Skip to main content

Full text of "Die attischen Frauennamen nach ihrem Systeme"

See other formats


Die 


Attischen  Frauennamen 


nach  ihrem  Systeme  dargestellt 


von 


.V^ 


F.  Bechtel. 


Gotttnden 
Tandenhocdt  &  Ruprecht 

1902. 


591189 

2.0.6.64 


Dem  CoIIegen  und  Freunde 

Friedricli  Blass 

als  Gegengabe. 


\ 


CS 
317 


Vorwort. 

Den  Plan  eine  Behandlung  der  Frauennamen  aus  dem  ganzen 
griechischen  Gebiete  zu  liefern  habe  ich,  sobald  ich  das  Material 
zu  übersehen  vermochte,  dahin  modificiert,  dass  ich  mich  auf  die 
attischen  Namen  beschränkte.  Veranlassung  zu  dieser  Beschränkung 
ist  der  Umstand  gewesen,  dass  für  die  Scheidung  der  bürgerlichen 
und  nichtbürgerlichen  Namen,  deren  Durchführung  mir  anzustreben 
schien,  Attika  bisher  allein  die  sichre  Grundlage  liefert.  Auf  den 
attischen  Grabsteinen  kommt  bekanntlich  vom  4.  Jahrhundert  an 
die  sociale  Stellung  des  Verstorbnen  regelmässig  zum  Ausdrucke; 
in  keiner  andren  griechischen  liandschaft  hat  sich  hierin  ein  so 
fester  Gebrauch  ausgebildet.  Zugleich  bietet  die  anderwärts  uner- 
reichte Fülle  der  epigraphischen  Denkmäler  die  Möglichkeit  so  aus- 
gedehnter Beobachtung,  dass  die  Ableitung  allgemeiner  Eegeln  ge- 
wagt werden  kann. 

Was  ich  auf  den  folgenden  Seiten  biete,  ist  also  eine  die  Ge- 
sellschaftsschichten, in  denen  sie  Geltung  genossen  haben,  berück- 
sichtigende Darstellung  der  mir  bekannten  attischen  Frauennamen. 
Dabei  habe  ich  im  Wesentlichen  an  der  Gruppierung  festgehalten, 
die  in  der  zweiten  Auflage  des  Fickschen  Namenbuchs  durchge- 
führt worden  ist,  mich  aber  häufiger  auf  die  Deutung  der  Namen 
eingelassen,  als  es  im  Plane  des  Fickschen  Werkes  gelegen  hatte. 
Dies  gilt  besonders  für  die  Namen,  die  eine  Metonymie  enthalten ; 
ich  bin  da  mit  Vertrauen,  hoffentlich  auch  mit  Vorsicht  bemüht  ge- 
wesen den  Ausgangspunkt  der  Uebertragung  aufzudecken,  und  zwar 
auf  dem  Wege,  den  ich  in    der   Abhandlung    über   die   aus    Spitz- 


VI 

namen  entstandnen  einstämmigen  männliclien  Personennamen  einge- 
schlagen habe.  Aus  den  Kreisen  der  nichtbürgerlichen  Frauen  habe 
ich  zwei  ausgewählt :  den  der  Sklavinnen  und  den  der  Hetären. 
Zwar  ist  das  Namenmaterial,  das  sie  liefern,  nicht  einwandfrei,  da 
zu  beiden  Ständen  Individuen  gehören,  die  nicht  in  Attika  geboren 
sind,  ihre  Namen  also  aus  der  Fremde  mitgebracht  haben  können. 
Aber  wenn  sich  eine  Anzahl  Fälle  zu  einer  Regel  zusammen- 
schliessen,  so  ist  die  Eegel  richtig,  auch  wenn  eine  Minorität  jener 
Fälle  mit  Unrecht  in  die  Rechnung  eingestellt  sein  sollte.  Man 
darf  die  Fehlerquelle  also  ignorieren.  Aber  selbstverständlich  ist 
kein  Name  für  Attika  in  Anspruch  zu  nehmen,  den  seine  Form 
aus  der  Landschaft  hinausweist,  und  keiner,  von  dessen  Trägerin 
die  Quellen  lehren,  dass  sie  aus  einem  andren  Theile  des  griechi- 
schen Gebietes  zugezogen  ist. 

Für  jeden  Namen  gebe  ich,  wo  möglich,  zwei  Belege ;  den 
ersten  für  seine  bürgerliche,  den  zweiten  für  seine  nichtbürgerliche 
Eigenthümerin.  Bei  den  Vollnamen  wären  die  Belege  zweimal  an- 
zuführen gewesen,  bei  jedem  seiner  beiden  Bestandtheile ;  man  wird 
es  nicht  tadeln,  dass  sie  nur  einmal  erscheinen,  hinter  dem  Elemente, 
das  im  Alphabete  die  frühere  Stellung  einnimmt.  Auch  die  Zeit 
ist,  falls  sie  nicht  dadurch  bestimmt  wird,  dass  der  angeführte 
Name  mit  einer  allbekannten  Persönlichkeit  in  Verbindung  steht, 
kurz  angegeben ;  vorausgesetzt,  dass  die  Datierung  überhaupt  mög- 
lich war.  Dabei  habe  ich  das  Verfahren  beobachtet,  dass  ich,  wo  ich 
eine  zeitlich  fixierbare  Bürgerliche  und  eine  zeitlich  fixierbare  Nicht- 
bürgerliche gleichen  Namens  zu  buchen  hatte,  die  Zeitangabe  nur 
hinter  der  Bürgerlichen  eintrug,  hinter  der  Nichtbürgerlichen  bloss 
in  den  Fällen,  wo  sie  die  Bürgerliche  an  Alter  erheblich  überragt. 
Es  gilt  nämlich  für  Attika  der  Satz,  dass  der  Name,  der  der 
Bürgerlichen  zugänglich  ist,  gleichzeitig  auch  der  Nichtbürgerlichen 
zur  Verfügung  steht,  nicht  aber  umgekehrt.  Ueberall  habe  ich  den 
Grundsatz  befolgt  die  ältesten  Belege  mitzutheilen,  deren  ich  hab- 
haft werden  konnte.  Ich  muss  noch  hinzufügen,  dass  in  allen 
Fällen,  wo  eine  Nummer  aus  Conzes  Attischen  Grabreliefs  ohne 
weitre  Bemerkung  als  Beleg  angeführt  wird,  darin  zugleich  die  Zu- 
weisung auf  das  vierte  Jahrhundert  enthalten  ist :  die  erdrückende 
Mehrheit  der  von  Conze  besprochnen  Denkmäler  fällt  ja  in  diese 
Zeit,  Ueberall,  wo  mir  zur  selbstständigen  Datienang  die  Kennt- 
nisse   oder    die  Vorlagen    fehlten,    bin    ich    von  der.  Schätzung  ab- 


vn 

hängig,  die  Kirchner  im  ersten  Bande  der  Prosopographia  Attica 
(citiert  mit  Kirchner)  vorgetragen  hat. 

Um  Vollständigkeit  in  den  Einzelheiten  habe  ich  mich  nicht 
ängstlich  bemüht :  der  Zeitaufwand,  den  ich  an  die  Durchmusterung 
abgelegner  Quellen  hätte  rücken  müssen,  wäre  durch  den  für  das 
Ganze  abfallenden  Ertrag  nicht  belohnt  worden.  Es  ist  mir  wich- 
tiger, dass  man  die  Werthschätzung,  die  ich  für  die  Namen  als 
Aeusserung  des  griechischen  Geistes  empfinde,  nach  der  Mühe  be- 
misst,  die  auf  die  Ergründiing  der  Metonymien  verwendet  ist,  als 
nach  dem  Grade  der  Vollständigkeit  meiner  Sammlungen.  Ausser 
den  attischen  Namen,  die  wir  aus  den  griechischen  Autoreu  kennen, 
und  denen,  die  sich  aus  den  Plautinischen  Komödien  als  solche  ge- 
winnen lassen,  habe  ich  berücksichtigt,  was  ich  mir  aus  den  Bänden 
des  CIA,  der  Athenischen  Mittheilungen,  des  Bulletin  de  correspon- 
dance  hellenique,  der  ^ Eq)ri^£Qlg  dQ^ccio^oyLari,  der  Attischen 
Grabreliefs,  des  Catalogue  of  the  Greek  and  Etruscan  Vases  in  the 
British  Mu.seum,  aus  dem  ersten  Bande  des  Katdkoyog  rov  iv 
'^^rjvccig  iTiiyQacpinov  ^ov6slov  und  aus  einigen  kleinren  Publi- 
cationen  notiert  hatte.  Die  Abkürzungen,  unter  denen  ich  diese 
Quellen  citiere,  sind  ohne  Erläuterung  verständlich  bis  auf  zwei : 
wo  ich  nichts  schreibe  als  eine  Zahl,  ist  der  zweite  Band  des  CIA 
gemeint,  und  mit  App.  bezeichne  ich  die  Appendix  continens  de- 
fixionum  tabellas,  die  Wünsch  bearbeitet  hat. 

Die  Beurtheilung  der  auf  Vasen  dargestellten,  mit  Beischriften 
versehenen  Frauen  ist  Roberts  Eigenthum.  Bei  der  Lesung  der 
Correctur  hat  mich  der  Mann  unterstützt,  dem  diese  Blätter  zum 
Danke  für  reiche,  mir  schon  im  siebenten  Jahre  zufliessende  Be- 
lehrung gehören  sollen. 

Halle,  15.  Juni  1902.  F.  Bechtel. 


Inhalt. 

Erster  Theil. 

Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen.  i 
Zweiter  Theil. 

Die  übrigen  Namen.  40 

A.  Der  Fraaenname  ist  ein  einstämmig-er  Personenname   .  40 

B.  Der  Fraueuname  ist  ein  appellatires  Adjectivam  ...  41 

I.  Das  Adjectivum  steht  im  Femininum 41 

II.  Das  Adjectivum  steht  im  Neutrum 49 

C.  Fraueunamen  aus  Kalendernamen 51 

D.  Der  Frauenname  ist  Widmongsname 53 

E.  Die  Frau  ist  nach  ihrer  Heimath  benannt 57 

I.  Der  Frauenname  ist  ein  Ethnikon 57 

IL  Der  Frauenname  ist  ein  Ortsname 59 

F.  Frauennamen  aus  Bezeichnungen  der  Lebensstellang    .  63 

Cr.  Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie 68 

I.  Frauennamen  aus  Namen  göttlicher  Wesen      ....  69 

II.  Frauennamen  aus  Namen  von  Heroinen 78 

III.  Frauennamen  aus  Namen  von  Märcheniiguren       ...  83 

IV.  Frauennamen  aus  Namen   hervorragender  historischer 

Frauen 84 

V.  Frauennamen  aus  Thiernamen 86 

VI.  Frauennamen  aus  Namen  von  Pflanzentheilen  und  von 

Pflanzen 100 

VII.  Frauennamen  aus  Namen  von  Mineralien 110 

VIII.  Frauennamen  aus  Bezeichnungen  des  Lichts.       .    .    .  112 
IX.  Frauennamen  aus  Bezeichnungen  des  tropfbar-flüssigen  113 

X.  Frauennamen  aus  Bezeichnungen  von  Spielzeug   .    .    .  115 
XL  Frauennamen  aus    Bezeichnungen   von    Toilettengegen- 
ständen und  Trachten 117 

XII.  Frauennamen    aus   Bezeichnungen   von  Geräthschaften, 

Waifen,  Instrumenten 120 

XIII.  Frauennamen  aus  Namen  öffentlicher  Oertlichkeiten     .  124 

XIV.  Frauennamen  aus  Namen  von  Festlichkeiten  und  Jahres- 

zeiten       125 

XV.  Frauennamen  aus   Bezeichnungen  vereinzelter  Concreta  128 

XVI.  Frauennamen  aus  Abstracten 129 


Erster  Theil. 
Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen. 

ccßQÖg. 

'jißQ-ayÖQu  3425,  Conze  no.  214   (auf  Salamis  gefunden). 
0X.  "AßQOia  Frau  eines  OvX{nios)  AevQog  Fagyi^rTLog 

III  686. 
läßQvXXlg  MixCcovog  Kr}g)i0iEG)g  d^vydtrjQ  2169  (zweite 

Hälfte  des  2.  Jahrh.)0. 
^AßQ(ovlg  XQfjßtiil  3427. 
ccy  a. 

'Ay-agtötri   AXnfiEcovLÖov    yvvri    Andok.  I  16.      A.    IIolv- 
Evxtov  OXvB(og  d-vydrrjQ  III  931. 
Ist  der  Name  auf  attischem  Boden  gewachsen   oder  erst  durch  die 
Tochter  des  Kleisthenes  von  Sekyon  nach  Athen  gekommen  ? 
äyad'ög. 

Ayad'-rjfiEglg  Acpqoöelölov  ex  KolXvtE{c3v)  III  1760. 
''Ayu^o-xlEa  Biotrov  QkvEcag  IV  2  no.  477t?42  (um  100). 
—  'Aya%'6%XELa  3429. 

[A]ydd'7]  III  2963.  "/4ya[d']ov  e[v  -  -  otaovöa,  ä7iog)vyov- 

6a ]  775  ^11 6  (Ende  des  4.  Jahrb.). 

'Ayad-ia  xQf]6t'i]  III  2966. 
'Aya^Lg  III  3826. 
&yv6g. 

'Ayvo-^ia  3434,  Conze  no.  889. 
'Ayvo-KlEia  1124  (Erbtochter,  4.  Jahrh.). 

"Ayvvna   XaQiddov  Kritptßt&g  BCH  XVIII  508  no.  2 
(Imbros,  4.  Jahrb.). 


1)  Stemma  bei  Kirchner  I  390. 
B  e  c  h  t  e  1 ,   Attische  FraTiennamen. 


2  Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen. 

l^Qiet-ayÖQcc   verwandt  mit  einem    TetßavÖQog  'Axccqvbvs 
1941  (4.  Jahrb.).  —  'AQi^raydQa  IV  2  no.  38176   nach 
Conze  no.  244. 
lAQx-ccyoga  3524,  Conze  no.  394. 

^rj^-ayÖQa  ^E(po8C(ovog  Zlovvi&g  d^vycitrjQ  2549  (4.  Jahrb.). 
Kakhöt-ayÖQtt  KaX2.to[v]  ''AxaQviag  {yvvri  ?]  1946  (4.  Jahrb.). 
KkE-ayoQa   ^iXiov  MEl\iTE(og  yvvt]]   IV  2    no.  2338  b.  — 

KXsayÖQa  836  vo  12  (232/1). 
KXeiT-ayÖQa  Aristoph.  Wölk.  684;  vgl.  KXetrayoQa  IV  2 

no.  3858  h,  Conze  520  a. 
Mvriö-ccyÖQa  3961,  Conze  887  (um  450). 
NiH-ccyöga  ^ihdridov    yvvij    üaiccvLECog    1571  b    Add.    (4. 
oder  3.  Jahrb.).  —  NLxayÖQu  IV  2  no.  4010  &,  Conze  826. 
IlEiß-ayoQa   Frau   eines  OiloysiTcov  ix  KsQu^stav   2140, 

Conze  254.  —  [n]£L6-ay6Qa ')  4063. 
ÜQa^-ayoQa    Ar.  Ekkl.  124,  vgl.  ü.  zirj^oötQcctov  MeXl- 
tEcog  d'vydtrjQ  III  676  (Stemma).  —  ÜQalayÖQa  83538. 
Titi-ayÖQa  KatuX.  I  1  no.  XLII  (6.  Jahrb.),  vgl.   T.  Eri- 
(iiddov  Aa^TtTQEcog  2288.  —  TifiayoQU  IV  2  no.  34496 
nach  Conze  222. 
0av-ayÖQa  ^E^rjxiov  AxccQviog  d-vydrriQ^  'Enay^Xov''^)  yvvi^ 
1945  (4.  Jahrb.).   —  0avay6Q[a]  3995,  Conze  897. 
ayco. 

'Ayh  'ATtoXXodcoQov  AccfiTttQEcog  d'vydrrjQ,  'OXv^nioda- 
Qov  'OtQvvEcog  yvvtj  2268  (Ende  des  3.  Jahrb.). 
dy  (6v. 

'AycjvLg  Hetäre,  von  Alexis  auf  die  Bühne  gebracht 
(Athen.  339  c,  678  e). 
Ad"i]V  rj. 

Ad-{Y})vo-d6Qtt   Frau   eines   AaQLTtJtog   AqlGtelöov  Zq)'t]r- 


1)  Oder  [TJEiaayoQU. 

2)  'EnayrjXag  —  dieser  Nominativ  steht  auf  dem  gleichen  Steine  — 
ist  zweistämmige  Koseform  zu  einem  Namen  wie  'Enayi]Xav8Qos.  Ein 
'Ayi^XavÖQOs  ist  einer,  der  j]yriXs  tovg  ccvögag.  Die  Präposition  in  '£««- 
y7]Xag  stammt  vielleicht  daher,  dass  sie  im  Namen  des  Vaters  enthalten 
war:   'EnayijXccg  'EniKXsovg  raQyi]rTiog  heisst  der  Todte. 


Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen.  3 

{r)iog  2576,   Conze  226  (nach  Köhler  4.  Jahrh.,   nach 

Conze  noch  5.  Jahrh.). 
'Ad-YivG)  'Ejtcc^etvavdov  IJsQid^otdov  956  1 28  (um  100). 
aiv  et  6  g. 

^tjH-aivetri  3592,  Conze  346. 

*En-aivat7j  'AQiöToßovXov  &QLa6Cov  956  I29    (um  100).  — 

'Enaivitri  836  46  (232/1). 
Ei-aLVBxrj  rXavKBTLÖov  [d''\vy&t'riQ  AafintQscag  2274  (erste 

Hälfte  des  4.  Jahrh.)  —  E-baivkri  3674. 
Avö-aLVBtri  3907  (5.  Jahrh.). 
^iX-aivirri  Aristoph.  Ekkl.  41. 

Alvri^iov  988  II  e   (Grenossin  eines  d'iaßog,  um  200). 
alvog. 

OvX-avvCg  IV  1.  116  (älter  als  der  peloponn.  Krieg).   — 
OilttLvCg  4265,  Conze  205.     Hetäre  bei  Lukian  {zJluL 
it.  VI  1). 
Philaenium  meretrix  bei  Plautus  (Asin.  585  ff.). 

IdQLöt-aixfir}  3486. 

KkELt-aC%^ri  noXvccQxtovg  UeiQaLBcag  2449,  Conze  111. 
äxBötög. 

AxBdtLov  SlsvoxXeovg  ''AxaQvicog  956  1 23^  erwähnt 
Paus.  I  37,  1  (um  100). 

<^  A  £  1 0. 

^AXBi,-oiv8Qa  Aiovtog  ix  XoXXBidav  Ibqblk  III  112. 
'AXB^i-dixti  verwandt  mit  einem  Aiovvöiog  'AXaiBvg  1777 
(4.  Jahrh.). 

AXB^g  Aloöcoqov  'PafivovöLOv  ^)  Q-vydti^Q  III  1980. 
äXxt]. 

'AXz-i7t7Cr)   Tochter  des  TaXBöCag  TbXböxov  nQoßaXC6Lo\g\ 

1532  (Ende  des  4.  Jahrh.). 
'AXxL-^dxri  KaXXifidxov  AvayvQaeiov   1774   (erste  Hälfte 
des  4.  Jahrh.). 

KXavdia  'AXxia  Tochter  des  TißBQiog  KXavdiog 
Hqgjöov  [vCbg]  "InnaQxog  Magad'covLog  Dittenberger 
Syll.^  394. 


1)  Vgl.  Kirchner  I,  266, 

1* 


4  Die  VoUnamen  mit  den  Koseformen. 

? 

'^^SLV-aQi6rrj  ^)  K.  6  .  .  .  ßCov i&s  [%^vyKxriQ\  2710. 

'AfisLvö-xXsia  'AvÖQonsvovg  ^vyccTfjQ  A  -  -  2687,  Conze  901 

(5.  Jahrb.). 
\A^Hvo-viy,ri  IIa--  'AtTccXLd[og]  956  1126  (um  100). 
'J(i£iv£xri  Mixicovos  ®Qia6iov  1848,  Conze  73. 
'Afisiva   aus    der   Familie   eines  "AXtcLicnos   Mshvevg 
2330  (4.  Jahrb.).  —  '^^eiv6  76625. 
&^iXXa. 

UaßeiVLavi}  'A^ilXco  ^)    [sQSLa   Ilohddog  'Ad"r}väg  'E(p. 
ocQx.  1883.  141  no.  14,  wiederholt  1895.  109  no.  23. 
&^q)  L. 

\^  A]^(p-aQdT'ri  835  55   (um  320). 
^ A[fiq)]L-xQdtSLcc  3592,  berichtigt  Conze  346. 
A^(pL-yov[qg  763  1 19  (um  340). 
"A  vaxsg. 

NaxG)   Schwester    der  'Hdvta,  der  Mutter  des  Iso- 
krates    (Zehn  Redner  838^);    vgl.    Naxa   Oaviov 
fi'l  Oi'ov,  'AXs^tov  «I  Ol'ov  yvvri  2392. 
NdüLov  83651   (232/1)3). 

' EQatG)va66a  KaXXi6Tov  ^iXoi,Bvov  '  AyQvXrjd^sv  yvvrj  1708 
(3.  Jahrb.). 
&vd^ai. 

'^Av\d%iXXa  verwandt  mit  einem  -  -  g  Eovvisvg  2559 
(4.  Jahrb.).  —  'AvdluXXa  3641,  Conze  1140. 
dvriQ. 

^  AXs^-dv8Qa. 

U(o6-dvdQa  Tochter  des  [Z!aQccn]i(ov  ZaQantcovog  MsXttsvg 
(BCH  XI  262  no.  22;  um  100). 


1)  Zu  dem  seltsamen  Namen  vgl.  ' AgiatayaO-og  in  Knidos  (Anc.  Gr. 
Inscr.  7965). 

2)  'JfiLXXm  ist  bisher  die  einzige  sichre  Sjjur  der  Verwendung  von 
&[iiXXa  als  Namenwort.  Eine  unsichre  bildet  die  Buchstabenfolge  afiiXX 
auf  dem  Bruchstück  eines  Gefässes  (Kavaloyog  I  1  no.  XLVII). 

3)  Ein  Name  wie  ' Ava-noStSaga  konnte  zu  ' Avav.63  verkürzt  werden, 
'Ava-Am^  indem  &.-  als  Compositionselement  aufgefasst  ward,  weiter  zu 
Na-Aco.  Die  Mittelstufe  wird  vielleicht  durch  "Ava^os  dargestellt.  Selbst- 
verständlich ist  diese  Auflassung  des  Namens  iVaxo»  nur  ein  Vorschlag. 


Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen.  5 

Tifi-dvöga  Hetäre,  angeklagt  von  Hypereides  (Fr.  LIV). 

'  Avd-s^Lcc    Tochter    des    [^  J7to]?>.X(bv[Log  '  J](pidvaio[g] 

1379  (erste  Hälfte  des  2.  Jahrh.). 
[  A]vd'E^iXka  Frau  eines  ['^]QLörG)v  Evxlecovog  ' A(pL- 
dvatos  IV  2  no.  1893  h  (4.  Jahrb.). 
civ%' 0  g. 

^ Avd'-i%7t'Yi    Dienerin    auf    einer   Deckeldose    aus   Ruvo 
(Klein  Lieblingsn.  71  ;  etwa  Mitte  des  5.  Jahrh.). 
'  Avd-vkii  nali  vornehmes  Mädchen  auf  einer  schwarz - 

figurigen  Hydria  (Klein  23). 
"Avd'vk{X)a   xalrj    ebenda ;    vgl.  "Jvd'vkXcc    Tochter 
eines  '  Aq)i8vatog  ^)  1903. 
Ev-[dv\Q'ri  'AQLörcovog  [i^  ' A')(\aQVB(av  III  1330, 
Kal{X)L6t-ö:vQ"ii  naXii  auf   einer  schwarzfigurigen  Schale 

(Klein  27). 
rivx-avQ^lg  ijv  iialov6i  MaXd^dxriv  App.  875. 
XQvß-avd'Lg  3613,  Conze  295. 

'AvxtCg  Hetäre  (ApoUodoros  bei  Athen.    586  h). 
äv  t  rj  (vgl.  avrriv,  ävtcc(o). 
Ev-avTtg  (?)  App.  76  n. 
iivtC. 

' AvTC-'ii[X\e[ia\    Evqxkvrov   'EksvdLviov   IV   2    no.    2003  & 

(jünger  als  300). 
^Avti-oxlg  AvöLfidxov  ix  Magad^avicov    2569    (4.  Jahrb.). 

''AvxLoxCg  989  11?  (Genossin  eines  %-Cadog). 
'Avzi-TtdtQa  Tifiod'eov  [X]oXaQye(og  yvv^  2662. 
' Av[ti]-7tatQLg  83648  (232/1). 

^AvTL-CpiXt}    83668-  # 

'Avri6  Tochter  eines  Kvda[d"r}vaisvg]  oder  Kvda[vtidr}g] 
m  840. 
-a^o  g  (vgl.  d^8^svai). 

Ev-a{l)ig  62443  {^dxoQog]  Beschluss  von  175/4). 
'  Ano  kX(ov. 

'  AjtokXo-dcoQa  KQuovog  ^  AcpidvaCov  1892  (4.  Jahrb.). 

'' Aficp-ccgitT}. 


1)  Muthmassliches  Stemma  bei  Kirchner  I  556. 


6  Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen. 

Jvi^-aQEtTi  IV  1.  114    (älter   als   der  peloponn.  Krieg); 

zirjuaQstr}     yisayxQcitovs    '' AvufpXvGtCov    Q'vydxriQ    IV  2 

no.  18615,  Conze  520. 
@avfi-aQstri  IV  1.  113   (älter    als  der  peloponn.  Krieg). 

@avficcQLOv  Hetäre  in  Athen  (Athen.    583  e). 
'IjiTt-aQSTtj  Tochter  des  '  Innovixog  KalUov,  Frau  des  be- 
rühmten Alkibiades  (Plut.  Alk.  8;    ihre   Enkelin    ist 

\^  I]n7caQst7]  '' AXxLßiddov  Uxa^ßavLdov  2543). 
KaXXiöt-aQatr]  &qcc<3G}vos  XoXaQy8(o[g]  956  I  le  (um  100). 
Kle-uQBxri  Kardl.  I  1   no.  XXVI   (6.  Jahrh.).    —    Clea- 

reta  lena  bei  Plautus  (Asin.  751). 
KXsLv-aQatT)  Ar.  Ekkl.  41. 
KUit-agerrj  Grossmutter  des  "Evdiog  Uvqqov,  für  dessen 

Bruder    Isaios    die   Rede   IIeqI    tov   IIvqqov   xX-^qov 

schrieb  (Is.  III  30.  33). 
KQiv-aQBtri  Frau  eines  'Egylvog  MsXitsvs  2345,  Conze  1109_ 
Jvö-KQStrj  Schwester  des  Avßavtag  'AXifiovöLog  Demosth. 

LVII  20  f.  —  AvöaQBtr}  IV  2  no.  3900  fZ,   Conze  755. 
Mvr]6-(XQ£rr}  Conze  1115. 
NiX-aQstrj     zta^oözQccTov    d-vyärr}Q     Mshtecag    Demosth. 

LVII  68.  —  Nixagkri  3928,  Conze  112. 
Sev-aQEtri  Frau  eines  Avrödixog'EQxi'Svg  2040,  Conze  1127. 
TLn-aQEtri  IV  2  no.  4181  h  Add.,  Conze  888  (5.  Jahrh.). 

—  Ti^aQstr}  4181,  Conze  1092;  4182. 
Tifirjö-aQstYj  SsvoxXiovg  Frau  eines  Nlxlcüv  Magad-aviog 

BCH  XI  265  no.  26  (Mitte  des  2.  Jahrh.). 
(^aLv-KQStrj  4207,  Conze  104  (nach  Conze  5.  Jahrh.,  nach 

Köhler  etwas  jünger);  Ouivagetri  Mutter  des  Sokrates 

(Plat.  Th^ait.  149  a),  Tochter  eines  Jsi,L£Qog  /IsIiqCtcov 

[A]laiE^g  1783. 

^ Agi-^vif^ßtri  fia^fiLa  nod'Eivij  3481. 
&QL6tog. 

'' AQLfSt-ayöga.     "*  AgiöT-aCx^r}. 

'AQi6t-dQxrj  Ad  MEilixicoi  1579  (4.  Jahrh.). 
'AQt6to-ßovXr}  Frau  des  "Aßgcov  Batfi^Ev  983  II 98  (183/2). 
'AQt6to-ddiiEa  75424  (347/6). 
'  AQi0r[o]-dCxri  [sQEia  62423  (Decret  von  175/4). 


Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen.  7 

* AQi0t-i7C7ti]    Frau   des  'Exeörj^og   Kvdad-rjvawög  983  I5 

(183/2). 
^ AQi6x6-icXsicc   IV    1.    117   (vor   dem   peloponn.    Krieg); 
^^QiötöxXlsa]   ' Avd-s^oxQitov   Mshtscog  758  -4.  II  4.    — 
^ AQLdtöicXsLa  3494. 
' AQi6to-x[Q]ccx6[ta]  XaLQ£d7]fiov  KLXvvv8co[g]  1366    (zweite 

Hälfte  des  4.  Jahrb.). 
' j4QL0to-xQLtr}  Ucotiavog  ^qsuqqiov  2650  (nach  300). 
'jQLöro-XEa  'Eititilovg  ^viteraiovog  1915,  Conze  no.  60. 
^^QL6to-(iccxi]  Kksidtj^idov  MsXlits^{a))g  2331  (erste  Hälfte 

des  4.  Jahrh.).  —  'jQLöro^ccxrj  3497,  Conze  817. 
^AQL0r[o]-VLxrj     KrjcpLßoipövrog     lHlv7t{£tai6vog)    2365  3    (4. 

Jahrh.).  —  ' AQiöxovC'itri  3785,  Conze  149. 

^ Agiöto-vori  ^ikoöTQatov  KoXavrId'sv  [Demosth.]  XLII  27. 

—  '^.  i[v  - -]  oixovöa^  d[jto(pv'yovßa  .  ...]  776 b  Add.  Ä s. 

'  jQLöro-cpdvsLa  Blxtcoqslvov,  Mutter  eines  i£Qog)dvTrigllI 

1283 17. 

*AQi6tsia^)  Aßttov  ' AtrivEcog   d-vydtriQ   III   1581.  — 

'ÄQLörsLa  754  32  (346/5). 
['AJQLötLdc)  ^)     [J.]£vx(G))vog     Accyt,it{t)QEC3g,      Jvcovog 

....  0LSG)g  [yvv]^  IV  2  no.  2270?*  (2.  Jahrh.?). 
' ^QLööTvXXa  natg  'AQtßötcovög  ts  xal  ^ PodCkXrig  IV  1. 
117,  Conze  115    (älter    als  der  pelop.  Krieg).  — 
'  AQidTvXXa  3504. 
'^QLßtG) ' HXloöcöqov  UrjfiaxLÖov  yvvri  2535  (2.  Jahrh.  ?), 
—  'ytqiöxG}  3506. 
^  A(iSLv-aQL0xr]. 
E.-ccQLßxT)  App.  95  6. 
KXs-ccQiexr]  &(yvy£Lxovog  ' y4Xco7t£xyjd'£v  1815  (4.  Jahrh.).  — 

KX£aQL6xr]  3856. 
M£{y)-aQi6xri  M£V£xXsovg  ^Avijd-fv  2636  (5.  Jahrh.). 
NLx-aQL(6xr})  4263. 
S£[v]-ccQL6x7j  ^  AvxL(pG)vxog  yvvfj  UEQLd'OLdov  751  B  a  IIio 

(345/4). 
na(v)-[cc]QLöxri  Tänzerin  auf  einem  rothfigurigen  Krater 
(Klein  Lieblingsn.  69). 


1)  Zu  'Jgiarfvg. 

2)  Gebildet  wie  Au^nidm    {A£(axv%C8ov  [isv   &vydtriQ,  ' Jqxi8cc[iov  ds 
Yvvil  Plat.  Alk.  123  e,  Plut.  Agesil.  1 ;  bei  Herodot  VI  71  Accnnini)). 


S  Die  Yollnamen  mit  den  Koseformen. 

Ti}i-ttQL6rri  @socpG)vto9  AufiJttQSLiog  IV  1.  117    (älter  als 
der  peloponn.  Krieg). 

'  ^QLötri  3488,    Conze  139 ;   dazu  das   Deminutivum 
'  jQiötiov  Uv^^dxov  UaiovCdov  2424.    —    '  Jqlötlov 
3490.  3491. 

^^QxeöLov  3511. 

"AQliUa  4243,  Conze  377. 

"AQXB^iq. 

\4Qts(i(ovig  1008^4. 
äQxco,  äQxt^- 
'  AQx-ayÖQa. 
' ^QX-iTtTtiq    AvödvÖQov   ' AXc)7texiid'8v,    Frau    des    Themi- 

stokles  (Plut.  Them.  32).    —    Hetäre    des    5.    Jahrh. 

(Hegesandros  bei  Athen.  592  &).     App.  434. 
'jQXS-ßCa  Bio8[6Qov'i]  " PaiLvov6io[v]  2522  (4.  Jahrh.). 
'  JqXb-SCxyi  'InitCov  d-vyätrjQ  (Thuk.  VI  59,3).  —   '^QX^- 

Sixf]  3528. 
'  ^QXS-ßTQdrli]]   MvrjöLötQarov     UaiavLcbs    d-vydtrjQ    75424 

(346/5).  —  'Pvölg  xQV^t^V  '  Aqx^'^''^Q^'^VS  ^vydttjQ  4289, 

Conze  854. 
'jQXi-SUri  Tochter  des  Evd^vyLaxog'OtQwsvs  [Demosth.] 

XLIV  9. 
'  AQxC-ycksia  763  Iis  (um  340  v.  Chr.). 
"jQXilla  1)  3536. 

' Aqx^  nv&oxXaovg  UtelsaaCov  d-vydtrjQ  III  1978. 
'  ^QL6t-dQxr). 

BovX-dgxfj  3559,  Conze  831. 

Ev-aQxh  dvsd-rixsv  dsxdriiv  ^^d'Tivaiai  IV  I  86  (6.  Jahrh.). 
'  iTtTt-dQXT] '^)  Mavtid-eov   &0QtXL0v   Q'vydrriQ  1513   (Anfang 

des  4.  Jahrh.).  —  ' InTcdQxn  758iyil4i. 
Kls-dQxri  '  JötvdaQov  KecpaXfid-sv  1746  (4.  Jahrh.). 
nXovt-dQxri     0Llt6xov     Oqekqqiov     9'vydtrjQ     2654.     — 

nX&vtdQxv  4073. 


1)  'AQ%CXXr\  (836  e,)  zu  einem  als  zweistämmige  Koseform  zu  denken- 
den Masculinum  "AqxMos,  oder  nach  SvaCvri  zu  beurtheilen  ? 

2)  Auch^Schiflfsname. 


Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen.  9 

^vX-ccQXTj  TOQÄaG  (nicht  vor  341/40). 
"jQXn  3534. 
'Jqx^S  836  42  (232/1). 
^  AdK  Irin  L  6g. 

'  JexXrjnio-Sötri  III  1383. 

' ^0xlrj7tLo-S6[Qa']  --  7Mw  (344/3). 

ßccd"6g. 

Bd&vXXa   989    II 5    (Genossin    eines    O'tWog,    etwas 
nach  200). 
ßCog. 

'jQXS-ßCa. 

2Jco6i-ßta  Frau  eines  ^iovvölos  '  OXv^iJtiodaQov  jlccfijt- 
TQEvg  984  II 28  (erste  Hälfte  des  2.  Jahrh.).  —  U[(o6l]- 
ßCa  XQV^''^^  4150. 

BitLs  ^)  3554,  Conze  587.  —  Bitra  App.  108  6  1. 
ßovkrj. 

BovX-aQX^' 

'  ^/QLöto-ßovXr}. 

Ev-ßovlri  IV  2  no.  3858 />,  Conze  520  6J. 

KXso-ßovXr}     rvXcovog    ex.    Ksga^icov,     Mutter    des    De- 

mosthenes    (Zehn   Redner  844  a,    Aisch.   III   171).  — 

KXsoßovXri  3862,  Conze  699. 
NLxo-[ß]ovX7i  756 10  (346/5).  NixoßovXrj  App.  136. 
XaiQE-ßovXt]     ( HyrDöLov     OXvicog      ^vycctrjQ ,     TifioQ-sov 

'EQx^^(as  yvv^  IV  2  no.  2047  &  (4.  Jahrh.). 

ysvog  und  yövog. 

Ei6i-yivsia  Ms--  iy  MsXitscav  III  1862. 
Eif-yevsLa  Nixocvogog,' Iß^rjvLOv  Magad-oviov  yvvr]  III 1831. 
®6o-ysvlg  ©soyavov  IlTsXsaöLov  956  1 24  (um  100). 
'  .^^(pi-yovtg. 
y  X  avxö  g. 

rXavxrj    Msvsd'^^ov    Kvdad-[rivaLE(og     d'vydtriQ']   ^E<p. 
ScQX.  1897.  52  no.  23  (2.  Jahrh.). 


1)  Hierher  gestellt  wegen  des  auf  ephesischen  Münzen  erscheinenden 
Namens  Zoaßctag  (Beitr.  XX  245),  der  sich  von  Z(i>ßiog  nicht  trennen  lässt. 


10  Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen. 

rXavxov  [sQSicc  6194  (213/2). 

rXavxLvva    JioxXiov^    0r}yasG}g     yvvrj    2624    (nach 
300) '). 
y  Xvicv  g. 

rXvx-avd-tg. 

rXvxrj     Ar.    Ekkl.    43,     vgl.    T.     Maga^cüvö^sv    iv 

äßtsli]  oixovöa  IV  1.  120.  —  rivxr]  3579. 
rXvxvUa,  IV  2  no.  3579  h  (4.  Jahrb.). 
yvriT6g. 

J io-yvri\TYi\  763  I  lo  (um  340).  zlioyv^tr]  App.  43  s. 
yoQyög  und  FoQyG). 

FoQyco    verwandt  mit  einem  '  jQL6toxXy]g  l^vTcetatdiv 
2364,  Conze  456. 

z^afta(?fc-,  -8 d(i  E La,   -dd^rj. 

^a^aöL-öTQatr}  IIoXvxXeCöov  -  -  3585,  Conze  410. 

zlu^döLov  3584,  Conze  53. 
'  ^QLöto-dd^ea. 

^d^sLU^),  hierzu  das  Deminutivum  ^d^eiov  in  Jd- 
}isLov  " /4y(ovog  ^vXaßiov  956  I22  (um  100). 
'^ l7i7to-dd(ir}  0sor£X[ovg]  '^A[at]ög  754  53  (345/4). 
d s Lvo  g. 

^sivo-fidxri  MsyaxXsovg  ^  /IXoTtExfid'EV,   Mutter    des  Alki- 
biades  (Plut.  Alk.  1). 

^ElL-?tEa  Hetäre  (Machon  bei  Athen.  5806;  4.  Jahrb.). 
jEl-iTtitri  IV  2  no.  3591  &  Add.  nach  Conze  841. 
zIe^-xXelu  ^iXCavog  ii,  Ol'ov  2493,  Conze  384. 
zfE^L-XQatELtt  &Qa6vfi'^dov  ' ^xaQVEcag  2022,  Conze  661. 

jE^iXXa  652  2?  33  (398/7). 

z/£|(ö  Frau  des  'lEgavvfiog  TLaXXrivEvg  984  n    (erste 
Hälfte  des  2.  Jahrb.). 


1)  rXavv,o&ia^  abgekürzt  FXavKig,  ist  unter  den  Namen  mythischer 
Herkunft  zu  behandeln.  Es  ist  möglich,  dass  auch  die  im  Texte  stehen- 
den Koseformen  alle  oder  theilweise  zu  Fkccvyio&sa  gehören;  die  Häufig- 
keit des  männlichen  Namens  rXavKntnog  weist  aber  auf  eine  zweite  Mög- 
lichkeit hin,  die  zu  berücksichtigen  war. 

2)  Belegt  IGS  I  1579. 


Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen.  11 

dfifiog. 

^Yifi-ayÖQa.  ^rjfi-aivsrr}.  ^rj^-agetr}. 

Z/rj^6-xXsLa  '  jQtötodr]fiov  Kod-axtdov  1786  (4.  Jahrh.). 

^rj^o-xgccTSia  3607,  Conze  52. 

zfri^o-XQLtr}  zliodoQidov  Il^cad-scog  IV  2  no.  2482  h. 

zirjfio-viXYj    yßöxQMOv    ÜLd-scog  d'vydtrjQ  1567  (4.  Jahrb.). 

—  Jrj^oviXTj  IV  2  no.  3608 />  Add.  nach  Conze  836. 
/jrjfio-öd^svsicc      UcocpiXov      d-vydrriQ      Asvxovoisojg     2299 

(4.  Jahrh.). 
Jrj^o-öTQccrr]  XoQoxksovg  jiii,Givi(og  yvvrj  1757,  Conze  123 . 

—  Ji]^o6tQdtri  3611,  Conze  905. 

Arjfic)     MsvsötQcctov     XolaQyscDg   Q'vydrriQ    2664    (4. 
Jahrh.).    —    Jr^icj  Hetäre  des  Demetrios  Polior- 
ketes  (Plut.  Dem.  24);  836  loe. 
JC  (aus   //fc/t)  und  //i  o-. 

Jt-tpilri    Ti^oxXsLÖov   Evcovvfiscog    2056,    Conze    171.    — 

/iKpCXri  83669. 
Ao-doxTi  7668  (341/40),  auch  Mitth.  XXI  438  Beil.  II  n. 
jLO-daga  Frau  des  FQvXog  'EQxievg,    Mutter  Xenophons 

Eus.  Chron.  vers.  arm.  (II  110  Seh.). 
Jiö-xXsLa  Tochter  des  '  ^öxkrinidörig  ''  J^xlviTtuddov  ^^d-r}- 
vatog    BCH    XI  256    no.    8    (um  100).    —     jLoxXsLa 
®Qätra  3020. 
jLO-cpdvTTj      '^  IsQovv^ov     yvvij     \4iaQVB{a)g)     758  _B  II 5 
(um  334). 
8  Cxa  iog. 

/iixata  3658.     Oder  einstämmig? 
8  ix  rj. 

^  AXe^L-Sixrj.  '  //QLöto-Sixr}.  '  ^Q^s-dcxr},  '  ^Qxt'8iv.Yi. 
Evd-v-dixr]  1105   (erste  Hälfte  des    4.   Jahrh.);    Tochter 
des  MiXriddYjg   Acxxiddrjg,    in  zweiter  Ehe    mit   Deme- 
trios Poliorketes    vermählt    (Diod.   XX  40,  5,    Plut. 
Dem.  14').  —  Ev^vSoxri  3447. 
®EiLißro-8Cxri  83654  (232/1). 
'l6o-8Cxri  Tochter   des   EvQvitTÖXsfiog  MsyccxXsovg  '^Xco- 

Tcsx^dsv,  Frau  des  Kimon  (Plut.  Kim.  16). 
'I(pL-8ix7i  IV  1.  181  (erste  Hälfte  des  6.  Jahrh.). 


1)  Bei  Plutarch  heisst  sie  irrthümlich  Eiqv8lv.7\. 


12  Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen. 

Mvrifio-ÖLXTj    Ja(o--    751^  Ic4    und     758 ^.Is    (345/4; 

Bürgerin  ?) 
NLxo-dtxrj  Aristoph.  Lys.  321. 
n[vpo-dLxri  4104,  Conze  1171. 
0avo-dLxrj  A'covog  Ja^TttQBcog  2289   (4.  Jahrh.).    —    0a- 

voÖLTcri  Hetäre  auf  einer  unteritalischen  Hydria  (Klein 

Lieblingsn.  71  j  um  400)  ^) ;  4214.  4215. 
-8  OHO  g. 

^Evo-86[%\7i    -  -  Ttutg   Ttakri  auf    einem    schwarzfigurigen 

Krug  des  XaQtvos  (Br.M.  B  631). 
8  60  ug. 

&EO-8o6La  Eixpri^ov  KvittCov    d'vyätrjQ,  06q(iov    KvSavrC- 

80V  yvvYi  2250  Z>  (4.  Jahrh.).  —  [0]Eo8o6Ca  3781. 

^ ^6v.l7j7tL0-86trj.  /fto-Sotr}. 

&6o-86t7]  JaßLd-aov  iy  MvQQivovttrig  d-vyutrjQ  1389  (nach 
150).  —  &£odörr}  Hetäre  bei  Xenophon  (Mem.  III  11). 
@so[86]tri  App.  75  &  8. 
'IöL-86tr}  'JtcoXX--  [' yi]ttaXL[8og]  956  II 29  (um  100). 
SQÖfiog. 

^QO^ö-xXsa  FoQyLOv  ^IxuQLScog  d-vydtrjQ,  Btöttov  UvßQidov 
ywij  2110  (drittes  oder  zweites  Jahrh.). 
8ÖQ0V. 

'  ^d-r}vo-8(OQa.  ' ^7toX^o-Sd)Qa.  '  ^(fxXr]ifio-8d)Qa.  JiO-8(OQa. 
©eo-Scoga  3453,  Conze  1120. 
[Krj](pL6o-8(x)Qa  [0]XßLcc8ov  '  Jvaxaicag  1855. 
MritQO-86Qa  Idxogog  62423  (175/4),  —  MrjtQoSaQa  3946, 
Conze  1137. 
Jaglg  CsQsco^svrj  1561  (zweite  Hälfte  des  4.  Jahrb.). 
—  /Jaglg  xQV^'i^V  3643,  Conze  122  ^). 

i  Xecpag  (Elfenbein). 

^EkscpuvTig  auf  einer   rothfigurigen  Pyxis  (Kretsch- 
mer   Vaseninschr.   4);  'ElefpavxCg    verwandt   mit 


1)  Ursprung  und  Zeit  sind  nach  Roberts  Anleitung  bestimmt. 

2)  Die   Auffassung   von    dcoQ^g   als   Koseform   ist    nur  eine  von  drei 
Möglichkeiten ;  die  beiden  andern  kommen  im  zweiten  Theil  zur  Sprache. 


Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen.  13 

einer    Klsitacx^iq    IIokvdQxrovg    nsLQccLscag    2449, 
Conze  111.  —  ^EXsqjavtlg  iiiaTioncolig  3650. 

'^  EkiXG)  ®soy8vov  jdEvxovo8(og  d^vyccTTjQ,  * ^&rivo8(OQOv 
yUlavBoyg  yvvri  2300  (um  100)  ^). 
ikn  C  g. 

^ ElTtL-vCarj  Tochter  des  MiXtLccdrig  Jaaiddi^g,    Schwester 
des  Kimon  (Plut.  Kim.  4). 
^  ^iTC  ed  og. 

'E^jtsdicc  IV  1.  202  (Ende  des  6.  Jahrh.). 
ijtl. 

'  E7t-aLVStY}. 

' Ejt-TiQcitTi     vornehme     Athenerin    auf    einer     schwarz- 
figurigen  Hydria  (Br.M.  B  331). 
' E7tL-jcQcctSLtt  ^ EitiKQOixov  '  IxaQLBcog  2111  (4.  Jahrh.). 
EjtL-VLTiT]    Frau    des    Evdrj^[o]g    MvQQLvov0Log    983    Ig^ 

(183/2). 
['E]7CL-6^8vsitt  3657  (4.  Jahrh.). 
^7t  og. 

Ev-STtlg  2)  jcviißaXi^tQLtt  bei  Alkiphron  (I  12,  4). 

i  Qciö  a6  d'at. 

^EQaöi-xXsia  Bürgerliche  bei  Lukian  (Et.  diäX.  X  3). 
EQa6siVYi  ni  3132. 
igatög. 

'EQatG)va66a. 

'EQatcb  836  71  (232/1),  3661. 

'ETC-rjQCCTfJ. 

^  gyov. 

'EQyo-xXsta  IV  1.  103  (6.  Jahrh.). 
'EQ^fig. 

'EQ^-mTcCg  Frau  des  Keryken  ^svayögag  III  701.  1283. 

'Epifc?  Frau  eines  Jr^tii^tQiog  3602,  Conze  191. 

£V. 

Ev-aLVEtfj. 

Ev-afiEQK  LeQ8[ia]  IV  2  no.  1205  h  (1.  Jahrh.). 


1)  Stemma  bei  Kirchner  I  533. 

2)  So  Nauck;  überl.  Evem/jg. 


14  Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen. 

Ev-dvd-rj.  Ev-avtis.  Ev-a^Cg.  Ev-agxtS-    Ev-ßovkrj.    Ev-ye- 

vsia.  Ev-STiig. 
Ev-TtXsta    im    Zusammenhange    mit   'Aöndöiog   Ji6%Cvov 

2Jxa^ißG)VLdYig  2542,   Conze  386.  —  EvxXsa  3698.     Ei5- 

xksLa  Hetäre  (Athen.  583  e). 
Ev-iia^Cg  3711. 

Ev-votg  xQfiCTri  IV  2  no.  3715  h. 
E'd-^svr)  Frau  des  ''AfpQodCöiog  ' Ayvovöiog  984  II 23  (erste 

Hälfte  des  2.  Jahrh.). 
Ev-ndkEia  ^  InTtoxQcctovg  KrjcpL^Lsag  yvv^  IV  2  no.  2175  b. 
Et)-6ot6xri  3721. 
Ev-ta^ia  3722,    Conze  66   (nach  Furtwängler   zwischen 

440  und  430). 
Ev-tvxig  3286,  Conze  764. 
Ev-fpdvBLa  3781. 

E{v)-(pQovig  3736  (E0PONK  der  Stein). 
Ev'xaQig   (oder  Ev%aQXg)  ' Ibqovv^iov  IlaXXrivEcog  d'vydtriQ 

2432  (vielleicht  aus  der  ersten  Hälfte  des  2.  Jahrh.)  ^). 

Ev&v-dixi]. 

Evd-v-XQdtsLcc  3855,  Conze  675. 

Evd-v-XQLtrj  üoXv^svov  KsiQiddov  d-vydrrjQ  2125    (drittes 
oder  zweites  Jahrh.).  —  Evd-vxQcrT]  3671,  Conze  1140. 
Evd-v-(idxn  3695,  Conze  428. 
Ev^tov  403  63  (221/20). 

Ev&vXXa  IV  2  no.  3552  Z^  (erste  Hälfte  des  4.  Jahrh.). 
ev  Qstv. 

EvQ-iTtnri  3719,  Conze  381. 
ei)Qvg^^). 

EvQv-vori  4262,  Conze  1021. 


1)  Die  mit  den  Femininen  oder  Neutren  von  Adjectiven  identischen 
Namen  EiO'kr],  Evv.6Xri^  E^v.oXov,  E^[iaQOv  mit  ihren  Ableitungen  kommen 
im  zweiten  Theile  zur  Sprache. 

2)  Kirchner  verzeichnet  I  392  einen  EvQVGxiag  Z[o:Xsv5t]ov  Aoveisvs, 
den  er  aus  BCH  VIII  156  entnommen  hat.  Das  Facsimile  bietet  hinter 
'Eni  iniiiBXi^tov  rf/s  v[tjö]ov  die  Zeichen: 

EYP^ITIATOYZ  .  | OYAOYZIEQI, 

die  Ei)Qv6TQdTov ov  AovGimg  zu  lesen  sind. 


Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen.  15 

Evq)Qa~. 

Ev(pQGi  'Etc-  -  ETI  QQia6[Ccov\  III  1710.  —  Evq)Q6  3778. 

Zev^-Cnnri  Hetäre  bei  Alkiphron  (I  39,  2). 

Zsv^iov  Frau  des  läyccd-03v  'Ayad-ox^sovg  .  . .  svg  IV  2 

no.  620  h  (Ende  des  3.  Jalirh.). 
Zfvlß)  ßo(fc7j)0'ov  d'vydrriQ,  ®EO(pikov  'Eq^elov   y[vv]rj 

2023  (3.  Jahrh.  ?). 

Zms  3741. 

'Hys-. 

"HyiXXa    ^iXdygov   ''JyyaXri%'sv  1687 ,    Conze  450.  — 
"HyLl{k)a  Hetäre    auf   einer   rothfigurigen  Hydria 
(Klein  Lieblingsnamen  65)  ^). 
iiy  ri  6 tt  (3  d^ a  i. 

'Hyriö-innri  'HyrjöccQxov  AafiTttQsag  2547,  Conze  664. 
'HyqöL-nvXri  lsqslcc  IV  2  no.  314  Ci  (284/3). 

Ist  der  Name  als  attisch  anzuerkennen,   oder  steht   er   in  Ver- 
bindung mit  'HyriantvXri  der  Tochter  des  Oloros  ? 
'H\y]'^0t,X{X)a^)  xaX7    vornehme  Athenerin   auf  einer 
schwarzfigurigen  Hydria  (Br.  M.  B  330).  —  'Hyi]' 
Qilla  758  B  II 9  (um  334). 
'Hyriötg   Mutter    einer   Tochter   unlesbaren  Namens 

(Conze  124). 
'Hy^öLOv  Frau  des  Mevidruiog  Kvdad-rjvaLSvg  983  1 54 
(183/2). 

1)  Auf  der  gleichen  Hydria  steht  der  Hetärenname  $EKHNE,  der  auf 
dem  Petersburger  Psykter  des  Euphronios  (Klein  Meisters.''  138)  wieder- 
kehrt. Klein  erklärt  ihn,  unter  Beistimmung  Kretschmers  (Vaseninschr. 
209) ,  als  scherzhafte  Bildung  aus  ai  kUvs.  Diese  scherzhafte  Bildung 
würde  einen  doppelten  Verstoss  gegen  die  griechische  Syntax  zur  Vor- 
aussetzung haben.  Ich  bezweifle  daher  einstweilen  die  Kichtigkeit  der 
Erklärung. 

2)  Sichtbar  sind  E-E^lUA.  Wer  dies  zu  'E[Q]iad(X)a  ergänzt,  be- 
reichert das  Wörterbuch  um  einen  unmöglichen  Namen.  Für  die  im  Texte 
vorgeschlagne  Lesung  berufe  ich  mich  auf  das  Fehlen  des  h  in  EAIUA, 
worin  man  ohne  Anstand  "Hy iXXa  gesehen  hat,  und  auf  den  Lieblings- 
namen EPOOE^lU  (Klein  Meisters.^  143),  den  man  mit  'HQÖ&siiig  statt 
mit  sinnlosem  'EqoQ'siiis  hätte  umschreiben  soUen. 


16  Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen. 

'Hyri^a  UQo^Evav  3753,  Conze  68  (5.  Jahrb.),  vgl. 
\^Hr}yi]6c3  Avx6(pQovog  UgoöTtaXtLav  2515,  Conze 
506.  —  'HyTjöa  negöLÖog  3752,  Conze  120. 

'Ayad'-TjiiSQig.  E\)-afisQa. 
"Hq  a. 

HQ0-g)iX7i  IV  1.  114  (älter  als  der  peloponn.  Krieg). 
"^Hgig   vornehme  Athenerin   auf  einer    schwarzfigu- 

rigen  Hydria  (Br.M.  B  333)  ^). 
'Hgd)  III  132  h  Add. 

d'ttXXög. 

®aXXCg  759  H  u  (um  340). 
%'dQ  Qog. 

®aQQ-Cnnri  4257,  Conze  286. 
%•  av^a. 

®av(i-aQBtr}. 

&av^ccQiov  Hetäre  (Athen,  583  e). 
d'  efi  i  g. 

&sfiL6to-dt7crj. 

'lovvia  ©E^iöTÖ-xXEia  Tochter  der  anb  dadovxav  stam- 
menden 'OvcaQatLavij  UoXvxDCQ^ig  III  915. 

®E^L0t(o  'A7CoXXo8g>qov  Tsid-gaöLOv   d^vydtriQ ,    IIoXv- 
icXsovg  yvvri  2639  (4.  Jahrh.  ?). 
d'Edg. 

®so-yevig.  @so-8o0icc.  ©eo-döörj.  &€o-d(OQa. 

©eö-xXsia    'Eq(io--    [//tavtLÖog^   956   II  n    (um    100).    — 

©söxXsLa  Hetäre  (Lysias  bei  Athen.  592  e). 
@so-Xvtri  Hetäre  bei  Anaxandrides  (Athen.  570  e). 
&so-iiv7J0tri  836  es  (232/1). 
®6o-7t6^nr)  763  I12  (um  340). 

@so-g)civtri  KaXXCov  'AyQvXii&sv ,  'OXvfiTtLodcoQOV  Ava- 
(pXv[6]tLov  yvvri  1874  ^) ;  hierzu  die  Lekythos  mit  &bo- 
(pdvrri  3786,  Conze  309. 


1)  Hierher  oder  besser  zu  'HQiyivrig  CIA  I  433  III 48?  EDI$  mit 
"Egig  zu  umschreiben,  das  junge  Mädchen  also  zur  Namensschwester  der 
"Egig  zu  machen,  ist  wol  nicht  erlaubt. 

2)  Stemma  bei  Kirchner  I  98. 


i 


Die  Vollnameu  mit  den  Koseformen.  17 

®so-(pilri  3787,  Conze  865  (5.  Jahrb.),  vgl.  QeocpiXri  Jio- 

xXaovg  'Pa^vovöLov  2529.  —  Ssocpi^rj  IV  2  no.  3790  b, 

Conze  875. 

&6G)  KccUix(x)Qoirov  'AXaLSODg  yvvt]  1788  (4.  Jahrb.). 
yiyvo-d-ea.  ^e^L-d'sa. 
'l£Qo-9^8a  836  75  (232/1). 
Avßi-^ia  3902,  Conze  147. 
MsvsL-d'Ecc    iy,  nsL{QaiBi)  oixo{v6a),    taXa(6L0VQy6g),    &Jto- 

(pvyovßcc ....  IV  2  no.  768  c  I  u  (Ende  des  4.  Jahrb.). 
Mvr}0L-&ea  3963,  Conze  242. 
NLxo-^8)a  App.  54  a  6. 

UsLßi-d'ia  .  sidiXQ-  -  . .  A  -  -  2035  (erste  Hälfte  des  4.  Jahrb.). 
[Tt]^o-d-sa  'AyvCov  'EQiLscig  yvvt]  1609  (erste  Hälfte  des 

2.  Jahrb.) ').  —  Tiiio^sa  836  51  (232/1). 

d'ijQtt. 

nav-^rjQ^g  IV  2  no.  4135  &. 

^ilo-d-rjQLg  Mutter  einer  Av6ig)ccvig  3913.  ^). 
•ö"  9  «  ö  V  g. 

0Qcc6-L7cnri  3533,  Conze  314. 
0(>a^vAA<fg  3798. 

'j£()o-'9'£a. 

"JsQÖ-xXsLu  'OtLdöov  £|  O/bv  2643   (4.  Jahrb.).  —  'Isq6- 
xXsia  Hetäre  bei  Timokles  (Athen.  567/). 
'IsQa   IIvQQOv    Kvdad-rivaecog    2243    (4.    Jahrb.).    — 
'Isq6    (vor    ihr    eine    Begleiterin  'Hytiöa,   hinter 
ihr  eine  zweite  '  Isgoi)  3751,  Conze  345. 
iTtnog. 

'  IjCTC-UQEti^.  'iTtTt-ccQxrj^)  '  iTtTto-dcc^rj. 
iTcnd-xlsia  /truioid^Qlofvg  AsvxovoL&g  1113  (erste  Hälfte 
des  4.  Jahrb.). 


1)  Vgl.  983  II  86  (vom  Jahr  183/2)  JQOfioyiXfig  'EQXi£i>e  • .  •  vneQ  t[ov 
'bov]  'Ayviov. 

2)  ^iXoQ'TiQLi  ist  sicher,  Uav&riQts  vielleicht  Hetärenname;  vgl.  den 
Komödientitel  Kvvayig,  in  dem  Meineke  (lll  294)  einen  Hetärennamen 
erkannt  hat,  und  den  durch  den  Ausdruck  nayCSsg  tov  ßiov  (Amphis  bei 
Athen.  567  f)  erläuterten  Beinamen  Ilayig  Luk.  'Er.  didX.  XI  2, 

3)  Auch  Schiffsname. 

B  e  c  h  t  e  1,  Attische  Frauennamen.  2 


18  Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen. 

'iTtTto-Uxn  App.  603  (iibert.  inoNOXil). 

'  Iit7Co-66%-Bvlg  NLxoxks[ovg  n]EiQatiG}g  d^vydtrjQ  III  578. 

