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University of Ottawa
http://www.archive.org/details/dieentstehungderOOkant
f^§g§lSg5^*^J^!^^^iPPJ^^^i^^3^*^l55^
SSu&olf Äautfcl)
©ie <£ntftet)ung fcer
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23tam3 1922
Beilage ?um gtDan3tgftcn3a^^^t(|t Öer
©utmberg»©efeUf<*>afit
><^y^^fl»6iXL»arxa»«iXU^^
©te Sntftefyung Öer
^rafturfc^rtft
^afn3l922
Beilage 3 u m iwanzisften^afyveßbtvifyt fc> c r
©utenberg*©efeUfc&aft
,ie grage naa) ber Qrntftelmng ber graftur ift nocf) nid)t gur
3Sul)e gekommen. £)a£ fann nidjt unmbernefymen. 'Denn
btefe §rage tourbe fcfyließlid) nid)t meljr um il)rer felbft toillen
erörtert, man fyatte ffe tnelmefyr unlösbar in baä Jpin unb iper
be£ letbenfcfyaftlid) geführten (Streitet um t)en ©egemoart^toert
Der beutfd)en <Dru(ffc^rtft t>erflocf)ten. (So ift e^ gekommen, ba$
aud) bert im gangen oortrelflid)en Ausführungen be$ l)od)t>er=
bienten SDolfenbütteler 33ibliotl)efan? ©ufta» 2Md)fad*) bie
entfcfyeibenbe QIHrfung oerfagt blieb. <52lf(c^facf fyatte 3Ut>ie( ba=
mit 3U tun, bie freilid) unt) er antto örtlichen bitettantifcfyen %u$*
laffungen griebrid) ©oennedenS gebüfyrenb abzufertigen. 3}a=
runter (itt feine eigene pofttioe 3)arftellung : er blieb für eine
gange^ei^efeiner^e^auptungenbenbünbigen^emei^fa^ulbig.
'Darum fonnte tiann von ber anberen <5eite grit} &uf)(mann
in einem energifd)enS3orftoß toieber vieleß in^rage ftellen**),
u>aS man nad) ^ilcfyfadS Äußerung aU ertoiefen anäufefyen
geneigt toar. Aber £ul)lmann reißt nur ein, er baut nid)t auf.
Qavnad) ift e# geboten, bie grage erneut 3U ftellen, toa£ toiffen
xoiv benn eigentlich oon ber Q;ntftef)ung ber graftur?
Wenn i<fy im §olgenben oerfudje, biefe grage 3U beanttoor=
ten, fo gefd)iel)t baß mit bewußter Surüdljaltung gegenüber beut
fd)on genannten ©trett um t)en praftifd)en 2Dert ber graftur
für baß f)eutige£)eutfcr;tanb, Diefe 3urüdl)altung fallt mir nidjt
fd)toer. 3a) tann mir nid)t benfen, baß baß lebenbe ©efd)led)t
t)en unerhörten greoel begeben fonnte, einen fo außerorbentlid)
bebeutfamen AuSbrud^toert unfereS Wefenß um einiger einge=
btlbeten Vorteile toillen leid)tl)er3ig 31t opfern. Wenn irgenb
eine Seit fo perlangt eß bie unfere, forgf altig alleS 31t erhalten,
voaß unß an d)araftert>ollem geiftigem Qbut geblieben ift. Aber,
toie gefagt, nia)t baoon foll im golgenben bie Rebe fein. 3d>
mill nur pon ber (Entftefyung ber 'Jraftur fpred)en. Qaß ift eine
toiffenfd)aftlid)e Angelegenheit unb alß fold)e mill ia) fie bel)an=
*) Wag fft§raftur?53raunftt»eigl9l8.
**) "Dürer unt> Die ©cfyrfft. 3eftfcf)rtft Öe3 'Deutfcfyen ^eretn^ für 23ud)=
toefen unö (Schrifttum. 1918. <5. 31. UrtÖ : 3n tfc^rtft für 23üd)erfreunt>e X.
1 918/19. ©.149. <£nMid>: SRepertorfum f.Äunftof ffenföajHl. 1919. ©.1 58.
3
fccin. Qaß aber ift erneut nottocnfcig, fcfyon, um niebt ein 33or=
urteil auffommen unfc fid) befeftigen 31t (äffen, toelcfyeS £uf)l=
mannS Abljanfclung enoetfen formte, fca£ Vorurteil nä'mlid),
fcaß wir uns> bei einem non liquet beruhigen müßten. ©0 ftefyt
eß feineSwegS. Unfc fcamit gur ©acfye!
hieben fcer gotifcfyen (Schrift (^tiffalfc^rift, ©itt erfahr ift), fcie
3o^ann ©utenberg für feine <Donat=,£atenfcer=unfc t>or allem
für fcie33ibelfcru<f e fd)uf, f)at er aud) eine runfcere flüffigere2ert=
fdjrift angetoanfct: fie begegnet un$ in feinen Ablaßbriefen. 3?ne
^iffatfcfyrift fud)t fca£23ilfc liturgifa^eripanfcfa^riften/tDie man fie
feit fcem 14-3a^r^nfcert fcfyrieb, möglid)ft genau nad)3ual)men;
unt) gang ebenfo fcfyließt fid) fciefe runfcere ©c^rfft ifyrerfeitö an
fcen£)uftu£ foldjer £)anfcfcr;riften an,u)ie fie namentlich feit fcer
Verbreitung fce£}3apierS t>on berufsmäßigen ©Treibern flott
unt) flüffig mit einer Neigung £ur &urfit>e in großer 3al)l gefertigt
tourfcen. £)en Ablaßbrieftppen folgen fcie fogenannte &atl)o=
lifon= unt) fcie <DuranfcuS=£ppe, unfc fciefen toiefcer fcie gange
^enge fc er „runfcen'^rucf fünften t)e$ 15*3<i^t*^unbert^/bie ge=
genüber fcen gotifcfyen unfc fcenAntiquafcfyriften fcurdjauS in fcer
Hbergal)l finfc.^Mefe (Bdjriften nun finfc untereinanfcer teinefc
xoegg gleichartig, ^ingelne neigen mefyr gur Antiqua, fcie fcane=
ben ifyve eigenen^orauSfetuurgenunfc il)re eigene ©efd)id)te f)at,
anfcere fyaben eine fpitjere Art. &$ xoäve eine f)6d)ft interejfante
Aufgabe, einmal gu unterfud)en,toie toeit fcieAuSbilfcung fciefer
fpi^en,mit eigenwilligen Vredmngen fcurdjfetjten, oft mit aller=
lei fraufen^djnorfcln bereif erten'Drudfcfyrift im allgemeinen
<5tiltoillen fcer fceutfcfyen ©pätgotif begrünfcet ift. Aber fcarauf
t ann id) fyier nid)t eingeben. ® enug: Allmäfylid) gewinnt an 23o=
fcen ein beftimmterSppuS, in fcem toir fcen £ppu£ fcer fogenannten
(5d)toabad)er <5d)riften erfennen. 3n fcen adliger unfc neun=
3iger3a^ren fetjt fid) fciefe <5d)riftart, namentlich in fcen1)rucfen
fceutfcfyer ©pradje, fcurd) unfc toirfc um 1500 fcie beoorgugte
'Druclfc^rift. 3n fciefem ^Derfceprogeß toerfcen felbftoerftänfclid)
niä)t alle triebe fcer üppig toud)ernfcen ^ormbilfcung gleid)=
mäßig fortentwickelt. 3al)lrcid)e Anfäty bleiben unbeaä)tet unfc
oerfümmem miefcer, unter ifynen auef) fotcfye, fcie nad)l)er in fcer
greif tur toieb er auftreten. %bev eß ift nicJjt fo, baß fi$ etwa
nebeneinanber auß ben gleichen ^orau^fetmngen ber runben
©djreibfcfyrift ©cfymabacfjer ©cfyrift urtb^raftur fyerau^bi (beten.
'Diefe tritt trietmefyr ber adma^li^ geworbenen, fertigen &d)wa*
bacJjer in iljremörunbcJjarafter menigften^ gleichfalls fertig ge=
genüber: ifyr Qrrfcfyeinen f)at unleugbar etwaß Uberraf^enbe^.
¥l\m Ijat man ja immer gemiffe Vorläufer ober 33orftufen ber
graftur 3U nennen gemußt — wie mirfeljen merben mit^ed)t.
3lber il)re3al)t i\t fefjr f(ein,unb fte folgen fiefj fo rafd),baß ber
gange (£ntftelmng3pro3eß nod) feine gefyn 3<*f)re umfaßt. Wan
füfylt: l)ier fyanbelt eß fid) niä)t um eine allmaljtidje^luSlefe be=
ftimmter formen inx&inne ber(£ntmi<felung eineß neuen £p=
pu£,fonbernum einefcr;6pferifcr)e£at.1}a£mirb3u bemeifenfein.
yilafyen mir unß 3tmäcf)ft einmal flar, waß mir untergrab
turfa^rift oerftefyen, 2Dir geljen txxbci von einer fyeute oiel ge=
brausten graftur (33reitf opf=$raftur) auß unb ftellen il)r eine
ebenfola^e@a^mabaa^er(^llt=<@a^maba(^er)gegenüber(^lbb.l).
'-tßaß ift für t)ie graftur begeia^nenb? S2)ir betrauten 3uerft t)ie
33erfalien(großen33udjftaben).<Da ijt erftenS ber ©tricljdjarafter:
bte einzelnen ©triebe, auß benen fiefj baß 33ucl)ftabenbilb 3u=
fammenfetjt, formellen an unt) mieber ab. (Sie Ijaben gerne ge-
runbete ober flad) ©-förmige ©eftalt. 3m ©egenfat} bagu be=
ginnen bie ®runbftrid)e in ber &a)wabad)ev ©cfyrift l)äuftg
gleid) breit unb perlaufen fpifj ober umgefefjrt. Qiefe einfeitig
3ugefpi^tengef^mungenen3ügeftnb befonberS beseia^nenb.'Da^
mit fyäncjt meiterfolgenbe£3ufammen:^ie^u$ftabenbilber ber
©$mabacfyer©d)riftmeifen fyaufiger 33redmngen auf: bie2i=
nie ift nidjt in einem3ug fortlaufenb an= unb abfcfymetlenb bufd)=
geführt, fonbem an einen fuqen gleichmäßig bünnen ^Inftria)
fließt fidj im rechten ober fpi^en^Dinfel ein ebenso gleichmäßig
breiter ©runbftrid)/ mieberum ein bünner ^Ibftric^ oollenbet
bann baß 33ilb (t>gl. in beiden ©cfjriften 23 xefyiß oben; ferner
<£: ©runbftricl) (fnf^/^, Ä, 911,31,3?, ^3,35: tinfö unten uftp*)
*) 'Der ©egenfatj fft fein $an% au^fdjließttcfyer: eingelne ^rafturfcfyrfften
bewahren Ijte unö Da 23redjungen, unö umgefefyrt fennt Öfe <5d)wabaa)ev
©djrtft and) an=unÖ abfcfytpeUenÖe f ortlauf enÖe3üge.
I
'Dem fo begeicfyneten Sfyarafter ber beiben (Schriften entfpricfyt
e£ aud),baf3 bk&<fywaba<fycv<5d)v\ftnod)mct)vfa<$) gleichmäßig
bicf'e gerabe fenfred)te ©triebe feftgefyalten t)at, an Deren ©teile
Cn bergraftur (E>formig ober einfach gefcfytoungene an= unb ab=
fa>eUenbe getreten finb (&, <£, 5?, Ä, 3R, O, Q, S). Unb enblid)
finb alle ^nbungen in ber graftur üppiger,in ber <5d)tDabadf)er
©c^riftfnapper^ieg'raftur neigt gerabegugum^c^norfel. -Der
begeidjnenbfte^tu^bnKf bafür ift ber fogenannte (Elefantenrüffel*)
Jener ©^förmige ©cfmorfel, mit bem bie 33ud)ftaben ^3,711, 7t,
O, P, Q, 3£, 33, 20, beginnen. Unter ben auffallenben 33efon=
bevfyeiten ber§raftur=33erfalien ift berQirlefantenrüffel vooty bie
begeicfjnenbefte.
