Skip to main content

Full text of "Die Arachniden. Getreu nach der Natur abgebildet und beschrieben"

See other formats


J^    O-   /  /  t?^   PRESENTED    TO   IHE 


'^i¥^  ^.:^^r^^'^^''^ 


.0^'r 


( 


K^ 


K: 


Oj 


^ 


^y'. 


1 


Die 


% 


—^^'^4C4S— 


Getreu   uach   der   Natur  abgebildet  und  beschrieben. 


(Fortsetzung  des  Halin'sehen  Werkes.) 

Von 

G.    L.    KOCH; 

Königl.  Bayer.  Kreis- Forstrath  in  Regensburg. 

■ 

Sechster  Band. 


Mit  36  fein  ausgemalten  Tafeln. 


NÜRNBERG, 

in  der  Zeh'schen   Buchhandlung. 

1839. 


fi .  S  ./ 


V 


■'. 


Druck  der  Campeschen  0/ficin. 


J^^.  CLXXXI. 


^^äi.  432  *  .J^adt^t^i^^^  ..M^TZ^K^-  ^ 


7 


\<7.  433.  * 


,J^^e^  c.^fe«r^^^^ 


A  n  d  r  o  c  t  o  11  u  s   A  e  n  e  a  s, 


Tab.  CLXXXl.  Fi^.  432, 


Oiivenfarbig;  schwarz,  Kopf  und  Hinteiieibsscliilde 
dicht  gekörnt,  drei  Kiele  auf  letztern;  die  Hände 
diinn,  nicht  so  dick  als  der  Vorderarm,  mit  langen 
dünnen  Fingern;  der  SchAvanz^  dick,  mit  hohen  ge- 
körnten Kielen. 

Länge  des  Kopfes  3V2'",  des  Körpers  10'",  des 
Schwanzes  18'''. 

Der  Kopf  hinten  etwas  breiler  als  die  Kopflänge, 
ziemlich  stark  gewölbt ,  vorn  geradrandig  und  nach  den 
Fresszangen  gebogen;  die  ganze  Kopffläche  gekörnt,  die 
Körnchen  ziemlich  dicht  aufgestreut,  ohne  jedoch  zusam- 
men zu  fliessen.  Die  Scheitelaugen  vor  der  Mitte  lie- 
gend, an  einem  in  der  JNlItte  der  Länge  nach  ausgehöhl- 
ten Hügel;  die  Aushöhlung  eine  etwas  flache  Rinne  bildend 
und  sich  am  Vorderkopf  in  eine  muschelförmige  Vertie- 
fung verlaufend,  beide  mit  einer  erhöhten  Körnerlinie  be- 
grenzt; am  Hinterkopfe  die  zwei  gewöhnlichen  Körnerli- 
nien ein  Quadrat  einschliessend ,  vorn  offen  und  sich  ein- 
wärts brechend  und  als  geschwungene  Körnerlinie  unter 
den  Augen  in  schwächerer  Anlage  fortziehend;  die  Selten- 
falten geschwungen,  ziemlich  tief,  in  der  Tiefe  nicht  ge- 
körnt; am  Vorderrande  eine  Linie  und  eine  solche  über 
den  grössern  Seltenaugen  stärker  gekörnt;  die  Seltenum- 
schläge breit,  gerieselt,  an  der  obern  Kante  eine  Körner- 
VL  1.  1* 


reihe,  eine  gleiche  am  Hinterrande  des  Kopfes.     Die  Hin- 
terleihsschllde    der    Quere    des   Körpers   nach   gewölbt,  mit 
breiten,  nicht  gekörnten   Vorderrandsumschlägen,    übrigens 
mit  dicht  gekörnter  Fläche  und  mit  drei  geschärften,  fein 
gekörnten     Rückenklelen ;     die    Sellennmschläge    gerieselt, 
mit    etwas    erhöhten    Rändern,    auf   welchen    Körnerreihen 
stehen;    die   Kiele    des    Endringes    stark    erhöht,    geschärft 
und  etwas  gröber  gekörnt.      Die  Fresszangen    gross,  stark 
vorstehend,  gewölbt,  sehr  glänzend,  an  der  Innenseite  eine 
ziemlich    lange,    dichte    Haarfranse;    die   Zangenfinger  stark 
und  wie  gewöhnlich  gezähnt.     Die  Taster  lang  und  dünn, 
das  erste  und  zweite   Glied    von  gewöhnlicher  Gestalt,  das 
zweite    etwas    aufgeblasen    und    scharfhöckerig  •     das    dritte 
Glied  oder  der  Hinterarm  dünn  ,  etwas  geschwungen,  fein 
gerieselt,  mit  scharfen,  gekcJrnten   Kielen;    der  Vorderarm 
dicker,  weitschichtiger  fein  gerieselt,  mit  gezähnclten  Kie- 
len;  die   Hände   dünn,  nicht  so  dick  als   der  Vorderarm,  mit 
ziemlich    deutlichen     Kielen    und    oben    mit    einer   seichten 
Mittelfurche;  die  Finger  über  doppelt  so  lang  als  die  Hand, 
schwach    gebogen,    am    Innenrande    fein   gezahnt,    übrigens 
ohne  das  gewöhnliche  Eck    an  der  Einlenkung.     Das  vor- 
-dere  Bruststück  klein,   dreieckig,   hochrandig.  In  der  Mitte 
hohl,  das  hintere  in  der  Mitte  durch  eine  Furche  getheilt, 
zwei    neben    einander   liegende  eiförmige  Schüsselchen  mit 
erhöhlen  Rändern  vorstellend.     24  Zähne  In  jedem  Brust- 
kamtne.     Die  Bauchscbilde  glatt,  mit  flachen,  doch  ziemlich 
hohen  Beulen  hinter  den  Luftlöchern  und  mit  zwei  runden 
Grübchen    zwischen    diesen  in  der  Mitte,    in  etwas  weiter 
Entfernung  nebeneinander;  der  Endschild  des  Bauches  ge- 
rieselt,  mit  vier  hohen ,   geschärften  Kielen,   die  zwei  mitt- 
lem am   Hinterrande  anfangend,    aber   nur    etwas   über  die 
Hälfte    der  Länge    ziehend  und  ziemlich    weit  vom  Hinter- 


5 


randsumscillage  endigend,  der  andere  Kiel  zwischen  diesen 
und  den  Seitenkanten  in  den  Mitte,  aber  weder  den  Hin- 
terrandsumscidag  noch  den  Hinterrand  erreichend,  von  bei- 
»Icn  ziemlich  weit  endigend.  Der  Schwanz  dick ,  die  vier 
hintern  Glieder  sich  allmählig  verdickend  und  stufenweise 
länger;  die  obere  Kante  hoch  und  scharf,  dabei  schön  ge- 
zähnt, der  Endzahn  am  zweiten,  dritten  und  vierten  viel 
länger  als  die  andern ;  die  obere  Fläche  der  Ringe  stark 
vertieft,  in  der  Mitte  mit  flacher  Längsrinne;  die  Seiten- 
und  untere  Kiele  ebenfalls  hoch  und  gezähnt,  die  Zwischen- 
flächen weitschichtig  und  fein  gerieselt;  der  fünfte  Ring 
etwas  länger  als  der  vierte,  vorn  eben  so  breit  als  dieser, 
hinten  von  oben  gesehen,  schmaler,  ebenfalls  mit  erhöhten, 
gezähnten  obern  Scitenkanten  und  tiefer  hohler  Fläche  mit 
derselben  Mittelrinne;  die  Seiten  flach,  der  obere  Rand  der 
Länge  nach  einen  hohen  geschwungenen  Bogen  beschreibend, 
die  Fläche  selbst  weitschichtig  fein  gerieselt ;  die  drei  untern 
Kiele  hoch  und  scharf,  auf  dem  untern  Seltenkiele  gerun- 
dete Zähne,  anfangs  klein,  sich  gegen  die  Spitze  des  Rin- 
kes stufenweise  merklich  vcr£>rössernd :  die  Zähne  des  Mit- 
telkieles  kleiner,  am  Ende  zum  Thell  doppelt  stehend;  die 
untere  Fläche  fein  gerieselt  und  mit  einzelnen  runden,  grös- 
sern Höckern.  Das  Endglied  klein,  oben  flach,  vorn  an 
der  Seite  mit  einem  Eckchen,  unten  etwas  kugelig  gewölbt, 
mit  Längskielcn  und  scharfen  Höckern  auf  diesen;  der  Sta- 
chel lang'  und  stark  gebogen,  mit  deutlichen  aber  feinen 
Giftritzen.  Die  Reine  etwas  dünn,  mit  gezähnelten  Kielen 
und  gerieselten  Flächen  der  Hüften  und  des  Schenkelglie- 
des.     Das  ganze  Thier  schwach   glänzend. 

Kopf,  Rückenschllde  des  Hinterleibes  und  der  Schwanz 
russartig  schwarz ,  stellenweise  olivengelblich  durchschei- 
nend, die  Kiele  und  Körner  dunkler  schwarz,  das  Endglied 


6 


des  Schwanzes  etwas  mehr  aufs  Gelbliche  ziehend,  oben  an 
den  Seiten  ein  röthllchgelber  Längsstreif;  der  Stachel  rost- 
gelb mit  schwarzer  Spitze.  Die  Baiichschilde  und  die  Brust- 
stücke olivenbräunlich;  die  Lrustkämme  weisslichgelb.  Ta- 
ster und  Beine  russig  schwarz  mit  ollvenfarbigem  Anstriche, 
die  Finger  der  Hände  der  Taster  an  der  Spitze  ins  Oliven- 
oelbe  übergehend ;  die  Tarsen  olivengrünlich,  an  der  Spitze 
ins   (ielbe   vertrieben. 

Das  junge  Thier  ist  von   Farbe  heller. 
Vaterlend:   Das  nördliche   Afrika.  • 

Herr  Dr.  Fried r.  Moritz  Wagner  entdeckte  die- 
sen ungemein  schönen  Scorpion  In  der  Gegend  von  Orau 
und  brachte  zwei  Exemplare  nach  Deutschland,  beide  in 
Weingeist  aufbewahrt  und  sehr  gut  erhalten.  Die  gegen- 
wärtige Beschreibung  und  Abbildung  sind  von  diesen 
Exemplaren,  die  mir  gefälligst  vou  dem  Besitzer  milgr- 
iheilt  worden  sind,  entnommen. 


Anciroctonus    Hector. 


Tab.  CLXXXI.    Fig.  433. 


Gelb,  Taster  und  Beine  heller,  die  etwas  dicken 
Hände  olivenbraun,  die  Endglieder  des  Schwanzes 
besonders  unten ,  verloren  rauchfarbig  schwärzlich. 
Drei  Rückenkiele  fein:  der  Schwanz  dick,  mit  hohen 
gezähnten  Kielen. 

Länge  des  Kopfes  47^'",  des  Körpers  11'",  des 
Schwanzes  18  '. 


Eine    Entdeckung    des    Herrn    Doctor    Friedr.    Moritz 
Wai^ner.  . 

In  der  Gestalt  mit  Androct.  Aeneas  ganz  übereinstim- 
mend,   die  Taster  aber  sind  dicker,    die   Hände  aufgeblase- 
ner und  dicker  als  der  Vorderarm,  auch  die  Finger  dieser 
und  der  Stachel  des  Schwanzes  kürzer.    Die  KopfÜäche  ist 
feiner  und    etwas  weitschichtiger  gekörnt,  Augenhügel  und 
der  Zug  der   Kiele    aber  wie  bei  jener  Art.     Die  Rücken- 
schilde sind  eben  so  fein  gekörnt  und  die  Kiele  in  dersel- 
ben   Lage.      Bruststücke    und   ßauchschllde    weichen  in  der 
Form    von    jenem    nicht    ab.     Die   Brustkämme    zählen    26 
Zähne.  Der  Schwanz  ist  etwas  dicker  als  bei  diesem,  übri- 
gens  von   derselben  Form    und  mit   denselben  Kielen,  nur 
sind  die  Zähne  auf  diesen  grösser,  und  die  an  den  untern 
Seitenkanten    des    fünften    Ringes    an    der    vordem    Hälfte 
fast   gleichgross,    an    der    hlulern    grösser    und    mit    einem 
kleinen     Zwischenzahn     abwechselnd ;      das     Endglied     des 
Schwanzes    hat    zwar  dieselbe   Gestalt,  ist  aber  nach  unten 
etwas  aufgetriebener,  in  den  Seilen  vorn  tiefer  eingedrückt, 
hinten  weniger  rinnig,  auch   die  Kiele  und   Höcker  der  Un- 
terseite   weniger    scharf;    die    Seltenflächen    des    Schwanzes 
sind    nicht    gerieselt,     auf    den    untern    aber    befinden    sich, 
besonders    auf   dem    fünften   Gliede,    einzelne    Höckerchen, 
die  Körperfläche    und    der  Schwanz    oben    sind  glänzender. 
Die  Taster  sind  ziemlich  dick,  glanzlos,  mit  denselben  Kie- 
len, ebenfalls   gezähnt,    auf  den   Zwischenräumen  ungemein 
feine,  mehr  vereinzelte   Körnchen;    der  Vorderarm    ist    viel 
dicker  als  der  Hinterarm,  die  Hände  noch  dicker  als  dieser 
und    glänzend ;     die   Kiele    sind    weniger    deutlich    und    die 
obere   Flächen   mit  tiefen,  zerstreuten,  eingestochenen  Punk- 
ten versehen,  die  untere  F^läche  aber  ist  mit  scharfen  Kör- 
nern bestreut.     Die  Finger   nicht    doppelt    so    lang  als  die 


8 


ti^and,  dick  und  ziemlich  gebogen,  an  der  Innenseite  des 
beweglichen  äussern  Fingers  befindet  sich  das  gewöhnliche 
zahnartige  Eck,  ziemlich  stark  vorstehend  und  gegenüber 
an  dem  unbeweglichen  Finger  ein  Ausschnitt,  übrigens  ist 
die  innere  Kante  an  beiden  Fingern  fein  und  dicht  gezäh- 
nelt.  Die  Beine  sind  etwas  dicker  und  länger  als  bei  der 
vorigen  Art,  übrigens  von  derselben  Beschaffenheit. 

Kopf,  Rückenschilde,  Schwanz  und  Taster  gelb,  auf 
dem  Augenliügel  ein  über  die  Augen  ziehender  Querfleck 
grünlichbraun,  die  Körnerreihen  des  Augenhügels,  die  am 
Vorderrande  des  Kopfes  und  die  über  den  Seltenaugen 
braun ;  die  Körnerreihen  des  Schwanzes  der  vordem  Glie- 
der bräunlich ,  die  der  hintern  nach  und  nach  samnit  den 
Kielen  braun  bis  ins  Braunschwarze  übergehend,  die  drei 
Endglieder  unten  rauchigbraun  angelaufen,  zuweilen  sich 
verloren  über  den  dritten  Ixlng  verbreitend,  und  sich  an 
dem  Endring  verstärkend ,  auch  die  Selten  und  der  fünfte 
Ring  oben  mit  solchfarblgem,  rauchigem  Anstriche;  der 
Stachel  röthllchgelb,  die  Endhälfte  schwarz.  Die  Kiele  am 
Vorderarm  verloren  bräunlich,  die  Hände  olivenbraun,  vorn 
gelblich  durchscheinend,  mit  dunklem  Kielen;  die  Finger 
von  derselben  dunklen  Farbe,  die  Spitzen  aber  bis  fast  zur 
Hälfte  der  Fingerlänge  verloren  gelb.  Die  ganze  Unter- 
seite des  Kopfes,  der  Brustslücke  und  des  Hinterleibes 
gelb;  die  Kämme  welssllchgelb;   alle   Beine  schön  hellgelb. 

Vaterland:  Das  nördliche  Afrika. 

Ich  habe  drei  Exemplare  vor  mir,  die  Ich  der  gefäl- 
ligen Mlltheilung  des  Herrn  Dr.  Wagner  verdanke;  sie 
sind  sehr  vollständig,  nur  zwei  etwas  kleiner  als  das  gege- 
bene Mass.  Ein  Exemplar  hatte  an  jedem  Brustkamme  26, 
die  zwei  andern  an  dem  einen  ebenfalls  26,  an  dem  ge- 
genüber stehenden  Kammarm  aber  27   Zähne. 


Ja/-  CIJJXJT. 


^.  4J//^.  ^^/z^cz^can/'/uuTny^  fc^tt£^:z>.  _  ^t^.  43^.  ^^^ 


9 


Cheiracanthium  Nutrix. 

Tab.  CLXXXII.  Fio-.  434  mas.;    FiV.  435  fem. 


Der  Vorderleib  gelb,  mit  hellern  Seitenkanten; 
der  Hinterleib  gTÜnlichoelb,  dnnkler  dicht  netzförmig 
geädert,  vorn  ein  Längsstreif  rostbraun,  hinten  ein 
oTosser  Schattenfleck  rostroth. 

Länge  des  Mannes  4'";  das  Weib  etwas  grösser. 

Aranea  Nutrix  IValch.  Faun.  par.  II.  p.  220-  67. 

Drassus    inaxillosus  Reuss  et  Wider  Mus.   Scnck.   I.   3.    p. 

209.  Taf.  14.  Fig.  8. 
Cilubiona  Nutrix  ßFalch.  Hist.  nat.  d.  ins.  apt.  T.  p.  öOl.  n.  12. 

Mittelgross.  Das  Bruststück  an  den  Selten  regelmas- 
sig gerundet,  gewölbt,  glänzend,  auf  dem  Rücken  hinten 
ein  ovales  Lh'ngsgrübchen ;  der  Kopf  ebenfalls  gewölbt, 
hinten  höher  als  vorn,  glänzend,  an  den  Seiten  kurz  und 
etwas  eingedrückt;  die  vordere  Augenreihe  dicht  über  dem 
Vorderrande.  Die  Fresszangen  ziemlich  laug,  stark,  unge- 
zähnt, an  der  Innenseite  dicht  mit  ziemlich  langen  Haaren 
besetzt;  die  Fangkralle  nicht  sehr  lang.  Die  Brust  flach 
gewölbt,  glänzend.  Der  Hinterleib  eiförmig,  nicht  doppelt 
so  lang  als  der  Vorderleib,  gewölbt,  etwas  aufgetrieben, 
glanzlos,  mit  feinen  liegenden  Härchen  besetzt;  die  Spinn- 
warzen kurz,  in  rosenförmiger  Einsetzung.  Die  Vorderbeine 
kaum  anderlhalbmal  so  lang  als  der  Körper,  hierauf  das 
Hinterpaar,  dann  das  zweite  und  nun  das  dritte  stufen- 
weise kürzer;  auf  den  Schenkeln,  an  den  Knieen,  Schien- 
beinen und  Fersen  fast  rechtwinkllch  abstehende,  sehr  feine 
längere  Borstchen;    die  Beine    übrigens    dicht  behaart,  die 


10 


Härchen  aber  sehr  fein.  Die  weiblichen  Taster  von  ee- 
wohnlicher  Bildung  und  wie  die  Beine  behaart. 

Der  Vorderleib  gelb,  etwas  aufs  Olivengelbe  ziehend, 
mit  hellgelben  Seitenkanten  des  Urustslücks*  der  Kopf  vorn 
ins  Blassroströthliche  vertrieben;  die  Aucen  schwarz,  das 
Mittelpaar  der  vordem  Reihe  in  einem  ovalen  braunen 
Querfleck.  Die  Brust  gelb  Die  Fresszangen  röthllchgelb 
n^it  schwärzlicher  Spitze;  der  Nagel  roth  mit  schwarzer 
Wurzel.  Der  Hinterleib  grünlichgelb,  dicht  grün  netzartig 
geädert;  auf  dem  Rücken  vorn  ein  rostbrauner,  seitwärts 
rostrÖthlich  auslaufender  schmaler.  Längsstreif,  ohngefähr 
sich  bis  in  die  halbe  Länge  des  Hinterleibes  ziehend,  hin- 
ter diesem  ein  seitwärts  in  die  Grundfarbe  vertriebener, 
grosser,  bis  zu  den  Spinnwarzen  ziehender  Längslleck  rost- 
roth.  Unten  die  Färbung  etwas  dunkler  als  in  den  Seiten, 
übrigens  eben  so,  beiderseits  ein  aus  gelblichen  Fleckchen 
zusammengesetzter  Längsstrich,  an  den  Spinnwarzen  ein 
röthlicher  Schatten*  die  Bauchschilde  vor  den  Luftlöchern 
hellgelb.  Die  Spinnwarzen  gelblich  mit  grauen  Spitzen.  Ta- 
ster und  Beine  blassgelb,  erstere  am  Endglied  und  die 
Tarsen  an  der  Spitze  schwärzlich. 

Bei  einer  nicht  ungewöhnlichen  Abart  geht  die  gelbe 
Farbe  des  Vorderleibes  und  der  Beine  ins  Ockergelbe 
über,  dieselbe  Farbe  nimmt  auch  den  Hinterleib  ein,  doch 
zieht  diese  Farbe  ein  wenig  aufs  Grünliche;  der  rostfar- 
bige Rückenstreif  ist  bleibend. 

Im  Monat  Juli,  auch  schon  gegen  das  Ende  des  Mo- 
nates Juni  findet  man  die  männliche  Spinne  mit  vollstän- 
dig ausgebildeten  Genitalien.  —  Der  Bau  des  Vorderleibes 
ist  wie  bei  dem  Weibe,  der  Hinterleib  aber  kleiner  unrl 
dünner.  Die  Fresszangen  sind  sehr  lang  und  an  der  Spitze 
weit    mehr    auswärts   geschwungen.      Die  Taster   sind    sehr 


11 


lang,  das  zweite  und  vierte  Glied  etwas  gebogen,  an  der 
Spitze  des  vierten  seitwärts  ein  gebogener  Haken.  Das 
Endglied  ist  lang,  gewölbt,  »n  der  Spitze  aufwärts  gebo- 
gen, dicht  behaart,  die  Genitalien  von  oben  deckend,  an 
der  Warze  der  erstem  Seite  ein  sehr  langer,  rückwärts- 
stehender, gebogener,  fein  und  sehr  spitz  auslaufender 
Sporn :  die  Genitalien  etwas  oval  und  nicht  besonders  gross. 
Die  Beine  sehr  lang. 

Die  Färbung  des  Vorderleibcs  wie  bei  dem  Weibe, 
mit  deutlichem  heilem  Rande  an  den  Seitenkanten.  Die 
Fresszangen  rostroth ,  an  der  Spitze  ins  Schwarze  überge- 
hend. Die  Taster  ockergelb,  das  vierte  Glied  an  der  Spitze 
ins  Ilöthllche  vertrieben,  mit  braunrothem  Haken ;  das  End- 
glied röthlichbraun,  eben  so  der  Sporn  5  die  Genitalien 
kastanienbraun.  Die  Brust  rostgelb,  breit  braun  eingefasst. 
Der  Hinterleib  ockergelblich,  weisslich  schielend,  hinten 
auf  dem  Rücken  weniger  röthlich :  der  Längsstreif  rost- 
bräunllch;  das  Schildchen  über  den  Luftlöchern  schön  gelb. 
Alle  Beine  ockergelb. 

Vaterland:    Deutschland  und   Frankreich. 

In  Feldhölzern,  auch  in  Hecken,  in  hiesiger  Gegend 
ziemlich   seilen. 

Anmerk.  Gegenwärtige  Sippe  steht  in  n.ihei*  Ver- 
wandtschaft mit  der  Sippe  Clublona,  allein  es  bestehen 
standhafte  Charaktere  für  jede  derselben,  welche  eine  Ver- 
einigung nicht  zulassen,  wohin  der  lange  Sporn  am  End- 
gllede  der  männlichen  Taster  für  erstere  vorzugsweise  zu 
zählen  ist.  Ausführlich  werde  ich  mich  am  Schlüsse  des 
Werkes  darüber  verbreiten. 


VI 


Clieiracanthium   pelasgiciini. 

Tab.  CLXXXIH.  Fig.  436  mns.;    Fig.  437  fem. 


Der  Vorderleib  rostgelb,  auf  dem  Kopfe  ein 
Längsstreif  und  die  Seiten  braun;  der  Hinterleib  oli- 
venbraun  ,  auf  dem  Rücken  heller,  vorn  ein  spindel- 
förmiger Längsfleck  dunkelbraun.  Taster  und  Beine 
trüb  ockerg-elb. 

Länge  des  Weibes  4V^'",  des  Mannes  3"'. 

Der  Kopf  hoch ,  vorn  etwas  kugelig  gewölbt,  hinten 
In  den  niedern  Brustrückcn  übergehend,  die  Seiten  des 
letztem  gerundet;  die  Fläche  beider  glatt  und  glänzend. 
Die  Fresszangen  lang,  stark,  mit  langem  Nagel.  Die  Brust 
flach  gewölbt,  stark  glänzend.  Die  Taster  dünn.  Der  Hin- 
terleib eiförmig,  mit  kurzen  Märchen  ziemlich  dicht  besetzt, 
die  Beine  ziemlich  lang,  übrigens  ohne  besonderes  INlerk- 
mal.  Beim  Manne  die  Taster  ebenfalls  lang  und  dünn, 
übrigens  ganz  von  der  Beschaffenheit  wie  bei  der  vorher- 
gehenden Art;  das  Endglied  an  der  Wurzel  aufgeblasen, 
am  Ende  in  eine  lange  Spitze  auslaufend;  die  Genitalien 
etwas  klein ,  hinten  mit  einem  lani?en  rückwärtsstehenden 
etwas  gebogenen  nadelförmlgen  Sporn.  Der  Körper  schmäch- 
tiger als  beim   Weibe. 

Kopf  und  Brustrücken  roslgclb,  letzter  an  den  Sei- 
tenkanten hin  verloren  heller;  auf  dem  Kopfe  ein  Längs- 
streif, die  Selten  des  Kopfes  und  auf  dem  Thorax  strahlige 
Querstriche  braun,  der  Längsstreif  auf  dem  Kopf  der  Länge 
nach  durch  eine  sehr  feine  hellere  Linie  getheilt;  auch  die 


^m/'.  CLx 


u^.  43/^.  *  ^ 


'l^^aJ^C6>C^y/?Z^/??Z^ZJ. . 


*  .^^\J^^?^'^^^^< 


T' 


13 


Fläche  zwischen  den  Augen  bräunlich.  Die  Brust  oliven- 
gelb, am  Rande  ins  Bräunliche  vertrieben.  Die  Fresszan- 
gen dunkelrothbraun,  an  der  Spitze  verloren  schwarz;  der 
Nagel  rolh.  Der  Hinterleib  olivenbraun,  auf  dem  Rücken 
ins  Olivengelbe  vertrieben,  vorn  am  spindelförmigen  Längs- 
fleck dunkelbraun,  etwas  aufs  Röthliche  ziehend,  bis  zur 
Hälfte  der  Länge  des  Hinterleibs  reichend,  zuweilen  als 
eine  schmale  Linie  oder  ab  Fleckchen  bis  zu  den  Spinn- 
warzen fortsetzend;  der  Bauch  olivengelb  mit  einem  oli- 
venbraunen Längsstreif.  Die  Beine  hell  olivengelb  oder 
hell  ockergelb,  die  Tarsen  an  der  Spitze  schwärzlich.  So 
ist  das  alte  Weibchen  gezeichnet;  ich  habe  auch  ein  jun- 
ges vor  mir,  bei  welchem  die  braunen  Zeichnungen  des 
Yorderleibs  sehr  schwach  angedeutet  sind,  vielmehr  fast 
fehlen,  und  bei  welchem  der  ganze  Hinterleib  hell  oliven- 
gelb und  nur  der  dunkelbraune  spindelförmige  Rücken- 
fleck  scharf  ausgedrückt  ist. 

Bei  dem  einzigen  Männchen ,  das  ich  vor  mir  habe, 
ist  die  braune  Zeichnung  des  Vorderleibs  viel  schwächer 
als  beim  Weibe;  der  Hinterleib  zieht  sich  an  den  Seiten 
aufs  Braunrothe,  doch  mit  olivenfarbigem  Anstrich  5  der 
spindelförmige  Rückenflcck  ist  breiter,  und  dessen  Umge- 
bung hellgelb  •  auf  der  Hinlerhälfte  beiderseits  der  schmalen 
Fortsetzung  des  Rückenfleckes  schiefliegende  braune  Strich- 
lleckchen,  an  jeder  Seite  vier  und  hinter  diesen  noch  ein 
braunes  Bogenstrichchen.  Die  Spinnwarzen  wie  beim  Weibe 
rolhbraun.  Taster  und  Beine  ockergelb,  die  Genitalien  mit 
dem  Sporn  rothbraun. 

Vaterland:   Griechenland. 

An  merk.  Herr  Doclor  Schuch  theilte  mir  mehrere 
Weibchen    und    ein    vollständig     ausgebildetes     Männchen 


14 


mit.      Sie    waren   in  Weingeist  aufbewahrt  und   gut   erlial 
ten.    Von    diesen    liabe    ich   die    liesclireibung    und    Abbil- 
dung entnommen. 


Clieiracantliiuni  Cariiifex. 


Tab.  CLXXXIV.   Fiff.  438  nias.:    Fio-.  439  fem. 


Vorderleil)  ockergelb,  Hinterleib  olivenbraun  oder 
olivenoi'ün .  auf  dem  Rücken  zwischen  zwei  oelbeu 
Läno'sbändern  ein  spindeiförmiger  Längsstreif  rost- 
braun. 

Länge  des  Mannes  Z\'^'\  des  Weibes  4'",  auch 
grösser. 

Aranea  Carnifex  Fah.  Ent.  syst.  II.  p.  420.  n.  49. 
Aranea  erratica  ffalch.  Fn.  par  II.  p.  219.  n.  64- 
Clubiona   erratica    JValh.    Tabl.  d.  aran.  43.  8.    —    fValch. 

Hist.  nat.  apt.  I.  p.  602.  n.    13. 
Clubiona  Dumetorum  Hahn  Monogr.  fasc.  7.  Tab.  1.  Fig.  6. 

Der  Kopf  breit,  dick,  gewölbt;  der  Brustriicken  et- 
was breiter,  weniger  gewölbt,  an  den  Seiten  gerundet, 
etwas  länglich,  vorn  fast  breiter  als  hinten,  beide  Körper- 
theilc  glänzend.  Die  Fresszangen  lang  und  stark;  die  Ta- 
ster etwas  dünn,  ziemlich  lang.  Der  Hinterleib  länglich  ei- 
förmig. Die  Vorderbeine  lang,  merklich  länger  als  die  an- 
dern. Das  Männchen  ist  schlanker,  und  hat  längere  Fress- 
zangen und  längere   Beine. 

Kopf  und  Brustriicken  etwas  dunkeiockergelb,  an  den 
Seitenrändern  ins  Hellgelbe  übergehend,  daher  hellgelb 
eingefasst.  Die  Fresszangen  rostroth,  mit  breiten  schwarzen 


J'OM'. 


^^.43^. 


/'ca^.  4-3^.    (^.Ä€C^^:^^oa^^^/^t 


^t/^/?t^ 


/?9Z-^ZJ.- 


15 


Spitzen.  Die  Taster  gelb  mit  breiter,  schwärzlicher  Spitze 
des  Enflgliedes.  Der  Hinterleib  olivenbraun  oder  oliven- 
grün, zuweilen  auch  aufs  Rostrothe  ziehend,  auf  dem  Rük- 
ken  zwei  hellgelbe,  ziemlich  breite,  Längsbänder  und  zwi- 
schen diesen  ein  rostbrauner,  hinten  spindelförmig  erwei- 
terter, seitwärts  ins  Rothe  übergehender  Längsstreif  über 
den  ganzen  Rücken  -  bis  zur  Spitze  ziehend.  Die  Beine 
grün  oder  gelb,  meistens  grün  angelaufen,  das  Tarsenglied 
an  der  Spitze  schwarz. 

Mann  und  Weib  sind  einander  gleich  gezeichnet.  Die 
Taster  des  Mannes  sind  ebenfalls  gelb,  das  Endglied  braun- 
schwarz,  weisslich  behaart,  am  Seitenrande  und  an  der 
Wurzel  rostgelblich,  eben  so  der  rückwärts  stehende  Sta- 
chel. Die  Genitalien  dunkelkastanienbraun. 

Vaterland:  Deutschland,  disseits  und  jenseits  der 
Alpen.   In  hiesiger  Gegend  auf  Gesträuch;  selten. 

Im  Monat  Juni  haben  die  Männer  vollständig  ausge- 
bildete Geschlechtstheile. 

In  Walck.  Hist.  nat.  apt.  findet  sich  Clubiona  Nii- 
trix,  Hahn  Arachn.  II.  p.  7.  t.  39.  fig.  98  bei  Clubiona 
erratlca  citirt.  Der  Beschreibung  nach  hatte  Hahn  unbe- 
zweifelt  Club.  Nutrlx  Walck.  vor  sich,  dagegen  deutet  frei- 
lich dessen  Abbildung  auf  Club,  erratlca.  Bei  diesem  Zwei- 
fel wird  es  nicht  missfallen,  hier  Mann  und  Weib  nach 
dem  lebenden  Thiere  abgebildet  zu  finden. 

Meine  Bolyphanies  equestris  Uebers.  d.  Arachn.  sjst. 
bezeichnet  eine  olivenbräunliche  oder  rostbraune  Abart, 
wie  solche  hier  nicht  ungewöhnlich  vorkommt. 


16 


Clubiona   comta. 

Tal).  CLXXXV.  FiV.  440. 


Ockergelb,  auf  dem  Rücken  des  Hinterleibes  drei 
Fleckenreihen  dunkelbraun:  der  vordere  Fleck  der 
Mittelreihe  streifartio;,  die  Vibrieren  dreieckig:. 

Lcänge  2% —  2%'". 

Ganz  von  der  gewöhnlichen  Form  der  Cluhionen, 
auch  die  Augen  in  ganz  regelmässiger  Stellung.  Der  Vor- 
derleib glänzend,  hinten  etwas  stark  gewölbt  und  mit  fei- 
nen Härchen  leicht  belegt.  Die  vordere  Augenreihe  sehr 
nahe  am  Vorderrande  des  Kopfes.  Die  Fresszangen  etwas 
gewölbt,  lang,  stark  und  glänzend.  Die  Taster  und  Beine 
ohne  besonderes  INIerkmal,  letztere  von  mittlerer  Länge. 
Die  Brust  herzförmig,  glänzend,  etwas  flach,  mit  ziemlich 
scharfen  Ecken  an  den  Seiten  zwischen  der  EInlenkung 
der  Beine.  Der  Hinterleib  länglich  eiförmig,  ziemlich  be- 
haart; die  Spinnwarzen  etwas  lang.  Der  Vorderleib  hell- 
ockergelb mit  feinen  braunen  Seitenkanten,  an  den  Selten 
etwas  horngrau  verdunkelt,  vorn  am  Kopfe  roströthllch, 
vertrieben  in  die  dunkler  roströthllche  Farbe  der  Fress- 
zangen übergehend.  Die  Augen  dunkelbraun  mit  einem 
gleichfarbigen  Hinge  um  jedes  Auge.  Taster,  Brust  und 
Beine  ockergelb.  Der  Hinterleib  oben  röthllch  ockergelb, 
in  den  Seiten  und  unten  heller,  erstere  weiss  behaart;  auf 
dem  Rücken  die  Zeichnungen  dunkelbraun :  vorn  ein  bis 
zu  ein  Drittel  der  Länge  ziehender  ziemlich  glelchbreiter 
Streif,  hinter  diesem  eine  Längsreihe  dreieckiger  Flecke, 
nach  den  Seiten  zu  in  eine  feine  Bogenlinie  auslaufend 
und  korespondirend  mit  dieser  über  den  Seiten,  eine  Längs- 
reihe etwas  dreieckiger,  grösserer  Flecke;  auf  dem  Bauche 


7al.  CLIXXF. 


J;ia.  442. 


1;^.  44-4.. 


^9. 


_,^^.44J.^/.A^//^^^^^ 


442.  ^1 


17 


drei  Längsstreifen  ebenfalls  dunkelbraun,  der  mittlere  aber 
nndeutlich  und  fast  erloschen.  Die  Spinnwarzen  rostgelb, 
an  der  Spitze  etwas  heller.  Die  weiblichen  Genitalien  in 
einem  braunen,  glänzenden  Halbzirkel. 

Obige  Beschreibung  bezeichnet  die  weibliche  Spinne; 
die  männliche  ist  in  ihrem  vollständig  ausgebildeten  Zu- 
stande noch  nicht  bekannt.  Im  Monat  Juli  findet  man  die 
Weibchen  in  der  hier  bezeichneten  Grösse. 

Ihr  Aufenhalt  ist  auf  Gebüsch  in  Vorwäl^ern  gebirgi- 
ger Gegenden. 

Vaterland:  Ich  fand  sie  bei  Kissingen  in  Franken, 
auch  in  der  Oberpfalz.  Auch  erhielt  ich  schöne  weibliche 
Exemplare  aus  den  Voralpen  der  bayerischen  Hochlande, 
namentlich  aus  der  Gegend  von  Benediktbajern.  Sie  ge- 
hört zu   den  seltenern  Arten. 


Clubioiia   putris. 

Tab.  LCXXXV.  Fig.  441. 


Vorderleib  bleich -rötlilicli;  Hinterleib  lang,  gelb- 
lich-bleifarbig, vorn  ein  spindelförmiger  Fleck  braun; 
Taster  und  Beine  kurz,  bleich- rötblicli. 

Länge  2% -2%'". 

Der  Vorderleib  etwas  klein,  gewölbt,  der  Kopf  vom 
Brustrücken  nicht  unterschieden,  die  Fläche  beider  zusam- 
mengeflossen, ohne  sichtbare  Scheidung,  auf  dem  Rücken 
hinter  dem  Kopfende  ein  Quergrübclien;  die  Fläche  bor- 
stig; der  Seitenrand  etwas  wulstig.  Die  Fresszangen  nicht 
stark.  Der  Hinterleib  lang,  hinten  aufgetrieben,  die  Rük- 
kengrübchen  etwas  undeutlich  j  die  Fläche  kurzborslig. 
Taster  und  Beine  kurz. 

VI.  1.  2 


18 


Der  Kopf  und  Brnstrücken  blass-rcilhlich,  durchsichlig, 
der  wulstige  Seitenrand  welssllch,  die  vordere  Reihe  der 
Augen  durch  einen  braunen  Querfleck  verbunden.  Die 
Fresszangen  dunkler  rothlich,  an  der  Spitze  ins  Rräunliehe 
übergehend;  der  Nagel  an  der  Wurzel  braun,  an  der  Spitze 
hell- röthlich.  Der  Hinterleib  bleifarbig- grau,  aufdemUük- 
ken  etwas  aufs  Gelbliche  ziehend,  vorn  mit  einem  oliven- 
braunen, vorn  und  hinten  sich  ausspitzenden  Längsfleck. 
Die  Spinnwarzen  röthlich ;  die  Schildchen  vor  den  Luft- 
iüchern  an  der  Wurzel  des  Bauches  weiss.  Brust,  Beine 
und  Taster  bleich,  durchsichtig -röthlich,  das  Tarsenglied 
an  letztern  etw^as  dunkler. 

Vaterland:  Ich  fand  sie  bei  Erlangen,  aber  nur  die 
weibllcha  Spinne. 


C  1  u  b  i  o  11  a    i  n  c  o  111 1  a. 

Tab.  CLXXXV.  FiV.  442  fem. 


Vorderleib  hornbraim,  am  Kopfe  dunkler,  grau- 
neisslich  behaart;  Hinterleib  graubraun,  auf  dem 
Rücken  gegen  einander  liegende,  kleine  Schieffleck-^ 
dien  weiss.     Länge  ö'". 

Die  grösste,  der  bekannten  europäischen  Arten,  von 
welcher  mir  bisher  nur  das  W^eib  vorgekommen  ist.  Sie 
ist  bei  weitem  nicht  so  schlank  gebaut,  als  Club,  holose- 
ricea.  Der  Kopf  ist  breiter,  tllcker,  kürzer  und  gewölbter; 
der  ßrustrücken  ebenfalls  kürzer  und  breiter;  die  Fress- 
zangen wie  bei  jener,  eben  so  die  Taster.  Der  Hinterleib 
eiförmig,  dick  und  aufgetrieben.  Vorder-  und  Hinterleib 
mit  soldenartigcn  Haarschuppen  bedeckt.  Die  Beine  ziem- 
lich wie  bei  Cl.   holosericea,  nur  kürzer. 


19 


Der  Vorderleib  hornbraun,  am  Kopfe  verloren  dunk- 
ler, gegen  den  Vorderrand  zu  und  in  der  Augengegend 
fast  schwarz,  durchaus  mit  grauweissen  Haarschuppen  be- 
legt. Die  Fresszangen  braunschwarz,  fast  schwarz.  Die  Ta- 
ster gelbbräunlich,  das  Endglied  nur  an  der  Wurzel  von 
derselben  Farbe,  übrigens  aber  braun.  Der  Hinterleib  dun- 
kel-graubraun, gegen  die  Seiten  und  auf  dem  Bauche  et- 
was heller,  auf  dem  Rücken  gegeneinander  schief  liegende, 
kleine  Laubfleckchen  welsslich,  doch  schwach  ause^edrückt. 
Die  Beine  gclbbräunllch,  die  Schenkel  und  Kniee  auf  dem 
Kücken  dunkler. 

Vaterland:  In  hiesiger  Gegend.  Ich  fand  sie  unter 
Steinen,  wo  sie  sehr  selten  vorkommt. 

C  1  u  b  i  o  11  a   p  a  1 1  e  11  s . 

Tab.  CLXXXV.  Fig-.  443  nias. ;  Fig.  444  fem. 


Vorderleib  ockeroclb  mit  mennljirotheii  Fi'ess- 
zanken:  Iliiiterleib  rostroth,  am  V^orderrande  heller. 
Beine  hell- ockeroelb. 

Länge  des  Mannes  2'",  des  Weibes  V/^"\ 
Der  Kopf  breit,  etwas  gewölbt,  matt  -  glänzend ,  weit- 
schichtig  fein  behaart,  mit  ganz  regelmässiger  Augcnstel- 
lung  5  der  Thorax  etwas  breiter  als  der  Kopf,  an  den  Sei- 
ten mit  ovaler  Rundung,  von  der  Höhe  des  Kopfes,  an 
den  Selten  und  gegen  den  Hinterraund  rund  gewölbt.  Die 
Fresszangen  gewölbt,  stark,  etwas  kurz,  dick,  mit  einzel- 
nen feinen  Härchen  besetzt,  glänzend,  mit  kurzen,  etwas 
schwachen,  F'angkrallen.  Die  Taster  wie  gewöhnlich.  Die 
JJrust  gewölbt,  glänzend,  länglich -herzförmig.  Der  Hinter- 
leib kaum    dicker  als  der  Thorax,   länglich -eiförmig,   dicht 


20 


seidenartig  mit  Härchen  bedeckt  und  durch  diese  mit  et- 
was sammetartigem  Schimmer.  Die  Spinnwarzen  etwas  kurz. 
Die  Schildchen  vor  den  Luftlöchern  rund  und  glänzend.  Die 
Beine  ohne  besonderes  Merkmal    und  von  mittlerer  Länge. 

Der  Vorderleib  oben  und  unten  ockergelblich,  ge- 
wöhnlich etwas  aufs  Olivenfarbige  ziehend,  am  Kopf  ver- 
loren röthlich ,  als  Folge  der  durchscheinenden  Fresszan- 
gen. Diese  entweder  mennigrolh  oder  roth  aufs  Gelbe  zie- 
hend. Der  Hinterleib  oben  und  unten  rostroth,  vorn  auf 
dem  Rücken  verloren  gelblich,  unten  zuweilen  etwas  hel- 
ler als  oben;  die  Genitalien  des  Weibes  und  die  Schild- 
chen vor  den  Luftlöchern  gelb.  Die  Spinnwarzen  bräun- 
lichgelb. Taster  und  Beine  hellockergelb. 

