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Shelf No.
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Die
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Getreu nach der Natur abgebildet und beschrieben,
Von
C. L. K O C hV
Kouigl. Bayer. Kreis - Forstrafh in Regensburg
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Zwölfter Band.
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Mit sechs und dreissig- fein ansgemalten Tafeln
NÜRNBERG,
in der C, H. Zeh 'sehen Buchhandlung, ?M^. |
1845.
H
2
Wunelglied am Aussenrand etwas geschweift ; äas zweite
faltig, das dritte dünn, gekielt; das vierte dünn, ebenfalb
gekielt, an der Innenseite geza'hnelt; die Hand des End-
gliedes walzenförmig, auf dem Rücken ein wenig einge-
drückt, die Längsnath schwach vorstehend; die Finger lang
und dünn. Die Beine etwas lang und gekielt. Siebenzehn
Zähne in dem Brustkamme.
Das ganze Thier fahl hell ockergelb, der Vorderleib
schwärzlich der Länge nach gestreift oder gefleckt; der
Hinterleib gleichfarbig gefleckt, die Flecken in fünf Längs-
reihen geordnet, die der äussern Reihe, nahe am Seiten-
umschlag, breiter und stärker ausgedrückt. Der Schwanz
schwärzlich kleinfleckig j der Stachel roth. Taster und
Beine der Quer nach braun oder schwarz gefleckt, gewis-
sermassen Ringe vorstellend; die Hand etwas satter gelb^
mit feinen schwarzen Längstteckchen ; die Finger rotb.
Fresszangen und BauchschiLde heller gelb.
Vaterland: Amerika.
Lychas Americanus.
Tab. CCCXCVII. Fig. 961.
Fahlgelb , der Körper schwarz gestreift , die
übrigen Theile schwarz gefleckt; der Schwanz dünn,
walzenförmig, 1% mal so lang als der Körper; Vor-
derarm und Hände etwas aufgetrieben.
Länge des Körpers 7"^^, des Schwanzes 12'".
Linn. S, N. L IL p. 1038. n. 4.
Fahr, Ent. syst. II. p. 434. n. 4^ #
aÄ cccxcm.
o. o.
4r „^. ■^y' -^._.,./
>^?^t^^ay^^^^ty.
3
i)<fgeer Uebs. VII. p. 135. T. 41. F. 10.
Herbst, ungefl. Ins. IV. p. 60. T. 6. i^ 3
In <l€r Färbung und in der Gestalt des Körpers mit
idem vorhergehenden genau übereinstimmend, nur sind die
Flecken des Körpers mehr streifförmig ; der Schwanz ist
dicker und viel kürzer, das vierte Glied der Taster mehr
aufgetrieben und nicht walzenförmig, auch die Hände dik-
ker und kürzer. Zwanzig Zähne an dem Brustkamme.
Vaterland: Amerika; kommtauch in Ostindien vor*,
mehrere Exemplare, die aufs Vollkommenste übereinstim-
men, die ich sowohl in dem Königl. Museum in Berlin,
als auch in der schönen Sammlung des Herrn Professor
Dr. Reich in Berlin gesehen habe, sind von Pula-Loz da-
hin geschickt worden.
Lychas scutilus.
Tab. CCCXCVIII. Fig. 962.
Rostgelb, am Vorderrande des Kopfes und am
Hinterrande der Ringschilde des Rückens ein brauner
öuerstreif, Schwanz und Taster scharfklelig, beide
sehr dünn.
Länge des Vorder- und Hinterleibes 8"', des
Schwanzes 14'".
Das ganze Thierchen glanzlos. Vorder- und Hinter-
leib nieder, doch der Quer nach etwas gewölbt. Der
Vorleib nicht breiter als lang, am Vorderrande gegen die
eingekerbte Mitte etwas schiefrandig, und an den Seiten-
augen hin schief abgeschnitten, der Seitenumschlag breit
1*
und deutlich. Die Fläche schwielig, mit etwas derb ein-
gedrückten Seitenfalten, sehr fein gerieselt und etwas sara-
metartig aussehend* die Mittelrinne ziemlich tief und durch-
ziehend , sich vor dem Augenhügel etwas muschelförmig
erweiternd, und sich in die Vorderrandsfläche verlierend;
der Augenhügel nicht gross, an den Seiten schiefflächig,
mit hohen, fast glatten, vorn und hinten ungemein fein
gekerbten Näthen , vorn die muschelförmige Vertiefung
zum Theil begrenzend; die Scheitelaugen gross. Die Flä-
che der Ringschilde des Hinterleibs ebenfalls fein gerieselt,
die Vorderrandumschläge aber viel feiner als die hintere
Fläche und ebenfalls glanzlos; auf dem Rücken ein flacher
Eindruck , mit einem zwar deutlichen aber feinen , linien-
förmigen Längskielchen, in der Mitte von diesen ausge-
hend eine erhöhte gebogene Seitenrippe in nicht starker
Anlage 5 der Endschild etwas grober gerieselt, mit hohen,
scharfen , ungemein fein gezähnelten und stark geschwun-
genen Seitenkielen. Der Schwanz dünn, im Durchschnitt
ziemlich walzenförmig, die vier vordem Ringe hohlseitig,
hoch und scharfkielig, die Kiele ungemein fein gezähnelt;
das fünfte Glied, den Seitenkielen nach, oben und unten
der Länge nach etwas gewölbt, doch nicht dicker als das
vorhergehende, und mehr flachseitig; die Blase des End-
gliedes länglich, kaum so dick als das vorletzte Glied, un-
ten rinnig, mit geschärften gezähnten Kielen, der Mittel-
kiel am höchsten, unter dem Stachel in einen abwärts ge-
drückten ziemlich grossen Zahn ausgehend. Die Fresszan-
gen etwas lang und glänzend, mit kurzen Fingern, an der
Spitze oben über der Einfügung der Finger einem höcke-
rigen Quereindruck. Die Taster dünn und lang, die Flä-
chen etwas hohl, die Kiele hoch, geschärft, fein körner-
arlig gezähnelt, an der Innenkante des Vorderarms un-
5
gleiche grössere, an der Spitze abgerundete Zähne; das
Endglied lang, die Hände nicht so dick als der Vorder-
arm, kurz, hohlffächig, mit hohen, geschärften, über die
Finger fortsetzenden Kielen; die Finger dünn, lang und
ziemlich gebogen. Die Unterseite des Vorderleibes mit
dem vordem Hüftengliede sehr flach , glatt und etwas
glänzend ; die Brustkämme mit sechzehn Lamellen. Die
Bauchschilde flach, ziemlich glänzend, mit zwei grossen
Längsrinnen, auf dem Endschilde vier Längsrippen, davon
die zwei mittlem ziemlich parallel und bis zum Hinterrand
ziehend, die zur Seite etwas schief liegend und hinten und
vorn abgekürzt. Die Beine dünn und lang, hochflächig
und hochrippig, die Rippen fein dicht gezähnelt und zum
Tarsengelenke fortsetzend.
Durchaus dunkelockergelb oder rostgelb, die Beine
und die vordem Tasterglieder etwas heller als der Körper,
auch der Schwanz nicht so dunkel als dieser; auf dem
Vorderkopfe nahe am Vorderrande, doch nicht ganz an
solchem, ein Querstreif schwarzbraun, und hinten auf den
Ringschilden des Hinterleibes solche Streiffleckchen der
Quer nach, aber weniger deutlich. Die Fresszangen un-
rein ockergelb. Die Scheitelaugen gelb mit schwarzer
Pupille; eben so die drei Seltenaugen der untern Reihe,
die sehr kleinen obern aber nur gelblich.
Vaterland: Ostindien, die Insel Bintang.
Lychas Paraeiisis.
Tab. CCCXCVIIJ. FiV, 963.
Trüb bräuiilichgelb, am Hinterrande der Körper-
rtnge braune öuerfleckchen 5 die Taster lang und sehr
dünn, der Schwanz dünn, siebenmal so lang als der
Vorderleib.
Klug. Königl. Sammlung in Berlin.
Die Gestalt von Lychas maculaius, mit denselben Ta-
stern ; auf den Rückenschilden des Hinterleibes eine feine
kielartige Erhöhung und zwei geschwungene ungemein fein
gezähnelte Näthe auf dem Endschilde in der gewöhnlichen
Lage; auf dem Endschilde des Bauches vier Lä'ngsrippen,
die zwei mittlem parallel und bis zum Hinterrande ziehend,
die zur Seite hinten abgekürzt, alle vier gleichweit, unge-
fähr im Drittel der Länge des Schildes anfangend. Bei
guter Vergrösserung erscheinen die Schenkel und Schien-
beine ungemein fein gezähnelt.
Das ganze Thier dunkel ockergelb, etwas aufs Bräun-
liche ziehend, am Hinterrande des Vorderleibes und am
Hinterrande der sechs vordem Rückenschilde fünf strich-
arlige dunkelbraune Fleckchen ; die Finger der Hände et-
was aufs Röthliche ziehend 5 der Schwanzstachel bräunlich-
roth an der Spitze dunkler.
Vaterland; Brasilien, Para.
ya/cCCXClW.
' Oyt^Z^l^Z^'^^ .
Androctonus leptochelys.
Tab, CCCXCIX. Fig. 964.
Glänzend, gleichfarbig hellgelb, drei Rückenkiele
deutlich, die Schwanzkiele sehr fein gekörnt, der un.
tere Seitenkiel des fünften Schwanzgliedes abwech-
selnd mit einem grössern und kleinern Zahne, die
Hände dünner als der Vorderarm.
Länge des V^order - und Hinterleibes 8"% des
Schwanzes 12"'.
Ehrenberg Symb. phys. I. n. 3.
Das ganze Thierchen, oben und unten sanimt Tastern
und Beinen, glänzend, Vorder- und Hinlerleib flach ge-
wölbt, erster mit .schwieligen Erhöhungen, hinten merk-
lich breiter als lang, mit tiefer geschwungener Seitenfalte
und etwas breitem, deutlich erhöhtem, scharfrandigem Sei-
tenumschlage ; der Augenhügel breit und nieder, mit breiter
Mittelrinne und geglätteten Kielen, diese gegen den Vor-
derrand fortsetzend, sich In die aufgeworfenen Backen ver-
lierend und eine muschelförmige, bis zum Vorderrande zie-
hende Vertiefung hinten einschllessend; die Beule am Hin-
terkopfe von einer Längsfurche durchschnitten, und durch
einen Quereindruck strahlig gethellt. Auf dem Rücken
der Ringschilde des Hinterleibes drei schmale geglättete
Kiele, der Mittelkiel etwas deutlicher als die Seitenkiele;
auf dem Endschilde ausser den Mittelkielchen die gewöhn-
lichen geschwungenen Seitenkiele etwas mehr geschärft
und sehr fein gezähnelt. Der Schwanz lang, dünn, die
vordem Glieder stufenweise etwas dicker als die folgen-
8
den, die vier vordem mit den gewöhnlichen Längsnäthen,
alle geschärft und sehr fein gezähnelt, die Zwischenräume
flachrinnig vertieft und glatt; das fünfte Glied länger als
der Vorderleib, ohne geschärfte obere Seitenkiele, an de-
ren Stelle besonders hinten die Fläche gerundet, der un-
tere Seitenkiel scharf und gezähnt , von hinten her die
Zähne bis über die Hälfte der Länge grosser, mit einem
kleinen Zwischenzähnchen zwischen je zwei grossem* die
unlere Fläche und die Seitenfläche unten übrigens gekörnt;
das Endglied mit dem Stachel nicht so lang als das vor-
letzte, oben flach, unten stark etwas hügelig aufgeblasen,
doch kaum so dick als das vorletzte Glied an der Spitze,
mit zwei schmalen seichten Längsrinnen und etwas höcke-
rigem Zwischenräume; der Stachel lang, dünn und regel-
mässig gebogen Die Taster etwas kurz und dünn, der
Hinterrand flachseitig, mit einer feinen Körnerreihe auf den
Längskanten ; der Vorderarm auf dem Rücken gewölbt,
mit glatten Seitenkanten und mit sehr schwachen Zahn-
spuren an den Innenkanten; das Endglied nur 1*/^ mal
so lang als der Vorderarm, die Hände dünner als dieser,
ohne Kiele und glatt, die Finger fast gerade, etwas län-
ger als die Hand und dünn, an der Innseite mit den ge-
wöhnlichen Zähnchen. Die Unterseite sehr glänzend und
glatt, die Bruststücke und die Hüften flach, auf den Bauch-
schilden zwei rinnenförmige Längseindrücke und ein gru-
benförmiger Eindruck hinter den Luftlöchern ; auf dem
Endschilde vier Kiele, die zwei mittlem sich hinten etwas
nähernd und bis zum Hinterrande ziehend, der zur Seite
vorn und hinten etwas abgekürzt. Die Beine ohne beson-
deres Merkmal, mit kaum merklich gezähnten obern und
untern Längskanten der Schenkel.
Das ganze Thierchen gelb. Vorder- und Hinterleib
^A CCCKfJK.
'^x}^. 004- 9f
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9
etwas dunkler als die übrigen Theile , die Nathen des Au-
genliügels ein wenig gebräunt, die Endhälfte des Stachels
abgeschnitten und dunkel rostroth ; die Augen bernstein-
gelb.
Vaterland: Arabien, in den Gebirgen des Sinai.
Androctonus citrinus.
Tab. CCCXCIX. Fi^. 965.
Gelb, die Flne^er der Hände rostoelb, der Au-
genhügel seitlich gebrcäunf. Vorder- und Hinterleib
gerieselt, der Schwanz lang und dick, mit scharf.
zähnioen Kielen und kleinem EndoJiede: die Hand
dick, die Fin«er nicht länsfer als die Hand.
Länge des Vorder- und Hinterleibes 12'", des
Schwanzes 1" 9'".
Ehrenberg Synib. phys. I. n. C.
Vorder- und Hinterleib gewölbt, ziemlich glänzend,
beide fein gekörnt, die Körnchen ohne Glanz; die Selten-
falten des Vorderleibes nicht sehr tief, die Fläche schwie-
lig ; der Augenhügel breit, mit breiter Rückenrinne und
einer Körnerreihe auf den Nathen nahe über den Augen
bis zum Vorderrande fortsetzend und eine deutliche rau-
scheiförmige Vertiefung einschllessend, letztere im Innern
gekörnt, die Rinne des Augenhügels aber glatt; die Beule
des Hinterkopfes durch eine Längsfurche gethellt, vier-
eckig, mit einem Quereindruck und mit einer Körnerreihe
eingefasst, letztere von dem scharfen Innenwinkel an sich
unter den Augen hin verlängernd; auf den Ringschilden
10
des Hinterleibes drei Längskiele etwas weit auseinander
liegend und fein gekörnt, die Vorderrandsumschläge von
ganz gewöhnlicher Gestalt und glatt; die Kiele auf dem
Endschilde hoch, aufgetrieben und geschärft, die zwei
Seitenkiele stärker geschwungen, mit einer deutlichem Kör-
nerreihe , vorn durch eine schiefe Querreihe beide sich
vereinigend. Der Schwanz lang und ziemlich dick, von
oben gesehen ziemlich gleichbreit, weit glänzender als der
Körper, mit scharfen, durchaus gezähnten Kielen, das fünfte
Glied gegen das Ende ein wenig schmäler, vorn und in
der Mitte ebenfalls mit gezähnten Kielen, seitwärts gese-
hen etwas nieder, die Zähne an der untern Scitenkante
stufenweise sich vergrössernd , zwischen den fünf hintern
grössern Zähnen ein, zuweilen auch zwei viel kleinere
Zähnchen ; die Zwischenflächen der fünf vordem Glieder
nicht gekörnt, nur auf dem ersten Gliede an den Seiten-
flächen zuweilen ein paar undeutliche Flöckerchen ; das
Endglied klein, nicht so dick als das vorletzte an der
Spitze, oben vorn etwas eingedrückt, unten ziemlich hü-
gelig aufgeblasen, mit den gewöhnlichen zwei Längsrinnen
und etwas unebenen Zwischenstellen ; der Stachel lang
und gebogen. Die Taster nicht lang, die zwei vordem
Glieder von gewöhnlicher Form, der Ilinterarm flacbsei-
tig , gekörnt, mit einer Körnereihe auf den Käthen; der
Vorderarm dick, über den Rücken der Länge nach ge-
wölbt scharfkiellg, die Kiele gezähnelt, die Z^vlschenfläche
glatt und etwas rinnig; das Endglied nicht ganz doppelt
so lang als der Vorderam, viel dicker als dieser, mit ziem-
lich aufgetriebenem Ballen , stark glänzend , oben mit
schwach ausgedrückten, wenig bemerkbaren Längskanten,
die Finger ungefähr so lang als die Hand, sehr wenig ge-
bogen, und an der Wur/el stark klaffend. Die Hüften
a^A CCCC,
C./.
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unten sehr flach, auch die Bauchschilde nicht besonders
gewölbt, auf dorn Endschilde vier gezähnelte Kiele, die
zwei mittlem bis zum Hinterrande ziehend, der äusseren
vorn und hinten abgekürzt. Die Beine etwas lang und
dünn, die Schenkel sehr fein gerieselt, die Kiele dieser
und der Schienbeine fein gezähnelt.
Das ganze Thier gelb, Vorder- und Hinterleib etwas
dunkler als der Schwanz. Die Beine blassgelb, das vor-
letzte Glied des Schwanzes unten und an den untern Kie-
len des vierten Gliedes ein wenig aufs Olivenfarbige zie-
hend, der Stachel an der Vorderhälfte rostrolh, an der
Endhälfte verloren braunschwarz; der Augenhügel an den
Seiten bräunlich , die zwei Scheitelaugcn gelb mit bern-
steinfarbiger Pupille, die Seitenaugen bernsteinfarbig; die
Finger der Hände rostgelb, doch nicht viel dunkler als
die Hand selbst.
Vaterland: Oberägjpten.
Androctonus melanophysa.
Tab. CCCC. FiV. 966.
Gelb, der Augenhüget, die zwei Endglieder des
Schwanzes und die zunächst vordem an der Spitze
rauchigschwarz; die Hände dünner als der Vorderarm,
mit langen fast geraden Fingern.
Länge des Vorder- und Hinterleibes 6y/", des
Schwanzes IT".
Ehrenher g Symb. phys. fer. I. n. 11.
12
Der V^orderleib ohngefähr so lang als breit, nieder
gewölbt , massig glänzend , mit breiter Seitenfalte und
ziemlich breiten Seitenumschlägen, auf der Fläche nur we-
nig Körnchen in Schiefreihen geordnet, vorn auf den Bak-
kenerhöhungen zerstreut liegend ; der Augenhügel etwas
nieder, ziemlich breit, die über solchen ziehende Rinne
seicht, die Kanten über den Augen fast geglättet, vorn
sich gegen den Vorderrand verlängernd, in eine Körner-
reihe übergehend und eine muschelförmige Längsvertiefung
einschliessend. Die Ringschilde des Hinterleibes fast glanz-
los, nieder gewölbt, seitlich auf der Fläche etwas verein-
zelte und nicht deutliche, zerstreute Körnchen, auf dem
Rücken drei schmale, gezähnelte Längskiele in gewöhnli-
cher Lage. Der Schwanz lang, massig dick, von oben
gesehen ziemlich gleichbreit, das fünfte Glied länger als
der Vorderleib, am Ende kaum ein wenig schmäler, die
Kiele aller Glieder geschärft und gezähnt, an der unte.rn
Seitenkante des fünften Gliedes die Zähne schärfer und
gegen das Ende zu stufenweise grösser, zwischen den
grössern Zähnen selten ein kleines Zwischenzähnchen und
dieses nur undeutlich; die Zwischenflächen glatt und nicht
gekörnt* die Blase des Endgliedes kurz, von oben gesehen
so dick als das fünfte Glied an der Spitze, oben dreieckig
flach , unten kurz eiförmig , bauchig , mit Längsreihen
scharfer Körnchen, der Stachel lang und von gewöhnlicher
Biegung. Die Fresszangen dick, gewölbt, glänzend, mit
kurzen Fingerchen. Die Taster massig lang, der Hinter-
arm hohlflächig, die Flächen nicht gekörnt, die Kanten
hoch und geschärft, mit einer Körnerreihe auf jeder, auf
der Kante der Innenseite weitschichtige Zähne; der Vor-
derarm etwas aufgetrieben , die Seitenkiele gezähnelt , die
Rückenkiele glatt; das Endglied lang, nicht ganz doppelt
13
so lang als der Vorderarm , die Hand nicht so dick als
solcher, glänzender, oben mit glatten Längskanten ; die Fin-
ger wenig gebogen, länger als die Hand, an der Innen-
kante fein gezähnelt. Die Unterseite ^ziemlich flach ; glän-
zend , auf dem Endschilde des Bauches vier, gleichweit
von einander abstehende, scharfe Längsrippen, keine den
Hinterrand erreichend. Die Beine dünn, ziemlich lang,
Schenkel und Schienbeine mit deutlichen Längskanten.
Kopf, Hinterleib und Taster ziemlich gleichfarbig gelb,
auf dem Augenhügel ein Querfleck, die Kiele des Augen-
hügels und ein Strichfleck durch die Seltenaugen braun-
schwarz, am Vorderrande eine feine Linie bräunlich; der
Schwanz gelb, etwas heller als der Körper, die untern
Kiele vom zweiten Ringe an, die Spitze des dritten und
vierten Gliedes , das fünfte Glied ganz und die Blase des
Endgliedes olivenbraun schwärzlich* die Kante am Hinter-
rande des fünften Gliedes und der Rand der grössern
Seitenzähne gelb; der Stachel an der Vorderhälfte oliven-
gelb, an der Endhälfte dunkelrostroth. Die Brusttheile,
die Hüften und Beine blass hellgelb.
Vaterland: Unterägypten, Lybien , in den Gebir-
een des Sinai.
14
Androctonus Pelopoimensis.
Tab. CCCC. FiV. 967.
Im dritten Hefte des dritten Bandes habe ich bereits
eine ausführliche Beschreibung des i^egenwärtlgen Scor-
pions gegeben und diese mit einer nicht vergrösserten
auch nicht gut ausgefallenen Abbildung begleitet. Die
dort gegebene Figur stellt das männliche Thier vor, in-
zwischen erhielt ich mehrere Exemplare in Weingeist auf-
bewahrt und hierunter ein Weib mit noch sehr kleinen
Jungen. Die gegenwärtige Figur stellt das Weib vergrös-
sert vor. Zur gegebenen Beschreibung bemerke ich nur,
dass die untere Seitenkante des fünften Schwanzkieles an
der Endhälfte ziemlich breitlappig gezähnt ist , und dass
die Zähnchen der vordem Hälfte dieser Kante gegen die
Wurzel zu sich stufenweise verkleinern, und sowohl Lap*
pen als Zähne an der Spitze sich bräunlich färben*
15
Anclroctoniis TunetaniKS.
Tab. CCCCl. Fl^. 968.
Gelb, die Augenhügel, eine 3Iittellinie auf den
Ringschilden des Hinterleibes, die untern Kiele und
Zähne am fünften Schvvanzkiele braun; die Hände
nicht dicker als der Vorderarm ; mit scharfkieligen
Ballen.
Länge des Vorderleibes 2V2'", des Hinterleibes
6'", des Schwanzes 13%"'' So gross ist das Exem-
plar das ich gerade vor mir habe, kommt aber auch
merklich grösser vor.
Scorpio tunetanus Herbst Nat. d. ungefl. Ins. p. 68. n. 11.
Tab. 3. Fig. 2,
Scorpio occitanus Savigny Desc. d. TEgypte p. 410- n. 1.
PI. 8. F. 1.
Androctoous tunetanus Ehrenb. Synib. phys. I. n. 2.
Von diesem Scorpion haben wir verschiedene Formen,
die sich in Hinsicht ihres Aufenthalts - oder Wohnortes
gleich zu bleiben scheinen, und die Meinung rechtfertigen,
dass darunter mehrere konsequente eigene Arten begriffen
sejn können. Eine dieser Formen ist unter Fig. 384,
Tab. 163 mit der Benennung And. Clytoneus vorgestellt,
welche der Herbst'schen Beschreibung und Abbildung am
n'ächsten kommt. Die gegenwärtige Form unterscheidet
sich von der des A. Clytoneus folgendermassen :
16
Der Kopf ist vorn auf den Beulen der Backen gekörnt^
auch in der muschelförniigen Vertiefung vor dem Augen-
hügel w^erden einzelne Körnchen wahrgenommen; die über
die Augenhügel bis zum Vorderrande ziehenden Näthe sind
fein und bandartig erhöht, hoch und mit kammzahnartigen,
dicht aneinander gerelhelen oben abgerundeten, etwas von
den Seiten breitgedrückten Körnern versehen , eine recht
schöne Reihe vorstellend; die Zähne der untern Seiten-
kante des Schwanzes sind im Allgemeinen etwas grösser,
an der hintern Hälfte aber ist der mittlere der drei vor
den andern sich auszeichnenden Zähne kleiner als bei
A, Clftoneus^ und weiter von dem hintern Eckzahne ent-
fernt; die Kiele auf den Bänden der Taster sind schärfer,
besonders jene, welche sich über den innern unbewegli-
chen Finger verlängern, auch sind diese fein gezähnelt.
Die Farbe ist ein lebhaftes Gelb, die des Schwanzes
und der Beine heller als die des Körpers* der Augenhügel
ist an den Seiten bräunlich, eben so die Kammreihen und
durch die Kainmrinne einen Ouerschatten zeigend; über
den Hinterleib zieht sich, die Vorderrandsumschläge ein-
begriffen, den mittlem Längskiel deckend, bis zur Spitze
des Mittelkieles des Endschildes eine braune Linie ; die
zwei mittlem Kiele- unten an den Schwanzgliedern ziehen
aufs Olivenbraune und werden auf den folgenden Gliedern
stufenweise deutlicher; auf dem vierten Gliede nimmt auch
der untere Seitenkiel dieselbe Farbe an, und auf dem
fünften heben sich die Seitenkiele und der Miltelkiel der
Unterseite stärker hervor, die Zähne aber sind über die
Spitze hin gelb gerandet; der Stachel ist bis zur Spitze
dunkel braunrotb.
Vaterland: Aegvpten.
17
Anmerkung: Hiermit endigt sich der Vorrat!) mei-
ner x\ufzelclinungen der Scorpioncn und obwohl ihre Zahl,
in Hinsicht jener, welche in andern Werken beschrieben
sind, sehr beträchtlich ist, so entgehen doch noch meh-
rere Arten, mit welchen uns Herbst und Ehrenherg be-
kannt gemacht haben.
Von den Herbsfschen Scor[)Ioncn ist Scorpio aiisira-
lasiae noch etwas räthselhaft: rs ist nicht unwahrschein-
lich dass dieser die nämliche Art ist, welche Fahricius
unter gleichem Namen in seiner Ent. syst, beschrieben und
welchen auch Herbst zitirt hat; sohin wäre meiner Ischnura
australasiae das Zitat: Herbst ungefl. jns. H. iV. pag. 57,
Tab. 6. Fig. 1. beizufügen. Bei der Herbst'schen Abbil-
dung ist der Schwanz zu dick ausgefallen, was ein Fehler
des Zeichners seyn kann, denn eben so ist auf demselben
Blatte die Form des Schwanzes von Sc. niaurus ganz ver-
zeichnet und so hingestellt, wie sie bei keiner Art vor-
kommt. Was die Zahl der Kammzähne anbelangt, so ent-
scheidet diese nicht mit Sicherheit, denn es erscheint nicht
ungewöhnlich bei ein und demselben Exemplar an dem
Kamme der einen Seite ein Zahn mehr oder weniger als
an dem Kamme der andern Seite.
Scorpio austraJis Herbst ist eine mir unbekannte Art
und der Form nach ein Androctonus. An Grösse kommt
diesem keiner gleich. Sein Vaterland ist x\frika. Ich
würde, ohngeachtet dessen, kein Bedenken tragen ihn mit
Androct. Diomedes Band VI. p. 75. Fig. 485 für ein und
dieselbe Art zu erklären, wenn nicht die stärkere Be-
streuung mit Körnchen auf dem Schwänze, die bei meiner
Art sehr fein ist, im Wege stünde.
Eben so steht Sc. junceus Herbst mit meinem Androct.
Agamemnon in grosser Verwandtschaft, und beide könnten
Xll. 1 2
18
für gleiche Art erklärt werden, wenn bei dein Herbsf sehen
Scorpion der kleinen Mucrone unter dem Schwanzstachei
erwähnt worden wäre, welche diese Art vor allen der
Galtung auszeichnet.
Auch von den merkwürdigen Scorpionen mit welchen
uns Herr Ehrenherg In seinem Pracfjlwerk Symh. phys.
bekannt machte, gehen noch mehrere ab. Hierüber be-
merke Ich folgendes :
Biithus palmaius Ehr. Ist nicht ohne Aehnlichkelt mit
JB. teslaceus B. V. T. 3. Fig. 342, welchen Herr Wlorüz
JVagnej' In der Regentschaft Algier entdeckt hat. Wenn
Herr Ehrenherg blos kleine Exemplare, oder junge Thiere,
die häufiger als das Erwachsene vorkommen , sammelte,
so möchte wohl kein Zweifel mehr bestehen, beide als
gleiche Art zu betrachten. Das Nähere hierüber vielleicht
später.
Buthus spinifer Ehr. Ist wohl nichts Anders als B,
Bengalejisis Klug, welcher sich In dem Berliner Museum
aufbewahrt findet. Einen wesentlichen Unterschied ver-
mag Ich nicht zu finden.
Buthus filum ist mit Scorp. Amcricanus Linn. hier
Lychas Americanus^ der Form nach sehr verwandt, und
gehört ohne Anstand In diese Gattung. Die eigene Spe-
zies wird indessen nicht zu bezweifeln sejn.
Von den dreizehn Arien der Gattung Androctonus,
von welchen Ehrenherg in seinen Symb. phys. Nachricht
gegeben bat, sind mir blos Androct. 5 striatus , iunetanus^
leptücheMs, cjtrinus , Lyhicus, melanophysa und hicolor mlt-
gethellt worden j In Hinsicht dieser erlaube Ich mir zu
erläutern, dass Androct. Lyhicus Ehrenh. und And. Hecior
B. VI. T. 6. FI^. 433. ein und dieselbe Art vorstellen.
W^: CCCCI.
r_^^. ^^J" X t^^^Zr/^Y?^./^
^l^y^^^Z^^.
l/l^/i^6J A^t^/^/l
. ..>■.
19
daher der Name Hector, zu Ehren der Priorität, in Lyhi-
cus umzuändern wäre. Die übrigen sechs Arten, nämlich
Androct. macrocentrus ^ Tetanus, funcsUis, nicrocincüis , //-
esoma und scahe, sähe ich in dem K. Museum in Berlin,
allein meine plötzliche Abreise machte es unmöglich für
das Arachniden- Werk davon die erforderlichen Notizen
und Zeichnungen zu entwerfen, doch ist die Hoffnung
nicht entfernt das Versäumte nachzuholen.
Stygnus forcipatus.
Tab. CCCCI. Fig. 969.
Ziminetfarbig , mit oben und unten gezähnten
Schenkeln der Hinterbeine und büschelweise gestell-
ten Zähnen oben und unten an der Spitze der Schien-
beine; die Fresszangen ungemein gross.
Länge 2%'".
Kopf und Thorax gleichbreit, fast ein Quadrat vor-
stellend, am Vorderrande etwas ausgebogen, an den Sei-
ten sehr schwach gerundet, am Hinterrande etwas stärker 5
die Fläche der Quer nach gewölbt, die i-^urchen zwischen
Kopf und Thorax und die des letztern ziemlich deutlich,
auch der Seltenrand rund erhöht, mit geglätteter feiner
Seitenkante, die ganze Fläche übrigens glanzlos; die Au-
gen auf einem Hügelchen sehr weit auseinander liegend,
dazwischen auf dem Kopfe ein kegelförmiger ziemlich ho-
her Höcker und auf dem Hinterthorax zwei ziemlich lan-
2*
20
(>e, etwas schief rückwärts stehende, kegelförmige, spitze
Dorne. Die Fresszangen sehr glänzend, das vordere Glied
massig dick, etwas länger als dick, oben wenig gewölbt
und an der Spitze etwas dicker als an der Wurzel; das
folgende Glied ausserordentlich gross, von der Einlenkung
hoch aufwärts steigend, sehr dick, aufgeblasen eiförmig;
die Scheere stark und lang, mit starken Zähnen am Innen-
rande. Die Taster ziemlich gross, ohne besonderes Merk-
mal. Die Brust sehr schmal, nur als eine feine glänzende
Rinne sichtbar. Der Hinterleib sehr kurz; kaum über den
Hinterrand des Thorax etwas vorstehend , übrigens wie
bei den bereits bekannten Arten geformt , ohne Dorne
oder Zähne. Das erste Hüftenglied der Beine unten et-
was weitschichtig klein aber scharf körnig, das zweite von
gewöhnlicher Gestalt mit scharfen Eckzähnchen an der
Spitze. Die Vorderbeine sehr dünn und kaum so lang als
die Taster ; das zweite Paar am längsten , ebenfalls dünn,
an den Schenkeln fein gezähnelt; das dritte von gewöhn-
licher Gestalt und Län^'e, die Schenkel unten mit einer
doppelten Reihe ziemlich stärker stufenweise sich vergrös-
sernder Zähne, oben nur sehr fein höckerig; das Endpaar
dick, mit wenig geschwungenen, fein höckerigen Schen-
keln, unten an diesen zwei Reihen stufenweise grosserer
Zähne; oben eine einfache solche Reihe mit kleinern Zäh-
nen; die ICniee gegen die Spitze stark verdickt, an der
Spitze drei vorwärts stehende dornartige Zähne, und auf
dem Rücken eine Reihe kammartig gestellter kürzerer Zähn-
chen; die Schienbeine von der Wurzel aus keulenförmig
verdickt und so dick als die Schenkel, an der Spitze aber
wieder allmählig dünner, oben und unten büschelweise ge-
stellte, gekrümmte Zähne, unten zwei, oben ein Büschel;
die folgenden Glieder dünn und ohne Auszeichnung.
%/ CCCCM.
21
Der Vorderlcib oben und der Hinlerleib zimmetfarbig
oder dunkclrostgelb, der Thorax am Hinlerrande und die
Ringe der Oberseile des Hinterleibes gelb gerandet Die
Fresszangen olivengelb, mit gelbrotlichen Fingern. Die
Taster und die drei Vorderpaare der Beine gelb mit oli-
venfarbieem Anstricbe: die Hinterbeine von der Farbe des
Körpers, die Zähne an diesem, die Fersen und Tarsen
gelblich.
Vaterland: Columbien.
Anmerkung: Schöne und mehrfache Exemplare
befinden sich in dem Berliner Museum,
G o 11 i o s o 111 a V a t r a X .
Tab. CCCCil. FiV. 970.
Gelb, der Thorax seitwärts braun gerandet: die
Beine massig- lang, die Schenkel des Endpaars stark
gebogen, die Schienbeine unten mit stufenweise grös-
sern Zähnchen , an dem zweiten Hüftenglied zwei
Höckerclien.
Länge 4%'".
Nicht ohne grosse Verwandtschaft mit G. oariurrij aber
schmäler, etwas kurzbeiniger, die Schenkel des Hinter-
paars bei weitem mehr gebogen und statt der zwei Zähne
an der Seile des zweiten Hüftengliedes dieser Beine nur
zwei Höckerchen , das vordere grösser als das hintere.
Die Zähnchen an den Beinen wie bei dieser Art.
22
Das ganze Thier oben und unten sammt Fresszangen,
Taster und ßeine gelb, der Rand des Thorax an den Sel-
ten glänzend dunkelbraun , vorn und hinten schmal aus-
laufend.
Das Weibchen dieser Art ist noch unbekannt, von
dem Männchen bewahrt das Berliner Naturalien- Kabinet
mehrere Exemplare.
Vaterland: Brasilien.
Gonyleptes pectinatiis.
Tab. CCCCII. Fig. 971.