^Ibgefefyen t>om ©tridjaVrafter finb einzelne 33ucf)ftaben
aua) im gangen 33ilbe, toie e$ au$ ber ^Inorbmmg ber (Striche
fid) ergibt, oerfcfyieben. <So fyaben fefyr toenig miteinanber ge-
mein in beiben^cfjriften^O/Q/S.^nbere finb in einjelnen
3ügen t>erfd)ieben.
Weniger leidjt läßt fiel) ben Gemeinen (fleinen 33ud)ftaben)
ber beiben (Schriften gegenüber von einem beftimmten, t>erfd)ie=
ben gearteten ©efamte^arafter fpred)en. 3m allgemeinen gilt:
bie Qiringelbucfyftaben ber ^raftur finb perijättntömäßig formaler
aB bie ber@c^toabacfyer@cfyriJT/in£befonbere finb in biefer bie
S^unbungen, bie 33audmngen poller, bie jpofylräume infolge*
beffen großer. £)er ©efamteinbrutf ber (5d)toabad)er ift barnacr)
runber, audj tauft fie burcfyfcfynittlicf) breiter al£ bie §raftur.
Leiter: aua) bei ben Gemeinen formellen in ber graftur bie
(Striche häufiger allmä^lic^ an unb ab/ in ber ©c^toabac^er
©djrifr fetten fie gern fofort ober balb ftarf ein unt) nehmen jal)
ab unb umgefel)rt.33on Qiringetfyeiten finb f olgenbe begeiefwenb:
©ie Oberlängen bei b, fy, t, l finb in ber ^raftur gefpalten in
ber ©d)tx)abad)er ©cfyrift nicf)t. Die 33ud)ftaben b unt) o fyaben
linB einen geraben fenfrecl)ten ®runbftrid), ber unten urinflig
gebrochen in ben rechten gebogenen ©runbftridr) übergeführt
*) 1)er Tlame ift in Öer neueren Literatur l)ier unD Da gebraucht tror=
Den. 3d) behalte ifyn bei, o^ne über feinster oöer feinen Qlu^tDeig ettoag
fagen ju rönnen.
voivt)/in ber (5$mabad)er (Schrift i\t aucf) ber ©runbftrid) UnH
gebogen unb unten mit beut rechten in einer &pit$e 3ufammen-
geführt. 33 eim g finb in ber^raftur bie beiben@)runbftridf)e oben
buref) ein fpitje^ ^)a<^ t>erbunben, in ber <3d)mabacr;er ©dnujr
burd) einen magereren halfen, ber ben fenfred)ten ©runb=
ftrtd^ ved)t$ oben burd)?reu3t 3n ber graftur enben bie oorberen
©enfrecfyten bei m unb n unten in f leinen übereef geftellten Qua=
braten, in ber (5cfymabad)er@cr;rifT nicfyt. dublier; ift in b er graf=
tur ba£ g unten offen unb bie ©djleife be$ 3 gefcfyloffen, in ber
©c^toabac^er ©cfyrijt nicfjt.'Die meiften biefer^igentümli^fei-
ten ftnb nun aud) (Eigentümlichkeiten ber gotifcfyen ©djrift. ^
gilt alfo: mafyrenb bie^erfalien ber graftur fidj weiter von ber
gotifd)en ©djrijt entfernen alg bie ber ©(^toaba^er <5d)rift
(^recfyungen,(^erabe),ftel)enumgefef)rt bie (Gemeinen bergraf-
tur ber gotifcfyen <5d)rifr na^er (im fcfymatyofyen (schnitt unb
in ein3e(nen^3uc^ftabenbi(bern).^uf biefem ®egenfat$ 3u>ifd)en
Gemeinen unb S3crfalien beruht gum guten Seife red)t eigentlich
bie befonbere^Dirfung ber§raftur.3n bemgebrängten@5efamt=
fcfyriftbilb falten bie einzelnen ^erfalien banf ifyrer befonberen
Eigenart um fo ftarfer inä 3luge. <£$ mirb bauon nod) meiter
t)ie Jiebe fein.
Wieg in allem bürfen mir fagen: 3mmer menn mir bie 3üge,
bie mir fyier alß begeic^nenb für bie graftur im Unterfcfyieb oon
ber@cfymabad)er(5djrift l)ert>orgel)oben fyaben,in einer ©djrift
vereinigt antreffen, ba fyaben mir graftur t>or unß, unb wenn
un$ wenig\ten$ einzelne ber genanntenSüge begegnen, ba näfyevt
fid) bie^e ©djrift ber graftur, i\t einer ifyrer Vorläufer,*)
%U fotdje Vorläufer betrautet man feit lange bie beiben
Prad)tbrutfe be# &aifer£ 'Sttarimilian, baß ®ebetbud) unb ben
3l)euerbanr\ Prüfen mir alfo 3unäd)ft, wie fid) ifjre ©Triften
3ur grafturfdjrift eigentlich oerfyalten.
©fe93erfa(fen be$ Q^ebetbua)eß(vgl%bb2 unb 1 oben) ftef>en
im © efamtdjaraf ter balb aufweiten ber@djmabad)er©d)rifT,
*) Denn nad)Dem fie einmal erfcfyfencn t»ar,^at man Ujre bejefcfjnenöen
^erfmale ntcfyt tpfeöer aufgegeben bi$ auf Die neuefte 3ett: Ötefer erft ge=
Ijören ^erfucfye an,ga>{fd)en ^raftur unö (ScfytDabadjer ©cfyrtft ju vermitteln.
halt) auf ©ctten ber g'raftur. Qaß breite ^Infetjen ber ©triebe
(mit furgen ^Inftrta^en) tft teiltoeife nod) oorfyanben (beim 23
nid)t im erften,aber im zweiten ©runbftrid)~ogl. bagegen baß
$raftur*S3~/bef ©,©,30. ^Dagegen ift bei vielen 33ud)ftaben
fd)on baß aUmäf)lid)e ^nfdjtoetlen be3 ©trtd)3 an feine ©teile
getreten (53 - im erften ©runbftrid) -,©,£, 7t, J3, 2, 33).<£ben*
fo ift baß jäfye %i=unb 3lbfd)to eilen eingelner ©mnbftricfye nod)
feine^toeg^ überall gemilbert/ eß ift burd)toeg nod) entfd)iebener
alß in ber graftur. ^Dagegen finb eingelne 33redjungen bereite
in fortlaufenb gerunbeteSüge umgetoanbelt (ogl, £,^,2,3).
Qfbenfo finb bie ftarren ©enfred)ten in ©=formtg gefcfytoungene
an= unb abfd)toellenbe Linien oertoanbelt ((£, £, OT, O, P, Q,
3!). Unb — fef)r bebeutfam — ber Q>;lefantenfd)n6'rfel tritt auf
(», 95,3, £,21,3/ 3, 3).
3lud) bie 33ud)ftabenbilber fte^en ba, too ©djtoabadjer^ unb
g'rafturfa^rift aufeinander gef)en, f)äufig 3toifd)en beiben: fo (£/
Jp, Ä, £. ©te begeidfjnenbe 3erlegung be£ legten ©runbftrid)^
in einen oberen kleineren unb einen unteren größeren Seil, bie
bie ©d)toabad)er ©d)rtft im^Jl unb Ti tennt, toirb nun audj auf
P unb S3 übertragen (wie in ber graftur). ©ang für fiel) (ge=
genüber ©cf)toabad)er unb ^ratturförift) ftefyen bie ©ebetbud)=
oerfalten ^(gleia) einem umgekehrten ©), §, 3, ^c, 9? — biefc
namentlidj infolge 'i^rer Vereiterung burdj allerlei ©d)norfel.
£)ie©emeinen geigen einfa^mdlere^53ilbal^bieber©a^toa=
baa)er ©d)rtft unb nähern fid) banxit ber graftur. 3n ben (^igen=
tümlid)feiten ber gorm bagegen ftefyt bie ©ebetbud)fcfyrift toie=
ber in ber Glitte gtoifd)en ©cl)toabarf)er unb grafturfcfyrift: bie
Oberlängen oon b, t, l finb ntd)t gefpalten,- b unb o fyaben
©d)toabad)er unb nid)t grafturform (für o fommt allerbing^
aud) eine gtoeite, ber graftur näfyerftefyenbe ^orm oor); g ift ein
©d)toabad)er g,- bagegen fyaben bie oorberen ©enrred)ten oom
m unb n befonbere guße tote in ber graftur,
%lleä in allem toirb man fagen fonnen: Qie ©ebetbua^fc^rtjt
oerleugnet ifyre S) er fünft oon ber beutfaVn(runben)^rucrYd)rift
beß 15.3äW>unbert3nid)t.<X)ort finben \id) and) biejenigeniljrer
formen, bie nid)t in bie au^gebilbete ©d)toabacl)er©d)rift über=
8
gegangen finb, toieber, tote t)a& £>, t)a# einem umgekehrten <5
gleist, unb t)a# <£. §ur 3, ^71 unb ^ (äffen fid) abgefefyen t>on
t)en üppigen Sierfdmorfeln t>ern>anbte formen in ber alteren
beutfayn^rucffd)rift ebenfalls nad)toeifen. ©djließlid) beobaaV
ten wir, t)a$ aud) ber ©tria^c^arafter, foweit t)a$ allmaljliay
%n= unt) 3ibfd)wellen ber Linien infrage fommt, bort fd)on tye
unt) t)a feine^gleidjen f)at. Unb felbft ber Qflefantenrüffel tritt
fa>n 1484 unb i486 in^ug^burg auf.*)
Sttfot^ie ©ebetbud)fd)nft fyat ;$aljlreid)e 3üge mit ber (E5djtDa=
baa)ev (Sa^rijr gemeinfam, einige wenige mit anberen alteren
beutfa^en £)ru<ffd)riften. 'Da ba£ ©ebetbud) nun 3u einer Seit
entftefyt, in ber ber <Sd)wabad)er (Efyarafter innerhalb ber beut=
fd)en £>ru<ffd)nften fd)on t)en <5ieg erlangt Ijat, fo barf man
permuten, ba$ biefe$t>erein3elte3urü<f greifen über t)ie<&d)xoa=
baa^er ©dr)rtft rü<fwart$ einen beftimmten ©inn l)at. 3n biefer
^)inft<^t ift ber altgemeine <5trid)djarafter natürlid) widriger
ai$ 33erwanbtfdj)aften in t)en einzelnen ^ua^ftabenbilbern.Unb
t)a laßt fidj nun'nifyt leugnen, baß baß allmd^lia^e ^ln= unb
3lbfd)tt> eilen ber <5trid)e, t)a$ t)ie ©ebetbudjoerfalien mit t)en
33erfalien einzelner älterer beutfe^er "Drucffa^rif^en (im @)egen=
faf$ 3U bem <5d)wabadjer=£ppu$) gemein Ijaben ebenfo wie ber
wieber erwerfte unb trielfad) angewandte (Elefantenfämorfel
Steuerungen finb, t)ie au£ ber//runben''^rucrifd)rifit eine graftur
maa^en.^lnber^ au^gebrücft: man naljm biefe alteren 3üge tt>fe=
ber auf, weil fie t>ortreff(idj geeignet waren, t)ie Umbilbung in
ber beftimmten Jiifytung, t)ie man fud)te,3u f orbern. %$enn xoiv
un# nod) einmal t)ie Unterfdjiebe oergegenwärtigen, t)ie 3wifdjen
ben ®ebetbudjt>erfalien unb t)en &d)xoabad)ev S3erfatien befte=
fyen, fo muffen nur fagen, t)ie ©ebetbud)t>erfalien finb flüffiger
geworben (al(md^liay^n= unb ^bfdjwellen ber ©triebe), run=
*)3um 33erg(efcf) (fegt ein refd>e3 Material an ©rucffcfyrfften Öe3 15.