Das  Männchen  ist  wie  das  Weibchen  gefärbt,  gewöhn- 
lich der  Hinterleib  etwas  dunkler.  Dessen  Taster  sind  eben- 
falls ockergelb,  das  vorletzte  Glied  etwas  licht -gelbbräun- 
lich, mit  braunem,  dornartigem  Ansätze,  das  Endglied  gelb- 
lichbraun, grau  behaart,  die  Genitalien  von  oben  deckend: 
letzlere  kastanienbraun. 

Abarten  beschränken  sich  auf  hellere  oder  dunklere 
Färbung. 

Schon  in  der  Hälfte  des  Monats  Mai  haben  die  Männ- 
chen ausgebildete  Taster. 

Vaterland:  Deutschland.  In  den  Feldhölzern  der 
liiesigen  Gegend  auf  Gebüsch,  nicht  selten. 

Clubiona  pallens  Band  II.  Fig.  lOl  ist  ein  blass  ge- 
färbtes junges  Männchen,  mit  noch  nicht  vollständig  ausge- 
bildeten Genitalien,  was  aus  dem  verdickten  eiförmigen 
Endglied  der  Taster  zu  erkennen  ist,  aber  der  Grössen- 
strich  ist  zu  lang  angegeben.  Die  vollständig  erwachsene 
Spinne  scheint  Hahn  nicht  gekannt  zu   haben. 


5i 


/  rzizm 


iUx^  y/u^Jci?7tJ  ^^A^--^ny. 


^y .  4-4y.   *  ^^ .  y^t€^y'ty?^/l€l^CCJ  ^^riOj . 


^ 


21 


D  r  a  s  s  u  s   1  u  t  e  s  c  e  n  s. 

Tab.  CLXXXVI.   Fig.  445  fem. 


Vordei'Ieib,  Fresszangen,  Taster  und  Beine  gleich- 
farbig' blass  ockergelb,  ohne  schwärzlichen  Saum  des 
Thorax  Hinterleib  blass  röthlichgelb,  mit  einem 
schwärzlichen  Haarfleck  über  der  Einlenkung.  • 

Länge  V/^'", 

Die  Spinne,  wovon  Herr  Doktor  Schlich  nur  ein 
weibliches  Exemplar  aus  Griechenland  brachte ,  hat  in  An- 
sehung der  Gestalt  ungemein  viel  Uebereinstimmung  mit 
Drassus  lapidicola,  doch  ist  der  Vorderleib  verhältniss- 
niässig  kleiner,  der  Kopf  über  den  Rücken  schmäler  und 
der  Thorax  mehr  gewölbt,  auch  sind  die  zwei  Augenreihen 
einander  etwas  mehr  genähert.  Eine  mit  den  Seitenkanten 
und  eben  so  mit  dem  Hinterrande  des  Thorax  gleichlaufende 
feine  Furche,  welche  bei  D.  lapidicola  nicht  wahrzuneh- 
men ist ,  ist  bei  der  griechischen  Spinne  vollkommen 
deutlich  ausgedrückt;   die   Rückenritze  ist  sehr  fein. 

Der  ganze  Thorax,  Fresszangen,  Taster  und  Brust  sind 
gleichfarbig  hell -ockergelb,  nur  die  Fangkrallen  der  Fress- 
zangen färben  sich  rothlich.  Der  Hinterleib  ist  blass -röth- 
lichgelb, ohngcfähr  von  der  nämlichen  Farbe  wie  bei  D. 
lapidicola,  nur  viel  heller;  am  Vorderrande  befindet  sich 
ein  schwärzlicher  aus  feinen,  Haaren  bestehender  Fleck, 
ziemlich  wie  bei  diesem.  Die  Sjpinnwarzen  und  die  Reine 
sind  blass -ockergelb,  ganz  von  derselben'  Karbe  wie  der 
Thorax,  die  Stachelborsten  an  den  Bemen  und  der  bürsten- 
artige Filz  unten  an  den  Tarsen  aber  schwarz.  Von  einem 
schwarzen  oder  braunen  Saume  an  den  Kanten  des  Thorax 
ist  keine  Spur  vorhanden. 


22 


Vaterland:    Unter  Steinen  in  der  Gegend  von  Nan 


plla  in   Griechenland. 


Drassus   severus. 

Tab.  CLXXXVI.  Fig.  440  fem. 


Vorderlcib  rostgelb,    Hinterleib    braun    mit    zwei 
Reihen  schiefer,  ge<^en  einander  lie<>ender,  weisslicher 
Striclifleckchen ;   Beine  und  Taster  dunkel- ockergelb, 
anoe  5    . 

In  der  Gestalt  hat  diese  Spinne  viel  Uebereinstini- 
mung  mit  Dr.issns  l.ipldicola.  Der  Kopf  ist  über  den 
Rücken  der  Länge  nach  gewölbt,  ziemlich  dick,  dem  Quer- 
durchschnitte nach  ziemlich  halbrund,  hinten  auf  dem  Rük- 
ken  in  den  Thorax  ohne  Trennuni?sfalle  überi^ehend  und 
mit  diesem  bis  zum  Illnterrande  Ats  letztern  eine  stärkere 
Wölbung  bildend;  die  Seiten  des  Thorax  sind  ziemlich  re- 
gelmässig gerundet,  sie  schwingen  sich  in  sehr  schwacher 
Llegung  in  den  Kopfrand  ;  die  Seltenkanten  stehen  etwas 
geschärft  vor  und  mit  ihnen  läuft,  ziemlich  weit  davon, 
eine  deutliche  Furche  parallel;  die  Seilenfalten  i\ü:s  Brust- 
rückens schmal,  doch  deutlich,  alle  strahlenartig  von  der 
kleinen  Rückenritze  an  sich  seitwärts  iin<l  etwas  schief  vor- 
wärts biegend;  die  Ruckenfläche  ziendich  glänzend.  Die  Au- 
gen in  ganz  regelmässiger  Stellung^  davon  die  vordere 
Pxelhe  auf  einem  kleinen  Vorsprung,  mit  einem  seichten 
Quereindruck  unter  demselben,  über  dem  Vorderrande.  Die 
Taster  etwas  dick,  übrigens  von  ganz  gewöhnlicher  Form. 
Die  Lrust  gross,  etwas  hoch,  in  der  Mitte  ganz  (lach,  am 
Rande    wellenartig    eingedrückt    und    mit    einer    schönen. 


23 


wimperartigen  Haarfranse  elngefasst.  Der  Flinterleib  ist 
gross,  lang,  gewölbt,  hinten  etwas  erweitert,  und  dicht  mit 
schuppenartigen  Härchen  bedeckt.  Die  zwei  äusseril  Spinn- 
warzen walzenförmig,  ziemlich  lang,  die  Innern  kurz  und 
etwas  versteckt.  Die  Beine  haben  ganz  die  Gestalt  wie  bei 
D.  lapldlcola. 

Der  ganze  Vorderlclb  dunkel-rostgelb  mit  einer  brau- 
nen Linie  In  der  Falte  zwischen  Kopf  und  Thorax,  und 
solrhfarbigen  Vertiefungen  in  den  Seltenfalten,  braune  strah- 
lenarlige  Striche  vorstellend  und  von  der  Uiickenritze  ausge- 
hend;  eine  feine  Längslinie  auf  dem  Kopfe  und  die  Sei- 
tenkanten ebenfalls  braun.  Die  Fresszangen  dunkel -rost- 
voth,  die  Fangkrallen  von  derselben  F'arbe,  aber  mit  gelben 
Spitzen.  Die  Taster  dunkel -ockergelb,  die  zwei  Llndglle- 
der  dunkler,  das  letzte  ins  Rothbraune  übergehend.  Der 
Hinterleib  braun  mit  röthllchgelben,  seidenartig- glänzenden 
Härchen  bedeckt,  getrocknet  ohne  Zeichnung,  bei  im  Wein- 
geist aufbewahrten  Exemplaren  aber,  mit  welssllchen  Rük- 
kengrübchen  und  hinter  diesen  mit  zwei  Uelhen  schief  ge- 
geneinander liegenden  welssllcher,  schmaler  Fleckchen  und 
überdies  noch  mit  einem  solchen  beiderseits  an  den  Spinn- 
warzen. Der  Bauch  etwas  heller  von  Farbe  als  der  Rük- 
ken,  mit  zwei  welssllchen,  geraden  Längsstrichen,  welche 
bei  den  getrockneten  Exemplaren  nicht  sichtbar  sind;  die 
Schilde  beiderseits  der  Genitalien  gelb.  Die  Spinnwarzen 
rostbraun  mit  gelben  Spitzen.  Alle  Reine  dunkel- rostgelb. 
Die  Rrust  dunkler  rostgelb  als  der  Brustrücken,  mit  etwas 
roströthllchem   Anstriche, 

Vaterland:  Griechenland. 

Herr  Doktor  Schuch  brachte  mehrere  weibliche,  in 
der  Gegend  von  Neuplla  gesammelte ,  Exemplare  aus  die- 
sem Lande;   sie  sahen  einander  gleich,  nur  die  Grundfarbe 


24 


bei  einem  etwas  heller   als  bei  dem  andern.     Sie    kommen 
unter  Steinen  vor. 


Drassiis    brevimaiius. 

Tab.  CLXXXVl.  Fi^.  447  niasc. 


Vorderleib  rostrotb;    Hinterleib  bleich  br<äunlieh- 
oTau  ;  Taster  und  Beine  ockergelb,  die  zwei  Endglie- 
der der  ersteren  rostroth. 
ange  5    . 

Im  Bau  des  Körpers  und  der  Beine  ganz  mit  Drass. 
lapldicola  übereinstimmend,  nur  ist  der  Vorderleib  etwas 
länger;  das  vorzügliche  Merkmal  der  Unterscheidung  liegt 
in  den  zwei  Endgliedern  der  Taster;  das  vorletzte  Glied 
nämlich  ist  nicht  länger  als  breit,  dagegen  das  Endglied 
beträchtlich  länger  als  bei  jenem. 

Kopf  und  Brustrücken  rostroth,  nur  die  Spitze  des 
erstem  in  der  Augengegend  mit  braunem  Anstrich ;  die 
Seitenkanten  des  Brustrückens  mit  diesem  gleichfarbig  und 
ohne  Spur  einer  schwärzlichen  oder  braunen  Bandlinie. 
Die  Br|ist  röthlich,  am  Rande  etwas  verloren  bräunlich. 
Die  Fresszangen  schwarzbraun,  auf  dem  Bücken  borstig. 
Die  drei  vordem  Glieder  der  Taster  rostgelb,  die  zwei 
Endglieder  rostroth;  die  Genitalien  schwarzbraun.  Der  Hin- 
terleib bleich  bräunlichgrau,  fein  behaart.  Die  Beine  ocker- 
gelb, die  Fersen  und  Tarsen  mit  röthlichem  Anstrich. 

Vaterland  :  Bahia  in  Brasilien. 

Anmerk.  Ein  ziemlich  vollständiges  in  Weingeist 
aufbewahrtes  männliches  Exemplar  befindet  sich  in  dem 
Königl.  Museum  in  München.  Von  diesem  ist  gegenwärtige 
Beschreibung  und  Abbildung  entnommen. 


Ja.l:  CLJXKMl 


y. 


<^ 


t^.4^^A<iK  ^  ,    ''/rtY/i!^rr/^'/z//^J  ^^f^r^i^lr/J. 


u/J.  - 


25 


Androctoiius    Eurialus, 

Tab.  CXXXVII.  Fig.  448. 


Gelb,  der  Auoenbügel  breit,  drei  Rückenkiele 
und  die  Scbwanzkiele  oekörnt,  drei  grössere  Zähne 
am  untern  Rande  des  fünften  Schwanzgliedes  a;i  der 
Spitze  schwarz:  die  Hände  kiellos,  dicker  als  der 
Vorderarm. 

Länge  des  Körpers  11'",  des  Schwanzes  18'". 

Das  ganze  Tiiier  fast  glanzlos,  nur  stellenweise,  haupt- 
sächlich am  Schwänze  und  an  den  Händen  mit  etwas  glanz- 
artigem Schimmer.  Der  Vorderleib  hinten  breiter  als  lang 
mit  breitem  Augenhiigel,  und  schön  gekörnten  Kielen;  die 
Mittelrinne  auf  dem  Augenhügcl  breit,  ziemlich  tief  ausge- 
höhlt, vor  dem  Angenhügel  sich  muschelförmig  erweiternd, 
und  mit  den  gekörnten  über  den  Augenhügel  ziehenden 
Kielen  seitwärts  begränzt;  der  Seltenumschlag  breit,  auf 
diesem  in  den  Selten  vier  ziemlich  tiele  faltenartige  Ein- 
drücke; die  zwei  IJeulen  am  Hinterkopfe  breit,  nieder, 
seitwärts  und  hinten  mit  Körnerlinien,  ein  vorn  offenes 
Quadrat  bildend,  umgeben;  auf  der  Fläche  der  Quere  nach 
drei  erhöhte,  etwas  gebogene,  und  zum  Theil  gekörnte 
Rippen.  Die  Hlnterlelbsrlnge,  mit  Ausnahme  der  Umschläge 
und  des  Endringes,  der  Quere  nach  unordentlich  gerie- 
selt und  etwas  rauh,  auf  dem  Rücken  der  Ringe  ein  schma- 
ler gekörnter  Längskicl  j  beiderseits,  und"  entfernt  von  die- 
sem ein  solcher  etwas  gebogen  und  schief  liegend ;  die 
Kiele  des  Endringes  hoch,  stark  ausgedrückt  und  schön 
gekörnt.  Der  Schwanz  fünfmal  so  lang  als  der  Kopf,  des- 
sen Glieder  von  oben  gesehen  ziemlich  gleich  breit,  auf 
der  obern  Kläche  eine  durchlaufende  Rinne,  alle  Kiele 
VI-  2.  '  3 


26 


scharf  und  etwas  klein  zahnartig  eingekerbt  oder  dem  Aus- 
sehen nach  nieder  gekörnt,  der  dritte  Kiel  des  zweiten 
und  dritten  Gliedes  nicht  ganz  durchlaufend,  sich  vorwärts 
in  die  Seitenfläche  verlierend ;  am  fünften  Gliede  an  den 
Seiten  des  Hinterrandes  zwei  grosse  Zähne,  und  am  un- 
tern Seitenrande  ein  solcher  an  der  Spitze  stumpf,  die 
übrigen  Zähne  des  letztern  mehr  gerundet  und  die  Ein- 
schnitte mehr  kerbartig;  das  Endglied  kurz,  so  dick  als 
das  vorhergehende,  unten  kugelförmig  schwach  höckerig, 
mit  einer  seichten  Rinne  beiderseits  an  dem  sehr  schwa- 
chen Mittelkiele;  oben  die  Fläche  ziemlich  eben,  vorn  bei- 
derseits mit  einem  Seitcncckchen  ^  der  Stachel  lang,  nicht 
stark  gebogen.  Die  Bruststücke  von  gewöhnlicher  Form, 
die  Kämme  mit  25  Zähnen  an  jedem.  Die  Bauchschilde 
breit,  etwas  glänzender,  die  vier  vordem  mit  drei  flachen 
Längsrinnen,  das  Endglied  mit  vier  Längskielen,  die  zwei 
mittlem  davon  durchlaufend  und  mit  einander  parallel.  Die 
Taster  von  gewöhnlicher  Länge  und  Stärke,  das  Wurzel- 
glied dem  Rande  nach  oval  und  fast  glattrandig;  das  zweite 
mit  den  gewöhnlichen  Quernäthen,  diese  aber  nur  schwach 
und  wenig  bemerkbar  höckerig;  das  dritte  Glied  mit  ebe- 
nen Flächen  und  deutlich  gezähnten,  aber  nicht  scharfzah- 
nigen Kielen;  das  vierte  Glied  ziemlich  verdickt,  etwas 
glatter,  und  mit  schwachen  Längskielen  in  gewöhnlicher 
Lage,  davon  nur  der  innere  Seitenkiel  etwas  und  sehr  fein 
gezähnelt ;  an  der  Innenseite  zwei  fein  gezähnelte  Näthe 
und  mit  einem  etwas  stärkern  Zahne  an  dem  gewöhnlich 
vorstehenden  Ecke.  Die  Hände  etwas  dicker  als  das  vor- 
hergehende Glied,  mit  wenig  gebogenen,  dünnen  Fingern; 
die  Handfläche  etwas  glänzender  als  die  übrigen  Glieder, 
mit  fast  fehlenden  und  nur  sehr  schwach  ausgedrückten 
Längskielen;  auf  der  Flandwölbung   eine  Längsreihe  einge- 


27 


stochener  Punkte.  Die  Schenkel  unten  deutlich  gezahnt, 
die  übrigen  Längskanten  aber  sehr  fein  gezähnelt;  die 
Längskiele  der  Schienbeine  und  der  zwei  folgenden  Glie- 
der glatt  und  ziemlich    sdiarf. 

Der  Vorderleib  ockergelb  mit  gelbröthlichen  Körner- 
tinlen;  der  Augenhilgel  zwischen  den  Scheitelaugen  gelb- 
bräunlich. Die  Kückenschilde  des  Hinterleibes  dunkel -ok- 
kergelb,  etwas  rostbräunlich  gemischt.  Schwanz,  Taser  und 
Reine  gelb;  die  Spitze  des  breiten  Zahns  an  den  Seiten 
des  Hinterrandes  des  fünften  Gliedes  und  die  der  näch- 
sten Zähne  unter  diesem,  so  wie  die  des  grössern  Zahns 
am  untern  Seltenrande  schwarz;  der  Stachel  zuerst  Ins  Re- 
ihe  dann  Ins   Schwarze  übergehend. 

Vaterland:  Herr  J.  Sturm  In  Nürnberg  erhielt 
ihn  aus  Frankreich ;  wo  er  daselbst  eigentlich  zu  Hause 
ist,  Ist  nicht  angegeben. 


Androctonus  Eiiriloclius, 


Tab.  CLXXXVU.  Fig.  449. 


Gelh,  der  Augenhügel  breit,  drei  Rückenkiele 
und  die  Schvvanzkiele  gekörnt,  die  grössern  Zähne 
an  dem  untern  Rande  des  fünften  Schwanzgliedes  an 
der  Spitze  hellgelb;  die  kiellosen  Hände  dicker  als 
der  Vorderarm. 

Länge  des  Lörpers  IOV2'",  des  Schwanzes  15'". 

Mit  And.  Eurialus  in  genauer  Verwandtschaft  und  nur 
darin  verschieden,  dass  der  Kopf  vorn  dichter  gekörnt  ist, 
und  der  Schwanz  dickere  und  gedrängtere  Glieder  hat, 
hauptsächlich  aber,    dass   die  Zähne  an  dem  untern  Seilen- 

3* 


28 


kiel  des  fünften  Gliedes  grösser  und  an  der  Spitze  nicht 
schwarz,  sondern  heller  gelb  sind.  Vielleicht  gehören  beide 
als  Geschlechtsverschiedenheiten  zu  einer  und  derselben  Art. 

Vaterland:   ? 

Ein  schönes  Exemplar  dieses  Scorplons  theille  mir 
Herr  J.  Sturm  in  Nürnberg  mit,  ein  zweites  erhielt  ich 
aus  einer  Sammlung  in  Wien,  aber  von  beiden  konnte  die 
Heimath  nicht  angegeben  werden. 


Drassiis  Lapidicola. 

Tab.  CLXXXVII.  Fig.  450  mas.  Fig-.  451   fem. 


Vorderleib  blnss  -  braiinröthlicb,  am  V^ordertheil 
des  Kopfes  verloren  dunkel -braun,  die  Seitenkanteii 
linienförmig  schwarz  j  Hinterleib  röthlicli -mäusegrau, 
mit  einem  schwarzen  Fleck  über  der  Einlenkung. 
Beine  blass- brau nrötli lieh. 

Länge  des  Mannes  4  —  5",    des  Weibes  6  —  7'". 

Aranea  lapidosa   ff^alch.  Faun,  par  II.  p.  222.  n.  70. 
Clubiona  lapitlicolens  ff'alch.  Tabl.  d.  Aran.   p.  44.  n.   12. 
Clubiona  lapidicola  Latr.  Gen.  Cnist.  et  Ins.  1.  p.  91.  n.  1. 
Filistata  incerla  Heuss  et  Wider  Mus.   Senck.  I.  3.   p-  208. 

Tab.  14.  Fig.  7. 
Clubiona    Inpidicolens    ff'alch.    Hist.    nat.    d.  Ins.  apt.   I.   p. 
598.  n.   10. 
Varirt  in   Ansehung  der  Grösse  ungemein,    besonders 
die    Männer.     Der    Kopf  ist  gross,     höher  als  der  Thorax, 
oben  ziemlich  breit,    etwas    flach  gewölbt,    an    den  Seiten 
stark  abfallend,  und  wie  der  Thorax  mit  seidenartigen  Här- 
chen dnrchjichtig  belegt;   der  Thorax  länglich,   mit  oval  ge- 
rundeten Seilen,    vom    Hinterkopfe    an    rück\'\ärts    ziemlich 


.Jal.  cLuim 


(<7 


4S(l  l^y-rr^J^/.f^^  J^^^A/^c^Y^/^ .^^.^j .  _ 


r.  4S/.  c^/.^ 


r^e/?t 


29 


verloren  abfallend,  eben  so  an  den  Selten,  und  mit  ziem- 
lich schwachen  Schieffalten  an  diesen ;  die  Rückenritze 
schmal  und  fein.  Die  Augen  in  i>anz  geregelter,  dieser  Gat- 
tung eigenthümllcher  Stellung;  die  vordere  Reihe  ohnge- 
fähr  so  weit  vom  Vorderrande  des  Kopfes  als  die  Entfer- 
nung der  zwei  Seitenaugen  von  einander.  Die  Fresszangen 
sehr  stark,  glänzend,  zart  behaart,  an  der  Wurzel  oben 
knieartig  gewölbt,  an  den  Seiten  der  Einlenkung  mit  ei- 
nem Eck.  Die  Brust  eiförmig,  hinten  spitz  auslaufend,  an 
den  Seiten  nach  der  Einlenkung  der  Beine  geeckt  und  mit 
strahlenförmigen  Eindrücken  zwischen  den  Ecken;  die  Flä- 
che massig  gewölbt  und  zart  behaart.  Die  weiblichen  Ta- 
ster von  ganz  gewöhnlicher  Form.  Der  Hinterleib  läng- 
lich, vor  der  Elerlegung  ziemlich  dick  eiförmig  und  merk- 
lich dicker  und  länger  als  der  Vorderlelb ;  vor  diesem  Zu- 
stande schlanker  und  gewöhnlich  nicht  dicker  als  der  Vor- 
derleib, durchaus  mit  einem  dichten  seidenartigen  Filze  be- 
deckt und  schön  seidenartig  schimmernd.  Die  Spinnwarzen 
walzenförmig,  lang  und  stumpf.  Die  Beine  von  mittlerer 
Länge  und  ohne  besonderes  Merkmal. 

Die  männliche  Spinne  hat  einen  etwas  längern  und 
gewölbtem  Kopf  und  merklich  längere  Beine  als  die  weib- 
liche. Die  Fresszangen  des  Mannes  sind  gewöhnlich  grös- 
ser und  stärker  als  die  des  Weibes,  nicht  ungewöhnlich 
sehr  lang  und  an  der  Innenseite  zuerst  mit  einem  Eck  und 
vor  der  Spitze  mit  einem  Zahne ,  die  Fangkrallen  sind 
lang  und  stark,  vorn  knieartig  gekrümmt;  die  GIftrItze  un- 
ten vor  der  Spitze  nicht  undeutlich  und  von  ovaler  Form. 
Der  Hinterleib  ist  schmächtig,  meistens  merklich  dünner 
und  etwas  kürzer  als  der  Yorderlcib  oder  gerade  so  lang. 
Die  Taster  sind  fast  etwas  länger  als  beim  Weibe  und 
ziemlich  dünn  ,  die  zwei  vordem  Glieder  ziemlich  wie  bei 


:io 


diesem,  das  dritte  knieartige  etwas  länger,  noch  länger  das 
vierte,  auch  dünner  und  schwach  gebogen  das  Endglied 
wenig  verdickt,  doch  von  oben  gesehen,  schmal  länglich 
eiförmig,  etwas  gebogen,  filzartig  behaart,  die  Genitalien 
von  oben  deckend ;  diese  sind  klein  und  unten  wenig  vor- 
stehend. 

In  der  Färbung  sehen  Männer  und  Weiber  einander 
gleich.  Hei  beiden  ist  der  Vorderleib  etwas  durchscheinend 
bräunlich -roih  oder  hell-gclblich-röthelfarbig,  der  Kopf 
gegen  die  Augen  zu  verloren  dunkler  und  bis  zum  Vor- 
derrande ins  Dunkel- Braunrothe  übergehend;  an  den  Kan- 
ten des  Thorax  eine  schmale  braunschwarze  Einfassung.  Die 
Fresszangen  schwärzlich -diinkelrolhbraun,  an  diesen  ein 
Seitenschildchen  gross,  stärker  glänzend  und  schon  roth. 
Die  Taster  rostroth  mit  dunkelbraunem,  dicht  grau  behaar- 
tem Endgliede.  Die  Brust  rostrcJthllch ,  am  Rande  dunkler. 
Der  Hinterleib  niäusegr.iu,  röthlich  und  weisslich  sammet- 
arlig  spielend ,  über  der  Einlenkung  ein  halbrunder  Fleck, 
aus  längern  Haaren  bestehend,  schwarz  5  die  Bauchfarbe  et- 
was heller  als  die  des  Rückens.  Die  Spinnwarzen  roslröth- 
llch  mit  braunen  Spitzen,  die  untern  an  der  vordem  Hälfte 
mit  längern,  rechtwinkelig  abstehenden,  gebogenen  Bor- 
sten. Die  Reine  blassröthlich,  aufs  Ockergelbliche  ziehend, 
die  Wurzel  der  Schenkel  und  die  Hüften  etwas  dunkler; 
der  Filz  unten  an  den  Fersen  und  Tarsen  grauschwarz. 
Die  männlichen  Taster  haben  ziemlich  die  F'^arbe  der  des 
Weibes,  das  Endglied  ist  dichter  grau  behaart  5  die  Geni- 
talien  sind  kastanienbraun. 

Zuweilen  erscheint  auf  dem  vordem  Theil  des  Rük- 
kens  ein  von  dem  schwarzen  Haarfleck  über  der  Einlen- 
kung ausgehender  und  bis  über  die  hintern  Rückenstigma- 
ten  ziehender  brauner  Längsstreif,    rückwärts    spitz  auslau- 


31 


fend  5  auch  sind  bei  manchen  Exemplaren  die  Fresszangen 
hellrostroth  oder  gelbroth,  doch  scheint  dieses  nur  nach 
dem  Momente  der  Häutung  der  Fall  zu  sejn. 

Vaterland:  Deutschland  und  Frankreich.  Ueberall 
unter  Steinen  an  sonnigen  Abhängen. 

Im  Monat  Juni  und  Juli  sind  die  Männchen  vollstän- 
dig ausgebildet  und  zu  dieser  Zeit  findet  man  solche  nicht 
ungewöhnlich  bei  dem  Weibe  In  ein  und  demselben  en- 
gen Gespinnste,  in  welchem  sich  das  Weib  beständig  aufhält. 

An  merk.  Unbezweifelt  halte  Hahn  bei  der  Beschrei- 
bung seiner  Clublona  lapldicola  Band  H.  p.  9.  Tab.  40. 
Fig.  100  die  gegenwärtige  Species  vor  sich,  ob  schon  die 
beigegebene  Stellung  der  Augen  ganz  verfehlt  ist,  was  auch 
bereits  Baron  Waickenär  bemerkt  hat.  Dieser  zwcifel- 
erregende  Fehler  der  Augenstellung  sowohl,  als  auch  weil 
überhaupt  die  Auseinandersetzung  der  Drassiden  ein  sehr 
schwieriges  Geschäft  ist,  hat  mich  veranlasst,  über  diese 
Spinne  eine  ausgedehntere  Beschreibung  mit  Abbildung  des 
männlichen  und  weiblichen  Thieres,  besonders  auch  dess- 
wegen  zu  liefern,  weil  mehrere  Arten  mit  dieser  in  sehr 
genauer  Verwandtschaft  stehen,  und  Vergleichungen  damit 
nicht  zu   vermeiden  sind. 


Drassus    Signifer. 

Tab.  CLXXXVUI.  Fig.  452. 


Vorderleib  rothbraun,  Hinterleib  mäiisegrau,  ein 
Längsstreif  und  an  diesem  auf  der  liintern  Hälfte  ge- 
geneinander  liegende    Schieffleckclien    braun.    Taster 

CT  ~ 

und  Beine  rostrotli. 
Länge  4  —  5'". 


32 


Der  Vorderleib  im  Verhältniss  zum  Hinlerleib  etwas 
kurz,  Kopf  und  Bruslrilcken  gleicbhoch,  der  Länge  nach 
•wenig,  der  Quere  nach  hoch  gewölbt,  die  hiutere  Abda- 
chung wie  die  der  Seiten  sich  rund  wölbend  ;  die  Sei- 
tenkanten des  Brustrückens  ovalartig  gerundet,  und  sanft 
in  den  Kopfrand  mit  einer  schwachen  Schwingung  über- 
gehend; die  Fläche  mattglänzend,  die  Seitenfällchen  schmal» 
aber  deutlich  und  ziemlich  tief,  auf  dem  Kücken  eine  feine 
Längsritze.  Die  Fresszangen,  im  Vergleich  der  andern  Ar- 
ten, etwas  kurz,  dick,  vorn  auf  dem  Rücken  knieartig  ge- 
wölbt, glänzend.  Die  Taster  von  ganz  gewöhnlicher  Form. 
Die  Brust  gross,  am  Pvande  erhöht,  oben  flach,  herzför- 
mig, glänzend,  fast  fein  nadelritzig.  Der  Hinterleib  lang, 
etwas  dicker  als  der  Vorderleib,  fast  etwas  walzenförmig, 
doch  eher  länglich  oval,  durchaus  dicht  mit  kurzem  Filze 
bedeckt.  Die  Spinnwarzen  etwas  kurz.  Die  Bauchschilde 
etwas  gewölbt,  glänzend,  fein  gerieselt.  Die  Narbe  erhöht, 
verkehrt  hufeisenförmig.  Die  lieine  ziemlich  kurz,  etwas 
stämmig,  das  Hinterpaar  merklich  länger  als  das  erste,  übri- 
gens alle  von  gewöhnlicher  Gestalt. 

Kopf  und  Brustrücken  sind  braunroth,  der  Kopf  vorn 
verloren  dunkler,  am  Vorderrande  ins  Schwarzbraune  über- 
gehend. Die  Fresszangen  schwarzbraun,  fast  schwarz.  Die 
Taster  braunroth ,  das  vorletzte  Glied  dunkler  als  das  vor- 
hergehende, das  Endglied  dunkel -rothbraun.  Die  Brust 
braunroth,  am  Bande  dunkler.  Der  Hinterleib  oben  und 
unten  einfarbig  mäusegrau,  etwas  aufs  Graubraune  ziehend, 
unter  dem  Vorderrande  ein  aus  aufwärts  gebogenen  Bor- 
sten bestehender  Fleck  schwarz  und  ein  von  diesem  aus- 
gehender, etwas  spiessförmiger  Längsstreif  dunkelbraun ; 
auf  der  Hinterhälfte  beiderseits  an  diesem  laubförmige, 
schiefliegende  Fleckchen  von   derselben  Farbe,  doch  nur  in 


cO  CIHUZ. 


T 


4.^'^. 


I 


c_^^^  4^^ 3.  ^:^A^<M^/^  yu^^/uJ  /T^i^zJ.  _  ^^(y-.  4^4.  u^ 


/k^.  43S.  ,£^.  t  yi^^/^€:i^^^  /??ta^. 


'/ 


_  t^y/c^.  4'^/^.yü/i^A:^^'/?^' 


33 


gewisser  Richtung  deutlich  sichtbar.  Die  Spinnwarzen  rost- 
gelb,  an  der  Spitze  bräunlich.  Die  ßauchschllde  gelb, 
weiss  gerandet.  Die  Narbe  kastanienbraun.  Alle  Beine  rü- 
thelrolh,  die  Endglieder  stufenweise  dunkler.  Die  bürsten- 
artigen Härchen  unten  an   den   Fersen  und  Tarsen  schwarz 

Den  Mann  zu  dem  hier  beschriebenen  Weibe  konnle 
ich   nicht  entdecken. 

Vaterland:  An  den  slidlichcn  Abhängen  der  Berge 
bei   Carlsbad   in  Böhmen,  unter  Steinen,  aber  selten. 


r  a  s  s  u  s   r  u  f  u  s . 

Tab.  CLXXXIX.   Fi^.  453  nias.,    Fig\  454  fem. 


Zieoelroth ,  die  Seitenkanten  des  Vorderleibes, 
ein  Fleck  über  der  Einlenkung  des  Hinterleibes  und 
der  Rand  der  Spinnwarzenöflfnung  schwarz.  Bei  dem 
Manne  das  vorletzte  Tastergied  kaum  ein  wenig  län- 
ger als  das  dritte. 

Länge  des  Mannes  3'",  des  Weibes  4  — 4V2'".- 
Der  Vorderleib  länglich ,  an  den  Seiten  mit  ovaler 
Rundung;  Thorax  und  Kopf  gleich  hoch,  erster  hinten  und 
an  den  Seilen  gleichmässig  abgedacht,  mit  sehr  feinen  Sel- 
tenfalten •  eine  Riickenrltze  sehr  fein  und  kurz;  die  ganze 
Fläche  des  Vorderleibes  seidenartig,  aber  nicht  sehr  dicht, 
behaart.  Die  Augen  In  ganz  geregelter  Stellung.  Die  Fress- 
zangen stark,  gewölbt,  glänzend, '  fein  hehaart,  nicht  länger 
als  die  Kopfbreite  am  Vorderrande.  Die  weiblichen  Taster 
ohne  besonderes  Merkmal.  Die  Brust  lang,  ziemlich  ge- 
wölbt, glänzend,  licht  behaart,  ziemlich  oval,  au  den  Sei- 
ten etwas  geeckt,  hinten  kegelförmig  verlängert.    Der  Hin- 


34 


terleib  länglich,  eiförmig,  oben  und  unten  dicht  mit  sri- 
denartigen  Härchen  bedeckt.  Die  Spinnwarzen  lang,  die 
zwei  untern  merklich  länger  als  die  zwei  obern.  Die  Beine 
ganz  von   der  der  Gattung  eigenlluimlichen   Gestalt. 

Das  Männchen  hat  die  Gestalt  des  AVeibchens,  ist 
aber  in  Hinsicht  des  Hinterleibes  schmächtig;  die  Beine' 
sind  verhältnissmässig  etwas  länger  als  beim  Weibchen. 
Die  Taster  sind  gegen  andere  Arten  etwas  kurz  und  stäm- 
mig, das  dritte  Glied  kurz,  nicht  länger  als  dick,  das  vierte 
kaum  ein  wenig  länger  als  das  dritte  und  gegen  die  Spitze 
allmählig  verdickt;  das  Endglied  ist  ebenfalls  etwas  kurz, 
gewölbt,  die  Genitalien  von  oben  ganz  deckend.  Die  Ge- 
nitalien sind   ohne  Auszeichnun«:. 

Vorder-  und  Hinterleib,  Brust,  Taster  und  Beine 
schön  ziegelroth  oder  rÖthelroth,  sammetartig  heller  schim- 
mernd ;  der  Kopf  am  Yorderrande  bis  über  die  vordere 
Augenreihe  braunroth;  die  Seitenkanten  des  Vorderleibes 
schwarz;  die  Brurt  am  Rande  djnkler;  der  Hinterleib  un- 
ten in  gewisser  Richtung  etwas  aufs  Graubräunliche  spie- 
lend, vorn  über  der  Einlenkung  der  gewöhnliche  schwarze  ^ 
Querfleck  deutlich,  die  Einfassung  an  der  Spitze  des  Hin- 
terleibes um  die  Spinnwarzenöffnnng  und  die  Spitzen  der 
Spinnwarzen  schwarz  ;  die  Schildchen  vor  den  Luftlöchern 
an  der  Wurzel  des  Bauches  hellgelb.  Die  Beine  etwas  hel- 
ler als   der   Vorderlcib. 

Das   Männchen  ist  etwas   blasser  als   das  Weibchen  ge- 
färbt und   der  Hinterleib   ziemlich  stark  aufs  Graubräunliche 
spielend.  Die  Reine  und  Taster  sind  heller  als  beim  Weibe, 
das    Endglied    des    letztern    braun ;    die  Genitalien    dunkler  * 
braun. 

Gegen  das  Ende  des  Monats   Mai  gelangen   die  Männ- 
chen zu  vollständig  ausgebildeten  Tastern. 


35 


Vaterland:  Deutschland.  In  hiesiger  Gegend  unter 
Steinen  in  Feldhülzern  und  in  der  Nähe  von  diesen,  ziem- 
lich selten. 


Drassus  Troglodytes. 

Tab.  CLXXXIX.  Fig;.  455  nias. ,  Fig.  456  fem. 


Vorderleib  pechbraun  5  Hinterleib  braun,  fleisch- 
röthlich  spielend,  ein  Fleck  über  der  Einlenkung 
schwarz,  auf  dem  Riicken  vorn  sechs  kleine  Fleck- 
chen paarweise  und  hinter  diesen  ein  Längsband  schief 
gegeneinander  liegender  Fleckchen  weisslich.  Taster 
und  Beine  grauröthlich. 

Lcänge  des  Mannes  S'//",  des  Weibes  V/^'". 

Der  mattglänzende  Vorderlelb  hat  ziemlich  die  Form 
von  D.  lapldlcolaj  der  Kopf  ist  etwas  mehr  gewölbt  und 
in  den  Seilen  befinden  sich  tiefere  Falten,  auch  ist  der 
Raum  zwischen  diesen  etwas  wulstig  aufgetrieben ;  die  Rük- 
kenrltze  ist  sehr  fein.  Der  Hinterleib  länglich,  ziemlich 
walzenfcJrmlg,  doch  gegen  den  Hinterrand  zu  etwas  ver- 
dickt, übrigens  wie  bei  allen  Drassusarten  seidenartig  behaart 
und  mit  sammetartigem  Schimmer.  Die  Fresszangen  stark, 
glänzender  als  der  Lrustrücken,  an  der  Wurzel  knieartig 
gewölbt  und  weitschichtig  mit  feinen  Härchen  besetzt.  Die 
Taster  haben  nichts  Ungewöhnliches.  Die  Lrust  Ist  flach, 
glatt,  glänzend,  ziemlich  oval,  hinten  In  eine  kleine  Spitze 
verlängert.  Die  Leine  etwas  kurz,  übrigens  ohne  besonde- 
res  Merkmal. 

Der  Vorderlelb  gelbllchbrann  oder  hell- pechbraun,  an 
den  Selten  dunklere  Strahlenstrichchen,  etwas  undeutlich, 
an    den  Seltenkanten    eine    feine  Einfassung    schwarz.     Die 


36 


FVcsszangen  dunkler  pechbraiin.  Die  vordem  Glieder  der 
Taster  durclisichllg  röthlicli,  die  folgenden  gelbbräunlich, 
das  Endglied  dunkler  als  das  vorhergehende.  Die  l>nist 
von  der  Farbe  des  I>rustrückens,  nur  etwas  dunkler.  Der 
Eilnlerleib  oben  und  unten  graubraun,  ins  Fleischrotbliche 
spielend  und  mit  welsslichem  Samnielschininier,  auf  dem 
Rücken  vorn  nach  der  Lage  der  Rückenstigmaten  sechs 
kleine  Fleckchen  röthllchweiss  und  hinter  diesen  zwei  bis 
zu  den  Spinnwarzen  ziehende  Längsreihen  welsslicher  schief 
gegeneinander  liegender,  länglicher  Fleckchen,  welche  ge- 
gen die  Spinnwarzen  zu  allmählig  kleiner  sind.  Alle  Reine 
graugelblich,  die  Schenkel  aufs  Röthliche  ziehend;  Fersen 
und  Tarsen  mit  röthllchem   Anstriche. 

Die  Männchen  sind  schlanker  gebaut  und  haben  län- 
gere Beine.  Die  Färbung  Ist  dunkler,  daher  die  Fleckchen 
auf  dem  Hinterleibe  sich  deutlicher  ausdrücken.  Die  Reine 
sind  rostgelb,  aufs  Röthliche  ziehend,  die  Schienbeine,  Fer- 
sen und  Tarsen  mit  trübem  Anstriche  und  etwas  dunkler 
als  die  Schenkel.  Die  Taster  etwas  lang,  das  erste  nn(] 
zweite  (ilied  wie  beim  Weibchen,  das  dritte  etwas  mehr 
gebogen  und  kurz,  das  vierte  ebenfalls  kurz,  kaum  so  lang 
als  dick,  oben  am  Ende  mit  einem  kleinen  Stachel;  das 
F'.ndglied  deckt  von  oben  die  (lenltalien,  es  ist  gewölbt, 
halbeiförmig,  ziemlich  dick  und  etwas  länger  als  beide 
vorhergehende  zusammengenommen.  Die  Genitalien  sind 
klein  und  schwach  höckerig,  mit  einem  vorwärts  stehenden 
Häkchen. 

Gegenwärtige  Art  ist  weniger  lebhaft  als  die  andern 
dieser  Gattung.  Man  findet  sie,  wie  alle,  unter  Steinen  an 
sonnigen  Abhängen,  gern  in  der  Nähe  von  Feldhölzern. 
Im  Monat  Mai  und  Juni  haben  die  Männchen  vollständig 
ausgebildete  Taster. 


Ja/r  CZC. 


^-/^.4^y^.  *  «.^   <6;"<j^^^^^',,^:^:«i^. 


37 


Vaterland:     Die    Donaugegenden.     Bei    Regensburg 
ziemlich   selten. 


Drassus   sericeus. 

Tab.  CXC.  Fig.  457  iiias.,   Fig.  458  fem. 


V^ordei'Ieib  sammt   Beinen    rostbraun,   Hinterleib 

scbwarz,  beide  mit  schönem  weisslichen  Seidenscbim- 
mer. 

Länge  des  Mannes  4"',  des  Weibes  C  —  7'". 

Sundevall  V.  A.  H.  f.   1831.  p.  13Ö.  n.  3. 
Schaeff.  icon.  Tab.  101.  Fig.  7. 

Beiiss  und  n'ider  in  Mus.  Senck.  1.  III.    p.  204.  T.  14.  Fig.  3. 
fValch.  Hist.  nat.  d.   Ins.  apt.  I.  p.  ölQ.  n.  8- 
Drass.    lucifugus    Koch  Dcutschl.    C.   M.    ii.   Arachn.   H.  IV. 
n.  et  t.  3—  4. 

