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Getreu uach der Natur abgebildet und beschrieben.
(Fortsetzung des Halin'sehen Werkes.)
Von
G. L. KOCH;
Königl. Bayer. Kreis- Forstrath in Regensburg.
■
Sechster Band.
Mit 36 fein ausgemalten Tafeln.
NÜRNBERG,
in der Zeh'schen Buchhandlung.
1839.
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Druck der Campeschen 0/ficin.
J^^. CLXXXI.
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\<7. 433. *
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A n d r o c t o 11 u s A e n e a s,
Tab. CLXXXl. Fi^. 432,
Oiivenfarbig; schwarz, Kopf und Hinteiieibsscliilde
dicht gekörnt, drei Kiele auf letztern; die Hände
diinn, nicht so dick als der Vorderarm, mit langen
dünnen Fingern; der SchAvanz^ dick, mit hohen ge-
körnten Kielen.
Länge des Kopfes 3V2'", des Körpers 10'", des
Schwanzes 18'''.
Der Kopf hinten etwas breiler als die Kopflänge,
ziemlich stark gewölbt , vorn geradrandig und nach den
Fresszangen gebogen; die ganze Kopffläche gekörnt, die
Körnchen ziemlich dicht aufgestreut, ohne jedoch zusam-
men zu fliessen. Die Scheitelaugen vor der Mitte lie-
gend, an einem in der JNlItte der Länge nach ausgehöhl-
ten Hügel; die Aushöhlung eine etwas flache Rinne bildend
und sich am Vorderkopf in eine muschelförmige Vertie-
fung verlaufend, beide mit einer erhöhten Körnerlinie be-
grenzt; am Hinterkopfe die zwei gewöhnlichen Körnerli-
nien ein Quadrat einschliessend , vorn offen und sich ein-
wärts brechend und als geschwungene Körnerlinie unter
den Augen in schwächerer Anlage fortziehend; die Selten-
falten geschwungen, ziemlich tief, in der Tiefe nicht ge-
körnt; am Vorderrande eine Linie und eine solche über
den grössern Seltenaugen stärker gekörnt; die Seltenum-
schläge breit, gerieselt, an der obern Kante eine Körner-
VL 1. 1*
reihe, eine gleiche am Hinterrande des Kopfes. Die Hin-
terleihsschllde der Quere des Körpers nach gewölbt, mit
breiten, nicht gekörnten Vorderrandsumschlägen, übrigens
mit dicht gekörnter Fläche und mit drei geschärften, fein
gekörnten Rückenklelen ; die Sellennmschläge gerieselt,
mit etwas erhöhten Rändern, auf welchen Körnerreihen
stehen; die Kiele des Endringes stark erhöht, geschärft
und etwas gröber gekörnt. Die Fresszangen gross, stark
vorstehend, gewölbt, sehr glänzend, an der Innenseite eine
ziemlich lange, dichte Haarfranse; die Zangenfinger stark
und wie gewöhnlich gezähnt. Die Taster lang und dünn,
das erste und zweite Glied von gewöhnlicher Gestalt, das
zweite etwas aufgeblasen und scharfhöckerig • das dritte
Glied oder der Hinterarm dünn , etwas geschwungen, fein
gerieselt, mit scharfen, gekcJrnten Kielen; der Vorderarm
dicker, weitschichtiger fein gerieselt, mit gezähnclten Kie-
len; die Hände dünn, nicht so dick als der Vorderarm, mit
ziemlich deutlichen Kielen und oben mit einer seichten
Mittelfurche; die Finger über doppelt so lang als die Hand,
schwach gebogen, am Innenrande fein gezahnt, übrigens
ohne das gewöhnliche Eck an der Einlenkung. Das vor-
-dere Bruststück klein, dreieckig, hochrandig. In der Mitte
hohl, das hintere in der Mitte durch eine Furche getheilt,
zwei neben einander liegende eiförmige Schüsselchen mit
erhöhlen Rändern vorstellend. 24 Zähne In jedem Brust-
kamtne. Die Bauchscbilde glatt, mit flachen, doch ziemlich
hohen Beulen hinter den Luftlöchern und mit zwei runden
Grübchen zwischen diesen in der Mitte, in etwas weiter
Entfernung nebeneinander; der Endschild des Bauches ge-
rieselt, mit vier hohen , geschärften Kielen, die zwei mitt-
lem am Hinterrande anfangend, aber nur etwas über die
Hälfte der Länge ziehend und ziemlich weit vom Hinter-
5
randsumscillage endigend, der andere Kiel zwischen diesen
und den Seitenkanten in den Mitte, aber weder den Hin-
terrandsumscidag noch den Hinterrand erreichend, von bei-
»Icn ziemlich weit endigend. Der Schwanz dick , die vier
hintern Glieder sich allmählig verdickend und stufenweise
länger; die obere Kante hoch und scharf, dabei schön ge-
zähnt, der Endzahn am zweiten, dritten und vierten viel
länger als die andern ; die obere Fläche der Ringe stark
vertieft, in der Mitte mit flacher Längsrinne; die Seiten-
und untere Kiele ebenfalls hoch und gezähnt, die Zwischen-
flächen weitschichtig und fein gerieselt; der fünfte Ring
etwas länger als der vierte, vorn eben so breit als dieser,
hinten von oben gesehen, schmaler, ebenfalls mit erhöhten,
gezähnten obern Scitenkanten und tiefer hohler Fläche mit
derselben Mittelrinne; die Seiten flach, der obere Rand der
Länge nach einen hohen geschwungenen Bogen beschreibend,
die Fläche selbst weitschichtig fein gerieselt ; die drei untern
Kiele hoch und scharf, auf dem untern Seltenkiele gerun-
dete Zähne, anfangs klein, sich gegen die Spitze des Rin-
kes stufenweise merklich vcr£>rössernd : die Zähne des Mit-
telkieles kleiner, am Ende zum Thell doppelt stehend; die
untere Fläche fein gerieselt und mit einzelnen runden, grös-
sern Höckern. Das Endglied klein, oben flach, vorn an
der Seite mit einem Eckchen, unten etwas kugelig gewölbt,
mit Längskielcn und scharfen Höckern auf diesen; der Sta-
chel lang' und stark gebogen, mit deutlichen aber feinen
Giftritzen. Die Reine etwas dünn, mit gezähnelten Kielen
und gerieselten Flächen der Hüften und des Schenkelglie-
des. Das ganze Thier schwach glänzend.
Kopf, Rückenschllde des Hinterleibes und der Schwanz
russartig schwarz , stellenweise olivengelblich durchschei-
nend, die Kiele und Körner dunkler schwarz, das Endglied
6
des Schwanzes etwas mehr aufs Gelbliche ziehend, oben an
den Seiten ein röthllchgelber Längsstreif; der Stachel rost-
gelb mit schwarzer Spitze. Die Baiichschilde und die Brust-
stücke olivenbräunlich; die Lrustkämme weisslichgelb. Ta-
ster und Beine russig schwarz mit ollvenfarbigem Anstriche,
die Finger der Hände der Taster an der Spitze ins Oliven-
oelbe übergehend ; die Tarsen olivengrünlich, an der Spitze
ins (ielbe vertrieben.
Das junge Thier ist von Farbe heller.
Vaterlend: Das nördliche Afrika. •
Herr Dr. Fried r. Moritz Wagner entdeckte die-
sen ungemein schönen Scorpion In der Gegend von Orau
und brachte zwei Exemplare nach Deutschland, beide in
Weingeist aufbewahrt und sehr gut erhalten. Die gegen-
wärtige Beschreibung und Abbildung sind von diesen
Exemplaren, die mir gefälligst vou dem Besitzer milgr-
iheilt worden sind, entnommen.
Anciroctonus Hector.
Tab. CLXXXI. Fig. 433.
Gelb, Taster und Beine heller, die etwas dicken
Hände olivenbraun, die Endglieder des Schwanzes
besonders unten , verloren rauchfarbig schwärzlich.
Drei Rückenkiele fein: der Schwanz dick, mit hohen
gezähnten Kielen.
Länge des Kopfes 47^'", des Körpers 11'", des
Schwanzes 18 '.
Eine Entdeckung des Herrn Doctor Friedr. Moritz
Wai^ner. .
In der Gestalt mit Androct. Aeneas ganz übereinstim-
mend, die Taster aber sind dicker, die Hände aufgeblase-
ner und dicker als der Vorderarm, auch die Finger dieser
und der Stachel des Schwanzes kürzer. Die KopfÜäche ist
feiner und etwas weitschichtiger gekörnt, Augenhügel und
der Zug der Kiele aber wie bei jener Art. Die Rücken-
schilde sind eben so fein gekörnt und die Kiele in dersel-
ben Lage. Bruststücke und ßauchschllde weichen in der
Form von jenem nicht ab. Die Brustkämme zählen 26
Zähne. Der Schwanz ist etwas dicker als bei diesem, übri-
gens von derselben Form und mit denselben Kielen, nur
sind die Zähne auf diesen grösser, und die an den untern
Seitenkanten des fünften Ringes an der vordem Hälfte
fast gleichgross, an der hlulern grösser und mit einem
kleinen Zwischenzahn abwechselnd ; das Endglied des
Schwanzes hat zwar dieselbe Gestalt, ist aber nach unten
etwas aufgetriebener, in den Seilen vorn tiefer eingedrückt,
hinten weniger rinnig, auch die Kiele und Höcker der Un-
terseite weniger scharf; die Seltenflächen des Schwanzes
sind nicht gerieselt, auf den untern aber befinden sich,
besonders auf dem fünften Gliede, einzelne Höckerchen,
die Körperfläche und der Schwanz oben sind glänzender.
Die Taster sind ziemlich dick, glanzlos, mit denselben Kie-
len, ebenfalls gezähnt, auf den Zwischenräumen ungemein
feine, mehr vereinzelte Körnchen; der Vorderarm ist viel
dicker als der Hinterarm, die Hände noch dicker als dieser
und glänzend ; die Kiele sind weniger deutlich und die
obere Flächen mit tiefen, zerstreuten, eingestochenen Punk-
ten versehen, die untere F^läche aber ist mit scharfen Kör-
nern bestreut. Die Finger nicht doppelt so lang als die
8
ti^and, dick und ziemlich gebogen, an der Innenseite des
beweglichen äussern Fingers befindet sich das gewöhnliche
zahnartige Eck, ziemlich stark vorstehend und gegenüber
an dem unbeweglichen Finger ein Ausschnitt, übrigens ist
die innere Kante an beiden Fingern fein und dicht gezäh-
nelt. Die Beine sind etwas dicker und länger als bei der
vorigen Art, übrigens von derselben Beschaffenheit.
Kopf, Rückenschilde, Schwanz und Taster gelb, auf
dem Augenliügel ein über die Augen ziehender Querfleck
grünlichbraun, die Körnerreihen des Augenhügels, die am
Vorderrande des Kopfes und die über den Seltenaugen
braun ; die Körnerreihen des Schwanzes der vordem Glie-
der bräunlich , die der hintern nach und nach samnit den
Kielen braun bis ins Braunschwarze übergehend, die drei
Endglieder unten rauchigbraun angelaufen, zuweilen sich
verloren über den dritten Ixlng verbreitend, und sich an
dem Endring verstärkend , auch die Selten und der fünfte
Ring oben mit solchfarblgem, rauchigem Anstriche; der
Stachel röthllchgelb, die Endhälfte schwarz. Die Kiele am
Vorderarm verloren bräunlich, die Hände olivenbraun, vorn
gelblich durchscheinend, mit dunklem Kielen; die Finger
von derselben dunklen Farbe, die Spitzen aber bis fast zur
Hälfte der Fingerlänge verloren gelb. Die ganze Unter-
seite des Kopfes, der Brustslücke und des Hinterleibes
gelb; die Kämme welssllchgelb; alle Beine schön hellgelb.
Vaterland: Das nördliche Afrika.
Ich habe drei Exemplare vor mir, die Ich der gefäl-
ligen Mlltheilung des Herrn Dr. Wagner verdanke; sie
sind sehr vollständig, nur zwei etwas kleiner als das gege-
bene Mass. Ein Exemplar hatte an jedem Brustkamme 26,
die zwei andern an dem einen ebenfalls 26, an dem ge-
genüber stehenden Kammarm aber 27 Zähne.
Ja/- CIJJXJT.
^. 4J//^. ^^/z^cz^can/'/uuTny^ fc^tt£^:z>. _ ^t^. 43^. ^^^
9
Cheiracanthium Nutrix.
Tab. CLXXXII. Fio-. 434 mas.; FiV. 435 fem.
Der Vorderleib gelb, mit hellern Seitenkanten;
der Hinterleib gTÜnlichoelb, dnnkler dicht netzförmig
geädert, vorn ein Längsstreif rostbraun, hinten ein
oTosser Schattenfleck rostroth.
Länge des Mannes 4'"; das Weib etwas grösser.
Aranea Nutrix IValch. Faun. par. II. p. 220- 67.
Drassus inaxillosus Reuss et Wider Mus. Scnck. I. 3. p.
209. Taf. 14. Fig. 8.
Cilubiona Nutrix ßFalch. Hist. nat. d. ins. apt. T. p. öOl. n. 12.
Mittelgross. Das Bruststück an den Selten regelmas-
sig gerundet, gewölbt, glänzend, auf dem Rücken hinten
ein ovales Lh'ngsgrübchen ; der Kopf ebenfalls gewölbt,
hinten höher als vorn, glänzend, an den Seiten kurz und
etwas eingedrückt; die vordere Augenreihe dicht über dem
Vorderrande. Die Fresszangen ziemlich laug, stark, unge-
zähnt, an der Innenseite dicht mit ziemlich langen Haaren
besetzt; die Fangkralle nicht sehr lang. Die Brust flach
gewölbt, glänzend. Der Hinterleib eiförmig, nicht doppelt
so lang als der Vorderleib, gewölbt, etwas aufgetrieben,
glanzlos, mit feinen liegenden Härchen besetzt; die Spinn-
warzen kurz, in rosenförmiger Einsetzung. Die Vorderbeine
kaum anderlhalbmal so lang als der Körper, hierauf das
Hinterpaar, dann das zweite und nun das dritte stufen-
weise kürzer; auf den Schenkeln, an den Knieen, Schien-
beinen und Fersen fast rechtwinkllch abstehende, sehr feine
längere Borstchen; die Beine übrigens dicht behaart, die
10
Härchen aber sehr fein. Die weiblichen Taster von ee-
wohnlicher Bildung und wie die Beine behaart.
Der Vorderleib gelb, etwas aufs Olivengelbe ziehend,
mit hellgelben Seitenkanten des Urustslücks* der Kopf vorn
ins Blassroströthliche vertrieben; die Aucen schwarz, das
Mittelpaar der vordem Reihe in einem ovalen braunen
Querfleck. Die Brust gelb Die Fresszangen röthllchgelb
n^it schwärzlicher Spitze; der Nagel roth mit schwarzer
Wurzel. Der Hinterleib grünlichgelb, dicht grün netzartig
geädert; auf dem Rücken vorn ein rostbrauner, seitwärts
rostrÖthlich auslaufender schmaler. Längsstreif, ohngefähr
sich bis in die halbe Länge des Hinterleibes ziehend, hin-
ter diesem ein seitwärts in die Grundfarbe vertriebener,
grosser, bis zu den Spinnwarzen ziehender Längslleck rost-
roth. Unten die Färbung etwas dunkler als in den Seiten,
übrigens eben so, beiderseits ein aus gelblichen Fleckchen
zusammengesetzter Längsstrich, an den Spinnwarzen ein
röthlicher Schatten* die Bauchschilde vor den Luftlöchern
hellgelb. Die Spinnwarzen gelblich mit grauen Spitzen. Ta-
ster und Beine blassgelb, erstere am Endglied und die
Tarsen an der Spitze schwärzlich.
Bei einer nicht ungewöhnlichen Abart geht die gelbe
Farbe des Vorderleibes und der Beine ins Ockergelbe
über, dieselbe Farbe nimmt auch den Hinterleib ein, doch
zieht diese Farbe ein wenig aufs Grünliche; der rostfar-
bige Rückenstreif ist bleibend.
Im Monat Juli, auch schon gegen das Ende des Mo-
nates Juni findet man die männliche Spinne mit vollstän-
dig ausgebildeten Genitalien. — Der Bau des Vorderleibes
ist wie bei dem Weibe, der Hinterleib aber kleiner unrl
dünner. Die Fresszangen sind sehr lang und an der Spitze
weit mehr auswärts geschwungen. Die Taster sind sehr
11
lang, das zweite und vierte Glied etwas gebogen, an der
Spitze des vierten seitwärts ein gebogener Haken. Das
Endglied ist lang, gewölbt, »n der Spitze aufwärts gebo-
gen, dicht behaart, die Genitalien von oben deckend, an
der Warze der erstem Seite ein sehr langer, rückwärts-
stehender, gebogener, fein und sehr spitz auslaufender
Sporn : die Genitalien etwas oval und nicht besonders gross.
Die Beine sehr lang.
Die Färbung des Vorderleibcs wie bei dem Weibe,
mit deutlichem heilem Rande an den Seitenkanten. Die
Fresszangen rostroth , an der Spitze ins Schwarze überge-
hend. Die Taster ockergelb, das vierte Glied an der Spitze
ins Ilöthllche vertrieben, mit braunrothem Haken ; das End-
glied röthlichbraun, eben so der Sporn 5 die Genitalien
kastanienbraun. Die Brust rostgelb, breit braun eingefasst.
Der Hinterleib ockergelblich, weisslich schielend, hinten
auf dem Rücken weniger röthlich : der Längsstreif rost-
bräunllch; das Schildchen über den Luftlöchern schön gelb.
Alle Beine ockergelb.
Vaterland: Deutschland und Frankreich.
In Feldhölzern, auch in Hecken, in hiesiger Gegend
ziemlich seilen.
Anmerk. Gegenwärtige Sippe steht in n.ihei* Ver-
wandtschaft mit der Sippe Clublona, allein es bestehen
standhafte Charaktere für jede derselben, welche eine Ver-
einigung nicht zulassen, wohin der lange Sporn am End-
gllede der männlichen Taster für erstere vorzugsweise zu
zählen ist. Ausführlich werde ich mich am Schlüsse des
Werkes darüber verbreiten.
VI
Clieiracanthium pelasgiciini.
Tab. CLXXXIH. Fig. 436 mns.; Fig. 437 fem.
Der Vorderleib rostgelb, auf dem Kopfe ein
Längsstreif und die Seiten braun; der Hinterleib oli-
venbraun , auf dem Rücken heller, vorn ein spindel-
förmiger Längsfleck dunkelbraun. Taster und Beine
trüb ockerg-elb.
Länge des Weibes 4V^'", des Mannes 3"'.
Der Kopf hoch , vorn etwas kugelig gewölbt, hinten
In den niedern Brustrückcn übergehend, die Seiten des
letztem gerundet; die Fläche beider glatt und glänzend.
Die Fresszangen lang, stark, mit langem Nagel. Die Brust
flach gewölbt, stark glänzend. Die Taster dünn. Der Hin-
terleib eiförmig, mit kurzen Märchen ziemlich dicht besetzt,
die Beine ziemlich lang, übrigens ohne besonderes INlerk-
mal. Beim Manne die Taster ebenfalls lang und dünn,
übrigens ganz von der Beschaffenheit wie bei der vorher-
gehenden Art; das Endglied an der Wurzel aufgeblasen,
am Ende in eine lange Spitze auslaufend; die Genitalien
etwas klein , hinten mit einem lani?en rückwärtsstehenden
etwas gebogenen nadelförmlgen Sporn. Der Körper schmäch-
tiger als beim Weibe.
Kopf und Brustrücken roslgclb, letzter an den Sei-
tenkanten hin verloren heller; auf dem Kopfe ein Längs-
streif, die Selten des Kopfes und auf dem Thorax strahlige
Querstriche braun, der Längsstreif auf dem Kopf der Länge
nach durch eine sehr feine hellere Linie getheilt; auch die
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'l^^aJ^C6>C^y/?Z^/??Z^ZJ. .
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13
Fläche zwischen den Augen bräunlich. Die Brust oliven-
gelb, am Rande ins Bräunliche vertrieben. Die Fresszan-
gen dunkelrothbraun, an der Spitze verloren schwarz; der
Nagel rolh. Der Hinterleib olivenbraun, auf dem Rücken
ins Olivengelbe vertrieben, vorn am spindelförmigen Längs-
fleck dunkelbraun, etwas aufs Röthliche ziehend, bis zur
Hälfte der Länge des Hinterleibs reichend, zuweilen als
eine schmale Linie oder ab Fleckchen bis zu den Spinn-
warzen fortsetzend; der Bauch olivengelb mit einem oli-
venbraunen Längsstreif. Die Beine hell olivengelb oder
hell ockergelb, die Tarsen an der Spitze schwärzlich. So
ist das alte Weibchen gezeichnet; ich habe auch ein jun-
ges vor mir, bei welchem die braunen Zeichnungen des
Yorderleibs sehr schwach angedeutet sind, vielmehr fast
fehlen, und bei welchem der ganze Hinterleib hell oliven-
gelb und nur der dunkelbraune spindelförmige Rücken-
fleck scharf ausgedrückt ist.
Bei dem einzigen Männchen , das ich vor mir habe,
ist die braune Zeichnung des Vorderleibs viel schwächer
als beim Weibe; der Hinterleib zieht sich an den Seiten
aufs Braunrothe, doch mit olivenfarbigem Anstrich 5 der
spindelförmige Rückenflcck ist breiter, und dessen Umge-
bung hellgelb • auf der Hinlerhälfte beiderseits der schmalen
Fortsetzung des Rückenfleckes schiefliegende braune Strich-
lleckchen, an jeder Seite vier und hinter diesen noch ein
braunes Bogenstrichchen. Die Spinnwarzen wie beim Weibe
rolhbraun. Taster und Beine ockergelb, die Genitalien mit
dem Sporn rothbraun.
Vaterland: Griechenland.
An merk. Herr Doclor Schuch theilte mir mehrere
Weibchen und ein vollständig ausgebildetes Männchen
14
mit. Sie waren in Weingeist aufbewahrt und gut erlial
ten. Von diesen liabe ich die liesclireibung und Abbil-
dung entnommen.
Clieiracantliiuni Cariiifex.
Tab. CLXXXIV. Fiff. 438 nias.: Fio-. 439 fem.
Vorderleil) ockergelb, Hinterleib olivenbraun oder
olivenoi'ün . auf dem Rücken zwischen zwei oelbeu
Läno'sbändern ein spindeiförmiger Längsstreif rost-
braun.
Länge des Mannes Z\'^'\ des Weibes 4'", auch
grösser.
Aranea Carnifex Fah. Ent. syst. II. p. 420. n. 49.
Aranea erratica ffalch. Fn. par II. p. 219. n. 64-
Clubiona erratica JValh. Tabl. d. aran. 43. 8. — fValch.
Hist. nat. apt. I. p. 602. n. 13.
Clubiona Dumetorum Hahn Monogr. fasc. 7. Tab. 1. Fig. 6.
Der Kopf breit, dick, gewölbt; der Brustriicken et-
was breiter, weniger gewölbt, an den Seiten gerundet,
etwas länglich, vorn fast breiter als hinten, beide Körper-
theilc glänzend. Die Fresszangen lang und stark; die Ta-
ster etwas dünn, ziemlich lang. Der Hinterleib länglich ei-
förmig. Die Vorderbeine lang, merklich länger als die an-
dern. Das Männchen ist schlanker, und hat längere Fress-
zangen und längere Beine.
Kopf und Brustriicken etwas dunkeiockergelb, an den
Seitenrändern ins Hellgelbe übergehend, daher hellgelb
eingefasst. Die Fresszangen rostroth, mit breiten schwarzen
J'OM'.
^^.43^.
/'ca^. 4-3^. (^.Ä€C^^:^^oa^^^/^t
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15
Spitzen. Die Taster gelb mit breiter, schwärzlicher Spitze
des Enflgliedes. Der Hinterleib olivenbraun oder oliven-
grün, zuweilen auch aufs Rostrothe ziehend, auf dem Rük-
ken zwei hellgelbe, ziemlich breite, Längsbänder und zwi-
schen diesen ein rostbrauner, hinten spindelförmig erwei-
terter, seitwärts ins Rothe übergehender Längsstreif über
den ganzen Rücken - bis zur Spitze ziehend. Die Beine
grün oder gelb, meistens grün angelaufen, das Tarsenglied
an der Spitze schwarz.
Mann und Weib sind einander gleich gezeichnet. Die
Taster des Mannes sind ebenfalls gelb, das Endglied braun-
schwarz, weisslich behaart, am Seitenrande und an der
Wurzel rostgelblich, eben so der rückwärts stehende Sta-
chel. Die Genitalien dunkelkastanienbraun.
Vaterland: Deutschland, disseits und jenseits der
Alpen. In hiesiger Gegend auf Gesträuch; selten.
Im Monat Juni haben die Männer vollständig ausge-
bildete Geschlechtstheile.
In Walck. Hist. nat. apt. findet sich Clubiona Nii-
trix, Hahn Arachn. II. p. 7. t. 39. fig. 98 bei Clubiona
erratlca citirt. Der Beschreibung nach hatte Hahn unbe-
zweifelt Club. Nutrlx Walck. vor sich, dagegen deutet frei-
lich dessen Abbildung auf Club, erratlca. Bei diesem Zwei-
fel wird es nicht missfallen, hier Mann und Weib nach
dem lebenden Thiere abgebildet zu finden.
Meine Bolyphanies equestris Uebers. d. Arachn. sjst.
bezeichnet eine olivenbräunliche oder rostbraune Abart,
wie solche hier nicht ungewöhnlich vorkommt.
16
Clubiona comta.
Tal). CLXXXV. FiV. 440.
Ockergelb, auf dem Rücken des Hinterleibes drei
Fleckenreihen dunkelbraun: der vordere Fleck der
Mittelreihe streifartio;, die Vibrieren dreieckig:.
Lcänge 2% — 2%'".
Ganz von der gewöhnlichen Form der Cluhionen,
auch die Augen in ganz regelmässiger Stellung. Der Vor-
derleib glänzend, hinten etwas stark gewölbt und mit fei-
nen Härchen leicht belegt. Die vordere Augenreihe sehr
nahe am Vorderrande des Kopfes. Die Fresszangen etwas
gewölbt, lang, stark und glänzend. Die Taster und Beine
ohne besonderes INIerkmal, letztere von mittlerer Länge.
Die Brust herzförmig, glänzend, etwas flach, mit ziemlich
scharfen Ecken an den Seiten zwischen der EInlenkung
der Beine. Der Hinterleib länglich eiförmig, ziemlich be-
haart; die Spinnwarzen etwas lang. Der Vorderleib hell-
ockergelb mit feinen braunen Seitenkanten, an den Selten
etwas horngrau verdunkelt, vorn am Kopfe roströthllch,
vertrieben in die dunkler roströthllche Farbe der Fress-
zangen übergehend. Die Augen dunkelbraun mit einem
gleichfarbigen Hinge um jedes Auge. Taster, Brust und
Beine ockergelb. Der Hinterleib oben röthllch ockergelb,
in den Seiten und unten heller, erstere weiss behaart; auf
dem Rücken die Zeichnungen dunkelbraun : vorn ein bis
zu ein Drittel der Länge ziehender ziemlich glelchbreiter
Streif, hinter diesem eine Längsreihe dreieckiger Flecke,
nach den Seiten zu in eine feine Bogenlinie auslaufend
und korespondirend mit dieser über den Seiten, eine Längs-
reihe etwas dreieckiger, grösserer Flecke; auf dem Bauche
7al. CLIXXF.
J;ia. 442.
1;^. 44-4..
^9.
_,^^.44J.^/.A^//^^^^^
442. ^1
17
drei Längsstreifen ebenfalls dunkelbraun, der mittlere aber
nndeutlich und fast erloschen. Die Spinnwarzen rostgelb,
an der Spitze etwas heller. Die weiblichen Genitalien in
einem braunen, glänzenden Halbzirkel.
Obige Beschreibung bezeichnet die weibliche Spinne;
die männliche ist in ihrem vollständig ausgebildeten Zu-
stande noch nicht bekannt. Im Monat Juli findet man die
Weibchen in der hier bezeichneten Grösse.
Ihr Aufenhalt ist auf Gebüsch in Vorwäl^ern gebirgi-
ger Gegenden.
Vaterland: Ich fand sie bei Kissingen in Franken,
auch in der Oberpfalz. Auch erhielt ich schöne weibliche
Exemplare aus den Voralpen der bayerischen Hochlande,
namentlich aus der Gegend von Benediktbajern. Sie ge-
hört zu den seltenern Arten.
Clubioiia putris.
Tab. LCXXXV. Fig. 441.
Vorderleib bleich -rötlilicli; Hinterleib lang, gelb-
lich-bleifarbig, vorn ein spindelförmiger Fleck braun;
Taster und Beine kurz, bleich- rötblicli.
Länge 2% -2%'".
Der Vorderleib etwas klein, gewölbt, der Kopf vom
Brustrücken nicht unterschieden, die Fläche beider zusam-
mengeflossen, ohne sichtbare Scheidung, auf dem Rücken
hinter dem Kopfende ein Quergrübclien; die Fläche bor-
stig; der Seitenrand etwas wulstig. Die Fresszangen nicht
stark. Der Hinterleib lang, hinten aufgetrieben, die Rük-
kengrübchen etwas undeutlich j die Fläche kurzborslig.
Taster und Beine kurz.
VI. 1. 2
18
Der Kopf und Brnstrücken blass-rcilhlich, durchsichlig,
der wulstige Seitenrand welssllch, die vordere Reihe der
Augen durch einen braunen Querfleck verbunden. Die
Fresszangen dunkler rothlich, an der Spitze ins Rräunliehe
übergehend; der Nagel an der Wurzel braun, an der Spitze
hell- röthlich. Der Hinterleib bleifarbig- grau, aufdemUük-
ken etwas aufs Gelbliche ziehend, vorn mit einem oliven-
braunen, vorn und hinten sich ausspitzenden Längsfleck.
Die Spinnwarzen röthlich ; die Schildchen vor den Luft-
iüchern an der Wurzel des Bauches weiss. Brust, Beine
und Taster bleich, durchsichtig -röthlich, das Tarsenglied
an letztern etw^as dunkler.
Vaterland: Ich fand sie bei Erlangen, aber nur die
weibllcha Spinne.
C 1 u b i o 11 a i n c o 111 1 a.
Tab. CLXXXV. FiV. 442 fem.
Vorderleib hornbraim, am Kopfe dunkler, grau-
neisslich behaart; Hinterleib graubraun, auf dem
Rücken gegen einander liegende, kleine Schieffleck-^
dien weiss. Länge ö'".
Die grösste, der bekannten europäischen Arten, von
welcher mir bisher nur das W^eib vorgekommen ist. Sie
ist bei weitem nicht so schlank gebaut, als Club, holose-
ricea. Der Kopf ist breiter, tllcker, kürzer und gewölbter;
der ßrustrücken ebenfalls kürzer und breiter; die Fress-
zangen wie bei jener, eben so die Taster. Der Hinterleib
eiförmig, dick und aufgetrieben. Vorder- und Hinterleib
mit soldenartigcn Haarschuppen bedeckt. Die Beine ziem-
lich wie bei Cl. holosericea, nur kürzer.
19
Der Vorderleib hornbraun, am Kopfe verloren dunk-
ler, gegen den Vorderrand zu und in der Augengegend
fast schwarz, durchaus mit grauweissen Haarschuppen be-
legt. Die Fresszangen braunschwarz, fast schwarz. Die Ta-
ster gelbbräunlich, das Endglied nur an der Wurzel von
derselben Farbe, übrigens aber braun. Der Hinterleib dun-
kel-graubraun, gegen die Seiten und auf dem Bauche et-
was heller, auf dem Rücken gegeneinander schief liegende,
kleine Laubfleckchen welsslich, doch schwach ause^edrückt.
Die Beine gclbbräunllch, die Schenkel und Kniee auf dem
Kücken dunkler.
Vaterland: In hiesiger Gegend. Ich fand sie unter
Steinen, wo sie sehr selten vorkommt.
C 1 u b i o 11 a p a 1 1 e 11 s .
Tab. CLXXXV. Fig-. 443 nias. ; Fig. 444 fem.
Vorderleib ockeroclb mit mennljirotheii Fi'ess-
zanken: Iliiiterleib rostroth, am V^orderrande heller.
Beine hell- ockeroelb.
Länge des Mannes 2'", des Weibes V/^"\
Der Kopf breit, etwas gewölbt, matt - glänzend , weit-
schichtig fein behaart, mit ganz regelmässiger Augcnstel-
lung 5 der Thorax etwas breiter als der Kopf, an den Sei-
ten mit ovaler Rundung, von der Höhe des Kopfes, an
den Selten und gegen den Hinterraund rund gewölbt. Die
Fresszangen gewölbt, stark, etwas kurz, dick, mit einzel-
nen feinen Härchen besetzt, glänzend, mit kurzen, etwas
schwachen, F'angkrallen. Die Taster wie gewöhnlich. Die
JJrust gewölbt, glänzend, länglich -herzförmig. Der Hinter-
leib kaum dicker als der Thorax, länglich -eiförmig, dicht
20
seidenartig mit Härchen bedeckt und durch diese mit et-
was sammetartigem Schimmer. Die Spinnwarzen etwas kurz.
Die Schildchen vor den Luftlöchern rund und glänzend. Die
Beine ohne besonderes Merkmal und von mittlerer Länge.
Der Vorderleib oben und unten ockergelblich, ge-
wöhnlich etwas aufs Olivenfarbige ziehend, am Kopf ver-
loren röthlich , als Folge der durchscheinenden Fresszan-
gen. Diese entweder mennigrolh oder roth aufs Gelbe zie-
hend. Der Hinterleib oben und unten rostroth, vorn auf
dem Rücken verloren gelblich, unten zuweilen etwas hel-
ler als oben; die Genitalien des Weibes und die Schild-
chen vor den Luftlöchern gelb. Die Spinnwarzen bräun-
lichgelb. Taster und Beine hellockergelb.