3aljrf)unÖert3 fn Den bekannten 33eröjfent(fcf)uncjen vov: &. 33urger, Deut=
fd>e unö fta(femfc^e3nfunabetn. Berlin 1892 ff.e.g.E.Safel 27: Stefan*
tenrüffel. ferner: ^eroffentlfdmngen öer ÖefeUfcfyaft für Snpenfunöe Öe$
15.3a{>rtjun&ert3. Safel 275: ^n* unö ^bfdjwetten Öer Sfnfen fn Den ^3er=
falf en. Safef 201: Ctefantenrüffel.
t>cr (Die 33red)ttngen werben eingefd)ränft), bewegter (bie ftarren
©eraben weichen ben <5=förmig gefcfywungenen £inien)unb iU
near reifer (Die ©cfjnorfcl).3n biefem Umbilbung£pro3eft mirft
bfc ^lufnafyme jener älteren 3üge burd)au£ organifd).3ll)nlid)e£
ergibt fid), tpenn wir nun and) t)cn (Gemeinen nod) einen 33li<f
fcr;enfen, 2Darum gab man ben 33ud)ftaben m unb n bte ältere
gottfa^e §orm wieber anftelle ber <Sd)wabad)er g'C)rm/ warum
t>or altem nafjm man t>m &d)nitt formaler? ©anj offenbar,weil
man ba$ fräftig flare unb bod) gebrängte fcfywaqe ©d)riftbilb
fyaben wollte, in bem bte 33erfalien 9?ur;e= unb Sterpunfte ab=
geben follten.£)er @3egenfat$ 3wifd)en Verfallen unb (Gemeinen
im &ebetbnd) tft um fo aujfallenber, al$ t)a$ ©ebetbud) gu t)cn
liturgifd)en 'Drutfen 3U rennen tft, bte fyerfommttd) ftreng go=
tifd) gebrurft wurben.'Darnadj märe wol)l ber £f)arafter ber @5e=
meinen t>erftänblid),aber gerabe gar nid)t ber ber^erfalien, ber
fia) nod) weiter von ber Überlieferung ber gotifa^en 33erfatien
entfernt, alß ber £fjarafter ber @d)wabacf)er S3erfalten. Rein
Smeifel: "Der ©egenfat} 3wifcr;en 33erfalien unb (Gemeinen im
©ebetbud) ift gewollt, i\t vom feinsten fünftlerifa^en ©efüfyl(unb
bürfen mir ^ingufe^en, oon einem gan3 fieberen 3nftinft für t)ic
£e£barfeit ber ©a^rift) eingegeben, tft beftimmte 3lbfid)t. @;ben
biefer gemollte mm &fyavaUev aber ift and) ber ßfyarafter ber
graftur. Unb fomit gilt, voa$ id) fa^on oben au£gefprod)en fyabe:
'Die ^raftur ~unb 3unäd)ft il)r Vorläufer, t)k ©cr)rift be£ @)e=
betbud^ — ift nid)t anß einer mefyr obermeniger zufälligen <5)er=
etnigung längft t>orr>anbener (Ei^e^üge entftanben, fonbern ift
t)k bemußte ©djopfung einer Haren fünftlerifd)en Slbfidjt.
2Der mar ber @d)6pfer ber ©ebetbua^fc^rift? ^Uan fyat biefe
©djrift, t>ermutlid) ber ©a^nörfet megen, mit benen fie fo üppig
au^geftattet ift (im fortlaufenben <z5at$ nod) mefyr aU in bem
r>ier miebergegebenen ^Ipljabet^eine Äangleifa^rift genannt. ^11=
lein mit biefer 33e3eidjnung fonnen mir fo lange nid)tß anfangen,
aU un$ nid)t bewiesen mirb, t)a$ fie tatfäd)iid) t)m ©djriften
gleist ober äfynlid) fie^t, t)ic bamal^ in Äangleien geschrieben
mürben. 'Da aber eine ©d)rift, t)ic man fetyn unb brutfen mill,
unter allen Umftänben gal)lreid)en ^Inforberttngen entfprea^en
10
muß, bie für bte gefdjriebene ©cfyrift ntdjt beftefyen, fo toirb man
tt)re Vorläufer gunädjft in t)en alteren Drucffc^npen fudjen.£)aJ3
baS mit (Erfolg moglidj ift, fyaben toir fcfyon gefetjen. @oldje
Überlegungen nehmen audj einer Vermutung, t)ie ber oerbiente
letjte Herausgeber beS ©ebetbua^eS toieberfyolt geäußert Ijat,
it)r ©etDia^t
QMefyloto *) fyat ben faiferlidjen ©efretar Ginseng 3?od?ner
als ben (Erfinder ber (3d)rift beseidjnet'DaS ift eine feljr getoag=
te^ljefe.'Die ^Taa^rta^t über ^otfnerS Anteil an ben faiferlia^en
Unternehmungen, auf t)en wir unten gurücffommen, be%iefyt
fidj gunaa^ft auf fcen Sfyeuerbanf, Neffen @d)rift ift aber mit ber
©ebetbud)fcfyrift feineStoegS ibentifdj.^lfo ift ber ©d)luß,tpenn
9Soa*ner bie Sfyeuerbanffd^rift gemalt fyabe, v)abe er aud) t)ie
©ebetbua^fa^rift gemalt, hinfällig. Ttein, toaS voiv voivUid) toif=
fen, ift gunaa^ft nur fcieS: 1508 ttmrbe $)anß ©djonfperger ber
ältere in QlugSburg ^um tatfexiicfyen 23ud)bru<f er auf £eben&
3eit ernannt, tiefer $anß ©djonfperger l)at baS ©ebetbud)
in ben3<*l)ren 1512/13 gebrucft. Um biefe 3eit waren bie 33ud)=
brucfer nodj immer jumeift and) iljre eigenen (Sdjriftgießer.
©a^onfperger rüfymt fidj felbft beS „neuen 'DrucfeS" als eigener
Qrrfinbung oor beut Äaifer.**) ^>aß toirb fidj nun freilid) eljer
auf t)en feljr t omplijierten k5at$ mit t)en üerfe^baren ©a^norf ein
als auf t)ie ©djrift be^ieljen. 3mmerl)in ift toafyrfdjeinlid), t)a$
er aud) biefe felbft gefd)nitten unb gegoffen tjat.3ebenfallS: 3ljre
§orm ift eine fo bebeutfame £eiftung, biefe 33erbinbung oon
flarer &raft unb flüffigem betoeglidjem £inienfpie( ift oon fol=
d)er ©d)6'nljeit, baf*, man unbebingt einen ^elfter ber ©djrift
als ben eigentlidjen ©d)6'pfer anfe^en muß. Ob t)a^ ©djon=
fperger felbft toar, ob er nidjt nur t)ie für t)en (ofynitt unt) ®uß
einer £)ru(ffdjrift notigen ftenntniffe, fonbern audj nodj ein foldj
*) Beiträge gur Qrntftefyung^gefcfytcfyte Üe# @ebetbudje$ Äatfer SHayfmf*
Han$ I.3af)rbud) Der funftljtft. (Sammlungen Öe3 atterfyöcfyften &atferl)au=
feS XX. 1899. ©. 32 unD Öerfetbe in Der neuen Qiu^gabe: Äaffer ^arimt*
KanS I. ©ebetbud). 2Dfen 1907. <5. 8.
**) 3>gl. ÖenQ3rfef Öe^3oft besiegter t?om 27. Oftober 1512 an Den £af*
fer. 3af)rb. Der ftinftljift. (Sammlungen t)e$ a((ert)5d)ften Äaffer^aufe^ XIII.
1892. STefr II. 6. XVII: SRegeft 8594.
11
f)of)e£23kf3 fiinftlertfc^cr(^efta(tung^frafTt mitbrachte, ober ob er
bocf) fid) ber ÖHfe eine£ faiferlidjen (5d)reibmeifter£ 3U erfreuen
batte,tPtr miffen e$ nid)t.Da$ aber ift ftcr)er: ^)tefe (Schrift fyat
bte Billigung tineä fef>r anfprucf)£t>ollen Äenner^ gefunden,
be£ &aifer£ ^ar.^Der aud) nur ein menig t>on ber ©efd)td)te
ber großen fünftlerifcfyen Unternehmungen be£ dürften meiß,
ber meiß audj, mie fyod) er feine Forderungen fpannte. <Diefe
©d^rtf^ alfo, bie feinen Beifall ^atte — um nid)t mefyr 3U fa=
gen—, ift gan3 gemiß ba$ Qrrgebntö langer unt) forgfältiger f ünft=
lerifcfyer Überlegung unt) ^emüfmng gemefen. Unb t)a$ (£r=
gebntö ift 3ugleid) ber erfte entfcfyiebene inftinftficfyere ©abritt
auf bem 2Dege 3ur graftur.
'Die 3to eite <5 djrift, t)ic 31t ben33orftufen ber graftur gerechnet
mirb, ift t)ie ©djrift be£ Sljeuerbanf, alfo abermals einer Unter=
neljmung be£ &aifer£ 2#ar. Die Vermutung liegt nafye, t)a%
3unfd)en t)cn ©a^riften be£ ©ebetbud)e£ unt) be£ Sfyeuerbanf ein
3ufamment)ang befreien möchte. Prüfen mir alfo 3unäd)ft t)a$
33erl)ältm£ ber beiden ©djriften 3ueinanber. Da ift vovau$$u=
fd)i<f en, ba|3 t)ie Sfyeuerbanffcfyrijt in t)cn Verfallen gan3 auf$er=
orbentlidj reid) an verfcfyiebenen formen für eimn unb benfelben
33udjftaben ift. (So 3al)le idj fieben t?erfd)iebene (E, ad)t biß %efyn
3, fed)£ ober mefyr ^, vier ober mel)r © unb £, fed)3 33 unb fo
weiter. 2Dir vergleichen fn'er jeweils bie näd)ftt>ermanbten $or=
men*). £)a ergibt fid), baJ3 im ©ebetbud) unb im^ljeuerbanf un=
ter ben^3erfa(ien faft ober gan3 genau übereinftimmen (vergleiche
%bb. 2 unt) 3) : % 33, £, D, ®, $, 3, Ä, £, 51, ®, £, 7J, 3. Da£
iftbiemeitübermiegenbe^Ttel^afjl aller Verfallen. Unbbarun=
ter finb fo auffallenbe unb befonbere formen (mie §, 3, £), bafe
an einem bireftenSufammen^ang nid)t^u 3meifeln ift. 2Did)tiger
aber finb für un£ bie^lbmeic^ungen. 3unäd)ft befte^en geringere
Unterfd)iebe 3tt)ifd)en t)m Verfallen beiber <öd)viftcn bei ©, <p,
*) SeiDer gibt DaS^affimite, Dag id) fyier (nad) Den'Drutffdjriften De3 1 5.biS
l8.3af)rf)unÖert3, herausgegeben von Der 3?eid)gDrutf erei,23eriin I884,$a=
fei 3) mittel fe, nid)t alte formen mieDer. ^Tlan m«§ mir fdjon glauben, Daß
id) aud) Die anDeren, 3. £. Den ©ebetbudjformen t>iel na^er ftebenDen c23arian=
ten, richtig beobachtet fyabe.