Rostbraun, breit mit grober Körnerreihe an der
Randkante des Thorax und mit zwei länglichen ge-
glätteten Beulen auf dem Hinterthorax. Die Beine
nicht lang, die Schenkel des Endpaars etwas gebo-
gen, oben mit Dornen, unten kammartig gezähnt,
die Mittelzähne stufenweise länger.
Länge 273'".
Aus der Sammlung des Herrn Professors Dr. Reich
in Berlin, vs^orln sich ein ganz vollständiges männliches
Exemplar vorfindet.
Der Vorderleib dem Umrisse nach ziemlich wie der
des G. muticus gestaltet, ziemlich gewölbt, kaum ein we-
nig glänzend, die Abtheilungsfurchen fein aber deutlich,
der Seitenrand breit und gegen die Randkante hin flach
erhöht, auf der äussern Randkante eine Reihe ziemlich
23
grosser, runder, geglätteter Körner, die in der Mitte ver-
loren grösser als die vordem und hintern, an der Innen-
kante des Seitenrandes eine ahnliche Reihe, die Körnchen
aber kleiner und an der Zahl weniger; die Fläche weit-
schichtig gerieselt; der Augenhiigel etwas schmal, ziem-
lich hoch, mit zwei aufrechten spitzen Dörnchen^ auf dem
Hinterthorax zwei ziemlich grosse, warzenähnliche, oben
geglättete und glänzende Längsbeulen , den Hinterrands-
saum nicht erreichend, auf letzterm, auf den Ringen des
Hinterleibes eine Querreihe runder Körnchen, der Hinter-
leib übrigens sehr kurz und kaum etwas über den Hinter-
rand des Vorderleibes vorstehend. Die Fresszangen und
Taster wie bei niuiiciis. Die Beine massig lang, fast et-
was kurz , die zwei Vorderpaare ohne besonderes Merk-
mal; die Schenkel des dritten Paars ein wenig geschwun-
gen und wie die Kniee reihenweise mit Zahnhöckerchen ;
die Schienbeine fein gezähnelt. Die Hüften der Hinter-
beine dick, seitwärts über den Rand des Thorax vorste-
hend , an der Spitze des ersten Gliedes seitwärts ein ge-
schwungener Dorn, ohngefähr so lang als die Breite der
Spitze, unten vor der Spitze des Dorns ein Eckchen, das
zweite Hüftenglied kurz, auf der einen Seite ein stumpf-
runder Zahn auf der andern ein Höckerchen; die Schen-
kel des hintern Beinpaars ziemlich dick , ungleich ge-
schwungen gebogen, oben einwärts vor der Spitze ein
etwas gebogener, ziemlich langer Dorn und weiter rück-
wärts dornartige Zähne, oben in ein Drittel der Länge
ein aufrechtes Zäpfchen mit einem Äestchen , übrigens
auf der übrigen Schenkelfläche deutliche Körnerreihen, un-
ten eine Reihe kammartiger Zähne , davon die mittlem
stufenweise länger und zwei davon an der Wurzel zusam-
meni>ewachsen sind; die Kniee dick, zahnartig gekörnt, un-
24
ten die Zähnchen langer und scharf; die folgenden Glie-
der ohne besonderes Merkmal.
Vorder- und Hinterleib, die Hüften, Schenkel und
Kniee der Hinterbeine rostbraun, die Randkörnchen auf
dem Thorax und auf dem Hinterleib gelblich, die Rand-
kanten des letztern etwas heller gelb; die Unterseite oli-
vengelb , etwas rostbraun fleckig. Presszangcn und Tastor
gelb^ die drei Vorderpaare der Beine, sodann die Schien-
beine und folgenden Glieder der Hinterbeine dunkeloliven-
gelb, die Tarsen ins heller Gelbe übergehend.
Vaterland: Brasilien, Bahia.
25
Ocypetc megacepiiala.
Tab. CCCCIII. Fig. 972.
Vorderleib grau, weiss gemischt, die Einfassung
des Thorax und eine Längslinie auf dem Kopfe, hin-
ten in einen ovalen Fleck auslaufend, weiss; Hinter-
leib rostgelblich mit schwarzen Rückenflecken.
Länge 10'".
Der Kopf im Verhältniss zu den bereits bekannten
Arten hoch gewölbt und dick, von den Augen an rück-
v/ärts mit dem Thorax bis zum Hinterrande des letztern
in gleicher Wölbung, die Wölbung des Thorax etwas hü-
gelig und ohne inerkllche Seltenfalte in die Kopffläche
übergehend , den Seltenrandern nach ziemlich kreisrund ;
der Kopf vorn senkrecht abgestutzt; die vordere Augen-
reihe an der obern Kante und über den Vorderrand vor-
stehend, von vorn gesehen, gerade j die zwei Mittelaugen
dieser Reihe sehr klein und etwas weiter von einander
abstehend als von den äussern, diese ira Verhältniss zu
den mittlem sehr gross, alle vier vorwärts sehend; die
hintere Augenreihe von oben gesehen ebenfalls gerade, die
Augen selbst etwas grösser als die mittlem der vordem
Reihe und weiter auseinander stehend. Die Fresszangen
lang , stark , seitwärts etwas aufgetrieben und fast ein we-
nig geschwungen. Die Taster von gewöhnlicher Gestalt*
Die Brust breit, etwas flach und herzförmig. Der Hinter-
leib kurz oval, ohngefähr so dick als der Vorderleib. Die
Spinnwarzen kurz, von oben gesehen nicht über den Hin-
XII. 2. .3
26
lerrand des Hinterleibes hervorstehend. Die Hüften der
Beine unten dicht mit kurzer, zarter Wolle bedeckt; die
Beine von mittlerer Länge, der Form nach ohne beson-
deres Merkmal, auch die Stachelborsten in der der Gat-
tung eigenthiimlichen Stellung.
Kopf und Thorax braungrau, letzter grauweiss ge-
mischt, an den Seiten in eine breite grauv^^eisse Einfassung
übergehend; über der vordem Augenreihe ein Querstreif
und von diesem ausgehend eine feine Längslinie bis zur
Rückenritze des Thorax ziehend, und sich hinten in einen
ovalen Fleck erweiternd, reinweiss, der ovale vi'eisse Fleck
ziemlich breit, schwarz eingefasst, und an der feinen weis-
sen Linie beiderseits eine feine braune Linie, seitwärts
wieder mit einer weisslichen begleitet, letztere aber hin-
ter der hintern Augenreihe sich einwärts biegend. Die
Fresszangen braun, an der Wurzel der Quer nach und an
den Seiten zwei aus aufliegenden Schuppenhärchen beste-
hende Streifen weiss. Die Fresszangen bräunlichgrau , mit
etwas dunklerem Endgliede. Die Brust schwarzbraun, an
der hintern Spitze mit ockergelben Härchen bedeckt und
in diesem ockergelben Fleck zwei Punkttleckchen nahe ne-
beneinander braun. Der Hinterleib bräunlich ockerfarbig,
gegen die Seite ins Ockergelbe und diese am Bauche ins
Hellockergelbe übergehend 5 auf dem Rücken des Hinter-
leibs ein seitwärts zackiger Längsstreif dunkelbraun, sich
aber nicht deutlich ausnehmend. Die Hüften oben braun-
grau, unten hellockergelb; mit braunen tigerartigen Fleck-
chen. Die Beine braungrau, die Schenkel unten dunkler
und der ganzen Länge nach mit weissen, etwas dunkler
braun eingefasstcn Punktfleckchen bestreut; die Kniee und
die Schienbeine unten blendend weiss, die Spitze der er-
stem unten, ein Querband an der Wurzel und vor der
Spitze der letzlerii schwarz; an der Wurzel der Stachel-
borsten der Schenkel ein Fleckchen gelblichweiss.
Von dieser schönen Spinne befindet sich ein weibli-
ches Exemplar in der Königl. Sammlung in München, von
welcher ich diese Beschreibung mit Abbildung entnommen
habe.
Vaterland: Das Vorgebirg der guten Hoffnung.
Anmerkung. In dem im Jahr 1836 erschienenen
dritten Hefte des dritten Bandes des gegenwärtigen Wer-
kes habe ich zwei Arten dieser Gattung, nämlich Ocypete
seiulosa und Oc. ferriiginea beschrieben und die Abbildung
dazu geliefert, sodann in meiner Uebersicht über das Arach-
nidensystem die Essentialcharakterc der Gattung bezeichnet.
Allein schon im Jahre 1815 bezeichnete Leach in seiner
damals kekannt gemachten Classifikation der flügellosen
Kerfe eine Gattung mit denselben Benennungen; wohin
aber blos sechsbeinige Milben gehören, welche nichts an-
deres als Larven gewisser Trombididen sind. Deswegen
wird meine Spinnengattung hini^ichtlich des Namens unab-
geändert fortbestehen können , aber Hr. B. i». Walckenaer
errichtete im Jahr 1837 aus andern Arten, welche unbe-
zweifelt mit der gegebenen Charakteristik hieher gehören,
ebenfalls eine Gattung mit der Benennung Olios. Es sind
nun aber bereits in dem dritten Bande des gegenwärtigen
W'erkes zwei, und in dem vierten drei Arten mit dem
Gattungsnamen Ocypeie in Vortrag gekommen , daher so-
wohl deswegen als auch wegen der Priorität diese Benen-
nung nicht wohl mehr verändert werden kann.
*
^
8
Ocypete derasä
Tab. CCCCIU. Fig. 973.
Erdfarbig ockergelb, mit einer weisslichen Längs-
Jinie auf dem Kopfe; der Bauch mennigroth , weiss
getigert; zerstreute Punkte unten an den Schenkeln
weiss, zwei breite Öuerbänder unten an den Schien-
beinen schwarz. »
Länge 10'".
Kopf und Thorax gleichhoch, beide etwas nieder ge-
wölbt, zusammen Sy^'" lang, der Thorax ^^2" breit, den
Seitenkanten nach ziemlich kreisrund, die Seitenfalten in
schwachem Ausdrucke; die Flächen beider leicht seidenar-
tig behaart. Die vordere Augenreihe nahe über dem Vor-
derrande, von vorn gesehen etwas rückwärts gebogen,
übrigens wie bei 0. megacephala; die hintere Reihe ge-
rade und ganz wie bei dieser Art. Die Fresszangen stark,
dick, etwas aufgetrieben und ziemlich lang. Die Brust
klein, dicht wollig behaart, länglich herzförmig. Die Ta-
ster etwas lang, übrigens ohne besonderes Merkmal. Der
Hinterleib kurz oval, und mit Schuppenhärchen bedeckt.
Das erste Glied der Hüfte lang, unten mit zarter Wolle
bedeckt. Die Beine lang und von gewöhnlicher, der Gal-
tung eigenthümllcher Form.
Der ganze Vorderleib erdfarbig ockergelblich , fast
isabellgelb, auf dem Kopfe bis zur Rückenritze des Thorax
eine feine Längslinie v\^eisslich, beiderseits eine noch fei-
nere Linie braun. Die Fresszangen rothbraun, gegen die
29
Spitze ins Schwarze übergehend, an der Wurzel ein vom
Vorderrande des Kopfes ausgehender, aus Haaren beste-
hender Querstreif, und an den Seiten zwei ans solchen
Härchen bestehende Längsstreifen gelblichweiss. Die Ta-
ster erdfarbig ockergelblich mit graubraunem Endgliede.
Die ßrust und die Hüften unten einfarbig orangegeib; der
Hinterleib roströthlich , unten auf dem Bauche schön men-
nigroth , mit weissen Tigerfleckchen. Die Beine erdfarbig
ockergelblich oder isabellfarbig : die Schenkel der drei Vor-
derpaare unten weiss gefleckt, die Fleckchen klein und
dunkler, etwas bräunlich eingefasst; die Schienbeine unten
i>elbllchweiss . an der Wurzel ein breites Querband und
ein solches vor der Spitze, so wie der büstenartige Filz
unten an den Fersen und Tarsen schwarz.
Ein weibliches Exemplar dieser schönen Art befindet
sich in der Königl. Sammlung in München, das einzige
das mir bisher vorgekommen ist. Der Mann dazu Ist noch
unbekannt.
Vaterland: Das Vorgcbirg der guten Hoffnung,
O c y p e t e v u 1 p i si a .
Tab. CCCCIll. F\o. 974.
Vorderleib rostgelb , Hinterleib erdfarbi»- ocker-
oelb 5 Beine ockergelb, unteu an den Schienbeineu
zwei braune Bandflecken.
Länge Q%"\
Epeira vulpina. IFalch. S. ä ßiiff, apt. JI. Insect. apt. II.
pag. (lO. n. 54.
30
In den) zweiten Hefte des zweiten Bandes dieses Wer-
kes hat Dr. Hahn Seite 24- die gegenwärtige Spinne un-
vollständig beschrieben, unter Fig. 111 aber etwas deut-
licher abgebildet. Wie dieser Verfasser solche als eine
Epeira ansehen konnte, ist nicht begreiflich, indem kein
Merkmal dieser Gattung vorhanden ist. Ich habe dasselbe
Exemplar, welches Hahn benützte, aus seiner hintcrlasse-
nen Sammlung vor mir, und gebe zur Belseitigung der
Zweifel folgende Beschreibung mit beigefügter Abbildung:
Kopf und Thorax gleichhoch, etwas wollig behaart, zu-
sammen ziemlich gewölbt, erster durch einen seichten Sel-
teneindruck von letzterem unterschieden, die Seiten des
Thorax den Kanten nach ziemlich regelmässig gerundet und
nur mit schwachem Eindruck in den Kopfrand übergehend,
auf dem Rücken die gewöhnliche Längsritze. Die vordere
Augenreihe etwas rückwärts gebogen, die hintere gerade,
die zwei Mitielaugen der vordem Reihe am grössten, aber
kaum merklich grösser als die äussern, die äussern Augen
der hintern Reihe grösser als die zwei mittlem dieser
Reihe (Fig. 6.) Die Taster lang und ohne Auszeichnung.
Die Fresszangen stark, gewölbt und behaart. Die Brust
fast breiter als lang, herzförmig, flachgewölbt, glänzend,
licht behaart. Die Beine ziemlich lang, das zweite Paar
am längsten, das erste und vierte gleichlang, das dritte
etwas kürzer als diese, alle behaart und mit den gewöhn-
lichen Stachelborsten. Der ganze Vorderleib und die Brust
rostgelb, am Vorderrande und an den Seitenrändern etwas
heller, die Härchen ockergelblich. Die Fresszangen rost-
roth. Der Hinterleib erdfarbig ockergelb , eben so der
Bauch, letzter gegen die Spinnwarzen zu rostgelblich. Die
Beine ockergelb, heller behaart, unten an den Schienbei-
nen, nämlich an der Wurzel und vor der Spitze ein ring-
'^/. ccccw.
^^€>yJl€^ ?/l^Uifyn^^l<iy^V.\_M^.^^Ö
31
artiger breiler Fleck braun , auch auf den Sclienkeln zwei
solche Flecken, aber sehr schwach sichtbar.
Sie ist eine weibliche Spinne, wozu der Mann noch
.abgeht.
Vaterland. Neapel.
Ocypete m el an o gaster.
Tab. CCCCIV. Fio. 975.
Erdfarbig gelbbraun, mit roströthlichem Anstri-
che, am Vorderrande des Vorderleibes ein Quer-
strich 5 und zwei Längsstriche an den Seiten der
Fresszangen weiss; die Beine unten weisslicli, geti-
gerte Fleckchen an den Schenkeln und zwei €tuer-
händer an den Schienbeinen schwarz.
Länge 11"'.
Kopf und Thorax gleichhoch , beide etwas flachge-
wölbt und dicht mit aufliegenden FTaaren filzartig bedeckt;
die Scheidungsfalte swischen Kopf und Thorax deutlich,
auf dem Rücken des letztern eine tiefe, schmale Längs-
grube; die Seiten des Thorax ziemlich oval gerundet und
mit dem Rande in den Kopfrand ziemlich sanft übergehend.
Die Augen in zwei fast geraden Querreihen stehend, die
zwei mittlem der vordem Reihe etwas klein, in kaum
Augenbreite von einander entfernt, die Seltenaugen diesen
dicht genähert und doppelt so gross; die Augen der hin-
tern Reihe kleiner als die zwei mittlem der vordem Reihe
und in gleichen Entfernungen von einander abstehend. Die
32
Fresszangen lang, so lang als die Breite des Kopfes am
Vorderrande , stark , fast kegelförmig , glänzend , an der
Spitze der Scheide der Fangkrallen noch stark behaart und
die Kralle im eingezogenen Zustande ganz bedeckend. Die
Taster nicht lang, etwas dick, dicht filzartig behaart, das
Endglied gewölbt, oben länglich spitz eiförmig, die männ-
lichen Genitalien von oben bedeckend ; an der Spitze des
vorletzten Gliedes seitwärts ein doppelter Haken. Die Ge-
nitalien einfach , gewölbt «nd glänzend. Die Brust sehr
glänzend, flach gewölbt, herzförmig. Der Hinterleib läng^
lieh eiförmig, dicht mit Filzhaaren bedeckt; die Luftlöcher
sehr gross. Die Spinnv/arzen kegelförmig, über die Spitze
des Hinterleibes vorstehend. Die Beine lang, etwas dick,
dicht filzartig behaart und mit längern Härchen durch-
mischt^ unten an den Fersen und Tarsen ein dichter sam-
metartiger Filz; auf den Schenkeln drei Reihen starker,
vorwärts liegender Stachelborsten , zwei solcher auf den
Knieen ; und so wohl oben als unten an den Schenkeln
dergleichen in mehrfacher Zahl; die Krallen der Tarsen
versteckt und kaum zu sehen.
Der Vorder- und Hinterleib sammt Tastern und Bei-
nen erdfarbig gelbbraun, aufs Ockerfarbige ziehend, der
Hinterleib auf dem Rücken der Länge nach verloren rost-
röthlich; im Vorderrande des Kopfes ein aus aufliegenden
Härchen bestehender Kantenstrich und zwei aus solchen
Härchen bestehende Längsstriche an den Seiten der Fress-
zangen reinv/eissi die Augen roth mit schwarzer Pupille;
auf dem Kopf zwei schmale genährte Längsstriche bräun-
lich, die Grube des Thorax in der Tiefe dunkelbraun, der
Bauch von den Luftlöchern an bis zur Spitze schwarz; die
Spinnwarzen rostbraun * die Fresszangen ausser den Längs-
reihen dunkel rothbraun, die Haare an der Spitze rostroth.
33
Die Ernst und das Wurzelglied der Hüften vorn kastn-
nienbraun ; erstere fast schwarz Schenkel , Kniee und
Schienbeine unten weisslich, erstere dunkelbraun, tigerar-
tig gelleckt, an den Schienbeinen unten zwei Ouerbänder
.schwarz, das vordere an der Wurzel etwas schmäler als
das zweite, etwas entfernt von der Spitze; der Filz unten
an den Fersen und Tarsen braunschwarz.
Von dieser Art ist mir nur die männliche Spinne be
kannt, ein schönes Exemplar befindet sich in der Samm-
lung des Herrn Dr. Herrich - Schäffer.
Vaterland; Das Vorgebirg der guten Hoffnung.
Ocypete detrita.
Tab. CCCCIV. Fig. 976.
Rostroth, der Vorderrand des Kopfes und ein
Längsstrich an den Fresszangen gelb , die Schien-
beine unten gelb mit zwei schwarzen Öuerbändern.
Länge 8'".
Diese schöne Art gehört unverkennbar zur gegen-
wärtigen Gattung, nur der "Vorderleib zeigt eine Abwei-
chung, indem der Kopf an den Seiten zu deutlich von
dem Brustrücken unterschieden ist, und letzter den Sei-
tenkanten nach etwas zu sehr erweitert ist, was jedoch
an dem einzigen Exemplar das ich vor mir habe, und das
ich der gefälligen Mittheilung des Hrn. J. Sturm zu Nürn-
berg verdanke, Folge des trockenen Zustandes sejn kann.
Der ganze Vorderleib ist mit dichten Härchen bedeckt,
34
eben so der Hinterleib, beide Körpertbeile scbön sammet-
artig glänzend : auf dem Brustrücken eine tiefe feine Längs-
ritze. Die Gestalt des Hinterleibes ist länglicb oval, niebt
viel dicker als der Vorderleib, mit ziemlicb lang vorsieben-
den stumpfen Spinnwarzen; die Fresszangen stark, matt-
glänzend, kaum so lang als die Breite des Kopfes vorn,
etvras bebaart. Taster und Beine ziemlicb lang, der sei-
denartige Filz unten an den Fersen und Tarsen kurz und
sebr dicbt.
Kopf und Brustrücken bell rostrotb , letzter an den
Seitenkanten ins Gelblicbweisse übergebend; der Kopf am
Vorderrand vertrieben rostbraun, mit einer scbönen gelben
sebr dicbten Fransenlinie am Vorderrande. Die Fresszan-
gen rostbraun, an der Innenseite und an der Spitze ver-
trieben scbwarz, an den Seiten ein aus aufliegenden Här-
cben bestebender Längsstricb gelb, mit der gelben Vorder-
randslinie des Kopfes sieb in einen rechten Winkel verei-
nigend. Der ganze Hinterleib rostrotb ^ unten dunkler als
oben, an der Wurzel vertrieben weisslicb. Alle Beine
rostrotb , ein Fleck unten an den Scbenkeln der vier Vor-
derbeine, sodann die Kniee und die Scbienbeine unten
gelb, an letzleren zwei breite Querbänder scbwarz, an den
vier Vorderbeinen deutlicber als an den vier bintern. Der
sammetartige Filz an den Fersen und Tarsen graubraun-
Ein Weib.
Vaterland : Afrika.
%J/ ccccv
vr.s.
*t
35
Ocypete gracilipes.
Tab CCCCV. Fig-. 977.
Schlank, langbeinig, bellrehbraun, dunkelbraun
kleinfleckig , ein Längsstreif auf dem Hinterleibe
braun; Sckenkel, Kniee und Schienbeine unten weiss,
erstere braun punktirt , letztere mit zwei breiten
schwarzen öuerbändern.
Länge 6'".
Fl lug , Rönigl. Saininlnng in Berlin.
Vorder- und Hinterleib wollig dicht behaart. Der
Vorderleib länglich, mit sclimalem Kopfe und ovalem Tho-
rax, beide gleichhoch, nieder gewölbt, doch etwas mehr
als gewöhnlich; auf dem Rücken des Thorax eine schmale
Längsgrube. Die Fresszangen gross und stark , massig
glänzend, licht behaart. Die Taster lang, von nicht un-
gewöhnlicher Gestalt, seitlich an der Spitze des vierten
Gliedes ein geschwungener Dorn, das Endglied länglich,
oben gewölbt, etwas eiförmig verdickt, die männlichen
Genitalien von oben deckend und dichter behaart; die Ge-
nitalien nicht gross, etwas muschelförmig. Die Brust
flach, ziemlich herzförmig, glänzend, ziemlich dicht mit
längern Härchen belegt. Der Hinterleib dünner als der
Vorderleib , oval , mit grossen , glanzlosen Schilden vor
den Luftlöchern und mit kurzen Spinnwarzen. Die Beine
sehr lang und dünn.
Der Vorder- und Hinterleib rehbraun, welsslich me-
Hrt, besonders oben auf dem Thorax und vorn auf dem
30
V
Hinterleib, übrigens beide mit kleinen braunen Fleckclien
durchmischt, die Fleckchen am Thorax aufwärts schieflie-
gend, auf dem Hinterleib ein spiessförmiger Streif dun-
kelbraun *, am Vorderrande des Kopfes ein aus dichtem
Haaren bestehender Querstreif und oben an den Seiten
der Fresszangen ein, ein wenig deutlicherer Längsstreif
weiss; an der Spitze der letztern eine Haarfranse mennlg-
roth. Die Taster gelblich, grau behaart, das Endglied
braun, die Genitalien riJthlich. Die Brust braun, greis-
grau behaart; auf dem Bauche zwei Längsstricbe schwarz,
die Schilde rostgelb. Die Hautfarbe der Beine bräunlich-
gelb, oben rehbraun etwas durchsichtig, unten hellgrau-
weiss behaart, die Schenkel unten dicht braun getüpfelt,
unten an den Schienbeinen zwei breite Bänder und die
Sohle der Fersen und Tarsen braunschwarz. Die Iris der
Augen gelb, das Sehloch dunkel bernsteinfarbig.
Vaterland: Unbekannt.
Ocypete muriiia.
Tab. CCCCV. Fig. 97S.
Ockerfarbig gelbbraun, ein öiierstreif ain Vor-
derrande des Kopfes und ein wellenförmiger schwä-
cherer hinten auf dem Thorax hellgelb; die Fress-
zangen braun mit blauem Schiller, an der Spitze ins
Gelbliche übergehend.
Längte fast 7'".
Aus der Sammlung des Herrn Professorr Reich In
Berlin.
/a/^: CCCCm.
et^Zr^Oy.
37
hl der Gestalt des Vorder- und Hinterleibes, der
Stellung der Augen, der Form der Fresszangen, Taster
lind Beine von 0. Draco nicht abweichend, nur die Beine
etwas dünner. Vielleicht nur Abart von dieser.
Die Färbung und die Zeichnungen ebenfalls ganz wie
bei dieser, nur etwas mehr aufs Ockergelbliche ziehend;
die Fresszangen an der Vorderhälfte rostbraun , an der
Endhälfte verloren rostgelb, in der Mitte mit blauem Schil-
ler, fast wie bei Papilo Iris, aber nur in der Mitte des
Rückens sichtbar. Ein Weibchen.
Vaterland: Ostindien, Pulotaz.
Ocypete nobilis,
Tab. CCCCV. Fig, 979.
Hellhirschbraun mit ockeroelben Tastern ; ein
Ctuerstrich am Vorderrande des Kopfes und zwei
Längsstriche auf den Fresszangen weiss; der Bauch
und zwei öuerbänder unten an den Schienbeinen
schwarz.
Länge 13'".
Aranea nobilis Fabr. Ent. syst. Siippk pag, 291? 4 — 5-
Der Vorderleib, der Hinterleib und die Beine dicht
mit kurzen Härchen bedeckt und etwas filzig. Der Bau
im Ganzen etwas plump. Der Kopf und Thorax fast
gleichhoch, gewölbt aber nicht stark, eher etwas flach;
der Kopf überdiess breit und der Thorax an den Seiten
gerundet, mit ziemlich deutlichen Seitenfalten. Die Au-
38
gen von regelmässiger Form und Stellung , tloch das äus-^
sere der vordem Reihe grösser als gewöhnlich. Die
Fresszangen stark, gross, gewölbt, glänzend, licht behaart.
Taster und Beine von nicht ungewöhnlicher Gestalt, beide
ziemlich dick. Die Brust flach gewölbt, von ungewöhn-
licher Gestalt, sehr glänzend, sehr licht mit Härchen ver-
sehen. Der Hinterleib länglich, ziemlich oval, nur wenig
dicker als der Vorderleib, mit kurzen dicken Spinn-
warzen.
Der Vorderleib, der Hinterleib und die Beine gelb-
lich hirschbraun , der Hinterleib hinten verloren braun
verdunkelt; an dem Vorderrande des Kopfes ein aus dicht
aufliegenden Härchen bestehender, an den Seiten spitz
ausgehender Querstrich schneeweiss ; der Bauch in der
Mitte der Länge nach braunschwarz , seitwärts in die
hirschbraunen Seiten übergehend; an den Vorderselten der
Hüften ein haarfreier glänzender Fleck braunschwarz; die
Kniee und Schienbeine unten heller als oben, letztere mit
zwei schwarzen Querbändern, das vordere an der Wur-
zel, das zweite etwas entfernt vor der Spitze. Die Augen
bräunlichgelb mit schwarzer Pupille. Die Fresszangen
schwarz mit gelblicher Behaarung, oben an den Seiten
zwei aus dichten liegenden Härchen bestehende Längs-
streifen weiss, gleich dem am Vorderrande des Kopfes,
aber w^eniger hell. Die Taster ockergelb, aufs Mennig-
röthliche ziehend. Die Brust schwarz. Ein Weib.
Vaterland: Das Gap der guten Hoffnung.
CCCCM.
J4^ . p^A
A^.^J^^y^ 0'c^/^^e^^^A€^^^^y^^^^^i^^^
^./^^y^^'e^/^ .
T.2,
39
Ocypete tersa.
Tab. CCCVI. Fio-. 9S0 mas. Fig-. 981 fem.
Vorderieib rostrotli, dicht Iieilgelblicli wollig; be-
haart: Hinterleib blass ockergelb, ein spiessförmiger
Längsfleck, hinter diesem öuerbogen und schmale
LängsÖeckchen in den Seiten rostbraun; Beine rost-
farbig, dicht weisslich behaart, zwei Ringe an den
Schenkeln, ebensoviel an den Schienbeinen braun.
Länge des Mannes 7'", des Weibes 9 bis 10'".
Die in dem vierten Hefte des vierten Bandes Seite
83 beschriebene Spinne und die beigegebene Abbildung
bezeichnet solche in noch nicht vollständig erwachsenem
Stande. Damals Avar mir die männliche Spinne mit voll-
ständig entwickelten Genitalien und die Aveibliche in die-
ser Yollständlakeit noch unbekannt. Inswischen thellte
mir Herr Doctor Schlich mehrere Exemplare beider Ge-
schlechter mit, und ich bin nun Im Stande folgende Be-
schreibung mit Abbildungen nachträglich zu liefern.
Der Vorderleib ist im Yerhältniss zum Hinterleib
gross, der Thorax dem Umrisse nach fast regelmässig ge-
rundet, sich doch gegen den Kopfrand etwas verschmä-
lernd und -in diesen mit einer ziemlich merklichen Aus-
biegung schwingend; der Kopf hat hinten gleiche Höhe
mit dem Thorax, fällt aber gegen die Augen in einer
sanften Wölbung ab , der Thorax aber Ist ziemlich halb-
rund gewölbt, die abgeriebene Fläche sehr glatt und glän-
zend, unabgerieben aber filzartig dicht mit sehr feiner sei-
40
denartlger Wolle bedeckt; die Rückenritze des Thorax ist
lang, ziemlich furchenarlig und tief. Die Fresszangen sind
stark, kaum so lang als die vordere Breite des Kopfes,
etwas gewölbt, glänzend und licht mit Borsten besetzt.
Die Taster haben nichts Ungewöhnliches ; sie sind mit
kurzen Haaren ziemlich dicht bedeckt, das Endgelenk aber
ist mehr sammetartig behaart. Die grosse Brust ist fast
etwas flach gewölbt, glänzend und zart mit seidenartigen
Härchen licht bedeckt. Der Hinterleib ist nicht dicker
als der Vorderleib , eiförmig , dicht etwas zottig behaart.
Die Spinnwarzen sind kurz und stehen nur wenig über
die Oeffnung hervor. Die l>eine dick , dabei lang, das
Vorderpaar ohngefähr vier und ein halb Mal so lang als
der Vorderleib, mit seidenartigen Härchen besonders oben
bedeckt, an den Seiten und unten der Hautglanz mehr
durchscheinend; die Stachelborsten in gewöhnlicher Stel-
lung und von nicht ungewöhnlicher Länge; unten an den
Fersen und Tarsen der ganzen Länge nach ein dichter
bernsteinfarbiger Filz.
Der Mann hat einen gewölbtem und mehr gerunde-
ten Vorderleib, und kleinern Hinterleib: dessen Beine
sind merklich länger und dünner als beim Weibe. Das
Wurzelgelenk der Taster ist klein, das zweite lang, etwas
länger als die beiden folgenden zusammen genommen, das
dritte etwas kürzer als das folgende und knieförmig, das
vierte ein wenig gebogen und an der Spitze seitwärts mit
einem langen, schief vorwärts stehenden, etwas geschwun-
genen Dorn versehen; das Endgelenk Ist lang, etwas ei-
förmig und deckt die Genitalien von oben ganz; es ist
dicht mit sammetarllgen Haaren bedeckt. Die Genitalien
sind einfach , besteben In einem langen mattglänzenden
11
Knoten, mit einer gegen die Spitze sich verengenden tie-
fen Aushöhlung.
Vorder- und Hinterleib erdfarbig weisslich gelb, der
Hinterleib hinten etwas dunkler; auf ersterem einige Fleck-
chen bräunlich , auf letzterm die Zeichnungen wie bei Fi-
gur 305, aber mehr dunkelbraun und etwas unter die
Körperwolle versteckt; vorn befindet sich ein etwas rau-
tenähnlicher Fleck mit doppellen Scitenecken ebenfalls
braun, im Innern aber gelblich behaart. Die Beine etwas
heller als der Vorderleib, übrigens von derselben Farbe,
zwei ringartige Flecken auf den Schenkeln, die Wurzel
der Kniee und zwei Ringe an den Schienbeinen braun;
der bürstenartige Filz unten an den Fersen und Tarsen
schwarz. Die Fresszangen dunkel rostroth. Die Haut-
farbe des Vorderleibes , die Brust und Beine rostgelb oder
rostroth, bei allen diesen Theilen unter der Haarbedeckung
besonders unten durchscheinend.
Die Färbung des Mannes ist etwas dunkler als beim
Weibe, die Zeichnungen de.? Hinterleibes aber sind weni-
ger bemerkbar.
Das junge Männchen sieht dem Weibchen gleich,
auch sind die Beine bei diesem dicker.
Diese Spinne bewohnt ein ungemein grosses, sack-
förmiges, dichtes, von F'arbe reinweisses Gewebe, wel-
ches sie unter hohl liegenden Steinen anheftet.
Vaterland: Auf der Halbinsel Morea keine Selten-
heit.
Xll. 2. 4
42
cypete thoracica.
Tab. CCCVII. Fig. 982,
Erdfarbig liellockergelb , auf dem Rücken des
Thorax ein grosser Fleck und der Raum zwischen
den Augen dunkelbraun, ein um die Stachelborsten
der Beine ziehendes Ringchen ebenfalls braun.
Länge 10'".
Ein schönes männliches mit vollständig ausgebildeten
Tastern versehenes Exemplar befindet sich in der königl.
Sammlung in München , Schade dass der Hinterleib etwas
von Raubinsekten zernagt und deswegen nicht gehörig
kenntlich ist. x\usser diesem Exemplar, ist mir noch kein
zweites vorgekommen.
Kopf und Thorax sind nieder und von gleicher Hö-
he; erster ist klein und nur wenig über die Rundung des
letzlern vorstehend , vorn stumpf und mit ziemlich schar-
fen Seitenwinkeln; der Thorax ist ziemlich kreisrund und
so breit als der ganze Vorderleib • auf dem Rücken befin-
det sich die gewöhnliche Längsritze und an den Seiten
zeigen sich die gewöhnlichen Falten, letztere sind ziemlich
gross und deutlich^ die ganze Fläche des Vorderleibes ist
dicht mit filzartigen Härchen bedeckt. Die Augen wei-
chen von der regelmässigen Stellung nicht ab. Die Fress-
zangen sind lang und stark , oben filzartig behaart und mit
langen Härchen gemischt. Die Taster sind lang und von
ganz gewöhnlicher Gestalt, mit einem sehr spitzen, recht-
winkelig abstehenden Stachelchen an der Spitze der Geni-
43
tallen. Die Bru&l ist flach, gross, kurz herzförmig, und
wollig behaart. Der nicht grosse Hinterleib ist eiförmig
und behaart. Die Beine sind sehr lang, übrigens ohne
besonderes Merkmal , dicht mit kurzen Filzhärchen bedeckt,
mit langen Haaren 'gemischt, und mit den der Gattung
eigenthiimlichen langen Stachelborsten.
Der Vorderleib hell , erdfarbig ockergelb , auf dem
Rücken des Thorax ein. sehr grosser, vorn nach der Ein-
fügung des Kopfes ausgebuchteter Fleck, und der ganze
Raum zwischen den acht Augen dunkelbrandbraun , am
Vorderrande ein Querstreif hellgelb. Die Fresszangen
rostroth, hellockergelb behaart. Die Taster rostgelblich,
die Haarbedeckung hell ockergelb, mit vorstehenden schwar-
zen Stachelborsten. Die Genitalien braunroth, das Sta-
chelchen an diesen aber gelbroth. Die Brust braun, mit
gelblichen Härchen. Der Hinterleib, in so fern dieser an
dem vorliegenden Exemplar erkennbar ist, zieht aufs Hell-
rostgelbe, mit ovalen hellrostbraunen Rückenstigmen. Die
Beine der Haarbedeckung nach hellockergelb , unten an
den Schienbeinen und folgenden Gliedern ins Brandbraune
übergehend, an den Schienbeinen unten ein grosser Fleck
an der Wurzel und ein solcher vor der Spitze dunkler
braun, ein solcher Fleck auf den Knieen weniger deut-
lich , deutlicher ein brandbraunes Ringchen um die Ein-
fügung der schwarzen Stachelborsten.