' iTtTCo-öTQarr]  ^Aql6t8C8ov   ^AvucpXvßxCov  IV  2  no.  1861  Z>, 

Conze  520.  —  Imio-öxQdtri  88621. 
'JXx-iTtnrj.     '  Avd--iJi7trj.     'jQKir-iTtTtr}.      '^Qx-innri.      Je^- 

LTiTcri.     'Eg^-LTiTiLg.    EvQ-i7cnri.    Zsv^-iTcnri.    ' HyY}0-L7C7Crj. 

©aQQ-iTCJtri.     &Qa6-L7C7Cr]. 
KaX{X)-in{7t)ri  xaXii  auf  einer  schwarzfig.  Hydria  (Br.  M. 

B  330),  vgl.  [Ka\XUn{n)ri  Tochter  eines  Msdcov  [77a]m- 

vLSvg  2412.  —  KaXX^jtTtri  IV  2  no.  3821  &. 
KaXX-iTtTcCg  4219,    Conze  294    (gegen   400,  nach  Conze), 

vgl.    K.     Ji6iQGiv[og']    Uovvuag    d'vyätlriQ]    2557.    — 

KaXXtnnCg  4194,  Conze  140. 
Avö-Cnitri  Tochter  des  XoQoxXfig  ^i^covsvg  1757,    Conze 

123.  —  Av6Cnnri  3909. 
M8v-C7t7tri  758  jB  II 35  (um  334).' 
\M]vYj0-L7i7tri  3967. 

NiK-Cnnri  %QriG\tri\  3914,  Conze  336. 
iSlavd'-iTtTtri  Frau    des  Sokrates;   ^av%-Cnitri  '  ^noXXovCov 

^aXYjQsag  &vydrrjQ  1620. 
IIoXv-LTCJtri  MsXsxEovog  '  Ax^Qvscog  652^27,  660  is  (398/7). 
'Po8-i%Ttri  Ar.  Lys.  370. 
Zcoö-LJCTtt}  4154.  4155,  Conze  395. 

TeLö-LTtnr} 2714. 

TsXs0-L7C7trj  Frau  des  ^CXaygog  EvßovXidov  «I  Otov  [De- 

mosth.]  XLIII  44.  45. 
'PccLV-iTtTcri  Kr}q)L6o8G)QOv  Taid-QaöLOV,  'y/vrißiov  ix  KotXfig 

yvvYJ  2586  (zweite  Hälfte  des  4.  Jahrh.).  —  ^aLvCnitri 

4208,  Conze  359  (aus  Salamis). 
^Eid-C7i{n)ri  836 17  (232/1). 
4>iX-C7C7tri  IV  1.  117   (älter    als   der  pelop.  Krieg);  vgl. 

fpiXinnri  IJtEcpccvov  JsxsXEog  1948.  —  0LX^7t7cri42S7. 4238. 
XaiQ-Cmtri  EvcpQuvoQog  Aa^nxQEcog   2290,    Conze  169,  — 

ÄaiQiJiJiri  IV  2  no.  4277  &  Add.  nach  Conze  862. 
[_Xa]Q-C7t7ti]  XccQcovog  y/i^cavEog  1776. 
XQv6-LJt7C7]  Tochter  eines  Xri  . .  av  ^)     Tificovog  UovvLEvg 

1586. 


1)  Die  Ergänzung  Xr][Qi](ov  liegt  nahe;  aber  der  Buchstabenrest, der 
an  drittletzter  Stelle  erscheint,  führt  nach  Köhler  auf  P. 


Die  Vollnamen  mit  den  Koseformeu.  19 

\; I]6[&fio]-VLxri  xign^tH  3812. 

Eiöt-ysvsta.    'löL-dötrj. 

'l6Läg  Evßiov  ' yif^(x}[n8xiid'sv]  956  II  le    (um  100).  — 
'l6Läs  XQ^Gt^  III  3213  ff. 
i'6og. 

^löo-ÖLxri. 
lq)L. 

'IcpL-dixrj. 

xakXiötog. 

Ka^Xiöt-ccyÖQa.     KaXhöt-ccvd-rj.     KaXhßT-aQSTYj. 
KaXXiöto-iiKxrj    '  yJ^tCvav    '  yfhuovötov  IV    2    no.    1806  c, 
Conze  323,  354.  —  Kalhöro^iccxrj  3951,  Conze  698. 
Ka^Xidtiov    'OvriödvÖQOv     TJaLQUiEcog    1560    (zweite 
Hälfte  des  4.  Jahrb.).  —  KakUöttov  XQ'H^^'H  3826. 
KallCßXLov  Hetäre  mit   dem  Beinamen  ^Tg  (Ma- 
chon  bei  Athen.  583«)  oder   Iltcoxslevr]  (Aristo- 
demos   bei  Athen.   585  b).    —    [KaX]h6T<b  *)   Nav- 
Tcvdovg   KatdL   I   1    no.   367  (6.  Jahrb.),  vgl.  K. 
Tochter    des  Avxog^Qcov  AvxovQyov  Bovrddfjg  und 
der     KccXhßto^dx'r}     ^Llimtov     /il^covicog    (Zehn 
Redner  843«).  —  Kakh0td    Tänzerin   auf  einer 
rothfigurigen    Schale    (Br.  M.   E  68);    KccULöza 
3836  ff. 
xdXXog. 

KaXk-i7t7CT],  KalXimcCg. 

KaXU-xlsLa  KaXhxiXovg  ''^Qacpriviov  1882  (4.  Jahrb.). 

KaUi-iidxr}  IV  2  no.  3819  c,  3865  &. 

Kttkh-vixri    &EodG)QOv   'Egxuag    d^vydtriQ   2041    (3.  oder 

2.  Jahrb.)  ■'). 
KaXki-a&EVELtt  3824. 

Kakki-cxQdtri  EvdyQov  IlQoöTtaXriov  2516,  Conze  393. 
—  Kak{X)L{6tQd)r7i  Hetäre  auf  einer  Schale  des  Hieron 
(Klein  Meisters.  ^  166).    KaUiargdtri  3830,  Conze  1118. 


1)  KaXXißTm  ist  auch  Schiffsname. 

2)  KccUsvCkti  Schiffsname. 


30  Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen. 

KdkUov  -  -  660  42  (390/89). 

Kakklg  UtQdtc3vog  FagyrittLOV  ^vyccrriQ  III   1637. 
Kall(D   auf   einer   schwarzfigurigen    Hydria   (Klein 
Lieblingsn.  25),  vgl.  KaXXh  '  JxiXUos  si,  EvjtvQt- 
d&v  III  2198. 
9t7]d  og. 

KtjdsLa  835  w  6  (Ausgang  des  4.  Jahrb.). 
Kfjcpißog. 

K'r}(pL60-dG)Q(X. 

xXs  Lvög. 

KXsLV-ccQstrj. 

KXsLvo-iidx[rj]  661  f/ 26  (um  390). 
Kketvö-TtoXig  3858,  Conze  343. 
Kkstva  76626  (339/8). 
icXsitö  g. 

KlaLt-ayÖQa.     KlEit-aixfirj.     KXsit-aQetrj. 

Kk8ixo-iid%ri  Toebter  (?)    eines  Evfiaxog  IV  2  no.  3858  c, 

nach   Conze   692    (Salamis;  5.  Jahrh.);    ZA.    Tochter 

des  MEidvXCdrig  Ev%^v^d%ov  'OtQvveog  [Dem.]  XLIV  9  f. 

KXeitö-noXig   ^ÄQiLTtTtov    'IxaQLEog   d^vydxrjQ,    @Eon6^7tov 

yvv%  2113  (3.  Jahrh.?). 

KXeiTco  Mutter  des  Euripides  {r&v  6(p68Qa  svysvav 
itvyxccvsv,     cjg     ^LX6%OQog,    Suid.),     vgl.    Kkuto) 
KXeir(ovv[i<yv  IV  1.  117.  —  KXsLta  3861. 
X X  sog. 

KXs-ayÖQa.  KXs-aQstr].  KXs-aQLßtr}.  KXs-dQxri.  KXso-ßovXri. 
KXsLo-XQdtsa  '  y/yvodrj^av  'Egxiscog  2043,  Conze  451. 
KX£[o]-vL)ci]  ^)  -  -  UovvLsag  d^vydt7]Q  983  II  uo  (183/2).  — 
KXEovLxrj   Hetäre   auf    einer    unteritalischen    Hydria 
(Klein  Lieblingsn.  71). 
KXso-^svrj  Frau  des  (PiXdvd-rjg  [M]sXLt£vg  983  I105  (183/2). 
KXso-'JtdxQU  ^  ^vtLTcdtQOv    raQyrjTTLOv    d'vydt7]Q    1967  (3. 
oder  2.  Jahrh.).  —  KXsondtQu  3864. 

KXE0-6TQdtYl^)    Js^lflEVOV  ' y4x^Q^^^S  ^VyO^triQ,    Zl(O0TQdTOV 

JaidaXidov  yvvifi  1922.  —  KXEoaxQdrri  IV  2  no.  8865  c, 
Conze  350. 
KXso-cpavlg  Jlex^vov  0aXr}QE(og  d-vydrrjQ  2615  (nach  300). 

1)  Auch  Schiffsname. 


Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen.  21 

Kl£(i  ^)  auf  einer  schwarzfigurigen  Hydria  (Br.  M. 
ß  329),    vgl.  Kksh   NiXLov    ©oqlxlov  956  Ii9.  — 
KXe6  Conze  732 '). 
^  y/ya&o-nksLa.    '  j^yvo-KkEia.     '  yf^SLvo-xXeLa.    '  ylvzC-xlEia. 

^ j^Quoto-xlaia.  '' A^ii-xlEia.  d8i,i-yikeia.  Jiq^ö-xKeLa.  Jt6- 

xXsia.      jQOno-xkEia.    '  Egaffi-xlsta.    '  EQyö-xleia.     Ev- 

xXsLa^),    &s^L6t6-xXsLa.    @s6-xlsLa.    'IsQo-xXeLa.    ' iTtnö- 

xXeia.  KalXi-xXsia. 
Ktr]0L-xXsLa  NavxQ<xto[v]  Ksg)aXi]d-£v  9-vyKtriQ,  üvd-odaQOV 

yvvYi  2154  (4.  Jahrh.?). 
Msya-xXsia  ' HyCvov  'EgLxsLag  2176  (4.  Jahrb.). 
Meve-xXe^lo)  MevexXbov  llaLaviEog  III  2201. 
lM]vr}6i-xX£icc  App.  174. 
Nav-xXsa    xuXi^    Hetäre    auf    einer    Schale    des  Hieron 

(Klein  Meisters.  ^  166). 
Ne6-xXeioc   verwandt    mit    einem    -  -  g    21ovvlev[is\  2559 

(4.  Jahrh.). 
Nix[6]-xXELa  836  64  (232/1). 
üatQÖ-xXEa    ^lXo^tjXlöov    'j^iagvicig   1396,    Conze    1082 

(5.  Jahrb.).  —  IlarQÖ-xXELcc  836  ei. 
UoXv-xXEia  Hetäre,  Titelfigur  einer  Komödie  des  Alexis 

(Athen.  642  c).     UoXv-xXeu  Mutter  einer  raXfjvr]  App. 

102  &  19. 
IJTQato-xXsta  -  -  [^LJXdLdov   d'vycctriQ    1392   (2.  Jahrh.  ?). 
2Jc)6i-xXEi,a  App.  108. 
Tl^ö-xXelu  Ar.  Thesm.    373  (im  fingierten  ip^cpiöiia).  — 

App.  22  8. 
^av6-xXEa  IV  2  no.  36546  nach  Conze  724*). 


1)  Auch  Schiffsname. 

2)  Die  Lekythos  ist  sicher  identisch  mit  der,  als  deren  Inschrift 
CIA  II  3854  CKAEA  OIAIA  angegeben  wird.  Statt  des  A  am  Schlüsse 
des  ersten  Namens  gibt  Conze  ß.  Aber  der  Name  Zv.Xsm,  der  in  seinem 
Text  erscheint,  ist  unmöglich.  Ich  nehme  daher  an,  dass  t  Best  des  dem 
sitzenden  Manne  gehörenden  Namens  sei,  dem  die  Frau  Klam  die  Hand 
reicht. 

3)  E^kIhu  könnte  an  und  für  sich  mit  dem  Abstractum  B^tiXsia  iden- 
tificiert  werden.  Aber  man  wird  den  Namen  aus  dem  Zusammenhange 
mit  den  übrigen  nicht  lösen  wollen. 

4)  Verwandt  ist  die  Lekythos  IV  2  no.  4104&,  Conze  435«,  da  sie 
mit  der  im  Text  erwähnten  zwei  Personen  gemein  hat. 


22  Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen. 

\4>]iX6-xlsia  MevKVÖQov  Bovtddov   yvvri    1964.  —  ^iK6- 

xXsLa  4244. 
0Qa6t-xXELa  4268,  Conze  289  (noch  5.  Jahrh.  ?). 

KofialUg  3870,  Conze  121  (»kann  noch  dem  5.  Jahrh. 
angehören«).  4200  (hier  sicher  niedrer  Herkunft).  ^) 
Ko(i(o  Mutter  einer  Tqltg)  4200. 
X  Qäv  ov. 

Kgavh  ©vQßatov  yllQ-alCdov  ^iqttjQ  IV  2   no.  1744  & 
(1.  Jahrh.). 
xgdt Lör  0  g. 

KgatLöro-Xsia  3878,  Conze  365. 

Kgatiöra    verwandt    mit    einem    Evfiaxog    Olvalog 
2380  (4.  Jahrh.).  —  KganGtä  989  II 9  (Genossin 
eines  %-Ccc6og). 
XQccT  og. 

' ^}i(pi-XQdrsLa.    ' yfQUjto-XQdtsia.    Jsi,i-XQdtsia.    Jr]^o-XQd- 

TEia.  ''Ejti-xQdrsia^).     Evd-v-XQdtsia.  KXsLO-xQdrstcc. 
Msvs-xgdtsia  Msviov  3936,    Conze  161    (5.  Jahrh.,   nach 
Furtwängler),  vgl.  Msvsxgdtsia  Js^tXQdtovg  ^IxocQuicag 
d-vydtY}Q  IV  2  no,  1531  b.  —  MsvsxQdtsLa  3935  (Salamis). 
.      [:s;]£vo-xQdt£a  758  B  II 34  (um  334). 

Iletöt-xQdtsLa  Frau  eines  ®Eo%dQrig  Eovvuvg  2552,  Conze 

179. 
Uolv-XQdtEia    /JiovvßodaQov    ^^d^^oviog    d^vydtrjQ    1410 

(2.  Jahrh.).  —  nolvxQdtsLa  836  84  (232/1). 
Z^co-xQaTSLU  UayxQatiöov  '  y/XaiEcog  1799. 
2J(o6L-XQdtE[ia]  Frau  eines  [E]vayi(ov  Kod-coxLÖrjg  984  II 39 

(erste  Hälfte  des  2.  Jahrh.). 
T[£']i0i-xQdtELtt  754 19  (347/6). 

lT]i^o-XQdtEicc  [K]QatLvov  [K]vdad-rj[v]a[i]S)[g]  2246,  Conze 
172.  —  Ti^oxQatEiä  4186. 


1)  Der  Name  Ä^on^cb,  der  aus  Zehn  Redner  839  (i  entnommen  zu  werden 
pflegt,  ist  nicht  berücksichtigt,  weil  in  dem  KOINOYI  der  Hdss.  nach  dem 
Zusammenhange  nur  ein  männlicher  Name  stecken  kann. 

2)  Der  männliche  Name  KofiaXXog  App.  58 1;  auch  sein  Träger  also 
gehört  also  zum  niedren  Volke. 

3)  Wegen  der  Beurtheilung  des  Namens  vgl.  die  Bemerkung  zu 
E^nXsia. 


Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen.  23 

^LXo-xQttt£ia   'Jyccd-oxXsovg    ytl^avias   %-vydtriQ    1773,  — 

^vXOKQ<X.TBLa  4245. 

Kgatsia  Uqeiu  622  (211/10).  —  KgatEia  iy  Kvda- 
[d-rjvaicoL  OLXov6a,  ano(pvyov6a  .  .  .  .]  IV  2  no  775  h 
III 16  (Ende  des  4.  Jahrb.). 

XQLVÜi. 

KQLV-UQStri. 

Kqlvo)  ' ^Qts^avog  ^  J%^rivaia  III  1474. 
iiQit6g. 

KQLto-Xsa  ^avoxXsovg  Krjtriov  2548  (nach  350). 

KQLxvXka  'JvtL&Eov  raQyr}Ttö&sv  Ar.  Thesm.  898. 

^^QtÖTO-XQLtTj.    Jrj^O'XQLtrj.    Ev&v-XQLtri. 

Mvr}0L-XQitr)  88674  (282/1). 

üolv-xgCxri   Enkelin    des   Aristeides    (Plut.   Arist.    27), 

vgl.  IIoXvxQLtr}  IV  1.  114. 
Tifio-XQiTri  IJQGjtdQxOfv  ix  KEQaii[B(x)v]  IV  2  no.  2139  &. 
^avo-xQtxri  4221,  Conze  752. 
xtYi6i  g. 

KtriöC-xlEia. 

Ktriöilla  Mutter  eines  MEidiaq  Jeivlov  "Slad'sv  2682, 

Conze  486. 
Kt7]6Lov  3885. 
Kt7i66  839 14  (215/4). 
xöb^og,  xcD^ccö La. 
Kafia  4200. 
Philo-comasium  1)  meretrix  bei  Plautus  (Mil.  175  und  sonst). 

Xs  vxo  g. 

Asvxfj^)  nXvvTQia  13272  (etwas  nach  350). 
Xsag. 

JEC3-^Bdov6a  3896,  Conze  no.  504. 

Je(o-vlx7]  Mutter  des  '  j4vTC(ptlog  ©sodaQov  ausRhamnus  ^) 

IV  2  no.  1401  &. 
AEGi-öTQdvri  836  41  (232/1). 


1)  Vgl.  KoDfidaiog  in  Epidauros  (GIG  Pelop.  I  1170  4)  und  den  kreti- 
schen Namen  Kmfidatccg  (auch  Pelop.  1  933  5). 

2)  Oder  einstämmig? 

3)  Die  Verwandtschaft  bei  Kirchner  I  87. 


24  Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen. 

^  jlgKSto-Ksa.  KQutLöro-XsLa.  Kgito-Xitt. 
Nixo-Utt  75422  (347/6). 
naöL-lsa    ^  ^yvodri^ov   '  y^xagveag   1935    (4.   Jahrb.).    — 

IlaöLXia  766  9. 
XaLQE-lia   verwandt     mit    einem    Evvoiio<s    '  j^dsiiKxvtov 
TQLK[oQv6tog]  2592  (4.  Jahrb.). 
^6x0  g. 

'  In7Co-X6%'ri. 
Kv6  ai. 

Avö-aivsrrj  ^).  Av6-aQ8tYj.  Av6i-%-Ea  ^).  Av6-i7tJtr}. 
Av6i-(idxri^)  TLfioysLtovog  ^^eap^tov  2674,   Conze   1099. 

—  AvßL^ttxV  I^  2  no.  3903  &,  nach  Conze  252. 
AvöL-ötQccxYj    Tochter    eines    Jlov    KvdccQ-rivaisvg    2233, 

Conze  454.  —  AvöLöTgari^  Dienerin  auf  einer  Deckel- 
dose ans  Ruvo  (Klein  Lieblingsn.  71) ;  IV  2  no.  3911  h 
Add.  nach  Conze  825. 

AvdiXXa  Ar.  Thesm.  374  (im  fingierten  xl)ricpi6yia).  — 

Av6iUa  4159,  Conze  125. 
Avöca  Avöavögov  ''EIbvClvCov  d^vydtriQ,  Ae^covog  Kqco- 
TCidov   yvvYi  2008    (2.   Jahrb.  ?).    —    Av6g)   763 13 
(um  340). 
Xvt6g. 

(idd'og. 

Ev-^a&Lg. 

Hdxv- 

'' ^XxL-^dxvj.  ^ ylQi6T0-^d%ri.  AsLvo-^dxr].  Evd'v-fidx'rj.  KaXXi- 
i^dx^i-  KaXXi6to-(idxri.  KXetvo-^dxri,   KX£LTO-(idxri.    Av0i- 

Mvri0L-(idxr}  Av6Cnitov  Kgicoicag  [Demostb.]  XLIV  9.  *) 
Nixo-^dxr}  Tochter  des  Themistokles   (Plut.  Them.  32). 

—  NLzo(idxYi  4022,  Conze  63. 


1)  Neben  Äveivog  und  Avamnos ;    die  Zusammensetzung    ist  unver- 
ständlich, da  das  zu  Xiiffat  gehörige  Object  nicht  genannt  wird, 

2)  Gedeutet  von  Wilamowitz  Arist.  und  Athen  II  62,  36. 

3)  Ar.  Fried.  99 1  f.  Xvaov  8\  nä%aq  v,al  v,0Qv.0Qvyas,    tva    Avai^d%r\v 

4)  Mitth.  XXI  465  MvTjfftfta^rj  KaXXi,[idxov  •ö'vyarijp  KscpuXfi^sv. 


Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen.  25 

nccv0i-y,dx'r}  835  u  (um  320). 

^vko-iLd%ri  Tochter  des  ' yiyviag  Bovöskov  i^  Ol'ov   [De- 
mosth.]  XLIII  22. 
(isytt. 

Msy-aQvßtri.  Msyd-xkeia. 
lisytöTog. 

MsyLCS[t]ri^)  Zr\v(av\oq  JiccvtLÖog]  956  II 5  (um  100). 
—  MeyCßzri  Hetäre  (Athen.  583  e). 
ft  £  d  ö  r. 

AECd-^idovda. 
(leldog. 

MsCdiov  rXavxLTtnov   [Ko]Xlvt(e(x)s)  yvvt]  83533  (um 
320).  —  M[si]diov  835  50  (die  gleiche  Person?). 

M8X7i6(ü  IV  1.  80  (6.  Jahrh.). 
Me  A  t-  zu  ^sXei  ? '') 

MsXiva  -  -  vog  ^ y^va(pkv6t[iov]  1868. 
M£hvval4:M  (Epigramm,  nicht  jünger  als  Alexander). 
Mskita  Frau  des  Euripides  {ßtog  bei  Dindorf  Poet, 
scen.    I    16,    Tochter    des    MvriaiXoxog    4>lvsvg^), 
vgl.  MsXttG)  KdkXavog  Oivaiov  yvvtj  2381. 
Ms Xl6to-  zu  fisXiöf^g ? ^). 


1)  Auch  Schiffsname. 

2)  Vgl.  MsXißota,  von  Pott  (KZ  V  275)  richtig  gedeutet  als  'be- 
sorgend die  Rinder',  MsXiScoqos,  MsXiKXfig.  Die  zweistämmmigen  Namen, 
die  (iiXt  als  erstes  Element  enthalten,  sind  zu  jung,  um  als  Voraussetzung 
für  MsUvih,  MeXivva,  MsXitm  gelten  zu  können.  Ebenso  wenig  können 
MsXivm,  MsXivvcc,  Mslitöa  als  ursprünglich  einstämmige,  von  (isXi,  aus- 
gehende, Schmeichelnamen  betrachtet  werden,  da  eine  Ausdrucksweise  wie 
mel  meum  nicht  griechisch  ist. 

3)  So  nach  Wilamowitz  Herakl.  ^  I  7,i2. 

4)  MsXierixos  (so  in  Thespiai  IGS  I  1757  5)  etwa  ein  q)iXoiJisXißtrjg, 
einer  der  gern  (isXi^si,  wie  q>iXon6trig  einer,  der  gern  trinkt?  Fick  hat 
die  Namen  dieser  Art  zu  einem  mit  ßXittco  aufs  engste  verwandten  Ver- 
bum  *  ii£XtTtco  gestellt  (KZ  XXII  225).  Die  Stütze  für  seine  Ansicht 
büdet  die  schon  von  Keil  (Spec.  onom.  gr.  28)  angenommene  Verwandt- 
schaft des  Namens  BXiarixis  mit  att.  MsXiari'xr].  Aber  BXiettxts  ist  eine 
apokryphe  Form,  die  weder  in  die  zweite  Auflage  der  GP  gelangen  durfte, 
noch  verdient  hätte  Pauly-Wissowa  III  240  ernsthaft  genommen  zu  werden. 
Sie  beruht  einzig  auf  der  Stelle  Clem.  Protr.  IV  48  EXiarixt-v  Ss  rriv 
irccXXaKtda  tsXevt'^aaßav   iv  Kccvmßai    nerayuywv    6  IlvoXsfiaiog   ^^tc^sv 


26  Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen. 

MskLffTixf]  Ar.  Ekkl.  46. 

MeXiöta    ' /fvtiq)dvov\g]    üalXrivBcjg    d^vyäTYjQ    2434 
(4.  Jahrb.). 
^Bv  0  g  und  fisv  (o. 

Msv-LTtTtrj.  Mevi-akeia.  Mevs-XQoctEicc. 
MEVB-öXQaTYi  KrrjöLOv  ©oquciov   d-vydrrjQ   2092  (um  300). 
MEVSÖtQDCTYl   3939. 

KX.  Ms[v8]-xdQr}a  III  61  Ä  Hin. 

MhaXa  Gott.  Nachr.  1899.  108  no.  79. 

MsvEta  III  3278  ^). 
Msv8L-d-Ea  ^). 
Zu  Vollnamen  anf  -^avsia: 

MivBia  837a2,  3659. 
M  '^triQ. 

MritQ0-d(OQa. 

MfjtQLXv  Mitth.  XXI  438  Beil.  II 12  (um  130). 

MfjtQG)  ' jiitollGJvCov  Aamddov^)   d-vydrrjQ  III  1786. 
—  MntQG)  3948. 


vnb  tbv  TtQoSsdriXco^ivov  ariKov.  Bei  Ptolemaios  Euergetes  heisst  die 
Hetäre  BiXietC%ri  (Athen.  b76f),  ebenso  bei  den  Athen.  596  c  excerpierten 
zä  'AgyaUtiä  ygäipavtsg ;  bei  Pausanias  ist  Bslißtix'n  überliefert  (V 
8,11),  bei  Plutarch  Moral.  753/"  BsXeatir],  BsXsartKri.  Man  kann  also 
nicht  daran  zweifeln,  dass  der  Text  des  Clemens  den  Namen  mit  zwie- 
facher Entstellung  bietet,  und  Dindorf  hat  dies  richtig  hervorgehoben. 
AVelches  ist  nun  die  wahre  Namenform?  Wer  bedenkt,  dass  Pausanias 
die  Wagensiegerin  als  Makedonierin  bezeichnet,  und  dass  die  Angabe 
Athen.  596  e,  sie  habe  die  Atreiden  als  ihre  Ahnen  ausgegeben,  sich 
hiermit  vortrefflich  vereinigen  lässt,  der  wird  zu  dem  Schlüsse  geführt, 
dass  sie  in  der  Sprache  ihrer  Heimath  BiXi6Tiv.a  geheissen  hat.  Dieser 
Schluss  wird,  wie  ich  nachträglich  fand,  durch  eine  Notiz  der  armenischen 
Uebersetzung  der  Chronik  des  Eusebius  bestätigt.  Im  Verzeichnisse  der 
Olympiasieger  bringt  diese  Uebersetzung  zu  Ol.  129  einen  Zusatz,  der  in 
Auchers  lateinischer  Uebertragung  so  lautet :  Biga  pullica,  et  vincebat 
Philistiaehus  Maceti  (filius).  In  dem  Sieger  hat  Niebuhr  (Kl.  Schriften 
I  214)  eine  Siegerin  erkannt:  eben  die,  die  bei  Pausanias  BeXiatCxri  heisst: 
»leg.  ^iXiGxC%ri  MdKsdcg  [vielmehr:  Mayiitig],  nämlich  BsXiatLxr}  wie  Bi- 
Xmnog  statt  ^i'Xtmtog*. 

1)  Mmrdb  auf  Kos.:  Coli.  3706  Vii,  VIII  58. 

2)  Ebenso  gebaut  ist  MsvsiHQdtrig  in   Tanagra   (IGS  I  1203).    Eine 
Erklärung  habe  ich  Beitr.  XXIlI  94  f.  zu  geben  versucht. 

3)  Die  Verwandtschaft  bei  Kirchner  I  107. 


Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen.  27 

Hilt  ig. 

MritLxr}  Hetäre  mit  dem  Beinamen  Kksipvdga 
( Asklepiades  bei  Athen.  567  d),  von  Eubulos  auf 
die  Bühne  gebracht  (Athen.  567  c). 

ÄIvYj^o-dixr}. 

Mvijö-ayöga.       Mvri6-ttQEtr].       Mvrj6i-d-sa.       MvYi6-i7tTtri. 

Mv7]6L-xlsia.     .MvYi6t-XQitYi.    MvrjßL-^dxfj. 
Mvr]6t-7ttoXs(iri    Tochter  des  Themistokles  (Plut.  Them. 

32)1). 
Mvf]öL-6tQcctr]   3969,    Conze   1087   (5.   Jahrh.),   vgl.    M. 
Mvrj&tdrjfiov  K[t]q)L6L6G}g]j  ^  y^Xs^Cavog   Kri^piöiicos  [yvvrH 
"Ecp.ttQx.  1895.  185.   —  MvrißLöTQdtri  IV  2   no.  3970  & 
Add.  nach  Conze  857. 

Mvrjölg    Ti^od^eov    AaiiitTgiag    %'v{ydvri\Q   IV  2    no. 

2280  &. 
Mv7i6iX{X)a  auf  einer  schwarzfigurigen  Hydria  (Br. 

M.  B  833),  vgl.  M.  JißxCvov  E^cjvviiscog  2063. 
Mvrjöß}    ^3[xX]r]:ticcdov    BsQEVixCdov  IV  2  no.  477 d? 
II 43  (um  100).  —  MvYi66  751 16  (347/6). 
^vrifitd  g. 

(ivtrog^). 

Mvtt-aTcr)  4001,  Conze  141. 
MvttLov  4000,  Conze  819. 

V  avg,  V  a  V  0  L. 
Nav-xXsia. 
[iV]avtft-vtx7^  -  -  ov  Evo3vv(isog  [yvv]^  2222. 


1)  Ueberliefert  ist  MvriGnttolifia  mit  nicht  erklärbarem  a ;  der  Name 
ist  auch  durch  zwei  Grabschriften  des  4.  Jahrh.  (1928  =  Conze  827, 
2250  &)  für  Attika  gesichert.  Bei  dieser  Gelegenheit  darf  wol  daran  er- 
innert werden,  dass  auch  Adeimantos  von  Korinth,  der  College  des  The- 
mistokles, den  Schlachtenruhm  in  den  Namen  seiner  Kinder  lebendig  er- 
halten hat :  'AQi6t8vg,  Navaivinr],  'Jkqo&lviov  und  'ME^ißia  bezeugt 
Plutarch  IIsqI    t^s     Hqoöotov  KUKori&stag  871  a. 

2)  Vgl.  ^vrtos*  iveos  Hes. 


28  Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen. 

Navßi-dTQKtri    Navxvdovg  ^  j^xccgviag    1930,   Conze   426. 
Na.v6L6tQa[t'Yi]  4160,  Conze  351. 
NavaCs  754 17  (347/6). 

Nav6Lov^)  Hetäre  bei  TheopMlos  (Athen.  587/). 
veo  g. 

Neö-xXsia. 

Ns{o)-6tQccTr}  ®aXiaQ[x]ov  UsQyaöfid'Sv  d'vydtr^Q,  'l6oxQdtov 

Kvdccd'rjvaiscolg]  yvvTJ  2468  (Anf.  des  2.  Jabrh.). 
Nso-tpCXri  3870,  Conze  121  (vielleicht  noch  5.  Jahrh.). 
vixri. 

Nix-ayoQu.    Nix-agstr].   Nix-agCßti]  2).    NiXO-ßovXr}.    Nixo- 
dixt],  Nixo-d'sa.  NLX-i7t7t7].   Nixö  xXsia.  Nixo-Xsa.  Nixo- 

Nsixo^a  MuQxidvov  ix  Tlcciaviiav  III  1280«  Add.  h\i. 
Nixo-TtaTQa  ^)   MsvsxXsidov  ' ^y[ysX]'^d'Ev  1876. 
Ntxö-TtoXig     Frau    eines     Saergarog    AafiTttgsvg    2287, 

Conze  763. 
Nixo-TCtoXe^T}  Nixodägov  IlaLavicbg  Conze    1138.    —  Nl- 

xontoXs^r]  3777,  Conze  427. 
Nixo-66TQatri  ^^  ^-  ü'^?  Conze  360  (älter  als  der  pe- 
loponn.  Krieg),  vgl.  Nixo^tgatri  EvxaQidov  naiavtsag 
Q'vydtYjQ  2417.  —  NLxo{6)tQdt7i  Hetäre  auf  einer  Schale 
des  Hieron  (Klein  Meisters.  ^  166) ;  NixoßtQätri  4023. 
4024. 
Nixo-dtgarCg  Hetäre   mit   dem   Beinamen  '  j4(pvri  (Anti- 

phanes  iv  tgh  TtEgl  ir,,  Athen.  586  &). 
Nixo-Tcikji  xakri  Hetäre   auf  einer  rothfigurigen  Schale 
(Br.  M.  E  68). 
NixCdiov   Hetäre   des  Epikuros  (Diog.  Laert.  X  3). 
Nixvlla  IlQEoß--  722^9  (Ende  des  4.  Jahrh.). 
Nixa    auf    einer     schwarzfigurigen    Hydria   (Klein 
Lieblingsn.  25),  vgl.  Nixa  @Qa6viid[xov]  "'AztakC- 
80g  (pvlrig  956  II 33.  —  Nixc3  4030.  4031. 
* .A[iSLVo-VLxri.  ^ AQidTo-vixri.  Atjfio-vixi].  ^ EXia-vCxti.  ^löd^^o- 
VLxrj.  KalXt-VLxri.  KXso-vixr].  Aeo-vixrj.  NavdL-vCxri. 

1)  Gut  vertheidigt  von  Wilhelm  Mitth.  XXIII  420,i. 

2)  Auch  Schiftsname. 

3)  Auf  der  Umschrift  heisst  sie   irrthümlich   KXsonüxQa  und   ist   als 
solche  auch  in  Kirchners  Prosopographie  (I  575)  gerat"hen. 


Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen.  29 

IloXv-vixr)  Mo^xioavog  ^ikädov  yvvi/j  III  134. 
IJv&io-vLX)]  Geliebte  des  Harpalos  (Athen.  594  r7). 
Ztgaro-vCxri  verwandt  mit    einem    ^ÖQfiog   nQoxXsLdo[v] 

Kvdavtidrjg  2250  (4.  Jahrb.).  —  ZJtQKtovixri  88649. 
2Jco6t-viXYj  Tochter  des  Archonten  nksCötaivog  Uoxksovg 
Ka(palfiQ^Ev  1409  (Ende  des  2.  Jahrb.).   —   2J(o0Lvixrj 
83579  (um  320). 
^ao-vLxti  758  B  II 4  (um  334). 

XoQo-vLXTi  vornehme  Athenerin  auf  einer  schwarzfiguri- 
gen  Hydria  (Br.  M.  B  331). 
Nixti  ^)  Frau  des  'HQccxlsLtog  'IxaQisvg,  Mutter  einer 
Nixagerri  984  I7    (Anf.    d.    2.   Jahrb.).   —   Nixrj 
XQr]0ri]  4019. 

NixtiöG)  ^)  '  l7t7toxQdro[vg]  MsXiteoog  HI  1940.  —  Ni- 
xri06  4224,  Conze  142. 
vovg. 

'  Aqi6to-v671.  Ev-votg.  EifQV-vör]. 

IlQayto-vöri   Frau')   eines   Ari^riTQLog   Jri[ioq>Llov   ®[oQaL- 
«i5g]  2080,  Conze  369. 

^ttv  d'ö  g. 

^evog. 

Ssv-agEtr}.     Ssv-aQi6ti].      iSisvo-doxri.     ^svo-xXeia.     ^svo- 

XQcitsa. 
Sevo-6tQcit7]    Tochter    des    ^Ayiag   Nlxkqxov    Evcovv^svg 

1385  und  IV  2  no.  477(^37  (um  100). 
iSlsvo-cpdvTr}  75429  (345/344). 

SevvUa  Aristoph.  Thesm.  633. 
;H!sv(h  4042,  Conze  324. 

^svvCg  Dienerin  der  Neaira  {JK.atcc  NscciQag  120.  124). 
Ev-^ivri.  'Hqo-^8V7].  KXso-^avf]. 


1)  Auch  Schiffsname.  Frauen,  die  iVt'xrj  heissen,  können  diesen  Namen 
auch  nach  der  Siegesgöttin  führen;  ich  komme  im  zweiten  Theil  auf  ihn 
zurück. 

2)  Auch  Schifisname. 

3)  So  nach  dem  bei  Kirchner  (I  248)  entworfnen  Stemma, 


30  Die  VoUnamen  mit  den  Koseformen. 

UoXv-livri  IV  1.  114    (älter  als    der    peloponn.    Krieg); 

IloXvlivri  4082,  Conze  284  (5.  Jahrh). 
TiiLo-iEvri  4194,  Conze  140. 
^iXo-i,8vrj     Frau    eines    UtQcctiTijtog   '  I(pt6ticcdri[g]    2121, 

Conze  421.    —     ^iXo^evri    4249;    ^iko^svrj    rj    etuiQa 

Aisch.  I  115. 
XttQL-livri  Aristoph.  Ekkl.  943  (eine  nÖQvri), 

^O  XvfiJtiog. 

'OXvfiTtLs  40365  (221/20). 
'  OXv^Ttclxlv  App.  43  6. 
6vi^6  aöQ-ai. 

' OvTjßaxa)  IlQori^ov   iy  MvQLVovtrrjg  d-vycitfjQ  13894 
(zweite  Hälfte  des  2.  Jahrb.);  vgl.  BCH  XVI  157. 
'Oxog. 

^  jivtL-oxCg. 

XaQ-0'jtELv[ri\  KXavdiov  Jid[y^']ov  d-vydxTjQ,  isgsia  r^g  "^Aq- 
xiiLLdog  III  893. 

ndXo  g. 

Ev-Tcdkeia  ^). 

JCttV,   7tä0  i. 

nav-KQL6trj.  Uav-d'rjQLg.  ^) 

[n]a^-q)LXr]     ^  Avtifpdvovg     /JaXlfivsog     [^]vydrr}Q     1492 
(4.  Jahrb.).    —    /Ja^gjiXrj  4055    (mit    einem  ''AgzC^ag). 
Hetäre,  Athen.  591  e. 
IlaöL-Xea. 
TtarriQ^IIatriQ. 
UaTQÖ-xXaLa. 

^Avti-Tcärga,  ^ AvtL-naTQtg.  KXso-ndtQa.  Nixo-ndtQcc. 
Uoo-ndtQa  Maxha  rix^ri  xQrjett]  3167. 
xav  ö  KL. 

navßL-fidxri. 

ITavöiXXa  AvtißCov  OQsaQQiov  2648  (4.  Jahrb.). 


1)  E-öjrairjs  bezeichnet  den,  dem  der  TtäXog  xv%ris  gat  fallen  möge. 
Der  Name  der  lokrischen  Stadt  EvnüXiov  hat  wol  ähnlichen  Sinn;  zur 
Bildung  vgl.  Evndyiov  in  Elis. 

2)  TlavQ^qa  ist  Schiffsname. 


Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen.  31 

7CS  td'(0. 

nsi&a  ^)  "EQ^avog  2J<priT{ryov  956  I20  (um  100). 

ITsiö-ayÖQa.  nsL0L-&£cc.  IlsLöi-XQdtSLa. 
nsi6L-6tQdtri,    Frau   eines    Kri(pi6o(p5)v  ^  A(pi8vaCos    1902 
(Ende  des  5.  Jahrb.).  ^) 

TlEiGCa  Mutter  eines  Evd^uTtJtog   XolKeCdris  IV  2  no. 
217U  nach  Conze  376. 

71  XOVX  0  S. 

nXoVt-CCQXYl. 

mavtixin]  -  -  IV  2  no.  40756. 
3t  6  ks  ^og,  Ttt  6  Xe  fi  og. 

Mvri0L-7ttoXi^ri.  Nixo-ntols^ri. 

IIoXe^G)  Frau   eines    'Okv^jiioScoQog   IIoxu^Log  2496 
(Anf.  des  4.  Jahrh.). 
n  6X1  g. 

Klsivo-TtoXig.  KXsixö-TtoXig.  Nixö-noXtg. 
2(a6i-7CoXig  KQiTcov\og'\  -  -  d-vydtrjQ  BCH  III  381  no.  20 
(zwischen  167  und  88). 
noX'ög. 

noXv-iitTcri.  üoXv-xXeia.  IIoXv-XQcctsttt.  JIoXv-VLxrj.   IIoXv- 

IIoXv-ßxQdx'Yi    Tochter    eines  "AXig  ^)    ^ AQiE6xQ[dxov\    ix 

KeQa^acov  2141. 
noXv-xL[i7i    XcuxiädxQLo)   IV    1.   125   no.    558   (Anf.    des 

5.  Jahrh.). 
^OvcüQaxiavri  IIoXv-xocQ^tg,   rj   xal    ^aivaQEXfj,  '  OvdQccxia- 
vov  UoXvxccQfiov   xal  KXavdCag  ®E^L6xoxXECag  d^vyccxr^Q 
'E(p.  ccQx-  1885.  146  no.  24. 
no  ^n  6  g. 

&E0-n6finri. 
Jloxa^t  6g. 

Uoxci^iXXa  AovxCov  f|  'A^rjVLEov  III  1355. 


1)  Oder  mit  dem  Namen  der  Göttin  identisch.  IIsiQ-6)  ist  auch 
Schiffsname,  als  solcher  sicher  übertragen. 

2)  Das  Stemma  sucht  Kirchner  (I  556)  zu  construieren. 

3)  Nach  Köhler  ist  der  Name  ,vorn  vollständig.  Man  kann  ihn  als 
Koseform  von  "AXntnog  verstehn.  Der  auf  Kos  beliebte  Frauenname 
^AUri  stammt  aus  dem  Nereidenverzeichnisse  S  40. 


32  Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen. 

[/7J()o;|g)  NtXLTCTtov  SvTtstaiövog  2366  (4.  Jahrh.). 
jt  Q&to  g. 

IJQGyro-vöri. 

IlQCOtG)  XQriöTt]  III  3336. 
IIv  Q'ia. 

nv&LO-VLnr}. 

IJvd'G}. 

nvd-o-dixrj. 

nvd-o-öTQdr^rj]  .  .  .  .  v,     Frau    eines    ^dsi,t£Qog    zi s^iQiitofv 
[A]l(xisvg  1783  (4.  Jahrb.). 

TLvd'ikXa  Tochter  eines  Ilvd-aag  Moöx^Givag  ßgidöLog 
2104  (Conze  372  a).  i) 
nv  Xrj. 

'  Hyrißi-TCvXri. 
%VQ  Q6g. 

mQQa')  4107  (5.  Jahrh.). 
IlvQQixri  TQOcpbg  XQrjött]  4109. 

^ödov. 

'Pod-(vjtig,  vornehme  Athenerin   auf  einer  schwarfiguri- 
Hydria  (Br.  M.  B329). 
'Pödf)    ngariav   AllGi[v\ia->\g]    2341    (5.    Jahrh.).    — 

'P68ri  1491. 
'Podiov  836 108  (232/1). 
'  PddiXka  Frau  eines  'Agiößtav  IV  1.  117  (älter   als 

der  peloponn.  Krieg). 
'P6dvna  'IxaQLÖ&ßv  2114. 
'Poda  83058  (um  320) »). 


1)  Ein  weitres  Mitglied  der  Gruppe,  vermuthlich  der  Mann  der  Uv- 
&t.XXa,  heisst  Nänig.  Ist  N&Tiig  als  vcoHUQwSrig  zu  denken,  bedeutet  der 
Name  also  Schlafmütze  ? 

2)  Der  Name  kann  auch  einstämmig  sein. 

3)  Die  hier  verzeichneten  Koseformen  können  auch  zu  'Podimtri  ge- 
zogen werden;  man  beachte  'P6di.ov  ' Podinnov  ^HnsiQ&rig  2906.  Auch 
könnte  man  'Poörj  als  Umformung  von  '  Pödov  betrachten,  und  'Pödiov 
Hesse  die  Auffassung  als  Deminutivum  von  §6dov  und  als  Neutrum  des 
Ethnikons  'PoSiog  zu. 


Die  Vollnaraen  mit  den  Koseformen.  33 

'Pödog. 

*  Pod-L7t7trj. 

6%^  SV og. 

^rj^o-6&sv£ia.  ^Exi-6d-£vsia.   'iTCJto-öd-evig.    KaXXi-ö&svsia. 
600  g. 

Ev-60L6xri.  i) 
0 T Qat  6  g. 

UTQCCTÖ-icXsia.    UtQtttO-VlXf].  ^). 

ExQaxvKlLg  Ar.  Lys.  365. 
^ AQXE-ßTQÖcx'Yi.  ^cc^aGL-CXQdxYi.  ,^r][io-6xQdxr}.  ^litTto-ßXQaxri. 

KakXi-öxQccxr].  KXso-öXQccxr].    ^sco-öxgdxrj.    Av<ji-6XQdx)]. 

Msvf-öxQuxrj.  Mvi]6i-6XQdxYj.  NavGi-öxQdxri.  Nso-0XQdxri. 

]Sixo-6xQdxri,    NixoöXQaxCg.    ^svo-6xQdxr}.    nsL6t-6XQdxr}. 

IIoXv-öXQdxY}.    nvd^o-öxgdxrj. 
Ua-öxQdxYj  ®£aQOv  ÄtyiXtscog  1739,  Conze  449.  —  [Z"]«- 

öxQdxY}  4160,  Conze  351. 
Ti^o-öXQdxr}   navda[Lx]ov  flQoönakxtov  d'vyd[xri\Q,    Haöi- 

xXsovg  yvv[ri]  1395  (4,  Jahrb.).    —    Ti^oöxQdxri  88678. 
Oavo-öxgdxrj  Asaö&evovg   ÄEvxovoLGjg  2304,    Conze   330. 

—  (pavoßxgdxrj  836  54. 

4f£Ld£-6xQdxrj  XccQtov  ' AyvovöLov  1704,  Conze  308. 
<l*£ido-6XQdxrj  '  ExeoxXaovg  Aid^aXCdov  %^vydxriQ  1369  (Ende 

des  4.  Jahrh.). 
0LXo-6XQccxr]  fPiXavog  Al^csvicog  1774   (erste    Hälfte    des 

4.  Jahrh).  —  (PtXoöxgdxr}  IV  2  no.  4249/^  nach  Conze  72. 
XaiQS-öxQdxrj   4274.    4275,    Conze   156,  893    (5.  Jahrh.); 

Frau  eines  ^auo^xgccxog  MsXtxsvg  Demosth.  LVII  37. 

—  XaiQEögdxr}  4272,  XaiQSßXQaxrj  4273. 
6  cög. 

Uoj-xgdxsia.  £co-7tdxQa.  Uco-öxQdxrj. 
Zlca-tpQovCg  III  3378. 
(5  Si6  ai. 

Ucoö-dvÖQa.  HcüßL-ßia.  Zlco6-iiC7tiq.    Ucoöi-xXsLtt.   Uaöi-XQd- 
X8LCC.  2J(o6L-vixr}.  2(o6L-JtoXtg^). 
Ec36Ca  App.  14 1. 


1)  B^Goos  ist  der,  der  einen  guten  c6o£  hat ;  vgl.   die  Glosse  Eieovi 
.  .  EVTiivTirog.  s^cpoQog  (Hes). 

2)  Auch  SchifFsname. 

B  e  0  h  t  el,  Attische  Frauennamon.  3 


34  Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen. 

6  (otö  g. 

Satiov  4168. 

ra^Lag. 

Ev-ttt[iLa. 
tsl  6tti. 

TsLe-ClCTtri.     Tsi^L-XQdtEltt. 

r  s  X  aö  a  i. 

TsksÖ-LTtTtYj. 

Tsleßig  Hetäre  bei  Philetairos  (Athen.  587  e). 
TslsßGi  758  i>'  II 12  (um  334). 

Tiyi-ayoQa.   Tty^dvÖQa.    Tifi-agsTTj.    TLfi-aQLöTrj.    Tifio-d-sa. 
Ttfid-xAfia.   Ttfio-XQdtsitt.  Tifio-xQui].  Ttno-h,£vti.   Ti^o- 

TiiiaCa  IV  2  no.  3858 /v,  Conze  520«. 
Tt|U.C3     '  AQXEÖriiLOV    'AxaQvscog     -O-vyaTfijp]    1942    (4. 
Jahrh.).  —  Tt^ia  IV  2  no.  4193  Z*,  Conze  175. 
/7oAv-Ttfn^. 

TL^rjÖ-CCQEtf}. 

TiiirjövXXa  Evd-vxQccrov  KsiQid8o[v]  2580  ^)  (4.  Jahrb.). 
rvxi^. 

Ev-Tv%Cg. 


2\ 


"T^i6xog  iitixkrißig  des  Zeus. 

'Ttlftötr}    ^iXcavog    i^    /JatdaXidSiv    CsQSia    III    1280  a 
Add.  ^20. 

q)aL8 q6  g. 

^a[id]Qtt  "EötiaLov  TQ[Lxo]Qv0iov  2600. 
(puLÖQiov  Sklavin  des  Epikuros  (Diog.  Laert.  X  21). 
^cctÖQov    EvcpQOVLOV    Q^vydrriQ.     EvQVfi'^dov   "Oridsv 
yvvtj2373  (4.  Jahrb.).  —  4*atdQov  &8covog  yvvri  4204. 
^uidQvXka  4205.  4206. 
cp  a  i  V  (0. 


1)  Beachte  IV  2.  275. 

2)  Tvxagdi  stelle  ich  unter  Tvxn  im  zweiten  Theile. 


Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen.  36 

4>aLvc3  vielleicht  Frau  eines    ^/dxt/iog  Mitth.  X  366 
no.  12  (um  450). 
^avo-,  -(pcc  vrig. 

^av-ayÖQa.     4favo-dixr}.     ^avö-aXEia.     fPavo-XQitrj.     ^avo- 
GtQaTri. 

^ävvXXa  "^a^sv  2685  (4.  Jahrb.). 
^ava    4219,     Conze    294     (»gegen    400 <).       ^ccv6 
Tochter  der  Neaira  {Katä  NsaiQag  38  fF).  ^) 
^AgiGTo-cpäveiu.  Ev-cpccvsta.  Klso-tpavCg. 
4>avCs  766  36  (341/40). 
(puvT  6g. 

/JLO-fpccvxri.  ®£L0-(pKvt7].  Ssvo-cpccvtr}. 
(p  B  C  d  o. 

^Eid-Cmcri.  fPsids-ßtQdtrj.  0SLdo-6TQutr]. 

fßsidvXXa  verwandt  mit  einem  nvQlyLcov]   nvQyCcovog 
[OrlQvvevg  2400  (4.  Jahrh.)-^.  —  *PsidvlXa  754 15. 
(p  i  Kri6 tti. 

^iXriGCa    Frau  des  Xenophon  {/Jrnii^tQiog  6  Mdyvrjg 
bei  Diog.  Laert.  11  6,8). 
g)L  XrjT  6  g. 

^L^rjTG)  '  Jyad-ox[Xeovg  <PaXr)QSC3g^  3)  956  II 10  (um  100). 
(p  CXo  g. 

^iX-aivitr].   fl^iX-aivCg.    ^iXo-d^riQtg.    ^tl-innri.    ^lXo-xXbiu. 
^ilo-XQcct£La.  ^iKo-vLXYi.  *)  OiXo-^hvri.  0iko-6tQdrri. 
4>aäxLov  83643  (232/1). 

^ikeia  ^)    Avötdog  AsvxovoLäg  2304,    Conze    330.  — 
Oasia  4224,  Conze  142. 


1)  Ebenda  50:  ttjv  yag  9vyareQa  xr\v  xavxr\G\  Nsccigag,  riv  rjX&sv 
s'^ovau  mg  rovrov  ■naiöÜQiov  iifAQOv,  tjv  t6t£  (lav  2!TQvßi]Xr]v  (1.  Etgoi- 
ßi^lriv)  syidXovv,  vvvl  ds  ^avm,  iyidiöcoai  Ztscpccvog  ovTOol  ag  ovaav  av- 
tov  %-vyaxäQa  avdQi  ' A%r\vaC()ii  ^gdaxogi  AlyiXisi.  Vielleicht  war  ^avca 
der  bürgerliche  Name,  hinter  den  ZxQoißriXri  als  Spitzname  nach  der 
Hochzeit  zurücktrat.  —  Der  Name  ^dviov  gehört,  da  sein  a  lang  ist, 
nicht  hierher,  sondern  beruht  auf  dem  Deminutivum  von  cpavög. 

2)  Ein  JJvQyCmv  'Oxgvvevg  wird  auf  der  Liste  IV  2  no.  995  &  5  er- 
wähnt, die  aus  der  ersten  Hälfte  des  4.  Jahrh.  stammt. 

3)  Die  Ergänzung  ist  von  Kirchner  I  6  vorgeschlagen. 

4)  Auch  Schiffsname. 

5)  Vgl.  ^tXsiog  IlayuXiog  Inscr.  Gr.  Pelop.  I  894  lo ;  Epidauros. 

3* 


36  Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen. 

^lUdiov  (hat  Sitz  im  Dionj'sostheater)  III  348. 
fpihvh  ©ovxQLTov  0lv8G3g  IV  2  no.  1998  h,  Conze  337. 
^iXivva  Ar.  Welk.  684;  Frau   oder   Tochter    eines 

'JarpoxAijg   ^  AqlCxoxqixov  '^vaxasvg   1854.    —    0t- 

Xivva  4233,  Conze  258. 
^iXiTcb     Frau  eines  Ä[sv8{6)rQarog  'Exakfid^sv  2000, 

Conze  704. 
^ikitCa  hängt  zusammen  mit   rJoXvxQcitrig   und    Flo- 

Xviiv7]6Tog   rioXvaQätov    KQicoEvg  2225.  —  ^ikiria 

836 103. 
^lXltlov  @s6%i0v  'EQXLtcjg   d^vydti^Q,   ' EQiirjöiXQcctov 

'A(pi8vaiov     yvvT]     IV    2    no.    2048  &    (vielleicht 

2.  Jahrh.).  -    ^iAmoi/  830  60,65  (232/1)'). 
^tXvl[X]a     0iXoxX[e]ovg    2JovvL8[G)]g    d-vydrrjQ    1399 

(Ende  des  4.  Jahrh.).  —  OilovCg  3784. 
OiKhxig  Titelheldin  einer  Komödie    des  Antiphanes 

(Athen.  662  ?>). 
^iXatiov  QUcovidov  Jlsgyadfidsv  2469  (4.  Jahrh.)  ^). 

—  QlXg3tlov  83655;  Fliiloüum  abwechselnd  mit 
PJiüotis  meretrix  bei  Terentius  (Hec.  81.  82.  84. 
89.  197). 

^ Avti-(pilri.  Ji-cptXri.  "Hgo-rpilri.    &EO-q)CXri.   Nso-cpiXrj.   Nl- 
xo-tpCXri.  Tla^-tpCXri. 

0iXri    ^iXovQyov    neigasag    d^vydtrjQ    2459  &    Add., 
Conze    758.    —    MiXccnov    ^iXrjg    d^vyccnjQ    3958, 
Conze  143. ') 
(f  iXt  6 g. 

0tXrri  ^iXcovidov  FIsiQaLag  &vydt'r}Q  1751,  Conze  425. 

—  ^lXxyi  4125,  Conze  1145. 

(p  Q'^V. 

E{v)-(pQovig.  Ea)-(pQovCg. 
0Qa(}L-xXsia. 


1)  TInsicher,  da  der  Genetiv  ^lXltCov  zweideutig  ist. 

2)  Ein  ^iXcovidrig  UsQyccafj&sv  v[7CfV£Q&sv]  ist  in  das  Verzeichnis 
von  Bürgern  der  'Eqsx&V'-S  (995?)  aufgenommen,  das  aus  dem  Anfange 
des  4.  Jahrh.  stammt. 

3)  Die  mit  den  Coraparativen  und  Superlativen  identischen  Frauen- 
namen kommen  im  zweiten  Theile  zur  Sprache,  ebenso  ^iXovuevri. 


Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen.  37 

^QÜaiUa  'AvxLxaQ  -  -  758  JE?  I32,  760  Bi.  (344/3). 
(pv  X  ov. 

X  CCLQ  C3. 

XttLQE-ßovXt].  XcciQ-iTtTii].  XmQE-Xia.  XaiQS-ßtQccrrj. 

XaiQiov  2Jo3g)iXov  nsiQaiscog  d-vydrrjQ  2461  (4.  Jahrh.)  ^). 
XaiQvXXa  XaiQiyivovQ  'Ixaoiecog  Imbros  (Conze  Insel- 
reisen 85;  Ende  des  4.  Jahrh.). 

XccQtt,  -x^QVS- 

Xag-LTCTcrj.  XaQ-oTtstvrj. 
jyisvs-XKQria. 

XaQL-i,svr}. 

Xkqlov  Jiovvßtov  MccQccd-avLOv  &[v'ydtrjQ]    ''Ecp.  kqx. 

1895.  102  no.  15  (römische  Zeit). 
XaQixn  4279. 

XaQLTco     /Jioyvritov     &OQaLE(as    d'vydrriQ,    [yv]vij    ds 
0aLdQtov2OS2,  Conze  1169  (vielleicht  noch  4.  Jahrh.). 
Ev-xccQiS. 
xdQiirj. 

noXv-xocQiiCg. 
%oq6s. 

XoQO-viTcr]. 

XoQcü    Hetäre     auf    einem    rothfigurigen    Stamnos 
(Klein  Lieblingsn.  65). 
XQVÖÖg. 

XQVö-ttvd-ig.  XQv6-i7t7tri. 

XQvöLdg    Frau    zuerst     des    'löxoficcxog,     dann    des 

KaXXiag  'InjtovLXov  (Andok.  1  127).) 
Xqv0iov  2)  'OXv^TCLodcoQov  ^Ava(pXv6TL0v  yvvi],  '  Tjteg- 

dvd'ov  ^AxccQVBcog  d^vydtriQ  1877  (4.  Jahrh.)  ^) 
XgvGlg   Nmritov    IlBQya0fi%^Bv  d^vydrriQ  650?,  1392  6 


1)  Gleichzeitig  mit  2455,  Conze  220. 

2)  Hier  als  Koseform  zu  XQvaavd'L'g  hetr&chtet,  weil  der  Vater'Trtfp- 
dvd'rig  heisst.  In  andren  Fällen  liegt  kein  Anlass  vor,  den  Namen  anders 
zu  interpretieren  als  „Goldchen". 

3)  Eine  Vermuthung  über  ihr  Stemma  bei  Kirchner  I  98. 


38  Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen. 

Add.  (2.  Jährt.).  —  Xqvöls,  Hetäre  bei  Timokles 
(Athen.  567/);  88625. 
XQvötXXa  758  B  11 33  (um  334). 


%9(^S' 


XQCordQLov  A  -  -  iy  MeXiteav,  J  -  -  ix  KoClrig  ylyvri] 
JII  1870. 


Mytt-coTcr}; 
'Pod-cöTtig. 


sbv  •>• 


Aus  der  eben  abgeschlossnen  Uebersicht  gehn  drei  That- 
sachen  hervor,  die  ohne  Zweifel  auch  für  andre  Landschaften 
als  Attika  gelten,  die  aber  hier  nur  für  dieses  eine  Gebiet 
behauptet  werden  sollen. 

Die  erste  ist,  dass  durch  den  weiblichen  Vollnamen  nur 
in  ganz  verschwindend  geringem  Maasse  neue  Elemente  in 
die  Namengebung  gebracht  werden,  ,der  weibliche  Vollname 
vielmehr  fast  ganz  auf  die  Wörter  gebaut  ist,  die  im  männ- 
lichen als  Compositionstheile  fungieren.  Die  reichsten 
Gruppen  werden  durch  Wörter  vertreten,  die  nicht  zur 
Charakterisierung  der  Thätigkeit  der  Frau  dienen,  dagegen 
eine  Seite  der  vom  Mann  erwarteten  Lebensbethätigung 
hervorheben.  Ein  Substantivum  wie  qoöov  spielt  keine 
Rolle;  aber  die  Substantiva  dyoQci,  ägetri — die  Eigenschaft, 
die  den  ävriQ  dyad^ög  macht  ^)  — ,  ccQxij,  innog,  xkeog,  XQatog, 
liä%%  vUri,  ötQarog  sind  gerade  die,  die  am  häufigsten  im 
weiblichen  Vollnamen  getroiFen  werden.  Diese  Wahrneh- 
mung führt  zu  dem  Schlüsse,  dass  der  weibliche  Vollname 
nur  das  movierte  Masculinum  sei  ^).  Dass  pv  richtig  ist,  da- 
von kann  man  sich  leicht  überzeugen,  wenn  man  die  männ- 


1)  Vgl.  Ed.  Meyer  Forsch.  II  370. 

