DIE
EÜMENIDEN DES AISCHYL08
ERKLÄRENDE AUSGABE
VON
FRIEDRICH BLASS.
.s'
BERLIN
WEroMANNSCHE BÜCHHANDLUNG
1907.
3826"
Vorwort.
Als Friedrich Blafs in der Frühe des 5. März die Augen schlofs,
war der Satz seiner Eumenidenausgabe bis zum siebenten Bogen vor-
geschritten. Die Nachforschung in der Druckerei ergab, dafs der Ver-
storbne ein völlig druckfertiges Manuskript eingeschickt hatte. Ich
bin so imstande gewesen, dem Wunsche der Familie wie der Verlags-
buchhandlung nachzukommen und den Druck zu Ende zu führen.
Dabei habe ich mich völlig an das Manuskript gehalten, von mir aus
nichts hinzugetan, als dafs ich die Verweisungen ausfüllte, die der
Verfasser vorgenommen haben wollte, und Fehler der Zitate berich-
tigte, wo mir solche auffielen. Hätte ich noch die Möglichkeit ge-
habt, so würde ich S. 104 in einer Korrekturnote bemerkt haben, dafs
Blafs im Kommentare den Vers 294 etwas anders konstituiert hat als
im Texte. Ich hole das hier nach; andre Diskrepanzen sind un-
erheblich.
Halle, 18. Mai 1907. F. Bechtel.
Einleitung.
Die Eumeniden sind, ganz im Gegensatz zu den beiden ersten
Stücken der Orestie, ein Götterdrama, mit Konflikt nicht zwischen
Menschen, sondern zwischen den Göttern selbst, und der Lösung dieses
Konflikts als Ausgang, nicht anders als wie die beiden Prometheus,
der gefesselte und der gelöste, zuerst den Konflikt der Götter und
dann ihre Versöhnung vorführten. In diesen Stücken nun sind es alte
Mythen, die Aischylos zu dramatisieren wagt; bei den Eumeniden da-
gegen ist es unklar, inwieweit ihm frühere Dichter vorangegangen
waren. Bei Stesichoros erhielt Orestes von Apollon einen Bogen, um
sich der Erinyen zu erwehren (Frg. 40 bei Schol. Eurip. Orest. 268);
soweit also war der Konflikt dieser Gottheiten vorhanden, aber wie
er verlief und wie er sich löste, darüber wissen wir nichts. Dafs der
sicilische Dichter athenische Sagen dargestellt hätte, ist jedenfalls un-
wahrscheinlich, und eine athenische Sage ist in den Eumeniden be-
handelt. Demosthenes in der Aristokratea (§ 66) gibt als Tradition,
doch wohl des Areopag, dafs vor diesem Gerichtshofe Götter ihr Recht
gesucht, und wiederum in Streitigkeiten, die sie untereinander hatten,
,,wie die Sage geht'* — dies ein Zusatz dessen, der an Streit unter
Göttern zu glauben für unfromm hält — vor dieser Gerichtsstätte
Recht gesprochen hätten; nämlich Poseidon hätte hier gegen Ares
sein Recht gesucht, wegen Tötung seines Sohnes Halirrhothios, und
die zwölf Götter Recht gesprochen, in der Streitsache der Eumeniden
und des Orestes, i) Aischylos nun war auch einer von denen, die den
pindarischen Spruch: ea ütoXeßov fidxav re jtäoav xcoQlg ad^avdrcov, „lafs
allen Streit und Krieg von den Unsterblichen fernbleiben" (Olymp. 9, 40)
I) 'S2g Tj/XLV dxovEiv nagaösöoTai, iv iiÖvcdl tovtcoi zwi öixaazrjQloji d-eol
öixaq dovvui xal laßelv ^^Icoaav, xal öixaazal yeveoS-ai öisvsx^eiCfiv dXXr}-
Xoiq, wq Xoyoq, kaßelv fihv Iloasiöiöv' vTthg \iXiogo{}iov xov vlov tkxq^ "ÄQBwq,
SixäaccL d^ Evfxsviaiv xal 'ÖQsaztji zovq öwdexa Oeovq.
Aischylos. 1
2 Einleitung.
zur Reinigung der überlieferten Mythologie anwandten, wie das später
Piaton tut. Denn die Geschichte vom Halirrhothios kassiert er still-
schweigend, obgleich er sie sicher so gut wie Euripides kannte, und
läfst den Areshügel statt von dem Gericht über Ares von der Verehrung,
die demselben die Amazonen darbrachten, benannt sein, und gerade so
kassiert er im Prolog alle die delphischen Sagen, nach denen es für
Apollon, um von dem Heiligtume Besitz zu nehmen, erst des Streites
und Blutvergiefsens bedurft hatte. Die zwölf Götter als Richter in
der Sache des Orestes werden durch die menschlichen Richter ersetzt,
und nur Athene als Vorsitzende und schliefslich Entscheidende bleibt,
sowie Zeus als aus dem Hintergrunde leitend (759 f.). Aber freilich,
auch der Konflikt zwischen Göttern bleibt, wenn er auch gelöst wird,
und es ist wie im Prometheus ein Streit zwischen alten und neuen
Göttern, zwischen einer alten und einer neuen Weltordnung. Die Ver-
gleichung mit dem Prometheus drängt sich in der Tat überall auf;
aber das Problem, wie der Dichter zu dieser Darstellung kommt und
was er eigentlich darstellen will, wird dadurch nicht leichter zu lösen,
sondern nur umfassender und verwickelter.
Ich habe bereits in der Einleitung zu den Choephoren ausgeführt,
dafs in jenem Stücke die Erinyen offenbar nur in der krankhaft erregten
Phantasie des Orestes existieren; indessen hat dies den Dichter nicht
gehindert, diese Gestalten der Phantasie den Zuschauern in der Schlufs-
tragödie als leibhaftige Wesen vorzuführen. Die Erinyen gehören, was
die eine Seite ihres Wesens betrifft, und zwar die, welche durch diesen
Namen bezeichnet wird, gleich Themis und Dike und den Moiren und
zahlreichen anderen Götterwesen zu den noch durchsichtigen Ver-
körperungen von abstrakten Begriffen. Bei Homer und bei Hesiod
kommt hQLVvq noch als Abstraktum vor : Eitd ßtirriQ örvysgag dQijOeT '
EQivvq ß 135, OVTO) xav rtjg /Lt7]TQbg egivvag i^autorlvoig ^412, rsioairo
d' eQivvg ütatQog holo (den Kronos bezahlen liefse den Fluch seines
Vaters) Hesiod Theog. 472, offenbar gleich Flüche, tütagalj wie an
einer andern Stelle der Ilias, wo man mit Recht grofs schreibt, immer
noch klar hervortritt, / 454, :ix;olla xarrjQäro, otvyeQccg 6 ' eütexixleT '
'EQivvg — — d-eol 6' srsleiov eutagdg. Aber auch später hat die
Durchsichtigkeit des Namens nicht aufgehört: Aischylos läfst seine
Erinyen sich so der Athene vorstellen (417): 'AqüI 6' iv oixoig ytjg
VTtal xbxXriße&a , und hierzu vergleicht man treffend Sophokles im
Ödipus aufKolonos (i375)' roiäoö' ccQag öcpojiv JvQOOd^e r" i^avtlx' syco,
vvv r dvaxaXovfiac ^v/iißdxovg eXd^siv e/ioi, wo die Personifikation der
Einleitung. 3
Flüche im Moment vor sich geht. Das Wort bqivvq, samt seinen
Umschreibungen gibt sich somit auch zur Verbindung mit einem Gene-
tiv her, wie schon bei Homer A 280 {aXyBa) ütoXla ßdX\ oööa re ßt]-
TQoq EQivvsg exreXiovöiv, nicht viel anders wie I 566 i^ dgecov ßrjTQog
XExoXafzevog, rj ^a S^eoIOi TtöX)^ ax^ovo ' rigäro (wo dann trotzdem folgt
T^g ö" TJEQog^OLTig 'Egivvg £y.Xvev e^ EQeßeöffiv, dßEiXtxov i]xoq exovoa);
mit Umschreibung Aischylos Ch. 924 (Klytaimestra) oga, <pvXa^ai fi7]-
TQog EyxoTovg xvvag, und 925 (Orestes) rag xov TtaTQog 6e üzmg (pvyiti,
ütaQElg räÖE] vgl. 912 in ganz gleichem Sinne, aber mit gar keiner
Personifikation: ovöhv öEßiC^rji yEVEd^Xiovg dgag, texvov; In den Sieben
gegen Theben mufs man schon ^Eqivvv schreiben, aber was dazu-
gesetzt ist, widerspricht eigentlich: ütEcpQixa rdv (oXeOioixov d-sov, ov
d-Eolg 6ßoiav,JtavaXad^ijxax6ßavTiv nargog evxraiav ^qivvv 7 20 ff. ^
vgl. 841 narQod^Ev Evxraia (fang, und dann an jener Stelle: TEXiöai
rag ütEQi&vfiovg xardgag OiöiJtoöa ßXaifjicpQovog; also äufserlich sind
^Qivvg und xardgai getrennt, während sie begrifflich eins sind. Da-
gegen V. 69 f. betet Eteokles : oJ Zev te xal yfj xal :!toXi66ovxoi d^Eoi,
kgä r' 'Egivvg narQOg i] fieyaöd^Evrjg, wo der eine Name als Beiwort
des andern erscheint. Noch andres wird hinzugemischt: das. 975 ff.
id) MolQa ütOTVid t' OiöiJtov öxtd, /niXaiv' 'Egivvg, r) ßEyaO^avfjg
Tig El, also wie utaxQog OiÖLJtoöa ütorvi^ ^Egivvg 886, wonach freilich
Weil öxid einklammert. Ferner steht 1054: m ßEydXavxot xal (p&^EQ-
oiyEVElg KfJQEg ^EQivvEg, und gemäfs dieser Identifizierung mit den
Keren kann Aischylos die Erinyen zu Töchtern der Nacht und zu
Schwestern der Moiren (Eum. 961 f.) machen i), indem Hesiod unter den
Kindern der Nacht Theog. 2 1 7 aufzählt : xal MoiQag xal Kfjgag . .
vrjXEOJtolvovg, während er die Erinyen anderwärts (185) von der
Erde aus dem Blute des entmannten Uranos geboren werden läfst.
Auch Euripides gebraucht in der Elektra den Namen KfjQEg (1252).
In alledem wird man nichts wie eine Dogmatik sehen, sondern freie
und wechselnde Phantasien der Dichter, an die zu glauben sie nie-
manden verpflichteten, am wenigsten sich selbst.
Weshalb also sind die Erinyen in der Unterwelt, wie schon in
der Ilias (T 259, auch /57if.)? Weil die Toten dort sind und mit
ihnen ihr Zorn und ihre Flüche. Indessen doch nicht allein in der
Unterwelt, gleichwie sich ihr Strafamt dort nicht auf Vergehungen
I) So auch Epimenides bei Schol. Soph. OC. 42: ix rov (Kronos) xaXXlxoßoq
yevBxo X9^<^^ 'AtpQoöliT] MolQai z' d&dvazoL xal 'E^ivveg atoXoöwQOi.
1*
4 Einleitung.
gegen Eltern und dergleichen beschränkt, sondern sie auch die Mein-
eide rächen, nach Ilias 7259. Und auf der Oberwelt schützen sie
das Recht des Erstgeborenen : olc^ ' wg JtQeoßvräQoiOiv 'Egivveg aiev
^jtovrai 0 204, und überhaupt die Naturordnung: T 418 (6g dga
fpcovrjaavTog 'Egirveg eöx^^ov avöijv, von dem redenden Rosse des
Achilleus. Das hätte sonst die Nemesis zu tun (die bei Homer noch
nicht Person geworden ist), und die Moiren das, was Athene in den
Eumeniden diesen Göttinnen als ihr Amt zuschreibt i) : jtdvra ydg airai
ra xar ' ov&Q(öjtovg eXaxov öiijcsiv (930), während sie selbst der Athene
gegenüber ihr Amt ganz eng bestimmt hatten (421): ßQoroxrovovvrag
(besser avroycTOVovvrag) ix öoßov iXavvoßsv. Nach dem Prometheus
aber (5 15 f.) lenken Moiren und Erinyen zusammen das All: (Chor)
Tig ovv dvdyxi]g iörlv olaxoOrQOfpog; (Prom.) Molgai rQißOQ(poi, ßvtj-
fiovsg r 'EQivveg. Die Erinyen sind hier die Verkörperung der sitt-
lichen Weltordnung nach der einen, der rächenden Seite; dieser Welt-
ordnung untersteht, wie es dort weiter heifst, auch Zeus, an dem sich
der Fluch des von ihm gestürzten Vaters zu erfüllen hat. Bei dieser
Theologie nun verflüchtigt sich die ganze Mythologie, über deren
Göttern sich etwas noch unendlich Höheres aufbaut, was anderswo
mit anderm Namen bezeichnet wird, eben weil es keine Dogmatik
gibt, sondern Anschauung und wechselnde dichterische Gestaltung.
Denn Sophokles (Antig. 1075) spricht umgekehrt von den "Alöov xal
S^£(5v 'Egivvsg. Dies nun führt hier zu weit; aber über Volksglauben
und Kultus des Staates ist noch etwas zu reden.
Die Erinyen nun, und die Keren, und die Tloivai — denn auch
dies ist einer der Namen für die verderbenbringenden Strafgeister 2) —
wurden nirgends verehrt; aber die Evßeviösg, oder die JSsßval ^eai,
oder wie immer sie heifsen^), Gottheiten der Erdtiefe, mit ähnlichem
Charakter, aber nicht blofs diesem Charakter, hatten vielerwärts ihre
•Kultstätten, und so auch in Athen selbst, am Hügel des Areopag nach
der Seite der Burg zu, wo eine Erdschlucht zu der Verehrung solcher
Mächte einlud. Bei diesen J^e/uval d^eal wurden vor dem Areopag
die gerichtlichen Eide geleistet (Deinarchos i, 47), so dafs auch in
der Beziehung Aischylos nichts erfand, wenn er die versöhnten Eri-
nyen schliefslich in diese Sitze einziehen läfst: die I^Eßval S^tal, sagt
Deinarchos (I, 87), obwohl sie in der Entscheidung des Areopags
i) Auch Epimenides, s. d. v. A. 2) Preller-Robert Myth. 834 ([Plat.]
Axioch. 372 A, Aischin. I, 190, der sie mit ihren brennenden Fackeln als Ver-
folger der Missetäter aus der Tragödie anführt). 3) Preller-Robert 837.
Einleitung. 5
unterlegen waren, haben bei diesem wahrhaftigen Gerichtshof sich als
Nachbarinnen für die Zukunft niedergelassen. Der Name Eumeniden,
welcher nach der antiken Inhaltsangabe der Tragödie von Athene nun
den Göttinnen gegeben wurde (s. zu V. 1028 ff.), kam vielerwärts in
Hellas vor und wird von Sophokles den ähnlichen Göttinnen von
Kolonos beigelegt: Tßg 5r«W ogcoCaq, Evßsviöag o y' ivd-dö^ av
HnoL Xe(Öq, vtV aXXa (5' allaxov x«A« (42). Aber die unbeschränkte
Vielzahl der Erinyen (V. 585) ist wohl von Aischylos: die Göttinnen
am Areopag waren nach einer Angabe zwei, nach einer andern drei,
und drei Erinyen sind es auch bei Euripides (Or. 408, vgl. Iph.
T. 285 ff.), wiewohl es diesem anderswo pafst, eine unbestimmte Viel-
zahl anzunehmen, von der ein Teil sich bei dem Urteil des Areopags
beruhigt und in dem benachbarten Erdschlund seinen Wohnsitz ein-
nimmt, ein andrer den Orestes weiter verfolgt (Iph. T. 968 ff.). Die
Kultbilder der ^sßval, von denen Pausanias spricht (I, 28, 6), hatten
nichts Wildes und nichts Fürchterliches, und im Bewufstsein der Ver-
ehrer sind diese chthonischen Gottheiten ebenso wie Demeter und
Köre nicht nur zu fürchten, sondern auch als Wohltäterinnen zu ehren
gewesen ; denn auch sie sendeten aus der Tiefe allen Segen für Land
und Familien empor. So erscheinen sie also auch bei Aischylos am
Schlufs, nachdem sie versöhnt sind: sie wünschen vom Lande alles
Schädliche fern, und nicht blofs das, was aus der Erde kommt, son-
dern auch böse Winde, die die Bäume verderben könnten. Was
Demeter vermag, vermögen auch sie; nur etwas von dem Amte der
Rache ist ihnen daneben geblieben, und Athene fordert sie selber auf,
gegen die Gottlosen schonungslos zu sein (910).
Das ist nun die befriedete Götterwelt der Gegenwart und Zu-
kunft; aber ehedem hat es ja doch Konflikte unter den Göttern ge-
geben, wie ein solcher auch hier vorgeführt wird, zwischen den alten
Töchtern der Nacht und dem jungen lichten Gotte Apollon. Alles
ist einmal geworden, wie die Menschen weit so auch die Götterwelt,
und Zeus herrscht nicht von Ewigkeit her. Ob Aischylos wirklich
dies so geglaubt hat, wollen wir lieber gar nicht fragen, da eine Ant-
wort unmöglich ist; jedenfalls stellt er es stets so dar, sogar in dem
Preisliede des Agamemnon auf Zeus. Die Orestie nun hat es mit
alter und neuer Weltordnung zunächst nicht zu tun; gleichwohl hat
der Dichter diese Art von Lösung des Konfliktes für angemessen ge-
funden, dafs er das heroische Drama gleichsam noch um eine Stufe
höher hob und zum Götterdrama machte. Alle die Vorstellungen und
6 Einleitung.
Mythen, nach denen ehemals andre Götter geherrscht haben als gegen-
wärtig, hängen mit den Vorstellungen von den Menschen von ehedem,
als verschieden von den jetzigen, unlösbar zusammen; auch Hesiodos
legt das goldne Zeitalter unter Kronos' Regierung (Erga iii). Davon
nun, dafs die Menschen unter Kronos von besserer Art und von glück-
licherem Lose als unter Zeus gewesen wären, steht bei Aischylos
nirgends eine Silbe ; nach dem Prometheus (442 fF.) war vielmehr die
Menschheit, ehe Prometheus sie lehrte , also unter Kronos , ein ganz
armseliges und mühseliges Geschlecht, welches Zeus, als er zur Herr-
schaft kam, erst vernichten und durch ein neues ersetzen wollte, bis
ihn Prometheus davon abbrachte. Also während es nach Hesiods
Mythus mit den Menschen immer weiter abwärts geht, vom Golde bis
zum Eisen, ist bei Aischylos der Gang der Entwicklung der um-
gekehrte, und das Neue zugleich das Bessere. Wir werden nun gewifs
im Sinne des Dichters interpretieren, wenn wir den zwischen alten und
jungen Göttern hervortretenden Gegensatz auf einen Gegensatz zwischen
alten, tiefer stehenden und neuen, höheren sittlichen Anschauungen
der Menschen beziehen; denn dieser Gegensatz tritt in dem, was die
Erinyen sagen, und dem, was Apollon ihnen entgegenhält, unzwei-
deutig hervor. Die gesamte Einkleidung aber und die Gestalten der
Götter auf der einen wie auf der andern Seite sind auch dem Dichter
nichts als Poesie gewesen. Jeder hellenische Dichter, wenn er Götter
handelnd und redend vorführt, vermenschlicht sie auch damit, und so
sind hier nicht einmal der Athene die göttlichen Attribute rein ge-
wahrt, da sie sich nach den Fremden in ihrem Hause ebenso ver-
wundert erkundigt, wie ein Mensch dies tun würde. Liebenswürdig
und klug und gerecht denkend ist ja Athene in allem, was sie sagt
und tut; Apollon aber ist auch das nicht einmal, sondern gar sehr
Partei und gegen die andre Partei so wenig höflich und die eigne
Würde wahrend, dafs er sogar vor Gericht einmal die Gegnerinnen,
die ihn allerdings gerade besonders gereizt haben, mit (0 jtavroßioij
TivwöaXa, örvyt] d^acov anredet (644). Da sind die Erinyen selbst viel
taktvoller. Jeder Gott, wenn er Person des Dramas wird, bekommt
damit seinen persönlichen Charakter, wie auch im Prometheus Hephai-
stos und Hermes, der eine einen milden und freundlichen, der andre
einen recht junkerhaften und abstofsenden. Sogar Zeus wird in den
Schilderungen dieses Stückes nicht geschont, bleibt indes mit seiner
Person doch wie in den Eumeniden im Hintergrunde; es ist auch aus
andern Stücken des Aischylos nicht nachzuweisen, dafs er Person eines
Einleitung. 7
Stückes gewesen wäre, indem auch in der Psychostasie vielleicht seine
Erscheinung auf dem Theologeion genügte.
Was nun aber für alte, und was für neue Anschauungen hier in
den Eumeniden miteinander in Konflikt sind, ist zu betrachten. Erst-
lich also ist die hohe Bedeutung der Ehe, wie sie Apollon nachdrück-
lich und würdig hervorhebt (211 ff.), den Eumeniden unbekannt; sie
vertreten, möchte man sagen, die Anschauungen der Urzeit vor Ke-
krops, in der es Ehen noch nicht gab, sondern nur wilde Vermischung
wie bei Tieren, also auch keinen anerkannten Vater. Von einer
solchen Zeit wird ja nicht gesprochen, aber die Ehegötter Zeus und
Hera (214) sind doch jünger als die Erinyen, und diese sagen zwei-
mal (212, 605), dafs sie Gattenmord nicht zu verfolgen haben, der
allerdings auch in der Blutgesetzgebung des Piaton keine besondre
Stelle hat. Aber der Grund ist merkwürdig, den sie beide Male an-
führen: der Gatte ist kein Blutsverwandter; also wird das Strafamt
der Erinyen auf Blutsverwandte beschränkt, und das führt zurück in
Zeiten, wo es noch keine Staaten, sondern nur erst die Elemente von
solchen, die Geschlechter gab. Der Ausdruck ijtKpvUov alfia (wie bei
Pindar Pyth. 2, ^2) bezieht sich ja auch sicherlich ursprünglich auf
die (pvki], den Stamm; aber nachmals, als man in Staaten lebte, ist
er auf die gesamte Bürgerschaft ausgedehnt, wie bei Piaton, Staat
VIII, 565 E ßri ajtooxrjrai efi(pvXiov aißarog, d. i. von Bürgerblut,
und Gesetze IX, 871 A: og av . . ovrtvaovv t(ov ißg)vXiG)v avroxsiQ
xrsivTji, So auch Athene in den Eumeniden (862 f.) 'Ugr/ sfKpvXiov
den Bürgerkrieg. Auch avroxeiQ und die zugehörigen Wörter haben
ihren Begriff ähnlich erweitert: ofiai/iiog aid^evzTjg <p6voq ist im
Munde der Erinyen eine Verbindung von Synonyma, und darum hat
man mit Recht an der einen Stelle 421, wo die Erinyen sagen: ßgo-
Toxrovovvraq ix öoßcov ilavvofiev, das erste Wort in avroxTOVovvrag
korrigiert. Auch das otav "^Qfjg ri^aoog Sv (pilov ^Xrji 355 mufs
vom Verwandten verstanden werden, und der Ausdruck ri&aüoq selbst,
„gezähmt", weist auf das Haus.
Weiter aber, sowie Staaten da sind, gibt es auch Recht und
Gericht in viel gröfserem Umfange und in feinerer Ausbildung als
vordem innerhalb des Stammes, und durch staatliches Rechtsverfahren
wird Orestes befreit. Was die Erinyen davon kennen, sind nur die
ersten Anfange, die Eidesleistung der Parteien, s. zu V. 42g ff. Besteht
nun aber Rechtsverfahren, so gibt es auch Freisprechung sogar in dem
Falle, wenn der Täter nicht leugnet, aber die Tat für gerecht erklärt.
8 Einleitung.
Auch hierüber hat Demosthenes in der Aristokratea eine schöne Stelle,
die wieder auf Orestes' Fall Bezug nimmt (§ 74) : „Die , welche im
Anfang hierüber das Recht festsetzten, scheinen mir besonders darnach
gefragt zu haben, ob man gar keine Tötung für erlaubt halten sollte,
oder gewisse Arten doch für erlaubt zu gelten hätten; indem sie nun
erwogen, dafs Orestes, der des Muttermords geständig war, von einem
göttlichen Gerichtshof freigesprochen war, fafsten sie die Meinung,
dafs es eine gerechte Tötung gebe; denn ein Erkenntnis der Götter
könne doch nicht ungerecht sein." Somit gab es in Athen eine eigne
Gerichtsstätte für solche Fälle, die des Delphinion, die Aischylos um
des Areopag willen ignoriert, mit Grund: denn das älteste Rechts-
verfahren mufste noch möglichst einfach und ungeteilt sein, und auch
der Fall des Halirrhothios lag ebenso, indem Ares nicht leugnete, aber
das Recht der Tat behauptete. Der Dichter nun, der diesen Fall
unterdrückt, läfst die Athene für Orestes das älteste Blutgericht ein-
setzen, 682 : TtQCorag 6ixag XQivovrsg aifiarog ^^roi;. Gewifs werden
die Blutsachen am spätesten unter die Kompetenz des Staates ge-
kommen sein ; denn auch nach attischem Rechte verfolgt immer noch
die Familie und ist zur Verfolgung verpflichtet, wie vordem zur Blut-
rache. Die homerischen Gedichte zeigen den früheren Zustand, wo
der Totschläger vor der Verfolgung der Verwandten aufser Landes
gehen mufs und nicht einmal auswärts vor ihrer Rache sicher ist; ein
Rechtsverfahren dagegen kommt nur bei der Beschreibung der Bild-
werke auf Achilleus' Schilde vor, und nur darüber, ob die abgemachte
Bufse für den Getöteten, das Wergeid, tatsächlich bezahlt sei oder
nicht (^ 497 ff.)-
Das Blutgerichtsverfahren hat aufserdem noch in der historisch
bekannten Zeit eine stark hervortretende religiöse Seite; denn das ver-
gossene Blut gab Befleckung, dem Täter und allen, die mit ihm in
Berührung kamen, und dem ganzen Lande. Daher war das Ritual
bei allen solchen Prozessen sehr kompliziert, und der Täter, wenn er
nicht ganz straffrei ausging, sondern das Land zeitweilig verlassen
mufste, hatte sich aufserdem nach bestimmtem Zeremoniell zu reinigen,
was er auch dann tat, wenn er einen eignen Sklaven erschlagen hatte,
für den es einen Bluträcher nicht gab. i) Für eigentlichen Mord da-
gegen gab es keine Reinigung, sondern Rache, wie sich's in einem
geordneten Staatswesen gehörte. Aber in der alten Zeit konnte der
I) Antiphon 6, 4.
Einleitung. 9
Mörder wie der Totschläger, wenn er nur aufser Landes ging und
sich an einen Auswärtigen als Ixerrjq wandte, bei diesem Reinigung
finden, und er hatte sogar für seine IxETsia eine Art von religiösem
Schutz. Die Erinyen zwar erkennen nichts derartiges an und kennen
überhaupt keine Verzeihung und keine Gnade , wie sie auch die
Handlungsweise Apollons bei Admetos mifsbilligen , dessen schick-
salsgemäfsen Tod jener hinausschob (723 if.); aber die neue Welt-
ordnung unter Zeus hat auch die Gnade als Unterscheidendes, und
Zeus ist vorangegangen , indem er den ersten Mörder Ixion reinigte,
den kein Mensch reinigen wollte (441). Also nun darf auch ein
Gott den sich an ihn Wendenden nicht abweisen und nicht preis-
geben, indem das Recht des ixerrjg über dem Gotte steht: ÖHvrj
yccQ ev ßgoTolöL xdv d^sotg üteXei rov ütQoöTQOTtaiov ß^vig, 7]v
jtQOÖwi ö(p^ hxcüv (233 f.). Für alle diese Anschauungen und Übungen
sind die Eumeniden selbst eine unsrer hauptsächlichsten Quellen,
und eine noch wichtigere würden, wenn sie erhalten wären, Aischy-
los' Dramen über Ixion sein. Die Reinigung nun, wie sie Zeus an
Ixion und Apollon an Orestes vollzog, oder, nach Apollonios dem
Rhodier, Kirke an lason und Medea wegen des Mordes des Apsyrtos,
bestand in nichts weiterem, als dafs die blutbefleckten Hände mit dem
Blute eines geschlachteten Ferkels Übergossen wurden, und wenn es
sich nun um einen geplanten argen Mord handelte, so stand doch
wirklich diese Sühnung zur Tat in gar keinem Verhältnis. Darum,
wie gesagt, gab es derartiges in historischer Zeit nur noch für die
leichteren Fälle, und auch das Recht der ixtrsia war kein bindendes
mehr, nachdem man den geordneten Rechtsschutz für Einheimische
und Fremde durchgeführt hatte. Wenn aber Aischylos doch gerade
die Geschichte des ersten und ganz verruchten Mörders dramatisch
dargestellt hatte: was für eine Idee wollte er damit zum Ausdruck
bringen? Haben etwa auch nach seiner Auffassung die Erinyen Recht,
wenn sie (7 1 7 ff.) ja sagen zu Apollons Frage, ob Zeus etwa sich mit
der Annahme des Ixion geirrt habe ? Denn der Gereinigte vergalt mit
Undank und neuem Frevel: wozu ihn also erst annehmen, um ihn
dann doch später ausgesucht bestrafen zu müssen? Wir haben aus
diesen Dramen sehr wenig Zitate; aber den sittlichen Anschauungen
des Dichters konnte es doch nicht entsprechen, dafs nach diesen alten
Bräuchen der Mörder oder Totschläger zu dem Unbekannten stumm
kam (indem er vor der Reinigung mit niemandem sprechen durfte,
448 ff.), sich am Herde niederliefs, angenommen und gereinigt werden
10 Einleitung.
mufste, mochte er nun ein wirkliches Verbrechen begangen haben oder
blofs versehentHch Blut vergossen. Die Geschichte des Adrastos bei
Kroisos, die Herodot erzählt, illustriert diese Sitten und Bräuche aufs
beste: erst nach der Reinigung fragt Kroisos den Gereinigten, wer er
sei und was er getan habe, und da kommt heraus, dafs er einen
Bruder unabsichtlich getötet hat. Wenn aber auch absichtlich: die
Reinigung wäre dieselbe und ebenso gültig gewesen. Es ist bekannt,
dafs das homerische Epos diese Bräuche vollständig ignoriert; doch
hat OMülIer scharfsinnig vermutet, auf Grund der Scholien, dafs in
einem Vergleiche in IHas i2 (482) die alte und richtige Lesart ge-
wesen sei avÖQ6(; ig ayvixBCO , wofür die Pergamente und sogar der
Papyrus von ß das nichtssagende av6Q0(; fg aipveiov haben. ') Dafs
im Vergleiche vorkommt, was in der Erzählung des Epos nicht vor-
kommt, wird im Scholion selbst mit i'axs odXTtiyB, ^219 zusammen-
gestellt, und wie Homer aus seiner eignen Zeit die Trompete kannte,
so wird er auch die Reinigungsbräuche gekannt haben, aber als etwas
von jüngerem Ursprung gleich der Trompete, weshalb er es in die
Heroenzeit nicht hineinträgt. OMüller nun unterscheidet Reinigung
von Sühnung, indem zu der letzteren doch noch mehr gehört habe, und
auch über dem gereinigten Orestes der Groll des mütterlichen Schattens
bleibe. -) Dieser Groll wird indes auch nicht etwa durch die gericht-
liche Freisprechung gehoben, sondern überhaupt nicht, und auch nach
späterer Anschauung ist bei einer gerechten Tötung nicht einmal Rei-
nigung nötig, sondern der Täter ist xad^agog geblieben (Demosth. 20,
158. Plat. Ges. IX, 874 Bf.). Klytaimestra also bei Aischylos hat sich
nicht reinigen lassen, sondern hat die abergläubischen Gebräuche des
ßaöxaXiöfiog vorgenommen, um den Schatten des Ermordeten zu
bannen (Choeph. 439), was auch Ixion nicht anders gemacht (Frg. 381,
aus den IlsQQaißiösg nach dem Etymologicum magnum genuinum
Reitzensteins). Nachher, durch den Traum geschreckt, schickt sie
die Grabesspenden, die der überbringende Chor für gänzlich unwirksam
erklärt. Orestes seinerseits hat sich reinigen lassen, weil er in seiner
Angst sich davon Hilfe versprach, die indes nicht eintrat; aber er ist
i) OMüller Eum. 134; Schol. Townl. .ß 480: tog sl (pvydq zig (povevg ndv-
Tug la&ü)v dosQx^Tai xad^aQ&rjao fisvog i'awg 6h dvaxQOvio^ög iaiiv
(og xul xo ''"laxe oäXniy^. xbv de xa^aiQOVxa xal dyvixrjv sktyov. Auch
Epeigeus (AZsyiff.) wird wegen Totschlags IxsvTjg des Peleus, ohne dafs die Scho-
lien darum etwas von dvaxQOVLOfXog sagten; also mufs in i2 der Text noch einen
andern Zug geboten haben. 2) S 150.
Einleitung. 1 1
nachher wenigstens in seiner Überzeugung fest geworden, und um den
Schatten der Mutter zu versöhnen, tut er einfach nichts. In diesem
verschiedenen Verhalten der Mutter und des Sohnes zeigt sich die
sittliche Verschiedenheit der beiden Taten aufs deutlichste, und diese
wird durch die gerichtliche Freisprechung des Sohnes öffentlich an-
erkannt; damit ist der Konflikt zu Ende.
