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Die
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Getreu nach der Natur abgebildet und beschrieben.
Von
C. L. KOCH,
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König! Beyer. Kreis -Fofstavitu in Regeusburg.
Neunter Band.
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Mit sechs und dreissig fein ausgemalten Tafeln.
NÜRNBERG,
in der C. H. Zeh'schen Buchhandlung.
1842.
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v ampetchei Di in k.
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B u t h u s Imperator.
Tab. CCLXXXIX. Fig. 695.
Rostfarbig-, die Hände, das Endglied des Schwan-
zes und die Beine gelb; die Rande sehr breit, am
Innenrande stark gerundet und flach, dicht gekörnt;
die Schwanzglieder mit gezähnten Kielen, das End-
glied sehr dick, kurz, mit gekrümmtem Stachel.
Länge des Kopfes 10y2'", des Körpers 24"', des
Schwanzes 36"', im Ganzen beinahe 6".
Der Kopf und die Rückenschilde glänzend, erster vor
den Augen etwas flach, in der Mitte des Vorderrandes
stark ausgekerbt, daher vorn zweilappig, die Lappen gerun-
det und mit Randhökerchen; die über den Kopt ziehende
Mittelfurche fein, und nicht stark vertieft; der Hinterkopf
in ein grosses, etwas flaches Dreiek auslaufend und nahe
am Augenhügel beginnend 5 der Hinterthorax stark erwei-
tert; die Seitenfalten ziemlich tief und geschwungen; der
Seitenumschlag wellig und ziemlich breit. Der Augenhügel
nieder, breit und nicht lang, daher die Augen mehr als
bei andern Arten aufwärts sehend. Die Fresszanccn sehr
stark, glänzend, mit starken gezähnten Fingern. Das erste
Glied der Taster sehr breit, mit geschwungenen Spitzen-
rändern, an letztem aber Zahnhökcrclren und steife Bor-
sten; das zweite, dritte und vierte Glied ziemlich wie hei
B. Afer, die obere Fläche des dritten aber viel weitschich-
tiger und nur einzeln gekörnt; die Hände breiter als lang,
oben flach gewölbt, an der Innenseite stark gerundet, da-
her viel breiter als bei B. Afer, die obere Fläche ohne
IX. 1. 1
Längsrippen, ziemlich gleichmässig und nicht gedrängt ge-
körnt, die Körnchen nicht hoch und unrecelmässie; die
Finger wie bei B. Afer. Die Brust breiter als bei diesem;
die Kamme mit sechszehn Lamellen. Der Hinterleib der
Quer nach gewölbt, die Ringe länger als bei B. Afer,
übrigens eben so gestaltet; der Schwanz wie bei diesem
gestaltet, die Kiele aber etwas schärfer gezähnt; das End-
glied mit dem Stachel wie bei diesem. Die Bauchschilde
gewölbt, glatt, mit sehr grossen Luftritzen und mit einem
Längseindruck einwärts vor diesen. Die Beine wie bei
B. Afer.
Kopf, Thorax, Körper, Schwanz und Taster rostroth,
aufs Rostbraune ziehend, das Endglied des Schwanzes un-
ten gelb, oben mit rostfarbigem Anstriche und mit rost-
braunem Stachel; die Hände oben an der Innenhälfte gelb,
an der äussern verloren rostbräunlich ; die Finger dunkel-
braun, in die hellere Handfarbe übergehend. Die Fress-
zangen hellgelb mit rostfarbigen Fingern. Brust und Bauch-
schilde gelb, der Vordertheil der erstem und der Endschild
der letztern mit rostbräunlichem Anstriche ; die Brustschildc
hellgelb, die Beine gelb mit rostbräunlichem Anstriche.
Vaterland. Unbekannt. In der Sammlung der Uni-
versität Erlangen ist ein ganz vollständiges Exemplar zu
sehen, von welchem ich gegenwärtige Beschreibung mit
Abbildung entnommen habe.
1
Ja
$
Buthus Bengale nsis.
Tab. CCXC. Fig. 696.
Rothbraun, Taster und Schwanz heller als der
Körper; Taster lang, mit flach gewölbten, dicht körnig
runzeligen, an der Innenseite gezähnten Händen, ge-
zähnten Kielen des Schwanzes, und dickem, unten scharf
zähnigem, grossstacheligem Endglied des letztern.
Länge des Vorder- und Hinterleibes 1" S'", des
Schwanzes 1" 10'".
Klug. Königl. Sammlung in Berlin.
Der ganze Scorpion durchaus glänzend, wie lakirt.
Der Kopf in der Länge 6 J/2" messend, hinten eben so
breit; Vorder- und Hinterleib massig hoch gewölbt, der
Kopf vorn fast etwas flach, in der Mitte des Vorderrandes
stark ausgebogen, die dadurch sich bildenden Vorderrands-
lappen gerundet; der Augenhügel nicht gross, in der Mitte
der Kopflänge, mit einer tiefen Rinne umgeben, letztere
in die Ausbiegung am Vorderrande auslaufend; die gewöhn-
liche Beule am Hinterkopfe dreieckig, flach, von der über
den Augenhügel ziehenden Längsfurche durchschnitten, vom
Hinterrande durch eine Querfurche, aber nicht länger als
die Beule selbst, abgeschnitten 5 die Seitenfalte sehr gross
und tief; der Seitenumschlag ziemlich hoch, mit einer durch-
ziehenden seichten Längsrinne; die Seiten des Vorderleibes
gekörnt, hinten etwas dichter und Jfeiner als vorn. Die
Augen massig gross, in ganz geregelter Stellung. Die Schild-
ringe des Hinterleibes nicht lang, vor dem Hinterrande et-
was schwielig der Quer nach erhöht, in der Mitte des
Rückens eingedruckt, mit einer niedern Längsbeule; die
Seitenumschläge und die Vorderrandsumschläge von gewöhn-
1*
lieber Gestalt, etwas schmal ; die Schildfläche in den Sei-
ten deutlich gerieselt; auf dem Endschilde eine grössere,
hinten gerundete Beule und oben beiderseits nahe am Hin-
terrand eine eekörnle Ecke : die Seiten rauher als die der
übrigen Schilde. Der Schwanz nicht sehr dick, die vor-
dem Glieder etwas breiter als die hintern, das erste oben
aufgeblasen, mit einer grossen Längsrinne, das zweite Glied
oben ziemlich wie das erste, die folgenden stufenweise
niederer, alle bis zum Endgliede stufenweise länger, das
vorletzte, von oben gesehen, ziemlich gleichbreit, alle oben
mit spitzen ziemlich reihenweise gestellten Hökerchen, die
zwei oberen Kiele bis zum Endgliede scharf gezähnt, die
unteren der zwei vordem nicht gezähnt, am dritten die
Kielzähnchen noch undeutlich, am vierten deutlich, am fünf-
ten ziemlich gross und scharf; das Endglied fast breiter als
das vorletzte, oben flach herzförmig, unten bauchig aufge-
blasen, nicht viel länger als dick, mit glatten Längsrinnen
und scharfzahnigen Kielen zwischen den Pvinnen ; der Sta-
chel gross, nicht dick, stark gebogen, mit eiförmiger Gift-
ritze. Die Taster über 2 Zoll lang, massig dick, die zwei
vordem Glieder von gewöhnlicher Gestalt, eben so der
Vorder- und Hinterarm, erster mit scharfen Kantenzähnen
und spitzen Flöckern auf der obern Fläche; der Vorderarm
runzelig, mit geschärften Zähnen an der Ecke der Innen-
seite; die Hand lang, mit den Fingern so lang als Vorder-
und Hinlerarm zusammen, die obere Fläche nieder gewölbt,
durchaus dicht nieder gekörnt, die Körner zum Thcil zu-
sammenfliessend, und drei ziemlich deutliche Längserhöh-
ungen bildend • die Innenseite der Hand mit scharfen Zäh-
nen versehen; die Finger flach, etwas gebogen, ungleich
eingestochen punktirt, mit den gewöhnlichen Zahnausbuch-
tungen an der Innenseite; unten die Hand mit drei star-
keil, ungleich zahnhöckerigen Lä'ngsrippen. Die Bruststücke
und die Hüften unten flach; 13 Lamellen an den Brust-
kämmen. Die Bauchschilde flach gewölbt, mit zwei Längs-
furchen und weit auseinanderstehenden, paarweisen Punkt-
grübchen, und schmalen langen Luftlöchern. Die Beine
von gewöhnlicher Grösse und Gestalt, die Schenkel des
ersten Paars unten etwas höckerig.
Der Vorder- und Hinterleib gleichfarbig dunkel roth-
braun, oder dunkel kastanienbraun, der Schwanz braunroth,
an den Kielen und Zahnchen etwas dunkler, das Endglied
oben etwas heller und auf's Gelbliche ziehend, der Stachel
dunkler, an der Spitze in's Schwarze übergehend. Die
Presszangen olivengelb, an der Spitze vertrieben olivenbraun
mit rostbraunen Zangenfingern. Die Taster rothbraun, et-
was dunkler als der Schwanz, die Kiele und Zähne an dem
Vorder- und Hinterarm ebenfalls verdunkelt, ebenso die
Zähne an der innern Handkante; die Finger der Hände
in's Schwarze übergehend. Die Unterseite, die Hüften und
die Beine gelbbräunlich, die Brustkämme und die Tarsen
ockergelb.
Das andere Geschlecht hat merklich breitere und ge-
wölbtere, auch etwas kürzere Hände, doch nicht ganz so
breit als lang. Der Schwanz ist bei diesem etwas kürzer,
alles Uebrige nicht abweichend. Fig. a. zeigt den Umriss
einer solchen Hand mit den Fingern.
Vaterland. Ostindien, Bengalen.
6
Buthus Caesar.
Tab. CCXCI. Fig. 697.
Schwarz, die Hände der Taster aufs ßraunröth-
liehe ziehend, das Tarsenglied gelb; die Hände fast
breiter als lang, das Endglied des Schwanzes kaum
so dick als das vorletzte, unten scharfzahnig.
Länge des Kopfes 6y3'", des Hinterleibes 13%'",
des Schwanzes 1" 7 Vi'".
Klug. Königliche Sammlung in Berlin.
Das ganze Thier mit Ausnahme der obern Handfläche
glänzend. Der "Vorderleib merklich länger als breit, die
Scheitelaugen in der Mitte der Länge; der Hintertheil der
Quer nach ziemlich halbrund gewölbt, vorn an den zwei
Vorderrandslappen niedergedrückt und flach, auf dieser Fläche
unordentlich zerstreute ungleichgrosse kleine Körnchen;
der Vorderrand in der Mitte stark ausgekerbt, daher die
Vorderrandslappen ziemlich gross; die Mittelfurche über
den Augenhügel bis zum Hinterrande des Kopfes durch-
ziehend; die zwei Beulen am Hinterkopfe etwas dick, ge-
glättet, glänzender als die übrige Fläche, an dem Innen-
winkel abgerundet, an dem äussern etwas geschärft, von
der obern Schwingung der Seitenfalte an mit einem seich-
ten Quereindrucke; die Seitenfalte tief und stark geschwungen,
die Seiten ziemlich weitschichtig gerieselt, mit etwas schmalem
Umschlage, auf der obern Kante des Umschlages eine sehr
feine Körnerlinie; der Hinterrand des Thorax hinter den
Hinterkopfsbeulen und in der Breite dieser aufgeworfen,
geglättet und stärker glänzend, an beiden Enden ein run-
des Höckerchen mit einem Grübchen auf der Spitze; der
Augenhügel nicht gross, tief liegend, kurz oval, die zwei
Kiele glatt und glänzender; die Seitenaugen fast so gross
als die Scheitelaugen. Der Hinterleib ziemlich gewölbt, in
den Seiten etwas grob gerieselt, mit geglätteten Umschlä-
gen ; auf dem Rücken der Ringschilde zwei Eindrücke, und
am Ende, ohngefähr in der Hälfte der Ringlä'nge, eine nie-
dere Beule, und am Hinterrande oben etwas weiter ausein-
ander zwei Höckerchen; überdiess die hintere Ringhälfte
schwielenartig erhöht; der Endschild von gewöhnlicher
Gestalt, grober gerieselt, auf dem Rücken eine grosse, et-
was unebene, hinten abgerundete, breite Längsbeule, und
mit zwei Seiteneckchen vor dem Hinterrande sich in die
Fläche kurz verlierend; auf dem Hinterrande aller Ringe
eine sehr feine Körnerreihe. Der Schwanz im Verhält-
niss zum Körper etwas kurz, nicht dick, die Glieder, von
oben gesehen, stufenweise etwas dünner, alle oben mit zwei
mehr erhöhten Län^sbeulen und einer tiefen Rinne dazwi-
sehen, die zwei obern Seitenkiele der vier vordem Ringe
ungleich, die übrigen geschärft, am vierten schwach gezähnt,
mit hohlen Zwischenflächen, zuweilen auf den Kielen ein
Punktgrübchen; das fünfte Glied mit scharfzahnigen Kielen,
die Zähne an den Kielen der Unterseite grösser und sta-
chelförmig, am Seitenwinkel des Endrandes ein grosser ke-
gelförmiger Dornzahn; das Endglied länglich eiförmig, oben
flach, mit langem massig gebogenem Stachel, unten die Blase
längsrippig und scharf gezähnt; das vorletzte und das End-
glied unten borstig. Die Fresszangen gross, mit langen Fin-
gern von ganz gewöhnlicher Gestalt, letztere oben mit Punkt-
grübchen und mit einer Borste in solchen. Die Taster
gross, die Glieder bis zur Hand von ganz gewöhnlicher
Gestalt, der Hinterarm an der obern Kante mit kleinen, an
der unlcrn mit grössern ungleichen Zähnen, auf der Vor-
derseile zerstreute kleine und grössere Körnchen; der Hin-
terarm etwas runzelig* das Endglied gross, sehr breit, ^i/2
Linien lang und fast 5 i/2 Linien breit, hinten der Ballen-
rand ziemlich regelmässig gerundet, die Finger etwas ge-
bogen, sehr flach, breit, mit den gewöhnlichen Längsrip-
pen, der bewegliche, von dem äussern Einlenkungswinkel
an gemessen, etwas mehr als die halbe Länge t\es Gliedes
einnehmend, der unbewegliche kürzer, die obere Handfläche
nieder gewölbt, bis zu den Fingern ziemlich gleichmässig
gekörnt, die Körner von den Fingerrippen aus In Reihen,
doch wenig bemerkbar fortsetzend. Die Unterseite und
die Hüften unten glatt und sehr glänzend, die Brustkämme
mit 13 oder 14 etwas dicken, nach Innen zu stufenweise
kürzern Lamellen. Die Bauchschilde gross, mit zwei Längs-
rinnen und sehr langen, schmalen Luftlöchern, auf dem
Endschilde bloss die Spuren von vier Längskielen. Die
Deine ohne besonderes Merkmal, die Schenkel der vier
Hinterbeine an der Vorderseite fein gerieselt, an der Kante
der Unterseite sehr feine, nur in gewisser Richtung zu
sehende Zahnhöckerchcn.
Der Vorderleib, der Hinterleib und der Schwanz sammt
dem Endglied dunkel braunschwarz, der Hinlcrrand t\es vier-
ten, fünften und sechsten Ringes bräunlichgelb, der Stachel
des Endgliedes braunroth mit schwarzer Spitze. Die Au-
gen bernsteinfarbig; die Seilenaugen etwas dunkler als die
Schcitelaugen. Die Fresszangen gelbbraun , an der Spitze
und die Finger dunkler. Die Taster dunkel rothbraun, bis
zur Hand fast schwarz; das Endglied mehr. auf's Rraunrothe
ziehend, an den Fingern heller als an der Hand, letztere
mit röthlichen Fingerspitzen; die Unterseile aller Taster-
glieder gelblich braunroth. Die Hüften unten, die Brust-
ccxa
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/
stücke, und die Bauchschilde olivenbraun, die Brustkä'mme
und die liintern Bruststücke olivengelb ; die Beine dunkel
rothbraun, fast schwarz, mit gelben Kniespitzen und gel-
bem Tarsengliede.
Vaterland. Ostindien.
In dem Berliner Museum befinden sich sehr schon
erhaltene in Weingeist aufbewahrte Exemplare; alle von
ziemlich gleicher Grösse.
B u t h u s C e v 1 o n i c u s.
Tab. CCXCI. Fig. 698.
Bräunlich rostgelb, die Taster etwas dunkler, mit
flachgewölbteji gekörnten langen Händen, langem an
der Wurzel verdicktem Schwänze und mit langem
gelben Endgliede des letztern.
Länge des Vorder- und Hinterleibes 1" 4'", des
Schwanzes 1" 7"'.
Scorpio ceylonicus Herbst. Nat. d. ungefl. Ins. IV. p. 85.
n. 15. Tab. V. Fig. 1.
Vorder- und Hinterleib ziemlich zylindrisch gewölbt,
erster lang, mit tief eingedrückter fast gerader Seitenfahe ;
der Kopf vorn auf dem Rücken ilach, mit tiefer Kerbe in
der Mitte am Vorderrande, daher vorn beiderseits etwas
breit rundlappig* die Seitenfläche fein gekörnt, hinter den
Augen eine etwas geglättete Beule; der Augenhügel schmal,
mit einer tiefen Rinne umgeben, vorn und hinten verlän-
gert, die vordere Verlängerung spitz auslaufend, mit über
den Hügel durchziehender Längsfurche ; am Hinlerkopfe
10
die gewöhnlichen Beulen flach, ziemlich gross und dreieckig,
seitwärts scharfkantig, vom Hinterrande durch eine Quer-
furche abgeschnitten und von der Längsfurche durchschnit-
ten j der Seitenumschlag nicht breit, wenig erhöht und an
den Hinterrandswinkeln nicht hoch hinauf steigend. Die
Augen in regelmässiger Lage und von massiger Grösse.
Die Fresszangen gross , sehr glänzend, mit scharfzahnigen
Fingern und dichter Franse an der Innenseite. Die Taster
bis zur Hand massig lang, nicht sehr dick, von nicht un-
gewöhnlicher Gestalt, der Hinterarm weitschichtig nieder
gekörnt und mit ungleich gekörnten Längskanten ; der Vor-
derarm nicht gekörnt, nur etwas uneben, auf dem Rücken
zwei Längsrippen; die Hände lang, dabei hinten ziemlich
breit, gegen die Finger allmälig schmäler, auf dem Rücken
sehr flach gewölbt, nieder gekörnt, die Körnchen selten
zusammenfliessend, überdiess mit niedern, doch deutlichen
Längsrippen; die Finger flach, an der Spitze glänzender,
etwas breit, mit den gewöhnlichen Zahnausbuchtungen an
der Innenseite und feinen Zähnchen an der Innenkante ;
die Unterseite der Hände mehr aufgetrieben, an dem in-
nern Einlenkungswinkel des beweglichen Fingers in ein Eck
erhöht, in diesem zwei Handkiele zusammentreffend, ein
dritter Kiel in der Mitte der Hand, die Kiele etwas zahn-
artig gekörnt. Die Ringschilde des Hinterleibes etwas länger
als gewöhnlich, mit sehr niedern, geglätteten, geschwunge-
nen Vorderrandsumschlägen. Der Schwanz ziemlich lang,
etwas dünn, das Wurzelglied am breitsten, die folgenden
stufenweise etwas schmäler, auf der obern Fläche etwas
aufgeblasen, mit dem gewöhnlichen rinnenförmigen Längs-
eindruck, die Kiele geschärft und ziemlich hoch, die zwei
obern fein gezähnelt, die drei untern des vorletzten Gliedes
schärfer gezähnt, die untern Seitenwinkel am Endrande des
11
letztern in einen spitzen Zahn erweitert; das Endglied so
dick als das vorletzte, lang birnförmig, oben länglich herz-
förmig flacher, glänzend, an den Seiten eine Längsrinne,
unten vier niedere, fein höckerige Längsrippen, das Ganze
sanft in den langen, an der Spilze massig gekrümmten
Stachel übergehend. Hüften und Brusttheile unten flach
und sehr glänzend j die Brustkämme mit 17 Lamellen. Die
Bauchschilde sehr glänzend, mit zwei Längsringen und sehr
schmalen, langen Luftlöchern. Die Beine von gewöhnli-
cher Gestalt und ohne besonderes Merkmal. Die Haare
unten am Endgliede des Schwanzes länger als gewöhnlich.
Vorder- und Hinterleib sammt dem Schwänze und den
Beinen gelblichbraun, oder dunkel ockergelb auf's Bräun-
liche ziehend, die Beine und der Schwanz etwas heller als
der Körper, das Tarsenglied der Beine gelb, das Endglied
des Schwanzes hellgelb, an der Wurzel des Stachels in's
Rostgelbe, an der Spitze nach und nach ins Dunkelrostrothe
übergehend. Die Fresszangen gelb mit rostrothen Fingern
und hellgelber Franse. Die Taster rostbräunlich, die Finger
etwas dunkler als die Hand, mit gelbrother Spitze der Finger.
Die Unterseite des Körpers und der Hüften ockergelb, et-
was auf's Olivengelbe ziehend; die Kammlamellen heller gelb.
Vaterland. Ostindien, Ceylon.
12
Myrmecia xanthopus.
Tab. CCXCI1. Fig. 699.
Schwarz, der Mittel- und Hinterthorax verengt,
die Scliildflecken vor den Luftlöchern »ross und rost
gelb; die Beine gelb, die Schenkel des Endpaars an
der Spitze schwarz.
Länge 5%/"
Fi lug. Königliche Sammlung in Berlin.
Der Kopf in den Vorderthorax übergehend und wenig
merklich von diesem getrennt j beide ziemlich gleichbreit,
fast walzenförmig, über den Küken nach hinten zu etwas,
aber verloren abfallend; Mittel- und Hinterthorax sehr
verengt, zwischen den Beinen stark eingedruckt oder aus-
gebogen, hinter dem Endpaar der Beine stielartig verlängert;
der ganze Vorderleib fein gerieselt und glanzlos. I)ie Fress-
zangen lang, stark, wenig gewölbt, am Innenrande der
Spitze gezahnt, die Fläche fein gerieselt, an den Seiten ein
feiner Längskiel. Die Taster ziemlich dick, massig lang,
die zwei vorletzten Glieder kurz, das Endglied länglich
birnförmig, mit stielartig verlängerter Spitze, die kleinen,
schwach höckerigen Genitalien von oben deckend. Der
Hinterleib an der Wurzel gestielt, länglich, fast walzen-
förmig, vorn mit einem gewölbten Rückenschilde, und gros-
sen, glänzenden Schildflecken vor den Luftlöchern. Die
Beine lang und sehr dünn, das Endpaar am längsten, die
übrigen stufenweise etwas kürzer, das Vorderpaar etwas
dicker als die andern.
^// CCXCE.
iz:.j.
//./.
13
Die vier Mittelaugen nicht ganz Im Quadrat stehend,
die vordem etwas mehr einander genähert und nicht in
Augenbreite von einander entfernt, auch merklich grösser
als die hintern : die Seitenaugen von der Grösse der hin-
tern Mittelaugen, die vordem in der Reihe der vordem
Mittelaugen und diesen sehr genähert, das hintere Seiten-
aug entfernt, weiter rlikwärts stehend.