12
QjlßfQ,?}. 23etrad)ten wir biefe33ud)ftaben etxoaä genauer. ® :
"Der große 33ogen \ix\U ift nid)t metjr gertegt, ber mittlere @5runb=
ftrid) langer unt) weicher gefd)wungen, unb bafür ift bem33ogen
redjtö eine furgere befonbere flamme angefet$t. (E^ljanbeltfid) a(=
fo nid)tfo fefyr um eine^ereiayrung,at£ um eine geldmäßigere
flüffigere Verteilung ber 'Drutfftellen. £ wirb nadj) bem dufter
oon£ bereichert. O unb Q fefyren gur ©cljwabacfjerform gurücf —
offenbar weil ba#3ufammenfüt)ren ber brei ©tridje oben in einer
©pitje al$ 3u gewaltfam empfunben mürbe. J3 mirb ber gorm
be£ gemeinen p angenähert unb mit bem^lefantenrüffel au£ge=
\tattit,unb7}xDivb in^lnpaffung an 7} umgeftattet. ££ Ijanbelt
fidj alfo nirgenb^ um neue formen, üielmetjr faft burdjweg um
^lu^gleid) unb^lnpaffung. 2Tur O unb Q bilben mit bem3urü<f=
greifen auf bie ©cfjwabacfyerform eine^lu^nafyme.Dd) f omme auf
biefenPunft nacf)l)er nod) einmal gurüd .
Qbanz abxDtifyenb von ben©ebetbud)formen finb imS^euer=
bant 711 unb SR geftaltet. 3lber audj ba Ijanbelt zß fiel) nia)t um
^eufdjopfungem^tt — idj meine t)k bvitti unter ben f)ier mitge=
teilten formen, t)k fpätere grafturform — gleist fiel) offenbar
bem 71 an unb 3? ebenfo 33, 7} unb 7}.
§ur un£ ift natürlich t>on befonberer23ebeutung biegrage:
ftelten benn bie^lbweielmngen berSfjeuerbanffefyriftoon ber @)e=
betbucfjfcfyrift ebenfotriele Sortfcfyritte auf t)ie graftur gu bar ober
mie ift tß t)amü beftellt? £)a ift gu fagen : gewiffermaßen nur33a=
rianten ber ©ebetbud)t>erfalien bilben ip,0 unb Q; biefe33ud)=
\taben bleiben alfo imSljeuerbanfgleielj meitoon bergraftur ent=
ferntwie im Öebetbud). (Einen ©abritt auf bieSrafturgumadjen
©unbV.Unboollige^rafturformgeminnen^Punb^.^Denn
man nun oollenb^ in 33etrad)t gief)t, baß für eine gange 3lngal)l
33udjftaben neben bm formen ber @)ebetbud)fd)rift auefy nodj an=
bere oorrommen, t)ie nod) au£gefprod)ener al$ biefe formen ber
ftraftur finb (31 o&ne (Spaltung be£ gweftm Satten*,©*^*,
©*),fo mirb man gugeben muffen: "Die ^euerbanffa^rift ftcllt
tatfäa)lic^— inben^3ua^ftabenbilbernberVerfalienminbeften^—
eine weitere (Stufe auf bem2£ege gur graftur bar.2Tun aber müf=
*) 3m ^affimfle (etöer md)t toi ebergegeben.
13
fcn toirgleid) ^tngufc^en: voa# von ben 33ud)ftabenbilbern ber
33erfalicn gilt, t)a^ gilt mcfyt ebenfo Port benen b er (Gemeinen unb
giltnid}toom©ayiftd)arafterim ÖangemlMeÖemeinen bleiben
auf ber ©tuf e ber @>ebetbud)gemeinen ftefyen (l)6djften£ f ann man
1)a# oben fpitj aba,ebaa)te g al^^rafturfovm anfpred)en), aber fie
finb Cm ©tridjcfjarafter etvoaß betoegter unb au^fafyrenber unb
im<od)mtt breiter al$ im@5ebetbud), t>enoifd)en alfo ben be$eia)=
nenben&egenfafy 3toifd)en (Gemeinen unb ^erfalien toieber et=
toa£. Unb and) bie33erfalienfinb im ©tridjdjarar'ter b er graftur
nid)t nur nid)t weiter genähert, fonbern im%n= unb ^lbfd)toellen
e^er toieber unvermittelter (ogl. manche formen b er 33ud) ftaben
£>, £, 3, Ä, SK, O, Q, SS, 2, 33, 73 unb anbere). ZIU8 in allem
fd)eintmir bergfyarafter einer gefd)riebenen@d)rift in ber£l)eu=
erbanffa^rift unmittelbarer getoafyrt,- al££>rucffd)rifT aber ift o^ie
©ebetbud)fcf)rift ntc^t überboten.
$ur ba$3uftanberommen berSfjeuerbanffdjrifr fyat nun bie
oben fd)on ertoafynte 27ad)rid)t oon ber ^ftittoirfung t)e$ faifer=
(ia^en ©ef retard ^otfner il)ve t>olle (Mtigfeit. £)ie Uberlief erung
ift biefe. 3^^ann Tteuborfer, ber bekannte <5d)reib= unt) Jied)en=
meifter guTTürnberg, ber t>on(5 Triften immerhin ettoa£ oerftanb,
fagt in feinen 2Tad)rid)ten (1547) in bem^Jbfdmitt, ber oon bem
gormfermeiber $ieronpmu£ fyanbelt:*) „3$ 5}ann£ ^leuborfer
maa)t ifym (nämlid) bem^)ieronpmu^) eine Prob t>on gractur*
fcfyriften, ^)ie fd)nitt er in $0(3, unb bamad) in fta^lernePungen,
unb oeränbert biefe(bige@a^rift in mandjerlei ©roß, unb toietool
^aiferl^Hajeftät t>orl)er burcl) ben(5d)6'nfperger aud) eingractur
mad)en unb t)en Sfyeuerbanf bamit bruefen (äffen, toeldje Prob
£)err ^incenj ^oefner, &aiferl. Tttajeftät £)of ©ecretari, madjet,
t)a$ id) and) gefefyen,unb ber 5^atfcr mit eigner ipanb barunter
bie 2Dort:TeDeumLauclamus fd)rieb, ad)te id) bod), t)iefe feine
(be^^)ieronpmu^) ©cr)rtft folt aud) nod) l)eutige££ag£ tool t)a=
neben ftefyen." ^3on biefem33erid)t intereffiertun^ fyier vorläufig
nur ber mittlere £eil, ber mit ben Porten beginnt,, toietool $ai=
*) ©. 253. £. £od)ner,3o^ann TteuDörf er3 7lad)vi cfytert t>on Äünftf ern unö
2Derf leuten in Nürnberg ■ QueUenfcfynften jur Äunftgefc^f^te X. Wien 1875.
©.156.
14
fert.^ajeftd't . , ."^ieOätje biefe$ mittleren £eil£ fagen: "Der
Gaffer fyabe burd) ben ©d)6'nfperger eine §raftur madjen unb
ben Sfyeuerbanf bamit brucfen (äffen, ©ie „probe'' bagu fyätte
berfaifer(,ipoffefretar^3incen3^0(lner gefertigt, unb biefe]3robe
mit ber eigenfyänbigen Unterfd)rift be$$aifer£ (tedeum lauda^
mus) fyabe ber^erid)terftatter,Neub6Vfer,fe(bft gefefyen. SÖ3a£
fyaben mir un$ nun unter ber „ Probe" 3U benfVn? <$ine genaue
©^riJTPortagefürben^oc^riftfc^neiberober/ma^mirma^rfa^ein^
lidjer ift, eine gange^eite, t)ie bie ^efamtmirfung ber@d)rift unb
be^djmucW geigen fottte? 3ebenfa(tö, irgenbmie muß 9£o<f ner
beim (Entwerfen ber (5dj)rift, bie bann für ben Steuer banfbrud
gefcfynitten unb gegoffen mürbe, mitgemirft fyaben. Unb fo mag
fid) ifyr ©djriftdjarafter, bie glitte ber Nebenformen für fo t>ie(e
33ud)ftaben unb anbere^ mefyr erflären : man fudjte ber S93irfung
ber$anbfd)rifr moglid)ft na^egu fommen.
©o i\t benn alfo berSljeuerbanf, entftanben biß 1517,gemiß
eine^tappeauf bem^Degesur^raftur, aber fia^erlia^nia^tfa^ie^
fyin eine ftreng fo(gerid)tige 2Deiterbi(bung berÖebetbudjfdjrijx
Surgraftur Ijin.
%bev 3itr graftur führte \ie mirflidj. $)an$ <Sd)6'nfperger ber
3üngere in^lug^burg naljm bie Anregung auf. (E5eitl520 t>er=
voenbet er alß 3lu£3eid)nung$fd)rift in Titeln (ober ^iteltet(en)
unb für befonbere 3>rtabfd)nitte eine neue graf* tur. ©o in ber
<8d)rift: 2Die bie med)tige £rb=5lunigreid) unb gurftentfyumb
^)ifpania,^)ungernonnb^eUbern3uben(ob(ia3en|)eufernÖfter=
reid)... f ommenfein,l 520,§o(.Q;benfo im (Mgengart oon 1 520,
8°, in ber^Detöfagung oon 3urunftiger 33etriebnif3 1522,4° unb
mafyrfa^einu'dj audj fonft. 3n allen biefen 33üdjern fommt bie
graftur aiß eigent(id)e£ertfd)rift nod) nia^t t)or (menn fie and)
ge(egent(idj für längere ^(bfdmitte, ben^bbrud* eine$ Pritnleg^
u.bgl.,angemanbtmirb).(Dannaber^at©a^6nfpergerein^)aupt=
merf mit ifyr gebrückt, feine ^lu^gabe ber£utfyerfd)enUberfet5ung
be£ Neuen Seftament^ 1523*) unb 1524, $ot. 3nbiefem2Derf
üermenbet er bie ©ebetbudjfd)rift für bie großen Uberfd)rijten;
*)£tn$af fünfte Bei CR.<^ut^er,Öfe<Dcutfc^e^3üc^crtUuftratfon Öeröotff
unD^rit^renaiffance.^]ünc^enl884. II <5.190.
15
für bie Uberfd)riften kleineren Orabet aber unb für ben^ert eine
Jraftur, bie einen neuen ©cfynitt, einen in (^injel^eiten abge=
manbelten^Ttadjfa^nitt ber£l)euerbanffd)rift barftellt: e& ift bie=
felbeftraftur, bie feit 1520 in feiner Offigfn auftritt.
'Die^erfalien mieberfjolen bie33ud)ftabenbilber be$2t)euer=
banf. "Die (Gemeinen finb jtoar djarafteriftifd) anber^ ge^eid)net
al^bieberSfjeuerbanffdjrifr. 3.33. entbehren fiebert>ie(enf (einen
©pitjen, bie jene Ijaben/ au<fy fünt)tgt fidr) bie@paltung ber Ober=
langen an u.a.m. ^Iber bie33ud)ftabenbilber finb aud) f)ier bie=
felben,unb vov allem: ber @5efamtd)arafter bleibt bewegt, runb,
breit, nimmt burd)au$ nid)t bie9£id)tung auf ba^ gottfcr)e©c^rift=
bilb l)in. ¥Uit anberen^Dorten : audj ba$ be3eidjnenbe^3erf)ältm£
ber (Gemeinen 3uben^erfalienmirbüom£fyeuerbanfübernom=
men, bieg 33erl)ättntö, ba$, wie voiv fafyen, eben nitfyt baä ber
eigentlichen grafturen ift. <5o reigpoll aud) biefe (5d)rijr ift, audj)
ifyr fel)lt jene budjgemäßegeftigfeit unb Strenge, bie bie QbebeU
bud)fdj)rift angefünbigt,unb bie b er£f) euer banf mieber aufgegeben
l)atte. Unb fo t am eß, ba$ biefer ^raftur bieSufunft nid)t gehörte :
fie rourbe überholt von einer be$ bleuen bemusteren ^ioalin.
