſch ſich bereiten 
laſſen mı 
Nach Seite 1 und 2 dem Grundriß geben Seite 3— 268 
die Auslegung bis Kapitel 16, dann folgt noch bejonderes zu 
Röm. 1, 18—20; 2, 6. 9 10. 11; 8, 1-19; 5, 12. Nicht 
unmittelbar erbaulich iſt er in der form, aber die ganze Art 
joll auf Herz und Sinn wirlen, 5 B. S. 41 zu Rom 2, 1829, 








490 





— die Briefe i, Judä 
gatobi, Johannis, N 
fchienen. — find dort — 
— 


» und Lebens v 

Bebanen won der Me CR ER e 

— im. gleichen eiffen. dem 
Enplin & in, —— mit der 


34 d. ©. 519.) verbreitetem Traltat: ——— ud 
ae 1) oc ih 
das Alter u. d. Tod“), ji — 

7. Einleitung in die ———— Bei Hten des 
Alten Teitaments mit bejonderer Hinweifung 
auf bie Fußftapfen des Belangen —— 
in den Lebensbeſchreihungen der Val 
von Roos. Neue Ausgabe a 
Fa Ev. Gejellfchaft. XIV und 964 ja 

jegter Preis ungeb, 4 ME, geb, 
A Buch erichlient den Reichtum. ber 
Vibelglauben. Für das praftiice —— — 3 
ungemein belebend, für die Erfermtnis 
bereichernd. „Wie trefflich find bie 


Gottes, die uns da begegnen! wie fein — 
die Glaubensfußſtapfen, die fie i in ben a 
un die Vorgänger zu unjerer Nachfolge binterließen". 


Sohn, Wilhelm Friedrich Roos, Pfarrer fi —— 

Kindliche Glaubenskraft iſt aleichjam die rk des 
der {ebenbige Atem, der dos Gange nicht nur, fondemn — 
Zeile durchdringt. Das, mas die Bibel Daxbietet, if y 
wiſſenhafter Treue und Genauigteit, mit nüchterner 
und mit tiefem Blick aufgefaßt und dadurch ein großer 
tum echt evangelijcher Glaubensgebanten gewonnen... .. De 
Vortrag ift fliehend und angenehm: Das Gange, wie das ein- 
zelme überall nur ein Guß, ein Gepräge; es atmet überall den 
Geift eines Gott und JEſu Chrifto ne Einidränfung und 
mit dem vollften Bertrauen auf fein göttliches Wort 
Gemütes, das dann eben diefen Sinn und Geiſt auch in anderen 


einzelne Teile und N Seite 395 — 908 

rn en Shenblang über ie a zu in a 
Ameigen nehmen e Nadır 
t über den ac der &k bionrapten hem icht 
J Sg über den, des Vaters, den Nachträgen 
5 3) fe 8, Den macht ein 
und abetifches achregiſter, Seite 959 — 964. 
mer u fih Roos auf der Grenze der Wiſſenſchaſtlichen 


em. 

Auf die Grundlage aller exegetiſch· dogmatiſchen Verwertw 
© Bibel weiſt er in folgender * vr + 
8. Beweis, daß die ganze Bibel von Gott eingegeben 

und die Daranf gegründete Religton wabrfei. 
2. Ausgabe. Reutlingen, 1866, Rupp & Baur (W. Baur), 
VIu 236 8,35 Il. d. ©. reis 1,70 ME 
Das Vorwort vom 19. November 1790 jagt: „Gegen 
e Abhandlung it hauptfächlic für Chriten, die nicht 
ter die Gelehrten, aber aud) nicht unter die Spötter gerechnet 
erden fönnen, geſchrieben. Sollte fie etwas zu ihrer Serefigung 
ı Glauben beitragen, jo jet Gott dafliv Ehre gegeben", 

Ein orwort von Paſtor Dehler in Erpfingen 
hpfiehlt die Schrift als eine, die nodı heute im Kampf ums 
ottes Dienfte thut gegen alte und neue Feinde der alten 
1b doch ewig neuen Wahrheit. Das Gange ift in 11 Gejprächen 
ax, einfach und nüchtern gejchrieben und giebt Die mit unjerer 
theriſe ve im allgemeinen übereinfiimmende Schriftlebre 
ver Gottes Wort und feine Infpiration. Jedem seiferen Ehriften, 
fr im Kampf um die Schrift auch mit ringt, wird es wertvoll 
{m wegen feiner feiten Stellung auf ber von Gott eingegebenen 
chrift. Mögen auch im einzelnen einige Behauptungen jubjeftio 
” * a e ift on a — — Dabei 
Di rung jo praktijcdy erbaulich, es nicht gen 
npfohlen werden Bor FR 


* 





Die Rioftefiale zu Maulbronn, 1731 das theologi 
€ ü Mit frommen Studenten reifte — 
jur — was Sunde und Gnade | heißt. 
umd zu einem innigen, I le ar meine Bifarte 
1735 feine Studien — Si er verſchi Vitariaue 
i anglingen, — urn, Sul, 


ofmeifter, 1739 Hofeilarius En 
—— — ee Jo hanne ern, der 
Gattin des Herz, — — rerhard Ludwig. Ende 1748 
— er Fre Dirfau bei Calw, dann 1744 in Stuttgart 
—— — — > amd ur im —— — of⸗ 
ame jeinatete er mit 5 
5— Suſtoverwalters Roolin in 
— er gegen die Verweltlichung Se ae 
egen die Maslenballe bei — Vermahlung des 
— einahe ſeines Amtes verluſtig — wenn 
Direltor Bilfinger und Bengel no vermittelt hätten. 
Sum Ar eifrig fr Gottes Ehre. hne daß er Si 
‚hafchte, m er durch feine — und die dor 
KuR — — Damals FE Store auch vieles 
ung, 1750 erſchienen jeine Evangelien» und Epiftel- 
eigen, 1755 jein Beicht und Kommunionbuc) für Geſunde 
und Slranfe, 1757 das Buß, Beichte und Kommunionbuch, 
SS das chriſtliche Hausbuch zur Übung des Bebetes. Nachdem 
wenvolle Hufe nach Halle, Roftod und Frankfurt aus 
wurde er am 18. Oktober 1757 zum Stadtpfarrer 
Yeonhard ernannt, am 23, Oftober 1769 aber rückte er 
sr Stiftöprediger- und Ronjiftorialvatsitelle anf, und bazu erhielt 
er am 22. 1765 die Prälatur Herrenalb. 
‚Noch weiter war er, obwohl viel leidend z.B. an Schlaf ⸗ 
I unermudlich durch Wort und Schrift thatig. Neben 
— tigkeit. hielt er auch Erbauungsftunden, teils 
Ai au iv nen An —— — * 
er vie ie Propheten u jenbarung. 1772 mußte er infol 
Brufibeflemmungen das Bredigtamt aufgeben. Er erhielt at 
—— der Konfiſtorialralsſtelle die Vrälatur Alpirsbach 
ftatt der von Herrenalb. 1773 endeten feine Beuftbeichwerden 
mit Bofferfht, und am 8. Mat 1778 ging er mit ruhiger 
unter Gottes Willen beim. & fang auch jeinem 
Gott zu EI viele innige Pieber, die ſich in jeinen Schriften 


. 





aren, praftifchen, innerlic 
Gebrauch auf Grund der 3 
zu dem heiligen Abendmahl 
ich zu dem beiligen Abendmahl gehen? Was 
dem heiligen Abendmahl thun?" — folgen 
Zufammenhang jtehenden Beichtgebete für eine 
Kommunion früh und abends (teilmeife gang 
dann einige bejondere und einige Stommuniongel 
von Butter) — Gebet für die Woche nachher nach 
(©. 55—110). ‚ 








495 
enthält ein —— A Krane und 


, im 
4 Sheberde, Sibel die Si — 
FA Kon Fir an und ln Biblifher Sprache 


33) Karl Seinrih Rieger. 
15-1791. 

Karl Heinrich Rieger ift geboren den 19. Jımi 1726 als 
Sobn — ee And Sieger, der damals in Stuttgart 
x des Gymnaſiums war. Seine Mutter war Regina 
ca, geb. nemann Im frommen Elternhaus wuchs 
der Knabe heran. ‚ch Privatlehre und Unterricht im fürftlichen 
wurde in Spradien und Wiſſenſchaften ein guter 
Grund gelegt, Um Theologie fiubieren zu fönnen, ließ er ſich 
Oltober 1738 im Klofter Vlaubeuven aufnehmen. Bom Vater 
auf den Gruft der Studien und chriſtliche Zucht gewieſen. wurde 
er dort vom Prälat Johann Chriftian Fang md den Klofter- 
‚präceptoren Johann Konrad Ergenzinger und Johann Andreas 
treulich unterrichtet. 1740 fam er ins Kloſter Beben- 
en zum Vrälat Chriftian Friedrich Stodmaier und ben 
Chriſtian Friedrich Sartorius und Jakob David Effig. 
wars, mo die ungeftüme Jugendluft an Leib und Seele ihm 
LE ichaffen machte. 1742 fam ex, ohne den Kampf gegen diefe 
ächtfinnige Fugendluft jchon zu Ende gebracht zu haben, ins 
za jer Stift. 1743 ſtarb jeim Vater. 1744 murde er ale 
Magifter eigentlicher Student der Theologie. Immer mehr 
öffnete ihm der HE die Augen über feine Jugendſunden, 
— und Unreinigleit, aber zur völligen Umlehr dam es 
no; nicht. Dazu brachten es endlich die erften Erfahrungen bes 
. 1746 ſollie er zu Weihnachten dem Pfarrer Johann 
Gentner Amt ausbelfen. So ſehr er fich bei der 
Aglarbeit mähte, es war ihm alles nur gearbeitet und ftubiert. 
der Erfahrung konnte er noch micht reden, Seeljorgerlichen 
Zroft konnte er nod; nicht fpenden. Das befchämte ihn tief. 
Sum Bruch fam die Gnade mehr und mehr in der Zeit 
‚non 1747—1749, zumal durch den Berlehr mit ermectten Freunden. 
Nach dem Eramen murde er in Tübingen 1747 Informator 
bes einzigen Sohnes bes Seniors Urliperger in Augsburg, 1749 





EAHE 

er = 

HA 
Ai 


6 


Sn Stelle blieb ex bis 1779, 


haftigkeit und ernjtlicem Berlangen, 
nbe —* m 


ne Be 

predigte er das mgelium J 

Babe gegeben, ven die Seelen zu erwecte, ſondern mehr 
das ſchon vorhandene chriftliche Feben zu nähren, zu reinigen und 
zu ſikrlen. So ericheint er auch aus ſeinen 
Predigten. Biel Trübjal bereitete ihm die 
mit feinem 5 Jahr älteren Bruder Philipp 








er gegen Neuerungsgelüfte in ihrem alten Männer | 
Die Moos und — Schüler aus Vengels Schule tröfteten ihn 
in feiner Vereinjamung. Er bielt Wi 1 

zur Erbauung, wobei Leibmedieus Reuß 

und Geb. Legationsrat Johann Jalob Mofer 
Des Michael Hahn und feiner reife nahm er fich. dh 
beratend am. Er verwies die Micelianer auf die Schrift, 








u werfteigen. 5 uch. vielleicht an 
Del nd Kür ne, Kenner Nee, sc 
das wirb mehr als aufgewogen durch Die Gedieg, 

und Mlarheit feiner aus der Schrift gejchöpften Extenimis, 

NER Schreibart und je trägt 
der Vibeliprache. Die jeiten ‚Heiligen Geiſtes mit 
den Worten des Heiligen Geiſtes auszudrüden war er treulich 
bemüft, und wenn auch jein Stil oft etwas Gequältes, feine 
Süße oft etwas Scleppendes, Schwerjälliges fo werden 
einem — die ernften markierten Züge fein ſchrifiſtelleriſchen 
Antlihes lich, weil ſich eine jo gründliche Zunerläffigleit, eine 
in Herz und Gewiffen dringende, ungeſchmintte Wahrheitsliche 
darin jelch tiefe, ſcharſe und feine Kenntuis des 
menfchlichen Herzens und aller Gefahr und Verſuchungen, denen 
68 von innen und außen ausgeſetzt ıft, in jenen Schriften fich 


(, Das drängt fich jedem Leſer von felbft auf.“ — ‚In feinem 

jienleben war Rieger ſehr glücklich. Der HE fchenfie 

Ü Fe Söhne und eine Tochter, 1789 ftarb in feinem Haus 

bie Gattin feines Sohnes, die Tochter des Defan Bauber, nach 

vierjähriger Ehe. Hier arbeitete er am dem Sranfenbett der 

ex als erfahrener Seeliorger mit bingebender Liebe, 

Gerade dieſer Tod, jedoch verbunden mit dem Gefühl, der 

Abna jeiner Kräfte, weclten in ihm das Verlangen, jelbit 

an Be jein. Den 15. Januar 1791 kam die Stunde 
feines Abidjeidens. 


5 


* 


Der demätige Dann hatte nie etwas im Deuc verdffentlichen 
außer, was jein Amt mit fich brachte, die Auslegung 
lischer Bücher in den für die Vejperlettionen be 
fimmten Betrachtungen. Nach ſeinem Tod erſchien exit auf 
dri id feiner Freunde ein Jahrgang Predigten, 
1799 von jeinem Sohne Gottlieb Heinrich (1814 ala Dekan 
et) beforat, et au die Sake der Scrift- 
auslegung wurden zur Erbauung herausgegeben, zum Segen 
} Arilndtihe Bibetorfeher, für Herz, Haus und Amt, Sie 
88, welche heute noch vorhanden find. =1828 erjchienen die 
über das Neue Tejtament, empfohlen im Vorwort 

2 








499 


** faltet den Reichtum bes 

310 ab ke tet au Haack 2. Tin. 
ichrieben u seit ſehr einleuchtend, 

— um allein ebühre, den Menſchen 

& * bilden, daß ex für dieſes —— — ‚ben die Brauche 
erhält (1. Tim. 4, 7). Bekannt mit allen Ränfen des 
‚Berzens, des balb troßigen, bald verzagten, bald 

nden, bald Eiagenden, bald fich weiß nicht wie hoch dunlen · 

und igenben, bald bis zur Wer; et lung verzagten 


x mit allen Srümmungen, n man jo 
it den ſe —— — der Demut, = Sue und des 
en ve t er dem Wanderer zur jeligen Emigteit 


lu dp re ;e, auf welcher er zwifchen den beiden 
Ibermates und des Unmutes, des Leichtfinnes, 

Zrübfinnes von dem finblichen Glauben geleitet, 
— und a Anſtoß dem Ziele der himmlischen Berufung 


Ehe gilt en von feiner Auslegung der Palmen und 
12 Meinen rs I gebrängter Kürze weiß; er des Brauche 
barem und auf Herz und Leben Anwendbaren viel zu neben. 
Der Titel der Ausgabe lautet: 
Ku Ks — — über die Pfalmen und über 
© zwölf Meinen Propheten zur Vejsrberung 
des gen Verſtandniſſes und der erbaulichen Anwendung 
jortes von Karl Heinrich Rieger. VII u. 
236, VI u. 184 © 2. Auflage, Weofch. 70 Pfennig, 
b. 1,20 Mt. 
Lorworte ind die von Wilhelm Hofader von 1835. 
Beide Schriften find zumal in ihrer Anappheit nur für veifere 
» Die Auslegung will, jo heißts Zeit IL, 7 
weil fie uns nur Fingergeige und Feine weitläufigeren 
aiebt, uns reizen, mit Flehen um den Gert der 
und Offenbarung und mit jtillem und nachdentendem 
das Wort vor uns zu nehmen und feine Kraft und 
it in Saft und Beben bei uns zu verwandeln, 





500 


34) Friedrich EChriſtoph Detinger. 
1202 -1782. 


Nur im Vorübergehen muß der große Theojoph unter 
den mürttembergijchen Xheologen berührt werden, der die 
bibliſche Schrifttheologie der Bengelſchen Schule mit, den 
theojophiichen Gedanten Böhmes verbindet. Er hat jedoch 
durch jeine eigenartigen Gedanken tiefgreifenden Einfluß auf 
Württembergs Volk und feine Lehrer gehabt, wie denn jeine 
Predigten mit ihren jchönen Bildern und tiefer Seeljorger- 
erfahrung dort noch heute als Erbauungsbuch. .benugt werden. 
Sie enthalten jedoch neben vielem Wahren auch vieles Ungereimte 
und Unverjtändlihe und können jo als Erbauungsbuc nur 
für bejtimmt dafür interejjierte Kreije gelten oder haben ihren 
Wert jür die Gejchichte der Predigt. Deshalb bleiben fie für 
eine eingehendere Betrachtung bei unferm Zmed ohne Belang. 
Dasjelbe gilt auch von anderen Schriften Detingers, die man 
als Erbauungsjchriften von ihm bezeichnet. Sie find durch ihre 
ſchwere Sprache und ihre eigenartigen, gemichtigen Gedanten 
wenigen verjtändlich und haben mur für den mehr Wert, 
der ſich genauer mit Detingers Grundanſchauungen befaßt. E 
genügt daher eine Zujammenftellung der Schriften Tetingers, 
welche allenfalls als Erbauungsjchriften angejehen werden können 
und noch jortleben: 

1. Detingers Predigten: 

Das Herrenberger (Evangelien, Predigtbud, 
herausgegeben von Ehmann. 2. Aufl. Verlag von J. F 
Steinfopf, Stuttgart, 1866. Ungeb. 3,60 Mf., Halbfrzbr. 
4,80 ME, 5 ME. 

Dieje Predigten hielt ev 1752—1759 in Weinsberg: jie 
erichienen zuerſt nach jeinem Wegzug unter dem Titel: 
M. Detingers, Spezial-Superintendent in Herrenberg, Reden 
nad dem allgemeinen Wahrheitsgefühl (Bd. II. von Oetingers 
ſämtlichen Schriften. 

Von diejer Sammlung der Schriften Detingers in 
dann noch da: 

2. ®. V.: Kurze Betrachtungen über alle Evan: 
gelien und Epijtelmdes Kirchenjahres. Themata 
und Predigt Dispofitionen. Nebit Anhang: Detingers 
Gebete. 1858, Stuttgart, Steinfopf. Ungeb. 3,60 Mi, 
geb. 5 Mt. 











501 


3. Oetinger, Etwas Ganzes vom * elio naı 
Jeſ 40—56 oder evangeliſche Ordmung weils, 
der 3, Auflage unverändert Bench von Ehmann. 
Reutlingen, Baur. 8%, brofd. 1 

4 Aue: und Leichte — beſtehend 

denn Geheimnis Gottes des Vaters und Ghriffi 

rn Don dem vorigen Vorſan Goues; IT. Bon der Haus 
haltung 26; III Gnadenwahl; IV. Von der Schöpfung, 
Ebenbild Gottes, über Epheſ. 1. ſprachweis wiſchen 
einem Volitiko And Theologo abgefajst und von einem 
Freund des Verfaffers zum Deu befördert Reutlingen, 
— — 8°, 127 5, kartonniert GO Pig., lehrhaft 
erbauli 


5, Scabu zum reinen Schriftverftand in Furgen 


en und Griläningen Bon etlichen Freunden 
jafiers n- Drud befördert. Meutlingen, Baur. 
8°, lart 60 ® 

— wie man die heilige Schrift 
fefen und die Thorheit Gottes meifer halten 
folle, als aller Menſchen Wib; jamt einem 
fummartjchen Inhalt aller Bücher eier Schrift. Neu 
jerauägegeben von Pfarrer Ehmann. Heutlingen, Baur. 

80, 49 S, broich. 60 Pig. 

Nicht leicht, aber von allen Erbauungoſchriften für reifere 
Sn von großer Anregung nach Form und Anhalt, S.1— 15, 
19— 21: Auszug aus ber Herzenstheologie vom Geheimnis 
Gottes und Cbrijti aus der Epiftel an die Ephejer und Koloſſer 
—— Untwort; dann S. 2230 funmarijcher Inhalt 
aller er Neuen und Alten Teftaments; dann ©. Bl Wi 

Kautelen und Borjchläge der Vorſichtigkeit in Beſtrebum— 
der Brophetia oder geheimen Erkenntniſſe und Leſung der 0 
* näher von ber Quelle ee Geiftes Gottes als andere 
au zu fein ſcheinen 48 fchließt ein Geber und S. 49 
eine er erung Nertons alt Kndang, — 6b. Dasjelbe auch bei 

Steintopf, Stuttgart, geh, 60 Pin. 

7. Zubegriff der Srundmeisheit oder furzger 
Auszug aus den Schriften der deutichen Philo» 
fopben in einen verftändlichen Zufommenhang. Neu 
herausgegeben von Ehmaun. Neutlingen, Baur, Gr. 80, 
broſch. 60 Pig. Much bei Steintopf, geb. 60 Pig.) 

Bei Steinlopf erfchten desgl.: 





8 Bibliſches Wörterbud, meu von Dr. Bamberger, 
1848. 36 Bogen, 8°, 6,75 ME. 


9. Die Theologie aus der Idee des Lebens, 
abgeleitet nach) dem sensus communis der Schrift und 
nach dogmatischen Formeln. Deutjch von Hamberger, 1852. 
27 Bogen, 8°, 4,80 Mt. 


* * 
* 


Der Lebensgang Oetingers war kurz folgender. Detinger, 
eboren den 6. Mai 1702 zu Göppingen, ſtudierte 1722 in 
Fabingen, wurde vom Pulvermüller Oberberger auf Jakob Böhme 
aufmerfjam gemacht. 1729—1737 war er auf Reifen, u. a. in 
Frankfurt, Jena, Halle, Herrnhut, 1730—1733 .inzwijchen 
Repetent in Tübingen, 1733 in Groß-Ruderſtädt, bei dem 
Schwärmer, dem Bauer Markus Völker. 1737 wieder Repetent 
in Tübingen, 1738 Pfarrer in Hirjau, 1743 in Schnaitheim, 
1746 in Waldorf, 1752 Defan in Weinsberg, 1759 in Herren 
berg, 1765 Prälat in Murrhard, wo er am 10. Februar 1782 jtarb. 
Seine Schüler, welche von jeinen Ideen ſich anregen ließen, 
aber teilmeife eigene Wege gingen, find unter den Erbauungs⸗ 
ſchriftſtellern: Fricker, Hahn und Harttmann. Sie, bejonders 
die beiden letzteren, machten Detingers Gedanken volfstümlich, 
führten fie vielfach auf ihr rechtes Maß zurid. Sie fanden 
mit ihren, wenn auch eigenartig, jedoch leichter gejchriebenen 
Schriften mehr Verbreitung beim Volke ſelbſt als ihr Meijter. 





35) Johann Ludwig Fricer.‘) 
1729-1766 


Johann Ludwig Fricker ijt als eines Chirurgen Sohn 
den 14. Juni 1729 zu Stuttgart geboren. Nachdem er dort 
das Gymnajium bejucht, bezog er, Philoſophie, Mathematik 
und Theologie zu jtudieren, das Stift Tübingen. Ex trat duch 
fleißige Beſuche im Pfarrhaus zu — mit Detinger in 
engjte Verbindung und wurde von ihm bejonders auf die Natur- 
wijjenfchaften geführt. Nach feiner Prüfung bereifte ev wie üblich 
das Ausland und Fam zuerſt zu den D. der Theologie und 
Naturforſcher Pajtor Diviſch in Prendig bei Znaym in Mähren. 


*) Ro V, ©. 150 fi. 








armen. 1762 zuxik 
164 dort —— wirkte er als treuer iger 
eelforger wurde der Mittelpunkt einer Menge zeligiöfer 
Mi 
men. Am 13. itemnber 1766 vief ihm ſchon — 
bimmli fi 


. 
Seine ute wurden bald gejammelt und heraus 
geben. Sie erichienen zuerſt 1755 als — —— jedoch 
anchbare Überbleibjel aus den binterlafjenen Sandjchriften 
es ein! und erfahrungsvollen Mans, des ſel Herm 
jarrers 3. %, Beier", —A—— von feinen Freund Ludwig 
iftopb Huyelin, Pfarser in Steinbronn. Dieje Sammlung 
eigenartiger Gedanlen ift auch heute noch der Beachtung 
rt und kann geförderten Chriſten zur Befruchtung ihres inneren 
— folgender Ausgabe 
ie in folgender Ausgabe vor: 
Weisheht im Staube, 4. —— ie man in 


den alle: erhalten und gemeinften Umflanden auf die 
ein itenbe Stimme Gottes bei ſich achten foll, 
Als ein Verjuch einer evangelifchen Moral von lebenden 


Erempeln gejanmelt und zu bleibenderen Einbrud ins 
Kurye geiop! von Johann Yudwig Frider, treuem 
Lehrer bei der Gemeine zu Dettingen unter Urach. 3. Aufl. 
Mentlingen, Kurtz, jeb® Fleischhauer & Spohn, 1855. 
292 a Miniatur), 21 8., fein gebd. mit Goldſchniti 


1,20 

Die Vorrede (S, IH—XT) giebt einiges über des Verfaffers 
ben und den Zwect des Büchleins an, Aus jeinem Nachlaß 
€ Aufmunterung des Ghriftemtums find die Vruchjtilde 
anmmelt. Das Büchlein beginnt mit vier innigen längeren 
‘beten, S. 12—31, zwar im Ton heiliger Anbetung nach Art 
8 jftifer gefchrieben, aber zuweilen unverblämt, offen und 
re im Kusorut, Seite 31 ff. folgt nach, einem Eingang 
bauliches in Form von ermahnenden praltiſchen Negeln: 


504 


Von der Erfenntnis Gottes und Chrifti; 

Vom Gebraud der Lehrer des Wortes Gottes; 

Von den innerlichen Einfprachen und dem Zeugnis des 
Geiftes (bisweilen nicht ganz nüchtern, einfeitig, myſtiſch); 
Von den Erneuerungen des Bildes Gottes; 

Vom Stand der Vollkommenheit (myſtiſch); 

Von den gemeinen menfchlihen Umjtänden überhaupt. 
(Hier nur Gefichtspunfte, die Ausführung war nicht 
vorhanden; vor allen wird viel über die Gefinnung des 
Menfchen erörtert.) 

Dann reihen fich mehrere Abfchnitte über die Verjöhnung | 
durch Chriſtum an, weiter über Rechtfertigung, Religion, Taufe, 
Glauben, Gebet, Abendmahl ꝛc. nad) dem Württembergifchen 
Konfirmandenbüchlein, teilmeife nur Skizzen. 

Darauf folgen Gedanken zu Büchern und Stellen des 
Neuen Teitaments, zumal des Römerbriefs und Jakobusbriefs, 
©. 265 Lieder über die Epiftel St. Jafobi, S. 280 über die 
Vereinigung der Wahrheit und Liebe. 

Das Bud ift, wie ſchon der Überblid ergiebt, nur mit 
Vorſicht zur Erbauung zu gebrauchen. Geübte Sinne müſſen 
das Wahre vom Falfchen fcheiden. 


ssPp per 


36) Philipp Matthäus Hahn. 


1739-1790. 


Philipp Matthäus Hahn ijt geboren den 26. November 1739 
in dem Dörfchen Scharnhaufen bei Eßlingen. Sein Vater Georg 
Gottfried Hahn war dort Pfarrer. In dem Haufe der Eltern 
herrſchte meltlicher Sinn. Man, hatte nicht einmal Morgen- 
und Abendgebet. Seine Mutter Juliane Kunigunde mar die 
Tochter des Pfarrers Johann Philipp Kaufmann. Einfluß auf 
gehn, das zweite von 11 Kindern, hatte mehr der alte Pfarrer 

aufmann und eine Tante, welche im Haufe wohnten und mit 
ihm morgens und abends beteten oder ihm aus Gottes Wort 
erzählten. Vom 4. Jahre an unterrichtete ihn fein Großvater, 
ipäter der Vater im Lateinijchen, Griechiſchen und Hebräifchen. 
In der Lateinjchule zu Eplingen, eine Stunde weit, jeßte er 
den Unterricht fort. Nach dem Tod jeiner Mutter Fam der 
fromme Knabe zum Präceptor Schmidlin in Nürtingen. Bei 
dem Landeramen, das er mit 14 Jahren madte, um in eine 


n — tjehung ſeines Studiums * unmöglich. 


ar alle läge, elwa ein Handwerl zu erlernen = 
F— — ec 

— iſſe — er ** * 

priv, 


Vormittags 
malte er und beichäftigte — mit rag En R — 
amd die nächften Jahre führten ihm durch Gottes Wort und 
Arnde Ba — innerlich weiter. 1755 wurde 
—— Sr —525 Tai ein Jabe 
hier bee Sohn in Nach einer 
Reife mit — Vater ins Ausland lief; ex ihn im ae Univerfität 
Tübingen als Student ber itofophie einſchreiben und mietete 
ihn bei ‚sinem Gerber ein. Vom Elternhaufe — — 
br weiter umnterjtüht, lebte er ſehr dürftig, oft nur bei Waffer 
Brot. Nicht viel befier wurde es bei dem alten Buchbinder, 
zu ie er zog. Darunter litt feine Geſundheit dermaßen, daß 
er um nachträgliche Aufnahme ins Stift bat, Er wurde aber 
Seine | „Wenn = nicht die Mittel habe, ſolle er noch ein 
lernen. durch Profeſſor Schott erhielt er ein 
un von 25 Sn en drei Jahre hinter einander. Auch 
* Sti unterftägte ibn mit der Abnahme des Ver⸗ 
fpvecheng, 5 er einem ihrer Söhne auch zum Studieren helfe. 
Eine weitere Beihilfe erhielt er Durch den Auftvag, in Balingen 
eine — zu zeichnen, woſür er 30 Gulden befam. 
Schließlich hn in Verbindung mit erwectten Studenten 
und —— die Ebauungeſtunden im Stift. Beſouders anyler 
Neuß förderte jeinen Lauf. Er verhalf ihm zum Eramen, damit 
er 1700 ger bei dem Oberamtmanı in Lord, werden 
a ‚Hier unterrichtete er deſſen zwei Söhne, Nebenbei 
Berepäftigte er ſich mit dem Gedanfen, ein jogen. „Perpetunm 
berzuftellen und mittels Dampfes einen in 
— zu fehem 1761 wurde er Bifar beim Pfarrer Moſer 
in eh ann für den Fräntlichen Pfarrer Rlopfer in Breitenholz, 
dann halbes Jahr Vilar bei dem erfrankten Spezial Detinger 
in dorf. 1763 famı er eine Weile nach Oftdorf zu jeinem 
Bor, dann als Pſarrverweſer nad) Theringen. Darauf wurde 
er der ae des Nachjolgers feines Vaters in Onſimetungen. 
Freilich mußte er da$ Amt mit vielem Mifvergnügen antreten, 
2 der Bilar die Gemeinde gegen ihn aufgebeht hatte. Auch 
dort arbeitete er mit Schaudt weiter aftronomijd am einer 
jermafchine, einem Tellurium Mit dem Tod feines 

















Lbrweichungen von der Kirhlichen Bi ehe, — 

von 2 h 

er Unterordnung Des Solms, ee Il * a Dinge, 
teten in feinen erbaulichen Schriften "el Aurüd, empfehlen 


je aber nur für tiefec geföxberte (Shriften, die über den 
erftrenten tjanen ſich den Genuß des Weigens nicht 
dren laſſen die a geübte Sinme haben, das Unfraut 
A. 


s 


. s 
1. Bon feinen Predigten iſt eine neue Ausgabe im Anſchluß 
w bie erite 1774 at &) Hober erichienen: 
Betrachtungen und Predigten über die jonn- und 
—— Evangelien wie auch über bie Leidens ⸗ 
geidhichte Ein für Freunde ber alten —— 
vom M. Philipp Matthäus Hahn, weiland ze it 
hs Bildnis umd Lebensbeicreibimg nebit einer Charakter 
ie feiner Perjöntichleit und feines Wirkens von Dekan 

ne Wurm, Pfarrer zu Echterdingen. 8. Auflage. 
ijel, 1896, Stober. XXI und 57 Seiten. 

Das Vorwort enthält einen BR genaueren Abriß von 
Aahns Leben und weiſt auf bie Bedeutung von Hahns igten 
is Erbammasichrift bin. Seine Predigtmeiie wich von der 
ebräuichlichen, auch ber pietiftiichen fehr ab, „Er legte es nicht 
axanf an, die Zuhörer zu beftürmen, daß fie fich befehren jollten, 
inbeen barauf, ben Tert nad) allen Seiten redt zu erflären, 
mit gebe 83 Gläubige ohne Verftändnis der ft, die Mife 
bunten werben“. Seine Art, jagte er, fei langfamer und 
ylider. „Er wollte nicht bloß; Die Lehre von der Verdammumgs · 

iglen des Menjchen und von der Werföhnung und Medhts 
hetigumg teeiben, fondern die ganze Wahrheit des Wortes Gottes 
inter dem Gejichtspunfi des Königreichs Gottes in Ghrifte ins 
icht ftellen Gr verfolgte den göttlichen Heilsplan, wie ex 
(nfang, Mittel und Ende aller Zeiten umfaßt, und gewann von 

em Gefichtspundt aus nene Blicke in die Er von Der 
eeieinigfeit, vom göttlichen Ebenbild, vom Sündenfall, von der 
3erjon und dem Wert Chrifti; er machte mit dev menfchlichen 
Tatur Yu viel mehr ernſt als die Orthodoxen, aber auch 





508 


die — von den Lehten Dingen, die ‚md. feine 
den wurttembe den 
—— worden war, ee dh 1 mit 


—* ganzen Lehre vom Neid Gottes Seine r 

gabung trieb ibn, auch in den. Schrift! Bann) nord 
— Zuſanmen hang zu juchen." Dies fennzeichnet feine Art, 

in Se gelant, die irchlich Per Grenzen wicht 

immer einhält. 

Seite NVIL—NXXIV bringt vorliegende etwas 
aus Hahns Borrede zur erften Ausgabe 1774, die won Dem 
Neuen, das er im Alten nad dem ort und. Vekenntitis: 
icheiften jucht, ſpricht Das Alte befomme nur ein neuen Kleid. 
Zum Nachdenken über das, worüber die meiften gar nicht mehr 
nachdenfen, will er anregen. 

* De Beratungen, aa — — neuen 
jahr um ® en bie zum Sonntag nad) dem Ci 

Bon dem zufünftigen, 9 ehe neuen It die 
erfte zu Zul, 2, 21, aus der Bern — 
lichfeit wählt das wahre Hicht der Erkenntnis u 
die über Zul. 2, 33—40 bie lebte, 67. Dann folgen Nr, 68— 79 
ſolche über die unbeweglichen Beilte, je, Ne. 80— 95 16 fiber 
die harmoniſtiſch zufammengefaßte Lei eſchichte. Nach 
durzen Eingang, der manchmal wegfällt, fommt das Thema 
die Teile (bis zu 12, 3 Bd. n. Epiph. 12 Hauptpunkte zum Ber- 
ſtand des Königreidhes Gottes) oder auch eine längere 
begeichnung, dann ein tiefer, anbetender und beienber 
dann die Abhandlung. Die Sprache am fich it nicht fchwer, 
Er fpricht einfach und in kurzen Säben — und doch wird das 
Gange nicht immer Leicht verjtändlidı bei der Tiefe der Gedanlen, 
die er vorträgt, bei ber gemeibten Form, die Te 
Mehr lebrhaft erbaulich, als an die Perſon fich 
iſt jeine Axt, und das macht fie ſchwierig Daß der — 
in ſeinen Kreiſen bewichte, bezeugt gleich feine erfte 
vol. auch 2. Advent Überhaupt wird viel von ber 
des Meiches gehandelt, denm das Königwich Gottes wird immer 
möglichft nach allen Seiten beleuchtet, 

Am 15. 1. Trin. handelt er 5. B.: Aus mas 
genden sic) Gläubige bewahren jollen, daß ig in 
nicht Finſternis werde: ie — 

1. Es iſt ganz unmöglich, die himmlischen Be 

reiches und die vergänglichen Er Bunt 
gleichem Ernſt zu ſuchen 


&g 


Im 











IL. 6 Mi Thorheit, ängftlich für die Notburft unjeres Leibes 


gen, 

U. Volt ost für die Vögel und fir die Lilien. 

IV. Sinder Gottes jmd höher nendelt als die Vögel unter dem 

immel und als die Lilien auf dem Felde. 

Vv. Königreich Gottes ift wert, daß man es allem andern 
vorziehe und zu feinem Hauptaugenmerk jege. 

VI. Das Thun der Gerechtigteit, das zum freien Eingang in 
das Höni , den Dimmel, erfordert wird, bringt den 
Grund einer bleibenden Heiterkeit der Seele. 

Den 19. u. Trin.; Die erſtaunlich große Macht eines 

Menſchen (JEſus und die Nachfolger), der ans Bott geboren it: 

I. Worin ie beftehe: 

1) Ein aus Gott geborener Menjch kann Sünden vergeben. 

2) Ein aus Gott geborener ich fann den Glauben 

oder die Wirlungen Bottes zuc Wiedergeburt in andern 
Menſchen ſehen und prüfen. 

3) Ein aus Bott geborenen Menſch kann Kante geſund 


machen. 

4) Ein aus Gott geborener Menſch Farm durchs Wort 
der guten Votjchaft den Glauben oder die Geijtes« 
geburt als ein Werkzeug Gottes in andern ermweden, 
anzünden und ftärfen. 

I. Wober fommt dieſe Madıt? 
TIE, Wie ſich diefe Macht ſchon bei den erften Bewegungen 
dere neuen Geburt zeige. 

Bei den Paifionsbetradhtungen ſaßt er anfangs furz bie 

punkte zujanmen. Gigenartig iſt 3. B. die 16, Betrachtung: 

om dem Zujtand eines gläubigen Menſchen vom Tode an bis 
zu feiner Auferftehung und Oimmelfahrt, immer it Chriſtus 
das Urbild; ober norher die 15. Bon den grofen folgen des 
Todes Eju: 

1) In Anfebung des alten gefehlichen Bottesdienftes. 

2) & Anfehung der ganzen Natur. 

3) Arjehung des Totenbehältnifies 

4) In Unfehung der unbefehrten und geiftlich toten Menichen 

auf diejer Welt. 

Der Kritifer in Kobers Katalog urteilt zuſammenfaſſend: 
N freilich nicht Milch, ſondern ftarte Speife, was Hahn 
ums bietet. Wer Zeitpredigten erwartet und Anvendungen des 
öttlichen Wortes auf die einzelnen Berhältwiife des Alltags 
‚ebens, wird enttäufcht werben. Auch wer bloße Etdauung im 


510 


ewöhnlichen Sinne des Wortes, Ermärmung des Gemütes, 
jelebung der Gefühle hier fucht, möge das Buch beifeite lajjen 

und nad) andern Predigtfammlungen greifen. Gemütlichen und 
thetoriichen Genuß bieten diefe Reden, jo wie fie uns vorliegen, 
gar nicht. Der Stil ift ein äußerft Scmudtlofer, faft mathematijc, 
prägifer. Wer aber, eigenes Nachdenken nicht fcheuend, nad) 
wirklicher Geiftesnahrung verlangt und in die Tiefen des Bibel: 
wortes geführt werden will, wird in m Predigten und 
—— wahre Erbauung und eine Fülle von Anregungen 

Inden." 

I. Seine Bibelausfegung lebt noch in folgenden Büchern: 

1. Philipp M.Hahns (+ Pfarrers in Echterdingen) Aus: 
legung des Briefe an die Hebräer, in einem 
furzen gemeinfaßlichen Auszug von Pfarrer M. Flattich 
Reutlingen, W. Baur. 1736, 97 Il. d. S., geb. 1 Mt. 

Das Vorwort weiſt auf die — Art der Auslegung 
Zum erſtenmal wurde das Buch 1859 gedruckt, nachdem es in 
einer Nebenlinie der Hahn Flattichjchen Familie im Manuftript 
aufbewahrt worden war. Der Auszug rührt von dem jüngeren | 
Flattich, Hahns Schwager, her. K. Chmann, Pfarrer in Unter: : 
jefingen, gab ihn den 3. März 1859 heraus. Wir finden bier 
den Übergang von erbaulicher zu wiſſenſchaftlicher Erklärung. 
Nach der Überjegung und Erklärung des einzelnen fommen zu: 
fammenfafjende Anwendungen und Aufmunterungen. 

Weitere Proben von Hahns Schriftauslegung liegen vor 
in feinem Epheſer- und Kolojjer-Brief: 

2. Erbauungsitunden über den Brief an die 
Ephejer, von M. Philipp Matth. Hahn. Mit dem 
Vildnijje Hahns und einen Vorwort von H. W. Rind, 
Paſtor in Elberfeld. Vierte, jorgfältig durchgejehene Auf 
lage. Bajel, 1878, Riehm (jet Leipzig, Rieym). KL. 8°, 
ungeb. 1 Mt. 

Auch bier ift alles auf das Ganze des Reichsplanes Gottes 
bespgen, Für reife Chrijten bietet jeine Auslegung viel Anregung. 

3. Erbauungsreden über den Brief Pauli andie 
Kolojjer, nebjt Gedanken vom Himmel. Neue Ausgabe. 
Derjelbe Verlag. Kl. 8°, ungeb. 60 Pf. 

Die Wifjenfchaft jteht ganz im Dienft der Erbauung. 
Kurze Reden nach den Verjen enthält das Ganze. 

Bei Riehm, Yeipzig, Königstr. 5, im Verlag ift auch vor- 
handen: 








sul 


Die Erklärung der Bergpredigt JEju Ehrifti oder 
die geiftliche Bedeutung verneuteftamentliden 
Gebote, 2 Auflage, 1885, EL 8% is 40 

Vers für Vers wich grundlich und tief ausgelegt. 


37) Karl Wriebrich, Sarttmann.‘) 


Karl Friedrich Harttmann ift den 4. Januar 1743 in 

„ zwifchen Schorndorſ und Göppingen, geboren als 

Sohn ei oerwalterd, Seine Mutter war eine Ururenkelin 
des Reutlinger Rrformators Aulber. Fromme Eltern kümmerten 
um das zeitliche und ewige Wohl ihres Sindes. Dom 
rer Zeig erhielt er die erfte Unterweifung, dann 

von einem Hauslchrer Bpilipp Deimich Enslin, Mit 12 Jahren 
kam er zu dem Schorndorfer Präceptor Mebold, 1757 auf die 
lofterieule zu Blaubeuren unter Gmelin. Aber erſt vom Kofler 
Bebenhaufen, wohin ec 1759 ginn, rechnet ex er wirkliche 
ing, veranlaft durd eine hitzige Kranlheit und 

den am 6. Juli 1760 erfolgten Tod des Studiengenofjen oh. 
Benjamin Sad. Sechs Jünglinge verbanden fich nach ihrer 
— zu einer Leinen Gemeinſchaft, darunier Chriftian 
Gottlieb Kraft, ein Sohn des Stadticwibers zu Derrenberg. 
Mit ihm ſchloß er die engſte Jreundſchaft und hielt fü zunächit 
an Bengels Schriften. 1759 lernten fie den Dekan in ‚Herrenberg, 
Friedrie Chriftoph Detinger, fennen und ftellten fic durch Briefe 
und Arbeiten umter jeinen Einfluß. Weiter wirkten auf 
beide befonders der eifrige „Jakob Friedrich Klemm zu Balingen, 
im Verwandter, von Kraft und Johann Ludwig rider. 
jerbit 1761 vilcten beide zur Univerfität vor und 

br zunächit Philoſophie, dan drei Jahre laug gründlich 
ie heilige Schrift unter Detingers Führung. Steinbofer diente 
ihnen zur Korreltur bei Detingers Abregen. Hartimanıs Tages 
— voll von Einblicten in ſeine innere Entwickelung und 
umd zeigt, wie treu er es meinte. Am Ende der Studienzeit 

farb im ——— Gmelin, den 27. November 1765. Hartt⸗ 
mann bielt ibm die Zeichenpredigt über Nöm. 14, 7. 8. 1766 
fand er in Ofchelbronn und Kraft in Ihailfingen Vererbung 
als Parevifar. 1768 famen fie als Mepetenten ins Tilbinger 
Stift und Tonnten jo ihre theologifchen Studien nod) tiefer 
Man vedere von Harttmann, er babe jeden Bers 


BE wo 6, am ff. 





513 


war So lam er im 1795 nach Neu 
— tete 
NE y Thätigfeit im Orte und feiner Umgebung. 
und — brachten ihm manche 
— ou‘ ie wieder verti — inen noch 
e verſchaffte — volfstümlichen —— 
— ER EI er gen 5 
ge daß er auf —— reg! ten u 

hloß igten ent er dem 

geſchmact Fe a fie Sul ——— 


jtond fein Vers des neuen vationaliftiichen 

Gars aber fie wurden Di ierig gefauft, daß 

— 1. Au bald vergriffen war. id) ft neben der 
Bibel ei 


upterbauungsbuch in vielen — Wurttemn⸗ 
—— geblieben. Nach Hartunanns Tod wurden wei 
—— und mehrere Bände Kafual» 
ug Faser In infachiter faßlicher Rebe jprechen 
rg tiefi fen der Schrift aus und find im 
Sen ale — Ju die Kreiſe der Stillen im Lande 
it unberechendarer Segen von ihnen ausge Begangen. Harttmanıt 
— manchen — gegen Ende feines Lebens auszufechten. 
Dirne Gottliebin Kemmer aus Aleebronn mit 
ihren ide — erfannte er, nachdem er erit 
1794 ihre enenmen, 1795 als unlauter und ent- 
Tarote “ Arad Nor — ihm die franyöftiche Ginguartierungsgeit, 
Bis 1803 arbeitete ex in Neuffen. Seines Katarrhs und jeines 
haben Wohnhauſes halber bewarb er ſich wo anders bin, 
aber bei der vationaliftijchen Behörde fein Gehör, zumal 
ee ſich 1791 Jar gegen das neue Geſangbuch erklärt hatte. 
-Um irchberm, Göppingen fiel ex mit der Bewerbung 
durdj. 1803 Fam er endlich nach Lauffen und wirkte befonders 
wieder in Privaterbauungsftunden, hielt auch die Verbindung 
mit den alten Streifen aufrecht. Aber neue Kämpfe gab es gegen 
den Nationalismus, zumal gegen die neue Liturgie 1809. Hartt- 
maum bielt bei der Stonfirmation die Abjageformel: „Widerjagit 
du dem Teufel?“ jeit, jein Diakon nahm die neue: „Entjaget ihr 
allem Unglauben und Aberglauben?“ an. Doch erhielt Harumann 
den älteren Geistlichen nad) Verhandlungen Die Gewährung 
alten Formel, Ein neuer Streitpunft war die Einführung 
der Peftaloyiichen Methode in Die Schule im Thalheim. Der 
Diakon berubigte die Bauern darüber, der Vilar aber zeigte 
Harttmann beim Ronfittorium an. Da ee eine neue Verordnung 
Fr 


d k 








515 


Sie zeichnen fich aus durch echt evangelifchen Geift, Sitze, 
Deutl‘ 


der m i r 
Sir 1 Gl, —— = va ‚Sch glaube, darum 


2. Licht und Necht, Evanı Te von Kari 
Friedeid, FR Aufl. lingen, W Baur. 
VI u 689 S., 38 31, bilunes Papier, broſch 3 ME, 
‚Halbfızbd. mit Futteral 3,70 Dit. 

Diefe Ausgabe ift von K. Ehmann, Unterjefingen, 7. Auguſt 
1875 — beborworiet und giebt Sarlimante —— 
vom. der eg ‚Hier finden fich Ar lien 
predigten, an manchen u zwei, am Simmeljal ein 
ar weiter Bredigten für 12 Upofteltage, ® Baffonapredigten, 
5 — 2 ER — — 17 — 
niederlegung; ferner findet ſich als Anhang: 1) der zur 
Erkenntnis Gottes; 2) die ‚herablafjende robe Gottes gegen 
die Sünder, nad) den 5 Gleichniffen. 

AUS Beijpiele jeiner Dispofitionen jeien folgende angegeben : 
Eitomibi, Zul 18, 31-43: Der Leidensgang FEju nach 

falem: 1) Wie wichtig er in Abficht auf den Heiland 
jelber gewejen; 2) Dieſer Gang breitet aber noch feinen Segen 

den ganzen Lebensgang eines Gläubigen. 11. ı Trinitatis, 

18, 94: 2 er Geſumung eins Menjchen: 1) Wie 

denfft du von bir felber? 2) Wie denfft du von anderen? 
3) denfft Du von Gott? 

Bon jeiner Auslegung der Schrift ift der Hebräerbrief neu 
bearbeitet worden : 

Der Brief an die Ebräcr für die Gemeinde ausgelegt 
von Karl Friedrid Hartimann, weil, Profefjor 
am der hohen Karlsſchule in Stuttgart, F als Delan in 
Lauffen a. N. Baſel, 1866, Spittler, jet Kober. IV 
1 92 ©, geh. 70 Bia 
Das Vorwort von Karl Ehmann, LUnterjefingen, vom 

8. Februar 1866 bezeugt, day auch die Schriftauslegung Hartt- 
mamıS das rechte Wort, die echte Popularität im edelften Sinne 
des Wortes getroffen hat und den Weg zum Herzen ber Kinder 
des Geiftes finden wird. Diefe Auslegung iſt nad) zwei 
Mannftripten bearbeitet jür die 21 Stunden, die Hartmann 
1769 mb 1770 als Xrofeffor der Karlsſchule Stuttgarter 
Franen gehalten. S. 90-92 it der Drdnungsplan Bengels 
s9* 














516 


beigegeben. Kurz und Mar in der Sprache, aber tief in der 
Auffaffung wird immer ein Stüd oder ein Kapitel ſummariſch 
ausgelegt, ſtets auf erbauliche Anmenduug dringend. 


38) Johann Friedrih Emendörfer.‘) 
1751 — 1813. 


Johann Friedrich; Emendörfer wurde den 29. November 
1751 in Herrenberg in Württemberg geboren, wo jein Vater 
Gaftwirt zum Hirſch und Gemeinderat war. Der Knabe hatte 
bald Luft zum Studieren und las von Jugend auf fleißig in 
der heiligen Schrift und gewann fie unauslöſchlich Lieb. 
ftudierte er denn auch Theologie. Nach dreijährigem Aufenthalt 
im Klofter (Seminar) in Bebenhaujen, ftubierte er in Tübingen. 
1771 predigte er das erfte Mal. Hierbei fam er, wie einit 
Frande, in große Angſt und Unruhe. „Du willſt jest andern 
predigen und bijt felbjt noch unbewährt". So jann er tiefer 
über jeinem Beruf nad) und ließ ſich durch Wort und Beiſpiel 
der Gottesmänner Storr, Reuß, Sartorius u. a. fördern. Nach 
feiner Studienzeit war er 3 Jahre Vifar in Ludwigsburg, bei 
BWaifenpfarrer Beckh, dann Vikar im Limpurgiihen. Hier 
wurde er mit Prälat Detinger in Murrhardt befannt. Diejen 
ſchätzte er ſehr hoch. Er ließ ſich von ihm zu Bengels Schriften 
führen. Er forichte aber jelbjt ftetS in der Schrift, und das 
blieb fein Lebenswert. Nach fünf Jahren Predigtthätigkeit in 
Tübingen wurde er 1783 Pfarrer in Trichtingen umd wirkte 
treu im Dienft des HErrn 11 Jahre. Den 11. November 1783 
hatte ev fi) mit Katharina Barbara, der Tochter des Wilhelm 
Ruthard, eines Kaufmanns in Ludwigsburg, vermählt. Acht 
Kinder ſchenkte ihm der HErr, 4 ftarben früh. 1794 wurde er 
Pfarrer in Gültlingen, 1806 in Aid. Am 22. Juni 1813 
rief ihn der HErr, dem er in glaubensarmer Zeit Treue 
hielt, nach manchen bejchwerlichen Leiden zu fi. Ex entichlief 
im Glauben und in gewiſſer Hoffnung des Emigen Lebens. 

* R * 

Im Gültlingen gab er 1804 jeine Betrachtungen auf alle 
Tage des Jahres heraus, das „Emendörjeriche Hausbuch". Er 
wollte damit in den böjen Kriegsjahren und bei dem Berjall 
de3 Glaubens und Lebens in der Zeit des Vernunftglaubens 


*) gt. Ginfeitung zu den Betrachtungen. 


die 5 One kieben, kn bie Hi on — 
et 


— in der und Grtennis 96H eh She I m 


. fort; ar h it legt uns Bei 
ER des eils in einer —— der 
vor, —— richtige Einſicht im ihrem ganzen — 
men, jür uns ſeht nötig und yelfem iſt, in uns 
us feinen in alle Wahrheit leitenden Geijt verhei it. 
daber immer nur E B die ehren von ber en 


öhnung durch Chriftum zu feinem 
— SR uni ) Die Sehre vom Königreich ‚ottes, 


mie von ben Lepten Dingen überhaupt nicht damit verbindet, 
der — int der That dasjenige, was eigentlich feine F 
meiſten nährt um belebt, was unfer Herz am ſu 
va und bemjelben das Übergewicht über alles Irdiſche > 
an er eißt es beſſer wiſſen wollen, als JEius und 
113 ihre Lehren immerhin aus dem Blick des 
— hits — der — ichtbaren Dinge vortragen und alſo 
ft meiftern wollen 
Das N , weil — —— 1872 — 
er erftiftung neu erſchſenen 
u jegt in Ra Series der —* Geſellſchaft, e 2 
übergegangen : 
Verrahtungen auf alle Tage des Jahres 
Wachstum in der Gnade und Grtenntnis Jin 
Ehrifti, jamt einem Anhang von Rosen und u 
andachten und Kommuniongebeten von M. Joh. Fried. 
Emendörfer. Stuttgart, 1973. Gr. 80, VII und 
545 Seiten, Geb. in Imd, 3,45 ME, ungeb. 2,60 ME, 
mittelgroßen, nicht ſeht duntler Deu, Lieder jehr ang. 
Nach einem Stüd der Vorrebe des Berfajjers und einigem 
aus feinem Leben enthält das Buch Br jeden Tag eine Undar 
Diefe Enüpft am einen meift kurzen Blbelſpruch au und [client 
einem von dem WVerfafjer gedichteten Lied, S. 1— 506, 
(d—1Y, ©, eine Andacht). Seite 507— 540 folgt ein Gebets · 
eng mi allgemeinen Morgen und Abendgebeten, Morgen. 
ndjegen fir Die ganze Woche, einem Beichte, zwei 

















39) Wabhrer Ebriften Geiftliche Simmelsleiter. 


Auf die Zeit des Württemberger Pietismus geht aud) das 
heute noch in Württemberg viel verbreitete Buch zuruck: Wahrer 
Ehriften geiftlide Himmelsleiter, das eine Sammlung 
von Gebeten aus dem vorigen Jahrhundert und früherer Zeit 
el 

Dasjelbe wird in 3-Ansgaben verbreitet: 

1. BWahrer Ehriften geijtliche Simmelöleiter oder 
satte Bebetbuch für alte Leute, darin fich ſowohl 
orgens und Abendfegen als fonftige Gebete fir allerlei 
Fälle finden. Mit einem Auszug aus „Moos’ Gejpräche 
über das Alter und den Tod". Won einem Liebhaber 
ZEſu aus geiftreihen Schriften zufammengetragen. Aus 
gabe mit großem Drud Neutlingen, Drud und Verlag 
von Enflin & Yaiblin. N. 8°, 366 ©, 20, 25,29 31 

d. &. Halbfrzbd. 1,50 ME, mit Golbich. 2,50 ME, 

Nach einem trefflichen Vorwort über die Gnade und Freude 
des Geheles und von ber vechten Art des Betens folgen Morgen 
und Abendfogen fir eine Woche, eingeleitet mit Senfjern an 
die Dreieinigleit, beſchloſſen mit Berjen; dann Sonntags und 
Kiechengebete (von ©. 92 an Heiner Drud), Feſt, und Feiertags- 
ar Beicht⸗ und Abendmahlägebete (zwei mit dem Namen 

ſſandes + 1091, eins von Aromayer, Bernd, Albrecht, + 1636, 
Rabe, + 1592 in Ulm, Faber); darauf folgen Gebete in ver: 
ſchiedenen Ständen und Berufsarten, Gebete um einzelne Tugenden, 
Sebete im Hausftand und befondere im Alter, z.B. eines alten 
Witwers, einer alten Witwe, einer Perſon, die eisgrau geworden 
63 Diuch einer alten Perſon, die verdroſſen wird, bie das 

verliert 2c., deren Augen dunkel geworden (groß). Es 
ichließen Dank» und Vitigebete in Not und Tod. 

Seite 305360 enthält von Noos: Wie fann man im 
Alter mod) jung und jruchtbarundjelbitim Tode ge» 
teojt jein? Auszug aus dejfen Geſprächen „Über das Alter umd 








520 

", it im 
Ian ee Abkäniie Aber Dos Mit, 
auf — —* er 2 A 


—— 5 — eit e 
" Eimeons und dannas abe be DaB 3 
geiftreihes Hand» und Gebetbud 1 ‚Beute, 
darinnen ſowohl und 


— und gene auch Veicht⸗ Sl 


andern 
realen dienficher — 
der Paſſion. Bon einem Liebhaber ans 
Schriften zuſammengetragen und mit einer 2 
gar deutlich und mit großem Drud hi 

—— — u janer & — se 320 ©, 


vorigen, etwas — — 
rößer als bei 1, die Se 
find — — * * finden fich als 


beigegeben Berfe mehr altertümliche, bei Eni 
— oder teilweiſe befanntere Kernliederverſe na 
bei Feſt⸗ Beicht- und KommunionsBebeten; 4. B. zu 

bei Enflin: „Vreit aus die Flügel beide" ; — 


„Der Engel Dicacl 

Bersahr mein Leib und Beck, 
Sr führe mich aus diefer Welt, 
Bu aller Engel Breudenzeite, 


Die fpäteren Abteilungen druckt bieje wieder fleiner; 
fie hat nicht im Vergleich zur erjten die & = eines Arbeiter 
und Dienjtboten, aber dafile jelbjtändi Dantgebet, daß ums 
Gott zu vernünftigen Menfchen — und eine Bitte, 

uns Gott unfer Land vor Ungeziefer beiten wolle. S. 1- 
entipricht im Nr. 1 S 1-—304. 

Statt des Anhangs won Roos jolgt ©. Pe... 
haemgnifeh aufammengeltellte Leidensgeſchichte in 5 Hauptftürten 
und &, 317320 ein Megifler, 

3. Wabrer Ehrijten, infonderheite ——— 
Titel wie bei Nr. 2). Stereotyp Ausgabe, 
Wilhelm Yaur. KL. 8%, 360 ©, Nody größerer Drut 





se 
— aan 17 Zeilen, jpäter 28 Zeilen bie 


Seite, 
Auch —— Ausgabe iſt, wie die en altertümli 
—— iſt hi a jec bei Enßlin verkicnt, 
finden —— —— und bie weniger nn 
vollen Verſe ft bier das Gebet um Vergebw 
De te Ci: a empfangene Abjolution don * 
* — A Bebet — A Rap und 
Eh “(fett eines en). jehlen dagegen 
= — Landmannes, Arbeiters, Dienſtboien 
jür Kinder, bie in einem jchweren Eheſtand jtehen. Bei 
dem 18 Y ‚einer alten Perfon, deren Augen dunfel, i der Drudt 
merfwilrbiger Weiſe nicht größer. Daun S 318 feht ie in 
Nr. 2: Hitoria der Paſſion oder das bittere Leiden und Sterben 
unjers a und Deilandes * Chriſti beſchrieben durch bie 
vier heiligen Evangeliſten, Gal 6, 14, in 5 Hauptſtücken, Seite 
357 — 860 50 giebt das Regiſter 


Anbang. 
en ae 
(Bernieres Louvigni 


der a ‚reformiertem Boden — Gerhard Terſteegen. 
Da er nicht bloß im Geſangbuch, fondern vereinzelt auch, in 
Gebetbüchern gerade in tiefer gehenden chriftlichen Kreiſen mit 

jeinen — Gaben heute noch viele erbaut, fo ki turz 


Be de 
D Keife jen (ter Stege, d. I. zur Stiege) ift ben 
— Mörs —J Krefeld — ale Sohn 
eines Kau ms, ber aber ſchon 1708 farb. Die verwitwete 
Mutter Anna Cornelia, geb. Triboler, ſchigte den begabten 
— ins matt zu Mörs. Gr jollte Geiftlicher werden. 
Aber infolge Mangels an Vermögen jandte ihn die Mutter 
4718 zu jeinem — Matthias Brinck, einem Kaufmann 
in Mübfheim a. Ruhr, daß er Kaufmann werde. Durch Paftor 


*) Maiber IV, ©. 1 ff. von Dr. Rerlen, Mählbeitn a. d. Rube; Koch VI, 
4. 





ale \ 
öl ibe 
im ns Ball, k te es aber, da ker im) 


grober —— von kan m weni was 
(mmen —* 
exbte, verlaufte ers um den Erlös größtenteils —— 


innere An hindurch, Exit 1724 meinte er — 

inneres Licht der verſohnenden Gnade gewiß worden 

fein, 1725 nahm er auf Yureden von —— einen Fra 

Heinrich Sommer zu ſich, damit er ſich in feiner 

ein wenig mildere Zebn Stunden wob er, zwei 

ex, abends fhrieb ev: (Er überjepte altere und neuere 

Schriften, fo 1727 die des Bernieres Lowvigug und des 

a Sempis, Gr mandelte immer mehr in Dem 

Moftiter und fuchte die Verföhnung in perjänlicher 

zur Heiligung. Damals begann er auch in den 

— uns ge dee Frommen, redend auf Kr ab ı 
Frucht die — vieler und ſammelte immer ker 

Vetehrter um fich, deren Seelenfilhrer er wurde. Daber ec 

1728 fein Handwert auf, zu der geiftlichen Ei 

leben. Mittel erhielt er durch — vom — 

Je mehr er ſelbſt litt, um fo eifriger ward fein andere 

zu befehren. Seine Führung begehrten —— 

aus den Siegener Land, der Wetterau * ja aus 

Holland, Dänemark und Schwede —— hielt ſich 

nun zwar, um der Verbindung mit der Welt zu — 

von dem Abendmahl und den meiſten Bredigern, aber won 

Separatton mollte er nichts wien. Als 1740 bie 

Erbauungoſtunden verboten murden, filgte = * 

um ſo — in privater Seelſorge. 1748 fauj 

in deſſen Erdgeſchoß er Kranlen und Armen fi 

Hoffmanns Tod 1747 mietefe er noch deijen 

Herberge, „Bilgerhütte“, für die vielen Freunde, 

befuchen kamen. Er verzehrte feine Kräfte im ae u 





wit Ra J— Schreib 1750 erlı 
Be Br Pre ante ren 
3100 el — a nal — 


leden nach, und fie S * in 4 ae — in 
em Titel: „Geil Broſamen, von des Hm Tiſch aefa 


il Ban mitt — 9 
750 
Minen wieder ln * a nur En hin — her 


Eſu!“ legten Worte waren: „Du armer, unanjebnlicher 


Kath Oft rief er aus: 5 ®ott, o en o ſuß 
ent Und doch ſchamen Di. die "heiligen — nicht, Di ‘5 
J 


I“ a nniper mojtiii —— Bar geſundeſte 
jen im ab mit 9 t gelten (Bott egenmärtig 
— alles Fr dich ehren wir — Nun ſich der Tag 
** — Kommt Kinder, laßt ums gehen), wird in feinen 
!baulichen Neben und Abhandkun en noch heute gelefen. Frilich 
tm er mu denen zum Segen fein, die das Einfeitigmufti oe 
le naturaliftiiche Faſſung der Gemeinjchaft mit Gott und 
hrung der Rechtfertigung in Heiligung zu exfennen wiljen —* 

e lautere Wahrheit in ihnen herausfinden können. Bornehmlidy 

® feiner en Schriften find verbreitet: jeine Briefe 

nd „Meg ber heit“. 

Man lernt Terftergen mit feiner Eigenart aus feinen Briefen 
umen und famı aus ihnen viele Winte, Ratſchläge und 
dehrungen füns innere Leben erfahren: 

Zerfieegens — in Auswahl. Mit einer Lebens⸗ 
befchreibung des jel. Berfajiers und einem Vorwort von 

6. Biegler, Verlag von Kober, Bafel (Spittlers Nach: 
iolger. 328 ©., geh. 2,20 ME, Lwdbd. 3,20 Mi. 

Das andere Buch trägt den Titel: 

Weg der Wahrheit. Zur Belehrung und Erbauung für 
Ehriften aller SKonfeffionen. 9. durchgeiehene Auflage. 
Bafel, (Fügen &) Kober, 1895. YI u. 254 ©, 32 L, 
ungeb. 1,20 ME, Imobo. 2 ME. 


ber ei bei Darmıitadt, 
ſchreibt Fe Zar Abe — 
ebenſo belehtend als — He — den von 
urchli Erkenntniſſen 


hrumgen.” aus 
ef! 
ch = 
dentdtige Selbfinerleugtung und lieben — 





ei ex jelbft zum — ehe ie In Gott on 

van ivar und ein mit im 

———— er auch anderen darin Fingerzeige, Ratı 
jchläge und Belehrungen erteilen. Fur — i er der tiej 


erleuchtet und umerreichte, der ee Ticherfie 
Scelenberater, Seeljorger — wird e8 auch 

bleiben. Man erftaunt über die Meiſlerſe und 

womit Zerjteegen von ben geheimiten und 


des Herzens vedet, die doch aller Bezeii die 
zu entjchlüpfen ſcheinen. Wie weile —— find die — 
haltungsregeln, die er giebt für die Zuſtande —— F 
im denen doc; jo viele ſich nicht zu taten und zn, 
Die ne der — mit Gott, das ——— 
Weges der Wahrheit, Der Verfaſſer redet zu dem Lefer, belehrt: 
ihn und giebt ihm Anleitung zu einem —— — 
gottinnigen Leben, indem ev vor allem bringt auf 
mit Cbrifto als — Grund aller wahren Gotifeli 
ae — Werfäi 
1. Anmeifung zum ten indie nutzlichen 
Gebrauch der heiligen Schrift; 
2. Die Vernunft, De Fähigkeit, Gebrauch und Minbraud, 
im Bötilichen ; 
3. Verhalten bei außerordentlihen Geiftesgaben, Gefichten 
und Dffenbarungen ; 
. Der Löjtliche Weg der wahren Liebe; 
. Vom chriftlichen Gebrauch der Sieden und des Singens; 
. Glaube und ‚Rechtfertigung ; 
Wartung wider die Leichtjinmigleit; 
. Schein und Sein, Geſtalt und Kraft der Gottfeligteit 
ober bes Bottesbienftes; 
9 Wefen und Nuen der wahren Gottfeli, 
10. Unterfchied und Fortgang in ber Gottjelt 
„gm 11. und 12. Abchnitt (IL. Die wahre u 
der Umgang mit Gott und ſich jelbjt allein; 12. an 
Gott und defien Angeficht zu juchen) wird der 





* 





525 
Stufe der Anſchauumg Gottes erhoben. In diefem Zuſſand 
befin! was 
Ira 


fericht in fie —— fie fragt und er antwortet, oft wid er 


30. Sept, 1734 und 5. Dit. 1737). 

Das Bud) ift, wie gefagt, ſcwere Speife filr veifere Chriſten 
mit viel abjtraften Worten, Der Abjchnitt it ojt in Kapitel, 
jedes Kapitel durch Zahlen in Unterteile geteilt: IT enthält 4, 
IM, 8; IV, 3; IX, 2; X, 3; XI, 2 Stapitel. II, IX, VII, 
X, XI find Sendjdneiben IL, V, VI, VII, XII, XIII ent 
hält feine weitere Kapitel. LEI ift fehr eigenartig; in V und 
VI geht mit der Rechtfertigung Terfteegen eigene 6, VL 
beginnt mit einem Geſang des niederländifch reformierten Jodoeus 
von Bobenftein, 1620—1677 (Sendſchreiben vom 19. VII. 1748). 
IX— XI it ſtart muſtiſch 

Terfteegen hat aljo auch dafllv geaxbeitet, daß vor 
und machreformatorijche Myititer der vömijch + katholijchen 
Kicche in evangelifchen Streifen Verbreitung fanden. So über: 
jehte er Thomas a Kempis — und veranftaltete Auszüge 
Davon (j. Thomas a Kempis) — und Bernieres Louvigni. 
Sein „Derborgenes Leben mit Chrifto in Gott“ nach Ter- 
Bar en ift heute nody im Buchhandel verbreitet. 