Vorder- und Hinterleih sammt den Fresszangen braun-
schwarz, der Rückenschild des Hinterleibes mit gelblich-
grauen sehr kurzen Schuppenhärchen bedeckt, die Schilde
vor den Luftlöchern rostgelb. Die Taster schwarzbraun,
die zwei vordem Glieder In's Ockergelbe übergehend. Die
Beine ockergelb, die Endhäifte der Schenkel des Hinter-
paares und unten an der Spitze der Fersen dieser ein kur-
zes Haarbürstchen schwärzlich.
Das Weibchen ist noch nicht bekannt.
Vaterland. Brasilien.
Myrmecia vertebrata,
Tab. CCXCII. Fig. 700.
Gelbroth, fast mennigrot!], Hinterleib braun-
schwarz, vorn mit rostruthem Rückenschilde und roth-
gelben Seitenschilden ; Taster und ßeine rothgelb, die
drei Endglieder der erstem und die Spitze der Schen-
kel des Endpaars der Beine schwarz.
Länge 6'".
ff'alck. S. ä Buff. apt. I. p. 386. n. 3-
14
Die Gestalt von M. xanthopus, der Kopf aber deutli-
cher unterschieden; unten an der Spitze der Fersen eine
längliche Bürste kurzer Härchen.
Kopf, Thorax, Fresszangen und Brust rostroth, fast
■
mennigroth, ein Fleckchen zwischen den Mittelaugen braun,
die Augen schwarz. Die zwei vordem Glieder der Taster
gelbroth, das zweite an der äussersten Spitze und die fol-
genden Glieder schwarz, auf dem dritten Glied ein Fleck
rostroth. Die männlichen Genitalien schwarz. Der Hin-
terleib braunschwarz, der Rlickenschild rostroth, hinten braun
gemischt; die Schildchen vor den Luftlöchern rostgelb, am
Rande dunkler, sehr glänzend. Die Beine gelbroth, etwas
heller als der Vorderleib, nur ein breiter Ring an der
Spitze der Schenkel des Endpaars und das Haarbiirstchen
unten an den Fersen schwarz, auch die Spitze der Fersen,
so weit das Bürstchen reicht, braun.
Auch von dieser schönen Spezies ist mir nur die männ-
liche Spinne bekannt, von welcher ich ein sehr gut erhal-
tenes Exemplar vor mir habe.
Vaterland. Brasilien.
15
Myrmccia nigra.
Tab. CCXCIII. Fig. 701.
Braunschwarz, oben mit ockergelben Schuppen-
härchen bedeckt; der Kopf gewölbt, am Hinterkopf
vertieft, der schmale Thorax an den Seiten mit drei
Ausschnitten; Hinterleib gestielt, der Vordertheil ei-
cheiförmig verdickt.
Länge 7'", davon der Kopf 1%, der Thorax 2%,
der Hinterleib 3%'".
Perty. Delect. anim. artic. p. 199. Tab. 39. Fig. 9.
fValch. S. ä Buff. apt. I. p. 386. n. 2.
Der Kopf am Vorderrande gerade, mit einem geschärf-
ten Seiteneck, etwas länger als breit, gewölbt, hinten ziem-
lich kugelig abfallend. Die zwei vordem Mittelaugen ziem-
lich gross, kaum in Augenbreite von einander, und in et-
was mehr als in Augenbreite von dem Vorderrande ent-
fernt; die übrigen merklich kleiner und gleichgross; die
vordem Seitenaugen etwas höher als die mittlem stehend,
und fast eben so weit von diesen entfernt als die zwei
mittlem von einander abstehen; die hintern Mittelaugen
weiter auseinander als die vordem und fast etwas weiter
von den vordem als unter sich entfernt; die hintern Seiten-
augen an einem Hügelchen weiter zurückstehend, seitwärts
sehend und mit den mittlem einen Bogen beschreibend.
Die Fresszangen sehr stark, dick, ziemlich lang, oben flach,
matt glänzend, behaart, mit kleiner Fangkralle. Die Taster
von nicht ungewöhnlicher Form, das Endglied länger als
die zwei vorhergehenden zusammen , und dichter behaart.
16
Der Thorax etwas schmäler als der Kopf, vorn oben tief
eingedrückt und einen kurzen Hals vorstellend, aber so
breit als der Kopf hinten \ von hier an der Thorax gewölbt,
gegen den Hinterrand verloren abfallend, an den Seiten,
steil abgedacht und mit drei Eindrücken, daher drei Aus-
schnitte am Rande 5 die Fläche des Thorax und des Kopfes
oben mit Schuppcnhärchen bedeckt, die Haut aber durch-
scheinend. Die Lrust lang, der Quer nach gewölbt, hin-
ten sehr verengt, mattglänzend. Der Hinterleib gestielt,
das Stielchen fast so lang als die Breite des Thorax in der
Mitte, von dem hintern Thcil des Slielchen an auf einmal
kugelig verdickt, hinten aber abgerundet, daher der Vor-
derlheil ziemlich die Form der Kapsel einer Eichel erhält;
der Hintcrtheil ohngefähr doppelt so lang als der vordere
Theil, dünner, gebogen kegelförmig 5 die Fläche des Hin-
terleibes oben ebenfalls mit Schuppenhärchen belegt. Die
Beine dünn, mit etwas geschwungenen, oben von der Wur-
zel aus gewölbten Schenkeln; die vordem Glieder sehr we-
nig behaart, Fersen und Tarsen etwas stärker; unten an
den Schienbeinen und Fersen dünne aber ziemlich lange
Stachelborsten. Spinnwarzen zwar frei, aber kurz.
Kopf, Thorax und Hinterleib schwarzbraun, auf allen
diesen Theilen die Schuppenhärchen ockergelb, die braune
Hautfarbe aber besonders am Kopfe durchscheinend; vorn
am Vorderthorax ein tief schwarzer, sammetartiger Mond-
fleck, an diesem der Halstheil seitwärts weisslich. Fress-
zangen schwärzlich kastanienbraun. Taster rothbraun. Brust
schwarz. Alle Beine rothbraun. Die Fersen und Tarsen
heller als die vordem Glieder.
Es ist mir bisher nur ein weibliches Individuum vor-
gekommen, welches in vollständig erhaltenem Zustande sich
in dem Königlichen Museum in München befindet; es ist
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17
dasselbe welches Perty bei seiner Beschreibung und Ab-
bildung dieser Art vor sich hatte.
Vaterland: Brasilien, aus der Gegend von Se-
bastianopel.
Corinna rubripes.
Tab. CCXCI1I. Fig. 702.
Vorderleib rostbraun, mattglänzend, nadelrissig •,
Fresszangen röthlich schwarz; Hinterleib gelblich,
der Rückenschild rostroth mit gelber Einfassung.
Die Beine rostgelb.
Länge fast 5'".
Klug. Königliche Sammlung in Berlin,
Der Vorderleib dick, mit der Länge nach gewölbtem
Kopfe, die hintere Abdachung des Thorax verloren bis zum
Hinterrande des letztern, die Seiten des Thoras aber sich
rund und etwas verloren abdachend, mit schwachen Falten
und wellenförmig ausgebogenem Seitenrande ; die ganze
Fläche dicht und deutlich nadelrissig. Die Augen in zwei
Querreihen stehend, die vordere Reihe etwas schwach, die
hintere stärker gebogen, die Mittclaugen der Vorderreihe
grösser als die hintern, die übrigen ziemlich gleichgross.
Die Fresszangen ziemlich lang, dick, fast gleichdick, an der
Wurzel knieartig gewölbt, glänzend, rauh, dicht kleinhök-
kerig. Die männlichen Taster von massiger Länge , das
dritte Glied gewölbt, das vierte kurz, seitwärts mit einem
hakenförmigen Fortsatze; das Endglied länglich birnförmig,
die höckerigen Genitalien von oben deckend. Die Brust
ziemlich herzförmig. Der Hinterleib länglich, nur an der
IX. 1. 2
18
Spitze behaart, mit länglich ovalem, mattglänzendem Rücken-
schilde auf der vordem Hälfte, und grossen etwas gewölb-
ten Schilden vor den Luftlöchern. Die Reine etwas stäm-
mig, übrigens von nicht ungewöhnlicher Gestalt : das Vor-
der- und Endpaar ziemlich gleichlang, die beiden Miltel-
paare stufenweise kürzer; die gewöhnlichen Stachelborsten
dünn, die Behaarung fein und sehr licht.
Der Vorderleib oben dunkelbraun, aufs Rostbraune
ziehend. Die Fresszangen von derselben Farbe, aber dunk-
ler, fast schwarz. Die Taster und die Brust rostgelb, aufs
Rostrothe ziehend; das Endglied der erstem dunkler: die
Genitalien kastanienbraun, stellenweise röthlich. Der
Hinterleib gelblich, der Rückenschild und die Schilde vor
den Luftlöchern rostroth, erster mit gelber Einfassung. Ein
Männchen.
Vaterland: Brasilien, Bahia.
Anmerkung. Die Gattung Corinna enthält zierliche
Spinnchen, welche in mancher Hinsicht mit den Myrme-
cien in Verwandtschaft stehen, und sich mit diesen gut in
eine Familie vereinigen lassen. Die Stellung der Augen
ist ziemlich wie bei der Gattung Melanophora und deutet
auf zwei Abtheilungen der Gattung, woran die vier Mittel-
augen bei der ersten Abtheilung im Quadrat stehen, und
die zwei vordem grösser als die andern sind, bei der zwei-
ten Abtheilung stehen die vier Mittelaugen, welche ziem-
lich gleichgross sind, im Trapez, nämlich die zwei hintern
mehr merklich auseinander als bei der ersten Abtheilung j
bei beiden befindet sich, wie bei den Mvrmecien, vorn auf
dem Pxücken des Hinterleibes ein länglicher, hornartiger,
glänzender, etwas gewölbter, ziemlich grosser Schildfleck.
Die Taster weichen von denen der Mvrmecien nicht we-
sentlich ab.
19
In die erste Abtheilung reihen sich Cor. rubripes und
nigricans, in die zweite Cor. memnoniat cingulata, amoena
und Iricolor.
Corinna nigricans.
Tab. CCXCIII. Fig. 703.
Vorderleib dick, kurz, braunschwarz, gelblich be-
stäubt; Hinterleib braun mit braunschwarzem gelblich
bestäubtem Rückenschilde. Fresszangen und Beine
rothbraun, die Taster dunkel rostroth mit kastanien-
braunen Genitalien.
Länge 3%"'.
Klug. Königliche Sammlung in Berlin.
Ziemlich von der Gestalt der vorhergehenden; der
Vorderleib aber kürzer und fast etwas niederer, dicht fein
gerieselt und mit kurzen Haarschuppen bedeckt. Die Augen
in derselben Stellung, die mittlem der Vorderreihe aber
nicht grösser als die äussern. Die Taster und Fresszangen
wie hei jener. Der Rückenschild des Hinterleibes breiter
und gewölbter, und wie der Thorax mit Haarschuppen be-
deckt. Die Stachelborsten der Beine dicker und kurz.
Der Vorderleib durchaus braunschwarz, mil gelblicher
Bedeckung. Die Fresszangen rbthlichschwarz. Die Brust
gerieselt und von Farbe rostroth. Die Taster rostroth, das
Häkchen am vierten Gliede und die Genitalien kastanien-
braun. Der Hinterleib braun, gelblich staubig, der Bücken-
schild dunkler, mit gelblicher Bedeckung; die Schildchen vor
den Luftlöchern rostgelb. Alle Beine rothbraun mit grau-
gelblichem Anfluge.
2*
20
Das Weibchen sieht dem Männchen ganz gleich; des-
rastcr sind gelb.
Vaterland: Mexico.
Corinna memnoni a.
Tab. CCXC1V. Fig. 704.
Vorderleib schwarzbraun, eiförmig-, an den Sei-
tenkanten wellenrandig; Hinterleib kurz gestielt, läng-
lichoval, vorn mit einem gewölbten, glänzenden, run-
den Ilückenschilde. Beine bräunlich gelb, an den End-
gliedern heller.
Länge 2%'".
Klug. Königliche Sammlung in Berlin.
Kopf und Thorax gleichhoch, beide durch eine deut-
liche Scheidungsfaltc getrennt, oben sanft in einander über-
gehend, beide nur matt glänzend* der Thorax vorn erwei-
tert, hinten etwas spitz ausgehend, an den Seiten nach den
Beineinlenkungen ausgebogen, daher wellenrandig, durchaus
mit allmäliger Abdachung, dem Umrisse nach eiförmig. Die
Fresszangen ziemlich dick, fast gleichdick, an der Wurzel
etwas winkelig vorstehend, übrigens auf dem Rücken der
Länge nach fast gerade. Die Taster dünn, ziemlich lang,
schwach behaart. Die Brust eiförmig, an den Seiten eckig,
ziemlich gewölbt. Der Hinterleib an der Einlenkung kurz
kegelförmig verengt, und mit einem kurzen Stielchen ein-
gefügt, übrigens länglich oval , vorn auf dem Rücken mit
einem länglich-runden, gewölbten, ungemein glänzenden
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21
Schildfleck. Die Spinnwarzen etwas dünn, massig lang und
vorstehend. Die Beine dünn, auf den Schenkeln ein wenig
eingedrückt, ohne sichtbare Borstchen oder Härchen, das
Endpaar merklich länger als die zwei vordem, die übrigen
nach ihrer Folge stufenweise etwas kürzer.
Kopf, Thorax, Fresszangen und Brust schwarzbraun,
die Taster gelbbraun mit hellerm mehr bräunlichgelbem End-
gliede. Hinterleib braunschwarz, der Schildfleck des Rückens
sattschwarz. Die Beine gelbbräunlich, Schienbeine, Fersen
und Tarsen der vier vordem, und Fersen und Tarsen der
vier hintern ockergelb.
Das Männchen ist nicht bekannt.
Vaterland: Columbien.
Corinna a m o e n a.
Tab. CCXC1V. Fig. 705.
Vorderleib und der Hintertheil des Hinterleibes
feuerroth, der Hinterleib vorn aschgrau mit schmalen
schwarzen Querbändern ; die Beine mennigrot!], theil-
vveise schwarz geringelt.
Länge 3%"'.
Klug. Königliche Sammlung in Berlin.
Der Vorderleib schmal, lang, ziemlich hoch, über den
Rücken der Länge nach ziemlich gerade, die hintere Ab-
dachung steil, die ganze Fläche dicht mit Haarschuppen be-
deckt. Die Augen in geregelter Stellung. Fresszangen und
Taster ohne Auszeichnung. Der Hiuterleib länglichoval,
durchaus mit Haarschuppen bedeckt. Die Beine etwas dünn,
22
das Vorderpaar etwas kürzer als das zweite, das Endpaar
merklich länger als dieses.
Der Vorderleib ganz und der Hinterleib auf der Hin-
terhälfte feuerroth, die Augen schwarz • der Hinterleib vorn
aschgrau, in den Seiten in die rothe Farbe vertrieben, auf dem
Rücken drei schwarze in den Seiten sich vereinigende Quer-
streifen schwarz, der hintere in der Mitte durchbrochen ; die
Spinnwarzen schwarz. Die Taster und die Fresszangen rost-
roth, ebenso die Brust. Die Beine mennigroth, oben von gelb-
lichweissen Schuppenhärchen weisslich spielend, die Schen-
kel der vier Vorderbeine vor der Spitze und oben, ein
Fleck vor der Spitze der vier Hinterbeine, und ein Fleck-
chen auf der Mitte, ein Fleckchen auf den Knieen, ein
Ring in der Mitte der Schienbeine der vier Hinterbeine,
die Spitze der Fersen dieser Beine und an der Wurzel
der Fersen des Endpaars ein Ring schwarz.
Nur das Weibchen ist bekannt.
Vaterland: Carolina.
Corinna cingulata.
Tab. CCXCIV. Fig. 706.
Vorder- und Hinterleib braunschwarz, auf letz-
term zwei Querstreifen goldgelb, über den Spinn-
warzen solche Querstreifen einander genähert und
schwach ausgedrückt. Beine ockergelb, die Schenkel
23
der zwei Vorderpaare an der Wurzel braun, die zwei
Endpaare mit schwarzen Längsstreifen.
Länge 3%'".
Klag. Königliche Sammlung in Berlin.
Gestalt ganz wie bei C. amoena, nur die Beine ver-
hältnissmäsig länger.
Kopf und Thorax gleichfarbig röthlichschwarz, fast
glanzlos ; die Fresszangen dunkel rothbraun, kaum ein we-
nig glänzend; die Brust rostgelblich, bräunlich getrübt.
Der Hinterleib röthlichschwarz, fast schwarz, in der Mitte
ein auf dem Bauche durchbrochener schmaler Gürtel gelb;
zwischen diesem und dem Vorderrande ein gleicher, aber
schon in den Seiten abgekürzt und in der Mitte von dem
rÖthlichbraunen Schildflecken etwas bedeckt; der Schildfleck
fast kreisrund; über der Einlenkung ein Fleckchen röthlich
und über den Spinnwarzen genäherte Querstreifen gelblich,
aber sehr schwach ausgedrückt; die Schilde vor den Luft-
löchern glänzend und von Farbe rostgelb. Die Spinnwar-
zen schwarz. Die Taster unten schwarz, oben gelblich.
Die Beine ockergelb, die Hüften und die Wurzel der
Schenkel des ersten Paars braun, ebenso die Schenkel des
zweiten Paars, aber schwächer; die des dritten Beinpaars
mit schwarzen Längsstreifen, ebenso die Schenkel des End-
paares; die Kniee, Schienbeine und folgende Glieder des-
selben Paars unten braunschwarz, oben roströthlich.
Das Männchen fehlt noch.
Vaterland: Pensylvanien.
24
Corinna tricolor.
Tab. CCXC1V. Fig. 707.
Vorderleib olivengelb, weisslich bereift; Hinter-
leib oben schwarz, vorn der Länge nach aschgrau
gefleckt, hinten ein grosser Längsfleck dunkel feuer-
roth , die Seiten aschgrau, unten schwarz*, Taster
und Beine ockergelb.
Länge 3%'".
Klug. Königliche Sammlung in Berlin.
In der Gestalt mit C. amoena übereinstimmend, die
Beine etwas länger.
Der Vorderleib einfarbig olivengclb, durchsichtig mit
graugelblichen Schuppenhärchen bedeckt. Die Fresszangen
rostbraun , nur wenig glänzend. Die Taster ockergelb.
Der Hinterleib oben schwarz, auf der Vorderhälfte zwei
Gabeinecken, hintereinander liegend, aschgrau; nahe hinter
diesen ein bis zu den Spinnwarzen ziehender breiter Längs-
fleck dunkelfeuerroth ; die Seiten aschgrau, in der Mitte
ein abgekürzter Schieffleck, mit dem Rückenfeld zusammen-
hängend schwarz; der Bauch schwarz. Die Beine dunkel
ockergelb, die vier hintern mit braunen Längsstreifen.
Das Männchen ist nicht bekannt.
Vaterland. Pensylvanien.
25
M y g a 1 e K 1 u g i l
Tab. CCXCV. Fig. 708.
Sammetartig dunkelbraun, unten dunkelkaffebraun>
der Vorderleib breiter als lang, dessen Fransenein-
fassung ziegelröthlicli , vorn und in den Seiten zim-
raetroth. Die längern Haare des Hinterleibes zie-
gelroth mit heilem Spitzen. Taster und Beine des
Mannen sehr lang, die Schienbeine des Vorderpaares
mit doppeltem Sporn ; die männlichen Genitalien mit
etwas kurzem dickem Haken.
Länge des Mannes ohne Fresszangen 2" 1'", des
Thorax für sich 12%'", dessen Breite 13 %"'.
Vorder- und Hinterleib, Fresszangen, Taster und
Beine mit einem dichten kurzen Sammet bedeckt; der
Vorderleib des Mannes sehr nieder gewölbt, breiter als
lang, mit grosser Rückengrube und breiten Seitenfalten;
der Kopf hoher als der Thorax und mehr als dieser ge-
wölbt, mit dichter ziemlich langer Vorderrandsfranse und
mit hohem ovalem Augenhügel; die Augen in regelmässiger
Stellung, die zwei mittlem in Augenbreite auseinander ge-
stellt und in keiner Seitenvertiefung, auch die vordem
Seitenaugen in derselben Entfernung von den mittlem
liegend ; der Thorax dem Seitenumfange nach fast kreisrund,
mit langem Haaren, am Rande eine etwas ungleiche Fran-
seneinfassung vorstellend. Die Fresszangen sehr stark, auf
dem Rücken ein breiter Streif und seitwärts ein schmaler
mit borstenartigen Haaren besetzt. Die männlichen Taster
ziemlich lang und dick, licht zottig behaart, das vorletzte
Glied unten dicht behaart; die Genitalien nicht sehr gross,
IX. 2. 3
26
fast kugelförmig, sich aber birnförmig in den etwas kurzen
Haken verlängernd; letzter dick, gebogen, kurz aber scharf
zugespitzt^ die Spitze ein wenig seitwärts gewunden und
flach ausgehöhlt. Die Brust länglich , ziemlich oval und
flach. Der Hinterleib eiförmig, nicht so dick als der
Vorderleib, gewölbt, mit langen, weit über den Hinterleib
aufwärts vorstehenden, etwas dünnen Spinnwarzen. Die
Beine licht zottig behaart, sehr lang, mit dicken Schenkeln
und einem langen gebogenen Sporn unten vor der Spitze
der Scbienbeine des Vorderpaars und einem kurzen zwei-
ten zur Seite, beide mit kurzen Haaren bedeckt ; die Sohle
der Fersen und Tarsen dicht und nicht besonders breit.
Der Vorderleib dunkel kaffebraun, aufs dunkelgelbbraune
ziehend, mit ziegelrother Haareinfassung, die Härchen der
letztern an der Spitze heller oder weisslich ; die Fransen-
härchen am Vorderrande des Kopfes von derselben Farbe,
nur heller und an der "Wurzel mit braunen kurzen Här-
chen zart gemischt. Die Fresszangen von der Farbe des
Vorderlcibes, nur etwas mehr aufs Dunkelgelbbraune ziehend,
die lngern Borstenhaare der Längsstreifen blass ziegel-
röthlich, an der Spitze weisslich. Der Sammet des Hin-
terleibes ebenfalls von der Favbe des Vorderleibes, aber
zart röthlichgelb spielend, die Borstenhaare des vordem
Theiles des Hinterleibes und in den Seiten dicht gestellt
und von Farbe ziegelroth, an der Spitze heller, die licht-
gestellten Borstenhaare auf dem übrigen Theil des Rückens
weit heller und mehr röthlichweiss. Die Spinnwarzen dun-
kelbraun. Die Beine dunkelbraun, oben aufs Dunkclgelb-
braune, unten aufs Braunschwarze ziehend, der Sammet der
Schenkel des Endpaars an der hintern Seite gelbbraun,
oben mit einem schwarzen Längsstrich und ohne Mischung
längerer Haare ; die längern Haare aller Beine weisslich,
27
mit schwach röthlichem oder bräunlichem Grunde; die
gewöhnlichen zwei Linienstriche auf den Schenkeln, Knieen
und Schienbeinen heller als die Grundfarbe und in schwa-
chem Ausdrucke.
