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Full text of "Die Arachniden. Getreu nach der Natur abgebildet und beschrieben"

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Getreu  nach  der  Natur  abgebildet  und  beschrieben. 


Von 


C.      L.      KOCH, 


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König!  Beyer.  Kreis -Fofstavitu  in  Regeusburg. 

Neunter  Band. 


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Mit  sechs  und  dreissig  fein  ausgemalten  Tafeln. 


NÜRNBERG, 

in    der    C.  H.  Zeh'schen   Buchhandlung. 

1842. 


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B  u  t  h  u  s   Imperator. 

Tab.  CCLXXXIX.   Fig.  695. 


Rostfarbig-,  die  Hände,  das  Endglied  des  Schwan- 
zes und  die  Beine  gelb;  die  Rande  sehr  breit,  am 
Innenrande  stark  gerundet  und  flach,  dicht  gekörnt; 
die  Schwanzglieder  mit  gezähnten  Kielen,  das  End- 
glied sehr  dick,  kurz,  mit  gekrümmtem  Stachel. 

Länge  des  Kopfes  10y2'",  des  Körpers  24"',  des 
Schwanzes  36"',  im  Ganzen  beinahe  6". 

Der  Kopf  und  die  Rückenschilde  glänzend,  erster  vor 
den    Augen    etwas    flach,    in    der    Mitte    des    Vorderrandes 
stark  ausgekerbt,   daher  vorn  zweilappig,   die  Lappen  gerun- 
det und  mit  Randhökerchen;    die    über   den  Kopt  ziehende 
Mittelfurche  fein,  und  nicht    stark  vertieft;    der  Hinterkopf 
in    ein    grosses,    etwas   flaches  Dreiek  auslaufend  und  nahe 
am   Augenhügel  beginnend  5    der  Hinterthorax    stark    erwei- 
tert;  die   Seitenfalten  ziemlich  tief   und    geschwungen;    der 
Seitenumschlag  wellig  und  ziemlich  breit.    Der  Augenhügel 
nieder,   breit    und    nicht   lang,    daher    die   Augen    mehr    als 
bei  andern  Arten  aufwärts    sehend.      Die  Fresszanccn    sehr 
stark,   glänzend,   mit  starken   gezähnten    Fingern.      Das   erste 
Glied    der  Taster   sehr    breit,   mit  geschwungenen    Spitzen- 
rändern, an    letztem    aber   Zahnhökcrclren    und    steife    Bor- 
sten;  das  zweite,   dritte  und   vierte   Glied    ziemlich   wie   hei 
B.  Afer,  die  obere  Fläche  des  dritten  aber  viel  weitschich- 
tiger und   nur  einzeln   gekörnt;   die   Hände  breiter  als  lang, 
oben  flach   gewölbt,  an  der  Innenseite  stark  gerundet,  da- 
her   viel    breiter   als    bei   B.   Afer,    die    obere    Fläche    ohne 
IX.   1.  1 


Längsrippen,  ziemlich  gleichmässig  und  nicht  gedrängt  ge- 
körnt, die  Körnchen  nicht  hoch  und  unrecelmässie;  die 
Finger  wie  bei  B.  Afer.  Die  Brust  breiter  als  bei  diesem; 
die  Kamme  mit  sechszehn  Lamellen.  Der  Hinterleib  der 
Quer  nach  gewölbt,  die  Ringe  länger  als  bei  B.  Afer, 
übrigens  eben  so  gestaltet;  der  Schwanz  wie  bei  diesem 
gestaltet,  die  Kiele  aber  etwas  schärfer  gezähnt;  das  End- 
glied mit  dem  Stachel  wie  bei  diesem.  Die  Bauchschilde 
gewölbt,  glatt,  mit  sehr  grossen  Luftritzen  und  mit  einem 
Längseindruck  einwärts  vor  diesen.  Die  Beine  wie  bei 
B.  Afer. 

Kopf,  Thorax,  Körper,  Schwanz  und  Taster  rostroth, 
aufs  Rostbraune  ziehend,  das  Endglied  des  Schwanzes  un- 
ten gelb,  oben  mit  rostfarbigem  Anstriche  und  mit  rost- 
braunem Stachel;  die  Hände  oben  an  der  Innenhälfte  gelb, 
an  der  äussern  verloren  rostbräunlich ;  die  Finger  dunkel- 
braun, in  die  hellere  Handfarbe  übergehend.  Die  Fress- 
zangen hellgelb  mit  rostfarbigen  Fingern.  Brust  und  Bauch- 
schilde gelb,  der  Vordertheil  der  erstem  und  der  Endschild 
der  letztern  mit  rostbräunlichem  Anstriche ;  die  Brustschildc 
hellgelb,  die  Beine  gelb  mit  rostbräunlichem  Anstriche. 

Vaterland.  Unbekannt.  In  der  Sammlung  der  Uni- 
versität Erlangen  ist  ein  ganz  vollständiges  Exemplar  zu 
sehen,  von  welchem  ich  gegenwärtige  Beschreibung  mit 
Abbildung  entnommen  habe. 


1 


Ja 


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Buthus   Bengale nsis. 

Tab.  CCXC.    Fig.  696. 


Rothbraun,  Taster  und  Schwanz  heller  als  der 
Körper;  Taster  lang,  mit  flach  gewölbten,  dicht  körnig 
runzeligen,  an  der  Innenseite  gezähnten  Händen,  ge- 
zähnten Kielen  des  Schwanzes,  und  dickem,  unten  scharf 
zähnigem,  grossstacheligem  Endglied  des  letztern. 

Länge  des  Vorder-  und  Hinterleibes  1"  S'",  des 
Schwanzes  1"  10'". 

Klug.  Königl.  Sammlung  in  Berlin. 

Der  ganze  Scorpion  durchaus  glänzend,  wie  lakirt. 
Der  Kopf  in  der  Länge  6  J/2"  messend,  hinten  eben  so 
breit;  Vorder-  und  Hinterleib  massig  hoch  gewölbt,  der 
Kopf  vorn  fast  etwas  flach,  in  der  Mitte  des  Vorderrandes 
stark  ausgebogen,  die  dadurch  sich  bildenden  Vorderrands- 
lappen gerundet;  der  Augenhügel  nicht  gross,  in  der  Mitte 
der  Kopflänge,  mit  einer  tiefen  Rinne  umgeben,  letztere 
in  die  Ausbiegung  am  Vorderrande  auslaufend;  die  gewöhn- 
liche Beule  am  Hinterkopfe  dreieckig,  flach,  von  der  über 
den  Augenhügel  ziehenden  Längsfurche  durchschnitten,  vom 
Hinterrande  durch  eine  Querfurche,  aber  nicht  länger  als 
die  Beule  selbst,  abgeschnitten  5  die  Seitenfalte  sehr  gross 
und  tief;  der  Seitenumschlag  ziemlich  hoch,  mit  einer  durch- 
ziehenden seichten  Längsrinne;  die  Seiten  des  Vorderleibes 
gekörnt,  hinten  etwas  dichter  und  Jfeiner  als  vorn.  Die 
Augen  massig  gross,  in  ganz  geregelter  Stellung.  Die  Schild- 
ringe des  Hinterleibes  nicht  lang,  vor  dem  Hinterrande  et- 
was schwielig  der  Quer  nach  erhöht,  in  der  Mitte  des 
Rückens  eingedruckt,  mit  einer  niedern  Längsbeule;  die 
Seitenumschläge  und  die  Vorderrandsumschläge  von  gewöhn- 

1* 


lieber  Gestalt,  etwas  schmal ;  die  Schildfläche  in  den  Sei- 
ten deutlich  gerieselt;  auf  dem  Endschilde  eine  grössere, 
hinten  gerundete  Beule  und  oben  beiderseits  nahe  am  Hin- 
terrand  eine  eekörnle  Ecke  :  die  Seiten  rauher  als  die  der 
übrigen  Schilde.  Der  Schwanz  nicht  sehr  dick,  die  vor- 
dem Glieder  etwas  breiter  als  die  hintern,  das  erste  oben 
aufgeblasen,  mit  einer  grossen  Längsrinne,  das  zweite  Glied 
oben  ziemlich  wie  das  erste,  die  folgenden  stufenweise 
niederer,  alle  bis  zum  Endgliede  stufenweise  länger,  das 
vorletzte,  von  oben  gesehen,  ziemlich  gleichbreit,  alle  oben 
mit  spitzen  ziemlich  reihenweise  gestellten  Hökerchen,  die 
zwei  oberen  Kiele  bis  zum  Endgliede  scharf  gezähnt,  die 
unteren  der  zwei  vordem  nicht  gezähnt,  am  dritten  die 
Kielzähnchen  noch  undeutlich,  am  vierten  deutlich,  am  fünf- 
ten ziemlich  gross  und  scharf;  das  Endglied  fast  breiter  als 
das  vorletzte,  oben  flach  herzförmig,  unten  bauchig  aufge- 
blasen, nicht  viel  länger  als  dick,  mit  glatten  Längsrinnen 
und  scharfzahnigen  Kielen  zwischen  den  Pvinnen  ;  der  Sta- 
chel gross,  nicht  dick,  stark  gebogen,  mit  eiförmiger  Gift- 
ritze. Die  Taster  über  2  Zoll  lang,  massig  dick,  die  zwei 
vordem  Glieder  von  gewöhnlicher  Gestalt,  eben  so  der 
Vorder-  und  Hinterarm,  erster  mit  scharfen  Kantenzähnen 
und  spitzen  Flöckern  auf  der  obern  Fläche;  der  Vorderarm 
runzelig,  mit  geschärften  Zähnen  an  der  Ecke  der  Innen- 
seite; die  Hand  lang,  mit  den  Fingern  so  lang  als  Vorder- 
und  Hinlerarm  zusammen,  die  obere  Fläche  nieder  gewölbt, 
durchaus  dicht  nieder  gekörnt,  die  Körner  zum  Thcil  zu- 
sammenfliessend,  und  drei  ziemlich  deutliche  Längserhöh- 
ungen bildend  •  die  Innenseite  der  Hand  mit  scharfen  Zäh- 
nen versehen;  die  Finger  flach,  etwas  gebogen,  ungleich 
eingestochen  punktirt,  mit  den  gewöhnlichen  Zahnausbuch- 
tungen an  der  Innenseite;    unten    die    Hand    mit  drei  star- 


keil,  ungleich  zahnhöckerigen  Lä'ngsrippen.  Die  Bruststücke 
und  die  Hüften  unten  flach;  13  Lamellen  an  den  Brust- 
kämmen. Die  Bauchschilde  flach  gewölbt,  mit  zwei  Längs- 
furchen und  weit  auseinanderstehenden,  paarweisen  Punkt- 
grübchen, und  schmalen  langen  Luftlöchern.  Die  Beine 
von  gewöhnlicher  Grösse  und  Gestalt,  die  Schenkel  des 
ersten   Paars   unten   etwas   höckerig. 

Der  Vorder-  und  Hinterleib  gleichfarbig  dunkel  roth- 
braun, oder  dunkel  kastanienbraun,  der  Schwanz  braunroth, 
an  den  Kielen  und  Zahnchen  etwas  dunkler,  das  Endglied 
oben  etwas  heller  und  auf's  Gelbliche  ziehend,  der  Stachel 
dunkler,  an  der  Spitze  in's  Schwarze  übergehend.  Die 
Presszangen  olivengelb,  an  der  Spitze  vertrieben  olivenbraun 
mit  rostbraunen  Zangenfingern.  Die  Taster  rothbraun,  et- 
was dunkler  als  der  Schwanz,  die  Kiele  und  Zähne  an  dem 
Vorder-  und  Hinterarm  ebenfalls  verdunkelt,  ebenso  die 
Zähne  an  der  innern  Handkante;  die  Finger  der  Hände 
in's  Schwarze  übergehend.  Die  Unterseite,  die  Hüften  und 
die  Beine  gelbbräunlich,  die  Brustkämme  und  die  Tarsen 
ockergelb. 

Das  andere  Geschlecht  hat  merklich  breitere  und  ge- 
wölbtere, auch  etwas  kürzere  Hände,  doch  nicht  ganz  so 
breit  als  lang.  Der  Schwanz  ist  bei  diesem  etwas  kürzer, 
alles  Uebrige  nicht  abweichend.  Fig.  a.  zeigt  den  Umriss 
einer  solchen   Hand   mit  den   Fingern. 

Vaterland.      Ostindien,  Bengalen. 


6 


Buthus    Caesar. 


Tab.  CCXCI.     Fig.  697. 


Schwarz,  die  Hände  der  Taster  aufs  ßraunröth- 
liehe  ziehend,  das  Tarsenglied  gelb;  die  Hände  fast 
breiter  als  lang,  das  Endglied  des  Schwanzes  kaum 
so  dick  als  das  vorletzte,  unten  scharfzahnig. 

Länge  des  Kopfes  6y3'",  des  Hinterleibes  13%'", 
des  Schwanzes  1"  7  Vi'". 

Klug.  Königliche  Sammlung  in  Berlin. 

Das  ganze  Thier  mit  Ausnahme  der  obern  Handfläche 
glänzend.  Der  "Vorderleib  merklich  länger  als  breit,  die 
Scheitelaugen  in  der  Mitte  der  Länge;  der  Hintertheil  der 
Quer  nach  ziemlich  halbrund  gewölbt,  vorn  an  den  zwei 
Vorderrandslappen  niedergedrückt  und  flach,  auf  dieser  Fläche 
unordentlich  zerstreute  ungleichgrosse  kleine  Körnchen; 
der  Vorderrand  in  der  Mitte  stark  ausgekerbt,  daher  die 
Vorderrandslappen  ziemlich  gross;  die  Mittelfurche  über 
den  Augenhügel  bis  zum  Hinterrande  des  Kopfes  durch- 
ziehend; die  zwei  Beulen  am  Hinterkopfe  etwas  dick,  ge- 
glättet, glänzender  als  die  übrige  Fläche,  an  dem  Innen- 
winkel abgerundet,  an  dem  äussern  etwas  geschärft,  von 
der  obern  Schwingung  der  Seitenfalte  an  mit  einem  seich- 
ten Quereindrucke;  die  Seitenfalte  tief  und  stark  geschwungen, 
die  Seiten  ziemlich  weitschichtig  gerieselt,  mit  etwas  schmalem 
Umschlage,  auf  der  obern  Kante  des  Umschlages  eine  sehr 
feine  Körnerlinie;  der  Hinterrand  des  Thorax  hinter  den 
Hinterkopfsbeulen  und  in  der  Breite  dieser  aufgeworfen, 
geglättet  und  stärker  glänzend,  an   beiden  Enden  ein  run- 


des  Höckerchen  mit  einem  Grübchen  auf  der  Spitze;  der 
Augenhügel  nicht  gross,  tief  liegend,  kurz  oval,  die  zwei 
Kiele  glatt  und  glänzender;  die  Seitenaugen  fast  so  gross 
als  die  Scheitelaugen.  Der  Hinterleib  ziemlich  gewölbt,  in 
den  Seiten  etwas  grob  gerieselt,  mit  geglätteten  Umschlä- 
gen ;  auf  dem  Rücken  der  Ringschilde  zwei  Eindrücke,  und 
am  Ende,  ohngefähr  in  der  Hälfte  der  Ringlä'nge,  eine  nie- 
dere Beule,  und  am  Hinterrande  oben  etwas  weiter  ausein- 
ander zwei  Höckerchen;  überdiess  die  hintere  Ringhälfte 
schwielenartig  erhöht;  der  Endschild  von  gewöhnlicher 
Gestalt,  grober  gerieselt,  auf  dem  Rücken  eine  grosse,  et- 
was unebene,  hinten  abgerundete,  breite  Längsbeule,  und 
mit  zwei  Seiteneckchen  vor  dem  Hinterrande  sich  in  die 
Fläche  kurz  verlierend;  auf  dem  Hinterrande  aller  Ringe 
eine  sehr  feine  Körnerreihe.  Der  Schwanz  im  Verhält- 
niss  zum  Körper  etwas  kurz,  nicht  dick,  die  Glieder,  von 
oben  gesehen,  stufenweise  etwas  dünner,  alle  oben  mit  zwei 
mehr  erhöhten  Län^sbeulen  und  einer  tiefen  Rinne  dazwi- 
sehen,  die  zwei  obern  Seitenkiele  der  vier  vordem  Ringe 
ungleich,  die  übrigen  geschärft,  am  vierten  schwach  gezähnt, 
mit  hohlen  Zwischenflächen,  zuweilen  auf  den  Kielen  ein 
Punktgrübchen;  das  fünfte  Glied  mit  scharfzahnigen  Kielen, 
die  Zähne  an  den  Kielen  der  Unterseite  grösser  und  sta- 
chelförmig, am  Seitenwinkel  des  Endrandes  ein  grosser  ke- 
gelförmiger Dornzahn;  das  Endglied  länglich  eiförmig,  oben 
flach,  mit  langem  massig  gebogenem  Stachel,  unten  die  Blase 
längsrippig  und  scharf  gezähnt;  das  vorletzte  und  das  End- 
glied unten  borstig.  Die  Fresszangen  gross,  mit  langen  Fin- 
gern von  ganz  gewöhnlicher  Gestalt,  letztere  oben  mit  Punkt- 
grübchen und  mit  einer  Borste  in  solchen.  Die  Taster 
gross,  die  Glieder  bis  zur  Hand  von  ganz  gewöhnlicher 
Gestalt,  der  Hinterarm  an  der  obern  Kante  mit  kleinen,  an 


der   unlcrn   mit  grössern  ungleichen   Zähnen,   auf  der   Vor- 
derseile   zerstreute  kleine  und   grössere  Körnchen;   der  Hin- 
terarm  etwas   runzelig*    das  Endglied  gross,   sehr   breit,    ^i/2 
Linien   lang  und   fast  5  i/2   Linien   breit,   hinten   der   Ballen- 
rand  ziemlich   regelmässig  gerundet,    die   Finger    etwas    ge- 
bogen, sehr  flach,   breit,   mit    den   gewöhnlichen  Längsrip- 
pen,  der    bewegliche,   von   dem    äussern   Einlenkungswinkel 
an  gemessen,   etwas  mehr  als   die    halbe   Länge   t\es   Gliedes 
einnehmend,   der  unbewegliche  kürzer,   die  obere  Handfläche 
nieder  gewölbt,    bis    zu    den    Fingern   ziemlich   gleichmässig 
gekörnt,   die   Körner  von   den   Fingerrippen  aus   In   Reihen, 
doch    wenig    bemerkbar    fortsetzend.       Die    Unterseite    und 
die  Hüften  unten   glatt  und  sehr  glänzend,   die  Brustkämme 
mit   13   oder   14   etwas   dicken,    nach    Innen    zu   stufenweise 
kürzern  Lamellen.    Die  Bauchschilde   gross,  mit  zwei  Längs- 
rinnen   und    sehr    langen,    schmalen    Luftlöchern,    auf  dem 
Endschilde    bloss    die    Spuren    von    vier   Längskielen.      Die 
Deine    ohne    besonderes    Merkmal,    die    Schenkel     der    vier 
Hinterbeine  an  der  Vorderseite   fein  gerieselt,   an   der  Kante 
der   Unterseite    sehr    feine,    nur   in    gewisser    Richtung    zu 
sehende  Zahnhöckerchcn. 

Der  Vorderleib,  der  Hinterleib  und  der  Schwanz  sammt 
dem  Endglied  dunkel  braunschwarz,  der  Hinlcrrand  t\es  vier- 
ten, fünften  und  sechsten  Ringes  bräunlichgelb,  der  Stachel 
des  Endgliedes  braunroth  mit  schwarzer  Spitze.  Die  Au- 
gen bernsteinfarbig;  die  Seilenaugen  etwas  dunkler  als  die 
Schcitelaugen.  Die  Fresszangen  gelbbraun ,  an  der  Spitze 
und  die  Finger  dunkler.  Die  Taster  dunkel  rothbraun,  bis 
zur  Hand  fast  schwarz;  das  Endglied  mehr. auf's  Rraunrothe 
ziehend,  an  den  Fingern  heller  als  an  der  Hand,  letztere 
mit  röthlichen  Fingerspitzen;  die  Unterseile  aller  Taster- 
glieder gelblich  braunroth.     Die  Hüften    unten,  die  Brust- 


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stücke,  und  die  Bauchschilde  olivenbraun,  die  Brustkä'mme 
und  die  liintern  Bruststücke  olivengelb  ;  die  Beine  dunkel 
rothbraun,  fast  schwarz,  mit  gelben  Kniespitzen  und  gel- 
bem Tarsengliede. 

Vaterland.      Ostindien. 

In  dem  Berliner  Museum  befinden  sich  sehr  schon 
erhaltene  in  Weingeist  aufbewahrte  Exemplare;  alle  von 
ziemlich   gleicher  Grösse. 


B  u  t  h  u  s    C  e  v  1  o  n  i  c  u  s. 

Tab.  CCXCI.  Fig.  698. 


Bräunlich  rostgelb,  die  Taster  etwas  dunkler,  mit 
flachgewölbteji  gekörnten  langen  Händen,  langem  an 
der  Wurzel  verdicktem  Schwänze  und  mit  langem 
gelben  Endgliede  des  letztern. 

Länge  des  Vorder-  und  Hinterleibes  1"  4'",  des 
Schwanzes  1"  7"'. 

Scorpio   ceylonicus  Herbst.  Nat.  d.    ungefl.   Ins.   IV.   p.    85. 
n.  15.  Tab.  V.  Fig.  1. 

Vorder-  und  Hinterleib  ziemlich  zylindrisch  gewölbt, 
erster  lang,  mit  tief  eingedrückter  fast  gerader  Seitenfahe  ; 
der  Kopf  vorn  auf  dem  Rücken  ilach,  mit  tiefer  Kerbe  in 
der  Mitte  am  Vorderrande,  daher  vorn  beiderseits  etwas 
breit  rundlappig*  die  Seitenfläche  fein  gekörnt,  hinter  den 
Augen  eine  etwas  geglättete  Beule;  der  Augenhügel  schmal, 
mit  einer  tiefen  Rinne  umgeben,  vorn  und  hinten  verlän- 
gert, die  vordere  Verlängerung  spitz  auslaufend,  mit  über 
den    Hügel    durchziehender    Längsfurche ;    am    Hinlerkopfe 


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die  gewöhnlichen  Beulen  flach,  ziemlich  gross  und  dreieckig, 
seitwärts  scharfkantig,  vom  Hinterrande  durch  eine  Quer- 
furche abgeschnitten  und  von  der  Längsfurche  durchschnit- 
ten j  der  Seitenumschlag  nicht  breit,  wenig  erhöht  und  an 
den  Hinterrandswinkeln  nicht  hoch  hinauf  steigend.  Die 
Augen  in  regelmässiger  Lage  und  von  massiger  Grösse. 
Die  Fresszangen  gross ,  sehr  glänzend,  mit  scharfzahnigen 
Fingern  und  dichter  Franse  an  der  Innenseite.  Die  Taster 
bis  zur  Hand  massig  lang,  nicht  sehr  dick,  von  nicht  un- 
gewöhnlicher Gestalt,  der  Hinterarm  weitschichtig  nieder 
gekörnt  und  mit  ungleich  gekörnten  Längskanten  ;  der  Vor- 
derarm nicht  gekörnt,  nur  etwas  uneben,  auf  dem  Rücken 
zwei  Längsrippen;  die  Hände  lang,  dabei  hinten  ziemlich 
breit,  gegen  die  Finger  allmälig  schmäler,  auf  dem  Rücken 
sehr  flach  gewölbt,  nieder  gekörnt,  die  Körnchen  selten 
zusammenfliessend,  überdiess  mit  niedern,  doch  deutlichen 
Längsrippen;  die  Finger  flach,  an  der  Spitze  glänzender, 
etwas  breit,  mit  den  gewöhnlichen  Zahnausbuchtungen  an 
der  Innenseite  und  feinen  Zähnchen  an  der  Innenkante  ; 
die  Unterseite  der  Hände  mehr  aufgetrieben,  an  dem  in- 
nern  Einlenkungswinkel  des  beweglichen  Fingers  in  ein  Eck 
erhöht,  in  diesem  zwei  Handkiele  zusammentreffend,  ein 
dritter  Kiel  in  der  Mitte  der  Hand,  die  Kiele  etwas  zahn- 
artig gekörnt.  Die  Ringschilde  des  Hinterleibes  etwas  länger 
als  gewöhnlich,  mit  sehr  niedern,  geglätteten,  geschwunge- 
nen Vorderrandsumschlägen.  Der  Schwanz  ziemlich  lang, 
etwas  dünn,  das  Wurzelglied  am  breitsten,  die  folgenden 
stufenweise  etwas  schmäler,  auf  der  obern  Fläche  etwas 
aufgeblasen,  mit  dem  gewöhnlichen  rinnenförmigen  Längs- 
eindruck, die  Kiele  geschärft  und  ziemlich  hoch,  die  zwei 
obern  fein  gezähnelt,  die  drei  untern  des  vorletzten  Gliedes 
schärfer  gezähnt,  die  untern  Seitenwinkel  am  Endrande  des 


11 


letztern  in  einen  spitzen  Zahn  erweitert;  das  Endglied  so 
dick  als  das  vorletzte,  lang  birnförmig,  oben  länglich  herz- 
förmig flacher,  glänzend,  an  den  Seiten  eine  Längsrinne, 
unten  vier  niedere,  fein  höckerige  Längsrippen,  das  Ganze 
sanft  in  den  langen,  an  der  Spilze  massig  gekrümmten 
Stachel  übergehend.  Hüften  und  Brusttheile  unten  flach 
und  sehr  glänzend  j  die  Brustkämme  mit  17  Lamellen.  Die 
Bauchschilde  sehr  glänzend,  mit  zwei  Längsringen  und  sehr 
schmalen,  langen  Luftlöchern.  Die  Beine  von  gewöhnli- 
cher Gestalt  und  ohne  besonderes  Merkmal.  Die  Haare 
unten  am  Endgliede  des  Schwanzes  länger  als  gewöhnlich. 

Vorder-  und  Hinterleib  sammt  dem  Schwänze  und  den 
Beinen  gelblichbraun,  oder  dunkel  ockergelb  auf's  Bräun- 
liche ziehend,  die  Beine  und  der  Schwanz  etwas  heller  als 
der  Körper,  das  Tarsenglied  der  Beine  gelb,  das  Endglied 
des  Schwanzes  hellgelb,  an  der  Wurzel  des  Stachels  in's 
Rostgelbe,  an  der  Spitze  nach  und  nach  ins  Dunkelrostrothe 
übergehend.  Die  Fresszangen  gelb  mit  rostrothen  Fingern 
und  hellgelber  Franse.  Die  Taster  rostbräunlich,  die  Finger 
etwas  dunkler  als  die  Hand,  mit  gelbrother  Spitze  der  Finger. 
Die  Unterseite  des  Körpers  und  der  Hüften  ockergelb,  et- 
was auf's  Olivengelbe  ziehend;  die  Kammlamellen  heller  gelb. 

Vaterland.      Ostindien,   Ceylon. 


12 


Myrmecia  xanthopus. 

Tab.  CCXCI1.  Fig.  699. 


Schwarz,  der  Mittel-   und   Hinterthorax  verengt, 
die  Scliildflecken  vor  den  Luftlöchern  »ross  und  rost 
gelb;   die  Beine  gelb,  die  Schenkel  des  Endpaars   an 
der  Spitze  schwarz. 

Länge  5%/" 

Fi  lug.     Königliche  Sammlung  in  Berlin. 

Der  Kopf  in  den  Vorderthorax  übergehend  und  wenig 
merklich  von  diesem  getrennt j  beide  ziemlich  gleichbreit, 
fast  walzenförmig,  über  den  Küken  nach  hinten  zu  etwas, 
aber  verloren  abfallend;  Mittel-  und  Hinterthorax  sehr 
verengt,  zwischen  den  Beinen  stark  eingedruckt  oder  aus- 
gebogen, hinter  dem  Endpaar  der  Beine  stielartig  verlängert; 
der  ganze  Vorderleib  fein  gerieselt  und  glanzlos.  I)ie  Fress- 
zangen lang,  stark,  wenig  gewölbt,  am  Innenrande  der 
Spitze  gezahnt,  die  Fläche  fein  gerieselt,  an  den  Seiten  ein 
feiner  Längskiel.  Die  Taster  ziemlich  dick,  massig  lang, 
die  zwei  vorletzten  Glieder  kurz,  das  Endglied  länglich 
birnförmig,  mit  stielartig  verlängerter  Spitze,  die  kleinen, 
schwach  höckerigen  Genitalien  von  oben  deckend.  Der 
Hinterleib  an  der  Wurzel  gestielt,  länglich,  fast  walzen- 
förmig, vorn  mit  einem  gewölbten  Rückenschilde,  und  gros- 
sen, glänzenden  Schildflecken  vor  den  Luftlöchern.  Die 
Beine  lang  und  sehr  dünn,  das  Endpaar  am  längsten,  die 
übrigen  stufenweise  etwas  kürzer,  das  Vorderpaar  etwas 
dicker  als  die  andern. 


^//  CCXCE. 


iz:.j. 


//./. 