Nun aber ist die Freisprechung, die nach Demosthenes durch das
Gericht der zwölf Götter sei es mit Einstimmigkeit, sei es durch
Stimmenmehrheit erfolgt zu sein scheint, bei Aischylos doch ganz eigen-
tümlich vermittelt, und es mag auch das Sage des Areopag gewesen
sein, um die Sitte der Freisprechung bei Stimmenmehrheit ätiologisch
zu erklären. Es ist tatsächlich kein freisprechendes Urteil heraus-
gekommen, sondern ein unentschiedenes, welches erst durch Athene
zu einem freisprechenden gemacht wird. Damit ist, wie Athene aus-
drücklich sagt (795), auch den Erinyen ihr Recht gewahrt, so dafs
sie sich bei dem Urteil beruhigen können und zwischen den alten und
neuen Göttern die Versöhnung stattfinden kann, die den Rest des
Stückes einnimmt, und die aufserdem noch für Aischylos ihre grofse
patriotische Bedeutung hat. Wir müssen also scheiden zwischen
diesem Konflikte, der nicht früher als gegen Ende des Stückes aus-
getragen wird, und dem den Orestes selbst betreffenden. Wenn man
den letzteren Konflikt, wie das Aristoteles für die Odyssee macht
(Poetik Kap. 17), mit Skizzierung der Fabel ohne Namen heraus-
nimmt, so ergibt sich folgendes. Ein Fürstensohn, dem der Vater
von der Mutter mit Hilfe ihres Buhlen ermordet ist, übt die ihm
heilige und unverbrüchliche Pflicht der Blutrache nicht nur an dem
Buhlen, sondern auch an der Mörderin aus. Nach vollbrachter Tat
wird er von Gewissensbedenken geängstigt, und um zur Ruhe zu
kommen und auch das Recht seiner Tat, welches er immer noch fest-
hält, öffentlich zu erweisen, stellt er sich einem auswärtigen Gerichts-
hof von anerkanntem Rufe freiwillig, und wird von diesem, wenn auch
nur mit Stimmengleichheit, freigesprochen. Durch dies Urteil ist er
vor sich und vor aller Welt gänzlich gerechtfertigt und kann sein
väterliches Reich fortan unangefochten regieren. Ich kann nun nicht
zugeben, dafs, wie man wohl gesagt hat, diese Lösung eine allzu
äufserliche sei. Goethe gibt in der Iphigenie eine andre , innerliche,
aber erstlich auf dem Umwege über Taurien, und zweitens mit Hilfe
einer Philosophie, der alles Böse und alles Verbrechen etwas Irreales
ist, so dafs Orestes in seiner Vision des Schattenreiches in diesem
12 Einleitung.
seinen Vater und seine Mutrer, Atreus und Thyestes freundschaftlich
miteinander wandelnd schaut. In diese Auffassung vermag sich auch
von uns nicht jeder hineinzufinden, einem hellenischen Dichter aber
war sie schlechterdings verschlossen. Für diesen waren dies die Mög-
lichkeiten : erstlich den inneren Konflikt beim Täter gar nicht aufkommen
zu lassen, wie Sophokles es in der Elektra macht; dann ist mit dem
Siege alles zu Ende. Oder, wie bei Euripides in der Elektra und im
Orestes, die Gewissensbedenken alsbald nach der Tat zur Reue und
Selbstverdammung zu steigern; daraus gäbe es von Rechts wegen
keinen Ausweg als den Strick, und wenn Euripides es anders kommen
läfst, so mifsbraucht er seinen deus ex machina, um seinen Helden,
der ein Held gar nicht ist, der verdienten Strafe des Missetäters zu
entziehen. Oder drittens, wie eben Aischylos, der Dichter wird beiden
Seiten des Falles gerecht, indem der Held trotz allen natürlichen
Regungen des Blutes, die hinterher kommen und seinen Geist ver-
wirren, doch in seiner Überzeugung verharrt. In den Choephoren
bejammert Orestes sein Schicksal, aber er spricht nicht mit einem
Worte Reue aus; in den Eumeniden klagt er auch nicht mehr, son-
dern erwartet festen Sinnes den Spruch. Dies Mafs von Konflikt in
der Seele des Helden konnte auf diese Weise geschlichtet werden.
Wenn gleichwohl die Tragödie für uns nach dem ersten Auftreten der
Athene an Interesse verliert, so sind die Gründe dafür ganz andre
Die soeben skizzierte nackte Fabel ist ja eingekleidet und aus der
menschhchen Geschichte ein Götterdrama gemacht: die Gewissens-
bedenken haben sich zu schauderhaften Götterwesen verkörpert, und
ihnen gegenüber ist der Gott des Lichts gestellt, als der, welcher die
Blutrache befohlen; endhch die unparteiische Gerechtigkeit ist als
Athene vorgeführt. Das wirkt mächtig erschütternd während des ganzen
ersten Teils ; aber als nun die Versammlung menschlicher Richter da-
sitzt, als der Gott des Lichts nicht mehr mit seinen Pfeilen droht,
sondern als Rechtsanwalt verteidigt, als die Erinyen nicht mehr wie
Jagdhunde nach dem Blutgeruch verfolgen, sondern den Angeklagten
ins Verhör nehmen und mit seinem Rechtsanwalt streiten: da ist das
Götterdrama zu sehr auf das menschliche Mafs herabgeführt, als dafs
es noch ebenso wirken könnte. Das liegt indessen in der Fabel, und
keine poetische Behandlung konnte hieran viel ändern.
Die allgemeine Bedeutung des Stückes also, um derentwillen es
als Götterdrama ausgestaltet wurde, ist diese, dafs in der höher aus-
gebildeten Gemeinschaft die Blutsachen eine geordnete Erledigung
Einleitung. 1 3
finden; über diese Dinge hat Aischylos gedacht und in seiner Art
philosophiert, wie er auch Theologe und^ gleich andern Dichtern,
etwas von einem Weisen war. So ist es nicht verwunderlich, dafs
gerade in den Eumeniden noch mehr von Weisheit hervortritt. Über
das Juristische, d. h. das was er über das Rechtsverfahren und die
richtigen Beweismittel denkt, in Übereinstimmung mit Piatons Aus-
führungen in den Gesetzen, handle ich im Kommentar zu V. 4290".;
aber noch eine wichtigere Übereinstimmung mit denselben Gesetzen
ist da, in dem zweimal, von Athene und vorher vom Chor, aus-
gesprochenen Grundsatze, dafs es etwas Regierendes und Furchtein-
flöfsendes im Staate geben müsse, zugleich aber alle Despotie aus
demselben fernbleiben (to //t^t' ccvüqxov firjrs ösojtorovßsvov aörolg
TteQiOxbXXovöL ßovXevG) öißsiv 696, ßrjr' dvaQX^rov ßiov ßTjrs öeOüto-
Tovßsvov aiv£ö7]ig 525, und über das nötige öeivöv 698^ 5i6ff.). Das
ist es, was Piaton im 3. Buche der Gesetze (693 DfiF.) weitläufig aus-
führt: Freiheit ist wohltätig, wenn, wie im alten Athen, nicht ohne
Furcht, und Herrschaft ist wohltätig, wenn, wie bei den Persern unter
Kyros und unter Dareios, nicht Willkürherrschaft. Unterscheidend ist
indessen, dafs nach Piaton die alten Athener die Gesetze fürchteten,
dagegen nach Aischylos der Areopag über ihnen stand und die nötige
Furcht einflöfste. Das berührt sich nun stark mit den Zeitverhältnissen
bei der Aufführung der Orestie 458. Aus Aristoteles' Politeia der
Athener wissen wir, dafs der ungeheure Schreck der persischen In-
vasion dem Areopag, der sich in der Not bewährte, eine beherrschende
Machtstellung verheb, die eine nicht ganz kurze Zeit andauerte, bis
die wiedererstarkte Demokratie durch Ephialtes 462/1 diese Macht
brach und den Areopag auf seine, wie behauptet wurde, ursprüng-
liche Kompetenz als Blutgerichtshof beschränkte (Aristot. IIoX. 25, 2).i)
Demgegenüber ist die Darstellung des Dichters diese. In der Zeit,
in die er die Zuschauer versetzt, gab es bereits keinen König mehr
in Athen, sondern Theseus (wie auch Aischylos' Ansicht gewesen sein
wird) hatte eine Art Volksherrschaft eingeführt, und Despotie war
nun vollends fern: ovrivoq 6ovXoi xäxX^vrat (pmroq ov6' vjti]xooi
(Pers. 242). Damit nun dennoch eine zu fürchtende Macht im Staate
nicht fehle, setzt Athene den Rat des Areopag ein, als Aufsichts-
I) Aristoteles seinerseits kennt den Areopag als Aufsichtsbehörde bereits in
der nQ(6zrj noXitfia, 3> 6; dies hindert indes nicht, dafs auch nach ihm diese
Machtstellung etwas nicht Ursprüngliches, sondern ein ini^exov war, wie es
25, 2 heifst.
14 Einleitung.
behörde über alles, mit weitgehendster Kompetenz, und eine so ge-
zügelte Demokratie ist dem Dichter das Ideal einer Verfassung, wie
es sonst nirgends eine gibt, auch nicht im Peloponnes d. h. in Sparta
(703). Aber diese ideale Verfassung war nun bereits beseitigt, und
demgegenüber hat Aischylos scharfe Worte gegen die neuen Gesetze,
die das klare Wasser mit Schlamm verunreinigen (693 ff.) i), und da
er weiter nichts konnte, ging er nach der Aufführung aufser Landes
und kehrte nicht wieder heim. Auch inbezug auf die auswärtige
Politik Athens sind die Eumeniden nicht stumm. Durch Orestes wird
Argos ein Bundesgenosse Athens, 289 ff. 671 ff. 762 ff., und wenn dies
auch nirgends so ausgeführt wird, dafs man darin eine deutliche An-
spielung auf Zeitverhältnisse sähe, vielmehr das Drama sich auf der
ihm zukommenden idealen Höhe hält, so ist doch noch hinzunehmen,
dafs weder Mykenai bei Aischylos vorkommt, wiewohl dies noch gar
nicht lange, vielleicht vor zwei Jahren, von den Argivern eingenommen
und zerstört war, noch auch Sparta, aufser mit bezug auf die Schlacht
bei Plataiai Pers. 817 {AcoQiöog ^oyxVs v^o)- Schwerlich ist der
Dichter ein Gesinnungsgenosse des spartanerfreundlichen Kimon ge-
wesen, sondern gerade die Perser zeigen, dafs nach seiner Auffassung
Athen die führende Macht in Hellas sein mufs. Endlich sind viel-
leicht auch die Warnungen der Athene und des Chors vor Bürger-
krieg (861 ff. 976 ff.) auf die Zeitumstände zu beziehen; denn die grofse
Umwälzung durch den Sturz des Areopag mufs eine grofse Erbitte-
rung hervorgerufen haben, und es war gut, dafs, wie Athene sagt (864 f.),
sich auswärtiger Krieg, insonderheit gegen die Perser, als Ablenkung
bot'-^); in diesem verhelfst Athene (9 13 ff.) glänzenden Erfolg.
Der Aufbau des Dramas ist in den Eumeniden unregelmäfsiger
als sonst bei Aischylos. Erstlich ist noch weniger als in den Choe-
phoren eine Einheit des Ortes: dieser ist Delphi bis 234, und mit
235 plötzlich Athen, und weder in dem ersten noch in dem zweiten
dieser Abschnitte ist der Ort völlig gleich. Die Pythias, die ein jtQÖOG)-
I) Dafs V. Wilamowitz (Nachwort zu der Übersetzung S. 105) den Dichter
sein Einverständnis mit Ephialtes' Gesetzgebung erklären läfst (wenn er auch seine
Sorge vor geschehenen oder künftigen Überschreitungen des Mafses nicht verhehle),
ist mir nicht verständlich. Mit Ephialtes hatte der Areopag aufgehört ein Gegen-
stand der Furcht zu sein, aufser für den Mörder. 2) E. Meyer Gesf h. d. Alt.
III, 583-
Einleitung. 15
ütov :itQ0TaTix6v ist, tritt auf, um in den Tempel zu gehen, geht hinein
und kommt wieder heraus ; also soweit (bis 63) ist die Szene vor dem
Tempel. Dann erscheinen Orestes und Apollon im Tempel, mitsamt
dem schlafenden Chor im Hintergrunde; nach Orestes' Abgang und
Apollons Verschwinden steigt Klytaimestras Schatten auf und weckt
die Erinyen, die dann hervorstürzen und sich nach dem Flüchtling
umschauen, bis Apollon wieder erscheint, um sie aus seinem Tempel
zu vertreiben. Also ist nach 63 ein Wechsel der Szene gewesen, sei
es nun durch Ekkyklem oder durch sonstige Maschinerie; der Scho-
liast redet hier von orgatpavta (irixavrißara, die das Innere des Tem-
pels zeigen, i) Die erwachten und vorstürzenden Eumeniden werden
dennoch in die freie Orchestra vorstürzen und dort sich zum Chor
formieren. Bezeichnend für das Innere des delphischen Tempels ist
der mit Binden umwundene Dreifufs; der Szenenwechsel nach 234
nun war, wie schon OMüller sah, sehr einfach zu bewerkstelligen,
indem hauptsächlich nur an Stelle des Dreifufses das Kultbild der
Athene zu treten hatte. Denn dieses umfafst der zur Göttin flüch-
tende Orestes alsbald, er ist also in den Tempel eingetreten (s. zu 235).
Der verfolgende Chor nimmt die freie Orchestra ein und ist damit dem
Orestes nahe genug; dafs er diesen umtanzt hätte, steht nirgends ge-
schrieben. Mit V. 397 erscheint Athene, nicht zu Fufs, sondern
fliegend, also vermittelst der Flugmaschine und in der Höhe, wo sie
bis zum Ende des Epeisodions (489) verbleibt. Nun ist weiter eine
streitige Frage, ob der Schauplatz durch den Rest des Stückes noch
derselbe ist, oder aber die Gerichtssitzung, von 566 an, auf dem
Areopag gedacht werden mufs. Nicht mit Recht findet Müller diese
Umwandlung der Szene schwierig : es gehörte dazu nichts als die Ver-
hüllung oder Entfernung des Kultbildes und die Anbringung von Sitz-
plätzen für die Richter, wenn nicht die Stühle, auf denen zu Anfang
der schlafende Chor safs (47), einfach geblieben waren. Und wie
kann denn das erste Blutgericht als im heiligen Bezirk der Pallas vor
sich gehend gedacht werden? Es ist vollkommen richtig, was man
gegen Hermann, der die Scene auf den Areopag legt, geltend ge-
macht hat, dafs der Dichter mit keinem Worte eine Verlegung an-
deute ; aber er deutet auch kein Bleiben des früheren Schauplatzes an.
Der sich verantwortende Orestes sitzt nicht mehr am Kultbilde, und
dieses hat überhaupt gar keinen Zweck mehr; dafs es nahe dem
I) C. Robert Hermes XXXII, S. 434 fF.
16 ipinleitung.
Schlüsse V. 1024 von Athene erwähnt wird (|vi' JtQoOTtoloiöiv airs
ifQOVQOvOLV ßQerag xovßbv öixaicog) i), kann nicht beweisen , dafs es
noch in nächster Nähe oder gar sichtbar sei. Wenn es verhüllt oder
entfernt war, so mochte sich der Zuschauer von 566 ab einen Schau-
platz denken wie er wollte, oder am üebsten gar keinen bestimmten,
und was sich der Dichter dachte, tritt erst in der Einsetzungsrede
der Athene 681 ff. hervor. Hier aber ist utäyov 6' "Aqslov tov^e 685
(wenn auch "Ageiov für verderbt zu halten ist) nicht anders als künst-
lich auf einen entfernten Schauplatz zu deuten, und dafs iv (^a not
690 „dort" bedeute und nicht ,,hier", verfängt gar nicht, indem die
Übersetzung ,,auf ihm" oder „auf dem" genau entspricht. Fortab also
sah der Zuschauer in dem Schauplatz den Areopag, und dazu stimmt,
dafs am Schlüsse die Eumeniden in ihre Sitze am Fufse dieses Hügels
einziehen. Auch diese Sitze werden nicht näher bezeichnet; aber ge-
rade darin liegt, dafs sie benachbart sind.
Also diese Unregelmäfsigkeiten in bezug auf den Schauplatz
machten sich praktisch leicht und wenig auffällig. Mit dem Orts-
wechsel von Delphi nach Athen aber ist alsbald eine Verdoppelung
der Parodos verbunden (140 — 178. 244 — 275), und während ander-
wärts auf die Parodos ein ordentlich langes Epeisodion folgt, wäre
hier etwas Dementsprechendes nur so zu gewinnen, wenn man sich
alles zwischen der ersten Parodos und den das erste Stasimon ein-
leitenden Anapästen (307 ff.) als eine Einheit dächte, also die zweite
Parodos trotz dem Ortswechsel nicht als trennend rechnete. Viel-
leicht mufs man es in der Tat so machen; denn zwischen der zweiten
Parodos und den Anapästen steht nichts als eine Rede des Orestes
und eine Antwort des Chors darauf (276 — 306), doch nicht Epeiso-
dion zu nennen, da engster Zusammenhang und Anschlufs ist. Auch
das vorhergehende erste Epeisodion wäre ein wunderbares Ding, wenn
vor seine letzten 9 Verse (235 — 243) der Ortswechsel und die zeit-
weilig leere Bühne fiele. Wenn wir dagegen zusammenziehen, so
erhalten wir die für Aischylos gewöhnliche Zahl von drei Epeisodien,
die nur in dem langen Agamemnon überschritten wird ; also I 179 — 306;
II 397—489; III 566—777. Diese letzte Grenze ist freilich auch
wenig deutlich; denn obwohl Orestes und Apollon auf diesem Punkte
abgehen, so bleiben doch die übrigen, und es folgen nur kleine
XOQixä. und dazwischen Qtjasig der Athene, sodann aber sogar Dialog
[) Ders. das. XXXI, 569.
Einleitung. 17
zwischen dieser und dem Chor, weshalb es mir unmöglich ist, dies
Stück von 778—915 mit Wecklein einen Kommos zu nennen. Viel-
mehr rechne ich es mit zum dritten Epeisodion, an welches sich dann
statt eines Stasimons ein wirklicher Kommos anschliefst, gleichwie
auch im Agamemnon nach 1034 kein Stasimon mehr ist und man
den Kommos 1448 — 1576 zur Abgrenzung benutzen mufs. Die An-
lage ist überhaupt hier und dort parallel: vor dem Kommos des Aga-
memnon stehen kleine Chorika und Reden derKlytaimestra (1407 — 1447),
dem Stücke der Eumeniden 778 — 915 entsprechend. So nun ist, was
hier nach 915 steht, ähnlich wie Ag. 1448 — 1576, aus lyrischen
Strophen des Chors und Anapästen der Athene zusammengesetzt,
formell also Kommos, wiewohl dieser Name auf den Inhalt gar nicht
pafst. Der Schlufs des Stückes ist dann die Exodos (102 1 — 1047),
die sich übrigens gegen das Ende des „Kommos" bereits deutlich
ankündigte. Der Chor ist hier nicht mehr redend oder singend be-
teiligt, sondern es treten neue Personen, die Geleiterinnen, auf, ent-
sprechend, wenn man so will, der die Tragödie einleitenden Person
der Pythias.
Über die handschriftliche Überlieferung ist bei den Eumeniden
etwas ausführlicher zu reden als bei den Choephoren; sie ist nämlich
reicher als dort, und das Verhältnis der einzelnen Handschriften zu-
einander keineswegs alsbald klar. Hermann zählt aufser dem Medi-
ceus folgende auf: Guelferbytanus 88 (b bei Wecklein), aus dem
15. Jahrhundert, offenbar wertlos und vom Mediceus abhängig, dessen
Inhalt und dessen Lücken, im Agamemnon und in den Choephoren,
er ebenso aufweist. Parisinus 2886 (c Weckl.) , Ende des 15. Jahr-
hunderts geschrieben; aufser den drei ersten Stücken hat diese Hand-
schrift die Eumeniden und die Hiketiden. Auch bei ihr sehe ich, wie
Hermanns Herausgeber, M. Haupt, keinen Grund, sie nicht aus M
abzuleiten. Augustanus ehemals, jetzt Monacensis 546 (d Weckl.),
enthaltend nichts als den Schlufs der Eumeniden von 576 an. Dafs
diese Handschrift V. 650 avo) rs richtig hat, wo M unmetrisch ävG),
und 656 nQoööe^arac , statt jtQoOösBiaiTe M , kann bei der sonstigen
Übereinstimmung mit M nicht hindern, auch hier ebenso zu urteilen
(vgl. noch zu 769). Nun aber gibt es noch drei junge Handschriften,
die ein verloren gegangenes Original vertreten: Florentinus (Laurent.)
XXXI, 8 (f), Venetus 616 (g), Farnesianus (h), mit Agamemnon und
Eumeniden zu den drei ersten Stücken ; diese sind es, in denen allein
Aischylos. 2
18 Einleitung.
der Agamemnon vollständig — in g allerdings mit einer selbstän-
digen grofsen Lücke — erhalten ist, während in den Eumeniden um-
gekehrt sie gemeinsam zwei Lücken aufweisen (582 — 647; 778 — 807),
die M nicht hat. Für g gibt Wecklein das 15. Jahrhundert als Ent-
stehungszeit an, während bei Hermann das 13. steht; für f wird noch
bei Wecklein die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts angegeben; ich
dagegen, nachdem ich diese Handschrift für den Agamemnon wie für
die Eumeniden verglichen habe, wüfste nicht, warum sie älter als das
15. Jahrhundert sein sollte. Der Stoff ist bei f und g gewöhnliches
Papier, bei h Bombycinpapier ; diese Handschrift soll von Demetrios
Triklinios (also um 1390) geschrieben seini), und wäre darnach die
älteste der drei. Indes die metrischen Schollen, die man, doch wohl
mit Grund, dem Triklinios zuschreibt, stehen auch in f, und so wird
man wohl richtiger Triklinios' Tätigkeit als für das Original von f g h
geschehen annehmen.'^) Dieser beobachtete, wie seine Schollen zeigen,
das Versmafs und suchte darnach zu emendieren ; wie er das machte,
dafür ist seine Behandlung von Eum. 924 charakteristisch. Dieser Vers:
BütLöOvrovQ, ßlov rvx^'^ ovrjöißovq, lautet in f ebenso bis auf ßlovq
für ßiov; dazu ist rv^«? durch Punkte als zu tilgen bezeichnet, und
das Scholion zugeschrieben: rovro JteQiOCov JtQoq rb xgjXov rrjg dv-
TiöTQOipov (946 TQECfoi XQOVOL TSTay/UEvcoi yovog). In g und h ist
rvx^^ ausgelassen , in g mit einem ähnlichen Scholion ; f bewahrt
sicher hier die emendierte Schreibung des Originals, welches vor der
Emendation auch ßiov gehabt haben wird. Gleich darauf 925 i^aß-
ßQoöai M, i^afivQOöai fgh; dazu in f das Scholion y.al rovro (näm-
lich das ßv) üt^QLööov JtQog xre. (ebenso). Man kann für das emen-
dierte Original B^afivQoöai (d. i. i^aQOöai) voraussetzen ; die ursprüng-
liche Lesart mit /nv war doch wohl durch Verwechselung des ß
der Minuskel mit einem v entstanden. In h ist beigeschrieben dvrl
fiiäq, d. h. statt einer Silbe, wie sie die Antistrophe verlangt {ütlovrö-
X&cov eQßaiav), stehen die zwei -ßVQO-. Das kann jenem Scholion an-
gehängt gewesen sein : {d firj) dvrl /niäg {ai ovo OvXXaßal kafißdvovrai).
Wenn aber h gegenüber fg ein Plus an solchen, zumeist verkehrten
Emendationen aufweist, so kann das auf stärkere Berücksichtigung der
emendierenden Beischriften des Originals zurückgehen. Die nachlässigen
1) So (Wecklein p. XV f.) Paschalis Baffius bei Harles Nova Bibl. Gr.
Fabric, V, 776; dann Elmsley Mus. Grit, of Gambridge vol. II, 457.
2) Auch Baffius läfst die Frage ganz offen, ob h selbst von Tr.'s Hand ge-
schrieben, oder aus einem Original des Tr. abgeschrieben ist.
Einleitung. 19
Auslassungen in h sprechen nicht für Triklinios' Hand: Ag. 252 fehlt
Tt> ob üiQOxlvELVj 103 1 d^v(.iaXyi]c, rs xal ovöhv eit-, 1573 rglßeiv &avd-
Toig av^tvratöiv. Jedenfalls ist für die Rekonstruktion des Originals
h im Vergleich zu fg wertloser; dazu liegt auch wenigstens für die
Eumeniden keine vollständige Kollation vor i) , weshalb in meinem
Apparat h so oft unerwähnt geblieben ist.
Ist nun dies Original selbst wieder aus M abgeleitet gewesen?
Dies ist die Ansicht der meisten'^), auch H. Weils, der freilich an
seiner Meinung beinahe irre wird durch die Tatsache, dafs Ag. 297
für das richtige jteöiov 'Aöcoütov (fh) der M jvaiöiov cotcov hat. Er
beruhigt sich damit, dafs der Emendator den Asopos aus Pers. 805
gekannt haben könne: /uifivovOc 6' evd^a ütaölov 'Äöcojtbo, Qoalg agöei
y.rh. Das kann sein, wenn es auch nicht wahrscheinlich ist; aber als
ich M und f nacheinander und miteinander verglich, kam ich doch
sehr bald zu der Überzeugung, dafs Hermann Recht habe, der fgh
einen von M verschiedenen Ursprung zuschreibt. Es sind den drei
Handschriften nicht blofs Emendationen, richtige oder verkehrte, gegen-
über M gemeinsam, sondern auch eine ganze Menge selbständiger
Korruptelen, so dafs man zur Erklärung mit dem Emendator nicht durch-
kommt, sondern auch noch einen ungewöhnlich nachlässigen Schreiber
nötig hat. Auch das liefse sich konstruieren; aber nicht mehr, dafs
an einer Anzahl Stellen fgh die erste Hand von M wiedergeben, die
in diesem durch ganz alte Korrektur beseitigt war. Gleich die erste
derartige Stelle ist schlagend: Eum. 50 dööv Jtor' eIöov fgh, döov
ütor^ r,öri M, aber, wie man bei genauer Untersuchung erkennt, zuerst
i]6o. d. i. ?;(Jo[v]. Aus M, wie er ziemlich von Anfang war, konnte
nichts als rl^r} abgeschrieben werden. Ferner E. 171 jtaqavoßov
d. i. utaga vößov M, aber erst jtaQavoficov wie fgh. 211 ri yccQ M,
aber erst rig yag wie fgh. 212 av^evrig M erst, i ist in rj korrigiert;
-Tj]g mit -ig darüber f (gh?). Für den aus M Abschreibenden war
die Lesung nicht zweifelhaft. [272 (s/or^' ^xaOTOv): exovx txaörov
M erst :^ f g h, doch tritt immer noch r mehr als d- hervor.] 299 ovroi
a' 'AütoXlcDv M, und so {ovroi öe) f am Rande mit yg; ovrig 0*
M erst = fgh. 330 {^tagaipoga) M. erst ütaQ(x<pQOva = fgh. [424
(ijtiQQoii^sig) M erst sjtiQQoi^eiv = fgh, korrigiert -^ft, doch ist v
noch deutlich zu sehen.] 950 hniXQaivu (richtig) M erst = fgh;
i) Kollation Elmsleys bei Linwood (Oxford 1844), wogegen für den Ag.
Elmsley selber seine Kollation im Mus. crit. 1 c. mitteilt. 2) Ausführliche
Untersuchung bei Sidgwick, Einzelausgabe (1902) p. 59 ff.
20 Einleitung.
ijiixQavel M korr. — Ag. ii8 jtaßjtQEütToiO ev ^ögaiöiv M erst,
"SUfOiO ohne r korr.; 7ta,u7tQäjtTOiöiv (so) ^ögaiq f, naßdtgmxBöLV
(s. Elmsley) Ugaiq h, mit Scholion r} svd^ela ?/ TcafiütQeTtrrjg, 245 (fv-
3torßov) svjtora/uov M erst = f ; evnotov h (weil für das Versmafs
eine Silbe zu viel war). 1152 hni<poßa M erst (richtig), ^nl (fößcoi
korr. ; f (g) h haben ijticpcßa mit co über a. ^)
Ich meine, man mufs hiernach für fgh ein von M verschie-
denes Original annehmen, welches vielfach dieselben Varianten hatte,
von denen auch M die Spuren aufweist. So kommt es auch vor,
dafs weder M noch fgh das Richtige haben, aber aus der Kom-
bination der beiderseitigen Lesarten sich dies ohne weiteres ergibt.
Ag. 254 GvvoQ&ov M, övvaQ^Qov fh; richtig ovvoQd^Qov Wellauer.
1133 öia M, öl] ai fg h; richtig 6ial Hermann. Eum. 267 i^vdrao' M,
iöxdvaö' fg, iöxvdvaö' Turnebus. — Eigentümlich sind folgende
Stellen: E. 222 ra /uhv yccQ olöa xaQza ö' evd^vßovßevtjv M und mit
yQ am Rande f, ovroi für olöa fgh. Ferner 245 ^jtov öa ßrjvvr^
(freier Raum für 2 — 3 Buchst.) dcpS^eyxrov <pQaöaig f g, doch f Rand
yg fiTjvvrfjQog wie M; in h ist interpoliert iut]vvt(]6iv. Vgl. oben zu 299.
An Schollen hat das Original von fgh nur wenig gehabt. In f
stehen erstlich die erwähnten metrischen Schollen, sodann hie und
da Worterklärungen, dem erklärten Worte übergeschrieben; endlich,
was sicher aus dem Originale kommt, einige Schollen, die zu denen
in M stimmen, jedoch wieder mit Selbständigkeit, so dafs man auch
hier schwer aus M ableiten kann. Ag. 283 zu ^EqiioIov Xe:itag M
OQog Arjfivov, f ebenso, aber mit dem Zusätze ev Si hifiäro b 'EQfifjg.
Das. 57 zu rwvöa fieroixwv vörsQOJtoivov üteßütei jcagaßäüiv Eqlvvv
M nur vüiIq tcqv ixeroixiöd^evxwv vsoOCwv; dagegen in f wird fort-
gefahren ütefiTtsi TOlg ütaQaßäöi xal ßsroiXLüaöiv avrovg vöregov ri-
ficoQiav. Merkwürdig stark weicht die Hypothesis des Agamemnon
in f gegen die in M ab; hier sind Weckleins Angaben unvollständig.
Dafs vüteöxaro nur in f stehe, wird bemerkt, nicht aber, dafs f (richtig)
öta TtVQöov statt öia rov tcvqöov hat, und ebensowenig folgende Ab-
weichungen: rov T(5v utQsößvTWV ßszaütefiTtszai oxXov (o^A. fier. M)
BQovöa ütegl rov jtvQöov (st, r. jt. sq. M) ; weiter ütgoö7]QxeTO (falsch)
I
I) Was ich hier aus M gebe, steht grofsenteils bei Wecklein nicht oder nicht
so : sei es daCs mein trefflicher Freund Vitelli anders gesehen hat (während meinen
Blick für einiges die gleichzeitige Kollation von f schärfte), sei es dafs Wecklein
aus der Vitellischen Kollation etwas als unerheblich ausliefs; dafs W. dies getan,
sagt V. selbst.
Einleitung. 21
ür jtQoeiöeQX^'^cch f^^f^r (desgl.) für eiöeXS^stv; d^avßaöröv eoriv {d-av-
fid^Erai M) ©g y,al {xal fehlt M) exJtXrj^iv xal oixrov Ixavbv eßütoiovv
{exjtX. 8X0V y.al o. ix. M) ; dneÖH^e (vjceösi^ev M, besser wäre s:ite6.);
aiyiörov f für 'Ogiörov M, Gveörov richtig Victorius. Dann iöi^dx^r]
6e {6h fehlt M), xrj wie M, jr()o5rog für ngcorei; endlich mit Anschlufs
ütQoXoyi^ei 6e 6 (pvXa^, d^egdüimv kyafießvovogj ovx^ ^ ^^^ Äiyiöd^ov
rax^siq, wogegen in M diese Notiz : S^eq. !Ay. b JtQoloyi^Ofievog, ovxl
XTE. unter dem Titel kya/tießvcov selbständig steht.
Nach allem diesem kann die Selbständigkeit von fgh gegen-
über M nicht zweifelhaft sein. Wenn wir statt dieser Abschriften oder
neben ihnen ihr Original hätten, so würde dies vielleicht mit M gleich-
wertig sein, aufser in den Schollen; die Abschriften indes können
weder einzeln noch insgesamt einen so hohen Rang beanspruchen,
und praktisch ist nicht einmal das sehr wichtig, wie man über ihre
Selbständigkeit entscheidet. Auch wer sie für abhängig von M hält,
kann doch nicht umhin, eine Menge Lesarten aus ihnen aufzunehmen,
und wer sie für unabhängig hält und sich demgemäfs verpflichtet
fühlt, ihre Varianten mitzuteilen, wie ich in den Eumeniden, kann
doch nicht umhin, diese Varianten häufig als reinen Ballast zu empfin-
den. Es sind nicht so sehr viele Fälle, wo man in Zweifel ist, welcher
Überlieferung man zu folgen habe. Eine ganze Masse von Korruptel
ist F (um das Original von fgh so zu bezeichnen) und M gemein-
sam; in sehr vielen andern Fällen war noch in diesen Handschriften
das Richtige neben dem Falschen überliefert; wiederum in andern
hatte F, oder hat M eigne Korruptel. Aber das unterscheidet: über
M ist kein Emendator gekommen, um mit unzureichenden Kräften
den Text noch weiter zu verderben, während er ihn reinigen wollte;
in F dagegen ist dies der Fall gewesen. E. 286 XQO^og xa&aiQsT
jtdvra yriQaöxfov oßov M ; in F war öiöoöxcov für yriQaöxfov ver-
schrieben, wegen öiöax^dg — öiöaoxdlov 276. 279; der Korrektor
füllte den Vers aus mit Einschub von ye vor öiödoxcjv. In f steht
dies ys noch über der Zeile, in g h ist es in den Text aufgenommen.
Aber V. 395 steht' das interpolierte ye , welches ebenfalls einen Tri-
meter richtig machen sollte (vgl. die metrischen Schollen), in f wie
in g h mit in der Zeile : rd^tv y ' ^xovöa xal övodXiov xvecpag. Ich
vermute, dafs in F selbst die geschehene Einfügung noch zu erkennen
sein würde ; aber in den Abschriften ist Interpolation und Überlieferung
oft ununterscheidbar gemischt, und dadurch ist der Wert natürlich
erheblich verringert.
22 Einleitung.
Im ganzen bieten die Eumeniden nicht so viele Schwierigkeiten
für die Textkritik wie die Choephoren; auch in den Chorliedern geht
die Verderbnis kaum je bis zur völligen Unverständlichkeit. Um-
stellungen sind auch hier zuweilen vorzunehmen ; ich habe von diesem
Mittel, meist nach dem Vorgang andrer, dreimal Gebrauch gemacht:
s. V. 20 (umgestellt nach 26, Weil). 85 — 87 (umgestellt vor 64,
Burges, Kirchhoff). 769 (umgestellt nach 771). Öfter aber habe ich
mich den Umstellungen andrer gegenüber ablehnend verhalten. Eine
kleine Lücke scheint nach 855 anzunehmen (Hermann), bezüglich der
nach 1027 oder 1031 liegt die Sache zweifelhafter. Interpolationen
habe ich nirgends angenommen, obgleich andre darin gerade in dieser
Tragödie weit gegangen sind.
TA TOY JPA31AT0^ nPO^nUA.
nreiAS hpo^htis.
AnOAAiiN.
OPEIJTHU.
KAYTAIMHSTPAS EldiiAON.
XOPO^ EYMENI^SiN.
A&HNA.
nPOnOMTlOL
API2T0OAN0Y2 YnOQE2I2,
^Ogsazrjg iv AeXtpolq ns^iexofievog vno t(Öv ^Egivvwv ßovXiji y^jcoXXcovog
TiaQeyivsTO elq *AS^i^vag etg xö Xsqöv x^g jLd-rjväg' rjg ßovX^c vixriaag xaxrjXd^sv
eig "Agyog, xag 6s ^EQivvag ngaöraoa ngoar^ogevaev Evfieviöag. nag* ovöe-
xeQO)i xttxai rj (xvB^onoda.
Im Personenverzeichnis /)r^yr^7Mi^2'rP^2'M erst, iV von junger Hand
eingefügt.
nrei^x
ÜQCJTOv jiiev evxfjt TfjLÖe Ttqeoßeijo) ^€(J5v
TiTjv TtQWTÖfiavTLv Falccv' ix ö^ Tfig QefXLv,
fj (5jJ tö fitjTQÖg Ö€VT€Qa TÖö^ itero
(.lavtetov, (bg Xöyog rig' kv dk t(ol tqItwl
Xd^ei, ^eXovarjg, o^ök TtQÖg ßlav TLvög, 5
Tcxavlg ccXkrj ftaig Xd-ovög vM^^i^ero
Oolßr]' ölöoJGiv ö' fj yevsd-Xtov dööiv
Oolßwt, TÖ Oolßrjg 6' övo^^ i%ei TtaQcbvvfiov.