Vaterland: Brasilien, ßahia.
In dem Berliner Museum befinden sich zwei weibliche
Spinnen dieser Art aus St. Catharina in Brasilien. Diese
sind kleiner als der Mann. Der Thorax ist weniger breit
und der Kopf gewölbter , der Augenhügel etwas kürzer
oval, die Stellung der Augen jedoch dieselbe. Die Fär-
bung ist überhaupt dunkler und der Hinterleib durchaus
zottig ziegelroth behaart. Die Sohle der Tarsen und der
Füsse ist breiter und von Farbe dunkler.
Bei der geringen Abweichung, die auf ähnliche Weise
auch bei andern Mjgalidenarten vorkommen, möchte es
keinem Zweifel unterliegen, dass diese Weibchen als sol-
che zu dem oben beschriebenen und hier abgebildeten
Männchen gehören. Als nahe verwandte Art können sie
nicht wohl angesehen werden.
Anmerkung. Ich benutze bei gegenwärtigem Vor-
trage der Mvgaliden die Gelegenheit, den beiden rühmlichst
bekannten Naturforschern, dem Herrn Geheimenrathe Dok-
tor Klug und dem Herrn Doktor Erichson für die überaus
grosse Gefälligkeit so vieler Mittheilungen von Naturalien,
die mir während eines Aufenthaltes von mehreren Wochen
in Berlin zu Theil geworden ist, und für spätere Nach-
sendungen hiermit meinen ergebensten und herzlichsten
Dank öffentlich zu erstatten und zu bemerken, dass sowohl
die hier vorgetragene Beschreibung und Abbildung der
Mygale Klugii als auch der folgenden Myg. EricJisonti,
so wie jener grossen Anzahl von Arachniden, welche nach
den Etiquetten des Königlichen Museums in Berlin zitirt
3*
2S
erscheinen werden, aus diesen sehr geehrten Mittheilungen
hervorgegangen sind.
Auch Herrn v. Kollar in Wien und Herrn J. Sturm
in Nürnberg wiederhole ich meinen innigsten Dank in glei-
cher Beziehung und glaube nicht erinnern zu dürfen, dass
das Arachnidenwerk diesen zuvorkommenden Mitwirkungen
allein den hohen Grad von Vollständigkeit der Artenauf-
zählung, welchen dasselbe in mancher Hinsicht bereits er-
halten hat und noch erhalten wird, verdanke.
Mygale Erich so n i i.
Tab. CCXCVI. Fig. 709.
Dunkelolivenbraun, die Haare an der Einfassung
des Thorax, auf den Hüften und Schenkeln zum Theil
rosenroth spielend ; die Jüngern Haare des Hinterleibes
ziegelroth, der braune Grund blos durchsehend. Ta-
ster und Beine des Mannes lang; die Schienbeine des
Vorderpaars mit doppeltem Sporn, die männlichen
Genitalien mit langem, dünnem, etwas gewundenem
Haken.
Länge des Mannes ohne Fresszangen 1" 5'", des
Thorax für sich 10"', dessen Breite 9y2'"*, Länge des
Weibes 1" 10'".
Der Vorderleib der männlichen Spinne kaum ein we-
nig länger als breit, nieder gewölbt, der Kopf nicht
viel höher als der Thorax, beide mit dichtem sammetartigem
Filze bedeckt; die Rückengrube des Thorax gross und tief,
die Seitenfalten ziemlich deutlich ; an dem Seitenrande und
29
an dem Hinterrande eine wollige Einfassung, am Vorder-
rande des Kopfes eine gleichlange dichte Haarfranse. Der
Augenhügel oval, hoch, sammetartlg behaart; die Augen
in regelmässiger Stellung, die zwei mittlem ohngefahr in
Augenbreite auseinander stehend. Die Fresszangen sehr stark,
mit einem dichten Haarfilze bedeckt, auf dem Rücken und an
der Spitze längere Haare. Der Hinterleib klein, oval, mit ei-
nem dichten seidenartigen Filze bedeckt, und langzottig
ziemlich dicht behaart. Die Spinnwarzen lang, besonders
das Endglied und nicht sehr dick. Die Beine der männ-
lichen Spinne lang , mit einem seidenartigen Filze dicht
bedeckt, die Schenkel licht zottig, die übrigen Glieder et-
was dichter behaart, unten vor der Spitze der Schienbeine
des Vorderpaars ein langer gebogener Sporn, ein zweiter
kleinerer einwärts an diesem; die Sohlen an den Fersen
und Tarsen nicht besonders dick und breit. Die männli-
chen Taster etwas lang, wie die Beine behaart; die Geni-
talien ziemlich eiförmig, nicht besonders gross, mit langem,
dünnem, gebogenem, an der Spitze etwas gewundenem
Haken.
Der Kopf und Thorax gelblich olivenbraun, erster an
den Seiten zuweilen mit rosenrothen Seidenhärchen ge-
mischt, auch auf dem Thorax mitunter solche Mischung,
die Randwolle und die Vorderrandsfranse rosenroth. Die
Augen bernsteinfarbig, die Iris der Mittelaugen heller.
Die Fresszangen olivenbraun mit röthlichem Anstriche in
den Seiten , und zimmetrothen1 Fransenhaaren unten
und an der Innenkante der Hüfte. Der Hinterleib auf dem
Grunde dunkelbraun, die längern Haare ziegelroth, der
braune Grund mehr oder weniger durchsehend. Die Spinn-
warzen braun. Taster und Beine dunkelbraun, unten dunk-
ler, fast schwarz, die Hüften oben und die Schenkel oben
30
mit rosenrothen Härchen mehr oder weniger gemischt;
die längern gelblich, die meisten an der Wurzel dunkler
oder ins Braune übergehend • die Rückenlinicn und die
Spitze der Schenkel, Kniee, Schienbeine und Fersen röth-
lichweiss ; die Fusssohlen gelbbraun, mit wenig grünlichem
Schimmer.
Das Weibchen hat einen gewölbtem, längern und et-
was schmälern Vorderleib und verhältnissmässig kürzere
und dickere Beine, auch sind letztere stärker behaart. Die
Sohle der Taster und Beine ist dicker und breiter. Die
Farbe ist etwas heller als beim Manne und die Randwolle
des Thorax gelblichroth mit weniger rosenrothem Anstriche.
Vaterland: St. Domingo, Port au Prince.
Sehr schöne Exemplare beiderlei Geschlechtes befinden
sich in dem Königl. Museum in Berlin.
Fig a. stellt den Umriss des Vorder- und Hinterleibes
des Mannes, Fig. b. dessen Taster mit den Genitalien in
natürlicher Grösse vor.
Mygale Reichii.
Tab. CCXCVII. Fig. 710.
Dunkelbraun mit ockergelbem seidenartigem An-
striche, die Langem Borsthaare auf dem Rücken und
hinten an dem Hinterleibe ziegeiroth; der Sporn an
den Vorderbeinen doppelt; die männlichen Genitalien
etwas versteckt, mit gewundenem über die Taster-
wolle vorstellendem Haken.
Länge ohne Fresszangen 1" 6"V
-'
31
Aus der Sammlung des Herrn Professor Doktor Reic h
in Berlin, in welcher sich ein schönes männliches Exem-
plar vorfindet.
Diese Mygalide ist nicht ohne Verwandtschaft mit den
beiden vorhergehenden Arten, jedoch wesentlich verschieden.
Der Vorderleib ist etwas langer als breit, der Kopf
mit dem Thorax in gleicher Höhe, beide dicht mit Seiden-
wolle bedeckt; der Kopf vorn nicht sehr breit mit einer
auf den Fresszangen aufliegenden Haarfranse ; die Seiten-
falten zwischen Kopf und Thorax und auf den Seiten des
letztern deutlich und etwas breit, die Seiten den Kanten
nach oval gerundet. Die Fresszangen nicht sehr stark, von
oben gesehen nicht breit, an der Innenseite der Riicken-
wölbung nach ziemlich scharfkantig, die Fläche dicht mit
Seidenhaaren bedeckt und mit längern gebogenen Borsten-
haaren oben gemischt. Der Augenhiigel hoch, der Quer
nach kurz oval, der Seiteneindruck der zwei Mittelaugen
kaum bemerkbar, die Augen in regelmässiger, aber etwas
gedrängter Stellung. Der Hinterleib klein, viel schmäler
als der Vorderleib, dicht seidenartig behaart und ziemlich
dicht von langen Borstenhaaren zottig rauh. Die Spinn-
warzen lang und dünn, weit über den Hinterleib vorstehend
Taster und Beine lang, beide dicht seidenartig behaart, die
Haare oben auf den Hüften und Schenkeln wollig, übrigens
Taster und Beine zugleich mit längern Haaren gemischt
und ziemlich dicht damit versehen ; das Endglied der Ta-
ster sehr kurz, die männlichen Genitalien in der Wolle
versteckt und nur mit dem Haken vortretend, letzter nicht
sehr lang, spitz und gewunden; unten vor der Spitze der
Schienbeine des vordem Beinpaars zwei stark gekrümmte
Sporen; die Sohle der Fersen und Tarsen sehr dicht, nicht
sehr breit und schimmernd.
32
Die ganze Spinne oben sainmt Tastern und Beinen
dunkelbraun, der Vorderleib, die Fresszangen seitlich, die
Hüften und Schenkel oben mit ockergelblichem seidenar-
tigem Glänze, die nakten Linien auf den Schenkeln und
Knieen etwas unter der Beinwolle versteckt und schwärz-
lich ; die Fransen am Vorderrande des Kopfes braun, seit-
wärts gelblich spielend; der Augenhügel dunkelbraun, die
Augen bernsteingelb, die zwei mittlem mit brauner Pu-
pille; die Sohle der Fersen und Tarsen ockerbraun, regen-
bogenfarbig grün und roth (aber nur sanft) spielend; die
langem Fransenhaare unten an der Innenseite des ersten
Tastergliedes etwas dunkelbraunroth, übrigens die Hüften
unten, die Brust und die Unterseite der Schenkel dunkel-
schwarzbraun ; die längern Haare auf dem Rücken und an
der hintern Hälfte des Hinterleibes dunkel ziegelroth, die-
selben vorn an den Seiten schwärzlich. Die Spinnwarzen
dunkelbraun.
Das Weib zu dem hier beschriebenen Manne ist
noch nicht zu uns gebracht worden.
Vaterland. Unbekannt.
Mygale fusca.
Tab. CCXCVIII. Fig. 711.
Rostbraun, unten dunkler, mit hohem ovalem Au-
genhügel, leicht behaarten Beinen mit rostgelblichen
Spitzen der Fersen und Tarsen.
Länge ohne Fresszangen 13'".
V/
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. Aa . ///.
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./ff/. }/'J.
. //. />///■///■'-,
//, St //
33
Eine in den Sammlungen sehr selten vorkommende
Art, von welcher bis jetzt nur die weibliche Spinne be-
kannt ist. Das einzige Exemplar, welches ich vor mir
habe, gehört der Königlichen Sammlung in München.
Der Vorderleib ist 7 Linien lang und 5 */2 Linien
breit, der Hinterleib kaum so lang als der Vorderleib und
nicht so breit als dieser. Der Kopf ist vorn hoch, gegen
den Hinterkopf bis zur Riickengrube verloren abfallend,
am Vorderrande fast halbzirkelförmig gewölbt, in den Sei-
ten der Mitte der Länge mit einer deutlichen , breiten
Grube, durch welche die flache Scheidungsfalte zieht; der
Thorax ziemlich nieder oder flach gewölbt, mit tiefer, et-
was mondförmig gebogener Quergrube auf dem Rücken
und mit deutlichen Querfalten; die ganze Fläche sammet-
artig behaart. Der Augenhügcl hoch , oval ; die Mittelau-
gen mit den vordem Seitenaugen in einem Logen und in
gleichen Entfernungen von einander liegend und kaum in
Augenbreite von einander abstehend, das innere der hin-
tern Augen nahe an den Mittelaugen und eben so dem
äussern der hintern genähert. Die Fresszangen sehr stark
und gross, dicht mit borstenartigen Haaren bedeckt; die
Fangkralle lang und sehr stark. Die Brust etwas schmal
länglichoval und wie die Hüften unten seidenartig wollig.
Der Hinterleib oval, dicht behaart, die Haare seidenartig
und ziemlich lang. Die Spinnwarzen etwas kurz, ziemlich
dick, mit kurzen Haaren besetzt. Die Beine und die Ta-
ster nicht lang, stämmig, filzarlig behaart und mit lichter
stehenden etwas langern Haaren untermischt. Die Fer-
sen und Tarsen so wie das Endglied der Taster nicht brei-
ter als die Schienbeine, unten mit dem gewöhnlichen
dichten sammetartigen Filze, ohne merklichen Farben-
schiller.
34
Der Vorderleib braun, stellenweise aufs heller Rost-
braune spielend, die Fresszangen oben und an den Seiten
von derselben Farbe, nur etwas heller und deutlicher rost-
braun, unten dunkel braunroth; die Fangkrallen braunschwarz,
an der Wurzel schmal röthlich. Der Hinterleib rostbraun,
oben auf der Hinterhälfte dunkler und mehr dunkelbraun,
ebenso die Spinnwarzen. Taster und Beine rostbraun, von
den Knieen an bis zur Spitze etwas heller; die Kniee oben
an der Spitze schmal hellockergclblich, an der Spitze der
Schienbeine zwei solcher Fleckchen und die Spitze der
Fersen von derselben Farbe, aber etwas breiter und deut-
licher; der Filz unten an den Fersen und Tarsen gelblich
rostfarbig, nach gewissen Richtungen heller und dunkler
schillernd.
Vaterland: Brasilien.
Mygale olivacea.
Tab. CCXCVIII. Fig. 712.
Dunkel olivenbraun mit langen Beinen uud dün-
nen langen Spinnwarzen.
Länoe ohne Fresszanj>en 1".
Der Gestalt nach mit Myg. Zebra Walck. in ziemlich
naher Verwandtschaft.
Der Vorderleib ist 6 Linien lang und 42/3 Linien
breit, vorn über die Einfügung der Fresszangen gewölbt,
fast so breit als hinten , den Seitenkanten nach schwach
oval erweitert, die ganze Fläche atlasartig mit Seidenhär-
chen dicht bedeckt, am Saume hin die Haare länger; der
y^. ccmx:
Jfca/. &4-
/„;. //.?. ^////y" /'''"" '"/''■'■
</. Z/3.
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35
Kopf etwas höher als der Thorax, beide flach gewölbt,
letzter mit tiefer Quergrube auf dem Rücken und mit brei-
ten, doch deutlichen Seitenfalten. Der Augenhügel ziemlich
hoch ; die Stellung der Augen ziemlich wie bei M. Zehra.
Die Fresszangen stark, lang, dick und dicht behaart 5 die
Fangkrallen sehr stark. Der Hinterleib klein, filzartig be-
haart, überdiess mit längern borstenartigen Haaren ziemlich
dicht versehen. Die Spinnwarzen lang und im Verhältniss ähn-
licher Arten sehr dünn und weit vorstehend. Die Beine
lang, etwas dünn, filzartig behaart und mit längern Haa-
ren untermischt : der bürstenartige Filz unten am Endglied
der Taster und der Tarsen der Beine zwar dicht aber etwas
zerrissen und uneben und ohne merklichen Farbenschiller
Die ganze Spinne dunkel olivenbraun, mit seidenarti-
gem Glänze* die längern Härchen am Rande des Thorax
und an dem Hinterleibe, sowie an den Beinen roströthlich;
die Unterseite nur wenig dunkler als die obere. Die
Fangkralle der Fresszangen braunschwarz, an der Wurzel
ins Rolhe übergehend; die Haare unten an den Fresszangen
schön dunkel ziegelroth. Die Augen bernsteinfarbig, die
Iris der mittlem rostbräunlich.
Vaterland: Acgjpten.
Mygale brunnipes.
Tab. CCXCIX. Fi£. 713.
Röthlich olivenbraun, die Kniee und folgenden
Glieder der Beine und die Fresszangen rostrot!] , die
Sohle der Tarsen rostbräunlich.
Länge ohne Fresszangen 11"'.
Klug. Königliche Sammlung in Berlin.
36
Der Vorderleib länglich, etwas schmal, der Quer nach
ziemlich gewölbt; der Kopf etwas höher als der Thorax,
wie dieser filzig behaart, mit hohem Augenhügel und mit
regelmässiger Augenstellung; die Seitenfalten des Thorax
schwach eingedruckt. Die Fresszangen ziemlich lang, mas-
sig dick, filzig behaart und licht mit steifen Borsten be-
setzt. Der Hinterleib länglich, fast so dick als der Vor-
derleib wie dieser filzig behaart und licht borstig. Die
Taster und Beine etwas dünn nnd lang, filzig behaart,
überdiess licht mit längern Haaren und Borsten besetzt,
aber nicht zottig 5 die Sohle der Fersen und Tarsen schmal
und dicht sammetartig.
Der Vorder- und Hinterleib röthlich olivenbraun mit
rostgelben Härchen gemischt. Die Fresszangen gelblich
rostroth, mit schwarzen, an der Wurzel rolhen Fangkrallen.
Der Hinterleib ganz von der Farbe des Vorderleibes. Die
Hüften der Taster und der Beine oben und das Schenkel-
glied beider gelblich olivenbraun, alle folgende Glieder
gelblich rostroth, fast mennigroth, die Sohle der Fersen
und Tarsen von derselben Farbe , in gewisser Richtung
bräunlich spielend; die Hüften der Taster und Beine un-
ten braunroth, ziemlich dunkel. Alle Augen gelb, die äus-
sern der Vorder- und Hinterreihe bräunlich verdunkelt.
Ein Weib.
Ausser dem einzigen Exemplare des Berliner Museums
habe ich diese schöne Mygalide noch nirgends gesehen.
Diesem fehlen die Spinnwarzen.
Vaterland: Brasilien.
37
M y g a 1 e c o r a c i n a.
Tab. CCXCIX. Fiir- 714.
Schwarz, mit schmalen braunen Fusssohlen, die
eingemischten langem Haare auf dem Hinterleibe roth.
Länge ohne Fresszangen 12'".
Hing. Königliche Sammlung in Berlin.
Kopf und Thorax ziemlich gleichhoch, ziemlich ge-
wölbt, dicht mit kurzem Haarhlze bedeckt, etwas länger als
breit, mit tiefer Rückengrube, deutlichen Seitenfalten und
etwas wellenförmig gerundeten, mit einer Haarfranse gezier-
ten Seitenkanten j der Augenhiigel hoch, schmal, daher fast
kugelförmig; die Augen etwas klein, die zwei mittlem so
weit von einander entfernt, als der Durchmesser eines Au-
ges ausmacht j das vordere Seitenaug etwas weiter als ge-
wöhnlich vorgeschoben, die zwei hintern einander fast dicht
genähert. Die Fresszangen ziemlich lang, massig dick, dicht
etwas zotlig behaart, mit sehr scharfen langen Fangkrallen.
Die Brust ziemlich schmal, tief liegend, flach, dicht behaart.
Der Hinterleib mit dichtem Haarfilze bedeckt und mit langen
Haaren ziemlich stark gemischt, daher etwas zottig, mit
massig langen Spinnwarzen. Die Taster etwas lang, nicht
sehr dick, wie die Beine dicht filzig und zugleich etwas
zottig behaart, mit kugelförmigen männlichen Genitalien,
und etwas gewundnem, feinem, ziemlich langem Haken.
Die Beine lang, massig dick, mit wenig erweiterten Sohlen
der Fersen und Tarsen und mit einer Längsrinne auf diesen.
Durchaus schwarz, die Fransen unten an den Fress-
zangen und an dem ersten Hiiftengliede der Taster ziegel-
roth, die Sohle der Fersen und Tarsen gelbbraun, dunke-
ler braun und etwas purpurroth spielend; der Spitzenrand
38
der Schienbeine oben schmal, ein Pünktchen an der Spitze
der Kniee und zwei solche an der Spitze der Schienbeine
röthlichweiss, die Spitze der Tarsen kaum ein wenig weiss-
lich heller. Die Augen gelb, das vordere Seitenaug bern-
steinfarbig dunkler. Ein Weibchen, zu welchem das Männ-
chen noch nicht entdeckt ist.
Vaterland: Kap der guten Hoffnung.
M y g a 1 e macrura.
Tab. CCC. Fig. 715.
Vorderleib mennigroth, Hinterleib, Taster und
Beine braunschwarz; die Spinnwarzen so lang als der
Hinterleib.
Länge ohne Fresszangen und ohne Spinnwar-
zen 6%'".
Klug. Königliche Sammlung in Berlin.
Der Vorderleib länger als breit, fein filzig behaart;
der Kopf etwas schmal, etwas höher als der Thorax, deut-
lich unterschieden ; der Thorax an den Seiten gerundet,
sehr flach gewölbt, mit ovaler Riickengrube und seichten
Seitenfalten. Der Augenhügel ziemlich hoch, oval, vorn
mit einem runden Vorsprung in den Vorderarm des Kopfes
greifend ; die zwei Mittel - ußd Seitenaugen ziemlich gross,
ziemlich gleichgross, in gewöhnlicher Lage und kaum in
Augenbreite von einander entfernt, die zwei Hinteraugen
einander genähert und kleiner. Die Fresszangen nicht gross
und von gewöhnlicher Gestalt. Die Taster massig lang,
durchsichtig behaart, mit kugelförmigen Genitalien, das
Häkchen an diesen fein und wenig gebogen. Die Brust
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39
schmal, fast nakt, länglich eiförmig. Der Hinterleib nicht
länger als der Vorderleib, dünner als solcher, zottig be-
haart, mit sehr langen, dünnen Spinnwarzen, die Glieder
stufenweise dünner. Die Keine etwas lang, etwas licht
und nicht zottig behaart, das Tarsenglied unten ohne er-
weiterte sammetartige Sohle.
Kopf und Thorax rostgelb, fast mennigroth, nur der
Augenhügel bräunlich verdunkelt. Die Fresszangen rost-
farbig, an der Innenseite und an der Spitze braun. Die
Brust rostgelb. Der Hinterleib sammt den Spinnwarzen
braunschwarz, die Schilde vor den Luftlöchern rostgelb.
Die Hüften der Taster und Beine rostgelb, bräunlich an-
gelaufen, die folgenden Glieder braunschwarz, die Schen-
kel an der Wurzel verloren roströthlich, das Tarsenglied
trüb rostgelb.
Nur das Männchen ist bekannt.
Vaterland: Westindien, von St. Juan.
M y g a 1 e seladonia.
Tab. CCC. Fig. 716.
Vorderleib grün; Hinterleib braun, roth gefleckt:
der Taster und Beine mennigroth, alle folgende Glie-
der blau.