2)  Der  griechische  Vollname  steht  hierin  im  schärfsten  Gegensatze 
zu  dem  bei  den  Angelsachsen,  in  Ober-  und  Niederdeutschland  gebrauchten. 
Der  Gegensatz  beruht  darauf,  dass  der  griechische  Vollname  ein  Ad- 
jectivum,  der  Vollname  der  Angelsachsen,  Ober-  und  Niederdeutschen  ein 
Substantivum  ist.  Ich  verdanke  diese  Erkenntnis  einer  Unterhaltung  mit 
Edward  Schröder. 


Die  Vollnamen  mit  den  Koseformen.  39 

liehen  Vollnamen  aufsucht,  die  ein  beliebiges  der  genannten 
Elemente    enthalten :    es    wird    z.  B.    wenige    Namen    auf , 
-örgdtri   geben,    neben    denen    ein    männlicher    auf   -otQaxos 
nicht  aufzutreiben  wäre. 

Die  Zusammenstellung  lehrt  weiterhin,  dass  noch  im 
vierten  Jahrhundert  —  dieser  Zeit  gehört  die  Mehrzahl 
der  bekannten  Namen  an  —  der  Vollname  grössre  Ver- 
breitung hat  als  die  Koseform.  Allerdings  begegnen  einzelne 
Sippen,  für  die  der  Vollname  bisher  nicht  belegt  werden 
kann.  Aber  das  Plus,  das  hier  der  Kosename  erreicht,  wird 
durch  das  Minus,  das  sich  grade  bei  den  beliebtesten  Sippen 
für  ihn  herausstellt,  mehr  als  aufgewogen.  ^) 

Endlich  machen  wir  die  Erfahrung  —  und  sie  ist  für 
Delphi  längst  gewonnen  — ,  dass  jier  vornehme  Vollname 
und  die  seine  Stelle  vertretende  Koseform^  für  die  vornehme 
Gesellschaft  keineswegs  reserviert  ist,  dass  vielmehr  neben 
all  den  Damen  mit  so  hochklingenden  Namen  wie  'HyrjGinnr] 
' HyrjöccQxov  AaiiTiTgiag  eine  NixiTtniq  XQV^'^V  begegnet,  und 
eine  Hetäre  durch  das  Gewerbe,  das  sie  treibt,  nicht  ver- 
hindert wird  mit  ehrbaren  Frauen  den  Namen  QedxXsLa  zu 
theilen. 

Gleichwol  aber  kommt  in  Attika  der  sociale  Gegen- 
satz zwischen  bürgerlicher  und  nichtbürgerlicher  Gesell- 
schaft auch  in  der  Namengebung  zum  Ausdrucke.  Bei  der 
''Betrachtung  der  Namen,  mit  denen  sich  der  zweite  Theil 
beschäftigen  soll,  werden  wir  nämlich  nicht  selten  die  Be-  . 
obachtung  machen,  dass  sich  die  bürgerlichen  Kreise  spröder 
gegen  sie  verhalten  als  die  nichtbürgerlichen,  dass  sie  früher^^'-^X^ 
und  erfolgreicher  (in  die  nichtbürgerlichen  eindringen  als  in 
die  bürgerlichen.  Hier  hält  man  oifenbar  an  alter  Tradition 
fest,  dort  hat  man  keine  oder  man  bricht  mit  ihr. 


1)  Vgl.  von  Wilamowitz  Aristoteles  und  Athen  II  178, 


Zweiter  Theil. 

Die  übrigen  Namen. 

A.    Der  Frauenname  ist  ein  einstämmiger 
Personenname. 

Wir  besitzen  zwei  Feminina  zu  masculinen  Namen  auf 
-cov,  die  das  Aussehen  von  Kosenamen  haben,   neben   denen 
sicher  aber  keine  Vollnamen  gestanden  haben. 
Zum  Masculinum  Fvcid^cov: 

Fvdd'aiva   Hetäre    zur   Zeit   der    ^eör}   (vgl.  Anaxilas 

bei  Athen.  558  h).     Eine  jüngre  Fvdd'aiva  836  io8. 
Fvccd-aLviov  Enkelin  der  Hetäre  Fvd&cava  (Machon  bei 
Athen.  581  a). ') 
Zum  Masculinum  TQvg)G)v  : 
[TQv]q)aLva  ' ^ht  -  -  [s]x  niQaLE(o[v]  III  1955.  —   Tqv- 
(patva  Hetäre  bei  Lukian  (Et.  didk.  XI). 
Der  Name  Fvd^cov  bezeichnet  zunächst   den  Mann,  der 
starke  yvdd^oi  hat  *),  dann  den,    der   sie    auf  Kosten  andrer 


1)  Verwandte  Namen  tragen  auf  Kos  Töchter  vornehmer  Häuser: 
Fvad-iov  cc  ' AyoQccKQttov,  Fvad'vXXls  a  &€vkX£vs,  cc  KXrivayoQa,  a  Taxin- 
nov  Coli.  3706  l54,  V66,  VI  29,  VII 26. 

2)  Vgl.  Ter.  Eun.  264  . .  .parasitiita  ut  Gnatlionici  vocentur.  —  Die  Namen 
auf  -oav  sind  in  vielen  Fällen  aus  Appellativen  auf  -av  hervorgegangen. 
Diese  Appellativa  hat  Fick  Curt.  Stud.  IX  189if.  besprochen.  Der  Auf- 
satz ist  fast  ganz  vergessen.  Wie  wenig  er  das  verdient,  lehren  die  Aus- 
führungen Zimmers  KZ  XXXII  163  ff,  ergibt  sich  auch  daraus,  dass  die 
evident  richtige  Erklärung  des  Wortes  ScXsHrgvoiv,  die  Kretschmer  KZ 
XXXIII  559  ff.  vorträgt,  fast  zwanzig  Jahre  vor  ihm  von  Fick  (169)  vor- 
getragen ist. 


A.  Der  Frauenname  ist  ein  einstämmiger  Personename.    41 

in  Bewegung  setzt.  Auch  die  Hetäre  Fvccd^aLva  könnte 
ihren  Namen  der  yaöxQificcQyLcc  verdanken,  der  Philippides 
in  der  '  y^vavscodLs  Fvad'aLvrjg  (Athen.  384  e/)  ein  Denkmal 
gesetzt  hat,  also  der  Nachwelt  nur  unter  ihrem  Spitznamen 
bekannt  geworden  sein.  —  Bei  dem  Namen  der  Hetäre 
TQvcpmva  denke  man  an  die  Anrede  Tgvcpiig  TtQÖöajcov  im 
Liedchen  des  Nsaviag  Ekkl.  973. 

Mit  der  Sippe  Udvvrig,  Savvicav  u.  s.  f.    ist  ein  Femini- 
num auf  (5  verknüpft: 

UttvvG)    Frau   eines    OilöcpQov  '^^Xauvg   1803,   Conze 
714.  —  Zlavvco  xQV^T^Vi  äyad^ri  JcvxUöxQLa  4112. 

B.  Der  Frauenname  ist  ein  appellatives  Adjectivum. 

I.    Das  Adjectivum  steht  im  Femininum. 

Den    grössten  Umfang   haben  die  Namen,    die   auf  den 
vier  Adjectiven  rjdvg,  ö^ixQog    mit  ^ixog,    öi^ög,    cpiXog    mit 
Comparativen  und  Superlativen  aufgebaut  sind.     Die  Grund- 
wörter werden  hier   mit   kosenden   Suffixen  weitergebildet, 
so  dass  sie  zu  Sippen  auswachsen,    die    sich    von  denen  des 
ersten  Theils  nur  dadurch  unterscheiden,  dass  sie  der  Yoll- 
namen  entbehren. 
Zu  ridvg. 
'Hdstcc  'EcpÖQOv  Evavv^sag  d'vyccrrjQ   2058    (4.  Jahrh.). 
—  'Hdsta  TLßsi[o]v  3756.     'Hdela   Hetäre   des   Epi- 
kuros  (Diog.  Laert.  X  3). 
'Hdvkr}   KalXfKkiovg  '^  Akaicjg  Q'vydti]Q  1790.  —  'HdvXt] 

3758,  Conze  287. 
'HdvXivri    '  ^fistvovLXOv     ^  yftpidväCov     d'vydtrjQ     1899, 

Conze  859. 
'HdvTG)  ^)    Frau    des    QsödaQog    'EQxtsvg,    Mutter    des 
Isokrates     {Biog    ccvav.,    Zehn    Redner    838  &).    — 
'Hdvrd)  836  es.  los. 
'Hötötri  Frau  des  'EQ^[Lag]  i[y  Mv]QQLvovttrig  983  Illm 
(183/2).  —  'HSißtri  IV  2  no.  3757  6. 


<^v^O< 


1)  Diesen  Namen  hat  schon  Keil  (Anal.  195)  mit  ^ilvzmi  auf  Faros 
(jetzt  Fröhner  Musee  de  Marseille  23  no.  84)  verglichen. 


42  Die  übrigen  Namen. 

Zu  'Hdvkrj,  'Hdvtco,  'Hdiötr}  werden  Deminutiva  auf  -lov 
gebildet: 

'HdvXiov  836 13  (232/1). 

Hövt[iov]  ZaöLxXsolvg]  '^vacpXvötLov  d^vycctf]Q  1865 
(Anf.  d.  2.  Jahrb.).  —  Hcdythim  meretrix  bei  Plau- 
tus  (Pseud.  188  Ambr.). 
'  Hdii5ri6[v]  XaQiiavxi8o\v\  Ovka6io\v\  %'vydx\riQ\  ^t- 
ivXo\v\  MvQQivov6io\v\  yvvifi  2G59  (Anf.  d.  3.  Jabrh.). 
—  'miiSxiov  1578. 

Zu  (?fifcjc()dg  und  ^Lxog. 

Ufiixga    Hetäre    auf   einem    Psykter    des  Euphronios 

(Klein  Meisters.  ''  138).  1604. 
U^LXvd^r]  ZfiLXQOv  ' EXex)0ivLOv   d^vydtrjQ,  ^^fivvo^6vo{v) 

Krjcpiöiscog   yvvtj    IV    2    no.    21696   (4.    Jahrb.).   — 

U^ixvd^ri  n^vvTQLK  IV  1.  87  (6.  Jahrb.). 
Mixa  Ar.  Thesm.  760;  Tocbter    eines  "yJXxtTCTtog  Me- 

Xitsvg  2330.   —  Mtxa  3488,  Conze  139. 
MixvXrj     Tocbter     eines     "AlxLmtog    MehxBvg     2330 

(4.  Jahrb.). 
Mixvlia  3701,  Conze  1083. 
MixoxBQa  836  vo%z  (232/1). 
Mixxrj  ^)  f]  XLxd-ri  836  70. 
Verkleinerungsformen : 
MCxiov  xQi]6xt]  3955. 
MCxxLov  ^)  Milxtddov  Aaxiddov  956  1 27  (um  100). 

Zu  0  i  ^  6  g. 

ZlifiTi  xakii   vornehme    Athenerin   auf    einer    scbwarz- 

figurigen  Hydria  (Br.  M.  B  336). 
2:ilidlxi  Cigsta  624  39  (175/4).—  IJc^dkri  76637  (338/7). 


1)  Das  doppelte  x  in  ftiMMog  hat  Solmsen  Rhein.  Mus.  LVI  503  in 
den  richtigen  Zusammenhang  gebracht.  In  der  Beurtheilung  der  Wörter 
tird'ri  und  yvvvig,  die  er  als  weitre  Zeugnisse  dafür  anführt,  dass  die 
aus  der  Kosenamenbildung  bekannte  Gemination  auf  Appellativa  über- 
tragen wird,  ist  er  mit  Fick  (Curt.  Stud.  IX  197.  176)  zusammenge- 
troffen. Ich  bin  schon  lange  davon  überzeugt,  dass  die  Doppelconsonanz, 
die  in  germanischen  Wörtern  wie  ahd.  flucchi,  chizzl  erscheint,  den 
gleichen  Ursprung  hat  wie  die  in  der  Kosenamcnbildung  beobachtete ;  An- 
deutungen hierüber  bei  Schröder  Anz.  f.  deutsches  Alterth.  XXIV  14. 


B.  Der  Frauenname  ist  ein  appellatives  Adjectivum.    43 

I^L^^txri ')  Hetäre  bei  Lukian  (Er.  didX.  IV). 
EiyLvXCs    zwei     vornebme     Athenerinnen     auf    einer 
schwarzfigurigen  Hydria  (ßr.  M.  B  331). 
Verkleinerungsformen  (können   auch   zu  2Jt[iov  gezogen 
werden) : 

2Ji[ittxiov  836  48  (232/1). 

Uluccqlov  EvxXiovg  MaQad^ovLOV  d^vyccTriQ  III  1844. 
Zu  fpCXog. 

Wie  weit  ^Ckri  Koseform  oder  von  Haus  aus  einstämmig 
ist,  lässt  sich  nicht  entscheiden.  Von  einstämmig  empfund- 
nem  ^Ckti  gehn  jedesfalls  die  Namen  aus,  die  sich  an  die 
Comparative  und  Superlative  anschliessen. 

(l)tlx\iQa\     ligsia    1411     (Prosa),     (piktSQa    [tgo7f6X]og 
1386   (metrisch),    identisch    mit    $t[/l]cL)[T£'()a]    UQEia 
1385  (1.  Jahrh.). 
^LXateQa  Mvrjöid^sov  Kotcqslov  d^vydtriQ  2219  (3.  Jahrh.). 

—  OLXcüTEQa  4266. 
0Lh'6tri  Ar.  Thesm.   508,    vgl.  0.  -  -   Koklvtlsos  ^v- 
ydtrjQ],  &OVXQITOV  --  y[vvtf]  220Q. — [^L]ki6tr}  1505. 
0ih0t(ö  verwandt  mit  einem  Ui^ovtdrjg'  j^Xaisvg  1798 

(4.  Jahrh.).  —  ^iXiGra  4240. 
fpiXiöTig  JrinrjtQLo[v  U]vnak[7}ttL0v]  yv[vi]i]  2571  (3.  oder 

2.  Jahrh.).  -  ^iXtertg  403  62  (221/20). 
Oatarr}  3952,  Conze  134. 
4>atdriov^)  836  77  (232/1). 
Hier  möge  gleich  ^iXov(i£vr}  angeschlossen  werden. 
OiXov^evrj  Mvtjöidrjpiov  AaaTCTQBCog  yvvri  754  62,  75638, 
760  B  II 8  (344/3).    —   ' fpaovfiivri  IV  2  no.  42536 
Add.  nach  Conze  811 ;  Hetäre  bei  Krobylos  (Athen. 
365«). 

Die  übrigen  Namen  führe  ich  in  Gruppen  vor,  die  ich 
nach  dem  Inhalt  ordne.  Sie  weisen  gewöhnlich  die  unver- 
änderte Gestalt  des  femininischen  Adjectivs  auf. 


1)  Die  überlieferte  Form  Zi^fiixn,  die  von  Lehmann  durch  Sifv^x^ 
ersetzt  worden  ist,  wird  dadurch  geschützt,  dass  sie  auch  bei  Alkiphron 
(Fragm.  VI,  11)  überliefert  ist. 

2)  Erschlossen  aus  ^dTatiov. 


44  Die  übrigen  Namen. 

Der  Name  bezeichnet  die  Trägerin  als  willkommen. 
'j07ia6iK^)  Tochter  eines    '^öTtdaiog    AiöxCvov   2Jxafi- 

ßavidYjg  2542,  Conze  386.  — '  Aönaöia  Mavtag  3544, 

Conze  114. 
BovXritri  3457,  Conze  247  ;  Conze  751. 
Der  Name  bezeichnet  die  Trägerin  als  passend. 
'Jgeöxovöa  KCtxov  e^  Atd-aXidäv,  [eQsia  III  1280«  Add. 

B 10.  —  'Aqsöxovöu  rj  ^aöTQOTiög  App.  68a i4  (3.  Jahrb.). 
^ÄQiiodia  3513,  Conze  869. 
KXavdCa  ügsnovaa  III  152. 
Der  Name  enthält  einen  Glückwunsch. 

EvTvxovöa,   Schwester    einer    Natg,    eine   ^ovaovQyög 

III  1357. 
MaxagCa  [E\vd"vvov  MaQa%-(ovi[ov\  2325. 
Der  Name  rühmt  Liebreiz,  Jugend,  Fülle. 
^y/^ßQoöta ")     f'l     V/O-arav,  vermuthlich    eine    Freige- 

lassne '),  in  Epidauros  (Coli.  333933;   3.  Jahrb.). 
'y4vd"r}Q[ä  %\Qri[p]Tt]  3459. 
^  AQTtaXea^)  3515. 
Bgvovßa  3562. 
\r]Xv7iEQa  TkiqGavog  Tx)QiiEi8\ov\  d-vycctrjQ,    yvvii    Kal- 

kidxQdxov     TvQ^Eidov    2605    (noch    4.    Jahrb.).    — 

[r]XvxEQa  3572,  Conze  206;   Hetäre  des  Menandros 

(Athen.  585  6).  —  Deminutivum: 
rXvxEQiov  83682  (232/1);  Hetäre  bei  Machon   (Athen. 

582  cZ). 
'Egaöl^Ca  NvfKpavog  i^  "Ah^ovGCcov  III  1553. 
'HqIvyi  3729. 
\&\dXlov6a  'Egdrovog  'E^csviqg  (d.  i.  At^avLg)  III  1530. 

—  @dXXov0ad774:.  Hetäre  bei  Theophilos  (Athen.  587/). 


1)  Ueber  den  Namen  zuletzt  Wilhelm  Mitth.  XXIII  424. 

2)  'Jvßgoßiog  heisst  ein  Pankratiast  auf  einer  rotbfigurigen  Schale 
(Klein  Lieblingsn.  56).  Der  Name  ist  eines  der  ältesten  Beispiele  für 
den  Gebrauch  eines  epischen  Beiworts  als  Personenname.   Vgl.  AP  VI  292 

^v  yccQ  'Eprarcov 
Kai  XaQttav  i]  naig  afißgöeiov  xi  Q-äXog. 

3)  Da  sie  sich  sonst  nach  feststehendem  Sprachgebrauche  als  'A^avaCa 
bezeichnen  würde  (Dittenberger). 

4)  ffiermit  ist  APHAAH  auf  Paros  (Mitth.  XXIII  410 15  und  436) 
identisch ;  man  muss  also  '  AqnuXi)  umschreiben. 


B.  Der  Frauenname  ist  ein  appellatives  Adjectivum.    46 

N£KQK  Tixd^r]  xQiv)^'^V  4008. 

XaQiaßöa  ' AQiötcovog  f|  ^ AQ^^oviav  III  1518. 

Der  Name  wünscht  Lebenskraft. 

Zaöifiri  ^)  EvvLXOv  t'l  EvnvQidäv  ^),    Eiöiysvov  OXvscag 
Yvvy'i    Mitth.   XXI  465   no.   2    (> Buchstaben    stark 
verschnörkelt«).  —  Za^Lfirj  XQV'^''^V  3746. 
Z(X}6dQi.ov  ^ Anokkaviov  i^  'AvayvQccöLcov  III  1567. 
Der  Name  beschreibt  die  Gestalt. 

^J^Eivri  ^)   /Jiovv6lo[v]    ix    KoXavscov  'E(p.    uqx.    1898. 

248  Keos  (nach  42  v.  Chr.)*). 
^  Pccdi'vrj^)  XQV^'^'4  III  3339. 
Der  Name  rühmt  die  weiche  Haut. 

MaXd-dxt]  ^)  Mayadtdog  XQV^'^^^i    3915,   Conze    155    (um 
300).      Mal^ccxr}     Hetäre     bei    Theophilös     (Athen. 
587/);  rXvxavd^lg  tjv  xccIovöl  MaXd^üxriv    App.  87a. 
MaX^uKLov  836,3  (232/1). 
Der  Name  beklagt  die  runzlige  Haut. 

'  Pvölg  XQV^^Vi  ^AQxa^rgdTrjg  ^vyatrjQ  4289,   berichtigt 
Conze  854 '). 

Der    Name    enthält    eine    Aussage    über    Haut-   oder 
Haarfarbe. 

Al'&ri «)  III  2981. 


1)  ^öaci^og    wie  ßLmGifiog   bei   PoUux    VIII  79    oiti    oi§'    st  ßiwGi^iog 

ißtLV. 

2)  Hängt  zusammen  mit  .  .  oxi^ff  Evvi'tiov  EvTtvQidr}g  1049  76  (Mitte 
des  1.  Jahrb.). 

3)  Vgl.  &Xsi,v6v  ccc&sveg.  Xsntov  und  ccXiv\y]6v  icyLvSqöv.  KQfjTSg 
(lies.).  Der  Name  kommt  aucb  auf  Rbodos  zum  Vorschein:  Käqnov  Y.a\ 
'AXCvrig  Ins.  I  620. 

4)  Vgl.  Pridik  De  Cei  insulae  rebus  54. 

5)  Aber  die  Sage  von  der  samischen  Jungfrau,  die  den  Tyrannen  von 
Korinth  verschmähte,  kannte  schon  Stesichoros. 

6)  ^aX&a^bg  xQmg  Eur.  Med.  1075.  Man  könnte  natürlich  auch  an 
[laXd-a-nbv  dfifidtcav  ßsXog  Aisch.  Ag.  742  denken. 

7)  Vgl.  Alkiphr.  II [  55  6  qvgotsqov  t&v  ßaXXavticav  e'xcov  rö  TtQoaoa- 
nov.  Conze  erinnert  an  'Pvaog,  den  Vater  eines  Epheben  Jr](ir]TQi.og  III 
1175  Ulis. 

8)  So  heisst  schon  das  Pferd  des  Agamemnon  W  295.  Vgl.  übrigens 
Vollnamen  wie  K6[iai&og. 


46  Die  übrigen  Namen. 

'Jd£ff(?a')  Hetäre  bei  Lukian  (Et.  didL  XII). 

KtU6  ^)  Genossin  eines  d-iaöog  988  4  (um  200). 

Janvrj  Zm  -  -  7hl  B  dxi  (345/4). 

MiXcciva  3923. 

MehtLvr}^)  IIqC^ov  eye  nsaviicav  III  94. 

KkavdCa  IIvQttlXa  *)  Maga^covia  III  1843 

UvQQa  oben  32. 
Der  Name  spricht  von  Gewandtheit. 

EvcpoQiov  ^)   Schwester    der    FXvxeQK,    der    Freundin 
Menanders  (Alkiphr.  II  4,1). 
Der  Name  legt  auf  Anstelligkeit  und  Klugheit 
Gewicht. 

E{)&Brr}  3687. 

PkacpvQa  III  3300  (Mutter  eines  Nlxocqov). 

Köfifr}^)    LSQSLcc    eines   d^Laßog   IV  2    no.    618^3    (Be- 
schluss  von  232/1). 


1)  W  850  liest  man  tosvta  glötjqov.  Vgl.  die  Vollnamen  ^Iäv%r\, 
'lav&sfitg. 

2)  Schol.  Ven.  A  zu  77  234 :  uMog  stSog  xQÖ>n.axog  {iv  SttqiuvonAt- 
X161V  EvßovXov  '«^^cov  TL  TiiXlbv  (lav&dvsig  ^sgiatgiov).  Den  männ- 
lichen Namen  KiXXog  fübrt  ein  Magnete  bei  Kern  Inschr.  von  Magnesia 
no.  105  3  (Mitte  des  2.  Jahrb.). 

3)  (isltrivog  im  Sinne  von  iieXi'xQag.  Eine  MsXltivt}  NovyiTiviov  'Hqcc- 
•nleöaTig  2947. 

4)  Ich  habe  angenommen,  dass  TIvQaXXm  zu  nvgaXog  (aus  Ilvg/u- 
X6g,  vgl.  UvQfaXLav  Inscr.  Gr.  Pelop.  I  5174)  gehöre,  und  dass  üvQuXog 
(so  IGS  I  2323)  aus  UvQfog  v^eiter  gebildet  sei  wie  SifiaXdg  aus  Sifiog. 
Nach  Conzes  Bemerkung  zu  no.  452  ist  übrigens  zweifelhaft,  ob  nicht 
TlvQKiim  auf  dem  Steine  stehe.  Dieser  Name  würde  mit  TIvQafiig  (III 
3837)  zu  ungriechischem  IIvQafjiog  zu  ziehen  sein. 

5)  Meineke  wollte  EvcpQoviov  schreiben,  weil  ihm  Evcpdgtov  kein 
möglicher  Name  schien.  Seit  der  Eicpogog  ÄaQiaaiog  bekannt  geworden 
ist  (IGS  I  413033),  steht  nichts  mehr  im  Wege  Evcpogtov  als  Deminuti- 
vum  zu  Eiipögu  (vgl.  EvtiöXri)  oder  E^cpogov  zu  betrachten.  Uebrigens 
kann  man  den  Namen  verschieden  interpretieren ;  ich  habe  an  den  Ge- 
brauch von  s^cpoQog  in  Xenophons  Gastmahl  gedacht,  wo  Sokrates  sagt: 
Kai  yciQ  aXXo  vi  jtQOCSvsvdrißu,  ort  ovSsv  ScQybv  rov  ßm^aTog  iv  tfji  6q- 
Xi^ßsi  rjv,  &XX'  cifia  -nul  TQcixriXog  ■aal  atieXri  kccI  x^^Q^S  iyvnvd^ovro,  mairsg 
XQT]  ÖQXstß&ai.  rbv  iifXXovta  svcpOQmtiQOV  xb  Giä[ia  s^elv  (II 16). 

6)  Koiiipri  kann  auch  die  bedeuten,  die  sich  fein  macht.  Der  Hetäre 
Pasicompsa  im  Mercator  des  Plautus  ist  nach  V.  517  ex  forma  nomen 
inditum. 


B.  Der  Frauennatne  ist  ein  äppellatives  Adjectlvum.    47 

UvvsTrj  xQYißtri  4138,  Z.  rLtd-rj  4139. 
Der  Name  lobt  oder  wünscht  freundliche,  heitre, 
ermuthigende  Sinnesart. 

'Jydvri  III  2794«  Add.,  Conze  180  (4.  Jahrh). 
l_E]vx6Xr}  Takcc6(LOVQ'y6g^,    [«Tcog^vyovöa  .  .  .  .]  773  B  Ig 

(Ende  des  4.  Jahrh.);  dazu  das  Deminutivum 
Evxöhov  EvxXetTOv   'EXsvölvlov  d'vyccr(;i])Q,   jJlovvöiov 

Uaiaviaag  yvvt]  IV  2  no.  2004  h  (1.  Jahrh.  ?). 
EvTioXivri  \4QL6ToyECTovog  "^ ylcpidvaCov  d^vydtriQ,  /jixaio- 

yavov  yvvrj   2232   (Ende   des   4.    Jahrh.).   —  Evxo- 

Xivf]  3706,  Conze  353. 
'Hövxicc  751  ^  Ii2  (367/6).^) 
'RdcQa  836  29  (232/1);  'Rdgcc  XQn^r^  3807. 
[na]Qr}yoQig  '■')    IV  2    no.  4046  h ;    darnach   kann    man 

2182,  Conze  270  den  Namen  der  bürgerlichen  Frau 

ebenso  gut  zu  naQr}yo[Qig]  wie  zu  naQriyo[QLa\    er- 
gänzen. 
Der  Name  empfiehlt  Bereitwilligkeit. 

' EroCfiri  KvdijvoQog  ix  BsQvsiXLÖäv  III  1621. 
Die  Frau  soll  sich  als  rein  und  brav  erweisen. 
Ka&agä  TqsUov'')  4102,  Conze  1096. 
XQrj[öi^7J]  *)  Frau  eines  EccQanCav,  Mutter  einer  ®savci 

SQQrjcpoQog  III  902. 
XQYiötT}  ^)  Schwester  eines  'OvrlöL^og  III  3824. 
Die  Frau  soll  sich  als  beharrlich  erweisen. 

MovL^rj  /IlovvoCov  ex  0vla0icov,    /tiodcyQOv    yvvi^  'Eip. 

ScQX.  1893.  172  no.  17. 
Der  Name  erwartet  von  ihr,  dass  sie  nützlich  sei. 
'Ovri^Liirj  '  AQ'rivayoQOv  ix  ^Kvicav  III  2084.    —  ]^Ovri]- 

öLiirj  IV  2  no.  4046  &. 


1)  Oder  aus  dem  Abstractum  hervorgegangen. 

2)  AP  V  296  beneiden  die  im  Haus  eingeschlossnen  Mädchen  die 
Tit&Eoi  um  ihre  Freiheit,  in  der  es  ihnen  gestattet  ist  den  itai'yvta  naq- 
TiyoQa  nachzugehn.  Nach  griechischem  Sprachgebrauche  kann  ein  Mäd- 
chen selbst  ein  naiyviov  TtccQrjyoQOv  heissen. 

3)  TgeUog  ist  ungriechisch,  sein  Träger  also  vermuthlicb  Sklave  ge- 
wesen. 

4)  Die  Ergänzung  wird  durch  das  Metrum  verlangt. 
6)  Oder  zu  Ei;;i;ß?]<riros  ? 


48  Die  übrigen  Namen. 

'Sl(piXL^7i  Gott.  Nachr.  1899.  117  no.  18  2. 
Auf  eine  tadelnswerthe  Charaktereigenschaft 
spielen  an  oder  können  anspielen  die  Namen: 
@(x)7iiov  IV  2  no.  3798  &. 
Ura^ij  ralttöL^ovQyog),    i^    nEi{QtttSL)    otxov(6a),  o:7to(pv- 

yov{0a)  ....  773  Ä  II 18  (Ende  des  4.  Jahrh.). 
[Z!e]^vr}  Tlgui^ixikovs  ix  Olvecov  III  2091. 
Xliddvri  ^)  3784. 

Untersuchen  wir  nun,  wie  sich  diese  Namen  auf  die 
Stände  der  Bürgerlichen  und  Nichtbürgerlichen  vertheilen. 
Da  ergibt  sich,  dass  die  Namen,  die  sich  an  die  AVörter 
ridvg,  ö^ixQÖg,  6L(i6g  und  (pikog  anschliessen,  ohne  Unter- 
schied bürgerlichen  wie  nichtbürgerlichen  Frauen  zukommen. 
Von  den  übrigen  sind,  wenn  wir  von  zweifelhaftem  ab- 
sehen, nur  'JöTiccöicc,  MaxuQia,  rkvxsga  und  die  kleine  von 
svxoXog  ausgehende  Sippe  in  der  bürgerlichen  Sphäre  vor 
der  Kaiserzeit  nachweisbar,  die  Mehrzahl  erst  in  der  Kaiser- 
zeit: ^^QEöxovöa,  ''Egaö^Lcc,  @dXlov0a,  Xagueöcc,  Zcoöifirj  und 
Zco0ccQiov,  ''AXeCvri,  MskLxivrj,  '  EtOL^rj,  XQrjöL^rj,  Movi^rj, 
'OvrjöL^r],  Zle^vr}.  Eine  ganze  Anzahl  ist  nur  für  die  Ver- 
treterinnen der  nichtbürgerlichen  Bevölkerung  bezeugt: 
BovX'^trj,  'Aq^oöCcc,  ügeTtovöa,  EvTv%ov6a,  'A^ßgoöca,  Avd-rjQoi, 
'AQTtcckea,  Bgvovöa,  'Hgtvr],  Neagcc,  Tadivri,  MaXd^ccxtj,  '  Pv- 
6Lg,  Al'd-r},  ^I6e06a,  KiXkd),  Mekatva,  Evtpogiov,  Evd-strj,  Fku- 
cpvga,  K6^4^rj,  Zlvverrj,  'Aydvr},  ' IXdga,  Kud^agd,  Xgr]0tr}  (?), 
'iltpiXi^tj,  &d)7iL0v,  'Jra/iiij,  Xhddvr].  "Während  die  Töchter 
bürgerlicher  Häuser,  die  an  dieser  Weise  der  Namengebung 
betheiligt  sind,  meistens  der  Kaiserzeit  angehören,  stellt 
sich  für  die  Frauen  nichtbügerlicher  Herkunft  das  entgegen- 
gesetzte Verhältnis  heraus :  von  den  angeführten  Namen 
sind,  da  der  auf  Lukians  Autorität  ruhende  Hetärenname 
'I6s66a  der  Komödie  entnommen  sein  kann,  nur  ngsnovöa, 
Evtvxovßa,  '  Padivri,  Atd^%  Fkacpvga,  Xgrjöti^  aus  Zeugnissen 
bekannt,  die  in  die  Kaiserzeit  fallen.  Wiederholt  machen 
wir  die  Erfahrung,  dass  femininische  Adjectiva  als   Namen 


1)  Vermuthlich  eine  Hetäre:  Eur.  Kykl.  500 f.  inl  Ss^vioiai  %   avd-os 


B.  Der  Frauenname  ist  ein  appellatives  Adjectivum..    49 

von  Frauen  früher  im  nichtbürgerlichen  als  im  bürgerlichen 
Bestandtheile  der  Bevölkerung  in  Erscheinung  treten :  eine 
Hetäre  &dXXov6ci  beschäftigt  schon  die  mittlere  Komödie, 
die  Grrabschrift  der  Sklavin  'Ovrjßiiir]  trägt  Zeichen  des 
4.  Jahrhunderts ;  die  Bürgerstöchter  ®(x.kkov6a  und  '  Ovriöcfir} 
dagegen  gehören  der  Kaiserzeit  an.  Man  kann  also  sagen, 
dass  unser  Namentypus  in  dem  Athen  der  vorkaiserlichen 
Zeit,  soweit  bürgerliche  Häuser  in  Betracht  kommen,  eine 
recht  untergeordnete  Rolle  gespielt  hat. 

Ich  mache  noch  darauf  aufmerksam,  dass  sich  die  meisten 
der  als  Namen  verwendeten  Adjectiva  an  etymologisch  ver- 
wandte Wörter  anschliessen,  die  als  Elemente  häufig  ge- 
brauchter Vollnamen  fungieren;  im  Namenbuche  sind  sie  da- 
her, soweit  sie  berücksichtigt  worden  sind,  als  angeschlossne 
Namen  bezeichnet.  Einige  sind  Schmeichelnamen,  so  'Hdsta 
mit  Sippe '),  ^iXr},  rXvxsga,  andre  Spitznamen,  so  Z!{iLXQtt 
mit  Zubehör,  Ul^t]  mit  Sippe,  Mikaiva  —  Spitznamen,  die 
freilich  im  Munde  von  Müttern  und  Ammen  die  Geltung 
von  vTCoxoQiß^ata  hatten. 


II.     Das  Adjectivum  steht  im  Neutrum. 

Auf  die  Erscheinung  beziehen  sich  die  Namen 

Jl6%Qov^)  8368  (232/1);  dazu  das  Deminutivum 

JtiolQiov  835  A  (h  (um  320). 

MvkXaQ\o]v^)  NLXLTtnov  Tqixoqv6lov  d-vydtrjQ  2596. 

Ut^ov  AotC^ov  IlaiavLEag  yvvri  2419.  —  Utfiov  3592, 
Conze  346;  IJt^ov  xQV^i^V  4119? 

TQV(p£Qov  *)  AvTOüQdxov  E{v)G3vv^i(og  yvvri  2071. 
Auf  Geschicklichkeit  deutet  hin 

[Ev]iiaQov  837  4. 


1)  Vgl.  Inschriften  von  Magnesia  no.  308 :  'H  aogbg  ' ATtoXXoaviSog  t^s 
Mivvtavog  rii?  KaXov^ivrig  ' HS^ag. 

2)  In  der  Beurtheilung  der  auf  ataxQog  aufgebauten  Namen  folge  ich 
Solmsen  (Rhein.  Mus.  LIII  142). 

3)  Gebildet  wie  der  Pferdename  KvXlagog.     Verwandt  sind  MvXXiov 
(3982)  und  MvXXCg  auf  Faros  (Mitth.  XXIII  431  f.). 

4)  Vgl.  AP  V  153  Ion  xal  1%  iiOQq)äg  cc  TqvtpfQU  tQvcpSQCc. 
B  e  c  h  t  e  1 ,    Attische  Franeunamen.  A 


ßÖ  t)ie  übrigen  Namen. 

Verständigkeit  wird  hervorgehoben  in 

IJocpov  40373  (221/20  V,  Chr.). 

Qqovl^ov  III  3422. 
Heitres  Temperament  wird  gerühmt  in 

EvxoXov  Mitglied  eines  d-Ca6og  988  6  (etwas  vor  200); 
3707. 

"IkuQOv  Jitpilov  y/L^(ov£(og  d-vydrrjQ  1762.  —  ['IjXaQov 
Mitglied  eines  ^ta0og  989  Iio  (bald  nach  200). 
Die  Nützlichkeit  wird  anerkannt  in 

EvvcpsQOv  jLovvöiov  UHa{^)li(i)vidov  d^vycitrjQ  III  2003. 

Uv^(poQov  nöQ-ov  ix  UsLQs&v  III  2057. 

Im  Ganzen  also  elf  Namen  als  Vertreter  der  ganzen 
Kategorie.  Unter  den  Hunderten  attischer  Frauennamen, 
die  wir  kennen,  ist  dies  eine  verschwindende  Minorität ; 
man  muss  hieraus  schliessen,  dass  das  Neutrum  des  Adjectivs 
in  Attika  nur  selten  als  Frauenname  gebraucht  worden  ist.  ^) 

Keiner  der  angeführten  Namen  überragt  das  4.  Jahr- 
hunderfc. Dieser  Zeit  gehört  einer  der  Steine  an,  durch  die 
wir  Ut^ov  kennen  lernen.  Das  3.  Jahrh.  ist  durch  AIöiqov, 
EvKoXov,  "IXaQOVj  Uocpov,  vermuthlich  auch  durch  Evybagov 
vertreten.  Der  Kaiserzeit  fallen  ^qövl^ov,  Zv^icpsQov,  Uv^- 
(poQov  zu ;  über  das  Alter  von  MvHagov,  TQvcpsQov  kann 
ich  nicht  urtheilen,  doch  gehn  die  Steine  keinesfalls  über 
das  2.  Jahrh.  hinauf.  Unter  solchen  Umständen  wird  es 
höchst  zweifelhaft,  ob  der  Frauenname  'EvCaXov,  den  Kirch- 
hoiF  auf  einem  der  ältesten  attischen  Denkmäler  (1  467, 
Conze  21)  erkannt  zu  haben  glaubt,  richtig  gelesen  sei;  um 
so  zweifelhafter,  als  das  Adjectivum  iviaXog,  dessen  Neutrum 
der  Name  ' EvCalov  vorstellen  würde,  nicht  nachgewiesen 
ist.  Bei  dem  Zustande  des  Bruchstücks  verzichte  ich  auf 
einen  eignen  Vorschlag. 

Wie  kommt  das  Neutrum  des  Adjectivs  dazu,  als  weib- 
licher Name  verwendet  zu  werden?     Meines  Erachtens    ist 


1)  Für  andre  Landschaften  gilt  das  gleiche.  Der  Index  des  Corpus 
der  böotischen  Inschriften  bietet  elf  derartige  Namen :  ' Avaaicpöqov,  Ev- 
[c'rjrjpov,  E^yiTiQOv,  "IXccqov,  Ka^iKÖv,  Äiyovqov,  Ui&avov,    üifiov,    26ßcc- 

QOV,    SvjlCpOQOV,  '  SlQtTlÖv, 


B.  Der  Frauenname  ist  ein  appellatives  Adjcctivum.    51 

dieser  Gebrauch  durch  die  Verwendung  des  appellativischen 
Deminutivs  als  Frauenname  vorbereitet  worden.  Wer  von 
seiner  igcoiiEvrj  freundlich  sprechen  oder  sie  schmeichelnd 
anreden  wollte,  bediente  sich  des  Deminutivs  bqco^svlov  : 
ischnon  eromenion  tum  fit  cum  vivere  non  quit,  spottet  Lu- 
cretius  in  einem  Zusammenhange,  auf  den  ich  zurückkommen 
werde.  Das  Deminutivum  zu  ai0%Q6(s  lautet  alßxQiov]  wir 
kennen  es  als  Frauennamen :  die  Amme,  die  einer  al6%Qa 
zu  warten  hatte,  konnte  sie,  indem  sie  das  Gebrechen  des 
Pfleglings  durch  das  Deminutivum  verkleinerte,  ein  AldxQiov 
nennen.  Hatte  man  sich  durch  den  häufigen  Gebrauch  de- 
minutiver Adjectiva  als  Frauennamen  an  das  Neutrum  ge- 
wöhnt, so  konnten  auch  adjectivische  Neutra,  in  denen  keine 
deminutive  Bedeutung  lag,  allmählich  zu  dieser  Function 
herangezogen  werden.  Dies  ist  vermuthlich  zuerst  mit  den 
Neutren  der  Adjectiva  auf  -toj  geschehen,  die  mit  den  De- 
minutiven in  der  Form  zusammenfielen  {v^/H6v%iov)\  durch 
sie  erst  sind  Frauennamen  wie  yJivujöiov  möglich  geworden. 
Ut^ov,  Z:6q)ot^  und  Koseformen  wie"Ayad-ov  stellen  die  letzte 
Etappe  des  Vorganges  dar.  ^) 

0.    Frauennamen  aus  Kalendernamen. 

Derartige  Namen  bezeichnen  das  Individuum  nach  der 
Zeit  seiner  Geburt,  wenn  es  dem  dienenden  Stand  ange- 
hört auch  wol  nach  der  Zeit,  zu  der  es  gekauft  ward.  Hier- 
für sind  die  Worte  bei  Alkiphron  III  38  lehrreich :  ag  rijt 
£vr}t  Kai  vsai  xar    iY.Xoyriv   rovtov    iTtQid^riVy    Nov^rjvtov   ^ev 

Es  gibt  nicht  viele  Frauennamen,  die  nothwendig  als 
Kalendernamen  verstanden  werden  müssen ;  die  meisten 
lassen  noch  andre  Erklärungen  zu.  In  der  folgenden  Ueber- 
sicht  sollen  nur  die  eindeutigen  vollständig  mitgetheilt  wer- 
den; von  den  mehrdeutigen  gebe  ich  eine  Auswahl,  deren 
Betrachtung  lehren  wird,  welch  weitre  Möglichkeiten  ins 
Auge  zu  fassen  sind. 


1)  Diese  Ausführung   deckt  sich   im   Grundgedanken   mit   dem,   was 
Solmsen  Rhein,  Mus.  LIII  149  f.  vorgetragen  hat. 

4* 


6S  hie  übrigen  Namen. 

Nach  Monatstagen  sind  benannt 
Nov^rjvls  Tixd-ri  4039. 
TQiXGi  Kotiovg  4200. 
Aus  dem  Namen  eines  Monats  ist  gebildet 

&vatvr}')  754  13,  750  7  (347/6). 
Der  Name  eines  Festes  bildet  die  Grundlage  für 
üttvad-rivatg  Tochter  des  Herodes  Att.  (Philostr.  Bloi 
60(p.  11  65  K). 
Doppelte  AuiFassung  lassen  zu 
[z/]£AqDtw[a  ?]  lEQEia  III  939. 

KL  'EXev&6Qiov  (Grrundbesitzerin)  III  61  Ä  II 29. 
JsXg)Lvia^  ''EXsvd-BQiov  können  nicht  nur  Frauen  be- 
zeichnen, die  am  Feste  der  Delphinien  und  Eleutherien  ge- 
boren sind  ^) ,  sondern  auch  solche,  die  als  Eigenthum  der 
"Agtsiiig  /JskcpivCa,  des  Zfvg  ' EXbvQ-bqlos  betrachtet  werden 
sollen. 

Noch  vieldeutiger  sind  die  fünf  nächsten  Namen: 
IIsvtetfjQlg  \_''Is]qIo]kXeovs  ^Xvscog  ligEia  1379  (erste 
Hälfte  des  2.  Jahrb.).  —  TlEvrExriQLg  ohne  Zusatz 
75436,  755  29,  756 15  (345/4)»). 
^OXvfiJiLag  XaiQE(p5iVTog  raQyrjttLOV  d-vyKt7]Q,  '^/qxe- 
ßiov  AaxLccdov  yvvrl  1971  (1.  Jahrh.?).  —  'OX[v]fi- 
mäg  xaXa6i{ovQy6g),  iv  Kvdaid-rjvaLOJL)  oCicov{6tt), 
ajtoq)vyov{0a)  ....  773  Ä  II 39  (Ende  des  4.  Jahrb.). 


1)  So  von  Köhler  hergestellt  aus  OYAINI ;  dass  dies  Abkürzung  für 
OYAINIC  sei,  ist  durch  den  Schreibgebrauch  der  beiden  Urkunden  wol 
ausgeschlossen.  @vuivr\  wäre  ein  aus  &vccivi]s,  GvuCvrii  gefolgerter  No- 
minativ, der  an  die  Stelle  von  Qvaiva  getreten  sein  müsste  wie  'Aq^CXlri 
an  die  Stelle  von  "AQ%ilXa  (oben  8  N.  1).  Das  Masculinum  ist  in  den 
Schreibungen  &vicov,  ©vav  (208 1,  868  I7)  belegt,  deren  erste  die  An- 
schliessung  des  Namens  an  den  in  Thessalien,  in  der  Phthiotis,  in  Böotien 
und  Elis  bekannten  Sviog  iiriv  empfiehlt.  Eine  genaue  Parallele  zu 
&vaCvr\  würde  UXa&aLvr]  (4072)  bilden,  wenn  dieser  Name  besser  als 
durch  Pittakes  bezeugt  wäre;  so  ist  nicht  ausgeschlossen,  dass  auf  dem 
Steine  PAAOANH  gestanden  hat. 

2)  Beiläufig:  eine,  die  an  den  ^ AXiua  geboren  ist,  heisst  nicht 
^AXtua,  wie  Coli.  36012,  Dittenberger  Syll. '^  8662  steht,   sondern  'AXisia. 

3)  TQt.str}Qig  auf  einem  Grabstein  aus  Artaki  BCH  XVU  528  no.  24. 
In  Attika  SchifTsname. 


C.   Franennamen  aüs  Kalendernamen.  68 

Uv^iäg     JiodiOQOv     '  j4^cpLXQonfid^sv     d^vyaTvjQ      13925 
(1.  oder  2.  Jahrh.).  —  nv&idg  754  u  (348/7);  Hetäre 
bei  Lukian  (Er.  didL  XII). 
Ne^Lsäs   7)   avkrjxQtg  Hypereides   (Athen.    587  c).     Ne- 

^6idg  988  I5  (um  200  v.  Chr.). 
'le^fiLccg  Hetäre  bei  Philetairos  (Athen.  587  f^)^). 
Diese  fünf  Namen  können  als  Geburtsnamen  aufgefasst 
werden ;  IIsvtstrjQLg  z.  B.  kann  ein  Mädchen  zu  Ehren  eines 
der  grossen  Feste  benannt  sein,  die  öiä  TcevrerriQidog  ge- 
feiert worden  sind  und  die  selbst  nsvtsxT^Qidsg  geheissen 
haben.  Aber  sprachlich  und  sachlich  kommen  auch  andre 
Möglichkeiten  in  Betracht,  deren  eine  gleich  an  dieser  Stelle 
in  Erwägung  gezogen  werden  soll.  Wir  kennen  die  Männer- 
namen IIvd^övLxogy  IIvd-iövLxog,  '  iGd-^övixog,  die  unzweifel- 
haft das  Gedächtnis  an  einen  pythischen  oder  isthmischen 
Sieg  fortpflanzen  sollen.  Die  entsprechende  Weiblichkeit 
fehlt  nicht:  unter  den  Vollnamen  sind  uns  'le&fiovLxri  und 
IIvd-iovLxri  begegnet.  Das  gleiche  aber,  was  mit  Uvd'Lovtxr}, 
konnte  man  kurz  mit  Tlvd-idg  ausdrücken ;  und  so  ergibt 
sich,  dass  Ilvd-idg  ein  Mädchen  sein  kann,  dessen  Vater  oder, 
wenn  es  sich  um  eine  Sklavin  handelt,  dessen  Herr  eine 
Ilvd'idg  vCxt]  erfochten  hat. 

D.    Der  Frauenname  ist  Widmungsname. 

Die  Masculina  dieser  Namen  haben  die  Endung  log  oder 
dr]g]  auch  die  Vereinigung  beider  Endungen  kommt  vor 
{TsXaiiäviog,  TaXccficaviddrig).  Zu  den  Masculinen  auf  -log 
gehören  theoretisch  Feminina  auf  -t'a,  zu  den  Masculinen 
auf  -£dr}g  Feminina  auf  -ig,  zu  den  Masculinen  auf  -iddr}g 
Feminina  auf  -tdg.  In  Wahrheit  begegnen  Feminina  auf 
-Lg  und  -idg  häufig  auch  da,  wo  Masculina  auf  -idrjg  und 
-iddrig  fehlen ;  die  Bildung  hat  also  ihr  Gebiet  überschritten. 


1)  Nach  Polemon  (Athen.  587  c)  war  es  in  Athen  ov  (lovov  ratg 
srcctQovauig  &XXu  Kai  raig  allaig  SovXaig  verboten  die  Namen  hervor- 
ragender naviiyvQSig  zu  tragen.  Diese  Bestimmung  kann  jedesfalls  nur 
vorübergehend  bestanden  haben;  sie  passt  in  die  Zeit  des  Demetrios  von 
Phaleron. 


54  Die  übrigen  Namen. 

Die  Masculina  auf  -drjg  haben  in  einzelnen  Fällen  gen- 
tilicische  Bedeutung  angenommen  (vgl.  Ev^olnCdaC).  Da 
diese  bei  keinem  der  entspreebenden  Frauennamen  nachweis- 
bar ist,  so  sind  hier  beide  Classen  als  gleichwertig  be- 
handelt. 

1)  Feminina  auf  -Ca  zu  Masculinis  auf  -Log. 

'y/fifiaviu   Mitth.   XXI  438  Beil.  II 7    (zweite    Hälfte 

des  2.  Jahrb.). 
[ ^JTCoXkcovia    XaiQLOvog   'Eq^isCov    956    1 12    (um  100). 
''AQTe^ieCa    /ftoysvov    'EitiSLXLdov    d'vydrrjQ,    JlovvgCov 
Nixmvog  HakkrivEog  yvv^  BGH  XVI    152  (110/9  v. 
Chr.).  —  '  y^gtsfiiGia  3519,  Conze  40. 
^y/q)QodL6LCC  --dtov  \^  ^'/^a^]avts{a})g    1831.  —  ^  ylcpQodi- 
6Ca  Hetäre  auf  einer  rothfigurigen  Schale  des  Hie- 
ron    (Klein    Meisters.  '"*    166) ;     ''A(pQo8i6ia    xqyi^vi] 
Conze  168. 
[.:^]£Ag)n/t[a]  lEQSLa  S.  52. 

Jrj^rjtQLa    Frau     eines     Ucoyevrjg     4146,     Conze    225 

(5.    Jahrb.),     vgl.    z/.     ^rj^rirQLOV    0[oQaL£G)g]    2080, 

Conze    369.      —     /drmritQva    3594,    Conze    833    (?) ; 

J.  %Qri<ST7]  3595.  3596,  TttO^rj  3599. 

^lowöLK  zliovvöiov  jia^TtTQEcog  984  II 28  (erste  Hälfte 

des  2.  Jahrb.).  —  ^lowöia  3618,  Conze  133. 
'HQajcksiu  ^Lcovog  Oiadsv  yvvri  2680. 
Krj(pL6ia  3992,  Conze  67  (5.  Jahrb.). 

Von  JsXfpLvCa  ist  schon  früher  (52)  bemerkt,  dass  der 
Name  auch  die  am  Feste  der  zJeXcpCvLa  geborene  bezeichnen 
könne.  Die  analoge  Auffassung  ist  für  die  Namen  /JiovvöCa^'HQa- 
hXeCu  möglich,  und  sie  darf  auch  für  ' jlnoXkavCa,  'y/gre^i- 
öCa,  ^  jl(pQOÖL0ia  nicht  abgewiesen  werden,  obwol  die  Athener 
weder  einen  ' y/TtoXXcbvLog^  './Qts^töiog,  ' //cpQodlöiog  ^ijv  im 
Kalender  führen,  noch  ' //^roAAcorta,  'Aqts^löik,  ^yfcpgodißLK 
begehn:  ein  athenischer  Prytane  heisst  ®v(ov  (oben),  und 
wohin  will  man  den  Namen  stellen,  wenn  rieht  zum  0vtog 
lirjv,  nach  dem  kein  Athener  rechnet?  Es  ist  üblich,  den 
Frauennamen  HPAKAEIA  mit  'HgccxlsLu   zu  umschreiben.   Wer 


1)  Die  "latiaCa,  die  wir  durch  die  Grabschrift  IV  2  no.  3814?<  kennen 
lernen,  stammt  aus  einer  Landschaft,  wo  man '  laxCa  statt '  EaxCa  gebrauche. 


D.    Der  Frauenname  ist  Widmungsname.  65 

das  thut,  der  identificiert    den  Namen   der    Frau  mit   dem 
Namen  einer  der  Städte,  die  'HQuxksia  lieissen.     Ich  glaube 
aber  zeigen   zu  können,   dass   der  Ortsname   in   Athen  nur 
ausnahmsweise  als   Name   Freigeborener   gedient  hat ;   wer 
also  als  Namen  einer  Freien  'HQccxkeia  ansetzt,  der  wählt  unter 
drei  Möglichkeiten  gerade    die  am  wenigsten  nahe  liegende. 
Ein    sichres  Beispiel    für  die  neutrale  Form  eines  hier- 
her gehörigen  Namens  steht  mir  nicht  zur  Verfügung.    Die 
Möglichkeit  liegt  vor  für 
'A^}]vaiov  III  2975. 
Kl.  'Ekevd'iQiov  S.  52. 
Ilvd^iov  Mdvov  4101  &  Add. 
'  Aber   jeder    dieser    Namen    kann   auch   anders    verstanden 
werden.       lieber    ' EXsvd-sQLOv    ist    schon    gesprochen    (52). 
^JQ^rivuLov    als    das  in  Athen    geborene    Mädchen   zu   inter- 
pretieren hindert  nichts  ^).     Ilvd-iov  bezeichnet  nicht  nur  die 
Frau,  die  dem  'JnoXXav  IJvd^Log  gehören  soll,  sondern  auch 
die    an    den   Ilvd-ia   geborene    oder    gekaufte.     Mit   andren 
Namen,  die  sich  noch  anführen  Hessen,  steht  es  ähnlich. 

2)  Feminina  auf  -ig  zu  Masculinen  auf  -Ldrjg. 
zJavcctg  Frau  eines  MsidCag  1485. 
TlQo^Yjd^Lg  4095,  Conze  855. 

Z!G}tr]Qlg  S^svoxQLtov  'Acpidvaiov  &vydtriQ,  ISlsvodT^fiov 
JuiiTtTQsag  yvvri  1909  (Ende  des  3.  Jahrh.  ^).  — 
UcotrjQÜg  4167. 

^oißig  Hetäre  bei  Lukian  {'Et.  8idX.  IV  5). 

3)  Feminina  auf  -ig  neben  Masculinen  auf  -Log. 
^EQ^aCg  xQrjßtTJ  3664. 

Kadßia  'HQatg    ix    KoUidäv,    Jrj^ritQiov  yvvri  Mitth. 

XII  84  no.  10. 
'OfioAcotg  /JiovvöCov  \4i8q8ov6Cov^)   ^vydrriQ  III  1616. 


1)  Ein  solcher  Name  wäre  an  einer  in  Athen  geborenen  Sklavin 
nicht  auffälliger  als  Bokoxös  an  einem  thespischen  Bürger  (IGS  I  1757  is). 

2)  Die  Zeitbestimmung  ruht  auf  der  Voraussetzung,  dass  der  !E^sv6- 
v.Qixo?  'Jg)t,dvaiog  identisch  ist  mit  dem  83635  erwähnten  tegsvg  SevoyiQt- 
rog  'AcpidvccLog. 

3)  Ein  Jiovvßiog  [Jiovv^aiov  ' A%BQ8ov6iog  war  105/4  Ephebe  (465 
II 106).  Der  im  Text  erwähnte  ist  ein  Abkömmling,  unbekannt  in  welchem 
Gliede. 


56  Die  übrigen  Namen. 

Ilv^aC's  ^vToxXeovg  ©oQiHLOv  yvvrl  2097  ^). 
Die  'OfioXatg  hat  ihren  Namen  vermuthlich  zu  Ehren 
einer  Böoterin  empfangen:  das  Namenelement  'O^okcoio- 
spielt  in  Attika  gar  keine  Rolle,  in  den  böotischen  Städten 
erfreut  es  sich  grosser  Beliebtheit.  Ilvd-atg  ist  Femininum 
zu  Ilv&aiog,  Uvd-atog  ist  inixlriötg  des  Apollon,  bezeichnet 
dann  aber  auch,  da  das  possessive  Adjectivum  mit  dem 
Nomen  auf  -log,  an  das  es  sich  anschliesst,  zusammen  fällt, 
den,  der  dem  Apollon  Ilvd^atog  gehört. '') 

Doppeldeutig,  wie  '  y/O-tjVatov,  ist  'A^rivaUg.  Aus  den 
nicht  seltnen  Belegen  des  Namens  greife  ich  heraus 

^Ad-Yivaig  ©socpikov  Eovvtiag  III  1335  (die  Mutter  ist 
KsxQOTtLtt  ' ^d'rjVLOVog  (Palrigiag).  —  Ad^rivaUg  3441. 
3442;  'y/&r}vaig  751  B  a  llie  (345/4  v.  Chr.). 

4)  Feminina  auf  -idg  zu  Masculinen  auf  -Lccdrig. 

' ^6x?^ri7tLäg  '  AöxlrjTtLoidov  TQixogvötov  d-vydrriQ  2590 
(Ende  des  2.  Jahrh ).  —  'A^xXrjTtidg  3542. 

5)  Feminina  auf  -tag  zu  Masculinen  auf  -Log. 

MrjvLag  Msvs6d-[s^C3g  d'vydtrjQ,  '  y^gtsuLÖcogov  ix  KsQa- 

^Ecov  yvvrj  2131.   —  Mrjvidg  3944. 
Hagamäg  rXavxov  Magad-avCov  2326. 

Die  in  andrem  Zusammenhange  gewürdigten  Namen 
OlvfiTtidg,  IJvd-idg  (52  f.)  können  auch  Frauen  be- 
zeichnen, die  als  Eigenthum  des  olympischen  Zeus  und  des 
pythischen  Apollon  gedacht  sind.  In  diesem  Falle  sind  die 
entsprechenden  männlichen  Namen  ''OXvfiTtLog  und  'Olv^nid- 
di]g,  Ilv&iog  und  ITvd-iddrjg. 

Das  vorgeführte  Material  erlaubt  den  Schluss,  dass  der 
Widmungsname  auf  keinen  bestimmten  Gesellschaftskreis 
beschränkt  war.  Bei  der  nächsten  Namenklasse  werden  wir 
eine  ganz  andre  Erfahrung  machen. 

1)  Die  Bax%/ff,  die  im  vierten  Hetärendialoge  Lukians  als  redend  ein- 
geführt wird,  ist  offenbar  die  berühmte  BaKxi's  aus  Samos  (Atlien.  594  ft) 
oder  Milet  (Plut.  'Egcot.  9),  an  die  Menanders  Geliebte  bei  Alkiphron 
(I  29)  einen  Brief  schreibt,  die  aber  hier  als  in  Korinth  wohnend  ge- 
dacht wird. 

2)  TLv&atoq  als  Personenname  986  h  Add.  Ein  qöog  Tlvd-atog  auf 
Korkyra  (IGS  III  699).  Zu  IJv&aiog  verhält  sich  Uvd-asvs  wie  jQOfiasvs 
ZVL  jQOfiatos. 


