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Full text of "Die Arachniden. Getreu nach der Natur abgebildet und beschrieben"

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PRESENTED  10 


Shelf  No. 


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Getreu  nach  der  Natur  abgebildet  und  beschrieben, 


Von 


C.     L.     K  O  C  hV 

Kouigl.  Bayer.  Kreis  -  Forstrafh  in  Regensburg 


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Zwölfter  Band. 

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Mit  sechs  und  dreissig-  fein  ansgemalten  Tafeln 


NÜRNBERG, 

in  der    C,   H.   Zeh 'sehen   Buchhandlung,  ?M^.       | 


1845. 


H 


2 


Wunelglied  am  Aussenrand  etwas  geschweift ;  äas  zweite 
faltig,  das  dritte  dünn,  gekielt;  das  vierte  dünn,  ebenfalb 
gekielt,  an  der  Innenseite  geza'hnelt;  die  Hand  des  End- 
gliedes walzenförmig,  auf  dem  Rücken  ein  wenig  einge- 
drückt, die  Längsnath  schwach  vorstehend;  die  Finger  lang 
und  dünn.  Die  Beine  etwas  lang  und  gekielt.  Siebenzehn 
Zähne  in  dem  Brustkamme. 

Das  ganze  Thier  fahl  hell  ockergelb,  der  Vorderleib 
schwärzlich  der  Länge  nach  gestreift  oder  gefleckt;  der 
Hinterleib  gleichfarbig  gefleckt,  die  Flecken  in  fünf  Längs- 
reihen geordnet,  die  der  äussern  Reihe,  nahe  am  Seiten- 
umschlag,  breiter  und  stärker  ausgedrückt.  Der  Schwanz 
schwärzlich  kleinfleckig  j  der  Stachel  roth.  Taster  und 
Beine  der  Quer  nach  braun  oder  schwarz  gefleckt,  gewis- 
sermassen  Ringe  vorstellend;  die  Hand  etwas  satter  gelb^ 
mit  feinen  schwarzen  Längstteckchen ;  die  Finger  rotb. 
Fresszangen  und  BauchschiLde  heller  gelb. 

Vaterland:    Amerika. 


Lychas    Americanus. 

Tab.  CCCXCVII.   Fig.  961. 


Fahlgelb ,  der  Körper  schwarz  gestreift  ,  die 
übrigen  Theile  schwarz  gefleckt;  der  Schwanz  dünn, 
walzenförmig,  1%  mal  so  lang  als  der  Körper;  Vor- 
derarm und  Hände  etwas  aufgetrieben. 

Länge  des  Körpers  7"^^,  des  Schwanzes  12'". 

Linn.  S,  N.  L  IL  p.  1038.  n.  4. 

Fahr,  Ent.  syst.  II.  p.  434.  n.  4^  # 


aÄ  cccxcm. 


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3 


i)<fgeer  Uebs.  VII.  p.   135.  T.  41.  F.   10. 
Herbst,  ungefl.   Ins.  IV.  p.  60.  T.  6.  i^  3 

In  <l€r  Färbung  und  in  der  Gestalt  des  Körpers  mit 
idem  vorhergehenden  genau  übereinstimmend,  nur  sind  die 
Flecken  des  Körpers  mehr  streifförmig ;  der  Schwanz  ist 
dicker  und  viel  kürzer,  das  vierte  Glied  der  Taster  mehr 
aufgetrieben  und  nicht  walzenförmig,  auch  die  Hände  dik- 
ker  und  kürzer.      Zwanzig  Zähne  an  dem  Brustkamme. 

Vaterland:  Amerika;  kommtauch  in  Ostindien  vor*, 
mehrere  Exemplare,  die  aufs  Vollkommenste  übereinstim- 
men, die  ich  sowohl  in  dem  Königl.  Museum  in  Berlin, 
als  auch  in  der  schönen  Sammlung  des  Herrn  Professor 
Dr.  Reich  in  Berlin  gesehen  habe,  sind  von  Pula-Loz  da- 
hin geschickt  worden. 


Lychas    scutilus. 

Tab.  CCCXCVIII.  Fig.  962. 


Rostgelb,  am  Vorderrande  des  Kopfes  und  am 
Hinterrande  der  Ringschilde  des  Rückens  ein  brauner 
öuerstreif,  Schwanz  und  Taster  scharfklelig,  beide 
sehr  dünn. 

Länge  des  Vorder-  und  Hinterleibes  8"',  des 
Schwanzes  14'". 

Das  ganze  Thierchen  glanzlos.  Vorder-  und  Hinter- 
leib nieder,  doch  der  Quer  nach  etwas  gewölbt.  Der 
Vorleib  nicht  breiter  als  lang,  am  Vorderrande  gegen  die 
eingekerbte  Mitte  etwas  schiefrandig,  und  an  den  Seiten- 
augen   hin   schief   abgeschnitten,    der   Seitenumschlag    breit 

1* 


und  deutlich.     Die    Fläche   schwielig,    mit  etwas  derb  ein- 
gedrückten Seitenfalten,  sehr  fein  gerieselt  und  etwas  sara- 
metartig  aussehend*  die  Mittelrinne  ziemlich  tief  und  durch- 
ziehend ,    sich    vor    dem    Augenhügel    etwas    muschelförmig 
erweiternd,    und    sich   in  die  Vorderrandsfläche  verlierend; 
der  Augenhügel   nicht    gross,    an   den   Seiten   schiefflächig, 
mit  hohen,    fast   glatten,    vorn    und   hinten   ungemein   fein 
gekerbten    Näthen  ,    vorn    die    muschelförmige    Vertiefung 
zum  Theil  begrenzend;    die  Scheitelaugen  gross.     Die  Flä- 
che der  Ringschilde  des  Hinterleibs  ebenfalls  fein  gerieselt, 
die    Vorderrandumschläge    aber    viel   feiner  als    die    hintere 
Fläche  und  ebenfalls  glanzlos;  auf  dem  Rücken  ein  flacher 
Eindruck ,    mit    einem  zwar  deutlichen  aber  feinen ,   linien- 
förmigen    Längskielchen,    in    der    Mitte    von    diesen    ausge- 
hend  eine   erhöhte    gebogene    Seitenrippe   in    nicht   starker 
Anlage 5    der  Endschild  etwas  grober  gerieselt,   mit  hohen, 
scharfen ,    ungemein    fein    gezähnelten  und  stark  geschwun- 
genen Seitenkielen.     Der   Schwanz  dünn,    im  Durchschnitt 
ziemlich  walzenförmig,    die    vier   vordem  Ringe  hohlseitig, 
hoch  und  scharfkielig,    die  Kiele   ungemein  fein  gezähnelt; 
das  fünfte  Glied,    den  Seitenkielen  nach,    oben    und  unten 
der  Länge  nach  etwas  gewölbt,   doch    nicht  dicker  als   das 
vorhergehende,    und   mehr  flachseitig;    die  Blase    des  End- 
gliedes länglich,  kaum  so  dick  als  das  vorletzte  Glied,  un- 
ten rinnig,    mit  geschärften  gezähnten  Kielen,    der  Mittel- 
kiel am  höchsten,  unter  dem  Stachel  in  einen  abwärts  ge- 
drückten  ziemlich  grossen  Zahn  ausgehend.     Die  Fresszan- 
gen etwas  lang  und  glänzend,  mit  kurzen  Fingern,  an  der 
Spitze  oben  über  der   Einfügung  der   Finger  einem  höcke- 
rigen Quereindruck.     Die  Taster  dünn  und  lang,  die  Flä- 
chen etwas  hohl,    die  Kiele   hoch,    geschärft,  fein  körner- 
arlig    gezähnelt,    an    der   Innenkante    des   Vorderarms   un- 


5 


gleiche  grössere,  an  der  Spitze  abgerundete  Zähne;  das 
Endglied  lang,  die  Hände  nicht  so  dick  als  der  Vorder- 
arm, kurz,  hohlffächig,  mit  hohen,  geschärften,  über  die 
Finger  fortsetzenden  Kielen;  die  Finger  dünn,  lang  und 
ziemlich  gebogen.  Die  Unterseite  des  Vorderleibes  mit 
dem  vordem  Hüftengliede  sehr  flach ,  glatt  und  etwas 
glänzend ;  die  Brustkämme  mit  sechzehn  Lamellen.  Die 
Bauchschilde  flach,  ziemlich  glänzend,  mit  zwei  grossen 
Längsrinnen,  auf  dem  Endschilde  vier  Längsrippen,  davon 
die  zwei  mittlem  ziemlich  parallel  und  bis  zum  Hinterrand 
ziehend,  die  zur  Seite  etwas  schief  liegend  und  hinten  und 
vorn  abgekürzt.  Die  Beine  dünn  und  lang,  hochflächig 
und  hochrippig,  die  Rippen  fein  dicht  gezähnelt  und  zum 
Tarsengelenke  fortsetzend. 

Durchaus  dunkelockergelb  oder  rostgelb,  die  Beine 
und  die  vordem  Tasterglieder  etwas  heller  als  der  Körper, 
auch  der  Schwanz  nicht  so  dunkel  als  dieser;  auf  dem 
Vorderkopfe  nahe  am  Vorderrande,  doch  nicht  ganz  an 
solchem,  ein  Querstreif  schwarzbraun,  und  hinten  auf  den 
Ringschilden  des  Hinterleibes  solche  Streiffleckchen  der 
Quer  nach,  aber  weniger  deutlich.  Die  Fresszangen  un- 
rein ockergelb.  Die  Scheitelaugen  gelb  mit  schwarzer 
Pupille;  eben  so  die  drei  Seltenaugen  der  untern  Reihe, 
die  sehr  kleinen  obern  aber  nur  gelblich. 

Vaterland:     Ostindien,  die  Insel   Bintang. 


Lychas    Paraeiisis. 

Tab.  CCCXCVIIJ.    FiV,  963. 


Trüb  bräuiilichgelb,  am  Hinterrande  der  Körper- 
rtnge  braune  öuerfleckchen 5  die  Taster  lang  und  sehr 
dünn,  der  Schwanz  dünn,  siebenmal  so  lang  als  der 
Vorderleib. 

Klug.  Königl.  Sammlung  in  Berlin. 

Die  Gestalt  von  Lychas  maculaius,  mit  denselben  Ta- 
stern ;  auf  den  Rückenschilden  des  Hinterleibes  eine  feine 
kielartige  Erhöhung  und  zwei  geschwungene  ungemein  fein 
gezähnelte  Näthe  auf  dem  Endschilde  in  der  gewöhnlichen 
Lage;  auf  dem  Endschilde  des  Bauches  vier  Lä'ngsrippen, 
die  zwei  mittlem  parallel  und  bis  zum  Hinterrande  ziehend, 
die  zur  Seite  hinten  abgekürzt,  alle  vier  gleichweit,  unge- 
fähr im  Drittel  der  Länge  des  Schildes  anfangend.  Bei 
guter  Vergrösserung  erscheinen  die  Schenkel  und  Schien- 
beine ungemein  fein  gezähnelt. 

Das  ganze  Thier  dunkel  ockergelb,  etwas  aufs  Bräun- 
liche ziehend,  am  Hinterrande  des  Vorderleibes  und  am 
Hinterrande  der  sechs  vordem  Rückenschilde  fünf  strich- 
arlige  dunkelbraune  Fleckchen ;  die  Finger  der  Hände  et- 
was aufs  Röthliche  ziehend  5  der  Schwanzstachel  bräunlich- 
roth  an   der  Spitze  dunkler. 

Vaterland;  Brasilien,  Para. 


ya/cCCXClW. 


'  Oyt^Z^l^Z^'^^ . 


Androctonus  leptochelys. 

Tab,  CCCXCIX.     Fig.  964. 


Glänzend,  gleichfarbig  hellgelb,  drei  Rückenkiele 
deutlich,  die  Schwanzkiele  sehr  fein  gekörnt,  der  un. 
tere  Seitenkiel  des  fünften  Schwanzgliedes  abwech- 
selnd mit  einem  grössern  und  kleinern  Zahne,  die 
Hände  dünner  als  der  Vorderarm. 

Länge  des  V^order  -  und  Hinterleibes  8"%  des 
Schwanzes   12"'. 

Ehrenberg  Symb.  phys.  I.  n.  3. 

Das  ganze  Thierchen,  oben  und  unten  sanimt  Tastern 
und  Beinen,  glänzend,  Vorder-  und  Hinlerleib  flach  ge- 
wölbt, erster  mit  .schwieligen  Erhöhungen,  hinten  merk- 
lich breiter  als  lang,  mit  tiefer  geschwungener  Seitenfalte 
und  etwas  breitem,  deutlich  erhöhtem,  scharfrandigem  Sei- 
tenumschlage ;  der  Augenhügel  breit  und  nieder,  mit  breiter 
Mittelrinne  und  geglätteten  Kielen,  diese  gegen  den  Vor- 
derrand fortsetzend,  sich  In  die  aufgeworfenen  Backen  ver- 
lierend und  eine  muschelförmige,  bis  zum  Vorderrande  zie- 
hende Vertiefung  hinten  einschllessend;  die  Beule  am  Hin- 
terkopfe von  einer  Längsfurche  durchschnitten,  und  durch 
einen  Quereindruck  strahlig  gethellt.  Auf  dem  Rücken 
der  Ringschilde  des  Hinterleibes  drei  schmale  geglättete 
Kiele,  der  Mittelkiel  etwas  deutlicher  als  die  Seitenkiele; 
auf  dem  Endschilde  ausser  den  Mittelkielchen  die  gewöhn- 
lichen geschwungenen  Seitenkiele  etwas  mehr  geschärft 
und  sehr  fein  gezähnelt.  Der  Schwanz  lang,  dünn,  die 
vordem  Glieder    stufenweise    etwas    dicker   als    die   folgen- 


8 


den,  die  vier  vordem  mit  den  gewöhnlichen  Längsnäthen, 
alle  geschärft  und  sehr  fein  gezähnelt,  die  Zwischenräume 
flachrinnig  vertieft  und  glatt;  das  fünfte  Glied  länger  als 
der  Vorderleib,  ohne  geschärfte  obere  Seitenkiele,  an  de- 
ren Stelle  besonders  hinten  die  Fläche  gerundet,  der  un- 
tere Seitenkiel  scharf  und  gezähnt  ,  von  hinten  her  die 
Zähne  bis  über  die  Hälfte  der  Länge  grosser,  mit  einem 
kleinen  Zwischenzähnchen  zwischen  je  zwei  grossem*  die 
unlere  Fläche  und  die  Seitenfläche  unten  übrigens  gekörnt; 
das  Endglied  mit  dem  Stachel  nicht  so  lang  als  das  vor- 
letzte, oben  flach,  unten  stark  etwas  hügelig  aufgeblasen, 
doch  kaum  so  dick  als  das  vorletzte  Glied  an  der  Spitze, 
mit  zwei  schmalen  seichten  Längsrinnen  und  etwas  höcke- 
rigem Zwischenräume;  der  Stachel  lang,  dünn  und  regel- 
mässig gebogen  Die  Taster  etwas  kurz  und  dünn,  der 
Hinterrand  flachseitig,  mit  einer  feinen  Körnerreihe  auf  den 
Längskanten ;  der  Vorderarm  auf  dem  Rücken  gewölbt, 
mit  glatten  Seitenkanten  und  mit  sehr  schwachen  Zahn- 
spuren an  den  Innenkanten;  das  Endglied  nur  1*/^  mal 
so  lang  als  der  Vorderarm,  die  Hände  dünner  als  dieser, 
ohne  Kiele  und  glatt,  die  Finger  fast  gerade,  etwas  län- 
ger als  die  Hand  und  dünn,  an  der  Innseite  mit  den  ge- 
wöhnlichen Zähnchen.  Die  Unterseite  sehr  glänzend  und 
glatt,  die  Bruststücke  und  die  Hüften  flach,  auf  den  Bauch- 
schilden zwei  rinnenförmige  Längseindrücke  und  ein  gru- 
benförmiger  Eindruck  hinter  den  Luftlöchern  ;  auf  dem 
Endschilde  vier  Kiele,  die  zwei  mittlem  sich  hinten  etwas 
nähernd  und  bis  zum  Hinterrande  ziehend,  der  zur  Seite 
vorn  und  hinten  etwas  abgekürzt.  Die  Beine  ohne  beson- 
deres Merkmal,  mit  kaum  merklich  gezähnten  obern  und 
untern  Längskanten  der  Schenkel. 

Das    ganze    Thierchen    gelb.    Vorder-    und   Hinterleib 


^A  CCCKfJK. 


'^x}^.  004-  9f 


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9 


etwas  dunkler  als  die  übrigen  Theile ,  die  Nathen  des  Au- 
genliügels  ein  wenig  gebräunt,  die  Endhälfte  des  Stachels 
abgeschnitten  und  dunkel  rostroth ;  die  Augen  bernstein- 
gelb. 

Vaterland:    Arabien,  in  den  Gebirgen  des  Sinai. 


Androctonus   citrinus. 

Tab.  CCCXCIX.    Fi^.  965. 


Gelb,   die   Flne^er   der  Hände   rostoelb,    der   Au- 
genhügel   seitlich   gebrcäunf.    Vorder-    und   Hinterleib 
gerieselt,    der   Schwanz   lang    und   dick,    mit  scharf. 
zähnioen  Kielen    und    kleinem    EndoJiede:    die   Hand 
dick,  die  Fin«er  nicht  länsfer  als  die  Hand. 

Länge  des  Vorder-  und  Hinterleibes  12'",  des 
Schwanzes  1"  9'". 

Ehrenberg  Synib.  phys.  I.  n.  C. 

Vorder-  und  Hinterleib  gewölbt,  ziemlich  glänzend, 
beide  fein  gekörnt,  die  Körnchen  ohne  Glanz;  die  Selten- 
falten des  Vorderleibes  nicht  sehr  tief,  die  Fläche  schwie- 
lig ;  der  Augenhügel  breit,  mit  breiter  Rückenrinne  und 
einer  Körnerreihe  auf  den  Nathen  nahe  über  den  Augen 
bis  zum  Vorderrande  fortsetzend  und  eine  deutliche  rau- 
scheiförmige Vertiefung  einschllessend,  letztere  im  Innern 
gekörnt,  die  Rinne  des  Augenhügels  aber  glatt;  die  Beule 
des  Hinterkopfes  durch  eine  Längsfurche  gethellt,  vier- 
eckig, mit  einem  Quereindruck  und  mit  einer  Körnerreihe 
eingefasst,  letztere  von  dem  scharfen  Innenwinkel  an  sich 
unter    den    Augen    hin    verlängernd;    auf  den    Ringschilden 


10 


des  Hinterleibes  drei  Längskiele  etwas  weit  auseinander 
liegend  und  fein  gekörnt,  die  Vorderrandsumschläge  von 
ganz  gewöhnlicher  Gestalt  und  glatt;  die  Kiele  auf  dem 
Endschilde  hoch,  aufgetrieben  und  geschärft,  die  zwei 
Seitenkiele  stärker  geschwungen,  mit  einer  deutlichem  Kör- 
nerreihe ,  vorn  durch  eine  schiefe  Querreihe  beide  sich 
vereinigend.  Der  Schwanz  lang  und  ziemlich  dick,  von 
oben  gesehen  ziemlich  gleichbreit,  weit  glänzender  als  der 
Körper,  mit  scharfen,  durchaus  gezähnten  Kielen,  das  fünfte 
Glied  gegen  das  Ende  ein  wenig  schmäler,  vorn  und  in 
der  Mitte  ebenfalls  mit  gezähnten  Kielen,  seitwärts  gese- 
hen etwas  nieder,  die  Zähne  an  der  untern  Scitenkante 
stufenweise  sich  vergrössernd ,  zwischen  den  fünf  hintern 
grössern  Zähnen  ein,  zuweilen  auch  zwei  viel  kleinere 
Zähnchen  ;  die  Zwischenflächen  der  fünf  vordem  Glieder 
nicht  gekörnt,  nur  auf  dem  ersten  Gliede  an  den  Seiten- 
flächen zuweilen  ein  paar  undeutliche  Flöckerchen  ;  das 
Endglied  klein,  nicht  so  dick  als  das  vorletzte  an  der 
Spitze,  oben  vorn  etwas  eingedrückt,  unten  ziemlich  hü- 
gelig aufgeblasen,  mit  den  gewöhnlichen  zwei  Längsrinnen 
und  etwas  unebenen  Zwischenstellen ;  der  Stachel  lang 
und  gebogen.  Die  Taster  nicht  lang,  die  zwei  vordem 
Glieder  von  gewöhnlicher  Form,  der  Ilinterarm  flacbsei- 
tig ,  gekörnt,  mit  einer  Körnereihe  auf  den  Käthen;  der 
Vorderarm  dick,  über  den  Rücken  der  Länge  nach  ge- 
wölbt scharfkiellg,  die  Kiele  gezähnelt,  die  Z^vlschenfläche 
glatt  und  etwas  rinnig;  das  Endglied  nicht  ganz  doppelt 
so  lang  als  der  Vorderam,  viel  dicker  als  dieser,  mit  ziem- 
lich aufgetriebenem  Ballen  ,  stark  glänzend  ,  oben  mit 
schwach  ausgedrückten,  wenig  bemerkbaren  Längskanten, 
die  Finger  ungefähr  so  lang  als  die  Hand,  sehr  wenig  ge- 
bogen,   und    an    der    Wur/el    stark    klaffend.      Die    Hüften 


a^A    CCCC, 


C./. 


'i 


i 


i 


H 

unten  sehr  flach,  auch  die  Bauchschilde  nicht  besonders 
gewölbt,  auf  dorn  Endschilde  vier  gezähnelte  Kiele,  die 
zwei  mittlem  bis  zum  Hinterrande  ziehend,  der  äusseren 
vorn  und  hinten  abgekürzt.  Die  Beine  etwas  lang  und 
dünn,  die  Schenkel  sehr  fein  gerieselt,  die  Kiele  dieser 
und  der  Schienbeine  fein  gezähnelt. 

Das  ganze  Thier  gelb,  Vorder-  und  Hinterleib  etwas 
dunkler  als  der  Schwanz.  Die  Beine  blassgelb,  das  vor- 
letzte Glied  des  Schwanzes  unten  und  an  den  untern  Kie- 
len des  vierten  Gliedes  ein  wenig  aufs  Olivenfarbige  zie- 
hend, der  Stachel  an  der  Vorderhälfte  rostrolh,  an  der 
Endhälfte  verloren  braunschwarz;  der  Augenhügel  an  den 
Seiten  bräunlich ,  die  zwei  Scheitelaugcn  gelb  mit  bern- 
steinfarbiger Pupille,  die  Seitenaugen  bernsteinfarbig;  die 
Finger  der  Hände  rostgelb,  doch  nicht  viel  dunkler  als 
die  Hand   selbst. 

Vaterland:    Oberägjpten. 


Androctonus  melanophysa. 

Tab.  CCCC.     FiV.  966. 


Gelb,  der  Augenhüget,  die  zwei  Endglieder  des 
Schwanzes  und  die  zunächst  vordem  an  der  Spitze 
rauchigschwarz;  die  Hände  dünner  als  der  Vorderarm, 
mit  langen  fast  geraden  Fingern. 

Länge  des  Vorder-  und  Hinterleibes  6y/",  des 
Schwanzes  IT". 

Ehrenher g  Symb.  phys.  fer.   I.  n.   11. 


12 


Der  V^orderleib  ohngefähr  so  lang  als  breit,  nieder 
gewölbt ,  massig  glänzend  ,  mit  breiter  Seitenfalte  und 
ziemlich  breiten  Seitenumschlägen,  auf  der  Fläche  nur  we- 
nig Körnchen  in  Schiefreihen  geordnet,  vorn  auf  den  Bak- 
kenerhöhungen  zerstreut  liegend  ;  der  Augenhügel  etwas 
nieder,  ziemlich  breit,  die  über  solchen  ziehende  Rinne 
seicht,  die  Kanten  über  den  Augen  fast  geglättet,  vorn 
sich  gegen  den  Vorderrand  verlängernd,  in  eine  Körner- 
reihe übergehend  und  eine  muschelförmige  Längsvertiefung 
einschliessend.  Die  Ringschilde  des  Hinterleibes  fast  glanz- 
los,  nieder  gewölbt,  seitlich  auf  der  Fläche  etwas  verein- 
zelte und  nicht  deutliche,  zerstreute  Körnchen,  auf  dem 
Rücken  drei  schmale,  gezähnelte  Längskiele  in  gewöhnli- 
cher Lage.  Der  Schwanz  lang,  massig  dick,  von  oben 
gesehen  ziemlich  gleichbreit,  das  fünfte  Glied  länger  als 
der  Vorderleib,  am  Ende  kaum  ein  wenig  schmäler,  die 
Kiele  aller  Glieder  geschärft  und  gezähnt,  an  der  unte.rn 
Seitenkante  des  fünften  Gliedes  die  Zähne  schärfer  und 
gegen  das  Ende  zu  stufenweise  grösser,  zwischen  den 
grössern  Zähnen  selten  ein  kleines  Zwischenzähnchen  und 
dieses  nur  undeutlich;  die  Zwischenflächen  glatt  und  nicht 
gekörnt*  die  Blase  des  Endgliedes  kurz,  von  oben  gesehen 
so  dick  als  das  fünfte  Glied  an  der  Spitze,  oben  dreieckig 
flach  ,  unten  kurz  eiförmig ,  bauchig ,  mit  Längsreihen 
scharfer  Körnchen,  der  Stachel  lang  und  von  gewöhnlicher 
Biegung.  Die  Fresszangen  dick,  gewölbt,  glänzend,  mit 
kurzen  Fingerchen.  Die  Taster  massig  lang,  der  Hinter- 
arm hohlflächig,  die  Flächen  nicht  gekörnt,  die  Kanten 
hoch  und  geschärft,  mit  einer  Körnerreihe  auf  jeder,  auf 
der  Kante  der  Innenseite  weitschichtige  Zähne;  der  Vor- 
derarm etwas  aufgetrieben ,  die  Seitenkiele  gezähnelt ,  die 
Rückenkiele  glatt;    das  Endglied    lang,    nicht   ganz  doppelt 


13 


so  lang  als  der  Vorderarm ,  die  Hand  nicht  so  dick  als 
solcher,  glänzender,  oben  mit  glatten  Längskanten  ;  die  Fin- 
ger wenig  gebogen,  länger  als  die  Hand,  an  der  Innen- 
kante fein  gezähnelt.  Die  Unterseite  ^ziemlich  flach ;  glän- 
zend ,  auf  dem  Endschilde  des  Bauches  vier,  gleichweit 
von  einander  abstehende,  scharfe  Längsrippen,  keine  den 
Hinterrand  erreichend.  Die  Beine  dünn,  ziemlich  lang, 
Schenkel  und  Schienbeine  mit  deutlichen  Längskanten. 

Kopf,  Hinterleib  und  Taster  ziemlich  gleichfarbig  gelb, 
auf  dem  Augenhügel  ein  Querfleck,  die  Kiele  des  Augen- 
hügels und  ein  Strichfleck  durch  die  Seltenaugen  braun- 
schwarz,  am  Vorderrande  eine  feine  Linie  bräunlich;  der 
Schwanz  gelb,  etwas  heller  als  der  Körper,  die  untern 
Kiele  vom  zweiten  Ringe  an,  die  Spitze  des  dritten  und 
vierten  Gliedes ,  das  fünfte  Glied  ganz  und  die  Blase  des 
Endgliedes  olivenbraun  schwärzlich*  die  Kante  am  Hinter- 
rande des  fünften  Gliedes  und  der  Rand  der  grössern 
Seitenzähne  gelb;  der  Stachel  an  der  Vorderhälfte  oliven- 
gelb, an  der  Endhälfte  dunkelrostroth.  Die  Brusttheile, 
die   Hüften  und  Beine  blass  hellgelb. 

Vaterland:  Unterägypten,  Lybien ,  in  den  Gebir- 
een  des  Sinai. 


14 


Androctonus  Pelopoimensis. 

Tab.  CCCC.    FiV.  967. 


Im  dritten  Hefte  des  dritten  Bandes  habe  ich  bereits 
eine  ausführliche  Beschreibung  des  i^egenwärtlgen  Scor- 
pions  gegeben  und  diese  mit  einer  nicht  vergrösserten 
auch  nicht  gut  ausgefallenen  Abbildung  begleitet.  Die 
dort  gegebene  Figur  stellt  das  männliche  Thier  vor,  in- 
zwischen erhielt  ich  mehrere  Exemplare  in  Weingeist  auf- 
bewahrt und  hierunter  ein  Weib  mit  noch  sehr  kleinen 
Jungen.  Die  gegenwärtige  Figur  stellt  das  Weib  vergrös- 
sert  vor.  Zur  gegebenen  Beschreibung  bemerke  ich  nur, 
dass  die  untere  Seitenkante  des  fünften  Schwanzkieles  an 
der  Endhälfte  ziemlich  breitlappig  gezähnt  ist ,  und  dass 
die  Zähnchen  der  vordem  Hälfte  dieser  Kante  gegen  die 
Wurzel  zu  sich  stufenweise  verkleinern,  und  sowohl  Lap* 
pen  als  Zähne  an  der  Spitze  sich  bräunlich  färben* 


15 


Anclroctoniis  TunetaniKS. 


Tab.  CCCCl.    Fl^.  968. 


Gelb,  die  Augenhügel,  eine  3Iittellinie  auf  den 
Ringschilden  des  Hinterleibes,  die  untern  Kiele  und 
Zähne  am  fünften  Schvvanzkiele  braun;  die  Hände 
nicht  dicker  als  der  Vorderarm  ;  mit  scharfkieligen 
Ballen. 

Länge  des  Vorderleibes  2V2'",  des  Hinterleibes 
6'",  des  Schwanzes  13%"''  So  gross  ist  das  Exem- 
plar das  ich  gerade  vor  mir  habe,  kommt  aber  auch 
merklich  grösser  vor. 

Scorpio   tunetanus  Herbst  Nat.  d.    ungefl.  Ins.  p.  68.  n.  11. 

Tab.  3.  Fig.  2, 
Scorpio   occitanus   Savigny   Desc.   d.   TEgypte  p.  410-    n.  1. 

PI.  8.  F.  1. 
Androctoous  tunetanus  Ehrenb.  Synib.  phys.  I.  n.  2. 

Von  diesem  Scorpion  haben  wir  verschiedene  Formen, 
die  sich  in  Hinsicht  ihres  Aufenthalts  -  oder  Wohnortes 
gleich  zu  bleiben  scheinen,  und  die  Meinung  rechtfertigen, 
dass  darunter  mehrere  konsequente  eigene  Arten  begriffen 
sejn  können.  Eine  dieser  Formen  ist  unter  Fig.  384, 
Tab.  163  mit  der  Benennung  And.  Clytoneus  vorgestellt, 
welche  der  Herbst'schen  Beschreibung  und  Abbildung  am 
n'ächsten  kommt.  Die  gegenwärtige  Form  unterscheidet 
sich  von  der  des  A.  Clytoneus  folgendermassen : 


16 


Der  Kopf  ist  vorn  auf  den  Beulen  der  Backen  gekörnt^ 
auch  in  der  muschelförniigen  Vertiefung  vor  dem  Augen- 
hügel  w^erden  einzelne  Körnchen  wahrgenommen;  die  über 
die  Augenhügel  bis  zum  Vorderrande  ziehenden  Näthe  sind 
fein  und  bandartig  erhöht,  hoch  und  mit  kammzahnartigen, 
dicht  aneinander  gerelhelen  oben  abgerundeten,  etwas  von 
den  Seiten  breitgedrückten  Körnern  versehen ,  eine  recht 
schöne  Reihe  vorstellend;  die  Zähne  der  untern  Seiten- 
kante des  Schwanzes  sind  im  Allgemeinen  etwas  grösser, 
an  der  hintern  Hälfte  aber  ist  der  mittlere  der  drei  vor 
den  andern  sich  auszeichnenden  Zähne  kleiner  als  bei 
A,  Clftoneus^  und  weiter  von  dem  hintern  Eckzahne  ent- 
fernt; die  Kiele  auf  den  Bänden  der  Taster  sind  schärfer, 
besonders  jene,  welche  sich  über  den  innern  unbewegli- 
chen  Finger  verlängern,  auch  sind  diese  fein  gezähnelt. 

Die  Farbe  ist  ein  lebhaftes  Gelb,  die  des  Schwanzes 
und  der  Beine  heller  als  die  des  Körpers*  der  Augenhügel 
ist  an  den  Seiten  bräunlich,  eben  so  die  Kammreihen  und 
durch  die  Kainmrinne  einen  Ouerschatten  zeigend;  über 
den  Hinterleib  zieht  sich,  die  Vorderrandsumschläge  ein- 
begriffen, den  mittlem  Längskiel  deckend,  bis  zur  Spitze 
des  Mittelkieles  des  Endschildes  eine  braune  Linie  ;  die 
zwei  mittlem  Kiele-  unten  an  den  Schwanzgliedern  ziehen 
aufs  Olivenbraune  und  werden  auf  den  folgenden  Gliedern 
stufenweise  deutlicher;  auf  dem  vierten  Gliede  nimmt  auch 
der  untere  Seitenkiel  dieselbe  Farbe  an,  und  auf  dem 
fünften  heben  sich  die  Seitenkiele  und  der  Miltelkiel  der 
Unterseite  stärker  hervor,  die  Zähne  aber  sind  über  die 
Spitze  hin  gelb  gerandet;  der  Stachel  ist  bis  zur  Spitze 
dunkel  braunrotb. 

Vaterland:    Aegvpten. 


17 


Anmerkung:  Hiermit  endigt  sich  der  Vorrat!)  mei- 
ner x\ufzelclinungen  der  Scorpioncn  und  obwohl  ihre  Zahl, 
in  Hinsicht  jener,  welche  in  andern  Werken  beschrieben 
sind,  sehr  beträchtlich  ist,  so  entgehen  doch  noch  meh- 
rere Arten,  mit  welchen  uns  Herbst  und  Ehrenherg  be- 
kannt gemacht  haben. 

Von  den  Herbsfschen  Scor[)Ioncn  ist  Scorpio  aiisira- 
lasiae  noch  etwas  räthselhaft:  rs  ist  nicht  unwahrschein- 
lich dass  dieser  die  nämliche  Art  ist,  welche  Fahricius 
unter  gleichem  Namen  in  seiner  Ent.  syst,  beschrieben  und 
welchen  auch  Herbst  zitirt  hat;  sohin  wäre  meiner  Ischnura 
australasiae  das  Zitat:  Herbst  ungefl.  jns.  H.  iV.  pag.  57, 
Tab.  6.  Fig.  1.  beizufügen.  Bei  der  Herbst'schen  Abbil- 
dung ist  der  Schwanz  zu  dick  ausgefallen,  was  ein  Fehler 
des  Zeichners  seyn  kann,  denn  eben  so  ist  auf  demselben 
Blatte  die  Form  des  Schwanzes  von  Sc.  niaurus  ganz  ver- 
zeichnet und  so  hingestellt,  wie  sie  bei  keiner  Art  vor- 
kommt. Was  die  Zahl  der  Kammzähne  anbelangt,  so  ent- 
scheidet diese  nicht  mit  Sicherheit,  denn  es  erscheint  nicht 
ungewöhnlich  bei  ein  und  demselben  Exemplar  an  dem 
Kamme  der  einen  Seite  ein  Zahn  mehr  oder  weniger  als 
an  dem  Kamme  der  andern  Seite. 

Scorpio  austraJis  Herbst  ist  eine  mir  unbekannte  Art 
und  der  Form  nach  ein  Androctonus.  An  Grösse  kommt 
diesem  keiner  gleich.  Sein  Vaterland  ist  x\frika.  Ich 
würde,  ohngeachtet  dessen,  kein  Bedenken  tragen  ihn  mit 
Androct.  Diomedes  Band  VI.  p.  75.  Fig.  485  für  ein  und 
dieselbe  Art  zu  erklären,  wenn  nicht  die  stärkere  Be- 
streuung  mit  Körnchen  auf  dem  Schwänze,  die  bei  meiner 
Art  sehr  fein  ist,  im  Wege  stünde. 

Eben  so  steht  Sc.  junceus  Herbst  mit  meinem  Androct. 
Agamemnon  in  grosser  Verwandtschaft,  und  beide  könnten 
Xll.   1  2 


18 


für  gleiche  Art  erklärt  werden,  wenn  bei  dein  Herbsf sehen 
Scorpion  der  kleinen  Mucrone  unter  dem  Schwanzstachei 
erwähnt  worden  wäre,  welche  diese  Art  vor  allen  der 
Galtung  auszeichnet. 

Auch  von  den  merkwürdigen  Scorpionen  mit  welchen 
uns  Herr  Ehrenherg  In  seinem  Pracfjlwerk  Symh.  phys. 
bekannt  machte,  gehen  noch  mehrere  ab.  Hierüber  be- 
merke Ich  folgendes : 

Biithus  palmaius  Ehr.  Ist  nicht  ohne  Aehnlichkelt  mit 
JB.  teslaceus  B.  V.  T.  3.  Fig.  342,  welchen  Herr  Wlorüz 
JVagnej'  In  der  Regentschaft  Algier  entdeckt  hat.  Wenn 
Herr  Ehrenherg  blos  kleine  Exemplare,  oder  junge  Thiere, 
die  häufiger  als  das  Erwachsene  vorkommen  ,  sammelte, 
so  möchte  wohl  kein  Zweifel  mehr  bestehen,  beide  als 
gleiche  Art  zu  betrachten.  Das  Nähere  hierüber  vielleicht 
später. 

Buthus  spinifer  Ehr.  Ist  wohl  nichts  Anders  als  B, 
Bengalejisis  Klug,  welcher  sich  In  dem  Berliner  Museum 
aufbewahrt  findet.  Einen  wesentlichen  Unterschied  ver- 
mag Ich  nicht  zu  finden. 

Buthus  filum  ist  mit  Scorp.  Amcricanus  Linn.  hier 
Lychas  Americanus^  der  Form  nach  sehr  verwandt,  und 
gehört  ohne  Anstand  In  diese  Gattung.  Die  eigene  Spe- 
zies wird  indessen  nicht  zu  bezweifeln  sejn. 

Von  den  dreizehn  Arien  der  Gattung  Androctonus, 
von  welchen  Ehrenherg  in  seinen  Symb.  phys.  Nachricht 
gegeben  bat,  sind  mir  blos  Androct.  5  striatus ,  iunetanus^ 
leptücheMs,  cjtrinus ,  Lyhicus,  melanophysa  und  hicolor  mlt- 
gethellt  worden  j  In  Hinsicht  dieser  erlaube  Ich  mir  zu 
erläutern,  dass  Androct.  Lyhicus  Ehrenh.  und  And.  Hecior 
B.    VI.   T.   6.    FI^.   433.    ein   und   dieselbe    Art   vorstellen. 


W^:   CCCCI. 


r_^^.  ^^J" X t^^^Zr/^Y?^./^ 


^l^y^^^Z^^. 


l/l^/i^6J  A^t^/^/l 


.  ..>■. 


19 


daher  der  Name  Hector,  zu  Ehren  der  Priorität,  in  Lyhi- 
cus  umzuändern  wäre.  Die  übrigen  sechs  Arten,  nämlich 
Androct.  macrocentrus ^  Tetanus,  funcsUis,  nicrocincüis ,  //- 
esoma  und  scahe,  sähe  ich  in  dem  K.  Museum  in  Berlin, 
allein  meine  plötzliche  Abreise  machte  es  unmöglich  für 
das  Arachniden- Werk  davon  die  erforderlichen  Notizen 
und  Zeichnungen  zu  entwerfen,  doch  ist  die  Hoffnung 
nicht  entfernt  das  Versäumte  nachzuholen. 


Stygnus  forcipatus. 

Tab.  CCCCI.   Fig.  969. 


Ziminetfarbig ,  mit  oben  und  unten  gezähnten 
Schenkeln  der  Hinterbeine  und  büschelweise  gestell- 
ten Zähnen  oben  und  unten  an  der  Spitze  der  Schien- 
beine; die  Fresszangen  ungemein  gross. 

Länge  2%'". 

Kopf  und  Thorax  gleichbreit,  fast  ein  Quadrat  vor- 
stellend, am  Vorderrande  etwas  ausgebogen,  an  den  Sei- 
ten sehr  schwach  gerundet,  am  Hinterrande  etwas  stärker 5 
die  Fläche  der  Quer  nach  gewölbt,  die  i-^urchen  zwischen 
Kopf  und  Thorax  und  die  des  letztern  ziemlich  deutlich, 
auch  der  Seltenrand  rund  erhöht,  mit  geglätteter  feiner 
Seitenkante,  die  ganze  Fläche  übrigens  glanzlos;  die  Au- 
gen auf  einem  Hügelchen  sehr  weit  auseinander  liegend, 
dazwischen  auf  dem  Kopfe  ein  kegelförmiger  ziemlich  ho- 
her Höcker  und   auf   dem  Hinterthorax  zwei  ziemlich  lan- 

2* 


20 


(>e,  etwas  schief  rückwärts  stehende,  kegelförmige,  spitze 
Dorne.  Die  Fresszangen  sehr  glänzend,  das  vordere  Glied 
massig  dick,  etwas  länger  als  dick,  oben  wenig  gewölbt 
und  an  der  Spitze  etwas  dicker  als  an  der  Wurzel;  das 
folgende  Glied  ausserordentlich  gross,  von  der  Einlenkung 
hoch  aufwärts  steigend,  sehr  dick,  aufgeblasen  eiförmig; 
die  Scheere  stark  und  lang,  mit  starken  Zähnen  am  Innen- 
rande. Die  Taster  ziemlich  gross,  ohne  besonderes  Merk- 
mal. Die  Brust  sehr  schmal,  nur  als  eine  feine  glänzende 
Rinne  sichtbar.  Der  Hinterleib  sehr  kurz;  kaum  über  den 
Hinterrand  des  Thorax  etwas  vorstehend ,  übrigens  wie 
bei  den  bereits  bekannten  Arten  geformt ,  ohne  Dorne 
oder  Zähne.  Das  erste  Hüftenglied  der  Beine  unten  et- 
was weitschichtig  klein  aber  scharf  körnig,  das  zweite  von 
gewöhnlicher  Gestalt  mit  scharfen  Eckzähnchen  an  der 
Spitze.  Die  Vorderbeine  sehr  dünn  und  kaum  so  lang  als 
die  Taster ;  das  zweite  Paar  am  längsten ,  ebenfalls  dünn, 
an  den  Schenkeln  fein  gezähnelt;  das  dritte  von  gewöhn- 
licher Gestalt  und  Län^'e,  die  Schenkel  unten  mit  einer 
doppelten  Reihe  ziemlich  stärker  stufenweise  sich  vergrös- 
sernder  Zähne,  oben  nur  sehr  fein  höckerig;  das  Endpaar 
dick,  mit  wenig  geschwungenen,  fein  höckerigen  Schen- 
keln, unten  an  diesen  zwei  Reihen  stufenweise  grosserer 
Zähne;  oben  eine  einfache  solche  Reihe  mit  kleinern  Zäh- 
nen; die  ICniee  gegen  die  Spitze  stark  verdickt,  an  der 
Spitze  drei  vorwärts  stehende  dornartige  Zähne,  und  auf 
dem  Rücken  eine  Reihe  kammartig  gestellter  kürzerer  Zähn- 
chen; die  Schienbeine  von  der  Wurzel  aus  keulenförmig 
verdickt  und  so  dick  als  die  Schenkel,  an  der  Spitze  aber 
wieder  allmählig  dünner,  oben  und  unten  büschelweise  ge- 
stellte, gekrümmte  Zähne,  unten  zwei,  oben  ein  Büschel; 
die  folgenden  Glieder  dünn  und  ohne  Auszeichnung. 


%/  CCCCM. 


21 


Der  Vorderlcib  oben  und  der  Hinlerleib  zimmetfarbig 
oder  dunkclrostgelb,  der  Thorax  am  Hinlerrande  und  die 
Ringe  der  Oberseile  des  Hinterleibes  gelb  gerandet  Die 
Fresszangen  olivengelb,  mit  gelbrotlichen  Fingern.  Die 
Taster  und  die  drei  Vorderpaare  der  Beine  gelb  mit  oli- 
venfarbieem  Anstricbe:  die  Hinterbeine  von  der  Farbe  des 
Körpers,  die  Zähne  an  diesem,  die  Fersen  und  Tarsen 
gelblich. 

Vaterland:    Columbien. 

Anmerkung:  Schöne  und  mehrfache  Exemplare 
befinden  sich  in  dem  Berliner  Museum, 


G  o  11  i  o  s  o  111  a   V  a  t  r  a  X . 

Tab.  CCCCil.    FiV.  970. 


Gelb,  der  Thorax  seitwärts  braun  gerandet:  die 
Beine  massig-  lang,  die  Schenkel  des  Endpaars  stark 
gebogen,  die  Schienbeine  unten  mit  stufenweise  grös- 
sern Zähnchen ,  an  dem  zweiten  Hüftenglied  zwei 
Höckerclien. 

Länge  4%'". 

Nicht  ohne  grosse  Verwandtschaft  mit  G.  oariurrij  aber 
schmäler,  etwas  kurzbeiniger,  die  Schenkel  des  Hinter- 
paars  bei  weitem  mehr  gebogen  und  statt  der  zwei  Zähne 
an  der  Seile  des  zweiten  Hüftengliedes  dieser  Beine  nur 
zwei  Höckerchen  ,  das  vordere  grösser  als  das  hintere. 
Die  Zähnchen  an  den  Beinen  wie  bei  dieser  Art. 


22 


Das  ganze  Thier  oben  und  unten  sammt  Fresszangen, 
Taster  und  ßeine  gelb,  der  Rand  des  Thorax  an  den  Sel- 
ten glänzend  dunkelbraun ,  vorn  und  hinten  schmal  aus- 
laufend. 