Ziemlich  von  der  Gestalt  des  Drassus  lapldicola  nur 
etwas  stämmiger  und  die  Beine  verhaltnissma'ssig  kürzer. 
Der  Thorax  den  Seitenkanten  nach  ziemlich  ein  Oval  vor- 
stellend, doch  vorn  etwas  schmaler  und  mit  einer  wenig 
bemerkbaren  Schwingung  in  den  Kopfrand  übergehend  • 
der  Kopf  etwas  kurz,  vorn  nicht  besonders  breit,  so  hoch 
als  der  Thorax,  beide  ziemlich  hoch  gewölbt,  der  Ilinter- 
rand  des  Kopfes  kaum  merklich  in  den  Thorax  mit  einer 
sehr  seichten  Verliefung  übergehend,  auch  die  Seitenfalten 
des  letzlern  sehr  schwach;  die  Fläche  beider  mit  rauhen 
Borsten  licht  besetzt,  überdiess  sehr  fein  behaart  und  sei- 
denartig schimmernd.  Die  Augen  nicht  ganz  in  der  der 
Gattung  eigenthümlichen  Stellung,  die  zwei  hintern  Mitlel- 
augen  nämlich  etwas  weiter  als  gewöhnlieh  von  einander 
entfernt   und    mit    den    zwei    vordem    jMittelaugen    fast   ein 


3S 


regelmässiges,  längliches  Viereck  vorstellend,  die  zwei  hin- 
tern dieser  Augen  übrigens  wie  bei  allen  Ürassusarten  oval, 
schief  liegend  und  ungemein  flach.  Die  Fresszangen  stark, 
ziemlich  gleich  dick,  an  der  Wurzel  ziemlich  stark  kniear- 
tig gewölbt,  sehr  glänzend  und  borstig.  Die  I>rust  läng- 
lich oval,  fast  etwas  rautenförmig,  wenig  gewölbt,  sehr 
glänzend,  mit  Haaren  licht  besetzt.  Der  Hinterleib  ziemlich 
oval,  länglich,  etwas  aufgetrieben,  behaart,  die  Fläche  über- 
dless  mit  feinen  H'ärchen  belegt  und  mit  schönem  Seiden- 
schimmer; die  sechs  Rückenstlgmaten  ziemlich  deutlich. 
Die  Beine  von  ganz  gewöhnlicher  Form,  etwas  kurz  und 
dick,  ziemlich  stark  behaart,  die  Fersen  der  vier  Vorder- 
beine und  die  Tarsen  aller  Beine  unten  mit  dichtem  Biir- 
stenfilze  bedeckt.  Die  Spinnwarzen  AvalzenfÖrmig,  lang  und 
vorstehend. 

Kopf  und  Thorax  rostbraun,  mit  welssllchem  Seiden- 
schimmer; Taster  und  Beine  von  derselben  Farbe,  nur  et- 
was heller  und  mit  weniger  seidenartigem  Glänze,  das 
Endglied  der  Taster  schwarzbraun,  an  der  Wurzel  heller. 
Fresszangen  und  Brust  röthllchschwarz  oder  schwärzllch- 
roth,  die  Haare  an  beiden  Theilen  schwarz.  Der  Hinter- 
leib schwarz,  etwas  aufs  Braunschwarze  ziehend,  durchaus 
mit  schönem,  fast  silbergrauem,  Seidenglanze  5  ein  Fleck 
vorn  über  der  Einfügung  tief  schwarz  j  die  Schildchen  vor 
den  Luftlöchern,  beiderseits  der  Genitalien,  gelb.  Die  Spinn- 
warzen kastanienbraun.  Die  längern  Haare  an  dem  Hinter- 
leibe und  an  den  Beinen,  so  wie  die  Stachelborsien  an 
letztern  schwarz;  die  Beine  ebenfalls  mit  Seidenschimmer, 
aber  schwächer  als  an  dem   Körper. 

Das  beträchtlich  kleinere  Männchen  sieht  dem  Weib- 
chen durchaus  gleich,  nur  sind  der  Vorderleib  und  die 
Beine  dunkler  rostbraun;  das  vorletzte  Tasterglied    mit  ei- 


39 


ner  verlängerten  Spitze  am  Ende,  das  Endglied  dunkel- 
braun, die  Genitalien  von  oben  deckend,  letzlere  rostrolh 
und  etwas   höckerig. 

Vaterland:  Deutschland  und  Schweden.  Diese  Spinne 
lebt  verborgen.  Ausgewachsen  verlassen  sie  zur  Zeit  der 
Begattung,  besonders  in  der  Abenddämmerung,  ihre  Schlupf- 
winkel und  werden  alsdann  in  den  Hausern  an  den  Wän- 
den,  wiewohl  sehr  sparsam,  gefunden;  zuweilen  verweilt 
auch  ein  Pärchen  bei  Tage  im  Freien,  in  Mauervertiefun- 
gen ,  am  liebsten  hinter  Fensterläden ,  ßrettern  u.  dergl. 
Ausserhalb  der  Wände  der  Häuser  lassen  sie  sich  nur 
sehr  selten   sehen. 


Drassus   lentiginosiis. 

Tab.  CXC.  Fig.  459. 


Vorderleib  und  Beine  rostoelb :  der  Hinterleib 
graugelblich ,  schwarz  punktirt,  die  Punkte  auf  der 
Mitte  des  Rückens  in  Längsreilien,  übrigjens  in  Quer- 
reihen j^eordnet. 

Länge  4%'". 

Die  Spinne  ist  in  der  Uebersicht  meines  Arachniden- 
systems  Heft  I.  als  x\gelena  lentiginosa  vorgetragen.  Bei  der 
Verfassung  dieses  Heftes  hatte  ich  nur  ein  defektes  Exem- 
plar, welches  mir  Herr  Doktor  Schuch  aus  Griechenland 
zuschickte,  vor  mir.  Jetzt  bin  ich  im  Besitze  von  noch 
drei  Exemplaren,  einem  W^eibe  und  zwei  Männern,  letztere 
fast  von  der  Grösse  des  Weibes,  aber  mit  noch  nicht  voll- 
ständig entwickelten  Genitalien.  Die  Gestalt  des  Vorder- 
feibes  und  die  Augenstcllung,  besonders  die  Form  und  der 
Stand   der   zwei  hintern   Mittelaugen  stimmen    zu   den  Cha- 


40 


rakleren  der  Galtung;  Drassns,  eben  so  die  der  Beine  und 
des  Hinterleibes,  nur  die  Spinnwarzen  deuten  auf  eine  an- 
dere Gatlunij. 

Auf  keinen  Fall  kann  diese  Art  bei  der  Gattung  Age- 
lena  bleiben,  was  sieb  bei  dem  ersten  Exemplar  nicbt  ge- 
hörig beurtheilen  Wess^  auci»  war  zu  vermuthen,  dass  das 
lange  Endglied  der  der  Gattung  Agelena  eigentbümlicben 
Spinnwarzen  abgestossen  war. 

Der  Kopf  ist  vorn  etwas  schmal,  so  hoch  als  der 
Brustriicken  und  wie  dieser  mit  Schuppcnhärchon  bedeckt. 
Die  Augen  stehen  etwas  mehr  als  bei  andern  Arten  ge- 
nähert, die  vier  vordem  in  einem  etwas  starken  ßogen 
mit  der  hohlen  Seite  nach  vorn  zu,  die  hintere  Heihe  Ist 
ziemlich  gerade,  davon  die  zw^cl  miltlern  eiförmig  und 
schief  liegend  ;  der  Brustriicken  Ist  auf  dem  Rücken  hoch 
und  rund  gewölbt,  nach  allen  Richtungen  rund  abgedacht 
und  der  TTmriss  den  Seltenkanten  nach  oval  gerundet  und 
sich  mit  einer  ziemlich  starken  Riegung  in  den  Saum  des 
schmalen  Kopfes  schwingend;  die  gewöhnliche  Riickenritze 
ist  deutlich  und  ziemlich  tief,  weniger  deutlich  sind  die 
Seitenfalten.  Die  starken  Fresszangen  wölben  sich  an  der 
Wurzel  und  sind  mit  kurzen  Haaren  besetzt.  Die  Taster 
haben  nichts  Besonderes,  das  Endglied  des  jungen  Mannes 
ist  nicht  besonders  verdickt,  länglich  eiförmig,  behaart  und 
mit  einzelnen  etwafe  kurzen  Stachelborstcn  versehen.  Die 
Brust  glatt,  gross,  glänzend,  etwas  herzförmig,  fein  be- 
haart. Der  Hinterleib  lang,  hinten  etwas  erweitert,  übri- 
gens wie  bei  den  andern  Arten  gestaltet.  Die  Spinnwar- 
zen lang,  gleich  dick,  röhrenförmig,  an  der  Spitze  der  zwei 
grossem  acht  ziemlich  lange  Splnnröhrchen.  Die  Beine  sind 
ziemlich  lang. 

Kopf  und  Thorax  roströthlich  oder  rostgelb,   die  Schup- 


Ä^  CXCI. 


\ 


O      O 


41 


penbedeckung  beider  ockergelb,  beiderseits  am  Kopfe  oben 
der  Länge  nach  bräunlich;  die  Randkante  und  ein  Ring- 
chen um  jedes  der  Augen  sehwärzlich.  Fresszangen,  Ta- 
ster und  Brust  roslrothlich  oder  rostgelb.  Der  Hinterleib 
graugelblich  oder  unrein  rostgelb,  die  Schuppenbedeckung 
ockergelblich,  oben  und  in  den  Seiten  durch  braun  oder 
schwarz  fein  gepunktelt ;  grössere  schwarze  Punkte  heben 
sich  mehr  hervor  und  ordnen  sich  gewissermassen  in  ge- 
bogenen Querreihen ,  zugleich  aber  auch  auf  der  Mitte 
des  Rückens  der  Länge  nach  in  zwei  einfache  Längsrei- 
hen. Der  Rauch  etwas  heller  wie  oben,  ohne  schwarze 
Punkte,  dafür  zwei  Längsreihen  punktförmiger  Grübchen. 
Die  Spinnwarzen  und  die   Beine  rostgelb  oder  roströthlich. 

Vaterland:  Griechenland. 

Fig.  a  die  weibliche  Spinne,  b  ein  noch  nicht  ent- 
wickelter männlicher  Taster,  c  eine  Spinnwarze  mit  vor- 
gestrecktem Spinnröhrchen,  d  die  Augen,  alles  vergrössert. 


Amaurobius  ferox. 

Tab.  CXCI.  Fig,  460  mas.,    Fig.  461  fem. 

Vorderleib  rotblichpecbbraun,  am  Kopfe  dunkler; 
Hinterleib  schwarz,  vorn  drei  Län<i^sflecken  und  hin- 
ter diesen  zwei  Reihen  kleiner  Laubfleckchen  weiss, 
der  vordere  Mittelfleck  spiessförmig. 

Länge  des  Mannes  5'",  des  Weibes  6'",  auch 
«grösser. 

CT 

Clubiona  ferox  fValch.  Hist.  nat.  d.  Ins.  I.   p.  606.  n.  17. 
Schaejf^.r  icon.  ins.  Tab.   158-  Fig.  6- 

Herr  Doktor  Hahn    scheint   diese  Spinne    mit   seiner 
Cliiblona  claustraria   für   ein    und  dieselbe  Art  gehalten  zu 
VI.  2.  4 


42 


liaben ,  indem  er  anf>ab,  ilass  sie  auch ,  nämlich  seine  Cl. 
claustraria,  öfters  in  Kellern  vorkomme,  was  nie  der  Fall 
ist.  Letztere  bewohnt  aussehllessend  flüstere  Wälder,  ge- 
genwärtige aber  habe  ich  nie  anders  als  in  diislcrn  Orten 
der  Häuser,  besonders  in  Kellern  angetroffen.  Sie  ist  we- 
sentlich von  jener  verschieden. 

Der    Vorderleib     ist    im    Verhältniss     des    Hinterleibes 
gross,   der   Kopf  dick,   lang  und   gewölbt;    der   Bruslriicken 
wenig    breiter    als    dieser     und    viel    flacher    gewölbt;    der 
Kopf  ist  mit  schief  vorwärts  stehenden   feinen    borstenarti- 
gen  Haaren    besetzt    und    glänzender    als    der  ßruslriicken ; 
die    zwei    hintern    Mittclaugen     stehen     weiter    als    bei    (\cn 
übrigen   Arten    dieser  Gattung    zurück ,    auch    ist    der  Kin- 
druck   vor    den    zwei   Seitenaugen    etwas    tiefer,    daher    das 
Höckerchen,    worauf   diese   liegen,  etwas   höher  erscheint; 
an  den   Seiten    des   Brusirüc  kens    zwei    deutliche   Faltenein- 
drücke;  das   Längsgrlibchen   auf  dem   Rücken  tief.   Der  Hin- 
terleib   nicht    gross,   eiförmig,    iilzarlig  dicht  behaart.      Die 
Fresszangen    lang,    slark,    gegen    die  Spitze   zu    mit  feinen 
Querrunzelchen ,    doch    glänzend    und    mit  liorslen   besetzt. 
Die  Brust  dem   Umrisse   nach  eifr>rmig,   glatt,   sehr  glänzend 
und  mit  feinen   Härchen   besetzt.    Die  Leine   lang,   bei   dem 
Manne  merklich  länger  als  beim   Weibe.     Bei   letzterm  die 
Taster  wie  gewöhnlich  ,    bei   ersterm   länger,   an  der   Wur- 
zel des  vierten   Gliedes   oben   eine   r>eulc   mit  zwei   ziemlich 
langen  zapfenarligen   Stielchen,    das   Endglied    gewölbt  und 
borstig;    die   Genllallen    cl\vas   hlätlerig  und   sehr  glänzend. 
Die   Färbung   i^t   bei   beiden  (jeschlechtern   gleich.   Der 
Vorderleib  rölhlichpechbraun,    am   Kopfe    verlrleben    dunk- 
ler, gegen   den   Vorderrand    ins   Braunschwarze  übergehend. 
Die    Fresszangen    braunschwarz    oder  schwarz.     Die  Taster 
beim   Weibe    rothbraun,    an    den   Endgliedern   dunkler,   das 


43 


K!ktlt;lie(i  an  dti  Spitze  am  dunkelsten ,  bei  tlem  AJaune 
heller  rotlilichbraun,  das  vierte  Glied  braunrot!»,  daj>  End- 
glied gclbllchbraun ,  schwarz  behaart,  die  Genitalien  hell- 
kastanienbraun,  an  der  Aussenseite  mit  einem  glänzend 
weissen  Längsfleck.  Die  Brust  röthlichbraun.  Üer  Hinter- 
-Icib  schwarz,  vorn  ein  bis  über  ein  Drittel  der  Länge  rei- 
chender spiessformlger  Längstleck  und  beiderseits  ein  hin- 
ten hakenförmig  sich  einwärts  krümmender  zuweilen  durch- 
brochener Längsstreif  weiss  oder  bräunlichweiss  und  hin- 
ter diesen  zwei  Reihen  gegen  einander  liegender,  kleiner 
J^aubfleckchen  von  derselben  Farbe,  gewöhnlich  drei  hinter 
einander,  die  hinlern  stufenweise  kleiner;  auf  dem  Bauche 
hinter  jedem  der  gelben  Schildflecken  eine  Längslinie  gelb- 
lich oder  welsslich.  Die  Beine  röthlichbraun,  an  den  Schen- 
keln heller,  übrigens  mit  russigem  Anstrich,  an  den  Schien- 
beinen  schwärzliche   Ringe,   die   jedoch   zuweilen   fehlen. 

Vaterland:  Deutschland.  In  den  Kellern  und  in  dü- 
stern  Lokalitäten  der  Häuser  der  hiesigen  Gegend  ziem- 
lich gemein. 


A niaeirobius   tctricus. 

Tab.  CXCL  Fig.  4ö2. 


Vurderleib  und  Beine  bräunlichotkerf^elb,   Uhiter 
leib  sclivväi'zlicli ,   vorn    zwei  kleinere  und  hinter  die- 
sen zwei  Längsieiben    g,e«;en    einander   iiberliegender 
rautenförniiü:er  Flecken   »ei  blich  weiss. 

Länge  des  Weibes  S'/^'"- 

Der  Thorax  breiter  als  bei  andern  Arten  der  Gatlun/^, 
dem  Umrisse  nach  oval,  fast  sich  dem  Kreisrunden  nähernd, 
in  den  Kopfrand    durch   eine   ziemlich  tiefe  Ausschwingun:; 

V  4* 


44 


übergehen J,  ziemlich  gewölbt,  doch  nicht  so  hoch  als  der 
Kopf,  hinten  etwas  flach  abgedacht,  mit  einer  ziemlich  er- 
weiterten Rückenrilze  und  feinen  Scitenfalten ;  der  Thorax 
wie  bei  den  andern  Arten  gewölbt,  doch  nicht  so  hoch 
als  der  Kopf,  hinten  etwas  flach  abgedacht,  mit  einer  ziem- 
lich erweiterten  Rückenritze  und  feinen  Seitenfalten;  der 
Kopf  wie  bei  den  andern  Arten  gewölbt  und  wie  der 
Brustrücken  stark  glänzend.  Die  Augen  einander  weit  mehr 
als  bei  andern  Arten  genähert^  auch  höher  über  dem  Vor- 
derrande des  Kopfes  stehend;  die  zwei  vordem  Mitlelau- 
gen  sehr  klein,  nicht  augenbreite  von  einander  entfernt, 
die  zwei  hintern  viel  weiter  entfernt  und  mit  den  vordem 
im  Trapez  stehend ;  das  äussere  Seitenauge  der  Vorderreihe 
merklich  grösser,  das  äussere  der  Hinterreihe  etwas  klei- 
ner, beide  zusammen  schief  und  auf  einem  schiefen  Hügel- 
chen liegend.  Die  Fresszangen  lang,  stark,  sehr  glänzend, 
vorn  ziemlich  stark  knieartig  gewölbt.  Die  Brust  breit, 
herzförmig,  ziemlich  gewölbt,  sehr  glänzend.  Der  Hinter- 
leib etwas  klein,  geformt  und  behaart  wie  bei  den  andern 
Arten.  Die  Beine  ohne  Unterschied  wie  bei  diesen. 

Der  Kopf,  Thorax,  Brust,  Taster  und  Beine  bräunlich- 
ockergeljb,  der  Kopf  vorn  kaum  merklich  dunkler;  die  End- 
glieder der  Taster  und  Beine  etwas  dunkler  als  die  vor- 
dem. Die  Augen  weisslichbernsteinfarbig,  jedes  mit  einem 
schwarzen  Ringchen  umgeben.  Die  Fresszangen  roslgclb, 
nicht  viel  dunkler  als  der  Kopf.  Der  Hinlerleib  schwärz- 
lich, gelblichstaubig  gemischt,  vorn,  ziemlich  entfernt  vom 
Vorderrande,  zwei  gegeneinander  liegende  kleinere  Fleck- 
chen und  hinter  diesen  zwei  Längsreihen  sich  fast  berüh- 
render, stufenweise  kleiner  werdender,  fast  rautenförmiger 
Flecken  gelblichweiss  und  diesen  zur  Seite  und  gegen  die 
Seiten    zu    schiefe,    schmale  Längsfleckchen,    dann  vorn  an 


^/  CXCE. 


M3. 


^.  4^63.  J>^n^a^u^^/i^^  y^^^^u^^^^  ^^ta^.  _c.^^.  4-6A .u/^^^n^. 


45 


den  Seiten  ein  grösserer  Längsfleck  von  derselben  hellen 
Farbe;  der  Bauch  ebenfalls  gelblichweiss  verloren  und  in  die 
Seilenfarbe  übergehend.  Die  Schildfleckchen  vor  den  Luft- 
löchern gelb.     Die  Narbe  braunschwarz. 

Von  dieser  Art  kenne  ich  nur  die  weibliche  Spinne. 

Vaterland:    Kärnthen. 

Abbildunor  von  einem  in  Weini>cist  aufbewahrten  und 
sehr  gut  erhaltenen  Exemplar. 

« 

Amaurobiiis  terrestris. 

Tab.  CXCll.  Fig.  403  iiias.,   Fig.  464  fem. 


Vorderleib  röthlich braun  am  Kopfe  verloren  dunk- 
ler, Fresszangen  braunschwarz-  Hinterleib  schwarz, 
eine  Längsreilie  paarweise  gegeneinander  liegender 
Fleckchen  fleischröthlich.     Beine  gelbbraun. 

Länge  des  Mannes  4— 47/",  des  Weibes  6— öVV". 

Aranea    terrestris    Beiiss   et    ff'ider  Mus.    Senckenb.'jL   3. 
p.  215.  Tab.  14,  Fig.  10. 

Alna  uro  b.  subterraneus,  Koch  üebcrs.  des  Arachnidensyst. 
p.  15. 
Der  gewölbte,  etwas  breite  Kopf  ist  durch  eine  flache 
Rinne  vom  Brustrücken  geschieden,  höher  als  dieser  und 
wie  dieser  etwas  maltglänzend;  der  flacher  gewölbte,  seit- 
wärts und  rückwärts  etwas  flach  abgedachte  Thorax  mit 
deutlichen  Seitenfalten  und  einer  stark  ausgedrückten,  tie- 
fen Rückenritze;  die  Seitenkanten  ziemlfch  schwach  gerun- 
det, fast  etwas  wellenrandig,  oben  mit  sehr  feinen  furchen-, 
arligen  Wellenstrich  eben  gleichlaufend  mit  den  Kanten 
Die  Fresszangen  gross,  borstig,  stärker  glänzend,  sehr 
stark,  vorn  merklich  aufwärtls  gekniet,  am^ler  Seile  mit 
einem  spiegelglatten  Höcker.      Die  Taster  wie  gewöhnlich. 


4r> 


Die  Driist  ziemlicli  i;ross,  schwacli  ^'ewolbi,  hcrzföriiiig,  liiii- 
ten  scharf  zugespitzt,  glänzciifl,  wellscliichlig  fein  gerieselt, 
auf  jedem  übrigens  sehr  (lachen,  wenig  bemerkbaren  Körn- 
chen eine  feine  Borste.  Der  Hinterleib  länger  als  der  Vor- 
derleib, nicht  viel  dicker,  eiförmig,  hinten  erweitert,  dicht 
mit  kurzen  Härchen  besetzt,  mit  sammetartigem  Schimmer. 
Die  Spinnwarzen,  besonders  die  obern  ziemlich  lang.  Die 
l>eine  ganz  ohne  Auszeichnung. 

Der  Vorderleib  ist  bei  vollkommen  ausgewachsenen 
Exemplaren  röthllchbraun,  aufs  GelbrÖthllche  ziehend,  bei 
Jüngern  mehr  graubraun  und  durchsichtiger,  der  Kopf  je- 
desmal dunkler,  an  den  Augen  ins  Schwarzbraune  überge- 
hend. Die  Fresszangen  schwarzbraun,  ocker-  auch  braun- 
schwarz, mit  schön  braunrother  Fangkralle,  an  der  Wur- 
zel ins  Schwarze  übergehend.  Die  drei  vordem  Gelenke 
der  Taster  gclbbräunlich ,  das  vierte  rothbraun,  das  End- 
gelenke rölhlich  dunkelbraun.  Die  Brust  dunkelröthllch- 
braun.  Der  Hinterleib  schwarz,  auf  dem  Rücken,  an  dem 
zweiten  Grübchenpaar  anfangend  eine  Längsreihe  paarweise 
gegeneinander  schief  liegender  laubförmiger  Fleckchen  und 
unregelmässige  kleinere  Fleckchen  in  den  Seiten  trüb  (leisch- 
röthlich,  unter  den  schwarzen  Härchen  gewöhnlich  undeut- 
lich hervorsehend  ;  auf  dem  Bauche  zwei  lichtere  oft  sehr 
undeutliche  Längsslreifen  bräunlich   und  um   die  Spinnwar-  | 

zen  die  Einfassung  gelblich ;  die  Spinnwarzen  selbst  licht 
gelbbräunlich,  das  zweite  Gelenk  an  der  Spitze  dunkler. 
Die  Bauchschilde  gross  und  hell  ockergelb.  Alle  Beine 
hell  roslbräunlich,  bei  Jüngern  Exemplaren  gelblich  grau-  | 
braun,  bei  letztern  schattenbraun  geringelt,  bei  den  Aus- 
gewachsenen Schienbeine,  Fersen  und  Tarsen  reiner  und 
dunkler  roslroth ,  die  Haarbürsten  unten  an  den  Tarücn 
schwarz. 


47 


Die  kleinem  Männer  stimmen  in  der  Hanplzeichnung 
mit  <len  Weibern  überein.  Die  zwei  vorletzten  Glieder 
der  Taster  sind  kurz  und  mit  einem  Zahne  bewaffnet,  das 
Kndglied  ist  lang,  gebogen,  die  Genitalien  von  oben  ziem- 
lich deckend;  diese  sind  gross  und  mnschelartig  blätterig; 
die  Taster  haben  die  Farbe  der  Beine,  die  Kndglieder  sind 
wie  beim  Weibe  dunkler,   die   Genitalien   kastanienbraun. 

Es  fehlt  nicht  an  Abarten,  doch  bestehen  solche  haupt- 
sächlich in  mehr  oder  weniger  starker  Verbreltuni^  <ler 
schwarzen  Farbe  des  Hinterleibes.  Nicht  ungcwöhulich 
erscheint  der  Hinterleib  schwarz  mit  schwach  sichtbaren 
rieckchen   der   Läui^sreihe, 

Vaterland:  In  düstern  Gebirgswaldungen  unter  Stei- 
nen.     Häufig   In   Bayern   und   Bühnien, 

Die  Männchen  dieser  Art  erscheinen  sehr  selten,  In- 
dem unter  hundert  Weibchen  kaum  eins  gefunden  wird. 
So  gemein  die  Weibchen  in  den  (gebirgswaldungen  der 
Oberpfrdz  vorkommen,  so  habe  ich  doch  noch  nie  ein  voll- 
ständig ausgebildetes  Männchen  finden  können.  Um  zu  ei- 
nem solchen  zu  gelangen,  brachte  ich  junge  Männchen  in 
(jläser  mit  feuchter  Knie,  doch  nur  einzeln,  indem  sie  ein 
geselliges  Leben  nicht  dulden ,  uui  auf  diese  Welse  sol- 
che bis  zu  ihrer  vollständigen  Ausbildung  zu  erziehen,  was 
mir  auch  gut  gelungen  Ist.  Die  hier  beigefligle  Abbliilnng 
stellt  ein   solches   Männchen   vor. 

Herr  Baron  v.  Walkenär  zltlrt  bei  seinem  Drassus 
atropos  HIst.  nat.  d.  ins.  apt.  die  Widerlsche  Spinne  Tab.  14. 
Flg.  10.,  allein  sie  passt  eben  so  wenig  zu  dieser,  als 
zu  Clublona  ferox  Waick.  wohin  sie  glelchmässig  gezogen 
ist.  Unzweifelhaft  ist  sie  Aranea  lerrestris  Reuss  et  Wider. 
Damals  als  Ich  von  meinem  Amaurobius  subterraneus  in  der 
T^ebersicht    des   Arachnidensvstems    eine   Definition  gegeben 


48 


[aberkannte  Ich  das  Museum  Senckenbergianum  nicht,  sonst 
würde  ich  den  der  schon  bekannten  Spinne  ertheillen  Spezlal- 
namen  terresirls  nicht  unbenutzt  gelassen  haben.  Der  in 
dieser  Uebersicht  pag.  16.  erwähnte  und  in  dem  achten 
Hefte  von  Deutschi.  Crust.  Mjr.  und  Arachniden,  abgebil- 
dete Amaurobius  tigrinus  bezeichnet  nichts  anders  als  ein 
in  Weingeist  aufbewahrtes  Exemplar  der  gegenwärtigen 
Art,  das  ich  aus  Kärnthen  erhielt,  und  das  nun  mit  an- 
dern in  Weingeist  aufbewahrten  Exemplaren  der  hiesigen 
Gegend  genau  übereinstimmt.  Sie  kommt  also  auch  jen- 
seits der  Alpen  vor. 


Amaurobius    montan  us, 


Tab.  CXCn.  Fi"-.  4G5. 

CT 


Voi  derleib  gelbbraun  \  Hinterleib  braunschwarz, 
vorn  zwei  genäberte  Läno-sreilieu  schief  liegender 
Laubflecliclien  unrein  gelblich  weiss.  Taster  und  Bei- 
ne beller  gelbbraun. 

Länge  V/^—b"\ 
Koch  Uehers.  des  Aracbn.  Syst.  p.  15- 

Mit  Amaurob.  ciaustrarlus  (Chibiona  claustraria  Hahn) 
in  naher  Verwandtschaft,  und  ziemlich  von  derselben  (Ge- 
stalt. Nämlich  der  Vorderleib  länglich,  der  Thorax  nicht 
viel  breiter  als  der  Kopf*  letzter  hoch,  gewölbt,  sehr  dick, 
an  den  Selten  fast  ein  wenig  eingedrückt;  der  Thorax 
glänzend  wie  der  Kopf,  niederer  als  dieser,  gegen  den 
Hinterrand  und  gegen  die  Selten  stark  abgedacht,  mit  tie- 
fen   .SellenfaUen    und    mit  tiefer   rundrandiger  Rückenritze; 


49 


die  Seltenränder  etwas  schwach  oval  gerundet;  auf  dem 
Kopfe  vorwärts  gebogene  Borsten.  Die  Augen  in  ganz  ge- 
regelter, der  Gattung  eigenthlimllclier  Stellung.  Die  Fress- 
zangen sehr  stark,  dick,  glänzend,  an  der  Wurzel  oben 
knieartig  gewölbt,  an  den  Seiten  dieser  Wölbung  ein  Eck- 
chen, durchaus  mit  gebogenen  Borstclien  besetzt.  Die  Ta- 
ster von  ganz  gewöhnlicher  Bildung.  Die  Brust  flach  ge- 
wölbt, sehr  glänzend,  licht  behaart,  länglich  herzförmig, 
hinten  in  eine  Spitze  verlängert,  an  den  Seiten  nach  der 
Einfügung  der  Beine  kaum  etwas  geeckt.  Der  Hinterleib 
länglich,  fast  oval,  hinten  etwas  erweitert,  wenig  gewölbt, 
filzartig  behaart.  Die  Spinnwarzen  von  gewöhnlicher,  der 
Gattung  eigcnthümlichen  Form  und  Grösse.  Die  weibli- 
chen Genitalien  glänzend,  ziemlich  halbkugelförmig  und  ge- 
spalten, vorn  mit  einem  glänzenden  QuerhÖcker.  Die  Beine 
ganz  wie  bei  Amaurob.  claustrarius. 

Der  Vorderleib  gelbbraun,  etwas  aufs  Röthlichpech^ 
bräunliche  ziehend ,  am  Kopfe  verloren  dunkler  und  am 
Vorderrande  ins  Dunkelkastanienbraune  übergehend.  Die 
Fresszangen  sehr  dunkel  röthlichbraun,  fast  schwarz.  Die 
Taster  gelbbraun,  am  vierten  Gliede  ins  Braunrothe  über- 
gehend, das  Endglied  kastanienbraun.  Die  Brust  gelbbraun 
wie  der  Thorax.  Der  Hinterleib  oben  braunschwarz,  un- 
ten an  den  Seiten  heller  und  mit  weisslicher  Mischung; 
vorn  über  der  Einlenkung  zwei  genäherte  Längsilecken, 
weisslich  oder  unrein  gelblichweiss,  meistens  von  der  Form 
eines  Dreiecks  mit  der  längern  Basis  gegeneinander  liegend; 
hinter  diesen  zwei  Reihen  gegeneinander  schiefliegender 
und  mit  der  Spitze  genäherter  oder  zusammentreffender 
Laubfleckchen  von  derselben  gelblichweissen  Farbe,  gewöhn- 
lich fünf  Paar,   die  hintern    stufenweise  kleiner,    ein   Flek- 

kenband  vorstellend;    vorn  an  den  Seilen  gewöhnlich  noch 

4  ** 


50 


ein  Mackel  weissHch ;  der  Bauch  hinter  den  Genitalien  gelb- 
lich mit  zwei  braunen  Längsstreifen,  zuweilen  aber  der 
Raum  zwischen  den  Längsstreifen  braun  gemischt  und  dann 
erscheinen  blos  zwei  gelbliche  Längsstriche.  Die  Spinn- 
warzen gelbbraun.  Die  Beine  bräunlichgelb  etwas  aufs 
Rostfarbige  ziehend,  Fersen  und  Tarsen  dunkler,  der  bür- 
stenartige Filz  unten  an  diesen  grauschwarz. 

Die  männliche  Spinne  ist  noch  nicht  gefunden  wor- 
den ;  diese  ist,  wie  bei  allen  Arten  dieser  Gattung  äusserst 
selten. 

Vaterland.  Sie  scheint  eine  Bewohnerin  der  Mit- 
telalpen zu  sejn.  Ich  fand  sie  in  grosser  Anzahl  in  der 
Gegend  von  Gastein,  unter  Steinen  und  unter  der  Rinde 
fauler  Baumstöcke,  in  einer  Höhe  von  3000  bis  4000  Fuss 
über  der  Meeresfläche.  Später  sammelte  Freiherr  v.  Go- 
din  eine  Menge  Exemplare  in  den  Mittelalpen  von  Ober- 
bajern  in  der  Gegend  von  Benedikt -Bayern,  aber  auch 
unter  diesen  fand  sich  kein  männliches  Thier  vor. 


w<  cscnr. 


^l 


Androctonus    Thersites. 


Tab.  CXCIII.  Fig.  466. 


Gelb,  ejlänzend,  der  Aiigenhügel  von  mittlerer 
Breite,  drei  Rückenkiele  und  die  Schwanzkiele  ge- 
körnt, erster  und  die  untern  Schwanzkiele  braun*,  die 
Hände  eingestochen  punktirt,  dicker  als  der  Vorder- 
arm. 

Länge  des  Körpers  SVV'j  ^^^  Schwanzes  11'". 

Vorder-  und  Hinterleib  etwas  matt  glänzend,  beide 
tiemlich  stark  der  Quere  nacb  gewölbt.  Der  Seltenum- 
scblag  des "  erstem  breit,  die  zwei  Querfelder  am  Brust- 
rücken  schmal  *  der  Hügel  der  Scheitelangen  nicht  breit, 
die  darüber  hinziehende  zwei  Kiele  etwas  dick,  vor  dem 
Hügel  gekörnt  und  eine  ziemlich  tiefe,  nicht  viel  erwei- 
terte muschelförmige  Vertiefung  einschliessend.  Die  Kiele 
beiderseits  der  zwei  niedcrn  ßeulen  des  Hinlerkopfs  etwas 
gebogen  und  gekörnt.-  Die  Kückenschllfle  des  Hinterleibs 
gerieselt,  mit  drei  schmalen  gekörnten  Nhthen,  die  Um- 
schläge glatt,  ziendlcli  stark  ausgobuchtet ;  die  geschwunge- 
nen Kiele  des  Enrlringes  hoch,  gröber  und  dicht  gekörnt, 
die  Zwischenräume  etwas  hohl.  Die  vier  vordem  Schwanz- 
gelenke gleichdick,  gedrängt,  die  drei  vordem  fast  dicker 
als  lang,  doch  stufenweise  etwas  länger,  die  Längsrinnen 
der  Oberflächen  tief  liegend  und  durchlaufend;  alle  Kiele 
stark  zähnig,  das  vierte  Glied  hinten  stark  abfallend,  et- 
was länger  als  das  drille j  das  filnflc  oben  flacher,  die 
Längsrinne  seichter,  die  Zähne  des  untern  Scitenrandes 
gross,  drei  davon  stumpfer,  grösser  und  stark  vorstehend; 
das  Endgeleiik  schmäler  als  das  fünfie  Glied,  unten  zieni- 
VI.  3.  5 


52 


lieh  kugelig,  höckerig,  sich  doch  ziemlich  sanft  in  den 
Stachel  verlierend ;  ausser  den  Höckerchen  eingeslochene 
Punkte  auf  der  Fläche,  oben  eben,  vorn  mit  einem  Sei- 
leneckchen  ;  der  Stachel  ziemlich  lang  und  von  gewöhnlicher 
Liegung.  Die  Taster  etwas  stark,  das  Wurzelglied  mit  höcke- 
rigem Rande,  das  zweite  mit  höckerigen  Querna'then;  das 
dritte  mit  wellschichllg  gerieselten  Flächen  und  gezähnten 
Kanten;  das  vierte  etwas  dick,  mit  glatten  Flächen  und  mit 
etwas  undeutlich  gezähnelten  Kanten;  die  Hand  des  Endglieds 
dicker  als  der  Vorderarm,  nicht  gekielt,  wcitschlchtig  ein- 
gestochen punktirt;  die  Finger  wenig  gebogen,  der  Kiel 
des  Innern  deutlich,  auch  als  Spur  einer  Fortsetzung  In 
gewisser  Richtung  auf  der  Hand  sichtbar.  20  Zähne  Im 
Brustkamme.  Die  Leine  ziemlich  scharfkielig,  die  Schenkel 
unten   fein   gezähnt. 

Das  ganze  Thicr  gelb,  der  Körper  etwas  dunkeler 
gefärbt;  die  drei  Riickenklele  und  die  untern  Schwanzkiele 
braun,  ein  brauner  Strich  an  den  drei  untern  Kielen  des 
fünften  Schwanzgliedes ;  der  Stachel  an  der  Spitze  ins  Roth- 
braune  übergehend. 

Vaterland:  ? 

Anmerk.  Hr.  J.  Sturm  In  Nürnberg  war  so  ge- 
fällig, mir  das  einzige  Exemplar,  das  sich  In  dessen  Samm- 
lung befindet,  zum  Gebrauch  mitzuthellen.  Die  Heimalh 
konnte   nicht  angegeben   werden. 


53 


Androctonus    Ajax. 


Tab,  CXCIII.   Fig.  467. 


01iveni>elb,  der  Auo:enhüo;€l  breit,  drei  Rücken- 
kiele  und  die  Schwanzkiele  gekörnt*,  fünf  grössere 
stumpfe  Zähne  am  untern  Rande  des  fünften  Schwanz- 
gliedes schwarz-,  die  Hände  kiellos,  etwas  dicker  als 
i\{ir  Vorderarm. 

Länge  des  Körpers  \(i^/^"%  des  Schwanzes  ISy/". 

Mit  dem  And.  Eiirlalus  fast  durgehends  übereinstim- 
mend und  vielleicht  dieselbe  Art ;  der  einzige  Unterschied 
liegt  darin,  dass  die  Zähne  an  den  Seiten  des  Hinterran- 
des und  an  dem  untern  Kiele  des  fünften  Schwanzgliedes 
viel  kürzer  und  stumpfer  sind,  auch  sind  die  zwei  am  hin- 
tern Seitenrande  und  yier  am  untern  Kiele  nicht  blos  an 
das  Spitze,  sondern  ganz  schwarz.  Dass  die  Farbe  ins  Oli- 
vengelbc  bei  gegenwärtiger  Art  übergeht,  kann  zufällig 
sej'n,  was  bei  trockenen  Exemplaren  überhaupt  nicht  so 
genau  zu  nehmen  ist;  überdies  kenne  ich  nur  ein  Exem- 
plar, was  sich  in  der  reichen  Sammlung  des  Hrn.  Sturm 
befindet. 

Vaterland:   Spanien. 


5  » 


54 


P  y  t  li  o  iii  s  s  a    1  ii  c  i  f  u  g  a . 

Tab.  CXCIV.  Fig.  468.  nias.  409.  fem.  470.  var. 


Schwarz,    die   Schenkel    der  Beine  in  der  Mitte 
rostroth,    die  Schildchen  vor  i\en  Luftlöchern  gelb. 
Länge  des  Mannes  0,  des  Weibes  7y2'". 

Aranea  lucifuga  ff'alck.  Fn.  par.  IL  p.  221.  n.  ö9. 
Drassus  lucifugus  /f'alch.  Tab,  de  aran.  p.  45. 

„  „  Jf'alch.  Hist.  nat.  d.  ins.  apt,  p.  613.  n,   |. 

V  H  melanogaster  IjC\lr.  Gn.  Crust.  et  ins.  I.  p.  87. 

Der  Vordcrlelb  in»  Vcrhh'ltniss  zum  Hlnlfrlcibe  ehv.ns 
klein,  glänzend,  glatt;  der  Kopf  ehvas  höher  als  der  Hrusl- 
röcken ,  oben  der  Lanj^e  nach  kaum  ein  wenig  gewölbt, 
der  Quer  nach  ziemh'c!)  rund  gewölbt;  der  Thorax  an  den 
Seilen  mit  oval  gernndeleni  Kantenzuge,  über  den  Rücken 
ziemlich  rund  gewölbt,  mit  einer  seichten  ]\ückcngrube, 
einer  Längsrilze  in  dieser,  mit  tiefen,  nur  wenig  über  die 
Seileabreile  ziehenden  Seiientlccken ,  und  n)It  einer  feinen 
erhöhten  Längsllnle  nahe  am  Rande  nnd  mit  diesem  paral- 
lel ziehend,  auch  sich  am  Ilinterrande  herumbiegend.  Die 
Fresszangen  stark,  glänzend,  vorn  etwas  knieartig  gewölbt 
nnd  ungleich  behaart.  Die  Taster  etwas  dick,  von  nicht 
ungewöhnlicher  Form ,  das  vierte  Glied  kaum  ein  wenig 
länger  als  das  dritte.  Die  Brust  ziemlich  herzförmig,  (lach, 
glänzend,  am  Rande  etwas  geeckt,  nadelrissig,  licht  mit 
Härchen  beselzl.  ])er  ninlcrUib  lang  eiförmig,  auf  dem 
Rücken  el\-\  as  flach,  glanzlos,  doch  mit  seidenartigem  Schim- 
mer, licht  beh.'inrl,  oben  mit  drei  Paar  länglichen  Sligma- 
ten:  auf  deui  D.iuc  he  z\'\  ei  Längsfurrhen,  \'\'elche  die  Spin- 
ne nach    Willkiihr   her\orbrini;en   und   auscbrnen   kann.    Die 


J^  CLOY. 


55 


Spinnwarzen  walzenforniig  und  lang.  Die  Beine  von  mitt- 
lerer Liinge,  übrigens  ganz  von  der  der  Gattung  elgentliüm- 
lichen   Form, 

Der  Vorderleib,  die  Fresszangen  und  die  Brust  tief 
schwarz.  Der  Hinterleib  schwarz ,  etwas  aufs  Gelbilch- 
metailiscbe  ziehend  und  in  gewisser  Richtung  ins  Weissli- 
che  spielend  aber  schwach.  Die  Schildchen  vor  den  Luft- 
löchern hellgelb,  schwarz  eingefasst.  Die  Spinnwarzen 
schwarz.  Die  Taster  schw^arz,  das  zweite  Glied  in  der 
Mitte  rost<>elblich.  Die  Beine  schwarz  mit  dunkelbraunen 
Hüften  und  rostrothcn  Schenkeln,  lelzterc  an  der  Spitze 
schwarz,  auch   an   der   Wurzel   verloren   schwarzlich. 

D£r  Vordericib  des  Mannes  ist  wie  beim  Weibe,  die 
Fresszangen  aber  grösser  und  stärker,  ebenso  behaart,  da- 
bei aber  fein  gekörnt.  Die  drei  vordem  Glieder  der  Ta- 
ster sind  wie  beim  Weibe,  das  vierte  aber  Ist  dicker  und 
mit  einem  gekrümmten,  vorwärts  stehenden  Stachel  an  der 
Spitze;  das  Endglied  ist  nicht  gross,  gewölbt,  halb  eiför- 
mig, die  Genitalien  von  oben  ganz  deckend;  diese  sind 
klein,  (lach  gewölbt,  etwas  runzelig.  Der  Hinterleib  ist 
etwas  schmächtig,  merklich  kleiner,  die  Beine  aber  merk- 
lich läni>er  als  beim  Weibe.  Die  Färbuuij  ist  wie  bei 
diesem.  Gegen  das  Fndc  des  Monats  Mai  gelangen  die 
Männchen  zu  begatlungsrelfen  Tastern;  sie  sind  viel  selte- 
ner als  die   Weibchen. 