Vaterland: Java.
4*
44
cypete Draco.
Tab. CCCCVII. Fig. 983.
Hirschbraun , über dem Hinterrande des Tfäorax
ein Uuerstreif und ein Saum am Vorderrande des
Kopfes hellgelb, erster vorn wellenrandig und brand-
braun angelegt; Beine lang, unten an den Schien-
beinen zwei schattenbraune Querbänder.
Länge fast 12"'.
lilus . König,]. Samänliing in Berlin. -
Eine anselinlichc Art dieser Gattung. Der Vorder-
leib und der Hinlerleib dicht, etwas filzig beliaart, erster
mit breitem Kopfe und sehr breitem , fast kreisrundem
Thorax, beide glelclihoch und flachgewölbt, die Seiten-
falten schmal ausgedrückt. Die Augen in geregelter Stel-
lung. Die Fresszangen gross, dick, glänzend, licht bor-
stig behaart. Die Taster ungewöhulich lang, die vier vor-
dem Glieder von gewöhnlicher Dicke, das Endglied am
längsten, merklich dünner als die vordem und etwas ge-
bogen. Die Brust flach, glänzend, herzförmig, licht be-
haart. Die Beine sehr lang, dabei die Schenkel etw^as
dick, alle Glieder behaart, die Hautfarbe aber durchschei-
nend. Der Hinterleib dünner als der Vorderleib, länglich
oval, mit kurzen, dicken Spinnwarzen und am Hinterrande
dicht behaarten Schilden vor den langen Luftlöchern.
Der Vorderleib und Hinterleib ziemlich gleichfarbig
hirschbraun, über der Vorderrandskante des Kopfes ein
aus aufliegenden dichten Härchen bestehender Querstreif
.y^ ccccm.
^^r^^J!
^Ü^J^
<^^€Z.^:i^;^
1
45
hellgelb, fast schwefelgelb, ein vorn wellenrandiger, hin»
ten in die hirschbraune Grundfarbe übpri>ehender Quer-
streif vor dem Hinterrande des Thorax ebenfalls hellgelb,
vorn brandbraun begrenzt, die brandbraune Farbe in die
hirschbraune Rückenfarbe übergehend. Die Iris der Au-
gen gelb, die Pupille dunkelbraun. Die Fresszangen roth-
Lraun, die Härchen und Borstchen an diesen hirschbraun,
oben an den Seiten, nahe an der Wurzel, der Anfang von
zwei gelblichen Längsslreifen, aber nur eine Spur davon
sichtbar. Die Brust roströlhlich, hirschbraun behaart. Der
Hinterleib hirschbraun, vorn beiderseits verloren weisslich,
oder heller als die übrige Farbe. Taster und Beine in
Ansehung der Hautfarbe roströthlich , die Behaarung
hirschbraun, auf den Schenkeln heller, mit einem schwar-
zen und dicht hinter diesem gelb angelegten kleinen Fleck-
chen, aus welchem die schwarzen Stach.elborsten entsprin-
gen , an der Wurzel der übrigen Stachelborsten ein Fleck-
chen gelb. Unten an den Schienbeinen bräunliche Spuren
der zwei gewöhnlichen Ouerbänder, aber sich nur in ge-
wisser Richtung zeigend; die Sohle der Fersen und Tar-
sen dunkel graubraun. Ein Weib.
Vaterland: St. Thomas.
46
Eripus hetero gaster.
Tab. CCCCVIII. Fig. 984. FiV. 985 var.
Ockergelb, der Vorderleib fein gekörnt, die sieben
Dorne des Hinterleibes dick und lang, der Länge
nach gefurcht und fein gekörnt, mit kurzen Borst-
chen auf den Körnchen, ein kleines Fleckchen an
der Innenseite der vier vordem Hinterleibsdornen
braun.
Länge 5% bis 6*//".
Walch. S. ä. Buflf. Ins. apt. I. pag. 541. n. 1.
Der Vorderleib gross, der Thorax hoch gewölbt, dem
Umrisse nach ziemlich gerundet , die Seltenkanten mit ei-
ner etwas starken Schwingung In den Kopfrand überge-
hend, auf der Mitte des Thorax ein kegelförmiger Dorn,
dieser sowohl als auch die übrige Fläche etwas weltschlch-
tlg feinkörnig, die Körnchen In den Selten etwas reihen-
weise liegend ; die zwei Augenhügel hoch und kegelförmig,
mit gewöhnlicher Stellung der Augen. Die Fresszangen
etwas kurz, kaum ein wenig gewölbt, gegen die Spitze
allmähllg dünner, und weltschichtig mit kurzen Borstchen
besetzt. Die weiblichen Taster von nicht ungewöhnlicher
Länge, die drei Endglieder von oben und unten etwas
breit gedrückt und stellenweise fein körnig. Die Brust
flach , oval und gekörnt. Der Hinterleib kaum etwas
länger als dick , mit sieben aufrechten Dornen oder Za-
pfen, diese dick, lang, an der Seite allmähllg dünner und
etwas abgerundet, die Fläche sammt den Dornen furchig^
47
mit feinen , etwas spitzen Körnchen auf den Zwischenräu-
men und mit einem kurzen Borstchrn auf diesen. Die
Beine slämmii>, die vier vordem merklich länger als die
vier hintern, davon das zweite Paar am längsten, das
dritte am kürzsten, auf den Schenkeln, Knieen und Schien-
beinen reihenweise zahnartige Körnchen, mit kurzen Borst-
chen auf diesen.
Das ganze Thier ockergelb, der Vorderleib und die
Beine etwas dunkler als der Hinterleib : die Spitze der
Augenhügel, ein Strichchen durch die vier vordem Augen
der Länge nach, und ein Fleckchen an der Innenseite der
Spitze der vier vordem Rilckendorne braun ; auch die
Spitze der Taster und der Tarsen sich bräunlich oder
dunkler färbend.
Bei dunkleren Exemplaren ist der Vorderleib sammt
dem Kopfe rostgelb, aufs Rostrothe ziehend, auf dem
Rücken heller, ein Längsstrich durch die zwei Vorderau-
gen ziehend und ein Fleckenstreif nahe an den Seitenkan-
ten des Thorax dunkelbraun. Fresszangen und Taster sind
dunkelbraun, letztere auf den zwei Endgliedern der Länge
nach braun. Die Brust hat die Farbe des Thorax. Der
Hinterleib ist dunkelockergelb, mit schwarzen Spitzen der
fünf vordem Rückendornen. Die Beine sind heller ocker-
gelb, auf der Mitte der Schenkel der vier Vorderbeine
an der Innenseite ein fast dreieckiger Fleck, ein schiefes
Querband an derselben Seite der Schienbeine nahe an
der Wtirzel und ein Fleckchen an der Wurzel der vier
Hinterbeine schwarz, Fersen und Tarsen dunkelbraun.
Das Männchen ist mir unbekannt, finde auch dessen
nirgends erwähnt.
Vaterland: Brasilien.
48
Senelops Spixii.
Tab. CCCCVIII. Fig. 986.
Erdfarbig' ockergelb, rostbräunlich gemischt, die
Beine rostbräunlich gefleckt , die Flecken an den
Schenkeln ringartig. Vorder- und Hinterleib sehr
flach.
Länge fast 6'".
Perty Del. anim. pag. 195. t. 88- f. 12.
Senelops Brasilianus ffalck. S. ä BufF. Ins. apt. I. pag.
548. n. 6.
Vordericib und Thorax gleichmässig brettartig flach,
sehr nieder, kaum höher als der Durchmesser eines Vor-
derauges ; der Kopf von dem Tliorax durch einen breiten
Ring geschieden, vorn stumpf, merklich schmäler als der
Thorax; die Augen nahe am Vorderrande, die vier vor-
dem in einer schwach gebogenen Reihe, nicht Augen-
breite von einander, die zwei mittlem etwas grösser als
die äussern; das äussere am Seitenwinkel, etwas mehr
vorwärts liegend, oval, und kleiner als die mittlem; das
hintere von allen am grössten, ein wenig weiter zurück
an den Seiten eingesetzt; der Thorax dem Umrisse nach
kurz herzförmig, am Hinterrandc ausgebogen, an den Sei-
ten gerundet, auf dem Rücken eine seichte, aber ziem-
lich breite Grube, aus welcher die Scheidungsfalten des
Vorder-, Mittel- und Hinterthorax entspringen und sich
etwas bogig in den Seitenrand ziehen, Kopf und Thorax
49
zart wollig behaart. Die Fresszangen dick und stark ge-
wölbt, glänzend, behaart. Die Taster im Verhältniss der
Beine etwas kurz und dick, das Wurzclglied sehr kurz,
das zweite nicht so lang als die Breite des Kopfes vorn,
die zwei folgenden kurz , kaum länger als dick , an dem
vierten oben seitwärts ein ziemlich grosser, hakenförmig
gebogener Dorn 5 das Endglied eiförmig, gewölbt, unten
hohl, mit niedern männlichen Genitalien. Die Brust flach,
ziemlich kreisrund, glänzend. Der Hinterleib etwas län-
ger als der Vorderleib, oben flach, dem Umrisse nach
oval, zartwollig behaart. Die Beine lang und etwas dick,
zart filzartig, die Hüften aber wollig behaart, überdiess
die Beine fein borstig und mit den gewöhnlichen ziemlich
starken Stachelborsten- das erste Beinpaar etwas kürzer
als das vierte, das dritte merklich länger als das vierte,
das zweite merklich länger als das dritte und recht lang.
Die Schale des Yorderleibes rostroth, die Wollenbe-
deckung erdfarbig ockergelb mit rostbräunlicher Mischung.
Alle Augen bernsteinfarbig. Die Fresszangen dunkelrost-
roth. Die Taster rostgelblich , rostbraun gemischt, das
vierte Glied rostroth, die Behaarung des Endgliedes gelb-
lich erdfarbig grau. Die Brust rostgelb. Der Hinterleib
oben und unten erdfarbig ockergelb , rostbräunlich ge-
mischt, oben eine solche Mischung, vorn einen undeut-
lichen Längsfleck und hinter diesem hintereinander liegende
Bogenstreifchen vorstellend. Die Hüften ockergelblich mit
rostbraunen Flecken ; die Beine rostbräunlich , an den
Schenkeln schief ockergelbliche Ringe, auch an den Schen-
keln solche aber sehr undeutlich.
In der Münchner Sammlung ist ein Exemplar aufge-
steckt vorhanden, wahrscheinlich das einzige, welches bis-
XII. 2. 5
50
her nach Europa gebracht wurde; es ist ein mit vollslän-
dig ausgebildeten Genitalien versehenes Männchen. Meine
Beschreibung und Abbildung sind davon entnommen.
e 1 e n a p 1 a g i ii s a
Tab. CCCCVIII. Fig. 9S7.
Braunschwarz, Kopf und Thorax sehr flach, auf
ersterem eine vorn erweiterte Längsrinne und die
Seitenfalte auf letzterem ziemJich tief; die Fresszan-
gen dick, oval, sehr glänzend und schwarz.
Länge des Vorderleibes fast 4'", des Hinterleibes
' Walch. S. ä BuflF. Ins. apt. I. pag. 492. n. 22.
Diese grosse Seltenheit erhielt ich von Herrn Sturm
in Nürnberg, in dessen Sammlung sich ein vollständiges,
aufgestecktes Exemplar vorfindet.
Kopf und Thorax sind sehr flach und glänzend, der
Kopf doch etwas höher als der Thorax, ziemlich dreieckig,
hinter dem Eiügel der vier Mittelaugen eine nicht ganz
bis zur hintern Spitze ziehende Längsrinne, vorn sich nach
Verhältniss der Breite des Kopfes erweiternd ; auf dem
Thorax eine breite Mittelgrube der Länge nach , aber nicht
bis zum Hinterrand ziehend, am Ende dieser vor dem
Hinterrande eine Querbeule mit einer Querrinne ; die
Seitenfalten des Thorax breit und so tief als die Mittel-
grube und nicht bis in den Seitenrand ziehend , an dem
Seitenrande eine Furche mit geschärfter aufgeworfener
.%2^ CCCCFM.
51
Randkanle. Die Augen in zwei Reihen, davon die vier
mittlem auf einem niedern Hügel, die vordere Reihe ziem,
licli gerade, in dieser die zwei Mittelaugen etwas weiter
als die Augenbreile von einander entfernt, die äussern
Augen von den mittlem etwas weiter von einander lie-
gend , alle vier ziemlich gleichgross 5 die hintere Augen-
reihe etwas rückwärts gebogen, davon die zwei Mitlel-
augen klein und viel kleiner als die der vordem Reihe,
und dieser etwas mehr genähert, aber merklich weiter
auseinander stehend als die zwei vordem Mittelaugen , die
hintern Seitenaugen oval, an den Seiten des Kopfes lie-
gend und seitwärts stehend. Die Fresszangen sehr glän-
zend, wie lakirt, gewölbt, sehr dick, fast eiförmig, und
ganz über den Vorderrand des Kopfes hervorstehend. Die
Kinnladen lang, glänzend, gerade ausgestreckt, an der
Endhälfte geschwungen gebogen ; die Taster massig lang,
von gewöhnlicher Gestalt, die vier vordem Glieder schwach,
das Endglied dicht behaart. Die Brust flach, glänzend,
oval, doch am Vorderrande stumpf, hinten sich etwas
ausspitzend. Der Hinterleib flach, oval, so breit als der
Yorderleib, ziemlich filzartig behaart. Die Reine ziemlich
stämmig, mit etwas langen Kniegelenken und kurzen Tar-
sengelenken j das zweite Beinpaar am längsten, das erste
merklich kürzer als dieses, die vier Hinterbeine ziemlich
gleichlang und kürzer als das Vorderpaar, alle licht be-
haart, oben mit sehr feinen Stachelborsten an den Schien-
beinen nnd Fersen, die Stachelborsten dicker als gewöhn-
lich, doch etwas kurz, unten an den Tarsen und Fersen,
besonders der vier Vorderbeine ein sammetartii>er Filz ; die
kleinen, aber etwas dicken Krallen ziemlich in den Haaren
versteckt.
5*
52
Kopf und Thorax brannschwarz , theilvveise brauri-
roth vorstechend ^ die Augen bernsteinfarbig mit hellerer
Iris. Die Fresszangen schwarz. Die Brust und die Hüf-
ten unten gelbbraun. Der Hinterleib braunschwarz, auf
dem Bauche heller als oben, mit ockergelben Schildflecken
vor den Luftlöchern. Taster und Beine braunschwarz^
eben so die Hüften oben.
Der Mann dieser Art ist mir noch unbekannt.
Vaterland: Neuholland.
53
Delena impressa.
Tab. CCCCIX. Fig-. 988. mas. Fig. 989. foem.
Vorderleib und Beine dunkel ockergelb, grau be-
haart, der Kopf am Vorderrande und die Fresszan-
gen schwarz, Hinterleib gelblicbgrau, wollig behaart,
leicht braun getigert.
Länge des Mannes S— ^'", des Weibes 10 — 13'".
Der Kopf nieder, gegen den Vorderrand ein wenig
und ohue Wölbung aufsteigend, fast breiter als lang, mit
einer breiten, der Länge nach durchziehenden Mittelrinne,
auch die Seitenfalten zwischen Kopf und Thorax breit, rinnen-
förmig; der Hügel der zwei Vorder -Mittelaugen nieder,
aber doch ziemlich deutlich, die Rückenrinne bis an diesen
Hügel ziehend 5 die zwei hintern Augen am Rande des
Hügels liegend und aufwärts sehend j die Augen übrigens
in ganz regelmässiger Stellung 5 der Thorax breit, breiter
als lang, etwas niederer als der Kopf, mit einem breiten
Längseindruck' die Seiten den Kanten nach ziemlich regel-
mässig gerundet, ohne geschärften und ohne aufgeworfenen
Rand; die Fläche des Kopfes und des Thorax glänzend,
Hehl filzig behaart, die Härchen an den Seiten des letztem
gedrängter und am Rande fast in wimperartiger Stellung^
Die Fresszangen, die untern Mundtheile , und die Beine
ganz wie bei D. plagiusa^ letztere nur etwas länger. Die
Taster etwas dick, von massiger Länge, die vier vordem
Glieder ohne besonderes Merkmal, das Endglied der männ-
lichen Taster gewölbt, länglich- eiförmig, dichter behaart,
XII, 3. 6
54
ton oben die Genitalien ganz deckend 5 diese klein, we-
nig vorstehend, muschelartig blättrig. Die l>nist flach ge-
wölbt, glänzend, dabei sehr fein runzelig vnd licht mit
Härchen besetzt, länglich herzförmig, sich hinten ausspiz-
zend, an den Seiten eckig. Der Hinterleib des Mannes
viel schmäler als der Vorderlcib, der des Weibes breiter,
dicht filzig öder wollig behaart 5 die Schilde vor den Luft-
löchern gross, fein runzelig und glanzlos.
Der Vorderleib und die Beine dunkel ockergelb, grau
zart behaart, der Kopf gegen den Vorderrarjd zu verloren
sich röthlich verdunkelnd, ebenso der Vorderrand von der
hintern Augenreihe an verloren braunschwarz; die Beine
an den Schienbeinen dunkler, und an den folgenden Glie-
dern ins Roströthliche übergehend, die Fussbürsle der Un-
terseite der Fersen und Tarsen braunschwarz. Die Auiren
dunkel bernsteinfarbig, die mittlem mit gelber Iris. Die
Fresszangen schwarz. Die Taster ockergelb, vom dritten
Gliede an die folgenden stufenweise braun dunkler. Die
Kinnlade und die Lefze rostfarbig, beide mit gelblichem
Spitzensaumc. Der Hinterleib, nämlich die NYollbedeckung,
gelblichgrau mit bräunlichen, doch nicht deutlichen, kleinen,
etwas versteckten Fleckchen: die Bauchschilde rostfarbig;
die Spinnwarzen gelblichbraun.
Der Mann hat verhältnissmässig längere Beine als das
Weib, auch sind diese mit mehr Stachclborsten besetzt;
im Uebrigen ist solcher an der geringern (jrö'sse und an
den Tastern zu erkennen.
Vaterland: Neuholland.
55
Thoniisus 8 - maculatus.
Tab. CCCCIX. Fig. 99G.
Gelb, auf dem llückeu sechs, auf dem Hinter-
leibe acht Flecken, die Eiulolieder der Taster und
Beine schwarz.
Länge 8'"'.
Der Vorderlejb gewölbt, fjlänzend, an den Seilen und
hinten rund und steil abgedacht; die Seitenwinkel am Vor-
derrande des Kopfes ziemlich in eine starke Ecke vorge-
zogen. Die Augen sehr klein, weit aus einander, die vor-
dere und hintere Reihe etwas rückwärts gebogen, das äus-
seren der vordem nur wenig grösser als die andern. Die
Fresszangen glänzend, stark, kurz, wenig gewölbt Die
Taster dünn. Die Brust gewölbt, fast dreieckig, glänzend.
Der Hinterleib oval, länger und breiter als der Yorderleib,
in den Seiten und hinten mit den gewöhnlichen Furchen.
Die Pieine lang, nicht dick, das zweite Paar länger als das
erste, alle sehr schwach behaart; die vier hintern kaum
halb so lang als das zweite Paar, und ziemlich gleichlang.
Die Hauptfarbe gelb* auf dem Vordcrleib vier und
auf dem Hinterleibe acht Flecken schwarz; die Flecken
des erstem ziemlich rund, davon die vordem an den Sei-
tenaugen, die hintern vor der hintern Abdachung des Tho-
rax und weiter auseinander als die erstem, die zwei übri-
gen in der Mitte zwischen erstem an den Seitenkanten;
die Flecken des Hinterleibes in zwei Reilicn liegend , et-
was oval , die vier hintern fjrösser als die vordem. Die
Spinnwarzen ebenfalls schwarz, desgleichen die Schienbeine
6*
56
nnd die folgenden Gelenke des ersten Beinpaars, dann die
Fersen und Tarsen der übrigen Beine.
Vaterland: Ostindien.
Thomisus dorsatus,
Tab. CCCCX. Fig. 991. mas. Fig. 992. foeni-
Das junge Männchen, im Spätherbste, sieht dem Weib
chen ziemlich ähnlich: Vorder- und Hinterleib haben die-
selbe Färbung, nur ist die Augengegend des erstem braun-
schwarz, ausserdem befindet sich ein solchfarbiger Pfeil-
strich auf der Mitte des Kopfes und hinter jedem hintern
Seitenauge ein Bogenstrich, auch feine Strahlenstrichchen
auf der Mitte des Thorax 5 die Seiten des Hinterleibes sind,
was bei dem Weibe der Fall nicht ist, rostbraun. Die
Fresszangen und die zwei vordem Glieder der Taster sind
grün, die zwei Endglieder der letzlern braun. Die Beine
sind grün, Fersen und Tarsen gelblich, an den vier Vor-
derbeinen ist die Spitze der Schenkel, Schienbeine, Fer-
sen und Tarsen ziemlich breit ringartig rostbraun, von
derselben Farbe sind auch die Kniee, aber etwas heller.
Das vollständig ausgebildete Männchen scheint verbor-
gen zu leben, wenigstens habe ich solches bis jetzt Im Freien
noch nicht finden können. Um aber solches kennen zu
lernen, blieb mir nichts anderes übrig, als junge Männ-
chen in Gläsern mit etwas feuchtem Moose bis zu ihrer
Vollständigkeit zu erziehen, was mir auch gut gelungen
ist. Auf solche Weise im Herbste in Gläser gebrachte
c%7 ccccjK
'^?Z^.
f
57
Männchen häuteten sich Im April des folgenden Jahres und
erschienen alsdann mit vollständig ausgebildeten Genitalien.
HIebel bemerkte Ich an einem solchen Männchen ein Er-
reichniss von Gliederreproduktion, die mir bisher noch nicht
vorgekommen Ist, und zur Erklärung führt, warum an den
Spinnen zuweilen weit kürzere Bein- oder Tasterglieder,
als es sejn soll, angetroffen werden. Einer dieser Spin-
nen waren beim Fange auf der einen Seile zwei der vier
Hinterbeine an dem äusseren Hüftengliede abgegangen, die
zwei Hüftenglieder beider Paare aber unversehrt geblieben.
Nach der Häutung Im Frühjahr erschien dieselbe Spinne
wieder mit ihren acht Beinen, und es hatten sich Schen-
kel, Kniee, Schienbeine, Fersen und Tarsen in so weit
vollständig ersetzt, dass solche ganz die Gestalt der der
andern Seite des Körpers erhielten, aber nur zwei Drittel
so gross waren.
Nach der letzten Häutung erhielten die Männchen dün-
nere und viel kürzere Beine, übrigens bleibt die Gestalt
ziemlich unverändert. Die drei vordem Glieder der Ta-
ster sind wie beim Weibchen, das vierte Glied aber ist
kürzer und erhält unten einen ziemlich langen Dorn; das
Endglied ist eiförmig, unten etwas hohl und deckt von
oben die Genitalien ganz. Der Vorderleib ist sammt den
Fresszangen, Tastern, der Brust und Hüften ockergelb,
die schwarzbraunen Zeichnungen auf Kopf und Thorax
bleiben dieselben, wie vor der Häutung; das Endglied der
Taster ist schwarzbraun, die Genitalien ziehen aufs Rost-
braune ; auf dem Rücken der Fresszangen zeigen sich zwei
braune Fleckchen, ein solcher an der Wurzel , der zweite
vor der Spitze. Der Hinterleib unverändert, wie vorher.
An den Beinen sind die braunen Ringe an den Spitzen
der Glieder ebenfalls bleibend, die Schenkel aller Beine
58
sind alsflann Llangrb'n, alle übrigen Glieder al)er ocker-
gelb.
Da die Abbildung der weiblichen Spinne Fignr 34
Hand 1. von einer jungen vor der letzten Häutiing ent-
nommen ist, so habe ich dem Männchen gegenüber eine
Abbiiduno; des voUständiij ausi;ebildeten Weibchens bei-
gefügt.
Thoiiiisiis cappariiius-
\'\b. CCCCX. Fl<r. 993. mas. Fio-. 994. foem.
Fi^. 995. foem. var.
Vorderleib und Beine grün, die Augenhügelebeß
weifs, die Taster gelb; Hinterleib grün, an den Sei-
ten weisslich. Weib.
Vorderleib und Taster gelb, mit zwei braunen
Längsstreifen und schwarzen Seitenkanten; Hinter-
leib grün, oben weiss eingefasst, die Seiten braun-
schwarz; Beine ockergelb, mit einem braunen Ring
an den Spitzen der Glieder. Mann.
Länge des Männchens IVs'", des Weibchens 2'".
Nicht ohne grosse Aehnlicbkeit mit Th. dorsatus^ der
Vorderleib aber kürzer imd breiter, auch niederer gewölbt,
in den Augen hauptsächlich darin verschieden, dass die
vier Mittelaugen nicht im Quadrat, sondern im Trapez
stehen , indem die zwei vordem auffallend mehr genähert
sind, und fast nur halb so weit auseinander stehen, als die
hintern; alle Augen sind sehr klein, nur das äussere der
e^"^ .^^^.
/f'^;v^-.
59
vordorn Reihe etwns grösser als die andern, aber kaum
merklich. Taster und Beine wie bei genannter Art, der
Hinterlieb aber kürzer und breiter, ziemllich wie bei Th.
calycinus.
Der Vorderleil), Fresszangen, Brust und Beine grün,
die Hügelclien der Augen weiss, die der Scitenaugen zu-
sammengeflossen, die Augen schwarz. Die Taster ocker-
gelb. Der Hinterleib grün, an den Seiten die Einfassung
weisslich.
So ist die Färbung des alten, in Weingeist aufbewahr«
len Weibchens. Das aufgesteckte trockene Weibchen ist
heller und lebhafter grün, ohne deutliche weisse Fleck-
chen der Augenhügelchen; die Taster und die Beine sind
von der W^urzel der Kniee an bis zu den Tarsenspitzen
ockergelblicb ; der Hinlerleib merklich heller.
Das jnuge Männchen sieht dem W^eibchen ganz gleich
und unterscheidet sich nur an dem birnförmigen EnJgliede
der Taster.
Im Alter weiter yorgerückte junge Männchen, wahr-
scheinlich ini Zustande vor der letzton Häutung, haben
dünnere und merklich längere Beine, der Vorderleib ist
bei diesen grilngelblich mit zwei I.räunlichen Längsstreifen
und sehr feiner schwarzer Seitenkante des Thorax; der
Hinterleib ist hellfarbig, hinten über den Spinnwarzen mit
einem breiten schwarzbraunen Bogenfleck. Die Beine sind
grün, an den Schenkeln ockcrgelblich heller.
Vollständig ausgebildete Männchen haben einen hell-
ockergelben Vorderleib mit Tiwei breiten, weit auseinander
stehenden rostbraunen Läno^sstreifen und etwas breiteren
schwarzen Kanten des Thorax. Die Fresszangen und Ta-
ster sind ebenfalls ockergelb, die Genitalien kastanienbraun.
Die Hüften und Schenkel der vier Vorderbeine sind gelb-
60
Kchbrann, letztere an der Spitze dankler rostbraun; die
übrigen Glieder der vier Vorderbeine sind ockergelb mit
einem breiten rostbraunen Ringe an der Spitze*, die Schen-
kel und Hüften der vier Hinterbeine sind grün , die fol-
genden Glieder gelblich. Der Hinterleib ist auf dem Rük-
ken lebhaft grün, mit etwas verdunkelten Stigmen und mit
hellweisser Einfassung über den Seiten rundum ziehend;
unter dieser Einfassung die Selten rundum braunschwarz,
hinten breiter als vorn; der Bauch ist grünlich.
Ich habe mehrere Exemplare, sowohl aufgesteckte, als
auch in Weingeist aufbewahrte, vor mir, welche mir Herr
Dr. Rosenhauer in Erlangen mitgetheilt hat. Bei den In
Geist aufbewahrten ist die grüne Farbe des Vorderleibes
und der Beine viel dunkler, der Hinterleib aber bei allen
stark abgebleicht.
Vaterland: Ungarn, aus dem Banale, wo diese Art
nicht selten zu seyn scheint.
Thomisus cerinus
Tab. CCCCXl. Fig. 996.
Vorderleib braunschwarz, der Kopf oben und der
Rand des Thorax gelb; Hinterleib gemeingelb, Ta-
ster und Beine ockergelb.
Länge des Weibes 3V^'".
Aus der Sammlung des Herrn Dr. Rosenhauer in Er-
langen.
61
Kine mit Th. lateralis (Fig. 277) in Hinsicht der
Gestalt sehr verwandte Art nnd vielleicht nur Abart von
dieser.
Der Vorderleib braunschwarz, mit gelbem Kopfe, auf
letzterm hinter den zwei Mittelaugen der hintern Reihe
ein doppelter Längsstrich und ein länglicher Seitenfleck
braunschwarz; die Einfassung an den Seitenkanten des
Thorax gelb. Die Taster gelb und glanzlos. Der Hinter-
leib oben und unten einfarbig dunkelgelb, fast wachsgelb.
Taster und Beine ockergelb, die Endglieder der letztern
kaum ein wenig dunkler als die Schenkel.
Das Männchen Ist mir nicht bekannt.
Vaterland: Ungarn, aus der Gegend von Oravitza
im Banat.
Das Exemplar, das ich vor mir habe, ist aufgestctkt,
aber vollständig und gut erhalten.
Thomisus devius.
Tab. CCCCXI. Fig. 997.
Vorderleib hoch, mit gewölbtem Kopfe und mit
vielen Borsten am Vorderrande, gelb, mit einem dun-
kelen braun fleckigen Seitenbande; Hinterleib rost-
farbig, Beine gelblich, oben auf den Schenkeln und
Schienbeinen zwei Längsstreifen braun.
Länge der weiblichen Spinne 4y/".
In der Gestalt mit Th. calycinus verwandt, der Vor-
derleib aber höher und gewölbter, der Hügel der Seiten-
62
äugen niederer, die Augen gros.ser und die Beine stämmi-
ger; auf dem Kopfe befinden sich steife, vorwärts gekrümmte
Borsten, welche am Vorderrande und zwischen den Augen
dichter stehen.
Der Vorderlelb ist bei der aufgesteckten trockenen
Spirme trüb gelb, am Kopfe etwas dunkler als an dem
Thorax, in den Selten Hegt ein breiter durchzlcliender
duklerer Längsstreif, unten braunfleckig und hinten an der
Innenseite mit einem braunschwarzen dreieckl";en Fleck. —
Die Fresszangen sind rostgelb, eben so die Trster, auf der
Spitze des zweiten Gliedes mit einem braunen Fleckchen.
Brust und Beine sind ebenfalls, aber etwas trüb, rostgelb,
auf den Schenkeln der vier Vorderbeine zwei aus Fleck-
chen bestehende Längsstreifen , eben so sind die Kniee
und Schienbeine oben braun, auf der Spitze der vier Hin-
terbeine ein Fleck, ein solcher auf den Knicen, so wie ein
Flecken an den Selten der Wurzel und Spitze der Schien-
beine schwärzlich. Der Hinterleib ist oben und unten
dunkel rostfarbig mit einem bräunlichen Streif zwischen
den Rückenstigmen.
Vaterland: Hr. Dr. Rosenhauer zu Erlangen fand
sie im Banale in Ungarn, aber nur die weibliche Spinne.
(%/: arciL.
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03
T li o in i s 11 s 1 11 c t a n s.
Tab. CCCCXI. Fig. 99S.
Vorderleib bräunlichgelhj mit zwei braunen Sei-
tenstreifen, der innere undeutlich; Hinterleib gelb-
braun-, Beine gelblich, auf dem Rücken der SchiMi-
kel , Kniee und Schienbeine zwei Läiigsstreifen, und
zwei Flecken auf dun Schenkeln der vier Hinterbeine
braun.
Länge 3%'".
Diese und die vorhergehende Art hrdten in Rücksicht
der Formen das Mittel zwischen den Gattungen TJiomisiis
und Xysliciis^ In den Charakterzeichnungen nähern sie sich
der letztern, (Wa Augen aber, sowolii in Ansehung der
Grösse und der Stellung, sind vollständig wie bei Thomi-
5M5, wohin beide auch gehören.
Der Vorderleib ist hoch, der Kopf von den Augen
an gegen den Thorax sich etwas erhöhend, letzter hinten
aber flach und steil abgedacht, übrigens Ist der Thorax
ziemlich rund und ge\'\ ölbt und dem Umrisse nach ziem-
lich kreisrund; auf dem Thorax befinden sich beiderseits
der hintern Abdachung gegen den Rücken zu zwei ge-
krümmte steife Borsten hintereinander, und zwei gleiche
an den Seltenaugen In derselben Stellung, sodann am Vor-
derrande des Kopfes mehrere. Die Fresszangen, Taster
und Beine sind wie bei der vorhergehenden Art, auch hat
der Hinterleib die Gestalt wie diese.
Die Farbe des Vorderleibes, der Fresszangen, Taster
und Beine ist ein reines Gclbj die Kanten des Vorderlel-
64
bes zeigen sich als eine feine weisse Linie und auf dieser
liegt ein bis zu den Seitenwinkeln des Kopfes ziehender
brauner Streif, der zweite zieht sich an der Rückenhöhe
hin, ist schwach angedeutet und endigt hinten in einen
satter braunen Fleck; auf den Schenkeln, Knieen und Schien-
beinen ziehen sich zwei graubraune Streifen der Länge
nach, eine schmale gelbliche Linie zwischen sich lassend;
auf den Schenkeln der vier Hinterbeine sieht man statt der
Längsstreifen zwei schwarze Querflecken , an den folgen-
den Gliedern aber zeigen sich wieder die braunen Strei-
fen, obwohl weniger deutlich als an den Vorderbeinen
Der Hinterleib ist einfarbig, etwas fettartig braungelb, und
bei dem trockenen Exemplare, das ich vor mir habe, ohne
weitere Zeichnung.
Vaterland: Pennsjlvanien.
Xysticus sabulosus.
Tab. CCCCXL FiV. 999. foem. Fi2:. 1000. foem. yar.
Vorderleib braun, ein breites Längsband und die
Seitenkanten weiss; Hinterleib grauweiss mit zwei
braunen oder rostrothen Zackenstreifen, in diesem an
dem zweiten Paar der Rückstigmen ein schwarzer
Querfleck ; die Beine gelblichweiss, schwarz gefleckt,
unten an den Schenkeln ein Strich schwarz.
Länge des Männchens 1 V2" , des Weibchens 2V2'".
Gestalt von X, viaticus^ aber kleiner, auch im Ge-
sichte mit denselben Borsten, am Vorderrande beiderseits
05
der mllllern aufwärts gedrückten nur zwei länger, mit ei-
ner feinen kurzem dazwischen, und zwei solche weiter
seitwärts. Die Beine sind etwas kurz.