E.  Die  Frau  ist  nach  ihrer  Heimath  benannt.         57 

E.    Die  Frau  ist  nach  ihrer  Heimath  benannt. 

Die  Benennung  kann  auf  zweifache  Weise  erfolgen: 
entweder  nämlich  wird  das  Ethnikon  als  Frauenname  ver- 
wendet ,  oder  der  Name  der  Oertlichkeit  dient  als  Name 
der  Frau.  Da  das  Ethnikon  selbst  nicht  selten  in  die 
Function  eines  Ortsnamens  eingerückt  ist  (vgl.  'EXXdg),  so 
ist  eine  reinliche  Scheidung  der  beiden  Kategorien  nicht 
immer  durchzuführen. 

I.     Der  Frauenname  ist  ein  Ethnikon. 

Aiy{v)TttCa  [ ,  aTtotpvYovßa  -  -]  774  3  (um  300). 

Baedalis^)  Frau  des   Atheners  Baemones  Plaut.  Rud. 

1164.  1174. 
JaQÖavLg    Flötenbläserin    bei   Aristophanes    (Wespen 

1371). 
Jekq)Cg  ^)  Hetäre  bei  Lukian  (Et.  didl.  XIV  4). 
JriXids  »)  836  8  (232/1). 
^GiQids  766  57  (bald  nach  340),  1569. 
'Eg^iovcg  836  u  (232/1). 
®s[t]x(xXr]  UvQQLov  yvvri  4108,   Conze  1166  *) ;    Hetäre 

bei  Alkiphron  (I  39,2)^). 
@Qäixta  Ar.  Ach.  273,  Fried.  1138. 
'Ug  766  31  (338/7). 
KkeixoQig  III  128  25  {tonov  eöcoxs,  also  bürgerlich). 


1)  Die  zum  Demos  der  ^aiSaXidui  gehörende  Frau. 

2)  Der  selbe  Name  kann  die  Vorlage  für  Delphium  bei  Plautus  (Mo- 
stell.  343.  372.  393)  gewesen  sein  (da  es  sich  um  eine  meretrix  handelt, 
läge  es  auch  nahe  an  JiX(pi.ov  aus  JsXcpdtiiov  zu  denken).  Beachtet  man 
nämlich ,  dass  Astaphium ,  Phronesium  griechischen  'Aöracpig,  ^Q6vT]6ig 
entsprechen,  Fhoenicium  vermuthlich  zu  cpoivi,v,(g  gehört  (Leo  zu  Plaut. 
Pseud.  210),  Planesium  das  Abstractum  nXävriGig  zur  Seite  hat ,  so  wird 
man  geneigt  Delphium  für  eine  Umbildung  von  Jslfpig  zu  halten. 

3)  Beachte  aber  Jr\Xid8rig  ^alrjQSvg  316  III  57. 

4)  Thessala  Sklavin  der  Alcumena  Plaut.  Amph.  770. 

5)  Hier  zusammen  mit  den  Hetären  Mo6%äqiov ,  Occtg ,  'Av&Qamov, 
UsräXri,  QqvaXXCg,  MvQQi'vr],  XgvaCov,  Zsv^i'mtr]  erwähnt,  von  denen  ©atg 
Titelfigur  einer  berühmten  Komödie  Menanders  war. 


58  Die  übrigen  Namen. 

KvngCa  IV  2  no.  3888  6,  Conze  47. 

y^a>c«(t)va  App.  14;    A.  rj  Mikavog  %dkkal  App.  68?*  h. 

AeaßCa  Hetäre  bei  Liikian  (Et.  ÖtüL  11  3.  4).  ^) 

Avdr]    Jrj^i]rQiov   ix   KrjcpELöLsav   111    1737.    —     Avör] 
XQ^prri  3898. 

IIsQßig  2)  Mutter  einer  'Hytjöa  3752,  Conze  120 ;    üsq- 
0Lg  Mitth.  XXI  438  Beil.  II 26. 

'  Poöi'a  raXa0L(ovQy6g),    iv  &0QLXG){i)  oixov{6a) ,    UTtocpv- 
yov0a  ....  772  A  II 9  (Ende  des  4.  Jahrb.). 

UaX^covtg  Dienerin  eines  dxsötijg  bei  Alkipbron  (III  27). 

Exvd-aiva^)  Ar.  Lysistr.  184. 

SvQa  Ar.  Fried.  1146;   EvQ{i)UX)a  App.  84. 

TvQQrivlg  ArjfioxQcctovg  XoXaQyicag  yvvrj  983  1 129  (183/2 
V.  Chr.). 

4*Qvyia  hfl  aQx67C(Dl[ig']  Katdk.  113  no.  XLIV(6.  Jahrh.). 
lieber  zwei  Namen  ist  besonders  zu  sprechen: 

'Ad-rjvaiig,  'Ad-rjvccig  (Belege  S.  56). 

'jQyovidg  7515  a  II  u,  754^7,  756  25  (345/4  v.  Chr.). 
Dass  ^  Jld-rivttug  nicht  bloss  das  Mädchen  von  Athen  sondern 
auch  das  der  Athene  geweihte  Mädchen  bezeichnen  kann, 
ist  schon  bemerkt.  In  der  ersten  Bedeutung  aber  muss 
sicher  die  verkürzte  Form  ^At^tg  genommen  werden,  die  in 
dem  widerlichen  Epigramme  Lukians  AP  VI  17  als  Hetären- 
name fungiert.  '^Qyovtag  ist  das  Mädchen  von  Argynos 
oder  Argynion  in  Böotien ,  der  Oertlichkeit ,  in  der  die 
Aphrodite  '  AgyovvCg  verehrt  wird  und  nach  der  auch  der 
Kopäer  'y/Qyovvtav  '  AvTLyevidao  (IGrS  I  2781 34)  seinen 
Namen  trägt*). 

Neutrales    Geschlecht   begegnet   in  zwei  unsichren  und 
in  einem  sichren  Beispielen : 


1)  Im  Persa  des  Plautus  nennt  sich  die  angeblich  arabische  Jungfrau, 
die  der  Kuppler  kauft,  Lucris  (624.  027  ;  d.  i.  Ao^g^g). 

2)  Auch  Schiffsname. 

3)  ZKv&aLva  ist  Femininum  zu  Znv&cav ,  dies  eine  Umbiegung  von 
Zkv&tis,  die  auf  Samos  und  in  Attika  als  Personenname  fungiert  (Spitz- 
namen 42),  aber  auch  als  Ethnikon  gebräuchlich  gewesen  sein  muss,  da 
mit  Syiv&aiva  nur  die  Skythin  gemeint  sein  kann. 

4)  Das  0  in  'Jgyovidg  bezeichnet  den  Laut,  den  auch  die  Büoter  ge- 
legentlich mit  0  geschrieben  haben.   Analoga  bei  WSchulze  GGA  1896. 238. 


E.  Die  Frau  Ist  nach  ihrer  Heimath  benannt.  59 

'  J^^vccLov  III  2975. 

KXsitoQiov  xQV^'f^V  3859, 

ZvQLov  4140;  Deminutivum  zu  Uvqu? 

IL     Der  Frauenname  ist  ein  Ortsname. 

'  J^q)tjcolig  3821,  Conze  781. 

"Jvd-ridcbv  4047,  Conze  419;    unsicher^). 

'yJöia  Tochter  des  Themistokles  (Plut.  Them.  32).  — 
'Jdia  3540,  Conze  58^).  V/öt«  'y/QLötstdov  xQrj'oT'^ 
3541. 

"AötQcc^)  Hetäre  (Athen.  583  6^). 

Jtxttia  3658 ;    unsicher  *). 

Jg)qis  belegt  S.  12. 

Eleushmi^)  tibicina  bei  Plautus  (Aulul.  333). 

"^  EXXäq  TccXacSLOVQyog  iy  Kvdad'{r}vat(x)L)  oix(ov6a.),  octio- 
cpvyov^a  ...  IV  2  no.  775  h  II 19  (Ende  des  4.  Jahrb.). 

'HQdxl[£La]''')  Tochter  einer  Ut^ov  Conze  487,  wieder- 
holt IV  2  no.  3765. 

&r]ßri  836  26  (232/1). 

'Iralia  Tochter  des  Themistokles  (Plut.  a.  0,);  '/. 
'  yjöxkrjjttddov  '  yJd^^ov8(og  yvv^  III  1509.  —  'IraUa 
IV  2  no.  1071  b. 

Kaicita  1508. 


1)  Von  der  Figur  des  Reliefs,  über  der  'Av^riSSv  steht,  ist  es 
zweifelhaft,  ob  sie  einen  Knaben  oder  ein  Mädchen  darstelle.  Ditten- 
hergers  Bemerkung  zu  IGS  III  898  empfiehlt  die  erste  Möglichkeit. 

2)  Aus  der  Kostbarkeit  des  Denkmals,  das  bei  Conze  dem  5.  Jahrb. 
zugewiesen  wird,  möchte  man  schliessen,  dass  die  Todte  keine  Sklavin 
sondern  die  naXXayii]  eines  reichen  Atheners  war. 

3)  Aus  der  in  Isaurien  gelegenen  Oertlichkeit,  wo  der  Zeus  'Aatgrivog 
verehrt  ward  ?    Vgl.  Sterret  Papers  of  the  Amer.  School  III  46  f, 

4)  Unsicher  ist  nur,  ob  der  Name  ein  Kosename  sei  (als  solcher  ist 
er  S.  11  verzeichnet),  oder  ob  die  Sklavin  vielmehr  nach  der  Her.  VII 109 
erwähnten  Stadt  Ji-Kuta  BiaxovCs  heisse.  P'ür  die  erste  Annahme  kann 
man  die  Namen  der  delphischen  Sklavinnen  diKaiayogcc  und  JiKaioavvcc 
(Coli.  2026.  2088)  anführen. 

5)  Nach  einer  'EXsvai'g  der  Vorlage?    Sieh  S.  57  Note  2. 

6)  Das  Metrum  erweist  die  Endsilbe  als  kurz ;  in  diesem  Falle  also 
muss  man  den  Frauennamen  mit  den  Stadtnamen  identiticieren.  Da  das 
Epigramm  nur  eine  Mutter  erwähnt,   denkt  man  an  ein  Jungfernkind. 


60  Die  übrigen  Namen. 

KsxQOJtLa  ' y^d"r}VLcavog  4>aXYjQe<og  III  1335. 

KoQÖvßr]  App.  46?;   KoQÖvnr]  3872. 

jdsiovtlg  EviagCdov  Aevxovoscog  &vydrriQ  2303. 

MsyaQa  Hetäre  bei  Alkiphron  (I  38,  3). 

MviXig    Mutter    eines   '  JvxKpuvrig  3943,    Conze   894; 

MriXCg  IV  2  no.  618  &  5. 
Mysis  ancilla  bei  Terentius  (Andr.  226  fF.). 
Nlvog  von  Menekles  angeklagt  ag  (pCktga  noiov6a  totg 

vsotg  Schol.  Dem.  XIX  281. 
'OXßicc  Ka}.XaC0%QOv  [^^'\ri'yov0Lov  Conze  1111. 
nayyatov  0Q&Ltta  3030. 

JlccQiov  ^  Axatov  ^  Axccgvicog  956  I  26  (um  100). 
nisQtg  4>idL0v  ix  AuxLadav  III  1787. 
nroXs^ai'g  III  1296  19. 
Uivaitr}  Frau  eines  MidCag  III  3349. 
UxKovTj  Hetäre  aus  der  Zeit  der  ^eörj  (Athen.  586  e). 
{Al\lia  Z\iv{Q)va  (ob  Athenerin?)  III  1336. 
Uvßagig  Tochter  des  Themistokles  (Plut.  a.  0.). 

Die  beiden  Verzeichnisse  weisen  nur  wenig  Nachkommen 
bürgerlicher  Väter  auf.  Ausser  den  drei  Töchtern  des 
Themistokles  begegnen  wir  der  Daedalis  in  der  Plautinischen 
Bearbeitung  einer  Komödie  des  Diphilos ,  der  Priesterin 
/laagCg,  der  'OXßla,  also  drei  Angehörigen  des  4.  Jahrhun- 
derts; der  TvQQ7]vig  aus  dem  zweiten,  der  Udgiov  aus  dem 
ersten  Jahrhundert;  der  AeavTig  aus  mir  unbekannter  Zeit. 
Von  diesen  Belegen  der  vorchristlichen  Aera  können  wir 
einen,  AcagCg,  ohne  weitres  eliminieren,  da  sich  der  Name 
als  Kosename  betrachten  lässt,  im  ersten  Theil  auch  als 
solcher  gefasst  worden  ist.  Zwei  andre  verdienen  vielleicht 
das  gleiche  Schicksal:  'OXßCa  und  Daedalis.  Der  erste  Name, 
zu  dem  die  männlichen  "OA/3toff  und 'OA/Sta^T^g  gehören,  geht 
möglicher  Weise  von  einem  Götterbeiwort  aus,  etwa  des 
Zeus  '),  den  Aischylos  (Hiket.  526)  oXßiE  Zev  anrufen  lässt. 
Wenn  bei  Plautus  eine  freie  Athenerin  Daedalis  heisst ,  so 
folgt  daraus  noch  nicht,    dass    sie  auch   in  der  griechischen 


1)  Der  Ze-J»?  "OXßiog,  der  durch  CIG  2017  belegt  scLien,  ist  der  Zeus 
von  Olbia  (Robert  bei  PreUer  867). 


E.    Die  Frau  ist  nach  ihrer  Heimatli  benannt.        61 

Vorlage  so  geheissen  habe.  Wir  kennen  Plautus  als  Spraeh- 
künstler,  der  nicht  nur  selbst  neue  Namen  schuft),  sondern 
dem  auch  zuzutrauen  ist,  dass  er  mit  den  Namen,  die  ihm 
seine  Originale  lieferten,  nach  eignen  künstlerischen  Zwecken 
schaltete.     Wer  nun  den  Vers  Rud.  1174 

ego  sum  Daemones,  et  mater  tua  eccam  hie  intus 
Daedalis 
liest,  wem  klingt  nicht  der  Anlautreim,  durch  den  Dae- 
mones *)  und  Daedalis  gebunden  sind ,  in  den  Ohren  ?  Die 
griechische  Komödie  wirkt  durch  solche  Stilmittel  nicht; 
wie  sehr  sie  im  Wesen  der  Kunst  des  Plautus  liegen,  be- 
darf keiner  Worte.  Und  so  darf  sich  wol  die  Vermuthung 
hervorwagen,  dass  Plautus  hier  einen  Namen  verwendet 
habe,  der  ihm  in  andrem  Zusammenhange  bekannt  geworden 
war^).  Mag  man  aber  auch  die  Versuche  den  Namen  'OXßia 
und  Daedalis  auf  andre  Weise  beizukommen  gelten  lassen 
oder  nicht:  so  viel  ist  sicher,  dass  die  vorkaiserliche  Zeit 
ausserordentlich  wenig  Beispiele  für  die  Verwendung  eines 
Ethnikons  zur  Benennung  einer  Tochter  aus  bürgerlichem 
Hause  bietet.  Man  wird  also  sagen  müssen,  dass,  wo  ein 
Vater  von  der  Regel  abwich,  ihn  individuelle  Gründe  dazu 
geleitet  haben.  Es  trifft  sich  glücklich,  dass  wir  gerade 
für  die  markanteste  Ausnahme,  die  wir  constatiert  haben, 
für  die  Namengebung  in  der  Familie  des  Themistokles,  mit 
der  Sicherheit,  die  in  solchen  Dingen  möglich  ist,  diese  Ver- 
anlassung angeben  können.  »Auch  nach  Westen«,  sagt  Ed. 
Meyer  (Geschichte  des  Alterth.  III  511),  >  waren  Themi- 
stokles Blicke  gerichtet,  wo  das  Absatzgebiet  Athens  sich 
ständig  erweiterte  und  aus  dem  Handel  politischer  Einfluss 
erwachsen  musste.  Themistokles  hat  mit  Korkyra  gute  Be- 
ziehungen angeknüpft,  er  hat  zweien  seiner  Töchter  die  be- 
zeichnenden Namen  Italia  und  Sybaris  gegeben«.  Einen 
Theil  seines  politischen  Programmes  könnte  auch  der  Name 


1)  Leo  Plaut.  Forsch.  98. 

2)  Daemones  betrachte  ich  als  Umgestaltung   des  attischen  Namens 
Jaiiiivr]g,  der  durch  IGS  I  310,  CIA  IV  2  no.  1838  &  bezeugt  ist. 

8)  Plautus  würde,  wenn  sich  diese  Vermuthung  bestätigte,  den  Namen 
gegenüber  eine  ähnlich  freie  Stellung  eingenommen   haben  wie  Terentius. 


62  Die  übrigen  Namen. 

'^(?ta  aussprechen :  >erst  wenn  man  Frieden  [mit  den  Persern] 
schloss,  konnte  Athen  den  vollen  Gewinn  seiner  Siege  ein- 
heimsen ;  dann  trat  die  commercielle  Verbindung  der  Küste 
mit  dem  Hinterlande  wieder  ein,  durch  die  Athen  der  ganze 
Aussenhandel  des  westlichen  Kleinasiens  zufiele  (Ed.  Meyer 
a.  a.  0.).  Der  Umstand  aber,  dass  dann  der  grosse  Staats- 
mann den  wichtigsten  Theil  seines  politischen  Bekenntnisses 
erst  in  dem  Namen  des  jüngsten  seiner  Kinder  {vsotdtri 
TCttVTCiv  tav  tsxvav  heisst  '  AöCa  bei  Plutarch)  niedergelegt 
haben  würde,  räth  doch  dazu  anzunehmen,  dass  dies  jüngste 
Kind  in  Magnesia  geboren  und  nach  der  Heimath  genannt 
sei,  die  ihm  geworden  war. 

Wie  es  zugeht,  dass  Sklavinnen  und  Hetären  so  gerne 
nach  ihrer  Herkunft  benannt  werden,  ist  leicht  zu  erkennen. 

Sklaven  sind  eine  Waare,  zu  deren  Charakterisierung 
oft  schon  die  Angabe  des  Ursprungs  genügt,  die  zu  indivi- 
dualisieren man  sich  nicht  zu  bemühen  braucht,  weil  die 
Angabe  der  Gattung  zur  Individualisierung  ausreicht.  In 
Delphi  begegnet  uns  eine  ^^q^co  tö  yivog  Uvga  (Coli.  2002) : 
in  diesem  Falle  trägt  die  Sklavin  einen  Namen,  den  auch 
eine  Freie  tragen  konnte.  Aber  auch  eine  Jagddva  tö  ysvog 
Jagdccva  (Coli.  2194)  und  eine  'Jota  tö  ysvog  ZvQa  (Coli. 
1718) :  diesen  Individuen  wird  bloss  ein  Ursprungszeugnis 
ausgestellt^),  kein  Name  gegönnt,  der  das  Einzelwesen 
charakterisieren  könnte.  In  ihrer  Lage  befinden  sich  alle 
die  yJlyvTCTia,  'j4^q)i7tohg,  von  denen  wir  Kunde  haben. 

Die  Hetäre  ist  entweder  aus  dem  dienenden  Stand  her- 
vorgegangen oder,  wenn  sie  das  nicht  ist,  so  braucht  sie 
doch  nicht,  wie  die  Bürgerliche,  Tochter  der  Stadt  zu  sein, 
in  der  sie  lebt.  Von  einer  der  berühmtesten  Frauen  der 
Athenischen  Halbwelt,  der  Neaira,  wissen  wir  z.  B.  ^),  dass 

1)  Vgl.  Varro  De  lingua  lat.  VIII  21:  sie  tres  cum  emerunt  Ephesi 
singulos  servos,  nonnumquam  alius  declinat  nomen  ab  co  qui  vendit,  Ar- 
temidorus,  atque  Artemam  appellat,  alius  a  rcgione  quod  ibi  emit,  ab 
lonia  lona,  alius  quod  Ephesi,  Ephesiura.  Dass  Varro  hier  eine  griechi- 
sche Quelle  ausgeschrieben  hat,  ist  klar;  näheres  über  sie  bei  Reitzen- 
stein  M.  Terentius  Varro  und  Johannes  Mauropus  von  Euchaita  60  f. 

2)  d.  h.  der  Ankläger  behauptet  es ;  wie  viel  von  dem  Schmutze,  der 
dieser  nogvri  ccnb  xqi&v  rgvitrifidrav  angeworfen  wird,  an  ihr  hangen 
bleiben  muss,  entzieht  sich  der  BeurtheUung. 


E.    Die  Frau  ist  nacli  ihrer  Seimatk  benannt.        63 

sie  nicht  als  Freie  geboren  ist:  von  der  Frau  eines  elei- 
schen  Kochs  ward  sie  als  Kind  gekauft,  darauf  'arbeitete' 
sie  für  diese  in  Korinth,  gieng  dann  als  dovXrj  in  den  Besitz 
eines  Korintbiers  und  eines  Leukadiers  über,  und  erst  diese 
traten  sie  gegen  Erlegung  von  zwanzig  Minen  einem  üppigen 
Athener  fV  iXsv&SQiat,  ab.  So  kommt  es,  dass  der  Name 
der  Hetäre  mit  dem  der  Sklavin  die  Eigenthümlichkeit  ge- 
mein hat,  durch  ein  Ethnikon  vertreten  werden  zu  können. 
In  vielen  Fällen  mögen  diese  Namen  aus  Beinamen  hervor- 
gegangen sein,  die  entweder  als  einfache  Heimathangaben 
dem  wirklichen  Namen  gefolgt  waren  oder  die  Geltung  von 
Spitznamen  hatten.  Bezeugt  ist  dies  von  "Jßvöog  (Herodi- 
kos  bei  Athen.  586  a)  und  von  'Jvthcvqk  (Aristophanes  bei 
Athen.  586/),  die  beide  als  Spitznamen  gedeutet  werden. 

Dass  der  Ortsname  das  von  ihm  ausgehende  Adjectivum 
oder  ein  Compositum  vertritt  ^),  steht  auf  der  gleichen  Linie 
mit  der  Erscheinung,  dass  eine  ^ovöovgyö^  den  Namen  ^vqu 
erhält,  weil  sie  die  XvQa  spielt,  oder  eine  Hetäre  den  Namen 
^OLvixCg,  weil  sie  sich  im  Staatskleide  (poiVLnCg  zeigt.  Mir 
scheint  in  allen  diesen  Fällen  eine  Kürze  des  Ausdrucks 
vorzuliegen,  in  der  man  sich  damit  begnügt  das  wesentliche 
des  Gedankens  auszusprechen.  Der  sprachliche  Ausdruck 
bietet  ein  quid  pro  quo ;  mit  dem  selben  Rechte,  womit  man 
in  einem  Namen  wie  Avqa  eine  Metonymie  erkennt,  kann 
man  auch  ' j4fi(ptTCohg,  ^Aöia  als  metonymische  Namen  fassen, 
und  wenn  es  erlaubt  wäre  die  Namen  des  zweiten  Ver- 
zeichnisses von  denen  des  ersten  loszureissen,  so  würde 
man  sie,  statt  hier,  unter  den  Belegen  für  die  Metonymie 
finden. 

F.    Frauennamen  aus  Bezeichnungen  der  Lebens- 
stellung. 

Auf  einer  Anzahl  boiotischer  Grabsteine  sind  die  Auf- 
schriften IlaCg,  ndlXXog^  Köga,  KoQtXXa  angebracht.  Wie 
sie  verstanden  werden  müssen,  hat  Dittenberger  zu  IGS  I 
690  ausgesprochen:  sie  sind  Appellativa,  keine  Namen,  und 

1)  Vgl.  'AQrs(n.aia  tb  yivog  'Aaiaysvris.  Coli.  1737. 


64  Die  übrigen  Kamön. 

gelten  Kindern,  'qui  vita  decesserint,  priusquam  nomina  eis 
imponerentur.  In  einzelnen  Fällen  aber  sind  solche  Ap- 
pellativa  zu  wirklieben  Namen  geworden ;  dies  trifft  z.  B. 
zu  für 

raUs  IV  2  no.  37906  (römische  Zeit)^). 

KÖQLvva  Hetäre  bei  Lukian  {'Et.  ölkL  VI ;  der  Vater 
ist  als  kleiner  xalxsvg  gedacht). 
Denn  Köqlvvu  beruht  auf  einem  Appellativum  xÖQLvva,  das 
in  der  Form  mit  ßaöClivva.  in  der  Bedeutung  mit  boiot. 
KÖQikka  zusammenfällt.  Und  rilUq,  das  niemand  von  FCkkog 
(ocvr}Q  TccQavTLVos  Herod.  III  138)  und  FtAAtcov  (Kalymna, 
Dittenberger  Syll.  ^  8682)  trennen  wird,  findet  seine  Erklä- 
rung durch  das  "Wort  vsoyiXXög,  das  aus  dem  Epos  ^)  in  die 
Dichtersprache  gelangt  ist,  das  aber  auch  Isaios  iv  xm  xcct^ 
liQEöaCxiLov  (Poll.  II  8)  gebraucht  und  die  jüngere  Sophistik 
übernommen  hat  (Luk.  "Alxvav  3,  Alkiphr.  I  27). 

Wenn  ytlKog  den  Säugling,  xöqlvvu  das  kleine  Mädchen 
schlechthin  bezeichnet,  FcXlog,  FiXkig,  KoQLvva^)  aber  den 
Werth  von  Eigennamen  haben,  so  muss  der  Vorgang  der 
gewesen  sein,  dass  das  in  der  Kinderstube  als  Ruf-  und 
Schmeichelwort  gebrauchte  Adjectivum  an  dem,  dem  es  galt, 
über  die  Kinderstube  hinaus  haften  geblieben,  das  'bnoxö- 
QLö^a  also  stärker  gewesen  ist  als  der  officielle  Name.  Die 
gleiche  Entwicklung  hat  lat.  piipus,  ein  Synonymum  von 
ytAAdg*),  zurückgelegt  ^),  und  in  unsren  Tagen  fehlt  es  nicht 
an  Analogien.  ^) 

1)  Die  Datierung  nach  Conze  no.  875. 

2)  ft  86  6vi.vXav.og  vBoyiXXfig.  Die  Schreibung  mit  doppeltem  X,  die 
auch  die  des  Ven.  A  ist,  wird  durch  die  Orthographie  der  Steine  als 
allein  richtig  erwiesen.  Nun  lässt  sich  auch  die  Etymologie  geben  :  yiUog 
ist  aus  yidXos  entstanden  und  gehört  zu  lit.  ^zindü  (sauge). 

3)  Zu  KoQivva  kommen  noch  Kogivvm  auf  einem  Grabsteine 
von  Koroneia  (IGS  I  2982),  und  die  r-Bildungen  KoQirrm,  Kogitrig 
(Herondas),  Kogittäg  (Coli.  3706  II 42,  VI  17)  auf  Kos,  deren  Verhältnis 
zu  KÖQivva  dem  von  ^CXitxog  zu  ^iXivva  parallel  geht. 

4)  Varro  Sat.  Men.  546  ac  mammam  lactis  sugentem  pascere  puputn. 

5)  Vgl.  die  von  Zimmermann  Zur  Entstehung  ....  der  altrömischen 
Familiennamen  (Programm  des  Wilhelmgymnasiums  zu  Breslau  1901/2) 
S.  18  zusammengestellten  Namen. 

6)  Otto  Ludwig  erzählt  in  der  Heiterethei  von  dem  muthigen 
Schneider:     »Er    seufzte   trotz    seiner    dreissig   Jahre   noch   unter   der 


F.    Franennamen  aus  Bezeichnungen  d.  Lebensstellung.     65 

Mütter  und  Ammen  anticipieren  die  Zukunft  ihrer 
Kinder.  Ein  derbes  Beispiel  der  englischen  classischen 
Litteratur  mag  das  zeigen.  Bei  Shakespeare  schwelgt  die 
Amme  der  Julia  in  der  Erinnerung  an  die  Prophezeiung 
ihres  Seligen: 

dost  thou  fall  upon  thy  face? 

Thou  wilt  fall  backward,  when  thou  hast  more  wit. 
Es  ist  die  gleiche  Vorwegnahme  einer  spätren  Altersstufe, 
wenn  in  Griechenland  weibliche  Kinder  als  Jungfrauen  be- 
zeichnet werden.  Dies  geschieht  durch  den  Namen  ilap- 
d-Bva,  der  in  Böotien  bei  Freien  und  Nichtfreien  gefunden 
wird,  und  durch  zwei  andre,  die  sich  als  Deminutiva  da- 
zu betrachten  lassen; 

Üagd-Eviov  taXa6iovQy{6g),  i^  ne{i)Q{aLSt)  oix{ov6a), 
aitocpvyovöa  ....  IV  2  no.  775?;  II le  (Ende  des 
4.  Jahrb.),  Hetäre  bei  Alkiphron  (III  33,2); 

UaQd-EVig  Hetäre  bei  Lukian  {'Et.  didl.  XV). 
Die  Stellung  in  der  Familie  kommt  in  den  Namen 

TCx^ri  ign^rri  4196,  Conze  1167, 

©QBittiq  Sklavin  des  Theophrast  (Diog.  Laert.  V  2, 14), 

TQOifi^i]  III  3386 
zum  Ausdrucke,  in  denen  wir  abermals  als  Namen  ver- 
wendete Appellativa  erkennen.  Der  zweite  bezeichnet  die 
im  Hause  geborene  Sklavin,  der  dritte  das  weibliche  Zieh- 
kind, das  in  der  fremden  Familie  aufwächst  wie  Ion  im 
Tempel  des  ApoUon. 

Eine  besondre  Gruppe  bilden  die  Lallnamen,  in  denen 
ein  Verwandtschaftsverhältnis  angegeben  wird.  Es  ist  hier 
nicht  immer  möglich  griechisches  und  nichtgriechisches  Gut 
auseinanderzuhalten.  Aber  die  Namen,  die  ich  jetzt  be- 
legen werde,  sind  aus  Lallwörtern  gebildet,  die  in  Griechen- 
land als  zärtliche  Anreden  gebräuchlich  gewesen  sind. 


Tyrannei  einer  baumlangen  Stiefmutter.  Sie  nannte  ihn  nie  anders  als 
den  Jung.  Natürlich  hiess  er  von  Stund'  an,  wo  dies  bekannt  wurde,  im 
ganzen  Städtchen  so«.  Auch  was T vorangeht,  die  kostbare  Bemerkung, 
dass  man  >keinen  eher  taufen  sollt'  als  bis  man  ihm  einen  Namen  geben 
könnt',  der  auf  ihn  passt'c,  und  die  ebenso  kostbare  Vertröstung,  dass 
den,  »der  was  Aparts  an  sich  hat,  die  Leut'  ohnehin  noch  einmal  taufen«, 
passt  auf  die  griechischen  Kleinstädter  so  gut  wie  auf  Luckenbach. 
Beohtel,  Attische  Frauennamen.  g 


66  Die  übrigen  Namen. 

Zu  äjttpd^): 

"J(p(piov  d'vydtrjQ  ' yfjtoXXcov^ov   Ila^ßatddov  III  1945. 
Zu  nd^^a,  fiafifit«: 

Md^^UQov  JvöLfid^ov  Kr](pL(3LEcag  d'vydtrjQ  2177. 

Mccji^dQiov  835  Ä  h  26  (um  320) ;   Freundin   des  Epi- 
kuros  (Diog.  Laert.  X  3)  ^). 

Ma^fiia  835  so. 
Zu  VLVvrj  ^)  : 

NCvvLov  3461,  Conze  221. 

Der  Name  "j4(pcpiov  bedarf  der  Erläuterung  nicht. 
Nivviov  ist  wol  aus  der  traulichen  Anrede  an  eine  Dienerin 
erwachsen,  die  dem  Kinde  nahe  gestanden  hat,  bedeutet  also 
'Täntchen'  in  weitrem  Sinne,  bei  dem  es  auf  die  Verwandt- 
schaft nicht  mehr  ankommt.  Mdfi^ccQov,  Ma^^dgiov,  ManiiLU 
machen  mehr  Schwierigkeit.  Ich  gehe  davon  aus,  dass  alle 
drei  Namen  einheitlich  zu  erklären  sind,  und  gelange  so  zu 
der  Vermuthung,  dass  Md^^uQov,  sein  Deminutivum  Maii- 
fidQiov  und  Ma^L^Ca  das  Mädchen  bezeichnen,  das  ^d^^a  und 
^afLfiLa  ruft,  dass  also  ein  von  dem  Kinde  gebrauchtes  v7to- 
aögiö^ia  diesem  selbst  zum  Namen  geworden  sei  ^). 

Andre  zwischen  Gliedern  der  Familie  bestehenden 
Verhältnisse   werden  in  attischen   Namen    meines   "Wissens 


1)  Bekker  Anecd.  441,11:  &7tcpd.  &SsXcpfig  t)  aSiXtpov  vTfOKOQißfia 
Xenarchos  (Athen.  569«)  schildert,  wie  die  noQvai  Männer  zu  sich  her- 
einziehen, 

tovg  [isv  yegovtag  ovtag  iTCiKuXovfisvai 
TtatQ^dta,  tovg  8'  ccncpäQia,  rovg  vsarsgovg. 

2)  MaQiidgiov  die  Hss. ;  vgl.  Epiciirea  ed.  Usener  3G2 

3)  CIG  1994p  Add.  Aovyiiog  Ztgarovii-nr}  tr}  ^ritgl  nal  Kleondtga 
rfj  VLVvr\  o   k'rovg,  dazu  Wilhelm  'Eqp.  ccqx-  1901.  5G. 

4)  Die  beiden  Namen  Tdriov,  TaxäQtov,  jener  Eigenthum  der  Frau 
eines  dCuaiog'MsXntvg  (2342 ;  2.  Jahrh.  ?),  dieser  der  Tochter  eines  Mh- 
avSgog  Fagyi^ttLog  (III  218),  hält  Kretschmer  (Einleit.  349)  für  klein- 
asiatisch. Vielleicht  sind  aber  auch  sie  griechischen  Ursprungs.  In  dem 
Epigramm  AP  XI  67  wird  einer  alternden  Hetäre  der  Kath  gegeben 

ßdiirs  ÖS  rag  Xsvuccg  nal  Xiys  Träßi  rata. 
Da  liegt  die  Vermuthung  nahe,  dass  Tdriov,    Tccrdgiov  auf  dem  gleichen 
Wege  wie  Mafifi^cc,  Mäfinagov  zu  Namen   geworden  seien.    —   Beiläufig: 
der  Erklärung,    die   Fick   neuerdings    von    Tkri%og  gegeben  hat  (Beitr. 
XXIV  315),  schliesse  ich  mich  an. 


F.  Frauennamen  aus  Bezeichnungen  d.  Lebensstellung.     67 

nicht    dargestellt.      Zieht    man    die    übrigen    Landschaften 
heran,  so  lässt  sich  das  Material  etwas  vermehren  ^). 

Namen,  die  auf  einen  ausserhalb  der  Familie 
liegenden  Beruf  hindeuten,  gehören  begreiflicher  Weise 
fast  alle  Personen  niedrer  Stände  an.     So 

©soTtQonig  3460  (Conze  482)  und  3785,  Conze  149. 

U^ßiUa  83054  (um  320). 

Kootiixt^  8365  (232/1). 

XoQf^yLg  Hetäre  des  Aristophon  (Kalliades  bei  Athen. 
577  c)  2). 

nuLdtöxv}  4051. 

UaXaierw  Hetäre  auf  dem  Petersburger  Psykter   des 

Euphronios  (Klein  Meisters.  ^  138) »). 

Wo  bürgerliche   Damen  nach   einem    öffentlichen  Amte 

benannt    sind,    tragen    sie    den   Namen    gewöhnlich    einem 

Manne  zu  Ehren,  der  durch  jenes  Amt   ausgezeichnet  war. 

Dies  gilt  z.  B.  für 

®£G)Qlg  JfjfioxccQov  noQiov  Q-vyKttiQ  2488  (4.  Jahrb.). 


1)  Im  Poenulus  des  Plautus,  der  in  Kalydon  spielt,  erscheint  eine 
Adelphasium  (154.  203.  757.  896).  Selbstverständlicli  ein '  Schwesterchen'. 
Der  Name  ist  gebildet  wie  KogaOLov  (ein  den  delphischen  Freilassungs- 
urkunden ganz  geläufiges  Wort),  er  beweist  also,  da  seine  Antepaenultima 
kurz  ist,  dass  sie  es  auch  in  nogaaiov  ist,  dass  man  folglich  aus  dem 
Verse  AP  IX  39  '^  Kvngig  MovaaiGi.  v.0Qdßia,  xav  'A(pqo8Cxav  die  gram- 
matische Länge  des  «  nicht  erschliessen  darf.  —  Die  Ausgrabungen  von 
Lykosura  haben  einen  Stein  mit  'A^stsga  'Agxi-iiXsog  MsyaXonoXtxig  zu 
Tage  gefördert  ('Eqp.  &qx.  1896.  101).  Der  Sprachgebrauch,  der  eine 
Tochter  als  ccfisxsga  reclamiert,  hat,  ohne  dass  die  beiden  Städte  auf  be- 
nachbartem Grunde  gelegen  hätten,  in  Luckenbach  eine  Parallele.  Da 
sprechen  die  grossen  Weiber  von  '  Meinem',  wenn  sie  ihre  Männer  meinen, 
und  das  Mädchen  weist  einen  mit  ihm  anbindenden  Burschen,  den  es  für 
verlobt  hält,  mit  der  Wendung  ab:  'geh  zu  Deiner'. 

2)  Vgl.  XoQr]ylg  XogriyCavog  4287,  Conze  840. 

3)  Der  Name  ist  von  Kretschmer  (Vaseninschr,  209)  richtig  gedeutet. 
Ich  bemerke,  dass  auch  das  Mittelhochdeutsche  den  Begriff  der  proelia 
Veneris  kennt,  indem  es  ringen  im  Sinne  des  lateinischen  luctari  braucht. 
So  sagt  Conduiramur  zu  Parzival  (193/4): 

weit  ir  iuch  eren, 
sölhe  mäze  gein  mir  keren, 
daz  ir  mit  mir  ringet  niht, 
min  ligen  aldä  bi  iu  geschiht. 

5* 


68  Die  übrigen  Namen. 

Ein  vornehmer  Athener  kann  seine  Tochter  ©foptg  heissen, 
weil  er  selbst  Mitglied  einer  Q-scoqicc  gewesen  ist,  oder  weil 
ihm  ein  &sG)Qog  oder  &8c}QLdrjs  nahe  stand  ^).  Anders  natür- 
lich steht  es  bei 

{E]a6CXivva  K--  ' A(pi8vaLo\y  d-vydt7]Q,  -  -  KqcoItclöov 
yvvt]  1895  (4.  Jahrb.). 
Aus  der  Rede  xatä  Neatgag  ist  bekannt,  dass  ßaöihvva 
der  Name  der  Gattin  des  Archon  ßaöUevg  war  (74).  Er- 
schien bei  einer  Athenerin,  die  gerade  in  der  Würde  der 
ßaßCkivva  stand,  Eileitbyia,  so  lag  es  nahe,  dass  sie  die 
Frucht  ihrer  schweren  Stunde  mit  ihrer  eignen  Würde 
schmückte. 

Die  religiöse  Stellung  bietet  den  Ausgangspunkt 
des  Namens 

Mvöttov  ' HQaxkstdov  naiaviecog  d-vydrrjQ  BCH  VII 
368  no.  18  (105/4), 
3Iv6tLov  ist  Deminutivum  zu  dem  auf  dorischem  Gebiete 
nicht  seltnen  Namen  Mvöta  ^),  bezeichnet  also  die  kleine 
Eingeweihte.  Vermuthlich  soll  die  Tochter  durch  den 
Namen  in  den  Bund  der  ^vrjd^svtsg  aufgenommen  werden, 
dem  die  Eltern  durch  Leistung  der  vorgeschriebenen  Ver- 
pflichtungen beigetreten  waren. 

G.    Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie. 

Die  Namen  dieser  Art  haben  das  Merkmal,  dass  sie  die 
Frau  nach  einem  andren  belebten  oder  unbelebten  Objecte 
benennen,  mit  dem  eine  Aehnlichkeit  besteht  oder  zu  dem 
charakteristische  Beziehungen  obwalten.  Die  Aufgabe  des 
Namenforschers  ist  es,  diese  Aehnlichkeit,  diese  Beziehun- 
gen aufzudecken.  Es  liegt  in  der  Natur  der  Sache,  dass 
sie  nur  selten  mit  vollkommener    Sicherheit   gelöst   werden 


1)  So  wird  man  auch  über  die  Bedeutung  des  Namens  ItQKrriyig 
urtheilen  {ZrQatriylg  'AnoXXavidov  MilriaCa  III  2793  a  Add. ;  eine  andre 
auf  Thasos,  Dittenbcrger  Syll.  ^  788).  —  Die  Lemnierin  &B<aQig,  die  aus 
des  Demosthenes  Rede  gegen  Aristogeiton  bekannt  ist,  heisst  wol  so, 
weil  sie  eine  fidvTig  war  (Philochoros  bei  Ilarpokration). 

2)  Mvata  Msvinita,  yvvä  de  Kgi^avog  auf  Telos  (Ins.  III  61)  ; 
Mvara  MsvsyiQttrov  ' AXiKaQvaaoig  auf  Kos  (Paton-Hicks  209). 


G.   Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.         69 

kann.  Wer  sich  ihr  unterziehen  will,  muss  den  Muth  des 
Fehlens  haben  und  darf  das  Bekenntnis  des  Nichtwissens 
nicht  scheuen. 

I.     Frauennamen  aus   Namen   göttlicher  Wesen. 

Das  göttliche  Wesen  kann  mit  seinem  Namen  genannt 
werden  oder  mit  seinem  Beinamen.  Bei  den  höhern  Göttern 
kommt  fast  nur  die  zweite  Weise  in  Anwendung;  der  un- 
veränderte Hauptname  fungiert  jedesfalls  nie  als  Name 
einer  historischen  Frau. 

a)    FRAUENNAMEN   AUS   NAMEN   VON   GÖTTERN. 

Aus  dem  Kreise  der  olj^mpischen  Götter. 
*y4d"ijviov  [eqslu  xTJg  ^ Ad-rivag  III  282.  668. 
Jiavr]^)    eponyme    Priesterin    von    Eleusis    'Eqp,  ccqx. 
1896.  52  no.  52  (aus  der  Zeit  des  Claudius). 
'^d-T^vLov  kann  definiert  werden  als  'kleine  Athene' ;  der 
Name  ist  dann  dem  Inhalte  nach  identisch   mit  ÄtJienaris^). 
Ist    diese   Auffassung   richtig,    so    erhebt   sich    die'  Frage, 
welcher  Gedanke  dem  Namen  zu  Grunde  liegen  möge.    Die 
Antwort  lässt  sich  einem  Verse   des    Lucretius   entnehmen, 
der  das    Glied   einer   berühmten,   im  Grundgedanken    schon 
bei  Piaton  ^)  zu  findenden  Betrachtung  bildet.     Da  ich  auch 
noch  auf  andre  ihrer  Theile  zurückkommen  muss,  setze  ich 
sie  in  ihrem  ganzen  Umfange  hierher.     Der  Liebhaber,  heisst 
es  (IV  11420".),  beschönigt  die   Fehler    seines  Mädchens,  ja 
er  verwandelt  sie  in  Vorzüge.     Dies  wird  an  Beispielen  an- 
schaulich gemacht  (11 60 ff): 

nigra  melichrus  est,  immunda  et  fetida  acosmos, 
caesia  Palladium,  nervosa  et  lignea  dorcas, 
parvula  pumilio,  chariton  mia,  tota  merum  sal, 
magna  atque  immanis  cataplexis  plenaque  honoris, 
balba  loqui  non  quit,  traulizi,  muta  pudens  est. 


1)  Auch  Schiftsname. 

2)  Nachgewiesen  von  W.Schulze    (Rhein,   Mus.   XL VIII    253)    aus 
CIL  VI  8192  und  mit  der  Parallelbildung  KoxvxxuqCs  gerechtfertigt. 

3)  TloUxECa  474  d  und  e. 


70  Die  übrigen  Namen. 

at  flagrans,  odiosa,  loquacula,  Lampadium  fit. 
ischnon  eromenion  tum  fit,  cum  vivere  non  quit 
prae  macie :  rhadine  verost  iam  mortua  tussi. 
at  Lamia  et  mammosa  Ceres  est  ipsa  ab  laccho, 
simula  Silena  ac  Saturast,  labeosa  philema. 
Wenn  in  der  Phantasie  des  Verliebten  caesia  Palladium 
fit,   d.  h.   die   katzenäugige   Schönheit  ^)   zur   kleinen  Pallas 
wird,  so  können  zärtliche  Eltern  in  der  Tochter  eine  kleine 
Athene  sehen,   weil  ihr  Kind  die  yXavxötrig  der  Augen   mit 
der  Göttin  gemein  hat.     Die  Zeit  des  Aischylos  hätte  diese 
Vergleichung  nicht   laut   werden    lassen ;    der    des    Diosko- 
rides  —  aus  ihr  stammt  der  älteste  Beleg  für   den  Namen 
—  lag  solche  Zurückhaltung  ganz  ferne.     Der  Bildung  nach 
käme  Wd^'^viov  dem  Namen  Elqu^viov  am  nächsten ;  weiterhin 
wären  ^Egattov  und  "Idiov  zu  vergleichen  *). 

Themis  und  die  Hören. 
0£>t?3)  i^^^^^  836  66  (232/1). 
EiQTJvr}  *)    0i^l6}cov  Ilaußcotädov  d-vydti^Q    2440    (Ende 

des  3.  Jahrb.).  —  Eigijvrj  xQrjdf^  3647. 
EiQrjvts  Hetäre  des  Leokrates  (Lyk.  17)*). 
Bacchylides  spricht  von  einer  zfixa  id-sta,  äyvä  EvvoilCu, 
jtLvvrä  &£fiLS  :  vielleicht  liegt  in  der  Tttvvt'rl  das  tertium  com- 
parationis.  —  Der  Name  EIq^vyi  ist  hier  nur  eingeordnet  ^), 
um  ihn  in  einer  grössern  Gruppe  unterzubringen:  der 
Athener,  der  ihn  aussprach,  dachte  nicht  an  die  Höre  son- 
dern an  die  Friedensgöttin,  deren  Erzbild  über  der  Agora 
stand.     Ein   Vater   konnte  seine  Tochter  im    Hinblick  auf 


1)  Ter.  Heautont.  1061  f  entgegnet  der  Sohn  auf  den  Vorschlag  der 
Mutter : 

Rufamne  illam  virginem,  Caesiam,  sparso  ore,  adunco  naso? 

2)  "laiov  ist  von  Wilhelm  Mitth.  XXIIt  438  für  Faros,  Rhodos  und 
Kalymna  nachgewiesen.  Ebenda  werden  auch  die  Namenformen  '  laäqiov, 
'  lauQw  erwähnt,  aus  denen  die  Möglichkeit  der  im  Text  vorgeschlagnen 
Auffassung  hervorgeht. 

3)  Auch  Schiffsname. 

4)  Das  Deminutivum  EIqt]viov  AP  V  193. 

5)  Den  Namen  der  Höre  Evvofiia  trägt  eine  Frau  zu  Lindos  (Ins. 
I.  882)  und  ein  attisches  Schiff. 


G.    Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.  71 

einen  erwünschten  Friedensschluss  Elqyivyi  nennen;  ich  mache 
auch  auf  den  hübschen  Gegensatz  EiQr]vri  navTi0rQa.[xov\ 
Mitth.  XI  128  no.  79  aufmerksam.  ElQYivCg  als  Name  einer 
Hetäre  erinnert  an  ElQijvrj  als  Namen  einer  Bacchantin  ^) ; 
Hetären  und  ßacchen  lieben  den  Wein,  Elqtjvti  aber  heisst 
Aristoph.  Frieden  308  'fj  d^eav  jtaöav  ^eyiatri  xal  cpika^ne- 
Xatdrrj. 

Chariten. 

EvcpQoCvvYj  OavtTCJtov  ITota^iov  2493,  Conze  384  (der 
Bruder  heisst  Evßtog).  — Evg)Qo6vvr}  3735,  Conze  317. 

©ttKCa  KccXhßXQdxov  Ji^covicog  d'vyditriQ  1761  ^). 

Musen. 
JMovöccQiov^)  Hetäre  bei  Luldan  (Et.  didX.  VII). 
'EgatG)  3661 ;  tpälrgia  bei  Alkiphron  (I  12,  4). 
EvtEQTtrj  /Irj^riTQiov  EhsaCov  956  Iis  (um  100). 
GccXsLu   UoXvötQKtov    ^iXdidov  ywr]  1322   (Mitte   des 

1.  Jahrb.).  —  &dXsa  xQr}c!r^  III  3195. 
KaXhÖJtrj     ^LOxXiovg    '  ^^a^a[vT^aog     d-v[yd]triQ    1832 

(3.  oder  2.  Jahrb.). 
KXsLG)    vermuthlich    Frau     eines    Mizakiav    MixCvov 

Aa(intQEvg  2278.  —  lais^a  1613. 
'  T^vi'g  App.  75  a.    Hetäre  bei  Menander  (Meineke  IV 
209  iF.). 
Dass  die  Namen  ''Egard)  und  EXsid)  an  dieser  Stelle  er- 
wähnt werden,  wird   durch   ihre  Umgebung    gerechtfertigt. 
'T^vLg  betrachte  ich   als   Verkürzung   der  Namenform  IIoX- 
v(ivig,  die  von  der  Francoisvase  geboten  wird  ^) . 

Die  Benennung  eines  Kindes  nach  einer  Charitin  oder 
Muse  ist,  wie  die  hier  gegebnen  Nachweise  lehren,  auch  in 
vornehmen  Häusern  seit  dem  Anfange  des  4.  Jahrh.  nicht 
verschmäht  worden. 


1)  Heydemann  Satyr-  und  Bakchennamen  19. 

2)  Den  Namen  der  dritten  Charitin  trägt  ein  attisches  Schiff:  'Aylccia 
803  e  38. 

3)  Gleichen  Sinn  hat  Movai'g  auf  der  Grahschrift  Movalg  'AqyaCov 
MdriGCa  III  2758.  Eine  Movacc  äovlr]  EvqpTj/xou  in  Magnesia  (Inschr.  v. 
Magn.  no.  311). 

4)  Kretschmer  Vaseninschriften  186. 


72  Die  übrigen  Namen. 

Nike. 
Nixrj    Frau   des    'HQd%lBLtog  'IxaQisvg   984  I  ^    (erste 
Hälfte  des  2.  Jahrh. ;  die  Tochter  heisst  Nixagitri). 
—  Niniq  XQrjört]  4019. 
Wie  weit  Xixri  Koseform  ist,  wie  weit  Frauen,  die  iVt^T^f 
heissen,  nach  der  Siegesgöttin  genannt  sind,  lässt  sich  nicht 
entscheiden ').     Die  Thatsache,  dass  Ntxrj^a  als  Frauenname 
fungiert  ^),  weist  sogar  auf  eine  dritte  Möglichkeit  hin. 

Pheme. 

^{t])^ri  App.  71 4. 

Umgebung  der  Aphrodite. 

'EQ(or[i,]ov 957^^6    Add.    (um    100).    —    'Eq^tlov 

Freundin  des  Epikuros  (Diog.  Laert.  X  3). 
'EQotLg  987  JBn  (zweite  Hälfte  des  4.  Jahrh.;   Sala- 

minierin?) '). 
IIsLd'G}  "EQ^Djvog  2^(pri%{x)Cov  956  1 20  (um  100). 
Dass  man  üsid^G)  ebenso   gut  als  Koseform   zu   histori- 
schen Vollnamen  mit  dem  Elemente  Usid-s-  wie  als  verglei- 
chenden Namen  verstehn  kann,   liegt   auf  der    Hand ;    aber 
die  Möglichkeit  musste  angedeutet  werden. 

Geburtsgötter, 

An  dieser  Stelle  findet  vielleicht  der  befremdliche  Nam  e 
Jsxc)  989  II 12  (etwas  jünger  als  200) 
Aufklärung.  Die,  die  ihn  führt,  ist  Mitglied  eines  Q-La<Sog; 
sie  kann  also  eine  ^svr]  sein.  Nun  begegnet  Asxa  als 
Frauenname  zweimal  in  Lakonien  (Coli.  4534?»,  4583),  in 
Lakonien  aber  ist  eine  Göttin  As%g)i  verehrt  worden,  deren 
Zusammenhang  mit  der  "^Qts^ig  AoxeCa  am  Tage  liegt*). 
Man  darf  gewis  den  Frauennamen  mit  dem  Namen  der 
Göttin  identificieren   und    annehmen,   dass   die   Mutter,    die 

1)  NiKccgiov,  belegt  durch  die  Grabschrift  Nlkccqiov  'Egiiiitnov  Mi- 
Irietcc,  'Eq(ilov  nsLQaims  yvvrj  III  2179,  steht  auf  gleicher  Stufe  mit 
' Eqcotccqiov,  'ladgiov,  darf  also  als  'kleine  Nike'  interpretiert  werden. 

2)  Nitirina  Nafiovaia^uixov  '  Avxioxms  &vydtriQ  2813. 

3)  Ein  drittes  Deminutivum  ist  'EQatäQiov:  'Eqmxdqiv  Kvidia,  yvvd 
Se  Zi^voavog  Kmov  Ins.  III  69. 

4)  Sam  Wide  Lakon.  Culte  201. 


G.    Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.         73 

ihre   Tochter    Jsxg>   nannte,   sie  der   ^£%(ä  geweiht  habe  *). 
Aus  der  Reihe  attischer  Namen  würde  so  ^sxa  ausscheiden. 

Schicksalsgötter. 
Tv^rj  ^lodaQov  i^SvßaXtjtLcav  III  2027. 

TvxciQG)  Otkcjvos  ix  /fttidaXidav  III  1280  a  Add.  &33. 
Wer  seine  Tochter  Tvxrj  nennt,  empfiehlt  sie  der  'Jyccd-i} 
Tvxri-     Sie  soll  das  sein,  wofür  sich  Oedipus  hält,  indem  er 
sich  als  nalda  T^g  Tvxti?  t^S  bv  ÖLdovffrjg   preist   (Oid.  Tyr. 
1080  f.). 

Aus  dem  Kreise  der  Meeres-  und  Flussgötter. 

Umgebung  des  Glaukos. 
In    diese    gehört    dem    Namen   nach    die    Meeresgöttin 
rXavxod-Ea,  nach  der  benannt  ist 

riavx.od'ia  Flavxov  l:4xccQV8cos  ^vydvrjQ,  Mutter  des 
Aischines  (Aisch.  II  78);  sie  heisst  auch  rXavxCs 
(ApoUonios   Bios  Ai&x^'vov). 

Okeaniden  und  Nereiden. 
^coQtg  belegt  S.  12.     Hierzu  noch  JojQig  Hetäre  bei 

Lukian  (Et.  didl.  11). 
'Mv^ri  3799,  Conze  1094. 

KlviiBvri  766 11  (340/39) ;  Hetäre  bei  Alkiphron  (III  8). 
Msveö&fjj  I  485. 

AvTovöri     Jrj^sov  &qicc6lov  Q-vydxriQ  2101  (um  300). 
\ra\XdtBLa    "'ydQißtSLÖov    «1    'Ad-^ovecav    III    1503.    — 

[Fjo;Aa[r]£ta  3563. 
FaXi^vri  Hetäre   bei   Philetairos   (Athen.   587/*).     V.  rj 

IloXvxXiag  %-vydxriQ  App.  102  iis. 
^v\vELXYi  Tochter  eines  KdklaiöxQog  und  einer  ®dXeia 

'Ecp.  aQX-  1883.  143  (spät  römisch). 
MeXCtt]  UTtovdoxQdtovg  yvvri  fl^Xvecog  2638,    Conze  803 

(um  400).  —  MsXi'xrj  Dienerin    auf  einer  rothfigur. 

Deckeldose    aus    Ruvo     (Klein    Lieblingsn.    71)  ^) ; 

1)  Vgl.  'EXsL&vdg  Coli.  4265  (Peraia  Rhod.). 

2)  Auf  der  Vase  steht  MHAITTH,  von  Klein  MiXirra  gelesen.  Ich 
nehme  an,  dass  der  Vasenmaler  H  für  E  geschrieben  und  T  doppelt  ge- 
setzt habe ;  der  erste  Fehler  charakterisiert  ihn  als  Sohn  der  Uebergangs- 
zeit. 


74  Die  übrigen  Namen 

Mslt'tr}    Frau    eines    'Ov7]0i^og    3931,     Conze    102 
(Epigramm). 
NsaiQu  ')  Hetäre  unbekannter  Herkunft  %   gegen  die 

die  bekannte  Rede  gerichtet  ist. 
KlavdCa  ^f'pot;^aIII3399  (der  Vater  heisst  'Akii,av8Q0s). 
Wa^d^ri  Hetäre  (Athen.  586  c)'). 
Im  Kataloge  der  Theogonie  erhalten  einzelne  Töchter 
des  Okeanos  die  Prädikate  «parij,  (pvi^v  Bgarri,  igoeööa,  sv- 
SLÖijg,  i^EQOBßött ;  noch  reichlicher  fliesst  der  Preis  der 
Schönheit  im  Nereidenverzeichnisse.  Was  Wunder  also, 
dass  Töchter,  namentlich  solche,  die  später  von  den  Reizen 
des  Körpers  leben  sollten,  mit  Namen  aus  diesen  Kreisen 
geschmückt  wurden  ?  In  einzelnen  Fällen  hat  man  sichtlich 
auf  die  Bedeutung  des  Namens  Werth  gelegt.  Ein  Mädchen, 
das  ralttxsLa  heisst,  rühmt  sich  dadurch  seiner  milchweissen 
Haut^);  eine  Falrivri  gibt  zu  verstehn,  dass  ihr  Angesicht 
leuchtet  wie  die  d^äXarta  yakriviaöa  ^) ;  für  den  Namen  ^co- 
QLg  —  den  wir  schon  nach  zwei  andren  Seiten  hin  inter- 
pretiert haben  ^)  —  entscheidet  sich  eine,  um  zu  verrathen, 


1)  Nereide  bei  Sophokles  nach  Schol.  Apoll.  Rhod.  III  242.  Nfcctga 
gehört  zu  vsaQos,  wie  yBQaiga  (vgl.  WSchulze  Qu.  ep.  501  ff.)  zu  ysQU- 
Qog,  x^ficctga  zu  %C[iaQog  u.  s.  f. 

2)  Sie  war  eine  der  sieben  TtaLÖiatiai,  die  iyi  (iiyiQcbv  Jtaidicov  shttj- 
aato  NiKugsTT},  XagiaCov  [liv  ovaa  xov  ^HXstov  ScjtsXsvd'SQa,  'IniiLOv  ds 
tov  ^aysiQOv  tov  iyistvov  yw^. 

3)  Im  Nereidenkataloge  der  Theogonie  bieten  die  Handschriften  zwei- 
mal Uqoitm.  Wahrscheinlich  ist  der  Name  an  keiner  Stelle  richtig  über- 
liefert, sondern  durch  IJQco&m  und  TlXarm  zu  ersetzen.  Illatm  erscheint 
neben  HM&va,  Wa(id&ri  und  @itig  auf  dem  Skyphos  des  Xenotimos ;  die 
Folgerung,  die  daraus  für  die  Kritik  der  Theogonie  zu  ziehen  ist,  hat 
WSchulze  (Qu.  ep.  525)  ausgesprochen.  An  der  ersten  Stelle  des  Ka- 
talogs hat  Rzach  aus  einer  bei  lo.  Diakonos  Galenos  erhaltnen  Scholien- 
notiz  Ugcod-m  aufgenommen.  Dass  er  Recht  hat,  scheint  mir  die  Grab- 
schrift Ugad-oi  ToQavaCa  3397  (Conze  439)  zu  beweisen ;  zum  Verständ- 
nisse des  Namens  dient  die  homerische  Wendung  Ttgad'i^ßriv  h'  sovaav. 
—  Den  Nereidennamen  Avaidvaaßa  trägt  eine  nogvri  AP  V  1 25. 

4)  Luk.  'EvdX.  öidX.  I  2  xa/roi  ti  aXXo  iv  <rol  inaivEaai  sixfv  t)  t6 
XsvKbv  (idvov;   nal  tovto,  oliica,  ort,  ^vvi]&ris  iarl  rvpmt  xal  ydXwKti. 

5)  Vgl.  Alkiphr.  III  1  [isidi&L  r^g  »ccXdTtris  yaXrivtdiarig  xagUattgov. 

6)  S.   12.  60. 