Länge ohne Fresszangen 6'".
Klug. Königliche Sammlung in Berlin.
Der Kopf ziemlich hoch und gewölbt, merklich höher
als der Thorax, letzter nieder, mit gerundeten Seiten, die
Fläche beider dicht mit Schuppenhärchen bedeckt, die Sei-
ten des Thorax überdiess langwollig behaart; der Augen-
40
hügel nieder, dem Umfange nach gross, die Augen in nicht
ungewöhnlicher Stellung ; die \ier der vordem Reihe in
ziemlich gleichen Entfernungen von einander liegend, auch
fast gleichgross. Die Fresszangen gross, stark, wie der
Kopf mit Schuppenhä'rchen dicht bedeckt und überdiess
kurzborstig. Der Hinterleib klein, mit Schuppenhärchen
dicht bedeckt, in den Seiten und an der Spitze weichwol-
lig langhaarig. Die Beine massig lang, auch mit Schuppen-
härchen dicht bedeckt und etwas zottig lichthaarig, die
Sohlen der Fersen und Tarsen breit.
Vorderleib und Fresszangen papagaigrün, metallisch
glänzend, die eingemischten Borsten schwarz, die Wolle
an den Seiten des Thorax fahlgelb. Der Hinterleib braun,
auf dem Rücken vorn zwei Flecken dunkelkarminroth, ne-
beneinander liegend, hinter diesen mehrere Flecken men-
nigroth, in den Seiten streifartig; die Wollhaare fahlgelb;
der braune Bauch blau gemischt. Die Hüften der Taster
und Beine oben und die Schenkel gelblich mcnnigroth,
weiss behaart, die folgenden Glieder rostroth, azurblau be-
schuppt, die Haare gelblich mit braun gemischt, die Soh-
len der Tarsen und Fersen gelbbräunlich. Die vier innern
Augen gelb, die vier äussern braun.
Man kennt von dieser ungemein schönen Mjgalide
nur das Weibchen.
Vaterland: Brasilien, Bahia.
4I_
Mygale fasciata.
Tab. CCC1. Fig. 717.
Vorderleib lang mit ovalen Seiten , grauweiss
mit zwei schattenbraunen Rückenstreifen ; Hinterleib
braun, ein zackiger Rückenstreif weisslich, im Innern
braun verdunkelt; Beine braun, weiss gefleckt und
geringelt.
Länge des Weibes ohne Fresszangen 2" bis 2" 3'".
j Mygale fasciee. WalckenaerT&veX. nat. d. Aran. Fase. IV. n. 1.
Mygale fasciata. Hahn Monog. d. Spinnen. H. 1. T. 1.
„ „ ffalcken. Tabl. d. aran. p. 5. n. 1.
„ „ tValcken. Suites ä Buff. apt. I. p. 209. n. 1.
Eine der schönsten Arten der Mygaliden. Der Vor-
derleib bei einer Länge' von einem Zolle nur neun Linien
über den Thorax breit, also merklich länger als gewöhnlich,
der Quer nach ziemlich regelmässig über Kopf und Thorax
gewölbt, am Vorderrande des Kopfes etwas gerundet und
an den Seiten des Thorax mit ovaler Rundung, sich kaum
merklich in den Kopfrand schwingend; die Rückengrube
sehr schmal, weit zurück, über zwei drittel der Länge lie-
gend ; der Kopf sehr lang, mit schwacher Falte zwischen
diesem und dem Thorax und mit schwachen Seitenfalten
auf letzterm ; die Bedeckung auf beiden kurz filzartig. Der
Augenhügel der Quer nach oval, massig hoch, die grössern
Mittelaugen in einem grossen Seitencindrnck, zwischen die-
sen der Raum kielartig erhöht, vorn und hinten in der
Mitte eine kleine Kerbe, aber nur im abgeriebenen Zu-
stande sichtbar; die Augen in ziemlich gewöhnlicher Stel-
lung, die zwei mittlem gross und in Augenbreite von ein-
ander entfernt, die zwei äussern |Augen ziemlich gleichgross*
IX. 3. 4
-
4'2
die hintern innern klein , eiförmig und mit der vorwärts
stehenden Spitze schief seitwärts liegend. Die Fresszangen
ausserordentlich stark, lang und dick, dicht behaart, mit sehr
langen kräftigen Fangkrallen. Die weiblichen Taster von
gewöhnlicher Gestalt, etwas länger als der Thorax, mit
sehr breiter, gewölbter, dicht sammetartiger Sohle des
Endgliedes. Die Brust länglich und flach. Der Hinterleib
oval, ziemlich gross, filzig dicht behaart, mrt nicht sehr
langen Spinnwarzen. Die Beine lang, das erste Paar drei-
mal so lang als der Thorax , alle dicht filzig und zugleich
zottig behaart; die Sohle der Fersen und Tarsen dicht
sammetartig, der Quer nach gewölbt und ziemlich breit.
Die Grundfarbe des Vorderleibes zieht aufs erdfarbig
Gelblichweisse, auf dem Rücken befinden sich zwei schat-
tige dunkelbraune, seitwärts etwas schattig eckige Längs-
streifen, bis zum Hinterrande, und vorn, mit Vereinigung
beider, durch den Augenhügel ziehend, der Augenhügel
aber wieder gelblich ; hinter diesen zwei sehr genäherte,
hinten spitz ausgehende Streifen und dunklere Schiefstrei-
fen gegen die Rückengrube ziehend , braun. Die Augen
gelb, die mittlem mit brauner Pupille, die innern Hinter-
augen heller gelb. Die Fresszangen dunkel kaffebraun, auf
dem Rücken gelblichweiss. Brust und Hüften dunkel kaf-
febraun. Der Hinterleib kaffebraun, oben dunkler als in
den Seiten , ein ziemlich scharfzackiger Längsstreif weiss,
schwärzlich begrenzt, im innern der Länge nach verloren
braun schattig verdunkelt ; die Spinnwarzen dunkelkaffebraun.
Die Beine schwarzbraun oder dunkel kaffebraun, ein gros-
ser Seitenfleck und ein schiefer Ring an der Spitze der
Schenkel weiss; die zwei vordem Beinpaare an der Vor-
derseite und unten ockergelb, sich auch über die weissen
Zeichnungen der folgenden Glieder verloren verbreitend ;
»1
\
43
die Wurzel und die Spitze der Kniee, ein Ring an der
Wurzel und Spitze der Schienbeine und ein Fleck oben
an der Wurzel und Spitze der Fersen , so wie ein Fleck-
chen vor der Spitze der Tarsen weiss \ die Sohlen der
Tarsen und Fersen bräunlich ockergelb mit sehr schönem
spangrünem Schiller.
Die männliche Spinne ist mir noch nicht vorgekom-
men, scheint auch noch nnbekannt zu seyn, wenigstens fin-
det man ihrer mit Bestimmtheit nirgends erwähnt.
Vaterland. Ostindien, Ceylon.
Mygale geniculata,
Tab. CCCII. Fig. 718.
Dunkelkaffebraun , der Hinterleib zottig zimmet-
roth, oben an den Gliederspitzen der Beine ein Fleck
röthlich weiss; die männlichen Genitalien unten an
der Spitze muschelförmig ausgeschnitten.
Länge des Mannes 1" 6'".
Klug. Königliche Sammlung in Berlin.
Sehr ansehnlich ; der Vorderleib etwas flach gewölbt,
mit sammetartigem Filze bedeckt, etwas länger als breit,
an den Seiten massig gerundet, mit tiefer grosser Rücken-
grube, deutlichen Seitenfalten und rundum mit einer Haar-
franse ; der Kopf ziemlich breit, höher als der Thorax, et-
was mehr gewölbt, mit hohem ovalem Augenhügel; die
Augen in geregelter Stellung, ziemlich gross , die zwei
mittlem kaum in Augenbreite auseinander stehend. Die
Fresszangen stark, ziemlich gross, auf dem Rücken ein
4 *
44
breiter Streif längerer vorwärts liegender Borsten. Die
Taster lang, fast so dick als die Beine, wie diese mit sam-
metartigem Filze bedeckt, oben licht, unten dicht langhaa-
rig, übrigens von gewöhnlicher Form ; an dem vorletzten
Gliede der männlichen Taster, von der Spitze seitwärts,
ein dicker Zahn ; die männlichen Genitalien kurz , unten
rund kugelich verdickt, mit gebogenem breitem Haken, die-
ser mit stumpfer, fast muschelförmig ausgeschnittener Spitze,
in solcher Form der Untertheil derselben abwärts vorste-
hend, der obere mit zwei Ecken. Die Brust länglich,
flach, dicht filzig. Der Hinterleib klein, eiförmig, langzot-
tig behaart, mit langen, dünnen Spinnwarzen. Die Beine
lang nicht sehr dick; die Schienbeine des Vorderpaars des
Mannes mit einem geraden vorwärts stehenden Dorn ein-
wärts von der Spitze \ die Sohlen der Fersen und Tarsen
dicht sammetartig und nicht sehr breit.
Der Grund des ganzen Thieres tief kaffebraun, die
Fransen des Vorderleibes blass weisslichroth , fast rosen-
roth, die Haare auf dem Rücken der Fresszangen ziegel-
roth, unten braunroth; die zottigen Haare des Hinterleibes
zimmetroth , vorn dunkler als hinten ', die Hüften der Ta»
ster und der Beine oben ziegelroth behaart, auf den Schen-
keln , Knieen und Schienbeinen die gewöhnlichen Längsli-
nien schwarz, der Spitzenrand der Schenkel schmal, die
drei folgenden Glieder breit röthlichweiss , an den drei
letztern in einen Fleck erweitert; die Sohlen gelbbraun
mit schwachem Purpurschimmer ; die längern Haare an den
Tastern und Beinen ziegelroth; die männlichen Genitalien
braunroth, mit schwarzem Haken.
Eine sehr selten vorkommende Art, von der bis jetzt
nur die männliche Spinne bekannt ist.
Vaterland. Amerika.
45
Mygale testacea.
Tab. CCCIU. Fig. 719.
Vorder- und Hinterleib rostgelb , letzterer aufs
llostrothe ziehend , ersterer ziemlich kreisrund und
flachgewölbt*, Fresszangen etwas schwach; Taster
und Beine lang, bleich rostgelb, dicht langzottig be-
haart.
Länge des Mannes ohne Fresszangen 1" 4'".
Mit M. fervida sehr verwandt. Kopf, Thorax, Fress-
tangen, Augenhügel und Augenstellung sind dieselben wie
bei jener Art. Das Endglied der männlichan Taster ist
kurz , ziemlich von der Form der Pfote einer Katze ; die
Genitalien sind lang, stopselzieherartig gewunden, an der
Wurzel stark verdickt, an der langen Endhälfte oben bor-
stenförmig verdünnt und sehr spitz. Die Beine sind lang,
sehr stark und langzottig behaart, auf den Schenkeln zwei
kurzfilzige Längslinien und zwei solche, wie gewöhnlich
mit der Spitze zusammentreffende , auf den Knieen ; die
zwei Hinterbeine sind die längsten und messen bei obiger
Länge des Thiers, ohne die Hüften 2" 5"'. Die Spinn-
warzen sind etwas dünn und ebenfalls behaart.
Der Vorderleib mit den Fresszangen und der Hinterleib
rostgelb, oben aufs Rostrothe ziehend, besonders der Hin-
terleib; Brust, Hüften, Taster und Beine ziemlich gleich-
massig hellrostgelb, fast ockergelb, nur die Spitzen der
Fersen und Tarsen grauweisslich heller ; die Sohlen der
Fersen und Tarsen ockergelb, etwas blätterig und ohne
Schimmer irgend einer Regenbogenfarbe. Die Genitalien
braunroth.
46
Ein ganz vollständiges Exemplar, das einzige das mir
vorgekommen ist, befindet sich in der Sammlung der Uni-
versität Erlangen. Es findet sich nicht bemerkt , in wel-
cher Weltzone diese Spinne vorkommt.
Mygale Walckenaerii.
Tab. CCCIV. Fig. 720.
Kaftebraun, die langem Haare an der Spitze
graugelblich ; die Beine langzottig behaart, Fersen
und Tarsen breit, zwei Fleckchen an der Spitze der
Schienbeine und ein halbrunder Fleck an der Spitze
der Fersen und Tarsen schön orangeroth.
Länge ohne Fresszange 1".
Perty Delect. anim. artic. p. 191. t. 38. f. 3-
Walcl<enaer Suit. ä Buff. Ins. ap. I. p. 217. n. 12.
Ein schönes Thier, von welchem nur das Weib be-
kannt ist, und wovon die Königliche Sammlung in Mün-
chen nur ein Exemplar besitzt, vielleicht das einzige, wel-
ches bisher nach Europa gebracht worden ist.
Der Vorderleib hat eine Länge von 6 Linien und ist
ebensolang als der Hinterleib; seine Breite beträgt 5 Li-
nien. Er ist sehr flach gewölbt, der Kopf kaum etwas
höher als der Thorax, beide mit wolligen Haaren belegt;
die Quergrube auf dem Rücken tief und gerade, mit ge-
rundetem Rande ; die Querfalten des Thorax breit und
ziemlich tief, übrigens ganz in gewöhnlicher Lage. Der
Augenhügel nieder, vorn und hinten wenig gerundet; die
Beule hinter den Mittelaugen sich zwischen diesen etwas
ausspitzend, an den Seiten etwas eingedrückt, und in die-
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47
sen Eindrücken die Mittelaugen liegend; diese ziemlich
gross und so weit von einander entfernt als der Durchmes-
ser eines Auges beträgt; in gleicher Entfernung liegen die
vordem Seitenaugen, weiter vorwärts, und mit den mitt-
lem eine Hogenreihe bildend; die hintern Augen einander
sehr genähert, schmal, doch deutlich vorstehend. Die
Fresszangen lang, stark, dicht behaart; die Fangkralle sehr
stark. Die Taster 10V2 Linien lang, die vordem Glieder
von gewöhnlicher Form , das vorletzte länger behaart, da-
her breiter, das Endgelenk sehr breit. Der Hinterleib oval,
nicht so dick als der Vorderleib, zottig behaart. Die Spinn-
warzen dick und ziemlich lang. Die Beine von mittlerer
Länge; Hüften, Schenkel, Kniee und Schienbeingelenke
von gewöhnlicher Form, alle zottig mit langen Haaren dicht
bedeckt; die Fersen und Tarsen breit, merklich breiter
als die vorhergehenden Glieder und dichter behaart, oben
flach, mit gerundeten Spitzen, unten der bürstenartige Filz
sehr dicht, dick und schillerfarbig.
Der ganze Vorderleib sammt den Fresszangen dunkel-
braun, erster mit erdfarbig graugelblichen Haaren bedeckt,
die dichtem, vorwärts stehenden , borstenartigen , längern
Haare des letztern röthlichbraun , gegen die Spitzen ins
grauweissliche übergehend ; die Haare unten an den Fress-
zangen dunkelziegelroth ; die Fangkralle an der Wurzel
roth, übrigens schwarz. Der Hinterleib schön dunkelbraun,
die längern Haare ins Rostrothe übergehend, die Haare
auf dem Bauche, wie die der Spinnwarzen, der Brust und
der Hüften uuten tiefer braunschwarz. Taster und Beine
kaffebraun, die längern Haare an der Spitze graugelb,
1 heil weise weisslich , das Kniegelenk der Tarsen und Bei-
ne an der Spitze oben schmal orangegelb, eben so die
Spitze des vorletzten Gelenkes der Taster , nur brei-
48
ter, die Spitze des Endgelenkes aber mit einem aufs Oran-
genrothe ziehenden halbrunden grössern Fleck ; von der-
selben orangegelben Farbe zwei Fleckchen an der Spitze
der Schienbeine, ein halbrunder Fleck an der Spitze der
Fersen und ein solcher an der Spitze der Tarsen , letzter
aber mit mehr rothem Anstriche. Der dichte Filz unten
an den Fersen schillert in gewisser Richtung bald aufs
Grüne, bald aufs Gelbe, bahl aufs Bräunliche, seltener aufs
Pupurrothliche. Die Augen sind bernsteinfarbig, die der
vordem Reihe dunkler als die hintern , die zwei mittlem
mit rothbrauner Pupille.
Vaterland. Brasilien.
Mygale ochracea.
Tab. CCCIV. Fig. 721.
Oben bräunlich rostgelb, unten dunkler, ein Fleck
vorn auf dem Hinterleib verloren rostroth, die Spitze
der Fersen und Tarsen schmal gelblich.
Länge 1".
Perty Delect. anim. artic. p. 191. t. 38. f. 2.
JValckenaer Suit. ä Buff. Ins. apt, I. p. 215. n.Q.
Der Form nach in einiger Verwandtschaft mitM. JVal-
ckenaerii, der Vorderleib aber etwas schmäler, die Beine
bei weitem weniger zottig behaart, und die Endglieder die-
ser nicht breiter als die Schienbeine. Der Vorderleib hat
eine Länge von 5% und eine Breite von 4% Linie. Die-
ser ist flach gewölbt, vorn so breit als hinten, den Seiten-
kanten nach oval erweitert ; der Kopf höher als der Thorax
gewölbter, mit ziemlich hohem Augenhügel und etwas klci-
49
nen Augen; die Augen der vordem Reihe einen starken
Bogen beschreibend , die zwei der hintern genähert und
mit den mittlem ziemlich denselben, doch einen etwas tie-
fem Bogen in entgegengesetzter Richtung bildend. Der
ganze Vorderleib mit dichter, seidenartiger Wolle bedeckt,
doch die etwas breiten Seitenfalten sichtbar. Die Fress-
zangen nicht stark, etwas zusammengedrückt, nicht lang,
stark gebogen und dicht mit Haaren bedeckt ; die Fang-
kralle stark. Der Hinterleib gewölbt, oval, dicht filzartig
bebaart und mit langen Haaren untermischt. Die Spinn-
warzen von mittlerer Länge, dicht behaart, von den länge-
ren Riickenhaaren ziemlich bedeckt. Die Beine von mitt-
lerer Länge und wie die Taster ziemlich stark bebaart;
das Endglied der Taster und der Vorderbeine etwas breit,
das der Hinterbeine schmäler, der bürstenartige Filz unten
am Endglied der Taster und an den Fersen und Tarsen
der Beine sehr dicht und mit nicht besonders bemerkba-
rem Farbenschiller.
Das ganze Thier bräunlich ockergelb , die Brust und
die Hüften unten so wie der Bauch stark aufs Röstbraune
ziehend; die Spinnwarzen braun; vorn auf dem Hinterleibe
über der Einfügung ein in die Grundfarbe vertriebener
Fleck roströ'thlich 5 die Fresszangen unten wie gewöhnlich
mit dunkelziegelrothen Haaren besetzt. Die Spitze der
Kniee und der Schienbeine schmal gelblich , die der Fer-
sen und Tarsen mit einem röthlichgelben, an der äusser-
sten Spitze ins Weissliche übergehenden Fleck, aber eben-
falls nicht gross.
Vaterland. Brasilien.
Auch von dieser Art ist nur das Weib bekannt. Das
einzige Exemplar, das mir bis jetzt vorgekommen ist, befin-
det sich in der König!. Sammlung in München.
50
M y g ; a I e f i m b r i a t a.
Tab. CCCV. Fig. 722.
üickbeinig, durchaus sammetartig schwarz, die
Fransen um den Vorderleib ziegelroth, die langem
Haare auf dem Hinterleibe dunkelroth.
Länge ohne Fresszangen 1" 5'".
Klug. Königliche Sammlung in Berlin.
Der Vorderleib länglich, fast '/5 langer als breit, flach
gewölbt, der Kopf etwas höher als der Tborax und ziem-
lich breit, letzter mit oval gerundeten Seiten, grosser Rük-
kengrubc und deutlichen Seitenfalten. Der Augenhügel hoch,
mit nicht sehr grossen Augen, die zwei mittlem fast in
Augenbreite von einander liegend , die zwei äussern ziem-
lich gleichgross, das innere hintere klein. Die Fresszangen
gross, dick und stark, sammetartig behaart und mit Borsten
gemischt. Die Brust flach , ziemlich oval , vorn stumpf,
dicht wollig behaart. Der Hinterleib nicht länger als der
Vorderleib, nicht so dick als dieser, dicht sammetartig be-
haart und von langen Haaren etwas zottig. Die Spinn-
warzen dick und von sehr massiger Länge. Taster und
Beine ziemlich lang und dick , dicht sammetartig behaart
und licht mit längern Haaren gemischt, die Sohlen an bei-
den breit und dick.
Das ganze Thier oben und unten tief sammetartig
schwarz, der Vorderleib in gewisser Richtung etwas aufs
Schwarzrothliche spielend * die Fransen am Rande des Tho-
rax und am Vorderrande des Kopfes rosenroth, ebenso die
wolligen Haare oben auf den Hüften. Die langen Haare
des Hinterleibes dunkel karminroth , auf dem Vordertheil
über der Einlenkung dunkler als die des übrigen Körpers;
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Y,/s/ ?23.* ■ //. /-//:■/ s/r //./
/
51
die Haarbedeckung der Brust und der Hüften unten aufs
RötbÜche, die der Beine von den Knieen an etwas aufs
Weisliche, die längern Haare aufs Röthliche spielend. Die
Sohlen der Taster und Beine dunkelbraun. Alle Augen
gelb. Ein Weib.
Vaterland. Brasilien.
Ein schönes Exemplar, welches sich im König!. Mu-
seum zu Berlin befindet, ist mit einem Transport von Blau-
holz dahin gebracht worden.
Mygale rufidens.
Tab. CCCV. Fig. 723.
Gelbbraun, der Hinterleib aufs Roströthliche
ziehend ; die Fangkrallen der Fresszangen hellrotb.
Länge ohne Fresszangen S"\
Hlug. Königliche Sammlung in Berlin.
Der Vorderleib nieder gewölbt, der Kopf nur wenig
höher als der Thorax, beide wollig behaart, letzter fast
kreisrund, mit wenig deutlichen Seitenfalten und mit tiefer,
schmaler Rückengrube; der Kopf breit, mit etwas hohem
fast rundem Augenhügel ; die Augen etwas gedrängt stehend,
die zwei mittlem nicht in Augenbreite von einander ent-
fernt. Die Fresszangen gross, dicht behaart, und mit stei-
fen gebogenen Borsten licht besetzt. Die Brust länglich,
etwas flach, mit kurzen Härchen bedeckt, vorn stumpf,
hinten nach der Einlenkung der Hinterbeine beiderseits
etwas ausgebogen. Der Hinterleib klein, langzottig dicht
behaart, mit mässiglangen etwas dicken Spinnwarzen. Ta-
52
ter und Beine ziemlich dick, massig lang, ziemlich zottig
behaart, mit breiten , dichten Sohlen.