13 


Die  vier  Mittelaugen  nicht  ganz  Im  Quadrat  stehend, 
die  vordem  etwas  mehr  einander  genähert  und  nicht  in 
Augenbreite  von  einander  entfernt,  auch  merklich  grösser 
als  die  hintern  :  die  Seitenaugen  von  der  Grösse  der  hin- 
tern Mittelaugen,  die  vordem  in  der  Reihe  der  vordem 
Mittelaugen  und  diesen  sehr  genähert,  das  hintere  Seiten- 
aug  entfernt,  weiter  rlikwärts   stehend. 

Vorder-  und  Hinterleih  sammt  den  Fresszangen  braun- 
schwarz, der  Rückenschild  des  Hinterleibes  mit  gelblich- 
grauen sehr  kurzen  Schuppenhärchen  bedeckt,  die  Schilde 
vor  den  Luftlöchern  rostgelb.  Die  Taster  schwarzbraun, 
die  zwei  vordem  Glieder  In's  Ockergelbe  übergehend.  Die 
Beine  ockergelb,  die  Endhäifte  der  Schenkel  des  Hinter- 
paares und  unten  an  der  Spitze  der  Fersen  dieser  ein  kur- 
zes  Haarbürstchen   schwärzlich. 

Das   Weibchen  ist  noch   nicht  bekannt. 

Vaterland.      Brasilien. 


Myrmecia  vertebrata, 

Tab.  CCXCII.    Fig.  700. 


Gelbroth,  fast  mennigrot!],  Hinterleib  braun- 
schwarz, vorn  mit  rostruthem  Rückenschilde  und  roth- 
gelben Seitenschilden  ;  Taster  und  ßeine  rothgelb,  die 
drei  Endglieder  der  erstem  und  die  Spitze  der  Schen- 
kel des  Endpaars  der  Beine  schwarz. 

Länge  6'". 

ff'alck.     S.  ä  Buff.  apt.  I.  p.  386.  n.  3- 


14 


Die  Gestalt  von  M.  xanthopus,  der  Kopf  aber  deutli- 
cher unterschieden;  unten  an  der  Spitze  der  Fersen  eine 
längliche   Bürste  kurzer  Härchen. 

Kopf,  Thorax,  Fresszangen  und    Brust    rostroth,    fast 

■ 

mennigroth,  ein  Fleckchen  zwischen  den  Mittelaugen  braun, 
die  Augen  schwarz.  Die  zwei  vordem  Glieder  der  Taster 
gelbroth,  das  zweite  an  der  äussersten  Spitze  und  die  fol- 
genden Glieder  schwarz,  auf  dem  dritten  Glied  ein  Fleck 
rostroth.  Die  männlichen  Genitalien  schwarz.  Der  Hin- 
terleib braunschwarz,  der  Rlickenschild  rostroth,  hinten  braun 
gemischt;  die  Schildchen  vor  den  Luftlöchern  rostgelb,  am 
Rande  dunkler,  sehr  glänzend.  Die  Beine  gelbroth,  etwas 
heller  als  der  Vorderleib,  nur  ein  breiter  Ring  an  der 
Spitze  der  Schenkel  des  Endpaars  und  das  Haarbiirstchen 
unten  an  den  Fersen  schwarz,  auch  die  Spitze  der  Fersen, 
so  weit  das  Bürstchen  reicht,  braun. 

Auch  von  dieser  schönen  Spezies  ist  mir  nur  die  männ- 
liche Spinne  bekannt,  von  welcher  ich  ein  sehr  gut  erhal- 
tenes Exemplar  vor  mir  habe. 

Vaterland.     Brasilien. 


15 


Myrmccia    nigra. 

Tab.  CCXCIII.  Fig.  701. 


Braunschwarz,  oben  mit  ockergelben  Schuppen- 
härchen  bedeckt;  der  Kopf  gewölbt,  am  Hinterkopf 
vertieft,  der  schmale  Thorax  an  den  Seiten  mit  drei 
Ausschnitten;  Hinterleib  gestielt,  der  Vordertheil  ei- 
cheiförmig verdickt. 

Länge  7'",  davon  der  Kopf  1%,  der  Thorax  2%, 
der  Hinterleib  3%'". 

Perty.     Delect.  anim.  artic.  p.  199.  Tab.  39.  Fig.  9. 
fValch.     S.  ä  Buff.  apt.  I.  p.  386.  n.  2. 

Der  Kopf  am  Vorderrande  gerade,  mit  einem  geschärf- 
ten Seiteneck,  etwas  länger  als  breit,  gewölbt,  hinten  ziem- 
lich kugelig  abfallend.  Die  zwei  vordem  Mittelaugen  ziem- 
lich gross,  kaum  in  Augenbreite  von  einander,  und  in  et- 
was mehr  als  in  Augenbreite  von  dem  Vorderrande  ent- 
fernt; die  übrigen  merklich  kleiner  und  gleichgross;  die 
vordem  Seitenaugen  etwas  höher  als  die  mittlem  stehend, 
und  fast  eben  so  weit  von  diesen  entfernt  als  die  zwei 
mittlem  von  einander  abstehen;  die  hintern  Mittelaugen 
weiter  auseinander  als  die  vordem  und  fast  etwas  weiter 
von  den  vordem  als  unter  sich  entfernt;  die  hintern  Seiten- 
augen an  einem  Hügelchen  weiter  zurückstehend,  seitwärts 
sehend  und  mit  den  mittlem  einen  Bogen  beschreibend. 
Die  Fresszangen  sehr  stark,  dick,  ziemlich  lang,  oben  flach, 
matt  glänzend,  behaart,  mit  kleiner  Fangkralle.  Die  Taster 
von  nicht  ungewöhnlicher  Form,  das  Endglied  länger  als 
die    zwei   vorhergehenden    zusammen ,  und  dichter   behaart. 


16 


Der  Thorax  etwas  schmäler   als    der  Kopf,  vorn    oben  tief 
eingedrückt    und    einen    kurzen    Hals    vorstellend,    aber    so 
breit  als  der  Kopf  hinten  \  von  hier  an  der  Thorax  gewölbt, 
gegen    den    Hinterrand    verloren   abfallend,    an    den  Seiten, 
steil  abgedacht  und   mit  drei   Eindrücken,    daher  drei   Aus- 
schnitte am   Rande 5   die  Fläche   des  Thorax  und   des   Kopfes 
oben  mit  Schuppcnhärchen    bedeckt,   die   Haut  aber  durch- 
scheinend.     Die  Lrust  lang,   der   Quer    nach   gewölbt,   hin- 
ten   sehr    verengt,    mattglänzend.      Der    Hinterleib    gestielt, 
das   Stielchen  fast  so  lang  als   die  Breite   des  Thorax   in  der 
Mitte,   von   dem   hintern  Thcil   des   Slielchen    an  auf  einmal 
kugelig   verdickt,    hinten    aber  abgerundet,   daher  der  Vor- 
derlheil   ziemlich   die   Form   der  Kapsel   einer  Eichel  erhält; 
der   Hintcrtheil   ohngefähr  doppelt  so  lang   als    der  vordere 
Theil,   dünner,   gebogen    kegelförmig  5    die  Fläche   des   Hin- 
terleibes  oben   ebenfalls    mit   Schuppenhärchen   belegt.      Die 
Beine  dünn,   mit  etwas  geschwungenen,   oben  von  der  Wur- 
zel aus  gewölbten  Schenkeln;   die  vordem  Glieder  sehr  we- 
nig  behaart,    Fersen   und  Tarsen    etwas   stärker;    unten  an 
den    Schienbeinen    und    Fersen    dünne   aber   ziemlich   lange 
Stachelborsten.     Spinnwarzen  zwar  frei,  aber  kurz. 

Kopf,  Thorax  und  Hinterleib  schwarzbraun,  auf  allen 
diesen  Theilen  die  Schuppenhärchen  ockergelb,  die  braune 
Hautfarbe  aber  besonders  am  Kopfe  durchscheinend;  vorn 
am  Vorderthorax  ein  tief  schwarzer,  sammetartiger  Mond- 
fleck, an  diesem  der  Halstheil  seitwärts  weisslich.  Fress- 
zangen schwärzlich  kastanienbraun.  Taster  rothbraun.  Brust 
schwarz.  Alle  Beine  rothbraun.  Die  Fersen  und  Tarsen 
heller  als  die  vordem  Glieder. 

Es  ist  mir  bisher  nur  ein  weibliches  Individuum  vor- 
gekommen, welches  in  vollständig  erhaltenem  Zustande  sich 
in   dem   Königlichen   Museum    in   München    befindet;    es    ist 


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17 


dasselbe  welches   Perty  bei    seiner    Beschreibung   und    Ab- 
bildung dieser  Art  vor  sich  hatte. 

Vaterland:       Brasilien,    aus    der    Gegend    von    Se- 
bastianopel. 


Corinna    rubripes. 

Tab.  CCXCI1I.    Fig.  702. 


Vorderleib  rostbraun,  mattglänzend,  nadelrissig  •, 
Fresszangen  röthlich  schwarz;  Hinterleib  gelblich, 
der  Rückenschild  rostroth  mit  gelber  Einfassung. 
Die  Beine  rostgelb. 

Länge  fast  5'". 

Klug.     Königliche  Sammlung  in  Berlin, 

Der  Vorderleib  dick,  mit  der  Länge  nach  gewölbtem 
Kopfe,  die  hintere  Abdachung  des  Thorax  verloren  bis  zum 
Hinterrande  des  letztern,  die  Seiten  des  Thoras  aber  sich 
rund  und  etwas  verloren  abdachend,  mit  schwachen  Falten 
und  wellenförmig  ausgebogenem  Seitenrande ;  die  ganze 
Fläche  dicht  und  deutlich  nadelrissig.  Die  Augen  in  zwei 
Querreihen  stehend,  die  vordere  Reihe  etwas  schwach,  die 
hintere  stärker  gebogen,  die  Mittclaugen  der  Vorderreihe 
grösser  als  die  hintern,  die  übrigen  ziemlich  gleichgross. 
Die  Fresszangen  ziemlich  lang,  dick,  fast  gleichdick,  an  der 
Wurzel  knieartig  gewölbt,  glänzend,  rauh,  dicht  kleinhök- 
kerig.  Die  männlichen  Taster  von  massiger  Länge ,  das 
dritte  Glied  gewölbt,  das  vierte  kurz,  seitwärts  mit  einem 
hakenförmigen  Fortsatze;  das  Endglied  länglich  birnförmig, 
die  höckerigen  Genitalien  von  oben  deckend.  Die  Brust 
ziemlich  herzförmig.  Der  Hinterleib  länglich,  nur  an  der 
IX.    1.  2 


18 


Spitze  behaart,  mit  länglich  ovalem,  mattglänzendem  Rücken- 
schilde auf  der  vordem  Hälfte,  und  grossen  etwas  gewölb- 
ten Schilden  vor  den  Luftlöchern.  Die  Reine  etwas  stäm- 
mig, übrigens  von  nicht  ungewöhnlicher  Gestalt :  das  Vor- 
der- und  Endpaar  ziemlich  gleichlang,  die  beiden  Miltel- 
paare  stufenweise  kürzer;  die  gewöhnlichen  Stachelborsten 
dünn,  die  Behaarung  fein  und  sehr  licht. 

Der  Vorderleib  oben  dunkelbraun,  aufs  Rostbraune 
ziehend.  Die  Fresszangen  von  derselben  Farbe,  aber  dunk- 
ler, fast  schwarz.  Die  Taster  und  die  Brust  rostgelb,  aufs 
Rostrothe  ziehend;  das  Endglied  der  erstem  dunkler:  die 
Genitalien  kastanienbraun,  stellenweise  röthlich.  Der 
Hinterleib  gelblich,  der  Rückenschild  und  die  Schilde  vor 
den  Luftlöchern  rostroth,  erster  mit  gelber  Einfassung.  Ein 
Männchen. 

Vaterland:      Brasilien,  Bahia. 

Anmerkung.  Die  Gattung  Corinna  enthält  zierliche 
Spinnchen,  welche  in  mancher  Hinsicht  mit  den  Myrme- 
cien  in  Verwandtschaft  stehen,  und  sich  mit  diesen  gut  in 
eine  Familie  vereinigen  lassen.  Die  Stellung  der  Augen 
ist  ziemlich  wie  bei  der  Gattung  Melanophora  und  deutet 
auf  zwei  Abtheilungen  der  Gattung,  woran  die  vier  Mittel- 
augen bei  der  ersten  Abtheilung  im  Quadrat  stehen,  und 
die  zwei  vordem  grösser  als  die  andern  sind,  bei  der  zwei- 
ten Abtheilung  stehen  die  vier  Mittelaugen,  welche  ziem- 
lich gleichgross  sind,  im  Trapez,  nämlich  die  zwei  hintern 
mehr  merklich  auseinander  als  bei  der  ersten  Abtheilung  j 
bei  beiden  befindet  sich,  wie  bei  den  Mvrmecien,  vorn  auf 
dem  Pxücken  des  Hinterleibes  ein  länglicher,  hornartiger, 
glänzender,  etwas  gewölbter,  ziemlich  grosser  Schildfleck. 
Die  Taster  weichen  von  denen  der  Mvrmecien  nicht  we- 
sentlich ab. 


19 


In  die  erste  Abtheilung  reihen  sich  Cor.  rubripes  und 
nigricans,  in  die  zweite  Cor.  memnoniat  cingulata,  amoena 
und  Iricolor. 


Corinna    nigricans. 

Tab.  CCXCIII.   Fig.  703. 


Vorderleib  dick,  kurz,  braunschwarz,  gelblich  be- 
stäubt; Hinterleib  braun  mit  braunschwarzem  gelblich 
bestäubtem  Rückenschilde.  Fresszangen  und  Beine 
rothbraun,  die  Taster  dunkel  rostroth  mit  kastanien- 
braunen Genitalien. 

Länge  3%"'. 

Klug.     Königliche  Sammlung  in  Berlin. 

Ziemlich  von  der  Gestalt  der  vorhergehenden;  der 
Vorderleib  aber  kürzer  und  fast  etwas  niederer,  dicht  fein 
gerieselt  und  mit  kurzen  Haarschuppen  bedeckt.  Die  Augen 
in  derselben  Stellung,  die  mittlem  der  Vorderreihe  aber 
nicht  grösser  als  die  äussern.  Die  Taster  und  Fresszangen 
wie  hei  jener.  Der  Rückenschild  des  Hinterleibes  breiter 
und  gewölbter,  und  wie  der  Thorax  mit  Haarschuppen  be- 
deckt.    Die    Stachelborsten  der  Beine  dicker  und  kurz. 

Der  Vorderleib  durchaus  braunschwarz,  mil  gelblicher 
Bedeckung.  Die  Fresszangen  rbthlichschwarz.  Die  Brust 
gerieselt  und  von  Farbe  rostroth.  Die  Taster  rostroth,  das 
Häkchen  am  vierten  Gliede  und  die  Genitalien  kastanien- 
braun. Der  Hinterleib  braun,  gelblich  staubig,  der  Bücken- 
schild dunkler,  mit  gelblicher  Bedeckung;  die  Schildchen  vor 
den  Luftlöchern  rostgelb.  Alle  Beine  rothbraun  mit  grau- 
gelblichem Anfluge. 

2* 


20 

Das  Weibchen  sieht  dem  Männchen  ganz  gleich;   des- 
rastcr  sind  gelb. 
Vaterland:     Mexico. 


Corinna    memnoni  a. 

Tab.  CCXC1V.  Fig.  704. 


Vorderleib  schwarzbraun,  eiförmig-,  an  den  Sei- 
tenkanten wellenrandig;  Hinterleib  kurz  gestielt,  läng- 
lichoval,  vorn  mit  einem  gewölbten,  glänzenden,  run- 
den Ilückenschilde.  Beine  bräunlich  gelb,  an  den  End- 
gliedern heller. 

Länge  2%'". 

Klug.     Königliche  Sammlung  in  Berlin. 

Kopf  und  Thorax  gleichhoch,  beide  durch  eine  deut- 
liche Scheidungsfaltc  getrennt,  oben  sanft  in  einander  über- 
gehend, beide  nur  matt  glänzend*  der  Thorax  vorn  erwei- 
tert, hinten  etwas  spitz  ausgehend,  an  den  Seiten  nach  den 
Beineinlenkungen  ausgebogen,  daher  wellenrandig,  durchaus 
mit  allmäliger  Abdachung,  dem  Umrisse  nach  eiförmig.  Die 
Fresszangen  ziemlich  dick,  fast  gleichdick,  an  der  Wurzel 
etwas  winkelig  vorstehend,  übrigens  auf  dem  Rücken  der 
Länge  nach  fast  gerade.  Die  Taster  dünn,  ziemlich  lang, 
schwach  behaart.  Die  Brust  eiförmig,  an  den  Seiten  eckig, 
ziemlich  gewölbt.  Der  Hinterleib  an  der  Einlenkung  kurz 
kegelförmig  verengt,  und  mit  einem  kurzen  Stielchen  ein- 
gefügt, übrigens  länglich  oval ,  vorn  auf  dem  Rücken  mit 
einem    länglich-runden,    gewölbten,    ungemein    glänzenden 


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21 


Schildfleck.  Die  Spinnwarzen  etwas  dünn,  massig  lang  und 
vorstehend.  Die  Beine  dünn,  auf  den  Schenkeln  ein  wenig 
eingedrückt,  ohne  sichtbare  Borstchen  oder  Härchen,  das 
Endpaar  merklich  länger  als  die  zwei  vordem,  die  übrigen 
nach  ihrer  Folge  stufenweise  etwas  kürzer. 

Kopf,  Thorax,  Fresszangen  und  Brust  schwarzbraun, 
die  Taster  gelbbraun  mit  hellerm  mehr  bräunlichgelbem  End- 
gliede.  Hinterleib  braunschwarz,  der  Schildfleck  des  Rückens 
sattschwarz.  Die  Beine  gelbbräunlich,  Schienbeine,  Fersen 
und  Tarsen  der  vier  vordem,  und  Fersen  und  Tarsen  der 
vier  hintern  ockergelb. 

Das  Männchen  ist  nicht  bekannt. 

Vaterland:     Columbien. 


Corinna    a  m  o  e  n  a. 


Tab.  CCXC1V.  Fig.  705. 


Vorderleib  und  der  Hintertheil  des  Hinterleibes 
feuerroth,  der  Hinterleib  vorn  aschgrau  mit  schmalen 
schwarzen  Querbändern  ;  die  Beine  mennigrot!],  theil- 
vveise  schwarz  geringelt. 

Länge  3%"'. 

Klug.     Königliche  Sammlung  in  Berlin. 

Der  Vorderleib  schmal,  lang,  ziemlich  hoch,  über  den 
Rücken  der  Länge  nach  ziemlich  gerade,  die  hintere  Ab- 
dachung steil,  die  ganze  Fläche  dicht  mit  Haarschuppen  be- 
deckt. Die  Augen  in  geregelter  Stellung.  Fresszangen  und 
Taster  ohne  Auszeichnung.  Der  Hiuterleib  länglichoval, 
durchaus  mit  Haarschuppen  bedeckt.    Die  Beine  etwas  dünn, 


22 


das  Vorderpaar   etwas   kürzer   als    das  zweite,  das  Endpaar 
merklich  länger  als  dieses. 

Der  Vorderleib  ganz  und  der  Hinterleib  auf  der  Hin- 
terhälfte feuerroth,  die  Augen  schwarz  •  der  Hinterleib  vorn 
aschgrau,  in  den  Seiten  in  die  rothe  Farbe  vertrieben,  auf  dem 
Rücken  drei  schwarze  in  den  Seiten  sich  vereinigende  Quer- 
streifen schwarz,  der  hintere  in  der  Mitte  durchbrochen ;  die 
Spinnwarzen  schwarz.  Die  Taster  und  die  Fresszangen  rost- 
roth,  ebenso  die  Brust.  Die  Beine  mennigroth,  oben  von  gelb- 
lichweissen  Schuppenhärchen  weisslich  spielend,  die  Schen- 
kel der  vier  Vorderbeine  vor  der  Spitze  und  oben,  ein 
Fleck  vor  der  Spitze  der  vier  Hinterbeine,  und  ein  Fleck- 
chen auf  der  Mitte,  ein  Fleckchen  auf  den  Knieen,  ein 
Ring  in  der  Mitte  der  Schienbeine  der  vier  Hinterbeine, 
die  Spitze  der  Fersen  dieser  Beine  und  an  der  Wurzel 
der  Fersen  des  Endpaars  ein  Ring  schwarz. 

Nur  das  Weibchen  ist  bekannt. 

Vaterland:     Carolina. 


Corinna    cingulata. 

Tab.  CCXCIV.  Fig.  706. 


Vorder-  und  Hinterleib  braunschwarz,  auf  letz- 
term  zwei  Querstreifen  goldgelb,  über  den  Spinn- 
warzen solche  Querstreifen  einander  genähert  und 
schwach  ausgedrückt.   Beine  ockergelb,  die  Schenkel 


23 


der  zwei  Vorderpaare  an  der  Wurzel  braun,  die  zwei 
Endpaare  mit  schwarzen  Längsstreifen. 
Länge  3%'". 

Klag.     Königliche  Sammlung  in  Berlin. 

Gestalt  ganz  wie  bei  C.  amoena,  nur  die  Beine  ver- 
hältnissmäsig  länger. 

Kopf  und  Thorax  gleichfarbig  röthlichschwarz,  fast 
glanzlos ;  die  Fresszangen  dunkel  rothbraun,  kaum  ein  we- 
nig glänzend;  die  Brust  rostgelblich,  bräunlich  getrübt. 
Der  Hinterleib  röthlichschwarz,  fast  schwarz,  in  der  Mitte 
ein  auf  dem  Bauche  durchbrochener  schmaler  Gürtel  gelb; 
zwischen  diesem  und  dem  Vorderrande  ein  gleicher,  aber 
schon  in  den  Seiten  abgekürzt  und  in  der  Mitte  von  dem 
rÖthlichbraunen  Schildflecken  etwas  bedeckt;  der  Schildfleck 
fast  kreisrund;  über  der  Einlenkung  ein  Fleckchen  röthlich 
und  über  den  Spinnwarzen  genäherte  Querstreifen  gelblich, 
aber  sehr  schwach  ausgedrückt;  die  Schilde  vor  den  Luft- 
löchern glänzend  und  von  Farbe  rostgelb.  Die  Spinnwar- 
zen schwarz.  Die  Taster  unten  schwarz,  oben  gelblich. 
Die  Beine  ockergelb,  die  Hüften  und  die  Wurzel  der 
Schenkel  des  ersten  Paars  braun,  ebenso  die  Schenkel  des 
zweiten  Paars,  aber  schwächer;  die  des  dritten  Beinpaars 
mit  schwarzen  Längsstreifen,  ebenso  die  Schenkel  des  End- 
paares; die  Kniee,  Schienbeine  und  folgende  Glieder  des- 
selben Paars  unten  braunschwarz,  oben  roströthlich. 

Das   Männchen  fehlt  noch. 

Vaterland:     Pensylvanien. 


24 

Corinna    tricolor. 

Tab.  CCXC1V.  Fig.   707. 


Vorderleib  olivengelb,  weisslich  bereift;  Hinter- 
leib oben  schwarz,  vorn  der  Länge  nach  aschgrau 
gefleckt,  hinten  ein  grosser  Längsfleck  dunkel  feuer- 
roth ,  die  Seiten  aschgrau,  unten  schwarz*,  Taster 
und  Beine  ockergelb. 

Länge  3%'". 

Klug.     Königliche  Sammlung  in  Berlin. 

In  der  Gestalt  mit  C.  amoena  übereinstimmend,  die 
Beine  etwas  länger. 

Der  Vorderleib  einfarbig  olivengclb,  durchsichtig  mit 
graugelblichen  Schuppenhärchen  bedeckt.  Die  Fresszangen 
rostbraun ,  nur  wenig  glänzend.  Die  Taster  ockergelb. 
Der  Hinterleib  oben  schwarz,  auf  der  Vorderhälfte  zwei 
Gabeinecken,  hintereinander  liegend,  aschgrau;  nahe  hinter 
diesen  ein  bis  zu  den  Spinnwarzen  ziehender  breiter  Längs- 
fleck dunkelfeuerroth ;  die  Seiten  aschgrau,  in  der  Mitte 
ein  abgekürzter  Schieffleck,  mit  dem  Rückenfeld  zusammen- 
hängend schwarz;  der  Bauch  schwarz.  Die  Beine  dunkel 
ockergelb,  die  vier  hintern  mit  braunen  Längsstreifen. 

Das  Männchen  ist  nicht  bekannt. 

Vaterland.     Pensylvanien. 


25 

M  y  g  a  1  e    K  1  u  g  i  l 

Tab.  CCXCV.  Fig.  708. 


Sammetartig  dunkelbraun,  unten  dunkelkaffebraun> 
der  Vorderleib  breiter  als  lang,  dessen  Fransenein- 
fassung ziegelröthlicli ,  vorn  und  in  den  Seiten  zim- 
raetroth.  Die  längern  Haare  des  Hinterleibes  zie- 
gelroth  mit  heilem  Spitzen.  Taster  und  Beine  des 
Mannen  sehr  lang,  die  Schienbeine  des  Vorderpaares 
mit  doppeltem  Sporn ;  die  männlichen  Genitalien  mit 
etwas  kurzem  dickem  Haken. 

Länge  des  Mannes  ohne  Fresszangen  2"  1'",  des 
Thorax  für  sich  12%'",  dessen  Breite  13  %"'. 

Vorder-  und  Hinterleib,  Fresszangen,  Taster  und 
Beine  mit  einem  dichten  kurzen  Sammet  bedeckt;  der 
Vorderleib  des  Mannes  sehr  nieder  gewölbt,  breiter  als 
lang,  mit  grosser  Rückengrube  und  breiten  Seitenfalten; 
der  Kopf  hoher  als  der  Thorax  und  mehr  als  dieser  ge- 
wölbt, mit  dichter  ziemlich  langer  Vorderrandsfranse  und 
mit  hohem  ovalem  Augenhügel;  die  Augen  in  regelmässiger 
Stellung,  die  zwei  mittlem  in  Augenbreite  auseinander  ge- 
stellt und  in  keiner  Seitenvertiefung,  auch  die  vordem 
Seitenaugen  in  derselben  Entfernung  von  den  mittlem 
liegend ;  der  Thorax  dem  Seitenumfange  nach  fast  kreisrund, 
mit  langem  Haaren,  am  Rande  eine  etwas  ungleiche  Fran- 
seneinfassung vorstellend.  Die  Fresszangen  sehr  stark,  auf 
dem  Rücken  ein  breiter  Streif  und  seitwärts  ein  schmaler 
mit  borstenartigen  Haaren  besetzt.  Die  männlichen  Taster 
ziemlich  lang  und  dick,  licht  zottig  behaart,  das  vorletzte 
Glied  unten  dicht  behaart;  die  Genitalien  nicht  sehr  gross, 
IX.     2.  3 


26 


fast  kugelförmig,  sich  aber  birnförmig  in  den  etwas  kurzen 
Haken  verlängernd;  letzter  dick,  gebogen,  kurz  aber  scharf 
zugespitzt^  die  Spitze  ein  wenig  seitwärts  gewunden  und 
flach  ausgehöhlt.  Die  Brust  länglich ,  ziemlich  oval  und 
flach.  Der  Hinterleib  eiförmig,  nicht  so  dick  als  der 
Vorderleib,  gewölbt,  mit  langen,  weit  über  den  Hinterleib 
aufwärts  vorstehenden,  etwas  dünnen  Spinnwarzen.  Die 
Beine  licht  zottig  behaart,  sehr  lang,  mit  dicken  Schenkeln 
und  einem  langen  gebogenen  Sporn  unten  vor  der  Spitze 
der  Scbienbeine  des  Vorderpaars  und  einem  kurzen  zwei- 
ten zur  Seite,  beide  mit  kurzen  Haaren  bedeckt ;  die  Sohle 
der  Fersen  und  Tarsen   dicht  und  nicht  besonders  breit. 

Der  Vorderleib  dunkel  kaffebraun,  aufs  dunkelgelbbraune 
ziehend,    mit  ziegelrother  Haareinfassung,  die  Härchen  der 
letztern  an  der  Spitze  heller   oder   weisslich ;    die  Fransen- 
härchen am  Vorderrande  des  Kopfes   von  derselben  Farbe, 
nur  heller   und   an    der  "Wurzel  mit   braunen   kurzen  Här- 
chen  zart   gemischt.     Die   Fresszangen    von   der  Farbe   des 
Vorderlcibes,  nur  etwas  mehr  aufs  Dunkelgelbbraune  ziehend, 
die    lngern    Borstenhaare    der    Längsstreifen    blass    ziegel- 
röthlich,    an    der  Spitze  weisslich.     Der  Sammet   des  Hin- 
terleibes   ebenfalls    von    der  Favbe    des  Vorderleibes,  aber 
zart    röthlichgelb    spielend,    die  Borstenhaare    des    vordem 
Theiles  des  Hinterleibes   und   in   den  Seiten    dicht   gestellt 
und  von  Farbe  ziegelroth,  an  der  Spitze    heller,  die  licht- 
gestellten Borstenhaare  auf  dem  übrigen  Theil  des  Rückens 
weit  heller  und  mehr  röthlichweiss.    Die  Spinnwarzen  dun- 
kelbraun.    Die  Beine  dunkelbraun,  oben    aufs  Dunkclgelb- 
braune,  unten  aufs  Braunschwarze  ziehend,  der  Sammet  der 
Schenkel    des   Endpaars    an    der    hintern    Seite    gelbbraun, 
oben  mit  einem  schwarzen  Längsstrich  und  ohne  Mischung 
längerer    Haare ;  die    längern    Haare    aller  Beine  weisslich, 


27 


mit  schwach  röthlichem  oder  bräunlichem  Grunde;  die 
gewöhnlichen  zwei  Linienstriche  auf  den  Schenkeln,  Knieen 
und  Schienbeinen  heller  als  die  Grundfarbe  und  in  schwa- 
chem Ausdrucke. 