Das Männchen ist wie das Weibchen gefärbt, gewöhn-
lich der Hinterleib etwas dunkler. Dessen Taster sind eben-
falls ockergelb, das vorletzte Glied etwas licht -gelbbräun-
lich, mit braunem, dornartigem Ansätze, das Endglied gelb-
lichbraun, grau behaart, die Genitalien von oben deckend:
letzlere kastanienbraun.
Abarten beschränken sich auf hellere oder dunklere
Färbung.
Schon in der Hälfte des Monats Mai haben die Männ-
chen ausgebildete Taster.
Vaterland: Deutschland. In den Feldhölzern der
liiesigen Gegend auf Gebüsch, nicht selten.
Clubiona pallens Band II. Fig. lOl ist ein blass ge-
färbtes junges Männchen, mit noch nicht vollständig ausge-
bildeten Genitalien, was aus dem verdickten eiförmigen
Endglied der Taster zu erkennen ist, aber der Grössen-
strich ist zu lang angegeben. Die vollständig erwachsene
Spinne scheint Hahn nicht gekannt zu haben.
5i
/ rzizm
iUx^ y/u^Jci?7tJ ^^A^--^ny.
^y . 4-4y. * ^^ . y^t€^y'ty?^/l€l^CCJ ^^riOj .
^
21
D r a s s u s 1 u t e s c e n s.
Tab. CLXXXVI. Fig. 445 fem.
Vordei'Ieib, Fresszangen, Taster und Beine gleich-
farbig' blass ockergelb, ohne schwärzlichen Saum des
Thorax Hinterleib blass röthlichgelb, mit einem
schwärzlichen Haarfleck über der Einlenkung. •
Länge V/^'",
Die Spinne, wovon Herr Doktor Schlich nur ein
weibliches Exemplar aus Griechenland brachte , hat in An-
sehung der Gestalt ungemein viel Uebereinstimmung mit
Drassus lapidicola, doch ist der Vorderleib verhältniss-
niässig kleiner, der Kopf über den Rücken schmäler und
der Thorax mehr gewölbt, auch sind die zwei Augenreihen
einander etwas mehr genähert. Eine mit den Seitenkanten
und eben so mit dem Hinterrande des Thorax gleichlaufende
feine Furche, welche bei D. lapidicola nicht wahrzuneh-
men ist , ist bei der griechischen Spinne vollkommen
deutlich ausgedrückt; die Rückenritze ist sehr fein.
Der ganze Thorax, Fresszangen, Taster und Brust sind
gleichfarbig hell -ockergelb, nur die Fangkrallen der Fress-
zangen färben sich rothlich. Der Hinterleib ist blass -röth-
lichgelb, ohngcfähr von der nämlichen Farbe wie bei D.
lapidicola, nur viel heller; am Vorderrande befindet sich
ein schwärzlicher aus feinen, Haaren bestehender Fleck,
ziemlich wie bei diesem. Die Sjpinnwarzen und die Reine
sind blass -ockergelb, ganz von derselben' Karbe wie der
Thorax, die Stachelborsten an den Bemen und der bürsten-
artige Filz unten an den Tarsen aber schwarz. Von einem
schwarzen oder braunen Saume an den Kanten des Thorax
ist keine Spur vorhanden.
22
Vaterland: Unter Steinen in der Gegend von Nan
plla in Griechenland.
Drassus severus.
Tab. CLXXXVI. Fig. 440 fem.
Vorderlcib rostgelb, Hinterleib braun mit zwei
Reihen schiefer, ge<^en einander lie<>ender, weisslicher
Striclifleckchen ; Beine und Taster dunkel- ockergelb,
anoe 5 .
In der Gestalt hat diese Spinne viel Uebereinstini-
mung mit Dr.issns l.ipldicola. Der Kopf ist über den
Rücken der Länge nach gewölbt, ziemlich dick, dem Quer-
durchschnitte nach ziemlich halbrund, hinten auf dem Rük-
ken in den Thorax ohne Trennuni?sfalle überi^ehend und
mit diesem bis zum Illnterrande Ats letztern eine stärkere
Wölbung bildend; die Seiten des Thorax sind ziemlich re-
gelmässig gerundet, sie schwingen sich in sehr schwacher
Llegung in den Kopfrand ; die Seltenkanten stehen etwas
geschärft vor und mit ihnen läuft, ziemlich weit davon,
eine deutliche Furche parallel; die Seilenfalten i\ü:s Brust-
rückens schmal, doch deutlich, alle strahlenartig von der
kleinen Rückenritze an sich seitwärts iin<l etwas schief vor-
wärts biegend; die Ruckenfläche ziendich glänzend. Die Au-
gen in ganz regelmässiger Stellung^ davon die vordere
Pxelhe auf einem kleinen Vorsprung, mit einem seichten
Quereindruck unter demselben, über dem Vorderrande. Die
Taster etwas dick, übrigens von ganz gewöhnlicher Form.
Die Lrust gross, etwas hoch, in der Mitte ganz (lach, am
Rande wellenartig eingedrückt und mit einer schönen.
23
wimperartigen Haarfranse elngefasst. Der Flinterleib ist
gross, lang, gewölbt, hinten etwas erweitert, und dicht mit
schuppenartigen Härchen bedeckt. Die zwei äusseril Spinn-
warzen walzenförmig, ziemlich lang, die Innern kurz und
etwas versteckt. Die Beine haben ganz die Gestalt wie bei
D. lapldlcola.
Der ganze Vorderlclb dunkel-rostgelb mit einer brau-
nen Linie In der Falte zwischen Kopf und Thorax, und
solrhfarbigen Vertiefungen in den Seltenfalten, braune strah-
lenarlige Striche vorstellend und von der Uiickenritze ausge-
hend; eine feine Längslinie auf dem Kopfe und die Sei-
tenkanten ebenfalls braun. Die Fresszangen dunkel -rost-
voth, die Fangkrallen von derselben F'arbe, aber mit gelben
Spitzen. Die Taster dunkel -ockergelb, die zwei Llndglle-
der dunkler, das letzte ins Rothbraune übergehend. Der
Hinterleib braun mit röthllchgelben, seidenartig- glänzenden
Härchen bedeckt, getrocknet ohne Zeichnung, bei im Wein-
geist aufbewahrten Exemplaren aber, mit welssllchen Rük-
kengrübchen und hinter diesen mit zwei Uelhen schief ge-
geneinander liegenden welssllcher, schmaler Fleckchen und
überdies noch mit einem solchen beiderseits an den Spinn-
warzen. Der Bauch etwas heller von Farbe als der Rük-
ken, mit zwei welssllchen, geraden Längsstrichen, welche
bei den getrockneten Exemplaren nicht sichtbar sind; die
Schilde beiderseits der Genitalien gelb. Die Spinnwarzen
rostbraun mit gelben Spitzen. Alle Reine dunkel- rostgelb.
Die Rrust dunkler rostgelb als der Brustrücken, mit etwas
roströthllchem Anstriche,
Vaterland: Griechenland.
Herr Doktor Schuch brachte mehrere weibliche, in
der Gegend von Neuplla gesammelte , Exemplare aus die-
sem Lande; sie sahen einander gleich, nur die Grundfarbe
24
bei einem etwas heller als bei dem andern. Sie kommen
unter Steinen vor.
Drassiis brevimaiius.
Tab. CLXXXVl. Fi^. 447 niasc.
Vorderleib rostrotb; Hinterleib bleich br<äunlieh-
oTau ; Taster und Beine ockergelb, die zwei Endglie-
der der ersteren rostroth.
ange 5 .
Im Bau des Körpers und der Beine ganz mit Drass.
lapldicola übereinstimmend, nur ist der Vorderleib etwas
länger; das vorzügliche Merkmal der Unterscheidung liegt
in den zwei Endgliedern der Taster; das vorletzte Glied
nämlich ist nicht länger als breit, dagegen das Endglied
beträchtlich länger als bei jenem.
Kopf und Brustrücken rostroth, nur die Spitze des
erstem in der Augengegend mit braunem Anstrich ; die
Seitenkanten des Brustrückens mit diesem gleichfarbig und
ohne Spur einer schwärzlichen oder braunen Bandlinie.
Die Br|ist röthlich, am Rande etwas verloren bräunlich.
Die Fresszangen schwarzbraun, auf dem Bücken borstig.
Die drei vordem Glieder der Taster rostgelb, die zwei
Endglieder rostroth; die Genitalien schwarzbraun. Der Hin-
terleib bleich bräunlichgrau, fein behaart. Die Beine ocker-
gelb, die Fersen und Tarsen mit röthlichem Anstrich.
Vaterland : Bahia in Brasilien.
Anmerk. Ein ziemlich vollständiges in Weingeist
aufbewahrtes männliches Exemplar befindet sich in dem
Königl. Museum in München. Von diesem ist gegenwärtige
Beschreibung und Abbildung entnommen.
Ja.l: CLJXKMl
y.
<^
t^.4^^A<iK ^ , ''/rtY/i!^rr/^'/z//^J ^^f^r^i^lr/J.
u/J. -
25
Androctoiius Eurialus,
Tab. CXXXVII. Fig. 448.
Gelb, der Auoenbügel breit, drei Rückenkiele
und die Scbwanzkiele oekörnt, drei grössere Zähne
am untern Rande des fünften Schwanzgliedes a;i der
Spitze schwarz: die Hände kiellos, dicker als der
Vorderarm.
Länge des Körpers 11'", des Schwanzes 18'".
Das ganze Tiiier fast glanzlos, nur stellenweise, haupt-
sächlich am Schwänze und an den Händen mit etwas glanz-
artigem Schimmer. Der Vorderleib hinten breiter als lang
mit breitem Augenhiigel, und schön gekörnten Kielen; die
Mittelrinne auf dem Augenhügcl breit, ziemlich tief ausge-
höhlt, vor dem Angenhügel sich muschelförmig erweiternd,
und mit den gekörnten über den Augenhügel ziehenden
Kielen seitwärts begränzt; der Seltenumschlag breit, auf
diesem in den Selten vier ziemlich tiele faltenartige Ein-
drücke; die zwei IJeulen am Hinterkopfe breit, nieder,
seitwärts und hinten mit Körnerlinien, ein vorn offenes
Quadrat bildend, umgeben; auf der Fläche der Quere nach
drei erhöhte, etwas gebogene, und zum Theil gekörnte
Rippen. Die Hlnterlelbsrlnge, mit Ausnahme der Umschläge
und des Endringes, der Quere nach unordentlich gerie-
selt und etwas rauh, auf dem Rücken der Ringe ein schma-
ler gekörnter Längskicl j beiderseits, und" entfernt von die-
sem ein solcher etwas gebogen und schief liegend ; die
Kiele des Endringes hoch, stark ausgedrückt und schön
gekörnt. Der Schwanz fünfmal so lang als der Kopf, des-
sen Glieder von oben gesehen ziemlich gleich breit, auf
der obern Kläche eine durchlaufende Rinne, alle Kiele
VI- 2. ' 3
26
scharf und etwas klein zahnartig eingekerbt oder dem Aus-
sehen nach nieder gekörnt, der dritte Kiel des zweiten
und dritten Gliedes nicht ganz durchlaufend, sich vorwärts
in die Seitenfläche verlierend ; am fünften Gliede an den
Seiten des Hinterrandes zwei grosse Zähne, und am un-
tern Seitenrande ein solcher an der Spitze stumpf, die
übrigen Zähne des letztern mehr gerundet und die Ein-
schnitte mehr kerbartig; das Endglied kurz, so dick als
das vorhergehende, unten kugelförmig schwach höckerig,
mit einer seichten Rinne beiderseits an dem sehr schwa-
chen Mittelkiele; oben die Fläche ziemlich eben, vorn bei-
derseits mit einem Seitcncckchen ^ der Stachel lang, nicht
stark gebogen. Die Bruststücke von gewöhnlicher Form,
die Kämme mit 25 Zähnen an jedem. Die Bauchschilde
breit, etwas glänzender, die vier vordem mit drei flachen
Längsrinnen, das Endglied mit vier Längskielen, die zwei
mittlem davon durchlaufend und mit einander parallel. Die
Taster von gewöhnlicher Länge und Stärke, das Wurzel-
glied dem Rande nach oval und fast glattrandig; das zweite
mit den gewöhnlichen Quernäthen, diese aber nur schwach
und wenig bemerkbar höckerig; das dritte Glied mit ebe-
nen Flächen und deutlich gezähnten, aber nicht scharfzah-
nigen Kielen; das vierte Glied ziemlich verdickt, etwas
glatter, und mit schwachen Längskielen in gewöhnlicher
Lage, davon nur der innere Seitenkiel etwas und sehr fein
gezähnelt ; an der Innenseite zwei fein gezähnelte Näthe
und mit einem etwas stärkern Zahne an dem gewöhnlich
vorstehenden Ecke. Die Hände etwas dicker als das vor-
hergehende Glied, mit wenig gebogenen, dünnen Fingern;
die Handfläche etwas glänzender als die übrigen Glieder,
mit fast fehlenden und nur sehr schwach ausgedrückten
Längskielen; auf der Flandwölbung eine Längsreihe einge-
27
stochener Punkte. Die Schenkel unten deutlich gezahnt,
die übrigen Längskanten aber sehr fein gezähnelt; die
Längskiele der Schienbeine und der zwei folgenden Glie-
der glatt und ziemlich sdiarf.
Der Vorderleib ockergelb mit gelbröthlichen Körner-
tinlen; der Augenhilgel zwischen den Scheitelaugen gelb-
bräunlich. Die Kückenschilde des Hinterleibes dunkel -ok-
kergelb, etwas rostbräunlich gemischt. Schwanz, Taser und
Reine gelb; die Spitze des breiten Zahns an den Seiten
des Hinterrandes des fünften Gliedes und die der näch-
sten Zähne unter diesem, so wie die des grössern Zahns
am untern Seltenrande schwarz; der Stachel zuerst Ins Re-
ihe dann Ins Schwarze übergehend.
Vaterland: Herr J. Sturm In Nürnberg erhielt
ihn aus Frankreich ; wo er daselbst eigentlich zu Hause
ist, Ist nicht angegeben.
Androctonus Eiiriloclius,
Tab. CLXXXVU. Fig. 449.
Gelh, der Augenhügel breit, drei Rückenkiele
und die Schvvanzkiele gekörnt, die grössern Zähne
an dem untern Rande des fünften Schwanzgliedes an
der Spitze hellgelb; die kiellosen Hände dicker als
der Vorderarm.
Länge des Lörpers IOV2'", des Schwanzes 15'".
Mit And. Eurialus in genauer Verwandtschaft und nur
darin verschieden, dass der Kopf vorn dichter gekörnt ist,
und der Schwanz dickere und gedrängtere Glieder hat,
hauptsächlich aber, dass die Zähne an dem untern Seilen-
3*
28
kiel des fünften Gliedes grösser und an der Spitze nicht
schwarz, sondern heller gelb sind. Vielleicht gehören beide
als Geschlechtsverschiedenheiten zu einer und derselben Art.
Vaterland: ?
Ein schönes Exemplar dieses Scorplons theille mir
Herr J. Sturm in Nürnberg mit, ein zweites erhielt ich
aus einer Sammlung in Wien, aber von beiden konnte die
Heimath nicht angegeben werden.
Drassiis Lapidicola.
Tab. CLXXXVII. Fig. 450 mas. Fig-. 451 fem.
Vorderleib blnss - braiinröthlicb, am V^ordertheil
des Kopfes verloren dunkel -braun, die Seitenkanteii
linienförmig schwarz j Hinterleib röthlicli -mäusegrau,
mit einem schwarzen Fleck über der Einlenkung.
Beine blass- brau nrötli lieh.
Länge des Mannes 4 — 5", des Weibes 6 — 7'".
Aranea lapidosa ff^alch. Faun, par II. p. 222. n. 70.
Clubiona lapitlicolens ff'alch. Tabl. d. Aran. p. 44. n. 12.
Clubiona lapidicola Latr. Gen. Cnist. et Ins. 1. p. 91. n. 1.
Filistata incerla Heuss et Wider Mus. Senck. I. 3. p- 208.
Tab. 14. Fig. 7.
Clubiona Inpidicolens ff'alch. Hist. nat. d. Ins. apt. I. p.
598. n. 10.
Varirt in Ansehung der Grösse ungemein, besonders
die Männer. Der Kopf ist gross, höher als der Thorax,
oben ziemlich breit, etwas flach gewölbt, an den Seiten
stark abfallend, und wie der Thorax mit seidenartigen Här-
chen dnrchjichtig belegt; der Thorax länglich, mit oval ge-
rundeten Seilen, vom Hinterkopfe an rück\'\ärts ziemlich
.Jal. cLuim
(<7
4S(l l^y-rr^J^/.f^^ J^^^A/^c^Y^/^ .^^.^j . _
r. 4S/. c^/.^
r^e/?t
29
verloren abfallend, eben so an den Selten, und mit ziem-
lich schwachen Schieffalten an diesen ; die Rückenritze
schmal und fein. Die Augen in i>anz geregelter, dieser Gat-
tung eigenthümllcher Stellung; die vordere Reihe ohnge-
fähr so weit vom Vorderrande des Kopfes als die Entfer-
nung der zwei Seitenaugen von einander. Die Fresszangen
sehr stark, glänzend, zart behaart, an der Wurzel oben
knieartig gewölbt, an den Seiten der Einlenkung mit ei-
nem Eck. Die Brust eiförmig, hinten spitz auslaufend, an
den Seiten nach der Einlenkung der Beine geeckt und mit
strahlenförmigen Eindrücken zwischen den Ecken; die Flä-
che massig gewölbt und zart behaart. Die weiblichen Ta-
ster von ganz gewöhnlicher Form. Der Hinterleib läng-
lich, vor der Elerlegung ziemlich dick eiförmig und merk-
lich dicker und länger als der Vorderlelb ; vor diesem Zu-
stande schlanker und gewöhnlich nicht dicker als der Vor-
derleib, durchaus mit einem dichten seidenartigen Filze be-
deckt und schön seidenartig schimmernd. Die Spinnwarzen
walzenförmig, lang und stumpf. Die Beine von mittlerer
Länge und ohne besonderes Merkmal.
Die männliche Spinne hat einen etwas längern und
gewölbtem Kopf und merklich längere Beine als die weib-
liche. Die Fresszangen des Mannes sind gewöhnlich grös-
ser und stärker als die des Weibes, nicht ungewöhnlich
sehr lang und an der Innenseite zuerst mit einem Eck und
vor der Spitze mit einem Zahne , die Fangkrallen sind
lang und stark, vorn knieartig gekrümmt; die GIftrItze un-
ten vor der Spitze nicht undeutlich und von ovaler Form.
Der Hinterleib ist schmächtig, meistens merklich dünner
und etwas kürzer als der Yorderlcib oder gerade so lang.
Die Taster sind fast etwas länger als beim Weibe und
ziemlich dünn , die zwei vordem Glieder ziemlich wie bei
:io
diesem, das dritte knieartige etwas länger, noch länger das
vierte, auch dünner und schwach gebogen das Endglied
wenig verdickt, doch von oben gesehen, schmal länglich
eiförmig, etwas gebogen, filzartig behaart, die Genitalien
von oben deckend ; diese sind klein und unten wenig vor-
stehend.
In der Färbung sehen Männer und Weiber einander
gleich. Hei beiden ist der Vorderleib etwas durchscheinend
bräunlich -roih oder hell-gclblich-röthelfarbig, der Kopf
gegen die Augen zu verloren dunkler und bis zum Vor-
derrande ins Dunkel- Braunrothe übergehend; an den Kan-
ten des Thorax eine schmale braunschwarze Einfassung. Die
Fresszangen schwärzlich -diinkelrolhbraun, an diesen ein
Seitenschildchen gross, stärker glänzend und schon roth.
Die Taster rostroth mit dunkelbraunem, dicht grau behaar-
tem Endgliede. Die Brust rostrcJthllch , am Rande dunkler.
Der Hinterleib niäusegr.iu, röthlich und weisslich sammet-
arlig spielend , über der Einlenkung ein halbrunder Fleck,
aus längern Haaren bestehend, schwarz 5 die Bauchfarbe et-
was heller als die des Rückens. Die Spinnwarzen roslröth-
llch mit braunen Spitzen, die untern an der vordem Hälfte
mit längern, rechtwinkelig abstehenden, gebogenen Bor-
sten. Die Reine blassröthlich, aufs Ockergelbliche ziehend,
die Wurzel der Schenkel und die Hüften etwas dunkler;
der Filz unten an den Fersen und Tarsen grauschwarz.
Die männlichen Taster haben ziemlich die F'^arbe der des
Weibes, das Endglied ist dichter grau behaart 5 die Geni-
talien sind kastanienbraun.
Zuweilen erscheint auf dem vordem Theil des Rük-
kens ein von dem schwarzen Haarfleck über der Einlen-
kung ausgehender und bis über die hintern Rückenstigma-
ten ziehender brauner Längsstreif, rückwärts spitz auslau-
31
fend 5 auch sind bei manchen Exemplaren die Fresszangen
hellrostroth oder gelbroth, doch scheint dieses nur nach
dem Momente der Häutung der Fall zu sejn.
Vaterland: Deutschland und Frankreich. Ueberall
unter Steinen an sonnigen Abhängen.
Im Monat Juni und Juli sind die Männchen vollstän-
dig ausgebildet und zu dieser Zeit findet man solche nicht
ungewöhnlich bei dem Weibe In ein und demselben en-
gen Gespinnste, in welchem sich das Weib beständig aufhält.
An merk. Unbezweifelt halte Hahn bei der Beschrei-
bung seiner Clublona lapldicola Band H. p. 9. Tab. 40.
Fig. 100 die gegenwärtige Species vor sich, ob schon die
beigegebene Stellung der Augen ganz verfehlt ist, was auch
bereits Baron Waickenär bemerkt hat. Dieser zwcifel-
erregende Fehler der Augenstellung sowohl, als auch weil
überhaupt die Auseinandersetzung der Drassiden ein sehr
schwieriges Geschäft ist, hat mich veranlasst, über diese
Spinne eine ausgedehntere Beschreibung mit Abbildung des
männlichen und weiblichen Thieres, besonders auch dess-
wegen zu liefern, weil mehrere Arten mit dieser in sehr
genauer Verwandtschaft stehen, und Vergleichungen damit
nicht zu vermeiden sind.
Drassus Signifer.
Tab. CLXXXVUI. Fig. 452.
Vorderleib rothbraun, Hinterleib mäiisegrau, ein
Längsstreif und an diesem auf der liintern Hälfte ge-
geneinander liegende Schieffleckclien braun. Taster
CT ~
und Beine rostrotli.
Länge 4 — 5'".
32
Der Vorderleib im Verhältniss zum Hinlerleib etwas
kurz, Kopf und Bruslrilcken gleicbhoch, der Länge nach
•wenig, der Quere nach hoch gewölbt, die hiutere Abda-
chung wie die der Seiten sich rund wölbend ; die Sei-
tenkanten des Brustrückens ovalartig gerundet, und sanft
in den Kopfrand mit einer schwachen Schwingung über-
gehend; die Fläche mattglänzend, die Seitenfällchen schmal»
aber deutlich und ziemlich tief, auf dem Kücken eine feine
Längsritze. Die Fresszangen, im Vergleich der andern Ar-
ten, etwas kurz, dick, vorn auf dem Rücken knieartig ge-
wölbt, glänzend. Die Taster von ganz gewöhnlicher Form.
Die Brust gross, am Pvande erhöht, oben flach, herzför-
mig, glänzend, fast fein nadelritzig. Der Hinterleib lang,
etwas dicker als der Vorderleib, fast etwas walzenförmig,
doch eher länglich oval, durchaus dicht mit kurzem Filze
bedeckt. Die Spinnwarzen etwas kurz. Die Bauchschilde
etwas gewölbt, glänzend, fein gerieselt. Die Narbe erhöht,
verkehrt hufeisenförmig. Die lieine ziemlich kurz, etwas
stämmig, das Hinterpaar merklich länger als das erste, übri-
gens alle von gewöhnlicher Gestalt.
Kopf und Brustrücken sind braunroth, der Kopf vorn
verloren dunkler, am Vorderrande ins Schwarzbraune über-
gehend. Die Fresszangen schwarzbraun, fast schwarz. Die
Taster braunroth , das vorletzte Glied dunkler als das vor-
hergehende, das Endglied dunkel -rothbraun. Die Brust
braunroth, am Bande dunkler. Der Hinterleib oben und
unten einfarbig mäusegrau, etwas aufs Graubraune ziehend,
unter dem Vorderrande ein aus aufwärts gebogenen Bor-
sten bestehender Fleck schwarz und ein von diesem aus-
gehender, etwas spiessförmiger Längsstreif dunkelbraun ;
auf der Hinterhälfte beiderseits an diesem laubförmige,
schiefliegende Fleckchen von derselben Farbe, doch nur in
cO CIHUZ.
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33
gewisser Richtung deutlich sichtbar. Die Spinnwarzen rost-
gelb, an der Spitze bräunlich. Die ßauchschllde gelb,
weiss gerandet. Die Narbe kastanienbraun. Alle Beine rü-
thelrolh, die Endglieder stufenweise dunkler. Die bürsten-
artigen Härchen unten an den Fersen und Tarsen schwarz
Den Mann zu dem hier beschriebenen Weibe konnle
ich nicht entdecken.
Vaterland: An den slidlichcn Abhängen der Berge
bei Carlsbad in Böhmen, unter Steinen, aber selten.
r a s s u s r u f u s .
Tab. CLXXXIX. Fi^. 453 nias., Fig\ 454 fem.
Zieoelroth , die Seitenkanten des Vorderleibes,
ein Fleck über der Einlenkung des Hinterleibes und
der Rand der Spinnwarzenöflfnung schwarz. Bei dem
Manne das vorletzte Tastergied kaum ein wenig län-
ger als das dritte.
Länge des Mannes 3'", des Weibes 4 — 4V2'".-
Der Vorderleib länglich , an den Seiten mit ovaler
Rundung; Thorax und Kopf gleich hoch, erster hinten und
an den Seilen gleichmässig abgedacht, mit sehr feinen Sel-
tenfalten • eine Riickenrltze sehr fein und kurz; die ganze
Fläche des Vorderleibes seidenartig, aber nicht sehr dicht,
behaart. Die Augen In ganz geregelter Stellung. Die Fress-
zangen stark, gewölbt, glänzend, ' fein hehaart, nicht länger
als die Kopfbreite am Vorderrande. Die weiblichen Taster
ohne besonderes Merkmal. Die Brust lang, ziemlich ge-
wölbt, glänzend, licht behaart, ziemlich oval, au den Sei-
ten etwas geeckt, hinten kegelförmig verlängert. Der Hin-
34
terleib länglich, eiförmig, oben und unten dicht mit sri-
denartigen Härchen bedeckt. Die Spinnwarzen lang, die
zwei untern merklich länger als die zwei obern. Die Beine
ganz von der der Gattung eigenlluimlichen Gestalt.
Das Männchen hat die Gestalt des AVeibchens, ist
aber in Hinsicht des Hinterleibes schmächtig; die Beine'
sind verhältnissmässig etwas länger als beim Weibchen.
Die Taster sind gegen andere Arten etwas kurz und stäm-
mig, das dritte Glied kurz, nicht länger als dick, das vierte
kaum ein wenig länger als das dritte und gegen die Spitze
allmählig verdickt; das Endglied ist ebenfalls etwas kurz,
gewölbt, die Genitalien von oben ganz deckend. Die Ge-
nitalien sind ohne Auszeichnun«:.
Vorder- und Hinterleib, Brust, Taster und Beine
schön ziegelroth oder rÖthelroth, sammetartig heller schim-
mernd ; der Kopf am Yorderrande bis über die vordere
Augenreihe braunroth; die Seitenkanten des Vorderleibes
schwarz; die Brurt am Rande djnkler; der Hinterleib un-
ten in gewisser Richtung etwas aufs Graubräunliche spie-
lend, vorn über der Einlenkung der gewöhnliche schwarze ^
Querfleck deutlich, die Einfassung an der Spitze des Hin-
terleibes um die Spinnwarzenöffnnng und die Spitzen der
Spinnwarzen schwarz ; die Schildchen vor den Luftlöchern
an der Wurzel des Bauches hellgelb. Die Beine etwas hel-
ler als der Vorderlcib.
Das Männchen ist etwas blasser als das Weibchen ge-
färbt und der Hinterleib ziemlich stark aufs Graubräunliche
spielend. Die Reine und Taster sind heller als beim Weibe,
das Endglied des letztern braun ; die Genitalien dunkler *
braun.
Gegen das Ende des Monats Mai gelangen die Männ-
chen zu vollständig ausgebildeten Tastern.
35
Vaterland: Deutschland. In hiesiger Gegend unter
Steinen in Feldhülzern und in der Nähe von diesen, ziem-
lich selten.
Drassus Troglodytes.
Tab. CLXXXIX. Fig;. 455 nias. , Fig. 456 fem.
Vorderleib pechbraun 5 Hinterleib braun, fleisch-
röthlich spielend, ein Fleck über der Einlenkung
schwarz, auf dem Riicken vorn sechs kleine Fleck-
chen paarweise und hinter diesen ein Längsband schief
gegeneinander liegender Fleckchen weisslich. Taster
und Beine grauröthlich.
Lcänge des Mannes S'//", des Weibes V/^'".
Der mattglänzende Vorderlelb hat ziemlich die Form
von D. lapldlcolaj der Kopf ist etwas mehr gewölbt und
in den Seilen befinden sich tiefere Falten, auch ist der
Raum zwischen diesen etwas wulstig aufgetrieben ; die Rük-
kenrltze ist sehr fein. Der Hinterleib länglich, ziemlich
walzenfcJrmlg, doch gegen den Hinterrand zu etwas ver-
dickt, übrigens wie bei allen Drassusarten seidenartig behaart
und mit sammetartigem Schimmer. Die Fresszangen stark,
glänzender als der Lrustrücken, an der Wurzel knieartig
gewölbt und weitschichtig mit feinen Härchen besetzt. Die
Taster haben nichts Ungewöhnliches. Die Lrust Ist flach,
glatt, glänzend, ziemlich oval, hinten In eine kleine Spitze
verlängert. Die Leine etwas kurz, übrigens ohne besonde-
res Merkmal.
Der Vorderlelb gelbllchbrann oder hell- pechbraun, an
den Selten dunklere Strahlenstrichchen, etwas undeutlich,
an den Seltenkanten eine feine Einfassung schwarz. Die
36
FVcsszangen dunkler pechbraiin. Die vordem Glieder der
Taster durclisichllg röthlicli, die folgenden gelbbräunlich,
das Endglied dunkler als das vorhergehende. Die l>nist
von der Farbe des I>rustrückens, nur etwas dunkler. Der
Eilnlerleib oben und unten graubraun, ins Fleischrotbliche
spielend und mit welsslichem Samnielschininier, auf dem
Rücken vorn nach der Lage der Rückenstigmaten sechs
kleine Fleckchen röthllchweiss und hinter diesen zwei bis
zu den Spinnwarzen ziehende Längsreihen welsslicher schief
gegeneinander liegender, länglicher Fleckchen, welche ge-
gen die Spinnwarzen zu allmählig kleiner sind. Alle Reine
graugelblich, die Schenkel aufs Röthliche ziehend; Fersen
und Tarsen mit röthllchem Anstriche.
Die Männchen sind schlanker gebaut und haben län-
gere Beine. Die Färbung Ist dunkler, daher die Fleckchen
auf dem Hinterleibe sich deutlicher ausdrücken. Die Reine
sind rostgelb, aufs Röthliche ziehend, die Schienbeine, Fer-
sen und Tarsen mit trübem Anstriche und etwas dunkler
als die Schenkel. Die Taster etwas lang, das erste nn(]
zweite (ilied wie beim Weibchen, das dritte etwas mehr
gebogen und kurz, das vierte ebenfalls kurz, kaum so lang
als dick, oben am Ende mit einem kleinen Stachel; das
F'.ndglied deckt von oben die (lenltalien, es ist gewölbt,
halbeiförmig, ziemlich dick und etwas länger als beide
vorhergehende zusammengenommen. Die Genitalien sind
klein und schwach höckerig, mit einem vorwärts stehenden
Häkchen.
Gegenwärtige Art ist weniger lebhaft als die andern
dieser Gattung. Man findet sie, wie alle, unter Steinen an
sonnigen Abhängen, gern in der Nähe von Feldhölzern.
Im Monat Mai und Juni haben die Männchen vollständig
ausgebildete Taster.
Ja/r CZC.
^-/^.4^y^. * «.^ <6;"<j^^^^^',,^:^:«i^.
37
Vaterland: Die Donaugegenden. Bei Regensburg
ziemlich selten.
Drassus sericeus.
Tab. CXC. Fig. 457 iiias., Fig. 458 fem.
V^ordei'Ieib sammt Beinen rostbraun, Hinterleib
scbwarz, beide mit schönem weisslichen Seidenscbim-
mer.
Länge des Mannes 4"', des Weibes C — 7'".
Sundevall V. A. H. f. 1831. p. 13Ö. n. 3.
Schaeff. icon. Tab. 101. Fig. 7.
Beiiss und n'ider in Mus. Senck. 1. III. p. 204. T. 14. Fig. 3.
fValch. Hist. nat. d. Ins. apt. I. p. ölQ. n. 8-
Drass. lucifugus Koch Dcutschl. C. M. ii. Arachn. H. IV.
n. et t. 3— 4.
Ziemlich von der Gestalt des Drassus lapldicola nur
etwas stämmiger und die Beine verhaltnissma'ssig kürzer.