Qaß alfo märe bie eine(Entmufelung3linie bergraftur: eß ift
nid)t bie einzige, "Die anbere füt>rt nad) Nürnberg. Unb ba ift eß
betanntlid) fein geringerer al$ %lbved)t 'Dürer felber, bem man
einen gemiffen^Jnteil am3uftanbef ommen ber^raftur 3ugefd)rie=
ben l)at. £)iefe Sfyefe gefyt von ber unleugbaren Satfac^e auß, baf3
bie tf)eoretifd)en(5d)riften beß $ünftler£ in einer fertigen §raf tur
gebrueft finb. Wie ftel)t eß bamitl&a ift 3uerft bie„^nbermep=
fung ber meffung . . . burd)3llbred)t 'Dürer 3ufamen gebogen tmb
31t nut} allen funftlieb^abenben | ... in truef gebracht im jar |
MDXXV".(Diefe£33udj ift in einer entfd)iebenen graftur ge=
bruclt. &in 33ergleid) (^lbb.4*) 33ud)ftabe für 23ud)ftabe mit un=
ferer unten (^lbb.1) abgebilbeten ^raftur ergibt, baß bie33ud)=
ftabenbilber ber 33erfalien nur in gan3 geringfügigen &leinig=
feiten nod) voneinanber abweisen (beim 5 ift ber Querftrid)
burdjgefüfyrt, £ unb R fyaben red)t$ oben eine etxoaß anber$ ge=
*) ?$<rfjimtfe fn Den <£)ru<ffd)nfiten Öe3 15. bt'3 l8.3af)rt)unÖert3, f)erau£=
gegeben von Der CKetcf)3Öru<feret.23erU'n 1884« £afell2.
16
formte ©cfyleife, aud) bei 0,P unb Q ift bte S3erbinbung ber
©tri^e nid)t genau biefelbe tote in unferergraftur). (ES Ijanbelt
fid) aber babet burd)ioeg um &leinigfeiten, in venen audj fpäter
nodj bte oerfc^iebenen^rafturfdjnitte f eineSmegS burd)toeg über=
einftfmmen. Dagu t ommt nodj, baß audj f)ier für einzelne 33er=
falten mehrere formen beftef)en,oon benen minbeftenS eine regel=
mäßig baS ^rafturbitb geigt (33, £),(£)/ unb ba$ in fällen, in
benen baSgrafturbilb von ber £ertfd)rift nod) nia)t gang erreicht
toirb, in ber Siegel t)ie größeren ®rabe ber AuSseidjnungSfdjrift
(Sitel, Uberfd)riften) t)a$ grafturbilb bringen (A: (Elefanten^
rüffel,£: ebenfo).
Aud) bieÖemeinen f)aben auSgefprodjenengrafturdjarafter.
¥Ran t>ergletd)e b, g, fy, f, m, n, o : überall ift an bte (otelle ber
©djtoabadjerform biegrafturform getreten,2!3aS aber tnelmtaV
tiger ift: man Ijalte bodj einmal ein »olleS &eitenbüt) unfereS
33ud)eS einer (Seite in beutfdjer 'Drudfdjrift beS 15.3<*M)un=
bertS ober in (3djmabad)erfd)rift gegenüber (t>gt. 3.33. £>rua*=
fünften beS 15. biß lS^afyrlmnbertS, herausgegeben oon ber
^eid)Sbru<f erei, Berlin 1884, Safel 12 unb Safel 35 ober 53) :
baS gebrangtere, gotifa^ere, toeil fdjmattjofye unb weniger runbe
<5d)riftbilb ber (Gemeinen in ber^)ürer=§'raftur,in bem bie33er=
fallen beutlidjer fidj auS;$eid)nenbe 9£uf)eftellen bilben, toirb fidj
fofort als ettoaS grunbfatjtidj feljr anberSartigeS t)en alteren
©Triften gegenüberftellen.'DaS aber ift eben berfelbe £ljaraf ter,
ben voiv fd)on oben als befonberS be%eid)nent) für t)ie graftur l)er=
oorgefyoben Ijaben. Unb toir toerben fagen muffen: f)ier ift t)ie
graftur oollfommen fertig, ^ag aud) in ein paarÄleinigfeiten
bie enbgiltigegraftur nod) einen ©c^rttt toeitergeljen (oor allem
in ber weiteren Ausbreitung einzelner fyev nod) mit einer ge=
toiffen ©parfamf eit angetoanbter 3üge), alleS irgenb 2Defent=
lid)e ift Ijier fd)on oorljanben im (fangen toie im (Eingelnen. Unb
ber^efamteinbruef ift unleugbar ber ftarfer a)arafterooller^i=
gen^eit.^aS^a^riftbilbbeSS^euerbanftoirftgetoißmalerifa^er.
Aber in ifyrer S3erbinbung oon marfiger$raft,bie bod) nia)t gur
£rodenl)eit wirb, oon ftraff er (Sadjlid)? eit mit lebenbigem ^luß
ift biefe graftur ferner gu überbieten.
17
33)tcbmtm in ftraftur läfat 3llbred)t 'Dürer aud) fein $voeitcß
^erfbrucfen^^Mlic^cünbcrrtc^t^ubcfeftfgungber^tett^c^loß,
vnt) f(ecfen.|©ebrücft3u Jlürcnberg nad) t)cr gcput*tC£r>rifti.|^In=
no. MCCCCCXXtm. 3n | bem monatOctober." Qic ©c^rift
tft biefelbe une fn berltntermeifung. 2Tur tritt unter ben33erfa=
lien ein 3tt>eite^§ (beffenQuerftrid) ntd)t burd)gefül)rt tft) neben
bem alteren auf; ferner D> unb © — t>ieUei(^t aud) nod) anbere
^uc^ftaben — in neuen (Schnitten. &$ fyanüzit fid) babet aber nur
um f leineS3erbefferungen ober um (Brfat} oerbraudjten^ateriate.
(Enbltd) tft aud) ^)ic brttte@dj)rift<Dürer£/ feine Proportion^
lefyre, mit ^kfm Sppen gebrückt
2Tun ergebt ftd) bie große ^rage: fyat Dürer biefefcfyone^ra^
tur ettoa fetbft für feine 33üd)er fdmetben unb gießen (äffen, am
<£nbe gar nadj eigenem Qrntmurf? 33efaß er dm eigeneDruderei?
^Tlit biefergrage betreten mir umftrittenen 33oben, ^)a Ijeißt tß
bermtfam oorgefyen. Sunädjft: xoa$ miffen mir oon ber„D>ürer=
ftrafW'fonftnod)?
©otnel id) fet>e erfd)eint fie 3um erften^la(e in bem-Iertbrud
be£ großen £rtttmpf)magen£ oon ber ipanb 'Dürer^. Die ^lu&=
gäbe mit beutfd)em£ert oonl522*) fyat am<5d)mffe ben 33er=
merf : Difer magen ift 3U 2Türmberg erfunben | geriffen vnnt) ge=
brudt bura^^tbrea^tenl^ürer, im jarMDXXII. 'Der genannte
beutfaV £ert a(fo i\t au£ unferer graftur gefetjt. Unb 3mar auß
ifyrem 3toeiten ©rab**), ber im ^Drudoermerf ber Untermeifung
ber(27ieffungl525 unt) in ber^Dibmung auf ber 3metten@eite be£
Unterrid)t$ in ber^efeftigungl527mieberfel)rt.
2£enn mir nun t)a$ „gebrückt burd) ^(bredjt Dürer " in ber
<5d)mßfd)rift be$ Sriumpfymagen^ mortlid) nehmen bürden, fo
bc\tänt)c fetn3meifel,baß bie<5d)rift'Dürer3 Eigentum gemefen,
unb ba$ er fie oermutltd) aud) fetbft fyätti gießen laffen. Slber t)a
man bem ^(u^brud,, gebrückt burd) ^Ibredjt Dürer " in anbercn
*) 33gl. 3.^8. Walentin ©euerer, <£>ürer.£(afftf" er Der£unft.(5tuttgart unD
£e(p3fgl906.e.322ff.
**) 3d) läty? fo : erftcr (f (efnfter) ©raD : Sertfcfyrtfit Der^UntertDetfung unD
De3 Unternd)tö//.3tüetter ©rat) : 'DrucfDermerf Der Untertoetfung unD 2DtD=
mung auf 531. 1 De3 Unterrf d)t3. dritter ©raD : £tte( unD Q3ud)übcrfd>rfftcn
Der Untertoeffung. Vierter ÖraD : Sttel De3 Unterrtd)t£.
18
fialUn nottoenbig ben&inn geben muft^auf^erantaffung^
bredjfDürer^fo iftoortäuftg nur betoiefen, baß 'Dürer offenbar
ein2Dof)(gefaUen an ber©cf)rift fyatte*),benn ein $ünft(er toie
er fal) ftd) natürlich bie@cf)rijt an, bfe er auf feinen blättern auf=
treten ließ. 3u biefem©cf)uU3 finb unr um fo mefyr berechtigt, alß
'Dürer, toie toir ja fd)on bemerkt fyabm, nun an ber @cr)rift feft=
fyielt: er toäfylte fie gumDrutf feiner beiben33ücfjer: Untertt>ei=
fung ber^Ieffung (1525) unb Stifter Unteramt (1 527). 2Pa^
fagen fie über iljren 'Drutf er au£?33eibe tragen nur ben £)rucf=
t>ermerr\,gebru<ft gu Nürnberg ", beantworten a(fo unfere^rage
nid)t dagegen fyat baß britte^ürerbucfy,bie proportionalere,
eine au^füfyr tiefere ©c^tußfe^rift. 'Da fyeify eß: ©ebrueft 3U ¥lü=
renberg buvfy^evonynxum gormfa^nepber | auff oertegung HU
brecht *Dürer^ wrlaffen witib im jar von | (Efyrifti gepurt,1528,
am legten tag Octobri^. 'Die Proportionalere a(fo ift nadj Dü=
rer^Sob burefj ben^ormfcfyneiber^ieronpmu^nbreägebrucft
(mit berfelben^ppe toie t)ie anberentfyeoretifd)en (Schriften *Dü=
rer£). £)a toirb nun boef) bie33ermutung toad) : fyat ^)ieronpmu£
^Inbrea amQrnbe auef) t)ie beibenanberen33ücf)erDürer£,f)at er
aud) t)en Sriumpfytoagen gebrückt ?2£ar er ber 23efit3er bergraf*
turtppe? (Sefyen toir gu!
$ieronpmu£ ^nbrea ift alß 33ucf)bru<f er außbvüdlid) be=
geugt,-**) aud) erfcfyeint er 1527imc2lmt$bucfj be$ Jiatß unter t)en
33udjbru<fern.***) Unb nun finden toir tatfäfylid) bie §raftur=
*) "Dürer in Diefem fünfte ©ieidjgiltigfeit gufdjreiben trotten, tote Öa3
neueröing^ gefcfyefyen ift, Öa3 fjeiftt Ö^nn Öocf) feine tunft(eriftt)e örmpfwÖtidV
feit arg t>erfennen.
**)3oljann 2?eufc>örf ev# 7lad)via)ten etc.in Den QueUenfcfyriften gur £unft=
gefaxte X <5. 1 56 : er fyätt audj ein eigne ©nuf erei.
