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Full text of "Die buchdruckertätigkeit Georg Erlingers in Bamberg von 1522 bis 1541 (1543)"

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SAMMLUNG 

BIBLIOTHEKSWISSENSCHAFTUGHER ARBEITEN 

BEGRÜNDET VON KARL DZIATZKO f 



FORTGEFÜHRT UND HERAUSGEGEBEN 



VON 



PROF. Dk. KON RAD HAEBLER 

BIBLIOTHEKAR DKR KOL. ÖFFENTLICHEN BIBLIOTHEK IN DRESDEN 



21. HEFT 

(n. SERIE. 4- HEFT) 

SCHOTTENLOHER, KARL 
DIB BUCHDRUCKBRTÄTIGKBIT GEORG BRLINGERS IN BAMBERG 



LEIPZIG 

VERLAG VON RUDOLF HAUPT 

1907 



^ 



DIE 

^ÜGHDRUCKERTÄTIGKEIH 
j ^GEORG» ERLINGERS 




IN BAMBER^^ 

VON 1522 BIS 1541 (1543) 



EIN BEITRAG ZUR GESCHICHTE DER REFORMATIONSZEIT 



VON 



KARL SCHOTTENLOHER 



LEIPZIG 

VERI-AG VON RUDOLF HAUPT 

1907 



Bwrs'j^s^ 



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^ Au'3 le 1907 ) 

15-1) ^ 



% 



Der achten Versammlung Deutscher 

Bibliothekare 



(Bamberg am 23. und 24. Mai 1907) 



Berichtigungen. 



Seite 25, Zeile 21 von oben lies: sein eindringliches Wort statt seine 

eindringlichen Worte. 
» 37. w 4 » » » Usingen statt Usingem. 
„ 46, „ II »I unten „ Kantz „ Kanz. 
„ 46, „ 15 „ oben „ Nr. 45 „ Nr. 44. 
„ 52, Anm. 2 ist als unrichtig zu streichen. 
„ 66, Zeile 19 von oben muTs es hinter Titeleinfassung vgl. Nr. 38 

a. Abb. 13 heifsen: die Einfassung ist dort 

umgedreht. 
„ 85, Anm. Z. 3 von unten lies: CVCIfini statt CYClfini. 



Inhaltsverzeichnis. 



Seite 

Benätzte Literatur xi 

Abkürzungen xxi 

Geleitwort xxni 

Einleitung: Quellen und Literatur. — Stand der Erlingerforschung ... i 

I. Teil. Georg Erlinger als Scliriftsteller und Drucker 5 

1. Kapitel. Der Lebensgang Erlingers 7 

2. Kapitel. Georg Erlinger als Schriftsteller 12 

3. Kapitel. Erlinger als Formschneider 16 

4. Kapitel. Die Drucke Erlingers mit zeitgeschichtlichem und all- 
gemeinem Inhalt 18 

5. KapiteL Das Wirken Erlingers in Bamberg für den kirchlichen, 
politischen und sozialen Umsturz 19 

6. Kapitel. Erlinger in Wertheim im Dienste der Reformation und 
seine Rückkehr nach Bamberg 31 

7. Kapitel. Erlinger im Dienste auswärtiger Verleger und des fürst- 
bischöflichen Hofes 36 

8. Kapitel. Johann Schöner und Georg Erlinger 40 

9. Kapitel. Der Coburger Buchdrucker Aegidius Fellenfürst und Georg 
Erlinger 43 

la Kapitel. Die Stellang Erlingers in der Geschichte der Bamberger 

Bnchdruckerkunst 51 

IL Teil. Verzeichnis der Erlingerdrucke 55 

A. Flugschriften und andere selbständige Drucke 57 

B. Amtliche Drucke 126 

Nachtrag 188 

Anhang 191 

I. Verzeichnis der fälschlich Erlinger zugewiesenen Drucke .... 193 

IL Vorrede Erlingers zum „EYangclion Christi". Wertheim 1524 . . 196 



X Inhaltsverzeichnis. 

Seite 

III. Wörter-Erklirung Erlingen zur Latherbibel aus dem „Register der 
Epistel nnd Euangelion". Bamberg 1523 (2. Ausgabe) 198 

IV. Die Typen Erlingen 202 

V. Verzeichnis der auberamtlichen Drucke 204 

VI. Verzeichnis der amtlichen Drucke nach sachlichen Gruppen . . . 209 

VII. Personen-Register 214 

Vni. Dnidcer und Buchfnhrer 217 

IX. Sach- und Orts-Register 218 



Benützte Literatur. 



Andresen, Andreas, Handbuch für Kupferstich Sammler . . . Auf 
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Hampe, Th.. Nümberger Ratsverlässe über Kunst und Künstler im 
Zeitalter der Spätgotik und Renaissance . . . 1, — 3. Bd, Wien u. 
Leipzig 1904 (Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunst- 
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Hase, Oscar, Die Koberger. Eine Darstellang des buchhändlerischen 
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IUI Neuzeit. 2. Aufl. Leipzig 1885. 

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— Zusätze zu Adam Bartsch's Le Peinire Graveur. Bamberg 1S44. 
Herrman, Fritz, Der Prozess gegen D. Johann Drach und Anton 

Scherpfer und die Unterdrückung der evangelischen Bewegung 

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Herxog, J. J. — Hauck, Albert, Realen cy kl opädie für protestantische 

Theologie und Kirche ... 3. A. Leipzig, 
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403 f., 459 f-) 
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— Zur Bibliographie der Reformationszeit (Zeitschrift f. Bücher- 
freunde 1, 1898/99, S. 441 — 444-) 

— Ideendiebstahl in dem decorativen Bücfaerschmuck der Refor- 
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Frankfurt 11. Erlangen 1843. (L. sämtliche Werke, 63. Bd.) 

MedicuB, Emil Friedr. Heinr., Geschichte der evangelischen Kirche 

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Muther, Richard, Die deutsche Bücherillustration der Gothik und 

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Nagler, G. K., Die Monogrammisiten ... 111. Band. München 1863. 
Oesterreicher, Paul, Rüstung dos hamberger Fürstbischofes 

Weigand zu dem Feld^uge gegen die Türken im Jahre 1532, 

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Annalen der altern deutschen Litteratur 



Pan 



Georg Wolfgang, 
. . . Nürnberg 1805, 

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— Ausführliche Beschreibur 



Vol. Vll, Nürnberg 1799. 

: ältesten Augspurgischen Ausgaben 



der Bibel . . ., Nürnberg 1780. 
Paulus, Nicolaus, Der Augustiner Bartholomäus Ämoldi von Usingen. 

Luthers Lehrer und Gegner. Ein Lebensbild. Slrafshurger Tlieo- 

togische Studien, L Bd., III. Heft. Freiburg im Breisgau 1893. 
Perthes, Fr., Bilder aus dem kirchlichen u. sozialen Leben im 

Bereich des jetzigen Herzogtums Gotha zur Zeit unmittelbar vor 

und bei Beginn der Reformation (Zeitschrift d. Ver. f. Thüringische 

Geschichte ... N. F., 13. Bd. {21. Bd.) 1902, S. i — 104. 
Pottler, Conrad Joseph, Repertorium über die Hochfnrstlich-Bam* 

bergischen Verordnungen . . , Bamberg 1797. 
Polthast, Aug., Bibliotheca historica medii aevi ... 2. A., 1. Bd. 

Berlin i8g6. 
Radlkoter, Max, Jobann Eberlin von Günzburg u. sein Vetter Hans 

Jakob Wehe von Leipheim ... Nördlingen 1S87. 
Ranke, Leop., Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation, 

2. Bd., 3. Ausg. Berlin iS^i. 



XVm Benülzte Literatui-. 

Reichstagsakten, Deuteche. Jüngere Reibe, HL Bd., bearb. von 

Adolf Wrede. Gotha 1901. 
Reicke, Emil, Der BambeTger Kanonikna Lorenz Beheim, Pirkheimtrs 

Freund (Forschungen lur Geschichte Bayerns, 14. Bd., Hefl i 

u. z, S. I — 40). 
Renatus, Jobannes, Dei Graf von Wertheim. Erlangen n, Leipzig 

1892. 
Riederer, Job. Barth., Nachrichten lur kirchlichen- Gelehrten- und 

Büchergescbichte; . . . 3. — 4. Bd. Altdorf 1766/1768. 

— Nachricht von dem 3. bbher ungedruckten Teile des Ratschlags 
der nurnberg, Prediger . . . 1524 {Abhandlungen ans der Kirchen- 
Geschichte ... 1. Alidotf 1768, S. 311 ff.). 

Rösel, Ludw,. Unter dem Krummsub, Zwei Jahrhunderte Bamberger 

Geschichte (1430 — 1630). Bamberg 1895. 
Röscher, Wilb., Geschichte der National-Oekonomik. München 1874. 
Roth, Friedrich, Die Einführung der Relonnation in Nürnberg 1517 — 

1528. Würzburg 1885. 

— F. W. E., Zur Bibliographie des Bartholomäns Arnoldi von 
Usingen (16. Jahrb.) {Neuer Anzeiger für Bibliographie und 
Biblio thfk wisse Dschafi, Dezember 18S6). 

— Geschichic der Verlagsgcschäfte und Buchdruckereien zu Wütz- 
burg 1479 — 1618 {Archiv f. Gesch. des Deutschen Buchhandels, 
20, i8g8). 

— Job. Ferd., Nümbergisches Taschenbuch, i. Bdchen. Nürnberg 
1812. 

Rudek, Wilh,, Geschichte der öffentlichen Silllichkcil iu Deutschland. 

Jena 1897. 
Rudolphi, Friedrich, Gotha Diplomatien oder ausliihrltchc historische 

Beschreibung des Fürstentums Sachsen-Gotha . . . Frankfurt a. M. 

u. Leipzig, I. Teil. 
Sachs, Hans, Vier Dialoge. Herausgegeben von Reinhold Köhler. 

Weimar 1858. 
Scharold, Carl Goifr., Beyträge zur altem und neuem Chronik von 

Würzburg. Würzburg iSai, 

— Dr. Mattin Luthers Reformation in nächster Beziehung auf das 
damalige Bisthnni Würzburg, Würibnrg 1824. 

— Job, Bapc, Geschichte des Medizinal wesens im ehemaligen Fürslen- 
thum Wüizburg, i. Abt. das Mittelalter u. lö. Jahrhundert dar- 
stellend. Würzburg 1825. 

Scheel, Willy, Johann Freiherr zu Schwartenberg. Berlin 1905. 



Bcnüute Literatur. 



XIX 



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des hiitor. Ver. zu Bamberg.) 
Schneidawind, F. A., Versuch einer statistischen Beschreibung des 

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Scbornbaum, Karl, Die Stellung des Markgrafen Kasimir von 

Brandenburg zaz reformatorischen Bewegung in den Jahren 

1524 — 1527 . . , Diss. Nürnberg 1900. 
Schuster, Anton, Die Erfindung der Buchdruckerkunst und deren 

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Schwarz, Gg. Christ., Von einem Hülfamittel, Schriften, die ohne 

Ort und Drucker erschienen sind, in Ansehung dieser Umstände 

näher zu bestimmen. (Strobels neue Beiträge zur Litteratur . . . 

II, S. 79—128.) 
Schwarzenberg, Johannes von. Das Büchlein vom Zutrinken. 

Herausg. v. W. Scheel. {Neudrucke deutscher Litteratur werke 

des XVI. u. XVII. Jahrh. Halle 1900.) 
Soden, Franz Frhr. v., Beiträge zur Geschichte der Reformation . . , 

Nürnberg 1855. 
Stalin, Christoph Friedrich von, Wirtembergische Geschichte, IV. Teil, 

I. Abt. Stuttgart 1870. 
Stein, Friedr., Monumenta Suinfurtensia historica . . . Schweinfurt 

■875. 

Strobel, Gg. Th., Vermischte Beiträge zur Geschichte der Literatur. 
Altdorf 1774- 

— Miscellaneen Liter. Inhalts, i, Bd. Nürnberg 1778, — 3. Bd. 1780. 

— Neue Beiträge zur Literatur II und IV. Nürnberg 1793. 
Ulmann, H., Franz von Sickingen . . . Leipzig 1S71. 
Urkundenbuch der Stadt Jena und ihrer geistlichen Anstalten ... 

herausgegeben von Ernst Devrienl. Jena 1903. {Thüringische 

Geschichtsqoellen N. F., 3. Bd. {6. Bd.), 2. Teil.) 
Veesenmeyer, Georg, Beyträge zur Geschichte der Litteratur und 

Reformation. Ulm 1792. 
Vieroidt, Karl Friedrich, Geschichte der evangelischen Kirche in 

dem Grossherzogthum Baden, 1. Bd. Karlsruhe 1847. 
Von der Planitz, Hans, Des Kursächsischen Rathes Hans von der 

Planitz Berichte aus dem Reichsregimen l in Nürnberg 1521 — 23. 

Gesammelt von Ernst Wülcker. . . . Bearbeitet von Hans Viick. 

Leipzig 1S99. 
Wackernagel, Philipp, Bibliographie zur Geschichte des deutschen 

Kirchenliedes ira XVL Jahrh. Frankfurt a. M. 1855. 



(Waldan, Georg Emsl), fScytiag zur Geschichte des Bauernkriegs in 
Franken , besonder^ im Bifsthura Bamberg. Aus einer gleich- 
zeitigen Handschrift herausgegeben. Nürnberg 1790. 

Weber, Heinr., Bamb^rger Weinbuch. Ein Beitrag zur Culturgeschichte. 
Bamberg 1884 (46. Bericht des histor. Vereins zu Bamberg). 

Weiler, Emjl, Repertorium typogtaphicum. Die deutsche Literatur 
im ersten Vierlei den sedizelintcn Jahrhunderts. . . . Nördlingcn 
1864. I. Supplement 1874, II. Supplement 1885. 

Weizenbach, ThotDR^, Geschichte der Buchdrucketkunst im ehemaligen 
Herzogthume Franken und in benachbarten Städten {Archiv des 
histor. Vereins von Unterfranken und Aschaffenburg, 14. Bd., 
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Will, Georg Andreas, Nur n belgisch es Gelehrten-Lexicon. ...Nürnberg 
und Altdorf 1757. 

Zapf, Gg. Wilh., Augsburgs Buchdruckergeschichte nebst den Jahr- 
büchern derselben, 2. Tb eil. Augsburg 1791. 




Abkürzungen. 



B. B. = Kgl. Bibliothek Bamberg. 

B. Berlin = Kgl. Bibliothek Berlin. 

B. R. M. = Kgl. Hof- und Staatsbibliothek München. 

Codex Const Bamb. = Codex Constitutionum Bambergensium 
im KgL Kreisarchiv Bamberg.'^ 

Kammerrechnung = Fürstbischöfliche K. im Kgl. Kreisarchiv 
Bamberg. 

K. A. B. = Kgl. Kreisarchiv Bamberg. 

Rezelsbuch = R. des Bamberger Domkapitels im Kgl. Kreis- 
archiv Bamberg. 

U. = Urdruck. 

Alle übrigen Abkürzungen verstehen sich im Zusammen- 
hange von selbst 



i) Sammlung der Bamberger Verordnungen. Ein kurzes Verzeichnis der- 
selben (bis 1532) bringt der Anzeiger für Kunde des deutschen Mittelalters, 1833, 
2, Sp. 9— II. 



/ 



Geleitwort. 



Die Veröffentlichung der vorliegenden Schrift fällt in 
I das Jahr, in dem das Bistum Bamberg sein goojähriges Be- 
stehen feiert. Dieses Zusammentreffen ist nicht rein zufällig, 
wenn auch meine Arbeit keine Festschrift vorstellen soll. 
Als eine solche von mehreren Selten geplant worden war, 
hatte ich gedacht, einen Beitrag ;;u liefern. Obwohl jener 
Plan wieder zerfiel, hielt ich an meinem Vorhaben fest Dafe 
ich nun in dem Jubiläumsjahr meine Arbeit vorlegen kann, 
freut mich umso mehr, als die erste Anregung und das haupt- 
sächlichste Quellenmaterial auf das engste mit den Beständen 
der Kgl. Bibliothek Bamberg verknüpft sind, die mit ihren 
ältesten und wertvollsten Schätzen auf die Zeit der Bistums- 
gründung zurückgeht. 

So ist meine Abhandlung in erster I-inie aus orts- 
geschichtlichen Nachforschungen herausgewachsen , die der 
Entwicklung des geistigen I-ebens in Bamberg um die Zeit 
der einbrechenden Reformation gewidmet waren. Mit dem 
so begrenzten Zeitraum war ich bereits durch andere refor- 
mationsgcschichtliche Studien verbunden, mit der Geschichte 
der Buchdruckerkunst hatte mich endlich mein bibliotheka- 
rischer Beruf befreundet. Wies mir so eine warme Neigung 
zu den drei bezeichneten Forschungsgebieten den Weg, so 



möchte ich gerne hoffen, dafs aus der Ernte meiner Arbeit 
hinwiederum für die Bamberger Orts- und Landesgeschichte 
wie für die Geschichte der Reformation und der Buchdrucker- 
kunst einige bescheidene Früchte abfielen. 

Ich darf mein Geleitwort nicht schliefsen, ohne Herrn 
I.ic. Dr. Otto Giemen in Zwickau für die gütige Förderung 
meiner Forschung den besten Dank ausgesprochen zu haben. 
Wenn es mir gelungen ist, eine stattliclie Anzahl heimatloser 
Drucke Erlinger zuweisen zu können, so darf Herr Dr. Giemen 
einen nicht geringen Teil dieses Ergebnisses für sich in An- 
spruch nehmen. 

Eine mittelbare Unterstützung ist mir durch das bereit- 
willige Entgegenkommen zahlreicher Bibliotheken zu teil ge- 
worden; vor allem sage ich der Kgl. Hof- und Staatsbibliothek 
in München, der Kgl. Bibliothek in Berlin, der Kgl. Uni- 
versitätsbibliothek in Erlangen und dem German. National- 
museum in Nürnberg besten Dank. Nicht minder fühle ich 
mich dem Vorstande der Kgl, Bibliothek Bamberg, Herrn 
Bibliothekar Hans Fischer, für die bei auswärtigen Ent- 
leihungen gütigst übernommene Vermittlung und dem Kgl. 
Kreisarchiv Bamberg für die Überlassung der einschlägigen 
Quellen zum gröfsten Danke verpflichtet. Endlich möchte 
ich noch Herrn Bibliothekar Dr. Johannes Luther für die 
Unterstützung bei der Aufnahme der Bilder und dem Ver- 
leger, Herrn Rud. Haupt, für die würdige Ausstattung der 
Schrift bestens danken. 



Einleitung. 
Quellen und Literatur, Stand der Erlingerforschung. 



Die Bedeutung Erlingers beruht in seiner Druckerlätig- 
keit Die Kenntnis der Drucke ist deshalb die Grund- 
bedingung zur gerechten Würdigung des Mannes und seiner 
Wirksamkeit. Ich habe alles versucht, die Erzeugnisse der 
Erl in gerpresse möglichst vollständig zusammen zu bringen. 
Wie es sich bei einer bibliographischen Arbeit ganz von selbst 
versteht, sind die sämtlichen aufgeführten Drucke auf Grund 
genauer Einsichtnahme bestimmt und beschrieben worden. 
Bei der Feststellung wurden alle wichtigen Merkmale, wie 
die Titeleinfassungen, Lettern, Initialen und Wasserzeichen 
genau geprüft und verglichen. 

Die meisten Erlingerdrucke sind ohne den Namen ihres 
Druckers ausgegeben worden. Sie mufsten erst durch Ver- 
gleichung gesucht und bestimmt werden. Es ist deshalb 
leicht möglich, dafs mir der eine oder andere Druck ent- 
gangen ist. Ich glaube aber nicht, dafs ein solcher übersehen 
■wurde, der etwas Eigenartiges, wie vielleicht eine von mir 
nicht beschriebene Titeleinfassung an sich trüge. Auf jeden 
Fall würden sich etwa übersehene Drucke durch die folgenden 
Ausführungen und die beigegebenen Abbildungen leicht fest- 
stellen lassen.'' 



t) Da ich vorhabe, die ganie Entwicklung der Buchdiuctetkiuist in Barnbeig 
m verfolgen, wiic ich (Ür solche FeitsieUungeQ, die als Ergaii/ungoi eingctUgt weiden 
kOonCen, lehi dankbar. 

SchoIlcnlDbcr. Budidfin^Veitiügkui G. ErUngin. I 



2 Einlntung. 

Für die Tätigkeit Erlin gers im bischöflichen Dienste 
wurden die gedruckten Ausschreiben der fürslbischöf- 
lichen Regierung eingesehen und bestimmt. Ein sehr 
wertvolles Hilfsmittel zu ihrer Feststellung bot sich in den 
fürstbischöflichen Kammerrechnungen dar, welche die 
Ausgaben für die bei Erlinger bestellten Drucke genau ver- 
zeichnen. Freilich konnten diese selbst nicht mehr alle ge- 
funden werden; in solchen Fällen mufste die Einzeichnung 
der Kammerrechnung als Ersatz eintreten. 

In der Literatur war Erhnger lange Zeit fast ver- 
schollen. Die Geschichte der Buchdruckerkunst verzeichnete 
von ihm nur wenige Drucke. Placidus Sprenger nimmt in 
seiner Buchdruckergeschichte von Bamberg nur 1 1 Erlinger- 
dfucke an, von denen jedoch 3 wieder zu streichen sind. — 
Die Bambergische Ortsgeschichte hatte den Namen Erlinger 
ebenfalls fast vollständig vergessen. Eine eingehende Auf- 
merksamkeit widmete ihm erst der um die Geschichte 
Bambergs und die Kunstgeschichte hochverdiente Forscher 
Joseph Heller. Unter dem bescheidenen Titel „Zusätze zu 
Panzers deutschen Annalen, zu Sprengers älterer Buchdrucker- 
geschichte von Bamberg, und zu Bartsch le peintre graveur" 
legte Heller die Ergebnisse seiner Nachforschung über 
Erhnger zuerst in seiner 1836 gegründeten „Antiquarischen 
Zeitung" nieder. Dieser Aufsatz erschien dann im folgenden 
Jahre in einer eigenen Schrift unter dem Titel : „ Leben 
Georg Erlinger's, Buchdruckers und Formschneiders zu 
Bamberg, nebst einer vollständigen Aufzählung und Be- 
schreibung seiner sämmtlichen gedruckten Schriften und 
Holzschnitte. Ein Beitrag zur Geschichte der Tj-pographie, 
und als Ergänzung der Werke von Panzer, Sprenger 
und Bartsch." (Bamberg, 1837, Verlag von J. G. SickmüUer. 
In Kommission bei J. G. Weigel zu Leipzig.)" Heller ging 
vom Formschneider Erlinger aus, schenkte aber dann der 
gesamten Tätigkeit dieses merkwürdigen Mannes sein Augen- 
merk. Es ist ihm gelungen, eine Reihe bis dahin unbekannter 

i) Der Umscblaglitcl Inutel: „Groig Eilingct von Josrph Hrllei". 



Quellen und Lite 



iir, Erlingerforschung. 



Erlin gerd nicke aufzutreiben und seiner wertvollen Sammlung 
einzuverleiben, die nach seinem Tode dio Kgl, Bibliothek in 
Bamberg geerbt hat. An der Hand der Kammerrechnungen 
konnte Heller auch die rührige Tätigkeit Erlingers am fürst- 
bischöflichen Hofe flüchtig feststellen. Die Schrift Hellers 
kann noch heute als fleifsiger und wertvoller Beitrag zur 
Buchdruckergeschichte gelten und für die Erlin gerforschung 
ist sie von grundlegender Bedeutung geworden."' Die 
wichtigen Ergebnisse dieser Arbeit sind um.somehr an- 
zuerkennen, als die Kgl. Bibliothek in Bamberg, auf die 
Heller naturgemäfs bei seinen Forschungen in erster Linie 
angewiesen war, viele Erlingerdrucke nicht besessen hat.»' 

Eine sehr wertvolle Ergänzung zur Schrift HcUcrs hat 
dann Otto Giemen 1904 in seinem Aufsatz: „Die Drucke 
des Georg Erlingor in Bamberg"^' gegeben. Giemen stand 
das an Reformationsdrucken reiche Material der Ratsschul- 
bibliothck in Zwickau zur Verfügung, Durch die Ergebnisse 
seiner sorgfältigen Vergl eich un gen wurde die Zahl der 
Erlingerdrucke um vier Stücke vermehrt, unter denen 
besonders der Urdruck der sogenannten Acta Jenensia hervor- 
zuheben ist*' 

Die vorliegende Arbeit weist wiederum eine stattliche 
Anzahl von bisher unbekannten Erzeugnissen der Erlinger- 
presse nach, berichtigt in mehreren Fällen die Schrift Hellers, 
sucht die Tätigkeit Erlingers als fürstbischöflichcr Hof- 
buchdrucker genau festzustellen und will endlich die Be- 
deutung dieser ganzen Buchdruckerarbeit im Zusammen- 



I) I.cii3chuh. Friedr., Jos. Heller. S. XXXU. — Clemen. Erlingcr, S. II loi. 
1) Mit der Sammlung Hellers erhielt die Bombcr^r Bibliothek 9 Erlinger- 
■, die ihr ^■orhe^ ge/ehlc halten. 

3) B<lnenblatt tär den deuUdien Buchhaiutel 71, I904. Nr. aSj t^. Daembet), 

IIOJ. 

4) Kurie Erwähnung findet Erlinger nn folgenden Stellen; Jick und Heller, 
BtitjSgc S. 88 (.\nlkcl von Heller). — Jädt, Pinthcon, Sp. 354 i. Foraewung. 
S. 93 — 100 (Artiliel von Heller). — ßdi. Dcnkscbrifl. S. jof. — Jäck, Jahrbücher, 
S. ajo ff. — HeUer, ZusSCce, S. 44. — Heller, Nachrichten, S. 77 ff. — Roth, F. W. E.. 
GcM&icIite der Verk^^eschSfle . . . WOnbnig. S. 73 und 81, A. 51. — Sdineld*wind 



4 Einleitung. 

hange mit den geistigen Strömungen jener Zeit möglichst 
erschöpfend entwickeln. 



S. 250. — Götze S. 10 und Tafel 13. — Leitschuh, Franz Friedr., Georg III., 
S. 61. — Kelchner in der Allgemeinen Deutschen Biographie, 6. Bd., 1877, S. 226. — 
Rcnatus S. l8i, 252 (Erzählungsfonn). — Erhard, Reformation, S. 14, 66. — Kapp 
S. 82. — - Rösel (kritiklos), S. 65. — Schuster S. 27. — Am 22. März 1906 hielt 
ich im Historischen Verein zu Bamberg über Erlinger einen Vortrag, der mit einer 
Ausstellung der Erlingerdrucke verbunden war. Das „Bamberger Tagbbtt** brachte 
am 24. März (Nr. 70) darüber einen kurzen Bericht 



I. TeiL 



Georg Erlinger als Schriftsteller 

und Drucker. 



1. Kapitel. 
Der Lebensgang Erlingers. 



Die frühesten Schicksale Erlingers sind bis heute in 
tiefes Dunkel gehüllt. Seine erste uns bekannte Wirksamkeit 
weist nach Augsburg.'' Dort mag er auch geboren worden 
sein. Oder er stammt aus Erlingen in Schwaben und hat 
seinen Namen einer häufigen Sitte jener Zeit entsprechend 
nach seiner Heimat umgeändert. Unwahrscheinlich ist die 
Vermutung Hellers, dafs er in Erlangen geboren sei und von 
diesem Ort seinen Namen abgeleitet habe. In den fürstlichen 
Kammerrechnungen kommt zwar oft die Schreibweise Erlanger 
vor, aber Erhnger selbst hat sich niemals so geschrieben. 

Die literarische Tätigkeit Erlingers setzt notwendig eine 
gelehrte Bildung voraus. Sein Name hat sich aber in keiner 
Matrikel der in Betracht kommenden Universitäten finden 
lassen." Diese Tatsache mag die Vermutung bestätigen, dafs 
Erlinger ursprünglich einen anderen Namen geführt und diesen 
später umgetauscht hat. Dann könnte er mit seinem richtigen 
Familiennamen wohl noch in einer Matrikel vorsteckt sein. 

Das erste Lebenszeichen Erlingers erhalten wir in einer 
astronomischen Schrift, die mit dem Schlufesatz endet; Voll- 
enbet vnd jefamengeia^t i|t big lujtig vnb nu^lid) planetild) werlt 

l) In Augsbiug ktiDiinl noch heute der Nainc Erlinger vor. 

:) Herr Dr. Georg Woi», Bibliothekar der Kgl. Univeisititibibliolhclt in 
Manchen hotte die dankenswerte Güte, die Ingulstädler Matrikel, sowie die Ri^ts- 
der berati gnlmckten Matrikdn tod Erfurt. Leipz^. Heidelberg, Witleoberg. Tübingen, 
Greifswald, Frankfurt a. O. räch Erlinger durchiusehen. 



in ber kaylerlidien (tat fluglpurg burd) Georgen Crlinger. Im 1516 
jar flm vieröcn tog CDaii. Nach dieser Bemerkung könnte 
Erlinger als der Verfasser und Drucker des Schriftcheiis in 
einer Person gelten. Da dasselbe leider nicht mehr aufzu- 
finden ist, müssen wir uns mit der Feststellung begnügen, dafs 
Erlinger im Jahre 1516 in Augsburg gelebt und gewirkt hat. 
Wann und warum Erlinger diese Stadt verlassen hat, 
ist nicht bekannt. In Bamberg tritt er zum ersten Male im 
Jahre 1519 auf, was durch einen Holzschnitt beurkundet wird, 
der seinen Namen mit der Aufschrift „Bamberg 1519" ent- 
hält. Zwischen die Jahreszahl ist ein Pfeil eingezeichnet, der 
wohl mit dem damals tätigen Bamberger Buchdrucker Johann 
Pfeil in Zusammenhang gebracht werden mufs. Wahrschein- 
lich trat Erlinger in die Druckerei Pfeils ein und versuchte 
als Formschneider dort sein Glück. Das scheint wenigstens 
die einfachste Auslegung des angegebenen Zeichens zu sein, 
dessen sich Erlinger auch später noch bedient hat. Für diese 
frühesten Jahre des Aufenthaltes Erlingers in Bamberg fehlt 
uns sonst fast jede Nachricht. Nur in einem Briefe des 
Bamberger Kanonikus Lorenz Beheim an seinen Freund 
Wiübald Pirckheimer vom 4. März 1520 wird Erlinger kurz 
erwähnt. Pirckheimer hat ihm einen Brief an Beheim mit- 
gegeben und dieser meldet nun den Empfang des Schreibens, 
das ihm dankenswerte Mitteilungen über neu entdeckte Inseln 
gegeben habe. Der Überbringer Erlinger erscheint hier als 
Buchführer. '> Seine Jugendzeit scheint also sehr bewegt 
gewesen zu sein. In jener Zeit führten gar viele, die die 
Universität bezogen, ihre Studien nicht zu Ende. Der Zutritt 
zur Hochschule war an keine schweren Bedingungen geknüpft 
und so tummelte sich in den Hörsälen stets viel junges Volk, 



t) LiMros tuas novitatum. tjuas nupcr ad me dcdisti, amice praestancissimc, 
per Gtorpara Erlinger bibliopolam, reium novarum iosuluum in mori Oceuia 
nuper Tcpcrtanun reccpi . . . Dw Brief liegt bandsduifllich in der Nürobcrgci 
Stodlbibliotliek (375. 51) unter den Briefen Behcims in Piidcheimcr, dctcn Kenotois 
id) der Güte de» Heim Dr. Rcidic vcrdajJte. Ober den Sdueiber der Briefe, Lorenz 
Beheim, vgl. Rdcke a. n. O. und mdne Besprechung dietei Aulsaties im Untcr- 
haltungiblntt des FrSnln'scben Ktirien, I906, Nt. jb, S. 462 (. 



Der LchcMgang Erlingets. 9 

dessen Reihen immer wieder durch die bitlere Not, durch 
Arbeitsunlust oder die Jagd nach Abenteuern gelichtet 
wurden. Die der Hochschule ohne einen Abschlufs ihrer 
Studien den Rücken kehrten, mufsten dann in ungelehrten 
Berufen ihr Brot zu verdienen suchen. So mag auch Erlinger 
von den gelehrten Studien zum Buchhandel und zum Buch- 
druckergewerbe gekommen sein. 

Die erste Druckertätigkeit Erlingers in Bamberg fällt 
in das Jahr 1522, Er begann mit der Drucklegung von fiirst- 
bischöflichen Erlassen. Da sich seine ersten Lettern mit 
denen des Koburger Buchdruckers Fellenfürst decken, ist an- 
zunehmen, dafs sie von diesem stammen. Doch hat Erlinger 
sie bald mit neuen vertauscht. 

Aus der Zeit dieser ersten Druckortätigkeit ist uns ein 
merkwürdiges Aktenstück erhalten, das wegen seiner Nach- 
richten über die damalige Bamberger Buchdruckerkunst 
nähere Beleuchtung verdient. Am 20. April 1523 schrieb das 
Rcichsregiment aus Nürnberg an den Bischof Weigand von 
Bamberg, dafs zur Rechtfertigung des jüngst bewilligten 
Reichszolles eilitdie flrli(J?el gedruckt werden sollten. Nach- 
dem aber die Reichsstädte diesen Zoll nicht hätten bewilligen 
wollen, so werde das Reichsregiment diese Artikel aufserhalb 
der Reichsstädte drucken lassen, unb Öonn (old)5 (onöerlid) ju 
Bamberg als &er nect)jten ßerren|tQbf, öatinnen trucherey (ein, 3uin 
fU9!id)iten beicl)een hhun&t. Der Bamberger Bischof winkte 
aber ab und liefs durch Hans Braun'' am 24. April folgende 
Antwort sagen: Du iit nid)( on, e. g/' tragen bes aud) wifjens, 
bas ein Cruker hie ju Bamberg gejefien 1(1, Banns pfevl genannt, 
bcr aber an jeiner narung alio verbotben, öas er bes Crud^ens nit 
mer ju verlegen in vermögen geweien, audj gejtorben unb ber truA= 
jeuge von ben Crbenn gen Regensburg verkauft woröcn ijt, unb 
wiewol neulid)er seit ein anöer truchet hieber gesogen, (0 

I) Ob« Hiuis Braun, den Baiiiliergischen Kammenncister, der verediiedenen 
Auudilbsen dts NürnbeigFr Reichstages angehört hil. ist Scbecl zu vcrgleichEn 
[hCK<nden S. 116). Braun wird du obige Sdireiben wnhradieinlicli an Johaon von 
Scbwuxenberg geletlet haben. 

a) ^ Euer Gnaden. 



i(f er öod) meines verlet)ens mit (einem Dru*3eiig öer- 
matfcn nil gcld)idii, öcife cT leinem ßon&cl nod) 311t 3eit 
notlurfliglid) vorjtecn könnt. In einer Nachschrift heifct es 
noch weiter: Der S. B.'' liefe oud) beantragen, weil bieic Artikel 
leidjl bei Cl)urfürften unö anöern Sürjten Verörufe bereiten motzten, 
inöem öofturd) ellidjer Stenöe 5oll vuö Ungell ongerülirl weröe, 
mödjle ÖOG R. Regiment jie lieber in einer onöcrn Statt inickcn 
loHen. Am Rande steht noch, aber durchstrichen: ols (Doinj 
ober ingolftat U.'' Dieses Schreiben ist in mehrfacher Beziehung 
wichtig und merkwürdig. Wir erfahren hier, dafs Pfeil zu- 
letzt in bittere Armut geriet und seine Druckerei nach seinem 
Tode nach Regensburg kam. Über die Fertigkeit seines 
Nachfolgers bekommen wir das denkbar ungünstigste Urteil 
zu hören. Ohne Zweifel galt dasselbe unserem Erlinger. 
Einige Proben seines Könnens hatte dieser in amtlichen 
Drucken geliefert. Offenbar war man mit denselben bei der 
fürstbischö fliehen Regierung wenig zufrieden gewesen. Die 
von Fellenfürst übernommenen Lettern waren in der Tat 
nicht die besten. Da Erlinger aufscrdera erst kurz vorher 
das Druckergewerbe ergriffen hatte, ist es schon zu erklären, 
dafs die Auftraggeber bei dem neuen Drucker schlechte 
Erfahrungen machten. Wir wissen, dafs Erlinger sich im 
Jahre 1523 neue, deutlichere Lettern angeschafft hat. Ver- 
mutlich wurde er zu diesem Schritt durch eben jene un- 
zufriedenen Äufserungen der fürstbischöflichen Regierung, 
die ihm gewifs nicht vorenthalten blieben, gedrängt Er 

I) = Fürslbiidiol. 

I) K. A. B. Rcichskorropondeiu, Bd. i ('510—1540), Bl. 11 (mehrfach 
korH^ertet Entwurf), abgedrudft im 11. B«. de* histor. Ver. Bamb., S. 135 [. nach 
der Milteilang Haflers. DEioIikci vercrfentlichlc dos Scbreibeo auuugwdse, obae 
den frühcirn Abdiudc gekannt zu haben (Zenlralbbtl für Bibliolbckiwcsen, ;. 1S90. 
S. 17 f.). Die BemeikuDgcn , die Diiatiko zu dem Schreiben gibt, sinil giöCslcnleils 
uoridiüg. — Vgl. Deutsche Rciehstaesaklen, J, R., 3. Bd., S. 936, A. 3 (Ausiug). — 
Unzwdfelhaft woreii tili den abscbla^^n Bescheid polilische Gründe ausscfalao^bend. 
Daa Reidwcgiment wandte sich hernach an Herzog Wilhelm von llayem. und suchte 
die neue Zollordnut^ in &IiU>chcn dniclcen zu laasen. Ab« auch hier wurde die 
Erlaubnis zur Druddegung verweigert und das Reichsregitnent niulste dos bereits dem 
MüDchener Druckei zugestellte Manuskript wieder zuiUduiehnieD. <JOrg S. 16.) 



Georg Erlinget als Scluiftstellet, 1 1 

mufste mit dieser Kundschaft als der meist versprechenden 
Einnahmequelle rechnen, und in der Tat ist ihm diese in der 
Folge stets treu geblieben. Stimmt diese Annahme, so ist 
mit ihr ein wichtiger Anhaltspunkt für die zeitliche Fest- 
setzung der ersten Erlingerdrucke gewonnen. Die alten 
Lettern hat dann Erlinger bis Ende April 1523 benutzt Bald 
danach mufs er sich die neuen Typen angeschafft haben, und 
in diese Zeit fallen wohl seine ersten mit diesen Lettern 
gedruckten Flugschriften. " 

Von jetzt ab begann seine eifrige, ganz in den Dienst 
der neuen Strömungen gestellte Tätigkeit, die uns in den 
nächsten Kapiteln ausführlich beschäftigen wird. Diese 
Richtung seiner Druckerarbeit dauerte aber nur wenige Jahre, 
dann hörten die selbständigen Drucke ganz auf, Erlinger 
gab aus seiner Presse nur mehr amtliche Drucke aus. Im 
Sommer 1541 ist er gestorben." Seine Witwe führte das 
Geschäft noch zwei Jahre weiter und verkaufte dann die 
Druckerei an die fürstbischöfliche Regierung. Erlinger hatte 
keinen Sohn, der das Geschäft hätte weiter führen können; 
wir hören gelegentlich nur von einer Tochter, die dem Dom- 
kapitel öfters Kalender brachte und dafür einige Pfennige 
zum Geschenk erhielt 

I) D« Druck: Venticbnis Nr, rj war am Ficiuig nach dem AiiffahrtstaEc 
1533 = 15. Mai dnickfertig. 

1) Seit dem i August 154' wurden die BclraEC für die Drucke der 
rtErUngerin" ausgezahlt. 



2. Kapitel. 
Georg Erlinger als Schriftsteller. 



Panzer" und Zapf'' führen unter den Augsburger Drucken 
folgende Schrift auf: 

Innholt öes planetildjen werks: | Das aufffleigenö joidjen alU 
seil viiö ilunö. j Vnöer weltt)em soidjen vnb Planeten oin kinb 
geboren werö. | Der joidjeii vnö ploneten natur. | Der Sonnen 
3aid)en. | Des (Dontes Soidjen. | . . . 

Als Schlufssatz des kleinen, nur 2'/j Bogen starken 
Werkes wird folgender Vermerk angegeben: Vollenbet vnb 
jelamen gejay i(l öife iultig vnb nutslid) plonelit^ werk in öer 
kavierlicbcn (tot flugtpurg öurd) Georgen Ctlinger. Im 1516 jar 
am vieröen tag (Daü. 

Leider hat sich dieser Druck trotz aller Bemühungen 
nicht mehr auffinden lassen.'' Es kann deshalb nicht geprüft 
und entschieden werden, ob Erlinger auch der Drucker dieser 
Schrift gewesen ist. Die Vermutung Panzers, dafs Erlinger 
das Werkchen nur verfafst habe, dürfte richtig sein.*' 

Auf den Inhalt dieser verlorenen Schrift können wir aus 
einem anderen Werk Erlingers schliefsen, das bisher noch 
nicht beachtet worden ist. Sein Titel lautet: 

flrgumenlii Cononis luper | injfrumentum pioneticö | Oeorgü 
€rlinger. || 



i) Puuser, AnniJen t, S. 397. 

t) Z^f S. 91 f., Nr 5. vgl. HellCT, Eriinger, S. 6. 

3) Panzer erwühnt äa EiemplAr der Schwarz'schen Bibliothdc zu .Mtdorf, 
Zapf «in solches dtr Bibliothek Sl Ulrich zu Augsbui^. Beide sind nicht mehi aul- 
mtieiben. 

4) Heller [Erlineer S. 5), nimmt Erlii^er auch ab Dradicr an. Doch ist rus 
dieser Zeil weder ein anderer Atigiburgei , noch dn Bambciger Druck EiHngen 



Georg Erlinger ats Schriftsleller. 13 

12 BIl,, Sign, flij — Cü[, ohne Kust. und ohne Impr. 
Ein eigenes Titelblatt fehlt. Nach dem Titel folgen auf der 
gleichen Seite die nachstehenden Verse Erlingers: 

Hoc uarios cculi instrumento cemere molus 

Leclor amaode licet canooe perspicuo. 
Delius oceanis cum surgit & abditur undis : 

Quo dacit cuisum casta Diana suOni. 
Et bene directis rotulis. hunc iudice flexo 

IJIorum aspectus quae dat imago pios. 
Phcebeios radios: Lun? incrementa noval«; 

Lumiais altemas cum capit ipsa aices: 
Signa, gradus Planetarum quoque conditiones, 

Quid tandem efficiant consociala sibi: I 

Orbis in^quales diuerUa partibus horas I 

Inspectumque opus hoc ^uiparare facit: 
Aut homo fcelici quando gcneratur in astro: 

Sydus & iofaustum faia nociua ferat: 
Denique fatales casus hie noscere phas est 

Juppiter arbitrio quos regit ipsa suo. || 

Da diese Verszeilen sich im wesentlichen mit dem Titel 
der vorher aufgeführten Schrift Erlingers decken, scheint die 
deutsche Ausgabe eine Übersetzung oder deutsche Um- 
arbeitung des vorliegenden Werkes zu sein. 

Auf der Rückseite des ersten Blattes folgt ein : Prologus II 
D" Cus itellas ajtraque proöuxil ... — Zeile 38 [ procellu ic. || — 
Bl. 2 n: VlilitQs initrumenli: et o& quiö vna queqs pars | öejeruiet: 
ex lequentibus clarelcet IC. | . . . Die Überschriften der folgenden 
einzelnen Teile sind in gröfseren Lettern gedruckt. Bl. 12 r. 
schlielst das Werk Zeile 34: 

C Georgii Erlinger Epilogus. 

Inceptum iam nauis iter uenerande peregit 

Leclor: & ingenu? clauditur arlis opus. 

Sed si gradus ades, post h^c maiora caiiamus: 

Quae nullo fuerant tempore uisa prius. 

FINIS. II 

Letzte Seite leer. 

I] Initiale Ü, 3 Zeiien tief. 



14 I- T«ü. 

B, R- M. und in meinem Besitz. Ein Fragment in der 
Kgl. Universitätsbibliothek Münster, 

Der Inhalt des Schriftchens ist ein buntes Gemisch von 
astrologischen und astronomischen Dingen und zeigt das da- 
mals allgemein übliche Bestreben, den geglaubten Einflufe 
der Gestirne auf die Schicksale der Menschen zu bestimmen. 
In der Einleitung werden an der Hand von Augustin und 
Aristoteles die Gestirne als die Verkünder der Allmacht 
Gottes gepriesen. Die Astrologie ist dem Verfasser eine gött- 
liche Wissenschaft, die der Anfang und das Ende aller Philo- 
sophie sei. Es folgt dann die Beschreibung des „planetischen 
Werkes", eines Instrumentes zur Bestimmung astronomischer 
Grrade, und die Inhaltsangabc der in fünf Kapitel geteilten 
Abhandlung.'* In der Darstellung nimmt die Sterndeutung 
den breitesten Raum ein. Aus ihr werden zahlreiche Lebens- 
regeln abgeleitet und die Geschicke der Menschen bestimmt," 

Diese Schrift Erlingers kann auf wissenschaftlichen Wert 
keinen Anspruch machen. Sie gehört zur Gattung jener 
zahlreichen astrologischen Gebrauchsanweisungen, die damals 
oft und oft gedruckt und gerne gelesen wurden. Für uns 
liegt der Wert der für den Tag verfafsten Schrift in der 
Möglichkeit, aus ihr auf den Bildungsg;rad des Verfassers 
schliefsen zu können. Die aus dem Büchlein sprechenden 
astronomischen Kenntnisse lassen keinen Zweifel übrig, dafs 
Erlinger auf einer Hochschule einige Kurse der artistischen 
Fakultät besucht hat. Die am Anfang und Ende beigefügten 
lateinischen Verse sagen dasselbe. 

Was die Entstehungszeit dieser Schrift betrifft, so verrät 
eine eingefügte astronomische Tafel, die die Zeit des „laufenden" 



1 ) Praesens ttsctatolus in qninque dividitnr partes ; in quamm prinu doccmur 
invenire ugnum et gradum solw. In »ccunda vero parte <locet auclor querere sigiium 
et giadum liinc. In terdn vero parle oülendet nobis qiietere Orcum et otxasum 
tolU et laue, et qmuililateni diei ac noctis. In quarta parte indical nobis sigRÜici- 
lorci et s^na uniuscuiusque nati, cum naturis ic propiictalibui eonindcui. In quintu 
« ultima porte doeet invcnire homs planetanim. 

3) Die astiologiichen Beredinungen nehmen von den 11 Dlilltem da Teiles 
7 RIKter in Ampmdh. 



Geoi^ Eilingpr als Schriflslellet. IJ 

Jahres 1516 bis 1610 umfafst, dafs das Werk um 1516 gedruckt 
worden ist. Es darf als sicher angenommen werden, dafs es 
in Augsburg entstand." Wahrscheinlich ist es vor der oben 
angeführten Schrift in Druck gegeben worden Die Über- 
setzung oder Umarbeitung wird bald darauf erfolgt sein. 

In den Schlufsversen des besprochenen Druckes hofft 
Eriinger auf eine gute Aufnahme des Schriftchens bei dem 
Leser und stellt ein gröfseres, noch nie geleistetes Werk in 
Aussicht. Er hat sein Versprechen nicht gehalten, sei es, 
dafs seine Slerndeutung keinen Anklang fand, sei es, dais er 
durch den baldigen "Wechsel seines Wirken skr eises an der 
Ausführung seines Vorhabens gehindert wurde. 

Als Eriinger wieder zur Feder griff, da hatte ihn die 
Bewegung Luthers gepackt und auf das religiöse Feld geführt. 
Er wagte sich nicht mit selbständigen Arbeiten hervor, 
sondern diente der neuen Lehre nur mit praktischen Zusammen- 
stellungen. So verfertigte und druckte er ein Register zu 
den Episteln und Evangelien der Sonn- und Feiertage, so 
zog er die vier Evangelien zu einer Lebens- und Leidens- 
geschichte Jesu zusammen. Beide Arbeiten werden eingehend 
zu würdigen sein, wenn die Tätigkeit Erlingers im Dienste 
der Reformation festiiustellen ist. Hier genügt der Hinweis, 
dafs sich Eriinger auch durch diese Schriften als hochgebildeter 
Mann erwiesen hat. 

Seine astrologisch -medizinischen Kenntnisse verwertete 
Eriinger in einem „Regiment des Aderlassens", das für alle 
Zeiten gelten sollte." Von diesem Aderlafszettel ist uns kein 
Exemplar erhalten geblieben. 



l) Wer der Drucket der Schrift gewesen ist, kann ich nicht fealstellcn. Es 
isl kfliun anzunehmen, dals EilinEPr selbst sie gedruckt hat, autjcr er mülslc iiereils 
in Atigsburg eine Preise gehabt haben. 

3) Den Zettel, auf dem dises „Regiment" stand, bot Eriinger in dem von 
ihm gfdnickten Alnimiach Sebaldi Rusch /um Vctkautc aus. 



3. Kapitel. 

Erlinger als Formschneider. 



Erlinger hat die meisten seiner Drucke mit Ornamenten 
ausgeschmückt. Auf künstlerischen Wert kann freilich keines 
von ihnen Anspruch erheben, wenn sie auch nicht schlechter 
sind als der häufige Durchschnittsschmuck der Reformations- 
drucke. Hauptsächlich sind hier die Titeleinfassungen zu 
nennen. Ihre nähere Beschreibung wird sich am besten an 
die Aufzählung der Drucke anschliefsen. mit denen sie un- 
zertrennlich verbunden sind. Dort werden auch die Originale 
und Nachschnitte zu bestimmen sein. Die Bedeutung dieser 
Titeleinfassungen beruht wie die aller Flugschriften dieser 
Zeit darin, dafs sie wichtige Anhaltspunkte für die Bestimmung 
und Erkennung der „heimatlosen" Drucke Erlingers darbieten. 

Unter den selbständigen Holzschnitten Erlingers ist vor 
allem das bereits erwähnte Einzelblatt vom Jahre 15 19 zu 
nennen {Taf. i). Es stellt eine junge Frau und einen alten 
Mann dar. Über der Jungen Frau, die dem Beschauer den 
Rücken wendet, schlingt sich ein Spruchband mit der Auf- 
schrift : Was id] nit tid) ÖQS frewet mid). Der Alte ist der Frau 
zugewandt und verkündet ihr seine Lebensweisheit, die über 
seinem Kopfe zu lesen ist: W05 id) nit mag lid) id) all tog. 
Der Sinn der beiden Sprüche ist wohl die alte Lebens- 
erfahrung: Was wir vom Leben erwarten, wird uns nicht 
erfttllt, und was wir im Leben erfahren, haben wir uns nicht 
gewünscht. Unter dem Bilde steht: Georg Erlinger zu 
Bamberg 1519. Der Jahreszahl ist ein Pfeil" eingefügt. 
Zeichnung und Aufschriften sind in Holz geschnitten." Von 



1) Dieies Zeichen kommt rerklcinen m einer Tiulleiscc viedcr vor. Vgl, 
Heller, Monogrammen-Lexikun, S. 36;. 

I) Vgl, die Beschicibui^eii bei Baitscb S. 471 (Ni. 3^4); Heller, Erliager 
S. 61.; Clemen S. 11101. 



Erlinger al; Fnrm«Jinei<Icr. 17 

diesem Holzschnitt, der zu den gewöhnlichen Durchschnitts- 
leistungen gehört, ist uns bisher nur das Blatt der Kupferstich- 
sammlung der K. K. Hofbibliothek zu Wien bekannt." 

Die gleiche Sammlung besitzt noch einen anderen Holz- 
schnitt, der in allem als Gegenstück zu dem Blatte Erlingers 
zu gelten hat (Taf. z). Die beiden Blätter sind zweifellos von 
der gleichen Hand gezeichnet. Dafs sie in völlig überein- 
stimmender Weise bemalt sind, spricht wieder für ihre 
gemeinsame Abstammung von ein und demselben Künstler.'' 
Dieser Umstand mag eine genauere Betrachtung dieses 
zweiten Holzschnittes rechtfertigen, wenn auch nicht Erlinger 
der Formschneider ist. Das Bild führt drei Personen vor: 
rechts ein Jurist mit einem Buch, in der Mitte ein Jude mit 
dem Geldsack und links eine junge Frau mit einem Koch- 
löffel. Über ihnen hängt eine Tafel mit folgender Inschrift: 

Der ]uri(l mit |ettiem butlj 

Der ]iiö mit feinem glud) 

Vna bQS unber ber frawen fürtud) 

Die btew geidjyr 

niadjen öle gönnten well vr. 
Der Verfasser wollte mit diesem Spruch die Nutz- 
anwendung des Bildes verkünden, die sagen will, dafs Rechts- 
verdrehung, Wucher und Sinnlichkeit der ganzen Welt Ver- 
derben bringen. '' Links unten ist das Monogramm H. W. 
mit zwei halben gekreuzten Pfeilen angebracht. Diese 
Zeichen vem-eisen auf den Nürnberger Holzschneider Hans 
Wandereisen*'. Der Künstler der beiden Zeichnungen ist 
wohl in Bamberg oder Nürnberg zu suchen. 

Von den Titelholzschnitten Erlingers gilt dasselbe, 
was über die Titeleinfassungen gesagt ist. Sic erheben sich 



• pliof^aphiEche Aufiialinic (Ilt 



1) Die Dircrktion haW die Gai(^, 
Sdtenhett zu gestatten. 

2) Die Kenncnis dieses Blattes habe ich der Direktion d«T K. tC Holbibliulhek 
tu vtrilankcn. 

3) Über vcischiedene Fassungen dieses Spruches vgl. Rudeck S, (18, 

4) V^ Nagler, Bd. 3, S. ;i 1 , Nr. I uriU Bartscli, Bd. 7, S. 470, Ni. 3. 
Über WanderdsCD ist zu vergleichen Muther Nr. II43 und 1163. 

Schetionlohcr. Buchdrücke rUIlGtiiil O. Kiliagsn. 3 



i8 



i.T*a. 



nirgends über die gewöhnlichen Leistungen jener Zeit hinaus 
und sind vielfach Nachschnitte fremder Vorlagen. Sie sind bei 
den einzelnen Druclten näher beschrieben und gewürdigt. 

Unserem Erlinger werden auch die Figuren und Rand- 
leisten in dem Aequatorium astronomicum des Astronomen 
Johann Schöner zugeschrieben, das im Jahre 1521 in Bamberg 
erschienen ist. Da dieser Dnicli in einem eigenen Abschnitt 
behandelt ist, mag hier die Bemerkung genügen, dafs Schöner 
selbst als Zeichner und Holzschneider dieser Figuren zu 
gelten hat.'' 



4. Kapitel. 

Die Drucke Erlingers 
mit zeitgeschichtlichem und allgemeinem Inhalt. 



Der erste uns bekannte Erlin gerdruck enthält einen 
nachgedruckten Bericht Über die Erstürmung von Rhodus 
durch die Türken. Zur Türkenfrage steuerte Erlinger femer 
ein Türken buch lein bei, dafs der Bamberger Hofrat Caspar 
von Aufsefs herausgab. Dieser hatte in Neustadt l)ei Wien 
eine italienische Handschrift von den Kommentaren des 
Theodorus Spanduginus über die Türken abgeschrieben. Bei 
einem früheren Aufenthalt in Rom war ihm die italienische 
Sprache vertraut geworden, so dafs er sich an die deutsche 
Übersetzung der gefundenen Schrift machen konnte. Die 
fertige Arbeit widmete er dem Bambergischen Hofmeister 
Johann von Schwarzenberg. der ein grofser Freund von Über- 



1| Heller, Huidbucli für Kupfcnticiui.'uiiinicr, 5. 207 und Andresen, I, S. 4^7, 
[ührcD ohne wnia« .\iigabeii nodi (olgende HoUsduiitle auf, die sie wobt irrig Erlingn' 
nudirdbeD: i. Anna und MarLi, litzeod, holteo das ««faendejenukiad. H. 14" 6'", 
Bf. 10". — 2. Christum um Krriii. mit Maria. Johannes und Magdalena. II. 14", 
Bi.g"it'". 



Die Dncke Erlingera mi[ zeilEenösaisdicm und allijemeineni Inhalt. 19 

Setzungen war und sich selbst in solchen Künsten übte. Der 
abgeschriebene italienische Text ging dem Besitzer im Bauern- 
krieg verloren, die Übersetzung war noch rechtzeitig durch 
den Druck Erlingers gerettet worden." 

Mit dem literarischen Kreise, der sich um Johann von 
Schwarzenberg bildete, ist noch ein anderer Erhngerdruck 
in Verbindung zu bringen, die Schrift „Vom Zutrinken", die 
vermutlich auf Schwarzenberg selbst zurückzuführen und als 
ein wichtiger Beitrag zur Mäfsigkeitsbewegung Jener Zeit 
anzusehen ist'' 

Von der viel verbreiteten Schrift über ein beliebtes 
Mittel gegen die gefürchtete Franzosenkrankheit liegt uns 
aus der Presse Erlingers ein Nachdruck vor. 

1525 und 1526, da für Erlinger bereits der Höhepunkt 
seines Schaffens vorüber war, hat er noch einen Kalender 
des Arztes Sebald Busch und den Unterwerfungseid der 
Salzburger Untertanen gedruckt. 



5. Kapitel. 

Das Wirken Erlingers in Bamberg für den 
kirchlichen, politischen und sozialen Umsturz. 

Als Erlinger seine Buchdruckertätigkeit in Bamberg 
eröffiiete, herrschte in den deutschen Landen allenthalben 
eine stürmische Zeit. Es war, als müfsten alle Ordnungen 
und Einrichtungen des öffentlichen Lebens aus den Fugen 



1) über C. von AutseS vgl. Aufsets, Otto Frhr. v., S. 314 ff. Ergänningcn 
hieizu bringi mein Aufsatz „Über dos Schicksal vnu Büchern und Bibliotheken im 
Bauernkri^", der in der Zeitschrift für Bücherficiuiile cischeinen wird. 

i) Vgl. Schtcl S. 366 und Joh. V, Schwarzenberg, Das Büchlein vom Zu- 
trüdnn. Hetausg<^ben von W. Scheel. — Klassen. Beüngc 190). S. l;, Nt. 30 und 
Beilage 1905, S, 1—7. 



J.TrfL 



gehen, so scharf hallten kräftige Hiebe gegen sie durch die 
Welt, so morsch schienen die allen Formen des Lebens und 
Denkens geworden zu sein. Die Menschen dieser Zeit be- 
gannen in einem bis dahin unerhörten Sturm und Drang die 
lästigen Fesseln zu zersprengen, die sich um alle Lebens- 
verhältnisse geschlungen hatten. Da tobte drinnen in den 
Herzen und draufsen auf dem Markt des Lebens Qberall 
lauter Kampf und Streit, 

Alle, die sich berufen fühlten, das Wort in diesen welt- 
geschichtlichen Kämpfen zu ergreifen, nahmen mit Eifer die 
Buchdruckerkunst in ihren Dienst. Die neue Erfindung, die 
bisher fast nur im Dienste der Wissenschaft und der Kirche 
gearbeitet hatte, sah sich mit einem Male in den Mittelpunkt 
des in seinem tiefsten Innern erregten Volkslebens gedrängt. 
Was die Buchdruckerkunst vermochte, hatte sie bereits in 
dem Streit zwischen dem Humanismus und der Scholastik 
gezeigt. Da war die Druckerpresse das wichtigste Kampf- 
mittel der siegreich vordringenden humanistischen Bewegung 
gewesen. Als Luther auftrat und entschlossen war, dem 
Papsttum und der allen Kirche offenen Krieg zu erklären, da 
flogen seine Werbeschriften unter das Volk, um die Mannen 
zu diesem weltgeschichtlichen Sturme aufzurufen. Mit Begier 
wurden die Flugschriften verschlungen, Auflage um Auflage 
ging aus zahlreichen Pressen in die Welt. Luther löste 
wieder anderen Unzufriedenen die Zunge und so setzten sich 
bald überall ungezählte Federn in Bewegung und schrieben 
gegen Ivirche und Papsttum, gegen Klöster und Mönche, 
gegen die Unterdrückung der Bauern und armen Leute, 
gegen die Verlotterung des ganzen öffentlichen Lebens, 
Die Buchdruckerkunst wurde die gefügigste Dienerin dieser 
kirchlichen, politischen und sozialen Revolutionsbewegung. Die 
grofeen und kleinen Drucker arbeiteten fieberhaft, um der 
steigenden Nachfrage nach den Flugschriften Luthers und 
der ganzen Umsturzpartei zu genügen. Die Buchdrucker und 
Buchführer erlangten auf die Verbreitung der neuen Be- 
wegung einen Einflufs, der nicht leicht zu hoch geschätzt 
werden kann. Die vielen Auflagen und Nachdrucke der 



Wiiken E, in Bamberg f. d. kirchlichon. poliliGchen u. soTialen UmEturr. 21 

zahlreichen Flugschriften aus jener Zeit reden eine deutliche 
Sprache, Die rasche Verbreitung der neuen Lehre wäre un- 
möglich gewesen, wenn ihr nicht die Flugschriften Luthers 
und seiner Anhänger den Weg gebahnt hätten. Der plötz- 
liche Ausbruch des Bauernkrieges ist ohne Würdigung der 
ganzen Oppositionsliteratur jener Zeit nicht zu verstehen. 

Man darf aus dem Gepräge der bald aus Bamberg in die 
Welt geschickten Flugschriften schlicfsen, dafs Erlinger schon 
als Buchführer der neuen kirchlichen und sozialen Bewegung 
gedient und die Schriften Luthers und seiner Anhänger in 
Stadt und Land des Bambergischen Gebietes verkauft hat. 

Diese Tätigkeit im Dienste der neuen Lehre konnte 
nicht lange verborgen bleiben. Am 12. Januar 1523 erliefs 
der päpstliche Gesandte Chieregati von Nürnberg aus an ver- 
schiedene Städte Deutschlands gleichlautende Sendschreiben, 
darunter ein solches an den Rat zu Bamberg, das die Stadt 
zur Treue gegen die alte Kirche auffordert. Es lag klar zu 
Tage, dafs Luther einen guten Teil seines Erfolges dem 
gedruckten Worte zu verdanken hatte. Deshalb richtete sich 
der Verteidigungskampf Roms vor allem auch gegen die 
Buchdrucker und Buchführer der deutschen Städte. So hiefs 
es in dem nach Bamberg gesandten Breve: „Caetcrum quo- 
niam videmus, huiusmodi venenatorum librorum impressio, 
distractio atque Icctio quanlum vcrae fidei ac pietati longe 
lateque obfuerit, vos, quibus insignis istius Civitatis gubcmatio 
credita est, in domino hortamur et in virtute sanctae obedi- 
entiac et sub contestatione divini iudicü requirimus, ut solitac 
vestrae erga deum dictamque eius fidem pietatis ac singularis 
prudentiae memores omnibus modis providerc curetis; Ne 
apud vos aut in territorio civitatis vestrae huiusmodi libri vel 
impressi ultra divendantur vel nondum imprussi deinceps im- 
primantur, Imo vero quotquot in dicta Civitate vestra in- 
vencritis, iuxta sedis Apostolicae sententiam et imperiale edic- 
tum comburi faciatis, alioquin si perversitatem impressorum 
vestrorum, qui pecunia {uti credendum est) a Lutheranis cor- 
rupti (si vera sunt quae audivimus) Lutheranorum opera 
promptissime imprimunt, Quae vero a Catholicis pro veritate 



contra illos scribuntur, imprimere neqiiaqiiam voliint, corrigere 
et emendare neglexeritis, denunliamus vobis, quod divinam 
eamquc terribilem ullionem, ctiam si alioqui Christianissimi 
sitis, non evadetis . . ." 

Luther gab das Bamberger Breve in einer deutschen 
Übersetzung heraus und versah es mit Randbemerkungen. 
Vgl. Luthers Werke (Weimarer Ausgabe, Bd. 1 1, iqoo, S. 337 
bis 356). Hier sind die verschiedenen Ausgaben der Über- 
setzung Luthers angeführt. Zur Ergänzung ist noch folgender 
Druck anzugeben: gyn PciwoiHy* | ßreiie, öem RoUe tt)0 I 
Bambetd) gelant | we&öcr Öen | Cull)cr. i| Ore öoerbcvt wert vöer= 
man ope | baer werten, ij. Cl)imot. liij. || tD.CCCCC.;(]tiii. (Mit 
Titeleinfassung.) 

In 4°, 6 Bll., Sig. flii — B, der 2. Bogen B zählt nur z Bll., 
ohne Kust. und ohne Impr, Bl. 1 v: Den Ctiamcn vnb bcromc | 
öen BÖtgermcvitercn . . . BI. brsg \ le red)t, vn&e fyn paweite|d) 
vnbe (Bönnekeld) vnie | Cöuenid). m.CCCCC.)C)ciii. \\ 

B. B. (Qg. IX. 8). 

Die Annahme Hellers und anderer, dafs der oben wieder- 
gegebene Teil des Sendschreibens gegen die Druckertätig- 
keit Erlingers gerichtet gewesen sei, beruht auf einem Irrtum. 
Das päpstliche Breve wurde bereits am 30. November 15;; 
in Rom ausgestellt. Erlinger druckte aber wohl erst seit 
1523 Reformationsflugschriften. Selbst wenn der eine oder 
andere seiner ersten Drucke in das Jahr 1522 gefallen ist, so 
könnte nur vom Ende dieses Jahres die Rede sein. Die all- 
gemeine Form des päpstlichen Erlasses lehrt, dafs wir es 
nicht mit einem Schriftstück zu tun haben, welches bestimmte 
Verhältnisse oder bestimmte Personen im Auge hatte. Das 
gleiche Breve wurde auch an andere Städte, wie Strafsburg, 
Konstanz, Nürnberg und Ulm gesandt.=J Überall, wo die 

l) Vgl. Burmiuin S. 465. 