Der Vorderleib an den Selten braun, hinten mit ei-
nem schwarzen Fleck am Innenrande und einem kleinern
unter diesem am äussern Rande der braunen Seiten 5 auf
dem Hucken zwischen den braunen Seiten ein breites
Längsband weiss, auf dem Kopfe bräunlich getrübt, mit
einer heilern Längslinie in der Mitte, doch nicht immer
vorhanden; das Gesicht ebenfalls bräunlich schattig mit ei-
nem weissen Fleckchen an den äussern Augen; die Kan-
ten linienförmlg weiss. Die Fresszangen grauwelss, auf
dem Rücken an der Wurzel ein Querband braun und an
der Spitze ein solches dunkler, zuweilen fast schwarz. Die
Taster hellgelblich oder weiss, bei altern Individuen das
Endglied bräunlich. Die Hrust grau, braun staubig, am
Rande weiss. Der Hinterleib oben grauwelss, mit den zwei
Zackenstreifen ziemlich wie bei X viaticus^ beide aber mehr
genähert und der hellere Streif dazwischen merklich schmä-
ler; die Zackenstreifen hellbraun oder olivenbraun, mei-
stens an der Vorderhälfte, selten ganz, rostroth ; in diesen
Zackenstreifen ein stets vorhandenes, etwas schmales Quer-
fleckchen nahe an dem zweiten Paar der Rückenstigmen
sammetartig schwarz, wodurch diese Art sich besonders
kenntlich macht j hinter diesen in den Zackenstreifen schwar-
ze Flecken; in den Seiten oben schiefe Querreihen schwar-
zer oder brauner Fleckchen, unten die Seilen bräunlich,
vorn und am Vorderrande ins Schwarze übergehend; der
Bauch weissllch mit zwei llchtbräunlichen Längsstreifen.
Die Beine weissllch , oder gelbllchwelss oben vor der
Spitze des Schenkels ein Fleck und unten ein Längsstrich
schwarz, an der Wurzel und an der Spitze der Schien-
fiG
Leine nilcr Beine ein Ring, so wie die Spilze der Fersen
und Tarsen schwarz. Die Taster grauweiss oder gelblich.
Diese Krabbspinne hat Herr Dr. Hahn p. 28. Band 1.
zwar ziendich umständlich beschrieben, aber die wenigen
doch standhaften Charaktere, die sie von X, viaticus we-
sentlich wnlcrschciden, nicht so bezeichnet, dass sie als
eigne Art hiernach nnbezweifelt gelten könnte; auch die
davon gegebene Abbildung, Fig. 24, erregt Zweifel, des-
wegen findet sie sich in dem Hefte I. der Uebersicht des
Arachnidensystems bei X, Lanio und bei Walck. S. d Buff.
Ins. apt. bei dessen Th, crisfalus citirt. Ich habe solche
inzwischen bei Nürnberg und Erlangen in Föhrenschlägen
auf niederm Gesträuche, am liebsten auf der Haide, Ericas
häufig aber zu einer Zeit gefunden, in welcher die Männ-
chen noch nicht mit vollständig ausgebildeten Genitalien
versehen waren. Bei dieser Gelegenheit erhielt ich durch
genaue Vergleichung die feste Ueberzeugung, dass diese
Spinne eine ganz eigene Spezies ist, von welcher ich zur
nähern Verdeutlichung zwei Abbildungen von Exempla-
ren genommen habe , die am wenigsten Aehnlichkeit in
der Farbe mit einander hatten, und doch geht auf den er-
sten Blick hervor, dass sie zu ein und derselben Art ge-
hören. Die jungen Männchen bis zur letzten Häutung
sehen den Weibchen ganz gleich, sind aber an dem ver-
dickten Endgliede der Taster leicht zu erkennen.
Ö7
X y s t i c II s c o n f 1 11 e n s .
Tab. CCCCXII. Fio'. 1001.
Vorderleib schwarzbraun, ein breites Län^sband
auf diesem gelb, in diesem ein Längsstrich und bei-
derseits ein Boo-enstriciichen braun ; Hinterleib ^elb,
das ganze Rückenfeld tief braun. Beine ockergelb,
schwarz gefleckt.
Länge 2V3"'.
Ich habe nr;r ein weibllclies Exemplar, welches Herr
Dr. Schlich aus Griechenland brachte, vor mir; es Ist sehi^
gut erhalten und in Weingelist aufbewahrt. Der Gestalt
nach ist diese Art mit X. Horticola sehr verwandt, doch
sind die Beine stämmiger und kürzer, die ganze Rücken-
flache Acs ninterleibes mit sehr kurzen, einwärts geboge-
nen Borstchen besetzt.
Die Seiten des Vorderleibes sind tief braun, eigent-
lich schwarzbraun, die Rilckenfläche zwischen diesen von
den Augen bis zum Hlnterrande ein breites gelbes Längs-
band vorstellend, auf dem Kopf mit bräunlichem Anstriche;
auf diesem zwischen den hintern Wittelaugen anfanger^d ein
Längsstrich und beiderseits an diesem ein mit der hohlen Seite
seitwärts gekehrtes Bogenstrichchen braun; die Kanten des
Thorax schmal weiss j das Gesicht vorn gelb, zwischen den
hintern MItleiangen ein dreieckiges Fleckchen braun. Die
Fresszangen ockergelb, an der Wurzel braun gemischt. Die
Taster ockergelb, die zwei Endglieder mit bräunlichem An-
striche. Die Brust gelb, in der Mitte ein grosser Fleck
braun. Der Hinterleib unten, in den Selten und um den
86
Hinterrand ockergelb, mit braun vertieften Furchen und
auf den Zwischenräumen ziemlich reihenweise schwarzen
Pünktchen. Das ganze Rückenfeld tief braun, hinten an
den Seiten gezackt, auf diesem die ungemein kurzen B erst-
ehen goldgelb. Alle Beine ockergelb, auf den Schenkeln
vor der Spitze ein Querfleck und unten an diesen unglei-
che Fleckchen und überdies noch spritzartige Pünktchen
schwarzbraun, an den Knien ein Seitenfleckchen der Länge
nach, sodann ungleiche Fleckchen an den Schienbeinen
ebenfalls braun, letztere in zwei Ringe fest zusammen ge-
flossen, an den Fersen der vier Hinterbeine ein länglicher
Seitenfleck von derselben Farbe.
Vaterland: Bisher blos in Griechenland gefunden.
Xysticus Graecus.
Tab. CCCCXn. Fig-. 1002. mas.
Vorderleib braunschwarz, ein vorn gegabelter
Längsstreif und das Gesicht gelb. Hinterleib dunkel
rostbraun, vorn die Seiten, und ein Läiigsfleck, dana
vier öuerstreifen gelb, Hüften, Schenkel, Kiiiee und
die Wurzel der Schienbeine dunkelbraun.
Länge ly,,"'.
Ein schönes Spinnchen, welches Herr Dr. Schuck
aus Griechenland brachte.
Ich halte es für den Mann zu dem im dritten Hefte
des vierten Bandes Seite 65 beschriebenen Weibe, indem
die Hauptformen und die Grundzüge der Zeichnungen da-
mit übereinstimmen. Die schwarzen oder dunkelfarbigen
Schenkel und Kniee der vier Vorderbeine sind den Mann-
69
chen der meisten Arten der gegenwärtigen Galtiing olin-c-
hin ei.2cn.
Der Vorderlcib ist wie beim Weibe beschaffen, d'er
Hinterleib aber schmäler als der Vorderlcib und spitzt sicii
hinten eiförmig aus. Die Taster haben die Bildung der
der andern Arten, sind vo« gewöhnlicb<?r Länge, auch be-
findet sich unten an dem vierten Gelenke ein kleines Sti-el-
chen. Die Beine sind länger als beim Weibe und die
Stachelborsten daran stärker. Eine grosse Formverwandt-
schnft lässt sich auch In Ansehung des X. Lanio nicht
«lisskennen; dse AugenstelJung ist wie bei diesem, und auf
den Schenkeln der vier Vorderbeine befinden sich die grös-
sere Zahl der Staehelborsten, aus einem Knölchen entsprin-
gend, v.ie bei diesem.
Der Vorderleib ist glänzend und schön schwarzbraun,
auf dem Kopfe ein breiter, über den Thorax ziehender
Längsstreif gelblich, auf letzterem sich verengend* in die-
sem Streif von der hintern Augenreihe an ein grosser, bis
zur hintern Abdachung ziehender kegelförmiger Fleck, wie
die Seitenfarbe, schwarzbraun, wodurch der Längsstreif die
Form einer weiten Gabel annimmt^ das Gesicht, nämlich
die Fläche zwischen den Augen bis zum Vorderrande ist
gelblich , die Augen ziemlich bernsteinfarbig. Die Fress-
zangen gelblich, an der Wurzel oben brandbraun. Die Ta-
ster gelblich, ein Fleck auf dem zweiten Gelenke vor der
Spitze braun ; das Endgelenke graugelb mit braunschwar-
zen Genitalien. Die Brust zieht aufs Bräunlichgelbe und
ist etwas braun gemischt. Der Hinterleib ist eigentlich
ockergelblich, vorn auf dem Rücken mit zwei dreieckigen
rostbraunen Längsflecken, zv\'ischen welchen die gelbliche
Grundfarbe ziemlich einen breiten Längsstreif vorstellt ; hin-
ler diesen Flecken liegen vier rostbraune Querstreifen, wo-
XII. 3. 7
70
von der vierte die Spitze des Hinterleibes einnimmt und
zwischen welchen die Grundfarbe drei schmale Querstrei-
fen vorstellt; in den Selten fllessen die braunen Flecken
zusammen und auf dem \orderlheiI der Seilen liefen braune
Schiefstrichchen. Die Beine sind hellockergelb, die Hüften,
Schenkel, Kniee und die Wurzel der Schienbeine der vier
Vorderbeine dunkelbraun, Schenkel und Kniee an der Spitze
schmal gelblich *, die Schenkel der vier Hinterbeine sind
auf dem Rücken bräunlich, eben so die Kniee und Schien-
beine, aber in weit schwächerer Anlage.
Später thcilte mir Herr Dr. Rosenhaiter in Erlangen
vier männliche und eine weibliche Spinne mit; die weib-
liche war von Fig. 291 nicht verschieden, und zwei der
Männchen mit dem griechischen ganz übereinstimmend, zwei
andere in der Färbung des Hinterleibes aber merklich ab-
weichend. Das eine Männchen hatte einen schwarzbraunen
Hinterleib mit schmaler weisser F^infassung, und mit sehr
schwachen Spuren der beim Weibchen sichtbaren weissen
Querzüge und diese nur am Rande ^ bei dem andern männ-
lichen Flxemplar war der Hinterleib wie bei diesem, aber
die weissen Linien über die Spinnwarzc nicht erloschen,
sondern deutlich sichtbar.
Vaterland: Griechenland und Ungarn. Die vier
Exemplare des Herrn Dr. Rosenhauer sind in der Gegend
von Oravilza im Banal gesammelt wouden.
Xysticus viaticiis.
Tab. CCCCXll. Fig. 1003. mas. Fi^. 1004. foem.
Vorderleib braun, ein breites Längsband und die
Selteukanten weiss, hinter den Augen ein grosser
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71
Keilfleck bräunlich: Hinterleib oben oliveiibraun, ein
seitwärts dreifach gezackter breiter Längsstreif und
die Seiten weisslich, auf letztern vorn röthlicher An-
flug und bräunliciie Schiefliuieu. Beine gelb, braun
puuktirt. Weib.
Die braunen Zeichnungen tiefer, bis ins Schwarze
übergehend; Hüften, Schenkel und Kniee der vier
Vorderbeine braunschwarz. Mann.
Länge des Männchens 2'", des Weibchens SVj'"-
Aranea viatica Linn. Syst. nat. I. II. p. 1036. n. 43.
Mull. Faun. ins. Frid. p. 94. n. 842.
Schaeff. icon. ins. I. t. 49. f. 6.
Schränk En. ins. p. 533. n. 1109.
Fabr. Ent. syst. II. p. 412. n. 20-
Schrank Faun. boic. lll. p. 230. n. 2724.
cristatuB Clerck. ar. suec. p. 136- n. 5. PI. 6. T. 6.
fTalck. Fn. par. 11. p. 232. n. 94.
Thomis. cristatus fValck, Tabl. d. Ar. p. 32. n. 14.
Latr. Gn. c. et ins. I. p. 111. n. 2.
Sund. V. A. H. 1832. p. 217. n. 1. -
Walck. S.aBuff. Ins. apt. I. p. 521, n.33.
Der Vorderleib im Verhältniss zum Hinterleib klein,
der Kopf vorn stumpf, jedes Aug auf einem Hügelchen;
die obere Kopffläche flach; der Thorax an den Seiten kreis-
rund, nach allen Richtungen hin zlpmllch steil abgedacht;
auf dem Kopfe steife vorwärts gebogene Borsten, sieben
solcher Borsten am Vorderrande, jede auf einem Körnchen,
die mittlere ausser der Reihe etwas höher eingesetzt und
kleiner, zwei stärkere Borsten an der obern Kante. Die
Fresszangen kurz, kaum länger als dick, glanzlos, oben
nicht gewölbt, gegen das Ende kegelförmig verdünnt; die
Fresszangen kurz, kaum länger als dick, glanzlos, oben nicht
7*
I Jm
^•c^n Ölbt, g^gfn Jas Ende kegelförmig verdtirnt: die Fang-
kralle sehr klein. Die Taster etwas kiir2 und ohne wei-
tere Auszeichnung. Die Brnst herzförmig, etwas gewölbt,
etwas v\ eiJschit htie fein j>ekÖrnt, auf den Körnchen ein
feines Borstchen. ])(r flinterletb gross ^ dick^ oben flach,
so breit als l^ng? dem Umriss nach kurz eiförmig, vorne
etwas stumpf^ weilschichtig mit sehr kurzen Rorsfehen ver-
sehen. Die Banchschildchen vor den Luftlöchern klein und
glanzlos. Die Spinnwarzen sehr kurz, kaum über die Oeff-
nung vorstehend. Die Beine massig lang und ohne beson-
deres Merkmnf.
Auf dem Rucken aes Vorderleibes ein breites und fast
gleichbreites weissUchcs Längsband, in diesem ein zwischen
den zwei Augenreihen beginnender, bis über den Anfang
der hintern Abdachung ziehender, hinten keilförmig zuge-
spitzter, grosser Fleck graubraun, hinten die Spitze Ins
Schwarze übergehend; die Seiten des Thorax dunkler grün-
braun, die braunen Seiten des letzlern am Ende mit einer
tiefen welssllchen Ausbuchtung, beide landen an der Spitze
ins Dunkelbraune oder Schwarze übergehend, die obere
Spitze stets dunkler als die unlere; der Rand an den Sei-
tenkanten weiss; zwischen den zwei Augenreihen ein Quer-
strich gelbllchwelss; die Augen zchwarz, jedes mit einem
gelblichwelssen Reifchen umzogen. Die Fresszangen gelb-
lich , auf dem Pvücken bräunlich, mit kastanienbraunem
Rande an der Spitze. Die Taster gelblich, die Borsten an
diesen, so wie an den Fresszangen und am Kopfe schwarz.
Die Brust gelblich mit brauner Mischung, die Körnchen
auf (lieser dunkelbraun oder schwarz. Das Rückenfeld des
Hinterleibes olivenbraun, gewöhnlich' nicht dunkel, auf der
Mitte ein breiler, seitwärts dreifach gezähnter Längsstreif
weisslich mit trüber Mischung in der Mitte, die Seiten-
zacken gross, etwas ijeboi^en und zuweilen durch die Breite
des Rückenfeldes durchziehend, meistens aber spitz auslau-
fend, mit einem weissen Fleckchen hinter der Spitze, diese
aber auch Öfters fehlend 5 hinten an den Zacken und am
Rande des Rückenfeldes schwarze nnf?leiche Fleckchen : die
Seilen des Hinterleibes ^eiss , vorn mit rosenrtJthlicher,
aufwärts ins Weisse sai)ft übergehender Mischung, gewöhn-
lich schwach, auch ganz erloschen; in den Seiten die ge-
wöhnlichen schiefen Linien blasser olivenbräunlich, sich über
den Hinlertheil des Rückens bogig schwingend. Die Cauch-
schildchen gelb. Die Spinnwarzen bräunlich. Alle Beine
gelb oder gelbllchweiss, die Schenkel, Knlee und Schien-
beine der zwei Vorderpaare rostbraun, ziemlich dicht punk-
tirt, die Punkte gegen den Rücken zusammen geflos-
sen, auf dem Rücken ein Längsstrich gelbllchweiss; die
Schenkel, Kniee und Schienbeine der zwei Hinterpaare
schwächer braun punktirt, auf den Schenkeln in der Mitte
der Länge und vor der Spitze ein Fleck, ein solcher an
den Selten der Kniee und an der Wurzel der Schienheine
braunschwarz; die Elüften oben braun gefleckt; die Borsten
an den Beinen schwarz.
Im Monat Mai gelangt die männliche Spinne zur
Vollkommenheit; sie ist kleiner als die weibliche, der Bau
des Vorderleibes wie bei dieser, der Hinterleib kaum so
breit als der Vorderleib, nicht oder nur wenig länger als
dieser, oben flach, an den Seiten fast etwas geschärft. Die
braunen Zeichnungen des Vorderleibes braunschwarz, der
hellere Rückenstreif hinten sehr verschmälert und mehr
gelblich. Die Fresszangen dunkelbraun mit einem hellen
oder gelblichen Querfleck in der Mitte der Länge. Die
Brust und der Hinlerleib braunschwarz oder wirklich schwarz,
der Zackenstreif ist auf dem Rücken gelblich mit brauner
74
Mischung in der Milte, die Einfassung des Rückenfeldes
mehr reinweiss mit dunkelbraunen Schiefslrichen durch-
schnillen. Die Taster braun, die zwei vordem Glieder
dunkler als die folgenden, die Genitalien schwarz. Die
Hüften, Schenkel und Kniee der vier Vorderbeine braun-
schwarz, der Zackenstreif auf dem RiJcken gelblich mit
brauner Mischung in der Mitte, die Einfassung des llücken-
feldes mehr reinweiss mit dunkelbraunen Schiefstrichen
durchschnitten. Die Taster braun, die zwei vordem Glie-
der dunkler als die folgenden, die Genitalien schwarz. Die
Hüften, Schenkel und Kniee der vier Vorderbeine braun-
schwarz oder schwarz, dieselben Gelenke der vier Hinter-
beine braun, alle folgende Gelenke blass bräunlichgelb, die
Wurzel der Schienbeine braun.
Vaterland: Schweden, Deutschland und Frankreich.
In Feldern, Gärten und in Wäldern, besonders in Feld-
hölzern, auf Pflanzen, auch auf der Erde, fast allenthalben
ziemlich häufig.
Xysticus audax.
Tab. CCCCXIIL Flg. 1005. mas. Fig. 1006. foeui.
Fig. 1007. mas. var. Fig. 1008. foem. var.
Vorderleib schwarzbraun, ein hinten verschmäler-
tes Längsband und eine schmale Einfassung weiss,
hinter den Augen ein Keilfleck braun. Hinterleib
oben braun mit hellerm Zackenstreif und mit weis-
sen Linien hinten an den Zacken; der Vorderrand
und die Seiten vorne roth. Beine braun, schwarz
gefleckt. Weib.
'^/: (nvM..
^'^^6(^./^/?i^ fA^^Z/y/y^ /fy/y//^ay<^^^^<J . K^a^.Y^P1^.^//,//:^s^m^
tyi'^.y(<^/C'y<???<(?^Y^j 7'>v'/
\y^y^../m.f:
' y^^^'/^^yi^^y^
I .'i.
75
Eben so, nur dunkler; die Hüften, Schenkel und
Kniee der vier Vorderbeine braunschwarz. Mann.
Länge des Männchens SV^'", des Weibchens 3"'.
Hoch in Herrich -Seh äff er. Deutschi. Ins. 129. t. 16, 17-
Aranea audax Schranck. Fn. boic. 111. p. 235. n. 2737-
Der Vorderleib wie bei X. viaficiis^ nur kürzer und
breiter, am Vorderrande und auf dem Kopfe dieselben
IJorsten. Der Hinterleib breiter und runder.
Auf dem Vorderleib das weisse Längsband ziemlich
wie bei X oiaticus^ aber hinten nur halb so breit als vorn,
auf dem Kopfe derselbe Kellfleck graubraun, gewöhnlich
mit zwei dunklern Längsstrichchen; die Seiten braunschwarz,
trüb, gelb fleckig, hinten ein gelber Fleck grösser, ganz
von der braunschwarzen Seltenfarbe umgeben ; an den Kan-
ten eine schmale Einfassung gelblich weiss, am Hlnterrande
durchziehend und die braune Seilenfarbe bis an diese sich
verbreitend; die Seitenkanten unten über den Hüften satt-
schwarz*, über den äussern Augen der vordem Reihe ein
Bogenfleck weiss* die Augen schwarz, umgebrn mit einem
gelben Ringchen. Die Fresszangen gelhlichweiss, an der
Wurzel mit einem graubraunen Querfleck. Die Taster
gelhlichweiss, schwarz gefleckt. Die Brust gelb, braun
fleckig. Das Rückenfeld des Hinterleibes olivenbraun, der
hellere Mittelstreif meistens undeutlich, mit derbem rost-
braunem Anstrich, und gewöhnlich nur die Seitenzacken
durch weisse Querfleckchen bezeichnet, an diesen und am
Rande des Rückenfeldes schwarze ungleiche Flecken; die
Seiten besonders vorn dunkel ziegelroth, hinten zicgelrolhe
Schiefstreifen mit weissen FIcckenstreifen abwechsenid, auf
letzteren reihenweise schwarze Fleckchen oder Punkte; der
Bauch weisslich mit vier olivenbräunlichen, nicht immer
6
deutllclien Streifen der Länge nach. Die Reine gelblich-
weiss, Hüften, Schenke!, Kniee und Schienbeine i;chwarz
gefleckt, wie Lesprifzt, vor der Spitze der Schenkel ein
Querfleck, eine ringartige Fleckenanhäufung an der Wur-
zel und vor der Spitze der Schienbeine, dann die Fersen
an der Wurzel und an der Spitze schwarz oder braun.
Das Männchen ist etwas kleiner als das Weibchen,
dessen Eeine aber verhäitnlssriiässig länger. Die Grund-
zeichnungen sirvd wie bei diesem, der gelbe Riickenstreif
aber hinten' noch schmaler und nicht ungewöhnlich hinten
ganz verschwunden oder verdunkelt. Die Taster sind
braun mit hellem Gelenkspitzen, das Endglied graubraun mit
schwarzen (jenitalien. Die Hüften, Schenkel, Kniee und
Wurzel der vier Vorderbeine braunschwarz oder schwarz,
das Uebrige dieser Beine gelblichweiss; die vier Hinter-
beine wie beim Weibe, die Schenkel mit etwas trübem
Anstriche.
Bei Carlsbad in Böhmen fand Ich diese Krebsspinne
ziemlich häufig, bei allen war die hellere Farbe mehr ver-
breitet und meistens schön weiss, wie es die Abbildungen
Fig. 1007 mas. und 1008. foem. geben; die dunkeln Far-
ben des Rückenfeldes waren bei diesen schwarz, alle übri-
gen Zeichen aber stimmten mit der obigen Beschreibung
überein. Auch die Färbung der Männchen war in Hin-
sicht der hellcrn mehr weiss oder reiner gelb.
Im Monat Juni und Juli findet man die Männchen mit
vollständig entwickeilen Tastern.
Vaterland: Deutschland. In hiesiger Gegend nicht
selten. Sie hält sich gern in FeldhÖlzern auf Gebüsch
auf, doch wird sie auch auf Gebüsch in Feldern und Gär-
ten gefunden.
Anmerk. Herr Baron p. Wahk. zieht diese Krebs-
77
spinne zu seinem Thom. cnsiatus {Xyst, i'iaticiis.)^ von der
sie standhaft verscliieden ist.
Sehr wahrscheinlich gehört Th. lateralis Hahn Fig31.
als Abart hierher.
Xysticus Lanio.
Tab. CCCCXIV. Fig. 1009. mas. Fig. 1010. foem.
Fig. 1011. mas. var. Fig. 1012. foem. var.
Vorderleib gelb, mit rostbraunen gemischten Sei-
ten'/Hinterleib rostbraun, mit einem spitzzackigen
gelblichen 5 schwarz punktirten Längsstreif. Beine
gelb, rostbraun dicht punktirt. Weib.
Dunkler, die Hüften und Schenkel der vier Vor-
derbeine braun. Mann.
Länge des Männchens 3"% des Weibchens V/2
bis 5".
Koch in ff. - Schaeff. Deutschi. Ins. 130- t. 23, 24.
Der Vorderleib hoch, von den Augen an der Kopf
vorwärts gewölbt, der Thorax hinten und an den Seiten
steil abgedacht; der Kopf oben von vorwärts liegenden
Borsten rauh, viele steife Borsten am Vorderrande des
Kopfes. Die Augen klein, doch die zwei äussern der vordem
Reihe merklich grösser, als die äussern der hintern Reihe.
Die Fresszangen kurz, stark, fast ohne Glanz, mit kurzen
ßorstchen besetzt. Die Taster ganz ohne Auszeichnung.
Die Brust flach, glanzlos, schmal, fast länglich oval, hin-
ten spitz auslaufend. Der Hinterleib gross, dick, oben
ziemlich flach, hinten stark erweitert, dem Umriss nach
breit eiförmig, beim W^cibe so breit als lang, etwas felt-
7**
78
artig schimmernd. Die Spinnwarzen kuri. Die Beine ohne
besonderes Merkmal.
Der Vordcrleib etwas hell ^elb, von den äussern Au-
gen an oben an den Seiten ein Längsstreif röthlich -rost-
braun, bis in die Hälfte der hintern Abdachung ziehend,
hinten etwas spitz auslaufend und sich dunkler, manchmal
mit brauner Spitze endigend, unten an den Seiten ein ein-
wärts verloren hellerer Streif von derselben Farbe, vorn
mit dem obern zusammenflicssend , doch heller als der
obere j die Seitenkanten gelblichweiss; auf dem Kopfe ein
grosser Fleck, hinten sich dreieckig ausspitzend, dunkler
als die Grundfarbe und rostroth gemischt, fast so breit als
das ein breites, und gleichbreites Längsband vorstellende
gelbe Mittelfeld. Die Augen schwarz. Die Fresszangen
rostgelb; die Taster von derselben Farbe, an diesen wie
an erstem die Borsten schwarz. Die Brust rostgelblich,
auf der Mitte ein Längsstrich rostroth dunkler, an der
Wurzel der Borstchen ein rostbrauner Punkt. Das Rlik-
kenfeld des Hinlerleibes gelblich rostbraun, am Rande mit
einzelnen schwarzen Fleckchen, übrigens dunkler rostbraun
punktirtj auf der Mitte das gewöhnliche Zackenband gelb-
lich, mit dunklerem Schatten im Innern, und mit einem
heilem Strichchen zwischen den Stigmen, übrigens unor-
dentlich schwajz punklirtj die Zacken schmal, spitz, kurz,
fast rechtwinkelig seitwärts abstehend ; die Stigmen weiss-
lich ; die Seiten oben gelblich , mit schief durchziehenden
rostbraunen Streifen, die hintern sich hinten über den Rük-
ken schwingend; unten die Seiten gelblich olivenfarbig,
mit rostfarbigem Anstrich, eben so der Bauch, doch letz-
ter auch öfters verloren heller. Die Spinnwarzen bräun-
lich, mit gelblichen Spitzen. Die Beine gelb, etwas aufs
Rostgelbliche ziehend , Schenkel Knice und Schienbeine
^// ccccxiv:
y^/^//^.
<^yQ^y^^^^. t^^^Cy^^^^/yJ J^^^
'yz^^^^^^y7/z^^ . t^I^^^/^^y^^^^.jf^r^-^/^iy.
79
roülbr.uin punklirl, die Pünktchen etwas erhölit, aus ihnen
ein Borstchen entspringend : die Endglieder der Hinterbeine
zuweilen heller.
Das Männchen ist kleiner, etwas gewölbter und hat
viel längere Beine.
Dessen Vorderleib glänzend rostfarbig, fast rostroth,
der Mittelslreif schmäler als beim Weibe und etwas dunk-
ler gelb, der Kegelfleck auf dem Kopfe im Mittelstreif
ebenfalls rostroth und durch eine feine gelbe Linie der
Länge nach getheilt; hinten an den rostrothen Seiten be-
findet sich ein gelbes Fleckchen und einwärts an diesem
ein braunes oder schwarzes. Das Mittelfeld des Rückens
des Hinterleibes schwarzbraun, ohngefähr mit demselben
weissHchen, bräunlich beschmutzten Zackenstreif, die Zak-
ken aber länger und gebogen. Die Taster bräunlich gelb,
mit schwarzen Genitalien. Die Beine gelblich, die Hüf-
ten, Schenkel und Kniee der vier Vorderbeine braun, die
Schenkel auf dem Rücken schwarz oder schwarzbraun, die
Schienbeine mit rostbrauner Spitze.
Die Männchen kommen zuweilen viel dunkler vor und
gewohnlich sind es solche, welche später erscheinen. Sehr
dunkel gefärbte haben einen dunkler rostfarbigen Vor-
derleib, auf welchem LIos der Kegeltleck des Kopfes fein
gelb eingefasst ist: der Hinterleib ist alsdann schwarz, mit
einer weissen, schmal linicnförmigen Einfassung an der
obern Rückenkante. Die Taster sind dunkel graubraun,
die Beine zwar gelb aber mit einem rauchigen Anstriche,
die Hüften , Schenkel und Kniee der vier Vorderbeine
schwarz, die der vier Hinterbeine unrein bräunlich, auf
dem Rücken braun verdunkelt. Fig. 1011.
Einen sehr dunkelfarbigen weiblichen Spätling fand
ich gegen das Ende des Monats Juli unter einem Steine,
80
auf seinem weissen Eierneste sitzend und solches bewa-
chend. Die Spinne war von ungewöhnlicher Grösse und
hatte einen zusammengedrückten, tief faltigen, kleinern
Hinterleib, als Folge der bereits abgesetzten Eier. Der
Vorderleib schien breiter und etwas gewölbter, aber er
führte die der Art eigenthümllchen Charaktere. Die Zeich-
nungen waren fast unkenntlich. Das ganze Thier war näm-
lich dunkel gelblichbraun mit schwarzen Körnchen bestreut.
Die dunklern Zeichnungen des Vorderleibes zeigten sich
schwarz und undeutlich, die Seitenkanten aber als linien-
förmige Einfassung fast rein weiss. Die Rückeustigmen
des Hinterleibes und die Faltenfurchen waren schwarz ver-
«
tieft, die Hüften, Schenkel, Kniee und Schienbeine der
vier Vorderbeine gelbbräunlich, dicht schwarz gerieselt und
schwarz fleckig, die übrigen Glieder mehr rÖlhlichgelb mit
braunen Spitzen, die vier Hinterbeine gelblich, etwas weit-
schichtiger schwarz. Fig. 1012.
Aehnliche Abarten sind indessen sehr selten.
Gewöhnlich findet man die Männchen im Mai und
Juni mit entwickelten Genitalien, und bald darauf die Weib-
chen mit ihren Eiersäckchen, allemal solche bewachend.
Niederes Gesträuch in Feldhölzern oder am Saume
der Wälder ist der Lieblingsaufenthalt dieser nicht selten
vorkommenden Art.
Vaterland: Bajern , auch in Böhmen bei Carlsbad.
Anmerk. Im ersten Hefte der Uebersicht des Arach-
nidensjstems , habe ich Thomisus sahulosus Hahn Fig. 24,
als zu gegenwärtiger Art gehörig, bezeichnet, aber mit
Unrecht; ich hielt ihn für die junge weibliche Spinne.
Der Hahn'sche Th. sahulosus ist eine eigene Species , die
ich später häufig bei Nürnberg und Erlangen gefunden habe.
,%l- CCCCZF.
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'^^. /^/^e^^^^fe^^!i^i^^i^/^^<?/«^. cJ%^. /^/<^..€^/^e^^^l^.
81
Artamus griseus.
Tab. CCCCXV. Fig. 1013. mas. Fig. 1014. foem.
Vorder- und Hinterleib ziemlich gewölbt, grau,
weiss und schwarz staubig, an den Seiten des Hin-
terleibes zwei Schiefstreifen vorn schwarz, hinten
weiss, läinten eine Bogenreihe weisser Punkte.
Länge des Männchens 2"', des Weibchens V-/J[",
Philodromus pallidus Walck. S. a Baff. Ins. apt. I.
p. 554. n. 6.
In dem ersten Bande Fig. 91. finden wir eine ziem-
lich gut gelungene Abbildung der weiblichen Spinne die-
ser Art, aber sie scheint von einem noch nicht vollständig
entwickelten Exemplar, vielleicht mit Verwechselung eines
jungen Weibchens von Art. laevipes Flg. 90. entnommen
worden zu sejn, denn der gegenwärtigen Art fehlt der
charakteristische welssllch gesäumte Schulterfleck des Hin-
terleibes.
Das alte Weibchen hat im grÖssten Maasse eine Länge
von 2^/r^ Linien, das Männchen Ist stets etwas kleiner.
Hahn scheint das letztere in seinem ausgebildeten Zustande
nicht gekannt zu haben.
Der Vorder- und Hinterleib sind gewölbter als bei Art.
laeoipes^ der Hinterleib länger und die Beine kürzer. Die
Bedeckung mit Haarschuppen ist dieselbe.
Der Kopf und Thorax führen eine dichte Bedeckung
von lichtgrauen und braunen oder schwärzlichen Haarschup-
pen, wodurch beide Theile ein etwas rauhes Aussehen er-
halten, an den Seiten häufen sich die Schuppenhärchen und
bilden eine breite dunkelfarbige Einfassung, das mittlere
XII. 4. 8
82
hellere Streiffeld nimmt zuweilen einen braunröthlichen An-
flug an. Der Hitnerleib ist eben so mit Haarschuppen be-
kleidet, weiss, grau und braun staubig, vorn und in den
Seiten heller als hinten auf dem Rücken , doch gar oft
auch mit gleicher Mischung gleichmässig staubig; in den
Seiten liegen, als Regel der Zeichnung, zwei hellweisse
Schiefflecken und vorn dicht auf diesen ein schwarzer und
in dem weissen Schiefflecken, besonders im hintern, ein oder
zwei schwarze Punktfleckchen und vorn auf diesen ein mehr
oder weniger deutliches weisses Fleckchen. Der Bauch Ist
grauweisslich, mit drei braunen Längsstreifen, Brust und
Fresszangen sind braun und grau behaart, die Taster gelb-
lich oder grüngelb, mit schwärzlichen Ringfleckchen. Auf
den graubestäubten Beinen scheint die gelbliche Hautfarbe
durch "5 auf den Schenkeln befinden sich schwarze Punkte,
in welchen die Stachelborsten eingesetzt sind, im Uebrigen
sind die Beine braun gefleckt, mitunter die Flecken ring-
förmig gehäuft.
Das kleinere Männchen hat einen staubgranen Vorder-
leib mit schwärzlich vertieften Falten der Abtheilungen des
Thorax ; der Hinterleib ist wie der des Weibchens gezeich-
net, nur dunkler und weniger deutlich. Die Taster sind
gelblich, das Endglied braun und die darunter befindlichen
Genitalien schwarz oder dunkel kastanienbraun. Die Beine
sind merklich länger und weniger bestaubt, daher besonders
die Schenkel deutlicher gelb; die schwarzen Punkte auf
letztern sind wie bei den Weibchen.
Diese Art unterscheidet sich von Art, laepi'pes Fig. 90.
leicht durch den standhaft fehlenden schwarzen Längsfleck
unten an der Wurzel der Vorderbeine, den Dr. Hahn bei
Herstellung seiner Abbildung übersehen hat und durch den
fehlenden Schulterfleck des Hinterleibes; zuweilen zeigt sich
83
zwar bei dunkel gefärbten Männchen an dieser Stelle
schwarze Mischung, aber in anderer Form.
Sie bewohnt niederes Gebüsch in Vorhölzern, kommt
auch auf Hecken in der Nähe von Wäldern vor. Sie ist
überall gar nicht selten.
Vaterland; Deutschland; Ich fand sie im Salzburgi-
sclien und in den bayerischen Hochbergen bis zu einer
Höhe von 4000 Fuss.
Artamus jejunus.
Tab. CCCCXV Fl«. 1015. mas. Fig. 1016. foem.
Himmelbläulicli, vier Flecken auf dem Vorder-
Jeibe, ein Fleck an dem Vorderrandswinkel des Hin-
terleibes, ein streifartiger öuerfleck in der Mitte, und
ein solcher vor den Spinnwarzen schwarz, letztere
unten in den Seiten zusammentreffend»
Länge des Mannes 3'", des Weibes 5'".
Aranea jejuna Panzer, Fn. germ. 83. 21.