ſteht dieje Schrift matikelich nicht auf dem Grunde der luth. 
Redırfi mgslehre, auch bliett bisweilen eine einjeitige myſtiſche 





FSrömmigleit duch, die eine natürliche und kreatürliche Ver 
einigung mit Gott in Weltabgefchievenheit umd eine Macht» 
fertigung durch Heiligung und Verſenkung im Gott erſtrebt. 





nötigte ihm zut Ruhe zu gehen Er bat aber, er folle noch 
‚einen Augen = — Diener fam wieder I fand 
den Knieen beiend, aber u mgen“. 

* Ben von feinen Schriften: „Der Ü 
x Se ausmendige und inwendige Gleichförmigfeit mit 


u ehe befonders in jeinee Liebe zur Armut, Verachtung 
durch die — a bl mit im, 
San das —— * Geiſtesgebet und den ki bien — 


liebt, daß ein Band in nen ae) re, 
Beat ern legt und in ber 30000 Gremplaren verkauft 
wurde, usgaben zählte Terfteegen 5 feiner Zeit. 
Seite 11— 227 folgt das Werlchen fel Es find 4 Bücher: 
1) Bon dee Gegenwart Gottes und Überlaffung an jeine 
Vorjehung, 16 Kapitel. 
2) Von der in» und auswendigen Sleichförmigteit wahrer 
vet en — en Chriſto in allen Ständen feines Lebens, 
3) Bon der Innigleit, 9 Rapitel, 
* —— der heiligen Kommunion, 7 Sap., Ichliefend mit 
ebet 


der —— Gottes erlangt wird". — 


ei 225— 252 enthält in 124 Nummern eine Blumen» 
5 DE andern Schriften von Louvigni; Seite 253—266 
ne a mit 10 Liedern X end, die zum Sim 
Gase fen, begimmend mit dem herrlichen: „@ott ift 


N ’önnen dieſen Abſchnitt Aber Terfteegen und jeinen 
Geiftesverwandten am paſſendſten ichliefien mit Luthardts Urteil 
in feiner Gefchichte der Ethit: „Die Heiligung wird auf dem 
Wege jelbjterwählter Ajfeje und Weltvereimgung und eines 

‚vergeblichen Verlangens nach völliger Enteignung erfirebt Wohl 
aber konnte doch auch ‚diefe Moftit zum Segen werden und ift 
thatfäcjlid vielen zum Segen geworben, wenn bie Schensmafjer, 
die hier Hier Ri gefammelt und bewahrt wurden, auf das offene 
Feld ver Arbeit im Beruf geleitet und dadurch fruchtbar gemacht 
Mwourden" 








en 
— 


15. Mai 1684 A Re 
\ er 
Tochter —— nee ir m 
=: Regina ge 
je u — — 
an St. Magdalenen und Konſiſtorialaſſeſſor 


Superintenbent Lanebun 
— mie — —— — 


und Schulen des ;bietes und Pfarr an 
ran —— RE er Profefjor der 
n Gomnaſien. Seine Gelehrfamteit, jeine 
azu feine Leutſeligkeit und ap igteit verbreiteten feinen 
hubm. any außerordentlich reichen Segen ftiftete fein ſchon 
om 1680 an ericheinender „ rn aller Gebete“. Auch ein 
hr und Kirchenbuch und ein Geſangbuch gab er heraus, dazu 
ſor mehrere gelehrte Werle, Nicht bloß in Kenniniſſen 
Dee — ſondern auch in denen der Phyſil 


latbematit g a 706 wurde er 
Ina Mitglied der Königlichen gietät der Wiſſen ſchaften 
1707 erſchienen noch Kaſualorediaten von ibm, 

Pr bald ftellten fic) bei ihm Bejchmwerben bes Alters 
ibm am 4. nugnit 1709 jein alteſter wohlgeratenex hoffnungs · 
dee Sohn als Magifter zu Wittenberg plöglid) geftorben, 
er in die Stammbicher — „Vana vanitas, 
Von jener Zeit 
en fit. Zu 
me und 
— Kali 





BR Kampf gegen Gier farb er, HL einer — 
erglichen u re ergeben, auf jeiten Löſchers 
. 


Kojpar Neumann redet zu ums heute noch in einfachen 
erzlichen Liedern (Großer Gott von alten Zeiten; HErr, es ift 
% 














531 


Eine o ige Ausgabe Des Kermes aller Gebete ift in 
der ke Verein im nördlichen Deutfdiland, 1882, 
a en Kreta. NEE 


A 
A 
® 
ä 
S 
& 
a 
g 
& 


ware, 
gerne Fury betet, und das fo flein, daß man c# allemal 

haben, aud) wenn man gleich ſouſt viel 
‚ober will bei jich führen. Habe mir alſo in meiner Arbeit 
jeln vorgejchrieben: 1) So viel möglic), alle 


m; 2) Jebwedes, das wahrhaftig nur — auch 

al zu jeßen und nicht mebr; 3) Alles zuſammen aber 
ft insgemein geichieht, unter einander vermengt zu 

ern jo gut ch Tel 

und zwar ſolcher Geſtalt, daß die erite Hauptabteilung 


Boſe ſtehen * 
Gebet, worin alles Gutes jein ſoll, welches wir wünjden zu 
e, wohin unjeres Nächten Notburft 
gehört, umd dann im eine Dankjagung für alle Woblthaten, 
die mir empfangen haben. Die befondere Einrichtung eines 
jedweden Stüdes im diefen vier Teilen follte gemacht werden, 
wie die Art in unferen Schulen davon zu fehren, bei einem 
jedweden es mit ſich bringt. Endlich jollte diejes alles eingefaßt 
werben, nad) der Redeweiſe des Waterunjers, in jo wenige, 


EIER 
9 
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J 


en 


HE, 


aufhören fönnen, wo fie wollten, über ein ober etliche Water 
Un 


ar 








592 
age mit. ſich brächte. — — 


rem." 
der Litonei find es immer lei 
wat We nn H nn 
(ebete, die gegeben werben, = — 


alle Menſchen, ſur alle R 2 e> 
Ai Dr slihuigen Kate dr 15 im 
nördlichen Beinen wird nun der Inhalt, — 
Nach dem Unterricht im —— — einer 
Umfchreibung des Vaterunfers und dem „Regifter dee 
Geil 1 über — und * — 1:2, & 
in —— u in 
„Pitte um Abwendung alles Bofen“ Bo Tırale Dlenfäe * \ 
Am alles Gute“ Ne 2), 13 „Hicbitte für 
(1. Moj. 18, 27), en „Dantjagung für — 
— 0a, 1 ß 2. © 
IL Sem aller Morgen: und Abendjegen, kürzer und länger; 
IE Sem aller Sonn und Feittagsaebete des Morgens, zu 
Mittag, des Abends; 
IV. Kern aller Rirchengebete vor der Predigt, nadı der igt, 
während der Kommunion, bei der Taufe und in 
V. stem aller Gebete aus den Sonn: und Feittagsevangelien, 
VL Kern aller Bafjionsgebete (lang); 
VIL Sem aller Gebete aus den Sonn: und Feittagsepiiteln; 
VII. Keen aller Bußgebete vor der Beidyte: Bitte, Gebet, 
Würbitte, nach der Beichte: Dankingung (bier finden ih 
35 längere und turgere Gebete); 
IX. Keen aller Konmunongebete (hier finben fich 18 Gebete): 
X. Keen aller Reiſegebete; 
XI Kern aller Gebete jür Kranle und Sterbende in 5 Abs 
teilungen (71 Gebete): 
1) Gebete, welche von einem jeden Stvanken 
feiner Rrantheit gebraucht werden können (Ad); 
2) Buß, Kommunion und andere das 
angehende Sebete für einen Aranfen (EA); 
3) Gebete eines Kranken, der ſchon mit Todesgedanfen 
umgeht (11); 
4) Gebete eines Menſchen, der ſich zum Tode bereitet (II); 
5) Gebete über alles, was ewig ijt umd für das 
Leben gehört (18); 
XH. Kern aller Erntegebete und von der Emigkeit, 





533 
Seite 197—250 machen ben : Rem der Bel 
RT. ma, d. i. in Sol md 
‚geteilt, feine 89 Xieber, 6 im ——— 
eine zur Geduld und 5 Hochyeitälieder. 1737 
werben fie dem der Bebete beigefügt. 
Wer die heilige Kunſt des an einfältigen 
Gebeten lernen will, dem fei Neumanns Kern befonders empfohlen. 
Das erfte Stüd d ‚Kern aller Haus. und W 


jesfelben 
7-25) mit dem „Negifter bes Sen Seil als 
g der — der Stuttgarter ———— 


42) Benjamin Schmolck.) 
1672-1737. 
Mel, 3. Zollikofer, Ziehe) 


Benjamin Schmold (Schmolk) ift geboren am Thomastag, den 
21. Dezember 1672, zu Vrauchitſchdorf im ſchleſiſchen Füritentum 
Segnig, Er war das jüngfte Kind, aber der einglae Sohn von 
Martin Schmolck der damals jeit 1665 Pfarrer in Brauchitjchdorj 
war und ſich einit als Konrektor in Schmiedeberg mit Rofine, der 
Zochter des dortigen Kaſſierers Martin Dehmel, verheiratet — 
Als das vierte und leyte Kind gelobte der Vater den Sohn 
dem Hm. Am 4. September 1676 ſchon verlor ex jeine 
Mutter, Den erſten Unterricht exbielt ex bei Peter Raul Wießner, 
dem Dauslehrer der Kinder des Herin von Rothenlirch. Der 
Knabe zog dem Lehrer auch nach Schmiedeberg nad) und wurde 
dajelbjt non einer befreundeten Witwe in 363 genommen 
Mit neun Jahren trat er 1681 in die Schule zu Steinau an 
der Oder ein. Der Adjunft Johann Georg Schubert nahın 
Nic; feiner an und gab ihm, freie Koft und Wohnung. Nach 
drei Jahren fam ev 1684 ins Gymnafium zu Liegmit unter 


*) do V, S. 468, Leben in Grete, Schmale kieder. 











536 
die Ordination in Fiegnih. Den 12. Februar 1702 





Rei , einer Toı bes Damals 
i Sehr aus 





jier die Begenceformation gegen alles — 


Auen og n hönit; er 
auf Ad —— — — 
Bollenhain Landohut, Waldenburg und Re sn 1. 


ex Amet 
Zeil von ben jährlid) 1000—1700 Taufen, den vielen Trauungen, 


frbeitsfaft und feine file freude an feiner Gemeinde 
em HEren, der ihn fo wunderbar führte, atmen auch 

feine Lieder, Sie fang er in Mufeflunden, Seit 1704 gab er 
öfter in einzelnen Schriften heraus. „Deilige Flammen 

er hbimmlifdysgejinnten Seele” unter dem Namen des 
BeStändigen betitelte ex die I. Sammlung von 50 Liedern, 
die jchmell feinen Dichterruhm begründete und verbreitete. Das 
fand großen ist 1705 und 1706 erſchien es in bis 

zu 140 Liebern vermehrter Auflage, 1706 zugleich vermehrt mit ber 
‚poetischen Bearbeitung von Neumanns Kern aller Gebete (j. Neu⸗ 
man &, 530 ff,); 1717 erfchten ſchon die 7, 1732 die 18. Aufl. 
Der Beifall, den Schmole erntete, veranlafte ihn, zwar immer 
mehr fir bie Andacht anderer und zu jeiner Erbauung zu dichten. 
Aber Verſuchung, dadurd) die Demut einzubüßen, war und 
blieb er gewachſen? Demut bleibt der Grundzug feines Weſens 





597 


‚oder Dior und Abend, Evi nd 
u a BE es 


„Das ak Er und der Jacın 





Die —SE en Nachrichten" von 1727 ſchreiben 
dag: „Bene Benjamin Schmolcks Fiederjchriten find jo befannt, 
— — nicht notig gehabt, von jelbigen mehr Nach⸗ 
geben“ Seine Sieber fang und betete man viel zu 
— Ger berühmte Bolybiitor zu Nürnberg Dr. Gottfried 
— berichtet, daß im Hönniſchen Haufe in Coburg zur 
mdacht die Tochter Schmolds Abendſegen auswendig ge⸗ 
beiet. Dan lann jagen, daß jeit 1715—1720 gerade durch Dieje 
Gebete und ee Schmold ein Liebling des deutſchen Volles 
en iſt. Huch ſchon in die Gefangbicher nahm man feine 
jeder auf. — bald wurden ſeine Schriften ganz oder teilweiſe 
nachgedrut. So grſchienen 1723 zu Yeipzig und Hamburg ſeine 
„Bottgcheiligten Pafitonsandachten", Der aus Herrenftadt in 
Nieberichlefien fammenbe gelehrte Buchhändler Friedr. Roihſcholze 
zu Nienberg hatte ſchon 1720 die „Morgen- und Abendgebete” 
als erſſen Zeil der „Soitgebeiligten Diorgens und Abendandachten" 
hevausge: ag Diejer erjchien bis 1737 in 10 Auflagen; den 
zweiten Zeil, der die projaijchen Gebete aus bem letaltar von 
1720 enthält, fügte ev von 1721-1730 im 7 Auflagen bei 
Auch trug ex 1723 aus Schmolds Schriften „Bottgeheiligtes 
Buhopfer hriftlicher Kommumitanten“ (1732 7,, 1786 8. Aufl.) 
aufammen. a, um Andachtöbüchern weite Verbreitung zu ver 
ichaffen, gab man fie unter feinem Namen aus, Buͤcher, in 
denen weniges ober gar nichts von ihn fiammt, 3. B. 1781 
„Der mit vechtichaffenem Herzen zu feinem JEſu fich nabende 
Eiinder" (6. jpäter). 
Segensreich hatte jo Schmold, ftarf von Körper und, ob⸗ 
wohl eigentfic, frank von Jugend auf, dem Anſehen nach gejund, 











— J fein nn a en „eine 


Ken Re ‚einnahmen, bank 


Diet eins Selandeb Sch Chun als 

voll Demut, Gottverteanen, Geduld und 

er und wie er als Liederdichter i in reichſtem 

und noch wirkt durch die beften feiner über 

und doch jo einfältig Klaren und wahren 

ieder, iſ befannt, Cs jei nur an jeine ber 

und Abendlieder erinnert (Ein neuer ein 

— —— get * ——5 IE einer 

ſie Perle: Dex Sal ift d en 

Lieder für den Gang des Kirchenjahres (Sof — 
Sohn kommt in Zion eingezogen — JEfus ſoll die 

Seele geh nach Go Aparhe — Ich geh zu deinem 

Dimmelan geht unfee Bahn), an feine Kreuß und 

Sterbelieder e% größer Kreug. je näher Hhnmel — 

(ber diejelbe und Wärme, die 

lichleit, Klarheit und Wahrheit, die 

— an N eenhen jtenzt, —— ſich * 
Bu Andachisbäcjern Schon die 

ft dacın, ur fie ns Sicchenlieder, 

tölieber, meift eben Morgen» und Abend», 

a find, aber in durchaus Firchlichern Ton 

frei von allem gefühligen fentimentalen Weſen. So 

‚man dieſelbe Einfalt und Tiefe, verbunden mit Klar⸗ 

lm und gut irchlicher Grumbfage von jeinen 

und Vetrachtungen. Sie find wie die Lieder Zeugniſſe 

feines Beet weichen und reichen Gemütes. Was ein Zeit- 

', Gottlob Kluge in Neumarkt, von ihm überhaupt jagt: 

En nd mar each und doc) deutlich, im Vermahnen 

nachdrücklich, im Strafen ſcharf und auch 

ten demiltig und träftig“, das bewahrheitet 

im — — Wie er ſich in feinen Anſchauungen an 

ai Kr Ana ur Miller — B. das — Buße 

"in Liederflammen, angeregt dun ie 

im Müllers „Erquictjtunden“ vgl. 5.241) als 

liche Väter — und das Fremdartige umd Untutherifche 

Schule ſchnell fühlte und Har erfannte und daher 

nicht billige, er wir e8 auch in feinen Gebeten und Be 

trachtungen zeigt aber, feinem Weſen eutſprechend, wie ein 


— 


— 


He 


E 


— 
—— 


ag“ 
Hr 


A 
Hi 


an 








fältigen Tone der Schrift. Die Beilunſt fonnte er 
Sein Betaltor, feine fümtlichen gebumbı it 
Gott verbundnem — Herz, im — — 


Gebete je an "die drei Perſonen der Drei wenden 
und jo natürlich immer diejelbe Ordnung Gab Beer 
nicht, gewinnt ihn um Gen jenteil dazu, im — — per 
Degen öfter zu — en. Man verg ee 
Schmold an der ale der heiligen Drei 

1. Die beiten Lieder und ausgefuchte Un z 
Grote herausgegeben: 

1. Benjamin Schmolds Lieder und Gebete Einr 
Auswahl zur — Wirt a 
Bildniſſe und einer Biographie jets. amd 
Verlag von B. &. Teubner, % 8eı 1860. Mittlerer Drud. 
Gr. 8%, LVII und 458 ©, 48 3LD.© * 

Nach dem bie Sammlung begründenden 
Grote eine ſehr ſchöne gritndliche Brbenzterd ie 
Eharakteriftit Schmolds; dann 

©. 1-20 „Heilige Liederflammen", 380 Lieder 
aus jämtlicen Schriften; 

©. 244-352 „Das in gebundenen — 
Gott verbundene andächtige Herz", 
1715 mit Neumanns Stern jorie —— aus den 
flammen (100 Gebeten vgl 6.580; 

©. 353454 enthält das Geberbuch in Profa: — 
tiger Herzen Betaltar, 100 Gebete mit eingelnen Heimen 
Seufpeen oder Sprüchen. 





— 


54 


page 1720) entnommen, 
Benberiab be Sieniien — 3 


jes Morgens — at een da); 
en ig für den Gottesdienit); 
Beicht» m Are 'iomopfer (20 Gebete mit 
Andäch! ® 30 Gebet lerlei Ständen 
? und Nten, ——— Gebete A Eee Baia, 
Schullinder, Dienftboten, Eheleute, Schwangere 
—— ae a Stranfheit, Sterben, 1 Beichen: 


* alten Schriften Schmolcks noch erſchienen 
— Geiſt er Patenpfennig 

2. Geiftliher Patenpfennig oder tägliche Erinnerung 

und Erneuerung des Taufbundes allen denen, die durch 

bie heilige Taufe Ehrifto einverleibt find, ſonderlich aber 
jeinen Heben Paten gejcentt von Benjamin Schmold, 

weil. Paſtor zu Schweidnig, + 1797. Unjern Kindern 

BE u Lieb und Dank wiederum herausgegeben durch Traugott 
iegmund, Neu-Rauppin, 1862, Alfred Ochmigle, 


jet G Sinhuber, ra Gartenftrafie 10, 16%, Yin 


und 151 ©, 26 9 Karton. 30 Pig. 
dem —52 gedentt S. VI der — näher 
des Vüchleis, das Echmold ſchon ran nad) feiner Nisttehr 
von CEharlottenbrunn gefehrieben. Da ex damals nicht mehr 
u fonnte, „gedachte ev jener zahlreichen Batenfinder und 
ihnen zur Erinnerung dies an vielen Seelen weich, geſegnete 
lei. Im gegenwärtigem neuen Abdruck find von mir — 
jo Siegmund, — den Liedern Schmolds einige ältere beigegeben, 
und pafjend von Kindern gelernt zu werden. Andererjeits 
iſt bier umd da ein wenig gelte. Das Buch ift allen ge 
Inte Gottesfindern, jonberlic der Jugend zu empfehlen. 
32 enthält eine Ermunterung an die Patenkinder in 
Dit begeifterten Worten legt er die Bedeutung, Wejen, 
tung der Taufe nach allen Seiten ans Herz mit Herzu⸗ 
——— einer Fülle biblifcher Worte und kutzen Erklarung des 
1,8. Urtifels, überhaupt alles deffen, was ein Taufzeuge für 
ben Paten geiban. Er jchlieht mit dem Lieb: Ihr Kinder und 

Erben der Een Liebe! 








1. Benjamin Schmolds Morgens und Abend: 
gebete, wie aud Andadten zur Beichte und 
zum Abendmahl in gebundener Nede. 5. 
Berliner Hauptverein für chriftl. Erbauungafi 1866, 
64 &,, enger Druc in Berfen, 40 und 44 b. Seile 
Broich, 20 Pia. 

Das Vorwort auf Seite 2 und 3 empfiehlt die Geben 

Seite 4—9 folgt Schmolds Leben, dann: 

1) „Gebet um geiſtreiche Audacht und Lieb" .. 

2) Die Morgen und Abendandachten mit Liedern (14) 

3) Bier gereimte Gebete zur Veichte und Abndmahl dr 
Seufir, eine Waterunerandacht, ein Lob- und Dan 
gebetlein. ar 

In Grote Teil 2, Seite 213 ff. findet fi 1) ae 

Nr. 1, 2) unter Nr. 10-25, 3) in Nr. 8b (vor deu fh 

67 (nach der Beichte), 72 (nor dem Abendmahl), 99 

andadıt). Nur den Beichtjeufzer, das Lob: und Dankgebeilen 

und das Gebet nach dem Abendmahl hat es befonders. 

2. Drei Ausgaben dev Mothjholzefhen „Moll 
gebeiligten Morgen» und Abend Aunde 
(1720— 1737), 

1. Benjamin Schmoltens Gottgeheiligte Morgen 
und Abendanbachten, ſamt deſſen Seh nsbejäreibung 
Nebft einem Anhang von andäctigen Wetters 

fertigt durch Friedrich Nothicholzen, Mi — 


Silesium (Schlefier aus Herrenftadt). Wilt 
Baur, 1885 u. 6. 8%, 849 Seiten. 80 ge 








548 
den in engl. Lwd. mit Rücenvergoldung 1,10 ME, 
innes Papier, gran). E F 
Das ,deifen Gebete teils gs (5 Z1), teile 
Kleiner, aber breit (26 31), teils Heiner, aber eng (33) gedruckt 
ind, enthält 1) Seite I— 16 zur Einleitung eine Bor: 
tung, dann für jeden Morgen und Abend Dani 
Bitte, ‚ Bürbitte aus Neumanns Kern in Meimen von 
mold (Brote IL, 19). 2) Seite 16589 folgen bie 
ebundenen Morgen und Abendfegen mit Liedern 
rote IT, 10— 25), vgl. 5.554. 9) S.89—I11 weitere Morgens 
und Abendlieder Schmolcts. 4) Seite IIL—144 weitere Gebete 
und Lieder, um ein jeliges Ende, gereimt (vote IT, 100), 
3 Lieder Schmolds, liche ı von Shrifian Dirſch, Dialonus zu 
St. Sebald, Erasmus Franzieus, M. Johann Ädam Leonhaid 
Reiz, 5) Seite 189 — 204 beginnt der 2, Teil: Schmoldens 
nottgeheiligte Morgen» und Abendandaditen aus feinem Bei⸗ 
altar in ungebundener Rede mit Vorwort von Rothſcholze 
und Schmold (rote IIT, Nr. 1—16). 6) Seite 205—220 folgt 
M. ion Scrivers gottgeheiligter Betaltar frommer Chriſten, 
Darauf fie ihr tägliches Hausopfer mit brennenden Feuer der Liebe 
Got bringen, ein langes allgemeines Gebet (vgl S. 272). 
7) Eeite 221 — 261 folgen mehrere von Schmolde Morgen: 
und Abendandachten aus dem Betaltar in verfchiebenen Lagen, 
eines Neijenden, eines ſtranken (Davon mehrere bei Brote III, 
35-— 98) md Sterbenden. 8) ©. 262—275: Tägliche Gewiffens« 
prüfung jamt andern geiftlichen Betrachtungen und Liedern 
alfo ausgefertigt durch Friedrich — eine länger, 
eine Fürzere gereimt, ein doppeltes tägliches Gebet. 9) Seite 
276 — 304 fteht: Thomä von Kempis Todesbetrachtimg zur 
Erinnerung der Sterblichkeit einer bußfertigen Seele, wie Hoiihe 
iu meiner Friedrich Roihſcholzen wehmütigen Klage des buß 
fertigen Sinders zu finden, — in Verſen, ohne tieſere Boriie, 
gereimte Profa. Dann „Erbauliche Zeit- und Wocen-Andacht 
um Anfang, Fortgang und Ausgang jeder Woche beiljamlich 
ju gebrauchen im etlichen Liedern verfaffet von einem Chriſten⸗ 
Bi an der Zionsherde“ (Ehriſtian Hirich), dann von Georg 
hriftoph Mung 2 Liber, vom M. Chriſtoph Berzel Morgen 
und Abendlied, weiter „Zufällige Gedanfen über die Verwirrung 
und Wiederkehr eines buffertigen Stnders“, ſchliehßlich fedis 
Schmoldihe Lieber. 10) Seite 305346 machen den Schluß 
18 geiftreiche Wettergebere mit einigen Liedern, Die Lieder von 
Bezzel, Minz und Hirſch find freilich meift gereimte Proia, 





545 


Abendlieder, S. 93—136 die Andachten in ungebundener Rede, 
©. 197—152 Ehriftian Scrivers Betaltar, S. 153— 232 Samın: 
ug gut jer Gebete für verichtedene Zeiten, Stände ꝛc (12), 
©. 187—232 Rreuy und Troftgebeie. 

©. 1-92 gleicht der Rothſcholzeſchen — S. IAAlo 
bis eine eoas andere Lirderanordmung umd, daß das bei 
R lje am Donnerstag Abend jich findende Lied 9 ſuche 
Dich im meinem Bette” Durd eins nicht von Schmold „Des 
Morgens, wenn ich früh erſeht wicd, ebenſo am Freitag Abend 
„Lamm Gottes ſchaue mich“ mir dem von Alberus „Chrift, der 
da bift der helle Tag“, Die Gebete S. 111—142 hat nur 
Rotbjcolz. Die ungebundenen, welche Rothſcholz S. 1412-204 
bat, finden ſich hier bis auf geringe Abweichungen in Wörtern 
Adu alter Bott, H. du treuer Bott; die Sonne gebt zurücte — 
u Nüfte, in Seufzern) S. 99- 136. Scrivers Betaltar bei 

Ahſchotz 205— 220 folgt in der Hamburger Ausg. S. 137— 152. 

Die Gebete fir verjhiedene Zeiten S. 153—174 „wegen 
Verfall des Chriſtentums, für die Obrigkeit, für die Kirche, der 
Eltern für Kinder, wenn Kinder frank find, einer Witwe, ber 
Waifen, eines Handrerfsmannes" finden ſich bei Rothſcholz 
micht, wohl aber S. 221 das Gebet eines Neifenden, &. 175 
in der Hamburger. 5, 181—210 die Gebete eines Lanbmannes, 
eines Solbaten, in Armut, in Kriegszeiten hat die Hamburger 
allein, Nur das Gebet bei Ungewitter, 208209, findet ſich 
als 7. Gebet 5.325 und als das Danfgebet S.341 bei R. Die in 
der Hamburger S. 210— 232 ſich jindenden Gebete eines Kranken 
und Sterbenden hat Rothſcholz S 227—261, mur dag Roth⸗ 
ſcholz die tagliche Vorbereitung zum Tode gleich nad) dem Abend» 
bet eines Kanten fiel as übrige von S. 262 an findet 
rn mit Ausnahme der genannten Gewittergebete S. 325 und 
341 nur bei Rothſcholz 

Woher find die befonderen Gebete der Hamburger Ausgabe? 
Diefe find aus „der Luſt der Heiligen an Jehobah“ 
von Dr. Konrad Mel genommen, 

Wir machen nämlich) die Beobachtung, daß wie in dem 
dann gleid; noch zu behandelnden „Himmfijchen Vergnügen" 
feit etwa 1750 im Gebelbüchern der Lutheriiche Shmold 
und der reformierte Mel gern zuſammengeſtellt merden 
Sm der in Lemgo 1894 neu erichienen „Luft der Heiligen an 
Schova" Mels finden ſich denn folgende Gebete der Hamburger 
Echmolejchen Undachten: 














3 





546 


1. Gebet mencn Dertallabee Gheitenkimg 9.&.153, Mel ©. 9. 
2. „fürd n n157, un 389. 

3. „ber Eltern, er ein Kind krant Ba LEE 
4, der Mailen . . — ——⏑ —— 
58. „eines Landmannes —— „ „52. 
6 nn Soldaten.» 222m ul, un TA. 
x in Armut (2 Gebet) . - fr — 1 —— 
9%. m in Verfolgung . 2.2.00 m 1, un 9. 
10. „im Kriegggeiten . 2 2 2 2m m 208, nm 72. 
11. „in Teurung . . „206, 74. 


4. Unter Schmolds” Namen wird "peute nod) derbreitei 
„Das Himmliſche Vergnügen“, ein großes Sammel- 
gebetbuch aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts, in bem aber 
nur die gebundenen Morgen- und Abendandachten und Morgen: 
und Abendlieder dazu von ihm find, im übrigen außer Stard 
und vielen anderen beſonders Mel Verwertung gefunden haben. 
Davon find zwei Ausgaben nennenswert: 

1. Die Bajeler Ausgabe: 

Das Himmliſche Vergnügen in Gott. Bolljtändiges 
Gebetbudh auf alle Zeiten, für alle Stände und bei 
allen Gelegenheiten. Mit Veifügung vieler Abendmapls-, 
Kranfen-, Sterbens- und Wetter-Gebete. Einhundert und 
fünfzig Sterbensgedanfen nebjt der Leidensgejchichte unjeres 
HErm und Heilandes JEju Chrijti, wie auch Morgen: 
und Abend-Andachten in Verſen, jamt Morgen: und 
Abendliedern von Benjamin Schmolke. Stereotyp-Ausgabe. 
13. Abdrud (1897). Mit einer Vorrede über den Mißbrauch, 
jowie über den vechten Gebrauch der Gebetbücher. Baſei, 
C. Fr. Spittler, jeßt (Jäger &) Kober. Gr. 8%, NN u 
816 S., teilmeije ganz großer Drud, teilweife fleiner, 
19, 24, 30 IL, roh 2,40 ME, geb. Halbjrzbd. 3,60 Mt., 
elegant mit Goldjchnitt 4,80 ME. 

Zunächſt beginnt des erſten Herausgebers Vorrede zur 
2. Auflage (es erichien in 1. Auflage um 1750) mit einigen 
ſchönen, ſchlichten Worten von der heiligen Betkunſt: Die Gebet: 
formeln jollen den Schwachen und in der wahren Betfunit 
Unerfahrenen einen Weg zeigen, auf welchem fie durch die 
Gnade Gottes nad) und nach zu diejer Kunſt gelangen Fönnen: 
zugleich auch beladenen Herzen ein Mittel an die Hand geben, 
ihre Anliegen dem bimmlijchen Vater vorzutragen und fie auf 
diefe Weije zur heiligen Übung des Gebetes zu bringen. Er 





Bar 


an, Sehne” gt (7 dere, Da Step = 
, weil — Gebete bisweilen zu Mi 
im Mares en, m 


— 

gebe 
— a 
ar, und Menbanbachen Se 


——— Gebetblicher ; an mas das = > 
U 
er 


I: Morgen: und Abendgebete (8.1— 373). Nad) Art 

alien Habermann und Start werden andere Gebete um 

und himmliſche Sfiter eingefchoben, Die Schmoldtjchen 

m» und WUbendgebete werden als ſolche — 

en ſich 79 Gebete und zwar fir jeben Tag außer ber 

bejonderen Sonntagsvorbereitung mit Aufmunterung von Stard, 

dem Lieb Starts F azu und der Aufmunterung fürs Sonntags 

| die das Gange beginnt, das nen 3, 

(ei mit Spruch als Überfehrift, ein furzes Morgens 

bet mit ebet am Anfang umd Ende as und 

RE ein Lied Stants, ein anderes furzes Us 

nebet en Spruch zu Anfang, Reim zu Ende und Gela Jan, 

Kane die beiden Starefhen Mittagsgebete mit Sprüchen, 

mierungen, Verſen und Gejängen (32 und 39 Zeilen), 

ber ee — jereimte Morgenjegen mit Ded, Sonntag nad) 

ein Gebeistied Schmolds worber, (24 — und jo für Abend: 

Miels Abendgebet mit Spruc) Kozeitg), —— Anf⸗ 
munterung dazu, ein furacs Abendgebet_1 mit 






imgebeten zu 


U und (Ende, Abendgefong auch Sonntag von Stant, 
(A9zeil D). ein anderes Kurzes AUbendgebet mit Spruch, Reim 
Ind (24 zeilig), Stards allgemeines Gebet in geiftlicer 


oder Teil x Not mit Spruch, Aurmunterung und Lied (32 u. 
39 Zeilen), Schmolcts Abendgebet und Lied (24zeilig). 
sr 


2) 15 Feſtgebete (S. 374—465) mit Aufmunterungen, 
Liedern, in der Paſſionszeit verteilt in die Paflionsgefchichte. 
Die Aufmunterungen find ſämtlich die Gebete auf Advent, 
Jahresſchluß, Fajtenzeit, Trinitatis, Michaelis, Exntefeit von 
Star, die auf Weihnachten, Neujahr, Oſtern, Pfingſten von 
Mel, das auf Karfreitag von Arnd. 

3) 29 Yuß-, Beicht- und Kommuniongebete (Seite 
465-—555). Sie beginnen mit dem täglichen ‚Dußpebet Drollingers 
und einem aus Rittmeyer, dann folgen die Beichtgebete Mels 
in 7 Stufen, ebenjo die 7 Andachten Mels bei und nad) dem 
Abendmahl. Die übrigen Gebete jind älter, jo das Dankgebet 
nad) dem Abendmahl von Arnd. 

4) 19 Gebete um hriftlihe Tugend und riftlichen 
Wandel (S. 555—597). Das Gebet um Frömmigkeit ift von 
Star, die meiften anderen: um Beljerung des Lebens, um 
kindliche Furcht Gottes, eines, der fronim werden will, um ein 
gutes Gemwijjen, um ein liebreiches Herz gegen die Armen xc. 
find von Mel. 

5) 37 Stande3- und Amtsgebete (S.597—695), zumeijt 
von Mel, wenigjtens alle die, welche einen Spruch an ihrer 
Spige haben. Das Gebet der Zuhörer für die Lehrer der Kirche 
führt das Gebetbuc des Berliner Vereins (1861) auf Schmold 
zurüd, weil es iy dem nad) Schmold genannten Himmliſchen 
Vergnügen jteht, it wohl älter, das Gebet der Eltern für ihre 
Kinder ijt von Stard. 

6) 18 Kreuz: und Trojtgebete (S. 695— 744), auch 
die Wettergebete enthaltend, von Mel. Nur das „in mancherlei 
Kreuz und Trübſal“ ift von Start und einige Wettergebete 
find älter. 

7) 18 Gebete in Krankheit und Anfehtung (Seite 
74- -776). Das M und Abendgebet eines Kranken (vom 
Berliner Gebetbuch lid) unmittelbar als von Schmold 
angeführt, Nr. 390, 393), um Gottes Beijtand, Dank für wieder: 
erlangte Gejundheit iit von Stard, das in Schmerzen des Körpers, 
in Anfechtung der Seele und die folgenden von Del. 

8) 14 Sterbegebete (S. 776--789), davon das Gebet 
eines Sterbenden um ein jeliges Ende von Stard, die anderen 
von Mel und älteren Uvjprungs find. Das Doppelgebet der 
Umjtehenden für einen jterbenden Menjchen und „wenn ein 
Kranker in den letzten Zügen liegt” führt zıwar auch daS Berliner 
Gebethuch nad) dem Himmliſchen Vergnügen als von Schmold 
an (Mr. 485, ijt jedoch älter. 





548 












ex zu rechter Herzensfrömmigkeit. Er wandte ſich einem wahren, 
lebendigen Chrijtentum zu. 1690 murde er, der feit auf dem 
evangelifch:reformierten Boden feines Vaterlandes Heſſen ftand, 
Prediger der reformierten Gemeinde zu Mitau. Dann fam er 
als Hofprediger nach Königsberg. 1704 aber berief ihn fein 
Landgraf zum geijtlichen Inſpektor und Rektor an das Gymnafium 
nach Hersfeld. Hier hat er 29 Jahre als Prediger, Seeljorger 
und Lehrer gewirkt. 1709 gründete er ein Waifen- und Armen- 
haus, das noch heute beiteht. In jeinen Schriften juchte er 
ſchon damals für die Heidenmijfion zu wirken. Mel jtarb am 
3. Mai 1733. 

Sein Hauptverdienft find feine Predigten, die bis heute 
noch in Heffen_ verbreitet find. Am befannteften aber ift jein 
Gebetbud: „Die Luft der Seiligen an Jehovah“. Im 
vorigen Jahrhundert war das Melbuch in den Händen fajt aller 
Gläubigen Heffens. Um 1750 verarbeitete man es in Süb- 
deutfchland und der Schweiz mit Star und Echmold zu dem 
„Himmlifchen Vergnügen". Auch in der Zeit des Vernunft: , 
glaubens blieb e8 ein Alter Tröfter. 1792 und 1833 mu 
es faſt wörtlich abgedrudt, 1894 ift eine neue Ausgabe ver: 
anftaltet worden: 

Die Luft der Heiligen an Jehovah oder Gebet: 
bud für alle Zeiten, Stände und mandherlei 
Angelegenheiten. Bon Dr. Konrad Mel, weil 
Inſpektor zu Hersfeld. Neue Ausgabe. Lemgo 1894, 
Drud und Verlag von F. 2. Wagener. 240 ©., gr. 8%, 
36 u. 31 31. d. S., jchöner klarer Drud, gutes Hapier 
Schön Leinwand geb. 1,50 ME. 

Dieje Ausgabe ift bearbeitet auf Grund der alten. Doc, 
jo weift das Vorwort nad) dem kurzen Lebenslauf nad), ijt eine 
Anzahl Gebete gekürzt, bei anderen ift unferer Zeit entjprechend 
Ausdrudsmweife u. dgl. geändert. Neu hinzugekommen ift ein 
Gebet am Miffions- und Neformationsfeit. 

Das Buch ſelbſt enthält nach der Vorrede über freies und 
Yuchgebet: 1) ©. 5—-39: Morgen- und Abendgebete auf jeden 
Tag der Woche (14); 2) ©. 39—146: 54 Gebete für verfchiedene 
Perſonen und Angelegenheiten (Herricher, Prediger, Kaufmann ꝛtc, 
Gebet der Jugend vor und nach dem Religionsunterricht, Witwe, 
Waiſe, Soldat; Krankheiten, Gewitter, Armut; um liebreiches He 
gegen die Armen, wegen Verfall des Chriftentums, um Bervahrung 
vor Verfündigung in weltlichen Gefellichajten; wenn es den 
Frommen übel, den Gottlojen wohl gehet, um Frömmigkeit, nad 


550 





‘ 551 


Übereiling von einem Sehler u. dal.; bet fchlaflofen — wider 


— ‚Gedanten, um wahre den); 
3) ©. 117-165; D eftnebnte: ——— Reformation 
Die funa. 


Zotenfeit; 4) S. 166—215: 26 * ts und Abendmal 
in 7 Stu bet um wahre 
ber — ———— in ie — bie — 


bet für die — Gnade, — 
Sue F in ber Gnade Gottes, ber a 


ce e der Kindſchaft Gottes, die 
— die iſtatt ber göttlichen — ———— die 


der Gottjeligfeit; 5) ©. ai 238 jchliegen 15 Gebete 
ite —— re — — 
"ge en veformiersen Urſprung des 13 t 
5 in ihm ftvenge Anlehnung an die Sprache der Schrift, bes 
onders der Pfalmen, ferner trägt bie Dexworlehrun, odahs 
und die Widmung „Gnade, Heil und Segen von — I, 
jamen Bott”, unverkennbar veformiertes Gepräge. Das 
ich weiter in den Anveden; „D 1 ehonalı, dur höchft voll 
nummer Gott“, „D allgenugiamer Gott“, „Ales regierender 
Bott“. Der Gedante an Bott, als den Abjoluten, Alleinurſäch- 
ie Enz! jerrfcht die Gebete vielfach. Dennoch) find bie — 
fo bibliihsevangeliich, daß fie ber Lutheraner auch beten 
fann. fir den, der fie neben befonderen lutheriſchen eher 
büchern braudit, werden fie ungefährlich ſein. So wirkt 
die Verbindut "Starts und anderer im „Himmliſchen Ver⸗ 
— mit ihnen ergänzend. Die ers werden daher von 
Dielen Lutheranern gebetet, ohne daß fie den eh — 
— oder wiſſen. Schwieriger In das 
— So ſehr das Gnadenmittel des — in 
ebilhrend gewürdigt wich, jo — man doch 
in — Abendmahlsgebeien die Mare Sprache. ill fie ein 
Lutberaner beten, jo darf ex nicht vergeijen, daß bier nicht 
alles gefagt wird, fo braucht er unbedingt einer Ergäi 
anderer Gebete, mie fie in einigen wenigen im " Simmtilhen jen 
— gegeben wird, Die Abendmahlsandachten ſprechen 
wohl vom Tijc), von der Mahlzeit, der Gnadentafel, auch vom 
Blut, aber ni It vom Leib. des HErm. In der 5. Andacht 
Er 3 nur: „2oß mich fühlen in allen Kräften meiner Seele, 
dein eine geiftfiche Speife fei"... Nein Ausdruct 
über die efliche Nießung hinaus Die 2 Andacht bes 








552 


tont ſehr das Gedächtnismahl und die Seifigung zum Dante. 
Auch in den Danfgebeten Flingt dies durch. Das Höchfte, was 
gejagt wird, findet fich in der 6. und 7. Stufe: Die 6. Stufe 
nennt das heilige Mahl „die Freiftatt der göttlichen Barm- 
herzigkeit" und jagt: „Haft mir die Vergebung verfichert und 
verfiegelt durch feinen Leib und fein Blut“ und die 7. Stufe 
„die Übung der Gottfeligfeit": „Ich habe im heiligen Abend- 
mahl meinen Taufbund erneuert“. 

Sonft find die Gebete Mel3 zwar lang, aber in ihren 
kurzen Säßen gut verftändlich. Sie atmen eine heilige gejalbte 
Sprache und bemeijen, daß e3 dem Verfafjer um ein lebendiges 
Chriftentum zu thun ift. Ein gejunder Pietismus beherricht 
das Ganze, mie aus den Gebeten „Um Bewahrung vor Ber: 
fündigung in weltlichen Gejellihaften" und „Nach Übereilung 
von einem Fehler, den man nachher bereut“, zu fehen ijt. 

Was num ihre Verbindung mit Stard, Schmold u. a. im 
„Himmliſchen Vergnügen“ betrifft, jo nötigt fie allerdings bei 
der Empfehlung diejes Buches vorjichtig zu fein. So jehr 
dasſelbe ducch feinen großen, ſtarken Druck, durch feine Reichhaltig- 
feit aller der Anliegen, die es befpricht, durch die Abmwechjelung 
in den Morgen- und Abendgebeten zu empfehlen ijt, jo mahnt 
doch weniger die Verbindung mit Mel überhaupt, als vielmehr 
die mit feinen Abendmahlsandachten dazu, das Buch nur jolchen 
gereiften Chriften zu geben, denen dieſelben für ihre Feftigung 
in der reinen Lehre und Erbauung nicht gefährlich werden Fönnen 
und die noch in anderen Tröftern ihre Nahrung ſuchen. Allein 
gebraucht, könnte e3 leicht einer gemijjen fonfejjionellen Un- 
bejtimmtheit Vorſchub leiſten. Seine Verbreitung verdient es 
hauptjächlidd Schmolds Namen, der unbefehens und kritiklos 
von den, meiften (in Rezenfionen zumal) auf das ganze Bud) bezogen 
wird. Übrigens eignen jie jich mehr zum Gebet im Rämmerlein. & 
reden mit „ich” und haben öfter die Fürbitte „für die Meinigen“. 

5. Wie dem „Himmliſche Vergnügen“ Schmolcks Namen 
große Beliebtheit erworben, jo gilt dies ebenfalls von dem joge 
nannten Shmoldjhen Kommunionbücdlein. In dem 
in alten und neuen Abdrüden in Sachjen und Schlejien (Laujit) 
ſtark verbreiteten allerdings trefflichen Büchlein find jedoch nur 
die gebundenen Morgen: und Abendandachten wiederum ſicher 
von Schmold. Der Titel der befannteften Ausgabe lautet: 

Der_mit rechtichaffnem Herzen zu feinem JEſu ji) nahende 
Sünder. In auserlejenen Buß-, Veicht- und Kommunion 
andachten, deren ſich deſſen bußfertige und nach JEſ 





5658 


‚bedienen fan; den im Schreibart abs 
iR ag such — — 


a 
Bußpjalmen Davids wie auch einigen geiſtreichen Gebeten 
und Liebern vermehrte — Mit — igſtem 
ae Hwidou, Drud und Verlag von R. Züdler. 
in 80, grober altertümlicher Drud. KIT u 288 ©, P 
24 (29) 31.0. Yreis 60 Pfennig roh 
Dies Buch iſt die Neuauflage des in 1. Auflage 1. U 
1731, in 2. 1741 in Chemnib bei Job. Chriſtoph und Jo 
Darid Stößel, dann 1750 in Magdeburg, 1770 in Cheumit, 
1837 in Glogau erjchienenen Kommunionbuchs, nur mit neuerer 
möglichit en angebrachter Veränderung veralteter Sprachjorm. 
Die Vorrede enthält eine reichhaltig auf Gottes Wort bin» 
weijende, Abhandlung über den Meg des Chriften die 
Bupe Glauben, dem diefe Gebete dienen, ſofern der Beicht- 
und Abendmahl ang bes vechtfchaffenen Ghriften derſelbe Weg 
FA Sie geht auf die Vorrede zur erften Auflage des Verlegers 
zurid Wie Mar jchon auf bem Titel gejagt wird, find mur 
die Schluhandachten von Schmold, andere find gefammelt und 
ätet im Stun und Geift Schmolds und der lutheriſchen 
ii nad) ihren beiten Betern (Mittineyer, ©. 51: „iFortgejehte 
Klage — Simde*). Im —— — hei * 
im dieſen neu angelegten Paradiesgärtlein Die fchön! 
Blumen aus er herrlichen Andachten —— 
ſcher Beter zuſammengeſehzet worden“, und in dem Stuct, 
— auch in dem gegen das Ende verkürzten Vorwort ber neuen 
Ausgabe ſich findet: „Eben dieſen Zwect haben andere geilteitie 
Männer gehabt durch Beten zur Gemeinſchaft mit Ehrifto zu 
führen), werm fie die Gebete, jo ihnen die Erleuchtung des 
göttlichen Wortes eingegeben, die inbrünftige Andacht angegeben, 
die Verfsichung der mancherlsi Widermärtigteiten aber oft abge» 
rungen, au zum allgemeinen Nuhen anderer öffentlich aufs 
jet. Aus 
ıchten und Gebete mit Fleiß ausgeleſen worben, Die beſonders 





iefer fchönen Fülle und Vorrat find gegenwärtige 


| 

| den Buftand eines jich zu Gott im Beichtftuhl und Abendmahl 
wahenden rechtichaffenen Christen, vor, in und nad) ſolcher hödyite 

wichtigen Handlung betreffen”. Die Nacherinnerung fpricht von 

dem Segen des Buches, verwahrt die echte Ausgabe {darf gegen 

die vielen Nachdruce (5. B Zwickau bei Höfer, rattonaliftifch) und 








erörtert, daß die neuen Auflagen durch die Bußpſalmen Davids mit 
Gebeten und Liedern vermehrt find. Die — ber Gebete ft 
folgende: Der mit rechtſchaffenem Herzen zu feinem JEſu ſich nahende 
Sünder: Bon der Buße und Beichte: 1. zu Haufe (11); 2. in der 
Kirche (8, eine in gebundener Rede); 3. nach der Beichte in der Kirche 
(4, eine in gebundener Rede); 4. zu Haufe (4). Der mit red: 
ichaffenem Herzen zu JEſu Liebesmahl ſich nahende Sünder: 
1. vor dem Genuß zu Haufe (4); 2. in der Kirche (8). Der 
bußfertige und danfjagende Sünder: 3. nach) dem Genuß in 
der Kirche (2); der an JEſu Gnadentafel gejpeifete Sünder: 
4. zu Haufe (9). Dann folgen (S. 171 ff.) die fieben Bup- 
pialmen nebſt darauf gerichteten Gebeten und Liedern, (S. 199 
— 258) die gebundenen Morgen: und Abendandachten Schmolds 
mit den bejtimmten Liedern (Licht vom Licht — Der Sabbath 
ift vergangen; Ein neuer Tag, ein neues — Hirte deiner Schafe; 
Angenehme Morgenblite — Ein Tag geht nad) dem andern 
hin; Du Aufgang aus der Höhe — Wer unter deinem Schirme; 
ftatt: Ich juche dich in meinem [in alter Auflage nach, 1715]; 
Gott, du wohnſt in einem Lichte — Die Nacht ift niemands 
Freund; Schließet euch, ihr Augen, auf — Auf, o Seele, werde 
munter; jtatt: Lamm Gottes, jhaue mich; Die Nacht giebt gute 
Nacht — Die Woche geht zu Ende), vergl. S. 536, 543. 
Das Buch ift der beiten eines, das unjere Kirche hat. In 
meijt Turzen Gebeten, bisweilen mit Sprüchen, Seufjern oder 
Verſen eingeleitet oder beichlojjen, jpricht es einfach, ſchlicht und 
ar, in furzen Sägen, ſchon dem Konfirmanden verjtändlid. 
Wer es einmal zum Abendmahlsgang benugt hat, wird es gern 
von neuem gebrauchen. Auch jchlichten Chriften, deren Erkenntnis 
nicht jehr weit geht, ift es in jeiner Art verjtändlich, und durch 
den großen Drud empfiehlt es ſich kindlich frommen Alten. 
Die Prüfung nach den zehn Geboten ©. 25—41 macht es vor 
andern mertvoll gerade aud) für die Jugend. Die Buß-Gedanten 
wegen de3 übertretenen QTaufbundes erinnern wie in Stards 
Kommunionbuch in gut lutheriſchem Sinn beim Veichtgang an 
die Taufe, ebenfo Trojtgedanfen auf das morgende Abendmahl 
S. 96 (vgl. auch ©. 142, Dantjegung für die geiftliche Ber: 
bindung, ©. 162, Gebet um Regierung des ganzen Chriftentums). 
Daß e3 den Sonnabend noch al3 Beichttag vorausſetzt, erfordert 
eine fir den, der das Buch braucht, leichte andersartige Stellung 
und Beziehung einiger Gedanken. Die tiefen Andachten Schmolds 
mit jeinen einfältigen gemütvollen Liedern können das Bud 
weiter leicht zum täglichen Begleiter durch® Leben machen. 


554 


„556 
Anmerkung: olds Kommumionbiichlein aus jeinen 
 Gebetsjchriften von P. ‚le in Lauſa bei Juſtus Naumann, 
Ser. if gegen 
Ebenfo und em: empfehlenswert das nad) 
Samoit genannte jehr verbreitele ‚Galdne Kleinod“. 
Er 83 ift unter dem Titel: 
— olcks, Past. prim. und Inſpellor der evans 
geliſchen en und len zu m ‚ Gott» 
le und Güldenes Klöinop ic die Gott Bater, 
Eohn und Heiligen Geiſt lobenden alten und beti Leute, 
Wie ſolche ſich morgens und abends in der Kirche, bei der 
Bei ite und Kommunion, in ihrem Stande und in⸗ 
gleichen in anderen Not», Kraulheits und Todesfällen in den 
| Schutz; Gottes ımd im die Wunden Eu ac ti befeblen 
können. Nebft einem geiftlichen — lein auf bes 
| jondere Zeiten und Zufalle eines Chriften, worinnen fie den 
ihres Lebens befrönen und zur himmliſchen Ehrenlron 
fich bereiten mögen (i, d Reutl. A. ein Klein wenig verändert)" 
in mehreren ed jaben vorhauden, die alle auf 3 (4) zuxüdgehen: 
. 4. Die abe des Berliner auptvereins für 
— en — (früher En. herverein, Oraniens 
frape 1 erftr. 65/67 iſt gedruckt in den Schreiberhau- 
Diesö — —— (Diesdorf bei ſtuhnern) und bat 
192 &. 8°, den Zitel mit votem und ſchwarzem Brud, 
im einzelnen Par großen (14 —9 ſonſt jo großen (24 u. 28 31 
Drug ſelbſt in Liedern und Werfen), daß das ganze Buch als 
hgebwuckt bezeichnet werden fa, Preis 00 Pf. broſch, 80 Mi. 
ee jebunden in Leinwand. 
enthält nad) dem Einleitungsgebet mit Seufzen 1) 8.7 
—80 die m und Abenofegen mit jern und Liedern 
Bub. ann eine Andacht zum Bejchluß ber Sn e und eine „iber 
lutjaure Arbeit des leidenden JEjn". 2) ©, 81-88 Kitchen. 
I gi 3) &.89— 155 unter der —— Der im Hauſe 
Errn — betende Zollner⸗ Buße, Veicht · und 
| ee 156-170 füiehen fidh 9 tägliche 
Gebete für den Sen die Wrbeit, in Not, Aue den — 
Eltern, beim Gewitter, für einen Kran um ein feliges 
Ende an 5) ©. 177—192 das Ende bilden 12 Lieder, Davon 
9 zu den Kirchenliebern gehören, 4 mehr fr die Andacht 
| hir dich Donnern, Gott — Sch fehne mich nach meinem Grabe 
as iſt e8 doch? Was ift der Menfchen Leben? — Hab Dank 
dreieiniger Bott [fix alte Leute]) berechnet find. 




















— 





556, 


Diefelbe in Diesdorf gedruckte Ausgabe verbreitet auch 
2. Carl Dülfer, Breslau im Kommiffionsverlag Je 
(Et. 8°, & Pf. Halbiwd. mit Titel 85 Pf); h 
3. die deutjch-evangelijche Bud: und Traftat- 
geſellſchaft, Berlin N., Aderitraße 142, Ede der Bernau 
itraße, gebunden 75 Pf; 
4. der Verlag von A. Shmidt, Altona Anklam), 
mit feiner Firma, gebunden 60 Pf; i 
5. der Hejjen-Nafjauiihe Kolportagevereinf: 
(Herborn) mit feiner Firma, 60 80 Pf. 
Der Vertrieb von Bergemann, Neu-Ruppin, aus ift aufgegeben 
II. 6. Eine Ausgabe mit Titel in ſchwarz und rot, aber 
ohne das altertümliche Bild Schmold3, mit grobem Drud, aber 
etwas kleineren Lettern, mit 136 Seiten (dev Druck der Gebete 
ift immer derſelbe, 21 Zl., während er in Nr. I wechjelt) und 
©. IIT— VI gegebenem Inhalts: und Liederverzeichnis drudt 
der Verlag der Gotthold-Erpedition (1884) in Cottbus, 
und er — fie einfach gebunden mit Halbkall. zu 60 Pf 
II. Die Ausgabe von Enflin und Laiblin in 
Reutlingen (Schmolt) ift im Format ein wenig Heiner als die 
genannten und daher aud) mit zwar deutlichen großen Lettern, 
aber doc) Kleiner als in I gedruct (20 bez. 22 31). Sie hat 
den Titel nur in ſchwarz, 168 Seiten, wobei ©. 166--68 auf das 
Inhaltsverzeichnis fallen, als Titelbild JEſus in Gethjemane 
Hier und da jind die Gebete und Seufger ein wenig anders 
im Wortlaut. Zum Sonntag ijt der 2. Seufzer am Schluß 
des Morge E 3 verändert. Auch die Lieder 
Schmolds jind etiwas modernijiert. Bei den 12 Liedern des 
ichen Gefang-Büchleins“, bei denen, wenn möglich, die 
ederdichter abgedrudt find, ijt das „Ich jehne mich nach meinem“ 
durch das Arnds „Geht nun hin und grabt mein Grab“, und 
Was iſt es doch? Was ift der Menſchen Leben “ durch das 
„Ah wie nichtig, ac) wie flüchtig“ erfeßt. 
Zum Titelbild it ſchließlich noch das Lied „Du geheft in den 
Garten beten” in Fleinerem Drud beigefügt. 
su Merkwürdig iſt nun, daß das beliebte und durch jeine 
flaven, jchlichten, tiefen, furzen Gebete alt und jung nicht warm 
genug zu empfehlende Büchlein Schmolds Namen trägt, aud, 
wie im Allgemeinen lutheriſchen Gebetbuch, aus ihm als Quelle 
„Schmolds güldenes Kleinod oder Schmolck“ zitiert wird, und dabei 
jind in dem Buch nur die Morgen: und Abendlieder von 
Schmold. Das übrige ift aus dem älteren guten Gebetsſchah 





en ee om die Dreieinigki et d aus 
17.8 ——— wie in ʒachs Gebetbuch rgente 
und Abendſegen finden ſich ſamtlich in des Sell Gottfeien 
Ben „Eröjfnete ac Dane nenn, 
jon im — teten Haus: un möbuch, 
welche beide ——— Samı en der. beiten Gebete von Luther 
bis zu feiner Zeit Ya — oder Neu vollftändig 
allgemeines Gebet- und Handbuch, enthaltend den — 
Kern und Auszug der geiſtteichſten und ſchönſten alt 
‚neuen Gebet und Seufyer, 1670) Es find die in den en 
jeit etwa 1650 ſich häufig findenden kurzen —— und Abend⸗ 
HL, BE als ſolche dann auch in den beften @: fammlungen 
er jeit 1840 fich finden (ogl. ©. 221°). 
Bon den übrigen 33236 in Schmolds Kleinod ſind B 
—— bezw, Moliſſander die Andacht zum Beſchluß 
Geber vor Empfang des heiligen Abendmabls 
& 124, Se Diearius), Seufger, ehe man hinzunaht (S. 132, 
Dlearius), das Wettergebet, das eines Aranlen; aus Dlearius 
‚1679 noch amvei Dantjagungen nad) dem Abendmahl (&. 140) 
und Gebet um die Nube der Seele (S. 149), im Straßburger 
‚Bebetbuc, 1687 finden ſich die Gebete dor und nach der Prebigt, 
in dem von 1731 das Morgengebet am Beichttag und das 
— bet, ſowie Morgengebet am Abenbmablstag- 
umertung 1; Yu den größeren Gebetbüchern, in welches 
die Scmolctjchen Morgen und Abendſegen mit anderen Aufnahme 
gefunden haben, gehört auch Zollitofers Weibrauhjcdas, ein 
es call dem Himmlifchen Vergnügen, das in der Schweiz 
— 77 — jehr verbreitet ift Wie das Himmlifche Ver 
in feinen Grundftod in den reformierten @ebeten von 
Bert fo diefes in denen von Johannes Zollifofer, der um die 
Wende 17. Jahrhunderts Kämmerer und Pfarrer ber Ber 
meinde in x pe jau in Appenzell war. 
Wilhelm Baur jet men vorliegende große 
— tragt den Titel: 

Dobannes Zollifofers, weil. Kämmerers nnd Pfarrers 
der Gememde zu Heriſan, Neu eröffneter bimm- 
Lifcer Weih rauch-Schahz ober volljtändiges Gebetbuch 

= 3 8. bei Tiche, Kühe, Pornunz, Dorning (2. 580) rundet, Mist, 
Webrrafkhey, Az. hurb Wesripuch, Manderfiab, vergl. Diefelben am Anhang. 


Brenn: 











für alle Zeiten, Anliegen und Stände. 10. verbefjerte 
Auflage, bejorgt duch Karl Chr. Eberhard Ehmann, 
Pfarrer in Kirchentellinsfurt bei Tübingen. Mit Stahlftih 
(Bild Zollikofers). Gr. 8°%, 859 ©., 28 ZI, großer Drud 
in ben Gebeten, dünnes, gräul. Papier, Halbfrzbd. 4,30 Mt. 
Bu dem ſeit 1691 verbreiteten Gebetbuch, deſſen if 

m 





558 


Auflagen mit 50000 Eremplaren in 10 Jahren vergril 
waren, giebt Ehmann im Vorwort an, daß es fchon feit 
“4. Auflage eine Vermehrung von Morgen- und Abendgebeten 
auf vier Wochen von F. Battier (Bafel), Mel, Stard und 
Schmold erhalten; ferner daß er in der neuen Ausgabe bie 
ſchroffen, einfeitigen, konfeſſionellen Ausdrüde des ſtreng 
reformierten Verfaſſers gemildert habe und zumal in der Lehre 
von den Saframenten und der Gnadenwahl auf den jchrift- 
mäßigen Ausdrud geführt habe. S. V—XV folgt Zollifofers 
Vorrede über das gläubige Gebet und den rechten Gebraud) 
des Buches, über die rechte Vorbereitung zum Gebet und die 
Art des Gebetes im einzelnen. Zollikofer hat feine Gebete, 
wie er felbjt fagt, den gelehrteften und eifrigiten englifchen 
und franzöfiichen Betern entlehnt, den M. ©. Hierons, D. Feat: 
198, 3. Readings, Haywards, R. Rogers, D. Rob. Hils, 
Sorocols, I. Taylors, R. Baxters, Sacres prineipes, Autore 
The Duty of the faithful u. a.; P. du Moulin, M. Fauchers 
Murat, &. Drelincourt u. a. Den Gebeten find meijt Schrift: 
worte (ausgenommen 2., 3., 6. Woche, chriſtliche Hausjegen) 
vorangejtellt und Reime oder Verje (ausgenommen 3., 6. Woche) 
nachgejtellt, hier und da aud) bejondere Einleitungen beigegeben, 
3. B. am Abendmahlstag, bei einigen Abendgebeten. Die 239 Ge- 
bete verteilen ſich wie folgt: 

1) 12 allgemeine Gebete; 

2) 84 Morgen: und Abendgebete auf 6 Wochen, längere 
von Zollifofer, kürzere von ihm, Morgen- und Abendopfer von 
Fr. Battier, + als Pfarrer zu St. Alban, Bajel, dann von 
Mel, Start (ohne Aufmunterungen) und Schmold (gereimt), 
als Lieder gedruckt (40 31); 

3) 20 Feiertagsgebete für Sonn: und Feiertage, eingeleitet 
mit kurzem Unterricht, trefflich (Geburtstag, Konfirmation); 

4) 7 Beicht- und Abendmahlsgebete, eingeleitet mit kurzem 
Unterricht, der aber natürlich nicht über die kalviniſche Lehre 
hinausführt, jo bibliſch er auch geitaltet iſt. Bezeichnend ift 
aud) die Prüfung nach den 10 Geboten mit dem 2. vom Bildnis 
und, daß für die Beichte nur eine Nummer, diefe Selbjtprüfung, 





Jime 
bleibt der eigentlich mündliche Genuß des Leibes und Vlntes 
ausgefchlofien, nur das Genieken „mit dem Brot und Wein“ 
kommt zum Uusbrud; 

5) 18 Gebete vom chrifilichen Sinn ımb Wandel (hier 
Gebete, die mir zu den — jebeien —— milden). (eigenartig 
139. Gebet einer Perſon, welche die Religion — 134. Der 
Eltern für ein Kind, welches von der wahren Religion abgefallen) ; 

” 48 Standed» und Verufägebete: 1. (gemeinen 
— Zifchqebete; II. Im befonderen: A. Voltsieben: a) Wehr 
ftand, b) Lehrſtand, H Nährftand; B. Bamilienleben; 

7) 25 Gebete in allerlei Anfechtung und Not: a) im 
allgemeinen, b) in bejonderen geiitlichen und Teiblichen Nöten ; 

8) 7 Gebete vom Witterungslauf; 

9) 38 Gebete von Kraulheit, Genefung und Tod mit 
einigen Erinnerungen (auch bei einer Badkur, bei Schnitt oder 
Beinbruch, 218.— 222. Nurze Erinnerung und Bericht, wie man 
einer franfen Berfon foll zufprechen, 221. Das Olaubensbelenntnis, 
erweitert für einen Stranlen, 225, Erinnerung, wenn die Aranks 
heit anhält z., 231. Grinnerung, wenn ſie zum Tode nahet, 
239, Tröftliche Erinnerung wider die übermäßige Betrauerung 
der lieben ——— 

©. 778 jelgt bis G. 856 die 10. Abteilung mit 85 geiſt⸗ 
lichen Sieden, die vielfach aus den beften des älteren Lieder« 
5* der luth. Kirche ſeit etwa 1650 genommen find, dazu 

ree und Schmolck veichlic benutzen, ohne 5 B. Gellert u. a 
auszuſchließen. In dasſelbe find die Schmolckſchen Lieder zu 
den Heimgebeten und die Stardjchen für die Wochentage frilh 
und abends aufgenommen. 

Zur Venugung des Hollitoferfchen Buches gilt dasjelbe, 
was vom — Vergnügen” geſagt werden iſt. Man 

', zumal bei Beichte und Abendmahl tror aller Abſchwächungen 
in der neuen Auflage feinen reformierten Urfprung nicht gußer 
Act Ioffen Bogeichnend file beide 5. B. iſt, daß ber Taufe 
nie hnung geichiebt. Auch fieht es den Schmoldjchen oder 
Schmolds Namen tragenden Gebetbilchern infofem nad, daß 
bei aller Vibligität der Sprache doch die Einfachheit der Form 
unter einer öfters ſchwereren Sprache in längeren Sägen 
zurilcktritt, wie denn die Gebete meift nicht gerade kurz find. 