Gr.    Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.        75 

dass  sie  gegen  d&Qa  nicht  unempfindlich  sei.  Bei  andren, 
wie  Wa^dd^ri,  ist  der  Wortsinn  nicht  in  Betracht  gekommen. 
Wir  machen  bei  dieser  Gruppe  die  gleiche  Wahrneh- 
mung wie  bei  der  Uebertragung  von  Chariten-  und  Musen- 
namen auf  sterbliche  Frauen:  bürgerliche  und  nichtbürger- 
liche Häuser  sind  an  ihr  betheiligt.  Im  vorliegenden  Falle 
jedoch  offenbart  sich  der  Gegensatz  der  Stände.  Lassen 
wir  den  Namen  JcoQLg  als  mehrdeutig  bei  Seite,  so  weist 
das  Verzeichnis  an  Namen  Bürgerlicher,  die  vor  der  Kaiser- 
zeit gelebt  haben,  drei  auf:  Mevsö&a^  y^vrovorj,  MsXnt} ;  an 
Namen  Nichtbürgerlicher  aus  dem  gleichen  Zeiträume  sieben : 
'luv&ri,  KXv^Evr},  FaXätSLa,  Fcclrivri,  Mskiri],  NaaiQa,  Wa^dd^ri. 
Bei  der  Geringfügigkeit  des  Materials  mag  es  vorschnell 
erscheinen,  auf  diese  Zahlen  einen  Schluss  zu  bauen.  Da 
sich  aber  bei  der  verwandten  Gruppe  der  Heroinennamen, 
die  viel  günstigere  Bedingungen  für  die  Induction  bietet, 
ein  ähnliches  Verhältnis  wie  hier  herausstellen  wird,  darf 
der  Schluss  doch  gezogen^  also  behauptet  werden,  dass  die 
Namen  der  Okeaniden  und  Nereiden  ihren  Sitz  mehr  in  den 
untren  Schichten  der  attischen  Gesellschaft  gehabt  haben. 

Seirenen. 
naQ&{s)v67crj   Frau  eines   Jai{fiE)vrig  ^)  III  1340   (Epi- 
gramm). 

Aus  dem  Kreise  der  Erdgottheiten. 

MsydXri  MrjXTjQ. 
Mä  MrjTQodcÖQOv  i^  '^d'fiovscav,  'AjtoXXodd)QOV  T7]d^rj  III 
1510. 

Nymphen. 
Nvficptj  BadLlsidov  ex  Kr}q)ei6icbv  III  2069. 


1)  So  schreibe  ich  für  AAINHC  des  Steins  und  erhalte  so  einen 
möglichen  und  für  Attika  bezeugten  Namen  (S,  61  Note  2),  während  der 
überlieferte  weder  sonst  begegnet  noch  von  Koss  (Arch.  Aufs.  II  675) 
glücklich  gerechtfertigt  ist.  Dem  Steinmetz,  der  sich  in  einem  einzigen 
Distichon  sicher  zwei  Fehler  zu  Schulden  kommen  liess,  tritt  man  nicht 
zu  nahe,  wenn  man  ihm  einen  dritten  zutraut.  —  Wenn  es  sich  auf  der 
Inschrift  nicht  um  eine  ehrbare  Frau  handelte,  so  könnte  man  statt  an 
die  Seirene  an  die  Gestalt  des  Pantomimus  denken,  von  der  Lukian  UsqI 
ÖQx^ßsas  2  kurz  handelt  (vgl.  ßohde  Grlech.  Roman  ^  40,1). 


76  Die  übrigen  Namen. 

Satyrn  ^)* 
UarvQa   angeblich   Hetäre   des    Themistokles   (Idome- 
neus  bei  Athen.  576  c).  Uutvqcc  835  71  (um  320). 
Eine  Erklärung  des  Namens  Uatvga   enthält   der  Vers 
des  Lucretius  (S.  70) 

simula  Silena  ac  Saturast,  labrosa  philema. 
Zwischen  Hetäre  und  Satyr   gibt    es   aber  noch  mehr   Ver- 
gleichungspunkte als  die  Gestalt  der  Nase. 

Aus  fremden  E-eligionen. 
[n]arcxLxiov''^)  App.  55 «5. 


Hier  ist  nun  eine  Folgerung  zu  ziehen.  Vor  der  Kaiser- 
zeit führt  keine  Bürgerliche  und  keine  Nichtbürgerliche  in 
Athen  den  unveränderten  Namen  einer  Hauptgottheit  als 
den  ihrigen  ^).  Wenn  wir  also  finden,  dass  in  dem  Athen 
des  vierten  Jahrhunderts  Sklavinnen  oder  aus  dem  Sklaven- 
stande hervorgegangne  Metöken  APTEMIC  heissen,  so 

'J.  Sklavin  des   Piaton  (Diog.    Laert.  III  30);  '^.  ix 
nsLQa&g  SdU  Add.  1 64   (329/8   v.  Chr.);  '  J.  xaXa- 
GLOvgyhg    iy  Ksi(QLada)v)  0LX0v{6a),    anocpvyovöa  .... 
IV  2  no.  775  ?>  II 7  (Ende  des  4.  Jahrh.)^), 
so  werden  wir  hier  nicht  den  Namen  "AQXEnig  suchen  sondern 
einen    vom    Namen    der   Göttin    verschiednen.      Schon    bei 
früherem  Anlass  ^)  habe  ich  auf  die  von  Varro  De  lingua  lat. 
VIII 21  aus  griechischer  Quelle  übernommene  Bemerkung  hin- 
gewiesen, dass  von  drei  Männern,   die  je   einen  Sklaven   in 
Ephesus  kaufen,  der  eine  ihn  Ion  nennen  könne,    da  er  aus 


1)  Die  Gesellschaft  der  Silene  ist  durch  ZuXrivCg  AP  VII  456,  XI 
409  vertreten;  beide  Male  handelt  es  sich  um  eine  (isd-vaog,  die  den 
Namen  führt. 

2)  Deminutivum  zu  UataCtia  IV  2  no.  3722  h,  Conze  605  a. 

3)  Dies  stimmt  mit  dem  allgemeinen  Resultate  überein,  das  Meyer- 
sahm  in  der  Dissertation  Deorum  nomina  hominibus  imposita  (Kiel  1891) 
gewonnen  hat. 

4)  Vier  andre  Steine,  3403.  3516.  3517.  3518,  sind  höchstens  vor  dem 
Originale  zu  datieren;  aber  ein  Grund,  den  Namen  APTEMIC  auf  ihnen 
anders  zu  interpretieren  als  an  den  im  Text  genannten  Stellen,  ist  nicht 
vorhanden. 

6)  S.  62  Note  I. 


G.    Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.  77 

lonien  stamme,  der  zweite  F.phcsius,  da  er  von  Ephesus 
komme,  der  dritte  Artemas,  weil  der  Verkäufer  Artemidorus 
heisse.  In  dem  Verhältnisse  von  'jQts^äg  zu  'jQtEfitdaQog 
kann  der  Frauenname,  der  uns  beschäftigt,  zu  den  Vollnamen 
stehn,  die  "jQts^Lg  als  erstes  Element  enthalten.  ^yfQts^Ldrjg 
ist  als  Verkürzung  Yon'jQtE^tdcoQog  denkbar;  ^  jQte^Cg  wäre 
das  Femininum  zu  ' AQre^tdrig.  So  wird  also  zu  schreiben 
sein '). 

b)  FRAUENNAMEN  AUS  GOTTESBEINAMEN. 

'jQXvnrrj  IV  2  no.  3534  &. 

MskaLvlg  s^  n[siQaist  oixovöa,  ccTtocpvyovöa  .  . .  .]  775  Bi 

(Ausgang  des  4.  Jahrh.). 
ZarsiQa  'Ad-fjvccyoQOv  [MeXireag]  1204  (nicht  älter  als 

160  V.  Chr.). 
[X"jAdi/  Jr]aYitQiov  i^  /lid'aXidäv  III  2197. 
Der  erste  Name  ist  Femininum  zu  '  /fQxJmystag  auf 
einer  der  ältesten  Inschriften  von  Thera  (Coli.  4808).  Der 
Tberäer  heisst  so  vermuthlich  zu  Ehren  des  ^ y^noXlcov  'Aqx- 
uyExag  ;  den  Frauennamen  wird  man  in  Athen  am  liebsten 
auf  die  'Ad-rjvä  ' AQiriyitig  beziehen,  doch  handelt  es  sich 
hier  um  eine  Sklavin,  die  ihren  Namen  mitgebracht  haben 
kann.  Mslaivig  ist  Beiname  der  Aphrodite  in  Korinth,  in 
Arkadien  und  Thespiai ;  aus  einer  dieser  Städte  kann  die 
Freigelassne  gebürtig  gewesen  sein  ^) ;  doch  werden  wir 
noch  eine  andre  Möglichkeit  kennen  lernen,  Uarsiga  und 
XXoYi  bedürfen  keiner  Erklärung. 

Lässt  man  diese  vier  Namen  als  Beweisstücke   für   die 
Behauptung  gelten,   dass   s7iixXr]6£ig   hoher    Götter   als   Be- 


1)  'Agrefiig  hat  Bücheier  bei  Herondas  geschrieben  wegen  der  kre- 
tischen Messung  VII  87.  95,  und  die  Naraenform  als  Verkürzung  von 
*AQTS(iiaLa  gefasst.  Aber  für  den  Theil  des  Sprachgebietes,  dem  Herondas 
angehört,  ist  wahrscheinlicher,  dass  'AgrEfiig  als  'JQxs^eig  zu  nehmen  und 
dieses  auf  ^Agtsfistg  zurückzuführen  sei  (WSchulze  Rhein.  Mus.  XLVIII 
252  ff.). 

2)  Eine  MsXaivig  ist  Ehefrau  eines  KlEÖBmog  auf  Aigina  (Coli.  3419); 
eine  Kupplerin  Melaenis  tritt  in  der  Cistellaria  des  Plautus  auf  (171. 
575.  773),  die  in  Sikyon  spielt.  Für  die  Kupplerin  passt  die  vorge- 
schlagne Erklärung  vorzüglich. 


78  Die  übrigen  Namen. 

nennungen  historischer  Frauen  verwendet  worden  sind,  so 
braucht  für  die  drei  nächsten  Namen  nicht  nach  einer  be- 
sondren Erklärung  gesucht  zu  werden: 

Ald'iQiov  987^15  (zweite  Hälfte  des  4.  Jahrh. ;  Sala- 
minierin  ?).    3445. 

Emov  3697. 

UxQcctiov  2JG){x)dQo[vg]  Auiitctqb&s  2286. 
Wie  man  /fid'SQiov  zu  beurtheilen  hat,  lehrt  der  auf  einem 
Grabstein  aus  Phoitiai  gefundene  Name  Al^Qia  (IGS  III 
454  ^),  den  man  von  Aid^igiov  nicht  trennen  kann.  In  der 
Schrift  nsQl  icoö^ov  (Aristot.  401a)  werden  '  Aötgaitatog  ts 
xal  BQovratog  xal  yJl^QLog  xal  At&sQiog ....  als  Beinamen 
des  Zeus  erwähnt ;  von  ihnen  kommt  hier  das  Paar  Al'd'Qiog, 
Aid-£QLog  in  Betracht.  Eviov  ist  sinngleich  mit  Bromia  im 
Amphitruo  des  Plautus.  Frauen,  die  Ztgatiov  heissen,  führen 
diesen  Namen  in  x\then  dem  Zsvg  UgdtLog  zu  Ehren,  dessen 
Cultus  durch  die  Inschriften  III  141.  143.  201  für  die  Stadt 
sicher  gestellt  wird  ^). 

Hierher    also    vielleicht  der   S.    60    besprochne  Name 
'Okßia. 

n.    Frauennamen  aus  Namen  von  Heroinen. 
^  JsQÖTtri  Hetäre  bei  Nikostratos  (Athen.  587  fZ). 
"AvtEia  Genossin  der  Neaira,  später  Hetäre  im  Athen 

{y,arä  NsaiQag  18,  Athen,  127  h,  567  c). 
'y/|fcO'9'fa  'i]  xcctä  yivog  ix  MsyaxXeovg  c)Qiii]^svr}  Alki- 

phron  (III  61)  3). 
[n]G)XXa  'Oxtaia  Avyrj  III  3028. 
[BolsLöritg  Nlxo  -  -  ix  Maga&avicov   yvvt]   III  1827.  — 

BQLötg')  3821,  Conze  781;  BQi,6l[g]  xQYiGxri  3560. 


1)  Al&qCa  würde  man  ohne  Al^igiov  auch  mit  dem  Substantivum 
at&Qi'a  gleichsetzen  können.  Sie  wäre  eine  Frau,  deren  Heiterkeit  weder 
Wolken  noch  Nebel  trüben,  eine  Sommerwestennatur,  die  man  beneiden 
möchte. 

2)  Preller-Robert  141,  2. 

3)  Der  Stand  der  652  Jß  21  genannten  'A^iod^ia  ZcoKXiovg  yvvrj  ist 
nicht  zu  bestimmen. 

4)  Der  Vocalismus  der  Endung  wird  durch  die  oberflächliche  Bemer- 
kung bei  Meisterhans  '  88  nicht  erklärt.  Sollte  die  Ableitung  nach  der 
von  Xqvaig  umgebildet  sein? 


G.    Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.         79 

Javäij  ri  AeovxCov  tri?  'Ejilxovqsiov  d^vycitrjQ    itaigi^o- 

fiBvr]  Phylarchos  (Athen.  593?*). 
JrjQLOvr}^)  Hetäre  bei  Alkiphron  (III  45). 
'Elhrj  A  --  ix  MaQa^[GivCGiv\  III  917. 
HsXixri^)    Hetäre    auf   einem    rothf.    Stamnos   (Klein 

Lieblingsn.  67) ;  Genossin  eines  d-iaöog  989  1 9. 
üäkka    AiHLvvCa    'EQ^iövrj,     Z!rQdrc}vog     Kvda^rjvicag 

yvvi  III  1775.  —  'Eg^iövri  3667,  Conze  754. 
EvQaTCrj  r]  '  AtQ-Cg  Hetäre  bei  Antipatros  von  Thessa- 

lonike  (AP  V  108). 
Osava    MsvcDvog   ^AyQvli}d'Sv   leqslu   (Plut.  Alkib.  32). 

—    Hetäre    bei    Antiphanes   und  Anaxilas   (Athen. 

339  ^  558  f). 
'lÖTtri  vornehme  Athenerin  auf  einer  schwarzfigurigen 

Hydria  (Br.  M.  B  329). 
Kccivig  751  7i  d  it  (345/4). 
Kgavat]  t,dytoQog,  vielleicht  Frau  eines  Aiovvöiog  Ovkoc- 

6Log  III  163. 
Kvävrj  ^)  vornehme  Athenerin  auf  einer  schwarzfigu- 
rigen Hydria  (Br.M.  B331). 
Accdd^eia  M[r}dsc]ov  ITsLQaiscjg  &vydrt]Q  BCH  III  379 

(um  100)*). 
MskCßoia  3928,  Conze  112. 
MstdvEiQcc  Mitsklavin  der  Neaira,  Geliebte  des  Lysias 

{Kuxa  NscciQag  19). 
Mr^dsia  App.  24  &. 


1)  Ueberliefert  XsiQidvr],  wofür  Herchcr  JtiqivÖt]  geschrieben  hat.  Jt]- 
Qivori  heisst  eine  der  im  Gefolge  der  Pentliesileia  erscheinenden  Amazonen 
bei  Quintus  Smyrnaeus  (I  230.  258)  nach  der  besten  TJeberlieferung.  Die 
geringre  bietet  die  Wortform  JriQiovr};  sie  und  leiQi6vri  bei  Alkij^liron 
stützen  sich  gegenseitig. 

2)  Als  Namenpathin  muss  wol  die  Gattin  des  Ion  gelten. 

3)  Benannt,  wie  schon  Bergk  (zu  Anakreonfragm.  118)  ausgesprochen 
hat,  nach  der  Mutter  der  KaXlitiQitr},  auf  deren  Sage  Piaton  im  Theages 
(125  d)  anspielt,  die  also  sicher  in  Athen  bekannt  gewesen  ist.  —  Auf 
der  nämlichen  Hydria  steht  noch  der  Name  Eirlvri.  Auch  er  ist  mythi- 
schen Ursprungs,  geht  aber  zunächst  von  einem  männlichen  Namen  E^r^voi 
aus,  dessen  Vorbild  der  mythische  gewesen  ist. 

4)  Vgl.  Töpffer  Att.  Geneal.  74  f. 


8Ö  Die  übrigen  Namen. 

MrißtQa  Geliebte  des  Kimon  (Melanthios  bei  Plutarch 

Kim.  4).  1) 
IIsLöiöiKri  verwandt  mit  EvTv%C8rig  "'AyaQVBv^  IV  2  no. 

1918  ?>,  Conze  267. 
0oißr}  ^)  EvTiÖQov  ix  KLXvvviav  III  1749. 
fpvUlg  Yj  ipdltQLcc  Alkipbron  (III  45). 
Xi,[6]vYi ')     'Ayto[v    d-vydtrjQ],     KoCvrov     Ha  ....  vov 

'JkaiS(a[s  yvvri]  III  1549.  —  Xtovri  3324. 
XQv66d^Eliiq  0aidQov  B£[qsvlxl8ov]    0-vydtrjQ    ^Ecp.  agx. 
1899.    210   no.    40    (1.    Jahrb.)  ^).    —    XQv66?ts[_iiig\ 
836 101  (232/1). 
Hierzu  noch  ein  unsicbres  Beispiel : 

IleQLXtLÖvr}  Mutter  Piatons  (Diog.  Laert.  III  1,  Olym- 
piodoros  ßCog  1)  ^). 
Das  Verzeichnis  enthält,  wenn  wir  von  dem  letzten 
und  von  den  aus  Alkiphron  beigebrachten  Belegen  absehen, 
23  Frauennamen.  Die  bürgerliche  Bevölkerung  der  den 
Perserkriegen  vorangehenden  Zeit  ist  durch  ^loTtr}  und  Kvdvrj 
vertreten;  der  Zeit  des  Alkibiades  gehört  der  Name  Ssavo) 


1)  Dass  M^ßtQa  statt  des  überlieferten  Mv^Vrpa  zu  lesen  ist,  bedarf 
heute  keines  Beweises  mehr.  M^errpa  ist  Name  einer  Danaide ,  und  als 
ursprünglicher  Danaidenname  lässt  sich  auch  der  einer  andren  igafisvi] 
des  Kimon  fassen,  den  Melanthios  erwähnt,  der  der  Salaminierin  'AaxsQia. 

2)  Als  Namenpathin  habe  ich  die  Leukippide  angenommen,  deren  Figur 
in  Athen  populär  sein  musste,  da  Polygnotos  für  den  dortigen  Tempel  der 
Dioskuren  tyQuips  yäiiov  täv  Q'vyaxsqoiv  twv  Asvv.Cmtov  (Paus.  I  18,  1). 
Doch  kann  man  auch  an  die  Titanin  cPot^j]  denken  ,  die  der  gebildete 
Athener  aus  den  Eumeniden  des  Aischylos  kannte,  oder  an  die  ^oi'^rj, 
die  die  von  Euripides  Iph.  Aul.  50  berücksichtigte  Sagenvcrsiou  als 
Schwester  der  Klytaimestra  und  der  Helene  fasste.  ^oC§ri  ist  auch 
Schiffsname. 

3)  Hier  identificiert  mit  der  Boreade,  der  Schwester  des  Kdla'Cg,  nach 
dem  der  KaXai8r\s  KalaCSov  Svnsraiwv  (308  9)  benannt  ist. 

4)  Der  Bruder  heisst  Avciädrig  ^aidgov  BsQeviKiSr]g  (auf  dem  gleichen 
Steine).  Dieser  ist  wol  identisch  mit  dem  von  Cicero  erwähnten  Lysiades 
Atheniensis  ....  Phaedri  philosophi  ndbilis  fdius  (Phil.  V  5,  13),  also 
Sohn  des  Lehrers  Ciceros. 

5)  Benannt  nach  einer  verschollenen  Heroine  IIsQiKtiovr},  die  in  Be- 
ziehung zu  ' Ayi,(piv.xC(av  stand?  Die  Anregung  zu  dieser  Auffassung  ver-_ 
danke  ich  Robert.  So  viel  ist  sicher,  dass  TIsgiiiTiövr]  (vgl.  hom.  %£qi 
miovBi)  der  mythischen  Namengebung  angehört. 


G.    Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.         81 

an,  dem  4.  Jahrh.  nsLöLÖt'xri,  dem  Ende  des  2.  Jahrh.  Aa- 
ddfisia,  dem  1.  Jahrh.  Xgvööd'e^Lg.  Zu  diesen  sechs  Namen 
bürgerlicher  Frauen  aus  der  vorchristlichen  Zeit  kommen 
ebenso  viele  aus  der  christlichen:  Bgsieritg,  'EXavrj,  'EQ^iövr}, 
KQavärj,  0otßri,  Xiövr].  Fassen  wir  die  nichtbürgerlichen 
Kreise  ins  Auge,  so  erhalten  wir  ein  andres  Bild.  Die  Zeit 
vor  den  Perserkriegen  steuert  'EXixrj  bei,  eine  Flamme  des 
Eamon  hiess  MtjßTQa.  Nicht  weniger  als  neun  Heroinennamen 
liefert  das  4.  Jahrh.:  \^IsQ6nt],  " y/vtsia,  Bgiötg,  Javoir},  'Eq- 
^LÖVYj,  0savG),  KatvCg,  MslCßoia,  MsrdvsLQa,  von  denen  aber 
vielleicht  zwei,  "ytvxsia  und  MsToivsLQa,  für  Attika  nicht  in 
Betracht  kommen.  Aus  dem  3.  Jahrh.  sind  Mrjdsia  und 
XQvöö&eiug  zu  nennen ').  Mit  EvQcoTtrj  gelangen  wir  in  die 
Zeit  des  Augustus;  die  der  Xiovvi  ist  nicht  bestimmbar. 
Also  im  Ganzen  dreizehn  (elf)  Namen  von  Frauen  nicht- 
bürgerlicher Herkunft  gegen  sechs  Namen  freier  Athene- 
rinnen aus  dem  gleichen  Zeiträume.  Von  jenen  dreizehn 
sind  sieben,  'EXtxrj,  MTJötga,  '  Asgonri,  "Avtsta,  Javdri,  ®savG), 
MetdveiQa,  Bekennerinnen  der  freien  Liebe  gewesen ;  für 
andre  steht  die  Möglichkeit  oiFen  '^).  Dem  hier  gefundnen 
Verhältnisse  ist  das  aus  Alkiphron  zu  gewinnende  conform  : 
der  einen  ''A^iod'sa,  die  als  vornehme  Athenerin  gedacht  ist, 
stehn  die  Hetären  ^rjQtövrj,  ^vlUg  gegenüber. 

Aus  diesem  Thatbestande  darf  zunächst  geschlossen 
werden,  dass  die  Benennung  nach  Heroinen  erst  vom  vierten 
Jahrhundert  an  eine  gewisse  Bedeutung  erlangt.  Dies  steht 
im  Einklänge  damit,  dass  auch  männliche  Personen  erst  von 
400  an  in  stärkrem  Grade  nach  Gestalten  der  Vorzeit  be- 
nannt werden.  Weiterhin  lernen  wir,  dass  sich  die  bürger- 
lichen Kreise  bis  zum  Beginne  der  christlichen  Aera  spröde 
gegen  diese  Art  der  Benennung  der  Töchter  verhalten :  BQLdig, 
'EgfiLovri  heissen  Nichtbürgerliche  schon  im  4.  Jahrh.,  Bgei- 


1)  Aus  dem  selben  Jahrhundert  stammt  Trifiivri  (836  72).  Sie  mag 
Tochter  oder  Enkelin  eines  in  einem  dorischen  Gebiete  (etwa  Kos)  hei- 
mischen T'i](isvog  gewesen  sein. 

2)  Caenis  hiess  die  Maitresse  Vespasians  (vgl.  CIL  VI  12037),  Chione 
ist  bei  luvenalis  (III  136)  typischer  Name  für  eine  gänzlich  vorurtheils- 
lose  Schöne. 

B  e  c  h  t  e  1,  Attische  Franeonamen.  6 


82  Die  übrigen  Namen. 

0i]tgf  ^EgfiLÖvri  ßürgerliclie  erst  in  der  Kaiserzeit.  Auch 
das  ist  eine  Erfahrung,  die  wir  bei  dieser  Kategorie  nicht 
zum  ersten  Male  machen.  Endlich  zeigt  sich,  dass  unter 
den  nach  Heroinen  benannten  nicht  bürgerlichen  Frauen  die 
das  stärkste  Contingent  stellen,  denen  die  Nacht  für  die 
schönste  Hälfte  des  Lebens  gegolten  hat.  Der  Grrund  liegt 
auf  der  Hand :  die  Frauen,  die  es  auf  die  mit  Gold  zahlende 
Gunst  der  Männer  abgesehen  hatten,  suchten  sich  auf  das 
Niveau  der  Bildung  zu  erheben,  den  jene  einnahmen  ^),  und 
sie  verkündeten  dies  Bestreben  auch  in  den  Namen,  unter 
denen  sie  Triumphe  feiern  wollten.  Wäre  ihnen  das  Glück 
beschieden  gewesen  die  Sonne  unsrer  erleuchteten  Tage  zu 
schauen,  so  würden  ihre  Mütter,  ihre  fiaörgoTtot  oder  sie 
selbst  sich  zweifellos  für  Namen  von  Heldinnen  entscliieden 
haben,  denen  der  Bayreuther  Meister  Blut  von  seinem  Blut 
in  die  Adern  gegossen  hat^). 

Bei  einigen  Namen  lässt  sich  vielleicht  errathen,  welche 
Ueberlegung  zu  ihrer  Wahl  geführt  hat.  Ein  paar  Ver- 
muthungen,  deren  Unsicherheit  in  der  Natur  der  Sache  liegt, 
will  ich  nicht  verschweigen. 

Die  &sciv6,  die  sich  weigerte  den  Fluch  gegen  Alkibiades 
auszusprechen,  war  Priesterin  der  Demeter  und  der  Köre  ^). 
Dies  Amt  war  erblich.  Bei  der  Geburt  einer  Tochter 
konnte  also  vorausgesehen  werden,  dass  sie  die  Würde  ein- 
mal bekleiden  würde.  Kannte  der  Vater  seinen  Homer, 
so  lag  für  ihn  nahe  die  Tochter  mit  dem  Namen  einer 
Priesterin  auszuzeichnen,  die  im  Epos  eine  Rolle  spielt : 
mit  dem  der  Priesterin  der  Athene  auf  der  Ilischen  Burg. 
Dass  eine  freie  Athenerin  nach  der  mythischen  Aaodd^sia 
heisst,  mag  darin  begründet  sein,  das  die  Frau  des  Protesilaos 


1)  Athen.  583/":  v.al  aXXai  Ss  haiQai  [tiya  icpQOVovv  iq)'  wbtats, 
naidsCag  &vx£x6ii£vai  v,al  tot?  ^a&i][ia6i  %q6vov  Scnofisgi^ovaai.. 

2)  Umgekehrt  könnte  ich  mir  vorstellen,  dass  ein  moderner  Vater, 
der  Grund  hätte  günstig  von  der  Elektricität  zu  denken ,  seine  Tochter 
unter  dem  Namen  Elektra  auf  dem  Standesamt  anmeldete.  So  käme  dem 
misachteten  Ilellenenthume  Hilfe  von  einer  Seite,  von  der  es  sich  ihrer 
am  wenigsten  versehen  hätte ,  und  die  ßsKiieaflrivoi  hätten  sich  umsonst 
um  die  Zukunft  des  Vaterlandes  Sorgen  gemacht. 

3)  Töpflfer  Att.  Geneal.  97. 


Gr.    Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.         83 

Vorbild  treuer  Grattenliebe  war,  deren  Todesmuth  Euripides 
in  einer  berühmten  Tragödie  dargestellt  hatte.  —  Unter 
den  Namen  von  Hetären  bilden  'ÄegÖTcrj  und  "^vtEia  eine 
Gruppe :  die  Damen  der  athenischen  Halbwelt  bekennen  sich 
zu  den  Grundsätzen  zweier  verbuhlten  Frauen  der  Sage. 
^avat]  bedarf  der  Deutung  nicht ;  Paulos  Silentiarios  zeigt 
sich  in  dem  Epigramm  AP  V  216  gut  unterrichtet.  Der 
Name  der  Königin  von  Eleusis  muss  sich,  um  hetären- 
gerecht zu  werden,  eine  Umdcutung  gefallen  lassen:  Me- 
tdvsLQcc  wird  zu  einer  Frau,  -J}  ftat  ävÖQccg  Sqxstul.  Sollte 
die  KaivCg  eine  Hetäre  sein,  so  Hesse  sich  die  Wahl  auch 
dieses  Namens  verstehn  —  es  ist  nicht  meine  Schuld,  wenn 
der  Weg  dazu  durch  den  Schmutz  führt.  Die  Thessalerin 
KttLvig  ward,  zum  Danke  dafür,  dass  Poseidon  ihre  Liebe 
genoss,  von  dem  Gott  in  einen  Jüngling  verwandelt,  als  der 
sie  KaivEvg  hiess.  Auch  eine  KaivCg  des  4.  Jahrh.  konnte 
diese  Verwandlung  durchmachen,  sogar  ohne  Gott,  wenn  sie 
es  mit  der  Photis  des  Lucius  hielt  und  dem  Liebhaber 
pnerile  öbtulit  corollarmm  (Apul.  Metam.  III  20)^). 

IIl.    Frauennamen  aus  Namen  von  Märchen- 
figuren. 

KsQxcbjtf]  Hetäre  bei  Philetairos  (Athen.  587  e).     Ksq- 

icG)7C}]  3848. 
Ad^ia  Ovißov^Xta  ^lIoxqcctov  s^owLsav  III  2012.  — 

Acc[iiu  angeblich  Hetäre   des    Themistokles   (Idome- 

neus  bei  Athen.  6766).     Ad^Lu  i]   ""AtxLKii  avXtitQLg, 

Hetäre  des  Demetrios  Poliorketes  (Athen.  1286). 
AanLÖLov  hat  einen  Sitz  im  Dionysostheater  III  341 ; 

ihre    Mutter    ist   Aaddfiea    MtjdsLOv    d-vydtriQ,    Ecp. 

ccQx.  1897.  48  no.  18.  —  AufiCdiov  40B&6.n  (221/20). 

AafiLÖLov  3892. 
Xl^cclqu  Hetäre  (Athen.  583  e). 
KEQxcoTtri  ist  im  Einklänge  mit  der  Erklärung  des  Namens 


1)  Vgl.  AP  V  115 


argiipccg  Mrivo^iXav  siCöxiov  iv  qppsfflv  ^Xnov 
aitbv  ^xHv  v.6X-nois  ägasva  Mriv6(piXov. 

6* 


84  Die  übrigen  Namen. 

hierher  gestellt,  die  in  den  As^sig  QrjTOQLicaL  gegeben  wird : 
KsQxänr]'  ()vo^a  itccLgag,  xccXovfisvrjg  ovt(o  diä  xaxo^d-siav. 
xsQXCJTtsg  yccQ  siöiv  oC  xaxovQyot  av&gcoTtoL  Bekker  Anecd. 
271,  21  f.  Man  könnte  sonst  KaQxänri  auch  mit  der  xEQxanrj 
genannten  Cicade  identificieren. 

Diese  Namen  sind  von  Natur  Spitznamen.  Wie  Ad^ia 
ursprünglich  gemeint  ist,  ersieht  man  daraus,  dass  in  Me- 
nanders  fJköxLov  der  Ehemann,  der  die  hässliche  und  gewalt- 
thätige  Erbtochter  KQcoßvXrj  heimgeführt  hat,  sie  seinem 
Nachbarn  als  Jd(iia  vorstellt  (Gellius  NA  II  23, 12).  Einen 
Spitznamen  verwandter  Art  kennen  wir  als  solchen  aus  dem 
Athen  der  Demosthenischen  Zeit :  Demosthenes  will  glauben 
machen,  dass  die  Mutter  des  Aischines  in  Wahrheit" E(inov6a 
heisse,  der  Name  FXavxo&sa  ihr  nur  durch  Prahlerei  des 
Sohnes  beigelegt  sei  (XVIII  130)  *).  Auch  Xi^acQcc  ist  sicher 
aus  einem  Spitznamen  hervorgegangen.  In  der  Philippica 
gegen  die  Zunft  der  Hetären,  die  aus  der  Nsottig  des  Ana- 
xilas  auf  uns  gekommen  ist  (Athen.  558a— r),  heisst  es  von 
der  Ukayycov,  dass  sie  &67tsQ  rj  XoficctQa  TtvQTtoXst  rovg  ßccQ- 
ßaQovg.  Ein  solcher  Vergleich  konnte  der  Verglichnen  die 
intxXfjöLg  Xi^atga  eintragen;  bis  zur  Verdrängung  des  xv- 
QLOv  durch  das  ndQSQyov  pflegt  es  nicht  weit  zu  sein. 

IV.    Frauennamen   aus  Namen   hervorragender 
historischer   Frauen. 

IdQöivÖTj    /Jioxliovg   '^  AiLa^avticig    yvvri    1830    (3.    oder 
2.  Jahrb.);  aus  spätrer  Zeit:  [^AqIölvoii]  Aiov  A[-- 
i(og\  956  II 27  (um  100  v.  Chr.). 
Von   den   Frauen    der   Ptolemäer,  die  Agötvörj  hiessen, 
ist  Arsinoe  II,  die  ^eä    (pikdöikq)og,    in   Athen    populär   ge- 
wesen.    Ein    officielles    Actenstück   aus    dem    Anfange    des 
Chremonideischen    Krieges    (Dittenberger    Sj'll.  *    214)    er- 
wähnt sie  so,  dass  man  deutlich   sieht,   wie    sich    die  Stadt 
ihr  verpflichtet  fühlte  :   o  ts  ßaßiXsvg  üroXs^atog  dxoXovQ-cag 


1)  Die  Ausführungen  des  Demosthenes  haben,  wie  Meineke  (Fragm. 
com.  graec.  IV  191)  gesehen  hat,  Alkiphron  als  Vorbild  für  die  Be- 
schreibung einer  snirvfißiog  yQavg  gedient,  rjv  "E^i-noveav  aitavrsg  ot  iiata 
rijv  olv.lav  Kalsiv  stw&aaiv  i^  rov  nccvta  noutv  v.al  ßiä^seO'tti  (III  62, 2). 


Gr.   Der  Frauenname  enthalt  eine  Metonymie.  85 

Tst  t&v  TtQoyövcov  }Cttl  Tsl  trjg  ttdEX(prjg  7tQo[a]LQE6SL  (pavegdg 
i6tiv  öTCovdd^cov  'bneg  r^g  xoivrlg  t[ß)v]  ^EXXrivcov  iXsvd'SQLag. 
Es  lässt  sich  also  denken,  dass  Töchter,  die  um  die  Zeit  ihrer 
Popularität  geboren  wurden,  ihr  zu  Ehren  den  Namen  'Jq- 
öLvöt]  erhielten.  War  aber  der  Name  einmal  in  eine  Familie 
gekommen,  so  konnte  er  durch  Pathenschaften  weiter  ver- 
erbt werden. 

KolövqIo]  3867  (4.  Jahrh.). 

Der  Name  würde  sehr  gut  auf  eine  Hetäre  passen,  die 
es  im  Auftreten  mit  der  Mutter  des  Pheidippides  hielt  als 
eine  ösuvt],  XQvtpäaa,  iyxsxotavQca^svrj.  Man  wird  die  Todte 
also  so  einschätzen  dürfen. 

ylavÖLüT]  '  AvtLÖxov  XQtiöf^  III  3251. 

Die  Verbindung  der  Namen  JavStxi]  und  ^AvxLoxog  lehrt, 
dass  es  sich  um  einen  syrischen  Sklaven  ''AvtCo%og  und  seine 
Tochter  Aavöixr]  handelt:  die  Namen  'AvxiO%og  und  Aavdixr} 
erscheinen  im  Hause  der  Seleukiden  wiederholt.  Die  Acco- 
dixri  ^rj^riTQiov  ''  AvTi6%L66a  (III  2332)  weist  in  die  gleiche 
Richtung. 

Andre  Verknüpfungen  dieser  Art  vorzunehmen,  dazu 
fehlen  entweder  die  Mittel  oder  die  Veranlassung.  Es  ist 
gar  keine  Frage,  dass  zu  Athen  in  der  charaktervollen  Zeit, 
wo  Strassen  und  Häuser  im  Jubel  darüber  schwelgten,  dass 
ot  ^syiöTOL  tG)v  d'säv  xal  tpilTatoi  r^t  TtoXsu  TtccgsLöLv  (Athen. 
253  d\  manche  Tochter,  die  zugleich  mit  dem  neuen  Gott 
erschien,  ihm  zu  Ehren  mit  dem  Namen  Ar}^r}TQLcc  gesegnet 
worden  ist;  aber  der  Nachweis  lässt  sich  für  keinen  be- 
stimmten Fall  führen.  Auf  dem  noch  dem  3.  Jahrh.  ange- 
hörigen  Verzeichnisse  von  Thiasosgenossen,  das  CIA  II  988 
mitgetheilt  wird,  finden  wir  neben  den  Frauen  [AcoJQLg, 
[Ek]'Jiig,  Ktkla,  Ns^stdg,  EvxoXov,  ['lAjapa,  Asövtiov,  Nixifjöa, 
IJöcpov,  MiXiTxa^  Aivtjöiov,  ^AgL^rcb  und  einigen  Männern, 
unter  ihnen  ein  Zvgog,  eine  Aa'tg.  Sollen  wir  annehmen, 
diese  sei  eine  Hetäre  gewesen  und  habe  ihre  berühmte  Vor- 
gängerin aus  Korinth  zur  Namenpathin  gehabt  ?  Aber 
keiner  der  übrigen  Frauennamen  gibt  uns  das  Recht,  seiner 
Trägerin  die  Ehre  abzusprechen,  und  Aa'tg  selbst  begegnet 
Ende  des  2.  Jahrh.  als  Name  der  Tochter  eines  ehrbaren 
Pariers    (Mitth.  XXIII  411 31).    Unter   solchen  Umständen 


86  Die  übrigen  Namen. 

wird  kein  Besonnener  einen  Zusammenhang  zwischen  den 
Namen  der  Thiasosgenossin  und  der  Hetäre  statuieren.  Die 
drei  vorangestellten  Namen  müssen  also  einstweilen  genügen 
den  Typus  für  Attika  zu  sichern. 

V.    Fr  auennamen  aus  Thiername  n. 

Deminutiva  aus  Thiernamen   werden   gern   als   schmei- 
chelnde Anrede  gebraucht.     In   den   Wespen  ermuntert  der 
Chor  den  im  Haus  eingesperrten  Philokieon  (365 ff): 
äXXä  xal  vvv  axTCÖQi^e 
fM^^ljavi^v  OTtayg  tccxiGd'' '  6- 
(og  yÜQ,  d)  (lEXitriov. 
Die  Flötenspielerin,   mit  der  er  vom  Gelage   kommt,    redet 
Philokieon  an  (1342): 

avdßmva  dsvgo,  ;u()v<?o/i72^oAdv'9'tov, 
und  später  eröffnet  er  ihr  die  tröstliche  Aussicht  (1352 f.): 
iya)  d',  inEidäv  ov^ibg  vCbg  ccTtod'civrji, 
kvöd^ievog  £|a)  TtaX^axrjv,  g)  xoiqlov, 
wobei  er  mit  der  Anrede  a  ioiqCov  freilich   mehr    sagt   als 
der  deutsche  Uebersetzer  mit  der  süssen  Maus.     Im  Plutos 
gedenkt  die  Alte  (1010  f.)  mit  Wehmuth  der  Zeiten,  wo  der 
Liebste,  so  oft  er  sie  niedergeschlagen  sah,  sie 

vrjtTocQiov  av  xal  cpccmov  ')  vTCexoQi^Eto. 
Die  lateinische  Komödie  macht  von  dieser  Begrüssungs- 
weise  üppigen  Gebrauch.     Drei  Stellen  aus  Plautus   mögen 
Zeugnis  dafür  ablegen: 
Asin.  666  f. 

Die  me  igitur  tuom  passerculum,  gallinam,  coturnicem, 
agnellum,  haedillum  me  tuom  die  esse  vel  vitellum. 
Asin.  693  f. 

Die  igitur  med  aniticulam,  columbam  vel  catellum, 
hirundinem,  monerulam,  passerculum  putillum. 
Gas.  134  ff. 

mi  animule,  mi  Olympio, 
mea  vita,  mea  mellilla,  mea  festivitas, 
sine  tuos  ocellos  deosculer,  voluptas  mea, 


1)  So    Bentley   für   ßdriov ;   ^ccßiov   Meineke.  —   vritragiov  in  dem 
gleichen  Sinne  bei  Menander,  vgl  Meineke  IV  316. 


Gr.    Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.         87 

sine  amabo  ted  amari,  mens  festus  dies, 
mens  puUus  passer,  mea  columba,  mi  lepus. 
Das  weiche  Haar,  der  zarte  Flaum,  die  zierliche  Gestalt, 
die  anmuthigen  Bewegungen  kleiner  Thiere  ergötzen  das 
Auge  und  schmeicheln  der  streichelnden  Hand  ^)  —  was 
Wunder,  dass  man  geliebte  Wesen  aus  der  menschlichen 
Gesellschaft  mit  ihnen  verglich  ^)  ? 

Nun  halte  man  hierzu  die  Frauennamen 

Boidiov   Frau  des  XccQrjg   ' ylyyeXfi^av,    die    340   starb 

(Steph.    ßyz.    unter    Böönogog,    Hes.    Mil.   in    den 

Fragm.  Hist.  Graec.  IV  IBlf.)').  —  BoCölov  3537*). 

Bovßähov  3772. 

JoQxdg  835  22  (um  320) ;    Dienerin   der   üavvvxCg   bei 

Lukian  (Et.  8idL  IX)  ^). 
/J6qklov  iQipTri  3639. 
JoQxLg  Hetäre,  Titelfigur   einer  Komödie    des  Alexis 

(Athen.  104  cZ)- 
'Eldfpiov  Hetäre  bei  Aristophanes  (Thesm.  1172). 
AayCg  Hetäre  des  Lysias  (Athen.  592  c)^). 
AaiLitvQLg  Hetäre  (Athen.  583  e). 

Aeövtlov  'ExsöQ-evov  d'vydT7]Q,  -  -  J7aAA(?j)v£öff  yvvi^ 
2433.  —  Aeövxlov  y]  ' EjtixovQSicc,  Hetäre  (Diog. 
Laert.  X  3,  6,  Athen.  593  b) '). 

1)  Goethe  Ven.  Epigr.  13. 

Süss,  den  sprossenden  Klee  mit  weichlichen  Füssen  im  Frühling, 
Und  die  Wolle  des  Lamms  tasten  mit  zärtlicher  Hand. 

2)  Vergl.  Cat.  XVII  15  et  puella  tenellulo  delicatior  haedo. 

3)  Bei  Ilesych.  Mil.  wird  berichtet,  Chares  habe  die  Frau  bestattet 
&v(X6ti]6as  a'hxfji  ßcofibv  xai  yitova  ßvv&srov,  iv  cot  ddfiaXig  8siv.vvrai  ix 
gfffrov  XC%ov  &vav.HiiBvri.  Ovroi  yäg  iiäXXov  itis^vri  tr]v  ijtcovvfiiav  ini- 
yiXriTO,  TjTig  Sicc  tcov  lyyByQa^yLivoiv  atCxcov  iiixQi  twv  naO"'  rjfiäg  diaa&i^t- 
rat  xQÖvüiv.  Der  Wortlaut  hat  zu  dem  Schlüsse  verleitet,  die  Todte 
habe  JdfiaUg  geheissen.  Auf  dem  Epigramme  aber,  das  hier  wie  bei 
Stephanus  folgt  (AP  VII  169),  nennt  sie  sich  ausdrücklich  Botdiov. 

4)  Gleichen  Sinnes  Botßyia  (Coli.  1780.  2055)  mit  Botayiiov  Kgfiaaa 
(AP  VI  289),  und  B6aiX)a  auf  Korkyra  (IGS  III  904). 

5)  Auf  Kos  (Coli.  3706  V72)  eine  Dame  aus  dem  Adel. 

6)  Dazu  AayiaKu  i]  ' IcoKQatovg  nallatiri  (Strattis  bei  Athen.  592  d). 

7)  As6vxiov  kann  auch  als  Femininum  zu  Asovriog  aufgefasst  werden, 
Asövtiog  aber  schliesst  sich  an  Vollnamen  mit  dem  Elemente  Asovti-  an 
etwa  wie  auf  Paros  Mvi^eiog  an  Mvriaiinris- 


88  Die  übrigen  Namen. 

Aeovrig  830  62  (um  320). 

MoG^dgiov   'AQt6Toßovlov    riaiavLEcog   d'vycctrjQ,    ^t'Aco- 
vog    üaiaviEog    yvvri   2281    (3.  oder    2.  Jahrb.).  — 
MoßiaQiov  Hetäre  bei  Alkiphron  (I  39,2). 
[Mo]6xivri    UcoxQcctov    naia{viS)g)   d-vydtr}Q   835  ig    (um 
320);  'HdvXrj  Moöxtvrjg   ^•vyccTt]Q    trjg   '  AxtiTiYig    idn- 
ßcov  jtoLrjtQLag  Athen.  297  b. 
M60XLOV  'HgaxXsLÖov  ix  KsQccfiscov  %-vydtriQ  2132. 
Mo^iug  3974. 

Neßglg    xavi](poQov&a    Alkiphr.    III    67.     —     Neßgig 
Dienerin  der  Hetäre  jQoöig  bei  Lukian  {'Er.  didX. 
X  2). 
NsottCg  Titelfigur  von  Komödien  des  Anaxilas,  Anti- 

phanes,  Eubulos  (Mein.  I  328  f.)  ^). 
fleXsa   Hetäre    auf    einer   rothfigurigen    Schale    des 

Hieron  (Klein  Meisters.  ^  166). 
HvQalUg  Hetäre  bei  Lukian  (Et.  öidk.  XII  1)  ^). 
SxvXaxCg  III  3826. 

XsXlöövlov  Hetäre  bei  Lukian  (Et.  didL  X). 

XQv6ttKXCg  verwandt  mit  einem  ^aiÖQuag  'Ava{C)xaisvg 

1856,  Conze  392  3). 

In  diesem  Verzeichnis  entsprechen  ßoidiov  und  die  auf 

^oöxog  aufgebauten  Namen   dem  vitellus  des  Plautus,    AayCg 

dem  mi  lepus,  lUlaa  und  UvQaXlCg  dem  (pdttiov  und  columha, 

XshdövLov  dem  hirimdo ;  2)asscrcidus  und  jjasserculus  putillus 

erinnern  an  NsottCg.     Dass    auch   Bovßdhov,  die   auf  ööq^ 

ruhende  Sippe,  'EXdcpiov,  Asövtiov  und  AsovtLg,  NeßgCg,  Sxv- 

XaxCg    aus    schmeichelnden    Anreden    hervorgegangen    sein 

1)  Auf  Kos  entspricht  Noacig,  ein  Name,  den  auch  vornehme  Damen 
führen:  Coli.  3706  II 4,  III 50.  Die  Sippe  war  auf  der  Insel  beliebt;  wir 
kennen  auch  eine  Nocavlig  Nawänov  (Herzog  Koische  Forschungen 
no.  12  13). 

2)  Der  nicht  häufige  Name  steht  auch  auf  einem  Steine  von  Chairo- 
neia  (IGS  I  3454).  nvQaXJ.(h  ist  S.  46  zu  ÜVQaXög  gezogen.  Ich  erwähne 
noch  UsQiarsQd  und  ^dttLov.  UsQiaTSQd  heisst  die  Tochter  eines  "AvSqav 
'^  AXiiiaQvaaasvg  CIA  IV  2  no.  2773  b  (berichtigt  Jahresh.  d.  österr.  arch. 
Instit.  III  41)  und  eine  Sklavin  in  Delphi  (Coli.  2099).  ^ätxiov  treffen 
wir  in  Oropos  (IGS  I  303  72). 

3)  XQvaaXXlg  Srnitov  auf  der  eretrischen  Weihinschrift  'Eqp.  &qx. 
1892.  141  no.  9. 


Gr.    Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.  89 

können,  denen  Vergleichung  des  geliebten  Menschen  mit 
dem  um  einer  liebenswürdigen  Eigenschaft  willen  gerne  ge- 
sehenen Thiere  zu  Grunde  liegt,  braucht  wol  nur  ausge- 
sprochen zu  werden.  Von  andren  Möglichkeiteu  wird  noch 
die  Rede  sein.  Mit  der  goldbesprengten  Puppe  mancher 
Schmetterlinge  theilt  der  Goldkäfer  den  Metallglanz  seiner 
Flügel ;  darum  eignen  sich  xQ^>^<^^^^S  und  xQvöo^rilokövd'Lov 
zur  schmeichelnden  Anrede  ^),  die  im  ersten  Falle  zum  Namen 
geworden  ist.  Mit  Jcc^nvQtg  hat  es  wol  eine  ähnliche  Be- 
wandtnis. Auf  die  Consequenzen,  die  sich  aus  der  schmei- 
chelnden Anrede  ^eXitriov,  (h  ioiqCov  ziehen  lassen,  gehe 
ich  hier  nicht  ein,  da  die  Namen,  die  iLBhxxa  und  %oZqos 
zur  Grundlage  haben,  eine  eigne  Besprechung  erfordern. 

Wie  die  bisher  betrachteten  Namen  die  Anmuth,  so  be- 
tont die  Sippe,  von  der  wir  zunächst  reden,  die  Hässlich- 
k  e  i  t  der  gesammten  Erscheinung.  Ich  meine  die  auf  dem 
Vergleiche  mit  dem  Affen  fussenden  Namen 

PUhecium  ancilla  bei  Plautus  (Truc.  477). 

Uid^tov  App.  95  &  9. 

ni^vUcg  '')  3524,  Conze  394. 
In  der  bekannten  Beschreibung,  die  Semonides  von  der  aus 
dem  Affen  geschaffnen  Frau  entwirft,  theilt  er  ihr  al'dxiöTa 
jtQÖöcoTca  zu ;  sie  ist  fV  avx&va  ßgaxsta,  anvyog,  avöxcokos  ^)' 
und  bewegt  sich  mit  Mühe.  Der  äussren  Schönheit  aber 
ist  die  innre  conform :  ein  solches  Weib  sinnt  nur  darauf, 
wie  sie  den  Nächsten  schädigen  könne.  Hieraus  folgt,  dass 
die  Namen,  die  der  Frau  Affenähnlichkeit  zusprechen,  zwar 
ihre  vollendete  Hässlichkeit  andeuten,  gleichzeitig  aber  auch 
ihre  Bosheit  an  den  Pranger  stellen  können. 

Andre  Namen  haben  weniger  die  Gesammtheit  als  eine 
bestimmte  Seite  der  Erscheinung  im  Auge.  Es  liegt  in  der 
Natur  der  Sache,  dass  die  Grenze  gegen  die  vorige  Ab- 
theiluDg  nicht  immer  scharf  zu  ziehen  ist. 


1)  Der  Jüngling  der  Ekklesiazusen  singt  (973) : 

CO  xQV6o8ai8aXTOv  ifibv  (leXrificc. 

2)  Solmsen  Rhein.  Mus.  LIII  138, 

3)  So  Bergk  und  Haupt  für  wötöiicolog. 


90  Die  übrigen  Namen. 

Die  erste  Gruppe  mögen  die  Namen  bilden,  die  die 
Frau  nach  ihrer  physischen  Natur  bezeichnen.  Sie 
schliessen  sich  an  x^^Q^S  und  an  die  Benennung  verschiedner 
Schnecken  an. 

Von  xoLQog  gehn  aus  : 

XoiQidiov  4283,  Conze  842. 

XoLQiXri  angeblich  ^)  zweite  Frau  des  Euripides  {BCog 
Poet,  scaen.  *  17). 

XolqCvy]  EvßoLOv  ^ AvayvgaßCov  1852  (zweite  Hälfte 
des  4.  Jahrb.).  —  XoiQcvrj  xQ^]öti^  4285;  tCzd-i]  IV 
2  no.  42845,  Conze  333. 

XoLQtg  App.  708  ^). 
Den  Gebrauch  von  xotgog,  x^i'Qi^ov  kennt  jeder  aus  Ari- 
stophanes ;  in  Sonderheit  ist  der  ganze  Dialog  zwischen 
Dikaiopolis  und  dem  hungernden  Megarer  auf  dem  Doppel- 
sinne von  %orpog  aufgebaut.  Auch  XoiqlIos  kann  verfäng- 
liche Nebenbedeutung  haben,  wie  das  Epigramm  des  Krates 
aus  Mallos  AP  XI  218  lehrt: 

XoLQiXog  ''AvtL^cixov  TtoXv  XsLitsrai  '  aAA'  Eni  tc&ölv 

XOlqCXov  Evq)OQiG)v  £t%f  diä  ötö^utog ; 

und  wenn  x^i^Q^vr}  nach  den  Scholien  zu  Ritt.  1150  xoyxr} 
tig  ist,  so  liegt  wol  auf  der  Hand,  dass  hier  die  umgekehrte 
Bedeutungsentwicklung  vor  sich  gegangen  ist,  die  wir  für 
xöyxri  beweisen  können.  Die  Fruchtbarkeit  des  Thieres  hat 
seinen  Namen  als  geeignet  erscheinen  lassen  den  Körper- 
theil  zu  bezeichnen,  der  die  Gewähr  der  Fruchtbarkeit 
bietet.  Varro  berichtet  ß.  r.  II  4, 10 :  nostrae  mnUcres, 
maxime  nutriccs,  naturam  qua  feminae  sunt  in  virginihus  appel- 
lant  porcum,  et  graecae  choeron.  Daraus  darf  man  schliessen, 
dass  die  Verwendung  von  XoiqCöiov  und  Genossen  als  Namen 
an  den  Gebrauch  anknüpft,  den  Mütter,  vorzüglich  aber 
die  wenig  wählerische  Gesellschaft  der  Ammen  von  dem 
Worte  ^ot^og  gemacht  haben.  Den  Namen  XoLQLXrj  bringt 
Philochoros  ausdrücklich  mit  der  Fruchtbarkeit  einer  be- 
stimmten Frau  in  Verbindung.  In  den  Scholien  zu  Eurip. 
Hek.  1  wird  berichtet,  der  Antiquar  gebe  in  seiner  Schrift 


1)  von  "Wilamowitz  Anal.  Plurip.  149,  Herakles  *  I  7. 

2)  Hierher  noch  Xolqw  Jr)(ioq>civovg  4286. 


G.    Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.  91 

IIsqI  TQKycoidL&v  an,  Hekabe  habe    XolqvIti   geheissen:    tsa^ 
8e  öi&  t6  Ttokvnaiöü  ysysvrjöQ'ai'  yj  yccQ    ^otpog   Ttollä  tiTitSL. 

An  die  Bezeichnungen  von  Schnecken  lassen  sich  an- 
schliessen  : 

Kox^LS  Hetäre  bei  Lukian  (Et.  diaX.  XV). 
Mskaivlg  s^  n[6CQaLSt  oixovöa,  ä7CO(pvyov6a  ....]  77b  JJi 
(Ausgang  des  4.  Jahrh.)  ^). 

Im  Gebete  des  Trachalio  an  Venus  Plaut.  Rud.  702  fF. 
vernehmen  wir  die  Mahnung : 

te  ex  concha  natam  esse  autumant,  cave  tu  harum 
conchas  spernas. 
Der  Doppelsinn,  der  mit  dem  Worte  concha  verbunden  wird, 
wirft  nicht  nur  auf  den  Namen  K6vxa'')  Licht,  sondern 
lehrt  auch  Ko^XCg  verstehn  und  zeigt,  dass  von  MskccLvCg 
eine  andre  Auffassung  möglich  ist  als  die  früher  (S.  77)  vor- 
getragne. 

lieber  Körperbau  enthalten  zioQxdg,  Jd^aXig,  viel- 
leicht auch  ^^Q-sQLvri  eine  Aussage. 

Jofixctg  und  Sippe  sind  im  Eingange  den  Namen  zuge- 
theilt  worden,  denen  Vergleichung  des  menschlichen  Wesens 
mit  dem  Thiere  in  der  Anmuth  der  gesammten  Erscheinung 
zu  Grunde  liegt.  Es  kann  aber  auch  eine  bestimmte  unter 
den  anmuth  igen  Eigenschaften  in  den  Vordergrund  gestellt 
werden :  die  Schlankheit  der  Gestalt.  Dass  in  Rücksicht 
auf  eben  diese  ein  Mädchen  JoQxäg  heissen  kann,  lehrt  der 
Spott  des  Lucretius  (S.  69),  dass  der  Verliebte  eine  nervosa 
et  Ugnca  als  dorcas  bezeichne. 

AP  V  291  bekommt  ein  Mädchen  neben  der  Bezeichnung 
QaÖLvij  doQxcckig,  die  die  Ausführung  des  letzten  Absatzes 
bestätigt,  das  Lob  einer  ylvasgi}  öd^aUg.  Dies  gibt  uns 
das  Recht,  den  Namen 

Jdfiahg  Apostelgesch.  XVII  34  (so  Blass  mit  f;  vor- 
nehme Athenerin) 
als    ehrenden   Hinweis    auf    eine   schlanke    Gestalt    zu   be- 
trachten. 


1)  Athen.    86  a :    nccQcc  Zmcpgovi   dl  xoyjjot  (isXcciv^Ssg   liyovtai   mit 
einem  Belege.     Herond.  I  79  xriv  [islcavid^  t'KrQ[i.]ipov. 

2)  Kovxcc  ^Qvyi'a  Coli.  4065. 


92  Die  übrigen  Namen. 

Die  icQ-SQtvr}  ist  ein  Fisch  mit  ungemein  zahlreichen 
Wirbeln.     Vielleicht  heisst 

'A^EQLVTq  avKrixQLg  bei  Archippos  (Athen.  329  c) 
nach    dem    Fische,    weil   die    Knochen    bei   ihr    das  Fleisch 
überwogen  ^). 

Auf  die  Hautfarbe  beziehen  sich: 

Pardalisca  ancilla  (Plaut.  Gas.  631.  688.  867). 
^Q^Ti  IV  1.  80  (6.  Jahrb.). 
Wegen  der  Auifasssung  des  zweiten  Namens  kann  ich 
mich  auf  das  berufen,  was  Spitznamen  43  ausgeführt  ist. 
Den  ersten  lehrt  Lukian  'Et.  diäL  XI  3  beurtheilen.  Eine 
Hetäre  hat  ihrem  Verehrer  den  Anblick  ihrer  unverhüllten 
Weiblichkeit  nicht  gegönnt,  weil  sie  befürchtete,  der  Be- 
schauer möchte  sich  über  ihre  Isvxccl  alterieren:  oXt}  de  aito 
tov  av%evog  ig  tä  yovata  TtagdäXei  solxsv.  Ich  meine  natür- 
lich nicht,  dass  die  Pardalisca  eine  mit  Flechten  geplagte 
Schöne  gewesen  sei :  um  Menschenhaut  und  Pantherfell  mit 
einander  zu  vergleichen,  dazu  kann  schon  ein  unreiner  Teint 
oder  die  durch  den  ötLXtrig  bewirkte  TtoiXLXörrjg  Anlass 
geben.  Uebrigens  werden  wir  noch  eine  zweite  Möglichkeit 
dem  Namen  beizukommen  kennen  lernen. 

Die  TioiXi^oTrjg  der  Haut  kann  auch  den  Anlass  zu  den 
beiden  Namen  'EXdcpiov  und  NeßQig  gegeben  haben,  deren 
Zeugnisse  S.87  f.  beigebracht  sind.  Von  einem  öxtxtbg  xs- 
Qocötrig  sXatpog  spricht  Sophokles  (El.  568),  von  einem  vsßQov 
öTLXTov  deQug  Euripides  (Bacch.  835). 

Eine  Hindeutung  auf  vorgerücktes  Alter  kann 
enthalten  sein  in 

KoQcbv)]  Hetäre  bei  Nikostratos  und  Philetairos 
(Athen.  587  e  und  /),  vielleicht  identisch  mit  der 
&s6xXsLa,  die  den  Beinamen  KoQavr}  geführt  hat 
(Athen.  583  e).     KoQ6vri  3873. 