Philodromus jejunus fValch. S, a Baff. Ins. apt. I. p. 551.
n. 2.
Gestalt durchaus wie bei A. laevipes^ auch die Beine
von der Länge wie bei diesem, nur ist der Hinterleib ge-
wölbter, besonders beim VS^eibe.
Vorder- und Hinterleib schön weisslich himmelblau; auf
dem Kopfe vorn nach der Stellunge der Augen, von den
Mittelaugen anfangend, seitwärts liegend, ein Fleck und
an dem Hinterkopfe ein gabelförmiges Fleckchen schwarz,
auf den Seiten des Thorax ein grösserer, etwas eckiger
ziemlich grosser Fleck, und von den hintern Rückenstig-
8*
84
men anfangend ein ungleich breiter in den Seiten scliief
rückwärts ziehender Streif, und vor den Spinnwarzen bei-
derseits ein gleicher, sich schief vorwärts ziehend, ebenfalls
lief schwarz, beide Streifen unten an den Seiten zusam-
mentreffend und einen rechten Winkel bildend* überdiess
vorn auf dem Rücken zwei Längsüeckchen hintereinander
und auf dem Hintertheile beiderseits zwei Querfleckchen
von derselben Farbe. Brust und Bauch grauwelss, erstere
vorn der Quere nach heller weiss. Die Fresszangen dun-
kelbraun, auf der Mitte ein Querband weiss. Die drei
vordem Glieder der Taster unten schwarz, das zweite an
der Spitze und das Kniegelenk oben weiss; die zwei fol-
genden Glieder gelbbräunlich, beide mit schwarzen Ringen,
letzteres auch mit schwarzer Spitze. Die Beine gelblich,
die Hüften , die Schenkel , Kniee und Schienbeine oben
mit himmelblauem Anstriche, auf den Hüften oben und in
den Seiten ein Längsfleck, ein streifartiger Längsfleck un-
ten an der Wurzel der Schenkel des Vorderpaars, und ein
Fleck unten an der Spitze, so wie ein Ring an der Wur-
zel und Spitze der Schienbeine und folgenden Glieder,
endlich ein Zwischenringchen an den Fersen und ein Punkt-
fleck an der Einfügung der Stachelborsten sammt letztern
schwarz, die Stachelborsten der Schenkel aber mit weiss-
lichen Spitzen.
Das Männchen ist viel kleiner, hat aber verhältniss-
mässig viel längere und dünnere Beine. Die Färbung[^ist
dieselbe.
Es giebl mancherlei Abarten, welche sich hauptsäch-
lich auf schärfern Ausdruck der Flecken beschränken, nicht
ungewöhnlich fehlen das Fleckchen auf dem Hinterkopfe
und die kleinern Zwischenfleckchen auf dem Hinterleibe.
Die Jungen fand ich den Alten gleichsehend.
85
Vaterland: Deutschland. In hiesiger Gegend nicht
seilen, doch weniger gemein als A. laevipes. Am liebsten
kommt sie in Fichtenwäldern auf Gebüsch vor.
Änmerkun». Das besondere Merkmal, der schwarze
Streiffleck unten an der Wurzel der Schenkel der zwei
Vorderbeine und unten an dem zweiten Gliede der Taster,
woran A. laeoipes in allen Abarten leicht zu erkennen ist,
findet sich auch an dem Art. jejunuSy allein die etwas an-
sehnlichere Grösse, die weniger und nur sehr zart scbup-
penartlg bestäubte Haut, und die dünneren Beine geben
die Charaktere zur Trennung , besonders da keine Ueber-
gänge bis jetzt vorgekommen sind, und diese Art nicht zu
den Seltenheiten gerechnet werden kann.
Philodromus limbatus.
Tab. CCCCXVl. Fi^. 1017. mas. Flg. 1018 foem.
Braungrau, weisslich gemischt, auf dem Vorder-
leibe ein breiter Längsstreif und die Einfassung rund-
um weiss. Weib.
Vorder- und Hinterleib schwarz, beide ruudum
weiss eingefasst. Mann.
Länge des 31ännchens 2y^"', des Weibchens 3'".
Schaeff. icon. ins. I. t. 37. f. 11.
Aranea fus couiarginata Degeer Uebers. p. 119. n. 31. t. 18.
f. 23.
Philodromus fuscomargina tus Sundev. V. A. H. 1832-
p. 224. n. 2. foem.
Philodr. limbatus ibid. p. 228. n.ß. mas.
Hoch in H. -Schaeff, D. Ins. 130. 17 18.
*»
8G
Ziemlich von der Gestalt des Ph. aureoliis. Der Vor-
derleib fast kreisrund, nur der Kopf kurz vorstehend: der
Bücken von Aen Augen an etwas flach, seitwärts und hin-
ten rund abgedacht. Der Hinterleib oben etwas flach,
doch ziemlich hoch , vorn stumpf, rückwärts erweitert,
hinten kurz kegelförmig zugespitzt. Die Spinnwarzen kurz.
Die Rauchschildchen klein, die Luftritze an diesen niond-
förmig, die obere schiefliegend, deutlich, sehr fein. Fress-
zangen und Taster ohne besonderes Merkmal. Die breite
ßrnst herzförmig und etwas gewölbt. Beine von gewöhn-
licher Länge und Form.
Die Gestalt des Vorderleibes des Mannes wie beim
Weibe. Die Tatser aber länger, das zweite Glied etwas
geschwungen , die zwei folgenden kürzer und ziemlich
gleichlang, das Endglied breit, spitz eiförmig, die Genita-
lien von oben deckend, letztere klein. Der Hinterleib läng-
lich und kaum so breit als der Thorax. Die Beine dünn
und sehr lang.
Beim Weibe der Vorderleib gelblichweiss mit zwei
dunklern, braun gemischten Seitenstreifen ; das dazwischen
liegende breite Bückenband etwas vom Weissen aufs Böth-
liche ziehend, die Bandeinfassung aber reiner weiss: die
Fresszangen hornfarbig grau, weisslich behaart Die Taster
weisslich, das zweite Glied unten braun punktirt, die übri-
gen oben mit bräunlichen Härchen besetzt, die Stachelbor-
slen wie an den Beinen schwarz; das Endglied braun. Die
Brust hornfabig gelblich, am Bande braun gemischt und
mit weissen Härchen belegt. Der Hinterleib auf dem Bük-
ken graugelblich 5 am Bande braun verdunkelt, und mit
Anfängen schattenbrauner Querstreifen mit dunkelbraunen
Pünktchen ; vorn ein Pfeilfleck ein wenig dunkler, gewöhn-
lich nur durch braune Bandpünktchen angedeutet; die Ein-
s
ccccjvr.
87
fassung des Rückens rundum sammt den Seiten weiss, zu-
weilen mit bräunlichen Flecken unten gemischt; auf dem
ßauche ein breites Längsband braungrau , die Spinnwarzen
bräunlich. Die Beine gelblichweiss, röthlich, weiss und
bräunlich durch einander behaart, die Schenkel unten und
an den Seiten dunkelbraun gepünktelt.
Bei dem Manne ist der ganze Vorderleib oben und
der ganze Hinterleib oben tief schw^arz, bei beiden die Ein-
fassung rundum weiss. Die Fresszangen, die Brust und
Spinnwarzen schwarz ^ der Bauch in der Mitte der Länge
nach rostbraun. Die Taster weisslich, das zweite Glied
unten blau angelaufen, das Endglied graubraun, die Geni-
talien schwarz. Die Beine blä'ulichweiss.
In der Endhälfte des Monats Mai und im Monat Juni
führen die Männer vollkommen ausgebildete Genitalien, und
dann trifft man sie gewöhnlich in der Nähe der Weiber an.
Vaterland: Schweden und Deutschland. Bewohnt
gern Vorwälder und Feldhölzer, kommt aber auch in mit
Gebüsch versehenen Gärten vor. In hiesiger Gegend keine
Seltenheit.
Sparassus virescens.
Tab. CCCCXVI. Fig. 1019. mas.
Vorderleib, Fresszangen und Beine grün 5 Hin-
terleib gelb mit drei purpurrothen Längsstreifen.
Länge des Mannes 4 bis ^^/^^ des Weibes 6
bis 6%'".
Zu den Synonymen I. p. 119. bemerke ich noch:
88
Aianeus virescens Clerch. Ar. suec. p. 138. n. 7. PI. C. T. 4
rose US ibid. p. 137- n. 6. PI. 6 T. 7. mas.
virescens Schrank En. ins. p. 533- n. 1108-
Sparassus smaragdinus Sund. V. A. H. 1831. p. 147. n. l.
Im ersten Bande, Heft 6, hat Dr. Hahn bereits die
Beschreibung und Abbildung des ausgebildeten Weibes und
des jungen Mannes mit noch unvollständig ausgebildeten
Genitalien gegeben. Zur Vervollständigung liefere Ich hier
nachträglich die Abbildung des vollkommen ausgebildeten
Mannes.
Dieser ist kleiner und von schlankerm Baue als das
Weib; dessen Beine sind länger und etwas dünner. Die
drei vordem Tasterglieder weichen von denselben des Wei-
bes nicht ab ^ das vierte ist kürzer als bei diesem und an
der Spitze oben mit einem vorwärts stehenden langen ,
spitzen Dorn bewaffnet; das gewölbte Endglied deckt die
Genitalien von oben ganz, letztere sind knotig und von
massiger Grosse.
Vorderleib, Fresszangen, Taster, Brust und Beine sind
grün, nicht so lebhaft als beim Weibchen, auf dem Bük-
ken des Vorderleibes drei Längsstriche schattig dunkler.
Der Hinterleib Ist gelb, mit einem vorn erweiterten, schön
purpurrothen Mittelstrelf, und einem solchfarblgen breiten
Seltenstreif, alle vom Vorderrande bis zu den Spinnwarzen
durchziehend. Das Endglied der Taster ist gelblich, un-
reiner, der Dorn am vorletzten Gliede , wie die Genita-
lien, rostrolh, erster an der Spitze Ins Schwarze überge-
hend, letztere dunkler mit Rothbraun gemischt.
Das Männchen scheint mehr verborgen zu leben, we-
nigstens kommt solches weit seltener als das Weibchen
vor.
89
Sparassiis liguriiius.
Tab. CCCCXVI. Fig. 1020. foem.
Grün, ein Fleck auf dem RÜLkengrübclien des
Thorax schwarz, die Fersen der Hinterbeine dunkel-
karminroth.
Länge 5'".
In der Gestalt ist zwisciien dieser Art und Sp. oires-
cens {Mirommata smaragdina Hahn. Fig 89.) kein Unter-
schied, auch die Augensteiiung ist dieselbe, nur sind die
ßeine etwas stämmiger.
Die Färbung ist ebenfalls schön grün. Die Augen
liegen, wie bei Sp. virescens^ nämücb jedes in einem schwar-
zen , rein weiss seidenartig behaarten Fleckchen; auf dem
Thorax aber befindet sich ein aus dichten Härchen zusam-
mengesetzter schwarzer Fleck, in welchem die Rückenfurche
liegt. Auf dem Hinterleib zeigt sich wie bei dieser der
spiessförmige dunklere Fleck. Die weiblichen Genitalien
sind rostroth und die Fersen der zwei Hinterbeine dunkel
karminroth, an der Wurzel ins Gelbgrüne übergehend.
Vaterland: Gciechenland.
Anmerkung. Herr Dr. Schuck fand diese schöne
Spinne in der Gegend von Nauplia und theilte mir das
einzige gesammelte Weibchen gefälligst mit.
Ob sich diese Spinne als eigene Art wird behaupten
können , möchte einem gerechten Zweifel nicht entgehen.
Vielleicht ändert Sp. oirescens in den südlichen Zonen von
Europa ins dunklere Grün ab , und eben so sind auch
Uebergänge bis zu den schön rothen Schienbeinen des
hintern Beinpaars zu vermuthen ; aber sie ist bei der ab-
00
weichenden Bemalung auch stämmiger, und es wird bis
zur Lösung der Zweifel das Recht der eigenen Art nicht
recht zu bestreiten seyn.
Sparassus ornatus.
Tab. CCCCXVII. Fig. 1021. foem.
Grüngelblich, roth puiiktirt, auf dem Vorderleib
die Punkte in fünf Längsstreifen gehäuft, auf dem
Hinterleib ein hinten spitz ausgehender Längsstreif
apfelgrün , beiderseits roth gefleckt , und mit einer
heilgelben Linie begleitet.
Länge des Weibes 4%''\
Aranea ornata Walck. Fn. par II. p. 226. n. 78.
Sparassus ornatus Walck. Hist. nat. d. Ar. fasc. 2. 8«
Walck. S. ä Buf. Ins. apt. I. p. 583. n. 2-
Eine sehr schöne Spinne, in der Gestalt ganz mit Sp
oirescens übereinstimmend, nur die Beine etwas kürzer und
die zwei mittlem Hinteraugen mehr länglich oval, übrigens
die Augenstellung ganz wie bei diesem.
Der Vorderleib blassgelb, nur wenig aufs Grünliche
ziehend, mit fünf aus rothen Staubpunkten zusammenge-
häuften Längsstreifen, der mittlere an den zwei mittlem
Hinteraugen beginnend und bis fast zum Hinterrande zie-
hend, eigentlich aus zwei hinten zusammentreffenden Li-
nien bestehend, vorn mit einem Zwischenstrichchen; der
äussere Seitenstreif mit den Kanten, ohne solche zu errei-
chen, gleichlaufend und nach innen zu etwas wellenrandig,
der mittlere Seitenstreif zwischen den äussern und dem
Ol
Rückeiiülreif in der Mitte, aber weniger deutlich als diese.
Die Fresszangen etwas heller als der Vorderleib, und mehr
weisslich, auf dem Rücken roth bespritzt, mit röthlichen
Pangkrallen. Die Taster von der Farbe der Fresszangen,
oben ebenfalls roth, fein fleckig. Die Rrust gelbgrün.
Der Hinterleib grüngelb, auf dem Rücken ein durchziehen-
der, über den Spinnwarzen verloren sich ausspitzender
Längsstreif apfelgrün, beiderseits mit einer verworrenen
Reihe ungleicher rother Fleckchen, und an dieser eine hell-
gelbe Längslinie' der übrige Theil des Pxückens und die
Seiten roth gefleckt, die grössern Fleckchen länglich und
fast in schiefe Querreihen geordnet, die kleinen ungleich
und staubartig; der Bauch wie oben grüngelb, mit sparsa-
mem rothen zerstreuten Pünktchen; die Schildchen vor
den Luftlöchern hellgelb, unten und hinten roth gesäumt^
die Spinnwarzen grünlichgelb. Alle Beine etwas durchsich-
tig gelblich, sehr blass und mit Ausnahmen der Hüften
und der Tarsen roth bespritzt, auf dem Rücken der Schen-
kel die Spritzflecken in drei Längsreihen etwas dichter zu-
sammengehäuft; die Bürstenhärchen unter den Fersen und
Tarsen grauschwärzlich; die eiförmige Heule zwischen den
Klauen schwarz, die Klanen aber braun.
Das Männchen kenne ich nicht. Nach Walck. S. ä Bufß
Ins. opt. ähnelt solches dem Weibchen.
Sie bewohnt düstere Stellen in bergigen Wäldern, ist
aber in hiesiger Gegend sehr selten.
Vaterland: Frankreich, Deutschland, Schweden.
92
Thanatus striatus.
Tab. CCCCXVll. Fig. 1022. foem,
Gelblich, mit weissen Härchen gemischt; auf dem
Vorderleibe drei Längsstreifen , anf dem Hinterieibe
ein hinten spitz auslaufender, beiderseits hinten ein
vorn abgekürzter und in den Seifen oben und unten
ein durchlaufender Längsstreif braunschwarz. Beine
blassgelb , braun bestäubt, an den Schenkeln ein'
Längsstrich heller.
Der Gestalt nach nicht ohne Verwandtschaft mit Tha-
natus formicinus , der Vorderleib verhältnissmässig kleiner
und die Beine kürzer. Der Kopf ist klein und mit dem
Brustrücken von gleicher Hohe, letzter sowohl an den
Seiten als hinten ziemlich steil abgedacht und ziemh'ch
halbkugelförmig, dem Umriss nach fast kreisrund und
von dem Kopfrande durch einen Eindruck unterschieden ;
der ganze Vorderleib mit aufliegenden Härchen bedeckt,
überdiess am Kopfe mit einzelnen Borsten besetzt; der Kopf
gegen den Vorderrand zu etwas verschmälert. Die Fress-
zangen wenig gewölbt, etwas walzenförmig, licht behaart,
ziemlich kurz. Die Taster von gewöhnlicher Gestalt. Die
Brust ziemlich gewölbt, herzförmig, hinten in eine enge
Spitze verlängert, etwas rauh behaart. Der Hinterleib dick,
gewölbt, eiförmig, durchaus mit Haarschuppen bedeckt.
Das Seltenluftloch ziemlich frei, ritzenfömig. Die Spinn-
warzen kurzj ziemlich gleichlang, das zweite Paar am läng-
sten.
Der Vorderleib gelb, mit drei dunkelbraunen oder
schwärzlichen Längsstreifen, der Mittelstreif auf dem Kopfe
etwas erloschen und nur bis zu den hintern Augen zie-
:^^ ccccxvE.
, 7}a:/^^^.
^^^y^J?J.^/u^^^^y^^^a^^^z^^^ -i>^^aJ. ^Jq^. Z^^-^. ^y^
■*.
\
93
hend, der Seitenstreif breiter, am Kopfe aber ge^^en die
vSeltenaugen zu mehr striclifömig, die ganze Fläche mit
weissen Härchen gemischt. Der Hinterleib ebenfalls gelb,
auch mit weissen Härchen gemiscbt, dabei bräunlich be-
stäubt und mit kleinen braunen Fleckchen bestreut; auf
der Mitte vom Vorderrande an ein hinten spitz auslau-
fender, seitwärts mehrfach ausgebuchteter schmaler Längs-
streif braunschwarz, und nicht bis zu den Spinnwarzen
ziehend , von derselben Farbe. Diesem zur Seite ein sol-
cher aus aneinander hängenden Flecken bestehender Längs-
streif bis zu den Spinnwarzen ziehend, aber erst in ein
Drittel der Hinterleibslänge anfangend, sodann oben und
unten an den Seiten ein solchfarbiger , etwas breiterer
Längsstreif, vorn nicht, hinten aber zusammen treffend
und nach der ganzen Länge durchlaufend. Der Bauch
weissllch mit drei bräunlichen Längsstreifen , der mitt-
lere davon am breitesten und merklich breiter als die
zur Seite. Die Fresszangen ge b, oben an der Wurzel
und an der Spitze mit brauner Mischung. Die Brust gelb-
lich, ungleich braun gefleckt. Taster und Beine gelb, klein-
fleckig braun gemischt, an der innern Seite der vier Vor-
derbeine ein Längsstrich , an der äussern ein Schiefstrich
gelb, ohne Mischung, an der Innenseite der vier Hinter-
beine derselbe Strich, an der äussern aber die untere Hüfte
ohne braune Mischung.
¥Ane sehr seltene Spinne, von welcher mir bisher nur
das Weibchen vorgekommen ist. Ich fand es auf niedern
Erlen und Weidengebüsch in sumpfigen Wiesen, auch auf
der Erde.
Vaterland: Bajern, die Gegend von Regensburg.
94
Mithras paradoxus.
Tab. CCCCXVU. Fig-. 1023. mas. Fig. 1024. ioem.
Der Vorderleib an den Seiten mit einer Ecke, erd-
farbig gelblich; der Hinterleib staubig gelblich, mit
schattenbraunen öuerflecken an den Seiten. Tastet
und Beine erdfarbig gelblich.
Länge des Mannes fast 2'", des Weibes 2V^'^
üptiotes anceps fValch. S. a Baff. Ins. apt. I. p.277. n. 1.?
Scytodes Mithras ibid, p. 275. n. 5.
Der Vorderleib kaum so lang als breit, an den Seiten
eine Ecke formirend,, auf dieser das hintere Aug; der Vor-
derthell unter den Augen breil, mit gerundetem Vorder-
rande. Der Hinterleib etwas länger als der Vorderleib,
beim Manne kaum breiter als dieser, länglich oval, an den
Seiten etwas eckig, bei dem Weibe breiter als der Vor-
derleib, verhältnissmässig kürzer als beim Manne, etwas
breit eiförmig. Vorder- und Hinterleib dicht mit kurzen
Haarschuppen bedeckt und aus diesen die Färbung bestehend.
Die Taster beim Weibe ohne besonderes Merkmal, beim
Manne das Wurzelglied sehr klein, das zweite lang, dünn,
aufwärts gebogen, das dritte sehr klein, einem kurzen Blätt-
chen ähnlich, das vierte länglich, oben in eine gekrümmte
Spitze verlängert, und liegend borstig, das Endglied stark
und an der Wurzel knieartig gebogen, auf den Genitalien
fest aufliegend, dicht mit liegenden Härchen, und Borsten
bedeckt; die Genitalien, wie das Endglied der Taster ge-
bogen, fast so lang als dieses, ziemlich dick, an der Wur-
zel ein stark gebogener muschelförmiger Fortsatz. Die
Vorderbeine am längsten, die Schenkel, Kniee und Schien-
beine zusammengenommen etwas länger als die Breite des
95
Vorderlelbes, beim Weibe etwas kürzer; Fersen und Tar-
sen zusammen genommen länger als die Schenkel* das
zweite und Endpaar merklich kürzer als das erste, ziemlich
gleichlang; das dritte am kürzesten. Stachelborsten nur
einzeln, und zwar eine auf den Schenkeln, zwei an den
Knieen, eine am Obertheil der Schienbeine, übrigens die
Beine mit Haarschuppen bedeckt.
Vorder- und Hinterleib hell erdfarbig gelb , erster
hinten , so weit der Hinterleib aufliegt, abgerieben und
glänzend, übrigens etwas braun staubig gemischt, auf dem
Hinterleib dunkelbraune Schattenstreifen der Quer nach,
in den Seiten deutlicher, beim Manne auf diesen ein hel-
leres, schwärzlich gerandetes Fleckchen, zwei solchfarbige
Fleckenreihen vorstellend^ auf dem Rücken ungleiche rost-
röthliche Mischung; der Bauch dunkelbraun, mit gelblicher
Mischung, eben so die Brust. Die Taster erdfarbig gelb-
lich ; die Genitalien kastanienbraun. Alle Beine erdgelb.
Die Spitzen der Glieder verloren bräunlich.
Vaterland: Weibliche Exemplare fand ich, wiewohl
sehr selten, im vollständigen Zustande, in grössern Nadel-
holzforsten gegen das Ende des Monats August bis in den
October. Männliche Spinnen traf ich hier nicht an ; nur
ein ganz vollständig ausgebildetes begattungsreifes Männchen
fand ich in einem Fichtenbestande am Bergabhang hinter
dem Badhaus bei Neumarkt gegen das Ende des Monats
August, ohne dass ich hier eine weibliche Spinne ausfin-
dig machen konnte. Ein Geschäft der Begattung habe ich
also nicht beobachtet, zweifle aber nicht, dass beide als
Mann und Weib zu ein und derselben Art gehören, was
die beigefügten Abbildungen rechtfertigen werden.
96
Mithras undulatus.
Tab. CCCCXVIl. Fi^. 1025. foein.
Vorderleib und Beine schwarz, letztere mit rost-
gelben Fersen und Tarsen^ Hinterleib weisslich ocker-
gelb mit braunen öuerstreifchen, ein eckiger grosser
Fleck über dem Vorderrande und ein aus grossen
Flecken bestehender breiter Längsstreif in den Seiten
schwarz.
Länge 2%'".
Der Gestalt nach mit M. paradoxus ganz übereinstim-
mend, nur in der Mitte ^es Hinterleibs über den Seiten
eine schärfere Ecke und vor dieser noch ein kleineres
Eckchen. Sehr wahrscheinlich nur Abart von jenem.
Der ganze Vorderleib ist schwarz, mit einzelnen aus
Haarschlippen bestehenden ockergelblichen, sehr kleinen
Fleckchen, ein etwas deutlicherer hinter den zwei vordem
Augen und ein anderer hinten an den Seitenkanten von
derselben Farbe, erster etwas dunkler, letzter heller, fast
weiss- Die Fresszangen bräunlichgelb. Die Taster schwarz,
das Endglied an der Wurzel und das zweite an der Spitze
weisslich behaart. Die Brust srhwarz mit gelblichweissen
Schuppentteckchen, vorn mit einem solchfarbigen Haarbü-
schel. Der Hinterleib ockergelblichweiss, auf dem Rücken
ins Ockergelbliche übergehend, über dem Vorderrande ein
hinten spitzer nnd an den Seiten doppelteckiger, ziemlich
grosser Fleck schwarz, hinter diesem ein mit der hohlen
Seite vorwärts liegender Bogenstrich, ziemlich einen Halb-
zirkel beschreibend, und an dessen Anfang ein bis zum
vordem Rückeneck ziehender Querfleck brandbraun, hinter
diesem Bogen ein eiförmiges Längsfleckchen von derselben
97
Farbe und zwischen rlen hintern Riickenecken ein, gewis-
sermassen aus Mondchen bestehender Querstreif dunkler,
fast schwarz, das Mondchen hinter dem eiförmigen Fleck-
chen in diesem Querstreif aber brandfarbig gelblich : in
den Seiten schwarze QuerHecken, einen oben zackigen und
hinten rundeckigen breiten Längsstreif vorstellend, fast die
ganze Breite der Seiten einnehmend; zwischen diesen auf
der hintern Hälfte des Rückens bräunliche Querbögen.
Der Bauch ockergelblich, seitwärts weisslich. Die Spinnwar-
zen bräunlich, weisslich beschuppt, an der Spitze dunkler;
alle Zeichnungen des Hinterleibes aus dichten Haarschup-
pen bestehend. Die Beine schwarz, die Kniegelenke und
die Schienbeine an der Wurzel mit weisslichen Schuppen,
Fersen und Tarsen rostgelb, \veisslich behaart mit schma-
len bräunlichen Spitzen.
Diese ungemein seltene Spinne fand ich in einem Na-
delholzforste der Oberpfalz, ohnfern der böhmischen Gränze.
Sie hatte von einem Baume zu einem andern ein starkes
seilartiges Gespinnst angebracht, an welche/n sie gleich
einem Seiltänzer hing und fortlief, welche Eigenschaft ich
auch bei der vorhergehenden Art beobachtet habe.
Bei der grossen Seltenheit dieser Art wird es nicht
leicht gelingen, näher darauf zu kommen, ob diese und die
vorhergehende blos Abarten von einander sind. Abwei-
chend ist freilich die Färbung, übereinstimmend aber die
Gestalt.
Ich fand sie im Monat August.
In dem ersten Supplementhefte, über die Eintheilung
der Arachniden, habe ich die Gattung Mithras mit sechs
Augen bezeichnet und ihre Stellung beschrieben, was in
Ansehung der zwei vordem und vier hintern Augen seine
Richtigkeit hat, allein ich habe später entdeckt, dass diese
XH. 4. 9
08
Gattung den achtäugigen zugehöre; das äussere Auge der
vordem Reihe ist wirklich vorhanden, aber ungemein klein,
gewöhnlich unter den Haarschuppen versteckt und den zwei
vordem der vier hintern etwas mehr genähert und weiter
seitwärts angebracht, Fig. b. Nach dieser Augenstellung
und der Körperbildung überhaupt, so wie auch nach der
Lebensweise, gehört diese Galtung zu einer Spinnenfamilie,
von welcher, ausser dieser, keine weitere zur Zeit bekannt ist.
Auch Herr Baron q. Walckenaer hat nur sechs Augen
wahrgenommen und ebenfalls die winzig kleinen Seitenau-
gen übersehen. S. ä Buff. Ins. apt. p. 277.
Phriirolithiis pallipes.
Tab. CCCCXVHI. Fig. 1026. foem.
Rostroth, die Beine roströthlich, mit braun an-
gelaufenen Gliederspitzen.
Länge IVj"'.
Das ganze Spinnchen stark glänzend. Der Kopf kurz,
höher als der Thorax, auf dem Rücken der Länge nach
etwas gewölbt, am Hinterkopfe einige in eine Querreihe
gestellte, etwas dicke, vorwärts gebogene Borsten; der
Thorax kreisrund, an den Seiten und hinten rund abge-
dacht, an den Seitenkanten hin ein wenig eingedrückt,
und mit sichtbaren Quergrübchen, die drei Abtheilungen
bezeichnend. Die Augen in ganz gewöhnlicher Stellung.
die Brust gross, gewölbt, sehr glatt und sehr glänzend,
herzförming. Der Hinterleib eiförmig, mit grossen runden
Kückenstigmen und durchaus mit gekrümmten Haaren be-
setzt. Taster und Beine ohne besonderes Merkmal, letztere
von massiger Länge, und ungemein fein behaart. ..
99
Vorder- und Hinterleib, sowohl oben als unten, etwas
dunkel rostroth, durchaus gleichfarbig, auf dem Hinterleib
ein Mondstrichchen in den Seiten und hinten ein Längs-
strichchen gelblichweiss; Taster und Beine blass, etwas
durchsichtig röthlich, die Schenkel und die folgenden Glie-
der der Beine gegen die Spitze zu verloren bräunlich.
Ich kenne nur das Weibchen, das ich im Monate März
mehrmals unter Moos in Feldhölzern gefunden habe.
Vaterland: Bayern, die Gegend von Regensburg.
Eucharia bipunctata.
Tab. CCCCXVIll. Fig. 1027. foem.
Kastanienbraun, der Vorderleib dunkler und ge-
rieselt, der Hinterleib oben, unten und in den Seiten
bräunlichgelb 5 ein ßogenstreif am Vorderrande und
ein Rückenstreif gelblich. Beine rostroth mit schwar-
zen Ringen an den Spitzen.
Länge des Mannes iy^'\ des Weibes Z"\
Aranea bipunctata Linn. Syst. nat. I. H. p. 1031. n. 6. —
Faun. suec. n. 1997.
„ nocturna Linn. S. n. I. II. p. 1033. n. 21.
M bipunctata Schrank. En. n. 1093.
, nocturna ibid. n. 1096.
M punctata Degeer Uebers. VII. p. 104. n. 16. 1. 15. f. 1.
» 4-punctata Fab. Ent. syst. IL p. 416. n. 34.
„ „ fValck. Fn. par. II. p. 210. n. 48.
» bipunctata Schranck. Faun. boic. III. p. 232. n.2728.
Theridion 4-punctatuin fValck. S. a Baff. Ins. apt. 11.
p. 490. n. 4.
9*
100
Eine in fast allen Gebäuden nicht seilen vorkommende
Spinne, von welcher Hahn im dritten IJefte des ersten
Bandes die Abbildung des Mannes mit kurzer Beschrei-
bung gegeben hat. Dessen Citat Aran. 4 punctata fällt
jedoch hinv\'eg, indem die Linneischc Spinne unverkenn-
bar den Drassus noctumus der neuern Autoren bezeichnet.
In der Gestalt hat sie grosse Aehnlichkeit mit E, ca-
stanea; Kopf und Brustrücken haben dieselbe Gestalt, doch
sind beide etwas dichter nnd gröber gerieselt. Der Hin-
terleib ist oben glatter und dem Umriss nach weniger ei-
förmig, vielmehr ziemlich gerundet. Taster und Beine ha-
ben dieselbe Form.
Männchen und Weibchen sind gleichmässig gezeich-
net. Beide variren sehr, so dass der gelbliche Bogen
und Rückenstreif nach und nach erlöschen, die hellere
Riickenfarbe sich verliert und die ganze Spinne kastanien-
braun erscheint.
Vaterland: Schweden, Deutschland und Frankreich.
Eucharia castanea.
Tab. CCCCXVllI. Fig. 1028 mas. Fig. 1029 fem.
Vorderleib liornbraun mit zwei gelben Längs-
flecken auf dem Hinterkopfe. Hinterleib staubigbraun,
eine wellenförmige Rückeneinfassung, eine Längs-
linie und hinten drei Bogenstriche, diese durchkreu-
zend, hellgelb. Beine gelblich mit braunen Ringen.
Länge des Männchens 2 bis 2V^'", des Weib-
chens 3 '".
ff. Schaf. Deutschi. Ins. 134, 8, 9.
Araneus castaneu» Clerch ar. siiec. p. 49- n- 1- Pk 3. 1. 3-
Cl
/r. ccccmir.
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^ta./(r^/:
©So©
i<^./^^cF.<ä/'/^'/^^^^^ ^::^<^/^^^1?a ^;^i/z^. i^y^^.y/^£a /:^^/^/f/p?
6 4.
101
Theridium casta neuin Sund. V. A. H. 1832. p. 263. n. 8.
Eiicharia Hera Hoch in JI. Schaejf. D. Ins. 134, 8, 9.
Der Kopf mit dem Brustrücken gleichhoch, beide
glänzend, fein gerieselt, erster kurz, letzter mit gewölbter
Abdachung, einer tiefen Kückengrube, ziemlich tiefen Sei-
tcnfalten und fast kreisförmig gerundeten Seiten. Die
Kressz.-ingen lang, glänzend und fast walzenförmig. Die
Taster ziemlich lang, das dritte und vierte Glied etwas
kurz, das Endglied pfriemenförmig, ziemlich lang, alle fein
behaart, mit zwei deutlichen Rnieborsten und einer sol-
chen Borste am vierten Gelenke. Die Brust herzförmig,
ziemlich gross, glänzend, flach gewölbt, etwas weitschich-
tig fein gekörnt, mit Borstchen auf den Körnchen. Der
Hinterleib ziemlich oval, ziemlich hoch gewölbt, hinten
gegen die Spinnwarzen ziemlich stark abfallend , etwas
glänzend, ungemein fein gerieselt, mit Härchen auf den
Körnchen. Die Beine ziemlich lang, nicht dick, durchaus
fein gerieselt, auf jedem Rieselhöckerchen ein Härchen,
iiberdiess zwei Knieborsten und zwei solche Schienbein-
borsten fein und rechtwinklig abstehend.
Der Kopf und der Brustrücken etwas durchsichtig
bräunlichgelb, auf dem Rücken des Kopfes hinten neben-
einander zwei Längsflecken ockergelb, der Brustrücken
schwärzlich bestäubt und mit schwärzlichen Strahlenstri-
chen an den Seiten. Die Fresszangen hornfarblg gelblich
mit braunen Spitzen. Die Taster blassgelblich, das End-
glied dunkler, die Spitze des zweiten, dritten und vierten
Gliedes braun. Die Brust bräunlich ockergelb. Der Rük-
ken des Hinterleibs bräunlich gelb, dicht braun staubig,
rundum mit einer ziemlich breiten wellenrandigen hell-
ockergelben Einfassung umgeben, auf der Mitte der Lange
nach eine solchfarblge Linie, und hinten der Quer nach
drei solchfarblge Bogenstriche, letztere durchkreuzend ; un-
102
ter der Einfassung in den Seiten ein sich über den Vor-
derrand biegender, hinten aus zusammenhängenden Flecken
bestehender breiter Längsslreif schwarz, beide Streifen in
der Mitte des Vorderrandes aber nicht zusammentreffend;
die Seiten und der Bauch bräunlichgelb, zwei nebenein-
ander liegende Längsflecken, ziemlich weit von einander
abstehend hinter den Genitalien liegend, und ein Mond-
fleckchen beiderseits vor der Spinnwarzenöffnung braun-
schwarz, die Schildflecken vor den Luftlöchern gross und
hellgelb, die Beine blass rothgelb, ein Längsstreif auf dem
Rücken der Schenkel, zwei Ringe vor der Spitze, ein sol-
cher an den Kniegelenken und zwei an den Schienbeinen
schwärzlich, auch die Spitze der Fersen und Tarsen schmal
schwarz.
Der Vorderleib des Mannes ist wie beim Weibe ge-
formt, nur grober gerieselt, der Hinterleib aber schmäch-
tig, nicht dicker als der Vorderleib und länglich oval.