Vaterland:     Brasilien,   ßahia. 

In  dem  Berliner  Museum  befinden  sich  zwei  weibliche 
Spinnen  dieser  Art  aus  St.  Catharina  in  Brasilien.  Diese 
sind  kleiner  als  der  Mann.  Der  Thorax  ist  weniger  breit 
und  der  Kopf  gewölbter ,  der  Augenhügel  etwas  kürzer 
oval,  die  Stellung  der  Augen  jedoch  dieselbe.  Die  Fär- 
bung ist  überhaupt  dunkler  und  der  Hinterleib  durchaus 
zottig  ziegelroth  behaart.  Die  Sohle  der  Tarsen  und  der 
Füsse  ist  breiter  und  von  Farbe  dunkler. 

Bei  der  geringen  Abweichung,  die  auf  ähnliche  Weise 
auch  bei  andern  Mjgalidenarten  vorkommen,  möchte  es 
keinem  Zweifel  unterliegen,  dass  diese  Weibchen  als  sol- 
che zu  dem  oben  beschriebenen  und  hier  abgebildeten 
Männchen  gehören.  Als  nahe  verwandte  Art  können  sie 
nicht  wohl  angesehen  werden. 

Anmerkung.  Ich  benutze  bei  gegenwärtigem  Vor- 
trage der  Mvgaliden  die  Gelegenheit,  den  beiden  rühmlichst 
bekannten  Naturforschern,  dem  Herrn  Geheimenrathe  Dok- 
tor Klug  und  dem  Herrn  Doktor  Erichson  für  die  überaus 
grosse  Gefälligkeit  so  vieler  Mittheilungen  von  Naturalien, 
die  mir  während  eines  Aufenthaltes  von  mehreren  Wochen 
in  Berlin  zu  Theil  geworden  ist,  und  für  spätere  Nach- 
sendungen hiermit  meinen  ergebensten  und  herzlichsten 
Dank  öffentlich  zu  erstatten  und  zu  bemerken,  dass  sowohl 
die  hier  vorgetragene  Beschreibung  und  Abbildung  der 
Mygale  Klugii  als  auch  der  folgenden  Myg.  EricJisonti, 
so  wie  jener  grossen  Anzahl  von  Arachniden,  welche  nach 
den  Etiquetten   des    Königlichen    Museums   in  Berlin    zitirt 

3* 


2S 


erscheinen  werden,  aus  diesen  sehr  geehrten  Mittheilungen 
hervorgegangen  sind. 

Auch  Herrn  v.  Kollar  in  Wien  und  Herrn  J.  Sturm 
in  Nürnberg  wiederhole  ich  meinen  innigsten  Dank  in  glei- 
cher Beziehung  und  glaube  nicht  erinnern  zu  dürfen,  dass 
das  Arachnidenwerk  diesen  zuvorkommenden  Mitwirkungen 
allein  den  hohen  Grad  von  Vollständigkeit  der  Artenauf- 
zählung, welchen  dasselbe  in  mancher  Hinsicht  bereits  er- 
halten hat  und  noch  erhalten  wird,  verdanke. 


Mygale    Erich  so  n  i  i. 

Tab.  CCXCVI.  Fig.  709. 


Dunkelolivenbraun,  die  Haare  an  der  Einfassung 
des  Thorax,  auf  den  Hüften  und  Schenkeln  zum  Theil 
rosenroth  spielend ;  die  Jüngern  Haare  des  Hinterleibes 
ziegelroth,  der  braune  Grund  blos  durchsehend.  Ta- 
ster und  Beine  des  Mannes  lang;  die  Schienbeine  des 
Vorderpaars  mit  doppeltem  Sporn,  die  männlichen 
Genitalien  mit  langem,  dünnem,  etwas  gewundenem 
Haken. 

Länge  des  Mannes  ohne  Fresszangen  1"  5'",  des 
Thorax  für  sich  10"',  dessen  Breite  9y2'"*,  Länge  des 
Weibes  1"  10'". 

Der  Vorderleib  der  männlichen  Spinne  kaum  ein  we- 
nig länger  als  breit,  nieder  gewölbt,  der  Kopf  nicht 
viel  höher  als  der  Thorax,  beide  mit  dichtem  sammetartigem 
Filze  bedeckt;  die  Rückengrube  des  Thorax  gross  und  tief, 
die  Seitenfalten  ziemlich  deutlich ;  an  dem  Seitenrande  und 


29 


an  dem  Hinterrande  eine  wollige  Einfassung,  am  Vorder- 
rande des  Kopfes  eine  gleichlange  dichte  Haarfranse.  Der 
Augenhügel  oval,  hoch,  sammetartlg  behaart;  die  Augen 
in  regelmässiger  Stellung,  die  zwei  mittlem  ohngefahr  in 
Augenbreite  auseinander  stehend.  Die  Fresszangen  sehr  stark, 
mit  einem  dichten  Haarfilze  bedeckt,  auf  dem  Rücken  und  an 
der  Spitze  längere  Haare.  Der  Hinterleib  klein,  oval,  mit  ei- 
nem dichten  seidenartigen  Filze  bedeckt,  und  langzottig 
ziemlich  dicht  behaart.  Die  Spinnwarzen  lang,  besonders 
das  Endglied  und  nicht  sehr  dick.  Die  Beine  der  männ- 
lichen Spinne  lang ,  mit  einem  seidenartigen  Filze  dicht 
bedeckt,  die  Schenkel  licht  zottig,  die  übrigen  Glieder  et- 
was dichter  behaart,  unten  vor  der  Spitze  der  Schienbeine 
des  Vorderpaars  ein  langer  gebogener  Sporn,  ein  zweiter 
kleinerer  einwärts  an  diesem;  die  Sohlen  an  den  Fersen 
und  Tarsen  nicht  besonders  dick  und  breit.  Die  männli- 
chen Taster  etwas  lang,  wie  die  Beine  behaart;  die  Geni- 
talien ziemlich  eiförmig,  nicht  besonders  gross,  mit  langem, 
dünnem,  gebogenem,  an  der  Spitze  etwas  gewundenem 
Haken. 

Der  Kopf  und  Thorax  gelblich  olivenbraun,  erster  an 
den  Seiten  zuweilen  mit  rosenrothen  Seidenhärchen  ge- 
mischt, auch  auf  dem  Thorax  mitunter  solche  Mischung, 
die  Randwolle  und  die  Vorderrandsfranse  rosenroth.  Die 
Augen  bernsteinfarbig,  die  Iris  der  Mittelaugen  heller. 
Die  Fresszangen  olivenbraun  mit  röthlichem  Anstriche  in 
den  Seiten ,  und  zimmetrothen1  Fransenhaaren  unten 
und  an  der  Innenkante  der  Hüfte.  Der  Hinterleib  auf  dem 
Grunde  dunkelbraun,  die  längern  Haare  ziegelroth,  der 
braune  Grund  mehr  oder  weniger  durchsehend.  Die  Spinn- 
warzen braun.  Taster  und  Beine  dunkelbraun,  unten  dunk- 
ler, fast  schwarz,  die  Hüften  oben  und  die  Schenkel  oben 


30 


mit  rosenrothen  Härchen  mehr  oder  weniger  gemischt; 
die  längern  gelblich,  die  meisten  an  der  Wurzel  dunkler 
oder  ins  Braune  übergehend  •  die  Rückenlinicn  und  die 
Spitze  der  Schenkel,  Kniee,  Schienbeine  und  Fersen  röth- 
lichweiss  ;  die  Fusssohlen  gelbbraun,  mit  wenig  grünlichem 
Schimmer. 

Das  Weibchen  hat  einen  gewölbtem,  längern  und  et- 
was schmälern  Vorderleib  und  verhältnissmässig  kürzere 
und  dickere  Beine,  auch  sind  letztere  stärker  behaart.  Die 
Sohle  der  Taster  und  Beine  ist  dicker  und  breiter.  Die 
Farbe  ist  etwas  heller  als  beim  Manne  und  die  Randwolle 
des  Thorax  gelblichroth  mit  weniger  rosenrothem  Anstriche. 

Vaterland:     St.  Domingo,  Port  au  Prince. 

Sehr  schöne  Exemplare  beiderlei  Geschlechtes  befinden 
sich  in  dem  Königl.  Museum  in  Berlin. 

Fig  a.  stellt  den  Umriss  des  Vorder-  und  Hinterleibes 
des  Mannes,  Fig.  b.  dessen  Taster  mit  den  Genitalien  in 
natürlicher  Grösse  vor. 


Mygale  Reichii. 

Tab.  CCXCVII.     Fig.  710. 


Dunkelbraun  mit  ockergelbem  seidenartigem  An- 
striche, die  Langem  Borsthaare  auf  dem  Rücken  und 
hinten  an  dem  Hinterleibe  ziegeiroth;  der  Sporn  an 
den  Vorderbeinen  doppelt;  die  männlichen  Genitalien 
etwas  versteckt,  mit  gewundenem  über  die  Taster- 
wolle vorstellendem  Haken. 

Länge  ohne  Fresszangen  1"  6"V 


-' 


31 


Aus  der  Sammlung  des  Herrn  Professor  Doktor  Reic  h 
in  Berlin,  in  welcher  sich  ein  schönes  männliches  Exem- 
plar vorfindet. 

Diese  Mygalide  ist  nicht  ohne  Verwandtschaft  mit  den 
beiden  vorhergehenden  Arten,  jedoch  wesentlich  verschieden. 

Der  Vorderleib   ist    etwas    langer  als    breit,    der  Kopf 
mit  dem  Thorax  in  gleicher  Höhe,  beide  dicht  mit  Seiden- 
wolle bedeckt;  der  Kopf  vorn    nicht    sehr  breit    mit  einer 
auf  den    Fresszangen    aufliegenden   Haarfranse ;    die  Seiten- 
falten zwischen  Kopf  und  Thorax  und   auf  den  Seiten  des 
letztern   deutlich  und   etwas  breit,    die   Seiten    den   Kanten 
nach   oval  gerundet.    Die  Fresszangen  nicht  sehr  stark,  von 
oben    gesehen  nicht  breit,    an  der  Innenseite    der  Riicken- 
wölbung  nach  ziemlich    scharfkantig,    die  Fläche    dicht  mit 
Seidenhaaren  bedeckt  und  mit  längern  gebogenen  Borsten- 
haaren   oben    gemischt.     Der  Augenhiigel   hoch,    der  Quer 
nach    kurz    oval,  der    Seiteneindruck   der    zwei  Mittelaugen 
kaum    bemerkbar,    die  Augen  in  regelmässiger,  aber  etwas 
gedrängter  Stellung.     Der    Hinterleib  klein,    viel   schmäler 
als  der  Vorderleib,   dicht   seidenartig  behaart    und  ziemlich 
dicht    von   langen    Borstenhaaren    zottig   rauh.     Die    Spinn- 
warzen lang  und  dünn,  weit  über  den  Hinterleib  vorstehend 
Taster  und  Beine  lang,   beide  dicht  seidenartig  behaart,   die 
Haare  oben  auf  den  Hüften  und  Schenkeln  wollig,  übrigens 
Taster    und  Beine    zugleich    mit    längern    Haaren    gemischt 
und    ziemlich    dicht    damit  versehen ;  das  Endglied  der  Ta- 
ster   sehr  kurz,    die    männlichen  Genitalien    in    der  Wolle 
versteckt  und  nur  mit  dem  Haken  vortretend,   letzter  nicht 
sehr  lang,  spitz  und  gewunden;  unten    vor   der  Spitze  der 
Schienbeine    des  vordem  Beinpaars    zwei    stark    gekrümmte 
Sporen;  die  Sohle  der  Fersen  und  Tarsen  sehr  dicht,  nicht 
sehr  breit  und  schimmernd. 


32 


Die  ganze  Spinne  oben  sainmt  Tastern  und  Beinen 
dunkelbraun,  der  Vorderleib,  die  Fresszangen  seitlich,  die 
Hüften  und  Schenkel  oben  mit  ockergelblichem  seidenar- 
tigem Glänze,  die  nakten  Linien  auf  den  Schenkeln  und 
Knieen  etwas  unter  der  Beinwolle  versteckt  und  schwärz- 
lich ;  die  Fransen  am  Vorderrande  des  Kopfes  braun,  seit- 
wärts gelblich  spielend;  der  Augenhügel  dunkelbraun,  die 
Augen  bernsteingelb,  die  zwei  mittlem  mit  brauner  Pu- 
pille; die  Sohle  der  Fersen  und  Tarsen  ockerbraun,  regen- 
bogenfarbig grün  und  roth  (aber  nur  sanft)  spielend;  die 
langem  Fransenhaare  unten  an  der  Innenseite  des  ersten 
Tastergliedes  etwas  dunkelbraunroth,  übrigens  die  Hüften 
unten,  die  Brust  und  die  Unterseite  der  Schenkel  dunkel- 
schwarzbraun  ;  die  längern  Haare  auf  dem  Rücken  und  an 
der  hintern  Hälfte  des  Hinterleibes  dunkel  ziegelroth,  die- 
selben vorn  an  den  Seiten  schwärzlich.  Die  Spinnwarzen 
dunkelbraun. 

Das    Weib     zu    dem    hier    beschriebenen    Manne    ist 
noch  nicht  zu  uns  gebracht  worden. 

Vaterland.     Unbekannt. 


Mygale  fusca. 

Tab.  CCXCVIII.  Fig.  711. 


Rostbraun,  unten  dunkler,  mit  hohem  ovalem  Au- 
genhügel, leicht  behaarten  Beinen  mit  rostgelblichen 
Spitzen  der  Fersen  und  Tarsen. 


Länge  ohne  Fresszangen  13'". 


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33 


Eine  in  den  Sammlungen  sehr  selten  vorkommende 
Art,  von  welcher  bis  jetzt  nur  die  weibliche  Spinne  be- 
kannt ist.  Das  einzige  Exemplar,  welches  ich  vor  mir 
habe,  gehört  der   Königlichen  Sammlung  in   München. 

Der   Vorderleib    ist    7    Linien    lang    und    5  */2    Linien 
breit,  der  Hinterleib  kaum  so  lang  als  der  Vorderleib  und 
nicht  so  breit  als  dieser.     Der  Kopf  ist  vorn  hoch,  gegen 
den    Hinterkopf    bis   zur   Riickengrube    verloren    abfallend, 
am  Vorderrande  fast  halbzirkelförmig  gewölbt,  in  den  Sei- 
ten   der   Mitte    der   Länge    mit    einer    deutlichen ,    breiten 
Grube,   durch  welche  die    flache  Scheidungsfalte  zieht;  der 
Thorax  ziemlich  nieder  oder   flach    gewölbt,  mit  tiefer,  et- 
was   mondförmig    gebogener    Quergrube    auf    dem   Rücken 
und  mit    deutlichen   Querfalten;    die   ganze  Fläche  sammet- 
artig  behaart.     Der   Augenhügcl   hoch ,    oval ;  die  Mittelau- 
gen mit  den  vordem  Seitenaugen   in   einem  Logen  und  in 
gleichen  Entfernungen  von  einander  liegend    und    kaum   in 
Augenbreite   von    einander    abstehend,  das   innere  der  hin- 
tern Augen    nahe    an    den    Mittelaugen    und    eben    so    dem 
äussern   der  hintern  genähert.     Die  Fresszangen   sehr  stark 
und   gross,    dicht    mit    borstenartigen  Haaren    bedeckt;  die 
Fangkralle    lang   und   sehr  stark.     Die  Brust    etwas    schmal 
länglichoval  und  wie  die  Hüften   unten    seidenartig   wollig. 
Der    Hinterleib  oval,  dicht    behaart,  die  Haare    seidenartig 
und  ziemlich  lang.     Die  Spinnwarzen    etwas  kurz,  ziemlich 
dick,  mit  kurzen  Haaren  besetzt.     Die  Beine   und    die  Ta- 
ster   nicht  lang,  stämmig,  filzarlig   behaart   und    mit  lichter 
stehenden    etwas    langern    Haaren    untermischt.      Die    Fer- 
sen und  Tarsen  so  wie  das  Endglied  der  Taster  nicht  brei- 
ter   als     die    Schienbeine,     unten    mit     dem    gewöhnlichen 
dichten     sammetartigen    Filze,     ohne    merklichen    Farben- 
schiller. 


34 


Der  Vorderleib   braun,   stellenweise   aufs    heller  Rost- 
braune spielend,   die  Fresszangen  oben    und    an  den  Seiten 
von   derselben  Farbe,  nur  etwas  heller  und  deutlicher  rost- 
braun, unten  dunkel  braunroth;  die  Fangkrallen  braunschwarz, 
an  der  Wurzel  schmal  röthlich.    Der  Hinterleib  rostbraun, 
oben  auf  der  Hinterhälfte  dunkler   und    mehr  dunkelbraun, 
ebenso  die  Spinnwarzen.    Taster  und  Beine  rostbraun,  von 
den  Knieen  an  bis  zur  Spitze  etwas  heller;  die  Kniee  oben 
an    der  Spitze   schmal    hellockergclblich,  an    der  Spitze  der 
Schienbeine    zwei    solcher    Fleckchen    und    die    Spitze    der 
Fersen  von  derselben  Farbe,  aber  etwas  breiter  und  deut- 
licher;  der  Filz  unten  an    den  Fersen   und  Tarsen  gelblich 
rostfarbig,  nach    gewissen    Richtungen    heller    und  dunkler 
schillernd. 

Vaterland:     Brasilien. 


Mygale    olivacea. 

Tab.    CCXCVIII.  Fig.  712. 


Dunkel  olivenbraun  mit  langen  Beinen  uud  dün- 
nen langen  Spinnwarzen. 

Länoe  ohne  Fresszanj>en   1". 

Der  Gestalt  nach  mit  Myg.  Zebra  Walck.  in  ziemlich 
naher  Verwandtschaft. 

Der  Vorderleib  ist  6  Linien  lang  und  42/3  Linien 
breit,  vorn  über  die  Einfügung  der  Fresszangen  gewölbt, 
fast  so  breit  als  hinten ,  den  Seitenkanten  nach  schwach 
oval  erweitert,  die  ganze  Fläche  atlasartig  mit  Seidenhär- 
chen   dicht  bedeckt,  am  Saume  hin   die  Haare  länger;  der 


y^.  ccmx: 


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35 


Kopf  etwas  höher  als  der  Thorax,  beide  flach  gewölbt, 
letzter  mit  tiefer  Quergrube  auf  dem  Rücken  und  mit  brei- 
ten, doch  deutlichen  Seitenfalten.  Der  Augenhügel  ziemlich 
hoch ;  die  Stellung  der  Augen  ziemlich  wie  bei  M.  Zehra. 
Die  Fresszangen  stark,  lang,  dick  und  dicht  behaart 5  die 
Fangkrallen  sehr  stark.  Der  Hinterleib  klein,  filzartig  be- 
haart, überdiess  mit  längern  borstenartigen  Haaren  ziemlich 
dicht  versehen.  Die  Spinnwarzen  lang  und  im  Verhältniss  ähn- 
licher Arten  sehr  dünn  und  weit  vorstehend.  Die  Beine 
lang,  etwas  dünn,  filzartig  behaart  und  mit  längern  Haa- 
ren untermischt :  der  bürstenartige  Filz  unten  am  Endglied 
der  Taster  und  der  Tarsen  der  Beine  zwar  dicht  aber  etwas 
zerrissen  und  uneben  und  ohne  merklichen    Farbenschiller 

Die  ganze  Spinne  dunkel  olivenbraun,  mit  seidenarti- 
gem Glänze*  die  längern  Härchen  am  Rande  des  Thorax 
und  an  dem  Hinterleibe,  sowie  an  den  Beinen  roströthlich; 
die  Unterseite  nur  wenig  dunkler  als  die  obere.  Die 
Fangkralle  der  Fresszangen  braunschwarz,  an  der  Wurzel 
ins  Rolhe  übergehend;  die  Haare  unten  an  den  Fresszangen 
schön  dunkel  ziegelroth.  Die  Augen  bernsteinfarbig,  die 
Iris  der  mittlem  rostbräunlich. 

Vaterland:     Acgjpten. 


Mygale    brunnipes. 

Tab.  CCXCIX.  Fi£.  713. 


Röthlich  olivenbraun,  die  Kniee  und  folgenden 
Glieder  der  Beine  und  die  Fresszangen  rostrot!] ,  die 
Sohle  der  Tarsen   rostbräunlich. 

Länge  ohne  Fresszangen  11"'. 

Klug.     Königliche  Sammlung  in  Berlin. 


36 


Der  Vorderleib  länglich,  etwas  schmal,  der  Quer  nach 
ziemlich  gewölbt;  der  Kopf  etwas  höher  als  der  Thorax, 
wie  dieser  filzig  behaart,  mit  hohem  Augenhügel  und  mit 
regelmässiger  Augenstellung;  die  Seitenfalten  des  Thorax 
schwach  eingedruckt.  Die  Fresszangen  ziemlich  lang,  mas- 
sig dick,  filzig  behaart  und  licht  mit  steifen  Borsten  be- 
setzt. Der  Hinterleib  länglich,  fast  so  dick  als  der  Vor- 
derleib wie  dieser  filzig  behaart  und  licht  borstig.  Die 
Taster  und  Beine  etwas  dünn  nnd  lang,  filzig  behaart, 
überdiess  licht  mit  längern  Haaren  und  Borsten  besetzt, 
aber  nicht  zottig 5  die  Sohle  der  Fersen  und  Tarsen  schmal 
und  dicht  sammetartig. 

Der  Vorder-  und  Hinterleib  röthlich  olivenbraun  mit 
rostgelben  Härchen  gemischt.  Die  Fresszangen  gelblich 
rostroth,  mit  schwarzen,  an  der  Wurzel  rolhen  Fangkrallen. 
Der  Hinterleib  ganz  von  der  Farbe  des  Vorderleibes.  Die 
Hüften  der  Taster  und  der  Beine  oben  und  das  Schenkel- 
glied beider  gelblich  olivenbraun,  alle  folgende  Glieder 
gelblich  rostroth,  fast  mennigroth,  die  Sohle  der  Fersen 
und  Tarsen  von  derselben  Farbe ,  in  gewisser  Richtung 
bräunlich  spielend;  die  Hüften  der  Taster  und  Beine  un- 
ten braunroth,  ziemlich  dunkel.  Alle  Augen  gelb,  die  äus- 
sern der  Vorder-  und  Hinterreihe  bräunlich  verdunkelt. 
Ein  Weib. 

Ausser  dem  einzigen  Exemplare  des  Berliner  Museums 
habe  ich  diese  schöne  Mygalide  noch  nirgends  gesehen. 
Diesem  fehlen  die  Spinnwarzen. 

Vaterland:     Brasilien. 


37 

M  y  g  a  1  e    c  o  r  a  c  i  n  a. 

Tab.  CCXCIX.  Fiir-  714. 


Schwarz,  mit  schmalen  braunen  Fusssohlen,  die 
eingemischten  langem  Haare  auf  dem  Hinterleibe  roth. 
Länge  ohne  Fresszangen  12'". 

Hing.     Königliche  Sammlung  in  Berlin. 

Kopf  und  Thorax  ziemlich  gleichhoch,  ziemlich  ge- 
wölbt, dicht  mit  kurzem  Haarhlze  bedeckt,  etwas  länger  als 
breit,  mit  tiefer  Rückengrube,  deutlichen  Seitenfalten  und 
etwas  wellenförmig  gerundeten,  mit  einer  Haarfranse  gezier- 
ten Seitenkanten  j  der  Augenhiigel  hoch,  schmal,  daher  fast 
kugelförmig;  die  Augen  etwas  klein,  die  zwei  mittlem  so 
weit  von  einander  entfernt,  als  der  Durchmesser  eines  Au- 
ges ausmacht  j  das  vordere  Seitenaug  etwas  weiter  als  ge- 
wöhnlich vorgeschoben,  die  zwei  hintern  einander  fast  dicht 
genähert.  Die  Fresszangen  ziemlich  lang,  massig  dick,  dicht 
etwas  zotlig  behaart,  mit  sehr  scharfen  langen  Fangkrallen. 
Die  Brust  ziemlich  schmal,  tief  liegend,  flach,  dicht  behaart. 
Der  Hinterleib  mit  dichtem  Haarfilze  bedeckt  und  mit  langen 
Haaren  ziemlich  stark  gemischt,  daher  etwas  zottig,  mit 
massig  langen  Spinnwarzen.  Die  Taster  etwas  lang,  nicht 
sehr  dick,  wie  die  Beine  dicht  filzig  und  zugleich  etwas 
zottig  behaart,  mit  kugelförmigen  männlichen  Genitalien, 
und  etwas  gewundnem,  feinem,  ziemlich  langem  Haken. 
Die  Beine  lang,  massig  dick,  mit  wenig  erweiterten  Sohlen 
der  Fersen  und  Tarsen  und  mit  einer  Längsrinne  auf  diesen. 

Durchaus  schwarz,  die  Fransen  unten  an  den  Fress- 
zangen und  an  dem  ersten  Hiiftengliede  der  Taster  ziegel- 
roth,  die  Sohle  der  Fersen  und  Tarsen  gelbbraun,  dunke- 
ler  braun  und  etwas  purpurroth  spielend;  der  Spitzenrand 


38 


der  Schienbeine  oben  schmal,  ein  Pünktchen  an  der  Spitze 
der  Kniee  und  zwei  solche  an  der  Spitze  der  Schienbeine 
röthlichweiss,  die  Spitze  der  Tarsen  kaum  ein  wenig  weiss- 
lich  heller.  Die  Augen  gelb,  das  vordere  Seitenaug  bern- 
steinfarbig dunkler.  Ein  Weibchen,  zu  welchem  das  Männ- 
chen noch  nicht  entdeckt  ist. 

Vaterland:     Kap  der  guten  Hoffnung. 


M  y  g  a  1  e    macrura. 

Tab.  CCC.  Fig.  715. 


Vorderleib  mennigroth,  Hinterleib,  Taster  und 
Beine  braunschwarz;  die  Spinnwarzen  so  lang  als  der 
Hinterleib. 

Länge  ohne  Fresszangen  und  ohne  Spinnwar- 
zen 6%'". 

Klug.     Königliche  Sammlung  in  Berlin. 

Der  Vorderleib  länger  als  breit,  fein  filzig  behaart; 
der  Kopf  etwas  schmal,  etwas  höher  als  der  Thorax,  deut- 
lich unterschieden ;  der  Thorax  an  den  Seiten  gerundet, 
sehr  flach  gewölbt,  mit  ovaler  Riickengrube  und  seichten 
Seitenfalten.  Der  Augenhügel  ziemlich  hoch,  oval,  vorn 
mit  einem  runden  Vorsprung  in  den  Vorderarm  des  Kopfes 
greifend ;  die  zwei  Mittel  -  ußd  Seitenaugen  ziemlich  gross, 
ziemlich  gleichgross,  in  gewöhnlicher  Lage  und  kaum  in 
Augenbreite  von  einander  entfernt,  die  zwei  Hinteraugen 
einander  genähert  und  kleiner.  Die  Fresszangen  nicht  gross 
und  von  gewöhnlicher  Gestalt.  Die  Taster  massig  lang, 
durchsichtig  behaart,  mit  kugelförmigen  Genitalien,  das 
Häkchen    an    diesen   fein   und   wenig  gebogen.     Die  Brust 


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39 


schmal,  fast  nakt,  länglich  eiförmig.  Der  Hinterleib  nicht 
länger  als  der  Vorderleib,  dünner  als  solcher,  zottig  be- 
haart, mit  sehr  langen,  dünnen  Spinnwarzen,  die  Glieder 
stufenweise  dünner.  Die  Keine  etwas  lang,  etwas  licht 
und  nicht  zottig  behaart,  das  Tarsenglied  unten  ohne  er- 
weiterte sammetartige  Sohle. 

Kopf  und  Thorax  rostgelb,  fast  mennigroth,  nur  der 
Augenhügel  bräunlich  verdunkelt.  Die  Fresszangen  rost- 
farbig, an  der  Innenseite  und  an  der  Spitze  braun.  Die 
Brust  rostgelb.  Der  Hinterleib  sammt  den  Spinnwarzen 
braunschwarz,  die  Schilde  vor  den  Luftlöchern  rostgelb. 
Die  Hüften  der  Taster  und  Beine  rostgelb,  bräunlich  an- 
gelaufen, die  folgenden  Glieder  braunschwarz,  die  Schen- 
kel an  der  Wurzel  verloren  roströthlich,  das  Tarsenglied 
trüb  rostgelb. 

Nur  das  Männchen  ist  bekannt. 

Vaterland:     Westindien,  von  St.  Juan. 


M  y  g  a  1  e    seladonia. 

Tab.  CCC.    Fig.  716. 


Vorderleib  grün;  Hinterleib  braun,  roth  gefleckt: 
der  Taster  und  Beine  mennigroth,  alle  folgende  Glie- 
der blau. 

Länge  ohne  Fresszangen  6'". 