3) D. RcichsingviktcB, I. R., Bd. J, S. 404. — l'dlilisciic Korrcspondeoi dci 
Sudt Slnilsbuig. Bd. i . S. 77. — Baum S. 11. — Roth, Friedr., S. 114. — Der 
j^tputl ifj" * NuDtiiis bcschwnte Bich beiin Kaiser vor allem gegen die Slödle Augfburg, 
Stnbburg uod Nürnberg, dafs sie die Schrilteo Luthcn drucken lieCsen. Vgl, Ranke, 
Bd. 1, S. 103. 



Wirken E. in Bamberg I. d. kirchlichen, politischen u, sozialen Unuluiz. 



23 



Lehre Luthers um sich griff, setzte der Kampf der alten 
Kirche ein. Der päpstHche Gesandte mufste in Nürnberg 
über die Dinge im nahen Bamberg genaue Nachrichten haben, 
er mochte auch gehört haben, dafs dort zahlreiche Schriften 
der neuen Lehre verkauft und gelesen wurden, und Erlinger 
konnte sich nach dieser Richtung hin durch die betreffende 
Stelle des Brevcs wohl getroffen fühlen. Dasselbe spricht 
aber nicht von einem Buchführer, sondern den Tatsachen 
widersprechend von mehreren Buchdruckern, die durch 
lutherisches Geld bestochen widerkirchliche Schriften druckten 
und sich gegen die Übernahme von kirchlichen Verteidigungs- 
schriften wehrten. Da Erlinger damals sich erst einzurichten 
begann und sonst kein Buchdrucker in Bamberg war, konnte 
der dortige Stadtrat sich leicht gegen die päpstliche Ver- 
warnung verteidigen. Dieselbe hat denn in der Tat keine 
Nachwirkung erzielt. Es will sogar scheinen, als ob durch 
dieses Warnungszeichen Erlinger erst vcranlafst worden wäre, 
nicht blofs ktrchenfeindliche Flugschriften zu verkaufen, 
sondern selbst zu drucken. Wenigstens setzt seit dem Jahre 
I5Z3 seine eigentliche Drucke rtätigkeit im Dienste der neuen 
kirchlichen Bewegimg ein.'* 

Bei der Umschau unter den von Erlinger gedruckten 
Flugschriften sind vor allem die Originaldrucke hervorzu- 
heben. Bei ihnen mufste der Drucker notwendig zu den Ver- 
fassern, von denen er die Manuskripte übernahm, in Beziehung 
treten. Hier kam femer Erlinger die ursprüngliche Ver- 
breitung zu. Freilich ist es nicht immer leicht, die Original- 
druck c festzustellen. Mit der gröfsten Vorsicht sind im 
folgenden unter sie nur die Drucke aufgenommen, die mit 
Sicherheit als Originaldrucke zu bestimmen sind, alle zweifel- 
haften sind unter die Nachdrucke verwiesen. 

Als Originaldrucke ergeben sich ohne weiteres die 
beiden Schriften, die Erlinger selbst herausgegeben und mit 



1) Rjcderer (Nacbrichlen , Bd. 4, S. 306} und uidere mdnen iirtiimlich, diJa 
Erlinger dorch das püpstliche ßreve aus Bamberg vertrieben worden sei und sich 
sdMil dutiaU ntch Werüteim gewandt babe. 



24 LTdL 

Vorworten beg-leitet hat. Der eine Druck ist das Register 
der Episteln und Evangelien der Sonn- und Feiertage zum 
neuen Testament. Das Verzeichnis sollte ein Führer durch 
die deutsche Bibelübersetzung sein und als solcher die Liebe 
zu Christus und dem Nächsten fördern. Erlinger bediente 
sich bei den angeführten Textworten der Übersetzung Luthers. 
Das Register mufs gerne gekauft worden sein, denn bald 
kam eine 2. Auflage heraus. Da Erlinger gemerkt hatte, 
„dafs nit jedermann verstehen mag etliche Wörter in dem jetz 
gründlich verdeutschten neuen Testament", stellte er in dieser 
neuen Ausgabe solche Wörter zusammen und fügte ihnen 
eine Erklärung bei. 

Es mag einige Verwunderung erwecken, dafs Erlinger 
den Mut hatte, mit seinem Namen in der Stadt eines katho- 
lischen Bischofs einen Druck zu decken, der frisch und frei 
die Bibel Luthers pries und empfahl. Wir hören nicht, dafs 
gegen den kühnen Drucker eingeschritten worden ist. Er 
druckte vielmehr in der Folge zahlreiche Reformationsschriften, 
gebrauchte dabei freilich die Vorsicht, seinen Namen weg- 
zulassen. Mit den gleichen Lettern druckte er zur gleichen 
Zeit die Flugschriften und die Ausschreiben des Bischofs von 
Bamberg. Wir können diesen Widerspruch nur aus den 
damaligen Verhältnissen erklären. Die Lehre Luthers hatte 
unter Georg IIL von Limburg in Bamberg ungehindert Ein- 
gang finden können. Der Bischof war seinen Liebhabereien 
nachgegangen und hatte sich nicht viel um religiöse und 
kirchliche Dinge gekümmert. Sein Nachfolger Weigand von 
Redwitz war nur das gefügige Werkzeug des allmächtigen 
Domkapitels, in dessen Macht er durch einen schimpflichen 
Wahleid bedingungslos gegeben war. Überall herrschte Ver- 
wirrung und Verwilderung. In solcher Not und Abhängigkeit 
hätte der stärkste Wille nicht ausgereicht, aller Schwierigkeiten 
Herr zu werden. Bischof Weigand aber fehlte nicht der gute 
Wille, wohl aber die feste Kraft, durchzudringen und in den 
kirchlichen und weltlichen Irrungen Ordnung zu schaffen. 
Ein guter Teil des Domkapitels war der Sache Luthers zu- 
getan und deshalb gegen eine Unterdrückung der neuen 



WirkeD E. in Bamberg T. d. kirchlichen, pnlltischcn u. sozialen Umstuii. 25 

Lehre. Dem Bischof blieb so stets die Hand zum kräftigen 
Einschreiten gebunden. Bei einer solchen Verwirrung und 
Ratlosigkeit des fürstbischöflichen Regiments konnte Erlinger 
ebenso ungestört seine Drucke in das Volk hinausgeben wie 
Johannes Schwanhausen lange Zeit ungehindert in der Kirche 
von St. Gangolf das Evangelium und die Rechtfertigungs- 
ichre Luthers verkünden durfte. 

Schwanhausen" verstand es, durch seine leidenschaft- 
lichen Predigten die Herzen des Volkes für sich und seine Sache 
zu gewinnen. Seiner Tätigkeit ist vor allem die Ausbreitung 
der Reformation unter dem niederen Volk in Bamberg zu- 
zuschreiben. In dieser Wirksamkeit wurde er durch die Presse 
Erlingers kräftig unterstützt. Seine eindrucksvollen Predigten 
wanderten von Haus zu Haus. Die erste wurde von Erlinger 
Ende 1523 gedruckt Sic war am Allerhciligentage dieses 
Jahres gehalten worden. Schwanhausen betonte in seinen 
Predigten mit Wärme die Verbindung des Evangeliums mit 
dem praktischen Leben. Das packle vor allem die Gemüter 
des Volkes. Am Allcrheiligcnlagc predigt er von den noch 
lebenden Heiligen, unter denen er die Gläubigen versteht. 
Diesen gilt seine Fürsorge und seine eindringlichen Worte 
von der Sündhaftigkeit aller Menschen und ihrer Heiligung 
durch den Glauben an Christus. Scharfe Worte fallen gegen 
die Priester, die von dem freien Willen des Menschen und 
der Erfüllung der Gebote als der Hauptpfliclit des Christen 
predigen. Die Frucht der dankbaren Liebe zu Gott müsse 
die Liebe zu dem Nächsten sein. Die äufscrcu Zeremonien 
seien nicht die Hauptsache. Gott wolle nicht, dafs wir uns 
um die toten Heiligen bekümmerten, den lebendigen solle 
unsere Hilfe gelten. Aber die närrischen Menschen hingen 
all ihr Hab und Gut lieber an die toten Heiligen und an 
einen Stein oder an ein Holz, statt es den Lebendigen zu 
geben. „Die Armen aber, die solcher Ding notdürftig sind, 
lassen wir sitzen ohn Häuser, Frost, Hunger, Durst, Krankheit 
und alles Übel leiden, helfen den nit, wir berauben die 



I) Erhaid, Schwanhausen, — Lulhcre Briefwcthscl |Endcrs). 1893, Bd. 5, S. 8, 



26 1. Teil. 

lebendigen und begaben die toten ... So wir aber rechte 
Christen warn, che wir die Armen Not hcfscn leiden, wir 
verkauften ehe Monstranzen, Kelch, Kirchen und Mefsgewand, 
als die heiligen zwölf Boten behülfen uns einstweil wie wir 
könnten, damit den Armen geholfen würde." Es ist zu ver- 
stehen, dafs solche Worte des praktischen Christentums, in 
leidenschaftlichster Form vorgetragen, mächtig gezündet 
haben. Ohne Zweifel ist in derartigen Predigten viel Samen 
ausgestreut worden, der die Unzufriedenheit der armen Leute 
in Bamberg bis zur Entladung im Bauernkrieg steigern half. 
Dafs nicht blofs das gesprochene Wort des mutigen Volks- 
predigcrs gern gehört, sondern auch das gedruckte eifrig 
gelesen worden ist, zeigt die rasche Folge der zweiten Auf- 
lage dieser Schrift, die noch in demselben Jahre aus der 
Presse Erlingers gekommen ist. Im Februar des nächsten 
Jahres folgte wieder eine Predigt Schwanhausens im Druck, 
die gegen die Werkgerechtigkeit der alten Kirche und die 
Ansprüche der Päpste und des Klerus gerichtet ist. So 
arbeiteten der kühne Prediger und der gesinnungsverwandte 
Drucker einträchtig zusammen, um der neuen Lehre zu stetig 
wachsendem Gefolge zu verhelfen. Eine neue Autlage ist 
uns von dieser zweiten Schrift nicht bekannt, dafür ist uns 
ein Nachdruck eines auswärtigen Druckers erhalten.'* 

Die Wege Schwanhausens und Erlingers trennten sich 
bald. Jener verlor sein Amt und mufste die Stadt verlassen. 
Seine späteren Schriften sind nicht bei Erlinger erschienen. 

Bärge'' sieht in den Predigten Schwanhausens mit Recht 
eine Beeinflussung durch die Schriften Karlstadts. Man wird 
kaum fehl gehen, wenn man auch bei Erlinger eine solche 
Richtung in seiner religiösen Stellung und Entwickelung 
annimmt. Mit einem Schüler Karlstadts ist Erlinger später, 
wie wir sehen werden, in engerer Beziehung gestanden, einen 
von Höltzcl in Angriff genommenen Karlstadtdruck hat er 
selbst zu Ende gedruckt. Bei seinen Drucken ist die Vorliebe 



t itTtflmlich bade Au^ben ErJin) 



Wirken E. in Bamberg t. d. kirchlichen, politischen ii. sozialen Umslun. 2? 

für solche Schriften, die einen mystischen und sozialen Ein- 
schlag haben, unverkennbar. Es mögen freilich derartige 
Drucke, die die Stimmung der Zeit am irefFendstcn wieder- 
gaben, auch den stärksten Absatz gefunden haben. 

Ein anderer kampflustiger Streiter gegen die herrschende 
Kirche, dessen Schriften Erlinger durch den Druck verbreitete, 
war Heinrich von Kettenbach. Ein ehemaliger Franzis- 
kaner von Ulm, hatte sich dieser erbitterte Gegner des Papst- 
tums durch seine kühnen Predigten in dem alten Wirkenskreis 
unmöglich gemacht und mufste von Ulm weichen. Über 
seine weiteren Schicksale schweigen alle Quellen. Nur seine 
zahlreichen in die Welt gesandten Schriften reden von der 
fieberhaften literarischen Tätigkeit dieses seltsamen Mannes. 
Wie mir Herr Dr. Giemen, der die Herausgabe der Schriften 
Kettenbachs vorbereitet, gütigst mitteilt, hat eine sorgfaltige 
Vergleichung der verschiedenen Drucke ergeben, dafs die 
mit den Typen Erlingers gedrückten Schriften Kettenbachs 
Originaldruckc sind. Vielleicht hat sich der unruhige Volks- 
predigcr von Ulm nach Bamberg bogeben. Seine Wirksamkeit 
läfst sich hier freilich nicht feststellen. Auf jeden Fall müssen 
zwischen ihm und Erlinger irgendwelche Beziehungen statt- 
gefunden haben. Am ehesten ist anzunehmen, dafs Ketten- 
bach auf einem fränkischen Schlofs eine Zuflucht gefunden 
und von hier aus seine Schriften an Erlinger gegeben hat, 
der als Buchführer viel herumgekommen ist, 

In der „Vergleichung des Papstes mit Christus" wird die 
Herrschsucht und Habgier der Stellvertreter Christi von Ketten- 
bach leidenschaftlich bekämpft Christus und der Papst sind 
ihm wie „Lucifer und St. Michael, als Tag und Nacht, und wo 
der Statthalter ist, do ist Christus nit doheim"." Zum Schlufs 
wird in einer „Klag an den Adel des Reichs" der deutsche 
Adel aufgefordert, der Herrschaft der welschen Pfaifcn, welche 
Kaiser und Könige und alle Fürsten stets geäfft hätten, ein 
Ende zu machen. „Sehet an, wie ihr an euem Gütern seid 

1} über die Entwicklung der Antithcsis Christi et Anliclirisli in der anti- 
htfchlidiCD OppositioQslileratiu vgl. Kaweraii in Luüicts Werken. Weimar, Bd. 9. 
^- 677—700. 



28 



verarmt und verdorben. Die bösen Geistlichen besitzen alle 
Dinge, sie sollten Diener und Bettler sein, so sind sie euere 
Herren worden . . . Eine arme Witfrau, die am Rad spinnt 
und ihr Brot gewinnt, inufs Ungelt geben, ein toller Cuntzcn 
Sohn, ein reicher PfafF, ein reich Convent gehen ledig aus, 
verhüben, verschlemmen das Ihrige mit Haufen". Mit einer 
warmen Verteidigung Luthers und seiner Lehre schliefst die 
leidenschaftliche Kampfschrift, Sie findet ihre Fortsetzung 
in einer ausfQhrUchcn „Apologia und Verantwortung Martini 
Luthers", die in der Heftigkeit der Sprache der voraus- 
gegangenen Schrift nichts nachgibt. In gleichem revolutio- 
nären Ton sind auch die beiden übrigen Predigten gehalten, 
die Erlinger noch gedruckt hat. In der Abschiedsredc an die 
Ulmer wird unter anderem die Sitte verflucht, in den Kirchen 
Kerzen zu brennen, statt das Geld den Armen zu geben, und 
werden diejenigen verdammt, die die Menschen reizen, „so viel 
Gold, Kleinode, Paternoster, Agnus dci, Kleider zu hängen an 
die Bilder, Tafeln und desgleichen, und die armen Christen 
Hunger, Mangel, Kälte und Armut leiden lassen". Solche 
leidenschaftliche Reden und Schriften waren in hohem Mafse 
geeignet, die Erbitterung der armen Leute gegen die reichen 
Geistlichen und Klöster zu steigern und den Bauernkrieg 
vorzubereiten. Der künftige Geschichtsschreiber des Aufruhrs 
in Franken wird den Einflufs solcher Flugschriften auf die 
Entwickelung der Empörung und das Wirken Erlingers nicht 
übergehen dürfen. 

Aus seiner Bamberger Umgebung erhielt Erlinger die 
Schrift des Domherrn Jakob Fuchs", die die Priestcrehe und 
die vom Würzburger Bischof gefangen genommenen ver- 
heirateten Geistlichen Johann Apel"' und Friedrich Fischer^' 
verteidigt, 

i) Ober Fudu, den Freund Itutlrns und Anhänger der Reuchlintstischcn 
Partei isl lu vciglcicben: Knod S, 141 I., Nr. 10^7. — Lulhcrs Briefwcdisel (Endeis), 
Bd. 4, S. iRo, :89l, — Lnlhers Werkr. Bd. 12. S. b8, Weimar 1891, — Erhard. 
RetonnBÜan, -S. 65. — Engelhordt S. 9, — Von d«r Plouiu, S. 476 IC. 

3) Vgl. Muther S. 130 1. 

3) Vi^ Knod S. 118 f., Nr. 900. 



Wirken E. in Bamberg f, d. kirchlichen, politischen ii. sozialen UmsturE. 



29 



Unter die Originaldrucke Erlingers sind wohl auch jene 
Flugschriften zu rechnen, die die Verwerfung der ketzerischen 
Artikel des Magisters Arsacius Seehofer betreffen. Da sind 
OS vor allem die von der Universität Ingolstadt verurteilten 
Sätze selbst, die Erlinger mit einem Nachwort des unbe- 
kannten Herausgebers gedruckt hat." Der Vorgang in Ingol- 
stadt beweg die mutige Argula von Stauffen zu scharfen 
Angriffen gegen die Ingolstädter Universität und zu mehr- 
fachen der Verteidigung des Evangeliums gewidmeten Send- 
schreiben. Zwei solche Schriften sind wieder von Erlinger 
herausgegeben worden, ein Sendschreiben an den Herzog 
Wilhelm von Bayern und eine kurze Zuschrift an den Herzog 
Johann von Bayern. 

Einen wichtigen, soviel ich sehe, bisher nicht beachteten 
Beitrag zur politischen und sozialen Geschichte jener Zeit hat 
uns Erlinger durch den Druck der „Entschuldigung des Adels 
zu Franken" überliefert, worin die Ohnmacht des Kaiserlichen 
Regiments und Kammergerichts heftig angegriffen und die 
Selbsthilfe des Adels verteidigt \vird, wie sie sich in dem 
Vertrag von Schweinfurt aussprach." 

Ein anderes höchst wichtiges zeitgeschichtliches Dokument 
stammt ebenfalls ira Originaldruck aus der Presse Erlingers: 
die sogenannte Reformation Friedrichs III., die unter dem 
Titel: „Teutscher Nation Notdurft" erschienen ist» Hier 

I) Vgl. Luüiera Werke. Weimar, Bd. 15. S. 95 f. _ Kolde S. 57 ff. 

I) Ober die Rittertage eu Sehweinfun von IJH und 15:3 y^. Ulinann 
S, 3;: ff. — Deutsche Reichslagsalt len. J, R., Bd. J, S. 689 ff. — Fellner S. 137 ff, 

3) Über die fiüheie Beurteilung dieses Refoimprognunins vgl Eichhorn, 3. T., 
1S19, S. 102 und loS t Über den Zusammenhnng mit dem Eogemumten Heilbronner 
Entwurf einer Reichsverfassung s. H^l 5. 664 f. Eine eingehende Besprechung der 
älteren Literatur gibt Htiaicyer. Homcyer nimmt den Zwickaucr Diudc für den 
Original druck, dodi halte ich die angefOhrten Beweisgründe nicht für durchschli^end. 
Dbei die meikwürdige Schrift sind ferner noch zu verglichen; Bciold S. 4I13 und 
494. — Fischer, E. W.. S. ff. — Hagen 2. i, .'i. 338. — Janssen, Bd. i, S. 303 
und 478. — Stilin, 4- T., S. 21)8. — Potthast S. 471. Potthast vermengt bei seinen 
Lileratiirangaben die echte auf dem Reichstag zu Munt voigelf^e Reformalion 
Friedrich» III. mit der Tcirli<^cnden sogennrinlcn Reformation Friedrich» III. ^ 
Friedrich S. I40, — Röscher S. 85. — Ranke. Bd. i, S. 165. — E^lhaat S. »ig. 
— Kluckhohn S. 194, A. 1. 



30 



LTdL 



haben alle die Klagen über die trostlosen öffentlichen Zu- 
stände jener Zeit einen beredten Ausdruck gefunden und die 
Abstellung der hauptsächlichsten Schäden wird dringend ver- 
langt. Obwohl das entrollte Reform programm vor allem die 
Interessen des gemeinen Mannes in den Städten vertritt, ist 
es im Bauernkrieg die Grundlage des sogenannten Heilbronner 
Entwurfs einer Reichsrefonn geworden. Es versteht sich von 
selbst, dafs diese Schrift gerne gekauft und gierig gelesen 
wurde. Von Erlinger liegen mir drei Auflagen vor. 

Als Originaldrucke sind ferner mit grofser Wahrscheinlich- 
keit noch folgende Erlingerdrucke zu betrachten: die weit- 
läufige Verteidigung des aus Wittenberg vertriebenen Pfarrers 
Johann Drach, genannt Carlstadt'* (Verz. Nr. 19), die Er- 
raahnungsschrift Thomas Störs an Antonius Thürler (Verz. 
Nr. 24), eine Verteidigung des Evangeliums durch den Maler 
Hans Greiflfenb erger (Verz. Nr. z6) und endlich eine kurze 
Auslegung des 6, Kapitels aus dem Evangelium des hl. Johannes 
(Verz. Nr. 22). 

Bei den Nachdrucken Erlingers können wir uns kürzer 
fassen. Da hier unserem Drucker nur eine untergeordnete 
Rolle zukommt, ist der literarische Wert dieser Nachdrucke 
ein geringerer als der solcher Schriften, die Erlinger als Ver- 
leger und Drucker zugleich zum ersten Male unter das Volk 
gebracht hat Der Geschichtsschreiber der Reformation und 
sozialen Revolution in Bamberg und Franken mufs freilich 
diesen Nachdrucken die gleiche Aufmerksamkeit zuwenden 
wie den Originaldrucken Erlingers, weil beide Arten von 
Schriften dieselbe Verbreitung und Wirkung gehabt haben. 
Indem auf das bibliographische Verzeichnis dieser Nachdrucke 
verwiesen wird, seien als die wirksamsten derselben kurz die 
Schriften von Martin Luther, Hans Sachs und Eberlin von 
Günzburg genannt. 



I) Vgl. KaweiBU, G., S. 150 fr. — Hcmmuin S. 194 (t. 



1 Diniate der Refarmation u 



6. Kapitel. 

Erlinger in Wertheim im Dienste der Reformation 
und seine Rückkehr nach Bamberg. 



Im Jahre 1534 begab sich Erlinger mit seiner Druckerei 
nach Wertheim. Vielleicht hatte er vor, sich dort dauernd 
niederzulassen. Für die reformatorische Richtung seiner 
Druckertätigkeit bot Wertheira einen weit günstigeren Boden 
als Bamberg, wo über kurz oder lang der Kampf gegen die 
neue Lehre mit aller Entschiedenheit einsetzen mufste. Wahr- 
scheinlich war dem mutigen Drucker schon jetzt der Boden 
in seinem bisherigen Wirkensort zu heifs geworden. Über 
die Grafschaft Wertheim herrschte dagegen Georg IL, ein 
eifriger Anhänger Luthers und freundlicher Beschützer ver- 
folgter Gesinnungsgenossen,'' Unter solchem Schutze konnte 
sich Erlinger ein reiches Wirken in Wertheim versprechen. 
Wie schon einmal gab Erlinger jetzt wieder eine von 
ihm selbst verfafste Schrift heraus. Es war das „Evangelien 
Christi", eine Zusammenfassung der vier Evangelisten. Die 
^ Ausgabe bekundet sich schon äulserlich als Wertheim er 

H Druck, Das Titelblatt zeigt den Vermerk; „Gedruckt zu 

H Wertheim 1524". Die Titeleinfassung enthält in ihrem unteren 

H Stück das Wappen der Grafen von Wertheim. In dem Vor- 

■ Worte ermahnt Erlinger alle Christgläubigen, sich in dem 

H Worte des heiligen Evangeliums als der Schule des Glaubens 

W in Christo zu üben. Zu solcher Übung sollte das nach dem 

r Muster Gersons zusammengestellte Evangelium Aufmunterung 

I und Hilfsmittel sein. Graf Georg von Wertheim habe den 

K Auftrag zur Verfertigung der Schrift erteilt, bei diesem 

H Geheils sei er von der Liebe zum Worte Gottes geleitet 

I Luib 

k 



1) EisseiJerfcl S. 11 ff. — Radlkoret S. 5» ff. — Vierordi. Bd. 1 . S. ij6 f. - 
Luiben Briefweduel lEnden), BU. 4, S. 2 f. und S. 378 f. luiw. — .^tdibach. Bd. 1 
S. »94 r„ B4 i. S. 315 K, — Medtou S, 43. — BuungaiWn S. Jj. 



32 I. Teil 

worden. So wolle das Büchlein eine Handhabe zum Kampfe 
gegen die Feinde des Evangeliums bieten und die Menschen 
auffordern, Liebe gegen den Nächsten in seinen leiblichen und 
geistlichen Nöten zu üben. Die Schrift selbst ist keine 
selbständige Bearbeitung, sondern eine Übersetzung der 
Evangelienharmonie Gcrsons. Die Einrichtung und der Wort- 
laut des Textes schliefst sich enge an die lateinische Vorlage 
an." Der deutsche Text stimmt im wesentlichen mit der 
Bibelobersetzung Luthers überein, ebenso sind die eingefügten 
Randbemerkungen Luthers Neuem Testament entnommen." 
Diese Übersetzung Erlingers halte ein merkwürdiges 
Schicksal. Ihr erster Bogen wurde 1530 mit einem neuen 
umgetauscht, in dem die Vorrede Erlingers und der Druckort 
Wertheim wegblieb und dafür ein anderer Titel nebst einer 
Vorrede Melanchthons" eingeführt wurde. Der Grund dieser 
Veränderung kann nur vermutet werden. Offenbar suchte 
man in dem Druck alle Spuren zu verwischen, die auf Erlinger 
und den Druckort hinwiesen. Vielleicht war zwischen dem 
Grafen von Wertheim und Erlinger ein Bruch erfolgt; durch 
einen solchen fände die schnelle Rückkehr Erlingers nach 
Bamberg und die spätere Weglassung der Vorrede ihre Er- 
klärung. Am wahrscheinlichsten ist aber, dafs Erlinger für 
seine Übersetzung keinen Absatz gefunden und deshalb um 



I) Mir l^;eD zur Vctgleichung die Werke Genona in der AnEwerpener Aus- 
gäbe vor: JoaunU GeraonÜ . . . Opera omnia . . ■ Opera el sludMi M. Luil. Elli«s 
Du Pin ... T. IV. Anta-crpiae. 1 ;o6. — Sp. 83 beginnt hier r Joannis Geraonii . . . 
Monolessaion scu uduid cx qualuor eraugdüs. ( — Sp. 2o^.) 

1) Ricdcrei, Bd. 3, 5.458 ff. und Bd. 4, S 98 ((. Über die verschiedenen 
Evangelienhannomen vgl. Zahn in der RealcncyklopüdJc von Herzog - Uaudc , Bd. 5, 
S. 653-091. J. A., i8g8. 

3) Mit Melanchthon war Eilinger schon früber bekannt geworden; So heilst 
es iD dem Rricfe Mclonchllionü an Hicron. Bauingaitnci vom II. April 1536: Tuas 
literui nitpei iideo Chalcogiaphus (sie!) Erltngui attulit . . . (Coipus Ref. 1, 1. Sp, ^91, 
Nr. 376). Zweifellos war unser Erlinger der Oberbringer des Briefes, (Vgl. Clanen 
S. IIIOJ.) Wii leiDlen ihn bereiu einmal als Briefboieii kennen. Da br.idile er 
elientaiU «US NQmbciE einen Brief, Difse Stadt scheint rin Hiuptplali seines 
SchriftcDvetlriebei gewesen lu sein. — Die Uuchführer waren, da sie von Ort zu 
Oit zogen, zu Briefvennittlungen sehr geeignet und gesudit. 






1 Dienste der Reform 



33 



eine Empfehlung^ Melanchthons nachgesucht hat. Für diese 
Vermutung spricht vor allem der Umstand, dafs die in ihrem 
ersten Bogen veränderte Ausgabe erst im Jahre 1530 als 
scheinbarer Neudruck von Erlinger wieder ausgegeben worden 
ist. Melanchlhon erwähnt in seiner Vorrede weder die Vorlage 
der Übersetzung, noch den eigentlichen Herausgeber, um, 
wie es scheint, ebenfalls jede Spur der Herkunft der Schrift 
zu tilgen. Ein weiterer Grund zur Weglassung seines Namens 
mag fiir Erlinger darin bestanden haben, dafs er nach seiner 
Rückkehr in die Stadt Bamberg jede offene Verbindung mit 
der neuen Lehre aufgeben mufsle. 

Aufser seiner Evangelienübersetzung hat Erlinger in 
Wertheim noch zwei Schriften gedruckt, die auf den Prediger 
Martin Reinhard zurückgehen. Die eine enthielt das von 
Reinhard herausgegebene Sendschreiben des Bruders Heinrich 
von Zülphen, eines Predigers von Bremen." Diese Schrift ist 
dem Grafen Georg von Wertlieim gewidmet Ihr Heraus- 
geber war Ende Oktober 1524 als Schüler Karlstadts aus 
Jena vertrieben worden und hatte sich nach Nürnberg gewandt, 
um hier ein neues Amt zu finden,'' Von dort aus sandte er 
seine Schrift an den Grafen von Wertheim. In der Widmung 
hält es der Herausgeber für eine gerechte Zulassung Gottes, 
dafs jetzt die un gel ehrten Laien die rechte göttliche Er- 
kenntnis hätten und lehrten, nachdem die Geistlichen, die die 
Lehrer des Volkes sein sollten, „Cbriito unö leinem wort ien 
ru*e gewant, vn 60t aljo gerey^l in ffllid)er leer, vnö öem wort 
tos nit iein war". Weil von den Geistlichen nichts zu erhoffen 
sei. widmete er die Schrift dem Grafen »als einem Ted)te !ieb= 
hober lauterer Cuägelildjer warljeit". Reinhard konnte nicht 
lange in Nürnberg bleiben. Dem dortigen Rate war nicht 
unbekannt geblieben, dafs er als Schwärmer von dem Kur- 
fürsten von Sachsen ausgewiesen worden war. So erging 
auch jetzt wieder an ihn der Befehl, mit Weib und Kindern 

I) Vgl. Goedeke. Bd. I. S. 141. Nr, 6. 

a) Ober Rcmhord vgl Kolde, Th., Hnn* Denek. Beitrage. Bd. 8, S. 17 ff. — 
BMge, T. U. 5. 192 St., 240 ff. — Uikundenbuch der Sudt Jma. Btl, 1, 5. 4S3 [., 
Hl. 138), 11S5. 

SchsiKaloIiar, BuchiUockeitüÜikcll G. Eilingvn. t 



34 



ttdl 



die Stadt sofort zu verlassen und aufserhalb eines Rats-Ge- 
bietes seinen Pfennig zu verzehren. Vermutlich hat sich 
Reinhard von Nürnberg aus nach Wertheim begeben, wo er 
auf Grund seiner Nürnberger Zuschrift an den Grafen freund- 
liches E Titgegenkommen erwarten konnte. So hatte er sich 
auch früher durch die Widmung einer Schrift an Antonius 
Tücher, Hieronymus Ebner, Wilibald Pirckheimer und den 
ganzen Nürnberger Rat Freunde zu gewinnen gesucht, bevor 
er selbst nach Nürnberg kam. Während dieser von mir ver- 
muteten Anwesenheit in Wertheim wird Reinhard bei Erlinger 
die angeführte Schrift in den Druck gegeben haben. 

Wahrscheinlich hat Erlinger bei dieser Gelegenheit von 
Reinhard noch eine zweite Flugschrift erhalten, die ebenfalls 
in Wertheim zum Druck gelangte, nämlich der anonyme 
Bericht, den Reinhard über die im August l5^4 in Jena ab- 
gehaltenen Verhandlungen Luthers mit Karlstadl ausgegeben 
hat. Diese Darstellung über die „Acta Jenensia" ist trotz 
einer gewissen für Karlsladt eingenommenen Parteilichkeit 
eine wichtige Quelle für die Geschichte jener Vorgänge." 

Erlinger ist in Wertheim nicht lange geblieben. Wahr- 
scheinlich hat ihn der Bauernkrieg, durch den auch der Graf 
von Wertheim in Mitleidenschaft gezogen wurde," zur Rück- 
kehr nach Bamberg veranlafst, wo er bereits 1525 das astro- 
nomische Werk des Doktors Johann Copp druckte. Durch 
den unglücklichen Ausgang des Bauernkrieges erlitten die 
Buchdrucker eine empfindliche Einbufse. Die Flugschriften 
fanden keine Abnahme mehr und wurden allenthalben von 
den Obrigkeiten streng überwacht. Erlinger stellte die Druck- 
legung solcher Schriften vollständig ein. Nur im Jahre 1537 
druckte er noch eine Schrift des fürstbischöflichen Kaplans 
Ulrich Burchari^. die die verspätete Übersetzung eines bereits 
1523 gedruckten Dialogs über den christlichen Glauben dar- 
stellt, von der 1525 schon zwei Übersetzungen erschienen 



t) Vg\. die Busfährliche BcbandluDg der Schrift mit ilir« Wiedergabe und 
d«r einschlägigen UUratar in Luüicrs Wcikto tWdmar), Bd. tj, S. 313 ff. 
t) Kein, S. Sl ff. 



Etlinger Im Dienste der Reformalion iisw. 35 

waren. Erlinger gab den neuen Druck mit seinem Namen 
aus, Offenbar war sie durch den Verfasser Burchardi bestellt 
worden. Da dieser noch immer am fürstbischö fliehen Hofe 
weilte, konnte Erlinger ohne Bedenken die Schrift übernehmen, 
deren lateinische Vorlage Bischof Weigand gewidmet ist. 
Doch scheint die neue Ausgabe der wachsamen Obrigkeit nicht 
entgangen zu sein. AVenigstens ist das Domkapitel am 
I, März desselben Jahres, da die Schrift erschien, gegen ihren 
Verfasser eingeschritten. Im Kapitelbuch heifst es: „Das mein 
gneöiger Berr" (Daifter Vlricb leiner ßnoöen Cappelonn, wo er vonn 
ieinem Surnemen mt wollt Qbjteen, gefengklidien lalle annemen, ijt 
(einem furjtlidien önaöen Ijeimgeflellt."'* Worum es sich in dieser 
Angelegenheit drehte, darf aus den Verh an dlungs gegenständen 
dieser Kapitelssitzung geschlossen werden, in der der Bischof 
gebeten wurde, dafs er „bet prifter bolbenn im Stiefft, öie 
lutterijd) wernt," auch Einsehen hätte, „öamlt &er pteöiger bolbenn 
Qucb nit (Tlangcll weröe." Die von Erlinger gedruckte Schrift 
Burchardis ist wahrscheinlich von der Obrigkeit eingezogen 
worden. Wenigstens hat sich von ihr nur mehr ein Exemplar 
feststellen lassen. Burchardi i' verliefs Bamberg und ging 

1) BUchof WeigaDd. 

2) Rciffsbuch. Bd. 3, Bl. 4t]b. Vel. Erhard, Refonnatioo, S. jSf. 

3) Jäck (Pamheun, Sp. 136) bcingt über Burchardi mehrere unrjditige Aa- 
gabcD. Vor >tlem schreil't er ihm iirCämtlch das van Eiltnger gedruckte Register 
der Epiite] und Evangelien tu. — Burcharili war >□ Waitchenreld geborea. Er 
•tudierte in Leipzig. In die Matrikel wurde er im W.-S. 1300 als Udalncus 
Borckhatt de Weyfs<nleldt einpelTagen (Erler, Bd. I, S, 437}. Im S.-S. 1507 
wurde er Baccalanretis (Bd. II, 8.4:9), im W,-5. I5tl «Heg er zum Magister 
auf. Im Jahre 1514 stellte ci ein Lehrbuch der Muaik lusammen und widmete 
es der Leipziger akademischen Jugend (Panier, Annales, Bd. VII, S. I06). 
Johann Lang stattete es mit einem Widmungsge dicht aus und Melchior Lotter 
besorgte den Druck. Die Von-L-de ist vom I.April 1514 datiert. Dann Itat er 
in die theologische Fakultät ein: 1515 April 17, ad legendum cuiaum in sacra 
Iheologia venerabiüs dominus Udalricus Borkardi de Wciscbenfetdt pTcsentatus, 
Bald darauf mufs er in die Dienste des Bischofs von Bamberg eingetreten sein. 
Im Jahte 1511 begleitete er Georg HI. auf der Reise nach Kärnten (Jaksch, S. s). — 
Einmal kaufte er für den Bisthof Bücher ; die KammertechDuug bat darüber 
folgaiden Eintrag: ,llem 3 ßulben 3 (l. 10 ^ gebcnii FJcrrnn Vlridjcn meEnea 
gna&tgen 5emi |eligenn Capellmi, üie er IjJeuor ausgeben l}at, für OpetQ 

3" 



30 t Tdl. 

nach Leipzig. Dort nahm er seine früher unterbrochenen 
theologischen Studien wieder auf." Über seine weiteren 
Schicksale sind mir keine Nachrichten bekannt geworden. 

Erlinger hat in dem gleichen Jahre, da er die Schrift 
Burchardis druckte, Schriften des Augustiners Bartholomäus 
von Usingen gegen die neue Lehre aus seiner Presse gegeben 
Daraus ist geschlossen worden, dafs der frühere Lutheraner 
sich wieder der alten Kirche zugewandt hat. Doch ist zu 
bedenken, dafs die drei katholischen Schriften, die Erlinger 
gedruckt hat, in fremdem Verlage erschienen sind. In früheren 
Drucken und Ausgaben hat sich Erlinger offen als begeisterten 
Anhänger der neuen Lehre bekannt. Im Jahre 1530 gab er 
ja aufs neue seine Übersetzung der Evangelienharmonie 
Gersons heraus, bei der er sich der Worte Luthers bedient 
hat. Wenn er die Vorrede und seinen Namen wegliefs, 
geschah das offenbar nur aus Klugheitsrücksichten. 



7. Kapitel. 

Erlinger im Dienste auswärtiger Verleger und 
des fiirstbischöflichen Hofes. 



Die meisten Drucke sandte Erlinger aus eigenem Antriebe 
in die Welt, für sie war er Drucker und Verkäufer in einer 
Person. Nur vier Schriften hat er in fremdem Auftrage gedruckt. 

Cutl)CTi vnna erosmi RolljeroSom vnnb annöere CrKtetlein, vnna Sic ou5 
Beueld) m. 9. 6erm für 1- 0. q1|o erhoulfl . , . jall om Oonlag quarta penlfte- 

COflen 1522*. Ein anJi-r« Mal wir.l für ihn folijendc Qihltune aui-.-sif lli : 

Jlem A ft.20 A gebenn Olevl'er Vlrittj m, g. Bcrrn Coplon, öie er furter au9' 
gebenn I)QI, für ein fneÜepcAenn, viinö ein Ouc&hcnnlilein 3U fllllor inn m. g. 
Berrnn Capelle Ijoben 3u gebraudjcn, jall am CIlonlQg nadj Dionilv 1522". — 

Vdt Werter ichtieb aus VilUch (Ursu)ae tlie 1^31) an PticJrich Nautra übtr B. 
„D. Ulrkbita, Antisilti* nostri sscrißculu« , ut c>t homo facciijs ftbundans, limm 
mihi cTcbro movct". (Epi«l. mite. >d Namcim . . . S. lo). Werler wdlle damalü 
bei Biichof Georg III. 

l) Am 33. Man 1517 wurde er sfnlcnUatius, «m 10. Oktober ISJI liceuliatus 
(Eilcr. Btieger, S. 34). 



Erlingcr ii 



e auswittiE" Veilegpi 



37 



Das Astrolabium des Astronomen Johann Copp erschien „in 
Rojt unb Verlegung öes ebrfamcn unö adjtbaren Calpor Weiölin, 
Bud){übrets su Oürnberg".'' 

Drei Schriften des Bartholomäus von Usingcm druckte 
Erlinger im Auftrage des Würzburger Buchhändlers Bernhard 
Weige], Diese Würzburger Bestellung fällt auf, da sich in 
dieser Stadt selbst ein Buchdrucker befand, der Schriften 
Usingens in den Druck gab. Mit Balthasar Müller" hatte 
Erlinger schon einmal einen geschäftlichen Wettkampf gehabt, 
als er den Würzburger Almanach druckte. In diesem Kampfe 
scheint Erlinger unterlegen zu sein; denn in der Folge er- 
schienen die Würzburger Almanache bei Balthasar MüUer.^' 

Bekam also Erlinger von Buchhändlern nur wenige Be- 
stellungen, so hatte er mit vollen Händen zu tun, die amt- 
lichen Aufträge des fürstbischöflichen Hofes in Bamberg zu 
erledigen. Zahlreiche solcher Drucke vcrliefscn die Presse 
Erlingers besonders in der stürmischen Zeit des Bauernkriegs. 
Vom Jahre 1536 ab übte er sein Handwerk fast nur mehr im 
Dienste der Bamberger Regierung aus. Die amtlichen Be- 
stellungen, die je nach den Bedürfnissen und Ereignissen der 
Zeit zahlreich oder spärlich einliefen, waren nur unsichere 
Nahrungsquellcn. Erlinger mufs wohl noch auf anderem 
Wege Verdienst gesucht haben. Freilich wissen wir davon 
nur weniges. Einige Angaben bieten uns die Einträge der 
Kammerrechnung. Dort heifst es einmal: „Item 1 (V. 20 4 
gebenn Jorgenn Crlonger pud]&ru*eT für ein (Dflrggrcuijdie ßal5= 
gerid)ls Reformadon, Sie aus Beuelb öer Reth inn öle Ro&tftubenn 
allo crNoufl ijt, salt am Sambitog iiad) Rilianl (10. ]uli) 1529." 
So hat also Erlinger den Handel mit Drucken und Büchern 
wohl nie ganz aufgegeben. 

Eine andere Stelle der Kammerrechnung lautet: „Item 
SÄ gebenn Jörgen Crlannger Bud)öru*er für 3\veY eingepunöene 

I) über WriJlin. einen der ällestcn Nürnbcrß« Buchfdhrcr. dct wohl 
idcnljsch iit mit Weydell, Uc^cd uds nur vtniec Nachrichten vor. Vgl. Joh, 
Ferd. RoÜ>, Taschenbuch, 5.438 und Hase, S, 145 und 185. 

1) Vgl. Kol, S. 21. — F. W. E. Roth, Gcschichlc. S. 73 f. und 8^. 

3) CmI Gotft. Schuold, BeyiTige, S. IjS. 



Regi|ter, in lier jglichen foiinft Piid) papir gcpimben vnnb tinft furleT 
ßan|en Cl)ein Pcrgkmeiilcr gen Wollcnfcls " gefihickl öielelbenn 3U 
bcn Perghwerdisfadien öolelbilen Ijabeiin 3iigepr(iud]enn , soll am 
CDittwod) Scbaitiani (20. Januar) 1529." 

Manchmal trug es auch kleine Trinkgelder ein, so ent- 
halten die Protokolle der Domkapitelssitzungen folgende An- 
gaben: „]org Criingets Dad^lcr joll ein Orll) ju Drinifegeit gegebenn 
weröenn, öarumb öas \\s meinen Berrn vom Capilel etlid) fllmanad) 
ge|d]ennchl bat" Das war am Freitag nach Lucia (15. Dezember 
1525)." Im folgenden Jahre wurde am gleichen Tage dasselbe 
Geschenk ausgesprochen." Am 29. Dezember 1531 hcifst es 
wieder: „Crlinger l)at fllmanad) in Capittel geantwort, bagegen itt 
leiner Cod)ter ein halber Öulöein 3U CrincKgelt gegeben worben."" 

In der Kammerrechnung ist folgendes Geschenk ein- 
getragen; „Item 24 ^ gegebenn ]orgen erlanger piid)öru(hers I5aus= 
ftauen ju Vererung, hat meinem gnebigen ßerrn ein Cofetoffell mit 
Oolb vnö Silber aufegetirichen ge(d)encKl, jall am Cri|tag 1529." 
Die Aderlafstafel mag ein Weihnachtsgeschenk der Spenderin 
an den Bischof gewesen scin,^' 

Verfolgten die von Erlinger gedruckten fürstbischöfliclien 
Bekanntmachungen damals einen praktischen Zweck, so sind 
sie heute zu wichtigen geschichtlichen Quellen geworden, in 
denen sich die Zustände und Ereignisse jener Tage spiegeln. 
Die bewegte Regierung des Bischofs Weigand tritt uns hier 
deutlich in allen ihren grofsen und kleinen Angelegenheiten 
entgegen. Wir besitzen in diesen Aktenstücken wichtige 
Belege für die Geschichte der Reformation, des Bauernkriegs, 
des Schwäbischen Bundes, der Rüstungen gegen die Türken, 
der verschiedenen Bambergischen Fehden und der Packschen 
Händel. Für die Kulturgeschichte bieten die polizeilichen 
Verordnungen über den Wirtshausbesuch, das Bier und Wein- 

t) Über das Bergwerk WiUenfcls s. Hiupl, S. 9J ff. 
3) Rwefibuch III. Bl. 335 r. 

3) Rezcrsbacb m, Bl. 402 i. 

4) Rcielsbuch IV. Bl. 11 v. 

5) El haadchc sich hier veramllic)) um ilteaelbe AduUfilafel, äie Erlinger 
im „AimaDicb Sebaiili Bnsch" sum Verkaufe ausgesch rieben hat. 






Dienste auswärtiger Verleger iisw. 



39 



schenken, den Marktverkehr, die Münzen und andere Dinge 
reiche Ausbeute dar. 

Hatte die Presse Erlingcrs unter dessen Leitung- zuletzt 
ausschlicfslich für die Bamberger Regierung gearbeitet, so 
ging sie nach dem Tode des Besitzers ganz in das Eigentum 
des fürstbischOf liehen Hofes über. Die gesprächige Kammer- 
rechnung meldet den Vorgang folgendermafsen ; „Crtiaiifflc 
Drucherey. Item 125 Gulöen gebenn Jörgen Crlingers ßudi&ruchers 
lelig Wittib für öie Üruckerey (aint oller öerlelben Sugeberung üu5 
meines gnädigen ßerrn Beuelt) betouff gen ßof genomen vnS qI(o 
von ir erhoufft, jolt Douerslog nad) Üioniji 1543 (II. OWober)." 
Für die Druckerei war eine eigene Kammer hergerichtet 
worden." Eriingers Nachfolger wurde der bisherige Buch- 
binder Hans Müller, der für die bestellten Druckerarbeiten 
einen jährlichen Sold erhielt. Durch diese Entwicklung verlor 
die Buchdruckerkunst in Bamberg auf lange Zeit ihre selbst- 
ständige Bedeutung. Es wurden nur mehr Verordnungen 
und Ausschreiben gedruckt. 



l) Die Kimmcirccliiiung mcldcl: 

.llem 28 {i. 24 t). (ßttnfen ßartungs) ßcIcUcn [ür 48 toglon 3U 18 fi 
bobenti üieic Wod)cnii allcnlljalbcn in Aen Stellen Ijieroben 3U ßoff vnnb bonn 
on Oet Stuben, Jo 3U ber Budjiruthcrcv gel)orig, gearbeitet , . . 

Item 6 ff. 9 ^ gebenn Conn^en Stochlen, Clavber, vnnö swevenn (einen 
Oefelien für 9 Caglonn ju 21 A, weld)c vfi &em limöern Oong aiiawenbig bie 
Budjlrudicreiiluben vnb SenlterwenM . . . gednibt Ijüben . . . 

Item I U. 18 A sweyen Weibern für 4 Caglon ju 12 <>, |o Öen Coimen 
vnnb anbers 3u gcmclter Stuben l}in<tuflgctragcn . . . 

Item 3 iL 6 t) gebenn für 2000 l^iil^ete 3wect4 3U äer lTudtcrei{lubcn 
jugebraudjen . . . 

llem 3 ff. 20 A gebenn mailter Bonjen S<))rotlcr bether für 3 tüglonn 
3U 28 ^ , Ijat on Der Budjbrudieteiitubcn bie Wenbt gebiind)t ... 4 ff. 10 A 
leinen Oe|ellen für 5 Coglon ju 26 A, . . . 2 W. icincii fjantlongecn für 5 Cog. 
lonii 3U t2 ^ 



8. Kapitel. 
Johann Schöner und Georg Erlinger. 



Im Jahre 1521 ist in Bamberg ein merkwürdiges Werk 
erschienen. Schon die äafsere Form ist auffallend. Grofse, 
breite Blätter sind mit astronomischen Figuren geschmückt, 
die nur durch Tabellen ergänzt werden. Die erste Seite 
enthält riesige Letlcm, die in Holz geschnitten folgenden 
Titel geben: 

AEQVA TORIVM ASTRO | NOMI \ CVM | 

(In kleinen gedruckten Lettern folgt sodann :) ADLECTOREM | 

Sydera gyrato passim currentia coelo | 

Voluat ut aequato pondere cuncta polus | 

Orbibus aspectus varios hinc inde rotatis | 

Lector sydereura hoc viserc spendet opus. |] 

Zu beiden Seiten der Verse befinden sich die Nürnberger 
Stadtwappen in Holzschnitt. 

Die 1 2 Blatter haben grofses Foliofomiat. Die Rückseite 
des Titelblattes ist leer. Signaturen laufen von fl j — B . . 
Blatt 2 r.: Tabula Regionum Noua. (| In der folgenden Tabelle 
der Städte ist Bamberg durch einen auffallenden Druck 
„ßflBenBeROfl"" ausgezeichnet. Auf dem 3. Blatt beginnen 
die astronomischen Figuren, die von jetzt ab die Vorderseite 
eines jeden von schmalen Leisten umrahmten Blattes voll- 
ständig ausfüllen und durch die gegenüberstehenden Tabellen 
erläutert werden. Die Bilder bestehen in der Regel aus 
mehrfachen Kreisen, in die Grade und Aufschriften ein- 
gezeichnet sind. Auf den Kreisen liegen drehbare Scheiben, 
die mit dem Blatte durch Fäden verbunden sind. Die Scheiben 
tragen wieder Aufechriften und Gradeinteilungen, g solche 



I) Den Tabellen i 



r Rüctt bcigerSgl ; Radix ... ad meridianum 



Johann Schöner und Georg Erltngrr. 41 

kunstvoll zusammengefügte Bilder, die in den mir vorliegenden 
Exemplaren'' koloriert sind, bilden den Hauptbestandteil des 
Werkes, das auf Blatt iiv. mit folgendem Druckvermerk 
schliefst: 

Babenberge impressum in aedibus Joannis Schoners | 
Anno Virginei partus 1521. Sole 16. | Libre gradil perlus- 
trantc. |{ Das letzte Blatt ist leer. 

Aus der Schlufsbemerkung geht hervor, dafs dieses 
Werk zu Bamberg in dem Hause des Verfassers, des Astro- 
nomen und Matlicmatikers Johann Schöner gedruckt worden 
ist. Da um diese Zeit kein anderer Bamberger Buchdrucker 
bekannt ist, wurde allgemein Georg Erlinger als der Drucker 
der Schrift gehalten, Sprenger behauptete sogar, dafs die 
Lettern mit jenen übereinstimmen, die Erlinger in seinen 
lateinischen Drucken des Jahres 1527 gebraucht hat.'' Schon 
hier sei bemerkt, dafs eine solche Übereinstimmung auf Grund 
eingehender Typcnvcrgleichung verneint werden mufs. Im 
Folgenden glaube ich beweisen zu können, dafs die vor- 
liegende Schrift Schöners überhaupt nicht aus der Presse 
Erlinge rs stammt. 

Von dem Aequatorium astronomicum Schöners haben 
mehrere Bibliographen eine zweite zu Nürnberg gedruckte 
Ausgabe vom Jahre 1534 erwähnt.'' Ein Vergleich der beiden 
Auflagen zeigt, dafs dieselben vollständig übereinstimmen. 
Der Verfasser, dem es wohl darum zu tun war, seine Exem- 
plare an den Mann zu bringen, erlaubte sich hiezu einen 
kleinen Betrug. Der alte Druck wurde einfach neu her- 
gerichtet. Auf das Titelblatt kam die Jahreszahl M-DXXXIIII. 
Über den ursprünglichen Druckvermerk wurde ein kleiner 
feiner Papierstreifen geklebt und darüber folgende neue Auf- 
schrift gedruckt: 

NORIMBERGAE IMPRESSVM IN AEDI | BVS 
lOANNIS SCHONERI. POST l CHRISTI natiuitate Anno 



i) B. B. und Unit-Bibl, Erlangen. 

s) SpreDgcr, 5,79; JIek, Pantheon, i.ForH., 

3) Vgl. Böse. S. ^^ f.; Clement, Bd. s, S. 17J 



42 LTdl 

Millesimo quin | gcntesiino trigesimo quarto Sole vndeci- ] md 
gradum Virginis possidente. || 

Die ganze Veränderung ist so geschickt vollzogen, dafs 
sie nur ein scharfes Zusehen entdecken kann. Die Bocksfüfse 
liefeen sich freilich nicht vollständig verdecken. Hält man 
das Blatt gegen das Licht, so schaut der alte Druckvernierk 
durch. Um die vorgenommene Täuschung nicht allzu plump 
erscheinen zu lassen, fügte Schöner auf der Vorderseite des 
letzten, früher leeren Blattes eine neue Figur hinzu, die die 
Aufschrift trägt: AVX ECCENTRICVS. 

Wenn nun Erlinger den früheren Druck des Aequa- 
torium gedruckt hätte, müfste er auch bei der neuen Ver- 
änderung beteiligt gewesen sein, denn die Lettern des frischen 
Aufdruckes am Ende der umgestalteten Schrift stimmen mit 
den übrigen vollständig überein. Es ist aber kaum anzu- 
nehmen, dafs Erlinger mit seinem Druckerzeug nach Nürn- 
berg gegangen ist, um dort die wenigen Zeilen im Hause 
Schöners neu zu drucken. 

Dazu kommen noch folgende Erwägungen. Hätte Er- 
linger bereits im Jahre 1521 gedruckt, so raüfstcn doch aus 
dieser Zeit noch andere Drucke vorliegen. Solche .sind aber 
nicht bekannt. Jäck" hat deshalb angenommen, dafs Er- 
linger während der Zeit von 1521 — 1523 anderswo seine 
Druckertätigkeit ausgeübt hat Auch davon ist uns keine 
Spur erhalten,'' 

Gegen Erlinger spricht endlich der Druckvermerk der 
ursprünglichen Ausgabe, Derselbe sagt, dafs die Druck- 
legung im Hause Schöners in Bamberg vor sich gegangen 
sei. Wäre Erlinger der Drucker gewesen, so hätte er den 
Druck wohl nicht bei Schöner, sondern in seinem eigenen 
Hause besorgt, wo seine Druckerpresse stand. Der Sprach- 



1) BeicbreibuDg der Bibliothek lu Bamberg. 3. Teil, l. Abt., S. \Xt f. 

2) Schönet hat 1521 bei Friedr. Pcypus io Nüraberg folgende SchriH 
herausgegeben: EQVATORU ASTROInomini omDium Termc Vta- 1 nicatum 
Theoremalti ex- 1 pUailorii Canone«, ... Die Widmung Schoners iUninit lui 

3 dei VeifiBser itamaU noch gewesea ist. 



Der CobiugFr Buchdrucker A^dius Fellenfürst und Georg Erlinger. 43 

gebrauch der damaligen Zeit konnte vielmehr jenen Druck- 
vermerk nur dahin verstehen, dafs Schöner selbst sein Werk 
gedruckt hat. 

Schon Barack hat im Jahre 185g nachzuweisen gesucht, 
dafs alle Schriften Schöners. die den Vormerk: „irapressum 
(excussum) in aedibus Joannis Schoners" enthalten, einer 
Privat drucke rei entstammen müssen, die Schöner selbst be- 
sessen hat." In der Tat stimmen die Lettern dieser Drucke 
vollständig über ein. Alle anderen Schriften Schöners sind 
aus Nürnberger Pressen hervorgegangen, und tragen meistens 
den Namen ihrer Drucker. 

Schöner hat die Technik des ganzen Buchwesens be- 
herrscht. Für den Bischof Georg IIL band er mehrere Male 
Bücher ein," Für die fürstbischöfliche Kammer lieferte er 
einmal Papier. Er zeichnete die Figuren für seine astro- 
nomischen Arbeiten, schnitt sie in Holz und malte sie selbst. 
Endlich besafs er auch eine Presse und war so in der Lage, 
kleinere Schriften und seine Globen selbst zu verfertigen.^' 



g. Kapitel. 

Der Coburger Buchdrucker Aegidius Fellenfürst 
und Georg Erlinger. 

Die Schrift Höfers über den Coburger Buchdruck im 
16, Jahrhundert hat uns über einen bisher fast unbekannten 
Drucker der Reformationszeit wichtige bibliographische An- 
gaben gebracht Aegidius Fellenfürst druckte in den Jahren 

t] SmnA (S, 85 f.). 

3) VgL Leilschuh, Georg IIL, S, 61 n. 90, A. 8i. Schoner erliieh finm«l 
fdr du EinbiDden ein» Pcrgamcctniersbuchcs 2 Guldca, er muf:. also sein 
GcEChält vohl verbunden haben. 

3) Strobel, Vermiscble Beitrage, S, 96 If. — Vgl meinen Aufsali: Johann 
Scböner und seine Hausdruckerei. (Zentralbl, I. Bibliotbckiwesen 14. 1907, 
S. I45-'5S). 



44 



ttOL 



1521 und 152z. Merkwürdig ist, dafs nur ein einziger Druck 
mit seinem Namen gezeichnet ist. Von diesem Druck sind 
bis jetzt nur wenige Exemplare nachzuweisen." 

Höfcr ist es nicht entgangen, dafs zwischen den Orna- 
menten Fellenfürsts und Erlingcrs Wechselbeziehungen statt- 
gefunden haben müssen. In der Tat lassen sich zahlreiche 
Übereinstimmungen von Zierleisten, Initialen und Lettern fest- 
stellen, die es mir zur Pflicht machen, auf das Verhältnis der 
beiden Drucker zu einander näher einzugehen. 

Vor allem ist zu .'^agen, dafs Erlinger in seiner ersten 
Flugschrift „Rodis Belagerung" und dem ersten amtlichen 
Druck auch die gleichen Lettern wie Fellenfürst verwandt 
hat Die kleinen, eckigen Buchstaben sind zu eigenartig, als 
dafs sie eine Verwechslung mit ähnlichen Typen zuliefscn. 

Die Drucke Fellenfürsts hören mit dem Jahre 1522 wieder 
auf. Ende I522 begann Erlinger mit den Lettern Fellenfürsts 
seine Druckortätigkeit. Es Hegt der Schlufs nahe, dafs die 
Coburger Druckerei nach Bamberg gewandert ist. Ob Fellen- 
fürst sein Gewerbe aufgegeben hat oder gestorben ist, kann 
nicht festgestellt werden. 

Im Folgenden werden bei den einzelnen Drucken Fellen- 
fürsts die Ornamente bezeichnet, die Erlinger herüber- 
genommen haL In den meisten Fällen ist dabei auf das 
bibliographische Verzeichnis Höfers Bezug genommen. 

Die Fellen fürst- Drucke Höfer 1—5 weisen ein und dieselbe 
Titelei nfassung auf" (s, Taf. 3). Ihr unteres Stück hat Erlinger 
nachgeschnitten und einer von ihm viel gebrauchten Einfassung 
eingefügt. {Einfassung zu Nr. i bezw. 4.) Bemerkenswert ist, 
dafs hier der Nachschnitt besser gelungen ist als die schlecht 
ausgeführte Vorlage. Erlinger hat aber diese selbst in seinem 



UBE»br 



las 



10, a. S, 3, Nr. E,. Herr Profenor 
Exemplar zur Vergleichung lu übrr- 



1) Höfw ßibi bei Nr. j = Luibct: Hin, Sermon te'ltunöuin Cucant om 
-JCVJ. I »a, dafs hier der Grund des rechten Seitemtücks aichl schraflicrl ist. 
Diese Verscbicdenlicit h»t das mir vorliegende Exemplar nicht (B. R, M. 4". 
Hom. 1118}. 



Der Cobui^r Buchdniclier Aegidius Fellentilrst und Georg ErUngcr. 



45 



Besitz gehabt und in seinen Drucken benützt. Der obere 
Teil der linken Seitenleiste kommt als Zierstück in dem Druck 

Nr. 15 wieder vor. Den Ergänzungsteil der Leiste hat ErUnger 
am Ende seines Druckes Nr. 42 in Querlage eingefügt. 

Fellenfürst hat von dieser Titeleinfassung noch eine 
andere Form besessen, die bei Höfer nicht erwähnt ist Der 
Grund ist hier nicht schraffiert, sondern weifs gelassen. Die 
Zeichnung weist öfters kleine Abweichungen auf, der Schnitt 
ist ebenso schlecht wie in der schraffierten Einfassung. Doch 
wirkt diese besser als ihre unschraffierte Schwester. 

Es liegen mir zwei Drucke Fellenfürsts vor, die diese Titel- 
einfassung tragen; 

I. 

€in jenb brietf (0 hex Cöel | vnb €rnueit Srancilcus von 
Sidiingen, ievHnem id)wet)er, Öem Cölen vnö eniueiten | Juncker 
Dietbern vö ßenfdjudifebeim | 3U vnöetridilung e^lidjer ottihel | 
(l)rittlid)es gloubes, 3uge|cl)idil | habt. Hemlid) von. i 



BeyÖ' ge|talt &es lacramets || Von öem CDefehollen. |[ Von ben 
Oröon leuten. || Von Cerung bet heylige. || flbthuung Der Bilbung. || 

Die Ausgabe ist sorgfältig bei Kück" beschrieben. Als 
Drucker ist hier Erlinger angenommen. Die Lettern und die 
Titel einfassung liefsen mich anfangs ebenfalls zu dieser An- 
nahme neigen, erst eine eingehende Vergleichung der ein- 
schlägigen Drucke brachte mich auf Fellenfürst." 

B. B. Qa.V. 4 Nr. 36. 

Kück führt noch ein Exemplar der Kgl. B. Berlin an 
(Cu 59583). das auf den Titelblatt einen Druckfehler „sacramtes" 
statt des später verbesserten „sacraraets" aufweist (s. Abb. i). 



1) S. II. Herr Dr. Clemeu bat mich gütigst luf diese SchriR aufmetk<«TD 
gecnacht, 

1) Aueb dircei Beispiel zeigi wieder, wie schwierig e> in vielen Füllen ist, 
In d>R Wirrwart der beimilloMn ReformalioDsJrucke Ordaiiii£ zu bringen. 



Uon Äen bil&ern ber l)evUgen ! Hin termon »ur* 
mar. I Cutl). ecdejio. Willen. | Oepre&igel von &en ßilBnunen. | ]m 
](it. m.D.wii. i***i| 

In 4°, 4 BU., Sign, flij und fliij, ohne Kust., ohne Impr, 
Titelblatt-Rückseite leer. Bl. 2 r.: C" }ebenn frayn&e, wir habenn 
nun gehört &ie (tiidt | ... Bl. 4r. Z. 17: | viiö [oldjer freyhait 
vnwij(eii&e, hein crgeriiufe gegebe weröe u. | . 

Luthers Werke (Weimarer Ausgabe), lO. Bd., 3. Abt. 
S. LXXIII, Nr. g." 

B. R. M. (4" Hom. 1168). Aufeerdem noch vorhanden in 
Augsburg und Hamburg. 

Auch die Einfassung dieser Drucke ist in den Besitz 
Erlingers gekommen. Die beiden Seitenleisten erscheinen 
später wieder in der Einfassung zum Druck Nr. 44. Nur das 
untere, Blütenkugeln darstellende Stück der beiden Leisten 
ist infolge der bedeutenden Verkleinerung der Einfassung 
weggefallen. Von dem Fufsstück der Fellenfürsteinfassung 
hat Erlinger wieder einen Nachschnitt hergestellt, der in der 
Einfassung zum Druck Nr. 42 abgezogen ist 

Die in ihren zwei Formen beschriebene Titeleinfassung 
Fellenfürsts kommt als freier Nachschnitt bei Gabriel Kanz 
in Altenburg wieder vor. Hier ist in der unteren Tafel die 
Zahl 1524 eingezeichnet, die Figur des Kopfstückes mit den 
Füllhörnern ist von rechts nach links gewendet, die ganze 
Einfassung aus einem Stück gearbeitet und die Zeichnung 
auf schwarzem Grunde ausgeführt.'' Es lag mir folgender 
Druck mit dieser Titeleinfassung vor: 

Von öe ttonö , öer Rinölein (o one We Cauff vorId)eYl>en «. I| 
D. Cberbatbus Wey&enisee. [' Darunter zwei Wappenschilder. 
Am Ende: Oeörudit Y" &er Süritlicben Stobt ; fllöenburgh burd) 
ßabriel Sanß. 1 



1) loitule, S ZeiUn tief. 

2) Herr Di. Götze balle die Giilc, mich aur dieieii Dtuck aarmeikMm z 
en. Der Drucker Ul bereit* i» der Lutheraasgabe bestimmt. 

3) Vgl. Göuc, Einrauung Kr. 65 und 77. 



48 LTeO. 

Panzer 2504 (ungenau). — B. B. (Mise. th. q, 49/2. Mit 
dem handschriftlichen Eintrag: i'/, ^). — 

Fellenfürst hat noch ein weiteres Ornament besessen, 
das wieder auf Erlinger übergegangen ist. Der Druck 
Höfer Nr. 7 „Cyn |d)oner Dialogus. ... führt auf dem Titel- 
blatt zwei Seitenleisten, deren oberer Verbindungsbogen aus- 
gebrochen ist (vgl. nebenstehende Abb. 2). 

Dasselbe Ornament kehrt auf folgendem Druck wieder, 
der nach den l-ettern und dem Titelschmuck ebenfalls Fellen- 
fiirst zugeschrieben werden mufs. 