Kopf und Thorax gelbbraun, die Wolle aufs Ocker-
gelbe ziehend; die Fresszangen von derselben Farbe, an
der Spitze heller, die längern Borsten gelb; die Fangkral-
len gelblichroth, an der Spitze dunkler als an der Wurzel,
die Haarfranse unten an den Fresszangen hellrostroth, aufs
Röthlichgelbe ziehend. Der Hinterleib gelblich rostroth,
der gelbbraune Grund kaum durchstechend. Brust, Taster
und Beine gelbbraun ; die zwei Linien auf den Tastern
und Beinen gelblich weiss ; die Fransen an der Spitze der
Schenkel, Kniee und Schienbeine hellockergelblich, die
Spitze der Tarsen graubraun; die Sohle der Fersen und
Tarsen bräunlich ockergelb, ohne andern Farbenschimmer.
Ein Weibchen. Das Manchen fehlt noch.
Vaterland. Brasilien.
Mygale annulipes.
Tab. CCCVI. Fig. 724.
Braun , Beine und Taster braunroth mit einem
schwarzen Ringe an der Spitze der Schenkel, an der
Wurzel und Spitze der Schienbeine und an der Spitze
der Fersen.
Länge ohne Fresszangen 9"'.
Klug. Königliche Sammlung in Berlin.
Der Vorderleib länglich , fast um l/^ länger als breit,
ziemlich gewölbt, mit deutlichen Querfalten des Thorax
</*/. cccw
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ap.
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53
und schmaler Quergrube auf dem Rucken ; der Kopf merk-
lich höher als der Thorax, hinten schmal, der Länge nach
etwas gewölbt. Der Augenhügel oval , massig hoch ; die
Augen der vordem Reihe ziemlich gross und in glei-
chen Entfernungen nicht ganz in Augenbreite von einan-
der abstehend*, die zwei hintern Augen mehr beisammen
und gegeneinander schief liegend, das äussere ziemlich
gross, das innere klein, beide länglich oval. Der Hinterleib
dicker und länger als der Thorax, fast oval. Taster massig
lang, etwas dick, von gewöhnlicher Gestalt. Die Fresszan-
gen im Verhältniss zum Vorderleib, gross und stark. Die
Beine massig lang, ziemlich dick, kurzhaarig, mit nicht er-
weiterten Sohlen.
Der Grund des Vorderleibes dunkel kastanienbraun,
erdgelblich behaart. Die Fresszangen schwarz mit braunen
Längsstreifen, unten die Haare dunkel zimmetroth. Der
Hinterleib dunkelbraun und wie der Thorax mit erdgelben
Haaren belegt. Taster und Beine braunroth mit gelbbrau-
nen Sohlen; vor der Spitze der Schenkel, Kniee und
Schienbeine, und an der Wurzel der letztern ein Ring
braunschwarz, auch die Spitze der Fersen braun verdun-
kelt; die Behaarung der Beine bräunlichgelb. Ein Weib.
Vaterland. Neu-Holland, Van Diemensland.
54
M y g a 1 c scoparia.
Tab. CCCV1. Fig. 725.
Vorder- und Hinterleib dunkel olivenbraun, letz-
ter gelblich rauhborstig ; ' Taster und Beine hellröth-
lichgeib, zottig behaart, das Endglied der erstem und
das Tarseng^lied der letztern braunschwarz.
Länge ohne Fresszangen 3'".
Klug. Königl. Sammlung in Berlin.
Die kleinste der mir bekannten Arten, von welcher
sich mehrere , in der Grösse ziemlich gleiche Exemplare
in dem Königl. Museum in Berlin vorfinden • sie stehen
mit keiner der andern Arten in Verwandtschaft, und kön-
nen somit auch nicht als das junge Thierchen zu irgend
einer derselben angesehen werden; alle vorhandenen Stücke
sind Weibchen.
Der Vorderleib mit Inbegriff des Kopfes fast kreis-
rund, glänzend, nieder, doch mit deutlichen Seitenfalten
und deutlicher Unterscheidung des Kopfes, letzter nicht
höher als der Thorax. Die Augen in regelmässiger Stel-
lung, der Augenhügel nieder. Die Fresszangen stark, sehr
glatt und glänzend, gegen die Spitze zu behaart. Die Brust
breit, flach gewölbt, glänzend, licht mit Härchen versehen.
Taster und Beine von gewöhnlicher Gestalt, ziemlich lang,
zottig langhaarig, die Sohle des Endgliedes der Taster und
der Tarsen der Beine etwas breit, und dicht bürstenartig
behaart.
Kopf und Thorax einfarbig dunkelbraun, etwas aufs
Olivenbraune ziehend. Die Augen dunkelbernsteinfarbig,
die zwei mittlem mit brauner Pupille. Die Fresszangen
pechbraun, etwas aufs Gelbröthliche ziehend. Die Brust dun-
55
kelbraun. Taster nnd Beine hellockergelb , Hautfarbe und
Haare bis zum Endgliede ganz gleichfarbig, das Endglied
der Taster und alle Beine, sowohl die Hautfarbe als die
der Haare, schwarzbraun, eben so die der Sohle, letztere
etwas aufs Gelbbrä'unliche ziehend und ohne Schiller von
Irisfarben. Der Hinterleib braun, die zottigen Haare röth-
lichgelb , dunkler als die der Reine. Die langen Spinn-
warzen braun.
Vaterland. Brasilien, Para.
M y g a 1 e I e p o r i n a.
Tab. CCCVI. Fig. 726.
Vorderleib braun, am Rande gelblich behaart;
Fresszangen rostgelb ; Hinterleib braun , aufs Blaue
spielend, röthlichweiss borstig; Taster und Beine
braun, an den vordem Gliedern gelblich, alle braun
und gelblich zottig behaart.
Lauge 4% bis 4%"'.
Hlug. Königl. Sammlung in Berlin.
In dem Berliner Museum befinden sich mehrere Exem-
plare, alle weiblich, ziemlich gleichgross und von gleicher
Färbung.
Der Thorax nieder, breit, an den Seiten wenig ge-
rundet und etwas zottig behaart; der Kopf höher als der
Thorax, gewölbt, glänzend, lichter behaart. Der Augen-
hügel deutlich, doch nicht hoch, oval, an der Vordcrfands-
kante beginnend; die Augen in ganz regelmässiger Stel-
lung. Die Fresszangen stark, gewölbt, glänzend, licht bor-
56 _
stig. Die Brust sehr flach gewölbt, gross, fast oval, matt-
glänzend, licht mit Härchen belegt. Taster und Beine
ziemlich lang, zottig behaart und borstig, die Sohle des
Endgliedes der erstem, so wie der Fersen und Tarsen,
besonders der der vier Vorderbeine ziemlich breit und
dicht sammethaarig. Der Hinterleib klein, dicht behaart,
überdiess in den Seiten und hinten mit langen, zottigen
Borstenhaaren versehen. Die Spinnwarzen klein.
Der Vorderleib oben braun, am Rande die Wollhär-
chen gelblich. Die Augen bernsteinfarbig. Die Fress-
zangen rostgelb mit braunrothen Fangkrallen. Die Brust,
die Hüften und die vordere Hälfte der Schenkel ocker-
gelb, der übrige Theil der Schenkel ins Braune überge-
hend, alle folgende Glieder der Beine braun mit feinen
gelblichen Spitzenrändern; die Sohle der Fersen und Tar-
sen braun, gelblich spielend ; die Taster ganz wie die Beine
gefärbt. Der Hinterleib braun, die kürzere Haarbedeckung
bläulich schillernd, die längern Haare und Borsten gelb-
lich, aufs Ziegelrothe ziehend. Die Borstenhaare der Bei-
ne von der Wurzel aus dunkelbraun, an der Endhälfte
blass gelblich.
Vaterland. Brasilien, Bahia.
~-
57
Mygale versicolor.
Tab. CCCVII. Fig. 727.
Vorderleib sammetartig schwarzbraun, flach, fast
kreisrund; Hinterleib zottig', klein, ziegelroth ; Taster
und Beine lang, schwarzbraun, ziegelrot!] behaart;
an der Spitze der Schienbeine des Vorderbeinpaars
des Mannes zwei gebogene Sporen.
Länge des Vorderleibes 8% bis 9"', des Hinter-
leibes 7 bis 8", der Vorderbeine 2" 3'", der Hinter-
beine 2" 6 '.
fValch. Suit. ä Buff. Ins. apt. I. p. 211. n. 4.
Der Kopf ziemlich hoch, hinten gegen die Kückengrube
spitz auslaufend, auf dem Rücken flach gewölbt; der Tho-
rax so breit als Kopf und Thorax zusammengenommen lang,
dem Umrisse nach ziemlich kreisrund, doch in den Seiten
fast in ein gerundetes Eck erweitert, kaum ein wenig ge-
wölbt, eher flach, mit breiten, tiefen Seitenfalten und ei-
ner tiefen, ziemlieh grossen Quergrube auf dem Rücken;
die ganze Fläche des Vorderleibes mit einem gleichförmi-
gen Sammet bedeckt, und mit langen Randfransen verse-
hen. Der Augenhügel fast kreisrund oder halbkugelförmig
und hoch ; die zwei Mittelaugen der vordem Reihe gross,
kaum so weit von einander als der Durchmesser eines Au-
ges ausmacht; das äussere Auge der -vordem Reihe von
gewöhnlicher Gestalt und Grösse, etwas nahe bei den mitt-
lem, die mittlem hintern Augen ziemlich von der Grösse
der äussern, länglich oval, und nahe bei diesen liegend.
Die Fresszangen lang und sehr stark, dicht mit vorwärts
liegenden Haaren bedeckt und mit kräftigen Fangkrallen.
IX. 4. 5
58
Die männlichen Taster mit ihrer Spitze bis über das Knie-
gelenk der Vorderbeine reichend, etwas dünner als die
Vorderbeine, von gewöhnlicher Gestalt und wie die Keine
behaart, das Endglied mit dichtem Filze bedeckt. Die
männlichen Genitalien sehr glänzend, eiförmig, mit nicht
sehr langem, wie ein Stopselzieher gewundenem, Haken.
Die behaarte Brust nicht gross. Der Hinterleib des Man-
nes klein, weit kürzer als der Vorderleib, oval, stark zot-
tig behaart, mit langen, kurzhaarigen Spinnwarzen. Die
Beine etwas dünn und lang, übrigens von nicht ungewöhn-
licher Gestalt, alle mit einem dichten Sammet bedeckt und
überdiess lang zottig behaart* der Sammet unter der Sohle
der Tarsen und der Schienbeine dicht, schwach schim-
mernd und die Tarsen wenig erweiternd ; unten vor der
Spitze der Schienbeine des ersten Beinpaars zwei haken-
förmige, lange, gebogene Sporen, der eine etwas kleiner
als der andere, beide behaart.
Der ganze Vorderleib dunkel schwarzbraun, die Haar-
franse an den Seiten fleischroth oder ziegelroth. Alle Au-
gen bernsteingelb, das Sehloch der mittlem der vordem
Reihe sebwarz. Die schwarzbraunen Fresszangen ziegel-
roth behaart. Der Hinterleib dunkelbraun, die. zottigen
Haare ziegelroth und unter diesen die braune Farbe nur
durchstechend; die Spinnorgane dunkelbraun. Die Beine
und Taster schwarzbraun, die längern Haare ziegelroth, auf
den Schienbeinen und Tarsen braun gemischt; die Sohlen
der Tarsen und Schienbeine bräunlich ockerfarbig, und
ohne Schimmer von Regenbogenfarben. Die männlichen
Genitalien rothbraun, mit kastanienbraunem, fast schwarzem
Haken.
Die weibliche Spinne ist mir noch nicht vorgekom-
men; nach IValck. führt der Vorderleib einen bouteillen-
59
grünen und der Hinterleib einen violetten Schiller; sie ist
etwas kleiner als die männliche.
Vaterland. Brasilien; nach IValck. auch auf Gua-
deloupe und Martinique.
Mygale rosea.
Tab. CCCV111. Fig. 728.
Vorderleib nieder gewölbt, fast kreisrund, sammt
den Fresszangen ziegelroth, Hinterleib und Beine
ziemlich von derselben Farbe, mit braunem Grunde
und schwarzbraunen Tarsen ; Brust und Hüften unten
schwarz; Fusssohle gelbbraun.
Länge ohne die Fresszangen 1" 5'".
Walch. Suit. ä Buff. Ins. apt. I. p. 213. n. 6.
Rücksichtlich der Gestalt in grosser Verwandtschaft
mit Myg. versfcolor, der Vorderleib aber an dem Kopfe
etwas schmäler und die Augen mehr von einander entfernt,
auch die Spinnwarzen länger. Die männlichen Genitalien
birnförmig, lang, mit langem, dünnem, weniger gewunde-
nem Haken
Der ganze Vorderleib sammt den Fresszangen ziegel-
roth, rosenroth spielend, alle Augen gelb, die vier hintern
heller als die Mittelaugen. Die Brust und die Hüften der
Beine und Taster unten schwarz, mit rothem Spitzensaume,
der Vordertheil des ersten Hüftengliedes der Taster braun-
roth, die Fransen an diesem und die der Fresszangen un-
ten wie gewöhnlich roth. Der Hinterleib zottig, ziegel
5*
60
roth, auf dem Bauche ins Braunschwarze übergehend. Ta-
ster und Beine auf dem Grunde braun, durchaus ziegel-
rot!) langzottig behaart, der braune Grund nur durchste-
chend, die Haarfranse an der Spitze der Glieder heller,
fast rosenroth, das Tarsenglied braunschwarz, die licht ste-
henden längern Haare röthlich; die Sohle an den Fersen
und Tarsen dicht sammetartig, dunkelgelbbraun, und ohne
Schimmer von Regenbogenfarben; auf den Schenkeln,
Knieen und Schienbeinen die gewöhnlichen zwei Längs-
linien sehr deutlich und von röthlichweisser Farbe. Die
männlichen Genitalien braunroth, am Haken ins Schwarze
übergehend.
Die weibliche Spinne ist noch unbekannt.
Vaterland. Chili.
Mygale Zebra.
Tab. CCCIX. Fig. 729.
Dunkelbraun mit langen Spinn warzen, auf dem
Hinterleibe sechs bogige Querbänder rostroth, die
vordem davon in der Mitte durchbrochen.
Länge ohne die Fresszangen 1" 3'".
Mygale zebrata JValch. Annales de la Societe entomol. IV.
p. 637. pl. 19.
Mygale Zebra fValch. Suit. ä Buff. Ins. apt. I. p. 221. n. 17-
Eine der schönern Arten dieser Gattung, von welcher
bis jetzt nur die weibliche Spinne bekannt ist. Ihr et-
was schlanker Körperbau und ihre langen, etwas dünnen
Beine machen sie der Form nach vor vielen andern Arten
kenntlich.
'// ccax.
I %i7%4 ■ > ////'/"/!' JZe&ui/.j&wrn .-> A'y fö#- //'■//„, wdedj&t
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IX. 4-.
61
Der Vorderleib hat eine Länge von 8'", und eine
Breite von 6%-, dem Zuge der Seitenkanten nach ist er
ziemlich oval, und im Ganzen flach gewölbt. Die Quer-
grube auf dem Rucken befindet sich 4%'" vom Vorder-
rande, also merklich hinter der Mitte der Länge; die Sei-
tenfalten liegen strahlenförmig, sind tief und laufen am
Ende in ein Längsgrübchen aus, das besonders an der hin-
tern Falte sich deutlich ausnimmt. Der Kopf ist höher
und gewölbter als der Thorax. Der Augenhügel nieder,
die zwei Mittelaugen an einer eiförmigen, eben so weit
vor- als rückwärts sich verlängernden, etwas deutlicher
ausgedrückten Erhöhung liegend; die Augen etwas klein,
die zwei mittlem nicht in Augenbreile von einander ent-
fernt, die vordem Seitenaugen ziemlich gleich weit von
diesen, von derselben Grösse, aber oval und mit diesen
einen nicht besonders starken Bogen beschreibend; die
hintern Augen eben so weit von den vordem äussern
entfernt, beide eiförmig, kleiner, einander genähert, und
nur durch einen schmalen Zwischenraum von einander un-
terschieden. Die Fresszangen gross, sehr stark, aufliegend
behaart, oben seitwärts mit einem nackten Streif der Länge
nach. Die Taster fast doppelt so lang als der Thorax, et-
was dünn, die Hüftenglieder frei, die drei folgenden Glie-
der wie die Schenkel, Kniee und Schienbeingelenke der
Beine geformt, etwas dünn behaart, oben mit den zwei
nackten Längsstreifen wie bei diesen j das Endglied gera-
de, kaum so dick als das vorhergehende, oben etwas licht
behaart, an den Seiten dichter, der Filz der Unterseite
dichter als an den Tarsen der Beine. Der Hinterleib ei-
förmig, gewölbt, nicht länger als der Vorderleib und nicht
so dick als dieser, mit sammetartigem Filze bedeckt und
mit längern feinen Härchen untermischt. Die Spinnwarzen
m
im Verhältniss anderer Arten sehr lang, ziemlich dick,
licht etwas zotlig behaart. Die Beine lang, mit ziemlich
dicken, etwas gebogenen Schenkeln, die folgenden Glieder
stufenweise dünner, das Tarsenglied aller Beine dünner
als das Fersenglied; die Hüften unten dicht etwas filzartig
behaart, die Beine etwas schwächer behaart, auf den Schen-
keln, Knieen und Schienbeinen oben zwei nackte Lä'ngs-
striche, die der Kniee geschwungen gebogen und an der
Spitze zusammentreffend; der gewöhnliche bürstenartige
Filz unten an den Fersen und Tarsen zwar dicht, aber
ohne hohem Farbenschiller.
Vorderlcib, Fresszangen, Hinterleib und Beine oben
schwarzbraun oder vielmehr dunkelkaffeebraun, in gewis-
ser Richtung mit roströthlichem Anstrich, auf den Fress-
zangen oben seitwärts ein nackter Längsstreif dunkler und
glänzend 5 auf dem Hinterleibe oben und über die Seiten
hinabziehend sechs Querbänder schön rostroth; die vor-
dem in der Mitte durchbrochen, die hintern stärker als
die vordem gebogen. Die Unterseite dunkler, fast schwarz,
die Fresszangen aber unten mit der gewöhnlichen dunkel-
rostrothen Wolle ; die nackten Striche auf den Beinen et-
was heller als die Haare, der Filz unten an den Fersen
und Tarsen mit ockerbräunlichem Anstriche. Die Spinn-
warzen schwarzbraun. Alle Augen bernsteinfarbig.
Sie scheint in Hinsicht der Rückenbänder des Hinter-
leibes zu variiren, wenigstens sind die des Walckenärschen
Exemplars den braunen Zwischenräumen in Ansehung der
Breite gleich, bei meinem Exemplare aber sind die rost-
rothen Bänder kaum halb so breit als diese.
Vaterland. Brasilien.
Anmerk. Baron Walckenär kennt nur das Weib-
chen. Auch mir ist noch keine männliche Spinne vorge-
G3
kommen, obwohl die weibliche in den grössern Museen
keine Seltenheit ist.
Mygale cancerides.
Tab. CCCIX. Fig. 730.
Gelblich graubraun, Brust und Bauch brandschwarz.
Die Sohlen des Endglieds der Taster und der Tarsen
der Beine wenig erweitert.
Länge ohne die Fresszangen kaum 10'".
Lcttr. Gen. crust. et ins. I. p. 83. n. 2.
Der Vorderleib nieder, der Thorax kaum so hoch als
der Kopf, beide dicht wollig behaart, die Seitenfalten doch
deutlich sichtbar, an den ovalen Seitenrändern eine dichte
Haarfranse und auf dem Rücken die gewöhnliche tiefe
Quergrube. Der Augenhügel ziemlich hoch und oval, die
vordere Augenreihe stark gebogen, nämlich die zwei Mit-
telaugen dieser Reihe mehr als gewöhnlich zurückstehend,
am Vorderrande des Augenhügels einige lange, rückwärts
über den Hügel gebogene Borsten. Die Fresszangen stark
behaart, übrigens von gewöhnlicher Gestalt. Die Brust
länglich, etwas breit, ziemlich flach, vorn und hinten stumpf,
daher etwas viereckig, licht behaart, raaüglänzend und fein
runzelig. Der Hinterleib klein, ovalv lang behaart, mit
ziemlich langen dünnen Spinnwarzen. Taster und Beine
etwas stämmig und behaart \ die Sohle unten an dem End-
gliede der Taster dicht sammetartig nnd etwas erweitert,
die der Fersen und Tarsen der Beine von derselben Be-
schaffenheit, aber weniger breit.
64
Kopf und Thorax gleichfarbig gelblich graubraun oder
hirschbraun, die Fresszangsn von derselben Farbe, an der
Aussenseite aber aufs Weissliche ziehend, die Fransen un-
ten an diesen und an der vordem Seiteukante der Taster
etwas dunkelroth Die Brust und die Hüften unten braun-
schwarz. Der Hinterleib oben von der Farbe des Thorax,
nur etwas mehr aufs Gelbliche ziehend, unten auf dem
Bauche aber schwarz ; die Spinnwarzen braun. Die Augen
der vordem Reihe mit dunkelbrauner Iris, die hintern
braun. Taster und Beine von der Farbe des Thorax, oben
und an den Seiten aufs Weissliche in gewisser Richtung
spielend, unten bräunlich dunkler* die Sohle des Endglie-
des der Taster, so wie der Fersen und Tarsen der Beine
ockerfarbig braun, nur wenig und nur in gewisser Rich-
tung aufs Purpurrothe schimmernd.
Vaterland. Brasilien.
Anmerk, Das einzige Exemplar, welches sich in
dem Münchner Museum befindet, ist ein Weibchen, und
sebeint vollständig erwachsen und ausgebildet zu seyn, in-
dem der Leib sehr eingetrocknet ist, und wahrscheinlich
die Eier beim Fange schon abgesetzt hatte.
Latreille macht uns mit dieser Art in seinen Gen.
crust. et ins., ohne Bezeichnung irgend eines Synonyms
von andern Autoren bekannt. Seine Beschreibung ist kurz
und lautet: M. fusca, hirta, pectore abdomineque infra ni-
gricantibus. — Ich zweifle nicht, dass meine hier beschrie-
bene und abgebildete Spinne dieselbe ist, welche Latreille
vor sich hatte. Allein M. cancerides Hahn und dieselbe
von Walckenär bezeichnen eine von Pallisot bekannt
gemachte Mvgalide, die nicht die geringste Verwandtschaft
mit der Latreilleschen hat, und doch findet sich auch La-
treille bei der Hahnschen Spinne zitirt. Der Umstand,
, ////'. rrcx.
uy ./, 3/ ■ - // zina/e
7
eA.jcoetm _' /ia ./&£* - /f . taefa Ar///
65
dass das Exemplar, das ich vor mir habe, in Brasilien zu
Hause ist, wird um so weniger- zu einem Irrthume Ver-
anlassung geben können, als ich auch ein Exemplar von
Myg. cancerides Walck. erhalten habe, bei welchem als
Wohnort ebenfalls Brasilien angegeben ist, sohin diese so-
wohl da, als auch in St. Domingo angetroffen wird.
ygale diversipes.
Tab. CCCX. Fig. 731.