Sie fprechen in der Einzahl und find mehr fürs Rämmerlein, 
als die gemeinfame Andacht. Sie treiben aber fleißig die Für- 
bitte des einzelnen. 

Anmerfung 2: Verwandt den Schmold zugejchriebenen 
Buchern aus jeiner Zeit find noch folgende zwei, die ſich bis 
auf unjere Zeit in Neuauflagen mit Hecht empjehlen: 

1. Altes Straßburger Gebetbüdlein, wieder neu 
und vermehrt hevaußgegeben zum gejegneten Gebrauch der 
Chriften Augsburger Ronfeffion. &rakburg, Selbjtverlag 
des Herausgebers Friedrich Horning, in Kommiſſion 
bei Vomhoff, Straßburg, Langeſtr. 119. 136 S., 16°, 
26 31.8. ©, 40 Big. 

Das Büchlein ijt eine kurze Zufammenjtellung aus guten 
Gebetbüchern von Luther bis 1700 etwa, 1879 neu heraus: 
gegeben von Friedrich Horning. 1731 erſchien e3 als Zugabe 
zum Straßburger Gejangbuch. In vorliegender Ausgabe ijt es 
vermehrt um Wochengebete aus einem 1687 ebenfalls zu Straß: 
burg gedructen Gejangbücjlein, ſowie mit guten fräftigen Morgen-, 
Abend-, Buß-, Beicht⸗, Abendmahls-, Abjolutions- und anderen 
Liedern, jowie einigen Gebeten aus Habermann u. a. Es ent: 
hält wie die beften alten Gebetbücher des 17. Jahrhunderts einige 
turze einfeitende Seufzer an den Dreieinigen am Anfang der Ge 
bete. Was es will, jagt Horning: „Möge in unjeren ernften Zeiten 
der Geijt des Gebetes in allen Herzen wach werden und die 
Vegierde im Gebet als in der „höchſten Kunjt“" jich zu üben, 
die Chriften Augsburger Konfejjion zur Würdigung und treuer 
Benügung der Gebetsihäge führen, die ihre Kirche ihnen an— 
bietet. Dann werden dieje Schäte aud) wieder ihre Kräfte 
bewähren, und der HErr wird an den Kindern jegnen Fönnen, 
was er an den Vätern gejegnet hat“. 

Das Büchlein enthält 1: Eingang und Worbereitung; 
2: 24 Tages: und Wocengebete mit Sonntags- und Gottes 
dienftgebeten (Sonntag Morgen, Montag Abend, Samstag Abend 
find aus Dlearins Sammlung 1679, das Gebet vor der Kirche 
findet jich jchon Hamburg 1590, der Morgenjegen am Dienstag 
führt auf Bugenhagen, der am Freitag findet ſich in Rittmeyer); 
3: 10 Buß: und Beichtgebete; 4: 11 Abendmahlsgebete; 
5: 35 Gebete in verjchiedenen Anliegen (3. B. auc) einer Haus: 
mutter, die neues Gejinde bedarf, eines jungen Handwerkers, 
eines Knechtes, einer Magd, die einen Dienſt jucht, einer glüd- 
lichen Dienftmagd, eines onfirmanden, eines Gefangenen, einer 
ſchwangeren Frau, gegen faljche Lehrer und Sekten, davon das 


560 














56 


, einer Hausmutter, eines Kindes und zur Zeit 
a 

Die Gebete jind — kurz und leicht zu faſſen, 

auch die Bei te find, obichon Lä immer noch — 
Das Bu⸗ — für 3 Bi jenen, die beten wollen, 

aber weni en, zu empfehlen. Wegen jeiner Bielfeitigleit 

iſt es Sin ch, durch und durch nüchtern, 07 lutheniſch 

6 en — ———— y 

woraus zu jhöpjen tägliche en» und jegen mit 

ee Troftipriichen, don und. Nachjeufzerlein, 

liche Kirchen» und Feſtgedanten. —— Beicht- und 

ommanionanbachten, wie auch fräftige Seufzer aller Note 

leidenden und herzliche Gebete in Weitersnot nebft Morgen, 

Abend», Buß, Kommunion, Dank und anderen Liedern. 

New-Ruppin, Verlag von 5. W. Bergemanı. 256 ©, 

14, 21 und 27 1. db. ©. (muc noch um Reſt dort vor⸗ 

dei, aus demfelben Verlag duch Enßlin & Lailin, 

ullingen, noch zu beziehen). Sehr großer Drud, diinnes 

Rn ea die Sprüche ftehen noch in großem Drud, 


In der Vorrede (mohl 1719 von Tiehe, Dialonus zu Yena) 
S HI—VI jpridjt er in Vilbern won ben Kränzen, bie die 
jerquelle verdient, als eine 1) meu entipringende, 2) eine 
are, 3) eine hod) fteigende. 

‚Der Inhalt ift folgender: „Die Abteilung dieſes Büchleins 
— in @ Teilen und hält der 1) in ſch Morgen» und 
Abend-Segen, Reim — Zroft-Sprüce, Vor und Nad · 
auf jeben Tag der Woche“, S.1—91. Hier finden fich 
die je aus Dlearius, 1679, wie im „Bildenen Mleinod", ie 

Seufzer und Troftjprüche zeichnen diejen Teil wie das Gange 
aus. 2) Der 2. Teil hält in fid „Schöne Rirchene 
Fund hohe Feſttags⸗Gebete“, &.92 116, alle aus dem älteren 
Bebetsichab, auch auf Keihnachten, Oſtern und Pfingften. 3) Dex 
| 3. Zeil hält in fich buffertige „Beicht» und Kommunion Ans 








dadıten", S. 116-138, 4) Der d, „Zeil hält in ſich „Kräftige 
Geufger aller Notleibenben", S, 139-162 (5 B. um ent 
Leben, beim Stundenſchlag, wei Reifegebete, vor und 

der Irheit, um Trieben, in teuer Zeit, in Sterbensndten, 

10 für Krante und Sterbende). 5) Der 5. Teil hält in ſich 
ex, ie Gebete in Wettersnot”, 16 Gebete auch bei 
Kälte, nach gehaltener Ernte und — S.163— 188. 

Der 5, Teil hält in fich Morgens, Abend», Buß, Kommunions, 


3 | 












562 





far — fo recht für alte fromme Leute, die entweder über 
vielem Leſen leicht matt werden, oder fir ſolche, die nicht viel 
‚Zeit zum Beten ſich nehmen, aber ebenjo auch für die neu 
tonfirmierte Jugend, die aus guten kurzen Gebeten recht beten 
Iernen fol. Durch fein Löftliches Liederbuch und noch größere 
Vielfeitigleit möchte man ihm vor Schmold noch den Vorzug 
ebeı 


N. 

Eine bedeutend befjer ausgeftattete Ausgabe ift die von 
Trowitzſch & Sohn, Berlin, Leipziger Straße 133, auch bei 
Trowitzſch & Sohn, Frankfurt a.d.D. 8°, 366 ©, 12, 19, 23 
31. d. ©. Beſſeres Papier und Druc noch größer, ſeibſt die 
Rieder jehr groß (S. 361 ausgenommen), geb. 1 ME. Zumal 
der Vorrat der Neu-Ruppiner Ausgabe zu Ende geht, ift fie 
ganz bejonders zu empfehlen. 

Die ausführlicher, verwandte Ausgabe von Hermannsburg 
1861, „Geiftlihe Wafferquelle, darinnen ſich ein jedes 
fromme Herz, beides, auf der Reife und daheim in guten, kühlen 
Tagen und in mancherlei Hige der Anfechtung leiblich und 
geiſtlich erquiden und erfriichen kann. Aus dem heiljamen 
une der heiligen Schrift und anderen chrijtlichen 

üchern zugerichtet umd jeßt aufs neue herausgegeben, auch ver: 
fehen mit etlicher großer Herren und fürftlicher Perfonen Symbola 
und Gedenffprüche, nebjt mbang und Zugabe", iſt jegt vergriffen. 

Beide gehen zurüd auf Bafilius Förtſch, „Geiſtliche 
Wafferquelle", 1615, Leipzig (Nürnberg 1678, 1738). (Förtih 
a Roßla, + als Paſtor in Gumperda b. Kahla 1619) Dal. 

eite 218. 


43) Bernhard Blod. 
1669 — 1739. 


Bernhard Block ift geboren den 30. Juli 1669 zu Quafenbrüd 

und war von 1696 bis zu feinem Tode am 5. September 1739 
Paſtor zu Bramſche, jeit 1732 auch Konfiftorialrat. Er jchrieb 
„Nötige Anmeifung, wie ein Chrift den Schein 
und Kraft des Chriftentums, den Gebraud 
und Mißbrauch der Gnadengüter des Haujes 


563 


Gottes wohl unteriheiden, wie aucd den 
jaljhen Zroft und gefährlichen Selbfibetrug 
in ſich erfennen fönne Zur —— feiner 
Gemeine zum rechtfchaffenen Wejen, das in Chrifto JEju 
it, einfältiaft abgebildet von Bernhard Bloc, wel, 
Baftor und Konfiltorialrat in — 

In dem Buch vereinigt ſich lutheriſche Rechtgläubigteit und 
wahre Hergensfrömmigteit bes Pietisnus. Die Dirtentreue des 
Seeljorgers zeigt fi von Anfang bis zu Ende. Es erſchien 
zuerſt 1710 als Huszug der an den Buße und Bettagen ges 
haltenen Predigten, auf das Verlangen gottliebender Serien 
herausgegeben. Dies Bud) gehört, wie das Borwort zur neueften 
Mer € vom 10, Novembst 189% durd) P. WB. Wöbking befagt, 
iS jeine Gegend zu den Alten Tröſtern. In der Heil bes 

ernunftglaubens gaben einige freunde den Anftoß, daß Bloc 
als treuer Zeuge des Evangeliums aus bem Grabe ber Vers 
gefienheit wieder erftand und die Seelen dever, die den HErm 
mit Ernft fuchten, im Glauben jtärfte und tröjtete, indem er 
auf Grund der an in Beweiſung des Geiſtes umd der Kraft 
eindringlich zu dem thätigen und wahren Ehriftentum aufforderte 
und vor einem äußerlichen Schein und Namenchriftentum warnte. 
Schon 1848 iſt von Paftor F. Arens e8 von neuem heraus: 
gegeben morden, hat aber nur in Kleinen Kreiſen des wieder⸗ 
erwachten Glaubenlebens Verbreitung gefunden. Die neue Nuss 
abe Wobkings erſchien in Hermannsburg 1895 in 12%, 181 

iten, 32 SL d. ©., guter Druck. Geh. 70 Pig. 

Das Bud) enthält S. 1—19 3 Vorreden, die Sonne mit 
Nachrichten über das Buch und den Berfafjer, die von Arens 
1848, die von Bloct 1710. Die von Arens fpricht über die 
Heinen ſprachlichen Veränderungen und die Zugabe zweier Lieber 
(S. 126—131), die von Bloc Über VBeranlaffung, Zwed, Inhalt, 
Seite 1934 giebt den 1. Teil, vorftellend die Brühe Zions 
im Alten Teitament, wie das mit faljchem Troft meiftenteils 
eingenommene Volk Bottes von den Trauben zu den Herlingen, 
das ift von dem wahren Gottesdienft auf den bloßen Schein 
und Cevemonien, ja endlich dadurch auf die greulichite Sünde 
und Abgötterei verfallen; S. 35—102 ben 2. Teil, vorftellend 
bie Brüce Bions Im Neuen Teftament oder den Verfall vieler 

eutigen Ehriften und wie man den Schein und die Kraft bes 

iltentums, den Gebraud) und Mißbrauch der Gnadengüter 

des Hayes Gottes wohl unterjcheiden umd den faljchen Trojt 

und gefährlichen Selbjtbetrug in fich erfennen könne, welches in 
36* 


564 





etlichen Glaubenspunkten zur Probe dargethan wird. Nun 
zeigt ex in klarer Gedanfenfolge den falfchen und rechten Gebrauch 
(Selbftbetrug): 

1) vom Glauben (bis ©. 45); 2) von der Buße (bis S. 55); 
3) vom Gebet (bis ©. 69, ſehr praktijch und jeeljorgerlich unter 
weifend); 4) von der Heiligen Zaufe (bi8 ©. 76); 5) von dem 
heiligen Abendmahl (bis ©. 91). 

Alle andern Glaubenspunkte bezw. faljchen Troft bei den- 
jelben faßt er in einen Anhang bis ©. 102. 

Der 3. Teil S. 102—120 folgt: vorjtellend die Urjachen, 
woher folder Verfall entjtehe, und anbei die Mittel zum ge: 
jegneten Anfang de3_Chriftentums. S. 120— 125 bejchließt 
ein warmes inniges Schlußgebet eines Seelforgers, eine herzliche 
Bitte und Fürbitte bei der Not der Zeit, das Ganze. Die Fülle 
der von trefflicher, tiefer, großer Seelforgererfahrung zeugenden 
Gedanken wird leider oft in einem breiten, weitichweifigen Satzbau 
mit vielen Neben» und Zwiſchenſätzen gegeben. 


44) Johann Ebriftoph Schinmeier. 
1696 — 1767. 


Johann Chriſtoph Schinmeier iſt 1696 in Nordhaujen 
geboren und jtarb 1767 als Hauptpajtor in Tönningen (Schleswig). 
Gr gab 1738 und 1739 als Gegenjtüd zu den pietiftijchen 
Schatzkäſtlein das „Biblijche Sprudy: und Schatzkäſtlein Luthers“ 
heraus, in dem er Gottes Wort mit Luthers Worten erklärt. 

Siehe näheres bei Luther, S. 57 fi. 











45) Johann Friedrich Lenz. 
1701 — 1762. 


Johann Friedrich, Lenz, fo entnehmen wir Hornings Leben 
©. 163, wurde zu Straßburg den 3. April 1701 geboren. Nach 
Vollendung jeiner Studien in Straßburg nahm ihn 1718 Philipp 
Jakob von Berſtett, Stättmeijter und Dreizehner der Stadt 
Straßburg, in fein Haus und an feinen Tiid auf. Er vertraute 
ihm die Erziehung feiner Tochter Sidonie und ihrer Gejchwiiter 
an. Durch Vermittelung jeines Patrons wurde er den 26. Sept. 
1723 Abendprediger zu St. Wilhelm und am 4. Advent 1726 
Abendprediger zu St. Nikolai. Am 3. April 1728 wurde er 
durch Verwendung eines Wurmfer von DVendenheim zu Sund- 





in ber Nitolaiti rt), und 
Ser, Mumie in Sinn Kaya Aulnand, de Met 
nach Sunbhaufen berufen, wo er über 16 Jahre fang jein Anıt 
a 
fehon im Jahr 1762, dem 16, Jam. 


. 


Im Jahre feines Todes gab er jein Böftliches treu lutheriſches 
raus, ein Buch, das im Eljaß die meitejte 


er 
i gefunden. „Zaujende und abertauſende hatten bald 
omings Leben, ©. Se im Not und Tod, in 


« 





Hugs! Konjelfion als die Roſe umter den Dornen dargeitellt 
wird, Die neue Ausgabe trägt folgenden Titel: 
Gebeiligter Kinder Botten Bet-Kämmerlein, 
worin fie durch gereinigte Lippen, mit Aufhebung beiliger 
Hände ihr Herz vor dem HEren ausjchlitten morgens 
und abends die ganze Woche hindurch, an Sonn: umd 
Feittogen, in Paljtonsgeit und Karwoche, vor, bei und 
nad) der Beichte und Kommunion, bei entſſehendem Uns 
gemitter, im Amt⸗ Stand» und ——— 
bei allgemeiner und beſonderer Not, Kreuz, Änfechtungen, 
Krankheit und Tod, in Seufsern, Gebeten und Liedern 
nebſt beigefügten Präftigen Ermunterungen der Seele von 
M. Jobann Friedrich Lens, ehemal. ev.-luth. Pfarrer 
zu Sundhaufen, Pfarr⸗ Dialonus zu Alt St. Veter, ger 
Itorben 1762 als Pfarrer zu Alt St. Peter in Stvapbui 
Mit beigeflgtem zeitgemäpem Neformationsfefte und mit 


566 


Belehrung über Ordination, das heißt, Amtsverpflichtung 
angehender Pfarrer der Kirche Augsburger Konfejjion in 
Eljaß-Lothringen ꝛc. Gemwidmet vom Verfaffer edeln und 
befreundeten Perſonen zu Sundhaufen, Berftätt und Venden ⸗ 
heim, wieder neu und vermehrt herausgegeben im Jahre 
1880 in 5. Abdruck in Liebe zu den Gliedern der nicht 
unierten Kirche Augsburger Konfeffion zu gejegnetem 
Gebrauche aller Chriften und insbefondere der Kinder 
unferer befenntnistreuen ev.-[uth. Kirche in Elfaß-Lothringen. 
Straßburg, Kommiffion bei Vomhoff, Langeſtraße 119, 
Schmidt, Gemwerbalaubftr. 44, Noiriel, Schloſſergaſſe 27, 
Trübner, Krämergafje 14. Bei (dem Herausgeber Pfarrer 
Friedrich Horning, Großlirchgaſſe 9, in Straßburg), jest 
bei dem Sohn, Pfarrer Wild. Horning, Helenen 
gafje 1. 1143 ©, 33 81. d. ©. (aud) 37 und 41 BL), 
großer Drud. Geb. 4 Mt. 

Das jehr umfangreiche Gebetbuch bezeugt in feinem Inhalt 
ein innige3 Glaubens und Gebetöleben und ijt ein vollfommener 
Hausſchatz der Erbauung für alle Zeit. Es erfegt in feiner 
reihen Sammlung für alle Verhältnijje viele bejondere Gebet: 
bücher und fann mit der Bibel fürwahr das Gebetsleben auch 
eines jchlichten einfältigen Chriffen das ganze Leben nähren. 
Der neuen Ausgabe jind die beiden alten Titelbilder mit_bei- 
gegeben: „JEſus lehrt beten“ und „Jejajä Berufung“. Seite 
1—5 jteht eim treffliches Vorwort über das Gebet und die 
Andacht und den Juhalt desjelben mit Verweiſung auf Scriver. 
Das ganze Bud) enthält nun in veichem Wechſel Andachten, 
Betrachtungen, Aufmunterungen, Gebete, Verſe, Lieder, Sprüche, 
Seufzer, Neimgebete und vergl. Folgenden Gang nimmt es: 

Erſter Teil: Das gläubige Kind Gottes betrachtet bei 
feinem Eintritt in das Vetfämmerlein, bevor es jein Herz vor 
dem HErrn ausſchüttet, des Gebetes Notwendigkeit, Beſchaffenheit, 
Kraft, Nusbarkeit und gewiſſe Erhörung: aus Sprüchen der 
Schrift, aus Exempeln derjelben, aus den Schriften der Väter, 
ſowie der Gottesgelehrten der evangelijchen Kirche, wobei Luther, 
Arnd, Seriver, Dannhauer, Müller, Karpzov, Gerhard, Schmid, 
Lütkemann, Spener, Schütz (Creußberg), Porjt, Lafjenius, Burg, 
Grammlih, Rambach, von Moßheim zur Sprache kommen, 
dann folgen verjchiedene allgemeine Betrachtungen und Anleitungen 
zum Gebet (bis ©. 40). 

Der 2. Teil enthält (S. 41--49) Ermunteruugen und 
Gebete zc., um recht erhörlich beten zu lernen. 














567 

Der 3. Teil 50—234 Gebet 
RE Woche, — Sonnteg, —* — 
Erneuerung Fbundes, Eifen, Morgen» 
und. Abendjegen * — en, mie im 


Kb tes fängt I Se md Vellämmerleim ic 
eine je Arbeit im 

a en Ah lie — Abbitte, — 
17 1 und Füurdilie uerung des Taufbundes 

und Erinnerung | jeiner este — find nad) älterem 

— bei ben einzelnen Morgen. und — die Sen 

einzelnen Perjonen der “ei m Drei feit. — 

Gebete find immer geöfer ine Lieber Meiner, bie Auf⸗ 

munterumgen in mittlerer Größe, 

Der 4. Teil: Das glänbige Kind Gottes bereitet: ſich in 
feinem Betlämmerlein 2 in Begehung der Feitzeiten 
Bub eiertage vom An es Kicchenjahres bis ans Ende 

ichtung und Gebet, Hier en Gebete (auch 
und abends bejonbers) fs gay jahr, auch 
tage, ferner Geburtstag, Tauf- amenätag, Emte- 
feft u. vergl. werben bertchfiktigt (bis ©. 498). 

Der 5. Teil: Das glänbige Kind Gottes bejchäftigt ſich 
in feinem Vellämmerlein mit erafl ſtlichen B — 
feiner jelbft und Unterſuchumg feines Wo: — 

beiliglid an mit Beten und Sieben zu Bf Men ae 
— das Liedesmahl JEſu ‚feuriger Andacht und 
— mit großem Fleiß zu mürbigem Genuß desſelben 
Zeil enthält eine Fülle von Selbitp ‚jungen und Gedanken 
Fl die Buße, einen trefflichen nötigen Unterricht von ber * 
— te, zwei Andachten Heinrich 
(S. 499589). 

Der 6. Zi: Das gläubige Kind Gottes tritt aus feinem 
Vetfämmerlein hervor mit mwohlbereietre Seele, gehet in die 
Öffentliche Sirchenverfammmlung und zum Beichtftuhl, jene Sünden 

beichten, die priefterliche Abſolution aufzufaffen und nach 

Bam Dan für diefelbe tags hernach imier brünftigem 

gen, Betrachtungen und Seufzern das Saframent 

des Keibee un und Blutes eh zu genießen. Hier find die 
befonders fürs Gotteshaus und eine itreffliche 

ing über das Amt der Schliffel und bie Abfoluttons« 

el, über den Genuß des heiligen Sakramentes, über veines 
frament gegen alle Union und Unionsjormel, jomie alle 











568 


Abendmahlsgebete bis zum Schluß des Abendmahl gegeben 
(bi3 ©. 698). 

Der 7. Teil: Das gläubige Kind Gottes kehrt in fein 
Beichtfämmerlein zurück, wirft ſich auf feine Kniee, danket Gott 
für die Erquidung der Seele bei dem Genuß des hochwürdigen 
Abendmahl3, finget jeinem heiligen Namen und bittet um fernere 
Stärfung des Glaubens, Befeffigung in der Vereinigung mit 
Ehrifto, Vermehrung der Liebe, Zunahme im thätigen Chriftentum 
und Verfiegelung der Hoffnung künftigen ewigen Lebens. Hier 
finden ſich alle Gebete nach dem Abendmahl, dazu als Zugabe 
Stüde aus Schaitbergers Sendbrief (Bom Abendinahl, ©. 725), 
wie ſchon ©. 65, Teil 1 über die Kindertaufe. Hier ſchließi 
ſich Hornings Beigabe über das Reformationsfeft (S. 731) an 
mit Gebeten, Frageftüden, bejonders über das Marburger 
Geſpräch (Bild dazu), den Reichstag zu Augsburg, den Namen 
„lutheriſch“, die Bekenntnisfchriften, Nechtfertigungslehre, Unter: 
ſcheidungslehren 2c. (viel kirchliche Lieder MWeyermüllers dabei) 
und die luth. Mifjion (mit 2 Bildern). Dem folgt ©. 801 
„Biblifcher Glaubensgrund aus Schaitbergers Sendbrief“ (oder 
Religionsgeſpräch zwiſchen einem fatholifchen und evangelijchen 
Ehriften) in 146 Fragen und Antworten, dann Schaitbergers 
Glaubensbefenntnis, Lied, über den Kirchweihtag und die 
Ordination der Pfarrer (S. 834838). 

©. 839 folgt der 8. Teil: Das gläubige Kind Gottes 
beherziget in ſeinem Betfämmerlein feinen Stand, Amt und 
Beruf und trägt folchen nebjt den darin vorlaufenden Begeben- 
heiten Gott dem HErm im Gebet andächtig und gläubig vor, 
um defjen Segen flehentlich bittend und für die Erlangung 
desfelben freudig danfend. Diefe Sammlung der Standes und 
Berufsgebete beginnt mit Löhes Worten von der Zeit des Chrijten 
und einem geijtlichen Stundenzeiger nad) Quixsjelds Vorbild 
Es enthält Berufsgebete der manchfaltigſten Art: Obrigkeit, 
Adeliger, Pfarrer, Lehrer, Schulfind, Kaufmann, Handwerks 
mann, Adersmann, Jüngling, Jungfrau, Verheiratung, Braut: 
ftand, Ehejtand, für Hebanımen, Schwangere, Kinder, Alte, 
Witwen, Waifen, Dienftboten, auf Reifen, Schiffer, Kreu, 
Trübfal ꝛc, Krieg 2c., Sonnenjchein, Gewitter zc. (bis ©. 1018). 

Der 10. und legte Teil: Das gläubige Kind Gottes, dem 
der HErr über Leben und Tod jein Vetfämmerlein zum Kranken: 
fämmerlein gemacht, jeufzet auf jeinem Giechbett unter den 
Schmerzen des Leibes und bereitet ſich zu einem jeligen End, 
mozu es mit Veten und Flehen ausgejegnet wird. Da finden 


aus Hein Miller und Troftbriefe Luthers, Jomie 


aus und Arnds Leben. 
©. 1123—1143 folgt ein genaues ‚nbalteverzeichnis. Es 
mweift weit üher 400 und Betrachtungen auf, 206 


ansgedrudte Lieder mit Dichtern und 78 Melodien. 

Die Sprache vom Lenz ift biblifch gefalbt, manchmal ſpürt 
man die Vieltonigleit are Gebete des 17, Jahrhunderts, 
ünmee aber —5 — erhabene Sprache, bisweilen heilige Ber 

ei Die Gebete und Verradjtungen find oft lang und 

und da mit altertümlichen Wendungen, in den dern J 
von der Geburt ıc. naiv Art der Alten, aber immer ver 


EHE Lenz gebeiligter Rinder Gottes 
ämmerlein in Morgen und Ubendgebeten zc. Unveränderte 


16) Dofeph Schaitberger.‘) 


Joſeph Schaitberger ift den 13. März 1658 zu Durnberg 
— —* Dorf im Erzbistum Salzburg ummeit Hallein. 
it Bater mar der Bergmann Johann Schaitberger, feine 
Mutter Magdalena geb. Danneten aus Berhteögaden. Den 
erften Unterricht erhielt er bei feinem Bruder, der in Ditenberg 
war, Seine Eltern bielten ſich im Geheimen zu dem 
zeinen Gotteswort, und Jojeph vertiefte ſich jo in die enangelifche 
Wabrbeit, daß er damit allen Einwirfen der Nönifchen gerwachſen 
mar. m 25. Vebensjahr jand ev in Magdalena Kämmlin aus 
den Pi — — die mit * — Bee 
Keim" von feiten der Nömifchen teilte, ‚aber ſchon, nachdem 
ibm 3 Töchter geichenft, nach vierjäbriger Ehe ftarb. Im 
1685 traf &haltverger mit ben Evangelifchen von ganz 
ee na langen Drangfalierungen der Auswanderungs- 
befehl. fiebelte nach Nitenberg über, Bon feinen 3 Töchtern 
war eine geftorben, zwei blieben in Ofterreich und filgten ſich 
der römischen Lehre. In Nürnberg ernährte ex fich nun 30 Fahre 
lang Holzhauen und Drabiziehen. Nach fünfjäbrigem 
Bl. Meufel, Ler., Vd. 6, S. 9 und Einleitung zum Sendbrief: 











570 


Witwerftand verehelichte er fich wieder mit Katharina Brochen- 
berger, die ihm 5 Söhne gebar, jedoch auch nach jechsjähriger 
Ehe ſtarb. Schaitberger behielt aber in Nürnberg ein Herz 
für das Wachstum des Evangeliums in feiner Heimat, und 
darum verfaßte er ein Traftat nach dem andern und fandte es 
nad) Salzburg. Dreimal fuchte er in aller Stille jeine Glaubens- 
genojfen perjönlic auf. Das dritte Mal brachte er feinen 
Bruder mit Weib und Kind mit nad; Nürnberg. Dort hatte 
er auch die Freude, jeine Tochter, die ihn zur römischen Kirche 
zurüczubringen gefommen war, für die evangelifche Wahrheit 
zu gewinnen. Als er am Abend feines Lebens arbeitsunfähig 
geworden war, nahm ihn der Rat der Stadt Nürnberg in die 
Zahl der fogenannten 12 armen Brüder ins Karthäuſer-Kloſter 
auf. Hier lebte er noch 10 Jahre bis zu feinem Tode am 
2. Oftober 1733. 
* * 
* 

Schaitberger ift bald weit befannt geworben durch jein 
volfstümliches Lied für Erulanten von 16 „Ih bin ein 
armer Erulant“, das eine einfache, innig gläubige Sprache im 
alten Ton der Volkslieder aus Luther Zeit redet und Die 
Gedanken des Herzens jedes vechten Erulanten zum Ausdrud 
bringt. 

u dem Drud feiner Sendſchreiben veranlaßte Schaitberger 
der Prediger Ungelenf an St. Jakob in Nürnberg. Zwei ver- 
mögende Kaufleute bejorgten Ddenjelben. So eridienen jie 
erftmalig 1702 unter dem Titel: „Evangelijcher Sendbrief 
ſamt noch etlichen anderen Unterricht-, Bermahnungs- und Trojt: 
Schriften an jeine lieben Landsleute in Salzburg und Tefferecker 
Thal" und wurden bei Neuausgaben weiter vermehrt. Daß fie 
bald beliebt wurden, erweilen ihre vielen Ausgaben: 1702, 
1708, 1733, 1736 u. ö., jpäter in Reutlingen 1797; jeit 1856 
wieder in unfexer Be 

Jetzt werden fie in zwei faſt ganz gleichartigen Stereotyp- 
ausgaben bejorgt von Reutlingen aus durch Fleiſchhauer & Spohn 
und Wilh. Yaur (bezw. Würzburg, W. Baur & Co.). Der 
Titel beider Ausgaben, fl. 8%, 608 ©, 32 ZI. d. ©., lautet: 

Neu vermehrter evangelijcher Send- Brief, in welchem 

24 nützliche Büchlein enthalten jind. Gejchrieben an die 

Landsleute in Salzburg und andere gute Freunde, um 

diejelben zur chriſtlichen Vejtändigfeit in der evangelifchen 

Glaubenslcehre Augsburgifcher Konfeffion aufzumuntern 











57 
——6 Gewiſſen —— beruhigen. Aus heiliger 
sufammengeh 


en und 
einem in nut bern von einem ner 
Be des —— Glaubens willen 


Bergmann Joſesh Schaitberger aus 
Salzburg. —— N furgen '$lauf des 
Annan: Bere Oi fe hie ana is 


—— —— abe. Reutlit — Pac 
ae auer — rzbd. 2 ME, oder 


—— Bee Er ie broſch. 


dem Buche vebet = ea des Leſers der geiftliche 

und Führer der Salzburger Gmiganten als Bahr 

agender Laienprediger in Elarer, volfstimlicher, ne 

ar und behandelt in anfprechender Fon all 

Be des evanı kichn Glaubens und Lebens auf — 

Schrift SRH urgifchen Konfeſſion. Er ftellt vielfach 

Sefprächen bar umd zeigt auch der neuen 

— le egenüber, wie ex ein alter Yutberamer 

ie und bleiben will. oh xhetorifchen Schwung fließt feine 

— llar dahin, wenngleich öfter in breiterem Eabbau. 

Ritten im jeine Schreiben läßt ex Seufzer, Sprüche, Lieder 

mgefügt jein. a jeiner ‚ganzen Urt zeigt er ſich als einen 

suen Jünger Luthers. Die neuen Ausgaben gehen auf die 

von 1734 zurüc und enthalten fein Bon 

EGs beginnt Se en hurze Vorrede und fei Lebenslauf, 

ach feinen mundlichen Angaben ‚abgefopt, Dann folgt das 

in 24 Zeilen: 1. Sendſchreiben an meine Yandsleute, 
—— er beſonders vom beiligen Abendmahl, Fegfeuer 

fung, Nechtjertigung und fügt ein Blaubensbekenuinis 

wi —— och wahrhaftiger Bericht von — iſchen 

eſormation —— Der —— 5 hrift- 

ann fpräch zwiſchen einem Fatholifchen und ewange 

en Chef (Gebet, Glaubensbelenntnis, S. 140 fein Si) 

idee Sirene wie fromme läubige Kinder Gottes 

ur auf dem jchmalen Kreuzweg nachſolgen follen (Troft- 

5. Die goldene Nährkunft der Kinder Gottes (Lied 

be: Du bift ein Menfch, das weißt bu wohl). 6. Nüp! liche 

fen zur Betrachtung menſchlicher Sterblichkeit (ein 

Kiftfiches Teftament). 7. Eoangelifcher Sterbejchule der Kinder 

ottes (viel Gebete, Troftiprüche 2c). 8. Chriſiliche Sterbetunit 





572 


IL viel Lieber und Gebete), 9. Chrifificher Sterbetroft 
ir vöft! — — De i 
12. Zwei kurze Troſtſchriften. 19. Wehmitiges reiben 
eines jorgfältigen Baters an feine Kinder, Id. Gendjdmeibre 
am einen Bruder. 15. Bibliſche Troftiprüche von den götili 
Wohlthaten. 18, Evangeliſche Ehriftenpflicht oder 40 
Lebendregeln mit einem Anhang aus Joh, Arnd, 17. Zrofi 
fe beteilbte, geängfiete Gewiffen. 18. Kurzer Bericht von Dir 
Religion. 19. Kurze Veantwortung an etliche gute Freunde 


auf vier befondere Meligionsfragen gegen den Pietismus: 1) von 
den faljchen Lehrern und Jugeiftern; 2) vom der heiten 
— 3) ‚von dem tauſendjahrigen Reich der 
hiliaſten (bier wird das 1000 jährige Reich noch der 


burgiſchen Konfeffton abgewiefen); 4) vom mündlichen Prediat- 
amt in der Ale 20. Ginfältige Frageftüde, wie ein Hansvater 
feine Kinder im chriftlichen Glauben unterrichten foll (mach bei 
5 Hauptftücen des Katechismus eingerichtet mit 150 Fragen 
21. Evangelifcher Buhmwedter. 22. Neijegefpräch, wiſchen einem 
Pietiften und einem Lutberaner. 23, Vier chriftliche Bedenlen 
(von der Kindertaufe). 24. Morgen und Abendfegen, Gebete, 
Lieder ze. Kurzer Bericht von den Gefpenftern. Dem 

nod „Neu vermehrter Anhang“ (Seite 555): Glaubendfampl, 
Kranlen· und Sterbetroft, Gebete ıc, Sonntagsgebeie 
Lieder ꝛc. S 600-608 beſchließt das Negifter, 

Schon dieje Aufzählung der Überjchriiten zeigt, wie im 
Scaitbergers Sendbrief eine ganze „Enzyllopädie” eine faft voll. 
ftändige Sammlung von Exbauungsfchriften der verichiedenften Art 
gegeben wird, und «8 fan bies Buch neben der Schrift zumal 
dem fuchenden Laien ein Exbauumgsbuch werden, das ihn für 
alle Zeit in Fragen des Glaubens und Lebens fichere Auskunft 
und genügende Handreichung giebt. 

Anmerkung: Horning bat in ſeiner Ausgabe von Lenzs Bet: 
tämmerlein einige wichtige Stüce aus Schaitberger verwertet, al 
&.568, Hier und da erfchienen aud) einzelne von Schaitbergere 
Schreiben heute noch ala Traktate, wie „Biblifcher Glaubens, 
arund, bearbeitet un herausgegeben von Adolf Fauth“, Nix, 668, 
Barmen, Wupperthaler Traltat-Sefellichaft, 31 S., 10 alt: Fanth 
giebt erſt kurz Nachricht über die Salgburger Emigranten 0 
berger und dann „Wie er den Unterjchied zwiſchen dem fatholt 
und evangelifchen Glauben in einem Gejpräche daı it * 
Schaitberger wird neuerdings in der evange Yiden Be 
wegung in Böhmen wieder viel verbreitet, 


678 


5) Die 2. Hälfte des 18. Iuhchunderts: Dee 

Ausgang der Blüte der pietiltildien Heiligungs- 

fitteratur, die lebten Ausläufer dee Iutherilcen 

Orthodusie, der Übergang zum Kotionulismus 

durch die Suprunatucaliften und der Kationalis- 
mus [elbft. 


itteipantt: Göze, Trefhe, Clautus; Yaraterı G. 3. Zollitofer, Zihotte.) 


1) Allgemeines 


Schon vor 1750 machte fich neben dem Pietismus und den 
lebten Vertretern des ihn belämpjenden Luthertums der Einfluß 
der deiſtiſchen Philoiophie Englands geltend. Yon Englanv 
über Frankreich aus begann der im Zuſammenhang damit 
ftehende Unglaube einzubringen. Bon der Mine des Jahr 

deris an nimmt er ſchuell überband, bis die fogenannte 
ufflävung im Geifiesieben die Derrichaft erlangt. In der 
Kirche entwidelt ſch nad) einer Zeit, die gwiſchen Pietisinus 
und Philoſophie vermitteln wollte, die Aufflärung fchnell als 
Michtung des Nationalismus und gemumt von 1750—1770 
am allmäblid, von 1770 ab fait volljtändig den Sieg und be 
innt mm aud) die Erbauungslitteratur der Kirhe Da für 
den Nationalismus die Vernunft, der gefunde Menſchenverſtand, 
der alleinige Maßſlab in Sachen des Glaubens it, erhebt je 
Kr Über Die Schrift als Nichterin und geftaltet die gefamte 
GHaubenstehre jo um, daß ihr aus ihr mr mod) wichtig und 
verfiändig erſcheint: Bott, Tugend und Unſterblichteit. Da 
entridelt ſich bald eine Moral, eine Sitten und Tugendlehre, 
losgelöjt vom Glauben. Die Sindenerfenntnis tritt ganz zurid. 
Sünde wird vermindert zu allgemeiner Schwäche. Buße und 
Glaube wird zur Faſſung meuer guter Vorfäge, Bleiben die 
Thaten hinter den Vorfähen zurück, fo ift das Schwachheit, 
noch Teim fittlicher Fehler. Der gute Gott nimmt als That den 
Borfab an (vergl. Lied Diterichd: Dich, dich mein Gott will 
ich erheben, Vers 4: Soll quter Vorfag mir mißlingen, jo nimm 
als That den Vorſaß anadig an! Vers 5: Gieb mir auch 
beute, was mir nüßet, vor allem aber gieb ein ruhig Herz, das 
fi) auf deine Weisheit ftüger!). 








574 





Die eigene Kraft des Menfchen reicht hin, die Moral der 
Vernunftweisheit zu erfüllen, der Tugend nachzukommen. Die 
göttliche Hilfe braucht der im Kern gute Menſch nicht. Die 

ugend desfelben thut alles. Einer Erleuchtung, einer Erneuerung 
des Heiligen Geiftes bedarf man nicht. Man Hilft fich felbit 
auf der Bahn zur Volltommenheit in der Tugend. Je weiter 
man da fommt, um fo glücfjeliger wird man. Das Gebet ver- 
liert dann feine wahre Bedeutung, feinen wirklichen Wert und 
Inhalt. Es wird zu einer Unterhaltung mit Gott über ſich, 
über die Tugend, die Vollkommenheit. Die Titel der Gebetbüder 
des Rationalismus tragen daher oft den Namen „Unterhaltung“. 
Das Gebet zur Willensjtärfung fällt weg. Die Anbetung mir 
zur geijtlofen Betrachtung des Glüces, das man hat. Daß 
bei diejer Verflahung des Glaubenslebens feine fonfeffionele 
Eigenheit nicht mehr geachtet wird, liegt auf der Hand. 
Gerade die leichter der Vernunft ſich hingebende reformierte 
Kirche bringt unter den veligiöfen Volksſchriftſtellern jener 
Zeit die befannteften hervor, deren Schriften überall in der 
rationaliſtiſchen Zeit Verbreitung finden. Man denfe an 
Zollikofer und Zſchotke. 

Das Religiöſe wird ganz ins Gebiet der Verſtandes 
erfenntnis gelegt. Damit hängt es zufammen, daß der 
Nationalismus in feiner Erbauungslitteratur gern nach den 
Graden der Bildung feiner Lefer fragt. Da die volle Ber- 
ftandesbildung und Erkenntnis, welche die Aufklärung verlangt, 
nur bei den fogenannten Gebildeten erreicht wird, mird ihnen 
mit andern Schriften und mehr gedient als den Ungebildeten. 
Hier braucht man eine gefucht elegante blumenreihe Sprache 
Die Ungebildeten will man jedoch auch nicht ohne Einfluß 
lafjen. Daher jchreibt man für fie gejucht volfstümlich, ja 
platt. Wie man für Gebildete und Ungebildete befonders 
arbeitet, jo auch im einzelnen gefchieden für die verfchiedenen 
Alter und Stände, und das mehr nod) als früher feit Cubach 
und der Zeit des Pietismus: Beſondere Bücher für Züng 
linge, Jungfrauen, Männer und Frauen werden verfaßt. 
allgemein Moraliſche wird auf die fpeziellen Gemütszuftände, 
Lebensverhältnifje und Pflichten angewendet. Das weibliche 
Geſchlecht mit jeinen Empfindungen wird, den Aufforderungen 
der vielen aufklärenden Zeitjchriften entjprechend, vor allem berüd: 
fihtigt. Dadurch wird die Art und Weife zu ſchreiben vielfach 
recht jüßlich, weichlich, fentimental und nimmt viel von ber 
Poeſie jeiuer Zeit an. 








575 


Doch der der Kirche li N 
die Er des — — — SBietiften 
Württembergs, nicht gang an Vertretung feiner 
Bu a — (€ man ſich immer noc) an älteren Tröftern, 
en * tr Er F — a — 
e Ram! v 
e3 Steuenjee neu heraus), Ben Bee * Habetmann⸗ Beh 
Cubechs Gebethuch. Tas in Pütfemanns, Serivers und Müllers 
üften. Was 1730— 1750 erichienen, war doch noch nicht 
veraltel und wurde immer noch u und neu aufgelegt. 
Waren doch beiſpielsweiſe Scrivers Zufällige Andachten mit 
Morgen: und Abendgebeten auf alle Tage ber Woche 1744 und 
ar wieder in Zeipnig Bennußgefommen, dazu 1741 Gottholds 
Siech⸗· und Sie, ; weiter [as man — jenius Schrift ee 
1739 war in Kulmbach jein Berlenjche blifcher 
rauch erjchienen, 1751 und 1764 gab htentbat in Königsber; 
das letjtere neu heraus; Nittmeyers Himmliiches Freudenmah) 
mu; auch noch fleißig gebraucht worden fein: Denn 1734 — 
wir es neu in Lüneburg, 1748 ſowohl dort, als in Anbei 
dazu 1759 wieber in "neburg, 1760 in Berlin, abe 
173% brachte außer einer deutichen Ausgabe von u Be 
frachtungen (1776 nochmals) und Fafjenius’ Bibl. Weihraudy eine 
neue von Be Schimmers Seelenlleinod ; 1742 und noch 1770 
‚Der Freundin des Lammes geiftlicher Brautjchmud" der 
milie an von erh neu aufgelegt; 1768 
erichien noch einmal die Weimarfche Bi Die ften des 
etismus ferner üben noch in meuen aben nachhaltige 
irtung aus; 1741 und 1742 erſchienen neu Speners Traltate; 
1758 Schades geiftreiche und — Schriften; Starts Hand- 
buch wurde neu verbreitet, Dis es 1776 in Frankfurt feine 
heutige Geftalt erhielt. Starts Morgen» und Abendandachten 
gab 1744 Baumgarten heraus; Frejenius’ Kommuntonbud; von 
748 erlebte 1748 und 1770 neue Auflagen, Johann Friedrich 
Frefenius' Abhandlung über die Rechtfertigung von 1747 erjchien 
wieder 1786, Vogabtys Arbeiten fallen zum Teil in die Zeit 
von 1740— 1770: Seit 1760 erjcheint das Schapkäfllein in 
2 Zeilen, 1748—1749 gab er fein großes Hausbuc heraus, 
17551701 feine Vetcnchtungen über das ganze Neue Teſtament 
die Schriften von Steinmeh exftrecten Pr bis auf 1773 „Die 
Seligteit eines hen auf dem Wege des Glaubens", ja 1798 
erfe Wernigerode feine Bafrenseradiungen 
Amolds Bei ſiſcher Lufigarten Fam nach 1758 noch, 





576 


heraus, ebenfalls Porſts Göttliche Führung, die 1740 in 4. Aufl, 
und Wachstum der MWiedergebornen, das 1743 in 4. Auflage 
gedrudt wurde. 1750 wurden von neuem fämtliche erbauliche 
Schriften David Hollazens verlegt. Marpergers Kommunion 
büchlein von 1724 eridjien 1747 u. ö., Woltersdorf „liegender 
Brief“ 1749 in 1. Auflage, 1752 in 2. Auflage und dann 
öfter, Rambachs Leiden Chrifti von 1729 kam 1743 u. ö. heraus, 
Ereutzbergs Andachten von 1719, wieder 1736, 1748 und 1773. 
Daß der Württemberger Pietismus in der Mitte des 18. Jahr⸗ 
hunderts noch jeine beiten Blüten zeitigte, ift Seite 327, 332 und 
575 oben ſchon dargethan worden, vergl. bej. den Ausſpruch 
KHojaders ©. 332 darüber. Schließlid, hatten die Verfechter der 
lutheriſchen Orthodoxie gegenüber dem Bietismus dafür geforgt, daß 
das Volt ſich an jchriftmäßigen objektiv gehaltenen Erbauung 
büchern jtärfte, und aud) Davon wurden neue Ausgaben veranitaltet. 
Neumeijters Geijtliches Räuchwerk erichien erſt 1751, fein von 
ihm _beeinflußtes Kommunionbuch von 1705 kam 1740 in 
Weißenfels, 1770 in Jena wieder heraus. Schinmeiers Schat: 
fäftlein erlebte jeit 1740 neue Auflagen, jo 1769 in Wernigerode, 
1770 in Flensburg. Dasjelbe gilt in veihem Maße von Löjchers 
und am meiften von Schmolds Schriften. Man jieht deutlich, 
die Wirtung der Aufklärung wird noch eingedämmt durch gute 
erbanliche Litteratur. Die Beijpiele bezeugen immerhin eine 
verhältnismäßig weite Verbreitung derjelben. Beſonders die 
Übergangszeit vom Pietismus 1740—1750 erweilt fich reich an 
Neuausgaben. 1750-1770 nimmt man dann eine Abnahme 
derjelben deutlich wahr. Won 1770 an jind jie ganz vereinzelt. 
Es beginnt die Zeit, im der die älteren Erbauungsichriften zu 
„Alten Tröſtern“ werden. 

Aber es treten im Norden und Süden unjeres Vaterlandes 
noch Männer auf, die bald mehr durd Schriften pietiftijchen 
Gepräges, bald im Geift einer befonnenen Orthodorie, 
eines warmherzigen Luthertums, das vom Pietismus 
gelernt hat, wirfen. Wir erinnern an den treuen Qutheraner 
Johann Melchior Böze, den Hauptpaftor an St. Katha- 
rinen in Hamburg, dejjen Schriften in den Jahren 1755 
bis 1772 erſchienen, an Herders Lehrer Sebaſtian Friedrich 
Trejcho in Mohrungen, deſſen erbaulichen Arbeiten von 
Königsberg, Danzig und Leipzig aus in der ‚Zeit von 1762— 1783 
die gläubigen Beter mit guter Koſt verjorgten. Auch ein 
Matthias Claudius lieferte in jeinem Voten, zumal von 1784 
an, aljo ſchon mitten in der Zeit des Rationalismus tiefe 








5 


innenden Ton. Gei 
u 


erfchienen, und Adam Struenjee, geb. 5 
zu Nendsburg, der von 1739 an bis 1760 J 
g forgt. Auch der 1738 geborene Gottreich 
artog, der Schüler J. Yanges, der als pietiftiicher 
n in Lohne und Herford bis zu jeinem Tode 
6. Hauspredigtbuch), it bier nicht zu vergejjen. 
t. Goemfo 


tehrung” 1792, und „Das Heimmeh“, im 


lict 
5: 


m au 
tif er joll die legte Entjdeidung fällen. Aber 
doc) auch wieder anteilen, mas Schriftlehre iſt. Er 
m Nationalismus fich nicht ergeben, uber auch Die 
hodoxie a und ſchwantt jo vielfach unklar 
beiden Man will mit ber Offenbarung nidyt brechen, 
von Geift der Zeit beeinflußt, arbeitet man dod) zu wiel 
der Nernunft meben ihr: Das Meligiöfe wird meift mehr 
Sache der Erkenntnis, weniger als Lebensgeſetz und Lebens ⸗ 
ft amgefehen. Deunoch finden fich in ihm Vertreter, die zwar 
wiffenfchaftlichen Außerungen der Vernunft jehr viel 
eimäumen, in ihrer perjönlichen Frömmigleit und der 
unmittelbar mit übe zujanmenbängenden Erbauungslitteratur 
ihlichtes bibliiches, evangeliſches freilid) nicht koufeſſionell 
Ehriftentum vertreten. Bed betont von dieſer Richtung: 
'ennen ift das Sterben, die evangelifchen Heilswahrheiten 
Bedeutung fir die Geſumung und Sandlungsweile des 
zu entfalten, was von feiten des Pretisms mehr oder 

a 


1er 


SuEcH 


























578 


weniger verjäumt worden war. Dabei leitet die ebleren Ver— 
treter eine tiefere pfychologifche Beobachtung, ein warmes Ge- 
fühl, und nicht wenige ihrer litterariichen Erzeugnifje befunden 
eine freiere litterariſche und ſprachliche Bildung“. Won den 
jeniger Jahren des Jahrhunderts an bis gegen daS Ende 
esjelben Laufen dieje Andachtsbücher den neuen tationalifti chen 
und altgläubig lutheriſch⸗ pietiſtiſchen parallel und gemähren, 
mie die zweitgenannten, ihren Lefern, wenn ſchon nicht völlig 
gefunde, jo doc, immer noch tiefere Erbauung al3 jene erjt- 
geneneien, Da jind als die wichtigſten zu nennen die Andachten 
es Freundes Gellerts, Johann Andreas Cramer (+ 1788): 
1764 und 1765 erjchienen zu Leipzig und Schleswig feine 
„Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, 
jeine Eigenjchaften und Werke”, 1787 zu Hamburg und Kiel 
Aſtketiſche Betrachtungen über die rechte Erfenntnis und Be 
reuung der Sünde und ihre Wirkungen“. Bejonders verbreitet 
wurden die Schriften des Hamburger Hauptpaftor zu St. Petri 
Chrijtoph Chriſtian Sturm (} 1786): „Seine Unterhaltungen 
mit Gott in den Morgenftunden auf jeden Tag des J 
famen zu Halle 1768, 1771, 1774, 1780, 1784, 1785, zu 
Tübingen 1782 heraus; jeine Vetrachtungen über die Werte 
Gottes im Reiche der Natur und der Vorfehung auf alle Tage 
* Jahres, veranlaßt durch Serivers „auf 

alle 1773, 1775, Tübingen 1781, Speyer 1781. „Vom 
nsigen Wege zur wahren Glücjeligteit" ipricht der Göttinger 
Profefjor des deutjchen Staatsrechtes Johann Stephan 
Bütter (F 1807) in jeinem Werfe 1775, und für alle Stände 
ſchreibt ex im jelben Jahr: „Etwas für alle Stände und etwas 
zur täglichen Andacht für die, welche ihre Gefinnungen damit 
übereinftimmend finden werden“. Der Leipziger Profefior und 
Superintendent Rojenmüller verfaßte ein „Erbauungsbud in 
Betrachtungen und Gebeten für Chriften in allerlei Umftänden 
und Anliegen“, 1783 und 1793; jeine „Dreifachen Morgen 
und Abendgebete auf alle Tage der Woche” erichienen von 
1768 an öfter, feine „Anleitung zum würdigen Gebraud) de 
heiligen Abendmahls“ von 1776 an. In feinem Geiſt ſchrieb 
auch der Nürnberger Pfarrer Ries 1787 das „Auserlefene und 
vollftändige Veicht: und Kommunionbuch für läubige Ehrijten“. 

Für gebildete Chriften arbeitet infonderheit in den neunziger 
Jahren der Lektor Friedrich Wilhelms II. in Potsdam 
Heinrid Siegmund Oswald in feinen „Aufjägen in den 
Stunden des verborgenen Umganges mit Gott“, Breslau 1790, 














2, Auflage 1792, Br in den — Schriften und Spk 
z wahren a ohne, 79. — hie 

Schriften des von Haus aus reformierten Johannes ten 
im Sürid) (+ 1818) md — Kaſpar en cr 1801) 
mar groß — hland 55 en 


pn in — 1767 und "1770, in — ſen in Die 
igfeit in Briefen“ — in Zürich, 1782 in 4. Su, 
17sl im Auszug, es Tagebuch von einem Beobachter 
jeinex jelbit“ mr, ai " Eatchentikhlein für Dienfiboten“ — 
pater als „Sittenbüchlei fürs Gejinde* 1779, 1789, fein 
— —— Rrankjunt 1772 und. 1774, feine 
Leidende*, Winterthur 1778, „ Betrachtung en 
bie 2 Stellen der Evangelien", Deſſau und Binen 
1100 „Sammlung riftlicher iete”, bis 1801 
end die Burttemberger Pietiften noch mit geſunder 
Koft in ihren Schriften die Bemeinden jpeiften, wäbrend bie 
ae Schüler eines gefunden Pietismus und milden Lurhertums 
iger Scyeift das Volk zu erbauen fuchten, während 
Er Supranatunaliften für eine bibliſche fehlichte 
3 eit eintvaten, Aberſchwemmte nun der immer mehr zur 
Kite gefommene Nationalismus den Markt mit jeinen 
und Erbauumgsbächern. Bed führt in jeinem Überblid 
im der religiöjen Volfslitteratur S, 276 ff. allein 28 verichiedene 
Schi iftfteller und etwa 64 Schriften in mehr denn 100 nambaft 
| gemadın Ausgaben an. Davon kommen etwa bie —* auf 
tt vom 1770 (4. ®. Tiede, Unterhaltungen mit Bott in 
tunden, Halle, 177072; Xiede + als Paſtor prim. 
zu — bis 1800, die andere Hälfte auf die von 00 
bis 1830, in Ausläufern und Ausgaben bis 1813 (1843 er 
ſchienen Liedes Unterbaltungen 3. B. in 11. Auflage zu Hannover, 
—õS von H. W. Bödefer, 1841 erſchienen Joh. Gottlieb 
en» and Abendbetrachtungen auf alle Tage des 
An Reutlingen in 2. Auflage; Mind, + 1837 als Delan, 
FR und Profeffor in X bin, 1). 
eje Bücher, in denen in trocken Lehrhafter oder ſußlich 
ee oder hochtrabend philojophiicher Art immer wieder 
Thema: „Gott, Vernunft, Tugend, Glüceligleit, Heiterfeit, 
go“ 


am: 








580 


Unjterblichkeit” behandelt wird, liegen außerhalb des Rahmens 
unſerer Arbeit. Denn fie find ja nie und nimmer „Tröfter“ 
gewejen und konnten das gar nicht werden. Im Gegenteil, 
ihnen verdanken gerade damals die älteren Erbauungsjchriften, 
welde in den Gemeinden noch fortlebten, zumeiſt in den 
alten von den Vätern hinterlaffenen Eremplaren, den Namen 
„Tröſter“. Wie jedoch dev Vernunftglaube in unferem Volke 
durch dieſe Litteratur genährt wurde und durch die ganze 
Bewegung des Nationalismus fich feitjete, das bemeijen einige 
der rationalitiichen Erbauungsſchriften, injojern fie noch heute 
neu aufgelegt und verbreitet werden. In bürgerlichen Kreijen 
der Städte, jeltener in den Kreiſen der Bauern und Arbeiter 
wird immer noch Zollikofer, Zichoffe und Witjchel gelejen, von 
neuem angejchafft, angepriejen, zur Konfirmation verjchenft. 
Über dieje Werke möge einiges hinzugefügt werden, nachdem von 
dem, was aus den übrigen Richtungen bedeutungsvoll ijt, das 
Wichtigite hervorgehoben worden. 


A. Die legten Ausläufer der lutheriſchen 
Orthodoxie. 


2) Johann Melchior Göze. 
1717 1786. 


Johann Melchior Göze ift geboren 1717 zu Halberjtadt. 
Er jtudierte in Jena und Halle Theologie und jaß bier zu den 
Füßen des frommen Schülers des Pietismus Baumgarten. Bon 
1741 — 1755 war er Bajtor evt in Ajchersieben, dann in 
Magdeburg. 1755 tam er als Hauptpajtor an St. Katharinen 
nad) Hamburg, wo er 1786 jtarb. Göze ift am meijten befannt 
geworden durch jeinen Kampf mit Lejjing im Fragmentenſtreit 
Er war ein orthodorer Lutheraner alten Schlages, an dem der 
Vietismus nicht vegungslos vorüber gegangen. Er jtand auf 
dem Boden der heiligen Schrift und Velenntnijje und nahm 
darum den Kampf gegen die Aufklärung auf, weil jie den 
innerſten Nero des Chriftentums antajtete. Göze war zugleich 
ein-Mann von ausgebreiteter Gelehrjamteit, wie jeine bejonderen 
Studien über Luthers Bibelüberſetzung und Bibelhandſchriften 
beweifen. Was für ein Herz für die Gemeinde in dem großen 
Bekämpfer der Aufklärung ſchlug, bezeugen am beiten jeine 
homiletiſchen und erbaulicden Schriften: „Heilfame Be: 
tradtungen des Todes und der Emwigfeit auf alle 
Tage des Jahres, Breslau u. Leipzig, 1755, 57, 63, 67; 








581 


Beilfome Betrahtung der Geſchichte des großen 
Veidens und Verjöhnungstodes JEju Ehrifti auf 
alle Tage des Jahres, Gotha, 1760 und Erbauliche 
Betrahtungen über das Leben JEſu Chriſti auf 
Erden, Leipzig, 1772. Davon find die erjten beiden in Neu- 
bearbeitungen zugänglich: , 

„Heilfame Betrahtungen des Todes und der 
Ewigfeit auf alle Tage des Jahres im zwei 
Teilen. Erſter Teil: des Todes, Januar bis Junius, 
Zweiter Teil: der Zeit und Ewigkeit, Julius bis Dezember. 
Neu bearbeitet und herausgegeben von Wolfgang Buchruder, 
Pfarrer (Lucau). Kommiljionsverlag der Buchhandlung des 
Vereinshaujes, H. ©. Wallmann, Leipzig, in monatlichen 
‚Heften zu 40—60 Seiten a 40 Pf, 4,80 ME., größerer Drud. 
Wie ein Rezenjent jagt, finden wir hier in Göze einen 

treuen Hirten, der uns die Goldkörner des göttlichen Wortes 
in ſchöner ferniger. Sprache zu bieten verjteht zur Erbauung 
für kranke und gejunde Tage. Seite 3 u. 4 enthält das Vorwort 
zur Empfehlung. Die Andachten des glaubenstreuen, bibelfeiten, 
bibelfundigen Göze find nicht ſchwunghaft und hinreißend, aber 
gerade wegen ihrer Einfachheit und Klarheit feſſelnd. Auch 
in der Verfürzung find die Andachten immer noch lang; nur 
die allererften jind ganz unverändert wiedergegeben. Die Gottes: 
worte find öfter das Thema für mehrere Tage. Auch das Alte 
Zejtament und die Apofryphen, wie gleich für den 1. Januar 
Sirach 7, 40 werden viel verwendet. Bisweilen durchbrechen 
oder jchliegen fernige Liederverje die Andachten. Bei aller Breite 
find die Säge klar und verjtändlich. Alle Andachten haben ihr 
Abjehen auf Tod und Ewigkeit. Beck urteilt: „Göze ſchreibt, 
wenn auch etwas breit und umftändlich, doc flar und warm, 
einfach und faßlich". 

Einige Beijpiele mögen Gejagtes erläutern: Im Januar 
behandelt er 20 Stellen: 15 alttejtamentliche, 2 apokryphiſche, 
4 neutejtamentliche; im Februar 23, 21 altteftamentliche, 2 neu 
tejtamentliche: Pi. 91, 14—16 durdjzieht 8 Tage, Pi. 116, 
1—9 u. 15 11 Tage. Der März beweiſt, daß das Kirchenjahr 
nicht ganz vergejjen wird. So finden wir hier aud) 22 neu» 
tejtamentliche Stellen. Bon dem 11. April an kommt Oftern 
zur Geltung. Bisweilen enthalten die Betrachtungen eine klare 
Teilung in fi, 3. 8. 17., 18, 24. Juli. 

Die lutheriſche Nüchternheit erhellt aus der Betrachtung 
am 29. VIIT. über Offenb. Joh. 20, 6, — das taufendjährige 








682 


Reid. Juli und Auguft wird die Auferftehung behanbelt. 
Der 30. Augujt giebt eine Wiederholung. Im September folgen 
Andachten über die Lehre vom jüngften Gericht, die am 31. Dftober 
wiederholt werden. Bon November an folgen befondere über 
Zeit und Ewigfeit, vom 17. November an über die Verdammnis 
der Gottlojen bis zum 4. Dezember, dann über die Seligteit 
der Gerechten im Ewigen Leben bis zum 31. Dezember, für 
welchen Tag ein Schlupgebet gegeben ilt, 

Aus dem großen zweiten Wert Gözes: „Heiljame Be 
teachtungen der Gejchichte des großen Leidens und Verföhnungs- 
todes IJEſu Chrifti auf alle Tage im Jahr“ ift genommen in 
verfürzter Form mit manch anderen VBibeljprüchen und Liedern 

„Die legten Reden unfers HErrn JEju Ehrifti, 
Evang. Joh. 14—17. Nac) Joh. Melhior Göze neu 
von Hermann Grabe, Paftor zu Hafelberg bei Wriezen, 
herausgegeben vom Chriftl. Verein im nördl. Deutjchland, 
Giseben, 1878, Bappbant 90 Big., Kal. 1,20 Mt, 
ein Büchlein, das nad) 2 Vorwortjeiten auf 293 Seiten 
Vers für Vers oh. 14, 1—17, 26 erklärt. 

Anmerkung: Auf die 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts 
führt auch folgendes, jegt nocd) in Hamburg erjcheinendes Gebet: 
büchlein: 

Chriſtliches Gebetbuch für alle Tage in der Woche, 
— Gebete für beſondere Anliegen 

2. Auflage. Nr. 366. Hamburg, 1390. Verlag der Evang. 
Buchhandlung der Niederjäch]. Geſellſchaft, Brennerjtr. 5 
Miniatur, kl. 320,80 S., 20 31.0. S., ungeb. 10, geb. 15%. 

Das Vorwort jagt: „Die je Sammlung, mit der Jahreszahl 
‚1770° verfehen, ift als teures Vermächtnis einem Freunde unjerer 
Sache gejchenft, und diejer hat das vergilbte Büchlein uns zum 
Nachdruck zur Verfügung gejtellt, damit es jest wie einſt mandjem 
nad) Frieden und Gnade verlangenden Gottesfinde zum Segen 
werde". Cs enthält Morgen: und Abendgebete fir eine Wodk, 
ein kurzes ı um ein gottjeliges Leben, eins um ein feujches Leben, 
um den Segen Gottes, um Gejundheit, eines Kranken, um 
Geduld, um Demut, Troftgebet, Dankſagung „ac erlangter 
Gefundheit, Gebet eines Dienjtboten, Neijegebet. In den Gebeten 
herrſcht vielfach einfache betrachtende Anbetung. Von wichtigen 
Dingen fehlen nur Beicht- und Abendmahlsgebete. 






























583 


3) Sebajtian Friedrich Treichos 
1733 — 1804. 


Sebajtian Friedrich Treſcho war geboren 1733 zu Liebſtadt 
und jtarb 1804 als Diafonus zu Mohrungen. Er ijt der Lehrer 
des jungen Herder, des Sohnes des arınen Glöcners in Mobrungen 
(Neg.-Bez. Königsberg). Ihn nahm er als Knaben in jein Haus 
aufzund unterrichtete ihm mit jeinen Kindern. Seine Gaben 
jedoch erfannte ex nicht, denn er war es, der den Eltern viet, 
daß er ein Handwerk lernen jollte, 

Treſcho gehört zu den gejegnetiten Erbauuugsichriftitelern, 
melche im Geijt eines bejonnenen Pietismus mit lebendigem 
Glauben dem immer weiter um ſich greifenden Nationalismus 
zu wehren juchen. In den Jahren von 1762—1788 erfchienen 
von ihm mehrere Erbauungsjehriften für den täglichen Haug: 
gottesdienft und zur Selbjterbauung, Ermunterungsfchriften zum 
wahrhaft glüdlichen Leben in JEſu Chrifto, wie zum feligen 
und fröhlichen Sterben. Der Mittelpunkt aller Erbauung ift 
ihm JEſus. Er befennt: „Ich fand in der lebendigen Erkenntnis 
der Wiſſenſchaft, JEſum zu ſuchen und zu lieben, die einzige 
Ruhe, die ich in den Tod mitnehmen will und woraus ich 
mein Lied auf die Ewigkeit gelernt habe. So follte es jein, fo 
ward e3 und fo joll es bleiben". 

Treſchos bedeutendfte Schrift ift unftreitig feine erjte, die 
„Sterbebibel“ oder genauer: „Wiſſenſchaft jelig und 
fröhlich zu fterben oder Sterbebibel in Poeſie und 
Profa”. Sie erſchien zuerit in Königsberg und Leipzig 1762, 
in 2. Auflage 1767. Cine Auswahl aus diefer 2. Auflage ift 
neu herausgegeben worden, im Auszuge frei umgearbeitet und 

: mit Liederverjen verjehen von Ernft Genzken, SKonfiftorial: 
caſſeſſor und Baftor zu Schwarzenbeck im Herzogtum Lauenburg, 
aund erfchien im Chriftlichen Verein im nördlichen Deutfchland, 
«Eisleben 1868, 2. Aufl. 1870. VIIL und 265 ©., 16°, 26 BL. 
d. S. Halblwobd. 50 Pig. 

In lauter kürzeren Betrachtungen auf Grund der heiligen 
Schrift nach der Reihe ihrer Bücher handelt ex über die Gottes: 
Worte vom Tod, Sterben und Emigfeit zu lehren, wie man auf 
Fein ungewifjes Ende ſich vorzubereiten habe, damit es ein jeliges 
werde. Dabei weiſt er immer auf den einigen Troſt im Leben 
Arnd Sterben: Chriiti Blut und Gerechtigkeit. Alle Chriften, 
Fonderlich Kranke und Sterbende, können jich dies Buch zur Fräftigen 








Ermedung und Tröftung dienen lafjen. Daran erinnert das 
kurze Vorwort, Die vorliegende Ausgabe enthält 40 Betrachtungen 
über Sprüche zum Alten und 35 über Sprüche zum Neuen Teita- 
ment. Sie beginnt 1. Mofe 3, » mit: „Du bift Erde und follit 
zur Erde werden" unter der Überfchrift: „Erde und Erde“. 
Aus ——— dienen noch folgende: 

5) 4. Moſe 6, 241—26: Der Segen für den Tod. 