1)  Leute  mit  magren  Beiuen  sind  mit  der  Amsel  verglichen  worden, 
wie  die  Worte  des  Anaxilas  (Athen.  558  c)  lehren : 

7]  €)Bav(o  d'  ovxl  Zsiqrjv  Icxiv  anotsxiXfiivr] ; 

ßleiilia  yial  q>covr]  ywaiKog,  tä  G%sXri  Sh  KOtpix^v. 
Hierher  darf  man  also  den  Namen  Koaavcpa  ziehen,  der  für  Thera  durch 
die  alte  Inschrift  Coli.  4805  bezeugt  wird,  den  auch  delphische  Sklavinnen 
führen  (Coli.  1995.  2091),  und  dessen  Verkleinerung  in  unattischem   Koa- 
avtpiov  Ti  -  -  (CIA  II  3875)  vorliegt. 


Gr.    Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.         93 

Dies  ergibt    sich    aus  vielen  Zeugnissen,   von  denen  ich  das 
Hesiods  (JPlut.  Mor.  415 r)  anführe: 

ivvsa  TOI  t,ci8i  yevsccg  ^ax8Qvt,a  xoQcovrj 
ttvÖQ&v  yrjQdvTiüv '  skatpog  de  ts  rsTQccxoQOJVog. 
Die  Lust  am  Plaudern  wird  mit  mehr  oder  weniger 
Sicherheit  in  den  Namen 

' AridövLov  Hetäre  bei  Alkiphron  (III  5), 
'JxaXavd-Lg  Hetäre  bei  Alkiphron  (III  64,  3.  4), 
KsQxanr}  Hetäre  bei  Philetairos  (Athen.  587  e),  Hetäre 

oder  Sklavin  3848, 
XshdövLov  Hetäre  bei  Lukian  {'Et.  didX.  X). 
beschrieben.     Wir  sind  den  beiden  letzten  schon  in  andrem 
Zusammenhange   begegnet   (S.  83.  88) ;    dass    sie   aber   auch 
hier  in  Betracht  kommen,  lässt  sich  beweisen. 

Alexis  sagt  von  einer  geschwätzigen  Frau  (Athen.  133  c)  : 

6ov  d'  iyc)  XaXi.6tEQav 
ovÄcojtOT'  sldov  ovTs  xsQxcbitrjv,  yvvuL, 
oi)  xCxrav^  ovx  arjdöv,  {ov  x^^i'^'^vcc,} 
ov  TQvy6v\  ov  ternya. 
Hier  treffen  wir  die  xsQxcöm^,  die  die  Scholien  zu  Ar.  Vög. 
1095  als  eines  der  rgia  yivri  xsTttycov  anführten.     Eine  Frau, 
die  KsQxaTtt}  heisst,    braucht   also    nicht  in  jedem  Falle  um 
ihrer  navovgyCa  willen  so  genannt  zu  sein ;  sie  kann  es  auch 
als  Plaudertasche.     Wir    treffen   ferner   die   xElidtav^  aller- 
dings nur  dank  Meinekes  Ergänzung;  aber  diese  ist  sicher, 
nöthigenfalls  könnte  auf  die  kccXaysvöa  xslCdciv  des  Leonidas 
(AP  X  1)  verwiesen  werden.     Also    kann    einem   Liebhaber 
die  iQo^EVYj  nicht  nur  darum  als  Schwalbe  vorkommen,  weil 
ihn    ihr    weiches    Haar,    ihre    Zierlichkeit,    ihre  leichte  Be- 
wegung an  sie  erinnert,  sondern  auch,  weil  sie  eine  Lalage 
dulce  loquens  ist. 

Das  Fragment  des  Alexis  reiht  auch  die  ärjdav  unter 
die  Schwätzerinnen  ein.  Es  ist  daher  erlaubt  den  Namen 
der  !Arjd6viov  entsprechend  zu  deuten;  von  besondrer  Ge- 
sangesgabe, die  ihn  veranlasst  haben  könnte,  meldet  der  Text 
nichts,  aus  dem  wir  ihn  kennen  lernen^). 


1)  Mit  der  rpvydbv  des    Alexis   ist  Tgvymv  in   Messana  (IGSI  412) 
zu  combinieren. 


94  Die  übrigen  Namen. 

Die  äxaXavd-tg  gehört  zu  den  neun  Vögeln,  in  die  die 
Töchter  des  Königs  Pieros  verwandelt  wurden,  als  sie  sich 
einfallen  Hessen  mit  den  Musen  in  den  Wettkampf  zu  treten 
(Nikander  frg.  54).  Unter  den  neun  Vögeln  werden  auch 
XL0(3a  und  jtiTCch  erwähnt.  Die  Xi6ßa  ist  uns  durch  das 
Bruchstück  des  Alexis  als  Schwätzerin  vorgestellt ;  und 
welche  Bewandtnis  es  mit  niTKo  hat,  lehrt  die  Namenzu- 
sammenstellung UoXvQ^QOvg  ÜLTCov  (Ion.  Inschr.  no.  75  II  n), 
die  einen  Thasier  des  4.  Jahrh.  als  schwatzenden  Sohn  eines 
schwatzenden  Vaters  denunciert.  Der  Sinn  des  Namens 
'AxttXav&tg  ist  also  kaum  zu  verfehlen  ^). 

Den  schädlichen  Charakter  eines  Individuums 
kann  man  dadurch  andeuten,  dass  man  es  mit  einem  schäd- 
lichen Thiere  vergleicht.  Es  ist  bereits  zur  Sprache  ge- 
kommen, dass  die  Namen,  die  die  Benennung  des  Affen 
variieren, 

Pithecmm,  Ili&iov,  ÜL^vULg  (S.  89) 
die  Nebenabsicht    verfolgen  können   vor   der   Schädlichkeit 
ihrer    Eigenthümer    zu    warnen.      Man    wird    geneigt    sein 
einige  andre  in  die  selbe  Rubrik  zu   stellen,    wenn  man  bei 
Plautus  liest  (Curculio  499 ff.): 

item  genus  est  lenonium  inter  homincs  meo  quidem 
animo 

ut  muscae,  culices  ^),  cimices  pedesque  pulicesque : 

odio  et  malo  et  molestiae,  bono  usui  estis  nulli. 
Bücheier  hat  auf  diese  Worte  verwiesen,  um  zu  zeigen,  wie 
es  komme,    dass    bei   Herondas    eine   faule   Sklavin    WvXXa 
heisst.     Sie  werfen   aber   auch   Licht  auf  andre  Namen,  so 
sicher  auf 

Mvta  Hetäre,  vielleicht  schon  auf  einer  schwarz- 
figurigen  Lekythos  (Br.  M.  B  633)  ^),  sicher  in  der 
Komödie  (Luk.  MvCag  syn.  11)  ^), 

1)  Ebenso  wenig  der  von  Titvßrj  (Herzog  Koische  Forschungen  und 
Funde  no.  104). 

2)  cana  culex  nennt  Cleostrata  ihren  verliebten  Alten  (Gas.  239). 

3)  Walters  liest  auf  der  Lekythos  MI  VA  und  versteht  dies  als  Mvia ; 
Wernicke  hatte  MIKA  gelesen. 

4)  ....  Kai  aXXri  stcciQU  röbv  ATtiv.&v  inicpavt^g,  nsgl  rig  hccI  6  y.a- 
ju.tx6s  noiritijg  i'rpri  'H  Mvi:<a  d'>  k'Saiivsv  aixbv  &X9'-  ^^S  xapdtas 
Meineke  IV  653.    Der  Vers  enthält  die  Erklärung  des  Namens. 


G.   Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.         95 

Mvidiov  3981,   MvÖLov  88670  (231/1), 
und  vielleicht  auf 

T£()i^(5(av  Flütenspielerin  bei  Aristophanes  (Thesm.  1175) 
und  auf 

Kivarcrj  ScoötQcctov  3919,  Conze  299  (auf  dem  gleichen 
Relief  -  -  g  Mdvvxos)- 
Wie  U^vlka  zu  iralex,  so  stimmt  Mvta  ^)  zu  musca  des  römi- 
schen Dichters  ''^).  Wenn  TsQr}dav  griechischen  Ursprungs, 
nicht  etwa  mit  dem  Namen  der  Stadt  TsQYjdav  im  Mündungs- 
gebiete des  Euphrat  identisch  ist,  so  trägt  die  Hetäre  den 
Namen  des  Holzwurms  ^),  dessen  Zerstörungswuth  die  Triere 
lieber  über  sich  ergehn  lassen  will  als  das  Commando  des 
Hyperbolos  (Ritter  1308).  Kiväitri  darf  wol,  da  es  sich  um 
eine  Sklavin  oder  Freigelassne  handelt,  von  xtvajtstov  nicht 
getrennt  werden. 

In  nahem  Zusammenhange  mit  dieser  Gruppe  von 
Namen  steht  die,  die  den  beutegierigen  Charakter  der 
Trägerin  betonen  : 

JvxaLva^)  Hetäre  bei  Lukian  ('Et.  dial.  XII  1). 

PardaUsca  ancilla  bei  Plautus  (92). 
Was  der   erste   Name    bedeutet,   erkennt   man   daran,    dass 
der  Wuchrer  des  Curculio  Lyco,    der  Kuppler  des  Poenulus 
LtjcHS  heisst.    Der  Charakter  dieser  Gemüthsmenschen  gleicht 
dem  der  Avxot  ßivtai,   von  denen   die  Ilias  erzählt  (71  352). 


1)  Nacli  der  Fliege  heissen  auch  vornclime  Damen;  so  ist  durch  die 
Grabsclirift  3222  eine  MvSiov  &scovos  MiXriaia  bezeugt.  Man  bat  dies 
wol  daraus  zu  erklären,  dass  das  &äQßos  der  Fliege  zwar  als  lästig  em- 
pfunden, doch  aber  auch  bewundert  wird.  Dem  Menelaos,  der  mit  den 
Troern  um  die  Leiche  des  Patroklos  kämpft,  legt  Athene  fivir}g  ^dgaog 
svl  ar^d'EGaiv  (P  570). 

2)  Ich  erwähne  noch  den  Hetärennamen  Kmv&niov  (Kallimachos  LXIII) 
und  den  Namen  Mvmip  (3832;  Anf.  d.  4.  Jahrb.),  der  vermuthlich  einem 
Sklaven  gehört  hat.  Welche  Gesinnung  seiner  Inhaberin  durch  den 
Namen  Kavmniov  zugesprochen  ward,  lehrt  der  Eingang  des  Epigramms 
AP  V   150 

ö^vßoai  Kmvansg,  avcctössg,  al'(iaros  avSgäv 
aiq)avss,  vvKtbg  KvdtdaXa  dmtSQvya. 

3)  Wie  der  Parasit  Curculio  den  des  Kornwurms. 

4)  Auch  Schiffsname.  Eine  Hetäre  Avkcc  nennt  ein  Fragment  des 
Timokles  Athen.  567  e;  lat.  lupa  ist  Bezeichnung  der  ganzen  Gattung. 


96  Die  übrigen  Namen. 

Dass  ich  PardaUsca  auch  hier  nenne,  geschieht  darum,  weil 
nach  Aristophanes  tt^v  TCOQÖahv  xalovöv  rrjv  xaöaXßccda 
(Poll.  VII  202),  den  Verglcichungspunkt  zwischen  Pardel 
und  xaGakßdg  doch  aber  wol  wiederum  die  Gier  bildet  (tcqo- 
accdav  ccxoQrjroi  Hymn.  Aphrod.  71).  Einem  dritten  Namen 
verwandten  Inhalts  werden  wir  am  Schlüsse  des  Abschnitts 
begegnen. 

Ein  paar  Namen  scheinen  mit  schmutzigen  Lebens- 
gewohnheiten im  Zusammenhange  zu  stehn.  Ich  möchte 
dies  mit  einiger  Zuversicht  behaupten  für 

UrjjtLcc    Hetäre    bei    Archippos    (Athen.     329  c,    vgl. 
Meineke  II  719), 
mit  Vorbehalt  für 

Canthara  bei  Plautus  (Epid.  567), 

Kavd-aQLg  App.  77  &  2  ^). 
Wegen  der  Bedeutung  von  UrjTCLcc   berufe   ich  mich  auf  die 
Worte  des  Antiphanes  (Athen.  338  c) : 

tag  örjTtLccg  dbg  jtQ&tov.  'HQccxXsig  äva^, 
ajtttvra  ted^oleoxaöLV. 
In  welchem  Element  es  dem  xdvd-agog  behagt,  weiss  jeder 
aus  der  EiQTJvtj:  wenn  der  Dichter,  der  den  grandiosen 
Eingang  dieser  Komödie  geschaffen  hat,  ein  Zeitgenosse 
Heinrich  Heines  gewesen  wäre,  so  hätte  er,  in  Anerkennung 
der  an  Platen  verübten  Unfläthereien,  seinen  xdv&aQog  ver- 
muthlich  in  der  Maske  dieses  des  sterblichen  Geschlechts 
der  Menschen  allerunverschämtesten  aufsteigen  lassen.  Von 
den  Kanthariden  heisst  es  Aristot.  Thierg.  (V  19):  oq^&gl 
de  xal  TfQog  rä  dvßdjöri  diä  tö  ix  toiavtrig  ysyovsvai  vXrjg. 
Man  darf  also  die  Vermuthung  aufstellen,  dass  mit  Kccv- 
d'dga,  KavQ-ccQig  schmutzige  Weiber  haben  bezeichnet  werden 
sollen.  Aber  man  muss  sich  gegenwärtig  halten,  dass  sie 
unsicher  ist.  Da  berichtet  wird,  dass  der  Athener  Diotimos 
den  Beinamen  Xavri  erhielt,  weil  er  ivnd'B^Evog  tm  6t6(iati 
^(ovriv  dnavöTGjg  STtLvsv  ijtLxso^evov  ol'vov  (Polemon  bei  Athen. 
436  e),  so  besteht  auch   die    Möglichkeit,   dass    Kav&dga   die 


1)  Zu  Kav&ccQog  wird  yiäv^oav  gebildet  und  Ar.  Fried.  82  in  der  An- 
rede statt  Tidv&aQS  gebraucht  (vgl.  Strachan  KZ  XXXII  596).  In  ähn- 
licher Weise  mag  Kav&^s  (IGS  I  4204)  aus  Kav&aqCg  gekürzt  sein. 


Gr.   Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.         97 

Frau  bezeichne,  die  mit  dem  xdvd-aQog  Freundschaft  ge- 
schlossen hat.  Die  sprichwörtlichen  Redensarten  xavd-aQov 
6oq)G)rsQog,  xavd-txQov  fiskdvrsQog  weisen  in  wieder  andre 
Richtung. 

Auf  das  Hetärengewerbe  kann  eine  Anspielung 
in  dem  Namen 

UüvXaxLs  III  3826 
enthalten    sein.      Man    beachte    die    Glosse    ßxvXccl'   axf^La 
äq)QodL6Lax6v,  d)g  t6  täv  q)0LVLXLt,6vtG)v  (Hes.). 

Zuletzt  haben  wir  hier  zwei  Namen  zu  besprechen,  mit 
denen  unter  verschiednen  Umständen  sehr  verschiedner  Sinn 
verbunden  worden  ist  *). 

AeccLva  Frau  des  'HgccocXsirog,  Mutter  eines  yisciv  2719 

(um   232).  —  Leacna  anus  Plaut.  Cure.  77.  1142). 
Mslirttt  Avöaviov  ®oqlxlov  d-vydrrjQ  2091.  —  Milnra 
IV  2  no.  3932  6  nach  Conze  70.    Hetäre  bei  Machon 
(Athen.  578  c)  3). 
Die  Bürgerin  Aiaiva  hatte  einen  Sohn  Aicav ;    der   Zu- 
sammenhang der  beiden  Namen  ist  klar.     Sie   selbst  aber 


1)  Melirdeutig  ist  auch  XsXmvr\,  vertreten  durch  XsXmvri  ÄEcoSdficcv- 
Tog  (Mitth.  XII  259 ;  Kilikien) ;  vgl.  Spitznamen  49  und  Alkiphr.  Fr.  IV  1 
xaXaLTtcoQS,  oia  TtdoxEig  (isv^  iyisivrig  v.uQ'S'vdcov  tfig  x^^'^vrig. 

2)  In  Delphi  beliebt  als  Name  von  Sklavinnen. 

3)  Die  Geschichte  ihrer  ümnennung,  die  Machon  erzählt,  ist  eine 
thörichte  Schnurre.  "Wir  sollen  glauben,  Mehrrcc  sei  der  ursprüngliche 
Name  der  Schönen  gewesen,  Mävia  aber  ein  jrapfpyor,  über  dem  das 
8vo(ia  vergessen  worden  sei.  Der  Liebreiz  der  jungen  Dame  habe  näm- 
lich so  hinreissende  Bewunderung  erregt,  dass  überall,  wo  die  Rede  auf 
sie  kam,  der  Kuf  ausgestossen  worden  sei,  {lavi'av  rr}v  MsUtrav  wg  xa- 
Xriv  elvai.  Weil  sich  nun  stets  das  Wort  (lav^a  ihrem  Namen  ange- 
schlossen habe,  so  scheine  r&v  egaatäv  tig,  indem  er  [lavia  mit  langem 
Vocale  sprach  (t^s  [laviag  t6  qtjij,'  insKTSivccg),  sie  schlechtweg  Mavia 
genannt  zu  haben.  Der  Beiname  habe  dann  den  wirklichen  Namen  über- 
flügelt. Dieser  Bericht  wird  durch  den  geschraubten  Gebrauch  von  [lavia, 
den  er  voraussetzt,  und  durch  den  Gegensatz  der  Vocalquantität  in  fiavt'a 
und  Mavia,  der  zwar  constatiert  aber  nicht  erklärt  wird,  als  Erfindung 
erwiesen.  Das  thatsächliche  Verhältnis  war  ohne  Zweifel  das,  dass  das 
Entzücken  so  vieler  noXlrai  und  i,ivoi  als  Tochter  phrygischer  Eltern 
Mävia  hiess,  später  aber,  als  es  vornehm  geworden  war,  den  attischen 
Namen  MiXixxa  annahm. 

Bechtel,  Attische  Fraaennamen.  n 


98  Die  übrigen  Namen. 

kann  Tochter  eines  Ascov  gewesen  sein.  In  solchen  Fällen 
braucht  man  nicht  ängstlich  nach  dem  Sinn  eines  Namens 
zu  fragen,  da  die,  die  ihn  dem  Kinde  beigelegt,  selbst  nicht 
nach  ihm  gefragt  haben  :  die  Tochter  erhält  an  der  dexdtri 
den  Namen  der  Löwin  nicht  weil  die  Tugenden  der  Löwin 
von  ihr  erwartet  werden,  sondern  weil  der  Name  Ascov 
Familientradition  ist.  Andrerseits  ist  vielleicht  nicht  zu- 
fällig, dass  ein  ^Exsöd-svtjg  seine  Tochter  Jsovtiov  genannt 
hat  (oben  S.  87).  Da  der  Löwe  öQ^ivsC  ßks^saivat,  könnte 
eine  Beziehung  zwischen  den  beiden  Namen  bestehn.  Als 
Name  von  Hetären  lässt  Aiauva  zweierlei  Deutungen  zu. 
Eine  yvci^rj  Menanders  lautet :  l'6ov  XsaCvijg  xal  yvvccixbg 
a^otrjg  (Meineke  IV  347) ;  und  unter  den  Ungeheuern,  deren 
Scheuslichkeit  nach  Anaxilas  (Athen.  558  a)  von  den  Hetären 
überboten  wird,  wird  auch  die  Ximva  genanrt.  So  rückt 
Aiatvcc  als  Hetärenname  auf  Eine  Linie  mit  Avxatva  und 
vielleicht  mit  P«n7«?isc«  (S.  97  f.).  Aus  dem  Zusammenhange 
ferner,  in  dem  der  Vers  Ar.  Lysistr.  231  steht,  ergibt 
sich,  dass  Xiaiva  ein  6%ri^a  äxöXccötov  xal  ixaiQixov  be- 
zeichnet hat.  Wie  nun  eine  Ttogvr]  den  Beinamen  KXs^jjvÖQa 
erhielt,  weil  sie  Ttgog  xlB^vÖQav  6vvov6iai,Ev  sag  xfvraO-^t 
(Asklepiades  bei  Athen.  567  d),  so  könnte  eine  andre  Aiaiva 
genannt  worden  sein  nach  ihrer  Vorliebe  für  jenes  öxfi^ia. 
Zu.  Adaiva  in  diesem  Sinn  würde  UxvXaxig  eine  Analogie 
bilden. 

Von  der  Frau,  die  aus  der  Biene  hervorgegangen  ist, 
rühmt  Semonides,  dass  die  %<xQLg  sie  umfliesse  und  dass  sie 
die  Verkörperung  aller  häuslichen  und  sittlichen  Tugenden 
sei.  Alle  Wünsche  also,  die  ein  Vater  seiner  Tochter  bei 
ihrem  Eintritt  in  das  Leben  zurufen  konnte,  Hessen  sich  in 
den  Namen  MiXitra  zusammenfassen.  Der  Jüngling,  den 
es  nach  seinem  Mädchen  verlangt,  dringt  Ar.  Ekkl.  974  mit 
der  Anrede  in  es :  iiiXitta  Movörjg,  Xagitcov  &qe^^cc.  Für 
ihn  ist  die  SQCo^evri  die  Biene,  die  ihm  Süssigkeit  bringt, 
sie  selbst  aber  hat  diese  Süssigkeit  von  der  Muse,  die  sie 
mit  Liebreiz  ausgestattet  hat.  Der  Name  MsXirta  konnte 
sich  also  auch  aus  der  schmeichelnden  Anrede  entwickeln, 
und  wo  die  Zärtlichkeit  ihren  Ausdruck  im  Deminutivzeichen 
findet  wie  bei  MeXiööig  (3929),    da   werden  wir  mit  dieser 


G.    Der  Franenname  enthält  eine  Metonymie.        99 

Deutung  nicht  fehl  gehn.  Die  Biene  ist  aber  auch  &xQä- 
Xolog,  wie  ihr  Epinikos  bezeugt  (Athen.  432  c) ;  wer  sich  mit 
ihr  abgibt,  der  muss  dafür  Sorge  tragen,  dass  sie  nicht  rö 
xivtQov  iyxcitaki7tov0a  oi^riGetaL  (Piaton  Phaid.  91 1-).  Der 
Vergleich  mit  der  Biene  braucht  also  bei  den  liebens- 
würdigen Seiten  des  Geschöpfs  nicht  stehn  zu  bleiben;  bei 
dem  Verkehre  der  Geschlechter  kann  sich  das  xsvtqov  auf 
manchfache  Weise  fühlbar  machen,  auch  wenn  mdn  von  dem 
schmutzigen  Einzelfalle,  den  der  Dichter  des  Epigramms 
AP  V  31  berücksichtigt,  absieht. 

Wenn  wir  Kav&aga,  KsQxaTCij,  Kiv(o7tr),  MeXaivls,  Te- 
Q7]dd)v  als  nicht  sicher  dem  Thierreich  entlehnt,  Xotgikti 
mit  Sippe  wegen  des  Doppelsinnes  seines  Grundwortes 
ausser  Anschlag  lassen,  so  sind  es  zweiundzwanzig  Thiere, 
mit  denen  Frauen  verglichen  werden.  Wie  verhalten  sich 
die  Stände  zu  dieser  Vergleichung  ?  Mag  auch  das  Material, 
mit  dem  wir  operieren  müssen,  noch  so  lückenhaft  sein, 
muss  man  es  z.  B.  für  Zufall  halten,  dass  sich  Mvta  als 
Name  einer  adlichen  Athenerin  bisher  noch  nicht  gefunden 
hat  —  :  die  Zahlen  reden  dennoch  eine  deutliche  Sprache. 
Töchter  attischer  Bürger  sind  genannt  nach  der  Kuh 
{BoiÖLOv,  Jd^aXig)  mit  dem  Kalbe  {Mo^xagiov,  Mo6%Cv7i, 
M66%iov)^  nach  der  Löwin  {Aiatva)  mit  dem  Jungen  {As6v- 
tiov\  nach  der  Kröte  {^Qvvr]),  der  Biene  {Mikixxa),  der 
Schmetterlingspuppe  {XQv<3aXXi$).  Also  im  Ganzen  fünf 
Thiere,  die  zur  Metonymie  herangezogen  werden ;  als  sechstes 
kommt  das  Reh  hinzu,  falls  Alkiphron  mit  dem  Namen 
NeßQig  nicht  frei  geschaltet  hat.  Auf  der  nichtbürgerlichen 
Seite  treffen  wir  nicht  nur  Kuh,  Löwin,  Reh,  Biene  wieder, 
sondern  es  treten  hinzu  ßovßccXog,  ööq^,  HXatpog,  Xaycbs,  JtKQ- 
daXig,  7fLd'r]Kog,  6xvXa^,  xoQcövr],  nsXsLu  und  TtvQaXUg,  xshdav 
(dazu  vEOTTÖg  als  junger  Vogel),  ocd'SQLvtj,  XccfinvQig,  fivta,  x6%- 
kog,  0r}7tLa.  Man  erkennt  also,  dass  das  Hauptverbreitungs- 
gebiet dieser  Namengattung  in  Athen  die  untern  Stände 
sind.  Wir  haben  Grund  zu  vermuthen,  dass  einige  ihrer 
Vertreter  aus  Spitznamen  hervorgegangen  seien.  Ich  er- 
innere hier  nur  an  die  von  Athenaios   (p.  586  2*)  bewahrte 

Nachricht  des  Apollodoros,  dass  die  Schwestern  Stagonion 

7* 


100  Die  übrigen  Namen. 

und   Anthis  ^Atpvai    ixakovvro,    ort   Afvxal   aal  XEiixai   ovßai 
rovs  ö(p&aX^ovg  fisydXovg  sl%ov. 

VI.    Frauennamen  aus  Namen  von  Pflanze n- 
theilen  und  von  Pflanzen. 

Wie  man  einen  jungen  Menschen  mit  einem  jungen 
Thiere  vergleichen  und  nach  ihm  benennen  kann,  so  auch 
mit  einem  jungen  Pflanzentriebe,  mit  dem  er  die  Aussicht 
heranzuwachsen,  die  Zartheit  und  Schlankheit  theilt.  Auf 
die  Klage  des  Achilleus  um  den  gefallnen  Freund  steigt 
Thetis  mit  den  Nereiden  aus  dem  Meere  empor ;  sie  sieht 
das  Geschick  des  Sohnes  im  Greiste  voraus,  der  ävidQccfisv 
sQVE'i  löog  und  nun  sterben  soll  {Z  52  ff.).  In  einem  Epitha- 
lamion  singt  Sappho  (Fragm.  104): 

Tttöt  0%  ö  (fils  yd^ßQS,  xdXcog  il'xd^da ; 
ÜQjcaocL  ßgadCvcoi  6s  xdhßT    i'Cxdöda.'^ 
An   derartige   Yergleichungen    muss    man  denken,    um   die 
Namen 

BXdötrj  ZcoUov  [ix]  ^Xvicov  III  2077, 

Kkd8Lo[v\  ^)    989  II 4.    (Genossin    eines    ^Caöog,    etwas 
nach  200), 

KlavdQiov  Hetäre  bei  Lukian  (Et.  dtdX.  V) 
zu  würdigen.     Ich  erinnere   noch    an  die  Verbindung  ^t'Aov 
&dlog,  bv  texov  avtt^  X  87,   an   die    Bezeichnung    ix    tQLxbg 
axQi  Ttodav  CeQOV  ^dkog^),  die  AP  V  193  von  einem  jungen 


1)  KAAAIO  das  Facsimile ;  KdULo[v]  Köhler. 

2)  Dass  lat.  virgo  mit  virga  zusammenhange,  ist  eine  alte  Lehre ;  ich 
finde  sie  schon  von  Schweizer  (KZ  III  351)  ausgesprochen,  und  der  ist 
vermuthlioh  nicht  ihr  Urheber. 

Ich  verdanke  Schröder  die  Belehrung,  dass  deutsche  Frauennamen 
wie  Irviingard,  Wendügart  als  zweites  Compositionsglied  das  Wort  ent- 
halten, das  heute  gerte  lautet.  Die  Vergleichung  eines  jungen  Mädchens 
ipit  einer  Gerte  ist  uns  noch  jetzt  geläufig.  Aus  den  Gesammelten 
Schriften  der  Marie  von  Ebner-Eschenbach  habe  ich  zufällig  ein  Beispiel 
dafür  bei  der  Hand :  »Lene  ist  mit  dem  Rücken  gegen  das  offene  Fenster 
gestanden,  ihre  Gestalt  —  die  war  Ihnen  schlank  und  biegsam  wie  eine 
Gerte  und  dabei  kräftig«  (IV  177).  Es  sei  auch  auf  Schröders  Dar- 
stellung der  etymologischen  Verwandtschaft  von  ahd.  glsal  Ztschr.  f. 
deutsches  Alterth.  XLü  65  verwiesen. 


G.    Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.        101 

Mädchen  gebraucht  wird,  an  die  Anrede  h'gvog  Kvngidog 
im  Liedchen  des  Jünglings  Ar.  Ekkl.  973.  Die  Vermuthung 
Düntzers  (KZ  XVI  29),  dass  nagd-svog  zu  jCTÖgd-og  gehöre, 
die  von  Bezzenberger  und  Fick  (Beitr.  VI  238)  vorge- 
schlagne Verknüpfung  von  täXig  mit  lat.  tolea  (Setzling, 
Reis),  altsl.  talij  (ramus  virens),  lit.  at-tolas  (Grrummet) 
werden  durch  diese  Zeugnisse  nicht  wenig  gestützt. 

Die  Pflanze  treibt  Blätter  und  Blüthen.  Dass  ein 
Mädchen  mit  der  Blüthe  verglichen  wird,  ist  selbstverständ- 
lich. Die  Vergleichung  mit  einem  Blatte  liegt  uns  ferne ; 
für  den  Griechen,  der  sie  vollzog,  lag  der  Vergleichungs- 
punkt wol  in  der  Zartheit :  tigsva  xQoa  verbindet  das  Epos 
so  gut  wie  xBQEva  (pvkka.  Für  Attika  sind  von  derartigen 
Namen  bezeugt: 

Kalvxri  1)  Ar.  Lys.  322. 
KaXvitLov  3842. 

/lET[aA]>j  0a/[d()]oi;  '  ^X.ai\ic}\g  1796.  —  IlBxdlri  Hetäre, 
Titelfigur  einer  Komödie  des  Pherekrates  (Meineke 
I  86). 
Theile   von   Pflanzen,    die    ausser  den   genannten  Ver- 
gleichungspunkte  mit  Frauen   geliefert    haben,   sind   Theile 
bestimmter  Pflanzen;  ich  bringe  sie  erst   im   folgenden  Ab- 
schnitte zur  Sprache. 

Die  Besprechung  der  Namen,  denen  Benennungen  voll- 
ständiger Pflanzen  oder  von  Theilen  bestimmter  Pflanzen 
zu  Grunde  liegen,  mögen  zwei  Namen  allgemeinen  Inhalts 
einleiten : 

'Av%'siLvg  IV  1.  114  (älter  als  der  peloponn.  Krieg), 
^vröv  [n]olv6TQOiTov  {^L\XdL8ov  yvvt]  III  2064. 
'Av^E^Cg  Hesse  sich  auch  als  Verkürzung   von   fiavQ-e^Cg   im 
Partheneion  des  Alkman  fassen,  oder  mit '  Av&s^ta/  Av&e^tXXa 
in   eine  Reihe   stellen;   doch   zwingt   nichts   von  der  Iden- 
tificierung  mit  a,v%-e^vg  abzugehn.     Dem  Namen  ^vt6v  liegt 


1)  Kalv%T]  ist  hier,  nicht  bei  den  Namen  mythischer  Herkunft  unter- 
gebracht, weil  das  Deminutivum  KaXvmov  den  Ursprung  aus  dem  Apel- 
lativum  als  möglich  erscheinen  lässt.     Zur  Sache  vgl.  AP  VII  557  Qddmv 


1(^  Di  übrigen  Namen. 

die  alte  Anschauung  zu  Grunde,  dass  der  Mutterschooss 
die  ccQovga  ist,  die  der  Mann  bepflügt  und  aus  der  er  sich 
Frucht  erweckt  ^).  Aus  ihr  heraus  nennt  sich  Oidipus  den 
(pvtovQybg  nav^Q  seiner  Kinder  (Oid.  Tyr.  1482). 

Welche  Beziehungen  zwischen  der  besondren  Pflanze 
und  dem  weiblichen  Wesen,  das  ihren  Namen  trägt,  bestehn, 
ist  nicht  immer  klar.  Einige  lassen  sich  bestimmt  erkennen, 
andre  nur  vermuthen ;  in  ein  paar  Fällen  muss  ich  die  Ant- 
wort auf  die  Frage,  wo  der  Berührungspunkt  zwischen 
Frau  und  Pflanze  liegen,  schuldig  bleiben. 

Drei  Grewächse  versinnbildlichen  durch  den  immergrünen 
Schmuck  ihrer  Blätter  und  durch  die  Lieblichkeit  der  Blüthen 
Jugend  und  Anmut h.  Die  Namen  aller  drei  bilden 
darum  die  Grundlage  von  Frauennamen. 

Zu  däcpvrj: 

JacpvLg  2)  Mutter  der  Hetäre  Avga  (Luk.  'Et.  didX.  VI  2). 

Zu    ^VQtOg,    flVQtLU,    (IVQQLVri. 

Mv{q)tti  ^)  nalii  vornehme  Athenerin  auf  einer  schwarz- 
figurigen  Hydria  (Klein  Lieblingsn.  25);  verwandt 
mit  <I>aidQL(xg  ' Ava(i)xaiEvg  1856,  Conze  392.  — 
MvQtTi  3618,  Conze  133. 

MvQtttXri  Frau  eines  'löövofiog  Kvdad^rjvaLSvg  2239 
(4.  Jahrb.). 

MvQTLg  2)  3993,  Conze  899. 

MvQxCxn  3995,  Conze  897. 

MvQtco  XaQivlpv]  Mshtscsg  2341  (5.  Jahrh). 

MvQXLu  3992,  Conze  67  (5.  Jahrb.).  —  [MvJQxua  IV  2 
no.  3992  b  nach  Conze  442. 


1)  Diese  Anschauung  spricht  sich  bekanntlich  in  der  Formel  aus, 
unter  der  der  Vater  die  Tochter  verlobt.    Menander  hat  sie  in  der  Gestalt 

TtaCdav  In'  äqöxan  yvrißcav 
didojfii  ßoi  ys  trjv  ifiavTOv  ^vyatiga 
(Meineke  IV   275)   auf  die   Bühne   gebracht,    und   die  zweite   Sophistik 
operiert  mit   ihr:    Alkiphron   lässt    die    verrathne    Gattin   sich   bei   dem 
Gatten   darauf  berufen,   dass  die  Eltern   sie  inl  naCdmv  ägotcai  yv^aCav 
mit  ihm  verbunden  hätten  (16). 

2)  Ich  betrachte  ^acpvCg,  Mvgrig  als  Deminutiva  wie  'AyLaQav.Cs, 
'JfinsXis,  2taq>vXts)  die  Appellativa  datpvii,  ^ivQttg  bezeichnen  bekannt- 
lich die  Frucht. 

3)  Dieser  Name  scheint  sich  mir  hinter  MVTE  zu  verbergen. 


G.  Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.       103 

MvQQtvT}    i]   KaXXCov  xov   '  TnEQEiidov    &vydtr}Q,   Frau 
des  Hippias  .  (Thuk.  VI  55).    —   Mvqqlvyi  Dienerin 
auf  einer  rothfigurigen  Deckeldose  aus  Ruvo  (Klein 
Lieblingsn.   71);   Hetäre  des  Leogöras,    Vaters   des 
Andokides    (Eupolis   Schol.   Ar.   Wölk.    109);    eine 
nkvvTQia  1327. 
Soweit  bei    dieser   Sippe    Hetären   in    Betracht    kommen^), 
darf  man  nicht  vergessen,   in  welchem   Sinne   die   Komödie 
^vQtov  und  ^vQQLvov  gebraucht  ^). 
Zu  Qodov: 
'  Pödov  vornehme  Athenerin  auf  schwarfigurigenHydrien 

(so  Br.M.  B330). 
'Pödiov  ©QäLtta  3032  3). 
Auch  an  godov  haftet  hässlicher  Nebensinn  ^),    der    bei  den 
Frauen  aus    dem    Stande    der  '  Poddv&ri  (AP  V  236)  sicher 
mit  angeklungen  hat. 

Den  Namen,  die  die  Frau  mit  dem  Lorbeer,  der  Myrthe, 
der  Rose  vergleichen,  darf  ein  weitrer  zugesellt  werden: 
Oivdvd-rj  Tochter  eines  'EQ^öXvxog  UatvQOV  Ksigiddov 
2124  (4.  Jahrh)  ^).  —  Oivdv^n  4044,  Conze  313. 
Denn  die  oivdvd-rj  bezeichnet  die  erste  Stufe  in  der  Ent- 
wicklung der  Weintraube,  wie  man  aus  einem  verdorbnen 
Bruchstücke  des  Sophokleischen  &ve6trig  (234 N.)  erkennt: 

ngära  ^sv  Xa^itgäg  eco 
ZExlri^drcotaL  iXgjqov  oivdvQ-rjg  da^ag ' 
sh'  Yj^iaQ  avlsL  ybiddov  o^g)axog  rvjtov, 
aal  xXCvEtaC  ys  xdjcoTtBQXovrai,  ßÖTQvg' 


1)  Ich  kenne  noch  Mvqxiov,  die  Hetäre  des  Ptolemaios  Philadelphos 
(Polyb.  XIV  11),  und  die  MvQxccQOi  MvQtaQovg  auf  Anaphe  (Ins.  III  298). 

2)  Wegen  ^vqxov  vgl.  Piaton  (Athen.  441/): 
KoviaäXtai  d\  «al  itaQuexätaiv  Svotv 
(ivQxav  mvav.Cav.og  %f^pl  ■nagaxexi.XfiEvav. 

(ivQQivov  ist  Ar.  Ritt.  964  Ausdruck  für  die  ^'/Jtj  des  Mannes. 

3)  Wie  viele   der    S.   32   unter  'Pod&nig   zusammengestellten  Namen 
direct  von  qoSov  ausgehn,  ist  nicht  auszumachen. 

4)  Pherekrates  bei  Athen.  269  & : 

k6qcci  S'  iv  &(i7fsx6vccig  xqixänxoig  &QxC(og 
TjßvXXi&aai,  Kai  xä  Qoda  KeKugfisvai  .... 

5)  Kirchner  I  338  spricht  über  ihr  Stemma.   ' 


104  Die  übrigen  Namen. 

dsiXi]L  Ss  jtäda  ti^vstai  ßXaötov^Evr} 
oTCaQU  xak&g  xävaxiQvccrai  jtotov. 
Ich  scHiesse  hier  einen  Namen  an,    der  den  Gegensatz 
zu   den  eben   besprochnen   bildet,    indem    er    auf    vorge- 
rücktes Alter  anspielt: 

'I^xäg  Hetäre  bei  Menander  (Athen.  587  e). 
Die  richtige  Erklärung  von  '  Ididg  wird  Meineke  verdankt, 
der  zu  den  "Worten  des  Eupolis  xatsixa^ovöiv  tjfiäg  (J)6id8L 
bemerkt  (II  560) :  'comparatio  cum  carica  ad  rugas  spectare 
videtur .  Passend  erinnert  Kock  (Eupolis  fr.  345)  an  die 
riigosa  carica  Ov.  Fast.  I  185. 

Den  gleichen  Inhalt  kann  der  Name 
Ästapldum  ancilla  bei  Plautus  (Truc.  93.  115  ff.) 
haben,   dem    im   Partheneion     des    Alkman  '  j^ötucpCg  ^)    zur 
Seite  steht.     Denn  wir  lesen  AP  V  19 

Ovrs  iLE  TtaQ^Evixfiq  tbqtcsl  yccfiog  ovts  ysQKLils ' 

t^v  [lev  iTtOLXTSLQca,  ti}v  öh  xataLdioiiai. 
sl'r]  fitjV  o^(pa^  iLiqT    döratpCg '  rj  ds  TtETtsigog 
ig  KvTtQLÖog  ^■akd^ovg  coqlu  ccöqoövvi]  ^). 
Man  muss  aber  auch  mit  der  Möglichkeit  rechnen,  dass  die 
Süssigkeit    der   Rosine    den    Vergleichungspunkt   zwischen 
Frucht  und  Mädchen  abgebe  :    gehört   doch   die    daxafpCg    zu 
den  rjdvd^attt,  die  ein  Koch  seinen   Speisen    zuzusetzen  hat 
(Alexis  bei  Athen.  170«). 

Zwei  Namen  beschreiben  die  Gestalt: 
'E^KTY}  Mr]vod(oQo[v]  ix  BEQVEtxid&v  III  1752. 
^tlvQK  Hetäre,  Titelheldin  einer  Komödie  des  Ephip- 
pos  (Athen.  286  e).     ^lXvqu  4259,  rtV^i?  4260. 
Bei  dem  zweiten  Namen  liegt    der  Vergleichungspunkt  wol 
in  der  xovfpötrig]  darauf  lässt  wenigstens  der  rptkvQivog  Ku- 
vrifSCag  des   Aristophanes   (Vög.    1377)    schliessen.     Bei  dem 
ersten  ist  er  deutlich,  auch  unsrer  Vorstellung  vertraut. 

Eine  Anspielung  auf  die  Hautfarbe  darf  man  viel- 
leicht in  zwei  Namen  erkennen: 


1)  Ueber  das  formale  Verhältnis  der  beiden  Namen  S.  57  Note  2. 

2)  Vgl.  Luk.  KccrdnXovg  5  'iSov  näliv  ovxoi  dveiv  Ssovrsg  rsTQaKÖ- 
aioi,  tttiiSQol  ndvtig  -nal  ninHQOi  xai  xa-ö"'  eopav  xETgvyrinevoi.  —  Ma 
JC,  insl  äetacpidsg  ys  navTsg  ijöri  etat. 


G.    Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.       106 

Bätiov  App.  54^2. 

Mrjxcjvtg  Hetäre  bei  Theophilos  (Athen.  587  f)  '). 
ßdtiov  ist  die  Frucht  der  ßcitog,  des  Brombeerstrauchs, 
wegen  der  Aehnlichkeit  der  Farbe  da  und  dort  (Athen.  51  /) 
auch  die  Frucht  des  Maulbeerbaums.  Ein  Mädchen  von 
dunkelrothem  Teint  erinnerte  an  die  Brombeere  und  konnte 
nach  ihr  genannt  werden.  Bei  Mrjxcovig  denkt  man  an  die 
scharlachrothen  Blüthenblätter  der  Mohnpflanze,  die  zum 
Liebesorakel  gebraucht  wurden  ^). 

Die  Trunksucht  soll  vielleicht  gegeisselt  werden  in 
der  Benennung 

KoQLccvvd)  Hetäre,  Titelfigur  einer  Komödie  des  Phe- 
rekrates  (Athen.  567  c). 
Aus  zwei  bei  Athenaios  erhaltnen  Fragmenten  (430  e,  481a) 
geht   hervor,    dass   unsre    Freundin    durstiger    Natur    war. 
Im  ersten  heisst  es : 

ccTtotog,  ö  rXvxf}.  — 
vdaQTJ  \exsEv  0oi ;  —  TtavTaicuöt  fisv  ovv  vdcoQ.  — 
Ti  '^Qydöc) ;  7tG)g,  (b  ^xarccQate,  iviisag  ;   — 
8v '  vdarog,  a  ^id^^r}.  —  ti  d'  ol'vov ;  —  tsTtaQag.  — 
£QQ    ig  xÖQaxag.  ßatQ^ioiöiv  olvo%0£iv  ös  dst. 
Durstig  ist  aber  auch    die    Pflanze    %OQiavvov:    nach    Theo- 
phrast  (IIsqI  (pvtäv  VII  1,  3)  ist  sie  dvöcpvag '  ovds  yaQ  id^s- 
Iev  ßXaötdvsLV   t6  veov  iäv  ^yj    ßQExd^Y\i.      Sollte  nicht    dies 
Anfeuchtungsbedürfnis  das  tertium  comparationis  bilden  ? 

Frauen,  die  darauf  ausgehn  die  Geschlechtslust 
zu  erregen,  werden  mit  Pflanzen  verglichen,  denen  man  die 
gleiche  Kraft  zutraute: 

'JßQotovov  rj  ilfdXtQia   bei  Menander  (Schol.    Aristot. 

93,  13). 
"SlxL^ov   taXa^öiovQybv)    iv    'Hq)ai{6tLada)v)    [oQx{ov6a) 
IV  2  no.  772b  Bn  (Ende  des  4.  Jahrb.).     Hetäre 
bei  Anaxandrides  (Athen.  b70d). 

1)  ©vXdHig  im  Partheneion  des  Alkman. 

2)  Von  der  Neuvermählten,  die  auf  das  Brautbett  gehoben  des  jungen 
Mannes  wartet,  sagt  Catull  (LXI  192  ff),  sie  sei  ore  floridulo  nitens,  alba 
parthenice  velut  luteumve  papaver.  Nach  der  Situation  kann  mit  dem 
luteum  papaver  keine  andre  Mohnart  gemeint  sein  als  die,  die  Propert. 
I  21,  38  das  Attribut  purpureum  erhält. 


106  Die  übrigen  Namen. 

Ueber  die  Wirkung,  die  den  beiden  Gewächsen  zugeschrieben 
wurden,  sind  wir  durch  Plinius  unterrichtet.  Zu  den 
Fabeleien,  die  man  sich  vom  Habrotonum  erzählte,  gehört 
nach  XX  12  (48)  auch  die,  dass  es  vencrem  sümulat,  daher 
equis  asinisque  admissurae  tempore  ingeritur.  Vom  Ocimum 
glaubte  man  nach  XXI  21  (92),  dass  ramo  eins,  si  suhiäatur 
pulvino,  venerem  stimulari,  efficacissimainque  esse  lierham  contra 
omnia  veneficia,  quibus  coitus  mhibeatur  ^).  Von  diesem  Aber- 
glauben aus  wird  der  Doppelsinn  in  den  Versen  des  Eubulus 
verständlich  (Athen.  567  c) 

KÖQLvd-ov  ^k&ov  •  rjdsag  ivTUv&d  jtcag 

Xäxccvov  ti  TQcoyca  v  "SIxlhov  dLEq)d-dQ7]v. 

xccvtavd-a  xccTS?^^Qri6a  t'^v  e^ca^Lda. 
Eine     Anzahl    Frauennamen    ist    aus     Namen     w  o  1  - 
riechender    Pflanzen   abgeleitet,   die  zu  Kränzen  ge- 
flochten   und    zu  Salben    verarbeitet    zu   werden    pflegten. 
Solcher  Art  sind 

'EQTtvklCg   naXlaxT^i   des   Aristoteles    (Diog.   Laert.  V 
3,  9 ;  aus  Athen  ?)  ^) ;  Hetäre  bei  Alkiphron  (I  34,  2). 

NdQdio[v  '  /l]TtoXXo\däQov\  £|  '  MaLE\(ov\  III  1546. 

Eehv6  4113,  Conze  310  (5.  Jahrh.) ;  IV  2  no.  4113&, 
Conze  84  3). 

ZißviLßQLov  Hetäre  bei  Theophilos  (Athen.  587/")*). 

1)  Vgl.  Jahn  zu  dem  Verse  Pers.  IV  22 

cum  bene  discincto  cantaverit  ocima  vernae. 

2)  Gercke  lässt  sie  aus  Stagiros  stammen  (Pauly-Wissowa  II  1021) ; 
warum?  —  Der  Name  steht  auch,  ohne  jeden  Zusatz,  auf  einem  Grab- 
steine von  Eretria  (Blinkenberg  no.  42;  2,  Jahrb.).  Eine  Bürgerliche 
war  die  'EgnvXXls  XoqCov  [MiXri]aiov  yvvri  III  2676. 

8)  Auf  dem  ersten  Relief  ist  ausser  ZbXivco  als  Hauptperson  eine 
Dienerin  (NiKm)  dargestellt,  die  ein  Kind  {MvvvdKr})  hält;  auf  dem 
zweiten  ausser  ZeUvo)  eine  Begleiterin.  Vielleicht  handelt  es  sich  im 
ersten  Fall  um  eine  «aUaxTj,  im  zweiten  um  eine  Hetäre.  Hetäre  ist 
die  SsUvmi.  auf  der  von  Kretschmer  Vaseninschr.  20  behandelten  korinthi- 
schen Vase.  Eine  ZsXivm  bürgerlicher  Herkunft  dagegen  ist  durch  den 
Stein  CIG  2373  &  Add.  aus  Kythnos  bekannt.  Wo  ehrbare  Frauen  den 
Namen  ZeXivä}  führen,  darf  man  ihn  mit  Kretschmer  als  Koseform  zu 
ZiXi{v6)vUri  betrachten:  er  feiert  einen  nemeischen  oder  isthmisshen 
Sieg,  den  ein  Mitglied  der  Familie  errungen  hatte. 

4)  In  diese  Namengattung  gehört  noch  '^fiapaxiV :  'A.  Kiavq,  Foq- 
yiov  '^HQaiiXsmTOV  yvvr^  3063. 


G.  Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.        107 

Die  Pflanzen  sQTtvXXog  und  Giöv^ßQiov  erwähnt  Theophrast 
IIeqI  (pvTäv  VI  6,  2  unter  denen,  deren  xXavsg  und  cpvXka 
xal  oAw^  rj  näöa  (pvoig  svoö^iog  ist.  Dass  sie  zu  Kränzen 
gedient  haben,  dass  Salben  aus  ihnen  bereitet  worden  sind, 
lehren  Komikerfragmente  wie  Athen.  685  c^),  689  e'').  Das 
deXivov  erscheint  unter  andren  avd-rj  0Teq)avcorLXu  Athen. 
685«'),  von  der  vccgdog  aber  wird  das  ^vqov  vdgdivov  be- 
reitet, wofür  Athenaios  (691  a)  ein  Zeugnis  aus  Menandros 
beibringt. 

Es  ist  klar,  dass  Namen,  die  an  Kränze  und  Salben 
erinnern,  in  erster  Linie  für  die  Frauen  geeignet  sind,  die 
in  besonders  nahem  Verhältnisse  zu  ihnen  stehn.  So  er- 
klärt sich,  warum  Hetären 'jBp:n;vAyltg,  EeXlvg)  und  Eiöv^ßgiov 
heissen.  Auch  die  Erscheinung,  dass  sich  vor  der  Kaiser- 
zeit bisher  keine  Bürgerliche  gefunden  hat,  die  nach  sqtcvX- 
kog,  0Ehvov  oder  ötöv^ßQiov  genannt  wäre  ^),  hängt  wol  mit 
der  Scheu  davor  zusammen,  Töchter  nach  Pflanzen  zu  heissen, 
die  bei  den  6v^:t60La  der  Damen  von  der  Halbwelt  eine 
Rolle  spielten^). 

1)  Kratinos  in  den  MaX&UKoi: 

navtoioig  ye  ftrjv  v,fcpaXr]v  avd'Bfiois  igenvoiiai, ' 
XeiQLOig,  Qodoig,  kq^vsciv,  yioafioaavSdXoig,  l'oig 
Kccl  ai,av(ißQioig  ccvsiimvav  v.dXv^i  r    rjQivccig, 
SQitvXXat,  ligÖKOtg,  vayitv&oig,  eXixQVßov  yiXddoig  .... 

2)  Antiphanes  iv  ©ogiKiotg  7)  Jt-OQvxrovtt: 

AtyvTtrtai  (iev  rovg  TtoSag  v.ccl  rä  atiiXri, 
q>oiviv,lvaii  de  rag  yvd^'ovg  kccI  ritQ-ia, 
atevfißQi'vat  dl  tov  stsqov  ßgaxiovccy 
&liaQCiKivai  ds  rag  dcpQvg  -nal  tijv  yi6[iriv, 
EQTtvXXCvai  8s  th  yovv  nal  tbv  avxBva. 

3)  Pherekrates  ^  ö  «SÄotTjxcbg  xb  Sq&iicc  rovg  lUgöag: 

CO  (laXdxag  (lav  i^SQ&v,  avajtvEcov  d'  vccklv&ov, 
Kul  ^sXiXmrivov  XaX&v  Kai  qoScc  ntQoaasariQwg' 
CO  qpi^cov  [i£V  a{iäQaKOv,  ■KQOßv.vvcav  Ss  gsXlvcc, 
ysXäv  d'  iTtTtoasXiva  nal  KoßfioadvSaXa  ßaivav  .... 

4)  asXivov  wird  auch  auf  das  yvvaiKscov  übertragen.  Zur  Hetäre 
SiavfißQLOv  passt  das  ehrenwerthe  Geschlecht  der  Sieviißgiaiioi  bei  He- 
rondas;  die  noQvoßoayioi  nennen  sich  nach  dem  Parfüm,  von  dem  ihr 
Pallast  duftet. 

5)  Wie  man  SeXivw  als  Namen  einer  unbescholtnen  Frau  verstehn 
kann,  ist  S.  106  N.  3  gezeigt.  Eine  zweite  Möglichkeit  lernt  man  aus  dem  Ein- 


108  Die  übrigen  Namen. 


Zuletzt  beschäftigen  wir  uns  mit  den  Namen,  die  mehrere 
Deutungen  zulassen,  und  mit  denen,  deren  Sinn  sich  uns 
entzieht. 

Mehrdeutig  ist  die  Gruppe 
'  J^TtsUq  Hetäre  bei  Lukian  (^Et.  diciX.  VIII)  ^), 
Staplujla  anus  bei  Plautus  (Aulul.  269.  350)  % 
und  der  Name  MCkayiov^  bezeugt  durch 

MCXaxov  0Lk7ig  d-vydrrjQ  3958,  Conze  143. 

Mit  der  ayMslog  kann  man  ein  Mädchen  um  der  Schlank- 
heit seiner  Glieder  willen  vergleichen :  Qccdivä  icalg  verbindet 
Theokrit  (X  24),  und  dass  man  ebenso  gut  von  einer  Qadiv^ 
ä^TtsXog  sprechen  konnte,  liegt  auf  der  Hand^).  Der  Wein- 
stock heisst  ferner  yXvxvxaQjtog  (Theokr.  XI  46) ;  auch  in 
dieser  Eigenschaft  bietet  er  einen  Vergleichungspunkt  mit 
einem  Mädchen  dar.  Ein  bekanntes  Epigramm  der  Antho- 
logie spricht  von  der  (piloQQcil  an%eXog  vyQu  nsQi^  xlrlfiata 
XEva^svri  (AP  VII  22).  Die  Analogie  mit  dem  Leben  des 
Mädchens,  sowol  des  tugendhaften,  das  eines  Stammes  theil- 
haftig  werden  muss,  wenn  es  gedeihen  und  Frucht  tragen 
soll,  wie  des  gefallenen,  das  den  Liebhaber  umspinnt  wie 
die  Rebenranken  den  %KQai„  springt  in  die  Augen.   <?to:(jpvAij' 


gange  des  Epigramms  AP  V  120  kennen : 

MtKHTi  Kdl  fisXccvsvßci  ^iXaCviov,  ccXXa  csXtvcov 
ovXoxsQr\. 
Auch  der  Verfasser  des  widerlichen  Machwerks  "Epcorss,  das  unter  Lukians 
Namen  geht,  spricht  von  ßoatQvxcov  eXL-usg  ovX6t£qoi  ßeXivav  (26).  Wie 
SsXivm  könnte  auch  'EQTtvXXCg  eine  Anspielung  auf  krauses  Haar  ent- 
halten: Pankrates  (bei  Athen.  677/)  gibt  der  sQnvXXog  das  Beiwort  o^Xri. 
In  der  selben  Richtung  liegen  die  ßoavQvxoi  ßQvav  ovXotsQot  Alkiphr.  III  1. 

1)  'JfiTfsXLg  auch  in  Tanagra  (IGS  I  765).  Ampüisca  heisst  die 
Dienerin  der  Palaestra  im  Rudens  des  Plautus, 

2)  SxaqivXCg  auf  Amorgos  (Mitth.  XI  97  Beil.). 

3)  Vgl.  Qadival  ■xvitccgißaoi  Theokr,  XI  45  und  den  Namen  Kvnä- 
Qiaaog  IGS  I  3205,  zu  dem  ich,  obwol  nicht  Mitglied  des  Goethebundes, 
an  Goethes  Uebersetzung  des   neugriechischen  Liebeskolions  erinnern  will : 

Hebe  selbst  die  Hindernisse, 
Neige  dich  herab,  Cypresse, 
Dass  ich  deinen  Gipfel  küsse 
Und  das  Leben  dran  vergesse. 


Gr.    Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.       109 

aber  ist  reife  Traube,  die  Frucht,  die  sich  aus  der  oiväv&Yi 
entfaltet,  die  Frucht,  die  vor  der  Reife  oficpa^,  in  getrock- 
netem Zustande  äöracpig  heisst.  In  einer  Bevölkerung,  die 
sich  am  Geschenke  des  Dionysos  freut,  ist  es  selbstver- 
ständlich, dass  man  einer  Tochter  wünscht,  sie  möge  sich 
zur  atatpvkri  entwickeln  *). 

Der  Name  MCXaxov  ist  mehrdeutig,  weil  unter  tffttAa|, 
/ifAa|  dreierlei  Pflanzen  verstanden  werden  können,  der  Ei- 
bischbaum, eine  Eichenart  und  die  Stechwinde.  Vermuthlich 
ist  das  Jungfernkind,  das  die  Mutter  MiXaxov  genannt  hat, 
als  Stechwinde  gedacht.  Denn  in  seiner  gesellschaftlichen 
Lage  ist  der  Wunsch  begreiflich,  dass  es  eine  Eigenschaft 
habe,  die  der  Stechwinde  zukommt  und  die  aus  der  guten 
Beschreibung  bei  Hesych  erkennbar  ist:  öf/LtrAa|-  xirtosidlg 
q)vtov  ihööö^Evov.  egnsi  ds  ael  Ttgbg  rb  vfog,  xal  Ismovg 
ävCri<5i  xl&vag,  xal  täv  iyyvg  iörrixÖTcov  xatadQcieös- 
rai  (pVTGiv,  cog  xatanvCysöd^aL  vn    avroi). 

Nur  ganz  vage  Vermuthungen,  die  daher  besser  unaus- 
gesprochen bleiben,  könnten  über  die  Namen 
Kkqvov  3846, 

KoxxalCvri   Dienerin   der  Neaira    {xarä  NsaiQag  35. 
120.  124), 
vorgetragen  werden.     Und  gar  nicht  zu  fassen  sind 
'AyalUg  Hetäre  (Athen.  583  e), 
^äiiaQvXllg  ^AvxLTcdtQOv  'JXazExfid-sv  III  1557  ^). 

Der  sociale  Gegensatz  spricht  sich  bei  den  Namen  dieser 
Abtheilung  weniger  scharf  aus  als  bei  der  vorigen;  aber 
erkennbar  ist  er  doch.  Bei  Töchtern  bürgerlicher  Häuser 
sind  wir  den  Namen  Bldötv},  KaXvxrj,  IletdXr],  'Avd^sfiig,  ^vtöv 
begegnet,  und  es  hat  sich  gezeigt,  dass  auch  ^vgrog,  qööov, 
oivdv%ri ,  iXcctr],  vägdog,  a^uQvlUg  dieser  Gesellschaftsschicht 
Namen  geliefert  haben.  Aber  wol  zu  bemerken:  Bläörri, 
0vt6v,  'EXdtY},  Nägdiov,  'A^agvkXCg  erscheinen  erst  auf  Steinen 
der  Kaiserzeit.     In  die  untren  Kreise  dringen  diese  Namen 


1)  Vom  Weinstock  und  seinen  Entwicklungsphasen  gehn  also  die 
Namen  'AfiitEXis  und  Sippe,  Olvdv&ri,  'O^cpauLcov  {StäcpvXog  'OfKpuKiLco- 
vog  in  lasos),  ZtacpvXri  und  Sippe,  ^AatatpCg  aus. 