Mucbv ök Xl/iivrjv z/rjkiav re xOLqdöa^
Tiiloag irc* duTag vavnÖQOvg rag HaXXdöog, 10
ig Trivöe yatav '^Xd^e IlaQvrjaov ^^ idgag.
1 (in fine paginae v. 1—48 continentis; legebantur vulgo tamquara ad
V. 47 adscripta; transp. Weckl.) (paivexai inl axTjvr^Q zo fxavxüov, rj 61 tcqo-
(fiiJTig 7f Qoosiaiv {ngoeLoiv M) inix^.i^asig, wg ad-ogt xcäv d-ewv Ttottjaafievi]
{-ofievrj M), dnQOÖnxcDg xe löovaa xäg ^Egirvag xvxXoji xov \)Qeoxov xccS-evöovaag
ndvxa fxi]vvei xoZg d^eaxatg, ov% ü)g öiTiyovfisvrj xd vno xrjv oxtjv^V xovxo yccQ
veojxsQixov EvQLTtlöeiov (lovM.)' vTto öh v^g ixTiX^^ecog xd d^OQvßi]oavxcL avxrjv
xaxafitjvvovoa (piXoxexvfag. xd ös UQÜixa evxal xal inixXrjaecg d^ecüv, "va dno
X(öv ev(pr]ßOxsQ(i)v dg^xai ^ Ttgotpijxig. OLXOvofiixaig öh ovx iv aQ/TJi öiwxExai
Ogsoxrig, d?.?,d xovxo iv ßsacoL xov ögdfxaxog xaxaxdxrsi, xafALSvofisvog xd
dxfzaioxaxa iv ßiawL. tiqoxiijlcj. 2 TlivöuQÖg (pTjai ngog ßlav xgaxrjaai
Ilv&ovg xov *An6Xlü)va' ölo xal xagzagcHaat avzov it,r]xei rj Fi]. *E7iaq)g6'
ÖLXog iv vnofjLvrißaxL KaXXifidxov alxicjv ß' tpfjol' „Mskavd^oig x^g /JevxaXi-
Xiovog xal Krjcpicov xov noxafiov ylvsTui MeXaiva xovvofia, MsXalvrjg de xal
noasLÖwvog AeX(p6g, d<p* ov ol JeX^oi", 3 rj xrjg xoLVr,g (Jirjxgdg ndvxwv,
1] XTJg ©efiiöog. 5 xX^qwl. 7 avx{l xov) onxi^giov. ^eaaafzivi] xov xijg
döeXtp^g (richtig wäre dvyaxgbg) savxfjg Arjxovg nalöa ötöcDxe avyysvix^v ööoiv.
8 ditoösL^ig avxrj xijg öwgEag ovx d^dgioxog. 9 xrjv Kvvd^ov. öid öe xov
„XOigdöa" axeöov x^v alxiav (prjol 6l^ ^v dneXmev ^AnolXwv, ixxXivwv xo sv-
xe?.sg xov '/(ogiov. x^v axgoyyvlrjv (näml. klfxvT^v). 10 x^gi^of^^^og ^Aihj-
valoig xaxaxO^TJvai cpriOLV ixeloE ^AnoXXcüva xdxeld-ev xrjv naganoßnriv (Heyne
für nsgiTC.) avxdüi elvai. 6 öh Uivöiagog) ix Tavdygag x^g Boicüxiag.
1 7tQ0(p^xig Mfg. 9 ?uTC(öv xe M erst; desgl. 6.)d . . xe. 11 elg M.
nagvi]oaovo&' M, -aoig ^* f g (nagav. M erst): Robort.
I
EYMENI/JES. 25
7te(.i7tovOL (5' avröv y,al osßitovGiv f.ieya
y.EX£vd^07toiol Ttatösg 'Hcpalorov, xd-öva
dvri(A£QOV TLd^eVTEg fl(.lBQ(Ji)f.lEVYJV.
(.loXövTa (5* avTÖv xägra TL^iaXcpel le(bg, 15
JeXcpög T€ xcbqag rfjaöe 7tQV(,ivriTif]g dva^.
TExvrjg Ö£ viv Zevg ivd^eov Ktiaag (pqeva
iKel TETaQTOv toloöe ficcvTiv iv d^QÖvoig'
/libg TtqocpriTiqg (5* kozl ulo^iag TtaxQÖg. 19
IlaXXctg TtQOväia ö' Ev?.öy(x)g TCQsoßEVExaL. 21
ö£ß(ji) ök viJjLKpag, ivd-a KwQvydg TtExqa
TioiXrj, cplXogvig, daL(.iövLov dvaarQOcpal '
BQÖjiitog ix^L TÖv x(^QOv, oijd' df.iv7]fzov(0,
i§ O'ÖTE BÜTixccig koTQaxiqyriOEV ^£Ög, 25
layd) ölxrjv nEvd-El xaraggdipag (liÖqov. 26
TOVTOvg iv Evxcctg cpQOLfXLdCo{.iaL S-Eovg, 20
niELOrov TE Ttrjydg ymI IIoaELÖcjvog XQarog 27
'Äükovaa Tiai teXelov vipLöiov Jicc,
iTtetra f^dvrig ig -d-QÖvovg v.ad-itdvu).
Y.al vvv tvxeIv (.lot T(ßv Ttglv bIoööwv fiaxQcoi 30
ccQiGTa ÖOLEV xEi Ttdg' 'EXXrjviov Tivig,
i'TiJüv TtdXcJi XaxövTEg, wg vof.il^€TaL'
f.iavTEV0(,iaL ydg, cbg dv T^yfjrai d-EÖg,
13 ol *A&TjvaLOi. Orjaevg yuQ rijv oöov ixd&rjQS (Rob. f. xaO^rJQSv) tiöv
XTjiüzäiv' xal oxav ne^ncooiv elg /Jek^ovg d^sojgi'ccv (Weil f. S-£(OQiöa), tcqosqx^^'
Tai [yccQ] (del. Rob., iiveg Weckl.) h'xovzsg nsXsxeig wg öirjfiSQüioovtEg x-qv
yriv. 16 xal 6 deX(pdg Xeiog (X. del. Vict.), og (o M) iazi xijg x^Qag äva§ xal
xvßsQVtjXijg. 17 xxiaag: noii^aag' lölcofxa öh xovxo AlaxyXov. 21 „%// TlaX-
Xdg^ /JeX(pol viv oö-' ISqvovxo TtQOvairjv" KaXXifjtaxog. 22 o IlaQvaoödg.
24 ÖLO eine „öaifxovwv dvaaxQocptj." 26 Xaywov öIxtjv xaxanxri^avii xal
fxr} dv^iaxaßävioi. vvv (prjolv iv Ila^vaawi elvai xd xaxd ÜEvS^ea, iv 6s xaZg
AavxQiaig iv Kid-aiQwvi. 27 rj {ztjv M) Ilv&d) rjv {x^v M) tiqwtjv Iloaet-
öiövog, i;7t£() j'ig KaXavQeiav iöe^axo. KaXXifiaxog' „(xeoipa KaXavgeltjg ^Xd^sv
ig (Rob. f. elg) dvxlöoaiv." 28 xaXovaa (pQOiiuidt,Ofxai. 29 xovxo (prjaiVf
inel ÖQUfxaxLxri iativ ?] noiijaig' et 6h r]v 6iTjYrjßaTixj] , elnev dv 6 noirjxijg'
xavxa elnovaa elg d-govov ixaQ^i^exo. 32 Xxwv: i'xcoaav, 'Axxixcüxegov.
18 x6v6e: IVossius. /()ovo£?: Turneb. 19 nazQog . . /dtog Macrob.
Saturn. V, 22. iaxlv M. 20 umgest. nach 26 mit Weil. 21 jiQOvala 6'
iv Xoyoig: Herrn. 23 dvaoxQO(fai f gh: -cpa M, -(pri Schol. 24 ßQ.
6' f gh. 26 nev&elv pr. M. 27 nXelaxovg {tj für ei M erst): Turneb.
{nXelaxov) Stanley. 29 elg M f. 31 naQ": Abreseh.
26 AIZXYAOY
H Ö€Lvd Xe^ai, ösivd d' öcpd^aXiJioTg ÖQaxetv,
TtaXiv iJi iTtsiixpev ix ööfiojv xßv ^o^lov, 35
(bg ^riTB ocoxsiv fi7]Te fj,' dxTalvsiv ßdoiv'
TQexco dk %SQoLv, ov Ttoöcoxslät ax£lßv'
öeLoaoa ydq ygavg ovöev, avTiTtaig ixev o-öv.
iyo) fxhv §Q7tco 7CQdg TtoXvöTecpfj [xv%6v '
ÖQCü ö B7C^ diJi(p(xl(ßi fuev dvöga ^so^vGfj 40
iöqav i%ovTa TCQOGTQÖucaov, alixaTi
OTd^ovra x^^Q^S "^^^ vsoGTtadkg ^icpog
äXOVT iXdiag S^' vipLyevvrjrov xldöov,
Xrjvei fieylGTcot öcocpQÖvojg iors(xiievov,
aQyfjTi fiaXloJi' Tfjiös ydg TQccvcog igcj. 45
TtQÖod-ev dh rdvögög rovös d-aviiaarög X6%og
£vÖ€t yvvaixwv iv -d-QÖvoiaiv ijfievog.
oi)TOi yvvatxag, dXXd FoQyövag Xeyco,
oi)6' a-ÖTS roQyeioLOLV elxdoo) TVTtoig.
sldöv TCOT rjÖT] Oivewg ysyqa^iievag 50
deiTCvov cpsQovoag' aTtregol ys (Jiijv idetv
a'ÖTai, ixiXatvai ö\ ig rd 7täv ßöeXvxTQOicoi'
^eyxovOi (5' oi) 7tXaT0LGi ^vGid^aGLv'
ix d* ößfidrcov XsLßovGi övGcpLXfj Xlßa'
xcil xÖG/^og ovT€ TtQÖg &6C0V dydXfiara 55
34 öidXsißfia yl(v£Tai). tiqoq {Ttag' M) 6)Jyov SQrjfxog ^ axrjv^ ylvszai.
0VT8 yccQ 6 ;to(()o$) tcü) naQsaxiv, i] ze Ugeta sta^kO^sv elq zov vaöv. za dsivd
i^STisßips fie zov fxavzslov. löovaa ydg 'ÖQSOzrjv eni zov ß(oßov xai zdq 'Eql-
vvaq xoi/jiü)fji€vag, s^sioi zszagayfiavi] zezganoÖTjödv ix zov veto. 36 öid z6
y^gag. xov(plt,eiv' arjfiiaivei) dh xccl zb yavQiäv xal dzdxzwg ntjöäv (s. Plat.
Leg. II, 672 C). 41 Ixäzrjv. 42 (zu vsoan.) ifxcpazLxwg zovzo vecDOzl r]v-
d^evzijxoza (avS-. M) naglüzrioiv. vemazl ianao/ahov. 45 EcujO^aoiv, ozav
doa<pig ZL stTKoaiv, ol noiTjzal insxöiddaxELV avzo. "OßrjQog (E 586) „xvfißaxog
iv xovItjioiv, inl ßgey^ov ze xal wfxovg". 47 züiv ^Eqlvvwv. 48 Ttgog zo
<poßeQ6v zrjg oxpscog. 49 dXX' ovö^ ''Agnviag avzdg XsycD' tlSov ydg avzdg
iv yQag)fji nzsQwzdg. 52 ag zig ßöeXv^aizo xal ixzQaitsiT] (so!) ßiorjoag.
gxvBqcdtioI. 54 oiov aißazrjgdv. 55 ov sxovai nsQixslfievov (Seal, für
TtaQax.) havialg.
34 paragr. M. 36 ozdaiv mit yQ ßdoiv darüber M (nur ozdaiv f g h).
37 noöioxiai M (ovnct) öoxla erst), -xela fg. 40 d-eofivö^i M, -fiia^ fgh-
41 h'öpag fh. sxovzi M {-za fg). 42 veoonai^hg fgh. 44 ?Jvei fgh.
46 Xsxog M {Xoy^og ig). 50 rjörj M erst aus Corr.; tjSo. erst, und so
fgh elöov. 53 nlaazoloL: Elmsley. Am Rande ^r. M. 54 Xißa Burges:
öia M, ßiav ig.
EYMENUEU. 27
cpsQBLV öl'/Miog ovT^ ig dvd-QÜTtiov öxeyaq.
TÖ (pvXov ovv. ÖTiiOTta TfjGÖ^ öiiilLag,
ovo* rjrig ala tovt* iftevxsrat yivog
rgecpovo* dvarel (xij ßstaGTevetv Ttövov.
rdvxevd^ev rjörj tcjvÖs öeofcörrjc ööficov 60
aiuTcüt fjueleö&co ylo^Läi /isyaad-evsi.
laTQÖfj.avTcg ö* iorl vmI 'tSQaoy.öJtog
xal TolOLV älkotg öwfidTcov xa^aQOiog.
äva^*!A7toXXoVj olo^a futv xö fiij dömetv' 85
iftel 6' iftlOTäi, y.al tö /.iirj d(A.eXeTv i^idd-e'
od-evog ök TtOLsiv ed cpeqeyyvov rö oöv. 87
AnOyl^^N.
oi)TOi TtQoöcbGo)' öid Tslovg de aoi cpijka^ 64
iyyvg TtageoTcbg, y,al Ttqöoo) (5* dTtoGraTOJV, 65
eX^QOiot Tolg Golg od yevrioofxcii tcbtkjjv.
y.al vvv dXovoag räoöe zag fxdqyovg ÖQätg'
-ÖTtvojL TteoovGai d' al xardTtTvarot xögai,
NvytTog TtaXaial Ttatösg, alg ov f-ielyvvTaL
S-eoJv Ttg ovo' ävd-qwTvog ovöe S^rjQ Ttore' 70
xcfxaJv d' SAUTL yAyevovT\ enel yayöv
57 ovösTiots TOiovTOV yivog siöov, ovv^d-sLaq, avvovaiaq, avan^fiaiog.
59 Tov (Herrn, f. ro) z^g dvaigog^^g. 62 wate sc ^eQuneiag ;f()fm,
tatQog saziv sl'ts fzavxelag, xeQUXooxönog' ei'xe xa&aq/xaiv, xad-aQOLog.
63 TioocoL (jiäXXov X(öv Idiojv. 64 STCLcpavelg IdnöXXwv avßßovksvei *Oqsoxi]l
xaiakineZv (lev xb /Ltavxelovy (pvysZv dh eig 'Ad-rivag. xal öevxsqcc 6s ylvexai
(pavxaaia. oxQatphxa yag fiTjxav/jfxaxa evörjla noiel xa xaxa x6 fxavxflov (og
BXSi xal ylvexat oxpig xgayLxri' x6 fikv ^i(pog ijifxayßhov szi xax6X(ov 'ÖQeoxrjg,
al ÖS xvxXcoi (pQovQoioaL avxov. UQog 'Oqsoxtjv <frjalv' aTfiavTj yccQ y Ugeia.
86 iTzlaxaaai, 87 xo 6s adv ö^svog aacpaXs'g iaxiv alg xb sv noielv.
66 yQonpsxai „tlqstküv" , ovx OßOiog (Paley st. ov)' al fzsv yccQ xaS^Ev6ovaiv, iyw
6s iyQTjyoQa. 69 noXial yaQ' nalöeg 6ia x6 vsov, i} inei6rj äyafxoi xal na q-
S^ävOL elai. xo aXXöxoxov 6h xr^g (pvoscog 6id xiöv ivavxicov xQayixwisgov 6ia-
avQEi. 71 svexsv xov xaxonoislv.
57 (pvXXov und t/)? M erst. 58 i]xl yala f gh. 59 n6v(i)v'. Arnaldus.
60 xdvzsv&s fisv ovv xüjv6s f gh. 64 'AnökXojv M. 85 — 87 hieher ge-
stellt von Burges und Kirchh. 85 f. fxi)d6ixELV und firjdfxEXEiV M erst (korr.
firj *6lxeIv u. firj ''fisXslv) f gh {/udö. u. fidfz. Ddf.). 65 tiqooo) y' Blomf.
69 fxlyvvxau Hdsch.
AI2:XYA0Y
oyiörov vi(.LOVTai Tägragöv ^' V7tö x^ovög,
/utorji^iaT^ dvÖQCJV ytal d-eaiv ^0Xvf.i7tiwv.
ö/iicog ök cpsvye f^irjöh jLiald^aytdg yevrji.
iXQGi yoLQ oe y,al öc TqjteiQOv (xav.Qag, 75
ßißiüVT dv' alel liva TtlavoaTLßfj xd-öva,
VTteq re rtövrov y.al TtEQiQQvrag TtöXeig.
y,al (.iiTj TtQÖy.af.Lve rövöe ßovy.oXovf,i£vog
Ttövov* fioXcbv ob IlakMöog ttotI TtröXiv
tCov TtaXaiöv äynad-ev Xaßcbv ßgerag. 80
y,d7,€L ÖL^aGTag Tcjvöe xal S^sXy.TrjQlovg
(iTjd-ovg ixovreg, (.irixaväg evQi^Goiiuv,
c3(7t' ig TÖ Ttäv oe tcovÖ * aTtaXXd^aL ftövcov.
y.al ydq vaavelv g* STteiGa ilitjtqcolov deiiag. 84
(.ie{.iV7]G0 , f.iij cpößog Ge vr/MTco (pgevag. S8
Gl) ö\ adrddeXcpov alfia yccl y,olvov ytargög,
'Eq/,1^ , cpijXaGGe' y.dqra (5' lov STtcbvv/iiog 90
TtofiTtaiog iod-i, TÖvöe Ttocfialvcov efxöv
lyerrjv. Geßet tol Zevg röö' Ikvö/äcdv Geßag,
ÖQflcdf,l£VOV ßgOTOLGlV €V7tÖfl7tCJL Tvyriqt.
KAYTAIMH2TPA.
edöoir' av, dn^ , y.al yM&evöovGwv tI Ö€l;
iyd) (5' vcp' vf.ic5v c5(5' dTtritLfxccGuevTq 95
äXXoiGiv ev veyQolGLv — (bg (-ihv mravov
övstöog iv cpd-iTOiGLv oiiy eyXelTteTai,
aiGXQßg ö' dX6i(xciL' TtQOvvveTtto d' vi^ilv ötc
75 sXäaovoi (Ddf. f. -wol). 78 negdnwv. 80 xaZq dyxaXaiQ.
90 oSloq ya.Q 6 d-Eog (auch f). 91 (pvXdoowv. 92 ro tdäv lxstwv oe-
ßiOßa xal öirjßa ov ßovov xifiäL 6 Zsvg, «AA« xal oeßsi, oqcöv avzb ogfico-
[xevov nQoarjxovariL zvxV^' ^^ ^ (^^^ ^OgeatTjQ <pvyriL oi^ezaL 'A&rjvat,8 nv-
&6fxevoq' OL öh ^Eqlvvfq ßovai xaS-F.vöovoiv, vnö novov l'owg xal ^AnoXXcavoq,
zov zgaycDiöonoLOv zovzo inLzr^ÖEvaavzog, Yva öid zovzov ißcpuvrjL (hellenist. f.
'i]V7]i; -avTJ M) z6 dygiov avzwv xal xocXsnov. nwg de öteyslgovzaL; ovx vnö
'AnöXXiovoq, ovds v(p^ kavzcüv, «AA' iv ccX/.tjl (pavzaoiäL. lijplozazai ydg zo
si'öcoXov KXvzai[jLT]OZQaq xal fxefA.\pccfi8vov dvsyeigei, wazs TtoixiXaiq (paviaaiaiq
TtSTtvxvcozat. 95 Xeltcsl sifiL vnsg wv €(p6v£vaa [iyafi.6fj.vova dncoaaod-s
xal OL ifxs (poveiaavzeq ovx dzLfxät,ovzaL. naiöeviixa öh zavza' zo ydg zovq
ivayeiq xal fiszd Q^dvazov vno vexqwv dzifiät,ea&ac Ixavöjq sx^tai naiösvoetoq.
76 ßeßüivz' M, ßsßovz' f gh: Steph. (oder ßsßäiz' ders.). t/}v nX. alle.
77 növzov: Tumeb. 79 nozl nz. IlaXX. M erst. 83 dq M (nicht f).
94 KXvzacfitiozQaq ei'6a)X{ov) und Paragr. M.
EYMKNUES. 29
€X0) (.isyLorriv airiav y.siviov vjteQ'
Ttad-ovoa ö' ovTto deivd TtQÖg tCjv cfiXrcxTwv, 100
ovdslg VTtsQ fiiov öat^övcov f.irjvloerai,
y.axaGcpayeLoijg TtQÖg xsqojv (xr]TQOKTÖvcov ;
ÖQa öh Ttlrjydg räoöe xagöläL oed-ev.
evöovaa yccQ (jpQtjv ö(.iiiaGiv Xaf.iTtQvvetca ,
SV fif.ieQäi öl (.lOiQ ' d7tQÖöy.07tog ßgOTCov. 105
^ 7toXld (xkv ÖTj Töjv i(.ic5v iXel^are,
%odg t' dolvovg, vr](pdlia (.lEilLy^iaxa ,
Tial vvY,TLoEfj.va öelTtv' eTt' EOxdqäi TtvQÖg
§dvov , €jQav ovöevög xoLvrjv S^ecov.
TLül ftdvra Tavra Xd§ öqco Ttarovfxeva. HO
6 ö' i^aXv^ag o'IxeraL veßQOü öUrjv ,
y.al TatJra y.ovcpwg £x (,ieGü)v aQXvordTWV
ÖQOvoev v(,uv eyy.aTLXX(b\pag f-ieya.
dxoijaa^\ cbg eXe^a rfjg ifxfjg ftsgl
ipvxrjg, (pQ0V7]GaT\ (5 y.atd xd-ovög d^eal. 115
övaq ydq v(.iäg vvv KXvTüL(j.riGrQa y.aXa}.
X0P02.
(^wy/Liög.)
KA. ^vtoLx' dv , dvTjQ d ' OLX^rai cpevy(ßv 7tQÖGco'
cplXoi ydq elGtv ovk i(.iotg TtQOGsiKÖTsg.
99 xal atpayslaa ahrnyLai vn avzcüv, zwv negl 'Aya/xefivovcc. 104 iv
TWL xad^tvöetv 6 vovg dx^ißsozegov ogäi, fzt] naQanXavwfASVoq z^i ß-säi. XQa-
yixioTEQOv de x6 ei'6ü)kov Kkvxai/jtrjazgccg ocütt^ei xrjv a^payr'iv. 105 rj xfjg
<pQEv6q tiOLQa ov nQOOQUL iv TKJLSQäL. 107 olvöq yag ov anhöexai *EQLVvaiv.
109 €&vov iv 7ji ovÖElg xwv d^eujv ixoivwvEi xrjg &vaiag vfÄtv. iv yag xoji
IxeoovvxzLCDL iiovaig ^Eqlvvolv dnä^x^^'^^''- ^'rt (auf ein x) xavxaig fiövccig iv
vvxxl d-vovOLV. 111 6ia xo nscpevysvai ix xov veoj. 113 yXEväaag, iyyEkdoag
(auch f). öid Ö6 xovxojv sQed-i'C,EL amdg- 117 TcaQEniygatpri. xovxo ös
ioxiv o (pTjGiv 6 noirjzfjg (II. z/ 20) „ac ö' in^^v^av". xo öh {EvS-vg} iyslgs-
a&KL üy. (^d&QocDg) Weckl. nach Schol. 140) xdg naQELfjLEvag vnvcoi ov 7ii&av6v'
xaxä ßgayv ovv ix TtgoaßdoEcDg xijv syEgaiv noirioovxai.
99 vnox Weil. lOOf. nad-. y' und ovÖElg ö' fgh. 101 fiTjvlEXcci.
104 ofzßaot M f. 10b ßolga ngoax.: Turneb. ßgoxäii? 101 v Kfd ha:
Robort. 108 vvxxl (M erst o für l) OEfivd M f g: Turn. 111 vexgov fg.
112 dgxvafxdxwv (dgx. M): Turn. 113 t]/j.iv ig (v/x . . M erst); dann ixxaz.
M fgh: Turn. 115 pfAvrttf^v/Jdr^)« hier M (f stets). 117— 131 Paragr.
für den Personenwechsel M; in fgh bei 117. 120. 123. 126 '^7foAA(a>r).
119 (pUoig . . TtgoaixzogEg: Weil.
30 AI2XYA0Y
XO. (/iivyfiög.) 120
K^. äyav y' VTtvcbaoeLg kov yMTOLy.TiCeig 7td&og'
cpovei>g ö' '0Q€OTr]g TfjGÖe f^irjTQÖg oi'xeTai.
XO. (d)iy^iög.)
K^. öi(^€tg, VTtvcÖGGeig' ody. dvaGTrjOr]i rdxog;
tL aoi TtiTtQtOTai Ttqäy^ia Ttlrjv rsvxstv Y.ay.d; 125
XO, {(hiynög,)
K.ud. vftvog Ttövog ts xvqiol Gwaif-LÖrai
öeiv^g ÖQay.alvrjg i^exrjQavav f.i€vog.
XO. (jiivyiLiög öiTtXovg ö^vg.)
laßh Xaßh Xaßh laße, cpgdLov. 130
K^. övaQ ÖLcbxeig ^fjga, y.layyalvcLg ö' aTteg
yvLOV f.ieQi{.ivav ovTtor' eyXelrctov Ttövov.
TL ÖQccLg; dvcGTCü , fiirj GS riydrio Ttövog,
firjö' dyvoTjGrjtg Tttj/Lia ^aXd^axd^elG^ VTtvcoL.
dXyrjGov ^Ttag ivdlyoig öveiöeGiv' 135
Tolg G(b(pQOGiv ydg dvrlyevTga yLyvetai.
Gl) ö' aifxaxriQdv nvevfx' ETCOvgLGaGa rwi,
dT^oyt yariGxvalvovGa , vrjövog Ttvgl,
iTtov , fxdgaLve ösvregoig öicbyi^iaGiv.
XO. iy€ig\ eyetge yal gv Tfjvö', iycb öe Ge. 140
evöeig; dvlGrw, ydTtoXaxTiGaG' VTtvov ,
löcbfxed- ' et TL Tovöe cfgoifiiov fnaTät.
toi) toi) TtVTtaS,, e7tdd^0j.iev , (piXai — otg, a
124 ü)Q 7tO(.{Qa) XO dl dl alä'Qeiv, ovx(o naiga) zb (ü w wiC,eiv. 125 zl
ovv /xekXeig ^ö adv sgyov dvvsLv; 127 ovvwfxoaiav Ttoirjoavzeg xazexol-
fiiaav vfJLäq. 128 nageD.ovzo. 130 6vsigo7to?Mvaai öuÖxslv 'Oqsoztjv
zovzö (paaiv {(prjiaiv) M). 136 loa (xaaiiyajv. 137 ecpogiirioaoa rcüi
^OgsozrjL. OiXSLOv zü)L Tivevfia zb STtovglaaaa. 138 ixksTtzvvovaa. Ttvgszdii
avzov avaXiaxovaa, cog öoxelv dzfjLOvg dviavai and zrjg yaozgog avzov.
140 dvaaztioet (vgl. Schol. 117); dvlazrjOLV Kchh.) avzdg oix dd^göcog, /xifiov-
fievog ißcpazLxaig zr^v d?.i^d-stav, «AA' iyeigezat zig ngiöir}, wöze firj d&goiog
zbv xogov (f^^sy^ao&ai. 142 fxazaiov ylvezau. 143 Xeltzsi öeivd {öeivd
auch f ).
120 ii.yix6g erst M. 121 — 23 ergänzt rechts vom Texte M. 121 y*
fehlt M. 123 fjioyyßog: Rob. (coy^og). 124 vnvcüoeig M erst? xovx
(121) fgh. 132 exXiTiiov: Wakefield. 135 ovdöeaoiv M {-oiv fgh).
136 avzlxevzga f. ylvezcci: Pors. 137 ovo': Pierson (Stanl.) B7tovQ7]aaaa
M erst. 138 xaxioxalvovoa'. Rob. 140 xo[qo(^ igLvvwv u. darunter
i^ (ov fzla M. 142 slöojfieO-': Turn.
EYMENUE2. 31
'^ TtolXd Ö9j Ttad^ovoa ymI f.idTr]v iycb —
E7idd^0f,i£V Ttdd-og övoa%eg, c5 Ttorcoi^ äcpeQTOV
xax 6 V, 146
i^ dg-AViov 7t€7tTwy,€v Oi%erai ^' ö ^rjQ'
VTtvioL y.Qarrjd^sto' dygav oiXeGa. ^
l(h Ttal z/iÖQ, eTtUXonog fCiXrji, «Vr. a
veog de yqaiag öäi^ovag y.ad-LTtTtdöo), 150
Tov lyJrav Geßwv, dd^eov avÖQa y,al roy.evaiv 7tLV.QÖv ,
TÖv (.irjrqaXoiav (5' i^sTiXeipag cöy ^eög.
TL Ttovd' igst Tig ÖLxaicog ixecv;
Ef-iol (5' övsiöog iB, öveLgdrcov (.loXdv axg. ß 155
ervxpev öUav d l (pQiqXdTOv
jiieaoXaßec xerrgwi
VTCÖ cfQSVccg, VTtö Xoßöv.
TtdqeOTi fxaorUTOQog öatov öaf,ilov 160
ßagv TL TteqißaQv v-gvog e%Eiv,
toiavxa ÖQCüGcv ol vecbregoi d^eol dvz. ß
xgaTOVvrsg tö ftäv dl-aag tzXsov
(povoXißfj -d-QÖvov
Tteql Ttööa , Tteql ydga. 165
TtdqeOTL ydg öfxcpaXdv TtQOGÖqayietv alfxdtoiv
ßXoGvQÖv dQ6f.ievov äyog ixetv,
ecpEGriwi öh ^dvrig wv (^idGjuaTC arg. y
jiivxdv ixgdvar' avTÖGGvrog, adröyXrjTog , 170
144 xo/ufiatixwg xaoxov xar' iölav ngoevexx^ov. ai yag SiaxoTtal ngoo-
(fOQOi tolq naBeoLV. 145f. a<p6gTjTov xaxov ina&oßsv. 150 xcczeno-
kefZT^aag. 152 ovkXtjTtTixwg. 156 w? r/vloyog sxvrps [le. 158 Xoßöv
ßigog TOV i]7taTog. 159 Xelnei t6 wg. 161 ov xo xvxov, «AAa negioawg
ßagv. Tjfiäg (prjial) {(paOL Weckl.). 163 naga x6 öixaiov x6 näv sxovxeg.
164 xov d^govoVf ob 'Ogiaxtjg xad-J',axo, nägeaxiv bgäv (povoXißrj {-eißi] M) dno
no6(x)v ecog xscpaXijg oXov. xo öh „yccg 6fx<paX6v" ccvx(l rov) xov (Kirchh. f. xo)
iv Uv^ol. öid 6e xovxwv aTioüxevd^siv öoxovai xrg irtixovglag 'Ogsoxov xov
&s6v. 166 f. Xelnei 6 xai. waie xov ofi^aXov (Schwenk Weil für otp&ak'
fiov) sxeiv ai/xccxcDV dyog inalgovxa.
145 övaaxd^hg t g. 147 ctgxvojv M. ol'xszai rf': Abresch. U8 xga-
XTid-elaa M. 149 ininXoxog als übergeschr. Var. f. 152 xoxeioi f gh.
156 sxvy-'E gh, -a f. 159 f. am Eande t,x M. 161 ßagv xo: Wakefield,
Schütz. 164 ^ovoAa/9?]: Amaldus. 161 ngooSgax^g er^t M. 16S atgov-
fievov M, cctgöfx. oder ai(). f gh: Abresch. 169 fidvxi owi: Schütz. 170 ^v
xov M {aov olxov fgh): Rob. sxgavu t* M, ^/()«rar' f {exQccvccg Turn.).
170 f. am Rande ^r M.
32 AIZXYAOY.
Ttaqä vöf.iov d-ecßv ßgörea f.isv tiojv,
TtalaLyev elg öe f-iolgag cpd-laag.
Y.d(xoL TS XvTtQÖg v.al töv ovy, ivXvGETai, «Vr. y
V7tö TS yäv (pvycbv ov ttot' eXEvd^EQOvxai, 175
' TCOTLTQÖJcaLog ibv d' irsQOv ev yiägäi
fiidaroQ' eloLv otJ TtdoexaL.
u4II. i^to , y.eX£vco , tcovÖs öto/üdTwv Td%og
XC0Q£Lr\ dTtalldaoea^e inavTiy.cov ^v%(ov, 180
/ujj y,al Xaßovöa ftTfjvdv dqyTqorijV öcpLV ,
XQvar]XdTov -S-cb/iiiyyog i^OQficb/nsvov ,
dvfjtg V7t' dlyovg f^ieXav' du' dv&QCÖTtwv dcpQÖv,
ifiovoa ^QÖjLißovg ovg dcpeLXv.vöag cfövov.
oijTOt dÖfXOLGL TOiGÖe XQlf.lTtTEöd'ai TtQSTtSi* 185
dXX' 0-5 vMQaviOTTjQeg öcpd^aXfxtoQvxoi
ÖLYMi, öcpayal tb, G7teQ/,iazög t' dTtocf^ogal
Ttaiöcov , YMKOv T€ %XovvLg fjÖ' d-^OJVid,
XevO(,LÖg TS, y.al f^ivCovoiv oI-atlo/liöv ttoXvv
VTtö Qd%iv TtayevTEg. dQ* dy.ovExe 190
o%ag EOQTfjg egt' drcoTttvoroi d-Eolg
171 avxoq avzov {avxov M) xaXböaq enl xwl ßiuvai zbv vaov. 173 rniäq,
oaov inl aoL 177 nQooxQonaioq^ dvvl tov svayj]Q. oiv ivayrjg ev t(öi
xaQäL kavTOv steqov (iLaotoga Xrjipszaif xal ol €^ avzov öixaq 7jfj.LV öcoaovOiv.
ivayrjQ. 181 xQayixiozEQOv 6(pLV elnsv xo ßsloq öia xov lov, Ttxrjvdv öe öid
xb inzegcuad-ai. zo fxev Ttgaizov Ttgbg ndaaq b XoyoQj itQoq fiiav öe exdazrjv
vvv. 182 vevgäq. 183 zo alßa fzeXava d(pgdv SLTtev, ov örinov xo eß-
<pvzov avzüÜv dvaifJLOveq ydp slaiv ol d-eoi' dXXd xo an dvS-QWTtwv rj&goiö-
fxevov {r/S-Q. M), wq xovxcoi ZQO<pfji /QcofievcDV avzcöv. 184 zdq Ttri^eiq zov
alfxazoq. 186 ai dnox8fpakit,ovaai. 188 ykovviq axgcovla. tj axfiaia
dnoxonri (xXovviv Xeysi Z7jV dxßaiav dnoxoTtr/V f), nagd zrjV x^oriV r] ensl
XXovvijq (xXovviq f) o avq, xditQOt öe avv8X(öq evvovxi'Qovxai (soweit auch ft,
6id zovxo ZTjv anoxoTt^v avLX^v sItzev, ovx avS-gcontvrjV. r} exxoß^ /uogitov.
xaxdöv dS-QOioiq. (zu 189) rj (^' M) kiS-oßokla (Rob. f -aq). '^Hgwöiiavoq) öe zo
avazijfia xal dS^QOLOßa (zu dxgoyvia 188). 190 evQ-a dvaaxoko7tit,ovxai.