6) 5. Als ein Knecht des HErrn iterben. 
13) 2. Kön. 6, 16: Engel am Siechbett. 

Auch Either 5, 2 ER 17) „Der leichte Weg zur Gnade“ 
wird. bildlich verwertet. Wie reichlich und trefflih, finnig und 
geſchickt der Pſalter benugt wird, bemeijen Nr. 20-27: 

Pſ. 5,4: Der Set en eines Kranten. 
ittag eines Kranken. 

















„23, Der Abend eines Kranken. 
„ 37, 37: Das Beſte zuleßt. 

„ 40, 18: Arm und elend. 

„4, Die Nacht eines Kranken. 
„42, 12: Was betrübjt du dich? 










Stille zu Gott. 
Schöne Beiſpiele aus dem Neuen Tejtament jind folgende: 
49) Joh. 6, 54: Das Abendmahl auf dem Kranfenbett (lehrh 
53) Röm. 8, 26: Die Seufjer des Heiligen Geijtes. 
’ 2. Kor. 5, 4+--7: Wie wird mein Ende jein? 

63) Phil. 3, 19: Die Kunſt zu vergejjei 

Die Betrachtungen erinnern in ihrer heiligen, kurzen, ge 
ſalbten Sprache bisweilen an die eines Lajjenius und Müller. 
Doc) fehlen auch Stücke, die im Satzbau breiter find, nicht. E 
find nicht alle in der Wahl der Gedanfen und Worte immer jo ein 
fach, und viele jegen jchon ein reiferes Verftändnis voraus. Lehrende 
Betrachtungen und Bitte, ſowie Anbetung wechjeln mit einander 
ab. Beck jagt über Trejhos Art: „Treſcho verbindet mit de 
Wärme des Pietismus eine edle Sprache. Er iſt reich an Ge 
danken, poetijc) begabt und weiß aud) über jeine Proja einm 
feijen Hauch von Poejie zu breiten”. 











586 


gewinnender Form. 1774 fam er in den nächſten perjün- 
lichen Verkehr mit Joh. Heinrich Voß, der jeit diejem 
Jahre den „Göttinger Muſenalmanach“ in Vodes Druderei bes 
forgen ließ. Dadurd) trat er dem Kainbund nahe, und die 
alten Beziehungen zu Klopjtoct, der nunmehr auch in Hamburg 
weilte, wurden immer veger und enger. Am 15. März 1772 
hatte er ſich auch mit der frommen 17 jährigen Zimmermanns: 
tochter Anna Rebekka Behn vermählt, auf die er durch die 
guten Antworten in der Sonntagsfinderlehre aufmerfjam ger 
worden war. Sie wurde ihm eine veiche Quelle häuslichen 
Glüctes. Nahrungsjorgen nötigten ihn, zu jeinem Erwerb jeine 
bisher im Adreßblatt, Wandsbeder Boten, Mufenalmanad) und 
Deutſchen Muſeum erfchienenen Aufjäge mit noch ungedrudten 
1775 in zwei Teilen herauszugeben unter dem Titel: „Asmus 
omnia sua secum portans“ oder „Sämtliche Werke des Wands- 
beder Voten“, Wandsbed und Hamburg. Diejen folgten 1778 
der 3., 1783 der 4., 1790 der 5., 1798 der 6., 1803 der 7, 
und 1812 der 8. Teil (mach feinem Tode erichien von jeinem 
Schwiegerfobn 1819 in + Bänven die 3. Auflage, 1831 die 4, 
es folgten 1838 die 5., 1842 die 6., 1844 die 7. bis zur 
neuejten 13. Auflage in Gotha bei Perthes). In jeiner irdiichen 
Not ums tägliche Brot war ihm das „Vefichl du deine Wege“ 
fein Troſt. Der HErr half ihm bald, und 1776 am 16. April 
wurde er durch Herder: Vermittelung Dberlandes:Kommiffarius 
in Darmjtadt mit einem Gebalt von 300 Thalern. Hier arbeitete 
ev in der von den Präjident Friedrich, Karl von Mojer unter 
Ludwig IX. berufenen Oberlande. Kommiſſion zur Hebung des 
heſſiſchen Landes ſeit 1. Jan. 1777 als Redakteur der „Seifen: 
Darmſtädtiſchen Landeszeitung“. Dadurd) fam er auch in Ber 
rührung mit Goethe in Frankfurt und jenem fchöngeijtigen 
Freundeskreis. Trotzdem war Claudius innerlich im Glauben 
ſchon foweit erſtarkt, daß er bei all dem Schönen in Natur und 
Kunst, wofür jeine alten und neuen Freunde ich begeiiterten, 
nicht zufrieden war, jondern nad) dem wahrhaftigen Frieden mit 
Gott im Glauben fd) ſehnte. 

Da ſchickte der HErr im Februar und März 1777 ihm 
eine tödliche Krankheit, in der er ganz im Glauben das Ewige 
Leben ergriff und ſich entjchloß, mit feiner Vergangenheit völlig 
zu brechen und ein neues Yeben zu beginnen. gab er jein 
Amt wieder auf und zog Anfang Mai 1777 wieder nach Wand 
bet, um dort in jtiller Zurückgezogenheit jein Glaubensleben 
pflegen und frei vor eimer Welt des Unglaubens bezeugen zu 






























587 
fönı Num 16 i den Yeimi des 
ee ee 


von Voß und Goerhe verfportet zu merden, 


Arbeiten in Gottes Wort murgelnde Betrachtungen über Religion, 

nbarung und Chriſtentum. In Dem geminnenden und herr 
lichen Tone eines Hausfreundes bezeugt ex die einfältige Schrift» 
wahrheit gegenüber der Weltmeisheit, ber falſchen Aufklärung, 
dem Nationalismus. Dabei trat ihm die Perfon des Deilandes 
als" des „algegenmärtigen, jouveränen Tröfters, des Stillens 
alles "in den Mittelpunkt jeines Glanbens. Ex gilt für 
ihm als der einzig ſichere Harae Te Wahrheit und Recht in 
der Welt, das mahre Palladium des Menſchen. As Volfs: 
febeiftfteller legt ex in einer glaubenstofen Zeit jein lebensfeif 

mis fir den Ehriftenglauben ab. Entſchieden tritt er für 
eine das ganze Leben beftimmenpe chriftliche Geſirmung ein und 
zwar im eines milden Luthertums. Er ftebt ve auf ber 
lutheriſchen Abendmahlslehre, bleibt aber mild und am 
im Urteil gegen Andersdenkende. 

Sein eben flog von 1777 an in ftiller Ruhe hin. Über 
jegungsarbeiten, zumal von Fenelon, braten ihm einigermaßen 
Lebensmittel ein, Mehr half ihm der bayeriſche Geheimrat In 
Diüffeldorf, Friebri — Jacobi, indem er ibm feine zmoci 
älteiten Söhne zur Erziehung ins Haus gab. So konnte er 1781 
File feine wachiende Familie — 9 Kinder erhielt ex am Leben — 
ein eigenes Haus in Wandsbect erwerben, 1785 erhielt er vom 
Kronprinz ven Dänemark einen Jahresgehalt von 250 Reichs-⸗ 
— 1788 wurde ex erſter Reviſor der Schleswig-Holfteinfchen 

me zu Altona, 
ur Die letzten Jahre feines Lebens kamen noch ſchwere 
FNotftände über ihm. Infolge des Krieges 1813 mußte ex 
Wandsbed verlaffen und an verfchiedenen Orten umberirren. 
Enplih lonnte er von Liber aus den 8. Mar 1814 
dahin wieder zurucklehren. Doch er blieb Tränflich. So 
ab er dem Bitten feiner Tochter Karoline, die au den Buche 
| Hänbler Perthes in Hamburg verheivatet war, nad) und zog 
| nad Hamburg, Hier legte ex fich zum Sterben nieder. „Mein 





















588 


gas Leben habe ic) auf diefe Stunde ftudiert“, fagte er. 
ber noch 7 Wochen hatte er auf den Tod zu warten. Diele 1 
Zeit war für ihn bei allem Leid eine Zeit bejtändigen Dankes 
und faſt ununterbrochener Liebe und Freundlichkeit: Er freute 
fi) des blauen Hinmels, des Aufgangs der Sonne, des treuen 
Weibes feiner Jugend, jeiner Kinder und Enkel. Viel betete er 
— zuletzt noch die 6. und 7. Bitte, dann entichlief er ruhig 
den 21. Januar 1815. Am 25. Januar 1815 wurde er in 
Wandsbed begraben. Am 16. Auguft 1840 feste man ihm 
im Wandsbeder Gehölz einen einfachen Dentitein. 


* * 
* 


Es kann uns hier nicht daran liegen, des Claudius Werte 
überhaupt zu bejprechen (Originalausgabe bei Friedrich Andreas 
Perthes in Gotha, von Redlich beforgt, 13. Auflage, 2 Bände, 
brojch. 4,40 ME, geb. 6 Mi., bejiev 7 ME.), aus denen im 
alphabetiſchen Sachregijter mit Leichtigkeit die erbaufichen Stüde 
herauszufinden find; es mag nur darauf aufmerfjam gemadıt 
werden, daß Karl Gerof eine Auswahl veranjtaltet hat: 
1. Matthias Claudius, der Wandsbeder Bote 
Auswahl aus jeinen Werfen, zujammengejtellt und ein 
geleitet von Karl Gerot. Mit Porträt. 2. Aufl. Gotha, 
Friedrich Andreas Perthes, 1889. 8°, NLII u. 5 
37 3L, geb. 2 Mt. 

Erſt wird nach der trefflichen Einleitung „Poetiſches“ 
gegeben (44 Nummern), dann „Projaiices“ in 7 Abjchnitten: 

Zum Eingang; II. Von Haus und Be; III. Spruch⸗ 

weisheit; aeg Mi und Chrijtentum; , Politiiches: 
VI XLitterarijc) Zum Schluß. Wie Fir Benutzung 
von Claudius — ſetzt auch dieſe Gerokſche Auswahl 
gebildetere Kreiſe vora 

Kiel (Verlag von H. Eckardt) iſt ein Auszug 
erſchiemn der die erbaulichen Stücke beſonders enthält, bevor 
wortet von Paſtor Becker 

2. Goldförner hriftliher Wahrheit und Lebens: 

weisheit vom Wandsbeder Boten Kiel, Edarı 
Ku. IME, mit Goldjehnitt 
149 ©., brojd). 1,50 Mt, 















In dieſer lung finden ſich folgende 6 Stüce: An 
meinen Sohn Johannes; Ein gülden ABE; Über das Gebet: 


588 


a iger Hausvaterbericht über die Meligion ; Briefe an Andres 

über unjeren Herrn Rn Das Kon 

Die cjlichten, warmen, frommen Worte eignen fich trefflich 

als Gabe file Konfirmanden in gebilveteren Streifen. So weht 

in Luthers Geiſt, tief und don einfältig, it bejonders die 

Umfchreibung des Waterunjers, wie wichhaltig und Max der 
— über die chriſtliche Religion nach der beiligen 

ft. 


B. Die Supranaturaliflen. 


Nur weniges aus dem Supranatuvalismus ift einer Neue 
herausgabe für wert geachtet worden, wie in der Natur desjelben 
Kiegt. Die Worte des Hergens und Weisheit auf jeden Tag 
von Savater, Nies’ Gebeibuch und eins aus jener Zeit ohne 
Namen, bevorwortet von Yung Stilling, werden heute noch 

mal in Süobeutfchland verbreitei und müfjen alſo her berücs 
fiähtigt werden. 


5) Jobhann Hafpar Lavater.') 
ı 





— 1800 


j 
| Johann Kaſpar Lavater iſt geboren den 15. November 17-41 
au Zürich, wo jein Vater Dottor der Medizin und Mitglied 
der Regierung war, als zwölftes Kind feiner Mutter Regula, 
. Ger Don Kind auf ſuchte er mit Gott befannt zu 
werden. Weil er die Predigten richt veritand, lad er während 
Iben in feiner Kleinen Dandbibel, So trat er frilh in immige 
Gebetögemeinjchaft mit feinem Gott. Mit 10 Fahren antworteie 
er eich, dem Pfarrer zu Franenmüänfter, als feinem Lehrer in 
der lateinijhen Schule, daß er Pfarrer werden wollte. 1754 fam 
er anf das afademiihe Spmnafium, an dem Breitinger und 
Bodmer Iehrten. Lehlerer mwedte ihm jein poetifches Talent, 
1759 fam ex in die theologiiche Klaffe. Bon 1760 am dichtete 
‚er fleißig geiftliche Gebeislieder. Cifrig rang er nach ernſthafter 
and berglicher Frommigteit. Seine erfte Übungspredigt über 
Pred. 7, 3 befumdete ſchon jeine Tonderliche Begabung zum 
erwedlichen Kanzelreoner. 1762 wurde er ordiniert. einig 
biente er ohne alle Menſchenfurcht jeinem Gott. So veranlahte 


” Koh VI, 2.490 fi. 





590 


er durch eine Klagjchrift eine Unterfuchung gegen den Züricher 
Landvogt Felix Grebel zu Grüningen, den niemand anzuflagen 
‚ weil er des Bürgermeifters Schwiegerjohn war. Am 
8 tz 1763 bereifte er Deutſchland, bejuchte Gellert und 
Zollikofer in Leipzig, Ramler, Sad, Diterich in Berlin, Spalding 
in Barth in Schwedifh-Pommern. Bei leßterem blieb er Länger, 
um fi in geitlicher Poefie zu üben. Drei Tage verweilte er 
aud) bei Klopitot. Am 26. März 1764 fam er nach Züri 
zuruck. Fünf Jahre lebte er hier ohne Amt, ganz mit jchrift- | 
ftellerijchen Arbeiten befchäftigt. Da erichienen 1767 und 1768 | 
aud) feine erſten Erbauungsichriften: Chrijtl. Dandbüchlein, 
1767, Ausfichten in die Emigteit, 1768. Seit 3. Juni 1766 
mar er verheiratet mit Anna Schinz, einer Tochter des Züricher 
Kaufmanns und Dbervogts Schinz. In feinem 33 jährigen 
Eheleben blieb Chriftus das A und DO, das Geber die Würze, 
die Bibel die tägliche Lektüre. Darum herrſchte darin immer 
Freude. Am 7. April 1769 wurde Lavater Diafonus an der 
Waifenhausfirche in Zürich, 1775 Pfarrer. Neben den armen | 
Waifenkindern hatte er die Gefangenen im Zuchthaus feeljorgerlich 
zu beraten. Seine Menſchen- und Bruderliebe konnte er da 
echt beweifen, zumal in der Teuerung 1770/71. Er jelbjt gab, | 
mas er fonnte und doch war ihm alles zu wenig, was er gab. 
Er feuerte in feinen Predigten gewaltig zur Wohlthätigfeit auf 
und erreichte viel. Sein Haus glich Damals mehr einem Armen- 
amt, in denen die elenden Hungernden haufenmeife Speiſe, 
Kleidung und Gaben erhielten. 1778 wurde Lavater Diakonus 
an der Petersficche und fonnte nun als Prediger die reiche 
Fülle jeiner Gaben in der Predigtthätigteit in der großen 
Gemeinde entfalten. „Ich achte alles für Schaden gegen 
der überjhwänglichen Erkenntnis JEſu Chrifti", das predigte 
er immer und immer wieder, Eräftig, hinreißend. In feinen 
Schriften trat er zugleich für Chrifti Sache auf, und ſchon 
1780 warnte ev feine Züricher Amtsbrüder gegen Steinbarts 
„Syitem der reinen Philojophie und Glückſeligkeitslehre des 
Ehriftentums“ vor einer „Entnervung und Ausleerung des 
altapoftolifchen Chriftentums". Lavater war und blieb ein 
mutiger und jiegesgeroifjer Zeuge Chrijti als Prediger in der 
Wüſte, wie Claudius und Stilling, mit dem er in vegem Brief 
wechjel jtand. So jehr ev nun von den Gläubigen geehrt, 
aufgejucht, um Rat angegangen wurde, jodaß er fozujagen „der 
Beichtiger und Gemwijjensrat des halben Europa murde", jo 
fehlte es ihm nicht an Gegnern bei den Vernunftgläubigen und 




















391 
den umel Württembergs, 
He, ie on de Si 2 sn 


— ee ſodaß 
Ka | Semi ie u le einen —— Sl Kr 


N mix alle ————— 

vun man mir nur bie bibliſche 

a gt — haben, daß ich nicht denle wie Calvin 
und thanaji fs, weil ich feine Gründe * dieſe Manner 
für SE —— zu halten“. 

En 7. Dezember 1786 wurde ex jchlieplich Pfarrer an 
feiner Kirche. "Da kamen die Revolutionsftärme über die Schweiz. 
1797 fchrieb er fein offenes Wort gegen die franzöfifchen Despoten: 

— — Has ———— — er und 

ie en die mung dort geh ber m Bürger 

am 2. Avcl 1708, wurde aber daſur jelbit am 14. Mai von 
— en Dragonern nach Baſel gebracht Nach — 
jöT te ev ben 16. Auguft wieder beimkehren. it 

25. September 1799 rüdten die Srangofen in Zürich eim Da 
ſah Lavater von feinem Haufe aus, wie ein paar Soldaten 
jest Feauensperfonen auf dem Plage vor der Peterstirche 
gnatigten und Wein begehrten. Schnell brachte er Wein und 
Einer bedankte fich herzlich. Unter der Thike feines 
* begehrte ein Soldat ein Hemd von ihm und, als ex das 
nicht wagen tonnte, einen Thaler, Lavater gab, was er hatte. 
Adat, noch nicht zufrieden, bob jeinen Säbel wütend auf 

2: ſchrie: Geld her!" Lavater rief den vorigen Soldat um 
fe. —5 — aber, der ihm zuvor gedankt, rannte auf ihn 

8, feste ihm das Bajonert auf feine Bruſt. Dabei ging ein 
Schuß los, der ihm unter der Bruſt durch den Leib ging, Als 
Zavater fih von dieſer ——— ein wenig erbolt hatte, 
Diktierte ex die jange Gejchichte und legte am Schluß für feinen 
ind Furſprache ein. iel. Schmerzen hatte er zu leiden. 
itte mber konnte er nieder die Kanzel befteigen. 1800 
im Januar mußte er jedoch fein Amt aufgeben, Um 14. Septbr, 
lieh er fih am Bußtag noch in die Kirche führen und nahm 
mit jeiner Gemeinde das tete heilige Abendmahl und ſprach 
Euxa über Yu, 22, 15. Bei immer fiärleren Schmerzen tröfteten 
ihn feine Lieder und. der fortwährende Vlid auf ZEjus, 
Für feinen Mörder bat er mo um Verzeibung und flehte 
priefterlich, Daß er nie ein folches Leiden follte erfahren Nach 








ſchwerem Kampf verſchied er am Anfang des Jahrhunderts, 
2. Januar 1801. Sein letzter Auf an die Seinen, als ein 
Neujahrslied von der Straße her ertönte, war: „Betet, betet!“ 


592 


* * 
* 


Lavater iſt bekanntlich als geiftlicher Liederdichter bedeutend: 
Faft 700 Lieder werden von ihm genannt. Koch jchreibt: „Er 
bejaß ein großes poetifches Talent — bei tiefer Gemütlichteit 
nicht ſowohl hohen, als jchnellen und Fräftigen Schwung der 
Phantafie, aus dem ein wahrer Reichtum von Gedanken floß, 
und unerſchöpfliche Fülle des Ausdruces neben ungemeiner 
Zebendigfeit der Darftellung. Aber jeine Phantafie war oft zu 
ichranfenlos und überwallend, da ev die Sprache ganz in jeiner 
Gewalt hatte... . und er die glückliche Gabe bejaß, da, wo 
die üblichen Worte für den volen Ausdruck feiner Gedanten 
nicht genügend waren, ohne Umjtäude neue Worte zu bilden 
oder die alten neu Aufammenzujeßen.“ 2... „So mar denn 
aud) jeine Proja poetiſch und bilderreich im hohem Grade . 
andererjeits ericheinen auch jeine Poejien oft als verfifigierte 
Proja. Neben der lebhaftejten Phantajie und dem märmiten 
hriftlichen Gefühl macht ſich oft eine nüchterne und trodene 
tefleftievende Weije breit, die mehr in eine dogmatijche oder 
moralijche Abhandlung als in ein Lied taugt." 

So find jeine Lieder mehr die private Erbauung 
geeignet, beſonders die für Kinder, für die Jugend, für Leidende 
Da ift er meift natürlich, einfach, herzlich, volfsmäßig, z. ®.: 
„Der Tag it da“, „O wie viel Gutes thatjt du mir“, „Wie 
bat es doch ein Menih jo gut“, „Gott der Tage, Gott der 
Nächte", „Unter alles mich zu fügen". 

Von ihm find noch) verbreitet: 

1. „Worte des Herzens": Für Freunde der Liebe und 
des Glaubens. Herausgegeben von C. W. Hufeland. 
27. Auflage. Mit dem Bildnifje Lavaters. E. Bertels 
mann, Gütersloh 1888. 16°, 144 S. Miniatur-Ausgabe 
einfach in Lwd. geb. 1,20 Mt., mit Goldſchnitt 1,50 ME 

Auf 144 Seiten wird hier in gedruckten und bisher 
ungedructen Worten Trojt und Stärkung gegeben in dem Sinn, 
in welchem Lavater mit feinem perſönlich warmen Glauben 
mitten in denfgläubiger Zeit als Supranaturalift es thun kann 
Geijtvolle, das Gemüt anvegende Gedanken über allerlei geijtliche 
und ivdijche Dinge, die geiſtlich zu durchdringen find, finden ſich 











593 


in gebundener und ungebundener Rede unter allerlei Überfchriften 
(35), wie Breundichaft, Menſch, Herz, Unfterblich, auch Zeilen 
aus Briefen und bijtorifchen jen. 

Diefelben „Worte des Herzens", von & W. Hufe- 
land hera ben, erſchienen auch in Leipzig bei Philipp 
Reclam jun. in der liniverſalbibliothet Nr 350, ungeb. 20 Pig, 
ganz Leinen 80 Pf, mit Goldſchu. 1,20, 16%, 34 91, 88 Seiten. 

2 KLabaters Weisheit auf jeden Tag des 
ahres. Gin chriftliches Bergißmeinnicht, ausgeroählt 
F een it —— in ——— 
ingen, ®. ©. Kurh, eiihhauer & Spohn, 
80 ie mit Futteral, Minaturausgabe (weiße Blätter 
zwiichen jeder Seite). 

Für jeden Tag des Jahres ftehen bier nach dem empfehlenden 
Vorworte Lavaters kurze, tiefe, geiitvolle Ausfprüche ın Proſa 
und PBoefie fürs Herz aus dem Herzen des gemütvollen Beters, 
der, obwohl ein Mind feiner Zeit, doch frommer Ehrift und 
— Menſchenfteimd war, Ausſpruche, die viel zum 
Nachventen geben. 


6) Seinrib Auguſt Andreas Ries. 
(1787 Yaftoe In Nirnberg,) 


Das 1787 von Ries mit Nojenmüllers Vorrede heraus 
gegebene Gebetbuch erſchien neu 1865: 

„Auserlejenes und vollſtändiges Gebetbuch für 
glaubige Chriften, enthaltend Morgen- und Abendgebete 
auf acht Wochen, Gebete auf alle Feittage und für be— 
fondere Verhältniffe des Lebens. Nebft einem Anhang 
ausgewählter Morgen» und Abendlieder auf drei Wochen, 
Tomte Lieder für Krante und Belümmerte von Pfarrer 
M.Nie& Neu durchgejehen von einem evang, Geiftlichen, 
Stuttgart, Beljer gest Walder), 1865. IV u, 491 Seiten, 
801.33 31.0. S. Brojch. MI. 1,80, geb. in Lud. ME. 2, 
Der Herausgeber jchreibt im Vorwort Sulzbach, 1865), 

daß er die Gebete einfacher und Fürzer gejtaltet habe und die 
Liederverfe paſſender für unfere Zeit gewählt. Er bezeugt, daß 
viele Tauſende fchon aus dem Bud) gebetet, das für jede Lage 
‚Gebete gebe. 





38 





594 


Die Anordnung ift folgende: Es enthält 
I. Morgen- und Abendgebete auf acht Wochen. 
Für die 1. Woche: Bitte, Gehe, Fürbitte, Dankſagung wechſeln. 
nn „ Reis der göttlichen Eigenfchaften. 
" n 3 „ Brüfungen und fromme Entfchließungen. 
5 Ocinräge des Herzens mit Gott und fich Tetbit. 
Morgen- und Abendgebete mit erbaulichen 
Schriftftellen zum Nachdenken. 
„ Allgemeine orgen-⸗ und Abendgebete für 
chriſtliche Familien. 
7. „ Erinnerung an wichtige Chriftenpflichten und 
Prüfung, ob folche erfüllt werden. 
Buch, Gemeintihaftliche ebete ur Erweckung frommer 
Empfindungen und Vorfäge. 

U. Gebete auf alle jeftlihen Tage: Die vornehmiten 
Kirchenfeſte. Beſondere Fefte: Konfirmationd-, Beicht-, Abend- 
mahls-, Buß- und Tauftag zc. 

III. Gebete in bejonderen Anliegen und Verhältniffen des 
Lebens. Bei wichtigen Unternehmungen und Veränderungen 
unjerer Lebensverhältnifje: Nechtshandel, Reife, in Leiden und 
Trübjal, in Gefahr und Nöten, für Gebärende, beim Genuß 
göttlicher Wohlthaten, Tifchgebete, in befonderen Verhältniſſen 
des Alters, Standes und Berufes, um die wichtigjten chriftlichen 
Tugenden. 

IV. Für Kranke und Sterbende. Für Kranfe: Eines 
Kranken, Fürbitten, Dankjagungen (Danf nad) Operation). 
Gebete eines Sterbenden, Fürbitten, Dankjagungen. 

Dies findet ſich S. 6— 422. Dann folgen Morgen- und 
Abendlieder auf 3 Wochen, Lieder für Kranke und Befümmerte. 
Eine Woche find jie aus Hillers Schag, fonjt meift aus dem 
vorigen Jahrhundert, oft fentimental; doc, auch Lajjenius, 
Schmold, Neumann, Neumeiſter werden verwendet. 

Die Gebete find im ganzen leicht, einfach), meift gläubig, 
aber nicht kernig öfter nicht flar. Sie halten fich gern allgemein 
im Ausdruck. JEſus wird z. B. aud) göttlicher Erlöjer angereder 
Am deutlichſten zeigt fich die Unflarheit bei dem heiligen Abend: 
mahl: Er fpricht gern vom Pfand und Merkmalen. Leicht 
wird das eigene Thun zu jehr betont. Auf der einen Seite 
fteht unverändert die Schriftwahrheit, auf der andern wird ſie 
wieber verbedt. 

Anmerkung 1: Einen Einblid in die Gebetsweije des 
Supranaturalismus giebt ſchließlich noch: 


2 so» 


595 


—— — Scha — auf alle Ze 
von LIE up: 
169, 291, Ss —— Steinto 
— 5 — Neu 1,20 ME, geb. 2 ME, mit a: 
gleich % it das Buch 2 Titel: „Chriftliches Troftbüchlein 
ir Ra er alle Tage des Jahres“ oder „Worte des 
laubens, der Kebe und der Sefnung zur Ermunterung der 
Wanderer” nach bem — ande, welche unter den 
ſchweren Erfahrungen des Exvenlebens wach Gottes Kr 
leiden und Ihn ihre Seelen befehlen“ und „Neues dyrif 
Schapläftlein auf... in einer Auswahl bibliicher Kern ie 
mit Siederverjen. Mit einer Borrede von ‚Heinrich Jung ak 
weil. Großherz. Badenjchen Geheimen Hofrate”, 

Nur um der Seite 397 ff. in das Büchlein, das als Txoft- 
buch, gelimicsen ift, aufgenommenen „Yuswabl von Denlſprüchen 
Es ufmunterung im Vertrauen auf Bott” willen und der 

423155 Tolgenben Gebete aus dem Ende des Jahrhunderis 
Äft es unter der uote ‚chen Liueratur zu nennen: find 
Gebete um Geduld und Straft im Leiden, immer noch aläubig, 
obgleich die Sprache der Zeit wicht immer tief und bibliſch üft 
und bisweilen im — Ausdräden, die vom Denlglauben 
genommen find, fich 

Unmertung 2: * —— Supranaturalismus 
vertrat auch Chriſtian Adam Dann, geboren ben 24. Di. 
1788 in Tübingen, ein Schüler von Stort, defien Wirkfamtet 
bis 1837 als Stabtpfarrer in Stuttgart bis weit ins 19. Jahr⸗ 
hundert teicht. Von feinen vielen befonders für die Jugend 
Alam Schriften ift das Beicht. und Kommunienbüch“, 

as 1838 bei Steinkopf it 4. Auflage erſchien, noch in der- 

jelben Ausgabe vorhani 80 Pf, ebenjo „Die jungen Bilger 
Gottes beim heiligen Bundesaltar und Yundesmahl“, 2. Aufl, 
8°, 1841, 40 ®. und „Anleitung zum Ban über one 
firmation, Kommunion und frühe Gottfeligfeit*, 3. Auflage, 
23 Bg., 30, 1838, 1,20 DM, 


C. Die Bationaliten. 
7) 6.2. Zollifofer, Zichoffe, Witichel, 


Georg Joachim Zollitofer, geboren I St. Gallen 1730, 

ftarb als Prediger der veformierten Gemeinde in Leiphig. Beet 

jagt von ihm, daß er ein Mann von einem wahrhaftigen, 
a9* 


gemütvollen Charakter geweſen, der bejonders die ethifche Seite 
de3 Chriftentums in tiefem Exnjte mit einer ihm eigenen Seelen- 
kunde umd jeelenvollen Beredſamkeit behandelt. „Seine Ab- 
weichung vom Eirchlichen und biblifchen Lehrbegriff ijt noch eine 
unberwußte; er folgt dem Zuge der Zeit". Bed -führt von 
ihm an: „Anreden und Gebete zum Gebraudje bei dem gemein: 
ſchaftlichen und auch häuslichen Gottesdienfte", Leipzig 177 
2. Auflage 1794, „Andahtsübungen und Gebete zum Privat: 
vebrauch für nachdenfende und gutgefinnte Chriften” und „Moral 
Air Raufleute". 

Heinrich Zſchokkes „Stunden der Andacht” (Zichofte, 
geboren 1771 in Magdeburg, + 1848 in Bieberftein bei Aarau), 
welche von 1799-— 1850 troß ihres Umfanges in 4 Doppel: 
bänden 29 Auflagen erlebten und im Volk eine der feſteſten 
Stügen des Rationalismus geweſen, werden ganz oder in Aus- 
zügen immer wieder gebrudt: 

Stunden der Andacht, neue Dftavausgabe, 6 Bd. in 
3 Bd. gr. 8°, 15 ME. (Sauerländer in Aarau, Driginal: 
ausgabe 1871-1873); 8 Bd. in + Bd. (Griehbad, 
Gera), 8. 8°, 12 ME Samilien-Andahtsbud, 
gr. 8°, 5,20 Mt. (Sauerländer, Yarau 1890, +. Aufl), 
Selbſtſchau 1877, 5 ME. (Sauerländer, Aarau). 

Dazu erjchienen die „Stunden der Andacht“ noch in einer ganz 
billigen Ausgabe bei Grojjer in Berlin, 187071 zu 8,70 ME, 
wie in einer neuen großen bei Milde, Xeipzig, 1885, zu 16 

Bed harakterifiert Zichoffe: „Anzuerfennen ift ein gewiſſer 
fittlicher Ernſt, eine finnige Betrachtung der Natur, eine äſthetiſche 
Lebensanjhauung, welche in dem Werke zum Ausdruct kommt. 
Die Sprade ift allgemein verjtändlic und im ganzen jchön, 
oft freilich zu wenig einfach, manchmal gejucht. Indem aber 
Zſchokke dem Lefer durch Vorhaltung edler fittlicher Gefühle und 
Vorjäge eine Erlöjung durch Chriftus entbehrlich, macht, nähri 
er eine pelagianijche Selbjtgerechtigkeit und Selbjtzufriedenheit 
feichtejter Art”. 

Noch fehlimmer fteht es mit Witfchel. Sein „Morgen: 
und Abendopfer” find gehaltloje, geijtlofe, betrachtende, gefühlige 
Neimereien mit Naturbetrachtung, ftatt kerniger Gebete. il 
fprechen von emiger Heiterkeit dev Seele, höchitens von all- 
gemeinen Fehlern und Schwächen, aber natürlich nicht vom 
Erlöfer von Sünde, Tod und Teufel. Ein Beijpiel zeigt hin- 
länglich, was in Witſchel zu finden ijt. Am Abend des Abendmahls- 
tages lehrt er beten: 





596 















@uille bereit. 34 will an Slam benten, 
Art die Die der Weile gab, 

8 er beiser bel dem Apfhienamabte 

u dem Kreife feiner Treuen 

Uno voll Siebe fülr vie beffern Menfchen 
Ale Hlutertin ver Welt dergaß. 

1808 erjchienen Dieje Reimereien zum 1. Male in Sulzbach 
(Witfehel iſt geboren zu Henjenfeld 1769, + als Delan 1847 
zu Rattenhochitadt, Mittelfranten). 

Von der heute noch bedeutenden Verbreitung Witjchels zeugen 
folgende Ausgaben: Witfchel, Morgens und Abendbopjer, 

Lwdbd mit Goldſch. 2,70 ME. 16°, Driginalband 2,10 Mt. 
Neue Ausgabe, Fl. 8%, 2,10 Mt, Seibel, Sulgbadı. 
Nene Ausgabe, 8°, 320 S, mit großem Druck, Richter 
in Davos, 3 Mt Miniaturausgabe, Retlam, Peipyig, 
SO Pf, (Mr.i42l, 1422, ungeb. 40 Pf) Ausgabe vom 
Verlagsinftitut in Leipzig, 1895, 227 ©. 


597 


Schluß. 
=) Abjchliefende Beobacht d Au⸗sblick ii 
ee HA 


In der Zeit des Nationalismus machten wir die Beobachtung, 
daß in Württemberg, wo die Schüler der jüngeren pieriftijc- 
—— — Bengelſchen Schule herrſchteu, zunächit ver- 

mismäßig am wenigſien rationaliftiiche Exrbauumgsbücher den 
Boden ı geroinnen, Bed nennt nur zwei hexvorragendere Vertreter 
dort: Samuel Bauer mit zahlreichen Schriften und Job. Gott⸗ 
Lieb Münch, deſſen Morgen und Abenodetrachtungen — 
des Jahres 1810—1814 zum erſten Mal, 1841 in Neutlingen 
um zweiten Dial erjchienen. se; ſchließen ſich vielmehr die 
Babnbreher der neuen Er ungszeit auch für bie Kreiſe 
außerhalb Württembergs unmittelbar an die alten gläubigen 
Keriie an. Wir erinnern an Hofader nd jeine Fteunde 

Außerhalb Württembergs, die Vrüdergemeinde abgerechnet, 
werden neue Erbauungsſchriften im bibelgläubigen Sinn überhaupt 
Enioe Des 18, und Anfang des 19. Jahrhunderis keine nefchrieben, 
und für Neuausgaben der guten alten Gebet: und Erbannnge, 
bücher Hatte man feinen Sinn, Nur in Württemberg erſchienen 
nod) 1797 Schaitbergers Sendbrieh, 1807 des Statius Schale 
kammer von Prätorius (Meutlingen). Underwärts hören Yin 





Bücher sul, Der Sinn dafür u ſich erft ganz allmählid 
wieder in Diejem Jahrhundert. Zwar empfiehlt der „Hamburger 
Patriot“ um die Mitte des 18. Jahrhunderts als gutes Buch 
für eine Frauenzimmerbibliothef neben Fenelon, Moliere, Brodes 
und Harsdörfer Luthers Poftillen und Serivers Seelenjchag, 
aber mehr um der guten Sitienlehre willen, die fie lehren, als 
um zu ihren Mittelpunkt Chrifto zu führen. 1770 erjchien bis 
1819 zum letzten Male Luthers Schagtäftlein, desgleichen 1770 
B lange Zeit zuleßt Frejenius’ Rommunionbud,, 1773 Creußbergs 
ndadhten, 1776 Gerhard Meditationen (Stuttgart), 1783 
Wudrians Kreuzichule, 1791 Cubachs Gebetbuch (Leipzig). In 
den Jahren 1800—1830 wird nur ganz vereinzelt ein älteres 
gutes Gebetbudy (Start, Bogatzky) aufgelegt und, wenn auch 
3. 8. 1803—1816 in Leipzig Herbergers Magnalia noch erfcheinen, 
jo jind fie ſchwerlich damals ein verbreitetes Erbauungsbud 
jeworden, fondern mehr für befondere Liebhaber neu verlegt. 

ie man ſich in jener Zeit von der heiligen Schrift und darum 
auch von den auf fie gegründeten Erbauungsbüchern entfernte, 
beweiſen u. a. die Namen, welde man damals gab. Bis 
im die jiebziger Jahre trug man meijt noch biblijche Namen. 
Frauen biegen Eva, Rahel, Rebekka, Sujanne Nun folgten 
Namen aus den Dichtungen von Schiller, Shafejpeare u. a: 
Laura, Amalie, Zuije, Julie, Rojamunde. Nach den Vefreium; 
kriegen nahm man jie aus Romanen und ZTajchenbiüchern: 
Chlotilde, Elvira, Agnes. Erſt mit den dreißiger und vierziger 
Jahren fing man zu den biblijchen Namen zurüczufehren an. 

Bon 1830 an, in wenigen Schriften etwas eher, wird 
eins der alten guten Bücher nad) dem andern wieder gedrudt, 
wie denn von jener Zeit an auch die Vibelverbreitung mehr 
um ſich greift, nachdem von den Kreijen dev Gläubigen in den 
Jahren 1804— 1830 die erjten Vibelgejellihaften gegründet 
worden waren. Dieje Entwictelung in der Neuherausgabe Alter 
Tröfter geht gleichen Schritt mit der fortjchreitenden Erweckung 
überhaupt. 

1819 erjcienen in Hamburg Yuthers Bibliſches Spruch- 
und Schasfäftlen, 1822 in Ratzeburg Müllers Erquicitunden, 
1831 in Yeipzig jein Himmliſcher Liebeskuß, 1831 desgl. in 
Straljund „Kleinodien aus Scrivers Seelenſchatz“ und in Barmen 
Gottholds Zufällige Andachten, 1833 in Frankfurt Frejenius' 
Kommunionbudy, 1835 in Etuttgart Müllers Kreuz, Buß- und 
Berichule, 1840 in Sorau Herbergers Heugpoitille, 1841 in 
Dresden Ahasverus Fritſch Chrijtentumsfragen (von Delitzſch. 


598 





















50 


Sobald Boßner mit — ——— 1829, 


neue Ausga mannsbung , 
wen mit ar „Stunden Arikliger, Andantı 
1839 wieder bie Erbauung in bibli — Eo he mit 
jeinen BERN EREBERERNG 1840 in lonfeſſionelle 
ao zu bringen begonnen unb ben Bann bes Ratio) 
bierin zu brechen verjucht, Tonnte zn von neuem auf die 
Zröjter als von unvergänglichern Werte binweifen. Yu 
— ſuchten num auch Sammlungen wie — 
Geberbuch“ 1838 oder eben die — 
das Schönffe und Leite aus den altın S ji 
Damit find wir an die Zeit gelommen, welche u el din 
für die behandelten Neuausgaben annahmen. 
man, daß von 1850 bis eima 1870 bie Zahl ber ala — 
ſchriften, die meu aufgelegt wurden, immer größer wird, Geht 
wertvolle, hier und hr =] ale itteratur wird von 
neıtem wieder herausg Se fer nad) dem Wiedererwachen 
lebendigen Blanbme 3 — e Kirche wieder gründet und 
auf Me Belenntniſſe beſinnt. umſomehr erwachſen aus ihr 
neue Erbauungsichriften; dieſe ſind zunächft im Sinn und 
der alten ten ef 1. Bon 1870 an aber bis zum Ausgang 
biejes Jahrhunderts treten — viele — alter 
euungslittieratur wieder purlc. Luther, 
Sahemein, Arnd, Müller, Scriver, ae —— Vogayfy 
leiben ftets im "gleichen Anſehen Andererfeits teten mehr 
uud mehr in der neueiten Zeit Erbauungsſchüiſten hervor, die 
die nüchterne Art der Älteren verlieren und mehr in oft einfeitiger 
Weife auf Grwedung oder Belehrung dringen oder bi 
rühren und das Gefühl treffen. Dabei entbehren fie dann leicht 
der Firchlichen Beftiimmitheit trat; biblifcher Sprache oder entfernen 
fich auch in dev modernen blümelnden Sprache von der Ausdrute 
meije der Bibel. Ya au die neuen Richtungen in der Kicche, 
die die fonfeffionellen — verwiſchen oder einen neuen 
Dernunftglauben aufrichten, beginnen eine neue Crbauungs- 
literatur, wenn auch in bejcheidenen Anfängen zu idaffen. 

Da gilt es für unjere Zeit, wieder mehr zurücdzufehven 
zu dee nüchternen und bibliichen Art der Alten Tröfter und zu 
lernen von dieſen Muftern. Die Bahn zu ihnen wollten audy 
sa Betrachtungen weifen. Möge fie Gott der HErr ſegnen. 

viele fie betreten! 


— 








601 


2) Samuel Nutberford. 
+ 1s8t, 


Samuel Rutherford it gegen das Ende des 16, Jahrhunderts 
in einer vornehmen Familie ee otılane jeboren. feinen 
Studien in Edinburg wurde er dort rffler der Vhiloſephie 
Bald darauf wurde er Prediger in Anmworh in Salloway-Shire 
und wirkte bier in unermidlichem Fleiß mit grofien Segen. 
Da er von feiten ber Bifchöfe nicht anerkannt war, forderten 
—— mehrmals wegen feiner Schriften und Predigten zur 
ntwortung, jo 1630, 1634. Den 27. Juli 1696 wurde er 
juspendiert und als Gefangener nad) Aberdeen gebracht, Bon 
dert aus jchrieb er feine berühmten Briefe, die beiwiefen, welchen 
Troft er in feinen Leiden hatte. Nach 1%, Jahr kehrte ex nach 
Anmoth zurüc, da er erfuhr, daß der Sturz der hochlirchlichen 
i verlangt wurde. 1688 wurde er in Glasgow von dem 
ovenant zum Profeſſor der Theologie in St. Undrews emannt 
und — nun durch feine Arbeit an der Jugend, wie durch 
Predigten Das Reich des Hrn. Beſonders warm trat er für 
die Privatverjammlungen sur Erbauung ein. In der Zeit ber 
Ichwerften veligidjen Kämpfe hielt er ruhig auf feinem Poſten 
aus, jenen reformierten Standpunkt treu gegen alle Seltiexer 
wahrend. Noch auf jeinem Sterbelager ließen ihn feine Feinde 
unter Karl II, nicht in Ruhe und Hagten ihn an. An 19. März 
1661 ging er früh & Uhr heim. 


. * 
“ 


Durd) jeine ſeelſorgerlichen Briefe ift ev einer der befannteften 
affetiichen Schriftiteller in England und Amerika. Er dringt 
auf — Herzensbefehnumg und Geduld im den ſchweren 
Kämpfen des Lebens. Er fpricht im einer ungejchmädten, aber 
Klaren, herzlichen Nede über die verſchiedenſten Dinge mit reichen 
bibliſchen Gedanken. Meiferen Chriften, welche nicht vergeſſen, 
05 hier Leit Lutheraner fehreibt, Können Die Briefe in ihrer 
beriehung viel Erbauung bringen. Im zwei Ausgaben find 
fle jeyt zu haben: 

1. Samuel Nutberjords Geiſtliche Troſtbriefe 
nebjt kurzem Abriß feines Yebens. Zwei Bändchen. Aus 
dem Englijchen überjeht und herausgegeben vom Geheimen 
Suftizrat Fr. Focke in Berlin Zweite durchgeſehene 





Auflage, mit empfehlendem Vorworte von D. theol. Rubolf 
Kögel, DOberfonfiftorialcat und Hofprediger in Berlin. 
Neue Ausgabe. Karlsruhe, H. Reuther, 1879, jetzt Berlag 
des Chriftl. Zeitfchriften- Vereins, Berlin. 1. u. 2. Bb, 

313 ©. 30 BL, ungeb. 1,50 Mt. 
‚Hier findet ſich zunächſt Fockes Vorwort, Berlin, März 1834. 
Er ſchreibt: „Sie enthalten eine reiche Fülle des Troftes, die 
eindringlicften Einladungen in das Reich Gottes einzugehen 
und ergreifende Ermahnungen zur wahren Heiligung, wie zum 
Ernft im Ehriftentum; und aus allen fpricht ein in der Liebe 
Chriſti brennendes Herz" Kögel fügt am 1. Advent 1873 bei: 
„Es ift einmal ihre weckende Gewalt, die das Namenchriftentum 
aus Schlaf und Traum aufrüttelt, ſodann die Kraft bes Tröftens, 
die auch dem herbjten Leide mit dem Namen des Exlöjers fiegreih 
zu begegnen weiß. Der duch die Nähe der Ewigkeit emit, 
duch die Vergebung der Sünden barmberzig gewordene Chrift 
vedet aus jedem Briefe.“ Nach 12 Seiten über Rutherfords Leben 
folgen die 124 Briefe in 4 Abteilungen, nad) den Empfängern 
und zeitlich geordnet. Das erſchwert ihre Benugung. Ein Regiſter 
nad dem Inhalt findet fich nicht. | 
2. Samuel NRutherford, Briefe (130) nebſt einer 
Biographie desjelben von K. S. Ledderhoje. Baiel, 
Kober. 8°, 264 5,, geh. 2,40 ME, Lwobd. 3,20 ME, 

Lwobd. mit Goldſchnitt 3,60 Mt. 


603 


3) Richard Barter. 


1615 — 1691. 


Richard Barter wurde am 12. November 1715 in Romton 
in der Grafichaft Schropjhire im Gebiet de3 Severn (im alten 
Königreich Mercia) geboren. Sein Vater, ein Gut3befiger, hielt 
den Knaben von flein auf zur Frömmigkeit an. In jeinem 
15. Jahre erweckte ihn des HErrn Gnade innerlich dur 
Unruhe über den Zuftand feiner Seele. Von Kindheit an 
ſchwach und kränklich, meinte er, bald jterben zu müſſen und 
wurde fo umſomehr auf die Seligfeit gewieſen. Ohne bejonders 
gründliche wiljenfchaftliche Durchbildung verließ er die Schulen. 
Zur Univerfitätsbildung reichten die Mittel nicht hin. Er murde 
eine Zeitlang Lehrer an einer Freifchule. Im Jahre 1638 
wurde er zum Presbyter der engliſchen Kirche ordiniert, 1640 
als Hilfspvediger in dev damals noch fleinen Fabrikſtadt Kidder: 











603 





—— Karls 1. Er war, wenn auch gebrechlich, in fein 
in Kib 


vertrieb, In biefer Zeit ſchrieb er noch mehr, wie bas für 
Seelforger bedeutende „Tho Reformed Pastor“, „Der ewange- 
fifche Beiftliche". Won 1662—168%8 hatte er viel Entbehrungen 
durchzumachen. 1663 kam er nadı Aeton in Middleifex. Hier 
arbeitete ex jchrijttelleriich. Zwar gab ihm die Judulgenzafte 
von 1571 wieder die Möglichkeit zu predigen, aber er lehnte 
jeroifjenöhalber ein bargebotenes Bistum ab, und Berfolgung, 
—— und Gefängnis mußte er dafür erdulden. 1685 
wurde ex in ber Yeit der Mladereien gegen bie — 
von einem Oberrichter verhört, erſt mit Geld geſtraft, dann 
1686 auf 18 Monate mit Geſangnis. Erſt 1689, durch 
Wilhelms ILL. Toleranzafte, befam Barter als nonfonformiftischer 
Geiftlicher wieder Nuhe auf Erden. 1691, am 8. Dezember, 
fing er dann in London zur Ruhe der Heiligen, von der ex 
ß An gefchrieben, ſelbſt ein. Die leiten Worte, Die er an 
feine Freunde richtete, waren: „Der Hi lehte euch ſterben!“ 
In feiner Lhranſchauung ſuchte er zu vermitteln, ſowohl in 
feiner gemilderten Auffajjung der Gnadenwahl, als in dem 
Befireben, die Dijfenters mit den Hochficchlichen zu vereinigen. 


Von jeinen Werken ift die „Ruhe der Heiligen“, die 
1649 erſchien, ſchon 1684 in Kaſſel deutih, 1719 von 
Rambach mit feinem Xeben herausgegeben worden, ebenfo 
1733 in Leipzig gedrudt. Baxter erlebte in 13 Jahren neun 
Auflagen. est wird das Bud) in England wie Deutfchland, 
jedoch nicht mehr in ber Geftalt verbreitet wie einft. Die 
Stellen, die fi) auf die damaligen kirchlichen Kämpfe beziehen, 
und umftänbliche Veweisführungen werden meggelafjen. 
das eigentlich Erbauliche behält man bei. So befommt man, 
wie Barter jelbjt es wollte, eine Anleitung, wie man durch 
Betrachtung der himmlifchen Dinge fein Herz zu einem Wandel 
im Himmel geſchickt machen möge. Er jehrieb es, wie er felbit 
jagt, nur auf Grund feiner Bibel, während er zwijchen Leben 
und Tod ſchwebte. Daher kommt feine Kraft. Richard Yarter 
ift in jeiner Art nüchtern, verftandesmäßig, bei aller Erbaulichteit 
mehr lehrhaft. So ſchreibt er ruhig, klar und durchfichtig, ohne allen 
Redefchmud (jo Bed). Selbit in den Überfegungen und Bearbeitungen 
mi das erjichtlic). Folgende find jest am meijten verbreitet: 

Die ewige Ruhe der Heiligen von Richard 

Baxter. Nach der neueſten engliichen Ausgabe. Mit einem 

Vorwort von Prälat Dr. v. Kapff. Chr. Beljers (Walder 

Verlag in Stuttgart. Wohlfeitſte vollftändigite Ausgabe 

7. Auflage, 1884, ar. 8°, 32 31.0. ©, XIV u. 319 &, 

20 Bg., broſch. 1,50 ME, eleg. Kıodbd. 2,20 ME, Halb: 

ieinmandband 1,90 DE. 

Da Kapff zugleich das Bud) am beſten charafterijiert, je 
laſſen wir ihn veden: 

„Barters Schrift über die ewige Ruhe der Heiligen darf 
entjchieden den beiten Andachtsbüchern zugezählt werden. Ihre 
Gedanten jind aus dem reinen Quell des göttlichen Wortes 
geichöpft und ganz im Geijt und nad) dem Bekenntnis der 
evangeliichen Kirche ausgeführt. Dem Hauptinhalt nad find 
es Betrachtungen Niber das Ewige Leben, die einen hellen Blid 
in den Himmel und die Hölle eröffnen und die einzelnen Be— 
jtandteile der Seligfeit und der Verdammnis in anfchaulicer 
und ergreifender Weiſe jchildern. Am ausführlichiten iſt von 
den Seligkeiten des Himmels die Nede und darüber jo viel 
Anziehendes und Ginladendes gejagt, daß jeder, der nicht auf 
diejer Erde feinen Himmel jucht, em inniges 5 Deimmeh nad) der 
ewigen Ruhe der Heiligen empfinden muß. Sehr richtig jind 
dann auch die Mittel gezeigt, die allein zu einer fejten Horn N 
des Himmels führen, und es ift da eine Darjtellung der Heils 


604 





























[ rn die über di ii fte der chri 

ie Due — ———— Er 3 a var 
läge fix * Ur des inneren Lebens erteilt, die auch 
Bene brit en Ko er in — 
on — durch ER um ee 


».. Die nun bier vorliegende Überjegung it MEN 
J und anjprechend“, So jagt er in dem Vorwort, Dann 
Igt, — übe a Verfaffer und jein Buch: In der. da 
—— beſteht es aus 5 Zeilen auf 672 Seiten, Der 

als EBe umftändliche und gelehrte Beweisfilhr 
© Göttlichteit der heiligen Schrift, jowie alles, was IH 
mimt auf die Streitigkeiten der englijchen Kirche feiner Zeit, 
weggelaffen worden. 

So hat es nun 4 Teile, der erſte bandelt von der ewig 
he der Deiligen in einem Eingang und 6 Kapiteln, ber zweite 
m dem Elend derer, welche der ewigen Ruhe verluftig geben, 
it einem Gingang und 3 Kapiteln, der Dritte von der Not- 
endigfeit, — I mad) der Ruhe der Heiligen zu trachten, mit 
‚Kapiteln, ver vierte von ber Wichkgtelt eines hinmliichen 
innes und Anleitungen zu himmliſchen Betrachtungen mit 

und 21 Kapiteln (3. 1 - 319), Jedes Kapitel teilt 

b in Abfchnitte Er aufammenfafjenden Überichriften. In dem 
zrlichen Bud wird der Lutheraner ben Preis „der Gnaden⸗ 
ittel Wort und Salament vermiſſen, obwohl ge fie alö jolche, 
B. das a Abendmahl nicht gang verfchn jegen werben 
B, 12,8. Wort Gottes, IV, 3, 2, Bibel, ©. 21, 

LTE, 5,3, ©, ı71, IV, 10, 4, ERTE Die Taufe als 
jeder eburtsfahrement fett entfprechend der reformierten Lehre 
ng. er nüchtern ohne alle Schwärmerei iſt die Beichreibung 
1: Lepten Dinge, 1, 2, 3, ebenfo die der Hölle, IT. Bon 

V, Kapitel 11 an herrfcht der Ton heiliger Anbetung, in einer 
uch 10, Hne Kapitel gehenden bimmliichen Betrachtung, 
N ar8_312 
2, Die ewige Ruhe der Heiligen, dargeftellt von 

Richard VBarter. Aus dem Englifchen von Dtto von 
Gerlach, weil. Dr. und Prof. d. Theol, Konſiſtorialrat 
und Hofprebiger in Berlin. 5. wohlfeile Kuflage, Bremen, 
1873, erlag des Ss 16°, XVI u. 432 ©, 
geb. mit Golofch. 2,50 MI 

Die Vormorte zur 1. Ausgabe vom Ang. 1833, I—X, und zur 
Ausgabe Nov, 1834, beide in Berlin, ſprechen über bie Eutftehung 


des Buches und das Leben Baxters und davon, wie diefe Aus 
gabe am die abgefürzte von Fawcett zu Kidderminfter ſich 
anjchließe und die Gläubigen mitten in der Zeit, da man ſich 
die Zufunft des HErrn vielfach aus dem Sinn fchlage, hinein 
verjeße in die großen Schriftwahrheiten vom Tode als der 
Sünden Sold, vom Gerichte, von der jeligen und unfeligen 
Ewigkeit. 

Schon 1758 war in England durch den Prediger Fawcen 
zu Kidderminfter das Driginal abgekürzt worden. Auf diejer 
Abkürzung beruht die Ausgabe von Dr. Otto von Gerlach, die jeit 
1833 öfter aufgelegt ward (vergl. Nr. 3). Die Fawcettſche 
Überarbeitung und daher aud) bie Gerlachſche Überjegung hatte 
immer noch in der 2. Auflage 1834 372 Seiten. So wurde das 
Buch, um es noch leichter zugänglich zu machen, wieder verfürzt 
und zwar englifch ſchon 1829: The Saints Everlasting Rest. 
By Richard Baxter. Abridged by Isaak Crewdson, London. 
In dev Vorrede heißt es hier: „Zur Herausgabe des Werkchens 
hat mid) der Gedanke veranlaßt und die Hoffnung geführt, dab 
es, in einem geringeren Umfang zufanmengefaßt, jeinen Weg 
noch in einen größeren Cirkel finden und unter dem göttlichen 
Segen als ein nod) fräftigeres Werkzeug dazu beitragen möchte, 
die Früchte der Heiligung zu jchaffen, deren Endzweck ijt 
Ewige Leben“, Darnach richten ſich jpätere Ausgaben Gerlachs 

Die vorliegende Ausgabe fügt S. V—XII Barters Leben 
bei und fagt über das Buch jelbjt: „Das Buch ift durch und 
durch erbaulichen Inhalts und weiß mit einer Tiefe und Schärfe 
die Sünde zu rügen und zu Chrijto, dem einigen Mittler und 
‚Helfer, hinzuweiſen, wie nicht viele andere Bücher“, Wichtig 
ift jedohandiejer Ausgabe, daß fie fürlutheraner 
bearbeitet ijt: „Das Bud) Ichrt nicht die uns von den Refor- 
mierten fernhaltenden calviniftiichen Lehren vom Abendmahl, 
der Prädejtination, der Perfon Chriſti ze. Wo aber der Aus 
drud etwas Schwanfendes, von der Lutherifchen Lehre Ab: 
weichendes zu bieten ſcheinen möchte, haben wir durch einige 
Noten die Lehre der lutherifchen Kirche zu bezeichnen, zu recht: 
fertigen und zu bewahren im Anhange uns bejtrebt. Eine 
unbillige Forderung aber würde es fein, die ſpezifiſch Iutherijchen 
Lehren in dem Buche auch dem Ausdrud nad) zu ſuchen“. Im 
ganzen kommt das Seite 2 bez. der Gnadenmittel (ähnlich Seite 
190— 192), S. 31 be. des Glaubens und der Liebe, S. 106 
bez. der Nechtjertigung und Heiligung, alfo 5 mal vor. Das 
Buͤch enthält in der Ausgabe S. 1—214 das Ganze, Kapitel 

















606 





607 
1 1—5 der Ausgabe Nix. 1 Are Rap. 7— 16 
ae in ae Die een finden 
EN dab al m. — abe tn — 
16 Abſchnitten te he lei alt fie ein 


rührt‘ J nd Fl zen 
Bi ee mit der una 
nr 


icharb Bazrter: Die ewige Ruhe der Heiligen. 
Aus dem Englifchen von Prof. Dr. Dito von Gerla 
6. Ausgabe. 16%, XVI u. 432 ©, 1874. Ungeb, 1m, 
eb. 1,75 MI. 
4 a wohtfeite Ausgabe der „Ewigen Ruhe“ wird, da 


J van „zur Be ei Ondens Nachfolger, 
bil, —— gt. RL. 8%, 336 Seiten. 


* Hi Ay Goldfch. 2,50 Mt. (nadı 
der a Srsgab 
5. vom Chriftl achäſſen · Verein, Verlin 8. W. 


bro 1,20 Dt, (feiher Reuther, Karlsruhe). 
6. Die ewige Ruhe der Heiligen, bargetellt von 
Ridard Yazter. Nach Bir abgefüryten eng ſiſchen 
er ‚be überjet von Karl Beder, meil. en-luth, er 
karluft, 3. Aufl, Hermannsburg, 1878, 
Kb Verlag der Mifi ha . 818°, XIV 216 Det 
Eee Drudt, ungeb. 50 Pfa,, Pappbd, 80 Pfq,, Rallito 
11 
Das — ſpricht von den Überfeyungen und Ber 
fürzungen des Buches Die 1. Überjegung ins Deutiche erſchien 
1719 zu Leippi bei Theophil Georgi in Quart (die von 1684, 
1. &. 804, war Beder nicht ae es liegt in 14 Stapiteln vor: 
Kp. 1-4: Won der Ruhe der Heiligen ım Binml: Anrede 
und Erläuterung über die Beſchaffenheit der Ruhe, die großen 
Vorbereitungen auf die Ruhe ıc; Kp. 5 u 8; Bon Gegenftüd: 
Der Hölle; Rp. T—14: Bon dem Streben nach der Ruhe 
amd dem himmlischen Sehen auf Erden. Am Ende wird das 
Sieb von M. Marlin Günther gegeben; „Wie liehlich iſt es in 
der Stille", (Günther, geb, 1690 in "Sroprücersmalde bei 
Marienberg, Kandidat in Dresden bei aloe, 1721 als 
Pfarrer zu Klingenmänfter in dev Serial, ) Scheiftftellen 
finden ji) als Fußnoten oder am Schluß der Bari 
Von Barter wird manches auch nad) in — Schriften 
teilweife ala Traltat verbreitet, ſo B. 1. Was kit der 





Himmel? Nr. 166. Stuttgart, Ev. Bejelihafk. 40 Seiten, 
41 31.0. S. Ein jehöner Auszug aus ber „Ruhe der Heiligen“. 
1. Die Beichaffenheit der himmlischen Ruhe; II. Die großen 
bereitungen auf die Ruhe der Heiligen; III. Die Borzüge der 
Ruhe der Heiligen. 2. Gehts mit dir dem Himmel zu 
N. 180. Derfelbe Verlag, 24 ©., 34 Z1. d. S., 8 Pf._I. Die 
Schrift lehrt uns, sah mir zur Gewoißheit über "unfere Seligteit 
gelangen können ; . Die Hindernijfe, welche uns von der 
Selbitprüfung holen: III. Die Beweggründe zu einer erniten 
Selbjtprüfung; IV. Die Anmweifung zur Selbftprüfung; V. Die 
Kennzeichen. 3. Das Zeugnis der Kindfchaft oder, wie man 
feiner Seligfeit gewiß werden kann. Ni. 370. 2. Auflage. 
Wupperthaler Traktatgefellihajt. 27 ©, 38 Z1.d. S. Das 
jelbe wie 2, mit längerem Eingang. 

Vom Shriftlicen Zeitjhriften- Verein in Berlin werden 
wieder neu aufgelegt die einjt bei Reuther, Karlsruhe erfchienenen 
Schriften Barters: „Liebreicher Rat an die Jugend“, ungeb. 40 Pf. 
„Der Wandel mit Gott”, ungeb. 80 Pf. „Seht oder nie“, 
ungeb. 75 Pf. „Zuruf an Unbefehrte”, ungeb. 40 Pf. 

Anmerkung: 1897 erſchien neu „Die Grundbedingung 
einer erfolgreichen Amtsthätigkeit”. Richard Barters „Mahnruf 
an evang. Geijtliche”, von neuem dargeboten mit einer Vorrede 
des Generalfup. D. Braun, Berlin W. 1897, Afad. Bud: 
handlung, 79 S., 1 ME. Für Geiftliche ein Weckruf zur 
Buße, ein Mahnruf zur Treue (Februar, 1898, Theol. Litteratur- 
bericht v. Fofephion). 