Klug.     Königliche  Sammlung  in  Berlin. 

Der  Kopf  ziemlich  hoch  und  gewölbt,  merklich  höher 
als  der  Thorax,  letzter  nieder,  mit  gerundeten  Seiten,  die 
Fläche  beider  dicht  mit  Schuppenhärchen  bedeckt,  die  Sei- 
ten  des  Thorax   überdiess   langwollig  behaart;   der  Augen- 


40 


hügel  nieder,  dem  Umfange  nach  gross,  die  Augen  in  nicht 
ungewöhnlicher  Stellung ;  die  \ier  der  vordem  Reihe  in 
ziemlich  gleichen  Entfernungen  von  einander  liegend,  auch 
fast  gleichgross.  Die  Fresszangen  gross,  stark,  wie  der 
Kopf  mit  Schuppenhä'rchen  dicht  bedeckt  und  überdiess 
kurzborstig.  Der  Hinterleib  klein,  mit  Schuppenhärchen 
dicht  bedeckt,  in  den  Seiten  und  an  der  Spitze  weichwol- 
lig langhaarig.  Die  Beine  massig  lang,  auch  mit  Schuppen- 
härchen dicht  bedeckt  und  etwas  zottig  lichthaarig,  die 
Sohlen  der  Fersen  und  Tarsen  breit. 

Vorderleib  und  Fresszangen  papagaigrün,  metallisch 
glänzend,  die  eingemischten  Borsten  schwarz,  die  Wolle 
an  den  Seiten  des  Thorax  fahlgelb.  Der  Hinterleib  braun, 
auf  dem  Rücken  vorn  zwei  Flecken  dunkelkarminroth,  ne- 
beneinander liegend,  hinter  diesen  mehrere  Flecken  men- 
nigroth,  in  den  Seiten  streifartig;  die  Wollhaare  fahlgelb; 
der  braune  Bauch  blau  gemischt.  Die  Hüften  der  Taster 
und  Beine  oben  und  die  Schenkel  gelblich  mcnnigroth, 
weiss  behaart,  die  folgenden  Glieder  rostroth,  azurblau  be- 
schuppt, die  Haare  gelblich  mit  braun  gemischt,  die  Soh- 
len der  Tarsen  und  Fersen  gelbbräunlich.  Die  vier  innern 
Augen  gelb,  die  vier  äussern  braun. 

Man  kennt  von  dieser  ungemein  schönen  Mjgalide 
nur  das  Weibchen. 

Vaterland:     Brasilien,  Bahia. 


4I_ 

Mygale    fasciata. 

Tab.  CCC1.  Fig.  717. 


Vorderleib  lang  mit  ovalen  Seiten ,  grauweiss 
mit  zwei  schattenbraunen  Rückenstreifen ;  Hinterleib 
braun,  ein  zackiger  Rückenstreif  weisslich,  im  Innern 
braun  verdunkelt;  Beine  braun,  weiss  gefleckt  und 
geringelt. 

Länge  des  Weibes  ohne  Fresszangen  2"  bis  2"  3'". 

j    Mygale  fasciee.    WalckenaerT&veX.  nat.  d.  Aran.  Fase.  IV.  n.  1. 
Mygale  fasciata.     Hahn  Monog.  d.  Spinnen.  H.  1.  T.  1. 
„  „  ffalcken.  Tabl.  d.  aran.  p.  5.  n.  1. 

„  „  tValcken.  Suites  ä  Buff.  apt.  I.  p.  209.  n.  1. 

Eine  der  schönsten  Arten  der  Mygaliden.  Der  Vor- 
derleib bei  einer  Länge'  von  einem  Zolle  nur  neun  Linien 
über  den  Thorax  breit,  also  merklich  länger  als  gewöhnlich, 
der  Quer  nach  ziemlich  regelmässig  über  Kopf  und  Thorax 
gewölbt,  am  Vorderrande  des  Kopfes  etwas  gerundet  und 
an  den  Seiten  des  Thorax  mit  ovaler  Rundung,  sich  kaum 
merklich  in  den  Kopfrand  schwingend;  die  Rückengrube 
sehr  schmal,  weit  zurück,  über  zwei  drittel  der  Länge  lie- 
gend ;  der  Kopf  sehr  lang,  mit  schwacher  Falte  zwischen 
diesem  und  dem  Thorax  und  mit  schwachen  Seitenfalten 
auf  letzterm ;  die  Bedeckung  auf  beiden  kurz  filzartig.  Der 
Augenhügel  der  Quer  nach  oval,  massig  hoch,  die  grössern 
Mittelaugen  in  einem  grossen  Seitencindrnck,  zwischen  die- 
sen der  Raum  kielartig  erhöht,  vorn  und  hinten  in  der 
Mitte  eine  kleine  Kerbe,  aber  nur  im  abgeriebenen  Zu- 
stande sichtbar;  die  Augen  in  ziemlich  gewöhnlicher  Stel- 
lung, die  zwei  mittlem  gross  und  in  Augenbreite  von  ein- 
ander entfernt,  die  zwei  äussern  |Augen  ziemlich  gleichgross* 
IX.     3.  4 

- 


4'2 


die  hintern  innern  klein ,  eiförmig  und  mit  der  vorwärts 
stehenden  Spitze  schief  seitwärts  liegend.  Die  Fresszangen 
ausserordentlich  stark,  lang  und  dick,  dicht  behaart,  mit  sehr 
langen  kräftigen  Fangkrallen.  Die  weiblichen  Taster  von 
gewöhnlicher  Gestalt,  etwas  länger  als  der  Thorax,  mit 
sehr  breiter,  gewölbter,  dicht  sammetartiger  Sohle  des 
Endgliedes.  Die  Brust  länglich  und  flach.  Der  Hinterleib 
oval,  ziemlich  gross,  filzig  dicht  behaart,  mrt  nicht  sehr 
langen  Spinnwarzen.  Die  Beine  lang,  das  erste  Paar  drei- 
mal so  lang  als  der  Thorax ,  alle  dicht  filzig  und  zugleich 
zottig  behaart;  die  Sohle  der  Fersen  und  Tarsen  dicht 
sammetartig,  der  Quer  nach  gewölbt  und  ziemlich  breit. 

Die  Grundfarbe  des  Vorderleibes  zieht  aufs  erdfarbig 
Gelblichweisse,  auf  dem  Rücken  befinden  sich  zwei  schat- 
tige dunkelbraune,  seitwärts  etwas  schattig  eckige  Längs- 
streifen, bis  zum  Hinterrande,  und  vorn,  mit  Vereinigung 
beider,  durch  den  Augenhügel  ziehend,  der  Augenhügel 
aber  wieder  gelblich ;  hinter  diesen  zwei  sehr  genäherte, 
hinten  spitz  ausgehende  Streifen  und  dunklere  Schiefstrei- 
fen gegen  die  Rückengrube  ziehend ,  braun.  Die  Augen 
gelb,  die  mittlem  mit  brauner  Pupille,  die  innern  Hinter- 
augen heller  gelb.  Die  Fresszangen  dunkel  kaffebraun,  auf 
dem  Rücken  gelblichweiss.  Brust  und  Hüften  dunkel  kaf- 
febraun. Der  Hinterleib  kaffebraun,  oben  dunkler  als  in 
den  Seiten ,  ein  ziemlich  scharfzackiger  Längsstreif  weiss, 
schwärzlich  begrenzt,  im  innern  der  Länge  nach  verloren 
braun  schattig  verdunkelt ;  die  Spinnwarzen  dunkelkaffebraun. 
Die  Beine  schwarzbraun  oder  dunkel  kaffebraun,  ein  gros- 
ser Seitenfleck  und  ein  schiefer  Ring  an  der  Spitze  der 
Schenkel  weiss;  die  zwei  vordem  Beinpaare  an  der  Vor- 
derseite und  unten  ockergelb,  sich  auch  über  die  weissen 
Zeichnungen    der    folgenden  Glieder   verloren  verbreitend ; 


»1 


\ 


43 


die  Wurzel  und  die  Spitze  der  Kniee,  ein  Ring  an  der 
Wurzel  und  Spitze  der  Schienbeine  und  ein  Fleck  oben 
an  der  Wurzel  und  Spitze  der  Fersen ,  so  wie  ein  Fleck- 
chen vor  der  Spitze  der  Tarsen  weiss \  die  Sohlen  der 
Tarsen  und  Fersen  bräunlich  ockergelb  mit  sehr  schönem 
spangrünem  Schiller. 

Die  männliche  Spinne  ist  mir  noch  nicht  vorgekom- 
men, scheint  auch  noch  nnbekannt  zu  seyn,  wenigstens  fin- 
det man   ihrer   mit   Bestimmtheit  nirgends   erwähnt. 

Vaterland.     Ostindien,  Ceylon. 


Mygale  geniculata, 

Tab.  CCCII.  Fig.  718. 


Dunkelkaffebraun ,  der  Hinterleib  zottig  zimmet- 
roth,  oben  an  den  Gliederspitzen  der  Beine  ein  Fleck 
röthlich  weiss;  die  männlichen  Genitalien  unten  an 
der  Spitze  muschelförmig  ausgeschnitten. 

Länge  des  Mannes  1"  6'". 

Klug.     Königliche  Sammlung  in  Berlin. 

Sehr  ansehnlich ;  der  Vorderleib  etwas  flach  gewölbt, 
mit  sammetartigem  Filze  bedeckt,  etwas  länger  als  breit, 
an  den  Seiten  massig  gerundet,  mit  tiefer  grosser  Rücken- 
grube, deutlichen  Seitenfalten  und  rundum  mit  einer  Haar- 
franse ;  der  Kopf  ziemlich  breit,  höher  als  der  Thorax,  et- 
was mehr  gewölbt,  mit  hohem  ovalem  Augenhügel;  die 
Augen  in  geregelter  Stellung,  ziemlich  gross ,  die  zwei 
mittlem    kaum    in    Augenbreite    auseinander    stehend.      Die 

Fresszangen    stark,    ziemlich  gross,    auf   dem    Rücken    ein 

4  * 


44 


breiter  Streif  längerer  vorwärts  liegender  Borsten.  Die 
Taster  lang,  fast  so  dick  als  die  Beine,  wie  diese  mit  sam- 
metartigem  Filze  bedeckt,  oben  licht,  unten  dicht  langhaa- 
rig, übrigens  von  gewöhnlicher  Form  ;  an  dem  vorletzten 
Gliede  der  männlichen  Taster,  von  der  Spitze  seitwärts, 
ein  dicker  Zahn ;  die  männlichen  Genitalien  kurz ,  unten 
rund  kugelich  verdickt,  mit  gebogenem  breitem  Haken,  die- 
ser mit  stumpfer,  fast  muschelförmig  ausgeschnittener  Spitze, 
in  solcher  Form  der  Untertheil  derselben  abwärts  vorste- 
hend, der  obere  mit  zwei  Ecken.  Die  Brust  länglich, 
flach,  dicht  filzig.  Der  Hinterleib  klein,  eiförmig,  langzot- 
tig behaart,  mit  langen,  dünnen  Spinnwarzen.  Die  Beine 
lang  nicht  sehr  dick;  die  Schienbeine  des  Vorderpaars  des 
Mannes  mit  einem  geraden  vorwärts  stehenden  Dorn  ein- 
wärts von  der  Spitze  \  die  Sohlen  der  Fersen  und  Tarsen 
dicht  sammetartig  und  nicht  sehr  breit. 

Der  Grund  des  ganzen  Thieres  tief  kaffebraun,  die 
Fransen  des  Vorderleibes  blass  weisslichroth  ,  fast  rosen- 
roth,  die  Haare  auf  dem  Rücken  der  Fresszangen  ziegel- 
roth, unten  braunroth;  die  zottigen  Haare  des  Hinterleibes 
zimmetroth ,  vorn  dunkler  als  hinten  ',  die  Hüften  der  Ta» 
ster  und  der  Beine  oben  ziegelroth  behaart,  auf  den  Schen- 
keln ,  Knieen  und  Schienbeinen  die  gewöhnlichen  Längsli- 
nien schwarz,  der  Spitzenrand  der  Schenkel  schmal,  die 
drei  folgenden  Glieder  breit  röthlichweiss ,  an  den  drei 
letztern  in  einen  Fleck  erweitert;  die  Sohlen  gelbbraun 
mit  schwachem  Purpurschimmer ;  die  längern  Haare  an  den 
Tastern  und  Beinen  ziegelroth;  die  männlichen  Genitalien 
braunroth,  mit  schwarzem  Haken. 

Eine  sehr  selten  vorkommende  Art,  von  der  bis  jetzt 
nur  die  männliche  Spinne  bekannt  ist. 
Vaterland.      Amerika. 


45 


Mygale    testacea. 


Tab.  CCCIU.  Fig.  719. 


Vorder-  und  Hinterleib  rostgelb ,  letzterer  aufs 
llostrothe  ziehend ,  ersterer  ziemlich  kreisrund  und 
flachgewölbt*,  Fresszangen  etwas  schwach;  Taster 
und  Beine  lang,  bleich  rostgelb,  dicht  langzottig  be- 
haart. 

Länge  des  Mannes  ohne  Fresszangen  1"  4'". 

Mit  M.  fervida  sehr  verwandt.  Kopf,  Thorax,  Fress- 
tangen, Augenhügel  und  Augenstellung  sind  dieselben  wie 
bei  jener  Art.  Das  Endglied  der  männlichan  Taster  ist 
kurz ,  ziemlich  von  der  Form  der  Pfote  einer  Katze ;  die 
Genitalien  sind  lang,  stopselzieherartig  gewunden,  an  der 
Wurzel  stark  verdickt,  an  der  langen  Endhälfte  oben  bor- 
stenförmig  verdünnt  und  sehr  spitz.  Die  Beine  sind  lang, 
sehr  stark  und  langzottig  behaart,  auf  den  Schenkeln  zwei 
kurzfilzige  Längslinien  und  zwei  solche,  wie  gewöhnlich 
mit  der  Spitze  zusammentreffende ,  auf  den  Knieen ;  die 
zwei  Hinterbeine  sind  die  längsten  und  messen  bei  obiger 
Länge  des  Thiers,  ohne  die  Hüften  2"  5"'.  Die  Spinn- 
warzen     sind    etwas    dünn  und  ebenfalls    behaart. 

Der  Vorderleib  mit  den  Fresszangen  und  der  Hinterleib 
rostgelb,  oben  aufs  Rostrothe  ziehend,  besonders  der  Hin- 
terleib;  Brust,  Hüften,  Taster  und  Beine  ziemlich  gleich- 
massig  hellrostgelb,  fast  ockergelb,  nur  die  Spitzen  der 
Fersen  und  Tarsen  grauweisslich  heller ;  die  Sohlen  der 
Fersen  und  Tarsen  ockergelb,  etwas  blätterig  und  ohne 
Schimmer  irgend  einer  Regenbogenfarbe.  Die  Genitalien 
braunroth. 


46 


Ein  ganz  vollständiges  Exemplar,  das  einzige  das  mir 
vorgekommen  ist,  befindet  sich  in  der  Sammlung  der  Uni- 
versität Erlangen.  Es  findet  sich  nicht  bemerkt ,  in  wel- 
cher Weltzone  diese  Spinne  vorkommt. 


Mygale    Walckenaerii. 

Tab.  CCCIV.  Fig.  720. 


Kaftebraun,  die  langem  Haare  an  der  Spitze 
graugelblich ;  die  Beine  langzottig  behaart,  Fersen 
und  Tarsen  breit,  zwei  Fleckchen  an  der  Spitze  der 
Schienbeine  und  ein  halbrunder  Fleck  an  der  Spitze 
der  Fersen  und  Tarsen  schön  orangeroth. 

Länge  ohne  Fresszange  1". 

Perty  Delect.  anim.  artic.  p.  191.  t.  38.  f.  3- 
Walcl<enaer  Suit.   ä  Buff.  Ins.  ap.  I.  p.  217.  n.  12. 

Ein  schönes  Thier,  von  welchem  nur  das  Weib  be- 
kannt ist,  und  wovon  die  Königliche  Sammlung  in  Mün- 
chen nur  ein  Exemplar  besitzt,  vielleicht  das  einzige,  wel- 
ches bisher  nach  Europa  gebracht  worden  ist. 

Der  Vorderleib  hat  eine  Länge  von  6  Linien  und  ist 
ebensolang  als  der  Hinterleib;  seine  Breite  beträgt  5  Li- 
nien. Er  ist  sehr  flach  gewölbt,  der  Kopf  kaum  etwas 
höher  als  der  Thorax,  beide  mit  wolligen  Haaren  belegt; 
die  Quergrube  auf  dem  Rücken  tief  und  gerade,  mit  ge- 
rundetem Rande ;  die  Querfalten  des  Thorax  breit  und 
ziemlich  tief,  übrigens  ganz  in  gewöhnlicher  Lage.  Der 
Augenhügel  nieder,  vorn  und  hinten  wenig  gerundet;  die 
Beule  hinter  den  Mittelaugen  sich  zwischen  diesen  etwas 
ausspitzend,  an  den  Seiten  etwas  eingedrückt,  und  in  die- 


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47 


sen  Eindrücken  die  Mittelaugen  liegend;  diese  ziemlich 
gross  und  so  weit  von  einander  entfernt  als  der  Durchmes- 
ser eines  Auges  beträgt;  in  gleicher  Entfernung  liegen  die 
vordem  Seitenaugen,  weiter  vorwärts,  und  mit  den  mitt- 
lem eine  Hogenreihe  bildend;  die  hintern  Augen  einander 
sehr  genähert,  schmal,  doch  deutlich  vorstehend.  Die 
Fresszangen  lang,  stark,  dicht  behaart;  die  Fangkralle  sehr 
stark.  Die  Taster  10V2  Linien  lang,  die  vordem  Glieder 
von  gewöhnlicher  Form ,  das  vorletzte  länger  behaart,  da- 
her breiter,  das  Endgelenk  sehr  breit.  Der  Hinterleib  oval, 
nicht  so  dick  als  der  Vorderleib,  zottig  behaart.  Die  Spinn- 
warzen dick  und  ziemlich  lang.  Die  Beine  von  mittlerer 
Länge;  Hüften,  Schenkel,  Kniee  und  Schienbeingelenke 
von  gewöhnlicher  Form,  alle  zottig  mit  langen  Haaren  dicht 
bedeckt;  die  Fersen  und  Tarsen  breit,  merklich  breiter 
als  die  vorhergehenden  Glieder  und  dichter  behaart,  oben 
flach,  mit  gerundeten  Spitzen,  unten  der  bürstenartige  Filz 
sehr  dicht,   dick  und   schillerfarbig. 

Der  ganze  Vorderleib  sammt  den  Fresszangen  dunkel- 
braun, erster  mit  erdfarbig  graugelblichen  Haaren  bedeckt, 
die  dichtem,  vorwärts  stehenden ,  borstenartigen ,  längern 
Haare  des  letztern  röthlichbraun ,  gegen  die  Spitzen  ins 
grauweissliche  übergehend ;  die  Haare  unten  an  den  Fress- 
zangen dunkelziegelroth ;  die  Fangkralle  an  der  Wurzel 
roth,  übrigens  schwarz.  Der  Hinterleib  schön  dunkelbraun, 
die  längern  Haare  ins  Rostrothe  übergehend,  die  Haare 
auf  dem  Bauche,  wie  die  der  Spinnwarzen,  der  Brust  und 
der  Hüften  uuten  tiefer  braunschwarz.  Taster  und  Beine 
kaffebraun,  die  längern  Haare  an  der  Spitze  graugelb, 
1  heil  weise  weisslich  ,  das  Kniegelenk  der  Tarsen  und  Bei- 
ne an  der  Spitze  oben  schmal  orangegelb,  eben  so  die 
Spitze    des    vorletzten    Gelenkes     der    Taster ,    nur    brei- 


48 


ter,  die  Spitze  des  Endgelenkes  aber  mit  einem  aufs  Oran- 
genrothe  ziehenden  halbrunden  grössern  Fleck ;  von  der- 
selben orangegelben  Farbe  zwei  Fleckchen  an  der  Spitze 
der  Schienbeine,  ein  halbrunder  Fleck  an  der  Spitze  der 
Fersen  und  ein  solcher  an  der  Spitze  der  Tarsen ,  letzter 
aber  mit  mehr  rothem  Anstriche.  Der  dichte  Filz  unten 
an  den  Fersen  schillert  in  gewisser  Richtung  bald  aufs 
Grüne,  bald  aufs  Gelbe,  bahl  aufs  Bräunliche,  seltener  aufs 
Pupurrothliche.  Die  Augen  sind  bernsteinfarbig,  die  der 
vordem  Reihe  dunkler  als  die  hintern ,  die  zwei  mittlem 
mit  rothbrauner  Pupille. 

Vaterland.     Brasilien. 


Mygale   ochracea. 

Tab.  CCCIV.   Fig.  721. 


Oben  bräunlich  rostgelb,  unten  dunkler,  ein  Fleck 
vorn  auf  dem  Hinterleib  verloren  rostroth,  die  Spitze 
der  Fersen  und  Tarsen  schmal  gelblich. 

Länge  1". 

Perty  Delect.  anim.  artic.  p.  191.  t.  38.  f.  2. 

JValckenaer  Suit.  ä  Buff.  Ins.  apt,  I.  p.  215.  n.Q. 

Der  Form  nach  in  einiger  Verwandtschaft  mitM.  JVal- 
ckenaerii,  der  Vorderleib  aber  etwas  schmäler,  die  Beine 
bei  weitem  weniger  zottig  behaart,  und  die  Endglieder  die- 
ser nicht  breiter  als  die  Schienbeine.  Der  Vorderleib  hat 
eine  Länge  von  5%  und  eine  Breite  von  4%  Linie.  Die- 
ser ist  flach  gewölbt,  vorn  so  breit  als  hinten,  den  Seiten- 
kanten nach  oval  erweitert  ;  der  Kopf  höher  als  der  Thorax 
gewölbter,  mit  ziemlich  hohem  Augenhügel  und  etwas  klci- 


49 


nen  Augen;  die  Augen  der  vordem  Reihe  einen  starken 
Bogen  beschreibend ,  die  zwei  der  hintern  genähert  und 
mit  den  mittlem  ziemlich  denselben,  doch  einen  etwas  tie- 
fem Bogen  in  entgegengesetzter  Richtung  bildend.  Der 
ganze  Vorderleib  mit  dichter,  seidenartiger  Wolle  bedeckt, 
doch  die  etwas  breiten  Seitenfalten  sichtbar.  Die  Fress- 
zangen nicht  stark,  etwas  zusammengedrückt,  nicht  lang, 
stark  gebogen  und  dicht  mit  Haaren  bedeckt ;  die  Fang- 
kralle stark.  Der  Hinterleib  gewölbt,  oval,  dicht  filzartig 
bebaart  und  mit  langen  Haaren  untermischt.  Die  Spinn- 
warzen von  mittlerer  Länge,  dicht  behaart,  von  den  länge- 
ren Riickenhaaren  ziemlich  bedeckt.  Die  Beine  von  mitt- 
lerer Länge  und  wie  die  Taster  ziemlich  stark  bebaart; 
das  Endglied  der  Taster  und  der  Vorderbeine  etwas  breit, 
das  der  Hinterbeine  schmäler,  der  bürstenartige  Filz  unten 
am  Endglied  der  Taster  und  an  den  Fersen  und  Tarsen 
der  Beine  sehr  dicht  und  mit  nicht  besonders  bemerkba- 
rem Farbenschiller. 

Das  ganze  Thier  bräunlich  ockergelb ,  die  Brust  und 
die  Hüften  unten  so  wie  der  Bauch  stark  aufs  Röstbraune 
ziehend;  die  Spinnwarzen  braun;  vorn  auf  dem  Hinterleibe 
über  der  Einfügung  ein  in  die  Grundfarbe  vertriebener 
Fleck  roströ'thlich  5  die  Fresszangen  unten  wie  gewöhnlich 
mit  dunkelziegelrothen  Haaren  besetzt.  Die  Spitze  der 
Kniee  und  der  Schienbeine  schmal  gelblich ,  die  der  Fer- 
sen und  Tarsen  mit  einem  röthlichgelben,  an  der  äusser- 
sten  Spitze  ins  Weissliche  übergehenden  Fleck,  aber  eben- 
falls nicht  gross. 

Vaterland.     Brasilien. 

Auch  von  dieser  Art  ist  nur  das  Weib  bekannt.  Das 
einzige  Exemplar,  das  mir  bis  jetzt  vorgekommen  ist,  befin- 
det sich  in  der  König!.  Sammlung  in  München. 


50 


M  y  g ;  a  I  e    f  i  m  b  r  i  a  t  a. 

Tab.  CCCV.     Fig.  722. 


üickbeinig,  durchaus  sammetartig  schwarz,  die 
Fransen  um  den  Vorderleib  ziegelroth,  die  langem 
Haare  auf  dem  Hinterleibe  dunkelroth. 

Länge  ohne  Fresszangen   1"  5'". 

Klug.     Königliche  Sammlung  in  Berlin. 

Der  Vorderleib  länglich,  fast  '/5  langer  als  breit,  flach 
gewölbt,  der  Kopf  etwas  höher  als  der  Tborax  und  ziem- 
lich breit,  letzter  mit  oval  gerundeten  Seiten,  grosser  Rük- 
kengrubc  und  deutlichen  Seitenfalten.  Der  Augenhügel  hoch, 
mit  nicht  sehr  grossen  Augen,  die  zwei  mittlem  fast  in 
Augenbreite  von  einander  liegend ,  die  zwei  äussern  ziem- 
lich gleichgross,  das  innere  hintere  klein.  Die  Fresszangen 
gross,  dick  und  stark,  sammetartig  behaart  und  mit  Borsten 
gemischt.  Die  Brust  flach ,  ziemlich  oval ,  vorn  stumpf, 
dicht  wollig  behaart.  Der  Hinterleib  nicht  länger  als  der 
Vorderleib,  nicht  so  dick  als  dieser,  dicht  sammetartig  be- 
haart und  von  langen  Haaren  etwas  zottig.  Die  Spinn- 
warzen dick  und  von  sehr  massiger  Länge.  Taster  und 
Beine  ziemlich  lang  und  dick ,  dicht  sammetartig  behaart 
und  licht  mit  längern  Haaren  gemischt,  die  Sohlen  an  bei- 
den breit  und  dick. 

Das  ganze  Thier  oben  und  unten  tief  sammetartig 
schwarz,  der  Vorderleib  in  gewisser  Richtung  etwas  aufs 
Schwarzrothliche  spielend  *  die  Fransen  am  Rande  des  Tho- 
rax und  am  Vorderrande  des  Kopfes  rosenroth,  ebenso  die 
wolligen  Haare  oben  auf  den  Hüften.  Die  langen  Haare 
des  Hinterleibes  dunkel  karminroth ,  auf  dem  Vordertheil 
über  der  Einlenkung  dunkler  als  die  des  übrigen  Körpers; 


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51 


die  Haarbedeckung  der  Brust  und  der  Hüften  unten  aufs 
RötbÜche,  die  der  Beine  von  den  Knieen  an  etwas  aufs 
Weisliche,  die  längern  Haare  aufs  Röthliche  spielend.  Die 
Sohlen  der  Taster  und  Beine  dunkelbraun.  Alle  Augen 
gelb.      Ein  Weib. 

Vaterland.     Brasilien. 

Ein  schönes  Exemplar,  welches  sich  im  König!.  Mu- 
seum zu  Berlin  befindet,  ist  mit  einem  Transport  von  Blau- 
holz dahin  gebracht  worden. 


Mygale    rufidens. 

Tab.  CCCV.  Fig.  723. 


Gelbbraun,     der    Hinterleib     aufs    Roströthliche 
ziehend ;  die  Fangkrallen  der  Fresszangen  hellrotb. 
Länge  ohne  Fresszangen  S"\ 

Hlug.     Königliche  Sammlung  in  Berlin. 

Der  Vorderleib  nieder  gewölbt,  der  Kopf  nur  wenig 
höher  als  der  Thorax,  beide  wollig  behaart,  letzter  fast 
kreisrund,  mit  wenig  deutlichen  Seitenfalten  und  mit  tiefer, 
schmaler  Rückengrube;  der  Kopf  breit,  mit  etwas  hohem 
fast  rundem  Augenhügel ;  die  Augen  etwas  gedrängt  stehend, 
die  zwei  mittlem  nicht  in  Augenbreite  von  einander  ent- 
fernt. Die  Fresszangen  gross,  dicht  behaart,  und  mit  stei- 
fen gebogenen  Borsten  licht  besetzt.  Die  Brust  länglich, 
etwas  flach,  mit  kurzen  Härchen  bedeckt,  vorn  stumpf, 
hinten  nach  der  Einlenkung  der  Hinterbeine  beiderseits 
etwas  ausgebogen.  Der  Hinterleib  klein,  langzottig  dicht 
behaart,  mit  mässiglangen  etwas  dicken  Spinnwarzen.    Ta- 


52 

ter    und   Beine    ziemlich   dick,   massig   lang,   ziemlich   zottig 
behaart,  mit  breiten ,   dichten  Sohlen. 