191 zo (nur f) eogzrjq slgcDvixwq dvxl zov öiazgißrjq (auch f).
112 Ttagavo' f/,(ov M erstf nag d vo' fzcov f gh. ßgezeafgh. 175 ^et'-
ya)v: Pors. 176 ö' (ov: Pors. 178 fiidazcDQ und navaexai erst M (nda-
aszai fgh); dazw. exe Ivov: Weil. 179 UnoMXwv) M. 180 dnaXkdoead-eM.
186 ov: Tum. xaQavTjozrJQsq {v über dem 1. ?] fgh): Stanley. 188 xaxov-
zai: Tum. dxgcavia. 189 kevo/jov: Casaub. (oder -ol). 190 vnog-
gdxLV M (fgh).
EYMEmdES. 83
GriQyrjd^Q^ ^^ovoac; Ttdg ö* vcprjysiTai rgoTtog
y.OQCpfig. XeovTog ccvtqov alixaTOQQÖcpov
OLAelv TOiavrag elv.og , ov ;f(>?^ö'T?y^/otg
iv TOLode y.XriLöloLOL TQlßea&ai, /avoog. 195
XcogeiT' ävev ßorfjQog aiTtolovfievac.
Ttoljuvrjg roiavrrjg ö' o-örtg EvcpiXijg d-eöv.
XO. dva^ '!A7tolXov, dvTdy,ovaov iv (xegeL.
avTÖg ov TOijTwv oiu /LUTatTiog rceXrjL,
dlX^ elg TÖ TCäv ^7tQa^ag d>v TtavaLriog. 200
^JJ. Ttcog öl]; TOOovTov iLifjy.og ^xrecvov Xöyov.
XO, exQTjOag äöre töv ^evov (xrjTQOY.rovelv,
^Tl, ^x^riGoi , TCOLvdg tov Ttargög Ttifixpag. iL fii^v ;
XO. v.drcEid' VTCEGxrig alfiarog öe^ircog vsov.
^n. Tial TtQOOTQajtsGd'aL TOVGÖ^ BTteGTeXXov d6fj,ovg. 2o5
XO. y.al Tag TiQOTto/LiTtovg drjra räGÖe XoidoQsTg;
^JJ. ov ydg öofioiGL toTgöb jtQOGcpoqov (.loXelv,
XO. dXX' iGTLV T^jiUV TOVTO TtQOGTETayfA.eVOV.
^H. TLg ^öe tLfxri; yco/iTtaGov yegag ymXov.
XO. Tovg fxrjTQttXolag iy, öo/liojv eXavvof,iev. 210
AU. TL ydq yvvatv.dg '^Ttg dvöga voG(plGrjc;
XO. ovy. dv yivoid-^ ö(j.ai(j,og av&svTrjg q)6vog.
An. fj xdQT' aTL^a y.al Ttaq' ovöhv ^Qxag wg
Hqag TeXeLag Y.al Jiög TtLGxdyf^iaTa.
KvTtQig ö dTi^og tcolÖ' djtEQQLTtTai XoyoJi, 215
öS-ev ßQOTOLGi yiyvBTOLi rd cplXTaTa.
evvYj ydg dvögl xal ywai^l f^iÖQGifuog
192 avtl TOV öia zijg /uoQcp^g vficäv rj xaxla Ziöv tgoncov vfitöv ölkSsI-
xvvzai. 195 fiiaog ngoazQCßEab^ai. 196 fzovai, wq av^fiega &rjQia. 199 ovx
imxoivcovüjv zfjL alzläi, akld tov navzoq av al'ziog. 204 waze ds^aa&ai
tov (povsa. 206 r]S^ixsvaavzo zag öicoxzglccg iiQonofinovg elnovaai. 211 zi
ngoavha/S-e noielv negl (Abresch f. naga) avdgocpövov yvvaixog; 212 b
zov ^Ayafisßvovog <p6vog ovx ijv av^aviTjg, o iozi (xiagög.
195 nXrjaloig M, -ioiai fgh: Wieseler. 198 x^Q^^ Evfievlöcav M.
199 avzog yag f erst. 200 elg: Canter; wg: Wakef. 201 \4.n6X(Xü}v) M.
201 zoaovzo M, zoaovzov c (Srjza zovzo fffh). 202 ev/uisvlSeg) M,
203—213 Paragr. außer 212. 202 nißtpai: Heath. 203 zi /x^ f. 204 ö'
^xzcag M f gh; ö^xzcog M am Rande mit ^z und olfiai. 211 zig yag M erst
wie fgh. voo(piaaL fgh. 212 avQ^evzig M erst, -rig mit -ug daiüber f.
213 rigxmo}. 216 ylvszai. 217 (logaifMog h und aus übergeschr. Ver-
besserung f g: fiogai/xoi (M mit ^r).
Aischylos. 3
34 JISXYAOY
öqyLOv ^ OtI ^eltwv Tfji öUrjL cpQOvqovfxevrj.
el roTotv o-öv Krelvovaiv dllrjXovg xaXäig
rd f-iij rlvead-aL (xrjd' eTtomeTjeiv Tiörwi, 220
ov <pr]/ii^ 'Ogiotriv (T* ivölKwg dvdQrjXareLv.
rd fikv ydg olöa v^dgra c' evd-vfxov^ievrjv,
rd ö^ iiLi(pav(J5g Ttqdoöovoav T^Gv^cdTsgaL.
dlxag ök IlaXXdg rQvö' iTtOfcreiJGei ^ed.
XO. rdv dvÖQ^ iy.etvov oij rt (xii XlTto) Ttori. 225
^n. o-ö ö' o'öv öLwY.E xal Ttövov TtXelo) rid^ov.
XO. rifxdg G'd fiirj ovvrefive rdg e^idg XöyoJi.
u4.H. o'öd^ &v öexoifMrjv &ar^ i^^Lv rtjudg oed-ev.
XO. f^eyag yaQ i/HTtag Ttdq /fiög d-QÖvoig Xeyrjc
iyd) ö\ dyet, ydg al(.ia f-irirgwiov, öUag 230
fiirsLfiL rövöe cpQra v.dy.xvvrjyerQ.
An. iyd) ö^ dqrj^w rdv ixeriqv re ^ijaofnat'
öeiv^ ydq ev ßgoroiGL xdv d^eolg TteXeL
rov TtgoorgOTtalov fxfjvig, et TtQodwL Gcp^ iy,(bv.
OP. dvaGG^ Id-d-dva, Ao^lov yieXeijfiaGiv 235
rJKO), öexov öh Trgevfievcog dXdGroga^
G'd TtQOGrQÖTCaiOv oiö' d(polßavrov xeqa,
dXX' d/iißXvg rjÖTj TtgoGrergt^^evog re ngög
äXXoLGiv oXKOtg xal TtogevfxaGiv ßgorcjv,
öjLiOLa xigGov y,al d-dXaGGav iy,7teg(jjv, 240
GcbiCwv ecperjiidg Ao^lov xgrjGrrjgLovg,
223 ^GvxKiTsgav: öoXicDXSQav {öoX. auchf; (7/oAataT£()av Voigt). 230 ^
dixri rov firjtgwiov alfzarog. 234 fi7] toi tl (ri toi M) d^eäfv fir/vifia yevcofiai
(Hom. X 358). 237 axd&agrov. 238 dvT{l rov) sneXQ-ovxa. 239 äXXoLq
ngoatgitpäßsvov rd fivaoq.
218 oQxovQ xl mit e über i fg. 219 tJ: Canter. 220 yevea&ai: Mei-
neke. 221 'A7i6X(Xa)v) Mfg. 'OgsoTrjv 7' M, 'Ogsatrjv ig: Robort. iv ölxaig f g.
222 zd (lev. olöaM und yg f; ovtol fgh. 223 ngäoovoavM. erst; rjav/ai-
zsgav Siile. 224 rf' ^;r«AAa? mit ^t M (ähnl. f gh): Sophianus. iTionzevsi i g h.
225 Eißieviöeq) M, 226—229 Paragr. 225 Xelno) . . . (Rasur) noze M, Xelno}
alle: Porson. 226 nXsov. Aurat. {nXew). zld-ov] si über ov f g. 229 Tcagd
Porson. 230 dytiv . . fZTjzgaJccDV M (richtig f h). dixrjg g und mit anders
gesehr. rj über 7/ f. 231 xdxxvvTjy&zrjg (mit ^z M): Erfurdt. 232 'AnöX-
(Awv) M. 233 xccv^soiOL (x in Rasur) M: -olg fg. 234 tcqoöcü {ogugoöfSi
Weil). 235 'Ogi{azrig) M. 235 xeXsva/naaiv : richtig h. 238 dfißXvv . .
ngoozezQLfifjLsvov. Prien. 239 nogsvfiaai. 241 acoii^ojv hier M; t' fügen
fgh zu.
EYMEJSIdEi: 35
jtQÖaeiixL öQ^xa y.al ßgerag lö oov, d-ed,
adrov g)vXd(JGo)v dvaf.ievo) TsXog dUrjg.
XO. eliv' TÖd* €GtI TavÖQog excpavhg Texfj,aQ.
§7tov öh fir]vvTfjQog dcpd-syy.xov cpQaöalg, 245
TetQavf^atLGfj.evov yaQ ü)g ycvwv veßgdv
TtQÖg alfxa y.al oralay^dv exfxarevo^ev.
TtoXXoTg 6h i-iöx^oig dvÖQoy,f,irjac (pvoidi
GTcXdyyyoV %d^ovög ydg Ttäg TCETCoifxavxai rÖTtog,
VTceQ TB TtövTOv dftTSQOig 7tori]fiaGLV 250
^XS-ov ÖLcbxovG\ ovökv vGteQcc vscbg,
ycal vvv öö^ evd-dö' eGrl tcov v.ara7tTav.(bv,
ÖGfiiTj ßQOTelojv ai(.idT(ov jus TtQOGyeXäi.
ÖQa ÖQa fj.dX' ad XevGGe t€ töv Ttdvräi, 255
^jj Xdd^rjt q)vyöa ßdg fzargocpövog drltag.
* 0 ö' adre y ' «Axay exwv
Tteql ßgersL TtXexd^elg ^eäg dfußgörov
VTtööixog d^eXsi yeveGd-ai xqbojv. 260
TÖ ö* od TtdqeGTLV' alfia f^r]TQCotov %ay.aL.
övGay/.ö^LGTOv , naTtal,
10 öiegdv Tteöot %v(X£vov OL%£Tai.
245 xalq ivvoiaig. 246 (oq avtoxqrjf^a aißarog ovzog [alfia axat^ov-
zog, vgl. u., Weckl.) 'Oq^gxov xal fiialvortog zrjv y^v rjg icpccxpszai. zszgav-
fiaziofxtivov)'. zo fihv anoggslv z6 alfia naQaöo^oXoylag iazl ZQayixtjg' oga
öe fxri ixßalvsi z^v nloziv b and "Agyovg slg deXtpovg rjxcov , siza ixsi&ev slg
"Ad^r'ivag, xal szi alfza ozä'Qwv and zov ^i(povg. (pavzaoia ovv d/i^x^'^^^Q' (x^^oc
xal ovyxsxvzai zrji naQado^oXoyiäi. 248 fxsyaXoxfx^aiv. 249 zo rjfJit'
ZBQOV onXäy/vov. 250 ozi ixtj nzegeozag eloriyayEv avzdg (auf ein x be-
züglich). 252 xazanzrj^ag ngbg zwi dydXßazc. 253 ngoacalvei. 254 zo
avzo ngoöconöv iazi. 257 dzizag: dzifA.(6grjzog [dzifjL. auf f). 259 dvd-^
(ov rif4.Lv ;f()f warft ngooipv^ ^sksi yev^o&ai z^g d^eov. 261 ov ndgeaziv
avz(üi vix^aac Tjfidg. 262 zo dna^ x^^^^ ^^-f^^ övaiazov. 263 ndv ölsqov
ixxsxvßsvov slg zyv yrjv övaayxofjiiazov' zoiovzo ovv xal zo aifia. zo ßgs^av
ZTjv y^v.
243 dva/usvü) Stanl., dfxßsvcü Ddf. 244 XO. und Paragr. M. elkv M.
245 (xrivvzri mit fr. Raum f g; am Rande yg firjvvzijgog f. 246 vexgov:
YiQt. 247 ixßaazevofisv: Ddf. 248 dvögoxfjtolöL f. 250 nwzrjfzaaiv (erst
-Ol M): Ddf. 255 ksvaae. (Rasur) zov ndvzdi (erst ndvza) M; Xevaae zov
ndvza f g {kevoae ze ndvza, fArj Xddi]i Hermann, Xevooe zov navzä{i) Weil).
256 (pvydöa M erst. 257 h fiazgocp.: Hermann, dzlfxag fgh. 257 y' ovv:
y' Herrn. 258 negißkensL nXayx^slg fgh. 260 x^g^^' Seal. Wakef. nach
Schol. 262 -ptfo^iarpoj' M erst, fgh. 263 Ttedw«: Porson. xexvtievov.Vox^.
3*
36 AISXYJOY
lAXV dvTidovvai ösZ o' dcTtd ^covTog ^ocpelv
igvd^Qov iy, fj,eXeu)v rceXavov ' ccTtd öh öov 265
(p€Qol/iiav ßoOKccv TTcbfiarog dvOTtOTOV
y.al (^c5vrd er' toxvdvaa^ aTtd^OfxaL Karco,
dvTLTtOLV^ d)g rlvrjig (xaTQOcpovov dvag.
^OiprjL 6^ Y.ec TLg äXXog rjXirev ßqorQv
fj d^edv rj ^evov tlv^ doeßcov rj roxeag cplXovg, 270
ixovd-^ §Y.aoTOv ri^v öiyirjv eTta^lav.
fieyag ydg "^Ldidrjg iorlv svd^vvog ßgoTCJV
ivEQd^s xd-ovog, deXToyQdcpißi dk Ttdvx^ iTtcjTtdi
(pgevL 275
OP. iyd) ÖLÖaxd^elg ev y.ay.0Lg iTtlorafiaL
ftoklaiv TS -/.aiQOvg, ymI Isysiv ötcov öUt]
aiyäv d-^ ö/iiolwg' ev ö^ Tcötöe TtqdyfxcxTL
qxjjvelv irdx^rjv Ttqög oocpo^ ölÖuoymXov,
ßgl^et yccQ al^a Kai /nagalveraL xeQog, 280
lLirjTQoy.T6vov (xiaofxa d^ ey,7tlvT0v Tteket.
TtoxaLviOv ydg ov Ttgög eOTlctL d-eov
0olßov -/.ad-agfiolg riXd&ri xotQOXTÖvotg.
ftoXdg ö^ fioi yevoLT^ dv i^ dQyrjg Xöyog,
ÖGoig TcqoofjX^ov dßXaßst ^vvovalät,. ' ' 285
264 xaxanLveiv. 265 d-Qo/zßov atfzarog. 273 Sixacri^g. 275 6e?.zo-
ygrx((p(üi) : i^ogäi öh navta a.vayQa(p6fxevoq avxa ztjl iöläi öikzwi. 276 iyüj
diöaxi^elq): öiöax^dq noXlovq xa^agfxovq, o iozi, xrjXixavza dzvxrioaq (Steph. f.
a\p\ a noXliüv iSsiid-tj xa&aQßojv. aXXmq' oi evayelq ovzs ev leQiöi ngoo-
riuaav ovzs Ttgooeßlsnov {ngoeßk. M) ovöh (Rob. f. ov) öieksyovzo zivi.
(xal Tiag* EiQiniSirji) (Frg. 996 N.) „rt aiyäiq; fxdiv (povov ziv^ riQyaawl" ;
{elgy. M). intl ovv 'OgsazTjq fielXsL 6ia?Jysa^ai öoxwv ext ivayrjq elvai, iyoJi
(prjGL, ÖLÖax^dq ovv xaxwi zcüi Sfiavzov, xal olov öiöaoxdXoLq xQ^<^d(JLBvoq zalq
ifxcüq GVß(poQalq, enLozafjiai xal oiyäv xal XaXelv onov öel, exazsQov xaigov
yivojoxwv. 280 xoißäzai. 281 ixxsxa&aQßsvov. 285 sßkänzovzo
yäg OL fivoagolq (Steph. f. -gol) ^vzvyxdvovzeq.
265 nsXavov M. 266 ßoaxdv {ßaoxdv f) (pegoi/xav {-ßrjv t g, -(jl . .
M erst): Wellauer. 267 ixvdvaa' M, loxdvaa' f g: Tumeb. 268 dvn-
nolvovq: Schütz, zelvriq M mit .et. über ?/ (s. Choeph. S. 22): zivriq (-???) fgh
(also Varianten zivi;iq und zslvyq). jUTjzgocpövaq: Casaub. 269 oipei.
d' ixsiy ziq: Schütz. dXXov. Heath. riXize fg. 272 e/oj^r' M erst
wie fgh (oben S. 19). zriq ölxrjq ^nd^ia {zriv ina^lav ölxrjv Blaydes).
275 iTionza zij (pg. fgh. 276 OP. M. 277 noXkovq xa&ag/^ovq {nol-
XoiGi xaigovq Herrn.).
EYMENIdES 37
XQÖvog yMd-alg€L Ttdvra yrjQdOKWV ö^iov.
yial vvv dcp" äyvov öTÖßatog £VCfrif.io}g xaAcS
%(bQag ävaGGav Tfjaö' ^Ad^rjvaLav e^iol
fxoXetv dQwyöV 'Ärrjaerat ö' ävev öoQÖg
avTÖv T£ Kai yfjv xal rdv ^Agyelov lecbv 290
Ttioröv öiyMiiog ig tö rcäv xe ov^fxaxov.
dXX' £LTe x(bQag ev rÖTtocg udißvGTLy.fjg,
Tqirwvog d^icfl xevfÄa yered-Xiov Ttöqov,
TiS-rjGiv ÖQ&dv ov ycaTr]Qecpfj Ttööa,
(pikoig dQi]yovG\ ei'rs Oleygaiav TtXdxa 295
-d-QaGvg rayovxog (bg dvrjQ iTtiGxoTteij
iXd^oi, yXvei 6h xal TtgoGto^ev mv S-eög,
ÖTtiog yevoLTO ri^vö^ ijiiol lvT7]QLog.
XO. ovTig G^ AfiökXcüv ovo' ^A^rjvaiag G^evog
^vGaiT^ äv, wäre (xrj ov 7taQrjjj,e?jrjjLi£V0v 30O
iQQeLV, rö xaiqeLV f^irj (.lad-övO-' ÖJtov cpqevöv,
dvaLfxdTLJt ßÖGxr]f.ia öai(j.öva)v Gyuäi.
Gi) ö' dvTLCpiovelg; dXX^ dTtorcTijGrji Xöyovg
if^iol TQacpelg re xal xad-UQtJfxivog,
xal t(av iie daiGeig ovök Ttqög ßto^iCDi Gcpayelg' 305
V(xvov ö^ dxovGTqi rövöe öeG(.iL0v Ged-ev.
äye öiTj xal x^QOV äipo)f.i€v, STtel
^ovGav GTvyeqdv
dnocpaivEGO^ai öeööxrjxsv,
290 Xeinei ißs. wq tots avfi/xaxovvTwv 'A^yslojv 'AS-rjvaloig. 293 ozi
(auf ein x bezüglich) öicc zovzo olezai avxTJv TQLToyhsiav. 296 oiq ^gaavq
^yefXüjv. aQfjiözTOvoa de tj sv/rj' ÖHzai yccQ iv6()Ccvovg (L. Dindorf f. söga-
vovg) ßorj^ov. 297 f. zo k^f/g- skd-oi, oncog ysvoizo. 302 6 firjöh cdfia
axriocDV i^ r/ficäv, aXXa yevrjoöfiEvog axid' QO(pi]ao/iev yccQ aov zo alfia. rj
ivaißazov, dvzl zov t^wvzd as vexQov non^aofiev. 303 ovx dnoxQivrji, i]
avz{l zov) ovös dvzKpcüvtjasig fxoi, dXld aov ßovXofzivov Xakelv zo (pMyfia rff-
d-i]aszau 309 wg inl vsxqüji.
286 xad-atgel: Stanley (Musgr. tilgt den V. als hier unecht). Für yrjg. g h
ys öiöäoxcDV, f öiödoxcDV und davor übergeschr. ys. 292 Xißvozixolg: Aurat
294 tI xazi]ge(pij. 297 de fehlte erst f. 299 ;co((>os) M. ovzig a' M
erst, und so f gh, oizoi a' M, ovzol ae yg f. dd-rjvccloig g, mit -ag über oio f.
302 dvainazov . . oxiä (mit t.z M, axLav Heath). 303 ovo' dvz.: Weil, ovo*
für dXX' fg. dnonzifig. 305 Paragr. M. 306 vTtvov f, ohne öh fg.
307 xoigog) M. 309 öeöoxrjfisv fgh.
38 ^IZXYJOY
Xi^tti re Xdxrj rä xar dvd-qcbrtovg 310
d)Q iTttvwiuät GfäGig ä^rj.
elj&vöixawc d' otofied-' elvat'
TÖv fxkv xa^agdg ^^Igag TtQOve^ovr*
ovTig icp€Q7t£t f,ifjvig dcp^ fifxißv ^
doLv^g d^ atöva diOLXvsl' 315
ÖOTLg Ö' dXlTibv WOTCEQ öö' dvifjQ
XelQag cpovlag iTtLy.QVTtrei,
fxdQTvgeg ÖQ^al toloc ^avovoiv
TtaQayiyvöfxevaL TtQdy.rogeg at^ccTog
avTcüt TeXiuyg icpdvr^fxev. 320
/aäT£Q ä fi iziTiTeg, & (xäreg oxq. a
Nij^, df.iavQotaL y.al öeöoQKoaLV TtOLvdv,
jiXv^\ 6 ^arovg yäq heg /j,^ ccTif-iov rld^rjGL 325
TÖvö' dcpaLQOTjfxevog jrröxa, fiuTQWLOv äyvLGfia
y,ijQCOv q)6vov.
iitl dl TOJt %ed'V(.iev(ji)L rööe fieXog
TiagaxoTtd, TcaQacpoqd cpQSVoöaXrig, 330
€jnvog i^ IEqcvvwv^
öeGfÄiog cpQEvojv, dcpÖQfXLyrog, avovd ßgorotg.
rovTO ydg Xd^og öiavTaia avr. a
Molq' eftey.XcoGsv i/XTteöcjg ixsiv, ^vaTwv 335
310 Tovg xXriQOvq ^ß(öv (Yict. f. vficöv). dno xolvov 6s xo öeöoxrixBv.
321 stieI vTihg z^g fxrjzgog 'Oqeozov aycjvlt^ovzai, elxoxiog xr^v (xrix£Qa haviwv
6vo[idt,ovaLV. 322 "C^wai xal d-avovaiv exöixov. 327 xov X(ül IöIodi d^a-
vdxioL dcpayviovvxtt xov <p6vov xrjg /xrjXQÖg' ayviGfia de xiveg exxprifjKog xo (lö-
Xvaficc. 329 snl 'OQsaxt]i 6s (jlüXXovtl d-veod^ai Xsx%^i]Osxai vßvog i^ rj(iwv
(og inl lsQ£i<i}L, dg ccixov xdg (pQSvag na^axdipsi. 330 TtaQaxlvrjaig xdjv
<pgsv(öv. 332 6 6eafievct)V avxov xdg (pgevag. 333 o ^rjQaiviov xovg
ßQOZovg. 334 ^ öiafind^ xifJLoygov^kvri.
311 afia: Canter {dßd', dfiri Ddf.). 312 sv&v6ixaL ^' o\d' mit ^r M,
ebenso, doch rf' old^ fgh: Herrn.; dann olßsd-' sivai M, oi/uai d-tlvaL f gh:
Ahrens. 313 xovg fxhv und ngoavi/iovxag M (tcqovs/ji. f gh): Herrn, 314 ovxig
«V' rificov firjvig i(psg7iei: Porson Wakef. 316 dXixgctjv: Auratus. dvrjg:
Pors. 319 nagayiv. 321 OP. fg. 322 dXaoloi M, dXaoZg fgh:
Weil. 323f. noLvdv . . xid-riatv fehlt fgh. 325 x66' M erst. 326 nxdxa
M erst, dann nxäxa wie f g: Sophianus. 328 xdi (erst xov f) xoxe ^v/uov-
fi€V(o fgh. /nEvog fgh. 330 M erst Ttapd^gova wie fgh; <pgevo6a-
. . a erst M, korrigiert in -6aXig und wieder in '6aXrjg wie f g; am Rande ^r
oifiai tpgevoöarjg. 331 egLVvviov ig. 334 t,x M. 335 d-avdxwv:
Canter (auch hier t,z M).
EYMENIAE^ 39
Tol ovv avTOVQylaig ^vfiTceGcoGLV fÄccTatOL,
Totg öfLiaQTSiv, öipg' äv yäv VTteXd-rjL' d-avoiv ö^ ovy.
äyav iXev&eQOg. 340
STtl de xoji T€^vfi€va)i TÖöe nekog
7taqaY.0Tcd, Ttaqacpoqä (pQBVOÖaXriQ,
v(.ivos i§ Eqlvvwv,
öea/iiiog cpgevcjv, dcpög/^iycTog, avovd ßgoTotg. 345
yiyvofxevacac Idxq räö' ecp' dfilv €y.Qdvd-r]j cxq. ß 347
d^avdTwv ö' dTtexeLV xeqag, ovöe Tcg eaxl 350
avvöalTWQ fxeTdv.otvog»
7taXXeijy.cov de Ttenlißv dxXrjQog dfxoLQog ii;{>x^v.
öw/LidTwv ydQ siköinav
dvaiQondg, öxav ^-AQrjg <y^(>- y 355
TL&aGÖg tbv cpLXov ikr^i.
eTtl xöv c5(5^ tefievac
KQaTeQÖv övra tvbq öfxijjg
juavQOVjuev veov alfxa. 359
OTtevöo f,ievä t ö' dcpeXeiv tlvI läoöe (xeqLfxvag, dw. ß
■S'ecov ö' dTekeiav ijuaiGi XiTüig eTCiXQalvcJv,
(XTqö^ etg dyv.QLöLV eXd-elv,
336 avTO(fovLaig- 338 tovroig rjfiäg dxoXovd-sZv, scog dnod-dvrjt 6 zot-
ovTog. 341 i(pvfivla)i (Abresch f. -ov) avxiäi /p^ra^. Xsysrai ös xal
fisa6<pS^eyfia. 345 dcpopfiLxrog: ov yccQ ovv OQydvoig fxovaixolg ylvstai
ovTog 6 vuvog. 6 öeafievwv avrov rag (pQSvag. 347 dvtl xov ysga.
349 fi^ 7tXi]aidt,eLV r)fxdg xolg ^solg. 352 ovöafiov onov soQXti xal d/HTie-
Xovij xad-agu Tcdgei/ui. 355 oxav xig ix^&^'S avyysvrjg cSv xov avyysv^
ipovevcfTji. 356 olxüog, (piXog. 357 dta fisoov xo a>. 359 öid xo
veov alfia. xov vscdgxI Hgyaaßevov vn avxov. 361 xrig KXvxaifxrjaxgag
(auch f). 362 Xslnsi evxofJLai xoZg S-eotg. xeXiaai (xov xo ßoHtj^ia xal firi
slg fjidxv^ (J-Oi iXd-SLV.
336 f. xoiOLV avxovQylaig ^vfinaa waiv (ojoi f) : ^vßji^acoaiv Tum., ders.
avxovgyiai {xol avv -iaig Meineke Weil mit verschiedener Fortsetzung-). 338 xol-
OLv fgh. 339 vnüd-OL fgh. 341 Paragr. M, OP. f. 343 naQä(pQova
(pQSvoöaXy'jgf vgl. 330. 344 vfivoig M. 347 Chor nach f. yivofz. f, yeivo/^.
Herrn. dßZv: Pors. 350 f. ^r M. x^^Q^^ ^.S- 351 avvödxwQ-. Turn.
352 Paragr. M. navXEvxwv {naXX ig). 353 dfxoiQog dxXrjQog. 354 öo-
fjLdxcDv: Aid. 356 ni^aoog {-aaog f): c. <piXog: Tum. 357 inl xov (u
(d) f): EAJAhrens. 358 xQaxsgdv ovS-' ofiulwg'. Herrn. 359 i'^' ii<p'
fgh c) alfjLaxog veov {veov cckfua Herrn.). 360 anevööfieva ö' erat, dann
-ößsvai d' wie f usw. M. 361 xtva. 363 inixgaheiv (am Rande ^r).
364 ig: Pauw. eyxQiöiv fgh.
40 AISÄYAOY
Zevq alfioGTaykg 'fd^LÖfj.iGov ed^vog rööe Xeoxccg 3ß6
äg ä7trj^id)GaT0.
öö^ac ö' dvÖQCJV Y.al (xdX^ v tc^ atd^eQi GSfxval arg. 6
Taxöfxevai Tia^d yäg fxcvvd-ovOLV ccTifLiOL
dfj,€T€Qaig icpööoig i^ieXavel^ooiv, ÖQxrjGinoig t'
iTticpd-övoLg Tcodög. 370
fxdXa ydq o-öv dXo^iva dvv. y
dvsKad^ev ßaqvTteGfj
y.aTacpEQO} Ttoöög dKjudv,
GcpaXegd (y.at) TavvÖQÖ/j.ocg 375
y,6jXa, öiJGcpoQOv ärav.
TtlTtTWV Ö^ OVK Olöev TÖÖ' V 7t^ äcpQOVL Xvfxäi. aVZ. Ö
Tolov iTtl KV€(pag dvÖQl ^vGog TtSTtÖTarai,
%al övocpEQdv TLV^ dyiXvv y.ard öcb/naTOg avöccTat
TtoXvGTOvog (pdTig. 380
fievEL yäq' EVfiijxcxvol arg. s
TS xal teXelol, Tiaxcjv
TS flVl]/LlOVEg ^E^val,
%al övGTtaqriyoQOL ßgoTOig,
äTljLl' dTLETa ÖlETtOfZEV 385
Xdxrj S-ECJV di%0GTaT0vvT
dvrjllcüi XdfXTtäi,
366 xo twv (povecDV. 369 xal rovg viprjkovg xaO^aigovfZEV. 375 zolg
zavvÖQO/xoig avxiov xwXoig endyovoa zd OipaXegd fiov xcöka. r an aXXrjg dgx^g,
xal zolg zawögofioig ylvszai 0(paXegd zd xaiXa öid zr^v iniovaav avzolg dzrjv
övacpogov vn ifiov. olov, xal ol zaxvögofiot ov övvavzai fie exipvyelv.
377 7iaga(pgovü)V (Steph. f. negicpg.) ydg ovx aloO^dvezat zov xaxov. 378 oxo-
zog (pgevwv. XelTceiv <paal öid, öid (Kirchh. f. öh) (xvoog' ovx sazi ös, avzo ydg
zb iivaog xve(pag d'gijxsv. 379 xax^ öh ^rjf^i] negl zov olxov avzov Xeyszai.
381 XsItcsi z6 iofisv. rjiusLg ydg evfxrixavoi sofxsv xal ijtizelEazixal xal zwv
xaxcüv fivrjfxoveg. 384 ov za^hatg nagrjyogovfxevaL vno ßgozöjv, 385 dcpo)-
giGfisva züjv d^ecüv zujc ngoaovzi avzolg axozsi. fiezsgxof^tvai Xdxrj viieg cov
ov zißojfisd-a vno &e(J)v.
365 Zeig (erst t,ev M, wie fgh) ya() (getilgt von Franz, fehlt fgh) aina^
zoazayeg {alfioax. Bothe). 368 öo^ai z' : Bergk. 369 zaxo/u.] rj über a f.
yäv: Herrn. BIO Tjfiez,: Dindorf. 311 iniq) ovo ig: Heath. 372 Paragr. M.
dkoju. f g Hei-m.: dXXoß. 373 dyxad-ev. Pearson. 374 dxtxdv] axfia auf
Rasur M. 375 xal zugef. von Schömann. 377 olds fg. 378 zolov
ydg inl: Heath. 382 öh xal: Wakef. 383 ze ßVT^ßoveg zs i g. 385 «r/e-
zai M, -ov fgh: Canter. ÖLOfievar. Heath. 386 öixoazazov M.
EYMENIJES. 41
övOrtOQOrtaiTtaXa Ö€Qy.OfievoLGi
xal dv O 0(X(.i(XT;oLg öficog.
r/g o^v Tot (5' ovx äi^ST al avi. e
Te xal öiöor/.ev ßgorcov, 890
ifiiov kXvcjv ^sGfxdv
tbv fÄOiQÖ'/.QavTOv, £x -d-ecjv
dod^evxa tsXeov ; iTti de fiot
^ - yeqag TtaXaiöv, ovö^
(XTLfilag y,vQü), 395
TiaiTiEQ VTtö xd^öva tcc^cv ixovoa
Kai övGiqXiOV -aveipag.
ABHNA.
TtQÖowd^ev i^riy,ovoa xlrjöövog ßoirjv
OLTtö ^KafxdvÖQOVj yfjv KaTa(p^aTOvi.i€vr],
fiv dfjr' Axcctcjv ccKTOgeg t€ xal 71q6(xol,
Twv a ix f^cc leb TO)V ;f(>ry/Marwv Xäxog (xeya , 400
eveifxav aviÖTtQefxvov ig rö Ttäv i(.ioi,
i^alQ£TOv d(bQrj(j,a QrjOswg Tov-Oig'
ev^ev ÖLcbxovG' fi^d^Qv cctqvtov fcoöa,
7tT£Q(ov ätEQ ^oißöovGa "/.öXtcov (xlyiöog,
TtcjXoTg dyiinaloLg rovö' ijviteij^aG öxov. 405
"/.atv^v ö ' ÖQCJGa rfjvö 6(.iiXiav x^^vög
TaQßo) fx^v ovöev, ^avfxa ö^ öfifiaGcv Ttaga.
Ttveg Ttor* Igte; TtäGt ö^ ig v.olvöv XeyW
ßqitag %e toiu^dv tölö' icprjfisvwL ^evcol,
vjiiäg -9-' ö^oiag ovÖEvl GTtaQTCOv yivei, 410
387 övanaQcißaxa xal XQaxea t^wOL xal xolq &vi]iaxovaiv (xal zed-vrjxoaiv
Wieseler). 392 zov vno Moiqwv xal &8(vv xezeXeatihov, 393 eneativ.
397 inl oxrifiaxoq 6'()/ezraf. 398 MixvkrjvalOL ifxaxovxo ngdq ^Ad-rjvalovg
ubqI noXecog I^iyelov. iöo^sv ovv fxovofjtaxicoi Xvaai xov noXsfiov' xal vnsQ
/X6V MLXvXrjvalcov STCoXt/uEi Hixxaxog, Ineg ös 'yi&rjvaiwv <pQvva)V. TjxxTjS^svxog
6h ^Qvvcovog 6ieXv(^7] zu xrjg fxdx^g- eoixsv ovv naQOQßäv ^Ad^7]vaiovg 6 Älaxv-
Xog dg x6 dvxexeaO^aL näXiv Ziyelov^ Xiycav x^v &edv ixslS-ev iXijXvBsvai.
xaxacpd-ävovGa. 404 wg ccQfxivwi X9<"/^^^V ^^* aiyiöi. 410 xal TiQog
vfiäg. x(öv oneiQOßeva)v.