608 











4) John Bunyan. 
1628 — 1688, 

John Bunyan war geboren 1628 zu Elton oder Elstom, 
einem Ortlein unweit Bedford in England, als armer Leute 
Kind. Sein Vater war Topfbinder nnd Kejfelflider. Die Eltern 
lehrten den Knaben aber Leſen und Schreiben und ſchickten 
ihn zur Schule. Über feinen inneren Entwidelungsgang jchreibt 
er wie die Pietiſten Württembergs) nad) dem Beiſpiel 
Auguftins in ergreifenden Worten. Die Summa daraus it 
folgendes: In jeinem kindiſchen Leichtjinn ſchreckte ihn oft jein 
Gewiſſen, ſchon als er 10 Jahr alt war. Durch wunderbare 
leibliche Erreitungen und innere Kämpfe wuchs er geiſtlich: 
Zweimal war er dem Tod des Ertrinfens nahe, einmal im 








son 


—* een! der Oufe, aber er wurde gerettet. 
lug er eine Otter, daß fie jhmoll, viß 
% a mit Fr to ben Machen auf und brad; ihr mit 
— Hand die Giftzäbne aus, ohne verleht zu werden. Ein 
anderer begehete, als Yunyan in jeinem Jinglingsalter von 
1642 an im Parlamentsheer gegen Karl I. Soldat war, an 
feiner Stelle auf einen Poſten zu ziehen. Jener wurde getötet, 
uryan, der gegen feine nn Bill aurüchgeblieben war, Hole 
erhalten. Das war 1535 bet der Belagerung von Leiceſter 
Doch er blieb noch im Grunde des Herzens unerwectt. Da 
def rieſ ihn Gott anders. Er verheiratete ih, erit 20 Fahr alt, 
mil einex Jungfrau, die jo arm war, daß fie in ihr Haus nichts 
weiter mit ſich brachte alö eine Schüffel, einen Löffel und zwei 
aus ihres frommen purktanischen Vaters Nachlaß, „Die 
bung der Gottjeligteit" und „Des armen Mannes um 
mel“, In ihnen laſen fe beide und troſteten ſich dadurch 
in ihrer Arbeit. Er mar feinem Beruf nad) wie fein Bater 
Fi Diefe Bucher wirkten auf fein Herz, und er wandte 
fid) dem Gottesdienit, freilich mu äußerlich zu. Er qü 9— 

täglich zweimal zur Kleche Hier nimmt er gar eine 
von der Eu des Sabbaths als auf ſich geiprochen % 
Aber am Abend ift er ſchon wieder am Spieltijch. Doch kaum 
hat er begonnen, kämpft es in ihm. Er übertäubt jedoch wieder 
das ‚Gerwijfen mit dem Trotz der Sünde; ja er geht in ihr weiter 
in alle — des Lüfternen Volkes. Mitten im lauten Fluchen 
bei dem Gefenfter feines Nachbars beichämt ihm ber Verweis 
einer Frau tief, Das ſchneidet in fein Herz ein. Gr kann 
eh win on nicht mehr fluchen. Da lernt er einen chrift« 
Freund kennen, der ihn auf die * hinweiſt. 
— — ſchreitet nun vorwärts in Bedford komnu 
er in Verbindung mit von M. Gifford envedten, frommen 
— unächft vier Welbern. Dann knilpft er Bekanntſchafi 
—J an, Die Sprache der Demut und die Kraft von 
San und Gnade in hren Neben zieht ihn an Ge begeiftert 
ibm für den HErm. Eine Predigt über Hobel 4, I ergreift 
bejonders mächtig. Fleiſchliche Seltierer, Nanters, denen 
2 ein chriftlicher Fieund zugethan, Leute, weldje die Freiheit 
jeifches prebigten, fünnen ihm nun nicht wieber irre machen 
rd 309, 1653 nad) Bedford. Bei feiner wachjenden Gewiſſen⸗ 
haftigkeit a es uun furchtbare Anfechtungen der Nerzagtheit 
fchweren, Jahre lang dauernden Kämpfen, 
da er ie "bie Sinde wider den ‚Heiligen Geiſt begangen zu 
0 





haben, nad) manden franfhajten Erfahrungen an Leib, Seele 
und Geijt fehrte der innere Friede wieder zurüd. 1655 wurde 
er von den Vaptijten wieder getauft und zum Amt ihres Lehrers 
in Bedford berufen. Bei der damaligen Verfolgung der Dis 
fenters mußte er im Fuhrmannfittel verkleidet mit der Peitſche 
in der Hand in die Verjammlungen zu kommen fuchen, in denen 
ex zu predigen hatte. Infolge feines großen Ernſtes und heiligen 
Eifers warf man ihn am 12. November 1660 unter Karl IL 
als einen, der verbotene Zufammenfünfte gehalten, ins Gefängni 
in Bedford. Noch 60 Leute waren mit ipm des Bekenntniſſes 
wegen eingeferfert. Seine Predigten und Gebete ftärften fie. 
mar wurde er 1666 als unjchuldig aus der Haft entlafien. 
Aber gleich nachher mußte er als einer, defjen Lehre den Lehren 
der englifchen Kirche widerftrebte, von neuem in den Kerker, 
ſodaß er im ganzen jaft 12 Jahre darinnen zubrachte. In der 
Stille träumte ihm im Kerfer das, was er in ber Pilgerreije 
binterlajjen. Die Bibel und das Buch der Märtyrer bildeten 
bei deren Abfajjung jeinen ganzen Bücherſchat. Die Trennung 
von feiner zweiten Frau und 4 Kindern, zumal von jeinem 
blinden Töchterlein, fiel ihm jehr ſchwer. Aber er lernte ſich 
ftill im Gottes Wege jchiden und erjtarfte innerlich. Unter 
den Schriften der Kirchen: und Gotteögelehrten, die er dann mit 
bejonderem Fleiß trieb, waren Luthers Werke, zumal jein 
Galaterbrief. Gegen das Ende wurde die Haft milder. Er 
durfte einmal nad) London gehen und in Wäldern und Dörfern 
predigen. 1671 fam er unter Jakob II. duch die Fürjprade 
des Bihofes von Lincoln, Dr. Baclay, aus dem Gefängnis 
auf den Predigerjtuhl in Bedford, durchzog aber als Wander 
prediger oft Städte und Dörfer. Jedes Jahr fam er einmal 
nad) London. Er predigte oft vor mehr als 1000 Hören. 
Er war ein Prediger voll Treue und hingebender Liebe. Seine 
Reden waren findlich-einfältig, aber voll Gotteskraft. Noch 
1682 


610 











Zuflucht ‚bei einem Freund. Nach 10 Tagen heftigeren Fiebers 
ging er ins Paradies ein. Sein Leichnam wurde unter großen 





su 


Wehflogen des Volles nadı di — 
oe no ein ‚in "Zara die Ka Sala 


—— a 3 gi — 
mich, jomi er el 13 
Bater unferes fli, der mic), ob Kr J 


Sunder bin, die Minlerſcha ei on 

mes aufnehmen wird ;- dort werden wir, 
Be alla 'fommen, um das neue Lied zu Las Me 
ei in Ewigkeit fefig zu fein“, 


” 


Bunyan Me der Lerfafer vieler (60) @rbaı B 
Weltbebentung erlangte ſeine I Recke eco Icos) — efaßte 
ilgerreiſe De Chriften: „Theo Pilgrims_ progress 
im this world to that which I to someN, 13 erhält 
eine Allegovie voll lebensfriſcher Geſtaltun— ng und jchildert den 
dee Bekehtung eines — ten und belehrten Chriſten 
Ringen und Kür ——— bis er das jenfeitige 
Bull ‚Sion — — ob das Buch, obwohl aus dem 
6 Baptiften, der in Schwärmerei Verzüdungen und 
Ge a ee at, jo ee Verbreitung gefunden, es 
ine er und äußeren rilmde. Die inneren find: 
— — weiß nichts von der hwarm 
g etwa für eine Aufrichtung des diesſeiigen taufend« 
m —— 5, fondern hält ſich nüchtern an ben Lauf durch 
a pen und Kämpfen und Sterben zur Vollendung im Ewigen 
geben. Werner jteht es troß; aller Darlegung der Kampfe im 
Verlauf der Heiligung jeit auf dem Boden der enangelifch.biblijdhen 
Barum auch Lutheriihen) Gnaden- und Rechtfertt ungslehre und 
erzählt voll Heiliger Einbildungstraft mit linblicher Poeſie auf 
Grund eigener fahrung in gewaltigen erjchütterndem Ernſt 
— mie tieffter pfychologiſcher Begründung das Ehriftwerden 
ind Chriſtſein De Lutheraner ſieht in Em eine Schrift nur 
Werhertichung der Macht der Gnade, vermißt aber natitrlic 
die Darjtellung der Kraft 8 Gnadenmitlel Wort und Saframent. 
Ranfe, einer der erſten Herausgeber in unferm Jahrhundert, 
a den aut fo zufammen (Balwer Ausgabe, Vorwort V]: 
— ber Den ich zu Ehrifto — wird, wie er Gerechtigleit 
Frieden findet im Glauben an die große, allumfaſſende 
Sur, die Chrifius vollbracht hat, wie er zu den Slämpfen, 
— warten, vorbereitet und ausgerüftet wird; mie er in 
infechtung beſtehen Tann, mie ex erquict und — 


und in aller feiner Schwachheit vor dem Verzagen bewahrt wird; 
wie immer neue Verjuchungen und Trübjale ſich erheben, aber 
ihnen gegenüber auch immer neue Zeiten der Erquickung und 
Vefräftigung eintreten, bis die Seele im Frieden ihres Gottes 
und Heilandes durch die Fluten der letzten Trübjal hindurch 
gi zum Emigen eben, das ijt in jo hellen und Lieblichen 
jildern dargejtellt, daß der Leſer, der durch die Gefahren diejer 
Welt ger unverjehrt hindurchtommen möchte, jich davon 
angezogen und ebenjo jehr zur gläubigen Aufnahme des Evan: 
geltums von unjerer Seligfeit in Chrijto ermuntert als zur 
Treue in der Nachfolge des HErrn angetrieben fühlen wird“. 
Beck jagt über dunyan: „Das Bud) behandelt die evangeliſche 
Lehre von der freien Gnade Gottes, die allein der Grund des 
Hals i Aber Bunyan mweiß dem Abſtrakten das Intereſſe 
der Wirklichkeit zu geben. In feinem Kerfer zu Bedford jah 
ev die Dinge, die er bejchreibt, an feinem geiftigen Auge genau 
jo vorübergehen. Das Bud) ift eine sh, ervaltige Allegorie. 
Der Pilger geht aus dem Dienfte der Welt. Diejer Dienft jelbil, 
die Erkenntnis der Sünde, das Sehnen nad) Gnade, die Be 
fehrung, die verjchiedenen Fallitrice, welche auch dem Ermedten 
und Velehrten noch gelegt werden, die Kämpfe der Treue und 
endlich den Eingang in das obere Jerufalem —, das alles iſt 
in der Allegorie örtlich fixiert; die Hauptverfuchung und ebenio 
die gnädige Durchhilfe in den ſchwereren Fällen der inneren 
Entwidelung treten uns perfonifiziert entgegen. Und jo gejchidt 
und wirfjam ift die Allegorie geichrieben, daß fie nie ermüdet, 
wiewohl fie — von längeren dazwiſchen tretenden Reflerionen 
abgejehen — fonjequent feitgehalten iſi, daß vielmehr das Buch 
das Entzüden der Kinderjtube, wie des Gelehrten ijt“. Das ilt 
der zweite, äußere Grund feiner Verbreitung: Die feijelnde 
Form und im Uxtert die echte, wenn auch bisweilen alte, harte 
inforrefte Voltsſprache des Engländers. Kein Wunder, daß es in 
England (vielleicht in der ganzen Welt mit Thomas a Kempie) 
nädjjt der Bibel in über taufend Auflagen am meijten verbreitet üit. 
Seit 1694 fand es durch Überfegung (Hamburg 1694, 1732, 1742, 
1745) Eingang in Deutjchland, wurde auch bald in viele andere 
Sprachen überjeßt. Das macht das Buch wie wenige anzichend 
und aud) dem Volt verjtändlich, daß die hriftliche Wahrheit durch 
weg in Bildern nnd Gleichnifjen enthüllt wird. Ganz eigentümlich 
iſt dabei die Bezeichnung Krijtlicher Gedanken und Zuftände als 
Perſonen mit Namen. Dem Ohr des Leſers klingen fie ja oft 
fonderbar, den Spötter reizen fie leicht zum Spott. Aber verborgen 


612 











v18 


— — u er 1832 — und bis 

n — vor- 
nen geben de Teil der 

Mi und. — oft — de andern beide. j 
L du Sicfen — en ‚geböten fol 


pe 1 dann ndens Nachfolger, 
Phil Bidel ——— > ade ws 


Die — * — dem Berge — 4 * 
in einem Bande, mit Bildern 3. Shuffage 
Broich. 1,10 Mi, geb. 1,80 an mit Nr er en 
Sie hat fleinen engen Duud auf binnen Papier, it it aber 
vollftändig. Seite 1—128 führt den 1, Teil vor „Der Pilger", 
„Ehuit“, = 20 Kapiteln, mit ausführlichen Überje viften. 
Danı folgt ©. 1— 126, mit Bild von Bunyans Gefi —— 
der Weg der Filg erin „Shriftine”, der Weg der durch ähnli 
an denfelben Stationen vorbei in die Ervigkeit acht 
und in 20 eutfpredjenben Kapiteln S. 1—126 befchrieben 
wird. Ein Vorwort giebt es bier nicht. 
2. Eine jchöne wohl a entfpredjende Ausgabe mit Bildern 
m "so, iſt die vom Traftathaus im Bremen (Staiger) 
Die Pilgerreife nad dem Berge Zion. Aus 
dem Englihen des John Yunyan, 446 ©, 29 31. d. ©, 
Ichöner, weiter Druct, 2 Teile, geb. 1,80 St. 
ver findet ſich ©. I-XVI außer dem Jnbaltsverzeichnis 
Lebensbefchreibung. 18 Bilder und das Bunyans 
3 beigegeben. a 1. — bat 19 (ft. 20) Kap. der 2. Zeil 
12 (ft. 20) Rap. 1. Zeil in über] a „Der Pilger“, 
— 2. Zeil gie der Ebriften und ihrer Kinder", 
. Eine Leichen ſehr jchöne Ausgabe iſt die der Wupper« 
"HG — Durch 25 
der, Porträt des Verjſaffers und ein ae 32 
um SE feſſelndes Lebensbild zeichnet fie fi 
Sie jt dem Original der Londoner — ii Fr 
Die iligere Ausgabe, El. 8°, mit autem, Blaren 
86 31 d. &.) foftet Pappbd. 1,50 DM, aud) in 2 Teilen 
I 75 Bi. zu haben, erichien 1598 in 13. Wuflage, 
Rai 1 Be — — es bat Anis 
4 ar für ie ai im Zuhaltsverzeichn [er 
gebenen berlaniien der 20 Rap, 3. 8 % Zeil 1 ber Bilger: 








614 


1. Pilgers Angft, Flucht und Wegmeifer; 2. Pilgers Jrrfahrt, 
Neue und Umkehr, 20. Der Pilger Ankunft im himmliſchen 
Jerufalem. Die Pilgerin, Teil 2, wird nad) einer Teilung in 
10 Rapiteln gegeben: 1. Wie die Pilgerin fich zur Reife an: 
ſchickt; 2. Der Gang zur Pforte und, was die Pilgerin dabei 
erfahren; 3. Die Pilgerinnen in Anfechtung und im Haufe des 
Auslegers x.; 10. Ende der Pilgerreife und Ankunft in der 
heiligen Stadt. 

Bibelftellen werden in den Anmerfungen gegeben. Die 
Geſellſchaft vertreibt noch eine äußerlich beſſere Ausgabe in neuer 
fünftlerifch) fchöner Geftalt mit Porträt zu 2,60 Dt. geb., mit 
Goidſch. zu 3,40 Mi. 

I. Zu diefen 3 Ausgaben fommen nun 2 Ausgaben des 
1. Teils. Bei (Jäger &) Kober, Baſel erſchien im neueſten 
Stereotgpdrud wieder 1897: 

4. John Bunyans Reife eines Chriften nach ber 
jeligen Ewigfeit, 224 ©., guter, klarer Drud, mit 
einem Titelbild: Die Auferftehung. Ungeb. 60 Ri, 
geb. 1,20 Mt. 

Seite 1—47 giebt ausführlich Bunyans Selbitbiographie, 
abgedrudt aus J. A. Kanes „Leben und aus dem Leben merf: 
mwürdiger und erweckter Chrijten“. Das Buch jchließt ſich mög: 
lichjt dem Original in 20 Kapiteln an. Die Uberieguifien find 
furz und geben jchon ein Elares Bild der Allegorie: 1. Tie 
Flucht; 2. Der Jrrweg; 3. Der Eingang; 4. Der dns eger: 
5. Das Rreuz; 6. Der Hügel Beihwerde; 7. Schloß Brad: 
(= 1—3 bei Schubert: Der Weg zur engen Pforte. Der Weg 
zum Frieden. Der Berg der veſchwerde Hier geben die Über: 
ſchriften den Inhalt der Allegorie an.) 8. Das Thal der De 
mütigung; 9. Das Thal der Todesichatten; 10. Der Gefährte; 
(Sein Name: Treu.) 11. Der Schwäßer; 12. Der Evangelift: 
13. EitelfeitSmarft; 14. Nebenwege und jeine Genofjen; (Neben: 
wege: Herr von Wendeum, Herr von Zeitdiener, Herr von 
Schönwort zc., Haltwelt, Sparpfennig, Geldlieb.) 15. Die 
Zweifelsburg; 16. Die lieblichen Berge; 17. Kleinglaube; 18. Die 
Belehrung; 19. Unwiſſend; 20. Die Himmelsſtadt. 

Eine fürzere, aber ſehr gute Ausgabe ift die ſchon 1832 
erſchienene, früher in Frankfurt von Heyder & Zimmer be 
forgte, jest von der Stuttgart-Calwer Vereinsbuchhandlung 
verlegte 

5 Des ChHriften Wallfahrt nad) der himmliſchen 
Stadt. Nad) dem Englifchen des John Bunyan deutſch 








615 


bearbeitet von D, Friedridy Heinrich Nante Mit 
einer Einleitung von Dr. ©. 5. von Schubert. 7, Aufl, 
ıtev, größerer Drud, fartoniert 6O Pf, geb. 1 Mt. 
ite 1—7 findet ſich Schubert Vorrede, Seite 9—24 
mung Leben, S. 25141 das Ganze in 12 Kap. mit nur 
men Anderungen des Manfeichen Originals, 

Das Borwort von Ranle, Ronffiorinfent in Ansbad, 
icht von der Entitehung des Buches auf Grund von Abend« 
eträgen nach dev engliſchen Ausgabe von 1809, die der liber« 
er 20 Jahre in einer Landgemeinde gehalten. Das Bud 

dt nun eine Mare verkürzte —— Alles, was die 

ee des Gangen mit unnötigen Einzelheiten überlädt, ift 
elafjen. 
J Von — bat auch feine in ſpäterer Zeit heraus⸗ 
wbene Schrift „Der heilige Krieg“ fchon von 1694 an 
amburg, dann 1729) durch Überfehung jeinen Weg nach 
——— gefunden, In 2 Ausgaben ift er noch re 
1. Bunyans beiliger Krieg oder ein Gemälde bes 
menjchlichen Herzens, wie basjelbe durch jelbjtverichuldeten 

Abfall verloren zu geben ſcheint, aber von dem HEren 

mit überfchmenglicer Gnade wieder gewonnen wird 

Überfeht nach der von der teligiöfen Traktatgefellichaft 

u Lonbon 1885 beforgten Ausgabe von Karl Heinrich 

Degen, Lehrer der emglifchen Sprache in Stuttgart, 

4. Auflage. Mit 25 Abbildungen. Reutlingen, Krk, 

{ent Fleifhhauer & Spohn, 1872. XVI u. 366 Seiten. 
geb. 1,20 ME, Halbfrzbb. 1,70 Mt. 

Das Vorwort empfiehlt mit breiten, aber warmen Worten 
Buch, Meht mit der Äußerung dev „Neligisfen Traltats 
alfa (XV, XV]. Sie hat das Buch geflcit und über 
weitet, die langen Briefe 5. B. des Diabolus und der Menjchens 


e und P werden weggelaſſen. 

Das iſt im Kapitel geteilt mit vorausgeſchicktem 
halt, während zu des Verfaffers die Bilderſprache erflärenden 
merflungen wur wenig Frläuterungen Dingugefügt find. Das 
nze wird in 12 Kapiteln gegeben. x 

Flüfiger als die Überjegung Deders ift die Begers Sie 
st fe) in der vom Chrift. Verein im nördlichen Deutſchland 
anftalteten Ausgabe: 

2% Der heilige Krieg, geführt von Schaddai ger 
gen Diabolus oder: Der Verluft und die Wieder 
gewinnung dev Stadt Menjchenfeele. 1897 erſchien es im 


— a en 


— 


3. Auflage, Eisleben. XII u. 279 Seiten, mittelgroße 
Drud. 43 ZI. Halblwdbd. 1,20 Mt. Kallito 1,60 Mt. 

Auf das Inhaltsverzeichnis folgt das Vorwort, das von 
der Bedeutung diejes Buches für unfere Zeit des Kampfes 
fpricht. Die Ausgabe beruht auf der von Paftor ©. Beder 
in Königsberg in der Neumark verfaßten neuen mortgetreuen 
Überjegung und enthält die 16 Bilder des engliſchen Originals 
von der Londoner Traktatgefellichaft. Hier und da ift das 
Original gekürzt oder auch der Klarheit halber vervollftändigt. 
Das Verjtändnis erleichtern weſentlich zufammenfajjende, er- 
läuternde Inhaltsangaben, ferner die Anführung der jorgjältig 
gewählten Bibelftellen. 

Das Bud, jo jagt das Vorwort (X), beichreibt in er 
greifender Weije den Fall des Menfchen durd Verführung des 
Satans, das unausjprechliche Elend, in welches er Durch dieſen 
5 und Mörder von Anfang gebracht, und die Erlöſung, 
welche durch Chriſtum bewirkt worden iſt. Dabei werden au& 
führt die Kämpfe gejchildert, welche der gefallene Menſch in 

em mannigfaltigiten Wechfel des Aufftehens und Fallens unter 
der Gnadenhilfe des HEren gegen die liftigen und mächtigen 
Anläufe jeines nimmer ruhenden, furchtbaren Feindes bis an 
das Ende zu führen hat, welches der vollkommene Sieg. ift. 
Es iſt die Beſchreibung aus der tiefiten und lebendigiten Er- 
fahrung des Sündenelendes, wie es durch den Teufel über die 
Menjchen gefommen ift, wie auch der errettenden Gnaden- 
wirfungen des allmächtigen Gottes und Heilandes hervorgegangen, 
und darum ift der Kampf, welchen der Chriſt in diejer Welt 
zu führen hat, in der ganzen Wahrheit und in dem ganzen 
Ernſt gejchildert worden, mie ihn die heilige Schrift daritellt. 
Überall ift hier der eigentliche Feind, mit dem wir es zu thun 
haben, nicht die Sünde, fondern der Urheber der Sünde, die 
unfichtbare Macht und Kraft derjelben, der hölliſche Agitator, 
in den Vordergrund geftellt und das wahre Ziel unſers Kampfes 
in einer Weiſe entgüllt und bezeichnet, wie e3 diefer Zeit gerade 
not thut, welche diejes Ziel jo wenig fennen will und fennt. 

Das Buch enthält 4 Teile: 1. Die Zeit der Sünde und 
des Abfalles (8 Kap.); 2. Die Zeit der Rückkehr und Buße 
(7 Kap); 3. Der Rückfall (8 Kap.); 4. Letzter Kampf und 
Sieg (8 Rap). 





7 
5) Thomas Wilcock. 
Wayrfeheinlich Zeitgenoffe Bunyaus.) 
Von einem ga offen (?) — Namens Thomas 
Wilcod, iſt ein El Pe chrift in Engiand ſehr verbreitet 


und als Trakiat Ir in Deutſchland in unferm Jahrhundert 
viel gelejen: 

„A Choise Drop of Honey from the Rock Christ: or n 
short Word of Advice to all Saints and Sinners*, 
„Röftlicher — aus dem ——— 

Bed giebt von dem Buch Ausgaben an: Leipzig 
Ebersborf 1758, 1775, „Seen 1765 und von Bifem & ah 
ext 1849 Gnadau aus dem Engliſchen nach 40, Lon⸗ 
— Auflage. Jetzt iſt es zu va in derjelben Überjehung 
AH des „Wotthold“ in Cottbus zu 10 l A6&, 
5* al. v &): „Thomas Wilcods loͤſtlicher Honig« 
topfen en dem — Ehrifii" ober „Ein kurzes Wort der 
um on Heilige und Sünder“, 
Es enihält das Vuchlein einen Haven, herzlichen, an 
weifenden, reichlich mit der Schrift begrilndeten Lobpreis der 
en Gnade Gottes, voll herrlicher tiefer Gedanken über den 
einen Mittler und fein Blut. 
Ferner {ft es Püuflich als Traktat ber — 
Trat tatgeſe Haft, Nr. 508, 10 Pf. 


* 


Abſchluß von 2—5. 


Diefe 4 Briten, zumal die hochberühmten Barter und 
— predigen ein — es Chriſtentum und dringen auf 
he Velehrung. Sie praftijch»erbaulih, was es 
I ve wenn in ber Heilson Bi „im rechten Glauben gebeifigt 
und erhalten" ſteht. Aber nicht Elar und nüchtern find fie ın 
allen Stücen zu dem „berufen und erleuchter". Schon Borft 
tadelt an Bunyan, 2 bei ihm Wiedergeburt und Belehrung 
durch einander gingen. Den lutheriſchen Begriff ver Wie — 
wie ihn die ern ae itationsartif, 1692, 9 
Rontorbia, — haben ſie nicht, ſondern 
ihn gleich F Be der ehrung. 


Zugabe 


6) Drelincourt. 
1595—1669. 


Von franzöfifch-reformierten Schriften ift eine durch ben 
Chriftl. Verein im nördlichen Deutfchland in Überjegung befannt 
worden, das ift das Büchlein: 

Des Glaubens Troft wider die Schreden des 
Todes. ine Anmweifung felig zu fterben für Gefunde 
und Kranke. Herausgegeben von dem Chriftl. Verein im 
nördlichen Deutichland, 1867. 4. Auflage, II u. 170 ©, 
35 ZI. Pappbd. 50 Pf. ho 

Diefe Schrift geht auf eine 1669 erjchienene Überfegung des 
von dem franzöjiichen Prediger Drelincourt verfaßten Werkes 
zurüd und ift neu bearbeitet für unjere Zeit von Wejtermeier, 
fo bejagt das Vorwort vom 20. März 1849. E3 fchildert in 
klarer, bis ins einzelne durch gejperrten Druck kenntlich gemachter 
Gedanfenfolge 1) den Tod und feine Überwinder, 2) die Mittel 
wider die Schrecken des Todes, 3) Troftgründe wider die Schreden 
des Todes. 

Die Betrachtungen werden öfter von Gebeten unterbrochen. 
Die Sprache ift einfach, jedem verftändlich, bald lehrhaft, bald 
ſchwungvoll, bilderreich, feſſelnd, wie gleich I, $ 1 bemweijt, da 
der Tod, der König des Schredens behandelt wird: „Wie 
ſchrecklich iſt des Todes Macht! Wie grauſam iſt der Tod! 
Wie unerſättlich ift der Tod! Wie ſiegreich iſt der Tod!" 

* * 


* 


618 


Charles Drelincourt, ber Verfaffer, ift 1595 in Sedan 
jeboren und 1669 in Paris geftorben, woſelbſt er reformierter 
Prediger war (vgl. bei Zollifofer ©. 558). 


B. Pie in der lutheriſchen Kirche verbreitete 
mittelalterliche Volkslitteratur. 
1) Allgemeines. 


Einen wichtigen Einfluß in der Erbauungslitteratur haben 
in der evangelifch-lutherijchen Kirche auch einige Schriften des 


19 


Mittelalters, zumal aus der Digitif desfelben gehabt, ab» 
gie davon, baß in bie Bebetslilteratur ſeit Suther bie beiten 

jebete des Mittelalters, wie des firchlichen Altertums, bejonders 
der griechiſchen Kirche, vielfach vermitielt durch die Liturgie, 
Aufnahme gefunden haben. Es erübrigt darum noch eine 
l BEE und Beurteilung der bier einſchlagenden 
| wiften zu geben, aus melchen die Erbauung ber Kuutheraner 

noch Ihöpft, weil fie durch Neubruct immer wieder Verbreitum, 
gefunden. Wir werden freilich jehen, daß gerade die mitte 
alterliche Erbaumgslitteratue mw mit großer Vorficht zu 
empfehlen ift. Fehli ihr doch bei aller Tiefe, bei aller entichiedenen 
Vetonung des lebendigen Chriftentums der rehte Mittelpunkt 
und Ausgangspunkt, die paulinifch« utheriiche aflefıns der 
Rechtfertigung, birgt doch die Muftit, was bie en» und 
Dogmengejchichte nachzuweiſen hat, vielfach — — und 
naturalittiiche Elemente in ſich. Wir beſprechen im folgenden 
unferm Plan gemäß kurz mur die mwichtigften der Schriften und 
ihre Berfafier, welche a in Neuausgaben für Geiſtliche 
und Laien in unferm Volle fortleben. 


2) Geiftlicbe Stimmen aus dem Mittelalter, 


Zunachſt jei da einer zufammenjaffenden Schrift gedacht: 
Geiftlice Stimmen aus dem Mittelalter zur 
Eee efammelt von Friedrich Galle, zweite 
vermehrte uffage, Bel dW. Schmibt, 1855. 89, 

XI u. 856 S., 30 3.2. ©, 2,80 Mt. 
Im Vorwort vom 15. Juni 1841 berichtet der Verſaſſer, 
wie er angeregt durch die von dem Jeſuiten Sommalius 1631 
Göln beforgte Ausgabe ber Mebitationes, Soliloquia und des 
| mugle — das ganze Mittelalter nach der Seite ber 
erbaulichen Betrachtung bin durchforſcht habe und mn aus 
7 Yahrhunderten erweckende und erhebenbe Stimmen mitteile. 
‚Er berichtet bann über die Art, wie er bie Quellen benubt und 
j wie ex die Ausipriche verwertet und angeordnet. Die 2. Aufl. 
vom 2. Dltober 1854, deren Vorwort dann folgt, ift nad) dem 
— Galles von feinem Bruder beſorgt. Auf 295 Seiten 
j 





werben 325 Stimmen des Mittelalters laut in feiner eins 

hender dogmatifcher — 1. Von Gottes Weſen, 
und Eigenſchaften (6 Abichnitte); 2. Von der Sünde 
(5 Abfepnitie); 3. Von der Erlöfung (hierbei 12 Abſchnitte: 








620 


5) Adventsftimmen, 6) Weihnadhtsftimmen, 8) Dfterftimmen ꝛc); 
4. Bon der Buße und vom Glauben (6 Abfchnitte); 5. Vom 
Stande der Gnade (8 Abfchnitte); 6. Lebensvorſchriften und 
Lehren für die Kinder Gottes (7 Abichnitte); 7. Erinnerungen 
für die Erbauung und Gebete (14 Abjchnitte; z. B. 5) Stimmen 
des Danfes, 6) Gebete um göttlichen Sinn, 7) Gebete um 
göttliche Gnade und Liebe, 8) Gebete um göttlichen Beiftand, 
9) Das DVaterunfer, 10) Gebet für Leidende, 11) Gebete vor 
der Kommunion, 12) Morgengebet, 13) Über Abendandaghten, 
14) Abendgebet); 8. Bon der Eitelkeit des Irdiſchen und vom 
Tode; 9. Von der Ewigkeit. Dann folgt als Anhang 1. Das 
Geſpräch über die Erlöjung, ein Auszug aus Anfelms „Cur 
Deus homo“; 2. Ein kurzer biographijcher Nachweis aller 
Autoren und Schriften, die benutzt worden find in alphabetifcher 
Folge, 3. Eine Angabe der verwendeten Bibelftellen. 

Das Autorenverzeichnis weiſt folgende 26 nach: Aälred, 
Cifterzienfer Abt zu Rhinvallis in Port, + 1166; Alcuin, 
735—804; Anfelm von Canterbury, 1033—1109; Arnold von 
Bafel, + 1487; Bernhard von Clairvaux, 1091 — 11: 
Bonaventura, 1221—1274; Dionyjius, der Karthäufer, + 14 
Eckbert von St. Florin in Trier, Mitte des 12. Jahrhunder 
Geiler von Kayjersberg, 1445— 1510; Gerjon, 1363—14 
Gilbert von Hoylandia, 12. Jahrhundert; Guerricus, + 1157; 
Guigo, + 1137; Hildebert von Tours, 1057— 1134; Hugo 
von St. Viktor, 1097— 1141; Johann Teititor, Anfang des 
15. Jahrhunderts; Peter von Blois, 2. Hälfte des 12. Jahrk.; 
Raymınd von Sabunde, + 1436; Richard von St. Viktor, 

1173; Nufinus, 11. Jahrhundert; Auysbroef, + 1381; 
avonarola, 1452—1498; Sujo, 1295—1366 ; Tauler, + 1361; 
Thomas von Kempen, + 1471; Wilhelm von Nheims, Mitte 
des 12. Jahrhunderts. Dann werden noch 8 Bücher unbekannter 
Autoren genannt, darunter die Auguftin zugejchriebenen Manuale, 
Meditationes, Soliloquia. 

Vom Manuale jagt Galle: Die legten 6 Kapitel diejer 
dem Auguftin beigelegten Schrift find aus dem Proslogium 
Anſelms entlehnt; die erſten 9 Kapitel bilden die 14. Meditatio 
Anjelms, obwohl die Echtheit der letzteren jelbft in Frage fteht 
Der mittlere Teil des Buches iſt ebenfalls Tompilatorifcher Art; 
einiges davon lieft man bei Hugo von St. Viktor und Bernhard. 

ber Soliloquia: Unter demjelben Namen eriftiert eine 
echte Schrift Auguftins in der Weile eines Dialoges durd: 
geführt, mit welcher die unfrige nicht zu vermechjeln ijt. Letztere 


sa 


ein Sammelmerk andär — Betrachtun Vieles darin 
aus Anguftin, — ich aus den Kon fionen, einzelnes 
5 von St. Bitter, aus dem Mannale, den Büchern 
[ BE er litors de diligendo Doo. 

Über die Meditationes: Man hat diejes Buch früher 
— — dem Auguſtin zugeſchrieben exit 

nedittiner- Ausgabe der Werte Auguſtins hat die Unechtheit 
ira nachgeiwiejer. Der eigentliche Kern des Buches reicht 
n 12 37 und rüber mit aller Wahrjcheinlichteit von 
tem ei zu St. Ferlon, Namens Johannes, einem Zeilgenoffen 
ıfelns ber, obwohl auch diejer vieles aus Auguftin, Sregor, 
Icuin, Aufelm entlehnt bat. Die erflen 9 Kapitel find von 
ort zu Wort aus an genommen. 

Zu Galles Buch jagen Rezenfenten: „Obige Sammlung 
thält die fchönften Stüde aus den Schriften der Heöhten 
länner bes — Mittelalters"; (ein Prediger aus Pommern); 
Fe leſe ich in diefem Buche, indem ich es nad) der heiligen 

En höchſien ftelle*. 
jenannten Huguftins Namen tragenden Bücher find 
J— vorhanden: 
Eine dreifältige Schnur, geflochten aus den drei 

— des heiligen Muguftin: 1) Mannale 

andbuch) 2) Soliloquia (Hlleingejpräch), 3) Meditationes 

trachtungen). Aus dem Lateinischen übertragen von 

rangott ENDE J 1876, Verlag von ©. Sin 
buber, 159, 852 Seiten, 25 IL d. ©, dünnes Papier, 
fart, 1 ME, geb. 1,20 Mt. 

I. Handbuch nennt fh: Ein Bildhlein von der Betrachtung 

jrijti oder vom Worte Gottes, durch welches ber erloſchene 

des bimmlifchen Verlangens neu geweckt wird, ©. 166, 
F Kap. IE Buch der Alleingeipräche ber Seele mit Gott, 
\ 67-109, 87 Rap., enthält Inter Gebete, LIT Buch der 
etradhtung tungen, &. 197346, 41 Rap Seite 318-352 folgt 
kt Nadyort Siegmunds über die Bedeutung und ben Ar 
ji Schril n. Gr führt an, wie Petrus Damiani (Medit. 25.) 
über, 3 Heermann jpäter aus ibmen (Man. 22, „ae 
ine fieje Wunden“; Mer. 7, ——— JEſu, was haft 
| verbrochen") Cieder fhöpften, wie femer Johgnn Gottfri 
fearius das Manuale in Verſe gebracht, Der Ausgabe liegt 
© des Heinrich Sommalius zu Grunde, nur an einer Stelle 
re Zert des Grasmus. Schließlich giebt er einiges von Ans 
* unevangeliicdyer Lehre in ihnen ar. 





622 


Anmerkung: Auguſtins „Confessiones“, Befenntniffe, | 
(fein Sebensgang) werden deutfch zur Erbauung verbreitet in 
mehreren Ausgaben, 3.3. von Rapp, Heinfius, Bremen, A 
2,80 ME.; von Merſchmann, Stuttgart (Verein), kart. 1,60 Mt.; 
bei Reklam, Leipzig, 80 Pf., 1,20 ME.; W. Baur, Reutlingen, 
broſch. 60 Pf, gebunden 85 Pi. 


3) Yobann, Zauler. 


Mit dem Namen des großen Myſtikers Johann Tauler, 
der bei Luther, Arnd und Spener großes Lob erntete, ift außer 
einer Auswahl feiner Predigten in der Predigt der Kirche 
(XVI ®d., mit Monographie von W. v. Langsdorff, Leipzig 1892, 
Fr. Richter, XXV u. 140 S., geb. 1,60 ME.) noch im Buchhandel: 

Betrahtungen über das Leiden und Sterben 
unſers HErrn und Heilandes JEſu EChrifti 
Berlin, Verlag von Wild. Schulge, Scharrenitr. 11, (C, 19), 
jetzt Wilh. Schulges Verlag, L. Grieben jun., Berlin S.W., 
47, Wartenburgitr. 14. 8°, 302 S., 33 Z1.d. S., 1856, 
1,20 Mt. (ftatt 2 Mt.) 

Der Herausgeber (Siegmund, Näthjen) empfiehlt fie mit 
einigen Bemerkungen über ZTauler im Vorwort: „Im gegen: 
wärtigen Büchlein bietet der Herausgeber allen Seelen, melde 
immer mehr in die Tiefe des Geheimnifjes unferer Erlöjung ein- 
fchauen möchten, eins der köſtlichſten Hilfsmittel dar, das bie 
Kirche Gottes bejist an erbaulicher Schriftbetrachtung". Das Buch 
ift nach 1350 entjtanden, zunächft deutich. Die deutjche Ausgabe 
ift aber verloren. Die vorliegende geht auf eine Rücküberſehung 
aus der lateiniſchen Überjegung von Laurentius Surius zurid, 
die G. Matth. Weyler, Frankfurt a. M. 1692, verfertigte. In 
der Ausgabe von Suſos „Emiger Weisheit“ jagt er, daß das 
Buch wohl von einem Freund Taulers fei. In 42 meit 
längeren Abjchnitten, weldye an beſtimmte Stellen in der Leidens 
geſchichte in den einzelnen Evangelien anknüpfen und teilmeile 
mit innigen Gebeten oder heiliger Anbetung bejchloffen werden, 
wird das Ganze von der Fußwaſchung an bis zum Begräbnis 
entwidh Die Sprache ift wahrhaft gejalbt und in der Aus 
gabe gefällig. So manche Überihwänglichkeit und Einfeitigfeit 
des Myſtikers wird freilich dem Leſer nicht verborgen bleiben, 
jo tief er auch jonft in evangelifcher Weife von ihm in des 
Geheimnis des Kreuzes geführt wird. 


* 








| 


623 


Johann Tauler war im Jahre 1300 F Straßburg 
geboren, trat 1813 hort ins ya fansıtlo = ein, — 
= Bi a Por H e Mar Sub —— Interdift 
prebigte irteigänger ſür a wer ro! 
auch A jeiner PR t. 1389 ging er nach Vajel, eh nad) 
Coln, 1347 kehrte er wieder nach Straßburg zurüc und mar 
in der Peſt de ns unermüdlich thätig als Prediger und 
Seejorger. Bier ſtarb er 1361, nachdem ihn 1850 ein Laie 
„ein Gottesfreumd" von aller ——— abgeführt und 
zu tieſerer Erlenntnis der Gnade gebracht. on 19850 — 1361 
entnidelte ex durch ſeine hinreißenden gewaltigen Predigten 
eine bejonders wirfjame Thätigfeit unter Geiſtlichen, Ordens: 
brüdern und Laien. 


9) —— Suſo. 


Ein Beitge ee ———— iſt der nicht minder bedeutende 
Suſo. ent u von ber ewigen Weisheit findet ſich als 
Erbauungsbui en für Evangelifhe: 

Das Büchlein von der ewigen Weisheit durd) 
Heinrich Sufo, weil, Prediger in Ulm Hal 1365, Mit 
einer Yugabe aus Sufos Predigten und Briefen, Leipzig, 
©. Sinhuber, 1872 (früher Neu-Nuppin, IS6L, — 
Oehmigle) von TR Siegmund. 16%, XII u. 
224 5, 29 31.0. &, faıt. 60 P., geb. 90 Ri 
Siegmund gi giebt — einem Vorbericht her die Zeit, das 

Leben und die Schriften Suſos die Vorrede Sufos, dann bis 
©. 152 das Büchlein von der ewigen Weisheit, diefen Lobpreis 
ber Leiden ZEju als bes Ausgangspunftes ber höchiten, bie 
Welt verjühnenden, die Herzen überwindenden Liebe (Beck) in 
einem Sreiegefpräch zwifchen dem Diener und der ewigen Weis: 
it Ehriftus; im 1. Teil in 19 Abſchnitten handelt ex von der 

hebe, „der Weisheit Lehre“, im 2. Teil in 5 Abjcnitten von 
der Gegenliebe, „ihrer Anwendung im Leben“ m folgen 
etliche Predigten auf Advent, von gründlicher Demut, —— eit 
und Verleugnung unferer jelbft, auf Dem von beeiexlei Un⸗ 

(affenheit und wahrer Armut des Geiftes und 3 Briefe aus 

uſos Vriefbüchlein. 

Der Herausgeber rühmt Sufos Zartheit und Jimigleit 
jegemüber Taufers Urſprünglichtett und Sraft und betont 
jeine hole, hohe Anmut mie ben poetiſchen Hauch jeiner 
ed. Im der Ausgabe finden fich erflärende Anmerkungen. 








Einiges, was offenbar faljche Lehre bezeugt, ijt hier und da 
gerigt Kap. 16, das Lob der Maria, ift weggeblieben. Der 
isweilen ungeſund- myſtiſche Ginfehtag wird von reiferen in 
Iutherifcher Lehre gefeftigten Chriſten ſei lbſt herausgefühlt werben. 





624 


Heinrich Sufo oder Seuſe ift geboren 1295 in dem 
ſchwäbiſchen Gejchlechte der Herrn von Berge. Mit 13 Jahren 
tam er ins Dominifanerflofter nad) Conftanz. Nach vollendeten 
18. Jahr übernahm er die Gelübde und war nun 22 Jahre 
bemüht durch ſchmerzvolle Kajteiungen die Nachfolge der Leiden 
Chrijti zu üben, wie er 3. ®. 8 Jahre auf dem bloßen Rüden 
ein Kreuz mit jpigen Nägeln trug, 1325—1328 jtudierte er 
in Cöln unter Meijter Edhart. Sind) dem Tod feiner Mutter 
nahm er deren Namen „Siuſe“ an. In Gonftanz, Lektor und 
dann Prior geworden, gab er 1330 das Buch von der „Emigen 
Weisheit" heraus. Weil Sujo im Streit des Papites mit 
Ludwig dem Bayer für letzteren eintrat, mußte er 1339 aus 
Conſtanz weichen. Als Wanderprediger fuchte und gemann er 
die Freundſchaft vieler, bejonders myſtiſcher Frauen, wie Eliie 
Stagel aus Töß bei Winterthur. 1346 durfte er wieder nah 
Conftanz zurücfehren. Ein unzüchtiges heuchlerifches Frauen 
zimmer bereitete ihm bier ſolches Ärgernis, daß er nad) Ulm 
verjeßt wurde. Dort jtarb er 1366. 


5) Zobannes Nuysbroef. 


Ein Zeitgenojje Taulers und Suſos ift auch Johannes 
Nuysbroef, 1293—1361. Auch von ihm iſt ein Büchlein no 
im Verkauf: 

DasBüchlein vonder Bollfommenheit der Kinder 
Gottes und die Summa des ganzen geiftlichen 
Lebens dur Dr. Johannes Ruysbroek. Nebſt 
etlichen Zugaben herausgegeben von Georg Karl Schmidt, 
1862. Früher Neu-Ruppin, Oehmigke, jest ©. Sinhuber, 
Leipzig. 16°, 25 ZI. d. ©., 120 S, guter, weiter Drud, 
mit dem Bildnis Auysbroels. Kart. 50 Pf. 

Nach einem einleitenden Vorwort über die Myſtik giebt 
Schmidt, S. 1—16, erft den Lebenslauf des Verfafjers. Dann 
folgt I. Die Summa des ganzen geiftlihen Lebens. 
Der fürzefte, vichtigfte und jicherfte Weg, um zur Volltommenpeit 
der göttlichen Liebe zu gelangen: Die wahre Demut (S. 19—26) 
II. Ein wunderſchönes edles Büchlein von dem Zeugnis oder 


625 


ae len ber Kinder Gottes — — 
wie 
8—— 


ib werden, aus Eee a 
— os, “m. — aus Run 


iten in 
a Er &. 114) IV. Zwei gottfelige Beige 
es eherplixdigen — Nuysbroet ch —1* — eitet 
fi ©. 120). g 
Johannes von Nuysbroef ift 1298 in dem Dorfe N. 
— Dit 11 Jahren wurde er in Bruſſel von einem 
jerimanbien, einem Canonieus bes ee. Tr 4 — 
in die Schule geſchictt. Schon hier gab er ſich lieber froı 
an als gelehrten Stubien Min 1317 Fe Fre Hi 
Priefterweihe und wurde dann Vicarius und bald Pfarrer 
der St. Gubulafiche in Behſſel. Immer pflegte er gern 
ftille Befhaulichkeit. Mit 60 Jahren verlieh er feine Stellung 
als Weltgeiftlicher und zog fich in ein Alofter der nen ae 
Vereine der requlierten Thorherrn bes heiligen A: 
Grönenbaf zurüd. Er wurde erjier Prior biejes Aioflere. In 
filßer Einjamteit ganz einer übernatürlichen Veſ auung ergeben 
— am liebſten im heimlichen Waldesduntel auf die Gugdhungen 
des Geiftes mwartend — lebte er bier umd jchrieb feine tiefe 
Sal mpflifchen Schriften, aus denen freilich der Lutheraner 
intraut cheiden muß bei der Lektüre derſelben zux Erhauung 
Er wurde iadet mit Tauler und Gerhard Broot, bie ihn 
au fuchten. tever wurde durch ihn aux Gründung der Ge 
jenjchaft ber DVriber vom gemeinjamen Leben angeregt. 
18 1 am 2. Dezember jtarb der von vielen Pilgern aufgejuchte 
bhodjgefeierte Mann, nachdem unter jeinen Ichten Worten man 
oft vernommen: Er ga dürftet mach Gott, dem leben⸗ 
digen Brummen“, Bi. 4 


6) Die „Deutjche Theologie‘. 


Aus den Kreijen der Moftiler wie Tauler jtammt auch 
Ba Br Luther hochgeſchante Buch die „Deutjche — 
ft, jeitdem es Luther (nal. S. 21) eritmalig wieder heraus⸗ 
— troß, feiner eineitigen Dont ein Erbauungsbuch ber 
evangeliiden Frommen geblieben und in zwei Ausgaben noch 
vorhanden: 
40 





626 


1. Deutſche Theologia, das ift ein edles Büchlein 
vom rechten Verftande, was Adam und erh 
fei, und wie Adam in uns fterben und Ehriftus 
erjtehen foll. Mit den Vorreden Dr. Martin Luthers 
und Joh. Arnds. 2. Aufl. Steinkopf, Stuttgart, 1892. 
16°, guter, mittelgroßer Drud, geb. 1,60 Mt. 

S. 1—7 enthält die Worrede des Herausgebers, der über 
die Vebeutung und den Tert des Buches orientiert und über 
den Verfafjer die Bemerkungen Luthers und Speners u. a. giebt: 
Ein myſtiſcher Sottesfeeund ift e8 gemefen um 1350—1400, 
ein Zeitgenofje Taulers und Suſos jie bei allen Gottes 
freunden wird die Gnade gegen die Verdienftlichkeit der Werke 
betont, aber wie bei allen Gottesfreunden finden wir A 
die Iutherifche Nechtfertigungslehre, fondern eben eine ſtit 
die neben vielen wahren Vehanplungen doch den Boden des 
Nüchternen, biblifch Geiftlichen oft verläßt und ins natürlich 
Schwärmerifche übergeht. 

Der in der Steinfopfchen Ausgabe gegebene Tert fchliet 
fih möglichſt an Arnds Ausgabe an, ift jedoch nach der älteren 
Ausgabe Luthers von 1518 und der neueren von Pfeiffer 1851 
auf Grund einer Handichrift von 1497 aus Bronnbach bei 
Wertheim berichtigt, dasſelbe gilt von der einft fehlenden Ein- 
leitung. Die Abteilung in Paragraphen und Abfäge iſt nad 
der franzöfiichen Ausgabe von PB. Poiret eingeführt. 

Die 1. Auflage erihien von K. E. am Agapitustage 1857: 
„Möge dieſes gejegnete Büchlein auch in diefem neuen Gewande 
recht viele Seelen zu der lebendigen Erkenntnis führen, daß ber 
Welt Freundfchaft Gottes Feindſchaft ift und in ihnen einen 
Eifer ermweden, nach der Ehre zu ftreben, welche Abraham 
erlangt hat, von welchem die Schrift jagt: Abraham hat Gott 

eglaubet und ift ihm zur Gerechtigkeit gerechnet und ward ein 
— Gottes geheißen.“ 

Die neue revidierte Auflage erſchien 1892. Luther jagt 
(1518), nächjt der Bibel und Augujtin habe er am beften daraus 
erlernt, was Gott, Chrijtus, Menſch und alle Dinge find, und 
in ihm fieht er ein Zeugnis evangelijcher Wahrheit. Arnd jagt 
in der Vorrede (1617, Ausgabe 1632): „An die Liebhaber der 
wahren Gottjeligfeit von der Summa und heilfamen Nuhen dieſes 
Büchleins, nämlich) die Nachfolge Chriſti in Selbftverleugnung 
zu lehren". In dent Buch fände fich „lauter reine Liebe, Verlangen 
nach dem höchiten ewigen Gut, Verſchmähung der Welt, Auj- 
opferung des eigenen Willens, Rreuzigung des Zleifches, Gleich 








697 


mit Ehrifto in Geduld, ER BB Kreuz und 
— mie du dir jelbft und der — 
leben Zum —— Leben will er damit 
mahren Erfenntnis, wie und baß Ghriftue im in und 
en Er lehret die Be [es Büchlein, wie du nämlich das 
edle Leber an b en und den lebendigen, th 
Sauber, ja Ehriftum Des den — in die ſollſt laſſen 
leben und alles wirken, andern, baf bie wahre Erlent = 
und lebendige Erlenntnis — ohne wahre Buße und B 
— een car — ck der Me N ar 
el ohne maͤhung elt nicht er 
— nne Zum 8. jpricht die Weisheit Goties (Weish 7, 2 
ilige a fleucht die Ruchlofen, I und für giel It 
ww Ei de die Beige eelen und macht Propheten und Gottes 
‚Zum d. fpricht St. Paulus (X. 5, 14): Wache 
age de bu Ol, jo wird dich CThriſtus erleuchten. Diejenigen 
fo nicht aufwachen, die Eörmen von Ehrifto nicht erleuchtet werden. 
Zum 5. — ſolches die Emeuerung des Menjchen.“ Arnd 
ſchließt: „ ir nun dieſes Büchlein dunkel und unverftändlich 
nn wird, fo wirft bu in meinem Büchlein vom Wahren 
ftentum und EN hierüber nützliche Auslegung 
m In 61 Kapiteln, einem Beſchluß, einer Mieberhofung 
über Pfalm 54 und einer Zufllgung ei icher. Hauptreden 
Spruche über die Vereinigung mit dem höchſten Gut 
©. 19—175 das Bud) jelbft. Es beginnt mit dem Fat 
eigen Gut — und man merft gleich die einjeitige, die 
verneinende Moftit — handelt von Sünde (2), Adams Fall a 
en (12), altem und neuem Menſchen (16), aber and) vom 
vergotteten Venſchen (11. 48,). 

Mer den „Chriftus fir uns“ jeit a wird troß aller Ein: 
jeitigfeit und Falſchheit mit Segen das Buch benuhen und kann 
etwas fernen file jein Heiligungsteben in Chrifto und von dem 

„Ehriftus in den Gläubigen“. 

ine ältere noch verläufliche Ausgabe ift bie: 

2. Deutjche Theologie oder das Bichtein von Den 
fieblihen und edlen Leben Ehrifti. Ein — 
der alten Zeit, für die Gegenwart bearbeitet und mit 

Betrachtungen und Gebeten herausgı eben von Paul 
Köhler, en.sluth. Pfarrer zu Schmweidnik in Schlefien. 
Berlin, 1859, Verlag von With. Schulge, Scharrenftr, IL, 
jegt & Grieben j jun. 32%, 248 S. 24 31, ungeb. 50 wid. 

40* 


Nach der Widmung des Sohnes an den Vater, Superintendent 
Köhler in Glogau, folgt Luthers, Arnds und des Heraus 
geber3 Zeugnis über das Bub; S. 7—239 das Buch in 
56 Kapiteln. Nach dem Regifter mit den Überjchriften findet 
fi eins mit den Grundgebanfen der einzelnen Kapitel (Seite 
244— 247) und dann eins ber Gebete; denn der Herausgeber 
fügt diefe, ſowie Lieberverje reichlich bei. Außerdem ſchien es 
ihm nicht ein Hindernis, fondern eine Erhöhung der durch den alten 
Theologen gewährten Erbauung, feinen geijtreichen Betrachtungen 
Hinweiſungen auf das eigene Xeben der Lefer beizufügen und der 
empfangenen Herzensftimmung Worte zu leihen. Auch dieje 
ſchließen ſich meiſt den jüßen Gebeten eines alten Gottesgelehrten 
an, welcher ſchon längſt dem deutjchen Volt lieb geworden. 


628 


7) Thomas von Kempen. 


Mehr Verbreitung als alle die ſechs genannten Schriften 
bat jebod) des Thomas a Kempis Nachfolge Chrifti gefunden 
und findet fie noch. Über ihren Inhalt und die mannigfaltigen 
Ausgaben, jomeit fie in der beutjch-evangeliichen Chrijtenheit 
verbreitet find, muß doch etwas ausführlicher gehandelt werden. 
Den beften Einblid in die verjchiedene Schägung des Buches 
gewährt gleich jelbft die Darjtellung der jest vorhandenen 
wichtigjten in evangelifchen Streifen verbreiteten Ausgaben: 

Da bilden zunächſt die erfte Gruppe die auf die Überjegung 
von Johann Arnd zurücdgehenden. 

I. (jämtlich ohne Spruchform.) 

1. Thomas a Kempis, vier Bücher von der Nad: 
folge Chrifti mach der Überfegung ins Deutfche von 
Johann Arnd. Mit einem Anhang von Gebeten. Neu 
durchgefehen und berichtigt nach dent lateinischen Originale 
von Pi. St. Reutlingen, Drud und Verlag von Enplin 
& Laiblin. 16%, 400 ©,, 26 ZI., gutes, weißes Papier, 
weiter Drud, Lwdbd. 1 ME., Lwd mit Goldfchn. 1,60 Mt. 

2. Ihr ift gleich die mit der Firma: „Verlag von Ernit 
Röttger, Kaſſel, Hohenthorjtr. 23", welche Enflin 
& Laiblin drudt. Preis geb. in Leinen 1,20 Mf., jehr 
elegant mit Goldfchnitt 2,25 ME., in weiches Yeder 3,50 ME. 

Dieje Ausgabe ift ausgezeichnet durch das ich: 
von P. Steudel, Bempflingen, Juni 1890. iebt 1) Nachricht 
über den Verfafjer; 2) Winfe zum Verftändnis der Entftehung 














29 
und it di und lt; 
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teilung über die Bet it der Ausgabe Diejer Ü 
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= ch inifehen. Orig 


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wirkliche ins Deutfche überragende. Trobbem 


a — die ins innere Leben Dineinführen; 3. Vuch, 


Verlag von J. 5. Steinfopf, Stuttgart, und zwar in 
2 Uusgaben, die wörtlich gieich find: a) 32°, Miniatur, 
16. Abdrud, 300 &, 40 bezw. 50 Pa, 80 Pig, 90 Pin, 
mit Goldſchnitt fein 1,50 b) Ausgabe mit großen 
Druch 1882, 8°, 345 ©, 27 31.0. ©, 2 ME, fein geb. mit 
Goldſchn. 3,20 MI. (eine wohljeile Gejchenkausgabe, fiir Die 
Augen durch Drud und Papier befonders empfehlenswert). 









.. Im Eingang fagt der Herausgeber: „Von den vielen 
Überfeßungen ber Nachfolge Chrifti von Thomas a Kempis ift 
die bejte gänzlich verſchollen geweſen, nämlich die von dem 
feommen Joh. Arnd vom Jahr 1617. Die Kraft, Einfalt und 
Tiefe und biblifche Sprachweife find nicht mehr erreicht worden, 
es ift ein Schatz, der dem deutſchen evangelifchen Wolf dur, 
die neue Herausgabe dargeboten wird. J. Arnd hat nur die 
3 erften Bücher überfegt, und feine Verdeutſchung ift hier treu 
abgedrudt, nur mit fehonender Änderun, einiger uns zu fremd 
ewordener Ausdrücke und einiger entjchieden unrichtig überjegten 
stellen. Der neuen Übertragung de3 4. Buches iſt die von 
Poiret von 1734 zu Grunde gelegt, welche der von J. Arnd 
am nächften ſteht.“ Die Spruchform ift verlafjen. Arnd läßt 
zwar die ihm verwandte myſtiſche Ausdructsmeije ftehen (Buch 1 
Schluß, vielfach Bud) 3), aber auffallend Römiſch-katholiſches 
geftaltet er evangelifch, 3. ®. I, 19: „Won einem guten chriftlichen 
Wandel". In Buch 3 ift die Wechſelrede zwifchen dem HErm 
und Knecht bezw. Sohn deutlich hervorgehoben. Dem Inhalts 
verzeichnis nach hat Buch 3 ftatt 59 64 Abjchnitte, da jedes 
Gebet als bejondere Nummer unter den „Haupiſtücken“ erjcheint. 
In Buch 4 finden ſich alle 18 Kapitel; es iſt daS eigenartig 
Mittelalterlich-fatholifche bei dem Abendmahl evangelifch geftaltet, 
3 3. IV, 5: „Wie nur die wahren Chriften das Saframent 
würdig empfangen mögen“ jtatt „Bon der Würde des Saframentes 
und dem Stande des Priejters". 
Auf Arnd geht noch zurücd die Ausgabe des Berliner 
Hauptvereins: 

4 Die Nachfolge Chrifti von Thomas a Kempis. 
Aus dem Lateinijchen überſetzt durch Joh. Arnd. 5. Aufl, 
mit 5 Holgicpnitten. Berlin, 1887. 16°, 263 S. Eleiner 
Drud, droſch 80 Pig., Halbiwd. 1 ME, Lid. 1,20 Mt, 
Lwd. mit Goldichn. 1,60 ME., Leder mit Goldſchn. 2,40 Mt. 

Eingangs wird berichtet, daß die Bücher 1—3 nad) oh. 
Arnd, das 4. nad) einer anderen alten Überjegung hier vorliegt, 
die für unfere Zeit in ſchonender Weife wieder gegeben worden. 
Der Drud in Spruchform ift aufgegeben. Die Holzichnitte find 
einfach und gut, einer für ganze Werk, vier für die einzelnen 
Bücher. Wie e3 evangelifch geftaltet ift, beweiſt 3. B. IV, 17: 
„Qor allen Dingen muß jowohl der Prieſter, der dieſes 
Saframent fpendet, als der Chriſt, der es empfängt (Zufat), 
mit rechter Demut hinzutreten“; oder I, 9 ift vom Kloſierleben 
aus allgemeiner gewendet. 


630 


I. 
Be EN Ian dent — —— 
ungen wel 
» — — Inderungen ober 38 — 
Unter iſden ei 
——— — N: Ende 
ngen: Nur am Schluß des 


— meift eye * gelfhe Gebete oder Da Beigefünt, 
5, Bier Büder Yen I EN Ige Ehrifti Aus 
3 it B— 
aufs geue — jest E * einer Leber nel 
Bildnis di Thomas und mit vier zei Sapfem 
verfehen. M San Reutlingen, Er 
32%, LXXXIT u. 366 &, 27 ofch. 90 Mg, geb. 
Golbfehn. und einf. Ad. 1,20 
Nach einem allgemeinen Ruhm des Verfaſſers wird dar⸗ 
legt, daß bie abe imertvoll jei 1) durch die Biographie 
ich der Friedrich Vöhringers, auf Grundlagen von Gerhard 
xoot und Florentius Radeonnzoon; 2) Bu die möglichjte 
len * z — im * en Pie a er ans 
je ie jegum, fiefst fü —— —— 
cas mmalius von 1, upfı die nach ber des Thomas 
nr ae gi ses Kupfer zu ben Am 
ich einer en — von 1678 gearbeitet 
ik, 23, 28; ee ao, a ae 5 
xI- en felst die eingehende Vebensbejchveibung „jeine 
“ De und feine Berjon“, auch eine genauere Er⸗ 
terung. ii die Schrift und —— Thomas Verjafferfchaft, 
wie die — von Leibnitz, Spener und Terſieegen iiber 
8 Buch, Fa uch, finden a nur 17 Kapitel; —— 
uebe in Say Bon der Würde des Saframentes und dem 
tande des Wrielisr Nr. 18, dazu von Kap. 6 „Wie man 
5 zur Kommunion — —* Nr. 1, und daſur wurde 
* F 2 und 6, 9 Nr. 5 mit der Überfeicift „Frage, wie man 
& der Rommunion a m N Kap. 11, 1—3 findet ſich 
ms Pr die nicht in Spuchform 
ai un ä Annie» En * — Auch font mann 
hrift flatt Klofterbruder z Der Anhang, 
er enthält eine Todesbetrachtung von Thomas in 
Amen (29 Strophen, gereimte Profa)), ® Dentet doc, ihr 
enfi ‚er an ben Leiten Tobestag!” 


632 


6. Vier Büher von der Nachfolge Chriſti. Aus 
der lateinifchen Urfchrift des Thomas v. K. für evangelifche 
Chriften bearbeitet von einem Geiftlihen (Krehl). 
Nebit einem Anhang von Morgen- und Abend-, Buß, 
Veicht- und Rommuntongebeten. 15. Auflage. Reutlingen, 
Fleiihhauer & Spohn. 32°, 456 ©., 26 31. d. S 
mit einem Stahlftih: Der freuztragende Chriftus (noch 
beſſerer Drud als in 5). Kart. 90 2 in Lwd. 1,20 Mt, 
mit Goldſch. 1,50 Pf. 

Die Ausgabe hat, wie die vorige, ihren befonderen Wert 
in der troß der Evangelifierung gegebenen möglichft wörtlichen 
Überfegung. Sie hat die Spruchform beibehalten, drudt die 
Bibelfprücye gejperrt. &. I—VIII giebt fie Zeugnifje über den 
Wert des Buches von Fontanelle, Leibnitz, Spener, Terjteegen, 
von Haller, Fr. Leop. Graf zu Stolberg, Joh. Michael v. Sailer, 
D. Puſtkuchen-Glangow, Karl Staiger, D. theol. Krehl. In 
Bud IV läßt fie Kap. 5 u. 11, 1—3 als zu fehr papiſtiſch 
weg. Der Anhang ©. 370—440 enthält 26 längere meijt treffliche 
Morgen: und Abend, Buß-, Beicht- und Kommuniongebete, 
meift von alten Beten oder in ihrem Geilt, von Lajjenius, 
Stark, Arnd, Heym (ob. Gottlob, + 1788), Habermann, 
Jakob Böhme, Melchior Ritter, Gottfr. Arnold, Georg Roit 
(geb. zu Manzfeld, + 1629), M. S. C. Kapff, Joh. John 
(1761—1841, geb. zu Norby, + zu Eutin, nur das von ihm 
ift merfwürdig fentimental vationalifierend!). Den Schluß macht 
das Lied von Paulus Gerhard, das er nad) dem Paradies 
gärtlein gedichtet: O JEſu Chriſt, mein ſchönſtes Licht. 

.. Die Ausgabe von Schmidt, Anklam, ijt eine neuere 
Überfegung: 

7. Die Nachfolge Ehrifti von Th. v. K. Frei aus 
dem Lateiniſchen überjegt und neu bearbeitet von J. C. A 
Schmidt. Neue Stereotyp-Ausgabe. A. Schmidts Verlag 
in Anklam) Altona. Mit Titelbild; feit 1889. 16°, VII 
u. 280 Seiten, 33 31. d. ©., in Spruchform gedrudt. 
Broich. 50 Pf., geb. 1 ME., 1,10, 1,20, 1,30, 1,60, 1,80 Mt. 

Diefe Ausgabe ift im einzelnen evangeliſch hgemenbet, äußerlich 
handlich, nicht fo ſtark. Nachden auf der Rückſeite des Titel- 
blattes die Zeugnifje für das Buch von Leibnitz, Fontanelle, 
Spener, Terfteegen, Goßner angeführt worden, redet der Ber 
arbeiter felbft in gejalbten Worten von ihm. „Bor Gott jtand 
der gottjelige Verfaſſer diejes köftlichen Buches, das jeit Jahr: 
hunderten jo vielen Segen verbreitet hat und vielen ein Trojt 


a a en an wenn er in 
ie — ai hätte,“ 
Bi er fort, ‚Ri any der auch ben 

——— dieſer Sti Saas er es 

ke neue Am ii 


um es ——— jer Fr fa Bi lesbar und je 
madıen”. iv das Buch begeifterte eg ag er F 
ſeine Sn — zu 
A IV nicht ein, fondern eine —S — 
— lt viel der Goßners bei aller 
ech ihr Vorwort ſehr empfehlensiwerte re ii 
Bu von nen ard: 
8. Des Thomas von Kempen vier Büdher von 
derNacjolge Ehrijtifür ER 
bearbeitet und KSz zweitleinen Schriften 
tee: owie mit Buß», Beicht- 
und Abendmablslieher al&doppeltem An and 
—— — er Eee 
born, tereotyp· age, ig, et 
und Verlag von B. G Teubner, 1586, 8%, XXII und 
288 ©, 31 31.0. S,, jhöner, weiter Drud, fies Bapi apier, 
2 Stabtftice ‚= Amen dico vobis*, 4 liniaturbilber 
ee an Geh. 1,20 ME., Arvdbb. 1,80 ME, mit 


Der — in 11. Auflage geht das begeiſterte Vorwort 
ur 1. Auflage vom 16. Januar 1846, mit dem Urteil Fontanelles, 
Erofbergs und Seibntis, forvie ein tutzer Lebenslauf Des Thomas 
und das Bormort zur 2. Auflage vom 7. September 1854 voran. 
Sie fprechen von dem hoben des Buches und den Urteilen 
darüber und find ein erhabener Yobpreis besjelben. Der Heraus, 
ber jagt: „Was num meine Bearbeitung riet anbelangt, jo 
Inc ich jo treu umd einfach wie möglich nach dem Urterte den 
ortfinn des Verfaſſers wiederzugeben mich bemühet, mur 
meniges verändert und da, mo es unumgänglich nötig, weil das 
evangeliſche Glaubensbewußtſein durch Fatholtfche Anklänge geftört 
ward, einzelnes auch ganz weggelaifen, was vornehmlich auf 
das 4 Bud; vom Sakrament des Altars Anwendung leidet und 
was alles, wie naturlich aud) auf die beiden angehängten 
Schr hen” ih bezieht“. Bei allem Lobe, das der Verfaffer 
dem Buch mit Recht fpendet, fcheint er freilich überjeben zu 
haben, daß es in der faljchen Rechtfertigungstehre vn Mittel: 
alters wunzelt und hierin troh evangelifiexender Anderungen 





634 


einzelner Stellen doch fein römiſch-katholiſches einfeitig auf 
Heiligungsleben dringendes Gepräge behält, darum mit Vorſicht 
bezw. Einficht zu gebrauchen if. Das 2. Vorwort hat feine 
bejonbere Bedeutung darin, daß es den inneren Gang ber Ne 
folge Chrifti, dem die 4 Titelbilder entjprechen, nachweift, 
&. XU—XIV: „Der innere Gang des Buches giebt fich deutlich 
zu erfennen, jo man das erfte Hauptftüd jedes der 4 Bücher 
und in jedem diefer Hauptſtücke wieder den erften Sat oder 
das Gotteswort anfiehet, mit dem diefer anhebt. Zu allererjt 
wird verlangt, daß man dem HErrn nachfolge, daß man 
fich entſchließe und entichloffen bleibe, jeinen eigenen Weg, ber 
einem nad) der Luft des natürlich-fleifchlichen Menfchen Lieb war 
und nod am liebjten wäre, zu verlajfen, und daß man infol— 
deſſen auf den Weg eingehe, den Chriftus gegangen ift. 

erit kann die natürliche Finjternis de3 Herzens ſchwinden und 
das Licht des Lebens einem aufgehen. Das ift die erite Stufe, 
die jeder betreten muß, der e3 weiß, was Leben heißt und der 
nah dem Leben aus Gott fraget und verlangt. 