In  der  Flälfte  des  Monats  Juni  trifft  man  die  Wei- 
ber bei  ihren  Eiersäcken  an.  Diese  ^slnd  pergamentartig, 
tlach,  linsenförmig,  von  Farbe  rein  weiss,  gross  und  haben 
nicht  ungewöhnlich  10  —  12  Linien  im  Durchmesser. 
Sie  liegen  frei,  an  die  Erde  oder  an  einen  Stein  angehef- 
tet, und  werden  von  der  darauf  sitzenden  Mutter  bewacht. 
Zuweilen  verfertigt   sich  diese    zwej  solcher  linsenförmiger 


56 


Säcke,  ziemlich  von  gleicher  Grösse,  aufeiiiaiider  liegend 
und  mit  leichten  Fäden  zusammengeheftet.  Die  Eierchcn 
sind  nicht  gross,  heilocker-  oder  helldottcrgclb  und  dicht 
auf  einen   Klumpen   zusammengebracht. 

In  diesem  Zustande  verändert  die  betagte,  ihrem  En- 
de sich  nähernde  Mutterspinne  ihre  Farbe:  ihr  Vorderleib 
wird  dunkelpechbrann ,  oben  mit  kapuzinerbraunen  Schup- 
penhärchen belegt;  die  Fresszangen,  das  Kinn,  die  Kinn- 
laden und  die  Brust  werden  glänzend  schwarz,  die  Kinn- 
laden an  der  Spitze  röthlich.  Der  Hinterleib  geht  nach 
und  nach  ins  schön  Kapuzinerbraune  über,  mit  vermehrtem 
sammetartlgcm  Schimmer.  Spinnwarzen,  Taster  und  Beine 
sind  alsdann  braunschwarz,  das  zweite  Glied  der  Taster 
und  die  Schenkel  der  Beine  rostrotb,  letzlere  an  der  Spitze 
aber  ins  Braunschwarze  übergehend. 

•Junge  Spinnen  haben  rothgelbe  Schenkel. 

Vaterland:  Deutschland  und  Frankreich.  In  hiesi- 
ger Gegend  an  Bergabhängen  unter  Steinen  nicht  selten. 
Man  findet  sie  meistens  in  kleinen  Erdhöhlungen,  frei  siz- 
zend  und  ohne  Gespinnste,  wie  alle  in  diese  Gattung  ge- 
hörigen  Arten. 


Pythonissa    fusca. 

Tab.  CXCV.  Fig.  47J. 


Vorderleib  gelblich  hornbraun,  ein  Fleck  beider- 
seits am  Hinterkopf  und  die  Einfassung  schwarz;  Hin- 


'^^l:  CXCY. 


'^.  4:y2. 


^pf.  ^// c^^^^£^^^^^  ^1^^^,^.  _^^^_ 


^^^.  4^/3.^,^/y7f/i:  /^y.6/.A6^ j^/^fy. 


^.4^/2..,J.£^, 


'f^<- 


57 


terleib    braunschwarz 5   Beine    gelblichbraun  mit  rost- 
g^elblichen  Schenkeln. 

Länge  des  Weibes  4*//". 

Koch  Uebers.  d.  Arachn.  Syst.  p.   16. 

Filistata  femoralis  Meuss  ii.  fVider  I.  2,  p.  206,  Fig.  5. 

Der    Gestalt    nach    mit    Pyth.    luclfuga    sehr   überein- 
stimmend,  aber  merklich   kleiner,   mit  etwas   mehr  den  Sei- 
tenkanten genäherter  Häutungsnath ,   und   mit  einer  dreiek- 
kigen,   ziemlich  tiefen   Riickengrube,  in  welcher  die  Längs-* 
ritze  weniger  deutlich   ist. 

Der  ganze  Vorderleib  trüb  rostbraun ,  am  Hinter- 
kopfe beiderseits  ein  Längsfleck  dicht  an  der  Scheidungs- 
falte und  ein  ziemlich  breiter  Saum  an  den  Seitenkanten 
des  Thorax  schwarz.  Die  Fresszancen  dunkel  kastanien- 
braun.  Die  Taster  rostbraun ,  die  zwei  vordem  Glieder 
rostgelb,  mit  brännllchen  Spitzen.  Die  Brust  etwas  dun- 
kel rolbbraun.  Der  Hinterleib  schwarz  oder  braunschwarz, 
über  der  Einienkung  ein  aus  ziemlich  langen  Haaren  be- 
stehender Fleck  tiefscbwarz ;  die  Schildflecken  vor  den  Luft- 
löchern gross,  gelb  mit  braunem  Saume.  Die  Spinnwar- 
len  rostbräuulich,  an  der  Wurzel  heller  aufs  Geibliclie  zie- 
hend, an  der  Spitze  braun.  Die  Hüften  und  die  Schenkel 
der  Beine  bräunlich  ockergelb,  beide  Gelenke  der  erstem, 
sowie  die  Schenkel  an  der  Spitze  braun;  alle  folgende  Glie- 
der gelbbraun,  die  Schienbeine  unten  an  der  Wurzel  mit 
einem   rothgelben   Fleckchen. 

Gegen  das  Ende  des  Monats  \Juli  und  im  August 
fand  ich  Weibchen,  welche  ihre  Eier  abgesetzt  hatten.  In 
dieser  Jahreszeit  fällt  also  ihre  vollständige  Ausbildung. 
Männchen  sah  ich  keine;  ich  vermuthe  demnach,  dass,  in- 
dem Weibchen  ziemlich  häufig  vorkommen,  die  Lebenspe- 
riode dieser  schon  zu  Ende  war. 


58 

Die  WeiLchen  variren  ziemllcii  auffallend.  Diejeni- 
gen, welche  ihre  Eier  bereits  und  wie  es  schien,  schon 
etwas  länger  abgesetzt  hatten,  waren  von  Farbe  unreiner 
un(\  bei  diesen  war  der  Hinterleib  mehr  sammelartig  kaf- 
fcbraun,  als  schwarz 5  bei  andern  Weibchen,  welche  die 
Eier  noch  bei  sich  trugen ,  v/ar  der  Hinterleib  mitunter 
völlig  schwarz,  bei  diesen  waren  die  Beine  dunkler,  die 
Hüften  und  Schenkel  reiner  röthlich  ockergelb. 

Vaterland:  Deutschland.  An  dem  Berge  der  Bo- 
denlaube bei  Kissingen  fand  ich  sie  unter  Steinen  ziemlich 
häufig.  Vermuthllch  ist  sie  in  den  dortigen  Gegenden  kei- 
ne Seltenheit 


Python  issa   occulta. 

Tab.  CXCV.  Ficr.  472. 


Vordcrleib  pecbbrami  mit  einer  crliöliten,  feinen 
INatli  an  den  Seitenkanten.  Hinterleib  braun,  ein  Fleck 
über  der  Einlenkung  und  ein  Längsfleck  an  diesem 
schwarz.  Hüften  und  Schenkel  der  Beine  röthlicli- 
o;elb ,  Knlee,  Schienbeine  und  Fersen  schwarz,  Tar- 
sen bräunlichockerjjelb. 

Länge  des  Weibes  2-/3"'. 

Der  Vorderleib  glatt  und  glänzend,  der  Kopf  etwas 
hol  er  als  der  Brustrlicken,  ziemlich  breit  und  gewölbt,  am 
Hinlerkopf  eine  Quergrube;  der  Brustrlicken  gleichmässig 
hinten  und  an  den  Seiten  abgedacht,  dem  Umrisse  nach 
oval,  mit  gerundeten  Hinterrandswinkeln  und  in  der  Mitte 
des  Hinlerrandes  etwas  ausgebogen ,  neben  den  Seitenkan- 


59 

tcn  und  gleichlaufend  mit  diesen  eine  erhöhte  nathfÖrmlge 
Linie.  Die  Augen  in  regelmässiger  Stellung,  doch  die  vor* 
dere  Reihe  ziemlich  gerade,  nämlich  schwach  gehogen  und 
nahe  am  Vorderrande  des  Kopfes.  Die  Fresszangen  stark, 
glänzend,  licht  behaart,  vorn  etwas  knieartig  gewölbt,  übri- 
gens ziemlich  walzenförmig.  Die  Brust  herzförmig,  glän- 
zend, ziemlich  flach.  Die  Taster  von  gewöhnlicher  Form. 
Der  Hinterleib  länglich,  etwas  walzenförmig,  doch  hinten 
allmählig  etwas  erweitert,  an  der  Spitze  gerundet,  glanz- 
los, fein  behaart.  Die  Beine  ziemlich  dünn,  etwas  lang, 
übrigens  ohne  Auszeichnung. 

Der  Vorderleib,  die  Fresszangen  und  die  Brust  pech- 
braun, Kopf  und  Fresszangen  dunkler  als  der  Brustrücken. 
Die  zwei  vordem  Glieder  und  das  Endglied  der  Taster 
bräunlich  gelb,  die  Spitze  des  zweiten,  das  dritte  und  vierte 
Glied  pechbraun.  Der  Hinterleib  oben  und  unten  gleich- 
farbig braun,  ein  Fleck  über  der  Einlenkung  und  von  die- 
sem ausgehend  ein  Längsfleck  auf  dem  Rücken  bis  über 
das  zweite  Paar  der  Grübchen  reichend,  schwarz,  hinten 
sich  etwas  ausspitzend.  Die  Spinnwarzen  schwärzlich  pech- 
braun ,  an  der  Spitze  heller.  Die  Schildflecken  vor  den 
Luftlöchern  des  Bauches  gelb.  Die  Hüften  und  die  Schen- 
kel der  Beine  dottergelb,  die  Spitze  der  letztern  schmal 
schwärzlich;  Kniee,  Schienbeine  und  Fersen  schwarz,  das 
Tarsenglied  aller  Beine  trüb  ockergelb. 

Am  20.  Juni  fand  ich  die  Weibchen  in  der  hier  bei- 
gefügten Grösse;  das  dazu  gehörige  Männchen  konnte  ich 
aber  nicht  ausfindig  machen.  Sie  hält  sich  unter  Steinen 
frei  sitzend ,   auf. 

Vaterland:    Deutschland.     In  hiesiger  Gegen  an     . 
freien  Bergabhängen,  selten. 


60 


Pytiloiiissa    lugubris. 

Tab.  CXCV.  Fi^^.  473. 


Vorderleib  braun,  Hinterleib  schwarz-,  Taster, 
Spinnvvarzen  und  Beine  hellbraun,  das  Tarsengelenk 
der  letztern  ockergelb. 

Länge  4'". 

Eine  der  grössern  Arten  dieser  Gattung,  deren  Ent- 
deckung wir  Hrn.  Dr.  Schuch  verdanken.  Ich  habe  ein 
ganz  vollsländiges,  in  Weingeist  aufbewahrtes  weibliches 
Exemplar,  das  einzige,  welches  nach  Deutschland  gebracht 
worden  ist,  vor  mir. 

Der  Vorderleib  ist  im  Verhältniss  zum  Hinlerleibe 
gross,  wie  bei  den  anHern  Arten  der  (Gattung  hinten  breit, 
gegen  den  Vorderrand  des  Kopfes  ziemlich  stark  sich  ver- 
schmälernd, daher  dem  Umriss  nach  etwas  stumpf  kegel- 
förmig; der  Kopf  iiber  den  Rücken  der  Länge  nach  sehr 
,  wenig  gewölbt,  ziemlich  hoch,  mit  einer  deutlichen  Falle 
vom  Thorax  unterschieden,  der  Thorax  der  Quer  nach  ge- 
wölbt, hinten  ziemlich  steil  abgedacht,  mit  einer  kurzen 
Rückenfurche  in  die  Seitenfalten  am  Kopfe  einmündend; 
die  Querfalten  an  den  Seilen  deutlich,  die  Randkanle  gleich 
einer  Passepoil  aufgeworfen  und  geglättet;  die  Fläche  des 
Kopfes  und  des  Brustrückens  zwar  glänzend,  aber  von  kur- 
zen Borsten  rauh  und  etwas  getrübt.  Die  Augen  in  ganz 
regelmässiger  Stellung  und  von  regelmässiger  Form.  Die 
Fresszangen  stark,  an  der  Einlenkung  gewölbt,  übrigens 
ziemlich  kegelförmig  und  rauhborstig.  Die  Fresszangen  ohne 
Auszeichnung,  das  dritte  und  vierte  Gelenk  ziemlich  gleich- 
lang, das  Endgelenke  so  lang  als  diese  beide,  alle  ziemlich 


^a.AcXCV[. 


^.4^j6. 


0   o  o  ^^ 
0  o  "  ö 


0°°0 


9^ 


^^<^^n.<^ 


^'O^-^ 


61 


(liclit  behaart  und  mit  den  gewöhnlichen  Stachclborsten  be- 
setzt. Der  Hinterleib  eiförmig,  rauli,  fast  etwas  zottig  be- 
haart, wenig  aufgetrieben,  mit  acht  Rückengrübchen,  die 
zwei  Vorderpaarc  einander  mehr  als  die  hintern  genähert. 
Die  zwei  äussern  Spinnwarzen  ziemlich  lang,  dick,  stumpf 
kegelförmig,  die  inncrn  sehr  kurz,  kaum  ein  wenig  über 
die  Oeffnung  hervortretend.  Die  Brust  gross,  flach,  läng- 
lich herzförmig,  licht  borstig,  glänzend,  an  den  Seitenrän- 
dern wellenförmige  Eindrücke.  Die  Beine  fast  etwas  län- 
ger als  bei  den  andern  Arten,  dabei  slämmig,  ziemlich 
dicht  behaart,  auf  den  Schenkeln  die  gewöhnlichen  Sta- 
chelborsten, dergleichen  unten  an  den  Schienbeinen  und 
Fersen  ;  das  Tarsengelenk  der  vier  Vorderbeine  unten  mit 
einer  dichten,  kurzen  Haarbürste  bedeckt. 

Der  Vorderleib  oben,  die  Fresszangen  und  die  Brust 
pechbraun,  der  feine  Rand  des  Brustrückens  schwarz,  am 
Hinterkopfe  beiderseits  ein  brauner  Längsfleck,  beide  hin- 
ten spitzwinkelig  zusammen  treffend.  Der  Hinterleib  oben 
und  unten  lief  schwarz;  die  Spinnwarzen  gelblichbraun. 
Taster  und  Beine  gelbbraun,  die  Haarbürste  unten  an  die- 
sen schwarz. 

Vaterland:  Die  Gegend  von  Nauplia  auf  Morea,  un- 
ter Steinen. 


Pythoiiissa   maculata. 

Tab.  CXCVI.  Fig:.  474.  mas.  Fig.  475.  fem. 


Schwarz,  der  Kücken  des  Voiderleibs,  ein  grosser 
Quei'fleck    vorn    auf  dem    Hinterleibe,   zwei   kleinere 


62 


Flecke  vor  der  Mitte  und  zwei  über  den  Spiniiwarzeii 
hell  2:oldfarbi2:  eelb. 

Län^e  des  Mannes  2'",  des  Weibes  2V2'". 
Filistata   maculata   Beuss  et  Wider   Mus.    Senck.    1.    H.    2. 
p.  205.  Tab.   14.  Fig.  4.    ' 

Der  Kopf  vorn  schmal,  etwas  an  den  Seiten  zusam- 
mengedrückt, fast  kegelförmig ,  mit  dem  Bruslriicken  in 
gleichhoher  Wölbung,  letzterer  mit  gerundeten  Seiten: 
Kopf  und  Hrustriicken  dicht  mit  aufliegenden  Schuppen  be- 
deckt, letzterer  hinten,  so  weit  der  Hinterleib  aufliegt,  nackt, 
mit  einer  Bogenreilie  eingestochener  Punkte.  Der  Hinter- 
leib länglich,  ziemlich  oval,  oben  etwas  platt,  dicht  mit 
Schuppen  bedeckt.  Die  Spinnwarzen  ziemlich  lang.  Die 
Beine  von  mittlerer  Länge,  etwas  stämmig,  das  Tarsenglied 
aber  dünn.  Das  Endglied  der  Taster  des  Weibes  kegelför- 
mig, spitz,  und  etwas  dijnner  als  das  vorhergehende  Glied; 
das  Endglied  des  Mannes  lang,  gewölbt,  eiförmig;  die  Ge- 
nitalien  desselben   kugelförmig   und  ungleich   höckerig. 

Der  Vorderleib  oben  und  unten,  ebenso  der  Hinter- 
leib schwarz,  der  Rücken  des  erstem  mit  Ausnahme  der 
Spitzen  des  Kopfes,  so  weit  die  Augen  stehen,  und  der  Sei- 
tenkanten, mit  hellgelben,  goldf;)rbig  glänzenden  Schuppen 
bedeckt;  ein  solchfarbiger ,  ziemlich  grosser  Querfleck  auf 
dem  Hinlerleibe  vorn  über  der  Einlenkung,  zwei  etwas 
hellere,  zuweilen  weissllche  Fleckchen  vor  der  Mitte  und 
zwei  noch  hellere  hinten  vor  den  Spiunwarzen ;  die  Schild- 
fleckchcn  vor  den  Luftlöchern  des  Bauches  hornbraun.  Die 
Fresszangen  schwarzbraun  und  glänzend;  die  Taster  braun- 
schwarz, mit  rostrothem  Endgllede.  Die  vier  Vorderbeine 
schwarz  mit  roströthlichen  Fersen  und  Tarsen;  die  vier 
Hinterbeine  roströthlich  oder  rostgelb,  die  Spitzen  der 
Schenkel,  Kniee  und  der  Schienbeine  schwarz. 


63 


Das  Männchen  ist  wie  das  Weibchen  gezeichnet,  nur 
sind  die  gelben  Flecken  dunkler,  und  die  Schenkel  der  vier 
Hinterbeine  ganz  schwarz.  Im  Juni  sind  die  Taster  des- 
selben vollständig  ausgebildet. 

Vaterland:  Deutschland.  Man  findet  sie  gewöhn- 
lich an  Steinen  trockener  Abhänge  nahe  bei  Waldungen, 
auch  in  denselben.  An  der  Mauer  der  Fasanerie  bei  Zwei- 
brücken sähe  ich  sie  öfters.  Sie  läuft  sehr  schnell  und  ist 
schwer  zu   erhaschen. 


P  y  t  li  o  n  i  s  s  a    e  x  o  r  n  a  t  a 


Tab.  CXCVT.  Fig.  476.  und  477. 


Vorderleib  gelblicbbiauri,  schwarz  gefleckt;  Hin- 
terleib rothlicbgrau,  ein  Längsstrich,  vorn  zwei  Punk- 
te und  hinter  diesen  beiderseits  vier  Laubfleckclien, 
ein  Län»sband  vorstellend,  schwarz.  Beine"  ocker- 
gelb,  Schenkel,  Kniee  und  Schienbeine  braun  ange- 
laufen. 

Länge  2y;". 

Herr  Dr.  Schuch  brachte  drei  weibliche,  in  Wein- 
geist aufbewahrte  Exemplare  mit  aus  Griechenland,  Schade 
dass  unterwegs  die  Schuppendecke  des  Vorderleibs  grossen 
theils  und  die  des  Hinterleibs  gänzlich  abgerieben  worden 
sind. 

In  der  Gestalt  hat  diese  Art  viel  Uebereinstimmung 
mit  Pyth.  maculata ;  der  Vorderleib  ist  ziemlich  breil,  der 
Kopf  ziemlich  lang  und  der  Länge  nach  geradriickig,  seit- 
wärts  durch  eine  schmale  Falte  begränzt,  dicht  hinler  dem 


64 


Hinterkopf  an  der  hintern  Abdacfinng  des  Thorax  eine  fei- 
ne Längsritze;  der  Thorax  hlnlcn  hreit,  die  Hinterrands- 
winkel zwar  gerundet,  aber  von  hier  an  die  Seitenränder 
mit  schwacher  Rundung  gegen  den  Kopfrand  ziehend,  da- 
her der  Umriss  etwas  dreieckig  erscheint;  in  den  Seilen 
sind  die  Querfalten  ziemlich  deullicii  eingedrückt,  und  die 
Randkanten  ungemein  fein  aufgeworfen.  Die  Augenstel- 
lung ist  ganz  dem  Charakter  der  Gattung  angemessen.  Die 
Fresszangen  stark,  dick,  ziemlich  lang,  etwas  kegelförmig, 
glänzend,  an  der  Wurzel  kaum  ein  wenig  knieartig  ge- 
wölbt. Die  Taster  etwas  kurz,  etwas  stämmig,  das  End- 
glied am  längsten  und  kegelförmig.  Die  Brust  platt,  gross, 
ziemlich  herzförmig,  hinten  beiderseits  ausgeschvvungcn  und 
zugespitzt,  am  Seitenrande  nach  der  Einlenkung  der  Beine  , 
schwache  wellenartige  Eckchen.  Der  Hinterleib  lang,  läng- 
lich oval,  etwas  walzenähnlich.  Die  Spinnwarzen  lang,  wal- 
zenförmig, das  Endgelenk  sehr  klein,  an  den  äussern  vier 
fingerförmige  Fortsätze  mit  stumpfen  Spitzen.  Die  Beine 
von  ganz  gewöhnlicher  der  Gattung  elgenthlimlicher  Form. 
Der  Vorderleib  entweder  trüb  ockergelb  oder  gelb- 
braun, ein  Bogenstreif  beiderseits  am  Kopfe,  die  Kanten 
und  gebogene  Fleckchen  an  den  Seiten  schwarz.  Die  Fress- 
zangen von  der  Farbe  des  Kopfs  und  ungefleckt.  Die  Ta« 
ster  ockergelb.  Die  Brust  bräunlich  oder  trüb  ockergelb, 
am  Rande  dunkler,  bei  heilem  Exemplaren  braun  angelau- 
fen. Der  Hinterleib  röthlichgrau,  der  Vorderrand  und  von 
diesem  ausgehend  ein  vorn  etwas  erweiterter  hinten  feiner 
Längsstrich  schwarz,  dicht  an  diesem  vorn  beiderseits  zwei 
runde  Fleckchen,  sodann  Tiinf  schief  liegende  Laubüeck- 
chen  von  derselben  Farbe,  die  vordem  dieser  Fleckchen 
breiter  als  die  hintern,  alle  zusammen  ein  hinten  abgesetz- 
tes Längsband   vorstellend;   die  Einfassung   der  Spinnwarzen- 


G5 


Öffnung  und  vier  schmale  kleine  Längsfleckchen  an  dieser 
und  an  den  Selten  ein  Längsstreif  aus  zusammenfliessenden 
schiefen  Fleckchen  und  Strichchen  ebenfalls  schwarz.  Die 
Grundfarbe  des  Kauches  heller  als  die  des  Rückens,  auf 
diesem  zwei  parallellaufende  Längsstreifen  schwarz,  aber 
nicht  ganz  bis  zu  den  Splnuwarzen  ziehend.  Die  Spinn- 
warzen bei  einem  Exemplare  gelb,  bei  dem  andern  nur  die 
mlltlern  gell),  die  äussern  aber  braunschwarz.  Die  Beine 
ockergelb,  die  Schenkel,  Kniee  und  Schienbeine  schwasz 
angelaufen,  beide  letztere  an  der  Wurzel  wieder  gelblich, 
bei  einem  Exemplare  waren  alle  Reine  ockergelb,  die  Schen- 
'  kel ,  Knlee  und  Schienbeine  an  der  Spitze  nur  schattig 
dunkler. 

Zwei  der  vorliegenden  Exemplare  hatten,  besonders 
an  den  Selten  des  Vorderlelbcs,  noch  Reste  der  Schuppen- 
bedeckung, welche  gelblich  weiss,  ungefähr  wie  bei  Pyth. 
maculata  war.  Obige  Besbrelbung  bezeichnet  daher  nur 
die  Färbung  der  Haut  der  Spinne,  welche  bei  allen  drei 
Exemplaren  In  der  Hauptsache  gleiche  Zeichnung  hatten. 

Vaterland:    Die  Gegend   von  Nauplla  in  Griechen 
land. 


Python  iss?i   variana. 


Tab.  CXCVn.  Fig.  478. 


Vorderleih  und  Beine  rotli,  die  Schenkel  der  letz- 
tern, die  Fresszangen,  Taster  und  Uinterleib  schwarz, 
auf  letztem!  zwei  ßogenstreifen  der  Uuer  nach,  zwei 


66 


Flecken    dazwisxjlien    und    ein  Fleck    über  den  Spinn- 
Warzen  weiss. 

Länge  des  Weibes  4"'. 

Eine  seltene  sehr  schöne  Spinne.  Der  Vorderleib 
im  Verhältniss  mm  Hinterleib  etwas  klein,  länglich,  mit 
oval  gerundeten  Seitenkanlen.  Der  Kopf  so  hoch  als  der 
Thorax,  länglich,  über  den  Rücken  der  Länge  nach  ziem- 
lich gerade,  der  Quer  nach  rund  gewölbt 5  der  Thorax 
hinten  und  an  den  Seiten  ziemlich  rund  abgedacht,  mit  ziem- 
lich deutlichen  Seilenfaltchen  und  einer  ziemlich  deutlichen, 
kurzen  Rückenritze;  die  Fläche  des  Kopfes  und  Brustrük- 
kens  sehr  licht  mit  kurzen  Härchen  belegt,  beide  matt- 
glänzend.  Die  Augen  in  regelmässiger  Stellung,  doch  die 
äussern  der  hintern  Reihe  nicht  besonders  zurückgeschoben, 
alle  Augen  etwas  nieder.  Die  Fresszangen  lang,  stark, 
glänzend,  an  der  Wurzel  knieartig  erhöht.  Die  Brust  et- 
was glänzender  als  der  Thorax,  flach  gewölbt,  ziemlich  ei- 
förmig. Der  Hinterleib  länglich  oval,  ziemlich  gewölbt, 
sammetartig  ungemein  fein  behaart.  Die  Spinnwarzen  et- 
was kurz.  Die  Beine  kaum  von  mittlerer  Länge,  und  von 
ganz  gewöhnlicher,  der  Gattung  elgenthümllcher   Form. 

Kopf  und  Thorax  schön  rostroth,  erster  an  der  Spitze 
bis  über  die  hintere  Augenreihe  braunschwarz.  Fresszan- 
gen und  Taster  glänzend  schwarz.  Die  Brust  wie  die  Ober- 
seite schön  rostroth.  Der  Hinterleib  sammetartig  schwarz, 
oben  etwas  metallisch  schimmernd ,  auf  dem  Rücken  vorn 
ein  geschwungener  Bogenstreif,  hinter  diesem  zwei  ovale 
Flecken  nebeneinander,  in  der  Mitte  der  Länge  ein  über 
die  ganze  Seite  ziehendei*,  schmal  durchbrochener  Bogen- 
streif und  ein  nierenförmiger  oder  rundlicher  Fleck  über 
den  Spinnwarzen  weiss,  aus  Härchen  bestehend,  der  schwarze 
Grund    etwas    durchscheinend;    hinter   dem  Schildfleckchen 


'Oy 


^  cxcm. 


.^.4^V. 


^ .  4^0. 


0°^^ 


f 


67 


unten  an  den  Seiten  und  ein  Längsstreif  auf  dem  Bauche 
auf  dieselbe  Welse  welsslich  j  die  Spinnwarzen  schwarz, 
die  Schildfleckchen  dunkel  ockergelb,  hellgelb  gerandet. 
Alle  Beine  schön  rostroth,  heller  als  der  Thorax,  fast  men- 
nigroth,  die  Schenkel  aller  glänzend  schwarz,  auch  das  End- 
glied der  Hüften  des  Vorderpaars  schwarz  angelaufen. 

Vaterland:  Ich  fand  sie  im  Monat  Juli  an  dem 
Bergabhang  der  Bodcnlaube  unfern  dem  Bade  Kissingen  in 
Franken,  unter  Steinen,  aber  nur  Weibchen.  Sie  scheint 
2u   den  seltenen  Arten  zu  gehören. 


Pytlionissa   tricolor. 


Tab.  CXCVIl.  Fio.  479. 


Vorderleib  braun,  Hinterleib  schwarz;  Hüften 
und  Schenkel  der  Beine  mennigroth,  Knie,  Schien- 
beine und  Fersen  schwarz  ,  das  Tarsenglied  ocker- 
gelb. 

Länge  3'". 

Von  dieser  seltenen  Art  ist  mir  nur  das  Weibchen 
bekannt.  Sic  ist  mit  Pjth.  occulta  in  Hinsicht  der  Gestalt 
ziemlich  übereinstimmend,  der  Vorderleib  eben  so  glänzend, 
mit  etwas  schärfern  Eindrücken  und  mit  einer  deutlichen 
Kantenfurche. 

VI.  3.  6 


68 


Der  Vorderleib  dunkel  hornbraun  mit  emem  scbwar-' 
zen  Fleckchen  beiderseits  hinten  am  Kopfe  in  der  F;ille 
zwischen  diesem  und  dem  Bruslrücken.  Der  etwas  rauhe 
Hinterleib  schwarz  mit  rostgelben  Schildfleckchen  auf  dem 
Bauche  vor  den  Stigmaten  ;  die  Spinnwarzen  schwarz.  Brust 
und  Fresszangen  braun.  Die  zwei  Yordern  Glieder  der  Ta- 
ster mennigroth,  die  folgenden  gelblichbraun.  Die  Hüften 
und  Schenkel  der  Beine  mennigroth,  an  der  Spitze  schwarz; 
das  Tarsenglied  dunkel  ockergelb. 

Vaterland:  Deutschland.  In  grössern  Wäldern  der 
hiesigen  Gegend ,  unter  Steinen  und  unter  Moos  auf  der 
Erde,  sehr  selten. 


Melanopliora   puniila. 


Tab.  CXCVH.  Fig.  480.  mas.  Fig.  481.  fem. 


Schwarz;  Hüften  und  Schenkel  gelblich,  die 
Kniee  und  Schienbeine  der  zwei  vordem  Beinpaare 
schwarz,  der  zwei  hintern  braun,  Fersen  und  Tarsen 
rostgelb. 

Länge  des  Mannes  V/^'\  des  Weibes  1%'". 

Der   Vorderleib   sehr  glänzend,  wie  lakirt,  dem  Um- 
riss    nach    oval,   gegen    die    Kopfspitze    allmählig   schmäler. 


61) 


etwas  flach  gewölbt,  die  Seltenfalte  kurz,  eine  grubenfÖr- 
mige  Rückenritze  sehr  fein,  an  den  Seitenkanten  hin  eine 
feine  Furche.  Die  Fresszangen  stark,  etwas  kurz,  gewölbt, 
mit  ungemeinem  Glänze.  Die  Taster  nicht  ungewöhnlich; 
beim  Manne  das  dritte  und  vierte  Glied  kurz,  ziemlich 
gleichlang,  das  vierte  fast  kugelförmig,  seitwärts  mit  einer 
zahnartigen  Verlängerung,  Die  Brust  gross,  herzförmig, 
stark  glänzend.  Der  Hinterleib  wie  bei  Melanophora  sub- 
terranea.     Die  Beine  von  ganz  gewöhnlicher  Gestalt 

Der  Vorderleib,  die  Fresszangen  und  die  Brust  beim 
Manne  schwarz,  beim  Weibe  pechbraun.  Der  Hinterleib 
tiefer  schwarz  mit  dunkelgelben  Schildchen  vor  den  Luft- 
ritzen. Die  Spinnwarzen  beim  Weibe  dunkel  pechbraun, 
beim  Manne  schwarz.  Die  vordem  Glieder  der  Taster 
gelblich,  die  zwei  folgenden  braun;  beim  Weibe  gelb- 
braun, das  Endglied  roströthlich ;  das  dritte  und  vierte 
Glied  beim  Manne  rostbräunlich,  dessen  Genitalien  schwarz, 
mit  bräunlichem  Häkchen.  Die  Hüften  und  Schenkel  aller 
Beine  hell  bräunlich  gelb,  erstere  an  der  Spitze  schmal, 
letztere  an  der  Spitze  ziemlich  breit  braun;  die  Kniee  und 
die  Schienbeine  der  vier  Vorderbeine  beim  Manne  schwarz, 
beim  Weibe  pechbraun;  dieselben  Glieder  der  vier  Hinter- 
beine rostbräunlich,  an  der  Spitze  verloren  dunkler;  die 
Fersen  und  Tarsen  aller  Beine  rostgelb. 

Gegen  das  Ende  des  Monats  Mai  trifft  man  die  Männ- 
chen mit  vollständigen  Tastern  an.  Sie  bewohnt  sonnige 
Bergabhänge  und   hält  sich  unter  Steinen  auf. 


70 


Vaterland:  In  den  Donaugegenden,  in  hiesiger  Ge- 
gend ziemlich  selten. 

Anmerk.  Drassus  bicolor  Hahn  pag.  123,  Fig.  93. 
Band  I.,  welche  Art  ich  noch  nicht  finden  konnte,  würde 
sich  mit  der  gegenwärtigen  vereinigen  lassen,  wenn  nicht 
die  beigefugte  Augenstellung  eine  Pjthonissa  bezeichnete, 
auch  sind  Vorderleib  und   Beine  zu  roth. 

Oben  iiabe  ich  vergleichenden  Bezug  auf  Melanopho- 
ra  subterranea  genommen,  was  bei  andern  ähnlichen  Arten 
noch  öfters  der  Fall  werden  wird.  Von  dieser  habe  ich 
Herrich-Schäff.  Deutschi.  Ins.  Heft  120.  t.  20,  21.  die 
Abbildung  der  männlichen  und  weiblichen  Spinne  gegeben. 
Diese  ist  mit  Drassus  nigritus  Hahn  Band  1.  pag.  123. 
Tab.  36.  Fig.93.  einerlei,  nur  ist  die  Hahn'sche  Beschrei- 
bung zu  kurz  und  bei  so  mancherlei  sehr  verwandten  Ar- 
ten etwas  zu  unbestimmt,  auch  entwickelt  die  beigefügte 
Abbildung  die  eigentlichen  Unterscheidungsmerkmale  nicht 
gehörig,  um  auf  diese  Bezug  nehmen  zu  können,  deswegen 
werde  ich  in  einem  spätem  Hefte  diesen  Abgang  zu  ergän- 
zen suchen. 


J^.  aaw. 


t^yca.,  4'^3. 


o  *=>    «=  o 
o  c»  °  o 


i^/7..4>^4^ 


■?My?'na.'?z^Zy. 


71 

« — _— — , — . —  J 

Melanophora    violacea. 

Tab.  CXCVIJI.  Fig.  482. 


Schwarz,  der  Hinterleib  mit  purpurfarbigem  me- 
tallischem Schimmer-,  Fersen,  Tarsen  und  das  End- 
glied der  Taster  ockergelb. 

Länge  des  Weibes  2V2'". 

Sie  hat  die  Form  von  M.  sublerranea,  ganz  ohne  Ab- 
weichung, ist  aber  kleiner. 

Der  Vorderleib,  die  Fresszangen  und  die  Brust  schwarz, 
die  Taster  eben  so,  doch  ein  wenig  aufs  dunkel  pechschwar- 
ze ziehend ,  besonders  die  zwei  vordem  Glieder,  das  End- 
glied aber  durchaus  dunkel  ockergelb.  Der  Hinterleib  oben 
und  unten  schwarz,  oben  mit  schönem,  bald  grünem,  bald 
purpurrothem  metallischem  Schimmer,  von  einer  dieser  Farbe 
in  die  andere  spielend;  die  Bauchschildchen  klein  und  dun- 
kel  ockergelb.  Die  Spinnwarzen  schwarz,  mit  gelblichem, 
kleinem  Endgllede.  Die  sechs  Rückengrübchen  des  Hin- 
terleibes klein,  die  zwei  vordem  und  die  zwei  hintern  et- 
was länglich  und  schief  liegend.  Die  Beine  schwarz,  Fer- 
sen und  Tarsen  ockergelb,  die  der  vier  Hinterbeine  aufs 
Röthlichgelbe  ziehend,  die  Hüften  dieser  pechbraun. 

Vaterland:  Deutschland.  Ich  fand  sie  öfters  unter 
Steinen  in  den  Wäldern  bei  Karlsbad  in  Böhmen,  aber 
nur  weibliche  Thiere. 


7^    > 

Melanophora   Argoliensis. 

Tab.  CXCVIII.  Fig.  483. 


Schwarz,  das  Fcrsengelenk  rothbraun,  das  Tar- 
sengelenk  ockergelb. 

Länge  zy^". 

Eine  von  Herrn  Dr.  Schuch  in  Griechenland  ent- 
deckte, mit  M.  subterranea  sehr  verwandte  Art.  In  der 
Gestalt  ist  sie  von  dieser  nur  darin  abweichend,  dass  der 
Vorderleib  merklich  gewölbter  ist,  und  dass  die  Seitenfal- 
ten des  Thorax  weit  schwächer  ausgedrückt  sind,  auch  ist 
der  Eindruck  unter  dem  Augenhügel  über  dem  Vorder- 
rande des  Kopfes  der  Quere  nach  schwächer.  Der  Hin- 
terleib ist  dicht  filzarlig  behaart;  Beine  und  Taster  sind 
stärker  behaart,  letztere  fast  zottig. 

Der  Vorderleib  schwarz  mit  mattem  Glänze.  Die 
Fresszangeh  dunkel  kastanienbraun,  fast  schwarz.  Die  Ta- 
ster rothbraun,  die  zwei  Endglieder  dunkler.  Die  Brust 
schwarz  und  stark  glänzend.  Der  Hinlerleib  tief  schwarz': 
die  Spinnwarzen  braunschwarz  und  glänzend  5  die  weib- 
lichen Genitalien  gelbbraun;  die  Schilde  beiderseits  dieser 
bräunlich  ockergelb  mit  dunkelbrauner  Einfassung.  Die 
Beine  schwarz,  die  Hüften  und  Fersen  mit  rothbraunem 
Anstrich,  letztere  etwas  heller  als  crstere,  das  Tarsenge- 
lenk  aller  Beine  ockergelb. 

Vaterland:    Griechenland. 


73 


Anmerkung:  Ich  habe  drei  in  Weingeist  aufbe- 
wahrte ganz  vollständige  weibliche  Exemplare  vor  mir;  alle 
sehen  einander  ganz  gleich,  auch  sind  sie  von  gleicher 
Grösse. 


Melanophora   flaviraana. 


Tab.  CXCVIII.  Fi^.  484. 


Vorderleib  dunkelbraun,  Hinterleib  grauschwarz: 
Spinnwarzen  und  Beine  schwarz,  die  Spitzen  der  er- 
stem und  das  Tarsengelenk  der  letztern ,  so  wie  die 
Taster  gelb. 

Länge  2%'". 

Von  dieser  Art  ist  nur  der  Mann  bekannt,  und  die- 
ser nicht  im  vollkommen  ausgebildeten  Zustande.  Herr 
Doktor  Schuch  brachte  ein  Exemplar  aus  Griechenland, 
das  ich  vor  mir  habe;  es  ist  in  Weingeist  aufbewahrt  und 
gut  erhalten.  Die  Genitalien  sind  noch  in  einem  eiförmi- 
gen Sacke  des  Endgliedes  der  Taster  versteckt. 

Im  Ganzen  ist  der  Bau  schlanker  als  bei  Mel.  sub- 
terranea,  ohngefähr  wie  bei  Mel.  oblonge.  Der  Kopf  und 
Thorax  sind  gleich  hoch,  erster  auf  dem  Rücken  der  Länge 
nach  gerade,  seitwärts  ziemlich  steil  abgedacht,  eben  so 
der  Brustrücken  nach  allen  Seiten  zu;  die  Fläche  des  Vor- 
derleibes ist  ziemlich  stark  glänzend,  die  Rückenritze  des 
Thorax  kurz  und  fein,  die  gewöhnlichen  Seltenfalten  schwach 


74 


ausgedrückt.  Fresszangen,  Brust  und  Hinterleib  wie  bei 
M.  subterranca,  der  Hinterleib  aber  zarter  behaart,  eben 
so  die  Beine.  Die  Taster  sind  etwas  dick,  wie  bei  dem 
jungen  Manne  der  andern  Arten,  das  Endglied  lang,  eiför- 
mig und  ziemlich  scharf  zugespitzt.  Die  Spinnwarzen  im 
Verhältniss  der  andern  Arten  länger  und  dünner,  an  den 
äussern  vier  ziemlich  lange  Spinnröhrchen. 

Der  ganze  Vorderleib  dunkelbraun,  eben  so  die  Fress- 
zangen und  die  Brust.  Die  Taster  schön  hellgelb ,  das 
zweite  Gelenk  gegen  die  Spitze  etwas  bräunlich  angelau- 
fen. Der  Hinterleib  schwarz,  aufs  Bleifarbige  ziehend,  auf 
dem  Bauche  ins  Gelbbräunliche  übergehend.  Die  Spinn- 
warzen schwarz,  das  zweite  Gelenk  an  der  Spitze  und  das 
dritte  mit  den  Spinnröhrchen  gelb.  Die  Hüfte  braun; 
Schenkel,  Kniee,  Schienbeine  und  Fersen  schwarz,  letztere 
etwas  aufs  Braune  ziehend,  die  Spitze  der  Fersen  und  das 
Tarsengelcnk  alier  Beine  ockergelb,  letzteres  an  der  Spitze 
hellgelb. 

Vaterland:   Griechenland. 

Fig.  a  die  Spinne  vergrössert,  b  die  Augenstellung, 
c  eine  Spinnwarze  mit  den  fingerförmigen  Spinnröhrchen, 
vergrössert. 


J4^  cxcix 


^<^. 


75 
Aiidroctonus   Diomedes. 

Tab.    CXCIX.   Fig.  485. 


Bräun  Hellgelb,  mit  aufgeworfenen  gekörnten  Rük- 
kenschilden,  der  glänzende  Schwanz  mit  scharf  ge- 
zähnten Näthen,  diese  sammt  den  Zähnchen  schwarz- 
braun.    Beine  hellgelb. 

Länge  des  Kopfes  5'",  des  Körpers  13"',  des 
Schwanzes  2"  Z'" . 

Eine  ansehnliche  Spezies ,  wovon  ich  nur  ein  Exem- 
plar vor  mir  habe ,  welches  in  Weingeist  aufbewahrt  ist, 
der  Sammlung  der  Universität  München  gehört,  schade  dass 
der  Vordertheil  des  Kopfes  zerdrückt  und  unkenntlich  ist. 