2)  Bei  Theokrit  ist  'A^aqvXXCg  bekanntlich  Name  einer  Hirtin, 


110  Die  übrigen  Namen. 

in  stärkrer  Zahl  ein,  und  man  kann  auf  diesem  Gebiete 
auch  keinen  Unterschied  der  Zeiten  nachweisen.  Wir  ent- 
decken hier  nicht  nur  einen  Theil  derer  wieder,  die  wir  als 
Eigenthum  bürgerlicher  Frauen  kennen  gelernt  haben  (Ka- 
XviCiov,  Ustäh],  MvQTfj  mit  Siipi^e,'P6ÖL0v,  Oivdvd-r}),  sondern 
begegnen  auch  solchen,  die  in  jener  Gesellschaft  bisher  noch 
nicht  zu  Tage  gekommen  sind.  Dahin  gehört  in  erster  Li- 
nie die  aus  'EqtcvXXls,  I^eXivcö,  Hidv^ßQiov  bestehende  Gruppe, 
gehören  weiterhin  die  ebenfalls  anrüchigen  'Jßgotovov,  "SIül- 
jnov;  aber  auch  solche,  die  einen  moralischen  Defect  nicht 
andeuten  können ,  wie  KIgjvccqlov  ,  ÄstapJdum  und  'lexdg, 
^AyalUq,  Bdcnov,  Kccqvov,  KoxxaXLvr],  MtpcavCg,  OiXvQa.  Dass 
das  Uebergewicht  hier  auf  der  Seite  der  nichtbürgerlichen 
Gesellschaft  liegt,  wird  schon  aus  dieser  nicht  einmal  voll- 
ständigen Recapitulation  ersichtlich.  Das  Plus  wird  aber 
noch  dadurch  vermehrt,  dass  die  meisten  der  erwähnten 
Namen  aus  dem  4.  Jahrh.  stammen,  kein  einziger  erst  in 
der  Kaiserzeit  hinzugetreten  ist. 

Auch  von  den  Namen  dieser  Art  wird  mancher  aus 
einem  Spitznamen  hervorgegangen  sein.  Schon  GP^  329  ist 
auf  die  Bemerkung  der  Ai^sig  Qr^roQucaC  aufmerksam  ge- 
macht :  "Slxi^iov  ovo^d  eötlv  itaLQag  ^rot  xvqlov  ijtoL  STtavv- 
fiov.  Ohne  Zweifel  liesse  sich  noch  ein  und  der  andre  Name 
mit  diesem  ^'rot  —  ^zol  begleiten. 


Den  Uebergang  zur  nächsten  Klasse  möge  die  zur 
Kohle  verbrannte  Pflanze  bilden.  Die  Benennung  der  Kohle 
liefert  die  Grundlage  des  Namens 

'AvQ-Qttxiov  @Qäixta  3018 ;  Hetäre  bei  Alkiphron  (1 39, 2). 
Dieser  deutet  an,  dass  die  Trägerin  von  schwarzer  Haut- 
farbe war : 

eI  8\  ^slttiva,  TL  tovto ;  xal  avd-Qaxsg '  aAA'  ots  XEivovg 
d'dXxpcofiEV,  Xd^Jtovö''  c)s  QÖdecci  xdXvxeg, 
tröstet   sich  ein  Verliebter  AP  V  209.     Bei   einer  Sklavin 
kann  er  auch  besagen,    dass  sie  sich  mit  Kohlen  abzugeben 
hat,  wie  der  Koch  Anthrax  bei  Plautus  (Aulul.  287). 


G.  Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.        111 

VII.   Frauennamen  aus  Namen  von  Mineralien. 

Zwei  zu  XQv66g  gebildete  Deminutive  werden  als  Frauen- 
namen verwendet.     Ich  meine 

Xqvöccqlov  (pccQuaxi'g  bei  Lukian  ('Er.  didX.  I  2). 
Xqvölov  'OXv^TtiodcoQov  '/4vag)Xv6TLOv  yvv^,  'TnsQccvd^ov 
'/^xccQvacog  d-vyuvriQ  1877  (4.  Jahrh.) ').  —  {X)qv0lov 
--  £v  !Hlvji[etrii)  otx{ov0a),  ä7tocpvy(ov0a)  -  -  773^4  35. 
Hetäre  bei  Alkiphron  (I  39,  2) ''). 
Beide  Namen   sind   aus    der  schmeichelnden  Anrede  hervor- 
gegangen :    G)  xQvßta  begriisst  Dikaiopolis    die   beiden  Dirn- 
chen ^) ,    bei   denen  er  sich  von  der  Kriegsnoth  erholen  will 
(Acharn.  1200). 

Vier  andre  Namen  benennen  die  Frau  nach  einem  edlen 
Steine.    Sie  bemessen  entweder  ihren  Werth  nach  ihm,  oder 
sie  geben  an ,  womit  sie  sich  gerne  schmückt : 
"laömg  3802. 
KoqccXX[lov]  3527. 

'Ovvxi'Ov  0i,lcovLdov  ^AcpidvaCov  yvvt]  1904. 
UdQdiov  Mitth.  XXI 438  Beil.  II  so  (Ende  des  2.  Jahrh). 
Vergleichung  mit  dem  Kiesel  hat  zu  dem  Namen 
Kgoxakri  Hetäre  bei  Lukian  (Et.  diak.  XV  2) 
geführt.     Bei  den  Griechen  gilt  der  Stein  seit  den  ältesten 
Zeiten  als  Sinnbild  der  Unempfindlichkeit.     Da   der   Kiesel 
ein  besonders  harter  Stein  ist,    darf  man  vielleicht   specia- 
lisieren  und  sich,  in  Ermangelung  eines  griechischen  Gleich- 
nisses, auf  eines  der  vielen  berufen,  das  die  lateinische  Lit- 


1)  Dass  man  in  diesem  Falle  den  Frauennamen  anders  auffassen 
kann,  ist  S.  37  ausgesprochen. 

2)  Einstämmig  ist  auch  Xgvaiva  in  Knidos,  bekannt  aus  der  Weih- 
inschrift  Anc.  Gr.  Inscr.  813 : 

KovQui  ital  JdfiaxQi  ottiov  Hcci  ayal^C  dvs&riy.£v 

XQvaoyovrig  /*^trjp,  ^  I-xno-AQäxovg  Se  aXo^og 

XqvgCvcc,  ivvv%Cav  oipiv  iSovGu  tsqdv. 
'EQiiijg  ydg  viv  Scprias  dsatg  TAONHI  TtQonoXsvsiv. 

3)  Wir  können  die  Begrüssung  wörtlich  übersetzen.  An  ein  Beispiel 
aus  unsrer  schönsten  Prosa  zu  erinnern  widerstrebt  mir  in  diesem  Zu- 
sammenhange; dagegen  möge  aus  einem  Fastnachtsspiele  des  15.  Jahrh, 
angeführt  werden :  hob  dank,  liebes  zartes  göld  (Bibl.  d.  litt.  Vereins 
zu  Stuttgart  XXVIII  402). 


112  Die  übrigen  Namen. 

teratur  zur  Verfügung  stellt,  z.B.  auf  Plaut.  Poen.  289  f. 
Ita   me   di    ament  ut  illa   me   amet   malim  quam  di, 

Milphio. 
nam  illa  mulier  lapidem  silicem  subigere,  ut  se  amet, 

potest. 

VIII.    Frauennamen  aus  Bez  eichnungen 
des  Lichts. 

Der  göttliche  Sauhirt  redet  seinen  Liebling  an:  '^XQ-sg, 
Trjke^axs,  ykvKEQov  (pdog  (ti  23  =  q  41).  Er  vergleicht  also 
den  erfreulichen  Anblick  mit  dem  Lichte,  vor  dem  das 
Dunkel  weicht.  Ein  Synonymum  von  cpdog  ist  (piyyog.  Man 
darf  annehmen,  dass  die  übertragne  Anwendung,  die  für 
(pdog  durch  die  Litteratur  gesichert  ist,  auch  für  (piyyog 
möglich  sei,  auch  wenn  die  einzige  Stelle,  die  für  den  in 
Rede  stehenden  Grebrauch  in  Betracht  kommt '),  eine  ab- 
weichende Interpretation  zulässt.  Trifft  das  zu,  so  ist  das 
Verständnis  des  Namens 

4>ivyog  xQriatt^  IV  2  no.  4221  &  (nach  Conze  190) 
erschlossen:  die  Sklavin  bot  einen  erfreulichen  Anblick  und 
hiess  darum  so  ^). 

In  ganz  andrer  Richtung  muss  die  Erklärung  des 
nächsten  Namens  gesucht  werden : 

ZcaTCVQU    2Jg}6ov,    /lioyivov    Ald'aXCöov    yvvij    1744.  — 


1)  Gemeint  sind  die  Worte  der  Klytaimestra  Agam.  601  fF: 

yvvaLKL  tovtov  (psyyog  rjdiov  Sganstv, 
ccnb  GtQarsCas  &v8qI  awtaavros  d'sov 
TtvXag  avot^ai. 

2)  Die  Lichter  des  Himmels  gelten  als  Symbole  der  Schönheit.  GP' 
319  ist  auf  das  homerische  Gleichnis  'EKtOQi'Si]v  aXiymov  &6t£qi  v.aX&i 
(Z401)  hingewiesen  und  die  Deutung  des  Namens  '  ActrjQ  darauf  gegründet. 
Ebenda  ist  der  Vers  iWapos,  os  v.dXXi6xos  iv  ovQavan  Taxurai  datriQ 
(X  318)  zur  Aufhellung  des  Namens  "EGTtSQog  herangezogen ;  ich  hätte 
in  Ficks  Manuscript  den  Namen  ^wocpÖQog  (Coli.  2738  und  sonst)  nach- 
tragen sollen.  Wenn  Frauen  S^Xrivr]  heissen,  so  denkt  man  auch  hier 
zunächst  an  die  Schönheit  (vgl.  z.  B.  Alkiphr.  Fragm.  V  4  dcpQ-aXiiol  d'k 
vri  Tf}v  "AQTSfiiv  oXrjg  asX'^vrig  siKvnXotsQOi,),  in  den  Fällen  aber,  wo 
Frauen  vom  Schlage  der  Selenium  (Plaut.  Cist.  22  ff.)  in  Frage  kommen, 
auch  daran,  dass  diese  Schönheit  bei  Nacht  leuchtet. 


G.    Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.  113 

ZdTtvQa   xQYi^tYi  3743.     Eine    ZcoitvQa,    oIvyiqov   ky- 

yslov  bei  Alexis  (Athen.  441  d). 
Piaton  sagt  von  denen,  die  das  Verderben  der  grossen  Fluth 
überstanden  haben,  sie  seien  6xEdov  oqeloC  riveg  vo^ijg,  iv 
xoQvcpatg  nov  öfJiiXQa  CG)7CVQa  tov  x6>v  ävd-Qanav  diaGsöa- 
6^Bva  yevovg  (NöfioL  677  b).  Knüpfen  wir  an  diesen  Gebrauch 
von  ^67tvQov^)  an,  so  liegt  in  dem  Namen  ZanvQOg,  wozu 
ZcoTfÖQa  das  Femininum  vorstellt,  ausgesprochen,  dass  die 
Eltern  in  seinem  Träger  das  ^tönvQov  einer  neuen  Generation 
erblicken^). 

IX.    Frauennamen  aus  Bezeichnungen  des 
tropf  bar -flu  SS  igen. 

Vergleichung  mit  dem  Meere  ist  in  Einem  Falle  voll- 
zogen, in  dem  dem  grossartigen  Phänomen  wenig  Ehre  ge- 
schieht, in: 

SaXarta  Hetäre ,   Titelheldin  einer  Komödie  des  Dio- 
kles  (Athen.  567  c)'). 
Nach  Semonides  ist  das  Weib,  das  dv   iv  (pQ86\v  vost,    aus 
dem    Meere   geschaffen   (VII  27  ff.).      In   dem  Namen   kann 
also  die  Unbeständigkeit  abgebildet   sein.      Da  es  sich  aber 
um  eine  Hetäre  handelt,  so  darf  man,  um  von  andren  Aehn- 
lichkeiten  zwischen  TCOQvr}  und  Meer   zu  schweigen,    an    die 
Betrachtung  des  Cyamus  Plaut.  Truc.  568  f.  erinnern : 
meretricem  ego  item  esse  reor,  mare  ut  est: 
quod  des  devorat  <nec  dat)is  umquam  abundat. 
Einen  Hinweis  auf  die  Unbeständigkeit  enthält  vielleicht 


1)  Er  erinnert  merkwürdig  an  die  Bezeichnung  des  8aX6g  in  einem 
herrlichen  Gleichnisse  der  Odysee  {s  488 ff): 

tos  S'  OTS  tig  dcclbv  anodtfji  svEKQVips  ^sXulvrii 
aygov  in  iaxcctifjg,  mi  fxr]  nccga  ysiroveg  &XX01, 
an  s  Q  (la  n  vgbg  amoav  -  -  -  - 

2)  Wenn  ein  Sklave  27tt,vd-i]Q  heisst,  wie  in  der  Nemea  des  Theo- 
pompos  (Athen.  470/"),  so  führt  er  ihn,  weil  er  an  Schnelligkeit  dem 
sprühenden  Funken  gleichen  soll  (Meineke  II  804).  So  sind  wol  auch 
'AKrig  und  Avyi]  als  Namen  von  Schiffen,  'Aiirig  und  AvYm  als  Namen 
von  Hunden  zu  interpretieren. 

3)  Was  ist  der  Sinn  von  ©aXaaa^g?  Trug  die  Mutter  der  Hetäre 
rXvKSQtt  ein  &aXaa60£i,8eg  iiidtLov?  Vgl.  Phoenicium  S.  117. 

Bechtel,  Attische  Frauennamen.  3 


114  Die  ülbrigen  Nameii. 

auch  der  Name 

T^EcpiXri  83691  (232/1). 
Doch  kann  er  auch  mythischer  Herkunft  sein  —  führt  doch 
Demetrios,  der  Schüler  des  Aristarch,  den  Beinamen  'Jltov, 
dessen  Ursprung  dunkel  ist  —  ,  und  eine  dritte  Möglichkeit, 
die  ihn  mit  der  nächsten  Gruppe  verbinden  würde,  liegt  in 
dem  Senar  Plaut.  Gas.  847  angedeutet 

nebula  haud  est  mollis  aeque  atque  huius  pectus  est. 
Eine  Anzahl  Frauen  werden   mit  kleinen  Tropfen  ver- 
glichen : 

jQOtsCg  ^EQKTtaiva    der    Neaira    {Katä  NeuLQag    120) ; 

Hetäre     bei    Lukian     (Er.    öidX.    X;     aus     dieser 

Quelle?)^). 
Etayoviov  Hetäre  (mit  dem  Beinamen  'Atpvri)  Apollo- 

doros  bei  Athen.  586?^.  S^Qa  III  2920. 
Wie  derartige  Namen  verstanden  werden  müssen,  lehrt  die 
Bedeutungsentwicklung  von  öqo6£q6s  und  8q66os.  AP  V  291 
ist  die  Rede  von  oQvtd^Eg  dQoöeQcbv  ^TjtdQEg  ÖQtccXtxcov,  in 
den  Wolken  des  Aristophanes  von  dem  ÖQoöog  xal  x^^^S) 
der  Totö'  aldoioL0iv  äöTtsg  ^i]koi6Lv  Enriv^ai  (978).  Also  der 
zarte  Flaum  wird  mit  dem  Thau  verglichen,  die  Bedeutung 
'nass'  fliesst  in  die  Bedeutung  'zart'  hinüber  ^).  Daher 
werden  junge  Thiere,  deren  Haar  sich  weich  anfühlt,  Thau- 
tropfen  genannt:  8q6<Soi0iv  ^aXsQcbv  ts  Isovrav  heisst  es  in 
der  gewaltigsten  aller  Tragödien,  von  il^axaXovxot,  (irjtsQsg 
spricht  Sophokles  (Fragm.  725  N.),  und  in  der  Höhle  des 
Kyklopen  stehn  die  sQGat,  die  Frischlinge,  getrennt  von  den 
TCQoyovot  und  fisraööca  (t  221  f.).  Berücksichtigt  man  nun 
die  Hesychische  Glosse  ötayövsg '  Qavidsg .  d-vyatSQsg  ■''),  so 
kann  an  der  Herkunft  dieser  Namen  kein  Zweifel  bleiben : 
Menschen  mit  zarter  Haut  und  weichem  Haare  sind  mit 
Tropfen  verglichen   worden,   die   Vergleichung  hat    sich   in 


1)  Dazu  dqoaCva  auf  einem  Grabstein  von  Orchomenos  (IGS  I  3246). 

2)  Haimon  sinkt  vom  Schwerte  durchbohrt  dg  vyghv  &yK&va  der 
Antigene  (1236);  Rufinus  spricht  von  nvyal  vSarog  vygoteQOii  ;^pcoTi  aa- 
Xsvofisvai  (AP  V  59). 

3)  Der  Name  'Pdvig  ist  aus  einem  delischen  Tempel  in  ventare  be- 
kannt (Dittenberger  Syll.*  588  les).  Aus  dem  Vermerke  qptai?]  •  'Pdviog 
&vdd-s(ia  ersieht  man  nicht,  ob  der  Stifter  ein  Mann  oder  eine  Frau  war. 


Gr.   Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.        Il6 

schmeichelnder  Anrede  geäussert,    der   Schmeichelname  hat 
die  Geltung  eines  wirklichen  erlangt. 

Unter  den  beiden  Namen  der  vorigen  Abtheilung  war 
einer,  ZaitvQa,  der  den  Weg  in  die  gute  Gesellschaft  ge- 
funden hat.  Die  vier  eben  betrachteten  sind,  wie  es  scheint, 
unten  haften  geblieben,  ja  sogar  ganz  unten,  da  drei  davon 
sicher  Frauen  beigelegt  sind,  von  denen  Wolfram  von 
Eschenbach  sagen  würde,  sie  seien  keine  Königinnen.  Zu 
einem   sichren  Schlüsse  ist  freilich  das  Material  zu  dürftig. 

X.     Frauennamen  aus  Bezeichnungen  von 
Spielzeug. 

Diese  Gattung  von  Frauennamen  ist  durch  zwei  sichre 
Beispiele  und  durch  ein  unsichres  vertreten. 
Als  sichre  Belege  kommen  in  Betracht: 

naCyviov '    'ovo^a   xvqiov   iön  dovXrig  rivög  ^)    Bekker 

Anecd.  293, 13. 

niayyav  Ilayicpikov,   erste  Frau    eines  MccvrCaq  &oqC- 

xiog   Dem.  XXXIX   und  XL  ^j.    —   mayyäiv  4071, 

IV  2  no.  4071  h,  4071  c  Add.  nach  Conze  342.  815. 

Die  Alte  der  Ekklesiazusen  feiert  den  Jüngling,  der  ihr  zu 

verspäteten   Freuden    behilflich   sein   soll,    als    td[iä  iiaCyvia 

(922)  ^).     Dem  Namen  der  Sklavin  naCyvLov  kann  der  selbe 

Sinn   zu    Grunde   liegen:    dass    TtaC^stv,    wie  lat.    ludere,    in 

erotischer  Bedeutung  verwendet  wird,  ist  bekannt.    TcXayyav 

ist  ein  bestimmtes  Spielzeug,  eine  Puppe.     Finden  wir,  dass 

der    Name    dieses  Spielzeugs   in   Griechenland   zum   Namen 

von  Frauen  aus  bürgerlichen  und  nichtbürgerlichen  Kreisen  ^) 


1)  Der  Name  stammt  wol  aus  einer  Komödie.  Dass  er  auch  Knaben 
beigelegt  ward,  beweist  die  Art,  wie  ihn  Plautus  gebraucht : 

Capt.  984  raegnium  vocitatust,  post  vos  indidistis  Tyndaro. 
Der  puer  des  Persa,  der  Paegnium  heisst,  führt  den  Namen  offenbar  als 
Spassmacher. 

2)  Ueber  das  Rechtsverhältnis  Kirchner  Pauly-Wissowa  III  665. 

3)  In  andrem  Sinne  gebraucht  die  Ehefrau,  deren  angejahrter  Gatte 
auswärts  Blumen  bricht,  das  Wort  beiAlkiphron  (III  33):  w  yfjQag  irat- 
gag  7ca£yvi,ov. 

4)  Hetären,  die  UlccyySv  geheissen  haben,  kennen  wir  mehrere ;  die 
berühmteste  wird  erwähnt  Athen.  594  b :  Sitcßorivos  S'  svaig«  yiyovs  xai 
'fj  MiXriaCa  TlXayymv. 

8* 


116  Die  übrigen  Namen. 

geworden  ist,  so  werden  wir  schliessen,  dass  Ammen  und 
Liebhaber  ihr  zärtliches  Sorgen  und  Mühen  mit  dem  Puppen- 
spielen verglichen  haben,  wie  wir  '),  und  dass  das  Wort  nXayyäv 
als  schmeichelnde  Anrede  gebraucht  worden  ist,  wie  bei  uns 
das  Wort  Puppe  ^}. 

Nicht  sicher  geh(3rt  hierher 
Ndvvtov   Name    athenischer    Hetären,    so    einer    von 
von   Eubulos    oder    Philippos    auf   die    Bühne    ge- 
brachten (Athen.  568/"); 
NavvccQLov  Hetäre  bei  Menander  (Athen.  587  e). 
Es  liegt   nahe    diese   Namen  an   v&vog  und   an   die   Grlosse 
vavvd^ov '  7tait,ov  ^)  anzuschliessen,    also    Ndvviov    und   Nav- 
vccQLov,  wie  zu  geschehen  pflegt,  als  'Püppchen'  zu  definieren. 
Aber   wer    will    sagen,    ob    NdvvLov   nicht   ebenso    gut  wie 
Navva  und  andre  für  Kleinasien    bezeugte   Namen   auf  das 
zur  Bezeichnung  naher  Verwandter  dienende  Lall  wort  nanna 
zurückgeht,  also  zu  Md^^agov,  Ma^fiia  zu  stellen  ist  ?    Da- 
her der  Vorbehalt*). 


1)  Mörike  im  Schatz  :  sie  flocht  mir  mit  eigner  Hand  meine  Zöpfe, 
sie  stellte  Puppen  und  allerlei  Spielwerk  vor  mich  und  gieng  dabei  selber 
mit  mir  nur  wie  mit  einer  neuen  Puppe  um.  —  Goethe  an  Frau  von 
Stein  (no.  360):  ....  weil  etwas  im  Werk  war,  das  Sie  freuen  sollte, 
das  nicht  auf  der  Messe  erkauft,  das  von  seinem  ersten  Entwurf  meine 
Sorge,  meine  Puppe,  meine  Unterhaltung  war. 

2)  Liebe  Puppe,  furcht'  ihn  nicht. 

3)  Ueberliefert  ist  vävva^ov  ytai^ofisvov,  die  Correctur  stammt  von 
Meineke. 

4)  Diesen  könnte  man  dem  männlichen  Namen  'AvSQidg  (Coli.  1975) 
gegenüber  nicht  machen,  wenn  er  sicher  stände.  Denn  Demosthenes  sagt 
in  der  Kranzrede  129 :  ^  cbg  17  f^JJ^^P  •  •  •  •  '^ov  v.aXov  ccvSQidvta  nal  tqu- 
aycoviatriv  aitQov  i^i&Qsips  es,  und  Bekker  Anecd.  394, 29  heisst  es, 
unter  Berufung  auf  diese  Stelle  :  ävögiavta  •  mg  iv  rfji  6vvr}&eiai  Xiyovaiv 
at  firitiQEs  TtsQi  Tcoi  viätv '  6  yiaXbg  ccvdgidg  [lov.  Da  aber  auf  der  In- 
schrift kein  andrer  Casus  des  Namens  erscheint  als  der  Nominativ,  so 
braucht  man  nur  den  Accent  in  'AvÖQidg  um  eine  Silbe  zu  rücken,  um 
dem  neuen  Namen  das  Lebenslicht  auszublasen. 


G.    Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.       117 

XI.    Frauennamen  aus  Bezeichnungen  von 
Toiiettengegenständen  und  Trachten. 

Den  Namen  von  Kleidungsstücken  tragen  drei 
Frauen 

'JußQaxig  Sklavin  des  Aristoteles  (Diog.  Laert.  V  1,  9)  ^), 
Crocotlum  ancilla  bei  Plautus  (Stich.  150.  238), 
Phoeniciiim  meretrix  bei  Plautus  (Pseud.  41.  227  fF.), 
und  nach  dem  Sinne,  der  dem  dritten  zugeschrieben  werden 
muss,  kann  nicht  zweifelhaft  sein,  wie  die  beiden  andren 
gemeint  sind.  Phoeiikiani  heisst  nach  Leo  die  Hetäre,  deren 
Publicum  die  siiperhi  amatores  bilden,  die  also  mit  der  <poL- 
vixlg  HaQdtavixt]  bekleidet  ist  (zu  Pseud.  210)  '^).  Folglich 
heisst  die  'Jfißgaxis  nach  den  'J^ßQaxLÖsg,  die  sie  trägt  — 
bei  Herondas  werden  sie  'J^ßQaxCdia  genannt  — ,  und  die 
Crocotlum  nach  dem  xQoxatLov,  womit  sie  ihre  Reize  er- 
höhen will^). 

Hierher  erlaubt  der  Sprachgebrauch  Neßgtg  (S.  88)  zu 
ziehen:  Frauen,  die  so  heissen,  können  nach  der  vsßQtg 
benannt  sein,  die  sie  an  den  üionysien  tragen. 

Namen  von  Schmuckartikeln  sind  in  zwei  Fällen 
zu  Frauennamen  geworden  : 

möxiov  E  -  -  JaxLccdov  III  1788. 

Sayidxiov  'iTCXoxliovg  EltsaCov  d-vyccTtiQ  1996  (4.  Jahrb.). 

nköxiov   ist    nach    Hesych    ein    sldog    jteQidsgaiov.     Die 

öa^dxta  werden  von  Pollux   (V  101),    der   als   seine    Quelle 

die  xco^(oidodidcc6xaloi   angibt,   in    einem   Verzeichnisse    von 

xööfiot  ywaixsioi  angeführt. 

Absichtlich  habe  ich  unsichre  Beispiele  bei  Seite  ge- 
lassen.    Als  solche  muss  ich  die  Namen 

BccQa&Qov  Hetäre  bei  Theophilos  (Athen.  587/), 

Bovßdhov  3772, 

KoQLavvfh  Hetäre  bei  Pherekrates  (Athen.  567  c) 


1)  ^Ait,pQav.{q  auch  auf  einem  Telischen  Verzeichnisse  von  Weihenden, 
Ins.  III  31  25. 

2)  Ueber  das  formale  Verhältnis  von  Phoenicium  zu  cpoivtm'g  S.  67  N.  2. 

3)  Das  KQoyicoriSiov  gehört  zu  den  Wafien,  mit  denen  Lysistrate  zu 
siegen  hofft  (46  ff.).  In  den  Ekklesiazusen  erwartet  die  Alte  ihr  Schicksal 
nataneitlaeiiivri  '^ifivd'£(ai-  x«t  x^oxcoröv  j](i(pi.£a(isvri  (878  f). 


118  Die  übrigen  Namen. 

betrachten.  ßaQad-Qov  war  in  den  zweiten  Thesmophoriazusen 
unter  den  Bestandtheilen  der  weiblichen  Toilette  genannt 
(Poll.  Vri  95),  ßovßdha  erwähnt  Nikostratos  (Mein.  III  289) 
neben  ccXv^sls,  xccd-stiJQsg,  daxTvhoi,  ocpsig,  TCsgiöxElidsg,  iXki- 
ßoQog  '),  und  xoQtccvvov  hiess  der  Ring,  den  die  Frauen  am 
liXccvog  trugen  (Poll.  Y  101).  Mir  scheint  es  unnatürlich 
den  Hetärennamen  Bdgad-Qov  anders  aufzufassen  als  der  ge- 
bräuchliche Sinn  des  Wortes  ßccQad-Qov  es  haben  will :  die 
Hetäre  heisst  Bocqcc&qov,  weil  sie  den  Liebhabern  zum  /3a- 
Qad^Qov  wird,  oder  weil  sie  es  mit  der  Leaena  des  Curculio 
hält,  die  den  Wein  in  das  hurathriun  ihres  Schlundes  giesst 
(123).  Den  Namen,  den  die  Hetäre  Kogiawä  führt,  kann 
man  zu  einem  Charakterzuge  in  Beziehung  bringen,  für  den 
ihr  die  Komödie  quittiert  hat  (S.  105) ;  warum  also  einer 
abstracten  Möglichkeit  nachlaufen?  Bovßdhov  endlich  hat 
Bovßd{k)og  zur  Seite  (3558) ;  dies  gibt  den  Ausschlag  für 
die  S.  87  gegebne  Auffassung. 

Nach  dem  aus  Blumen  verfertigten  Schmucke  hat 

Stephanium  ancilla  bei  Plautus  (Stichus  431.  651.  736) 
ihren  Namen  erhalten  '^).  Ihre  Lebensweisheit  offenbart  sie 
in  den  Worten  (744 ff.): 

ita  est  Ingenium  muliebre: 

bene  cum  lauta  est,  tersa  ornata  ficta  est,  infecta  est 
tamen ; 

nimioque  sibi  mulier  meretrix  repperit  odium  ocius 

sua  inmunditia,    quam   in  perpetuom  ut  placeat  mun- 
ditia  sua. 
Da  gehört  es  sich,  dass  sie,  wenn  sie   mit   zwei  Mitsklaven 
zum  Gelage  geht,  zu  ihrer  exornatio   einen  Kranz  aufsetzt. 
Nach  Salben  sind  benannt : 

'Iao<3Td0iov    Titelfigur     einer     Komödie     des    Alexis 
(Athen.  568«). 


1)  Diese  Ausdrücke  sind  jetzt  fast  alle  in  den  Tempelinventaren  ge- 
funden. So  die  ciXvaig  652  B  36 ;  KadsTfiQsg,  nsQtaKsXiSss,  ö(pEig  und 
6(piSia  auf  Delos  (BCH  VI  123.  125.  127),  ein  ßovßaXiav  t^vyog  ebenda 
(BCH  XIV  412). 

2)  Der  eine  ihrer  Verehrer  redet  sie  Stephaniscidium  an. 


G.   Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.        119 

MvQG)  ^)  verwandt  mit  "A[ß]xiTtnos   und   Jco(pdvi]s  MbXi- 

xflß  2332  (4.  Jahrb.). 
Zkdxtri  Zrivavoq  iKvdad-rjvEEtov '')  III  1777. 

Den  ersten  Namen  beurtheile  ich  nach  der  Glosse 
iöoßTa&iov  ^ivQov '  rj  ötaxtT],  ö^vQva  (Hes.) ').  Zu  Mvq(o  ist 
ein  Hinweis  auf  AP  V  89 

ni^na  6oi  ^vQov  r}3v,  ^vq(ol  tb  iivqov  d'SQajtsvcov, 
d)g  BgofiLcoL  önivöav  väfia  tb  tov  Bqo^Cov 
und  auf  AP  V  112 

r]  81  jiKQos  6s  xaXsvGa  ^vqov  xal  tSQTtvbv  "Adcoviv 
MrivocpCXa  vvv  6ov  xovvo^a  jcvvd-dvsraL 
lehrreich :  aus  den  Versen  ergibt  sich,  dass  ^vqov  Schmeichel- 
wort war.     Man  darf  hieraus  schliessen,  dass  die  auf  ^vqov 
aufgebauten  Namen  ^)   aus  der  schmeichelnden  Anrede    her- 
vorgegangen sind. 

Eine  Hindeutung  auf  die  Haartracht  liegt  in 
KQcaßv^rj,  dem  Namen  einer  Erbtochter  bei  Menander 
(Gellius   Noct.    Att.  II  23, 9)    und    der   Frau   eines 
kleinen  xaXxsvg  bei  Lukian  {'Er,  dtdX.  VI). 
Wir  wissen,  dass   der  Redner   Hegesippos   den    Spitznamen 
KQG)ßvXos   geführt  hat,   und   kennen    KQcoßvkog  als  bürger- 
lichen   Namen    eines    Dichters    der    neuen  Komödie.      Der 
Frauenname  KQOjßvXr]  bezeichnet  möglicher  Weise   nur  eine 
Frau,   die   zu    einem    Kgoßvkos    in    Beziehung   steht,  nicht 
eine,  die  sich  selbst  einen  xgcaßvXog  flicht  ^). 

Zu  einem  Schluss  auf  den  Grad  der  Betheiligung  Bürger- 
licher und  Nichtbürgerlicher  an  dieser  Namenklasse  reicht 
das  Material  nicht  aus. 


1)  Auf  iLVQOv  beruht  auch  MvqaXXCg;  ich  kann  den  Namen  mit  in- 
schrifllichem  MvquXXXq  MevsKQarov  Svqav.oaia  BCH  XVI  153  belegen. 

2)  Ueber  die  Familie  Kirchner  I  404. 

3)  ladataeig,  [ivgov  laa-urlg  a^vgva  cod. 

4)  Also  auch  MvQav,  Mvgmv^drig,  Mvgig,  über  deren  Sinn  ich  Spitz- 
namen 76  anders  geurtheilt  habe. 

5)  Ebenso  muss  man  wol  den  Frauennamen  Kövviov  einschätzen,  der 
aus  der  Grabschrift  Kovviov  ' j^Xs^ccvSqov  ' A'noXXiov{t)i<as  9vydtTiQ  III  1577 
bekannt  ist. 


120  Die  übrigen  Namen. 

XII.    Frauennamen  aus  Bezeichnungen  von 
Geräthsc  haften,  Waffen,  Instrumenten. 

Bei  einer  Gruppe  von  Namen  bezeichnet  das  Grundwort 
Haushaltungsgeräth,     Sie    wird  dargestellt  durch 

AoTCadiov  Hetäre  bei  Timokles  (Athen.  567  f). 

Mayidiov  rj  xpdltQLct  bei  Lukian  (Et.  diäX.  XII  1). 

Tlkad-dvrj  '  HcpaiötodcoQov,  Frau  eines  'OXv^niödcogog 
^aviov  ^QsccQQios  IV  2  no.  2653?;  nach  Conze  728a. 
—  niad^ccvY}  Dienerin  Ar.  Frösche  549. 

SccqjJia  ancilla  bei  Plautus  (Mostell.  158.  162fF.)»). 
Von  diesen  vier  Namen  ist  Scapha  als  Berufsname  ohne 
weitres  verständlich.  Auch  die  Ukad-ccvri  kann  als  Berufs- 
name aufgefasst  werden :  TCldd-ccvog  ist  das  sgyalstov,  svd-a 
EnXdttovxo  ^)  OL  uQXoi.  Aber  noch  eine  zweite  Interpretation 
ist  möglich,  und  da  auch  eine  Freie  TJXaxtdvri  heisst,  so  wird 
man  ihr  je  nach  Umständen  den  Vorzug  geben.  Im  70. 
Fragmente  der  rscoQyi'Kd  lehrt  Nikander  (Athen,  369  &): 

yoyyvXidag '  ßTCBigoig  8\  xvXivdQcorrig  icp'  äXcsog, 

öqop'  «V  töclL  nXad^dvoKji  %aiiriX6TSQaL  d^aXed-aöL, 
Dazu  bemerkt  Schneider:  »egregie  I.  G.  Schneiderus  .... 
huic  loco  admovit  Theophrasti  De  caus.  plant.  V  6,  9  verba 
haec :  rj  yoyyvXig,  ccv  ev&vg  tig  stcI  t^?  äXco  q)vt6v6i]i,  nX  a- 
tsta  yCyvExai  ....<  Wenn  die  in  die  Breite  wachsenden 
Rüben  mit  TtXdQ-avot  verglichen  werden,  so  kann  der  Name 
nXa&dvi]  ein  Mädchen  verspotten  wollen,  das,  gleich  Suleika, 
lang  wie  breit  und  breit  wie  lang  war.  Dann  ist  der  Name 
einer  der  Kinderstubenwitze,  die  länger  gewährt  haben  als 
die  Kinderstubenjahre  ^). 

Aonddiov   ist    zunächst    ein    Schüsselchen,   ^ayidiov   ein 
Backtrögchen.     Die  beiden  Appellativa  können  Mädchen,  die 

1)  In  die  gleiche  Kategorie  gehört  Ksqk^s  auf  dem  delischen  Inventare 
von  279  V.  Chr.  (BCH  XIV  413). 

2)  Dass  TTläd-avog  und  nXccTta  etymologisch  zusammengehören,  be- 
weisen Zusammensetzungen  wie  KOQonXdd-og  (Fick  GGA  1894.  244). 

3)  nXcc&dvri  ist  dann  sinngleich  mit  royyvXri,  dem  Namen  einer  Ko- 
lophonierin,  die  Suidas  unter  den  (icc&ritQicci  der  Sappho  erwähnt.  Blass 
macht  mich  darauf  aufmerksam,  dass  in  dem  yoyyvlav  des  dritten  der 
neuen  Sapphofragmente  der  von  Suidas  überlieferte  Name  wirklich  zu 
Tage  kommt. 


Gr.    Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.       121 

im  Haushalte  zu  thun  haben,  leicht  zu  Eigennamen  werden  ^) ; 
aber  was  haben  sie  mit  einer  Hetäre,  was  mit  einer  jl^dktQicc 
zu  schaffen?  Im  zweiten  Falle  könnte  man  sich  leicht  mit 
der  geringfügigen  Aenderung  Ma'y{ad)idiov  helfen  ;  vielleicht 
entschliesst  man  sich  zu  ihr.  Eine  Deutung  von  Aonddiov, 
die  den  Namen  in  Uebereinstimmung  mit  den  Lebensgewohn- 
heiten einer  Hetäre  setzen  würde,  Hesse  sich  gewinnen, 
wenn  es  erlaubt  wäre  AoTtddiov,  statt  den  Namen  aus  dem 
Appellativum  fliessen  zu  lassen,  als  Neutrum  zu  einem 
männlichen  AonaöCaiv  aufzufassen.  Aonadtav  wäre  wie  der 
Parasitenbeiname  Aay vvtcov  (Athen.  584/)  gebildet  ^),  uud 
würde  den  Sinn  des  von  Eubulos  geprägten  Ausdrucks  Xo- 
Tcccdcxyxv?  (Athen.  113/)  haben.  So  wäre  Aonddiov  nicht 
'Schüsselchen'  sondern  die  Frau,  die  sich  mit  den  Schüsseln 
(andrer  Leute)  beschäftigt  ^). 


1)  So  kann  XvtQig  (IGS  III  472  ;  Palairos  in  Akarnanien)  nach  der 
XvxQCg  geheissen  haben,  mit  der  sie  umgieng.  Vgl.  lat.  Citrio  ('videtur 
XvtQL(Av  esse'  Leo  zu  Plaut.  Gas.  III  6). 

2)  Aayvvimv  hat  Meineke  (III  298)  mit  TlaravCmv  und  Ui^anvicov, 
den  Namen  eines  Kochs  und  eines  Wirths,  zusammengestellt.  Eine  An- 
zahl weitrer  Vertreter  dieser  Namenart  liefert  Plautus.  Von  Citrio  war 
schon  die  Rede.  Der  Koch  Congrio  heisst  nach  dem  yöyyQog,  mit  dem 
er  zu  thun  hat,  sein  Gehilfe  Machaerio  nach  der  [läxcciQa,  mit  der  er 
operiert,  der  Sklave  Sceparnio  nach  dem  axsitagvov,  Tranio  nach  dem 
d'Qävog  (v.  Wilamowitz  Aristot.  und  Athen.  H  176). 

3)  Bei  dieser  Erklärung  wird  vorausgesetzt,  dass  das  Neutrum  auf 
-lov  in  der  Declination  von  den  zahlreichen  Deminutiven  auf  -lov  beein- 
flusst  worden  sei.  Ich  trug  mich  lange  mit  ihr,  als  ich  fand,  dass 
"Wilhelm  die  Frauennamen  "laov,  XaCgiov  u.  s.  f.  auf  dem  selben  Wege 
deuten  wül  (Mitth.  XXIII  438).  Da  sie  fast  überall  leicht  umgangen 
werden  kann,  habe  ich  keinen  Gebrauch  von  ihr  gemacht. 

Es  sei  erlaubt  für  AonäSiov  noch  eine  weitre  Möglichkeit  zur  Er- 
wägung zu  stellen.  Die  Napfschnecke,  die  bei  Aristophanes  Xsnäs  heisst, 
wird  bei  Plautus  lopas  genannt.  Eine  lautliche  Umgestaltung  von  XsTtds 
kann  lat.  lopas  nicht  sein  ;  das  führt  auf  die  Vermuthung,  dass  lopas 
aus  der  Vorlage  stamme.  Wirklich  ist  Xonds  in  'den  Thiergeschichten 
des  Aristoteles  einige  Male  Lesart  von  A»  und  C».  Von  der  Napf- 
schnecke ist  bekannt,  dass  sie  sich  an  den  Gegenständen  festsaugt.  Das 
macht  sie  dazu  geeignet,  dass  man  Personen  mit  ihr  vergleicht,  für  die 
ein  Sprachmeister  ersten  Rangs  die  Bezeichnung  'Kleber'  geschaifen  hat. 
Aristophanes  hat  nicht  verfehlt,  einen  derartigen  Vergleich  auszusprechen: 


122  Die  übrigen  Namen. 

Von  den  zur  Beleuchtung  dienenden  Geräthen  er- 
scheinen drei  in  der  Namengebung : 

&QvaXUs  Hetäre  (Athen.  583  c;;  Alkiphr.  I  39,2,  hier 

Zeitgenossin  der  ®atg). 
yla^Ttag  Hetäre  (Athen.  583  6'). 

Fhamum  civis  Attica    bei   Terentius    (Phorm.  201  ff.). 
—  fl^avLov  Hetäre,  Titelheldin  einer  Komödie  Menan- 
ders  (Athen.  567  (•)!). 
Zur  Erklärung  von  yla^ndg  dient  der  früher  (S.  70)  in 
seinem  Zusammenhange  mitgetheilte  Vers  Lucr.  IV  1165 

at  flagrans,  odiosa,  loquacula  Lampadium  fit. 
Den  Sinn  von  ^ccvtov  kann  man  dem  Epigramme  Meleagers 
AP  XII  82  entnehmen,  in  dem  erzählt  wird,    wie  Eros    ein 
cpKVLOv  anzündet  und  auf  den,   der  sich   ihm    entziehen  will, 
schleudert : 

ix  ds  (pköysg  ndvtriL  jttot  aTtedga^ov.  ^Sl  ßgaxv  (psyyog 
Xdii^av  a^ol  ^sya  TtvQ,  Oaviov,  iv  Kgadiai  ^). 
Was  &QvocXUg  bedeute,  lässt    sich   nur   vermuthen.     Lukian 
spricht  von  einem  öifaksov  d-QvaXXidiov  (Tim.  14).     Die  He- 
täre theilt  mit  der  d-QvccXXtg  den  Durst  —  darum  heisst  sie 
nach  ihr'), 

Plut.  1095  f. 

rb  ygäidiov 
mCTfSQ  IfTtag  xöai  (isiQCOiiai  TTQoaiaxitaL. 
Die  Versuchung  AonäSiov  bei  der  Napfschnecke  unterzubringen  ist   also 
nicht  gering. 

1)  Das  a  in  Phanium  ist  lang,  daher  die  Identificierung  von  ^ccvt'ov 
{^ccviov  die  Ildss.)  mit  cpaviov  geboten.  Menander  misst  auch  ^äviag 
(Mein.  IV  149.  265).  Neben  ^aviag  ist  der  mit  dem  Deminutivsuffixe 
lOKO-  gebildete  Name  ^ävictiog  nachweisbar :  Phaniscus  heisst  ein  ad- 
vorsitor  bei  Plautus  (Mostell.  886)  —  wie  Scholl  bemerkt  mit  vollem 
Rechte:  apcrtissima  est  originatio  a  q>av6g  et  aptissima  advorsitori,  quo 
accedit  'Lampadionis'  vel  'Lampadisci'  similitudo  (Praef.  XXXVIII). 

2)  Ar.  Wesp.  1371  ff.  wird  die  Flütenspielerin  Jagdavig  mit  einer 
Sdtg   gleichgesetzt.      Diese   Gleichsetzung   ist   aber  nur   ein  Bühnen witz. 

3)  Den  nämlichen  Sinn  hat  wol  der  Beiname  Ävxvog,  der  die  Hetäre 
SwagCg  ausgezeichnet  hat  (Athen.  583  c).  Seine  Besitzerin  mag  zu  der 
Species  der  ndrai  Xv%voi  gehört  haben;  auch  beachte  man  AP  V  3 

tov  ciy&vxa,  ^iXaivi,  avvCaxoqa  x&v  äXaX'qxav, 

Xvxvov  iXaiTjQfjg  i-n  [isd'v  caa a  Sqooov 
l'li^t 


G.    Der  Frauenname  entliält  eine  Metonymie.        123 

Auch  der  kleine  und  abgenutzte  Hausrath,  der  Trödel, 

ist  im  Namenschatze  vertreten: 

rQVfiaa  Hetäre  (Athen.  583  c). 
Meincke  führt  zu  dem  Ausdrucke  trjv  XotTcrjv  yQv^eav,  den 
Sotades  (Athen.  293 1^)  im  Gegensatze  zu  tä  iii(5a  des  yaXe6q 
gebraucht,  die  Stellen  an,  aus  denen  hervorgeht,  dass  mit 
yQv^sa  >designantur  res  viles  ac  pretii  minimi,  quisc[uiliae< 
(III  68G).  Er  erinnert  dabei  auch  an  die  Verbindung  dvQ- 
(p£Tbg  o-bvog  xal  yQv^sa,  mit  der  Themistios  (p.  293  c?)  einen 
Haufen  gemeiner  Menschen  charakterisiert  hat.  Hiernach 
ist  rQVfiea  das  Frauenzimmer  vom  Ausschuss,  der  Name 
zweifellos  aus  einem  Spitznamen  hervorgegangen  ^). 

Aus  Benennungen  von  Waffen   sind   drei  Namen   ge- 
bildet : 

'Jxig   3450,    Conze   275,    Dienerin   bei    Lukian    (Et. 
didl.  IV  3.  5). 

AoyxCg  3897  (Salamis,  4.  Jahrh.) ''). 

Z!vßt]vri^)  Dienerin  bei  Baton  (Athen.  6626'). 
Den  Sinn  dieser  Namen,  zu  denen  man  noch  den  Sklaven- 
namen Storax   Ter.  Ad.  26    ziehen  muss,   vermag    ich  nicht 
zu  erkennen^). 

Auf  Beschäftigung   mit   einem  Musikinstrumente 
weisen  hin : 

Kviißd^LOV  Yj  avXriTQig  Luk.  'Et.  diäX.  XII  1. 

AvQK^)  /Jacpvidog  Hetäre,  Luk.  ^ Er.  didl,  VI  2. 


1)  Auf  einem  böotisclien  Oelfläschchen  steht  Fgirmv  i-7toij^%6B  (Arch, 
Anz.  XIV  142).  Der  Name  Fqvxcov  ist  auf  dem  mit  yqv^iia  verwandten 
Worte  yQvrr]  aufgebaut. 

2)  Der  Fassung  des  Epigramms  nach  kann  die  Todte  weder  Sklavin 
nach  Hetäre  gewesen  sein :  sie  rühmt  sich,  dass  ihr  alles  zu  Theil  ge- 
worden sei,  av  &sii,ig  eatl  tvxblv  svöaifioßL  &vr]Totg,  und  dass  sie  ■fjXi- 
■Kiag  Jtö&ov  vsuQüg  (t,vrj(iriv  ts  aacpQoavvrig  zurücklasse. 

3)  So  nach  652  £  25  für  Zißvvr}.  Ar.  Thesm.  1197.  1215  schreibt 
man  gegen  die  Handschriften  avßt'vri,  um  dem  Wortwitze  mit  KaTaßivfjai 
yccQ  zur  Hilfe  zu  kommen. 

4)  Als  Namen  von  Hunden  und  Schiffen  sind  Al%ii,ri,  Aoyxi],  Ztvga^ 
verständlich. 

5)  Dazu  ÄvQiov  'AnsXlätog  yvvrj  auf  Rhodos  (Ins.  I  954).  —  Gleicher 
Art  riTjxri's  in  Halos  (BCH  XI  366  B  ö)  und  Wi9vqu  in  Delphi  (Co'll. 
2307),  an  beiden  Orten  Sklavinnen. 


124  Die  übrigen  Namen. 

Mayaötg  Mutter  einer  MaX&ccicr)  XQrjötrj  3915,  Conze 
155.  Mayadl[g]  App.  16,  Gott.  Nachr.  1899.  117 
no.  18  8. 

Der  Gegensatz  der  Stände,  der  in  der  vorigen  Ab- 
theilung keinen  deutlichen  Ausdruck  fand,  macht  sich  hier 
um  so  entschiedner  fühlbar.  Der  einen  Freien  flkad-ccvt}^) 
stehn  die  Sklavinnen  und  Hetären  Aoitadiov,  Mayidiov, 
Scapha,  ©QvalXig,  ^da^ndg,  (paviov,  FQvaea,  ^AxCg,  EvßYivvi, 
Kvfißcchov,  JvQcc,  Mayadtg  gegenüber,  und  nXad^dvrj  ist  nicht 
auf  den  bürgerlichen  Stand  beschränkt.  Man  kann  also  den 
Satz  aufstellen,  dass  die  Benennung  einer  Freien  nach 
einem  Geräthe  in  Athen  nur  ganz  ausnahmsweise  vorge- 
kommen ist^). 

XIII.    Frauennamen  aus  Namen  öffentlicher 
Oertlichkeiten. 

Nach  Plätzen,  die  für  k  örp  erl  ich e  Uebungen  be- 
stimmt sind,  tragen  die  Namen 

Fv^vdöLov  III  3065, 

nalaCßxQa  vielleicht  Hetäre,  die  Alkaios  auf  die 
Bühne  brachte  (Athen.  107 f,  S07 f,  396c;  iv  Ha- 
XaiGTQaig  691  h). 
Keiner  der  beiden  Namen  ist  in  der  anständigen  Gesell- 
schaft möglich.  In  der  Cistellaria  des  Plautus  heisst  die 
eine  meretrix  Gymnaslnm  (V.  2,  59  u.  s.  f.).  Mit  welchem 
Hechte,  lehrt  das  Athen.  535  a  erhaltne  Fragment  des  Eu- 
polis  : 

^AXxtßiddrjg  ex  tatv  ywamav  i^tt(o.  —   Tt  XrjQstg ; 

ox)x  ol'xccS'  ik&av  tiiv  0aavtov  yvfivdöSLg  dd^agta ; 
Im  Rudens  tritt  das  Mädchen,  das  in  die  Hände  des  Kupplers 
gerathen  ist,  als  dessen  Eigenthum  unter   dem  Namen  Pa- 
lacstra   auf   (V.   235  ff.).      Die    Erklärung    ergibt    sich   aus 


1)  Phanium  ist  im  Phormio  allerdings  Tochter  eines  attischen  Bürgers 
mit  einer  Lemnierin,  aber  man  weiss,  dass  sich  Terentius  an  die  Namen 
seiner  Vorlagen  nicht  gebunden  hat.     Die  Aoyx^g  kann  Salaminierin  sein. 

2)  Nach  dem  Malerpinsel  ist  die  rpaqpl?  'OXv^nov  MsiXriai'a  (III  2624) 
benannt. 


Gr.    Der  Frauenname  enthalt  eine  Metonymie.        125 

Verbindungen  wie  navvv%iriL(5LV  6,utArj(Ja<?a  TtuXaCötQttLg  AP 
V  258 ;  auch  liefert  die  Art,  in  der  die  naXaCßTQa  des  Ro- 
mans Aovxiog  7]  "Ovog  dem  Gaste  zu  Willen  ist,  die  gründ- 
lichste, freilich  .nur  Kennern  ganz  verständliche  Commen- 
tierung  ihres  Namens.  Der  mit  IlaXaCexQu  inhaltlich  gleiche 
Hetärenname  riaXccLöra  ist  schon  S.  67  behandelt. 

In  die  selbe  Region  fällt  der  Name 
"1x71(^^)80 ig  Hetäre  (Athen.  586  e), 
in  dem  sicher  eine  schmutzige  Anspielung  steckt.  L7cnäq)E0i,g 
heisst  die  Stelle,  von  der  die  Pferde  beim  Rennen  abge- 
lassen werden.  Sollten  die  xsXrjtsg,  die  ' iTtitdcpsötg  starten 
lässt,  die  hoffnungsvollen  Herrn  sein,  die  von  ihr  den  xaXrig 
begehren  ? 

Von  Stätten,  die  der  Wissenschaft   und    Kunst 
dienen,  gehn  zwei  Namen  aus : 
'Jxadijiisa  III  2985, 
©v^ieXri  XQV^^V  HI  3203. 
Der  erste  bezeichnet  eine  Frau,  die  die^yfxadijfisia  besucht; 
dies  thaten  schon  zu  Piatons  Zeit  Aaö&sveicc  MavnvixT]  und 
'J^Lod-ea  (PXiaöLa  (Diog.  Laert.  III  31)  ').     Mit  dem   zweiten 
ist  vermuthlich  eine  d-v^^XiKij  gemeint. 

Mit    dem     Abgrund,    in    den    Verbrecher    gestürzt 
werden,  ist 

Bccgad^Qov  Hetäre  bei  Theophilos  (Athen.  587/") 
verglichen.     Die  Vergleichungspunkte  sind  S.  118  angegeben. 

XIV.     Frauennamen  aus  Bezeichnungen  von 
Festlichkeiten  und  Jahreszeiten. 

Wenn    Hetären   nach   der  nächtlichen   Feier  ge- 
nannt werden,  so 

UavwxCg  bei  Lukian  i^Et.  dtdX.  IX), 
so  fragt  niemand  nach  dem  Grunde. 

Nicht  so  ohne  weitres  ist   einzusehen,   wie   die   Namen 
festlicher  Versammlungen,  so 

Panegyris  matrona  bei  Plautus  (Stich.  247.  331), 
®8(aQCa  App.  152 

1)  Ein  modern  gestimmtes  Gemüth  wird  sich  noch  mehr  an  der  Nach- 
richt erquicken,  dass  Axiothea  Scvögeia  rjfiniaxBTO,  mg  g)?jfft  JiyiccCaQXOs. 


126  Bie  übrigen  Namen. 

za  Frauennamen  haben  werden  können.  Aber  wer  sich  der 
zärtlichen  Scene  erinnert,  die  Plautus  den  Olympio  seinem 
Mitbewerber  entwerfen  lässt : 

quom  mi  illa  dicet  'mi  animule,  mi  Olympio, 
mea  vita,  mea  mellilla,  mea  festivitas, 
sine  tuos  ocellos  deosculer,  voluptas  mea, 
sine  amabo  ted  amari,  meus  festus  dies  -  -' 
(Gas.  134fF.),  dem  legen  die  beiden  Liebkosungen  mea  festivi- 
tas, mens  festus   dies,   die  Vermuthung    nahe,   dass  der  Ver- 
gleichungspunkt zwischen  Frau  und  Festtag  in  ihrer  Fähig- 
keit  liege  tsQipLS  zu  bereiten.     Liest    er   dann  noch  Ailians 
Beschreibung  des  Thals  Tempe  (TTocx.  icsr.  III  1)  und  trifft 
darin   den  Satz:    xat  exeCvri   ^isv   vno^av&dvsi,    bgäTai   ds  xb 
xXod^ov  Ttäv,  xal  sötiv  6  cp&aX^äv  TtccvnjyvQLg,   oder  die 
Schilderung  der  von  Atalante  bewohnten  Schlucht  (XIII  1), 
in  der  es  heisst :  övvavstsXXs  de  avTotg  xal  vocxivd-og  xul  äXlrj 
noXkri  XQÖa  ävd^aav  ov  fiövov  ig    io qttjv   ox[;sG)g   öwteketv 
dvva^svcav,  «AAa  xal    öö^al   £|    avTöi/   rbv    äaga    tbv  xvxlcat 
xatskd^ßavov    xal  Ttag^v  rijt  ts  aXXrii   itayriyv qC^biv   xal 
xaxa  xy\v  evodlav  ißxiäöd'aL    —    so  erkennt  er,  dass  ihn  die 
Berufung   auf  den   lateinischen  Sprachgebrauch    nicht   irre 
geleitet  hat^). 

Nun  haben  wir  früher  die  Bezeichnungen  mehr  oder 
weniger  bestimmter  Festfeiern  als  Frauennamen  kennen  ge- 
lernt: 'OXv(imdg,  Ilvd-idg,  Ns^sidg,  '  löd^fiidg,  UsvxsxriQLg. 
Eine  Reihe  sprachlich  möglicher  Deutungen  sind  schon  zur 
Verhandlung  gekommen  :  'OXv^mdg  z.  B,  kann  ein  Mädchen 
heissen,  das  zur  Zeit  eines  Olympienfestes  geboren  ist,  oder 
in  dessen  Familie  ein  olympischer  Sieg  erfochten  worden 
ist,  oder  das  dem  olympischen  Zeus  gehören  soll.  Nun 
thut  sich  eine  weitre  Möglichkeit  auf :  statt  mit  der  Freude, 
die  jede  beliebige  TiavijyvQig,  ioQXT],  -O'fojpta  erzeugt,  wird 
die  durch  die  Frau  bewirkte  Freude  mit  der  rsQxpLg  ver- 
glichen, die  eines  der  grossen  alle  fünf  Jahre  wiederkehren- 
den Feste  über  die  Theilnehmer  bringt.     Und  soweit  Hetären 


1)  Der  Ausdruck  eogri}  öipsag  erklärt  den  Frauennamen  'Eoqt'^   der 
südphrygischen   Inschrift  Mitth,  XVIII  206  no.  2:  [Sjsvocpwv  nai  'EoQri) 


G.    Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.         127 

die  Namen  dieser  grossen  nccvrjyvQsis  für   sich  in  Anspruch 
genommen  haben  '),  kommt  noch  etwas  specielles  hinzu. 

In  der  Casina  des  Plautus  jubiliert  Pardalisca  (759  fF.): 
Nee  pol  ego  Nemeae  credo  neque  ego  Olympiae 
neque  usquam  hodie  ludos  tam  festivos  fieri 
quam  hie  intus  fiunt  ludi  ludificabiles 
seni  nostro  et  nostro  Olympioni  vilico. 
Die  Kurzweil  eigner  Art  also,  die  Olympio  und  seinem  ver- 
liebten Herrn  bevorsteht,  wird  mit  der  Kurzweil  verglichen, 
die    in  Nemea   und   Olympia   geübt  wird.      Die   Leistungen 
des  äyav  aber,  die    dem   Handelnden    wie   dem    Schauenden 
solchen  Zeitvertreib  gewähren,    werden   in  der  griechischen 
Komödie  auf  eigne  Weise  interpretiert.     Welche   Vortheile 
verspricht  sich  doch  Trygaios  vom  Besitz  der  &£C3Qia  ?    Er 
meint  (Ar.  Fried.  894  ff.) : 

insit^  ayävd  y    svd^vg  i^sörai  noietv 
tavxriv  eiovöLV  avgiov  yiaXov  ndw, 
eTtl  yrjg  naXauiv,  tstQttJtodridbv  iördvai, 
nXccyLttv  xataßdkXsiv,  eig  yövata  xvßd^  sördvai, 
xal  TtayxQatLÖv  y    vnakEirpaiiBvoig  veavLxäg 
nauiv,  ÖQVTtSLV,  äu|  6^ov  xal  röfc  xht ' 
XQurjL  ds  iistä  tarn    innoögoiiCav  a^ftf, 
iva  dij  xdXrjg  xiXrixa  TCaQaxsXrjttst  ^), 
apftara  d'  in    dkXyjXoiGLV  dvatEtga^iiiva 
(pvöävta  xal  icviovra  TtgoöxLvrjßstai, 
s'tSQOt  de  xsLöovTaC  y'  aTCsipcokrj^avoi, 
nsgl  ratöi  xa^nalg  rivCoxoi  TtSTcraxotsg. 
Man  versteht  nun  ohne  Commentar,   wie  Hetären   dazu   ge- 
kommen sind  Namen  zu  tragen,  die  mit  dem,  was  sie  thun, 
in  gar  keiner  Beziehung  zu  stehn    scheinen;    der  Anschluss 
an  die  Gruppe,  zu  der  FviivdöLov   und    IlaXaidTQa    gehören, 
ist  hiermit   gewonnen.     In  'lö&fitdg    ist    eine    weitre    Zwei- 
deutigkeit enthalten,  die  der  OixsTrjg  a.  0.  879  f.  in  dem  Be- 
kenntnisse verräth 

£ig  "Iff&^LU 

6xrivr}v  iiiavtov  t&i  nisi  xarakafißdvcs. 


1)  Vgl.  53  Note. 

2)  Vgl.  die  Verrauthung  über  den  Sinn  des  Namens  ^  Iitndcpsßig  S.  125. 