Das  Weibchen  dieser  Art  ist  noch  unbekannt,  von 
dem  Männchen  bewahrt  das  Berliner  Naturalien- Kabinet 
mehrere  Exemplare. 

Vaterland:     Brasilien. 


Gonyleptes   pectinatiis. 

Tab.  CCCCII.     Fig.  971. 


Rostbraun,  breit  mit  grober  Körnerreihe  an  der 
Randkante  des  Thorax  und  mit  zwei  länglichen  ge- 
glätteten Beulen  auf  dem  Hinterthorax.  Die  Beine 
nicht  lang,  die  Schenkel  des  Endpaars  etwas  gebo- 
gen, oben  mit  Dornen,  unten  kammartig  gezähnt, 
die  Mittelzähne  stufenweise  länger. 

Länge  273'". 

Aus  der  Sammlung  des  Herrn  Professors  Dr.  Reich 
in  Berlin,  vs^orln  sich  ein  ganz  vollständiges  männliches 
Exemplar  vorfindet. 

Der  Vorderleib  dem  Umrisse  nach  ziemlich  wie  der 
des  G.  muticus  gestaltet,  ziemlich  gewölbt,  kaum  ein  we- 
nig glänzend,  die  Abtheilungsfurchen  fein  aber  deutlich, 
der  Seitenrand  breit  und  gegen  die  Randkante  hin  flach 
erhöht,   auf   der    äussern    Randkante    eine    Reihe     ziemlich 


23 


grosser,  runder,  geglätteter  Körner,  die  in  der  Mitte  ver- 
loren grösser  als  die  vordem  und  hintern,  an  der  Innen- 
kante des  Seitenrandes  eine  ahnliche  Reihe,  die  Körnchen 
aber  kleiner  und  an  der  Zahl  weniger;  die  Fläche  weit- 
schichtig gerieselt;  der  Augenhiigel  etwas  schmal,  ziem- 
lich hoch,  mit  zwei  aufrechten  spitzen  Dörnchen^  auf  dem 
Hinterthorax  zwei  ziemlich  grosse,  warzenähnliche,  oben 
geglättete  und  glänzende  Längsbeulen ,  den  Hinterrands- 
saum nicht  erreichend,  auf  letzterm,  auf  den  Ringen  des 
Hinterleibes  eine  Querreihe  runder  Körnchen,  der  Hinter- 
leib übrigens  sehr  kurz  und  kaum  etwas  über  den  Hinter- 
rand des  Vorderleibes  vorstehend.  Die  Fresszangen  und 
Taster  wie  bei  niuiiciis.  Die  Beine  massig  lang,  fast  et- 
was kurz ,  die  zwei  Vorderpaare  ohne  besonderes  Merk- 
mal; die  Schenkel  des  dritten  Paars  ein  wenig  geschwun- 
gen und  wie  die  Kniee  reihenweise  mit  Zahnhöckerchen  ; 
die  Schienbeine  fein  gezähnelt.  Die  Hüften  der  Hinter- 
beine dick,  seitwärts  über  den  Rand  des  Thorax  vorste- 
hend ,  an  der  Spitze  des  ersten  Gliedes  seitwärts  ein  ge- 
schwungener Dorn,  ohngefähr  so  lang  als  die  Breite  der 
Spitze,  unten  vor  der  Spitze  des  Dorns  ein  Eckchen,  das 
zweite  Hüftenglied  kurz,  auf  der  einen  Seite  ein  stumpf- 
runder  Zahn  auf  der  andern  ein  Höckerchen;  die  Schen- 
kel des  hintern  Beinpaars  ziemlich  dick  ,  ungleich  ge- 
schwungen gebogen,  oben  einwärts  vor  der  Spitze  ein 
etwas  gebogener,  ziemlich  langer  Dorn  und  weiter  rück- 
wärts dornartige  Zähne,  oben  in  ein  Drittel  der  Länge 
ein  aufrechtes  Zäpfchen  mit  einem  Äestchen  ,  übrigens 
auf  der  übrigen  Schenkelfläche  deutliche  Körnerreihen,  un- 
ten eine  Reihe  kammartiger  Zähne ,  davon  die  mittlem 
stufenweise  länger  und  zwei  davon  an  der  Wurzel  zusam- 
meni>ewachsen  sind;  die  Kniee  dick,  zahnartig  gekörnt,  un- 


24 


ten  die  Zähnchen  langer  und  scharf;  die  folgenden  Glie- 
der ohne  besonderes  Merkmal. 

Vorder-  und  Hinterleib,  die  Hüften,  Schenkel  und 
Kniee  der  Hinterbeine  rostbraun,  die  Randkörnchen  auf 
dem  Thorax  und  auf  dem  Hinterleib  gelblich,  die  Rand- 
kanten des  letztern  etwas  heller  gelb;  die  Unterseite  oli- 
vengelb ,  etwas  rostbraun  fleckig.  Presszangcn  und  Tastor 
gelb^  die  drei  Vorderpaare  der  Beine,  sodann  die  Schien- 
beine und  folgenden  Glieder  der  Hinterbeine  dunkeloliven- 
gelb,  die  Tarsen  ins  heller  Gelbe  übergehend. 

Vaterland:    Brasilien,   Bahia. 


25 


Ocypetc  megacepiiala. 

Tab.  CCCCIII.     Fig.  972. 


Vorderleib  grau,  weiss  gemischt,  die  Einfassung 
des  Thorax  und  eine  Längslinie  auf  dem  Kopfe,  hin- 
ten in  einen  ovalen  Fleck  auslaufend,  weiss;  Hinter- 
leib rostgelblich  mit  schwarzen  Rückenflecken. 

Länge  10'". 

Der  Kopf  im  Verhältniss  zu  den  bereits  bekannten 
Arten  hoch  gewölbt  und  dick,  von  den  Augen  an  rück- 
v/ärts  mit  dem  Thorax  bis  zum  Hinterrande  des  letztern 
in  gleicher  Wölbung,  die  Wölbung  des  Thorax  etwas  hü- 
gelig und  ohne  inerkllche  Seltenfalte  in  die  Kopffläche 
übergehend ,  den  Seltenrandern  nach  ziemlich  kreisrund ; 
der  Kopf  vorn  senkrecht  abgestutzt;  die  vordere  Augen- 
reihe an  der  obern  Kante  und  über  den  Vorderrand  vor- 
stehend, von  vorn  gesehen,  gerade j  die  zwei  Mittelaugen 
dieser  Reihe  sehr  klein  und  etwas  weiter  von  einander 
abstehend  als  von  den  äussern,  diese  ira  Verhältniss  zu 
den  mittlem  sehr  gross,  alle  vier  vorwärts  sehend;  die 
hintere  Augenreihe  von  oben  gesehen  ebenfalls  gerade,  die 
Augen  selbst  etwas  grösser  als  die  mittlem  der  vordem 
Reihe  und  weiter  auseinander  stehend.  Die  Fresszangen 
lang ,  stark ,  seitwärts  etwas  aufgetrieben  und  fast  ein  we- 
nig geschwungen.  Die  Taster  von  gewöhnlicher  Gestalt* 
Die  Brust  breit,  etwas  flach  und  herzförmig.  Der  Hinter- 
leib kurz  oval,  ohngefähr  so  dick  als  der  Vorderleib.  Die 
Spinnwarzen  kurz,  von  oben  gesehen  nicht  über  den  Hin- 
XII.  2.  .3 


26 


lerrand  des  Hinterleibes  hervorstehend.  Die  Hüften  der 
Beine  unten  dicht  mit  kurzer,  zarter  Wolle  bedeckt;  die 
Beine  von  mittlerer  Länge,  der  Form  nach  ohne  beson- 
deres Merkmal,  auch  die  Stachelborsten  in  der  der  Gat- 
tung eigenthiimlichen   Stellung. 

Kopf    und    Thorax    braungrau,    letzter    grauweiss    ge- 
mischt, an  den  Seiten  in  eine  breite  grauv^^eisse  Einfassung 
übergehend;    über    der   vordem   Augenreihe  ein   Querstreif 
und    von    diesem    ausgehend    eine    feine  Längslinie    bis  zur 
Rückenritze   des  Thorax  ziehend,  und   sich   hinten  in   einen 
ovalen  Fleck  erweiternd,  reinweiss,  der  ovale  vi'eisse  Fleck 
ziemlich   breit,   schwarz  eingefasst,  und  an   der  feinen  weis- 
sen   Linie    beiderseits    eine    feine    braune    Linie,     seitwärts 
wieder    mit    einer    weisslichen   begleitet,    letztere   aber  hin- 
ter  der    hintern    Augenreihe   sich    einwärts    biegend.       Die 
Fresszangen   braun,   an   der  Wurzel   der   Quer  nach   und  an 
den  Seiten    zwei   aus  aufliegenden    Schuppenhärchen  beste- 
hende Streifen  weiss.      Die  Fresszangen  bräunlichgrau  ,    mit 
etwas   dunklerem  Endgliede.      Die   Brust    schwarzbraun,    an 
der  hintern    Spitze    mit   ockergelben    Härchen  bedeckt  und 
in  diesem   ockergelben   Fleck  zwei  Punkttleckchen  nahe  ne- 
beneinander  braun.      Der  Hinterleib    bräunlich    ockerfarbig, 
gegen    die  Seite    ins   Ockergelbe    und    diese  am   Bauche  ins 
Hellockergelbe    übergehend 5    auf  dem   Rücken    des    Hinter- 
leibs   ein    seitwärts    zackiger  Längsstreif   dunkelbraun,    sich 
aber  nicht  deutlich   ausnehmend.      Die  Hüften   oben   braun- 
grau,  unten  hellockergelb;   mit  braunen  tigerartigen   Fleck- 
chen.     Die   Beine    braungrau,    die   Schenkel  unten   dunkler 
und    der  ganzen  Länge    nach    mit    weissen,    etwas    dunkler 
braun  eingefasstcn  Punktfleckchen  bestreut;    die  Kniee  und 
die  Schienbeine  unten  blendend  weiss,    die  Spitze  der  er- 
stem unten,    ein    Querband    an   der    Wurzel   und   vor    der 


Spitze  der  letzlerii  schwarz;  an  der  Wurzel  der  Stachel- 
borsten der  Schenkel   ein  Fleckchen  gelblichweiss. 

Von  dieser  schönen  Spinne  befindet  sich  ein  weibli- 
ches Exemplar  in  der  Königl.  Sammlung  in  München,  von 
welcher  ich  diese  Beschreibung  mit  Abbildung  entnommen 
habe. 

Vaterland:     Das  Vorgebirg   der  guten   Hoffnung. 

Anmerkung.  In  dem  im  Jahr  1836  erschienenen 
dritten  Hefte  des  dritten  Bandes  des  gegenwärtigen  Wer- 
kes habe  ich  zwei  Arten  dieser  Gattung,  nämlich  Ocypete 
seiulosa  und  Oc.  ferriiginea  beschrieben  und  die  Abbildung 
dazu  geliefert,  sodann  in  meiner  Uebersicht  über  das  Arach- 
nidensystem  die  Essentialcharakterc  der  Gattung  bezeichnet. 
Allein  schon  im  Jahre  1815  bezeichnete  Leach  in  seiner 
damals  kekannt  gemachten  Classifikation  der  flügellosen 
Kerfe  eine  Gattung  mit  denselben  Benennungen;  wohin 
aber  blos  sechsbeinige  Milben  gehören,  welche  nichts  an- 
deres als  Larven  gewisser  Trombididen  sind.  Deswegen 
wird  meine  Spinnengattung  hini^ichtlich  des  Namens  unab- 
geändert  fortbestehen  können  ,  aber  Hr.  B.  i».  Walckenaer 
errichtete  im  Jahr  1837  aus  andern  Arten,  welche  unbe- 
zweifelt  mit  der  gegebenen  Charakteristik  hieher  gehören, 
ebenfalls  eine  Gattung  mit  der  Benennung  Olios.  Es  sind 
nun  aber  bereits  in  dem  dritten  Bande  des  gegenwärtigen 
W'erkes  zwei,  und  in  dem  vierten  drei  Arten  mit  dem 
Gattungsnamen  Ocypeie  in  Vortrag  gekommen ,  daher  so- 
wohl deswegen  als  auch  wegen  der  Priorität  diese  Benen- 
nung nicht  wohl   mehr   verändert  werden   kann. 


* 


^ 


8 


Ocypete    derasä 

Tab.  CCCCIU.     Fig.  973. 


Erdfarbig  ockergelb,  mit  einer  weisslichen  Längs- 
Jinie  auf  dem  Kopfe;  der  Bauch  mennigroth ,  weiss 
getigert;  zerstreute  Punkte  unten  an  den  Schenkeln 
weiss,  zwei  breite  Öuerbänder  unten  an  den  Schien- 
beinen schwarz.  » 

Länge   10'". 

Kopf  und  Thorax  gleichhoch,  beide  etwas  nieder  ge- 
wölbt, zusammen  Sy^'"  lang,  der  Thorax  ^^2"  breit,  den 
Seitenkanten  nach  ziemlich  kreisrund,  die  Seitenfalten  in 
schwachem  Ausdrucke;  die  Flächen  beider  leicht  seidenar- 
tig behaart.  Die  vordere  Augenreihe  nahe  über  dem  Vor- 
derrande, von  vorn  gesehen  etwas  rückwärts  gebogen, 
übrigens  wie  bei  0.  megacephala;  die  hintere  Reihe  ge- 
rade und  ganz  wie  bei  dieser  Art.  Die  Fresszangen  stark, 
dick,  etwas  aufgetrieben  und  ziemlich  lang.  Die  Brust 
klein,  dicht  wollig  behaart,  länglich  herzförmig.  Die  Ta- 
ster etwas  lang,  übrigens  ohne  besonderes  Merkmal.  Der 
Hinterleib  kurz  oval,  und  mit  Schuppenhärchen  bedeckt. 
Das  erste  Glied  der  Hüfte  lang,  unten  mit  zarter  Wolle 
bedeckt.  Die  Beine  lang  und  von  gewöhnlicher,  der  Gal- 
tung eigenthümllcher  Form. 

Der  ganze  Vorderleib  erdfarbig  ockergelblich  ,  fast 
isabellgelb,  auf  dem  Kopfe  bis  zur  Rückenritze  des  Thorax 
eine  feine  Längslinie  v\^eisslich,  beiderseits  eine  noch  fei- 
nere Linie  braun.     Die  Fresszangen  rothbraun,    gegen    die 


29 


Spitze  ins  Schwarze  übergehend,  an  der  Wurzel  ein  vom 
Vorderrande  des  Kopfes  ausgehender,  aus  Haaren  beste- 
hender Querstreif,  und  an  den  Seiten  zwei  ans  solchen 
Härchen  bestehende  Längsstreifen  gelblichweiss.  Die  Ta- 
ster erdfarbig  ockergelblich  mit  graubraunem  Endgliede. 
Die  ßrust  und  die  Hüften  unten  einfarbig  orangegeib;  der 
Hinterleib  roströthlich ,  unten  auf  dem  Bauche  schön  men- 
nigroth  ,  mit  weissen  Tigerfleckchen.  Die  Beine  erdfarbig 
ockergelblich  oder  isabellfarbig :  die  Schenkel  der  drei  Vor- 
derpaare unten  weiss  gefleckt,  die  Fleckchen  klein  und 
dunkler,  etwas  bräunlich  eingefasst;  die  Schienbeine  unten 
i>elbllchweiss .  an  der  Wurzel  ein  breites  Querband  und 
ein  solches  vor  der  Spitze,  so  wie  der  büstenartige  Filz 
unten  an   den   Fersen  und  Tarsen  schwarz. 

Ein  weibliches  Exemplar  dieser  schönen  Art  befindet 
sich  in  der  Königl.  Sammlung  in  München,  das  einzige 
das  mir  bisher  vorgekommen  ist.  Der  Mann  dazu  Ist  noch 
unbekannt. 

Vaterland:    Das   Vorgcbirg  der  guten   Hoffnung, 


O  c  y  p  e  t  e    v  u  1  p  i  si  a . 

Tab.  CCCCIll.     F\o.  974. 


Vorderleib  rostgelb ,  Hinterleib  erdfarbi»-  ocker- 
oelb  5  Beine  ockergelb,  unteu  an  den  Schienbeineu 
zwei  braune  Bandflecken. 

Länge  Q%"\ 

Epeira  vulpina.     IFalch.   S.  ä   ßiiff,   apt.   JI.  Insect.    apt.    II. 

pag.  (lO.   n.  54. 


30 


In  den)  zweiten  Hefte  des  zweiten  Bandes  dieses  Wer- 
kes hat  Dr.  Hahn  Seite  24-  die  gegenwärtige  Spinne  un- 
vollständig beschrieben,  unter  Fig.  111  aber  etwas  deut- 
licher abgebildet.  Wie  dieser  Verfasser  solche  als  eine 
Epeira  ansehen  konnte,  ist  nicht  begreiflich,  indem  kein 
Merkmal  dieser  Gattung  vorhanden  ist.  Ich  habe  dasselbe 
Exemplar,  welches  Hahn  benützte,  aus  seiner  hintcrlasse- 
nen  Sammlung  vor  mir,  und  gebe  zur  Belseitigung  der 
Zweifel  folgende  Beschreibung  mit  beigefügter  Abbildung: 
Kopf  und  Thorax  gleichhoch,  etwas  wollig  behaart,  zu- 
sammen ziemlich  gewölbt,  erster  durch  einen  seichten  Sel- 
teneindruck von  letzterem  unterschieden,  die  Seiten  des 
Thorax  den  Kanten  nach  ziemlich  regelmässig  gerundet  und 
nur  mit  schwachem  Eindruck  in  den  Kopfrand  übergehend, 
auf  dem  Rücken  die  gewöhnliche  Längsritze.  Die  vordere 
Augenreihe  etwas  rückwärts  gebogen,  die  hintere  gerade, 
die  zwei  Mitielaugen  der  vordem  Reihe  am  grössten,  aber 
kaum  merklich  grösser  als  die  äussern,  die  äussern  Augen 
der  hintern  Reihe  grösser  als  die  zwei  mittlem  dieser 
Reihe  (Fig.  6.)  Die  Taster  lang  und  ohne  Auszeichnung. 
Die  Fresszangen  stark,  gewölbt  und  behaart.  Die  Brust 
fast  breiter  als  lang,  herzförmig,  flachgewölbt,  glänzend, 
licht  behaart.  Die  Beine  ziemlich  lang,  das  zweite  Paar 
am  längsten,  das  erste  und  vierte  gleichlang,  das  dritte 
etwas  kürzer  als  diese,  alle  behaart  und  mit  den  gewöhn- 
lichen Stachelborsten.  Der  ganze  Vorderleib  und  die  Brust 
rostgelb,  am  Vorderrande  und  an  den  Seitenrändern  etwas 
heller,  die  Härchen  ockergelblich.  Die  Fresszangen  rost- 
roth.  Der  Hinterleib  erdfarbig  ockergelb ,  eben  so  der 
Bauch,  letzter  gegen  die  Spinnwarzen  zu  rostgelblich.  Die 
Beine  ockergelb,  heller  behaart,  unten  an  den  Schienbei- 
nen,   nämlich    an  der  Wurzel  und  vor  der  Spitze  ein  ring- 


'^/.  ccccw. 


^^€>yJl€^  ?/l^Uifyn^^l<iy^V.\_M^.^^Ö 


31 


artiger  breiler   Fleck   braun ,    auch    auf  den   Sclienkeln  zwei 
solche   Flecken,  aber  sehr  schwach  sichtbar. 

Sie    ist  eine  weibliche  Spinne,    wozu    der  Mann  noch 


.abgeht. 


Vaterland.    Neapel. 


Ocypete   m el an o gaster. 

Tab.   CCCCIV.     Fio.   975. 


Erdfarbig  gelbbraun,  mit  roströthlichem  Anstri- 
che, am  Vorderrande  des  Vorderleibes  ein  Quer- 
strich 5  und  zwei  Längsstriche  an  den  Seiten  der 
Fresszangen  weiss;  die  Beine  unten  weisslicli,  geti- 
gerte Fleckchen  an  den  Schenkeln  und  zwei  €tuer- 
händer  an  den  Schienbeinen  schwarz. 

Länge  11"'. 

Kopf  und  Thorax  gleichhoch ,  beide  etwas  flachge- 
wölbt und  dicht  mit  aufliegenden  FTaaren  filzartig  bedeckt; 
die  Scheidungsfalte  swischen  Kopf  und  Thorax  deutlich, 
auf  dem  Rücken  des  letztern  eine  tiefe,  schmale  Längs- 
grube; die  Seiten  des  Thorax  ziemlich  oval  gerundet  und 
mit  dem  Rande  in  den  Kopfrand  ziemlich  sanft  übergehend. 
Die  Augen  in  zwei  fast  geraden  Querreihen  stehend,  die 
zwei  mittlem  der  vordem  Reihe  etwas  klein,  in  kaum 
Augenbreite  von  einander  entfernt,  die  Seltenaugen  diesen 
dicht  genähert  und  doppelt  so  gross;  die  Augen  der  hin- 
tern Reihe  kleiner  als  die  zwei  mittlem  der  vordem  Reihe 
und  in  gleichen  Entfernungen  von  einander  abstehend.     Die 


32 


Fresszangen  lang,  so  lang  als  die  Breite  des  Kopfes  am 
Vorderrande ,  stark ,  fast  kegelförmig ,  glänzend ,  an  der 
Spitze  der  Scheide  der  Fangkrallen  noch  stark  behaart  und 
die  Kralle  im  eingezogenen  Zustande  ganz  bedeckend.  Die 
Taster  nicht  lang,  etwas  dick,  dicht  filzartig  behaart,  das 
Endglied  gewölbt,  oben  länglich  spitz  eiförmig,  die  männ- 
lichen Genitalien  von  oben  bedeckend ;  an  der  Spitze  des 
vorletzten  Gliedes  seitwärts  ein  doppelter  Haken.  Die  Ge- 
nitalien einfach ,  gewölbt  «nd  glänzend.  Die  Brust  sehr 
glänzend,  flach  gewölbt,  herzförmig.  Der  Hinterleib  läng^ 
lieh  eiförmig,  dicht  mit  Filzhaaren  bedeckt;  die  Luftlöcher 
sehr  gross.  Die  Spinnv/arzen  kegelförmig,  über  die  Spitze 
des  Hinterleibes  vorstehend.  Die  Beine  lang,  etwas  dick, 
dicht  filzartig  behaart  und  mit  längern  Härchen  durch- 
mischt^ unten  an  den  Fersen  und  Tarsen  ein  dichter  sam- 
metartiger  Filz;  auf  den  Schenkeln  drei  Reihen  starker, 
vorwärts  liegender  Stachelborsten ,  zwei  solcher  auf  den 
Knieen ;  und  so  wohl  oben  als  unten  an  den  Schenkeln 
dergleichen  in  mehrfacher  Zahl;  die  Krallen  der  Tarsen 
versteckt  und  kaum  zu  sehen. 

Der  Vorder-  und  Hinterleib  sammt  Tastern  und  Bei- 
nen erdfarbig  gelbbraun,  aufs  Ockerfarbige  ziehend,  der 
Hinterleib  auf  dem  Rücken  der  Länge  nach  verloren  rost- 
röthlich;  im  Vorderrande  des  Kopfes  ein  aus  aufliegenden 
Härchen  bestehender  Kantenstrich  und  zwei  aus  solchen 
Härchen  bestehende  Längsstriche  an  den  Seiten  der  Fress- 
zangen reinv/eissi  die  Augen  roth  mit  schwarzer  Pupille; 
auf  dem  Kopf  zwei  schmale  genährte  Längsstriche  bräun- 
lich, die  Grube  des  Thorax  in  der  Tiefe  dunkelbraun,  der 
Bauch  von  den  Luftlöchern  an  bis  zur  Spitze  schwarz;  die 
Spinnwarzen  rostbraun  *  die  Fresszangen  ausser  den  Längs- 
reihen dunkel  rothbraun,  die  Haare  an  der  Spitze  rostroth. 


33 


Die  Ernst  und  das  Wurzelglied  der  Hüften  vorn  kastn- 
nienbraun ;  erstere  fast  schwarz  Schenkel ,  Kniee  und 
Schienbeine  unten  weisslich,  erstere  dunkelbraun,  tigerar- 
tig gelleckt,  an  den  Schienbeinen  unten  zwei  Ouerbänder 
.schwarz,  das  vordere  an  der  Wurzel  etwas  schmäler  als 
das  zweite,  etwas  entfernt  von  der  Spitze;  der  Filz  unten 
an  den   Fersen  und  Tarsen  braunschwarz. 

Von  dieser  Art  ist  mir  nur  die  männliche  Spinne  be 
kannt,    ein    schönes  Exemplar    befindet   sich  in   der  Samm- 
lung des   Herrn  Dr.  Herrich  -  Schäffer. 

Vaterland;     Das  Vorgebirg  der  guten   Hoffnung. 


Ocypete    detrita. 

Tab.  CCCCIV.    Fig.  976. 


Rostroth,  der  Vorderrand  des  Kopfes  und  ein 
Längsstrich  an  den  Fresszangen  gelb ,  die  Schien- 
beine unten  gelb  mit  zwei  schwarzen  Öuerbändern. 

Länge  8'". 

Diese  schöne  Art  gehört  unverkennbar  zur  gegen- 
wärtigen Gattung,  nur  der  "Vorderleib  zeigt  eine  Abwei- 
chung, indem  der  Kopf  an  den  Seiten  zu  deutlich  von 
dem  Brustrücken  unterschieden  ist,  und  letzter  den  Sei- 
tenkanten nach  etwas  zu  sehr  erweitert  ist,  was  jedoch 
an  dem  einzigen  Exemplar  das  ich  vor  mir  habe,  und  das 
ich  der  gefälligen  Mittheilung  des  Hrn.  J.  Sturm  zu  Nürn- 
berg verdanke,  Folge  des  trockenen  Zustandes  sejn  kann. 
Der   ganze    Vorderleib    ist    mit    dichten    Härchen    bedeckt, 


34 

eben  so  der  Hinterleib,  beide  Körpertbeile  scbön  sammet- 
artig  glänzend :  auf  dem  Brustrücken  eine  tiefe  feine  Längs- 
ritze. Die  Gestalt  des  Hinterleibes  ist  länglicb  oval,  niebt 
viel  dicker  als  der  Vorderleib,  mit  ziemlicb  lang  vorsieben- 
den stumpfen  Spinnwarzen;  die  Fresszangen  stark,  matt- 
glänzend, kaum  so  lang  als  die  Breite  des  Kopfes  vorn, 
etvras  bebaart.  Taster  und  Beine  ziemlicb  lang,  der  sei- 
denartige Filz  unten  an  den  Fersen  und  Tarsen  kurz  und 
sebr  dicbt. 

Kopf  und  Brustrücken  bell  rostrotb ,  letzter  an  den 
Seitenkanten  ins  Gelblicbweisse  übergebend;  der  Kopf  am 
Vorderrand  vertrieben  rostbraun,  mit  einer  scbönen  gelben 
sebr  dicbten  Fransenlinie  am  Vorderrande.  Die  Fresszan- 
gen rostbraun,  an  der  Innenseite  und  an  der  Spitze  ver- 
trieben scbwarz,  an  den  Seiten  ein  aus  aufliegenden  Här- 
cben  bestebender  Längsstricb  gelb,  mit  der  gelben  Vorder- 
randslinie des  Kopfes  sieb  in  einen  rechten  Winkel  verei- 
nigend. Der  ganze  Hinterleib  rostrotb  ^  unten  dunkler  als 
oben,  an  der  Wurzel  vertrieben  weisslicb.  Alle  Beine 
rostrotb ,  ein  Fleck  unten  an  den  Scbenkeln  der  vier  Vor- 
derbeine, sodann  die  Kniee  und  die  Scbienbeine  unten 
gelb,  an  letzleren  zwei  breite  Querbänder  scbwarz,  an  den 
vier  Vorderbeinen  deutlicber  als  an  den  vier  bintern.  Der 
sammetartige  Filz  an  den  Fersen  und  Tarsen  graubraun- 
Ein  Weib. 

Vaterland  :    Afrika. 


%J/  ccccv 


vr.s. 


*t 


35 


Ocypete   gracilipes. 

Tab    CCCCV.     Fig-.  977. 


Schlank,  langbeinig,  bellrehbraun,  dunkelbraun 
kleinfleckig ,  ein  Längsstreif  auf  dem  Hinterleibe 
braun;  Sckenkel,  Kniee  und  Schienbeine  unten  weiss, 
erstere  braun  punktirt ,  letztere  mit  zwei  breiten 
schwarzen  öuerbändern. 

Länge  6'". 

Fl  lug ,  Rönigl.   Saininlnng  in  Berlin. 

Vorder-  und  Hinterleib  wollig  dicht  behaart.  Der 
Vorderleib  länglich,  mit  sclimalem  Kopfe  und  ovalem  Tho- 
rax, beide  gleichhoch,  nieder  gewölbt,  doch  etwas  mehr 
als  gewöhnlich;  auf  dem  Rücken  des  Thorax  eine  schmale 
Längsgrube.  Die  Fresszangen  gross  und  stark ,  massig 
glänzend,  licht  behaart.  Die  Taster  lang,  von  nicht  un- 
gewöhnlicher Gestalt,  seitlich  an  der  Spitze  des  vierten 
Gliedes  ein  geschwungener  Dorn,  das  Endglied  länglich, 
oben  gewölbt,  etwas  eiförmig  verdickt,  die  männlichen 
Genitalien  von  oben  deckend  und  dichter  behaart;  die  Ge- 
nitalien nicht  gross,  etwas  muschelförmig.  Die  Brust 
flach,  ziemlich  herzförmig,  glänzend,  ziemlich  dicht  mit 
längern  Härchen  belegt.  Der  Hinterleib  dünner  als  der 
Vorderleib ,  oval  ,  mit  grossen ,  glanzlosen  Schilden  vor 
den  Luftlöchern  und  mit  kurzen  Spinnwarzen.  Die  Beine 
sehr  lang  und   dünn. 

Der  Vorder-  und  Hinterleib  rehbraun,  welsslich  me- 
Hrt,    besonders    oben    auf   dem  Thorax    und    vorn    auf  dem 


30 

V 

Hinterleib,    übrigens    beide  mit  kleinen   braunen    Fleckclien 

durchmischt,  die  Fleckchen  am  Thorax  aufwärts  schieflie- 
gend, auf  dem  Hinterleib  ein  spiessförmiger  Streif  dun- 
kelbraun *,  am  Vorderrande  des  Kopfes  ein  aus  dichtem 
Haaren  bestehender  Querstreif  und  oben  an  den  Seiten 
der  Fresszangen  ein,  ein  wenig  deutlicherer  Längsstreif 
weiss;  an  der  Spitze  der  letztern  eine  Haarfranse  mennlg- 
roth.  Die  Taster  gelblich,  grau  behaart,  das  Endglied 
braun,  die  Genitalien  riJthlich.  Die  Brust  braun,  greis- 
grau  behaart;  auf  dem  Bauche  zwei  Längsstricbe  schwarz, 
die  Schilde  rostgelb.  Die  Hautfarbe  der  Beine  bräunlich- 
gelb, oben  rehbraun  etwas  durchsichtig,  unten  hellgrau- 
weiss  behaart,  die  Schenkel  unten  dicht  braun  getüpfelt, 
unten  an  den  Schienbeinen  zwei  breite  Bänder  und  die 
Sohle  der  Fersen  und  Tarsen  braunschwarz.  Die  Iris  der 
Augen  gelb,  das  Sehloch  dunkel  bernsteinfarbig. 
Vaterland:    Unbekannt. 


Ocypete    muriiia. 

Tab.  CCCCV.     Fig.  97S. 


Ockerfarbig  gelbbraun,  ein  öiierstreif  ain  Vor- 
derrande des  Kopfes  und  ein  wellenförmiger  schwä- 
cherer hinten  auf  dem  Thorax  hellgelb;  die  Fress- 
zangen braun  mit  blauem  Schiller,  an  der  Spitze  ins 
Gelbliche  übergehend. 

Längte  fast  7'". 

Aus  der  Sammlung  des  Herrn  Professorr  Reich  In 
Berlin. 


/a/^:  CCCCm. 


et^Zr^Oy. 


37 


hl  der  Gestalt  des  Vorder-  und  Hinterleibes,  der 
Stellung  der  Augen,  der  Form  der  Fresszangen,  Taster 
lind  Beine  von  0.  Draco  nicht  abweichend,  nur  die  Beine 
etwas   dünner.      Vielleicht  nur   Abart  von   dieser. 

Die  Färbung  und  die  Zeichnungen  ebenfalls  ganz  wie 
bei  dieser,  nur  etwas  mehr  aufs  Ockergelbliche  ziehend; 
die  Fresszangen  an  der  Vorderhälfte  rostbraun  ,  an  der 
Endhälfte  verloren  rostgelb,  in  der  Mitte  mit  blauem  Schil- 
ler, fast  wie  bei  Papilo  Iris,  aber  nur  in  der  Mitte  des 
Rückens  sichtbar.      Ein   Weibchen. 

Vaterland:     Ostindien,  Pulotaz. 


Ocypete    nobilis, 

Tab.  CCCCV.     Fig,  979. 


Hellhirschbraun  mit  ockeroelben  Tastern  ;  ein 
Ctuerstrich  am  Vorderrande  des  Kopfes  und  zwei 
Längsstriche  auf  den  Fresszangen  weiss;  der  Bauch 
und  zwei  öuerbänder  unten  an  den  Schienbeinen 
schwarz. 

Länge  13'". 

Aranea  nobilis  Fabr.  Ent.   syst.  Siippk  pag,  291?  4  —  5- 

Der  Vorderleib,  der  Hinterleib  und  die  Beine  dicht 
mit  kurzen  Härchen  bedeckt  und  etwas  filzig.  Der  Bau 
im  Ganzen  etwas  plump.  Der  Kopf  und  Thorax  fast 
gleichhoch,  gewölbt  aber  nicht  stark,  eher  etwas  flach; 
der  Kopf  überdiess  breit  und  der  Thorax  an  den  Seiten 
gerundet,    mit    ziemlich    deutlichen  Seitenfalten.      Die    Au- 


38 


gen  von  regelmässiger  Form  und  Stellung ,  tloch  das  äus-^ 
sere  der  vordem  Reihe  grösser  als  gewöhnlich.  Die 
Fresszangen  stark,  gross,  gewölbt,  glänzend,  licht  behaart. 
Taster  und  Beine  von  nicht  ungewöhnlicher  Gestalt,  beide 
ziemlich  dick.  Die  Brust  flach  gewölbt,  von  ungewöhn- 
licher Gestalt,  sehr  glänzend,  sehr  licht  mit  Härchen  ver- 
sehen. Der  Hinterleib  länglich,  ziemlich  oval,  nur  wenig 
dicker  als  der  Vorderleib,  mit  kurzen  dicken  Spinn- 
warzen. 

Der  Vorderleib,  der  Hinterleib  und  die  Beine  gelb- 
lich hirschbraun  ,  der  Hinterleib  hinten  verloren  braun 
verdunkelt;  an  dem  Vorderrande  des  Kopfes  ein  aus  dicht 
aufliegenden  Härchen  bestehender,  an  den  Seiten  spitz 
ausgehender  Querstrich  schneeweiss ;  der  Bauch  in  der 
Mitte  der  Länge  nach  braunschwarz ,  seitwärts  in  die 
hirschbraunen  Seiten  übergehend;  an  den  Vorderselten  der 
Hüften  ein  haarfreier  glänzender  Fleck  braunschwarz;  die 
Kniee  und  Schienbeine  unten  heller  als  oben,  letztere  mit 
zwei  schwarzen  Querbändern,  das  vordere  an  der  Wur- 
zel, das  zweite  etwas  entfernt  vor  der  Spitze.  Die  Augen 
bräunlichgelb  mit  schwarzer  Pupille.  Die  Fresszangen 
schwarz  mit  gelblicher  Behaarung,  oben  an  den  Seiten 
zwei  aus  dichten  liegenden  Härchen  bestehende  Längs- 
streifen weiss,  gleich  dem  am  Vorderrande  des  Kopfes, 
aber  w^eniger  hell.  Die  Taster  ockergelb,  aufs  Mennig- 
röthliche  ziehend.      Die   Brust  schwarz.      Ein  Weib. 

Vaterland:    Das  Gap  der  guten  Hoffnung. 


CCCCM. 


J4^ .  p^A 


A^.^J^^y^  0'c^/^^e^^^A€^^^^y^^^^^i^^^ 


^./^^y^^'e^/^ . 


T.2, 


39 


Ocypete   tersa. 

Tab.  CCCVI.    Fio-.  9S0  mas.    Fig-.  981   fem. 


Vorderieib  rostrotli,  dicht  Iieilgelblicli  wollig;  be- 
haart: Hinterleib  blass  ockergelb,  ein  spiessförmiger 
Längsfleck,  hinter  diesem  öuerbogen  und  schmale 
LängsÖeckchen  in  den  Seiten  rostbraun;  Beine  rost- 
farbig, dicht  weisslich  behaart,  zwei  Ringe  an  den 
Schenkeln,  ebensoviel  an  den  Schienbeinen  braun. 

Länge  des  Mannes  7'",  des  Weibes  9  bis  10'". 

Die  in  dem  vierten  Hefte  des  vierten  Bandes  Seite 
83  beschriebene  Spinne  und  die  beigegebene  Abbildung 
bezeichnet  solche  in  noch  nicht  vollständig  erwachsenem 
Stande.  Damals  Avar  mir  die  männliche  Spinne  mit  voll- 
ständig entwickelten  Genitalien  und  die  Aveibliche  in  die- 
ser Yollständlakeit  noch  unbekannt.  Inswischen  thellte 
mir  Herr  Doctor  Schlich  mehrere  Exemplare  beider  Ge- 
schlechter mit,  und  ich  bin  nun  Im  Stande  folgende  Be- 
schreibung mit  Abbildungen  nachträglich   zu   liefern. 

Der  Vorderleib  ist  im  Yerhältniss  zum  Hinterleib 
gross,  der  Thorax  dem  Umrisse  nach  fast  regelmässig  ge- 
rundet, sich  doch  gegen  den  Kopfrand  etwas  verschmä- 
lernd und -in  diesen  mit  einer  ziemlich  merklichen  Aus- 
biegung schwingend;  der  Kopf  hat  hinten  gleiche  Höhe 
mit  dem  Thorax,  fällt  aber  gegen  die  Augen  in  einer 
sanften  Wölbung  ab ,  der  Thorax  aber  Ist  ziemlich  halb- 
rund gewölbt,  die  abgeriebene  Fläche  sehr  glatt  und  glän- 
zend, unabgerieben  aber  filzartig  dicht  mit  sehr  feiner  sei- 


40 


denartlger  Wolle  bedeckt;  die  Rückenritze  des  Thorax  ist 
lang,  ziemlich  furchenarlig  und  tief.  Die  Fresszangen  sind 
stark,  kaum  so  lang  als  die  vordere  Breite  des  Kopfes, 
etwas  gewölbt,  glänzend  und  licht  mit  Borsten  besetzt. 
Die  Taster  haben  nichts  Ungewöhnliches ;  sie  sind  mit 
kurzen  Haaren  ziemlich  dicht  bedeckt,  das  Endgelenk  aber 
ist  mehr  sammetartig  behaart.  Die  grosse  Brust  ist  fast 
etwas  flach  gewölbt,  glänzend  und  zart  mit  seidenartigen 
Härchen  licht  bedeckt.  Der  Hinterleib  ist  nicht  dicker 
als  der  Vorderleib ,  eiförmig ,  dicht  etwas  zottig  behaart. 
Die  Spinnwarzen  sind  kurz  und  stehen  nur  wenig  über 
die  Oeffnung  hervor.  Die  l>eine  dick  ,  dabei  lang,  das 
Vorderpaar  ohngefähr  vier  und  ein  halb  Mal  so  lang  als 
der  Vorderleib,  mit  seidenartigen  Härchen  besonders  oben 
bedeckt,  an  den  Seiten  und  unten  der  Hautglanz  mehr 
durchscheinend;  die  Stachelborsten  in  gewöhnlicher  Stel- 
lung und  von  nicht  ungewöhnlicher  Länge;  unten  an  den 
Fersen  und  Tarsen  der  ganzen  Länge  nach  ein  dichter 
bernsteinfarbiger  Filz. 

Der  Mann  hat  einen  gewölbtem  und  mehr  gerunde- 
ten Vorderleib,  und  kleinern  Hinterleib:  dessen  Beine 
sind  merklich  länger  und  dünner  als  beim  Weibe.  Das 
Wurzelgelenk  der  Taster  ist  klein,  das  zweite  lang,  etwas 
länger  als  die  beiden  folgenden  zusammen  genommen,  das 
dritte  etwas  kürzer  als  das  folgende  und  knieförmig,  das 
vierte  ein  wenig  gebogen  und  an  der  Spitze  seitwärts  mit 
einem  langen,  schief  vorwärts  stehenden,  etwas  geschwun- 
genen Dorn  versehen;  das  Endgelenk  Ist  lang,  etwas  ei- 
förmig und  deckt  die  Genitalien  von  oben  ganz;  es  ist 
dicht  mit  sammetarllgen  Haaren  bedeckt.  Die  Genitalien 
sind    einfach ,    besteben    In    einem    langen    mattglänzenden 


11 


Knoten,  mit  einer  gegen  die  Spitze  sich  verengenden  tie- 
fen  Aushöhlung. 

Vorder-  und  Hinterleib  erdfarbig  weisslich  gelb,  der 
Hinterleib  hinten  etwas  dunkler;  auf  ersterem  einige  Fleck- 
chen bräunlich ,  auf  letzterm  die  Zeichnungen  wie  bei  Fi- 
gur 305,  aber  mehr  dunkelbraun  und  etwas  unter  die 
Körperwolle  versteckt;  vorn  befindet  sich  ein  etwas  rau- 
tenähnlicher Fleck  mit  doppellen  Scitenecken  ebenfalls 
braun,  im  Innern  aber  gelblich  behaart.  Die  Beine  etwas 
heller  als  der  Vorderleib,  übrigens  von  derselben  Farbe, 
zwei  ringartige  Flecken  auf  den  Schenkeln,  die  Wurzel 
der  Kniee  und  zwei  Ringe  an  den  Schienbeinen  braun; 
der  bürstenartige  Filz  unten  an  den  Fersen  und  Tarsen 
schwarz.  Die  Fresszangen  dunkel  rostroth.  Die  Haut- 
farbe des  Vorderleibes ,  die  Brust  und  Beine  rostgelb  oder 
rostroth,  bei  allen  diesen  Theilen  unter  der  Haarbedeckung 
besonders   unten   durchscheinend. 

Die  Färbung  des  Mannes  ist  etwas  dunkler  als  beim 
Weibe,  die  Zeichnungen  de.?  Hinterleibes  aber  sind  weni- 
ger bemerkbar. 

Das  junge  Männchen  sieht  dem  Weibchen  gleich, 
auch  sind  die  Beine  bei  diesem  dicker. 

Diese  Spinne  bewohnt  ein  ungemein  grosses,  sack- 
förmiges, dichtes,  von  F'arbe  reinweisses  Gewebe,  wel- 
ches sie   unter  hohl  liegenden   Steinen  anheftet. 

Vaterland:  Auf  der  Halbinsel  Morea  keine  Selten- 
heit. 


Xll.   2.  4 


42 


cypete    thoracica. 

Tab.  CCCVII.     Fig.  982, 


Erdfarbig  liellockergelb  ,  auf  dem  Rücken  des 
Thorax  ein  grosser  Fleck  und  der  Raum  zwischen 
den  Augen  dunkelbraun,  ein  um  die  Stachelborsten 
der  Beine  ziehendes  Ringchen  ebenfalls  braun. 

Länge   10'". 

Ein  schönes  männliches  mit  vollständig  ausgebildeten 
Tastern  versehenes  Exemplar  befindet  sich  in  der  königl. 
Sammlung  in  München ,  Schade  dass  der  Hinterleib  etwas 
von  Raubinsekten  zernagt  und  deswegen  nicht  gehörig 
kenntlich  ist.  x\usser  diesem  Exemplar,  ist  mir  noch  kein 
zweites  vorgekommen. 

Kopf  und  Thorax  sind  nieder  und  von  gleicher  Hö- 
he; erster  ist  klein  und  nur  wenig  über  die  Rundung  des 
letzlern  vorstehend ,  vorn  stumpf  und  mit  ziemlich  schar- 
fen Seitenwinkeln;  der  Thorax  ist  ziemlich  kreisrund  und 
so  breit  als  der  ganze  Vorderleib  •  auf  dem  Rücken  befin- 
det sich  die  gewöhnliche  Längsritze  und  an  den  Seiten 
zeigen  sich  die  gewöhnlichen  Falten,  letztere  sind  ziemlich 
gross  und  deutlich^  die  ganze  Fläche  des  Vorderleibes  ist 
dicht  mit  filzartigen  Härchen  bedeckt.  Die  Augen  wei- 
chen von  der  regelmässigen  Stellung  nicht  ab.  Die  Fress- 
zangen sind  lang  und  stark  ,  oben  filzartig  behaart  und  mit 
langen  Härchen  gemischt.  Die  Taster  sind  lang  und  von 
ganz  gewöhnlicher  Gestalt,  mit  einem  sehr  spitzen,  recht- 
winkelig abstehenden  Stachelchen  an  der  Spitze  der  Geni- 


43 


tallen.  Die  Bru&l  ist  flach,  gross,  kurz  herzförmig,  und 
wollig  behaart.  Der  nicht  grosse  Hinterleib  ist  eiförmig 
und  behaart.  Die  Beine  sind  sehr  lang,  übrigens  ohne 
besonderes  Merkmal ,  dicht  mit  kurzen  Filzhärchen  bedeckt, 
mit  langen  Haaren  'gemischt,  und  mit  den  der  Gattung 
eigenthiimlichen  langen  Stachelborsten. 