Dunkelkaffebraun, die langem Haare des Hinter-
leibes, die Linien auf den Schenkeln, Knieen, Schien-
beinen und Fersen, so wie ein Längsfleck auf dem
Tarsengliede blutroth ; die Fufssohlen gelbbraun.
Länge ohne die Fresszangen 1" 4"'.
Klug. Königl. Sammlung in Berlin.
Eine mit Mygale avicularia sehr verwandte Art. Der
Vorderleib hat dieselbe Bildung, nur ist der Augenhügel
bei derselben Augenstellung etwas schmäler oval und der
Kopf etwas hoher. Taster und Beine haben dasselbe Län-
genverhältniss, sind eben so dick und führen dieselbe zot-
tige Behaarung; die gewöhnlichen Linien auf den Beinen
sind deutlich ausgedrückt.
Das ganze Thier in Pxücksicht der Grundfarbe dunkel-
kaffebraun oder schwarzbraun, die Franseneinfassung des
Vorderleibes, die längern Haare auf den Fresszangen und
des Hinterleibes roth, die der Beine dunkelziegelroth mit
kaffebraunen Haaren gemischt, die Haare unten an den
Knieen und Schienbeinen, so wie die der Schenkel der
66
vier Vorderbeine an der Innenseite aber schwarz, ein
schmaler Spitzenrand der Schenkel und Kniee, zwei Fleck-
chen an der Spitze der Schienbeine, ein etwas grösseres
Fleckchen an der Spitze der Fersen und die Spitze der
Tarsen röthlicbgelb ; die gewöhnlichen zwei Linien auf den
Schenkeln, Knieen und Schienbeinen der Taster und Bei-
ne, eine Linie auf den Fersen und ein Längsdeck oder
breiter Längsstreif auf dem Tarsengliede blutroth. Die
Sohle des Endgliedes der Taster, der Fersen und Tarsen
der Beine bräunlichockerfarbig , mit wenig grünem und
rothem Schimmer.
Vaterland. Brasilien, Bahia.
Mygale laeta.
Tab. CCCX. Fig. 732.
Mäusegrau, die langem Haare des Hinterleibes
ziegelroth, weiss spielend; die Unterseite braun-
schwarz, die Sohle der Beine dick und breit, grün
und roth schimmernd • die Spitzen der Beinglieder
gelb roth.
Länge ohne die Fresszangen fast 1".
Klug. Königliche Sammlung in Berlin.
Der Vorderleib länglich, l/b länger als breit, ziemlich
gewölbt, der Kopf wenig höher als der Thorax, beide stark
seidenartig wollig, die schmale Bückengrube und die Sei-
tenfalten fast ganz bedeckend ; der Augenhügel nieder, eben-
falls wollig; die Augen m ganz geregelter, Stellung. Die
Fresszangen stark, dick, filzig behaart und borstig. Die
'a/y. CCCM.
67
Brust flach. Der Hinterleib zottig behaart, oval, mit kur-
zen Spinnwarzen. Taster und Beine massig lang, zottig
behaart, die Sohle des Endgliedes der erstem und die der
Fersen und Tarsen der letztern dick, breit und dicht sam-
metartig.
Kopf und Thorax gelbgrau, die Seitenwolle gelblich
schimmernd, die Randwolle blass röthlich. Die Fresszan-
gen röthlichgrau. Der Hinterleib röthlichgrau, die langern
Haare ziegelroth, auf dem Vordertheii des Rückens, beson-
ders vorn in den Seiten weisslich spielend. Die Brust, das
erste Hü'ftenglied unten, und der Bauch braunschwarz. Ta-
ster und Beine mäusegrau, die Rückeniinien sehr fein und
röthlichweiss, zwei Haarbü'scbchen an der Spitze der Schien-
beine, und die Spitze der Fersen und Tarsen gelblichroth
oder blass mennigroth; die Sohle der Taster und Beine
hauptsächlich grün, in gewisser Richtung aber auch pur-
purroth und gelbroth sehr schön schillernd.
Vaterland. Porto-Rico.
M y g a 1 e p 1 u m i p e s .
Tab. CCCXI. Fig. 733.
Ockerfarbig bräunlichgelb, schwach rosenröthlich
spielend, an den Seiten der Beine eine lange mäh-
nenartige Haarfranse.
Länge des Mannes 1 ".
Hing. Königliche Sammlung in Berlin.
08
Der Vorderleib etwas länger als breit, sehr flach ge-
wölbt, an den Seiten etwas oval gerundet und mit einer
dichten Franse rundum versehen j der Kopf nur sehr we-
nig höher als der Thorax, mit nicht sehr hohem aber gros-
sem ovalen Augenhügel; die zwei Mittelaugen gross, ohn-
gefähr in ihrer Breite von einander entfernt, die übrigen
nahe an diesen etwas zusammengehäuft und von gewöhn-
licher Gestalt. Die Fresszangen dünn, etwas kurz und
nicht sehr stark, oben zottig behaart. Der Hinterleib klein,
stark zottig behaart, mit behaarten, ziemlich langen Spinn-
warzen. Die Taster und die Beine etwas lang, nicht be-
sonders dick, stark behaart, die Haare an den Seiten aller
Glieder eine lange Franse oder Mähne vorstellend. Die
männlichen Genitalien fast kugelförmig, mit dünnem, sehr
langem, blos sanft gebogenem Haken.
Kopf, Thorax, Fresszangen und Hinterleib erdfarbig
hellbräunlichgelb, die Hinterleibshaare an der Spitze weiss-
lieh. Die Brust und die Hüften unten schwarzbraun. Ta-
ster und Beine von der Farbe des Vorderleibes, aber an
der Haarfahne mit etwas rosenröthlichem Schimmer. Die
Fusssohlen gelbbraun, der Länge nach bald grün bald pur-
purroth spielend, aber nicht besonders deutlich.
Ich kenne nur das eine im Berliner Museum aufbe-
wahrte, ganz vollständige Exemplar. Es ist ein Männchen.
Vaterland. Surinam.
-•-,
V.
er cm.
wo
/ //es///// /rr///
7
69
Mygale drassiformis.
Tab. CCCX1. Fig. 734.
Gelbbraun, Taster und Beine dünn und etwas
lang, alle mit ockergelbem Tarsengliede.
Länge des Weibchens 9'".
Klag. Königliche Sammlung in Berlin.
Thorax und Kopf in gleicher Höhe, beide massig aber
regelmässig gewölbt, mit nicht sehr starken Seitenfalten;
im Ganzen der Vorderleib etwas länglich mit oval gerun-
deten Seiten, und durchsichtiger Behaarung. Die Fress-
zangen etwas dünn, massig lang, durchsichtig behaart. Die
Brust flach, etwas glänzend, schwach behaart, ziemlich
gross, vorn stumpf, hinten herzförmig zugespitzt. Der Hin-
terleib länglich, seidenartig mit etwas kurzen Haaren be-
deckt und fast so dick als der Vorderleib. Die Spinnwar-
zen dünn und lang. Taster und Beine etwas lang, dünn,
nur die Schenkel etwas verdickt, alle Glieder kurz seiden-
artig behaart, mit einzelnen langem, feinen Borstchen ; die
Sohle der Fersen und Tarsen kurz und schmal. Der Au-
genhügel nieder: die Augen in etwas gedrängter Stellung,
die zwei mittlem kaum in Augenbreite von einander ent-
fernt.
Die Hautfarbe des Thorax rostbraun, die Haarbelegung
durchsichtig und ockergelblich ; alle Augen gelb. Der Hin-
terleib gelbbraun, unten mit stärkerm ockergelblichen Schim-
mer 5 die Spinnwarzen braun, an der Spitze ins Ockergelbe
übergehend. Die Brust und die Hüften rostgelb. Die
70
Fresszangen, Taster und Beine gelbbraun, das Endglied
der Taster und das Tarsenglied der Beine ockergelb, die
Sohle an den Fersen und Tarsen heller ockergelb, mit ei-
nem rostgelben, dunklern Längsstreif auf der Mitte.
Das Männchen ist etwas grösser als das Weibchen,
von derselben Gestalt und Farbe. Dessen Taster sind lanj>,
eben so behaart, die Genitalien dünn, länglich eiförmig, in
einen langen, doppelt gewundenen Haken sich verlängernd.
Vaterland. St. Thomas.
Mygale incana.
Tab. CCCXII. Fiff. 735.
Röthlichbraungrau, die Fransen am Vorderrande
des Kopfes und am Rande des Thorax, sodann die
gewöhnlichen Linien auf den Beinen zart rosenröth-
lich, die längern Haare des Hinterleibes ziegelroth.
Länge ohne die Fresszangen 1" 1'".
Klug. Königliche Sammlung in Berlin.
Eine sanft gefärbte, schöne Mygalide.
Der Kopf ziemlich hoch und breit, mit ovalem, ziem-
lich hohem Augenhügel; die Augen in ganz geregelter Stel-
lung, die zwei Mittelaugen fast in Augenbreite von einan-
der entfernt *3 der Thorax merklich niederer als der Kopf,
hinten fast flach, vorn breiter als hinten, mit wenig ge-
rundeten Seiten, tiefer Rückengrube und deutlichen Sei-
tenfalten ; Kopf und Thorax zusammen fast xt\ länger als
breit, beide mit einem kurzen, zarten Filze dicht bedeckt.
Der Hinterleib gewölbt, etwas dick, oval, mit demselben
71
Filze wie der Thorax bedeckt und licht mit längern Haa-
ren gemischt. Die Spinnwarzen nicht sehr lang, das End-
glied dünn und nur zur Hälfte über den Hinterleib vor-
stehend. Die Fresszangen sehr gross, filzartig dicht be-
haart und kurzborstig. Die Taster und Beine von massi-
ger Länge, nicht sehr dick, mit kurzem Filze dicht bedeckt
und licht borstig behaart; die Fusssohlen wenig erweitert.
Der Vorderleib sammt Fresszangen und Tastern, der
Hinterleib und die Beine röthlichbraungrau, oder zart mäu-
segrau ; die langen Fransen am Vorderrande des Kopfes
und die Fransen an dem Rande des Thorax weisslichrosen-
roth, eben so die Haare oben auf den Hüften und vorn
in den Seiten des Hinterleibes, letztere in die graue Gründ-
farbe übergehend; die Borsten der Fresszangen ziegelroth ;
die längern Haare des Hinterleibes mennigroth, der graue
Grund stark dazwischen vorstechend ; die zwei Längslinien
auf den Schenkeln, Knieen und Schienbeinen und ein ab-
gekürzter Strich vorn auf den Fersen blass rosenroth, eben
so die Spitzen dieser Glieder oben. Die Fusssohlen gelb-
braun. Die Augen gelb, die vordem Seitenaugen ein we-
nig dunkler als die andern.
Der Mann ist noch unbekannt,
Vaterland. St. Thomas.
Mygale plantaris.
Tab. CCCXII. Fig. 736.
Ockergelb mit rosenfarbigem Anstriche, die Fran-
sen um den Thorax, die längern Haare des Hinter-
72
leibes und die Spitzen der Tarsen und Fersen rosen-
roth : die Fusssohlen sehr breit und dick, graubraun
mit purpurfarbigem und grünem Schiller.
Länge ohne die Fresszangen 6 % '".
Bing. Königliche Sammlung in Berlin.
In der Gestalt hat sie grosse Aehnlichkelt mit Mfg.
aviculan'a, auch führt sie dieselbe Behaarung.
Kopf und Thorax dunkel ockergelb, mit rosenrothen,
ziemlich langen Fransen an dem Seitenrande des Thorax.
Die Fresszangen etwas dunkler ockergelb, die Borsten auf
diesen in dichter Stellung und ziegelroth. Die zottigen lan-
gen Haare des Hinterleibes dicht gestellt, rosenroth, vorn
in den Seiten heller als hinten; die Spinnwarzen braun;
der Bauch braunschwarz, eben so die Brust und das erste
Hüftenglied der Beine unten, letzteres an der Spitze ins
Rosenröthliche übergehend. Taster und Beine dunkelocker-
gelb, die längern Haare an beiden rosenröthlich, an der
Spitze der Schienbeine oben zwei Fleckchen, ein grösse-
res an der Spitze der Fersen, und die Franse der Spitze
der Tarsen rosenroth, etwas aufs Gelbliche ziehend. Die
Sohle des Endgliedes der Taster und solche der Fersen
und Tarsen der Beine graubraun, sehr schon grün und
purpurroth nach gewisser Richtung schillernd.
Ein Weibchen, wozu das Männchen noch abgeht.
Vaterland. Brasilien.
I
%
j
73
Mygale avicularia.
Tab. CCCX1II. Fig. 737.
Dunkel kaffehraun, dicht zottig behaart, die
Spitzen der Tarsen ziegelroth ; der Filz unten an den
Fersen und Tarsen dicht sammetartig, heller braun,
nur wenig aufs liothe und Grüne spielend.
Läiig-e des Weibes 22, des Mannes 17'".
Aranea avicularia Linn, Syst. nat. I. II. p. 1034. n. 31.
Fabr. Ent. syst. II. p. 424. n. 63-
Aranea vestiaria Ddgeer Uebers. VII. p. 122. tab. 38 fig. 8-
Mygale avicularia JLatr. Gen. crust. et ins. I. p. 82.
tralck. Suit ä Buff. ins. apt. I. p. 217. n. 13.
Im fünften Hefte des ersten Bandes gegenwärtigen
Werkes Seite 101 ist von dieser Art eine kurze Defini-
tion gegeben und in dieser Charaktere bezeichnet, welche
vielen Mjgalearten zukommen, auch die Abbildung Tab.
XXV. Fig. 75. ist etwas mangelhaft, wenigstens, nicht so
ausgefallen, dass damit Vergleichungen mehrerer ähnlicher
Arten, was nicht wohl zu umgehen ist, Statt finden kön-
nen. Letzteres hat mich veranlasst, eine Abbildung des
dem Werke noch abgehenden Weibes dieser Art hier bei-
zufügen.
Der Vorderleib ist (lach gewölbt, breit, nur wenig
länger als breit, an den Seiten gerundet und mit einem
dichten Ilaarfilze bedeckt, an den Seitenkanten aber fran-
senartig stehende, längere, feine Haare; der Kopf höher
als der lirustrücken, mehr gewölbt, im Verhältniss des
letztern nicht gross, hinten in einer tiefen Quergrube spitz
auslaufend; an den Seiten, gegen die Quergrube strahlen-
IX. 5. 6
74
artig Hegen Je, ziemlich deutliche, faltenarlige Eindrucke,
aber den Seitenrand nicht erreichend : der Au£>enhücel
nicht dicht am Vorderrande des Kopfes beginnend, viel-
mehr ein wenig, ohngefähr eine Viertellinie davon entfernt,
der Quere nach ziemlich ein Oval vorstellend, etwas grös-
ser als bei den meisten Arten, nicht besonders hoch, und
um die Mittelaugen etwas eingedruckt. Die Fresszangen
stark und fast so lang als die Breite des Kopfes am Vor-
derrande, überall von der Wurzel an dicht mit vorwärts
stehenden und nach der obern Wölbung sich vorwärts
krümmenden Borsten bedeckt j die Fangkralle lang, ge-
krümmt, nicht besonders dick, sehr spitz. Die Taster lang,
dick, nur wenig dünner als die Beine, dicht langzottig be-
haart, das Schenkelglicd etwas einwärts gekrümmt, das
Tarscnglied mit breiter, sammetartiger Sohle. Die weich-
haarige, meistens abgeriebene, glänzende Brust flach, etwas
länger als breit, ziemlich gross und ohne Eindrücke. Der
Hinterleib eiförmig, gewölbt, dicht behaart, die Haare lang
und zottig. Die Spinnwarzen lang, ziemlich dick, kurzbor-
stig. Die Hüften der Beine unten fein und dicht seiden-
artig filzhaarig' die Beine lang, die zwei vordem ohnge-
fähr dreimal so lang als 3er Vorderleib, die zwei Hinter-
beine etwas länger als diese, das zweite und dritte Paar
etwas kürzer, alle ziemlich gleichdick, durchaus mit dicht
stehenden, langen Haaren bedeckt und zottig; der Filz un-
ten an dem Fersen- und Tarsengliede dicht, sammetartig,
meistens, doch nur zufällig, mehr oder weniger blätterig.
Der Mann hat verhältnissmässig etwas dünnere und
längere Beine, unten vor der Spitze an den Schienbeinen
des ersten Paars mit einem dicken, hakenförmig einwärts
gekrümmten, borstigen Sporn. Die Taster etwas dünner
als beim Weibe, das Endglied kurz, dicht, etwas filzartig
75
behaart, und sich vorn etwas theilend ; die Genitalien nicht
gross, einwärts gewölbt, auswärts etwas ausgehöhlt, mit
sehr langem, dünnem, gebogenem Haken.
Der Vorderleib mit den Seitenfransen kaffebraun, die
Haarbedeckung der Fresszangen von derselben Farbe, ge-
wöhnlich etwas dunkler, unten eine lange, doppelte Haar-
franse dunkel ziegelroth. Der Hinterleib dunkeler kaffe-
braun, auf dem Bauch ins Schwarze übergehend, oben bei-
derseits fuchsroth schimmernd; die Spinnwarzen schwarz-
braun. Die Brust und die Hüften unten schwärzlich kaffe-
braun, das erste Hüftenglied der Taster vorn braunroth,
mit ziegelrother, langer Haarfranse. Die Taster und Beine
kaffebraun, die längern Haare an den Schienbeinen, Fer-
sen und Tarsen, in gewisser Richtung, etwas fuchsröthlich
spielend, die Spitzen der Tarsen, sowohl der Beine als
Taster, röthel- oder ziegelroth, der Filz unten an den Fer-
sen und Tarsen heller braun, gewöhnlich ockerbraun und
nur bei ganz unverdorbenen Exemplaren etwas weniges
aufs Blaue oder Rothe spielend.
Der Mann hat ganz dieselbe Färbung wie das Weib,
ist aber meistens etwas dunkeler.
Die vorkommenden Abarten beschränken sich auf die
Färbung der Haare, welche zuweilen ins Hellbraune über-
gehen, manchmal einen ockergelben Anstrich annehmen,
selten ganz hellfarbig erscheinen, welches letztere nur dann
der Fall zu sejn scheint, wenn die Spinne ockerartige
Erde bewohnt, mit welcher sich sowohl der Grund als
auch die Haare ockergelb färben.
Vaterland. Südamerika.
6*
76
M y g a 1 e h i r s u t i s s i m a.
Tab. CCCXIV. Fig. 738.
CT
Vorderleib braun, Länger als breit, flachgevvölbt,
Hinterleib und Beine dicht und langzottig behaart,
gelbbraun, die Tarsen breit, braun, mit braungelben
Fusssohlen.
Länge des Vorderleibes 9'", Breite desselben 8"',
Länge des Hinterleibes 8 bis 9'", der Vorderbeine
1" 11'", der Hinterbeine 2" 3".
Mit Myg. avjculan'a nahe verwandt, der Vorderleib
aber etwas länger und etwas gewölbter, der Augenhügel
merklich höher, und hinten stärker kerbartig eingedrückt,
zwischen den dadurch sich bildenden Backen eine rinnen-
artige tiefe Furche; die Augen in derselben Stellung, das
äussere der Hinteraugen aber grösser und das innere nä-
her bei diesem. Die Beine wie bei jener Art, fast noch
zottiger behaart.
Vorderieib und Fresszangen braun, braungelb behaart.
Der Hinterleib ebenfalls braun, die Haare mit ockergelbem
Anstriche. Beine und Taster braun , ebenfalls mit ocker-
gelbem Anstriche, die Haare auf der Brust und den Hüf-
ten aufs Schwärzliche ziehend; die Fusssohlen blatterig,
gelbbraun, ohne Schimmer; die Spitzen der Tarsen schwärz-
lich braun mit etwas hellerem Rande. Die Augen braun-
gelb; das innere der hintern Reihe heller als die andern,
das Sehloch der Mittelaugen schwarz.
Vaterland. Südamerika.
Anmerkung. Ich habe bisher nur ein weibliches
Exemplar zu untersuchen Gelegenheit erhalten, wovon ich
J
^s
*,
77
die beigegebene Abbildung entnommen habe. Dasselbe be-
findet sich in der Sammlung des Herrn J. Sturm in Nürn-
berg, vielleicht das einzige, das nach Europa gebracht wor-
den ist. Sie darf mit M. avicularia, mit welcher sie in
grosser Verwandtschaft steht, nicht verwechselt werden.
Mygale anthracina.
Tab. CCCXV. Fig. 739.
Schwarz, grauschimmernd, mit breiten braunen
Sohlen, der Vorderleib nieder, fast so breit als lang.
Länge ohne Fresszangen 1" 9'".
Klug. Königliche Sammlung in Berlin.
Der breite, niedere, gewölbte Kopf höher als der Tho-
rax und wie dieser dicht sammetartig behaart, am Vorder-
rande des Kopfes eine lange, dichte, auf den Fresszangen
< fliegende Haarfranse ; der Thorax fast so breit als Kopf
und dieser zusammengenommen, an den Seiten wenig ge-
rundet und mit einer Randfranse versehen. Die Riicken-
grube gross, mit gerundetem Rande, im Innern behaart;
die Seitenfalten ziemlich tief und breit. Die Fresszangen
sehr stark, dicht mit Haaren bedeckt, an der Spitze die
Haare länger und die Fangkrallen bedeckend. Die Brust
flach und behaart. Der Hinterleib fast-so dick als der Vor-
derleib, ohngefähr so lang als dieser, mit einem dichten
Haarfilze bedeckt, sammetartig schimmernd und mit langern
Haaren gemischt. Die Spinnwarzen etwas kurz, ziemlich
dick, dicht behaart. Die Taster und die Beine dick, mit
dichtem Filze bedeckt und etwas zottig behaart, auf den
78
Knieen die gewöhnlichen zwei geschwungenen nackten
Längsstreifen und auf den Schienheinen die zwei gewöhn-
lichen geraden Längslinien, aber undeutlich; die Sohle der
Fersen und Tarsen breit, sehr dicht sammetartig filzig,
ohne Schimmer von Regenbogenfarben.
Das ganze Thier schwarz, in gewissen Richtungen
grauweiss sammetartig schimmernd; die Franse am Vorder-
rande des Kopfes wcisslichgrau, auch die an den Seiten-
kanten von derselben Farbe ; die Augen in nicht unge-
wöhnlicher Stellung, alle gelb, die zwei mittlem mit schwar-
zer Pupille. Das erste Hüftcnglied der Taster unten und
die Haare an der Spitze der Fresszangen rostroth. Die
Sohle an den Fersen und Tarsen dunkelgelbbraun, heller
und dunkler spielend.
Eine schöne Mjgalide, von welcher nur das Weib be-
kannt ist.
Vaterland. Südamerika, Montevideo.
Mygale fervida.
Tab. CCCXVI. Fig. 740.
Rostgelb, aufs Mennigrothe ziehend, eben so die
Fresszangen, Taster und Beine, letztere an der Spitze
des Tarsengliedes heller rothgelb.
Länge ohne Fresszangen 14 '".