128  Die  übrigen  Namen. 

Den  Namen  einer  Jahreszeit  vermag   ich  nur  ein- 
mal als  Grundlage  eines  Frauennamens  zu  belegen : 

'ÖTcaga  Hetäre,  Titelfigur    einer  Komödie  des  Alexis 
(Athen.  443  e,  567  c). 
Homer  spricht  von  der  xEd^aXvtcc  onagi]  (A  192).     Auch 
das  Menschenleben  hat  seine  6nd)Qa  :  Pindar  (Isthm.  I  2,  4  f.) 
beschreibt  einen  Jüngling, 

o0Tig  iav  xaXbg  sl%8v  ^Jq)Qoditag 
svd'QÖvov  (ivd6tSLQav  ccdiörav  ÖTtagäv, 
und  Aischylos   lässt  den   Danaos    seine    Töchter    ermahnen 
(Hiket.  996 ff.): 

vfiäg  d'  STtatvS)  }irj  zaraLö^'^vEtv  ifie, 
GiQav  £%ov6ccg  rijVd'  inCctQemov  ßQorotg' 
xBQBiv    önG)Qa  d'  svq)v2.axTog  ovdufi&g, 
d-fjQsg  de  XTjQacvovöL  xal  ßgotOL,  xi  ^r/v ;  .  . . . 
Hier  geht   der    Begriff  der   Jahreszeit    in   den   Ertrag  der 
Jahreszeit  über.     Und  den  selben  Doppelsinn   kann  man  in 
dem  Namen  ''Onäqa  suchen:   mit   ihm  wünschen  Eltern  der 
Tochter,   dass   sie    in  den   Schmuck   der   oTtüga  treten  und 
einen  erfreulichen  Ertrag  der  onäga  bringen  möge^). 

XV.    Frauennamen  aus  Bezeichnungen  ver- 
einzelter Concreta. 

naU^^  4052. 
Die  TcaXdd-f}  wird  als  eine  iitdklriXog  d-ißig   von  Feigen, 
Nüssen  oder  Pflaumen  beschrieben  (Hgodöxov  As'lftg).     Eine 
Sklavin,  die  Uakad-r]  heisst,  mag  ihren  Namen  daher  führen, 
dass  sie  sich  auf  das  Bereiten  der  itaXd&ri  versteht  ^). 

EvvcoQig  Hetäre,  Titelheldin    einer   Komödie    des  Di- 

philos    (Athen.   247«),     die    den   Beinamen   Av%vog 

führte  (Athen.  583  e). 

Der  Name  ist  nicht  sicher  zu  deuten.     Zeigte   sich  die 

Schöne  mit  einer  övvcoQtg  wie  die  berühmte  Bihötixr],  deren 

Zwiegespann   sogar   einen   olympischen  Sieg  errang  ?     Oder 


1)  Sehr  sinnig  'Onmqa  Zr(x.%vog  'Aytttv&itx  (2762);  Vater  und  Tochter 
stellen  den  Ertrag  des  Jahres  dar. 

2)  Von    gleicher   Art   ist   KoUvga   in    Oropos   und    Tanagra    (IGS. 
I  30383,  1158). 


G.  Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.        129 

darf  man  an  Veneris  higas  der  Sat.  Men.  (87)  denken  ?  Auch 
eine  delphische  Sklavin  (Coli.  1705)  und  ein  attisches  Schiff 
heissen  EwcagCg,  das  Schiff  ohne  Zweifel  darum,  weil  seine 
Schnelligkeit  mit  der  eines  Zweigespanns  verglichen  werden 
soU^). 

ZtpQuyig  83063  (232/1).  ZtpQaylg  xQtiött]  4144. 
Die  Erklärung  ergibt  sich  aus  Herondas  I  55,  wo  der 
einsamen  jungen  Frau  ein  Tröster  empfohlen  wird,  der 
ausser  andren  Vorzügen  den  besitze  eine  a&ixtlog  ig]  Kv- 
d-r}QLr}v  (SfpQYiyCg  zu  sein  ^).  Bei  einer  Sklavin  braucht  es 
sich  nicht  darum  zu  handeln,  dass  ihre  xoqslu  ein  unver- 
letztes Siegel  sei;  die  Unverletzbarkeit  ihrer  XQV^'^ötrjs 
steht  ihrem  Herrn  viel  höher. 

XVI.   Frauennamen  aus  Abstracten. 

Die  Erinyen  gelten  dem  Apollon  als  ^ißrjiiat  ccvöq&v 
xal  d-E&v  "'OXv^ntav  (Aiscli.  Eum.  69),  Philoktetes  bezeichnet 
den  Neoptolemos  als  Ttäv  dst^a  xal  navovQyCag  deLvijg  xi- 
Xvrj(i'  £;t'9't(?T07/  (Soph.  Phil.  927),  der  Elektra,  die  ihrer  Mutter 
ein  dvöd-sov  iiLßtj^a  ist,  erscheint  Aigisthos  als  rj  näöa  ßXdßr} 
Soph.  El.  289.  301).  Die  Tragiker  haben  von  der  Ersetzung 
des  Concretums  durch  das  Abstractum  häufig  Gebrauch  ge- 
macht ;  doch  kann  jede  Komödie  des  Aristophanes  zeigen, 
dass  sie  auch  im  gewöhnlichen  Gresprächstone  nicht  gefehlt 
hat.  Ich  greife  V.  435  f.  der  Vögel  heraus,  wo  der  Wide- 
hopf  den  Athener,  mit  dem  er  verhandelt  hat,  als  Ttvxvö- 
ratov  XLVccdog,  66g)i6^a,  nvQ^a,  TQt^^a^  naiitdlrui  oXov  cha- 
rakterisiert. Bei  Piaton  ist  «  (piXoxrig  beliebte  Anrede ; 
die  erste  Alte  der  Ekklesiazusen  bildet  zu  (piXötrig  das 
zärtliche  Deminutivum  (piXoTxaQiov  (891)  und  schmeichelt  mit 
ihm  dem  Flötenspieler,  damit  er  blase  ai,Lov  i^ov  xccl  6ov 
(leXog.  Statt  des  Trägers  einer  Eigenschaft  also,  statt  des 
Vollziehers    oder    des    Objects    einer   Handlung   nennt    die 


1)  Nicht  bestimmbar  ist  auch  der  Sinn  des  Frauennamens  ^Agfidnov 
der  für  Milet  bezeugt  ist :  'AQ(idriov  "Eg^Kovog  Mi,Xr\GCa  3204. 

2)  Crusius  erinnert  an  Nonn.  Dion.  305 

Xvca^svt]  8'  a'^ccvatov  t'^g  ecpgriytda  v.OQsiag 
(Untersuchungen  zu  den  Mimiamben  des  Herondas  17). 

Bechtel,  Attisclie  FraDonnamen.  9 


130  t)ie  übrigen  Namen. 

Sprache  Eigenschaft  oder  Handlung  selbst.  Diese  Neigung 
zum  abstracten  Ausdrucke,  die  übrigens  nicht  auf  das 
Griechische  beschränkt  ist  ^),  macht  sich  auch  bei  der  Be- 
nennung der  Frau  geltend  ^)  ;  nur  dass  bei  der  Virtuosität 
des  Griechen  sich  das  weibliche  Abstractum  als  Person  vor- 
zustellen, die  Abstraction  jeder  Zeit  wieder  aufgehoben 
werden  kann. 

Bei  der  Mehrdeutigkeit  mancher  hierher  gehörigen 
Namen  ist  die  Eintheilung  in  Gruppen  nicht  durchzuführen. 
Ich  ordne  sie  also  nach  dem  Alphabete.  Die  Namen,  die 
ein  Abstractum  zur  Grundlage  haben,  das  als  göttliches 
Wesen  vorgestellt  wird,  haben  uns  schon  im  ersten  Abschnitte 
beschäftigt,  kommen  daher  hier  nicht  mehr  zur  Sprache. 
'JßQoövvri  3426,  Conze  no.  100. 

' Aydnirnia)    Hetäre    auf   dem   Petersburger    Psykter 
des  Euphronios  (Klein  Meisters.  ^  138). 

Vgl.    die   Verbindung    itaigav    riyccjirjöe     bei    Anaxilas 
(Athen.  558«). 

A'lqs6is  XQ^<3t7]  III  2983. 

Vermuthlich   die   xar'  ixkoyrjv   erworbne    Sklavin^),    im 
Gegensatze  zur  geschenkten  (Joöig,  JaQij^a). 

1)  Die  römische  Komödie  liefert  eine  Fülle  von  Beispielen  der  gleichen 
Ueberti'agung.  Aus  der  ersten  Scene  der  Mostellaria  greife  ich  heraus : 
eriiis  permities  (3),  malum  (G),  deliciae  popli  (15),  germana  inluvies  (40). 
Im  Persa  schilt  der  Sklave  den  Kuppler  lahes  popli  (408),  der  Kuppler 
bedankt  sich  mit  pistrinorum  civitas,  solida  servitus  (420.  425).  scelus 
ist  beliebtes  Schimpfwort,  festivitas  Schmeichelwort.  Auch  uns  ist  die 
Ersetzung  des  Concretums  durch  das  Abstractum  geläufig.  Statt  alles 
weitren  sei  eine  Bemerkung  Jacob  Grimms  angeführt :  »die  kosenden  und 
scheltenden  Anredewörter  der  älteren  Sprache  verdienten  eine  Zusammen- 
stellung;  hier  sei  nur  an  das  mhd.  und  mnl.  wiwwe  erinnert :  süeze  minne\ 
Gr.  Rud.  I  17;  süeziu  minnel  Tit.  114,4;  Floris  p.  116«  Gramm.  IV  37G 
des  neuen  Abdrucks,  Und  wie  die  Griechen,  so  bezeichnen  die  Germanen 
die  Frau  mit  dem  Namen  der  Eigenschaft,  die  sie  ihr  zuschreiben ;  vgl. 
Veleäa  und  Miillerhoffs  Ausführungen  Zur  Runenlchre  55. 

2)  Wendungen  wie  avcc^,  iiibv  yi'^Ssviia,  nai  MsvoiHsag  (Soph.  CT  85) 
lassen  erwarten,  dass  auch  männliche  Namen  auf  Abstracten  aufgebaut 
werden.  Wirklich  gehn  den  Abstracten  v6r}(ia,  tpilrj(icc,  (pQÖvrifia  die 
männlichen  Namen  Nor'ificov,  ^lirJ/Liojv,  ^Qov^ficov  zur  Seite. 

3)  Damit  ist  auch  der  in  Same  begegnende  Name  'E^loyi]  (IGS  III  621) 
erklärt. 


Gr.    Ber  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.        131 

IdlxT]  naidtöxYi  Isaios  VI  19. 

'J^Lco^a  989  II  u  (Genossin  eines  ^i'aßog  ^),  um  200). 
Der  Name  bezeichnet   die,    die   iv  ä^tdiiiati   steht,    und 
ist  synonym  mit  z/d|a  ^). 

\;jQ]hri  Mitth.  XXI  438  Beil.  II 33  (zweite  Hälfte  des 

2.  Jahrh.)  % 
Avxo^l)Ca  *)    Dienerin    auf   einer    rothfig.    Hydria   aus 
Nola  (Br.  M.  E  223). 
Der  Name,   der  über   der   mittleren  von  drei  Frauen 
steht,  bedeutet  'Selbstbeschauung'.     Er  sagt    aus,    dass  die, 
die  ihn  führt,  die  avToipCa  übt,  oder  dass  sie  dazu  auffordert 
sich    durch    avToipCa    von    ihrer    Schönheit    zu    überzeugen. 
Nebenbei  beweist  er,  dass  ccvtotpLcc,    das   im    Thesaurus   nur 
mit  späten  Quellen  belegt  wird,  ein  uraltes  Wort  ist. 

Blött^  JrjiiritQtov  Evcovv^iEcjg  yvvr]  2052  (nach  300).  — 
316x71  Angehörige  eines  d-Ca6og  989  II  is ;  B.  Jvßayvog 
'j4fi(x^ccvxs(x)s  xQ0(p6s  IV  2  no.  3553  h  ^). 


1)  Sklavin  in  Delphi  (Coli.  2166). 

2)  Im  Vorbeigehn  will  ich  den  Namen  ' Arcäxri  berühren,  für  den 
Wilhelm  im  Verlaufe  seiner  meisterhaften  Behandlung  der  'Hetären- 
inschrift von  Faros'  die  Belege  gegeben  hat  (Mitth.  XXIII.  425).  Ausser 
der  Herm.  XXXIV  480  vorgeschlagnen  Erklärung  gebe  ich  zu  erwägen, 
dass  Herakleides  bei  seiner  Beschreibung  Athens  sagt  (Müller  Geogr.  gr. 
min.  I  98) :  yv^vccaia  rgia,  '  Jyiad'^^sia,  ävkslov,  KvvoaaQysg,  nävra  v,a- 
xddsvdQcc  TS  xofl  totg  idcccpsGt  nom8r\,  %6Qtoi  navtod-aXsig  cpiXoGotfcav 
navtodan&v,  tpvxiis  andren  Kai  ccvdn  ava  s  tg.  Wie  AP  VII  195 
eine  &7iQig  als  ein  &Ttdxi][ia  no&cov  bezeichnet  wird,  so  kann  eine  Tochter 
als  Ttaiyvtov  gedacht  werden,  mit  dem  man  sich  über  das,  was  sonst 
die  Seele  beschäftigt,  hinwegtäuscht.  Man  darf  an  die  Verwendung  von 
lat.  f allere  in  Verbindungen  wie  Hör.  Sat.  II  7,  114  iam  vino  quaerens 
iam  sonino  fallere  curam,  Ov.  Trist.  V  7,  39  detineo  studiis  animum 
falloqtie  dolores  erinnern. 

3)  ' Aqitr\  und  ZaxpQoavvri  heissen  die  Töchter  Dionysios  I  von  der 
Aristomache  (Plut.  Dion  3).    Der  erste  Name  ist  auch  Schiifsname. 

4)  Geschrieben  AVTOP^IA  ;  zur  Orthographie  vgl.  Kretschmer  Vascn- 
inschr.  179. 

5)  Zwischen  Btorrj  und  Biortog  besteht  der  formale  Gegensatz,  dass 
Bloxtog  fast  stets  xt  zeigt,  Bi6xri  nie.  Die  Griechen  haben  also  Btoxxog 
als  Koseform  empfunden,  Blöxt]  nicht.  Das  Femininum  BioxxCg  auf  einem 
tanagräischen  Grabsteine  (IGS  I  862)  gehört  zu  BCoxxog.  Hiller  von 
Gärtringen  macht  mich  auf  die  Nebenform  Bisxxog  in  Astypalaia  (Ins. 
III  178  2)   und  Polyrenion  (BCII  XHl  70)  aufmerksam,  und  bemerkt  vor- 

9* 


132  Die  übrigen  Namen. 

Btörrj  hat  den  gleichen  Sinn  wie  Evßiöta  (so  heisst  z.  B. 
eine  Freigelassue  zu  Halos  BCH  XI  368  53) ;  der  Wunsch, 
dass  der  ßiorog  gut  sein  möge,  kann  sich  auf  die  sittliche 
Seite  erstrecken. 

rv6(iri^)   Hetäre    zur   Zeit   der   fiedr}    (Athen.  245^). 
Fvcb^rj  xQriöv^  IV  2  no.  3580  &  nach  Conze  163. 
Man  vergleiche    die  Namen    Norjficc,    Uocpia,    UvvE0ig, 

^QOVYjÖLg. 

^ola')  3638,  Jö^a  iQ^ßr^  III  3104. 
Die  ^dl«  ist  nach  der  freundlichen  Seite    hin   zu  inter- 
pretieren, so  dass  ^6i,a   den  Werth   eines  Femininums   von 
EvSolog  ')  hat.     Vgl.  'AlCa^a. 
MGig^)  3640. 

[El^jtCg  988  I2  (um  200)  % 
['E]ni^Yiy,ri  4028. 
Entweder  die  Sklavin,  die  zu  dem  vorhandnen  Ver- 
mögen iTtLttd'EtaL,  oder  die,  die  durch  eine  inL&ii]}CY}  ge- 
wonnen wird  ®).  Im  ersten  Falle  sind  'Enavh,ri6ig  auf  Ka- 
lymna  (Dittenberger  Syll.  ^  865  2)  und  'Enixti^öLg  sinnver- 
wandt. 

'EjCLxaQTtia  Mitth.  XXI  483  Beil.  II 32   (zweite  Hälfte 
des  2.  Jahrb.). 


trefflich,  dass  sie  durch  das  kretische  ßiitm   der  BCH  XXIV  241    publi- 
cierten  Weihinschrift  aufgehellt  werde. 

1)  Auch  Hunde-  und  Schiffsname. 

2)  Auch  Schiffsname. 

3)  Wenn  Jo^a  die  Frau  bezeichnet,  die  in  guter  öö^a  steht,  so  kann 
unter  '  OynXCa  die  verstanden  werden,  die,  der  Meinung  des  Weiberfeindes 
Eteokles  'Eirra  189  f.  zum  Trotze,  wonach  die  Frau 

■AQaxovaa  iiiv  yccQ  oix  dfiiXritbv  &qcc60s, 

öei'ßaca  d'  oi'Kon,  kccI  nolsi  nXsov  kuköv 
ist,  eine  erfreuliche  oiiiXia   ermöglicht.     So    versteht   man,   dass  'OfiiXia, 
wie  die  von  Wilhelm   Mitth.  XXHI  425  beigebrachten   Zeugnisse   lehren, 
Name  auch  ehrbarer  Frauen  sein  kann. 

4)  JÖDQrifia  in  Delphi  (Coli.  1803.  2084). 

5)  'EXnis  freigelassen  auf  Kalymna  (Coli.  35995).  Auf  Kos  eine 
EXTtlg  'EKutaLov  (Coli.  3693  4),  aber  auch  eine  vermuthlich  unverheirathete, 
die  einen  Tragöden  'JxdXsvg  zum  Sohne  hat  (Herzog  Koische  Forschun- 
gen und  Funde  no.  162). 

6)  Dittenberger  Syll.*  32950  «al  xara  x^'-Q^VQ"^'*  ""^  xara  Ttaqu- 
©■ijxa?  xal  vno^riv.ag  xal  l»t'9'?jxas  .... 


G.   Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.  133 

'EjtixQun'a  835  so  (um  320). 

[ ETCLJxrrjöig  [xolv^''^'^  1^1  3127. 

Aik{ia)  ' EnCXa^iag  AiX{tov)  FtkoTos  <PalrjQBG)g  ^vydtrjQ, 
CeQSLcc  ^ij^rjtQos  ^ccl  ic6Qr}g  'Eq).  &qx.  1883.  137  no.  13. 
Ich  verstehe  'EnLkufirpig  als  'ETCiXtjtpig  und  sehe  im 
Namen  der  Tochter  einen  witzigen  Gegensatz  zu  dem  des 
Vaters :  der  Vater  lacht,  die  Tochter  tadelt.  Allerdings 
sollte  man,  wenn  der  Name  attischen  Ursprungs  ist,  nach 
den  Ausführungen  WSchulzes  (Orthogr.  9fF.,  ergänzt  GGA 
1897.  883)  die  Namenform  ' Enikr}^4>ig  erwarten.  Aber  man 
darf  wol  die  Frage  auf  werfen,  ob  nicht  das  Xcc^xpo^at  der 
Herodotüberlieferung  mit  der  ^  Enika^iptg  in  Athen  aus 
gleicher  Quelle  geflossen  sei. 

'EjCLdrolTj  3658. 
Dieser  Name  wird  wol  die   Sklavin   bezeichnen   sollen, 
die  den  Auftrag  ihres  Herrn  auszuführen  hat.     Oder  ist  er 
mit  2J(pQayig  zu  combinieren  ? 

EvavdQLu    verwandt    mit    einem    ®QK(iiag    nsQL&oidrig 

2472,  Conze  455.  —  EvavÖQia  1556. 

Evccvögta  kann  ein  Mädchen  nach  einem  Evavdgog  heissen, 

oder    zu   Ehren    eines    ihr    nahestehenden   Mannes,    der  im 

svccvÖQiag  äyav  gesiegt  hatte,  oder  weil  man  hofft,   dass   es 

einem  Manne  zum  Wole  gereichen  möge '). 

EvßoßCa  XQrjöTT^  III  3149. 
So  heisst  die  Sklavin,  die  gute  Nahrung  empfangen 
oder,  falls  sie  Amme  ist,  geben  soll.  Im  ersten  Falle  muss 
man  Namen  wie  Evd-Qsnrog  vergleichen,  im  zweiten  sich  an 
die  Bezeichnung  einer  Amme  als  äyad'bv  ydXa  (Kallimachos 
AP  VII  458)  erinnern  ^). 

EvEtriQCa  ')  3686. 

1)  Aisch.  Eiim.  1030  f. 

o;ta»5  ocv  £^cpQ(av  ^d'  öfiiXia  x^ovbg 

xb  XoiTtbv  svdvdQOtGi-  ßvficpoQais  Ttginrii. 

2)  Mit  Evßoa^a  ist  Evnoaia  in  Thisbai  (IGS  I  2282)  bildungsgleich. 
Dieser  Name  gehörte  sicher  einer  Hetäre,  und  das  nämliche  gilt  von 
Zvfnfoais  (IGS  I  2683 ;  Theben). 

3)  Vgl.  Ev[sT]r]Qov  in  Plataiai  (IGS  I  1701),  das  Femininum  zu 
EvitriQog  (Gsaacclbs  iv.  rvQtwvog  Coli.  1720g),  und  Eistsigig  in  Tanagra 
(IGS  I  991),  das  Femininum  zu  EvsTTiQiSj]g  in  Eretria  (Blinkenberg  Eret. 
gravskr.  no.  46).  —  EvsrriQia  ist  auch  Schiffsname. 


134  Die  übrigen  Namen. 

EviidQia  3712,  Conze  256. 
Vgl.  Eur.  Bacch.  1128  6  ^sog  svficcQELav  ensdidov  x^gotv, 
Soph.  EI.  179  XQOvos  yccQ  sv^agijg  O^sög. 

Ev^oQ(pta  Frau  eines  -  -  -  -  Lsvg  983  III  es  (183/2). 
Vgl.  0vr}. 

Evvoia  ^)  %Qri6rri  III  3155. 
Evodta  Ucoöißiov  iy  jda^Jtrgsav  III  1795. 
Wer  eine     Reise   antritt ,    dem    wünscht    man    evodiav 
äyad-ilv  (Arist.  Frösche  1528).     Der  Name  gehört  inhaltlich 
zu  EvjCQttlig,  Evtvxia. 

EvTtXoia^)  EvnoQißrov  «|  ' A^tiioviav  III  1280«  Add. 
Die  Namen  von  Vater  und  Tochter  ergänzen  sich. 
EvnoQißrog  ist  der,  der  ev  Tcogl^srat  (vgl.  Evskjtiötog),  der 
also  Greld  macht  oder,  wie  man  heut  zu  Tage  sagt,  den 
Nationalwolstand  mehrt ;  der  Name  der  Tochter  gibt  den 
Weg  an,  auf  dem  er  dies  besorgt. 

jE['i'n;]o[pt]a  ^)  [Ev]ßLOv,  yvvrj  ds  Ev^ccQEidov  i^  Ol'ov 
2388.  —  EvnoQLU  ®QäiTta  ''JidGiTtov  yvvri  3025. 
Ist  die  Ergänzung  [Ev\ßLov  richtig,  so  stehn  die  Namen 
von  Vater  und  Tochter  in  innrem  Zusammenhange.  Ev- 
noQia  als  Name  einer  Sklavin  bezeichnet  wol  die,  der  es 
an  Mitteln  und  Wegen  nicht  fehlt,  die  nicht  in  Verlegenheit 
kommt. 

EvTiQulig"^)  3718. 
Evrai^ia  x{Q)ri(5tri  III  3166. 
Von  einer   Sklavin,   der  man   den   Namen  Evta!E,Ca   bei- 
legt, erwartet  man  Sittsamkeit  und  Folgsamkeit.     Der  Koer 
27rpaT03v,    der  seine  Kinder  ZrQaxGiv  und  Evxai,Ca   benannte 
(Coli.  3742),  dachte  an  eine  andre  Evrai^Ca. 

E^TEksa  IV  2  no.  3722 />,  Conze  605«. 
Der  Name  sagt  aus,    das   die   Sklavin    billig  erstanden 
ist,  oder,  falls  er  Eigenthum  einer  Hetäre  ist,  dass  sie  ihre 
Gunst  nicht  theuer  verkauft. 


1)  Auch  Schiifsname. 

2)  Auch  Schiffsname.  —  Auf  Kalymna  werden  E^itXea  (d.  i.  E^TtXoia) 
und  EvoSCa  freigelassen  (Dittenberger  Syll.  *  868  V).  Die  Namen  sind 
inhaltlich  verwandt. 

3)  Auch  Schiffsname. 

4)  Eingu^ia  auf  einem  archaischen  Stein  in  Theben  (IGS  I  2562). 


Gr.  Der  Franenname  enthält  eine  Metonymie.        135 

EvTvxttt^)  BaxxvXov  iy  raQyr}tTLcov  III  1635«  Add. 
Ev(prniCa  musicierende    Hetäre    auf   einer   unteritali- 
sclien  Hydria  (Klein  Lieblingsn.  71 ;  um  400). 
So  benannt,  weil  für  ihre  Kunst  svcprjfiia  geboten  wird  ? 
' l06toQia  XQV^^V  3815. 

KukkiGxQaTia  verwandt  mit  einem  '  RTtLxccQtjg   ^JyysXf^- 
%-Ev  und  einer  JtjuoöTQccxr}  IV  2  no.  1682<^',  Conze  638. 
Ich  nehme  an,  dass   Verhältnisse  wie   Evavdgog :   Evav- 
ÖQia   die  Bildung   eines    zu   KalküöTgatog   gehörenden   weib- 
lichen Namens  KakliöTgaria  herbeigeführt  haben. 

Kkso(pG3via  xuXt]  musicierende  Hetäre  auf  einer  unter- 
italischen  Hydria    (Klein  Lieblingsnamen   71 ;   um 
400)2).  _ 
Nach  EvcpcovCa,  xalhcpcovia,  bnocpovCa  ist  ein  Abstractum 
xkeoq)03Vici  gebildet  und  zum  Namen  erhoben. 
KoXaq)Ld[t\ov   na6[i](pQOVog  yvviq  3868. 
Nach  den  >i6Xa(poi  benannt,  die  ihre  Sklavenkost  bilden'). 
KQOvfidxLov  rj  MsyuQccg,  Flötenspielerin  bei  Alkiphron 
(I  12,  4 ;  Fragm.  VI  11). 
Der  Name  ist  doppelsinnig:    man   soll    an  tä   iv  avXrj- 
Tixrji  XQOvfiata  denken  *),    denkt  aber  auch  an   die  xQov^ara, 
in    denen    die    Frau    der    Ekklesiazusen     (257)    nicht    un- 
erfahren ist. 

Mdriov  836 103  (232/1). 
Vgl.  Schol.  Ar.  Wolken  452  ....  ^ätiov  yäg  sidog  fietQov. 
Malitri  IV  1.  116  (älter  als  der  peloponn.  Krieg.). 


1)  Auch  Schiffsname.  Auf  der  Lekythos  Br.  M.  F  111  trägt  eine 
Stele  die  Inschrift  EVTVXIA.  Da  die  Form  der  Stele  nicht  beschrieben 
wird,  ist  nicht  zu  bestimmen,  ob  mit  Evtv%La  eine  Frau  oder  die  'Ayu^i] 
TvxT]  gemeint  ist. 

2)  Drei  von  den  fünf  auf  der  Hydria  dargestellten  Frauen  haben 
einen  mit  dem  Elemente  Kleog  gebildeten  Namen:  KXsodo^a,  KXsoqxavia, 
KXeovUri.  Die  Form  KXBo86i,a,  die  auch  auf  dem  Stamnos  Br.  M.  E  454 
steht,  gehört  zu  den  nichtattischen  Sprachformen,  die  auf  attischen  Vasen 
nicht  selten  sind  (Kretschmer  Vaseninschr.  79  f.). 

3)  Cölaphus  Plaut.  Capt.  657  als  Sklavenname. 

4)  Wer  Vischers  Auch  Einer  kennt,  den  tragen  die  Gedanken  viel- 
leicht auch  zu  dem  hochbeliebten  freisinnigen  Kanzelredner  Tetem,  der 
eigentlich  Zunger  hiess. 


136  Die  übrigen  Namen. 

MoQcpiov  3973. 

Nöriiia^)  830  21  (232/1). 
TlaiÖBvöig  TLtd-Tj  XQ'r}Gt'y]{g)  4050,  Conze  43. 
ÜQoßovöLa  'AQiörävÖQov   4098,    Conze   273    (5.  Jahrb.). 
—  ÜQoöavöLa  4097,    Conze   44;    77^o(Jov(?t[«]    IV  2 
no.  4097?^,  Conze  49. 
Auf  die  Erklärung  dieses  Namens  muss  ich  verzichten, 
da  die  Bedeutung  des  Abstractums   aus    keinem   zusammen- 
hangenden Texte  zu  gewinnen  ist  ^). 

ncoravYj  Schwester  des  Piaton  (Suid.  unter  nXdtmv 
cod.  A;  UotavT]  Diog.  Laert.  III  4,  IV  1,  2  und 
'AQLötorälovq  ßi'og  400  Westerm.). 
UcorcovT]  schreibe  ich,  nicht  IToravr},  nach  Anleitung  des 
inschriftlich  überlieferten  SchifFsnamens  ricotcövr}  (79158). 
Dass  dies  Wort  eine  Abstractbildung  auf  -6vrj  ist  (vgl. 
QuiöTog  :  Qaiöxavri)  erkennt  man  leicht.  Zu  seinem  etymo- 
logischen Verständnisse  hat  mir  Fick  durch  Hinweisung  auf 
den  Zsvg  KanTtarag  verholfen.  Pausanias  berichtet,  dass 
so  der  Stein  hiess,  auf  dem  Orestes  sass,  der  dadurch  inav- 
6aro  tfjg  ^ccvtccg  (III  22, 1).  Der  Pericget  bringt  selbst  aan- 
Ttatag  mit  7tav£Lv  in  Verbindung,  und  Preller  ist  ihm  darin 
mit  Recht  gefolgt  (Preller-Robert  146).  Wenn  aber  der 
aamtaxag  der  ist,  der  xatanavEi,  so  bedeutet  Ttcotavi]  die 
Beruhigung ;  wer  also  seine  Tochter  naravt}  nennt,  gibt 
ihr  den  Wunsch  mit,  dass  sie  die  Wogen  des  häuslichen 
Lebens  glätte  '). 

Zlyt]  Hetäre  (Athen.  583  c)  '}. 
Der   Grieche,    der    ein    Mädchen    Utyi]    nannte,   konnte 
ihm  damit  einschärfen  wollen,    dass  ywaill    aöö^ov    rj    6iy^ 


1)  Noriaig  in  Eretria,  'Etp.  &qx.  1899.  145  no.  15. 

2)  Um  so  klarer  ist  der  Sinn  des  Frauennamens  ^AnovaCa,  den 
Dittenberger  auf  einer  si^äten  Inschrift  von  Korkyra  (IGS  III  G52)  herge- 
stellt und  schlagend  richtig  gedeutet  hat :  die  in  Abwesenheit  des  Vaters 
geborene  Tochter  bekam  den  Namen  'AnovaCa  wie  bei  den  Römern  unter 
der  gleichen  Voraussetzung  ein  Sohn  den  Namen  Proculus. 

3)  Die  Wörter  KaTtnmvag,  ncax&vri  liefern  also  einen  weitren  Beleg 
für  die  aus  Job.  Schmidts  Vorlesungen  stammende  Lehre,  dass  die  u- 
Diphthonge  mit  langem  Anfangsvocale  vor  Consonanten  das  u  einbüssen. 
Hierher  auch  aiiTCcotig  (Fick)? 

4)  Dazu  2iyd  neben  Zvgog  auf  der  Stele  IV  2  no.  4114  &,  Conze  189. 


G.  Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.        137 

q)eQsi  (Soph.  Aias  293).     Vielleicht  hat  der  Name  der  Hetäre 
eine  besondre  Veranlassung ;  doch  i<p    ohiv  ^^  (pQovo),  (ftyäv 

2Jo(picc ')  'JqxsöiXov  KixvvvECDs  yvvri  III  1748. 
Erogy/i  m  3356. 

ZlxQatECa  ''AQLCSto^d%ov  fDalrjQsag  yvvri  III  2060. 
ExQocpri  83663  (232/1). 
Aristoph.  Wölk.  450  steht   ürgocpis   im   Sinne    von   sv- 
fSxQocpog  aal  evxivritog  iv  totg  jtQccy^aöL  (SchoL).     Im  Plutos 
erwidert   Karion    auf  den    Vorschlag    des    Hermes    ihn  als 
öTQocpatov  neben  die  Thüren  zu  stellen :  ovx  sgyov  £<Jt'  ovdlv 
6tQoq)G)v  (1154).     Daraus    ergibt    sich   für    UtQOip^   die    Be- 
deutung: 'eine  die  sich  auf  Kniffe  versteht'. 
I^v^(^)axicc  ^)  X9V'^'''V  111  3365. 
2^vvaQiCa  /Jlovvöiov  i^  ''  /I&^ovbgjv  III  1513. 
Von   den   beiden    Frauen    kann    die  erste  ihren  Namen 
darum  trägen,  weil  sie    in    Beziehung   zu    einem    Uv^fiaxog 
stand:    vgl.  Uvfi^axicc  Uvfi^axov   Mevö{a)Cov    ^vydxriQ    3189, 
Conze  413.   Für  EwuQxCa  habe  ich  keine  plausible  Erklärung. 
EvvEöLg  4136. 

TsUtri  rXavxov  Kri(pBL6Li(og   &v(ydtr}Q)  III  822«  Add. 
Vgl.  Mvönov  S.  68. 

TQvcpY}  Hetäre  bei  Alexis  (Athen.  431h)   und  bei  Me- 
nander    (Phrynichos    Ekl.    unter    ACßavov)  ^) ;    Ge- 
nossin eines  ■O-tWo?  989  II  g. 
Vgl.  die  Bemerkung  zu  Tqv^lvu  S.  41. 

^arj^dxLv  3)    [0]do|£Voi;    [ix  -  -jeav  III  2122.    —    ^t- 
hlfidxiov    Hetärenname,   so    bei   Lukian  'Et.    didl. 
XI  1  und  bei  Plautus  Most.  253  ff. 
Der  Name  ist  aus  der   schmeichelnden   Anrede   hervor- 
gegangen ;  man  erinnre  sich  an  Stellen  wie  Plaut.  Poen.  365  f. 
mea  voluptas,  mea  delicia,  mea  vita,    mea   amoenitas, 


1)  Auch  Scliiffsname. 

2)  An  der  ersten  Stelle   von   Meineke,   an  der  zweiten   von  Scaliger 
durch  leichte  Aenderung  gewonnen. 

3)  <blXriii,a    ist   mir    nur    auf    italischem   Boden    entgegengetreten. 
Auf  einer  Inschrift  aus  Capua  (CIL  I  1207,  berichtigt  X  4110)  steht: 

Dexsonia.  S.  lEMIO  sibi  et 
Philemae.  suae  ama[n]tisiumae. 


138  Die  übrigen  Namen. 

meus   ocellus,   meum  labellum,   mea  salus,  meum   s^" 
vium, 
und    an   die    bei   Lucretius    erhaltne    Bemerkung,    dass  der 
Liebhaber  eine  Schöne   mit  wulstigen  Lippen  als  tpCXri^a  zu 
feiern  pflege  (S.  70). 

^iXta  navxo'KXiov{q\  'Ad'^ovecos  1718,  Conze  1136,  vgl. 
^iXi'a    ^iXiTtTtov    MsXitiojg    2344.    —    OtXCa    4230, 
Conze  810. 
Flironcsmm  meretrix    bei  Plautus    (Truc.  12.  77  ff.)  *). 

<PQ6vfj6Lg  xQV^T^V  11^  3421. 
^vrj  Tochter  des  UcjxQcctrjg  Ilaiavisvg   (Herod.  I  60), 
03g  d'  evioi  XeyovöLV   ix  Tot)  KoXXvrov  6tsg)av67tcoXis 
0QäLtt(x  (Aristot.  IToX.  'Ad-rjv.  14). 
Wie   Jo^a  zu    svdo^og,  so  steht    ^vi]   zu  avcpvrjg.     Das 
Adjectivum  bezeichnet  den,  der  schön   gewachsen    ist,    oder 
den,    der   sich    durch   gute   Anlagen    auszeichnet.     Also    ist 
0vri   entweder    sinngleich    mit    EvfioQtpüa,    oder    der   Name 
bildet,    als    die   (schöne)    Naturanlage,   einen   Gegensatz    zu 
MeXstTj,  dem  Studium.     Für    die    ^vr],    die    an   Gestalt    der 
Athene  gleicht,  übrigens  ein   vom   Rationalismus    erfundnes 
Substitut  für  die  Göttin   selbst   ist  *),   passt   die    erste    Er- 
klärung besser. 

0ii6ig  83624  (232/1);  III  3423  3). 
WSchulze  hat  0v6Lg  zu  den  Namen  gezogen,  die  die 
Frau  als  geschlechtliches  Wesen  charakterisieren,  die  g)v&is 
also  mit  natura  in  dem  S.  90  besprochnen  Sinn  identificiert  *). 
Die  Auffassung  ist  selbstverständlich  möglich,  aber  nicht 
geboten.  Kaibel  schreibt  zu  Elektra  325:  xpvdLg  als  'Zeu- 
gung' ist  in  der  Umgangs-  und  Litteratursprache  selten  ge- 
worden, in  der  Rechtssprache    lebte   es   lange    noch   in  der 


1)  Plaut.  Truc.  77  ff. 

nam  mihi  haec  meretrix,  quae  liic  habet,  Phronesium, 
suom  nomen  omne  ex  pectore  exmovit  meo, 
phronesim,  nam  phronesis  est  sapientia. 
üebrigens  verweise  ich  auf  S.  57  Note  2. 

2)  Vgl,  Ed.  Meyer  Gesch.  d.  Alterth.  11  773. 

3)  In  Delphi  Name  einer  Sklavin  (Coli.  1912) ;   neuerdings   auch  aus 
Tanagra  bekannt  geworden  (Rev.  des  et.  gr.  XII  75  4o). 

4)  GGA  1897.  876,  2. 


G.   Der  Frauenname  enthält  eine  Metonymie.        139 

auf  Grabschriften  so  häufigen  Formel  6  Silva  (pvösi  rov 
dstva,  xad-'  vod-edLccv  ÖS  tov  dstva«.  Die  Bedeutung 'Zeugung' 
kann  auch  in  dem  Frauennamen  weiter  leben.  0vöig  ist 
dann  die  'Zeugung'  des  Herrn,  bei  dem   die  Sklavin  dient. 

Dieses  Verzeichnis  enthält  eine  solche  Fülle  von  Be- 
legen, dass  ein  Schluss,  der  darauf  gebaut  wird,  kein  Fchl- 
schluss  sein  kann.  Bürgerlichen  Frauen  gehören  18  Namen 
an.  Die  Tradition,  nach  der  Peisistratos  mit  Hilfe  der 
0vrj,  Tochter  des  UaxQarrig  UaiavLSvg  nach  Athen  zurück- 
gekehrt sei,  hat  Herodot  bereits  vorgefunden ;  es  muss  also 
um  500  möglich  gewesen  sein,  dass  die  Tochter  eines  vor- 
nehmen Hauses  ^vri  hiess.  Der  Zeit  vor  den  Perserkriegen 
ist  MaXirrj  zuzuweisen.  Tiefer  in  das  5.  Jahrh.  reichen 
ÜQOöovßLcc  und  Ilcotcbvr}  hinab.  Das  4.  Jahrh.  ist  durch 
EvavÖQi'a,  KalkLörgccria,  4>iXia  vertreten.  Aus  dem  3.  Jahrh. 
stammt  Biöttj,  aus  dem  Anfange  des  zweiten  Ev^ogcpta. 
Von  dem  Grabsteine  der  EvnoQia  kann  ich  nur  sagen,  dass 
ihn  Köhler  der  vorkaiserlichen  Zeit  zugetheilt  hat.  Die 
acht  übrigen  Namen  stehn  auf  Steinen  der  Kaiserzeit : 
^ EnCkm^ig,  EvodCa,  EvTtloicc,  Evrvxioc,  Zlocpia,  UvvaQ%i'a,  Te- 
Istt},  0tlr}uccriv.  Aus  nichtbürgerlichen  Kreisen  enthält  das 
Verzeichnis  45  Namen.     Auf  einer  rothfioruricren  Vase  steht 

O  O 

Avtoil^Ca  (von  ^yjydnrj^cc  sehe  ich  ab,  da  der  Name  unvoll- 
ständig geschrieben  ist)  ;  auf  einer  unteritalischen  aus  dem 
Ende  des  5.  Jahrh.  Evcpri^Ua  und  Kksocpcovia.  Isaios  liefert 
'y/Axif,  Steine  des  4.  Jahrh.  bieten  ' ^ßQoövvt]^  rvaarj,  'Eitt- 
XQcctta,  EvccvÖQta,  Ev^aQiU,  EvteXsa,  Uccidsvöig,  ÜQOßovöLa, 
^iXCa,  die  Hetärennamen  TQvcpri  und  ^iXri^driov  sind  der 
Komödie  geläufig,  aus  ihr  stammt  auch  ^QÖvrjöig,  vielleicht 
auch  Uiyi]  und  KgovfidTLOv  bei  Alkiphron.  Angehörige  des 
3.  Jahrh.  sind  Mdriof,  Norj^a,  UtQocpij,  ^vöig  und  die  an 
zwei  %^Ca6oi  betheiligten  'EXnCg^  ''/4i,Lconce,  Btotr}.  Aus  dem 
2.  Jahrh.  'AgErrj  und  '' EnmagnCa.  Vor  die  Kaiserzeit  fallen 
die  Steine,  die  uns  mit  J6i,a,  J66ig,  ' Enid'rixri,  ' ETtidroli}, 
EvEtrjQicc,  EvTtOQiu,  EvTtQa^ig, '  löötoQia,  MÖQ(piov,  KoXacpCdiov, 
ZvvEöig  bekannt  machen;  für  ^6^a,  EvEtriQia,  KoXaq)C8Lov 
beruht  dies  Urtheil  auf  der  Schätzung  Köhlers,  für  die 
übrigen   beweist   es   die   Schrift,    deren   Formen    nach   dem 


140  Die  übrigen  Namen. 

Facsimile  in  manchen  Fällen  auf  das  4.  Jahrh.  scliliessen 
lassen.  Nur  sieben  Namen  sind  erst  für  die  Kaiserzeit  be- 
zeugt :  //LQaßLg,  ^ ETtixTtjöLg,  Evßodia,  Evvoicc,  Evra^icc,  Urogyrl, 
2Jv^(iaxta.  Diese  Zahlen  reden  eine  deutliche  Sprache. 
Wenn  18  Namen  in  die  bürgerliche  Gesellschaft  Eingang 
gefunden  haben,  davon  8  erst  in  der  Kaiserzeit,  45  Namen 
dagegen  für  nichtbürgerliche  Frauen  passend  erschienen 
sind,  bis  auf  7  schon  vor  der  Kaiserzeit,  so  ist  der  Gegen- 
satz der  beiden  grossen  Bevölkerungskreise  Athens  mit 
Händen  zu  greifen.  Der  Versuch  festzustellen,  ob  die  so- 
cialen Verhältnisse  in  der  Benennung  der  Frau  ihren  Aus- 
druck gefunden  haben,  braucht  also  nicht  mit  einem  6ol 
(isv  xavta  doxovvr''  e6t(o,  i^ol  ds  tdds  abzuschliessen,  sondern 
hat  zuletzt  ein  Resultat  geliefert,  das,  so  hoffe  ich,  neue 
Funde  nicht  umstossen  werden. 


Nachträge  und  Berichtigungen. 

S.  8     "Agtsfug.    Es  fehlt  Artemona  bei  Plautus  (Asin.  855). 

S.  15  Zsv^^Ttnri.  An  der  angeführten  Stelle  des  Alkiphron  ist,  wie 
I  33, 1. 3.  5.,  Evl,i7t7tr}  überliefert,  während  Zfv^tVrjrr]  III  50, 1  steht 
und  erst  von  Reiske  auch  in  den  beiden  Briefen  des  ersten  Buches 
hergestellt  ist.  Ohne  Zweifel  hat  der  Schriftsteller  überall  die 
gleiche  Persönlichkeit  im  Auge  gehabt,  und  wenn  man  annimmt 
dass  die  Hetäre  einen  Wahlnamen  geführt  habe,  so  muss  man  sich 
für  Reiskes  Verfahren  entscheiden. 

S.  48   Z.  22  V.  0.  streich  UgsTtovaa. 

S.  55  füge  unter  2)  unter  Javatg  ein:  JBajjig  Gott.  Nachr.  1899  117 
no.  18  7. 


Index 

der  im  zweiten  Theile  behandelten  Namen '). 


A. 

'AßQoevvri  130. 
'Aßgörovov  105. 
'AyaUts  109. 
^Aydvr]  47. 
!/4yajt(7]fio:)  130. 
'ABQÖitri  78. 
'Aridoviov  93. 
'Ad'SQLvr}  92. 
^A%'r\vaiov  55.  58. 
'A&rivaitg  56.  58. 
'A&r\viov  69. 
AlyvTttCa  57. 
Al&igiov  78. 
^i'^-r]  45. 
^^-O-pta  78. 
AiQBOig  130. 
AlßXQOV,  AiGXQiov  49. 
'Anahrniea  125. 
'Ay.aXav%'Cg  93. 
'^xt's  123. 
'^ilEtvrj  45. 
'JXm'a  52,2. 
'^;ix^  131. 
'Afiagayiig  106,  4. 
'AuccQvlXi'g  109. 
'Afißgayiig  117. 
'Außgoß^a  44. 
'AfiersQd  67, 1. 
'AyuKovCa  54. 
'AfiTtsXig  108. 
'A(iq>LTtoXig  59. 
'Av%'B[Lig  101. 
'Av^nSäv  (?)  59. 
!/4v'9'r]ßa  44. 

'Av&Q(X.7llOV   110. 

'SivTEia  78. 


'^Ito-ö-f'«  78. 
'A^i(o(ia  131. 
Anäxri  131,  2. 
'AnoXXavta  54. 
'AitovoCu  136,  2. 
'Agyoviäg  58. 
'AgiOKOvaa  44. 
'AQStri  131. 
'AQ(iodicc  44. 
'AQTcaXea  44. 
'AQGLv6r\  84. 
'AQt£(iig  76. 
'AgtsynaCa  54. 
^AQ%riy£xri  77. 
'y4(jia  59. 
'Aa-uXriniäg  56. 
'AaitaaCa  44. 
'Aaracpig  104. 
"AßxQa  59. 
'^r^'is  58. 
Jvy?]  78. 
^wovoT]  73. 
AvtoipCa  131. 
'AcpQoSiGia  54. 
"Acpcpiov  66. 

Adelphasium  67, 1. 
Astaphium  104. 


Ba^xig  55  Nachtrag. 
Bk()o;'0'pov  117. 
BuGiXivva  68. 
Bäriov  105. 
Btdrr]  131. 
B^aCTT]  100. 


BoCSiov  87. 
BovßdXiov  87.  117. 
BovXt^rr}  44. 
BQEiaritg  78. 
ßpiffiS  78. 
Bqvovgu  44. 


FaXcctsi-a  73. 
railTjvT]  73. 
Fdiis  64. 
FAcuM/'s  73. 
rAavxO'9'fa  73. 
rXacpvqa  46. 
rXvn^Qa,  rXvKBQiov   44. 
Fvccd-ccLvcc,    Fva^ulviov 

40. 
rvt&nirj  132. 
Foyy v^Tj  120.  3. 
FQv^ia  123. 
Fviiväaiov  124. 


Jd^aXig  91. 
/iavär\  79. 
Javatg  54. 
JccQdavt'g  57. 
JafpvCg  102. 
zieXtpivla  52.  54. 
zJsXcpi'g  57. 
driXidg  57. 
drifiriTQia  54. 
JriQiovri  79. 
///xata  (?)  59. 


1)  Die  beiläufig  erwähnten  nichtattischen  Namen  sind  nur  dann  be- 
rücksichtigt, wann  sie  nicht  bloss  Variationen  der  besprochnen  attischen 
vorstellen. 


14ä 


Index. 


/diovvßia  54. 
Jiwvt}  G9. 
zlö^a   132. 

JOQKCCg,  dÖQTlLOV,  JOQKig 

87.  91. 
Joatg  132. 
^Qoaig  1 1 4. 
/Jä)Qr]fia  132,4. 
daQidg  bl. 
JmQLg  59.  73. 


Daedalis  57. 


E. 


ElqrivT],  Elgrivig  70. 
'ExAoyj]  130,  3. 
'Eldxr}  104. 
'EXccq)iov  87.  92. 
'  EIbvti  79. 
'JE^fva^f'pjov  55. 
Hf;it'x/]  79. 
'EUas  59. 
'E^TTts  132. 
t'Ei'ia^ov  50. 
'EopTTj   12G,  1. 
'Eni&ijyirj   132. 
'ETn%aQTtia   1 32. 
'EniyiQatCa  133. 
'ETrt'xTTjfftg  133. 
'EnCXaii'xpig  133. 
'ETfteroXr?  133. 
'EQua^lita  44. 
'Egccrm  71. 
'EQfiatg  55. 
^EQiii6vr\  79. 
'EQiiLovLg  57. 
'EpTTtjAZig   106. 
'EQwriov,  'EQcorig  72. 
^EtOLfiT]  57. 
EvavSgCa    1 33. 
EvßoGLU  133. 
EvsxriQia  133. 
Ev'ö'frTj  46. 
Ei^iov  78. 

EvxoZt],  EvMoAtVrj  47. 
EiJxoioi'  50. 
EviiKQi'a  1 34. 
E-üfiapov  49. 
EvfiOQcpi'cc  1 34. 
EivsL-nri  73. 
E-^Jvoi«  134. 
E-üod/a  134. 
E'iJjrioia  134. 
EvnoQia  134. 
JS^TTOfft«  133,2. 


E'J;«pa|tg  134. 
EvQmTtr]  79. 
Evta^i'a  134. 
EvTiXea  134. 
EixsQTir\  71. 
E^ru;^ia   135. 
EvTvxovaa  44. 
Evq)ri(iia  135. 
Evqpdpiov  46. 
EvcpQoavvri  ^1« 

Eleusium  59. 


Z. 

Zftvpva  60, 
ZwTT^pa  112. 
ZwaifiTj,  ZaaccQtov  45. 


'Hdsia  mi  Sippe  41. 
'Hgcctg  55. 
'HgccKlsia  54. 
'  Hgäyilsia  59. 

'Havxi'cc  47. 


0. 

SäXaxta   113. 
@dlsia  71. 
SaXCa  71. 
©aXiovffa  44. 
@savm  79. 
0f>iS  70. 
&Bo%QonCg  67. 
@Bxzd.Xr\  57. 
SbiaQi'a  125. 
GimqCg  67. 
eryjSrj  59. 
Gqülxxu  57. 
@Qt7Cxr]  65. 
©puaiitg  122. 
&vaivi]  52. 
0ui«Hts  105,1. 
&v^fXTi  125. 
QmTiiov  48. 


'/av^rj  73. 
'las  57. 


"laajtig  111. 
'iXdga  47. 
"iXccQov  50. 
^losaaa  AG. 
'  l6nr\  79. 
'  Initdcpsaig  125. 
'Iad-(iidg  53.  126. 
"/öiov  70, 1. 
'laoardaiov  118. 
' iGaxoQia  135. 
7(y;Uas  104. 
'ixaXi'a  59. 
'Ixuii-^  48. 

Kad-agd  47. 
Kaidxa  59. 
Kciivt'g  79. 
KaXXionri  71. 
KaXXiaxgaxCa   135. 
iCa^t'MT],    KaXvy,iov   101. 
KavQ'dQu,  KavQ'ccQig  96. 
Äai'-Ö'ts  96,   1. 
Kdgvov  109. 
KsKQOTCta  59. 
Äf^xt's  120,  1. 

KsQKWTtTl   83.    93. 

Kritpiaca  54, 
Ätü«)  46. 
KivöntT]  95. 
KXdÖLOv  (?)  100. 
KXstxoQLOv  59. 
KXsixoQi'g  58. 
KXeiw  71. 
KXsoqxovCtt  135. 
KXvfisvr]  73. 
KXdivdqLOv  100. 
Koißvga  85. 
KoKTiaXivr]  109. 
KoXacpidLov  135. 
KoXXvga  128,  2. 
KofiipT}  46. 
KogdXXiov  111. 
Kogdvßri,  KogSvnri  60. 
Kogiavvm   105.   117. 
Kögivvcc  64. 
Kogcavri  92. 
Koaavcpa  92,  1. 
Äo;^itS   91. 
Kgavdr}  79. 
ÄpoKaAtj   111. 
Kgov[idxiov  135. 
KgwßvXr]    119. 
Kvdvr\  79. 
KvfißdXiov  123. 
KvngCu  58. 


1 


Inde^. 


143 


Kcüiiltiri   67. 
KavtoTtiov  95,  2. 

Canihara  96. 
Crocotinm  117. 


AayC?  87. 

Aaddfisia  79. 

^axaiva  58. 

Ad(iui,  Äa\iC8iov  83. 

Aufindg  122. 

Aa[i,nvQig  87. 

Aav8C-A.r\   85. 

Aeatva  97. 

ylsovriov,  AsovxCg  87. 97. 

Ascßicc  58. 

yl?%a)  72. 

Asavtig  60. 

Joy^tS  123. 

AoTtädiov  120. 

yJvtf/j  58. 

ylvxaiva  95. 

AvQU  123. 

AatLvri  4G. 


Lucris  58,  1. 


Mä  75. 
MayaSCg  124. 
May/'dtov  120. 
Mcctiagia  44. 

45. 
MdfificcQov,  ManfiaQiov, 

Ma^^iia  60. 
Mäxiov  135. 
Mfytipa  60. 
Mf'Äaiva  46. 
MfXaivig  77.  91. 
MfilfTTj  135. 
MtXüßoia  79. 
MsXltti  73. 
Milizivri  46. 
MsliTta  97. 
Mavfff'ö'«)  73. 
MerccvEiQa  79. 
MrJdfiK  79. 
Mr\-A(jivCg  105. 
MrjAi's  60. 
Mrividg  56. 
Mrjfftpa  80. 


Mixa  und  Sippe  42. 
MCla-nov  108. 
Mo  VI  (17}  47. 
MoQcpiov  136. 
MoaxccQiov  und  Sippe  88. 
MovaccQiov   7 1 . 
Alvia,  MvCSiQv  9i. 
MvA^apov  49. 

MVQQIVT]    103. 

MvQtri  und  Sippe  102. 
Mvecb  119. 
Mvcrtov  68. 


ilfysis  60. 


iV 

Nävviov,   NccvvccQtov 

116. 
Nägdiov   106. 
NsaiQU  74. 
NsaQci  45. 
iVfjJptff  88.  92. 
Nsfisdg  53.  126. 
NsoTTig  88. 
NscpsXr}   114. 
iViHT]  72. 

NcvvT],  NCvviov  66. 
NCvog  60. 
JVÖ7]|Lia  136. 
iVÖTjffts  136,  1. 
Nov^irivig  52. 
Nv^KfTj  75. 

O. 

Oiväv&ri  103. 
'0;i/?tK  60. 

'OAu/Ajrtas  52.  56.    126. 
'OfiiXia  132,  3. 
'OfioXcotg  55. 
^Ovri6i(iri  47. 
'Ov'u;Uiov   111. 
'OnwQa  128. 

JT 

Uayyatov  60. 
TJaCyviov  115. 
UcciSsvGig  136. 
naiSiGKr]  67. 
IJaXd&ri  128. 
TlaXcciarQU  124. 
IlaXaiatm  67. 
Iluva&Tivats  52. 
n«vvv%Cs  125. 


UaQriyoQig  47. 
Flugd-tviov,  naQ&svig  65. 
UciQ&svoTtri  75. 
IIÜqiov  60. 
ricixaL-aiov  76. 
ÜEfö-w  72. 
Zlfiffidtxrj  80. 
Haifa  88. 

ritvTsxriQLg  52.  126. 
nsQiy.ri6vrj  81. 
TleQGtg  58. 
7T£Ta;i7j  101. 
JIrjKT/'s  123,  5. 
UisqCg  60. 

ni&t-ov,  ni&vXXig89.  94. 
nXayymv  115. 
nXa^dvri   120. 
niOKLOV   117. 
UgiTtovaa  44. 
IlQOnri&tg  55. 
IlgoGovcia  136. 
ngcoO-m  74,  3. 
ntoXsyi,atg  60. 
J7v«-o:rs  56. 
Uvd-idg  53.  56.  126. 
Uvd'iov  55. 
UvQaXXig  88. 
UvQaXXä)  46. 
Uvgafiig  46,  4. 
JlvQQa  46. 
Uoitmvri  136. 


Panegyris  125. 
Pardalisca  92.  95. 
Pithecium  89.  94. 


'  PadivT]  45. 
'PoÖt'a  58. 
'Po5ov,  'Pd^iov  103. 
'  Pvöig  45. 


SccXfioavig  58. 
ZafidyiLOv  1 1 7. 
Ettvvm  41. 
ZittQwitidg  56. 
ZdgSiov  111. 
Zlaxvga  76. 
Z'fitvcb  106. 
Ssfivri  48. 
Si\%ia  96. 
ECßiXXa  67. 
2:iy7J  136. 
i?4^^  und  Sippe  42. 


144 


Index. 


Uiiwv  49. 
Sivmnri  GO. 

ZLOVflßQlOV    106. 

Ev,icavr\  GO. 
2->iv&aiva,  58. 
2yivXccKig  88.  97. 
Z^C%qu  und  Sippe  42. 
2ocp£cc  137. 
26(pov  50. 
2ray6viov  114. 
Etäv.xri  119. 
2?Topyrj  137. 
SxQatiia  137. 
Urgdttov  78. 
2rQocprj  137. 
ZvßaQi?  GO. 
Zvß'nvri   123. 
Evii,'xa%Ca  137. 
Zv^noGi?  133,  2. 

2v^(p£Q0V,  2vil(pOQOV  50. 

SvvuQxCa  137. 
Zvv£Oig  137. 
2vvsrr\  47. 
SvvcüQi'g  128. 
2!vQa,  ZvQiXXa  58. 

HVQLOV   59. 
Ecpqayig  V}.*d. 

EwXBLQK    11. 

EcatriQis  55. 


Scaplia  120. 
Stapliijla  108. 
Stej)hanium  118. 


Tdriov,  TatccQLov  66,  4, 
TfXfTTj  137. 
TfeTj^wv  95. 
Triiiivri  81,  1. 
Tir^'Tj  65. 
TetTüb  52. 
TQO(pCyLri  65. 
Teuyoji/  93,  1. 
rpvqpaivoc  40. 
Tqv<psqov  49. 
Tevqprj   137. 
TvQQr\vig  58. 
T'y;^!],  Tv%apüb  73. 


'TfiViTs  71. 


^uvi'ov  122. 

^fVyo?  112. 

^SQOvßa  74. 

*7jV^  72. 

d^iirificcTiov   137. 

«fdi'a  138. 

^iXiarri,  ^iXTärr}  43. 

^tXrf'po:,  ^i^cöTf'ea  43. 

«Ptivpa  104. 

$o«r/3rj  80. 

^oißi'g  55. 

^QOVl[lOV   50. 


^Qvyi'a  58. 
^Qvvri  92. 
*vrj  138. 
^vZli^S  80. 
^■uciS  138. 
$VT(Jv   101. 


Phoenicium  117. 
Phronesium  138. 


XuQiBßaa  45. 
Xfit^dviov  88.  93. 
XificciQu  83. 
Xiövr]  80. 
X^töarrj  48. 
XAoT]  77. 

XoiQi'diov  und  Sippe  90. 
XoQTiyig  67. 
Xgriat^ri  47. 
XQrjßxri  47. 
Xpvffa^ii's  88. 
Xqvoccqiov,  Xqvciov  111. 
Xpvcd'9'£/u,ts  80. 
XvxqCg  121,  1. 

^. 
Waficcd-rj  74. 
?Pt«-vpa  123,  5. 


'SltiLfiov  105. 
'SlcptXiftri  48. 


GöUingon,  Druck  der  Dieterich'schen  Ünir.-Bnchdrnckerei  Ton  W.  Fr.  K«e«tner. 


(iiffVlr:  " 


acT2^i^ 


CS      Bechtel,  Friedrich 

2349      Die  attischen  Fr&uennamen 

B37     nach  ihrem  Systeme 


PLEASE  DO  NOT  REMOVE 
CARDS  OR  SLIPS  FROM  THIS  POCKET 

UNIVERSITY  OF  TORONTO  LIBRARY