„„Wer mir nachfolget, der wird nicht wandeln in 
Finſternis““; mit diefem Worte des HErrn hebt das erite 
Bud) an. Dann wird zu bedenfen gegeben im zweiten Buche, 
daß dies Nachfolgen nicht ein äußerliches Thun, fondern viel- 
mehr und ebenfo gleichzeitig als fortgehend ein inmerliches 
Erleben, ein Ableben des alten natürlichen Menfchen und ein 
Aufleben des neuen geiftlihen Menjchen ift, der nach Gott 
geihaffen ift in rechtichaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit 
Klein muß werden in fich, wer groß will werden im Himmelteic. 
Geübt muß werden im Tragen, wer ftarf will werden im 

Errn. Schämen darf jich nicht, fondern freuen der Schmach 

hrifti muß fich lernen, wer teil haben will an Chrifti Here 
lichkeit. Darum ftehet hier das Wort des HErrn voran: „„Das 
Reich Gottes ift inwendig in euch““ 

Hierauf wird im dritten Buche gezeigt, wie bereit man 
fein müffe, um das zu verftehen und dazu fich zu verjtehen, 
zu hören, was der HErr redet in feinem allein jeligmachenden 
Worte und kraft besjelben zu und in dem eigenen Herzen. 
Denn fo das Wort nicht anklingt und wiederklingt im Innern, 
ſo wird die Seele in der Hige der Trübfal, ohne die es feinen 
Eingang giebt in das Reich Gottes, wie ein dürres Land, und 
in dem Kampfe der Buße, der hienieden ohne Ende ift, wie ein 
Kranker, dem die Hoffnung der Genefung ohne höheren Aufblid 
und Einblick geſchwunden it. Wenn aber der HErr bei ihr 








635 


in dem Er nen und immers, und das 

— ala das Runden — — mit euer 
ie ofmmg das krat 

‚hebt dieſes ME Ich will hören, a Gott 


ya "Bere in mir weder" 
Und im vierten Buche wird nun endlich der HErr ſelbſt 
in feiner Freundlichkeit und meet gezeigt, in denen er die, 


welche ihm verlengnen und demül 
Inn Mu ne — und hr in Do hören, mit — 
a als mit einem Strome, im denen er ing der 


SH Leben und Seligfeit ihnen dameicht, nämlich in dem 
Salrament jeines wahren Leibes und Blutes. Darum hebt es 
an Ban Einladung: „Kommt hev zu mir alle, die ihr 
mübjelig und beladen jeid, id will eud erquiden.“* 

Auf ©. 1225 wird nach dem —— ohne 

ruchform das Ganze ae eben. Dann folgt als 1, Anhang 

. 229855): 1) ichlein von der wahren Reie des 

Da ober Serriente, und Seufzer einer bußfertigen Seele, 
geeignet, mie wie das Vorwort fagt, zur Beichtvorbereitung; 2) ein 
Brief zum geiftlichen Sortiert, eignet 

— — dem Abendmahl Sinhang enthält 
15 Beicht· und Abendma Ar Ber nur — zu 
den inten enliedern gehören. 

Anmerkung: Die andern Ausgaben der Nachfolge Ehrifti, 
bie Bernhard veranftaltete, ſowohl die vier Bücher mit jeinen 
‚übrigen ‚erbaulichen Schriften ı., 1856, als die mit od) zwei 
Meinen Schriften und mit Buß- Beicht und Abendmahlsliedern, 
ſowie mit erbaulichen Nachlejen, 1864, — die tuv- 
ausgabe und bes homas auserlefene —— ar — 
für ev. Chriſten — alle bei Teubner — 

— Eine weitere Gruppe Ausgaben bilden die, — 

oder zu ben einzelnen Kapiteln der vier Bücher Anmerlunger en 
— Runen, ꝛc. einfchieben. Da ift die, meld 

—— iſche Stellen in Anmerkungen widerlegt, "die Ar 
———— ollweg: 

9 Thomas a Kempis, vier Bücher von der Nach— 

folge Ehrifti. Aus dem lateiniſchen Urtert neu überfeßt. 

Rn Hamburg, Agentur des Rauhen Haujes. 169, 

en u. 352 S, 25 $[, weiter, guter Drud, gutes Papier, 





636 


eb. 1,20 Mt. bis 2,40 Mf. Das Ganze wird in Sprud- 
Form gegeben. 

Das fehr wertvolle kurze Vorwort von v. Bethmann-Hollweg 
(Rheinect), der möglihft getreu in unferm Deutfch überfegt und 
die Einfalt und Treuherzigfeit, die Demut und Wahrheit des 
Driginald wiederzugeben bemüht ift, weiſt kurz auf das Leben 
des Thomas und den hohen Wert jeiner Schrift hin, auch darauf, 
warum er in der Überjegung nichts — geſtaltet habe: 
„Zwar trägt es ganz das Gepräge feiner Zeit. Allein was dieſer 
angehört und was fonft nicht für die Berufs- und Lebenzftellung 
eines jeden paßt, wird der verjtändige Lefer, ohne Anſtoß daran 
zu nehmen, jtehen laſſen. Wo die eigentümlichen Lehren jeiner 
Kicche von denen der evangelijchen abweichen, ift dieſes des 
allgemeinen Gebraudes wegen in einer Note bemerlt 
worden. Das macht das Buch jo wertvoll, zumal in den 
Noten die Belenntnisichriften unjerer Kirche angezogen werden“ 
(Wir geben diefer Ausgabe mit der von Enplin & Laiblin 
bezw. Röttger entjchieden den Vorzug vor allen andern!) für 
den allgemeinen Wert fügt er hinzu: „Im ganzen genommen 
fann man jagen, daß ihm mehr Licht über „„Chrijtus in uns““ 
als über „„Chrijtus für uns““ geſchenkt war. Allein wer nad 
des Verfajjers Beifpiel, der die heilige Schrift Alten und Neuen 
Teſtamentes zum Behuf ihrer Verbreitung viermal ganz abge 
ſchrieben haben joll und überall die innigjte Vertrautheit mit 
ihr zeigt, aus dieſer unerjchöpflichen Quelle göttlicher Wahrheit 
ſich täglich nährt und tränkt, wird jenen Mangel leicht ergänzen 
Überhaupt ift das Büchlein nicht der Lehre, fondern dem Leben 
bejtimmt”. 

Die Stellen, welche Bethmann-Hollweg al3 irrtümlich mit 
Anmerkungen widerlegt, find I, 19, 6, von der Fürbitte der 
Heiligen (aber auch die geiftlichen Übungen find mittelalterlic 
gemeint); hier hat evangelifiert Bernhard: „um höheren Beiſtand 
bitten“, Schmidt: „den Segen und Beiſtand des HErrn erflehen“, 
Goßner: „den Beiſtand des HEren erflehen“, ähnlich Krehl 
und bei Baur: „Segen Gottes“. I, 21,5, „Fegefeuer“ ; Bernhard: 
„künftiges Gericht", Schmidt: „Strafen der Hölle", desgl Gofner, 
Krehl: „Strafen des zukünftigen Gerichts“, bei Baur: „Zukünftige 
Höllenjtrafen“. III, 56, 5, „Das Leben eines guten Klofter 
bruders"; Bernhard: „des wahren Chrijten", Schmidt: „eine 
frommen Chriften”, Gofner: desgl, Krehl: „eines guten Chriften“, 
desgl. bei Baur. IV, 5, 2, das heilige Abendmahl wird als 
Opfer bezeichnet: „Daß du das Opfer darbringit”. IV, 5,3, 








F der Amtskleidung Des Da trägt 2 geh 
— a eiindne East "ah follen 





erinnern“, 
DS der Prieſter das —— He — «ur Hude für 
He Berftorbenen”; das läßt Bernhard miot: „ 
— * Toten”, desal. Goßner, fehlt bei Krehl und” Baur, 
DV, 7, 1, „or allem muß ein Priefter Gottes in tief] 
zu der Feier binzutveten“ ; Ss jard: me 
olljt du*, SEhmibt- „vor allem muß der — oßner: 
„Sowohl der. Prieſter, Ro der Shut“, Aa L: 
Beat, Baur. IV, Es giebt feine Beflee dem 
en — als fich ſelbſt ber dem vn 
a m im Abenonaht Bottle — Bernh Fer 
I * te Mittel, ebung der Sünden zu erlangen", 
Samb: „Du fannjt Gott fein Oheres Opfer bringen und, um 
bung ...“, ähnlich Goßner, Krehl: „Es giebt fein 
wilxdigeres Opfer und feine größere Gerugibuung“, Baur: „ES 
Br fein edleres Opfer und feine würdigere Germathuung“. 
9, I bat wie IV, 5, 2 den Opferbegriff; das menden die 
Erangelifierenden „allein von der Selbithingabe und Ver⸗ 
inigung mit Ghrifto. 
In der Vergleichung wurde ſchon die Goßnerſche Überjegung 
hambaft gemacht Die Bopnerice Ausgabe trägt den Titel: 
10. Die Nachfolge Ehrifti von Ebomas v. Kempis, 
neu überjeht und mit einer Nachleje und Anmendung zu 
jedem Kapitel verjehen von Johannes Boßner. igentum 
des Glifabeihrfrantenhaufes in Berlin. Berlin, — 
handlung der Goßnecſchen Miffion, Potsdameritra 
VE u 450 S,, 27 3. in Sprudjform, graueres * 
1,50 ME, 2 ML, 3,20 Mt. (Soldignitt). 
Dieſe Husgabe ift die ältefte vangeliiche in biefem Jahre 
dert Ya ericheint jeit 1824. Statt eines Vorwortes findet 
das, mas am Schluß der 1. — Goßner wa: 
jein Wunsch ift, daf das föftliche Büchlein nicht bloße Leier, 
he Überjeisung richt —— ne fondern daß Chriftus Nadıs 
'olger befomme*. oßner überjeht freier, um das Buch den 
8 aller stone onen geniepbar zu machen (evt 1826 
jate jeie jörmlicher Übertritt), Er jagt jelbit, jeine Über 










638 


fegung ftehe zwiſchen dem Iateinifchen Driginal (Ausgabe vn 
1786) unb ben 2 beliebteften deutfchen Überjegungen feiner Zeit 
1839 wurde die Ausgabe vermehrt. Da das Buch ken 
Leſebuch, fondern ein Lebebuch zum Leben umd Handeln 
fein foll, jo hat Gofner jedem Hauptftüd eine Nachlefe oder 
eine Nutzanwendung beigefügt (allerdings in den Ausgaben ſeht 
gedruckt), die mit einem Terfteegenfchen Reim ſchließen 
Bier und da fügt er, beſonders in Buch IV, in evangelijchem 
sinn erflärende Worte bei. Der tiefere Unterjchied bes freilid 
dennoch ganz in die mittelalterliche Myſtik eingetauchten 
Büchleins von der Iutherifchen Grundftellung zur Gnade und 
Rechtfertigung ift dem Kondertit Gofner, der felbft in mandem 
Myſtiker war (mie auch feine Nachlefen beweifen), verborgen 
geblieben. x 
Buch IV bekommt ein befonberes Borwort „als das treff- 
Tichfte Kommunionbuch“ und eine Tafel, welche die Kapitel des 
4. Buches und einfchlagende der andern für fieben Tage, drei 
Tage vor dem Abendmahlstag, eins am Abendmahlstag, drei 
nad ihm und zwar je fir morgens, mittag und abends 
verteilt. 
Eine allgemeiner evangelifche Ausgabe ift ferner die von 
Sudhoff, melde der Calm-Stuttgarter Verein ver 
breitet: 

11. Thomas von Kempis vier Bücher von der 
Nachfolge Chrifti nach dem Lateinijchen für evang. 
Chriſten. Neue Stereotyp-Ausgabe. Calw u. Stuttgart, 
Verlag der Vereinsbuchhandlung. 16°, 288 S. 32 Zu. 
d. ©,, kleiner Drud, 1 ME., mit Goldſch. 1,50 Mt. 

Das Vorwort zu der einft von Pfarrer Lic. Karl Sud: 
hoff beforgten Ausgabe enthält einige kurze Bemerkungen über 
das Buch und jeinen Wert und feinen Verfafjer, ſowie einige 
Urteile (von Spener, Leibnitz, Terfteegen, Sailer) über daselbe. 
Die tiefen, ermeiternden Anmerfungen und an vielen Stellen 
eingefügten biblifhen Nachweiſe machen das Buch bejonders 
wertvoll. Die Spruchform ift verlafjen. Die Überjegung und 
die Notiz über den Genuß der Ungläubigen &. 234 bezeugı 
freilich feinen Elaren futherifchen Standpunkt, fondern einen 
melanchthonifch-falvinifierenden. S. 276—282 find 3 Gebete 
von Thomas beigefügt, die nicht einfeitig verftanden werden 
dürfen und ihre evangelifche Auslegung fordern, befonders bez 
des 3. Gebotes. 









Wie Sudl ke Stellen wie 1, 19, 6, 
an 
dem (rommen get dem kn Sn, wird — 


vieles evanı 

Pi nike be jedoch er “eh vergriffen, ift die: 
12. Themas von npis vier Vüder von der 
am Nil € Si i ie — — 

einem Anhai 
von Mor; * Aber! I, Buße, Veicht- und ee 
—— ſowie dem — von Thomas von 
— Fi —— 
mnex, Reutlingen, jegt Fieiſchhauer 

Gr, 89, I und Bar 7 ©, 34 BL. ©, großer Drud, 








ana roh — — — ., lart — et —— mit 
Boldfch. 1,40 Mt, 


11. 
Zu diefen auf Arnd und auf ben Urtert zurückgehenden 
Ausgaben find noch zwei evangelifierende ım WAusjuge ev: 


ſchienen 
13. Rachfolge Chriſti von Thomas von Kempen 
Im Nuszuge, 8. Auflage Bremen, Verlag des Traktal⸗ 
a 9 as 16°, X u. 168 ©, mittelgrofier 
J 

— iebt in 5 Nummern einige lurze treffliche 
—— fahrung fommende Winle über die Art 
4 eife, wie dieſes oder auch jedes andere ähnliche Buch gelejen 
ll. Die Bücher jelbjt werben file den evangelifchen 
eo ohne Spruchfornt in folgender Weiſe gegeben: Das 1. Buch 
it 19 ftatt 25 NHap., 3. B. fehlt Rap. 9 „von bem Ber 
am und Umnterthanfein“, Kap. 17 „vom SHoiterleben". 
Buch 2 Hat die 12 Kap. behalten. Buch 3 hat 42 ftatt 59 

Rap, Buch 4 hat 15 ftatt 18 Kap, 








640 


Wenn ſchon das Buch evangelijch geftaltet ift und das 

offenbar Falſche megläßt, der Geiſt des Buches iſt doch auch 

als der einfeiig mpftifche unverkennbar. Selbſt eine 
erfürzung fann den nicht verdrängen. 

14. Unter dem Kreuze. ac Thomas von Kempen 
„Don der Nachfolge Chrifti”, zufammengeftellt von Agnes 
Sandmann. Hannover und Leipzig, Serpan Dit, 1898. 
84 S. weiter Drud (Sprucyform), geb. 2 ME. 

Nur die föftlichiten Perlen wahren Gottvertrauens und 
kurzer Lebenserfahrung werden in 44 furzen Kapiteln mit 
aufammenfajjenden Überichriften aujammengejtelt: Dom Nugen 
der Trübjal. — Das gebe Barum? — HErr hilf! — Die 
9 Seligpreifungen. er Hauptgedanfe ijt gejperrt gedrudt. 
Es ift eine ſchöne gejchiete Sanımlung von Ermahnungen zu 
tief evangelijcher Sittlichfeit und Lebensweisheit. Aber auch 
hier vermißt man den luth. Grund der Rechtfertigung oder 
muß ihn vorausfegen. Sie können den Ungeförderten leicht 
geſetzlich werden. 

Anmerkung: Bon Thomas a Kempis erijtieren hierzu 
noch Prachtausgaben; e3 fei nur an die 2 folgenden erinnert: 

15. Die Nachfolge Ehrijti von Thomas a Kempis. 
Neu herausgegeben mit zu Grundelegung der Gofnerichen 
Überjegung von Dr. W. Ebert, Konfitorialrat in 
Kafjel. Mit Driginalzeichnungen von Karl Merkel. Zweite, 
um 8 Bilder vermehrte Ausgabe. Kafjel, Verlag von 
Theodor Kay, Königl. Hof-Runft- Buchhändler, jetzt 
Hannover, ©. Nebel. Gr. 40, VI u. 276 S., 37 81 
d. S, 12,50 ME. 

Zu jedem Hauptſtück finden fi) fleinere oder größere 
Jnitialbilder oder Jnitialbuchjtaben. 

16. Dasjelbe, mit Originalzeichnungen von Joſeph, Ritter 
von Führic, in Hozſchnitt ausgeführt von Kaſpar Dertel. 
Verlag von Alphons Dürr, Leipzig, in Lwobd. mit Gold- 
ſchnitt 12,50 Mt. (Görres’ Überfegung.) 
itiehtich ſei erwähnt, daß in der Wkhbthet theologiſcher 

Klaſſiker bei Fried. And. Perthes in Gotha (geb. 2 ME.) aud 
die Nachfolge Chrifti in neuerer Überjegung von Dr. E. Fromm, 
Band 24 1889 erſchienen iſt. 


Zufammenfafiendes Urteil. 
Alle Ausgaben geben den Thomas wieder in jeinen vier 
Büchern mit Kapiteln oder Hauptjtücen. Die Spruchform des 


— ——— — 


— 


64 
are — — in der 35 
lernig und app 
aus, Seine Ba sn a —— — 
Serben der Überfebungen — Kar 
unferer Erbauungslitteratur nad) Arnds Vorgang, je den 
Ausgaben ir oder ee ber — a 


— ngepaßt 
Schon die Beſchreil der eingelnen Ausgaben wies Darauf 
Mh das berühmte Buch für —— nicht ohne weiteres 
auungsbuch ſchlechthin gelten fan und nur von reifen 

ve u zum Segen zu gebrauchen ift. Trogdem in den evang 
jehungen das Imitttateciä Faljche gem umd geändert 

it, laßt Ta ber eigenartig kömmieh-tatbolifche Sedantentreis, 
der von einer falfchen Recht SEUBRBOLIERTE (Geredit: 
machung!) beherricht ift und vor Luther auch bie m gefangen 
Bu micht verlennen. Auch Thomas laßt die Heiligung zu 
je le hervortreten rer iſt nicht zu vergeſſen (Mmorauf 
ſouders aufmerfjam macht), daß das Büchlein im 
Klojter 9 Klofterbrüder geſchrieben ift und daher jo manche 
Beziehungen genommen find, wie I, 5: „Vom Leſen der heiligen 
ift und anderer frommer Bücher”, 8: „Dar foll fich vor zu 

her — feit hüten“, 9: „Vom Gehoriam*, 10: Bon 
bung überflüffiger Rebe“, 17% „Vom Aöfterlichen Seben“, 

wollt die — Ausgaben allgemeiner geiftliches, 
gottfeliges Leben ober dgl. jehen. Auf eine falſche Myſtit 
weiien Stellen, wie I, 22, 2, über Ejjen und Triulen ıc; 
ähnlid; I, 25, 9 und 10, über Teibliche 3 'otdunft und en 
5* IL, 8, von der holdſeligen Freundſchaft Eu; ZIL, 
„Wie d der Menich alle Geichäpfe gering adıten foll, damit 
nie Schöpfer finden möge"; — oder Nicht cvanı — nüchtern 
A doch ſolche Stellen, wie I, 8, 2: „ Sort 
und den —5 — Engeln befannt' zu feint® Be das 1. Buch 
weiſt zu wenig ben Grund zum Gutesthun in bem verföhnten 
nich die Stellen IV, 9, 5 und 6 fingen wert- 

Die Stellen ade fich Leicht häufen. 
6 it Mar, daß das Buch eben Ir feine geichiehtliche 
Be ben muß. Wer nun in der lutheriſchen Rechtfertigungsr 
ieht, dem Fann das micht jchaden, der wird mit 
— and bieſem Brunnen lebendigen affers ichöpfen. Klar 
en ebenjo jebr, daß meift dem werdenden Chriften die rechte 
jahrung: mgemäbigr Erlenninis ber Lutherifchen Rechtfertigung ab» 
tund es ein Mißgriff it, Konfirmanden oder Neufonfirmterten 
a 





“a 
— und a bie — Chri I oe 
Seele den Sera gen gefunden sat; fi Ko su — — 


— unb war +” Sehe templation. In bewunderungs: 
Diele Sn a ie — es as ve Seele des Betenden, ‚soneh 


Ks das Gebet bern — der von den 


Ausdrucke bringt". 

Seitdem der Myſtiler —— id) beſonders für 
Thomas a Kempis begeijtert hat (I 525) und in mupftisch 
zreinije en Kreijen Terfteegen wiel ler jammelte, find aud) 
andere des Thomas durch jeine Bearbeitung befannt 

eworden Bon ihnen gilt dasjelbe Urteil, wie von feinem 
— Eine folcher Bearbeitungen wird nodı heute in 
— J le und bebarf frz unferer Erwähnung 
1. Derlleine Kempis oder furge Sprüde und Gebete, 
aus ben meilt unbekannten Werken des Thomas a Kemois 
zufammengetragen zur Erbauung der Kleinen durch Ger: 
hard Terfteegen Auf jeden Tag des Jahres geordnet 
für Jahrgange von — Ehmann Stuttgart, — 
208 S, 32°. 40 Wi fg: un ebd, 50, 50, 90 aaig, LM 

Ein jhönes — ue ſogei die Kinder" mit 
erläuternbem Gedicht beginnt “ Buch. Das folgt Terſteegeus 
Borbericht von dem Meinen im geiftlichen und wirflichen Sinn, 
das niemand verjchmähen jol. &. 11-18 giebt das Heine 
ABE in der Schule Ehrifti nach lateiniſchen Stichworlen, die 
dann, überjegt werben: Von Berachtung der Welt und 
Berlengnung feiner felbit fängt das Leben eimes Chriſten an 
umd mimmt zu bis zu der Veſchauung Gottes Nun folgen 
©. 19—177 furze ſchöne Worte (je 5 bis 10 Heilen) file zwei 
Jahrgänge zur Beförderung der Weltwerleugnung. S. 177—178 

tebt die Summa, S. 178-200 Gebete, 3. B.: 1) in welchem 

die & Seele allem abfagt und ICſum ſich ganz und für ihr Alles 

erwählt; 4) eines geiſtig Armen um Kreugesliche und Herzens 

Demut; 7) Bebet um Erneuerung nad) Gottes Ebenbild: „Bicb 

SErr, daß ich im deinem Licht fehe das Licht, damit id) eung, 
ur 








644 


alles Untere und Gejchaffene verachten“ ; 9. Gebet, unſern HErm 
JEſum Chriſtum zu grüßen. S. 206—208 handelt von der 
Treue in fleinen Dingen, aus Fenelon überjegt. ©. 208 ſchließt 
ein Lied „Troft im Leben“: „Dulde Chrijt des Lebens Leiden“, 
von Thomas. 

Noch mehr als in der Nachfolge Chrijti iſt hier beim Ge 
brauch um der einjeitigen Myſtik willen Vorficht zu empfehlen. 

2. Der kleine Kempis oder furze Sprüche und Ge: 
betlein aus denen meiftens unbekannten Werflein des 
Thomas a Kempis, zujammengetragen zur Erbauung der 
Kleinen von G. T. St. Neue durchgejehene Ausgake. 
Reutlingen, Wilh. Baur. 337 Seiten, 16%, 24 31. d. S. 
Vroſch 50 Pig., Halbfrzbd. 75 Pig. 

Nach Teriteegens "Vorbericht folgt das eine ABE in der 
Schule Chrijti in 23 Lektionen, dann S. 13—208 500 furze 
Sprücdje und Gebetlein (nicht aufs Jahr verteilt); S. 209—249 
8 Gebete und von der Treue in fleinen Dingen. ©. 251 fügt 
das Ermunterungslied für Pilger bei: „Kommt Kinder, lapt 
uns gehen". ©. 259— 336 giebt als Anhang 21 Lieder von 
den Schriften des jelig vollendeten 3. Michael Hahn in Sind: 
Lingen. 





* * 
* 


Ohne auf den wiſſenſchaftlichen Nachweis bezw. Streit 
darüber einzugehen, ob Thomas a Kempis wirklich der Der 
faſſer ber Nachfolge Chriſti ift, geben wir einiges Furz über 
jein Leben (Steudel, Bernhard und bejonders W. Baur geben 
Genaueres in den Ausgaben). 

Thomas ijt geboren 1380 in dem Städtchen Kempen in 
der Rheinprovinz unterhalb Düſſeldorf. Sein Vater hieß Johannes 
Hamerken, d. i. Hämmerchen, jeine Mutter Gertrud. Die Eltern 
waren fromme, arme Handwerfersleute. Von jeiner Geburtsjtadt 
nahm er, der zweite von 3 Söhnen, jeinen Beinamen an. Thomas 
ftudierte wie der ältere Johannes in Deventer unter dem geilt: 
reichen und frommen Florentius Radewin. In Deventer war 
aud) ein Bruderhaus von den „Brüdern vom gemeinfamen Leben“ 
gegründet. Die Brüder lebten ftill zurücgezogen ohne jtrenge 
Ordensregel zur Übung eines heiligen Lebens in der Nachfolge 
Chrifti, zum ZJugendunterricht, zur Betrachtung der Schrift und 
Kirchenvaͤter. Thomas trat bald jelbft in das Haus ein und 
wohnte mit 30 Brüdern aus dem Stand der Geijtlichen und 


545 


Laien darin. Mir 20 Yal fiebelte er in das neugegrilndete 
Lloſter der Heiligen U bei Zwoll über, wo jem Bruder 

7 Sahren te er dort bie Mönchsgelübde 
ab, 1413 murde er zum Priefter geweiht und wurde dann 
Subprior des Klofters, fpäter ifner, d, i, Aufjeher über die 
Dfonomie. 1441 wurde er wieder Subprior. 1471 ging er 
am 25. ‘juli im 91, Lebensjahre heim. . 

Noch heute zeigt man im Kloſter eine von ihm gefchriebene 
Bibel in 4 Bänden, Gr zeichnete fe) aus buch "Gehorjan, 
Gottesfurcht, Eifer in der Andacht, Liebe und Freundlichleit, 
und großen Fleiß. Unter einem Bilde, das von ihm aufgefunden 
wurde, ieht für ihn begeichnend: „Überall habe id) Ruhe gejucht 
umd nicht gefunden, außer in der Einjamfeit und im Büchern.” 
1440/41 Kerle ex feine „Nachfolge“ Lateinifch, erft fpäter (1470) 
wurde fie gedruct und ins Deutjche überfegt. Sein Buch it 
tro aller Mängel von allen Erbauungsbüchern am verbreiteiften 
md wahrhaft ölumentich als Grbauumgsbuc ber Römiſchen 
wie Gvangeliichen. In 2000 Ausgaben iſt es über 8000 mal 
gedructt und in jo viele außereuropäifche Sprachen überjegt 
worden, wie fein anderes. Von 1470—1500 wurde es 12 mal 
gedruckt, ſchon 1493 findet fich eine ſpaniſche und Franzöfiiche Über» 
ehung. 





Zugabe. 
Aonio Palecario. 

Schnießlich ſei noch eines Buchleins ebangeliſchen Inhalts 
gedacht aus der Zeit der ebangeliſchen Bewegung in Niolien, 
die duch Die Neformation umd den Humanismus angeregt 
wurde, was noch; heute als gejegnetes Erbauungsbuch ur 
—— zeifeven Chriſtentreiſen verbreitet wird, d. i. der 

ohltbat Ebrifti von Aonio Paleario, 

Zwei deutiche Ausgaben liegen vor: 

1, Die hochnühliche Schrift von der Wohlthat 

Ehrifti des Getreuzigten gegen die Ehriften. 

Bon Aonio Paleario. Im Sabr 1533 zu Venedig 

herausgegeben. Teen aus dem Italieniſchen Übertragen. 

Stereotopauflage, 1871. Berlag von Steinfopf, Stuttgart. 

Miniatur, 32%, 186 S., ungeb. 40 Rig. 

Das Vorwort trägt etwas zur Wihrdiqung des Aonio 
Baleario bei. Es erzählt, wie er 1542 in Siena wegen feines 


evangelifchen Glaubens angeffagt worden war. Er ſprach zu 
feinen Richtern: „Ich halte dafür, zu diefer unjerer Zeit gezieme 
es dem chriſtlichen Manne nicht, auf dem Bette zu jterben 
Wenn man mid) dem Feuertode übergeben will, deſſen meine 
Feinde mic würdig erklärten, nun dann, Senatoren, ijt niemand 
glüctjeliger als ich. Noch zu wenig ijts, angeflagt und in den 
Kerker geworfen zu werben, vielmehr mit Ruten gegeißelt, an 
einem GStride aufgehängt, in einen Sad eingenäht und den 
Tieren vorgeworfen, am euer geröftet zu werden: Das geziemt 
uns, wenn’ anders durch jolche Qualen die Wahrheit ans Licht 
gebracht wird“. Paleario war Lehrer in Siena, ein Achtung 
jebietender Mann, Kenner des Altertums. Auf die Freudigfeit 
din, mit der er feinen Glauben befannte, wurde er auch frei- 
jeiprochen. Erſt jpäter wurde er als Bekenner des lauteren 
Erangeliü ein Opfer der Inquifition, den 3. Juli 1570. Mit 
großer Freudigfeit, durchs Gebet gejtärkt, ging er in den Tod. 
Sein todeswürdiges Verbrechen war, wie urkundlich zu leſen, 
„daß er die Rechtfertigung allein dem Vertrauen auf Chriſti 
Gnade zufchrieb”. Die Thatjache, daß Aonius es ausgejprochen, 
ex werde wegen einer toskanijc) gejchviebenen Schrift, in welcher 
er dargethan, welch große Wohlthaten den Menſchen durch 
Chriſti Tod zu teil geworden jeien, verurteilt, ſtimmt mit unjerm 
Buch zujammen und macht jeine Autorjchaft ganz wahrjcheinlid. 
Das Buch hatte große Macht. Binnen 6 Jahren wurden in 
Venedig 40000 Exemplare gedrudt. Auch in Modena war 
man zu feiner Verbreitung thätig. Selbſt Kardinäle, wie Morone, 
jorgten dafür. In Frankreich wurde es bald überfegt. Aber 
durch die Inquifition war nad) 30 Jahren das Buch verſchwunden 
Exit in dieſem Jahrhundert wurde der italienijche Urtext in 
Cambridge aufgefunden. Neu wird er den Freunden eines 
fräftigen Glaubenszeugnijjes hiermit deutſch geboten. Nach Kapo 
d’ Iſtria Vergerios Zeugnis wird man ſchwer ein Werk finden, 
das in fo lieblicher, frommer und einfacher Weije zu den Herzen 
vede, jo gejchiet jei, den Ummifjenden zu unterrichten und den 
Schwachen zu ftärfen, bejonders in der Frage von der Recht: 
fertigung. 

Auf ©. 9- 133 wird in 6 Kapiteln das Ganze gegeben: 
1. Bon der Erbfünde und dem Efende des Menjchen Daß 
das Geſetz von Gott gegeben worden, damit wir die 
erfennen und verzweifeln an der Gerechtigkeit durch die Werke, 
dagegen uns wenden zu der Barmherzigkeit Gottes und zu der 
Gerechtigkeit aus dem Glauben; 3. Daß die Vergebung der 


646 








sa 





Sünden, die Nechtjertii und all unjere Seligfeit von Chrifto 
abbänge; 4 Bo ben ahlelungen des 33 Glaubens und 
der Vereinigung der Seele mit Chrifto; 5. Wie der it 
Ehriftum anziehbe; 6. Einige Mittel wider den Unglauben: 
Gebet, Taufe, heil. Abendmahl 16. 

In dem Bach werden Baſilius, Auguſtin, Ambroſiug, 

igenes, Bernhard, Hilarius als Zeugen angeführt, daß die 

Rechtfertigung nichts gemein habe mit menichlichem Berdienit. 
Die Sprache ift etwas breit, nicht immer leicht. &. 134—136 
giebt ein genaueres Regifter. 

2. Das wiedergefundene goldene Büchlein von 
der Wohlthat JEju Ehrifti des Gelrengigten 
aus dem Zeitalter der Reformation für die Nedtfertigung 
aus bem Ölanben von Antonius Balearius, Proſeſſor 
der Haffiichen Litteratne zu Siena, Neu überfeste Musgabe. 
Neutlingen, 1859, Auch, jeht Fleiſchhauer & Spohn. 
Miniatur, 32%, 176 ©, 21 SL, guter, feiner, weiter 
Drud, ungeb. 40 Pig, in Goldjchnit 1,20 Mt. 

Nach einem jchönen Vorwort zur Empfehlung des Zeugen 
der Wahrheit folgt jein Lebensabriß mit denfelben Worten wie 
in der Steinfopffchen Ausgabe, dann eine Einleitung über bie 
Zeit, die Schrift, ihre Urgebrift, ibren Urſprung (1542), Die 
Abhandlung folgt S, 1163, ©. 164-168 als Zugabe ein 
Lied: „JElus, der Grund unfrer Seligkeit”, ©. 169—176 eine 
ausführliche Inhaltsangabe mit genauer Dispofition des gan; 

Anmerkung: Zwar nehmen beide Ausgaben die Berfaijer- 
fchaft des Paleario an. Aber ec hat mohl mur eine Schrift 
ähnlicher Tendenz geſchrieben. Obige erſchien 1542: „Del 
benafieio di Giesu Cristo orocifisso verso i Cristiani* zu 
Benedig. Leopold Ranke entdedte, daß die Schrift von einem 
Monch u San Severino in Neapel, einem Schiller des in 
Italien lebenden Juan de Valdes jei, deſſen Namen Venedetto 
de Mantova durch Venrath gefunden worden. Das ift jedoch 
Thatjache, daß 30 Jahre nad) dem Erſcheinen das Bud) durch 
die Inanifition nirgends mehr in Original vorhanden war, nach 
100 Jahren auch nicht in der Überjehung, bis es 1858 in 
Cambridge wieder entdedt wurde. 


— 


I. 


Sammlungen alter afketifcher Stücke, bef. Gebete 
in Bebetbücern etc. 


&8 erflörigt noch nach diefer Wanderung durch bie Gebetölitteratur ber 
Väter in ihren Neuauegaben auf bie Gebets- und Erbauungsfchriften hinzuweifen, 
welche Sammlungen aus den verfeiedenen Sägen in ben verichiebenen Zeiten 
enthalten. Da muß, von Bollfänbigfeit von vornherein abgejehen werben, 
ba bie Menge der Sammlungen faR unüberfehbar iR. Nur die Befannteften 
und trefffichfien follen hervorgehoben werben. Die Litteratur fcheidet fi bierkei 
in 3 Zeile: 1. find folde Ber zu befpresen, welcde faf nur 
Gebete x. aus älterer Zeit fammeln, bann 2. folde, welge nur 
ältere Gebete bearbeiten, aber den Auszügen teilweije feine 
befondere Unterfoprift ber Duelle geben, fliehli) 3. Solche, melde 
neben ben Gebeten x. aus älterer Zeit nuc Die aus neuerer und 
neueler mit enthalten. Denen find 4. folhe Sammlungen für beftimmte 
Zeiten und Berhältniffe und 5, einige von Predigten aus alter umd neuer Zeit 
beigefligt. 


1) Sammlungen faft nur aus älterer Zeit mit 
> Yngabe der Berfaifer. 3 


1. Allgemeines Gebetbug. Ein Haus- und Kirchenbuch für ev.Tuth. 
Spriften. Herausgegeben im Auftrag ber Agemeinen luth. Konferenz. 
4. Auflage. Leipzig, Jufus Naumann, 1886. Mittlerer guter Drud. 
VII u. 540 & ohne, 686 mit Liebern, 41 oder 34 B1.d. ©, 2,50 Rt, 
3,50 Mt. mit, 2 Mt. opme Lieber (je nach Auehattung). 

Das if, wie das Vormort vom 31. Ofteber 1883 berichtet, im Namen 
des Auefchuffes der Allgenn. Iuth. Konferenz, D. Kliefoth und D. Authardt, ein 
von Paftor Kittan zu Prienit (+, Sacjen) zuammengefteltes Gebetbuc alt 
ein foldpes, welches in @ebet, Schriftlefung, Yied, Befenntnis und Unterricht 
über die firpli—en Handlungen allen nötigen Bebarf aufammenfaßte. Cs mil 
vor allem der Gemeinfcpaft in Kirche uud daus bienen. Wie befonders das 
aweite Vorwort vom 12. April 1886 ergänzt, will e& ein Band ber Iutherifcen 
Spriften und Kirchen deuticher Zunge fein. Cs wird leider al8 foldes nicht 

jenug beachtet. Der 3. Zeil, das Liederbud, und der 2, Teil, das Kirenbud, 

fofern er fiturgifche Gebete enthält, hat uns hier nicht zu beicäftigen. Au 
mag hervorgehoben werben, dah die Gebete aus Agenden ergänzt werben mit 
folgen von M. Adam Helms und aus dem neuen Hannoverfben Gebetbüdlein 
für tonfirmierte Chriften bei ber Taufe, von Iohann Heermann beim heiligen 
Abendmahl, von Naipar Deliffander bei ber Trauung. Umfomebr if der 
1. Zeil für unjeren Zwed von Bebeutung, es ift das Hausbuh S. 1— 388. 
Außer ven Koletten find bier bie beten Gebete aus der älteren Litteratur 
verarbeitet, 

In der 1. Abteilung, Gebete für die tägliche Oausandacht, finden mir 
als Quellen: &criver, Yuther, Habermann, Gottfried Dlearins, Hamburger 














Gebeibuc 1500, Schmold, 
hat urn Ban ade * end Age —— 





fell ein, mann, Wilufinger, 
Dertel, Yühen —8 Dibere, tafenin, Weller Bahteletn, 
neu Ai —— 3. Ubrellung, bem Yeltionarium, werben, von 
Agendet — En as: das — Gche una 1614, Brandene 
— ung Mörelinger 
Unverfennbar hat mit als Mufter zu tete Bearbeitung geblent 
das ‚u bet 
ae ——— la: und Gebeibud zw 


«und Deutsch 2. Hufl Hamburg, Agentar des Ranben 
San. —— 032 &., 40 31.5. ©. etwas 3 
Tat Berwort Ko sa Benzrigt Bafı Sied Bud auf das de6 
1860 verftorbenen ee briftian Karl Yoflas von Yunjen zurüdacht 
uud redet von feinen Berbienft in Ttuegifcher amd bymuelo, dene 


J Vieh 

a an Geben dr Kanne Gere Aa meiner Deine 

aD Sceiöngen yum Rıchen ur Santjcreude (8, A) Tl mldien 

6 dann im der Agentur der Rauben Danied umgearbeitet, Die 2 Auflage 
if ein ungeränderter Abdruc 

"Das Sud enipält ©. 1898 im 1. Zeit das Gefangtirc. Walmen 

iind. 440 Meder, Diefer Zeil bat jüie unferem Swed fein Antereife, ebenfoivenig 

(2. 399-762) der 1_ Teil Den Webeituchen „Rirgenburt over Drumung ver 

— und firhligen Handlungen“, ſoͤndern nur des Gebetbuches 

03-1010): „Anpahtebudh oder Sammlagg einzelner 

@chere für die bAualihe und beionnere Andacr» Dem bier find 


BE 
3 
3 
Pi 
= 
< 
J 
— 
= 
= 








fun Gtegmann, Minbrofind, Luther, Meller, Mon, Ri + 1808 zu Öpoonf 
— Michael Albinus aus b. Seermaun Michael Dilbert. 
Ineitgemeinen Bansenßtein(h,) ihres Kefer, Eoyıian, Iob, Bencer, 
fen; unter den Olten und Müchliten Ne. 189-302: Nob. Arub, dann 
er —— gar Ajebr fange Danfjagunz), — Rones, Ir. 26 
Rule — von Yaffeniut, Nr 4 für Minber: Node 
Er are 100; 306. Zumfele, et t J und nac Bilchof 


8 — liſd-Lutberiſſhet Bebers-Bhap | — — 
— — Sammlung von Gebeten Dr. 
Luthers und anderer reihtjläubiger gelalbter Beter der et Kiehe 














650 


in unverändertem Abdrud. Nebſt einem Hausgefanzbüchlein, 106 alte 
zecptgläubige Fieder für den Yausbebarf enthaltend. Derausgegeben von 
der deutfcpen ev.futh. Synode von Miffouri, Dbio u. a. Gtanten, 
St. Souis, Mo., zu haben bei M. C. Bartbel, General- Agenten ber 
eo-luth. Sonode (Zmwidau, Braun, Bahnhofft. 42). 1884. 17. Aufl 
©r. 8%, XXI u. 471 ©. Gebete, 72 ©. Lieber und einige Blätter 
Noten, Ichöner größerer Drud, 36 Z1., geh. 3 Mt. 
orwort zur 1. Auflage von 1864 giebt veutfid den Zwet und 
bie bejonbere Art des Buches an. „Die vorliegende Sammlung, nicht für den 
firhlichen, fondern für den häuslichen Gebraus beftimmt, iM nicht nur eine 
möglihft wolfändige, fonbern 8 find auch im diefelbe nur foldhe Gebete 
aufgenommen, melde fowobl rein im Belenntnis der Lehre des göttlichen 
Wortes find, als aus die Sprade einer wahren, weder naturalififchen, ned 
frantaften und f—hwärmerifcpen Oerzeusandacht enthalten, fodaf unfer mn @ebett- 
fhag«« in biefer Beziehung nicht nur die neueren, fonbern feloR die meifen 
älteren volfländigen Sammlungen übertreffen Dürfte.« &. V—VIIL entsält 
Kuthers Anweilung zu einem rechten Gebet aus ber Kirhenpoflille. Die Beer, 
welche bier zu Worte tommen find folgende (nur bei den Unbetaunteren fügen 
wir Zeit, Beruf und Ort Hinzu): Wilbelm Alard, Superintendent in Krempe, 
1572—1645. Zob. Albinus, Paftor zu Raumburg, + 1679. Bernhard Aibredt, 
Senior zu Augsburg, 1569-1635 Joh. Arnd. Job. Bugenbagen. Job. Krüger, 
Bafor zu Stettin, + 1616, „Übung der Gotifeligteit. Georg Dedetenn 
Waflor zu Hamburg, 1564-1628 Job. Michael Ditberr, Oberprebiger 
Nürnberg, 1604-1669, „Weg zur Seligteit«. Job. Georg Drepäler, um 1677. 
Yob.Eibborn, + 1564, „Rüft- und Scaplammer«, 1708(1715). Job. Embrentiuf), 
Baftor zu Nordhauien, 1596 -1660. Chriftoph &. Facilides, Bafter zu Franteu- 
berg, um 1660, „Güllbene Räuchwerti—aten. Iob. Feinter, Baflor zu Olein, 
um 1674, „Trofübrfeine. Job. Gerhard. Nitolaus Saas, Valor prim. ja 
Baugen, 1665—1715, »Das in Gott andäctige Frauenzimmer«. Job. Haber- 
mann, Superintendent au Zeif. Hartmann, Superintendent in Rothenburg, 
1640-1684, „Dandkuche.” Job. Hermann. Salomo Liscovius, War jü 
Dttermifb, + 1716 „Der zu feinem IEfu ſig nahende Sünder“. Valentin 
icher, 1672—1749, mUniculdige Nacricpten«. Luther. Marhefius, 
Anbächtige und gemeine hriff. Gebete“. Iob. Diearius, Profeffor zu Leipzig, 
1611—1684. Andreas Bantratius, Superinteudent zu Hof, 1531— 1576, „Dank 
und Kircenbuce. Joh. Duirsfeld, „Geillicer Mprrhengarten“. Sigismund 
Schererg, Superintendent zu üneburg, 1594—1639, »Srelenargenei uud Spiegel 
ber geiftl. Anfecptungen«. Georg Schimmer, Prebiger zu Wittenberg, 1652—168. 
„Biblifches Seelentleinod«. Zob. Schrader, 17. Jahrhundert. Cpriflian Seriver. 
Zeimann, Superintendent in Stralfund, 1580-1638, „Geifll. Bademecum-, 
Nürnberger Kinderlehrbücjleine. »Gebeibuh Chrifian I.%, 1589. »Wigiicheh 
Sebetbuch“, 1719. „Dimmliice Brauttammer«, „Torgauifher Katechismus 
oder Handbuch, 1676. Tubac. „Örofes und volltommenes Gebetbuc, 1656. 
Gin uraltes Geberbud) obne Titel. „Israels Trof und Freubee, 1660. „Krane 
der Alten“. „Dimmliiches_ Freudenmable. „Breslauer Gefangbuche, 1751. 
„Gifenacher Gefangbudy", 1760. „Freiberger Gefangbuchn. „Leipziger @efang- 
buch“, 1730. »Darburger Gejangbud«. „Sedendorfices Gelangbud-. „Ehwary 
burger Agende ⸗ Die Gebete find in folgende Ordnung gebracht: I. 8 Bor- 
bereitungagebete. II. 9, 10, Luthers Morgen» und Abenbiegen. II. 11-16, 
Züihgebete. IV. 17 ebete für jeden Tag der Woche. V. 52—125, Gekete 
für verfepiedene Zeiten: 'a) tägliche, b) allgemeine Sonntagtgebete, c) Gebete 
für jeden Som: und efttag (bei. von Cihborn). VI. 196-238, Berufs: 
ebete: Nährftand (Eltern, Kinder, Beruf), Lebrftand (Brediger), Mehrfand. 
1. 239-279, Fürbitten. VII. 280-831, Buß, Beiht- und Kommunion 












































[178 


IX. BBE-8T5, Katesiem BRO-386, Wenaytee 
Br ag, Ray. u on ee PL. a e 


file Kante und Sterbende. 
Den —— bilder — Sina auf Kafpar Neumanna „. 
Gebete lub bald lang, bald furz. Die 
= , Apmwechfekung bieten fie. Unter — — Kun 


von Stard aufgenommen, befre ‚ ‚yumal W 

Diberr id finden, m. Ben nn — den —5 — in vn — nicht 
bekenmtniatren jachreg 

Mad Su0 Gebeitub Iche Lig Draudber. Dat — — 

Lieber is Baus, Die ih weniger in ben mehr auf bie fi dem 

Gejangbücern finden, wie ai — Fl kein Yird auf an J 





aritlaben Dead, ach, ir wi 
—RD 64 en tes Brofen 





— Nr. 42-5L wieder en 
aubens\hmadibeit 2c.); Nr. 52 
Yanteng — han 21 Bettogsgebete, ud fürs wi Taten — 
lie, 8 Sa, Miffionafen, und & Gebete Nalyar Wenmantıs (bei. d 
Pre befonbers fr Yanbleute geeignet). Der 2. Anbang empält 
14 bemährte befannte Mirdenlieder. 
Die @ebere fine Mar und bei mein I—2 Heinen Zeiten turz und bfndig, 
— —— Zagdaues der Alten Felhiwertändlih und zundhft als 
einzelner bearbeitet. Nur bei Gebeten im einzelnen mn und Pef- 
ten need biefed Mafr Überichritten. Die Scaler it für — En die 
2 Stunden bes £ tagegen mod) Mlrzer, 
Alten von „Dutterleib“, nMutterbruft» udrigt, Me nicht Be — fü nl 
em jungen Leuten zu I ‚aber font Können don bie Konfiemanden 
— ab durch iermer Weile als Lutheraner ae leenen. 
bei reifen Ehriften in freilich im dem Gebet der Abventspeit, ©. 131, 
die au ‚gegen bie Feinde wadı ber Art Luthers verfiindtich, 












Männern. 3 Eee En für qriſtl. Srbanungsicriften 


240 Dt, Dalsfei XS 3 Dur. "(@iehe bei Yuther ©. 54)” 

Dieles Deberbne IN Dem Orofen Gebetsihag an die Seite zu Reifen. 
Wie das Borwort von uboen 1849 (Briligengrabe) berichtet, wid dies Buch 
ein neuer Cudach fein, d. b. wie diefer eine reichhaltige Auswahl älterer 


A 











—— nicht — 
——— org a In ci 
anzuflellen, wozu dann * doß man ir N Breuniitigteit und 

igleit dat 10 auf der Hecgen gu but, gebrudte Oebete, welche bie Summa 
der evangeli gen Glanbensiebren eutbalten, ng und müßt find, jonterich 
anderen und mit anderen betet, 

Der 1. Ausjanicı (2. 1240) entbäte nah altgemeinen — Luihers 
(Unier Bater fatt Baterumfer) Drogen» und Ubendgebere auf 12 Wochen, 
davon 5 Wochen von Roos, | won Arnold, I den Ztorr, 1 non Baumanı, 

1 von Deringer, I von Bogapty, 1 von Bengel aus ven BO Meven Über bie 
Offenbarung) u. a. Nur Dec gefunde Jubjektive @ebeisverkehr biefer Männer 
Srmupiay ie geltend in alaemein verftänblichen, 


cam mi 
ads en Stunde Sehe Hal 
* 














bang. an — —— 9 1 — Siort 8, Ortinger 10, Woche). 

Heekas gröraßı {aß Imnzce bes: Beibase en und Sierhene Chr, Dee 
und 7 teilmele, Wode —5* vereinzelt [hfießen die Order mit 9 

derverjen, Ücbitte für die — auferbalb des — 

— — a. ja 8* — gang, 4 S. für die Obrigleit, — in ber 

bei Yanmannd Gebeten jcbit der a mit 








jmgleih Worbereiti 
——— ent 


zer 2. ig fehlt), außer h namentofen und & nadı ber Yöllzttemberger — 
14 von Arnold. 5 von Scriver. I von 


enıbätt 20 Gebete auf bejondere Zeiten und Fl, ‚mehrere mamenton, 2 5 
Store, 7 von Arnold, 3 von Sur 1 von Dabermant, 1 won Bann _ 





aut Geburätag, vor bem Ginmit in ben Ghetanh ieh, Meile 4, ki Inge 
mieen 3, in algemeinen Whten 3, Renz ud, Infehte, rennen, 
Mar Spmangeie 6 Eurienbe 0. ank Geiler Dep Eprile: => Dee Srbang 


IE a enigält DaB Thrteraberger Bertundengeber nnd ein allgemeines 
enfaffendes Kirdyengebet, Rolette = Sammelgebet genannt 
6 — eberbüdteln (ürpie Han kandact, zufammens 
en teftellt — — (fein @ebetsopfer ift vergr.). Breslau 1879, 
Mifer. 151 ©. 32%, 28 Bi. d. @. Unged. 35 Big. EN 
Ga cudaſt and Hngake {af Hauter alter Autocen (use Rapf] und 
aus neuer Zeit) 118 der beften, wmeift Mlrzeren Gebete; L Borbereitenbes 











8 


‚bat ung zuerft geliebtwe, ift der Sebante, ber feine 
— feine wiebe, die nicht medfelt, wie Tag und Wi 
als das eine, maa tn dee Alucht Den Xehenn nat ı t umd Bleibt, Der 
— —* 
237 und dernisten 240] be# ches ift dahiu unen; 
sur — 
HEN rlgmabenden Baıldat auß ber Heimat (201-2), zu Seien 
Werten ber Deimat m Getch Zeh und Bra ber 1A 
Sehen wir une Da = au, it 
a 





— 
il 












ft beim Zn Si, om te, Ei 3. 
1000, 22. On 


titel 

SL verneueteb Beanbenburger Gebeud, SOk Sulder = wigng in die 
überel nad) dem Vorgang der Bebribliber feit etivn 1650 Die Segensfeufi 

Ben Drelaigen cher üölihe Gebete nat ee na —— N 
Bahn 307, M- S0R, 


3 ter V. „pürbütten® ift Nr. 396 aus —— 
zu alien, — — Sebeten, 1er. VL (eeiktuh 

ae 7 57 5 348 son Butber. 

zu töhes Samentörnern: „Eheflandsgeberen, 
Ines — Fe @petronen ONöretingen, 1881, & Aufl, AV u 183 @) 
—— in 80 Yunmmeen nad) ewvem Eingang (zwei "Plalmen w 
dom 2* —VV——— —— Hnd-dem 1. Mofhmin: 
mollen, in weireren IL spanien ad 
tem 16. RER 2 
düher Benutyung dı 1561), Yabermanm, Deucer, Sebaftian 
@öbel If. bei Gubach) m. a, ua einem iu Meiningen 1682 —— — 
Ba ——— 

— — 6. Geburt; 7. En ber Geburt; 8. Zur beit, 

Tale 9 % —— und Abenbiegeit einer Mindbeiterin; 10. Vor dem Kerhgung, 

‚Swöchnerinnens 11, Witrenfloub; Mnbang: Eprüce und Liederverie, 

* Webmüttern und anderen anwelenben rauen zur Zeöflung ber 
enden zu gebrauchen, von Stard.) 

Töbe und Stard find wohl für die Gegenwart bie ale ale Bebets- 
fantmlangen für deſe ipegiellen Fülle. Möhe verdient, obwohl leider —— 
bekannt, infofern den Borzug, ls er mod mehr ainpelne Male berildifi 
rd eben Die beten, tihvefe Hrzeren Gebete mehrerer Welse giebt 


*) 8.166 Ift mit einem Andang wermebet auch Beionder# erfchtemen: Weile 
tiger a Een ‚bon Eulıh. SBbe, 3. ueem. Kup. Müruberg, Baer 
—— he, 18T jest Oitersloh, Bertelsmann. — zieht M 























*8 





657 





Beer und 
fanften ewältigt, ber 
Öfter Teiöte — in die ı — 


And Kata ie, ‚sid wenn mar bie 
Vanbe ber irdiihen Welt — — fügt * Vorwort 
som 10, Barum 1859. 





Don dure 
118, 119, 121, 12%. 38 non — Ghrenfron, hei 
Ir. 18 auf der eufchigen — —— 1632, Nr. 279 von 
Augufin, 230 von — Ambrefius, 288 von Auen: 318 
„Dr. ®. Biccius Zrofigene aus Oottes Wort wer geifliche Anech ven“ 
bem eben genannten Dausbevarf exfhlenen bie —— 
und — befonberd bei Sebald in Nürnberg unter 
—— 07 — für Zauf-, Beiht- und dh u hen Ze 
w 2 — Pig.ı bevorwortet den db. Full 1859 ale 
ieh fi Ix Ha: 1b Sirche, darum wermehrt wu einige Gebete und bie 
— 
Auf Grundlage alter Gebele iſt auch gearbeitet: 

— Kinder Wortes gerliger Wanberftab auf dem 
Wege jur Gwigteit. Cine Sammlung kurzer üebete, ned An 
fünf Yaupefüten des Katehi mu Burberi, eigen Plalnten und 
1884 eu beraußgegeben uud in 2. Huflage zu haben hr — 
des Luſen iftes zu Wiederlöfnit bei Dresden. Im Buchhandel zu 
—— FR — (ungelatı, Dreaven, Wallfir. 1894 XX u. 

Dat Vorwort fagt: „Die Gebete ber vorliegenden Samınlung ſut bem 
reichen Bebetöibape entnommen, welben bie alten berübrten Beier unferer 
ku. Kirhe uns bintexlaffen baben. Die Beranlaſſung ek en —— 
ee ‚gab aber die wicerhelt gemachte die vor 
denen  cneefeils Dusd Die grobe Sarasin Onbereuei 
burd) bie — der Gebete ungellbten oder bebrängten Betern oft uur ju 
einen ichönen Yabprintbe werden, da man batın bald vor ber Mülle der Bebete 
* u dein Ziele einer eubigen und gefegneten Auswahl gelangt, balb aber feite 
——— 55 —— Vermögen beihwert fühlt. Und 
me biefem geiftiichen Reichtum merden zarte Gewiſſen micht felten bedrüdkt, 
es mied leicht eim 1otes Gedetowert befördert uud man fommt babim, Die 
oben, FRihen Bebetblicher Überhaupt nicht zu roilrbigen und zu bennfen.  . 
gen denn mit dem vorttegenden kleinen Beberbiidhletn werfucht morden, nicht 
ec 











wahl zu treffen und auf beftimmte Zeiten und Anforderungen 


=) Dede eigene Gebett üben meben lebe wielen alten emibäft fein ber 
tonules großes Kommunionbud (Berielömaun, 360 ©., geb. 2MME), uur 
einige von Tutber und viele aus genden, dazu firze alte Morgen- und 
Act , fonft eigene fein 
naeh n@eberblichlein für Reijenbe „ — den 7 April IHR 
erg, Sebald. 236 S., 16%, 35 31. d. 1,20 Dt, 
42 





658 


fofäufeben, eb Et au bie Gebete 


Teil 4: Beltgebete. Zeil d: © jeten 

Bibeltefen, Taufe, Konflematlon, — Teilhr 
fhiebene Berbältniffe. Zeil 7: Lieber And Bee fir Vie Wilerabet Data 

. 249 eine Bibelfefetafel, @chenkiafel zur Aufzeichnung — 

reitet gut = zeichnung der Namen von Verfenen, für bie 

un hat, dann Blätter zum Nadıteng. Mile Teile Saten ae Oi 

Überianlten, ber Nubangı Die gelhmadostle Haste tung in 
Stellen zur Mufjeihmung bes Tauf- und Ken) Stage zeichnet 

Nur alte Gebete enthält anchz 

2 Rleinen Gebutäun [Er SefanbeinnbiREAHER age 
von Ehr. Karl Hornung, meil, Detan nnd Pfarrer im Ans 
18. Aufl. — Baar Open und ut von. G, Berteitmam, 
VIIE und 200 ©, 16°. 40 Bfz., geb. 60 
Horming fammeit a J ji = De aus dem den 16. 8 

Mitte des 17. Iahrhunde und erll ware ST: nicht die 
dayn. Gr giebt 1. für D Moden Morgen. 

bie fo oft fc ſindenden Haffifchen 3 en — 1809 

in Woche 2 von Stard; inberd. m, 4. Wodhe Lieder u. ee 

Ocbete für Krane, meıft nach Walmforäden uıb &i 

Woche und einige andere nach oder von Start. Die 2. —— 
betenntuis einch Chriſten in 73 fragen und Autworten unb „Murger 
des Augsburgiihen Glaubentbetenntniffed“, bie 3. Abtei 

je Bewahrung bes —— und guter Oidnung im @ 

I — 
die 5, Wreitung 9 Nummern für Weifende zu Waffer und * 
Emden (Subah) und aus dem Müruberger PenBl 
WBaftor in (cantenberg, um 1660), die 6. Abteilung 9 ae 
den Tag, bei Gewitter, in Any tmd in Mepiehung auf bax Ente, 

3. 2rgere gute elufahe Oebere nad) Puther, Dabermanu, Mrd, Srnelk, 
Stark, Vihe ze, emmbält Tageslicht und Asendirieden, Kur 
Bebete aus alter und newer Zeit Mr bie SE 
gefellt von Stephan Jeniſch, Pfarrer, Dresden. Raumanı 
Ungelend, BE &., 1. 89 (quer), engerer um weiterer Druck, grand, 
diknnes Vapier, Rn ‚50% 

&s giebt ©. 1-68 Morgene au ara nah Art von Kelch 
für 4 Wochen mit Picderverien, ©. 61-68 fir Seihte und Mar 
mabl mit Qutbers feagehlden, dan bis &. BA 12 Belenbere Webere Arie 
bitten) und ein Amenzebet, 

Anmerkung 1: Gin neueren ähnlichen Grberblihlein wieder ZBat “ 
bas im Berliner Elifaberp-ftenntenhaus bejorgte, ogaten, 169, —— — 

Anmerkung 9: Ans alten Gebeiem ermachlen, |ie 
wiedergebent, teifwelfe in ihrem Sinn beten lebrenb, Re 
Sin Gebersiliein für Jung und it, Seransgegeben bon SH. 

7. vermehrte Aufl. Baugen 1861, „Grhriftenniederlage in Banpens —E 





hriftl, Schriftenwerein Dresben). #4 ©. east. 









Des Bin iR To rufe un fiubtüi, daf, en fihon beienden 9 

— ‚er Ronflemaı Ben bie a — u 13 — 
——— —* 

— FR II, Morgen- ımb Abenbie; aus dem 
Dr int mio le Silalsen une Yabee m ZU05 batn IV. Be 

Fk V. Bei ame ne uud andere Geheie: Geburtstag, Taufe, 

fiemation, Bibellefen, a Krantheit, Sterben ıc. und dann noch ald 


Bugaber Blnpihe Palme unS Cprucgebeie Bei Haufandachten u. dl 





1 Bes ee Audochten für bie Dausgemeine, bearbeitet von 

malendad, ©ı in Menningbifien, Pal. Siebold in 

Ein und D. Zi. Ben, WeneralrZuperint. in Berlin, because 
Evangelifhen Bliherverein. 





| 3 Sammlungen aus der alten und neuen Jeit. 
J 
| 


Sr vom 3 — Berlin 1896, 







alpinen: Fa sr che — wir + 05 1 67, 
Fehnit ER Br, ir mir Gohlhnnt 180 at, ie * 
mi 
jan 6 DE, 





Das Vorwort Schmalenbahs ve 1871 meift mad, wie auf Ber 
amfafng von Detgfenber; Bas Buch aefäricen fe mit dern Ziel, eine fir 
bie acht geeignete, Hrhlihe Nuölsgung der Schrift zu liefern. „Der 
| geier wird Diele Anflänge one en Älteren Schäpen unferer Kirche in 
dem Buche finden, Bas hat jo wenig vermieden werden follen, Daß £# viele 
mebr beabflti, 3 jemefen If. Die Gebete find vielfach aus der alten Zeit, im 
- meicher man einfältig umd träftig beteres Bon &. 1719 folgen die Ae 
 Baihten, für jeden Zhg eine, mit Kiderverfen eus bem Mnvenfälfäten Llevere 
fegen, ansgebrudten, I —— Schriftwort, — in rn ae 2 
Eh kurz Süpen und Hirzeren Schlußgebeten. — 782 fi 
Bitten (1-18 Neinere, I7_allgemeinee engebet 26.) und Fk rasen für 
den Baht ade @. 108.796 beidlieht das Oteilenverjeifimie, 
find auch die Bebete aus dem Bebetäihat der "lien Tröfter 
D ee ober nal I'nen bearbeite I dem on a erlag berauögegebenen 
Morgen- un — für Aflige Dane — 
Siräenjehr, R Auf. 818 ©, fl.8%, Gebete 18. ebene 
albimt. 1a dd. ZUNE, Yeber 2,40 DL, u‘ an. ao. 
und in dem Meineren Augzug daraudı 
3. Morgen« und Abendfegen für bas hriftlide — ——— 
Enthaltenb Ghriftieftionen, Pirderverie und — am 
und ffir 4 Moden 116 &. Brofcı. 25 fg, geb 
Durd wefliße Webt der Seifen, Xieder und Mg dot Gebeten 
An allerlei Bo, ermpfeblen ih Lehtere beiden Bücher. Mit ihren kurzen 
ebeien ermöglichen fie eine Dausandarht nu, ie wenig Zeit bayız nor« 
handen. Die Borworte es gute Anleitung. 
4. Rurze Gebete für alle Morgen nub Abende der Woche in füni- 
iehnfaher Abwechtlung, nebf einem Anhang von Fell und anderen 
derfiebenen Berhältnifien deo Lebens fr ” 
— Pen — be — 
1880, uf jäter, Cru! ler al I» IT 
Are ein Lob, 2,20 Mf,, mit —— Fr 
he in Ben Beten | er helonbere Berbättniffe het Die anonyme Seteritt 
4.“ 




















660 


bes Buches mit ihren furzen innigen für familien befimumten Gebeten ans bem 
Zahre 1841 (1. Aufl., 2. Aufl. 1843, mit Borwort von Wilhelm Hofader a 
Stuttgart), mehrere Gebete von Stard [10) und Gtorr [9)) verwendet. Ak 
Gebete tragen eine furze Schriftflelle an ihrer Spide und werben befchlaffe 
von älteren und neuen guten @ebetöverjen. 

5. Jäger, 8.9, Ehriflihe Gebete auf die Wochentage und Jahre® 
fefte der Xirche, fowie zum Gebrauch der heiligen Salramente und des 
göttlihen Worte, für allerlei Stände und Berhältniffe, unter Fred 
und deid, im Leben und im Sterben, von Luther, Arnd, Gcriver, Habe 
mann u. a. Gtuttgart, Belfer. Ausgabe in größerem Drud, 188, 
16 Bog., gebd. 1,40 Mi. Min-Auszabe, 3. Aufl., 1867, 19 Bog. 39%, 
XVI u. 288 ©., 23 31. d. ©. In Lwd. gebd. 90 Pia. 

Der. verbienfivolle Berausgeber vieler Schrilten Müllers und Gcrivers 
bat bier ein Sammelgebeibud) veranflaltet, Er ge ein f&hönes Borwort über 
Daß Gebet und bie beabfiptigte Anregung zur Sammlung durch die über bie 
Gebete gefegten Bibelfprüce. Cr hat möglich folhe gelammelt , bie in ben 
Worten und der Ausdrudemeife ber Bibel fih bewegen. Cr giebt 1. Geber 
auf bie Wocentage, 2. auf bie fee, 3. zur Zaufe, 4. zum heiligen Abendmahl, 
5. zum Sefen und Hören des göttlichen Wortes, 6. allgemeine @ebete, 7. Or 
bete für befondere Berbältniffe, darunter eines Yandwertemeifere, eines Ge 
felen, Weingärtuers, Hirten, für Schreiner bei Yertigung des Garges (Brefie), 
Arbeitslieder (Neumann, Hiller), für Zotengräber bei fertigung des Grabe 
(Hornung). In Abjepnitt 1 finden fid) 7 von Suther, Arnd, Prätorius, Scriver, 13 
don Jäger; im 2. Abfcpnitt 17 von Arnd, Matgefius, Arnold, Altes Kirhenbud, 
Scyimimers Seelentleinod, Scriver, Arnd, Laflenius, 9 von ihm; im Abfchnitt3 
nur don ihm; in Abichnitt 4—6 find verwendet: Schmolte, Arnold, Gerhart, 
Bingendorf, Habermann, Luther, Arnd, Arnold, Scriver, Neumann, Hiller, 
Preifel, Hornung. 