387 xavtjXlu) {dva)dwL Ddf.) Xafinai övaoöonalnaXa in M vom Korr. zu-
gefügt, mit Iz. {övaonain. f gh). 389 ovxdl;ezai: Turn. 390 ösöoixe:
Schütz. 395 ;tfV(>üJ : Hermann. 396 ra^tv 7' f gh. övaäXiov Ddf. 397 J0 M.
398 zr]v xaza<f^azovßLVTjv (M mit t,z): Stanley. 401 elg M f. 405 xo)-
Xotg Herm. 406 xal viv. Canter. 409 azivct) fgh. 410 oßolcogig.
42 AISXYAOY
oÜT^ iv d^ealGi Ttqdg d-eQv ÖQCJ/xävag
O-ÖT* Odv ßgOTSlOLQ i/H^£Q€ig (XOQCp(b(XaÖiV.
Xiyeiv d* dfiojucpov övra Tovg TtsXag yiaxög
TtQÖoo) ÖLxalwv ^(5' aTtoGTatet ^i^iig.
XO. Ttevorji %ä Ttccvra ovvTOfxcog, /liög 'AOQrj. 415
'flf.ieTg yccQ iofiev Nvy,Tdg atavrj xEY.va,
Id^al d ' iv oixoig yfjg VTtal y.£Y,Xri(xed^a.
AQ. yivog (iikv olöa y.Xrjöovag t' eTtwvvfxovg.
XO. Tc/ndg ye y.ev rot, rag €f.idg Ttevarji Tä.%a.
AB. fidd^oifi^ äv, et Xeyoi rig ifj.^avfj löyov. 420
XO. ßQOTOKTOvovvrag ix ööf.ia)v eXavvofxsv.
AQ. y,ai tcji xravovTL tcov xö reQ^a Tfjg (pvyijg;
XO. ÖTtov rö xaiqeLV i^rjöafzov vo^itsTai.
AQ. fi y.al TOiavrag tcjiö' eftiggoL^elg cpvycig;
XO. cpovevg ydq elvat ^rjTQÖg rj^tcboaTO, 425
AQ. dXX' fi 'I dvay/.rjg, fj rivog tq6(jüv kotov;
XO, Ttov ydq tooovtov y,evzQOv d)g y,Yjxqov.TOvuv;
AQ. dvoiv TtaQÖvTOLV rjjj.iGvg Xoyov Ttdqa.
XO. dXX^ ÖQ}iOv ov öi^acT^ dv, oh öovvac d^eXoL.
AQ. xXvsLV dlxatog (xäXXov fj Ttgä^ac -i^eXe. 430
XO. ftwg Ö7], ölöa^ov' t(dv GocpQv ydq ov Ttevrji.
413 aßOQ(poq ovaa (erst a(iOQ(pov ovaa d. i. ovra) ov övvijoijt [le i(p^ oiq
ehtov avvLXpB^aL. 416 oxoteivcc rj d-Qr]vr]zixci, rj ald'Qeiv noiovvta. 418 xd
iniovvfxa olg xaXEloß-e. 423 iv xwi "Aiörji. 424 inißoäig, enißdXXEiQ.
426 iv igcoz^asi. fir] i^ dväyxrjg xovzo TiEnozrjxev ; 428 vfilv fxhv xazrj-
yOQSLVf i%slvü)i ÖS aTtoXoyELod-ai. „firjöh ölx?]V ÖLxdayjiq, nglv (äv add. Burges
aus Ar. Scprjx. 725) (xß(potv fivd-ov dxovarjig'' (oft citierter V., f. Comm.j. aov
xal ^ÖQsazov. 429 ovxo), (pi^ol, (pavsQov iaxiv xb xax' avxov, wq ßr]ze
avzbv övvaad^aL o/utoaai ozi ovx saxi zoiovzoq, fzrjxs d-ikeiv oqxov rifiäq alzraai,
d ÖLxa'iwq avzov xokd^ofisv. 430 d^iXeiq avxov dnoloyijöaad-aL rj xazrjyo'
Qüq avxov (öq TCQa^avzoq;
411 oQco/Lisvaiq: Stanley. 412 d[xoQ(pov: Robort. xov n. fg. 415 XO M.
xov^Tj M erst. 416 alav^q f g, Tzetz. zu Lykophr. 406 (Ddf.). 417 aQal f g: dgd M.
418. 422. 430. 434. 436 Aß M. 419 ßhv örj. Vor V. 419. 423. 427. 431. 435
svfzisvlöeq) M, vor 420 f. 424 f. 428 f. 432 f. Paragr. 420 if^cpay. M erst.
422 xovzo: Amald. z^q acpayrjq: Seal. 424 eitiQQoiC^el M, aber erst -t,Hv
wie fgh: Seal. 426 aXXriq dvdyxrjq: FWSchmidt ' («AA' 8^ d. xal); dann
ovzivoq M (auch Schol. zu 465), rj xivoq (rj xivoq) fgh. 427 zoaovzo: Elmsl.
428 öolv M erst, nagovzwv fgh. Aoyov M, löyoq fgh. 429 ^e'Aa: Schütz.
430 öixaiovq {ov auf Rasur) mit .w. über ov M (Einl. Choeph. 22), öcxalwqfg:
Ddf. d-Üeiq.
EYMENUES. 43
^0. ÖQXOig Tct (xlv diyMLa fiij vixdv Isyco.
XO. dXX" i^eXeyxe, y.qlve ö' eid-elav öiy.r]v.
^Q. ri y.d.TC^ ifiol rgeTtOLZ^ av ah lag lelog;
XO. Ttcjg d' ov; oeßovoai y" d^c' dvr' iTta^lcov. 435
^Q. rl TVQÖg rdö' siTtetv, & ^£v\ iv ^egec d^eXsLg;
Xe^ag ök x^Q^^ ^"^ yivog xal ^vficpogdg
Tag Gag, BTteiTa rövö ' djuwaS-ov xpoyov '
SLTtEQ 7C€7toid-d)g xfj L öUrjc (Sgerag TOÖe
ijGaL cpvXdoGwv eorlag sjiifjg Ttelag 440
Gefj-vdg 7tQ0Gly.TU)Q iv rgoTtoig 'I^lovog'
Tovroig d(xeißov TtüGiv ev^ia^eg xl [loi.
OP. dvaGG' Idd-dva, ^qcotov sk tüjv varcTcov
tclv gcüv ETtöJv f.iehiqfx^ dcpaLQT^Gto fueya,
ovY. etfxl TCQOGTQOTtaiogt ot;(5' e%(x)v fivGog 445
TtQÖg X^^Q^ Trjfirji %ö GÖv eq)€^öfirjv ßgezag.
rexfÄTjQiov ök rwvdi gol le^co fj,sya .
äcpd^oyyov elvat töv 7talafA.valov v6fj,og,
ig T äv TtQÖg dvöqög atf^iatog xad-agGlov
Gcpayal KaS^aifid^wGt veod^iqXov ßorov. 450
Ttdkai TtQÖg dXkoig Tavx' d(pi€Qd)fii€^a
oHoLGi %al ßatolGi y.al qvrolg nÖQOtg.
TavTYjv fihv ovrio (fgovrlö^ iy,7C0Öd)v Xeyu),
yivog ök tovjhöv d)g ex^i TtevGrjc Taya,
Ldtgyeidg elfii^ Ttariga ö' iGzoQeig yiaAcog, 455
Jäyafj.ifivov\ dvögcov vavßartjv aQfioGTOQU'
^vv ÖL Gv Tgcbiav änoXtv 'lUov TtoXiv
432 (xj] TCQÖxEivB avTüii oqxov xal öid xovxov d-sXs vixäv (steht bei 429;
berichtigt von Weckl.). ovx 0(pdXei 6 dSixwv oqxwl cpsvyeiv xrjv xaxriyoQiav *
iniOQX^aei ydg. 435 d^lwv ovaav yovecav, 438 dvx(l xov) eyxXrifia.
440 x(äi vacäi. 441 ov xgönov xdxelvoq ngoaexd&rjxo xojl vccüji xov Aloq
xad^aQiad-TjoofXEVOQ' TtQiüxoq yaQ 'I§l(ov (povov non^aag ixad-agloS^ij vno /Iloq.
442 dnoxQivov /hol xt evyvcjaxov. 445 ivayrjQ. 448 orjfielojaai. xov
<pov6a. 452 xal elq otxov eLoF/X&ov, xal vödxwv fiExiXaßov. 453 x^v xov
pivaovg. 456 diaxdxxoga^ ßaaiXsa. 457 öid xovxcov ^ilonoieTxai xt]V &e6v.
432 xd fihv tg: xd fzrj M. 435 d^lav t': Herrn, früher. 434 ngs-
noix^ fgh. 435 aeßovoai M, oeßöfzsvai mit oi über o f, aeßoßal y' mit ot
über o und ev über ai g, o^ßoifxsv / h. 440 e^^? fg Ddf.: dfirjg M.
441 iv M vom Korr., auf leergeiassenem Räume von 6-7 Buchst. 443 'Ogs-
oxrjg) M. 445 TiQoxg. M erst, sx^i ßvaog und 446 €(pft,o,usvi]: Wieseler.
448 d(p(ovov f gh. 450 xad^ai/ud^ovoiv , dann oQ^rjlov (mit <^x) M, oQ^veiov
ßgoxov fgh: Tum. 452 ßoxolai M, ßgoxolai fg: Martin.
44 A12XYA0Y
id-rj^ag. icpd^id-^o^rog oi) YMlcog, f.ioX(bv
elg olxov' dXXa viv ^eXaivocpQijjv e(.iii
f^T^TTjQ xar^XT«, TtOLulloig dyqevfxaovv 460
7iQVipaG\ ä XovTQiov i^SfiaQTijQeL cpövov.
Tidyd) 'AarekO-cbv, töv jtqö tov cpevycov xqÖvov,
izreiva titjv rs'AOiJoav, ovy, dgrijaofiai,
dvTiyiTovoLg TCOLvalai cpiXTarov TtavQog.
•Kai Twvöe y.OLvr]L ylo^iag fieralrcog, 465
dXyr] TtQOcpwvcöv dvTiKSVTQa xagöläi,
ei (.nfj TL Ttüvö' €Q^ai/xc tot>g iTtairiovg.
Gi) ö' ei ÖLYMlcjg e'ire (,iij y,qlvov ölxrjv'
Ttqd^ag yaQ ^v ool Ttavrax^t Taö' aiveoü).
^O. To 7tQäyf.ia ^.lelQov i] reg oierai Toöe 470
ßgoTÖg öixccLeiV ovdk fiirjv iftol ^€f,iig
(fövov öiaigetv d^vf^irjvlTOv ölxag.
äXXtog ze ymI oi) (,ihv y.aTrjQTVX0)g vöjucül
lyJrrjg 7tQoafj?.S^eg Kad-aqdg dßlaßrjg ööfioig
if-iolg, df,io/iirpov (5 ' ö'vra a' al6ov(.i(xt TtöXei' 475
a'örai ö' 8%ovgl (.lolgav oi)'/. ev7te(M7teXov,
aal (Lurj tvxovgch Ttgayf^arog vixrjcpögov,
XcbQÖci fieravS-ig iög £X cpQOvrj(,idTwv
TceöoL 7t€G(bv äcpEQTog aiavrjg vÖGog.
459 doXiöcpQQjv. 460 twl tzstcXcol. 461 ixTJQvzve tov ölcc rrjg sTttxv"
oetog tü)v lovtQüiv yevoßevov avrwi (povov, Xkyexai yag (leiä to (povsvaai
yv/iivdv i^ayayelv xal ösi^ai rolq noUxaiq. 465 navzwv. tovto 6s uQoq xo
„akXrjQ avayxriq ovxivog XQewv xoxov" (426). 469 xa xaxa xrjv xglatv dno-
ßaivovxa, bnola äv tji, inaivsoü). 470 sl xig ol'sxat x6 ngäyf/a ßgoxog 6i-
xät,eiv, iiel'Qov i] xaxa avd^Qwnovg oi'exai, ifzol dh negl (povov dixät,eLv ovx
oaiov. 472 i(p^ alg (Linwood für olg) xax£(og fJ.i]Vioovaiv'EgLvveg. 473 xe-
Xsiog xi]V TjXixLav. xovxo dh dno xöiv tfiüKov. 474 ölo. xovxov sXniöag
avxwi ;f()7yaT«? vtzoxl&tjoiv. 475 ösxofxaL iv zrji noXei. 476 svTtaQalxijxov,
svx^Q^i svaQEaxov. övaccgsaxoc (pvasi slolv avxai. 477 dvx{l xov) xvxovowv.
458 €(pd-T]^* f gh. ovxog f gh, ovxcog M. 461 xQvtpaaa lovxQÖiv
{XovxQov (J' fgh): Musgr. 465 snalxiog: Weil. 468 av t' Pearson.
stx. . 6 fiTj M e^st. 470 A0 M. fI' xig: Pearson. 471 ßgozolg erst M,
dann ßgoxog wie fgh Schol. 472 (fovovg: Robort. 473 xax. oficog-
Dind. 474 ixhrj M erst, ögofxoig mit 66 über 6q6 lg. 475 ofiiog d'
afiOfj(pgov ovxa o' aigov/j.ai: Herrn. 476 ovxovv evnenXov f g, doch f am
Rande yg. ovx svnsßneXov. 478 x«^^'«* /"f^' avS^ig (mit ^x M): Wellauer.
479 7i66a>: Dind. alav^ fg.
EYMENIJES. 45
TOLavza (.ihv tclÖ^ eotIv' djiKpÖTSQa, insveiv 480
TtefXTceiv TE, öv07tri(,iüVT^ d^ri%ävtog t i%£L.
STtel öh 7tQdy(j.a ösvq^ e7teöy,rnpev TÖöe,
(pöv(x)v ÖLy.aotdg ÖQ-alovg algovfxevr]
^eOfxöv TÖv etg aTtavx iyd) ^rjOa) %q6vov,
Vfxeig dk f^oQTVQid re y,ai TsxjurjQia 485
xaketad-^ dgcoyd rfjg öUr]g ÖQKcbfxara.
yiQivaGa ö^ doxcov tojv e^iQv rd ßs^Tara
ri^o), ötaigeiv tovto 7tQäy(.L^ HrjTVf^ojgf
ÖQyiOv TtOQÖvzag, (.nqdhv ixdlTiOig (pQEGlv.
XO. vvv [j.€TaöTQOcpal väcov arg. a 490
^EOf^ilcüv, rj XQaT7]G€L öUa {te) v.cil ßldßa
lOVÖE (A.(XTQOY,TÖVOV.
Ttdvrag rjörj töö ' eqyov EVXEQEiäi GvvaQ(.iö(JEi
ßqoTOvg. 495
TtoXXd ö* iTVfiia TtaiöÖTQCJTa
Ttdd-Ea TtgoOf-iEVEi toxevglv (XETav^tg iv xqöviai.
odöe ydQ ßgoTOOKÖTVcov avx. a
fiaLVdÖiüV TÖJVÖ' ECpEQlpEL ycÖTOg Tig EQyjitdTWV' 500
TtdvT* icprjOa) /höqov.
481 nefjL7i8LV (xvxaq af^Tjvltcjg dvaxfgsQ iariv i/nol. 482 (og axTjTttdg
slai^X&sv. 483 olov ivögxovg öixaarcig. 484 disxsXeae yccQ ro '^geiOTtayi-
Tixdv GvveÖQLOv. 485 vixHg 6b ogxovg avzovg ahriGaxs. 487 ßblxiaxa
{xa ixsyiaxa f). 489 oqxov öiöövxag. 490 tj ßsv '^d^rjva dnrjX&ev svxgs-
Tiioai ÖLxaazag, 6 6h 'Op^axrjg Ixsxtviov fih'si, ai 6h 'Egivveg (pgovQOvoiv avxov.
fielog 6h olxelov cci6ovat xfjt eavxwv ngoaigsoei. 494 xo fXTjxgoxioveiv.
499 x(öv xovg ßgoxovg inioxonovvxcov. 500 jifiüiv 6fjXov oxi. 502 nävx^
i^tjoo) ßoigov): ovxaxi xlvcc fxhv Fvvofxov i^y^aoßai ^ögov, xiva 6h ov, dXlcc
ndvxa icpi^aa) ßOQOv, oniog xig ßovXexai dvaigtZv. ov XLfjLwgtiocD xolg d6ixov-
fitvoig, dkld ovyxwgi'jOio dkXZ/kovg dvccigelv. 503 ntvotxai 6' dXXog: dd
xd aXXriXmv dxovauvxai, xal ov yivexai xaxcüv dvdnavaig.
480 iaxL erst M. 481 nsfxnsiv {-si erst f) 6h: Abresch. övonriiiax' (rf?) über
Sva fh): Scalig. dfiTjxdvwg Ffiol: Butler Dind. 482 dnsax. mit f über« fg.
483 ogxlcDV uigov/uevoLg: Casaub. 486 ög . . (xaza (ogfAriixaxal) M erst
{6gd-(6ß. Pauw). 489 fehlt in h und steht in f g nach 485; auch im metr.
Scholion in f wird 488 als letzter Vers gegeben, mit der Var. ngäyfxa
xovz\ ogxov (M erst -üdv) nsgiövxag: Herrn. 6x6lxov {ßv6ixov f g): Schütz.
(pgsvL fg. 490 XO M. xaiaaxgo(pai: Meineke. 491 &eofxi(ov el xg.
492 XE zugef. v. Heath. 6lxa u. ßXdßa mit rj über «fg. 493 ^rixg.: Ddf.
495 evxsglac {evxccgia fgh): Turn. 499 ovze: Elmsley.
46 AI2:äYA0Y
TteiJOSTat d' äXXog dlXod-ev ftQOcpwvcov ce rwv
TtiXag yiüTid,
Xfj^Lv vftöövalv Te f^öx^cov 505
äxed t' o'd ßeßac' , ä Tldficov judrav TtaQrjyoqel.
fxridi Tig y.mkrjiay,ST(ji) otq. ß
^vfzcpoQcci TSTvi^iLievog,
TOtTr* iftog S-qoov fxevog, 510
(5 d-QÖvoL r' 'Eqlvvwv.
TavTa Tig Ta% av TtaTijQ
rj tey.ovoa veoTtad-rjg
oixTQÖv oUtIoult^ iTteiöij TthveL dö(j,og Jl'/.ag. 515
iod^^ ÖTtOV TÖ ÖSLVdv €^ aVX. ß
y,al cpQsvCüv eTtlaxoTtov
det fx^vstv Y.ad-rifxev ov.
§Vfl(p€Q€l
G(x) cp Q ov etv VTtd OTBvei. 520
Tig ök ^Tjöhv SV (pdei
y,aQÖlav dv' (stl) rgewv
^ Ttöhg ßqoTÖg ^' ö^olojg er' äv oeßot dly,av;
fxrjT^ dvdqxeTOV ßlov arg. y 525
fii]T€ öeGTtorovfxevov
505 öiaöoxriv. 507 7ta&(6v 6s xiq f/.ccTrjv savxov nagaßv^sirai trfi
elq rifiäq eXnlÖL. rj , axaötoq de zcöv (poveiav nagrjyoQTjd^i^osTai. rXi^fiojv
yocQ 6 avaiöiqq' „rj 6' wöe tXrifjLwv" (Soph. El. 275). 508 Tjixäq örjkovozi.
510 d-QO(öv. 513 ravza avaigovfievoq natriQ rj (jltjxtjq vno naiööq. 515 sneiörj
dnokcoXE (f: nago).. M) xo ölxaiov (auch f). 516 ov navxaxrJL xo deivöv
ccTisLvai <pQsvü)v Ost. 520 wäre xad-r'j/isvov vno axsvsc oaxpQovelv. wasl
skeyev vno xwl öäsi. saxi öh an' svS-elaq xrjq xo oxhoq. 522 Xaiingoxrix^
opd^6xi]Xt <pQ8V(öv. 526 aXkci xov (Rob. f. xcäv) ^Q8f/.a xovxwv 6<panx6fi£vov'
nagoaov al fisv nccvxccnaOL xvgavvovfiEvoi xaxcSq ßiovoiv, ol öh ävaQxot no-
VTJQWq.
504 ngoqxDVciJv xa xwv. 505 vnodooLV M, vnoövaiv g {-ötjoiv f).
506 äx£x' (mit t,x) M, axeax' ig: Schütz (clxecc ö' Fritzsche). ov ßfßam xX.
M gh, aßsßaia xX. f. 507 xX. öe xiq ßdxav: ös getilgt von Schwenk, xiq
von Pauw. 508 xixXrjaxsxa). 511 f. lo) 6, Iw &q.: Pauw. 512 sqiv-
vv (OV M erst wie fg. 515 olxxov: Casaub. 518 öeifjLaiver. anon. ap.
Dobr. 522 dvaxQ6(p(ov. 524 asßei mit ol über si M, davor Rasur
(Wiederholtes ex' dv nach Vitelli). 525 dvagxxov M, dvexQxrjxov ig:
Wieseler.
EYMENUE2. 47
alvear^g.
TtavTl (.ieaü)L rd ^garog d^sdg äTtaaev, e^AA' dXXäi>
d^ i(poQ€veL. ^
^xjlLilÄETQOv (5' irrog leya),
övaasßlag uhv vßgig rfxog (bg irvfiwg'
kv. (5 ' vyteiag ^^
q)Qevcov ö TtäOLv cpiXog
Tial TtoXvevY.rog öXßog.
ig 10 Ttdv de Gol Xeyw, dvx. y
ßcofidv atöeoai JUag'
jiirjöe viv ^^
yjQÖog ld(bv dd-iiDi rcoöl Aa| dTlarjLg' tcolvo,
yoLQ eTteorat,
y.ijQiov iLi€V€L reXog.
TtQÖg rdöe ng toyJcov oeßag e^ TtQorlwv 545
y,al ^evoTlfxovg
iftiGTQOcpdg öw(.idTO)v
atööinavög ng iorw,
eyL(hv d' dvdyy.ag dieq arg. 6 550
öUacog ojv ody, dvoXßog earai,
TtavdiXed-Qog ö' ovTtor^ dv yevoixo.
TÖv dvtlToXfxov ÖS cpaf.lL TtagßaTav,
(dyov)ra itoXXd TCavTOCpvqx' dvev öiiaag
ßcalwg, ^vv xQ^^^^ yad-rjaetv 555
531 äXXa äXXwg icpogai 6 ^s6g. sad-' 07ttj{i) öiovq (zu 516, Weck!.).
532 avvTOßov. 534 vßgiv ysvvwaa. ol yag aQ^afievoi xov d-elov xaTa(pQO-
V6LV vßQit,ovai xovq av&QiuTiovg. 535 ix 6' vyisiag (pgevcäv. ix xov ogd-dg
l/av (pQevaq. vooov ds (pgevaiv xtjv övaoeßstav (priaiv, vyleiav öh i^ rjg av
SIT] xifzrj' e^ ixelvrjg dh vßgig. 538 xa&oXix(ög Xsya) xo inKfSQOfxevov.
540 x^v öixTjv. 550 6 x^Q^ ccvccyxTjg öixaiog (üv. 552 xov xd ivavxia
rolg etgrifiivoig xokßwvxa. dvx{l xov) xov ädixov. nagaßeßijxoxa. 554 ndv-
xod-ev avvTiyfjLeva. 555 dno xa>v x^if^cct^o/xevwv, xgonixwg. avxl xov xanei-
VioQ^rioexai.
529 aitavxi: Pauw. 530 f. äXka dXXa'^ M: Wellauer. d' f g h : öt\ i(pogesL
M erst. 533 övaaeßdag {-lag h). 536 ncar. Heath. 539 ßwfxov ö*
anscheinend M erst. 541 dvxlarjg fg. snExat fgh. 546 ngaxlojv erst M.
548 dcüfidxcov imoxgocpng: Heath. 549 alöovfji. ig. 550 ix X(öv6':
Wieseler. 552 ö ' zugef. v. Pauw. 553 ^afxL mit rj über a f. nagai-
ßäöav M (mit ^r), nsgßdöav fgh, nagßdxav Herm.j h^^{ayov)xa für
xd. OMüller. öixrig M, dlxag ig.
48 AIZXYAOY
XaTcpog, örav Xdßrjc növog dqavofxevag yiegaLag.
TtaXet d' axotjovrag ov- ^^^^ §
dhv (iv) i^iioäi dvGTtaXsl re diväi'
yeXai 6s 6alfj.wv etv^ dvöql S-eq/hcöl, 560
rdv ovTtOT' ai')(^ovvj;* iöcbv d(A.a%dvoig
dvaig luTtaövdv ovo' vrceQd-eovT^ dyiQccV
Öl^ aiaivog ök rdv tcqIv ölßov
ig/nart ftgoGßaXcbv öUag öXer' dxXavTog, aloTog, 565
^Q, Y.T^Qvooe, TifjQv^, KOI OTQaröv KareiQyd^ov
w - ^, 7] t' odv öidTOgog TvQOrjvtKirj
oaXTCiy^ ßgoTsiov Ttvevi-iaTog TtXrjgovjLisvrj
VTtSQTOvov yrjQVjLia (paLvero) OTqarQi.
TcXrjQOv^ivov ydg xovöe ßovXevrrjQLov 570
Giyäv dgriysi y,al fiad-eiv d-eo^ovg ifiovg
tzöXlv t£ TtäGav ig rdv aiavfj xqövov
-aal Tojvd^ ÖTtcjg dv e^ y.aTayvwGd-fji, dUrj.
XO. dva^ 'LäTioXXov, öv e%eig aiidg y,Qdr€t.
tL tovÖs Gol (xereGTL Ttgdy^arog Xeye. 575
556 dzvyja. 558 zovg d^sovg. 560 yeXccL, ^ijoiv, b öaifiwv enl tcoi adlxojL
(Stanley f. -wq) {xaxäiq) {{xaxd} Härtung) nccoxovzL, xov ßTjöenoTE Ttgooöox^-
oavxa ti/jKogslo&ai löcov iv fisarjL zrji övi^i vnet,evy(j.svov xal yaXivcDd^evza ' zovzo
ydg örjXol z6 Xsnadvov. 563 zov noXvxQoviov öe oXßov savzov TtQoaxgovaaq
ttÖL ßgdx^i- (Abresch f. ßgayst) zfjg ölxrjq wXezo. 566 xXrjQ(üaaoa ^Ad-rjvä
zovg dglazovg dyei öixdoovzag. xad^iadvzcDv öh avxwv, ev ßioüji ozäoa xs-
XevsL öid zi^g odXniyyog xal zov xrjQvxog ciconrjv yevsaO-ai, wg fjiTj dgxoivzog
/lovov zov xriQvxog. oga öe nwg zd vecov sS^i] dvaygovit,si. cc ydg vvv yivszai,
zavza z^v Ad-riväv elorjyays Xsyovaav. i/gcövzo ydp TrJL oaXniyyi dvelgyeiv
zd TcXrjd'og ^sXovxeg. xdiexE, xwXve. 571 avß<p8g8i. 572 öiijvexrj, nagd
z6 alel. 573 xwv 'Ageonayizcüv. (über der Seite, die V. 597 ff. enthält)
SV nagayogT^yr^fiari (Ddf für nsgL/cogrißcczi) aviöji sIglv ol AgsonayZzaL ßrj~
öaßov ÖLaXeyofisvoi. 574 wv ixXriQio^rig, örjXovözt [lavTEiöJv. nagaipavtv-
zog 6 AnoXXwvog zaizd ^rjoiv.
559 {ev) Abresch. dvonaXslzai ölvai {ölv.t erst M): Turneb.
560 d-egfjiüJL h: d^eQfiosgyiÖL M f. 562 Xenadvov: Musgr. 565 dxXavozog:
Ddf. d'LOzog: Pors. (al'aiog). 566 A0 M. xazegydd^ov: Pors. 567 M
si'z' ovv mit ,rj. über ei (Lücke unbezeichnet); ei'z' ovv öidxzogog (Lücke dar-
nach) zvga. f g (f Xelnsi vor dem V. und nsXoi nach dems.); etV ovv ötdxz.
n^XsL zvga. h (Senar). 570 nXrigovfisvov erst M. 572 slg M f. 573 z6v6^
M, züivö' Schol. und fg. ölxri f g: ölxtil M. 574 XO, M. 575 ngdyß.
ptezsavi erst f.
EYMENIJES, 49
^n. y.al liiaQTVQTjGcov '^Id'ov' i'oTL yaQ ööjiicov
l/Jrrjg öö' dvrjQ zal fxv%mv ig)SGrla)V
€ßc5v* cpövov ök TOvö^ iyd) y.ad-aQGtog'
v,al ^vvöiY.r^GCüv avrög' alriav ö' s'xcü
Tfjg Tovöe firjtQÖg tov (pövov, gv d ei'Gaye 580
öirtcog {r') iytiGTät Tfjvös xvqcoGOV ÖUtjv.
^Q, Vf.i6)v ö (.ivS-og, elGccyco ök zrjv ölKr]V.
ö ycLQ dicbxcüv TtQÖrsQog e^ <^QXVS Xiymv
yevoLT^ äv öoS-cög Ttgayfiazog ÖLÖdGKaXog.
XO. ^i a' TtolXal ^lev iGfiev, Xe^ofxsv öe GvvTÖ(.iwg. 585
iTtog d' dfielßov Ttqdg ^Ttog iv (.legei Ttd'eig.
fj ß' Tirjv f-irjTSQ' ecTte TtQCJtov ei y.aT£y,TOvag,
OP. iy,TeLva' rovrov y^ ovng dgvrjGig TteXeu
XO. fj y' €v (,dv TÖö^ fjörj %wv tqlojv naXaLGfxdrcov.
OP. ov y€Lf.i€vcoL 7t(jj Tovös yo^Ttdtetg Xöyov, 590
XO. ^ ö' etTteiv ye fxev^oi öet d' ÖTtcjg yaxeyTaveg.
OP. leyco' ^L(povly.G)L XBLqI Ttqdg öeqrjv Te^(bv.
XO. fi e' TtQÖg TOV ö' eTtelG^ing yal rlvog ßovXevf-iaGiv;
OP. Totg TOvöe ^eGCfdroiGt' ^aQTVQsl de (xol.
XO. fj g' ä (.idvTig e§r]yeiTÖ gol fAr]rQoy,Toveiv ; 595
OP. yal devQÖ y* aiel rrjv tvx^^v od ^e^(po(.iaL.
XO. ?5 ^' dlX^ et Ge /ndQipet ipfjg)og, d)X egetg rd%a.
576 iiaQXVQYiGüDV oxl ovx saziv svayriq' ixaS^ijQa yccQ avxov. 579 avv-
ÖLXOL Uyovxai olq l'aov fxtxsoziv iv xf/i ölxrji xrjg aixiag. 582 xcüv ^Eqivvcdv.
aQa XO öixaaxTjQiov. 583 o xaxrjyoQwv. 585 xovxo ov ngoq zag XQsZq,
oXla TiQoq xov xoqov is' yccQ iqaav. 587 QrixoQixcöq nvvd-ccvovxai. el fihv
bfJLokoyolri, vTCfvdvvoq aaxat' el 6' aQVOtxo, iXeyyßrjoexai. xal 'Axi^^evq TtQoq
xovq TtQSoßeiq' „xL öe Xabv dvtjyayev ivS^dd* dyeigaq 'AxQeiörjq"; öicc yvvaZxa
(Homer I 338 f.). 589 ev nenxwxaq (Weil für ifxn.). ?) fxexacpoQcc öe iaziv
ccTto x(ov TtaXaiovxcov, ol inl xolq xgial nxiäßaaiv OQi^ovai xr]V rjxxav. 592 nla-
växai. al (jCev ydq xtjv ahiav xov cpovov nvvd-dvovvcci, b öe ngoq xo „Ttäiq"
„^i<peL"^ (prjolv (oq x6 ,^j} öl* ißrjv löxrjxa" (Hom. 0 42). 596 xo del inl
xov e'caq xäxxovaiv *AxxlxoI noXXäxiq. „öevQO fiev f/.oi xovö^ aiel xeivei Xoyov"
(Adesp. 148 N.). ewq öevQO. xr/v tzqu^iv. 597 dvixl) xov l'owq.
576 ^An6X{Xwv) M. ö^ficov erst M (vö/xcoi Schütz). 577 dvrJQ: Pors.
ööficDV {öofxoq M erst): fj.vxö>v HLAhrens. ^(peaxiojq mit o über m M, iipe-
oxlcov fgh. 580 xovöe (povov: Turneb. 581 <t'>. Herm. 582—644
fehlen in fgh, 582 Aß, 585 Ev(jL{evlöeq) M, ebenso Ev^i. 591. 97. 601. 05; 588
"0Qe(ax7]q), ebenso 592. 98. 602. 06; 589 Par., ebenso 590. 93—96. 99f. 603. 4. 7.
'H a usw. zugef. von Weil. 588 xovxov ö' -. Nauck. 596 deU Tumeb.
Aischylos. 4
50 AISXYAOY
OP. TtSTtOid-^ , aQwyäg d^ iy. rdcpov Tte/XTtec Ttaxriq.
XO, ?J Tj ' v€y.QolaL vvv nsTtLOd-i jurjTSQa y.ravcbv.
OP. övolv yccQ elx£ nQoaßoXdg iLiLaGfj.droiv. 600
XO. 1} ^' ftcjg Ö7]; ölöa^ov rovg öixd^ovTag Taöe.
OP. dvdQoy.Tovovaa Ttateg^ ef.idv xaTiy.Tavev.
XO. 1} L TOiyaQ oi) (.ihv ^fjig, ?} ö' eXev^eqa cpövcoi,
OP. tI ö^ oiuy, iyeivTjv twoav rjkavvsg cfvyfji;
XO. 1} la' o^y. '^v öfxaifxog cpcoTÖg ov yareyravev, 605
OP. iyd) ök f.ir]TQdg Tfjg ifÄfjg iv atf-iari;
XO. 1) iß' ncog yccQ G* e^geip^ dv ivzög, ö fiiaicpöve,
tcbvrjg; dTteiJ^rH' firjTQÖg alfxa cpilratov ;
OP. rjör] ov ^aQTTjQYjOov, e'^rjyov ös {.10 i,
^IdnoXXov, et Gcpe gvv öiyrjc yaTeyxavov. 610
ÖQdGai ydg ÜGTteg iGrlv ovz dgvoiJixeS-a*
dXX' et ölyacov eize ^uj) Tfjt gtjl cpqevl
öoyet röö* al(j.a ygtvov, d)g Tovroig cpgccGio.
All. Xe^oj TtQÖg vfxdg tövö* 'Ad-rjvaiag (,ieyav
d-eGf-idv öiyMlojg, fxdvtig cov d^ ot ipevao^ai,. 615
ovTtcbTtor' eiTtov /-lavTiyoiGtv iv d-QÖvoig,
oiiy dvÖQÖg, ov yvvatyög, ov TtöXecog TtiQi,
8 fxij yeXe^Gai Zedg OXv/HTticov Ttari^Q.