Der Thorax den Seitenkanten nach ziemlich ein Oval vor-
stellend, doch vorn etwas schmaler und mit einer wenig
bemerkbaren Schwingung in den Kopfrand übergehend •
der Kopf etwas kurz, vorn nicht besonders breit, so hoch
als der Thorax, beide ziemlich hoch gewölbt, der Ilinter-
rand des Kopfes kaum merklich in den Thorax mit einer
sehr seichten Verliefung übergehend, auch die Seitenfalten
des letzlern sehr schwach; die Fläche beider mit rauhen
Borsten licht besetzt, überdiess sehr fein behaart und sei-
denartig schimmernd. Die Augen nicht ganz in der der
Gattung eigenthümlichen Stellung, die zwei hintern Mitlel-
augen nämlich etwas weiter als gewöhnlieh von einander
entfernt und mit den zwei vordem jMittelaugen fast ein
3S
regelmässiges, längliches Viereck vorstellend, die zwei hin-
tern dieser Augen übrigens wie bei allen Ürassusarten oval,
schief liegend und ungemein flach. Die Fresszangen stark,
ziemlich gleich dick, an der Wurzel ziemlich stark kniear-
tig gewölbt, sehr glänzend und borstig. Die I>rust läng-
lich oval, fast etwas rautenförmig, wenig gewölbt, sehr
glänzend, mit Haaren licht besetzt. Der Hinterleib ziemlich
oval, länglich, etwas aufgetrieben, behaart, die Fläche über-
dless mit feinen H'ärchen belegt und mit schönem Seiden-
schimmer; die sechs Rückenstlgmaten ziemlich deutlich.
Die Beine von ganz gewöhnlicher Form, etwas kurz und
dick, ziemlich stark behaart, die Fersen der vier Vorder-
beine und die Tarsen aller Beine unten mit dichtem Biir-
stenfilze bedeckt. Die Spinnwarzen AvalzenfÖrmig, lang und
vorstehend.
Kopf und Thorax rostbraun, mit welssllchem Seiden-
schimmer; Taster und Beine von derselben Farbe, nur et-
was heller und mit weniger seidenartigem Glänze, das
Endglied der Taster schwarzbraun, an der Wurzel heller.
Fresszangen und Brust röthllchschwarz oder schwärzllch-
roth, die Haare an beiden Theilen schwarz. Der Hinter-
leib schwarz, etwas aufs Braunschwarze ziehend, durchaus
mit schönem, fast silbergrauem, Seidenglanze 5 ein Fleck
vorn über der Einfügung tief schwarz j die Schildchen vor
den Luftlöchern, beiderseits der Genitalien, gelb. Die Spinn-
warzen kastanienbraun. Die längern Haare an dem Hinter-
leibe und an den Beinen, so wie die Stachelborsien an
letztern schwarz; die Beine ebenfalls mit Seidenschimmer,
aber schwächer als an dem Körper.
Das beträchtlich kleinere Männchen sieht dem Weib-
chen durchaus gleich, nur sind der Vorderleib und die
Beine dunkler rostbraun; das vorletzte Tasterglied mit ei-
39
ner verlängerten Spitze am Ende, das Endglied dunkel-
braun, die Genitalien von oben deckend, letzlere rostrolh
und etwas höckerig.
Vaterland: Deutschland und Schweden. Diese Spinne
lebt verborgen. Ausgewachsen verlassen sie zur Zeit der
Begattung, besonders in der Abenddämmerung, ihre Schlupf-
winkel und werden alsdann in den Hausern an den Wän-
den, wiewohl sehr sparsam, gefunden; zuweilen verweilt
auch ein Pärchen bei Tage im Freien, in Mauervertiefun-
gen , am liebsten hinter Fensterläden , ßrettern u. dergl.
Ausserhalb der Wände der Häuser lassen sie sich nur
sehr selten sehen.
Drassus lentiginosiis.
Tab. CXC. Fig. 459.
Vorderleib und Beine rostoelb : der Hinterleib
graugelblich , schwarz punktirt, die Punkte auf der
Mitte des Rückens in Längsreilien, übrigjens in Quer-
reihen j^eordnet.
Länge 4%'".
Die Spinne ist in der Uebersicht meines Arachniden-
systems Heft I. als x\gelena lentiginosa vorgetragen. Bei der
Verfassung dieses Heftes hatte ich nur ein defektes Exem-
plar, welches mir Herr Doktor Schuch aus Griechenland
zuschickte, vor mir. Jetzt bin ich im Besitze von noch
drei Exemplaren, einem W^eibe und zwei Männern, letztere
fast von der Grösse des Weibes, aber mit noch nicht voll-
ständig entwickelten Genitalien. Die Gestalt des Vorder-
feibes und die Augenstcllung, besonders die Form und der
Stand der zwei hintern Mittelaugen stimmen zu den Cha-
40
rakleren der Galtung; Drassns, eben so die der Beine und
des Hinterleibes, nur die Spinnwarzen deuten auf eine an-
dere Gatlunij.
Auf keinen Fall kann diese Art bei der Gattung Age-
lena bleiben, was sieb bei dem ersten Exemplar nicbt ge-
hörig beurtheilen Wess^ auci» war zu vermuthen, dass das
lange Endglied der der Gattung Agelena eigentbümlicben
Spinnwarzen abgestossen war.
Der Kopf ist vorn etwas schmal, so hoch als der
Brustriicken und wie dieser mit Schuppcnhärchon bedeckt.
Die Augen stehen etwas mehr als bei andern Arten ge-
nähert, die vier vordem in einem etwas starken ßogen
mit der hohlen Seite nach vorn zu, die hintere Heihe Ist
ziemlich gerade, davon die zw^cl miltlern eiförmig und
schief liegend ; der Brustriicken Ist auf dem Rücken hoch
und rund gewölbt, nach allen Richtungen rund abgedacht
und der TTmriss den Seltenkanten nach oval gerundet und
sich mit einer ziemlich starken Riegung in den Saum des
schmalen Kopfes schwingend; die gewöhnliche Riickenritze
ist deutlich und ziemlich tief, weniger deutlich sind die
Seitenfalten. Die starken Fresszangen wölben sich an der
Wurzel und sind mit kurzen Haaren besetzt. Die Taster
haben nichts Besonderes, das Endglied des jungen Mannes
ist nicht besonders verdickt, länglich eiförmig, behaart und
mit einzelnen etwafe kurzen Stachelborstcn versehen. Die
Brust glatt, gross, glänzend, etwas herzförmig, fein be-
haart. Der Hinterleib lang, hinten etwas erweitert, übri-
gens wie bei den andern Arten gestaltet. Die Spinnwar-
zen lang, gleich dick, röhrenförmig, an der Spitze der zwei
grossem acht ziemlich lange Splnnröhrchen. Die Beine sind
ziemlich lang.
Kopf und Thorax roströthlich oder rostgelb, die Schup-
Ä^ CXCI.
\
O O
41
penbedeckung beider ockergelb, beiderseits am Kopfe oben
der Länge nach bräunlich; die Randkante und ein Ring-
chen um jedes der Augen sehwärzlich. Fresszangen, Ta-
ster und Brust roslrothlich oder rostgelb. Der Hinterleib
graugelblich oder unrein rostgelb, die Schuppenbedeckung
ockergelblich, oben und in den Seiten durch braun oder
schwarz fein gepunktelt ; grössere schwarze Punkte heben
sich mehr hervor und ordnen sich gewissermassen in ge-
bogenen Querreihen , zugleich aber auch auf der Mitte
des Rückens der Länge nach in zwei einfache Längsrei-
hen. Der Rauch etwas heller wie oben, ohne schwarze
Punkte, dafür zwei Längsreihen punktförmiger Grübchen.
Die Spinnwarzen und die Beine rostgelb oder roströthlich.
Vaterland: Griechenland.
Fig. a die weibliche Spinne, b ein noch nicht ent-
wickelter männlicher Taster, c eine Spinnwarze mit vor-
gestrecktem Spinnröhrchen, d die Augen, alles vergrössert.
Amaurobius ferox.
Tab. CXCI. Fig, 460 mas., Fig. 461 fem.
Vorderleib rotblichpecbbraun, am Kopfe dunkler;
Hinterleib schwarz, vorn drei Län<i^sflecken und hin-
ter diesen zwei Reihen kleiner Laubfleckchen weiss,
der vordere Mittelfleck spiessförmig.
Länge des Mannes 5'", des Weibes 6'", auch
«grösser.
CT
Clubiona ferox fValch. Hist. nat. d. Ins. I. p. 606. n. 17.
Schaejf^.r icon. ins. Tab. 158- Fig. 6-
Herr Doktor Hahn scheint diese Spinne mit seiner
Cliiblona claustraria für ein und dieselbe Art gehalten zu
VI. 2. 4
42
liaben , indem er anf>ab, ilass sie auch , nämlich seine Cl.
claustraria, öfters in Kellern vorkomme, was nie der Fall
ist. Letztere bewohnt aussehllessend flüstere Wälder, ge-
genwärtige aber habe ich nie anders als in diislcrn Orten
der Häuser, besonders in Kellern angetroffen. Sie ist we-
sentlich von jener verschieden.
Der Vorderleib ist im Verhältniss des Hinterleibes
gross, der Kopf dick, lang und gewölbt; der Bruslriicken
wenig breiter als dieser und viel flacher gewölbt; der
Kopf ist mit schief vorwärts stehenden feinen borstenarti-
gen Haaren besetzt und glänzender als der ßruslriicken ;
die zwei hintern Mittclaugen stehen weiter als bei (\cn
übrigen Arten dieser Gattung zurück , auch ist der Kin-
druck vor den zwei Seitenaugen etwas tiefer, daher das
Höckerchen, worauf diese liegen, etwas höher erscheint;
an den Seiten des Brusirüc kens zwei deutliche Faltenein-
drücke; das Längsgrlibchen auf dem Rücken tief. Der Hin-
terleib nicht gross, eiförmig, iilzarlig dicht behaart. Die
Fresszangen lang, slark, gegen die Spitze zu mit feinen
Querrunzelchen , doch glänzend und mit liorslen besetzt.
Die Brust dem Umrisse nach eifr>rmig, glatt, sehr glänzend
und mit feinen Härchen besetzt. Die Leine lang, bei dem
Manne merklich länger als beim Weibe. Bei letzterm die
Taster wie gewöhnlich , bei ersterm länger, an der Wur-
zel des vierten Gliedes oben eine r>eulc mit zwei ziemlich
langen zapfenarligen Stielchen, das Endglied gewölbt und
borstig; die Genllallen cl\vas hlätlerig und sehr glänzend.
Die Färbung i^t bei beiden (jeschlechtern gleich. Der
Vorderleib rölhlichpechbraun, am Kopfe verlrleben dunk-
ler, gegen den Vorderrand ins Braunschwarze übergehend.
Die Fresszangen braunschwarz oder schwarz. Die Taster
beim Weibe rothbraun, an den Endgliedern dunkler, das
43
K!ktlt;lie(i an dti Spitze am dunkelsten , bei tlem AJaune
heller rotlilichbraun, das vierte Glied braunrot!», daj> End-
glied gclbllchbraun , schwarz behaart, die Genitalien hell-
kastanienbraun, an der Aussenseite mit einem glänzend
weissen Längsfleck. Die Brust röthlichbraun. Üer Hinter-
-Icib schwarz, vorn ein bis über ein Drittel der Länge rei-
chender spiessformlger Längstleck und beiderseits ein hin-
ten hakenförmig sich einwärts krümmender zuweilen durch-
brochener Längsstreif weiss oder bräunlichweiss und hin-
ter diesen zwei Reihen gegen einander liegender, kleiner
J^aubfleckchen von derselben Farbe, gewöhnlich drei hinter
einander, die hinlern stufenweise kleiner; auf dem Bauche
hinter jedem der gelben Schildflecken eine Längslinie gelb-
lich oder welsslich. Die Beine röthlichbraun, an den Schen-
keln heller, übrigens mit russigem Anstrich, an den Schien-
beinen schwärzliche Ringe, die jedoch zuweilen fehlen.
Vaterland: Deutschland. In den Kellern und in dü-
stern Lokalitäten der Häuser der hiesigen Gegend ziem-
lich gemein.
A niaeirobius tctricus.
Tab. CXCL Fig. 4ö2.
Vurderleib und Beine bräunlichotkerf^elb, Uhiter
leib sclivväi'zlicli , vorn zwei kleinere und hinter die-
sen zwei Längsieiben g,e«;en einander iiberliegender
rautenförniiü:er Flecken »ei blich weiss.
Länge des Weibes S'/^'"-
Der Thorax breiter als bei andern Arten der Gatlun/^,
dem Umrisse nach oval, fast sich dem Kreisrunden nähernd,
in den Kopfrand durch eine ziemlich tiefe Ausschwingun:;
V 4*
44
übergehen J, ziemlich gewölbt, doch nicht so hoch als der
Kopf, hinten etwas flach abgedacht, mit einer ziemlich er-
weiterten Rückenrilze und feinen Scitenfalten ; der Thorax
wie bei den andern Arten gewölbt, doch nicht so hoch
als der Kopf, hinten etwas flach abgedacht, mit einer ziem-
lich erweiterten Rückenritze und feinen Seitenfalten; der
Kopf wie bei den andern Arten gewölbt und wie der
Brustrücken stark glänzend. Die Augen einander weit mehr
als bei andern Arten genähert^ auch höher über dem Vor-
derrande des Kopfes stehend; die zwei vordem Mitlelau-
gen sehr klein, nicht augenbreite von einander entfernt,
die zwei hintern viel weiter entfernt und mit den vordem
im Trapez stehend ; das äussere Seitenauge der Vorderreihe
merklich grösser, das äussere der Hinterreihe etwas klei-
ner, beide zusammen schief und auf einem schiefen Hügel-
chen liegend. Die Fresszangen lang, stark, sehr glänzend,
vorn ziemlich stark knieartig gewölbt. Die Brust breit,
herzförmig, ziemlich gewölbt, sehr glänzend. Der Hinter-
leib etwas klein, geformt und behaart wie bei den andern
Arten. Die Beine ohne Unterschied wie bei diesen.
Der Kopf, Thorax, Brust, Taster und Beine bräunlich-
ockergeljb, der Kopf vorn kaum merklich dunkler; die End-
glieder der Taster und Beine etwas dunkler als die vor-
dem. Die Augen weisslichbernsteinfarbig, jedes mit einem
schwarzen Ringchen umgeben. Die Fresszangen roslgclb,
nicht viel dunkler als der Kopf. Der Hinlerleib schwärz-
lich, gelblichstaubig gemischt, vorn, ziemlich entfernt vom
Vorderrande, zwei gegeneinander liegende kleinere Fleck-
chen und hinter diesen zwei Längsreihen sich fast berüh-
render, stufenweise kleiner werdender, fast rautenförmiger
Flecken gelblichweiss und diesen zur Seite und gegen die
Seiten zu schiefe, schmale Längsfleckchen, dann vorn an
^/ CXCE.
M3.
^. 4^63. J>^n^a^u^^/i^^ y^^^^u^^^^ ^^ta^. _c.^^. 4-6A .u/^^^n^.
45
den Seiten ein grösserer Längsfleck von derselben hellen
Farbe; der Bauch ebenfalls gelblichweiss verloren und in die
Seilenfarbe übergehend. Die Schildfleckchen vor den Luft-
löchern gelb. Die Narbe braunschwarz.
Von dieser Art kenne ich nur die weibliche Spinne.
Vaterland: Kärnthen.
Abbildunor von einem in Weini>cist aufbewahrten und
sehr gut erhaltenen Exemplar.
«
Amaurobiiis terrestris.
Tab. CXCll. Fig. 403 iiias., Fig. 464 fem.
Vorderleib röthlich braun am Kopfe verloren dunk-
ler, Fresszangen braunschwarz- Hinterleib schwarz,
eine Längsreilie paarweise gegeneinander liegender
Fleckchen fleischröthlich. Beine gelbbraun.
Länge des Mannes 4— 47/", des Weibes 6— öVV".
Aranea terrestris Beiiss et ff'ider Mus. Senckenb.'jL 3.
p. 215. Tab. 14, Fig. 10.
Alna uro b. subterraneus, Koch üebcrs. des Arachnidensyst.
p. 15.
Der gewölbte, etwas breite Kopf ist durch eine flache
Rinne vom Brustrücken geschieden, höher als dieser und
wie dieser etwas maltglänzend; der flacher gewölbte, seit-
wärts und rückwärts etwas flach abgedachte Thorax mit
deutlichen Seitenfalten und einer stark ausgedrückten, tie-
fen Rückenritze; die Seitenkanten ziemlfch schwach gerun-
det, fast etwas wellenrandig, oben mit sehr feinen furchen-,
arligen Wellenstrich eben gleichlaufend mit den Kanten
Die Fresszangen gross, borstig, stärker glänzend, sehr
stark, vorn merklich aufwärtls gekniet, am^ler Seile mit
einem spiegelglatten Höcker. Die Taster wie gewöhnlich.
4r>
Die Driist ziemlicli i;ross, schwacli ^'ewolbi, hcrzföriiiig, liiii-
ten scharf zugespitzt, glänzciifl, wellscliichlig fein gerieselt,
auf jedem übrigens sehr (lachen, wenig bemerkbaren Körn-
chen eine feine Borste. Der Hinterleib länger als der Vor-
derleib, nicht viel dicker, eiförmig, hinten erweitert, dicht
mit kurzen Härchen besetzt, mit sammetartigem Schimmer.
Die Spinnwarzen, besonders die obern ziemlich lang. Die
l>eine ganz ohne Auszeichnung.
Der Vorderleib ist bei vollkommen ausgewachsenen
Exemplaren röthllchbraun, aufs GelbrÖthllche ziehend, bei
Jüngern mehr graubraun und durchsichtiger, der Kopf je-
desmal dunkler, an den Augen ins Schwarzbraune überge-
hend. Die Fresszangen schwarzbraun, ocker- auch braun-
schwarz, mit schön braunrother Fangkralle, an der Wur-
zel ins Schwarze übergehend. Die drei vordem Gelenke
der Taster gclbbräunlich , das vierte rothbraun, das End-
gelenke rölhlich dunkelbraun. Die Brust dunkelröthllch-
braun. Der Hinterleib schwarz, auf dem Rücken, an dem
zweiten Grübchenpaar anfangend eine Längsreihe paarweise
gegeneinander schief liegender laubförmiger Fleckchen und
unregelmässige kleinere Fleckchen in den Seiten trüb (leisch-
röthlich, unter den schwarzen Härchen gewöhnlich undeut-
lich hervorsehend ; auf dem Bauche zwei lichtere oft sehr
undeutliche Längsslreifen bräunlich und um die Spinnwar- |
zen die Einfassung gelblich ; die Spinnwarzen selbst licht
gelbbräunlich, das zweite Gelenk an der Spitze dunkler.
Die Bauchschilde gross und hell ockergelb. Alle Beine
hell roslbräunlich, bei Jüngern Exemplaren gelblich grau- |
braun, bei letztern schattenbraun geringelt, bei den Aus-
gewachsenen Schienbeine, Fersen und Tarsen reiner und
dunkler roslroth , die Haarbürsten unten an den Tarücn
schwarz.
47
Die kleinem Männer stimmen in der Hanplzeichnung
mit <len Weibern überein. Die zwei vorletzten Glieder
der Taster sind kurz und mit einem Zahne bewaffnet, das
Kndglied ist lang, gebogen, die Genitalien von oben ziem-
lich deckend; diese sind gross und mnschelartig blätterig;
die Taster haben die Farbe der Beine, die Kndglieder sind
wie beim Weibe dunkler, die Genitalien kastanienbraun.
Es fehlt nicht an Abarten, doch bestehen solche haupt-
sächlich in mehr oder weniger starker Verbreltuni^ <ler
schwarzen Farbe des Hinterleibes. Nicht ungcwöhulich
erscheint der Hinterleib schwarz mit schwach sichtbaren
rieckchen der Läui^sreihe,
Vaterland: In düstern Gebirgswaldungen unter Stei-
nen. Häufig In Bayern und Bühnien,
Die Männchen dieser Art erscheinen sehr selten, In-
dem unter hundert Weibchen kaum eins gefunden wird.
So gemein die Weibchen in den (gebirgswaldungen der
Oberpfrdz vorkommen, so habe ich doch noch nie ein voll-
ständig ausgebildetes Männchen finden können. Um zu ei-
nem solchen zu gelangen, brachte ich junge Männchen in
(jläser mit feuchter Knie, doch nur einzeln, indem sie ein
geselliges Leben nicht dulden , uui auf diese Welse sol-
che bis zu ihrer vollständigen Ausbildung zu erziehen, was
mir auch gut gelungen Ist. Die hier beigefligle Abbliilnng
stellt ein solches Männchen vor.
Herr Baron v. Walkenär zltlrt bei seinem Drassus
atropos HIst. nat. d. ins. apt. die Widerlsche Spinne Tab. 14.
Flg. 10., allein sie passt eben so wenig zu dieser, als
zu Clublona ferox Waick. wohin sie glelchmässig gezogen
ist. Unzweifelhaft ist sie Aranea lerrestris Reuss et Wider.
Damals als Ich von meinem Amaurobius subterraneus in der
T^ebersicht des Arachnidensvstems eine Definition gegeben
48
[aberkannte Ich das Museum Senckenbergianum nicht, sonst
würde ich den der schon bekannten Spinne ertheillen Spezlal-
namen terresirls nicht unbenutzt gelassen haben. Der in
dieser Uebersicht pag. 16. erwähnte und in dem achten
Hefte von Deutschi. Crust. Mjr. und Arachniden, abgebil-
dete Amaurobius tigrinus bezeichnet nichts anders als ein
in Weingeist aufbewahrtes Exemplar der gegenwärtigen
Art, das ich aus Kärnthen erhielt, und das nun mit an-
dern in Weingeist aufbewahrten Exemplaren der hiesigen
Gegend genau übereinstimmt. Sie kommt also auch jen-
seits der Alpen vor.
Amaurobius montan us,
Tab. CXCn. Fi"-. 4G5.
CT
Voi derleib gelbbraun \ Hinterleib braunschwarz,
vorn zwei genäberte Läno-sreilieu schief liegender
Laubflecliclien unrein gelblich weiss. Taster und Bei-
ne beller gelbbraun.
Länge V/^—b"\
Koch Uehers. des Aracbn. Syst. p. 15-
Mit Amaurob. ciaustrarlus (Chibiona claustraria Hahn)
in naher Verwandtschaft, und ziemlich von derselben (Ge-
stalt. Nämlich der Vorderleib länglich, der Thorax nicht
viel breiter als der Kopf* letzter hoch, gewölbt, sehr dick,
an den Selten fast ein wenig eingedrückt; der Thorax
glänzend wie der Kopf, niederer als dieser, gegen den
Hinterrand und gegen die Selten stark abgedacht, mit tie-
fen .SellenfaUen und mit tiefer rundrandiger Rückenritze;
49
die Seltenränder etwas schwach oval gerundet; auf dem
Kopfe vorwärts gebogene Borsten. Die Augen in ganz ge-
regelter, der Gattung eigenthlimllclier Stellung. Die Fress-
zangen sehr stark, dick, glänzend, an der Wurzel oben
knieartig gewölbt, an den Seiten dieser Wölbung ein Eck-
chen, durchaus mit gebogenen Borstclien besetzt. Die Ta-
ster von ganz gewöhnlicher Bildung. Die Brust flach ge-
wölbt, sehr glänzend, licht behaart, länglich herzförmig,
hinten in eine Spitze verlängert, an den Seiten nach der
Einfügung der Beine kaum etwas geeckt. Der Hinterleib
länglich, fast oval, hinten etwas erweitert, wenig gewölbt,
filzartig behaart. Die Spinnwarzen von gewöhnlicher, der
Gattung eigcnthümlichen Form und Grösse. Die weibli-
chen Genitalien glänzend, ziemlich halbkugelförmig und ge-
spalten, vorn mit einem glänzenden QuerhÖcker. Die Beine
ganz wie bei Amaurob. claustrarius.
Der Vorderleib gelbbraun, etwas aufs Röthlichpech^
bräunliche ziehend , am Kopfe verloren dunkler und am
Vorderrande ins Dunkelkastanienbraune übergehend. Die
Fresszangen sehr dunkel röthlichbraun, fast schwarz. Die
Taster gelbbraun, am vierten Gliede ins Braunrothe über-
gehend, das Endglied kastanienbraun. Die Brust gelbbraun
wie der Thorax. Der Hinterleib oben braunschwarz, un-
ten an den Seiten heller und mit weisslicher Mischung;
vorn über der Einlenkung zwei genäherte Längsilecken,
weisslich oder unrein gelblichweiss, meistens von der Form
eines Dreiecks mit der längern Basis gegeneinander liegend;
hinter diesen zwei Reihen gegeneinander schiefliegender
und mit der Spitze genäherter oder zusammentreffender
Laubfleckchen von derselben gelblichweissen Farbe, gewöhn-
lich fünf Paar, die hintern stufenweise kleiner, ein Flek-
kenband vorstellend; vorn an den Seilen gewöhnlich noch
4 **
50
ein Mackel weissHch ; der Bauch hinter den Genitalien gelb-
lich mit zwei braunen Längsstreifen, zuweilen aber der
Raum zwischen den Längsstreifen braun gemischt und dann
erscheinen blos zwei gelbliche Längsstriche. Die Spinn-
warzen gelbbraun. Die Beine bräunlichgelb etwas aufs
Rostfarbige ziehend, Fersen und Tarsen dunkler, der bür-
stenartige Filz unten an diesen grauschwarz.
Die männliche Spinne ist noch nicht gefunden wor-
den ; diese ist, wie bei allen Arten dieser Gattung äusserst
selten.
Vaterland. Sie scheint eine Bewohnerin der Mit-
telalpen zu sejn. Ich fand sie in grosser Anzahl in der
Gegend von Gastein, unter Steinen und unter der Rinde
fauler Baumstöcke, in einer Höhe von 3000 bis 4000 Fuss
über der Meeresfläche. Später sammelte Freiherr v. Go-
din eine Menge Exemplare in den Mittelalpen von Ober-
bajern in der Gegend von Benedikt -Bayern, aber auch
unter diesen fand sich kein männliches Thier vor.
w< cscnr.
^l
Androctonus Thersites.
Tab. CXCIII. Fig. 466.
Gelb, ejlänzend, der Aiigenhügel von mittlerer
Breite, drei Rückenkiele und die Schwanzkiele ge-
körnt, erster und die untern Schwanzkiele braun*, die
Hände eingestochen punktirt, dicker als der Vorder-
arm.
Länge des Körpers SVV'j ^^^ Schwanzes 11'".
Vorder- und Hinterleib etwas matt glänzend, beide
tiemlich stark der Quere nacb gewölbt. Der Seltenum-
scblag des " erstem breit, die zwei Querfelder am Brust-
rücken schmal * der Hügel der Scheitelangen nicht breit,
die darüber hinziehende zwei Kiele etwas dick, vor dem
Hügel gekörnt und eine ziemlich tiefe, nicht viel erwei-
terte muschelförmige Vertiefung einschliessend. Die Kiele
beiderseits der zwei niedcrn ßeulen des Hinlerkopfs etwas
gebogen und gekörnt.- Die Kückenschllfle des Hinterleibs
gerieselt, mit drei schmalen gekörnten Nhthen, die Um-
schläge glatt, ziendlcli stark ausgobuchtet ; die geschwunge-
nen Kiele des Enrlringes hoch, gröber und dicht gekörnt,
die Zwischenräume etwas hohl. Die vier vordem Schwanz-
gelenke gleichdick, gedrängt, die drei vordem fast dicker
als lang, doch stufenweise etwas länger, die Längsrinnen
der Oberflächen tief liegend und durchlaufend; alle Kiele
stark zähnig, das vierte Glied hinten stark abfallend, et-
was länger als das drille j das filnflc oben flacher, die
Längsrinne seichter, die Zähne des untern Scitenrandes
gross, drei davon stumpfer, grösser und stark vorstehend;
das Endgeleiik schmäler als das fünfie Glied, unten zieni-
VI. 3. 5
52
lieh kugelig, höckerig, sich doch ziemlich sanft in den
Stachel verlierend ; ausser den Höckerchen eingeslochene
Punkte auf der Fläche, oben eben, vorn mit einem Sei-
leneckchen ; der Stachel ziemlich lang und von gewöhnlicher
Liegung. Die Taster etwas stark, das Wurzelglied mit höcke-
rigem Rande, das zweite mit höckerigen Querna'then; das
dritte mit wellschichllg gerieselten Flächen und gezähnten
Kanten; das vierte etwas dick, mit glatten Flächen und mit
etwas undeutlich gezähnelten Kanten; die Hand des Endglieds
dicker als der Vorderarm, nicht gekielt, wcitschlchtig ein-
gestochen punktirt; die Finger wenig gebogen, der Kiel
des Innern deutlich, auch als Spur einer Fortsetzung In
gewisser Richtung auf der Hand sichtbar. 20 Zähne Im
Brustkamme. Die Leine ziemlich scharfkielig, die Schenkel
unten fein gezähnt.
Das ganze Thicr gelb, der Körper etwas dunkeler
gefärbt; die drei Riickenklele und die untern Schwanzkiele
braun, ein brauner Strich an den drei untern Kielen des
fünften Schwanzgliedes ; der Stachel an der Spitze ins Roth-
braune übergehend.
Vaterland: ?
Anmerk. Hr. J. Sturm In Nürnberg war so ge-
fällig, mir das einzige Exemplar, das sich In dessen Samm-
lung befindet, zum Gebrauch mitzuthellen. Die Heimalh
konnte nicht angegeben werden.
53
Androctonus Ajax.
Tab, CXCIII. Fig. 467.
01iveni>elb, der Auo:enhüo;€l breit, drei Rücken-
kiele und die Schwanzkiele gekörnt*, fünf grössere
stumpfe Zähne am untern Rande des fünften Schwanz-
gliedes schwarz-, die Hände kiellos, etwas dicker als
i\{ir Vorderarm.
Länge des Körpers \(i^/^"% des Schwanzes ISy/".
Mit dem And. Eiirlalus fast durgehends übereinstim-
mend und vielleicht dieselbe Art ; der einzige Unterschied
liegt darin, dass die Zähne an den Seiten des Hinterran-
des und an dem untern Kiele des fünften Schwanzgliedes
viel kürzer und stumpfer sind, auch sind die zwei am hin-
tern Seitenrande und yier am untern Kiele nicht blos an
das Spitze, sondern ganz schwarz. Dass die Farbe ins Oli-
vengelbc bei gegenwärtiger Art übergeht, kann zufällig
sej'n, was bei trockenen Exemplaren überhaupt nicht so
genau zu nehmen ist; überdies kenne ich nur ein Exem-
plar, was sich in der reichen Sammlung des Hrn. Sturm
befindet.
Vaterland: Spanien.
5 »
54
P y t li o iii s s a 1 ii c i f u g a .
Tab. CXCIV. Fig. 468. nias. 409. fem. 470. var.
Schwarz, die Schenkel der Beine in der Mitte
rostroth, die Schildchen vor i\en Luftlöchern gelb.
Länge des Mannes 0, des Weibes 7y2'".
Aranea lucifuga ff'alck. Fn. par. IL p. 221. n. ö9.
Drassus lucifugus /f'alch. Tab, de aran. p. 45.
„ „ Jf'alch. Hist. nat. d. ins. apt, p. 613. n, |.
V H melanogaster IjC\lr. Gn. Crust. et ins. I. p. 87.
Der Vordcrlelb in» Vcrhh'ltniss zum Hlnlfrlcibe ehv.ns
klein, glänzend, glatt; der Kopf ehvas höher als der Hrusl-
röcken , oben der Lanj^e nach kaum ein wenig gewölbt,
der Quer nach ziemh'c!) rund gewölbt; der Thorax an den
Seilen mit oval gernndeleni Kantenzuge, über den Rücken
ziemlich rund gewölbt, mit einer seichten ]\ückcngrube,
einer Längsrilze in dieser, mit tiefen, nur wenig über die
Seileabreile ziehenden Seiientlccken , und n)It einer feinen
erhöhten Längsllnle nahe am Rande nnd mit diesem paral-
lel ziehend, auch sich am Ilinterrande herumbiegend. Die
Fresszangen stark, glänzend, vorn etwas knieartig gewölbt
nnd ungleich behaart. Die Taster etwas dick, von nicht
ungewöhnlicher Form , das vierte Glied kaum ein wenig
länger als das dritte. Die Brust ziemlich herzförmig, (lach,
glänzend, am Rande etwas geeckt, nadelrissig, licht mit
Härchen beselzl. ])er ninlcrUib lang eiförmig, auf dem
Rücken el\-\ as flach, glanzlos, doch mit seidenartigem Schim-
mer, licht beh.'inrl, oben mit drei Paar länglichen Sligma-
ten: auf deui D.iuc he z\'\ ei Längsfurrhen, \'\'elche die Spin-
ne nach Willkiihr her\orbrini;en und auscbrnen kann. Die
J^ CLOY.
55
Spinnwarzen walzenforniig und lang. Die Beine von mitt-
lerer Liinge, übrigens ganz von der der Gattung elgentliüm-
lichen Form,
Der Vorderleib, die Fresszangen und die Brust tief
schwarz. Der Hinterleib schwarz , etwas aufs Gelbilch-
metailiscbe ziehend und in gewisser Richtung ins Weissli-
che spielend aber schwach. Die Schildchen vor den Luft-
löchern hellgelb, schwarz eingefasst. Die Spinnwarzen
schwarz. Die Taster schw^arz, das zweite Glied in der
Mitte rost<>elblich. Die Beine schwarz mit dunkelbraunen
Hüften und rostrothcn Schenkeln, lelzterc an der Spitze
schwarz, auch an der Wurzel verloren schwarzlich.
D£r Vordericib des Mannes ist wie beim Weibe, die
Fresszangen aber grösser und stärker, ebenso behaart, da-
bei aber fein gekörnt. Die drei vordem Glieder der Ta-
ster sind wie beim Weibe, das vierte aber Ist dicker und
mit einem gekrümmten, vorwärts stehenden Stachel an der
Spitze; das Endglied ist nicht gross, gewölbt, halb eiför-
mig, die Genitalien von oben ganz deckend; diese sind
klein, (lach gewölbt, etwas runzelig. Der Hinterleib ist
etwas schmächtig, merklich kleiner, die Beine aber merk-
lich läni>er als beim Weibe. Die Färbuuij ist wie bei
diesem. Gegen das Fndc des Monats Mai gelangen die
Männchen zu begatlungsrelfen Tastern; sie sind viel selte-
ner als die Weibchen.