Kopf  und  Thorax  gelbbraun,  die  Wolle  aufs  Ocker- 
gelbe ziehend;  die  Fresszangen  von  derselben  Farbe,  an 
der  Spitze  heller,  die  längern  Borsten  gelb;  die  Fangkral- 
len gelblichroth,  an  der  Spitze  dunkler  als  an  der  Wurzel, 
die  Haarfranse  unten  an  den  Fresszangen  hellrostroth,  aufs 
Röthlichgelbe  ziehend.  Der  Hinterleib  gelblich  rostroth, 
der  gelbbraune  Grund  kaum  durchstechend.  Brust,  Taster 
und  Beine  gelbbraun ;  die  zwei  Linien  auf  den  Tastern 
und  Beinen  gelblich  weiss ;  die  Fransen  an  der  Spitze  der 
Schenkel,  Kniee  und  Schienbeine  hellockergelblich,  die 
Spitze  der  Tarsen  graubraun;  die  Sohle  der  Fersen  und 
Tarsen  bräunlich  ockergelb,    ohne  andern  Farbenschimmer. 

Ein  Weibchen.     Das  Manchen  fehlt  noch. 

Vaterland.     Brasilien. 


Mygale   annulipes. 

Tab.  CCCVI.  Fig.  724. 


Braun ,  Beine  und  Taster  braunroth  mit  einem 
schwarzen  Ringe  an  der  Spitze  der  Schenkel,  an  der 
Wurzel  und  Spitze  der  Schienbeine  und  an  der  Spitze 
der  Fersen. 

Länge  ohne  Fresszangen  9"'. 

Klug.     Königliche  Sammlung  in  Berlin. 

Der  Vorderleib  länglich ,  fast  um  l/^  länger  als  breit, 
ziemlich    gewölbt,    mit    deutlichen    Querfalten    des   Thorax 


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53 


und  schmaler  Quergrube  auf  dem  Rucken ;  der  Kopf  merk- 
lich höher  als  der  Thorax,  hinten  schmal,  der  Länge  nach 
etwas  gewölbt.  Der  Augenhügel  oval ,  massig  hoch ;  die 
Augen  der  vordem  Reihe  ziemlich  gross  und  in  glei- 
chen Entfernungen  nicht  ganz  in  Augenbreite  von  einan- 
der abstehend*,  die  zwei  hintern  Augen  mehr  beisammen 
und  gegeneinander  schief  liegend,  das  äussere  ziemlich 
gross,  das  innere  klein,  beide  länglich  oval.  Der  Hinterleib 
dicker  und  länger  als  der  Thorax,  fast  oval.  Taster  massig 
lang,  etwas  dick,  von  gewöhnlicher  Gestalt.  Die  Fresszan- 
gen im  Verhältniss  zum  Vorderleib,  gross  und  stark.  Die 
Beine  massig  lang,  ziemlich  dick,  kurzhaarig,  mit  nicht  er- 
weiterten Sohlen. 

Der  Grund  des  Vorderleibes  dunkel  kastanienbraun, 
erdgelblich  behaart.  Die  Fresszangen  schwarz  mit  braunen 
Längsstreifen,  unten  die  Haare  dunkel  zimmetroth.  Der 
Hinterleib  dunkelbraun  und  wie  der  Thorax  mit  erdgelben 
Haaren  belegt.  Taster  und  Beine  braunroth  mit  gelbbrau- 
nen Sohlen;  vor  der  Spitze  der  Schenkel,  Kniee  und 
Schienbeine,  und  an  der  Wurzel  der  letztern  ein  Ring 
braunschwarz,  auch  die  Spitze  der  Fersen  braun  verdun- 
kelt; die  Behaarung  der  Beine    bräunlichgelb.     Ein  Weib. 

Vaterland.     Neu-Holland,  Van  Diemensland. 


54 


M  y  g  a  1  c    scoparia. 

Tab.    CCCV1.  Fig.  725. 


Vorder-  und  Hinterleib  dunkel  olivenbraun,  letz- 
ter gelblich  rauhborstig ; '  Taster  und  Beine  hellröth- 
lichgeib,  zottig  behaart,  das  Endglied  der  erstem  und 
das  Tarseng^lied  der  letztern  braunschwarz. 

Länge  ohne  Fresszangen  3'". 

Klug.     Königl.  Sammlung  in  Berlin. 

Die  kleinste  der  mir  bekannten  Arten,  von  welcher 
sich  mehrere ,  in  der  Grösse  ziemlich  gleiche  Exemplare 
in  dem  Königl.  Museum  in  Berlin  vorfinden  •  sie  stehen 
mit  keiner  der  andern  Arten  in  Verwandtschaft,  und  kön- 
nen somit  auch  nicht  als  das  junge  Thierchen  zu  irgend 
einer  derselben  angesehen  werden;  alle  vorhandenen  Stücke 
sind  Weibchen. 

Der  Vorderleib  mit  Inbegriff  des  Kopfes  fast  kreis- 
rund, glänzend,  nieder,  doch  mit  deutlichen  Seitenfalten 
und  deutlicher  Unterscheidung  des  Kopfes,  letzter  nicht 
höher  als  der  Thorax.  Die  Augen  in  regelmässiger  Stel- 
lung, der  Augenhügel  nieder.  Die  Fresszangen  stark,  sehr 
glatt  und  glänzend,  gegen  die  Spitze  zu  behaart.  Die  Brust 
breit,  flach  gewölbt,  glänzend,  licht  mit  Härchen  versehen. 
Taster  und  Beine  von  gewöhnlicher  Gestalt,  ziemlich  lang, 
zottig  langhaarig,  die  Sohle  des  Endgliedes  der  Taster  und 
der  Tarsen  der  Beine  etwas  breit,  und  dicht  bürstenartig 
behaart. 

Kopf  und  Thorax  einfarbig  dunkelbraun,  etwas  aufs 
Olivenbraune  ziehend.  Die  Augen  dunkelbernsteinfarbig, 
die  zwei  mittlem  mit  brauner  Pupille.  Die  Fresszangen 
pechbraun,  etwas  aufs  Gelbröthliche  ziehend.  Die  Brust  dun- 


55 


kelbraun.  Taster  nnd  Beine  hellockergelb ,  Hautfarbe  und 
Haare  bis  zum  Endgliede  ganz  gleichfarbig,  das  Endglied 
der  Taster  und  alle  Beine,  sowohl  die  Hautfarbe  als  die 
der  Haare,  schwarzbraun,  eben  so  die  der  Sohle,  letztere 
etwas  aufs  Gelbbrä'unliche  ziehend  und  ohne  Schiller  von 
Irisfarben.  Der  Hinterleib  braun,  die  zottigen  Haare  röth- 
lichgelb ,  dunkler  als  die  der  Reine.  Die  langen  Spinn- 
warzen braun. 

Vaterland.     Brasilien,  Para. 


M  y  g  a  1  e    I  e  p  o  r  i  n  a. 

Tab.  CCCVI.  Fig.  726. 


Vorderleib  braun,  am  Rande  gelblich  behaart; 
Fresszangen  rostgelb ;  Hinterleib  braun ,  aufs  Blaue 
spielend,  röthlichweiss  borstig;  Taster  und  Beine 
braun,  an  den  vordem  Gliedern  gelblich,  alle  braun 
und  gelblich  zottig  behaart. 

Lauge  4%  bis  4%"'. 
Hlug.     Königl.  Sammlung  in  Berlin. 

In  dem  Berliner  Museum  befinden  sich  mehrere  Exem- 
plare, alle  weiblich,  ziemlich  gleichgross  und  von  gleicher 
Färbung. 

Der  Thorax  nieder,  breit,  an  den  Seiten  wenig  ge- 
rundet und  etwas  zottig  behaart;  der  Kopf  höher  als  der 
Thorax,  gewölbt,  glänzend,  lichter  behaart.  Der  Augen- 
hügel deutlich,  doch  nicht  hoch,  oval,  an  der  Vordcrfands- 
kante  beginnend;  die  Augen  in  ganz  regelmässiger  Stel- 
lung.    Die  Fresszangen  stark,  gewölbt,  glänzend,  licht  bor- 


56  _ 

stig.  Die  Brust  sehr  flach  gewölbt,  gross,  fast  oval,  matt- 
glänzend,  licht  mit  Härchen  belegt.  Taster  und  Beine 
ziemlich  lang,  zottig  behaart  und  borstig,  die  Sohle  des 
Endgliedes  der  erstem,  so  wie  der  Fersen  und  Tarsen, 
besonders  der  der  vier  Vorderbeine  ziemlich  breit  und 
dicht  sammethaarig.  Der  Hinterleib  klein,  dicht  behaart, 
überdiess  in  den  Seiten  und  hinten  mit  langen,  zottigen 
Borstenhaaren  versehen.     Die  Spinnwarzen  klein. 

Der  Vorderleib  oben  braun,  am  Rande  die  Wollhär- 
chen  gelblich.  Die  Augen  bernsteinfarbig.  Die  Fress- 
zangen rostgelb  mit  braunrothen  Fangkrallen.  Die  Brust, 
die  Hüften  und  die  vordere  Hälfte  der  Schenkel  ocker- 
gelb, der  übrige  Theil  der  Schenkel  ins  Braune  überge- 
hend, alle  folgende  Glieder  der  Beine  braun  mit  feinen 
gelblichen  Spitzenrändern;  die  Sohle  der  Fersen  und  Tar- 
sen braun,  gelblich  spielend ;  die  Taster  ganz  wie  die  Beine 
gefärbt.  Der  Hinterleib  braun,  die  kürzere  Haarbedeckung 
bläulich  schillernd,  die  längern  Haare  und  Borsten  gelb- 
lich, aufs  Ziegelrothe  ziehend.  Die  Borstenhaare  der  Bei- 
ne von  der  Wurzel  aus  dunkelbraun,  an  der  Endhälfte 
blass  gelblich. 

Vaterland.     Brasilien,  Bahia. 


~- 


57 


Mygale   versicolor. 

Tab.  CCCVII.  Fig.  727. 


Vorderleib  sammetartig  schwarzbraun,  flach,  fast 
kreisrund;  Hinterleib  zottig',  klein,  ziegelroth ;  Taster 
und  Beine  lang,  schwarzbraun,  ziegelrot!]  behaart; 
an  der  Spitze  der  Schienbeine  des  Vorderbeinpaars 
des  Mannes  zwei  gebogene  Sporen. 

Länge  des  Vorderleibes  8%  bis  9"',  des  Hinter- 
leibes 7  bis  8",  der  Vorderbeine  2"  3'",  der  Hinter- 
beine 2"  6   '. 

fValch.  Suit.  ä  Buff.  Ins.   apt.  I.  p.  211.  n.  4. 

Der  Kopf  ziemlich  hoch,  hinten  gegen  die  Kückengrube 
spitz  auslaufend,  auf  dem   Rücken   flach   gewölbt;   der  Tho- 
rax so  breit  als  Kopf  und  Thorax  zusammengenommen  lang, 
dem   Umrisse  nach   ziemlich  kreisrund,    doch   in  den  Seiten 
fast  in  ein  gerundetes  Eck  erweitert,  kaum  ein  wenig  ge- 
wölbt, eher  flach,  mit  breiten,  tiefen  Seitenfalten  und  ei- 
ner  tiefen,    ziemlieh    grossen   Quergrube  auf  dem   Rücken; 
die    ganze   Fläche    des  Vorderleibes    mit  einem   gleichförmi- 
gen Sammet  bedeckt,    und    mit   langen    Randfransen   verse- 
hen.    Der  Augenhügel  fast  kreisrund  oder  halbkugelförmig 
und  hoch ;    die    zwei  Mittelaugen  der  vordem   Reihe  gross, 
kaum  so  weit  von  einander  als  der  Durchmesser  eines  Au- 
ges   ausmacht;    das    äussere    Auge    der -vordem    Reihe    von 
gewöhnlicher  Gestalt  und  Grösse,  etwas  nahe  bei  den  mitt- 
lem,   die  mittlem   hintern   Augen  ziemlich   von   der  Grösse 
der   äussern,    länglich    oval,    und   nahe    bei    diesen  liegend. 
Die  Fresszangen    lang    und    sehr   stark,    dicht  mit  vorwärts 
liegenden    Haaren    bedeckt    und    mit   kräftigen    Fangkrallen. 
IX.    4.  5 


58 


Die  männlichen  Taster  mit  ihrer  Spitze  bis  über  das  Knie- 
gelenk   der    Vorderbeine   reichend,     etwas    dünner    als    die 
Vorderbeine,  von  gewöhnlicher  Gestalt  und   wie  die  Keine 
behaart,     das    Endglied    mit    dichtem    Filze    bedeckt.      Die 
männlichen    Genitalien   sehr   glänzend,    eiförmig,    mit  nicht 
sehr    langem,    wie  ein  Stopselzieher   gewundenem,    Haken. 
Die  behaarte   Brust  nicht  gross.      Der   Hinterleib    des   Man- 
nes klein,  weit  kürzer  als   der  Vorderleib,   oval,  stark  zot- 
tig   behaart,    mit   langen,    kurzhaarigen    Spinnwarzen.      Die 
Beine  etwas  dünn  und  lang,  übrigens  von  nicht  ungewöhn- 
licher Gestalt,  alle  mit  einem   dichten  Sammet  bedeckt  und 
überdiess  lang  zottig  behaart*   der  Sammet  unter  der  Sohle 
der   Tarsen    und    der    Schienbeine    dicht,    schwach    schim- 
mernd  und   die    Tarsen    wenig   erweiternd ;    unten  vor  der 
Spitze    der  Schienbeine   des    ersten    Beinpaars   zwei    haken- 
förmige, lange,  gebogene  Sporen,    der    eine   etwas  kleiner 
als  der  andere,  beide  behaart. 

Der  ganze  Vorderleib  dunkel  schwarzbraun,  die  Haar- 
franse an  den  Seiten  fleischroth  oder  ziegelroth.  Alle  Au- 
gen bernsteingelb,  das  Sehloch  der  mittlem  der  vordem 
Reihe  sebwarz.  Die  schwarzbraunen  Fresszangen  ziegel- 
roth  behaart.  Der  Hinterleib  dunkelbraun,  die.  zottigen 
Haare  ziegelroth  und  unter  diesen  die  braune  Farbe  nur 
durchstechend;  die  Spinnorgane  dunkelbraun.  Die  Beine 
und  Taster  schwarzbraun,  die  längern  Haare  ziegelroth,  auf 
den  Schienbeinen  und  Tarsen  braun  gemischt;  die  Sohlen 
der  Tarsen  und  Schienbeine  bräunlich  ockerfarbig,  und 
ohne  Schimmer  von  Regenbogenfarben.  Die  männlichen 
Genitalien  rothbraun,  mit  kastanienbraunem,  fast  schwarzem 
Haken. 

Die  weibliche  Spinne  ist  mir  noch  nicht  vorgekom- 
men;  nach    IValck.  führt   der  Vorderleib   einen   bouteillen- 


59 


grünen  und  der  Hinterleib  einen  violetten  Schiller;  sie  ist 
etwas  kleiner  als  die  männliche. 

Vaterland.      Brasilien;    nach    IValck.  auch    auf  Gua- 
deloupe und  Martinique. 


Mygale     rosea. 

Tab.  CCCV111.  Fig.  728. 


Vorderleib  nieder  gewölbt,  fast  kreisrund,  sammt 
den  Fresszangen  ziegelroth,  Hinterleib  und  Beine 
ziemlich  von  derselben  Farbe,  mit  braunem  Grunde 
und  schwarzbraunen  Tarsen ;  Brust  und  Hüften  unten 
schwarz;   Fusssohle  gelbbraun. 

Länge  ohne  die  Fresszangen   1"  5'". 
Walch.  Suit.  ä  Buff.  Ins.  apt.  I.  p.  213.  n.  6. 

Rücksichtlich  der  Gestalt  in  grosser  Verwandtschaft 
mit  Myg.  versfcolor,  der  Vorderleib  aber  an  dem  Kopfe 
etwas  schmäler  und  die  Augen  mehr  von  einander  entfernt, 
auch  die  Spinnwarzen  länger.  Die  männlichen  Genitalien 
birnförmig,  lang,  mit  langem,  dünnem,  weniger  gewunde- 
nem Haken 

Der  ganze  Vorderleib  sammt  den  Fresszangen  ziegel- 
roth, rosenroth  spielend,  alle  Augen  gelb,  die  vier  hintern 
heller  als  die  Mittelaugen.  Die  Brust  und  die  Hüften  der 
Beine  und  Taster  unten  schwarz,  mit  rothem  Spitzensaume, 
der  Vordertheil  des  ersten  Hüftengliedes  der  Taster  braun- 
roth,  die  Fransen  an  diesem  und  die  der  Fresszangen  un- 
ten   wie    gewöhnlich    roth.      Der  Hinterleib    zottig,    ziegel 

5* 


60 


roth,  auf  dem  Bauche  ins  Braunschwarze  übergehend.  Ta- 
ster und  Beine  auf  dem  Grunde  braun,  durchaus  ziegel- 
rot!) langzottig  behaart,  der  braune  Grund  nur  durchste- 
chend, die  Haarfranse  an  der  Spitze  der  Glieder  heller, 
fast  rosenroth,  das  Tarsenglied  braunschwarz,  die  licht  ste- 
henden längern  Haare  röthlich;  die  Sohle  an  den  Fersen 
und  Tarsen  dicht  sammetartig,  dunkelgelbbraun,  und  ohne 
Schimmer  von  Regenbogenfarben;  auf  den  Schenkeln, 
Knieen  und  Schienbeinen  die  gewöhnlichen  zwei  Längs- 
linien sehr  deutlich  und  von  röthlichweisser  Farbe.  Die 
männlichen  Genitalien  braunroth,  am  Haken  ins  Schwarze 
übergehend. 

Die  weibliche  Spinne  ist  noch  unbekannt. 

Vaterland.     Chili. 


Mygale     Zebra. 

Tab.  CCCIX.  Fig.  729. 


Dunkelbraun  mit  langen  Spinn  warzen,  auf  dem 
Hinterleibe  sechs  bogige  Querbänder  rostroth,  die 
vordem  davon  in  der  Mitte  durchbrochen. 

Länge  ohne  die  Fresszangen   1"  3'". 

Mygale  zebrata    JValch.   Annales    de  la  Societe  entomol.    IV. 

p.  637.  pl.  19. 
Mygale  Zebra  fValch.  Suit.  ä  Buff.  Ins.  apt.  I.  p.  221.  n.  17- 

Eine  der  schönern  Arten  dieser  Gattung,  von  welcher 
bis  jetzt  nur  die  weibliche  Spinne  bekannt  ist.  Ihr  et- 
was schlanker  Körperbau  und  ihre  langen,  etwas  dünnen 
Beine  machen  sie  der  Form  nach  vor  vielen  andern  Arten 
kenntlich. 


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IX.  4-. 


61 


Der  Vorderleib  hat  eine  Länge  von  8'",  und  eine 
Breite  von  6%-,  dem  Zuge  der  Seitenkanten  nach  ist  er 
ziemlich  oval,  und  im  Ganzen  flach  gewölbt.  Die  Quer- 
grube auf  dem  Rucken  befindet  sich  4%'"  vom  Vorder- 
rande, also  merklich  hinter  der  Mitte  der  Länge;  die  Sei- 
tenfalten liegen  strahlenförmig,  sind  tief  und  laufen  am 
Ende  in  ein  Längsgrübchen  aus,  das  besonders  an  der  hin- 
tern Falte  sich  deutlich  ausnimmt.  Der  Kopf  ist  höher 
und  gewölbter  als  der  Thorax.  Der  Augenhügel  nieder, 
die  zwei  Mittelaugen  an  einer  eiförmigen,  eben  so  weit 
vor-  als  rückwärts  sich  verlängernden,  etwas  deutlicher 
ausgedrückten  Erhöhung  liegend;  die  Augen  etwas  klein, 
die  zwei  mittlem  nicht  in  Augenbreile  von  einander  ent- 
fernt, die  vordem  Seitenaugen  ziemlich  gleich  weit  von 
diesen,  von  derselben  Grösse,  aber  oval  und  mit  diesen 
einen  nicht  besonders  starken  Bogen  beschreibend;  die 
hintern  Augen  eben  so  weit  von  den  vordem  äussern 
entfernt,  beide  eiförmig,  kleiner,  einander  genähert,  und 
nur  durch  einen  schmalen  Zwischenraum  von  einander  un- 
terschieden. Die  Fresszangen  gross,  sehr  stark,  aufliegend 
behaart,  oben  seitwärts  mit  einem  nackten  Streif  der  Länge 
nach.  Die  Taster  fast  doppelt  so  lang  als  der  Thorax,  et- 
was dünn,  die  Hüftenglieder  frei,  die  drei  folgenden  Glie- 
der wie  die  Schenkel,  Kniee  und  Schienbeingelenke  der 
Beine  geformt,  etwas  dünn  behaart,  oben  mit  den  zwei 
nackten  Längsstreifen  wie  bei  diesen j  das  Endglied  gera- 
de, kaum  so  dick  als  das  vorhergehende,  oben  etwas  licht 
behaart,  an  den  Seiten  dichter,  der  Filz  der  Unterseite 
dichter  als  an  den  Tarsen  der  Beine.  Der  Hinterleib  ei- 
förmig, gewölbt,  nicht  länger  als  der  Vorderleib  und  nicht 
so  dick  als  dieser,  mit  sammetartigem  Filze  bedeckt  und 
mit  längern  feinen  Härchen  untermischt.    Die   Spinnwarzen 


m 


im  Verhältniss  anderer  Arten  sehr  lang,  ziemlich  dick, 
licht  etwas  zotlig  behaart.  Die  Beine  lang,  mit  ziemlich 
dicken,  etwas  gebogenen  Schenkeln,  die  folgenden  Glieder 
stufenweise  dünner,  das  Tarsenglied  aller  Beine  dünner 
als  das  Fersenglied;  die  Hüften  unten  dicht  etwas  filzartig 
behaart,  die  Beine  etwas  schwächer  behaart,  auf  den  Schen- 
keln, Knieen  und  Schienbeinen  oben  zwei  nackte  Lä'ngs- 
striche,  die  der  Kniee  geschwungen  gebogen  und  an  der 
Spitze  zusammentreffend;  der  gewöhnliche  bürstenartige 
Filz  unten  an  den  Fersen  und  Tarsen  zwar  dicht,  aber 
ohne  hohem  Farbenschiller. 

Vorderlcib,  Fresszangen,  Hinterleib  und  Beine  oben 
schwarzbraun  oder  vielmehr  dunkelkaffeebraun,  in  gewis- 
ser Richtung  mit  roströthlichem  Anstrich,  auf  den  Fress- 
zangen oben  seitwärts  ein  nackter  Längsstreif  dunkler  und 
glänzend  5  auf  dem  Hinterleibe  oben  und  über  die  Seiten 
hinabziehend  sechs  Querbänder  schön  rostroth;  die  vor- 
dem in  der  Mitte  durchbrochen,  die  hintern  stärker  als 
die  vordem  gebogen.  Die  Unterseite  dunkler,  fast  schwarz, 
die  Fresszangen  aber  unten  mit  der  gewöhnlichen  dunkel- 
rostrothen  Wolle ;  die  nackten  Striche  auf  den  Beinen  et- 
was heller  als  die  Haare,  der  Filz  unten  an  den  Fersen 
und  Tarsen  mit  ockerbräunlichem  Anstriche.  Die  Spinn- 
warzen schwarzbraun.     Alle  Augen  bernsteinfarbig. 

Sie  scheint  in  Hinsicht  der  Rückenbänder  des  Hinter- 
leibes zu  variiren,  wenigstens  sind  die  des  Walckenärschen 
Exemplars  den  braunen  Zwischenräumen  in  Ansehung  der 
Breite  gleich,  bei  meinem  Exemplare  aber  sind  die  rost- 
rothen  Bänder  kaum  halb  so  breit  als  diese. 

Vaterland.     Brasilien. 

Anmerk.  Baron  Walckenär  kennt  nur  das  Weib- 
chen.    Auch   mir   ist   noch  keine  männliche  Spinne  vorge- 


G3 


kommen,    obwohl    die    weibliche   in    den    grössern    Museen 
keine  Seltenheit  ist. 


Mygale    cancerides. 

Tab.  CCCIX.  Fig.  730. 


Gelblich  graubraun,  Brust  und  Bauch  brandschwarz. 
Die  Sohlen  des  Endglieds  der  Taster  und  der  Tarsen 
der  Beine  wenig  erweitert. 

Länge  ohne  die  Fresszangen  kaum  10'". 

Lcttr.  Gen.  crust.  et  ins.   I.  p.  83.  n.  2. 

Der  Vorderleib  nieder,  der  Thorax  kaum  so  hoch  als 
der  Kopf,  beide  dicht  wollig  behaart,  die  Seitenfalten  doch 
deutlich  sichtbar,  an  den  ovalen  Seitenrändern  eine  dichte 
Haarfranse  und  auf  dem  Rücken  die  gewöhnliche  tiefe 
Quergrube.  Der  Augenhügel  ziemlich  hoch  und  oval,  die 
vordere  Augenreihe  stark  gebogen,  nämlich  die  zwei  Mit- 
telaugen dieser  Reihe  mehr  als  gewöhnlich  zurückstehend, 
am  Vorderrande  des  Augenhügels  einige  lange,  rückwärts 
über  den  Hügel  gebogene  Borsten.  Die  Fresszangen  stark 
behaart,  übrigens  von  gewöhnlicher  Gestalt.  Die  Brust 
länglich,  etwas  breit,  ziemlich  flach,  vorn  und  hinten  stumpf, 
daher  etwas  viereckig,  licht  behaart,  raaüglänzend  und  fein 
runzelig.  Der  Hinterleib  klein,  ovalv  lang  behaart,  mit 
ziemlich  langen  dünnen  Spinnwarzen.  Taster  und  Beine 
etwas  stämmig  und  behaart  \  die  Sohle  unten  an  dem  End- 
gliede  der  Taster  dicht  sammetartig  nnd  etwas  erweitert, 
die  der  Fersen  und  Tarsen  der  Beine  von  derselben  Be- 
schaffenheit, aber  weniger  breit. 


64 


Kopf  und  Thorax  gleichfarbig  gelblich  graubraun  oder 
hirschbraun,  die  Fresszangsn  von  derselben  Farbe,  an  der 
Aussenseite  aber  aufs  Weissliche  ziehend,  die  Fransen  un- 
ten an  diesen  und  an  der  vordem  Seiteukante  der  Taster 
etwas  dunkelroth  Die  Brust  und  die  Hüften  unten  braun- 
schwarz. Der  Hinterleib  oben  von  der  Farbe  des  Thorax, 
nur  etwas  mehr  aufs  Gelbliche  ziehend,  unten  auf  dem 
Bauche  aber  schwarz  ;  die  Spinnwarzen  braun.  Die  Augen 
der  vordem  Reihe  mit  dunkelbrauner  Iris,  die  hintern 
braun.  Taster  und  Beine  von  der  Farbe  des  Thorax,  oben 
und  an  den  Seiten  aufs  Weissliche  in  gewisser  Richtung 
spielend,  unten  bräunlich  dunkler*  die  Sohle  des  Endglie- 
des der  Taster,  so  wie  der  Fersen  und  Tarsen  der  Beine 
ockerfarbig  braun,  nur  wenig  und  nur  in  gewisser  Rich- 
tung aufs  Purpurrothe  schimmernd. 
Vaterland.     Brasilien. 

Anmerk,  Das  einzige  Exemplar,  welches  sich  in 
dem  Münchner  Museum  befindet,  ist  ein  Weibchen,  und 
sebeint  vollständig  erwachsen  und  ausgebildet  zu  seyn,  in- 
dem der  Leib  sehr  eingetrocknet  ist,  und  wahrscheinlich 
die  Eier  beim  Fange  schon  abgesetzt  hatte. 

Latreille  macht  uns  mit  dieser  Art  in  seinen  Gen. 
crust.  et  ins.,  ohne  Bezeichnung  irgend  eines  Synonyms 
von  andern  Autoren  bekannt.  Seine  Beschreibung  ist  kurz 
und  lautet:  M.  fusca,  hirta,  pectore  abdomineque  infra  ni- 
gricantibus.  —  Ich  zweifle  nicht,  dass  meine  hier  beschrie- 
bene und  abgebildete  Spinne  dieselbe  ist,  welche  Latreille 
vor  sich  hatte.  Allein  M.  cancerides  Hahn  und  dieselbe 
von  Walckenär  bezeichnen  eine  von  Pallisot  bekannt 
gemachte  Mvgalide,  die  nicht  die  geringste  Verwandtschaft 
mit  der  Latreilleschen  hat,  und  doch  findet  sich  auch  La- 
treille  bei    der   Hahnschen    Spinne    zitirt.     Der  Umstand, 


,  ////'.  rrcx. 


uy ./,  3/  ■  -   //  zina/e 


7 


eA.jcoetm  _'  /ia  ./&£*  -  /f .  taefa  Ar/// 


65 


dass  das  Exemplar,  das  ich  vor  mir  habe,  in  Brasilien  zu 
Hause  ist,  wird  um  so  weniger-  zu  einem  Irrthume  Ver- 
anlassung geben  können,  als  ich  auch  ein  Exemplar  von 
Myg.  cancerides  Walck.  erhalten  habe,  bei  welchem  als 
Wohnort  ebenfalls  Brasilien  angegeben  ist,  sohin  diese  so- 
wohl da,  als  auch  in  St.  Domingo  angetroffen  wird. 


ygale    diversipes. 

Tab.  CCCX.  Fig.  731. 