Uonn I öen l)eiligen. : eplltel oöer vntler= riebt vonn Den | 
beilige. an &ie Mrd) 3U Crt^furit inn gol ver=(am=,let. 'i^<?H 
D. (Dartin. Cutber. ' CccIejiQJtes 3U | Wittemberg. : CD.D.XXjj. | 

In 4", 4 Bl., Sign, flij und fliij. Ohne Kust. und ohne 
Impr. Bl. 1 V.: ]l)efus (Dnrlinus Cutber Ccdeliaftes 3U wittcn=! 
berg, allen Chri|ten su €rfur&t tampl öen preöigem vnö öienern, 
gnob vnö frvM inn Cbriito ]belii vnletem ßerrenn ,: Gott jev 
gelobt ... Bl. 3 V. Z. 10: ... Ootles genaö (ey mit eud) ollen 
flmen. Wittenberge ! am jebenöen tog Öes fjeumonöes. 1522. i| 
Rest der Seite und letztes Blatt leer. 

Panzer 1342." B. B. Mise. th. q. 43/7. 

Erlinger hat die beiden Seitenleisten Fellenfürsts wieder 
in der Titeleinfassung zum Druck Nr. 42 verwandt; das rechte, 
unschraffierte Stück schmückt aufscrdem die Vorderseite des 
zweiten Blattes im Druck Nr. 15. 

Auch mehrere Initialen Fellenfürsts tauchen wieder in 
Drucken Erlingers auf. — Die übrigen von Höfer angeführten 
Drucke Fellenfürsts entbehren jeglichen Schmuckes. Der 
Vollständigkeit halber sei noch ein Druck erwähnt, den ich 
nach genauer Vergleichung der Lettern ebenfalls Fellenfürst 
zuschreibe. Es handelt sich um eine Ausgabe des öfters 
gedruckten Schmähgedichtes gegen die Ausartung des Al- 
mosens. (Weller, Nr. 1312.) Der Titel ist in Verse gefafst: 

[) Die verschiedenen Auieabea dies» Drudiei sind jüngst in der Wcim^Tcr 
LulheTaQigBbe (Bd. lo. i, S, 166, Nt. D) aDE^fühit worden. 



Uorm 
Denbeiligen. 

©piftcloocrvnMcr 

riebt vom t>c« 

bciltßc.iint>ij 

l?ircl:>5U<Ert; 

furtjtirm 

ßotrer: 

(et. 

SD.ifßartin.ludxr. 
€cckfiafte0 5U 
SJittemberg. 





(Felknfflmdntdi, Typen und Lebten i[dter im Bcsiu Erlingcis.) 
>t(«Dloli*r, Bucbdiuclicrtitiikcit G. Erlbfcn. 4 



50 LTdL 

Bie itiugl jr Cljrillen wol vetflon 
Wie man mit vns ye^ vmb ilt gon 
Vnberm Idiein bes fllmuejen jwar 
Bat man vns betrogen lange iar 
flud] öarbev onge^owt gaii^ ftev 
Was öod) Öos retl)l fllmuejen fcv 
(Dugt JT verfton in Sem geüidjl 
Raulfs vnd li^ fviib|t [djcne bcridjt | 

Mit Titel einfassung, 

4", 4 BU., Sign, flij — fliij. Ohne Kust, Ohne Inipr, Bl. i v,: 
XI'' Vn merdien jr frommen Crilten guel | . , . Bl. 4 r. Z. 38: 

Das well vns got itr Heu geben 
Vnnb 3u le|l Ms ewig leben 

flmen. 

Rückseite leer. 

Die Titeleinfassung besteht aus 4 Stücken, die Quer- 
leisten laufen durch, die Seitenleisten fügen sich ein. Letztere 
bauen sich in zusammengeschnürten schmalen Blatt erb ün dein 
säulenartig auf. Die breitere Kopfleiste ist quer schraffiert 
und enthält zwei in der Mitte doppelt mit Schnüren zusammen- 
gehaltene StofFivulste, die eine Art Gehänge darstellen. In 
der Fufslpiste fügen sich in den schwarzen, mit weifsen Flocken 
punktierten Grund eine Blume und zu beiten Seiten Blatt- 
omamente ein. 

Auf den folgenden sechs Seiten sind links vom Text 
Zierleisten eingefügt, die jedoch zu kurz sind, um das Schrift- 
feld vollständig abschlicfsen zu können. Zwei Leisten wieder- 
holen sich. Sie sind mit versclinürkeltem Astgewinde ge- 
schmückt. Das Stück auf der Rückseite des dritten Blattes 
enthält unten einen Fruchtkorb, aus dem sich Blumen winden, 
worüber oben ein Vogel schwebt; darüber ist ein Raum 
abgegrenzt, der von einem Ociisenkopf ausgefüllt ist. In der 
Leiste auf der Vorderseite des letzten Blattes sitzt unten eine 
Sphinx; darüber ist ein aufgeschlagenes Buch gebreitet. Den 



I) Iniliate, 6 Zeileo lief. 



Die StellunE E. in der Geschichte der Bambetgei BudidnicketlninsL 



5> 



übrigen Raum füllt eine Vaae mit Blumenzierat aus. Das 
Ornament dieser Schmuckleisten ist aus schwarzem Grund 
herausgeschnitten. 

All das schmückende Beiwerk dieses Druckes, der offenbar 
zu den Erstlingswerken Fellenfürsts gehört, kommt bei 
Erlinger nicht vor. 



, Kapitel. 



Die Stellung Erlingers in der Geschichte der 
Bamberger Buchdruckerkunst. 



Im raschen Siegeszuge hat sich die Erfindung der Buch- 
druckerkunst von Mainz aus die ganze Kulturwelt erobert. 
Bamberg darf sich rühmen, als eine der ersten Städte der 
weltgeschichtlichen Entdeckung die Tore geüffhet zu haben. 
Das hohe Alter der Pfist erdrucke und eine zeitgenössische 
Notiz über die Tätigkeit eines Bamberger Druckers aus 
frühester Zeit hat einmal zu dem irrtümlichen Glauben Ver- 
anlassung gegeben, dafs Pfister in Bamberg unabhängig von 
Gutenberg das Drucken mit beweglichen und gegossenen 
Lettern erfunden habe. Nach den gründlichen Ausführungen 
des Anton von der Linde" steht heute fest, dafs Pfister mit 
der Type der 36 zeitigen Gutenbergischen Bibel druckte. 
Vermutlich hat er die Lettern von Gutenberg gekauft. Kann 
also auch Pfister nicht den gleichen unsterblichen Ruhm wie 
Gutenberg beanspruchen, so verdient er doch in der Geschichte 
der Buchdruckerkunst eine hervorragende Steile. Das hohe 
Alter seiner Drucke, ihre Ausschmückung mit Holzschnitten 
und die Drucklegung von deutschen Büchern sichern ihm 
für immer diese Ehrcnstellung. 



I) Bd. 3. S.893 •"■ B**. ». S.87. 



52 LTea. 

Die weitere Geschichte der Bamberger Buchdnickerkunst 
weist grofse zeitliche Lücken auf. So verschwindet die Stadt 
gleich nach dem Tode Pfisters aus der Zahl der Druckerorte, 
Von einer stetigen Fortentwicklung der jungen Kunst kann 
also nicht die Rede sein. Immerhin verdienen die Nachfolger 
Pfisters gröfsere Teilnahme, als ihnen gewöhnlich gewährt 
wird." Johann Sensenschmidt, Heinrich Petzensteiner, Joh. 
Bemecker, Marx Ayrer, Hans Sporer und Johannes Pfeil sind 
ihre Namen. 

Ihnen schlofs sich im 2. Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts 
Georg Erlinger an. Seine Tätigkeit war von Anfang an ganz 
anders geartert, wie die seiner Vorgänger. Diese hatten vor 
allem im Dienste der Kirche gearbeitet und aufser wenigen 
weltlichen Werken hauptsächlich nur liturgische und erbauliche 
Bücher gedruckt. Ein echtes Kind seiner Zeit, vertritt da- 
gegen Erlinger in seinen Drucken alle neuen Gedanken und 
Strömungen, die die Menschen seiner Tage bewegten. Aber 
die Bischofstadt ist kein Boden gewesen für eine solche 
Tätigkeit im Dienste der neuen Bewegung, Als sich die alte 
Kirche in Bamberg nach den Schrecken des Bauernkriegs 
zum Kampfe gegen die mehr und mehr um sich greifende 
Lehre Luthers rüstete, da war es mit der Möglichkeit vorbei, 
Kampfschriften gegen Rom und das Papsttum zu drucken 
und unter das Volk zu werfen. Und Erlinger wich der Macht 
der Verhältnisse und beschränkte sich allmählich auf die 
Drucklegung von amtlichen Ausschreiben der fürstbischöf- 
lichen Regierung. Seit jener Zeit verschwindet aus Bamberg 
der selbständige Buchdrucker, der auf eigene Kosten Bücher 
druckt und verkauft, und seine Stelle nimmt der fürstbischöf- 
liche Hofbuchdrucker ein, der ledigHch im amtlichen Auftrage 
arbeitet und nur in seltenen Falten aus eigenem Antriebe mit 
Erlaubnis seiner Obrigkeit einen aufseramtlichen Druck besorgt. 
Erlinger selbst steht an der Grenze dieser Entwicklung, seine 



I) Vgl DuaUku tm ZenUklblaU für BibliolheUwesen 1890, 
und Kapp S. Si. 

1) Franz Friedrich LeiUdinh, GeorEin., Bd.O, S.6ir. 



17. S.17 



Die Stellimg £. in der Geschichte der Bamberger Buchdruckerkunst. 53 

spätere Tätigkeit trägt bereits vollständig den Stempel amt- 
licher Arbeit Nach seinem Tode ist seine Druckerei käuflich 
in den Besitz der fürstbischöflichen Regierung übergegangen 
und sein Nachfolger erscheint als amtlich besoldeter Hof- 
buchdrucker, der lediglich Verordnungen und andere Aus- 
schreiben des Bischofs druckte. Seine Nachfolger haben die 
gleiche Stellung eingenommen. So bedeuten die beiden Ab- 
schnitte in der Druckertätigkeit Erlingers wichtige Marksteine 
in der Entwicklung der Bamberger Buchdruckerkunst 



IL Teil. 



Verzeichnis der Erlingerdrucke. 



\-}\e selbständigen Schriften und die fQrstbischöf liehen 
Ausschreiben werden in dem folgenden Verzeichnis der 
Erlin gerdrucke getrennt aufgeführt. Eine solche Teilung 
schien vor allem durch die grundsätzliche Verschiedenheit 
der beiden Druckeformen geboten. Die zeitliche Reihenfolge 
der Drucke hat dabei nicht viel eingebüfst. Denn die amt- 
lichen Drucke stammen in weit überwiegender Mehrzahl aus 
der Zeit, da Erlingcr nur mehr wenige selbständige Schriften 
druckte. Das Jahr 1525 bedeutet für die doppelt geartete 
Tätigkeit Erlingers die entscheidende Grenze. 



A. Flugschriften und andere selbständige Drucke. 

Das weite Feld der Reformationsdrucke gibt noch in 
Hülle und Fülle Stoff zu notwendigen und dankbaren Nach- 
forschungen. Wie überall mufs auch hier gewissenhafte Einzel- 
forschung die Losung sein, wenn sichere Ergebnisse gewonnen 
werden sollen. 

Bei der allseits anerkannten Wichtigkeit der Reformations- 
bibliographie rechtfertigt sich das folgende Verzeichnis wohl 
von selbst. Es soll vor allem zur Kenntnis der geographischen 
Verbreitung der meist heimatlosen Reformationsschriften einen 
kleinen Beitrag geben,'' Zugleich liefert die Aufzählung der 

i) Ober die Wichtigkeil und die Gnindiit» der Heformstionibibliographie 
iMDdetn: Sdiwan ... — Dominei S. B f [. — Lotlier, Job., Der Besitzwecbse! 



58 n. Tey. 

Eriingerdrucke einen Überblick über die ErzeugTiisse der 
Buchdruckerkunst in Bamberg während der Jahre 1522 — 1542, 
da Erlinger der einzige Vertreter seines Gewerbes in dieser 
Stadt gewesen ist. 

Alle sicher von Erlinger stammenden Urdrucke sind im 
folgenden Verzeichnis mit U. bezeichnet. 



I. Robis belegerung l wie Uer Cürklld) kcyler I vor 
Roöis lidi gelegert i vfi geitirmbt \)at öurdi | einen Ritter öen öie | von 
Roöife in ConHöia vmb b'lff geHtdjil^i habe l)e=|raufe9e(d)rielbe worben. | 
+ II (Mit Titeleinfassung.) 

4°, 4 Ell. Sign, flij und fliii. ohne Kust. und Impr. Bl. i v. 
leer, Bl. in: fl''Vff öas Crft, l)att öer Cüt* grabenn latfenge=|gen... 
Schlufs Bl. 4 r. Z. 8: | wedi \)a\ gefd)ichl, 60t |d)iA5 jum | beiten. it || 
Rest der Seite und Rückseite leer, Typen Nr. i. 

Die Titelzeilen sind mit grofsen Lettern gedruckt. Die 
Typen des Textes sind klein und schlecht (Fellenfürsts Lettern). 
Sie kommen in Erlingers Drucken nur sehr selten vor. Erlinger 
hat offenbar nur am Ende des Jahres 1522 und anfangs 1523 
mit ihnen gedruckt. Seil 1523 erscheinen die anderen Typen, 
deren er sich in allen übrigen Drucken bedient hat. 

Heller, Erhnger S. 16 {Antiquar, Ztg, 1836, Nr. 7. S. 28). 
Bergmann S. -j." Weiler 2663. B. R. M, 4° Türe. 80/34. 

Der Druck Erlingers stimmt mit folgender anderen 
Ausgabe überein: 

von Bildstöcken . . . ; Die Retomiitionsbiblic^rBphie . . . ; Idcendiebstah] . . . 
— P. PietKh im Vorwort zum II, Bd. von ManJn loithers Werken, Wdnuu, 
S. XXIXH. und Kniake im Vorwort luni l. Bd. S. XVm. — Aus der Du 
sLellung Buges, der die Ergebnisse der KarlsUdtbibliograLphie eingehead verwertet 
hat. läJsl sich der Wert der RcfomiUJonsbibliographic dcudicb erkennen, 

1) Iciliale, 5 Znlen lieF. 

2) Beipnann führt die vorli^nde Schrift auf und bemerkt daiu : „Samt einem 
beyUegendcn Plane". Der Biblinthcksldter der kunsthistor. SammlungeD des AUeth. 
Kaisethauses in Wien. Herr Dr. H. Zimmeimann, hat die Giile gehabt, mir mitzu- 
(eilen, dals der rrsgliche Plan von Rhodus nicht dem Drucke Erlitigeis zugehürt. 
sondern aus bedeutend t(älerer Zeit stammt und von dem früheren Besitzer Kraushaar 
willkürhch bdgelcgt worden UL 




SSi£t»crtrürkifcbl?erf£r 

ro^Bo^i^^ICb6ele6ert 

vn£ietümibtbatx>wcb 

einen laUfcr loen t»i£ 

tilavmbbil(fse= 

fcbtkthabcbe; 

raufjgcfcbjit 



mm 




L 



Flugschriften und nnderc scllisländig« Dnidtc. 



59 



Vermerchent hie | auff ftos Rür^elt, Wie ^c^ | Cüt(fei|d) kavier 
Robis belliriegt vnö geityrmbt hol | öurd) üin Ro&iHer | Ritter, öen 
Die von RoÖis in SanHöia haben geld)i*t. | ^ | 

Well er 2658 (vom „unbekannten Drucker"). 

Die Titele in fassung (vgl. Taf. 4), die ein Nachschnitt 
einer Fellenfürstbordüre ist, kehrt in vielen Drucken wieder 
und läfst auf den ersten Blick die Presse Erlingers erkennen." 
Offenbar um das Ornament auch bei Drucken verwenden zu 
können, die Erlinger nicht mit seinem Namen decken wollte, 
gab er die Einfassung in allen folgenden Drucken mit leerer 
Tafel; der Name und der Pfeil waren auf dem Holzstock 
getilgt worden, so in den Schriften Nr. ö, ii, 16, 19, 22, 23, 
26, 28, 34, 37. 

Ein ähnliches Titelblatt kehrt bei einem mir nicht be- 
kannten Drucker wieder {vielleicht Johann Hanau zu Frank- 
furt an der Oder). Der untere Teil weist aber hier ein anderes 
Bild auf, die ganze Einfassung ist aus einem Stück geschnitten 
und die Zeichnung ruht auf schwarzem Grunde. Vgl. den 
mir vorliegenden Druck, den diese TiteJeinfassung schmückt: 
CDenjingh, ]ob., Vorlegunge bes und)riillid)en buct)lvns mit öem 
tittel: Was Öie (Deile iei. 1527.'> 



2. Svbenn fruiii aber troftlo(e pfeifen | Wagen jre not, aincr 
öem onftern | vnö ift niemani ber jy ttöjte | Oot erbarme litt) jre . || 
pjalmus. I Du nobis aujtiliü öe tribulcitiöe, qula vana falus bominis || 
[Holzschnitt] | Cs fenö nod) vil trumer pfaffcn, von öcren wegen | 
öie iQven lid) enthaltten (ollen vorn jrem fütnemen | wiöer bie pfaft= 
l)avt, Ö3 nit öer vnldjulöig öes fd)ul=]l)igeii entgelten miefes. || 

4", 12 Bll. Sign, flij — Ciij. f' Kust Ohne Im pr. Mit den 
Typen Erlingers. '' Bl. i v.: Clog vnnö belct)wärnufe öer pfaffenn . . . 
bis Z. 12: i Der Sybenl pfaff, beklagt (id) ob öem helffer ItanÖt. || 
Rest der Seite leer. Bl. zr.; | Der Crite troitloje pfaff . . | 
Schlufs Bl. 1 1 V. z. 9; I 3ot)annis | fXx] . ca . 111 e II (T) W || 

I) Ctetaen S. 11 101. Hfifer S. it}. Heiler S. 11, 
i)B.B.Q^XI.i9;4. 



6o 



ü-TcO. 



Der Titelholrschnitt {vgl. Abb. 3) stellt eine Sitzung der 
15 Bundesgenossen" dar. 

Panzer 1208. Max Radlkofer S. 601, Nr. V A. Inhalts- 
angabc S. 63. Job, Eberlin von Gänzburg, Sämtl. Schriften, 
Bd. 3, S. XI, Nr. IV, i und Bd. 2, S. 57 ff. {abgedruckt). B. R. 
M., H. ref. 801, 31. 

3. Der frommen platten tro|t. | flin 1 getreuer 9laub!)ot=|ter 
vnberridjt vnli ontwurt i vff ber lyben troltlojen pfaffen clage | OeW" 
lid) burd) öie Sünfjcben Bunbsgnoijen | beldjriben vf öie hveuiibenn 
ver3Qid)netenn artithel. || [Holzschnitt] | Vonn pfaffen Ce | Von 
pfaffen narung | vnö pfrün&enn | Von pfaffen ompt | Vonn prebigen || 
{2. Spalte;) Von ber pfaffen [d)macl) 1 nit 3ead)ten | Von vffrur 
wiöer pfaffl)ait | nit sefordjten | Von belfferltanö 1] £ | (D W | Craw 
got wol. II 

4°, 8 Bll. Sign. Riij {Druckfehler statt Hij)— Biij. 6 Blatt- 
kust. Ohne Impr. Mit den Lettern Erlin gers gedruckt.'' 
Bl. I V.: flrgiiment. || S^'ewiilcn fv aller menighlidi . , . Zeile 22: 
I vnweröl. | it. ||'' Rest der Seite leer. Bl. 2 r.: Von pfüffen 
Reüfthayt. || D-'Cr heäfdiayt gebe wir bi|e antwort ... Schlufs 
Bl. 8r., Z. 33: I befolgen. 11 Rückseite leer. Typen Nr. 2. 

Der Titel holz schnitt (vgl. Abb. 3) stimmt mit dem in der 
vorigen Schrift angeführten gröfsten teils überein. Nur die 
zwischen dem Schreiber und dem Führer der Pfaffen sich 



1) Die Idee der 15 Bundesgenossen brachte Eberlin bereits in der 1511 tt- 
schienenen Schrift mit dem Titel der i j Btinde^nosscn zum Austitiicli. Was diese 
bedeuten soUeii, spricht der Bund^enob Xm aus: ,Wir tljunb eud) 5U Wil(en, 

(tardien CljTi|ten litten fliBgenoUen. Jitjö^er vnb |d)irmet aller Irottlofen vtiB 
flClruihlen. Das vnjet ,)iv. Ijabeti 311 gut gemcitier leut(il)er tiatlon julotnen 
ge|(t}W0Teti 311 enlbldifen gemeinen merdtlidjen jdjaticn, {0 lange jar vif allen 
gemeinÄlid) gelegen i|t". El«rlins Schriften (L, Endcrsl, Bd, I, iSgt-, S. 144. 
übet Ebeilin von (jünibutg überhaupt vgl. Tb. Kolde in der Realcncyklopädie, 
Bd. 5. 1S9S. 

I) Auch das auffidlende verwischte P findet sicli hier. 

3) Kleines 5, als Initiale vorpaetil. 

4) Der Dnick dieser Seile in einer von Erlinger öfters angewandten Pokalloim. 

5) Iniänle D, 3 Zeil«n tief. 



Cor Jr»mm«t pfuffot «»(?. 

3ltn 

gtmäagUiiihof' 

tawxbaticotvnbancvutt 

vffia f^xn c»(Ilo|a; pfofn dagt 

nnpucb bucd) bic JPiinf}«lKn!Sut»l)e9n«(Jci« 

bjfcbnt« vfbU bfomimn vaituttfnatnn artidfcl. 




5D«inpf«foit6. 
TDm ff affin mvung 

vnbfftanbmn 
X)onpf«ffoi4mi«: 
TOmnpuiism 

■s 
an 



-Ooniaff«^ fctntiod? 
J)»n »fftiir »*« pf«(pw>t 



"CooJM««!* 



62 II.TeIL 

abspielende Szene ist dem Texte der Schrift entsprechend 
verändert : der Schreiber (Eberlin ?) überreicht den Pfaffen 
die Antwort der 15 Bundesgenossen in einem Schriftstück, 

Panzer 1209. Radlkofer S. 601, Nr. Via. Eberlin, Säratl. 
Schriften, Bd. 3, S. XII, Nr.V, i; Bd. 2, S. 79 (abgedruckt). 
B. R. M. (H. Ref. Soi/39). 

Diese beiden Schriften Eberlins wurden von Erlinger 
wohl zu gleicher Zeit gedruckt. Als Zeitpunkt der Ausgabe 
ist der Anfang des Jahres 1523 anzunehmen. Erst seit 1523 
treten die in den vorliegenden Drucken gebrauchten Lettern 
auf. Noch fehlen aber hier die grofsen Schriftzeichen, deren 
sich Erlinger auf den Titelblättern und in den Überschriften 
seiner späteren Drucke — schon seit 1523 — bediente. 
Fenler findet sich noch das grofse auffallende P, das in den 
späteren Drucken vollständig verschwindet. Die beiden 
Eberlin Schriften sind wohl von Erlinger zur gleichen Zeit 
wie die beiden folgenden Kettenbach seh ritten gedruckt 
worden, wofür die Übereinstimmung der äulseren Druckform 
spricht. 

Diese von Erlinger gedruckten Schriften Eberlins sind 
in einer anderen Ausgabe zu einer einzigen Schrift vereinigt 
im Druck erschienen. Weller führt die beiden Teile irrtümlich 
getrennt an (Nr. 1738 und 1739), obwohl bei dem zweiten 
Teile richtig bemerkt wird, dafs die Signatur mit d und e 
fortläuft. 

Es ist kaum anzunehmen, dafs die beiden enge zu ein- 
ander gehörenden Schriften ursprünglich getrennt erschienen 
sind.'' So wird wohl in der die beiden Schriften enthaltenden 
Ausgabe, für die Weller als Drucker Th. Wolff in Basel in 
Anspruch nimmt, der Originaldruck zu suchen sein. Dafür 
spricht auch der Titelholzschnitt, der ebenfalls die 15 Bundes- 
genossen und die 7 Pfaffen mit ihrer Klageschrift darstellt, 
in der Ausführung aber die beiden Holzschnitte Erlingers 
übertrifft. Diese sind wohl als Nachschnitte zu nehmen. 



1} Gegen Endns, Ebnlins SlmÜ, Schriften, Bd. }, S. XII, 



Flugachrirten und aDdere ^elbsläadige Drucke. 



63 



4. (U.) ein new flpologio vnnb ver^antworttung CDartini 
CufHtl)ers wy&er öer Papillen | (T)ort9eId)rev, Öie sehen | hlage 
wyöer jn vfe | bla|ieniren |o | wvt öie | Ct)ri|leiin=|l)eYl i|t, öann | 
IY toben vnnö wöl=[tenÖt reiJ)t wie öie vniin|nige t)unM tljonöt. | 
-u. I Brüfter ßeinrid) ketlenbadj. | CD. CCCCC. jc^üj- I! (Mit Titel- 
einfassung.) 

4°, 8 Bll. Sign, flij — Biij. i Bogenkust. Ohne Impr. 
Bl. I V.: II Vorrei | D''eT borrntjer^ig gütig got vfe jeiiier lieb gegen 
vnns I . . . Zahlen und Belegstellen aus der heiligen Schrift 
am Rande. Schlufe Bl. 7 V, Z. 27: | &er diriften, ir teyt popjften, 
got erleud)! eud). |1 Der Rest des Blattes und das 8. Blatt leer. 
Die ganze Schrift ist mit denselben Lettern'' gedruckt, nur 
das Bl. 2 r. beginnt mit einer gröfseren D-Initiale. Da sich 
auch hier und in dem folgenden Druck die grofsen Ij^ttem, 
die Erlinger in allen anderen Drucken für die Titelzeilcn und 
die Überschriften verwendet, nicht finden, ist zu vermuten, 
dafs Erlinger damals diese Typen noch nicht besessen hat. 
Dann ist wohl der Rückschlufs zulässig, dafs diese Drucke 
zu den ersten des Jahres 1523 gehören. 

Panzer II, 191. Nr. 1922, Heller S. 10 (Antiquar. Ztg. 
1836, Nr. 6, S. 23). B. B. (J. H. IV. 157, aus dem Nachlafs 
Hellers). B. R. M. (Polem. 1672). 

Titeleinfassung {vgl. Abb. 5). Die in vier Teile zer- 
schnittene Einfassung ist ein schlechter Nachschnitt einer 
Bordüre des Erfurter Druckers Matthes Maler, (Dommer 
S. 259, Nr. 132. Abbildung: Drews S, 22.) 

Mit der angeführten Einfassung sind noch folgende 
Erlingerdrucke ausgestaltet, Nr. 5, 9a,b, c, 10a, 10b, 14, 18, 
20, 24, 30. 



5. (U.) Verglydiüg Öes oller beiüglten ( berrn vn vatler öes 
Bopps, gel gen bem feigem frcmben gajt in | &er Chriitenbevt genant 
Jelus, I öer in kurzer seyt wiöerumb in | teul(ct)lanöt iit hoiiicn, 
vnö ie=|3unöt wib' wil in Cgipten lä&t | als ein verodjter bey vnns. || 



I) Kinnes D als Inilii 
t) Typen Nt. l. 



omngMtellt. 



04 n.Tea 

Domine quo vobis. ] Rljomam iterum Crucifigi. || Brfiöer Beinrid) 
hettenbad). | CT) . D . Xjciij- II (Titeleinfassung Abb. 5.} 

4°, loBlI. Sign. flij-Cüi. Der 2. Bogen ß zählt nur 2 BIL 
Die Signatur geht hier von Blj auf C über. Ohne Impr. Titel- 
einfassung und Lettern Nr. a weisen auf Erlinger. 3 Seitenkust, 
Bl. IV. leer. Bl. jr.: | V'']l ßorron vnnö wortlen vff Den enci)rijt, . . . 
Schluls Bl. gv. Z. 17: | Dvfes gejogt hob. || Die Zeilen dieser 
Seite sind in der Form einer nach unten sich verengenden 
Schale gestellt. Rest der Seite und letztes Blatt leer. 

Vgl. Veesenmeyer S, 112. Weller 2472 — 2474. Heller, 
Erlinger S. 10 {Antiquar. Ztg, Nr. 5, S. 20). B. B., I. H. IV. 155. 
(Aus dem Nachlafs Hellers.) 



6. (U.) ein procticQ prnctidert, aufe | öer \)e\\Qei\ Dibel, vff 
vil 5Üliunfftig | jar, Selig fvn Öie, öie jr war nemen, | vnö öarnad) 
ritzten, bie jevt i|t | tjie, öj man (olid) practica mer odit liab, öati 
öer aitrono=|meY, got will |elber regirn ] vber fevn vol*. || * | Qui 
habet aures aut>i=|en&i aultiat. || Subjannabät nücios !>ei . et . panii 
peöe j bont [ermones eius ic. Paralipo .)C)C):vi. 1| BruÖer Beinrid) 
v5 ftet'ltenbad). flnno OD.XIiij. |1 (Titeleinfassung.) 

4°, 8 Bll. Sign, flij— ßiij. Ohne Kust. Ohne Impr. Ein- 
fassung und Lettern Nr. 3 lassen sofort den Erlingerdruck 
erkennen. Herr Bibliothekar Dr. Luther und Herr Dr. Giemen 
hatten die Güte, mich auf diesen seltenen Druck aufmerksam 
zu machen. Bl. i v.: J''R revctjjtett mer*t mid) eben | . . . Z. 12 
Beginn des Textes: S''flnclus poulus Iprid), talle (!) öle tling . . . 
Schlufs Bl. 8 Z. 35: I brief(en vnö Babtts gewoll, öen obgöttern. I| 
Im ersten Bogen am Rande häufig auf Bibelstellen verwiesen, 
im 2. Bogen die Überschriften in den grolsen Lettern. Bl. 5 v. 
eine ß-Initiale. 

Andere Ausgaben bei Weller 2467 — 2469. Veesenmeyer 
S. iii {Nr. VI). B. Berlin (Cu 3570). 



I) Inilikle V, 4 Zellen tief. 
2} Initiale, 8 Zeilen lief. 
3) rniliale, 4 Zeilen lief. 



Ftugschtinen und andere selbslinilifie Brücke. 65 

Titeleinfassung wie bei Nr. i, vgl. Taf. 4, nur fehlt der 
Name und das Zeichen des Druckers in der Tafel der unteren 
Leiste. 

7. (U.) ein Sermon bruofeer ßeinrid)5 vonn | Rettenbod) ju 
ber lobltd)en jtatt Vlm I ju eynem vülele: Öas i(t 3U öer le^e. ]n | 
weldjer gemelt wetöenn vil artickel | öie er wiöer öie popilte ge= 
pre&igel | bol- in (d)ri(ft gegrünt vnnö be=|wer1 Aber IjV^ kur^üd) 
wi^l&eruTn gemelt. Bot bod) j bv|e preöigung vff öer | Conceln nit 
getbon: | vert^ynöert von polpille fiber evm | erbern Ituöe=|ten vö 
vlm I 9e|d)enht || 

flubite celi que loquür, fluöial terra verba orls mei. | Cerra, 
(erra, terra, fluöi verbum ftoniini. || Doluil intelligere vi bene ogeret | 
Bfi&icIiÖem noluit, et elongobitur ab eo. || (Der Druck des Titels 
stellt eine Becherform dar. Ohne Einfassung.) 

4°. 8 Bll. Sign, flij— Biii. a KusL Ohne Titeleinfassung. 
Ohne Impr. Aber mit den Lettern Erlingers Nr. 3 gedruckt. 
Bl. iv: €"]m d)ri|ten menjdien jvmet on allen orten bos wort | . . . 
Schlufs Bl. yv. Z.30: | wos yx getlian | t)abl. || Der letzte Teil 
ist in der Form einer umgekehrten Pyramide mit Kreuz ge- 
druckt. Letztes Blatt teer. Durch den ganzen Text laufen am 
Rande Belegstellen. 

Vgl. Veesenmeyer S. 108, Nr. II u. f. Panzer 1477 {1476). 
Eine andere Ausgabe bei Weiler 2470. B. R. M. u. Zwickau. 

Der vorliegende Druck ist bereits durch Giemen der 
Presse Erlingers zugewiesen worden (S. tt 103). 

Die Ausgabe Erlingers stammt sicher aus dem Jahre 1523. 
Die Schriftzeichen der vorliegenden Ausgabe treten erst in 
den Drucken aus der Mitte des Jahres 1523 auf. 

8. (U.) ent(d)ulöigüg öes Abels | 3Ü SronAen, io bey bem ! 
5d)weinfurti|(})e ver|trag gewejt jinbt. Il €tlid)e bem Abel vll | orgs 
3üme||en. | Vnb irs vnglimpffs bajbey vergeffen. | Rber einiteils jag, 



I) InitUle 3 ZeUen Uef. 

:holiciiloh«i, GuchJnicbcrtäUElicii 



66 



i|t ein I halbe rebe. | (Dan [oll jüuor (y veTl)ö=|ren bebe. |I (Titel- 
einfassung.) 

4°, 8 Bll. Sign. fli[ — Biij. i Bogenkust. Ohne Impr. 
Lettern Nr, z und Titeleinfassung stammen sicher von Erlinger. 
Bl. IV.: C flis Cun5 Srenchel vnb ber (T)ar*lianns, 3wen holten 1 
bey nörmberg, 3ii(Qmmen gejtoiten, l)Qbcn (ye Jid) nQdjiiolHgenöer 
malfen vnberrebt. || C"Vn^ . 6ot gr&fe biet) tteunb. Wo koniptlu 
l)er? I . . . Bl. 8 Z. 31: . . . (Datk | bans, ßebüt bidj got id) 
fax bot)in. II I-etzte Seite leer. 

Fehlt bei Panzer und Wellen 

Die Rittertage von Scliweinfurt fanden Ende 1522 und 
Anfang 1523 statt. Die obige Schrift wird noch im Jahre 1523 
verfaßt und gedruckt worden sein. Der Sufseren Form nach 
ist der vorliegende Druck in die Nummern 2 — 5 einzureihen, 
auch hier fehlen die grofsen Lettern, die Erlinger sonst zu 
Titeln und Überschriften verwendet. 

B. B. 2 Exemplare (Dipl. q. 84 und L H. IV, log, aus dem 
Nachlafs Hellers). 

Titeleinfassung vgl. Nr. 38 u, Abb. 13. 

In dieser Schrift hcifst es, die Fränkische Ritterschaft 
habe zu Schweinfurt ein erbare einigung fürgcnomen, ble brudien, 
vnnb nit verporgner weife, . . . aufegeen loüen . . . Dieser Druck 
des Schweinfurter Vertrages konnte nicht aufgefunden werden,'' 
Ich vermute, dafs die meisten Exemplare desselben im Bauern- 
kriege verloren gegangen sind. Euchar von Aufsefs berechnete 
in seinem Schaden Verzeichnis 13 Gulden Vorschufsgeld für 
die gedruckten Artikel der Ritterschaft, die die Bauern alle zer- 
rissen haben." Euchar von Aufsefs spielte in der Ritterschafts- 
bewegung dieser Zeit eine hervorragende Rolle.*' Es liegt 
so die Vermutung nahe, dafs die Bauern in den bezeichneten 
Artikeln die Exemplare des Schweinfurter Vertrags ver- 
nichtet haben. 



1) Iniliate, 3 Zeilen tief. 

1) Obci den Inhalt dei Veilrieei Tgl. FeUner 8.251 ff. 

3) K. A, B. (Adcl»klen). Vgl. Otto tod Aufsers S. 30$. 

4) Aufsefi S. 301 f. 



FlugichrifWn und andere sclbsländige Drucke. 



67 



Der vorliegende Druck bietet eine wichtige Ergänzung 
zu der an die Reichsstände in Nürnberg gesandten Be- 
schwerdeschrift der Schweinfurter Rittertagung." 

9a. (U.) Ceütidjer tlalion | noöiurlft. || Die OrÖnung vnnö | 
Rcformotion oller Sienö | im Römildjen Reid). Durd) | i^eyler Sriörid) 
ben öriten | Öott jü lob, öer ganzen | Cl)niienlieit 5Ü nufe | vnö 
(elighcyt für|gen5men. || (Titeleinfassung Abb. 5.) 

4", soBIl. Sign.fliii"l-Ciii. Ohne Kust. Ohne Impr. Titel- 
einfassung und Lettern Kr. 3 verraten den Drucker. Bl. 1 v,: 
Die vorreö vbet öie 3Wölff i)üuptarli*el | vnnb ben örey^elienben 
be|ct)lufe artickel. | . . . Bl. 2r.: 3wölf[ ßaubt ortidtel, mit jebes 
|onöer'|lid)er erklerung, Wie bie burdi keylet Sriörid) Öen | brittcn, 
3Ü öcs bevligc Revdisotbnung beHtrodjt für junemen vnb jü be» 
jteligen | . . . (Die folgenden Überschriften mit den grorsen 
Lettern gedruckt.) Bl. iqv. Z. 34: | ßeorg Rixner genannt ]beru= 
laleni RSmijdjer Reiier=|lid)er mayellat vnö bes bevligen reydjs 
ernball. || Bl. 2or.: ßefd)lu6. 1 0" ]r CÖlen dirijten ... Z. 36: | 
Weld)er orn l)ab jU l^örn ber h5r. | Rückseite des Blattes leer. 

Vgl. Panzer H, S. 226, Nr. 2062. Jörg S. 302 f. A. Fischer, 
E. W., S. 6 f. Hagen. 2. Bd., S. 338, A. i. Stalin IV, i, S. 298, 
A. I. Homeyer S. 296. B. B. {Ic, V, 47 und Mise. q. 30, 4). 

9b. Diese Ausgabe stimmt mit der vorigen völlig 
überein, nur trägt sie auf Bl. 2 die in der ersten Ausgabe 
fehlende Signatur flij. 

B. R. M. (J. publ. G. 1239. 2). 

9C. Auch dieser Druck hat dasselbe Titelblatt und den- 
selben Text wie die erste Ausgabe. Die Signatur flij ist ent- 
halten. Dagegen sind einige Veränderungen im Satzdruck 
zu verzeichnen. Auf Bl. 5r. Z. 13 ist ein Punkt falsch gesetzt. 
Bl. 3 V. Z. 29 zeigt die verschiedene Stellung der Lettern, dafe 



I) D. ReicbstRgaBkirD J. R. 3. Bd., 5.695?. 

3) H(a) iit iD dieser Ausgabe nicht bezeichnet. 
3) Grofsn 0, 3 ZeÜen ütf. 



68 n. T«i. 

hier ein anderer Druck vorliegt. Bl, 6 v. Z. 12 steht ein 
anderes R BI. 8v. Z. 14 ist eine 4 Zeilen tiefe Initiale fl ein- 
gesetzt, durch die der Satz verschoben wird. Dasselbe wieder- 
holt sich auf Bl. 9 V. Z. 26, auf Bl. iir. (Ciij) Z. 15. Bei diesen 
Veränderungen wechselt dann hie und da auch Abkürzung 
und Orthographie. Derlei Verschiedenheiten finden sich auch 
an anderen Orten. Bl. iir. (Cüj) Z. 2 von unten heifst es: 
bejd)erungen statt des richtigen Wortes bejdjwerungen in der 
1. Ausgabe. Bl. 1 2 v. Z. 11 ist eine andere fl-Initialc gebraucht. 
Bl. lyr. Z. 16 steht keyler | statt kei|er | usw. 

B. R.M. [J.publ. G. 1239 {3)]. 

Von dieser Reformation Friedrichs III. ist noch ein 
anderer Druck bei Jörg Gastel in Zwickau erschienen. 

Vgl. Panzer II, 226, Nr. 2063. Stalin IV i, S. 298, A. i 
u. a. B. R. M. (J. publ. G. 1239, 4). 

Der Gasteldruck stimmt mit der Erlingerausgabe fast 
vollständig überein, nur im Dialekt und in der Rechtschreibung 
weichen die beiden Drucke voneinander ab. Von sonstigen 
Verschiedenheiten ist zu berichten, dafs der Druckfehler bei 
Erlinger m liieiligen röniijd)en reid)" (Bl. i8r. = Cij Z. 6) bei 
Gastel fehlt. Hier heifst es richtig: im lievligen römiidien reidj 
(Bl. i8r. Z. 21). — Bei Erlinger heifst es Bl. i5r. = Diii Z. i— 3: 
bas joll öer redjt houl! öes weyns | \em . . . man mod) öarnad) 
5ed)5, ad)t, jwälf | ober yif.w\. eymer Qub bem (über . . . Gastel 
hat Bl, ijr. Z. 3; jiüj. Ziimtx üufe bem füber . . . usw. 

Homeyer glaubte die beiden Ausgaben der Reformation 
in das Jahr 1525 verlegen zu müssen. Dieser irrigen Auf- 
fassung ist bereits E. W. Fischer mit gewichtigen Gründen 
entgegengetreten." Femer hielt Homeyer die Zwickauer Aus- 
gabe für den Originaldruck. Er meint, die Anonymität passe 



1) Der Dtaclcfehlcr steht in den 3 Ansgaben. 

2) VeI. nuch Kluckht'.hD S. iSl. Danach lautete es in dem tog. Heilbronner 
ElnberafangsschfeibeD eine Orbnung unü neformolion , i{t tür Jaren venudtt 
Quf Orbnung unb nusttag Red)ten9 geflelll mit swölf ßouplartiNIen . . . Die 

iinSel mon 3U Stanhfurl, Sie mitjubtingcn oüet . . . gen ßeilbronn 311 liiliiT'] 
antworten WenUel ßipleren öem SelBIdjreiber. 



FluescbrlCten und andere selbsländige Drucke. 69 

besser für einen Nachdnicker. Jeder Kenner der Reformations- 
drucke weifs, dafe ein solcher Beweisgrund nicht stichhaltig 
ist Erlinger hütete sich aus guten Gründen, seinen Namen 
auf den revolutionären Druck zu setzen. Gastel scheint vor 
einer Verfolgung mehr gesichert gewesen zu sein. Er hat 
auch andere Revolutionsschriften mit seinem Namen gedeckt, 
die nicht alle Originaldrucke sind. Homeyer meint femer: 
„Auch bemüht der namenlose Drucker. . . ., sich auf Bl. 3 v. 
sichtlich, durch breiteren Raum zwischen den Absätzen mit 
dem Zwickauer Druck ins Gleiche zu kommen". Ich erkläre 
mir den kleinen Zwischenraum damit, dafs der Drucker für 
die folgende in gröfseren Lettern gedruckte Überschrift keinen 
rechten Platz mehr hatte und deshalb den Raum leer liefs, 
um auf der folgenden Seite mit einem neuen Absatz fort- 
zufahren. Noch weniger beweiskräftig ist die Meinung 
Homeyers, dafs die Orthographie des Erlingerdmckes jünger 
als in der Zwickauer Ausgabe ist. Die verschiedenen Druck- 
fehler im Erlingerdruck möchte Homeyer der Nachlässigkeit 
des Nachdruckers zuschreiben. Mit mehr Recht liefse sich 
sagen, dafs gerade der Nachdrucker die Druckfehler seiner 
Vorlage leicht beseitigen konnte. 

Der Verfasser der Schrift ist sicher in Franken zu 
suchen. Veranlassung zur Schrift hat ohne Zweifel der 
Nürnberger Reichstag vom Jahre I523 gegeben. Da ist 
Bamberg eher als Druckort anzunehmen. Von Erlinger 
sind mir 3 Auflagen bekannt geworden, von Gastel nur eine. 
Auch dieser Umstand spricht dafür, dafs die Erlingerausgabe 
die erste und am meisten verbreitete gewesen ist. 

lOa. {U.) ein Sermon geprebi'lget öutd) Joanem Sd)wanH 
l)Quien, Cu(tor auf iont Oanigolffs Stif(t 3Ü ßamberg, | flnno .1523. 
an öem .22. | Sonlag nod) Crini=|totis, an aller hevliHgen lag ic I 
# * I 4: II (Titeleinfassung wie bei Nr. 4 Abb, 5.) 

4°, 8 BU. Sign, flij — Biij. 1 Bogcnkustos, Lettern Nr. 3. 
Bl. IV.: In bem namen Öes hcrrn flmen. (Dein aller=| liebsten in 
CIjTiito Jelu, . . - Schlufe Bl. 8 V. Z, 22 II ten weg, öqs vetley vns | 
got in ewigHeit, | Amen. || 



70 n.Tdi. 

Panzer II, S. 202, Nr. 1968, Jäck, Pantheon S. 1051, Nr. i. 
Strobel. Miscellancen I, S. g6, Nr. i. Heller, Erlinger S. 9. 
Antiquar. Zeitung S. 20. Erhard, Joh. Schwanhausen, S. 6. 
Erhard, Reformation, S. 1 1 u. A, 3, — Heller, Ref.-Gesch,, S. 158. 
Hier der Druck beschrieben und wieder abgedruckt — Stücke 
aus dieser Predigt finden sich auch bei E. Engclhardt, S. 23 — 37. 

B. B. ü. H. IV, 134. — Aus dem Nachlafs Hellers). 

10 b. Cin Sermon geprebi^lget bitrd) ]oQnem Sö)wan'|bewfer, 
Cujtor aufl lanl Oaulgolffs SlifH 3Ü ßomberg, | flnno .1523. an 
öcm .22. I Bontag nad) CriniHtatis, an oller t^eyliHgen log tc. || 
(T)nlb. vj. CO. Cu. yi]. ca. | Siat voluntas tua ficut in ce=|!o et in terra. |] 
(Tileleinfassung wie bei Nr, 4 Abb. 5.) 

Diese Ausgabe stimmt mit Ausnahme des Titelblattes 
vollständig im Text und Drucksatz mit loa überein. Auch 
die Titeleinfassung ist die gleiche. 

B. B. {R. B. Hom. q. 7.) 

II. (U.) ein I Cnütiue I an Bifdioft I Vonn Wir^burg i Vonn 
berr Jacob Sudjs | icm CItetn Ci)iim=|hcrrcnn ai!fe=|gangen. || Was 
et bell von veteelid)ten 1 geYitlid)en perjonen. | (T)Dx;ciij. | (Titcl- 
cinfassung wie bei Nr. 6 bezw, i Taf. 4.) 

4°, 4 Bll. Sign, flij — fliij. Ohne Ku6t. Ohne Impr. Titel- 
einfassung und Lettern Nr. 3 verraten Erlinger als Drucker. 
Bl. IV. leer. Bl. 2r.: I3'>0d)wirtiiger Sürtt vnnö Berr | ... bis 
Bl. 4r. Z. 8: | beuell)en. Dotü | am .%. tag ]unij. flnno .CD.D. 
IXiij. II Jacob Sudjs ier I elter, ChumbbetT. || Rest und Rück- 
seite leer. 

Vgl. Panzer 1871. B. B. (Aus dem Nachlafs Marschalks 
von Ostheim) = M, v. O, Biogr, q. 177, 3, 

Die Schrift ist noch mehrmals aufgelegt worden. Vgl. 
Weller 2430 (Drucker: Wolfgg. Köpfel in Strafsburg). Ferner 
Panzer 1870. (B. B. J. H. IV. 303.)'' — Panzeri872. Die Titel- 



1) iDlÜale 5. iZeilcD lief. 

a) Nach dieser Auigibe hat Heller die Scbrifl in seiaCT Rerormalioni- 
Gcschichie wieder abgcdtackt (8,176). Den Eilingerdruck bat Heller nidit 





i£tn 
g»nnon 

Euttt)tr$.piift)it9 

tnt hpmii. 

©ijrfhinsülJtritritt. 

ü^ 2> )E)fiii 



•J2 n. Teil, 

einfassung^ dieses Druckes ist ein Nachschnitt der sog. Adam- 
und Eva-Bordüre. Vgl. die Abbildung 4 zu dem Aufsatz 
Luthers: Ideendiebstahl S. 464. Nach Luther weist die Ein- 
fassung nach Augsburg. Auf keinen Fall stammt dieser Druck 
aus Bamberg (Vgl, Kuczynski 86g). In meinem Besitz. 



12a. b.c. ein I Sermon | Docfor CDartini | Culthets. Auf 
isns I euongclion lo. x I Von öem gut=lteii hvi'ten. | Durd) yn vber= 
lefen. 1 CDDxxÜi I (Titeleinfassung.) 

4°, 8 BU. Sign, flij— Diij. 2 Kust, Ohne Impr. Edingers 
Lettern \r, 3." Bl. iv. leer. Bl. an: fluff ÖQs Cuangelion ]0' 
t)annis ic. So | man IvH ouff öen annöern Sontag nad) Ojtern. | . . . 
Z. 5: Initiale D [3 Zeilen tief]. Schlufs Bl. 8v. Z, 9; | Nur^lld) 
öfls euangdion verliert. || 

Die Titeleinfassung setzt sich aus 4 einzelnen Stücken 
zusammen, vgl, Abb. 4. 

Luthers Werke (Weimarer Ausgabe) Bd. 12. 1891, S. 524, 
Nr. C. Der Drucker ist hier nicht bestimmt, 

B, B, 2 Ex. (Inc. typ. Q. XVI, 35 u. M. v. O. Biogr. 
q.413,6. 

Die Weimarer Lutherausgabe fuhrt a. a. O. (Bd, 12, S. 524) 
unter D und E weitere Drucke an, welche die gleiche Aus- 
gabe Erlingers wie die soeben beschriebene darstellen, im 
Satz und Druck jedoch einige Verschiedenheiten aufweisen. 

Über die eine Ausgabe heifst es: „D ist derselbe Druck 
wie C, doch sind die einzelnen Seiten des ersten Bogens im 
Satze falsch zusammengestellt gewesen. So steht denn auf 
der Titelrückseite der Inhalt von f{\\^ darauf folgt fl4*', flijb, 



geichen, sondeiD aicb K*rl GoUfc. Scharold, Dr, Martin Luther« Reformalioo, 
5. 184 A,, liiicrt, wo di« beicjcherte Auigabc lum crtte» Male als Eilioendruck 
fcstgeitellt wurde, 

I) Charakteristisch lut die Ettinger drucke siod vor allen die ErobeD Lettern 
auf dem Titclblatie und in deo Dbettchriften, Di« kleineren Lettern des Textet 
weilen als gutes Kennzeichen besonders ein grofse;, unten übet die Linie der 
Zeile gehende* V anl. 



d 



FingschrifieQ und aniJeie selhBlandiEe Drucke. 73 

fliijo und eine leere Seile. Sodann flijf und fl 4''. Darauf 
Bogen B in richtiger Anordnung". 

B. Berlin" (Luth. 3592a 8"). 

Der andere Druck weist auf dem Titelblatt eine Ver- 
schiedenheit auf. In der 4. Zeile heifst es fluff statt fluf und 
Z. g Cn.D.;(:(iii statt CDDltlciii. Im Text hat der i. Bogen 
anderen Satz. Mehrere Druckfehler sind stehen geblieben, 
die im 1. Druck fehlen, so in der i. Zeile welid)e statt welictjes. 
Z. 4 Den öen leuten. BI. av. Z. u Sogt wie er V obertt l)vrt statt 
Sogt wie öer obet(t \)\xt usw. 

B. Berlin {Luth. 3594. H° [4]). 

Offenbar stellt der letztgenannte Druck die i- Form der 
Ausgabe dar. Ihr folgte die Verbesserung mit dem unrichtigen 
Satzdruck, bis endlich die richtige Ausgabe gelang.'' 

130. (u.) Regijter ber epijtel vnb^' i euongeiion öer 

Sontog vnö Jeyrtog öurrfi | feas gan^ ]ar : wo öie in öem Hewenn 1 
Celtoment gefunöen werften : wie | jid) ftie onfaljen vnnft enöen. 1| 
D.m.Kjciii. (sie!) [] Solct)5 wirt aud) fturd) &y6 Hegiltet in | Den 
Ceut(d)en Biblien gelunften nad) | vnÖerrid)t : wie am nedijlen blatl | 
ongeseygt wirbt. || öebrudit öurd) Ocorig | Crlinger 3U Bamberg. || 
2°. 8 BlI. Sign, flij-flv. 3 Seitenkust. Bl. i v,: Vorrefte. || 
D^Jeweyl öer olmeditig gott oufe grofler lieb ... Z. 3.^: | C ]tem 
Der beridjt ftvles regilters wirft! fünften jü bvnöerft an ftem letjten 
blat .lt. II Bl. -': fln öem Crften Sonlag | Öes flöuents | Cpillel. |1 . . . 
Bl. 8r. Z. 8: I C Dormil aber ein jeöcr ftyfe rcgiltcr wiile jebroudjen 
folget hernad) Öyler beridit. | . . . Schlufs Z. 37: flljo Cnnftet jidi 
öyfe I^egifler. | Der Qlmect)lig got wöll vns ftie gnaö ver=|levl)en, 
ftormit wir (ein wort vfi leer ergreyHfen ft05 ftie gStlid) vnft brü&er^ 

■ ) Von diesem Eiemplar koonle keine Einsicht genommen werden, da es 
veiiielien wir. 

1) Uta Verhiltais der einzelnen Nachdrucke uDlereiaander ist in der Wciroarct 
Lntberaaigabe auslnhrlich ualersucht (S. 52J— 527). 

3] Dicie ctste Zeile Ist fa HoU eeicbniltCD: poltt BochiUben, eintelae 
mit ScbDÖrkeln. 

41 Initiale D, 4 Zeilen tief. 



Hdje lieb | alfo in vnns waci)((c, öormit wir | erlangen 1)3 ewig erb, 
weldjes | er vnns verbevlien Ijatt | ftCDCD. |! Rückseite leer. Die 
Seiten des Registers sind in Doppclspaltcn gedruckt. 

Weiler 2650. Luthers Vermischte deutsche Schriften 
(Irmischer) S. 170, Nr. 5, 

1. B. B. (R. B, Inc. typ. A i." Vgl, die folgende Ausgabe. 

2. U. B. Erlangen. 

3. B. Berlin (Bu 9318). 

13b. 2. Ausgabe. Auf dem Titelblatt ist der Satzfehler 
der I. Ausgabe: D.(T),XHij in CD.D.XIÜj umgeändert, sonst ist 
der Titel unverändert. Im Texte selbst finden sich zahlreiche 
Abweichungen, so bereits in der Vorrede, Z. 4; (oldjes statt 
jolid)S, erliauft statt erkaufft usw. Auf dem 2. Blatt (Vorder- 
seite, Z. 5) ist ein anderes p im Satz gebraucht, ebenso Bl. 
fliij V. und Bl. flüü r. u. a. O. Der Wortlaut und Druck des 
Registers stimmt mit Ausnahme weniger Unterschiede bis 
BL5V., 2. Col, Z. 17 überein (flvv.). Während in der i, Aus- 
gabe für alle Überschriften die grofson gotischen 1-ettern ver- 
wandt sind, schwinden sie in dem 2. Druck auf wenige Zeilen 
zusammen, für die 3 letzten Blätter sind fast nur die ge- 
wöhnlichen Lettern gebraucht. Der Drucker wollte für ein 
Einschiebsel Platz gewinnen, um bei der gleichen Blattzahl 
bleiben zu können. Wohl aus demselben Grunde sind auch 
die im i. Druck enthaltenen Cpiltcln vnnft Ciiangeli von öen 
ßevligcnn in gemein ausgefallen. An ihrer Stelle ist ein ganz 
neuer Teil eingeschoben worden. B!. 6v., 2. Spalte heifst es: 
] 6eorg €rlinger. || Die weil id) gemcrckl liob 603 | nil ve&ccman 
verllon mag eilidje w6rter | in &cm jel3 grünötlid) verteütidjten newien 
CeStoment, Bob id) bie {clbigen wör-|ler, aulf ein gemeyn teütjd) in 
byfe nadjlfolgenb regifler georönel. 1| 



änlid) 

flffterreben 
fllber 
^luötteliid) fobel 

1) Und A.aUV. IS. 



gleid) 

nodjreben 

nerrild), fanleidjiiid). 

öltet weyber merlvn . . . 



Flugschriflen unil andere selbständige Dmcke. 



75 



Dieses alphabetische Register setzt sich in 4'/, Spalten 
fort und bringt 199 Worterklärungen" für den Text der 
Luthcrbibcl. Schlufs: Bl. 7 v., Sp. 2, Z. 31 : 

5utid)ellen serhloben, seripolten 

Es folgt dann wieder der Text des EvangeliumrcgJsters 
mit dem Abschnitt über die Seelenmessen, einige Episteln 
und Evangelien sind ausgelassen. Auf dem letzten Blatt 
stimmt der Text der beiden Ausgaben wieder überein. Nur 
in der ;. Spalte (Z, 5) ist ein Satzfehler (mll öem ist doppelt 
gesetzt) verbessert, die Wörter sind vielfach verändert (weld)5 
statt \veld)e5, vns statt vnns usw.) Die Rückseite leer. Typen 
Nr. 3. 

B. B. (R. B. Inc. typ. A. 1). 

Das Register Erlin gers war vor allem für die ersten 
Wittenbergischen Bibelausgaben eingerichtet. Dies geht aus 
folgender Bemerkung hervor, die auf Bl. 2V., 2. Col., 5, Zeile 
zur Epistel am Sonntag vor der Herren Fastnacht eine An- 
weisung bringt, wann in öen etil geörukten newen Celtnmetcn 
ift bas xij. cüpitel nlt jeidinct wo ÖQs angeenn loU. Die hier ge- 
meinte Kapitelüberschrift zur 2, Ep. an die Kur. fehlt bei den 
ersten Ausgaben Lotters. Für die übrigen Ausgaben ist bei 
Erlinger eine besondere Anweisung eingefügt (Riederer, 3. Bd., 
S. 161. Giese S. 212). 

Von diesem ErÜngerregister (i. Ausgabe) liegt ein Nach- 
druck von Nickel Schmidt in Leipzig, 1524, vor. 

Giese S. 212 gibt als Druckjahr 1523 an; ich konnte nur 
obige Ausgabe ermitteln. Die Angabe Gieses dürfte ein 
Irrtum sein. Weller 2650 (ungenau. Weller hat den Druck 
nicht selbst eingesehen, sondern nach Giese angeführt). 

Der Wortlaut stimmt mit dem Register Erlingers voll- 
ständig überein; nur wenige sprachliche Unterschiede. Die 
Vorrede und das Schlufswort Erlingers fehlen hier. Die 



1) Seioe ObertcUuneskuust ISTst EiIinRcr autb id seineni „Enangelion" 
lehen. Dan hcifsi es auf dem BUit CLX: ßolianna.) ßeyll aulf bü\\i), ad] 
l)ilff, ober ad) gib glüih unit Ijeil. 



70 U.TdL 

Gebrauchsanweisung zum Register findet sich am Anfang, 
bei Erlinger am Schlufs. 

Kgl. Bibl. Dresden: Theol. evang. catech. 48/12. 

14. (U.) Vom Sulrinthen. || Hcün lajter vnnö mife^bfeiid) 
die Crfolgc au^ dem { Id)äntlid)en jötrinäienn, | ttarmit je^ gantj 
Ceütid) I nation bellecht vnniJ | verod)! iif. || (DDxxiü II (Titel- 
einfassung -wie Nr. 4, Abb. 5.) 

4\ 4 BU. Sign. flii-flUi. Ohne Kust. BI. 1 v. leer. Bl. zr.: || 
Die bef(l)weröen fo aiife öem laiter | öer Crun*enl)eYt öfter vber= 
meliigs 3Utrin*ens eruolgen. || ■ . ■ BI. 4 V. Z. 14: | got Icynem 
leligmadier wenöen flmen. || Oebrudtt burd) Öeorg erlin=|ger jü 
Bamberg. || 

Sprenger, S. 80, Nr. 66. Panzer U, S. 231, Nr. 2083. 
Heller, Erlinger S. 8. Klassert igo2, S. 17, Nr. 20. Klasscrt 
1905, L Hier eingehende Beschreibung und sorgfältiger Ab- 
druck der Schrift. Giemen, Erlinger S. 11 102. Giemen, Bib- 
Hographica (S. 27 u. A. i). Scheel S. 366f. — B. B. 2 Exemplare 
(Mise. q. 3/39 und J. H. IV. 295. Aus dem Nachlafs Hellers.) 
Weitere Exemplare in Berlin, Prag (Univ.-BibL) und Michel- 
stadt. 

Von diesem Originaldruck Erlingers gibt es Nachdrucke 
von Jörg Gastel, Zwickau 1523. Weiter 2740. Klasscrt 1905, 
S. 2 — German. Museum Nürnberg No. 7002 und von Nie. 
Widemar in Eilenburg 1524. Weiler 3220 (ungenau"). 
Dresden (Lit. Germ. rec. D. 674). 

15. (U.) Der Cürchen heymligkevt. || ein Dew nutjlid) büdilein 
von ler Orcken vrjprung, | pollicev, hofJvtlen vnö gebreudien, in 
vnb Qu(icr öen 3eil=|ten &es kriegs, mit vil anöern wcrt)Qfftigcn 
lu(ligen | an3eYgenn, öurd) Cljeoöorum Spanbuuinum | Conloculinum 
von Conitantinopel, weylant | bebftlidjer l)eilikeYt | Ceoni bem .x- in 



1 Ende tifht, bcniht ohne 



78 ateil. 

welid)=|er Iprad) be(d)nbenn jügeidii*! , vnnb 1 in newligheyft &urd) 
Calper vonn | flufjes in ein gemein teulld) 1 gesogen. (O.D.jcxiü- [l 
Der schlechte Titelholzschnitt darunter (Abb. 6) stellt ein Zelt- 
lager dar. Im Vordergrund sitzt unter einem grofsen Zelt 
ein Fürst, der auf dem Kopfe eine Krone (Tiara?) trägt und 
in der rechten Hand ein Schwert, in der linken ein Szepter 
hält. Darunter stehen die dunklen Worte: | paruus |um ]tb 

iuain!>us. II 

4", 46 Bli. Das letzte Bl. leer. Sign, flii~(Diii. Auf flu 
folgt sogleich D, Die Rückseite des Titelblattes enthält die 
Widmung: Dem CMnn vnnb Wolgebornen | ]ol)ann|enn Bernn 3U 
Swar^ennberg ic. | CDcinem günstigen hcrrii. €mbeut id) | Calpar 
von fluiflefe mein vngelpnrl | willig Öienjl. || Die Widmung be- 
ginnt mit einer grofsen E-lnitiale: CDler Wolgebomcr berr . . . 
und schliefst Z. :y. Datum am trcytag nad) Georgij &es heiligem | 
Kitter vii merttcrs tag ]m jor b'geburt Cbriili (D.D.xxüj- 1| Darunter 
stehen folgende in Holz geschnittene Zeichen: 

Ganz unten folgen die Lettern: C V fl 

Die Erklärung für diese Zeichen ist folgende: Cosi Va El 
Mondo "= So geht die Welt, das ist verkehrt. Die folgenden 
Buchstaben C V fl bedeuten Caspar von Aufsefe. Auf Bl. 2 
folgt die Vorreö öes buedilins | 3U öem lejer. Die Vorrede ist 
in Verse gebracht. Sic werden links von einer Randleiste be- 
gleitet, die Erlinger noch einem anderen Druck (Nr. 42, vgl. 
Abb. 15) eingefügt hat. Die Verse nehmen noch den 3. Teil 
der Rückseite des 2. Blattes ein und sind hier wieder mit dem 
abgeschnittenen Teil einer Zierleiste geschmückt" Bl. av. 
Z. 10: So müg wir öen feinben djriiti wiöeritrebenn. || flODCH || 
Regi(ter öes innbolls öiis bucd)lins. |I . . . Bl. 3: Critlid) von bem 
onfong vnnb | vrlprung Öer Cureken. || - ■ . Die Vorderseite des 



1) Sie B 



3 Fellen tun I. s. S. 45 und TmI. 3. 



JEiii n™ iiiiPjicb biicblrniven i>« 7imctmv:fipiimg/ 

})oll[«v/b»ffvrcci> »<iibgcb;£iicboi/irH'n& iliiflcc Jim yitt 

tcn bc8 tiic36/itiic ml aribcrrt «mtbaflF eigen Itjjligm 

nnicyg«""/ burcb 'Ö^bcoboi-iim ©parjöiiiiinum 

CoiictictirKiuni i^on Cotttl(;nctnopcL/ wcyUric 

UbITItcbci* bctlitcyr/ricottt öcm. r-iri wclfcl;^ 

afprftcbbcfcbiibcnnjngcfcbictc/rrino 

in ncxrligttyct öiircb Cafpcr voiin 

Jlufceindn ädtitiiitaitfcb 

gejego». (V?. 2>- wii). 




!ß>;iriiir« fiim |(b jiiambni- 



8o 



letzten Blattes schliefst Z. 22 mit dem Druck vermerk: Geörufftt 
vnli volenbt, öurd) Oeorg Crlinger 3Ü | Bamberg, om Sreylag nod) 
iiem flufforl^ltag jm jar nad) öer gepurt vnfers erl5=liers, funff3el)en" 
bunnbert vnnö jm | örey yntibsweyn^igiten jar. | 4t. || (Daneben 
die Signatur G}ii|.) Rückseite und letztes Hlatt leer. 

Sprenger S. 80, Nr. 65. Heller, Erlinger S. 14=; Antiquar. 
Zeitung 1836, Nr. 6, S. 24. Panzer 11, 8.230 — 231, Nr. 2079. 
Mulher, Bücherillustralion I, S. 242. 

Ausführlich Lst der Druck beschrieben bei Apponyi i. Bd., 
S. 136, Nr. 171. Im Titel mufs es aber Spanbuuinum statt 
Spanbitninum heifsen. Ebenso ist als Verfasser unrichtig Canta- 
cusinus {Theodor US ) angegeben. 

Apponyi zählt 48 Bll., Heller 45 Bll., beide Zahlen stimmen 
nicht. Apponyi hat offenbar nach der Zahl der 12 Bogen 
gezählt. Der 1. Bogen umfafst aber nur 2 Bll., die Signatur 
springt von flu gleich auf B über. Zum Vergleiche sind 
3 Exemplare benutzt worden, sie alle weisen volle Überein- 
stimmung in der bezeichneten Zahl der Blätter auf. Heller 
hat richtig gezählt. Bei seinem Exemplar, das die Kgl. 
Bibliothek Bamberg jetzt besitzt, fehlt das letzte leere Blatt 
des 12. Bogens. Mit diesem sind es 46 Blätter. 

Exemplare: B. B. (I. H. IV, 63). B.R.M. (4°. H. Türe. 72). 
Nürnberg, German. Museum (4°, 5957). 