Der  Kopf  ist  fast  etwas  breiter  als  lang,  der  Quere 
nach  gewölbt,  dicht  feinkörnig,  mit  ziemlich  hohen  Seiten- 
umschlägen, letztere  oben  und  unten  mit  einer  Linie  sehr 
feiner  Körnchen;  auf  dem  Hinterkopfe  befinden  sich  die 
gewöhnlichen  zwei,  nicht  bis  zu  den  Augen  ziehenden,  ge- 
körnten Längsnätbe,  sich  vorne  nähernd,  im  Innern  mit 
einer  ziemlich  tiefen  Längsfurche  •  die  Seltenfalten  etwas 
tief  und  in  den  Vertiefungen  weniger  gekörnt.  Die  sechs 
vordem  Hinterleibsschilde  mit  nicht  gekörnten  geschwun- 
genen Vorderrandsumschlägen ,  hinter.,  diesen  ein  ziemlich 
tiefer,  bis  an  die  Seltenumschläge  ziehender  Quereindruck  • 
der  Hlnterthell  der  Schilde  stark  aufgeworfen  und  unor- 
dentlich ziemlich  dicht  gekörnt ;  auf  dem  Rücken  die  ge- 
wöhnlichen drei  Kiele,  deutlich  und  gezähnt 5  der  End- 
schild gewölbt,  ebenfalls  mit  nicht  gekörntem  Vorderrands- 
umschlage ,  die  Seltenumschläge  schmal ,  oben  und  unten 
VI.  4.  7 


76 

scharf  gezähnt  ;    auf  dem  Rücken    die    ge\vühnllchcn   Kiele, 
etwas  stärker  gezähnt,    der  Miltelkiel  aber  undeutlich,  die 
Zwischenräume    gekörnt.        Der    Schwanz    lang    und    dick, 
stark    glänzend,    mit  scharfen   erhöhten    Kielen,    die     Kiele 
scharfzahnig,   die   Zähne   der  obern  grösser  als   der   untern: 
die   Zwischenräume   nur  an    dem    vordem    Ringe    und    hier 
nur  zwischen   den  vier    obern  Näthcn    etwas    gekörnt :    der 
fünfte    Ring    an    den    Seiten    flach    und    mit    feinen    etwas 
weitschichtigen  Körnchen,   die  obere  Kante  schön  gebogen, 
und   nur  an   der  Vorderhälfte    gezähnt,    die    Zähnchen    stu- 
fenweise kleiner,    an   der  untern   Kante   die   Zähne   grösser, 
scharf,   abwechselnd   ein   kleineres,   doch   ohne   die  gewöhn- 
lichen  lappenförmige  Zähne;   der  Endring  klein,   oben   flach, 
vorne   beiderseits   ein   Eckchen,     unten   gewölbt,    mit    zwei 
Längsfiirchen  und  zwischen  diesen  ein  kleinhöckeriger  Längs- 
kiel,  doch   nicht  auffallend  ;   der  Stachel   lang  und   sanft  ge- 
bogen,  sehr  spitz,   mit  deutlichen,   länglichen  Giftritzen.   Die 
Taster  ziemlich    lang ,    die    zwei    vordem    Glieder    von    ge- 
wöhnlicher  Form,   das  dritte  etwas  dünn,   ebenfalls  von  ganz 
gewöhnlicher    Gestalt,    mit    feinzähnigen    Längsnäthen    und 
gerieselten   Zwischenräumen;    der  Vorderarm    etwas    aufge- 
trieben ;    viel   dicker  als   der   Hinterarm,    von  gewöhnlicher 
(jestalt,    die    Seilcnnalh    gekörnt,    die    zwei    untern   Näthe 
schwach,   etwas   weitschichtig  fein  gezähnt,   nur  der  vordere 
Zahn   etwas   grösser:   die  Hände   aufgetrieben,   merklich  dlk- 
ker  als   der  Vorderarm   und   wie   dieser  stark  glänzend,   wie 
laklrt,   die   Näthe  auf  der  Hand   nicht  scharf,   doch  sichtbar, 
«lie   Finger   lang,    wenig  gebogen,    von    ganz    gewöhnlicher 
Gestalt.      Die  Reine  etwas   dünn,   die  Schenkel  mit  gezähn- 
ten  Kielen,  auch   die  Schienbeine  unten  mit  Zähnchen  aber 
sehr  fein   und   weitschichtig,   etwas   borstig,   stärker  borstig 
die    Fersen  und   Tarsen:    die   Hüften    unten    flach    und    wie 


77 


die  Bauchschilde  stark  glänzend,  vorne  und  hinten  mit  ei- 
ner gezähnelten,  scharfen  Kante.  Die  Brustkämme  lang, 
mit  31  Zähne  an  jedem.  Die  ßauchschilde  etwas  gewölbt, 
vor  den  schmalen  Luftlochern  eine  ziemlich  grosse  Beule, 
auf  dem  Endschilde  vier  gezähnte  Kiele,  die  zwei  mittlem 
bis  zum  Hinterrande  ziehend,   die  äussern  aber  abgekürzt. 

Der  Kopf,  die  Riickenschilde  und  der  Schwanz  bräun- 
lich gelb,  die  Körnchen  dunkler,  die  Näthe  dunkelbraun, 
die  des  Schwanzes  sammt  den  Zähnen  schwarzbraun  •  der 
Stachel  des  Endgliedes  röthlich  ,  an  der  Endhälfte  ins 
Schwarze  übergehend.  Die  Taster  heller  gelb,  fast  ocker- 
gelb, die  Kiele  auf  den  Händen  hellgelb.  Die  Hüften  un- 
ten und  die  Bauchschilde  grünlichgelb;  die  Brustkämme 
weisslich.  Die  Beine  hellgelb. 
Vaterland.      ? 


Androctoniis    Thessandrus. 

Tab.  CXCIX.    Fig.  486. 


Dunkel  ockergelb,  die  Näthe  an  dem  Kopfe, 
Riickenschilde  und  Schwänze  schwarz  gekörnt :  die 
Hände  nicht  dicker  als  der  Vorderarm,  mit  kurzen 
Fingern,  der  Schwanz  ziemlich  dick  und  fast  gleich- 
dick.    Beine  von  der  Farbe  der  llückenschilde. 

Länge  des  Kopfes  3  Vj'",  des  Körpers  11"',  des 
Schwanzes  1"  5  VV'- 

Der    Kopf   liinten    nur    wenig    breiter    als    lang,    der 

Quere  nach  stark  gewölbt;  die  Augen  etwas  vor  der  Mitte 

7^- 


78 


an  dem  ziemlich  breiten  Hügel ,  letzter  mit  zwei  bis  zum 
Vorderrande  ziehenden  ,  vor  dem  Augenhiigel  gekörnten 
Näthen,  eine  längliche  muschelförmige  Vertiefung  elnschlles- 
send;  auf. dem  Hinterkopfe  die  zwei  gewöhnlichen  Näthe, 
eine  quadratförmlge  Flache  cinschllessend,  in  dieser  eine 
Längsfurche  mit  Querfalten  ;  vor  diesen  Näthen  hinter  je- 
dem Auge  ein  gekörntes  Eck,  überdies  sowohl  die  Näthe 
als  auch  die  Hinter-  und  Vorderrandskante,  sowie  schiefe 
Streifen  an  den  Seiten  schön  reihenweise  gekörnt;  die 
Seltenumschläge  ziemlich  hoch  und  mit  einer  sehr  feinen 
Reihe  Körnchen  am  obern  und  untern  Rande.  Die  Hin- 
terleibsschilde wie  der  Kopf  stark  gewölbt,  mit  breiten  ge- 
schwungenen Vorderrandsumschlägen,  und  deutlich  abge- 
setzten Seltenumschlägen ;  auf  dem  Rücken  drei  gezähnte 
Kiele,  und  in  den  Seilen  nicht  ganz  regelmässige  gekörn- 
te Linien  ;  die  Hinterrandskanten  der  Ringe  feiner  ge- 
körnt, die  Vorderrandsumschläge  ohne  Körnchen;  auf  dem 
Endschilde  ein  abgekürzter  Kiel  und  die  gewöhnlichen  Ro- 
genkiele hoch  und  stärker  gekörnt  :  die  Fläche  des  Kopfs 
und  der  Rückenschlklc  glanzlos,  und  die  Körnchen  etwas 
glänzend.  Der  Schwanz  ziemlich  dick,  das  erste  Glied  so 
dick  als  lang,  die  folgenden  stufenweise  länger,  das  vor- 
letzte Glied  nicht  doppelt  so  lang  als  breit  5  die  fünf  vor- 
dem Glieder  oben  mit  einer  Längsfurche,  an  den  Selten 
und  unten  mit  scharfen  schön  gekörnten  Kielen  ;  der  un- 
tere Seitenkicl  des  vorletzten  Gliedes  regelmässig  wie  die 
vordem  Glieder  gekörnt,  ohne  grössere  Zähne  dazwischen- 
an  den  untern  kielen  die  Körnchen  zahnähnlich;  das  End- 
glied so  breit  als  das  vorletzte  an  der  Spitze,  oben  (lach 
mit  einem  ziemlich  scharfen  Seiteueck  am  Vorderrande, 
unten  bauchig  gewölbt  und  reihenweise  zahnartig  eckig; 
unter    der   VV'^urzel    des    Stachels    eine    grössere    Ecke ;    die 


79 


Schwanzfläche  ebenfalls  glanzlos,  die  Körnchen  schon  glän- 
zend. Die  Fresszangen  ziemlich  stark  und  glänzend.  Die 
Taster  nicht  sehr  lang,  von  gewöhnlicher  Form,  das  dritte 
Glied  und  der  Vorderarm  mit  gekörnten  Näthen,  auch  das 
zweite  Glied  mit  nnregelmässigen  Körnerreihen;  die  Hände 
nicht  dicker  als  der  Vorderarm,  mit  den  Fingern  nur  fünf 
Linien  lang,  die  Finger  etwas  länger  als  die  Hand,  gebo- 
gen, nicht  dick,  vorne  an  der  Innenkante  am  innern  Fin- 
ger eine  Ausbiegung,  und  an  den  äussern  ein  in  die  Aus- 
biegung ziemlich  passender  Zahn  ;  die  Fläche  der  Taster 
glanzlos,  nur  die  Hände  mit  etwas  Glanz,  letztere  ohne 
merkliche  Näthe,  auf  der  Unterseite  drei  Längsreihen  ver- 
tiefter Punkte.  Die  Brustkämnie  nicht  lang,  doch  mit  24 
Zähnen.  Die  Bauchschilde  sehr  glänzend,  von  gewöhnli- 
cher Form,  mit  nicdern  Beulen  an  den  Luftlöchern  5  auf 
dem  Endschilde  vier  Kiele,  davon  die  zwei  mittlem  bis 
zum  Hinterrande  ziehend,  aber  erst  in  der  Mitte  der  Schild- 
länge beginnend ,  die  zur  Seite  vorne  und  hinten  abge- 
kürzt. Die  Beine  etwas  kurz,  nicht  dick,  mit  gezähnelten 
Kielen  an  den  Schenkeln. 

Das  ganze  Thier  dunkelockergelb,  aufs  Braungelbe  zie- 
hend ,  die  Kiele  und  Körnchen  auf  dem  Kopfe  und  auf 
den  Rückenschilden,  so  wie  die  Körnchen  auf  den  Schwanz- 
kiclen  schwarz.  Die  Taster  fast  etwas  dunkler  als  die 
Körperfarbe  und  etwas  aufs  Röthliche  ziehend,  mit  heller 
gelben  Fingern  der  Hände  ;  die  Körnchen  an  den  vordem 
Gliedern  schwarz.  Die  Fresszangen  olivenfarbig  bräunlich/- 
gelb,  eben  so  die  Bauchschilde*  die  Brustkämme  gelblich- 
weiss.  Die  Beine  dunkclockergelb,  fast  so  dunkel  als  die 
Rückenschilde;   Fersen  und  Tarsen  aber  heller. 

Vaterland:  das  Vorgebirg  der  guten  Hoffnung. 

Anmcrk.  Es  ist  mir  bisher  nur  ein  weibliches  Exem- 


80 


plar  dieser  Art  vorgekommen,  welches  sich  in  der  königli- 
chen Sammlung  in  München  befindet ;  es  ist  in  Weingeist 
aufbewahrt ,  und  mit  Ausnahme  der  Spitze  des  Stachels, 
welche  fehlt,  ganz  vollständig.  In  demselben  Glase,  befin- 
den sich  auch  sieben  ganz  kleine  Junge,  mit  einer  Kör- 
perlänge von  kaum  6'":  sie  sind  weissgelb  mit  schwarzen 
Körnchen  auf  der  Stelle  der  gewöhnlichen  Kiele  ;  die  zwei 
Endglieder  des  Schwanzes  und  die  Hände,  mit  Ausnahme 
der  Finger  und  des  Stachels,  sind  gleichmässig  schwarz, 
der  Stachel  aber  ist  wenig  gebogen ,  dick  und  nicht  sehr 
spitz. 


M  e  1  a  n  o  p  li  o  r  a   o  b  1  o  n  g  a . 

Tab.  CC.    Fig.  487. 


Schwarz,  der  Hinterleib  etwas  aufs  Braune  zie- 
hend^ Taster,  Hüften,  Fersen  und  Tarsen  kastanien- 
braun. 

Länge  des  Weibes  3  V/''. 

Hoch  in  Herrich  -  Schaeff.  Deutschi.  Ins.  H.  120.  n.  23. 

Ich  kenne  nur  das  Weib.  Es  ist  mit  dem  Weibe 
von  M.  subterranea  ziemlich  übereinstimmend ,  aber  ver- 
hältnissmässig  länger  und  die  vordere  Augenreihe  noch 
näher  am  Vorderrande,  übrigens  ist  die  Augenstellung  ganz 
dieselbe.  Der  Vorderleib  ist  nicht  matt  seidenartig  schim- 
mernd wie  bei  jener,  sondern  wirklich  glänzend. 


,^a^.     (yC 


T- 


o°  °  o 
oooo 


\^/  .  ^'(^'c^. 


yr/.4'^^*,.^/i 


KZ//  .— 


/Jf$V^«i/ 


j/^^. 


\ 


■Jf 

t  A 


81 


Der  ganze  Vorderlelb,  die  Brust  und  die  Fresszangen 
schwarz,  letztere  an  der  Spitze  ins  Dunkelkaslanlenbraunc 
übergehend;  die  Taster  kastanienbraun.  ücr  Hinterleib 
oben  und  unten  schwarz,  aufs  Braune  ziehend,  mit  den 
gewöhnlichen  sechs  Rückenstigmaten.  Die  Spinnwarzen 
schwarz ,  die  Schenkel  ,  Kniee  und  Schienbeine  braun- 
schwarz,  erstere  mit  einem  kellern  Fleck  an  der  Vorder- 
seite ;  die  Hüften,  Fersen  und  Tarsen  kastanienbraun,  letz- 
tere heller,  fast  gelbbraun. 

Ich  fand  sie  gegen  das  Ende  des  Monats  Juni,  und 
halte  sie  für  vollständig  erwachsene  Exemplare. 

Vaterland:  sehr  wahrscheinlich  eine  Bewohnerin  der 
Alpen,  ich  sammelte  mehrere  Stücke  auf  dem  Wege  nahe 
bei  dem  Thore  der  Nassfelder  Alpen  im  Salzburgischen. 
Da  es  schon  am  Abende  und  Zeit  war  nach  dem  Rade 
Gastein  zurückzukehren,  so  konnte  ich  keine  weitern  Beo- 
bachtungen machen,  vermuthe  aber,  dass  sie  in  den  Alpen 
keine  Seltenheit  ist,  und  nur  gegen  Abend  zum  Vorschein 
kommt.  In  der  Nähe  des  Bades  habe  ich  sie  nicht  finden 
können. 


M  e  1  a  11  o  p  h  o  r  a   b  i  in  a  c  u  I  a  t  a. 


Tab.  CC.    Fio'.  488. 


Schwarz,  ein  durchbrochener  Querstrich  auf  der 
Mitte  des  Hinterleibs  weiss  ;  Schienbeine,  Fersen  und 
Tarsen  bräunlichgelb. 
Länge  3%"'. 
Uebers»  des  Arachn.  Syst.  p.   17- 


82 


Der  Vorderleib  sclimal,  lang,  gewölbt ;  der  Hinterleib 
schmal,  lang,  oval;  die  Spinnwarzen  lang;  die  lieine  et- 
was kurz. 

Der  Vorderleib  braunschwarz ,  etwas  aufs  Röthliche 
ziehend;  Brust,  Fresszangen  und  die  zwei  vordem  Glie- 
der der  Taster  schw^arz,  die  drei  äussern  der  letztern  bräun- 
lichgelb. Der  Hinterleib  schwarz,  etwas  purpurfarbig  schim- 
mernd, auf  der  Mitte  ein  schmaler,  durchbrochener  Quer- 
streif weiss  oder  gelblichweiss,  zwei  gegeneinanderüberlie- 
gende  Querfleckchen  vorstellend;  der  Bauch  schwarz,  mit 
vier  feinen  gelblichen  Längslinien,  die  Spinnwarzen  schwarz. 

Ich  kenne  nur  die  weibliche  Spinne  dieser  Art.  Ich 
verdanke  sie  der  gefälligen  Mittheilung  des  Herrn  Dr. 
Schuch,  welcher  sie  in  Griechenland  fand. 


Melanophora   pedestris. 

Tab.  CC.    Fig.  489. 


V'oi'der-  und  Hinterleib  so  wie  die  Hüften  und 
Schenkel  schwarz,  die  übrigen  Glieder  der  Beine 
rostgelb. 

Länge  2%'". 

Uebcrs.  des  Arachn.  Syst.  p.  17. 

Ich  kenne  nur  die  männliche  Spinne  und  selbst  von 
dieser  sind  mir  nur  Exemplare  vorgekommen,   bei  welchen 


83 


die  Taster  nocli  nicht  zur  Fortpflanzung  vollständig  ausge- 
bildet waren.  In  Hinsicht  der  Körperform,  der  Eindrücke 
auf  dem  Vorderleib ,  und  der  übrigen  Theile  ist  sie  mit 
M.  subterrnnea  ganz  übereinstimmend,  nur  ist  der  Hinter- 
leib mit  weniger  ßorstchen  versehen  und  der  Vorderleib 
glänzender. 

Vorder-  und  Hinterleib  schwarz,  der  Vorderleib  schön 
glänzend ,  der  Hinterleib  nur  mit  mattem  Schimmer.  Die 
Hüften  und  Schenkel  aller  Beine  schwarz,  letztere  an  der 
Spitze  bräunlichgelb,  an  den  Seiten  der  Schenkel  der  zwei 
Vorderbeine  unten  ein  weisslicher  Längsfleck  *  die  Kniee 
aller  Beine  und  die  Schienbeine  der  drei  Vorderpaare  ocker- 
gelb, die  F'ersen  und  Tarsen  dieser,  so  wie  die  Schien- 
beine Fersen  und  Tarsen  der  zwei  Hinterbeine  rostroth. 
Die  Fresszangen  schwarz.  Die  Taster  mit  dem  eiförmigen 
F.ndgliede  ockergelb ,  die  zwei  vordem  Glieder  an  der 
Wurzel  und   oben  braun. 

Vaterland:  Deutschland.  In  hiesiger  Gegend  auf 
Feldern  unter  Steinen ,  sehr  selten. 


M  e  1  a  11  o  p  h  o  r  a    e  1  e  c  t  a . 

Tab.  CC.  Fig.  490. 


Vorderleib  menniorotli  mit  schwarzen  Seitenkan- 
len  ^  Hinterleib  schwarz.  Fresszangen,  Taster,  Hiif- 
ten  und  Schenkel  rostgelb;  Kniee,  Schienbeine  und 
Fersen  schwarz  ;  Tarsen  rostbrtäunlich. 

Länge  \%''\ 

Uebers.  d.  Arachn.  Syst.  p.  17. 


84 


Ziemlich  von  der  Gestali  der  Melanoph.  pumlla ,  der 
Vorderleib  aber  verhältnissmässig  breiter,  gewölbter  und 
mit  viel  schwächerm  Ausdrucke  der  Seitenfalten.  In  Hin- 
sicht der  Färbung  mit  Pythonissa  tricolor  sehr  verwandt, 
aber  der  Augenstellung  nach  ist  diese  eine  Pjthonissa,  die 
gegenwärtige  hingegen  eine  Melanophora. 

Fresszangen  und  Vorderleib  rostgelb,  etwas  aufs  Men- 
nigrothe  ziehend ,  die  Seitenkanten  fein  schwarz ,  erstere 
glänzend ,  letzter  mit  schwächerm  Glänze.  Die  Augen 
schwarz,  der  Augenhügel  braun.  Die  Taster  rostgelb,  die 
drei  Endglieder  dunkler ,  etwas  aufs  Bräunliche  ziehend. 
Die  Brust  stark  glänzend,  von  Farbe  rostgelb.  Der  Hin- 
terleib tief  schwarz,  nur  die  Schildchen  vor  den  Luftritzen 
gelb.  Die  Spinnwarzen  braunschwarz.  Die  Hüften  und 
Schenkel  rostgelb  oder  hellmennigroth ,  letztere  an  der 
Spitze,  die  Kniee,  Schienbeine  und  Fersen  braunschwarz, 
das  Tarsenglied  bräunlichgelb. 

Ich  kenne  nur  die  weibliche  Spinne ,  welche  an  son- 
nigen Feldrainen  unter  Steinen ,  aber  sehr  sparsam  vor- 
kommt. 

Vaterland:    die  Donaugegenden   bei  Regensburg. 


<^M 


/.  CCI. 


y^^.  4^a^ 


-^^^  ^-^y  ^--^/^^f>/^/^^^y^//^^t^€^^   ^^^^^-/^^-tyt^^/z^e^t^    ^^?^i^^^ . 


c-v^.  4^^ 


/^.   ,<-^?<}//2^.  _ 


-^^  ^^''^- f^^.  ^^^^«?2> ^/S'-e-^/^^. 


85 


Melanophora   subterranea. 

Tab.   CCJ.  Flg.  491   nias.  Fig.  492  fem. 


Schwarz,  ein  clurchscheinender  Fleck  an  den  Sei- 
ten der  Schenkel  der  vier  Vorderbeine  und  des  zwei- 
ten Tastergliedes  gelblich,  die  Fersen  der  vier  Vor- 
derbeine rotlibraun,  die  Tarsen  aller  braunroth. 

Koch  in  Herrich.  Deutschi.  Ins.  H.  120.  n.  20,  21. 
Aran.  Petiverii  Scop.  ent.  carn.  n.   1098- 

Der  Yorderleib  im  Yerhältniss  zum  Hintericlbe  klein, 
Jirustrücken  und  Kopf  glänzend ,  mit  etwas  seidenartigem 
Schimmer'  der  Kopf  der  Quere  nach  rund  gewölbt,  der 
Länge  nach  oben  hsi  gerade,  vorne  verschmälert,  die  Schei- 
dungsfalte schmal  ;  der  Brustrücken  etwas  rund  abgedacht 
mit  deutlichen,  ziemlich  tiefen  Seitenfalten,  eiförmig  ge- 
rundeten in  den  Kopfrand  schön  geschwungenen  Kanten, 
und  mit  einer  feinen  Furche  dicht  an  dieser;  die  Rücken- 
ritze fein,  doch  deutlich,  hinter  dieser  am  Hinterrande  ein 
seichter  Quereindruck.  Die  Fresszangen  ziemlich  lang,  stark, 
vorne  knieartig  gewölbt,  glänzend,  mit  sehr  feinen  einge- 
drückten Querlinien.  Die  Taster  etwas  dick,  übrigens  von 
ganz  gewöhnlicher  Gestalt.  Die  Brust  flach ,  fast  rauten- 
förmig, glänzend,  mit  feinen  Nadelstichen,  in  jedem  ein 
feines  kurzes  Borstchen.  Der  Hinterleib  lang,  vorne  nicht 
breiter  als  der  Vorderleib,  rückwärts  allmählig  breiter,  hin- 
ten gerundet,  oben  etwas  flach,  sehr  fein  nadelstichig  und 
fein  behaart,  die  Fläche  mattglänzend  mit  Sammetschim- 
mer;   die  sechs  Uückengrübchen  klein,  aber  deutlich,  schmal- 


86 


länglich.  Die  Bauchschilde  eiförmig,  glatt,  hinten  stumpf  mit 
feiner  Luftritze,  ein  geglättetes  vertieftes  Strichchen  hinten 
seitwärts  an  den  Schildchen  schief  liegend.  Die  zwei  obern 
Spinnwarzen  kurz,  die  zwei  untern  doppelt  so  lang,  die 
zwei  mittlem  sehr  klein,  das  Wurzelglied  an  allen  klein, 
sehr  kurz,  das  dritte  gegen  die  Spitze  etwas  erweitert, 
ziemlich  gross  und  stumpf,  das  Endglied  sehr  in  der  stum- 
pfen Spitze  des  vorhergehenden  versteckt.  Die  Beine  nicht 
besonders  lang,  Schenkel,  Kniee  und  Schienbeine  stämmig, 
erstere  an  der  Wurzel  oben  steil  erhöht  daher  der  Länge 
nach  gewölbt,  an  den  Seiten  etwas  zusammengedrückt;  die 
Haarfransen  unten  an  den  Fersen  und  Tarsen  kurz  und 
dicht. 

Das  Männchen  ist  etwss  kleiner  als  das  Weibchen, 
der  Hinterleib  dünner,  übrigens  eben  so  gestaltet.  Die 
Beine  sind  beträchtlich  länger  als  bei  diesem.  Die  Taster 
ebenfalls  etwas  lang,  die  zwei  vorletzten  Glieder  kurz,  das 
Endglied  gebogen,  die  Genitalien  deckend,  mit  einem  Wur- 
zelanhängsel •  die  Genitalien  etwas  höckerig  mit  einem 
Häkchen. 

Der  Vorderleib,  die  Fresszangen  und  die  Brust  rein 
schwarz,  der  Hinterleib  ebenfalls  schwarz,  aber  nicht  so 
rein,  auf  dem  Bauche  ins  Böthlichschwarze  übergehend; 
die  Bauchschilde  rostgelb ;  die  Narbe  gelbbraun.  Die  Spinn- 
warzen, Taster  und  Beine  schwarz,  an  den  Seiten  des  zwei- 
ten Gelenkes  der  Taster  und  an  den  Schenkeln  der  vier 
Vorderbeine  ein  durchscheinender  ziemlich  grosser  Fleck 
gelbbräunlich.  Die  Fersen  der  vier  Vorderbeine  rothbraun, 
die  der  vier  Hinterbeine  schwarz ,  kaum  ein  wenig  aufs 
Braune  ziehend;  die  Tarsen  aller  Beine  braunroth,  ziemlich 
aufs  Rostrothe  ziehend. 

In  der  Färbung   sieht    das    Männchen    dem    Weibchen 


87 


ganz  gleich.  Die  Taster  sind  bei  ersterm  braun ,  an  den 
Seiten  des  zweiten  Gliedes  gelblich  durchscheinend;  das 
Endglied  ist  dunkler  als  die  beiden  vorhergehenden;  die 
Genitalien  ziehen  aufs  Bräunliche  und  sind  stellenweise 
durchsichtig  weisslich. 

Im  Monat  Mai    und    später   findet    man    die    Männchen 
mit  vollständig  ausgebildeten  Tastern. 

Vaterland:    Deutschland.      In  hiesiger  Gegend  unter 
Steinen  nicht  selten. 

Anmerk.  Unter  Drassus  nigritus  hat  Hahn  die  männ- 
liche Spinne  der  gegenwärtigen  Art  abgebildet,  aber  das 
junge  Thier  mit  noch  unvollständigen  Genitalien.  Dessen 
Zitat  A.  nigrita  Fah.  gehört  nicht  hierher,  sondern  zur* 
Mel.  pusilla,  welche  standhaft  gelbe  Fersen  und  gelbe  Tar- 
sen hat.  Tinter  Figur  142.  hat  Hahn  Drassus  ater.  Lat. 
ziemlich  gut  abgebildet  aber  in  dem  vierten  Hefte  zweiten 
Bandes  eine  zu  kurze  und  die  Charaktere  nicht  genug  her- 
aushebende Beschreibung  gegeben.  Drassus  ater.  Pf^alck 
H.  N.  d.  Ins.  kann  nicht  wohl  eine  Melanophora  seyn, 
denn  alle  in  diese  Gattung  sich  eignenden  Spinnen  leben 
frei  unter  Steinen  oder  unter  der  Erde  ohne  irgend  ein 
Gespinste,  nur  wenn  das  Weibchen  seine  Eierchen  absetzt, 
so  schliesst  es  solche  zwischen  zwei  tellerförmige  ziemlich 
dichte  pergamentartige  Blättchen ,  und  verweilt  dabei  bis 
zum   Ausgang  der  Jungen. 


88 


M  e  1  a  11  o  p  h  o  r  a    a  t  r  a 

Tab.  CCI.    Fig.  493.  fem. 


Der  ganze  Körper,  Taster  und  Beine  durchaus 
schwarz ,  nur  die  Schildchen  vor  den  Luftlöchern 
gelb. 

Länge  2V^"'. 

Drassu8  ater.  Latr,  Gn.  er.  et  ins.  p,  81-  n.  3- 

Filistata  atia  JVider  Mus.  Senck.  I.  3.  p.  202.  Taf.  14.  Fig.  2. 

Der  Form  nach  mit  M.  subterranea  ziemlich  überein- 
stimmend, der  Vorderleib  an  den  Seiten  aber  etwas  mehr 
gerundet,  die  Seitenfalten  tiefer  und  die  Zwischenräume 
etwas  beulenartig  erhöht,  an  dem  Ende  der  zwei  vordem 
Falten  noch  eine  runde  Beule,  aber  nur  sichtbar  wenn  die 
Seitenfläche  schief  von  hinten  her  betrachtet  wird.  Vor- 
der- und  Hinterleib  glänzend,  ohne  seidenartigen  Schim- 
mer. Fresszangen ,  Taster  und  Beine  ohne  besonderes 
Merkmal. 

Das  ganze  Thierchen  oben  und  unten ,  sammt  Fress- 
zangen, Taster,  Spinnwarzen  und  Beinen,  selbst  die  Tarsen 
schwarz:  der  Hiuterleib  oben  mit  etwas  purpurrölhlichem 
Schimmer.  Die  Spinnwarzen  an  der  Spitze  und  der  Wur- 
zel des  Tarsengliedes  schmal  weisslich.  Die  Schildchen  an 
den  Luftlöchern  gelb  ,  mit  russigem   Anstriche. 

Vaterland;   Deutschland. 

Sie  gehört  unter  die  seltenem  Arten  der  Gattung. 
Es   ist  mir  noch  nicht  gelungen  das  Männchen  mit  vollständig 


cor. 


c^^.  4ü4'. 


"^^ß  •  ^</J. 


/^-.4^;: 


^  •  ^^y 


■i'^^^y€^J    -?iv«<i^. 


89 


ausgebildeten  Genitalien  zu   erhalten  ;    das  Junge  sieht  dem 
Weibchen  gleich. 


Melaiiopliora  petrensis. 

Tcab.  CCII.  Fig-.  494  mas.  Fig-.  495  fem. 


Schwarz  ,  glänzend  :  die  Beine  schwarz ,  die 
Schejikel  der  zwei  Vorderpaare  ohne  durchscheinen- 
den weisslichen  Fleck,  die  Fersen  gelbbraun,  das 
Tarseiiglied  rostroth. 

Länge  des  Mannes  2'",  des  Weibes  l^/d". 

Der  Gestalt  nach  durchgehends  mit  M.  subterranea 
übereinstimmend,  der  Vorderleib  aber  glänzender  und  der 
Hinterleib  ohne  Sammetschimmer,  demohngeachtet  glänzen- 
der als  bei  dieser. 

Der  Vorder-  und  Hinterleib  sattschwarz,  beide  von 
ganz  gleicher  Farbe,  die  Fresszangen  und  die  Brust  glän- 
zend. Die  Taster  pechbraun ,  die  zwei  vordem  Glieder 
und  das  Endglied  heiler  ;  die  Bauchschildchen  vor  den 
Luftlöchertl  gelb  mit  schwärzlichem  Saume,  das  Feld  zwi- 
schen beiden  hornbraun.  Die  Spinnwarzen  dunkel  pech- 
braun, das  Endglied  heller.  Die  Hüften  der  Beine  dunkel 
pechbraun,  die  Schenkel,  Kniee  und  Schienbeine  schwarz, 
erstere  der  zwei  vordem  Beinpaare  ohne  durchsichtigen 
weisslichen  Fleck"  die  Fersen  pechbraun,  da»  Tarsenglied 
aller  Beine  rostroth. 

Das  Männchen  sieht  dem  Weibchen  gleich,  aber  des- 
sen Spinnwarzen  sind   schwarz,    eben    so    die    Taster,    das 


90 


Endglied  der  letztern  etwas  aufs  Dunkelpechbraune  zie- 
hend j  die  Genitalien  gelblich.  Die  Beine  wie  beim  Weibe, 
aber  die  Hüften  dunkler,  fast  von  der  Farbe  der  Schenkel. 

Im  Monat  Mai  und  Juni  sind  die  Männchen  mit  voll- 
kommen ausgebildeten  Tastern  versehen. 

Vaterland:  unter  Steinen  In  hiesiger  Gegend  nicht 
selten. 


Melanopliora   piisilla. 

Tab.  CCli.    Fio-.  496  fem. 


Schwarz,  Fersen  und  Tarsen  der  vier  Vorder- 
beine ockergelb,  der  vier  Hinterbeine  rostroth.  Das 
Endglied  der  Taster  braunroth. 

Länge  1  V/". 

Koch  in  Herrich- Schaeff.  Deutschi.  In8.  H.  120-  n.  22.  inas. 
Äran.  nigrita  F^ab.  Ent.  syst.  II.  p.   510.  n.  14. 

Gestalt  von  M.  snbterranea,  der  Vorderleib  etwas  nie- 
der, die  Seitenfalten  zv/ar  deutlich,  aber  nicht  besonders 
tief,  die  Zwischenräume  ziemlich  aufgeworfen  und  fast  bis 
zu  den  Seltenkanten  ziehend.  Vorder-  und  Hinterleib  et- 
was mattglänzend.  Taster  und  Beine  von  ganz  gewöhnli- 
cher (xcstalt  und  Länge.  Die  Bauchschllde  vor  den  Luft- 
löchern grob  eingestochen  punktlrt. 

Vorderleib,  Hinterleib,  Fresszangen,  Taster  und  Beine 
tiefschwarz ;    die  Bauchschiide  gelb :    das  Endglied    der  Ta- 


91 


ster  dunkel  rostroth  •  die  Fersen  und  Tarsen  der  vier  Vor- 
derbeine ockergelb ,  dieselben  der  vier  Hinterbeibe  rost- 
roth. 

Das  Männchen  gelangt  im  Monat  Mai  zur  vollständi- 
gen Ausbildung.  Es  ist  kleiner  als  das  Weibchen,  dem  es 
übrigens  ganz  gleich  sieht  ;  die  männlichen  Taster  sind 
schwarz. 

Vaterland:  Deutschland.  In  hiesiger  Gegend  unter 
Steinen  und  an  feuchten  Orten  der  Wiesen  und  Felder 
nicht  selten. 


Macaria    iiitens. 

Tab.  CCII.    Fig.  497  fem. 


Der  Vorderleib ,  die  zwei  vordem  Glieder  der 
Taster,  Hüften  und  Schenkel  der  Vorderbeine,  die 
Schenkel  des  zweiten  Beinpaars  und  der  Hinterleib 
schwarz ;  letzter  grün  goldfarbi»-  glänzend  ;  die  übri- 
gen Glieder  der  Beine  gelb. 

Länge  1  V^"\ 

Die  Gestalt  von  M.  nitidula,  nur  etwas  schlanker. 

Der  Vorderleib  oben  und  unten,  und  die  Fresszangen 
glänzend  tief  schwarz.  Ebenso  die  zwei  vordem  Glieder 
der  Taster,  die  Hüften  und  Schenkel  der  zwei  Vorderbeine 
und  die  Schenkel  des  zweiten  Paars,  letztere  aber  an  der 
Wurzel  oben  gelblich ;  die  übrigen  Glieder  der  Beine  und 
Taster  hellgelb,  die  Schenkel  der  vier  Hinterbeine  an  der 
VI.  4.  8 


92 


Spitze  und  unten  grau  angelaufen;  der  Hinterleib  oben 
und  unten  schwarz,  schön  grün  goldfarbig,  auch  purpur- 
farbig glänzend ,  oben  jedoch  mehr  als  unten ;  über  den 
Spinnwarzen  ein  Pünktchen  weiss. 

Das  Männchen  ist  nocb  unbekannt. 

Vaterland:  Deutschland;  ich  fand  sie  in  einem  Wal- 
de bei  Zweibrücken  in  Rheinbayern ,  auch  entdeckte  ich 
sie  später  in  hiesiger  Gegend,  wo  sie  unter  Moos  in  Feld- 
hölzern,  aber  selten,  vorkommt. 


Macaria  fastuosa 


Tab.  CCIII.   Fig.  498  fem. 


Vorderleib  purpurroth,  metallisch  glänzend.  Hin- 
terleib braun,  grün  und  purpurroth  metallisch  schim- 
mernd, in  den  Seiten  ein  Querfleck  weisslich  mit  pur- 
purrothem  Glänze ,  über  den  Spinnwarzen  ein  Fleck- 
chen reinweiss.  Die  Schenkel  aller  Beine  rostgelb, 
die  folgenden  Glieder  schwarzgrau. 

Länge  des  Weibes  kaum  2V2'". 

Koch,  in  Herrich  Schaeff.  Deutschi.  Ins.  H.  129-  16.  a. 

Von  dieser  sehr  seltenen  und  ungemein  schönen  Spin- 
ne kenne  ich  nur  das  Weib,  und  selbst  von  diesem  besitze 
ich  nur  ein  einziges  Exemplar,  das  ich  einige  Zeit  lebend 
in  einem  Glase  erhalten  habe,  ohne  dabei  eine  Verände- 
rung an  solchem  wahrnehmen  zu  können. 


,J^.  CCM. 


0  o 


1 


0       0 
o  ^^ 

o  c 

O  o 


\  \ 


^.  4^<^.  K^Ma^JO^t^^ ^^jf&^f^^t^'^ay.  -  ^Jc^ .  ^^y.  (.^--^^ a^/^^^i^^^^^^^  'TP^^a^. 


^ .  <^<9<^.  t^/z.a^i:^t-^^^<:i^^^äyj^i^i^//i'. — t^iß. .  iß^/.  ,^'/^./^-i>^?-i^0a- ^^^^^i^- 


N 


93 


Der  Vorderleib  ist  nieder  gewölbt,  länglich,  der  Kopf 
nicht  höher  als  der  Briistrücken ,  etwas  breit ,  die  Seiten 
des  letzlern  oval  gerundet  und  in  den  Kopfrand  sanft  ge- 
schwungen übergehend.  Der  ganze  Vorderleib  mit  auflie- 
genden Schuppen  bedeckt,  auf  dem  Kopfe  weit  dichter  als 
auf  dem  Thorax  ;  die  vier  Vorderaugen  ziemlich  nahe  über 
dem  Vorderrande.  Die  Fresszangen  kurz,  breit,  vorne 
flach ,  vorne  und  an  den  Seiten  dicht  mit  Schuppen  be- 
deckt. Der  Hinterleib  schmal,  länglich,  dabei  doch  etwas 
eiförmig.     Taster  und  Beine  von  nicht  besonderm  Baue. 

Die  Schuppen  des  Vorderleibs  ungemein  schön  pur- 
purfarbig, am  Kopfe  vorne  ms  Feuerrothe  übergehend  und 
goldfarbig  glänzend,  hinten  auf  dem  Brustrücken  der  brau- 
ne Grund  stellenweise  durchscheinend.  Die  Schuppen  der 
Fresszangen  goldfarbig,  etwas  röthlich  schimmernd,  mit 
sehr  starkem  Metallglanze.  Der  Grund  des  Hinterleibes 
braun,  die  Schuppen  grünlich  und  purpurfarbig,  in  den 
Seiten  ein  etwas  schiefer,  ziemlich  grosser,  weisslicher, 
purpurfarbig  schillernder  Fleck,  dieser  in  der  Hälfte  der 
Länge,  ein  ähnlicher,  aber  kleinerer  von  derselben  Farbe 
etwas  weiter  vorne ,  über  den  Spinnwarzen  ein  kleiner 
Fleck  vorne  weiss.  Die  Taster  rostr'-thlich  mit  heilern 
Gelenkspitzen,  unten  bräunlich.  Die  Schenkel  der  Beine 
rostgelb,  oben  braungrau,  die  Kniee  und  Schienbeine  gelb- 
lichgrau, die  folgenden  Glieder  schwarzgrau,  auf  den  Hüf- 
ten eine  dichte  kupfergrüne  Schuppenbedeckung. 

Vaterland:  in  hiesiger  Gegend.     Ich  fand  sie  in  dem 
Wäldchen  Arklee,  ist  aber  sehr  selten. 


8  ♦ 


94 


Macaria    auriileiita. 

Tab.  CCIII.    Fig.  499  mas. 


Vorder-  und  Hinterleib  schwarz,  erster  durchaus 
gleichmässig;  mit  etwas  matt  goldenen,  letzter  mit 
lebhaftem  Schuppen  bedeckt  \  auf  dem  Hinterleibe 
die  Schuppen  ins  Purpurröthiiche  und  über  diess  in 
drei  weisslichen  öuerbändern  spielend.  Beine  und 
Taster  rostbraun ,  die  Schenkel  der  vier  vordem 
schwarz. 

,   Länge  1  %'". 

In  der  Gestalt  mit  M.  fastuosa  übereinstimmend,  aber 
die  vordere  Augenreihe  etwas  weniger  nahe  über  dem 
Vorderrande  j  der  Hinterleib  ziemlich  walzenförmig,  mit 
kurzen  Spinnwarzen.  Die  Fresszangen  nicht  beschuppt, 
nur  dicht  mit  Härchen  besetzt.  Die  Taster  etwas  lang, 
die  vier  vordem  Glieder  gleichdick ,  das  Endglied  der 
männlichen  Taster  etwas  gewölbt,  gebogen,  spitz,  halbke- 
gelförmig ,  die  kleinen  Genitalien  von  oben  deckend.  Die 
Beine  ganz  ohne  Auszeichnung. 

Der  Vorderleib  schwarz ,  durchaus  dicht  mit  zarten 
Schuppen  bedeckt,  etwas  matt  goldfarbig,  in  gewisser  Rich- 
tung etwas  aufs  Grüne  und  Purpurrothe  spielend.  Die 
Fresszangen  schwarzbraun.  Die  Taster  rostbraun,  das  zweite 
Glied  etwas  dunkler  als  die  andern.  Die  Brust  braun- 
schwarz. Der  Hinterleib  oben  und  unten  mit  metallisch- 
glänzenden Schuppen  dicht  bedeckt,  oben  In  gewisser  Rich- 
tung aufs  Purpurfarbige  oder  Grüne  spielend ,   und  ebenso 


95 


iwei  weissliche  Querzüge  in  solchen  Richtungen  sich  zei- 
gend., letzlere  doch  mehr  in  den  Seiten  als  oben ;  die  Un- 
terseite schön  metallisch  purpurroth.  Die  Beine  bräunlich 
roslroth,  die  Schenkel  der  vier  vordem  schwarz,  die  Kniee 
und  Schienbeine  der  vier  hintern  dunkler  braun  ,  die  Fer- 
sen aller  aufs  Schwärzliche   ziehend. 

Im  Monat  Juni  fand  ich  das  Mannchen  mit  vollstän- 
dig ausgebildeten  Tastern  ;  sein  Aufenthalt  ist  unter  Stei- 
nen an  sonnigen  Anhöhen  in  der  Nähe  von  Feldhölzern. 
Das  Weibchen  habe  ich  noch  nicht  finden   können. 

Vaterland:   die  Gegenden  der  Donau. 


M  a  c  a  r  i  a   g  u  1 1  ii  1  a  t  a . 

Tab.  CCllI.  Fig.  500  fem. 


Der  Kopf  stahlblau ,  der  Thorax  schwarz  mit 
fünf  weissen  Fleckchen.  Hinterleib  schwarz,  metal- 
lisch purpurroth  und  grün  schimmernd,  vorne  und 
hinten  ein  Fleckchen  und  unten  in  den  Seiten  ein 
Streif  weiss,  letzter  mit  Goldolanze.  Beine  und  Ta- 
ster  rostgelb,  die  zwei  vordem  Glieder  der  erstem 
und  die  Schenkel  der  letztern  schwarz. 

Länge  1  V^"'. 

Ein  ausgezeichnet  schönes  Spinnchen.  Der  Kopf  wie 
gewöhnlich  dick   und    gewölbt  5    der  Thorax  eben  so  hoch, 


96 


seitwärts  ziemlich  steil  abgedacht,  vorne  etwas  erweitert, 
gegen  die  Einlenkung  des  Hinterleibes  zu  sich  ausspitzend. 
Die  Fresszangen  etwas  kurz,  aber  stark,  und  ziemlich  wal- 
zenförmig, etwas  matt  glänzend.  Die  Taster  von  gewöhn- 
licher Form.  Die  Brust  sehr  gross,  gewölbt,  glänzend, 
fast  herzförmig.  Die  Augen  in  ganz  gewöhnlicher  Stel- 
lung und  deutlich  sichtbar.  Der  Hinterleib  kaum  dicker 
als  der  Vorderleib ,  länglich  oval ,  ziemlich  gewölbt ,  mit 
kurzen  Spinnwarzen ;  die  Schildchen  vor  den  Luftritzen 
klein,  letztere  deutlich.  Die  Beine  etwas  kurz,  übrigens 
wie  gewöhnlich. 