Dunkelkaffebraun,  die  langem  Haare  des  Hinter- 
leibes, die  Linien  auf  den  Schenkeln,  Knieen,  Schien- 
beinen und  Fersen,  so  wie  ein  Längsfleck  auf  dem 
Tarsengliede  blutroth  ;  die  Fufssohlen  gelbbraun. 

Länge  ohne  die  Fresszangen   1"  4"'. 

Klug.     Königl.  Sammlung  in  Berlin. 

Eine  mit  Mygale  avicularia  sehr  verwandte  Art.  Der 
Vorderleib  hat  dieselbe  Bildung,  nur  ist  der  Augenhügel 
bei  derselben  Augenstellung  etwas  schmäler  oval  und  der 
Kopf  etwas  hoher.  Taster  und  Beine  haben  dasselbe  Län- 
genverhältniss,  sind  eben  so  dick  und  führen  dieselbe  zot- 
tige Behaarung;  die  gewöhnlichen  Linien  auf  den  Beinen 
sind  deutlich  ausgedrückt. 

Das  ganze  Thier  in  Pxücksicht  der  Grundfarbe  dunkel- 
kaffebraun oder  schwarzbraun,  die  Franseneinfassung  des 
Vorderleibes,  die  längern  Haare  auf  den  Fresszangen  und 
des  Hinterleibes  roth,  die  der  Beine  dunkelziegelroth  mit 
kaffebraunen  Haaren  gemischt,  die  Haare  unten  an  den 
Knieen    und    Schienbeinen,    so    wie    die    der    Schenkel    der 


66 


vier  Vorderbeine  an  der  Innenseite  aber  schwarz,  ein 
schmaler  Spitzenrand  der  Schenkel  und  Kniee,  zwei  Fleck- 
chen an  der  Spitze  der  Schienbeine,  ein  etwas  grösseres 
Fleckchen  an  der  Spitze  der  Fersen  und  die  Spitze  der 
Tarsen  röthlicbgelb  ;  die  gewöhnlichen  zwei  Linien  auf  den 
Schenkeln,  Knieen  und  Schienbeinen  der  Taster  und  Bei- 
ne, eine  Linie  auf  den  Fersen  und  ein  Längsdeck  oder 
breiter  Längsstreif  auf  dem  Tarsengliede  blutroth.  Die 
Sohle  des  Endgliedes  der  Taster,  der  Fersen  und  Tarsen 
der  Beine  bräunlichockerfarbig ,  mit  wenig  grünem  und 
rothem  Schimmer. 

Vaterland.     Brasilien,  Bahia. 


Mygale    laeta. 

Tab.  CCCX.  Fig.  732. 


Mäusegrau,  die  langem  Haare  des  Hinterleibes 
ziegelroth,  weiss  spielend;  die  Unterseite  braun- 
schwarz, die  Sohle  der  Beine  dick  und  breit,  grün 
und  roth  schimmernd  •  die  Spitzen  der  Beinglieder 
gelb roth. 

Länge  ohne  die  Fresszangen  fast  1". 

Klug.     Königliche  Sammlung  in  Berlin. 

Der  Vorderleib  länglich,  l/b  länger  als  breit,  ziemlich 
gewölbt,  der  Kopf  wenig  höher  als  der  Thorax,  beide  stark 
seidenartig  wollig,  die  schmale  Bückengrube  und  die  Sei- 
tenfalten fast  ganz  bedeckend ;  der  Augenhügel  nieder,  eben- 
falls wollig;  die  Augen  m  ganz  geregelter, Stellung.  Die 
Fresszangen    stark,    dick,    filzig    behaart    und    borstig.      Die 


'a/y.  CCCM. 


67 


Brust  flach.  Der  Hinterleib  zottig  behaart,  oval,  mit  kur- 
zen Spinnwarzen.  Taster  und  Beine  massig  lang,  zottig 
behaart,  die  Sohle  des  Endgliedes  der  erstem  und  die  der 
Fersen  und  Tarsen  der  letztern  dick,  breit  und  dicht  sam- 
metartig. 

Kopf  und  Thorax  gelbgrau,  die  Seitenwolle  gelblich 
schimmernd,  die  Randwolle  blass  röthlich.  Die  Fresszan- 
gen röthlichgrau.  Der  Hinterleib  röthlichgrau,  die  langern 
Haare  ziegelroth,  auf  dem  Vordertheii  des  Rückens,  beson- 
ders vorn  in  den  Seiten  weisslich  spielend.  Die  Brust,  das 
erste  Hü'ftenglied  unten,  und  der  Bauch  braunschwarz.  Ta- 
ster und  Beine  mäusegrau,  die  Rückeniinien  sehr  fein  und 
röthlichweiss,  zwei  Haarbü'scbchen  an  der  Spitze  der  Schien- 
beine, und  die  Spitze  der  Fersen  und  Tarsen  gelblichroth 
oder  blass  mennigroth;  die  Sohle  der  Taster  und  Beine 
hauptsächlich  grün,  in  gewisser  Richtung  aber  auch  pur- 
purroth  und   gelbroth   sehr  schön  schillernd. 

Vaterland.     Porto-Rico. 


M  y  g  a  1  e    p  1  u  m  i  p  e  s . 

Tab.  CCCXI.  Fig.  733. 


Ockerfarbig  bräunlichgelb,  schwach  rosenröthlich 
spielend,  an  den  Seiten  der  Beine  eine  lange  mäh- 
nenartige Haarfranse. 

Länge  des  Mannes  1 ". 

Hing.     Königliche  Sammlung  in  Berlin. 


08 

Der  Vorderleib  etwas  länger  als  breit,  sehr  flach  ge- 
wölbt, an  den  Seiten  etwas  oval  gerundet  und  mit  einer 
dichten  Franse  rundum  versehen  j  der  Kopf  nur  sehr  we- 
nig höher  als  der  Thorax,  mit  nicht  sehr  hohem  aber  gros- 
sem ovalen  Augenhügel;  die  zwei  Mittelaugen  gross,  ohn- 
gefähr  in  ihrer  Breite  von  einander  entfernt,  die  übrigen 
nahe  an  diesen  etwas  zusammengehäuft  und  von  gewöhn- 
licher Gestalt.  Die  Fresszangen  dünn,  etwas  kurz  und 
nicht  sehr  stark,  oben  zottig  behaart.  Der  Hinterleib  klein, 
stark  zottig  behaart,  mit  behaarten,  ziemlich  langen  Spinn- 
warzen. Die  Taster  und  die  Beine  etwas  lang,  nicht  be- 
sonders dick,  stark  behaart,  die  Haare  an  den  Seiten  aller 
Glieder  eine  lange  Franse  oder  Mähne  vorstellend.  Die 
männlichen  Genitalien  fast  kugelförmig,  mit  dünnem,  sehr 
langem,  blos  sanft  gebogenem  Haken. 

Kopf,  Thorax,  Fresszangen  und  Hinterleib  erdfarbig 
hellbräunlichgelb,  die  Hinterleibshaare  an  der  Spitze  weiss- 
lieh.  Die  Brust  und  die  Hüften  unten  schwarzbraun.  Ta- 
ster und  Beine  von  der  Farbe  des  Vorderleibes,  aber  an 
der  Haarfahne  mit  etwas  rosenröthlichem  Schimmer.  Die 
Fusssohlen  gelbbraun,  der  Länge  nach  bald  grün  bald  pur- 
purroth   spielend,  aber  nicht  besonders   deutlich. 

Ich  kenne  nur  das  eine  im  Berliner  Museum  aufbe- 
wahrte,  ganz  vollständige  Exemplar.    Es  ist  ein  Männchen. 

Vaterland.      Surinam. 


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V. 


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7 


69 


Mygale  drassiformis. 

Tab.  CCCX1.  Fig.  734. 


Gelbbraun,    Taster    und   Beine    dünn    und   etwas 
lang,  alle  mit  ockergelbem  Tarsengliede. 
Länge  des  Weibchens  9'". 

Klag.     Königliche  Sammlung  in  Berlin. 

Thorax  und  Kopf  in  gleicher  Höhe,  beide  massig  aber 
regelmässig  gewölbt,  mit  nicht  sehr  starken  Seitenfalten; 
im  Ganzen  der  Vorderleib  etwas  länglich  mit  oval  gerun- 
deten Seiten,  und  durchsichtiger  Behaarung.  Die  Fress- 
zangen etwas  dünn,  massig  lang,  durchsichtig  behaart.  Die 
Brust  flach,  etwas  glänzend,  schwach  behaart,  ziemlich 
gross,  vorn  stumpf,  hinten  herzförmig  zugespitzt.  Der  Hin- 
terleib länglich,  seidenartig  mit  etwas  kurzen  Haaren  be- 
deckt und  fast  so  dick  als  der  Vorderleib.  Die  Spinnwar- 
zen dünn  und  lang.  Taster  und  Beine  etwas  lang,  dünn, 
nur  die  Schenkel  etwas  verdickt,  alle  Glieder  kurz  seiden- 
artig behaart,  mit  einzelnen  langem,  feinen  Borstchen ;  die 
Sohle  der  Fersen  und  Tarsen  kurz  und  schmal.  Der  Au- 
genhügel nieder:  die  Augen  in  etwas  gedrängter  Stellung, 
die  zwei  mittlem  kaum  in  Augenbreite  von  einander  ent- 
fernt. 

Die  Hautfarbe  des  Thorax  rostbraun,  die  Haarbelegung 
durchsichtig  und  ockergelblich ;  alle  Augen  gelb.  Der  Hin- 
terleib gelbbraun,  unten  mit  stärkerm  ockergelblichen  Schim- 
mer 5  die  Spinnwarzen  braun,  an  der  Spitze  ins  Ockergelbe 
übergehend.      Die    Brust    und    die    Hüften    rostgelb.     Die 


70 


Fresszangen,  Taster  und  Beine  gelbbraun,  das  Endglied 
der  Taster  und  das  Tarsenglied  der  Beine  ockergelb,  die 
Sohle  an  den  Fersen  und  Tarsen  heller  ockergelb,  mit  ei- 
nem rostgelben,  dunklern  Längsstreif  auf  der  Mitte. 

Das  Männchen  ist  etwas  grösser  als  das  Weibchen, 
von  derselben  Gestalt  und  Farbe.  Dessen  Taster  sind  lanj>, 
eben  so  behaart,  die  Genitalien  dünn,  länglich  eiförmig,  in 
einen  langen,  doppelt  gewundenen  Haken  sich  verlängernd. 

Vaterland.     St.  Thomas. 


Mygale    incana. 

Tab.  CCCXII.    Fiff.  735. 


Röthlichbraungrau,  die  Fransen  am  Vorderrande 
des  Kopfes  und  am  Rande  des  Thorax,  sodann  die 
gewöhnlichen  Linien  auf  den  Beinen  zart  rosenröth- 
lich,  die  längern  Haare  des  Hinterleibes  ziegelroth. 

Länge  ohne  die  Fresszangen  1"  1'". 

Klug.     Königliche  Sammlung  in  Berlin. 

Eine  sanft  gefärbte,  schöne  Mygalide. 

Der  Kopf  ziemlich  hoch  und  breit,  mit  ovalem,  ziem- 
lich hohem  Augenhügel;  die  Augen  in  ganz  geregelter  Stel- 
lung, die  zwei  Mittelaugen  fast  in  Augenbreite  von  einan- 
der entfernt  *3  der  Thorax  merklich  niederer  als  der  Kopf, 
hinten  fast  flach,  vorn  breiter  als  hinten,  mit  wenig  ge- 
rundeten Seiten,  tiefer  Rückengrube  und  deutlichen  Sei- 
tenfalten ;  Kopf  und  Thorax  zusammen  fast  xt\  länger  als 
breit,  beide  mit  einem  kurzen,  zarten  Filze  dicht  bedeckt. 
Der  Hinterleib   gewölbt,    etwas    dick,   oval,  mit  demselben 


71 


Filze  wie  der  Thorax  bedeckt  und  licht  mit  längern  Haa- 
ren gemischt.  Die  Spinnwarzen  nicht  sehr  lang,  das  End- 
glied dünn  und  nur  zur  Hälfte  über  den  Hinterleib  vor- 
stehend. Die  Fresszangen  sehr  gross,  filzartig  dicht  be- 
haart und  kurzborstig.  Die  Taster  und  Beine  von  massi- 
ger Länge,  nicht  sehr  dick,  mit  kurzem  Filze  dicht  bedeckt 
und  licht  borstig  behaart;   die   Fusssohlen  wenig  erweitert. 

Der  Vorderleib  sammt  Fresszangen  und  Tastern,  der 
Hinterleib  und  die  Beine  röthlichbraungrau,  oder  zart  mäu- 
segrau ;  die  langen  Fransen  am  Vorderrande  des  Kopfes 
und  die  Fransen  an  dem  Rande  des  Thorax  weisslichrosen- 
roth,  eben  so  die  Haare  oben  auf  den  Hüften  und  vorn 
in  den  Seiten  des  Hinterleibes,  letztere  in  die  graue  Gründ- 
farbe übergehend;  die  Borsten  der  Fresszangen  ziegelroth ; 
die  längern  Haare  des  Hinterleibes  mennigroth,  der  graue 
Grund  stark  dazwischen  vorstechend ;  die  zwei  Längslinien 
auf  den  Schenkeln,  Knieen  und  Schienbeinen  und  ein  ab- 
gekürzter Strich  vorn  auf  den  Fersen  blass  rosenroth,  eben 
so  die  Spitzen  dieser  Glieder  oben.  Die  Fusssohlen  gelb- 
braun. Die  Augen  gelb,  die  vordem  Seitenaugen  ein  we- 
nig dunkler  als  die  andern. 

Der  Mann  ist  noch  unbekannt, 

Vaterland.     St.  Thomas. 


Mygale   plantaris. 

Tab.  CCCXII.  Fig.  736. 


Ockergelb  mit  rosenfarbigem  Anstriche,  die  Fran- 
sen   um   den  Thorax,    die   längern  Haare  des  Hinter- 


72 


leibes  und  die  Spitzen  der  Tarsen  und  Fersen  rosen- 
roth  :   die  Fusssohlen  sehr  breit  und  dick,   graubraun 
mit  purpurfarbigem  und  grünem  Schiller. 
Länge  ohne  die  Fresszangen  6  % '". 

Bing.     Königliche  Sammlung  in  Berlin. 

In    der  Gestalt    hat   sie    grosse    Aehnlichkelt   mit  Mfg. 
aviculan'a,  auch   führt  sie  dieselbe  Behaarung. 

Kopf  und  Thorax  dunkel  ockergelb,    mit  rosenrothen, 
ziemlich    langen    Fransen    an    dem  Seitenrande    des    Thorax. 
Die   Fresszangen  etwas  dunkler  ockergelb,    die  Borsten  auf 
diesen  in  dichter  Stellung  und  ziegelroth.    Die  zottigen  lan- 
gen Haare  des  Hinterleibes  dicht  gestellt,  rosenroth,    vorn 
in    den    Seiten    heller   als    hinten;    die  Spinnwarzen  braun; 
der  Bauch   braunschwarz,   eben  so  die  Brust  und  das  erste 
Hüftenglied  der  Beine   unten,    letzteres   an    der   Spitze    ins 
Rosenröthliche  übergehend.    Taster  und  Beine  dunkelocker- 
gelb,   die   längern  Haare    an    beiden  rosenröthlich,    an  der 
Spitze  der  Schienbeine  oben   zwei  Fleckchen,    ein    grösse- 
res an  der  Spitze  der  Fersen,    und   die   Franse    der  Spitze 
der  Tarsen  rosenroth,    etwas    aufs  Gelbliche  ziehend.     Die 
Sohle    des    Endgliedes    der   Taster   und   solche    der    Fersen 
und   Tarsen    der   Beine   graubraun,    sehr    schon   grün   und 
purpurroth  nach  gewisser  Richtung  schillernd. 

Ein  Weibchen,  wozu  das  Männchen  noch  abgeht. 
Vaterland.     Brasilien. 


I 


% 


j 


73 


Mygale   avicularia. 

Tab.  CCCX1II.    Fig.  737. 


Dunkel  kaffehraun,  dicht  zottig  behaart,  die 
Spitzen  der  Tarsen  ziegelroth ;  der  Filz  unten  an  den 
Fersen  und  Tarsen  dicht  sammetartig,  heller  braun, 
nur  wenig  aufs  liothe  und  Grüne  spielend. 

Läiig-e  des  Weibes  22,  des  Mannes  17'". 

Aranea   avicularia   Linn,     Syst.  nat.   I.   II.    p.    1034.    n.   31. 

Fabr.  Ent.  syst.  II.  p.  424.  n.  63- 
Aranea  vestiaria  Ddgeer  Uebers.  VII.  p.  122.  tab.  38    fig.  8- 
Mygale  avicularia  JLatr.  Gen.  crust.  et  ins.  I.  p.  82. 
tralck.  Suit  ä  Buff.  ins.  apt.  I.  p.  217.  n.  13. 

Im  fünften  Hefte  des  ersten  Bandes  gegenwärtigen 
Werkes  Seite  101  ist  von  dieser  Art  eine  kurze  Defini- 
tion gegeben  und  in  dieser  Charaktere  bezeichnet,  welche 
vielen  Mjgalearten  zukommen,  auch  die  Abbildung  Tab. 
XXV.  Fig.  75.  ist  etwas  mangelhaft,  wenigstens,  nicht  so 
ausgefallen,  dass  damit  Vergleichungen  mehrerer  ähnlicher 
Arten,  was  nicht  wohl  zu  umgehen  ist,  Statt  finden  kön- 
nen. Letzteres  hat  mich  veranlasst,  eine  Abbildung  des 
dem  Werke  noch  abgehenden  Weibes  dieser  Art  hier  bei- 
zufügen. 

Der  Vorderleib  ist  (lach  gewölbt,  breit,  nur  wenig 
länger  als  breit,  an  den  Seiten  gerundet  und  mit  einem 
dichten  Ilaarfilze  bedeckt,  an  den  Seitenkanten  aber  fran- 
senartig stehende,  längere,  feine  Haare;  der  Kopf  höher 
als  der  lirustrücken,  mehr  gewölbt,  im  Verhältniss  des 
letztern  nicht  gross,  hinten  in  einer  tiefen  Quergrube  spitz 
auslaufend;  an  den  Seiten,  gegen  die  Quergrube  strahlen- 
IX.   5.  6 


74 


artig    Hegen  Je,    ziemlich    deutliche,    faltenarlige    Eindrucke, 
aber    den    Seitenrand    nicht    erreichend  :      der    Au£>enhücel 
nicht    dicht   am   Vorderrande    des   Kopfes    beginnend,    viel- 
mehr ein  wenig,   ohngefähr  eine  Viertellinie  davon  entfernt, 
der  Quere   nach   ziemlich   ein  Oval   vorstellend,   etwas   grös- 
ser als   bei   den   meisten   Arten,   nicht   besonders   hoch,   und 
um    die    Mittelaugen    etwas    eingedruckt.      Die    Fresszangen 
stark    und    fast  so   lang  als   die   Breite   des   Kopfes  am   Vor- 
derrande,   überall    von    der   Wurzel    an   dicht   mit  vorwärts 
stehenden    und    nach    der    obern    Wölbung    sich    vorwärts 
krümmenden    Borsten    bedeckt j     die    Fangkralle    lang,    ge- 
krümmt,  nicht  besonders  dick,   sehr  spitz.    Die  Taster   lang, 
dick,   nur  wenig   dünner  als   die  Beine,   dicht  langzottig  be- 
haart,   das    Schenkelglicd    etwas    einwärts    gekrümmt,     das 
Tarscnglied   mit  breiter,   sammetartiger   Sohle.      Die  weich- 
haarige,  meistens   abgeriebene,   glänzende  Brust  flach,   etwas 
länger  als   breit,   ziemlich   gross   und   ohne   Eindrücke.     Der 
Hinterleib   eiförmig,   gewölbt,   dicht  behaart,   die  Haare  lang 
und   zottig.     Die   Spinnwarzen   lang,   ziemlich   dick,   kurzbor- 
stig.     Die    Hüften   der   Beine    unten   fein    und   dicht  seiden- 
artig filzhaarig'    die  Beine   lang,    die    zwei    vordem   ohnge- 
fähr dreimal   so  lang  als   3er  Vorderleib,    die   zwei   Hinter- 
beine   etwas    länger   als    diese,    das    zweite  und   dritte   Paar 
etwas   kürzer,    alle   ziemlich    gleichdick,    durchaus   mit   dicht 
stehenden,   langen  Haaren  bedeckt  und   zottig;   der   Filz   un- 
ten  an    dem    Fersen-   und   Tarsengliede    dicht,    sammetartig, 
meistens,   doch   nur  zufällig,   mehr  oder  weniger   blätterig. 

Der  Mann  hat  verhältnissmässig  etwas  dünnere  und 
längere  Beine,  unten  vor  der  Spitze  an  den  Schienbeinen 
des  ersten  Paars  mit  einem  dicken,  hakenförmig  einwärts 
gekrümmten,  borstigen  Sporn.  Die  Taster  etwas  dünner 
als   beim   Weibe,    das   Endglied   kurz,   dicht,   etwas  filzartig 


75 


behaart,  und  sich  vorn  etwas  theilend ;  die  Genitalien  nicht 
gross,  einwärts  gewölbt,  auswärts  etwas  ausgehöhlt,  mit 
sehr  langem,  dünnem,  gebogenem  Haken. 

Der  Vorderleib  mit  den  Seitenfransen  kaffebraun,  die 
Haarbedeckung  der  Fresszangen  von  derselben  Farbe,  ge- 
wöhnlich etwas  dunkler,  unten  eine  lange,  doppelte  Haar- 
franse dunkel  ziegelroth.  Der  Hinterleib  dunkeler  kaffe- 
braun, auf  dem  Bauch  ins  Schwarze  übergehend,  oben  bei- 
derseits fuchsroth  schimmernd;  die  Spinnwarzen  schwarz- 
braun. Die  Brust  und  die  Hüften  unten  schwärzlich  kaffe- 
braun, das  erste  Hüftenglied  der  Taster  vorn  braunroth, 
mit  ziegelrother,  langer  Haarfranse.  Die  Taster  und  Beine 
kaffebraun,  die  längern  Haare  an  den  Schienbeinen,  Fer- 
sen und  Tarsen,  in  gewisser  Richtung,  etwas  fuchsröthlich 
spielend,  die  Spitzen  der  Tarsen,  sowohl  der  Beine  als 
Taster,  röthel-  oder  ziegelroth,  der  Filz  unten  an  den  Fer- 
sen und  Tarsen  heller  braun,  gewöhnlich  ockerbraun  und 
nur  bei  ganz  unverdorbenen  Exemplaren  etwas  weniges 
aufs  Blaue  oder  Rothe  spielend. 

Der  Mann  hat  ganz  dieselbe  Färbung  wie  das  Weib, 
ist  aber  meistens   etwas   dunkeler. 

Die  vorkommenden  Abarten  beschränken  sich  auf  die 
Färbung  der  Haare,  welche  zuweilen  ins  Hellbraune  über- 
gehen, manchmal  einen  ockergelben  Anstrich  annehmen, 
selten  ganz  hellfarbig  erscheinen,  welches  letztere  nur  dann 
der  Fall  zu  sejn  scheint,  wenn  die  Spinne  ockerartige 
Erde  bewohnt,  mit  welcher  sich  sowohl  der  Grund  als 
auch   die   Haare   ockergelb   färben. 

Vaterland.      Südamerika. 


6* 


76 


M  y  g  a  1  e  h  i  r  s  u  t  i  s  s  i  m  a. 

Tab.  CCCXIV.   Fig.  738. 

CT 


Vorderleib  braun,  Länger  als  breit,  flachgevvölbt, 
Hinterleib    und    Beine    dicht   und    langzottig   behaart, 

gelbbraun,  die  Tarsen  breit,  braun,  mit  braungelben 
Fusssohlen. 

Länge  des  Vorderleibes  9'",  Breite  desselben  8"', 
Länge  des  Hinterleibes  8  bis  9'",  der  Vorderbeine 
1"  11'",  der  Hinterbeine  2"  3". 

Mit  Myg.  avjculan'a  nahe  verwandt,  der  Vorderleib 
aber  etwas  länger  und  etwas  gewölbter,  der  Augenhügel 
merklich  höher,  und  hinten  stärker  kerbartig  eingedrückt, 
zwischen  den  dadurch  sich  bildenden  Backen  eine  rinnen- 
artige tiefe  Furche;  die  Augen  in  derselben  Stellung,  das 
äussere  der  Hinteraugen  aber  grösser  und  das  innere  nä- 
her bei  diesem.  Die  Beine  wie  bei  jener  Art,  fast  noch 
zottiger  behaart. 

Vorderieib  und  Fresszangen  braun,  braungelb  behaart. 
Der  Hinterleib  ebenfalls  braun,  die  Haare  mit  ockergelbem 
Anstriche.  Beine  und  Taster  braun ,  ebenfalls  mit  ocker- 
gelbem Anstriche,  die  Haare  auf  der  Brust  und  den  Hüf- 
ten aufs  Schwärzliche  ziehend;  die  Fusssohlen  blatterig, 
gelbbraun,  ohne  Schimmer;  die  Spitzen  der  Tarsen  schwärz- 
lich braun  mit  etwas  hellerem  Rande.  Die  Augen  braun- 
gelb;  das  innere  der  hintern  Reihe  heller  als  die  andern, 
das  Sehloch   der  Mittelaugen   schwarz. 

Vaterland.      Südamerika. 

Anmerkung.  Ich  habe  bisher  nur  ein  weibliches 
Exemplar  zu   untersuchen   Gelegenheit   erhalten,  wovon  ich 


J 


^s 


*, 


77 


die  beigegebene  Abbildung  entnommen  habe.  Dasselbe  be- 
findet sich  in  der  Sammlung  des  Herrn  J.  Sturm  in  Nürn- 
berg, vielleicht  das  einzige,  das  nach  Europa  gebracht  wor- 
den ist.  Sie  darf  mit  M.  avicularia,  mit  welcher  sie  in 
grosser  Verwandtschaft  steht,  nicht  verwechselt  werden. 


Mygale    anthracina. 

Tab.  CCCXV.  Fig.  739. 


Schwarz,   grauschimmernd,    mit   breiten  braunen 
Sohlen,  der  Vorderleib  nieder,  fast  so  breit  als  lang. 
Länge  ohne  Fresszangen   1"  9'". 

Klug.  Königliche  Sammlung  in  Berlin. 

Der  breite,  niedere,  gewölbte  Kopf  höher  als  der  Tho- 
rax und  wie  dieser  dicht  sammetartig  behaart,  am  Vorder- 
rande des  Kopfes  eine  lange,  dichte,  auf  den  Fresszangen 
<  fliegende  Haarfranse  ;  der  Thorax  fast  so  breit  als  Kopf 
und  dieser  zusammengenommen,  an  den  Seiten  wenig  ge- 
rundet und  mit  einer  Randfranse  versehen.  Die  Riicken- 
grube  gross,  mit  gerundetem  Rande,  im  Innern  behaart; 
die  Seitenfalten  ziemlich  tief  und  breit.  Die  Fresszangen 
sehr  stark,  dicht  mit  Haaren  bedeckt,  an  der  Spitze  die 
Haare  länger  und  die  Fangkrallen  bedeckend.  Die  Brust 
flach  und  behaart.  Der  Hinterleib  fast-so  dick  als  der  Vor- 
derleib, ohngefähr  so  lang  als  dieser,  mit  einem  dichten 
Haarfilze  bedeckt,  sammetartig  schimmernd  und  mit  langern 
Haaren  gemischt.  Die  Spinnwarzen  etwas  kurz,  ziemlich 
dick,  dicht  behaart.  Die  Taster  und  die  Beine  dick,  mit 
dichtem  Filze   bedeckt   und    etwas    zottig  behaart,    auf  den 


78 


Knieen  die  gewöhnlichen  zwei  geschwungenen  nackten 
Längsstreifen  und  auf  den  Schienheinen  die  zwei  gewöhn- 
lichen geraden  Längslinien,  aber  undeutlich;  die  Sohle  der 
Fersen  und  Tarsen  breit,  sehr  dicht  sammetartig  filzig, 
ohne  Schimmer  von  Regenbogenfarben. 

Das  ganze  Thier  schwarz,  in  gewissen  Richtungen 
grauweiss  sammetartig  schimmernd;  die  Franse  am  Vorder- 
rande des  Kopfes  wcisslichgrau,  auch  die  an  den  Seiten- 
kanten von  derselben  Farbe ;  die  Augen  in  nicht  unge- 
wöhnlicher Stellung,  alle  gelb,  die  zwei  mittlem  mit  schwar- 
zer Pupille.  Das  erste  Hüftcnglied  der  Taster  unten  und 
die  Haare  an  der  Spitze  der  Fresszangen  rostroth.  Die 
Sohle  an  den  Fersen  und  Tarsen  dunkelgelbbraun,  heller 
und  dunkler  spielend. 

Eine  schöne  Mjgalide,  von  welcher  nur  das  Weib  be- 
kannt ist. 

Vaterland.     Südamerika,  Montevideo. 


Mygale    fervida. 

Tab.  CCCXVI.  Fig.  740. 


Rostgelb,  aufs  Mennigrothe  ziehend,  eben  so  die 
Fresszangen,  Taster  und  Beine,  letztere  an  der  Spitze 
des  Tarsengliedes  heller  rothgelb. 