Das Original dieser freien Übersetzung ist öfters im Druck 
erschienen. Mir lag folgende Ausgabe vor: 

I Commentari bi CbeoÖoro Sponöugino Canlacuscino 6entil= 
buomo Constantinopolilano, bell'origine öe Principi Curcl)i, et öe' 
coslumi öi quella natione. In Siorenjo flppresso Correnso Corren= 
tino Impressor Ducüle 1551. — 8°. 

16. (U.) Diis jeint öie artidiel, lo malgy^tet flrjacius letjotfer 
von I (T)ünd)en öurd) bie l)ol)en=Hd)ul ju Jngeljtat berebt am | abent 
vnfer frawen geburt 1 ned]ilueTid)inen wiber=|ruffen vnnb ver-|worffen 
l)Qt II (DDxxiij- II Actum. | ]ngel(lQt. || (Titeleinfassung wie bei 
Nr. 6 bezw. i, vgl. Taf. 4.) 

4°, 4 Bll. Sign, flij und fliij. Ohne Kust. und Impr. Bl. 1 v. 
leer. Bl. ar.: flnno öni (D.D.xxÜJ- am Qbent 1 vnfet lieben frawen 



Flugschriften und andere sfihsländige Drucke. Sl 

geburt, (ein &vts nadjuolHgenöe arlidiel bem wolgelerle flrjacio jebofer t 
von (Tlündien öer freven hünjt meviler, vor | Redorn vn Rätt)en 
öer gemeyne l)o!)enid)ül | jü jngeljtat fürgeworffen, ols |olten jy I 
he^etild) vnö von jme vndjrijtlid) | gebalten vn gelert woröen (eyn. || 
. . . Folgen die i - Artikel. Bl. 3 r. ; 5old)e artidiel ho' Öer ob= 
genantt | flrjacius Seljofer wie bernad) votgt, 1 wyöerrötfl vnnb 
verworffen. || Id) ftr(acius 5ei)ofer von CDündjen, öer freyen | . . . 
Bl. 3v. Z. 10: I wolle, öas beltf mir gol öer allemecJ)tig ir. || Dem 
Cbriitlict)en le(er gnaö vnnö fryb. |[ Sibe lieber Cbri(tlicber lejer was 
lieffer blynötbeyt in | . . . Schlufs Z. 37: | Cuangelion tey . Der 
tryö gottes jey mit eud) flnien. || Letztes Blatt leer. Typen Nr. 3. 

Panzer II, Nr. 1969 {S. 202). Heller, Reform. Gesch. 
Bambergs S. 105. Heller, Erlinger S. 11 (= Antiquar. Ztg., 
1836. Nr. 6, S. 23)- Weiler 2346. Luthers Werke (Weimar), 
15. Bd., S. 97. B. B. (L H. IV, 298, Aus dem Nachlafs Hellers 
u. Inc. typ. Q. XVI, 55 Bbd.) 

Andere Ausgaben verzeichnet Weller Nr. 2343, 2344. 
2345. 2347. 



n. (U.) ein Cbriitennlicbe jdjrifft 1 einer erbarn frowe vom 
flöel, ödrifi I (ie tille Chriitenlidje ItenDt vnö obri=|lieiten ermonl, 
Bey öer worbeit vnö | öem worl gottes jüpleiben, vü iold)s | aufe 
Cbriitlidjer pflid)t 3um ernit 1 lidjlten 3Ü banötbaben. || flrgulo 
StQufferin || (DDIIiij. || flctuum .iiij. | Ridjtent jr (elb, obs vor 
got red)t tey ] öas wir eud) mer gebotjam lein feile | öenn got. |! 
(Mit Titeleinfassung.) 

4°, 6 Bll. Sign. Oii — b. Ohne Kust. Ohne Impr. Die 
Lettern {Nr. 3) weisen auf Erlinger. Bl. 1 v. leer. Bl. 2r.: Dem 

Durd)leud)llgen bod)ge=|borenn Süriten vnnö berren, ßerrü | Wilbelmen 
Pfol^grouen bey Rey", [ ßer^ogen in obern vnnö nybern | Beyern, 
meinem geneöigen | ßerrn. j| O'^llaö vnö fryö ... Schlufs Bl. &r. 
Z. 27: ... Datum Dietfurl | Sontogs nod) öes beüigen Creü^erbebung. 
1523. li eSÖ I Diemülige | flrgula von 6runbad) | ein geborne 
VÖ Slauff. I Rückseite leer. 



t] Initiale, 3 Z 



r, BucbdruckMiulsktil G. Erlinccn 



83 



Panzer 1886. Andere Drucke: Panzer 1885 (vom „Un- 
bekannten Drucker"). Weiler 2699. (3179) im i. Suppl., S. 38. 

Wiederabgedruckt bei Lipowsky. Beilage VI. 

B. B, (Aus dem Nachlafs Marschalks von Ostheim; M. 
V. O. Biogr. q. 177, 2 und Inc. typ. Q. XVI, 35 Bbd.) 

Die Titeleinfassung besteht aus vier Stücken, vgl. 
Abb. 7. Die verschiedenen Teile kehren in Hinfassungen 
Gutknechts in Nünbcrg wieder, denen die Leisten Erlingers 
offenbar nachgeschnitten sind. Vgl, Dommer S. 262, Orna- 
ment 140. Götze S. 90, Nr. 96. — Es konnte sonst kein Erlinger- 
druck mit dieser Einfassung gefunden werden. 



18. (U.) ermanung an ten | Diird)leud)iigen boiftgejbornen 
für(ten vnnö Ijern | berren Jobannlen pfallj | grouc bey Reyn Betröge | 
in Bayrn vnö Orauen jii | Spaiibeini ir. Das jeyn | S, 6, ob bem 
wort gottis | halten wöll. Von einer | erbaren frowen vom | flöel 
lein gnaöen | 3uge|d)icfet. il flrgula von Stouff. || (Titeleinfassung 
wie bei Nr. 4 Abb. 5.) 

4°, 2BII. Ohne Sign. KustosaufBl.iv. Ohnelmpr, Titel- 
bordürc und Lettern (Nr. 3) weisen aufErlinger. Bl. 1 v.: Dem 
öurd)leud)ligen bodigeborn | Sürllen vnnb beeren, berrenn ]obannjen | 
ptal^grauen bey Rein, ßettjogn in [ Baytn, 6raf 3Ü Spanfjeim ic. 1 
meinem gnebigen benen. || G''na!) vnnö friö in got, . . - Schlufs 
Bl.zr. Z. 15: Actum Öienftag nad) flnöree, flnno.1523. 1| CS.O. || 
Diemfltige || flrgulo von Onmbad) | geborne von Stauf. | Rest der 
Seite und Rückseite leer. 

Weller 2696. B. B. (Mise. q. 3/15). 

Wieder abgedruckt bei Lipowsky, Beilage Nr. XL 

Andere Ausgaben Panzer II 184, Nr. 1889." (Vermutlich 
vom „unbekannten Drucker".) Nr. 1890. Weller 3176 mit 



t] Initiile 0, 3 Zeilen tief. 

1) Wdcht TOD der Erlineeraiu£ibe ia vielem ab, so Uutet du Dalum vom 
Rfltermontog nadj Rntiree — dai Bleiche Ditum iteht in der SanmclKbrirt P«nin 
Nr. 1343 III, iB6). 




lEtit jf inifttmilifltt ftluifft 

amvcxhavn frawc vom 3tbcl/barin 
JKrtllc Cb:il1t"licbc f^iibr vnboUii 
ccicmcrntrttit/'Scy bcc warbctc »nb 
bctn wo:tgorrc6 jüpUibcn/tm folcbö 
rtiijiCbnfilicbci- j; fliegt jiim crnff 
lubifcii 511 $4nbcb^»* 

^ctuimt.uq. 
H.'f btcjc jr fclb/obe roj^oc «cljt fev 1 
ttdöwtraicbmcr^cbojfAmfcift follc | 
bcrm^oc. 




Titel ein fassung vgl, Dommer S. 261, Nr. 134. Danach Wolfgg. 
Stürmer in Erfurt der Drucker (B. B. Mise. th. q. 49/5). 

19. (U.) epijtel an öie Gemeyne | 3Q CDittenberg öen ab= 
fdlVeö ies I pfarhets önielbj! belreffenbt, | So alle prielter vnuerjagl, | 
aufe ber Stat Hoben. | Wie öie ßurger 3U (Dilt=|teniibet9 Durd) vet= 
klagung iter | aufe9eflot)enenn piiejter, vber=|fallen , geflürmet vnö 
evnfe'lteils gefange wotfce ieinö | Suplication Öes veriag=|ten pfarhers 
vonn wegenn ber | Burger vnnö gelanngnen 1 5U (Diltenberg. | 
(T)Dx;tiij | ]ob. 9. | Quis re|tHit beo, et pocem babuH? j| (Titelein- 
fassung wie bei Nr. 6 bezw. i, vgl. Taf. 4.) 

4°, izBU. Sign. Rij — Cüj. zBogenkust. Ohnelmpr. Typen 
Nr,3. Bl.iv.leer. B1.2r.: epijtel anbie hlrdien oöer gemevne | Öotlis 
5U CDüienbergli. || fl''Clen bröbern vnb glaubigen ... bis Bl,t>r. 
Z. 2o I 1523. aufe Wertbaym. || Banblung vnb warhafflig beridjt | 
wie e^lidie ber Cumt)errn von CDein^ vnnb | flidjaffenburgk Stot= 
halter bes €r^bi^|ict)Oues jü CT)ein^, bie Cbriillicbe Stat | (Diltenberg, 
bes Cuägeliumbs halbe [ geltürmpl haben, burd) Bernbart 1 ]obim, 
ben bijer Sturm, als ein | gaft begriff gejd)nben, || flts nun gott ber 
berr . . . bis Bl. 8 v. Z. 2 1 : | pfaffen jre eygen hinber tbon betten. I| 
Diie nad)Uolgenbe artidtel aber bat | mann bey leyb vnnb gut ben 
Cbrilten 9e=|bottcn jübalten. || 3um erjten, Jollen Jv bendien . . . 
bis B!. qv. Z. 28: flCDCn. || Rest der Seite leer. Bl. lor. |] Des 
veriagten pfarbers Supplication an | ben ßodiwirbigltenn, Durd)= 
leud)ligen, Bodigebornenn | Sürjten vfi ßerren Berren fllbredjten, ber 
bcyligen R5mi'|id)en kircben tilleis jancti petti ab vinculo prielter, 
Caröilnal 5Ü fDeyn^ vnb (Pagboburg, Cr^bildiof. Cburfürjt, 1 primos 
inn Öermnnienn, ftbminijlrator jü Balberlioöt, | (Oarggraue jü 
Branbenburg .ic. Vn|erm gnebigjten bern. | Von wegen ber Burger 
vnb gefangnen 3Ü I fPiltenberg. || Bod)wirbigfter, Durd)lewd)ler, Bod)' 
geborner Surft, | . - - Schluls Bl. nv. Z. 31: Pürmberg. 1523. 
bonnerjtag nad) CPartini. | €. C. 6. | Armer vnberlboniger Doctor I 
Jobafi Carlltot verjagter pfar|berr 311 (Piltenberg. |I Letztes Bl. leer. 

Scharold, Reformation S. 197. Strobel, Neue Beiträge 
IV. I S. 33ff. Panzer II, Nr. 1941 (S. 195). HeUer S. 11 

I) Kleine; R, wie eine lokiile vonmeeslcIlL 



FIuEschrifien und andere selbsländige DmcVr. 



85 



(= Antiquar. Ztg., 1836, Nr. 6). Kuczynski Nr. 426. Luthers 
Werke, Weimarer Ausgabe, 15. Bd., 1899, S. 56. B. B. (J. H. 
IV, 304 a, Aus dem Nachlafe Hellers. — das letzte leere Blatt 
fehlt hier.) 

Ein Nachdruck ist verzeichnet bei Weller 2832 (S. 318). 
Vermutlich rührt er aber nicht von Otmar sondern von 
Melchior Rammingcr in Augsburg her. 

Eine scharfe Entgegnung erfuhr die Schrift durch den 
von Friedr. Peypus in Nürnberg 1523" besorgten Druck: 
Wortjoftiger be=|rid)t Bein^en von Sd)arffen=|fteins . . . = Panzer 
2397 {II, S. 297). Luthers Werke, 15. Bd., S. 57, In der Ein- 
leitung gibt der Verfasser folgenden Bericht, der sich ohne 
Zweifel auf die Ausgabe Erlingers bezieht: Id) bin vor ellid)cn 
tagen in meinen getd)efflen 5Ü Horimberg geweit, \)ai jidi mein wege 
vngeuerlid) vber benn mardit getrogen, öa (idj ein grofe-' sulouffen 
von öem volch begeben, bQr3u id) mid) Qud) genebet, vn& iel)en 
wollen, was newes vorhanöen, Ift &ns obgemell ouJId)rciben olfentücf) 
verl?oufH woröen, Öes id) ein Irudi suban&en genomcn, öotauff ein 
iJrvfadjtige Intilulotion gejtanöen. Crltticb ein epijlel an &ie gemeyn 
5U Ofliltenberg . . . welid)s alles beveinanöer jn einem Irudi, vn& ein 
littor(!) gewejt. Id) bon bas büd)lin auflgetbon, gorfnjt wenig Öorin 
gelegen, vn& alsbolö vil erbid)(s vnworhofftigs feings gefunden, öfluon 
id) bewegt, vnb Das b&d)lin haufft, Öas in mein berbctg getragen, 
vnb mit guter 3eit vnö müi(en iur(t)leien . - . 



20. Die bonölung ber De=|gTaöation vnnö ver^prennüg bcr 
Cbriit]lid)enn breyenn | Ritter vnb \ CDerterer, fluguHltinerorbcns 

I) Die Titel cinfassung Itägl ilie Jabieszalil i;3l. — Die Drucker Jfd» Zeit 
gebrauchten die Ornamenlc mehrere Jahre hindurch. &elbel wenn eine eingefügte 
Jahrnubl nicht mehc ülimmle; man kann alio nidit sa^en, wie HciraianD meinl 
(S. 101), d&Ts die Schrift „die faliche Zahl isiz" habe:. DaU Peypus der Drucker 
war, gehl aus den Leiiem und der TiteleinfassiinB hervor. Diese ht bei BuUch 
abgebildet (Taf. JS). Sic kommt aber nicht, wie Bulsch (S. 17) meint, erst in 
Drucken des Jahres 1533 vor. sondern erscheint bereits 1512, der Jahreszahl 
entaprechcnd. die auf dem Würfel der unteren Leiste angebracbt ist. Ich erwihne 
nur den Druck: HAVIS. SCV. VOCfl. | CyCIfllll |1 Dilibolbo pitthtjevmero 1 In. 
Inprete. || Butsch ichreibi die Zeicbnang der Einfassung Albrechl Dürer lu. 

3] Im Druck beirrt es ^og(!); die gaoie Schrift wjnimelt von Diockfehlern 



geld)e=|t)enn ju Brunei. | flnno (D.D.xxii)- ! Prima ]ulij. || (Titel- 
einfassung wie bei Nr. 4 Abb, 5,) 

4", 4BII. Sign, flij und fliii. Ohne Kust, Ohne Impr. Typen 
Nr. 3. Bl. IV. leer. Bl. 3 r.: || Wie &ie | Cbrilllicben ftrcy I Ritter vnb 
netterer | fluguiiiner oröens, Sjaben | vmb ber euägeli|(i)en warljavt | 
willen iammerlici)e, bod) frolid) vnb | willig mit grojien öandijagungen, | 
6ott jten gnyit niiff geben 511 | Prüftell in brabant ouff ben | etjten 
tag bes hewHmons ]m CDD.IXXÜJ JQt- II Diese Überschrift füllt 
die halbe Seite aus. Es folgt der Text: £"S feinb von Öen 
(Dündje fiuguftinet oröens | . . . Bl. 2 v. : [| Die jween lürnembften 
artidrel | io öie örev geiangnen CDünd) wvlöertüft folten babenn || 
Die 7 Überschriften der folgenden kleinen Abschnitte in den 
grofsen Lettern. Bl. jv. Z. 29: alfo [eliglilidjen in got ver(d)YÖen. 
60t hob lob. II Das letzte Blatt leer. 

Heller S. 9 (Antiquar. Ztg. 1836 Nr. 5, S. 20). Weller 2324 
{S. 265). (B. B. J. H. IV. 153 aus dem Nachlafs Hellers.) 

Diese Geschichte der 3 Märtyrer von Brüssel ist durch 
zahlreiche verschiedene Drucke in ganz Deutschland ver- 
breitet worden. Panzer (Nr. 1904 — 05) nennt 3, Weller 8 Drucke 
(Nr. 2319 — 2325, Nr. 242 des 1. Suppl.). 

Luthers Werke (Weimar) 12, iSgi, S. 73. 



I 



21. Cin Cbriitlitfie frage Simonis Rcu'lters vonn SchlovÖ, an 
olle ßiidjoffe, vnnö | annöete geyllliclje oud) 5um | tevl welllidje 
Tegenten, Watumb | iv öod) : on prieltern : | vnnb an&etn geiitlid) | 
geferbten leut | ie, öen eeiidien j (tanbt j nid)l | mügenn | levöen . | * j 
* * * I Ruf ein froge, getjörl evgetlid) ein anlwort, vn nil mit i 
gewalt farn, Denn mit gewolt taten, ijt Io ein ilarcker 1 terminus, 
(tiefe wol gott ielbs (wenn er es lyö) öen itül | vmb. || €go occipio 
glo&ium Spiritus, qui eft vetbum bei . | oö Cphe . vitimo, (ic et ipii 
agant hoc in re alias jum-lmum eljel öebecus, fi boculo Htteras 
vincerent, ot Ium=imus tjonos, ti lilteris litteros ipias fubigerent. || 
flölett)e paribus armis. || (Ohne Titeleinfassung.) 



1) lailial« C, J Zeilen lief. 



FluEJchriften und meiert wlbständige Drucke. 87 

4'", 8 Bll. Sign, flij— Biii- 3 Seitenkust, Ohne Impr. Die 
Lettern (Nr. 3) und die auf der Rückseite des Titelblattes stehende 
}-Imtiale, welche in dem Erlingerdruck Nr. 16 vorkommt, ver- 
weisen bestimmt auf Erlinger. Bl. i v.; (Dein trage geet t)eer 
aufe Cl)rittlid)er | liebe vn& Iteet gleid) wol in lautlerm crnff. || \>C\) 
will mid} . . . Schlufs Ri. 8r. Z. 27: | ßnaöc vnnb fryöe vnnlers 
Berrn ]efu, (ey mit vnns allen. | flCDCn. |i Rest der Seite und 
Rückseite leer. Am Rande sind die Belege für die vor- 
gebrachten Bibelstellen angeführt, 

Panzer 1956. (B. B. Mise. th. q, 45/10,) 

Die Erlingerausgabe ist wohl ein Nachdruck des Druckes, 
den Weller M. Lotter in Wittemberg zuweist (Nr. 2654, S. 298). 

22. (U.) £in | hur^e d)Ti[t|lid)e au^legung | ties Cuangelij |o 
geleiicn wirit | an öem fronne heylige Wat=|leicl)nom5 toge . 3u öem 
Chri(tli|d)en Cöeln : ernuellen | ]iin*er Wolff Sud)s 1 ju Bvnbadi | 
Vnnb I ]obann ] Sdjeffer flmptman | 3U COevnbiirg . VnÖ | (T)eld)ior 
goltfdjmiöt 3U Sweinfutt | burger . Vnnö ]o . Wvrod) . | Verbum 
iwmini manet ineternum . || (Titeleinfassung Nr, i bezw. 6, vgl. 
Taf. 4-) 

4", 4 ßU. Sign, flij und fliij. Ohne Kust und Impr. Bl. i v. 
leer. Bl. 2r.: [ ]e|us. || fl-'Clen nodjfolgern vnö liebt)Qber bes Cunngci 
lium Ct)ri|ti, wünldjen ]d) von ganzen tjer^en 1 \)s\\, . ■ - Schlufs 
Bl. 4r. Z. i6: ||ig geylt, in (ecwlo jeculorum flmen. [i Typen Nr. 3. 

Heller S. 18. Weiler 2353, eine andere Ausgabe Nr. 2352. 
Beyschlag S. 5. B. B. Qa. III, ig Nr. 13 und J. H. IV, 113 
(Aus Hellers Nachlafs). 

Diese Schrift ist bisher wenig beachtet worden. Leider 
nennt sich ihr Verfasser nicht. Eigenartig ist der Titel mit 
der Widmung an vier unbekannte Franken, Wolf Fuchs zu 
Bimbach war Würzburgische r Amtmann zu Walburg bei Elt- 
mann. Johann Scheffer begegnet uns in einigen Urkunden 
als Amtmann zu Mainberg bei Schweinfurt.'* Unter dem 

I) Iniükle, 3 Zeilen tief. 
]) loitiil« Fl, 4 Zeilen tief. 
3) Swin S. Sil, 516. 



(Dcldjior golt(d)mtlit ju Sweinfurf vermute ich einen Bruder des 
eben genannten Johann Scheffer. Die beiden sind in der 
Widmung in einem Atem genannt, die Schreibweise golttd)miöt 
deutet darauf hin. dafs wir es hier mit einer Berufsbezeichnung 
zu tun haben , da alle sonstigen Eigennamen mit grofsen 
Buchstaben gedruckt sind. Endlich übte in Schweinfurt in 
der Tat eine Familie mit dem Namen Scheffcr das Gold- 
schmiedegewerbe aus," Freilich ist ein Melchior dieses Namens 
nicht bekannt. Johann Wyrach (Weirach, Weirauch) war ein 
angesehener Schweinfurter Borger." 

Der Inhalt der Schrift gibt eine Auslegung des. 6. Kapitels 
vom Johannesevangelium und deutet die Worte Christi, dafe 
er das Brot des Lebens sei, und der das ewige Leben habe, 
der sein Fleisch esse und sein Blut trinke, auf die Notwendig- 
keit eines lebendigen Glaubens an Christus. Vor allem be- 
streitet der Verfasser, dafs diese Worte Christi auf das Abend- 
mahl zu beziehen seien. In diesem Zusammenhange kommt 
in der kleinen, ruhig gehaltenen Schrift folgende merkwürdige 
Stelle vor: «ejjen i(t bie glawben, öie ipeyb ijt l)ie Chtiltus, öarumb 
möd){ id) woll \eyitn iae Der Iraclot iacobi jtrawfe corrigirl wer, 
i)0 er (d)reYl>et bvb wortt in niejiunng beyber geilolt vnnb annbere 
tneer, (Datei ):üij. 1. Corintfi. y:\. Wonn es Ileet nif l)ie (nemet 
tevlet vn&er eud)) joiinöer in öein nbenl etjen finöeitu öqs. Der 
Verfasser meint bei dieser wohlwollenden Heranziehung des 
Traktats Jacobi Straufe die Schrift; Cyn veritenöjg trojtlid) leer vber 
öas Wort. Sonct pQulus. Der menjd) fol jidi fe!bs probieren . . ■'' 
Strauls legt hier an der Hand der Evangelien dar, wie Christus 
sein „hoch kostreich Nachtmahl" bereitet hat und führt auch 
eine Stelle aus Johannes 6 an. Es ist nicht recht klar, warum 
sich der unbekannte Verfasser dagegen wendet. Vermutlich 
hatte vorher zwischem ihm und den Männern, denen seine 
Auslegung galt, bereits eine Unterredung über die fraglichen 
Bibelstellen stattgefunden, die er jetzt genauer erklären wollte. 



I) Stein S.361. 

a) Stein S. 499, ;io. 

3) Pnnicr 11, S.gBf., Nr. 1486—1489. 



Flugschtiden 



indciF 5«1b& laut) ige Drucke. 



1524. 

23. (U.) Gyn Sermon geprebigct | fturd) ]ol)ancm SdiwonH 
fjQuien cuitoT vff jant CQn=Igolffs livffl 3U Bnmberg | an Öcm |ontog, 
b' genant j wyrt, ber erjt in &er | verpottenn seyl. i| flnno (DDxxÜij- II 
(Titeleinfassung wie bei Nr. 6 bezw. i, vgl. Taf. 4.) 

4°, 10 Bll. Sign, flij — Cui, der 2. Bogen B hat nur 2 Bll., 
die Signatur geht von Bif auf C über. 1 Bogenkustos (fl,). 
Ohne Impr. BI. iv.: | (D'^ön lieben brtiöer vn Sd)welfer in 
Cbrijlo I )n Öem l)euti9en euongelio . . . Schlufs BLqv. Z.34: | nit 
verloren jey, Das belff uns got in ewigheil, flmen. Il Typen Nr, 3. 

Heller , Reformationsgeschichtc S, 1 8 1 ( Abdruck der 
Schrift). Heller. Erlinger S. 17 (— Antiquar. Zeitung 1836, 
Nr.7.S.j8). Will, 3. Th., S.626. Weller S. 351, Nr. 3160. Die 
Schrift ist sehr selten. B. B. J. H. IV, 68. {Aus dem Nach- 
lafs Hellers.) 

Von der Predigt Schwanhausens gibt es einen Nach- 
druck, Panzer Nr. 2416, der mit denselben geheimnisvollen 
Lettern gedruckt ist, für die bereits Dommcr (S. 147 Nr. 282) 
vergeblich eine Heimat gesucht hat. Heiland glaubt sie 
Johann Schott in Strafsburg zuweisen zu können (S, 63 Nr. 27). 
Vgl, Freys-Barge Nr. 14a, S, 3i2f. Ich nenne diesen Drucker 
kurz den „Unbekannten Drucker", 

Die späteren, nicht von Erlinger gedruckten Schriften 
Schwanhausens sind folgende: 

1. ein Ct)riiten=|lid)e hurje vn&terrid)=Itung . - - Ob | öcs Clofter 
leben, wie öas | btfebere gebotlen, d)rilten=|lid) lev, ober nit ... || 1 526. 

Titetbordürc und Lettern weisen auf Jobst Gutknecht in 
Nürnberg, 

Vgl. Kolde, Schwanhausen S. 61. (B. B. J. H. IV. ig6.) 

2. Vö Qbentmal | Ctjriiti , . , 1| CDDXIVIII. || (B. B. J. H. 
IV. 204.) 

Einfassung und Lettern verraten Friedr. Peypus in 
Nürnberg als Drucker. 

1} Initiile CD, 1 Zeilen tief. 



3- Bin Crottbiief { an Me Ct]TifHtid)en gemavn 3& | Bamberg. | 

Von dem „Unbekannten Drucker". 

24. (U.) ein d)rijtlithe vermalnung Cbomon StSrs, an | ben 
erbatn weijen fint[)o=|miim C^örler gelteilet . 1 Das et in öeii wcrd;eu | 
ö' lieb (wie ongefcinge) | bejtenöighlici) vcr=|l)onen \v6l. | ü)D):xiiij 
(Einfassung wie bei Nr. 4 Abb. 5.) 

4°, 4 Bl], Sign, flij und flüj. Ohne Kust. und ohne Impr. 
Bi. IV.: I fln öen erbarn wevjen ftnthonium | Courier. Cf)oman 
Störs I Cl)ri(tlid) jujdireiben. || DCr ttvb Äes Ferren, \ueld)er vber= 
|d) webet ollen | ■ ■ - Am Rande zahlreiche Belegstellen in 
kleineren Lettern. Bl. 4 r. Z. 29: | Der klarheit in CI)riltO ]eiu. 
flmen. | Typen Nr. 5. 

Panzer Nr. 2475 (11, S. 317). Giemen hat diesen Druck 
zuerst bestimmt a.a.O. S. 11 102. Zwickaucr Ratsschulbiblio- 
thek XVL XI. 15/28. 



25. Von Öcm Cbriltlicben Wcingnrlen wie öcn Öie [ gevitlidien 
hymmel Bö*, öur(t) jre ertidjte trygerev vnnö 1 menid)en fiinöt, vet^ 
wüitet viiö 311 nici)l gemad)t tia=[ben, audi wie öerjelbig Öurd) ver= 
künöung bev'Ifl'l""^f eiiangelijdjcr leer, wiberumb tTud)tbar | jü- 
mad]en iey, öurd) Cbomon Stör | verenöet. || (Holzschnitt.) Cfoie. 3. | 
■Jr babet mir meinen weingnrten abgeblnttet. t| 

4°, 24 Bll, Sign, flij — Siij, BogenkusL Ohne Impr. 
Bl. I V.: VoTre^. | flClerliebjten bnUer in Cbri|to . - . Am Rande: 
Roma. 13 I Bl. 6r. Z. 55: I öes, öer in ewigkeil lebet vni) regirei, 
flmen. || Bl. 6v.: \ RnfenAlid) ijt 311 wyUen öos 5U erbawung | ver- 
wö|tes Weingartens ... Bl. i6v. Z. 35: | jelbigenn, als vntid)tige 
gertner, aiifewerffen joll. !| Ein hurtjer begrif öes eriten bouptHItuAs 
von aufetrevbung öcr ß6A. || Sintemal - . . folgen noch 2 Kapitel- 
überschriften mit den gröfseren Lettern. Bl. 24V. Z. 23: | re&en 
ftein wort. | Typen Nr. 3. 

Titelholzschnitt. Christus und Paulus im Weingarten, 
in dem die Böcke sich am Weinlaub gütlich tun. 

Weller 3182, Giemen S. 11103 (Giemen hat zuerst den 
Drucker bestimmt). 



I 



Flogtclirillcn und andfre scIbMändißc Drucke. Ql 

Andere Ausgaben Weller 3181, Panzer 2474. B. R. M. 
Polen. 334a, (17). 



26. (U.) ein Cl)ti|tenli(i)c flnlwor&t | öcncn, öie öa lprecl)en, 
ias CuangeliÖ | tjab lein hrafft v5 öer hitdicn (Verfliegt) mit g6l= 
lidier ge(d)tift, auff I öos liür^ilt, jü trofl &en Cl]ri>|({en, inn Cbnilo. || 
Banns Oreyffenberger. I| CD.D.xxiüj- II 1. Cimo1t)eon .5. | Die ha 
iünöigen, öie (Iroff vor allen, | ouff öqs aud) Die anöern | tOTd)t 
))abenn. || (Tilcleinfassung wie bei Nr, 6 bczw. i, vgl. Taf. 4,) 

4°, 4 Bll. Sign, flij — fliij. Ohne Kust. Ohne Impr. 
Bl. I V. leer. Bl. 2 r: Allen elenöen blinöen gotlolen men=iltt)en, . . . 
Schiurs 31.47. Z, 28: I Cajt 90t öie rad) | Rest der Seite und 
Rückseite leer. Typen Nr. 3, 

Panzer 2339 {II, 285). Weiler 286g vgl. i. SuppL S. 35, 
(Nr.28Sq). HeIlerS.17. Th.Kolde: Hans Denck, S. 13. Nr.lV. 
B. B. (Aus dem Nachlafs HeUers. J. H. IV. 178). B. R. M. 
(4" Polem. 33-l8j8)- 

Diese Schrift ist selbständig, wie es scheint, nur in diesem 
Erlingerdruck vorhanden. Enthalten ist sie noch in der Vni)CT= 
wcYfung. || &er vngeict)i*ten, vermeinlen | Cutberijdjen, |o in eüHet' 
lid)en (odjen, 3& | ergetnüfa jres nedijten, freüntlid) l)anöle. || Bans 
Sathfe. II Ifem. \*^^ Ob bos Cuangelium lein hrofft | von ber 
hirdien bob. | Bens ßreiffenberger. || (DDjt^iiii- I ■ ■ ■ 

Diese Ausgabe ist offenbar ein Nachdruck der Erlinger- 
ausgabe. Hans Sachs: Vier Dialoge S. 113, Nr. G. Weiler 
3140. B. R. M., P. O. germ. 175/y. 

Weiler gibt Nürnberg" als Druckort an. Ohne Zweifel 
stammt aber dieser Druck nach den Lettern aus der Presse 
Wofgang Köpfeis in Strafsburg. Zur Vergleichung lag mir 
der Druck WeUer 3178 {B. R. M., H. Ref. 67C)x) vor. 



27. DyalogUS, ober eyn | Oeipred) böd)lein. II Von Im 
grewlid)e Qb^lgiltiid^en mifeprauct), Öes | bod)wiröigiten SaHcroments 
}eju I Cbriili. II flnöreas CatoljtOt. l| (Titeleinfassung.) 



I) In Klaouncr. 



Freys-Barge Nr, 127 (S. 306). Da hier der Druck biblio- 
graphisch genau beschrieben ist, sei auf diese Beschreibung 
verwiesen. 

Typographisch zerfällt der Druck in zwei nicht zusammen- 
gehörige Teile, von denen der eine den 1. Bogen, der zweite 
den Rest der Schrift umfafst. 

Die Titeleinfassung" kehrt in sicheren Drucken Gut- 
knechts in Nürnberg wieder, so in der Schrift: Rn Öetl ÖUTd)- 
I Ieüd)tigen Chriillidicn | . . . | CeSrgcii (Porggrotfen 3U ] BTfln!)en= 
bürg ... II Crmanung (Dortin (Deglin ] . . . Nur sind hier die 
Scitenleisten vertauscht. Die Lettern dagegen gehören sicher 
Hieronymus Höltzel in Nürnberg an, sowohl die Titellettern 
als auch die beiden Texttypen. Es darf der 1. Teil somit 
wohl mit Sicherheit Höltzel zugeschrieben werden. Dieses 
Ergebnis kann durch die Einfassung nicht umgestofscn 
werden. Die Titelbordüren wurden in Städten, wo mehrere 
Drucker waren, öfters von verschiedenen Buchdruckern ver- 
wandt. Die Drucker halfen sich gegenseitig aus oder ver- 
kauften wohl auch ihre Ornamente."' Gerade von Höltzel 
wissen wir in einem anderen Falle, dafs er sich einer Ein- 
fassung bedient hat, die ursprünglich Friedrich Pcypus gc- 
hörte.5' Bei solcher Verwirrung der Ornamente sind immer 
die Lettern vor allem entscheidend. 

Von Bogen ß ab fangen in unseren Drucke merkwürdiger- 
weise andere Lettern an und gehen durch den ganzen übrigen 
Teil des Druckes. Eine eingehende typographische Ver- 
gleichung hat ergeben, dafs diese Bögen die Lettern Erlingcrs 
haben (Typen Nr. 2), mithin unserem Bamberger Drucker zu- 
zuweisen sind. Der ganze Druck ist so eine typographische 
Merkwürdigkeit ersten Ranges. Eine Erklärung kann sich 
nur auf Vermutungen stützen. Es ist bekannt, dafs der Nürn- 
berger Rat gegen Höltzel eingeschritten ist, weil dieser eine 



i) Bei Freys-BaTge (S. 117) beschrieben, 
a) Vgl,, Joh. Lulhn, Der BesiUwectuel , . . 
]) V^ Dommer S. 36j, Titelbordnre Ni. 141, 



Flugschriflen und andere lelbsländige Drucke, 93 

Schrift Karlstadts gedruckt hatte." Freys und Bärge haben 
festgestellt, dafs der Nachdruck Nr. 136 ihres Verzeichnisses 
aus der Presse Höltzels stammt." Vermutlich hatte Höltzel 
den obigen Druck noch unter der Presse, als die Untersuchung 
wegen des anderen Druckes, den er bereits ausgegeben hatte, 
gegen ihn eingeleitet wurde. Er mag dann den unvollendeten 
Druck an Erlinger abgegeben haben, der die weitere Druck- 
legung der Schrift übernahm. Es verdient Beachtung, dafs 
in dem ganzen Druck das gleiche Papier mit denselben 
Wasserzeichen verwendet ist. 

28. £in gutt vnterridit vnnö | getreuer ralidjlcg, vfe heiliger I 
gotllid)er |d)rift, wes man (id) | in öijen switracbten, vnnjern | t)ei= 
ligen glouben vn d)riltlid)e | leer betrefienö, halten joll | öatimt was 
gotlis I wort vnnö men=||d)en leer. Wüs | Chrittus | vnö öer flnti= 
d)ri|t iey . furlnemlid) gehannöeh | witt. || ÖeldjrJben an ein Crbern 
Weijen Rhat öer | loblidje Stat Dornberg öurdj jte preöiger. || ANNO 
MDXXIIII. II (Titeleinfassung wie bei Nr. i bezw. 6, vgl. 
Taf. 4-) 

4", 34 Bll. Sign. flii-}ij. Der 7. Bogen zählt nur 2 Bll. 
Die Sign, springt von 6ij sogleich auf B über. 7 Bogcnkust. 
Bogen C und J ohne Kust. Ohne Impr. Bl. 1 v.: flnUreoS 
Ojian&er [ öem Chriltlidjen lejer. || O^Tlaö vnnö friö von got, öem 
votier vnnö Je^u | ■ ■ - Schlufs der Vorrede Z. 20: 6ottis genüft 
[ev mit vnns allen. || Rest des Blattes leer. Bl. 2r: ]heius. i| 
S"Vriichtig Crber Weyfe Oönnjtige liebenn herrn, | . ■ . Schlufs 
dieser Einleitung Bl. 2v. Z. 24: gunjt beuelhen. | Cwr CW | Vnter= 
thenige | Die preöiger | Dominicus (leupnet i flnöreos Oiianöer | Chomos 
venatorio || Bl. 3: ein rl)atld)lag aujs heiliger göllid)er | fct)rifft, . . . 
Bl. 33r. Z. 25: [| Bye enn&et jid) öer onnöer teil. || Rest der Seite 
leer. Bl. 33V: D^'Cr Öritt tail .... (Nachschrift, warum der 

I) Kolde, Hans Denck, S. 17. — Ober das Vorgehen der Sudt NiuDberg 
BCgen ihre Holischnciita und Bachfühtei vgl. Hampe I, S. titS. und Baader S, jo. 
1) Bärge, KarUudt. II, S.141. 
J) Initiale 0, 2 Zeilen tiff. 

4) Initiale S, 3 Zeilen lief. 

5) Initiale D, 4 Zeilen tief. 



94 I^ Teit. 

3. Teil nicht im Druck erscheine. Schlufs 7.. zb: \ mit vns allen 1 
flflien II Rest der Seite und letztes Blatt leer. Bl. 32 r. und v. 
enthalten hebräische Lettern und einen Fingerzeiger. Typen Nr.4. 

Vgl. Panzer II, Nr. 2407 (S. 301). Heller: S. 17, Engel- 
hardt. S. 155. Roth (Friedrich), Die Einführung . . . S. 140, 
A. 3. ^ 

Vgl. Riederer, Nachricht . , . S. 3iif, Schombaum S. 184. 

B. B. Ü- H. IV. I70. Aus dem Nachlafs Hellers.) 

Von dieser Schrift gibt es aufser Weiler 3660 noch 
folgende Ausgabe, die wohl der Originaldruck ist: Gin gut 
vnterrid)t vnö | getreuer l>atl)(d)lQg aufe hevliger 6ötlid)er | (djrifft, 
wes man (id) in öifen 3witrad)ten, | vnlern tieyligen glauben vnö 
Cbriitlidje leer 1 betreffenb, ballen iol . . . CejdjrJben on ein erbern | 
Wevicn Kotl) öer löblidjen ttotl Düremberg öurd) jre Prediger. || 
(D.D. XIV II Nürnberg (Hergot) 1525. 

Nürnberg. Germ. Museum (4435}. 

29. e"vn monftat ]elu Cbrilti, an | alle feine gefrcwenn 
Cbrijtenn, Jnn | weld)em er auffgebewt ollen [o jm in | öer tauff 
gel)olbel vfi gelworn haben | Das tv. öas verlorne Sdjlofe (Den 
gloubenn | an lein wortt) Dem teüffel wiöerumb abge|winnen follenn. 
Oejogenn oufe heiliger | jchrift, von Dicolao Bcrman. |( 

Unterhalb des Textes in Holzschnitt das Agnus dei mit 
der im Kreise laufenden Inschrift: .flCOVS. D€!.COCCenS. 

peccflcfl . cnvDDi . ßvnc . fl VDice . 

4". 8 Bll, Sign. flij^Biij, ohne Kust. und Impr, An der 
Titeleinfassung, den Leisten auf der Rückseite des Titelblattes 

und an den Lettern (Nr. 3) ist Erlinger als Drucker zu erkennen. 
BI. I V.: Argument. || }n öiefer Cpiflel ober CDanbat, wirbt hur^Üd) 
Onge5eYgt | - - . folgen sieben Zeilen, darunter zwei aneinander 
gefügte, zu den Zeilen parallel laufende Zierleisten. Rest der 
Seite leer. Bl. 2r.: ]d) )clu5 Chriftus, öer lebenbige |on gottes | 
geboren . . . Schlufs Bl. 7 Z. 1 1 : . . . Oeben 3U öer red)ten meines 
l)VniliI<hen | vatters, nad) meiner geburt jm. M.D.XXUIL || ]e|us 



I) Iniliale, 4 Zeilen tief. 



Chriftus ber leben-ibige Jon gotis vnnö beyllan') l>er ganzen weit. || 
Rest der Seite und letztes Blatt leer. 

Titelblatt vgl. Abb. 8. Das Agnus dei enthalten mehrere 
Ausgaben des Mandats, vgl. Dommer S. 220, Om. 19 (Druck 
V. Jos. Klug in Wittenberg.) Einen weiteren Druck vgl. B. 
R. M. (Asc. 454). 

Die beiden von einander verschiedenen Seiten stücke 
der Einfassung kommen in dem mit dem Namen Erlingers 
versehenen Drucke Nr. 40 wieder vor und sind dort zu ver- 
gleichen. Die ganze Einfassung in roher Zeichnung und un- 
gelenkem Schnitt. 

Die zwei Leisten auf der Rückseite des Titelblattes kehren 
in anderen E rl in gerd rucken wieder. Das obere Stück (Distel- 
ornament mit einem Affen) befindet sich als Fufeleiste in dem 
Druck Nr. 40. Vgl. Abb. 14. Die 2. Zierleiste (Schnörkel auf 
schwarzem Grunde) ist der Einfassung des Druckes Nr. 8 um- 
gedreht als Fufsstück eingefügt. Vgl. Abb, 13. 

Weller zgio. Kuczynski loog. Doedes S. 309, Nr. 7. 

B. B. (Mise. th. q. 42/7). Das Exemplar hat auf seinem 
Titelblatt folgenden handschriftlichen Eintrag: Conflat 3 J^ 
Petri Pauli (1524). 

Die Erlingerausgabe ist wohl ein Nachdruck von einer 
der vielen Ausgaben, die Weller und Doedes verzeichnen. 



30. ein wey^e Cbriitlidi | CDefe sutjaltcn vnnb | 3um tifd) 
Oottis I 3ugeen. || (Dottinu5 Cutber. I| Wvttemberg .CD.D.xxiüj. | 
(Titeleinfassung wie bei Nr. 4. Abb. 5.) 

4°, 14 BU. Sign, flu — Diij. Statt fliii findet sich Biij. 
Bogen C mit nur 2 BU., ein Bogenkust (ß). Ohne Inipr. 
Bl. iv: I fln &ie Cl)ri(telid) Oemein &er loblid)en | Stobt ]gla, ge= 
legen in (Därbern, jeinen lieben | in Ct)ri|to wunjd)et Paulus 5pe= 
ratus. II 0"enaÖ vnb frybe öurd) öen glauben in Jejuin Ct)ri=llum . - . 



1) iDltide 6, 3 ZeiIeD lief. 



rföit otfptMlj mm m^Mnwndmx itt 
<B«j^Ucbtf>/»imb icfliS'lÄtm/bamit ff jfina« ' 
Uilauns be» bliic« Ituiffi Mcmcys 



iTann« Bad;« 




L 



tj.'übi'not.ill. 
ytüioiiät «i((«ffcnbiu;v<tft«ty(t«m«n> 



98 n-Tdi. 

DI. 2v. Z. lo: I werÖen. 6ot (ey gelobt, &er vns jein gnoö Mrsü 
geben wÖlL || Dem wiröigen in Cbrifto berr nicolao [| Baufemonn, 
Biid)otf 3U 3wi(feen (Dartinus | Cutter wunid)t. | Ö"€naiJ vn& fryö 
in Cliritlo, Bifeher t)ob id) 9et)on=|&elt - . . Auf Bl. 6v. 2,6—14 
die Einsetzungsworte in den grofson goth. Typen. IM. 8v. 
Z. 1 2 I lapperey. I Von Öer gemeinen Ipeytung öes voldis | an gottis 
tifd), wie man jum [acrament geen, | vfi wie mans geben joll. [| 
D"']fe jev nun getagt von öer (Defe, vn von &em ompt | . . . Bl. i4r.: | 
Der plalmus, Deus mijereatur nojtri. | €^'S wolt vns got gne&ig 
(ein, vnö leinen legen gebenn | . . . Z. 16: | meyft. Hu (pred)! von 
bergen flmen. Il pfolmus Caubote bominü omnes gentes. | Srßlid) 
wollen wir fllkluia tingen | . . . Schlufs Z. 33: flU weit fil)et jn 
klar, Betr von vns nid]t wenbt !| Rückseite leer. 

Luthers Werke (Weimar). 12. Bd., 1891, S. 202, Nr. D. 

B. B. (Inc. typ. Q. XVI, 35/6). Kgl. Bibliothek Dresden 
{Hist. eccies. E. 283, 18), auch in Weimar {Grofsherz, Bibliothek). 

In der Weimarer Luther- Ausgabe ist a. a, O. nur die 
Titeleinfassung kurz angegeben. Die Einfassung und die 
Typen (Nr. 3) lassen keinen Zweifel übrig, dafs dieser Druck 
von Erlinger stammt. 

31. €in geipted) vonn ben Sdjeinwerdtenn ber | Oeyltlidjen, 
vnnö iren gelobten, bamit jy 5öuer=]le|terung Öes blüts Cl)ri|ti ver- 
mey=|nen feiig 3Ü werben. || Banns Sadjs | 5d)ulter. || [Holzschnitt] 
i). tljimot. iij. I ]r tt)ort)eit witt offenbar werben yebermann. || 

4",8BI1. Sign.flij-Biij. EinBogenkust Ohnelmpr. Mit 
den Lettern Erlingers gedruckt" (Nr. 3). Bl. 1 v. leer. Bl. zr.: 
D"Cr fryb ley mit eud) Ir liebenn brüber, | gebt ewer l)eiligs olmuien 
. . . Schlufs Bl. 8r. Z. 1 1: | byn . 6ot iey mit eud) . peter . flmen. \\ 



I) InfUal* Q, 3 Zeilen tief. 

3) Initiilc D, 3 Zeilen lief. 
3} lolttale e, 3 Zeilen Itef. 

4) Am meiBten cbarakterltii'uJi bei Ata Eclinger Typen ünA die CD, Ti. V. 
Bei dem voiliegcDdcn Druck tritt aucli du lUrk in die Atigen fiUeodc TerwhcklB 
P irieder auf. 

5) Initiale D, 3 ZeU«ii lief. 



Flugschriflen unJ andere »elbatandige Drucke. 



99 



eioie .lix. I Bv (ollen aud) von iten wetzen nit beöedit | werten, 
vnb ire wer* ieinö vnnü^e wetch. || 

Weiler 3139, Vgl. Nr. 3140 — 3143, andere Ausgaben mit 
der Jahreszahl 1524, Sachs: Vier Dialoge 8,92 Nr. C, — Vgl. 
Kawerau S. 40. 

Der Titelholzschnitt (s. Abb. 9) stellt dem Text der 
Sclirift entsprechend das Gespräch zweier Bettelmönche mit 
Hans, dem Schuhmacher, und Peter, dem Bäcker, vor. Diese 
sitzen an einem Tisch, auf dem sich ein Krug mit einem Trink- 
becher und Efswaren befinden. Die beiden Mönche stehen links 
zur Seite. Sie sind gekommen, um sich Almosen zu holen. 
Der eine von ihnen trägt an dem linken Arm einen groisen 
Korb, der zur Aufbewahrung des erhaltenen Almosens dient. 

n. B. {Aus dem Nachlafs Hellers, IV, 179). 

Die anderen Drucke dieser Schrift besitzen den gleichen 
Holzschnitt. Die Ausgabe Erlingers dürfte ein Nachdruck 
der Ausgabe: Vier Dialoge von Hans Sachs S. 92 Nr, A sein, 
die vermutlich aus der Presse Hergots in Nürnberg stammt 
(B. B. Q. XVI. 35 Bbd.). 

32 a. Dilputation swijdjen einem Qotberren | vnö 5d)ud)= 
modjer öarin öas wort | gottes, vnö ein recl)l Chriitlid) | welen ver= 
fodjten wür&t. | Bonns Sad]s. 1 fDDxxiüj- ! (Holzschnitt.) ]d) jage 
eud), wo öije id)weY9en, |o werbe öie [tein Sd)reven . lue. 19. || 

4°, 12 BU. Sign, flij — Ciij. 2 Bogenkust. Ohne Impr. Die 
I-ettem (Nr. 3} lassen deutlich Erlinger als Drucker erkennen. 
BL IV. leer. Bl. 2r.: B"Onus bies Rödjin . RCCBin . Seniper 
quies, | . . . Bl. u v. Z. 20: mDxxüiJ. II Pbilip -3. | Ir boud) ir 
got . II Ende der Seile und letztes Blatt leer. 

Der Holzschnitt des Titelblattes ist wiedergegeben bei 
Könnecke S. 147 (s. Abb. 10). 

Weiler Nr. 3134 (S. 348) u. Suppl. i, S. 3», vgl. Hauptteil 
S. 506 (unrichtige Korrektur). Goedeke, Grundrifa, 2. A., 
2. Bd., S. 416, Nr. loa. Heller, Das Leben Dürers II, 2, S, 790. 



I) Inlüale D, 4 ZeiUn lief. 



Vier Dialoge von Hans Sachs, S. -jq, Nr. A. Panzer 2570. 
Köhler hat seiner Ausgabe den Erlingerdruck zugrunde 
gelegt. Doch halte ich diesen nicht für den Originaldruck, 
B. B. Ic. V. 33. 

32 b> Von dem Erlingerdruck liegt mir noch eine zweite 
Ausgabe vor, die im Satz von der vorigen verschiedentlich 
abweicht: Dilpulalion jwifcfie einem Ctjorljerren | vnb Sd)ud)ma(t)er 
bflrin öos wort | goltes vnn& ein redjl CbrUtlid) | welen verfod)ten 
würt. i Banns Sadjs. | (DDXXiiij. (Holzschnitt.) ]d) jage eud), wo 
öije iweigen, (0 werbe öle |tein id^reyen. luce. 19. || 

B. B. (J. H. rV. 185), das Titelblatt fehlt Aus dem Nach- 
laß HeUers. B. R. M. (P. O. germ. 175a). 

Die Verschiedenheiten in den Abkürzungen und im Satz 
gehen durch den ganzen Druck- In der an 1, Stelle aufge- 
führten Ausgabe zählt das Schriftfeld 34, im z. Druck 35 Zeilen. 
Dadurch ist der ganze Satz verschoben, so dafs der i. Druck 
auf Blatt II auf der Rückseite noch 3z Zeilen enthält, während 
die andere Ausgabe bereits auf der Vorderseite mit der 
39. Zeile schliefst. Z. 27; | ]a 5d)0W öals eljen bereit lev- 
(DÜIXiiij. Ciij" || Paulus | ]l)r Baudj jr 90t. || Bei den übrigen 
Drucken lautet die Belegstelle ebenfalls „Paulus". In der an 
erster Stelle erwähnten Ausgabe hat Erlingcr dafür „Philip. 3" 
eingesetzt, " 

32c. Eine 3. Ausgabe zeigt Abb. 10. 

33. ein Refonet in lau&ibus: | mit Dem ßobie apparuit: | 
flud) omnis mun&us: | vnö Dies eft leticie. | Wiier Öle tol[d)-|en 
eiiaii9e'llifd)en. || 

Der Titel in Gestalt einer Schale, ohne Titeleinfassung. 

4°, 4 BU., Sign, flif u. fllij. Ohne Impr, aber mit den 
I-ettem Erlingers (Nr. 3) gedruckt 



i) ~3 Signatur. 

3) Die Stelle Hebt im j. Kipilel der Epiitel St. Pauli a: 



DjQiittmitmswififimtftKtttfitotlmtm 
tntn g)rtiitrlittmtlitr isrnbOB wott 

gnutvmiban ncbcCfcnfBicb 
«KfcntKT^ct)Ccn vücoc 




j)<l^ ftat ai4/v« Uli rc<nM)i$<>t/|% wirkt »u (tdn ^duffofiii»» 




Bl. iv: einRelonet mlaiiBibuswiIier|Wefalid)eneuQngcliid)cn.|| 
. . . Sclilufs B. 4v. Z. 28: vtinb louffen, veröcrbeii alle well, hyrie- 
levfon. II Sinis. || 

B. B. (Mise. q. 3/27.) 

Andere Ausgaben verzeichnen Wackemagel S. 7g u. 465. 
Weller S. 399, Nr. 3625 u. 3626, Vgl. Janssen — Pastor, 2. Bd., 
S. 454. 

34. ein bewert Recepf wie man | öas \)o\^ Ouagocam für | 
öie hronnthbeit ber | Sran^olen brau=|ct)en iol. |1 CODXXüij. || 
Titelcinfassung wie bei Nr. 6 bezw. Nr. 1, s. Taf. 1. 

4", 4 Bll, Sign, flij und fliij. Ohne Kust. und ohne Impr. 
Bl. I V.: D"'fl5 t)ol5 klein geötet 5wev pfimö jwer | vü &as in 
einem newen verglasten baten legen. Auf Bl. 4 r. sind zur Aus- 
füllung der Seite die Zeilen verkürzt, so dafs die engste nur 
eine Silbe enthält, während sie nach oben und unten wieder 
stufenförmig in die Breite gehen. — Zeile 33: | vberNumbt ein 
guten magen. it. || Die Rückseite leer. Typen Nr. 3. 

Heller S. 17 (Antiqu. Ztg. 1836, Nr. 7, S. 28). Weller 
3111 (S. 346). B. B. (J. H. IV. 172. — Aus dem Nachlafe 
Hellers.) 

Diese Schrift ist in den Jahren 1518 — 1524 oft gedruckt 
worden. Vgl. Weller 4084. 4085. 4089. 1262. 3110 und i. Suppl. 
148. Der Druck Erlingers schliefst sich enge an die von 
Gutknecht in Nürnberg in 3 Auflagen besorgte Ausgabe an 
(Weller 4083.4084. Suppl, 148), Die Drucke Gutknechts unter- 
scheiden sich von der Erlingerausgabe durch ihren Einleitungs- 
vermerk: Jejus . 1518. flöi. 24. öeccbris om Sambltag am Chrift- 
abent. 1 Die Texte sind aus dem Spanischen genommen, wie 
die Ausgaben Weiler 1262. 3110. 4089 in ihrem Titel angeben 
(vgl. Gotthelf Fischer im Allg. Literar. Anzeiger 1801, Nr. 146, 
Sp. 1397 und Fischer, Beschreibung . . ., 2. Bd., S. 74ff. 



I) Initiale D, ] Zeilen lief. 



1 04 n. Teil. 

35a. fU.) Ciiangelion Cri|li || Die mennf(f)wer&ung | vnnb 
öas leben Chrilti, | fluch feie leere wunbcT'lwer* vnb vcrbevljung | 
fturd) vier Cuangeliite | beldjribe, in ein euan^gelion gesogen Wie 
Iol|lid)S nad) orönung | erganngen ift. | Oeirutht 511 Wertljeim. 1524 || 
(Mit Titeleinfassung.) 

Klein 8°, 244 BU. Signatur in der Einleitung CÜ — CÜü 
dann fl — RSv. Eine zweite Blattzählung läuft oben von 
dem Blatt von Sign, fla bis QQXXX (die zwei letzten Re- 
gisterblätter sind nicht mehr gezählt. CCi—CCiV sind un- 
richtig wiederholt, statt CCXiV ist CCIIII gesetzt). Die Bögen 
n, S, DD, ee, GÖ, )] Haben nur je vier Blätter. Die Bögen 
führen Kust. Bl. 1 Rückseite leer. Bl. 2t.: \ flilenn liebiiabem 
bes wortt 6ottis, \ Wünid) id) ßeorig Crlinger | 6nQ& von got Öem 
llYmli'lidjen vater, vnö friö | in Cbrillo vnjerm [ jeligmadiet. || 
W'*]ewol alle menjcben Jo Quff Öi|s j jametlal gcborii, ... bis 
Bl. 3r., Z. 22: voter in Crijio öem Ferren, flmen. Ciij | Bl. 3 V. 

I VnÖerridjt bem lejer. || Die wevl öife bied)lin aufe öcr vier 
Cuanlgelilten beld)reibung sujornen gejogenn, ... bis Bl. 4r., Z. 7: 
preöigt l)ierinn (unben werben. || Die föle jo in bi|em büd)lein an | 
bem corrigtern vberieben leinö. H . . . 1| Z. 17: ]n bem nad)uolgenben 
regifter | wirt angeseigt ber jnnhalt aller | capittel big bied)lins. | 
Ciiij. Bl. 4v.: Regifter bes jnnl)olls ber capittel ■ 1| ■ - ■ (diese 
Überschrift wiederholt sich auf den nächsten Seiten bis Bl. ör.) 
Das Register steht in Doppelreihen gedruckt, — Bl. 8 r, 
2. Col.. Z.24: I Cbrijti. II Bl. Sv.: leer. Bl. gr. (Sign, fl); Das 
erft Glatt. || (Donolelieron: bas i{t, ein | Cuangelium aug vieren 
3U=|(amen gejoge, gcteill in btev I teil c vnb I. capttel. | Dos er)le 
teil bife bud)s seigl | an öen anfang, vnb Cbrilti men|(i]wer=|bung, 
ober Cbrijti einganng in bie weit j bife ouff bie 3cvt {einer prebig. 

II Das Grit Copitel . | . . . Es folgt dann der Text, der mit 
zahlreichen Überschriften und Initialen versehen ist. Stets 
wiederholt sich oben am Rande die Überschrift; Der £rit teil 
von ber ■mentd)wer&un9 Cbrijti. || (durch die einander sich gegen- 
überliegenden Seiten laufend). — BL XV v. fängt | Das ftnber 
teil II an. Auf den Blättern läuft die Überschrift durch: Der 



I) Iiüdkle W, 3 Zeilen üeL 



lugschriflen und andere Bclbstämllec Drucke. 105 

flnn&er teil von öer leer — vnö wunöer5cid)en C[)rijti. || bis 
Bl. CXCI (= CCiij) V., Z. 8: f5ie en&et fid) Öcis oniifter teil | öes 
monoteljeron. || Der Text ist hier mit einer quer gelegten 
Randleiste abgeschlossen, die in anderen Drucken wiederkehrt 
(Medaillon mit dem Pfeil). Vgl. Abb. 12 (obere Leiste). — 
Bl. CXCIl (= Sign. CCiiij) r. folgt Der Dritte Cevl öes fnono=l 
tefferon . . . - Bl. CCXXX (= Sign, mt,) r.. Z. 25: Cnöe öes 
lebes vnb bwcrN Cl)ri(ti. || Rückseite: Regijter &er Cuangcli. | Dos 
man anfang vnö enö | öer €uangeli wol vnö geringWid) | finöen 
miig, . . . Das Register wieder in Doppelreihen mit der Über- 
schrift auf jeder Seite: Regijter öer Cucngeli. (Cuangelion) bis 
zum letzten Blatt 2. Col., Z. 25: Rotbarine xdx blot | (DDXIIIII || 
Durch den ganzen Druck gehen am Rande und im Texte 
Noten in kleineren Typen, die die Texte bezeichnen und kurze 
Erklärungen geben, — Typen Nr. 3, 4, 5. 

Kuczynski, S. 6g, Nr. 766. — Panzer II, S. 250U Nr. 2155. 
Riederer, 3. Bd., S. 45Sff. und 4. Bd., S. gSff. — R Berlin 
(Bq. 200). 

Titeleinfassung Abb. 11 vgl. Abb. 16. 

35 b. Die vier Cuonigelittcn verevnigl 1 vnö olto sulamen 
geHiogcnn, als reötcn jie | aufe ainem munö, öa|öurd) vil tundile orth I 
öes Cuongelions verljtentiliicf) vnnö liedjl | wcröenn, Dorinii öie | 
gan^ Ijvilori öes lebes | Sterbens vnö oufferlltccns C\]x\]\\ volkomi 
lid) Qngejeigt wiröt, ] gonn^ mitslid) oHen Cbri'ljtenu aud) öen 
pteöigern, || (Dlt einer vorrcb pi)i=|lippi CDelandjIonis | (DDXXX |1 
(Mit Titelcinfassung.) 

Wir haben es hier mit dem gleichen Druck wie dem 
vorigen zu tun. Nur ist mit dem ersten Bogen eine merk- 
würdige Veränderung durch einen Neudruck vor sich ge- 
gangen. Vor allem ist das Titelblatt ein anderes geworden. 
Der Wortlaut hat sich verändert. Der Druckort Wertheim 
ist weggeblieben. Aus der Jahreszahl 1524 ist 1530 geworden. 
Neu ist die Bemerkung: CT)it einer vorreö ptjilippi melandjtoms. 
In der Titeleinfassung fehlt das untere Stück mit dem 
Wappen der Grafen von Wertheim , statt dessen ist eine 
schmale Leiste, eingesetzt worden, die der Titeleinfassung 



io6 



n.Tdt. 



Abb. 12 entnommen ist (linkte Seitcnleiste, oberes Stück). Die 
Rückseite des Titelblattes ist hier wie dort leer. Auf der 
Vorderseite des zweiten Blattes setzt in dem veränderten 
Bogen statt des ursprünglichen Vorworts Erlingers die an- 
gekündigte Vorrede Melanchthons einr pi^ilippus (De[Qnd)tl)On | 
Äem lejer Onoö vnö | friö vonn 6ot. |1 £"5 iit vor augenn öos 
wie Solomon |prid)t ... bis BI. zv. Z. lo: leligüd) lernen vnnb | 
braud]en Rmen. || Rest der Seite leer. Da in dem ursprüng- 
lichen ersten Bogen das Vorwort Erlingers drei Seiten ein- 
genommen hatte, mufste sich der Satz des veränderten 
Bogens auch auf den folgenden Seiten ändern, wenn auch 
der Text der gleiche ist. Es verschob sich derselbe um eine 
Seite. Was dort auf der Rückseite steht, findet sich hier auf 
der Vorderseite. SoBl. 3r. {im früheren Bogen Bl. 3 V.): Vnöer= 
ridjl bem leier. || ■ .. usw. Das achte Blatt ist vollständig leer. 
Der Text der beiden Bogen stimmt größtenteils überein, nur 
einige kleine Verschiedenheiten machen sich bemerkbar, einmal 
steht Soldie statt des früheren SoUid)e u. a. 

Auf diese Neuausgabe des Evangelions hat zuerst 
Riederer"' aufmerksam gemacht Doch war ihm von dem un- 
geänderten Druck nur ein unvollständiges Exemplar bekannt 
geworden, dessen Titelblatt fehlte. Riederer wufstc deshalb mit 
der Jahreszahl 1530, die Zeitner für den Druck angegeben hatte, 
nichts anzufangen. Auch Zcltner ging irr, wenn er glaubte, 
dafe die Jahreszahl 1524 sich auf die Verfertigung der Schrift 
und 1530 auf die Drucklegung beziehe. Der Widerspruch 
der beiden Zahlen 1534 und 1530, die am Titelblatt und Ende 
sich befinden , ist auch schwer zu deuten , wenn nicht die 
beiden Ausgaben zur Vergleichung vorliegen. In diesem 
Falle ergibt sich aber die Erklärung von selbst. Die erste 
Ausgabe ist mit der am Schlufs beigegebenen Jahreszahl 15J4 
in diesem Jahre gedruckt worden. 1530 wurde dann der 
erste Bogen mit einem neuen eingetauscht, der die Jahreszahl 
1530 trug, während der übrige Druck mit der Jahreszalil 1524 
am Ende ruhig stehen blieb. Eine bemerkenswerte Ver- 



I) Klebe Initiale. 

i) Bd. 4, S. 98—108. Vgl. 1 



1.3, S. 458— 466. 




Sötß 

fid) i»etbt 

mit !»«♦: (Wactti» X.ut 

tixt/batbc 511 Sbinn/Pmib 

«!( fy vpiimciniutbct iufd>wba\tt 

fid^ ditfdiloflcn (pabcn. 

3ttm 

Sie b«Nb'Httß SdcWe 

(Wawifii Ziitbcr« mit b«m ■Ratb 

»nn& (Stintym/lwi: 6t«tt t>ün 

inimb/am tag'öwttiebmni)« 

fcU>f{ stfäuhm-Tinw )c rpif). 

Exurgc dominc,Iudic3 cauläm niajs 




ändcrung ging noch auf der Rückseite des Blattes CCXIII 
(=; Sign, ßß) vor: In Zeile 17 war in der ersten Ausgabe die 
Erzählung ausgeblieben, wie Pilatus dem Volke Christus mit 
der Dornenkrone vorstellt. In der veränderten Ausgabe klebte 
nun Erlinger ein kleines Blatt ein, das den ausgelassenen 
Teil enthielt: Der nachfolgenö te)ct geljirt nad) ] öiicm rotten jeidien" || 
Do gieng Pilatus wi&cr hctaufe ... bis Zeile 15 . . . öonn er fjat 
tid) [elbs 311 gotles |un ge=|mad)t. || Rückseile leer. 

Ein Exemplar des seltenen Druckes in der B. R. M. 
(B. Hist. 77). Aus der Mönchener Jesuitenbibliothek. In 
diesem Exemplar sind die Lagen des ersten Bogens falsch 
gebunden : Auf BL i folgt Bl. üü, dann Bl. üj, dann jj u. s. f. 