Der  Vorderleib  hell ,  erdfarbig  ockergelb ,  auf  dem 
Rücken  des  Thorax  ein.  sehr  grosser,  vorn  nach  der  Ein- 
fügung des  Kopfes  ausgebuchteter  Fleck,  und  der  ganze 
Raum  zwischen  den  acht  Augen  dunkelbrandbraun  ,  am 
Vorderrande  ein  Querstreif  hellgelb.  Die  Fresszangen 
rostroth,  hellockergelb  behaart.  Die  Taster  rostgelblich, 
die  Haarbedeckung  hell  ockergelb,  mit  vorstehenden  schwar- 
zen Stachelborsten.  Die  Genitalien  braunroth,  das  Sta- 
chelchen an  diesen  aber  gelbroth.  Die  Brust  braun,  mit 
gelblichen  Härchen.  Der  Hinterleib,  in  so  fern  dieser  an 
dem  vorliegenden  Exemplar  erkennbar  ist,  zieht  aufs  Hell- 
rostgelbe, mit  ovalen  hellrostbraunen  Rückenstigmen.  Die 
Beine  der  Haarbedeckung  nach  hellockergelb ,  unten  an 
den  Schienbeinen  und  folgenden  Gliedern  ins  Brandbraune 
übergehend,  an  den  Schienbeinen  unten  ein  grosser  Fleck 
an  der  Wurzel  und  ein  solcher  vor  der  Spitze  dunkler 
braun,  ein  solcher  Fleck  auf  den  Knieen  weniger  deut- 
lich ,  deutlicher  ein  brandbraunes  Ringchen  um  die  Ein- 
fügung der  schwarzen  Stachelborsten. 

Vaterland:    Java. 


4* 


44 


cypete    Draco. 

Tab.  CCCCVII.     Fig.  983. 


Hirschbraun ,  über  dem  Hinterrande  des  Tfäorax 
ein  Uuerstreif  und  ein  Saum  am  Vorderrande  des 
Kopfes  hellgelb,  erster  vorn  wellenrandig  und  brand- 
braun angelegt;  Beine  lang,  unten  an  den  Schien- 
beinen zwei  schattenbraune  Querbänder. 

Länge  fast   12"'. 

lilus .  König,].  Samänliing  in  Berlin.    - 

Eine  anselinlichc  Art  dieser  Gattung.  Der  Vorder- 
leib und  der  Hinlerleib  dicht,  etwas  filzig  beliaart,  erster 
mit  breitem  Kopfe  und  sehr  breitem ,  fast  kreisrundem 
Thorax,  beide  glelclihoch  und  flachgewölbt,  die  Seiten- 
falten schmal  ausgedrückt.  Die  Augen  in  geregelter  Stel- 
lung. Die  Fresszangen  gross,  dick,  glänzend,  licht  bor- 
stig behaart.  Die  Taster  ungewöhulich  lang,  die  vier  vor- 
dem Glieder  von  gewöhnlicher  Dicke,  das  Endglied  am 
längsten,  merklich  dünner  als  die  vordem  und  etwas  ge- 
bogen. Die  Brust  flach,  glänzend,  herzförmig,  licht  be- 
haart. Die  Beine  sehr  lang,  dabei  die  Schenkel  etw^as 
dick,  alle  Glieder  behaart,  die  Hautfarbe  aber  durchschei- 
nend. Der  Hinterleib  dünner  als  der  Vorderleib,  länglich 
oval,  mit  kurzen,  dicken  Spinnwarzen  und  am  Hinterrande 
dicht  behaarten  Schilden  vor  den  langen  Luftlöchern. 

Der  Vorderleib  und  Hinterleib  ziemlich  gleichfarbig 
hirschbraun,  über  der  Vorderrandskante  des  Kopfes  ein 
aus   aufliegenden    dichten    Härchen    bestehender    Querstreif 


.y^  ccccm. 


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1 


45 


hellgelb,  fast  schwefelgelb,  ein  vorn  wellenrandiger,  hin» 
ten  in  die  hirschbraune  Grundfarbe  übpri>ehender  Quer- 
streif  vor  dem  Hinterrande  des  Thorax  ebenfalls  hellgelb, 
vorn  brandbraun  begrenzt,  die  brandbraune  Farbe  in  die 
hirschbraune  Rückenfarbe  übergehend.  Die  Iris  der  Au- 
gen gelb,  die  Pupille  dunkelbraun.  Die  Fresszangen  roth- 
Lraun,  die  Härchen  und  Borstchen  an  diesen  hirschbraun, 
oben  an  den  Seiten,  nahe  an  der  Wurzel,  der  Anfang  von 
zwei  gelblichen  Längsslreifen,  aber  nur  eine  Spur  davon 
sichtbar.  Die  Brust  roströlhlich,  hirschbraun  behaart.  Der 
Hinterleib  hirschbraun,  vorn  beiderseits  verloren  weisslich, 
oder  heller  als  die  übrige  Farbe.  Taster  und  Beine  in 
Ansehung  der  Hautfarbe  roströthlich  ,  die  Behaarung 
hirschbraun,  auf  den  Schenkeln  heller,  mit  einem  schwar- 
zen und  dicht  hinter  diesem  gelb  angelegten  kleinen  Fleck- 
chen, aus  welchem  die  schwarzen  Stach.elborsten  entsprin- 
gen ,  an  der  Wurzel  der  übrigen  Stachelborsten  ein  Fleck- 
chen gelb.  Unten  an  den  Schienbeinen  bräunliche  Spuren 
der  zwei  gewöhnlichen  Ouerbänder,  aber  sich  nur  in  ge- 
wisser Richtung  zeigend;  die  Sohle  der  Fersen  und  Tar- 
sen dunkel  graubraun.  Ein  Weib. 
Vaterland:    St.  Thomas. 


46 


Eripus   hetero gaster. 

Tab.  CCCCVIII.    Fig.  984.    FiV.  985  var. 


Ockergelb,  der  Vorderleib  fein  gekörnt,  die  sieben 
Dorne  des  Hinterleibes  dick  und  lang,  der  Länge 
nach  gefurcht  und  fein  gekörnt,  mit  kurzen  Borst- 
chen  auf  den  Körnchen,  ein  kleines  Fleckchen  an 
der  Innenseite  der  vier  vordem  Hinterleibsdornen 
braun. 

Länge  5%  bis  6*//". 

Walch.  S.  ä.  Buflf.  Ins.  apt.  I.  pag.  541.  n.  1. 

Der  Vorderleib  gross,  der  Thorax  hoch  gewölbt,  dem 
Umrisse  nach  ziemlich  gerundet ,  die  Seltenkanten  mit  ei- 
ner etwas  starken  Schwingung  In  den  Kopfrand  überge- 
hend, auf  der  Mitte  des  Thorax  ein  kegelförmiger  Dorn, 
dieser  sowohl  als  auch  die  übrige  Fläche  etwas  weltschlch- 
tlg  feinkörnig,  die  Körnchen  In  den  Selten  etwas  reihen- 
weise liegend ;  die  zwei  Augenhügel  hoch  und  kegelförmig, 
mit  gewöhnlicher  Stellung  der  Augen.  Die  Fresszangen 
etwas  kurz,  kaum  ein  wenig  gewölbt,  gegen  die  Spitze 
allmähllg  dünner,  und  weltschichtig  mit  kurzen  Borstchen 
besetzt.  Die  weiblichen  Taster  von  nicht  ungewöhnlicher 
Länge,  die  drei  Endglieder  von  oben  und  unten  etwas 
breit  gedrückt  und  stellenweise  fein  körnig.  Die  Brust 
flach ,  oval  und  gekörnt.  Der  Hinterleib  kaum  etwas 
länger  als  dick ,  mit  sieben  aufrechten  Dornen  oder  Za- 
pfen, diese  dick,  lang,  an  der  Seite  allmähllg  dünner  und 
etwas  abgerundet,    die   Fläche    sammt  den  Dornen  furchig^ 


47 


mit  feinen  ,  etwas  spitzen  Körnchen  auf  den  Zwischenräu- 
men und  mit  einem  kurzen  Borstchrn  auf  diesen.  Die 
Beine  slämmii>,  die  vier  vordem  merklich  länger  als  die 
vier  hintern,  davon  das  zweite  Paar  am  längsten,  das 
dritte  am  kürzsten,  auf  den  Schenkeln,  Knieen  und  Schien- 
beinen reihenweise  zahnartige  Körnchen,  mit  kurzen  Borst- 
chen  auf  diesen. 

Das  ganze  Thier  ockergelb,  der  Vorderleib  und  die 
Beine  etwas  dunkler  als  der  Hinterleib :  die  Spitze  der 
Augenhügel,  ein  Strichchen  durch  die  vier  vordem  Augen 
der  Länge  nach,  und  ein  Fleckchen  an  der  Innenseite  der 
Spitze  der  vier  vordem  Rilckendorne  braun  ;  auch  die 
Spitze  der  Taster  und  der  Tarsen  sich  bräunlich  oder 
dunkler  färbend. 

Bei  dunkleren  Exemplaren  ist  der  Vorderleib  sammt 
dem  Kopfe  rostgelb,  aufs  Rostrothe  ziehend,  auf  dem 
Rücken  heller,  ein  Längsstrich  durch  die  zwei  Vorderau- 
gen ziehend  und  ein  Fleckenstreif  nahe  an  den  Seitenkan- 
ten des  Thorax  dunkelbraun.  Fresszangen  und  Taster  sind 
dunkelbraun,  letztere  auf  den  zwei  Endgliedern  der  Länge 
nach  braun.  Die  Brust  hat  die  Farbe  des  Thorax.  Der 
Hinterleib  ist  dunkelockergelb,  mit  schwarzen  Spitzen  der 
fünf  vordem  Rückendornen.  Die  Beine  sind  heller  ocker- 
gelb, auf  der  Mitte  der  Schenkel  der  vier  Vorderbeine 
an  der  Innenseite  ein  fast  dreieckiger  Fleck,  ein  schiefes 
Querband  an  derselben  Seite  der  Schienbeine  nahe  an 
der  Wtirzel  und  ein  Fleckchen  an  der  Wurzel  der  vier 
Hinterbeine  schwarz,   Fersen  und  Tarsen  dunkelbraun. 

Das  Männchen  ist  mir  unbekannt,  finde  auch  dessen 
nirgends  erwähnt. 

Vaterland:    Brasilien. 


48 


Senelops   Spixii. 


Tab.  CCCCVIII.     Fig.  986. 


Erdfarbig'  ockergelb,  rostbräunlich  gemischt,  die 
Beine  rostbräunlich  gefleckt ,  die  Flecken  an  den 
Schenkeln  ringartig.  Vorder-  und  Hinterleib  sehr 
flach. 

Länge  fast  6'". 

Perty  Del.  anim.  pag.  195.  t.  88-  f.  12. 

Senelops   Brasilianus    ffalck.    S.  ä  BufF.    Ins.   apt.  I.    pag. 

548.  n.  6. 

Vordericib  und  Thorax  gleichmässig  brettartig  flach, 
sehr  nieder,  kaum  höher  als  der  Durchmesser  eines  Vor- 
derauges ;  der  Kopf  von  dem  Tliorax  durch  einen  breiten 
Ring  geschieden,  vorn  stumpf,  merklich  schmäler  als  der 
Thorax;  die  Augen  nahe  am  Vorderrande,  die  vier  vor- 
dem in  einer  schwach  gebogenen  Reihe,  nicht  Augen- 
breite von  einander,  die  zwei  mittlem  etwas  grösser  als 
die  äussern;  das  äussere  am  Seitenwinkel,  etwas  mehr 
vorwärts  liegend,  oval,  und  kleiner  als  die  mittlem;  das 
hintere  von  allen  am  grössten,  ein  wenig  weiter  zurück 
an  den  Seiten  eingesetzt;  der  Thorax  dem  Umrisse  nach 
kurz  herzförmig,  am  Hinterrandc  ausgebogen,  an  den  Sei- 
ten gerundet,  auf  dem  Rücken  eine  seichte,  aber  ziem- 
lich breite  Grube,  aus  welcher  die  Scheidungsfalten  des 
Vorder-,  Mittel-  und  Hinterthorax  entspringen  und  sich 
etwas  bogig    in    den  Seitenrand  ziehen,    Kopf  und  Thorax 


49 


zart  wollig  behaart.  Die  Fresszangen  dick  und  stark  ge- 
wölbt, glänzend,  behaart.  Die  Taster  im  Verhältniss  der 
Beine  etwas  kurz  und  dick,  das  Wurzclglied  sehr  kurz, 
das  zweite  nicht  so  lang  als  die  Breite  des  Kopfes  vorn, 
die  zwei  folgenden  kurz ,  kaum  länger  als  dick ,  an  dem 
vierten  oben  seitwärts  ein  ziemlich  grosser,  hakenförmig 
gebogener  Dorn 5  das  Endglied  eiförmig,  gewölbt,  unten 
hohl,  mit  niedern  männlichen  Genitalien.  Die  Brust  flach, 
ziemlich  kreisrund,  glänzend.  Der  Hinterleib  etwas  län- 
ger als  der  Vorderleib,  oben  flach,  dem  Umrisse  nach 
oval,  zartwollig  behaart.  Die  Beine  lang  und  etwas  dick, 
zart  filzartig,  die  Hüften  aber  wollig  behaart,  überdiess 
die  Beine  fein  borstig  und  mit  den  gewöhnlichen  ziemlich 
starken  Stachelborsten-  das  erste  Beinpaar  etwas  kürzer 
als  das  vierte,  das  dritte  merklich  länger  als  das  vierte, 
das  zweite  merklich  länger  als  das  dritte  und  recht  lang. 

Die  Schale  des  Yorderleibes  rostroth,  die  Wollenbe- 
deckung erdfarbig  ockergelb  mit  rostbräunlicher  Mischung. 
Alle  Augen  bernsteinfarbig.  Die  Fresszangen  dunkelrost- 
roth.  Die  Taster  rostgelblich ,  rostbraun  gemischt,  das 
vierte  Glied  rostroth,  die  Behaarung  des  Endgliedes  gelb- 
lich erdfarbig  grau.  Die  Brust  rostgelb.  Der  Hinterleib 
oben  und  unten  erdfarbig  ockergelb ,  rostbräunlich  ge- 
mischt, oben  eine  solche  Mischung,  vorn  einen  undeut- 
lichen Längsfleck  und  hinter  diesem  hintereinander  liegende 
Bogenstreifchen  vorstellend.  Die  Hüften  ockergelblich  mit 
rostbraunen  Flecken ;  die  Beine  rostbräunlich ,  an  den 
Schenkeln  schief  ockergelbliche  Ringe,  auch  an  den  Schen- 
keln solche  aber  sehr  undeutlich. 

In  der  Münchner  Sammlung  ist  ein  Exemplar  aufge- 
steckt vorhanden,  wahrscheinlich  das  einzige,  welches  bis- 
XII.  2.  5 


50 


her  nach  Europa  gebracht  wurde;  es  ist  ein  mit  vollslän- 
dig  ausgebildeten  Genitalien  versehenes  Männchen.  Meine 
Beschreibung  und  Abbildung  sind  davon  entnommen. 


e  1  e  n  a    p  1  a  g  i  ii  s  a 

Tab.  CCCCVIII.    Fig.  9S7. 


Braunschwarz,  Kopf  und  Thorax  sehr  flach,  auf 
ersterem  eine  vorn  erweiterte  Längsrinne  und  die 
Seitenfalte  auf  letzterem  ziemJich  tief;  die  Fresszan- 
gen dick,  oval,  sehr  glänzend  und  schwarz. 

Länge  des  Vorderleibes  fast  4'",  des  Hinterleibes 

'     Walch.  S.  ä  BuflF.  Ins.  apt.  I.  pag.  492.  n.  22. 

Diese  grosse  Seltenheit  erhielt  ich  von  Herrn  Sturm 
in  Nürnberg,  in  dessen  Sammlung  sich  ein  vollständiges, 
aufgestecktes  Exemplar  vorfindet. 

Kopf  und  Thorax  sind  sehr  flach  und  glänzend,  der 
Kopf  doch  etwas  höher  als  der  Thorax,  ziemlich  dreieckig, 
hinter  dem  Eiügel  der  vier  Mittelaugen  eine  nicht  ganz 
bis  zur  hintern  Spitze  ziehende  Längsrinne,  vorn  sich  nach 
Verhältniss  der  Breite  des  Kopfes  erweiternd ;  auf  dem 
Thorax  eine  breite  Mittelgrube  der  Länge  nach ,  aber  nicht 
bis  zum  Hinterrand  ziehend,  am  Ende  dieser  vor  dem 
Hinterrande  eine  Querbeule  mit  einer  Querrinne ;  die 
Seitenfalten  des  Thorax  breit  und  so  tief  als  die  Mittel- 
grube und  nicht  bis  in  den  Seitenrand  ziehend ,  an  dem 
Seitenrande     eine    Furche    mit     geschärfter    aufgeworfener 


.%2^  CCCCFM. 


51 


Randkanle.  Die  Augen  in  zwei  Reihen,  davon  die  vier 
mittlem  auf  einem  niedern  Hügel,  die  vordere  Reihe  ziem, 
licli  gerade,  in  dieser  die  zwei  Mittelaugen  etwas  weiter 
als  die  Augenbreile  von  einander  entfernt,  die  äussern 
Augen  von  den  mittlem  etwas  weiter  von  einander  lie- 
gend ,  alle  vier  ziemlich  gleichgross  5  die  hintere  Augen- 
reihe etwas  rückwärts  gebogen,  davon  die  zwei  Mitlel- 
augen  klein  und  viel  kleiner  als  die  der  vordem  Reihe, 
und  dieser  etwas  mehr  genähert,  aber  merklich  weiter 
auseinander  stehend  als  die  zwei  vordem  Mittelaugen ,  die 
hintern  Seitenaugen  oval,  an  den  Seiten  des  Kopfes  lie- 
gend und  seitwärts  stehend.  Die  Fresszangen  sehr  glän- 
zend, wie  lakirt,  gewölbt,  sehr  dick,  fast  eiförmig,  und 
ganz  über  den  Vorderrand  des  Kopfes  hervorstehend.  Die 
Kinnladen  lang,  glänzend,  gerade  ausgestreckt,  an  der 
Endhälfte  geschwungen  gebogen  ;  die  Taster  massig  lang, 
von  gewöhnlicher  Gestalt,  die  vier  vordem  Glieder  schwach, 
das  Endglied  dicht  behaart.  Die  Brust  flach,  glänzend, 
oval,  doch  am  Vorderrande  stumpf,  hinten  sich  etwas 
ausspitzend.  Der  Hinterleib  flach,  oval,  so  breit  als  der 
Yorderleib,  ziemlich  filzartig  behaart.  Die  Reine  ziemlich 
stämmig,  mit  etwas  langen  Kniegelenken  und  kurzen  Tar- 
sengelenken  j  das  zweite  Beinpaar  am  längsten,  das  erste 
merklich  kürzer  als  dieses,  die  vier  Hinterbeine  ziemlich 
gleichlang  und  kürzer  als  das  Vorderpaar,  alle  licht  be- 
haart, oben  mit  sehr  feinen  Stachelborsten  an  den  Schien- 
beinen nnd  Fersen,  die  Stachelborsten  dicker  als  gewöhn- 
lich, doch  etwas  kurz,  unten  an  den  Tarsen  und  Fersen, 
besonders  der  vier  Vorderbeine  ein  sammetartii>er  Filz ;  die 
kleinen,  aber  etwas  dicken  Krallen  ziemlich  in  den  Haaren 
versteckt. 

5* 


52 


Kopf  und  Thorax  brannschwarz ,  theilvveise  brauri- 
roth  vorstechend  ^  die  Augen  bernsteinfarbig  mit  hellerer 
Iris.  Die  Fresszangen  schwarz.  Die  Brust  und  die  Hüf- 
ten unten  gelbbraun.  Der  Hinterleib  braunschwarz,  auf 
dem  Bauche  heller  als  oben,  mit  ockergelben  Schildflecken 
vor  den  Luftlöchern.  Taster  und  Beine  braunschwarz^ 
eben  so  die  Hüften   oben. 

Der  Mann  dieser  Art  ist  mir  noch  unbekannt. 

Vaterland:    Neuholland. 


53 


Delena  impressa. 


Tab.  CCCCIX.  Fig-.  988.  mas.     Fig.  989.  foem. 


Vorderleib  und  Beine  dunkel  ockergelb,  grau  be- 
haart, der  Kopf  am  Vorderrande  und  die  Fresszan- 
gen schwarz,  Hinterleib  gelblicbgrau,  wollig  behaart, 
leicht  braun  getigert. 

Länge  des  Mannes  S— ^'",  des  Weibes  10  —  13'". 

Der  Kopf  nieder,  gegen  den  Vorderrand  ein  wenig 
und  ohue  Wölbung  aufsteigend,  fast  breiter  als  lang,  mit 
einer  breiten,  der  Länge  nach  durchziehenden  Mittelrinne, 
auch  die  Seitenfalten  zwischen  Kopf  und  Thorax  breit,  rinnen- 
förmig;  der  Hügel  der  zwei  Vorder -Mittelaugen  nieder, 
aber  doch  ziemlich  deutlich,  die  Rückenrinne  bis  an  diesen 
Hügel  ziehend  5  die  zwei  hintern  Augen  am  Rande  des 
Hügels  liegend  und  aufwärts  sehend  j  die  Augen  übrigens 
in  ganz  regelmässiger  Stellung  5  der  Thorax  breit,  breiter 
als  lang,  etwas  niederer  als  der  Kopf,  mit  einem  breiten 
Längseindruck'  die  Seiten  den  Kanten  nach  ziemlich  regel- 
mässig gerundet,  ohne  geschärften  und  ohne  aufgeworfenen 
Rand;  die  Fläche  des  Kopfes  und  des  Thorax  glänzend, 
Hehl  filzig  behaart,  die  Härchen  an  den  Seiten  des  letztem 
gedrängter  und  am  Rande  fast  in  wimperartiger  Stellung^ 
Die  Fresszangen,  die  untern  Mundtheile ,  und  die  Beine 
ganz  wie  bei  D.  plagiusa^  letztere  nur  etwas  länger.  Die 
Taster  etwas  dick,  von  massiger  Länge,  die  vier  vordem 
Glieder  ohne  besonderes  Merkmal,  das  Endglied  der  männ- 
lichen Taster  gewölbt,  länglich- eiförmig,  dichter  behaart, 
XII,  3.  6 


54 


ton  oben  die  Genitalien  ganz  deckend 5  diese  klein,  we- 
nig vorstehend,  muschelartig  blättrig.  Die  l>nist  flach  ge- 
wölbt, glänzend,  dabei  sehr  fein  runzelig  vnd  licht  mit 
Härchen  besetzt,  länglich  herzförmig,  sich  hinten  ausspiz- 
zend,  an  den  Seiten  eckig.  Der  Hinterleib  des  Mannes 
viel  schmäler  als  der  Vorderlcib,  der  des  Weibes  breiter, 
dicht  filzig  öder  wollig  behaart  5  die  Schilde  vor  den  Luft- 
löchern gross,  fein  runzelig  und  glanzlos. 

Der  Vorderleib  und  die  Beine  dunkel  ockergelb,  grau 
zart  behaart,  der  Kopf  gegen  den  Vorderrarjd  zu  verloren 
sich  röthlich  verdunkelnd,  ebenso  der  Vorderrand  von  der 
hintern  Augenreihe  an  verloren  braunschwarz;  die  Beine 
an  den  Schienbeinen  dunkler,  und  an  den  folgenden  Glie- 
dern ins  Roströthliche  übergehend,  die  Fussbürsle  der  Un- 
terseite der  Fersen  und  Tarsen  braunschwarz.  Die  Auiren 
dunkel  bernsteinfarbig,  die  mittlem  mit  gelber  Iris.  Die 
Fresszangen  schwarz.  Die  Taster  ockergelb,  vom  dritten 
Gliede  an  die  folgenden  stufenweise  braun  dunkler.  Die 
Kinnlade  und  die  Lefze  rostfarbig,  beide  mit  gelblichem 
Spitzensaumc.  Der  Hinterleib,  nämlich  die  NYollbedeckung, 
gelblichgrau  mit  bräunlichen,  doch  nicht  deutlichen,  kleinen, 
etwas  versteckten  Fleckchen:  die  Bauchschilde  rostfarbig; 
die  Spinnwarzen  gelblichbraun. 

Der  Mann  hat  verhältnissmässig  längere  Beine  als  das 
Weib,  auch  sind  diese  mit  mehr  Stachclborsten  besetzt; 
im  Uebrigen  ist  solcher  an  der  geringern  (jrö'sse  und  an 
den  Tastern  zu  erkennen. 

Vaterland:     Neuholland. 


55 


Thoniisus   8  -  maculatus. 


Tab.  CCCCIX.     Fig.  99G. 


Gelb,  auf  dem  llückeu  sechs,  auf  dem  Hinter- 
leibe  acht  Flecken,  die  Eiulolieder  der  Taster  und 
Beine  schwarz. 

Länge  8'"'. 

Der  Vorderlejb  gewölbt,  fjlänzend,  an  den  Seilen  und 
hinten  rund  und  steil  abgedacht;  die  Seitenwinkel  am  Vor- 
derrande des  Kopfes  ziemlich  in  eine  starke  Ecke  vorge- 
zogen. Die  Augen  sehr  klein,  weit  aus  einander,  die  vor- 
dere und  hintere  Reihe  etwas  rückwärts  gebogen,  das  äus- 
seren der  vordem  nur  wenig  grösser  als  die  andern.  Die 
Fresszangen  glänzend,  stark,  kurz,  wenig  gewölbt  Die 
Taster  dünn.  Die  Brust  gewölbt,  fast  dreieckig,  glänzend. 
Der  Hinterleib  oval,  länger  und  breiter  als  der  Yorderleib, 
in  den  Seiten  und  hinten  mit  den  gewöhnlichen  Furchen. 
Die  Pieine  lang,  nicht  dick,  das  zweite  Paar  länger  als  das 
erste,  alle  sehr  schwach  behaart;  die  vier  hintern  kaum 
halb  so  lang  als  das  zweite  Paar,  und  ziemlich  gleichlang. 

Die  Hauptfarbe  gelb*  auf  dem  Vordcrleib  vier  und 
auf  dem  Hinterleibe  acht  Flecken  schwarz;  die  Flecken 
des  erstem  ziemlich  rund,  davon  die  vordem  an  den  Sei- 
tenaugen, die  hintern  vor  der  hintern  Abdachung  des  Tho- 
rax und  weiter  auseinander  als  die  erstem,  die  zwei  übri- 
gen in  der  Mitte  zwischen  erstem  an  den  Seitenkanten; 
die  Flecken  des  Hinterleibes  in  zwei  Reilicn  liegend  ,  et- 
was oval ,  die  vier  hintern  fjrösser  als  die  vordem.  Die 
Spinnwarzen  ebenfalls  schwarz,  desgleichen  die  Schienbeine 

6* 


56 


nnd  die  folgenden  Gelenke  des  ersten   Beinpaars,  dann  die 
Fersen  und  Tarsen  der  übrigen  Beine. 

Vaterland:    Ostindien. 


Thomisus  dorsatus, 

Tab.  CCCCX.  Fig.  991.  mas.  Fig.  992.  foeni- 


Das  junge  Männchen,  im  Spätherbste,  sieht  dem  Weib 
chen  ziemlich  ähnlich:  Vorder-  und  Hinterleib  haben  die- 
selbe Färbung,  nur  ist  die  Augengegend  des  erstem  braun- 
schwarz, ausserdem  befindet  sich  ein  solchfarbiger  Pfeil- 
strich auf  der  Mitte  des  Kopfes  und  hinter  jedem  hintern 
Seitenauge  ein  Bogenstrich,  auch  feine  Strahlenstrichchen 
auf  der  Mitte  des  Thorax  5  die  Seiten  des  Hinterleibes  sind, 
was  bei  dem  Weibe  der  Fall  nicht  ist,  rostbraun.  Die 
Fresszangen  und  die  zwei  vordem  Glieder  der  Taster  sind 
grün,  die  zwei  Endglieder  der  letzlern  braun.  Die  Beine 
sind  grün,  Fersen  und  Tarsen  gelblich,  an  den  vier  Vor- 
derbeinen ist  die  Spitze  der  Schenkel,  Schienbeine,  Fer- 
sen und  Tarsen  ziemlich  breit  ringartig  rostbraun,  von 
derselben   Farbe    sind    auch   die  Kniee,   aber  etwas   heller. 

Das  vollständig  ausgebildete  Männchen  scheint  verbor- 
gen zu  leben,  wenigstens  habe  ich  solches  bis  jetzt  Im  Freien 
noch  nicht  finden  können.  Um  aber  solches  kennen  zu 
lernen,  blieb  mir  nichts  anderes  übrig,  als  junge  Männ- 
chen in  Gläsern  mit  etwas  feuchtem  Moose  bis  zu  ihrer 
Vollständigkeit  zu  erziehen,  was  mir  auch  gut  gelungen 
ist.      Auf   solche    Weise    im    Herbste    in  Gläser   gebrachte 


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57 


Männchen  häuteten  sich  Im  April  des  folgenden  Jahres  und 
erschienen  alsdann  mit  vollständig  ausgebildeten  Genitalien. 
HIebel  bemerkte  Ich  an  einem  solchen  Männchen  ein  Er- 
reichniss  von  Gliederreproduktion,  die  mir  bisher  noch  nicht 
vorgekommen  Ist,  und  zur  Erklärung  führt,  warum  an  den 
Spinnen  zuweilen  weit  kürzere  Bein-  oder  Tasterglieder, 
als  es  sejn  soll,  angetroffen  werden.  Einer  dieser  Spin- 
nen waren  beim  Fange  auf  der  einen  Seile  zwei  der  vier 
Hinterbeine  an  dem  äusseren  Hüftengliede  abgegangen,  die 
zwei  Hüftenglieder  beider  Paare  aber  unversehrt  geblieben. 
Nach  der  Häutung  Im  Frühjahr  erschien  dieselbe  Spinne 
wieder  mit  ihren  acht  Beinen,  und  es  hatten  sich  Schen- 
kel, Kniee,  Schienbeine,  Fersen  und  Tarsen  in  so  weit 
vollständig  ersetzt,  dass  solche  ganz  die  Gestalt  der  der 
andern  Seite  des  Körpers  erhielten,  aber  nur  zwei  Drittel 
so  gross  waren. 

Nach  der  letzten  Häutung  erhielten  die  Männchen  dün- 
nere   und    viel    kürzere   Beine,  übrigens  bleibt  die  Gestalt 
ziemlich    unverändert.      Die    drei  vordem  Glieder  der  Ta- 
ster  sind   wie    beim  Weibchen,    das  vierte   Glied  aber  ist 
kürzer   und    erhält  unten  einen    ziemlich  langen  Dorn;  das 
Endglied    ist   eiförmig,    unten    etwas    hohl    und    deckt  von 
oben  die  Genitalien  ganz.     Der   Vorderleib  ist  sammt  den 
Fresszangen,    Tastern,    der    Brust   und    Hüften    ockergelb, 
die    schwarzbraunen    Zeichnungen    auf    Kopf   und    Thorax 
bleiben  dieselben,  wie  vor  der  Häutung;   das  Endglied  der 
Taster  ist  schwarzbraun,    die   Genitalien  ziehen  aufs   Rost- 
braune ;   auf  dem  Rücken   der  Fresszangen  zeigen   sich  zwei 
braune  Fleckchen,  ein  solcher  an  der  Wurzel ,  der  zweite 
vor    der  Spitze.     Der  Hinterleib  unverändert,  wie  vorher. 
An    den    Beinen    sind    die    braunen    Ringe   an  den  Spitzen 
der    Glieder   ebenfalls  bleibend,    die    Schenkel    aller  Beine 


58 


sind    alsflann   Llangrb'n,    alle    übrigen    Glieder   al)er   ocker- 
gelb. 

Da  die  Abbildung  der  weiblichen  Spinne  Fignr  34 
Hand  1.  von  einer  jungen  vor  der  letzten  Häutiing  ent- 
nommen ist,  so  habe  ich  dem  Männchen  gegenüber  eine 
Abbiiduno;  des  voUständiij  ausi;ebildeten  Weibchens  bei- 
gefügt. 


Thoiiiisiis  cappariiius- 


\'\b.  CCCCX.  Fl<r.  993.  mas.    Fio-.  994.  foem. 
Fi^.  995.  foem.  var. 


Vorderleib  und  Beine  grün,  die  Augenhügelebeß 
weifs,  die  Taster  gelb;  Hinterleib  grün,  an  den  Sei- 
ten weisslich.     Weib. 

Vorderleib  und  Taster  gelb,  mit  zwei  braunen 
Längsstreifen  und  schwarzen  Seitenkanten;  Hinter- 
leib grün,  oben  weiss  eingefasst,  die  Seiten  braun- 
schwarz; Beine  ockergelb,  mit  einem  braunen  Ring 
an  den  Spitzen  der  Glieder.     Mann. 

Länge  des  Männchens  IVs'",  des  Weibchens  2'". 

Nicht  ohne  grosse  Aehnlicbkeit  mit  Th.  dorsatus^  der 
Vorderleib  aber  kürzer  imd  breiter,  auch  niederer  gewölbt, 
in  den  Augen  hauptsächlich  darin  verschieden,  dass  die 
vier  Mittelaugen  nicht  im  Quadrat,  sondern  im  Trapez 
stehen ,  indem  die  zwei  vordem  auffallend  mehr  genähert 
sind,  und  fast  nur  halb  so  weit  auseinander  stehen,  als  die 
hintern;    alle  Augen  sind  sehr  klein,  nur  das  äussere  der 


e^"^  .^^^. 


/f'^;v^-. 


59 


vordorn  Reihe  etwns  grösser  als  die  andern,  aber  kaum 
merklich.  Taster  und  Beine  wie  bei  genannter  Art,  der 
Hinterlieb  aber  kürzer  und  breiter,  ziemllich  wie  bei  Th. 
calycinus. 

Der  Vorderleil),  Fresszangen,  Brust  und  Beine  grün, 
die  Hügelclien  der  Augen  weiss,  die  der  Scitenaugen  zu- 
sammengeflossen, die  Augen  schwarz.  Die  Taster  ocker- 
gelb. Der  Hinterleib  grün,  an  den  Seiten  die  Einfassung 
weisslich. 

So  ist  die  Färbung  des  alten,  in  Weingeist  aufbewahr« 
len  Weibchens.  Das  aufgesteckte  trockene  Weibchen  ist 
heller  und  lebhafter  grün,  ohne  deutliche  weisse  Fleck- 
chen der  Augenhügelchen;  die  Taster  und  die  Beine  sind 
von  der  W^urzel  der  Kniee  an  bis  zu  den  Tarsenspitzen 
ockergelblicb ;   der  Hinlerleib  merklich   heller. 

Das  jnuge  Männchen  sieht  dem  W^eibchen  ganz  gleich 
und  unterscheidet  sich  nur  an  dem  birnförmigen  EnJgliede 
der  Taster. 

Im  Alter  weiter  yorgerückte  junge  Männchen,  wahr- 
scheinlich ini  Zustande  vor  der  letzton  Häutung,  haben 
dünnere  und  merklich  längere  Beine,  der  Vorderleib  ist 
bei  diesen  grilngelblich  mit  zwei  I.räunlichen  Längsstreifen 
und  sehr  feiner  schwarzer  Seitenkante  des  Thorax;  der 
Hinterleib  ist  hellfarbig,  hinten  über  den  Spinnwarzen  mit 
einem  breiten  schwarzbraunen  Bogenfleck.  Die  Beine  sind 
grün,  an  den  Schenkeln  ockcrgelblich  heller. 

Vollständig  ausgebildete  Männchen  haben  einen  hell- 
ockergelben  Vorderleib  mit  Tiwei  breiten,  weit  auseinander 
stehenden  rostbraunen  Läno^sstreifen  und  etwas  breiteren 
schwarzen  Kanten  des  Thorax.  Die  Fresszangen  und  Ta- 
ster sind  ebenfalls  ockergelb,  die  Genitalien  kastanienbraun. 
Die  Hüften  und  Schenkel  der  vier  Vorderbeine  sind  gelb- 


60 


Kchbrann,  letztere  an  der  Spitze  dankler  rostbraun;  die 
übrigen  Glieder  der  vier  Vorderbeine  sind  ockergelb  mit 
einem  breiten  rostbraunen  Ringe  an  der  Spitze*,  die  Schen- 
kel und  Hüften  der  vier  Hinterbeine  sind  grün ,  die  fol- 
genden Glieder  gelblich.  Der  Hinterleib  ist  auf  dem  Rük- 
ken  lebhaft  grün,  mit  etwas  verdunkelten  Stigmen  und  mit 
hellweisser  Einfassung  über  den  Seiten  rundum  ziehend; 
unter  dieser  Einfassung  die  Selten  rundum  braunschwarz, 
hinten  breiter  als  vorn;   der  Bauch  ist  grünlich. 

Ich  habe  mehrere  Exemplare,  sowohl  aufgesteckte,  als 
auch  in  Weingeist  aufbewahrte,  vor  mir,  welche  mir  Herr 
Dr.  Rosenhauer  in  Erlangen  mitgetheilt  hat.  Bei  den  In 
Geist  aufbewahrten  ist  die  grüne  Farbe  des  Vorderleibes 
und  der  Beine  viel  dunkler,  der  Hinterleib  aber  bei  allen 
stark  abgebleicht. 

Vaterland:  Ungarn,  aus  dem  Banale,  wo  diese  Art 
nicht  selten  zu  seyn  scheint. 


Thomisus   cerinus 

Tab.  CCCCXl.    Fig.  996. 


Vorderleib  braunschwarz,  der  Kopf  oben  und  der 
Rand  des  Thorax  gelb;  Hinterleib  gemeingelb,  Ta- 
ster und  Beine  ockergelb. 

Länge  des  Weibes  3V^'". 

Aus  der  Sammlung  des  Herrn  Dr.  Rosenhauer  in  Er- 
langen. 


61 


Kine  mit  Th.  lateralis  (Fig.  277)  in  Hinsicht  der 
Gestalt  sehr  verwandte  Art  nnd  vielleicht  nur  Abart  von 
dieser. 

Der  Vorderleib  braunschwarz,  mit  gelbem  Kopfe,  auf 
letzterm  hinter  den  zwei  Mittelaugen  der  hintern  Reihe 
ein  doppelter  Längsstrich  und  ein  länglicher  Seitenfleck 
braunschwarz;  die  Einfassung  an  den  Seitenkanten  des 
Thorax  gelb.  Die  Taster  gelb  und  glanzlos.  Der  Hinter- 
leib oben  und  unten  einfarbig  dunkelgelb,  fast  wachsgelb. 
Taster  und  Beine  ockergelb,  die  Endglieder  der  letztern 
kaum  ein  wenig  dunkler  als  die  Schenkel. 

Das  Männchen  Ist  mir  nicht  bekannt. 

Vaterland:  Ungarn,  aus  der  Gegend  von  Oravitza 
im  Banat. 

Das  Exemplar,  das  ich  vor  mir  habe,  ist  aufgestctkt, 
aber  vollständig  und  gut  erhalten. 


Thomisus    devius. 


Tab.  CCCCXI.   Fig.  997. 


Vorderleib  hoch,  mit  gewölbtem  Kopfe  und  mit 
vielen  Borsten  am  Vorderrande,  gelb,  mit  einem  dun- 
kelen  braun  fleckigen  Seitenbande;  Hinterleib  rost- 
farbig, Beine  gelblich,  oben  auf  den  Schenkeln  und 
Schienbeinen  zwei  Längsstreifen  braun. 

Länge  der  weiblichen  Spinne  4y/". 

In  der  Gestalt  mit  Th.  calycinus  verwandt,  der  Vor- 
derleib aber  höher  und  gewölbter,  der  Hügel  der  Seiten- 


62 


äugen  niederer,  die  Augen  gros.ser  und  die  Beine  stämmi- 
ger; auf  dem  Kopfe  befinden  sich  steife,  vorwärts  gekrümmte 
Borsten,  welche  am  Vorderrande  und  zwischen  den  Augen 
dichter  stehen. 

Der  Vorderlelb  ist  bei  der  aufgesteckten  trockenen 
Spirme  trüb  gelb,  am  Kopfe  etwas  dunkler  als  an  dem 
Thorax,  in  den  Selten  Hegt  ein  breiter  durchzlcliender 
duklerer  Längsstreif,  unten  braunfleckig  und  hinten  an  der 
Innenseite  mit  einem  braunschwarzen  dreieckl";en  Fleck. — 
Die  Fresszangen  sind  rostgelb,  eben  so  die  Trster,  auf  der 
Spitze  des  zweiten  Gliedes  mit  einem  braunen  Fleckchen. 
Brust  und  Beine  sind  ebenfalls,  aber  etwas  trüb,  rostgelb, 
auf  den  Schenkeln  der  vier  Vorderbeine  zwei  aus  Fleck- 
chen bestehende  Längsstreifen ,  eben  so  sind  die  Kniee 
und  Schienbeine  oben  braun,  auf  der  Spitze  der  vier  Hin- 
terbeine ein  Fleck,  ein  solcher  auf  den  Knicen,  so  wie  ein 
Flecken  an  den  Selten  der  Wurzel  und  Spitze  der  Schien- 
beine schwärzlich.  Der  Hinterleib  ist  oben  und  unten 
dunkel  rostfarbig  mit  einem  bräunlichen  Streif  zwischen 
den  Rückenstigmen. 

Vaterland:     Hr.    Dr.  Rosenhauer  zu  Erlangen  fand 
sie  im   Banale  in  Ungarn,   aber  nur  die  weibliche  Spinne. 


(%/:  arciL. 


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03 


T  li  o  in  i  s  11  s    1  11  c  t  a  n  s. 


Tab.  CCCCXI.    Fig.  99S. 


Vorderleib  bräunlichgelhj  mit  zwei  braunen  Sei- 
tenstreifen, der  innere  undeutlich;  Hinterleib  gelb- 
braun-, Beine  gelblich,  auf  dem  Rücken  der  SchiMi- 
kel ,  Kniee  und  Schienbeine  zwei  Läiigsstreifen,  und 
zwei  Flecken  auf  dun  Schenkeln  der  vier  Hinterbeine 
braun. 

Länge  3%'". 

Diese  und  die  vorhergehende  Art  hrdten  in  Rücksicht 
der  Formen  das  Mittel  zwischen  den  Gattungen  TJiomisiis 
und  Xysliciis^  In  den  Charakterzeichnungen  nähern  sie  sich 
der  letztern,  (Wa  Augen  aber,  sowolii  in  Ansehung  der 
Grösse  und  der  Stellung,  sind  vollständig  wie  bei  Thomi- 
5M5,  wohin   beide   auch   gehören. 

Der  Vorderleib  ist  hoch,  der  Kopf  von  den  Augen 
an  gegen  den  Thorax  sich  etwas  erhöhend,  letzter  hinten 
aber  flach  und  steil  abgedacht,  übrigens  Ist  der  Thorax 
ziemlich  rund  und  ge\'\  ölbt  und  dem  Umrisse  nach  ziem- 
lich kreisrund;  auf  dem  Thorax  befinden  sich  beiderseits 
der  hintern  Abdachung  gegen  den  Rücken  zu  zwei  ge- 
krümmte steife  Borsten  hintereinander,  und  zwei  gleiche 
an  den  Seltenaugen  In  derselben  Stellung,  sodann  am  Vor- 
derrande des  Kopfes  mehrere.  Die  Fresszangen,  Taster 
und  Beine  sind  wie  bei  der  vorhergehenden  Art,  auch  hat 
der  Hinterleib  die  Gestalt  wie  diese. 

Die  Farbe  des  Vorderleibes,  der  Fresszangen,  Taster 
und  Beine  ist  ein  reines  Gclbj  die  Kanten  des  Vorderlel- 


64 


bes  zeigen  sich  als  eine  feine  weisse  Linie  und  auf  dieser 
liegt  ein    bis    zu    den    Seitenwinkeln    des   Kopfes  ziehender 
brauner   Streif,  der    zweite  zieht  sich    an  der  Rückenhöhe 
hin,   ist   schwach    angedeutet    und    endigt   hinten    in    einen 
satter  braunen  Fleck;  auf  den  Schenkeln,  Knieen  und  Schien- 
beinen   ziehen    sich    zwei    graubraune    Streifen    der   Länge 
nach,   eine    schmale  gelbliche  Linie  zwischen  sich  lassend; 
auf  den  Schenkeln  der  vier  Hinterbeine  sieht  man  statt  der 
Längsstreifen    zwei   schwarze  Querflecken ,    an  den  folgen- 
den  Gliedern    aber    zeigen    sich  wieder  die  braunen  Strei- 
fen,   obwohl    weniger   deutlich    als    an    den   Vorderbeinen 
Der  Hinterleib  ist  einfarbig,  etwas  fettartig  braungelb,  und 
bei  dem  trockenen  Exemplare,  das  ich  vor  mir  habe,  ohne 
weitere  Zeichnung. 

Vaterland:    Pennsjlvanien. 


Xysticus  sabulosus. 


Tab.  CCCCXL  FiV.  999.  foem.     Fi2:.  1000.  foem.  yar. 


Vorderleib  braun,  ein  breites  Längsband  und  die 
Seitenkanten  weiss;  Hinterleib  grauweiss  mit  zwei 
braunen  oder  rostrothen  Zackenstreifen,  in  diesem  an 
dem  zweiten  Paar  der  Rückstigmen  ein  schwarzer 
Querfleck ;  die  Beine  gelblichweiss,  schwarz  gefleckt, 
unten  an  den  Schenkeln  ein  Strich  schwarz. 