TÖ (xkv öiyatov Tovd- ögov Gd-evec f.ia&eLV,
ßovXfjc TCicpavoyia d' vii^i^ ertiGTCeGd-ai itaxqög. 620
598 cog v^aq (Herrn, f. viilv) 67isf/.xpev tj firjxrjQ, ovxco ßoTjd^ovg Xüfiol nsfitpei 6
naxrQ. 600 ovvzvxiccg- 601 nccvovQywg (paal, /at) tjfiäg ölöaaxs, dXXa xovg
öiieaoxag. 602 ifih xdxelvov '^ölxrjasv. 603 ttöJ? ovv XeyeLg oxi tJölxtjos
He ; Ttcüg 6h 'Ayafisfivova, onov dne&avsv 6l avxov (Linwood f. avx7]v) ; 604 ovx
el xed^VTjxev, xovxov aixia sl au, (^') t,(öaav (Steph. u. a.; M 7i(og dv) (ovx) iölo)-
xeg ' (tioxe ovde dnoQavovaa 6id x^v ar^v alxiav dntS-avsv. 606 iyo) ovv Ofiai-
fjLog elfJLL xiji (JltixqI; 608 dnaQVTJi. 609 wg dnogcov x^g dnoxQcoE(og. inel
yccQ rikd-sv sig xrjv ÖLCixgiaiv xov ötxai(og rj /urj dvrjigrjxevai x^v fXTjxE^a,
STil xov ovßßovXevaavxa d^sov xaxacpevysi. xgayixbv ovv xal nganov (Vict.
f. XQ67C0V)' oßoeidig xe x6 {avxov^ ndvxa ).iysiv. 615 xov ^ÄQeonayiXLxov.
618 waxe ifiol (jiev Zeig, syw ös xovxwl ngoaexa^a. ovx dvsv /Jiog ovv xo
yevofievov. 619 dvxl xov fxd&e o) ßovh]. 620 xeXsvco ös vfiäg nsiaS-TJvai
x^L ßovXiji xov Jiog.
598 Tre^TTft: Scalig. n. Seh ol. 599 ;r6;rfta^i mit ^t.: Veitch. 600 öoloZv
erst. fjLLuofxdxmv: Elmsl. 603 (povov. Schütz. 607 sQ^gsipev. 608 (pLk-
xdxov erst, xo cpiXxaxov Korr. 609 'Ogi{oxrig), 612 öixaicog: Auratus.
6U 'Atc6X{Xü)v). 615 d'(yV ov: Canter. '61S xeksvosi: Beim. 620 ßovkrj:
Tum. vfjiß' M.
EYMEmAEH. 51
ögyiog yuQ ovri Ztjvöq iö%veL TtXeov.
XO, Zevg, (bg Xiyecg gv, tövöb xQ^f^^ov örtaae,
(pQdt,eLV 'ÖQeatrjL Tojcöe, zdv Ttaigög cpövov
Ttqa^avra (.irjrQÖg (.nqdafxov Ttfxdg ve^stv;
All. ov ydq tc Tavzdv ävöga yevvalov d-avelv 625
ÖlOadÖTOig ayLIJTCTQOLGl Ttf.ia?.(pOVf4,€VOV^
y.al ravra TiQÖg yvvaiKÖg, ov n d-ovqloig
TÖ^otg iy,r}ßöloLöiv, (Stox' L4f.iaLövog,
all' (bg dy,ovor]i, JlakXdg ol r' eq)rif.L€VOL
ipriq)0)L ÖLaLQetv lovde Ttqdyfxarog Tteqi. 630
dTtd GTQareiag ydg viv ri(,L7tohqy.6'ra
TU TtlelGT' d^eivov' evcpqoGLV öeöeyiÄevrj,
ÖQolTrjL, 7t£Qc5vTog XovTQd, y.aTtl reg^ati,
(pdQog 7t€QeGy,7]vcoG€v, iv ö dreQuovc
TiÖTCTEi TieörjGaG^ dvöga öatödXtot, TteTtXwL. 635
dvÖQÖg jLiev vfitv o'örog €iQ7]TaL fxÖQog
TOV 7täVT0G£j,lV0V, TOV GTQaTTjXdTOV VSÖV.
rijV (5' a^ TOiavtrjv elTtov, d)g örjx^V^ lecbg,
ÖGTtEQ TezaKTai rfjvöe y.vQCJGai diyrjv.
XO. TtaTQÖg TtQOTLfidL Zevg fxögov t(ol göjl XöycoL' 640
avTÖg ö' idrjGs ftarsga ^QCGßrjTrjv Kqövov.
7t(äg ravTu TOVTOig ovy, ivavTccog Xeyeig;
vfxdg d' dxovELv Tavt iyd) fiaQzvQoi^ai.
All. & TtavTOfXLGfj xvcböala, GTvyrj d^eöJv^
Tteöag ixev dv kiJGeiag, bgil tovö* dxog 645
y.al ydqja noXki] (xrixavi] kvTTjQiog'
624 ixÖLxriaavia. 626 avvexhg ro ovofia naQ^ AloxvXcoi, 6id axwTttsi
avtov ^EnlxccQßog. 632 ßelxiova nXelara rivxvxrixöxa and ai^axelag.
633 7ivsXü)l\ T/yt ajg aogwi avxaii yEvo/isvrji. nccQa xr/v öqvV ^vXivai yccQ
avxai. XüJv Xovxqwv önXov oxi. 634 7iaQ€Oxr\vrioev. Ttpo? (d. i. x6 X ngog,
Weckl.) xt^v avvaXoL(pr,v {-Xicptiv M) xi]q negi xal xrv avt,vyiav xov grjjuaxog.
dxQaxi]Xü)i. 638 xj]v KXvxaLfiriGZQav. ol öixaoxai. 640 aig Xf-yeig ov (Paley
für ovv), naxkga ngoxifxäi (n^xgdg 6 Zevg. 642 ov xov dia ngosd^exo xaxdig
elnslv, dX?.a xöv ^noXXiova (og xpevad/^svov ßovXexoi iXey^ai. 643 co xgixal.
622 XO. 623 für xüjlÖs M erst xwl, für xov erst xov. 625 l4ji6XiXü)v).
626 xifxa?.(povß8v.v M erst. 631 aigaiElag und axgaxiäg M. fiiv: Pors.
632 dfxeivov und dfxeivov* M. 633 ögohrj M. negdivxL. 634 neg äoxr\-
v(jt)aev M, nugsoxtjvtiosv Schol. 638 xavxrjv xoiavxrjv: Weil, dsix^ erst M.
640 XO. 641 edtias erst. 644 knöXiXwv) M. 645 von hier an treten
auch f g h wieder ein. nalöag M erst. XvaeLev: Ddf.
4*
52 AIÜXYAOY
dvÖQÖg ö ' iTteiödv alf.i^ dvaOrcdGrji xövig
äTta^ ^avövTog, ovTig iox' dvaGTaaig.
T01JTWV eno)LÖäg oiiy. iftolrjaev TtarijQ
ov^og, xä (5* äXXa Ttdvx^ dvco re ymI zdrw 650
OTQicptov Tid^TjöLV O'döhv dGd-fxaivoyv fxevet,
XO. TTcog Td7tog)€ijy€iv tovö* VTteQÖixeig öqa'
td iiriTQÖg alfi' öjiiaifiov h.%iag TtsöoL,
^Ttetr' ev ^\AqyEi ödifxccT^ olv.riGEi TCaxqög;
TColoiGi ßw/iioig xQÜ^evog rolg örjinloig; 655
Ttola de xeqvLip q)Qa'reQ(jt)v TtgoGÖe^CTac;
^n. yial TOVTO Xe^o), %al fidd-' d)g ÖQ^cog eQ(a.
OVY, eGTL flTjTTjQ l} "/.exlrj (XBV OV TSÜVOV
roTieijgj rQO(pdg 6^ Tivfiazog veoGTtöqov.
tUtEL Ö^ Ö ^QCbLGZWV, ?} (5' ä7t€Q ^€VWL ^SVT] 660
BGwGsv EQVog, oIgl fj,}] ßldiprjL S-eög.
TeY.fA.riQLOv ök rovöe gol öel^o) köyov,
Ttari^Q ^ev av yevoiT dvev ^rjXQÖg' TtiXag
fxdqrvg TtdgeGTL Ttaig ^Okv^irtlov Jiog,
********
0^(5' ev Gv.öxoiGi VTjövog Te^Qafj,f,ievr], 665
d?uX^ olov eqvog ovrig av tev^oi d-eög,
iyd) dk, JJalXdg, rdXXa d-\ <hg e7tlGrafiai,,
rd GÖv TtöXiGfxa ymI GTQaxdv reij^o) fieyav,
y,al TÖvd' ^Jtefiipa göjv öö^cov e^eGtiov,
ÖTtcjg yevoLTO TtiGTÖg ig rö itäv %q6vov 670
Y.al TÖvö' e7tLy.Ti]Gaio G^[xiMa%ov, -d-ed,
y.al TOijg eTteita, ymI rdö^ alavcog fxevOL
GregyeLV rd TtiGxd zcovöe rovg BTtLGTtÖQOvg.
652 ex zrjg yinöXlwvoq anoXoylaq xaxaxQivovoiv {-xQivovaiv M) ^ÖQeavrjv '
sL yag zöv <povsa ovx olov ze xov <p6vov avaxaXsGaa^aL, ncäq ^Oqsözt^q (po-
vevaag iXevd^EQcoS-ijoeTaL; axonei iiwq öixaioZq 'OgsaTrjv tpsvyetv. 659 xvrj-
fiaxog. 660 o aTte^f^aivcDV. wg naQaxaza&^XTjV. 663 yevvrjaeLEV. 667 cy
naXXdg. oaov övvafiai. 672 öl' alcövog. 673 anoyovovg.
647 dvaanuaet f gh. 649 STiolrjOEv ig: -oe M. 650 dvco te df g:
dvo) M. 651 ovöhv dad-fiaivcov fg: ovö^ iv dod-fialvoD M. 652 XO. nwg
ydg z6' Dittenberger. 653 tceöcoi: Ddf. 655 itQoads^ExaL dfgh: ngoade-
^aizE M. 657 ''AnoXi'kwv) M. 658 xexkrjfisvrj f gh: -svov M. 660 &qw-
axcDv: Weckl. 661 ^r am Rande M. nach 664 Lücke Butler. 670 Ecg M f .
XQovov erst M. 673 zä niozd f g: r dTCiazcc.
EYMENI/IES. 53
^0. rjÖT] yisXsvoco tovgö' ccTtd yv(bfzr]g cpigeiv
ipf](pov ör/.alav, (hg ähg leley^evwv. 6'^^
XO, fjfitv iihv fjdi] Tidv Texö^ewai ßeXog'
f.ievw ö' dy.ovGaL 7t(og dychv -KQid-rjOsraL.
AG. tl yccQ; TtQÖg v(x(ov Ttcog Ttd^eia' diiiO(.i(pog c5;
ATI. rjyiovaa^' öv ^Y.ovGaT\ iv öh xagöläi,
ipijcpov (peqovTeg öq'/.ov atöelöd^e, ^evoi. 680
AQ. yMoLT^ äv fjÖT] d-eoy.6v, "^ AtxiAÖg hcbg,
TtQcbrag ölxag y.Qivovr£g aEfj.aTog x^tov.
earat, ö^ v,al tö lomöv Aiyeojg orgaTCOi
atel ÖLYMOiöv TOVTO ßovXevTTjQtov,
Ttdyov (5' äq^ ä^Ei TÖvö\ 'A^a^övwv i'ÖQav 685
G-arjvdg -9-^ öt' ffld-ov Orjoecog '/.axä cpd-ovov
GTQarrjlarovGaiy y.al ftöXei veoTttöXsL
Tfjvd^ vipiTtvQyov dvreuvQyojGav rörs'
"Aq€o ö' id-vov, ivS-ev eGr' iTtcbvvjxog
TtETQa, Ttdyog i^ ^'Ageiog' iv öe rQi Geßag 690
dGTCüv cpößog re Gvyysvrjg tö f,iridÖLy.eTv
GxrjG€L xar* ^^«^ y,al ymt^ evcpQÖvrjv öfxwg,
avTcov tzoXltBv firj ^ Ttr/QaLVÖVTCOv v6(.iovg
yMYCLig BTtLQQOalGL' ßOQßÖQOJi <5' -ÖÖWQ
XailTtQÖV flialvWV OVTtod-^ €VQ1]G€Cg TtOTÖV. 695
TÖ fXl]T^ ävCiQyOV (.ll]Te Ö€GftOTOVf.l€VOV
dGTolg TtsQLGTeXXovGi ßovXevo) Geßetv,
674 o öoxitJLat^ezai. 678 W rid-Eloa fzafixpiv nag vßwv ovx V7tofj.ev(o;
zu 681 unlesbares Scholion in grün erscheinender Schrift, in 2 Zeilen. 682 ort
(d. i. To X ^'^0 Tigwxr] inl 'Oqsgztji yeyovsv öIxt] iv tcÜi IdQsLwi ndywi.
686 (jLrjviv. 687 rov^AgEiov nayov iv avxwiyaQ iaxQaxoiteöevaav. 689 o^ev
"ÄQeioq ndyog ixXi^&rj. 690 6 6h dvxl xov ydg. 697 av^ßovXevoD xolq
ifxolq noXixaiq ÖTjßoxQaxeloS^ai fisv, vno (poßov öh [ßri\ (getilgt von Papageorgiu)
slvaL,
674 Paragr. u. A6. M. xsXsvm: Eobort. raad* h, wie f über xovaö*.
676. 679 XO. M, 678. 681 A0.', 679 AH. Karsten. 679 für tw»' f gh mq,
680 aldeia&ai mit e über at M. 682 xgivavxsq f gh. 683 Aiyiwq fgh;
alyiiüL^. 684 d' txäaxiov (-axa) fg): Canter. 685 6' 'Agsiov roVrfe (OMüller
TT. yfQttlQov, Weil n. d' sveifxa oder d' söovvxai, Heimsoeth n. xaS-it,ov u. s. w.).
687 nöhv {-si Orelli) veönxoXiv. 688 X7]v fgh. 692 x6ö' ^fiagi Weil.
693 'nixaivovxwv (nix. ig): Wakefield. ofiovq oder ofiovq M erst. 694 f.
ßogßoQOJL vöiOQ — noxöv wird citiert Diogenian III, 55. Zenob. II, 76. ßoQ-
ßoQü) 0-': Pearson, GHerm. 696 ßi^xs b: f^7]öh Mfg. 697 aa&sv M (asßeiv
am Rande).
64 AISXYAOY
y,al fxij TÖ öblvöv Ttäv itöXeojg i^o) ßaXetv.
rlg yctg deöoLy,(hg (.irjökv ivöiKog ßgozcov ;
TOtövöe TOI, ragßovvreg ivölxcjg Gsßag 700
iQVfiä re xcbgag y,al TtöXscog acoTTjQLOv
ixoiT* äv olov ovtig dvd^QcbTttov £%£i,
o^T* iv ^y.Tjd^rjLGLv ovre JJelonog iv rÖTtoig.
y,£QÖcov äd-iy.TOv tovto ßovXsvTi^Qiov,
aidoiov, ö^ijd-vfxov, evöövTOiV VTteq 705
iyQTjyoQÖg cpQOVQr^^ia yrjg y.ad-lara!.iai.
TüiJTTjv fj,kv i^iteiv^ ifiotg Ttagalvsoiv
ccGTotatv ig tö XotTtöV dqd-ovo&ca öh XQ'^
yal \pfjq)Ov acgeiv yal dcayvcovai ölxrjv
atöovfxevovg töv öqxov. eigrjTai Xöyog. 710
XO. yal fiijv ßccgelav TTjvd' öfiüdav x-^ovdg
^ijfißovlög elfii fxrjöafiojg aTL^äoai.
All, ydywye xQ^f^^^ovg loitg i/xoijg ze yal Jiög
TaQßetv yeXevo) firjd' dy.aQTtcbrovg yzloac.
XO. dXX' alfiaTTjQd Ttgay^ax'' ov laxdtv Geßsig, 715
fiavrela ö^ ovyJd-' dyvd (.lavrsijGrjL v€(j,(jjv.
An. fj y.al TtccTYiQ TL GcpdXleTai ßovXevfxaTOiv
TtQWToyTÖvoLGL TtQOGTQOTtatg 'I^Lovog;
XO, Xeysig' iycb ök (xij tvxovgu Tfjg ölyrjg
ßagsta x^Q^i^ Tfjiö' ö/luXtjGo) Ttdltv. 720
AU. dXX^ ev TB Totg veoiGi yal TtaXaiTegoig
-d^eolg aTLfxog sl gij' vl^i^gw d' iycb.
XO. TOiavT^ edgaGag yal 0egr]Tog iv ööfxoig'
Molgag STveiGag dcp<Ovg d-elvai ßgoTOvg.
An. oi'yovv öUaLOv töv GeßovT^ svegysTeZv, 725
dlXwg T€ TtdvTOjg ;cc5t« deöfievog tijxol;
XO. Gv Toc TtaXaidg öiavofidg y.aTacp^LGag
ocvcJL TtagrjTtdcpriGag dgxcclag &edg.
I^iova
705 vnsQ zdiv dnod^avövxmv xlikoqov, 718 xad^ccgccg zdv ngcozofxvarj
cc. 720 stt' ansiXag TQsnovtai dcpetoai xrjv öixaLoXoyiav.
702 ovTioz' fg. 705 svöotcdv M erst. 706 iygriyoQOv f g h. 708 eiq M f.
710 alSov/uivoLg: Ganter. 711. 715. 723. 731 XO. M, 713. 717. 725 AUOAiXmv),
719. 721. 27. 29 Paragr. 713 xdym re: Robort. 716 f^eviov: GHenn.
717 zig f, ocprjlsTaL fgh. 718 ng (oroxzovoig f. nQOZQonalg fgh. 723
24. 27. 28 citiert der Schol. Eur. Alk. 12. 726 7tävz..Qvs>t M. 727 diavofjLaq
Schol. Alk.: öalfzovag. 728 nagrjTtciZTjoag (auch Schol. Eur.): Davies.
EYMENUES. 55
^n. O'ö TOI Tax' ö^''- ^xovoa rfjg öizrjg TeXog
efxfjL xöv Ibv odölv ix^QotffLV ßagvv. 730
XO. STtel -^a<tTcdtrji (xe TtQeoßvxLv veog,
dLy.rjg yeviad-aL rfjGÖ' eTVi^y.oog jusvwj
(bg dficplßovXog o^oa -d-vfiovad-ai TtöXei,
^Q. ijnöv TÖö' igyov, XoLGd^Lav y,QLvai ölyirjv'
ipf^cpov ö' ^ÖQiGTrji Tfivd' iyd) TtQoa^r^aofxai. 735
lLii]T7]Q yotQ ovTig iarlv rj f.i ' eyehaTO,
TÖ (5' ccQGsv aivc5 TTdvra, TtXijv yd(.iov rvxstv,
aTtavri ^vjucji, v.dQza ö' et^l tov Ttaxqög.
ovTio yvvaLV.dg od 7tQ0TC^i]G0) fiÖQOV
ävdqa xravovGrjg dfofxdrcjv kTciGY.OTCOv. 740
viY.äi ^' 'OQeGTr]g, y,äv tGÖxpiqcpog y.QcS-fji,
exßdXXs^' (bg rdxiGra rsvyjtov TtdXovg
ÖGoig öixaGTOJv tovt' eTteGTaXtai rslog.
OP. c5 0oiß' '!A7tokXov, Ttcog dycjv y.Qid"i]G€Tai;
XO. c5 Nv§ (xelüLva ixfjTeq, äq^ ögäig Tdöe; 745
OP. vvv dyxövrjg (.lOi TSQfiaT^ rj (pdog ßlirceiv,
OP. fiiilv yaQ ^QQELv, rj tiqögco Tt^äg vi^eiv.
AB, Tte^TtdteT^ oQ^cog ey-ßoldg ipi^cfcov, §€V0l,
TÖ (xij dömetv Geßovreg ev öiaigeGet.
yvcbfurjg ö^ dTtovGrjg Ttfj^a ylyverac fxeya, 750
fxoXovGd T oIy.ov ipfjcpog oigd^coGev fxLa,
AQ. dvirjQ öd' €X7t€cp€vy€v atfxarog ölyj]v'
iGov ydg iGTi TdQld^i.ir]jiia tQv TtdXwv.
730 ixßakeig (ixßdXXetg M) r^v ogytjv ovöhv övva/isvrjv (Paley für -vrj)
ßXäxpttL zovg ^xd^Qovq. 731 xaxazQSX^iq. 733 a/x^ißdXXovaa. xecaq ytxQ
iv d/Li(piß6XcoL e/ü) xo OQyi^eo&ai. 735 iyw ngoo^^ao) xr^v iaxdxTjv xp^^ov,
Tji üxav (Herrn, f. y oxi av) l'aaL yevwvxai, vixät 6 xaxi]yoQOVfi€vog. 741 (am
oberen Rande der mit 738 beginnenden Seite) 6 dgcO^ßog xwv lägeonayLxdiv v'
(Petit; M ;/, nach Vitelli aus Corr. [??]) ^«^ slg. 746 vvv ßoi ^wri ij &avdxov
xiXog. 747 r} xag TtQMrjv exeiv xifxdq. 749 öcaxgiaei tcöv Xevxcüv xal fisXaivcäv,
750 yviOfXTjg: dvx{l xov) xp^(pov. 6 xgonog ovvexöoxri, dno ngorjyovfisvov x6
dx6?.ov&ov' xov yuQ (xtkXovza ßdkXeiv xpf^ipov ösl Ttgcüxov iv yvcißtji ysveo&au
751 Tj xpijcpog Ö6 ßaXelv xs xal OQ^dJaai olxov övvaxai. 753 xdv i'aai öh
yiviovxai al xpTJ<poi, 6 xaxrjyogovfzevog vixäi.
731 xa&mnd^si f. vsoig M erst. 733 dfxtplßoXog M, -ßovXog f (Tum.).
734 A0. 742 ixßdXe»' f. 743 i'ooig f. 744 OP., 745 Evfiisvlöeg),
746. 47 ohne Bez., 748 Par. (f 746—48 nichts). 746 vav für vvv M. 748 ^evoi
\}^(p(ov f erst. 750 yivexai. 751 ß(x7.ovaa. 752 AQ. M. od' fg: o / M.
56 AIZXYAOY
OP* & JlaXXdg, (b Gcboaoa rovg i/iiovg ööinovgj
yalag Tiargcbiag ioreQrj^evov Gv rot 755
xaT(biy.iGdg jLie' y.ai rig ^^Ellr^vcov eget,
" '^QyeTog dvijQ a^S-ig iv re /^jj^cftrtv
oiy.SL 7t(XTQ(bL0ig, JJaXXdöog y.al ^o^iov
izaTi y.al tov Ttdvxa yQalvovTOg tqLtov
Ga)T^Qog\ dg TtaiQoJLOv atösGd^elg fxÖQOv 760
Gcbt^et [XE f.ir]TQdg räGÖs GvvöUovg öqcov.'*
iyd) ök xdiQät Tfjiöe y.al tcol gcoi GXQarcoi
TÖ loiTtöv elg äjtavTa TiXeiGtrjQr] y^qövov
ÖQywfiiOTi]Gag vvv dTteifit -rcgög ööjiiovg,
fxiqtOL TLv' dvÖQa ösvQO 7tQviJ.vi]T7]v xd^ovög 765
ild-ÖVt^ BTtoiGELV E^ yEy,aG(J,£VOV ÖÖQV.
aitol ydg fifiEig dvTsg iv rdcpoig röre
TOig rdfxd naQßaivovGL vvv ÖQycbinaTa
ööovg d^vfiovg yal TtaqÖQVid^ag Ttöqovg 770
Tid^EVteg, (bg adroiGL (ÄExa^EXrjL Ttövog 771
d[.nri%dvOLGi 7tQd^0f.iEV övGTtQa^laig' 769
ÖQ&ovixEV(ov dh yal TtöXiv rijv IlaXXdöog
TLfXCJGLV aisl TfjvÖE GV(Ä^dxO)l ÖOQL
aVTOlGLV 'flflECg iGÖjUEd'' EVfXEVEGTEQOt.
y.al xatQE yal od yal TtoXcGoovxog XE(bg' 775
7tdX(xiG(x^ dg)vyTOv Tolg EvawLotg ixoig
G(ji)Ti]Qiöv IE yal öoQÖg viyrjcpÖQOv.
XO. l(b d^eol VECÖTEQOL, Ttalaiovg vö^ovg
^ad-iTCTtaGaG^e xax ;f€^cJv EiXEGd^i fxov.
iyd) (5* drif^iog -fj Talaiva ßaQijy,otog 780
iv ydi idLÖE, q)£v,
iöv löv dvTLTCEvd^fj (XE^^EtGa yaqöiag
GTaXayjudv x^^vl
760 TOV /Jicg. 761 rag avvrjyogovg Evfieviöag. 765 aQXOVxa, xvßeg-
vi]tT)V. 769 zifÄWQTjao/jie&a. 770 dnaiaiovg. 772 yevvwfihwv (??).
776 Tr]v ißriv amxovQLav.
754 "OQsiazrjg) M. Oüiaa M erst. 755 xal yrjg: Dindorf. 759 tqi-
tov f gh. 760 für og tg ov. 761 ow^ei M. fis fehlte erst f. 768 naga-
ßcclvovai M erst, ngoß. f. 771 fieiaßslrj mit ol über r] f, mit sl g. 769 d/xi]-
xävoig M i-OLOi f g). 673 atel ig: del M. 774 safisv. 778-807 (so
richtig Sidgwicli, nicht 794— S23) fehlen in f gh (weil 778—793 = 808-823).
778 ÄO. M. 779 xdx auf Rasur M (vgl. zu 809); ders. erst siksa&ai.
7 83 f. x^ovl(x(p6qov'. Tum.
EYMENI/1E2:. 57
äq)OQOv' iy, dh tov
ketxrjv d(pvllogj äre-Avog, 785
ich ^l'/M, Tteöov iTtiavfisvog
ßQorocpd-ÖQOvg yj]ltöag iv x(bQäL ßaXet,
(oreval^co' rl qs^o); y€VWf.iaL;) dvootad-^ {dg)
TtoXlraig iTtaS^ov. 790
i(b (xeydXa coc xögac övOTv%eTg
Nv'ATÖg dtLfxOTtevd^eTg.
AB, ifxol Ttid^eod^e f.iirj ßagvorövoig cpegsiv.
oi) yaQ vsvixrjGd-'j dXV lGÖipr](pog öUrj 795
i^^XS-' dXrjd^cjg, ovk dTi(xläi oed-ev,
dXX" iv. Jiög ydq Xaf.L7tQd (.laQTVQia ftagfjv,
ai)x6g d-* 6 xgrioag adrdg ^v 6 (xaQTVQcov,
d)g TavT^ 'Oqiörrjv ÖQWVTa firj ßXdßag ^%eLV.
vf-ielg de ttjl yfjL Tfjiöe (xirj ■d-vfj.ovod-e, f.ii] 800
ßaQi)V Tiörov GX7]iprjT€, firjö^ dyMQTtlav
rev^rjr', dcpeZoaL öaifxövwv ozaXdyfxara,
ßQcoTfjQag at^l-idg G7t€Qf,idTajv dvrjfneQOvg.
iyd) ydg v^tv TtavöUiog VTtloxofxac
i'dgag te y.al yevd-fxQvag evöLyov %d^ovdg 805
XiTtaQod-QÖvoiGiv fifxevag ejt^ sG^dgatg
S^eLv V7t dGTWv Twvöe TLf^aX(pov(,i€vag.
XO. Ich -d-sol vecbrsQOi, TtaXaioitg vöjiiovg
yad-LTtndGaG&e ydy. xeqcßv elXeGd-i (.lov,
iyd) ö' anflog ij rdXaiva ßaQTjyorog 810
782 iaoTcevd-rj, oixoia ögöjvxa olq nsnovd-a. 783 ße&elaa: dvi(l tov)
fiS&TjacDj /.lETOx^ ccvzl QTjßaxoq' wq xo „xagnöiL ßgiS^oiÄevif' (Homer 0 307)
dvxi xov ßgiO-ezKi. oialay^ov ös x^v xaxd ßQccxv (pB^ogdv. 784 xbv eiq xrjv
y^v (fSQOfxevov. 785 tpUwoiq. dxaQnoq. 786 xovxo 6id fJLeaov oXo-
(fVQOfAEvai dvacpcDVoiaiv. 6 A(f)tX7fv. 789 Xeltcei b rj öia^svxrixoq' ij xi ys-
vwßai. 790 vnb xwv noXixdiv iTta&ov. efi(e)L^6 xcöi S^qt^vwl x^v xif/coglav re/n-
xwg. EiTiüJV yccQ „övooioxa erta&ov" ini^yaysv „noXixmq", tVa i]i TtoXlxatq öv-
aoiaxa ovxa. 792 xögut Nvxxoq. 797 ecpaaxe ydg 6 ^AnoXXwv yvwjbtrji Aioq
fiavxEvsaO-ai. 802 xd axaXdyfxaxa aixiioil eIgl ßißgwaxovaai xd onEQfxaxa.
785 Xr/^v. 787 ßaXElv: Turaeb. 789 axEvd^üj hier M (nicht unten).
dvaoioxa (ebenso unten). 794 AS. tieI^eo^e: Tum. 795 laxo- erst.
796 erst dxi/uia. 798 für ^* erst d\ dann o (Spir. vom Korr.). d-r'jaaq
{o[g]B-7]oaq ei-st?): Turn. 800 f. vfxelq de xe xrjiÖE yiji {6h xrji y^i z^iöe Tum.)
ßaQvv xoxov Gx. ßi) ^Vf4. (Weil vpi. öh firj O^vfx., (xtje xrJLÖs yf/i ß. x. ax., f^irjö').
801 axr,yjTja&£: Elmsl. 802 yg. axEvdyßaxa M. 809 xdx- M erst.
58 AIZXYAOY
iv yac rätöe, q)ev,
idv tdv CLvriTtevS-fj ^ed^eloa y.aQÖLag
Gzakayf-wv %d-ovl
äcpOQOV iy, öh rov
Xeixijv äcpvXXog, äzsxvog, 815
i(b z//xor, nedov eTtiöv^evog
ßgorocpd-ÖQOvg Krjltdag ev xcbqäi ßaXsl,
{GTevatto' tL ^e^co; yevoifxai;) öiJGoiGd-' {dg}
TtoXiraig ETtad^ov, 820
i(b (xeydXa rot v.ÖQat övGTVxstg
Nvxrdg dri/^iOTtevd'etg.
AQ. oi}Y. äGT äiiiioi, fir]ö' VTtSQd-i!) (xwg äyav
d-eal ßQOTCJV ^TLGrjre övGYyrjXov x^ova. 825
xdyo) TtSTtoid-a ZyjvL, ymI tt öet XsysLV ;
y.al y,XfjLÖag olöa dcbfxaTOg fiövr] -d-ecov,
iv c5t yeQavvög egtiv eGcpQayiG(.i6vog'
dXX OJuöhv avTOv öet* gij d^ evTtei^irjg efxol
yXcbGGtjg f,iaTalag fxrj ^ ycßaXovG^ STtt], %d^ovl 830
y.aQ7tdv cpiqovta Ttdvxa fiij TtqdGGeiv yiaXwg,
%oL(xa xeXaivov Tnjfj^arog 7tLY,Qdv (xivog,
(hg GSfZVÖTLflOg YmI §VV0LY7]Ta)Q E(.10L'
TCoXXfjg ök x^Q^S rfjGÖ^ st' dy.Qod-ivia
^iJT] Ttqb TtaLöcJV Y.al yajurjXlov TeXovg 835
iXOvG^ ig aisl rövö^ sTtaLveGeig Xöyov.
XO. k/Lie Ttad^eTv xdde, cpsv,
i{j.k TtaXaLÖcfQOva, YMvd ts yäg olxvstv
drlsTOv, cpeVf f.wGog.
817 (813?) Af/TTff SßnonjGO). 825 övad^eganeviov. 831 xov navxa noLOvvxa
xaxcüg Tcgarrsiv, 832 xoißit,e. xov ^vfxov. 833 leineL iaofisvt], 835 wg
TtQoxeXeia ^vovxcov "Ad-yjvtjiOL xalq 'Eqlvvgl. xsXog öh 6 yccfxog. 839 dvsx-
dixTjXov, XLßdjQHod-ttL /j.y 6vvafx.sv7]v. XO de (pev öicc (jieoov dvacpcDvel.
812 dvxLTKxQri ig und nach Corr. M (erst -anad-rj). 813 xkqöCu ig.
813 f. x^ovLacpÖQov M f g wie 783 f. 815 lixnv- 816 sneoavfxevog Mfg.
817 ßalüv (auch ig) wie 787. 818 ff. in den Hdschr. ebenso wie 788 ff.,
nur oxevät,a) M f, und sna . ov M erst. 824 A0. 825 gxijotjxs: Linwood.
827 6(i)[idx(Dv: Casaub. (828 iv olg h Linwood). 830 -ßdXXrjg M erst, dann
'ßdlr]g wie f g. anl x^öva : Wakef. Burges. 831 ngdaaeL M erst. 832 xal
xvfJLa für xoifjLa ig. 835 xfXog M erst. 837 XO. 838 rf in f g und hier
(anders 871) auch in M fehlend, yäv olxelv. Herrn. 839 /jivaog, (pev Herrn.
EYMENUES. 59
Ttvsto TOi (.levog aTtavTcc t€ v.ötov, 840
oloT öd, (pev.
Tcg (.i^ vTtoövstaL TtXevqdg, (t/^) öövva
Sv^öv; die, (.lärEQ
NiJ^' OLTtö yccQ fxe Tif^idv öavaidv d^eQv 8i5
övG7CaXa(xoi Ttag^ ovöev figav öölot.
AQ. oqydq ^vvoIgo) gol' yeQaLrega yaQ el.
y.al T(Di ^Iv Ei Gv ymqt' ifiiov GocpcoreQa,
cpQOveZv de Tid/nol Zevg iöwi^ev ov yM'KCjg. S50
vjiietg (5' ig dlXöcpvkov eXS^oüGai y^d-öva
yfjg xfjGÖ^ egaGd-riGEGd-s' TtQOvvviTto) tccÖe,
ovTtiQQEüJV yccQ TLfiid)T£Qog xQovog
EGrcci TCoUraig toIgöe, xal Gi> Tiniav
i'ÖQav i'xovGa Ttgdg dö^oig ^Egex^ecog 855
r£v^r]c TtccQ^ dvÖQwv y.al ywaiKElcüv gtöXcov,
öGrjv TCaq^ dkXwv ovTtox^ dv G%ed^OLg ßgoTcov.
Gi) Ö' EV TÖTtOlGt TOTg Ef^OlGl fXYj ßdX7]Lg
iirid-^ aliiiaTrjQdg Siqydvag GTzXdyyvtov ßXdßag
viiov doLvoig ififuavEGi d-v(x(biJ.aGLVj 860
(xriT^ E^eXovG öjg y,aQÖlav dXEXTÖQtov
EV Totg i/Liotg aGTolGiv lögvGrjig 'Aqtj
840 oQyrv xal anavxa xozov nveco. 841 da: oj yfj, AwgiLXwq)' oS-ev
xal JaßdxTjQ. 845 z?/v' ÖTj/^ooiav vnd S-ecäv ösöofiivrjv. 846 ol öoXol yag
Twv ^eöjv ojq ovöhv naQrJQav fie xwv örjfzoalojv ti/j.ü)V. 848 (psQOVoa xaq
OQyaq. 849 6ia xov xqovov. 851 leinet 6 xai. 852 dvxQ. xov) /neyd?.oi
^aovzai l4d-rivalOL, waxe emdv/urjam zijg i^ avxcüv xifirjg. 859 d-rjydvag v^(ov:
zag dvahaxovaag xd vea. 860 ogyatg. oxt xal {ol). (zugef. von Abresch)
OLVcoS^tvxeg XQonov {xLvd ) (Rob.) yivovxai ifxfjiavelg. 861 dvanxeQwaaoa.
fjtdxifiov ydg xd OQveov, xwv xe dlXcov 'C.wlcdv xö ovyyeveg alöovfxevwv fxovog
ov <pslöexat.