36. (U.) We6 I |id) lioctor ! flnnöreos Bobeniftein von l^arl- 
ttabt I mit Joctor fDartino Cut|tl)er, bereöt 311 ]t)enn, Vnnb 1 wie fv 
wi&er einanöer 3u|d)reibenn [ |id) enttd)lo|(en haben . || Jtem || Die 
honölung Dodor | (Dcirtini Culhers mit fccm RatI) ] vnnö Oemevne, 
öer Stfltt OrlQ=[münb, am log ßartljolomei Düjielbit gefdjeben . finno 
ic.XXiiij- II Exurge bomlne, luÖicQ causom tuam 1 

4°, 13 BU. Sign, flij — Cii|. Ohne Kust. und ohne Impr. 
Typen 3 u. 4. Bl. 1 v. leer. Bl. 2r.: Gin berid)f öer hQi'&lli'ig 
5wiicl)en I Dodor fDartino Cntlicro | vnnö Docfor flnörcas | ßoöen- 
Itcin vö Rorllilat, su }en ge^lfdieben. || P'D Öem (DDxxiiij. jar ... 
Bl. 7v.: Die banölung Doctor CDartini j Culbers mitl öem Kobt 
vnnö ! gemein öer Stat Otlamunö || fl>'(T) montag . . . Schlufs 
Bl. i2r. Z. 37: nit I adjtcn wofe öer mcnfd) Jaget. || 

Titeleinfassung. Schon in der Kritischen Gesamt- 
ausgabe von D. Martin Luthers Werken ist Bd. 15, S. 330 bei 
der Anführung unserer Ausgabe zu lesen: „Druck vielleicht 
von Georg Erlinger in Wertheim." Giemen hat nach Ver- 
gleich der Typen und Initialen andgiltig festgestellt, dafs 
Erlinger in der Tat diesen Urdruck der Acta Jenensia besorgt 
hat. Zur Beweisführung für diese Tatsache ist vor allem noch 



I) Mit rot« Time, dis ihm 
I) Inltiile 1. 4 ZcilcD tief. 
]) loitlile R, 4 ZnUn tief. 



Dtsptrcbende ZeichcD mit scbwancr TlDte. 



Flugschriften und andere selbständige Drucke lOQ 

die TiLelburdüre Abb, 12 ins Feld zu führen. Das obere Stück 
mit dem Form Schneider zeichen Erlin gers (Pfeil) wieder im 
Druck Nr. 45, Abb. 17 und im Druck 35 a, BL CCÜj.v. — Die 
rechte Leiste teilweise in Abb. I4. Ein Teil der linken Leiste 
ist als FufsstQck der Titeleinfassung zu Nr. 35 b eingesetzt. 
Die 2 Seitenleisten sind 2 Zierleisten nachgeschnitten, die in dem 
vermutlich von Hans Wandereisen in Nürnberg stammenden 
Holzschnittwerke über den Feldzug des Schwäbischen Bundes 
gegen den Adel 1523 {Panzer 2075) vorkommen. 

Diese Titelumrahmung ist für alle Einfassungen Erlingers 
typisch. Keine von ihnen ist aus einem Holzblock. Erlinger 
liebte es, die verschiedenartigsten Teile bunt zusammenzustellen. 
Er wollte wohl dadurch den Titelschmuck seiner Drucke recht 
abwechslungsvoll gestalten. Darunter mufste aber notwendig 
die Geschlossenheit der Ornamente leiden."' 

Panzer II, S, 274, Nr. 2287. Luthers "Werke (Weimar) 
15. Bd.. S. 330, Nr. A. B. R. M. (H. Ref. 749). 

37. (U.) ein Ctjrililidie brue&erlid)e ] ermnnüg Brüber 
Beinridjs von \ 3ütpl)Qn 3U ßremen prebigers | an bie veriamlung 
b' Brüber | flugtiiliner orbes 3U 6rvm | Wie |v "^"'sn Vicorium | 
erwelen jollenn. || Darinn derlid) aufe heiliger | |d)nft angeseigt wirl, 
Wie ein ßilldjoff, pfarrer, prebiget, ober ein | ye^lidjer gevillid]er, 
levnemi | jdjeflein vorfteen, vnb wie | er ge|d>iÄt (ein |oll. |i Ver^ 
leut|d)t burd) (T)Qgi(ter | CDarlinum Reinbart von eyi'^Htot- II ODDjcjcüii. || 
{Titeleinfassung wie bei Nr. 6 bezw. Nr. 1, Taf. 4.) 

4 ", 6 Bll., Sign, flij — D, 1 Bogenkust, ohne Impr. Titel- 
etnfassung und Lettern (Nr. 3 u. 5) lassen deutlich ErÜnger als 

I) Ober das GlücUsiad in der FufalcUle vgl. HeiJer. Das Gtücksrad und 
leine Anwendung in der elimtliclien Kunst (MUteilüiigEti der k. k. Zenlial- 
kommission ... 1855, Bd. IV, S. ujff.). — Gülige Miueilung des Hena 
Dr. Clemen. — Vgl. Panzer II, Nr. 374S mit einer anderen Djtslellung dci 
Glückcnules und den daiu gehSri^n Verden: die i|r 5e9 OlÜdtsraMs ftunll vni 
Sevl { 6olt wayft wer fier oberlfl bleybl. || liier pawrEfinan | gOt Cl)ri|len. (eeijea- 
über:) ßie nomam|Ien { vnO Sopljiften. {[ B. R.M, (Eur. 333, 44). Druck und 
Holischnitl dieser kecken Revolutinnsicbiill »lad Jobit Gutknecht in Nürnberg 



HO ILTeU. 

Drucker erkennen." Hl. iv.: Dem Cbeln Wolgcboren fjerren. 
Berren | Georgen Groueti vn& ßern 5Ü Wertt)em | COeynem öeneöigen 
ßerren | CenoÖ vnö friö von 60I ... Zeile 30: . . . Datum Hürm' 
berg öinifag nod) 6 | Ceonl)arts tog. flnno. ir im vier vnö ^weyn- 
^igjten | €0. || Vnöertheniger Capplan 1 CDartinus Reinhart. \\ Bl. 2: 
]m namen bes Berren flmen. || fl"Cter vbung nadj, (ol id) ein 
ermanüg tt)un, an | - . . Bl. 6, Z. ly. \ bornad) voltiumenlid) ttjon 
mügen. f\C{)Zn \\ CCHS i Salutem t% inimicis noitris. | (DRC || 
Rest der Seite und Ende leer. 

Panzer 2517. Bärge 2. T,, 1905, S. 193, a. 11 1. B, Berlin 
Cu 3120. 

Von dieser Schrift scheint nur die eine Ausgabe Er- 
lingers vorhanden zu sein. Vermutlich hat sie Erlinger in 
Wertheim gedruckt. Reinhard oder Graf Georg von Wert- 
heim wird das Manuskript Reinhards dem Drucker, der bei 
ihm zu Gast war, zur Drucklegung Oberlassen haben. 



38. ein erlcl)re*lid)e | gejd)i(t)f wie etliche Dit=|marld)e öeii 
Cl)riil|lid)en prebiger Beinrid). | von 3ulfelö new=|lid) io jemcrlid) 
vmb|gebrad)t | Ijaben. | in einem | |enöbrieff Doctor | (Dartino Cutljer | 
JU geid)riben. || CDDXXv || (Titeleinfassung Abb. 13, Vgl. Druck 
Nr. 8, hier ist die Einfassung umgedreht). 

4", 4 BlI. Sign, ij und iij. Ohne KusL und ohne Impr. 
Aus den Lettern (\r. 3) ist sofort Erlinger als Drucker zu er- 
kennen. Bl. IV.: leer. Bl. 2 r.: Dem waren junger Cf)rijti | (Dartino 
CuttjcT. lacobus | von ByP""- il Ö^'nab vnnb friD ... Bl. 3v. 
Z. 21: ... Demnad) iit 1 mein allter flbam nit gestorben. Bitt 
60t tür vns, II K-Cst der Seite und letztes Blatt leer. 

Panzer Nr. 2675 (II, S. 361). 

B. B. (Qa UI, ! 9, Nr. 6). B. Berlin (Cu 97 1 5 a). 

Die Ausgabe ist wohl ein Nachdruck der in verschiedenen 
Drucken aufgelegten Schrift (Weller 3415 und 341Ö). 



I) Die KetitiliiU dn Druckes verdanke icb der 

a) loillalc ft, i ZülcD Uef. 

3) Da 3 iit vor die ). Zeile geslellt. 



e (]ti Herrn Dr. Clemen. 



39. evn beuelbe Des Cl)urturitenn vonn ] SadiUen vnnö Ber^og 
Jotjann | Stiöridjs, wie jidi öie prieiter||d)offl in fxn S. 6. Sur=||ten' 
thumb vnb [onöe | hallen iolle, mit verlhunöung toes hei^ligenn wort | 
Öottis. II CDDIXV II (Ohne Titeleinfassung.) 

4% 4 BIl. Sign, flij— fliij. Ohne Kust. Ohne Impr. Die 
Initiale 6, mit der der Text beginnt, und die Lettern (Nr. 2) weisen 
auf Erlinger. BI. i v.: ein lenöbdeff eyns prielters, feorifi begriffen 
ilt, I WQs ?)er Siiritjid) beueliie 511 Weymor ge=|welen, vf Donr|tag 
nod) flssumptiolnis, gcfdiribe ein herr ßcinridjen | pfarrherrn 3U 
€l)cleben | an öer Gera. \\ 6''naö vnö fryö ■ ■ ■ Schlufe Bl. 4r. 
Z. 4: ... 6ebenn eylennt ju erHutt auf | Sonntag nod) Borlbolomei. | 
flnno IC. (DD^xv. II £wer williger Wolfgangus | Rifewetter, pfartjer 
311. n. II Rest der Seite und Rückseite leer. 

B. B. (Mise. 9. 3/10). 

Andere Ausgaben derselben Schrift mit anderem Titel: 
Weiler 3459. B. Berlin (Cu 7955). — Weiler 3458. B. Berlin 
(Cu 7954). Es stand mir leider kein Vergleichsmaterial zur Ver- 
fügung, das die Heimat beider Drucke hätte feststellen können. 
Wieder abgedruckt ist die Schrift bei Rudolphi I, Cap. 15. 
S. 149 f. Vgl. Perthes S. 89. 

40. W"]e man biis bod]berumpt | oltronomiidier vn geome^j 
lriid)er kunit }nflrumet flittolabium | braticl)cn (oll . nidjt ollein &en 
Cr^en j fonöeni oud) öen Paumevltcrn, pergli=[le\vlen , püthüen' 
nieyitern vnnö an=|öern hün|(lern vajl lujtig | vnnö nnljbnr. 1| Durd) 
Joannem Copp fljtro^lnimum, öer flrtjney Dodor, 3U jamcn geHoy, 
vet1eulid)t vnö geinert. II 60t gepeut bem gellirn, | vnnb nit 6qs 
gcllirn gotl. || CDDIXV. !| 

4°, 42 Bll. Sign, flij — Cüj. Der 10. Bogen R hat nur 2 Bll. 
Die Signatur springt deshalb von Rij gleich auf C über. Dafs hier 
kein Blatt fehlt, weist der Kustos auf BI. Rij v. auf. Typen Nr. 3 
und 4. 5 Bogenkust. (Bogen D. C. B, t. f?) Ul. i v.: Was für Duls 
man aufe öem flitrolabio ! hoben foll ober möge. Des £r|len tayls 



1) loiliale 0, 2 Zdlen tief, kehrl ii 
I) Initiale, 2 Zeilen tief. 



n Erlidgerdruck Nt. j8 i 




iltmiini}irs(ioTltbmtni|it 
fiftronomirtlirruögromt- 

biAU(t)cn foll.ttid)t(tll<in txit üittitm 

fonbctnoucb *"> TPnunwetlcen/Tpasi-, 

inccsn/Tpüchninma^flanvmiAn: 

vimi nngbiir. 

©iirfli'SOimnnn j£op|i puro; 

nhnuin/bcc Sehnte Xt'cccs/jiifamcttg« 
fuSt/ucrKucfcbt »nbaancrc. 

(Botgcpcut bcm0i(lnnt/ 
vunb Kit b(i8 geeint gott. 





', Bucbdnickcitalithtil 



114 



ILTriL 



Regiiter. |] Das Grit copittei | . . . Bl. 3v.: | Des anbern tevlsbic | 
Geomeirev betreftenö Regijter || . - - Z. 28: \ gruben o&er öer> 
gleichen neuen joll. |I ^.Bl leer. 5, Bl.r.: | Den €rbarn erjamen 
vnö wevien j Burgermevltern Rid)tern vnb Raöt öer 1 frevenn betg- 
(latt Sonl Joadjims | Coli, meinenn gepietlenöcnn ] gün(tigenn Ferren. || 
SryÖ vnn& gnn& ]be|« ct)rijti (ey mi' ewd) ollen flmenn. | Bl. jv. 
Z. 17: . . . 6ebenn inn öer 1 Weitberuffnen Sreyen Berg|tatt Sand 
]oa(l)ims toll, | Mnltog nod^ (Dargorete. 1524. || C. €.W. 6et>or= 
(amer, Be|teller | CcYbQrtjt ]obanti | Copp Doctor. |i Rest der Seite 
leer. Bl. 6r.: ßie l)ebl an öer erlt leyl wie man Öas flitrolabium 
braudien joll. |1 Das €.x\t Capitel. || Was bas fljlrolabium \e\\ . . . 
Die einzelnen zahlreichen Überschriften des folgenden Textes in 
den grofsen goth. Lettern. 41 Kapitel. Viele Initialen fl (Biir.), 
e (C). D(e4'-.), Sund 3 (Dr.), CD (Dr.) u. s. f. Bl. i7r. (= C) | 
Cafel Des regiments | öer Planeten | . . . Bl 20: {= e4)v. Cofel 
ber Climatum. Bl. 37r. Z. 7; | Dos on&er teyl öer nu^ung Öes 
flitrolobiums. 1 ... in 10 Kapiteln Bl. 42r. Z. 18: | Des fljtrolo- 
biumbs I braud) enöe. || CDDXXV |] Öeöruckt vnö volenöl Öurd) 
ßeorig | Crlinger 3U Bamberg. ]n holt vnnö Verlegung &es erfamen 
vnnö odi^lporen Colpor Weiölins büd) 1 fürers ju Dornberg. || 
Typen Nr. 4. 

Panzer II S. 42of. Nr. 2949. Heller S. 20. — Heller hatte 
den Druck nicht zur Hand, er entnahm den Titel aus Panzer, 
bei beiden sind 1 1 Bogen gezählt, Panzer hat übersehen, dafs 
der Bogen R nur 2 BU, enthält Baumgarten 5. Bd., S. 41, 

B. Berlin (Ol 2918), Nürnberg (German. Museum). 

Titeleinfassung vgl. Abb. 14. 

Die Einfassung besteht aus vier Stücken. Ein Stück 
der rechten Leiste kehrt in der Einfassung zum Druck Nr. 36 
wieder (rechte Seitenleiste oben). Vgl. Abb. 12, Die Leiste 
Erlingers ist wohl ein Nachschnitt nach einer Titeleinfassung 
des Leipziger Buchdruckers Valentin Schumann." Sie 
kommt als Zierleiste in dem Druck Nr. 29 wieder vor. 

Mit dem Druck Erlingers stimmt eine von Ottnar in 
Augsburg ohne Namen des Verfassers ausgegebene Schrift 
Überein, die Weller (3366) ebenfalls Johann Copp zuschreibt. 

t) Vgl. DomncT 5. 3<6r. (OntmtntgtS.). — Göttr, Oroament 116. 



Flugschril^en unil mdcre selbstänilige Dracke. 



115 



Der Titel, die Vorrede und die ersten Kapitel unterscheiden 
sich wesentlich. Der ganze übrige Text stimmt inhaltlich in 
den beiden Ausgaben überein , auch sprachlich ergeben sich 
keine starken Abweichungen, Das 21. Kapitel des Erlinger- 
Druckes, das die Überschrift hat „Von Öen Cagen öar öie 
hrankbeit vnb | üe notur ein itreit mifeinon&er hoben . . ., fehlt 
in dem Augsburger Druck. Dieser weist dagegen astrono- 
mische Figuren und einen Schhifscanon auf wie ain yt'bsr öos 
flftrolabium | mog burd) iidijelbs flufeidjneiöen, | vnnö 3uberaYtten. |. 
die im Erlinger Druck fehlen. 

41. (U.) flimonad) Sebolöi Bufdj, öer freyen hünft vn Cr^ney 
Doctor . ouff polus höhe x'ix Qxai) \\ n"'flc!) öer geburt Cl)ti(ti vnjers 
erlölers (D.D.xxvj. Die gulöenii jal .vij. Der | Sonnensirkel ... 
folgt der Kalender, darauf die Ankündigung einer Mond- 
finsternis und eine Anweisung zum Aderlassen. Zuletzt er- 
greift der Drucker das Wort: }lem Was ein aöerlatfer (onjt iner 
tt)un ober vcrmeiöen ioll, öainit jme (oldjes | lauen 3U geluntbeit, vnö 
nit ju (diaöen |eines leibs ötene, ßob id) olles in ein regi'ment &es 
aöerlafiens, out ein (onöre jeiel, öie für vnö für gerecht bleibt, 
jutamenlgebruAt, Wer lol(f)er jcttel begert, mag ]\ bey mir byenad)' 
benanntem [ndjen. Am unteren Rande folgt der Drucker- 
vermerk: Oeörudit butd) Georg 1 Crlinger 3U Bamberg |] 

Grofsfolio (Wandkalenderformat) in rot und schwarzem 
Druck. Taf. 5, in halber Gröfse. 

Am Rande ist der Kalender mit den 54 in Holz ge- 
schnittenen Wappen der Domkapitelsherren von Würzburg'' 
geschmückt. Daraus erhellt, dafs wir es mit dem offiziellen 
Würzburger Kalender zu tun haben. Unten in der rechten 
Ecke befindet sich das übliche Aderlafsmännlein. Typen Nr. 5. 

Vgl. Joh. Bapt. Scharold, Gesch. des ges. Medizin alwesens, 
S. 59. Carl Gotfr. Scharold, Beyträge, S. 258. Heller, Erlinger 
S. 23. Weller Nr. 3822 und i. Suppl. S. 46. (3822). 

I) iDillale, jZeit«) tief. 

a) Den Wappen iind die Naioen bciccdnicki. Das Wappen dct Domhernl 
Jakob Fuchs iit doppelt cmeenigt. In der Mille oben lieht in piititttt Form 
du Würzburger W.ippen. 



Dieser seltene Druck ist, wie es scheint, nur mehr in 
einem einzigen Exemplar vorhanden, das der historische 
Verein von Würzburg besitzt." 



42. Weld)er gettallt bie | ouffruerigenii 5q1^ | pur9iid)en 
Vnnberlbalnen, nad) öem iv Öurd) | öic SiennÖe Öes punös 311 | 
Swoben wtberüb ju geboplfam bradit lein, Vnö fid) in | gnoö vnnö 
vnngnaö öes | punöls gegeben, Von | newem ßiilöigung 1 getl)an 
haben» . || « * * |[ « * || * || (Titeleinfassung.) 

4°, 4 Bll. Sign, flij und fliij. Ohne Kust. und ohne Impr. 
In den Lettern (Nr. 4) und der Titeleinfassung verrät sich 
deutlich der Drucker. Bl. 1 v.: leer. Bl. 2r.: ]r wet&et einen 
flyö 3U 60t I vnb ben Beyligen ld)wören. | e"Ritlid) öas ^r bem 
Bodjwirbigjten Sürltenn ] . . . Schlufs Bl. 4r. Z. 17 : . . . Dornad) | 
habe vü wifje fid) menig|lid) seridjlenn. || Darunter in Querlage 
eine abgeschnittene Zierleiste. Dieselbe entstammt der Seiten- 
leiste aus der Titelein Fassung, die Fellenfürst und Erlinger 
gemeinsam haben. Vgl. S. 45 u, Taf. 3. 

Titeleinfassung. Abb. 15. Derjenigen von Nr. i sehr 
ühnhch, die Seitenleisten stammen von Fellenfürst, vgl. S. 48 
und Abb. 2. 1) 

Strobel. Beiträge, 2. Bd., S. 99. Wieder abgedruckt bei 
J. Tli. Zauner, „Chronik von Salzburg", S. 83, ebenso in den 
„Mittheilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde", 
Bd. n, (1861—62), S. 177 und Leist S, 112. 

B. B. (Mise. q. 25/12). B. R. M. (Th. U. 104. V. 18/1.) 

Die offizielle Ausgabe dieses Huldigungseidcs ist wohl 
diejenige, die mit den gleichen Lettern gedruckt ist, in welchen 
die Ausschreiben des Schwäbischen Bundes ausgingen. Vgl. 
B. R. M. (Eur. 332/43). 

Vielleicht hat Erlinger im Auftrage des Bischofs einen 
Nachdruck veranstaltet 



I) HciT UDiTenJIädprofMMr Dr. Hennen haue die ffoiit Gül 
photi^Kpliüche AoFDahmc bnorgeii lU Ikuen. 
1) Kleine IniiUle. 
3} Der obere Tdl wieder im Druck Nr, 45, vgl. Abb. 17. 




Sarlflifr prilalit tit 
(luffrufngnmöfllt^ 

pui-0iff^en X)niiöerrl>rt 
ncrt/ iiact) öcm fy burcb 

©wrtbcn wi&friiß 511 «cboi^ 

frtm bwcbt rcin/'X)nö fifb in 

^iTutt villi!) iMiii(rn<it>^0 

piinöc^ geatbtn/X^cn 

0ab^nbiibcnn< 

* * * 

* * 




itS n.Tea. 

43. ein Idjöncr Dialogus vnö lultig ßelpred) | von bem Cbnli' 
lid)en Olauben, in welcl)em öie | propl)etiId) vnnö flpoltoli!d) inn= 
holluiig ÖC5 I ßloubcns vcrjlan&cn wir!, rJemlid), wie ö' Glaub red)bl 
fortigt, vn wie ein to!d)er glaub erlangt, ftud) wie öer jo | glauben 
l]at, von bem b' (ein nit t)Qt. erhonnt foll werben, | burd) CDagiJtrum 
Vlrid)um Burdiaröi in lolein 5u|Iomen getragen, vnnb 3U nu^ allen 
gemevnenn | Cbriitglaubigen newlid) veiteüldjt. ] (Holzschnitt.) | 
Ciefe 3uuor batnad) vrteyll . |[ 

4°, 8 BlI. Sign, flij — Biij, i Dogenkust Bl. iv.: | flUcn 
vnb \ci>en 6nü& vn!) Sryö 1 inn CI)Tiito }eju. || n"fldibem alle 
mcnlrfien inn Jiinben empfangen | . . . 2. 34: | Jen. Damit gott | 
beuolben. || (D. V. G. || Bi. .;r.: Die vnber vnb mileinaiiber reben 
jeinb I CReDVCVS, bas lievlt ein glaubiger, | vnb DJDVOIVS ein 
SWeyfler. || CRCDVCVS || W'fls 1)Öt id) t>Q leuftjen? ... Im 
Folgenden sind die Überschriften (6) mit den grofsen Lettern 
gedruckt. Schhifs III. jv. Z. 12: | l)elff vmiferm vn=|glaubenn. | 
flmen, || ÖeÖru^i burd) ]eorg | Crlinger 3U Bamberg. | CDDIXvij |l 
— Rest der Seite und letztes Blatt leer. Typen Nr. 4 u. 5. 

Titelholzschnitt vgl. Taf. 6. 

Heller, Erlinger S. 26. (Heller hat den Druck nicht 
selbst gesehen, die Wiedergabe des Titels ist ungenau.) — 
Jäck, Pantheon S. 127 vgl, Heller, Reformationsgesch, Nr. 6, 
S. 95 A. 128. D. B. Inc. typ. (Q. XX, 18/2). Das Exemplar 
dürfte das einzige noch vorhandene sein. Eine Umfrage des 
Auskunftsbureaus der deutschen Bibliotheken hat wenigstens 
kein Exemplar mehr zu Tage gefördert. Wahrscheinlich ist 
die Schrift bald nach der Drucklegung eingezogen worden. 

Der Druck ist eine Übersetzung der Schrift: DIflCOßlS' 

cnvs De siDe cßRiscianfl, i . . . 

Vgl. Panzer : Annales typ. VI p. 173 Nr. 7 und Sprenger 82 
hier ist Druckort und Jahr angegeben: Bambergae MDXXIII, 
Diese Angabe beruht auf einem Irrtum. Der Druck stammt 
nicht aus Bamberg, sondern aus Nürnberg (Peypiis). Ort und 



I) InilUle n, 4 ZcUcD lief. 
1) Initiale W, 3 Zeilen tief. 



pjopbctircl) »rtitb apofTolifd) innbAltunj bca 

<Sl4iiBoi6»tr(l4nbm iipu-r/n<itilicl)/wit S (Bliiib «djts 
fcrciat/wuptccmrolctKrgUiibctlanrtr/SiKb wicbttf» 
cflauGcn b<tt/rört ixm 6 fein nie böt/crf «nnc foU wcrlKfV 
IDuccb <K)«3i|Inmi Plritbum ^öiitcbatbi m lOKot in 
f«mmgttt:actcii/»nn() jiiniig allen tjcmtriKtin 
gbiifelaiibijoi mglicfe »ctttutfcbt- 




CufiMN«) biurntub «xt<rU> 



Jahr sind vermutlich aus der Widmiin;^ der Schrift genommen. 
Panzer gibt denn auch eine Ausgabe ohne Ort und Jahr an. 
Nur diese ist vorhanden (Panzer IX, p. 133 Nr. 246) und mit 
der anderen identisch. 

B. B. (J. H. Inc. typ. IV, 156 aus dem Nachlafs Hellers). 

Diese Schrift war bereits 1525 zweimal übersetzt worden 
und zwar damals nicht durch den Verfasser selbst, sondern 
einmal von Johann Krefs (Neophitcs), der die Übersetzung 
mit einer Vorrede einleitete. (Vgl. Weiler 3351.) Für die 
Lettern dieses Druckes gilt dasselbe was von dem Nachdruck 
von Nr. 23 gesagt worden ist. Von demselben „Unbek. 
Drucker" ist noch eine andere ebenfalls von Joh. Krefs 
herausgegebene Schrift Weller 3367 (== Panzer II S. 387 
Nr. 2800). — Die zweite Übersetzung (Weller 3352) führt den 
gleichen Holzschnitt wie der Erlingerdruck. 

44. Cibellus Sratris | BflRrßOCOCDflei | be Vsingen 
fluguslinioni, | öe öuabus öisputationibus I Crphuröianis . | Quorü 
prior est Cangi & | CDed)leri} monad)otum cxitiHcioTum cötra ecclesiö 
catf)olic5 1 posterior est Vsingi flu-]gu5liniani pro ecclesia caHio=| 
lica, priori aöuerso & con=|traria . | (D.D. XXVII. ] Contra ßus50= 
picorÖOS . 11 {Titeleinfassung.) 

Klein 8", 60 Bll. Sign, flij— pi). Bogen fl nur mit Bogen- 
kust, dann regelmäfsig Seitenkust Bl. iv.: Dijputatio Cangi 
et (ned)lerij | Cuius haec erat inlimatio - . - Schlufs Bl. s^r. 
Z.22: I Soli öeo gloria, & pnxecciesiae eius . || Impressum Born' 
bcrgac a ßeorgio Crlinger, | orbinationc & impensis ßcrnhorbi 
Vueigic | ciuis ßerbipolensis & bibliopolae, f\nno \ viiginei partus 
(D.D. XXVII. öecimo | septima öie lanuarij . || Rückseite und 
letztes Blatt leer. Typen Nr. 6 und Missaltypen. 

Die Titeleinfassung (Abb. 16) ist in ihrem oberen 
Stück und den zwei Seitenleisten dieselbe wie bei Nr. 35 a, 
vgl, Abb. 1 1 , nur ist unten das Wappen des Fürstentums 
Würzburg eingefügt, 

Sprenger, S. 82. Nr. 69, — Panzer, Annales IX, S. 388, 
Nr, 8. — Heller, Erlinger S. 26. — Paulus, Usingen S. 1 30, Nr. 1 8. 
— Roth, F.W.E., S.364,Nr.4. B. B.: Th, dp. o. 364 a mit band- 




piirffüroniim 

LIBELLVSFRATRIS 

BARTH OLOMAbi 

de Vfjngcn Allgurtini 

ani. Dt Inqiiilinoiic 

Purgatonj.ßfcrip 

turamSf ration« 

Eidelibcraiiöc 

ammamocco 

E fuffragu 

CäiraLiithfranos Huflb 
pycardos Herbipoli.iyj? 




schriftl, Angabe des Preises: constat 15 ^ Ein 2. Exemplar 
aus dem Nachlafs Hellers (IV, 3:8). Ein 3. Exemplar B. B. 
Tli. liom. o. 35. 

45. Purgatorium || CIBeCCVS SRflCRIS | BflRC50C0Cnflei | 
fte Vsingen flugustini | am. De Inquisitione \ purgdlorlj, per scrip j 
turam & rotione i et öc liberotiöc | onimorutn e% eo | per suffrngia | 
viuorum. ]| CÖtra Cutberanos Bussolpvcoröos Betblpoli. 1527 i| 
(Titeleinfassung.) 

Klein 8". 44 BlI, Sign, Rij — Cij. Jede Seite mit Kust. 
Bl. IV.: AD CeCCORem. Il Q^VIo hoc tempore ... Schlufs 
Bl. 43r. Z. 10: I flmen || Impressum Bambergac a öeorgio Crlinger, | 
oröinofione & impensis ßernboröi Vueigle | duis Berbipolensis & 
Bibliopoloe, flnno | virginei partus (D.D.IXVII. | Quarto Donas 
(DOY. II Rest der Seite, Rückseite und letztes Blatt leer. 
Typen Nr. 6 und Missaltypen, 

Sprenger S. 8;. Panzer, Annales IX, S. 388, Nr. 9. 
Heller, Erlinger S. 25. Paulus S. I30, Nr. 19. Roth a, a. O,, 
S. 367, Nr, II. B. B,: Th. dp. o, 3643/3.=' Auf dem Titelblatt 
ist von alter Hand der Preb angegeben: ConsUt 12^ Ein 
zweites Exemplar aus dem Nachlals Hellers (IV, 78). Ein 
drittes Exemplar; R. B. Th. hom. o. 35. 

Die Titeleinfassung besteht aus vier zusammenhanglosen 
Stücken, die fast alle in anderen Tileleinfassungcn Erlingers 
vorkommen. Das obere Gcfäfs mit Blüten und Blättern ist 
in der Einfassung des Druckes Nr. 42 Abb. 15 zu finden. Die 



1) Klebe Initide. 

i) Die Schrift ist mit dem Er! ioRer druck Ni. 44, dem . Cndjmition Co | 

com cömunium aöuersus | Cutljcronos. Joanne | EcKio oulote. 1| . . . Am Ende: 
eiCVSVO) CVtMnOfie l per Butöeridjum COorljor | bum. fln. m.D.IXVII. (Den. | 
se mar 1 tio. | [Auf Jeni Tilclbtiit; Conslol 18 .^] "»■! de« Schrift: De Vene | 
rotione Sondorum . Cibri | Öiio ]uöod Clidjlouei .... Am Ende: Coloniae, | 
Impensis Ijonesli civis pelri Quenteti. | Fln. (D.D.XXVII. m einem Sunmelband 
vereinigt. Auf dem Tilelblall der lulctil RCMnDtcn Schrift, die den Summclbftnd 
eiöffnct. finden «cb folgende ImiKlicbririUthe Kinlräge: Suni CK UbriS Jo))anniS 

]oöod ßunolb 1660. Dann: Emit Srnler Bieronymua Bauer, prof. Congl)eim cl 
p. t. Ptaepo6itus tombacensis tf ouclione piroSstberiona Coburgi 1763. 



tlBELLvS FRATRIS BARTHOLOrf 

mxi de Vfingcn Auguftinianide Inuocv 

tionefiivcncraiioncSanflarum. 

CONFVTATIO SERMON IS LV# 

tlKri,^« Natiukatevirginis Mariar, SC n 

^onfioad quacdamalla» vcnerationi 

&inccrci:flioni Sanifiorumdo 

uaJK'ntJa* 

HERBIPOLL M. D. XXVIIL 



^m 




1 


\^ . _ "-T*- fe \i -^Tiijl^-^ 


3^3 




124 II.TeIL 

beiden Seitenleisten stammen von FellenfQrst. Vgl. S. 46 u. 
Abb. I. Der bekränzte Kopf unten mit dem Druckerzeichen 
schliefst die Einfassung dos Druckes Nr. 36, vgl, Abb, ii, 
oben ab. Da der vorliegende Druck bedeutend kleiner ist, 
so haben sich die vier Leisten eine Verkürzung gefallen lassen 
müssen. 



46. Inuocntio Sandorum. || CIBCCCVS SRflCRlS DRRCßOCO=| 
mcei Öe Vslngen fluguslinicni Öe lnuoca=|lionc & veneralione Snnc» 
totum . II COnSVCflCIO SCRfDOniS CV'-mxi, &e natiuitate virginis 
(Doriffi, & re|sponsio qÖ quceöam quo, venerotioni t & intercessioni 
Sandorum bHlrabentia . il BCRBipOCI .(D.D.IIVIil. i| Darunter 
Holzschnitt. 

12^ 52 Bll. H uBogen). Sign, flij-niii- Auf jeder Seite 
ein Kustos. BI. . v. leer. BL -t.: AD CeCCORCO) . || E^Ront 
olim Baerelici, Conöiöe Cedor, qui se | . . . flüjr. Z. 8: Igelisto 
lolionnes, & flposlolus paulus . |1 CflpVC pRKDVOn . |f Continet 
Christum ... 6iir. Z. &: |dunt omnes, qui cum Icsabel VanÖalica 
fotnicQtur . || Sequitur lermo Culberi | be natiuitate (Dorie . || Per= 
mittimus bonorori COariÖ, quia ... ^ijv. Z. 12; || Solue Regina | 
Regina celi . H 5eR(D0 |1 - . . bis Cnijv. Z. S: I| Sequuntur 
venerotioni cl inter=|cessioni Sandonim in coeio &etrot)entia, ex 
libello inlÄiuum Bennonem nuper conoiiisalü Öesunipta, . . . Schlufs 
17(4) V. Z. 7: I culcere crebrius ccrnar . SiniS . || SOCI DCO 
OCORIfl . II Impressum Dambcrgcc a Oeorgio Crlingev, | oröinatione 
et impensis Bibliopolce Betn=|horbi Vucigle duis Berbipolesis . flnno | 
virginei portus fO.D. XXVIII. ptibie | Ibus (Daidj . || Kest der 
Seite leer. Typen Nr. 6 und Missaltypen. 

Titelholzschnitt vgl. Abb. 18. 

Panzer VI, S. 173, Nr. 10 (irrtümlich 1527). Muther I, 
5.242. Sprenger S. 83, Nr. 71. Roth a, a, O. S. 367, Nr. 10. 
Paulus S. 131. Nr. 20. Als 2. Ausgabe bezeichnet Paulus führt 
dazu noch eine andere, von ihm nicht benutzte Ausgabe mit 
dem gleichen Titel, aber mit dem verschiedenen Impressum: 

t) Kleine Initkle, 3 Zeilen lief. 



FtugschriflcD und a 



E selbständige DrucUe. 



"5 



flnno CDDIXVII. Quorto Honas (Day. an. Paulus hat ein solches 
Exemplar in der Münchener Universitätsbibliothek eingesehen, 
und dieses besitzt in der Tat das merkwürdige Impressum, 
das der Jahreszahl 1528 widerspricht, die auf dem Titel- 
blatt steht. 

Hier haben wir es aber mit keiner anderen Ausgabe, 
sondern nur mit einem bösen Zufall zu tun. Während bis 
zum 8. Bogen B alles in Ordnung ist, bricht die Schrift nach 
dem 4. Blatt des Bogens ß mit dem Kustos jlnos. Dicas 
plötzlich ab und es beginnt ein ganz anderer Text mit der 
Überschrift Copul Vnöecimum, Der Wortlaut des Textes zeigt, 
dafs der ganze folgende Teil mit dem obigen Impressum der 
anderen ebenfalls von Erlinger gedruckten Schrift; PuTga< 
torium |1 Cibellus Srotris | Bortbolomaei | be Vjingen . . . = Druck 
Nr. 45 entnommen ist Dem oberflächlichen Bück fallt der 
Defekt des Exemplars nicht auf, die Lettern sind die gleichen, 
das Format stimmt zusammen; auf den Bogen B der richtigen 
Schrift folgt der Bogen i, — freilich einer anderen Schrift. 
Da der vorliegende Druck einen neueren Einband hat, ist 
schwer zu unterscheiden, wie die beiden nicht zusammen- 
gehörenden Teile verbunden worden sind. Nach der obigen 
Beschreibung ist es nicht ausgeschlossen, dafs die unrichtige 
Einfügung der verschiedenen Bogen bereits in der Werkstätte 
Erlingers erfolgt ist Der Käufer wäre dann um fQnf Bogen 
1 — n zu kurz gekommen. Dafür tauschte er die drei Bogen 
J — C der anderen Schrift ein, 

B. B. in zwei Exemplaren. 




Die folgenden Ausschreiben hat Erlinger im Auftrage 
der fürstbischöflichen Regierung gedruckt. Diese Drucke 
sind äuFserst selten. Da sie in der Regel nur ein einziges 
Blatt umfassen, gingen sie leicht verloren. So konnte denn 
auch ein guter Teil dieser Ausschreiben nicht mehr auf- 
gefunden werden. Aufser der Drucke selbst geben uns die 
Einträge der fürslbischöflichen Katnmerrcchnung von der 
Tätigkeit Erlingers am Bamberger Hofe erschöpfende Kunde. 
Kurze Auszüge aus diesen Quittungen hat bereits Heller ge- 
bracht. Doch sind diese Angaben meistens nur flöchtig und 
öfters ungenau. Ich habe versucht, die wertvollen Belege 
der Kammerrechnung und die noch vorhandenen amtlichen 
Drucke Erlingers zusammenzustellen und so ein annähernd 
vollständiges Bild von der Tätigkeit Erlingers zu geben. 
Wenn ein Druck nicht aufgefunden werden konnte, so mufste 
eine handschriftliche Quelle oder die Quittung der Kammer- 
rechnung als Ersatz genügen. 

1. [Ausschreiben des Bischofs Georg III., die Türken- 
steuer betr., V. 9. Mai 1522.] 

W"]r ßeorg" von goltes gena&enn Bi|d)oue 3U Bamberg ... 
Z. 52: I wuröe. Geben in vniiler Slatt Bamberg vnler vnnierm 3U 



1) loitiaU. 

2) Etlingci hat tOD Gforfi HI. nur diesei eine AuiBchreiben )>edruc]il. Der 
Bischof i)t bald duauf (ji. Mai) geilorben. Seine fiühtrcD Erlaste lUmmen von 
Johann Prtil, Gelcilibrlefe leinei Regictung hat auch Jobsl Guiknecht gedruckt. 



AmlUche DraeVc. 12? 

enbe Jler fdjtifft fürgeirudilem Secrelt, am Srevtag nad) Suntag | 
(Dilericoröia öni VnnÖ Cbri(tt vnn^ers lieben bcrtn gepurt .Ol.D. 
vnnö jm jixij jar. || 

In Plakatform. H.33,1 (21,5), ßr. 25,9 (18,7)001.''' 53 Zz. 
Mit den kleinen Typen (Nr. i) gedruckt, die Erlinger von 
Fellenfiirst übernommen hat. K. A. B. Rep, 141, S. ai {Steuer- 
verordnungen Georgs 111.) 3 Ex. mit Siegel. 

Hinweis auf die Bedrohung der deutschen Länder und 
des christlichen Glaubens durch die Türken, auf ihre Erfolge 
im vergangenen Sommer, durch die sie gor in neütid)en togenn, 
Äas lanö I^tavn in nyöer Ojterreicb | nabenö, vnö nil vbet ein 
tagreife, von vnnier vnnö vnjers Stielts berlfbafft jn kernten ge= 
legen, vbeifallen . . - Nach den Bestimmungen des Nürnberger 
Reichstages, die Genehmigung einer eilenden Hilfe betr.", \vird 
mit Wissen und Willen des Dechants Andreas Fuchs^' und 
des ganzen Domkapitels der 4. Teil der gewöhnlichen Steuer*' 
gefordert, die bis zum Bartholomäustag eingeliefert sein soll. 



I) Die ein gekümmerten Zahlen zeigen die Höbe uod Breite de« Schrift- 
feldes an. 

1) Vgl. D. Reichalagsaltten Bd.], S, 7]— 111. 

3) A.Fuchs war Domdekan vom IJ.Augusl 1515 bii 7.0ktober ISM| 
heniach wurde er Stallhaller in Kärnüien. Sein Nachrolger all Domdekaa 
wurde Sebaslian van Kindiberg. Vgl. Knod 8,141, Nr. tO]6. — Erhard, Re- 
formilion, 5. 58. 

4) Bischof Georg batle eine halbe Steuer beantragen lassen, Dai Doni- 
kipid'l lehnte ab« dieselbe ab. Das Reier^buch (III, B1. togv.} meldet für den 
gleichen Tag, von dem der obige Druck datiert ist (Freitag nach Johann«, den 

9. Mai): Vtf meines Oene&lgen Berrn von Dambergs Cün^lcvuCTwcIers Idjrilfl' 
lidjen oudj mun&tlidjcn Berid)t vnb Begern, mevncm Öeneöigen Bcrtn eine Ijülbe 
Sleuer 5(6 öer Turdtenljill 3U9ebraiid)cn, ;u bewilligen . . . Darouf i(t gc- 
anll)wort, ÖQS meine Berrti vom Copitlel aufe allem Berldjl erfinden, das (ein 
ßenaS i^o von Stunden 909 Ouiöen, unb in einem CDolfnal abermals (ouil, öos 
in einer Summa ISIS Gulben ma<t)t, hciben mub, Mbev mein Berrn ad)ten, bas 
|idi (ein lurlllid) ßenoBen loldjes Ijieuor bewilligten Virtl)eils einer Steuer .,, 
3üt 3eil beljelffcn hl}Qn, wiffcn bcroljoiben über fold) Virlljeil nidjis 3U bewilligen, 
vnb foll lein Öenab Heuerg geben, joldj Cell abn hein anber Ort oljne Willen 
vnb Wi||en eins Capittels 3ugebraud}en (K. A. B.). Die AneeiegeuUcii wjr ^cbun 
eininal vertagt worden Bl, loGv. 



2. [Aufforderung des Bischofs Weigand an die Lehens- 
leute zur Rüstung, 30. August 1522.] 

Wevganö vonn goltes genciUenn | Crwelter ju BiSd)Oue ju 
Bamberg. ] Vtlietn grufe. Cieber getreuer, nccl)öem jid) öle leüfft 
Qllenllialben, vq[( !org=]lid) vnb jd)winö onlaljen . . . Z. 15 . . . öatum 
Bamberg am Sambltag nad) BQrtl]o=|lomeY- flnno u .%%\\ || 

Quartformat. 11. 15,5, (6,8) cm, Br. 20,3 (11,7) cm. 

K. A. B.: Schwab. Bund. 47 (^ Rep. 144, S. 13). St. i — 19. 

Das Kreisarchiv Bamberg verwahrt iq Sücke dieses Aus- 
schreibens mit den handschriftlichen Adressen an Carl 
von Gutenberg, Contz Gross zu Reitzendorf, Jörg, Hertnid 
u. Wilh, vom Stein zum Altenstein, Albrecht u. Alex, von 
Wildenstein, Contz, Jörg, Sigmund und Hans v. Waldenrod, 
Albr, von Schaumburg, Jörg Hiltpoltsteiner , Heintz von 
Kindsberg, Nikiaus von Hierfsberg, Hans von Seckendorf, 
Pankratz Stieber zum Rosenberg, Hans Marschalk, Gothard 
von Lichtenstein. 

Das Aufgebot galt ohne Zweifel für den Feldzug des 
Schwäbischen Bundes gegen den Landfriedensbrecher Hanns 
Thomas von Absberg und seine Helfer."' Das Domkapitel 
hatte am Freitag nach Augustini bewilligt, ein Waljrnung im 
Stiftt 3U Ibun, öefegleitl)en &ie flmbt vnö Cel)enleut im Stifft biebero 
3U be|d)reiben. 



3. [Ausschreiben des Bischofs, die Schonung des Wildes 
betr., v. 15. Apr. is^J-]'* 

W"(!)Onn ies BodjwirMgen Sür|ten, vniers gnebigen tjerren 
von Bombergs wegen, | . . . Z. 12 . . . flclum Bamberg am mit=|wod), 
nod] (!) Quolimobo geniti .flnno. ir .xxüj II Cjc Concellaria |p' 

I) InItUle. 

1) Vgl, Looiborn Bd. 4, S. 551 ff. 
}) Ein kurin lyttenuli'ichcs Vcru 
Poltkr EusamniEneEitellt. 

4) Initiale W (sie!). Dieselbe Initiale kommt in drin Kel)esru>fl-Di<]ck 

Hofer Nr. 3 (Cull)er: fiin Sermon 1« | cunSum Cucom om. xvj. | . . .) vo' — "" 
Beweil mehr, d>Ii Erlloger die Typen FeUenlBrils überoommcn htl. 
;) Du Auuctuciben wurde im Jahre t5j6 erneuert. 



a Btnnberger VerorJnungcn 



Amtliche Drucke. »29 

Quartformat. H. 11,4 (7,5), Br, 20 (14) cm. 14 Zz. 

B. B. Verordnungen I, Nr. 5. 

Inhalt: Verbot, junge Vögel auszunehmen oder zu fangen, 
bis auf St. Kilian giltig (8. Juli). Nach diesem Termin füllt 
das Verbot für denjenigen hinweg, der es ÖQnn Vmb eincnn 
Wilfmeviter bejtanöenn. Den frei herumlaufenden Hunden sind 
ellenlange Prügel anzuhängen. Ferner dürfen keine jungen 
Wilöholber ausgehoben werden. Strafe für derartige Vergehen: 
10 Gulden." 



4. (Geleitsbricfe vom Oktober 1523 — 1543.) 

Eintrag der Kammerrechnung: llem 1 Oulftcn geben jorgenu 
Crlinger pud)örucher 5U Bamberg für 1500 geöruditer Celeitsbricf 
für bie Camer, öie bey ime ollo 5U örucken beltellt iinö, 30II am 
Sombitag nadj Dionylv (10. Okt. 1523). 

In demselben Jahre erhielt Erlin ger noch einmal für 
1500 Geleitsbriefc einen Gulden. 

Der Geleitsbrief bestand aus einem einseitig bedruckten 
Quartblatt und wurde von dem Kammermeister ausgestellt. 
Der Text blieb sich stets ziemlich gleich. Die Kgl. BibUothek 
Bamberg besitzt unter ihren Bamberger Verordnungen I, 
Nr. 19 einen solchen von Erlinger gedruckten Brief mit 
folgendem Wortlaut: }d] Banns OOüller, öes bod)wiröigenn Sürllen 
vnnö berren, Ferren Weiganben 1 Bijdiouen 3Ü Bamberg, meines 
gene&igen bcren f^amermeyjter, behenne vnb thu | kunöf, offeniilid), 
Sos id) Qufe beuelhc, vnö von wegen Öes genannten meines 
geneÜHgen b^rren öem bei^not*) benonnten, mit (einem leyb, bab 
vnnö gut. So ferren er öes | l^eylerlitlien Canöifriöes kein ver= 
bred)er, aud) keiner bes geöorfjten meines genelbigen berren oöer 

i) Die Vr raffen ilichuag des ManJau war vom Domkapilcl an dtmielben 
Tage (15. April) genehniigl worden (Rezer>buch III, Bl. I34r.). Bald daiauf (im 
Dicaslai: Marci) wurde im Kapitel beschlossen , mit dem Bischof lu verhandeln. 
daC. IIQ9 Wilblpredjt etwas ilaltlid)« Ijinwcg gefangen wetbe, tienn bigljer be> 
Td)el)enn iBl, ll6r.). Dei Wildschaden bildctL- liäuri^ die Uisüdie zu KUgea der 
Uolenuien, 

Scbattaatohar* BochilruckutkElKluit G, firUaffln, q 



I30 



ILTea 



anberer offener veinbt ober befchebiger vnnb auff gemelts meins 
gnebigen herren ld)aöen nit gewejt, borumb er nod) vnuerlragen ilt, 
auff bas mal, I jeiner genoöenn iid)er |lra* vngeuerlidi geleyt gegeben 
Ijabe, vnnb gyb jme bas al\o \ gegenwertigNlid), tnilt byl^"! brieff, 
in (einer genoben Stellen für mengklid), vnnb 1 in (einer genaben 
lanbt vnnb gepiele, für (ein genabl vnb bie feinen, öer lein genobl ! 
vngeuerlid) me<t)lig ifl, 3u vrhunbt mit meinem fürgetruchlen belidjoftt 
befigell, | Vnnb geben am . . . 

H. 12,8 (5), Br. 19.8 (14,5) cm. 12 Zz. 

Der Text dieses Briefes stimmt mit dem von Heller " 
abgedruckten, aus der Presse Hans Pfeils stammenden, Geleits- 
schreiben des Bischofs Veit (1501 — 1503) gröfstentcils überein. 

Nach dem Bauernkrieg erfuhr der Wortlaut der Goleits- 
briefe eine kleine Veränderung, die sich in folgenden Beschlufs 
des Domkapitels vom Montag Vigilia Vincula Petri {31. Aug.) 
1525 ausspricht: 

Das mein gnebiger Berr vonn Bamberg inn büs Strodenglavt, 
öieie nad)Volgennöe wotlt, barumb er nod) vnoufegeionnbt ober i^o 
vergnnngenner ber Vnnberthannen Cmpörung vnnö flufrur ver= 
wannöl vnnb verwurchlid) vnnb öerhalbenn mit jeiner Bertidjaffl 
vnnb Obrigheit, nod) vnuertrogenn ifl, (e^enn lai(e, ijl jugelaüenn.^' 
Das mir vorliegende Exemplar enthält in der Tat auf dorn 
Rande handschriftlich diese Ergänzung. 

Diese Geleitsbriefe kehrten für Erlinger als eine stetige 
Einnahmequelle immer wieder, die in dem folgenden Ver- 
zeichnis veranschaulicht werden soll. Da sich die Einträge der 
Kammerrechnung stets wiederholen, so wurden im folgenden 
blofs die Zahlen eingefügt. Nur ein Eintrag mag noch 
wörtliche Aufnahme finden, weil er uns sagt, dafs die Druck- 
legung der Geleitsbriefe ErUnger für den fortlaufenden Bedarf 
übertragen wurden. Er lautet : Item 1 Ij ßulben gebenn Jörgen 
Crlannger für 750 gebruditer Oeleilsbrief für bie Camern ju brachen 
ime al|o vberl)auplt verbingl, jolt om Sambltog nad) Jubilote 
(ij. Mai) 1525. — Erlinger erhielt aufeerdem 



I) 6, Bericht du hUloi. Vereim 
3) ReKübuch m, Bl.jogr. 



ii Bunberg, 1843, S. 93. 



^^^^HP^H 


Diuckc. 


<3J 


am 21. Mai 1524 für 


1500 Geleitsbriefc 


Gulden 


„ 5. März 1525 


1500 


„ 


„ 13. Mai 1525 


750 


/• 


„ 30. Juli 1525 


500 


/• n 


„ 16. November 1525 „ 


1500 


„ 


„ 18. Juli 1526 


1000 „ 


^ 


„ 4. Februar 1527 „ 


500 


U •' 


„ 4. Mai 1527 




„ 


„ 27. November 1527 „ 


1000 „ 


„ 


„ 20. Februar 1528 


1000 


,, 


„ 29. Dezember 1528 „ 


1000 


„ 


„ 4. Mai 1529 


1000 


„ 


„ 18. März 1530 


1000 „ 


„ 


„ 10. Mai 1530 


1000 


„ 


„ 17. Januar 1531 


1000 




„ 2. September 1531 „ 


1000 


„ 


„ 28. August 1532 


1000 


„ 


„ 12. Februar 1533 


1000 


„ 


„ 26. August 1533 


1000 


„ 


,. 27. Juni 1534 


1000 


„ 


„ 13. Dezember 1534 ,. 
„ 26. August 1535 


1000 


„ 


lOOO 


„ 


„ 8. Juni 1536 


1000 


„ 


.. S.Juli .536 


3500 


j7. » 


„ 12. Januar 1537 - 


1000 „ 


„ 


„ 4. September 1537 „ 


1000 


„ 


„ 18. April 1838 


1000 


„ 


„ 25. September 1538 ,. 


1000 


„ 


„ 9. Dezember 1538 „ 


350 


//. 24 A 


„ I.Juli 1539 




I Gulden 


„ 5. März 1540 


1000 




„ 18. September 1540 „ 


1000 


„ 


„ 21. Januar 1541 


1000 


■A „ 


Die Witwe Erlin gers erhielt noch 




am 2. August 1541 für 


000 (leleitabriefe i 


/, Gulden 


„ ji. Januar 1542 


000 „ t 


/. .. 
9. 



13* n. Teil. 

am lo. Dezember 1542 für 1000 Geleitsbriefe i'j, Gulden 
„ II. Mai 1543 „ 1000 „ 1'/, 

5. [Mandat des Bischofs gegen Verschwörungen wider 
die Obrigkeit, gegen die Verweigerung des Zehnten und das 
Fischen in gehegten Wassern, v. 24. Mai 1524.] 

W"]r Weigonö von gottes gnoben Bi|d)Oue 3U Bamberg . . . 
Z. 18: ... Oeben in vnjet jtot Bamberg vnter vnlerm türge=liru*len 
Secret am Dinjtog nad) Crinifatis flnno u nM- 

Querfolioblatt. H. 18.9 (8,4), Br. 50,5 (21,5) cm, 19 Zz. 
Vgl Weller 3039 ^= 2. Suppl. S, 16. Nr. 514, 

Sammlung des histor. Ver. zu Bamberg. K. A. B.: Rep. 
141 S, 34 Nr. 83 (Ex. mit dem bischöfl. Siegel), 2 weitere Ex. 
Rep. 141 S. 27 Nr. 7I. 

Inhalt: Strafandrohung gegen obige Vergehen.'' 

6. [Ausschreiben des Bischofs der neuen Lehre halber 
V. II. Juni 1524.] 

W"]r Wevgoni) voiin gotles gnoDen Bi(d)o[f 3U Bomberg, . . . 
Schlufs: Geben in vn|er itat Bamberg un1t)cr vnlerm törgeöruditen 
jecrel am Sainbjlag nad) Doniladj. flnno ic.xxHi). || 

Quartblatt. Höhe 23 (12,1) cm. Breite 20 (13) cm, 
z8 Zeilen, 

K. A. B. Rep. 109, Nr. 19" und Sammlung des hist. Ver, 
V. Bamberg. 

Inhalt: Einschärfung des kaiserlichen Ediktes von 
Worms. ** 

Wieder abgedruckt bei Erhard, Reformation S. 23, A. 3. 

I) Inidilc, 

1) Dieses BIrU Kchört bereits lur Geichiclite des Bauemaufruhrs. — Die 
Veruffcntlichung des MaudoU halte am gleichen Tage die Billiguag des Dam- 
kapitc U erlukllen. 

}t 7 Stück rarhanden. Ober dem einen itebl in alter Schnfl: (Danbatum 
1524 öös Ravierl. e&icl twegen b' neuen Celjr unÖ Crudtljerev 511 bcobadjicn. 

H) Vgl. Looshüta Bd. 4, b. 695. Bischof Geoig h«Uc nur mit giii&l« Mühe 
Tom Domkapitel die VcrüSeatllchung dieses Edilites duichiuicUen veruiocbl. Vgl. 



Amilicbe DmcUe. 



'33 



7. [Verdammungsurteil des Bischofs gegen die Pröpste 
und den Augustinerprior von Nürnberg, 1524.] 

Aufsen ist im vorliegenden Exemplar in alter Schrift der 
Vermerk: SententiQ öiffinttiva lata per Reverenbissimum Cpiscopiim 
Bambergenlem contra proepositos oppiöi Ilurnbcrgh - in anderer 
Schrift sind die Namen nachgetragen; Wiganbi, Soncti Sebalöi et 
S. Caurenlii Ocorg pesler et (pectoris Poemer et Wolfgg. Volbred)t 
S. Rugustini prioris, weiter der Nachtrag cum excommutiicotione. 

Der Druck beginnt mit einer grofsen ]-Initiale. JR 
nomine öni flmen . . Schlufs Z. 41: Ita pronunctiauimus nos Wi= 
ganbus Cpijcopus jubex U. (1524.) Grofsfolio (quer) H. ro,8 
(17.4), Br. 39,7 (36) cm, 41 Zz. Nürnberg, German. National- 
Museum. Mandate 6722a. 

Wieder abgedruckt ist dieses Verwerfungsurteil in: 

1. Kapp Nachlese S. 633 flus Öem von Spolatino rubricirten 
Exemplar. 

2. Ct&tmonnuS'* S. 37 — 40; als Vorlage hat der obige Druck 
gedient. S. 37 . . . senlentia, quoe sequitur, ab impresso Cxem- 
plari bescripta . ■ . 

3. Strobel: Miscellaneen. 3. Sammlung S. 73. Vgl, den 
ganzen Aufsatz: „Von dem Streit der Nümbergischen Pröbste 
mit dem Bischoff zu Bamberg im Jahre 1524", Strobel a. a. O, 
S- 45 — 80, wo auch die Schriften der Nürnberger Pröpste an- 
geführt sind. Viel verbreitet war besonders die Schrift: Die 
flrtidiel [0 Bi[d)off von Bamberg bie jween Bröp|t vnnb öen prior 
flugultiner orbens ju llilrnberg, gefragt . . ., vnb ber Bröpjt vnb 
Priors Antwort ... in Bamberg. Vgl. die verschiedenen Aus- 
gaben bei Weller, S. 312 Nr. 2770 — 277z. 

Bei Nr. 2770 gibt Weller als Drucker unrichtig Georg 
Kriinger an. Ist es schon kaum denkbar, dafs Krlinger, der 



Eihaid, RerotmaKon S. ^f. I.ooshom Bd. 4. S, ;37. Jelzl wir der Wideritud 
ecbrorhen. Das Piüiokol! vom Samsl»E der Gotduaslen n«eh Püngsten mddei: 
Dag mein ßcnetiiger ßerr vonn Bamberg tter neuen Celjre *ia\ben ein Watirnung 
bem vorigen mantiat gleidjmettig ausgeljenn la|[e ... ift sugeloHenn (Keiels- 
bocb in, Bl,34ir.). 

l) pKud, fiic Wdlibischof Föraer. 



für die bischöfliche Regierung arbeitete, einen Druck heraus- 
gab, welcher von den Gegnern des Bischofs bestellt war, so 
sagen auch Lettern und Titelein fassung deutlich, dafs sie 
nicht von Erlingcr herstammen. Beide verweisen vielmehr 
auf den „Unbekannten Drucker". Vgl, den Anhang, Nr, i. 
Vgl. Panzer 2401 ff (11, S. 299)." 

8. [Aufgebot des Bischofs an die Ritterschaft gegen 
die Aufständischen, v. 5, April 1525.] 

Weiganö von Gottes Onoöen | Bi(d)off 3Ü Bamberg. | V-'ünlern 
grub, Ciebet getrcwer, Hadiöem iidi bie Icuft ölfer seyl allennlbalbenn | 
Idjwinb onlaHen, ... Z. 211 | nit vergeffen wöllenn, Datum in 
vnn(eT Statt Bamberg am (Ditwo(f)enn nod) | ]uöico, im %%v. | 
Quartblatt. H. 16 (lo), Br. 21,4 (14,5) cm, 22 Zz, 
K. A. B. (B. Landschaftsverhandlungen Nr, 3'/,, Bl. 135),*' 
Abgedruckt von Erhard, Reformation S. 35, A. i. 
Inhalt: Mit dem Hinweis auf die drohende Empörung 
der Unterthanen wird die Ritterschaft aufgefordert, am Dienstag 
nach dem Palmsonntag (11. April) gerüstet sich in Bamberg 
einzufinden,^' 



I] Zar Bacbe: Fricdr. Rolh, Eintührang der Refaimalton S. i4Bff. Die 
Aniabc (S.t49 Anm.l), diils die ScntEnt des BambcrgcT Bischofs den Tiicl; 
Sententia . . . Ui|;e> ist nach dem Obigen nazutrctfend, dlete Überscbiift ist nur 
hutdichtifüicbet EicKag. — Sodco S. lojff., 20or. Vgl, Erhard, Reformation 
S. 15 A. I. Die Ant:«lei;enhclt war am jt.Mäiz 15:4 im Domkapitel verhandelt 
worden. Damals hallen die KajiiteliiherrD dem Bischof (graten, dafs er die Siiche 
bem CegQten vom nobm vnh tienn an&ern goifllidjen Surften Qn3ai9en [oll, um 
deren Rat lu hören [Reicfsbuch III, S.ljlv.). — Vgl. Looshotn Bd.4, 8,674. 

1) Initiale . 

j} Mit dci handw:hrift]. Adresse an Lukaä Stieber zu Rabeneck. 

4) Dieses Mandat, von di'm die Aufständischen dnrcb den Buchbinder 
Quatsch ein Eiemplar erhiellcn, war lur die Empörer eine Ursache mehr, in offenem 
Aufruhr sich ihrer Haut zu wehten. Vgl. Looshorn Bd,4, S. 571, Für die 
TtibängnisvoUe Fassung des Ausschreibens mufs das Domkapitel verantwortlich 
gemacht werden. Dasselbe genehmigte am Dienstag Ambrosii (4' April) die Ver- 
ÖfTeullichune dea Aufgebots, sah aber für gut an, bOö in iem f1ugtd)reiben . . . 
au(t) geje^l werbe, oud) Vngeljorfum öer Vtln^ertl)llnn . bie vnns vnnb vnnfers 
Stieft auä) bie vnnb annbere vom Rbei 311 nadjteill raidjcnn mäd^t, Ticl)tenn uiw. 



Amtliclie Drncice. 



I3S 



9. [Verkündigung der Friedenseinigung zwischen dem 
Bischof und den drei Ständen, v. 20. April 1525.] 

11 W"}r Weygonö von gotles gnaben Bild)oue ju Bamberg, . . . 
Zeile 5^: ... Vnnö 3u vrhun&t mit vnler Di|(t)Oue Weyganö Secret | 
flud) Jörgen von Scbaumbergs Ritters irin|igel, von vnnfer ber 
Ritter|d)Qfft, vnnö öer Stat Bamberg Secrei von öer | Stett vnnö 
Ccnnllc^afl verorienten aujitbufe wegen beiigell, am Donner|tag nad) 
öem beiligen Oitertog. flnno vrfiy:v. \\ 

Folioblatt. H. 18, Br. 22 cm. (Schriftfeld), 37 Zz. 

K. A. B. Bamberger Bauernkrieg, i. Serie, Fasz.VII (Rep. 
140 S. 3) Blatt 6. 

Inhalt: Auf Grund verschiedener Verstöfse gegen den 
neuen Landfrieden" wird vom Bischof und dem Ausschufs 
der drei Stände die vollzogene Friedenseinigung verkündet 
und bekräftigt.3' 

Die Kammerrechnung enthalt folgenden Eintrag, der 
sich ohne Zweifel auf die letzten erwähnten Ausschreiben 
bezieht; [tem 4 6ulöen gebenn Jörgen Ctlinger pud)trucher vonn 
etlid)en Ruiid)ceiben vnnÖ (Danöalen inn bljenn auffturigen Ceufftcn 
3U öruchenn jolt (Dontag nad) Quolimoöogeniti (24. April). 

Das vorliegende Ausschreiben ist abgedruckt bei Waldau 
S. 35 ff. 

Ein gleichzeitiger Nachdruck des Erlinger-Druckes er- 
schien in der Sammelschrift: Cin (Danöat . . . Panzer Nr. 2768, 
Heller. Erlinger S. 21. Strobel, Beyträge, j. Bd. S. 84. 



Diese Fassung iprach deutlich >ua, gteen wen da* Aafgebol gerichtet war. Viel- 
leicht wollte man dadurch die Empörer einschächlem ; ei wurde Treilich das 
Gegemeil erreicht. Auf die weitere Entwicklung der Ercigoiise hatte da» Dom- 
kapitel keinen Einflula mehr, da wegen der Unruhen vom Dienstag nach dem 
Palmsonntag (ii. April) bis titm Montag nach Christi Himmelfahrt (19. Juni) die 
SitiUDgen ruhten (Reiclibuch). Erhard meint irrtümlich, dais dieser Ausfall der 
Siliungen auf eine verlasiungs widrige Entsetzung des Kapitels durch den Bischof 
lurückiuführen ist (Erhard, KeforntatiaD 5. 39 A. 4). 

1) Initiale. 

2) Vom Karsanistag (15. Apnl). 

3) Vgl. Erhard, ReformatiOQ S.41. Loosbom 8.58*. 



136 U.Tdl. 

Heller hat diesen Druck Erlinger zugeschrieben. Die 
Ursache zu diesem Irrtum gab der Inhalt der Schrift. Er 
besteht aus vier Verträgen zwischen dem Bischof Weigand 
und den drei Ständen. Diese sämtlichen Ausschreiben hat 
Erlinger im Auftrage des Bischofs gedruckt und einzelne solche 
je auf einem Blattbogen gedruckte Verträge hat Heller gekannt. 
So konnte er leicht den Schlufs ziehen, dafs auch die vor- 
liegende Sammlung der Verträge von Erlinger stamme. 
Titeleinfassung und Lettern sprechen aber deutlich dagegen. 
Die aus vier Teilen bestehende Einfassung, die sieben Knaben 
in einem Rosengewinde darstellt, verweist nach Nürnberg, 
etwa auf Hans Hergot. Wenigstens kommen bei diesem die 
Texttypen und die Initialen fl und W wieder vor. Die Titel- 
einfassung findet sich stark abgenutzt in Drucken Georg 
Wächters wieder, z. B. in Luthers Vermanüg | an öie gei|tlid)en | 
verjamlet auff Öem Reid)6=|ta9 3Ü flugipurg. 1 flnno. 1530. || (B. B. 
Mise, q, 3/19.) 