Länge  ohne  Fresszangen  14 '". 

Mygale  cancerides  Pcdllsot  de   Beauvois  Ins.  I.  8.  Liv.  35. 

apt.  PI.  III.  Fig.  1. 
Hahn  Monogr.  I.  4. 
fValch.  Suit  ä  Buff.   [ns.  apt.  I.  p.  214.  n.  8- 

Der  Vorderleib    breit,    fast   so    breit   als  lang,    wenig 

gewölbt,  filzartig  behaart,  auf  dem  Rücken  des  Thorax  eine 


/  cccm. 


79 


grosse,  tiefe  Quergrube  mit  ziemlich  tiefen  Falten  an  den 
Seiten,  die  Seiten  den  Kanten  nach  ziemlich  gerundet;  der 
Kopf  etwas  breit,  etwas  hoher  als  der  Thorax,  mit  gros- 
sem Augenhügel ;  letzter  ziemlich  oval,  mit  seichter  Kerb- 
linie hinten  in  der  Mitte;  die  Augen  etwas  klein,  die  der 
vordem  Reihe  in  regelmässiger  Stellung,  nur  etwas  weit 
auseinander,  die  hintern  Augen  paarweise  einander  genä- 
hert, schmal  und  gleichgross.  Die  Fresszangen  gross  und 
stark,  mit  sehr  starken  Fangkrallen,  oben  mit  langen  ge- 
bogenen Haaren  bedeckt.  Die  weiblichen  Taster  lang, 
ganz  von  der  Form  der  Beine,  stark  behaart;  die  Sohle 
des  Endgliedes  breit,  unten  seitwärts  etwas  blatterig.  Der 
Hinterleib  länger  als  der  Vorderleib,  oval  und  langhaarig; 
die  Spinnwarzen  nicht  sehr  lang,  von  nicht  ungewöhnlicher 
Form.  Die  Beine  ziemlich  lang  und  dick,  das  Endpaar  am 
längsten,  1  %  Zoll  lang,  die  zwei  Vorderpaare  etwas  kür- 
zer und  ziemlich  gleichlang,  das  dritte  am  kürzesten,  alle 
stark  behaart,  die  Sohle  der  Fersen,  besonders  der  Tarsen 
breit,  und  unten   stellenweise  blatterig. 

Das  ganze  Thicr  mit  den  Fresszangen,  Tastern  und 
Reinen  rostgelb,  etwas  aufs  Mennigrothe  ziehend;  der  Rauch 
dunkler,  aufs  Bräunliche  gehend;  die  Spitzenfransen  der 
Tarsen  zuerst  rolhlichgelb,  an  der  Spitze  ins  Gelblichweisse 
übergehend  ;  die  Sohle  des  Endgliedes  der  Taster,  der  Fer- 
sen und  Tarsen  der  Reine  ockergelb.  Die  Augen  hell 
bernsteingelb,  die  Pupille  der  vier  Augen  der  vordem 
Reihe   dunkler  als   die   Iris. 

In  dem  ersten  Rande  hat  Hahn  eine  kurze  Beschrei- 
bung der  männlichen  Spinne,  begleitet  mit  der  Abbildung 
Fig.  57.  gegeben  An  letzter  ist  manches  verfehlt  und  die 
Art  nicht  wohl  zu  erkennen.  Die  Hahnische  Abbildungt 
ist    angeblich    von    einem    Exemplar    aus    der    Sturmischen 


so 


Sammlung  in  Nürnberg  entnommen,  allein  die  gegenwar- 
tige Art  befindet  sich  in  der  bezeichneten  Sammlung  nicht, 
sondern  eine  ähnliche,  welche  bei  der  Abbildung  mit  Zu- 
handnahme  der  Pallisotischen  Figur  benutzt  worden  ist.  In 
dem  Berliner  Museum  befindet  sich  diese  Spinne  zu  meh- 
reren Individuen,  alle  Weiber  und  einander  gleichsehend; 
auch  in  dem  Münchner  Museum  ist  ein  solches  aufbewahrt, 
von  welchem  ich  die  hier  beigegebene  Abbildung  entnom- 
men habe.  Die  männliche  Spinne  habe  ich  noch  nie  ge- 
sehen. 

Vaterland.     Südamerika,  Brasilien. 


ygale    Cafreriana. 

Tab.  CCCXVI.  Fig.  741. 


Feuerfarbig   gelbroth,    unten   braunschwarz,    die 
Sohle  der  Fersen  und  Tarsen  braun. 
Län^e  des  Mannes  1"  1'". 

Walck.  Suit  ä  Buff.  Ins.  apt.  I.  p.  225.  n.  21. 

Der  Vorderleib  schmal,  lang,  ziemlich  hoch,  mit  fast 
dachförmig  abfallenden  Seiten;  der  Kopf  nur  wenig  hoher 
als  der  Thorax,  hinten  stark  verschmälert  und  wie  der 
Thorax  dicht  mit  glänzenden  Seidenhärchen  bedeckt.  Der 
Augcnhügel  hoch,  fast  kugelförmig*  die  zwei  Mittelaugen 
ziemlich  gross,  mit  ihrer  Augenbreite  von  einander  ent- 
fernt, alle  übrigen  Augen  diesen  sehr  genähert.  Die  Fress- 
zangen etwas  schmal,  lang,  wie  der  Vorderleib  mit  Seiden- 
härchen   dicht    bedeckt    und    gegen    die  Spitze  zu  mit  wei- 


Cfca.743 


8! 


clien  Borsten  gemischt.  Die  Taster  lang,  das  Endglied 
sehr  klein,  mit  kleinen  kugelförmigen  männlichen  Genita- 
lien und  mit  etwas  gewundenem  feinem  Haken  an  diesen. 
Die  Brust  länglich,  flach  und  dicht  behaart.  Der  Hinler- 
leib klein,  von  gewöhnlicher  Gestalt,  etwas  länglich  und 
zottig  behaart.  Die  Beine  lang,  dicht  mit  Sammethärchen 
bedeckt  und  zugleich  licht,  etwas  zottig  behaart,  die  End- 
glieder stufenweise  dünner,  die  Sohle  der  Fersen  und  Tar- 
sen dicht  sammetartig,  nicht  erweitert,  und  durch  eine 
Rinne   der  Länge   nach   getheilt. 

Kopf,  Thorax,  Fresszangen,  Taster,  Hinterleib  und 
Beine  ungemein  schön  gelbroth,  fast  feuerroth ;  die  Hüf- 
ten unten,  die  Brust  und  der  Bauch  brandfarbig  braun- 
schwarz; die  längern  Haare  auf  dem  Hinterleibe,  an  den 
Tastern  und  Beinen  weisslicb,  auch  bräunlich  spielend  ;  die 
Sohle  des  Endgliedes  der  Taster,  der  Fersen  und  Tarsen 
der  Beine  gelbbraun,  letztere  grün  und  purpurfarbig  spie- 
lend.    Alle  Augen  gelb. 

Nach  JValck  ist  das  Weibchen  von  Farbe  heller  als 
das    Männchen.      Mir  ist  solches   nicht   bekannt. 

Vaterland.      Kap   der  guten   Hoffnung. 


Mygale  funebris. 

Tab.  CCCXY1I.  Fig.  742  foem.  743  pull. 


Dunkelbraun  mit  hellem  Seitenfransen  am  Tho- 
rax; der  Vorderleih  länglich,  mit  gewölbtem,  ziemlich 
hohem  Kopfe:  die  Beine  massig  stark  behaart,  mit 
massig   breiten,    dichtfilzigen   Sohlen    der  Fersen    und 


82 


Tarsen ,     letztere     ockerfarbig     braun     mit     grünem 
Schiller. 

Lcänge  ohne  Fresszangen   12  bis   13'". 

Walch.  Suit  ä  Buff.  Ins.  apt.  I.  p.  22G-  n.  23. 

Der  Vonlerleib  merklich  langer  als  breit,  an  den  Sei- 
ten oval  gerundet,  am  Vorderrande  so  breit  als  am  Hintcr- 
rande;  der  Kopf  länglich,  ziemlich  hoch,  gewölbt,  um  den 
Augenhügel  etwas  flach  gedrückt;  der  Thorax  niederer  als 
der  Kopf,  mit  der  gewohnlichen  gleichbreiten  Quergrube 
und  mit  deutlichen  Seitenfalten ;  der  Seitenrand  ziemlich 
langfransig.  Der  Augenhügel  fast  kreisrund,  ziemlich  hoch, 
fast  einer  Halbkugel  gleich  gestaltet,  etwas  weit  vom  Vor- 
derrande liegend;  die  zwei  Mitlelaugen  gross,  an  einem 
etwas  schwachen  Seiteneindruck,  und  kaum  in  Augenbreile 
von  einander  entfernt;  die  vordem  und  hintern  Seiten- 
augen in  der  Länge  dem  Durchmesser  der  mittlem  gleich, 
schmal  und  ganz  seitwärts  sehend,  die  hintern  Mittelaugen 
klein  und  schmal  länglich.  Die  Fresszangen  sehr  stark, 
gross,  dicht  borstig  behaart,  mit  sehr  starken  Fangkrallen. 
Die  Brust  oval,  vorn  stumpf,  licht  behaart,  kleinhöckerig 
runzelig,  an  den  Seiten  nach  der  Kinlenkung  der  Hüften 
eckig.  Die  Taster  und  Beine  massig  lang  und  massig  dick, 
nicht  sehr  zottig,  doch  dicht  behaart,  die  Sohle  der  End- 
glieder sowohl  an  den  Tastern  als  Beinen  sehr  dicht  sam- 
metartig,  der  Quer  nach  gewölbt  und  von  massiger  Breite. 
Der   Hinterleib  schmaler  als   der  Vorderleib,   länglich   oval. 

Vordcrleib,  Fresszangen,  Taster  und  Beine  oben  gleich- 
farbig dunkelbraun,  die  Fransen  an  den  Seitenkantcn  des 
Thorax  aufs  Grauweissliche  ziehend;  die  Brust,  die  Hüf- 
ten und  die  vordem  Glieder  der  Beine  unten  dunkler 
braun,   fast  dunkelrostbraun  ;   die  längern   Fransen  unten  an 


83 

der  Vorderseite  der  Taster  und  unten  an  den  Fresszangen 
ziegelroth;  die  Sohle  des  Endgliedes  der  Taster,  der  Fer- 
sen und  Tarsen  der  Beine  ockerfarbigbrnun,  in  gewisser 
Richtung  mit  spangrünem  Schiller,  mel  r  an  den  Seiten  als 
auf  der  Mitte.  Der  Hinterleib  dunkelbraun  mit  rostrothen 
Haaren  gemischt.  Die  Augen  bernsteingelb,  die  vordem 
Seitenaugen   und   die   Pupille  der   Mittelaugen   dunkler. 

Die  junge  Spinne  ist  von  Farbe  viel  heller  und  zieht 
aufs  Ockerfarbige,  der  Hinterleib  etwas  aufs  Ockcrgelb- 
liche.  Die  Augen  sind  schwarz,  nur  die  schmale  Iris  der 
vordem   Mittelaugen   und   die   hintern   Mittelaugen   gelb. 

Vaterland.      Kap  der  guten  Hoffnung. 


Mygale     caesia. 

Tab.  CCCXVIl.  Fig.  744. 


Blau,  die  längeren  Haare  an  den  Beinen  gelblich, 
auf  dem  Hinteileibe  drei  Querbänder  bläulichweiss, 
ein  Haarbuschchen  über  den  Spinnwarzen  rostgelb. 

Länge  6'". 

Klug.  Königl.   Sammlung  in  Berlin. 

Sehr  schön,  aber  nur  das  Weibchen  bekannt,  von 
welchem  sich  mehrere  Exemplare  in  o'em  Berliner  Museum 
vorfinden ;   sie  sind   gleichgross   und   gleich   gezeichnet. 

Der  Vorderleib  etwas  nieder  gewölbt,  der  Kopf  hö- 
her als  der  Thorax,  beide  ohne  Glanz  und  mit  weichen 
Härchen  bedeckt;  die  Seitcnfalten  etwas  derb  ausgedrückt, 
die    Rückengruben    tief;    der  Thorax    kurz  oval,    Kopf  und 


84 


Thorax  zusammen  ohngefähr  1  V^mal  so  lang  als  breit.  Der 
Augenhügel  ziemlich  hoch,  oval,  am  Vorderrande  des  Ko- 
pfes beginnend;  die  Augen  in  ganz  regelmässiger  Stellung. 
Die  Fresszangen  gewölbt,  massig  lang,  mit  zarten  Härchen 
bedeckt,  und  dicht  borstig;  die  Fangkralle  stark.  Taster 
und  Beine  von  nicht  ungewöhnlicher  Gestalt  und  Grösse, 
mit  zarten  Härchen  belegt,  und  licht  zottig  borstenhaarig, 
die  Sohle  des  Endgliedes  der  Taster  und  der  Tarsen,  be- 
sonders der  vier  Vorderbeine  breit  und  dicht  sammetartig. 
Der  Hinterleib  länglich,  nicht  dicker  als  der  Vorderleib, 
dicht  behaart,  hinten  etwas  borstig;  die  Spinnwarzen  mas- 
sig lang. 

Die  Haarbedeckung  des  Vorderleibes,  nämlich  die  klei- 
nen Härchen  der  Fresszangen,  Taster  und  Beine  hellblau, 
überall  die  bräunliche  Hautfarbe  etwas  durchscheinend ;  die 
Borstenhaare  an  den  Tastern  und  Leinen,  so  wie  auch  an 
den  Fresszangen  von  der  Wurzel  aus  braun,  an  der  End- 
hälftc  aber  gelblich  ;  die  Sohle  des  Endgliedes  der  Taster, 
der  Fersen  und  Tarsen  der  Beine  blaubräunlich  mit  blauem 
ins  Purpurfarbige  spielendem  Schiller.  Die  Augen  bern- 
steinfarbig. Der  Hinterleib  blau,  oben  mit  drei  bläulich- 
weissen  Querbändern,  und  hinten  noch  die  Spuren  eines 
vierten,  aber  von  einem  länglichen  rostgelben  Haarbüscn- 
chen  durchschnitten  •  der  Bauch  einfarbig  dunkler  blau, 
eben  so  die  Spinnwarzen,  letztere  weisslich  spielend. 

Vaterland.     Westindien,  Portorico. 


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85 


Mygale   ly cosiformis. 

Tab.  CCCXVIII.  Fig.  745. 


Vorder-  und  Hinterleib,  Fresszangen,  Taster  und 
Beine  bräunlich  rostgelb :  die  Fusssoblen  der  Tarsen 
nicht  erweitert:  die  Augenreihen  schmal  hintcrein- 
ander. 

Länge  ohne  Fresszangen   10'". 

Perty.  Königl.  Sammlung  in  München. 

Der  Vorderleib  im  Ganzen  genommen  ziemlich  läng- 
lich, mit  oval  gerundeten  Seiten  des  Thorax,  durchaus  filz- 
artig behaart*  der  Kopf  der  Quer  nach  gewölbt.  Der  Au- 
genhügel ziemlich  ein  Oval  bildend ;  die  Augen  der  vor- 
dem Reihe  gross,  in  gewöhnlicher  Lage  und  von  gewöhn- 
licher Form,  die  hintern  klein,  nahe  an  den  vordem,  be- 
sonders die  zwei  Innern.  Die  Fresszangen  gross,  sehr 
stark,  von  gewöhnlicher  Form  und  ziemlich  langborstig. 
Die  Taster  lang,  so  dick  als  das  dritte  Beinpaar,  behaart, 
die  Sohle  des  Endgliedes  schmal  und  über  die  Breite  des 
Gliedes  kaum  vorstehend.  Der  Hinterleib  oval,  wenig  län- 
ger als  der  Vorderleib,  ziemlich  langhaarig.  Die  Beine 
massig  lang,  nicht  dicht,  filzartig  behaart,  mit  lichtem  län- 
gern Härchen  gemischt;  die  Sohle  der  Tarsen,  wie  bei 
den   Tastern,   nicht  erweitert. 

Der  ganze  Vorderleib  bräunlich  rostgelb,  die  Haut- 
farbe rostroth  durchstechend.  Die  Fresszangen  rostroth, 
aufs  Fuchsrothe  ziehend.  Der  Hinterleib  röthlich  rostgelb, 
unten  fast  etwas  heller  als  oben.  Die  Augen  der  vordem 
Reihe   mit  gelber  Iris  und   schwarzer  Pupille,   die  vier  hin- 


86 

tern  bernsteinfarbig.  Taster  und  Beine  gleichfarbig,  rost- 
rötblich,  die  Kniee,  Schienbeine  und  Fersen  oben  an  der 
Spitze  schmal  weisslichgelb ;  die  Sohle  unten  an  den  Fer- 
sen und  Tarsen   rostgelb. 

Vaterland.      Brasilien. 

Anmerk.  Gegenwärtige  Art  scheint  mit  M.  Pumilio 
Perty  Del.  animal.  nahe  verwandt  zu  seyn,  Grosse  und 
Färbung  der  Augen,  hauptsächlich  aber  der  Umstand,  dass 
Perty  beide  Arten  selbst  unterschieden  und  benannt  hat,  las- 
sen keinen  Zweifel  über  die  richtige  Trennung  beider  übrig. 
Das  Exemplar  von  71/.  Pumilio  ist  nicht  mehr  vorhanden. 


Mygale     detrita. 

Tab.  CCCXVJ1I.  Fig.  746. 


Vorderleib,  Taster  und  Beine  dunkelbraun,  letz- 
tere unten  ockergelb  behaart,  die  Fransen  unten  an 
den  Fresszangen  und  an  den  Hüften  der  Taster  men- 
nigrotli ;  Hinterleib  oben  gelbiöthlich,  unten  brand- 
braun. 

Länge  ohne  Fresszangen  10%'". 

Perty.  Königl.  Sammlung  in  München. 

Von  dieser  in  mancher  Beziehung  sich  auszeichnen- 
den Art  kenne  ich  nur  die  männliche  Spinne,  von  wel- 
cher sich  in  dem  Königl.  Münchner  Kabinette  ein  aufge- 
stecktes Exemplar  vorfindet.  Wenn  Thorax,  Fresszangen, 
Taster  und  Beine  nicht  zufällig  abgerieben  und  besonders 
oben  von  der  Behaarung  entblösst  sind,  so  ist  das  Thier 
fol»endermassen  beschaffen. 


87 


Kopf  und  Thorax  flach  gewölbt  und  gleich  hoch;  er- 
ster   nach    hinten    zu    an   den   Seiten  verschmälert  und  ein- 
gedrückt,    der    Eindruck    eine    mit    Filzhaaren    ausgefüllte 
schiefe   Grube  vorstellend;    der  Thorax    dem  Umrisse  nach 
ziemlich  kreisrund,    mit    einer   Quergrube  auf  dem   Rücken 
und   mit  ziemlich   starken,    mit   Filzhaaren    ausgefüllten   Sei- 
tenfalten   und    mit  Haarfransen    an    den   Seitenkanten,    aber 
nur  tlieilweise  vorhanden.      Die   Augen   in   ganz   regelmässi- 
ger  Stellung  an   dem   ziemlich   grossen   Augenhügel,    letzter 
hinten    deutlich    kerbartig    eingedrückt.       Die    Fresszangen 
lang,    stark    und    mit    liegenden   Maaren    bedeckt,    oben   et- 
was abgerieben.      Die  Taster  dünn,    10  Linien   lang,    oben 
an   den   vordem   Gliedern   abgerieben,   unten   zottig  behaart, 
das    Endglied    kurz,     bürstenartig    behaart,     die    Genitalien 
breit    kugelförmig,     mit    langem,    sehr    dünnem    und    sehr 
spitzem,    etwas  gewundenem   Ilaken.      Der  Hinterleib  nicht 
länger  als   der  Vorderleib,   oval,   lang   zottig   behaart.     (Die 
Spinnwarzen  fehlen.)    Die   Beine  lang  und   dünn,   das   Vor- 
derpaar   1  3/a    Zoll    lang,     hierauf   das    Endpaar,    dann    das 
zweite   und   dritte   stufenweise   etwas  kürzer,    alle   oben  auf 
den   Schenkeln,   Knieen  und   Schienbeinen  abgerieben,    un- 
ten   ziemlich    langhaarig*     die    seidenartigen    Borsten    unten 
an    den  Tarsen    und    Fersen    dicht    und    etwas    breit,    oben 
mit    fransenartigen    Haaren    dicht    bedeckt,    in    welchen   die 
Krallen   versleckt  sind  ;   an   der  Spitze   der  Schienbeine   des 
Vorderpaars  ein   gekrümmter  Sporn. 

Die  Hautfarbe  des  Kopfes,  Thorax,  der  Taster  und 
Beine  schwarzbraun,  die  der  Heine  aufs  Röthliche  ziehend  , 
die  Filzhä'rchen  in  den  Falten  des  Vorderleibes  blassgelb- 
lich, unten  an  den  Tastern  und  Beinen  die  Haare  gelb- 
bräunlich,  von  oben  gesehen  aufs  Röthliche  ziehend,  die 
Spitzen    der    Tarsen    mennigroth.      Die    Fresszangen    bräun- 


88 


lichgelb  behaart,  unten  die  dichten  Fransen,  so  wie  an  der 
Vorderseite  der  Hüften  mennigroth.  Die  Brust  und  die 
Hüften  unten  dunkelbrandbraun.  Der  Hinterleib  oben  und 
in  den  Seiten  röthlichgelb,  eigentlich  hell  fuchsroth ,  vorn 
an  den  Seiten  etwas  heller*  der  Bauch  braun.  Die  Iris 
der  vier  Vorderaugen  und  des  hintern  Seitenauges  dunkel- 
braun, das  innere  Auge  der  vier  hintern  und  das  Sehloch 
der  äussern  bräunlichgelb,  das  der  vier  vordem  schwarz. 
Der  in  den  Haaren  etwas  versteckte  Sporn  der  Vorder- 
beine braun. 

Vaterland.      Brasilien. 


c. 


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89 


Mygale   Javanensis. 

Tab.  CCCXIX.  Fig.  747. 


Der  Thorax  kreisrund,  flachgewölbt,  Hinterleib 
oval,  die  Beine  lang  mit  dicken  Schenkeln,  die  ganze 
Spinne  mit  einem  dichten  Sammet  bedeckt  und  von 
Farbe  gelbbraun ;  die  männlichen  Genitalien  stielar- 
tig, mit  einer  löffeiförmigen  Vertiefung  oben  an  der 
Spitze. 

Länge  des  Mannes  ohne  Fresszangen  2  %  bis 
2%  Zoll. 

fValch.  Suit  a  Buff.  Ins.  apt.  p.  216.  n.  10. 

Der  Kopf  etwas  hoher  als  der  Thorax  und  etwas  ge- 
wölbter, der  Thorax  kreisrund,  am  Hinterrande  wie  ge- 
wöhnlich ausgebogen,  über  den  Rücken  flach  gewölbt,  mit 
seichten  aber  breiten  Seitenfalten.  Der  Augenhügel  ziem- 
lich kreisrund,  etwas  hochgewölbt,  die  zwei  Mittelaugen 
der  vordem  Reihe  kaum  weiter  von  einander  als  der 
Durchmesser  eines  dieser  Augen,  die  vordem  Seitenaugen 
oval,  am  Rande  des  Hügels  und  mit  den  mittlem  eine 
stark  gebogene  Reihe  vorstellend;  die  vier  Hinteraugen 
ziemlich  gleichgross,  die  innern  nur  wenig  kleiner,  alle 
schmal  und  schief  gegen  einander  liegend,  das  äussere  am 
Rande  des  Augenhügcls.  Am  Vorderraude  des  Kopfes  eine 
lange,  und  an  den  Seitenrändern  des  Thorax  eine  kurze 
Haarfranse.  Die  Fresszangen  lang  und  sehr  stark,  gegen 
die  Spitze  hin  langborstig;  die  Fangkrallen  sehr  lang  und 
sehr  stark,  eingezogen  fast  ganz  zwischen  die  langen  Fran- 
sen der  untern  Kanten  versteckt.  Die  Brust  ziemlich  rund. 
IX.   6.  7 


90 


Die  Taster  lang,  merklich  länger  als  Kopf  und  Fresszan- 
gen zusammen,  von  gewöhnlicher  Gestalt,  nur  etwa«  stäm- 
mig ;  die  männlichen  Genitalien  vom  Fudgliede  der  Taster 
aus  vorwärtsstehend,  fast  4  Linien  lang,  dick,  etwas  wal- 
zenförmig, an  der  Spitze  von  unten  aufwärts  gehogen, 
ohen  etwas  seitwärts  schief  abgeschnitten  und  eine  löffei- 
förmige Vertiefung  mit  scharfem  Rande  bildend.  Der  Hin- 
terleib nicht  länger  als  der  Vorderleib,  oval,  hinten  mit 
langen  borstenartigen  Haaren  dicht  besetzt.  Die  Heine 
lane  und  stämmig,  mit  dicken,  an  den  Seiten  etwas  ein- 
gedrückten  Schenkeln,  das  Endpaar  etwas  dünner  als  die 
andern,  besonders  Schienbeine  und  Fersen*  unten  an  den 
Tarsen  und  an  den  Hüften,  Schenkeln  und  Schienbeinen 
der  zwei  vordem  Beinpaare  längere  Haare,  eben  so  unten 
an  der  Spitze  dieser  Glieder  der  vier  Hinterbeine;  der 
dichte  Filz  unten  an  den  Fersen  und  Tarsen  ohne  merk- 
lichen Schimmer  höherer  Farben.  Das  ganze  Thier  sammt 
den  Beinen  mit  einem  gleichartigen  dichten,  sehr  schönen 
Sammet  bedeckt,  und  sammetartig  schimmernd,  nur  die 
männlichen  Genitalien  und  die  Fangkrallen  der  Fresszan- 
gen  nackt. 

Vorder-  nnd  Hinterleib,  Fresszangen,  Taster  und  Heine 
gleichfarbig  gelbbraun,  der  Fransensaum  am  Thorax  etwas 
heller,  die  langen  Fransen  unten  an  den  Fresszangen  und 
an  den  Hüften  der  Taster  dunkel  weinroth,  der  Hlz  un- 
ten an  den  Fersen  und  Tarsen  vom  Gelbbraunen  aufs 
Ockergelbe  ziehend.  Die  zu  ei  Mittelaugen  dunkelbern- 
steinfarbig  mit  hellerer  Iris,  die  übrigen  Augen  gelb.  Die 
männlichen    Genitalien   dunkelrothbraun. 

Vaterland.      Java. 


N 


91 


Mygale    B  1  o  n  d  i  i . 

Tab.  CCCXX.  Fig.  748. 


Vorderleib  röthlicli  gelbbraun,  der  Kopf  etwas 
dunkler;  Hinterleib  gelbbräunlich,  in  den  Seiten  hel- 
ler* Fresszangen  dunkel  braunroth;  Beine  und  Taster 
ockergelb  mit  röthlichem  Anstriche,  an  den  Schen- 
keln und  Hüften  ins  Braunrothe  übergehend. 

Länge  ohne  die  Fresszangen  1"  10"'. 

JLatr.  Gen.  crust.  et  ins.  I.  p.  83-  n.  3.  t.  5.  f.  1. 
fValck.  Suit  ä  Buff.  Ins.  apt.  I.  p.  210-  n.  3. 

Der  Kopf  breit  und  gewölbt,  mit  ziemlich  hohem  Au- 
genhügel ;  der  Thorax  breit,  ziemlich  gewölbt,  an  den  Sei- 
ten gerundet,  auf  dem  Rücken  die  Quergrube  tief  und  fast 
oval,  die  Seitenkanten  und  der  Vorderrand  des  Kopfes 
mit  weichen  Härchen  fransenartig  gesäumt.  Der  Hinter- 
leib gross,  verkehrt  eiförmig,  ohngefä'hr  so  dick  als  die 
Breite  des  Vorderleibes,  durchaus  mit  weichen  Haaren  und 
Borsten  dicht  besetzt;  die  Spinnwarzen  lang,  nicht  behaart. 
Die  Fresszangen  sehr  stark,  mit  sehr  langer  Fangkralle, 
auf  dem  Rücken  mit  langen  Borsten  belegt.  Taster  und 
Beine  von  massiger  Länge,  nicht  besonders  dick,  mit  wei- 
chen Haaren  und  Borsten  dicht  besetzt.  Brust  und  Hüf- 
ten ebenfalls  weichhaarig. 

Der  Vorderleib  röthlichbraun,  aufs  Gelbliche  ziehend, 
der  Kopf  verloren  dunkler,  mit  einem  breiten,  hellgelb- 
lichen Saume  am  Vorderrande.  Brust  und  Fresszaugen 
dunkel  rothbraun,  letztere  auf  dem  Rücken  heller  als  an 
den  Seiten.  Der  Hinterleib  braun,  in  den  Seiten  heller, 
ins    Gelbliche    übergehend;    der    Bauch    bra'unlichgelb;    die 

7* 


92 


Spinnwarzen  gelblich,  auf  dem  Rücken  bräunlich.  Hüften 
und  Schenkel  braunroth,  letztere  unten  verloren  gelblich  5 
Kniegelenke  und  die  folgenden  Beinglieder  ockergelb,  mit 
etwas  röthlichem  Anstriche.  Alle  längeren  Borsten  und 
Haare  weisslich. 