In der Flälfte des Monats Juni trifft man die Wei-
ber bei ihren Eiersäcken an. Diese ^slnd pergamentartig,
tlach, linsenförmig, von Farbe rein weiss, gross und haben
nicht ungewöhnlich 10 — 12 Linien im Durchmesser.
Sie liegen frei, an die Erde oder an einen Stein angehef-
tet, und werden von der darauf sitzenden Mutter bewacht.
Zuweilen verfertigt sich diese zwej solcher linsenförmiger
56
Säcke, ziemlich von gleicher Grösse, aufeiiiaiider liegend
und mit leichten Fäden zusammengeheftet. Die Eierchcn
sind nicht gross, heilocker- oder helldottcrgclb und dicht
auf einen Klumpen zusammengebracht.
In diesem Zustande verändert die betagte, ihrem En-
de sich nähernde Mutterspinne ihre Farbe: ihr Vorderleib
wird dunkelpechbrann , oben mit kapuzinerbraunen Schup-
penhärchen belegt; die Fresszangen, das Kinn, die Kinn-
laden und die Brust werden glänzend schwarz, die Kinn-
laden an der Spitze röthlich. Der Hinterleib geht nach
und nach ins schön Kapuzinerbraune über, mit vermehrtem
sammetartlgcm Schimmer. Spinnwarzen, Taster und Beine
sind alsdann braunschwarz, das zweite Glied der Taster
und die Schenkel der Beine rostrotb, letzlere an der Spitze
aber ins Braunschwarze übergehend.
•Junge Spinnen haben rothgelbe Schenkel.
Vaterland: Deutschland und Frankreich. In hiesi-
ger Gegend an Bergabhängen unter Steinen nicht selten.
Man findet sie meistens in kleinen Erdhöhlungen, frei siz-
zend und ohne Gespinnste, wie alle in diese Gattung ge-
hörigen Arten.
Pythonissa fusca.
Tab. CXCV. Fig. 47J.
Vorderleib gelblich hornbraun, ein Fleck beider-
seits am Hinterkopf und die Einfassung schwarz; Hin-
'^^l: CXCY.
'^. 4:y2.
^pf. ^// c^^^^£^^^^^ ^1^^^,^. _^^^_
^^^. 4^/3.^,^/y7f/i: /^y.6/.A6^ j^/^fy.
^.4^/2..,J.£^,
'f^<-
57
terleib braunschwarz 5 Beine gelblichbraun mit rost-
g^elblichen Schenkeln.
Länge des Weibes 4*//".
Koch Uebers. d. Arachn. Syst. p. 16.
Filistata femoralis Meuss ii. fVider I. 2, p. 206, Fig. 5.
Der Gestalt nach mit Pyth. luclfuga sehr überein-
stimmend, aber merklich kleiner, mit etwas mehr den Sei-
tenkanten genäherter Häutungsnath , und mit einer dreiek-
kigen, ziemlich tiefen Riickengrube, in welcher die Längs-*
ritze weniger deutlich ist.
Der ganze Vorderleib trüb rostbraun , am Hinter-
kopfe beiderseits ein Längsfleck dicht an der Scheidungs-
falte und ein ziemlich breiter Saum an den Seitenkanten
des Thorax schwarz. Die Fresszancen dunkel kastanien-
braun. Die Taster rostbraun , die zwei vordem Glieder
rostgelb, mit brännllchen Spitzen. Die Brust etwas dun-
kel rolbbraun. Der Hinterleib schwarz oder braunschwarz,
über der Einienkung ein aus ziemlich langen Haaren be-
stehender Fleck tiefscbwarz ; die Schildflecken vor den Luft-
löchern gross, gelb mit braunem Saume. Die Spinnwar-
len rostbräuulich, an der Wurzel heller aufs Geibliclie zie-
hend, an der Spitze braun. Die Hüften und die Schenkel
der Beine bräunlich ockergelb, beide Gelenke der erstem,
sowie die Schenkel an der Spitze braun; alle folgende Glie-
der gelbbraun, die Schienbeine unten an der Wurzel mit
einem rothgelben Fleckchen.
Gegen das Ende des Monats \Juli und im August
fand ich Weibchen, welche ihre Eier abgesetzt hatten. In
dieser Jahreszeit fällt also ihre vollständige Ausbildung.
Männchen sah ich keine; ich vermuthe demnach, dass, in-
dem Weibchen ziemlich häufig vorkommen, die Lebenspe-
riode dieser schon zu Ende war.
58
Die WeiLchen variren ziemllcii auffallend. Diejeni-
gen, welche ihre Eier bereits und wie es schien, schon
etwas länger abgesetzt hatten, waren von Farbe unreiner
un(\ bei diesen war der Hinterleib mehr sammelartig kaf-
fcbraun, als schwarz 5 bei andern Weibchen, welche die
Eier noch bei sich trugen , v/ar der Hinterleib mitunter
völlig schwarz, bei diesen waren die Beine dunkler, die
Hüften und Schenkel reiner röthlich ockergelb.
Vaterland: Deutschland. An dem Berge der Bo-
denlaube bei Kissingen fand ich sie unter Steinen ziemlich
häufig. Vermuthllch ist sie in den dortigen Gegenden kei-
ne Seltenheit
Python issa occulta.
Tab. CXCV. Ficr. 472.
Vordcrleib pecbbrami mit einer crliöliten, feinen
INatli an den Seitenkanten. Hinterleib braun, ein Fleck
über der Einlenkung und ein Längsfleck an diesem
schwarz. Hüften und Schenkel der Beine röthlicli-
o;elb , Knlee, Schienbeine und Fersen schwarz, Tar-
sen bräunlichockerjjelb.
Länge des Weibes 2-/3"'.
Der Vorderleib glatt und glänzend, der Kopf etwas
hol er als der Brustrlicken, ziemlich breit und gewölbt, am
Hinlerkopf eine Quergrube; der Brustrlicken gleichmässig
hinten und an den Seiten abgedacht, dem Umrisse nach
oval, mit gerundeten Hinterrandswinkeln und in der Mitte
des Hinlerrandes etwas ausgebogen , neben den Seitenkan-
59
tcn und gleichlaufend mit diesen eine erhöhte nathfÖrmlge
Linie. Die Augen in regelmässiger Stellung, doch die vor*
dere Reihe ziemlich gerade, nämlich schwach gehogen und
nahe am Vorderrande des Kopfes. Die Fresszangen stark,
glänzend, licht behaart, vorn etwas knieartig gewölbt, übri-
gens ziemlich walzenförmig. Die Brust herzförmig, glän-
zend, ziemlich flach. Die Taster von gewöhnlicher Form.
Der Hinterleib länglich, etwas walzenförmig, doch hinten
allmählig etwas erweitert, an der Spitze gerundet, glanz-
los, fein behaart. Die Beine ziemlich dünn, etwas lang,
übrigens ohne Auszeichnung.
Der Vorderleib, die Fresszangen und die Brust pech-
braun, Kopf und Fresszangen dunkler als der Brustrücken.
Die zwei vordem Glieder und das Endglied der Taster
bräunlich gelb, die Spitze des zweiten, das dritte und vierte
Glied pechbraun. Der Hinterleib oben und unten gleich-
farbig braun, ein Fleck über der Einlenkung und von die-
sem ausgehend ein Längsfleck auf dem Rücken bis über
das zweite Paar der Grübchen reichend, schwarz, hinten
sich etwas ausspitzend. Die Spinnwarzen schwärzlich pech-
braun , an der Spitze heller. Die Schildflecken vor den
Luftlöchern des Bauches gelb. Die Hüften und die Schen-
kel der Beine dottergelb, die Spitze der letztern schmal
schwärzlich; Kniee, Schienbeine und Fersen schwarz, das
Tarsenglied aller Beine trüb ockergelb.
Am 20. Juni fand ich die Weibchen in der hier bei-
gefügten Grösse; das dazu gehörige Männchen konnte ich
aber nicht ausfindig machen. Sie hält sich unter Steinen
frei sitzend , auf.
Vaterland: Deutschland. In hiesiger Gegen an .
freien Bergabhängen, selten.
60
Pytiloiiissa lugubris.
Tab. CXCV. Fi^^. 473.
Vorderleib braun, Hinterleib schwarz-, Taster,
Spinnvvarzen und Beine hellbraun, das Tarsengelenk
der letztern ockergelb.
Länge 4'".
Eine der grössern Arten dieser Gattung, deren Ent-
deckung wir Hrn. Dr. Schuch verdanken. Ich habe ein
ganz vollsländiges, in Weingeist aufbewahrtes weibliches
Exemplar, das einzige, welches nach Deutschland gebracht
worden ist, vor mir.
Der Vorderleib ist im Verhältniss zum Hinlerleibe
gross, wie bei den anHern Arten der (Gattung hinten breit,
gegen den Vorderrand des Kopfes ziemlich stark sich ver-
schmälernd, daher dem Umriss nach etwas stumpf kegel-
förmig; der Kopf iiber den Rücken der Länge nach sehr
, wenig gewölbt, ziemlich hoch, mit einer deutlichen Falle
vom Thorax unterschieden, der Thorax der Quer nach ge-
wölbt, hinten ziemlich steil abgedacht, mit einer kurzen
Rückenfurche in die Seitenfalten am Kopfe einmündend;
die Querfalten an den Seilen deutlich, die Randkanle gleich
einer Passepoil aufgeworfen und geglättet; die Fläche des
Kopfes und des Brustrückens zwar glänzend, aber von kur-
zen Borsten rauh und etwas getrübt. Die Augen in ganz
regelmässiger Stellung und von regelmässiger Form. Die
Fresszangen stark, an der Einlenkung gewölbt, übrigens
ziemlich kegelförmig und rauhborstig. Die Fresszangen ohne
Auszeichnung, das dritte und vierte Gelenk ziemlich gleich-
lang, das Endgelenke so lang als diese beide, alle ziemlich
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61
(liclit behaart und mit den gewöhnlichen Stachclborsten be-
setzt. Der Hinterleib eiförmig, rauli, fast etwas zottig be-
haart, wenig aufgetrieben, mit acht Rückengrübchen, die
zwei Vorderpaarc einander mehr als die hintern genähert.
Die zwei äussern Spinnwarzen ziemlich lang, dick, stumpf
kegelförmig, die inncrn sehr kurz, kaum ein wenig über
die Oeffnung hervortretend. Die Brust gross, flach, läng-
lich herzförmig, licht borstig, glänzend, an den Seitenrän-
dern wellenförmige Eindrücke. Die Beine fast etwas län-
ger als bei den andern Arten, dabei slämmig, ziemlich
dicht behaart, auf den Schenkeln die gewöhnlichen Sta-
chelborsten, dergleichen unten an den Schienbeinen und
Fersen ; das Tarsengelenk der vier Vorderbeine unten mit
einer dichten, kurzen Haarbürste bedeckt.
Der Vorderleib oben, die Fresszangen und die Brust
pechbraun, der feine Rand des Brustrückens schwarz, am
Hinterkopfe beiderseits ein brauner Längsfleck, beide hin-
ten spitzwinkelig zusammen treffend. Der Hinterleib oben
und unten lief schwarz; die Spinnwarzen gelblichbraun.
Taster und Beine gelbbraun, die Haarbürste unten an die-
sen schwarz.
Vaterland: Die Gegend von Nauplia auf Morea, un-
ter Steinen.
Pythoiiissa maculata.
Tab. CXCVI. Fig:. 474. mas. Fig. 475. fem.
Schwarz, der Kücken des Voiderleibs, ein grosser
Quei'fleck vorn auf dem Hinterleibe, zwei kleinere
62
Flecke vor der Mitte und zwei über den Spiniiwarzeii
hell 2:oldfarbi2: eelb.
Län^e des Mannes 2'", des Weibes 2V2'".
Filistata maculata Beuss et Wider Mus. Senck. 1. H. 2.
p. 205. Tab. 14. Fig. 4. '
Der Kopf vorn schmal, etwas an den Seiten zusam-
mengedrückt, fast kegelförmig , mit dem Bruslriicken in
gleichhoher Wölbung, letzterer mit gerundeten Seiten:
Kopf und Hrustriicken dicht mit aufliegenden Schuppen be-
deckt, letzterer hinten, so weit der Hinterleib aufliegt, nackt,
mit einer Bogenreilie eingestochener Punkte. Der Hinter-
leib länglich, ziemlich oval, oben etwas platt, dicht mit
Schuppen bedeckt. Die Spinnwarzen ziemlich lang. Die
Beine von mittlerer Länge, etwas stämmig, das Tarsenglied
aber dünn. Das Endglied der Taster des Weibes kegelför-
mig, spitz, und etwas dijnner als das vorhergehende Glied;
das Endglied des Mannes lang, gewölbt, eiförmig; die Ge-
nitalien desselben kugelförmig und ungleich höckerig.
Der Vorderleib oben und unten, ebenso der Hinter-
leib schwarz, der Rücken des erstem mit Ausnahme der
Spitzen des Kopfes, so weit die Augen stehen, und der Sei-
tenkanten, mit hellgelben, goldf;)rbig glänzenden Schuppen
bedeckt; ein solchfarbiger , ziemlich grosser Querfleck auf
dem Hinlerleibe vorn über der Einlenkung, zwei etwas
hellere, zuweilen weissllche Fleckchen vor der Mitte und
zwei noch hellere hinten vor den Spiunwarzen ; die Schild-
fleckchcn vor den Luftlöchern des Bauches hornbraun. Die
Fresszangen schwarzbraun und glänzend; die Taster braun-
schwarz, mit rostrothem Endgllede. Die vier Vorderbeine
schwarz mit roströthlichen Fersen und Tarsen; die vier
Hinterbeine roströthlich oder rostgelb, die Spitzen der
Schenkel, Kniee und der Schienbeine schwarz.
63
Das Männchen ist wie das Weibchen gezeichnet, nur
sind die gelben Flecken dunkler, und die Schenkel der vier
Hinterbeine ganz schwarz. Im Juni sind die Taster des-
selben vollständig ausgebildet.
Vaterland: Deutschland. Man findet sie gewöhn-
lich an Steinen trockener Abhänge nahe bei Waldungen,
auch in denselben. An der Mauer der Fasanerie bei Zwei-
brücken sähe ich sie öfters. Sie läuft sehr schnell und ist
schwer zu erhaschen.
P y t li o n i s s a e x o r n a t a
Tab. CXCVT. Fig. 476. und 477.
Vorderleib gelblicbbiauri, schwarz gefleckt; Hin-
terleib rothlicbgrau, ein Längsstrich, vorn zwei Punk-
te und hinter diesen beiderseits vier Laubfleckclien,
ein Län»sband vorstellend, schwarz. Beine" ocker-
gelb, Schenkel, Kniee und Schienbeine braun ange-
laufen.
Länge 2y;".
Herr Dr. Schuch brachte drei weibliche, in Wein-
geist aufbewahrte Exemplare mit aus Griechenland, Schade
dass unterwegs die Schuppendecke des Vorderleibs grossen
theils und die des Hinterleibs gänzlich abgerieben worden
sind.
In der Gestalt hat diese Art viel Uebereinstimmung
mit Pyth. maculata ; der Vorderleib ist ziemlich breil, der
Kopf ziemlich lang und der Länge nach geradriickig, seit-
wärts durch eine schmale Falte begränzt, dicht hinler dem
64
Hinterkopf an der hintern Abdacfinng des Thorax eine fei-
ne Längsritze; der Thorax hlnlcn hreit, die Hinterrands-
winkel zwar gerundet, aber von hier an die Seitenränder
mit schwacher Rundung gegen den Kopfrand ziehend, da-
her der Umriss etwas dreieckig erscheint; in den Seilen
sind die Querfalten ziemlich deullicii eingedrückt, und die
Randkanten ungemein fein aufgeworfen. Die Augenstel-
lung ist ganz dem Charakter der Gattung angemessen. Die
Fresszangen stark, dick, ziemlich lang, etwas kegelförmig,
glänzend, an der Wurzel kaum ein wenig knieartig ge-
wölbt. Die Taster etwas kurz, etwas stämmig, das End-
glied am längsten und kegelförmig. Die Brust platt, gross,
ziemlich herzförmig, hinten beiderseits ausgeschvvungcn und
zugespitzt, am Seitenrande nach der Einlenkung der Beine ,
schwache wellenartige Eckchen. Der Hinterleib lang, läng-
lich oval, etwas walzenähnlich. Die Spinnwarzen lang, wal-
zenförmig, das Endgelenk sehr klein, an den äussern vier
fingerförmige Fortsätze mit stumpfen Spitzen. Die Beine
von ganz gewöhnlicher der Gattung elgenthlimlicher Form.
Der Vorderleib entweder trüb ockergelb oder gelb-
braun, ein Bogenstreif beiderseits am Kopfe, die Kanten
und gebogene Fleckchen an den Seiten schwarz. Die Fress-
zangen von der Farbe des Kopfs und ungefleckt. Die Ta«
ster ockergelb. Die Brust bräunlich oder trüb ockergelb,
am Rande dunkler, bei heilem Exemplaren braun angelau-
fen. Der Hinterleib röthlichgrau, der Vorderrand und von
diesem ausgehend ein vorn etwas erweiterter hinten feiner
Längsstrich schwarz, dicht an diesem vorn beiderseits zwei
runde Fleckchen, sodann Tiinf schief liegende Laubüeck-
chen von derselben Farbe, die vordem dieser Fleckchen
breiter als die hintern, alle zusammen ein hinten abgesetz-
tes Längsband vorstellend; die Einfassung der Spinnwarzen-
G5
Öffnung und vier schmale kleine Längsfleckchen an dieser
und an den Selten ein Längsstreif aus zusammenfliessenden
schiefen Fleckchen und Strichchen ebenfalls schwarz. Die
Grundfarbe des Kauches heller als die des Rückens, auf
diesem zwei parallellaufende Längsstreifen schwarz, aber
nicht ganz bis zu den Splnuwarzen ziehend. Die Spinn-
warzen bei einem Exemplare gelb, bei dem andern nur die
mlltlern gell), die äussern aber braunschwarz. Die Beine
ockergelb, die Schenkel, Kniee und Schienbeine schwasz
angelaufen, beide letztere an der Wurzel wieder gelblich,
bei einem Exemplare waren alle Reine ockergelb, die Schen-
' kel , Knlee und Schienbeine an der Spitze nur schattig
dunkler.
Zwei der vorliegenden Exemplare hatten, besonders
an den Selten des Vorderlelbcs, noch Reste der Schuppen-
bedeckung, welche gelblich weiss, ungefähr wie bei Pyth.
maculata war. Obige Besbrelbung bezeichnet daher nur
die Färbung der Haut der Spinne, welche bei allen drei
Exemplaren In der Hauptsache gleiche Zeichnung hatten.
Vaterland: Die Gegend von Nauplla in Griechen
land.
Python iss?i variana.
Tab. CXCVn. Fig. 478.
Vorderleih und Beine rotli, die Schenkel der letz-
tern, die Fresszangen, Taster und Uinterleib schwarz,
auf letztem! zwei ßogenstreifen der Uuer nach, zwei
66
Flecken dazwisxjlien und ein Fleck über den Spinn-
Warzen weiss.
Länge des Weibes 4"'.
Eine seltene sehr schöne Spinne. Der Vorderleib
im Verhältniss mm Hinterleib etwas klein, länglich, mit
oval gerundeten Seitenkanlen. Der Kopf so hoch als der
Thorax, länglich, über den Rücken der Länge nach ziem-
lich gerade, der Quer nach rund gewölbt 5 der Thorax
hinten und an den Seiten ziemlich rund abgedacht, mit ziem-
lich deutlichen Seilenfaltchen und einer ziemlich deutlichen,
kurzen Rückenritze; die Fläche des Kopfes und Brustrük-
kens sehr licht mit kurzen Härchen belegt, beide matt-
glänzend. Die Augen in regelmässiger Stellung, doch die
äussern der hintern Reihe nicht besonders zurückgeschoben,
alle Augen etwas nieder. Die Fresszangen lang, stark,
glänzend, an der Wurzel knieartig erhöht. Die Brust et-
was glänzender als der Thorax, flach gewölbt, ziemlich ei-
förmig. Der Hinterleib länglich oval, ziemlich gewölbt,
sammetartig ungemein fein behaart. Die Spinnwarzen et-
was kurz. Die Beine kaum von mittlerer Länge, und von
ganz gewöhnlicher, der Gattung elgenthümllcher Form.
Kopf und Thorax schön rostroth, erster an der Spitze
bis über die hintere Augenreihe braunschwarz. Fresszan-
gen und Taster glänzend schwarz. Die Brust wie die Ober-
seite schön rostroth. Der Hinterleib sammetartig schwarz,
oben etwas metallisch schimmernd , auf dem Rücken vorn
ein geschwungener Bogenstreif, hinter diesem zwei ovale
Flecken nebeneinander, in der Mitte der Länge ein über
die ganze Seite ziehendei*, schmal durchbrochener Bogen-
streif und ein nierenförmiger oder rundlicher Fleck über
den Spinnwarzen weiss, aus Härchen bestehend, der schwarze
Grund etwas durchscheinend; hinter dem Schildfleckchen
'Oy
^ cxcm.
.^.4^V.
^ . 4^0.
0°^^
f
67
unten an den Seiten und ein Längsstreif auf dem Bauche
auf dieselbe Welse welsslich j die Spinnwarzen schwarz,
die Schildfleckchen dunkel ockergelb, hellgelb gerandet.
Alle Beine schön rostroth, heller als der Thorax, fast men-
nigroth, die Schenkel aller glänzend schwarz, auch das End-
glied der Hüften des Vorderpaars schwarz angelaufen.
Vaterland: Ich fand sie im Monat Juli an dem
Bergabhang der Bodcnlaube unfern dem Bade Kissingen in
Franken, unter Steinen, aber nur Weibchen. Sie scheint
2u den seltenen Arten zu gehören.
Pytlionissa tricolor.
Tab. CXCVIl. Fio. 479.
Vorderleib braun, Hinterleib schwarz; Hüften
und Schenkel der Beine mennigroth, Knie, Schien-
beine und Fersen schwarz , das Tarsenglied ocker-
gelb.
Länge 3'".
Von dieser seltenen Art ist mir nur das Weibchen
bekannt. Sic ist mit Pjth. occulta in Hinsicht der Gestalt
ziemlich übereinstimmend, der Vorderleib eben so glänzend,
mit etwas schärfern Eindrücken und mit einer deutlichen
Kantenfurche.
VI. 3. 6
68
Der Vorderleib dunkel hornbraun mit emem scbwar-'
zen Fleckchen beiderseits hinten am Kopfe in der F;ille
zwischen diesem und dem Bruslrücken. Der etwas rauhe
Hinterleib schwarz mit rostgelben Schildfleckchen auf dem
Bauche vor den Stigmaten ; die Spinnwarzen schwarz. Brust
und Fresszangen braun. Die zwei Yordern Glieder der Ta-
ster mennigroth, die folgenden gelblichbraun. Die Hüften
und Schenkel der Beine mennigroth, an der Spitze schwarz;
das Tarsenglied dunkel ockergelb.
Vaterland: Deutschland. In grössern Wäldern der
hiesigen Gegend , unter Steinen und unter Moos auf der
Erde, sehr selten.
Melanopliora puniila.
Tab. CXCVH. Fig. 480. mas. Fig. 481. fem.
Schwarz; Hüften und Schenkel gelblich, die
Kniee und Schienbeine der zwei vordem Beinpaare
schwarz, der zwei hintern braun, Fersen und Tarsen
rostgelb.
Länge des Mannes V/^'\ des Weibes 1%'".
Der Vorderleib sehr glänzend, wie lakirt, dem Um-
riss nach oval, gegen die Kopfspitze allmählig schmäler.
61)
etwas flach gewölbt, die Seltenfalte kurz, eine grubenfÖr-
mige Rückenritze sehr fein, an den Seitenkanten hin eine
feine Furche. Die Fresszangen stark, etwas kurz, gewölbt,
mit ungemeinem Glänze. Die Taster nicht ungewöhnlich;
beim Manne das dritte und vierte Glied kurz, ziemlich
gleichlang, das vierte fast kugelförmig, seitwärts mit einer
zahnartigen Verlängerung, Die Brust gross, herzförmig,
stark glänzend. Der Hinterleib wie bei Melanophora sub-
terranea. Die Beine von ganz gewöhnlicher Gestalt
Der Vorderleib, die Fresszangen und die Brust beim
Manne schwarz, beim Weibe pechbraun. Der Hinterleib
tiefer schwarz mit dunkelgelben Schildchen vor den Luft-
ritzen. Die Spinnwarzen beim Weibe dunkel pechbraun,
beim Manne schwarz. Die vordem Glieder der Taster
gelblich, die zwei folgenden braun; beim Weibe gelb-
braun, das Endglied roströthlich ; das dritte und vierte
Glied beim Manne rostbräunlich, dessen Genitalien schwarz,
mit bräunlichem Häkchen. Die Hüften und Schenkel aller
Beine hell bräunlich gelb, erstere an der Spitze schmal,
letztere an der Spitze ziemlich breit braun; die Kniee und
die Schienbeine der vier Vorderbeine beim Manne schwarz,
beim Weibe pechbraun; dieselben Glieder der vier Hinter-
beine rostbräunlich, an der Spitze verloren dunkler; die
Fersen und Tarsen aller Beine rostgelb.
Gegen das Ende des Monats Mai trifft man die Männ-
chen mit vollständigen Tastern an. Sie bewohnt sonnige
Bergabhänge und hält sich unter Steinen auf.
70
Vaterland: In den Donaugegenden, in hiesiger Ge-
gend ziemlich selten.
Anmerk. Drassus bicolor Hahn pag. 123, Fig. 93.
Band I., welche Art ich noch nicht finden konnte, würde
sich mit der gegenwärtigen vereinigen lassen, wenn nicht
die beigefugte Augenstellung eine Pjthonissa bezeichnete,
auch sind Vorderleib und Beine zu roth.
Oben iiabe ich vergleichenden Bezug auf Melanopho-
ra subterranea genommen, was bei andern ähnlichen Arten
noch öfters der Fall werden wird. Von dieser habe ich
Herrich-Schäff. Deutschi. Ins. Heft 120. t. 20, 21. die
Abbildung der männlichen und weiblichen Spinne gegeben.
Diese ist mit Drassus nigritus Hahn Band 1. pag. 123.
Tab. 36. Fig.93. einerlei, nur ist die Hahn'sche Beschrei-
bung zu kurz und bei so mancherlei sehr verwandten Ar-
ten etwas zu unbestimmt, auch entwickelt die beigefügte
Abbildung die eigentlichen Unterscheidungsmerkmale nicht
gehörig, um auf diese Bezug nehmen zu können, deswegen
werde ich in einem spätem Hefte diesen Abgang zu ergän-
zen suchen.
J^. aaw.
t^yca., 4'^3.
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■?My?'na.'?z^Zy.
71
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Melanophora violacea.
Tab. CXCVIJI. Fig. 482.
Schwarz, der Hinterleib mit purpurfarbigem me-
tallischem Schimmer-, Fersen, Tarsen und das End-
glied der Taster ockergelb.
Länge des Weibes 2V2'".
Sie hat die Form von M. sublerranea, ganz ohne Ab-
weichung, ist aber kleiner.
Der Vorderleib, die Fresszangen und die Brust schwarz,
die Taster eben so, doch ein wenig aufs dunkel pechschwar-
ze ziehend , besonders die zwei vordem Glieder, das End-
glied aber durchaus dunkel ockergelb. Der Hinterleib oben
und unten schwarz, oben mit schönem, bald grünem, bald
purpurrothem metallischem Schimmer, von einer dieser Farbe
in die andere spielend; die Bauchschildchen klein und dun-
kel ockergelb. Die Spinnwarzen schwarz, mit gelblichem,
kleinem Endgllede. Die sechs Rückengrübchen des Hin-
terleibes klein, die zwei vordem und die zwei hintern et-
was länglich und schief liegend. Die Beine schwarz, Fer-
sen und Tarsen ockergelb, die der vier Hinterbeine aufs
Röthlichgelbe ziehend, die Hüften dieser pechbraun.
Vaterland: Deutschland. Ich fand sie öfters unter
Steinen in den Wäldern bei Karlsbad in Böhmen, aber
nur weibliche Thiere.
7^ >
Melanophora Argoliensis.
Tab. CXCVIII. Fig. 483.
Schwarz, das Fcrsengelenk rothbraun, das Tar-
sengelenk ockergelb.
Länge zy^".
Eine von Herrn Dr. Schuch in Griechenland ent-
deckte, mit M. subterranea sehr verwandte Art. In der
Gestalt ist sie von dieser nur darin abweichend, dass der
Vorderleib merklich gewölbter ist, und dass die Seitenfal-
ten des Thorax weit schwächer ausgedrückt sind, auch ist
der Eindruck unter dem Augenhügel über dem Vorder-
rande des Kopfes der Quere nach schwächer. Der Hin-
terleib ist dicht filzarlig behaart; Beine und Taster sind
stärker behaart, letztere fast zottig.
Der Vorderleib schwarz mit mattem Glänze. Die
Fresszangeh dunkel kastanienbraun, fast schwarz. Die Ta-
ster rothbraun, die zwei Endglieder dunkler. Die Brust
schwarz und stark glänzend. Der Hinlerleib tief schwarz':
die Spinnwarzen braunschwarz und glänzend 5 die weib-
lichen Genitalien gelbbraun; die Schilde beiderseits dieser
bräunlich ockergelb mit dunkelbrauner Einfassung. Die
Beine schwarz, die Hüften und Fersen mit rothbraunem
Anstrich, letztere etwas heller als crstere, das Tarsenge-
lenk aller Beine ockergelb.
Vaterland: Griechenland.
73
Anmerkung: Ich habe drei in Weingeist aufbe-
wahrte ganz vollständige weibliche Exemplare vor mir; alle
sehen einander ganz gleich, auch sind sie von gleicher
Grösse.
Melanophora flaviraana.
Tab. CXCVIII. Fi^. 484.
Vorderleib dunkelbraun, Hinterleib grauschwarz:
Spinnwarzen und Beine schwarz, die Spitzen der er-
stem und das Tarsengelenk der letztern , so wie die
Taster gelb.
Länge 2%'".
Von dieser Art ist nur der Mann bekannt, und die-
ser nicht im vollkommen ausgebildeten Zustande. Herr
Doktor Schuch brachte ein Exemplar aus Griechenland,
das ich vor mir habe; es ist in Weingeist aufbewahrt und
gut erhalten. Die Genitalien sind noch in einem eiförmi-
gen Sacke des Endgliedes der Taster versteckt.
Im Ganzen ist der Bau schlanker als bei Mel. sub-
terranea, ohngefähr wie bei Mel. oblonge. Der Kopf und
Thorax sind gleich hoch, erster auf dem Rücken der Länge
nach gerade, seitwärts ziemlich steil abgedacht, eben so
der Brustrücken nach allen Seiten zu; die Fläche des Vor-
derleibes ist ziemlich stark glänzend, die Rückenritze des
Thorax kurz und fein, die gewöhnlichen Seltenfalten schwach
74
ausgedrückt. Fresszangen, Brust und Hinterleib wie bei
M. subterranca, der Hinterleib aber zarter behaart, eben
so die Beine. Die Taster sind etwas dick, wie bei dem
jungen Manne der andern Arten, das Endglied lang, eiför-
mig und ziemlich scharf zugespitzt. Die Spinnwarzen im
Verhältniss der andern Arten länger und dünner, an den
äussern vier ziemlich lange Spinnröhrchen.
Der ganze Vorderleib dunkelbraun, eben so die Fress-
zangen und die Brust. Die Taster schön hellgelb , das
zweite Gelenk gegen die Spitze etwas bräunlich angelau-
fen. Der Hinterleib schwarz, aufs Bleifarbige ziehend, auf
dem Bauche ins Gelbbräunliche übergehend. Die Spinn-
warzen schwarz, das zweite Gelenk an der Spitze und das
dritte mit den Spinnröhrchen gelb. Die Hüfte braun;
Schenkel, Kniee, Schienbeine und Fersen schwarz, letztere
etwas aufs Braune ziehend, die Spitze der Fersen und das
Tarsengelcnk alier Beine ockergelb, letzteres an der Spitze
hellgelb.
Vaterland: Griechenland.
Fig. a die Spinne vergrössert, b die Augenstellung,
c eine Spinnwarze mit den fingerförmigen Spinnröhrchen,
vergrössert.
J4^ cxcix
^<^.
75
Aiidroctonus Diomedes.
Tab. CXCIX. Fig. 485.
Bräun Hellgelb, mit aufgeworfenen gekörnten Rük-
kenschilden, der glänzende Schwanz mit scharf ge-
zähnten Näthen, diese sammt den Zähnchen schwarz-
braun. Beine hellgelb.
Länge des Kopfes 5'", des Körpers 13"', des
Schwanzes 2" Z'" .
Eine ansehnliche Spezies , wovon ich nur ein Exem-
plar vor mir habe , welches in Weingeist aufbewahrt ist,
der Sammlung der Universität München gehört, schade dass
der Vordertheil des Kopfes zerdrückt und unkenntlich ist.