Mygale cancerides Pcdllsot de Beauvois Ins. I. 8. Liv. 35.
apt. PI. III. Fig. 1.
Hahn Monogr. I. 4.
fValch. Suit ä Buff. [ns. apt. I. p. 214. n. 8-
Der Vorderleib breit, fast so breit als lang, wenig
gewölbt, filzartig behaart, auf dem Rücken des Thorax eine
/ cccm.
79
grosse, tiefe Quergrube mit ziemlich tiefen Falten an den
Seiten, die Seiten den Kanten nach ziemlich gerundet; der
Kopf etwas breit, etwas hoher als der Thorax, mit gros-
sem Augenhügel ; letzter ziemlich oval, mit seichter Kerb-
linie hinten in der Mitte; die Augen etwas klein, die der
vordem Reihe in regelmässiger Stellung, nur etwas weit
auseinander, die hintern Augen paarweise einander genä-
hert, schmal und gleichgross. Die Fresszangen gross und
stark, mit sehr starken Fangkrallen, oben mit langen ge-
bogenen Haaren bedeckt. Die weiblichen Taster lang,
ganz von der Form der Beine, stark behaart; die Sohle
des Endgliedes breit, unten seitwärts etwas blatterig. Der
Hinterleib länger als der Vorderleib, oval und langhaarig;
die Spinnwarzen nicht sehr lang, von nicht ungewöhnlicher
Form. Die Beine ziemlich lang und dick, das Endpaar am
längsten, 1 % Zoll lang, die zwei Vorderpaare etwas kür-
zer und ziemlich gleichlang, das dritte am kürzesten, alle
stark behaart, die Sohle der Fersen, besonders der Tarsen
breit, und unten stellenweise blatterig.
Das ganze Thicr mit den Fresszangen, Tastern und
Reinen rostgelb, etwas aufs Mennigrothe ziehend; der Rauch
dunkler, aufs Bräunliche gehend; die Spitzenfransen der
Tarsen zuerst rolhlichgelb, an der Spitze ins Gelblichweisse
übergehend ; die Sohle des Endgliedes der Taster, der Fer-
sen und Tarsen der Reine ockergelb. Die Augen hell
bernsteingelb, die Pupille der vier Augen der vordem
Reihe dunkler als die Iris.
In dem ersten Rande hat Hahn eine kurze Beschrei-
bung der männlichen Spinne, begleitet mit der Abbildung
Fig. 57. gegeben An letzter ist manches verfehlt und die
Art nicht wohl zu erkennen. Die Hahnische Abbildungt
ist angeblich von einem Exemplar aus der Sturmischen
so
Sammlung in Nürnberg entnommen, allein die gegenwar-
tige Art befindet sich in der bezeichneten Sammlung nicht,
sondern eine ähnliche, welche bei der Abbildung mit Zu-
handnahme der Pallisotischen Figur benutzt worden ist. In
dem Berliner Museum befindet sich diese Spinne zu meh-
reren Individuen, alle Weiber und einander gleichsehend;
auch in dem Münchner Museum ist ein solches aufbewahrt,
von welchem ich die hier beigegebene Abbildung entnom-
men habe. Die männliche Spinne habe ich noch nie ge-
sehen.
Vaterland. Südamerika, Brasilien.
ygale Cafreriana.
Tab. CCCXVI. Fig. 741.
Feuerfarbig gelbroth, unten braunschwarz, die
Sohle der Fersen und Tarsen braun.
Län^e des Mannes 1" 1'".
Walck. Suit ä Buff. Ins. apt. I. p. 225. n. 21.
Der Vorderleib schmal, lang, ziemlich hoch, mit fast
dachförmig abfallenden Seiten; der Kopf nur wenig hoher
als der Thorax, hinten stark verschmälert und wie der
Thorax dicht mit glänzenden Seidenhärchen bedeckt. Der
Augcnhügel hoch, fast kugelförmig* die zwei Mittelaugen
ziemlich gross, mit ihrer Augenbreite von einander ent-
fernt, alle übrigen Augen diesen sehr genähert. Die Fress-
zangen etwas schmal, lang, wie der Vorderleib mit Seiden-
härchen dicht bedeckt und gegen die Spitze zu mit wei-
Cfca.743
8!
clien Borsten gemischt. Die Taster lang, das Endglied
sehr klein, mit kleinen kugelförmigen männlichen Genita-
lien und mit etwas gewundenem feinem Haken an diesen.
Die Brust länglich, flach und dicht behaart. Der Hinler-
leib klein, von gewöhnlicher Gestalt, etwas länglich und
zottig behaart. Die Beine lang, dicht mit Sammethärchen
bedeckt und zugleich licht, etwas zottig behaart, die End-
glieder stufenweise dünner, die Sohle der Fersen und Tar-
sen dicht sammetartig, nicht erweitert, und durch eine
Rinne der Länge nach getheilt.
Kopf, Thorax, Fresszangen, Taster, Hinterleib und
Beine ungemein schön gelbroth, fast feuerroth ; die Hüf-
ten unten, die Brust und der Bauch brandfarbig braun-
schwarz; die längern Haare auf dem Hinterleibe, an den
Tastern und Beinen weisslicb, auch bräunlich spielend ; die
Sohle des Endgliedes der Taster, der Fersen und Tarsen
der Beine gelbbraun, letztere grün und purpurfarbig spie-
lend. Alle Augen gelb.
Nach JValck ist das Weibchen von Farbe heller als
das Männchen. Mir ist solches nicht bekannt.
Vaterland. Kap der guten Hoffnung.
Mygale funebris.
Tab. CCCXY1I. Fig. 742 foem. 743 pull.
Dunkelbraun mit hellem Seitenfransen am Tho-
rax; der Vorderleih länglich, mit gewölbtem, ziemlich
hohem Kopfe: die Beine massig stark behaart, mit
massig breiten, dichtfilzigen Sohlen der Fersen und
82
Tarsen , letztere ockerfarbig braun mit grünem
Schiller.
Lcänge ohne Fresszangen 12 bis 13'".
Walch. Suit ä Buff. Ins. apt. I. p. 22G- n. 23.
Der Vonlerleib merklich langer als breit, an den Sei-
ten oval gerundet, am Vorderrande so breit als am Hintcr-
rande; der Kopf länglich, ziemlich hoch, gewölbt, um den
Augenhügel etwas flach gedrückt; der Thorax niederer als
der Kopf, mit der gewohnlichen gleichbreiten Quergrube
und mit deutlichen Seitenfalten ; der Seitenrand ziemlich
langfransig. Der Augenhügel fast kreisrund, ziemlich hoch,
fast einer Halbkugel gleich gestaltet, etwas weit vom Vor-
derrande liegend; die zwei Mitlelaugen gross, an einem
etwas schwachen Seiteneindruck, und kaum in Augenbreile
von einander entfernt; die vordem und hintern Seiten-
augen in der Länge dem Durchmesser der mittlem gleich,
schmal und ganz seitwärts sehend, die hintern Mittelaugen
klein und schmal länglich. Die Fresszangen sehr stark,
gross, dicht borstig behaart, mit sehr starken Fangkrallen.
Die Brust oval, vorn stumpf, licht behaart, kleinhöckerig
runzelig, an den Seiten nach der Kinlenkung der Hüften
eckig. Die Taster und Beine massig lang und massig dick,
nicht sehr zottig, doch dicht behaart, die Sohle der End-
glieder sowohl an den Tastern als Beinen sehr dicht sam-
metartig, der Quer nach gewölbt und von massiger Breite.
Der Hinterleib schmaler als der Vorderleib, länglich oval.
Vordcrleib, Fresszangen, Taster und Beine oben gleich-
farbig dunkelbraun, die Fransen an den Seitenkantcn des
Thorax aufs Grauweissliche ziehend; die Brust, die Hüf-
ten und die vordem Glieder der Beine unten dunkler
braun, fast dunkelrostbraun ; die längern Fransen unten an
83
der Vorderseite der Taster und unten an den Fresszangen
ziegelroth; die Sohle des Endgliedes der Taster, der Fer-
sen und Tarsen der Beine ockerfarbigbrnun, in gewisser
Richtung mit spangrünem Schiller, mel r an den Seiten als
auf der Mitte. Der Hinterleib dunkelbraun mit rostrothen
Haaren gemischt. Die Augen bernsteingelb, die vordem
Seitenaugen und die Pupille der Mittelaugen dunkler.
Die junge Spinne ist von Farbe viel heller und zieht
aufs Ockerfarbige, der Hinterleib etwas aufs Ockcrgelb-
liche. Die Augen sind schwarz, nur die schmale Iris der
vordem Mittelaugen und die hintern Mittelaugen gelb.
Vaterland. Kap der guten Hoffnung.
Mygale caesia.
Tab. CCCXVIl. Fig. 744.
Blau, die längeren Haare an den Beinen gelblich,
auf dem Hinteileibe drei Querbänder bläulichweiss,
ein Haarbuschchen über den Spinnwarzen rostgelb.
Länge 6'".
Klug. Königl. Sammlung in Berlin.
Sehr schön, aber nur das Weibchen bekannt, von
welchem sich mehrere Exemplare in o'em Berliner Museum
vorfinden ; sie sind gleichgross und gleich gezeichnet.
Der Vorderleib etwas nieder gewölbt, der Kopf hö-
her als der Thorax, beide ohne Glanz und mit weichen
Härchen bedeckt; die Seitcnfalten etwas derb ausgedrückt,
die Rückengruben tief; der Thorax kurz oval, Kopf und
84
Thorax zusammen ohngefähr 1 V^mal so lang als breit. Der
Augenhügel ziemlich hoch, oval, am Vorderrande des Ko-
pfes beginnend; die Augen in ganz regelmässiger Stellung.
Die Fresszangen gewölbt, massig lang, mit zarten Härchen
bedeckt, und dicht borstig; die Fangkralle stark. Taster
und Beine von nicht ungewöhnlicher Gestalt und Grösse,
mit zarten Härchen belegt, und licht zottig borstenhaarig,
die Sohle des Endgliedes der Taster und der Tarsen, be-
sonders der vier Vorderbeine breit und dicht sammetartig.
Der Hinterleib länglich, nicht dicker als der Vorderleib,
dicht behaart, hinten etwas borstig; die Spinnwarzen mas-
sig lang.
Die Haarbedeckung des Vorderleibes, nämlich die klei-
nen Härchen der Fresszangen, Taster und Beine hellblau,
überall die bräunliche Hautfarbe etwas durchscheinend ; die
Borstenhaare an den Tastern und Leinen, so wie auch an
den Fresszangen von der Wurzel aus braun, an der End-
hälftc aber gelblich ; die Sohle des Endgliedes der Taster,
der Fersen und Tarsen der Beine blaubräunlich mit blauem
ins Purpurfarbige spielendem Schiller. Die Augen bern-
steinfarbig. Der Hinterleib blau, oben mit drei bläulich-
weissen Querbändern, und hinten noch die Spuren eines
vierten, aber von einem länglichen rostgelben Haarbüscn-
chen durchschnitten • der Bauch einfarbig dunkler blau,
eben so die Spinnwarzen, letztere weisslich spielend.
Vaterland. Westindien, Portorico.
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85
Mygale ly cosiformis.
Tab. CCCXVIII. Fig. 745.
Vorder- und Hinterleib, Fresszangen, Taster und
Beine bräunlich rostgelb : die Fusssoblen der Tarsen
nicht erweitert: die Augenreihen schmal hintcrein-
ander.
Länge ohne Fresszangen 10'".
Perty. Königl. Sammlung in München.
Der Vorderleib im Ganzen genommen ziemlich läng-
lich, mit oval gerundeten Seiten des Thorax, durchaus filz-
artig behaart* der Kopf der Quer nach gewölbt. Der Au-
genhügel ziemlich ein Oval bildend ; die Augen der vor-
dem Reihe gross, in gewöhnlicher Lage und von gewöhn-
licher Form, die hintern klein, nahe an den vordem, be-
sonders die zwei Innern. Die Fresszangen gross, sehr
stark, von gewöhnlicher Form und ziemlich langborstig.
Die Taster lang, so dick als das dritte Beinpaar, behaart,
die Sohle des Endgliedes schmal und über die Breite des
Gliedes kaum vorstehend. Der Hinterleib oval, wenig län-
ger als der Vorderleib, ziemlich langhaarig. Die Beine
massig lang, nicht dicht, filzartig behaart, mit lichtem län-
gern Härchen gemischt; die Sohle der Tarsen, wie bei
den Tastern, nicht erweitert.
Der ganze Vorderleib bräunlich rostgelb, die Haut-
farbe rostroth durchstechend. Die Fresszangen rostroth,
aufs Fuchsrothe ziehend. Der Hinterleib röthlich rostgelb,
unten fast etwas heller als oben. Die Augen der vordem
Reihe mit gelber Iris und schwarzer Pupille, die vier hin-
86
tern bernsteinfarbig. Taster und Beine gleichfarbig, rost-
rötblich, die Kniee, Schienbeine und Fersen oben an der
Spitze schmal weisslichgelb ; die Sohle unten an den Fer-
sen und Tarsen rostgelb.
Vaterland. Brasilien.
Anmerk. Gegenwärtige Art scheint mit M. Pumilio
Perty Del. animal. nahe verwandt zu seyn, Grosse und
Färbung der Augen, hauptsächlich aber der Umstand, dass
Perty beide Arten selbst unterschieden und benannt hat, las-
sen keinen Zweifel über die richtige Trennung beider übrig.
Das Exemplar von 71/. Pumilio ist nicht mehr vorhanden.
Mygale detrita.
Tab. CCCXVJ1I. Fig. 746.
Vorderleib, Taster und Beine dunkelbraun, letz-
tere unten ockergelb behaart, die Fransen unten an
den Fresszangen und an den Hüften der Taster men-
nigrotli ; Hinterleib oben gelbiöthlich, unten brand-
braun.
Länge ohne Fresszangen 10%'".
Perty. Königl. Sammlung in München.
Von dieser in mancher Beziehung sich auszeichnen-
den Art kenne ich nur die männliche Spinne, von wel-
cher sich in dem Königl. Münchner Kabinette ein aufge-
stecktes Exemplar vorfindet. Wenn Thorax, Fresszangen,
Taster und Beine nicht zufällig abgerieben und besonders
oben von der Behaarung entblösst sind, so ist das Thier
fol»endermassen beschaffen.
87
Kopf und Thorax flach gewölbt und gleich hoch; er-
ster nach hinten zu an den Seiten verschmälert und ein-
gedrückt, der Eindruck eine mit Filzhaaren ausgefüllte
schiefe Grube vorstellend; der Thorax dem Umrisse nach
ziemlich kreisrund, mit einer Quergrube auf dem Rücken
und mit ziemlich starken, mit Filzhaaren ausgefüllten Sei-
tenfalten und mit Haarfransen an den Seitenkanten, aber
nur tlieilweise vorhanden. Die Augen in ganz regelmässi-
ger Stellung an dem ziemlich grossen Augenhügel, letzter
hinten deutlich kerbartig eingedrückt. Die Fresszangen
lang, stark und mit liegenden Maaren bedeckt, oben et-
was abgerieben. Die Taster dünn, 10 Linien lang, oben
an den vordem Gliedern abgerieben, unten zottig behaart,
das Endglied kurz, bürstenartig behaart, die Genitalien
breit kugelförmig, mit langem, sehr dünnem und sehr
spitzem, etwas gewundenem Ilaken. Der Hinterleib nicht
länger als der Vorderleib, oval, lang zottig behaart. (Die
Spinnwarzen fehlen.) Die Beine lang und dünn, das Vor-
derpaar 1 3/a Zoll lang, hierauf das Endpaar, dann das
zweite und dritte stufenweise etwas kürzer, alle oben auf
den Schenkeln, Knieen und Schienbeinen abgerieben, un-
ten ziemlich langhaarig* die seidenartigen Borsten unten
an den Tarsen und Fersen dicht und etwas breit, oben
mit fransenartigen Haaren dicht bedeckt, in welchen die
Krallen versleckt sind ; an der Spitze der Schienbeine des
Vorderpaars ein gekrümmter Sporn.
Die Hautfarbe des Kopfes, Thorax, der Taster und
Beine schwarzbraun, die der Heine aufs Röthliche ziehend ,
die Filzhä'rchen in den Falten des Vorderleibes blassgelb-
lich, unten an den Tastern und Beinen die Haare gelb-
bräunlich, von oben gesehen aufs Röthliche ziehend, die
Spitzen der Tarsen mennigroth. Die Fresszangen bräun-
88
lichgelb behaart, unten die dichten Fransen, so wie an der
Vorderseite der Hüften mennigroth. Die Brust und die
Hüften unten dunkelbrandbraun. Der Hinterleib oben und
in den Seiten röthlichgelb, eigentlich hell fuchsroth , vorn
an den Seiten etwas heller* der Bauch braun. Die Iris
der vier Vorderaugen und des hintern Seitenauges dunkel-
braun, das innere Auge der vier hintern und das Sehloch
der äussern bräunlichgelb, das der vier vordem schwarz.
Der in den Haaren etwas versteckte Sporn der Vorder-
beine braun.
Vaterland. Brasilien.
c.
@
J&
> — "
fc
89
Mygale Javanensis.
Tab. CCCXIX. Fig. 747.
Der Thorax kreisrund, flachgewölbt, Hinterleib
oval, die Beine lang mit dicken Schenkeln, die ganze
Spinne mit einem dichten Sammet bedeckt und von
Farbe gelbbraun ; die männlichen Genitalien stielar-
tig, mit einer löffeiförmigen Vertiefung oben an der
Spitze.
Länge des Mannes ohne Fresszangen 2 % bis
2% Zoll.
fValch. Suit a Buff. Ins. apt. p. 216. n. 10.
Der Kopf etwas hoher als der Thorax und etwas ge-
wölbter, der Thorax kreisrund, am Hinterrande wie ge-
wöhnlich ausgebogen, über den Rücken flach gewölbt, mit
seichten aber breiten Seitenfalten. Der Augenhügel ziem-
lich kreisrund, etwas hochgewölbt, die zwei Mittelaugen
der vordem Reihe kaum weiter von einander als der
Durchmesser eines dieser Augen, die vordem Seitenaugen
oval, am Rande des Hügels und mit den mittlem eine
stark gebogene Reihe vorstellend; die vier Hinteraugen
ziemlich gleichgross, die innern nur wenig kleiner, alle
schmal und schief gegen einander liegend, das äussere am
Rande des Augenhügcls. Am Vorderraude des Kopfes eine
lange, und an den Seitenrändern des Thorax eine kurze
Haarfranse. Die Fresszangen lang und sehr stark, gegen
die Spitze hin langborstig; die Fangkrallen sehr lang und
sehr stark, eingezogen fast ganz zwischen die langen Fran-
sen der untern Kanten versteckt. Die Brust ziemlich rund.
IX. 6. 7
90
Die Taster lang, merklich länger als Kopf und Fresszan-
gen zusammen, von gewöhnlicher Gestalt, nur etwa« stäm-
mig ; die männlichen Genitalien vom Fudgliede der Taster
aus vorwärtsstehend, fast 4 Linien lang, dick, etwas wal-
zenförmig, an der Spitze von unten aufwärts gehogen,
ohen etwas seitwärts schief abgeschnitten und eine löffei-
förmige Vertiefung mit scharfem Rande bildend. Der Hin-
terleib nicht länger als der Vorderleib, oval, hinten mit
langen borstenartigen Haaren dicht besetzt. Die Heine
lane und stämmig, mit dicken, an den Seiten etwas ein-
gedrückten Schenkeln, das Endpaar etwas dünner als die
andern, besonders Schienbeine und Fersen* unten an den
Tarsen und an den Hüften, Schenkeln und Schienbeinen
der zwei vordem Beinpaare längere Haare, eben so unten
an der Spitze dieser Glieder der vier Hinterbeine; der
dichte Filz unten an den Fersen und Tarsen ohne merk-
lichen Schimmer höherer Farben. Das ganze Thier sammt
den Beinen mit einem gleichartigen dichten, sehr schönen
Sammet bedeckt, und sammetartig schimmernd, nur die
männlichen Genitalien und die Fangkrallen der Fresszan-
gen nackt.
Vorder- nnd Hinterleib, Fresszangen, Taster und Heine
gleichfarbig gelbbraun, der Fransensaum am Thorax etwas
heller, die langen Fransen unten an den Fresszangen und
an den Hüften der Taster dunkel weinroth, der Hlz un-
ten an den Fersen und Tarsen vom Gelbbraunen aufs
Ockergelbe ziehend. Die zu ei Mittelaugen dunkelbern-
steinfarbig mit hellerer Iris, die übrigen Augen gelb. Die
männlichen Genitalien dunkelrothbraun.
Vaterland. Java.
N
91
Mygale B 1 o n d i i .
Tab. CCCXX. Fig. 748.
Vorderleib röthlicli gelbbraun, der Kopf etwas
dunkler; Hinterleib gelbbräunlich, in den Seiten hel-
ler* Fresszangen dunkel braunroth; Beine und Taster
ockergelb mit röthlichem Anstriche, an den Schen-
keln und Hüften ins Braunrothe übergehend.
Länge ohne die Fresszangen 1" 10"'.
JLatr. Gen. crust. et ins. I. p. 83- n. 3. t. 5. f. 1.
fValck. Suit ä Buff. Ins. apt. I. p. 210- n. 3.
Der Kopf breit und gewölbt, mit ziemlich hohem Au-
genhügel ; der Thorax breit, ziemlich gewölbt, an den Sei-
ten gerundet, auf dem Rücken die Quergrube tief und fast
oval, die Seitenkanten und der Vorderrand des Kopfes
mit weichen Härchen fransenartig gesäumt. Der Hinter-
leib gross, verkehrt eiförmig, ohngefä'hr so dick als die
Breite des Vorderleibes, durchaus mit weichen Haaren und
Borsten dicht besetzt; die Spinnwarzen lang, nicht behaart.
Die Fresszangen sehr stark, mit sehr langer Fangkralle,
auf dem Rücken mit langen Borsten belegt. Taster und
Beine von massiger Länge, nicht besonders dick, mit wei-
chen Haaren und Borsten dicht besetzt. Brust und Hüf-
ten ebenfalls weichhaarig.
Der Vorderleib röthlichbraun, aufs Gelbliche ziehend,
der Kopf verloren dunkler, mit einem breiten, hellgelb-
lichen Saume am Vorderrande. Brust und Fresszaugen
dunkel rothbraun, letztere auf dem Rücken heller als an
den Seiten. Der Hinterleib braun, in den Seiten heller,
ins Gelbliche übergehend; der Bauch bra'unlichgelb; die
7*
92
Spinnwarzen gelblich, auf dem Rücken bräunlich. Hüften
und Schenkel braunroth, letztere unten verloren gelblich 5
Kniegelenke und die folgenden Beinglieder ockergelb, mit
etwas röthlichem Anstriche. Alle längeren Borsten und
Haare weisslich.
Vaterland. Südamerika. Das hier abgebildete Ex-
emplar ist aus Brasilien.