Die Beine und Taster sind länger, an letztern das zweite
Glied sehr lang, das dritte kurz und stark gebogen, das
vierte lang, verkehrt kegelförmig, das fünfte gewölbt, halb
kegelförmig, die Genitalien von oben ganz deckend, diese
wenig höckerig, an der Spitze mit einem einwärtsgeboge-
nen Häkchen. Die Zeichnung ist ziemlich die des Wei-
bes, nur ist der Vorderleib rostroth, und die Beine und
Taster ziemlich stark aufs RostrÖthliche ziehend; das zweite
und dritte Glied der letztern an der Spitze schmal, das
vierte aber breit schwarz; das Endglied dunkelkastanien-
braun, eben so die Genitalien.
Vaterland: Deutschland, nach Clerck auch Schwe-
den. In hiesiger Gegend ziemlich selten, nur in den
Häusern, am liebsten an den Fenstereinfassungen der Haus-
gänge, an den Fenstern im Innern der Kirchen und an
ähnlichen Orten der Gebäude.
r_%/ CCCCXIX
•^ M3^. 0uv/ta?'faJ^//wr6 /nru.- fJ^'cc^ /{23/: ^ Ä^.
y
Qa^/e.
XH^my.
'^i^ /^3Z^ L2a^ce/?(r/ x/?^^t^^.
/
103
Anmerkung: Theridion Paykullianum Wahk S. ä
Baff. Ins. apt. II. p. 295, zu welcher meine Euch. Hera
als Sjnonym gezogen worden ist, gehört nicht hierher.
Letzte kommt nie unter Steinen vor. Th. Paykullianum
ist, mit aller Wahrscheinlichkeit, blos eine Abart von
Phrurolithus corollatus Fig. 505, wie solche nicht unge-
wöhnlich vorkommt. _
Eucharia Atrica.
Tab. CCCCXIX. Fig. 1030 mas. Fig. 1031 fem.
Vorderleib blass bräunlichgelb, eine Kantenlinie
und ein Rückenstreif braun ; Hinterleib röthlicb , auf
dem Rücken ein durchlaufendes grosses Feld grau-
weiss, schwarz wellenrandig, vorn beiderseits ein
Fleck rostbraun. Beine bräunlichgelb, schmal braun
geringelt.
Länge des Mannes SVj, des Weibchens 3 '".
Zygia calophylla Koch in H. Schaff. D. Ins. 123, 17 mas.
Der Kopf ziemlich breit, gewölbt, vorn fast ein we-
nig niederer, von dem Brustrücken durch eine deutliche
Falte abgesondert, dieser ebenfalls gewölbt, doch niederer
als der Kopf, an den Seiten gerundet und sanft in die
Kopfseiten geschwungen, auf dem Rücken ein Grübchen;
die Fläche des ganzen Vorderleibes glänzend, die vordere
Augenreihe nahe am Vorderrande, die vier mittlem fast
im Quadrate. Der Hinterleib dick, eiförmig, oben etwas
platt, oder niederer gewölbt, überall mit sehr kurzen
Härchen besetzt. Die Beine und Taster bei dem Weibe
von gewöhnlicher Länge und Form. Bei dem Manne der
Hinterleib viel dünner, ebenfalls eiförmig, die Beine merk-
104
lieh länger, die Taster sehr lang, an diesen das Sehen-
kelglied besonders lang, gleichdick, etwas geschwungen
gebogen, das Kniegelenk an der Spitze stark verdickt,
über den Rücken gewölbt und etwas gekrümmt 5 das Schien-
beinglied wieder lang, an der Einlenkung dünn, übrigens
ziemlich gleichdick; das Endglied kurz, klein, und mit
höckerigen, kleinen Genitalien.
Der Vorderleib bräunlichgelb, etwas durchsichtig, der
Vordertheil des Kopfes bräunlich, rückwärts in die Grund-
farbe vertrieben, auf dem Rücken ein vorn und hinten
abgekürzter Streif und eine feine Linie an den Seitenkan-
ten dunkelbraun oder schwarzbraun. Die Fresszangen roth-
braun. Die Taster gelbbraun, die zwei Endglieder an der
Spitze schwarz. Auf dem Pxücken ein grosses, vom Vor-
derrande bis zum Hinterrande ziehendes Feld grauweiss
oder silbergrau, an den Seiten mit Einkerbungen und
schwarz gerandet, vorn ins Weisse übergehend, und am
Vorderrande beiderseits ein schöner rostrother Fleck, zwi-
schen diesen ein Strichehen schwarz oder roth, hinten
paarweise, schwache Mondfleekchen schwärzlieh, vorn weiss
erhöht; die Seiten roströthlich, nicht ungewöhnlich rosen-
roth, an dem Rückenfelde ins Weisse, gegen den Bauch
ins Braune übergehend. Der Bauch grünlichgelb, mit
einem schwarzen Längsbande und mit einem hellgelben
Streif beiderseits an diesem. Die Beine etwas durchsich-
tig bräunlichgelb, mit schwärzlichen oder braunen Ringen,
die Ringe schmal und oft undeutlich.
Das Männchen hat die Färbung wie das Weibchen.
Dessen Taster sind gelbbraun, die Genitalien kastanien-
braun.
An Varietäten fehlt es nicht. Diese beschränken sieh
hauptsächlich auf stärkeren Ausdruck der Zeichnungen.
Eine der merkwürdigsten Abarten ist, wenn das Rücken-
105
feld ins Schwarze übergeht, und in der Mitte ein etwas
lanzenförmiger , seitwärts zackiger Längsstreif weiss ist-
bei diesen verschwinden die rothen Einmischungen fast
ganz; die Ringe an den Beinen werden viel dunkler.
Ende September und in Oktober erhalten die Männ-
chen zur Fortpflanzung vollständig ausgebildete Taster.
Vaterland; Deutschland und Frankreich. In hiesi-
ger Gegend selten. Man findet sie auswärts an den Ge-
bänden, gern in den Thür- und Fensteröffnungen.
Galena zonata.
Tab. CCCCXIX. Fig. 1032 mas.
Vorderleib, Taster und Beine ockergelb, der
Hinterleib gelblich, mit drei weinrothen öuerstrei-
fen, und vorn mit zwei gelblich weissen dunkler roth
fein gesäumten Flecken nebeneinander liegend.
Khig, Königl. Sammlung in Berlin.
Kopf und Thorax von ziemlich gleicher Höhe, beide
glänzend, erster mit vorspringendem Augenhügel der Mit-
telaugen, letzter an den Seiten oval gerundet, auf dem
Rücken des Thorax eine kerbenartige Längsvertiefung. Die
männlichen Taster sehr lang und sehr dünn, fast so lang
als das zweite Beinpaar, das vorletzte Glied an der Spitze
etwas verdickt und vor der Spitze auf dem Rücken mit
zwei paar steifer, vorwärts gebogener Borsten; das End-
glied kurz, kaum den vierten Theil so dick als die Geni-
talien, kurz und dick, stark höckerig und eckig. Die Au-
gen in der Stellung wie bei Epeira^ die zwei vordem der
vier mittlem gross, die zwei kintern klein und einander
mehr genähert, die zwei Seitenaugen schief und nahe Bn-r
9**
106
einander liegend. Die Brust gewölbt, glänzend und herz-
förmig. Der Hinterleib eiförmig, in der Mitte am Vor-
derrande etwas eingedrückt, daher ziemlich herzförmig.
Die zwei Vorderbeine sehr lang, das zweite Paar merk-
lich, hierauf das vierte und dritte stufenweise kürzer, alle
weitschichtig mit Stachelborsten versehen.
Der Vorderleib, die Fresszangen und die Brust ocker-
gelb; der Hinterleib gelblich, auf dem Rücken drei Quer-
streifen und die Spitze hellweinroth, sehr fein dunkelwein-
roth eingefasst; vorn hinter dem Vorderrande zwei mu-
schelförmlg gestaltete und muschelförmig gewölbte Flecken
hellgelbllchweiss , fast wachsartig und sich auszeichnend.
Alle Beine ockergelb, die zwei vordem etwas dunkler als
die übrigen. Die Taster ebenfalls ockergelb, die Spitze
des zweiten Gliedes und die folgenden Glieder mit bräun-
lichem Anstriche 5 die männlichen Genitalien bräunlich und
gelblich gemischt.
Das Weibchen ist nicht bekannt.
Vaterland: Ungewiss, wahrscheinlich Egjpten.
Anmerkung: Die hier beigegebene Abbildung ist
von einem Exemplar entnommen, das sich in dem Berliner
Museum befindet. Ich habe übersehen den Längestrich
beizufügen. Sie ist klein, ohngefähr so gross, wie The*
ridium reäimitum.
Ero atomaria.
Tab. CCCCXX. Fig. 1033 foem.
Diese In der Gestalt mit Ero tuherculata vollstän-^
dig fibereinstimmende Spinne fand ich ziemlich häufig an
Jr^A ccccsx
<9^.^/(^S3.
iay6?33. (s/?'6r a^/mo/'i(^- ^yt^./r3-:^<C'
r^/ücuaM.^. ??iaJ.-C':Mfffy
M
107
einem Gartenzaune bei Bamberg im Monate August; ob-
schon sie in der Färbung sehr abweicht, so ist sie doch
kaum etwas anders als eine Abart von dieser. Die schwar-
zen Zeichnungen des Vorderleibes sind breiter und deut-
licher. Der Hinterleib ist grau, dunkler und heller me-
lirt; auf dem Rücken vor den vorderen Schulterhöckern lie-
gen schwarze Querzeichnungen mit anliegenden weissen
Fleckchen erhöhet; die vier Rückenhöcker sind vorn braun,
hinten gelblich weiss; in den Seiten befinden sich schwarze
Fleckchen, zum Theil kleine Mondchen, ebenfalls mit an-
liegenden weissen Fleckchen mehr herausgehoben; ein rost-
gelblicher Fleck über den Spinnwarzen ist klein, und der
Rücken über diesem verloren ins Graue übergehend, bei-
derseits braun schattig verdunkelt; der braune Bauch ist
gelblich mellrt, die Schildflecken rein gelb. Auf der Brust
befinden sich beiderseits drei braunschwarze Schiefstriche,
der erste und zweite nach aussen, der zweite und dritte
nach innen durch einen Bogen verbunden, der erste der
Quer nach durchziehend, zwischen dieser Zeichnung hin-
ten eine rautenförmige Figur von derselben Farbe. Die
Beine haben die Zeichnung wie die von E. tuberculata.
Vorläufig wird sie als zweifelhafte Art die ihr gege-
bene Benennung führen können.
Fig. 6 stellt den Hinterleib von hinten vor.
Ero tuberculata.
Tab. CCCCXX. Fig. 1034 a. mas. — b. foem.
Schmuzigvveiss, mit drei schwarzen Längsstri-
chen des Thorax, röthlich gemischtem Hinterleib, des-
108
seil Rücken hinter den konischen Höckern abschüssig
ist; Beine schwarz geringelt.
Koch in Herrich - Schaff . Crust. Myr. u. A. H. 5 t. 3 u. 4.
Aranea tuberculata Degetr. Uebers. VII. p. 93. n. 6. tab,
13. f. 1-9.
Der Vordcrlelb n den Seiten kreisrund; der Kopf
kurz. Der Hinterleib hoch, mit zwei kegelförmigen Rük-
kenhöckern und hinter diesen an der hintern Abdachung
noch ein Seitenhöckerchen. Die Beine lang.
Der Vorderleib gelblich weiss; an den Seiten des
Kopfes ein dreieckiger Fleck, an der weisslichen Kante
des Brustrückens ein einwärts eckiger Streif und ein Rük-
kenstreif schwarz. Der Hinterleib röthlich, mit Braun ge-
mischt; vorn mit einem weissen, in die rothe Farbe ver-
triebenen Fleck, einem braunen Längsstreif, und vor den
Rückenhöckern mit weissen Ringfiguren. Die hintere Ab-
dachung und die Rückenhöcker an der Hinterseite weiss,
in der Mitte mit bräunlichem und gelblichem Anfluge und
braunen Querfleckchen. Der Bauch rÖthlich. Die Beine
weiss mit rostbräunlichen Knieen und schwarz geringelten
Schenkeln und Schienbeinen, die Schenkel der Vorder-
beine aber schwarz, mit einem weissen Ringe bei der Ein-
lenkung; die Fersen schwarz punktirt.
Das Männchen sieht dem Weibe gleich, ist zuweilen
etwas dunkeler gefärbt und stets kleiner. Die Taster weiss
mit hellbräunlicher Decke des Endgliedes und kastanien-
braunem Knoten.
Die Zeichnungen des Vorderleibes variiren, indem sie
nicht immer deutlich ausgedruckt sind.
In Gartenhäusern oder Landhäusern. Bei Regens^
bürg nicht selten..
109
L i n y p h i a r e s u p i n a,
Tal). CCCCXXI. FiV 1035 raas. Fio-. 1036 fem.
Der Vordeileib braun, der Hinterleib weisslich
mit einem durchlaufenden grossen, röthlichbraunen,
schwarz gerandeten, an den Seiten vierfach gekerb-
ten Rückenfelde; Tasterund Beine gelb, schwarz
«erinoelt.
Länge des 3Iannes 3V3, des Weibes 3V^'".
Wider Mus. Sench. I. 3. p. 252. T. 17. F. 4.
fTalck S. ä BufF. Ins. apt. IL p. 242. n. 3.
Lister aran. p. 64. t. 19.
Aranea resupina doinestica. De Geer üebers. VII. p. 102.
n. 13.
Schaff, icon. ins. 11. t. 199. f. 3.
Araneus montan us Clerch Ar. suec. p. 54. PI. 3. T. 1.
Der Vorderleib etwas schmal, glänzend, an den Sei-
ten des ßrustrückens schwach gerundet, der Kopf ziem-
lich gewölbt, der Brustrücken weniger gewölbt, mit fei-
nen Seitenfalten und einer grossen Rückengrube. Der
Hinterleib bei dem Manne eiförmig, bei dem Weibe auf-
getriebener, daher dicker und kürzer eiförmig. Die Beine
und Taster bei beiden Geschlechtern ziemlich gleichlang
und ganz ohne besonderes Merkmal : Kopf und Brustrücken
dunkel kaffebraun, erster auf dem IViicken und an dem
Seitenrande, letzter in den Rückenfalten schwarzbraun 5
Fresszangen und die Brust braunschwarz ; die Taster
bräunlichgelb, das Endglied rölhlich, das dritte und vierte
Glied an der Spitze schmal, das Endglied aber biz zur
Hälfte schwarz. Der Hinlerleib weisslich, zuweilen schwach
Xll. 5, 9
110
auPs Gelbliche ziehend, netzartig rölhllch braun geädert;
auf dem Rücken ein durchlaufendes, fast die ganze Rük-
kenbreite einnehmendes, an den Selten drei oder vierfach
gekerbtes, vorn spitz anfangendes Feld rötiilichhraun , am
Rande verloren in's Schwarze übergehend und im Innern
vorn mit einem schwarzen Längsstrichchen und hinter
diesem solchfarbigen Rogenfleckchen, doch alle selten deut-
lich; in den Seiten ein um den Vorderrand sich biegen-
der und mit der Spitze des Rückenfeldes znsanimengeflos-
sener, etwas geschwungener, hinten schief abgestutzter,
bis kaum in die Hälfte der Länge der Seiten ziehender
Längsfleck schwarz: hinter diesem die weissliche Seiten-
färbe etwas braunschattig und zuweilen mit dunkelbraunen
oder schwärzlichen Querflecken. Der Bauch schwarzbraun
oder auch schwarz mit zwei unrein gelblichen, vor den
Spinnwarzen sich einwärts gegeneinander krümmenden,
schmalen, aber auch nicht immer deutlich ausgedrückten
Linien. Die Hüften bräunlich gelb, die Beine von der-
selben Farbe, nur heller, alle Glieder der letztern schwärz-
lich geringelt.
Männchen und Weibchen sehen einander in der Fär-
bung gleich; die Taster des letztern sind bräunlichgelb,
das Endglied graubraun, die Genitalien schwarzbraun.
Bei der noch nicht vollständig ausgebildeten Spinne
sind die Zeichnungen des Rückenfeldes viel deutlicher und
schärfer ausgedrückt; bei dieser ist solches lichter bräun-
lich, schärfer gezackt und mehr abgeschnitten schwarz ein-
gefasst ; im Innern befinden sich auf der Vorderhälfte vier
ziemlich im Quadrat stehende schwarze Fleckchen, durch
welche eine feine schwarze Rückenlinie zieht und mit
welcher die Fleckchen mit feinen schiefen Slreifchen zu-
sammenhängen; hinter diesen liegen paarweise Laubfleck-
.^%/. ccccm.
r. y^ß. /^/3^.
^^/y./f ,
^/^//y^y//l^^^.^^y^. /(9^^^.^y/^?^t^.
tu
eben und vor der Spitze wird das Feld mit einem weis-
sen Querstrich durchschnitten * an den Beinen und Tastern
werden entweder keine oder nur undeutliche schwärzliche
Ringe bemerkt.
Im Monat Mai findtit man die Männchen mit vollstän-
digen Tastern, und gewöhnlich in der Nähe d^r Gewebe
der Weibchen.
Vaterland: In Europa fast allenthalben; §€rne in
Gärten zunächst der bewohnten Häuser, auch sehr oft an
den äussern Theilen, an Fenstern, Thüren und dergleichen,
selten aber im Innern der Gebäude. Sie ist keine Sel-
tenheit. *
L i n y p h i a m u 1 1 i g u 1 1 a t a.
Tab. CCCCXXl. Fig. 1037 fem.
Vorderleib braun, auf dem Hinterleib das Rük-
kenfeld gelbbraun, an den Seiten gezackt, zuerst
schwarz, dann weiss eingefasst, in der Mitte schwarze
Wiukelflecken hintereinander liegend^ der Bauch
schwarz mit weissen Punkten. Beine bräunlichgelb.
Läü^e 2 bis 2y^'".
Wider Mus. Senck, I. 3. p. 255. t. 17. f. 6.
/ralc/< S. ä Buff. Ins. apt. II. p. 252. n. 8-
Linyph. luctuosa Hoch Uebers. d. Asyst. I. p. 10.
Mit L. resupina s€hr verwandt, ganz von derselben
Gestalt, nur die Beine etwas kürzer; auch die Stellung
der i\ugen ist dieselbe.
Der ganze Vorderleib etwas dunkel gelbbraun, am
Kopfe und an den Seilen vertrieben dunkler. Die Fress-
9*
112
Zangen dunkelkastanienbraun. Die Taster Lräunlsch gelb,
die Endglieder dunkler, mit verloren bräunlicher Spitze.
Die Brust braunscbwarz. Auf dem Rücken des Hinterlei-
bes ein gelbbraunes, seitwärts zackiges, vor der Spitze ge-
rade abgeschnittenes, die Rückenfläche einnehmendes Feld,
mit ziemlich breiter, ebenfalls zackiger, schwarzer Einfas-
sung ; in der Mitte vorn ein Längsstrich dunkelbraun, zu-
erst mit einem solchfarbigen Querfleckchen durchschnitten,
dann sich spitzwinkelig gabelnd, mit verdickten Spitzen der
Gabelschenkel, vor diesen ein ovaler Fleck beiderseits des
Längsstrichs; hinter der Gabel drei Winkelflecken von
derselben Gabelform, ebenfalls am Ende verdickt und von
derselben dunkelbraunen Farbe ; über den Selten ein Zak-
kenstreif als äussere Einfassung des Rückenfeldes weiss,
meistens von den Zackenecken schief durchschnitten, und
fein netzförmig braun geädert. Der Rauch und die Selten
bis zu dem weissen Zackenstreif schwarz, mit zehn weis-
sen Punktfleckchon, davon eins vor der Mitte in den Sei-
ten, zwei unten vor der Spitze, drei seitwärts von diesen
ziemlich im Triangel stehend, zuweilen aber sind diese
Fleckchen thellweise erloschen oder verdunkelt. Die
Spinnwarzen br.unschwarz. Die Beine sammt den Hüften
bräunlich gelb , die Endglieder etwas dunkler als die
Schenkel, an letztern unten ein Schattenfleck blass bräunlich.
Das Männchen ist noch unentdeckt.
Man findet sie vereinzelt auf Grasplätzen an (iöhern
Kräutern, ist aber überall nur sparsam vorhanden.
Vaterland. Deutschland, Frankreich.
1 Ie3
L i 11 y p li i a m o n t a n a.
Tab. CCCCXXII. FW. 1038. mas. Fio-. 1031). focm.
Vorderleib rostoell), eine Rückeni>abel und ein
Streif an den Seiten schwarz; Hinterleib weiss, in
den Seiten gelb angeflogen , auf dem Rücken ein
hinten durchbrochener Fleckenstreif braun, meistens
schw^arz gerandet, die Flecken hinten stumpf, Seiten-
flecken und Bauch ebenfalls braun oder schwarz,
Beine gelblich.
Länge des Mannes 2^2 bis 3, des Weibes 3 bis
0/2*
Aranea raontana Linn, Fn. Siiec. 2007- — Syst. nat. I. IL
p. 1032. n. 17.
Araneus triangularis Clerch ar. suec. p. 71. n. 12. pl. 3. t. 2.
Aranea resiipina sylvestris Tiegee'r Uebers. p. 99. n. 12.
t. 14. f. 13, 14, 15.
Aranea triangularis Oliv. E. M. 4. n. 33.
„ „ Latr. Gn. C. et Ins. I. p. 100. n. 1.
„ .. Sund. V. A. H. 1829. p. 215.
„ „ Jf'alck S. ä Bnff. II. p. 233. n. 1.
„ , Koch in H. Schaeff. Deutschi. Ins. 127, 17, 18-
Der Kopf etwas hölier als der Thorax, letzter an den
Seiten oval genuidet, ziemlich gewölbt, mit einem tiefen
Längsgrübchen auf dem Rücken , beide glänzend ; die
Scheidungsfalte zwischen Kopf und Thorax deutlich, die
Seitenfalten auf letzterm sehr undeutlich. Die Augen in
regelmässiger Stellung, die zwei Mittelaugen der vordem
Reihe sehr genähert , fast dicht beisammenliegend. Die
Fresszangen länger als gewöhnlich, stark geschwungen
gebogen, mit langen Fangkrallen. Die Taster und Beine
haben nichts Besonderes, letztere sind etwas lang. Die
114
Brust herzförmig, tlach gewölbt, glänzend, hinten spitz
ausgehend. Der Hinterleib hoch , an den Seiten fast et-
was flach gedrückt, über den Rücken der Länge nach ge-
wölbt, mit kurzen nur wenig vorstehenden Spinnwarzen.
Der Vorderleib rostgelb, an den Seiten mit den Kan-
ten gleichlaufend ein schwärzlicher Schattenstreif, die Kan-
ten selbst aber wieder rostgelb, auf dem Thorax ein
Längsstrich, die Rückengrube ausfüllend und hier etn we-
nig erweitert schwarz oder schwarzbraun, auf dem Kopfe
in eine feinarmige Gabel verlängert, die zwei hintern Mit-
telaugen nicht ganz erreichend ; jedes der Aeugelchen mit
einem schwarzen Ringchen umgeben. Die Fresszangen
reiner und höher rostgelb, mit rostrolhen Fangkrallen.
Die Taster blass ockergelb , die vordem Glieder etwas
heiter als die folgenden. Die Brust und die Lefze dun-
kelbraun oder braunschwarz^ die Kinnladen gelblich. Der
Hinterleib weiss, an den Seiten ins Hellgelbe übergehend,
auf dem Rücken ein rostbraunes, zuweilen violetbraunes,
breites Fleckenband, die Flecken am Rande dunkler, mei-
stens schwarz , der vierte Fleck von dem Endfleck durch
eine schmale gelbe Linie getrennt, die vier vordem vorn
rundlich schmäler und zusammenhängend , hinten stumpf
und etwas ausgebogen ; in den Seiten ein aufwärts eckiger
Längsfleck und hinter diesem Schiefflecken dunkelbraun,
sich hinten mit dem sammetglänzenden dunkelbraunen oder
schwarzen Bauche vereinigend; die Spinn warzen schwarz.
Die Hüften der Beine ockergelb, die Schenkel blass grün-
lich, alle folgende Glieder blass ockergelb ; die feinen Sta-
chelborsten schwarz.
So ist das Aussehen der weiblichen Spinne kurz nach
der letzten Häutung, später, im Monate Oktober, wird die
Grundfarbe reiner weiss und die braunen Zeichnungen
115
des Vorder- und Hlnlerleibes gehen dann \n*s Schwarze
über" die Beine nähern sich dem Rosigelben.
Bei der jungen Spinne vor der letzten Häutung sind
die fxückenflecken im Innern nicht ungewöhnlich violetU
röllillch , die Grundfarbe des Vorderleibes heller, die
Schenkel der Leine blhulichgrün, auch die folgenden Glie-
der meistens mit grünlichem Anstriche, an den Schienbei-
nen werden gewöhnlich dunklere Pvinge bemerkt.
Junge Männchen sehen den jungen Weibchen gleich,
die Endglieder der Taster, besonders däs dicke eiförmige
Endglied zeigen sich vor der letzten Häutnng tiefer blau-
grün.
Der Vorderleib der allen Männchen weicht von dem
der Weibchen nicht ab, die Kresszangen aber sind viel
länger und haben aji der Innern Seite deutlichere Zähn-
chen Das zweite Taslerglied Ist lang, weit über den
Kopf vorstehend , an der Spitze etwas abwärts gebogen,
die zwei folgenden Glieder siud sehr kurz, kaum länger
als dick, das Endglied aufgetrieben und klein, die Genita-
lien kaum zum dritten Thelle deckend; die Genitalien sind
sehr knotig und gross. Der Hinterleib Ist kurz nach der
letzten Häutung dünn, lang, in den Selten etwas oval er-
weitert, später zieht sich solcher vorn und hinten In den
Seiten zusammen und zeii;t alsdann in der Mitte ein merk-
liebes Selteneck. Die Beine sind merklich läni>er und
dünner als die des Weibchens. Die Färbung ist anfäng-
lich nach der letzten Häutung ziemlich der des W^elb-
chens gleich, doch haben die Schenkel selten einen grün-
lichen Anstrich und sind gewöhnlich dunkler ockergelb
als die folgenden Glieder ; die Spitzen der Schienbeine,
Fersen und Tarsen ziehen mehr oder weniger auf's
Braune. Späterhin verändert sich die Farbe des Rücken-
116
Ijaedes , so zwar, dass der ganze Rücken rostbraun er-
scheint, alsdann aber ist der Hinterleib schon merklich
eingeschrumpft. Die Taster sind blassockergelb, die Geni-
talien rostbraun.
Vaterland. Sehr wahrscheinlich in ganz Europa,
in Schweden, Deutschland und Frankreich gemein; auch
sähe ich Exemplare aus Ungarn , ans dem Banat , welche
etwas grösser waren, aber sich ausserdem in Nichts von
den hiesigen unterscheiden,
Sie gelangen etwas spät im Sommer zur völligen Aus-
bildung, gewöhnlich zeigen sich erst im Monate Septem-
ber die Männchen mit vollständigen Genitalien und wer-
den noch spät im Oktober bei schönem Wetter in der
Nähe der Weibchen gesehen.
Sie heften ihr grosses Gespinnste an die Aeste und
Zweige von Gebüscb, am häufigsten in jungen "Waldschlä-
gen, so dass mehrere von verschiedenen Weibchen über-
einander angebracht sind, und nicht ungewöhnlich ganze
Waldstrecken in grosser Anzahl damit versehen , was sich
des Morgens vor Abtrocknung des Thaues recht schön
ausnimmt.
Linyphia Furcula.
Tab. CCCCXXll. Fig, 1040. fem.
Vorderleib gelbbräunlich, ein Gabelstreif und die
Seitenkanten schwarz. Hinterleib helibräunlfch, dun-
keler schattig', mit vielen kleinen gegeneinander lie-
%^/. CCCCIM.
^^^/^^^^^/^^^/p>^^/!^^^^z.<;>/^^i^ //^^9y. .^//.y^e^//?^.
c^^. //^-^^ <^^. <L^.^-g^/^^ :
117
genden, schwarzen Öiierfleckclien. Beine gelblich,
braun oder schwarz geringelt.
Länge 2 his 272"'.
Koch. Uebersicbt d. Arachnsyst. I. p. 10.
Der Vorderlelb glänzend. Der Kopf etwas höher als
der Thorax, ziemlich gewölbt, in der Mitte der Länge des
Rückens beiderseits ein kleines Grübchen; die Augen auf
einem Querhügel, ziemlich stark vorgetrieben und in re-
gelmässiger Stellung; der Thorax dem Umrisse nach oval,
gewölbt, mit einer grossen, liefen, länglichen Rücken-
grube. Die Fresszangen glänzend, dick, ziemlich lang, an
der Spitze auswärts geschweift , mit feiner ziemlich langer
Fangkralle. Die Taster dünn und lang, das lange End.
glied pfriemenförmig. Die herzförmige, grosse Brust weit-
schichtig mit Körnchen bcotreut und fast glanzlos. Der
Hinterleib hoch gewölbt, vorn oben etwas verengt, hinten
eiförmig sich zuspitzend, mit kurzen Härchen besetzt, und
stark seidenartig schimmernd. Die weiblichen Genitalien
etwas dick knotenförmig, rückwärts gedrückt, an der Spitze
breitgedrückt und ausgebogen, liie Beine dünn und lang.
Der ganze Vorderleib gelbbräunlich oder hell horn-
bräunlich , auf dem Rücken ein etwas breiter, auf dem
Kopfe gegabelter, auf dem ßrustrücken vorn in einen run-
den Fleck erweiterter Längsstreif, und die PLinfassung an
den Seitenkanten, so wie die Augen schwarz. Die Fress-
zangen bräunlich, an der Spitze ins Hellrothliche überge-
hend. Die Taster roslröthlich, an der ^yurzel etwas hel-
ler. Die Brust braun. Der Hinterleib bräunlichgelb oder
hellbräunlich , an den Seiten eine dichte staubig braune
Einfassung, auf dem Rücken viele, gegeneinander liegende,
ungleiche, etwas gebogene, schmale Querfleckchen, schwarz,
welche hinten deutlicher als vorn sind; auf dem Bauche
118
ein La'ngsfleck schwarz und seitwärts ein Längsstreif braun
oder schwärzlich. Alle Beine hell gelbbräunlich, ein Ring
an den Schenkeln , ein solcher an den Schienbeinen , und
die Spitzen der Glieder braun oder schwarz, zuweilen an
den Schenkeln noch ein zweiter Rini> vor dem andern
o
bräunlich.
Zuweilen sind die Riickenfleckchen des Hinterleibes
paarweise zusammengefl; ssen , und alsdann erscheinen sie
in grösserer Ausdehnung und in geringerer Anzahl,
Eine seltene Spinne, von welcher ich nur das Weib-
chen kenne. Ich fand solches in der Nähe von Häusern,
kommt aber auch in trockenen Kellern vor* überhaupt
scheint ihr Aufenthalt vorzugsweise In düstern Gewölben
und ähnlichen Lokalitäten zu bestehen. Im Monat Mai
sind sie vollständig erwachsen, später habe ich sie nicht
mehr wahrnehmen können.
Vaterland. Bisher sah Ich sie nur In hiesiger Ge-
gend, und mehr innerhalb der Stadt Regensburg als aus-
serhalb derselben.
Linyphia margiiiata,
Tab. CCCCXXllL Fig. 1041 mas. Fig. 1042. fem.
Vorderleib braun mit breiter geiblichvvelsser Ein-
fassung-, Hinterleib oben weiss, unten gelb, mit ei-
nem röthliclibraunen Fleckenstreif auf dem Rücken,
schwarzen Läng:sflecken vorn in den Seiten und Quer-
strichen hinter diesen schief ziehend. Beine hellgrün.
Länge des Männchens 2VV"j des Weibchens ^Va
bis 3'".
J
.^.ccccxm.
X- — ^^^' y ■ ''Z — / X
Y'///
^W/ A'4r:!.
o y^y
/^v/^//</.
J.
|]9
Hoch in //. Schaejf. Deutschi. Ins. 187- 21, 22.
Wider in Mus. Senck I. 3. p. 253- t. 17- f. 5.
Linyphia triangularis JFalch S. ä Buff. II. p. 240- n. 2-
Die Angen in geregelter Stellung, etwas aufgeworfen.
Der Kopf breit, fast so breit als lang, etwas gewölbt,
glänzend, mit zwei tiefen I\iickengriibchen in der Hälfte
der Länge nebeneinander; der Thorax glänzend, ziemlich
breit, dem Umrisse nach fast zirkelrund, mit dicken auf-
geworfenen Seitenrändern und einer Furche einwärts an
diesen; der Rücken etwas flach gewölbt mit einer grossen,
tiefen Grube. Die Fresszangen und Taster von gewöhn-
licher Gestalt. Die Brust gross, gewölbt, etwas herzför-
mig, maltglänzend. Der Hinterleib länglich, ziemlich hoch,
hinten etwas stumpf gerundet, gegen die Spinnwarzen nach
unten etwas zugespitzt, schwach seidenartig schimmernd,
auf dem Bauche und an der Spitze fein behaart. Die
Beine dünn und sehr lang.
Kopf und Brusl rücken braun, ersterer dunkler, letz-
terer mit einer breiten gelblichwelssen Einfassung an den
Seitenkanten. Die Fresszangen gelblichbraun , auf dem
Rücken dunkler. Die Brust schwarz, der Hinterleib oben
weiss, in den Seilen ins Hochgelbe übergehend, auf dem
Rücken ein über der hintern Abdachung durchbrochener,
aus zusammenhängenden Flecken bestehender Längsstreif
röthlichbraun, vorn schmäler, seitwärts ins dunkler Braune
übergehend, hinten schwarz, in dem hintern, abgeschnitte-
nen , der Form nach dreieckigen Fleck zwei kleine schief
liegende Fleckchen gelb ; in den Seiten vorn übereinan-
der zwei streifartige Längsflecken schwarz, zuweilen rost-
braun und hinter diesen drei etwas schief liegende Quer-
streifen dunkel rostbraun , hinten mit einem schwarzen
Fleck zusammenhängend; der Bauch sammetschwarz mit
120
einem dunkler gelben Bogenstreif zur Seite. Die Leine
unrein bläulicligrün , die Hüften gelb, die Wurzel der
Schenkel und die Spitzen der Kniee ins Gelbliche über-
gehend, Fersen und Tarsen ockergelblich.
Das Männchen ist viel schlanker gebaut; der Vorder-
leib unterscheidet sich in der Form von dem des Weib-
chens nicht, die Beine sind dünner und länger. Der Vor-
derleib ist rostbraun, die Seiteneinfassung wie beim Vv eib-
chen, aber dunkler, nicht ungewöhnlich ockergelb. Dem
Rückenbande des Hinterleibes fehlt die deutliche Unter-
scheidung der Flecken, indem die drei vordem zusammen-
gefiossen und nur durch schwache Einkerbungen an den
Seiten angedeutet sind, wodurch ein breiter, schwarzer,
im Innern ockergelb bestäubter Streif entsteht 5 der hinter
diesem Streif liegende Fleck ist wie solcher beim Weib-
chen, der Endfleck aber mit den schv\'arzen Seiten zusam-
mengeflossen, in den schwarzen Seiten zeigt sich gewöhn-
lich ein hellgelbes Längsstrichchen. Die Taster sind gelb-
lich braun, nur ist das zweite längere Glied an der Spitze
gelb: das Endglied und die Genitalien sind schwarz, die
Beine durchaus ockergelb.
Es kommen verschiedene Abarten vor; eine der merk-
würdigem ist, wenn die Flecken des Rückenbandes deut-
lich gesondert sind, und der zweite in zwei vorwärts lie-
genden Laubflecken besteht, welche hinten mit einer Bo-
genlinie mit einander verbunden sind, oder wenn alle
Flecken des Rückenbandes schwarz erscheinen und die zwei
Laubflecken des zweiten Bandflecks in einen hinten abgerun-
deten, vorn ausgebuchteten Fleck zusammengeflossen sind.
Mit ganz zusammengeflossenem Längsbande ohne F'lek-
kenunterscheidung ist mir noch keine weibliche Abart
vorgekommen.
121
Im Juni haben die Männchen vollsländlg ausgebildete
Genitalien und werden alsdann gewöhnlich bei dem Weib-
chen in demselben Gewebe angetroffen.