Der Kopf ist fast etwas breiter als lang, der Quere
nach gewölbt, dicht feinkörnig, mit ziemlich hohen Seiten-
umschlägen, letztere oben und unten mit einer Linie sehr
feiner Körnchen; auf dem Hinterkopfe befinden sich die
gewöhnlichen zwei, nicht bis zu den Augen ziehenden, ge-
körnten Längsnätbe, sich vorne nähernd, im Innern mit
einer ziemlich tiefen Längsfurche • die Seltenfalten etwas
tief und in den Vertiefungen weniger gekörnt. Die sechs
vordem Hinterleibsschilde mit nicht gekörnten geschwun-
genen Vorderrandsumschlägen , hinter., diesen ein ziemlich
tiefer, bis an die Seltenumschläge ziehender Quereindruck •
der Hlnterthell der Schilde stark aufgeworfen und unor-
dentlich ziemlich dicht gekörnt ; auf dem Rücken die ge-
wöhnlichen drei Kiele, deutlich und gezähnt 5 der End-
schild gewölbt, ebenfalls mit nicht gekörntem Vorderrands-
umschlage , die Seltenumschläge schmal , oben und unten
VI. 4. 7
76
scharf gezähnt ; auf dem Rücken die ge\vühnllchcn Kiele,
etwas stärker gezähnt, der Miltelkiel aber undeutlich, die
Zwischenräume gekörnt. Der Schwanz lang und dick,
stark glänzend, mit scharfen erhöhten Kielen, die Kiele
scharfzahnig, die Zähne der obern grösser als der untern:
die Zwischenräume nur an dem vordem Ringe und hier
nur zwischen den vier obern Näthcn etwas gekörnt : der
fünfte Ring an den Seiten flach und mit feinen etwas
weitschichtigen Körnchen, die obere Kante schön gebogen,
und nur an der Vorderhälfte gezähnt, die Zähnchen stu-
fenweise kleiner, an der untern Kante die Zähne grösser,
scharf, abwechselnd ein kleineres, doch ohne die gewöhn-
lichen lappenförmige Zähne; der Endring klein, oben flach,
vorne beiderseits ein Eckchen, unten gewölbt, mit zwei
Längsfiirchen und zwischen diesen ein kleinhöckeriger Längs-
kiel, doch nicht auffallend ; der Stachel lang und sanft ge-
bogen, sehr spitz, mit deutlichen, länglichen Giftritzen. Die
Taster ziemlich lang , die zwei vordem Glieder von ge-
wöhnlicher Form, das dritte etwas dünn, ebenfalls von ganz
gewöhnlicher Gestalt, mit feinzähnigen Längsnäthen und
gerieselten Zwischenräumen; der Vorderarm etwas aufge-
trieben ; viel dicker als der Hinterarm, von gewöhnlicher
(jestalt, die Seilcnnalh gekörnt, die zwei untern Näthe
schwach, etwas weitschichtig fein gezähnt, nur der vordere
Zahn etwas grösser: die Hände aufgetrieben, merklich dlk-
ker als der Vorderarm und wie dieser stark glänzend, wie
laklrt, die Näthe auf der Hand nicht scharf, doch sichtbar,
«lie Finger lang, wenig gebogen, von ganz gewöhnlicher
Gestalt. Die Reine etwas dünn, die Schenkel mit gezähn-
ten Kielen, auch die Schienbeine unten mit Zähnchen aber
sehr fein und weitschichtig, etwas borstig, stärker borstig
die Fersen und Tarsen: die Hüften unten flach und wie
77
die Bauchschilde stark glänzend, vorne und hinten mit ei-
ner gezähnelten, scharfen Kante. Die Brustkämme lang,
mit 31 Zähne an jedem. Die ßauchschilde etwas gewölbt,
vor den schmalen Luftlochern eine ziemlich grosse Beule,
auf dem Endschilde vier gezähnte Kiele, die zwei mittlem
bis zum Hinterrande ziehend, die äussern aber abgekürzt.
Der Kopf, die Riickenschilde und der Schwanz bräun-
lich gelb, die Körnchen dunkler, die Näthe dunkelbraun,
die des Schwanzes sammt den Zähnen schwarzbraun • der
Stachel des Endgliedes röthlich , an der Endhälfte ins
Schwarze übergehend. Die Taster heller gelb, fast ocker-
gelb, die Kiele auf den Händen hellgelb. Die Hüften un-
ten und die Bauchschilde grünlichgelb; die Brustkämme
weisslich. Die Beine hellgelb.
Vaterland. ?
Androctoniis Thessandrus.
Tab. CXCIX. Fig. 486.
Dunkel ockergelb, die Näthe an dem Kopfe,
Riickenschilde und Schwänze schwarz gekörnt : die
Hände nicht dicker als der Vorderarm, mit kurzen
Fingern, der Schwanz ziemlich dick und fast gleich-
dick. Beine von der Farbe der llückenschilde.
Länge des Kopfes 3 Vj'", des Körpers 11"', des
Schwanzes 1" 5 VV'-
Der Kopf liinten nur wenig breiter als lang, der
Quere nach stark gewölbt; die Augen etwas vor der Mitte
7^-
78
an dem ziemlich breiten Hügel , letzter mit zwei bis zum
Vorderrande ziehenden , vor dem Augenhiigel gekörnten
Näthen, eine längliche muschelförmige Vertiefung elnschlles-
send; auf. dem Hinterkopfe die zwei gewöhnlichen Näthe,
eine quadratförmlge Flache cinschllessend, in dieser eine
Längsfurche mit Querfalten ; vor diesen Näthen hinter je-
dem Auge ein gekörntes Eck, überdies sowohl die Näthe
als auch die Hinter- und Vorderrandskante, sowie schiefe
Streifen an den Seiten schön reihenweise gekörnt; die
Seltenumschläge ziemlich hoch und mit einer sehr feinen
Reihe Körnchen am obern und untern Rande. Die Hin-
terleibsschilde wie der Kopf stark gewölbt, mit breiten ge-
schwungenen Vorderrandsumschlägen, und deutlich abge-
setzten Seltenumschlägen ; auf dem Rücken drei gezähnte
Kiele, und in den Seilen nicht ganz regelmässige gekörn-
te Linien ; die Hinterrandskanten der Ringe feiner ge-
körnt, die Vorderrandsumschläge ohne Körnchen; auf dem
Endschilde ein abgekürzter Kiel und die gewöhnlichen Ro-
genkiele hoch und stärker gekörnt : die Fläche des Kopfs
und der Rückenschlklc glanzlos, und die Körnchen etwas
glänzend. Der Schwanz ziemlich dick, das erste Glied so
dick als lang, die folgenden stufenweise länger, das vor-
letzte Glied nicht doppelt so lang als breit 5 die fünf vor-
dem Glieder oben mit einer Längsfurche, an den Selten
und unten mit scharfen schön gekörnten Kielen ; der un-
tere Seitenkicl des vorletzten Gliedes regelmässig wie die
vordem Glieder gekörnt, ohne grössere Zähne dazwischen-
an den untern kielen die Körnchen zahnähnlich; das End-
glied so breit als das vorletzte an der Spitze, oben (lach
mit einem ziemlich scharfen Seiteueck am Vorderrande,
unten bauchig gewölbt und reihenweise zahnartig eckig;
unter der VV'^urzel des Stachels eine grössere Ecke ; die
79
Schwanzfläche ebenfalls glanzlos, die Körnchen schon glän-
zend. Die Fresszangen ziemlich stark und glänzend. Die
Taster nicht sehr lang, von gewöhnlicher Form, das dritte
Glied und der Vorderarm mit gekörnten Näthen, auch das
zweite Glied mit nnregelmässigen Körnerreihen; die Hände
nicht dicker als der Vorderarm, mit den Fingern nur fünf
Linien lang, die Finger etwas länger als die Hand, gebo-
gen, nicht dick, vorne an der Innenkante am innern Fin-
ger eine Ausbiegung, und an den äussern ein in die Aus-
biegung ziemlich passender Zahn ; die Fläche der Taster
glanzlos, nur die Hände mit etwas Glanz, letztere ohne
merkliche Näthe, auf der Unterseite drei Längsreihen ver-
tiefter Punkte. Die Brustkämnie nicht lang, doch mit 24
Zähnen. Die Bauchschilde sehr glänzend, von gewöhnli-
cher Form, mit nicdern Beulen an den Luftlöchern 5 auf
dem Endschilde vier Kiele, davon die zwei mittlem bis
zum Hinterrande ziehend, aber erst in der Mitte der Schild-
länge beginnend , die zur Seite vorne und hinten abge-
kürzt. Die Beine etwas kurz, nicht dick, mit gezähnelten
Kielen an den Schenkeln.
Das ganze Thier dunkelockergelb, aufs Braungelbe zie-
hend , die Kiele und Körnchen auf dem Kopfe und auf
den Rückenschilden, so wie die Körnchen auf den Schwanz-
kiclen schwarz. Die Taster fast etwas dunkler als die
Körperfarbe und etwas aufs Röthliche ziehend, mit heller
gelben Fingern der Hände ; die Körnchen an den vordem
Gliedern schwarz. Die Fresszangen olivenfarbig bräunlich/-
gelb, eben so die Bauchschilde* die Brustkämme gelblich-
weiss. Die Beine dunkclockergelb, fast so dunkel als die
Rückenschilde; Fersen und Tarsen aber heller.
Vaterland: das Vorgebirg der guten Hoffnung.
Anmcrk. Es ist mir bisher nur ein weibliches Exem-
80
plar dieser Art vorgekommen, welches sich in der königli-
chen Sammlung in München befindet ; es ist in Weingeist
aufbewahrt , und mit Ausnahme der Spitze des Stachels,
welche fehlt, ganz vollständig. In demselben Glase, befin-
den sich auch sieben ganz kleine Junge, mit einer Kör-
perlänge von kaum 6'": sie sind weissgelb mit schwarzen
Körnchen auf der Stelle der gewöhnlichen Kiele ; die zwei
Endglieder des Schwanzes und die Hände, mit Ausnahme
der Finger und des Stachels, sind gleichmässig schwarz,
der Stachel aber ist wenig gebogen , dick und nicht sehr
spitz.
M e 1 a n o p li o r a o b 1 o n g a .
Tab. CC. Fig. 487.
Schwarz, der Hinterleib etwas aufs Braune zie-
hend^ Taster, Hüften, Fersen und Tarsen kastanien-
braun.
Länge des Weibes 3 V/''.
Hoch in Herrich - Schaeff. Deutschi. Ins. H. 120. n. 23.
Ich kenne nur das Weib. Es ist mit dem Weibe
von M. subterranea ziemlich übereinstimmend , aber ver-
hältnissmässig länger und die vordere Augenreihe noch
näher am Vorderrande, übrigens ist die Augenstellung ganz
dieselbe. Der Vorderleib ist nicht matt seidenartig schim-
mernd wie bei jener, sondern wirklich glänzend.
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81
Der ganze Vorderlelb, die Brust und die Fresszangen
schwarz, letztere an der Spitze ins Dunkelkaslanlenbraunc
übergehend; die Taster kastanienbraun. ücr Hinterleib
oben und unten schwarz, aufs Braune ziehend, mit den
gewöhnlichen sechs Rückenstigmaten. Die Spinnwarzen
schwarz , die Schenkel , Kniee und Schienbeine braun-
schwarz, erstere mit einem kellern Fleck an der Vorder-
seite ; die Hüften, Fersen und Tarsen kastanienbraun, letz-
tere heller, fast gelbbraun.
Ich fand sie gegen das Ende des Monats Juni, und
halte sie für vollständig erwachsene Exemplare.
Vaterland: sehr wahrscheinlich eine Bewohnerin der
Alpen, ich sammelte mehrere Stücke auf dem Wege nahe
bei dem Thore der Nassfelder Alpen im Salzburgischen.
Da es schon am Abende und Zeit war nach dem Rade
Gastein zurückzukehren, so konnte ich keine weitern Beo-
bachtungen machen, vermuthe aber, dass sie in den Alpen
keine Seltenheit ist, und nur gegen Abend zum Vorschein
kommt. In der Nähe des Bades habe ich sie nicht finden
können.
M e 1 a 11 o p h o r a b i in a c u I a t a.
Tab. CC. Fio'. 488.
Schwarz, ein durchbrochener Querstrich auf der
Mitte des Hinterleibs weiss ; Schienbeine, Fersen und
Tarsen bräunlichgelb.
Länge 3%"'.
Uebers» des Arachn. Syst. p. 17-
82
Der Vorderleib sclimal, lang, gewölbt ; der Hinterleib
schmal, lang, oval; die Spinnwarzen lang; die lieine et-
was kurz.
Der Vorderleib braunschwarz , etwas aufs Röthliche
ziehend; Brust, Fresszangen und die zwei vordem Glie-
der der Taster schw^arz, die drei äussern der letztern bräun-
lichgelb. Der Hinterleib schwarz, etwas purpurfarbig schim-
mernd, auf der Mitte ein schmaler, durchbrochener Quer-
streif weiss oder gelblichweiss, zwei gegeneinanderüberlie-
gende Querfleckchen vorstellend; der Bauch schwarz, mit
vier feinen gelblichen Längslinien, die Spinnwarzen schwarz.
Ich kenne nur die weibliche Spinne dieser Art. Ich
verdanke sie der gefälligen Mittheilung des Herrn Dr.
Schuch, welcher sie in Griechenland fand.
Melanophora pedestris.
Tab. CC. Fig. 489.
V'oi'der- und Hinterleib so wie die Hüften und
Schenkel schwarz, die übrigen Glieder der Beine
rostgelb.
Länge 2%'".
Uebcrs. des Arachn. Syst. p. 17.
Ich kenne nur die männliche Spinne und selbst von
dieser sind mir nur Exemplare vorgekommen, bei welchen
83
die Taster nocli nicht zur Fortpflanzung vollständig ausge-
bildet waren. In Hinsicht der Körperform, der Eindrücke
auf dem Vorderleib , und der übrigen Theile ist sie mit
M. subterrnnea ganz übereinstimmend, nur ist der Hinter-
leib mit weniger ßorstchen versehen und der Vorderleib
glänzender.
Vorder- und Hinterleib schwarz, der Vorderleib schön
glänzend , der Hinterleib nur mit mattem Schimmer. Die
Hüften und Schenkel aller Beine schwarz, letztere an der
Spitze bräunlichgelb, an den Seiten der Schenkel der zwei
Vorderbeine unten ein weisslicher Längsfleck * die Kniee
aller Beine und die Schienbeine der drei Vorderpaare ocker-
gelb, die F'ersen und Tarsen dieser, so wie die Schien-
beine Fersen und Tarsen der zwei Hinterbeine rostroth.
Die Fresszangen schwarz. Die Taster mit dem eiförmigen
F.ndgliede ockergelb , die zwei vordem Glieder an der
Wurzel und oben braun.
Vaterland: Deutschland. In hiesiger Gegend auf
Feldern unter Steinen , sehr selten.
M e 1 a 11 o p h o r a e 1 e c t a .
Tab. CC. Fig. 490.
Vorderleib menniorotli mit schwarzen Seitenkan-
len ^ Hinterleib schwarz. Fresszangen, Taster, Hiif-
ten und Schenkel rostgelb; Kniee, Schienbeine und
Fersen schwarz ; Tarsen rostbrtäunlich.
Länge \%''\
Uebers. d. Arachn. Syst. p. 17.
84
Ziemlich von der Gestali der Melanoph. pumlla , der
Vorderleib aber verhältnissmässig breiter, gewölbter und
mit viel schwächerm Ausdrucke der Seitenfalten. In Hin-
sicht der Färbung mit Pythonissa tricolor sehr verwandt,
aber der Augenstellung nach ist diese eine Pjthonissa, die
gegenwärtige hingegen eine Melanophora.
Fresszangen und Vorderleib rostgelb, etwas aufs Men-
nigrothe ziehend , die Seitenkanten fein schwarz , erstere
glänzend , letzter mit schwächerm Glänze. Die Augen
schwarz, der Augenhügel braun. Die Taster rostgelb, die
drei Endglieder dunkler , etwas aufs Bräunliche ziehend.
Die Brust stark glänzend, von Farbe rostgelb. Der Hin-
terleib tief schwarz, nur die Schildchen vor den Luftritzen
gelb. Die Spinnwarzen braunschwarz. Die Hüften und
Schenkel rostgelb oder hellmennigroth , letztere an der
Spitze, die Kniee, Schienbeine und Fersen braunschwarz,
das Tarsenglied bräunlichgelb.
Ich kenne nur die weibliche Spinne , welche an son-
nigen Feldrainen unter Steinen , aber sehr sparsam vor-
kommt.
Vaterland: die Donaugegenden bei Regensburg.
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85
Melanophora subterranea.
Tab. CCJ. Flg. 491 nias. Fig. 492 fem.
Schwarz, ein clurchscheinender Fleck an den Sei-
ten der Schenkel der vier Vorderbeine und des zwei-
ten Tastergliedes gelblich, die Fersen der vier Vor-
derbeine rotlibraun, die Tarsen aller braunroth.
Koch in Herrich. Deutschi. Ins. H. 120. n. 20, 21.
Aran. Petiverii Scop. ent. carn. n. 1098-
Der Yorderleib im Yerhältniss zum Hintericlbe klein,
Jirustrücken und Kopf glänzend , mit etwas seidenartigem
Schimmer' der Kopf der Quere nach rund gewölbt, der
Länge nach oben hsi gerade, vorne verschmälert, die Schei-
dungsfalte schmal ; der Brustrücken etwas rund abgedacht
mit deutlichen, ziemlich tiefen Seitenfalten, eiförmig ge-
rundeten in den Kopfrand schön geschwungenen Kanten,
und mit einer feinen Furche dicht an dieser; die Rücken-
ritze fein, doch deutlich, hinter dieser am Hinterrande ein
seichter Quereindruck. Die Fresszangen ziemlich lang, stark,
vorne knieartig gewölbt, glänzend, mit sehr feinen einge-
drückten Querlinien. Die Taster etwas dick, übrigens von
ganz gewöhnlicher Gestalt. Die Brust flach , fast rauten-
förmig, glänzend, mit feinen Nadelstichen, in jedem ein
feines kurzes Borstchen. Der Hinterleib lang, vorne nicht
breiter als der Vorderleib, rückwärts allmählig breiter, hin-
ten gerundet, oben etwas flach, sehr fein nadelstichig und
fein behaart, die Fläche mattglänzend mit Sammetschim-
mer; die sechs Uückengrübchen klein, aber deutlich, schmal-
86
länglich. Die Bauchschilde eiförmig, glatt, hinten stumpf mit
feiner Luftritze, ein geglättetes vertieftes Strichchen hinten
seitwärts an den Schildchen schief liegend. Die zwei obern
Spinnwarzen kurz, die zwei untern doppelt so lang, die
zwei mittlem sehr klein, das Wurzelglied an allen klein,
sehr kurz, das dritte gegen die Spitze etwas erweitert,
ziemlich gross und stumpf, das Endglied sehr in der stum-
pfen Spitze des vorhergehenden versteckt. Die Beine nicht
besonders lang, Schenkel, Kniee und Schienbeine stämmig,
erstere an der Wurzel oben steil erhöht daher der Länge
nach gewölbt, an den Seiten etwas zusammengedrückt; die
Haarfransen unten an den Fersen und Tarsen kurz und
dicht.
Das Männchen ist etwss kleiner als das Weibchen,
der Hinterleib dünner, übrigens eben so gestaltet. Die
Beine sind beträchtlich länger als bei diesem. Die Taster
ebenfalls etwas lang, die zwei vorletzten Glieder kurz, das
Endglied gebogen, die Genitalien deckend, mit einem Wur-
zelanhängsel • die Genitalien etwas höckerig mit einem
Häkchen.
Der Vorderleib, die Fresszangen und die Brust rein
schwarz, der Hinterleib ebenfalls schwarz, aber nicht so
rein, auf dem Bauche ins Böthlichschwarze übergehend;
die Bauchschilde rostgelb ; die Narbe gelbbraun. Die Spinn-
warzen, Taster und Beine schwarz, an den Seiten des zwei-
ten Gelenkes der Taster und an den Schenkeln der vier
Vorderbeine ein durchscheinender ziemlich grosser Fleck
gelbbräunlich. Die Fersen der vier Vorderbeine rothbraun,
die der vier Hinterbeine schwarz , kaum ein wenig aufs
Braune ziehend; die Tarsen aller Beine braunroth, ziemlich
aufs Rostrothe ziehend.
In der Färbung sieht das Männchen dem Weibchen
87
ganz gleich. Die Taster sind bei ersterm braun , an den
Seiten des zweiten Gliedes gelblich durchscheinend; das
Endglied ist dunkler als die beiden vorhergehenden; die
Genitalien ziehen aufs Bräunliche und sind stellenweise
durchsichtig weisslich.
Im Monat Mai und später findet man die Männchen
mit vollständig ausgebildeten Tastern.
Vaterland: Deutschland. In hiesiger Gegend unter
Steinen nicht selten.
Anmerk. Unter Drassus nigritus hat Hahn die männ-
liche Spinne der gegenwärtigen Art abgebildet, aber das
junge Thier mit noch unvollständigen Genitalien. Dessen
Zitat A. nigrita Fah. gehört nicht hierher, sondern zur*
Mel. pusilla, welche standhaft gelbe Fersen und gelbe Tar-
sen hat. Tinter Figur 142. hat Hahn Drassus ater. Lat.
ziemlich gut abgebildet aber in dem vierten Hefte zweiten
Bandes eine zu kurze und die Charaktere nicht genug her-
aushebende Beschreibung gegeben. Drassus ater. Pf^alck
H. N. d. Ins. kann nicht wohl eine Melanophora seyn,
denn alle in diese Gattung sich eignenden Spinnen leben
frei unter Steinen oder unter der Erde ohne irgend ein
Gespinste, nur wenn das Weibchen seine Eierchen absetzt,
so schliesst es solche zwischen zwei tellerförmige ziemlich
dichte pergamentartige Blättchen , und verweilt dabei bis
zum Ausgang der Jungen.
88
M e 1 a 11 o p h o r a a t r a
Tab. CCI. Fig. 493. fem.
Der ganze Körper, Taster und Beine durchaus
schwarz , nur die Schildchen vor den Luftlöchern
gelb.
Länge 2V^"'.
Drassu8 ater. Latr, Gn. er. et ins. p, 81- n. 3-
Filistata atia JVider Mus. Senck. I. 3. p. 202. Taf. 14. Fig. 2.
Der Form nach mit M. subterranea ziemlich überein-
stimmend, der Vorderleib an den Seiten aber etwas mehr
gerundet, die Seitenfalten tiefer und die Zwischenräume
etwas beulenartig erhöht, an dem Ende der zwei vordem
Falten noch eine runde Beule, aber nur sichtbar wenn die
Seitenfläche schief von hinten her betrachtet wird. Vor-
der- und Hinterleib glänzend, ohne seidenartigen Schim-
mer. Fresszangen , Taster und Beine ohne besonderes
Merkmal.
Das ganze Thierchen oben und unten , sammt Fress-
zangen, Taster, Spinnwarzen und Beinen, selbst die Tarsen
schwarz: der Hiuterleib oben mit etwas purpurrölhlichem
Schimmer. Die Spinnwarzen an der Spitze und der Wur-
zel des Tarsengliedes schmal weisslich. Die Schildchen an
den Luftlöchern gelb , mit russigem Anstriche.
Vaterland; Deutschland.
Sie gehört unter die seltenem Arten der Gattung.
Es ist mir noch nicht gelungen das Männchen mit vollständig
cor.
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89
ausgebildeten Genitalien zu erhalten ; das Junge sieht dem
Weibchen gleich.
Melaiiopliora petrensis.
Tcab. CCII. Fig-. 494 mas. Fig-. 495 fem.
Schwarz , glänzend : die Beine schwarz , die
Schejikel der zwei Vorderpaare ohne durchscheinen-
den weisslichen Fleck, die Fersen gelbbraun, das
Tarseiiglied rostroth.
Länge des Mannes 2'", des Weibes l^/d".
Der Gestalt nach durchgehends mit M. subterranea
übereinstimmend, der Vorderleib aber glänzender und der
Hinterleib ohne Sammetschimmer, demohngeachtet glänzen-
der als bei dieser.
Der Vorder- und Hinterleib sattschwarz, beide von
ganz gleicher Farbe, die Fresszangen und die Brust glän-
zend. Die Taster pechbraun , die zwei vordem Glieder
und das Endglied heiler ; die Bauchschildchen vor den
Luftlöchertl gelb mit schwärzlichem Saume, das Feld zwi-
schen beiden hornbraun. Die Spinnwarzen dunkel pech-
braun, das Endglied heller. Die Hüften der Beine dunkel
pechbraun, die Schenkel, Kniee und Schienbeine schwarz,
erstere der zwei vordem Beinpaare ohne durchsichtigen
weisslichen Fleck" die Fersen pechbraun, da» Tarsenglied
aller Beine rostroth.
Das Männchen sieht dem Weibchen gleich, aber des-
sen Spinnwarzen sind schwarz, eben so die Taster, das
90
Endglied der letztern etwas aufs Dunkelpechbraune zie-
hend j die Genitalien gelblich. Die Beine wie beim Weibe,
aber die Hüften dunkler, fast von der Farbe der Schenkel.
Im Monat Mai und Juni sind die Männchen mit voll-
kommen ausgebildeten Tastern versehen.
Vaterland: unter Steinen In hiesiger Gegend nicht
selten.
Melanopliora piisilla.
Tab. CCli. Fio-. 496 fem.
Schwarz, Fersen und Tarsen der vier Vorder-
beine ockergelb, der vier Hinterbeine rostroth. Das
Endglied der Taster braunroth.
Länge 1 V/".
Koch in Herrich- Schaeff. Deutschi. In8. H. 120- n. 22. inas.
Äran. nigrita F^ab. Ent. syst. II. p. 510. n. 14.
Gestalt von M. snbterranea, der Vorderleib etwas nie-
der, die Seitenfalten zv/ar deutlich, aber nicht besonders
tief, die Zwischenräume ziemlich aufgeworfen und fast bis
zu den Seltenkanten ziehend. Vorder- und Hinterleib et-
was mattglänzend. Taster und Beine von ganz gewöhnli-
cher (xcstalt und Länge. Die Bauchschllde vor den Luft-
löchern grob eingestochen punktlrt.
Vorderleib, Hinterleib, Fresszangen, Taster und Beine
tiefschwarz ; die Bauchschiide gelb : das Endglied der Ta-
91
ster dunkel rostroth • die Fersen und Tarsen der vier Vor-
derbeine ockergelb , dieselben der vier Hinterbeibe rost-
roth.
Das Männchen gelangt im Monat Mai zur vollständi-
gen Ausbildung. Es ist kleiner als das Weibchen, dem es
übrigens ganz gleich sieht ; die männlichen Taster sind
schwarz.
Vaterland: Deutschland. In hiesiger Gegend unter
Steinen und an feuchten Orten der Wiesen und Felder
nicht selten.
Macaria iiitens.
Tab. CCII. Fig. 497 fem.
Der Vorderleib , die zwei vordem Glieder der
Taster, Hüften und Schenkel der Vorderbeine, die
Schenkel des zweiten Beinpaars und der Hinterleib
schwarz ; letzter grün goldfarbi»- glänzend ; die übri-
gen Glieder der Beine gelb.
Länge 1 V^"\
Die Gestalt von M. nitidula, nur etwas schlanker.
Der Vorderleib oben und unten, und die Fresszangen
glänzend tief schwarz. Ebenso die zwei vordem Glieder
der Taster, die Hüften und Schenkel der zwei Vorderbeine
und die Schenkel des zweiten Paars, letztere aber an der
Wurzel oben gelblich ; die übrigen Glieder der Beine und
Taster hellgelb, die Schenkel der vier Hinterbeine an der
VI. 4. 8
92
Spitze und unten grau angelaufen; der Hinterleib oben
und unten schwarz, schön grün goldfarbig, auch purpur-
farbig glänzend , oben jedoch mehr als unten ; über den
Spinnwarzen ein Pünktchen weiss.
Das Männchen ist nocb unbekannt.
Vaterland: Deutschland; ich fand sie in einem Wal-
de bei Zweibrücken in Rheinbayern , auch entdeckte ich
sie später in hiesiger Gegend, wo sie unter Moos in Feld-
hölzern, aber selten, vorkommt.
Macaria fastuosa
Tab. CCIII. Fig. 498 fem.
Vorderleib purpurroth, metallisch glänzend. Hin-
terleib braun, grün und purpurroth metallisch schim-
mernd, in den Seiten ein Querfleck weisslich mit pur-
purrothem Glänze , über den Spinnwarzen ein Fleck-
chen reinweiss. Die Schenkel aller Beine rostgelb,
die folgenden Glieder schwarzgrau.
Länge des Weibes kaum 2V2'".
Koch, in Herrich Schaeff. Deutschi. Ins. H. 129- 16. a.
Von dieser sehr seltenen und ungemein schönen Spin-
ne kenne ich nur das Weib, und selbst von diesem besitze
ich nur ein einziges Exemplar, das ich einige Zeit lebend
in einem Glase erhalten habe, ohne dabei eine Verände-
rung an solchem wahrnehmen zu können.
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N
93
Der Vorderleib ist nieder gewölbt, länglich, der Kopf
nicht höher als der Briistrücken , etwas breit , die Seiten
des letzlern oval gerundet und in den Kopfrand sanft ge-
schwungen übergehend. Der ganze Vorderleib mit auflie-
genden Schuppen bedeckt, auf dem Kopfe weit dichter als
auf dem Thorax ; die vier Vorderaugen ziemlich nahe über
dem Vorderrande. Die Fresszangen kurz, breit, vorne
flach , vorne und an den Seiten dicht mit Schuppen be-
deckt. Der Hinterleib schmal, länglich, dabei doch etwas
eiförmig. Taster und Beine von nicht besonderm Baue.
Die Schuppen des Vorderleibs ungemein schön pur-
purfarbig, am Kopfe vorne ms Feuerrothe übergehend und
goldfarbig glänzend, hinten auf dem Brustrücken der brau-
ne Grund stellenweise durchscheinend. Die Schuppen der
Fresszangen goldfarbig, etwas röthlich schimmernd, mit
sehr starkem Metallglanze. Der Grund des Hinterleibes
braun, die Schuppen grünlich und purpurfarbig, in den
Seiten ein etwas schiefer, ziemlich grosser, weisslicher,
purpurfarbig schillernder Fleck, dieser in der Hälfte der
Länge, ein ähnlicher, aber kleinerer von derselben Farbe
etwas weiter vorne , über den Spinnwarzen ein kleiner
Fleck vorne weiss. Die Taster rostr'-thlich mit heilern
Gelenkspitzen, unten bräunlich. Die Schenkel der Beine
rostgelb, oben braungrau, die Kniee und Schienbeine gelb-
lichgrau, die folgenden Glieder schwarzgrau, auf den Hüf-
ten eine dichte kupfergrüne Schuppenbedeckung.
Vaterland: in hiesiger Gegend. Ich fand sie in dem
Wäldchen Arklee, ist aber sehr selten.
8 ♦
94
Macaria auriileiita.
Tab. CCIII. Fig. 499 mas.
Vorder- und Hinterleib schwarz, erster durchaus
gleichmässig; mit etwas matt goldenen, letzter mit
lebhaftem Schuppen bedeckt \ auf dem Hinterleibe
die Schuppen ins Purpurröthiiche und über diess in
drei weisslichen öuerbändern spielend. Beine und
Taster rostbraun , die Schenkel der vier vordem
schwarz.
, Länge 1 %'".
In der Gestalt mit M. fastuosa übereinstimmend, aber
die vordere Augenreihe etwas weniger nahe über dem
Vorderrande j der Hinterleib ziemlich walzenförmig, mit
kurzen Spinnwarzen. Die Fresszangen nicht beschuppt,
nur dicht mit Härchen besetzt. Die Taster etwas lang,
die vier vordem Glieder gleichdick , das Endglied der
männlichen Taster etwas gewölbt, gebogen, spitz, halbke-
gelförmig , die kleinen Genitalien von oben deckend. Die
Beine ganz ohne Auszeichnung.
Der Vorderleib schwarz , durchaus dicht mit zarten
Schuppen bedeckt, etwas matt goldfarbig, in gewisser Rich-
tung etwas aufs Grüne und Purpurrothe spielend. Die
Fresszangen schwarzbraun. Die Taster rostbraun, das zweite
Glied etwas dunkler als die andern. Die Brust braun-
schwarz. Der Hinterleib oben und unten mit metallisch-
glänzenden Schuppen dicht bedeckt, oben In gewisser Rich-
tung aufs Purpurfarbige oder Grüne spielend , und ebenso
95
iwei weissliche Querzüge in solchen Richtungen sich zei-
gend., letzlere doch mehr in den Seiten als oben ; die Un-
terseite schön metallisch purpurroth. Die Beine bräunlich
roslroth, die Schenkel der vier vordem schwarz, die Kniee
und Schienbeine der vier hintern dunkler braun , die Fer-
sen aller aufs Schwärzliche ziehend.
Im Monat Juni fand ich das Mannchen mit vollstän-
dig ausgebildeten Tastern ; sein Aufenthalt ist unter Stei-
nen an sonnigen Anhöhen in der Nähe von Feldhölzern.
Das Weibchen habe ich noch nicht finden können.
Vaterland: die Gegenden der Donau.
M a c a r i a g u 1 1 ii 1 a t a .
Tab. CCllI. Fig. 500 fem.
Der Kopf stahlblau , der Thorax schwarz mit
fünf weissen Fleckchen. Hinterleib schwarz, metal-
lisch purpurroth und grün schimmernd, vorne und
hinten ein Fleckchen und unten in den Seiten ein
Streif weiss, letzter mit Goldolanze. Beine und Ta-
ster rostgelb, die zwei vordem Glieder der erstem
und die Schenkel der letztern schwarz.
Länge 1 V^"'.
Ein ausgezeichnet schönes Spinnchen. Der Kopf wie
gewöhnlich dick und gewölbt 5 der Thorax eben so hoch,
96
seitwärts ziemlich steil abgedacht, vorne etwas erweitert,
gegen die Einlenkung des Hinterleibes zu sich ausspitzend.
Die Fresszangen etwas kurz, aber stark, und ziemlich wal-
zenförmig, etwas matt glänzend. Die Taster von gewöhn-
licher Form. Die Brust sehr gross, gewölbt, glänzend,
fast herzförmig. Die Augen in ganz gewöhnlicher Stel-
lung und deutlich sichtbar. Der Hinterleib kaum dicker
als der Vorderleib , länglich oval , ziemlich gewölbt , mit
kurzen Spinnwarzen ; die Schildchen vor den Luftritzen
klein, letztere deutlich. Die Beine etwas kurz, übrigens
wie gewöhnlich.