Der  ganze  Kopf  ungemein  schon,  einfarbig,  dunkel- 
stahlblau. Der  Thorax  tief  schwarz ,  oben  am  Hinterkopfe 
ein  keines,  nicht  immer  deutliches  Fleckchen  und  zwei  un- 
ten an  jeder  Seite  weiss,  eins  der  letztern  in  der  mittlem, 
das  andere  in  der  hintern  Seitenfalte.  Die  Fresszangen 
schwarz.  Die  zwei  vordem  Gelenke  der  Taster  braun- 
schwarz, die  folgenden  rostgelb,  davon  das  dritte  mit  bräun- 
lichem Anstriche.  Die  Brust  schwarz.  Der  Hinterleib 
schwarz,  die  Schuppenbedeckung  ungemein  schön  aufs  me- 
tallisch Purpurrothe,  mitunter  auch  aufs  Metallgriine  schim- 
mernd •  vorne  über  der  Einlenkung  ein  nicht  immer  deut- 
liches, sehr  kleines  Fleckchen  und  über  den  Spinnwarzen 
ein  etwas  grösseres  weiss ;  unten  in  den  Seiten  ein  weis- 
ser Längsstreif,  nach  gewisser  Richtung  ins  Purpurrothe 
oder  Goldfarbige  schimmernd ;  die  Spinnwarzen  schwarz ; 
die  Schildflecken  vor  den  Luftritzen  gelb.  Die  Beine  rost- 
gelb, die  Schenkel  des  Vorderpaars  schwarz;  Kniee,  Schien- 
beine, Fersen  und  Tarsen  der  zwei  Vorderpaare  heller  als 
die  der  zwei  Hinterpaare. 

Das  Männchen  ist  noch  unbekannt. 

Vaterland:    in  den  Donaugegenden,    wo  sie  in  dem 


97 


Steingerö'lle   am   Ufer    des    Donaustromes   und    der    Flüsse 
vorkommt,   ist  aber  selten. 


Macaria    formosa. 


Tab.  CCIII.    Fig.  501  fem. 


Vorderleib  kastanienbraun,  vorne  dunkeler;  Hin- 
terleib schwarz,  purpurfarbig  schimmernd,  ein  öuer- 
fleck  vorne ,  ein  geschwungener  Querstrich  in  der 
Mitte,  und  eine  Längsreihe  kleiner  Punkte  weiss. 

Länge  1  V^"'. 

Der  Kopf  und  Brustrücken  gewölbt ,  etwas  schmal, 
beide  ohne  Scheidungslinle  ;  die  Fläche  glänzend.  Der 
Hinterleib  lang,  schmal,  fast  etwas  walzenförmig,  doch 
vorne  und  hinten  abgerundet,  dicht  mit  Schuppen  bedeckt; 
die  Spinnwarzen  kurz.  Taster  und  Beine  ohne  Auszeich- 
nung. 

Der  ganze  Vorderleib  kastanienbraun,  der  Kopf  vorne 
verloren  dunkeler,  auf  dem  Rücken  mit  weissen  Härchen 
belegt.  Der  Hinterleib  schwarz  mit  starkem  purpurrothem 
metallischem  Glänze,  auf  dem  Rücken  mit  Metallgrün  ge- 
mischt j  vorne  über  der  Einlenkung  ein  Querfleck,  und 
unter  diesem  In  den  Selten  ein  Schiefstrich ;  etwas  vor  der 
Mitte  der  Länge  ein  Rückenfleckchen  und  von  diesem  aus- 
gehend ein  etwas  gekrümmter  Querstrich,  und  unter  die- 
sem In  den  Selten  ein  Querfleck,  endlich  auf  dem  Hinter- 
thell  vier  längliche  kleine  Fleckchen,    eine  Längsreihe  for- 


98 


mirend,  schön  weiss,  der  letzte  dieser  vier  Fleckchen  über 
den  Spinnwarzen,  rund  und  grösser  5  ein  weisses  Pünkt- 
chen zwischen  den  Querzeichnungen  auf  dem  Rücken,  und 
ein  solches  in  den  Seiten  hinter  der  Mittelzeichnung  nicht 
immer  deutlich.  Die  Spinnwarzen  schwarz.  Die  Brust 
hell  kastanienbraun,  verloren  dunkeler  gerandet.  Die  ka- 
stanienbraunen Fresszangen  wenig  glänzend.  Die  zwei  vor- 
dem Glieder  der  Taster  schwarzbraun,  die  drei  Endglieder 
ockergelb.  Die  Beine  ockergelb,  das  zweite  Hüftenglied 
und  die  Schenkel  der  vier  Vorderbeine  schwarz,  die  Schen- 
kel der  vier  Hinterbeine  etwas  dunkeler  ockerfarbig ,  oben 
und  unten  aufs  Braune  ziehend. 

Vaterland:  ich  fand  sie  bei  Zweibrücken  an  Gar- 
tenmauern, aber  nur  weibliche  Exemplare  5  scheint  ziemlich 
selten  zu  sejn. 


Asagena  serratipes. 

Tab.  CCIV.   Fig.  502  mas.  Fig.  503  fem. 


Vorderleib  braunroth  5  Hinterleib  schwarz ,  gelb 
gefleckt*,  Beine  heller  braunroth;  die  Schenkel,  Fer- 
sen und  Tarsen  an  der  Spitze,  die  Schienbeine  an 
der  Endhälfte  schwarz. 

Die  Schenkel  gezähnt.     Mann.     Länge  2"'. 

Die  Schenkel  ungezähnt.     Weib.     Länge  2y2'". 

Aranea  serratipes  Schrank.  Faun.  boi.  3.  p.  233.  n.  2731. 
Aranea  signata  fValch.  Faun.  par.  2-  p.  209-  n.  45- 
Theridion  signatum  ^alch.  Tab.  d.  ar.  p.  76.  n.  24. 


99 


Phalangiuni  phaleratum  Panz.  Fan.  ins.  gerin.  n.  21. 
Drassus  phaleratus  Sundevall.  V.  A.  H.  1831.  p.  133.       * 
Asagena  phalarata  Sund,  Consp.  arachn.  p.  19. 

Doktor  Hahn  hat  zwar  im  vierten  Hefte  des  ersten 
Bandes  dieser  Arachnidenfaune  gegenwärtige  Spinne  mit 
der  Benennung  Theridion  4-signatum  als  neue  Art  ziemlich 
genau  beschrieben  und  auf  der  Tafel  XX.  Fig.  60.  eine 
Abbildung  des  Mannes  gegeben  ;  allein  so  unverkennbar 
derselbe  die  Aranea  serratipes  Schrank  vor  sich  halte ,  so 
hat  er  doch  die  gezähnten  Schenkel  und  Schienbeine  bei 
der  Abbildung  und  Beschreibung  übersehen.  Da  hieraus 
Verwechselungen  zu  fürchten  sind  ,  so  hat  mich  diess  ver- 
anlasst von  dem  Manne  eine  vervollständigte  Abbildung,  so 
wie  auch  die  noch  abgehende  des  Weibes  nachträglich, 
mit  obiger  Beifügung  der  betreffenden  Sjnonjmen  zu  lie- 
fern. 

Bei  dem  Manne  ist  der  ganze  Vorderleib  dicht  ziem- 
lich grob  gerieselt,  daher  etwas  matt  glänzend ;  beim  Weibe 
ist  solcher  ungemein  fein,  kaum  sichtbar  gerieselt,  daher 
stärker  glänzend.  Bei  letzterm  sind  die  Schenkel  und  Schien- 
beine unten  durchaus  glatt  und  nicht  gezähnt,  bei  dem 
Manne  aber  sind  diese  Glieder  der  Beine  etwas  weit- 
schichtig mit  scharfen  Sägezähnchen  besetzt;  an  den  Schen- 
keln des  zweiten  Beinpaars  befinden  sich  überdiess  vor  der 
Spitze  zwei  längere  Zähnchen,  wovon  der  hintere  dornför- 
mig  verlängert  ist. 

Varirt  in  Ansehung  der  gelben  Flecken  des  Hinter- 
leibs, dass  zuweilen  die  kleinen  Fleckchen,  seltener  die 
zwei  grössern  Querflecken  und  noch  seltener  alle  gelbe 
Flecken  bis  auf  zwei  am  Vorderrande  fehlen ,  doch  sind 
auch  letztere,  wenn  alle  andere  verschwunden  sind,  in  sehr 
VI.  4.  9 


100 


schwacher  Anlage  vorhanden.  Diese  Abarten   betreffen  aber 
mehr  das  Weib  als  den  Mann. 

Vaterland:  Deutschland,  Frankreich,  Schweden.  ]n 
hiesiger  Gegend  auf  feuchten  Stellen  zwischen  nicdern 
Pflanzen  und  unter  Steinen  nicht  selten. 


Plirurolithiis   corollatiis. 

Tab.  CCIV.  Fig.  504  mas.    Flg.  505  fem.  var. 


Voi'dcrleib  schwarzbraun,  Hinterleib  schwarz,  eine 
zackige  Einfassung  und  ein  Fleckeuband  auf  dem 
Rücken  weiss  oder  hellgelb;  Beine  rostgelb,  alle 
Glieder  an  der  Äpitze  schwarz. 

Länge   des  Mannes   2  7:^"%    des    Weibes    ^y^   ^^'^ 

-  /4     • 

Aranea   corollata  Linn.   Syst.   nat.   I.  II.  p.  1032,   n.    15.  — 

Fn.  suec.  n.  2005. 
Theridimn  alboDiaculatum  Sund.  K.  V.  A.  H.  1831.  p-  117. 

Eine  kurze  Beschreibung  und  gelungene  Abbildung 
des  Weibes  dieser  nicht  seltenen  Spinne  hat  Hahn  im  er- 
sten Bande  p.  79.  Tab.  20.  Fig.  58.  mit  der  Benennung 
Theridion  albomaculatum  gegeben,  die  Abbildung  stellt  je- 
doch ein  mit  vermehrten  weissen  Zeichnungen  versehenes 
Exemplar  vor.  Die  Männchen  sind  selten  und  es  ist  ganz 
gewöhnlich ,  dass  man  oft  eine  grosse  Anzahl  Weibchen 
sammelt  ohne  darunter  ersteres  zu  finden.  Das  Männchen 
hat  ganz  die   Zeichnung  des  Weibchens,  ist  aber  schlanker, 


c^^  CCM 


%' "  '^ 


S6?J. 


^.  S//2.  >^^^<-zyeyi^^  ^4^t^U/Y^/y/(^^>^.  —  ^^:f^.  ,>,^.J'.  ^/r/ .  j^'^fp^^^?^?-^ 


^.tr/^y/^rj.  _ tjr^'^ . .  'j/^3.  y^y.  /^^ 


/p 


^^y^^^.  .yö'J.    ^c^/.  X^'^^n^.  'E^jsz^: 


101 


der  Hinterleib  länglich  eiförmig  und  nicht  dicker  als  der 
Vorderleib.  Die  Beine  sind  merklich  länger  als  beim 
Weibe.  Die  Taster  sind  lang,  was  hauptsächlich  das  zweite 
verlängerte,  an  der  Spitze  allmählig  etwas  verdickte  Glied 
verursacht;  das  dritte  knieartige  Glied  ist  kurz,  das  folgen- 
de länger,  fast  so  lang  als  das  Endglied  und  kegelförmig, 
ziemlich  stark  gegen  die  Spitze  verdeckt  ;  das  Endglied  ist 
schmal,  mit  gebogener  verlängerter  Spitze*  die  Genitalien 
etwas  blätterig,   mit  einem  geschweiften   spitzen  Häkehen. 

Abänderungen  sind,  wie  Hahn  bereits  bemerkt  hat, 
manchfaltig;  bei  einer  der  merkwürdigem  verlieren  sich 
die  Flecken  des  Rückenbandes  ganz,  oder  es  sind  nur  klei- 
ne Fleckchen  als  Spuren  derselben  vorhanden  •  bei  diesen 
wird  die  Einfassung  des  Rückens  des  Hinterleibes  schmal, 
bildet  vorne  einen  kurzen  Halbzirkel  und  löst  sich  übri- 
gens beiderseits  in  eine  Fleckenreihe  auf;  alsdann  erschei- 
nen diese  Fleckenzeichnungen  nicht  ungewöhnlich  schön 
hellgelb.  Eine  solche  Abart  habe  ich  hier  in  Abbildung 
beigefügt. 

Ihr  Aufenthalt  ist,  was  auch  schon  Hahn  angeführt 
hat,  stets  unter  Steinen.  Unten  an  diese  legt  das  Weib- 
chen seine  Eier,  wie  die  vorhergehende  Asagena  serrallpes, 
in  ein  kugelförmiges  Klümpchen  und  überspinnt  solches 
mit  einem  leichten  durchsichtigen  Gewebe  ,  auf  welchem 
die  Mutter  das  Ausschlupfen  der  Jungen  erwartet.  Im 
Monat  Juli  findet  man  diese  kugelförmigen  Eiersäckchen. 

Linne  zilirt  bei  seiner  Ar.  corollata  die  Clerkische 
Spinne  p.  124.  t.  5.  f.  18.,  aber  fragweise.  Diese  ist  eine 
Salticide  und  auf  die  Linneische  Beschreibung  nicht  pas- 
send. Die  Definition  A.  abdomlne  ovato  nigro  :  annulo 
dorsali  ovali  albo ,  so  wie  die  in  der  altern  Ausgabe  der 
Fn.     suecia    beigefügte   kurze    Beschreibung  :    Tota     nigra  : 


102 


abdomen  ovatum,  Hnea  alba  bifurca  includens  spatium  ovale 
a  tergo  abdominis,  marglne  interiore  varlls  denticellis  picto, 
lassen  wohl  keinen  Zweifel  übrig,  dass  Linne  die  gegen- 
wärtige Art  vor  sich  hatte,  und  zwar  ein  dnnkel  gefärbtes 
Exemplar,  wie  solches  nicht  selten  vorkommt. 

Die    übrigen    auf    diese    Bezug    habenden    Sjnonymen 
hat  Hahn  richtig  bezeichnet. 


k  • 


I 


I 


<5i 


.§ 


^^ 


103 


Aiidrocfonus  Agamemnon. 


Tab.  CCV.    Fig\  506. 


Rostbraun,  gekörnt,  scliaife  gekörnte  Kiele  auf 
den  Tastern  und  dem  Scbwanze,  das  vierte  und  fünfte 
Glied  des  letztern  stark  erweitert  5  an  der  Wurzel 
des  Stacbels  ein  scbarfes  Zähnchen.  Länge  des  Kör- 
pers  17",  des  Schwanzes  25'''. 

Länge  des  Kopfes  fast  5'",  des  Körpers  13'", 
des  Schwanzes  2"  1". 

Das  ganze  Thier  glanzlos,  nur  die  Bauchschilde  etwas 
glänzend.  Der  Vorderleib  sehr  breit,  wenig  gewölbt,  mit 
breitem  Seltenumschiag  und  grobkörniger  Fläche.  Die  Na- 
ihe  des  Augenhügels  etwas  genähert ,  gekörnt ,  die  Längs- 
rinne dazwischen  glatt  und  glänzend  ;  am  Hinterrande  eine 
Reihe  stärkerer  Körner,  und  von  dieser  ausgehend  zwei 
Reihen  solcher  Körner,  anfangs  rechtwinkelig,  dann  schief 
ziehend  •  zw  Ischen  diesen  hinten  eine  tiefe  Längsgrube. 
Der  Hinterleib  flach  gewölbt,  mit  breiten  Umschlägen  an 
den  Schilden  ;  die  sechs  vordem  Schilde  ziemlich  dicht 
gekörnt;  die  Körner  zum  Theil  in  Querreihen  geordnet, 
am  Hinterrande  eine  Pveihe  stärker  als  die  übrigen ;  ein 
schmaler  Miltelkiel  ebenfalls  gekörnt ;  die  Körner  auf  dem 
Endringe  weniger  dicht,  die  geschwungenen  Längsnälhe 
und  eine  Einfassung  am  Hinterrande  dichter  gekörnt.  Der 
Schwanz  dick,  oben  breit,  die  Glieder  bis  zur  Spitze  des 
vierten  stufenweise  breiter,  das  fünfte  an  der  Wurzel  so 
breit  als  das  vierte ,  gegen  die  Spitze  aber  beträchtlich 
VI.   5.  10 


104 


schmäler;  oben  die  Fläche  fein  gerieselt,  an  den  Seiten 
und  unten  dicht  mit  Körnchen  bestreut ;  die  obern  Kanten 
der  vier  Vorderglieder  .scharf  und  gezähnt ;  die  Kiele  an 
den  Seiten  und  unten  gekörnt,  an  dem  vierten  die  Seiten- 
kiele sehr  schwach,  kaum  mehr  sichtbar,  an  dem  fünften 
aber  ganz  fehlend,  die  drei  Kiele  der  Unterseite  schwach 
ausgedrückt;  das  Endglied  kurz,  vorne  oben  beiderseits  ein 
Eck,  unten  ziemlich  kugelförmig,  fein  höckerig,  mit  einem 
spitzen,  kegelförmigen,  nicht  langen  Zahne  unter  der  Wur- 
zel des  Stachels  j  der  Stachel  lang,  massig  gebogen,  mit 
deutlichen  Giftlöchern.  Die  Dauchschilde  flach ,  glänzend, 
an  den  grossen  Luftlöchern  hinten  eine  niedere  Beule,  auf 
dem  Endschilde  zwei  durchlaufende  parallele  und  beider- 
seits diesen  ein  abgekürzter  Kiel  fast  gezähnt,  die  Zwi- 
schenräume glanzlos  und  gerieselt.  Das  Wurzelglied  der 
Taster  muschelförmig ,  mit  eckigem  feinkörnigem  Rande ; 
das  zweite  Glied  mit  höckerigen  Quernäthen ,  das  dritte 
mit  scharfen  körnigen  Kanten  und  etwas  langen  ungleichen 
Zähnchen  an  der  Innenseite*  das  vierte  scharf  kielig,  die 
Kiele  dicht  mit  gleichen  Körnchen  besetzt,  an  der  Innen- 
seite zwei  Reihen  ungleicher  Zähnchen ,  etwas  stärker  als 
am  dritten  Gliede :  die  Hand  des  Endgliedes  mit  aufgetrie- 
benem rundem  Ballen ,  und  geschärften  feinkörnigen  sich 
über  die  Finger  verlängernden  Kielen  \  die  Finger  lang, 
viel  länger  als  die  Hand,  schwach  gebogen  ,  stumpf  pfrie- 
menförmig,  an  der  Innenseite  getrennte  und  gleichweit 
voneinander  entfernte  Zähnchen  und  eine  Reihe  noch  fei- 
nerer dazwischen.  Die  Beine  lang,  ziemlich  stark,  fein 
höckerig  gekielt,  die  Schenkel  unten  gezähnt.  Die  Brust- 
kämme mit  20  Lamellen. 

Bräunlich  rostgelb,   die  Schilde  des  Rückens  am  Hin- 
terrande vertrieben  rostroth  ;    das   vierte   und  fünfte  Glied 


.J^Z  CHT. 


/^  .,wy^ 


/■i^/ .  y^H?^/?2^. 


y>'^..,'j/://^>^iy.  ^/^^^y^4U^^^^  /^i^^/?2^.-' y-^.^.^^/yi^^y.  s^i'//^€^/^/^^<M^/^//^^l 


VJt^/PZ--. 


105 


des  Schwanzes  dunkelcr,  ins  Braunrothe  übergehend,  beide 
und  besonders  das  fünfte  unten  mit  russigem  Anstriche ;  das 
Endglied  rothlich ,  der  Stachel  braunroth ,  die  Endhälfte 
schwarz.  Das  eri^te,  zweite  und  dritte  Glied  der  Taster 
ockergelb,  das  vierte  etwas  dunkeler,  mit  rothbräunlichem 
Anstriche,  das  Endglied  braunroth,  die  Näthe  und  die 
Finger  dunkeler,  mit  russigem  Anstriche.  Die  Beine  ocker- 
gelb. 

Vaterland:   Brasilien. 


Plirurolitlius  hamatus. 


Tab.  CCVl.  Fig.  507.  mas.    Fig.  508.  fem. 


Vorderleib  braun  ^  Hinterleib  schwarz,  ein  Bo- 
genstreif  vorne  und  hintereinander  liegende  dreieckige 
Flecken  auf  dem  Ri'icken  o^elblichweiss  :  Beine  bräun- 
lichgelb,  die  Hüften  und  alle  Gelenke  an  der  Spitze 
schwarz. 

Länge  des  Mannes  3"%  des  Weibes  3  V/". 

Eine  mit  Phr.  corollatus  sehr  verwandte  Art,  wovon 
ich  ein  Weib  und  ein  mit  noch  nicht  vollständig  ausgebil- 
deten Tastern  versehenes  Männchen  vor  mir  habe,  welche 
Herr  Doktor  Schuch  aus  Griechenland  brachte.  Die  Ge- 
stalt ist  mit  jener  ganz  übereinstimmend,  nur  ist  der  Tho- 
rax bei  der  Griechischen  höher  und  gewölbter,  auch  der 
Augenhügel  zwischen  den  vier  Mittelaugen  der  Quere  nach 
weniger  eingedrückt. 

10* 


106 


Der  ganze  Vorderleib,  die  Fresszangen  und  die  Brust 
sind  dunkelbraun,  alle  diese  Thelle  stark  glänzend.  Der 
Hinterleib  schwarz  oder  schwarzbraun,  ein  über  den  Vor- 
derrand der  Quere  nach  ziehender  Bogenstrclf  über  die 
Selten  bis  über  die  Hälfte  fortsetzend  gelblich  weiss  ;  auf 
dem  Rücken  drei  oder  vier  dreieckige,  mit  der  Spitze  ge- 
gen den  Vorderrand  zu  liegende  Flecken  ebenfalls  gelblich 
•weiss ,  vor  dem  vordem  noch  ein  solchfarbiges  kleines 
Fleckchen  und  ein  Verbindungsstrich  zwischen  den  drei- 
eckigen Flecken  der  Länge  nach  von  derselben  Farbe, 
letzter  aber  mitunter  durchbrochen  ;  bei  einem  Exemplar 
verlängert  sich  der  vordere  dreieckige  Fleck  bis  zum  Bo- 
genstreif  in  den  Seiten,  bei  den  andern  aber  sieht  man  an 
dem  Seitenstreif  aufwärts  gerichtete  hakenförmige  Aestchen, 
mit  den  Rückenflecken  korrespondirend.  Die  Spinnwarzen 
und  die  weiblichen  Genitalien  gelblich  braun.  Die  Taster 
und  die  Beine  braungelb ,  die  Hüften  und  alle  Gelenke  an 
der  Spitze  schwarz  oder  dunkelbraun,  letztere  in  die  braun- 
gelbe  Farbe   übergehend. 

Die  Taster  des  Männchens  haben  die  Farbe  der  des 
Weibchens  ;  das  die  männlichen  Genitalien  noch  elnschlies- 
sende  Endglied  ist  lang  und  kegelförmig,  wie  die  andern 
ziemlich  dicht  behaart,  ebenfalls  bräunlichgelb,  vor  der 
Spitze  ins  Dunkelbraune  übergehend. 

Vaterland  :  Griechenland.  Die  Exemplare  die  ich 
vor  mir  habe  sind  aus  der  Gegend  von  Nauplia. 


10' 


Phrurolithus  liinatus. 

Tab.  CCVI.   Fig.  509. 


Schwarz,  ein  Bogenstreif  am  Vorderrande  des 
Vorderleibes  gelblich,  Fersen  und  Tarsen  dunkel  rost- 
braun. 

Länge  5'". 

Die  Augen  ziemlich  gleichgross,  die  vier  mittlem  fast 
im  Quadrate  stehend,  kaum  dass  die  zwei  vordem  sich  ein 
wenig  mehr  nähern  als  die  zwei  hintern,  alle  vier  stehen 
auf  einem  gemeinschaftlichen  oben  etwas  glatten  Hügel, 
hinten  sich  von  der  Kopffläche  wenig  erhöhend ;  die  zwei 
Seitenaugen  wie  gewöhnlich  schief,  ebenfalls-  auf  einem 
Hügel  stehend,  beide  kaum  in  halber  Augenbreite  vonein- 
ander entfernt.  Der  Kopf  etwas  kurz,  gewölbt,  glänzend, 
am  Hinterkopf  gerundet,  von  dem  Thorax  durch  eine  deut- 
liche Falte  geschieden,  auf  dem  Rücken  in  der  Mitte  der 
Länge  mit  einem  sehr  seichten  Quereindrucke  5  die  Kopf- 
fläche unter  den  Augen  hoch,  fast  senkrecht,  doch  ein  we- 
nig gewölbt.  Der  Thorax  gewölbt,  doch  nicht  so  hoch 
als  der  Kopf,  dem  Umrisse  nach  ziemlich  kreisrund,  glän- 
zend, auf  dem  Rücken  ein  halbmondförmiges,  mit  der  hoh- 
len Seite  rückwärtsliegendes  flaches  Grübchen,  sich  schief 
seitwärts  gegen  die  Hinterrandswinkel  fein  verlängernd 
und  in  ein  schiefliegendes,  längliches  Grübchen  auslaufend ; 
hinler  der  mondförmigen  Biegung  und  nahe  an  dieser  noch 
ein  rundes  etwas  tieferes  Grübchen ,  und  in  den  Seiten 
zwei   ziemlich   tiefe   Falten  ^    die    Fresszangen   lang ,    stark, 


108 


sehr  glänzend,  an  der  Wurzel  über  den  Ivücken  etwas  ge- 
wölbt, mit  kurzer,  sehr  spitzer,  gebogener,  ziemlich  star- 
ker Fangkralle.  Die  flachgewölbte  Brust  herzförmig,  breit 
und  glänzend.  Die  Taster  von  nicht  ungewöhnlicher  Form, 
dicht  behaart,  mit  einer  feinen,  mehr  vorstehenden  Borste 
an  der  Spitze  des  dritten  und  vierten  Gelenkes.  Der  ei- 
förmige Hinterleib  sich  vorne  hoch  über  den  Thorax  er- 
hebend, sich  hinten  etwas  erweiternd  und  gegen  die  Spinn- 
warzen stark  abdachend,  matt  glänzend,  ziemlich  dicht 
mit  kurzen  Härchen  versehen,  oben  mit  den  gewöhnli- 
chen sechs  Rückenstigmaten.  Die  Spinnwarzen  kurz,  doch 
über  die  Oeffnung  hervorragend,  dick,  mit  einem  kleinen 
Endgliede.  Die  Beine  ziemlich  stämmig,  die  zwei  vordem 
fast  viermal  so  lang  als  der  Vorderleib,  die  zwei  hintern 
etwas  kürzer  als  die  zwei  vordem  ,  eben  so  das  zweite 
Paar  kürzer  als  das  vierte,  das  dritte  aber  merklich  kürzer 
als  das  zweite,  alle  dicht  mit  kurzen  Härchen  besetzt;  die 
Stachelborsten  fehlen,  die  gewöhlichen  rechtwinkelig -ab- 
stehenden Knie-  und  zwei  Schienbeinborsten  der  obern 
Seite  zwar  vorhanden  aber  ungemein  fein,  und  ohngefähr 
doppelt  so  lang,  als  die  übrige  Haarbekleidung. 

Kopf  und  Thorax  durchgehends  braunschwarz,  Fress- 
zangen und  Brust  etwas  dunkler.  Der  Hinterleib  schwarz, 
die  Härchen  in  gewisser  Richtung  etwas  weisslich  schim- 
mernd, ein  Bogenstreif  am  Vorderrande  hellgelb.  Die, Beine 
und  Taster  braunschwarz,  Fersen  und  Tarsen  der  erstem 
dunkel  rothbraun.  Die  braunen  Augen  mit  bernsteinfarbi- 
gem Schimmer. 

Vaterland:   Griechenland. 

Anmerk.  Der  Aufmerksamkeit  des  Herrn  Doktor 
Schuch  verdanken  wir  die  Entdeckung  dieser  Art.  Der- 
selbe brachte    zwei    in  der  Gegend    von    Nauplia   gefangene 


109 


weibliche    Exemplare ,    in    Weingeist   aufbewahrt    und    gut 
erhalten  nach    Deutschland. 


Pliruroüthus  erytlirocephalus 


Tab.  CCVI.   Flg.  510. 


Vorderleib,  Fresszangeii,  Taster  und  Beine  rost- 
roth  5  Hinterleib  schwarz,  vorne  ein  grosser  Bogen- 
streif  und  hinter  diesem  ein  Rückenstreif  gelb. 

Länge  4  VV". 

Mit  Phr.  lunatus  sehr  verwandt ,  in  der  Gestalt  mit 
diesem  ganz  übereinstimmend ,  nur  in  der  Färbung  ver- 
schieden. 

Kopf,  Thorax,  Fresszangen,  Taster  und  Beine  rost- 
roth ,  ziemlich  gleichfarbig ,  nur  der  Kopf  an  der  Augen- 
gegend etwas  dunkler.  Die  Brust  kastanienbraun.  Der 
Hinterleib  oben  und  unten  braunschwarz,  am  Vorderrande 
ein  breiter  Bogenstreif,  an  den  Seiten  bis  fast  in  die  Hälfte 
der  Länge  des  Hiterleibs  ziehend,  und  ein  Streif  auf  dem 
Rücken  gelb,  letzter  hinter  dem  Bogenstreif  anfangend  und 
vor  der  hintern  Rückenabdachung  endigend.  Die  Spinn- 
warzen rothbraun. 

Vaterland:  das  nördliche  Afrika,  wo  sie  Herr  Friedr. 
Moritz  Wagner  entdeckte,  aber  davon  nur  ein  weibliches 
Exemplar  sammelte.     .Sie  scheint  selten   vorzukommen. 


1  10 


Phrurolitlius  festiviis. 


Tab.  CCVII.  Fig.  511  mas.  Fig.  512  fem. 


Vordei'Ieib  dunkelbraun,  Hinterleib  schwarz,  am 
Vorderrande  zwei ,  in  der  Mitte  drei  Flecken  der 
öuere  nach  und  vor  den  Spinnwarzen  zwei  Fleckchen 
hintereinander  weiss. 

Läno-e  1  %'". 

Der  Vorderleib  mattglänzend ,  fast  kreisrund,  den  Sei- 
ienkanten  nach  in  den  Kopfrand  ohne  merklichen  Eindruck 
übergehend,  Kopf  und  Tliorax  gleichhoch  und  in  derselben 
Wölbung  und  ohne  merkliche  Seitenfalten.  Die  Fresszan- 
gen massig  lang,  ziemlich  dick,  etwas  gewölbt.  Die  weib- 
lichen Taster  ohne  Auszeichnung,  die  männlichen  am  zwei- 
ten Gliede  unten  vor  der  Spitze  in  ein  scharfes  Eck  er- 
weitert;  das  zweite  und  dritte  Glied  kurz,  seitwärts  mit 
einem  langen,  dünnen,  gebogeneu  Haken,  das  Endglied  ge- 
wölbt, gebogen,  fein  behaart 5  die  Genitalien  gross,  dick, 
Wenig  höckerig.  Die  sich  hinten  ausspitzende  Brust  herz- 
förmig, mattglänzend.  Der  Hinterleib  wenig  glänzend ,  ei- 
förmig, mit  kurzen  Spinnwarzen.  Die  Beine  ohne  beson- 
deres Merkmal. 

Der  ganze  Vorderleib  dunkelbraun,  zart  und  wenig 
merklich  weisslich  behaart,  die  Härchen  sich  hinten  auf 
dem  Thorax  in  ein  querliegendes  Mondfleckchen  zusammen- 
häufend. Die  Taster  dunkelbraun  mit  gelbem  Endgliede- 
Der  Hinterleib  schwarz ,  am  Vorderrande  beiderseits  ein 
aus    Härchen    dicht    zusammengesetzter   Fleck,    drei    solcher 


111 


Flecken  etwas  vor  der  Mitte  des  Hinterleibes  der  Quere 
nach  Hegend,  und  zwei  kleinere  Fleckchen  hinten  vor  den 
Spinnwarzen  rein  weiss,  der  mittlere  Rückenüeck  vor  den 
zwei  andern  liegend  und  meistens  mondförmig,  mit  der  hoh- 
len Seite  gegen  die  Spitze  gekehrt,  die  Flecken  beiderseits 
hinter  diesem  gewöhnlich  sich  an  den  Seiten  in  einem  Bo- 
gen strlchförmig  hinabziehend ;  das  hintere  F  leckchen  an 
der  Spitze  des  kleinern  und  punktförmig.  Der  Bauch  mehr 
schwarzbraun,  auf  der  vordem  Hälfte  ins  Gelbliche  über- 
gehend. Die  Beine  rostgelh,  an  den  Schienen  und  folgen- 
den Gliedern  heller,  die  Schenkel  der  vier  Vorderbeine 
dunkelbraun,  mit  einem  länglichen  gelblichen  Mittelfleck  an 
den  Selten ,  die  Schenkel  der  vier  Hinterbeine  unten  und 
die  Kniee   der  vier  vordem  bräunlich. 

Das  Männchen  sieht  dem  Weibchen  ziemlich  gleich; 
dessen  Beine  sind  dunkler,  die  Taster  braunschwarz,  das 
zweite  Glied  an  den  Seilen  gelblich;  die  Genitalien  sind 
gelbbraun. 

Vaterland.  Deutschland.  In  hiesiger  Gegend  unter 
Steinen  in  Feldern  ziemlich  häufig. 


P  h  r  u  r  o  I  i  t  li  u  s   ni  i  n  i  in  u  s . 


Tab.  CCVII.   Fij?.  513.  nias. 


Vordeileib  und  Beine  rostgelb,  Hinterleib  schwarz, 
zwei  Punktfleckchen  am  Vorderrande,  drei  auf  der 
Mitte  und  eins  über  den  Spinnwarzen  weiss. 

Länge  kaum  lYn'". 


112 


In  der  Gestalt  mit  Ph.  festivus  iibereinstimmentl,  aber 
glänzend,  der  Hinterleib  sehr  glänzend,  der  Kopf  schmäler 
und  mehr  gleichbreit. 

Der  Vorderleib,  die  Fresszangen,  die  Brust,  und  alle 
Beine  schön  rostgelb,  hinten  am  Kopfe  beiderseits  ein  ge- 
bogenes Fleckchen  und  die  Seitenkanten  verloren  braun; 
die  Fresszangen  mit  etwas  bräunlichem  Anstriche.  Die 
Schenkel  der  zwei  Vorderbeine  an  der  Wurzel  verloren 
schwarz.  Die  männlichen  Taster  braunschwarz,  das  Wur- 
zelgied  und  die  Wurzel  des  folgenden  rostgelb.  Der  Hin- 
terleib schwarz,  am  Vorderrande  beiderseits  ein  kleines 
Fleckchen,  ein  solches  über  den  Seiten  etwas  vor  der  Mitte 
der  Länge,  ein  anderes  von  derselben  Grosse  auf  dein  Rük- 
ken  zwischen  diesen  und  den  vordem,  endlich  ein  sehr 
kleines   über  den  Spinnwarzen  an  der  Spitze. 

Diese  Beschreibung  bezeichnet  das  Männchen.  Die 
Weibchen  sehen  diesen  ganz  gleich,  nur  ist  der  Hinterleib 
dicker  und  gewölbter.  Dessen  Taster  sind  braun  mit  oran- 
gegelbem Endgliede. 

Im  Monat  Juni  sind  die  Männchen  mit  vollständig  aus- 
gebildeten Genitalien  versehen. 

Vaterland.  Deutschland.  Ich  fand  dieses  zierliche 
Spinnchen  in  der  Nähe  bei  Karlsbad  in  Böhmen ,  ziemlich 
häufig  unter  Steinen  an  den  dortigen  Bergabhängen. 


t^a^ 


ccm. 


y^\^ 


^i/^. 


.  .^y4: 


\ 


\ 


.^'^y/. 


^y^>6^^t/:^^^!^^K^^  j/^^l^^^e^'^Y^ 


^9^r^<J  .-^.^M^.^Y^ .  ^^^ .:/^^^^^^liy. 


i^.S/,j^.    'ly.  '^i^^z^yif^^;^^^^^  .  _  t^^r^^.r^y^-.  '^.  .'^t^^Ji^^siJ^i:^'A^<J  V^ 


<J2<^ii^J^2< 


1 1:'. 


P  li  r  u  r  o  1  i  t  h  ii  s    r  u  fe  s  c  c  u  s. 


Tab.  CCVII.   FiV.  514.  fem. 


Rostrotli,  eine  Uückenlinie  auf  dem  Hinterleibe, 
die  Hüften  und  die  Schenkel  der  vier  Hinterbeine  an 
der  Wurzel  gelb;  die  ßrust,  die  weiblichen  Genitalien 
und  die  Spinnwarzen  kastanienbraun. 

Länoe  des  Weibes  2'". 

Diese  sehr  seltene  Spinne  ähnelt  In  der  Gestalt  dem 
Phr.  corollalns.  Der  Kopf  Ist  hoch,  dick,  etwas  kurz, 
gewölbt,  mit  tiefer  Scheidungsfalte  am  Thorax;  der  Brust- 
rücken niederer  als  der  Kopf,  dem  Umrisse  nach  kreis- 
rund, ziemlich  gewölht,  hinten  flacher  abgedacht;  Kopf  und 
Thorax  stark  glänzend.  Die  Augen  vorstehend,  die  vier 
mittlem  nicht  ganz  Im  Quadrat  stehend,  die  zwei  vordem 
davon  nicht  so  weit  von  einander  entfernt,  als  die  zwei 
hintern  i  die  zwei  Seltenaugen  nahe  bei  einander.  Die  Fress- 
zangen stark,  dick,  etwas  kurz,  an  der  Wurzel  knieartig  ge- 
wölbt und  unter  dem  Vorderrande  des  Kopfes  ziemlich 
stark  vorstehend,  die  Taster  ohne  besonderes  Merkmal. 
Die  Brust  etwas  herzförmig,  glänzend,  flach  gewölbt,  am 
Rande  stark  rippenartig  eckig.  Der  Hinterleib  glänzend, 
sehr  dick,  oval  gewölbt,  mit  kurzen  Härchen  durchaus  be- 
setzt, aber  nur  sichtbar,  wenn  die  Fläche  gegen  das  Licht 
gehalten  wird.     Die  Beine  dünn  und   etwas  kurz. 

Kopf  und  Brustrücken  rostroth,  etwas  aufs  Mcnnlg- 
rothe  ziehend.  Die  Fresszangen  von  derselben  Farbe,  mit 
rothbrauncr  Spitze.  Die  zwei  vordem  Glieder  der  Taster 
roth,    die  folgenden  von  der  Farbe  (\vs  Kopfes,  das  End- 


114 


ijlied  mit  schwarzer  Spitze.  Die  Brust  rothbraun.  Der 
Ellnlerleib  oben  und  unten  gelblich  roslroth,  rostbräunlich 
ungleich  gedeckt,  auf  dem  Rücken  eine  vorn  derber  aus- 
gedrückte Längslinie  hellgelb.  Die  Genitalien  und  die 
Spinnwarzen  rothbraun.  Die  Schenkel  der  Beine  rolh,  die 
der  vier  hintern  an  der  Wurzel  ins  Gelbe  übergehend,  die 
folgenden  Glieder  roströthlich;   die  Hüften  gelb. 

Der  Mann  ist  noch  nicht  entdeckt;  das  Weib  findet 
man  vollkommen  erwachsen  im  Monat  Juni.  Es  hält  sich 
auf  der  Erde  zwischen  niedern  Pflanzen,  oder  unter  Stei- 
nen auf. 

Vaterland:  In  hiesiger  Gegend,  in  der  Nähe  von 
Nürnberg,  selten. 


P  li  r  u  r  o  1  i  t  h  II  s    o  r  n  a  t  u  s . 


Tab.  CCVIII.  Fig.  515.  fem. 


Vorderleib  braun;  Hinterleib  braunschwarz,  vorn 
ein  Ankerstreif,  hinter  diesem  eine  Fleckenrcihe  und 
die  Spitze  weiss ,  auf  letzter  zwei  Flecken  braun ;  die 
gelben  Beine  braun  geringelt. 

Länge  des  Weibes  1%"'. 

Die  Gestalt  ohne  allen  Unterschied  wie  bei  Phr.  co- 
rollatus,  mit  derselben  Augenstellung,  auch  der  Hinterleib 
fein  behaart. 

Der  Vorderleib  kaffebraun ,  am  Rande  dunkler.  Die 
Fresszangen    gelbbraun    mit  gewöhnlicher  Spitze.     Die  Ta- 


115 


ster  gelb,  an  dem  dritten  und  vierten  Gllede  ein  Hing 
blassbraun,  das  Endglied  dunkler,  mit  verloren  bräunliclier 
Spitze.  Die  Brust  glänzend  schwarz.  Der  Hinterleib  oben 
bis  über  die  Selten  hinab  braunschwarz ,  verloren  heller 
fleckig,  am  dunkelsten  an  der  weissen  Zeichnung;  über 
dem  Vorderrande  ein  Logenstreif,  und  In  dem  Bogen  von 
diesem  ausgehend  ein  In  der  Mitte  des  Rückens  zweimal 
durchbrochener,  hinten  mit  einem  Kreuzstrlchchen  durch- 
schnittener Längsstreif  und  die  Spitze  des  Hinterleibes  weiss, 
letztere  etwas  breit  und  nahe  an  dem  braunen  Rückenfelde 
zwei  nebeneinander  liegende  braune  Fleckchen,  als  Fort- 
setzung von  diesem  weiss.  Die  Unterseite  des  Hinterlei- 
bes braunschwarz,  an  den  Seiten  ein  in  die  weisse  Spitze 
auslaufender  Längsstrich  und  ein  Längsfleck  in  der  Mitte 
des  Bauchs  weiss.  Die  Spinnwarzen  gelbbraun.  Die  Beine 
gelblich,  die  vier  vordem  dunkler,  auch  die  Schienbeine 
und  folgenden  Glieder  dunkler  als  die  Schenkel;  die  Hüf- 
ten heller  gelb;  an  den  Schenkeln  und  Hüften  zwei  Ringe, 
an  den  Knieen  ein  Seltenfleck,  an  den  Fersen  der  sechs 
vordem  Beine  zwei  Ringe,  die  Spitze  der  Fersen  der  Hin- 
terbeine und  die  Spitze  der  Tarsen  schwärzlich. 

Vaterland:  Bayern.  Freiherr  v.  Godin  entdeckte 
diese  zierliche  Spinne  In  der  Gegend  von  Benedictbajern, 
fand  aber  nur  ein  Exemplar  unter  einem  faulen  Baurastor.k. 
Er  theilte  mir  solches  In  \yeingeist  aufbewahrt  und  sehr 
gut  erhalten  mit. 


116 


Plirurolithus  trifasciatus. 


Tab.  CCVIU.   Fig.  516.  fem. 


Vordorleib,  Taster  und  Beine  dunkel  ociierg'elb*, 
der  Kopf  braun;  Hinterleib  braun,  oben  drei  breite 
Längsstreifen ,  unten  zwei  schmälere  weiss. 

Länge  ivr« 

Von  diesem  zierlichen  Spinnchen  erhielt  ich  zwei  in 
Weingeist  aufbewahrte  weibliche  Exemplare,  welche  auf 
einer  Reise  nach  Italien  im  siidh'chen  Deutschland  von  dem 
nun  verstorbenen  Herrn  Grafen  v.  Jenison  gesammelt 
worden  sind.  Diese  Art  hat  viel  Aehnlichkeit  mit  Ep.  tu- 
bulosa  Hahn  Fig.  6.  B.  1  *,  aber  sie  unterscheidet  sich 
dadurch  leicht,  dass  der  mittlere  weisse  Rückenstreif  nicht 
an  den  Seiten  gezackt  ist. 