***) Offenbar fyatte er aber t)a$ 53üa3ert)rurfen — menfgfteng biß Daljfn —
nidjt im größeren 'STtaftftab betrieben. 1)a^ geljt anß Öer foigenöen flad)via)t
f>ert>or. 3m3afyr 1 527 tarn in Nürnberg eine ©cfyriffc ljerau3, Die Den ßaü Öe$
}3apfttum3 in Sert unö 23itÖern Öraftifcl) fcfyiiöerte. 1)er SRat Öer <5tabt nafym
um Öe3 firdjficfjen ^rieöen^ mitten ^nftoft unö ging gegen Öa3 33udj, feine
33erf affer, Verfertiger unb Verbreiter, menn anä) nur mit Vermafynungen,
t?or. <ÖaS "Qua) mfrö eingegogen/^tnörea^ OfianÖer,£)an$ ©acfyg unö #an3
QMDenmunÖt tperben vevvoavnt. 3n Dem betreffenöen CRat^befc^iu^ t>om
ö.^ärj 1527 fyefßt e^ Dann aber weiter: „neben Diefem atien ift auc^ befolg
len, bieroeii 3^eronpmu^ ^ormfc^neiöer neulich auef) eine 'Drurfprejfe aufge=
19
tppe fn gtpef Drucftoerfen feiner Offain, bie nid)t£ mit X)urer gu
tun fyaben. ^rftlirf) bruefte er mit ber ^raftur ben 3>rt gu einer
3Iu$gabe ber fyiftorifcfyen £)arftellungen auü ber Qjfyrenpforte,
bie er uneberfyolt gefonbert t>eroffentu'd)te 3u>ifd)en 1520 unb
1526*). 'Der Sitel unb bie Serte ber ^gabe & biefer Unter*
nefymung 3eigen 3toei ©rabe (@rab brei unb vier) berfelben
graftur, bie 3um 'Drucf ber tf)eoretifd)en ©djriften 'Dürer^ t>er=
manbt mürbe. (£$ tft biefelbe ©djrift (3lbb. 5). £)a man nun
md)t annehmen fann, baß £>ürer an biefem Tleubrucf ber £1)=
renpforten=53o(3fd)nitte burd) 5pieronpmu£ ^Inbrea irgenbmie
näfyer beteiligt mar, fo bleibt nur ber <&d)lu%: entmeber befaß
%nt)veä bie <5<fyvift fetbft von 9£ed)t3 megen, ober £)ürer über=
Heß irmr 3U bem genannten 3meef fo tueiSppenmateriai, alß er
braud)te.&önnen mir biefe^lternatme entfefyeiben? §ur bie guerft
genannte^lnnaf)mefprta3tba^3tDeite5öerfc^en betreffe be^^)te=
ronpmu£<3inbrea.'X)a£ tft bie oben (©.193lnmerrung) genanm
te©dr)rift: toiber baß Papfttum**). 3fyr £itel ift: (Epn munber=
tid)e2Depffa=|gung, von bem 33abftumb, wie e$ pfym bifa | an baß
enbt ber mett gefyen foi, pn figuren | ober, gemäl begriffen, gefun=
ben 3U Ttürmberg, | pm Üatfyeufer (Xlofter | vnb ift fefyer alt. | Q:pn
t)orreb,^lnbrea^Ofianber^|^itguttert)erftenbtna3erauß(egung,
| burd) gelerte (eut, t>erf (ert. %$eld)e, $anß <5ad)$ pn teutfefye rep=
men gefaft, tmb bar3u | gefegt fyat. | pm ^'Drrm'j 3<*r. 8°, ^lm
©a^luß : Öebrucft burd) $an# ©ulbenmunbt.
richtet, Dod) nod) nicfyt Pfifft getljan,unD gu Diefem23ücl)lein aua) gesoffen,
ifyn in Die }3flicf)t at3 anDere 23ud)t)rucfer gu nehmen/' ipafe, Die Äoberger.
Seip^ig 1885. ©.250.
*) 'Die ^olgftöife Der (£l)renpforte, ron Denen er einen großen Seil ge=
fcfynitten fjatte, maren fn feinen £)änDen geblieben. X)a er naef) De3 Äaiferö
SoD ntc^t fof ort bejafylt roorDen mar, Ijf ett er fid) Durdj jene Veröffentlichungen
fd>aDlo3. Vgl. ^metarg, Die £fyrenpforte De3 £aifer3 Sttarimilian 1. 3af)rb.
Der funft^ift. ©ammtungen De3 Flierl). £aiferl)aufe3 IV. 1886. ©. 312 f.
**) Grin Grremplar im ©erm.^ufeum. 3d) bin Dem'STUtfeum ju ^erjlic^em
<S>anf verpflichtet: e3 l)at mir in liberaler 2öeife ermöglicht, Da^ f leine
33uc^ eingef)enD ju unterfuc^en. ©a^ (Bremplar i\t im ©anjen too^lerljalten.
©ie Sitelfeite unD Die beiDen ©eften De3 oorletjten Q3latte^ (€ III) finD frei=
lief) TleuDrucf (mittete eineö §lad)Drucfr>erfa^ren^ ^ergeftellt), Dod) offenbar
3Uoerläffig.
20
Wenn man ben oben entminten 3£at£befd)(uJ3 von 1527 cmf=
merffam burd)(ieft, fann man nfa>t im3meife( [einsaß ba$ „ge=
brueft buräV'audj fyier nur fyeifyn fann: „gebrueft auf 33eran=
(affung t>on", unb baß berDrucfer nur 5pieronpmu£ ^Inbreä fein
fann. Da£ aber ift eine «richtige g>ftfte(lung. D>enn ba^ Heine
^dna) ift mieber in unferer graftur gebrueft. &$ f ommen alle tuer
©rabe ber ©d)rift t>or*). ?tadj ber gangen <Sad)(age ift in biefem
^ali erft vea)t au$gefd)loffen, ba$ ^Inbrea t)a$ ©djriftayn etwa
im ipaufe Dürer^ auf beffen "ßreffe gebrueft fyaben f onnte. 'Dürer
mirb im 3Sat£befd)(uJ3 überhaupt nia^tgenannt.^BDrucfermirb
tnelmefyr ipieronpmu^nbreä t>erantmortu'cf) gemalt. ®u(ben=
munbt ift berSeia^ner ber Silber.
3Iber mir f onnen nod) einen (5 abritt meiter f ommen. Erinnern
mir un# bodj, ba|3 ja ^ieronpmu^nbreafelbft eine grafturfdjrift
gefd)nitten unb gegoffen Ijat. Da£ befagt flipp unb f (ar jene ?tadj=
ria)tJteubörfer£,bietdj oben (©.14) fcfyon angeführt r;abe.2?eu=
borfer bevid)tet mit ungmeibeutigen Porten, er felbft Ijabe bem
3ormfd)neiber53ieronpmu3 (^nbreä) eine Probe t>on§raftur=
fünften gemalt, t)ie er in ^0(3 unt) barnad) in ftäfylernePungen
gefcfynitten unt) in t>erfa)iebenen Kraben au^gefüljrt fyabe. Unb er
fei ber Meinung, baß fid) t)ie\e ifyre <5ä)rift and) gegenüber ber
alteren Sljeuerbanffraftur noa) ^eutige^ £age£ fefyr mofyl feljen
(äffen fonne. Da£ ift bodj beutlid). Der ©d^reibmeifter 5Teubor=
fer fpridjt atö^adjtJerftänbiger t?on biefen Dingen. (£r ermahnt
nur t)ie Sljeuerbanf fraftur unb feine, bie^lnbrea gefd)nitten. Unb
nnn fajtieße ia) : Tlaa) ber gangen ©adfjtage fann t)ie <5djrift be£
^ieronpmu^ gar feine anbere ©a^rift fein, aU bie„Dürer=graf=
tur", alß bie<5d)rift, t)ie xoiv tatfäd)lid) aud) in^nbreä^ipanben
finben. ^leuborfer unb ^Inbreä finb ifyre Urheber: ifyren ^Tarnen
fotlte bie@djrift fünfzig führen.
Slber unfere^lnna^me, ba$ bie//Dürer=^raftur//bie^raftur
7teuborfer=^lnbrea ift,mirb nod) übergeugenber, wenn mir un£
Uav mad)en, ba$ eben Tteubörfer unb ^Inbreä aud) an t)en 2£er=
fen beteiligt finb,bie beutlid) eine (Entmicf elung t>on ber©ebet=
*) unö groar f m Sttei, 3eife 1 : ©rat) 4/ 3ef fe 2 unt) 3 : ©rat) 3 / 3ef te 4
unt) 5 ff: ©rat>2/tm2ert: ©rat)l.
21
bud)fci)vtjt über biefe fynauä gur ©firer*$raftut geigen. 3n bfe=
fem 3ufammenl)ang xoivt) gunäcfyft bebeutfam, xoa& Tteuborfer
über be£ ^ieronpmu^ ^nbreä Anteil an ber (Ehrenpforte be£
5laifer$ ^larimilian fagt. £r rüf)mt,3lnbreä fef unter anderen
§ormfd)netbern in allem Dem, ba$ gumSDerf gehört, ber gefd)ia*=
teftc unb oberfte getoefen, fonberlid) aber fei por fetner getoefen,
ber bie ©driften fo rein unb geregt in ipolg gefd)nitten. ©efyen
ttur un£ biefe (Schriften ettoa^ genauer an, £)te au£gebef)nten
3n= unb tlnterfd)riften ber (Ehrenpforte*) ftefyen fcfyon aU inS)o\i
gefdmittene@d)riften unter anberen^efe^en alß bit au$betoeg=
lid)en£ppen gefegten ^ru<ffd)riften. £)ie eingelnen 33udjftaben
fommen in fefyr tn'elen t>erfd)iebenen Raffungen, in t>erfd)iebenen
©roßen unt) breiten t>or. 'Da^ ©anje foll möglid)ft reid) unb
mannigfaltig in ben formen fein. £>ennod) mirb man bei einiger
^lufmerffamfeit finden, t>a% ber @3runbd)arafter ber^erfatien
bem ber ©ebetbud)t>erfalien nid)t allgufern ftefyt. ^raglid) bUibt,
ob ber Seltner ber (Efyrenpfortenfd)riften and) ben Sfyeuerbanf
fd)on gefannt fyat tiefer tourbe in bemfelben3aljr (1517) ge=
brucft, in bem t)U (Ehrenpforte gum erften ^lal erfd>ien. ^Iber t)ie
(Ehrenpforte toar in ber ^)anpt\aa)e fd)on 1515 t>ollenbet Q£$ ift
alfo t)uvd)au$ mogtid), ba$ bie beiben^öerfe unabhängig üon
einanber t)om ©ebetbud) ausgingen, ^luf jeben galt ftellt ^)k (Elj)=
renpfortenfa^rift einen beutlia^en@a3rittüberba^©ebetbua^^in=
au$ gur graftur tyn bar, 3d) fyabe t>ter (3Ibb. 6) ein ^l(pF)abet ber
33erfalien au£ ber (Ehrenpforte ^ufammengeftellt, ba$ 3um33e=
weiß 'Oienen mag. @)etoif$, t)k Linienführung ift anber^, eigen*
toilligerbetoegt/ber^lefantenrüffel (unb überhaupt biegefd)toun=
gene(Enbung) ift burd) eine rf)ombifd)e 33erbi<f ung erfetjt. ^ber
benno^ näfyert ftc^ t)k ©runbform (3af)l, 9£id)tung unb 33er=
binbung ber (5trid>e) toeiter ber ^raftur,balb im ®an$en, balb
toenigften^ in eingelnenSügen.^Han t>ergleid)e im ©ebetbua^ unb
in ber (Ehrenpforte (%bb. 2 unb 6): % 53, ©, (E, $, ©, £, 3, Ä, £,
^1, 0, P,^,e, Z&W,?}. %uä) wenn ber ©a^opfer ber ^ren=
*) ßf)me(ar3, Die £f)renpforte De3 ßafferg ^ttarfmtKan I.3af)rbud) Der
funftijfftortjcfyen ©ammlungen De3 aUerfyödjften Äaffer^aufe^ IV. 1886.
e. 289 ff. mit 36 Safefn in ©rofefolfo.