Länge  des  Männchens  1 V2"  ,  des  Weibchens  2V2'". 

Gestalt  von  X,  viaticus^  aber  kleiner,  auch  im  Ge- 
sichte mit  denselben  Borsten,   am  Vorderrande    beiderseits 


05 


der  mllllern  aufwärts  gedrückten  nur  zwei  länger,  mit  ei- 
ner feinen  kurzem  dazwischen,  und  zwei  solche  weiter 
seitwärts.      Die   Beine  sind   etwas  kurz. 

Der  Vorderleib    an    den   Selten  braun,   hinten  mit  ei- 
nem  schwarzen   Fleck  am   Innenrande    und    einem    kleinern 
unter  diesem    am    äussern    Rande   der   braunen   Seiten  5  auf 
dem    Hucken     zwischen    den    braunen     Seiten    ein     breites 
Längsband    weiss,    auf   dem    Kopfe  bräunlich   getrübt,   mit 
einer    heilern    Längslinie    in    der  Mitte,    doch   nicht  immer 
vorhanden;  das  Gesicht  ebenfalls  bräunlich  schattig  mit  ei- 
nem   weissen  Fleckchen    an    den    äussern  Augen;   die  Kan- 
ten   linienförmlg    weiss.      Die    Fresszangen    grauwelss,    auf 
dem   Rücken    an    der  Wurzel   ein   Querband  braun  und  an 
der  Spitze   ein  solches   dunkler,   zuweilen   fast  schwarz.   Die 
Taster    hellgelblich    oder    weiss,    bei  altern   Individuen  das 
Endglied    bräunlich.      Die    Hrust   grau,   braun  staubig,  am 
Rande  weiss.  Der  Hinterleib  oben  grauwelss,  mit  den  zwei 
Zackenstreifen  ziemlich  wie  bei  X  viaticus^  beide  aber  mehr 
genähert  und  der  hellere  Streif  dazwischen  merklich  schmä- 
ler;    die    Zackenstreifen    hellbraun    oder  olivenbraun,    mei- 
stens an  der  Vorderhälfte,  selten  ganz,  rostroth  ;    in  diesen 
Zackenstreifen  ein  stets  vorhandenes,  etwas  schmales  Quer- 
fleckchen   nahe    an    dem    zweiten    Paar    der    Rückenstigmen 
sammetartig    schwarz,     wodurch    diese    Art    sich    besonders 
kenntlich  macht  j  hinter  diesen  in  den  Zackenstreifen  schwar- 
ze  Flecken;  in   den  Seiten  oben  schiefe  Querreihen  schwar- 
zer   oder    brauner    Fleckchen,    unten   die  Seilen  bräunlich, 
vorn    und    am   Vorderrande  ins   Schwarze  übergehend;    der 
Bauch    weissllch    mit    zwei    llchtbräunlichen    Längsstreifen. 
Die    Beine    weissllch ,    oder    gelbllchwelss     oben    vor    der 
Spitze  des   Schenkels  ein  Fleck  und  unten  ein   Längsstrich 
schwarz,    an    der    Wurzel    und    an   der  Spitze  der  Schien- 


fiG 


Leine  nilcr  Beine  ein  Ring,  so  wie  die  Spilze  der  Fersen 
und  Tarsen  schwarz.      Die  Taster   grauweiss  oder  gelblich. 
Diese   Krabbspinne  hat  Herr  Dr.  Hahn  p.  28.  Band  1. 
zwar  ziendich    umständlich    beschrieben,    aber  die  wenigen 
doch  standhaften    Charaktere,    die   sie    von  X,  viaticus  we- 
sentlich   wnlcrschciden,    nicht    so    bezeichnet,    dass    sie    als 
eigne    Art    hiernach    nnbezweifelt  gelten    könnte;    auch  die 
davon   gegebene   Abbildung,  Fig.  24,   erregt  Zweifel,    des- 
wegen findet  sie  sich    in  dem   Hefte  I.  der  Uebersicht  des 
Arachnidensystems  bei  X,  Lanio  und   bei  Walck.  S.  d  Buff. 
Ins.  apt.  bei    dessen   Th,  crisfalus    citirt.     Ich   habe  solche 
inzwischen  bei  Nürnberg  und  Erlangen  in    Föhrenschlägen 
auf  niederm  Gesträuche,  am  liebsten  auf  der  Haide,  Ericas 
häufig  aber  zu  einer  Zeit  gefunden,  in  welcher  die  Männ- 
chen   noch    nicht    mit   vollständig    ausgebildeten    Genitalien 
versehen  waren.      Bei  dieser  Gelegenheit  erhielt  ich  durch 
genaue    Vergleichung    die    feste   Ueberzeugung,    dass    diese 
Spinne  eine  ganz  eigene  Spezies  ist,   von  welcher  ich  zur 
nähern    Verdeutlichung    zwei    Abbildungen    von    Exempla- 
ren   genommen    habe ,    die   am    wenigsten     Aehnlichkeit   in 
der  Farbe  mit  einander  hatten,  und  doch  geht  auf  den  er- 
sten Blick  hervor,    dass    sie  zu  ein  und  derselben  Art  ge- 
hören.      Die   jungen    Männchen    bis    zur    letzten    Häutung 
sehen    den  Weibchen  ganz  gleich,    sind  aber  an  dem  ver- 
dickten  Endgliede  der  Taster  leicht  zu    erkennen. 


Ö7 


X  y  s  t  i  c  II  s    c  o  n  f  1 11  e  n  s . 

Tab.  CCCCXII.  Fio'.   1001. 


Vorderleib  schwarzbraun,  ein  breites  Län^sband 
auf  diesem  gelb,  in  diesem  ein  Längsstrich  und  bei- 
derseits ein  Boo-enstriciichen  braun ;  Hinterleib  ^elb, 
das  ganze  Rückenfeld  tief  braun.  Beine  ockergelb, 
schwarz  gefleckt. 

Länge  2V3"'. 

Ich  habe  nr;r  ein  weibllclies  Exemplar,  welches  Herr 
Dr.  Schlich  aus  Griechenland  brachte,  vor  mir;  es  Ist  sehi^ 
gut  erhalten  und  in  Weingelist  aufbewahrt.  Der  Gestalt 
nach  ist  diese  Art  mit  X.  Horticola  sehr  verwandt,  doch 
sind  die  Beine  stämmiger  und  kürzer,  die  ganze  Rücken- 
flache  Acs  ninterleibes  mit  sehr  kurzen,  einwärts  geboge- 
nen Borstchen  besetzt. 

Die  Seiten  des  Vorderleibes  sind  tief  braun,  eigent- 
lich schwarzbraun,  die  Rilckenfläche  zwischen  diesen  von 
den  Augen  bis  zum  Hlnterrande  ein  breites  gelbes  Längs- 
band vorstellend,  auf  dem  Kopf  mit  bräunlichem  Anstriche; 
auf  diesem  zwischen  den  hintern  Wittelaugen  anfanger^d  ein 
Längsstrich  und  beiderseits  an  diesem  ein  mit  der  hohlen  Seite 
seitwärts  gekehrtes  Bogenstrichchen  braun;  die  Kanten  des 
Thorax  schmal  weiss  j  das  Gesicht  vorn  gelb,  zwischen  den 
hintern  MItleiangen  ein  dreieckiges  Fleckchen  braun.  Die 
Fresszangen  ockergelb,  an  der  Wurzel  braun  gemischt.  Die 
Taster  ockergelb,  die  zwei  Endglieder  mit  bräunlichem  An- 
striche. Die  Brust  gelb,  in  der  Mitte  ein  grosser  Fleck 
braun.      Der  Hinterleib  unten,  in  den  Selten  und  um  den 


86 


Hinterrand  ockergelb,  mit  braun  vertieften  Furchen  und 
auf  den  Zwischenräumen  ziemlich  reihenweise  schwarzen 
Pünktchen.  Das  ganze  Rückenfeld  tief  braun,  hinten  an 
den  Seiten  gezackt,  auf  diesem  die  ungemein  kurzen  B erst- 
ehen goldgelb.  Alle  Beine  ockergelb,  auf  den  Schenkeln 
vor  der  Spitze  ein  Querfleck  und  unten  an  diesen  unglei- 
che Fleckchen  und  überdies  noch  spritzartige  Pünktchen 
schwarzbraun,  an  den  Knien  ein  Seitenfleckchen  der  Länge 
nach,  sodann  ungleiche  Fleckchen  an  den  Schienbeinen 
ebenfalls  braun,  letztere  in  zwei  Ringe  fest  zusammen  ge- 
flossen, an  den  Fersen  der  vier  Hinterbeine  ein  länglicher 
Seitenfleck  von  derselben   Farbe. 

Vaterland:     Bisher   blos  in  Griechenland  gefunden. 


Xysticus  Graecus. 

Tab.  CCCCXn.  Fig-.  1002.  mas. 


Vorderleib  braunschwarz,  ein  vorn  gegabelter 
Längsstreif  und  das  Gesicht  gelb.  Hinterleib  dunkel 
rostbraun,  vorn  die  Seiten,  und  ein  Läiigsfleck,  dana 
vier  öuerstreifen  gelb,  Hüften,  Schenkel,  Kiiiee  und 
die  Wurzel  der  Schienbeine  dunkelbraun. 

Länge  ly,,"'. 

Ein  schönes  Spinnchen,  welches  Herr  Dr.  Schuck 
aus   Griechenland  brachte. 

Ich  halte  es  für  den  Mann  zu  dem  im  dritten  Hefte 
des  vierten  Bandes  Seite  65  beschriebenen  Weibe,  indem 
die  Hauptformen  und  die  Grundzüge  der  Zeichnungen  da- 
mit übereinstimmen.  Die  schwarzen  oder  dunkelfarbigen 
Schenkel  und  Kniee  der  vier  Vorderbeine  sind  den  Mann- 


69 


chen  der  meisten  Arten  der  gegenwärtigen  Galtiing  olin-c- 
hin   ei.2cn. 

Der  Vorderlcib  ist  wie  beim  Weibe  beschaffen,  d'er 
Hinterleib  aber  schmäler  als  der  Vorderlcib  und  spitzt  sicii 
hinten  eiförmig  aus.  Die  Taster  haben  die  Bildung  der 
der  andern  Arten,  sind  vo«  gewöhnlicb<?r  Länge,  auch  be- 
findet sich  unten  an  dem  vierten  Gelenke  ein  kleines  Sti-el- 
chen.  Die  Beine  sind  länger  als  beim  Weibe  und  die 
Stachelborsten  daran  stärker.  Eine  grosse  Formverwandt- 
schnft  lässt  sich  auch  In  Ansehung  des  X.  Lanio  nicht 
«lisskennen;  dse  AugenstelJung  ist  wie  bei  diesem,  und  auf 
den  Schenkeln  der  vier  Vorderbeine  befinden  sich  die  grös- 
sere Zahl  der  Staehelborsten,  aus  einem  Knölchen  entsprin- 
gend,  v.ie   bei  diesem. 

Der  Vorderleib  ist  glänzend  und  schön  schwarzbraun, 
auf  dem  Kopfe  ein  breiter,  über  den  Thorax  ziehender 
Längsstreif  gelblich,  auf  letzterem  sich  verengend*  in  die- 
sem Streif  von  der  hintern  Augenreihe  an  ein  grosser,  bis 
zur  hintern  Abdachung  ziehender  kegelförmiger  Fleck,  wie 
die  Seitenfarbe,  schwarzbraun,  wodurch  der  Längsstreif  die 
Form  einer  weiten  Gabel  annimmt^  das  Gesicht,  nämlich 
die  Fläche  zwischen  den  Augen  bis  zum  Vorderrande  ist 
gelblich ,  die  Augen  ziemlich  bernsteinfarbig.  Die  Fress- 
zangen gelblich,  an  der  Wurzel  oben  brandbraun.  Die  Ta- 
ster gelblich,  ein  Fleck  auf  dem  zweiten  Gelenke  vor  der 
Spitze  braun ;  das  Endgelenke  graugelb  mit  braunschwar- 
zen Genitalien.  Die  Brust  zieht  aufs  Bräunlichgelbe  und 
ist  etwas  braun  gemischt.  Der  Hinterleib  ist  eigentlich 
ockergelblich,  vorn  auf  dem  Rücken  mit  zwei  dreieckigen 
rostbraunen  Längsflecken,  zv\'ischen  welchen  die  gelbliche 
Grundfarbe  ziemlich  einen  breiten  Längsstreif  vorstellt ;  hin- 
ler diesen  Flecken  liegen  vier  rostbraune  Querstreifen,  wo- 
XII.  3.  7 


70 


von  der  vierte  die  Spitze  des  Hinterleibes  einnimmt  und 
zwischen  welchen  die  Grundfarbe  drei  schmale  Querstrei- 
fen vorstellt;  in  den  Selten  fllessen  die  braunen  Flecken 
zusammen  und  auf  dem  \orderlheiI  der  Seilen  liefen  braune 
Schiefstrichchen.  Die  Beine  sind  hellockergelb,  die  Hüften, 
Schenkel,  Kniee  und  die  Wurzel  der  Schienbeine  der  vier 
Vorderbeine  dunkelbraun,  Schenkel  und  Kniee  an  der  Spitze 
schmal  gelblich  *,  die  Schenkel  der  vier  Hinterbeine  sind 
auf  dem  Rücken  bräunlich,  eben  so  die  Kniee  und  Schien- 
beine, aber  in  weit  schwächerer  Anlage. 

Später  thcilte  mir  Herr  Dr.  Rosenhaiter  in  Erlangen 
vier  männliche  und  eine  weibliche  Spinne  mit;  die  weib- 
liche war  von  Fig.  291  nicht  verschieden,  und  zwei  der 
Männchen  mit  dem  griechischen  ganz  übereinstimmend,  zwei 
andere  in  der  Färbung  des  Hinterleibes  aber  merklich  ab- 
weichend. Das  eine  Männchen  hatte  einen  schwarzbraunen 
Hinterleib  mit  schmaler  weisser  F^infassung,  und  mit  sehr 
schwachen  Spuren  der  beim  Weibchen  sichtbaren  weissen 
Querzüge  und  diese  nur  am  Rande  ^  bei  dem  andern  männ- 
lichen Flxemplar  war  der  Hinterleib  wie  bei  diesem,  aber 
die  weissen  Linien  über  die  Spinnwarzc  nicht  erloschen, 
sondern   deutlich   sichtbar. 

Vaterland:  Griechenland  und  Ungarn.  Die  vier 
Exemplare  des  Herrn  Dr.  Rosenhauer  sind  in  der  Gegend 
von   Oravilza  im   Banal  gesammelt  wouden. 


Xysticus   viaticiis. 

Tab.  CCCCXll.  Fig.  1003.  mas.   Fi^.   1004.  foem. 


Vorderleib  braun,  ein  breites  Längsband  und  die 
Selteukanten    weiss,   hinter    den    Augen    ein    grosser 


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71 


Keilfleck  bräunlich:  Hinterleib  oben  oliveiibraun,  ein 
seitwärts  dreifach  gezackter  breiter  Längsstreif  und 
die  Seiten  weisslich,  auf  letztern  vorn  röthlicher  An- 
flug und  bräunliciie  Schiefliuieu.  Beine  gelb,  braun 
puuktirt.     Weib. 

Die  braunen  Zeichnungen  tiefer,  bis  ins  Schwarze 
übergehend;  Hüften,  Schenkel  und  Kniee  der  vier 
Vorderbeine  braunschwarz.     Mann. 

Länge  des  Männchens  2'",  des  Weibchens  SVj'"- 

Aranea  viatica    Linn.  Syst.  nat.  I.  II.  p.  1036.  n.  43. 

Mull.  Faun.  ins.  Frid.  p.  94.  n.  842. 
Schaeff.  icon.  ins.  I.  t.  49.  f.  6. 
Schränk  En.  ins.  p.  533.  n.  1109. 
Fabr.  Ent.  syst.  II.  p.  412.  n.  20- 
Schrank  Faun.  boic.  lll.  p.  230.  n.  2724. 

cristatuB  Clerck.  ar.  suec.  p.  136-  n.  5.  PI.  6.  T.  6. 
fTalck.  Fn.  par.  11.  p.  232.  n.  94. 

Thomis.  cristatus  fValck,  Tabl.  d.  Ar.  p.  32.  n.  14. 

Latr.  Gn.  c.  et  ins.  I.  p.  111.  n.  2. 
Sund.  V.  A.  H.  1832.  p.  217.  n.  1.      - 
Walck.  S.aBuff.  Ins.  apt.  I.  p.  521,  n.33. 

Der  Vorderleib  im  Verhältniss  zum  Hinterleib  klein, 
der  Kopf  vorn  stumpf,  jedes  Aug  auf  einem  Hügelchen; 
die  obere  Kopffläche  flach;  der  Thorax  an  den  Seiten  kreis- 
rund, nach  allen  Richtungen  hin  zlpmllch  steil  abgedacht; 
auf  dem  Kopfe  steife  vorwärts  gebogene  Borsten,  sieben 
solcher  Borsten  am  Vorderrande,  jede  auf  einem  Körnchen, 
die  mittlere  ausser  der  Reihe  etwas  höher  eingesetzt  und 
kleiner,  zwei  stärkere  Borsten  an  der  obern  Kante.  Die 
Fresszangen  kurz,  kaum  länger  als  dick,  glanzlos,  oben 
nicht  gewölbt,  gegen  das  Ende  kegelförmig  verdünnt;  die 
Fresszangen   kurz,  kaum  länger  als  dick,  glanzlos,  oben  nicht 

7* 


I    Jm 


^•c^n  Ölbt,  g^gfn  Jas  Ende  kegelförmig  verdtirnt:  die  Fang- 
kralle sehr  klein.  Die  Taster  etwas  kiir2  und  ohne  wei- 
tere Auszeichnung.  Die  Brnst  herzförmig,  etwas  gewölbt, 
etwas  v\  eiJschit  htie  fein  j>ekÖrnt,  auf  den  Körnchen  ein 
feines  Borstchen.  ])(r  flinterletb  gross ^  dick^  oben  flach, 
so  breit  als  l^ng?  dem  Umriss  nach  kurz  eiförmig,  vorne 
etwas  stumpf^  weilschichtig  mit  sehr  kurzen  Rorsfehen  ver- 
sehen. Die  Banchschildchen  vor  den  Luftlöchern  klein  und 
glanzlos.  Die  Spinnwarzen  sehr  kurz,  kaum  über  die  Oeff- 
nung  vorstehend.  Die  Beine  massig  lang  und  ohne  beson- 
deres Merkmnf. 

Auf  dem  Rucken  aes  Vorderleibes  ein  breites  und  fast 
gleichbreites  weissUchcs  Längsband,  in  diesem  ein  zwischen 
den  zwei  Augenreihen  beginnender,  bis  über  den  Anfang 
der  hintern  Abdachung  ziehender,  hinten  keilförmig  zuge- 
spitzter, grosser  Fleck  graubraun,  hinten  die  Spitze  Ins 
Schwarze  übergehend;  die  Seiten  des  Thorax  dunkler  grün- 
braun,  die  braunen  Seiten  des  letzlern  am  Ende  mit  einer 
tiefen  welssllchen  Ausbuchtung,  beide  landen  an  der  Spitze 
ins  Dunkelbraune  oder  Schwarze  übergehend,  die  obere 
Spitze  stets  dunkler  als  die  unlere;  der  Rand  an  den  Sei- 
tenkanten weiss;  zwischen  den  zwei  Augenreihen  ein  Quer- 
strich gelbllchwelss;  die  Augen  zchwarz,  jedes  mit  einem 
gelblichwelssen  Reifchen  umzogen.  Die  Fresszangen  gelb- 
lich ,  auf  dem  Pvücken  bräunlich,  mit  kastanienbraunem 
Rande  an  der  Spitze.  Die  Taster  gelblich,  die  Borsten  an 
diesen,  so  wie  an  den  Fresszangen  und  am  Kopfe  schwarz. 
Die  Brust  gelblich  mit  brauner  Mischung,  die  Körnchen 
auf  (lieser  dunkelbraun  oder  schwarz.  Das  Rückenfeld  des 
Hinterleibes  olivenbraun,  gewöhnlich'  nicht  dunkel,  auf  der 
Mitte  ein  breiler,  seitwärts  dreifach  gezähnter  Längsstreif 
weisslich    mit   trüber  Mischung    in    der    Mitte,    die  Seiten- 


zacken  gross,  etwas  ijeboi^en  und  zuweilen  durch  die  Breite 
des  Rückenfeldes  durchziehend,  meistens  aber  spitz  auslau- 
fend, mit  einem  weissen  Fleckchen  hinter  der  Spitze,  diese 
aber  auch  Öfters  fehlend  5  hinten  an  den  Zacken  und  am 
Rande  des  Rückenfeldes  schwarze  nnf?leiche  Fleckchen  :  die 
Seilen  des  Hinterleibes  ^eiss ,  vorn  mit  rosenrtJthlicher, 
aufwärts  ins  Weisse  sai)ft  übergehender  Mischung,  gewöhn- 
lich schwach,  auch  ganz  erloschen;  in  den  Seiten  die  ge- 
wöhnlichen schiefen  Linien  blasser  olivenbräunlich,  sich  über 
den  Hinlertheil  des  Rückens  bogig  schwingend.  Die  Cauch- 
schildchen  gelb.  Die  Spinnwarzen  bräunlich.  Alle  Beine 
gelb  oder  gelbllchweiss,  die  Schenkel,  Knlee  und  Schien- 
beine der  zwei  Vorderpaare  rostbraun,  ziemlich  dicht  punk- 
tirt,  die  Punkte  gegen  den  Rücken  zusammen  geflos- 
sen, auf  dem  Rücken  ein  Längsstrich  gelbllchweiss;  die 
Schenkel,  Kniee  und  Schienbeine  der  zwei  Hinterpaare 
schwächer  braun  punktirt,  auf  den  Schenkeln  in  der  Mitte 
der  Länge  und  vor  der  Spitze  ein  Fleck,  ein  solcher  an 
den  Selten  der  Kniee  und  an  der  Wurzel  der  Schienheine 
braunschwarz;  die  Elüften  oben  braun  gefleckt;  die  Borsten 
an   den  Beinen  schwarz. 

Im  Monat  Mai  gelangt  die  männliche  Spinne  zur 
Vollkommenheit;  sie  ist  kleiner  als  die  weibliche,  der  Bau 
des  Vorderleibes  wie  bei  dieser,  der  Hinterleib  kaum  so 
breit  als  der  Vorderleib,  nicht  oder  nur  wenig  länger  als 
dieser,  oben  flach,  an  den  Seiten  fast  etwas  geschärft.  Die 
braunen  Zeichnungen  des  Vorderleibes  braunschwarz,  der 
hellere  Rückenstreif  hinten  sehr  verschmälert  und  mehr 
gelblich.  Die  Fresszangen  dunkelbraun  mit  einem  hellen 
oder  gelblichen  Querfleck  in  der  Mitte  der  Länge.  Die 
Brust  und  der  Hinlerleib  braunschwarz  oder  wirklich  schwarz, 
der  Zackenstreif  ist   auf   dem   Rücken   gelblich  mit  brauner 


74 


Mischung  in  der  Milte,  die  Einfassung  des  Rückenfeldes 
mehr  reinweiss  mit  dunkelbraunen  Schiefslrichen  durch- 
schnillen.  Die  Taster  braun,  die  zwei  vordem  Glieder 
dunkler  als  die  folgenden,  die  Genitalien  schwarz.  Die 
Hüften,  Schenkel  und  Kniee  der  vier  Vorderbeine  braun- 
schwarz, der  Zackenstreif  auf  dem  RiJcken  gelblich  mit 
brauner  Mischung  in  der  Mitte,  die  Einfassung  des  llücken- 
feldes  mehr  reinweiss  mit  dunkelbraunen  Schiefstrichen 
durchschnitten.  Die  Taster  braun,  die  zwei  vordem  Glie- 
der dunkler  als  die  folgenden,  die  Genitalien  schwarz.  Die 
Hüften,  Schenkel  und  Kniee  der  vier  Vorderbeine  braun- 
schwarz oder  schwarz,  dieselben  Gelenke  der  vier  Hinter- 
beine braun,  alle  folgende  Gelenke  blass  bräunlichgelb,  die 
Wurzel  der  Schienbeine  braun. 

Vaterland:  Schweden,  Deutschland  und  Frankreich. 
In  Feldern,  Gärten  und  in  Wäldern,  besonders  in  Feld- 
hölzern, auf  Pflanzen,  auch  auf  der  Erde,  fast  allenthalben 
ziemlich  häufig. 


Xysticus  audax. 

Tab.  CCCCXIIL  Flg.  1005.  mas.     Fig.  1006.  foeui. 
Fig.   1007.  mas.  var.    Fig.  1008.  foem.  var. 


Vorderleib  schwarzbraun,  ein  hinten  verschmäler- 
tes Längsband  und  eine  schmale  Einfassung  weiss, 
hinter  den  Augen  ein  Keilfleck  braun.  Hinterleib 
oben  braun  mit  hellerm  Zackenstreif  und  mit  weis- 
sen Linien  hinten  an  den  Zacken;  der  Vorderrand 
und  die  Seiten  vorne  roth.  Beine  braun,  schwarz 
gefleckt.     Weib. 


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75 


Eben  so,  nur  dunkler;  die  Hüften,  Schenkel  und 
Kniee  der   vier  Vorderbeine  braunschwarz.     Mann. 
Länge  des  Männchens  SV^'",  des  Weibchens  3"'. 

Hoch  in  Herrich -Seh  äff  er.  Deutschi.  Ins.  129.  t.  16,  17- 
Aranea  audax  Schranck.  Fn.  boic.  111.  p.  235.  n.  2737- 

Der  Vorderleib  wie  bei  X.  viaficiis^  nur  kürzer  und 
breiter,  am  Vorderrande  und  auf  dem  Kopfe  dieselben 
IJorsten.     Der  Hinterleib  breiter  und  runder. 

Auf  dem  Vorderleib  das  weisse  Längsband  ziemlich 
wie  bei  X  oiaticus^  aber  hinten  nur  halb  so  breit  als  vorn, 
auf  dem  Kopfe  derselbe  Kellfleck  graubraun,  gewöhnlich 
mit  zwei  dunklern  Längsstrichchen;  die  Seiten  braunschwarz, 
trüb,  gelb  fleckig,  hinten  ein  gelber  Fleck  grösser,  ganz 
von  der  braunschwarzen  Seltenfarbe  umgeben ;  an  den  Kan- 
ten eine  schmale  Einfassung  gelblich  weiss,  am  Hlnterrande 
durchziehend  und  die  braune  Seilenfarbe  bis  an  diese  sich 
verbreitend;  die  Seitenkanten  unten  über  den  Hüften  satt- 
schwarz*,  über  den  äussern  Augen  der  vordem  Reihe  ein 
Bogenfleck  weiss*  die  Augen  schwarz,  umgebrn  mit  einem 
gelben  Ringchen.  Die  Fresszangen  gelhlichweiss,  an  der 
Wurzel  mit  einem  graubraunen  Querfleck.  Die  Taster 
gelhlichweiss,  schwarz  gefleckt.  Die  Brust  gelb,  braun 
fleckig.  Das  Rückenfeld  des  Hinterleibes  olivenbraun,  der 
hellere  Mittelstreif  meistens  undeutlich,  mit  derbem  rost- 
braunem Anstrich,  und  gewöhnlich  nur  die  Seitenzacken 
durch  weisse  Querfleckchen  bezeichnet,  an  diesen  und  am 
Rande  des  Rückenfeldes  schwarze  ungleiche  Flecken;  die 
Seiten  besonders  vorn  dunkel  ziegelroth,  hinten  zicgelrolhe 
Schiefstreifen  mit  weissen  FIcckenstreifen  abwechsenid,  auf 
letzteren  reihenweise  schwarze  Fleckchen  oder  Punkte;  der 
Bauch    weisslich    mit   vier    olivenbräunlichen,    nicht  immer 


6 


deutllclien  Streifen  der  Länge  nach.  Die  Reine  gelblich- 
weiss,  Hüften,  Schenke!,  Kniee  und  Schienbeine  i;chwarz 
gefleckt,  wie  Lesprifzt,  vor  der  Spitze  der  Schenkel  ein 
Querfleck,  eine  ringartige  Fleckenanhäufung  an  der  Wur- 
zel und  vor  der  Spitze  der  Schienbeine,  dann  die  Fersen 
an   der   Wurzel   und   an   der  Spitze  schwarz   oder  braun. 

Das  Männchen  ist  etwas  kleiner  als  das  Weibchen, 
dessen  Eeine  aber  verhäitnlssriiässig  länger.  Die  Grund- 
zeichnungen sirvd  wie  bei  diesem,  der  gelbe  Riickenstreif 
aber  hinten'  noch  schmaler  und  nicht  ungewöhnlich  hinten 
ganz  verschwunden  oder  verdunkelt.  Die  Taster  sind 
braun  mit  hellem  Gelenkspitzen,  das  Endglied  graubraun  mit 
schwarzen  (jenitalien.  Die  Hüften,  Schenkel,  Kniee  und 
Wurzel  der  vier  Vorderbeine  braunschwarz  oder  schwarz, 
das  Uebrige  dieser  Beine  gelblichweiss;  die  vier  Hinter- 
beine wie  beim  Weibe,  die  Schenkel  mit  etwas  trübem 
Anstriche. 

Bei  Carlsbad  in  Böhmen  fand  Ich  diese  Krebsspinne 
ziemlich  häufig,  bei  allen  war  die  hellere  Farbe  mehr  ver- 
breitet und  meistens  schön  weiss,  wie  es  die  Abbildungen 
Fig.  1007  mas.  und  1008.  foem.  geben;  die  dunkeln  Far- 
ben des  Rückenfeldes  waren  bei  diesen  schwarz,  alle  übri- 
gen Zeichen  aber  stimmten  mit  der  obigen  Beschreibung 
überein.  Auch  die  Färbung  der  Männchen  war  in  Hin- 
sicht der  hellcrn  mehr  weiss  oder  reiner  gelb. 

Im  Monat  Juni  und  Juli  findet  man  die  Männchen  mit 
vollständig  entwickeilen   Tastern. 

Vaterland:  Deutschland.  In  hiesiger  Gegend  nicht 
selten.  Sie  hält  sich  gern  in  FeldhÖlzern  auf  Gebüsch 
auf,  doch  wird  sie  auch  auf  Gebüsch  in  Feldern  und  Gär- 
ten gefunden. 

Anmerk.      Herr   Baron  p.    Wahk.  zieht  diese  Krebs- 


77 


spinne  zu  seinem  Thom.  cnsiatus  {Xyst,  i'iaticiis.)^  von  der 
sie  standhaft  verscliieden  ist. 

Sehr  wahrscheinlich  gehört  Th.  lateralis  Hahn  Fig31. 
als  Abart  hierher. 


Xysticus  Lanio. 

Tab.  CCCCXIV.   Fig.  1009.  mas.     Fig.  1010.  foem. 
Fig.  1011.  mas.  var.     Fig.  1012.  foem.  var. 


Vorderleib  gelb,  mit  rostbraunen  gemischten  Sei- 
ten'/Hinterleib  rostbraun,  mit  einem  spitzzackigen 
gelblichen  5  schwarz  punktirten  Längsstreif.  Beine 
gelb,  rostbraun  dicht  punktirt.     Weib. 

Dunkler,  die  Hüften  und  Schenkel  der  vier  Vor- 
derbeine braun.     Mann. 

Länge  des  Männchens  3"%  des  Weibchens  V/2 
bis  5". 

Koch  in  ff.  -  Schaeff.  Deutschi.  Ins.  130-  t.  23,  24. 

Der  Vorderleib  hoch,  von  den  Augen  an  der  Kopf 
vorwärts  gewölbt,  der  Thorax  hinten  und  an  den  Seiten 
steil  abgedacht;  der  Kopf  oben  von  vorwärts  liegenden 
Borsten  rauh,  viele  steife  Borsten  am  Vorderrande  des 
Kopfes.  Die  Augen  klein,  doch  die  zwei  äussern  der  vordem 
Reihe  merklich  grösser,  als  die  äussern  der  hintern  Reihe. 
Die  Fresszangen  kurz,  stark,  fast  ohne  Glanz,  mit  kurzen 
ßorstchen  besetzt.  Die  Taster  ganz  ohne  Auszeichnung. 
Die  Brust  flach,  glanzlos,  schmal,  fast  länglich  oval,  hin- 
ten spitz  auslaufend.  Der  Hinterleib  gross,  dick,  oben 
ziemlich  flach,  hinten  stark  erweitert,  dem  Umriss  nach 
breit  eiförmig,  beim  W^cibe  so   breit  als  lang,  etwas  felt- 

7** 


78 


artig  schimmernd.    Die  Spinnwarzen  kuri.    Die  Beine  ohne 
besonderes   Merkmal. 

Der  Vordcrleib  etwas  hell  ^elb,  von  den  äussern  Au- 
gen an  oben  an  den  Seiten  ein  Längsstreif  röthlich -rost- 
braun,  bis  in  die  Hälfte  der  hintern  Abdachung  ziehend, 
hinten  etwas  spitz  auslaufend  und  sich  dunkler,  manchmal 
mit  brauner  Spitze  endigend,  unten  an  den  Seiten  ein  ein- 
wärts verloren  hellerer  Streif  von  derselben  Farbe,  vorn 
mit  dem  obern  zusammenflicssend ,  doch  heller  als  der 
obere  j  die  Seitenkanten  gelblichweiss;  auf  dem  Kopfe  ein 
grosser  Fleck,  hinten  sich  dreieckig  ausspitzend,  dunkler 
als  die  Grundfarbe  und  rostroth  gemischt,  fast  so  breit  als 
das  ein  breites,  und  gleichbreites  Längsband  vorstellende 
gelbe  Mittelfeld.  Die  Augen  schwarz.  Die  Fresszangen 
rostgelb;  die  Taster  von  derselben  Farbe,  an  diesen  wie 
an  erstem  die  Borsten  schwarz.  Die  Brust  rostgelblich, 
auf  der  Mitte  ein  Längsstrich  rostroth  dunkler,  an  der 
Wurzel  der  Borstchen  ein  rostbrauner  Punkt.  Das  Rlik- 
kenfeld  des  Hinlerleibes  gelblich  rostbraun,  am  Rande  mit 
einzelnen  schwarzen  Fleckchen,  übrigens  dunkler  rostbraun 
punktirtj  auf  der  Mitte  das  gewöhnliche  Zackenband  gelb- 
lich, mit  dunklerem  Schatten  im  Innern,  und  mit  einem 
heilem  Strichchen  zwischen  den  Stigmen,  übrigens  unor- 
dentlich schwajz  punklirtj  die  Zacken  schmal,  spitz,  kurz, 
fast  rechtwinkelig  seitwärts  abstehend ;  die  Stigmen  weiss- 
lich ;  die  Seiten  oben  gelblich ,  mit  schief  durchziehenden 
rostbraunen  Streifen,  die  hintern  sich  hinten  über  den  Rük- 
ken  schwingend;  unten  die  Seiten  gelblich  olivenfarbig, 
mit  rostfarbigem  Anstrich,  eben  so  der  Bauch,  doch  letz- 
ter auch  öfters  verloren  heller.  Die  Spinnwarzen  bräun- 
lich, mit  gelblichen  Spitzen.  Die  Beine  gelb,  etwas  aufs 
Rostgelbliche    ziehend ,    Schenkel    Knice    und    Schienbeine 


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79 


roülbr.uin  punklirl,  die  Pünktchen  etwas  erhölit,  aus  ihnen 
ein  Borstchen  entspringend :  die  Endglieder  der  Hinterbeine 
zuweilen   heller. 

Das  Männchen  ist  kleiner,  etwas  gewölbter  und  hat 
viel  längere  Beine. 

Dessen  Vorderleib  glänzend  rostfarbig,  fast  rostroth, 
der  Mittelslreif  schmäler  als  beim  Weibe  und  etwas  dunk- 
ler gelb,  der  Kegelfleck  auf  dem  Kopfe  im  Mittelstreif 
ebenfalls  rostroth  und  durch  eine  feine  gelbe  Linie  der 
Länge  nach  getheilt;  hinten  an  den  rostrothen  Seiten  be- 
findet sich  ein  gelbes  Fleckchen  und  einwärts  an  diesem 
ein  braunes  oder  schwarzes.  Das  Mittelfeld  des  Rückens 
des  Hinterleibes  schwarzbraun,  ohngefähr  mit  demselben 
weissHchen,  bräunlich  beschmutzten  Zackenstreif,  die  Zak- 
ken  aber  länger  und  gebogen.  Die  Taster  bräunlich  gelb, 
mit  schwarzen  Genitalien.  Die  Beine  gelblich,  die  Hüf- 
ten, Schenkel  und  Kniee  der  vier  Vorderbeine  braun,  die 
Schenkel  auf  dem  Rücken  schwarz  oder  schwarzbraun,  die 
Schienbeine  mit  rostbrauner  Spitze. 

Die  Männchen  kommen  zuweilen  viel  dunkler  vor  und 
gewohnlich  sind  es  solche,  welche  später  erscheinen.  Sehr 
dunkel  gefärbte  haben  einen  dunkler  rostfarbigen  Vor- 
derleib, auf  welchem  LIos  der  Kegeltleck  des  Kopfes  fein 
gelb  eingefasst  ist:  der  Hinterleib  ist  alsdann  schwarz,  mit 
einer  weissen,  schmal  linicnförmigen  Einfassung  an  der 
obern  Rückenkante.  Die  Taster  sind  dunkel  graubraun, 
die  Beine  zwar  gelb  aber  mit  einem  rauchigen  Anstriche, 
die  Hüften  ,  Schenkel  und  Kniee  der  vier  Vorderbeine 
schwarz,  die  der  vier  Hinterbeine  unrein  bräunlich,  auf 
dem  Rücken  braun  verdunkelt.     Fig.   1011. 

Einen  sehr  dunkelfarbigen  weiblichen  Spätling  fand 
ich  gegen    das  Ende    des  Monats  Juli  unter  einem  Steine, 


80 


auf  seinem  weissen  Eierneste  sitzend  und  solches  bewa- 
chend. Die  Spinne  war  von  ungewöhnlicher  Grösse  und 
hatte  einen  zusammengedrückten,  tief  faltigen,  kleinern 
Hinterleib,  als  Folge  der  bereits  abgesetzten  Eier.  Der 
Vorderleib  schien  breiter  und  etwas  gewölbter,  aber  er 
führte  die  der  Art  eigenthümllchen  Charaktere.  Die  Zeich- 
nungen waren  fast  unkenntlich.  Das  ganze  Thier  war  näm- 
lich dunkel  gelblichbraun  mit  schwarzen  Körnchen  bestreut. 
Die  dunklern  Zeichnungen  des  Vorderleibes  zeigten  sich 
schwarz  und  undeutlich,  die  Seitenkanten  aber  als  linien- 
förmige  Einfassung  fast  rein  weiss.  Die  Rückeustigmen 
des  Hinterleibes  und  die  Faltenfurchen  waren  schwarz  ver- 

« 

tieft,  die  Hüften,  Schenkel,  Kniee  und  Schienbeine  der 
vier  Vorderbeine  gelbbräunlich,  dicht  schwarz  gerieselt  und 
schwarz  fleckig,  die  übrigen  Glieder  mehr  rÖlhlichgelb  mit 
braunen  Spitzen,  die  vier  Hinterbeine  gelblich,  etwas  weit- 
schichtiger schwarz.     Fig.   1012. 

Aehnliche  Abarten  sind  indessen  sehr  selten. 

Gewöhnlich  findet  man  die  Männchen  im  Mai  und 
Juni  mit  entwickelten  Genitalien,  und  bald  darauf  die  Weib- 
chen mit  ihren  Eiersäckchen,  allemal  solche  bewachend. 

Niederes  Gesträuch  in  Feldhölzern  oder  am  Saume 
der  Wälder  ist  der  Lieblingsaufenthalt  dieser  nicht  selten 
vorkommenden   Art. 

Vaterland:     Bajern ,  auch  in  Böhmen  bei   Carlsbad. 

Anmerk.  Im  ersten  Hefte  der  Uebersicht  des  Arach- 
nidensjstems  ,  habe  ich  Thomisus  sahulosus  Hahn  Fig.  24, 
als  zu  gegenwärtiger  Art  gehörig,  bezeichnet,  aber  mit 
Unrecht;  ich  hielt  ihn  für  die  junge  weibliche  Spinne. 
Der  Hahn'sche  Th.  sahulosus  ist  eine  eigene  Species ,  die 
ich  später  häufig  bei  Nürnberg  und  Erlangen  gefunden  habe. 


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81 


Artamus  griseus. 

Tab.  CCCCXV.  Fig.   1013.  mas.    Fig.  1014.  foem. 


Vorder-  und  Hinterleib  ziemlich  gewölbt,  grau, 
weiss  und  schwarz  staubig,  an  den  Seiten  des  Hin- 
terleibes zwei  Schiefstreifen  vorn  schwarz,  hinten 
weiss,  läinten  eine  Bogenreihe  weisser  Punkte. 

Länge  des  Männchens  2"',  des  Weibchens  V-/J[", 

Philodromus  pallidus  Walck.  S.  a  Baff.  Ins.  apt.  I. 
p.  554.  n.  6. 

In  dem  ersten  Bande  Fig.  91.  finden  wir  eine  ziem- 
lich gut  gelungene  Abbildung  der  weiblichen  Spinne  die- 
ser Art,  aber  sie  scheint  von  einem  noch  nicht  vollständig 
entwickelten  Exemplar,  vielleicht  mit  Verwechselung  eines 
jungen  Weibchens  von  Art.  laevipes  Flg.  90.  entnommen 
worden  zu  sejn,  denn  der  gegenwärtigen  Art  fehlt  der 
charakteristische  welssllch  gesäumte  Schulterfleck  des  Hin- 
terleibes. 

Das  alte  Weibchen  hat  im  grÖssten  Maasse  eine  Länge 
von  2^/r^  Linien,  das  Männchen  Ist  stets  etwas  kleiner. 
Hahn  scheint  das  letztere  in  seinem  ausgebildeten  Zustande 
nicht  gekannt  zu  haben. 

Der  Vorder-  und  Hinterleib  sind  gewölbter  als  bei  Art. 
laeoipes^  der  Hinterleib  länger  und  die  Beine  kürzer.  Die 
Bedeckung  mit  Haarschuppen  ist  dieselbe. 

Der  Kopf  und  Thorax  führen  eine  dichte  Bedeckung 
von  lichtgrauen  und  braunen  oder  schwärzlichen  Haarschup- 
pen, wodurch  beide  Theile  ein  etwas  rauhes  Aussehen  er- 
halten, an  den  Seiten  häufen  sich  die  Schuppenhärchen  und 
bilden  eine  breite  dunkelfarbige  Einfassung,  das  mittlere 
XII.  4.  8 


82 


hellere  Streiffeld  nimmt  zuweilen  einen  braunröthlichen  An- 
flug an.  Der  Hitnerleib  ist  eben  so  mit  Haarschuppen  be- 
kleidet, weiss,  grau  und  braun  staubig,  vorn  und  in  den 
Seiten  heller  als  hinten  auf  dem  Rücken ,  doch  gar  oft 
auch  mit  gleicher  Mischung  gleichmässig  staubig;  in  den 
Seiten  liegen,  als  Regel  der  Zeichnung,  zwei  hellweisse 
Schiefflecken  und  vorn  dicht  auf  diesen  ein  schwarzer  und 
in  dem  weissen  Schiefflecken,  besonders  im  hintern,  ein  oder 
zwei  schwarze  Punktfleckchen  und  vorn  auf  diesen  ein  mehr 
oder  weniger  deutliches  weisses  Fleckchen.  Der  Bauch  Ist 
grauweisslich,  mit  drei  braunen  Längsstreifen,  Brust  und 
Fresszangen  sind  braun  und  grau  behaart,  die  Taster  gelb- 
lich oder  grüngelb,  mit  schwärzlichen  Ringfleckchen.  Auf 
den  graubestäubten  Beinen  scheint  die  gelbliche  Hautfarbe 
durch  "5  auf  den  Schenkeln  befinden  sich  schwarze  Punkte, 
in  welchen  die  Stachelborsten  eingesetzt  sind,  im  Uebrigen 
sind  die  Beine  braun  gefleckt,  mitunter  die  Flecken  ring- 
förmig  gehäuft. 

Das  kleinere  Männchen  hat  einen  staubgranen  Vorder- 
leib mit  schwärzlich  vertieften  Falten  der  Abtheilungen  des 
Thorax ;  der  Hinterleib  ist  wie  der  des  Weibchens  gezeich- 
net, nur  dunkler  und  weniger  deutlich.  Die  Taster  sind 
gelblich,  das  Endglied  braun  und  die  darunter  befindlichen 
Genitalien  schwarz  oder  dunkel  kastanienbraun.  Die  Beine 
sind  merklich  länger  und  weniger  bestaubt,  daher  besonders 
die  Schenkel  deutlicher  gelb;  die  schwarzen  Punkte  auf 
letztern  sind  wie  bei  den  Weibchen. 

Diese  Art  unterscheidet  sich  von  Art,  laepi'pes  Fig.  90. 
leicht  durch  den  standhaft  fehlenden  schwarzen  Längsfleck 
unten  an  der  Wurzel  der  Vorderbeine,  den  Dr.  Hahn  bei 
Herstellung  seiner  Abbildung  übersehen  hat  und  durch  den 
fehlenden  Schulterfleck  des  Hinterleibes;  zuweilen  zeigt  sich 


83 


zwar  bei  dunkel  gefärbten  Männchen  an  dieser  Stelle 
schwarze  Mischung,  aber  in  anderer  Form. 