10. [Ausschreiben des Bischofs und des Achtzehner- 
Ausschusses, das heilsame Wort Gottes betr., v, 4. Mai 15:5.] 

fl"Clcnn vnnb \ebmn bes löblid)en Stiflls Bamberg vnther= 
thcinen vnnö verwan&ten fey juwiijenn, öofe inn krofft | . . . 
Zeile 10. . . . Beid)lonen vnnö gcoifenl, am Donerllog | nad) (Di(cri= 
corbia bomini flnno icxxv. || Dornad] t)Qb lid) meniglidjen 3U= 
ridjten, Actum ISomberg am tag vnb im jare wie obgeidjrieben fleel. | 

Quartblatt H. 22.1 (7,2), Br. 32,4 (21) cm, 12 Zz, 

K. A. B. Land Schaftsverhandlungen. B. B. Verordnungen 
1, Bl. 7, eine a. Augabe. 

Inhalt: Verkündigung des Beschlusses des Bischöfe und 
des Achtzehner-Ausschusses, „dal^ das Wort Gottes frei, 
lauter, klar, rein und unverdunkelt, so fem und weit dieser 
Stift Bamberg reicht und geht, durchaus gepredigt und ver- 
kündet werden soll.'"' Dieses dem Bischof abgerungene Zu- 

1) Initiite F). 

1) Zur Sache ig], Eibud, ReTotmaüoti S. 41 ff. Looshorn Bd. 4, S. 693 f. — 
Aunkllenil Ut, dtb sich dir Riiicrschaft nicht unierzeichnel hat, lie fehlt auch bei 
den folg. AuiKbrdbeo. 



Amlliche Drucke. 



<37 



geständnis ist wieder abgedruckt bei Erhard, Reformation 
S. 44- Ein Nachdruck findet sich im Druck: Ein Mandat . . . 
(an 2. Stelle). 

Weiler, z. Suppl. S. 19, Nr. 544 gibt unrichtig an, dafs 
nach dem Inhalt dieses Mandats „die achtzehn geordente zu- 
setze" gepredigt . . . werden sollen (sie!)," 

11. [Ausschreiben des Bischofs und des Achtzehner- 
ausschusses, die Freigebung des Wildes und Aufhebung des 

Hundsgeldes betr., vom 12. Mai 1525.] 

R'Vnt vnö ivijtent |ev allen vnb yeöen öes loblid]en SÜfis 
Bamberg vntertl)Qnen vnö verwantten, Das nad) ver'jmige . . . Schlufs: 
Zeile 17 . . . ßeldjIoHen vnnb geöffnet am Srevtog nad) öem Son- 
tag ]ubilate, flnno ir im xx v. || 

Querfolioblatt. H. 19,7 (9,7), Br. 32,4 (zi)cm. 17 Zz, 

K. A. B.: Rep. 141 S. 27 Nr. 7I (Defekt).'' B. B. 

Inhalt; Alles Wild und Wildgevögel soll frei sein, 
Hundsgeld, Hundshaber und Hundsleger sollen aufgehoben 
sein. Allen Beschwerden wird baldige Abhilfe versprochen.'' 
Nachdruck in der Schrift: Ein Mandat . , . 3. Stück. Vgl. 
Weiler 2. Suppl. S. 19 Nr. 545. 

12. [Ausschreiben des Bischofs und Achtzehn eraus- 
Echusses, die Aufhebung des Zehnten betr., vom 13. Mai 1525.] 

CD^enigclicfiem Öes loblldjen Stiftts ßambctg vn&erH)anen vnb 
verwanöten, [ev juwiHen, Das in hrafft öer auf fge= | nditenn ver= 
fajiung ... Z. 15: . . . ßeid)loIien vn erötfent | am Sombjtag nod) 
bem Sontag ]ubilate. flnno it. im fünffunbswevn^igiten. || 



1) Untei den tneefÜhilen 3u|e^en sind die Mitglieder des AchUeluier- 
rersuhea, die das Muidit ditrcligeieUt hattui. 

1) Initiale. 

3) Schön erhaltenes Exemplar in den Bamberger LandschaftsverhandltiDgeQ 
Bl. 197. Mit dem haDdachrinUfhen Vermerk: ConclUSUm el pubUcatUm f>^o poM 
Jubilale IZCDoy 1515. Ein unvollitändiges Exemplar B. B. (Verordnungen IJ. 

^) Zar Sache; Looshoro Bd. 4, S.590. 

S) Inidale. 



138 IL Teil. 

Quartblatt. H. ij,8 (9,5), Br. 25,5 (20,9) cm. 26 Zz. 

K. A. B.; Rep. 141 S. 34 Nr. 83 u. B. Landschafts- 
verhandlungon Bl. 199. — B. B. Verordnungen! Nr. 8. 

Inhalt: Der lebendige Zehent, der kleine tote Zehent, 
alle Frohnarbeit und das Hauptrecht worden aufgehoben. Kur 
von Korn, Weizen, Dinkel, Gerste und Haber ist das lo. Band, 
vom Wein die 10. Butte zu geben." 

Ein Nachdruck in der Schrift: Ein Mandat . . . (an 4. 
u. letzter Stelle). 

13. [t'riedensaufforderung und Vermittlungsvorschlag 
der Stadt Nürnberg an Bamberg, vom 19. Mai 1525.] 

V'^Ojer treunllid) willig öinjt juuor, erlamen vnnö weiten be= 
iunber lieb freun&t. ... Z. 38 : Vnö bitten öes ewer verict)riben 
antwutl mit öijem vnnierm polten, Datum Sreylag ben yiiy: CDoy 
flnno IC. 1525. || ßurgermeyfter vnnb Rat | 3U Düremberg | Den 
€tjamen vnnö weilen Burgetmeilter Rot vnö Gemein | Öer Stat 
Bamberg vniern befonöern guten freünöen. || 

P'olioblatt H. 31,3 [21,2], Br. 31,5 (21) cm, 42 Zz, 

B, B. Verordnungen I, Nr. 12. K. A. B. Bauernkrieg 1. S, 
Fase. VII, Bl. 12 (Rep. 140, S. 3). 

Inhalt: Nürnberg hält den Bambergem vor, dafs sie als 
Christen die Pflicht hätten, den Frieden zu suchen. Urheber 
der letzten traurigen Ereignisse könne nur der Teufel gewesen 
sein, der dem Wort Gottes durch die blutige Empörung zu 
schaden versucht habe, wevl « burd) (0 manigtellig bvcuor an= 
gerid)tte ptoclica, büs wort gotes nit hat vetljinbern mögen . . .'' 
Gerne übernehme die Stadt Nürnberg alle Opfer einer Ver- 
mittlung zwischen der Landschaft und dem Bischof, der von 
diesem Vorschlage in Kenntnis gesetzt worden sei.*' 

I) Vgl. Looslioni Bd. 4, S. 59a. 
Z) Toiliilc V. 

3) Diese Woite IcennielchDen den evaogeliKhen GeUt der Absender. 

4) Der Bericht an den Bischof iit luf Pergament geschrieben (K. A. B. «rie 
obta Bl. ii). — Die Slidt Bamberg erklärte sieh in dem .Antwortschreiben ui 
Nürnberg m Unlerhandlungcn bereit. — Erhard S. 4S. — Wiltnann in den 
Hittor.-poUt EU. 1885 (9j) S. 907?. 



Amtliche Drucke. 139 

Der vorliegende Druck ist ohne Zweifel erst in Bamberg 
auf Befehl des dortigen Rates besorgt worden. 

14. [Friedlicher Anstand zwischen Bischof Weigand 

und seinen rebellischen Untertanen, v. 27. Mai 1525.] 

3''Vwi(Ien ols jid) öurd) etlidie öes bod)wirbigen Sür|ten vnb 
tjerren, fjerrn WcYganöen Difd)ouen 5U Bombetg, meins | gncöigcn 
t)errn vnlerti)flnen von Öer CQntfdjoft, ... Z. 36: . . . Des alles ju 
worem vrhunöt haben wir Biid]of Wevganb vnjer Secret | Vnb wir 
Durgermetller vnö Raöt öer Itoll Bamberg von wegen vnfer vnö 
onöer Stett, vn(er jniigel. Vnb wir bie im | leger bey Bamberg 
ßauptleuti), Ret!) vnb vetorbenten von &et Can&t|{t)Qft, aud) vnfer 
petidjaft neben tjodigenonls ] vnjers gnebigen l)errn Sectet an öifc 
btief öet örey glevd)s lauts gemad)! tinö, gebangen, Vnnb geben 
am Sambitog | nad] öem beiligen fluffarls tag, vnö Cbrilfi vnlers 
lieben tjerm gepurt, Siinft5el)en l)unÖerl vnb im x)(V. jaren. ||=' 

Quartblatt. H. 30,5 {22,8), Br. 30.5 (21) cm, 40 Zz. 

B. B. 1, Einzeldrucke, 2. Verordnungen I, Nr. 9. K. A. B. 
Bauernkriegs -Akten B. i. .S., Fasz. 4. Weller 3293. 

Inhalt: Die Untertanen versprechen, sich still zu ver- 
halten und die Wege frei zu lassen. Der Bischof sichert 
ihnen seinerseits Schutz und Frieden zu. Verordnete der 
Stadt Nürnberg sollen die Schiedsrichter sein. 

Abdruck des Vertrages bei Waldau S. 46 B. 

Der friedliche Anstand wurde durch die folgenden Er- 
eignisse wieder aufser Kraft gesetzt. Nürnberg rief seine 
Abgeordneten am 11. Juni zurück. 

15a. flrtiAel öes Vertrags ber von ber Ritterid)afft bem 
Stifff I Bamberg verwanbt ires empfangen (diabcns halb. II [Forch- 
heim V. 3. Juli 1525.] 

i) loitlBle. 

1) Vgl. LoDihorn 5.621. Der unbckaante Verfaiscr der vod W>td>u 
herausgegebeDcn Schrifl bemetkl lu dem Vertrle: „li> diesem Anstand sind ein 
Capitel, andre dei SüfU Pialalea und die in der Ritteischirt auch nicht benconct; 
das ist am dem kommen, daTs derselben wenig votbandcD, und die AuCiührigea 
dietetben nicht darin leiden wollen" (Waldau S. 4g). 



140 



n.Tefl. 



l'*Cem, Ms mein ßnebiger ßerr von Bomberg swen, vv ein 
jcglidicr bcidjcöiglcr vom Abel aud) swen, öic nlle öes flöels, | vnb 
in öerjelben orf, oöet onöetfewo gejeüen tinJi, ... Z. 76: | flcfum 
Vord)eim fOonlag nad) Vifitotionis (Darie flnno nfv. || 

Grofsfolioblatt. H. 41,7 (31,6), Br. 31,7 (21,7) cm, 76 Zz. 

B, B. I. Einzeldrucke, 2. Verordnungen I, Nr. 15. — 
K. A. B. Bauernkriegsakten I, Fasz. 7, Nr, 23. 

15 b. Von diesen Artikeln ist eine 2. Ausgabe mit 
folgendem Titel vorhanden: 

flTfi*el öes vertrage öer von ber Ritterldjaft Öem Sfiflt 
Bamberg verwonbt Ires | empfangen td)aöens holb: Die ber merer= 
tt)eil ongenomen vnö bewilligt \)ül \\ 

Der Inhalt stimmt mit der vorigen Ausgabe überein, in 
der Rechtschreibung sind dagegen einige Veränderungen fest- 
zustellen, die eine Verschiebung des Satzes zur Folge gehabt 
haben, 

Nürnberg, German, Museum (Mandate 6723 a), Heller 
S. 21. Weller Nr. 3290 (S. 367). 

Inhalt der beiden Ausgaben: Der Bischof und jeder be- 
schädigte Adelige wählen sich je zwei Schätzleute aus dem 
Adel, die wieder zwei Zimmerleutc und zwei Steinmetzen als 
Sachverständige zur Abschätzung der Beschädigung beiziehen 
sollen. Jeder Adelige hat seine Verluste an liriefen, Ver- 
säumnis, Famus, Zehrung u. a. in Geldwert anzugeben und 
sich mit den Schätzleuten zu vergleichen. Bei Meinungs- 
verschiedenheiten soll einer der 20 aufgestellten Obmänner"' 
entscheiden. Wer von den Adeligen für seine Verluste Unter- 



1) Grofse, hübsche Iniiiiüe, 7,3 cm hoch, 

2) AU solche lind in dem Vertrage genannt: Eakarius von Aufm; Hbdi 
von Slernbcrg; Sigmaad von Hi^l^beig; Sebaalian von Rotenhuij Crisloff Fnchi; 
Doktor Ciijloff von Penlwili; Doktor Jörg von Streitberg; Friti von Redwilt; 
Wolf von Scbaumbeig; Bernhard von SchautntKig ; Eiainms Zöllner; Haoi von 
SchaniDbeig tu Fullbachj Wilhelm voa Wie&enthaa; Sebastian Stieber; Mathea 
von Giecb; Paul von WichscDilein; Conti von Eglofsiein, Amimana t,u Schcln- 
bcig; Jörg Giofs Pierlirelder genannt; Ileintz von Schaumberg. Amtmann zu 
Kupfcrbeig; H«iu von RotenbaD. 



Amtliche Dnicke. 



141 



tanen des Bischofs gebrandschatzt hat, darf das geraubte 

Gut behalten, bekommt aber dessen Wert abgezogen. 

Dieser Druck umfafst nicht den ganzen Wortlaut des 
Vertrages, namentlich fehlt der Schlufs und die Besiegolung 
durch das Domkapitel. Vollständig ist der Vertrag nach der 
Originalurkunde abgedruckt bei Waldau S. 73. Vgl. Loos- 
hom S. 650 f 

Das Domkapitel beschäftigte sich am Freitag nach Jacobi 
(28. Juli) mit der Entschädigungsangelegenheit. es schlug dem 
Bischof vor, für das i. Mal den 14. oder 10. Pfennig einzu- 
fordern, Dobey leben meine ßerrn vom Cflpitel für gut ann, Öos 
(o fern es lein möd^t, öas inn öer Rttter(cl)Qfft Vertrag inn einem 
flrtidiell cnnfabennöt, „vnnb weldjcr vom flöel Bintferjelienn, öie 
offennbar linöt ober nod) offenbar wcrbenn", bieje Wortt, „öle 
offennbar linöt, ober nod) offennbar werben", im Cru* vnibgnngen 
vnnö nit gele^l wuröenn, lonnöer bas mein g. tj. inil benn vonn 
ber Ritterldiofft berobalbenn hannbeln loHc, bas inen lold)es 3U= 
wieber nit geldjee, lonnöern allein Irrung suuorhommen". Das 
Domkapitel drang mit beiden Vorschlägen nicht durch. Am 
3 I.Juli entschlofs es sich zu der EinwiUigung, öafe öas flufe» 
|d)reiben bes 20. Pfennings bermnUen, wie begtieffenn vnnb gebörti, 
oufegce, " Und die Stelle, die das Kapitel getilgt haben wollte, 
ist in beiden gedruckten Ausgaben des Vertrages mit der 
Ritterschaft enthalten. 

16. [Ausschreiben der bischöflichen Räte, das Hab und 
Gut der flüchtigen Untertanen betr., vom 7. Juli 1525.]'' 

W'']r bes hodjwirbigen Sürlten vnb herrn berrn Wevganöen, 
Bijdjoues 3U Bamberg, vnnjers gnebigen herrn Rettie, tü=|gen biemit 



I) Rci«[sbucli III, Bl. joSv. u. 30g r. 

3} Initiale. 

i) Im Domkapitel wurden über diese Angelegenheit folgeade Beichlüsae 
ttef^irst: Der Slüd^ligen Ouller feilen allciinlljalbenn im Slat^erldjt vnnb (nun* 
betenn innentirl ... werbenn, Sitiung vom 6. Juli (Reicfibuch lU, Bi.josr.); 
ferner ÜQS ober Sie fies Rats ein Verhunbung (ölllen dußgeen lallenn, bog wer 
|id} inn 6nabt vnb VngnaM ergebenn woll, ber niage fid) ;u |ein Bab vnnfi 
6ulem tlionn, ifl nit für gut onngefeljenn, |onäern woe es je ge|d)een, \oH ei 



142 n.Tea. 

oilen vnö ^ebm ■ . . Zeile i6: | Datum Bamberg vntt^er bod)' 
ge&adjts vnjers ßneöigen \)etxn fücgeöruchlem Secret, am Sreylag 
nad) Vijitalionis | (Dotie, Rnno ic.xxv. || 

Quartblatt. H. 19 (7.5), Br. 26,5 (22) cm, 17 Zeilen. 

B. B. Verordnungen I, Bl. 10. 

Inhalt: Die bischöflichen Räte verbieten in Abwesenheit 
ihres Herrn" die Ausfuhr der Güter Jener Untertanen, die 
wegen ihrer Mitschuld an der letzten Empörung entwichen 
sind. Wer solches Gut besitzt oder von solchem Kenntnis 
hat, ist zur Anzeige verpflichtet. Die Habe der Flüchtigen 
soll aufgezeichnet werden. 

Heller, Erlinger S. 22, Weller Nr. 3292 (nach Heller, 
unrichtiges Datum 7. Mai). 

Auf die Ausschreiben Nr. 15 und 16 bezieht sich folgender 
Eintrag der Kammerrechnung: Item 5 Oulöen geben Jörgen 
Crlinger pudjörucher von öem Vertrag 3wi|d)en meinem gnööigen 
ßerrn vnnfe öer Rilterldioff irer Deictjeöigung holb von ber pauer|cl)aft 
mit Serreylung vnö Verprennung öer Beue|er gefügt, itjt 5U Vord)evm 
aufgcridit, vnö öon von öen fOanÖQtcn, wie es mit öen flud)tigen 
Guttern joll gefallen werben 5U brüten, sali am Sonntog nad) Rilion 
(9. ]uli). 

IT. [Ausschreiben des Bischofs, die Entschädigung der 
Adeligen betr., Forchheim v. 24. Juh 1525.] 

Weygannö von gottes graben ] Bitd)0ue3u Bamberg. || V''n|ern 
grüfe, Cieben getrcwen, fluj bierin venvortem abirud?, werbe! jr 
vernemen | (Dit was gnebigem vieife, wir bev ben befd)eöigtenn vom 
flöcll, aufe vnnjer vnb vn=l!ers Stittts Ritter|d)afft, gebanbclt, . - . 



Burd) meinen gn. B. gejdieen. Am folgenden T»g (Ftcilag Vigilia Küisni) gf 
nshmigle das Kapitel das viiiÜf^tn-lc Mandat: DoS ein (Dantat OUfegcen, ÖOS 

6eT Sludjligen Hab vnnb ßuler nil l^inwegh gelurl wetbenn, wie geljöill, i|l 
5ugela|ten, vnnB Bas Bergleicljen 3u Stoflelllein vnnö inn CPunÖelenn ou^gee. 
(Rczfrsbucb III, BL306r.). Zur lovcnurisieiung der Güler im Sladtgcricht und 
in den ManlStrn wordea vom K3|>ilc1 Kaimcr von Sdcilbcrg und Jaltob von 
Bibra all VerotilDcie aa^sicllt. 

t) BUdiof Wdsand war am diese Zeil nocb in Forchheim. 

I) bitiale V. 



Amlllche Dtucke. 



'43 



Z. 23: . . ., Datum | inn vnn^er Stat Vord)eim, am (Dontog nadj 
(Darie (Oügöalene, flnno u .xxv. || 

Quartblatt. H. 30 (13), Br. 19 (14,7} cm. 

B. B. Verordnungen I, Nr. 13 u. 16. 

Inhalt: Der Bischof teilt den Untertanen mit, dafs er 
die beschädigten Adeligen bewogen habe, von gewaltsamem 
Vorgehen gegen die Empörer abzustehen und einen Vertrag 
zu schliefsen, nach dem die Strafauflage in 2 Fristen zu zahlen 
sei. Auf Martini werde der zwanzigste Pfennig in erster Frist 
von den Amtmännern und Castnern erhoben. Es ergeht der 
Befehl, \\)\ wollet ewd), in onidjiag eurer guter vnnö vermigenn, | 
flud) salung joldjer aufflog, vnnb jonft allentl)Qlben, Öemjelben beueltje 
geborfam | vnn& gemefe halten . . - 

Vgl. Looshom 4. Bd., S. 651. 

Diesem und dem folgenden Ausschreiben entspricht 
folgender Eintrag der Kammerrechnung: Item 5 6ul&en geben 
]orgen Crllnger puchirucher von &en i^igen flufe|d)reiben inn öie 
flmbt vnnö Stett, autt) vonn öem Vertrag swildjen m. g. ßetrn vnnb 
benen von öer Ritter^diafft bes erlitten Sd)cibens halben mit Ver= 
prennung vnö Sertev^ung iret ßeujer aufgcrid)t, öer Öonn ifemols 
mich inn olle flmbt geichidH ift 3UÖTudtenn, sohlt Sreitag nad) Vin^ 
cula Petri {4- Aug. 1525). 

Das vorliegende Ausschreiben wurde nochmals erneuert, 
wie folgende Stelle der Kammerrechnung zeigt: Item '/i Ol'l&en 
für 63 Vertreg ju tru*enn als öer ^errneuen iinö, y^ von einem 
2^., 3alt am Sontag nad) Caurencij {13. Aug. 15.^5). 

Für das folgende Ausschreiben ist noch ein weiterer Ein- 
trag heranzuziehen: Item 2 GulÖen ]orgen Crünger pudiörudter 
von Öen punöitchen (Oanöalen öie Werh betreffenö, aud) ettlidte 
Oijfiuc an öie Cehenleut 3uörud!en, jalt am öinstag nad) f^unigunöis 
(Crl.) = 12, September. 



18. [Ausschreiben des Schwäbischen Bundes gegen die 
Aufständischen, die Auslieferung ihrer Waffen betr., vom 
4. August 1525.] 



fl''CIen vnö v^Q'^'i^en Cliurffltjten , Sür|ten, galitCidjen vn^ 
wcltlidien prelaten, Orouen, Sreyen, Berren | vom flöel, vnö Stetleii, 
(o öem Bunöl 5u Swaben verwonN ... Z. 20: . . . öeben, vnb 
mit vmi(er ftreyer | gemoiner fjaubtlewt, hiefürgetrudttenn Belid)irn, 
von gemainer verfamlung wegenn, bejigelt, fluff bcn | vieröen tag 
flugulti, flnno ic. im SünffunWäwein^igiJten. 1| 

Querfolioblatt. H. 19,5 (11,4), Br, 31,3 (18,6) cm, 22 Zz. 

B. B. Verordnungen Bd. I, Nr, 17. 

K. A. B.: Nr. 139. 140 (Schwab. Bund IX, 47). 

Inhalt : der Bundestag zu Ulm gibt zu wissen, dafs allen 
jenen Untertanen , die sich empört hatten und wiberumb in 
gnob vnnö vngnoE) gemeyner Dunbts Stenö ongenomen vnb em^ 
pfnngen jinö, Alle jr ßijct)jen, Cewör vfi harnold) (olle von einer 
yeöenn Oberheil öurcboufe suttunö nad) onge(icbl bi^ brieffs genomeu 
Vnnö jr lioins verldjont wetÖen . . . Die Fürsten und die anderen 
Itundesstände sollen ebenso handeln."' 

19. [Ausschreiben des Bischofs und der Ritterschaft, 
den Schadenersatz für die Adeligen und den Reinigungseid 
der Untertanen des Adels betr., v. 30. August i,S25-] 

D^' Cr t)od)wirbi9 Sür|t vnnÖ \)exx, \)exr Weygonb Biid)oue 3U 
Bamberg, mein gnebiger \)etx, vnnö bie von | ber Kttterjd)Gfft ... 
Z. 39: Actum Vordieim milwod) nad) Bortliolomei .flnno u. ^cxv || 



1) Iniliale. 

2) Vgl. Laosborn Bd. 4. S. 64E. Für die Sudi Bimbf rg wurde der Von^ug 
des Mandats gemildürl. Dienslae nach DionUü (10. Oktober) 15:; bewiniglc tlal 
Domkapitel, Doß mein gneSiger ßerr vonn Bomberg &cn von Bamberg v( 
100 (Dann Weljt la((e, vnnö tie vberigen Wel)r vnnö pudjjenn neme (Reiefs. 
buch m, Bl. 310 7.). SoDst wuidc überall strenge auf die Abliefecuug der Wehr 
gcidicn. Am Dienstag Dorothea IS26 kitn die Angel^enheit im Doraltapiiel 
wie<leT zur Sprache: 5en Wilbolöl vonn ReDwi^ fjot meinen ßerren vom Capilcl 
Qngcjeigt, wie ellid)i: Dorffer als nemlidjenn Ctladj RQberfe&offf, Willer&Öorff 
vnnb onöere nodj ir Welker Ijabenn, vnnö nod) Iegltd)9 ßudiffetin ttauüenn, vnnö 
inii Wirlsljeufiernii ligen foUenn, öaiau^ mit Öer 3eit wiöer Rufrur enlfleen 
mödjl a. Daraui bejdjlollenn, fo meine ßerrn vom Capittell julammenhommen, 
[lallid] fiaruonn mit meinem gneöigenn ßerm 3ul)annbeln. 

3) luiliale. 



Amtliche Dtnclie. 145 

Grofsfolioblatt. H. 32, 6 (27, 6), Br. 25 {19) cm, 39 Zz, 

B. B. 1. Einzeldrucke. 3. Verordnungen I, Kr. 14. K.A.B. 
Bauemkriegsakten 1. S-, 6. Fasz, Nürnberg, Geman. Museum. 
Heller, Erlinger S. 22. Weiler 3294 {nach Heller) mit 3295 
identisch. 

Inhalt: Zeigen Amtleute und Castner des Bischofs Ver- 
luste an, so sollen die Hintersassen der Geschädigten in deren 
Beisein verhört und vereidigt werden. Die Schuldigen haben 
den 20. Pfennig ihres Habes und Gutes als Strafe zu zahlen. 
Alle diejenigen, die angeben, an dem Aufiruhr nicht teil- 
genommen zu haben, müssen eidlich versichern können, dafe 
sie nicht durch Rat oder Tat sich der Empörung angeschlossen 
und nicht an Wald, Weide und Wasser gefrevelt hätten. 

Die Kammerrechnung enthält für dieses Ausschreiben 
folgenden Eintrag: Kern 1 Outöen geben }orgen Crlinger Bud)» 
Mu*er von &en flriicbeln, öarouf öer vom Abel Vnlertt)Qneii flus= 
fütung ircr Vn|d)ul&en Id)\vctren (ollen, 3U öru*eii, ioll out Soiilog 
nad) egiÖY -.. {3. September 1525). 

Einen Teil der in Forchheim ausgegebenen Ausschreiben 
hat in Abwesenheit Erlingers sein Diener Hans Kraus ge- 
druckt." Die Kammerrechnung berichtet hierüber: Item 2 Ä 
gebenn Banjen Rraus ]orgen erlingers t3ud)&vu*er5 ßned)t 311 Ver= 
erung, ber i|t gein Vord)evm geid)!*! viiö l)Qt öoteibH, als Crlinger 
nit Qnl)eiin3 gewelen ijt, öle Brief an Öie Ccljenleut lollen i>rudien, 
3alt am Donneritog CDattjei (21. Sept.). 



20. [Ausschreiben des Bischofs an die Lehensleute, die 
Erhebung des 20. Pfennigs betr., v. SepL 1525.] 

Wevgonb von gottes gna&en 1 DHd)oue 5u Bamberg. || 
V'*nn|ern grüfe Cieber getrewer, Wiewol wir inn vnn|erm aul' 
Jd)reiben, von wegenn | Öes jwein^igijten Pfennings, . . . Z. 38: 
I Datum inn vnfer Statt Bamberg || 



I) Krios hat oScabir die UDlUchen Drodie auch Jamals 1 
Eilinget In Wenbelm war, 
a) Initiale V. 
Schoilanlobet, Budulrmfaniiigti li C. Erlins«». i 






3 



146 



ItTdL 



Quartblatt. H. 28 (17), Br. 32 (14.5) cm. 38 Zz. 

B. B. (Verordnungen, Bd. I, BI. 25). Handschriftliclies 
Datum: Dinjtag nad) (Dathei flppojtoii flo. xjtx (^7- ^^P'- '53o 
[sie!]). Sammlung des histor. Vereins Bamberg. 

Inhalt: Die bei der Anlage des Schade ngeldsverz eich niss es 
übersehenen schuldigen Untertanen sind nachträglich mit 
dem 20. Pfennig zu belegen, da durch den Ausfall dieses 
Geldes zu besorgen ist, dafs iie beld)el)en aufläge, öie erjten friit, 
bes bdlbentevls gefügter fdjeöen, nll erreid)en würbe. Für die Zeit 
und den Ort der Vorladung wie für das Datum sind in dem 
Ausschreiben Lücken gelassen, die handschriftlich ausgefüllt 
wurden. 

Eintrag der Kammerrechnung: IteiTl 1'/; ßul&en gebenn 
Jörgen €rlanger Pud)trud!er für 200 gebrückte (Diliiue an bes 
Stieftts Cehenleut, borinn innen nngejcigt, ire ßinterfeflenn an bie 
Orlt lo innen benent werben su |tellen, vnb |ie bes 20 4 halber 
jdietsen su laffen, sotjlt am Steitag nad) {Datt)ei (22. Sept.)- 

item 2 Oulben, 1 Ott 3Q(t Jörgen Crlinger pud)bru(ker von 
300 Briefen bas fluHdjtevben bes 20 Pfennigs betreffenb ju trugen, 
3Qlt am Donnerilag nod) Sroncisci (5. Okt.). — Dieser Eintrag 
bezieht steh wohl auf eine a. Auflage des vorliegenden oder 
vorhergehenden Ausschreibens. 

21. [Ersuchen des Bischofs an die Ritterschaft, die 1. 
Frist der Entschädigung zu verschieben, v. 7. Oktober 1525.] 

Wevganb von gottes gnoben | Biidjoue su Bomberg. || V'^Ilnfernn 
grüfe Cieber gettewer, . . . Schlufs: Rückseite, Z. 15 ... Datum 
inn vnnjer Statt Bamberg om | Sambllog nad) Sronci(ci finno u. 
XP». 11 

B. B. Verordnungen I Nr. i8'>. 

Folioblatt. H. 32,2 (22,2), Er. 21,2 (i4.5)cm. Doppelseitig 
bedruckt i . Seite : 49 Zz. Rückseite : t ö Zz. 



I) iDilUle. 

]) Du Eiemplar tragt honilMibriftUche Eiotiäge unJ die Uolcrscbiift v 
Stdfan CDuffcl in Crmreutl. 



Amtliche Dmcke. 



«47 



Inhalt: Bischof Weigand nimmt auf den Forchheimer 
Vertrag Bezug, nach welchem die Ritterschaft ihre Ent- 
schädigung in zwei am Martinstag fälUgen Fristen von den 
Empörern erhalten sollte, und ersucht die Ritterschaft, Geduld 
zu haben, weil öie seyt erster 3alefriil, gan^ Nur^, vrnib . . . Ceüt 
vii binÖerlellen, öermQJfen vnuermögenö (inö, Das |v on vetkauffung 
I jrer bebe vnö güterc, Solid)e ouHlage bes swein^igiiten Pfennings, 
So evlenö nit ! jolenn, Vnnö ob gleid) jr ellid) gern etwas ver= 
hauffenn, Dos öiejelbenn öorsu nit | kauffer bekomen mügen . . . 
Es wird deshalb eine Verlängerung der Frist bis Quff jant 
pelers tag Cutlieöra, |d)irit künftig (18. Januar) erbeten. Wer diese 
Verzögerung nicht zugestehen wolle, werde bis Martini zu 
einem Teile entschädigt. Heller, S. 22, Weiler 3296 {nach 
Heller). 

Eintrag der Kammerrrechnungi ||em l'/j ßulöcn 3alt flber» 
mals }orgen Ctlinger puttjörudicr von einem fluf|{t)reYben on öes 
Stiffts Cehenleut 3» truiken, erflreckung erfter halben ?rie(t bet Ce- 
Idjebigten vom flSel gefugten Sdjoöens betreffenö jolt am Donner|= 
tag nad) Diomfy (iz. Okt.). 



22. [Mahnung des Bischofs an die Amtleute und Castner, 
die Beschädigungsregister und Nachträge zur Entschädigungs- 
anlage einzusenden und den zo. Pfennig einzutreiben, v. 
2. November 1525.] 

Weygonö von gottes gnaben | ßifcl)oue 3U Bamberg. || Vllnjern 
grüfe lieber gelrewcr. Wiewol wir bir hieuor inn vnnjerm auiicl)rciben 
bes I 3weint3igllen Pfennings... Rückseite, Z. 18: . . . Datum in 
vnnfer Stat Bamberg am bonnetftag nad) I Omnium fanctorum, 
flnno IC. XXV. || 

Folioblatt H. 32,5 (22,3), Br. 18,7 (14,5) cm. Zweiseitig 
bedruckt, i. Seite 49 Zz., Rückseite 19 Zz. 

B. B. Verordnungen I, Bl. 20. Nürnberg. German. 
Museum, Mandate 6723b. Weiler 3297 (zu unbestimmt). 



ij loitble. 



148 n.Ten. 

Inhalt: Die mit der Einsendung der geforderton Register 
säumigen Amtsleute werden dringend aufgefordert, bis Martini 
die Verzeichnisse mit ergänzenden Angaben einzusenden, die 
Entschädigungsgelder einzutreiben, die Säumigen oder Un- 
gehorsamen anzuzeigen und die Adeligen anzuhalten , ihre 
Leute in die Anlage zu bringen. 

Eintrag der Kammerrechnung: Item 2 Oulöen gebenn Jörgen 
Crlinger Pudilrudier l)ie 3U Bamberg vonn hinffäig flrtichellbrieten, 
barauff (id) Öie Pauern purgircn Jollen vnn& bon vonn etlidjen 
(T)t(|iuen an öie flmpt vnnö Cebenleut 3U örutkenn, 30!! am Sontag 
nad) Omnium Sandotum (5 Nov.). Die zuletzt genannten Send- 
schreiben beziehen sich ohne Zweifel auf den vorliegenden 
Druck, während die 50 Artikelbriefe wohl wieder eine neue 
Auflage des Druckes Nr. 19 gewesen sind. 

Bald darauf hatte Erlinger wieder ein Ausschreiben zu 
drucken, das sich vermutlich ebenfalls mit der Entschädigung 
befafete und wohl eine neue Auflage eines früheren Druckes 
war. Die Kammerrcchnung meldet hierüber: Item 1 Oulöeil 
gebenn Jörgen Crlinger pud)&riidier vonn 200 geötuditer (Diflif an 
etlidje m. g. ßern Cel)enleut, 3al)lf Samitag nad) flnöre. 



23. [Ausschreiben des Bischofs mit dem Gebot, &afe man 
iid) aufftürrifdier Reöen enthalten folle, v. 8. Januar 1526.] 

Wir Wevgannö vonn gottes gnaöen Biid)ove juo Bamberg. . . . 
Oeben in vnnier Statt Bamberg vntter vnnierm furgeörudttem Secret, 
am COonnfag nad) öer tievl'Qen" örever konnig tag flnno jtxvjto. 

Nur handschriftlich im Codex Constit. Bamb. I. Bd. 
(A Tom I) (Rep. 141, S. la), Bl. 24r, u. v. 

Die Quittung der Kammerrechnung beweist dafs Erlinger 
den Druck dieses Ausschreibens besorgt hat. Vgl Druck Nr. 25. 

24. [Ausschreiben des Bischofs, die Beherbergung von 
Fremden betr^ v. S.Januar 1526.] 

Wir Wevgon&t von gottes gnabenn Bild)0ue 3U Bamberg . . . 
Geben inn vnnjer Statt Bamberg vnter vnnserm furgebniditem Senet 
am COontag nad) ber beyligen örever konig tog flnno xxvj. 



Amtlichf Drucke, 



149 



Der Druck dieses Ausschreibens, den Erlinger nach der 
Kamm errech nung (vgl. den folgenden Druck) besorgt hat, 
konnte nicht gefunden werden. HandschriftHch im Codex 
Constit Bamb. I. Bd. (A Tom I.) (Rep, 141, S. i a), Bl. 24V. u. 

25r. {Mit der Aufschrift: Wie verbottenn worbcTi, on erloubnus 
nymonöt einhomen jutaljenn.) 

25. [(OanÖot fter Ooltgeber halben, v. 9. Januar 1526.] 

Wir Weygannftt vonn goftes gnobenn Biicl)Ove . . . ßeben inn 
vnnjer Statt Domberg, vntter vnlerm furgeinufctenn Secret om 
Dinitog nad) Ctharöi flnno ic.xxvj." 

Nur handschriftlich im Codex Constit. Bamb. I. Bd. — 
A. Tom. I. (Rep. 141, S. la), Bl. 25 u. 26r. u, v. 

Auf das vorliegende und die zwei vorhergehenden Aus- 
schreiben bezieht sich ohne Zweifel folgender Eintrag der 
Kammerrechnung: item 5 Otilöen gebenn Jörgen Crlinger Pud)= 
Irucher 5U Bamberg vonn öreyerlev fllnnöalen, öer 510 gewefen 
|inÖ 5U öru*en, anlrelfenö öie Wirft vnnö 6a(tgeben, oufruriid) 
Reöen vnnö öos nymonöf nnnöer ßerjctjoflt Ceutt on Willen &et 
Obrigheit eynemen joll, öie furter oljo inn alle flmpt ge|d)id?t vnnb 
angetd)lagen jinb, solt am Oliltwod) flntoni. 

26* [Abdruck des Bundesabschiedes, das Land Kärnthen 
betr., Februar 1526.] 

rWeser Druck war nicht aufzufinden. In der Kammer- 
rechnung heifst es: Item 2 ßulöen gebenn Jörgen Crlinger pud)= 
bru*er 3U Bamberg vonn bes punöts flbid)ieb, Öas Canbl ^ernllien 
betreffenbt 3U brutfeenn, bet 25 Abbruch gewelen, bie furler öen 
Punbtsllenben sugejd)!*! finb, joll am Sreilag nad) Cineriim 
(16. Febr.) =' 



1) Vgl. Wrtei S. 167. 

2) la dieser Angelegenheit fafsle das Kapitel am 2S. Febiuai folgenden 
Beschluf&: (Deine ßerin vom Capilel Ijabenn alle Rrlidicl bai Cannbl in 
Rernntljen belongenil geijörel, vnnÖ lallen inen öielelben gefallen, tod) Öas 6ie 
Wort \o 3U ber Sadjenn nil &in|tiid) vnii bie öod) l)iQig madjen vmbgangen 
WeTbenn (Reiefabucli III, Bl. 35OV.). 



27. [Ausschreiben des Bischofs, die verbotenen Münzen 

und den untersagten Kriegsdienst wider den Schwäbischen 
Bund betr., Mai 1526,] 

Dieser Druck konnte nicht aufgefunden werden. In der 
Kammerrechnung heifst es: llem 1 '/j öulöen gebenn Jorgenn 
€rlinger pud)Ärucker vonn 160 fDanöaten, nemlirf) bie poten veT= 
potten CDon^, vnnö bas jid) iivmanöt vonn Sriegsvoi* wiöer bem 
Punbt beltellen lallen (oll belrcltentibt. 3U öruAen, jolt nm CDontag 
nod) Vocem ]oninbitatis (7. Mai 1526). 

Diesem Eintrag entsprechen folgende Beschlüsse des 
Domkapitels: Das mein gnebiger Berr ber boijenn (Dun5 balbenn 
ein Warnung im Slifft oufegeen iQjie, \\t jugelaftenn'' (Dienstag 
nach Misericordia — 17. Apr.). — Das mein gnebiger Berr vonn 
ber Cannbskned)! ho'ben ein CDonbat vnb Warnung aufegeen lafe 
laut bes Bunbifct)en flb|(f)ie&s, i|t bewilligt (Dienstag nach Jubilate 
= 24. April). 

28. [Ausschreiben des Bischofs, die Küchenspeise betr., 
Mai 1526.] 

Der Druck war nicht aufzufinden. Die Kammerrechnung 
verzeichnet ihn folgendermafsen : Item 1 Gulben geben Jörgen 
Crlinger pud)tru*er von 40 CDanbaten ber Rudjenlpevfe i)alben 5U 
trugen, jalt am (Diiwod) vigilia Corporis Cl)riitt (30. Mai 1526). 

Beschlufs des Domkapitels v, Freitag nach Ascensionis 
domini (11. Mai): Das mein gnebiger ßerr von Bamberg ber 
ßud)en!peis bulb ein CDanbat oufegeen laljc, wie gebort, iit 3U= 
gclajienn, bod) woe meiner f5errenn vom Capitell teufte fteffüd) 
wurbenn, fol jolcbe SIroffe meinen ßerrenn vom Capittel vnb jglidjenn 
Berrenn volgen.'* 



1) Das Domkapitel beschäftigte sicli oftnuli mll dieser Angelegenheit. So 
hatte CS am Mittwoch nach Letarc (ig. Miti) 1515 folgenden Beschlurs cefafil: 
Dieweill ein Bürger 3U Stol Slainadj bo||e erlinbildjc CHuii^ inn tos Cannb 
bradjl, ijl bewillig), has mein gnebiger ßerr vonn Bamberg ollenitjalbcn im 
Stieifl ein Warnung lljue, wnn& toniOerlid) im flmbt Rupfferbcrg (Reieöbnch 
m, B1.398*.). 

3] Rciefsbuch III, BI.J65V. 



Amtliche Druck«. '5' 

29. [Einladung der adeligen Verordneten an die Ritter- 
schaft zu einer Besprechung über die Anlage des 2. Drittels 
des Schadengeldcs v. 6, September 1526.] 

V*'nnter Sreünilid) bienft 5uuor, Cieber freünt vnnb Swcger, 
miff ben beuell) vonn | bir vnnb onbern vnfernn herren vnnb frcünbcn, 
... Z. 24: . . . Datum am | Donerilag nad) Cgibi . flnno ic. xxvj. || 
WÜbelm von wiHentbow 1 Hauptmann 5U Slreitberg | Vtj vonn 
RiiiJenbQcf) ftmptman 1 ju neunkirii)en || 

Quartblatt. H. 26.5 (15,8), Br. 22 (14,8) cm, 2g Zz. 

K. A. B. Landschafts Verhandlungen Bl. 126. Die Rück- 
seite führt folgende handschriftliche Adresse: Dem erborn vnb 
vetfen Crnften vonn Rebwi^ JU Rup^ B.B. Verordnungen!. Bl. 22 
(mit der handschriftl. Adresse an Christoph von Vestenberg). 

Die Zustellung sagt aus, dafs die unterzeichneten Ver- 
treter der Ritterschaft mit dem Bischot und den Verordneten 
des Domkapitels beschlossen haben, eine Anlage de.s andern 
dritten Teils vom auferlegten Schadengcld vornehmen zu 
lassen und einzufordern. In dieser Angelegenheit seien der 
Empfänger und andere beschädigte Ritter zu einer Be- 
sprechung'' vorgeladen. 

30. [Ausschreiben des Bischofs an die Stände des Stifts, 
die Einberufung des Landtags zur Abwehr der Türken betr., 
V. 2, Oktober 1526.] 

Weigonnö von gottes gennoben | Biidiolfe 5U Bamberg. || 
V''nn(ernn grus lieben gelreuen, ... Z, 37: Datum }n Vnn|er Stat 
Bamberg | Rm Dinitag Had) (Dictjobelis flnno it. jcxvj. 

Folioblalt. H. 3^ (17,3), Br. 21,5 {14,3) cm, 38 Zz. 

Sammlung des Histor. Vereins zu Bamberg (Urk. Nr. 2015)''. 

t) Initiale. 

1) Der Empfänger loU bkli am Dien«lag nach St. Ktichclstai: abends in 
Bamberg einündeD. In dem Exemplar der B. B. iil (Didjelstag ausgestrichen und 
dafür (natl)eUStag eingeseUl. 

3) Iniü&le. 

4.) Für die güli|^ Dberlissung der in Betracbl kommendca Drucke sage 
ich Heim Coratus Schwanmano meinen besten Dank. 



I5Z 



n.Teil. 



Inhalt: Nachricht von dem Sieg der Türken in den Feld- 
schlachten, öarin Äer jung vnld)ulöig Riinig, (ampt einem nier(h= 
lid)enn Vol*, öarunlljer vii trcfflidjer petfonn vom flbell, vnnöionjtenn 
nombafftigft krigiuol*s . . . gewett. etnibetgelegt leinn folle. Hin- 
weis auf die grofse der deutschen Nation drohende Gefahr. 
Aufforderung an die Empfänger, am Donnerstag nach Dionysii 
(i I. OkL) 2 Verordnete'' nach Bamberg zur Tagung zu schicken, 
die am Freitag darauf (12. Okt.) stat^nden und über die Ab- 
wehr der Türken beraten soll.-' 

Eintrag der Kammerrechnung: Item 3 Öul&en gebcnn lorgcnn 
Criinger Bud)trucker vonn 256 Driefcnn jnbruchcnn an gemeine Ri(et= 
(djQft vnnb Stet Öes Stiffts Bamberg Denn DurAcnn betteffent flufe= 
gonngen, jali öinstag Dionily. (9. Okt.) 

31. [Ausschreiben des Bischofs an die Amtleute, die 
Festsetzung einer neuen Entschädigungsanlage betr., v. 16. 
Oktober 1526.] 

Weigannö von gottes genoftenn | ßijcftoiic 3U Bcmbetg. || 
V5>nn|etn grufe, liebe gctrewe verfd)inenn jars, tjoben wir ewdi 
jdjriefftlid) | angejelgt, ... 2. Bl. r. Z. 14: . . . Datum in | vnn|er 
Slot Damberg am Dinftag (ont Gallen tog. ftnno u.):;cv). |] 

2". 2 BU. H.30,2 (20,3), Br. 20 (13,6) cm. i. Bl. r.: 38 Zz., 
i.Bl. V.: 36ZZ., 2.Bl.r.: 15ZZ. Rest der Seite und Rückseite leer. 

B. B. Verordnungen I, Bl. zi. K. A. B. Bauernkrieg 
I. S., Fasz. VII. Bl. 42. 

Inhalt: Der 20. Pfennig reicht nicht hii^. den Schaden 
der Adeligen zu decken. Deshalb mufs eine-Vneuc Anlage 
vorgenommen werden, nach der die Beschädigten jetzt aber- 
mals ein Drittel ihres Anspruches, das letzte Drittel bis zum 
Martinstag 1527 erhalten sollen und die beteiligten Unter- 
tanen mit eigenem Herd 3 Gulden, die Bediensteten aber 
! Gulden bis Martini zu zahlen haben. Der Druck weist 
leere Zwischenstellen zur handschriftlichen Ausfüllung auf. 



i) DiescE AusKhreibcn wai wohl fSr die Städte btilimml. 
a) Ob«T dinen Landtag vgl. Locßharn IV, S. 745. 
i) iDilial«. 



Amüidie Dtocke. J53 

Heller S. 24 f, Weiler 3200 (nach Heller), Vgl. Looshom, 
4. Bd., S. 662 f. 

Eintrag der Kammerrechnung: (lern 3 ßulöeitl gcbenn 
Oeorgcnn Crlinger Bud)i)rucher von 100 flnidireibenn vnnb iann 
50 VntterridjtsbriJfenn (vgl. Nachtrag Druck Nr. 2) 5U öruchcn ann 
bie flmbticut vnnö Cajtcner, öorvnn mann inen vonn eins jöenn 
BerlltctI 3 Culöen ein3upringenn 3U ßcsalung ber vom flftell Sdjebenn 
bcvolljcn hflt, soll am CPitwocften nad) 6fllli {17. Okt. 1526). 
Das Domkapitel hatte sich mit dieser Angelegenheit am 
6. September beschäftigt: (Deine ßerm . . . \)ab2n Öie geltelltcn 
ßegteuffung ber Auflag balbenn gebörü vnnb loüenn innen öen 
Boubtarticftel, öos vff jglidje ßctbilott burd)aufe 3 6ulbein gelegt 
werbe, gefallenn, bns aber bie fo vnber 20 Gulben haben nit mer 
benn ein ßulbein gebcnn tolHenn. 

Der BausgenoKen fjolbenn, bie ein öulftein gcbenn |ollenn, 
(eben meine fäerren vom Capitteil für gul ann, wann biejelben arm 
(ein, bas es bey einem Oulbein blieb, wonn jie aber reidj lein, bas 
jglidier Bcusgenoiten 3 Oulöein 3U gebenn lct)ulbig fein joll . . . 
vnnb olle anbere vor vnnb berntict) geletjtc ftrlidicll. wie bie oe(tellf, 
lallcnn innen meine Berren vom Capitlell bermalienn aud) gefollenn, 
alles vff Verbeficrung meines gnebigenn ßerrnn vnnb ber vonn ber 
Ritierlct)af1.-' 

32. [Mandat des Bischofs, dafs sich die Untertanen 
der Ordnung der heiligen christlichen Kirche gemäfs halten 
sollen, V. I.März 1527.] 

Wir Weygannb vom gotles gnabenn Bi|d)oue . . . Das Mandat 
wendet sich gegen die Übertretungen der Kirchenordnung 
und besonders gegen die Wiedertäuflfer, schärft den Gläubigen 
ein, die Gebote der Kirche in ihrer Pfarrei zu erfüllen . . . 
Datum inn vnnjer Stall Bamberg, untter vnnierm tiirgebtucfctem 
Secret om Srcytag, nad) lanbt CDotbios bes bevl'Sen jwolffbottenn 
Cage flnno 1527.^' 

1} Rctcfsbuch III, Bl. jSg. 

3) Das Domkapitel balte das Mandat am gleichen Tag bewilligt (R»e(s- 
buthlll, 8.4:3».). Vgl. Erbard, Reformation S. 61. Looshom Bd. 4, 5,707, 



«54 



ILTeil. 



Von diesem Mandat war kein Druck aufzutreiben. Hand- 
schriftlich ist CS im Cod. Const. Bamb. A. Tom I, BI. 12a ent- 
halten. Dafs es Erlinger gedruckt hat, beweist folgender 
Eintrag der Kammerrechnung: 

}lem 5 ßulbein gebenn Jorgenn Crlinger Bucl)truecker von 
500 Cnanboten ncmblirf) von 400 laleyniidien vnb 100 Ieiitict)cr 
QU alle Pfarrer öes Stilfs Bamberg Äie 3U Crballung öes (t)ri(Hidien 
Glaubens aufeganngcn, 5alt am Sonlog l^unegunöis obitus 1527 
(3. März). 

33. [Ausschreiben des Bischofs Weigand an die Ritter- 
schaft, den Friedbrecher Hans Thomas von Absberg betr., 
vom 12. Juni 1527.] 

Weygünnö von gottes gena&en 1 Bi|d)oue 3U Bamberg. Vnlcrn 
grufe 3uuor lieber getrewer | . . . 7- 37- Üatm in vnn^er | Stot 
Bomberg am vierten bevügen pfingitteyrtag. flnno ic xxvtj. || 

Folioblatt. H. 33,7 (19,8), Br. 21.5 (14,2) cm, 38 Zz. 

K. A. B. Rep. 141, S. 27, Nr. 7 I. Das Exemplar trägt 
die handschriftl. Adresse an Claus von Zeyemn zu F'riesen. '' 

Inhalt: Erneuerung des Verbotes, den Feind des 
Schwäbischen Bundes und seine Helfer zu begünstigen." 

Das Domkapitel hatte am 5. Juni bewilligt, dafs der 
Bischof vff flnnludien ber veroriennten Bunbesretbe ein flufeld)reiben 
an öie von bet Ritter[d)aft aufegeen lajje. 

Die Kammerrechnung meldet zu diesem Ausschreiben: 
Jtem 3 ßulöen geben Jörgen Crlinger Bud)trudter von 300 geöru*len 
(lulld)reyben an gemeine Ritteridjalft vnnb Ccbennleut bes Stiffts 
Bamberg gell)ann Bannten Cijomam vom flbfeberg betreffennö 3U 
truifcen, salt am Somitag Vigilia penlbecojle 1527. 

Jtem I ßutben geben obermals Jörgen €rlinger Budjtruediet 
nod) von 100 obgemeltter Rnldireybcn subtuetften galt om Dinftag 
3a pentl)ecoite. 



:) Handicbriftlich it>t dis Ausschieibcn im Codex Cout. Bamb. I (K. A.B.) 
BI. I4r, enlhallen. 

3) Vel. Looihorn S. 5639, 



Amtliche Dtacke, 



«55 



34. [Ausschreiben des Bischofs im Auftrage des 
Schwäbischen Bundes, die Auslieferung der Wehr betr., 
August 1527.] 

Der Druck war nicht aufzufinden. 

Eintrag der Kammerrechnung: Itcm 1 Olllöcin gebcnn 
7otgenn €rlinger Bud)(ru*er vorn 50 pun&i|d)en CDanÄaten aber^ 
mols Verpittung &et Weber betreffenö 3u&ruchen, soll am Donncrllag 
nad) Sixli (= 8. August 1527). 

Das Domkapitel hatte am Samstag nach Vincula Petri 
{3. August) bewilligt, dafs der Bischof allenttiolben im Stiefft 
ein CDonöot aufegeen lalje öer Wehr l)olben. 

35. [Ausschreiben des Bischofs, die 3. Auflage des 
Schadengeldes betr., v. 19. Oktober 1527.] 

W"]r Weyganö von goHes genaöenn, Bi(dioue 3U Bamberg, 
Hüd) öem wir vnnfern lieben gelrewenn, vnn(ern, vnnö vnnjers Stieffts, 
vnnöertbanenn, ju gnaöenn vnnö gut, | fürnemlid) 5üuerhoriiung vnnö 
vert)ötung gtoljes plöiuergiejiens ... Z. 49: Öeben in vrinjer Stal 
Bamberg, vnll)er vnnjetm !ürgebru*ten Secret, am Sombifag nad) 
[ant 6allen lag. Rnno ic. im yiyiv\\. \\ 

Grofsfolio. H. 42 (26,5), Br. 36,5 (30,5) cm," 49 Zz. 

B. B, Verordnungen I, Nr, 23. Das Exemplar trägt auf 
der Rückseite den handschriftl, Vermerk: ftustdireyben ber 
britten Anlag 3U Besablung Öer vom Flbell Sd)aöens. 

Inhalt: Verkündigung einer dritten Geldauflage zur 
Deckung der noch nicht erfüllten, 55000 (iulden betragenden 
Entschädigung für die Adeligen, die an Cathedra Petri zu 
leisten sei. Wer unter 40 fl. Vermögen besitzt, soll i'/j fl. 
zahlen, wer 40 fl. und darüber hat, mufs 2 fl. geben. Wer 
über 40 fl. sein eigen nennt, hat dann noch 1 fl. von je 30 fl. 
zu entrichten. Die Amtleute, Castner und Vögte haben die 
Anlage zu verkünden und auszuführen. Die Auflage ist bis 
zum Andreastag einzufordern. Die Register der Vermögens- 



1} IniiiRle. 

2) Du Blau bnuht a 



i £u$BjmDCQgek]ebi«a Teileti. 



156 ILT^ 

Schätzungen und Besteuerungen sind nach Bamberg ein- 
zusenden.'* 

Auf dieses Ausschreiben bezieht sich folgender Eintrag 
der Kamnierrcchnung: Item 5 Oulftein gcbenii ]orgenn Crlinger 
Buct)truc(hcr vonn 300 (Dannöattenti öie brittenn vnnö le^tenn flnnlag 
öerr vom ftbel gemeijigtenn Sdje&cnn beircffennö ju örucAenn jQlt 
am Dinitog nad) ÖQlli 1527 (22. Oktober). 

36. [Aufgebot des Bischofs an die Lehensleute zur Kriegs- 
bereitschaft, vom 20. März 1528.] 

Vnicrn gnife vtie(fcr lieber getrewer | Had) bem jid) öie leülft 
ye^o allenntbalbenn | fall jorgiid) vnb gclwinöcrewgen . . . Datum 
inn vnn[er Statt Bamberg, am Sreylag nad) öem Sonntag | Oculi 
ftnno K. Tif-vW). 

Quartblatt. H, 15,8 (7,(1), Br. 22,3 (14,2) cm. 

K. A. B. Bamberger Kriegsacta. Auf der Rückseite 
Siegel und Adresse an Christoph von Guttenberg. 

Inhalt: Befehl an die Lehensleute, sich mit Knechten 
und Pferden gerüstet zu halten. 

Eintrag der Kammcrrcchnung : Item S'/j öulbcin gebenn 
Jörgen Ctlinger Bud)tru*er von 3',2t (350) flnidjreybenn on meins 
geneWgenn Berren Cebennleut 3UÖru*enn, jalt am CDonntag nad) 
Cetare 1528 (23. März). 

Das Aufgebot war ohne Zweifel gegen die Wiedertäufer 
gerichtet. Das Domkapitel befürchtete von dieser Seite her 
neue Empörung. Am Dienstag nach Scholastice (11. Februar) 
hatte man sich eingehend mit die,ser Angelegenheit befafst. 
Das Protokoll hierüber lautet: Als Oberid)ultliais meinen Bcrren 
angetseigl, wie jid) öie Sad)en allentbalbenn guerlid) jutragenn, ill 

1} VgL Loosboin Bd. 4, S. 663. Als aDDähetndcs Eigcbnii dct drei Anf- 
lAgen werden in den Aklen rolgende Sammcn angegeben: der 10 ^. von 15IJ true 
ca. 64394 fl. ein, die J II. vom Jahre 13:6 crgabea 42156 11., die letzte Herdsteuer 
betrug endlich 46479 fl. Diaen EinaabiDea ttind die beanspTDcbte EnUchadigiuigi- 
tumme von 1678186. gegecübcr. Vgl. Looshorn Bd.4, S, 661 u. 664. — Das 
Domkapitel hatte die HerdMcuer bereits am Samilig nach Viaitationis Marie 
(6. Juli) bewilligt (RetcTsbuch m, B1.43Sr.). 



Amiliehe Dtoeke. 157 

beid)lonenn, meinem gneiigen fjerrn von Bamberg (totlidi Öe5 5d)ulf= 
baiHenn bolben vnuermerkl onsujcigenn vnb iein 6noöt mil bodjjtenn 
Skis ju bieltenn, öen Reiben bierinnen ernltlid}en Beuelb ju gebenn, 
öamit Öem fluffrubr vnb Cnöborung vorkommen werbe . . . vnö 
loH tein Onob gebeten weröenn &ie flinbfieui ju beid)teiben . . ." 
Das gleiche Ansuchen wurde in mehreren folgenden Sitzungen 
dem Bischof unterbreitet.'' 



37. [Erneuertes Aufgebot des Bischofs an die Amtsleute, 
anfangs April i5JR.] 

WeYgonb von gottes genaben | Biid)oue 5U Bamberg. | V*'n(ern 
grufe Veiter lieber getrewer ... Z. 32 : Datum in | vnnjer 5tat 
Bamberg. 1| 

Das Datum wiurde je nach der Absendung handschriftlich 
ausgefällt 

Folioblatt H. 32,2 {17}, Br. 22 (13) cm, 33 Zz. 

K. A. B. Bamb. Kriegsacta. Fase. 1. Das Exemplar trägt 
das handschriftl. Datum DonneTJIogs nad) exou&i flnno 1528 
(28. Mai). B. B. (Mit der Adresse an Ruöolffenn vom Stein, 
darunter ift geltorben.) 

Die Drucklegung des Ausschreibens fand aber bereits 
im April statt Denn es bezieht sich ohne Zweifel folgender 
Eintrag der Kammerrechnung auf den vorliegenden Druck: 
Item l'/2 ßui&en gebenn Jorgenn Crlinnger Bud)öru*er von 80 CI)on= 
baien an ftie flmptleut 3ubruckenn, salt CDontag nad) palmarum 
1528 (6. April). 

I) Retcrsbuch III, Bl. 46ir. 

1) Seil dcD Schrecken des Baunnkriegi lebte der hohe Klerus in be- 
iläniliEer Furcht vor neuen GewoUtoten. Am 5. April 15J7 bcschloCs dm Dom- 
kipiiel, dem Bischof ununigen, WQS für I^ebe (|een follen, nemlid} baEt t)ie 
3wi1d)nin vnö Rartreilog Hein Cftelman öfter 0Qi|tlid)er inn Bamberg (ein [oll, 
mil Dielte, gneWg einjel)enn 3U Ijabenn. So »tieg wohl wieder die ErinneruBg 

an Jeu Giündonneislog drs Jahre« 1515 auf, an dem der Sturm auf die Domhüfe 
erfolgt war. Am 8. April ersuchte das Kapitel den Bischof, während der 
koinmcDden Ostcrzeil in Bamberg lu bleiben und die Amliteule aus der Nähe 
1d die SUdt lu berufen (Reielsbuch Ul, Bl. 414 v.J. 
3] Initiale. 



158 ItTeO. 

Inhalt: Bezugnahme auf das vorhergehende Ausschreiben 
vom Freitag nach dem Sonntag Ocuh und eindringhchste 
Aufforderung zur Kriegsbereitschaft. 

38. [Ausschreiben des Bischofs, "Warnung vor Aufruhr 
und Polizeiordnung des Schwäbischen Bundes, die Hochzeiten, 
Kindstaufen, Kirchweihen und Gastungen betr.. v. z. Mai 1528.] 

W'']r Wevganö von gottes gnaöen Bi|d)oue 3we Bamberg, . . . 
Z. 77: Oeben inn vnnier Statt Bamberg | vnnttier vnnlerm füTge= 
örudfien Secret am Sambitag nad) öer beyligen 3welfpoten lonl 
Philip vnnb Jacobs tag, (Inno ic xxviij. 

Grofsfolioblatt. H. 61.3 (43,8), Br. 43,4 (^8,5) cm, 78 Zz. 

K. A. B. Verordnungen (Rep, 141, S. 36, Nr. 107). Mit 
dem Siege] und der Unterschrift des Kanzlers Thessinger. 

Inhalt: Warnung vor Aufruhr und Zusammenrottungen. 
Verkündigung der auf dem Tage zu Augsburg durch den 
Schwäbischen Bund aufgerichteten" und in einem Druck 
übersandten pohzeilichen Bestimmungen, die von den Amt- 
leuten öffentlich von der Kanzel herab zu verkünden mid an 
den üblichen Orten anzuschlagen sind.*' 

Eintrag der Kammerrechnung: Item S'/s Ouföen geben 
Jörgen Crlinger pudjbruther von 110 grofeen Bunbi|d)en CDonÖoten 
3UÖrudien, 301t om Sambitag nad) Walpurgis 1528. (2. Mai.) 

Das Domkapitel hatte über diese Angelegenheit am 
Donnerstag nach Ostern (16. April) folgenden Beschlufs gefafst: 
Das (DannÖat, (o Öer Bunöt öer Bod)3eit, l^irdjweylienn vnö 5d)enn(ft 
halbenn alio oufegeen ju laHenn, ijt gel)ört vnö öie Capiltel=Ketl)e 
Öar3u verorbennt, vnb |elien mein Berrn fiir gut an, Öqs (id) mein 
gneöiger ßetr l)ierinnen mit onnöem Surjtenn vergleidjenn (oll." 

Am Dienstag nach Quasi modogeniti {21. April) beschlofs 
das Kapitel folgendermafsen : Das mein gn. B. von Bomberg öfls 
CDonÖQt öer Bod]3eit vnnb onnöeter Sadjenn t)albenn aufegeen loüe, 

I) Initial«. 

I) RadlkofcT S. 4S5. 

3) Vgl. Erbird, RefonnaliOD S. 64, A. 1. 

4) Kuefibuch III, Bl. 46s r. 



Amtlicbe Drucke. 



tS9 



mit einleibung 6es Buniiid)en CDan&ots, ilt 5ugela)Ienn, öod) öas 
meiner Berrn von Capiettell Vnnöetthann Strof! meinen ßerrti vom 
Capiettel volgt, vnnö ÖQS mein gneölger Beir Reuers öerol)albenn 
gebe, öas jeiner fütitlid)en önoöenn flmbtieuti) meiner Bettn Ceutt) 
nit Ittaffen. Der Bischof erklärte sich zu dem Zugeständis 
bereit. Die Slrafgelder sollten den Herren des Domkapitels 
zufliefeen, nur der Amtmann sollte jedesmal einen Gulden 
bekommen." 

39. [Aufgebot des Bischofs an die Amt- und Lehens- 
leute, ins Feld zu ziehen, v. 21. Mai 1528.] 

Weyganö von gottes gnaben | Bi|d)oue 3U Bamberg 1| W"nn(ern 
grufe Vejtet lieber getrewer, Ood) öem wir &ir ver(d)vnner tage | 
l)aben idireiben vnnö anseigen iQjlenn, ... Z. 19: . . . Datum in 
vn(er Slaf Damberg am Srcytag | nad) öem beyligen aufferlslage, 
flnno II. xxvüj. 

Quartblatt. H. 16,6 (94), Br. 22 (13) cm. 

B. B. Verordnungen I. BI. 24. Mit der handschriftl. 
Adresse an Hertnid vom Stein zum Altennstein. 

Inhalt: Bezugnahme auf die frühere Aufforderung zur 
Rüstimg. Wiewol wir nu mit nvemont jutbun, nod) oud) yemant 
3U tbätiid)er ban&lung vnlers wiüens vrlad) gegeben hoben, |o müifen 
wir vns bodj ols vnns (tatlid) Warnung" suhomen cinfals vnnö 
vber^ugs beforgen . . . Befehl an die Lehensleute, bis nächsten 
Montag nach Bamberg zu kommen, bereit, ein 3cit lang im 
velöe 5U bebarten. 

Eintrag der Kammerrechnung: Item 4 GulÖen geben Jorgenn 
Crlannger pudjöruAer vonn 400 flusjdjreibenn an olle flnipt vnö 
Cehennleul bes Stiffts Bamberg 3U örudien, 3Qlt am COilwocben nod) 
Cjcaubi (27. Mai). 

1} Reiersboch III, Bl.4asv.tr. So wichlen die Heren vom Kipilel sicts 
eifcrsiichtiB über Ibrs Vorrcchle. 

1) Iniliale W, sUtt V. 