22
pfortenfdjrift ben Sfyeuerbanr* f annte, unb wenn er fid) in ben we=
nigen galten, in benen fcie £ljeuerbanrYd)rift ber graftur ettoa^
näfyer fommt aU bie ©ebetbudjfcfyrift (33/'D/©/(S,t) wirflid) t>om
Sfyeuerbanf beftimmen lieft, aud) bann bleibt feine (Schrift eine
weitere Etappe auf bem^Deg gur graftur« ßrr befeitigte enbgiltig
tie dünnen 'SegleitftridfK, t)k and) ber Sfyeuerbanf in % 53, £
nod) feftgeljalten fyatte/ er erfe^te t)k veid) »erfdjnorfelten §or=
men ber <£, <$, 3 bnvd) einfadje,- er toie^ bem O ben S93eg $nvnd
gur gefd)loffenen ©eftalt nnt) entwickelte in allebem ben £lja=
rafter ber fünftigen graftur weiter.
%nd) bie (Gemeinen ber Qj;f)renpforten=(5djriften ftefyen ber
graftur nafye, näfyer aU bie Sfyeuerbanr^emeinen, fofern fie
weniger runb, alß fdmtalfyodj unb efyer von gotifa^em Gepräge
(wenn aud) nicfyt fo ftarr) finb. 'Die fritifcfyen 33ucf)ftaben a, g,
o fyaben bie gotifcfye, nid)t bie <5d)wabad)er gorm,- ebenfo finb
bie ©runbftricfje von m nnb n unten wenigften^ vevbidt; enblicfj
geigt and) p t)k grafturgeftalt,
'Slu^fcfylaggebenb erfcfyeintmirfcfylieftlidj ber^efamtcfyarafter
ber £f)renpforten=<©d)riften (%bbj). 2Dir werben fagen muffen :
£)er Qrinbrutf tft entfcfyieben „gotifcfyer", aB etwa ber ber £fyeuer=
banffcfyriji Ebenfo aber vok im ©ebetbud) ftefyen and) l)ier über=
all in bem bid)t gebrangten fteilen ©cfjriftbilb bie ^ufyepunfte
malerifd)=bew egter,r eid) gefcr;mü<fter33erfalien.(Da£ift im&inn
bergraftur empfunben unb ift nod) wichtiger aB bieUbereinftim=
mung ber ^ingelformen. ©o bilbete fid) in Nürnberg einesweite
^ntwidelung^linie, bie t>om ©ebetbud) $ur graftur führte.
<£# ift un$ nid)t überliefert, ob etwa ^teuborfer felbft biefe
©Triften gegeidjnet fyat.&g i\t bieß buvd)au$ wa^rfc^einlia^.
Unter allen ttmftanben aber fyat er fie genau gerannt, unb bie
Vermutung liegt fefyr nal)e, ba$ iljn eben bie Beobachtung, wie
feinfinnig ber gormfcfyneiber (ipieronpmu^ ^Inbrea) auf t)k %b=
fiepten be$ ©djrifoeidjner^ eingugeljen t>erftanb, fpater auf ben
Gebauten braute, bem^eifter aud) feinevfeitß eine Aufgabe 3U
ftellen.'Die^^renpfortewurbe^^inberipauptfac^eüollenbet/
an ben Unterfdjriften würbe 1517 nod) einiget geänbert. 'Die
erfte ©efamtau^gabe würbe 1517/18 abgefcfyloffen.
23
anlief) tote bie £l>renpfortenfd)rifTcn oerfyält fid) aud) bie
fcfyo'ne Unterfertig bc$ >>l3fcfynittbilbniffe£ bes> £aifcr£ 37krt=
mtlian t>on 1519 gur graftur. %ud) f)ier finben mir Verfallen,
bie ben graftur^erfalien näfjer ftefyen alö bie enfprecfycnben
formen be£ &ebetbua)# ober be£ Sfyeuerbanf (3. 33. g" unb 3).
3m ©angen aber ift ber ©efamtdjarafter f)ter wieber freier unb
bemegter al$ in ber 'graftur.
^on allen biefen tn $0(3 gefclmittenen (Schriften gilt: ©ie finb
mef)rfebergerecr;t, fyaben me^r bie^öirfung gefcfyriebener <Sd)rif=
ten alß 3.33.fd)on bte ©ebetbud)fd)rift. Ttatürlid): (£3 ift eben et=
toa^ ganj anbere£, eine ©cr)rift 31t (abreiben unb in ^0(3 3U
\a)neiben, at$ eine ©d)rift für ben <Sa^ au£ beweglichen Vettern
3u entwerfen. 2Denn Neubörfer unb ^Inbrea jet$t bavan gingen,
eine (E5d)rift für Sppenbrud 3U geftalten, fo galt eß überall auß=
3ugleid)en, 31t vereinfachen, bie 33ud)ftabenbilber auf gleite $ö=
ty unb moglid)ft auefj auf anna^ernb gleite breite 3U bringen.
"Der einmal angenommene £tnten3ug (^uroendjarafter unb
Drudoerteilung), bie Hauptmotive ber ^Infätje unb ^lu^gange
ber (Striae mußten ftreng burd>gefül)rt werben, 'Die <3d)nor=
fei, bte fiel) in ber ^l)renpforte frei 3anfd)en ben Seilen betoegt
Ratten, mußten fallen: fie mürben in ber ®eftalt beß (Elefanten
rüffelt inß <5d)riftbilb aufgenommen. ©0 entftanb in folgeriaV
tiger gortentmidelung ber Q5ebetbud)= unb ber (Ehrenpforten
fcfyrift (nid)t of)ne Anregung — oielleic^t! — aua) von feiten beß
3l)euerbanf, aber grunbfät^lid) in einem anbeten ©inne) bie
fogenannte Dürerfraftur unter ben ipänben beß (5cf)reibmei=
fter^ 2Teuborfer unb beß ^ormfdmeiber^ ipieronpmu^ ^Inbreä.
Waffen mir nun nad) allebem gelten: ^ievonnmuß ^Inbreä,
ber biefe unfere graftur gefd)nitten unb gegoffen r>atte, mar aud)
il)r23efit3er, bann ergäbe fid)meiter: alfo f)at eraudj ben£riumpf=
magen von 1522, f)at er aud) bie tl) eor etifd)en (Schriften Dürer^
gebrudt. Dann mag ber Hergang etwa biefer gemefen fein: Der
gormfd)neiber, ber ja ficfjerlicf) einen wefentlid)en Seil ber fpä=
teren$ol3fa^nitteDürer^gefa^nittenl)at,beforgteauc^benDrud
ber Auflagen biefer Blatter. Die Notwenbigfeit, ben Silbern
Unterschriften 3U geben, biefe Unterfertigen bei Neuauflagen fyie
24
unb ba wieber anber£ gu geftalten, führte gur ^erwenbung be$
SppenbrucB. ©0 würbe ^Inbreä gum 33ucf)brucfer. 3u biefer
^efonftruftton be£ <5ad)t>erljaltö würbe fel)r gut paffen, baß
£)ürer — minbeften^ biß 1 527 — eine eigene eig entlief) e£)ru<f er ei
fcfywerlid) gefjabt tjat. ^lar t)on 23oeljn l)at bfe ®rünbe, bte ba-
gegen fprea3en,ü6erfia^t(ia33ufammengefteUt:*)e^finbt?ora((em
biefe. ?3iß 1517 lieft £>ürer bie £erte 3U feinen #olgfcr;nittfot=
gen ober bie ^uffdjriften auf einseinen flattern mit t)en Sppen
unb alfo woljl and) in ben Druckereien gang t>erfd)iebener 7lürn=
berger Bruder (ftoberger, folget, &tnd)ß) brutf en. Leiter er-
fcfyeint er aber and) nid)t unter ben 33ucl)bru<f em im 7lürnber=
ger3tmterbucf),23tö 1527 alfo (ba3iftba^3al)r be^mterbud^)
f)at er eine eigene Drucfcrei nid)t unterhatten. Qaß fonnen mir
um fo beruhigter au£fpredf)en, alß and) bie mit beweglichen £p=
pen gebrückten ^(uffa^riften auf feinen fpateren Glattem fet)r vev=
fcfyiebene ©dr)riften geigen: eß ift nid)t wafyrfcfyeinlicf), baß er alle
biefeperfc^iebenen^ppen feibft befeffen ^at^ietma^rfc^einlic^er,
ba|3 er eben ben £)rucf ber gangen Auflagen regelmäßig irgenb
einer bewährten ^Drucferei überließ. "Dafür fprecfyen fcr)tte^(icr)
and) nod) allgemeine (Erwägungen. Der ©at} nnb ber Drud gan=
3er Auflagen erforbern 3Saum unb gefc^ulte 2ente. 3cfj fann mir
nid)t benfen, baft ein fold) er betrieb \id) mit ber SDerfftatt eineß
intenfit) arbeitenben&ünftler^ vertrug, ^llbrecfjt Dürer fyatte we=
nig t>om Organifator, mar feine Unterneljmernatur. Qrr fyat ge=
miß eine $anbpreffe gehabt, um fid) felber "ßrobebruefe wäfyrenb
ber Arbeit fyerftellen gu fonnen. ^(ber ber Drucf einer Auflage,
baß ift bod) etxoaß anbere^. (Erft ved)t tann man fid) fdjwer t>or=
ftetlen, baft er auefj nod) eine Schriftgießerei eingerichtet Ijätte, um
t)ie ved)t beträdjtlicfje^enge beß gumDrucf ganger 23ücr; er erfor=
berlidjen Sppenmaterial^felbergu ergeugen unb biefe^ Material
laufenb gu oerbeffern unb gu ergangen.**) Tlein, bafür mar viel
efyer ipieronpmu^ ^Inbreä ber geeignete ^ann. (Er brachte, baß
*) 97kr oon 33oeljn, Hibv. ©ürer alä 23ua> unb £unftt)änMer. ^ün*
c^en 1905.
**) 1)a3 fft tatfädjltcf) gefd)eljen. (h'ne genaue Prüfung ÖerT)ürer=Q3üc^er
geigt, tote Die ^raftur von 1525 bi# 1528 fmmer üottfommener wirb. Un=
25
fagt ber -Bericht SfteuÖorfertf unätoeibeutig, bie nötigen Kennt«
niffe mit/ er wirb ciud) ber Einrichtung unb^u^geftaltung eincö
©d)riftgief3erei= unfc'Örucf betriebet getoacfyfen getoefen fein, ©o
Ratten unrund alfo bie ©acfye 3U benfen: 2?icf)t £)ürer felbft, fon=
bern ber ^ormfcfyneiber^ieronpmu^^inbreä fcfynitt unb goß t)ic
,/©ürer=$ratitur//.Qn: richtete eine 1)rucferei ein unb bruefte in
ifyv "Dürer^ 33üd)er unb baneben jene Heineren (Schriften, um
ba$ Material richtig au$3uniU3en.