Der  Vorderleib  ist  im  Verhältniss  zum  Hinterleib  klein, 
ungemein  glänzend,  der  Kopf  ziemlich  gewölbt,  etwas  dick, 
kaum  höher  als  der  Thorax,  letzter  an  den  Seiten  gerun- 
det, auf  dem  Rücken  gewölbt,  mit  einem  Rückengrübchen. 
Die  vier  Mittelgrübchen  stehen  vollkommen  im  Quadrate 
und  sind,  wie  die  Seitenaugen,  klein,  letztere  schieflie- 
gend und  einander  genähert.  Die  Fresszangen  sind  stark, 
sehr  glänzend  und  gewölbt.  Taster  und  Beine  haben  nichts 
Besonderes,  letztere  sind  etwas  kurz.  Der  verhältnissmäs- 
sig  sehr  dicke  Hinterleib  bildet  fast  ein  regelmässiges  Oval, 
ist  aber  über  den  Rücken  etwas  flach  gewölbt. 

Der  Vorderleib  ist  eigentlich  braun,  Kopf  und  Brust- 
rücken am  Rande  ins  Ockergelbe  übergehend,  die  Seiten 
des    letztern   ziemlich    breit    gelb.       Die    Fresszangen   gelb- 


117 


bräunlich,  an  der  Spitze  braun.  Die  Brust  gelbbraun.  Ta- 
ster und  Beine  ockergelb,  ziemlich  aufs  Gelbbraune  zie- 
hend, die  Schenkel  an  der  Wurzel  und  die  Hüften  heller. 
Der  Hinterleib  rostbraun,  auf  dem  Rücken  ein  vorn  und 
hinten  sich  verschmälernder  breiter  Längsstreif  und  ein 
solcher  über  den  Seiten  weiss;  in  dem  Mittelstreif  schwarze 
Queradern  mit  einer  feinern  abgebrochenen  Längsader  durch- 
schnitten. Der  Bauch  in  der  Mitte  der  Länge  nach  schwarz, 
beiderseits  ein  ziemlich  gerader,  etwas  fein  braun  geäder- 
ter Längsstreif  weiss. 

Der  Mann  ist  noch  unbekannt. 

Vaterland:  Sehr  wahrscheinlich  die  Gegend  von 
Triest ,  jedenfalls  das  südliche  Deutschland  jenseits  der 
Alpen. 


E  u  r  y  s  o  111  a    s  c  u  t  a  t  u  m . 


Tab.  CCVm.    FiV.  517.  fem. 


Vorderleib  und  Beine  rostroth;  Hinterleib  kurz 
herzförmig;,  rostbraun,  seitwärts  von  vier  schief  lie- 
genden Randflecken  '>elb. 

Länge  13/,- 
Act  OSO  ma  scutatuin  Perty  Delect.  anim.  art.  194-  Tab.  38- 

Der  Vorderleib  nur  mit  dem  Kopf  über  den  Hinter- 
leib vorstehend,  der  Kopf  nieder  und  unter  den  Thorax 
versteckt;    der  Kopf  sehr  breit,  sehr  kurz  gewölbt,  unge- 


118 


mein  fein  runzelig,  doch  glänzend,  mit  geschärfter  Kante 
an  den  Seiten;  der  Hügel  der  Mittelangen  allein  erhöht, 
aber  in  die  Kopfüäche  sanft  übergehend.  Die  vier  Miltel- 
angen  gleichgross ,  ziemlich  im  Quadrat  stehend ,  die  hin- 
tern kaum  ein  wenig  weiter  von  einander  als  die  vordem, 
die  Seitenaugen  an  der  Seitenrandskante,  nahe  beisammen, 
sehr  klein,  etwas  schwer  zu  sehen.  Die  Fresszangen  stark 
gegen  die  Brust  gedrückt,  gross,  oben  flach,  glänzend. 
Die  Taster  ohne  besonderes  INIerkmal.  Der  Hinterleib  viel 
breiter  als  der  Vorderleib ,  merklich  breiter  als  lang,  vorn 
schwach,  an  den  Seiten  mehr  gerundet,  hinten  fast  etwas 
herzförmig  spitzlich  auslaufend*  die  Fläche  gewölbt,  glän- 
zend, ganz  ohne  Erhöhungen  oder  Höcker,  der  Rand 
rundum  geschärft.  Die  Beine  etwas  kurz,  ganz  ohne  be- 
sonderes Merkmal,  zart  behaart,  ohne  Stachelborsten. 

Der  Vorderleib  rotstroth,  am  Vorderrande  einwärts 
der  Seitenaugen  ein  geglättetes  stärker  glänzendes  Fleckchen 
heller;  die  Fresszangen  ganz  von  der  Farbe  des  Kopfes 5 
die  Taster  ockergelb;  die  sehr  glänzende  Brust  dunkler  als 
die  Oberseite.  Der  Hinlerleib  oben  rostbraun,  vorn  ohn- 
gefähr  an  der  Stelle  des  Vorderrandswinkcls  ein  schief 
einwärts  liegender  länglicher,  hinten  spitzer,  ohngefähr  bis 
in  die  Hälfte  des  Rückens  reichender  Fleck  ockergelb,  beide 
Flecken  ein  wenig  einwärts  gebogen  und  hinten  etwas  ge- 
nähert; an  den  Seiten  hinter  erstem,  doch  nicht  ganz  in 
der  Mitte  ein  solcher  Fleck,  in  derselben  Richtung  liegend, 
von  derselben  Farbe,  nur  kleiner,  und  hinter  der  Mitte 
zwei  solchfarbige  runde ,  etwas  verfinsterte  Fleckchen  ne- 
beneinander liegend.  Die  Unterseite  des  Hinterleibes  braun- 
schwarz, mit  gelben  glänzenden  Schildfleckchen.  F)ie  sehr 
kurzen  Spinnwarzen  braunschwarz. 


c^^  amr. 


c?\  ^  ~  <:<= 


T     cv^.  .^^^^ 


0  o 


f_>^^.  'S/S*  (^.>^^yt^:^y'^>*9 


^^4^yy^     c^^'^z^z^/'m^    j^^^^^z^.^ 


''^^.  '^y^  ^     t^ .     yi^^^^€^!^L^^<^^^^y^      JT^*"' 


"«J^??.?^^'.  _ 


119 


Das  in  der  Münchner  Sammlung  aufbewahrte  Exem- 
plar, von  dem  Ich  diese  Beschreibung  mit  Ähblldung  ent- 
nommen habe,  ist  ein  Weib.  Der  Mann  dazu  ist  noch 
nicht  bekannt. 

Vaterland:   Crasllien. 


Acrosonia  transitorium. 


Tab.  CCVIII.  Fig.  518.  fem. 


Vorderleib  rostrotli  mit  zwei  Rückendornchen; 
Hinterleib  ockerfarbig  mit  sechs  Randstacheln,  einer 
zapfenförmigen  Verlängerung  am  Hinterrande  und  ei- 
nem Zähnchen  vor  dieser.     Beine  rostgelb. 

Länge  3"'. 

Perty  K,  Samml.  in  München. 

Von  dieser  merkwürdigen,  in  Hinsicht  des  Körper- 
baues und  der  Augenstellung  von  den  übrigen  Acroso- 
men  abweichenden  Art,  habe  nur  ein  aufgestecktes  Exem- 
plar vor  mir,  dessen  Hinterleib  zwar  etwas  zusammenge- 
trocknet, aber  doch  gut  kenntlich  ist. 

Der  Kopf  ziemlich  gross,  mit  dem  Thorax  gleich  hoch, 
wie  dieser  raattglänzend,  gewölbt  und  mit  vorstehenden 
Augenhügeln;  die  vier  Mittelaugen  glelchgross  und  voll- 
kommen im  Quadrat  stehend.  Der  Thorax  an  den  Seiten 
gerundet,  mit  selchten  Seitenfalten,  vorn  nahe  am  Hinter- 
VI.  5.  11 


120 


köpfe  zwei  genäherte  schief  vorwärts  stehende  feine  Dorne. 
Die  Fresszangen  dick,  ziemlich  lang,  glatt,  mattglänzend, 
und  gewölbt.  Die  ßrust  etwas  breit  herzförmig,  schwach 
gewölbt ,  mattglänzend  ,  gerieselt.  Die  Taster  lang  und 
dünn.  Der  Hinterleib  hinten  wenig  erweitert,  länger  als 
breit,  vorn  hoch,  fettartig  schimmernd,  mit  sieben  Rücken- 
stacheln, alle  etwas  rückwärts  gebogen  und  sehr  spitz,  die 
zwei  grössern  vorn  über  den  Vorderrandswinkeln,  aufrecht- 
stehend,  die  zwei  folgenden  etwas  vor  der  Mitte  der  Länge 
auf  dem  Seitenrande ,  die  zwei  weiter  folgenden  hinten 
beiderseits  der  zapfenartigen  Verlängerung,  der  siebente 
yor  dieser  auf  dem  Rücken*  die  zapfenarlige  Verlängerung 
in  der  Mitte  am  Hinterrande,  dick,  walzenförmig,  ziemlich 
lang,  aufwärts  gebogen,  mit  gerundeter  Spitze  und  einem 
spitzen,  kleinen  Zähnchen  auf  dieser.  Der  Bauch  wie  bei 
den  übrigen  Acrosomen  und  mit  denselben  Faltenfurchen. 
Die  Beine  massig  lang,  von  gewöhnlicher  Gestalt,  die 
Schenkel  unten  nicht  höckerig,  sondern  glatt. 

Kopf  und  Thorax  einfarbig  dunkel  rostroth,  eben  so 
die  Fresszangen ,  die  Brust  dunkler ,  fast  schwarzbraun. 
Der  Hinterleib  sammt  den  Stacheln  dunkelockergelb,  letz- 
tere an  der  Spitze  roth.  Die  Beine  ockergelb  mit  etwas 
dunklern  Gelenkspitzen. 

Vaterland:  Brasilien. 


121 


Acrosoma   Swainsonii. 

Tab.  CCIX.  Fig.  519  fem. 


Lang  5  schmal,  Vorderleib  dunkel  rostbraun, 
HinterJeib  schwärzlicli,  in  den  Seiten  gelblich,  mit 
acht  Stacheln ,  die  vier  am  Hinterrande  dick ,  alle 
kurz. 

Lcänge  3%"'. 
Perty  Delect.  anim.  art.  194.  Tab.  38.  Fig.  10- 

Das  ganze  Thier  im  Verhältniss  der  übrigen  Arten 
schmal  und  schon  daran  leicht  kenntlich.  Der  Vorderleib 
nicht  so  breit  als  der  Hinterleib  am  Vorderrande,  die  ganze 
Fläche  fein  nadelrissig  und  mattglänzend  ;  der  Kopf  nicht 
höher  als  der  Thorax,  hinten  etwas  eingedrückt,  mit  gros- 
sem, stark  vorstehendem,  schief  aufwärts  steigendem  Hü- 
gel der  Miltelaugen ,  daher  die  Seitenaugen  weit  zurück- 
stehend. Der  Thorax  gewölbt,  hinten  verschmälert,  vorn 
mit  einer  tiefern  Rückengrube  und  hinter  dieser  eine  sehr 
kleine.  Die  Fresszangen  ziemlich  lang,  gleichdick,  nicht  ge- 
wölbt, glänzend.  Die  Taster  wie  gewöhnlich.  Der  Hin- 
terleib schmal,  lang,  hinten  nur  wenig  breiter  als  vorn,  da- 
her von  oben  gesehen  fast  linienförmig,  an  den  Vorder- 
randswinkeln, ein  fein  höckeriger,  dünner,  schief  vorwärts 
stehender  Stachel,  kaum  so  lang  als  die  Entfernung  beider 
von  einander;  hinten  vier  ziemlich  gleichgestaltete,  an  der 
Wurzel  sehr  dicke  Stacheln,  mit  sehr  scharfer  Spitze  und  et- 
was abwärts  gebogen;  zwischen  diese  und  den  vordem  in  der 

11  * 


122 


Mitte  der  Körperlänge  über  den  Seiten  ein  sehr  kleines, 
kegelförmiges,  aufrechtes  Stachelchen,  die  vier  hintern  nicht 
viel  länger  als  ihre  Dicke  an  der  Wurzel ;  die  Seiten  mit 
tiefen  Längsfalten  •  der  Spinnvvarzenkegel  in  der  Mitte  der 
Länge  des  Bauches,  etv^-^as  kurz  und  dick;  die  Genitalien 
gleich  einem  kegelförmigen  Hügel.  Die  Beine  etwas  kurz, 
davon  die  vier  vordem  etwas  dicker  als  die  vier  hintern, 
letztere  sehr  dünn. 

Der  ganze  Vorderleib  dunkelrostbraun  mit  ungemein 
feiner  gelblicher  Kante  an  den  Seiten  des  Thorax;  die  zwei 
obern  Augen  der  vier  mittlem  gelb,  alle  übrigen  schwarz. 
Die  Fresszangen  von  der  Farbe  des  Vorderlcibes.  Die  Ta- 
ster heller  rostbraun.  Der  Hinterleib  sammt  den  Stacheln 
schwarz,  etwas  aufs  Roströthliche  ziehend,  der  Hintertheil 
des  Rückens  zwischen  den  hintern  und  mittlem  Stacheln 
schmutzig,  verloren  gelblich,  eben  so  die  Seiten,  der  Bauch 
aber,  der  Länge  nach,  sammt  dem  Spinnwarzenkegel  schwarz. 

Das  einzige  bekannte  Exemplar  dieser  Art  befindet 
sich  in  der  Münchner  Sammlung.  Es  ist  ein  Weibchen, 
von  welchem  ich  gegenwärtige  Beschreibung  mit  Abbil- 
dung entnommen  habe. 

Vaterland:   Brasilien. 


123 


A  c  r  o  s  o  m  a    V  i  g  o  r  s  i  i . 

Tab.  CCIX.    Fig.  520.  fem. 


Vorderleib  schwarzbraun ,  mit  gelber  Einfassung 
an  den  Seiten ;  Hinterleib  oben  und  unten  gelb,  vorn 
mit  zwei  gelben,  übrigens  mit  acht  schwarzbraunen 
Stacheln;  Beine  rostbraun. 


iänge  7'". 


Perty  Delect.  anim.  art.  194.  Tab.  38.  Fig.  8. 

Der  Vorderleib  glänzend;  der  Kopf  kurz,  gewölbt, 
hinten  eingedrückt,  vorn  stumpf.  Der  Thorax  vorn  merk- 
lich breiler  als  hinten,  mit  dick  aufgeworfenen,  vorn  ge- 
rundeten Seltenra'ndern ;  die  Mittelfläche  etwas  hucklich  ge- 
wölbt, vorn  In  der  nledern  Stelle  ein  grösseres  rundes  und 
auf  der  Wölbung  ein  seichteres,  kleineres  Grübchen;  der 
Hügel  der  Mittelaugen  ziemlich  kugelig;  die  Augen  ziem- 
lich glelchgross,  die  hintern  etwas  weiter  von  einander  ent- 
fernt als  die  vordem;  die  Seitenaugen  auf  einem  fast  hö- 
hern schmalen  Hügel  und  nahe  beisammen.  Die  Fresszan- 
gen dick,  gewölbt,  stark.  Die  Taster  kurz,  ohne  beson- 
deres Merkmal.  Die  Brust  lang,  etwas  schmal,  hinten  sich 
kegelförmig  ausspitzend ,  glänzend,  an  den  Selten  nach  der 
Einfügung  der  Hüften  eckig.  Der  Hinterleib  gross  ,  dick, 
abgestutzt  kegelförmig,  der  schmälere  Thell  vorn;  an  den 
vordem    Seltenwinkcln    ein    schkT  vorwärts  stehender  Sta- 


124 


chel,  an  der  hohen  Hinterseite  vier  Stacheln,  die  zwei 
längern  oben  etwas  näher  beisammen,  als  die  untern,  die 
untern  am  untern  Seitenwinkel  ein  wenig  kürzer,  als  die 
obern ;  unten  vor  dem  Hinterrande  noch  zwei  merklich 
kleinere,  alle  von  gleicher  Gestalt  und  sehr  spitz;  zwischen 
den  obern  hinten  auf  dem  Rücken  und  den  zwei  am  Vor- 
derrande noch  zwei  spitze  Stacheln ,  fast  etwas  länger  als 
die  unter  dem  Hinterrande*  die  Seiten  der  Länge  nach  tief 
fallig;  der  Spinnv/arzenkegel  stumpf  und  ziemlich  gross. 
Die  Beine  von  gewöhnlicher,  der  Galtung  eigenthümlicher 
Form,  die  Schenkel  unten  gekörnt. 

Vorderleib,  Fresszangen  und  Brust  schwarzbraun,  der 
Kopf  vorn  an  dem  Augenhügel  der  Quere  nach  ins  Braun- 
rothe  ziehend,  die  wulstige  Einfassung  an  den  Seiten  des 
Thorax  gelb.  Der  Hinterleib  gelb,  eben  so  die  zwei  vor- 
dem Stacheln,  die  übrigen  acht  Stacheln  dunkelrothbraun, 
an  der  Spitze  aufs  Schwarze  ziehend;  auch  die  Seiten  und 
der  Bauch  gelb  wie  oben;  die  weiblichen  Genitalien  ka- 
stanienbraun, die  Schilder  beiderseits  an  diesen  schwarz; 
der  Spinnwarzenkegel  kastanienbraun.  Taster  und  Beine 
dunkelrostbraun. 

Vaterland:  Brasilien. 


A  c  r  o  s  o  111  a    b  i  f  u  r  c  a  t  u  in . 


Tab.  CCIX.    Fig.  521.  fem. 


Vorderleib  rostgelb,  mit  drei  br«aunen  Längsstrei- 
feii:  Hinterleib  »eib.  am  Vorderrande  zwei  vorwärts 


125 


stehende  und  an  dem  lappig  verlängerten  Hinterrands 
winkeln  zwei  gabelförmig  gestellten  Stacheln.  Beine 
rost^elb. 

Länge  fast  3%'". 

In  dem  zweiten  Bande,  Heft  6,  p.  65.  hat  Dr.  Hahn 
von  dieser  Spinne  bereits  eine  kurze  Beschreibung  mit  Ab- 
bildung gegeben,  aber  beide  sind  von  einem  verdorbenen 
Exemplare  entnommen,  welches  die  Art  nicht  mit  Gewiss- 
heit erkennen  lä'sst.  Ich  habe  zwei  vollständige,  schöne 
Exemplare  aus  der  Königl.  Sammlung  in  München  vor  mir 
und  bin  dadurch  in  den  Stand  gesetzt  den  Abgang  zu  er- 
gänzen. 

Der  breite  Kopf  etwas  flach  gewölbt  und  wie  der  Tho- 
rax glänzend,  letzter  höher  als  der  Kopf  und  etwas  bucke- 
lig', der  mittlere  Augenhügel  etwas  knopfartig  rund  vorste- 
hend, an  diesem  die  vier  Mittelaugcn  in  ganz  regelmässiger 
Stellung  5  die  Seitenaugen  mit  den  Hügelchen  wie  gewöhn- 
lich •  vorn  auf  dem  Rücken  des  Thorax  ein  kleines  Grüb- 
chen, undan  den  Seiten  in  der  Stelle  der  gewöhnlichen  Fal- 
ten zwei  Grübchen,  aber  seicht,  doch  deutlich.  Die  Fress- 
zangen kurz,  dick,  gewölbt,  sehr  glänzend.  Die  Taster 
ohne  besonderes  Merkmal.  Die  Brust  länglich  herzförmig, 
liinten  spitz,  wenig  gewölbt,  glänzend,  an  den  Seiten  nach 
der  Einlekung  der  Beine  eckig.  Der  Hinterleib  ziemlich 
hoch,  hinten  allmählig  breiter  und  fast  so  breit  als  lang; 
auf  dem  Rücken  die  gewöhnlichen  Stlgmalen;  an  den  Vor- 
derrandswinkeln ein  grosser,  schief  vorwärtsstehender,  ke- 
gelförmiger, sehr  spitzer  Zahn,  beide  am  Ende  wenig  aus- 
einander stehend;  die  Hinterrandswinkel  stark  verlängert, 
lappenförmig,  an  den  Seilen  breit  gedrückt,  an  der  Spitze 
zwei  spitze  Stacheln,  der  obere   dicker  und  grösser  als  der 


126 


untere ;  vor  diesen  Hinterrandslappen  auf  den  Seiten  ein 
kleines  spitzes  Zähnchen,  ein  solches  hinten  unter  den  Hin- 
terrandswinkeln aber  fehlt.  Der  Bauch  von  ganz  gewöhn- 
licher Gestalt,  wie  der  ganze  Hinterleib  glänzend  und  mit 
den  gewöhnlichen  Längsfurchen.  Die  Beine  etwas  lang, 
behaart,   die  Schenkel  unten  der  Länge  nach  kleinhöckerig. 

Kopf  und  Thorax  rostgelb,  von  dem  mittlem  Augen- 
hu'gel  bis  zum  Hinterrande  des  Thorax  ein  schmälerer  Längs- 
streif und  ein  breiterer  an  den  Seiten  braunschwarz.  Die 
Fresszangen  rostgclb,  kaum  ein  wenig  dunkler  als  der  Tho- 
rax. Die  Brust  rostgelb.  Der  Hinterleib  oben  und  unten 
gelb,  die  PKÜckenstigmaten  in  der  Tiefe  rostbraun ;  die  zwei 
Stacheln  am  Vorderrande  gelb,  an  der  Spitze  verloren  dunk- 
ler^ die  lappenförmige  Verlängerung  an  den  Hinterrands- 
winkeln rostgelb,  der  obere  Zahn  vor  der  Spitze  oben  mit 
einem  schwarzen  Makel  j  in  den  Bauchfurchen  schwarzbraune 
Flecken,  auch  die  Spitze  des  Bauches  mit  den  Spinnwarzen 
bräunlich.  Die  Beine  einfarbig  dunkelockergelb  oder  rost- 
gelb. 

Vaterland:  Brasilien. 


A  c  r  o  s  o  111  a    f  1  a  v  e  o  1  u  m 

Tab.  CCX.    Fio.  522.  fem. 


Vordcrieib  gelbbräunlidi ,  mit  schmaler  gelber 
Seiteneinfassung^  Hinterleib  oben  gelb,  unten  schwarz, 
gelb  gefleckt;  an  dem  Vordeirande  zwei  vorwärts 
stehende,    am    Hinterrande    zwei    dicke    Stacheln,    in 


J^  ccn. 


^26^. 


^^*  J^ 


S2/. 


^i^^z^^n^^^u/'.^^^y^:^.  J^^  *  Ji^.  ^^,^5^ 


^.  i"^-/  ^J^.  -/^^ytca/i<f.^^??.. 


'/p-t<^^^^^. 


127 


den    Seiten    und   unter   den    letztern  ein  kleines  Sta- 
chelchen.    Beine  ockergelb. 

Länge  3"'. 

Ac.  flaveoliim  Perty  K.  Sammlung  in  München. 

Kopf  und  Thorax  wölben  sich  ziemlich  hoch,  ohne 
merkliche  Scheidungslinie  •  dem  Umriss  der  Seiten  und 
der  Wölbunq:  nach  nähern  sich  beide  zusammen  der  Form 
eines  Eies,  mit  der  Spitze  rückwärts  stehend ;  auf  der  Wöl- 
bung befindet  sich  ein  seichtes  Grübchen.  Die  Fläche  ist 
glatt  und  glänzend,  der  Kopf  vorn  etwas  stumpf;  die  Au- 
gen welchen  von  der  regelmässigen  Stellung  nicht  ab.  Die 
Fresszangen  sind  stark  gewölbt  und  glänzend,  die  Taster 
dünn  und  von  gewöhnlicher  Gestalt.  Die  Brust  ist  ge- 
wölbt und  spitz  eiförmig.  Der  Hinterleib  ziemlich  hoch, 
etwas  aufgeblasen,  vorn  schmal ,  hinten  breit,  und  so  breit 
als  lang,  der  Hauch  dick,  unten  stumpf  kegelförmig;  in  den 
Seiten  und  unter  dem  Hinterrande  mit  den  gewöhnlichen 
Längsfurchen  :  vorn  an  dem  Vorderrande  befinden  sich  zwei 
vorwärts  stehende  Stacheln,  beide  sehr  spitz  und  ungefähr 
so  lang  als  die  Körperbreite  am  Vorderrande  ^  an  den  Hin- 
terrandswinkeln  ein  grosserer  dicker,  sehr  spitzer,  eben- 
falls kegelförmiger  Stachel,  nicht  so  lang  als  die  KÖrper- 
brelte  am  Hinterrande  und  schief  auseinander  stehend,  hin- 
ten an  der  Wurzel  dieser  zwei  Stacheln  ein  kleines ,  und 
oben  in  den  Selten  ein  solches  von  derselben  Grösse,  Auf 
der  Rückenfläche  die  gewöhnlichen  Grübchen,  sechs  grös- 
sere auf  der  Mitte,  die  übrigen  reihenweise  und  kleiner, 
xwei  Qucrrelhen  noch  kleinerer  zwischen  den  zvvel  hintern 
grössern  Stacheln.  Die  Beine  etwas  kurz,  dünn,  von  ge- 
wöhnlicher Gestalt,  die  Schenkel  unten  fein  höckerig. 


128 


Der  Vorderleib  bräunlich  ockergelb,  am  Augcnhügel 
und  an  den  Scitenkanten  hin  verloren  schwärzlich,  die 
Seiteukanten  selbst  schmal  gelb.  Die  Fresszangen  schwarz 
mit  gelber  Wurzel.  Die  Brust  schwarz.  Der  Hinterleib 
oben  bis  unter  die  Stacheln  gelb,  die  Rückenstigmaten  in 
der  Tiefe  braun,  die  seitwärts  stehenden  durch  feine,  braune 
Querlinien,  und  die  hintern  durch  solche  LängsHnien  ver- 
bunden •  die  Stacheln  an  den  Vorderrandswinkeln  ob^n 
gelb  mit  schwarzer  Spitze,  unten  mit  einem  schwarzen 
Strichchen;  die  grossem,  dicken  Stacheln  an  den  Hinter- 
leibswinkeln roth,  an  der  W^urzel  ins  Gelbe  vertrieben, 
an  der  Spitze  schwarz;  das  kleine  Stachelchen  in  den  Sei- 
ten und  das  unter  den  der  Hinterrandswinkel  schwarz,  letz- 
tere unten  gelb;  der  Bauch  glänzend  schwarz,  auf  den 
Rippen  zwischen  den  Furchen  reihenweise  gelbe  ungleiche 
Makeln.  Die  zwei  vordem  Glieder  der  Taster  gelb,  die 
folgenden  braun,  das  Kniegelenk  nur  bräunlich  angelaufen. 
Die  Beine  ockergelb,  Schienbeine,  Fersen  und  Tarsen  mit 
bräunlichem  Anstriche. 

Vaterland:  Brasilien. 


A  c  r  o  s  o  m  a    d  i  g  i  t  a  t  u  ni. 


Tab.  CCX.   Fig.  523.  fein. 


Vorderleib  rostgelb  mit  hellgelber  Seiteneinfas- 
sung und  zwei  Grübchen  an  den  Seiten  des  Thorax  •, 
Hinterleib  gelb,   die    Hinterrandswinkel   breit  verlän- 


129 


gert,  mit  drei  stachelförmigen  Fingern,  der  mittlere 
Dorn  abgerundet.     Taster  und  Beine  ockergelb. 
Länge  2%  bis  2V^'". 

Perty  K.  Samml.  in  München. 

Ich  habe  drei  ganz  gleich  geformte  Exemplare  vor  mir, 
auch  ziemlich  gleich  gross.  Der  Vorderleib  ziemlich  breit, 
auch  ziemlich  gewölbt,  sehr  glänzend,  der  Kopf  hinten 
durch  einen  derben  halbmondförmigen  Eindruck  vom  Tho- 
rax abgeschieden,  vorne  stumpf  mit  vorstehenden  Augen- 
hügelchen;  die  vier  Mittelaugen  etwas  ausser  der  Regel 
stehend,  nämlich  die  zwei  vordem  fast  so  weit  auseinan- 
der als  die  zwei  hintern ;  der  Thorax  etwas  höher  als  der 
Kopf,  an  den  Seiten  an  der  Stelle  der  gewöhnlichen  Fal- 
ten zwei  tiefe  Grübchen,  davon  das  hintere  das  grössere. 
Die  Fresszangen  kurz,  dick,  gewölbt,  sehr  glänzend.  Die 
Taster  von  gewöhnlicher  Gestalt,  nur  etwas  kurz.  Der 
Hinlerleib  hoch,  hinten  der  Quer  nach  etwas  hohl  ein- 
gedrückt ,  an  den  Vorderrandswinkeln  abgerundet  und 
ohne  Stachel,  nach  hinten  zu  allmählig  erweitert  und  am 
Hinterrande  fast  so  breit  als  die  Länge  des  Hinterleibes, 
die  Hlntcrrandswinkcl  lappig  verlängert,  die  Lappen  lang, 
und  von  den  Seiten  breit  gedrückt,  an  der  Spitze  drei  fin- 
gerartig gestellte  Stachelchen ,  davon  der  obere  und  untere 
sehr  spitz,  der  mittlere  aber  abgerundet  und  beulenartig* 
auf  den  Seiten  hinter  der  Mitte  der  Länge  ein  kleines  und 
unter  den  Hinterrandslappen  ein  gleiches,  spitzes  Zähnchen. 
Der  Bauch  wie  gewöhnlich,  abwärts  kegelförmig  eingesto- 
chen punktlrt.  Die  Beine  etwas  kurz,  glänzend,  von  ge- 
wöhnlicher Gestalt;  die  Schenkel  unten  der  Länge  nach 
fein  höckerig. 

Kopf  und  Thorax  rostgelb,    letzter  an  den  Seltcnkan- 
len  hin  und  die  Augenhügelchcn  verloren  braun ,  die  Sei-    ' 


130 


tenkanten  des  Thorax  ziemlich  breit  hellgelb.  Die  Fress- 
zangen gelbbraun.  Die  Taster  ockergelb,  an  den  Endglie- 
dern etwas  dunkler  als  an  den  vordem.  Die  Brust  braun- 
schwarz. Der  Hinterleib  oben  gelb,  in  der  Tiefe  derRük- 
kenstigmaten  rostroth ;  die  Lappen  an  den  Hinterrandswin- 
keln und  die  Zähne  rostroth.  Der  Bauch  rostgelblich,  in 
der  Tiefe  der  Furchen  rostbraun.  Die  Beine  ockergelb, 
an  den  Endgliedern  etwas  dunkler  als  an  den  vordem. 

Vaterland  :    Brasilien. 


Acrosoma    patriiele. 

Tab.  CCX.    Fig.  524.  fem. 


Vorderleib  breit,  rostbraun  mit  weissen  Seiten- 
kanten :  Hinterleib  breit,  gelb,  mit  rostbraunen  Si'ig- 
maten,  an  den  Hinterrandswinkein  zwei  kleine  Sta- 
chelchen über  einander  stehend;  Beine  dunkelrost- 
braun. 

Länge  ^1%'". 

Perty  K.  Sammlung  in  München. 

Kopf  und  Thorax  ziemlich  gleich  hoch  und  etwas  flach 
gewölbt,  letzter  durch  den  unten  ausgebogenen  Vordertheil 
des  Hinterleibes  fast  ganz  bedeckt,  beide  glänzend;  die 
Augenhilgcl  sehr  klein,  braun,  ein  wenig  torstehend,  die 
Augen  ziemlich  in  regelmässiger  Stellung.  Der  Hinterleib 
im  Verhältniss  zum  Vorderleibe  gross,  hinten  so  breit  als 
lang,  flach  gewölbt,  glänzend,  die  Stigmalen  etwas  grösser 
als  gewöhnlich,  an  den  Vordcrrandswinkeln  und  an  den 
Seiten  keine  Stacheln,  an  i\{.'ii  Hinterrandswinkein  ein  etwas 


J^-  ccx. 


J^. 


c^.  J^^^. 


7^.  S2^ 


c-^^^J^:^fe^, 


i:^^?Z^ly 


^  '^24^  *  .J^yi^^^^^^^^ 


^^Z2^e€>/^/?'i.._  J^.JZ3.  ^.  Jr^^^:^^ym.. 


^ .  ^^  *  ^.  oM-^^^. 


131 


aufrechter  kurzer,  kegelförmiger,  spitzer  Stachel  und  hin- 
ten unter  diesem  ein  weit  kleinerer  von  derselben  Form. 
Der  Bauch  glänzend  mit  tiefen  Faltenfurchen ,  die  Zwi- 
schenräume weitschichtig  eingestochen  punktirt.  Die  Beine 
etwas  kurz,  behaart,  unten  die  Schenkel  kleinhöckerig. 

Vorderleib,  Fresszangen  und  Taster  rostbraun,  die 
Kanten  des  Thorax  weiss,  der  Vorderrand  des  Kopfes  gelb- 
lich. Die  Brust  schwarzbraun.  Der  Hinterleib  oben  gelb 
mit  einem  olivenbraunen  Seitenfleck  hinter  der  Mitte  der 
Länge*  alle  Rückenstigmaten  rostbraun,  die  Stacheln  gelb 
mit  rother  Spitze,  die  obern  an  der  Hinterseite  braun- 
schwarz. Der  Bauch  olivenfarbig  schwärzlich ,  gelb  ge- 
mischt. Die  Beine  rostbraun ,  die  Schenkel  dunkler  als 
die  übrigen  Gelenke. 

Vaterland:    Brasilien. 


Acrosoma     affine 

Tab.  CCX.    Fig.  525.  fem. 


Der  flach  gewölbte  Vorderleib  glänzend  dunkel- 
braun,  mit  weisslichen  Seitenkanten,  auf  dem  Rük- 
ken  eine  und  an  den  Seiten  drei  tiefe  Grübchen ;  der 
Hinterleib  hoch,  flach,  kurz,  glänzend,  grünlich  gelb, 
mit  14  Randstacheln;  Beine  braun,  mit  unten  scharf 
gezähnten  Schenkeln. 
Länge  iy^" . 
Perty  K.  Sammlung  in  München. 

Kopf  und   Thorax    breit,    beide   flach    gewölbt,    sehr 
glänzend  5  an  den  Seiten  des  Kopfes  ein  flügelartiger,  klei- 


132 


ner  Auswuchs  mit  scharfzahnigem  Rande;  die  Augenhügel 
nieder,  um  dieselben  die  Fläche  etwas  gerieselt;  die  vier 
Mittelaugen  im  Quadrat,  sohin  ausser  der  Regel  stehend; 
der  Thorax  mit  gerundeten  Seiten  und  mit  einer  zwar  klei- 
nen aber  tiefen  Riickengrube,  an  den  Seiten  drei  Grüb- 
chen ebenfalls  tief,  zwischen  diesen  dieselben  fliigelarligen 
Auswüchse  wie  an  dem  Kopfe,  aber  kleiner  und  weniger 
bemerkbar,  zum  Theil  auch  abgerieben.  Die  Fresszangen 
stark,  stumpf  kegelförmig,  auf  dem  Rücken  an  der  Wur- 
zel wenig  gewölbt.  Die  Taster  von  gewöhnlicher  Gestalt. 
Die  Brust  flach,  kurz,  herzförmig,  glanzlos,  fein  dicht  ge- 
rieselt. Der  Hinterleib  kurz,  fast  breiter  als  lang,  hoch, 
flach  gewölbt,  glänzend,  etwas  weitschichtig  eingestochen 
punktirt,  mit  ziemlich  grossen  Rückenstigmaten,  an  dem 
obern  Rande  hin  14  kleine  Stacheln,  der  zweite  und  fünfte 
am  längsten;  die  Seiten  und  der  ßauch  stärker  und  dich- 
ter eingestochen  punktirt,  letzter  dabei  doch  glänzend  und 
mit  tiefen  Faltenfurchen.  Die  Beine  etwas  kurz,  die  Schen- 
kel unten  reihenweise  mit  scharfen  Zähnchen  besetzt,  die 
Zähnchen  der  vier  Vorderbeine  länger  als  die  der  Hinter- 
beine. 

Kopf  und  Thorax  dunkelrothbraun  mit  gelblichweisser 
Einfassung  an  den  Seitenkanten ;  die  flügelartigen  Auswüchse 
gelb  ;  die  Fresszangen  ganz  dunkelbraun,  die  Brust  fast 
schwarz.  Der  Hinterleib  oben  grünlichgelb,  unten  aufs 
Olivengrüne  ziehend;  die  Rückenstigmaten  rostbraun;  die 
Rückenstacheln  mit  rothen  Spitzen ,  die  grössern  auf  den 
Hinterrandswinkeln  an  der  Wurzel  schwärzlich.  Die  Beine 
rostbraun,  die  Schenkel  und  die  Gelenkspitzen  dunkler. 
Vaterland:  Brasilien. 


''a/^   CCJ[l. 


yU€l.  ^^^. 


j'       .Äy..S^-/. 


7 


133 

Androctoniis    Thoas. 

Tab.  CCXI.   Fig.  526. 


Rötlilichbrauri,  scharfe  gekörnte  Kiele  auf  den 
Tastern  und  auf  dem  Schwänze-,  das  Endglied  des 
letzcern  an  der  Wurzel  des  Stachels  unten  mit  einem 
Zähnclien.  Der  Mittelkiel  auf  dem  Endschilde  des 
Rückens  doppelt. 

Länge  des  Kopfes  4"%  des  Körpers  lO'",  des 
Schwanzes  1"   10"'. 

Das  gaze  Thler  glanzlos.  Der  Vorderleib  vorn  etwas 
schmal,  hinten  stark  erweitert,  mit  breitem  Seltenumschlag 
und  tiefem  Selteneindruck*  der  Vorderrand  etwas  ausge- 
bogen* der  Augenhöcker  ziemlich  breit,  in  der  Mitte  rln- 
nenförmig  hohl,  vorn  und  hinten  mit  einer  Längsrinne  ver- 
bunden; die  Augennäthe  schmal,  kaum  und  unmerklich 
gekörnt,  vorn  bis  zum  Vorderrande  in  gebogenen  Kör- 
nerllnlen  auslaufend,  zwischen  diesen  eine  muschelförmige 
Vertiefung ;  vom  Hinterrande  aus  zwei  gekörnte  Linien 
vorwärts  liegend,  mit  dem  Hinterrande  und  vorn  liegenden 
Körnchen  ziemlich  ein  Quadrat  einschllessend ;  die  übrige 
Fläche  fein  körnig  ,  die  Körnchen  mitunter  in  schiefe 
Reihen  geordnet.  Der  Hinterleib  ia  der  Mitte  eiförmig 
breit  erweitert,  oben  flach  gewölbt  mit  einem  Längskiel 
auf  der  Mitte  der  Ringe,  in  diesen  ein  vertieftes  Längs- 
strichchen;  beiderseits  auf  den  sechs  vordem  Schildern  eine 
doppelte  Reihe  feiner  Körnchen,  seichte  Bögen  beschrei- 
bend*, der  Umschlag  breit;  die  Kiele  des  Endgliedes  stark 
geschwungen,  scharf,  dicht  gekörnt,  der  Mittelkiel  kaum 
VI.  6.  12 


134 


bis  zur  Hälfte  der  Länge  ziehend ,    nicht  scharf,    mit  zwei 
Reihen  solcher  Körnchen ;  die  ganze   Fläche  des  Hinterleibs 
übrigens  fein  gerieselt  und  platzweise  gekörnt.    Der  Schwanz 
dick,    oben    ziemlich    flach,    mit  seichten   Längsrinnen,   nur 
am   vierten   Gliede   grubenförmig  tiefer;   die    Fläche  an   den 
Seiten  und  unten  gerieseil,   die  Kiele  scharf  und  schön  ge- 
körnt,   das   vierte    Glied  nicht  sehr  verlängert,    nur  v/enig 
länger    als    das  dritte;    das    fünfte  nicht  viel  länger  als  das 
vierte,    von  der  Seite  gesehen  oben  und  unten  der  Länge 
nach  in  regelmässiger,  doch  nicht  hoher  Wölbung,   der  un- 
tere Seitenkiel    und  die  Kiele  der  Unterseite  wie  die  vor- 
dem   fein   gekörnt.      Das  Endglied   kurz,    unten    höckerig, 
auf   der  Mitte    mit  zwei    Längsrinnen  und  zwischen   diesen 
mit  einem   Mittelkiele  und  einem  kleinen   Zähnchen  an  der 
Wurzel   des   Stachels  5    dieser  nicht  stark  gebogen,   ziemlich 
lang,    mit   deutlichen    Giftlöchern.      Die    Bauchschilde    mit 
zwei  Längsgruben   hinter  dem  breiten  Umschlage  und  klei- 
nen  Körnchen  am   Hinter-   und   Seitenr^nde;    die  Beule  an 
den  Luftlöchern  gross :    auf  dem   Endschild  zwei  durchlau- 
fende und  zwei  abgekürzte  gekörnte   Kiele.     Die  Fresszan- 
gen an   der    Spitze    vor  den  Zangenfingern  höckerig.     Das 
Wurzelglied  der  Taster  mit  höckerigem  Rande,  das  zweite 
mit  gekörnten   Querreihen,  das  dritte  mit  scharfen   Kanten, 
die    innere    davon   fein    gezähnt,    die   übrigen  gekörnt;    die 
Kanten  des  vierten  Gliedes  ebenfalls  scharf,  die  innern  fein 
gezähnt,  die  folgende  deutlich,  die  dritte  und  die  Rücken- 
kanten sehr  klein,  kaum  merklich   gekörnt.     Die  Hand  des 
Endgliedes    mit   rundem,    etwas    aufgeblasenem   Ballen  und 
scharfen,  über  die  Finger  ziehenden  Kielen,  letztere  wenig 
gebogen,    weit  länger  als  die   Hand,    dünn,    pfriemförmig, 
mit   einer    Längsreihe    gleichweit    von    einander    entfernter 
Höckerchen,  und  feinen  Zähnchen  an  der  Innenseite.     Die 


135 


Beine  mit  scharfen  ,  sehr  fein  gezähnelten  Kanten.  Fünf 
und   zwanzig   Zähne   im    Hrustkarnm. 

Das  ganze  Thier  dunkel  rothbraun  mit  russigem  An- 
striche, besonders  der  Schwanz  unten,  das  vierte  und  fünfte 
Glied  unten  fast  ganz  schwarz,  der  Stachel  braunroth,  an 
der  Spitze  schwarz.  Die  Hände  der  Taster  oben,  und  alle 
Glieder  unten  braunroth,  die  Finger  von  derselben  Farbe, 
an  der  Wurzel  aber  verloren  russfarbig  braun.  Die  Brust- 
kämme gelb.  Die  Beine  von  der  Farbe  des  Körpers,  nur 
etwas  heller,  die  Tarsen  und  die  Spitze  des  Endgliedes 
ockergelb. 

Vaterland:   Afrika. 

Anmerk.  Ein  schönes,  und  das  einzige  mir  bekannte 
Exemplar  befindet   sich  in  dem  k.  Museum  in  München. 


Androctonus    Stenelus. 


Tab.  CCXI.    Fig.  527. 


Gelb-,  Kopf,  Rückenschilde,  der  Körper  und  der 
Schwanz  grob  gerieselt,  die  Rücken  -  und  Schwaiiz- 
näthe  gezähnt;  die  Hände  etwas  dicker  als  der  Vor- 
derarm, die  Finger  an  diesen  nicht  länger  als  die 
Hand. 