Anmerk. Ich bin ungewiss, ob nicht M. Javanensis
und 717. Blondii eine und dieselbe Art sind, und ob nicht
vielleicht das irrig aufgezeichnete Vaterland der einen oder
der andern zu einer Trennung Veranlassung gegeben hat.
Es ist mir von jeder dieser beiden Arten nur ein Exem-
plar vorgekommen, wovon sich das eine, nämlich das von
M. Javanensis, in der schönen Sammlung des Herrn J.
Sturm in Nürnberg, das andere in dem Königlichen Mu-
seum in München befindet, ersteres ist aufgesteckt, das an-
dere in Weingeist aufbewahrt. In eine genaue Verglei-
chung dieser ausserordentlich verwandten Spinnen konnte
ich mich nicht einlassen, indem ich solche nicht zu glei-
cher Zeit vor mir und die erstere mehrere Jahre später
zu uniersuchen und abzubilden Gelegenheit hatte. Was in-
dessen meine Aufzeichnung der Augenstellung angeht, so
stehen diese mit den von Herrn v. TValckenatr bezeichne-
ten Charakteren in umgekehrtem Verhältniss. Merkwürdig
ist die Bildung der männlichen Genitalien, die mit keiner
der übrigen Mjgalidenarten übereinstimmt, vielmehr we-
sentlich davon abweicht, und, besonders wenn sich beide
Arten als wirklich verschieden bestätigen sollten, auf ein
neues Genus hindeuten.
J)as von Hahn unter Fig. 22. abgebildete Weibchen
gehört nicht hierher, sondern zur folgenden Art.
93
Mygale ursina.
Tab. CCCXXI. Fig. 749.
Herr Doktor Hahn hat die weibliche Spinne dieser
Art im ersten Bande Seite 25. unter der Benennung My-
gale Blondii nur mit zwei Zeilen beschrieben und un-
ter Fig. 22. eine Abbildung davon gegeben. Die männ-
liche Spinne weicht etwas ab und ist folgendermassen be-
schaffen :
Sie ist schlanker gebaut, hat einen kleinern Hinter-
leib und verhältnissmässig weit längere Beine. Der Vor-
derleib ist mit einem sammetbraunen, gelblich schimmern-
den, seidenartigen Filze bedeckt, an den Seitenrändern und
an dem Vorderrande des Kopfes aber befindet sich ein
Saum fransenartiger fuchsrother Haare. Die starken Fress-
zangen sind mit vorwärts liegenden, nach dem Rücken ge-
krümmten, langen, braunen, oben aufs Fuchsröthliche zie-
henden, borstenartigen Haaren dicht bedeckt, unten an der
Scheide aber mit rostrothen Haaren eben so dicht besetzt,
zwischen welchen die Fangkralle etwas versteckt ist. Die
Brust ist dunkelkaffebraun, der Hinterleib langhaarig, oben
fuchsroth : unten sind die Haare länger und heller fuchs-
roth, an der Spitze ins Ockergelbliche übergehend, die
langen Spinnwarzen dunkelbraun. Die Taster und die
Beine haben eine gleichmässig braune Farbe, und einen
schmalen weisslichen Spitzenrand der Glieder, die längern
Haare aber ziehen aufs Fuchsröthliche; die untere Haar-
bedeckung der Hüften und Schenkel sind kaffebraun, die
sammetartige Sohle der Fersen und Schienbeine dunkel-
rostbraun, und der die innere Seite der Schenkel der Hin-
91
terbeine bedeckende sammetartige Filz von derselben Farbe,
nur etwas heller; unten vor der Spitze der Schienbeine
des vordem Beinpaars befinden sich zwei dicke gebogene
Sporen, wovon der kleinere in den Horsten versteckt ist.
Das kurze Endglied der Taster ist braunroth, mit ziemlich
freien Genitalien; diese sind röthlichschwarz und führen
an der Innenseite einen rüthlichen Streif; der Haken ist
ziemlich lang, gewunden und sehr spitz.
Die Grösse ist ansehnlich, sie beträgt in der Länge,
ohne Einrechnung der Fresszangen, 2 Zoll.
Vaterland. Noch ungewiss, wahrscheinlich Süd-
amerika.
Mygale convexa.
Tab. CCCXX1I. Fig. 750.
Vorderleib an den Seiten wellenrandig, andert-
halbmal so lang als breit, kastanienbraun, meist mit
gelbbraunem Filze bedeckt; Hinterleib gelbbraun;
Beine lang, kastanienbraun, ebenfalls gelbbraun fil-
zig und behaart. Die Augen gelb.
Länge des Vorderleibes 9'", dessen Breite 7'",
der Spinne ohne Fresszangen 1" S"\
Das einzige mir bisher vorgekommene Individuum die-
ser Art befindet sich in der Sammlung des Herrn Profes-
sors Martius in Erlangen; es ist eine weibliche Spinne,
*n alt und stellenweise abgerieben.
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95
Der Vorderleib ist im Verhältnis.«; zur Breite sehr lang,
ziemlich gleich breit, an den Seiten wellenrandig einge-
drückt. Der Kopf ist lang, der Länge nach gewölbt, mit
einer Längsfalte an den Seiten, mit der Scheidungsfalte
gleichlaufend, daher der Rücken schmäler als gewöhnlich;
der Thorax ist ebenfalls ziemlich gewölbt, doch nicht so
hoch als der Kopf, mit breiten und ziemlich tiefen Seiten-
falten, gegen die halbmondförmige Rückengrube ziehend.
Der Augenhügel formirt der Quere nach ein Oval, ist
ziemlich hoch, hinter den Mitlelaugen kugelförmig gewölbt,
mit einer hinten und vorn abgekürzten schwachen Längs-
kerbe, der Vordertheil der Fläche sich in den Vorderrand
des Kopfes verlierend; die zwei Mittelaugen stehen ohn-
gefähr so weit auseinander, als ihr halber Durchmesser
ausmacht ,* die Seitenaugen haben die gewöhnliche Stellung
und Form, die iunern hintern Augen aber sind sehr fein
und länglich, fast strich form ig. Die Fresszangen sind stark,
an den Seiten schmal, gedrückt, hochgewölbt und mit Filze
bedeckt, dabei kurzborstig, unten die Haare länger. Die
Brust ist flach und mit kurzem Filze bedeckt. Der Hin-
lerleib führt unten denselben Filz, er ist dicker und län-
ger als der Vorderleib, gewölbt, eiförmig, mit langen, et-
was dünnen Spinnwarzen. Die Beine und die Taster ha-
ben nichts Ungewöhnliches, <las erste und Endpaar der
Beine ziemlich gleiche Län^e, das zweite und dritte sind
stufenweise etwas länger als die vordem* die Sohle der
Tarsen und Fersen ist theilweise etwas blatterig und ziem-
lich breit.
Die Bedeckung, in Filz und Haaren bestehend, ist
ein ockerfarbiges Braun, überall gleich, nur an der Spitze
der Fresszangen und unten an diesen aufs Dunkelweinro-
the ziehend. Die Hautfarbe zeigt sich überall gleich dun-
96
kel rothbraun, scheint aber bei nicht verletzten Exempla-
ren durchaus mit dem gelbbraunen Filze bedeckt zu sevn.
Vaterland. Unbekannt.
Mygale felina.
Tab. CCCXXII. Fig. 751. a.
Vorderleib länger als breit, auf dem Kopfe eine
Grube, und hinten auf dem Augenhügel eine herz-
förmige Beule- die Filzbedeckung geiblichbraun, der
Hinterleib oben ockergelblich, in den Seiten und un-
ten dunkler.
Länge des Vorderleibes 4'", dessen Breite 3%,
der Spinne ohne Fresszangen 9'".
Aus der Sammlung der Universität Erlangen, worin
die einzige weibliche Spinne, die ich kenne, sich aufbe-
wahrt vorfindet.
Eine der kleinsten Vogelspinnen und vielleicht das
Junge zu irgend einer unbekannten Art. Der Vorderleib
ist etwas länger als breit, in den Seiten dem Umrisse nach
wenig gerundet, fast gerade und gegen den Hinterrand
und gegen den Kopf etwas einwärts gerundet; der Kopf
ist merklich höher als der Thorax, an den Seiten einge-
drückt, oben hinter dem Augenhügel etwas flach und mit
einer muschelförmigen Rückengrube versehen; der Thorax
wölbt sich ziemlich, und ist nach der Richtung der etwas
tiefen Seitenfalten etwas rippig; die schmale, tiefe Rücken-
grube ist mit einer Aushöhlung umgeben. Der Augen-
97
hügel verliert sich yorn in den Vorderrand des Kopfes,
ist im Uebrigen ziemlich oval und hoch; hinter den Mit-
telaugen liegt eine herzförmige Keule, mit der Spitze zwi-
schen die Augen eingreifend. Die Augen stehen regel-
mässig, die zwei mittlem so weit von einander, als der
Durchmesser eines Mittelaugcs ausmacht. Die Fresszangen
sind zw?r stark, aber von massiger Länge und mit Bor-
sten dicht belebt. Der Hinterleib ist oval, dicht mit Filz
bedeckt, und mit etwas kurzen Spinnwarzen versehen. Ta-
ster und Beine sind nicht sehr lang, zottig behaart, die
Sohle des Endgliedes der Taster und der Tarsen der
Beine, so wie die der Fersen der vier Vorderbeine sehr
breit und dicht sammetartig.
Dem Vorderleibe fehlt die Filzbedeckung, sie ist dem
Anscheine nach abgerieben, und von Farbe glänzend rost-
roth. Der Filz des Hinterleibes ist ockergelb, in den Sei-
ten und unten, so wie auch auf der Brust bräunlich ver-
dunkelt. Die Bedeckung der Fresszangen und der Beine
sammt den zottigen Haaren zieht aufs Gelbbraune, die
Sohlen der Fersen und Tarsen sind oben etwas dunkler,
unten ziemlich einfarbig ockergelb.
Vaterland. Unbekannt.
98
Actinopus Caffrus.
Tab. CCCXX1II. Fig. 751. b.
Glänzend, kastanienbraun, unten bräunlichgelb,
die Schienbeine des dritten Beinpaars sehr kurz, nicht
so lang: als dick.
Länge ohne Fresszangen 12'".
Klug. Königl. Sammlung' in Berlin.
Der Kopf gross, hoch, der Länge nach gewölbt, und
sehr glänzend, vor und hinter den Augen mit steifen Bor-
sten besetzt; der Augenhügel sehr nieder, kaum von der
Kopffläche unterschieden • die vier Vorderaugen und die
vier Hinteraugen in geraden Reihen liegend, die vordem
in dem Durchmesser eines Mittelauges w> n einander ent-
fernt; die vordere Reihe nahe über dem Vorderrande, die
hintern den vordem in kaum Augenbreite genähert. Der
Thorax niederer als der Kopf, ebenfalls sehr glänzend, mit
einer mondfö'rmigen, tiefen Rückengrube. Der Hinterleib
ohne besonderes Merkmal. Die Brust glänzend, lang, drei-
eckig, vorn in einen kegelförmigen Fortsatz verlängert, am
Hinterrande etwas gerundet. Die Beine dick, glänzend,
das Endpaar am längsten, die Schienbeine des dritten
Paars sehr kurz, nur halb so lang als dick, die Schien-
beine und Fersen der zwei Vorderpaare an der vordem
Seite und unten dicht gekörnt. Fresszangen und Taster
etwas dick, glänzend, übrigens ohne Auszeichnung.
Vorderleib, Taster, Fresszsngen und Beine kastanien-
braun oder rothbraun; die Brust, die Hüften unten und
die Schenkel unten braungelb, in die kastanienbraune Farbe
J£^ CCCXffl.
•
JZZ^.ysz.
•• ••
- • • f
753.
-^ha. . 7S/" * <J&c/v '9t r/t/td ^Wa&frud j/&&?ns.
JX.fi.
72/
99
nach oben übergehend. Der Hinterleib braun, die Augen
gelb. Ein Weibchen.
Vaterland. Das Ca» der guten Hoffnung.
Actinopus loricatus.
Tab. CCCXX11I. Fig. 752.
Vorderleib, Taster und Beine dunkel kastanien-
braun, Hinterleib schwarz, auf dem Rücken kurz oval
schildförmig, mit Fransen an dem Schildrande, der
Schild dicht strahlig gerippt, die Rippen an den Sei-
ten fortsetzend.
Länge ohne Fresszangen 10 Vi'".
Klug. Königl. Sammlung in Berlin.
Der Vorderleib ziemlich vom Baue wie bei A. caf-
frus, aber der Thorax etwas breiter, und die Augen auf
sehr niederm Hügel weit vom Vorderrande des Kopfes
entfernt und merklich weiter der Quere nach auseinander-
liegend. Die Fresszangen wie bei jenem, nur stärker und
zwar von der Wurzel an bis zur Spitze behaart. Die Brust
lang, vorn ebenfalls in eine kegelförmige Spitze verlängert,
hinten beiderseits schief ausgebogen und spitz ausgehend.
Taster und Beine etwas kurz und stämmig, die Schien-
beine der zwei Vorderpaare unten gezähnelt, die des drit-
ten Paars etwas länger als dick, oben an der Wurzel tief
eingedrückt. Der Hinterleib dick, auf dem Rücken schief
abgeschnitten, die Abschniltsfläche dem Umrisse nach kurz
oval, fast rund, am Bande etwas geschärft und mit einer
Haarfranse rundum versehen, im Innern fast halbkugelför-
100
mig gewölbt, in der Mitte zwei ovale, in ihrer Tiefe ebene
Gruben neben einander liegend, hinter diesen in dersel-
ben Richtung zwei kleinere, und hinten nahe an letztern
wieder zwei kleinere durch eine Linie gewissermassen ver-
bunden; die übrige Fläche strahlenartig gerippt, die Rip-
pen über die Seiten bis zum Rauchrande fortsetzend. Die
Spinnwarzen dick, glänzend, kurz, breit gedrückt.
Vorderleib, Fresszangen, Taster und Beine dunkel ka-
stanienbraun, die Brust, die Hüften unten und die Beine
unten bra'unlichgelb, an den Seiten der letztern in die
Grundfarbe übergehend. Der Hinterleib braunschwarz, am
Vorderrande und auf dem Bauche gelblichbraun ; die Spinn-
warzen gelb. — Ein Weibchen.
Vaterland. Mexico.
101
Actin opus tarsalis.
Tab. CCCXXIII. Fig. 753.
Vorderleib sammt Fresszangen braunschwarz,
Hinterleib braun ; Taster und Beine lang, rostbraun,
mit rotherelben Fersen und Tarsen : die drei Seiten-
äugen weit von den zwei Mittelaugen.
Länge ohne Fresszangen 22/3'".
Perty. Delect. anira. art. p. 199- tab. 39- f. 6-
In Ansehung der Gestalt mit A. longipalpis in ziem-
lich naher Verwandtschaft, der Vorderleib aber kürzer und
breiter, die drei Seitenaugen bei weitem weiter von den
zwei mittlem entfernt, und die Beine nicht so lang.
Kopf, Thorax und Fresszangen pechschwarz, ßrust,
Taster und Beine gelbbraun, mit etwas rostgelbem Anstri-
che, das Kniegelenk und das Schienbcingelcnk der Taster
heller als die vordem Gelenke; die männlichen Genitalien
rostroth ; das Endglied der vier Hinterbeine, Fersen und
Tarsen aller Beine rostgelb. Alle Augen gelb. Der Hin-
terleib gelblich graubraun.
Vaterland. Brasilien, Montevideo.
102
A c t i n o p u s 1 o n g i p a 1 p i s .
Tab. CCCXXIV. Fig. 754.
Braunschwarz mit langen Beinen; die Taster fast
so lang als die Vorderbeine, die zwei Endglieder der
Taster aufs Rostrothe ziehend.
Lallte ohne die Fresszan^en 6'".
Ring. König]. Sammlung in Berlin.
Der Kopf vorn sehr hoch, der Quere nach gewölbt,
von den Augen an rückwärts bis zur Rückengrube stark
abfallend und glänzend wie der Thorax, dieser sehr nieder
und flach, mit erhöheter Randkante und stark mond förmig
gebogener schmaler Rückengrube, hinten der Thorax , merk-
lich schmäler als vorn*, mit welligen, doch fast geraden
Seiten. Die Fresszangen sehr stark und gross, glänzend,
an der Spitze schwach behaart. Die männlichen Kresszan-
gen sehr lang, fast so lang als die Vorderbeine, dünn, das
vorletzte Glied verkehrt keulenförmig und dicker als die
vordem, das Endglied sehr kurz \ die Genitalien frei, dick
gestielt, birnförmig, mit gewundenen, langen, dünnen Ha-
ken. Die Brust gross, flach, glänzend, an den Seiten oval
gerundet, vorn und hinten stumpf. Der Hinterleib klein,
an der Spitze etwas behaart. Die Beine dünn und lang,
glänzend, schwach behaart.
Kopf, Thorax, Fresszangen, Taster und Beine braun-
schwarz, die Brust und die Hüften unten gelbbraun, die
zwei vorletzten Tasterglieder mit rostrothem Anstriche ; die
,%/k cccmip.
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103
männlichen Genitalien braunroth; die Sohle der Tarsen
rostgelb; alle Augen bernsteinfarbig.
Es ist mir nur das Männchen bekannt.
Vaterland. Südamerika, Montevideo.
Terato des dcprcssus.
Tab. CCCXX1V. Fig. 755.
Ockergelb, ohne Zeichnungen, die Sohlen der
Tarsen braun.
Länge 3%'".
Klug. Königl. Sammlung in Berlin.
Der Kopf schmal, fast allein den Augenhügel ausma-
chend, hinten schmal und spitz in die Rückengrube aus-
laufend, vor dem Augenhügel etwas über die Fresszangen
verlängert; der Augenhügel hoch, fast kugelförmig; die
Mittelaugen sehr genähert, vorn auf der Höhe des Hügels
liegend, die vordem Seitenaugen grösser als die Mittel-
augen, vorn unten an den Seiten des Hügels sich befin-
dend, die Hinteraugen hinten an der Seitenabdachung, klei-
ner als die Mittelaugen, das innere diesen, das äussere dem
vordem Seitenauge genähert' der Thorax länglich, fast
oval, an den Seilen rund abgedacht, auf dem Rücken flach,
mit ziemlich tiefer Rückengrube und feinen Seitenfalten.
Der Hinterleib schmal, dicht mit Schuppenhärchen bedeckt,
mit kurzen Spinnwarzen. Die Fresszangen etwas dünn,
fast walzen form fg. Die männlichen Taster lang, das zweite
und vierte Glied fast gleichlang, fast so lang als die Sehen-
104
kel des dritten Heinpaars, das dritte Glied und das End-
glied sehr kurz; die Genitalien des letztern klein, kugel-
förmig, frei, mit korkzieherartig gewundenem Haken. Die
Beine lang, im Verhältniss des Körpers nicht dünn, fein
behaart, mit Stachelborsten auf den Schenkeln, unten an
den Schienbeinen und Fersen, die Sohle der Tarsen, wie
überhaupt bei den Mjgaliden, auch hier, aber schmal, übri-
gens dicht sammetartig. Die Brust flach, kurzoval, und
kurz behaart.
Vorderleib, Taster, Fresszangen, Brust nnd Beine ziem-
lich gleichfarbig ockergelb, die Fersen und Tarsen der letz-
tern etwas dunkler als die vordem Glieder, die Sohle der
Tarsen dunkelgelbbraun. Die Augen bernsteingelb. Der
Hinterleib einfarbig ockergelb, etwas dunkler als der Vor-
derleib.
Das Weibchen zu diesem Männchen kenne ich nicht.
Vaterland. Ungewiss, wahrscheinlich Südamerika.
Verzeiclinisü
der im IX. Bande
beschriebenen und abgebildeten Arten.
Pag. Tab. Fig.
A c t ino p u s
Caffrus Klug 98 CCCXX11I 751 b.
longipalpis Klug 102 CCCXXIV 754
loricatus Klug 99 CCCXXIII 752
tarsalis Perty 101 CCCXXIII 753
Aranea
avicularia Linn. 73 • • • • • •
vestiaria Degecr 73 • • •
Buth us
Bengalensis Klag 3 CCXC 696
Caesar Klug 6 CCXC1 697
Ceylonicus 9 CCXCI 69S
Imperator 1 CCLXXXIX 695
IX. 6. 8
106
Pag.
Corinna
amoena Klug 21
cingulata Klug 22
inemnonia Klug 20
nigricans Ring 19
rubripes Hing 17
tricolor King 24
Mygale
annulipos Klug 52
anthracina Klug 77
avicnlaria Lalr 73
Blondii Latr. Walck 91
brunnipes Klug 35
caesia Klug 8-3
Cafrcriana JValcU 80
cancerides Lalr 63
cancerides Palisot. JValch. . . 78
convexa 94
coracina Klug 37
detrita Perty 86
diversipes Klug 65
drassiformis Klug 69
Erichsonii 28
fasciata fVakk 41
fclina 96
fervida 78
fimbriata Klug 50
funebri» If'alck 81
Tab.
Fig.
CCXC1V
705
CCXC1V
706
CCXC1V
704
CCXC1I1
703
CCXCI1I
702
CCXC1V
707
CCCVI
727
cccxv
739
CCCX1II
737
cccxx
748
CCXCIX
713
CCCXVI1
744
CCCXVI
741
CCC1X
730
cccxxn
♦ • •
750
CCXCIX
714
CCCXVIII
746
CCCX
731
CCCXT
734
CCXCVI
709
CCCI
717
CCCXXII
751 a.
CCCXVI
740
CCCV
722
CCCXV1I
742, 743
107
Pag.
Mygale
fusca 32
«jeniculata Pilug 43
hirsutissima 70
Javanensis Walch 89
incana Klug 70
Klugii 25
laeta Klug 66
leporina Klug 55
lycosiforniis Perty 85
maerura Klug 38
oclnacca Perty 48
olivacea 34
plantaris Klug 71
plunüpes Klug 67
Reichii 30
rosea tJ'ahk 59
rufidens Klug 51
scoparia Klug 54
seladonia Klug 39
testacea Klug 45
ursina 93
versicolor fJ'cdch 57
Wakkenaerii Perty 4t5
Zebra ff'alck 60
-Jj y rrne c ia
nigra Perty 15
vertcbrata fJ'alck 13
xanthopus Klug 12
Tab.
Fig.
CCXCV1H
711
CCCIT
718
CCCXIV
738
CCCXIX
747
CCCXII
735
ccxcv
708
cccx
732
CCCVI
726
CCCVIII
745
ccc
715
ccciv
721
CCXCV111
712
CCCXII
736
CCCX1
733
CCXCV1I
710
CCCVUI
728
CCCV
723
CCCVI
725
CCC
716
CCCIII
719
CCCXXI
749
CCCVII
727
CCCIV
720
CCCIX
729
CCKCI1I
701
CCXC1I
700
CCXCII
699
108
Pag. Tab.
»-•
S corp io
Ceylonicus Herbst
Terat ode s
deprcssus Fdug 103 CCCXXIV 755
V
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ON PUBLIC LIBRARY
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