liefen 3lnnaf)men miberfprid)t nun allerbing*? — menigften£
fdjetnbar — eineSatfacf)e.3m3al)r 1532 erfcfyien, in unferer, ber
„©ürer^raftur" gebrückt, ber erfte Seil ber lateinifcfyen Uber=
fe^ung ber}3roportion£lel)re: «Alberti Dureri clarissimi picto^j
ris et Geometrae de Symmetria | partium in rectis formis | hu-
manorum corporum |Libri in latinum | conuersi.» ^>aß 33udj
tragt ben^H'ucrnermerf: Norimbergae exeudebatur opus aes--
tate Anni A Christo | seruatore genito MDXXXIJ. In aedibus j
viduae Durerianae. "Der zweite Seil, ber gtoei 3^^e fpdter l)er-
au^fam, fyat ben ©djluß: Finitum opus Anno a salutifero par^
tu. 1534.9. Cal.Decemb. | Impensis viduae Durerianae per Hie^
ronymum | Formschneyder Norimbergae. ^llfo: Der erfte Seil
ift im £)au£ ber Witwe Dürers gebrückt, £)ieronpmu£ ^nbreä
wirb nicfyt au^brücf lic^ genannt, ©er zweite Seil (mit benfelben
Sppengebruc?t!)unrb auf Soften ber^itme'Dürerß! burd)<£ie=
ronpmu^^lnbrea ooltenbet. &iei)t ba$ nun nicfyt bod) fo au£, al$
ob eine ©rueferei in £)ürer$ ipaufc eingerichtet gemefen märe
unb^lnbreä Ijier aB^rucfer im Auftrag unt) gemiffermaßen als>
^Ingeftellter ber Witwe gearbeitet l)ätte? &an$ geunft. ^Iber waß
non 1532 gilt, braucht nid)t aud) für bie3af)re 1525 -1528 3U
gelten. Ungezwungen bietet fiel) etma folgenbe (Erflärung: Tlad)
"Dürer^Sob mar Raum in feinem £)aufe frei gemorben. ipiero=
npmu^^lnbreä l)at eß offenbar nie 3U großen Reichtümern ge=
bracht. Er befafa bamaB tnelleicl)t überhaupt feine eigene ©ru^
geeignete, unt>ollfommene ober fcfyaöfyaft geworbene formen toerDen auß-
gefcfyieDen unD Durd) ?leufd>nttt unb Tteuguft erfetjt. Hü Da3 erforDerte erft
recfyt in Derlei 'Dingen betoanberte, geübte ^trbeit^fräfte unb33eranftaltungen,
Die mit ber <5titte Der ^a(er= unD ©teefiertoerfftatt faum vereinbar toaren.
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ferei meljr, 3?benfall£ geftaltete fid) ber "Drucf beß ftattlidjen
33ud)e£ für bie^itme "DürerS billiger, mennfieben'Drutf betrieb
in^ eigene $auß aufnahm. Neuer ©djriftguß mar offenbar nia)t
mefyr notig, ba jetjt Sppenmaterial genug t>orljanben xoav.
Will man baß alleß nid)t gelten (äffen unb bod) behaupten,
Anbreä fyabe bie ©d)rift in "DürerS Auftrag unb für if)n au£ge=
füljrt, "Dürer fei ber ^3eft^er gemefen unb geblieben, aud) ber
S)rucf ber älteren <5d)riften (1 525,1 527unb 1528) fei in feinem
ipaufe ausgeführt morben,fo fonnen xoiv nur fagen, baß ©egen=
teil laßt fiel) nid)t ftrift bereifen, eß ift nur viel toa^rfa^einlia^er.
Aber, unb baß fa)eint mir fd)liefelid) mistiger, aud) bann, aud)
wenn man annimmt, baß Anbreä bie<öd)tift auf33eranlaffung
unb nadj bem Entwurf NeuborferS fdjnitt unb in ber eigenen
2£erfftatt goß, unb ba% er bann mit biefer ©cfyrift bie 33üd)er
Qüvevß aud) in einer eigenen "Drucferei bruefte, aud) bann fd)ei=
bet "Dürer in biefem^öerbeprogeß feineSmegSgans auß,^fiad)en
mir un£ flar : "Dieiperftellung einer'Drucffa^rifttoar ein beträdjt=
(td)eS Unternehmen. Anbreä tonnte fid) baraufgarnid)teinlaffen,
menn er nid)t einen Auftraggeber fyatte, ber baß notige ©etb 3.33.
fd)on 3ur23efd)affung be£ Metalls t>orfd)oß.<Diefer Auftragge=
ber fann Neuborfer nid)t gemefen fein, vooty aber Albred)t "Dü=
rer. Qrr fyat bie fünftlerifa^e 33ebeutung ber^erfudje NeuborferS
unb AnbreäS erfannt. Qrr fyat bie Patenrolle an ber SDiege ber
neuen ©d)rift im sollen 33etxmßtfein übernommen. <5ie fdjien
il)m tauglia^er, alß alle anberen t>orl)anbenen ©Triften, mit iljr
bie Qrrgebniffe feiner tl) eor etifd)en Lebensarbeit 3U bruefen. Girr ift
il)v treu geblieben.
AmQrnbe fa)eint mir: mir verlieren nid)tß bei unferer Auf=
faffung.GirS ift ja bod) eben baß ®roße in jener Seit, ba$ ber gorm=
trieb, bie ©eftaltungSfraft allgemein fo (ebenbig unb ftarf maren,
ba$ für jebe Aufgabe eine neue £6fung nid)t zufällig, fonbern von
benbaju^Berufenengefunben mürbe. Jtia3teiner,eingan3e^o(f
fcfyuf fid) feine&unft.
Unb nod) ein£ ift 3U fagen. 3ft "Dürer aud) nid)t ber unmittel=
bare ©d)6'pfer feiner graftur, feinet ©eifteS Rinb ift fte barum
bod). Wie fid) bie AugSburger^enaiffance von ber Nürnberger
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unterfcr;eibet, fo unterfcfyetfcen ftcf) ^fyeuerbanf^raftur unb ©ü*
vev- (ober Neubörfer^nbredV) ^raftur : biefe ift gotifcfyer als je=
ne. Die £l)euerbanffcr;rift ift ausgeglichen runber, voller, aber
aud) leichter, luftiger. 'Die Nürnberger ©djrift lebt von ber ge=
Reimen Öegenfat3lia)f eit 3toifd)en t)er©otif il)rer Gemeinen unt>
ber3£enaiffance il)rer33erfalien, fie ift ftrenger, emfter, fd)toerer.
2£ie in ber gangen Nürnberger &unft fteljen aud) in bief er (Schrift
gotifcfye ©ebunfcenfyeit unb auSfafyrenbe SRenaiffance^reifyeit
nebeneinander. "DaS ift if)r ^bfonb erlief) eS unb bieg 3lbfonber=
lic^e ift ifyre (5djonf)eit. (ES ift bU (5cfjonl)eit ^llbrecfjt DürerS.
Unb nun enblidj: 3ft biefe gtoeite Qirnttoicf elungSlinie t>om @)c=
betbuef) über t)ie (Ehrenpforte gurgraftur Neuborfer^nbreä bie
enbgiltige getoefen? ©tcr)er ift biefe Nürnberger ^raftur von al=
Iergr6j3ter33ebeutung für bie toeitere ©efcfyicf)te ber^raftur ge=
roorben. (Soviel i<fy fef)e, tväre eS möglief), ba% bie fpäteren graf=
turfc^riften alle irgenbtvie mit ifyr gufammenf)ängen. %bev gang
fieser ift baSnia^t.(SolangetDirnia^t ein t)ielreic^ereS^!3ergleia3S=
material an Drucffcfyriften für baß erfte Viertel beS I6.3a^r=
fyunbertS gur Verfügung Ijaben, läßt fiel) ettvaSQi;nbgiltigeSnicl)t
fagen. (ES ift burcljauS möglich, ba$ vom ©ebetbucl) beß ÄaiferS
37ta? unb vom^fyeuerbanf auS, ober auef) auf ©runb noef) gang
anberer33orauSfetumgen irgenbtvo eine bvitte ober vierte (Ent=
tvitfelungSlinie gebogen tvurbe, b. f). ba$ noef) anbere ©c^rfften
entftanben, bie man ebenfalls als grafturen begeicfynen muß. 3cf)
fann nur fagen: mir ift feine befannt getvorben, bie alter toare,
als 1 522. Damit aber ift gefagt : Die Nürnberger §raf tur ift bie
erfte reine grafturfcfyrift überhaupt.
©oll icf) nun aud) noef) ein Wort über ifyren 2£ert fagen?Nein!
2Der feine klugen bafür $at, bem fann unb foll man biefen 333ert
aud) nid)t anbißputieven. Qaß ahn fonnen toir verlangen, baf$
man über2£ert oberüntoert einer foldjen (Schöpfung nicfjt ent=
fcfyeibet, ofyne bie gu Ijören, bie klugen fyaben.
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S^ctcfytrag
Sufällig tarn mir in ber fronen (Sammlung betf Jperrn @5u=
ftat) t>om Datlj in£refe(b einQ;remplar be£ fleinen^ucJ^^a^
33abftum mit fepnen gliedern gemalet tmb befd)rpben, gebeffert
tmb gemehrt. 1526 ," in bte ipänbe.*) £)a£ f leine 23ud) ift eben=
fattö in ber ^euboVfer^nbreä^raftur gebrückt. "Da e£ feiner
gangen Einlage nadf): 33ilber mit ftarf fatirifd)==polemifd)en beut=
fd)en^3erfen im&inne ber Deformation ber oben (©.19 f.) be=
fd)riebenen 2Dunber(id)en SDetöfagung fefyr älmlicfj tft, fo liegt
ber^3erbad)t nafye, baf$ e$ au$ berfelben <©djmiebe fommt: $an$
©adj£ toirb b er Verfertig er ber ^erfe^ieronpmu^nbreä ber
"Drucfer fein.'Da^^c^rifta^en erfdjien gang anonpm 1526.3m
folgenben3a^rl527,al^man bie^Dunberlia^e^ei^fagung f)er=
ausgab, toar man fd)on füfyner : £>erau£geber/ßoet unb Äünftler
nennen fid), nun — f onnte ber Dat einfcfyreiten. Unfer 33ud), ba$
)}ap\ttum mit feinen QMiebem, geigt alle tuer ©rabe ber graftur.
3d) gtoeifle nifyt, t)a$ e$ gu ben Werfen gebort, t)k 5pieronpmu£
^Inbrea brutfte, um feine graftur ridjtig au^gunutjen. <£$ tft gu
t>ermuten, baß fid) nod) mefyr bergleid) en£)ru<fe in unferergraf^
tur finden werben. 33ielleid)t fommt audj einmal einer gu^age,
in bem fid) ^Inbred alß 'Drucf er nennt
*) ^lut^er, Euc&erfttuftratfon ©. 181 Tlv. 1143 -Angabe ÖeS ©rucferä
un&'Beroetf auf 2afe(213 ivvig.®.'ßauli,%ant<&ebalb'8e1)am.@tv(ifc
bürg 1901. = ©tubfen gur öeutföen SSunftgefd). 33. ©. 398 ff. Ttv. 1124 -
1196,
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$tac/ ©ra&anctae/ßtmae (Tavmta/Carmofoe ftntöurgu
fticenlmrötac/et ©fkltotae/ComeV prtnceptfm J^a&ffmrö
Streite? £antgi'autu^/2öfaa« pnnccptf ©urotae/palaf im
tticac/ ^c^lmtac/pojw^naom^et 6alt«arum.:c. <prtn«
Pofmf#mu^tranfrif/^mtoC^tfltbommt.nfrcccc.)ti)c.^
Ouaebmue»rtmatamt$ ftomanorom l^af&/ca
Safet 5. ^arftethmg (^o^nttt) au3 Der (Ehrenpforte mit Sert in $raftur. ©eörurft
juo Nürnberg" über Dem Q3tU
& Ouanfum vw fucccfTu fcmpon* / fu& ipfw? eetom 1
| amttö fumf fbeltjctcflatur |u|i:epf u a&uerjutf -§on< !
| quae (juw ipfwm magna mm laufce Wfciem aa/ j
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KWMM »mrWlHIIMlIl^i'l. IHIHM 'H IHWii 'II || |
0^niftiÄi" ;?ön>fi^wä^^;! Ji övubct$
)terom>mu3 SlnÖreä in Nürnberg jwffc^en 1520 unt) 1526. "DteSöorte „3erom'muS $ormfcr;nett>cr
ntt Der fteöer eingefcfyneben.
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