Vaterland.  Südamerika.  Das  hier  abgebildete  Ex- 
emplar ist  aus   Brasilien. 

Anmerk.  Ich  bin  ungewiss,  ob  nicht  M.  Javanensis 
und  717.  Blondii  eine  und  dieselbe  Art  sind,  und  ob  nicht 
vielleicht  das  irrig  aufgezeichnete  Vaterland  der  einen  oder 
der  andern  zu  einer  Trennung  Veranlassung  gegeben  hat. 
Es  ist  mir  von  jeder  dieser  beiden  Arten  nur  ein  Exem- 
plar vorgekommen,  wovon  sich  das  eine,  nämlich  das  von 
M.  Javanensis,  in  der  schönen  Sammlung  des  Herrn  J. 
Sturm  in  Nürnberg,  das  andere  in  dem  Königlichen  Mu- 
seum in  München  befindet,  ersteres  ist  aufgesteckt,  das  an- 
dere in  Weingeist  aufbewahrt.  In  eine  genaue  Verglei- 
chung  dieser  ausserordentlich  verwandten  Spinnen  konnte 
ich  mich  nicht  einlassen,  indem  ich  solche  nicht  zu  glei- 
cher Zeit  vor  mir  und  die  erstere  mehrere  Jahre  später 
zu  uniersuchen  und  abzubilden  Gelegenheit  hatte.  Was  in- 
dessen meine  Aufzeichnung  der  Augenstellung  angeht,  so 
stehen  diese  mit  den  von  Herrn  v.  TValckenatr  bezeichne- 
ten Charakteren  in  umgekehrtem  Verhältniss.  Merkwürdig 
ist  die  Bildung  der  männlichen  Genitalien,  die  mit  keiner 
der  übrigen  Mjgalidenarten  übereinstimmt,  vielmehr  we- 
sentlich davon  abweicht,  und,  besonders  wenn  sich  beide 
Arten  als  wirklich  verschieden  bestätigen  sollten,  auf  ein 
neues   Genus   hindeuten. 

J)as  von  Hahn  unter  Fig.  22.  abgebildete  Weibchen 
gehört  nicht   hierher,   sondern  zur  folgenden   Art. 


93 


Mygale    ursina. 

Tab.  CCCXXI.  Fig.  749. 


Herr  Doktor  Hahn  hat  die  weibliche  Spinne  dieser 
Art  im  ersten  Bande  Seite  25.  unter  der  Benennung  My- 
gale Blondii  nur  mit  zwei  Zeilen  beschrieben  und  un- 
ter Fig.  22.  eine  Abbildung  davon  gegeben.  Die  männ- 
liche Spinne  weicht  etwas  ab  und  ist  folgendermassen  be- 
schaffen : 

Sie  ist  schlanker  gebaut,  hat  einen  kleinern  Hinter- 
leib und  verhältnissmässig  weit  längere  Beine.  Der  Vor- 
derleib ist  mit  einem  sammetbraunen,  gelblich  schimmern- 
den, seidenartigen  Filze  bedeckt,  an  den  Seitenrändern  und 
an  dem  Vorderrande  des  Kopfes  aber  befindet  sich  ein 
Saum  fransenartiger  fuchsrother  Haare.  Die  starken  Fress- 
zangen sind  mit  vorwärts  liegenden,  nach  dem  Rücken  ge- 
krümmten, langen,  braunen,  oben  aufs  Fuchsröthliche  zie- 
henden, borstenartigen  Haaren  dicht  bedeckt,  unten  an  der 
Scheide  aber  mit  rostrothen  Haaren  eben  so  dicht  besetzt, 
zwischen  welchen  die  Fangkralle  etwas  versteckt  ist.  Die 
Brust  ist  dunkelkaffebraun,  der  Hinterleib  langhaarig,  oben 
fuchsroth :  unten  sind  die  Haare  länger  und  heller  fuchs- 
roth,  an  der  Spitze  ins  Ockergelbliche  übergehend,  die 
langen  Spinnwarzen  dunkelbraun.  Die  Taster  und  die 
Beine  haben  eine  gleichmässig  braune  Farbe,  und  einen 
schmalen  weisslichen  Spitzenrand  der  Glieder,  die  längern 
Haare  aber  ziehen  aufs  Fuchsröthliche;  die  untere  Haar- 
bedeckung der  Hüften  und  Schenkel  sind  kaffebraun,  die 
sammetartige  Sohle  der  Fersen  und  Schienbeine  dunkel- 
rostbraun, und  der  die  innere  Seite  der  Schenkel  der  Hin- 


91 


terbeine  bedeckende  sammetartige  Filz  von  derselben  Farbe, 
nur  etwas  heller;  unten  vor  der  Spitze  der  Schienbeine 
des  vordem  Beinpaars  befinden  sich  zwei  dicke  gebogene 
Sporen,  wovon  der  kleinere  in  den  Horsten  versteckt  ist. 
Das  kurze  Endglied  der  Taster  ist  braunroth,  mit  ziemlich 
freien  Genitalien;  diese  sind  röthlichschwarz  und  führen 
an  der  Innenseite  einen  rüthlichen  Streif;  der  Haken  ist 
ziemlich   lang,   gewunden  und   sehr  spitz. 

Die  Grösse  ist  ansehnlich,  sie  beträgt  in  der  Länge, 
ohne  Einrechnung  der  Fresszangen,  2   Zoll. 

Vaterland.  Noch  ungewiss,  wahrscheinlich  Süd- 
amerika. 


Mygale    convexa. 

Tab.  CCCXX1I.  Fig.  750. 


Vorderleib  an  den  Seiten  wellenrandig,  andert- 
halbmal so  lang  als  breit,  kastanienbraun,  meist  mit 
gelbbraunem  Filze  bedeckt;  Hinterleib  gelbbraun; 
Beine  lang,  kastanienbraun,  ebenfalls  gelbbraun  fil- 
zig und  behaart.     Die  Augen  gelb. 

Länge  des  Vorderleibes  9'",  dessen  Breite  7'", 
der  Spinne  ohne  Fresszangen   1"  S"\ 

Das  einzige  mir  bisher  vorgekommene  Individuum  die- 
ser Art  befindet  sich   in  der  Sammlung  des   Herrn   Profes- 
sors   Martius   in    Erlangen;    es    ist   eine    weibliche  Spinne, 
*n  alt  und  stellenweise  abgerieben. 


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95 


Der  Vorderleib  ist  im  Verhältnis.«;  zur  Breite  sehr  lang, 
ziemlich  gleich  breit,  an  den  Seiten  wellenrandig  einge- 
drückt. Der  Kopf  ist  lang,  der  Länge  nach  gewölbt,  mit 
einer  Längsfalte  an  den  Seiten,  mit  der  Scheidungsfalte 
gleichlaufend,  daher  der  Rücken  schmäler  als  gewöhnlich; 
der  Thorax  ist  ebenfalls  ziemlich  gewölbt,  doch  nicht  so 
hoch  als  der  Kopf,  mit  breiten  und  ziemlich  tiefen  Seiten- 
falten, gegen  die  halbmondförmige  Rückengrube  ziehend. 
Der  Augenhügel  formirt  der  Quere  nach  ein  Oval,  ist 
ziemlich  hoch,  hinter  den  Mitlelaugen  kugelförmig  gewölbt, 
mit  einer  hinten  und  vorn  abgekürzten  schwachen  Längs- 
kerbe, der  Vordertheil  der  Fläche  sich  in  den  Vorderrand 
des  Kopfes  verlierend;  die  zwei  Mittelaugen  stehen  ohn- 
gefähr  so  weit  auseinander,  als  ihr  halber  Durchmesser 
ausmacht  ,*  die  Seitenaugen  haben  die  gewöhnliche  Stellung 
und  Form,  die  iunern  hintern  Augen  aber  sind  sehr  fein 
und  länglich,  fast  strich  form  ig.  Die  Fresszangen  sind  stark, 
an  den  Seiten  schmal,  gedrückt,  hochgewölbt  und  mit  Filze 
bedeckt,  dabei  kurzborstig,  unten  die  Haare  länger.  Die 
Brust  ist  flach  und  mit  kurzem  Filze  bedeckt.  Der  Hin- 
lerleib führt  unten  denselben  Filz,  er  ist  dicker  und  län- 
ger als  der  Vorderleib,  gewölbt,  eiförmig,  mit  langen,  et- 
was dünnen  Spinnwarzen.  Die  Beine  und  die  Taster  ha- 
ben nichts  Ungewöhnliches,  <las  erste  und  Endpaar  der 
Beine  ziemlich  gleiche  Län^e,  das  zweite  und  dritte  sind 
stufenweise  etwas  länger  als  die  vordem*  die  Sohle  der 
Tarsen  und  Fersen  ist  theilweise  etwas  blatterig  und  ziem- 
lich  breit. 

Die  Bedeckung,  in  Filz  und  Haaren  bestehend,  ist 
ein  ockerfarbiges  Braun,  überall  gleich,  nur  an  der  Spitze 
der  Fresszangen  und  unten  an  diesen  aufs  Dunkelweinro- 
the   ziehend.      Die  Hautfarbe  zeigt  sich  überall  gleich  dun- 


96 


kel  rothbraun,    scheint   aber   bei  nicht  verletzten   Exempla- 
ren durchaus  mit  dem  gelbbraunen  Filze  bedeckt  zu  sevn. 
Vaterland.     Unbekannt. 


Mygale    felina. 

Tab.  CCCXXII.  Fig.  751.  a. 


Vorderleib  länger  als  breit,  auf  dem  Kopfe  eine 
Grube,  und  hinten  auf  dem  Augenhügel  eine  herz- 
förmige Beule-  die  Filzbedeckung  geiblichbraun,  der 
Hinterleib  oben  ockergelblich,  in  den  Seiten  und  un- 
ten dunkler. 

Länge  des  Vorderleibes  4'",  dessen  Breite  3%, 
der  Spinne  ohne  Fresszangen  9'". 

Aus  der  Sammlung  der  Universität  Erlangen,  worin 
die  einzige  weibliche  Spinne,  die  ich  kenne,  sich  aufbe- 
wahrt vorfindet. 

Eine  der  kleinsten  Vogelspinnen  und  vielleicht  das 
Junge  zu  irgend  einer  unbekannten  Art.  Der  Vorderleib 
ist  etwas  länger  als  breit,  in  den  Seiten  dem  Umrisse  nach 
wenig  gerundet,  fast  gerade  und  gegen  den  Hinterrand 
und  gegen  den  Kopf  etwas  einwärts  gerundet;  der  Kopf 
ist  merklich  höher  als  der  Thorax,  an  den  Seiten  einge- 
drückt, oben  hinter  dem  Augenhügel  etwas  flach  und  mit 
einer  muschelförmigen  Rückengrube  versehen;  der  Thorax 
wölbt  sich  ziemlich,  und  ist  nach  der  Richtung  der  etwas 
tiefen  Seitenfalten  etwas  rippig;  die  schmale,  tiefe  Rücken- 
grube  ist   mit   einer    Aushöhlung    umgeben.      Der    Augen- 


97 


hügel  verliert  sich  yorn  in  den  Vorderrand  des  Kopfes, 
ist  im  Uebrigen  ziemlich  oval  und  hoch;  hinter  den  Mit- 
telaugen liegt  eine  herzförmige  Keule,  mit  der  Spitze  zwi- 
schen die  Augen  eingreifend.  Die  Augen  stehen  regel- 
mässig, die  zwei  mittlem  so  weit  von  einander,  als  der 
Durchmesser  eines  Mittelaugcs  ausmacht.  Die  Fresszangen 
sind  zw?r  stark,  aber  von  massiger  Länge  und  mit  Bor- 
sten dicht  belebt.  Der  Hinterleib  ist  oval,  dicht  mit  Filz 
bedeckt,  und  mit  etwas  kurzen  Spinnwarzen  versehen.  Ta- 
ster und  Beine  sind  nicht  sehr  lang,  zottig  behaart,  die 
Sohle  des  Endgliedes  der  Taster  und  der  Tarsen  der 
Beine,  so  wie  die  der  Fersen  der  vier  Vorderbeine  sehr 
breit  und   dicht  sammetartig. 

Dem  Vorderleibe  fehlt  die  Filzbedeckung,  sie  ist  dem 
Anscheine  nach  abgerieben,  und  von  Farbe  glänzend  rost- 
roth.  Der  Filz  des  Hinterleibes  ist  ockergelb,  in  den  Sei- 
ten und  unten,  so  wie  auch  auf  der  Brust  bräunlich  ver- 
dunkelt. Die  Bedeckung  der  Fresszangen  und  der  Beine 
sammt  den  zottigen  Haaren  zieht  aufs  Gelbbraune,  die 
Sohlen  der  Fersen  und  Tarsen  sind  oben  etwas  dunkler, 
unten  ziemlich   einfarbig  ockergelb. 

Vaterland.      Unbekannt. 


98 


Actinopus    Caffrus. 

Tab.  CCCXX1II.  Fig.  751.  b. 


Glänzend,  kastanienbraun,  unten  bräunlichgelb, 
die  Schienbeine  des  dritten  Beinpaars  sehr  kurz,  nicht 
so  lang:  als  dick. 

Länge  ohne  Fresszangen   12'". 

Klug.  Königl.  Sammlung'  in  Berlin. 

Der  Kopf  gross,  hoch,  der  Länge  nach  gewölbt,  und 
sehr  glänzend,  vor  und  hinter  den  Augen  mit  steifen  Bor- 
sten besetzt;  der  Augenhügel  sehr  nieder,  kaum  von  der 
Kopffläche  unterschieden  •  die  vier  Vorderaugen  und  die 
vier  Hinteraugen  in  geraden  Reihen  liegend,  die  vordem 
in  dem  Durchmesser  eines  Mittelauges  w>  n  einander  ent- 
fernt;  die  vordere  Reihe  nahe  über  dem  Vorderrande,  die 
hintern  den  vordem  in  kaum  Augenbreite  genähert.  Der 
Thorax  niederer  als  der  Kopf,  ebenfalls  sehr  glänzend,  mit 
einer  mondfö'rmigen,  tiefen  Rückengrube.  Der  Hinterleib 
ohne  besonderes  Merkmal.  Die  Brust  glänzend,  lang,  drei- 
eckig, vorn  in  einen  kegelförmigen  Fortsatz  verlängert,  am 
Hinterrande  etwas  gerundet.  Die  Beine  dick,  glänzend, 
das  Endpaar  am  längsten,  die  Schienbeine  des  dritten 
Paars  sehr  kurz,  nur  halb  so  lang  als  dick,  die  Schien- 
beine und  Fersen  der  zwei  Vorderpaare  an  der  vordem 
Seite  und  unten  dicht  gekörnt.  Fresszangen  und  Taster 
etwas   dick,  glänzend,   übrigens   ohne   Auszeichnung. 

Vorderleib,  Taster,  Fresszsngen  und  Beine  kastanien- 
braun oder  rothbraun;  die  Brust,  die  Hüften  unten  und 
die  Schenkel  unten  braungelb,  in  die  kastanienbraune  Farbe 


J£^  CCCXffl. 


• 


JZZ^.ysz. 


••  •• 

-    •  •     f 


753. 


-^ha. .  7S/" * <J&c/v  '9t  r/t/td   ^Wa&frud  j/&&?ns. 


JX.fi. 


72/ 


99 


nach   oben  übergehend.     Der  Hinterleib   braun,   die   Augen 
gelb.      Ein   Weibchen. 

Vaterland.      Das   Ca»  der  guten   Hoffnung. 


Actinopus   loricatus. 

Tab.  CCCXX11I.  Fig.  752. 


Vorderleib,  Taster  und  Beine  dunkel  kastanien- 
braun, Hinterleib  schwarz,  auf  dem  Rücken  kurz  oval 
schildförmig,  mit  Fransen  an  dem  Schildrande,  der 
Schild  dicht  strahlig  gerippt,  die  Rippen  an  den  Sei- 
ten fortsetzend. 

Länge  ohne  Fresszangen   10  Vi'". 
Klug.  Königl.  Sammlung  in  Berlin. 

Der  Vorderleib  ziemlich  vom  Baue  wie  bei  A.  caf- 
frus,  aber  der  Thorax  etwas  breiter,  und  die  Augen  auf 
sehr  niederm  Hügel  weit  vom  Vorderrande  des  Kopfes 
entfernt  und  merklich  weiter  der  Quere  nach  auseinander- 
liegend. Die  Fresszangen  wie  bei  jenem,  nur  stärker  und 
zwar  von  der  Wurzel  an  bis  zur  Spitze  behaart.  Die  Brust 
lang,  vorn  ebenfalls  in  eine  kegelförmige  Spitze  verlängert, 
hinten  beiderseits  schief  ausgebogen  und  spitz  ausgehend. 
Taster  und  Beine  etwas  kurz  und  stämmig,  die  Schien- 
beine der  zwei  Vorderpaare  unten  gezähnelt,  die  des  drit- 
ten Paars  etwas  länger  als  dick,  oben  an  der  Wurzel  tief 
eingedrückt.  Der  Hinterleib  dick,  auf  dem  Rücken  schief 
abgeschnitten,  die  Abschniltsfläche  dem  Umrisse  nach  kurz 
oval,  fast  rund,  am  Bande  etwas  geschärft  und  mit  einer 
Haarfranse  rundum   versehen,    im   Innern    fast  halbkugelför- 


100 


mig  gewölbt,  in  der  Mitte  zwei  ovale,  in  ihrer  Tiefe  ebene 
Gruben  neben  einander  liegend,  hinter  diesen  in  dersel- 
ben Richtung  zwei  kleinere,  und  hinten  nahe  an  letztern 
wieder  zwei  kleinere  durch  eine  Linie  gewissermassen  ver- 
bunden; die  übrige  Fläche  strahlenartig  gerippt,  die  Rip- 
pen über  die  Seiten  bis  zum  Rauchrande  fortsetzend.  Die 
Spinnwarzen   dick,   glänzend,  kurz,  breit  gedrückt. 

Vorderleib,  Fresszangen,  Taster  und  Beine  dunkel  ka- 
stanienbraun, die  Brust,  die  Hüften  unten  und  die  Beine 
unten  bra'unlichgelb,  an  den  Seiten  der  letztern  in  die 
Grundfarbe  übergehend.  Der  Hinterleib  braunschwarz,  am 
Vorderrande  und  auf  dem  Bauche  gelblichbraun ;  die  Spinn- 
warzen gelb.   —    Ein  Weibchen. 

Vaterland.     Mexico. 


101 


Actin  opus   tarsalis. 

Tab.  CCCXXIII.  Fig.  753. 


Vorderleib  sammt  Fresszangen  braunschwarz, 
Hinterleib  braun  ;  Taster  und  Beine  lang,  rostbraun, 
mit  rotherelben  Fersen  und  Tarsen  :  die  drei  Seiten- 
äugen  weit  von  den  zwei  Mittelaugen. 

Länge  ohne  Fresszangen  22/3'". 

Perty.  Delect.  anira.  art.  p.   199-  tab.  39-  f.  6- 

In  Ansehung  der  Gestalt  mit  A.  longipalpis  in  ziem- 
lich naher  Verwandtschaft,  der  Vorderleib  aber  kürzer  und 
breiter,  die  drei  Seitenaugen  bei  weitem  weiter  von  den 
zwei   mittlem   entfernt,  und   die   Beine  nicht  so  lang. 

Kopf,  Thorax  und  Fresszangen  pechschwarz,  ßrust, 
Taster  und  Beine  gelbbraun,  mit  etwas  rostgelbem  Anstri- 
che, das  Kniegelenk  und  das  Schienbcingelcnk  der  Taster 
heller  als  die  vordem  Gelenke;  die  männlichen  Genitalien 
rostroth ;  das  Endglied  der  vier  Hinterbeine,  Fersen  und 
Tarsen  aller  Beine  rostgelb.  Alle  Augen  gelb.  Der  Hin- 
terleib gelblich   graubraun. 

Vaterland.     Brasilien,   Montevideo. 


102 


A  c  t  i  n  o  p  u  s   1  o  n  g  i  p  a  1  p  i  s . 

Tab.  CCCXXIV.  Fig.  754. 


Braunschwarz  mit  langen  Beinen;  die  Taster  fast 
so  lang  als  die  Vorderbeine,  die  zwei  Endglieder  der 
Taster  aufs  Rostrothe  ziehend. 

Lallte  ohne  die  Fresszan^en  6'". 

Ring.  König].  Sammlung  in  Berlin. 

Der  Kopf  vorn  sehr  hoch,  der  Quere  nach  gewölbt, 
von  den  Augen  an  rückwärts  bis  zur  Rückengrube  stark 
abfallend  und  glänzend  wie  der  Thorax,  dieser  sehr  nieder 
und  flach,  mit  erhöheter  Randkante  und  stark  mond förmig 
gebogener  schmaler  Rückengrube,  hinten  der  Thorax  ,  merk- 
lich schmäler  als  vorn*,  mit  welligen,  doch  fast  geraden 
Seiten.  Die  Fresszangen  sehr  stark  und  gross,  glänzend, 
an  der  Spitze  schwach  behaart.  Die  männlichen  Kresszan- 
gen sehr  lang,  fast  so  lang  als  die  Vorderbeine,  dünn,  das 
vorletzte  Glied  verkehrt  keulenförmig  und  dicker  als  die 
vordem,  das  Endglied  sehr  kurz  \  die  Genitalien  frei,  dick 
gestielt,  birnförmig,  mit  gewundenen,  langen,  dünnen  Ha- 
ken. Die  Brust  gross,  flach,  glänzend,  an  den  Seiten  oval 
gerundet,  vorn  und  hinten  stumpf.  Der  Hinterleib  klein, 
an  der  Spitze  etwas  behaart.  Die  Beine  dünn  und  lang, 
glänzend,   schwach   behaart. 

Kopf,  Thorax,  Fresszangen,  Taster  und  Beine  braun- 
schwarz, die  Brust  und  die  Hüften  unten  gelbbraun,  die 
zwei  vorletzten  Tasterglieder  mit  rostrothem  Anstriche ;   die 


,%/k  cccmip. 


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103 


männlichen    Genitalien    braunroth;     die    Sohle    der    Tarsen 
rostgelb;   alle   Augen   bernsteinfarbig. 

Es   ist  mir   nur  das   Männchen   bekannt. 

Vaterland.      Südamerika,   Montevideo. 


Terato  des  dcprcssus. 

Tab.  CCCXX1V.  Fig.  755. 


Ockergelb,    ohne   Zeichnungen,    die   Sohlen    der 
Tarsen  braun. 
Länge  3%'". 

Klug.  Königl.  Sammlung  in  Berlin. 

Der  Kopf  schmal,  fast  allein  den  Augenhügel  ausma- 
chend, hinten  schmal  und  spitz  in  die  Rückengrube  aus- 
laufend, vor  dem  Augenhügel  etwas  über  die  Fresszangen 
verlängert;  der  Augenhügel  hoch,  fast  kugelförmig;  die 
Mittelaugen  sehr  genähert,  vorn  auf  der  Höhe  des  Hügels 
liegend,  die  vordem  Seitenaugen  grösser  als  die  Mittel- 
augen, vorn  unten  an  den  Seiten  des  Hügels  sich  befin- 
dend, die  Hinteraugen  hinten  an  der  Seitenabdachung,  klei- 
ner als  die  Mittelaugen,  das  innere  diesen,  das  äussere  dem 
vordem  Seitenauge  genähert'  der  Thorax  länglich,  fast 
oval,  an  den  Seilen  rund  abgedacht,  auf  dem  Rücken  flach, 
mit  ziemlich  tiefer  Rückengrube  und  feinen  Seitenfalten. 
Der  Hinterleib  schmal,  dicht  mit  Schuppenhärchen  bedeckt, 
mit  kurzen  Spinnwarzen.  Die  Fresszangen  etwas  dünn, 
fast  walzen  form  fg.  Die  männlichen  Taster  lang,  das  zweite 
und   vierte  Glied   fast  gleichlang,   fast  so  lang  als  die  Sehen- 


104 


kel  des  dritten  Heinpaars,  das  dritte  Glied  und  das  End- 
glied sehr  kurz;  die  Genitalien  des  letztern  klein,  kugel- 
förmig, frei,  mit  korkzieherartig  gewundenem  Haken.  Die 
Beine  lang,  im  Verhältniss  des  Körpers  nicht  dünn,  fein 
behaart,  mit  Stachelborsten  auf  den  Schenkeln,  unten  an 
den  Schienbeinen  und  Fersen,  die  Sohle  der  Tarsen,  wie 
überhaupt  bei  den  Mjgaliden,  auch  hier,  aber  schmal,  übri- 
gens dicht  sammetartig.  Die  Brust  flach,  kurzoval,  und 
kurz  behaart. 

Vorderleib,  Taster,  Fresszangen,  Brust  nnd  Beine  ziem- 
lich gleichfarbig  ockergelb,  die  Fersen  und  Tarsen  der  letz- 
tern etwas  dunkler  als  die  vordem  Glieder,  die  Sohle  der 
Tarsen  dunkelgelbbraun.  Die  Augen  bernsteingelb.  Der 
Hinterleib  einfarbig  ockergelb,  etwas  dunkler  als  der  Vor- 
derleib. 

Das  Weibchen  zu  diesem  Männchen  kenne  ich  nicht. 

Vaterland.      Ungewiss,  wahrscheinlich   Südamerika. 


Verzeiclinisü 


der  im  IX.  Bande 


beschriebenen  und  abgebildeten  Arten. 


Pag.  Tab.  Fig. 
A c t  ino p u s 

Caffrus  Klug    98  CCCXX11I  751  b. 

longipalpis  Klug    102  CCCXXIV  754 

loricatus  Klug   99  CCCXXIII  752 

tarsalis  Perty 101  CCCXXIII  753 

Aranea 

avicularia  Linn. 73  •  •  •  •  •  • 

vestiaria  Degecr  73  •  •  • 

Buth  us 

Bengalensis  Klag 3  CCXC  696 

Caesar  Klug   6  CCXC1  697 

Ceylonicus 9  CCXCI  69S 

Imperator   1  CCLXXXIX  695 

IX.      6.  8 


106 

Pag. 
Corinna 

amoena  Klug    21 

cingulata   Klug 22 

inemnonia  Klug 20 

nigricans  Ring 19 

rubripes  Hing    17 

tricolor  King    24 

Mygale 

annulipos  Klug    52 

anthracina  Klug    77 

avicnlaria  Lalr 73 

Blondii  Latr.   Walck 91 

brunnipes  Klug    35 

caesia  Klug 8-3 

Cafrcriana  JValcU 80 

cancerides  Lalr 63 

cancerides   Palisot.   JValch.  . .  78 

convexa    94 

coracina  Klug    37 

detrita  Perty   86 

diversipes  Klug    65 

drassiformis  Klug    69 

Erichsonii    28 

fasciata  fVakk 41 

fclina     96 

fervida   78 

fimbriata  Klug   50 

funebri»   If'alck 81 


Tab. 


Fig. 


CCXC1V 

705 

CCXC1V 

706 

CCXC1V 

704 

CCXC1I1 

703 

CCXCI1I 

702 

CCXC1V 

707 

CCCVI 

727 

cccxv 

739 

CCCX1II 

737 

cccxx 

748 

CCXCIX 

713 

CCCXVI1 

744 

CCCXVI 

741 

CCC1X 

730 

cccxxn 

♦  •  • 

750 

CCXCIX 

714 

CCCXVIII 

746 

CCCX 

731 

CCCXT 

734 

CCXCVI 

709 

CCCI 

717 

CCCXXII 

751  a. 

CCCXVI 

740 

CCCV 

722 

CCCXV1I 

742,    743 

107 


Pag. 
Mygale 

fusca   32 

«jeniculata  Pilug    43 

hirsutissima    70 

Javanensis   Walch 89 

incana  Klug   70 

Klugii   25 

laeta  Klug     66 

leporina  Klug 55 

lycosiforniis  Perty    85 

maerura   Klug     38 

oclnacca  Perty  48 

olivacea 34 

plantaris  Klug    71 

plunüpes  Klug   67 

Reichii    30 

rosea   tJ'ahk 59 

rufidens   Klug 51 

scoparia  Klug 54 

seladonia  Klug 39 

testacea  Klug 45 

ursina 93 

versicolor   fJ'cdch 57 

Wakkenaerii   Perty     4t5 

Zebra  ff'alck 60 

-Jj  y  rrne c  ia 

nigra   Perty 15 

vertcbrata   fJ'alck 13 

xanthopus  Klug 12 


Tab. 


Fig. 


CCXCV1H 

711 

CCCIT 

718 

CCCXIV 

738 

CCCXIX 

747 

CCCXII 

735 

ccxcv 

708 

cccx 

732 

CCCVI 

726 

CCCVIII 

745 

ccc 

715 

ccciv 

721 

CCXCV111 

712 

CCCXII 

736 

CCCX1 

733 

CCXCV1I 

710 

CCCVUI 

728 

CCCV 

723 

CCCVI 

725 

CCC 

716 

CCCIII 

719 

CCCXXI 

749 

CCCVII 

727 

CCCIV 

720 

CCCIX 

729 

CCKCI1I 

701 

CCXC1I 

700 

CCXCII 

699 

108 

Pag.  Tab. 


»-• 


S  corp  io 

Ceylonicus  Herbst 


Terat  ode s 

deprcssus  Fdug 103     CCCXXIV    755 


V 


BOS 


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3  9999  03197  526  9 


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