Sic bewohnen ganz niederes Gesträuch in grössern
Wäldern; ich fand sie gewöhnlich auf Heide- oder Hel-
delbeerpflanzen freier Waldschläge ; ihr Gewebe ist an
den obern Zweigen dieser Pflanzen angebracht und ziem-
lich wie das der Linypli. montana beschaffen.
Vaterland; Deutschland, Frankreich.
L i 11 y p li i a pratensis.
Tab. CCCCXXili. Fio-. 1043. foem.
Vordcrieib dunkelrothbraun, Hinterleib schwarz,
auf letzterm vier Längsstreifen weiss und zackig,
der Zwischenraum der zwei obern eine Längsreihe
schwarzer Dreiecke vorstellend; Beine gelbbraun.
Länge iVr-
Wider Mus. Sench. I. 3. p. 258. Tab. 17. Fig. 8.
fFalck S. ä Buff. Ins. ap. 11. p. 250. n. Q.
Eine in der Gegend von INürnberg und auch liier
sparsam vorkommende Art hat Herr Doctor Hahn mit der
Namenbezeichnung Then'dnim signaiiim unter Fig. 125,
Band W. abgebildet, welche allen Charakteren nach eine
Linyplim ist. Mit dieser steht die gegenwärtige Art rück-
sichtlich der Gestalt in ziemlich naher Uebereinstimmung.
Die zwei vordem Mittelaugen sind einander genähert und
kaum in Augenbreite von einander entfernt, sowohl diese,
als auch die übrigen Augen weichen von der eigenthiim-
lichen Stellung dieser Galtung nicht im geringsten ab.
122
Der Vorderleib ist im Verhältniss zum Hinterleibe nicht
gross, glatt, vorn ziemlich hoch, mit etwas oval geriindeteni
Umrlss des Thorax. Der Hinterleib ist etwas kurz eiför-
mig, hoch und stark gewölbt, durchaus glänzend. Die
Fresszangen sind gross, stark, ziemlich dick, gewölbt und
glänzend, Taster und Beine haben nichts Besonderes, die
Stachelborsten sind fein, doch deutlich, und in regelmäs-
siger Stellung.
Vorderleib, Fresszangen und Brust sind ziemlich gleich-
farbig dunkelrothbraun , fast schwarz; Taster und Beine
gelbbräunlich, an den Schenkeln etwas heller als an den
folgenden Gliedern. Der Hinterleib ist oben und unten
schwarz:^ auf dem Rücken liegen zwei, bis ohngefähr zu
drei Vieriheil der Länge ziehende, zackige, weisse Längs-
streifen, und auf den Seiten ein weisser, über den Spinn-
warzen durchziehender, etwas schmälerer, stellenweise
durchbrochener Streif ; der Zwischenraum zw Ischen den
zwei Riickenstreifen stellt eine Längsreihe etwas breiter,
schwarzer Dreiecke vor, mit der Spitze jedesmal in die
Basis des Vorhergehenden greifend 5 der Bauch führt keine
heilem Zeichnungen,
Das Männchen ist noch nicht gefunden worden.
Sie legt ihr Gewebe nach der VV^else der Linyphicn
auf Kräuter und Gräser an, auch ist ihr Benehmen den
Charakteren dieser Gattung gelreu. Sie gehört zu den
seltenen Arten.
Vaterland: Deutschland, Frankreich.
.XZ. CCCCXXRr
J^.
^
^y^<^^.y^^^^, ^^^.y^^^^^/^
''^?^^.
123
L i 11 y p h i a f r u t e t o r u m.
Tab. CCCCXXIV. FIq;. 1044 mas. Fi«;. 1045. foem.
Fig. 1046. mas. var.
Vorderleib rothbrauii ; Hinterleib weiss, ein seit-
wärts gekerbtes , hinten zweimal durciibrochenes
Längsband auf dem Rücken, die Seiten vorn und
Querstrcifchen hinten schwarz, in den Seiten ein
Längsstreif geib. Beine rostgelb.
Länge des Mannes 2'", des Weibes 2% — 3'".
Koch in Herrich- Schaeff. D. Ins. h. 127. n. 19. 20.
Walck S. ä Buff. Ins. apt. 11. p. 248. n. 5.
Linypli. quadrata. Wider Mus. Senck. B. J. H. 3. p. 251.
Tab 17. Fig. 3. a, b.
Der Vorderleib glänzend, unbehaart, etwas scbmal,
der Bnistriicken dem Umrisse nach ziemlich oval, sanft in
den Kopfrand geschwungen* der Kopf gewölbt, etwas
höher als der Brustrücken , die Scbeidiingsllnle zwischen
beiden selcht eingedrückt ; der Brustrücken nieder ge-
wölbt, hinten verloren abgedacht, mit einem Rückengrüb-
chen ; die Allgen vom Yorderrande des Kopfes ohngefahr
In der Breite des Augenslandes entfernt, mit einem Quer-
eindrucke unter der vordem Reihe ; die zwei vordem
Mittelaugen zwar genähert , doch so weit von einander
entfernt, als der Durchmesser eines Auges ausmacht. Die
Fresszangen dick, ziemlich lang, glänzend, an der Wurzel
auf dem Rücken gewölbt. Die Brust breit, flach, glän-
zend. Die Taster dünn, etwas lang, mit nadeiförmigem
Endgllede, Der Hinterleib über den Rücken wenig ge-
124
wölbt, lii'ngllcli, fast walzenförmig, hinten auf einmal stark
abfallend, daher etwas stumpf, nur an den Spinnwarzen
mit wenig kurzen Härchen versehen. Beine ohne beson-
deres Merkmal.
Der ganze Vorderleib rolhbraun, der Kopf vorn Ins
Schwarzbraune übergehend • die Fresszangen dunkeler roth-
braun, eben so die Brust, letztere fast schwarz. Der Hin-
terleib gewöhnlich rein weiss, auf dem Rücken ein seit-
wärts mehrfach gekerbtes oder wellenrandiges breites
Längsband schwarz, an dem Winkel des hintern Abfalles
mit einer weissen Querlinie durchschnitten, im hinlern
Abschnitte unten entweder ein gleichbreiter Quertleck oder
zwei Fleckchen neben einander hellgelb und über diesen
zwei Pünktchen, so wie auch auf dem Rücken zuweilen
paarweise Grübchen rein weiss ; die vordere Hälfte der
Seiten und der Bauch schwarz, an der hintern Hälfte der
Seiten schwarze Querstreifchen , und in dem vordem
schwarzen Seitentheile ein Längsstreif hellgelb. Taster
und Beine rostgelb , die Endglieder an beiden ins Hell-
rostbräunliche übergehend.
Das Weibchen varirt in Hinsicht des Rückenbandes
auf manchfache Weise, nicht ungewöhnlich wird dieses
hinten schmaler und scheint dann aus Flecken zusammen-
gesetzt zu sejn.
Das regelmässig gezeichnete Männchen nähert sich den
Zeichnungen des Weibchens, doch fehlen ihm die weis-
sen und gelben Seitenzeichnungen und die Querstreifchen
in den Seiten, auch die weissen oder gelben Fleckchen
hinten in dem R^iickenbande. Es ist schmäler, als das
Weibchen, hat aber vcrhältnissmässig längere Beine, auch
sind diese dunkeler rostgelb. Die Taster sind braun, mit
schwarzem Endgliede und mit schwarzen Genitalien , an
125
letzteren ein von der Spitze bis über die Wurzel spiral-
förmig gewundener, sebr dünner Fortsatz.
Bei einer nicbt ungewöbnlicb vorkommenden Abart
ist der Vorderleib viel dunkler, fast braunsciiwarz, der
ganze Hinterleib aber sciiwarz mit zwei weissen Punkt-
tleckchen vorn auf dem Rücken nel)eneinander ; dieser
Abart feblt nicht nngewöhnlich der spiralförmig gewun-
dene fadenförmige Forlsatz,
Bei einer seltenern Abart ist der ganze Hinterleib,
ohne alle Zeichnung, einfarbig schwarz.
Vaterland : Deutschland, In hiesiger Gegend in
Waldungen, am liebsten in Feldhölzern auf Gesträuch in
grosser Anzahl.
Zu Ende des Monats Mal und im Monat Juni haben
die Männchen vollständig ausgebildete Taster.
Linyphia Terricola.
Tab. CCCCXXV. Fiir. 1047. nias. Fio-. 104S. foem.
Vorderleib braun, Hinterleib gelbbraun, eine
Läng'sreihe hinter einander liegender, seitlich ge-
schwungener dreieckiger Flecken, ein geschwungener
Längsstreif in den Seiten und der Bauch schwarz.
Taster und Beine röthlich ockercrelb.
Länge des Mannes 4'", des Weibes ly^'".
Der Kopf gewölbt, ziemlich hoch, der Brustrücken
eben so hoch, nach allen Seiten stark abgedacht, die
Fläche beider glänzend, auf lelzterm ein tiefes, ziemlich
XII. 5. 10
Ii6
grosses Rückengrübchen * die Augen auf einem stark vor-
wärts stehenden Vorsprung. Die Fresszangen lang , stark,
etwas kegelförmig, glänzend. Die weiblichen Taster dünn
und von gewöhnlicher Länge. Der Hinterleib vorn hoch,
gewölbt, eiförmig, etwas glänzend. Die Beine lang und
dünn.
Der Vorderleib dunkel gelbbraun, mit dunklern Strah-
lenstrichen nach der Lage der Seitenfalten, doch nicht bei
allen Exemplaren deutlich. Die Fresszangen von dersel-
ben Farbe. Die Taster röthlich ockergelb , das Endglied
dunkler als die vorhergehenden. Der Hinterleib oben
gelbbraun, oder etwas dunkel olivengelb, auf dem Rücken
vorn ein in der Mitte etwas erweiterter Längsslreif, kaum
bis in die Hälfte der Länge reichend und hinter diesem
seitwärts geschwungene etv/as dreieckige ßogenstreifen bis
zu den Spinnwarzen hintereinander liegend schwarz, zwi-
schen diesen beiderseits der Länge nach hellweisse Flecken,
aus kleinen Punkten bestehend 5 die Seiten und der Bauch
schwarz, in erstem ein gebogener Längsstreif gelbbraun;
die Genitalien des Weibchens ebenfalls schwarz mit rost-
gelber Spitze. Alle Beine gleichfarbig rÖlhllch ockergelb.
Das Männchen ist oft viel kleiner als das Weibchen,
und dessen Hinterleib meistens sehr schmächtig , die
Beine dünner und viel länger. Die Färbung ist der des
Weibes gleich , doch fehlt bei manchem Exemplare der
Längsstreif auf dem Vorderthell des Hinterleibes.
Sowohl von den männlichen als weiblichen Spinnen
findet man manchfaltige Abarten. Nicht ungewöhnlich ist
die Rückenfarbe verdunkelt und die Bogenstreifen kaum
sichtbar, zuweilen so sehr, dass nur über den Spinnwar-
zen gelbliche Querfleckchen und in den Seiten weissliche
Fleckchen zu sehen sind, endlich erlöschen auch erstere
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vn
und CS erscheint das Spinnchen schwarz mit zwei Reihen
weisser Fleckchen, sehr selten fehlen auch diese.
Im Monat Juli haben die Männchen vollständig ausge-
bildete Taster.
Vaterland; An und unter hohl liegenden Steinen
in den Waldungen bei Karlsbad in Böhmen, wo sie ziem-
lich häufig vorkommt, auch ist sie in den Gebirgswaldun-
gen der Oberpfalz in Bajcrn keine Seltenheit.
Linypliia aurulenta.
Tab. CCCCXXV. Fig. 1049. foem.
Vorderleib, Fresszaiigeii, Taster und Beine ocker-
gelb 5 Hinterleib schwarz, auf dem Rücken goldfar-
big;, mit einem ästigen, schwarzen Längsstrich.
Länge Sy^'".
Ein sehr schönes Spinnchen, in der Gastalt des Vor-
der - und Hinterleibes mit L. marginaia übereinkommend,
auch die Beine hinsichtlich ihrer Länge und der Stachel-
borstchen ganz wie bei dieser.
Der Kopf und Thorax ockergelb, letzter an den Kan-
ten ein wenig bräunlich verdunkelt , die Augen bernstein-
farbig, mit einem schmalen braunen Ringchen umgeben;
die Fresszangen und Brust von der Farbe des Thorax,
erstere an der Spitze schmal bräunlich ', Taster und Beine
einfarbig ockergelb. Der Hinterleib schwarz, auf dem
Rücken goldfarbig und glänzend, mit einem schwarzen in
zwei Aderästchen seitwärts ausschiessenden Längsstrich.
10*
128
Die wolllichen Genitalien ziemlich gross, kegelförmig, von
Farbe rcslrÖlMich.
Das Mänfichen ist iiiclit bekannt.
Vaterland: St. Thomas.
L i n y p Ii i a c i r c u m f 1 e x a.
Tab. CCCCXXVI. Fig:. 1050. mas.
Vorderleib gelblich, ein Mittelstreif und die Sei-
tenkanten braun ; Hinterleib erdfarbig weisslich , auf
dem Rücken vorn ein Längsstreif, beiderseits dieses
ein Längsflecken und auf der Hinterhälfte gegenein-
ander liegende ßogenflecken , so wie zwei Längsli-
nien in den Seiten schwarz; Beine blassgelblich.
Länge des Mannes IV/"»
ich kenne nur die männliche Spinne, welche Herr
Doktor Rosenhauer zu Erlangen in der dortigen Gegend
entdeckte, in dessen Sammlung sie slcii aufbewahrt vorfin-
det. Der Vorderleih ist auf dem Rücken des Thorax ge-
rade in der iMitte mit der Nadel durchstochen, doch in
Ä^nsehune der Gestalt noch «ieutlich zu sehen, dass sie in
Hhisichl dessen mit L. montana übereinslimmt. Die Au-
gen stehen etwas gedrängt, die zwei mittlem der vordem
Reihe nicht in der Breite der Augen von einander, die
hintern aber etwas weiter auseinander; das Seilf^naug der
vordem Reihe ist grösser, als das hintere, schief liegend
und länglich. Die Fresszangen sind lang, ziemlich stark,
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129
gegen die Spllze verdünnt und auswärts sark geschwungen;
die Fangkrallen haben niclit die Länge der Zange, sind
fein und sphr spitz. Die herzförmige Brust ist ziemlich
gewölbt und glanzlos. Die Taster ragen mit dem langem
zweiten Gliede über die Presszangen hinaus, sind im Gan-
zen doch kurz, das dritte Glied auf dem Rücken kugelig
gewölbt und wie das folgende sehr kurz, das Endglied
biegt sich über die Genitalien, ohne dieselbe zu decken 5
diese sind dick und stark höckerig, an der Wurzel mit ei-
nen» unterwärts vorstehenden Slielchen. Der längliche
Hinterleib ist mit Borsten besetzt. Die Beine sind sehr
lang und dünn ; übrigens in den der Galtung eigenthüm-
lichen Längenverhältniss zu einander und mit den regei-
mässioen feinen Stachelborsten versehen.
Yorderleib, Beine und Taster sind blass gelblich, der
Vorderleib etwas dunkler als die Beine, mit einem schma-
len braunen Rückenslreif und sehr feiner brauner Seiten-
kante. Die Fresszangeii ziehen aufs Bräunlicf)gelbe und
die Fangkrallen aufs Rothe 5 das Endglied der Taster ist
dunkler als die vordem ; die Genitalien haben hellere und
dnnklrre kaslanienbiaune Höckerchen. Die Grundfarbe
des Hinterleibes ist ein ockerfarbiges Gelblichweiss , alle
Zeichnungen oben und unten schwarz; auf dem Rücken
befindet sich vorn ein bis ohngefähr in ein Drittel der
Länge ziehender stellenweise verdünnter Längsstreif und
zur Seite dessen ein Längsfleck ; auf dem übrigen Theil
des Ivückens liegen gegeneinander mondfö'imig gebogene
Flecken, die hintern in Bogenstrichchen ühergehend, die
vordem mit der hohlen Seite gegen den Vorderthell, die
hintern gegen die Spinnwarzen gekehrt ; in den Seiteu
befinden sich zwei etwas wellige Längslinien und auf dem
Bauche zwei sehr genäherte breite Längsstreifen. Die
130
Beine und die Spitzen der Schenkel färben sich bräunlich,
besonders erstere an der Wurzel.
Vaterland; Baiern.
Meta tigrina.
Tab. CCCCXXVI. Fig. 1051. raas. Flg. 1052. foem.
Vorderleib gelblichweiss, schwarz gefleckt; Hin-
terleib weiss 5 schwarzstaubig j am Vorderrande ein
breiter ßogenstreif, und hinter diesem eine Längs-
reihe geschwungener Winkelflecke brannschwarz.
Länge des Mannes 1%, des Weibes 2y^'".
Linyphia tigrina. Wider Mus. Sench. I. 3. p. 262. t. 17.
f. 11.
fTalch S. ä Euff. Ins. apt. II. p. 273. n. 29.
Linyphia sepium Roch üebers. d. Asyst. I. p. 10-
Der Brustrücken im Verhältniss zur Länge etwas
breit, etwas nieder, an den Seilen ziemlich regelmässig
gerundet, daher fast kreisrund : der Kopf etwas kurz, vorn
etwas aufgeworfen, die Augen ziemlich gedrängt und gross,
wenigstens sehr deutlich. Der Hinterleib eiförmig, ziem-
lich dick und gewölbt. Beine und Taster lang und dünn,
das Endglied nadeiförmig. Das Männchen hat einen dün-
nen, schmächtigen Hinerle Ib, und weit längere und dün-
nere Beine als das Weibchen.
Kopf und Brustrücken gelbllchweiss, auf dem Kopfe
hinten ein halbmondförmiger oder becherförmiger und
131
hinter diesem auf dem Brustrücken ein runder Fleck, über-
diess die Seitenkanten und drei Ouerfleckchen an den
Seiten, so wie die Augen schwarz. Der Hinterleib oben
weiss mit weinröthlichem Anstrich und mit schwärzlichen
Staubfleckchen, am Vorderrande ein breiter bis in die
Hälfte der Seitenlänge ziehender Bogenstreif und auf dem
Rücken etwas entfernt von diesem eine Längsreihe ziem-
lich breiter, etwas geschwungener Winkelflecken braun-
schwarz oder dunkel weinroth , letztere rückwärts stufen-
weise kleiner, die letzten Fleckchen sehr klein; der Bauch
gelbbräunlich. Die Brust gelblich. Die Fresszangen an
der Wurzel graubraun, an der Spitze hellkastanienbraun.
Die Beine weiss , an der Endhälfte der Schenkel zwei
Ringe, an den Schienbeinen und Fersen ebenfalls zwei,
so wie die Spitze der Tarsen und ein Fleckchen unten an
der W^urzel der Schienbeine schwarz oder schwärzlich,
das Kniegelenk und die Endglieder der Beine etwas bräun-
lich angelaufen. Die Taster weiss, das Endglied mit gelb-
lichem Anstrich , an der Wurzel des vierten Gliedes ein
Ring schwarz.
Die Männchen sehen den Weibchen ziemlich gleich,
nur sind die Zeichnungen des Hinterleibes dunkeler und
meistens zusammengeflossen. Die Taster sind weisslich,
das Endglied braun, die höckerigen Genitalien dunkeler,
fast schwarz.
Es giebt Abarten, bei welchen der Hinterleib viel
weisser ist, und bei welchen die Wiokelflecken nur sehr
schwach vorhanden sind.
Vaterland: Deutschland. An Gartenzäunen und
Gartenmauern, auch an den Stämmen der Bäume, in der
4iiesigen Gegend nicht sehr selten. Im September sind
132
sie vollständig ausgebildet, zuweilen trifft man sie auch
schon früher in diesem Zustande.
Anmerkung : Ist keine Linyphia, sondern eine
MetUf was die männlichen Taster auf den ersten Blick zu
erkennen geben.
J,J. (TCCmiL
y^yy. y(<^/>3. r^//*?}(^^/^y^/'/^<:^r^//v// ////
133
Theridium redimitum.
Tab. CCCCXXVll. FiV. 1053 foem. Fig. 1054 mas.
var. Fig. 1055 foem. var.
Gelb, die Kante des Thorax, ein Längsstreif auf
solchem, zwei Reihen runder Punktfleckchen auf dem
Hinterleibe, die Spitze der Taster und Schienbeine
schwarz, nicht ungewöhnlich ein grosser Ring oder
seltener der ganze Rücken des Hinterleibes zwischen
den Punktreihen schön roth.
Länge des Mannes l%"\ des Weibes 2y^"'.
Aranea redimita Linn. Syst. nat. I. II. p. 1032. n. 14.
Theridium lineatum ^«/cA S. äBuflP. Ins. apt. U. p. 285. n. 1.
Eine überall ziemlich häufig vorkommende Art, wo-
von Hahn im ersten Bande p. 86 eine Beschreibung ge-
geben und unter Figur 65 die Abart mit dem rothen Rük-
kenringe vorgestellt hat; auch finden sich dort die wich-
tigern Sjnonymen, Die gegenwärtige Figur 1053 be-
zeichnet das Weibchen der Slammart wie die Spinne am
häufigsten vorkommt, Fig. 105^ das Männchen, und Fi-
gur 1055 das Weibchen der seltenern Abart mit breitem
rothem Pvückenbande.
In dem ersten Uebersichtshefte des Arachnidensystems
ist diese Theridide mit Th. pictum der Gattung Steatoda
beigezählt worden, allein der Unterschied Hegt hauptsäch-
lich nur darin, dass die dieser Gattung zukommenden Ar-
ten für ihr kugelförmiges Fiersäckchen keine senkrecht ab-
XIF 6. 11
134
wärts hängende oder dahin gerichtete Behälter weben,
worin sie sich bis zum Ausgang der Jungen auf den Eiern
aufhalten, solche schützen, und die Jungen anfänglich er-
nähren. Jene hingegen rollen gewöhnlich lilälter oder
ähnliche Pflanzentheile zusammen, worin sie das eben so
geformte Eiernest, auf dieselbe "Weise aufbewahren. An-
dere Charaktere die sich in den männlichen Tastern fin-
den sind selbst mit den obigen nicht hinreichend, eine
eigene Gattung zu begründen. Sollten indessen diese Cha-
raktere genügen, so würden nachfolgende Arten, nämlich:
TK varians^ diversicolor und reticidata als übereinstimmend
hinzugezählt werden können.
Theridium variaiis.
Tab. CCCCXXVIII. Fig. 1056 mas. Fig. 1057 mas.
var. Fig. 1058 foem. var.
Vorderleib gelblich, ein Rückeiiband und die
Kanten dunkelbraun; Hinterleib oben dunkel roth-
braun, ein Zackenstreif hellgelb, im Innern roth -,
Seiten weisslich. Beine hellgelb oder weisslich,
schwarz geringelt: ein Ring an der Spitze der Schen-
kel, ein schmaler an der Spitze der Kniee, drei an
den Schienbeinen und drei an den Fersen, auch die
Spitze des Tarsengliedes schwärzlich.
Länge des Mannes iVa"', des Weibes iVa'"-
c ^v< cmjxvni.
^^^^'•^^^y/Ci^^:^^^ ^^.y^^SX^r/.^^'^^.
'-^^->rt^
^
^yYcty
< (ypr.y^^^.cy/Ct^y^^
J
135
Im ersten l>«nde, Heft 4, hat Hr. Dr. Halm zwei
Abbildungen der weiblichen Spinne gegeben, und in der
Ijeschreibung der vorkommenden Abarten erwähnt. Des-
sen Th, oan'ans Fig. 71 bezeichnet die Stammart, Fig. 72
ist eine häufig vorkommende Abart.
Nach diesem Autor ändert die männliche Spinne eben
so ab, wie das Weibchen, was der Fall nicht ist. Ver-
muthlich hatte Hahn junge Männer vor sich, welche we-
niger standhaft gezeichnet sind. Das Männchen sieht mit
wenig Abweichung wie die Stammart aus , nur sind die
Zeichnungen des Hinterleibes nicht so deutlich ausgedrückt,
auch ist der Vorderleib etwas dunkler. Der Hinterleib ist
länglich, wenig gewölbt, kaum so dick als der Vorder-
leib und stärker behaart als der des "Weibchens. Die
Beine sind bei derselben Zeichnung etwas länger und dün-
ner als bei diesem. Die Taster sind etwas lang, nämlich
das zweite Glied, das dritte und vierte kurz, das Endglied
muschelförmig, die Genitalien kaum deckend, letztere hok-
kerig, unten mit einem doppelten Häkchen; die drei vor-
dem Glieder sind hellgelb, das vierte und fünfte rostroth,
die Genitalien braun.
Eine merkwürdige Abart findet sich ziemlich häufig
in der Gegend von Erlangen j ich fand sie stets etwas
kleiner als die Stammart, übrigens von derselben Gestalt.
Auffallend ist, dass sich sowohl Männchen in vollständiger
Ausbildung und Weibchen in demselben Stande beisam-
men finden. Die Bemalung des Männchens ist ziemlich
der des Männchens der Stammart gleich, nur fehlen die
Ringe der sehr blassgelblichen Beine. Das Weibchen hat
dieselben einfarbigen weisslichgelben Beine und Taster,
ganz ohne Flecken oder Ringe. Auf dem Rücken des
11*
136
Hinterleibes zeichnet sich ein fast die eanze Rückenfläche
bedeckendes tiefschwarzes Rückenfeld ans, welches hinten
zwei Aeste hat, zwischen welchen die Spur eines weissen
RücKenstreifes aus dem schwarzen Felde bis zu den Spinn-
Warzen hervorgeht.
Gegen das Ende des Monats Mai und im Monat Juni
gelangen die Männchen zu vollslä'ndig ausgebildeten Tastern
Als Sjnonyme füge man bei;
fValclif S. k Buff. Ins. apt. II. p. 314 n. 21.
Theridion bucorotum Hahn Monog. VI. 3. b. B. 2.
Th. melanuruin ibid. a. A. 1.
Sehr wahrscheinlich gehören auch hierher:
Th. denticulatum fValck S. ä Buff. Ins, ap. II. p. 305 n. 14.
Th. venustum ibid. p. '316. n. 23.
Theridiuni reticulatum.
Tab. CCCCXXVIII. Fig. 1059 foem.
Rostbraun, selir glänzend, der Hinterleib fein
netzartig gelb gegittert, ßeiiie heilgelb.
Länge des Weibchens fast 2'".
Ein ungemein schönes Spinnchen, von welchem mir
blos Weibchen vorgekommen sind. Ich klopfte sie von
Gesträuch, ohne sie in ihrem Netze beobachten zu können.
Der Vorderleib ist im Verhältniss zum Hinterleib sehr
klein, der Kopf kurz, doch ziemlich hoch, mit einem Quer-
hügel, worauf die Augen sich befinden 5 der Brustrücken
regelmässig dem Rande nach gerundet, so hoch wie der
137
Kopf und rund abgedacht, die Seltenfalten fein, fast etwas
punktirt. Die Fresszangen kurz, hinten knieartig gewölbt.
Die Taster kurz, übrigens ganz ohne Auszeichnung. Die
Brust gewölbt, breit, fast herzförmig. Alle obige Theile
sehr glänzend, doch die Brust etwas weniger als die Ober-
Seite, Der Hinterleib hoch, kugelförmig, gegen die Spinn-
warzen doch etwas sich spitzend, ungemein glänzend, mit
etwas metallischem Schimmer. Die Beine lang und dünn.
Der ganze Vorderleib mit den Fresszangen, den Ta-
stern und der Brust gelblich rostbraun, auf dem Hinter-
kopfe ein Fleck dunkler, mit zwei kleinen heilem Fen-
sterfleckchen nebeneinander. Der ganze Hinterleib rost-
braun, fein netzartig hellgelb gegittert, die dadurch sich
bildenden Flecken ungleich an Form und Grö'sse 5 die
Spinnwarzen ebenfalls rostbraun. Alle Beine durchaus
hellgelb.
Vaterland: Die Gegend von Karlsbad in Böhmen.
Ich traf sie nur sparsam an.
Theridium liinaturn.
Tab. CCCCXXIX. FW, 1060 mas. var. Fig. 1061
foem. var.
Vorderleib mit Fresszangen, Taster und Brust
rostgelb; Hinterleib schwarz, ein Längsflecken der
hintern Abdachung rostroth , auf dem Rücken ein in
die Seiten ziehender Bogenstreif und zwei Strichchen
1.38
hinter diesem weiss. Beine dunkelgclb mit rost^el-
ben Spitzen der Glieder.
Länge des Männchens 1 Vg '", des Weibchens 1 V^'"-
Araneus lunatus Clerch ar. succ. p. 52. n. 3. PI. 3. T. 7.
Theridiuin sisyphum Walcli S. ä BuflP. Ins. apt. IL p. 10-
Mit der Stanimart ganz übereinslimmend , nur viel
kleiner und anders gefärbt.
Kopf, Thorax, Fresszangen «nd Brust sind scbön
rostgelb, gleicbfarLig, nur die Brust am Rande etwas
dunkler. Der Hinterleib ist schwarz, samnietartlg schim-
mernd, mit ^iiw weissen Bogenzeichniingen ganz wie bei
jener Art: an der hintern Abdachung ist der keeelföninee
Längsfleck rostfarbig, mit heilem iJogenlinlen der Quer
nach liegend ; die Schildchen vor den Luftlöchern sind
rostfarbig, am Innern Rand verloren hellgelblich, die Spinn-
warzen dunkel rostbraun. Die Beine sind gelb, etwas
aufs Rostgelblicbe ziehend, die Spitzen aller Glieder etwas
dunkler.
Die Männchen sind viel kleiner als die Weibchen,
und ihr Hinterleib spitzt sich nicht so lang kegelförmig
aus. Die rostgelbe Farbe dits Vorderleibes ist dunkler,
und der Hinterleib meistens ganz schwarz, und nur die
Spinnwarzen behalten die rostbraune Farbe. Taster und
Beine sind einfarbig rostgelb, die zwei Endglieder der
erstem dunkler als <lle vordem, die Genitalien kastanien-
braun, abwärts schwarz.
Nicht selten finden sich die Spuren der weissen Bo-
genzeichnungen des Weibchens, und dann reigt sich über
den Spinnwarzen ein rostrother Fleck.
Im Juni gelangen die Männchen zu vollständig ausgc-
bildeten Tastern,
m
K%Z CCCCXXK
/^. ya6i/.
W'^/^^y^'fZ^.
139
Sic hat die Gewohnheit, wie die verwandten Arten,
dass sie bei annähernder Gefahr die Beine auf den Rük-
ken mit den Knieen zusammen zieht, sich fallen lässt und
todt stellt. Sie läuft sehr schnell.
Man findet sie an Breiterzäunen und ist gewöhnlich
ziemlich häufig vorhanden.
Vaterland: Deutschland. Ich sah sie häufig bei Er-
langen, stets in der hier beschriebenen Färbung und Grosse
ohne schwarze Ringe an den Beinen.
Theridium pictuin.
Tab. CCCCXXIX. Fig. 1062 mas. Fig. 1063 foeni.
Vorderleib rostgelb, ein Rückenstreif und eine
breite Seiteneinfassung braun oder schwarz ; Hinter-
leib oben und auf dem Bauche braunschwarz, gegen
die gelben Seiten verloren heller, auf dem Rücken
ein rostrother, weiss gesäumter Zackenstreif. Beine
gelb, schwärzlich geringelt.
Länge des Männchens V/^ '", des Weibchens
fValck S. ä BuflF. Ins. apt. II. p. 304 o. 13.
Der Kopf vorn etwas schmal, über den Rücken ge-
gen den Thorax etwas aufwärts steigend und hinten so
hoch als dieser; die Seitenfalte zwischen Kopf und Thorax
ziemlich tief; letzter halbkugelförmig gewölbt, mit einer
ziemlich grossen Rückengrube; die ganze Fläche des Vor-
140
derleibrs stark glänzend. Die Äugen in regelmässiger
Stellung und stark vorstehend. Fresszangen und Taster
von gewöhnli<:ljer Gestalt. Die Brust (lach, länglich herz-
förmig, an den Seiten eckig; der Hinterleib im Verhält-
nlss zum Vorderleib sehr dick, fast kugelförmig, hochge-
wölbt und glänzend Die Beine von gewöhnlicher Länge
und Bildung.
Kopf und Thorax rostgelb, letzter etwas heller als
erster; die Augen braunschwarz, jedes mit einem feinen
braunen Ringchen umgeben, und die hintern mit den vor-
dem durch ein schwarzes Strichchen verbunden; auf dem
Kopf ein sich hinten kegelförmig verschmälernder Längs-
streif, und in Verbindung mit diesem ein etwas ungleicher
Längsstreif auf dem Thorax dunkelbraun, letzter an den
Seitenkanten mit einer breiten, einwärts stellenweise aus-
gebogenen brannschwarzen Einfassung. Die Taster hell-
rothgelb, die Spitze des vorletzten und des Endgliedes
braun. Die Brust gelb, mit einer breiten dunkelbraunen
Einfassung. Der Hinterleib oben schwarzbraun, gegen die
Seiten verloren heller, über der Einlenkung am vordem
Rande ein Querstreif weiss, auf dem Rücken ein rostrother
Zackenslreif, weiss gesäumt, die Ecken der Zacken scharf,
der Streif hinicn i;nd vorn verschmälert, in der Mitto
ziemlich breit', die Seiten hellgelb, schwarz oder braun
netzartig geädert; der Bauch braunschwarz, der Länge nach
mit hochgelben Fleckchen ohne Ordnung, zwei Streifen
vorstellend , die Schildflecken vor den Luftlöchern länglich
und hochgelb, der Raum dazwischen olivengrün. Die
Beine gelb, mit dunklem ockergelblichen Hüften, an der
Spitze der Schenkel ein Ring, drei an den Schienbeinen
und Fersen braun oder schwarz, unten an den Schenkeln
141
der vier Vorderbeine ein schief in die Seiten ziehender
Fleck bräunlich, und in der Mitte der Sclicnkel der vier
Hinterbeine ein Fleckchen schwarz; die Tarsen braun oder
schwarz mit gelber Wurzel.
Im INIonat Juni gelangen die Männchen zu vollständig
ausgebildeten Tastern und werden alsdann in der Nähe
der Weibchen gefunden. Ihr "Vorderleib ist wie der des
Weibchens gebildet, der Hinterleib aber kaum dicker als
der Vorderleib, länglich oval, fast etwas walzenförmig und
fein behaart; vorn auf dem Bauche zwischen den langen,
ziemlich grossen Schildchen befindet sich eine deutliche
glänzende Längsbeule. Die Zeichnungen sind wie beim
Weibchen, der Längsstreif und die Seiteneinfassung des
Vorderleibes aber sind so v\\e die Ringe der Beine rost-
roth und überhaupt Vorderleib und Beine dunkler gelb.
Die Taster zlelien aufs Rostgelbe, das Endglied aufs Rost-
rolhe und die Genitalien aufs Rostbraune.
Vaterland: Auf Hecken und Gebüsch in Frankreich
und Deutschland. Bei Nürnberg und Erlangen fand ich
sie häufig; bei Regensburg kommt sie nicht vor,
Anmerkung: Mit TA. oarians sehr verwandt und
nicht leicht von diesem zu unterscheiden, auch betreffen
die von den Autoren bezeichneten Abarten mehr das Th.
oarians als die gegenwärtige Art. Das Männchen In sei-
ner vollsiäudigen Ausbildung scheint man bisher nicht ge-
kannt zu haben; der einzige Unterschied, den Hahn in
dem verdickten Endgliede der Fühler gefunden hat, be-
zieht sich auf die junge Spinne. Die hier gegebenen Fi-
guren stellen Mann und Weib vor, wie ich sie beisam-
men gefunden und beobachtet habe.
142
Pachygnatha Lister i.
Tab. CCCCXXX. Fig. 1064 mas.
Vorderleib rostgelb, ein Längsstreif über den
Kopf und Thorax ziehend , und ein Seitenstreif auf
letzterm schwarz*, Hinterleib oben gelb, zwei Zak-
Ivenstreifen der Länge nach und die Seiten braun-
schwarz. Taster und Beine gelb.
Länge des Mannes 2'", des Weibes 3'".