Sie  bewohnt  niederes  Gebüsch  in  Vorhölzern,  kommt 
auch  auf  Hecken  in  der  Nähe  von  Wäldern  vor.  Sie  ist 
überall   gar  nicht  selten. 

Vaterland;  Deutschland;  Ich  fand  sie  im  Salzburgi- 
sclien  und  in  den  bayerischen  Hochbergen  bis  zu  einer 
Höhe  von  4000   Fuss. 


Artamus  jejunus. 


Tab.  CCCCXV    Fl«.  1015.  mas.   Fig.   1016.  foem. 


Himmelbläulicli,  vier  Flecken  auf  dem  Vorder- 
Jeibe,  ein  Fleck  an  dem  Vorderrandswinkel  des  Hin- 
terleibes, ein  streifartiger  öuerfleck  in  der  Mitte,  und 
ein  solcher  vor  den  Spinnwarzen  schwarz,  letztere 
unten  in  den  Seiten  zusammentreffend» 

Länge  des  Mannes  3'",  des  Weibes  5'". 

Aranea  jejuna  Panzer,  Fn.  germ.  83.  21. 
Philodromus  jejunus  fValch.  S,  a  Baff.  Ins.  apt.  I.  p.  551. 

n.  2. 
Gestalt  durchaus  wie  bei  A.  laevipes^  auch  die   Beine 
von  der  Länge  wie  bei  diesem,  nur  ist  der  Hinterleib  ge- 
wölbter,   besonders  beim  VS^eibe. 

Vorder-  und  Hinterleib  schön  weisslich  himmelblau;  auf 
dem  Kopfe  vorn  nach  der  Stellunge  der  Augen,  von  den 
Mittelaugen  anfangend,  seitwärts  liegend,  ein  Fleck  und 
an  dem  Hinterkopfe  ein  gabelförmiges  Fleckchen  schwarz, 
auf  den  Seiten  des  Thorax  ein  grösserer,  etwas  eckiger 
ziemlich    grosser    Fleck,    und  von  den  hintern  Rückenstig- 

8* 


84 


men  anfangend  ein  ungleich  breiter  in  den  Seiten  scliief 
rückwärts  ziehender  Streif,  und  vor  den  Spinnwarzen  bei- 
derseits ein  gleicher,  sich  schief  vorwärts  ziehend,  ebenfalls 
lief  schwarz,  beide  Streifen  unten  an  den  Seiten  zusam- 
mentreffend und  einen  rechten  Winkel  bildend*  überdiess 
vorn  auf  dem  Rücken  zwei  Längsüeckchen  hintereinander 
und  auf  dem  Hintertheile  beiderseits  zwei  Querfleckchen 
von  derselben  Farbe.  Brust  und  Bauch  grauwelss,  erstere 
vorn  der  Quere  nach  heller  weiss.  Die  Fresszangen  dun- 
kelbraun,  auf  der  Mitte  ein  Querband  weiss.  Die  drei 
vordem  Glieder  der  Taster  unten  schwarz,  das  zweite  an 
der  Spitze  und  das  Kniegelenk  oben  weiss;  die  zwei  fol- 
genden Glieder  gelbbräunlich,  beide  mit  schwarzen  Ringen, 
letzteres  auch  mit  schwarzer  Spitze.  Die  Beine  gelblich, 
die  Hüften ,  die  Schenkel ,  Kniee  und  Schienbeine  oben 
mit  himmelblauem  Anstriche,  auf  den  Hüften  oben  und  in 
den  Seiten  ein  Längsfleck,  ein  streifartiger  Längsfleck  un- 
ten an  der  Wurzel  der  Schenkel  des  Vorderpaars,  und  ein 
Fleck  unten  an  der  Spitze,  so  wie  ein  Ring  an  der  Wur- 
zel und  Spitze  der  Schienbeine  und  folgenden  Glieder, 
endlich  ein  Zwischenringchen  an  den  Fersen  und  ein  Punkt- 
fleck an  der  Einfügung  der  Stachelborsten  sammt  letztern 
schwarz,  die  Stachelborsten  der  Schenkel  aber  mit  weiss- 
lichen  Spitzen. 

Das  Männchen  ist  viel  kleiner,  hat  aber  verhältniss- 
mässig  viel  längere  und  dünnere  Beine.  Die  Färbung[^ist 
dieselbe. 

Es  giebl  mancherlei  Abarten,  welche  sich  hauptsäch- 
lich auf  schärfern  Ausdruck  der  Flecken  beschränken,  nicht 
ungewöhnlich  fehlen  das  Fleckchen  auf  dem  Hinterkopfe 
und  die  kleinern   Zwischenfleckchen  auf  dem  Hinterleibe. 

Die  Jungen  fand  ich  den  Alten  gleichsehend. 


85 


Vaterland:  Deutschland.  In  hiesiger  Gegend  nicht 
seilen,  doch  weniger  gemein  als  A.  laevipes.  Am  liebsten 
kommt  sie  in   Fichtenwäldern  auf  Gebüsch  vor. 

Änmerkun».  Das  besondere  Merkmal,  der  schwarze 
Streiffleck  unten  an  der  Wurzel  der  Schenkel  der  zwei 
Vorderbeine  und  unten  an  dem  zweiten  Gliede  der  Taster, 
woran  A.  laeoipes  in  allen  Abarten  leicht  zu  erkennen  ist, 
findet  sich  auch  an  dem  Art.  jejunuSy  allein  die  etwas  an- 
sehnlichere Grösse,  die  weniger  und  nur  sehr  zart  scbup- 
penartlg  bestäubte  Haut,  und  die  dünneren  Beine  geben 
die  Charaktere  zur  Trennung ,  besonders  da  keine  Ueber- 
gänge  bis  jetzt  vorgekommen  sind,  und  diese  Art  nicht  zu 
den  Seltenheiten  gerechnet  werden  kann. 


Philodromus  limbatus. 

Tab.  CCCCXVl.  Fi^.  1017.  mas.  Flg.  1018  foem. 


Braungrau,  weisslich  gemischt,  auf  dem  Vorder- 
leibe ein  breiter  Längsstreif  und  die  Einfassung  rund- 
um weiss.     Weib. 

Vorder-  und  Hinterleib  schwarz,  beide  ruudum 
weiss  eingefasst.     Mann. 

Länge  des  31ännchens  2y^"',  des  Weibchens  3'". 

Schaeff.  icon.  ins.  I.  t.  37.  f.   11. 

Aranea  fus  couiarginata  Degeer  Uebers.  p.  119.  n.  31.  t.  18. 

f.  23. 
Philodromus    fuscomargina  tus    Sundev.    V.    A.    H.    1832- 

p.  224.  n.  2.  foem. 
Philodr.  limbatus  ibid.  p.  228.  n.ß.  mas. 
Hoch  in   H. -Schaeff,  D.  Ins.  130.   17    18. 


*» 


8G 


Ziemlich  von  der  Gestalt  des  Ph.  aureoliis.  Der  Vor- 
derleib fast  kreisrund,  nur  der  Kopf  kurz  vorstehend:  der 
Bücken  von  Aen  Augen  an  etwas  flach,  seitwärts  und  hin- 
ten rund  abgedacht.  Der  Hinterleib  oben  etwas  flach, 
doch  ziemlich  hoch ,  vorn  stumpf,  rückwärts  erweitert, 
hinten  kurz  kegelförmig  zugespitzt.  Die  Spinnwarzen  kurz. 
Die  Rauchschildchen  klein,  die  Luftritze  an  diesen  niond- 
förmig,  die  obere  schiefliegend,  deutlich,  sehr  fein.  Fress- 
zangen und  Taster  ohne  besonderes  Merkmal.  Die  breite 
ßrnst  herzförmig  und  etwas  gewölbt.  Beine  von  gewöhn- 
licher Länge   und  Form. 

Die  Gestalt  des  Vorderleibes  des  Mannes  wie  beim 
Weibe.  Die  Tatser  aber  länger,  das  zweite  Glied  etwas 
geschwungen ,  die  zwei  folgenden  kürzer  und  ziemlich 
gleichlang,  das  Endglied  breit,  spitz  eiförmig,  die  Genita- 
lien von  oben  deckend,  letztere  klein.  Der  Hinterleib  läng- 
lich und  kaum  so  breit  als  der  Thorax.  Die  Beine  dünn 
und  sehr  lang. 

Beim  Weibe  der  Vorderleib  gelblichweiss  mit  zwei 
dunklern,  braun  gemischten  Seitenstreifen  ;  das  dazwischen 
liegende  breite  Bückenband  etwas  vom  Weissen  aufs  Böth- 
liche  ziehend,  die  Bandeinfassung  aber  reiner  weiss:  die 
Fresszangen  hornfarbig  grau,  weisslich  behaart  Die  Taster 
weisslich,  das  zweite  Glied  unten  braun  punktirt,  die  übri- 
gen oben  mit  bräunlichen  Härchen  besetzt,  die  Stachelbor- 
slen  wie  an  den  Beinen  schwarz;  das  Endglied  braun.  Die 
Brust  hornfabig  gelblich,  am  Bande  braun  gemischt  und 
mit  weissen  Härchen  belegt.  Der  Hinterleib  auf  dem  Bük- 
ken graugelblich  5  am  Bande  braun  verdunkelt,  und  mit 
Anfängen  schattenbrauner  Querstreifen  mit  dunkelbraunen 
Pünktchen ;  vorn  ein  Pfeilfleck  ein  wenig  dunkler,  gewöhn- 
lich nur  durch  braune  Bandpünktchen  angedeutet;  die  Ein- 


s 


ccccjvr. 


87 


fassung  des  Rückens  rundum  sammt  den  Seiten  weiss,  zu- 
weilen mit  bräunlichen  Flecken  unten  gemischt;  auf  dem 
ßauche  ein  breites  Längsband  braungrau ,  die  Spinnwarzen 
bräunlich.  Die  Beine  gelblichweiss,  röthlich,  weiss  und 
bräunlich  durch  einander  behaart,  die  Schenkel  unten  und 
an  den  Seiten  dunkelbraun  gepünktelt. 

Bei  dem  Manne  ist  der  ganze  Vorderleib  oben  und 
der  ganze  Hinterleib  oben  tief  schw^arz,  bei  beiden  die  Ein- 
fassung rundum  weiss.  Die  Fresszangen,  die  Brust  und 
Spinnwarzen  schwarz  ^  der  Bauch  in  der  Mitte  der  Länge 
nach  rostbraun.  Die  Taster  weisslich,  das  zweite  Glied 
unten  blau  angelaufen,  das  Endglied  graubraun,  die  Geni- 
talien schwarz.     Die  Beine  blä'ulichweiss. 

In  der  Endhälfte  des  Monats  Mai  und  im  Monat  Juni 
führen  die  Männer  vollkommen  ausgebildete  Genitalien,  und 
dann  trifft  man  sie  gewöhnlich  in  der  Nähe  der  Weiber  an. 

Vaterland:  Schweden  und  Deutschland.  Bewohnt 
gern  Vorwälder  und  Feldhölzer,  kommt  aber  auch  in  mit 
Gebüsch  versehenen  Gärten  vor.  In  hiesiger  Gegend  keine 
Seltenheit. 


Sparassus  virescens. 

Tab.    CCCCXVI.      Fig.    1019.   mas. 


Vorderleib,    Fresszangen   und   Beine  grün  5    Hin- 
terleib gelb  mit  drei  purpurrothen  Längsstreifen. 
Länge   des   Mannes   4  bis   ^^/^^   des   Weibes  6 

bis  6%'". 

Zu  den  Synonymen  I.  p.  119.  bemerke  ich  noch: 


88 


Aianeus  virescens  Clerch.  Ar.  suec.  p.  138.  n.  7.  PI.  C.  T.  4 
rose  US  ibid.  p.   137-  n.  6.  PI.  6    T.  7.  mas. 
virescens  Schrank  En.  ins.  p.  533-  n.  1108- 

Sparassus  smaragdinus  Sund.  V.  A.  H.  1831.  p.  147.  n.   l. 

Im  ersten  Bande,  Heft  6,  hat  Dr.  Hahn  bereits  die 
Beschreibung  und  Abbildung  des  ausgebildeten  Weibes  und 
des  jungen  Mannes  mit  noch  unvollständig  ausgebildeten 
Genitalien  gegeben.  Zur  Vervollständigung  liefere  Ich  hier 
nachträglich  die  Abbildung  des  vollkommen  ausgebildeten 
Mannes. 

Dieser  ist  kleiner  und  von  schlankerm  Baue  als  das 
Weib;  dessen  Beine  sind  länger  und  etwas  dünner.  Die 
drei  vordem  Tasterglieder  weichen  von  denselben  des  Wei- 
bes nicht  ab  ^  das  vierte  ist  kürzer  als  bei  diesem  und  an 
der  Spitze  oben  mit  einem  vorwärts  stehenden  langen , 
spitzen  Dorn  bewaffnet;  das  gewölbte  Endglied  deckt  die 
Genitalien  von  oben  ganz,  letztere  sind  knotig  und  von 
massiger  Grosse. 

Vorderleib,  Fresszangen,  Taster,  Brust  und  Beine  sind 
grün,  nicht  so  lebhaft  als  beim  Weibchen,  auf  dem  Bük- 
ken des  Vorderleibes  drei  Längsstriche  schattig  dunkler. 
Der  Hinterleib  Ist  gelb,  mit  einem  vorn  erweiterten,  schön 
purpurrothen  Mittelstrelf,  und  einem  solchfarblgen  breiten 
Seltenstreif,  alle  vom  Vorderrande  bis  zu  den  Spinnwarzen 
durchziehend.  Das  Endglied  der  Taster  ist  gelblich,  un- 
reiner, der  Dorn  am  vorletzten  Gliede ,  wie  die  Genita- 
lien, rostrolh,  erster  an  der  Spitze  Ins  Schwarze  überge- 
hend, letztere  dunkler  mit  Rothbraun  gemischt. 

Das  Männchen  scheint  mehr  verborgen  zu  leben,  we- 
nigstens kommt  solches  weit  seltener  als  das  Weibchen 
vor. 


89 


Sparassiis  liguriiius. 

Tab.  CCCCXVI.  Fig.   1020.  foem. 


Grün,  ein  Fleck  auf  dem  RÜLkengrübclien  des 
Thorax  schwarz,  die  Fersen  der  Hinterbeine  dunkel- 
karminroth. 

Länge  5'". 

In  der  Gestalt  ist  zwisciien  dieser  Art  und  Sp.  oires- 
cens  {Mirommata  smaragdina  Hahn.  Fig  89.)  kein  Unter- 
schied, auch  die  Augensteiiung  ist  dieselbe,  nur  sind  die 
ßeine  etwas  stämmiger. 

Die  Färbung  ist  ebenfalls  schön  grün.  Die  Augen 
liegen,  wie  bei  Sp.  virescens^  nämücb  jedes  in  einem  schwar- 
zen ,  rein  weiss  seidenartig  behaarten  Fleckchen;  auf  dem 
Thorax  aber  befindet  sich  ein  aus  dichten  Härchen  zusam- 
mengesetzter schwarzer  Fleck,  in  welchem  die  Rückenfurche 
liegt.  Auf  dem  Hinterleib  zeigt  sich  wie  bei  dieser  der 
spiessförmige  dunklere  Fleck.  Die  weiblichen  Genitalien 
sind  rostroth  und  die  Fersen  der  zwei  Hinterbeine  dunkel 
karminroth,  an  der  Wurzel  ins  Gelbgrüne  übergehend. 

Vaterland:   Gciechenland. 

Anmerkung.  Herr  Dr.  Schuck  fand  diese  schöne 
Spinne  in  der  Gegend  von  Nauplia  und  theilte  mir  das 
einzige  gesammelte  Weibchen  gefälligst  mit. 

Ob  sich  diese  Spinne  als  eigene  Art  wird  behaupten 
können ,  möchte  einem  gerechten  Zweifel  nicht  entgehen. 
Vielleicht  ändert  Sp.  oirescens  in  den  südlichen  Zonen  von 
Europa  ins  dunklere  Grün  ab ,  und  eben  so  sind  auch 
Uebergänge  bis  zu  den  schön  rothen  Schienbeinen  des 
hintern  Beinpaars    zu    vermuthen ;    aber  sie  ist  bei  der  ab- 


00 


weichenden  Bemalung  auch  stämmiger,  und  es  wird  bis 
zur  Lösung  der  Zweifel  das  Recht  der  eigenen  Art  nicht 
recht  zu  bestreiten  seyn. 


Sparassus  ornatus. 

Tab.  CCCCXVII.   Fig.  1021.  foem. 


Grüngelblich,  roth  puiiktirt,  auf  dem  Vorderleib 
die  Punkte  in  fünf  Längsstreifen  gehäuft,  auf  dem 
Hinterleib  ein  hinten  spitz  ausgehender  Längsstreif 
apfelgrün ,  beiderseits  roth  gefleckt ,  und  mit  einer 
heilgelben  Linie  begleitet. 

Länge  des  Weibes  4%''\ 

Aranea  ornata   Walck.  Fn.  par  II.  p.  226.  n.  78. 
Sparassus  ornatus   Walck.  Hist.  nat.  d.  Ar.  fasc.  2.  8« 

Walck.  S.  ä  Buf.  Ins.  apt.  I.  p.  583.  n.  2- 

Eine  sehr  schöne  Spinne,  in  der  Gestalt  ganz  mit  Sp 
oirescens  übereinstimmend,  nur  die  Beine  etwas  kürzer  und 
die  zwei  mittlem  Hinteraugen  mehr  länglich  oval,  übrigens 
die  Augenstellung  ganz  wie  bei  diesem. 

Der  Vorderleib  blassgelb,  nur  wenig  aufs  Grünliche 
ziehend,  mit  fünf  aus  rothen  Staubpunkten  zusammenge- 
häuften Längsstreifen,  der  mittlere  an  den  zwei  mittlem 
Hinteraugen  beginnend  und  bis  fast  zum  Hinterrande  zie- 
hend, eigentlich  aus  zwei  hinten  zusammentreffenden  Li- 
nien bestehend,  vorn  mit  einem  Zwischenstrichchen;  der 
äussere  Seitenstreif  mit  den  Kanten,  ohne  solche  zu  errei- 
chen, gleichlaufend  und  nach  innen  zu  etwas  wellenrandig, 
der   mittlere    Seitenstreif  zwischen   den    äussern    und    dem 


Ol 


Rückeiiülreif  in  der  Mitte,  aber  weniger  deutlich  als  diese. 
Die  Fresszangen  etwas  heller  als  der  Vorderleib,  und  mehr 
weisslich,  auf  dem  Rücken  roth  bespritzt,  mit  röthlichen 
Pangkrallen.  Die  Taster  von  der  Farbe  der  Fresszangen, 
oben  ebenfalls  roth,  fein  fleckig.  Die  Rrust  gelbgrün. 
Der  Hinterleib  grüngelb,  auf  dem  Rücken  ein  durchziehen- 
der, über  den  Spinnwarzen  verloren  sich  ausspitzender 
Längsstreif  apfelgrün,  beiderseits  mit  einer  verworrenen 
Reihe  ungleicher  rother  Fleckchen,  und  an  dieser  eine  hell- 
gelbe Längslinie'  der  übrige  Theil  des  Pxückens  und  die 
Seiten  roth  gefleckt,  die  grössern  Fleckchen  länglich  und 
fast  in  schiefe  Querreihen  geordnet,  die  kleinen  ungleich 
und  staubartig;  der  Bauch  wie  oben  grüngelb,  mit  sparsa- 
mem rothen  zerstreuten  Pünktchen;  die  Schildchen  vor 
den  Luftlöchern  hellgelb,  unten  und  hinten  roth  gesäumt^ 
die  Spinnwarzen  grünlichgelb.  Alle  Beine  etwas  durchsich- 
tig gelblich,  sehr  blass  und  mit  Ausnahmen  der  Hüften 
und  der  Tarsen  roth  bespritzt,  auf  dem  Rücken  der  Schen- 
kel die  Spritzflecken  in  drei  Längsreihen  etwas  dichter  zu- 
sammengehäuft; die  Bürstenhärchen  unter  den  Fersen  und 
Tarsen  grauschwärzlich;  die  eiförmige  Heule  zwischen  den 
Klauen  schwarz,   die  Klanen  aber  braun. 

Das  Männchen  kenne  ich  nicht.  Nach  Walck.  S.  ä  Bufß 
Ins.   opt.  ähnelt  solches   dem  Weibchen. 

Sie  bewohnt  düstere  Stellen  in  bergigen  Wäldern,  ist 
aber  in  hiesiger  Gegend  sehr  selten. 

Vaterland:   Frankreich,  Deutschland,  Schweden. 


92 

Thanatus  striatus. 

Tab.  CCCCXVll.  Fig.   1022.  foem, 


Gelblich,  mit  weissen  Härchen  gemischt;  auf  dem 
Vorderleibe  drei  Längsstreifen  ,  anf  dem  Hinterieibe 
ein  hinten  spitz  auslaufender,  beiderseits  hinten  ein 
vorn  abgekürzter  und  in  den  Seifen  oben  und  unten 
ein  durchlaufender  Längsstreif  braunschwarz.  Beine 
blassgelb  ,  braun  bestäubt,  an  den  Schenkeln  ein' 
Längsstrich  heller. 

Der  Gestalt  nach  nicht  ohne  Verwandtschaft  mit  Tha- 
natus formicinus ,  der  Vorderleib  verhältnissmässig  kleiner 
und  die  Beine  kürzer.  Der  Kopf  ist  klein  und  mit  dem 
Brustrücken  von  gleicher  Hohe,  letzter  sowohl  an  den 
Seiten  als  hinten  ziemlich  steil  abgedacht  und  ziemh'ch 
halbkugelförmig,  dem  Umriss  nach  fast  kreisrund  und 
von  dem  Kopfrande  durch  einen  Eindruck  unterschieden ; 
der  ganze  Vorderleib  mit  aufliegenden  Härchen  bedeckt, 
überdiess  am  Kopfe  mit  einzelnen  Borsten  besetzt;  der  Kopf 
gegen  den  Vorderrand  zu  etwas  verschmälert.  Die  Fress- 
zangen wenig  gewölbt,  etwas  walzenförmig,  licht  behaart, 
ziemlich  kurz.  Die  Taster  von  gewöhnlicher  Gestalt.  Die 
Brust  ziemlich  gewölbt,  herzförmig,  hinten  in  eine  enge 
Spitze  verlängert,  etwas  rauh  behaart.  Der  Hinterleib  dick, 
gewölbt,  eiförmig,  durchaus  mit  Haarschuppen  bedeckt. 
Das  Seltenluftloch  ziemlich  frei,  ritzenfömig.  Die  Spinn- 
warzen kurzj  ziemlich  gleichlang,  das  zweite  Paar  am  läng- 
sten. 

Der  Vorderleib  gelb,  mit  drei  dunkelbraunen  oder 
schwärzlichen  Längsstreifen,  der  Mittelstreif  auf  dem  Kopfe 
etwas    erloschen    und    nur    bis    zu    den  hintern    Augen  zie- 


:^^  ccccxvE. 


,  7}a:/^^^. 


^^^y^J?J.^/u^^^^y^^^a^^^z^^^  -i>^^aJ.  ^Jq^.  Z^^-^.  ^y^ 


■*. 


\ 


93 


hend,  der  Seitenstreif  breiter,  am  Kopfe  aber  ge^^en  die 
vSeltenaugen  zu  mehr  striclifömig,  die  ganze  Fläche  mit 
weissen  Härchen  gemischt.  Der  Hinterleib  ebenfalls  gelb, 
auch  mit  weissen  Härchen  gemiscbt,  dabei  bräunlich  be- 
stäubt und  mit  kleinen  braunen  Fleckchen  bestreut;  auf 
der  Mitte  vom  Vorderrande  an  ein  hinten  spitz  auslau- 
fender, seitwärts  mehrfach  ausgebuchteter  schmaler  Längs- 
streif braunschwarz,  und  nicht  bis  zu  den  Spinnwarzen 
ziehend  ,  von  derselben  Farbe.  Diesem  zur  Seite  ein  sol- 
cher aus  aneinander  hängenden  Flecken  bestehender  Längs- 
streif bis  zu  den  Spinnwarzen  ziehend,  aber  erst  in  ein 
Drittel  der  Hinterleibslänge  anfangend,  sodann  oben  und 
unten  an  den  Seiten  ein  solchfarbiger ,  etwas  breiterer 
Längsstreif,  vorn  nicht,  hinten  aber  zusammen  treffend 
und  nach  der  ganzen  Länge  durchlaufend.  Der  Bauch 
weissllch  mit  drei  bräunlichen  Längsstreifen ,  der  mitt- 
lere davon  am  breitesten  und  merklich  breiter  als  die 
zur  Seite.  Die  Fresszangen  ge  b,  oben  an  der  Wurzel 
und  an  der  Spitze  mit  brauner  Mischung.  Die  Brust  gelb- 
lich, ungleich  braun  gefleckt.  Taster  und  Beine  gelb,  klein- 
fleckig  braun  gemischt,  an  der  innern  Seite  der  vier  Vor- 
derbeine ein  Längsstrich ,  an  der  äussern  ein  Schiefstrich 
gelb,  ohne  Mischung,  an  der  Innenseite  der  vier  Hinter- 
beine derselbe  Strich,  an  der  äussern  aber  die  untere  Hüfte 
ohne  braune  Mischung. 

¥Ane  sehr  seltene  Spinne,  von  welcher  mir  bisher  nur 
das  Weibchen  vorgekommen  ist.  Ich  fand  es  auf  niedern 
Erlen  und  Weidengebüsch  in  sumpfigen  Wiesen,  auch  auf 
der   Erde. 

Vaterland:  Bajern,  die  Gegend  von  Regensburg. 


94 


Mithras  paradoxus. 

Tab.  CCCCXVU.  Fig-.  1023.  mas.   Fig.  1024.  ioem. 


Der  Vorderleib  an  den  Seiten  mit  einer  Ecke,  erd- 
farbig gelblich;  der  Hinterleib  staubig  gelblich,  mit 
schattenbraunen  öuerflecken  an  den  Seiten.  Tastet 
und  Beine  erdfarbig  gelblich. 

Länge  des  Mannes  fast  2'",  des  Weibes  2V^'^ 
üptiotes  anceps  fValch.  S.  a  Baff.  Ins.  apt.  I.  p.277.  n.  1.? 
Scytodes  Mithras  ibid,  p.  275.  n.  5. 

Der  Vorderleib  kaum  so  lang  als  breit,  an  den  Seiten 
eine  Ecke  formirend,,  auf  dieser  das  hintere  Aug;  der  Vor- 
derthell  unter  den  Augen  breil,  mit  gerundetem  Vorder- 
rande. Der  Hinterleib  etwas  länger  als  der  Vorderleib, 
beim  Manne  kaum  breiter  als  dieser,  länglich  oval,  an  den 
Seiten  etwas  eckig,  bei  dem  Weibe  breiter  als  der  Vor- 
derleib, verhältnissmässig  kürzer  als  beim  Manne,  etwas 
breit  eiförmig.  Vorder-  und  Hinterleib  dicht  mit  kurzen 
Haarschuppen  bedeckt  und  aus  diesen  die  Färbung  bestehend. 
Die  Taster  beim  Weibe  ohne  besonderes  Merkmal,  beim 
Manne  das  Wurzelglied  sehr  klein,  das  zweite  lang,  dünn, 
aufwärts  gebogen,  das  dritte  sehr  klein,  einem  kurzen  Blätt- 
chen ähnlich,  das  vierte  länglich,  oben  in  eine  gekrümmte 
Spitze  verlängert,  und  liegend  borstig,  das  Endglied  stark 
und  an  der  Wurzel  knieartig  gebogen,  auf  den  Genitalien 
fest  aufliegend,  dicht  mit  liegenden  Härchen,  und  Borsten 
bedeckt;  die  Genitalien,  wie  das  Endglied  der  Taster  ge- 
bogen, fast  so  lang  als  dieses,  ziemlich  dick,  an  der  Wur- 
zel ein  stark  gebogener  muschelförmiger  Fortsatz.  Die 
Vorderbeine  am  längsten,  die  Schenkel,  Kniee  und  Schien- 
beine zusammengenommen  etwas    länger  als  die  Breite  des 


95 


Vorderlelbes,  beim  Weibe  etwas  kürzer;  Fersen  und  Tar- 
sen zusammen  genommen  länger  als  die  Schenkel*  das 
zweite  und  Endpaar  merklich  kürzer  als  das  erste,  ziemlich 
gleichlang;  das  dritte  am  kürzesten.  Stachelborsten  nur 
einzeln,  und  zwar  eine  auf  den  Schenkeln,  zwei  an  den 
Knieen,  eine  am  Obertheil  der  Schienbeine,  übrigens  die 
Beine  mit  Haarschuppen  bedeckt. 

Vorder-  und  Hinterleib  hell  erdfarbig  gelb ,  erster 
hinten  ,  so  weit  der  Hinterleib  aufliegt,  abgerieben  und 
glänzend,  übrigens  etwas  braun  staubig  gemischt,  auf  dem 
Hinterleib  dunkelbraune  Schattenstreifen  der  Quer  nach, 
in  den  Seiten  deutlicher,  beim  Manne  auf  diesen  ein  hel- 
leres, schwärzlich  gerandetes  Fleckchen,  zwei  solchfarbige 
Fleckenreihen  vorstellend^  auf  dem  Rücken  ungleiche  rost- 
röthliche  Mischung;  der  Bauch  dunkelbraun,  mit  gelblicher 
Mischung,  eben  so  die  Brust.  Die  Taster  erdfarbig  gelb- 
lich ;  die  Genitalien  kastanienbraun.  Alle  Beine  erdgelb. 
Die  Spitzen  der  Glieder  verloren  bräunlich. 

Vaterland:  Weibliche  Exemplare  fand  ich,  wiewohl 
sehr  selten,  im  vollständigen  Zustande,  in  grössern  Nadel- 
holzforsten gegen  das  Ende  des  Monats  August  bis  in  den 
October.  Männliche  Spinnen  traf  ich  hier  nicht  an ;  nur 
ein  ganz  vollständig  ausgebildetes  begattungsreifes  Männchen 
fand  ich  in  einem  Fichtenbestande  am  Bergabhang  hinter 
dem  Badhaus  bei  Neumarkt  gegen  das  Ende  des  Monats 
August,  ohne  dass  ich  hier  eine  weibliche  Spinne  ausfin- 
dig machen  konnte.  Ein  Geschäft  der  Begattung  habe  ich 
also  nicht  beobachtet,  zweifle  aber  nicht,  dass  beide  als 
Mann  und  Weib  zu  ein  und  derselben  Art  gehören,  was 
die  beigefügten  Abbildungen  rechtfertigen  werden. 


96 


Mithras  undulatus. 


Tab.  CCCCXVIl.    Fi^.  1025.  foein. 


Vorderleib  und  Beine  schwarz,  letztere  mit  rost- 
gelben Fersen  und  Tarsen^  Hinterleib  weisslich  ocker- 
gelb  mit  braunen  öuerstreifchen,  ein  eckiger  grosser 
Fleck  über  dem  Vorderrande  und  ein  aus  grossen 
Flecken  bestehender  breiter  Längsstreif  in  den  Seiten 
schwarz. 

Länge  2%'". 

Der  Gestalt  nach  mit  M.  paradoxus  ganz  übereinstim- 
mend, nur  in  der  Mitte  ^es  Hinterleibs  über  den  Seiten 
eine  schärfere  Ecke  und  vor  dieser  noch  ein  kleineres 
Eckchen.     Sehr  wahrscheinlich  nur  Abart  von  jenem. 

Der  ganze  Vorderleib  ist  schwarz,  mit  einzelnen  aus 
Haarschlippen  bestehenden  ockergelblichen,  sehr  kleinen 
Fleckchen,  ein  etwas  deutlicherer  hinter  den  zwei  vordem 
Augen  und  ein  anderer  hinten  an  den  Seitenkanten  von 
derselben  Farbe,  erster  etwas  dunkler,  letzter  heller,  fast 
weiss-  Die  Fresszangen  bräunlichgelb.  Die  Taster  schwarz, 
das  Endglied  an  der  Wurzel  und  das  zweite  an  der  Spitze 
weisslich  behaart.  Die  Brust  srhwarz  mit  gelblichweissen 
Schuppentteckchen,  vorn  mit  einem  solchfarbigen  Haarbü- 
schel. Der  Hinterleib  ockergelblichweiss,  auf  dem  Rücken 
ins  Ockergelbliche  übergehend,  über  dem  Vorderrande  ein 
hinten  spitzer  nnd  an  den  Seiten  doppelteckiger,  ziemlich 
grosser  Fleck  schwarz,  hinter  diesem  ein  mit  der  hohlen 
Seite  vorwärts  liegender  Bogenstrich,  ziemlich  einen  Halb- 
zirkel beschreibend,  und  an  dessen  Anfang  ein  bis  zum 
vordem  Rückeneck  ziehender  Querfleck  brandbraun,  hinter 
diesem   Bogen   ein  eiförmiges  Längsfleckchen  von  derselben 


97 


Farbe  und  zwischen  rlen  hintern  Riickenecken  ein,  gewis- 
sermassen  aus  Mondchen  bestehender  Querstreif  dunkler, 
fast  schwarz,  das  Mondchen  hinter  dem  eiförmigen  Fleck- 
chen in  diesem  Querstreif  aber  brandfarbig  gelblich :  in 
den  Seiten  schwarze  QuerHecken,  einen  oben  zackigen  und 
hinten  rundeckigen  breiten  Längsstreif  vorstellend,  fast  die 
ganze  Breite  der  Seiten  einnehmend;  zwischen  diesen  auf 
der  hintern  Hälfte  des  Rückens  bräunliche  Querbögen. 
Der  Bauch  ockergelblich,  seitwärts  weisslich.  Die  Spinnwar- 
zen bräunlich,  weisslich  beschuppt,  an  der  Spitze  dunkler; 
alle  Zeichnungen  des  Hinterleibes  aus  dichten  Haarschup- 
pen bestehend.  Die  Beine  schwarz,  die  Kniegelenke  und 
die  Schienbeine  an  der  Wurzel  mit  weisslichen  Schuppen, 
Fersen  und  Tarsen  rostgelb,  \veisslich  behaart  mit  schma- 
len  bräunlichen  Spitzen. 

Diese  ungemein  seltene  Spinne  fand  ich  in  einem  Na- 
delholzforste der  Oberpfalz,  ohnfern  der  böhmischen  Gränze. 
Sie  hatte  von  einem  Baume  zu  einem  andern  ein  starkes 
seilartiges  Gespinnst  angebracht,  an  welche/n  sie  gleich 
einem  Seiltänzer  hing  und  fortlief,  welche  Eigenschaft  ich 
auch  bei  der  vorhergehenden  Art  beobachtet  habe. 

Bei  der  grossen  Seltenheit  dieser  Art  wird  es  nicht 
leicht  gelingen,  näher  darauf  zu  kommen,  ob  diese  und  die 
vorhergehende  blos  Abarten  von  einander  sind.  Abwei- 
chend ist  freilich  die  Färbung,  übereinstimmend  aber  die 
Gestalt. 

Ich  fand  sie  im   Monat  August. 

In  dem  ersten  Supplementhefte,  über  die  Eintheilung 
der  Arachniden,  habe  ich  die  Gattung  Mithras  mit  sechs 
Augen  bezeichnet  und  ihre  Stellung  beschrieben,  was  in 
Ansehung  der  zwei  vordem  und  vier  hintern  Augen  seine 
Richtigkeit  hat,  allein  ich  habe  später  entdeckt,  dass  diese 
XH.  4.  9 


08 


Gattung  den  achtäugigen  zugehöre;  das  äussere  Auge  der 
vordem  Reihe  ist  wirklich  vorhanden,  aber  ungemein  klein, 
gewöhnlich  unter  den  Haarschuppen  versteckt  und  den  zwei 
vordem  der  vier  hintern  etwas  mehr  genähert  und  weiter 
seitwärts  angebracht,  Fig.  b.  Nach  dieser  Augenstellung 
und  der  Körperbildung  überhaupt,  so  wie  auch  nach  der 
Lebensweise,  gehört  diese  Galtung  zu  einer  Spinnenfamilie, 
von  welcher,  ausser  dieser,  keine  weitere  zur  Zeit  bekannt  ist. 
Auch  Herr  Baron  q.  Walckenaer  hat  nur  sechs  Augen 
wahrgenommen  und  ebenfalls  die  winzig  kleinen  Seitenau- 
gen übersehen.     S.  ä  Buff.  Ins.  apt.  p.  277. 


Phriirolithiis  pallipes. 

Tab.  CCCCXVHI.  Fig.  1026.  foem. 


Rostroth,  die  Beine  roströthlich,  mit  braun  an- 
gelaufenen Gliederspitzen. 

Länge  IVj"'. 

Das  ganze  Spinnchen  stark  glänzend.  Der  Kopf  kurz, 
höher  als  der  Thorax,  auf  dem  Rücken  der  Länge  nach 
etwas  gewölbt,  am  Hinterkopfe  einige  in  eine  Querreihe 
gestellte,  etwas  dicke,  vorwärts  gebogene  Borsten;  der 
Thorax  kreisrund,  an  den  Seiten  und  hinten  rund  abge- 
dacht, an  den  Seitenkanten  hin  ein  wenig  eingedrückt, 
und  mit  sichtbaren  Quergrübchen,  die  drei  Abtheilungen 
bezeichnend.  Die  Augen  in  ganz  gewöhnlicher  Stellung. 
die  Brust  gross,  gewölbt,  sehr  glatt  und  sehr  glänzend, 
herzförming.  Der  Hinterleib  eiförmig,  mit  grossen  runden 
Kückenstigmen  und  durchaus  mit  gekrümmten  Haaren  be- 
setzt. Taster  und  Beine  ohne  besonderes  Merkmal,  letztere 
von  massiger  Länge,  und  ungemein  fein  behaart.   .. 


99 


Vorder-  und  Hinterleib,  sowohl  oben  als  unten,  etwas 
dunkel  rostroth,  durchaus  gleichfarbig,  auf  dem  Hinterleib 
ein  Mondstrichchen  in  den  Seiten  und  hinten  ein  Längs- 
strichchen  gelblichweiss;  Taster  und  Beine  blass,  etwas 
durchsichtig  röthlich,  die  Schenkel  und  die  folgenden  Glie- 
der der  Beine  gegen  die  Spitze  zu  verloren  bräunlich. 

Ich  kenne  nur  das  Weibchen,  das  ich  im  Monate  März 
mehrmals  unter  Moos   in  Feldhölzern  gefunden  habe. 

Vaterland:    Bayern,  die  Gegend  von  Regensburg. 


Eucharia  bipunctata. 

Tab.  CCCCXVIll.    Fig.  1027.  foem. 


Kastanienbraun,  der  Vorderleib  dunkler  und  ge- 
rieselt, der  Hinterleib  oben,  unten  und  in  den  Seiten 
bräunlichgelb  5  ein  ßogenstreif  am  Vorderrande  und 
ein  Rückenstreif  gelblich.  Beine  rostroth  mit  schwar- 
zen Ringen  an  den  Spitzen. 

Länge  des  Mannes  iy^'\  des  Weibes  Z"\ 
Aranea  bipunctata  Linn.  Syst.   nat.   I.  H.  p.  1031.  n.  6.  — 
Faun.  suec.  n.  1997. 
„  nocturna  Linn.  S.  n.  I.  II.  p.  1033.  n.  21. 

M  bipunctata  Schrank.  En.  n.  1093. 

,  nocturna  ibid.    n.  1096. 

M  punctata  Degeer  Uebers.  VII.  p.  104.  n.  16. 1. 15.  f.  1. 

»  4-punctata  Fab.  Ent.  syst.  IL  p. 416.  n.  34. 

„  „  fValck.  Fn.  par.  II.  p.  210.  n.  48. 

»  bipunctata  Schranck.  Faun.  boic.  III.  p.  232.  n.2728. 

Theridion  4-punctatuin    fValck.    S.   a  Baff.  Ins.  apt.  11. 
p.  490.  n.  4. 

9* 


100 


Eine  in  fast  allen  Gebäuden  nicht  seilen  vorkommende 
Spinne,  von  welcher  Hahn  im  dritten  IJefte  des  ersten 
Bandes  die  Abbildung  des  Mannes  mit  kurzer  Beschrei- 
bung gegeben  hat.  Dessen  Citat  Aran.  4  punctata  fällt 
jedoch  hinv\'eg,  indem  die  Linneischc  Spinne  unverkenn- 
bar den  Drassus  noctumus  der  neuern  Autoren  bezeichnet. 

In  der  Gestalt  hat  sie  grosse  Aehnlichkeit  mit  E,  ca- 
stanea;  Kopf  und  Brustrücken  haben  dieselbe  Gestalt,  doch 
sind  beide  etwas  dichter  nnd  gröber  gerieselt.  Der  Hin- 
terleib ist  oben  glatter  und  dem  Umriss  nach  weniger  ei- 
förmig, vielmehr  ziemlich  gerundet.  Taster  und  Beine  ha- 
ben dieselbe  Form. 

Männchen  und  Weibchen  sind  gleichmässig  gezeich- 
net. Beide  variren  sehr,  so  dass  der  gelbliche  Bogen 
und  Rückenstreif  nach  und  nach  erlöschen,  die  hellere 
Riickenfarbe  sich  verliert  und  die  ganze  Spinne  kastanien- 
braun erscheint. 

Vaterland:  Schweden,   Deutschland  und  Frankreich. 


Eucharia  castanea. 

Tab.  CCCCXVllI.    Fig.   1028  mas.    Fig.  1029  fem. 


Vorderleib  liornbraun  mit  zwei  gelben  Längs- 
flecken auf  dem  Hinterkopfe.  Hinterleib  staubigbraun, 
eine  wellenförmige  Rückeneinfassung,  eine  Längs- 
linie und  hinten  drei  Bogenstriche,  diese  durchkreu- 
zend, hellgelb.     Beine  gelblich  mit  braunen  Ringen. 

Länge  des  Männchens  2  bis  2V^'",  des  Weib- 
chens 3  '". 

ff.  Schaf.  Deutschi.  Ins.  134,  8,  9. 

Araneus  castaneu»    Clerch  ar.  siiec.  p.  49-  n-  1-  Pk  3.  1.  3- 


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6   4. 


101 


Theridium  casta neuin  Sund.  V.  A.  H.   1832.  p.  263.  n.  8. 
Eiicharia  Hera  Hoch  in  JI.   Schaejf.  D.  Ins.  134,  8,  9. 

Der  Kopf  mit  dem  Brustrücken  gleichhoch,  beide 
glänzend,  fein  gerieselt,  erster  kurz,  letzter  mit  gewölbter 
Abdachung,  einer  tiefen  Kückengrube,  ziemlich  tiefen  Sei- 
tcnfalten  und  fast  kreisförmig  gerundeten  Seiten.  Die 
Kressz.-ingen  lang,  glänzend  und  fast  walzenförmig.  Die 
Taster  ziemlich  lang,  das  dritte  und  vierte  Glied  etwas 
kurz,  das  Endglied  pfriemenförmig,  ziemlich  lang,  alle  fein 
behaart,  mit  zwei  deutlichen  Rnieborsten  und  einer  sol- 
chen Borste  am  vierten  Gelenke.  Die  Brust  herzförmig, 
ziemlich  gross,  glänzend,  flach  gewölbt,  etwas  weitschich- 
tig fein  gekörnt,  mit  Borstchen  auf  den  Körnchen.  Der 
Hinterleib  ziemlich  oval,  ziemlich  hoch  gewölbt,  hinten 
gegen  die  Spinnwarzen  ziemlich  stark  abfallend ,  etwas 
glänzend,  ungemein  fein  gerieselt,  mit  Härchen  auf  den 
Körnchen.  Die  Beine  ziemlich  lang,  nicht  dick,  durchaus 
fein  gerieselt,  auf  jedem  Rieselhöckerchen  ein  Härchen, 
iiberdiess  zwei  Knieborsten  und  zwei  solche  Schienbein- 
borsten fein  und  rechtwinklig  abstehend. 

Der  Kopf  und  der  Brustrücken  etwas  durchsichtig 
bräunlichgelb,  auf  dem  Rücken  des  Kopfes  hinten  neben- 
einander zwei  Längsflecken  ockergelb,  der  Brustrücken 
schwärzlich  bestäubt  und  mit  schwärzlichen  Strahlenstri- 
chen an  den  Seiten.  Die  Fresszangen  hornfarblg  gelblich 
mit  braunen  Spitzen.  Die  Taster  blassgelblich,  das  End- 
glied dunkler,  die  Spitze  des  zweiten,  dritten  und  vierten 
Gliedes  braun.  Die  Brust  bräunlich  ockergelb.  Der  Rük- 
ken  des  Hinterleibs  bräunlich  gelb,  dicht  braun  staubig, 
rundum  mit  einer  ziemlich  breiten  wellenrandigen  hell- 
ockergelben Einfassung  umgeben,  auf  der  Mitte  der  Lange 
nach  eine  solchfarblge  Linie,  und  hinten  der  Quer  nach 
drei  solchfarblge  Bogenstriche,  letztere  durchkreuzend ;  un- 


102 


ter  der  Einfassung  in  den  Seiten  ein  sich  über  den  Vor- 
derrand biegender,  hinten  aus  zusammenhängenden  Flecken 
bestehender  breiter  Längsslreif  schwarz,  beide  Streifen  in 
der  Mitte  des  Vorderrandes  aber  nicht  zusammentreffend; 
die  Seiten  und  der  Bauch  bräunlichgelb,  zwei  nebenein- 
ander liegende  Längsflecken,  ziemlich  weit  von  einander 
abstehend  hinter  den  Genitalien  liegend,  und  ein  Mond- 
fleckchen beiderseits  vor  der  Spinnwarzenöffnung  braun- 
schwarz, die  Schildflecken  vor  den  Luftlöchern  gross  und 
hellgelb,  die  Beine  blass  rothgelb,  ein  Längsstreif  auf  dem 
Rücken  der  Schenkel,  zwei  Ringe  vor  der  Spitze,  ein  sol- 
cher an  den  Kniegelenken  und  zwei  an  den  Schienbeinen 
schwärzlich,  auch  die  Spitze  der  Fersen  und  Tarsen  schmal 
schwarz. 