Länge  des  Kopfes  und  des  Hinterleibes  zusam- 
men 11",   des  Schwanzes  1"  8"'. 

Von  A.  Peioponnensis  schwer  zu  unterscheiden  und 
wesentlich  nur  darin  verschieden,  dass  die  Finger  der  Hände 
der  Taster  nicht  länger  als  die  Hände,  und  letztere  dicker 
als  der  Vorderarm   sind,  dass  die  zahnartige  Ausbiegung  an 

12  * 


136 


der  innern  Kanten  der  Finger  weit  grösser  und  der  Schwanz 
im  Verhältniss  zum  Körper  weit  länger  ist,  als  bei  Ä.  Pe- 
loponnensis  und  endlich,  dass  die  vier  Kiele  auf  dem  End- 
schilde  des  Bauches  nicht  gezähnt  sind. 

Die  Farbe  ist  durchaus  gelb,  nur  unten  an  den  Sei- 
ten des  fünften  Schwanzgliedes  liegt  der  Länge  nach  ein 
brä'unsicher  Schatten,  Zähne  und  Kanten  aber  sind  wieder 
gelb.     Die  Endhälfte  des  Stachels  ist  rothbraun. 

Vaterland:  zweifelhaft,  sehr  wahrscheinlich  die  Ge- 
gend von  Constantinopel,  woher  ein  Exemplar  nach  Mün- 
chen gebracht  worden  ist. 


Nephila   fuscipes 


Tab.  CCXIl.  Fig.  528.  fem. 


Vorderleib  und  Beine  schwarzbraun,  erster  dicht 
mit  goldfarbigen  Haarschuppen  bedeckt,  auf  dem  Hin- 
terkopfe zwei  kleine  ZahnhÖckerchen;  der  Hinterleib 
in  den  Seiten  und  unten  weiss  gefleckt, 
ange  1     7    . 

Nicht  ohne  Verwandtschaft  mit  N.  fasciculata,  aber 
doppelt  so  gross. 

Der  Vorderleib  breit,  der  Thorax  nicht  viel  breiter 
als  der  Kopf  und  niederer  als  dieser.  Der  Kopf  oben  et- 
was kugelig  gewölbt,  hinten  gegen  den  Thorax  verloren 
niederer,  an  den  Seiten  in  der  Scheidungsfalte  eine  flache 
Grube*  der  Hügel  der  vier  Mlttelaugen  ziemlich  gross  und 
kugelig    gerundet,    der    Hügel    der    Seitenaugen    hoch    und 


137 


schmal;  auf  dem  Hinterkopfe  zwei  kleine  zahnartige  Höcker- 
chen,  nebeneinander  liegend,  und  nicht  so  weit  auseinan- 
der, als  die  von  N.  fasciculata,  vor  diesen  Höckerchen  et- 
was hinter  der  Mitte  zwischen  den  Miltelaugen  und  den 
Höckerchen  zwei  runde  Grübchen,  wie  diese  nebeneinan- 
der 5  der  Thorax  an  den  Seiten  flach  gerundet,  mit  seich- 
ten Seitenfalten  und  einer  ziemlich  tiefen  Quergrube  auf 
dem  Rücken 5  Kopf  und  Thorax  dicht  mit  Schuppenhärchen 
bedeckt.  Die  Fresszangen  sehr  stark,  dick,  gewölbt,  glän- 
zend und  nach  innen  zu  behaart;  die  Fangkralle  etwas  kurz, 
dick  und  stark.  Die  Taster  ziemlich  lang,  übrigens  wie 
gewöhnlich.  Die  Brust  gewölbt,  herzförmig,  glänzend,  an 
den  Seiten  eckig.  Der  Hinterleib  wie  bei  N.  clavipes, 
eben  so  die  Spinnwarzen.  Die  Beine  sehr  lang,  gestaltet 
wie  bei  N.  clavipes,  aber  die  Schenkel  und  Schienbeine 
ohne  die  dichten  längern  bürstenartigen  Haare.  Die  Schen- 
kel, Schienbeine  und  Fersen  rundum  mit  sehr  kurzen  Sta- 
chelborsten besetzt,  unten  in  grösserer  Zahl  als  oben,  alle 
Glieder  überdies  ungemein  fein  mit  sehr  kurzen  seidenar- 
tigen Härchen  versehen,  diese  aber  kaum  sichtbar. 

Kopf  und  Thorax  schwarzbraun,  die  Bedeckung  der 
Schuppenhärchen  gelb,  goldfarbig  schimmernd,  die  braune 
Hautfarbe  nur  wenig  durchschimmernd.  Fresszangen  braun- 
schwarz, eben  so  die  Fangkrallen.  Die  drei  vordem  Glie- 
der der  Taster  und  das  vierte  an  der  vordem  Hälfte  rostroth, 
die  zweite  Hälfte  dieses  und  das  Endglied  braunschwarz. 
Die  Brust  schwarz.  Der  Hinterleib  an  dem  aufgesteckten 
trocknen  Exemplar  braun,  in  den  Seiten  und  unten  weiss 
gefleckt ,  die  Flekken  in  den  Seiten  grösser  als  unten. 
Die  Hüften  gelb,  die  Wurzelglieder  vorn  rostbraun;  alle 
Glieder  der  Beine  schwarzbraun,  Fersen  und  Tarsen  dunk- 
ler ,     fast    ganz  schwarz. 


138 


Dies  ist  die   Beschreibung  der  weiblichen   Spinne,  die 
männliche  ist  mir  noch  unbekannt. 
Vaterland  ? 


N  e  p  li  i  1  a    p  I  u  ni  i  p  e  s . 

Tab.  CCXIII.  Fi^.  529. 


Vorderleib  braunschwarz,  mit  silberweissen  Haa- 
ren dicht  bedeckt*,  Hinterleib  olivenbraun,  reihenweise 
weiss  gefleckt:  Beine  unreingelb,  die  Glieder  an  der 
Spitze  breit  braun,  die  Schienbeine  an  der  Endhälfte 
rundum  mit  einer  schwarzen  Haarbürste. 

Länge  3%'". 

Kine  schöne  Spinne,  von  welcher  sich  ein  einziges 
und  zwar  weibliches  Exemplar  in  der  reichen  Sammlung 
des  Herrn  J.  Sturm  In  Nürnberg,  vorfindet.  Schade, 
dass   diesem   die   zwei   Vorderbeine  abgehen. 

In  der  Gestalt  kommt  diese  Art  mit  Neph.  clavlpes 
überein,  nur  sind  die  Schienbeine  gegen  die  Spitze  zu 
nicht  keulenförmig  verdickt;  an  der  Spitze  der  Schenkel 
des  zweiten  und  vermutlilich  auch  des  ersten  Beinpaars,  so 
wie  an  der  des  Endpaars  befindet  sich  wiederum  eine  Haar- 
bürste, an  welcher  die  Haare  unten  länger  als  oben  sind, 
an  den  Schienbeinen  desselben  Beinpaars  befindet  sich  eine 
solche  Bürste  mit  längern  und  dichter  stehenden  Haaren, 
sich  über  die  Hälfte  des  Schienbeingelenkes  erstreckend. 
Augenstellung,  Fresszangen  und  Taster  haben  nichts  Ab- 
weichendes. 

Der  ganze  Vorderleib  Ist  braunschwarz,  und  mit  lie- 
genden,   etwas    fiizarllgen   Härchen    dicht  bedeckt;  letztere 


cÄ  cajM. 


33^. 


7 


.  33^. 


.^^ 


^^  r^/itY/^^    ///^^/?^^/y^€3. 


'5^  a/^///// //Yi    /^/a^.-^/'// .  J3/.  /d.  //?e?7iy. 


139 


sind  silberwelss,  aber  ohne  Metallglanz,  in  den  Seitenfal- 
ten fehlen  solche,  daher  auf  dem  weissen  Rücken  braun- 
schwarze Seitenflecken.  Die  Fresszangen  und  die  Brust 
sind  schwarz,  erstere  schwarz  behaart,  letztere  mit  silber- 
weissen  Schuppenhärchen  bedeckt.  Kinnlade  und  Lefze 
rostbraun.  Der  Hinterleib  ist  an  dem  trockenen  Exemplar 
olivenbraun ,  oben  hinter  dem  Vorderrande  mit  silberweis- 
sen  Schuppenhärchen,  anfangs  dicht,  dann  lichter  bedeckt; 
hinter  dieser  weissen  Querzeichnung  befinden  sich  auf  dem 
Rücken  weisse  Flecken,  davon  die  grössern  zwei  Längs- 
reihen vorstellen,  weniger  regelmässig  sind  die  Selten  weiss 
gefleckt;  der  Rauch  ist  ebenfalls  olivenbraun,  vorn  hinter 
der  Narbe  ein  Querstrelf  und  ein  aus  Längsfleckchen  zu- 
sammengesetzter Seitenstreif,  wie  die  obern  Flecken  silber- 
welss. Taster  und  Beine  sind  unrein  gelblich,  die  Spitzen 
der  Schenkel,  dIeKniee  und  die  Endhälfte  der  Schienbeine 
rostbraun,  die  Fersen  an  der  Wurzel  gelblich,  übrigens 
sammt  den  Tarsen  und  eben  so  die  Borsten  an  den  Schen- 
keln und  Schienbeinen  schwarz.  Die  Stachelhärchen  an 
den  Beinen  sind  sehr  fein  und  ebenfalls  schwarz. 
Vaterland  :   Louisiana. 


Zilla  acalypha. 

Tab.  CCXIII.  Fig.  530.  nias.  Fig.  531.  fem. 


Vorderleib  erdgrün,  die  Kanten  und  ein  Rücken- 
stricliclien  schwarz;  Hinterleib  weiss  oder  gelb,  vorn 
zwei  Schiefflecken,  hinten  ein  Län:>sband  und  schiefe 
Seitenstreifen  schwarz. 

Länge   des  Mannes  l'/jj  <'es  Weibes  2"'» 


140 


Aranea  acalypha  ff^alck.  Faun.  par.  II.  p.    199-  n.  20- 
Epeira   acalypha  JValch,  Tabl.  d.  ar.  p.  60.  n.  32. 
Zilla  decora  Uebersicht  d.  Ar.  p.  5. 

Eine  in  hiesiger  Gegend  nicht  besonders  seltene  Spinne, 
von  welcher  das  Männchen  sehr  sparsam  gefunden  wird. 
Die  Weibchen  legen  im  Gesträuch  ihr  vertikales  Netz  ge- 
rade so  wie  die  Miranda  cucurbitina  an.  Der  Vordcrleib 
ist  im  Verha'Itniss  zum  Hinterleib  etwas  klein,  der  Kopf 
ziemlich  gewölbt,  mit  einem  vorstehenden  Höckerchen,  auf 
welchem  die  zwei  vordem  Mittelaugen  sitzen,  sie  stehen 
nahe  über  dem  Vorderrande;  der  Brustrücken  ist  ebenfalls 
gewölbt,  ziemlich  breit  und  an  den  Seiten  gerundet.  Der 
hochgewölbte  Hinterleib  an  den  Seiten  etwas  zusammen- 
gedrückt, mit  kurzem  Bauche.  Die  Beine  von  ganz  ge- 
wöhnlicher Gestalt,    nur   etwas  kurz. 

Der  ganze  Vorderleib  olivenfarbig  gelb,  oder  eigent- 
lich erdfarbig  hellgrün j  die  Augen,  die  Seitenkanten,  ein 
Ls^gsstrichchen  auf  dem  Rücken,  sich  von  einem  Rücken- 
grübchen vorwärts  ziehend,  schwarz,  an  den  Seitenkanten 
überdiess  meistens  noch  drei  Schattenfleckchen  braun.  Der 
Hinterleib  schön  hellgelb,  oben  ins  reinweisse  übergehend, 
hinter  dem  Vorderrande  drei  Längsflecken  hintereinander 
liegend  dunkelbraun,  beiderseits  des  zweiten  ein  Schief- 
fleckthen  und  hinter  dem  dritten  ein  hinten  sich  etwas  ver- 
schmälerndes Längsband  schwarz,  letzleres  an  den  Selten 
wellenrandig ,  eInwendIg  auf  der  Vorderhälfte  gelb  und 
braun  gemischt,  meistens  mit  zwei  Paar  weisser  Fleckchen; 
an  den  Seiten  vier  schwarze  Bogenstreifen,  von  unten 
kommend  und  oben  ins  Braune  oder  RÖthllche  übergehend; 
ein  grosser  Fleck  über  der  Einlenkung  sich  schief  rück- 
wärts verlängernd,  so  wie  der  Bauch  und  mit  diesem  zu- 
sammen treffend  schwarz,  auf  letzterm  zwei  gerade  Längs- 


141 


striche,  und  vier  Fleckchen  um  die  Spinnwarzen  Hegend, 
gelb.  Die  Fresszangen  bräunlichgelb.  Die  Brust  schwarz. 
Die  Beine  und  Taster  grünlichgelb,  an  der  Rückseite  der 
Schenkel  der  vier  Vorderbeine  ein  schwarzes  Längsstrich- 
chen,  ein  solches  unten  und  alle  Glieder  überdiess  an  der 
Spitze  schmal  schwärzlich. 

Das  Männchen  ist  viel  schlanker  als  das  Weibchen, 
und  hat  verhältnissmässig  etwas  längere  Beine.  In  der 
Zeichnung  stimmt  es  mit  letzterm  übercin:  der  Mittelstrich 
auf  dem  Vorderleib  ist  länger  und  deutlicher,  der  Hinter- 
leib, besonders  in  den  Seiten,  mehr  rostroth  gemischt  5  die 
Taster  grünlichgelb  wie  die  Beine,  letztere  ohne  schwarze 
Längsstriche  an  den  Schenkeln  der  zwei  Vorderpaare :  das 
Kniegelenk  der  Taster  und  das  folgende  sehr  klein,  mit 
einer  starken  Rückenborste ,  das  Endglied  gewölbt  und 
bräunlichgrün*  die  Genitalien  kastanienbraun,  höckerig  und 
mit  Zähnchen  versehen. 

Im  Monat  Juni  sind  die  Männchen  vollständig  ausge- 
bildet. 

Vaterland:  Ich  fand  sie  In  mehreren  Gegenden  von 
Deutschland.  In  hiesiger  Gegend  gehört  sie  nicht  zu  den 
Seltenheiten,  nur  lebt  das  Männchen  verborgen  und  ist 
deswegen  selten  zu  finden.  Sie  bewohnt  niederes  Gebüsch 
in  Waldungen,  besonders  der  Feldhölzer,  auch  kommt  sie 
in  Hecken  der  Felder  und   Gärten  vor,  doch  seltener. 


142 

Zilla  reticiilata. 

Tab.  CCXIV.  Fig.  532.  mas.    Fig.  533.  fem. 


Vorderleib  oelblicii,  eine  Rückengabel  und  die 
Seitenkanten  scbvvarz ;  Hinterleib  gelb  und  grün  ge- 
mischt, ein  wellenrandiges  Rückenfeld  dunkeler,  in 
diesem  vorn  weisse  Flecken  und  ein  rostrothes  Strich- 
chen. 

Länge  des  Mannes  2,%  bis  3"',  des  Weibes  4 
bis  4V2'". 

Aranea  reticiilata  Linn    Syst.  nat.  I.  II.  1030.  n.  2. 
Araneus  x-notatus   Clerck.  aran.  siiec.  46.  n.  14. 

„         segmentatus  ibid.  45«  n.  13 
Schaeff.  icon.  ins.  t.  158.  f.  7. 

Aranea  inclinatac  fFalch.  Fn.  var.  IT.   p.  201.  n.  26- 
Epeira  inclinata  fValch.  Tabl.  d.  ar.  62.  42. 

u  »  JValch.  Hist.  nat.  d.  aran.  Liv.  5«  t.  2. 

Siindev.  V.  H.  1832.  p.  250.  n.  U. 

Der  Kopf  mit  dem  Brustrücken  ziemlich  gewölbt,  er- 
ster gegen  die  Augen ,  letzter  gegen  die  Selten  abgedacht 
niederer,  auf  dem  Brustrücken  hinten  eine  grosse,  tiefe 
Grube  und  an  den  Seiten  Quereindrücke,  letztere  nicht 
besonders  deutlich,  die  ganze  Fläche  stark  glänzend.  Die 
Fresszangen  an  der  Elnlcnkung  etwas  knieartig  oder  win- 
kelig vorstehend,  übrigens  gegen  die  Brust  einwärts  ste- 
hend und  ziemlich  lang.  Die  Taster  dünn,  ziemlich  lang, 
beim  Weibe  wie  gewöhnlich,  beim  Mannne  an  der  W^ur- 
zel  des  Endgliedes  oben  ein  langes  doppeltes  Stielchen. 
Der  Hinterleib  beim  Weibe  eiförmig,  dick,  gewölbt,  beim 
Manne  viel  schlanker  und  länglich  eiförmig.  Die  Beine 
dünn  und  lang,  bei  dem   Manne  sehr  lang. 


^a/:  CCJII 


^n.-^^/COy  yt^i^^;/y.Az^ 


// 


^  ^/i^^j  y^-  yJ^^^y^^i 


143 


Der  Vorderleib  weisslich  mit  gelbbräuulichem  oder 
röthlichem  Anstriche,  vorn  meistens  etwas  dunkeler,  auf 
dem  Rücken  ein  vorwärts  liegender  Gabelstrich,  schmal 
aber  deutlich  ,  in  der  Form  einer  Stimmgabel,  und  an  den 
Selten  die  Einfassung  schwarz  oder  schwarzbraun,  hinter 
den  Seitenaugen  noch  ein  Längsfleckchen  dunkelbraun.  Die 
Fresszangen  von  der  Farbe  des  Kopfs,  doch  etwas  dunke- 
ler. Die  Taster  gelblich,  die  Endglieder  etwas  dunkler, 
das  dritte  an  der  Wurzel  beim  Weib  ziemlich  breit  schwarz; 
das  Endglied  der  männlicheVi  Taster  bräunlich,  die  Geni- 
talien kastanienbraun.  Der  Hinterleib  gelblich  oder  weiss- 
lich mit  olivengrünlicher  und  bräunlicher,  mitunter  auch 
röthlicher  Mischung,  auf  dem  Rücken  ein  vom  Vorderrande 
bis  zu  den  Spinnwarzen  ziehendes  Längsfeld  dunkeler,  mit 
welligem,  bräunlich  verdunkeltem  Rande,  in  diesem  vorn 
zwei  weisse  Querllockchen  hintereinander,  und  hinter  die- 
sem zwei  weisse  Fleckchen  nebeneinander,  gewöhnlich  beide 
letztere  zusammen  ein  von  einem  rostrothen  Strichchen 
durchschnittenes  Dreieck  vorstellend,  der  rostrothe  Strich 
zuweilen  bis  zur  Spitze  ziehend;  hinter  diesem  Fleck  vier 
Bogenfleckchen  oder  Querfleckchen  hintereinander,  gewöhn- 
lich durchschnitten  und  vorn  mit  einem  anliegenden  weis- 
sen Strichchen  erhöhet;  der  welh'ge  Rand  nach  aussen 
weiss  begrenzt.  Auf  dem  Bauche  ein  olivenbraunes  Längs- 
band zwischen  zwei  geraden ,  schön  gelben  Längsllnien. 
Die  Beine  gelblich,  grünlich  oder  röthllch,  an  den  Schen- 
keln schwarze  Punkte,  von  welchen  die  Stachelborsten  aus- 
gehen; gewöhnlich  sind  die  Endglieder  dunkeler  und  mehr 
aufs   Röthllche   ziehend. 

Die  Zeichnung  des  Mannes  ist  wie  beim  Weibe,  oft 
dunkler,  mehr  ineinandergeflossen  und  undeutlicher;  die 
vier  Vorderbeine  roströthllch. 


144 


Im  Monat  September  und  October  sind  die  Männchen 
vollständig  ausgebildet  und  dann  sieht  man  solche  mei- 
stens in  der  Nähe  des  Gewebes  des  Weibes,  mit  letztern 
beisammen.  Sie  ist  gemein  und  allenthalben  in  Gärten  und 
Vorhölzern  anzutreffen. 

Vaterland;  Schweden,  Deutschland  und  Frankreich. 


Zilla  albiinacula. 

Tab.  CCXV.   Fig.  534.  mas.  Fig.  535.  fem. 


Vorderleib  gelbbraun;  Hinterleib  braun,  das  ge- 
zackte Rückenfeld  dunkeler,  beiderseits  mit  einer  gel- 
ben Randlinie,  am  Vorderrande  ein  Uuerfleck  weiss ; 
die  Beine  gelblich  weiss  mit  schwarzen  Gelenkspitzen. 

Länge  des  Mannes  ly/'',  des  Weibes  2V^'". 

Koch  in  Herrich-  Schaeffer  D.  Ins.  h.  124.  n.  21.  22. 

Der  Vorderleib  in  Hinsicht  des  Hinterleibes  beim 
Weibe  etwas  klein,  in  der  Mitte  etwas  hoch,  der  Kopf 
vorn  niederer  als  hinten ,  nicht  gross ,  vom  ßrustrücken 
ziemlich  deutlich  unterschieden,  glänzend  und  mit  Härchen 
durchsichtig  bedeckt ;  der  Thorax  gewölbt,  glänzend ,  mit 
einem  Rückengrübchen,  hinten  stark  abfallend. Do  r  Hin- 
terleib kurz,  eiförmig,  dick,  gewölbt.  Die  Fresszangen  et- 
was kurz.  Taster  und  Beine  dünn,  lang,  übrigens  wie 
gewöhnlich  geformt. 

Der  Kopf  gelbbraun ,  der  Thorax  gelblich ,  an  den 
Seitenkanten  etwas  dunkler.  Die  Fresszangen  und  die 
Brust  rÖthlichbraun.    Die  Taster  bräunlichgelb  oder  gelbli^ch, 


J^^.CCXF. 


*^ 


T 


734-.     ^:Ay^c^^^   ..^i./6'6 


6^/^^^^^/ 


'/^._  ?_Vv</.  S33. 


z-^/.    /^'/'^^l^. 


'^ .  S3^/^^.  y?/^^^^i^^^^^^^^•—  <-^^.  -^'3/.  y^/. /v^e/??-. 


145 


die  Glieder  an  der  Spitze  braunschwarz.  Der  Hinterleib 
hell  kaffeebraun,  dunkelbraun  netzförmig  geädert;  das  Rük- 
kenfeld  hinter  den  Rückengrübchen  dunkler,  etwas  schmal, 
seitwärts  gezackt,  vorn  ziemlich  gerade  abgeschnitten,  zwi- 
schen den  Zacken  der  Quere  nach  vertrieben  schwarz,  eben 
so  an  dem  Rande ;  beiderseits  an  diesem  Zackenfelde  ein 
Zackenstreif  hellgelb,  mit  braunem  Schatten  in  der  Mitte 
der  Länge  nach;  an  dem  Vorderrande  ein  hinten  einge- 
kerbter Querfleck  dunkelkaffebraun,  hinter  diesem  ein  sol- 
cher Querfleck  weiss,  bräunlich  geädert*  von  letzterm  bis 
zum  dunklern  Rückenfelde  die  Fläche  heller  braun  mit  ei- 
nem schwarzen  Querstrich  in  der  Mitte;  die  Seiten  braun, 
abwärts  verloren  heller;  der  Bauch  schwarz  mit  zwei  gel- 
ben Bogenstreifen  gegen  einander  über  liegend ,  vor  den 
Spinnwarzen  noch  zwei  Punktfleckchen  gelb.  Die  Schen- 
kel der  Beine  weiss,  mit  einem  schwarzen  Ringe  vor  der 
ockergelben  Spitze;  die  folgenden  Glieder  ockergelblich  mit 
schmaler  schwarzer  Spitze  und  meistens  undeutlichen  Rin- 
gen an  den  Schienbeinen. 

Das  Männchen  trifft  in  den  Hauptzeichnungen  mit  dem 
Weibchen  überein,  nur  sind  diese  undeutlicher.  Der  Hin- 
terleib ist  schmäler,  mehr  länglich  eiförmig;  der  weisse 
Querfleck  am  Vorderrande  heller,  das  Rückenfeld  dunkler, 
die  Linie  an  dem  Zackenfelde  weniger  scharf  und  von 
Farbe  weisslich.  Die  Taster  gelbbräunlich  mit  schwarzen 
Genitalien.  Die  Beine  merklich  länger ,  bräunlich  ocker- 
gelb, die  Schenkel  heUer,  die  der  vier  Vorderbeine  auf 
dem  Rücken  schwärzlich,  zuweilen  die  Schenkel  und  Schien- 
beine der  zwei  Hinterpaare  braun  geringelt. 

Vaterland.     Deutschland.     In  hiesiger  Gegend  nicht 
selten.     Man  findet  sie  auf  niederm  Gesträuch.     Im  Monat 


146 


Juni    haben    die    Männchen    zur    rortpflanziing    vollkommen 
reife  Taster. 


Ziila  montana. 


Tab.  CCXV.    Fig.  536.  mas.  Fig.  5:i7.  iem. 


Vorderleib  gelblichbraun,  auf  dem  Kopfe  ein 
Läiigsstreif  schwarz.  Hinterleib  staubbraun,  das  Rük- 
kenfeld  dunkler,  an  den  Seiten  gekerbt,  am  Vorder- 
rande ein  weisses  Fleckchen  mit  schwarzem  Kern. 
Beine  bräunlichgelb,  schwarz  gefleckt. 

Länge  des  Mannes  2V2"5  fies  Weibes  3'",  auch 
grösser. 

Hoch  in  Henrich-  Schaeff er  D.  Ins.  H.  125.  n.  19. 

Mit  Z.  alblniacula  verwandt,  von  derselben  Gestalt, 
nur  der  Rücken  des  Hinterleibs  etwas  flach  und  die  Au- 
gen etw^as  weiter  auseinander  stehend. 

Kopf  und  Brustrücken  hellbraun  oder  gelblichbraun, 
auf  dem  Kopfe  vertrieben  dunkler,  mit  einem  hinten  erwei- 
terten schwarzen  Längsstreif;  die  Kanten  des  Brustrückens 
schmal  braunschwarz.  Der  Hinterleib  hellbraun,  auch  gelblich- 
braun,  mit  etwas  dunklerm  vom  Vorderrande  bis  zur  Spitz 
durchlaufendem  Pvückenfelde,  dieses  an  den  Selten  ziemlich 
tief  gekerbt,  schwarz,  einwärts  der  schwarze  Rand  In  die 
Grundfarbe  vertrieben,  auswärts  mit  einer  feinen  weissen 
Linie  begrenzt;  in  dem  Rückenfelde  vorn  längliche  weisse 
Flecken  hinter  einander  liegend  und  mit  schwarzem  Kerne, 


147 


hinten  als  schwarze  Fleckchen  fortsetzend  und  eine  Mit- 
tellinie der  Länge  nach  bildend,  an  dieser  hinten  schwarze 
Querstrichchen,  oben  mit  schmälern  weissen  erhöht  5  die 
Seiten  unten  dunkelbraun,  oben  bis  zum  Rückenfelde  ver- 
loren gelb  mit  rostrothen  netzförmigen  Aderzügen,  Der 
Bauch  schwarz  mit  gelblicher  Einfassung,  in  dieser  die  ge- 
wöhnlichen Bogenstreifen  höher  gelb^  Die  Beine  ocker- 
gelb, die  Schenkel  heller  oder  weiss,  ein  Fleckchen  unten 
an  der  Wurzel,  eins  in  der  Mitte  und  die  Spitze  schwarz; 
die  übrigen  Glieder  mit  schwarzen  Punklfleckchen  und 
schwarzen  Spitzen.  Fresszangen  und  die  Brust  braun.  Die 
Taster  ockergelb  mit  schwarzen   Gelenkspitzen. 

Männchen  und  Weibchen  sind  in  der  Färbung  einan- 
der gleich  ;  ersteres  hat  merklich  längere  Beine.  Die  Ta- 
ster sind  kurz,  ockergelb,  mit  bräunlichgelbem  Endgliede 
und  schwarzbraunen   Genitalien. 

Vaterland:  Sehr  wahrscheinlich  eine  Bewohnerin 
der  Mittel-  und  Voralpen.  Ich  fand  sie  in  den  Nassfelder- 
Alpen  im  Salzburgischen,  wo  sie  auf  Rhododendron  ziem- 
lich  häufig  vorkommt. 

V^ermuthlich  erhalten  die  Männchen  im  Frühjahr  ihre 
Vollständigkeit.  Ich  sammelte  gegen  das  Ende  des  Monats 
August  mehrere  männliche  Exemplare,  brachte  solche  in 
Gläser  aufbewahrt  und  mit  Stubenfliegen  gefüttert,  bis  spät 
in  den  October  lebend  durch  5  in  diesem  Monate  häuteten 
sie  sich,  und  erlangten  zur  Fortpflanzung  ausgebildete  Ta- 
ster. Diese  frühe  Entwicklung  schreibe  ich  der  Zsmmer- 
wärme  zu,  in  den  Alpen  ist  solche  zu  dieser  Zeit  nicht  zu 
erwarten. 


148 


Zilla  calophylla. 


Tab.  CCXVI.   Fio-.  538.  mas.  Fig.  539.  fem, 


Vorderleib  bleichgelb,  Kopf  und  die  Seitenkan- 
ten braun ;  Hinterleib  grauweiss,  ein  grosser  wellen- 
randiger  Laubfleck  schwarz  eingefasst,  ein  Längs- 
streif in  diesem  heller.  Beine  gelblich,  braun  gerin- 
gelt. 

Lister  de  aran.  tit.   10.  et  11. 

Ar  an.  calophylla  fValck.  Faun.  par.  II.  p.  200.  n.  25. 
Epeira  calophylla   Walck.  Tab.  d.  ar.  p.  62.   n.  40. 
,  .  Sundev.  V.  H.  1832.  p.  252.  n.  12. 

Der  Vorderleib  im  Verhältniss  des  Hinterleibes  etwas 
klein,  glatt  und  glänzend,  der  Kopf  der  Länge  nach  ziem- 
lich stark  gewölbt  und  etwas  dick,  licht  behaart,  mit  ziem- 
lich vorstehenden  Augen;  die  mittlem  im  Quadrat  stehend, 
die  äussern  auf  einem  schiefen  Hügel,  ziemlich  einander 
genähert;  der  Brustrücken  fast  so  hoch  als  der  Kopf,  ziem- 
lich halbkugelförmig,  mit  einer  grossen  Rückengrube,  die 
Seitenkanten  einen  ovalen  Bogen  beschreibend  und  mit  ei- 
ner Ausbuchtung  in  den  Kopfrand  übergehend.  Die  Ta- 
ster von  gewöhnlicher  Gestalt ,  das  Endglied  kegelförmig, 
etwas  gerieselt.  Die  Fresszangen  stark,  etwas  geschwun- 
gen, vorn  stark  gewölbt,  doch  nur  weuig  über  den  Kopf- 
rand vorstehend.  Die  Brust  etwas  klein,  gewölbt,  läng- 
lich herzförmig,  hinten  in  eine  Spitze  verlängert,  an  den 
Seiten  mit  schmalen,  schiefen,  strahlenartig  Hegenden  Rip- 
pen.     Der  Hinterleib  gross,  oval,  ziemlich  hoch,  auf  dem 


^  CCIfT. 


<_J^yy  .  .■74'/J  *    yye/^/7r/ //r/////^      /y///^iyt^J. 


ey^ly: 


149 


Rücken  etwas  (lach  und  etwas  rauh  mit  Härchen  besetzt. 
Die  Spinnwarzen  kurz.  Die  Beine  ohne  besonderes  Merk- 
mal, die  zwei  vordem  ungefähr  andertlialbmal  so  lang  als 
Vorder-  und  Hinterleib  zusammengenommen. 

Der  Vorderleib  oben  blass  hornfarbig  gelb,  der  Kopf 
bräunlich  mit  drei  dunklern  Längsstrichen,  ein  Strich  in 
derMittr,  die  andern  an  den  Seiten  gegen  die  äussern  Au- 
gen ziehend  und  hinten  in  einen  braunen,  die  Rückengrube 
des  Thorax  ausfüllenden  Fleck  auslaufend  und  sich  mit 
diesem  vereinigend;  die  Seitenkanlen  schwarz.  Die  Fress- 
zangen dunkel  rosibraun,  ein  Fleck  an  der  innern  Seite 
hellrostr(  th.  Die  Brust  schwarz ,  mit  einem  kegelförmi- 
gen gelben  Längsfleck.  Die  Kinnladen  und  Lefze  braun, 
dick,  gelblich  eingefasst.  Der  Hinterleib  grauweiss  aufs 
Röthliche  spielend,  auf  dem  Rücken  ein  grosser  wellcnran- 
diger,  fast  die  ganze  Rückenfläche  einnehmender  Laubfleck 
etwas  dunkler,  mit  schwarzer  Einfassung  und  vorn  beider- 
seits in  einen  Längsfleck  erweitert,  in  der  Mitte  ein  seit- 
wärts etwas  zackiger  Längsstreif  heller  als  die  Grundfarbe, 
vorn  ins  Silberweisse  übergehend  ,  auf  der  Hinterhälfte 
paarweise  schwarze  Bogenfleckchen,  vorn  mit  weissen  Mond- 
^"n  belegt i  in  den  Seiten  braun  schattig  verdunkelt  und 
«ueistens  mit  schwarzen  Punktfleckchen  durchmischt,  am 
Laubfleck  hin  die  Grundfarbe  ins  Silberweisse  vertrieben; 
auf  dem  Bauche  ein  breiter  Mittelstreif  schwarz,  seitwärts 
an  diesem  ein  Längsstreif  gelblich  weiss,  die  Schilder  hell- 
gelb. Die  Spinnwarzen  braunschwarz.  Die  Beine  blass 
durchsichtig  gelblichweiss,  fein  braun  gerieselt,  an  den 
Schenkeln  und  Schienbeinen  ein  Ring  und  die  Spitze 
schwarz,  auch  die  Spitze  der  Kniee,  der  Fersen  und  Tar- 
sen schwarz. 

VI.   6.  13 


150 


Die  männliche  Spinne  sieht  der  oben  beschriebenen 
weiblichen  in  der  Zeichnung  gleich,  ist  aber  etwas  dunk- 
ler, die  Grundfarbe  des  Vordcrleibes  mehr  gelb,  die  vier 
Vorderbeine  rostgelblich  und  die  Ringe  dunkler.  Der  Hin- 
terleib ist  schuiiichtiger  und  borstiger.  Die  Beine  sind 
viel  länger,  besonders  die  zwei  vordem.  Die  Taster  sind 
kurz,  von  gewöhnlicher  Form,  das  dritte  und  vierte  Glied 
ziemlich  gleichlang,  das  Endglied  muschelfö'rmig,  die  Ge- 
nitalien klein  und  höckerig.  Ende  Juli  und  im  August  fin- 
det man  die  Männchen  mit  vollständig  ausgebildeten  Ta- 
stern, 

Diese  Art  hält  sich  am  liebsten  in  den  Häusern ,  be- 
sonders gern  an  Gangfenstern  auf,  hier  legt  sie  ihr  Fang- 
netz gleich  den  Kreuzspinnen  fast  dicht  an  das  Fenster  an, 
wird  aber  meistens  in  dem  nahe  an  diesem  Netze  ange- 
brachten, etwas  sackförmigen  Gewebe  ruhend,  angetroffen. 

Vaterland:  In  Franken,  häufig  in  den  Häusern  der 
Stadt   Bamberg. 


13* 


151 


T  e  t  r  a  g  n  a  t  h  a   1  u  n  a  r  i  s . 

Tab.  CCXVI.   Fig.  540. 


Vorderleib  braun,  der  Kopf  lieller.  Hinterleib 
olivengrün,  fijnf  Bogenflecken  auf  dem  Rücken,  einer 
in  der  Seite  gelblich  weiss.  Die  gelben  Beine  rost- 
braun geringelt. 

Länge  3  V^'". 

Der  Kopf  ziemlich  gewölbt,  eben  so  der  BrustrUcken, 
dieser  in  der  Mitte  oben  eingedrückt  nnd  in  dem  Eindruck 
eine  kleine  Längsgrube.  Der  Hinterleib  etwas  kegelförmig 
spitz  nach  hinten  auslaufend,  vorn  mit  sehr  hohem  buckli- 
chem  Rücken.  Die  Taster  etwas  kurz,  mit  etwas  verdick- 
tem Endgliede.  Die  Beine  nicht  sehr  lang,  die  Schien- 
beine  etwas  stark,   Fersen  und  Tarsen  aber  sehr  dünn. 

Der  Kopf  gelblich,  der  Hrnstrücken  braun,  etwas 
dunkel,  am  Rande  ein  wenig  heller.  Die  Brust  braun. 
Die  Fresszangen  und  Taster  ockergelb ,  das  Endglied  der 
letzlern  bräunlich.  Der  Hinterleib  olivengrün,  auf  dem 
Rücken  fünf  in  der  Mitte  schmal  durchbrochene  Bogen- 
streifen  gelblichweiss,  die  vordem  kürzer;  in  den  Seiten 
ein  Mondfleck  von  derselben  Farbe:  der  Hauch  ohne  Zeich- 
nung  dunkel  olivengrün.  Hüften,  Schenkel,  Kniee  und 
Schienbeine  gelb,  Schenkel  und  Schienbeine  rostbraun  ge- 
ringelt: Fersen  und  Tarsen  rostbraun. 

Vaterland:  Brasilien. 


152 


Anmerk.  Nur  ein  in  Weingeist  aufbewahrtes  weib- 
liches Exemplar,  wovon  ich  Abbildung  und  Beschreibung 
entnommen  habe,  befindet  sich  in  dem  königl.  Museum  in 
München,     Der  Mann  ist  noch  unbekannt. 


Y  er z  e  i  c  h  ni  fs 


der  im   VI.  Bande 


beschriebenen  und  abgebildeten   Arten. 


Pag.  Tab.  Fig. 
A c  losoma 

affine 131  CCX  525 

bifurcatum   124  CCIX  521 

digitalum    128  CCX  523 

ßaveolum  126  CCX  522 

patriiele   139  CCX  524 

Sicainsonii    121  CCIX  519 

transilorium 119  CCVill  518 

P^igorsii 123  CCIX  520 

Ama  II  r  ob  ins 

ferox    41  CXCI  460.  461 

montanns 48  CXCII  465 

suhtcrrancus  Koch  Üebers 45 

terrestris 45  CXCll  463.  464 

tetricus    43  CXCI  462 

Androctonus 

Aeneas  3  CLXXXl  432 

Agamemnon    103  CCV  506 

Ajax   53  CXCIII  467 

Diomedes 75  CXCIX  485 

Eiirialus ^    25  CL XXXVII 448 

Eurilochus    27CLXXXVII449 

Hector 6  CLXXXl  433 

Stenelua   135  CCXI  527 

Thersites  61  CXCIII  466 

Thessandriis   79  CXCIX  486 

'J'hoas  133  CCXI  526 

Aranea 

acalypha  140 


•    • 


•    «    •  •    •    • 


•    • 


•    • 


»   •   • 


•     • 


•    •    •  •   •    • 


•     • 


154 

Pag.  Tab.         Fig. 

calophylla  JValch 148 

carnifex  F.    14 

coroUata  L 100 

crratica  JJ'alcl; 14 

inclinata  FValck 142 

Japidosa  fJ'alch 28 

liicifuga  fValcli 54 

nigrita  F 90          

nutrix  JJ'alch 9 

rcticiilata  L 142 

segmentatus  Clei^ch 142 

serratipes  Sehr 98 

signata  fValch 98 

terrcstris  ff'id 45 

xnotatus   Clerch 142 

Asageiia 

phalerata  Sundev    99 

serratipes 98       CCIV       502-  503 

Cheiracanthiiim 

Carnifex  14  CLXXXIV  438.  439 

Nutrix 9  CLXXXII  434.  435 

Pelasgiciim    12  CLXXXIII  436.  437 

Club  io na 

cornta  16   CLXXXV  440 

diimctoriim  Hahn   14 

erratica  IValch 14 

ferox  ff'alch 41          .  •  • 

incomta   18  CLXXXV  442 

lapidicola  Ltr 28 

lapidicolens    ff'alch 28 

nutrix   9 

pallens   19  CLXXXV  443-  444 

putris  17   CLXXXV  441 

D I  assus 

ater  Ltr 88         .  •  •          ... 

brevimanus  24  CLXXXVI  447 

lapidicola  28  CLXXXVII 450.  451 

lentignosus    39        CXC       459 

licifugus  ff'alch 54 

„         Koch.   Crust 37 

lutescens •. .  .  21  CLXXXVI  445 

juaxillosus  fFid 9 


■   •  •   • 


•    • 


•   •   ■ 


•   * 


•    •    •  «    « 


«    • 


155   _ 

Pag.         Tab.  Flg. 

inclanogastcr  Ltr 54          ...  ... 

phaleratiis  Sund 99          ...  ... 

rufus 33  CLXXXIX  453.  454 

sericeus  37       CXC  457.  458 

severus    22  CLXXXVI  446 

signifer 31  CLXXXVIII452 

Troglodytes    35  CLXXXIX   455.  456 

Eury  som  a 

scutatum    1/7     CCVIII  517 

l'ilis  tat  a 

atra  /J^i'd 88  

femoralis  /f^id 57          ...  ... 

incerta  //Yc? 28  

maculata  /Ft'd 62          ...  ... 

£ p  e  ira 

acalypha  fVied 140         .  •  .  ... 

calophylla   fFafch.   Sund 148          .  •  •  ... 

inclinata  ffcdck.  Sund 142 

31  acaria 

aarulenta 94       CCIII  499 

fastuosa 92       CCIII  984 

formosa   97       CCIII  501 

guttulata   95       CCIII  506 

nitens    91       CCII  497 

M  elanophora 

Argoliensis  72    CXCVIII  483 

atra  88        CCI  493 

bimaculata    81          CC  48S 

clecla   83          CC  490 

ßavimana    73    CXCVIII  484 

oblonga 80         CC  487 

pedestris   82         CC  489 

petrensis    89        CCI  494.  495 

pumila 68     CXCVII  480.  481 

pusiUa    90        CCII  496 

i>ubterranea    85          CCI  491.492 

violacea    71   CXCVIII  482 

Nephila 

Juscipes  136     CCXII  528 

plumipes   138     CCXIII  529 

1'  ha  langt  um 

phalcratum  Panz 99         ...  ... 


156 

Pag. 
P  hriiroli  thus 

corollatus    100 

erythrocephalus    109 

ftstivus    110 

hamatus 105 

lunatus 107 

minimus 111 

ornatus 114 

rufescens 113 

trifasciatiis     HG 

P  y  t  honissa 

exoruata   ^Z 

fiisca 5ft 

Uicifiiga   54 

lugnbris   GO 

jnaciilala    Gl 

occulla    58 

tricolor    G7 

varians     65 

Telragnatha 

liinaris   .  .    115 

Th e  ridio  n 

albomaculatuni   Sund 100 

Signatuiu  /f'akk 98 

Zilla 

acalypha   139 

albimacula 144 

calophylla   148 

dccora  Uebers 139 

montana   146 

reticulata     142 


Tab. 


Fis 


CCIV 

504. 

505 

CCVI 

510 

CCVII 

511. 

512 

CCVI 

507. 

508 

CCVI 

509 

CCVII 

513 

CCVIIl 

515 

CCVII 

514 

CCVIII 

516 

CXCVI 

476. 

477 

cxcv 

471 

CXCIV 

469. 

470 

cxcv 

473 

CXCVI 

474. 

475 

CXCVI 

472 

CXCVII 

479 

CXCVII 

478 

CCXVI     540 


CCXIII  530.  531 

CCXV  534.  535 

CCXVI  538.  539 

•   •  •  •   •  • 

CCXV  536.  537 

CCXIV  532.  533 


BOS 


ON  PUBLIC  LIBRARY 


3  9999  03197  520  2