6. Altes mit Gott. Gvangelifces Gebeibuc für alle Morgen um 
Abende der Woche in ſcwoſa der Abrecfelung, filr die Fe und Feier: 
tage, für die Kommunion, fonie für befonbere Zeiten und Zagen von 
Luther, Arnd, Scriver, Arnold, Stard, Storr, Roos, Terfeegen, 
Spitta, 3. U. Burt, A, Knapp und vielen audern Gotteemännern. 
Mit einem Titelbild.” 51. vermehrte und verbefferte Auflage. Rat 
lingen, Enflin & Laibtin, 1 130 ©., Drud Mar und gut, 2ME 
(felger dis 50. Auflage bei W. Kiinger, Stuttgart), 
Neu bearbeitet bat das Bud Albert Bregizer, Gtadipfarr 

in Heilbronn. Jedes Gebet trägt ein Bibelwort an der Spike. Nah 
den vorbereitenten Gebeten won Luther, Arnd, Zerfleegen folgen Morgen 
uud Abendgebete auf 6 Wochen, Mar, kürzer ober länger, einfältig. Cs rei 
das „Ich, bißweilen „Wire. Der freitug bat feinen Charafter als Todettar 
des HErrn. In der 5. Voche find Abenplieder die Abendfegen; in ber b. um 
6. Woche kommen zu Schmolde aus unferen Jabrhundert Kühel, Bar, 
uapp, Blumbardt, in der 1. bie 4. finden fi folche Vertreter wie Bed amt 
Kapfi nur felten, fonft Faffenius, 2, Arnoid, 2, Stard, 5, Ouirsfelb, Arnd, 2, 
Frande, 2, Embden 1595—1650, "Roos, 3, Schmold, 2, Auguftin, Ulman, 
Wufculus, + 1581, Stötztin, + 1677, Bail, Geriver, 2, Yabermann, 3, 
Steiger, Storr, 2, Chriflopp Cprifiian Sturm, Samuel Baur, + 188, 
Tperemin, Bafilius, 2, Savonarola, Acuin (Pregizer), Gerfon, Kempen, Neu: 
mann, Rieger, Sailer, Gerhard, fenelon, Storr, Terfeegen. Nur Baurt 
Name Mört, denn er gehörte, wenn auch einem milben fupranaturalifilhen 
Nationalismus an, und das Gebet unterjheibet ſich in feinem Gebantenkr 
doc auffällig von den übrigen, In ben 45 Morgen- und Nbeudgebeten fir 
die Fetzeiten find 22 ältere, 2 Scriver, 2 Arnold, 2 Storr, 3 Sailer 


























661 


(2 Harn), 1 ee gt 1 Qutenfeld, ee 
1 Mrnd, 1 Yntt 1 bie anberıt 
ai eek — 


SE ehem hans 





bel 
ER bat jeber — nen Teinen ae, NY ber Beter mit den Betern aller 
und verfhieben: Ra a ebjehioer, mehr [ubjeltiner 
he betend, bald mehr fi itten, al mehr &radtend I Get ri I 
= it das Buch ein Te ea Zeugnis won dee Gemelufcpaft der Heil 
umd der beionderen Geflalt des Webetes, die es in ide it serlgiehenen Be 


tai nl ıden, deffen bi "Rad ni "le pen 
vum ein A under, beffen bier micht gedacht märt, Die pezlel 
MWöhnerimmenge he wielleiht ausgenommen. ey 
7. Das walte Dort! Morgen und Abendande in Geberen und 
Ledern für ale Fehr, Sonn und Gocheniage ie file alle Tagen, 
Stimmungen und Verbältniffe des — Tebens. Mit Borwortd von 
— Be in Stuttgart. 7. Auflage. Grein & 
— &1. 80, 400 ©, 2 
‚Hier finden A Gebete aud allen Zeiten {lie alle Lagen, jebech find die 
meuesen am woderweren Gebeie bevorzugt, amd Witidel und S Baur lub 
‚vertreten. Mad ben verbeveitenden Beberen tom men — und Se 
auf 8 Wochen, dann Mefjebete, Bufr, Beiht- und Abenkmablögebete, 
für befendere Berhättninie 1, Firhlihe, 2. für Se — 3 fe Gem 
#. Jahreszeiten und Witterung, d. Kranke umd Sierdende 
8 @bre fei Bott! Gvangeliiches Gebeituc, enthaltend Gebete von 
Ber, Menofd, Minzuftin, Kugel, Burk, Habermann, Heder, waffenius, 
Savater, Yurder, Meumanıt, Roos, Periver, Stard, Store, Terfteegen, 
flitofer u. a. mit Seyrirohfhnitten und Siederverfen, non Paul 
jeitbredjt, Stadrpfarrer ku Yangena, mit Borwort von Immanmel 
Weirbredt, Stabipfarrer in Deilbranm. 2. Aufiage. er 
Bleifhbauer & Spobn, 1897, 576 ©, 0 31 d. @, 2, J 
Das — Viefes Vueo a bie seiuhlihe —— von Dibel- 
worten ({ —— u) Alten und Neuen Zeftumentes als Fuudamemnt 
Srbeird. Roc ibliihen Bihern geocbnet füden fih set ven Bebeten auf 
10 Wochen (%, des Banzen), welde nad ben vechercitenden Bebeten Formen, 
— abends ———— ‚ähnlich bei den fol; — 












Hemilien, 


jertagdgebrten, Beicht- und — — — fie deſondere 

ten. Den Celu) 
(mfper den Beten des Zitelblattes funben fih mod verwendet Baumant, 
Battier, Göring, Krummader, Savonarola I. 3 
9 Nürgere bebete für zwölf Woden Worgen- und AbendNnbachten, 
ge, Abendmahl, Geturts-, Crantpeits:, Todet-, Eriblais und 
tersöte, auch [Ar Meifende, Ausmanderer, Bienfäoten nut As 
andere Depfirfniffe verfaßt (*%, fon auf Sapff) oder aus den beftei 
‚Gedet» und Fieberblihern geht von Brälat Dr. Kapff. T. ae 

aut AR ie AM ©,, in den Gebeien 28 31, Ip} 

m 

In dieſer befonder® auch für die Dausanbacht geeigneten vorterffliden 











Händen des Dausatere, wie bie Pirkitten flir — Rinder beweifen, aber 
an le Die Quaene verkienile, denn Iden Ölter bee in bie Läuge 
unferer Alten beibehalten worden iR, fo if bie Sprade bo Mar, 
verMändlich und durch eine Sen unttion deutlich falbar 
1. 8rais, Halteı au am ber häui [3 
für jütche Chriften Eee Che (een und neueren 


itch 
un — —* ie — 


KR a mit @oldichmitt und utteral 3, 

IR, mie Des, fusge Berment —* Bamtrien 
mie bie — ‚gearbeitet und bietet eine möglichft gedrängte und u nat 
möglihft genligende Nuoraht aus a beften Älteren und neneren Sammi ſun 
dm der @prade unferer Zeit. Das Bud enthält Morgen, unb Abend» 

jebere fr 7 Moden, bavon bie 6. und 7. Mode nur in Morgen. unb 
Aocnteren, wobei aud neuere Fieber aaa Bas torıben (Krait, 


— 





Vabırmeier, Knapp, Aberini). > Beet id folhe Ilber das 

Daterunfer, nur ueue vom Ion 9 Boden 
niten wie tag enthält feine Kg 

Stard, Arnd, Habermann, Auguf jenius, Arnold, 

ande, Neumann, Ger! Y f, in der 

ind neuere fee, Beiedrich 

Gberbard zu — Russe 16, verwendet, lieber, ältere 

nd wesent, lud, Salımo 


Baur, (late, # Bit 2 —— bei den Tanf, Verdst- und Abendmabld- 
beten mod Darnıs, Dann, Bahnmaier, a Reınpis, bei denen für das bänstie 
Eramer (im wiedern‘, Pateid, a folgen Meifegebete, Ti 
nebete und Sieber, für Sapreszelten und Witterung, in alleriel Nöten und Beiden, 
fir Kranfe und Sterbenbe, wohei Göring, Nies und Meinhold verwertet werden. 
Wie in den Deberbuch „UNE mit Worte mix bier mit eluer Wolfe von 
Zero jeugen aus alter uub euer Zeit gebetet un zwar zumelt mit ihren beflen 
— bie — sahen. Dafı Gebete von Dar, Ried, ©, Baur, 
tamer und a am ber Örenge beffen fteben, ioa6 
* Gi Ten Tiegt im @eift der Zeit, bie fle vertreten, 
12, — erzensidan im a der —— 2 
barun ine Scheififtelle kurz erfläct auf jeden 7, * Ser von 
— 6a Arnold, Bengel, Luther, — x Bafı jet 
a, sinn. 3 nulcr Do Tania Yalke — 





Stilling, Knapp, Geller, S. 166 werben Bi 






wei 
alt altteftamentlide, aud einige aus Sirach und Weisheit fominen mit daran. 
Derfaffer — ſoiaende neue umd alte verwertet (auch in FH — 
fan tet): Wend, A Wenold, Bengel, Seriver, Crähelin, Hahn, 
Detinger, © Rieger, C. D. Rirger, ne * 
Sammniungen, Hei tl 







„Beiftt. Bi 
* 





664 





he, 4. 9. Wronde, Wilhelmedörfer Prebigtunb, Gt 
Häveder, Pebensabriß von Anton Egeler, Bernieres Louvigni, 
obfein, Blumharbt, Barter, Kolbe Lebenslauf. 

18. Möller, Arnold Wilhelm, Gebete der unfihtbaren Lirde 
in Andachtebuch, gefchäpft aus den Herzensergiegungen betenber Cprifen 
aller Zeitalter der Kirche IEfu. 3. Auflage, burhgefehen unb ergänt 
don Iulius Mölter, 1879. Halle, Buchhandlung des Baifenhanfes. 
12%, X u. 3292 6, 26 31. d. ©, geh. 1,80 Mt, in Kallifobb. 
Goldfgnitt 3 Mt. 
Bie da® Borwort von I. Möller, Aswede im Färflentum Sanenburg, 

au der 3. Auflage des 1882 in 2. Auflage von feinem Bater Arnoıd Wilpelm 
Möller erfcienenen Bebetbuches berichtet, follte in biefem Büdjlein ein Handbuch 
entftehen, wie e8 aud wohl der geförberte Chrift in manden Gtunben ber 
Geifteedärre fih zur Hand winfgt und worin die mannigfaltigen Seelen. 
zuftänbe bebacht feien, welche unfer Heiland in den Worten bei Matth. 5, 2—13 
darfegt. Darum folte bier „eine Speife für foldhe Herzen dargeboten werben, 
welche erfannt haben, daf ber Apoftel Paulus ber Gemeinde zu Korinth um 
fomit allen Gläubigen nichts Höhere habe wünfhen tönnen, als was er in 
fegnenden Worten zufammenfaßt«, 2. Xor. 13, 13. 9m diefem Sinn find and 
in der neuen Auflage die Gebete gejammelt. Das Verzeichnis weift für bie 
157 @ebete folgende 35 Berfaffer auf: Auguftinus, Hieronymus, Taufer, Kempit, 
Joh. Arnd, Zatod Böhme, Franz dv. Sales, Fenelon, Gotifr. Arnold, Gerhard 
Terfteegen, Job. Gerhard, Zollitofer, Minfinger, Sailer, 3. $. v. M., Start, 
Neumann, Neri, Lavater. Spalding, von, Beämann, Kramer, Krummadker, 
Samuel ®., F. Drollinger, 9. 2. N. Ältere und Neuere Sammlung, Löhes 
Samentörner, Patrid, Laffenius, Souvigni, Bail, Keil. Iedes Geber mägt 
feine befonbere Überfcrift. Ohne eine Idarfe Einteilung beginnen einleiten 
Gebete, folgen Gebete für Wochentage, Gemeinfhaftsgebete, dann Bußgebete 
Gebete an den Exlöfer, Taufe und Abendmahlagebete und ſolche mit dem Bfid 
auf die Heiligung und Vollendung. 

Ganz aus dem Geiftalter Gebete berausgeboren, fienamenlos verwerten, fand) 

14. „Allgemeines Gebetbüchlein.“ 9. Aufl., Nr. 91. Ev. Geielihelt, 
Stuttgart, 1891. 32°, 128 ©.. 24 Z1 d. ©., guter Drud, Papier 
aut, geb. 15 Big, Fwbbd. 25 Pig., Goidſchu. 4U Pig. 

Das’ Büclein ift dem Heinen Habermann wärdig zur Seite zu flelen 
und wirb dem modernen Chriflen in feiner moderneren Form und um der 
teilweife hurzen Gebete willen, die 8 zur Auswahl enthält, vielfad) noch mehr zu- 
fagen. Um der einfachen Form willen if e8 auch der Jugend beſonders gu empfehlen. 

Nach dem Apoftolifcpen Glaubensbetenntnis, SBaterunfer, Gegen und 
tuefffihen Bemerkungen vom Bibellefen und Cebetsverheifungen und dem 
Gebet um die Gnade, recht zu Bitten, folgt der „@eifllicye Tageslauf« in 
Gebeten, Spruchen und Berjen nach Lühes und der Alten (Mathefius, Spangen- 
berg) Mufer, dann mder Tag des HErenu und Morgen» und Abendgebeit 
mit @eftionen für die ganze Woche, ©. 16—66; dann folgen Gebete für Beichte 
und Kommunion, &.66—74, Fel- und Feiertage (die alten trefilichen Kolekten 
teitweile), ©. 74—93, befonbere Zeiten und Fälle (Geburtstag, um Keufchbeit, 
auf Reilen, um frieben, in Teurung, um das tägliche Brot, für die lieben 
Keoetie, wenn böfe Seuchen geben, in Rrantpeit, um @eoulb); Fürbitten: 

ie Litanei, ©. 9A-I11, cliehlich 8 Lieder. Nur das Gewittergebet wird 

befonbers vermiht, 

Noch kürzer if das Büchlein: 

15. Chriflie Gebete für Schule und Haus. Zum beflen ber New 








w 















665 


Diögefan-Rüfer-Witweit-Ra| J 


Sa emhält 1 bien nnd Berfe) we — a meint 

ohne Kamenangabe: Morgengetete, Abenbgebete, Tifhgevete —* il | 2 
Bebete in Feibes- und Gr euer, —— Orten, 15 bibsiiche Gebere. n 
16. — Mies Dausbüniein. Cine Smiung meifl alter — 


— Ev. ar ch, — 








— alle — En 
gutes weifies Papier. 
, ©. 60-187 78 Lieder, mit 
el Aue — u — — aus * me! —— 
Heiligungslied des Pieriemus und ber Densanbien Kreife. Die Gebete felgen 
im biefer Ordnung: Luthers Morgen und Abend] Zifchgebet, Milrbitte;, 
tr onen, nd Abendgebete Aut 2 Weden; täglide Dorgen- nu — 
te; —* und Mbenbmablsyebete; Üebete in allerlei Anliegen: demn 
tung, für Krane und Sterbende, Bterbefeuiger, Gewitter, Ste fin af 
Brund alter gearbeitet in einer furzen, Maxen, edten, biöhfhen Sprade. @ie 
nicht febr lang und leicht verftäudlich. Die Liederverfe am Schluß der 
‚dere find nicht Immer gerade den befien Kernliedern entnommen. Da bie 
Bun allgemeiner Urt Aup, vaffen fie für jenen. Sie halten TE durchaus 
ubjettioiflifhen Empfindungen. Die Webete einer Mo ıd mebr 
— seo ‚Serneinihaft (wir), bie meillen auteren mebr {fe eingeine. ER einzelnen 
—— erfolgen feinen beienderen @rdaufen; myang, nur ber tag tullpft 
an ben Rreujestob Ehrifi an. Das Büchlein ift für A und 
— ‚and Son junge Ehriften, die amd noch wicht ſeht tief geyriinder find, 
aber beten fernen wollen, (ehr yu empfehlen. 

Anmerkung: Im Sinn der Württemberger Pietiften betet auch das 
Wdlein: Sammlung Geifliher Gebete fe ‚jan Morgen und Nbend ber 
Wode, in au boben fyeittage, fewie file beiondere Zeiten und Lagen, mit 
Befonbecer Müdiht für Neifende und Splvaten, von verfehiebenen golt« 
Ki jen Berfaffern. Nebft dem 91, Plalm mit Anstegung sog, ——— 

ni in & ati, fhder Kurg 160, 117 ©, yı Gigenn 
@. SU fl: Bronhk Du einen Preum? ©. Kent du Re et 
2. M—108 der DI 91 von Paulus Gerhardt, Glumdardt, Dr. Mchiet, eine 
ei „Die gute Waffen, died Über Pf. 109 und Pf 56, 17. 1%. 23, das 
goldene AOE 
m. — Herzlärtung In Gebet und Lied. Dem kitchtichen 
und Lieberihap entnommen und allen, die ve weht — 
ir ehem und Nelig fecben wollen, dargeboten von .H. Mönigstd 
Dar in Langhenneröborf bei reiberg. 5. verbeiferte und — 
lage, Dredden, —— je bes Vertins zur Zerbreitung Ariftlicher 
& en. VII u. 214 ©, (höuer, flarfee, Marer, Meiner 
Tapıto. 60 Yin, Hot Korfemise 1 WE, Goldfcnitt 1,20 DIE 

8 finden fi die Gebeie für den eingelmen (ich) nuebe ala für Bemeln- 
afen geanbeitet, “Die Eargem Mubasten baden Bezlımg ju ben ShBvfumg- 
— Rittmeyer, Lenz und Zollitofer. 1. Morgen und Aben 

alle Zage ber Woche: II Zonmags: un fpeftaebete, auch (fe Düfte 
3 Erfheinungsieft; IN. Beicht- und Nommuniougebere; IV. Gebete "in 
allerhand Anliegen (au eine Bilrbitte für die Heivenmilfion und, was ſeht 
fetsen, Geber einen Zaufyaren, vergl. Wanverfab); V. 72 Kernlieder, 
1 re Vilgerfiab. Morgen» und Abenbanbadıten für bas 
Velbagen & en Sebd. 8 Mt. 
er Eieine Pilgerflab, Mt. 

































667 


deuten * ib nme in Preſa). Die Worte find im Auſchlut am bie Der 
das Baterumfer entbalten, — unter — 





ne Cienenen 
Tem“ J dB, — 
——— Seht Mi St — 





on — ——— — ee 
je, Mr * en 
wer Settedmänner aBer Jabıbunberte ent 
ung 2: Eimas —— 30 bett u Dat an man 
Merte Der Bier, in Eammlang velglfe map Ai 
— ge; von 3A Knaate, . dal in Parfenberg bei 
a bei, Bid, 1998. Grad Kl und 206 © 
ER ne ofen Geimeinplägen wichtige Gebanfen eus alen 
, zumal Pe Luther amd Iutberiichen eu ben ar Aber 





a len ide. 

101 Däter in eva 140 Ausfp — 

——— Stılmmen, &. 619, Sauetge 

en und Glldenes Kleinen, ©. 556, 

if afferguelte, ©. 561, Das Straßburger 

Betersliälein, ©. 560, Die Himmelsleiter, ©. 519, Hollitsfers 

Beihraudfgnn, & 567 als Sammelgebetbüdher alter Zeit, bie nen ger 
drudt werden. 





4) © fi ter und 
nn Emar N 


fier der She Walfons- und Oftergit, Ans den älteren Ca 
er HEN: ıbigen Rirhe gefsmmelt und bearbeitet von Friedrich 
—— vn ber futh. Teimitatisgemeinde zı Sprir 
zu baben im „Lutheriihen Goncorbia-Berlage, 1879 
—— — — 42 u. 30), Herzmann), 89, geh. 1,1, 
af tb. 3 er 
V het fergenden befonberen Titet: Andamten zur 
yanstiaen — der beitigen Aus den älteren Schägen 
— u m. a une —* ©, 31 31.2.8, Noten. 
es Papier, ‚ge De Andadhten, eingeleitet burd ein ed über 
di —— ae — mit einem Gedet. Sie find aus bem 
6 erwachien. Duellen für fie find: 
ei Baifionalbüclein ober „Ei —3 ehe ‚guabenreidhen 
‚Diftorie bes bliteren Felvens und Sterbens unler® Heben und Heilandes 
IEfu Ehrifii, darinnen anfs kürzefte und beutlichite —2 und im gem 
u und Antwort gefaflet IR, 1as aus einer jeden Vektion fülenehmtidh 
ehren, Tref), Erinnerung und Warnungen u — Bu ga Walken ei 
Durg Simonem (ak b, Eine art a gi 


gas Me. a 


Uenus an St. Thomas und > Geofefer der ER Sptache tm Yelpgig, 

















668 


dann PaRor prim. und Konfiforielis zu Yalle, dann Hofprebiger des Kurfärfter 
don Brandenburg und Bropf zu @ölln a. d. Cpree, dur Reformierte vertrieben 
Paflor und Superintendent zu Meißen, endlich zu Merfeburg. Vier feierte 
ex 1623 fein 5Ojäbriges Jubiläum bes Amts, nahm 1624 mit @erbarb und 
Meisner an dem Theologentonvent im Streit wegen ber Gießener teil. Er 
Rarb den 5. Oftober 1631. 

2) Georgii Renauli, weil. Prediger zu St. Wolfje am Ungerifcen 
See, Öeiftreihe Baflionsihule, b. i. bie ganze Hiftoria des bitsern 
Seidens und Gterbens unfere HEren und Leilandee IEfu Cprifi, nad 
allen 4 Gvangelien in 5 Abteilungen verfaflet. Allen frommen pri 





Gebete find kefonders aus Martin ® . 306) 
Moller, Lafenius, Zeämann (in Stralfund, 1632 befreit aus ber Tproler Fehe 
Ehrenberg), aud von Grammlid. 

2. Das Ofterbuc lautet im Titel entſprechend bem Paſſionsbuch. XVI 
und 289 ©., bis 800 Noten. Ausfattung wie Bafflonsbud, geh. 1,25 Mt, 
Halbfezbb. 2,50 Mt. 

Nah einem verbeutfchten Hymnus folgt das Borwort von 1878. Ee 
weißt nach, da; der Stoff entnommen fei nad ber Bugenhagenfen Harmonie, 
befonders 1. dem 1551 erfhienenen Bu: „infältige und furze Summarien, 
Auslegung und Handlung über die herrliche und ſchöne Hiſtorie der fröhlichen 
Auferftehung unfers lieben HEren IEfu Chrifiv. Durd Crasmum Sarcerimm, 
Bfarrheren zu Leipzig, bejehrieben (geboren 1501 au Annaberg, + 1589 zu 
Magdeburg) und 2. „Chriftlice und einfältige Erlärung der rögtigen Mu 
erfiefung und fiegreichen Himmelfahrt unfers lieben HErrn IEju Eprifi, and 
der tröfllichen Sendung des heiligen @eiftee, wie foldhes aleo die 4 Evangeliften 
befchrieben haben“ burch M Ehriftoph Bifcher, weil. Hennebergifcher Superintenbent 
und Pfarrberr zu Schinaltalben, 1868 (ogl. ©. 96). Weiter ift Luther, Beit Dietrid, 
Jufus Ionas, Joh. Spangenberg, Job. Gerhard, Midael Dilperr, Georg 
Mylius benugt. Die ;ete find befonders aus Gubahe „Beberbuch«“ und 
Dilherrs „Leben IEfus genommen, nur 7. 8. 10. 13. 22. 25. 27. 28. 33. 3. 
iR won Rochner felbf. or ben Andahten findet ſich Inhaftsverzeichnie und 

iebertabelfe, dann folgen 3. 1—289 36 längere Anbachten mit zufammen- 
fafienber Überfeprift, ausgedrudtem Lied, Sprud ale Motto und Sprugh bezw. 
Stelle aus dem barmoniihen Tert, dann ber Beratung, dem Gehe 
und ausgedrudtem Schlußlied. Die alten Bäter des 16. und 17. Zahrpunderis 
teen bier in ihrer fehen, fernigen, bisweilen breiten Urt, aber Glauben 
wedenb und Leben förbernd von dem Feiden und Sterben des Mittlers und 
ichen Geheimnis und feiner Ausbeute für Chrifi Kirche. 

ionsbud. Ein Gebet und Erbauungsbuc für die Baffionszeit. 
Aug das ganze Jahr dinburch befonbere alle Breitage und zu einer 

toülrbigen Ubendmablefeier zu gebrauden. Bon br. E. €. Göring, 

Pfarrer zu Weitbeim. Stuttgart, Zelfer, 1854. 168 ©, 37 31. d.E. 

Es enthält meift ohne Angabe der Berfafler viele Gebete und Folletten 
aus bem Gebetsichag der Alten. Sein Gebraud fegt f—hon tieferes Berländnis 
der Paffion voraus und wird durch die Mifhung von Gebet und Betrachtung 
und eine eigenartige Anorbnung erichmwert. Gr fordert eine Vertiefung in 
das ganze Buch. (1. Vorbereitungs. und allgemeine Paffionsandachten; 
2. Morgen und Abentandachten auf alle Wocheniage in ber Paffionszeit; 


























009 
= — — = 7 —— 








die 
e une aan lee 5% 
den Alten Sa fer, 


Chan an ze 
— — ind mich al 


„Da Er 





ung ze — und breiteren 


‚zu empfehlen, 
uwertung: — en ah Sinn dee Alten If galten: @ped- 
mann, „Das unfguldige, bittere, ellvertretende Leiden und Sterben untere 
Hiebften Hs und Heilan Bra Ghrifti für uns verlorene und verdammte 
@ünber, in 92 Morgens ———— ffir Die heilige Ball F 
— dernonm XI und item, 37 BL 
id. 1,80 DIE, geh, ze we em Neue Biefes — da dioren. 
















Den Wamen der Berfeffee up nicht Kia, ‚ber. 3: 8. die Beltngebete 
1, 8, It, 19, 13 find aus Sittimeger ı 
mann), ebenfo TIL, 4, 5 (mach Arnd Seren, 10, Coon Aunö) 

6. Eoangefifdes Kommunlonbählein. Nedft einem Andanger 
Morgen. umd Abends, Feft- und Berufsgebete. A von 
Deinrih Wendel, Bresfau, Dillfer, 1 
uud fpäter m 31. db. ©, broih. 36 Dig. Halbhwbbo. mit Cool fi 
5 Pig. (Das große Kommunionbub —— Verjaſſero if leider 

— Bat. dazıı ©. 653 und den auch befonders erfdlenenen 

Si ‚etdanbang Wendele zu Anders unb ——— Geiſtiche Lieder, 

Auftane Bredlan, Die, sch. 1,35 

ach einem Morgen» und Abenbgetet am —— von Gbting 

ga el — Unlerweiſumg wer beiligen Abendmab! — und 

Sfetatlon, treffiihseinfältig uud nfkhtern-Audenid (0 @. 29) 3 

— e Intereiht vom zeiten Brauch bes —5 — 

—— zum heiligen v 16 

Kapfl, Be N 3. Bnf- und Belctgebite von grelemius, — 
— — — Lars, Dbertonfiftoriafrat in Bresiau, + 1768, 

arbeiter der. Dir erger Bibed, anf, Yübe, Wangemann, Pabermann; 

4. Abeemahlogebete von Frefeulue, Kirfleit, Meliffenser, nad dein Kommunion 














671 





Kl 
10. Yufl. ne —— Bu Deunchlant, 








1806. imo. 30 Bf., Rallite 
Auf @ —— ati — bie nicht genaun finb, wird im 16 Abſchnitten 
erbautich Aber Kreuz unb Peiben — ©. 1. Alles Areuy 
— lemun von Seu. 2 t e8 ben Seinen aus väterlicher 
u. 3. Darum follen wir ch * ig 10, Haltıt an am Weber! 
vergiebt zumeilen mit, pe Büte um Siluten willen, > Ir 
FA iR iemend unfauivig, 16. Ss idenem Ramhfe 
ermarten ? Im Andang, th 9. Ba! 





1a —— eines 


0%, ar ader gut. 
dies prafifße Bid geht auf die — Eder Alien 2 im: 
jauprbejlanbtelle mach AN «9, wie bie früheren Auflagen, Deu exbaur 
Tichen Schriften — rin ad wie Luthers, Zaulers, Iob. Arnbe, 
St Satans, 9 So nd Ehriftion Cerivers, and Lirchti 
ca un) 
aan Aria für‘ Neifnbe ‚ame dem Yandiverfer- und Arl ind 
AN aber auf alle Stünde erweitert; auch if den veränderten —— 





mung getragen. 
Die GBebere folgen in der Ordnung: 1. Bor dem Unteit ber — 
2. Beim Anıcıt der Welle; 3, May Der Weie (Morgen, Eild« und be 
Sturm und Ungemien; 4 Bor ber Heimreife; b. Danfgebet nach gti 
— Weile; 8. In der Fremde (tägliche Morgen« und Abendgebete 
Dant, Bitte, Kücbitt:); 7. @onn- und (efttagsbug) (Gebete und Betrachtungen) 
& Beicht: und Kommuntonbücleins 9. Kieberbuch; 10. Palmbuch; 11, Dr. IRa 
Kutbers Ratebiamus; 12. Goteanien Ben ua unb Begräi 
25 jocın ber Taufe, 2) form des Begräbniffes: m zu Pande, b. zur See; 
Bercitnis ber —— Mingtingevereine, Mäybeberbergen, Dafenmüfflon. 
—— ——— "ende bus 1897 
im Su eos ver @- Seieticelt eribien (geh. 2 If, 1DK B» 
FR — Teament und Vlalter angebunden ift, ti. 8%) unter dent 
nberhuä flcdeit und wigteite, ud nach ben Pilgergebanfen 
Weitbrecht, dem Defundbeitliden Nat  Iüs 
u, Acc 1 &eyian se der bee i 
136 die bee Ai 
—— ſcueßt ſich am —— J 
Abendgebete anf eine Woche (Roos, Arold, melde Kianed (NArIHIIa als 
old bezeignet], Terfteegen, Frande, Bengel, Baumann, Storr, nur 
Bis menee nor, Mtlhora), Mrügebei, Bellgehee, 1b Blcae fie telauhene 
Berhätiniffe, allen alte Gebete Dis auf eins von Fühe und Kapfl- 
Anmerkung 2: Cine Sammlung der erbaulicfien Betrarhtungen für 
Rrante und terbenbe enthält auch: Hand» und Dauobud für Kranfe nnd 
Be Breinbe and araBiiäeg Siilebudı Ik: Sritlide Eetionger = Base « 
Stursgart, Belfer, 1860. 2. Auflage. 724 &, 92 bew. 
Shut Angabe der — jiebt Göring, wie er felbi ie J— — 3 
ab Lebens ri mb Lebensterte ber heiligen Schrift und ber 
hriftl, Kirche mit In en, Federn und Eprücen, 





















672 


Hierzu fein ſqliehlich einige Yausprebigtbäger genannt, weich 
vornepmlich ältere Predigten mit jammeln: 


5) Predigtiammlungen. 

Die BoRittentitteratur Andetifre Grgänung in den Baueprebigt 
Hügern, im denen mar ben Yerifopen Prebigien älterer und neuerer Jet 
au Sahrgängen vereint erfceinen. Bon ben vielen Sammlungen feien folgende 
drei hervorgehoben: 

1. Evangelifhes Haus-Prebigtbud. Cine Sammlung auserlefener 
Evangelien» Prebigten aus alter und neuer Zeit auf alle Sonn-, Fehr 
und Feiertage bee Rircenjahres. Perausgegeden von Baul Langbei 
Barrer in Dettingen a. &. Reutlingen, Drud und Berlag von Enfiin 
&2aiblin. Mit ausführlichen Familienregifter, einem prachtvollen Farben 
brudbild und vielen Tertbilbern von Schnorr v. Earolefelb u. a. @r.4°, 

1128 ©. 31 31. d. &., großer, flarter, weiter Drud, 7,50 Mt, 
geb. 10 Mt, 11,50 Mt. 

Aus den vielen trefflichen Empfehlungen, welpe da® Buch gefunben hat, 
heben wir folgende vom Cv. Kirchen und Gchulblatt für Württemberg 1891, 
Nr. 47, hervor: „Während an Prebigtbäcern Überhaupt fein Mangel if, 
giebt e& doc) folde, bie fih zum Gebrauch bei ber häuslichen Andadt un 
Amar nicht bloß der „Gebilbeten®, fonbern au be& »gemeinen anne 
eignen, nicht allguviele. Dielem Bebiirfnis aber will und Tann gerade dat 
vorliegende Bredigtbudh, ein Seitenftüd zu dem im gleichen Verlage erfcyienenen 
Stareicen Hausgebetbuc, in Hervorragendem Waße dienen. Die bar 
aufammengeflellten 93 Predigten rühren von einer ganzen Reihe geifigefalbter 
und reichgefegneter Zeugen der göttlichen Wahrheit aus alter und newer Jet 
ber, die alle fepon”zur oberen Gemeinde eingegangen find, aber durch ihre 
Vredigten und fonfigen Erbanungsichriften 0% gu ihren auf Geben pilgernha 
und fämpfenden Mitcriften reden. 8 find nicht weniger ald 29 Namen von 
Dienern des göttlichen Wortes feit den Tagen Luthers bis zur Gegenwart 
mit 1—6 Beiträgen darin vertreten. Und daß es das lautere unverfälicte 
Evangelium if, Daß in dielen Predigten verfündigt wirb, daß 8 eine gejunde 
Geit und Herz Märtende Nahrung if, bie bier dem Chrifenvolf bargebotrr 
wird, dafiir bilrgen bie Namen ber befannten Berfaffer. Dadurch aber, Def 
hier eine nambalte Anzahi von Olaubenszeugen aus drei Saprhunberten be 
enangelifchen Kirche zu un reden, erfüllt dieſes Prebigtbud meten dem, dej 
€& der häuslichen Erbauung dient, noch einen anderen Zmwed: 8 giebt er 

ut Still von ber Weihichte ber Predigt in unferer evangelifchen Kirche a 
Beiipieten _ wertvoll für jeben, dem die Werfünbigung des. Goangellnt 
obliegt, zumal für angehende Prediger. Nehmen wir mod hinzu, dab det 
Bredigtbuc am Anfang Die nötigen Blätter enthält zur Anlegung einer » Familie 
Gronit« und in einem Anhang am Schluß den furzen Febensabriß fänrtide 

rt 

















darin vertretener Prediger, ein Gachregifter und ein Berzeichni der erfäi 
Vibelftellen, nicht zu vergeffen bie einfach fhöne und mürdige Nusattun, 
melde die Verlagepanblung dem Buch hat zuteil werden laffen, den Bilbe 
{hmud, mei aus Schnorrs Bilderbibel genommen, und ben Haren, große 
aud) für die fhmwächften Augen Ieferlihen Drud, fo dilrfen twir Dasfeibe al 
eine wertvolle Gabe warm empfehlen und ihm wänfhen, daß es in reit 
diefen Chriflenhänfern Eingang finde unb reihen Gegen fifte.« 

Gerade daS Verzeichnis der Pebensabriffe, ©. 1I0L—I115, das bei alkt 
Kürze erbaulich geihrieben if, macht außer dem Sache und Stellenregite 
das Bud) fo mertvoll. Darnad; reven bier folgende Zeugen: Ruther, aus ken 
16. Jahrhundert, Stard, aus dem Anfang bes 18. Iahrhunderts, von da 
Württemberger Pietiften des vorigen Jahrpunderts: Bengel, Georg Konrer 





673 


Btisger, Steinhofer, Store, Burt. Wraflberger, 2. Deinrig Rieger, Roos, Ge 
— — — — ilier Ya 

wieg, ans dem ang in Fudiwig Dofader Um 
jsuned —S 8 SEE — Werner, Olınmdardt, 
off, Iofenhans, Lobftein, Spitta, Rudwig —** 


2» Covangelifi eDaudlan ‚eh. Ein Rabrgang Predigten ver berilbnt 
aaa ac von Sul — die Ka ‚Zeit ut he 
Ei 2A — bes NE nebft einem U 
Dit einem Bortwort von Delan E. @. . 1872, 
Say in & it iu Er x Stuttgart, * 


. mei . en 6 
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ventjeld, Andres, Veerbrandt, 















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weriafler den aan wegen, einer Ber Perolbe san 7: ae 
Bone! nicht müde 


und — — — —— ——— 





SER fiuden — eddien, auch File 3. Feiertage und Marientage: 
it 30, Müller mit 16, Scriver mit 18, Rioger mit I1, 
eis, 5 bert mit 17 Bertreten, 





Beafaen ang 
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— 
von Abifeldt, Mındt, F 


a. : 
Albert und 1 Se — Krummacher, 33. 3be, Yurhe 
er, 9. €, G. u H. Rieger, criver, —— — 





u 


43 








Anfang 2. 
Tabellariſche Überfichten. 


1. Überblick über die nen herausgegebenen 
Erbauungsbücher nad) jagliher Ordnung, mit An 
gabe der Seite, wo diejelben bejproden werden.*) 


1) Predigtbücher. 
Suthıza, rc Hin fürs rifliche Haus, Band 5. Braunſchweig, Schwetide 


Luthers Prebi; A Zuegil * Zimmermann, Predigt ber Kirche, Bd. 23 

Leipzig, Fr. Richter. ©. 

Luthers Werte, neue — Ausgabe, St. Louis, Bd. 11: Kirchenpoßule 

12: Kircenpoftile, Epifeln; Brass Hauspofille. ©. 41. 

Quthers einzelne Berigten. ©; 

”  Yauspoflille. Co. Büervrein, Berlin, ©. 42. 

m  KXirhenpoflille, Epifeln. Braunfcmeig, Stottmeifter. &. 42. 
Luthers Gvangelienprebigten von Pland. Stuttgart und Cal, Bereinstud 

handlung. ©. 48. 

Luthers 70 Prebigten von Schloſſer. Desgl. ©. 4: 

Dietrich, Veit, Hauspofille. Stuttgart, Wad * Gütersloh, Beriel⸗ 

mann. ©. 7B. 

Breny, Kurze Auslegung der Epiſtein. Gtutigart, Steintopf. &. 82. 

”  Goangelienpredigten. Cottbus, Gotthold. &.83. Prediged.Xirde. ©.3L 
Andreä, Jafob, Zwanzig Predigten. Güterslog, Bertelsmann. ©. 8. 
Fifcher. Die 50 Tage der Verklärung. Leipig, Sinfuber. ©. 95. 
Miollers Praxis, ovangelica, Coangelinprebigten. (ittehen, Cpriflige 

Verein. &. 10. 

Tilemann Gestuftus, 10 “Predigten von ber Rechtfertigung. St. Lomt, 

Soncorbiaverlag. ©.’ 132. 

Zilemann Beau, 4 Brebigten von dem Unvermögen. Dresden, Heinrid 

Naumann. ©. 1; 

‚Herberger, Aueh, Predigt der Kirche. Leipzig, Ritter. ©. 58. 
Soangeiche Sergpofüe. — Eoifeiihe Herponile, Bern 
Scuige, jeht 2. Grichen jun, 6 

















rd, Auswahl, Predigt der er ©. 1%. 
„  Beeigten, Goangeien. „Stuttgart, Belle, igt Balder, ©. 106. 
1, ge gomugpreigten, Antiam Altona), Shmit. ©. 194. 


Gerhard, Joh., Poille. Leipzig, Hinrichs S. 20 
Fürfemann, Apofol. Anfmunterung, Epifelpofilke. Ser, Sinbuber sm 


0) Solche mit gröherem Drud find auch bier durch ben Drudl hervorgehoben. 


875 


Süttemann, 9. Sont der Millerfgen Gerzpefile. Hamburg, Raubes Haus. 


. 2, 
tin, — Auswahl, Predigt der Kirche. S, Mi 
nfpiegel, Eoangelienpredigten, Bd. 1. —— audes Haus 


5, 
Maler, vaı Ihe @.248. — Upoftohiie Schluftette. ©. 24 
He ao taie. ©. SR — Brhber ber Oeihgen, & 200 


Seriber, Feiner a — Seelenfchat von ieh u. Lelpzig, Riehm ©. S 
'soperbigten. Ieintopf. ©.2714.270. 
” jteit des Stinber Bolten, Stutigart, — 8.2770. 
am Auf. une Befoetigten Outer, ale, em. 
Sour falechiömusprebigten. Gt. ie Volkening. 213, 
—— Bentlingen, Enfiing Kun in. a (mröh. Diuch 
* jur. 
= Spipeprkigun. Beutingen, S. San. 830. 
Stuttgart, Beller. ®. 9 
Frefentus, Soongelienpredigten. Lahn am Shape, Bereinsbuhbandlung. 


refenius, Epifelpredigten. Colw ı. Stuttgart, — —— 
jtande, Oußpredigten. Dalle, Walfenbaus &. & 
—— — — — Berlin, ee Bude und 


— Did ins Croige Leben; Der Gichtbruchige. Baſel dezw. Dans 


ER. 
ae Einige feiner legten Reden. — — in Berthelodotf gehalten. — 
Anslegung des 2. Artitele. — Den Weifen und Klugen verborgen. 
—— ©. 134. 

Reden ar die Kinder. — Bon der Hoffnung des Emigen 
bens — Ron der B — der Sunden. — Das Wort vom Freu, 
amiluöputin, . 185. 

Sr ale 8 Stellen des Evangeliums Matehäus, 
ng. Gefelt 

une Derze und S Gütersted, Bertelsmann. ©. ass 

m Die heilige Operfeier. Grutigart, Go. Befellihaft. ©. 483. 

m Lalfonaprerigten, @. 44. — Hochzeltpreigten. ©. 464. — veichen- 

igten. Stuttgart, Belfer. 

ıhofer, Goangelifcher Olaubensgrund in Prediaten. Stuttgart, Bellen, 


Steinhait, Die Die Hausdaltung bes breicinigen Botted, Stuttgert, Ev. Belrll- 
rt, Kr ıcliücher er in ber —— Erkenntnis der 
Sch. © Srfenfhaft, 


Stuttgar 
— Ban —— Rat "Enfind Lt ©.481. 
P eifchh. K Spohn. ©. 483. 
D lb. Baur. ©. 483. 
»„ Die Ordnung des Heile, > « Bein Spohn. 5.438. 
Prtinger, Ran Srunarı, —— 8. 0. 
— Betrachtungen. , Sıöntopf, ©; 800. 
ahn, — m und Vredigten. 8 ©. 507, 
arten, Breiten (Eoruyelien). Suutt, — Seen. @. 514. uU 
» Bid u. Mecht, Soangelieuprebigten. R.,W. Baur, ©. d16, vgl.d. Nadıtrag 
 Goangelienpoftille a.gutber, d, Müller, Scriber sc. Berlin, Yauptvereli, 8.07%, 
a3* 



































07 


Steintofer, Römgrbrif, 1; Yohannit. Otutinart, Go. @efeigat, 
Hiller, Reucs $ Syfem ale aller sem a ai Van dm dar je Me 
Tefloment md die Borbilder ı. Yeipgig, Riebm &. 47 > 
Moos, Römerbrief, Berrt, Zups, Iatobi, Tohanmia. Granger, — — 
Img tn. bie M6L. @efäidten dos Atem ine Onangae, 


sn 

anche dar au 2, Betrachtungen Über dag Reue — bie Pfatmen 
Meinen Provbeien, Stuttgart, Ev. Geiellichaft. ©. 498. 490. 

Hahn, Bride a die Epbefer, Philipper, Hebrler, — Bet, Kenia, 


(Rich. ©. 510. 51 

— Bentiugn, 2. Yaur. © 810, 
artimans, Sehr bafei, Rber. ©. BIB. 
die, Io: ki Siem N henhliher Berein. ©. 592. 

Auslegung der Scirift nad den Scriftforiherm der älteren enangelifgen 
Kirde. @ltersioh, Veriiomann. ©. 201. 








3) Erbauliche Betrachtungen. 


A. Allgemein Bufammenfallendes, 


Bette, = Verlen._ Wuppertbaler Tealta tgeſellſchaſt. ©. 61 
Erbamliche Schriften in * Draunchweiger — S. 3. 
* St. Loms, Toncordaberiog. ©. U 
= Sue Figersäk (fr die Jugend def), Leipzig, Minnih 3.9. 
1. Wütersloh, Bertelsmann. ©. 47, 
w Großer Katechismus. Büterdieh, Bertelsman, 


we ” (le Die dugend bei.‘ Bank, egeg 
* 

Be . — „eine. Richter. ©.48. 

” » ” Lafer, Koder. ©. 4 

- Beh, oh Deranisz, „0. 

” res Shriflentum (Status). Reutlingen, Alehb. — 

A Bolteansgebe. Cranäncg; Bneiie, 
sohn. . 4. 

« " (Vöhler). Dresden, Helurih Naumann. 3. bt 


= Pi Berlin, Verggolb. 

" n 22. Bb. der Walhihen Ausgabe. Dt. Louis, S. dl. 

” n Feipzig, Philipp Reclam. 

m Deutide Briefe. Leippig, Bernbard Richter, &. Al. 

Oapläktein, Shinmeier mid fire Jabr bearbeite). Sermamucburg, 

J Mifionsbantlung. ©. 
— Eiticpe Sprüche vom driflien Yeben. Barmen, Trotimi- 


—— — Veſſprache Erlangen, Deichert. ©. 75. 

joller, Mysterium magnım. Yerpzig, Stinbuber. S. 102. 
— Gnriatus, permutareädfein der alten Aamelprade, Dresden, 
aumanıt. 

“ Er Statius, aan e Son — Stuitgart, Belſet. S. 152 
verbergen, Nachaia. Galle, Frie 

















678 


AB, 4 Bücher vom —— Swifentem, Berlin, Yauptverein. ©. 186. 


” ” Hamburg, Ranhes Haus. &.188, 
non nm — Siuugeri, Gteinfopf und Bafel, 
Kober. ©. 19. 


” a ” Gernsbach, Verein. ©. 191. 
Seh. Berhard, Heilige Betragtungen. Seipig, Jufus Raumaun, ©. 19 


” St Boni, —S— 
Büttemen, Borfhmad. Leipzig, Sinhuber. &. 233. 
m Auszug. Vermanneburg, Mifionefandlung. ©. 235. 
Mike, Bersiäiniten, Hamburg, Raubes Haus. ©. 239. 
Berlin, Yauptverein. &. 239. 
” Leipzig, Singuber. ©. 289. 
®  ZorünenZrofquell. Balle, ride. ©. 246. 
5 Area Bube und Bernie ger, Sinfuber. ©. 243. 
” ” Hamburg, Raubes Haus. S. 3. 
“  Dantaltar. Yermannsburg, Nifflonspandlung. ©. 244. 
Seriber, Seelenſche Berlin, Yauptverein. ©. 269. 





” ” Bremen, Heinfius. ©. 259. 

” * ung), Bandermann. Halle, Schmidt. ©. 23 

€ Pi Befermayr. drangen, Bed. (Stuttgart, 
efellihaft.) 5. 


"  Gteignifle und Ergäptungen aus dem Geclenfcah. Xrepp, Gbasye 


”  Gottholde zufällige Andachten. Berlin, —— Ga), u 
(Wafel, Kober. ©. 31. 
v  Jugenbfpiegel aus Gottpolbs zc. Stuttgart, Belfer. ©. 270. 

Eidieinis, Sehe Burg, Lodpeie. Yermanneburg, Milfonsbenblung. ©.26 

NRittmeger, Lebensregein. ütersloh, Bertelsmann. S. 

Quirsfeld, Allerfüßeter IEfustrof. Straßburg, Bombef. ©. 29. 
feiffer, Erquidtunden. Cieleben, Ehriflier Verein. &. 301. 

;pener, Natur und Gnabe. Halle, Schmidt. ©. 314 

Schade, Bas fehlt mir no? Cißleben, Cpriflicer Verein. &. 320. 

Nambadı, Die eherne Schlange. Berlin Yauptverein. ©. 386. 

Srande, Offener Brief. Hamburg, Nieberfühfiche Gefelfgaft. — Schrift 
mäßige @ebensregeln. Gtuttgart, Ev. Verein. — Unterricht, wie man die 
heilige Schrift ıc. Berliner Verein. — Glaubeneroeg. Berlin, Yauptverein 
und Hermannsburg, Mifflonspandlung. ©. 896. 

Steinmep, Das Gnadengeiäft. Berlin, Deutich-eo. Traftatgefelicaft. &.406. 
orft, Odtti. Seelenführung. Berlin, Yauptverein, u. Stuttgart, Belfer. ©. 410. 
ol, Gnabenorbnung, Die Kraft des Blutes Chrifi. Bafel, Kober. 


Werne, Himmelsweg. Stuttgart u. Calw, Sereinesucpanblung. ©. 48 

Cober, Rabineteprebiger. Yale, Fride. ©. 419. 

Woltersdorf, Biesenber Die. Leippig, Iufe Koumann u. Berlin, Haupt 
verein. ©&. 424. 426, 

Arnold, Die erſte Siebe, Stuttgart, Ev. Geſellſchaft. S. 466. 
jingendorf, Gebanfen über verſchiebene ev. Wahrheiten. Gnadau. S. 434. 
;pangenberg, Bon der Hoffnung des Eroigen Lebens. — Bon ber Wergebung 
ber Sünden. — Das Wort vom Kreuz. Bnaban. ©. 434. 

Borftmann, Wer ben Sohn hat, der hat ıc. — Evangelium für bie Gottloſen. — 
Die Friedensbotfchaft. Grabau. ©. 487. 438. 




















680 
FThom.a Kempis, 4 Bder v. d. Nachfolge. (Schmidt). Antk-Altons, — 


» (Berudarb). * Teubner. es 
w " "  (Betkı da — 
Sethmanu ſwen. F 
” " w (Goßuer). Berlin, ion. S. 
“ ” " ” Eigen. SER 
* "  (&. Gaſnae es 
" ” " ” — Br wa 
* J I" — 
pi r = en aan Vanneser, 
2.6 
” ” . „ Fri). Apbona Dir. & MM 
gremm), @otha, Perthes. ©, Ad 


Tomas, Der flcine, Teregen. "tnttgert. Steintonf. &. 648. 
Reuilingen, F Baur, ©. Öih 
Bernieres Fouvignl, Dar verborgene Ieben Stuttgart, | @.6 
Aonio — — —— — Sie intobf. © 
— ithbauer. HAT. 
Kıaafe, Worte der Wäter, Lelpylg, Med, 
Shhne, Wolter Dont, een, Belag Sarfing & Pranfe. 6, 6er, 


B. Für Befondere Verbältniffe. 
a Fir Kranke (j. auch b. und 
Luthers Troffäciften, Yonb 6 der Boltsausgabe, Sruszkgerig. eu 
Urbanus Ahegius, Seelenarzenel — ©. 
— — Kropp, Ebeneger. ©. I 
Reutlingen, 96 hauer S 14, 
Wudrian, Kreugfäule Seipaige) jeudniß, * Sa 148. 
— Chr, Sera, ©. 1 
Arad, Kreugldule, Berlin, Schule. ©. 1 
Müller, Krantentrort Beibensgelhihie) Folge. Stuttgart, Bellen 5, Ha 
Seriver, Sich und Siegedbeit, Sıuttgort. Ge. Gelellidafte & IL 
Urlfperner, Der Kranken Gefunpbelt. Leipzig, Richm. ©. 449, 
9. Vohenlohe, Scelenapotbelc, Neutlingen, AR & Epohn. Si 
eh: Freugchuſe. Th = Selelfchal 





öhe, Roucopfer. Minden, Bet. &. 
Göring, Shrifl, Nranten- und Steebefunt. Stuttgart, Belfer. &. KT. 


b, Troſtbücher, befonders für Anfehtungen. 


Luthers Teopfeiften und Trofbriefe, Band 6 und 3 ber Wollsausgekt, 
a ® s ——— ©. 
” (Delius). Gotha, Pertdes. 


» Zen in alerlei Eranrigfeit. Gnungart ıt. Sal 
Urbanus Nhenius, Seclenargenei. Hermannsburg, Senkung e.ın 
Vrirsmann, Trofticriften. Erlangen, Deicert @. 

— areunchue (f. unter a30 


Arnd, n w 
Derhard, ZEN. Danbbhätin. ging, Yofas Naumenı- ©. 208, 
" ” . St. Youis, Concordia-Berlag, S. 206, 








LE 


Gerhard, Frommer Herzen gif, Meined. Permennehurg, a: 


'idieinis, Bee Burg. Hermannsburg, Milfionsbaudlung. 
erh, One —— Bein, 9 — ü. er Balfer. S.411. 
— Stuttgart, Cu anal. 
—— — 
Berikn, Ghrift — ©. 501. 60% 
Drelin ineonrt, Des tandens Troft. Gisieden, Ghriftl. Verein. ©. GI8. 
—— — ER wer — ©. 
Merbäger f. unter Gebetbüger 4, cd.) 


© —— von der Seligkeit und den 
Letzten Dingen. 


— —— — Od, 6, Bollsausgabe. Braunihiweig. S 3 
begius, an per — Miflensbanbfung. 7; 79. 
Ki Ber Sterbetrof. Gotha, Bertbes, &. 106, 
icolas, Frreubentpiegel, Halle, Miüdimann (@roffe). B- 10. 
Aare © Yinunlifhes Ierufalem. geile, Bredt. ©. 170. 
hard, Troßforäge im teäßlihen Hundhhtein. Leiplig, Iupus Naumant- 


Gerhard, Geifl. Rieinet. Sermanngburg, ——— ©. 206. 
Manfort, Himmitices Ierufalem. Eisleben, Ebeifl. Werein, 215. 
” Berlin, Troftaigefelihalt. ©. A17. 
” ngfen Beriht, Dimmtiften Serufalem, Yoliihes Sodoma, 
Hermannsburg, Difflonsdandlung & 214 
Stard, Schriftmäßige Sende, bie Freubigteit zu ſterben zu ermeden. Reut ⸗ 
tiugen, Baur &, Mb. 
Molterödarf, Der Bid in das Eiige Leben. WBajel, Kober, ober Hamburg, 
Nieberfähftihe @elelicaft. &. 427. 
— Der Sranten Gefuntbeit und ber Sterbenben keben. Leipsig, 


en, ‚Ofen — danfen. Stuttgart, Steintopf. ©. 468 
Ir fun, im Zobe geceh, Beuningen, Bnfiin & Bltlin. & 420, 
enzimle. Sruttgaxt, Ev. Gefelliheft. ©. 
— Sterbebibel. Cioleben Chriftl. Verein, ©. 18 
Göge, Tod uud Eiwigtett (auf jeden u geipzig, Walmanı. ©. 390 f- 
Bagter, — Bee Baligen a ). Stuttgart, Beljer. ©. 604 
" (Gerlach). Bremen, Traftathans. ©. G0% 











>“ —— — m Seipgig, Hinrichs. &.607. 

Fe ae nn “Hamburg, Bidet. &. 607. 

Pe ee m Berlin, Beifehr.Berein. @&.007. 

“mn nn n (rd) Dermenzubung, Diffenshand: 
(tung. ©. 607. 


(fand Yuayanı ©, 079, wob Daelinconst, bi) 
d. Für den Eheftand. 
— Bocgeitegeigent Stuttgart, Steintopf ©. Sl. 
St Could, Goncorbia. @. BB 
Auther, Das goldene Hausbud. Berlin, Daupiverein,. S. 52. 
»  Zraftate vom Chefland, Kinberzucht ac. 
“  Oolenen ABE. Cottbus, Wonboit. &. 6b. 
Geheimnis bes ebellchen Trauringes, ——— Sertelomaun. ©, 120, 
Elan, Chezuctbächlein. Stuttgart, Mebler. ©. 1 
ber, Dausfegen (Jäger), Stuttgart, Belle, S. Fr. 









676 


i uöfangel- Beljen, 
Sauna ae 0 % erinbinind May ha, & Sun. & Koiblin. ©. 672 


Stuttgart, Grein 
Anhang: Katehismusprebigtem oder Tara lärumgen 


Arnd, Ratehiomnaprebigten. Altone, Shmibt 
— Auslegung en Katesiomn . — 











J S— So aclle Gun BAR 
Ri ner, Sl. wobei 


2) Praftifche Bibelauslegung. 
Buther, Borreden im betigen Shaift. — —— ©. 48. 
P Berlin, Baupı Er 
Male; ung, Ver Blelmen, Eatemon. Schritten, (Eberle). — Bun 
Iegung ber Spamgelie. — Brief an bie Römer, Upkelr.. Bituiigert, 
* 
Burner, Salaterbrief, deogt. 1. Moſe. Stuttgart u. Caſw, ee es 


©. &6 
”  Crklärung der beil. Schrüt, N. Zeit. (Miller). "s 







”  Traktate zum en ©6. 
Herbergen, Magnalia Dı — 
— 
Ad, Rrenyfhnle Berl , Schalpe 
—— —— — ei 
penis. Meyfer , Gerhard — elifche F ‚se Com mb 
—— = Louis, — Haverlag -; 

— 

Müder, Kreuze, Buß nd Seſchuue ana Bf. 148, —— Siububer, mat 
Dandurg, Nouben Dans, ©. MS 

Mäler, Zöränens und Trofguele aut Put 7, 36-50, ‚de, 1 Si 
9 FiRl Dantatar, DI. 68, 0 2, Vermanneburg, Ti 


Württemberger Summarien. Gütersiob, Berrelomenn. ©, 2E8 
Altenburger Bibel. St. Louis. ©. 200 
;pener, Römerbriel. Halle, 9. W. Ehmidt ©. 31h. 
Starkes Spnopie, Neucs Teftament und & Biker Mofie. Berlin, Dias 
enang, Bud und Traltatgeiellihaft. ©. 
Basler Bibel. Reutfingen, Aleiihhaner & 
Steinmeh, Daß bobepriefterliche Ser. Si 
Binzendorf, Ieremias 
ed meer, Das He u En fe, ©. 3 
engel, Ürbanl. Reden über die O fenderun, © ‚Ev, Wefetj, Dar.) 
x DOffenbarımgazevanten. Stuttgart — ©, 458. 






Grfiärende Umidreib. d. Dffenb. Reut!., Flefhanee & 
Guomen, deutihv. Werner, Ei —— he 


Das Leben bes HEren IEjn Ehrifti nad — 


er 


— BE en Stuttgart, To. Geſellſchafi 


a ee 
Teflornent und He Bortiker we Läpjig, Riebu. &. 477, Br 

Noos. Nömerbrief, Petri, Jubd, Iafodı, Johannis. mtigrt, On, Bei, 
m Einleitung iu bie bil. Geſchichten des Alten Teftaments. Stuttgart, 
&v. Gefellihaft. ©. 190. 

Mirger, Karl Heinrich, Betraditwngen Über das Neue Teſtament, die Palmen 
und bie Meinen Prodeter, Stnitgatt, Co. Gefellicaft. ©. 108. 10%. 

Hahn, Briefe an die Cpheſer, Philipper, Hebräer. 1 ram. any, 

Rehm. 0. 


» Debrfer. Wettingen, . 
arttmann, Behröerbrief. Bafel, Kober. &. Bi. 
läge, Io. 14—17, Gisleben, Ehriliher Verein. ©. D82. 

Auslegung der Scırlit wach den Schriftferfhiern der älteren evangelifhen 
Kirche. @lersfoh, Bertelsmann. ©. 291. 





3) Erbauliche Betrachtungen. 


A. Allgemein Bufanmmenfaffendes, 


— 200 Perien._ Wiupperthafer Exaftatzefelljchait. ©. 64 
——— — in der Breunſchweiget Boltsnusgabe. S, 39 ff. 
" ‚Dt. Fonls, Soncordinverlag, 
 @etige Wilgerklaft (fit die Jugend bel). Leipzig, @. Migaid- &.49. 
% Zöcen, Öhieroit, Benciamann.. & 4 
„ Großer Katechismus. iltersfod, Vertelömann. ©, 4 





n - ” (für die Jugtut bei, Bundan, — 
(Beiellicat. 

n " " — eva. ehr. Es 

” ” ” Balch, Kober. ©, 47. 

. — Job. German, &. 48 


n Wahre Shriflentum ( tatius). Neutlingen, Mleifhh. & Spobn. ©, 49, 
n Kildhreben, Bb. 8 dee Wollsandgabe, ——— 


(Bähler), Drekben, Degurich Nammann ©. 5k 
„ ” Berlin, Berggeld, @. 38. 
* 22. 8b, der Wardfhen Ausgabe St. Pouie. S. 41 


” Seipzig, Philipp Neclom & 59 
" Deutfche Briefe. Yelbyig, Bernbard Midter. @. di. 
”  Scabläfllein, Schinmeier (nicht Fre Iahr bearbeitet). Dermansbur, 
Misfionsbandtung. 
Melondithon, Etliche Sprlde vom driflliden Leben, nen, Traltate 
aeielihaft. S. 67. 
— Trofliprliche- Erlangen. Deibert. ©. Tb. 
Woller, Myotorium magnum. Leipzig, Sinduber. ©. 102. 
Spangenberg, Enriatus, Eu ee der alten Adamsiprade. Dresden, 
eireich Nauen, 
jrätorius, Statius, Seil, — Stuttgart, Belier. ©, 16% 
jerberger, Magnalia. Dale, Beide. ©. 108, 




















B78 


md, 4 Ber vom Wapren Theeutnm. Bl, Banpiwerem, BL HER 
we —— “ Snutıgart, —— —— 


Gernsbach, Verein. ©. 191. 
D ) J 
Sahar Sea Beratungen gel. SE 
" Or. Bonie, Concerdi. ©, DR. 
Cüttenon, Borfee Yeipgig, Siututer. 288. 
» Auszug. dermannadurg, Mifftonshanttung. &. 285. 
we, — But 2 = wow. 





kelin, —* 
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— — und *— Ken Si Slapnier, 


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E Danfalter. Permanndburg, Peg EM 


Seriver, Sectenigub, Yeti, Aaustrin. ©, 280 
« Bremen, Ycinflns, ©, 3. 
" Pr CHasyag), Banbermmun, 5 Schmibt. * 


* — a EL 


»  Gleigniffe und Erzablungen aus dem —E — = 
”  Goboibe zufäfige Anbachten Berl, — — 


Dugeudſpiegel aus Gottheldo ıc. Stuttgart, ee ©. 70. 
gold 1, Bee Burg. Neapel, Hermannsburg, Miffionshandlung. S. 
'ebensregein. Gütersloh, Bertelsmanı, ©. — 

inerfüßeter I@justrof, Straßburg. Bomboff- &. 299. 

(fer, Erquidiunden. CEistehen, Gurifliger Bere. &. 301. 

Ehre Natar mad Gnade. Balle, Schmidt @. 314 

Shjade, Mas fehtt mir noch? Cinfeben, Chriftiger Berin &. 320, 

Nambadh, Die eyerne Schlange. Berlin, Hauptoerein 

Fronde, Offener Brief. Gamburg, Nieberfächfice @efel alt. — Schrift 
inüine Bebensregeht. Stutigart, Ev, Verein. — ln „ Iole man bie 
beilige Schrift 2c. Berliner Verein. — —— dand toerer 
und Hermannsburg, Miffionshondlung. &. 396. 

Steinmek, Das Gnadengefäft. Berlin, Deutichrev. Traktatzefelihaft. & u 

Porfi, Güttl. Secienfihrung. Berlin, Dauptoereln, 1, — Beifer. Sa 

Hollay, „Frang. Orabenorönung, Die Kraft ds Dlutes Ehrifl. Bafel, 

Werner, Himmeleweg. Stuttgart u. Calw, Bereinsbuhhanblung. &. MR 

Cober, Kabinetsprediger, Halle, ride, &. 419. 421. 

Wolterödorf, Aleyerker Bei. Lei Iuftns Naumann u. Berlin, Haupt 
vereint, 4. 406. 

Arnold, Die ea 2iebe. Stuttgart, So. Beielfhaft. &. ABB, 
ingenborf, @ebanten Aber veridiebene ev. MWabrbeite — ©. iM. 
pangenberg, Bon ber Hoffnung bes Eroigen Lebens, der Bergebung 
der Siuben. — Das Wort vom Kreuz. Gnaban. m 

Bortmann, Wer ben Sohn bat, ber hat ac. — — für bie Goftfofen. — 
Die Friedenebotichaft. Gradar. ©. 487. 




















— —— 





079 
Ben; fen danten Stuttgart, Steinti 
ae net Enhekin. Si eniun So. 1m. 
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arte, au zeit Jäbeige | are) — gi a. © — 
5 Rober. = 


Ren Aber Die & 5 — —— Baar ©: des. 
Au a Redhtfertigung und Verſohnung — — 479. 
Defellihaft. 2.41%. 


” — hie biofüichen Selcichten Alten — — jart, 
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= Beweis, doh bie gengehelilge Schrift sc. Reutlingen, W Baur. &. 491. 
»  Kurjer Entivurf uud Beroeis der nötigfien Lehren. Bafel, — ©.49. 
“Im Alter jung. Reutfingen, Eaflin & & 3 \ 
— — 57— vom ange iuillnge, = van ©. 501, 
und leichte Serzenätbeoli „nn © 501. 
* Beih ke zum reinen Gchrifiw "» ©. 501. 
m — ie men Die pa ige ge, 
[®. Baur, 8.501. 
jrüff der Genudmeidheit. ©. 601. 
te, wann im Staube. neun, | Fleif@pauer. &. 508, 
echeegm, Bu Baſel, Kobeı 528. 
ber Wabrbeit. "ale, Kober. ©. 08. 
830 — — fung, Dermanmahnrg, — =. 502 
ihaltberger, Senpbriel. — — —8 
kriburg). Baur. ©. 570. 
Sterbebibel Ginteben, aut Berein ©. 58, 
— Kiel, Eddi ©. 
jug aus ben Bet Borba, Bertbert ©. 588, 
vebiin an er — BB Bertelsmann, 6 — 










„Reclam. —— 
Barı „ Zufuc "Srutt, et & Shan Bar Zrumatkenident 
——— 
Bungen, ſe een ide, ©. 618. 
” * — Zraftatpaus, ©. BIB. 
” ” Barmen, Wupperthaler Traftatgefelihaft. S. 614. 


* eines Ehriften. Walel, Kober. ©. 614 
Des Eh: Wallfahrt. Galm u. Sruttgart, ——— ©. 5 

" — Auge Serra, 358 — 

* Eisleben, Ehrifil. Berein e 

Wilcot, Benlarpfn Barmen, Wuppertbaler Teig ©. on. 


Cottbus, Gotihold. ©. 
Kant in Stimmen, = sem Würdatie, Dal, Sämiot. ©, 010 
in, tige Schnur. kei nbuber. ©. 021. 
N 
er Bollommenbeit. Leipzig, — F [223 
ne Kheslopie. Saint Stute 








Berfin, Sclge, 
a empis, ABRder» v Watelge (RmbhRet, ‚Enßlin. = — 


— J———— 

» Stuttgart, run) * 

„Berlin, Janpiverein ©. 690. 

” ” „ (nen berlegt). Rentlingen, Bau. 251 
* *  (Rrebt). Reutf, (leifhb.:Spobn. ©. 628, 








680 
Thomma Rendic, 4 Büder ».d. Ratfalge. Scheidhh. Anfi-Altone, Samt 





” ” ” „ (Bernparb). Leipzig, Teubner. ©. 68. 
” ” ” » (oetpmann Solimeg). Hamburg, Raster 
(Haus. ©. 686. 

” B 5, „ (Gonen, Berlin, Gofn. Riffion. 6.691. 
” ” ” —— 
m (8b. Geiflice). reiht 
” ” . " Auszug). Bremen, Tertaient 
# Pr n " (Auszug). OR, Dannover. ©. 640, 
* * Ei tacptansgaben, Ebert. Yannaoc, 
(Rebel. ©. 640 

Pi B " " übridn. Aiptond Din, © Sa 


” ” ® omm). ‚Beba 
Tomas, Der Heine, Terfergen, Stutzen, Steintopf. ©. 643. 
Reutlingen, B. Baur. ©. 644. 

Bernieres Soubigni, Das verborgene Sehen. Otuttgart, Steinfopf. &. 5%. 
Aonio Palcario, Bohtier Geil. Statgart, Srentept. ©. &S. 

»,,, &rütlingen, Bicihhauer. 6AT. 
ghaate Worte der Väter. Leipzig, Riem. ©. 
Höhne, "Goldene Worte. Leipzig, Dörfling Barkting & Gran. ©. 667. 


B. Für Befondere Verbättniffe, 


a. Für Kranke (j. au b. und c.). 