Der  Vorderleib  des  Mannes  ist  wie  beim  Weibe  ge- 
formt, nur  grober  gerieselt,  der  Hinterleib  aber  schmäch- 
tig, nicht  dicker  als  der  Vorderleib  und  länglich  oval. 
Die  Beine  und  Taster  sind  länger,  an  letztern  das  zweite 
Glied  sehr  lang,  das  dritte  kurz  und  stark  gebogen,  das 
vierte  lang,  verkehrt  kegelförmig,  das  fünfte  gewölbt,  halb 
kegelförmig,  die  Genitalien  von  oben  ganz  deckend,  diese 
wenig  höckerig,  an  der  Spitze  mit  einem  einwärtsgeboge- 
nen Häkchen.  Die  Zeichnung  ist  ziemlich  die  des  Wei- 
bes, nur  ist  der  Vorderleib  rostroth,  und  die  Beine  und 
Taster  ziemlich  stark  aufs  RostrÖthliche  ziehend;  das  zweite 
und  dritte  Glied  der  letztern  an  der  Spitze  schmal,  das 
vierte  aber  breit  schwarz;  das  Endglied  dunkelkastanien- 
braun, eben  so  die  Genitalien. 

Vaterland:  Deutschland,  nach  Clerck  auch  Schwe- 
den. In  hiesiger  Gegend  ziemlich  selten,  nur  in  den 
Häusern,  am  liebsten  an  den  Fenstereinfassungen  der  Haus- 
gänge, an  den  Fenstern  im  Innern  der  Kirchen  und  an 
ähnlichen  Orten  der  Gebäude. 


r_%/  CCCCXIX 


•^  M3^.  0uv/ta?'faJ^//wr6  /nru.-  fJ^'cc^  /{23/:  ^ Ä^. 


y 


Qa^/e. 


XH^my. 


'^i^  /^3Z^  L2a^ce/?(r/  x/?^^t^^. 


/ 


103 


Anmerkung:  Theridion  Paykullianum  Wahk  S.  ä 
Baff.  Ins.  apt.  II.  p.  295,  zu  welcher  meine  Euch.  Hera 
als  Sjnonym  gezogen  worden  ist,  gehört  nicht  hierher. 
Letzte  kommt  nie  unter  Steinen  vor.  Th.  Paykullianum 
ist,  mit  aller  Wahrscheinlichkeit,  blos  eine  Abart  von 
Phrurolithus  corollatus  Fig.  505,  wie  solche  nicht  unge- 
wöhnlich vorkommt.   _ 


Eucharia  Atrica. 

Tab.  CCCCXIX.  Fig.  1030  mas.   Fig.    1031   fem. 


Vorderleib  blass  bräunlichgelb,  eine  Kantenlinie 
und  ein  Rückenstreif  braun ;  Hinterleib  röthlicb ,  auf 
dem  Rücken  ein  durchlaufendes  grosses  Feld  grau- 
weiss,  schwarz  wellenrandig,  vorn  beiderseits  ein 
Fleck  rostbraun.  Beine  bräunlichgelb,  schmal  braun 
geringelt. 

Länge  des  Mannes  SVj,  des  Weibchens  3  '". 

Zygia  calophylla  Koch  in  H.  Schaff.  D.  Ins.  123,  17  mas. 
Der  Kopf  ziemlich  breit,  gewölbt,  vorn  fast  ein  we- 
nig niederer,  von  dem  Brustrücken  durch  eine  deutliche 
Falte  abgesondert,  dieser  ebenfalls  gewölbt,  doch  niederer 
als  der  Kopf,  an  den  Seiten  gerundet  und  sanft  in  die 
Kopfseiten  geschwungen,  auf  dem  Rücken  ein  Grübchen; 
die  Fläche  des  ganzen  Vorderleibes  glänzend,  die  vordere 
Augenreihe  nahe  am  Vorderrande,  die  vier  mittlem  fast 
im  Quadrate.  Der  Hinterleib  dick,  eiförmig,  oben  etwas 
platt,  oder  niederer  gewölbt,  überall  mit  sehr  kurzen 
Härchen  besetzt.  Die  Beine  und  Taster  bei  dem  Weibe 
von  gewöhnlicher  Länge  und  Form.  Bei  dem  Manne  der 
Hinterleib  viel  dünner,  ebenfalls  eiförmig,  die  Beine  merk- 


104 


lieh  länger,  die  Taster  sehr  lang,  an  diesen  das  Sehen- 
kelglied  besonders  lang,  gleichdick,  etwas  geschwungen 
gebogen,  das  Kniegelenk  an  der  Spitze  stark  verdickt, 
über  den  Rücken  gewölbt  und  etwas  gekrümmt  5  das  Schien- 
beinglied wieder  lang,  an  der  Einlenkung  dünn,  übrigens 
ziemlich  gleichdick;  das  Endglied  kurz,  klein,  und  mit 
höckerigen,  kleinen  Genitalien. 

Der  Vorderleib  bräunlichgelb,  etwas  durchsichtig,  der 
Vordertheil  des  Kopfes  bräunlich,  rückwärts  in  die  Grund- 
farbe vertrieben,  auf  dem  Rücken  ein  vorn  und  hinten 
abgekürzter  Streif  und  eine  feine  Linie  an  den  Seitenkan- 
ten dunkelbraun  oder  schwarzbraun.  Die  Fresszangen  roth- 
braun. Die  Taster  gelbbraun,  die  zwei  Endglieder  an  der 
Spitze  schwarz.  Auf  dem  Pxücken  ein  grosses,  vom  Vor- 
derrande bis  zum  Hinterrande  ziehendes  Feld  grauweiss 
oder  silbergrau,  an  den  Seiten  mit  Einkerbungen  und 
schwarz  gerandet,  vorn  ins  Weisse  übergehend,  und  am 
Vorderrande  beiderseits  ein  schöner  rostrother  Fleck,  zwi- 
schen diesen  ein  Strichehen  schwarz  oder  roth,  hinten 
paarweise,  schwache  Mondfleekchen  schwärzlieh,  vorn  weiss 
erhöht;  die  Seiten  roströthlich,  nicht  ungewöhnlich  rosen- 
roth,  an  dem  Rückenfelde  ins  Weisse,  gegen  den  Bauch 
ins  Braune  übergehend.  Der  Bauch  grünlichgelb,  mit 
einem  schwarzen  Längsbande  und  mit  einem  hellgelben 
Streif  beiderseits  an  diesem.  Die  Beine  etwas  durchsich- 
tig bräunlichgelb,  mit  schwärzlichen  oder  braunen  Ringen, 
die  Ringe  schmal  und  oft  undeutlich. 

Das  Männchen  hat  die  Färbung  wie  das  Weibchen. 
Dessen  Taster  sind  gelbbraun,  die  Genitalien  kastanien- 
braun. 

An  Varietäten  fehlt  es  nicht.  Diese  beschränken  sieh 
hauptsächlich  auf  stärkeren  Ausdruck  der  Zeichnungen. 
Eine  der  merkwürdigsten  Abarten  ist,    wenn  das  Rücken- 


105 


feld  ins  Schwarze  übergeht,  und  in  der  Mitte  ein  etwas 
lanzenförmiger ,  seitwärts  zackiger  Längsstreif  weiss  ist- 
bei  diesen  verschwinden  die  rothen  Einmischungen  fast 
ganz;  die  Ringe  an  den   Beinen  werden  viel  dunkler. 

Ende  September  und  in  Oktober  erhalten  die  Männ- 
chen zur  Fortpflanzung  vollständig  ausgebildete  Taster. 

Vaterland;  Deutschland  und  Frankreich.  In  hiesi- 
ger Gegend  selten.  Man  findet  sie  auswärts  an  den  Ge- 
bänden,  gern  in  den  Thür-  und   Fensteröffnungen. 


Galena  zonata. 

Tab.  CCCCXIX.    Fig.  1032  mas. 


Vorderleib,  Taster  und  Beine  ockergelb,  der 
Hinterleib  gelblich,  mit  drei  weinrothen  öuerstrei- 
fen,  und  vorn  mit  zwei  gelblich  weissen  dunkler  roth 
fein  gesäumten  Flecken  nebeneinander  liegend. 

Khig,  Königl.  Sammlung  in  Berlin. 

Kopf  und  Thorax  von  ziemlich  gleicher  Höhe,  beide 
glänzend,  erster  mit  vorspringendem  Augenhügel  der  Mit- 
telaugen, letzter  an  den  Seiten  oval  gerundet,  auf  dem 
Rücken  des  Thorax  eine  kerbenartige  Längsvertiefung.  Die 
männlichen  Taster  sehr  lang  und  sehr  dünn,  fast  so  lang 
als  das  zweite  Beinpaar,  das  vorletzte  Glied  an  der  Spitze 
etwas  verdickt  und  vor  der  Spitze  auf  dem  Rücken  mit 
zwei  paar  steifer,  vorwärts  gebogener  Borsten;  das  End- 
glied kurz,  kaum  den  vierten  Theil  so  dick  als  die  Geni- 
talien, kurz  und  dick,  stark  höckerig  und  eckig.  Die  Au- 
gen in  der  Stellung  wie  bei  Epeira^  die  zwei  vordem  der 
vier  mittlem  gross,    die   zwei    kintern   klein   und  einander 

mehr   genähert,  die  zwei  Seitenaugen  schief  und  nahe  Bn-r 

9** 


106 


einander  liegend.  Die  Brust  gewölbt,  glänzend  und  herz- 
förmig. Der  Hinterleib  eiförmig,  in  der  Mitte  am  Vor- 
derrande etwas  eingedrückt,  daher  ziemlich  herzförmig. 
Die  zwei  Vorderbeine  sehr  lang,  das  zweite  Paar  merk- 
lich, hierauf  das  vierte  und  dritte  stufenweise  kürzer,  alle 
weitschichtig  mit  Stachelborsten   versehen. 

Der  Vorderleib,  die  Fresszangen  und  die  Brust  ocker- 
gelb; der  Hinterleib  gelblich,  auf  dem  Rücken  drei  Quer- 
streifen und  die  Spitze  hellweinroth,  sehr  fein  dunkelwein- 
roth  eingefasst;  vorn  hinter  dem  Vorderrande  zwei  mu- 
schelförmlg  gestaltete  und  muschelförmig  gewölbte  Flecken 
hellgelbllchweiss ,  fast  wachsartig  und  sich  auszeichnend. 
Alle  Beine  ockergelb,  die  zwei  vordem  etwas  dunkler  als 
die  übrigen.  Die  Taster  ebenfalls  ockergelb,  die  Spitze 
des  zweiten  Gliedes  und  die  folgenden  Glieder  mit  bräun- 
lichem Anstriche  5  die  männlichen  Genitalien  bräunlich  und 
gelblich  gemischt. 

Das  Weibchen  ist  nicht  bekannt. 

Vaterland:  Ungewiss,  wahrscheinlich  Egjpten. 

Anmerkung:  Die  hier  beigegebene  Abbildung  ist 
von  einem  Exemplar  entnommen,  das  sich  in  dem  Berliner 
Museum  befindet.  Ich  habe  übersehen  den  Längestrich 
beizufügen.  Sie  ist  klein,  ohngefähr  so  gross,  wie  The* 
ridium  reäimitum. 


Ero    atomaria. 

Tab.  CCCCXX.    Fig.  1033  foem. 


Diese   In    der   Gestalt   mit  Ero  tuherculata  vollstän-^ 
dig  fibereinstimmende   Spinne   fand   ich  ziemlich  häufig  an 


Jr^A  ccccsx 


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iay6?33.  (s/?'6r  a^/mo/'i(^-  ^yt^./r3-:^<C' 


r^/ücuaM.^.  ??iaJ.-C':Mfffy 


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107 


einem  Gartenzaune  bei  Bamberg  im  Monate  August;  ob- 
schon  sie  in  der  Färbung  sehr  abweicht,  so  ist  sie  doch 
kaum  etwas  anders  als  eine  Abart  von  dieser.  Die  schwar- 
zen Zeichnungen  des  Vorderleibes  sind  breiter  und  deut- 
licher. Der  Hinterleib  ist  grau,  dunkler  und  heller  me- 
lirt;  auf  dem  Rücken  vor  den  vorderen  Schulterhöckern  lie- 
gen schwarze  Querzeichnungen  mit  anliegenden  weissen 
Fleckchen  erhöhet;  die  vier  Rückenhöcker  sind  vorn  braun, 
hinten  gelblich  weiss;  in  den  Seiten  befinden  sich  schwarze 
Fleckchen,  zum  Theil  kleine  Mondchen,  ebenfalls  mit  an- 
liegenden weissen  Fleckchen  mehr  herausgehoben;  ein  rost- 
gelblicher Fleck  über  den  Spinnwarzen  ist  klein,  und  der 
Rücken  über  diesem  verloren  ins  Graue  übergehend,  bei- 
derseits braun  schattig  verdunkelt;  der  braune  Bauch  ist 
gelblich  mellrt,  die  Schildflecken  rein  gelb.  Auf  der  Brust 
befinden  sich  beiderseits  drei  braunschwarze  Schiefstriche, 
der  erste  und  zweite  nach  aussen,  der  zweite  und  dritte 
nach  innen  durch  einen  Bogen  verbunden,  der  erste  der 
Quer  nach  durchziehend,  zwischen  dieser  Zeichnung  hin- 
ten eine  rautenförmige  Figur  von  derselben  Farbe.  Die 
Beine  haben  die  Zeichnung  wie  die  von  E.  tuberculata. 

Vorläufig  wird  sie  als  zweifelhafte  Art  die  ihr  gege- 
bene Benennung  führen  können. 

Fig.  6  stellt  den  Hinterleib  von  hinten  vor. 


Ero    tuberculata. 

Tab.  CCCCXX.   Fig.    1034  a.  mas.  —  b.  foem. 


Schmuzigvveiss,    mit    drei   schwarzen   Längsstri- 
chen des  Thorax,  röthlich  gemischtem  Hinterleib,  des- 


108 


seil  Rücken  hinter  den  konischen  Höckern  abschüssig 
ist;  Beine  schwarz  geringelt. 

Koch  in  Herrich  -  Schaff  .  Crust.  Myr.  u.  A.  H.  5  t.  3  u.  4. 
Aranea  tuberculata   Degetr.     Uebers.  VII.  p.  93.  n.  6.  tab, 
13.  f.  1-9. 

Der  Vordcrlelb  n  den  Seiten  kreisrund;  der  Kopf 
kurz.  Der  Hinterleib  hoch,  mit  zwei  kegelförmigen  Rük- 
kenhöckern  und  hinter  diesen  an  der  hintern  Abdachung 
noch  ein  Seitenhöckerchen.     Die  Beine  lang. 

Der  Vorderleib  gelblich  weiss;  an  den  Seiten  des 
Kopfes  ein  dreieckiger  Fleck,  an  der  weisslichen  Kante 
des  Brustrückens  ein  einwärts  eckiger  Streif  und  ein  Rük- 
kenstreif  schwarz.  Der  Hinterleib  röthlich,  mit  Braun  ge- 
mischt; vorn  mit  einem  weissen,  in  die  rothe  Farbe  ver- 
triebenen Fleck,  einem  braunen  Längsstreif,  und  vor  den 
Rückenhöckern  mit  weissen  Ringfiguren.  Die  hintere  Ab- 
dachung und  die  Rückenhöcker  an  der  Hinterseite  weiss, 
in  der  Mitte  mit  bräunlichem  und  gelblichem  Anfluge  und 
braunen  Querfleckchen.  Der  Bauch  rÖthlich.  Die  Beine 
weiss  mit  rostbräunlichen  Knieen  und  schwarz  geringelten 
Schenkeln  und  Schienbeinen,  die  Schenkel  der  Vorder- 
beine aber  schwarz,  mit  einem  weissen  Ringe  bei  der  Ein- 
lenkung;    die  Fersen  schwarz  punktirt. 

Das  Männchen  sieht  dem  Weibe  gleich,  ist  zuweilen 
etwas  dunkeler  gefärbt  und  stets  kleiner.  Die  Taster  weiss 
mit  hellbräunlicher  Decke  des  Endgliedes  und  kastanien- 
braunem Knoten. 

Die  Zeichnungen  des  Vorderleibes  variiren,  indem  sie 
nicht  immer  deutlich  ausgedruckt  sind. 

In  Gartenhäusern  oder  Landhäusern.  Bei  Regens^ 
bürg  nicht  selten.. 


109 


L  i  n  y  p  h  i  a    r  e  s  u  p  i  n  a, 

Tal).  CCCCXXI.    FiV    1035  raas.    Fio-.   1036  fem. 


Der  Vordeileib  braun,  der  Hinterleib  weisslich 
mit  einem  durchlaufenden  grossen,  röthlichbraunen, 
schwarz  gerandeten,  an  den  Seiten  vierfach  gekerb- 
ten Rückenfelde;  Tasterund  Beine  gelb,  schwarz 
«erinoelt. 

Länge  des  3Iannes  3V3,   des  Weibes  3V^'". 

Wider  Mus.  Sench.  I.  3.  p.  252.  T.  17.  F.  4. 

fTalck  S.  ä  BufF.  Ins.  apt.  IL  p.  242.  n.  3. 

Lister  aran.  p.  64.  t.  19. 

Aranea  resupina  doinestica.   De  Geer    üebers.  VII.  p.   102. 

n.  13. 
Schaff,  icon.  ins.   11.  t.  199.  f.  3. 
Araneus  montan  us  Clerch  Ar.  suec.  p.  54.  PI.  3.  T.  1. 

Der  Vorderleib  etwas  schmal,  glänzend,  an  den  Sei- 
ten des  ßrustrückens  schwach  gerundet,  der  Kopf  ziem- 
lich gewölbt,  der  Brustrücken  weniger  gewölbt,  mit  fei- 
nen Seitenfalten  und  einer  grossen  Rückengrube.  Der 
Hinterleib  bei  dem  Manne  eiförmig,  bei  dem  Weibe  auf- 
getriebener, daher  dicker  und  kürzer  eiförmig.  Die  Beine 
und  Taster  bei  beiden  Geschlechtern  ziemlich  gleichlang 
und  ganz  ohne  besonderes  Merkmal :  Kopf  und  Brustrücken 
dunkel  kaffebraun,  erster  auf  dem  IViicken  und  an  dem 
Seitenrande,  letzter  in  den  Rückenfalten  schwarzbraun  5 
Fresszangen  und  die  Brust  braunschwarz ;  die  Taster 
bräunlichgelb,  das  Endglied  rölhlich,  das  dritte  und  vierte 
Glied  an  der  Spitze  schmal,  das  Endglied  aber  biz  zur 
Hälfte  schwarz.  Der  Hinlerleib  weisslich,  zuweilen  schwach 
Xll.  5,  9 


110 


auPs  Gelbliche  ziehend,  netzartig  rölhllch  braun  geädert; 
auf  dem  Rücken  ein  durchlaufendes,  fast  die  ganze  Rük- 
kenbreite  einnehmendes,  an  den  Selten  drei  oder  vierfach 
gekerbtes,  vorn  spitz  anfangendes  Feld  rötiilichhraun ,  am 
Rande  verloren  in's  Schwarze  übergehend  und  im  Innern 
vorn  mit  einem  schwarzen  Längsstrichchen  und  hinter 
diesem  solchfarbigen  Rogenfleckchen,  doch  alle  selten  deut- 
lich; in  den  Seiten  ein  um  den  Vorderrand  sich  biegen- 
der und  mit  der  Spitze  des  Rückenfeldes  znsanimengeflos- 
sener,  etwas  geschwungener,  hinten  schief  abgestutzter, 
bis  kaum  in  die  Hälfte  der  Länge  der  Seiten  ziehender 
Längsfleck  schwarz:  hinter  diesem  die  weissliche  Seiten- 
färbe  etwas  braunschattig  und  zuweilen  mit  dunkelbraunen 
oder  schwärzlichen  Querflecken.  Der  Bauch  schwarzbraun 
oder  auch  schwarz  mit  zwei  unrein  gelblichen,  vor  den 
Spinnwarzen  sich  einwärts  gegeneinander  krümmenden, 
schmalen,  aber  auch  nicht  immer  deutlich  ausgedrückten 
Linien.  Die  Hüften  bräunlich  gelb,  die  Beine  von  der- 
selben Farbe,  nur  heller,  alle  Glieder  der  letztern  schwärz- 
lich  geringelt. 

Männchen  und  Weibchen  sehen  einander  in  der  Fär- 
bung gleich;  die  Taster  des  letztern  sind  bräunlichgelb, 
das   Endglied   graubraun,   die   Genitalien  schwarzbraun. 

Bei  der  noch  nicht  vollständig  ausgebildeten  Spinne 
sind  die  Zeichnungen  des  Rückenfeldes  viel  deutlicher  und 
schärfer  ausgedrückt;  bei  dieser  ist  solches  lichter  bräun- 
lich, schärfer  gezackt  und  mehr  abgeschnitten  schwarz  ein- 
gefasst ;  im  Innern  befinden  sich  auf  der  Vorderhälfte  vier 
ziemlich  im  Quadrat  stehende  schwarze  Fleckchen,  durch 
welche  eine  feine  schwarze  Rückenlinie  zieht  und  mit 
welcher  die  Fleckchen  mit  feinen  schiefen  Slreifchen  zu- 
sammenhängen;   hinter   diesen    liegen    paarweise  Laubfleck- 


.^%/.  ccccm. 


r.  y^ß.  /^/3^. 


^^/y./f , 


^/^//y^y//l^^^.^^y^.  /(9^^^.^y/^?^t^. 


tu 


eben  und  vor  der  Spitze  wird  das  Feld  mit  einem  weis- 
sen Querstrich  durchschnitten  *  an  den  Beinen  und  Tastern 
werden  entweder  keine  oder  nur  undeutliche  schwärzliche 
Ringe   bemerkt. 

Im  Monat  Mai  findtit  man  die  Männchen  mit  vollstän- 
digen Tastern,  und  gewöhnlich  in  der  Nähe  d^r  Gewebe 
der  Weibchen. 

Vaterland:  In  Europa  fast  allenthalben;  §€rne  in 
Gärten  zunächst  der  bewohnten  Häuser,  auch  sehr  oft  an 
den  äussern  Theilen,  an  Fenstern,  Thüren  und  dergleichen, 
selten  aber  im  Innern  der  Gebäude.  Sie  ist  keine  Sel- 
tenheit. * 


L  i  n  y  p  h  i  a    m  u  1 1  i  g  u  1 1  a  t  a. 

Tab.  CCCCXXl.    Fig.  1037  fem. 


Vorderleib  braun,  auf  dem  Hinterleib  das  Rük- 
kenfeld  gelbbraun,  an  den  Seiten  gezackt,  zuerst 
schwarz,  dann  weiss  eingefasst,  in  der  Mitte  schwarze 
Wiukelflecken  hintereinander  liegend^  der  Bauch 
schwarz  mit  weissen  Punkten.     Beine   bräunlichgelb. 

Läü^e  2  bis  2y^'". 

Wider  Mus.   Senck,  I.  3.  p.  255.  t.  17.  f.  6. 
/ralc/<  S.  ä  Buff.  Ins.  apt.  II.  p.  252.  n.  8- 
Linyph.   luctuosa  Hoch  Uebers.  d.  Asyst.  I.  p.  10. 

Mit  L.  resupina  s€hr  verwandt,  ganz  von  derselben 
Gestalt,  nur  die  Beine  etwas  kürzer;  auch  die  Stellung 
der  i\ugen  ist  dieselbe. 

Der  ganze  Vorderleib  etwas  dunkel  gelbbraun,  am 
Kopfe  und  an  den  Seilen  vertrieben   dunkler.      Die  Fress- 

9* 


112 


Zangen  dunkelkastanienbraun.  Die  Taster  Lräunlsch  gelb, 
die  Endglieder  dunkler,  mit  verloren  bräunlicher  Spitze. 
Die  Brust  braunscbwarz.  Auf  dem  Rücken  des  Hinterlei- 
bes ein  gelbbraunes,  seitwärts  zackiges,  vor  der  Spitze  ge- 
rade abgeschnittenes,  die  Rückenfläche  einnehmendes  Feld, 
mit  ziemlich  breiter,  ebenfalls  zackiger,  schwarzer  Einfas- 
sung ;  in  der  Mitte  vorn  ein  Längsstrich  dunkelbraun,  zu- 
erst mit  einem  solchfarbigen  Querfleckchen  durchschnitten, 
dann  sich  spitzwinkelig  gabelnd,  mit  verdickten  Spitzen  der 
Gabelschenkel,  vor  diesen  ein  ovaler  Fleck  beiderseits  des 
Längsstrichs;  hinter  der  Gabel  drei  Winkelflecken  von 
derselben  Gabelform,  ebenfalls  am  Ende  verdickt  und  von 
derselben  dunkelbraunen  Farbe  ;  über  den  Selten  ein  Zak- 
kenstreif  als  äussere  Einfassung  des  Rückenfeldes  weiss, 
meistens  von  den  Zackenecken  schief  durchschnitten,  und 
fein  netzförmig  braun  geädert.  Der  Rauch  und  die  Selten 
bis  zu  dem  weissen  Zackenstreif  schwarz,  mit  zehn  weis- 
sen Punktfleckchon,  davon  eins  vor  der  Mitte  in  den  Sei- 
ten, zwei  unten  vor  der  Spitze,  drei  seitwärts  von  diesen 
ziemlich  im  Triangel  stehend,  zuweilen  aber  sind  diese 
Fleckchen  thellweise  erloschen  oder  verdunkelt.  Die 
Spinnwarzen  br.unschwarz.  Die  Beine  sammt  den  Hüften 
bräunlich  gelb ,  die  Endglieder  etwas  dunkler  als  die 
Schenkel,  an  letztern  unten  ein  Schattenfleck  blass  bräunlich. 

Das   Männchen   ist  noch   unentdeckt. 

Man    findet    sie    vereinzelt    auf  Grasplätzen    an   (iöhern 
Kräutern,  ist  aber  überall   nur  sparsam  vorhanden. 

Vaterland.      Deutschland,    Frankreich. 


1    Ie3 


L  i  11  y  p  li  i  a    m  o  n  t  a  n  a. 

Tab.  CCCCXXII.  FW.  1038.  mas.  Fio-.  1031).  focm. 


Vorderleib  rostoell),  eine  Rückeni>abel  und  ein 
Streif  an  den  Seiten  schwarz;  Hinterleib  weiss,  in 
den  Seiten  gelb  angeflogen  ,  auf  dem  Rücken  ein 
hinten  durchbrochener  Fleckenstreif  braun,  meistens 
schw^arz  gerandet,  die  Flecken  hinten  stumpf,  Seiten- 
flecken und  Bauch  ebenfalls  braun  oder  schwarz, 
Beine  gelblich. 

Länge  des  Mannes  2^2  bis  3,  des  Weibes  3  bis 

0/2* 

Aranea   raontana  Linn,   Fn.   Siiec.  2007-  —     Syst.  nat.  I.  IL 

p.  1032.  n.  17. 
Araneus  triangularis  Clerch  ar.  suec.  p.  71.  n.  12.  pl.  3.  t.  2. 
Aranea    resiipina   sylvestris    Tiegee'r  Uebers.    p.  99.  n.  12. 

t.  14.  f.  13,  14,  15. 
Aranea  triangularis  Oliv.  E.  M.  4.  n.  33. 

„   „       Latr.  Gn.  C.  et  Ins.  I.  p.  100.  n.   1. 

„   ..       Sund.  V.  A.  H.   1829.  p.  215. 

„  „       Jf'alck  S.  ä  Bnff.  II.  p.  233.  n.  1. 

„   ,       Koch  in  H.   Schaeff.  Deutschi.  Ins.  127,  17,   18- 

Der  Kopf  etwas  hölier  als  der  Thorax,  letzter  an  den 
Seiten  oval  genuidet,  ziemlich  gewölbt,  mit  einem  tiefen 
Längsgrübchen  auf  dem  Rücken ,  beide  glänzend ;  die 
Scheidungsfalte  zwischen  Kopf  und  Thorax  deutlich,  die 
Seitenfalten  auf  letzterm  sehr  undeutlich.  Die  Augen  in 
regelmässiger  Stellung,  die  zwei  Mittelaugen  der  vordem 
Reihe  sehr  genähert ,  fast  dicht  beisammenliegend.  Die 
Fresszangen  länger  als  gewöhnlich,  stark  geschwungen 
gebogen,  mit  langen  Fangkrallen.  Die  Taster  und  Beine 
haben   nichts    Besonderes,    letztere   sind   etwas   lang.     Die 


114 


Brust  herzförmig,  tlach  gewölbt,  glänzend,  hinten  spitz 
ausgehend.  Der  Hinterleib  hoch ,  an  den  Seiten  fast  et- 
was flach  gedrückt,  über  den  Rücken  der  Länge  nach  ge- 
wölbt,  mit  kurzen   nur  wenig  vorstehenden   Spinnwarzen. 

Der  Vorderleib  rostgelb,  an  den  Seiten  mit  den  Kan- 
ten gleichlaufend  ein  schwärzlicher  Schattenstreif,  die  Kan- 
ten selbst  aber  wieder  rostgelb,  auf  dem  Thorax  ein 
Längsstrich,  die  Rückengrube  ausfüllend  und  hier  etn  we- 
nig erweitert  schwarz  oder  schwarzbraun,  auf  dem  Kopfe 
in  eine  feinarmige  Gabel  verlängert,  die  zwei  hintern  Mit- 
telaugen nicht  ganz  erreichend  ;  jedes  der  Aeugelchen  mit 
einem  schwarzen  Ringchen  umgeben.  Die  Fresszangen 
reiner  und  höher  rostgelb,  mit  rostrolhen  Fangkrallen. 
Die  Taster  blass  ockergelb ,  die  vordem  Glieder  etwas 
heiter  als  die  folgenden.  Die  Brust  und  die  Lefze  dun- 
kelbraun oder  braunschwarz^  die  Kinnladen  gelblich.  Der 
Hinterleib  weiss,  an  den  Seiten  ins  Hellgelbe  übergehend, 
auf  dem  Rücken  ein  rostbraunes,  zuweilen  violetbraunes, 
breites  Fleckenband,  die  Flecken  am  Rande  dunkler,  mei- 
stens schwarz ,  der  vierte  Fleck  von  dem  Endfleck  durch 
eine  schmale  gelbe  Linie  getrennt,  die  vier  vordem  vorn 
rundlich  schmäler  und  zusammenhängend ,  hinten  stumpf 
und  etwas  ausgebogen  ;  in  den  Seiten  ein  aufwärts  eckiger 
Längsfleck  und  hinter  diesem  Schiefflecken  dunkelbraun, 
sich  hinten  mit  dem  sammetglänzenden  dunkelbraunen  oder 
schwarzen  Bauche  vereinigend;  die  Spinn warzen  schwarz. 
Die  Hüften  der  Beine  ockergelb,  die  Schenkel  blass  grün- 
lich, alle  folgende  Glieder  blass  ockergelb ;  die  feinen  Sta- 
chelborsten schwarz. 

So  ist  das  Aussehen  der  weiblichen  Spinne  kurz  nach 
der  letzten  Häutung,  später,  im  Monate  Oktober,  wird  die 
Grundfarbe    reiner    weiss    und    die    braunen    Zeichnungen 


115 


des    Vorder-    und    Hlnlerleibes    gehen    dann  \n*s   Schwarze 
über"   die   Beine   nähern  sich   dem  Rosigelben. 

Bei  der  jungen  Spinne  vor  der  letzten  Häutung  sind 
die  fxückenflecken  im  Innern  nicht  ungewöhnlich  violetU 
röllillch ,  die  Grundfarbe  des  Vorderleibes  heller,  die 
Schenkel  der  Leine  blhulichgrün,  auch  die  folgenden  Glie- 
der meistens  mit  grünlichem  Anstriche,  an  den  Schienbei- 
nen  werden  gewöhnlich   dunklere   Pvinge   bemerkt. 

Junge  Männchen  sehen  den  jungen  Weibchen  gleich, 
die  Endglieder  der  Taster,  besonders  däs  dicke  eiförmige 
Endglied  zeigen  sich  vor  der  letzten  Häutnng  tiefer  blau- 
grün. 

Der  Vorderleib  der   allen   Männchen  weicht    von  dem 
der  Weibchen    nicht    ab,    die   Kresszangen    aber    sind    viel 
länger    und    haben    aji    der  Innern   Seite   deutlichere   Zähn- 
chen      Das    zweite    Taslerglied    Ist    lang,    weit    über    den 
Kopf    vorstehend ,    an    der  Spitze    etwas  abwärts  gebogen, 
die  zwei  folgenden   Glieder    siud    sehr  kurz,    kaum    länger 
als   dick,   das   Endglied  aufgetrieben  und  klein,   die   Genita- 
lien  kaum  zum   dritten  Thelle   deckend;  die  Genitalien  sind 
sehr  knotig  und   gross.      Der  Hinterleib    Ist  kurz   nach   der 
letzten   Häutung  dünn,   lang,   in   den   Selten   etwas   oval   er- 
weitert,   später  zieht  sich   solcher   vorn   und   hinten  In  den 
Seiten   zusammen   und   zeii;t  alsdann   in   der  Mitte  ein  merk- 
liebes    Selteneck.      Die    Beine     sind     merklich    läni>er    und 
dünner  als   die  des   Weibchens.      Die    Färbung    ist    anfäng- 
lich   nach    der    letzten    Häutung    ziemlich    der    des    W^elb- 
chens   gleich,   doch   haben    die   Schenkel  selten  einen   grün- 
lichen   Anstrich    und    sind    gewöhnlich    dunkler    ockergelb 
als    die    folgenden   Glieder ;    die   Spitzen    der   Schienbeine, 
Fersen     und     Tarsen     ziehen     mehr     oder    weniger     auf's 
Braune.     Späterhin  verändert  sich    die  Farbe  des  Rücken- 


116 


Ijaedes ,  so  zwar,  dass  der  ganze  Rücken  rostbraun  er- 
scheint, alsdann  aber  ist  der  Hinterleib  schon  merklich 
eingeschrumpft.  Die  Taster  sind  blassockergelb,  die  Geni- 
talien rostbraun. 

Vaterland.  Sehr  wahrscheinlich  in  ganz  Europa, 
in  Schweden,  Deutschland  und  Frankreich  gemein;  auch 
sähe  ich  Exemplare  aus  Ungarn ,  ans  dem  Banat ,  welche 
etwas  grösser  waren,  aber  sich  ausserdem  in  Nichts  von 
den   hiesigen  unterscheiden, 

Sie  gelangen  etwas  spät  im  Sommer  zur  völligen  Aus- 
bildung, gewöhnlich  zeigen  sich  erst  im  Monate  Septem- 
ber die  Männchen  mit  vollständigen  Genitalien  und  wer- 
den noch  spät  im  Oktober  bei  schönem  Wetter  in  der 
Nähe   der  Weibchen  gesehen. 

Sie  heften  ihr  grosses  Gespinnste  an  die  Aeste  und 
Zweige  von  Gebüscb,  am  häufigsten  in  jungen  "Waldschlä- 
gen, so  dass  mehrere  von  verschiedenen  Weibchen  über- 
einander angebracht  sind,  und  nicht  ungewöhnlich  ganze 
Waldstrecken  in  grosser  Anzahl  damit  versehen ,  was  sich 
des  Morgens  vor  Abtrocknung  des  Thaues  recht  schön 
ausnimmt. 


Linyphia  Furcula. 

Tab.   CCCCXXll.      Fig,    1040.  fem. 


Vorderleib  gelbbräunlich,  ein  Gabelstreif  und  die 
Seitenkanten  schwarz.  Hinterleib  helibräunlfch,  dun- 
keler  schattig',   mit  vielen  kleinen   gegeneinander  lie- 


%^/.  CCCCIM. 


^^^/^^^^^/^^^/p>^^/!^^^^z.<;>/^^i^  //^^9y.  .^//.y^e^//?^. 


c^^.  //^-^^  <^^.   <L^.^-g^/^^  : 


117 


genden,    schwarzen    Öiierfleckclien.     Beine    gelblich, 
braun  oder  schwarz  geringelt. 
Länge  2  his  272"'. 
Koch.     Uebersicbt  d.  Arachnsyst.  I.  p.   10. 

Der  Vorderlelb  glänzend.  Der  Kopf  etwas  höher  als 
der  Thorax,  ziemlich  gewölbt,  in  der  Mitte  der  Länge  des 
Rückens  beiderseits  ein  kleines  Grübchen;  die  Augen  auf 
einem  Querhügel,  ziemlich  stark  vorgetrieben  und  in  re- 
gelmässiger Stellung;  der  Thorax  dem  Umrisse  nach  oval, 
gewölbt,  mit  einer  grossen,  liefen,  länglichen  Rücken- 
grube. Die  Fresszangen  glänzend,  dick,  ziemlich  lang,  an 
der  Spitze  auswärts  geschweift ,  mit  feiner  ziemlich  langer 
Fangkralle.  Die  Taster  dünn  und  lang,  das  lange  End. 
glied  pfriemenförmig.  Die  herzförmige,  grosse  Brust  weit- 
schichtig mit  Körnchen  bcotreut  und  fast  glanzlos.  Der 
Hinterleib  hoch  gewölbt,  vorn  oben  etwas  verengt,  hinten 
eiförmig  sich  zuspitzend,  mit  kurzen  Härchen  besetzt,  und 
stark  seidenartig  schimmernd.  Die  weiblichen  Genitalien 
etwas  dick  knotenförmig,  rückwärts  gedrückt,  an  der  Spitze 
breitgedrückt  und   ausgebogen,    liie  Beine   dünn  und   lang. 

Der  ganze  Vorderleib  gelbbräunlich  oder  hell  horn- 
bräunlich ,  auf  dem  Rücken  ein  etwas  breiter,  auf  dem 
Kopfe  gegabelter,  auf  dem  ßrustrücken  vorn  in  einen  run- 
den Fleck  erweiterter  Längsstreif,  und  die  PLinfassung  an 
den  Seitenkanten,  so  wie  die  Augen  schwarz.  Die  Fress- 
zangen bräunlich,  an  der  Spitze  ins  Hellrothliche  überge- 
hend. Die  Taster  roslröthlich,  an  der  ^yurzel  etwas  hel- 
ler. Die  Brust  braun.  Der  Hinterleib  bräunlichgelb  oder 
hellbräunlich ,  an  den  Seiten  eine  dichte  staubig  braune 
Einfassung,  auf  dem  Rücken  viele,  gegeneinander  liegende, 
ungleiche,  etwas  gebogene,  schmale  Querfleckchen,  schwarz, 
welche    hinten    deutlicher   als    vorn   sind;    auf  dem  Bauche 


118 


ein  La'ngsfleck  schwarz  und  seitwärts  ein  Längsstreif  braun 
oder  schwärzlich.  Alle  Beine  hell  gelbbräunlich,  ein  Ring 
an  den  Schenkeln  ,  ein  solcher  an  den  Schienbeinen ,  und 
die  Spitzen  der  Glieder  braun  oder  schwarz,  zuweilen  an 
den    Schenkeln    noch    ein    zweiter    Rini>    vor    dem    andern 

o 

bräunlich. 

Zuweilen  sind  die  Riickenfleckchen  des  Hinterleibes 
paarweise  zusammengefl;  ssen ,  und  alsdann  erscheinen  sie 
in   grösserer  Ausdehnung  und   in   geringerer  Anzahl, 

Eine  seltene  Spinne,  von  welcher  ich  nur  das  Weib- 
chen kenne.  Ich  fand  solches  in  der  Nähe  von  Häusern, 
kommt  aber  auch  in  trockenen  Kellern  vor*  überhaupt 
scheint  ihr  Aufenthalt  vorzugsweise  In  düstern  Gewölben 
und  ähnlichen  Lokalitäten  zu  bestehen.  Im  Monat  Mai 
sind  sie  vollständig  erwachsen,  später  habe  ich  sie  nicht 
mehr  wahrnehmen  können. 

Vaterland.  Bisher  sah  Ich  sie  nur  In  hiesiger  Ge- 
gend, und  mehr  innerhalb  der  Stadt  Regensburg  als  aus- 
serhalb derselben. 


Linyphia   margiiiata, 

Tab.  CCCCXXllL  Fig.  1041  mas.  Fig.  1042.  fem. 


Vorderleib  braun  mit  breiter  geiblichvvelsser  Ein- 
fassung-, Hinterleib  oben  weiss,  unten  gelb,  mit  ei- 
nem röthliclibraunen  Fleckenstreif  auf  dem  Rücken, 
schwarzen  Läng:sflecken  vorn  in  den  Seiten  und  Quer- 
strichen  hinter  diesen  schief  ziehend.  Beine  hellgrün. 

Länge  des  Männchens  2VV"j  des  Weibchens  ^Va 
bis  3'". 


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Hoch  in  //.  Schaejf.  Deutschi.  Ins.  187-  21,  22. 

Wider  in  Mus.  Senck  I.  3.  p.  253-  t.  17-  f.  5. 

Linyphia    triangularis    JFalch  S.  ä  Buff.  II.  p.  240-  n.  2- 

Die  Angen  in  geregelter  Stellung,  etwas  aufgeworfen. 
Der  Kopf  breit,  fast  so  breit  als  lang,  etwas  gewölbt, 
glänzend,  mit  zwei  tiefen  I\iickengriibchen  in  der  Hälfte 
der  Länge  nebeneinander;  der  Thorax  glänzend,  ziemlich 
breit,  dem  Umrisse  nach  fast  zirkelrund,  mit  dicken  auf- 
geworfenen Seitenrändern  und  einer  Furche  einwärts  an 
diesen;  der  Rücken  etwas  flach  gewölbt  mit  einer  grossen, 
tiefen  Grube.  Die  Fresszangen  und  Taster  von  gewöhn- 
licher Gestalt.  Die  Brust  gross,  gewölbt,  etwas  herzför- 
mig, maltglänzend.  Der  Hinterleib  länglich,  ziemlich  hoch, 
hinten  etwas  stumpf  gerundet,  gegen  die  Spinnwarzen  nach 
unten  etwas  zugespitzt,  schwach  seidenartig  schimmernd, 
auf  dem  Bauche  und  an  der  Spitze  fein  behaart.  Die 
Beine  dünn  und   sehr  lang. 

Kopf  und  Brusl rücken  braun,  ersterer  dunkler,  letz- 
terer mit  einer  breiten  gelblichwelssen  Einfassung  an  den 
Seitenkanten.  Die  Fresszangen  gelblichbraun ,  auf  dem 
Rücken  dunkler.  Die  Brust  schwarz,  der  Hinterleib  oben 
weiss,  in  den  Seilen  ins  Hochgelbe  übergehend,  auf  dem 
Rücken  ein  über  der  hintern  Abdachung  durchbrochener, 
aus  zusammenhängenden  Flecken  bestehender  Längsstreif 
röthlichbraun,  vorn  schmäler,  seitwärts  ins  dunkler  Braune 
übergehend,  hinten  schwarz,  in  dem  hintern,  abgeschnitte- 
nen ,  der  Form  nach  dreieckigen  Fleck  zwei  kleine  schief 
liegende  Fleckchen  gelb ;  in  den  Seiten  vorn  übereinan- 
der zwei  streifartige  Längsflecken  schwarz,  zuweilen  rost- 
braun und  hinter  diesen  drei  etwas  schief  liegende  Quer- 
streifen dunkel  rostbraun  ,  hinten  mit  einem  schwarzen 
Fleck    zusammenhängend;     der    Bauch     sammetschwarz    mit 


120 


einem  dunkler  gelben  Bogenstreif  zur  Seite.  Die  Leine 
unrein  bläulicligrün ,  die  Hüften  gelb,  die  Wurzel  der 
Schenkel  und  die  Spitzen  der  Kniee  ins  Gelbliche  über- 
gehend,   Fersen  und   Tarsen   ockergelblich. 

Das  Männchen  ist  viel  schlanker  gebaut;  der  Vorder- 
leib unterscheidet  sich  in  der  Form  von  dem  des  Weib- 
chens nicht,  die  Beine  sind  dünner  und  länger.  Der  Vor- 
derleib ist  rostbraun,  die  Seiteneinfassung  wie  beim  Vv  eib- 
chen, aber  dunkler,  nicht  ungewöhnlich  ockergelb.  Dem 
Rückenbande  des  Hinterleibes  fehlt  die  deutliche  Unter- 
scheidung der  Flecken,  indem  die  drei  vordem  zusammen- 
gefiossen  und  nur  durch  schwache  Einkerbungen  an  den 
Seiten  angedeutet  sind,  wodurch  ein  breiter,  schwarzer, 
im  Innern  ockergelb  bestäubter  Streif  entsteht  5  der  hinter 
diesem  Streif  liegende  Fleck  ist  wie  solcher  beim  Weib- 
chen, der  Endfleck  aber  mit  den  schv\'arzen  Seiten  zusam- 
mengeflossen, in  den  schwarzen  Seiten  zeigt  sich  gewöhn- 
lich ein  hellgelbes  Längsstrichchen.  Die  Taster  sind  gelb- 
lich braun,  nur  ist  das  zweite  längere  Glied  an  der  Spitze 
gelb:  das  Endglied  und  die  Genitalien  sind  schwarz,  die 
Beine  durchaus  ockergelb. 