842 vTzoöexai hier M (nicht 875). oövvä M, oövvai fg. 845 xtßoiv
mit .«. über cd M [xifxäv fg); öa^aC.{v ausradiert ?)ö>v mit .«. über o) M
{6a(jii:avig)', etwas anders 878: öavaiäv LDindorf (Franz, Linwood). 847 öoXo)
mit Ol über «> M, öolco fg. 849 xalxoi ^lev av M, xaixoi ye /u^v ov fg:
Wieseler. 851 i^.^ovaa f. 852 nQovvf:n(o M erst. nach 855 Lücke nach
Herrn. Ddf.; dagegen Pauw 857 oaov, HLAhrens oa* av. 856 xtv^rj M
{•EL fg). axolov M erst. 859 aifzaxrjQa erst M. d-rjydvcov f, S-tjyydvcov gh.
860 doivovg M (erst -o^c? nach Vitelli ein Accent über « getilgt) f g: Robort.
efxfxttveig. 861 /ji?jd': Ddf. ojg xagdlagV^ieseler. 862 h/xoTaiv M. lögvor/i xdgTj
M (für das 2. ri erst «? nach Vit. ?; in a verbessert), td^i'aj/ ;fa()a f g h : Steph.
60 AISXYAOY
ifX(pijXLÖv T€ y.al TCqbq dXlrj}.ovg -d-QaoiJV,
■d-VQcclog iono Ttölefxog, ov (.lölig Ttagcbv,
iv (bt Tig earat östvög evxlelag egwg' 865
ivocxlov ö' ÖQVLS^og ov Xeyo) /,iaxrjv.
TOLaCd-^ iXeod-at gol TtaqeOTiv i^ if.i0Vj
£^ ÖQCüöav, e^ Ttccoxovöav, ed rii.io)(j.evriv
%(bQag f,ietaGxetv TfjGÖe 'd^€0<piXe(JTdTrjg.
XO. efie Ttad-etv räöe, cpev, 870
ef-ih fcaXaiöcpQova, ■/.ata re yäg ol^vetv,
ccTlerov, q)ev, (.ivoog.
Ttvew roL jiievog aTtavTcc ts xötov.
oiot öd, cpev.
rlg fx v7toöv€T(xi TtXevgdg, (rig) ööijvce 875
d-vfxöv ; die, ßäTSQ
Nij^' dTtö ydg f.ie Ttfuäv öavatäv ^ecjv
Övö7tdla(.i0i TtaQ^ ovökv fiQav döXot. 880
AQ, ovTOi y.(x(,iov(xaL aot Xeyovoa rdyad-d,
(bg fÄTjTtOT^ ecTTTjig Ttqög vswreQag e^iov
-d^eög TtaXaid ymI tvoXlggoijxiüv (Sqotcov
drlfj-og eQQBLV tovö^ drtö^evog Tteöov.
d?.X' et fxhv dyvöv cgtI gol Tlsid^ovg Geßag, 885
yXchGGrjg i/^fjg ^eiXiyfxa y.al S-£Xy.T'i]QLOv,
Gv ö' odv fievoig äv' et de juttj d^eXeig (.Uveiv,
OV tdv öiTcalcüg Tfjiö* efiLQQBTtotg »TtöXei
fxijvLv TLv' rj xÖTOV tlv^ rj ßXdßrjv GTQaTCot.
e^eGTi ydq gol TfjGÖe yafxÖQWL x^ovög 890
elvuL ÖL^alcjg ig xö näv TL(4wi.iev7jL.
864 o JleQGLXoq. ov fiaxgdv. 866 zwv ivoixotvrcov tioIltojv, o iaziv
6fz6g)V?.ov noksfxov. 882 xo k^f^g, nghq VEwxsgaq ifiov xal noXLOGovx(ov
ßQOTiov d-sög naXaia äzifiog sqqsiv. 885 el nsi&rji zwi ^ECklyyiazL zijg Sfiijg
ylataarfg, TCaQafxeivov xal z(öv xazaXex&evzcDV aya&äiv ßEzaldixßave' sc öh firj
TiSL&fji, i'aSc {xri ßXd-ipovaa TtoXiv.
864 na.Qüiv M erst, dann nagatv wie fg. 865 sau mit ai über l M,
sozai fg. 870 XO. 871 xaza ze yäv hier M, xaxa. yäv fg. olxelv.
875 oövva hier Hdschr. 878 ziiiav öa^iav M, zifiäv [z'Czav f) öa^eav f gh.
880 ööXo) mit ol über cy wie 847 M, öoXov fg. 881 A0. xaXovfzaL fgh.
887 ^eXijg mit st über rj M. 888 ovx' äv: Wellauer. iniggsTtetv fgh.
890 z^öe y' d^olgov M fg; in f übergeschr. Scholion noXvfiolgov: Dobree.
EYMENUEU. 61
XO. ävaöo^ ^Ad-ava, rlva ßs cpirjig sS^elv söqav ;
^Q. TtaGrjq ccTti^uov' ottvog' öey^ov öe Gv.
XO. ymI djj deöeyfiai' rig ös (äol Ttf^irj /nsvet ;
AQ. (bg f,i7] TLv^ oIkov evd-evelv ävev oed^ev. 895
XO. Gi) TOVTO TtQa^ELg, u)GTe (,ib gS^bvelv tögov ;
AQ. TCJt yctQ Geßovn GvfxcpOQag ögd-ibGoixev.
XO. v.aL (xot TtQÖTtavrog iyyvrjv ^rjGrji xqövov ;
A.Q. e^€GTi ydg jhol juirj Xsyeiv ä (xij reXca.
XO. -d-sX^ELV i^i^ EOLxag Kai insS-lGrajuai y.ötov. 900
A.Q. TOiyccQ xara yd-öv^ o^G^ i7tr/,Ti]Gr]c cpllovg.
XO. t/ o^v f.i' dvtoyag Tfjiö* icpvfuvfjGaL xd-ovi;
AQ. örcola vly,r]g fLurj y.ax^g kTtlG'AOTta,
Kai ravra yfjd-sv sy, ts Ttovrlag öqögov,
€^ ovgavov re rdve^ojv d^/nara 905
evrjXiwg Ttveovr^ eitiGT:ei%Eiv id^öva'
yMQTtöv IE yaiag y.al ßoröv etcLqqvtov
dGTOiGLV Ei)^EV0vvTa (.lij y.dßVEiv xQÖviatf
yal TCJV ßQOTEUov G7tEQf.idTiov GCJTrjglav.
TWV ÖVGGsßoiJVTCOV Ö' iyCpOQWTEQU TtiXoig. 910
GTEQyoi ydg, dvöqdg cpiTV7toi(XEVog öix7]v,
TÖ Tiov öiyaicov tCjvÖ ' dTtivd-rjTOv ysvog.
TOiavra goiJgti. tc5v dgetcpdTwv ö ' Eydt
7tQE7tT(üv dycbvwv o^x dvE^Ofxai tö fxrj od
Tfjvö* dGTVvixov iv ßgoTotg rifiäv TtöAiv. 915
XO. ÖE^oiLiai Jlalkdöog ^vvocxLav, arg. a
ovo driudGco TtöXtv,
rdv yal ZEvg 6 TtayygaTrjg ^Ligrjg te cpgovgiov
S-eQv VE{.lEi,
^vGlßwfxov '^EXXdvwv dyaXfia öaif,iöva}v (ß-^)' 920
äct^ iyd) yaTEvxof.iav
d-EGTtlGaGa TtQEv^EvQg STttGaiJTOvg ßlov Tvxccg
6vr]Glfiovg
892. 96. 900 XO., 893. 97 A0.y 892. 94f. 98f. 901 f. Paragr. 892 erst
TL M. 6XSIV' Elmsley. 893 erst aTtrjfiwv u. avv M. 895 svad^evelv:
Scaliger. 898 TCQonavxoq (M) od. ngo Tcavzdg: Abresch. 899 e^saziv M.
900 fief^iOTaad-aL f. 903 A&. 905 xdvsfKov. 907 ßgozwv: Stanley.
908 Ev&svovvxaä d. i. -xa M, smxsvovvxa f g h (in h (j^ übergeschr.). 910 ohne
6' ig. 911 XOP f gh, 913 A0H, und hier auch M Paragr. 911 <pcxv
noLixhoq M, (pLXvnoifxhoq fgh: Lobeck. 914 xQenxöjv und ohne ov f gh.
919 vof^ov für V8/ISL fgh.
62 AISXYAOY
yalag i^ajLtßgiJGeLV 925
cpaiögöv dklov oiXag.
uiB. rdö^ iyo) TtQOcpQÖviog rocGÖe TtoXlraig
TtQaGao), fj.€ydlag xal övGaQSGzovg
öalfiovag adTOv KaTavaGGafA,€vr],
TtdvTa yaQ a^rac xä %aT dvd-QcbTtovg 930
elaxov öi€7t€iv.
ö ye f.iriv y.vQGag ßaqeQv tovtiov
oiuy, oldsv öd-Ev
TtXriyal ßiörov (^^ ^ ).
Td ydq iv. tzqotbqwv d7tXay,rjf.iaTd vlv
TtQÖg TäGÖ' andysL, Giyöv ((J') dXe&Qog 935
xal jiiäya (pwvovvr'
iX^QCctg ogyalg d^ad-vvei.
XO, öevÖQOTtrifxoyv ök fiij tcveol ßXdßa, avr. a
Tav ifxdv xaQiv Xeya)'
q)Xoyfx6v (r"*) ö^ixaTOGTEQfj cpvTcav rd fiij Tteqäv 940
öqov TÖTtwVj
(xr^ö^ äy.aQ7tog alavirjg itpegTteTO) vÖGog,
(.ifjXd T* €i)d-evovvTa yä
^vv diTtXotGtv efxßqvoLg TQecpOL xqövwl reTayf-ievcoL 945
yövov <(T€k€ivy '
TtXovTÖxd-wv (ß'^y €QiLiaia
öaL(.iöva)v öÖGig tIol,
^Q. fi rdö* d'AOveig, TtöXeojg cpQOVQiov,
oV eTtLAQaivEi; 950
l-ieya ydq övrarai Ttörvi ^Egivvg
Tcaqd T dd^avatoig tolg ^' vrcö yatav,
946 xa OTteQixaxa. 947 o xagnog 6 ix yijg nlovTlt,(ov. 949 w IAqbo-
naylzai.
924 ßiovq f g h, dann Tvyaq, mit Punkten (als zu tilgen) f, wirklich fehlend gh.
Scholion f (g) zu xv^ao, und wieder zu i^a/xvQoaai: xovxo (xal tovzo) negiaadv
TtQoq x6 XQiXov xrjg dvxioxQocpov. 925 s^aßßQÖaac (mit ^r) M, i^afivQoaai
fgh: -ßgvaai Pauw. 927 A0. 7iQO(p6vcog f. no/Jxag erst M. 932 6 öh
fXTj: Linwood, Herm. ßagswv: HLAhrens. 934 dfiTtXax^fiaxa M, äfiaQx^-
fxaxa (ohne vlv) f g: Pauw. 935 <(j'> Herm. 938 XO. nXeoi fg. 940 (ploi-
yfjLog (mit t,x) M, ohne t*: (pXoyfjLog ohne r'f g: r' Tumeb. 944 sv&evovvx
dyav M, eid-rjvovvx' dyav f g: Dobree. 945 ömXolg iv ßgvoig M. 946 yovog:
Rauchenstein. 947 f. sQfiaiav und öoaiv: Wakefield. 949 dxovsxe: Meineke.
950 ola M. bTCLXQaivsL M erst wie fg; -xQavü }&. korr. 195 ;?()tj;w? f g h.
EYMENIJEi:. 63
7t€Ql t' dv&QWfCCüv cpav€Q(og TeXecog
ÖLUTtgaOGovOLv, zoig [.lev doiöag,
TOig ö^ a^ day,Qvcov
ßlov d/nßXiOftdv Ttaqexovöai. 955
XO. dvdQOX{j.rjTag ö' ddjgovg dTtevvBTtO) tiJX^Sf ^^^' ß
vsavlöojv t' iTtrjQaTCJv
dvögorv^elg ßiörovg öore, y.vql^ fy^ovreg, 960
^eai t' <x) MoLQUi jiiaTQO/MGLyvfjTaL,
öaljiioveg ÖQd-ovofiOL,
ftavTl öo^WL fj.€Tay.0LV0ij
Ttavrl xQÖvcot ö ' iTtißQc^elg 965
ivdly.oig 6(,uXiaLgy
Tiaviät TLfxicbTaTaL S-ecöv.
^Q. Tcxös TOI xcbQäi Triiiiji TtqocpQOVwg
eTtizgatvoj^ivcüv
yavvf,i,aL' OTegyco d' öfi^ara HeLd-ovg, 970
ÖTL (xoi ylcoooav y.al gto// CTtcbfCa
TtQÖg TäGÖ' dyqUog djtavrjvafxevag'
dXX^ iyQccTTjGe Zevg dyoqatog,
vi/.äv (5' dyad-cov
SQig fjixstBQa ÖLcc TtavTog. 975
XO. rdv d' ccTtkrjGTOv yay.cüv ^tJttot' iv ftöhi gtccGlv ^vx. ß
Tdiö ' iftevxojLiaL ßgif-iEiv.
fzr]ök TCiovGa y.övig fisXav alfxa nolitäv 980
öqyäL TtOLvdg dvricpövovg (t^) äxag
dQ7ta)dGaL TtöXecog.
XdQf.iaTa ö ' dvTLÖidocev
y.Oivo(pLXeL öiavoläi, 985
yal GTvyelv ^iät cpgevL
TtoXXoJv yaQ töö^ ijn ßgotocg dyog.
^Q. äqcc cpQOvovGLV yXwGGrjg dya^fjg
954 xQvcDV ohne 6a M (mit ^t) f g. 955 ccßß. wnov M erst. 956 f. aiägocq
fg. 859 f. ßiöxov f gh. x.QL erst M [xaigä auch der Apostr. vom Korr.);
xvQLEO fgh. 961 für t' <J (Herrn.) xwv. 962 f. t,x M. 964 dalfio) fg.
fjL^ya xotvoiM, fxsyaxoivoi fgh: Turn. 967 ndvxa\ Canter. 970o^Mar4fg.
971 iniunäL^li enonxaq nach Bk. g. 972 anovi^vafihaq fgh. 978 xd.6^
{xävö't) M erst. 980 noXirixäv fgh. 981 öl' ogyav. ^x. M. 982 dvxi-
(pwvovg fgh. 985 xoivoifilel M erst, xoivw(peksL korr. wie f g: Hermann.
987. iß ßg. M erst; iv ßg. korr. wie fg. 988 A&. (pgovovoiv M, (pgovovaii
•ovorjQ g.
64 AIIJXYAOY
öödv £VQlay,£t,v ;
in rCüv cpoßeQOJV tojvÖb TtQoacbTtcJv 990
ILieya yjQÖog öqcj toZoöb itoViTaiq,
Täaöe ydg €vg)QOvag evcpQOveg alel
(xeya Ttfxaivreg ymI yrjv ymI ftöXiv
ÖQ^odUaiov
TtQeipETB TtdvTiog ÖLdyovveg. 995
XO. ;^a/^£T€;fOf/(>£T' iv atöifxiaLaLV ftloiJTOv, oxq. y
XCcIqst^ ciGTLxdg Xscbg, i'zraQ rjfj,€voi, ^iög,
Ttaqd-evov cpLXag cpiloi ococpQOvovvreq e^(pQOvog. 1000
JJalXddog ö' VTtö TCxeqolg övxag oQBxai TtatriQ.
uiQ. %aiQET€ yviietg' TtQOTeqav ö' e^a XQ^
OTeixsLV -d-aldfxovg aTtodei^ovoav
TtQÖg cpQg isQÖv tcovÖs TtQorto^Ttöv. 1005
Lte y.ai aipaykov tcovÖ' vrtö Ge^ivcjv
y.aTa yfjg Gijfievac
TÖ ^ev drrjQov xcbQccL yarexeiv,
TÖ de y.eqöaXeov
^€(j.7t£tv TtöXecjg ETtl vlyr]t,.
(x)vi.ieLg ö' T^yetoS-e, Ttohooovxoi 1010
Ttalöeg Kgavaov, latoöe (.leToiy.otg.
€17] ö' dyaS-cov
dya&ij ötdvoia TtoXiTaig.
XO. xaiQsre, %aiqE%E d' a^d^ig, ETtavötTtkolLo), c^vx. y
TtdvTEg ol yaxd ftTÖhv, öaljuovEg te yal ßgozol, 1015
IlaXXdöog tvöXlv ve(xovTEg' fiEzor/Jav (5* ijuirjv
E'ö GißovTEg ovTt fXE/LiipEGd-E Gv^ipoqdg ßiov. 1020 ;
^0. atvB TE fiv^ovg tövöe twv y.aTEvyfxdtcov |
TtE^LXpo) TE (piyyEi Xaf^Ttdöov GEXaGcpögwv
ig Tovg eveqS^e yal yaxd %d^ovög rÖTtovg
^dfl TCQOGTtöXoLGLV, aiTE ^QOVQOVGLV ßQEtag
989 evQlaxet: Pauw (Hermann). 992 £V(pQ(xvaq M, wcpQovaq ig: Tum.
ccel M (richtig fgh). 994 ogS-odlxaioi d Herrn. 995 nävxwq g, ndvxsg M f.
996 XO. xaiQexs nur einmal Hdschr.: Turn. aloLfiiaiq: Butler {-ai). 998 nag-
^evovg: Kobort. 1001 ^v ;f()oV(yi: Weil. 1003^10. ö' v(jLelqig\i. noxsgav
ig. ÖS fie: Wakef. 1005 ngönoßnov: Bentley. 1007 dxijgiov (M mit ^t):
Bentl. 1008 -/coQaq: Paley. 1010 r/ßelq: Turn, (ohne x)- l^H [isxolxol:
Tum. 1014 XO. smÖLTtXoi^o) (erst -cdv M): Herrn. 1018 6/Ln]v M korr.
(mit — dahinter), s/äoI erst. i019 evasßovvxEq: Turn. 1020 /xsf^£,uipso&£ i g.
1021 atvüi öh: Herrn. 1023 stq M f. xäxw. 1024 ^vß M. (pQovQovau ig.
EYMENIJEi:. 65
TOVf.idv ÖLTialcog, öfxfxa yaq TtdGiqg xS-ovdg 1025
Qrjofjiöog eBUolt^ äv «üxA^jJg Xöxog
Ttaiöcüv, yvvar/,c5v, y,al GtöXog TtgeoßvTlöoJv.
cpoivixoßaTtTOig ivövToTg iod^rj^aOL
TL^äre, v.al rd (peyyog ÖQfj.dad'O) Ttvqog,
ÖTtwg ctv EVCpQLOv i^ö' ö/LiLXla x^ovdg 1030
TÖ XoLTtdv evdvÖQOiat ovfxcpoqaTg TtQiTCrjL.
nponomnoi.
ßccT* ig öööv, fieydXat (ptlÖTifiOL arg. a
NvTirdg ftaiöeg ccTtaLÖeg, V7t' £v^v(pQOvc TtOfLutdc —
€V g)afj,€iT€ di, ^fCU^TTa^ — 1035
yäg VTtö tcbij^sgcv cbyvyloiGtv, cc^'^- «
tLfxaLg y.al d-voLaLg TtegLOSTtraLGL tv^^i tb.
eiü cpafiEiTB dk TtavöafxsL
tXaoi ök Tial €d^vq)QOV€g yäi axQ. ß 1040
XaflTtdÖl T€Q7t6f4€Vai y.Ccd'^ ÖÖOVf —
öXoXv^aTE vvv €7tl fioXTtatg —
öTtovöäL ö* ig TtQÖftav evöaiTsg oixwv avx. ß
IlalXdöog dOTOtg' Zeijg ö TtavoTtzag 1045
ovrw MoLQÖ re avyy.ateßa.
dkokij^axe vvv ijtl [.loXTtalg,
1032 al TCQonofjLTtoi. 1044 ^exa Xaf^Ttdöcav,
1026 ßriariiöoq M, ^gTjOTjiöog f g : Wakef. 1028 iod-iifiaaiv f g h. 1029 ri-
fiäxai mit e über at M. 1031 evavÖQOLOLV. 1032 XO. M f, in f dazu
Schol. TCQOTiofinoL ßäx' iv öoficoi: Meineke. 1033 anaiöog erst M. 1034 svd^v-
^Qovi M g, svd-vxpQL f. 1035 sv<pi]/jietxe f. x^Q^'^'^^ {navöaiiL Schwenk).
1037 xal xijjLalg: Herrn. 1038 negiatTixai xvxcci xe (mit ^r) M, nsQiaenxa
(oder -a) xvxcc (oder -a) xe fgh. 1039 eixp^tJLBlxe f. navda^L M, navdrjfiel
fgh. 1041 {xäi} Weil. 1042 XaßTtdöi] öl und Accent vom Korr. M.
1042 f. b66v I rf' oA.: Boissonade. 1044 ig x6 näv; dann svöaiösg M,
^vöaöeg fgh. 1045 daxolai Zevg navxonxag {navoTtx. Aid. Tum.): Musgr.
Aischylos.
Prologos V. 1—139.
Das Drama, dessen Szene zunächst der delphische Tempel ist,
wird durch einen Prolog der weissagenden Priesterin eröffnet, die,
durch eine Parodos auftretend, ihre Gebete spricht, ehe sie in den
Tempel hineingeht, dann aber voll Entsetzen wieder herauskommt und
beschreibt, was sie Furchtbares drinnen gesehen. Also dient dieser
Prolog zu beidem: die Erinyen den Zuschauem zu beschreiben, ehe
sie sie sehen, und die Heiligkeit und die Geschichte der Orakelstätte
vorzuführen, was mit den Gebeten geschieht. Hiervon aber kann der
Zweck nur sein, die Orakelstätte und ihren Inhaber Apollon zu er-
heben, wie sich auch im einzelnen zeigt (vgl. Einl. zu den Choeph.
S. 12). — If. üt'Q(OTOV fihv &6CQV jcQSößevG) r7]v jtQcorofiavTiv Falav;
da jtQCorov und ütQwroii. in Beziehung stehen (Weckl.), so darf man
nicht mit andern erst in sjteixa V. 2g die Apodosis suchen. Ilgt-
oßevsiv = ütQOTifiäv (Hesych.) wie 21. Gh. 488 (mit ütgwrov wie hier).
631. Ag. 1300. — ex 6h TTJg wie (7.) 784 ex 6h rov; ferner 693 ev
6h rcoi. 137. 174. 338 usw., Dindorf Lex. 2^3^. — Themis wird
hier wie bei Hesiod von Gaia unterschieden und erscheint als deren
Tochter (Theog. 135), während im Prom. 209 f. dem A. zu mischen
beliebt: Eßol 6h fi7jTTjQ . . OEfiig xal Fala, ütoXXwv ovo/adrcov fioQcpt]
fiia; aber weissagend ist Themis-Gaia auch dort, vgl. Homer jt 403
Aioq ßeydXoLO -d^sßiörsgy d. h. Orakel, Pind. P. 4, 54 ^oißog dßvdöEi
&Efiiööiv (desgl.) ; vrjßEQrea ßovXrjV ütäöL S^s/iiöTSvoifii (Apollon spricht)
Hom. Hymn. Ap. Pyth. 74 f.; Harpokration d^E/utorevEiv = XQV^ß^f-'
6bIv, aus Lysias belegt (GHerm.); s. auch zu 32. Also von Anfang
der Dinge an hat es Orakel an dieser Stätte gegeben, und die Gott-
heit hat sich immer deutlicher manifestiert, durch Satzungen und Aus-
sprüche, die sie dem Menschen kündete.
2 f. Diese Tradition gibt Pausanias X, 5, 6 aus einem den Namen
des Musaios tragenden Gedichte Eumolpia, immerhin einem Erzeugnis
Prolog. 67
der pisistratischen Zeit, wie andres derart; vgl. Euripides I. T. 1249 ff.
"H 61) wie Prom. 922 oq örj. Hik. 265 ra 6rj usw.; (6g loyoq, rig
weist auf die Verschiedenheit der Tradition bei Verschiedenen, von
der auch Pausanias das. § 5 spricht.
4ff. Phoibe als Inhaberin nur hier; auch diese ist wie Themis eine
der hesiodischen Kinder von Uranos und Gaia, Theog. 1 36, und liefert
einen besonders einfachen Übergang zu dem letzten Inhaber ^olßog.
Adxog (= xlrJQog Schol.) ist ein in den Eum. besonders häufiges
Wort: 310. 334. 347. 386. 400 (sonst nur Ch. 361). — eeXovörjq:
alles hat sich in ruhiger Weise, wie es sich unter Göttern schickt,
vollzogen ; auch der sogen. Musaios liefs den Apollon das Orakel von
Themis als Geschenk empfangen. Tiravig Jtalg Xd^ovöq wie Prom. 205
Tirävccg Ovgavov re xal X^ovog rexva; natürlich ist auch Xd^mv
einer der „vielen Namen'* der Gaia, das. 210, oben zu 2.
7 f. 6^ 1] wie V. 2; man hat nicht nötig, mit Porson in ßiöcoaiv fi
zu emendieren. Die Verse 7 und 8 sind in Interpunktion und Satzbau
parallel (Weil) : ^oißri' öiöaaiv (soM.) I6^ rj yeved^Xtov öoöiv \ ^oißcoi'l
TO 0oißTjg I 6^ ovoß * sx^i ötaQCOvvßov ( — >^ — j -^-^-w-),
Phoibe nun ist nach Hesiod Th. 404 ff. Mutter der Leto; also y^ve-
d^Xiov öoCiv = övyyevixi'iV, wie der Schol. ? Fered^Xiog heifst a paren^
Hhus proficiscens Ch. 912 nach Ddf., allgemeiner gentüis Sept. 639.
Da aber von dieser Verwandtschaft sicher kein Hörer wufste, so mufs
man nun um der Deutlichkeit willen schon mit Weil rfjd^r^g für ^oißrjg
schreiben. Beim Schol. mischt sich indes mit dieser Erklärung eine
andre, die auf das Schenken an den ojvrrJQia des Kindes deutet; vgl.
Stellen wie Eurip. Ion 1127, wo Xuthos für das Schauen seines
Sohnes OTtrtQia opfert, und namentlich Kallimachos Artem. 7 2 ff.: hi
TQibTTjQog Eovöa, £vr' sfioXev Ai]r(6 66 /lar' dyxaUösöOi <piQov6a,
^HifaiöTOV xaMovrog, onfog ojtrfJQia öoit]. Sicher las der Schol.
^oißtjg; er würde sonst nicht Ph. und Leto für Schwestern ausgeben.
Da nun anderweitig (Plat. Symp. 203 C; Eur. Ion 653 d^voal ^' ä öov
jtQlv yeved^lt' ovx sd^voaßsv; also yevid^Xia = ojtrtJQia 1127) rd
ysvt&Xia das Geburtsfest ist (vgl. unten 293 yeved^Xiov jioqov), so kann
man yevt&Xiog auch so verstehen, und dann ist eine nähere Be-
stimmung der Verwandtschaft unnötig, wenn auch für rrid^rig sich
ApoUonios Lex. Hom. anführen läfst: ^oißog . . 6 ßlv A. dütb 0oißrjg,
rfjg fiTjTQog Afjtovg (GHerm.). — üaQcovvfiog versteht man gewöhn-
lich vom „abgeleiteten Namen", nach Aristot. Kateg. i 6 yga/ußarixog
TtaQCOvvßog düto rijg yga^iftaTixT^g; Plat, Soph. 265 C vom 6o(f)iOrrig:
5*
68 Prolog.
fiifiTjTtjg Sv rov 60(f>ov öfjXov ori üiagcovvßiov avrov ri Aj^V^t««;
also Apollon ex^i to ^oißtjg nagcovvfiov ovofia. Aber utag. heifst auch
Beiname, s. Arist. Hol» kd^. I7) 3 ^H-ytjCtöTQaroq cot TtaQcovvfitov riv
GarraXog, und ^oTßog ist tatsächlich nur Beiname (sjtiS^Erov kütoX-
Xcjvog Apollonios Lex. Hom.) ; also verstehe ich lieber so {jtaQCOvvßov
nämlich ovoßa ,,als Beiname"). — A. hat demnach, wie auch der Schol.
bemerkt, alle die Sagen vom Drachen Python, dem erdgeborenen Un-
getüm, welches Apollon erlegte, und von dem Zorne der Gaia, und
von der Blutsühne, der sich nun der Gott vorbildlich unterzog, still-
schweigend beseitigt. Darin indessen war schon Alkaios Vorgänger,
Frg. 2 f., Preller-Robert Myth. 240, i. Vgl. auch den Päan des
Aristonoos (Weil M^langes de litt, et de rythm. gr. 49 ff.) 21 ff.: utBLöaq
lalav dvd^OTQOipov Oeßiv t' svjcloxaßov &eav aiev svXißdvovg ^ÖQaq
exsig cö *Iejtaidv.
9 ff. Xißv?]v AriXLav re x- = AriXLav A. xal x-, wie Ag. 589 aXcoöLV
IXiov t' dvdöraöiv, und öfter. Die rQOXOSiÖTjg Xifivri auf Delos, an
der Apollon geboren wurde, wird Theognis 5. Hdt. II, 170 und sonst
erwähnt; in xoiQdöa (den Klippen und Felsen, natürlich nicht dem
Berge Kynthos) liegt, wie ein Scholiast richtig bemerkt, zugleich der
Grund, weshalb Apollon Delos mit Delphi vertauschte. (ArjXiai ts
XOiQdöeg Eur. Tro. 89, Weckl.). Zu 10. hebt der Schol. hervor, dafs
A. als Athener den Apollon seinen Weg so nehmen lasse, der Böoter
Pindar aber über Tanagra (in dessen Gebiet Delion lag; schwerlich
richtig OMüller Orchom. S. 147 TeyvQag). Aber der Seeverkehr (vgl.
vavjtoQovg) ging doch von den Kykladen sehr viel mehr nach Attika
als an die böotische Küste. Auch im Päan des Aristonoos, wo die
Sühnung in Tempe erwähnt wird, heifst es doch (19 f.): eJtel IlaXlag
iücEß'ipB IIvd^mÖB (19 f.); mit Absicht also hier dxrag rag IlaXXdöog,
und vgl. 21. — 11. ÜaQVTjöov zu Gh. 563; iÖQog vgl. 805 ^ÖQag re
xal xevd^fiövag evöixov x^ovog.
12 ff. Beiläufig wird ein Verdienst Athens um die Kultur hervor-
gehoben: die Athener, die zuerst von Heph aistos und Athene die
Künste gelernt haben (Plat. Menex. 238 B), haben auch zuerst einen
Weg durch die Wildnis gebahnt. Es ist dies die heilige Strafse für
die Theorien nach Delphi (Ephoros b. Strab. IX, 422), bei denen
(Schol.) immer noch Leute mit Äxten vorschritten, wg öitjßeQCOöovreg
r^v yfjv. IlaXÖBg '^Hifaiörov sind die Athener als Söhne des Eri-
chthonios, zugleich auch mit Bezug auf die geschmiedeten Äxte.
Prolog. 69
15f. Tißal(f£lv auch 626. 807. Agam. 922 {TißaX(f)7]g Frg. 53);
aufserdem Pindar N. 9, 54. Zu AaXiföo, bringt der Scholiast zu V. 2 das
Mythologische : Sohn des Poseidon und der Melaina, die eine Enkelin
des DeukaHon war. — IlQVfiV7]T7]V x^ovog auch 765, schwerHch üb-
liches Wort, sondern für xvße^vi^Ti^g nach dem Muster von uiQcoiQdrrjg
gebildet. 'Ev JtQVfivrjc noXeog otaxa v(Oß(DV vom Regenten Sept. 2.
17 ff. Texvaiöiv ivS^eoig von der Seherkunst Ag. 1 209 ; hier anders
konstruiert {ev&Eog wie ißjteiQog) und mit einiger Härte, indem der
Gott ev&tog wird. Über xt/^ö? mit doppeltem Akkus, s. zu Ch. 441 ;
hier ist aufserdem doppeltes Objekt, viv — (pgiva, wie 88 ßt} <p6ßog
ö£ vixdro) (f^ghag (Minckwitz). — Tovöt (Hdschr.) kann von dem
gegenwärtigen Inhaber verstanden werden; indes rolööe (Kirchhoff)
empfiehlt sich sehr, besonders durch 3 to(J' %Bro fiavTSiov. In 19
ist ein Hauptgedanke ausgedrückt, der 616 ff. 713 wiederkehrt; s. auch
Frg. 82 (leQeiai) : ravta yaQ utar^Q Zeig eyxad^iei Ao^iäi ^sojtiöfiarat
und vgl. (Weckl.) Hom. Hymn. Ap. Del. 132 /()7/(J(ö 6' dvd^QCOütoiOL
Aibg viifitQxia ßovlrjv, Hymn. Herm. 471, Verg. Aen. III, 251. Also
wie die Pythias zu Apollon, so steht dieser zu Zeus: Verkündiger,
nichts mehr. Äo^Lag heifst Ap. auch bei A. oft, doch stets in irgend-
welcher Beziehung zu seinen Orakeln, den Xo^ol XQV^ß<>^> Preller-
Robert Myth. 286. Über 6s an 3. Stelle (auch 21) zu Ch. 425.
V. 20 habe ich, wie Weil früher, nach 26 umgestellt, wofür
ein von W. beigebrachtes äufseres Anzeichen darin liegt, dafs der
Schol. zu 28 xalovoa das ^QoißLäl,oßat aus 20 ergänzt; bei der
überlieferten Folge wäre das unbegreiflich. Aber auch die Gedanken-
folge wird durch die Umstellung erheblich besser. ^QoißidC,e0^ai (ein
Prooemium machen) steht Ag. 1354 intransitiv, hier == TCQoocßiaC^ofievrj
xaloj transitiv. Nun würde nach der überlieferten Stellung die An-
rufung der Götter des Orakels das Prooemium zu der Anrufung der
andern Götter sein; dagegen nach der Umstellung die gesamte An-
rufung das Prooemium zu dem Geschäft der Prophetin, und dies ist
doch das einzig Natürliche. S. das weitere unten. — In dem matten
und unklaren iv loyoig 21 hat GHermann richtig das aischyleische
svXoycog gefunden: Sept. 508. Hik. 47. 252. 591, Frg. 5; also evXo-
/cög utQboßbvtraL = öixaicog jtQorißärai rwv XoiükZv , schon als
Nächste nämlich, und auch wegen ihres Verdienstes um Apollon,
10. 12 ff. IjQovaa derselbe Hermann, da doch « lang ist; also ionisch
(Herodot 8, 37) xb Iqov Tfjg IJQovTJirjg li&t]vai7]g (vgl. i, 92). Den
Tempel beschreibt Pausanias X, 8, 6, der die Göttin Ilgovoia nennt,
70 Prolog.
nach dem schon bei Demosth. 25, 34 begegnenden Mifsverständnis :
xal Ttaga rcöi 'AtcoIIcovi rcoi iv AeXtpolq xdkliörog xal ßsyiOrog vecoq
(seil. IlQOVoiag 'Ad-7]vag) evd^vq elöiovri etq rb Ieqov. Erwähnt wird
die Göttin auch bei Aischines 3, 108. iiof. (nach der Überlieferung
ebenfalls als IlQOVoia)^ und zwar in delphischen Formeln mit Apollon
Artemis Leto verbunden, wodurch sich das jtQeößEverai noch besser
erklärt. Die delphischen Inschriften haben yiddva ÜQOvdia, Dial.-
Inschr. 2503, 12. 2513, 13. 2514, 5. Der Indikativ des Präsens be-
zeichnet die Gewohnheit der Pythias, ebenso wie xaXovoa und xad^i-
C,dv(o 28f., s. dort; also auch aeßo 22 und £i;/«tg (pQoißid^o,uai 20,
während fu/?/* rijiös jtQeößavo) i das gegenwärtige Gebet bezeichnet.