Der ganze Kopf ungemein schon, einfarbig, dunkel-
stahlblau. Der Thorax tief schwarz , oben am Hinterkopfe
ein keines, nicht immer deutliches Fleckchen und zwei un-
ten an jeder Seite weiss, eins der letztern in der mittlem,
das andere in der hintern Seitenfalte. Die Fresszangen
schwarz. Die zwei vordem Gelenke der Taster braun-
schwarz, die folgenden rostgelb, davon das dritte mit bräun-
lichem Anstriche. Die Brust schwarz. Der Hinterleib
schwarz, die Schuppenbedeckung ungemein schön aufs me-
tallisch Purpurrothe, mitunter auch aufs Metallgriine schim-
mernd • vorne über der Einlenkung ein nicht immer deut-
liches, sehr kleines Fleckchen und über den Spinnwarzen
ein etwas grösseres weiss ; unten in den Seiten ein weis-
ser Längsstreif, nach gewisser Richtung ins Purpurrothe
oder Goldfarbige schimmernd ; die Spinnwarzen schwarz ;
die Schildflecken vor den Luftritzen gelb. Die Beine rost-
gelb, die Schenkel des Vorderpaars schwarz; Kniee, Schien-
beine, Fersen und Tarsen der zwei Vorderpaare heller als
die der zwei Hinterpaare.
Das Männchen ist noch unbekannt.
Vaterland: in den Donaugegenden, wo sie in dem
97
Steingerö'lle am Ufer des Donaustromes und der Flüsse
vorkommt, ist aber selten.
Macaria formosa.
Tab. CCIII. Fig. 501 fem.
Vorderleib kastanienbraun, vorne dunkeler; Hin-
terleib schwarz, purpurfarbig schimmernd, ein öuer-
fleck vorne , ein geschwungener Querstrich in der
Mitte, und eine Längsreihe kleiner Punkte weiss.
Länge 1 V^"'.
Der Kopf und Brustrücken gewölbt , etwas schmal,
beide ohne Scheidungslinle ; die Fläche glänzend. Der
Hinterleib lang, schmal, fast etwas walzenförmig, doch
vorne und hinten abgerundet, dicht mit Schuppen bedeckt;
die Spinnwarzen kurz. Taster und Beine ohne Auszeich-
nung.
Der ganze Vorderleib kastanienbraun, der Kopf vorne
verloren dunkeler, auf dem Rücken mit weissen Härchen
belegt. Der Hinterleib schwarz mit starkem purpurrothem
metallischem Glänze, auf dem Rücken mit Metallgrün ge-
mischt j vorne über der Einlenkung ein Querfleck, und
unter diesem In den Selten ein Schiefstrich ; etwas vor der
Mitte der Länge ein Rückenfleckchen und von diesem aus-
gehend ein etwas gekrümmter Querstrich, und unter die-
sem In den Selten ein Querfleck, endlich auf dem Hinter-
thell vier längliche kleine Fleckchen, eine Längsreihe for-
98
mirend, schön weiss, der letzte dieser vier Fleckchen über
den Spinnwarzen, rund und grösser 5 ein weisses Pünkt-
chen zwischen den Querzeichnungen auf dem Rücken, und
ein solches in den Seiten hinter der Mittelzeichnung nicht
immer deutlich. Die Spinnwarzen schwarz. Die Brust
hell kastanienbraun, verloren dunkeler gerandet. Die ka-
stanienbraunen Fresszangen wenig glänzend. Die zwei vor-
dem Glieder der Taster schwarzbraun, die drei Endglieder
ockergelb. Die Beine ockergelb, das zweite Hüftenglied
und die Schenkel der vier Vorderbeine schwarz, die Schen-
kel der vier Hinterbeine etwas dunkeler ockerfarbig , oben
und unten aufs Braune ziehend.
Vaterland: ich fand sie bei Zweibrücken an Gar-
tenmauern, aber nur weibliche Exemplare 5 scheint ziemlich
selten zu sejn.
Asagena serratipes.
Tab. CCIV. Fig. 502 mas. Fig. 503 fem.
Vorderleib braunroth 5 Hinterleib schwarz , gelb
gefleckt*, Beine heller braunroth; die Schenkel, Fer-
sen und Tarsen an der Spitze, die Schienbeine an
der Endhälfte schwarz.
Die Schenkel gezähnt. Mann. Länge 2"'.
Die Schenkel ungezähnt. Weib. Länge 2y2'".
Aranea serratipes Schrank. Faun. boi. 3. p. 233. n. 2731.
Aranea signata fValch. Faun. par. 2- p. 209- n. 45-
Theridion signatum ^alch. Tab. d. ar. p. 76. n. 24.
99
Phalangiuni phaleratum Panz. Fan. ins. gerin. n. 21.
Drassus phaleratus Sundevall. V. A. H. 1831. p. 133. *
Asagena phalarata Sund, Consp. arachn. p. 19.
Doktor Hahn hat zwar im vierten Hefte des ersten
Bandes dieser Arachnidenfaune gegenwärtige Spinne mit
der Benennung Theridion 4-signatum als neue Art ziemlich
genau beschrieben und auf der Tafel XX. Fig. 60. eine
Abbildung des Mannes gegeben ; allein so unverkennbar
derselbe die Aranea serratipes Schrank vor sich halte , so
hat er doch die gezähnten Schenkel und Schienbeine bei
der Abbildung und Beschreibung übersehen. Da hieraus
Verwechselungen zu fürchten sind , so hat mich diess ver-
anlasst von dem Manne eine vervollständigte Abbildung, so
wie auch die noch abgehende des Weibes nachträglich,
mit obiger Beifügung der betreffenden Sjnonjmen zu lie-
fern.
Bei dem Manne ist der ganze Vorderleib dicht ziem-
lich grob gerieselt, daher etwas matt glänzend ; beim Weibe
ist solcher ungemein fein, kaum sichtbar gerieselt, daher
stärker glänzend. Bei letzterm sind die Schenkel und Schien-
beine unten durchaus glatt und nicht gezähnt, bei dem
Manne aber sind diese Glieder der Beine etwas weit-
schichtig mit scharfen Sägezähnchen besetzt; an den Schen-
keln des zweiten Beinpaars befinden sich überdiess vor der
Spitze zwei längere Zähnchen, wovon der hintere dornför-
mig verlängert ist.
Varirt in Ansehung der gelben Flecken des Hinter-
leibs, dass zuweilen die kleinen Fleckchen, seltener die
zwei grössern Querflecken und noch seltener alle gelbe
Flecken bis auf zwei am Vorderrande fehlen , doch sind
auch letztere, wenn alle andere verschwunden sind, in sehr
VI. 4. 9
100
schwacher Anlage vorhanden. Diese Abarten betreffen aber
mehr das Weib als den Mann.
Vaterland: Deutschland, Frankreich, Schweden. ]n
hiesiger Gegend auf feuchten Stellen zwischen nicdern
Pflanzen und unter Steinen nicht selten.
Plirurolithiis corollatiis.
Tab. CCIV. Fig. 504 mas. Flg. 505 fem. var.
Voi'dcrleib schwarzbraun, Hinterleib schwarz, eine
zackige Einfassung und ein Fleckeuband auf dem
Rücken weiss oder hellgelb; Beine rostgelb, alle
Glieder an der Äpitze schwarz.
Länge des Mannes 2 7:^"% des Weibes ^y^ ^^'^
- /4 •
Aranea corollata Linn. Syst. nat. I. II. p. 1032, n. 15. —
Fn. suec. n. 2005.
Theridimn alboDiaculatum Sund. K. V. A. H. 1831. p- 117.
Eine kurze Beschreibung und gelungene Abbildung
des Weibes dieser nicht seltenen Spinne hat Hahn im er-
sten Bande p. 79. Tab. 20. Fig. 58. mit der Benennung
Theridion albomaculatum gegeben, die Abbildung stellt je-
doch ein mit vermehrten weissen Zeichnungen versehenes
Exemplar vor. Die Männchen sind selten und es ist ganz
gewöhnlich , dass man oft eine grosse Anzahl Weibchen
sammelt ohne darunter ersteres zu finden. Das Männchen
hat ganz die Zeichnung des Weibchens, ist aber schlanker,
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^. S//2. >^^^<-zyeyi^^ ^4^t^U/Y^/y/(^^>^. — ^^:f^. ,>,^.J'. ^/r/ . j^'^fp^^^?^?-^
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^^y^^^. .yö'J. ^c^/. X^'^^n^. 'E^jsz^:
101
der Hinterleib länglich eiförmig und nicht dicker als der
Vorderleib. Die Beine sind merklich länger als beim
Weibe. Die Taster sind lang, was hauptsächlich das zweite
verlängerte, an der Spitze allmählig etwas verdickte Glied
verursacht; das dritte knieartige Glied ist kurz, das folgen-
de länger, fast so lang als das Endglied und kegelförmig,
ziemlich stark gegen die Spitze verdeckt ; das Endglied ist
schmal, mit gebogener verlängerter Spitze* die Genitalien
etwas blätterig, mit einem geschweiften spitzen Häkehen.
Abänderungen sind, wie Hahn bereits bemerkt hat,
manchfaltig; bei einer der merkwürdigem verlieren sich
die Flecken des Rückenbandes ganz, oder es sind nur klei-
ne Fleckchen als Spuren derselben vorhanden • bei diesen
wird die Einfassung des Rückens des Hinterleibes schmal,
bildet vorne einen kurzen Halbzirkel und löst sich übri-
gens beiderseits in eine Fleckenreihe auf; alsdann erschei-
nen diese Fleckenzeichnungen nicht ungewöhnlich schön
hellgelb. Eine solche Abart habe ich hier in Abbildung
beigefügt.
Ihr Aufenthalt ist, was auch schon Hahn angeführt
hat, stets unter Steinen. Unten an diese legt das Weib-
chen seine Eier, wie die vorhergehende Asagena serrallpes,
in ein kugelförmiges Klümpchen und überspinnt solches
mit einem leichten durchsichtigen Gewebe , auf welchem
die Mutter das Ausschlupfen der Jungen erwartet. Im
Monat Juli findet man diese kugelförmigen Eiersäckchen.
Linne zilirt bei seiner Ar. corollata die Clerkische
Spinne p. 124. t. 5. f. 18., aber fragweise. Diese ist eine
Salticide und auf die Linneische Beschreibung nicht pas-
send. Die Definition A. abdomlne ovato nigro : annulo
dorsali ovali albo , so wie die in der altern Ausgabe der
Fn. suecia beigefügte kurze Beschreibung : Tota nigra :
102
abdomen ovatum, Hnea alba bifurca includens spatium ovale
a tergo abdominis, marglne interiore varlls denticellis picto,
lassen wohl keinen Zweifel übrig, dass Linne die gegen-
wärtige Art vor sich hatte, und zwar ein dnnkel gefärbtes
Exemplar, wie solches nicht selten vorkommt.
Die übrigen auf diese Bezug habenden Sjnonymen
hat Hahn richtig bezeichnet.
k •
I
I
<5i
.§
^^
103
Aiidrocfonus Agamemnon.
Tab. CCV. Fig\ 506.
Rostbraun, gekörnt, scliaife gekörnte Kiele auf
den Tastern und dem Scbwanze, das vierte und fünfte
Glied des letztern stark erweitert 5 an der Wurzel
des Stacbels ein scbarfes Zähnchen. Länge des Kör-
pers 17", des Schwanzes 25'''.
Länge des Kopfes fast 5'", des Körpers 13'",
des Schwanzes 2" 1".
Das ganze Thier glanzlos, nur die Bauchschilde etwas
glänzend. Der Vorderleib sehr breit, wenig gewölbt, mit
breitem Seltenumschiag und grobkörniger Fläche. Die Na-
ihe des Augenhügels etwas genähert , gekörnt , die Längs-
rinne dazwischen glatt und glänzend ; am Hinterrande eine
Reihe stärkerer Körner, und von dieser ausgehend zwei
Reihen solcher Körner, anfangs rechtwinkelig, dann schief
ziehend • zw Ischen diesen hinten eine tiefe Längsgrube.
Der Hinterleib flach gewölbt, mit breiten Umschlägen an
den Schilden ; die sechs vordem Schilde ziemlich dicht
gekörnt; die Körner zum Theil in Querreihen geordnet,
am Hinterrande eine Pveihe stärker als die übrigen ; ein
schmaler Miltelkiel ebenfalls gekörnt ; die Körner auf dem
Endringe weniger dicht, die geschwungenen Längsnälhe
und eine Einfassung am Hinterrande dichter gekörnt. Der
Schwanz dick, oben breit, die Glieder bis zur Spitze des
vierten stufenweise breiter, das fünfte an der Wurzel so
breit als das vierte , gegen die Spitze aber beträchtlich
VI. 5. 10
104
schmäler; oben die Fläche fein gerieselt, an den Seiten
und unten dicht mit Körnchen bestreut ; die obern Kanten
der vier Vorderglieder .scharf und gezähnt ; die Kiele an
den Seiten und unten gekörnt, an dem vierten die Seiten-
kiele sehr schwach, kaum mehr sichtbar, an dem fünften
aber ganz fehlend, die drei Kiele der Unterseite schwach
ausgedrückt; das Endglied kurz, vorne oben beiderseits ein
Eck, unten ziemlich kugelförmig, fein höckerig, mit einem
spitzen, kegelförmigen, nicht langen Zahne unter der Wur-
zel des Stachels j der Stachel lang, massig gebogen, mit
deutlichen Giftlöchern. Die Dauchschilde flach , glänzend,
an den grossen Luftlöchern hinten eine niedere Beule, auf
dem Endschilde zwei durchlaufende parallele und beider-
seits diesen ein abgekürzter Kiel fast gezähnt, die Zwi-
schenräume glanzlos und gerieselt. Das Wurzelglied der
Taster muschelförmig , mit eckigem feinkörnigem Rande ;
das zweite Glied mit höckerigen Quernäthen , das dritte
mit scharfen körnigen Kanten und etwas langen ungleichen
Zähnchen an der Innenseite* das vierte scharf kielig, die
Kiele dicht mit gleichen Körnchen besetzt, an der Innen-
seite zwei Reihen ungleicher Zähnchen , etwas stärker als
am dritten Gliede : die Hand des Endgliedes mit aufgetrie-
benem rundem Ballen , und geschärften feinkörnigen sich
über die Finger verlängernden Kielen \ die Finger lang,
viel länger als die Hand, schwach gebogen , stumpf pfrie-
menförmig, an der Innenseite getrennte und gleichweit
voneinander entfernte Zähnchen und eine Reihe noch fei-
nerer dazwischen. Die Beine lang, ziemlich stark, fein
höckerig gekielt, die Schenkel unten gezähnt. Die Brust-
kämme mit 20 Lamellen.
Bräunlich rostgelb, die Schilde des Rückens am Hin-
terrande vertrieben rostroth ; das vierte und fünfte Glied
.J^Z CHT.
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y>'^..,'j/://^>^iy. ^/^^^y^4U^^^^ /^i^^/?2^.-' y-^.^.^^/yi^^y. s^i'//^€^/^/^^<M^/^//^^l
VJt^/PZ--.
105
des Schwanzes dunkelcr, ins Braunrothe übergehend, beide
und besonders das fünfte unten mit russigem Anstriche ; das
Endglied rothlich , der Stachel braunroth , die Endhälfte
schwarz. Das eri^te, zweite und dritte Glied der Taster
ockergelb, das vierte etwas dunkeler, mit rothbräunlichem
Anstriche, das Endglied braunroth, die Näthe und die
Finger dunkeler, mit russigem Anstriche. Die Beine ocker-
gelb.
Vaterland: Brasilien.
Plirurolitlius hamatus.
Tab. CCVl. Fig. 507. mas. Fig. 508. fem.
Vorderleib braun ^ Hinterleib schwarz, ein Bo-
genstreif vorne und hintereinander liegende dreieckige
Flecken auf dem Ri'icken o^elblichweiss : Beine bräun-
lichgelb, die Hüften und alle Gelenke an der Spitze
schwarz.
Länge des Mannes 3"% des Weibes 3 V/".
Eine mit Phr. corollatus sehr verwandte Art, wovon
ich ein Weib und ein mit noch nicht vollständig ausgebil-
deten Tastern versehenes Männchen vor mir habe, welche
Herr Doktor Schuch aus Griechenland brachte. Die Ge-
stalt ist mit jener ganz übereinstimmend, nur ist der Tho-
rax bei der Griechischen höher und gewölbter, auch der
Augenhügel zwischen den vier Mittelaugen der Quere nach
weniger eingedrückt.
10*
106
Der ganze Vorderleib, die Fresszangen und die Brust
sind dunkelbraun, alle diese Thelle stark glänzend. Der
Hinterleib schwarz oder schwarzbraun, ein über den Vor-
derrand der Quere nach ziehender Bogenstrclf über die
Selten bis über die Hälfte fortsetzend gelblich weiss ; auf
dem Rücken drei oder vier dreieckige, mit der Spitze ge-
gen den Vorderrand zu liegende Flecken ebenfalls gelblich
•weiss , vor dem vordem noch ein solchfarbiges kleines
Fleckchen und ein Verbindungsstrich zwischen den drei-
eckigen Flecken der Länge nach von derselben Farbe,
letzter aber mitunter durchbrochen ; bei einem Exemplar
verlängert sich der vordere dreieckige Fleck bis zum Bo-
genstreif in den Seiten, bei den andern aber sieht man an
dem Seitenstreif aufwärts gerichtete hakenförmige Aestchen,
mit den Rückenflecken korrespondirend. Die Spinnwarzen
und die weiblichen Genitalien gelblich braun. Die Taster
und die Beine braungelb , die Hüften und alle Gelenke an
der Spitze schwarz oder dunkelbraun, letztere in die braun-
gelbe Farbe übergehend.
Die Taster des Männchens haben die Farbe der des
Weibchens ; das die männlichen Genitalien noch elnschlies-
sende Endglied ist lang und kegelförmig, wie die andern
ziemlich dicht behaart, ebenfalls bräunlichgelb, vor der
Spitze ins Dunkelbraune übergehend.
Vaterland : Griechenland. Die Exemplare die ich
vor mir habe sind aus der Gegend von Nauplia.
10'
Phrurolithus liinatus.
Tab. CCVI. Fig. 509.
Schwarz, ein Bogenstreif am Vorderrande des
Vorderleibes gelblich, Fersen und Tarsen dunkel rost-
braun.
Länge 5'".
Die Augen ziemlich gleichgross, die vier mittlem fast
im Quadrate stehend, kaum dass die zwei vordem sich ein
wenig mehr nähern als die zwei hintern, alle vier stehen
auf einem gemeinschaftlichen oben etwas glatten Hügel,
hinten sich von der Kopffläche wenig erhöhend ; die zwei
Seitenaugen wie gewöhnlich schief, ebenfalls- auf einem
Hügel stehend, beide kaum in halber Augenbreite vonein-
ander entfernt. Der Kopf etwas kurz, gewölbt, glänzend,
am Hinterkopf gerundet, von dem Thorax durch eine deut-
liche Falte geschieden, auf dem Rücken in der Mitte der
Länge mit einem sehr seichten Quereindrucke 5 die Kopf-
fläche unter den Augen hoch, fast senkrecht, doch ein we-
nig gewölbt. Der Thorax gewölbt, doch nicht so hoch
als der Kopf, dem Umrisse nach ziemlich kreisrund, glän-
zend, auf dem Rücken ein halbmondförmiges, mit der hoh-
len Seite rückwärtsliegendes flaches Grübchen, sich schief
seitwärts gegen die Hinterrandswinkel fein verlängernd
und in ein schiefliegendes, längliches Grübchen auslaufend ;
hinler der mondförmigen Biegung und nahe an dieser noch
ein rundes etwas tieferes Grübchen , und in den Seiten
zwei ziemlich tiefe Falten ^ die Fresszangen lang , stark,
108
sehr glänzend, an der Wurzel über den Ivücken etwas ge-
wölbt, mit kurzer, sehr spitzer, gebogener, ziemlich star-
ker Fangkralle. Die flachgewölbte Brust herzförmig, breit
und glänzend. Die Taster von nicht ungewöhnlicher Form,
dicht behaart, mit einer feinen, mehr vorstehenden Borste
an der Spitze des dritten und vierten Gelenkes. Der ei-
förmige Hinterleib sich vorne hoch über den Thorax er-
hebend, sich hinten etwas erweiternd und gegen die Spinn-
warzen stark abdachend, matt glänzend, ziemlich dicht
mit kurzen Härchen versehen, oben mit den gewöhnli-
chen sechs Rückenstigmaten. Die Spinnwarzen kurz, doch
über die Oeffnung hervorragend, dick, mit einem kleinen
Endgliede. Die Beine ziemlich stämmig, die zwei vordem
fast viermal so lang als der Vorderleib, die zwei hintern
etwas kürzer als die zwei vordem , eben so das zweite
Paar kürzer als das vierte, das dritte aber merklich kürzer
als das zweite, alle dicht mit kurzen Härchen besetzt; die
Stachelborsten fehlen, die gewöhlichen rechtwinkelig -ab-
stehenden Knie- und zwei Schienbeinborsten der obern
Seite zwar vorhanden aber ungemein fein, und ohngefähr
doppelt so lang, als die übrige Haarbekleidung.
Kopf und Thorax durchgehends braunschwarz, Fress-
zangen und Brust etwas dunkler. Der Hinterleib schwarz,
die Härchen in gewisser Richtung etwas weisslich schim-
mernd, ein Bogenstreif am Vorderrande hellgelb. Die, Beine
und Taster braunschwarz, Fersen und Tarsen der erstem
dunkel rothbraun. Die braunen Augen mit bernsteinfarbi-
gem Schimmer.
Vaterland: Griechenland.
Anmerk. Der Aufmerksamkeit des Herrn Doktor
Schuch verdanken wir die Entdeckung dieser Art. Der-
selbe brachte zwei in der Gegend von Nauplia gefangene
109
weibliche Exemplare , in Weingeist aufbewahrt und gut
erhalten nach Deutschland.
Pliruroüthus erytlirocephalus
Tab. CCVI. Flg. 510.
Vorderleib, Fresszangeii, Taster und Beine rost-
roth 5 Hinterleib schwarz, vorne ein grosser Bogen-
streif und hinter diesem ein Rückenstreif gelb.
Länge 4 VV".
Mit Phr. lunatus sehr verwandt , in der Gestalt mit
diesem ganz übereinstimmend , nur in der Färbung ver-
schieden.
Kopf, Thorax, Fresszangen, Taster und Beine rost-
roth , ziemlich gleichfarbig , nur der Kopf an der Augen-
gegend etwas dunkler. Die Brust kastanienbraun. Der
Hinterleib oben und unten braunschwarz, am Vorderrande
ein breiter Bogenstreif, an den Seiten bis fast in die Hälfte
der Länge des Hiterleibs ziehend, und ein Streif auf dem
Rücken gelb, letzter hinter dem Bogenstreif anfangend und
vor der hintern Rückenabdachung endigend. Die Spinn-
warzen rothbraun.
Vaterland: das nördliche Afrika, wo sie Herr Friedr.
Moritz Wagner entdeckte, aber davon nur ein weibliches
Exemplar sammelte. .Sie scheint selten vorzukommen.
1 10
Phrurolitlius festiviis.
Tab. CCVII. Fig. 511 mas. Fig. 512 fem.
Vordei'Ieib dunkelbraun, Hinterleib schwarz, am
Vorderrande zwei , in der Mitte drei Flecken der
öuere nach und vor den Spinnwarzen zwei Fleckchen
hintereinander weiss.
Läno-e 1 %'".
Der Vorderleib mattglänzend , fast kreisrund, den Sei-
ienkanten nach in den Kopfrand ohne merklichen Eindruck
übergehend, Kopf und Tliorax gleichhoch und in derselben
Wölbung und ohne merkliche Seitenfalten. Die Fresszan-
gen massig lang, ziemlich dick, etwas gewölbt. Die weib-
lichen Taster ohne Auszeichnung, die männlichen am zwei-
ten Gliede unten vor der Spitze in ein scharfes Eck er-
weitert; das zweite und dritte Glied kurz, seitwärts mit
einem langen, dünnen, gebogeneu Haken, das Endglied ge-
wölbt, gebogen, fein behaart 5 die Genitalien gross, dick,
Wenig höckerig. Die sich hinten ausspitzende Brust herz-
förmig, mattglänzend. Der Hinterleib wenig glänzend , ei-
förmig, mit kurzen Spinnwarzen. Die Beine ohne beson-
deres Merkmal.
Der ganze Vorderleib dunkelbraun, zart und wenig
merklich weisslich behaart, die Härchen sich hinten auf
dem Thorax in ein querliegendes Mondfleckchen zusammen-
häufend. Die Taster dunkelbraun mit gelbem Endgliede-
Der Hinterleib schwarz , am Vorderrande beiderseits ein
aus Härchen dicht zusammengesetzter Fleck, drei solcher
111
Flecken etwas vor der Mitte des Hinterleibes der Quere
nach Hegend, und zwei kleinere Fleckchen hinten vor den
Spinnwarzen rein weiss, der mittlere Rückenüeck vor den
zwei andern liegend und meistens mondförmig, mit der hoh-
len Seite gegen die Spitze gekehrt, die Flecken beiderseits
hinter diesem gewöhnlich sich an den Seiten in einem Bo-
gen strlchförmig hinabziehend ; das hintere F leckchen an
der Spitze des kleinern und punktförmig. Der Bauch mehr
schwarzbraun, auf der vordem Hälfte ins Gelbliche über-
gehend. Die Beine rostgelh, an den Schienen und folgen-
den Gliedern heller, die Schenkel der vier Vorderbeine
dunkelbraun, mit einem länglichen gelblichen Mittelfleck an
den Selten , die Schenkel der vier Hinterbeine unten und
die Kniee der vier vordem bräunlich.
Das Männchen sieht dem Weibchen ziemlich gleich;
dessen Beine sind dunkler, die Taster braunschwarz, das
zweite Glied an den Seilen gelblich; die Genitalien sind
gelbbraun.
Vaterland. Deutschland. In hiesiger Gegend unter
Steinen in Feldern ziemlich häufig.
P h r u r o I i t li u s ni i n i in u s .
Tab. CCVII. Fij?. 513. nias.
Vordeileib und Beine rostgelb, Hinterleib schwarz,
zwei Punktfleckchen am Vorderrande, drei auf der
Mitte und eins über den Spinnwarzen weiss.
Länge kaum lYn'".
112
In der Gestalt mit Ph. festivus iibereinstimmentl, aber
glänzend, der Hinterleib sehr glänzend, der Kopf schmäler
und mehr gleichbreit.
Der Vorderleib, die Fresszangen, die Brust, und alle
Beine schön rostgelb, hinten am Kopfe beiderseits ein ge-
bogenes Fleckchen und die Seitenkanten verloren braun;
die Fresszangen mit etwas bräunlichem Anstriche. Die
Schenkel der zwei Vorderbeine an der Wurzel verloren
schwarz. Die männlichen Taster braunschwarz, das Wur-
zelgied und die Wurzel des folgenden rostgelb. Der Hin-
terleib schwarz, am Vorderrande beiderseits ein kleines
Fleckchen, ein solches über den Seiten etwas vor der Mitte
der Länge, ein anderes von derselben Grosse auf dein Rük-
ken zwischen diesen und den vordem, endlich ein sehr
kleines über den Spinnwarzen an der Spitze.
Diese Beschreibung bezeichnet das Männchen. Die
Weibchen sehen diesen ganz gleich, nur ist der Hinterleib
dicker und gewölbter. Dessen Taster sind braun mit oran-
gegelbem Endgliede.
Im Monat Juni sind die Männchen mit vollständig aus-
gebildeten Genitalien versehen.
Vaterland. Deutschland. Ich fand dieses zierliche
Spinnchen in der Nähe bei Karlsbad in Böhmen , ziemlich
häufig unter Steinen an den dortigen Bergabhängen.
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1 1:'.
P li r u r o 1 i t h ii s r u fe s c c u s.
Tab. CCVII. FiV. 514. fem.
Rostrotli, eine Uückenlinie auf dem Hinterleibe,
die Hüften und die Schenkel der vier Hinterbeine an
der Wurzel gelb; die ßrust, die weiblichen Genitalien
und die Spinnwarzen kastanienbraun.
Länoe des Weibes 2'".
Diese sehr seltene Spinne ähnelt In der Gestalt dem
Phr. corollalns. Der Kopf Ist hoch, dick, etwas kurz,
gewölbt, mit tiefer Scheidungsfalte am Thorax; der Brust-
rücken niederer als der Kopf, dem Umrisse nach kreis-
rund, ziemlich gewölht, hinten flacher abgedacht; Kopf und
Thorax stark glänzend. Die Augen vorstehend, die vier
mittlem nicht ganz Im Quadrat stehend, die zwei vordem
davon nicht so weit von einander entfernt, als die zwei
hintern i die zwei Seltenaugen nahe bei einander. Die Fress-
zangen stark, dick, etwas kurz, an der Wurzel knieartig ge-
wölbt und unter dem Vorderrande des Kopfes ziemlich
stark vorstehend, die Taster ohne besonderes Merkmal.
Die Brust etwas herzförmig, glänzend, flach gewölbt, am
Rande stark rippenartig eckig. Der Hinterleib glänzend,
sehr dick, oval gewölbt, mit kurzen Härchen durchaus be-
setzt, aber nur sichtbar, wenn die Fläche gegen das Licht
gehalten wird. Die Beine dünn und etwas kurz.
Kopf und Brustrücken rostroth, etwas aufs Mcnnlg-
rothe ziehend. Die Fresszangen von derselben Farbe, mit
rothbrauncr Spitze. Die zwei vordem Glieder der Taster
roth, die folgenden von der Farbe (\vs Kopfes, das End-
114
ijlied mit schwarzer Spitze. Die Brust rothbraun. Der
Ellnlerleib oben und unten gelblich roslroth, rostbräunlich
ungleich gedeckt, auf dem Rücken eine vorn derber aus-
gedrückte Längslinie hellgelb. Die Genitalien und die
Spinnwarzen rothbraun. Die Schenkel der Beine rolh, die
der vier hintern an der Wurzel ins Gelbe übergehend, die
folgenden Glieder roströthlich; die Hüften gelb.
Der Mann ist noch nicht entdeckt; das Weib findet
man vollkommen erwachsen im Monat Juni. Es hält sich
auf der Erde zwischen niedern Pflanzen, oder unter Stei-
nen auf.
Vaterland: In hiesiger Gegend, in der Nähe von
Nürnberg, selten.
P li r u r o 1 i t h II s o r n a t u s .
Tab. CCVIII. Fig. 515. fem.
Vorderleib braun; Hinterleib braunschwarz, vorn
ein Ankerstreif, hinter diesem eine Fleckenrcihe und
die Spitze weiss , auf letzter zwei Flecken braun ; die
gelben Beine braun geringelt.
Länge des Weibes 1%"'.
Die Gestalt ohne allen Unterschied wie bei Phr. co-
rollatus, mit derselben Augenstellung, auch der Hinterleib
fein behaart.
Der Vorderleib kaffebraun , am Rande dunkler. Die
Fresszangen gelbbraun mit gewöhnlicher Spitze. Die Ta-
115
ster gelb, an dem dritten und vierten Gllede ein Hing
blassbraun, das Endglied dunkler, mit verloren bräunliclier
Spitze. Die Brust glänzend schwarz. Der Hinterleib oben
bis über die Selten hinab braunschwarz , verloren heller
fleckig, am dunkelsten an der weissen Zeichnung; über
dem Vorderrande ein Logenstreif, und In dem Bogen von
diesem ausgehend ein In der Mitte des Rückens zweimal
durchbrochener, hinten mit einem Kreuzstrlchchen durch-
schnittener Längsstreif und die Spitze des Hinterleibes weiss,
letztere etwas breit und nahe an dem braunen Rückenfelde
zwei nebeneinander liegende braune Fleckchen, als Fort-
setzung von diesem weiss. Die Unterseite des Hinterlei-
bes braunschwarz, an den Seiten ein in die weisse Spitze
auslaufender Längsstrich und ein Längsfleck in der Mitte
des Bauchs weiss. Die Spinnwarzen gelbbraun. Die Beine
gelblich, die vier vordem dunkler, auch die Schienbeine
und folgenden Glieder dunkler als die Schenkel; die Hüf-
ten heller gelb; an den Schenkeln und Hüften zwei Ringe,
an den Knieen ein Seltenfleck, an den Fersen der sechs
vordem Beine zwei Ringe, die Spitze der Fersen der Hin-
terbeine und die Spitze der Tarsen schwärzlich.
Vaterland: Bayern. Freiherr v. Godin entdeckte
diese zierliche Spinne In der Gegend von Benedictbajern,
fand aber nur ein Exemplar unter einem faulen Baurastor.k.
Er theilte mir solches In \yeingeist aufbewahrt und sehr
gut erhalten mit.
116
Plirurolithus trifasciatus.
Tab. CCVIU. Fig. 516. fem.
Vordorleib, Taster und Beine dunkel ociierg'elb*,
der Kopf braun; Hinterleib braun, oben drei breite
Längsstreifen , unten zwei schmälere weiss.
Länge ivr«
Von diesem zierlichen Spinnchen erhielt ich zwei in
Weingeist aufbewahrte weibliche Exemplare, welche auf
einer Reise nach Italien im siidh'chen Deutschland von dem
nun verstorbenen Herrn Grafen v. Jenison gesammelt
worden sind. Diese Art hat viel Aehnlichkeit mit Ep. tu-
bulosa Hahn Fig. 6. B. 1 *, aber sie unterscheidet sich
dadurch leicht, dass der mittlere weisse Rückenstreif nicht
an den Seiten gezackt ist.