]j An dcTiixelbeii Tage schrieb der BUchof aa die Rile ta Wfiriburg, 
daü er auf den Brief des Bischob von W&riburg hin leine Lebetulenie aof- 
geboicn habe. Der Bisclior von Wurzburg baite Bin 11. Mai an den Hsuplmann 
des Bande squaiücTi in Bamberg am Hilfe gegen Heisen geschrieben. V^l. 
Looshorn 4. Bd., S. 74S. 



i6o 



n. Teil. 



Das Domkapitel hatte am gleichen Tage (Freitag nach 
Ascensionis Domini) die Ausschreiben an die Lehensleute und 
die Landschaft genehmigt.'* 

Das Aufgebot galt zur Verteidigung des Bischofs gegen 
den drohenden Einfall Philipps von Hessen. 

40. [Verantwortung des Bischofs Weigand gegen den 
Herzog Johann von Sachsen und den Landgrafen Philipp von 
Hessen Juni 1528.] 

Der wichtige Druck konnte trotz aller Bemühungen'' 
nicht gefunden werden. Auch in der Literatur über die 
Pack'schen Händel ist die Rechtfertigung des Bamberger 
Bischofes nirgends erwähnL Und doch mufs eine solche an 
die Stände des Reichs ausgegangen sein, da Erlinger die 
Drucklegung besorgt hat, wie folgender Eintrag der Kammer- 
rechnung bezeugt: Item 16 ßulöeiii geben ous Beueih Öes 
Cann^lers Jörgen €tianget Bud)l)rudier von 400 Brifenn 5>er Cnt* 
id)uKiigun9 meines gneöigen Berrn von Bamberg |o leinen ßnoöen 
von ßer^og Joljanniienn von SQd)|ennvnnö Conötgrouenvonn ßeüenn 
3ugeme(fen woröen i|t juörudten 3alt am Cf)itwod)en nad) Viti 
(17- Juni), Das Domkapitel hatte am Freitag nach Pfingsten 
(5. Juni) genehmigt, dafs der Bischof „ein Ausschreiben gegen 
Sachsen und Hessen thue, wie gehört."*' — Möglicherweise 
wurde der Druck wegen des inzwischen abgeschlossenen 
Friedens nicht mehr ausgegeben, sondern gleich vernichtet. 

41. [Ausschreiben des Bischofs an die Lehensleute, die 
Verkündigung des in Sachen der Fehde mit Hessen ge- 
schlossenen Vertrages und die hiezu angesetzte Tagung betr., 
vom 25, Juni 1528.] 



I) Reicr^bucb III, B1. 47OV. 

a) Mein« AofiBgcn und Nuh forsch ungen bei den Kgl. Kreisaichiven voa 
Bamberg, Würiburg, Nürnberg, Amberg, den Sudtarchiven von Augsburg, Strafs- 
burg und dem Staaisarcbiv in ALuburg vetliefeD überall ergebnislos. 

}) Reiebbuch 111, Bl. 475r. — Die Entwicklung der Heislicben An- 
gelegenheit in Bamberg werde ich an anderer Stelle darlegen. 



mtliche Drncke. 



l6i 



Wevgcinö von goltes geno&en | BHd)oue ju Bamberg. | Vnjern 
gtufe voller lieber gelrewer, . . . Z. icj: . . . Dotum in 1 vnier Itot 
ßöberg am Doneritag nad) ]ot)Qnis bapliite. fltio «. xjcvüi. 

Quartblatt. H. 21,4 {10,7) cm, Br. 19 (13) cm, 20 Zz. 

K. A. B. : Bamb. Kriegs-Acta (Fase. I.). 

Inhalt: Aufforderung an die Lehensleute, Donnerstag 
nach KÜiani (9. Juli) nach Bamberg zu kommen und der 
Tagung beizuwohnen, auf welcher der zur Beilegung der 
Fehde mit Hessen geschlossene Vertrag verkündet und über 
seine Vollziehung beraten werden soll. 

Eintrag der Kammerrechnung: Hein 3 ßulöenn gebcnn 
lorgenn Eriannger PudjÖrucher abermals von etlid)en Cehenbriftemi 
an bie Cebennleut iouttenö 311 öru*en, 3011 am Donerftag nad) 
}ot)Qnnis Bapliite 1528. 

42. [Verordnung des Bischofs, die Bergwerke betr., v. 
15. März 1529.] 

W''}r Wevganb von goltes genaöen Bifdioue su Bamberg . . . 
Z. 8S: So Bekennen wir obgemeltle, Sebailian von Sinöfepetg Ded)ant, 
vnb bas Capiilel gemeynlidi bes Chumbltiffts 3U Bamberg, | bas 
obberürte Srevhung. niit vnferm guflen willen vnö wi^en ouffgerid)! 
vnb gemad)t, öes 3U bel^enntnus i(t vn(ers gemeynen Capittels Secret, 
3U gemelts vnnlers gnebigen berrn Secrel, Qud) | aulf bie|en btieft 
geörudtt Gebenn 3u Bamberg, am ODontag nad) bem Sontag }ubico, 
vnb Cbri|li vnfers lieben Ferren gepurt, Sünfft3el)ent)unbert vnnb im 
Deüunb^wein^igijten jarn. 

lirofsfolioblatt. H. 55 (40,5), Br. 42,4 {34) cm., 90 Zz. 

K. A. B. Bergwerks- Verordnungen (Rep. 141, S. 27). 

Inhalt: Hinweis auf den Gewinn der Bergwerke. Da 
jid) aufe verlevi)ung bes fllmed)tigen, inn vnlerm Sürltenlhumb, 
Stillt, vnb gepietten, an viel, vnnb mandjertav orten, vnb lonberlid), 
inn vnnlern vnb vnnjers Stiffts flmplen, Cronad), Riipferberg, Stal- 
Jteinfld) vnb llorbedic," l)öfllid)e gute Berdiwerck, vnb Berdiart 



I) Initülc. 

3) Ober dieie BambergbcheD Bergwcrlie vgl. Haupt S. 45 ü. 
choltcnlohir, Buchdnicluiiuigktii U, Erl>i>i<fi. I 



I62 



ItTelL 



ereugen, vnö erseygen, so werden zur Ermunterung^ ^ieie na&i= 
gefdjribene begenaöunge, vnö Sreybevt öen Gewerben, Bercfegeiellen, 
vnö BerAwerhsverwanölen gewährt: Erlaubnis zum Graben in 
Bergwerksgebieten, zu anderen Gewerben, Zollfreiheit, Ent- 
schädigung der Kosten für die Hütten. Die Währung soll 
dieselbe sein wie zu St Annaberg, Schneeberg oder Joachims- 
thal. Eine besondere Bergwerksordnung wird im Druck er- 
scheinen. Für den Bau von Schächten, Stollen und Hütten 
darf mit Erlaubnis der Forstleute aus den Wäldern das Holz 
genommen werden, den Bergleuten wird volle Steuerfreiheit 
zugesichert, ebenso Entschädiguug bei widrigen Ereignissen. 
Für die Entdeckung von neuen Gängen sind Belohnungen 
ausgesetzt 

Eintrag der Kammerrechnung: Item 3Vi Oulbein gebenn 
Jorgenii €rlinger Budjirucfeer vonn 100 PergWreyhung 3u öru*en 
jalt am CDontag nad) palmarum 1529 (z;. März}. 

Das Domkapitel hatte das Ausschreiben am Samstag 
nach Letare (t3, März) bewilligt: Die neu ge^telöt ßergkfreiung 
ifl gegen öer vorigen get)orM vnö imalJen jie gejtelbt q1|o für giil 
ongeielien vnb mit &et En&etung jugelallenn vnö qIIo in Crud; 
auggetjen 3U loHen. 

Bischof Weigand hatte sich schon im Anfang seiner 
Regierung des Bergwerks eifrig angenommen. Dafür geben 
folgende Beschlüsse des Domkapitels sicheres Zeugnis: Der 
Bergkorönung halben |el)en mein ßerrn für gut on, bas mein 
gneöiger ßerr on3aige1, wefe jid) jein öenaiJ ber anbern Orbmingen 
halben erkhunbigl habe, vnb [oldis wiöer ann ein Copittel ge^ 
langen lajje. Sambjtog nad) Cxallotionem Crucis 1523 (19. Sepi)." 
Über diese Erkundigungen erfahren wir Näheres aus der 
Kammerrechung, die darüber folgenden Eintrag hat: llem 
3'/2 ßiilbein gebenn Dü^lofen pianer m. g. Berrnn bejtellten Perdt= 
meiiter, nemlid) 2 Oiilöein für lein sernng inn bas ]oad)tmslall, als 
er bojelbitbin vonn m. g. 5errnn nadj per*frevl)eytten, per*orbniing 
vnnb Vertregenn geidjidit ilt. 1 Oulöen bcnn er inn Öer Sd)lidtenn 
Cannöley vnnö Vi Oulöen bem per*id)reiber ju Vererung geben 



1] ReK&bucb Dl, Bl. t9sr. 



Amtliche Diucke. I63 

hat, (ollidje pet*frcYt)eit, Perdiot&nung vnnö Vertreg jum ClievH 
3U [djreibenn, satt am Sreifog nod) Vincula Petri (7. August) 1523. 
Am Dienstag nach Francisci (6 Okt.) wurden im Domkapitel 
der Dechant,'' Daniel von Redwitz'"' und Paulus von Schwarzen- 
berg" aufgestellt, iie ßergorönung ju überjetien."' Am Dienstag 
nach Gereonis (13. Oktober) wurde endlich bewilhgt, öie Bergk= 
[revung innmolien Öie öurdi meinenn Geneöigen ßerrn von Bamberg 
vni leiner Genoöen Retb ftatlid] beratldilagt ijt, aljo ousgeljen 
3ulaiien.^' 



43. [Mandat des Bischofs, die Wiedertäufer betr., vom 
7. April 1529.] 

Von diesem Druck konnte kein Exemplar aufgefunden 
werden. Handschriftlich ist das Mandat in dem Codex constit. 
Banibg. A.Tom, i, Bl. 3or. enthalten.''' Es ist am Mittwoch 
nach dem Sonntag Quasimodogeniti ausgegeben worden. 

Dafs Erlinger das Mandat gedruckt hat, lehrt folgender 
Eintrag der Kammerrechnung: Jtem 2 Gulfeen gebenn ]orgenn 
erlanger Budjöruther vonn 100 (DanÖalen bie WiöertQuffer beSreffenb 
3u&Tuchenn 5alt am Dinltag nad) Quaiimo&ogeniti (6. April). 

Inhalt: Erneuerung des am Samstag nach Dorothea 1528 
gegen die Wiedertäufer erlassenen Mandats. 



I ßeben 

I Seaet am (T 



l) Sebulian von Kiudaberg. 

3) Des Biichors Bender, der oft tu wichtigen Geschirten bcigeiogen vnrde, 
M war er in den Pack'schen HSndela mit Bernhard von SchBumbctg ah Gr- 
ün dter in Schmalliilden. 

3) Sohn des betübmtcn Johann von Seh warte nbecg und höchst einSufj- 
reicher Domherr. Ülier sdne Bcuehungca tum Humanismus vgl, Krause I, 119, 

n, 53, 103. 

4) Reiefsbuch UI, Bl. tqSr. 

5) Rtielsbuch Iir, Bl. 198 V. 

6) (Danbol (er Wiaertljaülfer vnna WiaergeHjaümen l)alb. 

Wir lies Bodjwirbigenn Sür|lenii vnnS Ijcrrenn Ijcrrenn luevoonntenn 
ßH())Oüenn 3w Bamberg vnn(ets gneöigcnn Ijerrenn Stüllljfllter vnnö Rette, . . . 

Beben 3w Bamberg vntler Sevner fürillid)en gnaCenn furgebniAlem 
Seaet am Cnitlwod} nadj iem äonnlag Quajlmoäogenilj finno u. fnvm}. 



II» 



i64 n.Tdi. 

44a. [Ausschreiben des Bischöfe, die Erbschaften betr., 
V. 26. Juli 1539.] 

Wir wevgannb vom gottes gnobenn ßijd)oue 3W Bamberg . . . 
Öebenn inn vnnfer Statt Bamberg, vntter imserm furgeörudilen 
Secrct am (Donlag nad) Sont Jacobstag finno ic. xjtviiii. 

Es konnte kein Exemplar des Druckes festgestellt werden, 
handschriftlich ist das Ausschreiben vorhanden im Codex 
Constit. Bamb. i.Bd.(A Tom. I). Rep. 141, S. la, BI.33V. u. 34r. 

Zugleich mit diesen bischöflichen Ausschreiben wurde 
noch das folgende kaiserliche Mandat in Druck gegeben: 

44b, [Kaiserliches Ausschreiben, die Erbschaften betr., 
V. 23. April 1529.] 

Wir l^orol öer fonnft . . . Geben )nn vnnier vnö &es Reidjs 
Stall Speyer am brevvnöt5weint5igi!ten tag öcs COonats flprilis 
nad) Crifti geburt fonnfftjebnnljunöert vnnö inn neunvnötjweintsigijten 
. . . Jor. 

Auch dieses Ausschreiben konnte nur handschriftlich 
festgestellt werden (Codex Const. Band I, Bl. 34r.)'* 

Auf die beiden Drucke bezieht sich folgender Eintrag der 
Kammerrechnung: Jtem I "2 öulöein gebenn Jotgenn Crlingcr 
Bud)bru(her von 60 heyjerlidien vnö 60 vonn meinem gneöigenn ßerrn 
ausgangen (DanÖaten öie erbjct)aftt beöreffenö 3U brudien soljlt am 
CDontag nad) Vincula Petrv (2. August 153g). 

45 a. [Ausschreiben des Bischofs, den Kaiserlichen I^nd- 
frieden betr., v. 16. August 1529.] 

Der Druck war nicht aufzufinden, handschriftlich ist das 
Ausschreiben im Codex Const Bamb. vorhanden (I. Bd., 
Bl. 38 V.— 40V.) Überschrift: (Dflnliot bes lieYleTlid)enn Conöt- 
frie&enn holbenn. Schlufsschrift: Oebenn inn vnnjer Statt Bamberg 
... am (Donnlag nad) vnnfer liebenn frauenn ßimelfartt ic xxviii). 

■ ) wieder gedruckt bei Lünlg lt. S. 4B9. 



Amlllchc Drudie. 165 

Es folgt das Bündische Mandat. 

45 b. [Mandat, den Landfrieden betr.] 

öebenn ... am (edj^tenn tag lulij flnno ir xKviii). 

Eintrag der Kammerrechnung: Item S'/iOulöcin gebenn 
Jorgenn Crlonnger Bud)&ru*er vonn swevcrley Olonöaten ju Önidien, 
3alt DoncTitog nod) flliumptionem CDarie (19. August 1529). 

46. [Ausschreiben des Bischofs an die Ritterschaft und 
die ]-ehcnsleute, betr. die Zusammenberufung des Landtags 
und Rüstung in Sachen der Türkengefahr, v. 4. Oktober 1529.] 

Wevganö von gotes genoöen | Bif(f)oue 3U Bamberg. | 
V"nniern grufe vejter lieber getrewer, vnns ift vonn f^5niglid)er 
Wirö 3u I Bungern vnnö Bebcyni it . . . Schlufszeile 41. ... 
Datum inn vnnjer Stat | Bamberg CDontogs Stancitci. Rnno 
u-xjti^ I 

Grofsfolioblatt. 42 Zz. 

K. A. B. Bamberger Landtagsverhandlungen, 5. Bd., 1. Bl. 

Das bischöfliche Ausschreiben teilt mit, dafs der König 
von Ungarn und Böhmen um Hilfe gegen den Türkenfeind 
gerufen habe, der Wien belagere und Jeln kopff ge(1retkt, öem 
Ijeilige Reid) in bas t)et^ sujieben. Deshalb ijt an bidj vnnjer 
güllidi beger, öti wöllcit bid) eygner perjonn 5U vnns vertfigenn, 
nlio öas Öu Sreyligs ict)ier|tcn 5unod)t, eygcntlid) vnö gewifelid), 
allbyc in vnjcr Stat Bamberg |eye|t anöersfags bamod) mit vnns 
neben anöetn vnnjern Prelalen, von öer RitlerjdjQft, vnnö Cannötjcboft, 
wie wir in rettung vnnjets bcvligo" Cbrijtlidicnn glaubcnns, fliict) 
3U türhomung weytters einbringenns bes Cürthenn, nad) vnniers 
Stifts vermügen, ßöniglid)er Wirb su hilf vnb (fotten homen 
möd)ten, 5uberatid)lagen, . . . Aufserdem sollten die Ritter und 
Lehensleute sich rüsten, bos bu uff Vnnjer \veyttl)er ermanen, 
Ö06 vnjers eradjtens in wenig tagen, geld)een wirbet, vnns gerü|t, 
vnnb 3um fterd;ilenn susiehelt, vnnb neben anbern Öen vnn|ern 
JJen beiligen Cbriltlid)en glauben vnb namenn, vor bes Cördren 
Cl)vranniI(J)en fürneme. Retten belHelt . . ." 

I) loitiale 

I) Vgl. Oeiteneicher S. 187. Looihom 4.Bd., S. 763f. 



i66 



n.Tcn. 



Eintrag der Kammerrechnung: llem 2'h Oulbein gebenn 

)orgenn Crlannger PiidjöriiAcr vonn 250 (DiHiuen an öic Ce!)enn= 
leut öen Durdien betroficnnö juöruchenn jaji am Dinilag noct) 
Srancilci (5. Oktober). 

47. [Ausschreiben des Bischofs an die I,ehensleutc, das 
Aufgebot zum Kriege gegen die Türken betr., v. 22. Oktober 

'5^9-] 

V'*nnfern grufe ve|tet lieber gelrewet ... Z. 23; Datum in 
vnier | Stot Bamberg am Srevtlag nod) Vriule flnno ic. )cxi)c. 

Quartblatt. 24 Zz. 

K. A. B. Bamb. Landtag 5, Bl. 2. 

Inhalt: Aufforderung an die Lehensleute, am Freitag oder 
Samstag nach Simonis et Jude (29. — 30. Okt) die befohlenen 
Knechte und Pferde nach Bamberg zu senden und sich selbst 
zuhause gerüstet zu halten," 

Eintrag der Kamm Errechnung: Item 2 Cul&etl gebenn 6e= 
orgen Crlannger Bud)irucher vonn 200 RuKdjreyben on Öie Ritter= 
id)Qft vnnö Cebenleullen öen Durhenn beöreffenö ju öriiAenn, 501t 
am Donerjtog nod) Dioniji (14- Okt.}.»» 



48. [Ausschreiben des Domkapitels, eine neue Mühl- 
ordnung betr., V. 17. Dezember 1529.] 

V"Onn gottes gnoben Wir CDarquart vom Stein CI)umbprob(t, 
Von benielben gnnöen Scbailion von Rinbfeperg Ded)onl, vü Öas 
Capitcl gemeinglidi | bes Cbumbftlelfts 5U ßomberg, Cl)unl bicmit 
mcniglid) suwiHen, ... Z. 7: | bernad) gelebt i(t. | (T)ull orbnung 
burd) mein genebig berrn Cumbprob|t, Dedjant | vnb Copiltel öes 
Ct)umb!tieffts ju Bamberg gcmad)t. jl L Crftlid) bas keyn (Düller 
inn Bomberg, keynen obethnedit nod) mi^horn, vber att)t tage, in 
(einer CDüien, arbeiten ob' mi^en lofe . . . Z. 84 Schlufs: . . . 

t) Initiale. 

z) Vgl. Oesieneichcr S. 188 (unrichtig» Datum). 

3) Du Datum will nicht recht in den d«i obig«» AnsscbreibeDs stimmen. 
Doch kann diciM trihtt gedruckt and ecit tpitei ■□sgegebcn worden sein. 

4) Grofie Initiale. 



Amtliche Dmclce. 167 

Datum vntter | vn(ers gemevnen Copitels fürgetruditen Beeret infigel, 
inn peremplorio Copitulo, am Srevtog öer ßoltfoiten nad) Cucie 
flnno n\)^. 

Grofsfolio. H. 42,5 (38,5), Br. 32,5 (27.3) cm, 85 Zz. 

Kreisarchiv Würzburg (Verordnungen), 

Inhalt: Die Mühlordnung ist erlassen, von SÜTÖerung wegen 
gemeines Hu^, Qud) Sd^aöen vn Daditevl lo etwan Armen vn!> 
Reichen inn öen (Dullen olbve 3u ßomberg, welche von uns 5ulet)cn 
rijren, begegnet lein follen, ftatlid) juuethomen . . . T>ie Ordnung 
besteht aus 17 Artikeln, die über alle Einzelheiten des Mühl- 
bctricbes nestimmungen treffen, Übertretungen sollen dem 
Cliumbpropit, Dedjont, ober Capittel, öfter nud) vn|erm (Duntat Rid)ter 
am Roulberg angezeigt werden. 

Die Kammerrechnung enthält über diesen Druck keinen 
Eintrag, Die [.ettern (Nr. 3} sind aber sicher aus der Presse 
Erlingers. 

Diese Mühlordnung machte dem Domkapitel noch sehr 
viel zu schaffen. Sie wurde allenthalben übertreten. Am 
Samstag nach Johannis ante Portam {7. Mai) 1 530 beschlofe 
das Kapitel: ^u ÖCT ßonn&lung öet (Dulorttnung \mb verorient 
mein Ber 5d)ennch flibred)! vnö Ber Reymer von Sireilberg vnnb 
]q[ ob Öer Orönung geholttenn, vnb Straf gegen ben Vbertarern 
furgenomen weröenn (Rezefsbuch 4, Bl. 5 r.). 

Die widerspenstigen Müller schienen sich vor allem 
darauf zu berufen, dafs die Mühlordnung ohne den Willen 
des Bischofs ergangen seL Es war in der Tat auffällig, dafs 
in dem Ausschreiben des Kapitels der Name des Bischofs 
fehlte. Am Freitag Vigilia Johannis Baptiste (23. Juni) 1531 
wurde in dieser Angelegenheit folgender Kapitels beschlufs 
gefafst: Den CDüllem ju Bomberg ilt vff ir Supplicolion Antwort 
geben, mein Berren vom Capittel hoben bie (Düllorbnung mit Rnbt, 
WiHen vnb Willen meins gnebigen Betren von Bambergs vnnb Iciner 
ßnoben Reibe gemacht, woll inen nit gelegen iein, für lieh ollein 
Cnberung 3U thun " {Rezefsbuch 4, Bl. 38 v.), 

I) Der Zweck der MühloidDuni; schcial nicht immer oföllt worden lu tda. 
Am DicDStie nMh Laurenüi (l8. Angiut). 1534 tah «ich das Domktpild su 



K 



49. [Ausschreiben des Bischofs im Auftrage dei 
Schwäbischen Bundes, die Zigeuner betr., v. 17. Dezember 1529,] 

Der Druck des Ausschreibens konnte nicht gefunden 
werden; handschrifthch Hegt der Text im Codex Const. 
Bamb, I, BL 42v.{. vor. 

Das Ausschreiben enthält das Mandat des Schwäbischen 
Bundes vom 20. November 1529 und eine Bekräftigung durch 
den Bischof Weigand vom Freitag nach Lucie {17. Dez.). 

Eintrag der Kammerrechnung: Kern 1 Oulbelll gebenn 
lorgcm Crlannget pud)l>rii*er von 73 (Danöatfen itie Sigeuner 
bebreffennö suöruchenu jalt am (Doniilag vigilia Chome. 



50. [Aufforderung der fürstbischöflichen Räte an die 
Lehensleute, sich gerüstet zu halten, v. 25. Juni 1530.] 

Vniern 9Uiiitlid)cn willen, vnnö freuntlid) öieiift 3uuor, - . . 
Z. 14 . . . Dafum Bamberg | am 6amb|lag nad) johonme Son= 
wenöen, flnno ic xxx- 1 Vnnters gne&igen herrii von Bambergs | 
Stotlialter vntiö reibe 3U Bamberg. 

Quartblatt. H. 16 (8), Br. 21,2 (14,1) cm, 17 Zz. 

K. A. E. Bambg. Kriegs-Acta 1530 — 39, Fase II. (5 Ex.) 

Inhalt: Dodiöem fid} öiefer 3eYl öle leuH allentbalbenti ge= 
(djwinö vnnö lorg^Jam ereugen, will vnns in abwejen öes l)od)= 
Wiriigenn fürjtenn" . . . gebuten, Vorsorge zu treffen. Deshalb 
wird der Empfänger des Ausschreibens aufgefordert, sich mit 
seinen Knechten und Pferden gerüstet zu halten und die 
Befehle der verordneten Hauptleute abzuwarten. 

Dieses Aufgebot ist von Erlinger noch einmal in dem- 
selben Wortlaut, jedoch mit einigen Veränderungen im Satz 



rollendem BescMuh ecDöiigt: DieweJII öie (Duller Die arme CeutI vbemcmen ties 
malens halbenn, lollcn lic gdoröertl vnnö geljorll weröenn, lo es jid) erfinM 
ftorumb ge|trafft (Reie&boch 4, bi. iji"-)- 

3) Biichor Weigaai] befand si 
hftlWt w»ren d« Dechmt, Diniel vi 
Stieber, ObcnchDltheil*. 



1 luf dem Reichstag tu Augsburg. Sutt- 
Redwiu, Erasmui Zolnei und Chiiiloph 



Amlliche Dnicke. toQ 

(andere Initiale u. a.) gedruckt worden. Einige Exemplare 
sind ohne Datum. (K. A, B. a. a. O.) 

Eintrag der Kammerrechnung; Item Vh ßul&ein gebcnn 
Jörgen Crlanger Bud]Ätu*cr von 150 Brifen an öie Cet)ennleut 3U= 
6ru*en, 301t am Donerilag nodi pctri unö Pauli. 

Welchen Zweck dieses Ausschreiben hatte, ist nicht zu 
sagen. Vielfach wurden solche Aufgebote erlassen, wenn 
schwerwiegende Ausschreitungen wider die Polizei Verordnung 
drohten. So heifst es bei den Beschlüssen des Domkapitels 
vom Dienstag nach Trinitatis {14. Juni): Dos mein gneWgcr 
ßer von Bamberg 5U Bejdiu^ung Öer [^ird)wevli 5U (Doylgenitat öas 
Amt nevöech auffmone, ijt 3ugelonen." 

51. [Ausschreiben des Bischofs, den Verkauf der Gerste 
betr^ vom g. August 1530.] 

Der Druck war nicht aufzuflnden. Handschriftlich ist 
das Ausschreiben im Codex Const Bamb, I. Bl. 44 V. — 45 r. vor- 
handen/' Schlufsschrift: Oeben 3U Bamberg ... am Dinjtog fonnöt 
Corenn^Qbennt flnno u. !C)C)c-^' 

Eintrag der Kammerrechnung: Item 1 Guliein gebenn 
Jorgenn Crlannger ßu(f)tru*er vonn 75 (Danöoltcn öct Oerjtenn halb 
3ubriid!enn, 5011 am COonnlag nnd) flljumplionis CDarie (22. Aug. 1530). 

52. [Ausschreiben des Bischofs, das Bierschenken betr., 
Oktober 1530.] 

Von diesem Druck war kein Exemplar aufzutreiben. 
Vielleicht hat man es blofs mit der neuen Auflage eines 
früheren Ausschreibens zu tun. 

Eintrag der Kammerrechnung: Item 1 ßulbein gebenn 
Jorgenn Crlannger Buct]&ru*er vom 80 (OanMtlen öos pir((t)enn*enn 
betretfenö 3u öruchenn, jalt am Dinilog nad) ßalli (18. Okt. 1530.) 

I) Rtiefsbucli IV, B].7r, 

3) Mit der übetschrift: monöal Öet Oerllen l)ölber, bie iiil Ijinous 3U 
vnhQufen, ttud} heinen Wey^, Dinchel nod) ßabern ju preuen. 

3) Im Domkapitel wii das Auischteiben am Saniilag Sixli (6. Augant) gt- 
nchmigt worden. 



53. [Verordnung;, „wider das Zechen und Zehren in 

Wirtshäusern", vom 3. Dezember 1530.] 

Wir Weyganb von gottes gnaften Biidjoue 3U Bamberg . . . 
Z. 4 1 : 6eben in vnjer 5tot Gambetg , vnöter vnierm fürgebtuchlcm 
Secrel am 5amb|tQg nad) flnöree u. XXX- 

K. A. B.: (Rep. 141 S. 32 Nr. 65)." 

Inhalt; Wegen der zahlreichen Cbertretungsfälle wird 
das Mandat v.J. 1526 ^cgen das Zechen in Wirtshäusern er- 
neuert. Niemand, aufser der Fremde, darf beim Wein oder 
Bier im Wirtshaus zechen. Wer einen Trunk nötig hat, soll 
sich denselben nach Hause holen lassen. Die Wirtshäuser 
müssen im Herbst und Winter um g Uhr, im Sommer um 
7 Uhr geschlossen werden. Bei Streitigkeiten der Gäste sollen 
die Wirtsleute den streitenden Parteien alle Gegenstände aus 
dem Wege räumen, bamit Üe nit jur 5cl)lQd)tung ltt)omen. Wer 
sich gegen die Verordnungen vergeht, mufs 10 Gulden Strafe 
bezahlen. Davon bekommt der Amtmann des betreffenden 
Ortes und der Angeber je einen Gulden. 

Beschlufs des Domkapitels v. zg. November: Das öer Wein 
vnö ßieriii)entken aud) anöer Sadjen t)Qlben, öas gehen fDanönl 
ollentliolben im Stifft, aud) in (Duntetten vnö ju Staffeijtein oufegee, 
ijt bewilligt.-' 

54. [Formular des Steuercinnchmcr-Eides 1530.] 
einnemer pflid)t. |] yC6) XI. gelob vnö fd)were, öas id) I>ie 

anlöge öes gemeinen ptenings, nnd) aufeweljnng (!) öes jüngilen 
flugipurgifdien Reid)5abid)ieöe . . . Zeile 19: | l)inöetn lollc, on 
einig geuerbe. II 

4°. H. 16,7 {9), Br. 20,9 (14,1) cm, 19 Zz. 

K. A. B. Rep. 141, S. 47 (Nr. 168]). 9. Stück. 

Als Vorlage zu diesem Druck liegt im Bamberger 
Archiv ein älteres fremdes Formular bei, das sich auf die 
Steuern des Reichstagsabschiedes zu Speier bezieht 



t) Auüerdeni bandst: hrifUicb i: 
I) Rtteftbach IV, Bl. i8r. V 

3) Initiale. 



i Codex CoDst Bamb. 1, BL4Jr. 
1. Weber S. 169. 



Amllidie Dracke. 



171 



Der Nachdruck Erlingers ist schlecht gedruckt und voller 
Druckfehler (Bvmberg statt Bamberg!) 

Inhalt: Der Eid verpflichtet die Einnehmer, die Anlage 
des gemeinen Pfennigs nach den Bestimmungen des Reichs- 
tags von Augsburg gewissenhaft einzufordern, in verschlossenen 
Truhen unversehrt aufzubewahren und mit genauen Verzeich- 
nissen den Obereinnehmern in Bamberg zu übergeben. 

55. [Ausschreiben des Bischofs, den kaiserlichen Land- 
frieden betr., v, 24. April 1531.] 

War nur handschriftlich zu finden. 

Ooniat öie Verptectjer öes Nevlerlidien CannÄtfrieöcnn an= 
tretfennöt. Wir wevgannö vonn gotles gnaöenn BiId)oue 5W 
Bamberg . . . Oebenn inn vnnler Statt Bamberg vntter vnjerm 
turgeöruthtem Beeret, am (Pontag nod) bem Sontag tDifa önj flnno 

It.WJCJ. 

K. A. B. Codex Constit. Bamb.. I. Bd. (A. Tom. I) Bl. 48 V. 
und 49 r, u. v. 

55<li [Ausschreiben des Bischofs, die kleinen Vögel 
betr., ca. Anfang Mai 1531.] 

Das Ausschreiben war nicht aufzufinden. 

Für die beiden letzten Drucke gilt folgender Eintrag 
der Kammerrechnung: Item 3 Oulben gebenn Jörgen Crlinget 
Biid>öriicher vorn sweverloi (Onnöolen tiemblid) bas ein öie nadjevH 
ber ConÖsbeldieöiger vnn& öas annöcr bic clcyn vogi betreffennö 
3ubruthen, jalt am Doncritog nad) Invendonem Ctucis (4- M^i 1531)- 

56. [Verordnung des Bischofs, die Küchenspeise betr., 
V. 28. September 1531.] 

Wir Wevgonb von Gottes gnoben, ... Z. 62: Geben inn vnn(cr 
Statt Bombcrg, ... am Doner|tag nod) iont (»otheiis bes heyligen 
awelfpolenn tag flnno k. xxxi. 

GrofefoUoblatt (quer). H. 32,5 (27,4), Br. 39,4 {32 cm), 
62 Zz.-' 

1} Huidiclirin.Uch auch im Codei CoDit. Bunb. I, S.5lr. D» Mandat 
wurde im Dorakapilel am 11. September gcDehmiet (Reiefibuch IV, Bl. «jr.). 



172 



n.T«)L 



K. A. B. (Rep. 141, S. 33, Nr. 68.) 

Inhalt: Erneuerung der Verordnungen, weldier moHen es 
inn kouffung vn& verkbfluffung öer kudienlpevs getjaltteti werten 
Jolle, wendet sich gegen die Handler, die im Stift und Bistum 
die Waren aufkaufen und in fremden Orten wieder vorkaufen 
wollen. Alle Küchenspeise darf nur auf den Jahrmärkten 
verkauft werden; die Vorkäufer sollen hier erst auf ein ge- 
gebenes Zeichen hin zum Zuge kommen." 

Einträge der Kammerrechnung: 

1. ]1em 3 ßulöen gebenn lorgen Crlanger Budjirucher von 
100 CDanößten &ie Rud)enipeis belreffenb suörudien. 50!! am CDilwod) 
nad) Dioniji (n. Oktober). 

2. ]lem 1 ßulöen gebenn Jörgen Ctlonger Budibrutber nod) 
von 50 (Danboten öie Rudjenfpeis be&reffennö 3U Öruchen, jalt Sreitogs 
nad) Omnium flnimarum (3. November). 

57. V°'£rliünbung etlidjer flrtichei: im | Reid)s flbfd)ieöe: vnnö 
OrÄlnung junlfgebollens Reidjsllogs 5U flugipurg: bes jors | fODicicjC- 
verlevbt. || 

4°, 12 Bll. Sign, flij-flvj (steht auf dem 6. u. 7. Bl.). Mit 
Seitcnku&t. Ohne Irapr. Bl. iv. leer. BL sr.: W'Jr Wevgonb 
von gottes gnoöen ßnd)oue | ju Bamberg . . . folgt die Bekannt- 
machung der auf dem Reichstag zu Augsburg durch Kaiser 
Karl V. gegebenen Con(titution, orÖnung vnnö jo^ung, wie bic 
von wortten ju werten, arti^cls wcyb, inn bes Reidis obltt)ieöe, inn 
bodigemeller RaY|erlicl)er (Dayeltal peTJoiie, gesellet lynöe, aufgerid)! 
vnb wir inn bie|es offen gebrud?! libell, hoben bringen lojlen . . . 
Nach der gröfstenteils vollständigen, zum Teil auszugsweisen 
Veröffentlichung der kaiserlichen Ordnung folgt ein Schlufs- 
wort des Bischofs, das die gewöhnliche Bekräftigungsformel 
enthält. Schlufs BL 1 1, Z, 13 . . . 6eben | inn vnnier jtat Bamberg 



I) Emc späKre Auflage lUcser Vcrrrdnung ist dülicrl vom IDitlWOd)? nod) 
CjCaltationiS Crucis flnno U. JtCÜii (l-.Srplembei 1544). Dieser Dtuclc Uägl 
Duch die lüttem Erlingen, diner i-elbst wir >btT bereits ^estotbED. Die Dmck- 
leguDg stsmreile von tcioetn Nachfolger. 

a) loilialc. 



Amtliche Drucke. I75 

vnter vnnferm fürgeftruchtem | Secret flnno u. \ Rest der Seite. 
Rückseite und letztes Blatt leer. 

B. B. = R. B. Dipl. gqa. In dem Exemplar findet sich 
auf der Vorderseite des letzten Blattes der handschriftliche 
Eintrag: 1531 (?) Phillips von pünlsenborff, jüe Bamberg, ein= 
geh&rig. 

Eintrag der Kammerrechnung: }tein 12 OulbCU gebenn 
Jörgen Crlannger Budiörucher von einem flus3ug etlidjer Artikel aus 
öes Reid)sabi(l)i& libelsweis 3u&ruchenn, ber jinb 250 gewejenn 3Qlt 
Om CDonlog nodj Oiilie (i8. Dezember 1531).'' 

Das Domkapitel hatte sich hereits am Mittwoch nach 
Leonhardi (8. November) mit der Sache beschäftigt, ohne so- 
gleich seine Einwilligung zur Veröffentlichung des Aiis- 
schreibens zu geben. Das Rezefsbuch enthält folgenden 
Beschlufs: Die Vethun&ung etlicher flrtidiel im Reid)sabid)iet) be* 
treffenbf ijl gel)ort vnö meinem gneöigen ßerrn von Bamberg heim« 
gejlellt, iold)e bermaljen aufegeen 5u Inljen. 

58. [Ausschreiben des Bischofs, das Bier- und Wein- 
schenken betr., V. Dezember 1531.] 

Ist nur nach folgendem Eintrag der Kammcrrechming 
festzustellen: Item 4'/i gulbenn gebenn tV)ei|ter ]orgenn Crlannger 

I) Seiner fiühcrcn Tätigkeit mochte Ertinger mit Wehmut geJenken, wenn 
er in dem Ausschreiben folgende SiUe druckit: Vnil na<t) Sem buid) üie Vtl> 
ortenlidje Crudterev bvfeonljet «il vbels enIflanBen, Sc^en, orbneti vnb wollen 
wir. Das ein yeäer Cl)urfflr(t, SOr|t, vnnb Jtonä bes Reidjs, gevjlli* vnnö wellüd), 
mület jevl ftes hünfttigenn Concilii, inn allen Cruchereven, oud) bcy ollf ßudj' 
fuefcm, mil emitem vlevfe verfeljung tljun, bös liynfürter nldjra newes, vnb 
lonöerlid) Idjmec lcl)rif[t, gemflils, ober bergleldjenn, webcr olfenntlid) ober Ijeymlid) 
gebidjl, geftru*! ober fevl geljabt werben, Eä [ey bünn 5uiior öurdj öiefelb 
geyltlid) ober welllid) oberheyl, Sor3u verorbnet, veriiS&lgc perJon, bejittjügt, Des 
trudiers nomen vnb sunomen, oudj Die llot borinn (ollidis gebruchl mil nem- 
lidjen Worten barinn geje^t, vnö fo borinn mongel bclunben, (oll öoflclbig ju 
Itiichcn oiiet leyl juljoben nit jugelaffen, wes audj (olrtjer Ictjmelje ober ber- 
gleidjcn bödjer Ijleuor gebtuAt tollen nit feyl geljobt ober verKouffl werten. 
Vnb wo ber Didjier, Iruther, ober verRouffere, (oltlje orbnung «nö gebol vber- 
foren, |oll et öurifl bie oberheyl, öarunbcr er gejeflen ober bclrcllenn, nadj 
gelegenbcyt an leyb ober gut gejlrott werben, . . . 



ßud)öru(her vonn ICX) CDaiiöaten öos Wein vrniö pirid)enn*en be- 
ireffenö vnnö öanii von 300 CDiJtiuen an &es Stitfts Cel)ennleut 
3U&tuchen salt ann Crillobent (24. Dezember) 1531. 

59. [Ausschreiben des Bischofs, das Türken - Mandat 
Karls V. betr., v. i.Juli 1532.] 

W"Jr Wevganö von gottes gnaöen Bifdjoue 5U Bomberg . ■ . 
[Bezugnahme auf das Mandat Karls V. gegen die Türken, 
dessen Wortlaut folgt. Darin wird die Türkennot eine Strafe 
Gottes genannt. Zur Sühne „pro peccatis" werden ein hl, Amt, 
Prozessionen, Wallfahrten und öffentliche Gebete, ein be- 
sonderes an Sonn- und Feiertagen in der Kirche zu ver- 
richtendes Gebet und Glockengeläute an allen Mittagen an- 
geordnet. Diese Bestimmungen des Kaisers werden dem 
ganzen Bistum in einem Nachwort des Bischofs dringend 
eingeschärft.] Z. 28: Geben vntet vnnlerm fürgeörucbtein Sectet 
om CDontag vnfer lieben | frowen obent Vifitationis genannt, flnno 
uwjcij II 

Folioblatt. H. 30.9 (13), Br. 39,2 (34,3) cm, 29 Zz. 

Nürnberg, German. Nalional-Museum. Mandate {6723b)." 

Eintrag der Kammerrechnung: Ifem 5 6ul6ein gebenn 
}or9en Crlanger Bu(l)Öru(lier vonn 300 (DanÖQten &ie Walfurt 5U 
Crlangung eines Sigs wiöer ben Curdien bctretfenb 3U önitken 3alt 
am (Dilwod) nod) Vililocionem 1532 {2. Juli). 

Im Domkapitel wurden in dieser Angelegenheit folgende 
Beschlüsse gefafst: 

Bewilligt, öas allenibalbcn im Stifft proceüion turgenomen 
werfte, laut lievferlid)er (DaveitQl (Danöat aud) 3ettell vtf öie Canlsell 
5umad)en, öas aud) bie vmbligenben Dorffer berein in Chumb(tifH 
wallen. (Sreilag vor pelri unb Pauli ^ 28. Juni.)" 

Das vff Steitag ld)ierit ein procejtion bet Curken halben aö 
bealam virgitiem ge1d)eiie, i|t jugelajfen, vnb {oll ein (Danbat aug- 



I) Gror» Initiale, dne Itici 
Kult V. 

1) Auch hwduhiifUUfa im Coda Conti. Bunb. 1, 
j) ReMfahuch IV, BI.70V, 71 v., 74 r. 



W-In<li>ie erÖffDel <lai folgrDdc Mandat 
i6t. |K. A. B.). 






«73 



geeti, aas vntter ber Procedion Kein Coien toll geoftent weröen, 
oud) kein Arbeit ouf öem Selö 9e(tf)et)en. (COonlag vor Vililationis 
(Dario = I.Juli.)" 

Das alle Wod)en am ODontag im CbumbilÜft, Dinttcig 3U Soul 
Steffan, (Ditwod)en 3U Sant Oangoll!, Donnerftog 3U Sant Jacob, 
Sreitag 3U un(er Srawenplot, vnö Sambjtog 3U Sant (Oarlein Pro' 
Cebion gebQJten wer&e, befegleldjen vff öem fl)unct)berg vnö in anöern 
Cloitern Walfurt gehalten werbe, ijt sugeloüen. (Sreitag nad) Vinc 
Petri = 2. August)" 

60. [Ausschreiben des Bischofs an die Geistlichkeit, 
die Türkensteuer betr., v. 4. September 1532.] 

Wyganöus bei et apojlolice febis gtatio Cpiscopus Bambergeü. 
. . . Prepojito, Decano et capitulo, eccieiie noflre Bambergen, Decnon 
flbbatibus ... Z. 41: Inquorum oFm tibem et tettimomü pmiüorum | 
pientes litteras |igilli no|tri vicariolus, iuljimus et tecimus fub ini' 
pieliioc communiri. Dato in CivHate nojtra Bambergen, Die COercurii 
qrta mejis Septebris. flüo a Hativitate bni noltti Jelu Cbriiti Cniile= 
jimo quingete(imo trigeiimo Icbo. 

Grofsfoüoblatt (quer). H. 16,6 (13). Br. 43 (42.3) cm, 42 Zz., 
Typen Nr. 6. 

K. A. B. (Rep. 141. S. 3S, Nr. 133a). Das Exemplar trägt 
das Siegel und die Unterschrift: Wolfgongus Balchmod)er SiscQÜs 
bc manbato. 

Inhalt: Festsetzung der Türkensteuer für die Geistlichkeit 
und Übertragung der Ausführung der Bestimmungen an 
Wolfgang Balckmacher. 

Im Domkapitel wurde die Türkenangelegenheit am Freitag 
nach Egidii (6. September) verhandelt. Die Entscheidung über 
die Beisteuer der Kapitelsherren zog sich viele Sitzungen hin- 
durch." — Vgl, Looshom 4, S. 768, Oesterreicher S. 203. 

61* [Ausschreiben des Bischofs an die Ritterschaft, die 
Belegung ihrer Unterthanen betr., September 1532.] 



ij Reicribucb IV, Bl. 70V., 71 
1) ReicTibucb IV, Bl. jäv.ff. 



fj6 ILTiD. 

Dieses Ausschreiben war nicht aufzufinden. Für die 
beiden letzten Drucke enthält die Kammerrechnung folgende 
Einträge : 

item lOGulben geben ]orgen Crlinger Bud)brucl!cr, von 200 
CDanöoten öcren \e eins yxe\ex Pogeim Popirs lanng, Die l)ilf{ 
vnnb Steuer öess 60. Pfennigs, io mein geneöiger Berr vonn Büm= 
berg 5U Vntetl^alltung Jeiner fiirltlidjen 6enQ&cnn l^riegsvolchs wiöer 
öen Cutdien inn j. S. g. Stilft liall lalfcnn auflegen, betreffen?), ye 
für ein CDonöat 10 i?, vnnö öann von 250 (DiHiuen an bie Rilter= 
ld)Qfft im Stifft bie Belegung irer ormcn Ceut belongenb, \s von 
einem 2','3^ jiitTuttien, jalt am (Ditwodien nad) Oativitotem CDorie 
1532 (ii. September). 

Item 2'/2 Ouiben gemelllem Crlinger nod) von 250 CDiliiuen 
inn berurter Sodjen an bie Ritterldiaffl ju truthen geben . . . 

62. [Aufgebot des Bischofs an die Untertanen zur 
Rüstung, April 1534.] 

Der Druck konnte nicht festgestellt werden, er wird die 
übliche Aufforderung an die Untertanen, gerüstet zu sein, 
enthalten haben. 

Eintrag der Kammerrechnung; Item 1 ','2 Gulben gebenn 
]orgenn Ctlonnger Bud)&tudiet vonn 140 CDanboten onn bes Stietis 
Vnöertl)annenn 3utrud?enn, (id) inn Rüjtung 3U Jd)id?enn belonngenb, 
joll am Sreitcg nad) CDilericorbia boinini (34. April). 

Das Aufgebot wurde ohne Zweifel gegen die Wieder- 
täufer erlassen. Am 31. März hatte das Domkapitel dem 
Bischof anheim gegeben, bofe bos Bomberger Sd)lob unÖ Amt 
ftOttlid) be(e5t werbe.'' Am n, April wurde der Bischof wieder 
ersucht, er möge den Amtleuten befehlen, „nad) 'ben Wieber- 
täufern ju trad)ten". Am 21. April legte das Kapitel dem 
Bischof abermals ans Herz, ha^ fein 6nob bie 5d)lüber im 
Slieftt ollenlhalben ftattlid) belebe unb mit Proviont unö anberm 
verlebe. 



■ ) Reurtbu<;h IV. Bl. Iljt. 



Vgl. Looshom IV, S.777. 



Amlliclie Drucke. 177 

63. [Stotula SynoMlia, vom 20. Mai 1534.] 

2", 22 Bll. Ohne Titelblatt. Bogen B hat nur 6 BIL 
Sign, flii — O'. Ohne Kust, Ohne Impr., die Lettern weisen 
auf Erlinger als den Drucker. 1. Bl. r. leer, 1, Bl. r, Holz- 
schnitt: Kaiser Heinrich und Kunigunde mit dem Dom. Bl. 2r.: 
Stüluto Synobalia in Svnoöo publica per Reueren= | ölHitnü In 
Ct)riito palrem et öominö öfim Wvgcin&um Uei grafict episcopum 
Bambergeil. In | ecclefia ßambergen celebrata, £ec(a et pubücolo. ]| 
W'']gon&us Dei et opl'ice seöis gralia Epus . . . Die Über- 
schriften der einzelnen Absätze sind mit den grofsen Missal- 
typen gedruckt. Schlufs Bl. 2 1 v. Z. 44 : | Da: in Ciultole noitra 
Bümbergen. flnno a natiuitate &ni (Dillejimo | quingentejimo Crice= 
^mo quarfo Seria Cercio post öominicam 1 quo in ecdeilo öei conta= 
batur officium Cjiouöi. || Sinis Stalulorum Svnoöalium Bambetgeü. 
II Letztes Blatt leer. 

Panzer, Annales 6. Bd., S. 173, Nr. 11. Sprenger, S, 83/84, 
Nr. 73- 

B. B.: R. B. J. e. q. 7," und Inc. typ. P. VL 25»! u. Hist 
Ver. Bamberg. Das Domkapitel hatte bereits am Samstag der 
Goldfasten 1531 genehmigt, dafs der Bischof Die Statuta SynO' 
bolio wiier brudien latje, mit 3u(Q^ung eines flrtickels ber preöiger 
l)alben. Der einführende Holzschnitt, Abb. 19, ist ein hübsch 
ausgeführter Nachschnitt einer Arbeit Pfeils, die verschiedenen 
Drucken vorausgeht, so in StalulG Svnoöalifl in SvnoöO publica 
per Reueren|bi|iimö in xpo patte Öominü bfim ßeorgiü öei gra|lia 
epm Bambergs : in ecci'ia Bambergn: celebrata | Cecto el publicoto. j 
2°. Am Schlufs; Impteüum Bomberge pro prouiöum virü Joonnem 
Pteill. I flnno brii. 1509. Die vitima flugujti. | Sprenger S. 75 
Nr. 56. Panzer 6. Bd. S. 172, Nr. 3. In Bamberg (Ic. III 1, 
Beiband i). 



1] lailialc. 

I) Auf dem I. Blatt rotgcnde m( die Hetkuoft bciügliche EinliSge: Sum 
tji libris Conrabi Scoli Steinadjii paiodji in QeisfelM . . . 1589. Daranirr: Sum 
1% libris m. Joontiis DevbeAeri ]. V. D. 1627. 

3) Aul der dcD JeiuilcD äberlasscpcn Erbschaft des Bambngei Weilibischofs 
Friedt.Fömcr (1631). 

ScIioiitDlahcr, BuchdrucJnniUiikni G. Erliugin. tl 



178 n. täl 

Die beiden Drucke entsprechen fast wörtlich den Synodal- 
statuten, die im Jahre 1491 aus der Bamb erger Presse hervor- 
gegangen sind unter dem Titel: Statuta Synoiolia In Synolio 
publico per Reue= [ renöinimü In xpo patrem et öniti öüm Beinricum 
Öei grocia Cpm Bombergn. In eccle(iQ | Bambergn celebrata: Cecta 
et publicota. || Am Ende: Cibet Statutorü Svnoöaliü Babcnberge. 
flnno im it Olccccxci. 1 (Denjis (Doij. xü- hl'- Junij impreHus. 
Sinit felidter. | In 2°. Sprenger S. 47 Nr. 22. Panzer I, S. 143, 
Nr. 8. B. B. Inc. lyp. P. VI. 24, Bbd. Auch dieser Druck hat 
den wohl auf das Jahr 1484 zurückgehenden Holzschnitt mit 
dem Dom. 

Die 3 Drucke der Synodal Statuten von 14Q1, 150g und 
1534 stimmen im wesentlichen miteinander überein. Über 
ihren Inhalt vgl. Schmitt S. 28 ff. u, S. 189. Über den von 
Erlinger besorgten Druck vgl. noch Erhard S. 69. ErHnger 
hat sich auch in der Form des Druckes an die voraus 
gegangenen Muster gehalten, 

64. [KaiserHches Ausschreiben, fremden Kriegsdienst 
gegen den Kaiser betr., April 1535.] 

65. [Kaiscriiches Ausschreiben, die Verpflichtung von 
Truppcnvolk betr., April 1535.] 

Beide Ausschreiben konnten nur durch folgenden Eintrag 
der Kammerrechnung festgestellt werden: Item 6 ßulÖen gebenn 
Jörgen Crlinger Bud)irucher von jweien keY(erlid)en (Donöaten öie 
flufnemiing vn& Verpflicbtung öeren fo jid) wiber Revierlidje vnb 
I^Öniglidje (Dajeifät ju&ienen iiit beiteilen vn!> bewegen lauen Jollen, 
belangenb 5alt Donerltag nad) Quajimo&ogentti (8. April). 

Beschluls des Domkapitels v. 27. März: Das heyferlid) 
fllanbat, bas jid) nymont beftellen lallen joll, iolt allenthalben im 
StiffI flngeid) lagen werben.'' 

66. [Ausschreiben des Bischofs gegen die Landfriedens- 
brecher, 18. August 1535.] 



t) Rciebbijcli IV. Bl. 15S*. 



L 



180 n. Teil. 

Wir Weygannb . . . Cebenn in vnnjer Statt Bamberg . - . 
om (T)ittwoct)en nad) flilumptionis CDorie flnno ic ):x;(v. 

Das Ausschreiben konnte nur handschriftlich festgestellt 
werden im Codex Const. Bamb. I, Bl. öjr, f. (Aufschrift: Ver= 
nemung Öes (DanÖats Ijieuor Öes Navierlidjcn Canbtfrie&ens halb 
augganngen. 

Eintrag- der Kammerrechnung: Item l'/a öulben gebenn 
]orgenn Crlannger ßud)&rud{er vonn etlidjenn (Oannöotenn öie 
badjevll vber vnngewonnlict) Reitfig vnnö Sufeuol* belonngent ju- 
truAenn sollt am Doneritag nad) Bartbolomey (26. August). 

67. [Voriadungsformular.] 

Das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg" besitzt 
ein solches Formular, das ausgefüllt ist mit der handschrift- 
lichen Adresse an den Dechant und das Kapitel zu St, Stephan 
und ebenfalls handschriftlich auf eine Appellation des Eukanus 
von Aufsefs vom Landgericht an das bischöfliche Gericht 
Bezug nimmt. Gegen Schlufs wird in dem gedruckten 
Formular beigefügt, dafs alle Entscheidungen und nötigen 
Vorladungen in der betr. Angelegenheit nur durch Anschläge 
an öem newen RottjbQufe in offen Briefen bekannt gemacht 
werden. 

Zu dem vorgedruckten Datumsvermerk ist handschriftlich 
der Donnerstag nach dem Sonntag Exaudi 1535 (13. Mai) 
beigefügt. 

Das Formular ist jedenfalls schon früher gedruckt worden, 
ich reihe es nach dem handschriftlichen Datum an dieser 
Stelle ein, 

Quartblatt Höhe 21,5 {7,5) cm, Br. 33,2 (23,3) cm, 17 Zz. 

68. [Ausschreiben des Bischofs, Verbot des Dienstes 
bei fremden Herren, März 1536.] 

Eintrag der Kammerrechnung: Item 4 ßulöein gebenn 
Jorgenn Crlinger Bud)brucher vonn 3weienn rhompifdjen (?) (Dan' 
tiaten, fo inn alle Bmpt geidjidtt wor&enn, t)as fid) nvemanl in 

I) Sammlung von Mainwr Mandaten ejijb. 



Amtlicbe Drucke. l8l 

fremböer ßcrrn Dienji begebenn toll belanngcnb 3Ufru*enn salt am 
(Ditwod) nad) Inuocavil (8. März). 

Der Druck selbst war nicht zu finden. Vielleicht ist das 
Ausschreiben gleichbedeutend mit dem handschriftlich vor- 
handenen" Mandat, dafs sich Niemand wider Kaiserliche und 
Königliche Majestät bestellen lassen solle. Dasselbe umfafst 
I. das Kaiserliche Ausschreiben (Neapel, 28. Januar) und 2. die 
Bekräftigung des Bischofs Weigand vom Dienstag nach 
Palmarum (11. April). 

69. [Ausschreiben des Bischofs, die Schonung des Wildes 
betr., April 1536.] 

Eintrag der Kammerrechnung: Item 1 Gulöen gebenn 
7orgenn Crlannger, Bud)&rudier vonn etlidienn Verbotsettelnn, hein 
jungen VogI oufesunemenn, oud) keine wilö l^elber auff3ut)ebenn 
vnnb benn ßunöenn Bruegel annsubennghenn, (o öutd) bie ptarer 
verNbunbt wer&enn follen 3U tru*enn, jollt am Donerltag nad) 
CDorci (27. Aprit). 

Dieses Auschreiben ist zweifellos eine neue Ausgabe der 
Verfügung vom 15, April 1523 gewesen. 

70. [Ausschreiben des Bischofs, den Verkauf von Küchen- 
speise und Vieh betr., Oktober 1536.] 

Eintrag der Kammerrechnung: Item 4'/i ßulben gebcnn 
Jörgen Crlanger Bud)örudier vonn ICX) CTlan&aten kern Ruchennipeis, 
Vibe vnnö annöers benn Surhauffern ouffsuhauffenn, nod) aufeer 
Connö 3u[urnii 5U gcjtottenn belanngennb jubrudien sollt Sreilogs 
nad) Öalli (20. Okt.). 

Der Druck selbst konnte nicht aufgefunden werden. 

71. [Verordnung des Bischofs wider das Zechen in den 
Wirtshäusern, v. 22. November 1536J. 

W"Jr Wevgonö ... Z. 58: Geben in unfer Slot Damberg vnter 
vnterm fürgebru*tem Secret om CDitwotben nad) (Dartini | flnno 
ir. j!)cxvj. 

1) Codex Coiwt. B»mb. I, Bl, 6\tf. 

2) Initiale. 



l83 II. TeiL 

Folioblatt U, 27.2 cm., Br. 27,3 cm. (Schriftfeld), 53 Zr. 

K. A. B. Rop. 141 S. 32 Nr. 65. 

Inhalt : Das Ausschreiben ist im ähnlichen Wortlaut wie 
das vom Jahre 1530 abgefafst und hat als Erneuerung der 
früheren Mandate gegen das Zechen in den Wirtshäusern zu 
gelten. Eine besondere Ursache zur Verkündigung der Ver- 
ordnung wird aulser verschiedener Ausschreitungen in dem 
UmStande gesehen, dafs öie weyn bife jors etWOS (torch, vniS gut, 
vnnli lid) öerbalben, bcy öen vngeilemen, aud) öejter mcr vnrulje, 
vnb nad)teYls jubejorgen."' Das Mandat ist mit Bewilligung des 
Dechanten Reymer von Streitberg und des Domkapitels 
erlassen. 

Einträge der Kammerrechnung: 1. Item 3'/i ßulfeen gebcnn 
^orgenn €rianger Budjönidier vonn 100 CDanbaten, Satsung öer 
ßa^tgebenn aud) Warnung Der Vbeint vnnö (Oortprenner halb be= 
langcnnöt 3utrugken, sali! (Pitwodjen iiod) CDortini 1536 (22. Nov.). 

2. Item '.2 ßulöein gebenn ]orgcn edannget ßudibrudier nod) 
vonn 21 (Danbatenn im negilenn fluÜdireibenn , öie Caltgebenn it. 
belreffenb ... jall Sombitags nad) Cucie (16. Dezember). 

Beschlufs des Domkapitels vom Dienstag nach Omnium 
Sanctorum (7. Nov.): Dqs (T)anÖQt ber OQJtgeber vnb Wirt balbet 
latien inen mein genebig ßerren ber Oejtalt getollen, wo ir Oenab 
Ooltgebcn vnb Wirlsbewjer t)etten, bas bie Slroff iren Oenaben gefil. 

72. [Ausschreiben des Bischofs, die Türkennot betr., 
V. 27. Januar 1537.] 

Wigonbus bei gratia | Cpiscopus Bambergeii. | V'^Hiuersis et 
singulis pQlrodjialiü ecdesiorü nositae Bambetgen biocesis, Reclo= 
ribus, seu locoteneü eorübcm | Salute in öomino ... Z. 15: Datifi 
in civitQle noslra Bambergen. bie Sobbatbi 1 vicesimoseptimo mensis 
Januatij flnno a natiuitote bfii, (Dillesimo quingentesimo trice= 
simo septimo. 



I) Weber erwähnt dieses f^te Weinjahr fSr Bamberg oicbt. — Für die 
Gegend von Mainbernheim heifst es in einer allen Aubeicbnuiig: »ISjä VM rin 
SU biniger Sommer und g"'" Wein gewachsen" (Weber S. 153). 

1) Initiale. 



Amtliche Drucke, 183 

Quartformat H. 17 (6,6), Br, 22,4 (15,3) cm, 16 Zz. 

Nürnberg, German. National-Museum. Mandate 6723 b. 

Inhalt: Anordnung feierlicher Prozessionen und öffent- 
licher Bittgebete zur Abwendung der Türkengefahr. 

Bcschlufs des DomkapiteLs v. Samstag nach Conv. Pauli 

, (26. Januar): Cin Settel bie man auff ber Can^d von wegen bes 

Cibvhein&s djrijtlitt) namens verkunien toll auff morgen verkunbt 

werben, oud) für gut gead)l, in omnibus ecciesiis collectas pro pace 

ein3ulegen, öos aud) jolidjs 3u Staffelitein ge(cl)ee.'* 



73. [Ausschreiben des Bischofs an die Geistlichkeit, die 
Türkensteuer betr., v, 15, März 1537.] 

Wyganöus ... Z. 51: Datum in Civitale nostra Bambergen, 
bie iouis becima quinta mensis CDorcij. flnno a Hatiuilate brü j 
nosUi lesu Cl)risli, CDIllesimo quingentesimo tricesimo septimo || 

Grofsfolioblatt H. 30 (20,2), Br. 40,3 (34) cm, 52 Zz. 

K. A- B. {Rep. 141, S. 38, Nr. 133a) 2 Ex. 

Inhalt: Belegung der Geistlichen mit einer Türkensteuer. 
Der Wortlaut schliefst sich enge an das Ausschreiben vom 
4. Sept. 1532 an. Die Ausführung der Bestimmungen hat der 
Notar Wolfgang Reinle zu überwachen," 

Einträge der Kammerrechnung: 

Item 7 Öulbein 3 Ortt gebenn Jorgenn erlanngcr Bud)bru*er 
vonn 300 CDIÜiuenn onn bie Cehennleut^' vnnb 130 (Bannbatenn 
bie Cur*enn(leur belangent 3utru*enn soll boner|tog nod) Cetare 
(15. März). 

Item 1 Giilbein gebenn Jorgenn Crlanger BuditruAer nod) vonn 
XXK manbattcnn ber j^o Quffgelegtenn Steur 3U trudtenn salt am 
beiligenn Ofterabent (31. März). 



1} Rneribuch IV, BI. 112 v. 
1] Die Gencbioigung des Domkapitel: 
boeh IV. BI. «6r.r.). 

3) Wohl eine AufTorderung lut Rüstung. 



fiel 1 



den gtcicben Tag (Reicr$- 



184 II. Teil. 

74. [a) Feindsbrief des Ritters Rochus von Streitberg 
gegen den Bischof von Bamberg und b) dessen Verantwortung. 
Ende September 1537.] 

Eintrag der Kammerrechnung: Itctn 8 Oulben gebcnn 
)orgen Crlanndjer ßuct)trudier vom Rod)iuIfenn vonn SIrcitbergs 
Vbeinösbrieff vnni nieins gnnöigen ßerrn öorouff gegebenen finnt* 
wort vnnö Cnnlldjulöigung Öeren jbcs 1500 3iilrii*enn, 3alt am 
(Oontag iiad) Cllicfjaelis 1537 (i. Oktober). 

Beschlüsse des Domkapitels: 

Copey Rodiiuflen vonn Strevltbcrg VbeÖebrieff, vnnb mcins 
geneöigen ßerrnn von Bambergs flnitwortt öarouff (ein gelefenn, 
vnnb für güetl geacljt öqs jum füröerlidjllen ßewarlam in alle ftmbt 
gelongct, flud) feie flnltwortt meins geneöigen f5errn, bafe beraltd)lagt 
vnnö geenöet, Dornad) in Ctu*li gebtod)l in Öic flmbl oud) etlidjen 
Süriten jugejdjrieben vvuröe (15. September).'' 

Die flnttwurtt vf[ Roctiiuljen von Stteyttbergs VbeÖebticff 
öesgleidjen ein 5d)revben an öen Pun&5rid)ter ioldjet Vbebe bolben, 
gelejen, ftas lauen Inen mein geneöig ßerrn gefallenn (25. Sept.).'" 

Die beiden Drucke selbst waren nicht zu finden, 

75. [Brotzeichen — November 1540.] 

Eintrag der Kammerrechnung: Item 3 Ort ]orgen Crlinger 
Bud)bru*er vonn 300 3eid)en fo &em Wegmai|tet" von wegen Btol 
vffs Conb 3U verkouKen vberantwort (inö 3U bruchen, 3alt Dinstag 
nad) Cfieoborus {10. November 1540). 

Das Domkapitel hatte sich am q. November mit der 
Brotangelegenheit beschäftigt. Das Protokoll hierüber lautet: 
COein genebiger ßert von Bomberg lol ein genebigs einteilen ber 
Pe*enn tjalben habenn bomit lie wocbenlict) nil mcr pQ*en bn 
jouill gemeine Slat nottürfftig vnb ben auglenbi{d]enn Sliffts* 
ucrwanbenn ein fln3üt)l Brots gegebenn." 



1) Rerefabuch IV, Bl. I4ir.f. 

1) Wohl Wigmeiater, der du Brot zu wäg«n h 

3) Rciersbuch V, Bl, 4:r. 



Amtliche Drucke. 185 

76. [Erneuerung des fürstbischöfl. Ausschreibens, die 
Küchenspeise betr., Januar 1541.] 

Eintrag der Kammerrechnung: Item 3 6ulöen, 1 Ort von 
einem Cnon&at Rud)cnipei5 belangend 311 iierneiien Jotgen Criflnger 
Budi&rucker öeren 100 3u öni*en, 30!! Srcitag nad) Crliaröi 
(14. Januar 1541}. 