Es  kommen  verschiedene  Abarten  vor;  eine  der  merk- 
würdigem ist,  wenn  die  Flecken  des  Rückenbandes  deut- 
lich gesondert  sind,  und  der  zweite  in  zwei  vorwärts  lie- 
genden Laubflecken  besteht,  welche  hinten  mit  einer  Bo- 
genlinie  mit  einander  verbunden  sind,  oder  wenn  alle 
Flecken  des  Rückenbandes  schwarz  erscheinen  und  die  zwei 
Laubflecken  des  zweiten  Bandflecks  in  einen  hinten  abgerun- 
deten, vorn  ausgebuchteten  Fleck  zusammengeflossen  sind. 

Mit  ganz  zusammengeflossenem  Längsbande  ohne  F'lek- 
kenunterscheidung  ist  mir  noch  keine  weibliche  Abart 
vorgekommen. 


121 


Im  Juni  haben  die  Männchen  vollsländlg  ausgebildete 
Genitalien  und  werden  alsdann  gewöhnlich  bei  dem  Weib- 
chen  in   demselben  Gewebe   angetroffen. 

Sic  bewohnen  ganz  niederes  Gesträuch  in  grössern 
Wäldern;  ich  fand  sie  gewöhnlich  auf  Heide-  oder  Hel- 
delbeerpflanzen  freier  Waldschläge  ;  ihr  Gewebe  ist  an 
den  obern  Zweigen  dieser  Pflanzen  angebracht  und  ziem- 
lich  wie   das   der  Linypli.  montana  beschaffen. 

Vaterland;      Deutschland,    Frankreich. 


L  i  11  y  p  li  i  a   pratensis. 

Tab.  CCCCXXili.     Fio-.  1043.  foem. 


Vordcrieib  dunkelrothbraun,  Hinterleib  schwarz, 
auf  letzterm  vier  Längsstreifen  weiss  und  zackig, 
der  Zwischenraum  der  zwei  obern  eine  Längsreihe 
schwarzer  Dreiecke  vorstellend;    Beine   gelbbraun. 

Länge  iVr- 

Wider  Mus.  Sench.  I.  3.  p.  258.  Tab.   17.  Fig.  8. 
fFalck  S.  ä  Buff.  Ins.  ap.  11.  p.  250.  n.  Q. 

Eine  in  der  Gegend  von  INürnberg  und  auch  liier 
sparsam  vorkommende  Art  hat  Herr  Doctor  Hahn  mit  der 
Namenbezeichnung  Then'dnim  signaiiim  unter  Fig.  125, 
Band  W.  abgebildet,  welche  allen  Charakteren  nach  eine 
Linyplim  ist.  Mit  dieser  steht  die  gegenwärtige  Art  rück- 
sichtlich der  Gestalt  in  ziemlich  naher  Uebereinstimmung. 
Die  zwei  vordem  Mittelaugen  sind  einander  genähert  und 
kaum  in  Augenbreite  von  einander  entfernt,  sowohl  diese, 
als  auch  die  übrigen  Augen  weichen  von  der  eigenthiim- 
lichen    Stellung    dieser    Galtung    nicht    im    geringsten    ab. 


122 


Der  Vorderleib  ist  im  Verhältniss  zum  Hinterleibe  nicht 
gross,  glatt,  vorn  ziemlich  hoch,  mit  etwas  oval  geriindeteni 
Umrlss  des  Thorax.  Der  Hinterleib  ist  etwas  kurz  eiför- 
mig, hoch  und  stark  gewölbt,  durchaus  glänzend.  Die 
Fresszangen  sind  gross,  stark,  ziemlich  dick,  gewölbt  und 
glänzend,  Taster  und  Beine  haben  nichts  Besonderes,  die 
Stachelborsten  sind  fein,  doch  deutlich,  und  in  regelmäs- 
siger Stellung. 

Vorderleib,  Fresszangen  und  Brust  sind  ziemlich  gleich- 
farbig dunkelrothbraun  ,  fast  schwarz;  Taster  und  Beine 
gelbbräunlich,  an  den  Schenkeln  etwas  heller  als  an  den 
folgenden  Gliedern.  Der  Hinterleib  ist  oben  und  unten 
schwarz:^  auf  dem  Rücken  liegen  zwei,  bis  ohngefähr  zu 
drei  Vieriheil  der  Länge  ziehende,  zackige,  weisse  Längs- 
streifen, und  auf  den  Seiten  ein  weisser,  über  den  Spinn- 
warzen durchziehender,  etwas  schmälerer,  stellenweise 
durchbrochener  Streif ;  der  Zwischenraum  zw  Ischen  den 
zwei  Riickenstreifen  stellt  eine  Längsreihe  etwas  breiter, 
schwarzer  Dreiecke  vor,  mit  der  Spitze  jedesmal  in  die 
Basis  des  Vorhergehenden  greifend  5  der  Bauch  führt  keine 
heilem   Zeichnungen, 

Das   Männchen   ist  noch   nicht  gefunden  worden. 

Sie  legt  ihr  Gewebe  nach  der  VV^else  der  Linyphicn 
auf  Kräuter  und  Gräser  an,  auch  ist  ihr  Benehmen  den 
Charakteren  dieser  Gattung  gelreu.  Sie  gehört  zu  den 
seltenen  Arten. 

Vaterland:    Deutschland,   Frankreich. 


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123 


L  i  11  y  p  h  i  a  f  r  u  t  e  t  o  r  u  m. 

Tab.  CCCCXXIV.     FIq;.  1044    mas.    Fi«;.  1045.  foem. 

Fig.   1046.  mas.  var. 


Vorderleib  rothbrauii ;  Hinterleib  weiss,  ein  seit- 
wärts gekerbtes ,  hinten  zweimal  durciibrochenes 
Längsband  auf  dem  Rücken,  die  Seiten  vorn  und 
Querstrcifchen  hinten  schwarz,  in  den  Seiten  ein 
Längsstreif  geib.     Beine  rostgelb. 

Länge  des  Mannes  2'",  des  Weibes  2%  — 3'". 

Koch  in   Herrich- Schaeff.  D.  Ins.   h.   127.  n.  19.  20. 
Walck  S.  ä  Buff.  Ins.  apt.  11.  p.  248.  n.  5. 
Linypli.  quadrata.     Wider  Mus.  Senck.    B.  J.    H.  3.  p.  251. 
Tab    17.  Fig.  3.  a,  b. 

Der  Vorderleib  glänzend,  unbehaart,  etwas  scbmal, 
der  Bnistriicken  dem  Umrisse  nach  ziemlich  oval,  sanft  in 
den  Kopfrand  geschwungen*  der  Kopf  gewölbt,  etwas 
höher  als  der  Brustrücken ,  die  Scbeidiingsllnle  zwischen 
beiden  selcht  eingedrückt ;  der  Brustrücken  nieder  ge- 
wölbt, hinten  verloren  abgedacht,  mit  einem  Rückengrüb- 
chen ;  die  Allgen  vom  Yorderrande  des  Kopfes  ohngefahr 
In  der  Breite  des  Augenslandes  entfernt,  mit  einem  Quer- 
eindrucke unter  der  vordem  Reihe ;  die  zwei  vordem 
Mittelaugen  zwar  genähert ,  doch  so  weit  von  einander 
entfernt,  als  der  Durchmesser  eines  Auges  ausmacht.  Die 
Fresszangen  dick,  ziemlich  lang,  glänzend,  an  der  Wurzel 
auf  dem  Rücken  gewölbt.  Die  Brust  breit,  flach,  glän- 
zend. Die  Taster  dünn,  etwas  lang,  mit  nadeiförmigem 
Endgllede,     Der   Hinterleib    über    den    Rücken  wenig    ge- 


124 


wölbt,  lii'ngllcli,  fast  walzenförmig,  hinten  auf  einmal  stark 
abfallend,  daher  etwas  stumpf,  nur  an  den  Spinnwarzen 
mit  wenig  kurzen  Härchen  versehen.  Beine  ohne  beson- 
deres  Merkmal. 

Der  ganze  Vorderleib  rolhbraun,  der  Kopf  vorn  Ins 
Schwarzbraune  übergehend  •  die  Fresszangen  dunkeler  roth- 
braun, eben  so  die  Brust,  letztere  fast  schwarz.  Der  Hin- 
terleib gewöhnlich  rein  weiss,  auf  dem  Rücken  ein  seit- 
wärts mehrfach  gekerbtes  oder  wellenrandiges  breites 
Längsband  schwarz,  an  dem  Winkel  des  hintern  Abfalles 
mit  einer  weissen  Querlinie  durchschnitten,  im  hinlern 
Abschnitte  unten  entweder  ein  gleichbreiter  Quertleck  oder 
zwei  Fleckchen  neben  einander  hellgelb  und  über  diesen 
zwei  Pünktchen,  so  wie  auch  auf  dem  Rücken  zuweilen 
paarweise  Grübchen  rein  weiss ;  die  vordere  Hälfte  der 
Seiten  und  der  Bauch  schwarz,  an  der  hintern  Hälfte  der 
Seiten  schwarze  Querstreifchen ,  und  in  dem  vordem 
schwarzen  Seitentheile  ein  Längsstreif  hellgelb.  Taster 
und  Beine  rostgelb ,  die  Endglieder  an  beiden  ins  Hell- 
rostbräunliche  übergehend. 

Das  Weibchen  varirt  in  Hinsicht  des  Rückenbandes 
auf  manchfache  Weise,  nicht  ungewöhnlich  wird  dieses 
hinten  schmaler  und  scheint  dann  aus  Flecken  zusammen- 
gesetzt zu   sejn. 

Das  regelmässig  gezeichnete  Männchen  nähert  sich  den 
Zeichnungen  des  Weibchens,  doch  fehlen  ihm  die  weis- 
sen und  gelben  Seitenzeichnungen  und  die  Querstreifchen 
in  den  Seiten,  auch  die  weissen  oder  gelben  Fleckchen 
hinten  in  dem  R^iickenbande.  Es  ist  schmäler,  als  das 
Weibchen,  hat  aber  vcrhältnissmässig  längere  Beine,  auch 
sind  diese  dunkeler  rostgelb.  Die  Taster  sind  braun,  mit 
schwarzem    Endgliede    und    mit   schwarzen    Genitalien ,     an 


125 


letzteren  ein  von  der  Spitze  bis  über  die  Wurzel  spiral- 
förmig gewundener,  sebr  dünner  Fortsatz. 

Bei  einer  nicbt  ungewöbnlicb  vorkommenden  Abart 
ist  der  Vorderleib  viel  dunkler,  fast  braunsciiwarz,  der 
ganze  Hinterleib  aber  sciiwarz  mit  zwei  weissen  Punkt- 
tleckchen  vorn  auf  dem  Rücken  nel)eneinander ;  dieser 
Abart  feblt  nicht  nngewöhnlich  der  spiralförmig  gewun- 
dene fadenförmige  Forlsatz, 

Bei  einer  seltenern  Abart  ist  der  ganze  Hinterleib, 
ohne  alle  Zeichnung,  einfarbig  schwarz. 

Vaterland  :  Deutschland,  In  hiesiger  Gegend  in 
Waldungen,  am  liebsten  in  Feldhölzern  auf  Gesträuch  in 
grosser  Anzahl. 

Zu  Ende  des  Monats  Mal  und  im  Monat  Juni  haben 
die  Männchen  vollständig  ausgebildete  Taster. 


Linyphia  Terricola. 

Tab.   CCCCXXV.     Fiir.    1047.  nias.     Fio-.  104S.  foem. 


Vorderleib  braun,  Hinterleib  gelbbraun,  eine 
Läng'sreihe  hinter  einander  liegender,  seitlich  ge- 
schwungener dreieckiger  Flecken,  ein  geschwungener 
Längsstreif  in  den  Seiten  und  der  Bauch  schwarz. 
Taster  und  Beine  röthlich  ockercrelb. 

Länge  des  Mannes  4'",  des  Weibes  ly^'". 

Der  Kopf   gewölbt,    ziemlich  hoch,    der  Brustrücken 
eben    so    hoch,     nach    allen    Seiten    stark    abgedacht,    die 
Fläche  beider    glänzend,    auf  lelzterm    ein   tiefes,   ziemlich 
XII.  5.  10 


Ii6 


grosses  Rückengrübchen  *  die  Augen  auf  einem  stark  vor- 
wärts stehenden  Vorsprung.  Die  Fresszangen  lang ,  stark, 
etwas  kegelförmig,  glänzend.  Die  weiblichen  Taster  dünn 
und  von  gewöhnlicher  Länge.  Der  Hinterleib  vorn  hoch, 
gewölbt,  eiförmig,  etwas  glänzend.  Die  Beine  lang  und 
dünn. 

Der  Vorderleib  dunkel  gelbbraun,  mit  dunklern  Strah- 
lenstrichen nach  der  Lage  der  Seitenfalten,  doch  nicht  bei 
allen  Exemplaren  deutlich.  Die  Fresszangen  von  dersel- 
ben Farbe.  Die  Taster  röthlich  ockergelb ,  das  Endglied 
dunkler  als  die  vorhergehenden.  Der  Hinterleib  oben 
gelbbraun,  oder  etwas  dunkel  olivengelb,  auf  dem  Rücken 
vorn  ein  in  der  Mitte  etwas  erweiterter  Längsslreif,  kaum 
bis  in  die  Hälfte  der  Länge  reichend  und  hinter  diesem 
seitwärts  geschwungene  etv/as  dreieckige  ßogenstreifen  bis 
zu  den  Spinnwarzen  hintereinander  liegend  schwarz,  zwi- 
schen diesen  beiderseits  der  Länge  nach  hellweisse  Flecken, 
aus  kleinen  Punkten  bestehend  5  die  Seiten  und  der  Bauch 
schwarz,  in  erstem  ein  gebogener  Längsstreif  gelbbraun; 
die  Genitalien  des  Weibchens  ebenfalls  schwarz  mit  rost- 
gelber Spitze.    Alle   Beine  gleichfarbig  rÖlhllch  ockergelb. 

Das  Männchen  ist  oft  viel  kleiner  als  das  Weibchen, 
und  dessen  Hinterleib  meistens  sehr  schmächtig  ,  die 
Beine  dünner  und  viel  länger.  Die  Färbung  ist  der  des 
Weibes  gleich ,  doch  fehlt  bei  manchem  Exemplare  der 
Längsstreif  auf  dem   Vorderthell  des   Hinterleibes. 

Sowohl  von  den  männlichen  als  weiblichen  Spinnen 
findet  man  manchfaltige  Abarten.  Nicht  ungewöhnlich  ist 
die  Rückenfarbe  verdunkelt  und  die  Bogenstreifen  kaum 
sichtbar,  zuweilen  so  sehr,  dass  nur  über  den  Spinnwar- 
zen gelbliche  Querfleckchen  und  in  den  Seiten  weissliche 
Fleckchen   zu    sehen    sind,    endlich    erlöschen   auch    erstere 


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und  CS  erscheint  das  Spinnchen  schwarz  mit  zwei  Reihen 
weisser  Fleckchen,  sehr  selten  fehlen  auch  diese. 

Im  Monat  Juli  haben  die  Männchen  vollständig  ausge- 
bildete Taster. 

Vaterland;  An  und  unter  hohl  liegenden  Steinen 
in  den  Waldungen  bei  Karlsbad  in  Böhmen,  wo  sie  ziem- 
lich häufig  vorkommt,  auch  ist  sie  in  den  Gebirgswaldun- 
gen  der  Oberpfalz  in   Bajcrn  keine  Seltenheit. 


Linypliia    aurulenta. 

Tab.  CCCCXXV.     Fig.  1049.  foem. 


Vorderleib,  Fresszaiigeii,  Taster  und  Beine  ocker- 
gelb 5  Hinterleib  schwarz,  auf  dem  Rücken  goldfar- 
big;, mit  einem  ästigen,  schwarzen  Längsstrich. 

Länge  Sy^'". 

Ein  sehr  schönes  Spinnchen,  in  der  Gastalt  des  Vor- 
der -  und  Hinterleibes  mit  L.  marginaia  übereinkommend, 
auch  die  Beine  hinsichtlich  ihrer  Länge  und  der  Stachel- 
borstchen  ganz  wie  bei  dieser. 

Der  Kopf  und  Thorax  ockergelb,  letzter  an  den  Kan- 
ten ein  wenig  bräunlich  verdunkelt ,  die  Augen  bernstein- 
farbig, mit  einem  schmalen  braunen  Ringchen  umgeben; 
die  Fresszangen  und  Brust  von  der  Farbe  des  Thorax, 
erstere  an  der  Spitze  schmal  bräunlich  ',  Taster  und  Beine 
einfarbig  ockergelb.  Der  Hinterleib  schwarz,  auf  dem 
Rücken  goldfarbig  und  glänzend,  mit  einem  schwarzen  in 
zwei    Aderästchen     seitwärts     ausschiessenden    Längsstrich. 

10* 


128 

Die  wolllichen  Genitalien  ziemlich  gross,  kegelförmig,  von 
Farbe  rcslrÖlMich. 

Das  Mänfichen  ist  iiiclit  bekannt. 

Vaterland:     St.  Thomas. 


L  i  n  y  p  Ii  i  a    c  i  r  c  u  m  f  1  e  x  a. 

Tab.  CCCCXXVI.     Fig:.    1050.  mas. 


Vorderleib  gelblich,  ein  Mittelstreif  und  die  Sei- 
tenkanten braun  ;  Hinterleib  erdfarbig  weisslich ,  auf 
dem  Rücken  vorn  ein  Längsstreif,  beiderseits  dieses 
ein  Längsflecken  und  auf  der  Hinterhälfte  gegenein- 
ander liegende  ßogenflecken ,  so  wie  zwei  Längsli- 
nien in  den  Seiten  schwarz;  Beine  blassgelblich. 

Länge  des  Mannes  IV/"» 

ich  kenne  nur  die  männliche  Spinne,  welche  Herr 
Doktor  Rosenhauer  zu  Erlangen  in  der  dortigen  Gegend 
entdeckte,  in  dessen  Sammlung  sie  slcii  aufbewahrt  vorfin- 
det. Der  Vorderleih  ist  auf  dem  Rücken  des  Thorax  ge- 
rade in  der  iMitte  mit  der  Nadel  durchstochen,  doch  in 
Ä^nsehune  der  Gestalt  noch  «ieutlich  zu  sehen,  dass  sie  in 
Hhisichl  dessen  mit  L.  montana  übereinslimmt.  Die  Au- 
gen stehen  etwas  gedrängt,  die  zwei  mittlem  der  vordem 
Reihe  nicht  in  der  Breite  der  Augen  von  einander,  die 
hintern  aber  etwas  weiter  auseinander;  das  Seilf^naug  der 
vordem  Reihe  ist  grösser,  als  das  hintere,  schief  liegend 
und  länglich.     Die  Fresszangen    sind  lang,    ziemlich    stark, 


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■J.  _  J^^a/OS^Aä.H7em . 


129 


gegen  die  Spllze  verdünnt  und  auswärts  sark  geschwungen; 
die  Fangkrallen  haben  niclit  die  Länge  der  Zange,  sind 
fein  und  sphr  spitz.  Die  herzförmige  Brust  ist  ziemlich 
gewölbt  und  glanzlos.  Die  Taster  ragen  mit  dem  langem 
zweiten  Gliede  über  die  Presszangen  hinaus,  sind  im  Gan- 
zen doch  kurz,  das  dritte  Glied  auf  dem  Rücken  kugelig 
gewölbt  und  wie  das  folgende  sehr  kurz,  das  Endglied 
biegt  sich  über  die  Genitalien,  ohne  dieselbe  zu  decken  5 
diese  sind  dick  und  stark  höckerig,  an  der  Wurzel  mit  ei- 
nen» unterwärts  vorstehenden  Slielchen.  Der  längliche 
Hinterleib  ist  mit  Borsten  besetzt.  Die  Beine  sind  sehr 
lang  und  dünn ;  übrigens  in  den  der  Galtung  eigenthüm- 
lichen  Längenverhältniss  zu  einander  und  mit  den  regei- 
mässioen  feinen   Stachelborsten  versehen. 

Yorderleib,  Beine  und  Taster  sind  blass  gelblich,  der 
Vorderleib  etwas  dunkler  als  die  Beine,  mit  einem  schma- 
len braunen  Rückenslreif  und  sehr  feiner  brauner  Seiten- 
kante. Die  Fresszangeii  ziehen  aufs  Bräunlicf)gelbe  und 
die  Fangkrallen  aufs  Rothe  5  das  Endglied  der  Taster  ist 
dunkler  als  die  vordem ;  die  Genitalien  haben  hellere  und 
dnnklrre  kaslanienbiaune  Höckerchen.  Die  Grundfarbe 
des  Hinterleibes  ist  ein  ockerfarbiges  Gelblichweiss ,  alle 
Zeichnungen  oben  und  unten  schwarz;  auf  dem  Rücken 
befindet  sich  vorn  ein  bis  ohngefähr  in  ein  Drittel  der 
Länge  ziehender  stellenweise  verdünnter  Längsstreif  und 
zur  Seite  dessen  ein  Längsfleck ;  auf  dem  übrigen  Theil 
des  Ivückens  liegen  gegeneinander  mondfö'imig  gebogene 
Flecken,  die  hintern  in  Bogenstrichchen  ühergehend,  die 
vordem  mit  der  hohlen  Seite  gegen  den  Vorderthell,  die 
hintern  gegen  die  Spinnwarzen  gekehrt ;  in  den  Seiteu 
befinden  sich  zwei  etwas  wellige  Längslinien  und  auf  dem 
Bauche     zwei    sehr    genäherte    breite    Längsstreifen.      Die 


130 


Beine  und  die  Spitzen  der  Schenkel  färben  sich  bräunlich, 
besonders  erstere  an  der  Wurzel. 

Vaterland;     Baiern. 


Meta     tigrina. 

Tab.  CCCCXXVI.     Fig.  1051.  raas.    Flg.  1052.  foem. 


Vorderleib  gelblichweiss,  schwarz  gefleckt;  Hin- 
terleib weiss  5  schwarzstaubig  j  am  Vorderrande  ein 
breiter  ßogenstreif,  und  hinter  diesem  eine  Längs- 
reihe geschwungener  Winkelflecke  brannschwarz. 

Länge  des  Mannes  1%,  des  Weibes  2y^'". 

Linyphia  tigrina.     Wider  Mus.    Sench.  I.   3.    p.  262.  t.  17. 

f.  11. 
fTalch  S.  ä  Euff.  Ins.  apt.  II.  p.  273.  n.  29. 
Linyphia  sepium  Roch  üebers.  d.  Asyst.  I.  p.  10- 

Der  Brustrücken  im  Verhältniss  zur  Länge  etwas 
breit,  etwas  nieder,  an  den  Seilen  ziemlich  regelmässig 
gerundet,  daher  fast  kreisrund :  der  Kopf  etwas  kurz,  vorn 
etwas  aufgeworfen,  die  Augen  ziemlich  gedrängt  und  gross, 
wenigstens  sehr  deutlich.  Der  Hinterleib  eiförmig,  ziem- 
lich dick  und  gewölbt.  Beine  und  Taster  lang  und  dünn, 
das  Endglied  nadeiförmig.  Das  Männchen  hat  einen  dün- 
nen, schmächtigen  Hinerle  Ib,  und  weit  längere  und  dün- 
nere Beine  als  das  Weibchen. 

Kopf  und  Brustrücken  gelbllchweiss,  auf  dem  Kopfe 
hinten     ein    halbmondförmiger    oder    becherförmiger    und 


131 


hinter  diesem  auf  dem  Brustrücken  ein  runder  Fleck,  über- 
diess  die  Seitenkanten  und  drei  Ouerfleckchen  an  den 
Seiten,  so  wie  die  Augen  schwarz.  Der  Hinterleib  oben 
weiss  mit  weinröthlichem  Anstrich  und  mit  schwärzlichen 
Staubfleckchen,  am  Vorderrande  ein  breiter  bis  in  die 
Hälfte  der  Seitenlänge  ziehender  Bogenstreif  und  auf  dem 
Rücken  etwas  entfernt  von  diesem  eine  Längsreihe  ziem- 
lich breiter,  etwas  geschwungener  Winkelflecken  braun- 
schwarz oder  dunkel  weinroth ,  letztere  rückwärts  stufen- 
weise kleiner,  die  letzten  Fleckchen  sehr  klein;  der  Bauch 
gelbbräunlich.  Die  Brust  gelblich.  Die  Fresszangen  an 
der  Wurzel  graubraun,  an  der  Spitze  hellkastanienbraun. 
Die  Beine  weiss  ,  an  der  Endhälfte  der  Schenkel  zwei 
Ringe,  an  den  Schienbeinen  und  Fersen  ebenfalls  zwei, 
so  wie  die  Spitze  der  Tarsen  und  ein  Fleckchen  unten  an 
der  W^urzel  der  Schienbeine  schwarz  oder  schwärzlich, 
das  Kniegelenk  und  die  Endglieder  der  Beine  etwas  bräun- 
lich angelaufen.  Die  Taster  weiss,  das  Endglied  mit  gelb- 
lichem Anstrich ,  an  der  Wurzel  des  vierten  Gliedes  ein 
Ring  schwarz. 

Die  Männchen  sehen  den  Weibchen  ziemlich  gleich, 
nur  sind  die  Zeichnungen  des  Hinterleibes  dunkeler  und 
meistens  zusammengeflossen.  Die  Taster  sind  weisslich, 
das  Endglied  braun,  die  höckerigen  Genitalien  dunkeler, 
fast  schwarz. 

Es  giebt  Abarten,  bei  welchen  der  Hinterleib  viel 
weisser  ist,  und  bei  welchen  die  Wiokelflecken  nur  sehr 
schwach  vorhanden  sind. 

Vaterland:  Deutschland.  An  Gartenzäunen  und 
Gartenmauern,  auch  an  den  Stämmen  der  Bäume,  in  der 
4iiesigen    Gegend    nicht    sehr    selten.     Im    September    sind 


132 


sie    vollständig    ausgebildet,    zuweilen    trifft   man    sie    auch 
schon  früher  in  diesem  Zustande. 

Anmerkung  :  Ist  keine  Linyphia,  sondern  eine 
MetUf  was  die  männlichen  Taster  auf  den  ersten  Blick  zu 
erkennen  geben. 


J,J.   (TCCmiL 


y^yy.  y(<^/>3.  r^//*?}(^^/^y^/'/^<:^r^//v//  //// 


133 


Theridium  redimitum. 


Tab.    CCCCXXVll.    FiV.    1053   foem.    Fig.  1054    mas. 


var.  Fig.    1055  foem.  var. 


Gelb,  die  Kante  des  Thorax,  ein  Längsstreif  auf 
solchem,  zwei  Reihen  runder  Punktfleckchen  auf  dem 
Hinterleibe,  die  Spitze  der  Taster  und  Schienbeine 
schwarz,  nicht  ungewöhnlich  ein  grosser  Ring  oder 
seltener  der  ganze  Rücken  des  Hinterleibes  zwischen 
den  Punktreihen  schön  roth. 

Länge  des  Mannes  l%"\  des  Weibes  2y^"'. 

Aranea  redimita  Linn.  Syst.  nat.  I.  II.  p.  1032.  n.  14. 
Theridium  lineatum   ^«/cA  S.  äBuflP.  Ins.  apt.  U.  p.  285.  n.  1. 

Eine  überall  ziemlich  häufig  vorkommende  Art,  wo- 
von Hahn  im  ersten  Bande  p.  86  eine  Beschreibung  ge- 
geben und  unter  Figur  65  die  Abart  mit  dem  rothen  Rük- 
kenringe  vorgestellt  hat;  auch  finden  sich  dort  die  wich- 
tigern Sjnonymen,  Die  gegenwärtige  Figur  1053  be- 
zeichnet das  Weibchen  der  Slammart  wie  die  Spinne  am 
häufigsten  vorkommt,  Fig.  105^  das  Männchen,  und  Fi- 
gur 1055  das  Weibchen  der  seltenern  Abart  mit  breitem 
rothem  Pvückenbande. 

In  dem  ersten  Uebersichtshefte  des  Arachnidensystems 
ist  diese  Theridide  mit  Th.  pictum  der  Gattung  Steatoda 
beigezählt  worden,  allein  der  Unterschied  Hegt  hauptsäch- 
lich nur  darin,  dass  die  dieser  Gattung  zukommenden  Ar- 
ten für  ihr  kugelförmiges  Fiersäckchen  keine  senkrecht  ab- 
XIF  6.  11 


134 


wärts  hängende  oder  dahin  gerichtete  Behälter  weben, 
worin  sie  sich  bis  zum  Ausgang  der  Jungen  auf  den  Eiern 
aufhalten,  solche  schützen,  und  die  Jungen  anfänglich  er- 
nähren. Jene  hingegen  rollen  gewöhnlich  lilälter  oder 
ähnliche  Pflanzentheile  zusammen,  worin  sie  das  eben  so 
geformte  Eiernest,  auf  dieselbe  "Weise  aufbewahren.  An- 
dere Charaktere  die  sich  in  den  männlichen  Tastern  fin- 
den sind  selbst  mit  den  obigen  nicht  hinreichend,  eine 
eigene  Gattung  zu  begründen.  Sollten  indessen  diese  Cha- 
raktere genügen,  so  würden  nachfolgende  Arten,  nämlich: 
TK  varians^  diversicolor  und  reticidata  als  übereinstimmend 
hinzugezählt  werden  können. 


Theridium  variaiis. 

Tab.   CCCCXXVIII.    Fig.    1056   mas.    Fig.    1057  mas. 
var.  Fig.   1058  foem.  var. 


Vorderleib  gelblich,  ein  Rückeiiband  und  die 
Kanten  dunkelbraun;  Hinterleib  oben  dunkel  roth- 
braun,  ein  Zackenstreif  hellgelb,  im  Innern  roth -, 
Seiten  weisslich.  Beine  hellgelb  oder  weisslich, 
schwarz  geringelt:  ein  Ring  an  der  Spitze  der  Schen- 
kel, ein  schmaler  an  der  Spitze  der  Kniee,  drei  an 
den  Schienbeinen  und  drei  an  den  Fersen,  auch  die 
Spitze  des  Tarsengliedes  schwärzlich. 

Länge  des  Mannes   iVa"',  des  Weibes  iVa'"- 


c  ^v<  cmjxvni. 


^^^^'•^^^y/Ci^^:^^^  ^^.y^^SX^r/.^^'^^. 


'-^^->rt^ 


^ 


^yYcty 


<  (ypr.y^^^.cy/Ct^y^^ 


J 


135 


Im  ersten  l>«nde,  Heft  4,  hat  Hr.  Dr.  Halm  zwei 
Abbildungen  der  weiblichen  Spinne  gegeben,  und  in  der 
Ijeschreibung  der  vorkommenden  Abarten  erwähnt.  Des- 
sen Th,  oan'ans  Fig.  71  bezeichnet  die  Stammart,  Fig.  72 
ist  eine  häufig  vorkommende  Abart. 

Nach  diesem  Autor  ändert  die  männliche  Spinne  eben 
so  ab,  wie  das  Weibchen,  was  der  Fall  nicht  ist.  Ver- 
muthlich  hatte  Hahn  junge  Männer  vor  sich,  welche  we- 
niger standhaft  gezeichnet  sind.  Das  Männchen  sieht  mit 
wenig  Abweichung  wie  die  Stammart  aus ,  nur  sind  die 
Zeichnungen  des  Hinterleibes  nicht  so  deutlich  ausgedrückt, 
auch  ist  der  Vorderleib  etwas  dunkler.  Der  Hinterleib  ist 
länglich,  wenig  gewölbt,  kaum  so  dick  als  der  Vorder- 
leib und  stärker  behaart  als  der  des  "Weibchens.  Die 
Beine  sind  bei  derselben  Zeichnung  etwas  länger  und  dün- 
ner als  bei  diesem.  Die  Taster  sind  etwas  lang,  nämlich 
das  zweite  Glied,  das  dritte  und  vierte  kurz,  das  Endglied 
muschelförmig,  die  Genitalien  kaum  deckend,  letztere  hok- 
kerig,  unten  mit  einem  doppelten  Häkchen;  die  drei  vor- 
dem Glieder  sind  hellgelb,  das  vierte  und  fünfte  rostroth, 
die  Genitalien  braun. 

Eine  merkwürdige  Abart  findet  sich  ziemlich  häufig 
in  der  Gegend  von  Erlangen  j  ich  fand  sie  stets  etwas 
kleiner  als  die  Stammart,  übrigens  von  derselben  Gestalt. 
Auffallend  ist,  dass  sich  sowohl  Männchen  in  vollständiger 
Ausbildung  und  Weibchen  in  demselben  Stande  beisam- 
men finden.  Die  Bemalung  des  Männchens  ist  ziemlich 
der  des  Männchens  der  Stammart  gleich,  nur  fehlen  die 
Ringe  der  sehr  blassgelblichen  Beine.  Das  Weibchen  hat 
dieselben  einfarbigen  weisslichgelben  Beine  und  Taster, 
ganz    ohne    Flecken    oder    Ringe.      Auf    dem    Rücken    des 

11* 


136 


Hinterleibes  zeichnet  sich  ein  fast  die  eanze  Rückenfläche 
bedeckendes  tiefschwarzes  Rückenfeld  ans,  welches  hinten 
zwei  Aeste  hat,  zwischen  welchen  die  Spur  eines  weissen 
RücKenstreifes  aus  dem  schwarzen  Felde  bis  zu  den  Spinn- 
Warzen  hervorgeht. 

Gegen  das  Ende  des  Monats  Mai  und  im  Monat  Juni 
gelangen  die  Männchen  zu  vollslä'ndig  ausgebildeten  Tastern 

Als  Sjnonyme  füge  man  bei; 

fValclif  S.  k  Buff.  Ins.  apt.  II.  p.  314  n.  21. 
Theridion  bucorotum  Hahn  Monog.  VI.  3.  b.  B.  2. 
Th.  melanuruin  ibid.  a.  A.  1. 

Sehr  wahrscheinlich  gehören  auch   hierher: 

Th.  denticulatum  fValck  S.  ä  Buff.  Ins,  ap.  II.  p.  305  n.  14. 
Th.  venustum  ibid.   p.  '316.  n.  23. 


Theridiuni    reticulatum. 

Tab.  CCCCXXVIII.  Fig.  1059  foem. 


Rostbraun,   selir    glänzend,    der   Hinterleib    fein 
netzartig  gelb  gegittert,     ßeiiie  heilgelb. 
Länge  des  Weibchens  fast  2'". 

Ein  ungemein  schönes  Spinnchen,  von  welchem  mir 
blos  Weibchen  vorgekommen  sind.  Ich  klopfte  sie  von 
Gesträuch,  ohne  sie  in  ihrem  Netze  beobachten  zu  können. 

Der  Vorderleib  ist  im  Verhältniss  zum  Hinterleib  sehr 
klein,  der  Kopf  kurz,  doch  ziemlich  hoch,  mit  einem  Quer- 
hügel,  worauf  die  Augen  sich  befinden  5  der  Brustrücken 
regelmässig    dem    Rande    nach    gerundet,    so  hoch  wie  der 


137 


Kopf  und  rund  abgedacht,  die  Seltenfalten  fein,  fast  etwas 
punktirt.  Die  Fresszangen  kurz,  hinten  knieartig  gewölbt. 
Die  Taster  kurz,  übrigens  ganz  ohne  Auszeichnung.  Die 
Brust  gewölbt,  breit,  fast  herzförmig.  Alle  obige  Theile 
sehr  glänzend,  doch  die  Brust  etwas  weniger  als  die  Ober- 
Seite,  Der  Hinterleib  hoch,  kugelförmig,  gegen  die  Spinn- 
warzen doch  etwas  sich  spitzend,  ungemein  glänzend,  mit 
etwas  metallischem  Schimmer.     Die  Beine  lang  und  dünn. 

Der  ganze  Vorderleib  mit  den  Fresszangen,  den  Ta- 
stern und  der  Brust  gelblich  rostbraun,  auf  dem  Hinter- 
kopfe ein  Fleck  dunkler,  mit  zwei  kleinen  heilem  Fen- 
sterfleckchen nebeneinander.  Der  ganze  Hinterleib  rost- 
braun, fein  netzartig  hellgelb  gegittert,  die  dadurch  sich 
bildenden  Flecken  ungleich  an  Form  und  Grö'sse  5  die 
Spinnwarzen  ebenfalls  rostbraun.  Alle  Beine  durchaus 
hellgelb. 

Vaterland:  Die  Gegend  von  Karlsbad  in  Böhmen. 
Ich  traf  sie  nur  sparsam  an. 


Theridium  liinaturn. 

Tab.  CCCCXXIX.  FW,  1060  mas.  var.  Fig.   1061 

foem.  var. 


Vorderleib  mit  Fresszangen,  Taster  und  Brust 
rostgelb;  Hinterleib  schwarz,  ein  Längsflecken  der 
hintern  Abdachung  rostroth ,  auf  dem  Rücken  ein  in 
die  Seiten  ziehender  Bogenstreif  und  zwei  Strichchen 


1.38 


hinter    diesem   weiss.      Beine  dunkelgclb  mit  rost^el- 
ben  Spitzen  der  Glieder. 

Länge  des  Männchens  1  Vg '",  des  Weibchens  1  V^'"- 

Araneus  lunatus  Clerch  ar.  succ.  p.  52.  n.  3.  PI.  3.  T.  7. 
Theridiuin   sisyphum   Walcli  S.  ä  BuflP.  Ins.  apt.  IL  p.   10- 

Mit  der  Stanimart  ganz  übereinslimmend ,  nur  viel 
kleiner  und  anders  gefärbt. 

Kopf,  Thorax,  Fresszangen  «nd  Brust  sind  scbön 
rostgelb,  gleicbfarLig,  nur  die  Brust  am  Rande  etwas 
dunkler.  Der  Hinterleib  ist  schwarz,  samnietartlg  schim- 
mernd, mit  ^iiw  weissen  Bogenzeichniingen  ganz  wie  bei 
jener  Art:  an  der  hintern  Abdachung  ist  der  keeelföninee 
Längsfleck  rostfarbig,  mit  heilem  iJogenlinlen  der  Quer 
nach  liegend ;  die  Schildchen  vor  den  Luftlöchern  sind 
rostfarbig,  am  Innern  Rand  verloren  hellgelblich,  die  Spinn- 
warzen dunkel  rostbraun.  Die  Beine  sind  gelb,  etwas 
aufs  Rostgelblicbe  ziehend,  die  Spitzen  aller  Glieder  etwas 
dunkler. 

Die  Männchen  sind  viel  kleiner  als  die  Weibchen, 
und  ihr  Hinterleib  spitzt  sich  nicht  so  lang  kegelförmig 
aus.  Die  rostgelbe  Farbe  dits  Vorderleibes  ist  dunkler, 
und  der  Hinterleib  meistens  ganz  schwarz,  und  nur  die 
Spinnwarzen  behalten  die  rostbraune  Farbe.  Taster  und 
Beine  sind  einfarbig  rostgelb,  die  zwei  Endglieder  der 
erstem  dunkler  als  <lle  vordem,  die  Genitalien  kastanien- 
braun,  abwärts   schwarz. 

Nicht  selten  finden  sich  die  Spuren  der  weissen  Bo- 
genzeichnungen  des  Weibchens,  und  dann  reigt  sich  über 
den  Spinnwarzen   ein   rostrother  Fleck. 

Im  Juni  gelangen  die  Männchen  zu  vollständig  ausgc- 
bildeten  Tastern, 

m 


K%Z    CCCCXXK 


/^.  ya6i/. 


W'^/^^y^'fZ^. 


139 


Sic  hat  die  Gewohnheit,  wie  die  verwandten  Arten, 
dass  sie  bei  annähernder  Gefahr  die  Beine  auf  den  Rük- 
ken  mit  den  Knieen  zusammen  zieht,  sich  fallen  lässt  und 
todt  stellt.     Sie  läuft  sehr  schnell. 

Man  findet  sie  an  Breiterzäunen  und  ist  gewöhnlich 
ziemlich  häufig  vorhanden. 

Vaterland:  Deutschland.  Ich  sah  sie  häufig  bei  Er- 
langen, stets  in  der  hier  beschriebenen  Färbung  und  Grosse 
ohne  schwarze  Ringe  an  den  Beinen. 


Theridium  pictuin. 

Tab.  CCCCXXIX.  Fig.  1062  mas.  Fig.  1063  foeni. 


Vorderleib  rostgelb,  ein  Rückenstreif  und  eine 
breite  Seiteneinfassung  braun  oder  schwarz ;  Hinter- 
leib oben  und  auf  dem  Bauche  braunschwarz,  gegen 
die  gelben  Seiten  verloren  heller,  auf  dem  Rücken 
ein  rostrother,  weiss  gesäumter  Zackenstreif.  Beine 
gelb,  schwärzlich  geringelt. 

Länge    des   Männchens    V/^  '",    des    Weibchens 

fValck  S.  ä  BuflF.  Ins.  apt.  II.  p.  304  o.  13. 

Der  Kopf  vorn  etwas  schmal,  über  den  Rücken  ge- 
gen den  Thorax  etwas  aufwärts  steigend  und  hinten  so 
hoch  als  dieser;  die  Seitenfalte  zwischen  Kopf  und  Thorax 
ziemlich  tief;  letzter  halbkugelförmig  gewölbt,  mit  einer 
ziemlich  grossen  Rückengrube;    die  ganze  Fläche  des  Vor- 


140 


derleibrs  stark  glänzend.  Die  Äugen  in  regelmässiger 
Stellung  und  stark  vorstehend.  Fresszangen  und  Taster 
von  gewöhnli<:ljer  Gestalt.  Die  Brust  (lach,  länglich  herz- 
förmig, an  den  Seiten  eckig;  der  Hinterleib  im  Verhält- 
nlss  zum  Vorderleib  sehr  dick,  fast  kugelförmig,  hochge- 
wölbt und  glänzend  Die  Beine  von  gewöhnlicher  Länge 
und   Bildung. 

Kopf  und  Thorax  rostgelb,  letzter  etwas  heller  als 
erster;  die  Augen  braunschwarz,  jedes  mit  einem  feinen 
braunen  Ringchen  umgeben,  und  die  hintern  mit  den  vor- 
dem durch  ein  schwarzes  Strichchen  verbunden;  auf  dem 
Kopf  ein  sich  hinten  kegelförmig  verschmälernder  Längs- 
streif, und  in  Verbindung  mit  diesem  ein  etwas  ungleicher 
Längsstreif  auf  dem  Thorax  dunkelbraun,  letzter  an  den 
Seitenkanten  mit  einer  breiten,  einwärts  stellenweise  aus- 
gebogenen brannschwarzen  Einfassung.  Die  Taster  hell- 
rothgelb,  die  Spitze  des  vorletzten  und  des  Endgliedes 
braun.  Die  Brust  gelb,  mit  einer  breiten  dunkelbraunen 
Einfassung.  Der  Hinterleib  oben  schwarzbraun,  gegen  die 
Seiten  verloren  heller,  über  der  Einlenkung  am  vordem 
Rande  ein  Querstreif  weiss,  auf  dem  Rücken  ein  rostrother 
Zackenslreif,  weiss  gesäumt,  die  Ecken  der  Zacken  scharf, 
der  Streif  hinicn  i;nd  vorn  verschmälert,  in  der  Mitto 
ziemlich  breit',  die  Seiten  hellgelb,  schwarz  oder  braun 
netzartig  geädert;  der  Bauch  braunschwarz,  der  Länge  nach 
mit  hochgelben  Fleckchen  ohne  Ordnung,  zwei  Streifen 
vorstellend  ,  die  Schildflecken  vor  den  Luftlöchern  länglich 
und  hochgelb,  der  Raum  dazwischen  olivengrün.  Die 
Beine  gelb,  mit  dunklem  ockergelblichen  Hüften,  an  der 
Spitze  der  Schenkel  ein  Ring,  drei  an  den  Schienbeinen 
und  Fersen  braun  oder  schwarz,    unten  an  den  Schenkeln 


141 


der  vier  Vorderbeine  ein  schief  in  die  Seiten  ziehender 
Fleck  bräunlich,  und  in  der  Mitte  der  Sclicnkel  der  vier 
Hinterbeine  ein  Fleckchen  schwarz;  die  Tarsen  braun  oder 
schwarz   mit  gelber  Wurzel. 

Im  INIonat  Juni  gelangen  die  Männchen  zu  vollständig 
ausgebildeten  Tastern  und  werden  alsdann  in  der  Nähe 
der  Weibchen  gefunden.  Ihr  "Vorderleib  ist  wie  der  des 
Weibchens  gebildet,  der  Hinterleib  aber  kaum  dicker  als 
der  Vorderleib,  länglich  oval,  fast  etwas  walzenförmig  und 
fein  behaart;  vorn  auf  dem  Bauche  zwischen  den  langen, 
ziemlich  grossen  Schildchen  befindet  sich  eine  deutliche 
glänzende  Längsbeule.  Die  Zeichnungen  sind  wie  beim 
Weibchen,  der  Längsstreif  und  die  Seiteneinfassung  des 
Vorderleibes  aber  sind  so  v\\e  die  Ringe  der  Beine  rost- 
roth  und  überhaupt  Vorderleib  und  Beine  dunkler  gelb. 
Die  Taster  zlelien  aufs  Rostgelbe,  das  Endglied  aufs  Rost- 
rolhe   und   die  Genitalien  aufs  Rostbraune. 

Vaterland:  Auf  Hecken  und  Gebüsch  in  Frankreich 
und  Deutschland.  Bei  Nürnberg  und  Erlangen  fand  ich 
sie   häufig;    bei   Regensburg  kommt  sie  nicht  vor, 

Anmerkung:  Mit  TA.  oarians  sehr  verwandt  und 
nicht  leicht  von  diesem  zu  unterscheiden,  auch  betreffen 
die  von  den  Autoren  bezeichneten  Abarten  mehr  das  Th. 
oarians  als  die  gegenwärtige  Art.  Das  Männchen  In  sei- 
ner vollsiäudigen  Ausbildung  scheint  man  bisher  nicht  ge- 
kannt zu  haben;  der  einzige  Unterschied,  den  Hahn  in 
dem  verdickten  Endgliede  der  Fühler  gefunden  hat,  be- 
zieht sich  auf  die  junge  Spinne.  Die  hier  gegebenen  Fi- 
guren stellen  Mann  und  Weib  vor,  wie  ich  sie  beisam- 
men gefunden  und  beobachtet  habe. 