Zuthers Troffgriften, Band 6 ber Bollsauegabe. Braunfeieig. ©. 
Urbanns Rhegius, Seelenarzenei. Hermannsburg. ©. 73. 
Wurian, Freugfinte, Rropp, Üsencpr. & 148. 
Reuiingen, Bleifchauer. ©. 141. 

Budrian, Rreugfepule, geipgigeNeudnip, Payne_ ©. 148. 

” ” Eisleben, Cprifl. Verein. ©. 149. 
Arnd, Kreuzſchule. Berlin, Shulge. ©. 19. 
Möller, Kranfentroft (Leibensgelcicte) [Bäger). Stuttgart, Belfer. S. 46 
Scriber, Sie und Giegesbett. Stuttgart, Ev. Gefellihaft. &. 271. 
Urlfperger, Der Rranten Gefunbheit. Leipzig, Riem. ©. 449. 
3, Dohenlohe, Sreenapottete, Keutfingen, Ileilähaner, & Spohn. S. 46%. 
Roos, Kreuzfchule. — Ev. Gereutdatt, 
Böhe, Raugopfer. Dingen, Bed. ©. 655. 
Göring, Cprifl. Rranten- und Sterbetunf. Stuttgart, Beljer. S. 671. 


b. Troftbüder, befonders für Anfehtungen. 
Luthers Trofjriften und Trofbriefe, Band 6 und 8 der Bolksausgak. 
Braunfäneig. Ss. 3. 
* m (Delius). Gotha, Perthes. ©. 
»  ZeoR in allerlei Traurigleit. Stuttgart u. Sat ©. 5 
Urbanus Rhenius, Geelenarzenei. Hermanneburg, Srlfencbunung ©. 
Briesmann, Troffgriften. Erlangen, Deigert. 
Bakrien, Kreuzfgule (f. unter a.). ©. 147 ff. 


Arnd, " * ©. 194. 
Gerhard, Tröft. Handbäclein. Leipzig, Jufus Naumann. ©. 208, 
* Pi * St. Louis, Concordia-Berlag. ©. 206. 





68 


Gerhard, Frommer Herzen geifll. Mleinod. Hermannsbiteg, al 


— Hermanmabırrg, Miſſlonohom Pen 
ie — Berlin, Hauptorrein, m Zungen, Belfer. &. #11. 
—— ugart, Co. Gefeilicalt. 

— ee Fr Kober. ©. 
— ©. 601. 608, 


Bertin, Ehe! 
Drelineoust, Des Olanbene Trof, ri, Benin. ©: 0IB, 
tie Geier 4 d) 


zroßbädlein. — Bereit ©, 6 
©. — — — von der Seligkeit und den 
Letzten Dingen. 
e Froltſqriſten, Ob. ©, Bollaauogade ¶ Braunfer 
Ahrgius, — — Miffi 
m — Gotha, Bertbes. S. 106, 
cola, —— ———— 


rberger, Pimmliche® Serufalent. Leipzig, Bredt, 
Sa — m Konligen in genen Sa Naumann, 


— Keined. Permonnaburg, Mifionshondlung. ®. 206. 
u fort, Omatjars Seruelem. Lieben, Qbiki_ Beten. ©. au. 
” iertin, Trattatgefelicaft. ©. 217. 
* Bingiles Gericht, Simmiinee Serufalem, Bölifhes Cchome, 
Hermannsburg, Miffionsbandlung. &. 218. 
kart, —— Grlnbe, vie Freubigteit zu ſerben zu erwecen. Reut- 
gen, Baur. 
Woltersdorf, Des Biid in do Eiige Leben. Vaſel, Kader, ober Yamburz, 
Yeerlkafiee Kor 7. 
—— Der Kranken Befundpeit und der Sterbenben Leben. Leipzig, 














He Ofeibrengeneute. Stuttgart, Zteintopf. S. 458 
‚Roo Site (ung, Im Tode geiroß, astiagen, Enftin & Yaiblin. &. 490. 
”  Reemgieule. Stuttgart, Ko. Gejellihalt: ©. 438 
Aretäe, Sterkebibet, @ieiehen, Khrifl. Werein, ©. 589. 
Böge, Top uud Giigkeit (auf jeden Tag). Yelpzig, Wallmann. &. 5E0 f 
Dezter, Bund sei — (Bert, Stuttgart, Belier. &, 004 
»  (&ead. Orten, Zrataitene, ©. 608. 





” nn erera — ” Leipzig, Hinrihe. &. 807. 

” num ” Hamburg, Bidel, ©. 307. 

” .n nm 2 n Berlin, Beurer ‚Verein. ©. 607. 

” nu“ » on (Boten). — — 
ge 


de au Gondon, S. 010, un Dreliacourt, ) 
d. Für den Eheftand. 
— doqelogeſchent. Stuttgart, Dteintopf. ©. Sl. 
e * © Beni, Komcorbi. ©. 58. 
Buther, Das geltene Hausbuc. Berlin, Haupiverein, &. 58, 
»  ealtate vom Ebeftanb, Rinderzudt ıc. ©. 06, 
”  @oldenes UBE. Eotibus, Gentbelb. ©. 6b. 
, Bcheimnia bes ehelichen Zrauringen. Gätertloh, Betıiemenn. ©. 126, 
File Ebezuohtbllclein. Stuttgart, Mebler, S. 186, 
ber, Hausiegen (Jäger), Stuttgart, Belle. ©. 972 





682 


Eneftandebud. Eieleben, Eprifl. Verein. ©. 670. 
(Bir Schwangere ıc. Andang von Gtarde Geberbug, ©308, 305 


Urlfperger, Der Kranten Getunrki 5 ze. eibjig, Kiebm. S. 450. 
Dioter, Stelihe Brig, Seisiig, Arme —— 1 Hast. ©. 6%. 
@öhe, Eheftandegebete (Anhang). Münden, Bed. ©. 655. 


e. Für Rinder. 
Hambadı, Gedentsichlein. Stuttgart, Belfer. ©. 885. 
Schmold, Batenpfennig. Leipzig, Sinhuber. &. 538. 641. 
Hofianna (Steubel). Reutlingen, Englin & Laiblin. ©. 385. 
Löhe, Gebetslihlein. @ütersioh, Bertelamann. ©. 656. 

£. Für die Reife. 
Elim. Cisleben, Chriſt Berein. ©. 671. 


Ehe, Rabtael Mrnberg, Setan. © 657) 
janderbuch für Zeit und Croigteit. Gtuttgart, Ev. Gefellfhaft. S. 671. 





4) Gebetbücher. 


a. Gebetbüder für alle Verhältniffe. 
Gebetbud,, fümtlihe Seufger Luthers ıc. Berlin, Yauptverein. ©. % 
Luthers Betbädhlein. Calw und Stuttgart, Bereinsbughanblung. ©. 54. 

” Auslegung des Vaterunfers (Riggenbach). Leipzig, Riebm. ©. 86. 
” Nurze form, wie das ® U. zu beten. —— Yerrmanı. S. 


2, Das Gebet ben derm Damburg., @; 6. 
Brenn u Cottbus, Bobo, ©. &. 
Habermaun, Große Ausgabe: Reutlingen, gteiigh, Spohn. S. 112. 
W. Baur. ©. 113. 
” Reine Ausgabe: Stuttgart unb Cal, Bereinsbughanbiung 
(mit Neumanns Kern). 1%. 
Fr » Zwidau, Joh. Herrmann. ©. 113. 
” „ ” Cottbus, Goithold. ©. 117. 
* Reutlingen, Enflin & Laiblin (alte und nene 
Ausgabe.) ©. 115. 117. 
* 3 M " Btebaner & Opobn. © 116 
" ” ” * (in Berl 
"ihrif). ©. 116. 
e “ ” ” _ Bib. Baur. ©. 115. 
“ Bi ” Berlin, Stabtmiffien. &. 118. 
” ” "  Raflau (Berborn), Felpartagenerein. ©.1IT. 
” ” ” Eisleben, Chriſtl Verein. 118. 
” ” ” Anklam (Altona), Schmidt. ©. 119. 


D " Diesven, Beutere Stenoge-Beriag. &.122 
Betbud; Chrifian I. Grlangen, Deidert. ©. 

erberger, Geifl. Herzeneluf. Crlangen, Deiden. ‘@. 170. 

ind, jarabiesgärtlein. Berlin, Hauptverein. S. 187. 





” Hamburg, Raubes Haus. ©. 189. 
" Stuttgart, Steintopf. ©. 189. 
* * Reutlingen, Bleifhb. & Spohn (ug Ban). 6.19. 
— Dresden, Schriftenverein. ©. 1 


” P Gernsbach, — — 191. 
Gerhard, Tägl. Übung. St. Louis, Concordia. ©. 206. 


033 


fenius, Bibt. Meibrn ei Niffenahandtun; 1. 
Bilkerr, Benaduungen aus eeiipe, rom, OrMn Do 
Stards Bandbu. | — u. Calw, ©. 3. 
" ” Sin, Rother. ©. 343. 
Reutlingen, TE. . 344, 

Stuttgart, Steinkopf (2 Ausa). ©. 346. 351. 
Berlin, Hauptverein. S. 347. 
Reutlingen, W. Baur. _S. 319, 
Anklam (Altona). M. — ©. 350. 
Cotibus, Goithold. S. 350. 
Bremen, Traftatb.; Züri, Ebr. Berein. ©.352. 
Reutlingen, Enflin & Saiblin. ©. 333. 
Bafel, Rober. ©. 353. 

erborn —— erein, S. 303 


leutlingen, Fleiſchhauet K Spobn. S. 353. 
Gonftanz, Bir. ©. 352. (vgl. Nachtrag, Berlin, 
Freiburg, Waehel. ©, 355. (Stadtmiff, 5.695.) 
Srelenapotite (Hobenlobel. Mentlingen, Flechhauet & Ex h 

ottgebeiligte Morgenfunden Reutlingen, Enplin & 
immelsfeiter (alter Zeute). Reutlingen, Enplin & Faii Bd 
- * leiſchh & Spohn. ©.520. 
” N „ ar, 520, 
Neumann, Kern alır Gebeter. Cisteben, Chrif. Verein. ©. 120. 
Sturtgart, —— ©, 120. 
——— Himmlifche Beguiien Bafel, Hober. &. 546. 
entlingen, Wleifhb. & Spohn. ©. 519. 
— Berger. rast ans, ſauhes Haus. 5,544. 
* Reutlingen, Fleiſhh. ©. 544. 
. Baur, S. 842. 
me, Bergen und Menbandagıen. Berlin, Yauptverein. ©. Ei rE 
wieder und Gebete. Yeidjig, Teubner. &. 540. 
— Leipjig, Stnduber, @. Sit, 
Schmold, „ERS Kleinod. Berlin, Hauptverein. ©. 555. 
“ Cottbus, Gottholt. S. 558. 


zeersaeetiann 





rn . „ Naffau, Herbom. ©. 556, 
” . " Reutl., BE ©. 556. 
P, * Schmidt, Altona. ©. 5: 


" Dülfer, Breslau. ©. Erg 
ae elle. Bein, Trowigfh & Sohn. ©. 561. 
Fi Bene, — 50. 
Doh, Seberbuc. eutlingen, ®, Baur. ©. 557. 
a ftönmerlein. Straßburg, — ©. 564. 


——— — ein (1770). ee ef, ©. 58. 





684 





Zidofke und Wirfdiel. ©. 596. 597. 

Wgemeinet a lat Gebetbuc. Leipzig, Iufus Naumann. ©. 648. 
Hamburg. Raubes Hau 

Sırhe eu. Sacuiän. ©t Louis, Concordia. ©. 649. 

Kleiner m Zwidau, Herrmann. ©. 651. 

Händl. Erbauungesug. Stuttgart, Ev. Geiellidaft. ©. — 

Wendel, Gvang. Mebeisäätein. Breslau, Dilfer. &. 658 

@öhe, Samentörner. München, Bed 

» Hauebedarf. Nürnberg, Sehald. ©. N 

Banberfab, Euifenfift (Nieverfößnig). Dreoden, Raumann-Ungelenf. &. 651. 

Hornung, Gebetbud. Oferelob, Bertelsmann. &. 658. 

Ientfdh, Tageslicht und Abendfrieben. Denen Naumann. ©. 658. 

Rogate. Bern, —— —* 658. 

Hauefegen (Ritet). Bauen (Dresden), Serihenyerein. ©. 658. 

„Morgen. und Abenbfegen für 4 Wocen«. Berlin, Suwpwaein. ©. 60. 

mRurze Gebete (Hofader). Stuttgart, Belfer_ ©. 689. 

Jäger, Cbrifti. Gebete. Stuttgart, Belfe 

Üdes mit Gott. Reutlingen, Enflin & ©. 660. 

Das walte Gott. Stuttgart, Greiner & Bfeiffer ©. 661. 

Shre fei Gott. Reutlingen, Fleiihhauer & Spohn. ©. 661. 

Kapff, Kürzere Gebete. Stuttgart, Belfer. ©. 661. 

Neues evang. Gebetbuh. Stuttgart, Ev Belelihaft. ©. 662. 

Araie, Oalter am am Geter. Reutlingen, Hlilähaner & Spohn. &. 668 

Möler, Gebete der unfigptbaren Kirde. Halle, Waiiendaus. ©. 664. 

Algemeines Gebetbüclein. Stuttgart, Ev. Gefelihaft. ©. 664. 

Chrifl. Geberbäihlein. Neu-Ruppin, Berrenz. &. 665. 

Hausbüdlein. Stutigart, Ev. Geſeliſchaft. (Sammlung Hrifl. Gebete Renr 

(lingen, Sleifhhauer.) ©. 665. 
Herzfärtung (Rönigeböfer). Dresden, Ghriftenverein. ©. 665. 
Spengler, Grober Yilgerfak. Bieleeb, Belpagen & Riafing. &- 665 
Keiner m ” ©. 665. 











"  Morgenfegen. ” " ” 
#  benbfegen. " ” ” 
” _ Hausfegen. 





„Morgen: und Abenbopfere, Reutlingen, Fleiihbaucr & Cpohn. ©.686. 
»Gvang. Gebetbclein«. Reutlingen, Sleifhhauer & Spohn. ©.6%. — 


b. Gebets- und Andachtsbücher für das ganze Jahr. 


Luthers Hausbuc aus der Kirchenpofille. Cottbus, Ootiheld. &. 61. 
” Xäyl. Hausandadt. St. Louis, Goncorbie. ©. 63. 
"  Yawsbud (1. Mofe, Propheten, Bfalmen). Berlin, Schulge. es & 
”  Chriflt. ehren auf alle Tage. Hamburg, Raubee Haus. ©. 59. 
”  Schaplälein (Schinmeier). Stuttgart, &v. Gelelfhaft. ©. 57. 
“ * Reutlingen, ®. Baur. ©. 57. 
„ ” ” Anklam (Altona), A. Schmidt. & 3. 
—— Reutlingen, W Baur. S. 61. 
Anflam (Altona), A. Ehmidt. ©. 61. 
Luthers Weisheit auf ale Tage. Reutlingen, Fleiichhauer Spobn. ©. M 
Arnd, Blalter-Schapfäflein. Hermannsburg, Wiffionspandlunz._&. 198. 
Gerhard, Deditationes (fürdieb2 Sonntage). Leirzig, 3. Raumann. ©. 199- ML 
Ben Erguidftunden (nur für die Sonntage;. Eisleben, Berein. S. 801. 
tüller, Gnade und Wabrbeit (Jäger). Stuttgart, Belfer. ©. 245. 
Seriver, Seelenſchatz (üples). Hannover, Kari Meyer (Prior). &. 266. 














üe Ta; , Gintigart, Beller, &. Bd, 
WARRNTTEN EN ER 
it 


” " ” — art, 
(fc 
Sottholde ıd Sugesbent Stutt De ig. Sam 
Stard, 3* — — Belle si 

. . . - Reutl,, Enflin ® a, . '. 358. 





Fülingen, Bau ©. 368 
Saptäpiein. Meutiksyn, Gnfiln & taltlin. ©: DR 
wodabth ur — a, a ©. 39. 
eich, Becamaın. &.400 
"Biol Geteihne, Yale 
reupber, Oi Baastungn "Sale. Mibtmann. ©. 489. 
I, Boca füre Dexz. Beirl, Shneier, ©. 138. 
ölle, — Sınugart, &p. Gelelidaft. ©. 475, 
Beats, Slapune 8 Brain "@ 4. 
Saum Selen Rufe, &; 
auter, Täpiige Mnpadten, Biutigat, Sr. Man, By! Radtrag. 8.600, 
Varsdud. Lruttgar, Strintehf. &. A 














Emendörfer, Beirshtungen. Giuttyart, Es. Greta. ©. 51. 
gun Tod» nnd Grolgtein, Yeipjt "mann. ©. B81 
ter, Weibeit. Nenlinger, Bheitedanr. @ 508. 
(Stiling,) Schapräptein Sturgser, Steinfopf. &. 59. 
— — Berlin, — = u 
5 ‚und Abendjegen. 
— Ihm Hergensichnu u. Erin. Hausfhat, era m. 2,6 2.068. 606, 
ter dem Shiim bes Höhfen (Recier) — elmann. 
— Jeruſalem — = Wim. ©. W 


Walfionsbüden 
)« Zauler, Beiven * Sterben. Berlin, Sauſge &. 63. 
a8 Leiden und Sterben, Eiolehen, Ehrifl Berein. S 66. 
— 3 55* ib einen x Yeipzig, Sinbuber, @, 102 


TER, Ai, ride, ©. 164. 
‚cermann, „Üru ig, ———— 8 174. 
Deptalogus. al 

un Erfiärung des Yeidens ıc. Yeipzig, — ©. 08. 

Nüler, Rrantentroft. Stuttgart, Belier. E26 
Bafınlu, Balfionsondachien, — Brebt * 2. 

BR: an Über das Yeiven ıc. Baſel, Kober. ©. 388, 

title Yatbe Stunden. Gfersiot, Bertelsmann. &. 386, 

Yarfon idhlein (Dornung). Nördlingen, Bet. @. 380. 
Kraft bes lntes Gbrifti. Dale, Kober. ©. d1h 
m, Balfionsberrahtuugen. Onada: — — ©. 198, 
edininer, Palfionsiviegel. Wale, Kober, ©, Mi 
rammlic, U Betradtungen. Stuttgart, Ev. — — rn 46. 
17 m Auserlejene Balfionepredigten. Stuttgart, Geiſer. ©. 44 

joier, Lv. Dianbensgeund in der beilfamen CExlenutnis ber Leiden, 
— Co Geleliwaft. S.466. Harttmann, vgl. Nachtrag. ©, U. 
Bodiner, Balfıc St. Yonis, Concordia, ©, 
Gethjemane und Gol — 
3, Balion Stuttgart, Belle. ©. 

ehmatın, Das unfcpulbige Heiden ıc. —— iſſtonshandl. @.669. 




































686 


d. Oſterbücher. 
Fiſcher, Die 50 Tage der Berflärung. Leipzig, Sinhuber. ©. 8. 
Lodhner, Oferbug. St. Louis, Concordia. ©. 668. 
Rieger, Dferfeier. Stuttgart, Ev. @ejellichaft. ©.454. Harttmann, vgl. Radhtrag. 


e. KRommunionbüder. 
Luthers Beihte und Xommunionbücjlein. Reutlingen, ®. Baur. &. %. 
Roöner, Bußrofen, Beicht- und Xoınmunionwoche. Crlangen, veichert &.156. 
Scriver, Kommunionbud Leipzig, &. Bredt. ©. 278. 
Nittmeper, Himmlifches Freubenmahl. Leipzig, Sinhuber. ©. 292. 
” Das Abendmahl. Nördlingen, Bed. ©. 295. 
Schade, Unterricht Über die Veichte c. Cisleben, Chrifl. Verein. ©. 321. 
Stark, Kommuniondud. Reutlingen, ®. Baur. &. 364. 
” ” Altona, A. Schmidt. ©. 364. 
Breienius, Berlin, Hauptverein; Calw u. Stuttgart, Berein®- 
buc—hhanklung. "(Große und Meine Ausyabe.) ©. 374 f. 
Rambadı, Gedentblatt an die Derzen ber Sugend. Stuttgart, Beljer. 3.38. 
Heinrid,, Fürft bon Reuß, Seelenfpeife. Cisleben, Eprifl. Verein. S. 408. 
iler, Kommnionsud. Gtattyrt, En. @celiaalt. ©. 477. 
Berlin, Schulye. ©. 494 
— Zwidau, Züdler. ©. 552. 
aun, ” Stuttgart, Steintopf. ©. 595. 
Beicht- und Kommuniensuc. Cieleben, Ehrifl. Verein. &. 669. 
Bendel, Kommunionbügplein. Breslau, Dülfer. ©. 669. 
\ iethe, Beicht- und Abendmahlsbud. Berlin, Yauptverein. &. 670.) 
urf, Beict- und Abendmahleblchlein. Stuttgart, Ev. Gefellichaft. &. 670) 
(Eöhe, Atein-Saframeniale Nürnbers, Schuld. ©. 657, 


Il. Zeittafel über die wichtigiten beiprodenen 
Erbauungsbücher*) mit Einfhluß derer, welde 
geſchichtliche Bedeutuug erlangt haben, wenn fie 
aud nicht wieder aufgelegt worden fi nd (teifmoeile 

tegiftriert nach Bed, die religiöfe Volkslitteratur). 
NB. Die Zahlen bezeichnen die Seiten, welche zu ben Schriften zu vergleichen find. 

2) Das Neformationsjabrbundert. 
a. Zuthers Zeit, bis 1550. 


1517. @uther, 95 Thefen. 23. 47 
1518. Die 10Gebote für Beichtende. 24. Baterunferprebigten. 56. 





nDeutfhe Theologie« 
1519. »  Ginelurzeund gute Auslegung bes heil. Baterunjers 
vor fih und hinter id; Sermon vom Sterben. M. W. 
15%. Luther, Teiferadefas. 24. 40. 50. Kurze an ber zehen 
Gebot x. 24.89. Bonberfgreiheiteines ri Ienmenfcen. B. 
Benatorius, Trofbud) für Sterbenbe. 70. 
1521. Rhegius, Unterricht, wie ein Chrißenmenfe; @ott beichten fol. 72. 


7) Die in den neuen Ausgaben vorhandenen ind gefperrt gebrudt. 





37 


1522. Yuther, Betbikchlein. 28 u 
1523. Melumar, 1. Andabtsbud. 70, 
1 Körber, Erbi € Bericht für Sawangete 71. Luther, 6. Ausgabe 
bes Beil 54. Priesmann, Etliche Trofi der 
15%. ler, Ritenpenitie (Anfang). 27. 42. Miegius, 


1626. Yuther, Ob Kriegeleute and im feligen Stande. 29, 

659%. m Ob man vor bem Sterben fliehen möge, I0, dü 
Rirhenpoille (Unsgabe von Neth, Evaı * 

uno. Brenz, Srliche Trafret 1.70, en Iiichlein, 69. 











® i Kae " 
yo. Hl jene Bis Ma —J 
Name, fie Rronte. 09, Menius, San 


Yaushaltung. 69. 
1880. Benatorias, dr —— zum Ereng. 70 Luther, Unserlefene 


pri 
1881. Gürtel, ——— 70. Bugenhagen, Gebetbulchlein (Kinder). 67. 
— Burher, Hauspoftille. ® * 
1534, Buther, Wie man beten fott für Bee Falten 33. 50. 
Heillge Shrlft uub Borgeben. 28. & 
—— Dandblichtein einen chriſt chen 7 Butter, @alaieıe 


1697. Suberinus, Hin wahren Ertenntnis Wottes. 70. 
1541. Dietrid, Summarien. 
1549. Jonas, Yon der Bei Kein dr Slladen. F Kutter, (le 
denen «8 uncictig. 3. "Yonio Palcario, & uch J—— 
1543. Beiküchlenn in alerlei gemeinen Nnfirgen, TO. yenbern, Troß- 
buol⸗ — 7 —— Riese upeßitte (ameigen) "Tal, 


ietrich, 91. Blalın. 77. 
1544. Dietrich, i „Sin. Oebräererf, 














arten, Yon 


69. 70. , Rat ffic Hau 
1546. Dietetd, Kinderpofille. 19. oBeuerzeng Grit Anbachte. 70. Brenz, 
Kurzer Begriff md Juhalı Der heiligen Schrift. 71. 79. 
1547. Man, Yuftyaren der Deele. 68. 
1948. Dietrich, Jeſaia. 79. —S Vaſſtenal· 71. 
b. Die nachreformatoriſche Zeit. 1550—1600. 


| 1861. I — 
1558. 





El 
Re 





18 Sarerrius, dauebud 
enbern, Bormulerblclein ber alten Adamslprade 


1567. 8 us tbüchlein. 88. Schröder, Berbhlein über Di J 
a Eee Sretentreh. 8. Fer Bereitung —— 


1560, Bien, ——— deutſ. 82, —— Tröftlie Ihöne 
Sprlide. Si. MNeander, — el. 
mgenberg, Geiftl. Wirtichaft. 87. 
——— — — 57. Dinfel, katera Sei 
Weller, Warum man oft mb gern zum heilig 
— fol. 38. 
1568. Weller, Diob, Kap. 1—12, 38 Mufeulus, Beibiclein. 87. Selneder, 
h * _ Balnen. 80. 
1665. Dtto, Luthers Betbächlein. 54. 
1566, Der Witwen Handblchleln (Gitfabeth bon Brandenburg). 90 


































688 


1567. Habermann, Gebetbud,1.Ausgake. 86. 88. Mufäns, Betsäclein. 8. 
1568. Mathefins, Andächtige und drifl.gemeine Gebetlein. 88 112 
Zilemann Heshufus, Brebigten von ber Reitfertigung. 122 
1571. Teuer, Bollfändige 9 ach von Luthers merbäälein. [3 
1572. Goclius, Gebetbüctein (8 Bere, Troßsächein. 126. 
1575-1600. Prätorius, Traktate. mm 
1576. Fifcher, Zrofbilclein. 87. 94. 
1577. Dietrich, Rinderpefille (gu 1548). 76. 
Reiebücjlein. 125. Ei Heshuflus, Predigten. 18L 
inder, Beibüdlein. 
. Quinss, Sterbenstunf. ST. Da mfingers. Breunded, Betbüchlein.88.13. 
1685. wFifdher, Neues Trofbüclein. 
1586. Babrieins, Yauslirde. 3. Verbindung von Habermann mit Mathefus, 
Hausbäcjlein. 8%. 112. Meliffander, Beiht- unb Betbädjlein. 8 
1587. Woller, Soliloquium de passione —— —— ia 
1588. Says, Geheimnis bes ehelihen Trauringes. 126. 
1589. Betbülein bes Kurfürfen Ehrifian L. 88. Rofoder Bar 
büchlein 89 Sandler ſalmengebete. 89. 
1590. Hamburger Berbud. 98. 
1591. toller, Meditationes 99. 
1598 “„ Manuale de praeparatione ad morte 
trofi). 105. —— — 125. So Peteibanı Palfonat ek 
1594. Geditcus, Palfional 66° 
1595. Mielke, Mysterium magnum. 103. Dresbner Gebeibuch. 9. 
1596. Kegel, Zmoöif Andahten. 88. Wiplius, Sterbenstunf. 87. 
Aa Breubenfpiegel (bis 1707). 142. 




















2) Die Zeit der luther ſchen Orthodoxie und dei 
eginnenden Pietismus. 


a. Bis zum Ausgang des 30jährigen Krieges. 1600—1650. 


1601. evangelica (bie 1776). 101. Herberger, Magnalis, 
6 1816) 158. 

1604. Brandenburgiiches Geberbuc. 135. 156. 
. Mend, Bahres Ehrifßentum, 1. Bud. 178. 180. 

. Gerhard, Meditationes (bie 1776). 198. Arnd, Wahret 
Chrißentum, 2. Auflage. 180. 

1608. mem, 1 Rreuzübung. 187. Dedefen, Rleinod ber Seefahrenben. 146. 

Bahres Epritentum, 4 Bücher. 180. Förtfch, Waller 

quelle, | Nachtrag und 1615. 

1610. Serberger, Himmlifhes Jerufalem. 170. 

1611. Balfionszeiger. 164. Gerhard, Meditationen 
(&eutid). 198. Enchiridion consolatorium. 208. Kyle, 
Ehrifl. Tagewert. 134. 

1612. Püneburger Saubuni (Sie 1691). 180, Gerhard, Exerc 
pietatis (bie 205. Arnd, Barabiesgärtlein. 184. 

1613. Herberger, — 17 23. Aufl.). 167. Gerhard, 
PoRilfe (1616, 166; 

1615. Arnd, Pofilte. 196. Fi h.Beit. Bafferquelle. 218. 561.6% 

1616. Dedefen, Praxis conscientiarum 1 

1617. Word, Sanpbildlein. 10. Balduin, Bibl.Betbüglein. 134. Schmud, 
Balfional. 134. Mibredit, Daus- und Kirhenfhag. 184. Wrad 
Thomas v. Kempen und Deutfhe Theologie. 179. 625. RM 


689 


1618, Sezberger, Ma —— (Schluß bis Ruth). 158. Heermann, Crux 
hristi. 
1619. grermann, Heptalogus. 173. 178. Sauber, Feuuſchut. 187. 
Irnd, Kurze Wiederholung, 5, 6. Bud. 179. 1: 
1621. Bean, Bierzehn Geiſtl. Andaghten. 134. Statius, —— Wahres 
Chriftentum. 154. 
1622. Arnd, Brätorine' Shaplammer. 98, 
—— Gerhard, Schola pietatis. 203. 
— Epitome credendorum (bis 1702). 134. 
1028. Sarer,, Gi und Andagpten in großer und gefährlicher Kriegenot, 


1627. Baprin, Rreuzfgute (bie 1787) 147. Roſt, Betſchule. 150. 
Megfart, Himmliihes Jernſalein (bis 1674). 212. 216. 

1628. Baily, Praxis pietatis (beutich). 228. 

1630. Menfart, H81111hes &odoma.212. Sonthom, Rleinod (bri6.) 228. 

1632. Zeämenn, Bibliſcher Betquell, 1 ame, Vom alten und 
neuen Menicen. 135. Mehfart, Das Gerigt. 212. 

1634. Roener, Bußrofen (bie — 126. Berhard, Bibt. Seelen- 
tleinod (bi® 1708). 2U6. Düherr, Betrabtungen (tatein ). 305. 

1635. &temann, Meditationes eucharisticae. 134. 

1636. Statius, Brätoriue Schagtammer. 98. 151. 

1637. Begeliu, Dand- Land uud Standbichlein. 134. 

1638. _ »  Xugsburger Betbfichlein. 134. 

1640. Dilherr, Betrabtungen, (weutich). 305. 

1641. Beimaribe Bibel (bie 1768 14 Ausg). 210. 

1642. Meieuer, Desideria. 224. 

1644. Emöden, Syupıyrund um Ated des wahren Ebrinenume. 220. 

1648. Seienint, Übung der chriftlichen Andacht. 1: 

(1649. Bi ste, Rube der Heiligen. 602 ff ) 

1650. Stöljlin, Geifticee Donner und Wetterbüchlein. 221. Suſtmann, 
Beibibel, 222. 


b. Die Blütezeit der lutheriſchen Erbauungslitteratur. 
1650— 1680. 

1651. Ditherr, Weg zur Geligteit. 219. 304. 

1652. @tfemann, Nponolilhe Aufmuuterung ie 1100). 230 

1653. " _Borimad. 230. 233, Dilherr, Prommer Chriften 

iher Geleitsmann. 219. 34. Seb. Frank, Neues Davidifhes 

Rofengärtlein. 219. 

1654. Düherr, Der Haueprediger; Chrift. Morgen. u. Abendopfer. 219. 304. 

1656. Gubadı, wohl. 1. Ausgabe 220. 

1657. Beer, Das aflerfpinerziicte Leiden. 306. Cubach, 2. Ausgabe: 
„iner gläubigen und andächtigen Seele vermehrie® Bet-, Buß, 
Lob» und Dantopfer« (bie 1791 23 Aufl.). 220. Zefen, Hrauen- 
aimmergebe:budh. 221. 

1658. eältemann, Harfe von 10 Saiten. 229. Schuppius, Rrantemvärterin, 
224. Mit, Die verfhmähte Citelteit. 219. 

1659. Württemberger Summarien (Nenes Teſtament, 288. Scriver, 
Goldprebigten 274 

1660. Eichhorn, Geiflihe Rüft- und Schabtammer. 219. Quiftorp, Desi- 
deria. 224 

1661. Müller, Xrenz-, Buß und Betfguie. 242. Iohann Dlcarius, 
Geduldigute. 221. Großnebaner, Wähterfiimme. 224. 

1662. Johann Dlearius, Baifionsbud. 221. 


























590 
1668. — * R 818 ‚Seriver, uni ara Ası 
1664. alte, Same Bist Fu 
1004-1000. Müller, Muuden. BEL, 
F— er m, I A) 
1971. Mi —— € SS ar. 


1668 u. 
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Sukuenterset Summarien, —8* S | 


ngilfe ander 28 
267. Eribberhoms, Andachter 


Sibelwert. 
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316 — 
— 
jr, Beil. Dana 
Vorbereitung zur Gmigteit. * en 
Gorintberhrief. $15._ I. D. Dleariuf, Berneneries 
Weberbuc. 135. 16. ars Simmeepie e 2a 
edete zu Arnde Wabrem Ehrii 1 
1680, odipeiie. 287, Orabau, Aller Rommunitanten 
1. 509 Srımann, Kern aller Debete, Ah. 324 
7, Seelenfchay, Teil d. DR 


©. Der er der nüdhternen luth, Erbauungs 


Titteraturund Anfang ber pietiflifhen Heiligungs- 
litteratur. 1680—F dr 
Quuirsfeld, Derzenejbag. 298 Kafop, geunae Bibel. 222. 
. Rittmener, Freudenmab! (bis 1760). 292. 
554. Diüler, Gräber der Heiligen. 250. Barter, RubederDeitigen 
eutſch 
. Chriver, Berrlidfeit und Seliglen ber Rinder Barton 275, Haile 
Sullane v. Schwargburg, Beiftt. Morgen, Blittags- und Aber 


jer. 227. 
A gefenina Bist Weibraud. 280. Hinfelmann, Bon ber 
bes Blutes Kbrifi. 309. Seriver, — und © 
2: Sedenfun Rei h 256. Oaffeniune Berlenfünn 1, Ben 
eelenfhah, Zeit A 
280. —— — 30%. 309. Mayer, Wärbigm 


Kemmunifant, 





sa 


Harbint, rehung des Derene zu Qt. M0. Sqhade, Mas fehl 
i b 
* se ee ‚Galvör, — — Selten, 324. 







= E kunde Ban 258. 








* 
—V — — — 











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— ee TR 
ins, Zionitiiche_ Er . de 
um. — —— ohriu. — us 





“rnald, Sie erfe ki 
Neumann, Kern, 1. Orfammre uogabe. 307, 327, 
—E — Weiftliche Derzenstuf. 170. Miet, Anfang 8 der Send · 


1700. Horbius, Das Leiden. 309. Franche, Unterribt, wie man die 
eittge ER x. 34. Offener Brief an deiffihe 
39. Greupberg, Das anbächrige Ebriftentuu. 424. 

— Webtgemeitte Ci 0. 4 








innerung, 440. 


3) Die Zeit der Blüte der pietiftifchen, des 
Husganges der ortbodoren, des Überganges zur 
rationaliftiicben Grbaunngslitteratur. 


» Die Blüte der pietiiden Heiligungslitteratur 
und die von ihr beeinflugten legten Früchte der 
luth. Erbauungslitteratun 1700—1750. 


1702, er Boflionsipirgel, 440. Scaitberger, Senbbriei (bie 


— "Watte Seelen in ben Wunden 2 420, 
1704. Hedinger, Ertlärung zum Neuen Teflament. 140. 449, Werner, 
ESS EEER 418 Meudhell, Andär nt betender Yurtberue, Di. BR. 
1706, Schimmer, Zerlentleined, 221. Arnold, — 431. Schmold, 
Voetile Beardeitung von Renmanns fern. 530, 
1707. Bürtmer, Der Aten Kron und Ehre. 327. al Sendicreisen. 324 
| Breitham, Sn heiftitehe Zubörer. 325, 
1709. Baffenius { Balfiensanbarbten. 388. Mrnold, Paradiefiiger 


1710. sah Berendes —— MNenart). a Tratiate. 212, 
drige Anmeifun 
1718. 2öfdher, Unterricht von Babe Shriftentum 827. ober, Kabinetr 
Prediger. 419. 4. 
1719. Gober, ande Koufettfcpalen; bie form» und jentplihe Feuh und 


1714. —A —— 3 3m. 99. 

1716. Neumanıı, & Auflage. 307. 397. 938. 580, Schmald, Das 
mit Bott verbundene Herz. SUR 

1717. Edwmold, Ceiftl. Wanderflab. 





— 








4* 





692 


1718. Richter, Erbaul. Betragptungen vom efprung und Mel der Serie. 3% 
Bonahkg, Anfang zum Schapläflein. 402. 

1719. Ereußberg, Gottjelige Betragtungen. 48 Ziege, Baller- 
quelte. 561. Rambadı, Barter, Ruhe. 606. 

1720. Gchmold, Betaltar, Morgen- und Abendandanhten. 536. Di. 
Rorfcofefcie Ausgabe der Schmoldfihen Worgen,  unb übenbgsier 
(gebunden). 537. 542, Stade, Geifreige und rsanlihe Garen. 
317. Bafeler Bibel. 

1722. Grammlih, Baftion ersahtungen. 446. 

1722/28. Porft, Göttliche Seelenführung. 410. 

1723. Uri jerger, Der Kranten Gefunbheit. 448. Gtard, Kommu- 

338. 364. (Ehmold), Bahıpfer, Palfontanbadten. Bi. 

17%. Blur, 8 Rormunionsüäten, 326. 331. Brammlidy, Gottfelige 


. 446. 
1195-1700, Shmoid, Teop- und Kraueriäriften. 587. 
127. Terf ker ‚en, Bernieres-Boubigni, Das verborgene Leben. 5 
Yandbuc, Anfang (6i6 1728). 328. 340. Ereufberg, 
Seelenerasidende Himmelotuf. 428. 
1729. Rambadı, Leiden JEfu. 381. 
1790. Mofer, Erbaufige Tobestunen, 36. 332. Straßburger @ebet- 
&. 560. Mfafl, Bibelmert, 211. 

1731. Shark, Handbug, Anhan, 
fuchende derz. 327. 333. Samoıe), Kommunionbuc,. 587. 558 

1732. Zange, Die evang. Lehre von ber allgemeinen Gnade. 325. Sdim: 
Kircpengefährte. 538. 

1733. Scmold, Batenpfennig. 538. 541. Gteinmeß, Zur — 
ausgefertigtes Sendihreiben. 404. Starke, Synopfe. R.T. 39. 

1734. Schmold, Der gläubigen Seele Sela. 588 Gtard, Handbn, 
erweitert. 340, 

1734—1736. Rambadı, Arnd Wahres Epriftenturm. 380. 

1787. Hollay, Wiedergeburt, 414. 

18 = Suchen, 2. Artitel. 494. 

hinmeier, Quthere Schagtäftlein. 57. 59. 327. 564. 

Rs . Struenfer, Geber, Beist, und Kommunionbud. 677. 

1 144. Schmold, Troffcriften. 537. 

1740. Biefe, Selige Iehte Stunden einiger Wiffetpäter. 326. 332. Start, 
Beigten dom Abendmahl. 308 Eophie don Hohenlohe, Seels 
‚apothele. 469. 

1741. @öfcher, Cole Andahtsfrlihte. 327. 338. Start, Evangelien 
prebigten. 338. 367. Starke, Synopje, A. T. 387. 

1742. Benget, Onamon. 456. 461, Wiener, Bergpenitie, 468. 

1743. Gteiuhofer Sebräer. 462. 467. Mofer, Ehel. Bfliht. 696. 

1744. Mayer, Würdiger Kommunilant, legte Auttage, 8 327. 383. Stard, 
Morgen. und, und Abendanbadten. 338. ©. 8. Riese, 

Rerf 

1746. Bogapfy, SE eeröntein Zeit 1. 400. Ph. Freſenius, Kom 
munionbud, 324. 313. 

1747. 8. Frefenius, Rechtfertigung 379. Prag, Erbaulice Reber 
Ge eDitenkaruig, 457. Holaj, Anweifung zum Gebet. 414 

1748/49. Bogakft, Yausbug. 404. Hiller, Morgenfunden, 476. 

1749. BWoltersborf, Fliegender Brief. 426. 

1750. Hollazs fämtlihe erbauliche Schriften. 404. Gom⸗lch Oimmliſ qche⸗ 
Vergnügen. 549. Gtorr, Predigten. 49: 





b. Ausgang der Blüte ber pietiflifchen Heiligungs» 

litteratur u die legten gen anne: 

Litteratur der lutb. Orthoborie, Übergang zum 

Rationalismus ER den Supranaturalismuß. 
1750 — 1800. 

1151. FE Skeinäefen, Kotoffer, 462. Ren ⸗ 


1752 Bertcanter Ulm, — 









1708. J — eelaen Schrift 
verflen| ad. N nhofer, Haubensgrund iu Pred, 

imsh elelabar, Dr Diane iakelaie Mr naht, Der cine und 

1756, ein — eiligte Blämmlein, Kommunionbud. 494 Goe 
Heilfame is An ei en 8. D80. Sa 
und Abenbanbadten, 338 358, 

1756-1761. a 'er das Mene Tri — 398 

1756. Per! 


Beift. Hausbug. 4 
Bibl. Betragtungen. dl. 472. Share, Yan 
mehrer, 














3 4 ie 48l. Br Hit, Rube Kon. 
act nee rief 

— alt. Molterst or, zu tegen rief, 

1780, el —— Bu Ale 481. Göse, Drilfame Ber 

ber — 2 goßen n Beitens, BL. Amd, ⸗ 

——— yon Ettuenfee. B7t» 180. Bogopft, Shapräntein, 

1751, Ban eo Bi EN in das Steige Leben. 497. Heinrich NIT, 


der 3 
1758, Steinhefer Setemir, D ih giedestäntein, Zeit 1. —* 
nmeh. Geiftl, Magazin. Benz, Bettämmerlein. 666. 
erjdho, Sierbebibel, 689, 
1758, , Kommunlonbüdletn. 477 
1üsk Gramer, Andachten. 578. 
f ef "Die Kun, glüdie ya Ieen, 588. 
"otipenes Dahn täRTeln. 338368. 
181. Siler — — il 2. 074. Steinmeh, Dat Guaden⸗ 
ef Beefemins, ins, Brebigten. IA Sanater, Cheifl. 


Aus il %, Sanate, in ke —— Lu, 590, 

ben, Unterhaltungen 
nl Decfade Dornen und Here 
€ RT 407 
Scrivers Kommuntonbuch, neue Ausgabe. 278. —— 


Ausgabe. 21, 

1760. ae J Taretuh. 550 Schinmeier, Schaptäftlein, lete 
170. Zee 1 Usieratangen mit Gott. 579. Freſentus, Rommuntonbun, 
1771. ein er eahnte Bitgerfiraße. 408 


172 — —— — us Leben J@lu 531. Bovater, 
—ES für Dien 

















694 


1773. Sturm, Beratungen. 578. Steinmeh, Die ‚Selig eines Chriften. 
405. Creugberg, Anbachten, leiste Ausgabe. 429. 

1774. Ras Einleitung in die bibL. Seisiate iiten Teſtamentes. 

486. Hahn, Predigten. 506. 

1775. Fricker, Weisheit im Staube. 509. Mütter, Sirgioer Bey Bey zur 
wahren Glüdfeligteit. 578. Glandius, Anfang ber 

1776. Stard, Handbud, volfändige Ausgabe des Sohnes. 341. Er 
mäler, Anleitung zum mürdigen @ebraud des heiligen Abend 
ma$le. 578. Zobler, Sämtl. Erbauungsferiften. 579. Detinger, 
Bialmen. 500. Göj- Gerhard, Meditationen. 200. 875 
gain, Braris, fehl Ausgede. 101. 

1777. ©. 3. Zolifofer, Andagten. 599. 

1778. @abater, Oanbbilhlein für Feidende. 579. Claudius, Teil 3. 586. 

1779. Root, Kreunfcule. 488. 

1781. Zrefdo, Erinnerungsworte. 588. 

1782. #oo6, Haushud. 486. Holay, Werte in Frankfurt. 414. 

1782. Rofenmüler, Crbauungebud in Betrachtungen. 578. Claudius, 
Zeil 4. 586. 

1784. Claudius, Erbanlige Beiträge im WanbsbederzBoten. 586. 

1786. Hoos, Glaubeneichre. 486. Store, Kommunionbüdlein, 
9. Aufloge. 494 Wudrion, Sreusfäule, Tegte Ausgabe. 147. 598. 
Zichoffe, Stunden der Andacht. 600. 

1787. Gramer, „Aettge Berratungen. "578, Ries, Beiht- u. Kommunion 

buch. 5° 


1787— 1790. Sanater, Handbuch über die Evangelien. 579. 

1788. Treiho, Burg ufüge aus veglfen Geierbauung 383. Marejol, 
Andachtöbudh für das weibl. Gefchledht. 675. 

1790. Ostwald, Aufläpe. 578. Roos, Beweis, daf die ganze Bibel. 
471. Claudius, Teil 5. 586. Spangenberg, Bon der Yoll- 
nung bes Em. Tebene. 435. 

1791. Gubad), legte Ausgabe. 220. 598. 

1792. Stiling, Szenen aus dem wahren Griff. Geifterreih. 577. 

1793. Rieger, 8. 9. Brebigten. 497. Sarttmann, Schriftmäßige Er 

Täuterung. 696. 

179394, Stilling, Das_Heimmeh. 577. 

1795. Oswald, Kleine Schriften. 578. 

1798. Stilling, Segensgeficpten ter drifl. Religion. 577. Clandius, 

Zeil 6. 686. 


1299. Boos, Rreugfauls, meitere Ausgaben. 488. 
1800. Sarttmann, Predigten. 5 

(1801. Rodfiel, Etwas fürs Senn 438, 
1803. Mitfdhel, Mor en! uns Mbenbopfer, 600. Ela dius, Teil 7. (8. 1812) 
1804. Emendörfer, Betrachtungen. 516. 








€ 





— — — 


an umd Berichfigungen. 
a abe von Futbers Werfen. Biete ift 
—— 


IR ne zu vergleichen 
a = "ci ice eaopelet 1890 auf b be He 
a + a 

been tn) — A — ee 











sat Anhang „zii Re 1m nbung I 1, 4. 


bezw. 88 und BöS: Luther faınen befonders 
Bu fandere Sensten, deffen erfte asgabe 105 Son 1898, aid ef 166 


in as iberm 
— * &: Fre ‚Berlag nt —S Anka beißt ſebt 





u ©. 56 Brenz ift noch zu vergleichen: „Kurze Rragefiüde zu 
Ben Soaelen der —— Üiberieht aus dem ateinihen van 1666, 
Bea — von — —J— — 1898, — ber. 
Yin a 4. Anmerhimgöweife far mod) 
Pe iverden I —* von Blter new herausgegebene mm Arttem- 
“ u —— von Andreas Ofiander (geb. 1562, 
— —— Tübingen), bie Grundiage bei wiennem - 

em 








3 © En Kate ät, Find sch — —— toeidhe Cu da h verweriet 
vun Yernh. Wbeeht, Io). Deucer, Sch. Mich. Die, Soadı. Emdden. 
—* a u Bor BEL und die Übebetbiiher im Anhang &, BASfl.: 

Mürgen Morgen und Mbendfegen bei Ofrartum un einige 

Amen tue an find moht zum Male [don gefammeit in Hört 

BBEinL IMelteraneiten dl oh Ausgabe &Umpet (Bader m irn 

1609 anfegt. 

I SEN BLIBD or ee Dee A. Sof; 31.29, Boreien fl Barrerden, 

j © 218, 31. 20 v. u: Paul Simouto fellte dat — 
17T Km Maag ed 16 Sababunberie sulamnıen, 1708 Ta, ca ven uaucn 

j ©. 349, 31.91 9.1: Die Uusgabe Starde von Tb. Rother * 








696 





in Bp. Rothere (W. Gtöver) Berlag Übergegangen und fofet nur no 
90 vig ohne Anhang, 1 Mt. mit Andanyı iR abo entfdieden die voll- 
ändigne und billigfe. 

u &. 351: Die neuee Ausgabe vor Stards Handbuch, Buchbaniam 
ter Berliner Stadtmilfen, Berlin SW-, 61, Joßannietfh 6 (1,80 Dt 
und 80 ©., 27 31.d. ©., gutes Papier) und Hirfh, Ganfanz, gebirt ju 
Rlaffe IL, Gruppe 8, bier und da ettvae verfünzt; e® fehlen einige @eufger fr 
Steben, alle für Kante. 

©. 20 v. 0, ließ Ratt ber geringen bie geringe. 





©. 38, 21, 18 und 17 v. u, lie Zeaihwig ſtatt Zeſchwitz 
©. 461, 31. 18 d. 0.: Gnomon von Werner foflet jebt Herabgefegt 5 Mt. 

Zu ©. #76, Hillers Schriften, fei nog erinnert an „Das Evang 
Ronfirmationsbsäglein für Württemberg, zur Aufmunterung 
und Erwedung ber Jugend in Berfe gebracht. Stuttgart, Evang. 
Eengan 64 wo Big. 

©. 486, 31. 4 v. o., lies 1782 flatt 1792. 

©.49, 31.70. o., lies das „Häusl. Erbauungsbuch fatt das „Reuenfm.“ 

Zu 2. 498: Während des Drudes erihien: €. 9. Rieger, Bafler 
aus dem Heilebrunnen, tägliche Andachten auf ben Betradtungen über das 
Neue Teftament. Gejammelt I. B. F. Drehmann, mit Borwort von D. 

v. Bodelſchwingh. Stuttgart, Ev Gefellichaft. Vi u. 392 ©. 2,20 Rt. 
ats, 3 Mt, Solpfehnitt 4 Mi. 
©. 503, ZI. 14 v. o., lies 1775 att 1755. 

Zu ©. 514, Yarttmann, vgl. auh: »„Schriftmäßige Erläuterung 
bes evang. Lehrbegriffs, nad) Anleitung des wilrttemberg Ronftrmatione- 
bülhlein, nebft einem zeitgemäßen @laubensbetenntnie von ber beiligen 
Schrift (1793), zum dritten Mal herausgegeben, mit Zufägen ans den Papieren 
bes Verfaffere von deffen Sohn, Brof. Hartmann.” 1848, Gtuttgart, Belier 
(Balder). 13 Bog., 8°, broſch. 9 Pig. Boltstümlic bei aller Tiefe.— 
Aus feinem Nachlaß eriienen früher bei Dfiander in Tübingen, jegt in 
Scheurlens Verlag, en Bafflonsprebigten von Ehmann, 1872. 2 Anf. 
von Schott, 1890, 8,50 Mi.; Beichtreden von Chmann, 1860. 3. Aufl. von 
T. Beitbrecht, 18%, 70 Mt.; Leienpredigten von Ehmann, 1865. 2. Aufl. 
von Weitbreiit, 1. Sammlung, 1890, 350 Rt.; 2, Sammlung von Edett, 
1890, 4 Mt ; Ernteprebigten, 1872, 1,50 Df.; Hodhzeite-, Schul-, Ratehismus 
und Seburtötagsprebiaten, 1865, 1872, 3 Mt.; Predigten und Reden beim 
Amtsrocchfel, 1872, 1,60 SRE.; Icktere alle von Ehmann beforgt. 

u ©. 521: Dem Wärttemberger Pietiemus gehört and) an bie währent 
des Drudes erfgpienene Schrift: Joh. Jakob Mojer, Theologifdhe Gebanten 
von ber ehelichen Pflcht der Chegatten, nad} ber erflen (einzigen) Ausgabe 
vom Jahre 1743 herausgegeben und für bie Neuzeit bearbeitet. Leipzig, Arme 
Strang; drei, 2 Mt, ze. 2,60 Mt. | 

vg. auıh die dützaben der Worte bes Herzens: Greiner & 
Br, Fr Mi Sefenius, 2 Mt; v. A. Rofahl, Fo, 1,20 Mt. 

©. 658, 31. 18 d. o., lies dkönen Ratt zeichnet. 

Nah Art der Gebewucher ©. 660 ff., Ar. 6 -IL, dgl. noch bie bei 
leifhhauer & Spohn, Neutlingen: Morgen. und Abendopfer x, 
17. Auflage, 320 ©., 26 ©., 329, kart. 60 Pfg., geb. 90 Pig, 1,20 Mt. 
(Autoren genannt, vortreffliche un weniger wertvolle Gebete), und Evang. 
GBebetbüdlein auf alle Wodentage ıc., 3. Auflage, 320 &., 22 Ji. 
d. 5, 329, fein ge6. 1,20 Mf. (Nutoren nit genannt, meift fehr gute Gebeie); 
ebenfo in Kropp, Ebenezer: Bibl. und geifireihee Bebetbuc zum Dienk 
aller Gott mehtgefäligen Beter aus den Schriften der berähmtefen Männer 
der ev.-Inth. Kirche. Neuer Abbrud. 8°, 120 ©., großer Drud, geb. 1 Mt. 


— — 





























Inhaltsverzeichnis. 
Borwort 


onsjahrhundert 

550 (bie Reformationggeit) 
jemeiner Überblid . 

2. Sutber und feine Bebeutung für bie Erbauungsitteratur 19— 65 








(Luthers Schriften, S. 38—65.) 
3. Die Mitarbeiter Luthers ww ie Brömmigteit 0. 6a 
4. Urbanus Regine . Pa 7 
5. Johannes Briesmanı . 2 nn nn U 76 
6. Beit Dietrih an rn ar ar RT 
7. Johann — SE: ern IH 
(Satob Andrei &— 85 
b) F ie von —E 1600 (bie naßreformatrilge Bd) 86-188 
jemeine® . . 8-87 
Unfaen in der Litteratur und ein Bid in bie in ihr 
fugte und durch ie genäprte Beömmiglit . . B-H 
3 Sri — fer. : 220 4-% 
Steppan Bräter > 20200000. 9-9 
RT . 989-106 
6. Johann Habermann . >» 20.200.200. 0. 106-122 
7. Betbuh Ehrifin . - > 22 13 183 
& Münfnger von Brendel 1 
Michael & — — 20000. 124-197 
. 127—130 
180-132 
I. Das Geitaltes ber Inh. Ortbodegie und des ser 
—8 innenden Vietigmus 133—322 
a 


eit von 1600 bie zum Ausgang bes breiß 
tigen @rieges (bie Tut, Orth B 
1. Mlgemeinee. > B 
2. Zur Grömmigteit der hen Ba des Sahrpunberte 16=1%0 
* 





joborie) . 





3. Philipp Niloli . . 34 
4. Georg Dedeten . a a 
5. Balentin Wubrian . . m * . . . 148-150 
6. Martin Stalin - 2 2 00.0.2002 1ÖI-IB8 
Wert Brandenburg. 
7. Johannes Rome BE 
Voſen, Sälefien. 
8. Balerius Herbergr . . . . . . 156-171 
9. Johann Heermann . * . . . . . 172-176 
Mitteldeutſchland. 
10. Johann Arnd EN 17-196 
(Satob Böhme) * Pre " . . . . 196-197 
egien Tütringen x. 
11. Iopann Gerda. 2 TR 


12. Iopann Matifäus Mepfart. » 2... 212-218 


698 


D) Die Bitegeit der luthet. Gröanungelitteratur. „Sat 
161 . . 218 





. . 18-306 

ı Agemeines (Gubig) Do 2 1 28-2 

2, Zur, Brömmigteit in,ber Brit ER == 

A. Die großen Lütfemann, Müller, Seriver und ifre Gerhler. 220-284. 
3. Joachim Lärkemann . . . . . . . 

4 Seincih 8 

5. Cbrifiien Ecriver . . . . . . . 252-277 

6. Johannes Yaflenius . . . . . . 27284 
Bertreter ber Gpulanten. 

7. Georg Fibicinis . En 20 
Bertreter der Bibeiwerte. 

84. Wirttemberger Summarien . - 2 28-20 

8b. Anker & Bibel 20-291 

B. Bertreter der von Erradaieitautin — Gärtner. mim, 

9. Johann Nittmeyer 291-297 

10. Johann Duirsfeld . . . . . . 7-01 

11. Muguft Bleiffer ar OR 

12. Johann Michael Ditbere 5 302-306 





©) Der Ausgang der nähternen Iuth. Erbauun 
litteratur und Anfang ber pietififgen dei 
Higungefttteratun, 1680-1700 . 
1, Agemeiee . 
za Frömmigkeit im Ynfang dee vietemua 
3 hilipp Jakob Spener ” . 7 
4. Johann Kaſpar Shade— 317 — 
III. Das Zeitalter der Blüte des Vietismus, der vom 
Vietismus nicht unbeeinflußten zu Ende sie 
den orthodoxen Erbauungslitteratur und 
Übergangs zur rationaliftifchen, fowie beren erfte 
Vlütegeit - 

a) Die Blüte der pietififgen Heiligungslitteratur 
und die von ibr beeinflußten legten Brüdte 
der ortbodog-Iuth. Srbauungelitteratur. | 1700 
bis 1750...» * 
. Allgemeines . H 
\ Zur Cbarakterifif ber Eigenart der pierif. Frömmigkeit 
. Bon der Frömmigkeit der legten Bereer ber —88 
Ortbodorie . $ 
. Die Tiretich gerichteten Bietifiem. E. 336-300. " 

4. Johamı friebrid_Ctard 
jebanın Bbilipp Frefenius . 
6. Johann Jatob Rambach 
7. Coriftopb Starle. 0. 
8. Basler Bibel (reformiert) .  - 
B. Die Halle Ente. 2, sn-—An. 





ww 





9. Auguft Hermann Bande 2 0 — 
10. Kari Deinvich von Bogabh. > = 20 


11. Johan Adam Steinmeg De 

12. Deimich SIT, ven Reuß . 

13. Johann Por  . ee 

EL) —7— 

— — Be En 
ottlieb Cober . . . . . . 

17. Ernft Gontieb Wolteredof . > 2 22 = 












38. Amadeus Ereuzberg (Sinb) ee 


19. Gottfried Arnold. . 
D. Die Brhdergemeinde: Bingenbor, Spangenberg, Ger 
mann, Costiel 


© Die Württeriberger Bietifen (1700-1900). ©. 419-381. 
DI. Iobann Reinbarb Debinger . .  » Pe 
®. Jobann Undreas Grammliß > 20.0 = 
3. Sammel Urliperet > 2 Henn 
Beorg Kourad Bieger , » —— 7 
Roharın Albrecht Bengel et 


%. Marimilien Friedrich Chrifeph Gteinofer . 
2m, (gobaun Beieris Baumann) : 
. Marie Ratbarina Sophie von Dehenibe 
ER. Sail Riedrich Hiller 
Biripp David Burk 

. Immannel Gottlob Brafberger 

Magnus Friedrich Roos 
Yohann Ehrifian Sr . > 








SEREBRESUEN 
182 
g 
+5 
E3 














DR. Bahrer Ghrifen Schi „Simmeeeiter DE2 519-521 
©. Gerhard Terflergen . . Rn 521-527 
no (Zernieres —— —* 525-527 
le Vertreter der Intl. Di 200- 2 €. 50-512. 
Kofpar Neumann ee RBB 
@. Benjamin Samald 0 BR 
je — ——— 
I Foritsfe) } En Rare 557-560 
ie) 2. BRL-5ER 
. Bernhard Blod . BI . a * . 562-564 
4. Iob. Chriftepb Schinmeier . — 564 
PET. DT ee 569 
46. oſeph Sgauberger 669672 





» Der Ausgang 
gungelitteratur, 
hie Iehten Ausläufer der Iuth. Orthodorie, der 
Übergang zum Rationalismus durd bie Öupra- 
naintalilen und der Rationaliemue feihf. 
(1750 — 1800.) 3 
— llpemeinee —2 
ietien Ausläufer der Iuth. Ortadegie. ©. 360-500. 
2 Jebann Weihior Se m ne, 
8. Sehaftan Ariencid Erhan 02. 
4 Matthias Claudius . Se NE 








Supranaturaliten. ©. 503-8. 
6. Jobanı Rafpar — 
6. deinrich Auguf Nies . 

Üinmertung: Stilings Chabtäflein, Dann) 

& Die 8 ‚©. 595-591. 

7.0. 3 Bolttofer, Sidolke, Bitihel 





594595 
595597 








700 
8. Abſchliehende Bersahtungen Ynb Ausstid in das 19. detr· 
hundert . —— 
Anhangl— 
L ————— reg mittels 
a —— * tele eher Grbaunnasfariften, 
1 Mldemene. 
2. Samuel Rutberford . . eo — 
3 Richard Bartr - > 2 on 
4. John Bunyan . ® e —— — 
5. Thomas Bilcod . — up dee 
Zugabe: 
6. Drelincout . 
3. Die Im der Iuth, inte verbreitete mittelalterliche Boftdlltieratur. 
1. Algemeinee. . 3 
2. Geitlihe Stimmen aus dem i Mitilater * " - 
3. Joh. Tauler 4 . * 





— 33 
5. Joh. Rupsbroet 

6. Die Deutfche Theologie 

7. Thomas von Kempen. . 
II. Sammlungen alter affetifcher Stüde, ben. Gebete 
in Gebetbüchern ıc. - 
in Sammlungen fait nur aus älterer Zeit 
2. Bearbeitungen älterer Gebete, vielfach one Duekenangebe 
4 








. Sammlungen aus. der alten und menen Zeit 
Sammlungen für befondere Verhältniffe 
5. Weebigtlonimlungen ans alter und nener Zeit 
Anbang 2. Zabellarifche Überfichten . 
I. Überstid‘ Aber die neu herausgegebenen Gröauunge- 
fhriften nad fahlider Ordnung . £ 
IL Zeittafel über die wigtigfen Grbauungssäder S 
Nacträge und Berictigungen . 
Inhalteverzeicnis 





Ze 






eleneet. 


Bucbantlung 


Orenung wie NOrnung wie II. 2, aber 18 Ge 


u 1 12. 


Sarinenverein. Dresren 


Sort ter Him| Mein Gott, die Sonne. 
Der Sabbath | Run brigt vie finftre Macht. 


A biein mit | Auer iR an Gatten. 
sun vuben aU| Yun vuben ale Wälter, 


Wa® auf, meil O bei 
Der Mont iR) Dinunier iR der Eonne Seel. 
Mergenglanı 4 © IEfu, füßen eict 

‚Hirte deiner I Hr, es if von meinem Leben. 


Ebrifte wahree; Die helle Sonn Ieuchtt jebt. 
Aur in AEfu | Sirte keiner Ehafe. 





Dreifal 














Die heile Sen Menu meine Seele en. 
Sinunter IR TE Nun AG der Tag geenbet 


Zie gütwne &| Was anfı mein Sen un ige 
Bet nume Sen de Bear nin 





re Ast 6f Are. öffne mir. 
EEE che Di iee, 
Deffne une Me Obren, 
SE 9afı Chr, Ni. 
ine fernen] it tfer Rot Sare i6 zu ir 


en au Ne, Hbrr NE. 
} ER nahe 18 ie 





Zamirde N, | HErr gElu Cbrif, tu Häcten. 


Gott fei peloht 





Wer mr mit | In Gonce Namen fabren wir. 
Yun dab i, nottloh, vellenket. 





Aufl je Aufmunterung, 





— fehlt Qugent, = Dick" 
ren, = qeifeligen Yehen, 





a 10 Yieter. 





in 














% 


700 


Edtuh: 
& —— Beobachtungen und Ausblick in das 19. Jah» 
Aubans * — «1 
1. Überfegungen wichtiger reformierter und mittel: 
„alalätepellare Erbaunngeigriften RE se 
d Mgemeines . ET ar —— 
Er — —— ... 22 
. Richard Bapet . 2 20.20. 
Ga Ba he Ira == 
5. Thomas BWilcod . .. — Pe « 67 








1. Kügemeinee —— 
2. Sanlige Stimmen aus dem ; Mitar — 


3. Joh. Tauler J 
4 deinih Sul. 
5. Joh. Ruysbroet . ... 
6. Die Deutfche Theotogie ae RE 
7. Thomas von Kempen. . 8-67 


U. Sammlungen alter afletifcher Stüe, bet. Gebete 


in Gebetbüchern ıc. - 

1. Sammlungen fait dur aus älterer Zeit 

2. Bearbeitungen älterer @ebete, vielfach ohne Duiekenangabe 
3. Sammlungen aus. der alten und neuen Zeit 


5. Yrebigfannfungen aus alter und neuer Zeit 


Anhang 2. Tabellarifche Überfichten - 
% Überbtid über dieneu herausgegebenen Srbauunge- 


I. Beittafet Aber bie wißtigen Grbauungssäder . 
Nacträge und Seriärigungen 
Inbaltswerzeichnis 


u 
0 
4. Sammlungen für befonbere Berhältniffe . . . IE 
u 
sra ev⸗ 


ihrijten nad ſahiider Ordnung 





_——— 





em reden. 








eat. 


I 


Buodanktung 


Wen zen 2 
Papa 


16 bleib mit 





Run ruben a 


a6 auf, mei 
Ter Mont in 
Werzenglanz 
Site deiner 3 
Seite wahrer 
Dur im aa | 


Die heile Son 
Sinumter if Ne 


Zie güftne 21 
Werke munter] 


Ser deſn Ci 


Aue tiefer Net] 


Zhmüde No. 
Gott fei aelatı 





Aufl 
Sremung wie 
Sirdengeneit 





in * 






—— 


II, 12. 


Sehriftennerein. Dresten. 


Kun prißt die finfre Rad. 
aues ift an Gotten. 


j 
Mein Con, die Sonne, | 

| 
um ruben alle Wälter. ! 


© heilige Dreifatigteit. | 
Yinunter ift ter Sonne Sein. | 
O IEfu, fühen Sicht. | 
HErr. ee ift von meinem Leben. , 
Die helle Sonn leuchtt jest. I 
‚Hirte deiner Schafe. 


Weun meine Seele ven. } 
Kum fih der Tag geenker 


Wab auf, mein Herz unt finge 
20 if die Woge nun. ! 





SEr. öffue mir. 
SU, IEhu, daß ih Tiede. 
Beine ung bie Oben. 

don If Chrif, Nik. 

Aus tiefer Rot frei, ih mu ti. 


Aleın zu dir, HCre IEfi. 
© wahr ic Iche. 


HErr fu Ehrift, du bösen. 


A Gottet Samen fahren wir. | 
Yun hab i®, nottlob. volenter. 


Shne Aufmunterumg. 
lrenung wie Il. 2, aber 15 Ge 
Iete, fehlt Sugent, — 

voten, - aettfeligen veden 








10 Yieter. 


Sehr verturu. 























|| 








I — 


am 


3 6105 036 851