Der Vorderleib ist im Verhältniss zum Hinterleib klein,
ungemein glänzend, der Kopf ziemlich gewölbt, etwas dick,
kaum höher als der Thorax, letzter an den Seiten gerun-
det, auf dem Rücken gewölbt, mit einem Rückengrübchen.
Die vier Mittelgrübchen stehen vollkommen im Quadrate
und sind, wie die Seitenaugen, klein, letztere schieflie-
gend und einander genähert. Die Fresszangen sind stark,
sehr glänzend und gewölbt. Taster und Beine haben nichts
Besonderes, letztere sind etwas kurz. Der verhältnissmäs-
sig sehr dicke Hinterleib bildet fast ein regelmässiges Oval,
ist aber über den Rücken etwas flach gewölbt.
Der Vorderleib ist eigentlich braun, Kopf und Brust-
rücken am Rande ins Ockergelbe übergehend, die Seiten
des letztern ziemlich breit gelb. Die Fresszangen gelb-
117
bräunlich, an der Spitze braun. Die Brust gelbbraun. Ta-
ster und Beine ockergelb, ziemlich aufs Gelbbraune zie-
hend, die Schenkel an der Wurzel und die Hüften heller.
Der Hinterleib rostbraun, auf dem Rücken ein vorn und
hinten sich verschmälernder breiter Längsstreif und ein
solcher über den Seiten weiss; in dem Mittelstreif schwarze
Queradern mit einer feinern abgebrochenen Längsader durch-
schnitten. Der Bauch in der Mitte der Länge nach schwarz,
beiderseits ein ziemlich gerader, etwas fein braun geäder-
ter Längsstreif weiss.
Der Mann ist noch unbekannt.
Vaterland: Sehr wahrscheinlich die Gegend von
Triest , jedenfalls das südliche Deutschland jenseits der
Alpen.
E u r y s o 111 a s c u t a t u m .
Tab. CCVm. FiV. 517. fem.
Vorderleib und Beine rostroth; Hinterleib kurz
herzförmig;, rostbraun, seitwärts von vier schief lie-
genden Randflecken '>elb.
Länge 13/,-
Act OSO ma scutatuin Perty Delect. anim. art. 194- Tab. 38-
Der Vorderleib nur mit dem Kopf über den Hinter-
leib vorstehend, der Kopf nieder und unter den Thorax
versteckt; der Kopf sehr breit, sehr kurz gewölbt, unge-
118
mein fein runzelig, doch glänzend, mit geschärfter Kante
an den Seiten; der Hügel der Mittelangen allein erhöht,
aber in die Kopfüäche sanft übergehend. Die vier Miltel-
angen gleichgross , ziemlich im Quadrat stehend , die hin-
tern kaum ein wenig weiter von einander als die vordem,
die Seitenaugen an der Seitenrandskante, nahe beisammen,
sehr klein, etwas schwer zu sehen. Die Fresszangen stark
gegen die Brust gedrückt, gross, oben flach, glänzend.
Die Taster ohne besonderes INIerkmal. Der Hinterleib viel
breiter als der Vorderleib , merklich breiter als lang, vorn
schwach, an den Seiten mehr gerundet, hinten fast etwas
herzförmig spitzlich auslaufend* die Fläche gewölbt, glän-
zend, ganz ohne Erhöhungen oder Höcker, der Rand
rundum geschärft. Die Beine etwas kurz, ganz ohne be-
sonderes Merkmal, zart behaart, ohne Stachelborsten.
Der Vorderleib rotstroth, am Vorderrande einwärts
der Seitenaugen ein geglättetes stärker glänzendes Fleckchen
heller; die Fresszangen ganz von der Farbe des Kopfes 5
die Taster ockergelb; die sehr glänzende Brust dunkler als
die Oberseite. Der Hinlerleib oben rostbraun, vorn ohn-
gefähr an der Stelle des Vorderrandswinkcls ein schief
einwärts liegender länglicher, hinten spitzer, ohngefähr bis
in die Hälfte des Rückens reichender Fleck ockergelb, beide
Flecken ein wenig einwärts gebogen und hinten etwas ge-
nähert; an den Seiten hinter erstem, doch nicht ganz in
der Mitte ein solcher Fleck, in derselben Richtung liegend,
von derselben Farbe, nur kleiner, und hinter der Mitte
zwei solchfarbige runde , etwas verfinsterte Fleckchen ne-
beneinander liegend. Die Unterseite des Hinterleibes braun-
schwarz, mit gelben glänzenden Schildfleckchen. F)ie sehr
kurzen Spinnwarzen braunschwarz.
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119
Das in der Münchner Sammlung aufbewahrte Exem-
plar, von dem Ich diese Beschreibung mit Ähblldung ent-
nommen habe, ist ein Weib. Der Mann dazu ist noch
nicht bekannt.
Vaterland: Crasllien.
Acrosonia transitorium.
Tab. CCVIII. Fig. 518. fem.
Vorderleib rostrotli mit zwei Rückendornchen;
Hinterleib ockerfarbig mit sechs Randstacheln, einer
zapfenförmigen Verlängerung am Hinterrande und ei-
nem Zähnchen vor dieser. Beine rostgelb.
Länge 3"'.
Perty K, Samml. in München.
Von dieser merkwürdigen, in Hinsicht des Körper-
baues und der Augenstellung von den übrigen Acroso-
men abweichenden Art, habe nur ein aufgestecktes Exem-
plar vor mir, dessen Hinterleib zwar etwas zusammenge-
trocknet, aber doch gut kenntlich ist.
Der Kopf ziemlich gross, mit dem Thorax gleich hoch,
wie dieser raattglänzend, gewölbt und mit vorstehenden
Augenhügeln; die vier Mittelaugen glelchgross und voll-
kommen im Quadrat stehend. Der Thorax an den Seiten
gerundet, mit selchten Seitenfalten, vorn nahe am Hinter-
VI. 5. 11
120
köpfe zwei genäherte schief vorwärts stehende feine Dorne.
Die Fresszangen dick, ziemlich lang, glatt, mattglänzend,
und gewölbt. Die ßrust etwas breit herzförmig, schwach
gewölbt , mattglänzend , gerieselt. Die Taster lang und
dünn. Der Hinterleib hinten wenig erweitert, länger als
breit, vorn hoch, fettartig schimmernd, mit sieben Rücken-
stacheln, alle etwas rückwärts gebogen und sehr spitz, die
zwei grössern vorn über den Vorderrandswinkeln, aufrecht-
stehend, die zwei folgenden etwas vor der Mitte der Länge
auf dem Seitenrande , die zwei weiter folgenden hinten
beiderseits der zapfenartigen Verlängerung, der siebente
yor dieser auf dem Rücken* die zapfenarlige Verlängerung
in der Mitte am Hinterrande, dick, walzenförmig, ziemlich
lang, aufwärts gebogen, mit gerundeter Spitze und einem
spitzen, kleinen Zähnchen auf dieser. Der Bauch wie bei
den übrigen Acrosomen und mit denselben Faltenfurchen.
Die Beine massig lang, von gewöhnlicher Gestalt, die
Schenkel unten nicht höckerig, sondern glatt.
Kopf und Thorax einfarbig dunkel rostroth, eben so
die Fresszangen , die Brust dunkler , fast schwarzbraun.
Der Hinterleib sammt den Stacheln dunkelockergelb, letz-
tere an der Spitze roth. Die Beine ockergelb mit etwas
dunklern Gelenkspitzen.
Vaterland: Brasilien.
121
Acrosoma Swainsonii.
Tab. CCIX. Fig. 519 fem.
Lang 5 schmal, Vorderleib dunkel rostbraun,
HinterJeib schwärzlicli, in den Seiten gelblich, mit
acht Stacheln , die vier am Hinterrande dick , alle
kurz.
Lcänge 3%"'.
Perty Delect. anim. art. 194. Tab. 38. Fig. 10-
Das ganze Thier im Verhältniss der übrigen Arten
schmal und schon daran leicht kenntlich. Der Vorderleib
nicht so breit als der Hinterleib am Vorderrande, die ganze
Fläche fein nadelrissig und mattglänzend ; der Kopf nicht
höher als der Thorax, hinten etwas eingedrückt, mit gros-
sem, stark vorstehendem, schief aufwärts steigendem Hü-
gel der Miltelaugen , daher die Seitenaugen weit zurück-
stehend. Der Thorax gewölbt, hinten verschmälert, vorn
mit einer tiefern Rückengrube und hinter dieser eine sehr
kleine. Die Fresszangen ziemlich lang, gleichdick, nicht ge-
wölbt, glänzend. Die Taster wie gewöhnlich. Der Hin-
terleib schmal, lang, hinten nur wenig breiter als vorn, da-
her von oben gesehen fast linienförmig, an den Vorder-
randswinkeln, ein fein höckeriger, dünner, schief vorwärts
stehender Stachel, kaum so lang als die Entfernung beider
von einander; hinten vier ziemlich gleichgestaltete, an der
Wurzel sehr dicke Stacheln, mit sehr scharfer Spitze und et-
was abwärts gebogen; zwischen diese und den vordem in der
11 *
122
Mitte der Körperlänge über den Seiten ein sehr kleines,
kegelförmiges, aufrechtes Stachelchen, die vier hintern nicht
viel länger als ihre Dicke an der Wurzel ; die Seiten mit
tiefen Längsfalten • der Spinnvvarzenkegel in der Mitte der
Länge des Bauches, etv^-^as kurz und dick; die Genitalien
gleich einem kegelförmigen Hügel. Die Beine etwas kurz,
davon die vier vordem etwas dicker als die vier hintern,
letztere sehr dünn.
Der ganze Vorderleib dunkelrostbraun mit ungemein
feiner gelblicher Kante an den Seiten des Thorax; die zwei
obern Augen der vier mittlem gelb, alle übrigen schwarz.
Die Fresszangen von der Farbe des Vorderlcibes. Die Ta-
ster heller rostbraun. Der Hinterleib sammt den Stacheln
schwarz, etwas aufs Roströthliche ziehend, der Hintertheil
des Rückens zwischen den hintern und mittlem Stacheln
schmutzig, verloren gelblich, eben so die Seiten, der Bauch
aber, der Länge nach, sammt dem Spinnwarzenkegel schwarz.
Das einzige bekannte Exemplar dieser Art befindet
sich in der Münchner Sammlung. Es ist ein Weibchen,
von welchem ich gegenwärtige Beschreibung mit Abbil-
dung entnommen habe.
Vaterland: Brasilien.
123
A c r o s o m a V i g o r s i i .
Tab. CCIX. Fig. 520. fem.
Vorderleib schwarzbraun , mit gelber Einfassung
an den Seiten ; Hinterleib oben und unten gelb, vorn
mit zwei gelben, übrigens mit acht schwarzbraunen
Stacheln; Beine rostbraun.
iänge 7'".
Perty Delect. anim. art. 194. Tab. 38. Fig. 8.
Der Vorderleib glänzend; der Kopf kurz, gewölbt,
hinten eingedrückt, vorn stumpf. Der Thorax vorn merk-
lich breiler als hinten, mit dick aufgeworfenen, vorn ge-
rundeten Seltenra'ndern ; die Mittelfläche etwas hucklich ge-
wölbt, vorn In der nledern Stelle ein grösseres rundes und
auf der Wölbung ein seichteres, kleineres Grübchen; der
Hügel der Mittelaugen ziemlich kugelig; die Augen ziem-
lich glelchgross, die hintern etwas weiter von einander ent-
fernt als die vordem; die Seitenaugen auf einem fast hö-
hern schmalen Hügel und nahe beisammen. Die Fresszan-
gen dick, gewölbt, stark. Die Taster kurz, ohne beson-
deres Merkmal. Die Brust lang, etwas schmal, hinten sich
kegelförmig ausspitzend , glänzend, an den Selten nach der
Einfügung der Hüften eckig. Der Hinterleib gross , dick,
abgestutzt kegelförmig, der schmälere Thell vorn; an den
vordem Seltenwinkcln ein schkT vorwärts stehender Sta-
124
chel, an der hohen Hinterseite vier Stacheln, die zwei
längern oben etwas näher beisammen, als die untern, die
untern am untern Seitenwinkel ein wenig kürzer, als die
obern ; unten vor dem Hinterrande noch zwei merklich
kleinere, alle von gleicher Gestalt und sehr spitz; zwischen
den obern hinten auf dem Rücken und den zwei am Vor-
derrande noch zwei spitze Stacheln , fast etwas länger als
die unter dem Hinterrande* die Seiten der Länge nach tief
fallig; der Spinnv/arzenkegel stumpf und ziemlich gross.
Die Beine von gewöhnlicher, der Galtung eigenthümlicher
Form, die Schenkel unten gekörnt.
Vorderleib, Fresszangen und Brust schwarzbraun, der
Kopf vorn an dem Augenhügel der Quere nach ins Braun-
rothe ziehend, die wulstige Einfassung an den Seiten des
Thorax gelb. Der Hinterleib gelb, eben so die zwei vor-
dem Stacheln, die übrigen acht Stacheln dunkelrothbraun,
an der Spitze aufs Schwarze ziehend; auch die Seiten und
der Bauch gelb wie oben; die weiblichen Genitalien ka-
stanienbraun, die Schilder beiderseits an diesen schwarz;
der Spinnwarzenkegel kastanienbraun. Taster und Beine
dunkelrostbraun.
Vaterland: Brasilien.
A c r o s o 111 a b i f u r c a t u in .
Tab. CCIX. Fig. 521. fem.
Vorderleib rostgelb, mit drei br«aunen Längsstrei-
feii: Hinterleib »eib. am Vorderrande zwei vorwärts
125
stehende und an dem lappig verlängerten Hinterrands
winkeln zwei gabelförmig gestellten Stacheln. Beine
rost^elb.
Länge fast 3%'".
In dem zweiten Bande, Heft 6, p. 65. hat Dr. Hahn
von dieser Spinne bereits eine kurze Beschreibung mit Ab-
bildung gegeben, aber beide sind von einem verdorbenen
Exemplare entnommen, welches die Art nicht mit Gewiss-
heit erkennen lä'sst. Ich habe zwei vollständige, schöne
Exemplare aus der Königl. Sammlung in München vor mir
und bin dadurch in den Stand gesetzt den Abgang zu er-
gänzen.
Der breite Kopf etwas flach gewölbt und wie der Tho-
rax glänzend, letzter höher als der Kopf und etwas bucke-
lig', der mittlere Augenhügel etwas knopfartig rund vorste-
hend, an diesem die vier Mittelaugcn in ganz regelmässiger
Stellung 5 die Seitenaugen mit den Hügelchen wie gewöhn-
lich • vorn auf dem Rücken des Thorax ein kleines Grüb-
chen, undan den Seiten in der Stelle der gewöhnlichen Fal-
ten zwei Grübchen, aber seicht, doch deutlich. Die Fress-
zangen kurz, dick, gewölbt, sehr glänzend. Die Taster
ohne besonderes Merkmal. Die Brust länglich herzförmig,
liinten spitz, wenig gewölbt, glänzend, an den Seiten nach
der Einlekung der Beine eckig. Der Hinterleib ziemlich
hoch, hinten allmählig breiter und fast so breit als lang;
auf dem Rücken die gewöhnlichen Stlgmalen; an den Vor-
derrandswinkeln ein grosser, schief vorwärtsstehender, ke-
gelförmiger, sehr spitzer Zahn, beide am Ende wenig aus-
einander stehend; die Hinterrandswinkel stark verlängert,
lappenförmig, an den Seilen breit gedrückt, an der Spitze
zwei spitze Stacheln, der obere dicker und grösser als der
126
untere ; vor diesen Hinterrandslappen auf den Seiten ein
kleines spitzes Zähnchen, ein solches hinten unter den Hin-
terrandswinkeln aber fehlt. Der Bauch von ganz gewöhn-
licher Gestalt, wie der ganze Hinterleib glänzend und mit
den gewöhnlichen Längsfurchen. Die Beine etwas lang,
behaart, die Schenkel unten der Länge nach kleinhöckerig.
Kopf und Thorax rostgelb, von dem mittlem Augen-
hu'gel bis zum Hinterrande des Thorax ein schmälerer Längs-
streif und ein breiterer an den Seiten braunschwarz. Die
Fresszangen rostgclb, kaum ein wenig dunkler als der Tho-
rax. Die Brust rostgelb. Der Hinterleib oben und unten
gelb, die PKÜckenstigmaten in der Tiefe rostbraun ; die zwei
Stacheln am Vorderrande gelb, an der Spitze verloren dunk-
ler^ die lappenförmige Verlängerung an den Hinterrands-
winkeln rostgelb, der obere Zahn vor der Spitze oben mit
einem schwarzen Makel j in den Bauchfurchen schwarzbraune
Flecken, auch die Spitze des Bauches mit den Spinnwarzen
bräunlich. Die Beine einfarbig dunkelockergelb oder rost-
gelb.
Vaterland: Brasilien.
A c r o s o 111 a f 1 a v e o 1 u m
Tab. CCX. Fio. 522. fem.
Vordcrieib gelbbräunlidi , mit schmaler gelber
Seiteneinfassung^ Hinterleib oben gelb, unten schwarz,
gelb gefleckt; an dem Vordeirande zwei vorwärts
stehende, am Hinterrande zwei dicke Stacheln, in
J^ ccn.
^26^.
^^* J^
S2/.
^i^^z^^n^^^u/'.^^^y^:^. J^^ * Ji^. ^^,^5^
^. i"^-/ ^J^. -/^^ytca/i<f.^^??..
'/p-t<^^^^^.
127
den Seiten und unter den letztern ein kleines Sta-
chelchen. Beine ockergelb.
Länge 3"'.
Ac. flaveoliim Perty K. Sammlung in München.
Kopf und Thorax wölben sich ziemlich hoch, ohne
merkliche Scheidungslinie • dem Umriss der Seiten und
der Wölbunq: nach nähern sich beide zusammen der Form
eines Eies, mit der Spitze rückwärts stehend ; auf der Wöl-
bung befindet sich ein seichtes Grübchen. Die Fläche ist
glatt und glänzend, der Kopf vorn etwas stumpf; die Au-
gen welchen von der regelmässigen Stellung nicht ab. Die
Fresszangen sind stark gewölbt und glänzend, die Taster
dünn und von gewöhnlicher Gestalt. Die Brust ist ge-
wölbt und spitz eiförmig. Der Hinterleib ziemlich hoch,
etwas aufgeblasen, vorn schmal , hinten breit, und so breit
als lang, der Hauch dick, unten stumpf kegelförmig; in den
Seiten und unter dem Hinterrande mit den gewöhnlichen
Längsfurchen : vorn an dem Vorderrande befinden sich zwei
vorwärts stehende Stacheln, beide sehr spitz und ungefähr
so lang als die Körperbreite am Vorderrande ^ an den Hin-
terrandswinkeln ein grosserer dicker, sehr spitzer, eben-
falls kegelförmiger Stachel, nicht so lang als die KÖrper-
brelte am Hinterrande und schief auseinander stehend, hin-
ten an der Wurzel dieser zwei Stacheln ein kleines , und
oben in den Selten ein solches von derselben Grösse, Auf
der Rückenfläche die gewöhnlichen Grübchen, sechs grös-
sere auf der Mitte, die übrigen reihenweise und kleiner,
xwei Qucrrelhen noch kleinerer zwischen den zvvel hintern
grössern Stacheln. Die Beine etwas kurz, dünn, von ge-
wöhnlicher Gestalt, die Schenkel unten fein höckerig.
128
Der Vorderleib bräunlich ockergelb, am Augcnhügel
und an den Scitenkanten hin verloren schwärzlich, die
Seiteukanten selbst schmal gelb. Die Fresszangen schwarz
mit gelber Wurzel. Die Brust schwarz. Der Hinterleib
oben bis unter die Stacheln gelb, die Rückenstigmaten in
der Tiefe braun, die seitwärts stehenden durch feine, braune
Querlinien, und die hintern durch solche LängsHnien ver-
bunden • die Stacheln an den Vorderrandswinkeln ob^n
gelb mit schwarzer Spitze, unten mit einem schwarzen
Strichchen; die grossem, dicken Stacheln an den Hinter-
leibswinkeln roth, an der W^urzel ins Gelbe vertrieben,
an der Spitze schwarz; das kleine Stachelchen in den Sei-
ten und das unter den der Hinterrandswinkel schwarz, letz-
tere unten gelb; der Bauch glänzend schwarz, auf den
Rippen zwischen den Furchen reihenweise gelbe ungleiche
Makeln. Die zwei vordem Glieder der Taster gelb, die
folgenden braun, das Kniegelenk nur bräunlich angelaufen.
Die Beine ockergelb, Schienbeine, Fersen und Tarsen mit
bräunlichem Anstriche.
Vaterland: Brasilien.
A c r o s o m a d i g i t a t u ni.
Tab. CCX. Fig. 523. fein.
Vorderleib rostgelb mit hellgelber Seiteneinfas-
sung und zwei Grübchen an den Seiten des Thorax •,
Hinterleib gelb, die Hinterrandswinkel breit verlän-
129
gert, mit drei stachelförmigen Fingern, der mittlere
Dorn abgerundet. Taster und Beine ockergelb.
Länge 2% bis 2V^'".
Perty K. Samml. in München.
Ich habe drei ganz gleich geformte Exemplare vor mir,
auch ziemlich gleich gross. Der Vorderleib ziemlich breit,
auch ziemlich gewölbt, sehr glänzend, der Kopf hinten
durch einen derben halbmondförmigen Eindruck vom Tho-
rax abgeschieden, vorne stumpf mit vorstehenden Augen-
hügelchen; die vier Mittelaugen etwas ausser der Regel
stehend, nämlich die zwei vordem fast so weit auseinan-
der als die zwei hintern ; der Thorax etwas höher als der
Kopf, an den Seiten an der Stelle der gewöhnlichen Fal-
ten zwei tiefe Grübchen, davon das hintere das grössere.
Die Fresszangen kurz, dick, gewölbt, sehr glänzend. Die
Taster von gewöhnlicher Gestalt, nur etwas kurz. Der
Hinlerleib hoch, hinten der Quer nach etwas hohl ein-
gedrückt , an den Vorderrandswinkeln abgerundet und
ohne Stachel, nach hinten zu allmählig erweitert und am
Hinterrande fast so breit als die Länge des Hinterleibes,
die Hlntcrrandswinkcl lappig verlängert, die Lappen lang,
und von den Seiten breit gedrückt, an der Spitze drei fin-
gerartig gestellte Stachelchen , davon der obere und untere
sehr spitz, der mittlere aber abgerundet und beulenartig*
auf den Seiten hinter der Mitte der Länge ein kleines und
unter den Hinterrandslappen ein gleiches, spitzes Zähnchen.
Der Bauch wie gewöhnlich, abwärts kegelförmig eingesto-
chen punktlrt. Die Beine etwas kurz, glänzend, von ge-
wöhnlicher Gestalt; die Schenkel unten der Länge nach
fein höckerig.
Kopf und Thorax rostgelb, letzter an den Seltcnkan-
len hin und die Augenhügelchcn verloren braun , die Sei- '
130
tenkanten des Thorax ziemlich breit hellgelb. Die Fress-
zangen gelbbraun. Die Taster ockergelb, an den Endglie-
dern etwas dunkler als an den vordem. Die Brust braun-
schwarz. Der Hinterleib oben gelb, in der Tiefe derRük-
kenstigmaten rostroth ; die Lappen an den Hinterrandswin-
keln und die Zähne rostroth. Der Bauch rostgelblich, in
der Tiefe der Furchen rostbraun. Die Beine ockergelb,
an den Endgliedern etwas dunkler als an den vordem.
Vaterland : Brasilien.
Acrosoma patriiele.
Tab. CCX. Fig. 524. fem.
Vorderleib breit, rostbraun mit weissen Seiten-
kanten : Hinterleib breit, gelb, mit rostbraunen Si'ig-
maten, an den Hinterrandswinkein zwei kleine Sta-
chelchen über einander stehend; Beine dunkelrost-
braun.
Länge ^1%'".
Perty K. Sammlung in München.
Kopf und Thorax ziemlich gleich hoch und etwas flach
gewölbt, letzter durch den unten ausgebogenen Vordertheil
des Hinterleibes fast ganz bedeckt, beide glänzend; die
Augenhilgcl sehr klein, braun, ein wenig torstehend, die
Augen ziemlich in regelmässiger Stellung. Der Hinterleib
im Verhältniss zum Vorderleibe gross, hinten so breit als
lang, flach gewölbt, glänzend, die Stigmalen etwas grösser
als gewöhnlich, an den Vordcrrandswinkeln und an den
Seiten keine Stacheln, an i\{.'ii Hinterrandswinkein ein etwas
J^- ccx.
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131
aufrechter kurzer, kegelförmiger, spitzer Stachel und hin-
ten unter diesem ein weit kleinerer von derselben Form.
Der Bauch glänzend mit tiefen Faltenfurchen , die Zwi-
schenräume weitschichtig eingestochen punktirt. Die Beine
etwas kurz, behaart, unten die Schenkel kleinhöckerig.
Vorderleib, Fresszangen und Taster rostbraun, die
Kanten des Thorax weiss, der Vorderrand des Kopfes gelb-
lich. Die Brust schwarzbraun. Der Hinterleib oben gelb
mit einem olivenbraunen Seitenfleck hinter der Mitte der
Länge* alle Rückenstigmaten rostbraun, die Stacheln gelb
mit rother Spitze, die obern an der Hinterseite braun-
schwarz. Der Bauch olivenfarbig schwärzlich , gelb ge-
mischt. Die Beine rostbraun , die Schenkel dunkler als
die übrigen Gelenke.
Vaterland: Brasilien.
Acrosoma affine
Tab. CCX. Fig. 525. fem.
Der flach gewölbte Vorderleib glänzend dunkel-
braun, mit weisslichen Seitenkanten, auf dem Rük-
ken eine und an den Seiten drei tiefe Grübchen ; der
Hinterleib hoch, flach, kurz, glänzend, grünlich gelb,
mit 14 Randstacheln; Beine braun, mit unten scharf
gezähnten Schenkeln.
Länge iy^" .
Perty K. Sammlung in München.
Kopf und Thorax breit, beide flach gewölbt, sehr
glänzend 5 an den Seiten des Kopfes ein flügelartiger, klei-
132
ner Auswuchs mit scharfzahnigem Rande; die Augenhügel
nieder, um dieselben die Fläche etwas gerieselt; die vier
Mittelaugen im Quadrat, sohin ausser der Regel stehend;
der Thorax mit gerundeten Seiten und mit einer zwar klei-
nen aber tiefen Riickengrube, an den Seiten drei Grüb-
chen ebenfalls tief, zwischen diesen dieselben fliigelarligen
Auswüchse wie an dem Kopfe, aber kleiner und weniger
bemerkbar, zum Theil auch abgerieben. Die Fresszangen
stark, stumpf kegelförmig, auf dem Rücken an der Wur-
zel wenig gewölbt. Die Taster von gewöhnlicher Gestalt.
Die Brust flach, kurz, herzförmig, glanzlos, fein dicht ge-
rieselt. Der Hinterleib kurz, fast breiter als lang, hoch,
flach gewölbt, glänzend, etwas weitschichtig eingestochen
punktirt, mit ziemlich grossen Rückenstigmaten, an dem
obern Rande hin 14 kleine Stacheln, der zweite und fünfte
am längsten; die Seiten und der ßauch stärker und dich-
ter eingestochen punktirt, letzter dabei doch glänzend und
mit tiefen Faltenfurchen. Die Beine etwas kurz, die Schen-
kel unten reihenweise mit scharfen Zähnchen besetzt, die
Zähnchen der vier Vorderbeine länger als die der Hinter-
beine.
Kopf und Thorax dunkelrothbraun mit gelblichweisser
Einfassung an den Seitenkanten ; die flügelartigen Auswüchse
gelb ; die Fresszangen ganz dunkelbraun, die Brust fast
schwarz. Der Hinterleib oben grünlichgelb, unten aufs
Olivengrüne ziehend; die Rückenstigmaten rostbraun; die
Rückenstacheln mit rothen Spitzen , die grössern auf den
Hinterrandswinkeln an der Wurzel schwärzlich. Die Beine
rostbraun, die Schenkel und die Gelenkspitzen dunkler.
Vaterland: Brasilien.
''a/^ CCJ[l.
yU€l. ^^^.
j' .Äy..S^-/.
7
133
Androctoniis Thoas.
Tab. CCXI. Fig. 526.
Rötlilichbrauri, scharfe gekörnte Kiele auf den
Tastern und auf dem Schwänze-, das Endglied des
letzcern an der Wurzel des Stachels unten mit einem
Zähnclien. Der Mittelkiel auf dem Endschilde des
Rückens doppelt.
Länge des Kopfes 4"% des Körpers lO'", des
Schwanzes 1" 10"'.
Das gaze Thler glanzlos. Der Vorderleib vorn etwas
schmal, hinten stark erweitert, mit breitem Seltenumschlag
und tiefem Selteneindruck* der Vorderrand etwas ausge-
bogen* der Augenhöcker ziemlich breit, in der Mitte rln-
nenförmig hohl, vorn und hinten mit einer Längsrinne ver-
bunden; die Augennäthe schmal, kaum und unmerklich
gekörnt, vorn bis zum Vorderrande in gebogenen Kör-
nerllnlen auslaufend, zwischen diesen eine muschelförmige
Vertiefung ; vom Hinterrande aus zwei gekörnte Linien
vorwärts liegend, mit dem Hinterrande und vorn liegenden
Körnchen ziemlich ein Quadrat einschllessend ; die übrige
Fläche fein körnig , die Körnchen mitunter in schiefe
Reihen geordnet. Der Hinterleib ia der Mitte eiförmig
breit erweitert, oben flach gewölbt mit einem Längskiel
auf der Mitte der Ringe, in diesen ein vertieftes Längs-
strichchen; beiderseits auf den sechs vordem Schildern eine
doppelte Reihe feiner Körnchen, seichte Bögen beschrei-
bend*, der Umschlag breit; die Kiele des Endgliedes stark
geschwungen, scharf, dicht gekörnt, der Mittelkiel kaum
VI. 6. 12
134
bis zur Hälfte der Länge ziehend , nicht scharf, mit zwei
Reihen solcher Körnchen ; die ganze Fläche des Hinterleibs
übrigens fein gerieselt und platzweise gekörnt. Der Schwanz
dick, oben ziemlich flach, mit seichten Längsrinnen, nur
am vierten Gliede grubenförmig tiefer; die Fläche an den
Seiten und unten gerieseil, die Kiele scharf und schön ge-
körnt, das vierte Glied nicht sehr verlängert, nur v/enig
länger als das dritte; das fünfte nicht viel länger als das
vierte, von der Seite gesehen oben und unten der Länge
nach in regelmässiger, doch nicht hoher Wölbung, der un-
tere Seitenkiel und die Kiele der Unterseite wie die vor-
dem fein gekörnt. Das Endglied kurz, unten höckerig,
auf der Mitte mit zwei Längsrinnen und zwischen diesen
mit einem Mittelkiele und einem kleinen Zähnchen an der
Wurzel des Stachels 5 dieser nicht stark gebogen, ziemlich
lang, mit deutlichen Giftlöchern. Die Bauchschilde mit
zwei Längsgruben hinter dem breiten Umschlage und klei-
nen Körnchen am Hinter- und Seitenr^nde; die Beule an
den Luftlöchern gross : auf dem Endschild zwei durchlau-
fende und zwei abgekürzte gekörnte Kiele. Die Fresszan-
gen an der Spitze vor den Zangenfingern höckerig. Das
Wurzelglied der Taster mit höckerigem Rande, das zweite
mit gekörnten Querreihen, das dritte mit scharfen Kanten,
die innere davon fein gezähnt, die übrigen gekörnt; die
Kanten des vierten Gliedes ebenfalls scharf, die innern fein
gezähnt, die folgende deutlich, die dritte und die Rücken-
kanten sehr klein, kaum merklich gekörnt. Die Hand des
Endgliedes mit rundem, etwas aufgeblasenem Ballen und
scharfen, über die Finger ziehenden Kielen, letztere wenig
gebogen, weit länger als die Hand, dünn, pfriemförmig,
mit einer Längsreihe gleichweit von einander entfernter
Höckerchen, und feinen Zähnchen an der Innenseite. Die
135
Beine mit scharfen , sehr fein gezähnelten Kanten. Fünf
und zwanzig Zähne im Hrustkarnm.
Das ganze Thier dunkel rothbraun mit russigem An-
striche, besonders der Schwanz unten, das vierte und fünfte
Glied unten fast ganz schwarz, der Stachel braunroth, an
der Spitze schwarz. Die Hände der Taster oben, und alle
Glieder unten braunroth, die Finger von derselben Farbe,
an der Wurzel aber verloren russfarbig braun. Die Brust-
kämme gelb. Die Beine von der Farbe des Körpers, nur
etwas heller, die Tarsen und die Spitze des Endgliedes
ockergelb.
Vaterland: Afrika.
Anmerk. Ein schönes, und das einzige mir bekannte
Exemplar befindet sich in dem k. Museum in München.
Androctonus Stenelus.
Tab. CCXI. Fig. 527.
Gelb-, Kopf, Rückenschilde, der Körper und der
Schwanz grob gerieselt, die Rücken - und Schwaiiz-
näthe gezähnt; die Hände etwas dicker als der Vor-
derarm, die Finger an diesen nicht länger als die
Hand.
Länge des Kopfes und des Hinterleibes zusam-
men 11", des Schwanzes 1" 8"'.
Von A. Peioponnensis schwer zu unterscheiden und
wesentlich nur darin verschieden, dass die Finger der Hände
der Taster nicht länger als die Hände, und letztere dicker
als der Vorderarm sind, dass die zahnartige Ausbiegung an
12 *
136
der innern Kanten der Finger weit grösser und der Schwanz
im Verhältniss zum Körper weit länger ist, als bei Ä. Pe-
loponnensis und endlich, dass die vier Kiele auf dem End-
schilde des Bauches nicht gezähnt sind.