Dieser Druck ist der letzte grörsere Druck, den Erlinger 
besorgt hat Am 21. Januar erhielt er noch für Geleitsbriefe 
die Druckkosten und 1 Ort 3U Drinthgelt von bieien ßlaitn vnb 
öen obbemelten (Don&aten. Bald darauf mufs Erlinger gestorben 
sein, denn am 2. August 1541 wurden die Beträge für Geleits- 
bricfe an ßonjen (sie!) Crlingers ßaustrowen bezahlt, ebenso alle 
weiteren Druckkosten. Am 10. Dezember wurden 1'/, Gulden 
Jörgen Crlingers feligenn Wittib gegeben. 

Beschlufs des Domkapitels vom 11. Januar: Cy^I ^i^"^"^' 
ber VorNouff halb ijt geliort mrib aljo bewylligt, &05 (ein f. C. öarob 
bolt vnnö allein iotd) (Donötit vnnier &em öebirg aiifegclicnn lofe." 

77. [Ausschreiben des Bischofs, die auf dem Reichstag 
von Speier festgeseute Türkenhilfe betr., v. 31. Mai 1542.] 

W'']r Weyganö von gottes gnaöen, BiId)oue 3» Bombcrg, . . . 
Z. 121: gebenn jnn vnnfcr Stot Dombetg vnntet vanfeim für« 
gebruditenn Sccret öen vlrten Bciligenn pfingltfevcrtag | flnno icjclij. 

Grofses Plakatformat. H. 82,5 (74,4), Br. 38,6 (30.5) cm, 
122 Zz. 

B. B. Einblattdrucke (Inc. typ.). 

Inhalt: Verkündigung des Speierer Reichstagsbeschlusscs, 
eine beharrliche Hilfe gegen die Türken und die entsprecliendo 
Steueranlage betr., die in ihrem Wortlaut folgt. Bekräftigung 
des Ausschreibens durch den Bischof. 

Diese Verordnung ist wohl der gröfste amtliche Druck, 
der aus der Presse Erlingers gekommen ist. Die einzelnen 

1} Reubboch V, Bl. 51V. 
3) iDtlitle. 



i86 



n.TeU. 



Abschnitte sind mit (24) Überschriften verschen, die mit den 
gewöhnlichen Missal-Lettern gedruckt sind. 

Eintrag der Kammerrechnung: Item 14 Öulbeitl, 2 *?"., 
12^'' gebenn bet erlingerin Bud)Öru*enn von bem flunct)rcybcn 
15 auffgelegter Curkenl)illf juöruchen, l)elöt eins btey pogen'' \e 
von einem Pogen 4 A joH Steitag nad) Corporis ClKiiH 1542 (9. Juni), 

Das Domkapitel fafste in dieser Angelegenheit am 2. Juni 
folgenden Bcschlufs: 3w öer autferleglen Steuer hat mein genebiger 
Berr von Bamberg verorbnen laijen Stact)iu(|en von Wirfeberg von 
wegen ber Ritterjd)afft, Berrn Cfl(porn 0*el als ein Ralt, Steffan 
6uthned)l von wegen ber Stot. - So tjaben mein geneöig Berrn 
vom Capitel von wegen ber prelaien vnb 6eiftltd)en georbnet Berrn 
Colparn vom Berge. ^' 

78. [Ausschreiben des Bischofs, den Landfrieden betr., 
Juni 1543.] 

Dieser Druck konnte nur nach folgendem Eintrag der 
Kammerrechnung festgestellt werden: 

Ilem l'/jCulbein geben ber Crlingerin Bud)lru*erin von 100 
ODanbaten ben Cannblfribcn belangenbt 3U bruchen, 3alt DinjtQg nad) 
Vili (19. Juni). 

Beschlufs der Kamrocrrechnung vom 16. Juni: £in (Danbat 
ber nad)evl (gegen die Landfriedensbrecher} t[t gehört vnb JU' 
geioilen.*' 

79. [Ausschreiben des Bischofs an die Geistlichkeit, die 
Türkensteuer betr., vom 24. September 1543.) 

Wvgonbus . . . Dtiii in CiuHate nra Bambergen, bie Cunae 
vicejimaquarta me(is (eptebris flfio a notivitate bni quingentcjimo 
Quabragefimo terlio. 



1} Diese Samine bedeutele eine der gröTiten Einnabmi 
druck erel. 

1) Die 3 Bogen sind lunninieiieeklebt und äberdnickt. 

3) Reicbbuch V, B1. iii. 

4) Reiefibuch V, Bl. 1551. 



der Erlineer- 



Amtliche Drucke. 187. 

Grofefolioblatt. 46 Zeilen. 

K. A. B. (Rep. 141, S. 38, Nr. 133 a). 

Inhalt: Festsetzung einer Türkensteuer für die Geistlichkeit 
wie bei den Steuermandaten vom 15. März 1537 und 4. Sep- 
tember 1532. 

Dieser Druck wird der letzte gewesen sein, den die 
Witwe Erlin gers besorgt hat. Am 11. Oktober ging die 
Druckerei an die fürstbischöfliche Regierung über. 




Zu dem Verzeichnis der Drucke sind noch folgende nach- 
zutragen, die mir während der Drucklegung meiner Arbeit 
bekannt geworden sind, 

o) Die Reformodon bes geridjtes V Ded)aneY bes Chum=|Itifts 
3U t3amberg öiird) öen liodjwiTbigen in got vater | vnö ]]exn: hexn 
Georgen Biidjoff 3U Bamberg gemadjl | vnb geortent von latein in 
teutld) brad)t. || 

2", 13 BIl.", Sign. flij-Bv. Ohne Kust. u. Impr. 1. Bl. r. 
leer, i.Bl. v. derselbe Holzschnitt (Heinrich und Kunigunde 
mit dem Dom), der beim amtl. Druck Nr. 63 angegeben und 
abgebildet ist. Abb. 19. Auf Bl. zr. folgt der obige Titel 
und dann unmittelbar der Text: ]''n bem namen b' heiligen vnb 
vntevli(i)en trifeltighevt | flmen. Oorg . . . Bl. nr.: Orbnung vnnb 
Crklerung ber Reformacion bes | geridjls ber Ded)Qnev bes Cl)iim(tifts 
3U Bamlbcrg: burd) ben hod)wirbigen in got vater vnnb | l)ern: 
jjern Beinridjen ßijd)off 3U Bomberg ge=[mad)t vnb georbent; von 
latein in teutjtt) brodjt. || . . . Schlufs Bl. i3r. z. 28: 1 anl)ongenben 
]nligel aud) gejd)a(ft ju bewaren. finis. || Rest der Seite und 
letzte Seite leer. 

B. R, J. H. rV. 26/b. 



I) WahcMfadDlich Ist noch c 
liegcDden EiempUrc Tebll. 

2] laitUlc, 4 Zeilen tief. 






u üblen, (Us d«m mit *oi- 



N»chtr«e. 



•89 



Der vorlieg-ende Druck ist eine neue Auflage der um 
1491 wahrscheinlich von Sensenschmidt, Petzensteiner und 
Pfeil gedruckten fürstbischöflichen Verordnung: Die Reformo= 
tion öes gertdjtes öer Dechoney Öes | Chum(tift5 3U Bamberg öurd) 
öen bod)wirbigen in | got vater viiö berii berS Georgen Bi(d)off 311 
ßom=lberg gemad)! vn georöet von latein in teutjd) brodit || Bl. 10 v. 
folgt diei Orönung vn Crcleriig öer Reformation öes geridjts | öer 
Ded)anev öes Cbunilliffis 3U Bamberg öurct) | ben bod)Wirbign In 
got voter vn betn hern f5einri(t)n bi(ci)off 5U bomberg gemad)t vü 
georbent von latcin I in Ccutid) brad)t. ||" 

Vgl. Sprenger S. 66, Nr. 47 (ungenau), danach Panzer. 
Zusätze S. 62, Nr. 259. — Die lateinische Ausgabe (Sprenger 
S. 65, Nr. 46) war ohne Zweifel kurz vorher erschienen. 

Die in beiden Drucken enthaltene Reform des Gerichts 
des Domdekans war durch Bischof Georg I. von Schaumberg 
{1459 — 1475) im Jahre 1463, die z. eingefügte Reform durch 
Heinrich IIL, Grofs von Trockau (1487 — 1501) im Jahre 1488 
verkündet worden." Da die Erlingerausgabe keine Zeitangabe 
der Drucklegung enthält, kann man aus dem Inhalt des 
Druckes nicht auf Erlinger als Drucker schhefsen. So hat 
auch Heller, der den Druck selbst besafs, die Ausgabe nicht 
bestimmt. Die Lettern Nr. 3 und der eingefügte Holzschnitt 
verraten aber deutlich Erlinger als Drucker dieser Ausgabe. 
Wahrscheinlich erfolgte ihre Drucklegung im Jahre 1534, da 
Erlinger die Synodalstatuten mit einigen Zusätzen neu auf- 
legte. So war vermutlich auch die erste Auflage der Reform 
des Domdechantengerichtes 1491 zugleich mit der ursprüng- 
lichen Ausgabe der Statuta SynoÖGlIa (Sprenger S. 47. Nr. 22) 
erschienen. 

Die Erlingerausgabe stimmt inhaltlich und äufeerlich mit 
der früheren vollständig überein ; nur an wenigen Stellen 
finden sich kleine Abweichungen, ebenso ist die Recht- 
schreibung verschieden. 



I) Voraus e'l>t <I" übliche Holncboilt (vgl. S. 17S). 
1) Vgl, Loothotn 4. Bd., S. 3io(., 402f. 



t90 



Nichtrtg. 



b) [Anweisung an die Amtleute und Castner, die Er- 
hebung der Herdsteuer betr., Oktober 1526. Vgl. amtlichen 
Druck Nr. 31.] 

Wefe ben flmplleüten vnö Cailnern, öenen &ie anläge ber 
breyer | gulben au!f bie tjerbjtal einsunemen beuolben, nebenn öem 
Qufe^ljdjreiben ioll flngejeigl werben. i| 

Folioblatt, 60 Zz., H. 32,8 (27,2), Br, 22 (13,6} cm. Z. 4: 
flnfengklid) lollen bie flmplleüt vnb Caltner ... Z. öo: vnb [einer 
genaben nad)homen erlaubung. |I 

Inhalt; Befehl an die Amtleute, die Verzeichnisse der 
Entschädigungsanlage auf ihre Richtigkeit zu prüfen und die 
Steuer bis Martini einzufordern. Wellid)e es nbcr V^ fo polbl 
nit sollen könnlen, mit benlelben Ioll man ein gebult haben, öod) 
bas iv es 3wHd)en, vnb weibennoditen idjititen, gewifelid) geben. — 
Weren ober etlid) meines genebigen herren vnberll)fln, |o gan^ arm, 
vnb vnuetmügenbt, ben toll man weytter, vnb 3wi(d)en, vii lid)tmes, 
ber 3allung halb, eniweidjen, die Unterthanen, welche die Steuer 
überhaupt nicht aufbringen könnten, sollten mit dem Be- 
scheide, wie (ie \\ä) in ergongner flutfrur gehalten, dem Bischof 
angezeigt werden, der dann weiter entscheide. Wer sich aus 
dem Lande begebe, dem dürfe seine Habe nicht nachfolgen, 
bis die schuldige Steuer entrichtet sei, — Vgl. S. 153. 

Sammlung des historischen Vereins zu Bamberg. 



Anhang. 



I. Verzeichnis 
der fölschlich Erlinger zugewiesenen Drucke. 



In meinen Ausführungen wurden an mehreren Stellen 
der Presse Erlingers Drucke abgesprochen, die früher infolge 
ihres nach Bamberg weisenden Inhalts Erlinger zugeteilt 
worden sind. Das folgende Verzeichnis führt diese Schriften 
kurz an und erweitert sie zu einer vollständigen Zusammen- 
stellung der Pseudo-Erlin gerdrucke, die zugleich eine Ergänzung 
zur Bibliographie der Bambergischen Schriften geben soll. 

1. (Schöner, Johann.) flequototium altronomicum [vgl. 
S. 40 ff.]. 

2, (Burchardi. Ulr.:) DiflCOOlSfDVS DC SIDC CBRISOOnfl, | 
In quo illuö Propbetkü & Rpoltolicü, jolo fcilicet fi&e | conltore 
iuilificationc, perjpicitur, Quoliter quoqj | fiöes eoöein ocquiratur, flc 
iemum fiöem t)a=ibens, a non tjabente biicernatur. || Titelholz- 
schnilt: Kaiser Heinrich und Kunegunde halten den Bam- 
berger Dom, mit dem Wappen des Bischofs Weigand, dem 
die Schrift gewidmet ist. 

Die Widmung des Verfassers stammt aus Bamberg. — 
Sprenger" u. A. haben den Druck Erlinger zugewiesen. Die 
Lettern stimmen aber nicht im mindesten mit denen Erlingers 
überein, sondern gehören der Presse des Nürnberger Buch- 
druckers Friedrich Peypus an. Ebenso ist die Initiale XI, mit 



I) S, 83, Finzer nimmt ebeDTalU Bimbsrg als Druckorl 3 




194 AiiIiiBC. 

der die Widmung beginnt, dieselbe, die in der Schrift Schöners: 
eaVflCORlI flSCRO l nomid . . . Canones (rmpreüum Ilurebergac 
per Soeöeticü pevpus. (D.D. XXII.) wiederkehrt." Auch hier 
stammt die Widmung aus Bamberg. 

Vgl. S. ii8f. 

E. B. a- H. IV, 156.) 



3. Ordnung bet Cauff | nad} ßambergifd}=|eT Rubridten von | 
wort 3u wort | verÖeutid)t. 1| 

4", 8 BU. Sprenger.'' Jäck" und Erhard'' nehmen Erlinger 
als Drucker an. Die Lettern stammen aber sicher aus der 
Presse Jobst Gutknechts in Nürnberg. Sie stimmen mit denen 
der folgenden Schrift genau überein: {Linck, Wenz. ;) £in hall» 
iome lere wie | öas herfe oöer gewiften öurd) bie | fiben jeligkeyt: 
als jiben iewlen | öes gevltlidjenn bowes; | auff öos wott gottes 
gebawet wiröt. || . . . (Oebru At , . . burd) ]obIt 6ultined)i. Rnno. 1 51 9.) 

Die Orbnung öer Ccuff ist eine Nachahmung des Tauf- 
büchleins Luthers (.1525),^' B. B. (J. H. IV. iii). 



4. Hin (Diifiue (ober Senbtbrieff) | Hicolai Cottelfpurger, 
barinn klarlid) | öurd) bailig gefdirift angejoygt wirf | von ben 
falldje leeren, oud) flbgöt | terey, bvfel)er gebolten, wie \\ \ auff= 
geridjt, vnb ver|tonöen | werbe Jollen, [einer Sd)we | (ter 3Ü Bom= 
berg wo=|nenb, vmb rcdjtes | gloubes verltonö | geidjriben. | 
1.5.24. $ ll"' (Mit Titeleinfassung.) 

Diese Schrift hat nicht, wie Erhard'' meint, Erlinger ge- 
druckt, sondern der „Unbekannte Drucker" {vgl. S. 89). 

B. B. (R. B. Dipl. q. 27/3). 



1) BLSr. 

2) S. St, Nr. 67. 

3) Jahrbücher S. 330, 

4) Reformittiaa S. 14. 

5) Laiheis Werk« {Weimat) n 
(.) Panier U, S. 380, Nr. 131; 

S. ii5if. 

7) RcfarmilloB S. 14. 



Bd., i8qi, S. 39. 

— Abgedruckt bei Heller, Rerorrnation 



VeneichnU der lalschlich Eilioger ingewiesi 



195 



5. Schwarzenberg. Johann: Senöbrief on &en BHd)of von 
Bamberg . . . Auch diese Schrift hat Erlinger nicht gedruckt." 
Die Originalausgabe = Panzer II, S. 301, Nr. 2408 ist Friedrich 
Peypus in Nürnberg zuzuweisen. Sowohl die Lettern wie 
die eingefügte Initiale gehören Peypus zu. (Die Nachdrucke 
stammen aus anderen Pressen.)'' 

B. B. a-H-IV. 174)- 

6. flin Sermon 6e=|preÖiget, öurd) }ol)Qn=|nem Sdjwanbawlen . . . 
fl).D.XXiiij. II ist keine 2. Ausgabe des Erlingerdruckes^' {Verz. 
Nr. 23), sondern ein Nachdruck des „Unbekannten Druckers" 
(vgl. S. 89). 

7. Die flttidiel fo | BiId)off von Bamberg | öie iween Bröptt 
vnnö Den | prior flugullinetorbens 3Ü | Hürnberg, gefrogt . . . 
CD.D.jcxiiij- II = Weller 2770 stammt nicht von Erlinger, 
wie Weiler glaubt, sondern vom „Unbekannten Drucker", 

(vgl. S. 89). 

8. ein (Danöaf öes | . . . | l)erren Wevganöen, Bifd)off 3Ü | 
Bamberg, beridjtung vnö ] vertrag, (o 5wtid)en | jme vnö öes | 
Stiffts vntertbanen auff^lgerid)!, belongenb. || . . . 

Druck Hergots und nicht Erlingers^' (vgl S. 135 f.). 



1) Erh»rd S. 14. 

l] Abe<^druckl bei ?Iel[er, RerarmtLlon S. 109. 

3) Wie Etbaid, SchwauhMien S. tl melol. 

4) Heiler, Erlinger. 




U. Vorrede Erlingers zum ,, Evangelien Christi" 

Wertheim 1524 (Verz. 35 a). 



flllenn liebbabetn öes wottt OotHs | Wünjdi id) ßeorig 
€rlinger 6nab von got öem hynilildien vater u. frib in Cbriilo 
vnieriti leligmacber. 

Wjewol alle iiienlcl)eii (o aulf bijs jamcrfal geborn 1 vii öos 
auHerlid) seidjenn öer Cauf (Öas aud) Cbriiius (elbtl aiigenomen) 
cntpfangen habenn | Cbriileiimenidien genannt | So mügenn (y öod) 
baöurd) on ben glauben vnnö öie wiöergepurt im geijt | nit ielig 
werben | nad) innbolt vil iprüd) öes belügen Cvangelv- Vnb öie 
weyl nidjts bann Öer glaub in Cljriilum vor 60t Öem bimliidjen 
votier Ielig vnb redituertig mad)t. Well)er glaub aber ouSfer öes 
wortt goties I vnb on lonöerc gcnaö öes beiligenn got(tes (Wie bann 
ein red)ter glaub ein gab gotes ilt vnb aufe öem gebor geleernt 
wirt) nidjts frucblpars wirken mag. So ijt einem yeöenn Cbriit= 
glaubigen menldjenn bod) vonn nöten | jid) in öem wortt öes heiligen 
Cuangely | ols öer id)Ul bes glaubcnns | Darinne öcinn Cbriftus 
lelbs meitler ijt | 3u | vben. Darumb \)ab id) ßot bem alined)iigen 
3U lob I vnb preyfe bes beyligen worl vnb leer Cbrilti (eins eyngc' 
pornen (uns vnnjers leltgmadiers | flud) 3U l)ilff I troit vii erleud)tung 
öer id)wad)en bes glaubens | öie folcbs hrefitigen worts | vnb öie 
verbeylicn gnob in bem wort 1 vnwii(en( jinb. CDidi vnterfongen | 
ble vier Cuangelia | wie öie in Öer jal viere genant | vn bod) nur 
ein Cuangelion von Cbrijto beidiryben i|l | 3ulam in ein büdjiin ober 
Cuangellon jubringen. Wie bonn etwo bas burd) Oerjonem im 
loteiti I Von ber menSd)werbung ]be|u Cbrlfti | byfe ju feiner l)Ymel= 
fort (wie bau nad) orönüg ergange) sujam gesogen vn prad)t ilt. 



Voricde ErlinECi* i 



ingelion Chibl 



197 



Vnö ÖQs oljo vff begcrc vnö oniuctjung öes Wolgebornen herrn 
Berni Georgen grauen vnnö Ferren 3U Werlhcim | llodiiem lein 
gnoö 5U öi(em büdjiein 1 von wegen ÖC5 innboitcnben (d]a5 bes wott 
Gottis I ein jonöere lieb vnb begirö bot | Wcldjs nit allein feinen 
gnoöen | (onöer oud) ollen begirigen | vn& iie nod) &em wort öes 
herrn bungirig ieinö 1 3U nu^ vnb erliantnis Cbrilti vnnb Jeines 
worls geöeven mcig. 

Desbolb hob id) leinen genauen 3U willen vnnb gefallen | flud) 
ollen (t)rijllid)en men|i(ben ju beflerung | bife büd)el in jeiner gnoben 
Itcit Wertl)eim bruchenn vnnb oufegeen lotjen bormil jein gnab vn 
Vebermeniglid) fid) mit vleyliiger le(ung barinn vben vnnb fterihen | 
ouf bos benen | (0 fid) wiber "bas beilig Cuangelion vnnb liebt)aber 
beilelbigen | entpÖrenn | (Ditt joldjem wort | als mit bem jd)wert 
bes geijts müg begegenl werbe | Vü bas gegen bem ned)f!en | vn 
lonberlirf) gegen ben armen vnnb bungerigen mit leiblidjer vnnb geiif' 
Iid)er [peife öer (eel | bie lieb geübt | vnnb bie büriftigen | mil ben 
beben gcipeifet vnb nit verloüen werben. Vnb bos | vmb bos olles | 
ein veber Cbriltenn mennid) vmb genab vnnb bilff I mit anbed)tigem 
gebeet 3U öott bem VQtter in Cbrijto bem beirn itötligs ruelfe vnb 
bitte I fluff bas bie Chrijilid) hird) gemert werb. 6old)s verleid) vns 
got b' vflter in Cbriito Öem i]txxen. flmen. | 



m. Wörter- Erklärung Erlingers 


zur Lutherbibel V 


aus dem „Register der Epistel und Euangelion". M 


1^ 


Bamberg 1523 (2. Ausgabe). 1 


■ 


Georg Crlinger. 


1 


^ Die 


weil id] gemerdtt \)ab bas nit v^^^rmon vertton mag ^ 


ellid)e Wörter in öem je^ grunötlid) verteritld)ten newen Ccftoment. 1 


ßab ict) bie lelbicien wörler, auff ein gemevn teüt|d) in iJy^ nad)= | 


folgenö regijler georönet. 






fl 


Be(lrichcn 


tal)en, binoen. 


änlid) 


gleid). 


Delublen 


verunreyncn, be>led;en. 


flffleneben 


nad)rel)e)i. 


Belöget 


oll, bat vil löge. 


fllber 


nertlltt). fanleidjtild). 


Detcwbcn 


Irudie, lirafllo^ madjü. 


flluältelUdj 


alter weyber merlyn. 


Betrawen 


verbieten, trewen. 


fabel 




Delretlen 


robtllogen. vnberrebS. 


flnbife 


morgen eljen. 


Belüngen 


lüngen tnll mvfel. 


nnfdl 


anlevi, log, jüfall. 


Bewült 


erhonl, erfaren, 


Hnfurl 


öei tdjili onlenBung. 


Bcvlag 


wertrowt, binöer gelegt 


flntloö 


ergemufe, (Iraudjlung. 




gül. 


Rufrfd)ub 


versug. 


Dleljen 


Ijodjmfliig. 


fluffrutheii 


verwevien, beldiiilbigcn. 


Blaölilcherev 


bäti, lüdiifd), liftig. 






Blo^ling 






D 


Bradjlig 


^o!J)infltig, botDIertig. 


Dang 
Beben 


engltlidj, 3wan9, gebreg. 
biliinen. 


ßraultcn 
Brüten 


vflujdjen, laufen. 

merthen, erhenncn. ^^^ 


Befragen 


3Qn*c, 5witred)lig (yn. 




^^^^1 


ßefremben 


ver\vunbern. 




^^^^^H 


Betudtung 


valjung. 




^H 


^^B Bc|d)i(tilcii 


begrüben, volgtenn, be- 


Darb 


.^^^H 


L 


Halle. 


Dorben 


^^^^^H 



w 


Wörler-Erkläiunj; Er 


iDgers IUI Luthobihcl. igg ^| 


} Deütlid) 


offentlid], merthlittj. 


ßcrücbl 


gefdjrey, leDmeb. 


Durflig 


he* hün. 


Gelteupi 


mit rüten geltrid)en. 






GetreyBc 


harn. früd)!. 




e 


Öctümmet 


vnge|limb, aiiifrür. 


empören 


erbeben, (Irenten. 


Oetunthle 


geweifel behleyble. 


1 £nt harnen 


enllrunnen, entlieffen. 


wanb 




enlid) 


glid). 


Qn\m 


geftbied)!. 


entwandt 


ensogen, entwerl. 


eidjtprüdilig 


9id)t lüdjtig. 


erbjd)id)ler 


ecbteyler, erbjdjevber. 


eieii^berllg 


gleidjtormig. 


erölbeben 


erötbvöem. 


6ötien Opfer 


abgütrer opFfer. 


erl)a1d)en 


erwildjen, (oben. 


6ren4 


gegny, vmbhrey&. 


etnfllen 


tdjneyben. 


Gründen 


grimmig (ein, jümen. 


erregen 


entpörenn, ouffrflr 








inad)en. 




ß 


erlauffen 


ertrlndten. 


ßall 


vorlaub, ingeng. 


evffer 


emlt. 


ßorre 


worbl, beytte. 


Cytlel 


wan, lar, vnnü«. 


Boildjen 


erwil^en. loben. 






ßQud)en 


blojen, weben. 




S 


Beim 


balb. 


SQbr 


Ferlighevt, (orglidj. 


Bermelen jid) 




Seme 


10 ferr, lo weyl. 


Beudjier 


gleifener, Irügner. 


* SeynonSer 


neufüniiigeT jü be|en. 


Beyrablcn 


mannen, eelidjcn. 


Sevl 


nodjlelighevt, verlüm. 


ßönen 


ipotten. Idjenöen. 




m. 


ßügcl 


gipiret, bül)eL 


Säle 


milfetl)0l, lönbc. 






Sal 


mongel, gebrellen. 




' 


Seilweg 


Ka\y, To^lauff. 


Inlban 


geben, überanlworl. 


Sewr evfer 


Icurincr (!) crnjl. 






Skljen 


billS, ernillid] begeren. 




R 


suchen 


bletjen. 


m^m 


hleinld)ifl, nodjen. 


Sreven 


wcybcn, eelid) werben. 


Rerid) 


läget, t>aub, huller. 


Snimmen 


nu^, gewyn. 


Rlulll 


hling, hruifl, büle. 


Sülen 


empfvnben. 


ßnodiel 


hnob. glayd). 






Rollet 


verliidjet, |cbmü*l. 




6 


Rre^mctcv 


hremerev, merditen. 


6ebür 


billid), gemeeg. 


RüdiUn 


bunhien jOge bUnlein. 


Öebottten 


gebrodjen, 3errij(en. 


ßünbig 


willent, etfaten. 


ßeSeven 


wadjfeen, jünemen. 




1 


Öefefe 


geldjirr. 




_^^H 


Qegent 


lanölfdjoifl, 


Cegert iy bey 


^^^H 


6ebevmni6 


bcimliheit, locranienl. 


((Jjidjtenn 


^^^^^1 


ßebordjen 


gel)or1am,vnb'l1}enig|yn. 


tippen 


^^^^H 


( 6elinbigheit 


gOtig, lonfl, mlll. 


Coppen 


jtu*. ple^. lump. V 


1 Oephopftt 


gevmpHt, gepllontjt. 


C<i^ 


^1 



1 200 


A.1».K. 


^^ 


1 Cendten 


vmbhem, vmbwenb?. 


Rüdjtig 


naml)olflig. 


Ccrmon 


QufrioitlF, outlrür. 


Rüilag 


bereit tag Ijeiiiger obfl. 


CiKblftor 


Ieud)lecn, ludern. 


Rüitjeug 


werchjeug. 




m 




S 


(Dfllinen 


jermalmen, 3erKni)[l)en. 


Sowte) 


tawr. geljäfflet. 


CDardit 


[leA, borf. 


Sdjawbrol 


I}cvlig brot, gewid)tbcot. 


n)eud}el 




ödjawlrageti 


offen lud) IragS. 


mörSer 


I^evmlid) moröer. 


Sdjeei 


|d)vlen, uberfidjlig. 


miebling 


getingler hnedjt, log^ 


Sdjöfrel 


le|ter, Ivmmetvn. 




I6ner. 


Sdjtadilag 


me^el tag, lag b'wirl. 


mietten 


bellcllcn, üngt 




Idjafft. 


(Donludilig 


münig, lunig. 


Sdjerpflyn 


I)aiber l)Cllct. 




ouEfgong Ber lonnen. 


Sdjmutken 


3iem, dufCmu^cn. 


mad)t 


ld)lever. 


Sdjnaubet 


Irewet, on|djnoubel. 


(Dotlen 


Idjoben. 


Sdjnür 


(unfelrow- 


Olinti 


bodjminB. 


Sdjofe 


3vn6, fleur, rent. 


müllen 


icDaben. 


SdjranthS. 








lauFfen 


jum 3vll lauffeiL 




n 


Sdjütlerl 


betriebt fid). 


näff 


fd)we(lM |un, veller. 


St^weigercy 


vbetHub in e|ie vü 


norben 


wunden, mflljeydjen. 




Irinnen. 






Sdjwulllig 


auffgeblafen. 







5el)net lid) 


begcrn, begierb l)aben. 


Oltergejid)! 


otlergeldjlcd)!. 


Seymfe 


vngeleutterl jjinig. 






Semptlid) 


mileinonber. 




P 


Sidjien 


levljen, reüt leren. 


Panier 


bnner, venic. 


Solier 


ioal, iummetlüub, 


piQl 


oiitciJjiag bes rieiid). 


öpallung 


3andt, jwllradjl. 


prevfe 


lob rijüm. 


Spliller 


tprevfe. 


ptQfen 


«erlüdjcn, crhünbeti. 


Spügnib 


gefpenjl. 


pQbel voldt 


beylofe, unnü^ vol*. 


Ölodiel 


eiletie Ipi^ an ber (tag!. 






Stadjel lenAen {id} gegE ben (pj^ Ner!. ■ 




Q 


SIeupen 


mit rollen llreid}en, ■ 


Ouol 


pein, hTan*l)eil. 


Storrig 


wiberlpenig, fireiltig. H 


Ouelen 


peinigen, quetld)en. 


Stuften 


llofkl, |teV9- M 


Raben 


R 

tappen. 


üablen 


^1 
ftrofien, nadireben. V 


Rolen 


toben, vnlinnig. 


Caugl nil 


3impt nil, ift vnbillid). ■ 


Ralleln 


bra[|pcln, rau|4en. 


Cüudjen 


lundien. H 


Rawm 


wevle ploß. 


Ccppid) 


gauticr, gollcr, fergen. H 


Rügen 


jdienäS, IdjBb enleAS. 


Ceultdjen 


bctricgen. ^M 


Rud)Ipiir 


Qu^gcTÜM, joulpred)). 


Cöpfferrn 


erüen gejdjvrr. H 



Wörter-Erklärung Erlingers zur Lutherbibel. 



20I 



Irenen 

Tümmel 

trieftcm 



Vbcrreid)! 

Vbertaubet 

Verbäneten 

|id) 
Verfortcilen 
Verhüllet 
VeTfd)mad)ten 
Verftorfet 
Vertritt 
Vfer 

Vmringeten 
Vnbeütlid) 
Vntflcl)ttg 
Vntl)abeltcl) 



trel)cm, 3el)ern. 
getl)ön, gefd)rcY. 
grüfd)» tröjter. 

V 

vberantwort, gegeben, 
ertruckt, bempffet. 
macl)ten ein bunbt mit 

einanber. 
betriegen. 
verbunben. 
erhamen» verberben, 
verirret. 

verfpricl)t, verwefen. 
geftab. 

vmbgab^f, vif^hreiffet^. 
vnuerftentlid). 
vngefd)id^t, vnnQ^. 
vnftreffltd). 



Vnuerrug« 

licl)en 
Vnuerwelck* 

lid) 
Vorl)aut 
Vrbittig 
V^gerottet 



vnbeweglid). 

alweg grünennt nitt 

wel(k ober fd)wel(k. 
vnbefcl)nitten. 
bereyt» willigh. 
Vfegerüt. 



Wab gewanbt, hleyb 

Wegem fid) wibern ob'weren. 

Wetterwinbijd) vnftet. 
Weylanb etwen, vorseytten. 
Wtd)ttg fd)were. laftig. 



3erruttten {inn böfe verwerte {inn. 
Sygenfell geyg feil, ht^en feil. 
3urfcl)ellen serhloben, serfpalten. 



IV. Die Typen Erlingers. 



Bei dem bibliographischen Verzeichnis sind bereits an 
vielen Stollen die Typen Erlingers herangezogen worden, der 
Vollständigkeit halber mag noch eine Übersicht über die 
verschiedenen Formen und Grruppen der Typen folgen. 

1. Typen aus dem Besitz Fellenfürsts. Titel- und 
Texttypen. — Taf. 4. Vgl. die Abbildungen i und 2 und 
Taf. 3. 

2. Die gewöhnlichen Texttypen ohne die Missaltypen. 
Die Type S ist häufig auf den Kopf gestellt und so als D 
verwendet. — Abb. 3. 

3. Texttypen mit Missaltypen vermischt. Die letzteren 
stammen von Johann Pfeil und kommen häufig mit gröfscren 
Missattypen in den liturgischen Drucken Pfeils'Wor. Erlinger 
hat die Typen wohl aus dem Nachlafs seines Vorgängers er- 
worben." — Abbildungen 4, 5, 6, 7 ff. 

4. Neben den gewöhnlichen Texttypen kommen noch 
bei Überschriften ein wenig gröfsere Typen vor, doch sind 
sie seltener. Abb. 11 (i. Zeile), 14 {3., 4., 12. und 13. Zeile), 
15 {2. und 3. Zeile). 

5. Zu Anmerkungen und Randnoten verwendete Er- 
linger ganz kleine Typen, die wieder sehr selten vorkommen. 
Abb. 1 1 (letzte Zeile). 



Ij So haben auch Typer 
1) Tgl. S. 9f. 



ihre Schicksale. 



Die Typen Erlingen. 203 

6. In den lateinischen Drucken gebrauchte Erlinger 
Antiquatypen, in den Überschriften setzte er Majuskel- 
formen ein. 

Eine eingehende Beschreibung der Typen ist durch die 
Abbildungen überflüssig gemacht 

An Initialen ist Erlinger ziemlich arm. Er hilft sich 
mehrfach in der Weise, dafs er einige Formen zugleich als 
C und ], oder als D und U verwendet, indem er diese 
Initialen nach Belieben umstürzt. 




Die Erlingcrdruckc sind mii einem Siern bezeichnet Die eingeklammerten 

Zahlen bedeuten die Nummern der Drucke. A. mit Zahl zeigt die 

Abbildung an. 

*[Acta Jenensia.] s. (Reinhard, Mart): Wefs sich Andr. Karl- 
stadt mit M. Luther beredt. 

(Almosen), Gedicht vom, 1521. 48 ff. 

Artikel, Die, so der Bischof von Bamberg gefragt, 1524- 133 

*ArtikeI, Die, so Ars. Seehofer verworfen hat, 1523, (16). 29, 
8of. H.A. 18 

*Aufsefs, Caspar von; Der Türken Ileiraliehkeit s. Spandu- 
ginus. 

'Auslegung des Evangelii am Warleichnamstage, 1523, {22), 
30. 87 

*Belegerung Rodis, s. Rodis B. 

Breve, päpstliches, an den Rat zu Bamberg, 1523. 22 

Burchardi, Udalricus: Dialogismus 1523. iiS 

— Dialogus . . . 1527, (43), A. Tat. 6. 34ff- 118. 120 
♦Busch, Sebald: Almanach, 1525, (41), A. Taf. 5. 15. ig. 

37- i>5 
Carlstadt, Andr., s. Karlstadt, Andr. 
Christen, Hie tnugt jr — wol verston s. Almosen. 
*Copp, Joh.: Astrolabium, 1525, (40), A, 14. 34. 37. iiafF. 

— Erklärung des Astrolabiums, 

*Drach, Joh. g. Karlstadt: Epistel an Miltenberg, 1523, (19), 
30. 84 



VcTulchnU (Ift aurüriamtlJrhen Drucke. 



205 



*(Eberlin von Günzburg); Sieben Pfaffen, 1523, (2), 

— Der Pfaffen Trost, 1523, (3), A. 3. 
•Entschuldigung des Adels, 1523, (8). 29. 65 
Erklärung des Astrolabiums, s, Copp, Joh. 

Erlinger, Gg.; Argumentum canonis super instrumentum 
planeticum, 1516, izf, 

— Evangelion Christi, s. Evangelion. 

— Die vier Evangelisten, s. Evangelisten. 

— Inhalt des planetischen Werks, 1516, 12 f. 

— Register der Epistel, s, Register. 

— Regiment des Aderlassens, 1525. 15. 38 
'Evangelion Christi, 1524 f35a u. b.), A. 11. 15. 31 f. 103 ff. 
•Evangelisten, Die vier, {1524), mit Vorrede Melanchthons 

'530. (35 b)- 15- 32 f. 36. 105 

*Fuchs, Jakob: Missive an den Bischof von Würzburg, 1523, 
(11). 28. 70 

Gerson, Joh.: Monotessaron., 1706. 32. 

'Gestalt, Welcher, die Salzburgischen Untertanen sich dem 

Bund ergeben, 1526. (42), A. 15. 116 ff. 
•Greiffen berger, Hans: Christliche Antwort, 1524, {26). 

30. 91 
Grumbach, Argula, geb. Stauffen s. Stauffen. 

"Handlung der Degradation der Märtyrer zu Brüssel, 1523, 

(20). 85 
'Hypern, Jakob v., Eine erschreckliche Geschieht, 1525, (38), 

A. 13. 110 
•Hermann, Nicol.: Mandat Jesu Christi, 1524, {2g), A, 3. 

94 ff- 

Karlstadt, Andr., s. {Reinhard, Mart.). 

— Dialogus von dem Mifsbrauch des Sakraments, 1524, {27). 



— Joh^ s. Drach. 

•Kettenbacb, Heinrich von. Neue Apologia Luthers, 1523, 

(4). 28. 63 



♦Kettenbach, Heinrich von: Ein Practica aus der Bibel, 1513, 

(6). 64 

— Sermon zur Stadt Ulm zum Valete, 1523, (7). 28. 65 

— Vergleichung des Herrn Papsts, 1523, {5). 27. 63 
*Kifswetter, Wolfgang, Ein Befehl des Churfürsten Johann 

Friedrich, wie sich die Priesterschaft halten soll, 1525, 
(39)- 112 
Kopp, Job., s. Copp, Joh. 

Luther, M.: Von den BUdern der Heiligen, 1522. 46 fF. 

— Von den Heiligen, 1522, (A. 2). 48 f. 

— Sermon auf Joh. x., 1523, (12a, b. c), A. 4. 72 

— Sermon secundum Sucam xvj, 1522, A. Taf. 3. 128a. 44 

— Verraahnung an die Geistlichen, 1530. 136 

— Weise christlicher Messe, 1524, (30). 96. 98 

Mandat 135 ff. 

Meglin, Martin: Ermahnung. 92 f. 

*(MeIanchthon, Phil.}: Vorrede zu: „Die 4 Evangelisten", 

s. Evangelisten. 106 
Mensing, Joh,: Vorlegung des unchristl, Büchleins. 59 

Nation, Deutsche, s, Notdurft. 

*Notdurft, Deutscher Nation, 1523, (9a, b, c,). 29. 67ff, 68f, 

*(Osiander, Andr.): Ein gut Unterricht, 1524, (28). 93f. 

Pirckheimer, Bilib.: Navis seu Vota Luciani, 1522, 85 

*Recept, wie man Guagacam für die Krankheit der Franzosen 

brauchen soll, 1524, {34). 19. 102 
•Reformation des Gerichts des Domdechants zu Bamberg. 

1534- s. Nachtrag a. 15 
♦Register der Epistel und Evangelien, I523, (13a u.b.). 15 

24- 35. 73 ff- 
•Reinhard, Martin): Wefs sich Andreas Karlstadt mit M, 

Luther beredt [Acta Jenensia], 1524, (36), A, 12. 34. 

107 f. 108, 



V. Vcricichais der >urieriimt1icheD Dracke. 



207 



(Reinhard, Martin): s, ZQtphen. 

*Resonet in laudibus, 1524, (33). 100. 102 

*Reuter, Simon: Christliche Frage an alle Bischöfe, 1523, 

(2i). 86 f. 
•Rodis Belegerung, 1523, (1), A. Taf. 4. 18. 44. 58 f. 

•Sachs, Hans: Disputation zwischen einem Chorherm und 
Schuhmacher, 1524, (32 a, b,c). A, 10. 

* Gespräch von den Scheinwerken der Geistlichen, 1524, 

(31). A. 9. 

Unterweisung der ungeschickten vermeinten Luthe- 
rischen 1524. 91 

Scharffenstein, Heinz von: Wahrhaftiger Bericht, 1523. 85 

Schöner, Joh.: Aequatorium astronomicum , Bamberg 1523. 
18. 40 

— Nürnberg 1534. 41 

— Equatorii Ästronomici theoramatum Canones, 1522. 42 
Schwanhausen, Johann: Vom Abendmahl 1528. 89 

* Sermon am Allerheiligentag 1523, (loau. b), 

* Sermon am i. Sonntag der verbotenen Zeit, 1523, (23). 

25 £ 69 f. 

Trostbrief an die Gemeinde zu Bamberg, 1525. go 

Seehofer. A.: Artikel, s. Artikel. 
Sickingen, Franz von: Sendbrief, 1522, (A. 1). 45ff- 
*Spanduginus, Theod.: Der Türken Heimlichkeit. Über- 
setzung V. C. V. Aufsefs, 1523, (15), A. 6. 18. 76 ff. 

— I commentari dell' origine ... 15,^1. 80 

*Stauffen, Argula von: Ermahnung an Johann, Herzog in 
Bayern, 1523, (18). 

— Christliche Schrift, 1523, (17), A. 7. 
Straufs, Jak.: Lehre über das Wort Pauli. 88 
•Stör, Thomas: Christi. Verraahnung, 1524, (24). 30. 90 
* — Von dem christl. Weingarten, 1524, (25). 90 

Unterricht, Ein g^t, s. Oslander. 

■Usingen, Barth, von: Invocatio Sanctorum, 1528,(46), A. iS. 



2o8 Anhang. 

'^'Usingen, Barth, von: Libellus de duabus disputationibus, 

1527, (44), A. 16. 120 
— Purgatorium, 1527, (45), A. 17. 122 

Weidensee, Eberh.: Vom Stand der kindlein. 46 
Weigand (Bischof v. Bamberg), s. Artikel. — s. Mandat. 

♦Zütphen, Heinr. von: Christi. Ennahnung (Herausgeber: 

Reinhard), 1524, (37). 
♦Zutrinken, Vom, 1523, (14), A. 5. 19. 76 



VI. Verzeichnis der amtlichen Drucke 
nach sachlichen Gruppen. 



Absberg, Hans Thomas von: Wider A., 30. Aug. 1522, (2). 

Wider A., 12. Juni 1527, (33). 

Adel s. Bauernkrieg und Ritterschaft 

Artikel des Vertrags der Ritterschaft s. Bauernkrieg. 

Aufgebote zur Rüstung, 25. Juni 1530, (50). 

— zur Rüstung, April 1534, (62). 

— s. Absberg. 

— s. Bauernkrieg. 

— s. Pack'sche Händel. 

— s. Türkenkriege. 

— s. Wiedertäufer. 

Aufruhr, Wider A., 24. Mai 1524, (5). 

— Warnung vor, 2. Mai 1528, (38). 

Augsburger Reichstag (1530) s. Verkündigung etL Artikel. 

Bäcker betr., s. Brotzeichen. 

Bann gegen die Nürnberger Pröpste, 1524, (7). 133 

Bauernkrieg: 

Wider Aufruhr, 22. Mai 1524, (5). 132 

Aufgebot gegen die Aufständischen, 5. April 1525, (8). 134 

Verkündigfung der Friedenseinigfung, 20. April 1525, (9). 

135 
Wort Gottes, 4. Mai 1525, (10). 136 

Freigebung des Wildes, 12. Mai 1525, (11). 137 

Aufhebung des Zehnten, 13. Mai 1525, (12). 137 f. 

Schottenloher, Buchdnickertätigkcit G. Erlingers. I^ 



Bauernkrieg: 

Frieden SV er mittlung Nürnbergs, 19, Mai 1525, (13). 138 

Friedensvertrag, 27. Mai 1525, (14). 139 

Artikel des Vertrags der Ritterschaft, 3. Juli 1525, (I5a,b). 

139 ff. 
Habe der flüchtigen Unterthanen, 7. Juli 1525, {16). 141 f. 
Entschädigung der Adligen, 24. Juli 1525, (17). 142 
Befehl des Schwab, Bundes die Auslieferung der Waffen 

betr.. 4- Aug. 1525, (18). 143 
Schadenersatz für die Adligen, 30. Aug. 1525, (19). 144 
Zwanzigster Pfennig, Sept. 1525, (20). 145 f. 
Verschiebung der Entschädigungsftist, 7. Okt 1525, {21). 

146 fr. 
Zwanzigster Pfennig, 2. Nov. 1525, (22). 147 
Verbot aufrührerischer Reden, S.Jan. 1526, (23), 14S 
Schadengeld, 2. Dritte], 6. Sept 1526, (29). 151 
Entschädigungsanlage, 16. Okt. 1526, (31), 152 
— und Ausführungsbestimmungen, s. Nachtrag b. 
Auslieferung der Wehr, Aug. 1527, (34). 155 
Schadengeld, 3. Auflage, 19. Okt 1527, (35). 155 
Beherbergung von Fremden, S.Jan. 1526, (24). 148 
Bergwerkordnung, 15. März 1529, (42). 161 
Bierschenken, Okt. 1530, (52). 169 
Bier- und Weinschenken, Dez. 1531, (38) 173 
Brotzeichen, Nov. 1540, {75) 184 
Bundesabschied, Kärnten betr., s. Kärnten, 

Edikt von Worms, s, neue Lehre. 
Erbschaft, 26. Juli 1529 (44a und b) i64 

Feindsbrief des Rochus von Streitberg, SepL 1537.(74) s. auch 

Verantwortung gegen St. 184 
Fremde betr., s. Beherbergung. 
Friedensverträge, s, Bauernkrieg. 



Gastgeber, 9. Jan. 1526, (25). 
Geleitsbriefe (4). i2gS. 



149 



Verieichnü der amtlichen Druck« nach sachlichen Gruppen. 2 1 1 

Georg in, s. Türkensteuer, 
Gersteverkauf, g. Aug. 1530, (51). 169 
Kärnten betr. Bundesabschied, Febr. 1526 (26), 
Kaiserl. Ausschreiben, s. Erbschaft, Kriegsdienst, 
Landfrieden, Verkündigung etl. Artikel, Ver- 
pflichtung. 
Kirche, s. Ordnung. 
Kriegsdienst wider den Schwab. Bund, Mai 1526, (27) iSof. 

— gegen den Kaiser, Apr. 1535, (64). 17Ö 

— bei fi*emden Herren, März 1536 (68). 180 
Küchenspeise, Mai 1526, (28). 150 

— 28. Sept. 1531, (56). lyif. 

— Okt 1536, (70). 181 

— Jan. 1541, {76). 185 

Landfrieden, 16. Aug. 152g, (45a u. b). i64f, 

— 24. Apr. 1531 (55). 171 

— Juni 1543, (78). 186. 

Landfriedensbrecher, (18. Aug. 1535, (66), 178 
Landtage, s. Türkenkriege. 

Lehre, Neue, it. Juni 1524. (6). 132, 136. 

— s. Bann gegen die Nürnberger Pröbste u. Bauernkrieg. 



Mühlordnung, 17. Dez. 1529, (48). 
Münzen. Mai 1526, {27). 150 



166 



Nürnberger Friedensvermittlung, s. Bauernkrieg. 
Nürnberger Pröpste, s. Bann. 

Ordnung der christL Kirche, 1, März 1527, (32). 153 

Pack 'sehe Händel: 

Aufgebot geg. Philipp v. Hessen, 22. Mai 1528, (3g). 159 
Verantwortung gegen Johann von Sachsen und Pfülipp 

von Hessen, Juni 1528, (40). 160 
Verkündigung des Friedensschlusses mit Hessen betr., 

25. Juni 1528, (41)- löof. 



L 



Reformation, s. neue Lehre. 
Ritterschaft, s. Bauernkrieg, 

Belegung der Unterthanen, Sept. 1532, (31)- 

Schwäbischer Bund, Polizeiordnung, 2, Mai 1528, (38). 

s. Bauernkrieg u. Zigeuner- 
Statuta synodalia, 20. Mai 1534, (63). '77 ff- 
Steuereinnehmer-Eid. 1530, {54). 170 
Streitberg, Rochus von, s. Feindsbrief. 
Synodalbeschlüsse, s. Statuta synodalia. 

Türkenkriege. 

Steuer, 9. Mai 1522, {i}. 126 f. 
Landtag, 2. Okt. 1526, (30). 151 
Landtag, 4. Okt 152g, {46). 126 f. 1655, 
Kriegsaufgebot, 22. Okt. 1529, {47). 166 
Türkenmandat Karls V„ i.juli I532, {59). 174 f- 
Steuer f. die Geistlichkeit, 4. Sept 1532, (60). 175 
Türkengefahr, 27, Jan, 1537, (72}. 182 t 
Steuer f. die Geistlichkeit, 15, März 1537, (73). 183 
Steueranlage des Speierer Reichstages, 31, MaJ 1542," 

(77) 185 
Steuer f. die Geistlichkeit, 24. Sept. 1543, (79). 186 

Verantwortung Weigands gegen Job. v. Sachsen und Phil. 
V. Hessen, s. Pack'sche HändeL 

— — gegen Rochus von Streitberg, Sept 1537, (74). 184 

Verkündigung etlicher Artikel des Reichstags zu Augs- 
burg 1530, (57). 172f. 

Verpflichtung von Landsknechten, Apr. 1535, (65). 178. 

Vögel, Kleine, Mal 1531. (55 a). 171 

Vorladung, Gericht!., (67). 180 

Weinschenken, s. Bierschenken. 

Wiedertäufer. Aufgebot gegen die W., 20. März 1528, (36), 

April 1528. (37), 7. April 1529, (43). 76 
Wild, Schonung, 15. Apr. 1523, (3}. 128 



Verzeichnis der amtlichen Drucke nach sachlichen Grrnppen. 213 

Wild, Freigebung des W., s. Bauernkrieg. 
— Schonung des W., Apr. 1536, (69). 181 
Wirtshäuser, s. Zechen, Bierschenken. 
Wort Gottes, s. Bauernkrieg. 

Zechen. Wider das Z. in den Wirtshäusern, 3. Dez. 1530, (53). 

170. — 22. Nov. 1536, (71). i8if. 
Zehent, Aufhebung des Z., s. Bauernkrieg. 
Zigeuner, 17. Dez. 1529, (49). 168. 



VII. Personen - Register. 



Vgl. auch die Verzeichnisse der Drucke und der Drucker. 



Absberg, Hans Thomu von uS. 154 

Apel, Johann 28 

ArUtoielea 14 

As&eb, Caspar von l8f. jSf. 

— Euchar toh 66. :40. iSo 
Augustin 14 

Bai ch mach er, Wolfg. Ton, NoUi 175 
Bauer, Hier., Frofessoi Langheim in 
BaomgartDCT, Hieron. 3) 
Bebeini, Lorenz, Kanonikus S 
Berge, Caspar vom, Domhetr 186 
Bibra, Jakob v<id 141 
Bl«UD, Hana 9 
Bnrchardi, Ulr., HorkapUn 34^. iiS, 

Busch, äebald 115 

Chieregati 31 ff. 

ConiaJ, Bischof v, WÜizburg iE. 70. 

IS9 
Ccpp, Job. 34. lliff. 

Drach, Job. 30. 84 f. 
DBrer, Albrecht 85 

Eberlln von GSiubiug 30. 59 ff. 

Ebner, Hier. 34 

Egiofslein, Conti tod, Amtmann von 

Schellenbetg 140 
Erasmus 36 
Eilingers Frau, Witwe 

— Tochter 



Fischer, Friedr. 

FÖraer, Friedr., Weihbtsrhof Bamberg 

'33- '77 
Friedrich III., Kaiser 19 
Fuchs, Andreas von 117 

— Christoph toq 14O 

— Jakob von iB. u; 

— Wolf von, in Bimbach 87 

Georg I. von Schnumbcig, Bischof 188 f. 
Georg in. von Limburg, Bischof von 

Bamberg 14. 35 f. 43. ii6f. 177 
Georg n., Graf v. Wertheim 
Geison 31 f. 
Giech, Malthes von 140 
Greiffwb erger, Hans 30. 91 
Grofä, Jörg »on, „ PferfBfelder" geo, 

140 

— Konti von, la Ret Um dort tiB 
Grutcbach, Arguls von, gcl>. StaufFen. 

cf. SUuffen 
Gutenberg, Chtiitoph von 

— Karl von 118 

Galknechi, Sieph., Bürger Bamberg 1S6 

Hortung, Hans, Meister Bamberg 39 
Heinrich IL, der Heilige (Holzschnitt 

A. 19) 179. les 
Heinrich IH., Grofs von Truckau, Bischol 

von Bamberg (Nachtrag) i8Bf. 
Hermann, NicoUus 94ff. 
Hefsberg, Sigmund von 140 



Pei(onea-Regis(cr. 



Hicrfsberg, Nicol. tod ii8 

HiUpoUsieiner, Jötg ii8 
Hunold, Todacoa, Pfiirrer im 
Hiillcii, Berohjtd Ton 
Hype in, Jikob von 

Johann, Herzog von Baicrn 19. S2 
Joh. Fricdr., Jitntyg von Sachsen jj. 

Kaibladl, Andreas iC. 33. 34- 9i^- 

it>a 

— Joh. s. Brach 
Keltenhach, Heinrich »on 17 ff. 
KietswtfUer, WolfgB- m 
Kindsberg, Heintz Ton 12S. l6j 

— Seb. von, Dompropst 137. ICO. 161 
Ktefa. Joh. 120 

Knn^gundig, hl., A. 19 }5 

Leo X, Pabst 

Lichlenslein, Gothard von I18 
Limburg, Albr, Schenk v. 167 
Luther, MartiD 13. loff. 24. iS. jofl'. 
36. 96. HO. 124 

Marchalk, Hans von 128 
MeUnchthon, Philipp 32f. 106. 
MällcTi Hans, Buchbinder, Bamberg, sp. 
Buchdrucker s, Druckerverzeichnis 

Kammermeister Bamberg 129 

Muffel, Stephan, Ermreutb 

Nausea, Friedr. ]6 

Neydecker, Joh., Dr. jur. 177 

Ockel, Caapar. Ral, Bamberg 1S6 

Otiander, Andreas 91 

Fesler, Georg 133 

Penewiti, Chriitoph von, Dr. 140 

Pfratzscher, Coburg ( BücheraukLioD ) 

Philipp, Landgrtf von Hessen 159?. 
Planer, Nie, B«rk Werkmeister 162 
Pirckheimer, Bilibald S. 34 
Pömer, Hcdor IJ3 
PünUeodorf, Phil. v. 173 



Quatsch, Buchbinder, Bambert; 134 



Redwitt, Daniel v 
15' 



t63 



— Friti V 

— Wilibald von 144 
Reinhard, Mitüd 16. JJ f. loqf. 
Reinle, Wolfg,, Nolar 183 
Reuter, Simon 86 

Riinet, Georg 67 
Rolenban, Hans von 140 



- Seb. ■ 



140 



3, Amlnilnn zu Neun 



Sachs, HaDS 30. 9t. 9Sff. 
SchaumlieTg, Albrecht van 118 

— Bemh. von 140. 163 

— Hans TOB, zu Fulbach 14 

— Heimz von, Amtmann zu Kupfer- 

Schaamberg, Jörg von 13; 

— Wolf TOD 140 

Scheffer, Job., Amtmann zu Maiaburg 
«7 

— Melch, , Goldichmied in Schweln- 

fnrt 87 
Schöner, Job., a. Drucker* u. Drucke- 

Terzeichnia 
Schratler, Hans, Tüncher in Bamberg 

39 
i^chwanhaasea, Joh. 15 r„ 89 
Schwarunberg, HftDs von i8f. 78, i6j 

— Paul Ton 163 

Scotu» (Scholl), Coar., Pfarrer von 

GaisTeld 177 
Seckendorf, Han) von iiS 
Seehofer, Aisaclus 29. 80 f. 
Sleupner Dominicua, Prediget, Nüro- 

berg 93 
Stauffen, Argala tdd 81 ff. 
Stein, Hertnid von 12S. 159 

— Jörg TOD 128 

— Harquold v., Domproptt itC 

— Wilb. von iiS 



2l6 



Sternberg, Huis von 140 

Stieber, Cbtisloph von, Obcrschultbeirs 

— Lac« 134 

— Fanknz taS 

— Seb. 140 

Stöckel, Conlz, Ctayber io Buoberg 39 
Stör, Tbom. 30. 90 

Slrauss, Jacob 88 
Streitberg, Jörg von, Dr. 140 

— Reimer *on, Decbaat 14z. 167. iSz 

— Rocbus von 1S4 

Thein, Huii, Bergweikmeisier zu Wallen- 

fels 38 
Thörler, Anton 30. 90 
Tucher, Antonius 32 

Usingen, Barth, von 36r. iioff. 



Veill., Tmchsefs 
Bischof 130 
Venatotiua, Tbomas 93 
Veitenberg, Antonius 
— Christ, von 15t 



PommersTelden, 



Volbrecht, Wolfg. 133 

Waldenrod, Cont von 118 

— Hans von 138 

— Jörg von tl8 

— Signi. von 118 

Weigand von Redwitz, Bischof von 
Bamberg (i. Veneichnii der »mtl. 
Ansschreiben) 9, 146'. 35. 38. I28ff. 

"Werlcr V*it 36 

Wertbeira Georg IL, Graf von, s. 

Wichsi^nstein, Paul von 140 
Wiesentbau, Wilh. von, Hauptmann tu 

'Slreitberg 40 
Wildenstein, Albr. von 138 

— Alex von 118 

Wilh., Herzog von Boiem 10. 19. 81 
Wiraberg, Eustichiui von 186. 
Wj^ach (WebwJi), Joh., Schwdnfurt 

87 
Zeyem, Klans von, za Friesen: 
Zollnet, Erasmus 140 
Zütphen, Heinr. von 33. iiof. 



VIII. Drucker und Buchfuhrer. 



Ayrer, Marx, Bamberg 52 

Bernecker, Job., Bamberg 52 

Fellenfarst, Aegidius, Coburg 9. 43 ff. 
59. Ii6i 122. 127. 128 

Gastel, Jörg, Zwickau 68. 76 
Gutenberg, Mainz 51. 126 
Gutknecht, Jobst, Nürnberg 82. 92. 
102. 109 

Hanau, Job., Frankfurt a. O. 59 
Hergot, Hans, Nürnberg 99. 136 
Höltzel, Hier., Nürnberg 26. 92 f. 

Kantz, Gabriel, AUenburg 46 
K.lug, Joseph, Wittenberg 96 
Köpfel, Wolfg., Strafsburg 70. 91 
Kraus, Hans (Erlingers Diener) 145 

Lotter, Melchior, Wittenberg 35 (Leipzig). 

Maler, Matthes, Erfurt 63 
Müller, Balthasar, Würzburg 37 
Müller, Hans, Bamberg 39. 172 A.l 

Otmar, Sylvan, Augsburg 85. 114 

Petzensteiner, Heinr., Bamberg 52. 188 
Peypus, Friedr., Nürnberg 85. 92. 118 



Pfeil, Job., Bamberg 8. 9. 10. 52. 126. 

130. 177. 188 
Pfister, Albrecht, Bamberg 51 

Ramminger, Melchior, Augsburg 85 

Schmydt, Nicolaus, Leipzig 75 
Schoner, Johann, Bamberg (Privat- 
druckerei) 18. 40 
Schott, Job., Strafsburg 
Schumann, Valentin, Leipzig 114 
Sensenschmitt, Job., Bamberg 52. 188 
Sporer, Hans, Erfurt 52 
Stürmer, Wolfg., Erfurt 84 

Torrentino, Lorenzo, Florenz 

„Unbekannter Drucker** Augsburg od. 
Strafsburg? 82. 89. 120. 134 

Wächter, Georg, Nürnberg 136 
Wandereisen, Hans (Formschneider), 

Nürnberg 17. 109 
Weidlin (Weydcl), Casp., Buchfahrer, 

Nürnberg 37. 114 
Weigel (Weigle), Bemh., Buchfuhrer, 

Würzburg 37. 120 ff. 
Widemar, Nicol., Eilenbarg 76 
Wolf, Thomas, Basel 62 



IX. Sach- und Orts -Register. 



Vgl. auch das Verzeichnis der amliichen Diiicke. 



! 



Achtietanerausschars tj6fr. 

Adel 27. 29. 65 ff. 109 

AderlarstUBDiileiD I15 

Aderfnhmrcl 115 

Annaberg Si. 161 

Antithcsis Cbriali e(. Antlcliristi 27 

AstioUbium 112 

AilrolORie I4 

AsIroD. Figuren 40. 42 

AslroD. Tafel 

AuBsburg 7f. 12. 15. 158 

Augsbuig. Reichstag (1530) 17I 

Banibcrj;, Banemkrieg 

— Kgl. Bibliolhek XX, 3 

— Brcve an ii ff. 

— Buchdtuckcrgeschichle 9. jq, 40fr. 

5' fl". 58 

— Bundesquarliet 159 

— Domkapitel 11. 24. 35. iJ7ff. 
s. Vera, der amü. AusschreibcQ 

— Dom, A. 19. 178 

— Dompfan 175 

— DtuckcrdTerkiuf lt. 39. 

— Fehden 3S 

— Frauenpfan I75 

— MjcheUberg 

— Müller 

— Neue Lehre 21 ff. 24ff. 30 

— NaUmendian Jl. 132R. 



Baraberc, Pack'sche Hat 
— Poliii^i Ordnungen 



- Schlofs 

- St, Gangoli" 25, 

- St. Jakob 175. 

- St. .Martin 



rSo. 



— Wappen 

— s. auch Verz. der amll. Auuchreibcn 
Bauernkrieg rg. 21. 26. 28. 30. 34- 

38. 66. 130. I32ff. s. Verr. der 

amtl. Ausschreiben 
Bergwerk 38. 161 ff. 
Bibel üb eiset cung 24. 32. 75 
Brüssel, Märtyrer 86 
Buchbimleiprcisc 
Buchdrucker u. Bauernkrieg 2off. 



- Edic 



r^r™ 



~~ Reformation 20 ff. 34 
Bucbfuhrer u. Reformation 
Bücherpreise 96. IJI 
Coburg 43 

DruckercteinrichluBg 39 
Drudcereiordnong 173 
Druckcreiprds 39 
DruckereiTerkanf 9, II. 3^1 

Erfurt tl2 
Ertach 144 
Erlangen 7 



Swb- una OrU-Rfgistn. 219 H 


EiUngoi in Schwiben 7 


Nfiniberg, Rat g^. Buchdnickci 92 t. 


EvangelteDhinnanie 33 


— Rcichsreeiicent 152J 9 




— Reichstag 1533 69. 117 


FUchen IJi 


— Reinhard in 33 F. 


Forchbeim 142. 145 FT. 


— Srhtiftenverkauf 110 


! Fonmcboddeiieicben 8.16.17.59,109. 


— Sladtwappen 40 


Franken 69 






Pack'sche Hindcl 38. I59ff. 163 




Privatdradterct i. Schöner 








Raberrsdorf 144 




Reformation igff. 30. 38. 132^. 


Glöckuid 109 




Halsgericba-Reronnation, Mu-ltErilische 


29 


J7 




' Heilbronner Entwurf, 10g. 29 1. 68. 


Regeosbu;^ 9 f. 




Rcichitegiment 9t. 39 


Hnndsgeld 


Reichtstädte 9 ^^^ 






Jen» J3. 34 


^^^^H 




Rhodus V^^^H 


Ingol«t«dt, UnivÄiiiat 19. 80 


Rom 18. 32 






Kaieoder 11. 19. 38- "S 


SalihutB, Unlerwerfung seid der Aut- 
■undischen 19. lt6 


Kanunergericht Jg 


Schmalkalden 161 


Kärnten IJ7. 149 
Konstanz =l f. 
1 Ktün 127 


Schneeberg 162 

Schwäblicher BuDd 38. 109. 1 tb. 118 ff. 

Schweiafurt 87 f. 


1 Kronäcb 


— Rittertage ISSJ— 15^3 ^9- 66ff. 


Kapferbetg 150. 161 


— Vertrag von 29. 65 ff. 


LeipriE 35 f. 


Sprier 164 




Spcier, Reichs tagsabicbied 170 


Mainbeniheim 1S2 A. 




1 MaiM J9 


Suff<iEiein 142 


MäftigkatsbewcEnng 19. 76 




MoDcheD, Dnickerd to 




Neustadt bei Wien 18 


TOrkenfrage 


Nordeck 161 


Törkenkrlrge 3S, 1261. 


Nümbetg 4,. 114 


TBrknuteun (s. Vendehnis der amll. 


— Brevc an 21 f. 




— Cbieregali ai ff. 




-EtlingtriD 31A. 8s 


Ulm. Brevean ü. 22f. 


1 


— Bnodcsug 144 

J 







220 



Anhang. 



Ulm, Kettenbach in 27. 28 

ViUach 36 

Waischenfeld 35 

Wallenfels, Bergwerke 38 

Weinjahr, gutes 182 

Wertheim, vgl. Georg II (Pers. Reg.) 

23. 31fr. 84. I04ff. HO. 145 
Wertheimer Wappen 31. 103. 105 
Wiedertäufer 153 ff. 



Wien, Belagerung von 1529 
Wüd 128 ff. 
WillerCsdorf 144 
Worms 132 f. 
Würzburg, Almanacbe 115 

— Wappen 115. 120 

— Wappen der Domcapitelsherren 

115 
Zehent 132 ff. 



Druck Ton Ehrhardt Karras, Halle a. S. 



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