Sund. V. A. H. 1829. p. 210. n. 2.
Linyphia maxillosa ffalch S. ä BufF. Ins. apt. II. p. 267.
n. 20.
Die von Dr. Hahn gegebene Abbildung des Weib-
chens, Figur 22, ist sehr kennbar 5 hier folgt die des
Männchens. Dieses ist kleiner, bat aber grössere und
stärkere Fresszangen. Die Zeichnungen des Vorder- und
Hinterleibes sind wie beim Weibchen, nur die braunen
Zackenstreife gehen ins Braunschwarze oder Schwarze über.
Die Taster sind ebenfalls gelb , der dicke runde Knoten
der Genitalien ist braun, am Ende mit einem gelben stlel-
förmlgen Fortsatze.
Sie Ist viel seltener als P. Degeern^ und wird eben
so wie diese bei gelindem Wetter den ganzen Winter
hindurch in vollständig ausgebildetem Zustande angetroffen.
. CCCCXSSi.
4^ i/^ss.
c ^/^y^^^. (L ^.^tiJ^^/'/'/^y'^^^^i/ <^y?^. //^/>/. c X C/^^^:/:^^^
\..
143
Pachygnatha Degcerii.
Tab. CCCCXXX. Fi«. 1065 nias.
Vorderleib schwarz, grob gerieselt , auf dem
Hinterleib ein weiss eingefasstes, bis zu den Spinn-
warzen ziehenfies Zacken feld gelbbraun, schwarz ge-
fleckt, mit einer Längsreihe paarweiser, weisser
Fleckchen. Beine und Taster bräunlich gelb.
Länge IV2 bis IV4'".
Sund. V. A. H. 1829. p. 211. n. 3.
Linyphia Degerii fFalch S. ä Buff. Ins. apt. II. p. 269-
n. 21.
Der Kopf höher &ls der Thorax und gewölbt, der
Thorax dem Umris.s nach länglich oval, ebenfalls gewölbt
und wie der Kopf glänzend, und gleich diesem ziemlich
grob gerieselt: auf dem Thorax ein tiefes, etwas längliches
Riickengrübchen ; die vier Mittelaugen auf einem vierecki-
gen flachen, die Seilenaugen auf einem schmalen Hügel-
chen. Die Fresszangen stark, lang, mit geschwungener
Biegung, an der Innenseite In der Mitte eine vorstehende
mit Zähnchen versehene Ecke, an der Spitze ein einzelnes
Zähnchen, die Fläche gerieselt und glänzend; die Fang-
kralle sehr lang, sehr spitz, In der Mitte an der Innenseite
ein Eckchen. Die weiblichen Taster etwas dünn, übri-
gens von ganz gewöhnlicher Gestalt; die drei Vorderglie-
der der männlichen Taster wie die des Weibchens, nur
etwas länger, das vierte verkehrt kegelförmig, das End-
glied dünn, seitwärts auf den Genitalien liegend, mit dop-
pelter Biegung und etwas länger als die Genitalien , an
144
der Wurzel mit einem ebenfalls auf diesen liegenden fei-
nen, etwas gebogenen, spitzen Dorn* Die Genitalien vorn
kugelförmig, stark verdickt und glänzend, an der Spitze
mit einem feinen Stielchen. Die Brust gross, erweitert,
an den Seiten eckig, maltglänzend, ziemlich grob gerieselt.
Der Hinterleib oval, ziemlich gewölbt, ohne Glanz, mit
sehr kurzen Spinnwarzen. Die Beine dünn, von gewöhn-
licher Länge und ohne Stachelborsten, nur sebr fein
behaart.
Der ganze Vorderleib, die Fresszangen und die Brust
schwarz, die Fangkrallen der Fresszangen roth. Der Hin-
terleib oben an den Seiten weiss oder gelblich, auf dem
Rücken ein zackiges weiss eingefasstes, bis zu den Spinn-
warzen reichendes Längsfeld gelblichbraun, am Rande ver-
trieben schwarz begrenzt, Im Innern schwarz gefleckt, mit
einem La'ngsstreif paarwelsser weisser Fleckchen, zwei da-
von vor der Mitte der Länge grosser als die übrigen, die
hintern sehr klein; der Bauch und die untere Hälfte der
Seiten gelbbraun, auf ersterm zwei parallele Längsstriche
gelb , auf dem Zwischenfelde feine Pünktchen ebenfalls
gelb. Taster nnd Beine einfarbig bräunlichgelb, selten
etwas aufs Röthliche ziehend.
Die Männchen sind in der Gestalt und Färbung den
Weibchen ganz gleich und nur an den Tastern zu unter-
scheiden; ihre Genitalien sind dunkelbraun.
Es kommen mancherlei Abänderungen vor, bei wel-
chen nach und nach das gelbbraune Rückenfeld und der
gelbbraune Bauch ins Schwarze übergehen, ohne aber die
Form des erstem wesentlich zu verändern.
Doktor Hahn hat im zweiten Bande, unter Fig. 23,
die weibliche Spinne abgebildet, und die Abbildung mit
145
einer zu kurzen, die wesentlichen Charaktere nicht her-
aushebenden. Beschreibung begleitet vnd eine unrichtige
Vergrösserung der Fresszangen beigefügt. Durch gegen-
wärtige Beschreibung mit Beigebung einer Abbildung der
männlichen Spinne suchte ich den Abgang zu ergänzen.
Diese Spinne gehört zu den gemeinsten des mittlem
Deutschland, ist übrigens sehr weit verbreitet. Man fin-
det sie das ganze Jahr hindurch, in den wärmern Jahres-
zeilen auf niederm Gebüsche und niederen Pflanzen, im
Winter eben so häufig in Grasstücken, unter Moos und
unter Pflanzenabfallen auf der Erde; im Winter haben alle
Männchen vollkommen ausgebildete Taster.
Vaterland: Deutschland, Schweden, Frankreich.
Pachygnatha tristriata.
Tab. CCCCXXX, Fig. 1066 foem.
Vorderleib und Fresszangen rostgelb, auf ersterm
drei Längsstreifen schwarz; Hinterleib staubigbraun
mit drei «elben Län^sstreifen, in dem Mittelstreif ein
Aderzug schwarz. Taster und Beine ockergelb.
Länge 2V^ '".
Klug, Königl. «Sammlung in Berlin.
Mit P. Listeri in naher Verwandtschaft, der Vorder-
leib aber länger und der mittlere Augenhügel viel höher,
146
besonders hinten stark aufgeworfen, die Augen in regel-
mässiger Stellung.
Der Vorderleib und die Fresszangen rostgelb, beide
sehr glänzend, auf ersterin ein hinter dem mittlem Augen-
hügel beginnender, ziemlich gleichbreiter Längsslreif, und
an den Seitenkanten eine an den Vorderrandswinkeln be-
ginnende und bis zu den Hinterrandswinkeln des Thorax
siehende Einfassung schwarz, letztere so breit als der
Rückenstreif; auf dem Rücken der Fresszangen ein etwas
verwischter Längsflecken rostbraun. Die Augen bernstein-
gelb, alle mit einem schwarzen Ringchen umgeben. Die
Brust fein eingestochen punktirt, weniger glänzend als der
Thorax und rostbraun. Taster und Beine einfarbig ocker-
gelb. Der Hinterleib gelb, schwarzstaubig, die gelbe
Grundfarbe nur schwach durchblickend , auf dem Rücken
ein durchziehender, spindelförmiger Längsstreif und oben
an den Seilen ein mehr gleichbreiter, vorn und hinten
sich auch ausspitzender Längsstreif gelb, in ersterm ein
ästiger Aderzug der Länge nach schwarz. Ein Weibchen,
Vaterland; Nordamerika, Pennsjlvanien.
Pachygnatha Clerckii.
Tab. CCCCXXX. Fig. 1067.
Vorderleib grüngelblich, der Seitenrand und Strei-
fen auf dem Kopfe schwärzlich ; Hinterleib schwarz,
silberwelss gefleckt. Beine gelblich.
Länge 1 Vg '".
147
Sund. V. A. H. 1829- p. 208 n. 1.
Linyphia Clerckii Ifakk S. ä BuflF. II. p. 270 n. 22.
Kopf und Brustrücken glänzend, wie lackirl; erster
vorn ziemlich hoch, doch wenig gewölbt, mit deutlich
vorstehenden Augen; der Lrustrücken etwas flach, mit
einem i\iickengriibchen, rund aufgeworfenen Seitenrändern,
und mit einer an den Seiten und am Hinterrande hinzie-
henden, doch von diesem entfernten Rinne* die Brust
breit, gewölbt, glanzlos. Der Hinterleib eiförmig, etwas
breiter als der Vorderleib, ziemlich gewölbt, fast glanz-
los. Die Fresszangen stark, die Taster dünn. Die Beine
von mittlerer Länge, dünn, ohne besonderes Merkmal.
Kopf und ßrustrücken graugelblich, erster hinten
schwärzlich, mit drei nach den Augen ziehenden schwärz-
lichen Längsstrichen; der Seitenrand ebenfalls schwärzlich,
mit feinen quer einwärtsziehenden strahlenförmigen Strich-
chen. Die Brust graugelblich, schwarzschattig, am Rand
dunkeler. Die Fresszangen hornfarbig gelblich , schwärz-
lich schattig, glänzend. Der Hinterleib schwarz, etwas
auf's Olivengriine ziehend, auf der Mitte des Rückens vier
Paar genäherte RückenHecken , silberfarbig weiss, mit
mattem Metallglanze, eine Längsreihe bildend; in den Sei-
ten eine Fleckenreihe von derselben Silberfarbe, der vor-
dere Fleck lang, vorn Spitz auslaufend, zusammen eine
Einfassung vorstellend 5 der Bauch schwarz, mit etwas
sammetartigem Schimmer. Die Taster und Beine unrein
blass ockergelblich, mit bräunlichen Gliederspitzen, doch
in undeutlichem Ausdruck.
Männchen : unbekannt.
Vaterland: Schweden, Deutschland.
148
Diese sehr zierliche Spinne kommt in hiesiger Ge-
gend und wahrscheinlich auch im südlichen Europa nicht
vor. Ich fand sie auf einer Reise in der Nähe von Zwei-
brücken, aber nur Weibchen und diese nicht im Zustande
vollständiger Ausbildung; ein solches stellt die hier gege-
bene Abbildung vor.
Pachygnatha xant ho Stoma.
Tab CCCCXXXI. Fig. 1068 raas. F\g, 1069 foem.
Vorderleib rostfarbig, der Kopf heller als der
Thorax, Fresszangen, Taster und Beine ockergelb;
Hinterleib braun , ein spindelförmiger Rückenstreif
und ein wellenrandiger Seitenstreif gelb, in ersterm
eine ästige Ader schwarz.
Länge des Mannes und Weibes 2*/^ '".
Klug Königk Sammlung in Berlin.
Der Yorderleib glänzend, und bei sehr guter Ver-
grösserung stellenweise eingestochen punktirt; der Kopf
breit, gewölbt, vorn etwas stumpf, höher als der Thorax,
mit ziemlich hohem, oben flachem, viereckigem mittlem
Augenhügel : die vier Mittelaugen fast im Quadrat stehend ;
der Thorax oval; breiter als der Kopf, an den Seiten ziem-
lich rund gewölbt, mit deutlichen Seitenfalten, und mit
grosser Rückengrube. Die Fresszangen der Gestalt nach
wie bei den andern Arten, weniger glänzend als der
Thorax, sehr fein gerieselt Die Brust breit, glänzend,
149
eingestochen punktirt. Taster und Beine bei beiden Ge-
schlechtern ganz wie bei Fach. Degeeri.
Der Vordcrleil) dunkclrostgelb, etwas auf's Rostbräun-
liche ziehend, der Kopf heller als der Thorax, fast ocker-
gelb. Die Adgen bernsteinfarbig, alle mit einem bräun-
lichen Ringchen umgeben. Die Fresszangen ockergelb,
ziemlich von der Farbe der vordem Fläche des Kopfes,
mit rostrolhen i'angkrallen. Die Brust rostroth. Taster
und Beine ockergelb, an den Gelenkspitzen kaum ein we-
nig dunkler. Der Hinterleib braun, gelblich gemischt,
auf dem Rücken und an den Seiten, wie bei P. Degeeri
ein Längsstreif gelb, erster spindelförmig mit einem der
Länge nach durchziehenden ästigen schwarzen Aderstrich,
den Streif in eine doppelte Fleckenreihe zertheilend; der
Seitenstreif oben eckig, nämlich nach dem Zuge des brau-
nen Rückenfeldes.
Das Männchen der beiden Exemplare, die ich vor
mir habe, ist etwas deutlicher als das Weibchen gezeich-
net, und von diesem nur an den Genitalien und längern
Fresszangen, ganz wie bei den andern Arten, zu erkennen.
Vaterland: Pennsylvanien.
Micryphantes laminatiis.
Tab. CCCCXXXl. Fig. 1070 foem.
Vordeileib bräunlichgelb , an den Seitenkanten
fein braun angelaufen, Hinterleib beller oder dunk-
XII. 6. 12
150
Jer olivenbraun, die vveibliclien (ionifalien lostiotli,
als ein an der Spitze eckiger Knoten stark hervor-
tretend. Taster und Beine bräunlicligelb»
Länofe des Weibchens 1 '".
Der Vorderleib glänzend, der Kopf auf dem Rücken
mit dem Thorax gleichhoch, und nach der Länge kann)
etwas abfallend, der Thorax hinten und an den Seiten ziem-
lich stark abgedacht, an der hintern Abdachung ein tiefes
längliches Grübchen, dem Umrisse nach oval, sich in den
kurzen Kopfrand ohne merkliche Schwingung verlierend.
Die Augen vorstehend, ziemlich gross, in ganz gewöhn-
licher Stellung, die der vordem Reihe einander ziemlich
genähert. Die Fresszangen glänzend , etwas lang, an der
Wurzel wenig gewölbt, im ganzen fast etwas walzenför-
mig, Die Taster dünn, lang, das Endglied pfriemenförmig,
oben auf den drei Endgliedern etwas lange Stachelborslen.
Die Brust gross, am Rande hin gewölbt, oben etwas glatt,
glänzend, breilherzförmig. Der Hinterleib vorn hoch, ge-
gen die Spitze eiförmig, weniger glänzend als der Thorax,
behaart, mit kurzen Spinnwarzen. Die weiblichen Geni-
talien in einen ziemlich grossen Knopf vortretend, an der
Spitze hinten und vorn mit einem kurzen Häkchen, zwischen
diesen diese Spitze stumpf. Die Beine ziemlich lang, sehr
fein behaart, die obern Knie- und Schienbeinborsten auf-
wärts gedrückt, und dicker und länger als gewöhnlich.
Der ganze Vorderleib bräunlichgelb, der Kopf an der
Spitze zwischen den Augen dunkler, die Augen schwarz;
die Kanten des Thorax fein bräunlich, doch nicht auffal-
lend. Taster und Fresszangen bräunlichgelb, die drei End-
glieder der erstem mit bräunlichem Anstriche. Die Brust
dunkelbraun oder schwarz. Der Hinterleib dunkelbraun
c%X ccajxn.
.Aa^./^'^y
^ '
IXK.S.
i
151
mil olivenfarbigem Anstriche, bei grossem Exemplaren
heller als bei kleinern und mehr olivenbraun; die Genita-
lien des Weibchens rostroth. Hüften und Schenkel der
Beine bräunlichgelb, alle folgende Glieder olivenfarbig,
das Bräunlichgelbe durchstechend.
Das Männchen ist noch unbekannt. Das Weibchen
findet man unter Moos in Wäldern, auch auf niederm
Gesträuche.
Vaterland: Baiern.
Micryphantes phaeopus.
Tab. CCCCXXXl. Fig. 1071 mas. Fig. 1072 foem.
Schwarz, der Vorderleib kurz, der Hinterleib
gewölbt, dick, etwas kurz, grob eingestochen punk-
tirt; die ßeine dunkel braunrothj ziemlich kurz.
Länge des Männchens y^ '", des Weibchens 1'".
Der Vorderleib kaum etwas länger als breit, etwas
fettartig glänzend, der Kopf hoher als der Thorax, ge-
wölbt, vorn mit einem Quervorsprung, worauf die vor-
dere Augenreihe liegt, hinten an den Seiten des Rük-
kens ein rundes Grübchen, der Thorax dem Umrisse nach
ziemlich rund, ziemlich steil abgedacht, an der hintern
Abdachung keine Rückengrube. Die Augen etwas hoch
über dem Vorderrande des Kopfes, in ziemlich regelmässi-
ger Stellung, die vordere Reihe auf einer vorspringenden
12*
152
Kante , die Seitenaugen stark schief liegend , und auf ei-
nem schiefen Höcker. Die Fresszangen massig lang, glän-
zend, gewölbt, etwas dick. Die Brust sehr breit, herz-
förmig und ziemlich stark gewölbt. Der Hinlerleib horn-
artig hart, dick, breit, wenig länger als breit, gewölbt, fett-
artig glänzend, durchaus ziemlich grob eingestochen pnnklirt,
die Punkte ziemlich dicht und verworren 5 die Genitalien nahe
an der Einlenkung des Hinterleibes, ein spitzes, gegen
die Brust gedrücktes Höckerchen vorstellend. Taster und
Beine etwas kurz, übrigens ohne ein besonderes Merkmal,
Kopf, Thorax, Fresszangen, Brust und Hinterleib tief
schwarz; Taster und Beine dunkel braunroth , die Spitze
der Schenkel, die Kniee und die Spitze der Schienbeine gelb.
Das Männchen weicht in der Gestalt vom Weibchen
nicht ab. Es ist kleiner und führt dieselbe Punktirung
auf dem Kücken (]es eben so festen Hinterleibes. Die
Beine sind kaum ein wenig länger. Die Taster sind kurz,
die drei vordem Glieder wie beim Weibchen, das vierte
ist kurz, oben an der Spitze mit einem deutlichen, etwas
dicken Stielchen; das Endglied, breit und gewölbt j die
Genitalien von oben deckend ; letztere sind etwas kugelig,
ebenfalls dick und bilden mit dem Endgliede, im Verhält-
niss zur Grösse des Spinnchens, einen dicken Knoten, un-
ten an den Genitalien befindet sich ein einwärts geboge-
nes feines Häkchen.
Die Färbung ist ohne Unterschied wie die 6es Weib-
chens, die Kniee der Beine aber sind weniger gelb ge-
mischt und die zwei Endglieder der Taster schwarz.
Ich fand sie nur in der Nähe von Ortschaften unter
Moos, das auf grasigen Stellen wächst. Die vollkommene
Ausbildung beider Geschlechter fällt in die Zeit des Spät-
153
I herbsies; sie überwinlcrn und erscheinen früh im Früh«
Jehre, auch niitlen im Winter werden sie angetroffen.
Vaterland: Baiern.
Micryphantes alutacius.
Tab. CCCCXXXIL FiV 1073 foem.
Vorder- und Hinterleib schwarz, letzter punktirt.
Taster und Beine rothbraun, die vordem Glieder der
Taster, die Hüften und die Schenkel an der Wurzel
blassgelb.
Länge 1 '".
Dictyna alutucia Uebers. d. Arach. Syst. I. p. 12.
Dieses Spinnchen unterscheidet sich in seinen For-
men von M. phaeopus nicht. Der Vorderleib ist glänzend,
der Hinterleib dick, kurz, gewölbt, mattglänzend, dicht
eingestochen punktirt, die Punktgriibchen ziemlich gross.
Die Beine sind etwas kurz.
Der Vorderleib ist schwarzbraun oder schwarz, der
Hinterleib durchaus schwarz. Taster und Beine sind ka-
stanienbraun, die drei vordem Glieder der Taster, die
Hütten und die Schenkel bis zum vierten Theile der Länge
blassgelb, oder gelblichweiss, auch die Fersen und Tarsen
ziehen auTs Gelbliche.
Das Männchen mit vollständig ausgebildeten Genita-
lien ist mir unbekannt. Junge Männchen sehen den W^eib-
154
chen gleich 3 in dieserri Stande ist das Endglied der Taster
sehr gross, eiförmig, glänzend «nd von Farbe hochbraiin.
ßei der grossen Aehnllchkeit der Formen mochte
ich dieses Spinnchen für Abart von M. phaeopus halten,
allein die gelblichw^eissen vordem Taster- und Beinglieder
habe ich bei diesem nie gesehen.
In der Uebersicht des Arachnidensjstems ist solches
mit Unrecht der Gattung Biciyna beigezählt worden, was
auch in Hinsicht der folgenden Art der Fall ist,
Vaterland: In hiesiger Gegend. Ich fand ihn im
Herbste, auch im Winter und Frühjahre in Wäldern un-
ter feuchtem Moose.
155
Micryphantes hystricus.
Tab. CCCCXXXIl. F\g. 1074 foeni.
Vorderleib gelb, die Seitenkanten und ein Rük-
keiistreif schwarz : Hinterleib braunschwarz, ein Strich
hinten und die Beine blassgelb.
Länge V2 '"•
Dictyna hystrica Roch \J eher», d. Arachn, Syst. J. p. 12.
Eine der kleinsten Spinnchen dieser Gattung. In den
Formen mit der vorhergehenden Art ziemlich ühercinkom-
mend, doch die Beine etwas länger.
Der Vorderleib glänzend, hellgelb: die Augen, die
Seitenkanten und ein Kückenstreif schwarzbraun, letzter
in der Mitte verengt. Der Hinterleib glänzend , mit sehr
kurzen Härchen besetzt,' braunschwarz, der Hinterrand,
ein in diesen ziehender, vorn fein zugespitzter, in der
Hälfte der Länge ^es Rückens beginnender Längsstreif,
zuweilen ein Punktfleckchen vorn, auch zuweilen ein klei-
nes Pünktchen am Anfange des Längsstreifs hellgelb. Die
Brust, die Fresszangen, Taster und Beine gleichfarbig
hellgelb
Zuweilen fehlen die zwei gelben hinter einander lie-
genden Punktfleckchen auf dem Vordertheil des Hinterlei-
bes, auch erlöschen der schwärzliche Mittelstreif und die
schwärzlichen Kanten des Vorderleibes zuweilen so, dass
blos mehr eine schwache Anlage davon zu sehen ist.
Das Männchen habe ich noch nicht gefunden.
Sie bewohnt Gebüsch, gern niedrige WeideHarlen.
Vaterland: Baiern.
156
Micryphantes villosus.
Tab. CCCCXXXII. Fig. 1075 foem.
Vorderleib, Taster und Beine durchsichtig: srau-
gelblich, die Kanten des Thorax verloren schwarz,
auf dem Thorax eine tiefe Längsgrube; Hinterleib
schwarz, stark gewölbt, dicht schwarz behaart.
Länge des Weibchens 1
2/ ///
/3
Der Vorderleib von nicht ungewöhnlicher Gestalt,
ungemein glänzend, der Kopf nur wenig hölier als der
Thorax, und der Länge nach sanft gewölbt 5 die Selten-
falte zwischen Kopf und Thorax tief; der Thorax dem
Umrisse nach etwas länglichrund, und rund abgedacht,
hinten etwas flacher, mit einer länglichen, tiefen, ziemlich
grossen Rückengrube auf der hintern Abdachung; die Sei-
tenfalten etwas schwach eingedruckt. Die Augen auf einem
schwachen Vorsprung, die vier mittlem glelchgross, klein,
ziemlich im länglichen Viereck stehend , die Seltenaugen
dicht einander genähert, merklich grösser als die Mittel-
augen und auf einem schiefen Höcker und ziemlich stark
vorstehend. Die Fresszangen im VerJiältnlss zum Kopf
sehr lang, kegelförmig, glänzend, auf dem Rücken stark
runzelig, fast gekörnt. Die Brust breit herzförmig, an
den Seiten gewölbt und fein runzelig, in der Mitle flach
und glatt. Der Hinterleib dick, hochgewölbt, glänzend,
mit vier deutlichen Rückengrübchen und durchaus stark
dicht behaart, die glänzende Haut doch durchscheinend.
Die weiblichen Genitalien flach, nieder, breit und glän-
zend, hinten nur wenig mit dem gerundeten Rande vor
157
stehend. Taster und Beine von ganz gewöhnlicher Grösse
und Gestalt.
Der Vorderleib graugelblich, etwas trüb olivenfarbig,
hornartig durchsichtig, an der Kopfspitze verloren schwärz-
lich, eben so an den Seiten des Thorax, die Kanten des
letztern aber fast schwarz. Die Fresszangen schwarz. Die
Brust hornbraun , am Rande verloren schwarz. Der Hin-
terleib durchaus schwarz, eben so die Spinnwarzen und
die weiblichen Genitalien; die Schildchen vor den Luft-
löchern olivenbraun. Die Taster und Beine trübgelblich,
in gewisser Richtung auf's Rotbuche ziehend, und durch-
sichtig, die Glieder an der Spitze verloren schwärzlich,
das Endglied der Taster und die Tarsen fast ganz schwarz.
Das Männchen ist noch unbekannt.
Vaterland: Ich fand sie im Monat Juni öfters un-
ter Steinen an den Bergabhängen bei Erlangen 5 in hiesi-
ger Gegend habe ich sie noch nicht entdecken können.
12**
158
Hahnia Silvicola.
Tab. ( rCCXXXIl. Fig. 107Ö mas. Flg. 1077 foem
y orderleib 5 Taster und Beine rötlilichgeib. Sei-
teiifleckclien auf dem TItorax, drei Fleckchen unten
an den Schenkeln und Ringe an den folgenden Bein-
gliedern braun; Hinterleib staubig dunkelbraun, vorn
ein spiessförmiger Fleck schwarz, ein zackiges Längs-
band röthlichweiss.
Länge des Männchens 1 V35 des Weibchens IV2'".
Tegenaria Silvicola Hoch in H. Schaff. Deutschi. Ins.
12.5. 16.
Der ganze Vorderleib stark glänzend, Kopf und
Brustrücken ^leichhocb, erster etwas kurz und durch ei-
nen schwachen Seiteneindruck vom letztern abgeschieden;
der Thorax dem Umrisse nach ziemlich kreisrund isnd ge-
wölbt, an der hintern Abdachung mit einem ovalen Grüb-
chen; die Seitenfalten deutlich. Die Augen in ganz regel-
mässiger Stellung. Die Fresszangen ziemlich lang, etwas
gewölbt, im Ganzen ziemlich kegelförmig, mit feinen Fang-
krallen. Die weiblichen Taster ohne Auszeichnung, die
zwei vordem Glieder der männlichen Taster wie beim
"Weihe, das drille und vierte kurz, an dem vierten oben
ein schief seitwärts stehendes Zäpfchen, etwas länger als
das Glied selbst, unten an diesem GHede ein geschwunge-
ner, auf den Genitalien liegender Anhängsel von dersel-
ben Grösse; das Endglied eiförmig, unten hohl und von
^ . /6/.1
^.1/^^//.
w-<7x-,
6.
c^^. y^z;< -r^y^^^?^
159
oLt'ii tlif (icüitalitn Heckond; die (jenitallcfi niclit gross
und höckerig. Die Brust glänzend, etwas gewölbt, ein
wenig länger als breit, hinten sich imsspitzend, im Ganzen
herzförmig. Der Hinterleib eiförmig, beim Männeben kaum
etwas breiter als der Vorderleib, Die weibiiclien Genita-
lien aufliegend, glänzend, etwas viereckig, am Hinlerrande
mit einer Mittelkerbe. Die Beine ohne besonderes Merk-
mal, von massiger Länge.
Kopf und Thorax bräunlichgelb, zuweilen etwas aufs
Röthlicbe ziehend, der Kopf an den Seiten etwas verdun-
kelt, am Hinterkopfe ein unstetes, kurzes, schwarzes Strich-
eben; in den Seiten schwärzliche Sjrahlenstreifchen, selten
unten durch Erweiterung zusammenstossend. Die Äugen
schwarz, Fresszangen und Brust von der Farbe des Thorax,
meistens etwas dunkler. Der Fllnterleib oben mit Schup-
pen bedeckt, staubig braunschwarz, die röthlichgelbe Haut-
farbe schwach durchscheinend; vorn ein spiessförmiger Längs-
fleck schwarz, und über den Rücken ein seitwärts zackiger
Längsstreil weiss, mit röthllchgelb durchscheinender Haut-
farbe , der Zackenstreif vorn durch die Endhälfte des
schwarzen Spiessfleckes getheill; der Bauch und die Spinn-
warzen röthlichgelb; die weiblichen Genitalien rostbraun.
Taster und Beine röthllchgelb, ersterc ungefleckl, unten
an den Schenkeln der letztem drei Flecken, und an den
Schienbeinen und Fersen zwei Ringe braunschwarz.
Das Männchen ist wie das Weibchen gezeichnet; die
drei vordem Glieder der Taster ebenfalls röthllchgelb; das
vierte aufs Bräunliche ziehend, das Endglied gelbbraun;
die Genitalien dunkelbraun.
Bei manchen Exemplaren löst sich das Zackenband
auf dem Rücken des Hinterleibes, besonders bei den Mann-
160
chen , hinten in Bogenfleckchen auf, welche stufenweise
schmäler und feiner werden.
Den ganzen Winter hindurch bis zum Frühjahr sind
die Männchen mit vollständig ausgebildeten Tastern versc-
hen. Man findet sie alsdann unter Moos am Fuss der Bäume
in Waldungen.
Vaterland; Bisher nur in hiesiger Gegend gefun-
den, wo sie im Monate März und April häufig vorkommt.
Anmerkung. Dieses kleine Spinnchen , das sich mit
seinen Charakteren der Gattung Agelena sehr nähert,
und eben so mit der Gattung Tegenaria verwandt ist, Hess
immer noch einige Abweichungen wahrnehmen, die ihm
mit vollem Rechte weder in der einen noch in der andern
dieser Gattungen Platz hätten anweisen können; inzwischen
habe ich zwei, ebenfalls kleine Spinnenarten gefunden, wel-
che ganz dieselben Formen besitzen, und sie mit der ge-
genwärtigen in eine Gattung vereinigen. Sie ist die Gat-
tung Hahm'a^ der ich im dritten Hefte des achten Bandes
Seite 63 , in der Anmerkung erwähnte , wo auch unter
Fig. 637, 638 und 639 die zwei erwähnten Arten vorge-
tragen sind.
Terzeielinifss
der im XII. Bande
beschriebenen und abgebildeten Arten.
Pag. Tab
Androctonus
citrinus 9
Icptochelys 7
nielanophysa , H
Peloponnensß 14
Tunetanus 15
Aranea
audax Schrank 75
bipunctata Linn. Schranh. 99
fuscomarginata Deg 85
jejuna Panz 83
inontana JLinn 113
nocturna Linn 99
ornata fValck 88
punctata Deg 99
quadrata FVid 123
XII. 6. 13
Flg.
CCCXCIX
965
CCCXCIX
964
cccc
966
cccc
967
CCCCI
968
162
Pag.
j4ranea
4 - punctata i^ö^ 99
redimita Linn 133
resupina domestica Deg. . , 109
resupina syirestris Deg. . . 113
sisyphum ff^alch 138
triangularis Oliv. Lair, ... 113
viaticaZ///». Mull. Sehr. Fab. 71
tuberculata Deeg 108
Araneus
castaneus Clerch 100
lunatus Clerch 138
montanus Clerch 109
roseiis Clerch 88
triangularis Clerch 113
viaticus Clerch 71
virescens Clerch 88
Artamus
jejunus <. 83
griseus 81
Delena
plagiusa 50
impressa 53
Epeira
vulpina ff'alch 29
Eripus
heterogaster 46
Ero
atomaria 106
tuberculata 107
Eucharia
Atrica 103
bipunctata • • 99
castanea 100
Tab.
Fig.
CCCCXV 1015 1016
CCCCXV 1013 1014
CCCCVIII 987
CCCCIX 988 989
CCCCVIII 984 985
CCCCXX 1033
CCCCXX 1034
CCCCIX 1030 1031
CCCCXVIII 1027
CCCCXVIII 1028 1029
163
Pag. Tab. Flg.
Galena
zonata 105 CCCCXIX 1032
Goniosama
vatrax 21 CCCCIl 970
GonyUptes
pectinatus 22 CCCCIl 971
Hahnia
Silvicola 158 CCCCXXXII 1076 1077
Linyphia
aurulenta 127 CCCCXXV 1049
circuniflexa 128 CCCCXXVI 1050
Clerckii 147
Degerii fTalck 143
frutetorimi 123 CCCCXXIV 1044 1045
1046
Furcula 116 CCCCXXII 1040
marginata 118 CCCCXXIII 1041 1042
montana 113 CCCCXXII 1038 1039
multiguttata 111 CCCCXXI 1037
pratensis *. 121 CCCCXXIII 1043
resupina 109 CCCCXXI 1035 1036
Terricola 125 CCCCXXV 1047 1048
tigrina ff^id. 130
Lychas
Araericanus 2 CCCXCVII 961
maculatus 1 CCCXCVII 960
Paraensis 6 CCCXCVIII 963
8cutatu8 3 CCCXCVIII 662
Meta
tigrina 230 CCCCXXVI 1051 1053
Micryphantes
alutacius 153 CCCCXXXII 1073
hystricus 155 CCCCXXXII 1074
laminatus 149 CCCCXXXI 1070
Pag. Tab Fig.
Micryphantef!
phaeopus , 151 CCCCXXXl 1071 1072
villosus 156 CCCCXXXIl 1075
Mythras
paradoxus 94 CCCCXVII 1023 1024
undularis 96 CCCCXVII 1025
Ocypete
detrita 33 CCCCIV 976
derasa 28 CCCCIIl 973
Draco 44 CCCCVII 983
gracilipes 35 CCCCV 977
msgacephala 25 CCCCIll 972
melanogaster 31 CCCCIV 975
nuirina 36 CCCCV 978
nobilis 37 CCCCV 979
tersa 39 CCCCVI 980 981
thoracica 42 CCCCVII 982
vulpina 29 CCCCIll 974
Pachygnatha
Degeerii 183 CCCCXXX 1065
Clerckii 146 CCCCXXX 1067
Listen 142 CCCCXXX 1064
tristriata 145 CCCCXXX 1066
xanthostoma 148 CCCCXXXl 1068 1069
Phylodromus
fuscomarginatus Sund. ... 85
jejunus fValch 83
limbatus 85 CCCCXVI 1017 1018
Phrurolithus
pallipes ,.... 78 CCCCXVIII 1026
Scorpio
Ainericanus L,inn. Fabr.
Deg. Herbst 2
dentatus Herbst 1
• •
• •
■ • • »
165
Pag Tal». Fig.
Scorpio
inacnlatus Deg 1
occitaniis Sav 15
Tiinctanus Herbst 15
Scylodes
Mithras fValck 94
StUnops
Brasilianus ff'alch 48
Spixii 48 CCCCVIII 986
Sparassns
ligurinns S9 CCCCXVI 1020
ornatus 90 CCCCXVII 1C21
smaragdinus Sund 88
virescens 87 CCCCXVI 1019
Stygnus
forcipatus 19 CCCCI 969
Tha/iatus
striatus 92 CCCCXVII 1022
Theridinm
castaneiim Sund 101
Hneatniu fFalck 133
hinatum 137 CCCCXXIX 1060 1061
picluni 139 CCCCXXIX 1062 1063
4-punctatuni ff^aUk 99
redimilniu 133 CCCCXXVII 1053 1054
1055
reticulalnni 136 CCCCXXVIll 1059
varians 134 CCCCXXVIll 1056 1057
1058
Thomisus
capparinus >. 58 CCCCX 993 994
905
cerinus 60 CCCCXI 996
devius CA CCCCXT 997
166
Pag. Tab.
Ihomisus
dorsatus 56 CCCCX
luctans 63 CCCCXI
8 -maculatus 55 CCCCIX
Xysticus
audax 74 CCCCXIII
confluens 67 CCCCXll
crhtatusWalck.Latr.Sund. 71
Graecus 68 CCCCXII
Lanio 77 CCCCXIV
sabulosus 64 CCCCXI
viaticns . 70 CCCCXII
Uptiotes
aneeps 94
Fig.
991
992
998
990
1005
1006
1007
1008
1001
• •
1002
1090
1110
1111
1112
99:)
1000
1003 1004
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