142 


Pachygnatha  Lister i. 

Tab.  CCCCXXX.   Fig.  1064  mas. 


Vorderleib  rostgelb,  ein  Längsstreif  über  den 
Kopf  und  Thorax  ziehend ,  und  ein  Seitenstreif  auf 
letzterm  schwarz*,  Hinterleib  oben  gelb,  zwei  Zak- 
Ivenstreifen  der  Länge  nach  und  die  Seiten  braun- 
schwarz.    Taster  und  Beine  gelb. 

Länge  des  Mannes  2'",  des  Weibes  3'". 

Sund.  V.  A.  H.  1829.  p.  210.  n.  2. 

Linyphia   maxillosa    ffalch   S.  ä  BufF.  Ins.   apt.  II.  p.  267. 
n.  20. 

Die  von  Dr.  Hahn  gegebene  Abbildung  des  Weib- 
chens, Figur  22,  ist  sehr  kennbar  5  hier  folgt  die  des 
Männchens.  Dieses  ist  kleiner,  bat  aber  grössere  und 
stärkere  Fresszangen.  Die  Zeichnungen  des  Vorder-  und 
Hinterleibes  sind  wie  beim  Weibchen,  nur  die  braunen 
Zackenstreife  gehen  ins  Braunschwarze  oder  Schwarze  über. 
Die  Taster  sind  ebenfalls  gelb ,  der  dicke  runde  Knoten 
der  Genitalien  ist  braun,  am  Ende  mit  einem  gelben  stlel- 
förmlgen    Fortsatze. 

Sie  Ist  viel  seltener  als  P.  Degeern^  und  wird  eben 
so  wie  diese  bei  gelindem  Wetter  den  ganzen  Winter 
hindurch  in  vollständig  ausgebildetem  Zustande  angetroffen. 


.  CCCCXSSi. 


4^  i/^ss. 


c  ^/^y^^^.  (L  ^.^tiJ^^/'/'/^y'^^^^i/  <^y?^.  //^/>/.  c  X    C/^^^:/:^^^ 


\.. 


143 


Pachygnatha    Degcerii. 

Tab.  CCCCXXX.  Fi«.  1065  nias. 


Vorderleib  schwarz,  grob  gerieselt ,  auf  dem 
Hinterleib  ein  weiss  eingefasstes,  bis  zu  den  Spinn- 
warzen ziehenfies  Zacken feld  gelbbraun,  schwarz  ge- 
fleckt, mit  einer  Längsreihe  paarweiser,  weisser 
Fleckchen.     Beine  und  Taster  bräunlich  gelb. 

Länge  IV2  bis   IV4'". 
Sund.  V.  A.  H.  1829.  p.  211.  n.  3. 

Linyphia    Degerii    fFalch   S.    ä   Buff.     Ins.    apt.    II.    p.   269- 
n.  21. 

Der  Kopf  höher  &ls  der  Thorax  und  gewölbt,  der 
Thorax  dem  Umris.s  nach  länglich  oval,  ebenfalls  gewölbt 
und  wie  der  Kopf  glänzend,  und  gleich  diesem  ziemlich 
grob  gerieselt:  auf  dem  Thorax  ein  tiefes,  etwas  längliches 
Riickengrübchen ;  die  vier  Mittelaugen  auf  einem  vierecki- 
gen flachen,  die  Seilenaugen  auf  einem  schmalen  Hügel- 
chen. Die  Fresszangen  stark,  lang,  mit  geschwungener 
Biegung,  an  der  Innenseite  In  der  Mitte  eine  vorstehende 
mit  Zähnchen  versehene  Ecke,  an  der  Spitze  ein  einzelnes 
Zähnchen,  die  Fläche  gerieselt  und  glänzend;  die  Fang- 
kralle sehr  lang,  sehr  spitz,  In  der  Mitte  an  der  Innenseite 
ein  Eckchen.  Die  weiblichen  Taster  etwas  dünn,  übri- 
gens von  ganz  gewöhnlicher  Gestalt;  die  drei  Vorderglie- 
der  der  männlichen  Taster  wie  die  des  Weibchens,  nur 
etwas  länger,  das  vierte  verkehrt  kegelförmig,  das  End- 
glied dünn,  seitwärts  auf  den  Genitalien  liegend,  mit  dop- 
pelter Biegung    und    etwas    länger    als    die  Genitalien ,    an 


144 


der  Wurzel  mit  einem  ebenfalls  auf  diesen  liegenden  fei- 
nen, etwas  gebogenen,  spitzen  Dorn*  Die  Genitalien  vorn 
kugelförmig,  stark  verdickt  und  glänzend,  an  der  Spitze 
mit  einem  feinen  Stielchen.  Die  Brust  gross,  erweitert, 
an  den  Seiten  eckig,  maltglänzend,  ziemlich  grob  gerieselt. 
Der  Hinterleib  oval,  ziemlich  gewölbt,  ohne  Glanz,  mit 
sehr  kurzen  Spinnwarzen.  Die  Beine  dünn,  von  gewöhn- 
licher Länge  und  ohne  Stachelborsten,  nur  sebr  fein 
behaart. 

Der  ganze  Vorderleib,  die  Fresszangen  und  die  Brust 
schwarz,  die  Fangkrallen  der  Fresszangen  roth.  Der  Hin- 
terleib oben  an  den  Seiten  weiss  oder  gelblich,  auf  dem 
Rücken  ein  zackiges  weiss  eingefasstes,  bis  zu  den  Spinn- 
warzen reichendes  Längsfeld  gelblichbraun,  am  Rande  ver- 
trieben schwarz  begrenzt,  Im  Innern  schwarz  gefleckt,  mit 
einem  La'ngsstreif  paarwelsser  weisser  Fleckchen,  zwei  da- 
von vor  der  Mitte  der  Länge  grosser  als  die  übrigen,  die 
hintern  sehr  klein;  der  Bauch  und  die  untere  Hälfte  der 
Seiten  gelbbraun,  auf  ersterm  zwei  parallele  Längsstriche 
gelb ,  auf  dem  Zwischenfelde  feine  Pünktchen  ebenfalls 
gelb.  Taster  nnd  Beine  einfarbig  bräunlichgelb,  selten 
etwas  aufs  Röthliche  ziehend. 

Die  Männchen  sind  in  der  Gestalt  und  Färbung  den 
Weibchen  ganz  gleich  und  nur  an  den  Tastern  zu  unter- 
scheiden; ihre  Genitalien  sind  dunkelbraun. 

Es  kommen  mancherlei  Abänderungen  vor,  bei  wel- 
chen nach  und  nach  das  gelbbraune  Rückenfeld  und  der 
gelbbraune  Bauch  ins  Schwarze  übergehen,  ohne  aber  die 
Form   des  erstem  wesentlich  zu  verändern. 

Doktor  Hahn  hat  im  zweiten  Bande,  unter  Fig.  23, 
die    weibliche    Spinne    abgebildet,    und   die  Abbildung  mit 


145 


einer  zu  kurzen,  die  wesentlichen  Charaktere  nicht  her- 
aushebenden. Beschreibung  begleitet  vnd  eine  unrichtige 
Vergrösserung  der  Fresszangen  beigefügt.  Durch  gegen- 
wärtige Beschreibung  mit  Beigebung  einer  Abbildung  der 
männlichen  Spinne   suchte  ich  den  Abgang  zu  ergänzen. 

Diese  Spinne  gehört  zu  den  gemeinsten  des  mittlem 
Deutschland,  ist  übrigens  sehr  weit  verbreitet.  Man  fin- 
det sie  das  ganze  Jahr  hindurch,  in  den  wärmern  Jahres- 
zeilen auf  niederm  Gebüsche  und  niederen  Pflanzen,  im 
Winter  eben  so  häufig  in  Grasstücken,  unter  Moos  und 
unter  Pflanzenabfallen  auf  der  Erde;  im  Winter  haben  alle 
Männchen  vollkommen   ausgebildete  Taster. 

Vaterland:  Deutschland,  Schweden,  Frankreich. 


Pachygnatha  tristriata. 

Tab.  CCCCXXX,  Fig.  1066  foem. 


Vorderleib  und  Fresszangen  rostgelb,  auf  ersterm 
drei  Längsstreifen  schwarz;  Hinterleib  staubigbraun 
mit  drei  «elben  Län^sstreifen,  in  dem  Mittelstreif  ein 
Aderzug  schwarz.     Taster  und  Beine  ockergelb. 

Länge  2V^ '". 

Klug,  Königl.   «Sammlung  in  Berlin. 

Mit  P.  Listeri  in  naher  Verwandtschaft,  der  Vorder- 
leib aber  länger    und    der  mittlere  Augenhügel  viel  höher, 


146 


besonders  hinten    stark    aufgeworfen,    die   Augen   in   regel- 
mässiger Stellung. 

Der  Vorderleib  und  die  Fresszangen  rostgelb,  beide 
sehr  glänzend,  auf  ersterin  ein  hinter  dem  mittlem  Augen- 
hügel beginnender,  ziemlich  gleichbreiter  Längsslreif,  und 
an  den  Seitenkanten  eine  an  den  Vorderrandswinkeln  be- 
ginnende und  bis  zu  den  Hinterrandswinkeln  des  Thorax 
siehende  Einfassung  schwarz,  letztere  so  breit  als  der 
Rückenstreif;  auf  dem  Rücken  der  Fresszangen  ein  etwas 
verwischter  Längsflecken  rostbraun.  Die  Augen  bernstein- 
gelb, alle  mit  einem  schwarzen  Ringchen  umgeben.  Die 
Brust  fein  eingestochen  punktirt,  weniger  glänzend  als  der 
Thorax  und  rostbraun.  Taster  und  Beine  einfarbig  ocker- 
gelb. Der  Hinterleib  gelb,  schwarzstaubig,  die  gelbe 
Grundfarbe  nur  schwach  durchblickend ,  auf  dem  Rücken 
ein  durchziehender,  spindelförmiger  Längsstreif  und  oben 
an  den  Seilen  ein  mehr  gleichbreiter,  vorn  und  hinten 
sich  auch  ausspitzender  Längsstreif  gelb,  in  ersterm  ein 
ästiger  Aderzug  der  Länge  nach  schwarz.     Ein  Weibchen, 

Vaterland;  Nordamerika,  Pennsjlvanien. 


Pachygnatha   Clerckii. 

Tab.  CCCCXXX.  Fig.  1067. 


Vorderleib  grüngelblich,  der  Seitenrand  und  Strei- 
fen auf  dem  Kopfe  schwärzlich ;  Hinterleib  schwarz, 
silberwelss  gefleckt.     Beine  gelblich. 

Länge  1  Vg  '". 


147 


Sund.  V.  A.  H.  1829-  p.  208  n.  1. 

Linyphia  Clerckii  Ifakk  S.  ä  BuflF.  II.  p.  270  n.  22. 

Kopf  und  Brustrücken  glänzend,  wie  lackirl;  erster 
vorn  ziemlich  hoch,  doch  wenig  gewölbt,  mit  deutlich 
vorstehenden  Augen;  der  Lrustrücken  etwas  flach,  mit 
einem  i\iickengriibchen,  rund  aufgeworfenen  Seitenrändern, 
und  mit  einer  an  den  Seiten  und  am  Hinterrande  hinzie- 
henden, doch  von  diesem  entfernten  Rinne*  die  Brust 
breit,  gewölbt,  glanzlos.  Der  Hinterleib  eiförmig,  etwas 
breiter  als  der  Vorderleib,  ziemlich  gewölbt,  fast  glanz- 
los. Die  Fresszangen  stark,  die  Taster  dünn.  Die  Beine 
von  mittlerer  Länge,  dünn,  ohne  besonderes  Merkmal. 

Kopf  und  ßrustrücken  graugelblich,  erster  hinten 
schwärzlich,  mit  drei  nach  den  Augen  ziehenden  schwärz- 
lichen Längsstrichen;  der  Seitenrand  ebenfalls  schwärzlich, 
mit  feinen  quer  einwärtsziehenden  strahlenförmigen  Strich- 
chen. Die  Brust  graugelblich,  schwarzschattig,  am  Rand 
dunkeler.  Die  Fresszangen  hornfarbig  gelblich ,  schwärz- 
lich schattig,  glänzend.  Der  Hinterleib  schwarz,  etwas 
auf's  Olivengriine  ziehend,  auf  der  Mitte  des  Rückens  vier 
Paar  genäherte  RückenHecken ,  silberfarbig  weiss,  mit 
mattem  Metallglanze,  eine  Längsreihe  bildend;  in  den  Sei- 
ten eine  Fleckenreihe  von  derselben  Silberfarbe,  der  vor- 
dere Fleck  lang,  vorn  Spitz  auslaufend,  zusammen  eine 
Einfassung  vorstellend  5  der  Bauch  schwarz,  mit  etwas 
sammetartigem  Schimmer.  Die  Taster  und  Beine  unrein 
blass  ockergelblich,  mit  bräunlichen  Gliederspitzen,  doch 
in  undeutlichem  Ausdruck. 

Männchen :    unbekannt. 

Vaterland:  Schweden,   Deutschland. 


148 


Diese  sehr  zierliche  Spinne  kommt  in  hiesiger  Ge- 
gend und  wahrscheinlich  auch  im  südlichen  Europa  nicht 
vor.  Ich  fand  sie  auf  einer  Reise  in  der  Nähe  von  Zwei- 
brücken, aber  nur  Weibchen  und  diese  nicht  im  Zustande 
vollständiger  Ausbildung;  ein  solches  stellt  die  hier  gege- 
bene Abbildung  vor. 


Pachygnatha    xant  ho  Stoma. 

Tab    CCCCXXXI.    Fig.  1068  raas.   F\g,  1069  foem. 


Vorderleib  rostfarbig,  der  Kopf  heller  als  der 
Thorax,  Fresszangen,  Taster  und  Beine  ockergelb; 
Hinterleib  braun ,  ein  spindelförmiger  Rückenstreif 
und  ein  wellenrandiger  Seitenstreif  gelb,  in  ersterm 
eine  ästige  Ader  schwarz. 

Länge  des  Mannes  und  Weibes  2*/^  '". 

Klug  Königk  Sammlung  in  Berlin. 

Der  Yorderleib  glänzend,  und  bei  sehr  guter  Ver- 
grösserung  stellenweise  eingestochen  punktirt;  der  Kopf 
breit,  gewölbt,  vorn  etwas  stumpf,  höher  als  der  Thorax, 
mit  ziemlich  hohem,  oben  flachem,  viereckigem  mittlem 
Augenhügel :  die  vier  Mittelaugen  fast  im  Quadrat  stehend ; 
der  Thorax  oval;  breiter  als  der  Kopf,  an  den  Seiten  ziem- 
lich rund  gewölbt,  mit  deutlichen  Seitenfalten,  und  mit 
grosser  Rückengrube.  Die  Fresszangen  der  Gestalt  nach 
wie  bei  den  andern  Arten,  weniger  glänzend  als  der 
Thorax,    sehr    fein    gerieselt      Die    Brust    breit,    glänzend, 


149 


eingestochen  punktirt.     Taster   und   Beine    bei    beiden    Ge- 
schlechtern ganz  wie  bei  Fach.  Degeeri. 

Der  Vordcrleil)  dunkclrostgelb,  etwas  auf's  Rostbräun- 
liche ziehend,  der  Kopf  heller  als  der  Thorax,  fast  ocker- 
gelb. Die  Adgen  bernsteinfarbig,  alle  mit  einem  bräun- 
lichen Ringchen  umgeben.  Die  Fresszangen  ockergelb, 
ziemlich  von  der  Farbe  der  vordem  Fläche  des  Kopfes, 
mit  rostrolhen  i'angkrallen.  Die  Brust  rostroth.  Taster 
und  Beine  ockergelb,  an  den  Gelenkspitzen  kaum  ein  we- 
nig dunkler.  Der  Hinterleib  braun,  gelblich  gemischt, 
auf  dem  Rücken  und  an  den  Seiten,  wie  bei  P.  Degeeri 
ein  Längsstreif  gelb,  erster  spindelförmig  mit  einem  der 
Länge  nach  durchziehenden  ästigen  schwarzen  Aderstrich, 
den  Streif  in  eine  doppelte  Fleckenreihe  zertheilend;  der 
Seitenstreif  oben  eckig,  nämlich  nach  dem  Zuge  des  brau- 
nen Rückenfeldes. 

Das  Männchen  der  beiden  Exemplare,  die  ich  vor 
mir  habe,  ist  etwas  deutlicher  als  das  Weibchen  gezeich- 
net, und  von  diesem  nur  an  den  Genitalien  und  längern 
Fresszangen,  ganz  wie   bei  den  andern  Arten,  zu  erkennen. 

Vaterland:   Pennsylvanien. 


Micryphantes  laminatiis. 

Tab.  CCCCXXXl.  Fig.  1070  foem. 


Vordeileib    bräunlichgelb ,    an    den   Seitenkanten 
fein    braun   angelaufen,    Hinterleib  beller  oder  dunk- 
XII.  6.  12 


150 


Jer  olivenbraun,  die  vveibliclien  (ionifalien  lostiotli, 
als  ein  an  der  Spitze  eckiger  Knoten  stark  hervor- 
tretend.    Taster  und  Beine  bräunlicligelb» 

Länofe  des  Weibchens  1  '". 

Der  Vorderleib  glänzend,  der  Kopf  auf  dem  Rücken 
mit  dem  Thorax  gleichhoch,  und  nach  der  Länge  kann) 
etwas  abfallend,  der  Thorax  hinten  und  an  den  Seiten  ziem- 
lich stark  abgedacht,  an  der  hintern  Abdachung  ein  tiefes 
längliches  Grübchen,  dem  Umrisse  nach  oval,  sich  in  den 
kurzen  Kopfrand  ohne  merkliche  Schwingung  verlierend. 
Die  Augen  vorstehend,  ziemlich  gross,  in  ganz  gewöhn- 
licher Stellung,  die  der  vordem  Reihe  einander  ziemlich 
genähert.  Die  Fresszangen  glänzend ,  etwas  lang,  an  der 
Wurzel  wenig  gewölbt,  im  ganzen  fast  etwas  walzenför- 
mig, Die  Taster  dünn,  lang,  das  Endglied  pfriemenförmig, 
oben  auf  den  drei  Endgliedern  etwas  lange  Stachelborslen. 
Die  Brust  gross,  am  Rande  hin  gewölbt,  oben  etwas  glatt, 
glänzend,  breilherzförmig.  Der  Hinterleib  vorn  hoch,  ge- 
gen die  Spitze  eiförmig,  weniger  glänzend  als  der  Thorax, 
behaart,  mit  kurzen  Spinnwarzen.  Die  weiblichen  Geni- 
talien in  einen  ziemlich  grossen  Knopf  vortretend,  an  der 
Spitze  hinten  und  vorn  mit  einem  kurzen  Häkchen,  zwischen 
diesen  diese  Spitze  stumpf.  Die  Beine  ziemlich  lang,  sehr 
fein  behaart,  die  obern  Knie-  und  Schienbeinborsten  auf- 
wärts  gedrückt,   und   dicker  und   länger  als   gewöhnlich. 

Der  ganze  Vorderleib  bräunlichgelb,  der  Kopf  an  der 
Spitze  zwischen  den  Augen  dunkler,  die  Augen  schwarz; 
die  Kanten  des  Thorax  fein  bräunlich,  doch  nicht  auffal- 
lend. Taster  und  Fresszangen  bräunlichgelb,  die  drei  End- 
glieder der  erstem  mit  bräunlichem  Anstriche.  Die  Brust 
dunkelbraun    oder    schwarz.       Der    Hinterleib    dunkelbraun 


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151 


mil  olivenfarbigem  Anstriche,  bei  grossem  Exemplaren 
heller  als  bei  kleinern  und  mehr  olivenbraun;  die  Genita- 
lien des  Weibchens  rostroth.  Hüften  und  Schenkel  der 
Beine  bräunlichgelb,  alle  folgende  Glieder  olivenfarbig, 
das  Bräunlichgelbe  durchstechend. 

Das  Männchen  ist  noch  unbekannt.  Das  Weibchen 
findet  man  unter  Moos  in  Wäldern,  auch  auf  niederm 
Gesträuche. 

Vaterland:   Baiern. 


Micryphantes   phaeopus. 

Tab.  CCCCXXXl.    Fig.    1071    mas.    Fig.    1072    foem. 


Schwarz,  der  Vorderleib  kurz,  der  Hinterleib 
gewölbt,  dick,  etwas  kurz,  grob  eingestochen  punk- 
tirt;    die  ßeine  dunkel  braunrothj  ziemlich  kurz. 

Länge  des  Männchens  y^  '",  des  Weibchens  1'". 

Der  Vorderleib  kaum  etwas  länger  als  breit,  etwas 
fettartig  glänzend,  der  Kopf  hoher  als  der  Thorax,  ge- 
wölbt, vorn  mit  einem  Quervorsprung,  worauf  die  vor- 
dere Augenreihe  liegt,  hinten  an  den  Seiten  des  Rük- 
kens  ein  rundes  Grübchen,  der  Thorax  dem  Umrisse  nach 
ziemlich  rund,  ziemlich  steil  abgedacht,  an  der  hintern 
Abdachung  keine  Rückengrube.  Die  Augen  etwas  hoch 
über  dem  Vorderrande  des  Kopfes,  in  ziemlich  regelmässi- 
ger Stellung,  die  vordere  Reihe   auf   einer   vorspringenden 

12* 


152 


Kante ,  die  Seitenaugen  stark  schief  liegend ,  und  auf  ei- 
nem schiefen  Höcker.  Die  Fresszangen  massig  lang,  glän- 
zend, gewölbt,  etwas  dick.  Die  Brust  sehr  breit,  herz- 
förmig und  ziemlich  stark  gewölbt.  Der  Hinlerleib  horn- 
artig  hart,  dick,  breit,  wenig  länger  als  breit,  gewölbt,  fett- 
artig  glänzend,  durchaus  ziemlich  grob  eingestochen  pnnklirt, 
die  Punkte  ziemlich  dicht  und  verworren  5  die  Genitalien  nahe 
an  der  Einlenkung  des  Hinterleibes,  ein  spitzes,  gegen 
die  Brust  gedrücktes  Höckerchen  vorstellend.  Taster  und 
Beine  etwas  kurz,  übrigens  ohne  ein  besonderes  Merkmal, 

Kopf,  Thorax,  Fresszangen,  Brust  und  Hinterleib  tief 
schwarz;  Taster  und  Beine  dunkel  braunroth ,  die  Spitze 
der  Schenkel,   die  Kniee  und  die  Spitze  der  Schienbeine  gelb. 

Das  Männchen  weicht  in  der  Gestalt  vom  Weibchen 
nicht  ab.  Es  ist  kleiner  und  führt  dieselbe  Punktirung 
auf  dem  Kücken  (]es  eben  so  festen  Hinterleibes.  Die 
Beine  sind  kaum  ein  wenig  länger.  Die  Taster  sind  kurz, 
die  drei  vordem  Glieder  wie  beim  Weibchen,  das  vierte 
ist  kurz,  oben  an  der  Spitze  mit  einem  deutlichen,  etwas 
dicken  Stielchen;  das  Endglied,  breit  und  gewölbt j  die 
Genitalien  von  oben  deckend ;  letztere  sind  etwas  kugelig, 
ebenfalls  dick  und  bilden  mit  dem  Endgliede,  im  Verhält- 
niss  zur  Grösse  des  Spinnchens,  einen  dicken  Knoten,  un- 
ten an  den  Genitalien  befindet  sich  ein  einwärts  geboge- 
nes feines  Häkchen. 

Die  Färbung  ist  ohne  Unterschied  wie  die  6es  Weib- 
chens, die  Kniee  der  Beine  aber  sind  weniger  gelb  ge- 
mischt und  die  zwei  Endglieder  der  Taster  schwarz. 

Ich  fand  sie  nur  in  der  Nähe  von  Ortschaften  unter 
Moos,  das  auf  grasigen  Stellen  wächst.  Die  vollkommene 
Ausbildung   beider  Geschlechter  fällt  in   die  Zeit  des  Spät- 


153 

I  herbsies;    sie    überwinlcrn    und    erscheinen    früh    im  Früh« 

Jehre,  auch   niitlen  im   Winter  werden   sie  angetroffen. 
Vaterland:   Baiern. 


Micryphantes    alutacius. 

Tab.  CCCCXXXIL    FiV    1073  foem. 


Vorder-  und  Hinterleib  schwarz,  letzter  punktirt. 
Taster  und  Beine  rothbraun,  die  vordem  Glieder  der 
Taster,  die  Hüften  und  die  Schenkel  an  der  Wurzel 
blassgelb. 

Länge  1  '". 

Dictyna  alutucia  Uebers.  d.  Arach.  Syst.  I.  p.  12. 

Dieses  Spinnchen  unterscheidet  sich  in  seinen  For- 
men von  M.  phaeopus  nicht.  Der  Vorderleib  ist  glänzend, 
der  Hinterleib  dick,  kurz,  gewölbt,  mattglänzend,  dicht 
eingestochen  punktirt,  die  Punktgriibchen  ziemlich  gross. 
Die    Beine   sind   etwas  kurz. 

Der  Vorderleib  ist  schwarzbraun  oder  schwarz,  der 
Hinterleib  durchaus  schwarz.  Taster  und  Beine  sind  ka- 
stanienbraun, die  drei  vordem  Glieder  der  Taster,  die 
Hütten  und  die  Schenkel  bis  zum  vierten  Theile  der  Länge 
blassgelb,  oder  gelblichweiss,  auch  die  Fersen  und  Tarsen 
ziehen  auTs   Gelbliche. 

Das  Männchen  mit  vollständig  ausgebildeten  Genita- 
lien ist  mir  unbekannt.     Junge  Männchen  sehen  den  W^eib- 


154 


chen  gleich  3  in  dieserri  Stande  ist  das  Endglied  der  Taster 
sehr  gross,  eiförmig,    glänzend  «nd  von   Farbe  hochbraiin. 

ßei  der  grossen  Aehnllchkeit  der  Formen  mochte 
ich  dieses  Spinnchen  für  Abart  von  M.  phaeopus  halten, 
allein  die  gelblichw^eissen  vordem  Taster-  und  Beinglieder 
habe  ich   bei  diesem   nie  gesehen. 

In  der  Uebersicht  des  Arachnidensjstems  ist  solches 
mit  Unrecht  der  Gattung  Biciyna  beigezählt  worden,  was 
auch  in   Hinsicht  der  folgenden  Art   der   Fall   ist, 

Vaterland:  In  hiesiger  Gegend.  Ich  fand  ihn  im 
Herbste,  auch  im  Winter  und  Frühjahre  in  Wäldern  un- 
ter feuchtem  Moose. 


155 


Micryphantes   hystricus. 

Tab.  CCCCXXXIl.    F\g.   1074  foeni. 


Vorderleib  gelb,  die  Seitenkanten  und  ein  Rük- 
keiistreif  schwarz :  Hinterleib  braunschwarz,  ein  Strich 
hinten   und  die  Beine  blassgelb. 

Länge   V2  '"• 
Dictyna  hystrica  Roch  \J eher»,  d.  Arachn,  Syst.  J.  p.   12. 

Eine  der  kleinsten  Spinnchen  dieser  Gattung.  In  den 
Formen  mit  der  vorhergehenden  Art  ziemlich  ühercinkom- 
mend,    doch   die   Beine   etwas   länger. 

Der  Vorderleib  glänzend,  hellgelb:  die  Augen,  die 
Seitenkanten  und  ein  Kückenstreif  schwarzbraun,  letzter 
in  der  Mitte  verengt.  Der  Hinterleib  glänzend ,  mit  sehr 
kurzen  Härchen  besetzt,'  braunschwarz,  der  Hinterrand, 
ein  in  diesen  ziehender,  vorn  fein  zugespitzter,  in  der 
Hälfte  der  Länge  ^es  Rückens  beginnender  Längsstreif, 
zuweilen  ein  Punktfleckchen  vorn,  auch  zuweilen  ein  klei- 
nes Pünktchen  am  Anfange  des  Längsstreifs  hellgelb.  Die 
Brust,  die  Fresszangen,  Taster  und  Beine  gleichfarbig 
hellgelb 

Zuweilen  fehlen  die  zwei  gelben  hinter  einander  lie- 
genden Punktfleckchen  auf  dem  Vordertheil  des  Hinterlei- 
bes, auch  erlöschen  der  schwärzliche  Mittelstreif  und  die 
schwärzlichen  Kanten  des  Vorderleibes  zuweilen  so,  dass 
blos   mehr  eine  schwache  Anlage  davon  zu  sehen  ist. 

Das  Männchen   habe  ich   noch  nicht  gefunden. 

Sie  bewohnt  Gebüsch,  gern  niedrige  WeideHarlen. 

Vaterland:   Baiern. 


156 


Micryphantes    villosus. 

Tab.  CCCCXXXII.  Fig.   1075  foem. 


Vorderleib,  Taster  und  Beine  durchsichtig:  srau- 
gelblich,  die  Kanten  des  Thorax  verloren  schwarz, 
auf  dem  Thorax  eine  tiefe  Längsgrube;  Hinterleib 
schwarz,  stark  gewölbt,  dicht  schwarz  behaart. 


Länge  des  Weibchens  1 


2/    /// 

/3 


Der  Vorderleib  von  nicht  ungewöhnlicher  Gestalt, 
ungemein  glänzend,  der  Kopf  nur  wenig  hölier  als  der 
Thorax,  und  der  Länge  nach  sanft  gewölbt 5  die  Selten- 
falte zwischen  Kopf  und  Thorax  tief;  der  Thorax  dem 
Umrisse  nach  etwas  länglichrund,  und  rund  abgedacht, 
hinten  etwas  flacher,  mit  einer  länglichen,  tiefen,  ziemlich 
grossen  Rückengrube  auf  der  hintern  Abdachung;  die  Sei- 
tenfalten etwas  schwach  eingedruckt.  Die  Augen  auf  einem 
schwachen  Vorsprung,  die  vier  mittlem  glelchgross,  klein, 
ziemlich  im  länglichen  Viereck  stehend ,  die  Seltenaugen 
dicht  einander  genähert,  merklich  grösser  als  die  Mittel- 
augen und  auf  einem  schiefen  Höcker  und  ziemlich  stark 
vorstehend.  Die  Fresszangen  im  VerJiältnlss  zum  Kopf 
sehr  lang,  kegelförmig,  glänzend,  auf  dem  Rücken  stark 
runzelig,  fast  gekörnt.  Die  Brust  breit  herzförmig,  an 
den  Seiten  gewölbt  und  fein  runzelig,  in  der  Mitle  flach 
und  glatt.  Der  Hinterleib  dick,  hochgewölbt,  glänzend, 
mit  vier  deutlichen  Rückengrübchen  und  durchaus  stark 
dicht  behaart,  die  glänzende  Haut  doch  durchscheinend. 
Die  weiblichen  Genitalien  flach,  nieder,  breit  und  glän- 
zend,   hinten    nur    wenig  mit    dem  gerundeten  Rande   vor 


157 


stehend.  Taster  und  Beine  von  ganz  gewöhnlicher  Grösse 
und  Gestalt. 

Der  Vorderleib  graugelblich,  etwas  trüb  olivenfarbig, 
hornartig  durchsichtig,  an  der  Kopfspitze  verloren  schwärz- 
lich, eben  so  an  den  Seiten  des  Thorax,  die  Kanten  des 
letztern  aber  fast  schwarz.  Die  Fresszangen  schwarz.  Die 
Brust  hornbraun ,  am  Rande  verloren  schwarz.  Der  Hin- 
terleib durchaus  schwarz,  eben  so  die  Spinnwarzen  und 
die  weiblichen  Genitalien;  die  Schildchen  vor  den  Luft- 
löchern olivenbraun.  Die  Taster  und  Beine  trübgelblich, 
in  gewisser  Richtung  auf's  Rotbuche  ziehend,  und  durch- 
sichtig, die  Glieder  an  der  Spitze  verloren  schwärzlich, 
das  Endglied  der  Taster  und  die  Tarsen  fast  ganz  schwarz. 

Das  Männchen  ist  noch  unbekannt. 

Vaterland:  Ich  fand  sie  im  Monat  Juni  öfters  un- 
ter Steinen  an  den  Bergabhängen  bei  Erlangen  5  in  hiesi- 
ger Gegend  habe  ich  sie  noch  nicht  entdecken  können. 


12** 


158 


Hahnia  Silvicola. 

Tab.   (  rCCXXXIl.  Fig.   107Ö  mas.  Flg.   1077  foem 


y orderleib  5  Taster  und  Beine  rötlilichgeib.  Sei- 
teiifleckclien  auf  dem  TItorax,  drei  Fleckchen  unten 
an  den  Schenkeln  und  Ringe  an  den  folgenden  Bein- 
gliedern braun;  Hinterleib  staubig  dunkelbraun,  vorn 
ein  spiessförmiger  Fleck  schwarz,  ein  zackiges  Längs- 
band röthlichweiss. 

Länge  des  Männchens  1  V35  des  Weibchens  IV2'". 

Tegenaria    Silvicola    Hoch    in    H.    Schaff.    Deutschi.    Ins. 
12.5.   16. 

Der  ganze  Vorderleib  stark  glänzend,  Kopf  und 
Brustrücken  ^leichhocb,  erster  etwas  kurz  und  durch  ei- 
nen schwachen  Seiteneindruck  vom  letztern  abgeschieden; 
der  Thorax  dem  Umrisse  nach  ziemlich  kreisrund  isnd  ge- 
wölbt, an  der  hintern  Abdachung  mit  einem  ovalen  Grüb- 
chen; die  Seitenfalten  deutlich.  Die  Augen  in  ganz  regel- 
mässiger Stellung.  Die  Fresszangen  ziemlich  lang,  etwas 
gewölbt,  im  Ganzen  ziemlich  kegelförmig,  mit  feinen  Fang- 
krallen. Die  weiblichen  Taster  ohne  Auszeichnung,  die 
zwei  vordem  Glieder  der  männlichen  Taster  wie  beim 
"Weihe,  das  drille  und  vierte  kurz,  an  dem  vierten  oben 
ein  schief  seitwärts  stehendes  Zäpfchen,  etwas  länger  als 
das  Glied  selbst,  unten  an  diesem  GHede  ein  geschwunge- 
ner, auf  den  Genitalien  liegender  Anhängsel  von  dersel- 
ben   Grösse;   das   Endglied    eiförmig,    unten    hohl    und   von 


^  .  /6/.1 


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6. 


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159 


oLt'ii  tlif  (icüitalitn  Heckond;  die  (jenitallcfi  niclit  gross 
und  höckerig.  Die  Brust  glänzend,  etwas  gewölbt,  ein 
wenig  länger  als  breit,  hinten  sich  imsspitzend,  im  Ganzen 
herzförmig.  Der  Hinterleib  eiförmig,  beim  Männeben  kaum 
etwas  breiter  als  der  Vorderleib,  Die  weibiiclien  Genita- 
lien aufliegend,  glänzend,  etwas  viereckig,  am  Hinlerrande 
mit  einer  Mittelkerbe.  Die  Beine  ohne  besonderes  Merk- 
mal,  von   massiger   Länge. 

Kopf  und  Thorax  bräunlichgelb,  zuweilen  etwas  aufs 
Röthlicbe  ziehend,  der  Kopf  an  den  Seiten  etwas  verdun- 
kelt, am  Hinterkopfe  ein  unstetes,  kurzes,  schwarzes  Strich- 
eben;  in  den  Seiten  schwärzliche  Sjrahlenstreifchen,  selten 
unten  durch  Erweiterung  zusammenstossend.  Die  Äugen 
schwarz,  Fresszangen  und  Brust  von  der  Farbe  des  Thorax, 
meistens  etwas  dunkler.  Der  Fllnterleib  oben  mit  Schup- 
pen bedeckt,  staubig  braunschwarz,  die  röthlichgelbe  Haut- 
farbe schwach  durchscheinend;  vorn  ein  spiessförmiger  Längs- 
fleck schwarz,  und  über  den  Rücken  ein  seitwärts  zackiger 
Längsstreil  weiss,  mit  röthllchgelb  durchscheinender  Haut- 
farbe ,  der  Zackenstreif  vorn  durch  die  Endhälfte  des 
schwarzen  Spiessfleckes  getheill;  der  Bauch  und  die  Spinn- 
warzen röthlichgelb;  die  weiblichen  Genitalien  rostbraun. 
Taster  und  Beine  röthllchgelb,  ersterc  ungefleckl,  unten 
an  den  Schenkeln  der  letztem  drei  Flecken,  und  an  den 
Schienbeinen  und   Fersen  zwei   Ringe   braunschwarz. 

Das  Männchen  ist  wie  das  Weibchen  gezeichnet;  die 
drei  vordem  Glieder  der  Taster  ebenfalls  röthllchgelb;  das 
vierte  aufs  Bräunliche  ziehend,  das  Endglied  gelbbraun; 
die  Genitalien   dunkelbraun. 

Bei  manchen  Exemplaren  löst  sich  das  Zackenband 
auf  dem  Rücken   des  Hinterleibes,   besonders  bei  den  Mann- 


160 


chen ,  hinten  in  Bogenfleckchen  auf,  welche  stufenweise 
schmäler  und   feiner  werden. 

Den  ganzen  Winter  hindurch  bis  zum  Frühjahr  sind 
die  Männchen  mit  vollständig  ausgebildeten  Tastern  versc- 
hen. Man  findet  sie  alsdann  unter  Moos  am  Fuss  der  Bäume 
in   Waldungen. 

Vaterland;  Bisher  nur  in  hiesiger  Gegend  gefun- 
den, wo  sie  im  Monate  März  und  April  häufig  vorkommt. 

Anmerkung.  Dieses  kleine  Spinnchen ,  das  sich  mit 
seinen  Charakteren  der  Gattung  Agelena  sehr  nähert, 
und  eben  so  mit  der  Gattung  Tegenaria  verwandt  ist,  Hess 
immer  noch  einige  Abweichungen  wahrnehmen,  die  ihm 
mit  vollem  Rechte  weder  in  der  einen  noch  in  der  andern 
dieser  Gattungen  Platz  hätten  anweisen  können;  inzwischen 
habe  ich  zwei,  ebenfalls  kleine  Spinnenarten  gefunden,  wel- 
che ganz  dieselben  Formen  besitzen,  und  sie  mit  der  ge- 
genwärtigen in  eine  Gattung  vereinigen.  Sie  ist  die  Gat- 
tung Hahm'a^  der  ich  im  dritten  Hefte  des  achten  Bandes 
Seite  63 ,  in  der  Anmerkung  erwähnte ,  wo  auch  unter 
Fig.  637,  638  und  639  die  zwei  erwähnten  Arten  vorge- 
tragen sind. 


Terzeielinifss 


der  im  XII.  Bande 


beschriebenen  und  abgebildeten  Arten. 


Pag.  Tab 

Androctonus 

citrinus 9 

Icptochelys 7 

nielanophysa    ,      H 

Peloponnensß 14 

Tunetanus 15 

Aranea 

audax  Schrank 75 

bipunctata  Linn.   Schranh.  99 

fuscomarginata  Deg 85 

jejuna  Panz 83 

inontana  JLinn 113 

nocturna  Linn 99 

ornata  fValck 88 

punctata  Deg 99 

quadrata  FVid 123 

XII.   6.  13 


Flg. 


CCCXCIX 

965 

CCCXCIX 

964 

cccc 

966 

cccc 

967 

CCCCI 

968 

162 


Pag. 
j4ranea 

4  -  punctata  i^ö^ 99 

redimita  Linn 133 

resupina  domestica  Deg.  . ,   109 

resupina  syirestris  Deg.  . .   113 

sisyphum  ff^alch 138 

triangularis  Oliv.  Lair,  ...   113 

viaticaZ///».  Mull.  Sehr.  Fab.  71 

tuberculata  Deeg 108 

Araneus 

castaneus  Clerch 100 

lunatus  Clerch 138 

montanus  Clerch 109 

roseiis  Clerch 88 

triangularis  Clerch 113 

viaticus  Clerch 71 

virescens  Clerch 88 

Artamus 

jejunus   <. 83 

griseus  81 

Delena 

plagiusa  50 

impressa  53 

Epeira 

vulpina  ff'alch 29 

Eripus 

heterogaster 46 

Ero 

atomaria  106 

tuberculata 107 

Eucharia 

Atrica 103 

bipunctata    •  •     99 

castanea  100 


Tab. 


Fig. 


CCCCXV  1015  1016 

CCCCXV  1013  1014 

CCCCVIII  987 

CCCCIX  988    989 


CCCCVIII      984    985 

CCCCXX     1033 
CCCCXX      1034 

CCCCIX      1030  1031 
CCCCXVIII  1027 
CCCCXVIII    1028  1029 


163 

Pag.  Tab.                 Flg. 
Galena 

zonata 105  CCCCXIX     1032 

Goniosama 

vatrax 21  CCCCIl        970 

GonyUptes 

pectinatus 22  CCCCIl        971 

Hahnia 

Silvicola 158  CCCCXXXII  1076  1077 

Linyphia 

aurulenta  127  CCCCXXV     1049 

circuniflexa 128  CCCCXXVI    1050 

Clerckii 147 

Degerii  fTalck 143 

frutetorimi    123  CCCCXXIV    1044  1045 

1046 

Furcula    116  CCCCXXII     1040 

marginata 118  CCCCXXIII    1041  1042 

montana 113  CCCCXXII    1038  1039 

multiguttata 111  CCCCXXI     1037 

pratensis *. 121  CCCCXXIII     1043 

resupina 109  CCCCXXI     1035  1036 

Terricola    125  CCCCXXV     1047  1048 

tigrina  ff^id. 130 

Lychas 

Araericanus 2  CCCXCVII     961 

maculatus  1  CCCXCVII     960 

Paraensis    6  CCCXCVIII    963 

8cutatu8   3  CCCXCVIII    662 

Meta 

tigrina    230  CCCCXXVI    1051  1053 

Micryphantes 

alutacius    153  CCCCXXXII  1073 

hystricus 155  CCCCXXXII  1074 

laminatus  149  CCCCXXXI    1070 


Pag.  Tab  Fig. 

Micryphantef! 

phaeopus    , 151  CCCCXXXl    1071    1072 

villosus 156  CCCCXXXIl   1075 

Mythras 

paradoxus 94  CCCCXVII  1023  1024 

undularis    96     CCCCXVII  1025 

Ocypete 

detrita    33  CCCCIV  976 

derasa 28  CCCCIIl  973 

Draco  44  CCCCVII  983 

gracilipes  35  CCCCV  977 

msgacephala    25  CCCCIll  972 

melanogaster   31  CCCCIV  975 

nuirina   36  CCCCV  978 

nobilis    37  CCCCV  979 

tersa  39  CCCCVI  980    981 

thoracica    42  CCCCVII  982 

vulpina 29  CCCCIll  974 

Pachygnatha 

Degeerii  183  CCCCXXX  1065 

Clerckii 146  CCCCXXX  1067 

Listen 142  CCCCXXX  1064 

tristriata 145  CCCCXXX  1066 

xanthostoma    148  CCCCXXXl  1068  1069 

Phylodromus 

fuscomarginatus  Sund.   ...  85 

jejunus  fValch 83 

limbatus   85  CCCCXVI  1017  1018 

Phrurolithus 

pallipes ,....  78  CCCCXVIII  1026 

Scorpio 

Ainericanus     L,inn.    Fabr. 

Deg.   Herbst 2 

dentatus  Herbst 1 


•    • 


•     • 


■    •  •    » 


165 

Pag  Tal».  Fig. 

Scorpio 

inacnlatus  Deg 1 

occitaniis   Sav 15 

Tiinctanus    Herbst 15 

Scylodes 

Mithras    fValck 94 

StUnops 

Brasilianus   ff'alch 48 

Spixii   48      CCCCVIII      986 

Sparassns 

ligurinns    S9      CCCCXVI      1020 

ornatus 90     CCCCXVII     1C21 

smaragdinus  Sund 88 

virescens    87      CCCCXVI      1019 

Stygnus 

forcipatus 19         CCCCI         969 

Tha/iatus 

striatus   92     CCCCXVII     1022 

Theridinm 

castaneiim   Sund 101 

Hneatniu   fFalck 133 

hinatum   137    CCCCXXIX    1060  1061 

picluni   139  CCCCXXIX     1062  1063 

4-punctatuni   ff^aUk 99 

redimilniu    133  CCCCXXVII    1053  1054 

1055 

reticulalnni    136  CCCCXXVIll  1059 

varians   134  CCCCXXVIll  1056  1057 

1058 
Thomisus 

capparinus   >. 58         CCCCX        993    994 

905 

cerinus    60        CCCCXI       996 

devius   CA         CCCCXT      997 


166 


Pag.  Tab. 
Ihomisus 

dorsatus    56  CCCCX 

luctans   63  CCCCXI 

8  -maculatus    55  CCCCIX 

Xysticus 

audax    74  CCCCXIII 

confluens     67  CCCCXll 

crhtatusWalck.Latr.Sund.  71 

Graecus    68  CCCCXII 

Lanio  77  CCCCXIV 

sabulosus    64  CCCCXI 

viaticns   .  70  CCCCXII 

Uptiotes 

aneeps 94 


Fig. 


991 

992 

998 

990 

1005 

1006 

1007 

1008 

1001 

•  • 

1002 

1090 

1110 

1111 

1112 

99:) 

1000 

1003  1004 

BOSTON  PUBLIC  LIBRARY 


3  9999  03197  530  1 


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