Die Farbe ist durchaus gelb, nur unten an den Sei-
ten des fünften Schwanzgliedes liegt der Länge nach ein
brä'unsicher Schatten, Zähne und Kanten aber sind wieder
gelb. Die Endhälfte des Stachels ist rothbraun.
Vaterland: zweifelhaft, sehr wahrscheinlich die Ge-
gend von Constantinopel, woher ein Exemplar nach Mün-
chen gebracht worden ist.
Nephila fuscipes
Tab. CCXIl. Fig. 528. fem.
Vorderleib und Beine schwarzbraun, erster dicht
mit goldfarbigen Haarschuppen bedeckt, auf dem Hin-
terkopfe zwei kleine ZahnhÖckerchen; der Hinterleib
in den Seiten und unten weiss gefleckt,
ange 1 7 .
Nicht ohne Verwandtschaft mit N. fasciculata, aber
doppelt so gross.
Der Vorderleib breit, der Thorax nicht viel breiter
als der Kopf und niederer als dieser. Der Kopf oben et-
was kugelig gewölbt, hinten gegen den Thorax verloren
niederer, an den Seiten in der Scheidungsfalte eine flache
Grube* der Hügel der vier Mlttelaugen ziemlich gross und
kugelig gerundet, der Hügel der Seitenaugen hoch und
137
schmal; auf dem Hinterkopfe zwei kleine zahnartige Höcker-
chen, nebeneinander liegend, und nicht so weit auseinan-
der, als die von N. fasciculata, vor diesen Höckerchen et-
was hinter der Mitte zwischen den Miltelaugen und den
Höckerchen zwei runde Grübchen, wie diese nebeneinan-
der 5 der Thorax an den Seiten flach gerundet, mit seich-
ten Seitenfalten und einer ziemlich tiefen Quergrube auf
dem Rücken 5 Kopf und Thorax dicht mit Schuppenhärchen
bedeckt. Die Fresszangen sehr stark, dick, gewölbt, glän-
zend und nach innen zu behaart; die Fangkralle etwas kurz,
dick und stark. Die Taster ziemlich lang, übrigens wie
gewöhnlich. Die Brust gewölbt, herzförmig, glänzend, an
den Seiten eckig. Der Hinterleib wie bei N. clavipes,
eben so die Spinnwarzen. Die Beine sehr lang, gestaltet
wie bei N. clavipes, aber die Schenkel und Schienbeine
ohne die dichten längern bürstenartigen Haare. Die Schen-
kel, Schienbeine und Fersen rundum mit sehr kurzen Sta-
chelborsten besetzt, unten in grösserer Zahl als oben, alle
Glieder überdies ungemein fein mit sehr kurzen seidenar-
tigen Härchen versehen, diese aber kaum sichtbar.
Kopf und Thorax schwarzbraun, die Bedeckung der
Schuppenhärchen gelb, goldfarbig schimmernd, die braune
Hautfarbe nur wenig durchschimmernd. Fresszangen braun-
schwarz, eben so die Fangkrallen. Die drei vordem Glie-
der der Taster und das vierte an der vordem Hälfte rostroth,
die zweite Hälfte dieses und das Endglied braunschwarz.
Die Brust schwarz. Der Hinterleib an dem aufgesteckten
trocknen Exemplar braun, in den Seiten und unten weiss
gefleckt , die Flekken in den Seiten grösser als unten.
Die Hüften gelb, die Wurzelglieder vorn rostbraun; alle
Glieder der Beine schwarzbraun, Fersen und Tarsen dunk-
ler , fast ganz schwarz.
138
Dies ist die Beschreibung der weiblichen Spinne, die
männliche ist mir noch unbekannt.
Vaterland ?
N e p li i 1 a p I u ni i p e s .
Tab. CCXIII. Fi^. 529.
Vorderleib braunschwarz, mit silberweissen Haa-
ren dicht bedeckt*, Hinterleib olivenbraun, reihenweise
weiss gefleckt: Beine unreingelb, die Glieder an der
Spitze breit braun, die Schienbeine an der Endhälfte
rundum mit einer schwarzen Haarbürste.
Länge 3%'".
Kine schöne Spinne, von welcher sich ein einziges
und zwar weibliches Exemplar in der reichen Sammlung
des Herrn J. Sturm In Nürnberg, vorfindet. Schade,
dass diesem die zwei Vorderbeine abgehen.
In der Gestalt kommt diese Art mit Neph. clavlpes
überein, nur sind die Schienbeine gegen die Spitze zu
nicht keulenförmig verdickt; an der Spitze der Schenkel
des zweiten und vermutlilich auch des ersten Beinpaars, so
wie an der des Endpaars befindet sich wiederum eine Haar-
bürste, an welcher die Haare unten länger als oben sind,
an den Schienbeinen desselben Beinpaars befindet sich eine
solche Bürste mit längern und dichter stehenden Haaren,
sich über die Hälfte des Schienbeingelenkes erstreckend.
Augenstellung, Fresszangen und Taster haben nichts Ab-
weichendes.
Der ganze Vorderleib Ist braunschwarz, und mit lie-
genden, etwas fiizarllgen Härchen dicht bedeckt; letztere
cÄ cajM.
33^.
7
. 33^.
.^^
^^ r^/itY/^^ ///^^/?^^/y^€3.
'5^ a/^///// //Yi /^/a^.-^/'// . J3/. /d. //?e?7iy.
139
sind silberwelss, aber ohne Metallglanz, in den Seitenfal-
ten fehlen solche, daher auf dem weissen Rücken braun-
schwarze Seitenflecken. Die Fresszangen und die Brust
sind schwarz, erstere schwarz behaart, letztere mit silber-
weissen Schuppenhärchen bedeckt. Kinnlade und Lefze
rostbraun. Der Hinterleib ist an dem trockenen Exemplar
olivenbraun , oben hinter dem Vorderrande mit silberweis-
sen Schuppenhärchen, anfangs dicht, dann lichter bedeckt;
hinter dieser weissen Querzeichnung befinden sich auf dem
Rücken weisse Flecken, davon die grössern zwei Längs-
reihen vorstellen, weniger regelmässig sind die Selten weiss
gefleckt; der Rauch ist ebenfalls olivenbraun, vorn hinter
der Narbe ein Querstrelf und ein aus Längsfleckchen zu-
sammengesetzter Seitenstreif, wie die obern Flecken silber-
welss. Taster und Beine sind unrein gelblich, die Spitzen
der Schenkel, dIeKniee und die Endhälfte der Schienbeine
rostbraun, die Fersen an der Wurzel gelblich, übrigens
sammt den Tarsen und eben so die Borsten an den Schen-
keln und Schienbeinen schwarz. Die Stachelhärchen an
den Beinen sind sehr fein und ebenfalls schwarz.
Vaterland : Louisiana.
Zilla acalypha.
Tab. CCXIII. Fig. 530. nias. Fig. 531. fem.
Vorderleib erdgrün, die Kanten und ein Rücken-
stricliclien schwarz; Hinterleib weiss oder gelb, vorn
zwei Schiefflecken, hinten ein Län:>sband und schiefe
Seitenstreifen schwarz.
Länge des Mannes l'/jj <'es Weibes 2"'»
140
Aranea acalypha ff^alck. Faun. par. II. p. 199- n. 20-
Epeira acalypha JValch, Tabl. d. ar. p. 60. n. 32.
Zilla decora Uebersicht d. Ar. p. 5.
Eine in hiesiger Gegend nicht besonders seltene Spinne,
von welcher das Männchen sehr sparsam gefunden wird.
Die Weibchen legen im Gesträuch ihr vertikales Netz ge-
rade so wie die Miranda cucurbitina an. Der Vordcrleib
ist im Verha'Itniss zum Hinterleib etwas klein, der Kopf
ziemlich gewölbt, mit einem vorstehenden Höckerchen, auf
welchem die zwei vordem Mittelaugen sitzen, sie stehen
nahe über dem Vorderrande; der Brustrücken ist ebenfalls
gewölbt, ziemlich breit und an den Seiten gerundet. Der
hochgewölbte Hinterleib an den Seiten etwas zusammen-
gedrückt, mit kurzem Bauche. Die Beine von ganz ge-
wöhnlicher Gestalt, nur etwas kurz.
Der ganze Vorderleib olivenfarbig gelb, oder eigent-
lich erdfarbig hellgrün j die Augen, die Seitenkanten, ein
Ls^gsstrichchen auf dem Rücken, sich von einem Rücken-
grübchen vorwärts ziehend, schwarz, an den Seitenkanten
überdiess meistens noch drei Schattenfleckchen braun. Der
Hinterleib schön hellgelb, oben ins reinweisse übergehend,
hinter dem Vorderrande drei Längsflecken hintereinander
liegend dunkelbraun, beiderseits des zweiten ein Schief-
fleckthen und hinter dem dritten ein hinten sich etwas ver-
schmälerndes Längsband schwarz, letzleres an den Selten
wellenrandig , eInwendIg auf der Vorderhälfte gelb und
braun gemischt, meistens mit zwei Paar weisser Fleckchen;
an den Seiten vier schwarze Bogenstreifen, von unten
kommend und oben ins Braune oder RÖthllche übergehend;
ein grosser Fleck über der Einlenkung sich schief rück-
wärts verlängernd, so wie der Bauch und mit diesem zu-
sammen treffend schwarz, auf letzterm zwei gerade Längs-
141
striche, und vier Fleckchen um die Spinnwarzen Hegend,
gelb. Die Fresszangen bräunlichgelb. Die Brust schwarz.
Die Beine und Taster grünlichgelb, an der Rückseite der
Schenkel der vier Vorderbeine ein schwarzes Längsstrich-
chen, ein solches unten und alle Glieder überdiess an der
Spitze schmal schwärzlich.
Das Männchen ist viel schlanker als das Weibchen,
und hat verhältnissmässig etwas längere Beine. In der
Zeichnung stimmt es mit letzterm übercin: der Mittelstrich
auf dem Vorderleib ist länger und deutlicher, der Hinter-
leib, besonders in den Seiten, mehr rostroth gemischt 5 die
Taster grünlichgelb wie die Beine, letztere ohne schwarze
Längsstriche an den Schenkeln der zwei Vorderpaare : das
Kniegelenk der Taster und das folgende sehr klein, mit
einer starken Rückenborste , das Endglied gewölbt und
bräunlichgrün* die Genitalien kastanienbraun, höckerig und
mit Zähnchen versehen.
Im Monat Juni sind die Männchen vollständig ausge-
bildet.
Vaterland: Ich fand sie In mehreren Gegenden von
Deutschland. In hiesiger Gegend gehört sie nicht zu den
Seltenheiten, nur lebt das Männchen verborgen und ist
deswegen selten zu finden. Sie bewohnt niederes Gebüsch
in Waldungen, besonders der Feldhölzer, auch kommt sie
in Hecken der Felder und Gärten vor, doch seltener.
142
Zilla reticiilata.
Tab. CCXIV. Fig. 532. mas. Fig. 533. fem.
Vorderleib oelblicii, eine Rückengabel und die
Seitenkanten scbvvarz ; Hinterleib gelb und grün ge-
mischt, ein wellenrandiges Rückenfeld dunkeler, in
diesem vorn weisse Flecken und ein rostrothes Strich-
chen.
Länge des Mannes 2,% bis 3"', des Weibes 4
bis 4V2'".
Aranea reticiilata Linn Syst. nat. I. II. 1030. n. 2.
Araneus x-notatus Clerck. aran. siiec. 46. n. 14.
„ segmentatus ibid. 45« n. 13
Schaeff. icon. ins. t. 158. f. 7.
Aranea inclinatac fFalch. Fn. var. IT. p. 201. n. 26-
Epeira inclinata fValch. Tabl. d. ar. 62. 42.
u » JValch. Hist. nat. d. aran. Liv. 5« t. 2.
Siindev. V. H. 1832. p. 250. n. U.
Der Kopf mit dem Brustrücken ziemlich gewölbt, er-
ster gegen die Augen , letzter gegen die Selten abgedacht
niederer, auf dem Brustrücken hinten eine grosse, tiefe
Grube und an den Seiten Quereindrücke, letztere nicht
besonders deutlich, die ganze Fläche stark glänzend. Die
Fresszangen an der Elnlcnkung etwas knieartig oder win-
kelig vorstehend, übrigens gegen die Brust einwärts ste-
hend und ziemlich lang. Die Taster dünn, ziemlich lang,
beim Weibe wie gewöhnlich, beim Mannne an der W^ur-
zel des Endgliedes oben ein langes doppeltes Stielchen.
Der Hinterleib beim Weibe eiförmig, dick, gewölbt, beim
Manne viel schlanker und länglich eiförmig. Die Beine
dünn und lang, bei dem Manne sehr lang.
^a/: CCJII
^n.-^^/COy yt^i^^;/y.Az^
//
^ ^/i^^j y^- yJ^^^y^^i
143
Der Vorderleib weisslich mit gelbbräuulichem oder
röthlichem Anstriche, vorn meistens etwas dunkeler, auf
dem Rücken ein vorwärts liegender Gabelstrich, schmal
aber deutlich , in der Form einer Stimmgabel, und an den
Selten die Einfassung schwarz oder schwarzbraun, hinter
den Seitenaugen noch ein Längsfleckchen dunkelbraun. Die
Fresszangen von der Farbe des Kopfs, doch etwas dunke-
ler. Die Taster gelblich, die Endglieder etwas dunkler,
das dritte an der Wurzel beim Weib ziemlich breit schwarz;
das Endglied der männlicheVi Taster bräunlich, die Geni-
talien kastanienbraun. Der Hinterleib gelblich oder weiss-
lich mit olivengrünlicher und bräunlicher, mitunter auch
röthlicher Mischung, auf dem Rücken ein vom Vorderrande
bis zu den Spinnwarzen ziehendes Längsfeld dunkeler, mit
welligem, bräunlich verdunkeltem Rande, in diesem vorn
zwei weisse Querllockchen hintereinander, und hinter die-
sem zwei weisse Fleckchen nebeneinander, gewöhnlich beide
letztere zusammen ein von einem rostrothen Strichchen
durchschnittenes Dreieck vorstellend, der rostrothe Strich
zuweilen bis zur Spitze ziehend; hinter diesem Fleck vier
Bogenfleckchen oder Querfleckchen hintereinander, gewöhn-
lich durchschnitten und vorn mit einem anliegenden weis-
sen Strichchen erhöhet; der welh'ge Rand nach aussen
weiss begrenzt. Auf dem Bauche ein olivenbraunes Längs-
band zwischen zwei geraden , schön gelben Längsllnien.
Die Beine gelblich, grünlich oder röthllch, an den Schen-
keln schwarze Punkte, von welchen die Stachelborsten aus-
gehen; gewöhnlich sind die Endglieder dunkeler und mehr
aufs Röthllche ziehend.
Die Zeichnung des Mannes ist wie beim Weibe, oft
dunkler, mehr ineinandergeflossen und undeutlicher; die
vier Vorderbeine roströthllch.
144
Im Monat September und October sind die Männchen
vollständig ausgebildet und dann sieht man solche mei-
stens in der Nähe des Gewebes des Weibes, mit letztern
beisammen. Sie ist gemein und allenthalben in Gärten und
Vorhölzern anzutreffen.
Vaterland; Schweden, Deutschland und Frankreich.
Zilla albiinacula.
Tab. CCXV. Fig. 534. mas. Fig. 535. fem.
Vorderleib gelbbraun; Hinterleib braun, das ge-
zackte Rückenfeld dunkeler, beiderseits mit einer gel-
ben Randlinie, am Vorderrande ein Uuerfleck weiss ;
die Beine gelblich weiss mit schwarzen Gelenkspitzen.
Länge des Mannes ly/'', des Weibes 2V^'".
Koch in Herrich- Schaeffer D. Ins. h. 124. n. 21. 22.
Der Vorderleib in Hinsicht des Hinterleibes beim
Weibe etwas klein, in der Mitte etwas hoch, der Kopf
vorn niederer als hinten , nicht gross , vom ßrustrücken
ziemlich deutlich unterschieden, glänzend und mit Härchen
durchsichtig bedeckt ; der Thorax gewölbt, glänzend , mit
einem Rückengrübchen, hinten stark abfallend. Do r Hin-
terleib kurz, eiförmig, dick, gewölbt. Die Fresszangen et-
was kurz. Taster und Beine dünn, lang, übrigens wie
gewöhnlich geformt.
Der Kopf gelbbraun , der Thorax gelblich , an den
Seitenkanten etwas dunkler. Die Fresszangen und die
Brust rÖthlichbraun. Die Taster bräunlichgelb oder gelbli^ch,
J^^.CCXF.
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145
die Glieder an der Spitze braunschwarz. Der Hinterleib
hell kaffeebraun, dunkelbraun netzförmig geädert; das Rük-
kenfeld hinter den Rückengrübchen dunkler, etwas schmal,
seitwärts gezackt, vorn ziemlich gerade abgeschnitten, zwi-
schen den Zacken der Quere nach vertrieben schwarz, eben
so an dem Rande ; beiderseits an diesem Zackenfelde ein
Zackenstreif hellgelb, mit braunem Schatten in der Mitte
der Länge nach; an dem Vorderrande ein hinten einge-
kerbter Querfleck dunkelkaffebraun, hinter diesem ein sol-
cher Querfleck weiss, bräunlich geädert* von letzterm bis
zum dunklern Rückenfelde die Fläche heller braun mit ei-
nem schwarzen Querstrich in der Mitte; die Seiten braun,
abwärts verloren heller; der Bauch schwarz mit zwei gel-
ben Bogenstreifen gegen einander über liegend , vor den
Spinnwarzen noch zwei Punktfleckchen gelb. Die Schen-
kel der Beine weiss, mit einem schwarzen Ringe vor der
ockergelben Spitze; die folgenden Glieder ockergelblich mit
schmaler schwarzer Spitze und meistens undeutlichen Rin-
gen an den Schienbeinen.
Das Männchen trifft in den Hauptzeichnungen mit dem
Weibchen überein, nur sind diese undeutlicher. Der Hin-
terleib ist schmäler, mehr länglich eiförmig; der weisse
Querfleck am Vorderrande heller, das Rückenfeld dunkler,
die Linie an dem Zackenfelde weniger scharf und von
Farbe weisslich. Die Taster gelbbräunlich mit schwarzen
Genitalien. Die Beine merklich länger , bräunlich ocker-
gelb, die Schenkel heUer, die der vier Vorderbeine auf
dem Rücken schwärzlich, zuweilen die Schenkel und Schien-
beine der zwei Hinterpaare braun geringelt.
Vaterland. Deutschland. In hiesiger Gegend nicht
selten. Man findet sie auf niederm Gesträuch. Im Monat
146
Juni haben die Männchen zur rortpflanziing vollkommen
reife Taster.
Ziila montana.
Tab. CCXV. Fig. 536. mas. Fig. 5:i7. iem.
Vorderleib gelblichbraun, auf dem Kopfe ein
Läiigsstreif schwarz. Hinterleib staubbraun, das Rük-
kenfeld dunkler, an den Seiten gekerbt, am Vorder-
rande ein weisses Fleckchen mit schwarzem Kern.
Beine bräunlichgelb, schwarz gefleckt.
Länge des Mannes 2V2"5 fies Weibes 3'", auch
grösser.
Hoch in Henrich- Schaeff er D. Ins. H. 125. n. 19.
Mit Z. alblniacula verwandt, von derselben Gestalt,
nur der Rücken des Hinterleibs etwas flach und die Au-
gen etw^as weiter auseinander stehend.
Kopf und Brustrücken hellbraun oder gelblichbraun,
auf dem Kopfe vertrieben dunkler, mit einem hinten erwei-
terten schwarzen Längsstreif; die Kanten des Brustrückens
schmal braunschwarz. Der Hinterleib hellbraun, auch gelblich-
braun, mit etwas dunklerm vom Vorderrande bis zur Spitz
durchlaufendem Pvückenfelde, dieses an den Selten ziemlich
tief gekerbt, schwarz, einwärts der schwarze Rand In die
Grundfarbe vertrieben, auswärts mit einer feinen weissen
Linie begrenzt; in dem Rückenfelde vorn längliche weisse
Flecken hinter einander liegend und mit schwarzem Kerne,
147
hinten als schwarze Fleckchen fortsetzend und eine Mit-
tellinie der Länge nach bildend, an dieser hinten schwarze
Querstrichchen, oben mit schmälern weissen erhöht 5 die
Seiten unten dunkelbraun, oben bis zum Rückenfelde ver-
loren gelb mit rostrothen netzförmigen Aderzügen, Der
Bauch schwarz mit gelblicher Einfassung, in dieser die ge-
wöhnlichen Bogenstreifen höher gelb^ Die Beine ocker-
gelb, die Schenkel heller oder weiss, ein Fleckchen unten
an der Wurzel, eins in der Mitte und die Spitze schwarz;
die übrigen Glieder mit schwarzen Punklfleckchen und
schwarzen Spitzen. Fresszangen und die Brust braun. Die
Taster ockergelb mit schwarzen Gelenkspitzen.
Männchen und Weibchen sind in der Färbung einan-
der gleich ; ersteres hat merklich längere Beine. Die Ta-
ster sind kurz, ockergelb, mit bräunlichgelbem Endgliede
und schwarzbraunen Genitalien.
Vaterland: Sehr wahrscheinlich eine Bewohnerin
der Mittel- und Voralpen. Ich fand sie in den Nassfelder-
Alpen im Salzburgischen, wo sie auf Rhododendron ziem-
lich häufig vorkommt.
V^ermuthlich erhalten die Männchen im Frühjahr ihre
Vollständigkeit. Ich sammelte gegen das Ende des Monats
August mehrere männliche Exemplare, brachte solche in
Gläser aufbewahrt und mit Stubenfliegen gefüttert, bis spät
in den October lebend durch 5 in diesem Monate häuteten
sie sich, und erlangten zur Fortpflanzung ausgebildete Ta-
ster. Diese frühe Entwicklung schreibe ich der Zsmmer-
wärme zu, in den Alpen ist solche zu dieser Zeit nicht zu
erwarten.
148
Zilla calophylla.
Tab. CCXVI. Fio-. 538. mas. Fig. 539. fem,
Vorderleib bleichgelb, Kopf und die Seitenkan-
ten braun ; Hinterleib grauweiss, ein grosser wellen-
randiger Laubfleck schwarz eingefasst, ein Längs-
streif in diesem heller. Beine gelblich, braun gerin-
gelt.
Lister de aran. tit. 10. et 11.
Ar an. calophylla fValck. Faun. par. II. p. 200. n. 25.
Epeira calophylla Walck. Tab. d. ar. p. 62. n. 40.
, . Sundev. V. H. 1832. p. 252. n. 12.
Der Vorderleib im Verhältniss des Hinterleibes etwas
klein, glatt und glänzend, der Kopf der Länge nach ziem-
lich stark gewölbt und etwas dick, licht behaart, mit ziem-
lich vorstehenden Augen; die mittlem im Quadrat stehend,
die äussern auf einem schiefen Hügel, ziemlich einander
genähert; der Brustrücken fast so hoch als der Kopf, ziem-
lich halbkugelförmig, mit einer grossen Rückengrube, die
Seitenkanten einen ovalen Bogen beschreibend und mit ei-
ner Ausbuchtung in den Kopfrand übergehend. Die Ta-
ster von gewöhnlicher Gestalt , das Endglied kegelförmig,
etwas gerieselt. Die Fresszangen stark, etwas geschwun-
gen, vorn stark gewölbt, doch nur weuig über den Kopf-
rand vorstehend. Die Brust etwas klein, gewölbt, läng-
lich herzförmig, hinten in eine Spitze verlängert, an den
Seiten mit schmalen, schiefen, strahlenartig Hegenden Rip-
pen. Der Hinterleib gross, oval, ziemlich hoch, auf dem
^ CCIfT.
<_J^yy . .■74'/J * yye/^/7r/ //r/////^ /y///^iyt^J.
ey^ly:
149
Rücken etwas (lach und etwas rauh mit Härchen besetzt.
Die Spinnwarzen kurz. Die Beine ohne besonderes Merk-
mal, die zwei vordem ungefähr andertlialbmal so lang als
Vorder- und Hinterleib zusammengenommen.
Der Vorderleib oben blass hornfarbig gelb, der Kopf
bräunlich mit drei dunklern Längsstrichen, ein Strich in
derMittr, die andern an den Seiten gegen die äussern Au-
gen ziehend und hinten in einen braunen, die Rückengrube
des Thorax ausfüllenden Fleck auslaufend und sich mit
diesem vereinigend; die Seitenkanlen schwarz. Die Fress-
zangen dunkel rosibraun, ein Fleck an der innern Seite
hellrostr( th. Die Brust schwarz , mit einem kegelförmi-
gen gelben Längsfleck. Die Kinnladen und Lefze braun,
dick, gelblich eingefasst. Der Hinterleib grauweiss aufs
Röthliche spielend, auf dem Rücken ein grosser wellcnran-
diger, fast die ganze Rückenfläche einnehmender Laubfleck
etwas dunkler, mit schwarzer Einfassung und vorn beider-
seits in einen Längsfleck erweitert, in der Mitte ein seit-
wärts etwas zackiger Längsstreif heller als die Grundfarbe,
vorn ins Silberweisse übergehend , auf der Hinterhälfte
paarweise schwarze Bogenfleckchen, vorn mit weissen Mond-
^"n belegt i in den Seiten braun schattig verdunkelt und
«ueistens mit schwarzen Punktfleckchen durchmischt, am
Laubfleck hin die Grundfarbe ins Silberweisse vertrieben;
auf dem Bauche ein breiter Mittelstreif schwarz, seitwärts
an diesem ein Längsstreif gelblich weiss, die Schilder hell-
gelb. Die Spinnwarzen braunschwarz. Die Beine blass
durchsichtig gelblichweiss, fein braun gerieselt, an den
Schenkeln und Schienbeinen ein Ring und die Spitze
schwarz, auch die Spitze der Kniee, der Fersen und Tar-
sen schwarz.
VI. 6. 13
150
Die männliche Spinne sieht der oben beschriebenen
weiblichen in der Zeichnung gleich, ist aber etwas dunk-
ler, die Grundfarbe des Vordcrleibes mehr gelb, die vier
Vorderbeine rostgelblich und die Ringe dunkler. Der Hin-
terleib ist schuiiichtiger und borstiger. Die Beine sind
viel länger, besonders die zwei vordem. Die Taster sind
kurz, von gewöhnlicher Form, das dritte und vierte Glied
ziemlich gleichlang, das Endglied muschelfö'rmig, die Ge-
nitalien klein und höckerig. Ende Juli und im August fin-
det man die Männchen mit vollständig ausgebildeten Ta-
stern,
Diese Art hält sich am liebsten in den Häusern , be-
sonders gern an Gangfenstern auf, hier legt sie ihr Fang-
netz gleich den Kreuzspinnen fast dicht an das Fenster an,
wird aber meistens in dem nahe an diesem Netze ange-
brachten, etwas sackförmigen Gewebe ruhend, angetroffen.
Vaterland: In Franken, häufig in den Häusern der
Stadt Bamberg.
13*
151
T e t r a g n a t h a 1 u n a r i s .
Tab. CCXVI. Fig. 540.
Vorderleib braun, der Kopf lieller. Hinterleib
olivengrün, fijnf Bogenflecken auf dem Rücken, einer
in der Seite gelblich weiss. Die gelben Beine rost-
braun geringelt.
Länge 3 V^'".
Der Kopf ziemlich gewölbt, eben so der BrustrUcken,
dieser in der Mitte oben eingedrückt nnd in dem Eindruck
eine kleine Längsgrube. Der Hinterleib etwas kegelförmig
spitz nach hinten auslaufend, vorn mit sehr hohem buckli-
chem Rücken. Die Taster etwas kurz, mit etwas verdick-
tem Endgliede. Die Beine nicht sehr lang, die Schien-
beine etwas stark, Fersen und Tarsen aber sehr dünn.
Der Kopf gelblich, der Hrnstrücken braun, etwas
dunkel, am Rande ein wenig heller. Die Brust braun.
Die Fresszangen und Taster ockergelb , das Endglied der
letzlern bräunlich. Der Hinterleib olivengrün, auf dem
Rücken fünf in der Mitte schmal durchbrochene Bogen-
streifen gelblichweiss, die vordem kürzer; in den Seiten
ein Mondfleck von derselben Farbe: der Hauch ohne Zeich-
nung dunkel olivengrün. Hüften, Schenkel, Kniee und
Schienbeine gelb, Schenkel und Schienbeine rostbraun ge-
ringelt: Fersen und Tarsen rostbraun.
Vaterland: Brasilien.
152
Anmerk. Nur ein in Weingeist aufbewahrtes weib-
liches Exemplar, wovon ich Abbildung und Beschreibung
entnommen habe, befindet sich in dem königl. Museum in
München, Der Mann ist noch unbekannt.
Y er z e i c h ni fs
der im VI. Bande
beschriebenen und abgebildeten Arten.
Pag. Tab. Fig.
A c losoma
affine 131 CCX 525
bifurcatum 124 CCIX 521
digitalum 128 CCX 523
ßaveolum 126 CCX 522
patriiele 139 CCX 524
Sicainsonii 121 CCIX 519
transilorium 119 CCVill 518
P^igorsii 123 CCIX 520
Ama II r ob ins
ferox 41 CXCI 460. 461
montanns 48 CXCII 465
suhtcrrancus Koch Üebers 45
terrestris 45 CXCll 463. 464
tetricus 43 CXCI 462
Androctonus
Aeneas 3 CLXXXl 432
Agamemnon 103 CCV 506
Ajax 53 CXCIII 467
Diomedes 75 CXCIX 485
Eiirialus ^ 25 CL XXXVII 448
Eurilochus 27CLXXXVII449
Hector 6 CLXXXl 433
Stenelua 135 CCXI 527
Thersites 61 CXCIII 466
Thessandriis 79 CXCIX 486
'J'hoas 133 CCXI 526
Aranea
acalypha 140
• •
• « • • • •
• •
• •
» • •
• •
• • • • • •
• •
154
Pag. Tab. Fig.
calophylla JValch 148
carnifex F. 14
coroUata L 100
crratica JJ'alcl; 14
inclinata FValck 142
Japidosa fJ'alch 28
liicifuga fValcli 54
nigrita F 90
nutrix JJ'alch 9
rcticiilata L 142
segmentatus Clei^ch 142
serratipes Sehr 98
signata fValch 98
terrcstris ff'id 45
xnotatus Clerch 142
Asageiia
phalerata Sundev 99
serratipes 98 CCIV 502- 503
Cheiracanthiiim
Carnifex 14 CLXXXIV 438. 439
Nutrix 9 CLXXXII 434. 435
Pelasgiciim 12 CLXXXIII 436. 437
Club io na
cornta 16 CLXXXV 440
diimctoriim Hahn 14
erratica IValch 14
ferox ff'alch 41 . • •
incomta 18 CLXXXV 442
lapidicola Ltr 28
lapidicolens ff'alch 28
nutrix 9
pallens 19 CLXXXV 443- 444
putris 17 CLXXXV 441
D I assus
ater Ltr 88 . • • ...
brevimanus 24 CLXXXVI 447
lapidicola 28 CLXXXVII 450. 451
lentignosus 39 CXC 459
licifugus ff'alch 54
„ Koch. Crust 37
lutescens •. . . 21 CLXXXVI 445
juaxillosus fFid 9
■ • • •
• •
• • ■
• *
• • • « «
« •
155 _
Pag. Tab. Flg.
inclanogastcr Ltr 54 ... ...
phaleratiis Sund 99 ... ...
rufus 33 CLXXXIX 453. 454
sericeus 37 CXC 457. 458
severus 22 CLXXXVI 446
signifer 31 CLXXXVIII452
Troglodytes 35 CLXXXIX 455. 456
Eury som a
scutatum 1/7 CCVIII 517
l'ilis tat a
atra /J^i'd 88
femoralis /f^id 57 ... ...
incerta //Yc? 28
maculata /Ft'd 62 ... ...
£ p e ira
acalypha fVied 140 . • . ...
calophylla fFafch. Sund 148 . • • ...
inclinata ffcdck. Sund 142
31 acaria
aarulenta 94 CCIII 499
fastuosa 92 CCIII 984
formosa 97 CCIII 501
guttulata 95 CCIII 506
nitens 91 CCII 497
M elanophora
Argoliensis 72 CXCVIII 483
atra 88 CCI 493
bimaculata 81 CC 48S
clecla 83 CC 490
ßavimana 73 CXCVIII 484
oblonga 80 CC 487
pedestris 82 CC 489
petrensis 89 CCI 494. 495
pumila 68 CXCVII 480. 481
pusiUa 90 CCII 496
i>ubterranea 85 CCI 491.492
violacea 71 CXCVIII 482
Nephila
Juscipes 136 CCXII 528
plumipes 138 CCXIII 529
1' ha langt um
phalcratum Panz 99 ... ...
156
Pag.
P hriiroli thus
corollatus 100
erythrocephalus 109
ftstivus 110
hamatus 105
lunatus 107
minimus 111
ornatus 114
rufescens 113
trifasciatiis HG
P y t honissa
exoruata ^Z
fiisca 5ft
Uicifiiga 54
lugnbris GO
jnaciilala Gl
occulla 58
tricolor G7
varians 65
Telragnatha
liinaris . . 115
Th e ridio n
albomaculatuni Sund 100
Signatuiu /f'akk 98
Zilla
acalypha 139
albimacula 144
calophylla 148
dccora Uebers 139
montana 146
reticulata 142
Tab.
Fis
CCIV
504.
505
CCVI
510
CCVII
511.
512
CCVI
507.
508
CCVI
509
CCVII
513
CCVIIl
515
CCVII
514
CCVIII
516
CXCVI
476.
477
cxcv
471
CXCIV
469.
470
cxcv
473
CXCVI
474.
475
CXCVI
472
CXCVII
479
CXCVII
478
CCXVI 540
CCXIII 530. 531
CCXV 534. 535
CCXVI 538. 539
• • • • • •
CCXV 536. 537
CCXIV 532. 533
BOS
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