22f. Das KcoQvxiov ccvtqov^ hoch an dem Aufstiege zum Gipfel
des Parnafs befindlich, beschreibt ausführlich Pausanias X, ^2, 2 ff.,
nach welchem diese Höhle die gröfste aller ihm bekannten war; am
Schlufs sagt er: Isqov ö'üvto oi tcsqI tov UaQvaöbv KfOQvxicov
alvai Nv(i(p<5v xal JJavhq ßdkiöra fiytjVTai. S. auch Strabon IX, 417;
Herodot 8, 36; Kcogvxiai vvßcpai Baxxlösg Soph. Antig. 1128, usw.
— Mit der Brachylogie Nvßg)ag £v&a . . (die N., welche wohnen
wo . .) vergleicht Weckl. 689 öxtjvdg («V ioxTjvovvro) ot rild^ov.
^iXoQVLg wie natürlich, da sich Höhlen zum Nisten eignen; öai-
fiovcov (der Nymphen und des Pan) dvaOzQ., wie öcDßdrcov im-
6TQ0(pdg Sept. 648 Eum. 547, ßovvoßoi t' iutiöTQOipal Frg. 243,
^VQCOV ijtiOTg:og)ai 264, wonach sich dvaöTQO(pai, wie die andern
Hdschr. aufser M, gegenüber dem dvaotQocff] des Schol. sehr em-
pfiehlt (M dvaCTQoqjd). kvaöTQe(f£ad^ai = iTciCrQ. „verweilen" schon
Homer 1; 326; also dvaözQocpai „Aufenthaltsort" (fälschlich erklärt
Dindorf mit deverticulurn). Vgl. die Grotte in Ithaka Hom. v 103 ff.,
die ebenfalls den Nymphen heilig ist. Aristonoos (zu 7 f. 10) sagt
V. 33 if.: öcoQOVvrai de ö' dd^dvaroi, IIoöhööv ayvolg öaüteöocg,
Nv(i(paL KoQvxioiöLV dvTQOig, lijis Ilaidv, rgieräöiv (pavatg Bqo-
fiLog usw.
24 ff. Dionysos {Bgofiiog wie oft bei Dichtern, Eur. Bacch, 87 u. s.)
hatte in Delphi grofse Verehrung (Preller-Robert Mythol. 686); in-
sonderheit waren die Höhen des Parnafs ihm heilig, wo er mit seinen
Bacchen bei Fackelschein seine Tänze feierte, Soph. Ant. il26usw.;
so auch Pausan. X, ^,2, 7 von den Spitzen des P. : xal ai Ovtdöeg
iotl rovToig rwt Aiovvöcoi xal rcöi kjtolXcDVc ßaivovrai. Also mufste
auch Dionysos von der Pythias erwähnt werden : ovo ' dßV7]ßOVc5
(,,nor must I forget Bacchus" Paley). Die geringeren Hdschr. haben
Prolog. 71
gegen M BQOßiog 6\ welcher Anapäst durch vjtarog ra Ag. 509
und exarov 6ig Pers. 343 einigermafsen gedeckt wäre; aber etwas
Zwang ist immer Grund dieses Fufses, und hier war kein Zwang.
'Eg 0VT6 wie Pers. 762 (Dindorf Lex. oOre)', öTQarrjysiv rivi wie
rjyeiö^ai, Eur. Tro. 926. Hdt. 6, 72, Kühner-Gerth I 409 f. Dafs
Pentheus nach dieser Stelle auf dem Parnafs zerfleischt sein müfste,
während doch nach Aischylos' Xantriai die Szene der Kithairon war,
ist eine irrige Annahme des Scholiasten. Vielmehr (Weckl.): auf
seinem Siegeszuge, nach Überwindung des Pentheus, nahm Dionysos
auch den Parnafs ein. In xaraggdipaq (Diod. Sic. 17, 45, zusammen-
flicken) ist die seit Homer gewöhnliche Metapher [rovße rov (povov
gacpsvg Ag. 1604, firjxc(VOQQa<p(o Ch. 221). Der Vergleich mit dem
Hasen geht nach dem Schol. auf den völligen Mangel eines Wider-
standes; oder ,,wie Hunde einen Hasen in Stücke reifsen". Der Vers
könnte mit Absicht cäsurlos sein, der fiißr]aiq wegen, wie Pers. 465 u. a.;
etwas wie Ch. 150. 493. 883 ist hier ausgeschlossen.
20. 27 f. Zu der Änderung ßhv fv/atg 20 (Blaydes) ist nach der
Umstellung kein Grund mehr. Der Flufsgott Pleistos, Poseidon und
Zeus erscheinen nach derselben nun vollends als nur in einem An-
hange des Gebets genannt; aber dies ist auch sachgemäfs. Der
Pleistos flofs nach Pausan. X, 8, 8 etwa 3 Stadien weit von Delphi
und mündete bei Kirrha; Apollonios Rhod. II, 713 KcoQVXiai vvfKpai
nisiöTOio ^vyaTQeq. Die lokale Aussprache war nXstOroq; dennoch
barytonierte Herodian, E. M. 676, 5 (Dindorf Lex. 290 f.). Poseidon
war der ehemalige Besitzer von Delphi, gegen welches er Kalaureia
eingetauscht hatte, Kallimachos in den Schol., Pausan. X, 5, 6. 24, 4,
Aristonoos im Päan, s. zu 2 2 f. a. E. ; daher (Paus. 24) ein Altar des
Poseidon im Heiligtum des Apollon war. Kgdtoq umschreibend wie in
öov, KXvraifirjöTQa, y.Qarog Ag. 258; hierzu und zu reXetov Aia vgl.
besonders ralecov rakHOTarov XQccTog oXßie Zsv Hik. 525 {Zev riXeis
Ag. 973). Zeus an dritter und letzter Stelle wie Ch. 244 f. (Weil).
KaXovöa . . xad^i^dvco beschreibt, was die Pythia gewohnheitsmäfsig
tut (zu 21); in dem Gegensatze xal vvv . . t<5v tzqXv döoöcov tritt
dies ganz deutlich heraus. "Eneira 29 nimmt das Partizipium xaXovöa
wieder auf (Dindorf Lex. 124 b); vgl. zu i. Der ^qovoq, ist derselbe
wie in 18, indem die Pythias den Gott vertritt; also der Dreifufs,
Eurip. Ion 91 ^doo&i 61 yvvrj TQiJtoöa ^d^eov xre.
SOflf". Die überlieferte Konstruktion: öoUv fia rvxetv dgiöra rcov
ütQiv, ist mindestens nicht klar, da das Objekt agioia den Anschein
72 Prolog.
des Adverbs hat; auch ist rvyxdvsiv mit Akkus, weder durch den
verdorbenen Vers Ch. 711 noch durch Ag. 1230 rsv^erac („wird be-
reiten", = Tsv^si) für A. genügend gesichert. Dagegen mit /[loi statt
fi6 wird agiOra unzweideutiges Subjekt, und vgl. Ch. 785 öbg rv/ag,
Tvx^iv 06 fiot (Turn, für ßov) xvQifog rä öcoqjQoöiv ßaioßivoiq iöelv.
Twv ütglv aQLGta wie d^ioXoy(6raTog tcov ütQoysyBvtifihcov Thuk, i,
I, I u. s. w.; aber wodurch ist der Wunsch motiviert? An diesem
Orakeltage ist doch nichts besondres, was besondres Glück erwarten
oder wünschen liefse. Also möchte auch dies Formel sein, in der
der Wunsch möglichst gesteigert wird : jedesmal, wenn sie den Tempel
betritt, bittet sie so. — In 31 naq' 'EXXrjvcov riveq (dies die tra-
ditionelle Schreibung) ist das Fehlen des Verbums anstöfsig (seil, utd-
QHOiv Dindorf), aber auch das jtaQ\ was „gesandt von'' bedeuten
müfste, während der Gedanke den einfachen Partitivus fordert. Also
schreibt GHermann und Abresch ndQ\ was für ütagnOi stehen kann,
s. Eur. Med. 443. Ar. Ach. 962. 1091 , allerdings aber nicht gern
elidiert wird (so wenig wie eüti, fiita). Die Änderung xsi riq *EXX.
ütaga (Burges, Weckl.) verschlechtert, nicht nur weil der Plural an-
schliefst, sondern auch weil der Singular unmotiviert ist. Es wurde
(nach Plut. Qu. gr. 9) nur einmal monatlich Orakel erteilt, also da
mufste sich jedesmal eine gröfsere Anzahl Befrager versammeln. So-
mit hat ütaq ' das wenigste Bedenken. Auf "EXXijvcov liegt weiter kein
Nachdruck, als würde auch an Barbaren überhaupt gedacht (vgl. Eurip.
Ion 92, s. u.); die waren für gewöhnlich nicht da. Unter den Be-
fragern war Losung über die Reihenfolge (aufser wenn ein Staat die
jtQOßavreia hatte) ; daher oficf^av xXtjqovv von ApoUon Eurip. Ion 908
(Paley). Nach Simplikios in Ar. Phys. p. ;i^Sf 16 Diels ging der
Losung die Frage voran: S rtxf] >cal Ao^ia, rojvöe (Weckl. für
Tcoiöe) TLVi d^efiiöTSveiQ ; Dies ist, wie Schütz richtig sah, die Führung
des Gottes, wovon V. ^^ handelt; also ist nicht ßavrevooßai (Kirch-
hoff) zu schreiben, so leicht die Änderung ist. Denn mit Sitte und
Brauch wird motiviert, und das ist besser als eine Erklärung darüber,
was die P. jetzt tun will. — "ircov (nur hier) ist von hco wie soxcov
von ^öTG) gebildet, ohne inlautendes v, neben iovrmv und ovrcov.
34. Die Pythias kommt entsetzt wieder heraus und verkündet die
Ursache. Wiewohl niemand im folgenden als angeredet oder auch
nur Hörer bezeichnet wird, so lassen sich doch unschwer die Orakel-
befrager des V. 31 als Hörer verstehen, da diese doch auch die Sache
angeht; denn Orakel werden nun vorläufig keine gegeben. Der Scho-
Prolog. 73
liast in der Inhaltsangabe zu V. i wehrt die Meinung ab, als sei dies
ein euripideischer Prolog für die Zuschauer (ra vno rr^v CxtjvriV im
Scholion ist ,,das hinter der Sk.", wie vjtb ttjv d^VQijv Hdt. 1,12 „hinter
der Tür") ; man hat sich in der Tat die Rede, wie zu Anfang an die
angerufenen Götter, so jetzt an bestimmte Leute gerichtet zu denken,
wie gleich Öeiva Xs^at zeigt: ich kann es euch kaum sagen, wie ich
auch den Anblick kaum ertrug. (Über die Anaphora zu Ch. 628.)
35. jtdUv Bneii\p£ wie oriXXeL jtäXiv Prom. 387.
36. Zu ß^rt öcoxeZv fiijre fi' dxraivsiv, wo das gemeinsame ßs
erst dem 2.. Gliede beigefügt ist, vgl. Prom. 156 wg /uTJre d^ecov fiiJTS
Tig dv6Q(ov, Ufoxüv (Soph. El. 119, sonst unbelegt) iöxveiv Hesych. ;
zu dxraiveiv bemerkt der Schol. : xov^iC,eiv ' Cr]ßaivai 6h xal rb yavQiäv
xal drdxTCoq ütj]6äv, vgl. Timaios Lex. Plat.: dxzaiveiv' yavQiäv xal
drdxTfog m]6uv. Hier nun ist arge Konfusion: bei Piaton Ges. II, 672 C
heifst es von jungen Kindern und jungen Tieren, dafs sie anfangs
/uaiverai rs xal ßoäi draxtcog, dann orav dxraivoiar^i eavrb rd^tOra,
drdxTCog av m]öäi. Das Scholion dazu stimmt wieder zu dem unsrigen,
aber deutlich ist dxraivwOai = vip(56ai, /nsrewQiöai, sich fest aufrichten,
Phrjnich. Bk. An. 2^, und so fährt dieser fort: AiöxvXog „ovxtr'
dxraivco'' (f7]0l ßaQvrovcoq (nicht dxraivoj), olov ovxeri övvaßai ogd^ovv
ißavrijv. Ist dies, wie Ruhnken (Tim. p. 21) meint, unsre Stelle?
Eine Frau redete ja {ißavxi'iv)^ aber das Zitat würde sehr ungenau
sein, und so wird dies als besonderes Fragment geführt, 416 Ddf.
Weiteres aus den Lexikographen stellt Ruhnken zusammen ; es gab für
diese Wortsippe noch mehr Belege, und so war auch Odyss. 1^ 3
{ütoöeq ö ' VjtEQixraivovTo) alte und wahrscheinlich richtige Lesart vjteQ-
axraivovTO oder vjtoaxraivovro. Der Sinn ist zum Glück unzweifelhaft.
37 f. Nach dem Schol. kommt die Pythias rarQajtoörjöov heraus
(wie der geblendete Polymestor Eur. Hek. 1058, Stanl.), woran die
Neueren nicht glauben wollen; man erklärt sogar vom Aufstützen der
Hände auf einen Stab. Die Worte lassen keine Erklärung als die des
Schol. zu, aufser dafs man sie als Erzählung (wie 6()jrcö) verstehen
kann; namentlich weist dvrijtaig darauf: sie kroch wie ein kleines Kind,
ö /urlütco r^xraivoaev havrö. Vgl. das Rätsel der Sphinx : das Kind ist
wirklich vierfüfsig, der Greis nur dreifüfsig. So ist auch dvTi:jtaig
(hier = iööjtaig Ag. 75, vgl. dvtiöovlog Ch. 135) eine gewisse Steige-
rung (jitv ovvy Ch. 999. Ag. 1396 usw.) zu ovöiv, und der sehr feinen
Konjektur Herwerdens dvriJtaiqy ovdev ßlv ovv bedarf es nicht; vgl.
auch (Paley) Hik. 749 yvvi] ßov(o&HO' ov6iv' ovx eveOr ' jiQ7]q. Tqsxco
74 Prolog.
(und :jto6G)X£Lai) , weil sie doch möglichst rasch zu entfliehen sucht;
mit jtoöcoxeiai (Homer B 7^2) öxsXSv vergleicht Weckl. 915 dotv-
vixov ütoXiv , Sept. 221 dorvÖQOßovßhav jtoXiv, 729 xredvcDV XQV'
fiarodairag. Zu y^avg ist zu bemerken, dafs nach Diodor XVI, 26
ursprünglich Jungfrauen in Delphi weissagten; als aber einmal eine
entführt worden war, nahm man fortan Frauen im Alter von über
50 Jahren, indessen immer noch in Mädchentracht.
39 ff. "Equihv einfach = ßaßil^FAV wie Prom. 810. 1024 (Soph.
Eur. u. s. w.); ßvxoq penetralia wie 170. 180. Ch. 954; zu :xo'kv-
öxBipriq, vergleicht man Eur. Ion 222 fieöov Oficpalov . . örsiLißaoi y'
ivövTOV, Ar. Plut. 39 ri öfjTa ^oTßog eXaxev ix r(5v Oze/ißärcov ;
Dafs wollene Binden gemeint sind, zeigt Strab. IX p. 41 9 f. Oßcpalbg
reraivKOßevoq. Den 6ßg)aX6g, aus weifsem Marmor, erwähnt auch
Paus. X, 16, 3. — V. 40 ^soßvöi]g (nur hier) als Mörder; die Auf-
lösung im 5. Fufse ist selten, aber nicht unerhört (öeößa JtsQißaXeiv
Pr. 52, Weckl.^. ngoOrgoTtaioq s. Ch. 2B>'J (hier 234. 2^7. 445, und
jcQOöTQaütead^ai 205, nQOöxQoutri 718; überall von dem Nachsuchen
der Entsühnung; anders ist der Sinn 176). Hier verbindet es sich
mit §ÖQav (Wieseler), weshalb Ugav (M) hübscher ist als Ugaq, (fgh),
welches alles auf avöga zu beziehen nötigt. Das Blut ist natürHch nicht
das der Mutter, sondern das des von Apollon geschlachteten Sühn-
opfers, V. 282 f.; s. die Beschreibung des Ritus Apollon. Rhod. Argon.
IV, 698 ff. {ai'ßari XtlQaq [des lason] reyyBv [Kirke], sjtirßi'iyovoa öigip
[des Ferkels]). Also das ist unlängst geschehen; Orestes wartet aber
noch auf Apollons Wiedererscheinen und weitere Anweisungen. Die
Pythias indessen kann von dieser Sühnung nichts wissen, sondern mufs
an Mord und Blut denken. Auch zu vsoöjiaötg ^i(pog vergleicht sich
Apoll. V. 694: lason hat sich am Herde niedergelassen ßäya (pdöyavov
iv yßovi Tttj^ag. Neoöjtaöeg (nur hier) ist natürlich nicht nach dem
Augenschein, sondern nach naheliegendem Schlufs gesagt (s. Schütz):
dies Schwert mufs, da die Hand noch trieft, unlängst zum Morde gezogen
worden sein. Die Konjektur vEOörayäg (Burges) liegt nahe, das Wort
ist aber nach al'ßari Cr. y. etwas tautologisch, und scheint aufserdem
eine Entsühnung auch des Schwertes vorauszusetsen_, wovon man sonst
nichts weifs. — 43 f. vgl. Ch. 1035; v'iptyevvr^Tog nur hier. Afjvog hat
noch Apollon. 4, 173. 177 {Xi'iveay vom goldnen Vliefse) und Nikan-
dros AI. 453 ; es mufs ein seltenes, sakrales Wort gewesen sein, und eben-
darum, wie auch der Schol. bemerkt, der Erklärung bedürftig, die in 45
gegeben wird (Weil). Dann wird aber ßeyioroii nicht auf die Gröfse
Prolog. 75
der Binden gehen, sondern auf die Bedeutung im Ritual („mächtig").
^^(ocpQOvcog „in Züchten''; zQavcog {dSevai) Ag. 1371. Vgl. über die
Bezugnahme auf Hörer zu V. 34; man vergleicht Sept. 489 ciXG) öh
ütoXXi'iv, döJtiöog xvxXov Xiyo),
46 ff. TüQOöS^ev, also näher dem Eingange. Aoxog „Schar" wie
1026. Sept. 112. Frg. 407. Mit den Gorgonen sind die Erinyen
schon Ch. 1048 verglichen, wegen der dunklen Kleidung und der
Schlangen im Haar, 6QaxovT6/[ial},oi loQyovsg ßQoroörvyelq^Tom. 799.
V. 49 roQysiog = roQyovaioq (Prom. 793), jenes schon Homer l 633
FoQysirjv x£(f)aXriv, Tvjüoi Bildung, Form, wie '^Innoßiöovroq Oyfjßa
xal ßayag rvjtoq Sept. 488, Hik. 282 iv yvvaixaioig rvjtoig (wo der
König ähnlich wie hier die Pythias die fremden Gestalten mit diesen
und jenen, die er etwa kennt, vergleicht, Wellauer). Eixa^o) schreibt
Wecklein, doch ist in aixdoo) ,,ich will vergleichen" kein Anstofs.
V. 50 haben für slöov Jtor' ijöt] (M) die geringeren Hdschr. eUov
ütor' slöov, und auch in M selbst stand erst alöov jüot' 7]6o[v]. Vgl.
avx^ 7^Q cc^xoj Prom. 338; aber in unsrer Stelle scheint die Epana-
lepsis zu starke Emphase zu geben, und die Verschreibung 7]6ov [idon)
statt r]ÖYi ergab sich nach üöov leicht. Anders und passend oM'
oiöa Ar. Barq. 580. 584; ^öri ütor' alöov steht Soph. Aias 1142
(Weil). Nach yaygaßßavag fehlt nichts (Dindorf nimmt Lücke
an); denn das Femininum -vag ist alles was gesagt werden kann,
nachdem yvvaXxag negiert ist, und der Name "ÄQütviat war nach
^Lvawg entbehrlich und tat nichts zur Sache. Die Harpyien sind eine
Steigerung an Abscheulichkeit und Häfslichkeit auch den Gorgonen
gegenüber; Aischylos hatte sie im ^ivavg (aufgeführt 472 mit den
Persern), wenn nicht auf die Bühne gebracht, so doch beschrieben.
Die triefenden Augen (54, schon Ch. 1058) sind den Gorgonen
fremd, auch die dunkle Hautfarbe, die 52 doch als Ähnlichkeit mit
den Harpyien hervorgehoben wird; aber die Flügellosigkeit unter-
scheidet auch von diesen. {Fa fi7]v Prom. 871. Sept. 1062. Ag. 1378).
Euripides giebt den Erinyen auch Flügel (Or. 3 1 7 ÖQOßdöag a> nrago-
(poQoi TtoTvidöag S^aai), mit denen sie indes den Flüchtling auf alle
Weise einholen müfsten, was sie doch nicht sollen. Die schwarze
Farbe hebt auch Eur. hervor: /nakäyxQcorag Gr. 321, vvxtI ngoötfagalg
xoQag 408, ;f()CöTa xaXaivai El. 1345}. Die Krallen der Harpyien
(Apoll. Rh. II, 188) darf man den Erinyen des A. nicht beilegen;
nirgends spricht er vom Erfassen und Zerfleischen. BöaXvxxQOJtot
scheint der Schol. von ßöaXvOöaöd^ai und ixvQäjtaad-ai abzuleiten;
76 Prolog.
richtiger legt man ßÖElvTCTO-rgonoi zu Grunde {dßöeXvmoq Frg. 130),
mit der üblichen Ausstofsung einer der ähnlichen Silben und mit ab-
sichtlicher Konsonantenhäufung. 'Eq, ro Ttäv Ch. 684, unten 83 usw.
anders als hier, wo tq nur die Beziehung ausdrückt, wie in eq tcc
jcdv^' oficog ßiaiog Prom. 736.
63 ff. Aißa 54 ist eine vortreffliche Konjektur, vgl. svxzaiav Ußa
Frg. 52, dcpd^ovsOrtQav Ußa 68; <fJiloojt6v6ov lißoq Ch. 292. Es
kann sehr wohl an die Spende als Gegensatz gedacht sein (Hik. 981
&V6IV re Xeißeiv re), vgl. den folgenden Vers. Ch. 1058 xd^ dfi/nd-
Tcov örd^ovOiv ai/na öva(piXeq, — Koöfiog geht auf die Kleidung, vgl.
Hik. 246 aiQ7]xag dß(fl xoOßov d'ipsvöfj Xöyov, nachdem der König
234 ff. von der Kleidung gesprochen. Die Kleidung der Erinyen
(nachgeahmt von dem Kyniker Menedemos) war nach Diog. VI, 102:
Xi'td)v (paibg (Choeph. 1049) ^oörJQTjgj stegl avzmi ^mv?] (foivixfj,
jtiXog !ÄQxa6ixbg iucl tfjg xecpalfjq , ifißdrai zQayixoi, — gdßöog
iv rrji X^i-qI ßsiXivrj; vgl. Strabon III, 175 von den Einwohnern der
KarrireQlöeg: dvd^Qconoi //£A«;';fAa«i^o«, no6i]Qeig höeövxoreg ;^trcöi;ag,
it^G)6ߣvoi Jt£QL rd CreQVcc, fiera ^dßdcov JiEQmarovvzeg ofioioi zaXg
zQayixaXg Uoivalg (Schütz). Die ^dßöoi kommen indes bei A. so
wenig vor wie die brennenden Fackeln, welche nach Aischines i, 190
die tragischen Jloival führen. — Über (ptgeiv (nicht (ptQao&ai) vgl.
Kühner-Gerth II, 15 Anm. 13.
57 ff. "OJtio:!ta (episch) haben die Tragiker stets statt Ugaxa, A.
übrigens nur hier. Das attische Perfektum enthielt einen Anapäst.
'^OfiiXia konkret Gesellschaft (övozrj/ia Schol.) auch 406, 711, 1030,
immer so mit f^Ss. — 58 ergänzt sich leicht aus ojtcojca ein olöa,
Ala dient den Tragikern wie dem Homer für das metrische Bedürfnis
statt yala, Dindorf Lex. 9 b. 'Avazd (so richtig Hdschr.), indem es
Mifswachs und alles Verderben bringen mufs, 780 ff. (Paley). Arnal-
dus' jcovov für jtovcov der Hdschr. wird auch durch das Scholion ge-
stützt: To(v> z^g dvazQO(pfig (vgl. Sept. 16 ff.).
60 ff. 'Evzev&ev vgl. Sept. 457; Ao^iäi fieyaöd^svet wie Ch. 259
Ao^iov fieyao&svijg XQV^f^^^' 'laf^QOßccvzig ist Apollon wie sein Sohn
Apis Hik. 263, der das argivische Land von Ungeheuern reinigte
(getrennt lazQog c^v '/ml ßdvzig von Ap. Ar. Plut. 11, Weckl.); zega-
öxojcog (Ch. 551) ist er als Ausleger der Zeichen, und das Erscheinen
dieser Frauen ist und sie selbst sind ein ztgag (vgl. Ch. 548 zegag
der Drache des Traums; Hik. 570).
Prolog. 77
Nachdem die Pythias abgegangen ist, öffnen sich die Türen des
Tempels für den Zuschauer, und das Innere wird ihm sichtbar, so
wie es die Pythias ihm beschrieben; doch neben Orestes steht nun
auch Apollon, und neben diesem Hermes. Die angewendete Ma-
schinerie war doch wohl dieselbe wie Ch. 973 (Ag. 1372), obwohl
der Schol. in den Ch. von Ekkyklem spricht, hier von üTQa<fevTa
fiTjxavrjfiara (vgl. Einl. S. 15), und sicherlich war auch hier das ge-
zeigte Bild ein äufserst wirkungsvolles. G. Hermann freilich verlegte
das Ekkyklem vor V. 94, damit nicht die sichtbar werdenden Erinyen
alle Aufmerksamkeit des Zuhörers auf sich zögen ; solange sie indes
schlafen und ruhen, ist dies noch keineswegs der Fall. Ich denke
auch nicht (vgl. unten), dafs Orestes noch im Hintergrunde sitzt, son-
dern, dafs Apollon ihn bereits bei den Erinyen vorbei in den Vorder-
grund geführt hat, wodurch diese einigermafsen verdeckt wurden (vgl.
v. Wilamowitz Übers. S. 52). Dann braucht Orestes nicht mehr an
ihnen vorbei zu gehen.
Nach Kirchhoff nun haben hier zunächst zu stehen die Worte
des Orestes an Apollon, 85—87. Wie überliefert ist, mufs man
eine derartige Bitte des Orestes als geschehen voraussetzen; denn
sonst könnte Apollon nicht so anfangen wie er anfangt. Schlimmer
ist, dafs Orestes' Worte jetzt so klingen, als hätte der Gott noch gar
keine Fürsorge verheifsen, und wiederum dieser nimmt in dem, was
er weiter sagt, auf die Bitte keineswegs mit einer neuen Verheifsung
Bezug, sondern der erste Vers: /uij (foßoq Os vixärco g)Qivag schärft
das ein, was er selbst zuletzt gesagt hat. Also was Orestes sagt, ist
jetzt nichts als unnütze und einflufslose Unterbrechung. Stellt man
aber um, so führt die schon den Zuschauern bezeichnete Person des
Orestes die noch nicht als anwesend bezeichnete des Apollon regel-
recht ein: ava§ "AjcoXXov, und man hat vorauszusetzen, dafs Apollon
ihn hat aufstehen lassen und an den Eingang geführt hat, damit er
jetzt weiter wandre, nachdem der Zweck seines Kommens, die Reini-
gung, erfüllt ist. Natürlich fürchtet sich Orestes: er erkennt an, dafs
Apollon ihm das Versprochene geleistet und ihn entsühnt hat, aber
seine fernere Fürsorge ist doch nötig. Somit ist das Mittel der Um-
stellung, wie schon bei V. 20 und in den Choephoren mehrfach, auch
hier wieder erforderlich, und der Grund der Unordnung mufs wie Ch.
631 ff. das Abirren des Auges von einer Paragraphos zur andern sein.
Der Scholiast (s. zu 64) scheint schon die verkehrte Stellung gehabt
zu haben.
78 Prolog.
In Athen unterschied man bei Rechenschaften zwischen döixlov
und dfieXiov (Hesychios) ; Orestes fühlt sich in bezug auf das erstere
bei dem Gotte sicher, auch nach dem was er selbst erfahren hat;
aber die Fürsorge soll der Gott erst beweisen. Einen Vorwurf ent-
halten die Worte nicht; aber sie klingen auch nicht, wie Weil sagt,
bescheiden. „Da dir das eine so leicht wird, so kannst du noch ein
übriges tun und das andere dazu lernen". Orestes ist Ixärtjg des
Gottes; das gibt ihm, diesem gegenüber, eine gewisse Würde, s. V.
233 f. Mrj döixeiv und ßrj dßelalv mit der bei fi?j häufigen Vokal-
verbindung {ovvL(^rjOig zugeschrieben in f h; in M corr. ist Aphärese
des d-; nach Dindorf Krasis zu ^«-), s. Kühner-Blass I, 242. 'Eütiöräi
(auch 581) neben ijtiöTaoac Prom. 374, 982, s. das. II, 68, 4 (auch
Pindar beides, Pyth. 3, 80, 8, 7). ^aQtyyvoq, Sept. 396 (m. Inf.) u.
öfter in demselben Stück.
Apollon V. 64 — 93. Oviol üfQoöwöco wie Gh. 269 ovroi tcqo-
6(6aei Ao^iov . . . XQV^f^^^' ^Eyyvg JtaQ. xre. kann nicht sein cum
praesens tum vero ahsens (Weil), sondern ^Ca riXovo, Cot cpvXa^ iyyvg
ut. gehört eng zusammen: tatsächlich werde ich dir immer behütend
nahe sein, wenn auch weit entfernt; denn xXvh öh xal ütgoöwd^tv wv
d^eoq (297). Also = iyyvg jtaQeörjj^co'zal dtQoaco d' (wie Gh. 879)
dütoOTa-cbJV iyyvg jcagsörtj^ü) (das 2. Partizip dem i. untergeordnet),
wenn nicht mit Blomfield tcqoög) y zu schreiben ist. 'Ex^QOloi : jedem
der dir etwas antun will; speziell diesen hier (67). Ilsjtcov = fiaX-
d^axog oder /usiUxog, Frg. 259 von Hektor ccvtjq 6' ixalvog riv jtejtai-
TSQog fiOQCOv, nach dem homerischen cd tjtijtov ; von einer Sache Ag.
1365. Eine falsche Variante war utgiTtcov (Schol.) = o/uoiog (Hik. 301),
was der Schol. auf das Schlafen der Erinyen deutet.
67 ff. Die analog gebauten Verse 67, 68 scheinen nicht zu ändern:
xal vvv I dlovöag I räööa rag fiaQyovg l ogäig \ vjtvcoi / jcaGov Cai I
6 ai xardjtTVöTOi I X 6 Q a i ; denn es läfst sich auch leicht aus OQäig
etwas wie oQwvraL ergänzen. 'Yüzvwi ist nicht = aig vutvov, son-
dern „durch Schlaf dahingesunken", wie öfters jcijtTco so absolut ge-
braucht wird (Sept. 794 u. s. w.). Vor Bothe wurde nach vjtvcoi inter-
pungiert; aber 6s an 3. Stelle stand schon 19. 21. Katdüirvörog
(Gh. 632) ist der erste der starken Ausdrücke des Absehens, die der
Lichtgott gegen die Höllengeister gebraucht. Das überlieferte ygalai
TtaXaial jtalöeg {Nvxrog üt. n. Valckenaer) nimmt Weil gut in Schutz :
ütalöag ist puellae, nicht filiae (wie Ag. 277. Prom. 865), und die
Häufung xoQUi . . jcaiöeg, yqaXai naXaiai ist ganz in Aischylos' Art,
Prolog. 79
zumal da dies mit jcaiöeg in Contrast tritt (SchoL); auf die Abkunft
käme es bei einer Vorstellung an, wie 416, oder bei einer Ehrung
wie 1034 NvxTog :!tai6eg ajtaiöeg. Alg ov ßdyvvrai xie. nach Homer
^288 (von Kalypso) ovöä rig avz^t (.iLöyerai ovrs ^e(Dv ovre d^vt]-
rc5v av&Qwncov, hier noch gesteigert durch ov6h d^riQ. In ygalm
ütaXaiai Jtalöeg alg ov fisiyvvrai wiegt ai auffällig und gewifs ab-
sichtlich vor.
71 f. sind besonders malerisch im Klange: Tta'^cöv 6' exan
üdysvovT ijtsl TiaTCov / Gxorov, und mit vorwiegendem t: öxotov
VBfiOvrai TagraQÖv ^' vjtb x^ovog. Kaxcov: zum Unheil sind sie
überhaupt da (125); darum haben sie keinen Verkehr und der Tar-
taros ist ihre Wohnstätte, der Gegensatz zum lichten Olymp. Der
Tartaros ist wie bei Hesiod die eigentliche schwarze Hölle, unter dem
Hades, Prom. r52 vsQd^ev d''"ÄLÖov rov vexQoöeyfiovog eig d:jt6-
QavTOV TaQxaQOv, obwohl man bei A. nicht zu genaue Topographie
des Jenseits erwarten darf (wie etwa bei Piaton, Gorg. 524 A.
Phaid. 113 E. Rep. X, 616 A). ßliOijßaTa wie Sept. 186 ocoipQO-
vcov ßiörj/nara.
74flf. (pevys (Imp. Präs.) „fliehe weiter". V. 75 xai kann nicht
mit T£ 77 in Beziehung stehen; also ist xal „sogar", rjtitaiQog aber so
wenig wie sonst bei A. (Prom. 735. 790. Pers. 718. 737) „festes
Land" (x^QOog 240) im Gegensatz zu Wasser, sondern Erdteil (Asien
und Europa an jenen Stellen), also: ,,wohl durch einen ganzen lang-
gestreckten Erdteil". Daran schliefst sich vjttQ t£ üzovtov TJ („und
auch") ganz so an wie 250 vüt€Q re jiövrov xrh. In V. 76 schreibe
ich mit G. Hermann «V aiel, wofür sich jener auf Plat. Leg. VIII
832 c ovv aei rivc ßiäi bezieht; aber dann mufs man auch die Ähn-
lichkeit durchführen und riva jiXavoörißfj x^ova schreiben (für die
Auflösung vgl. Pers. 296 riva 61 xal ütev^tjcofiev). 'Avd mit Akk.
ist sehr in A.'s Art, z. B. Prom. 574 üiXaväi ra vijOriv dva rav na-
QaXiav ipdfi/uav. Also yrjv jiqo yf]g iXavverai, durch ein Land des
Erdteils nach dem andern. Beßwvra (-ovra) endlich mufs ßsßwTa oder
ßißwvra sein: jenes heifst „feststehend", dies zwar ,, gehend", ist aber
aus den Tragikern nicht nachzuweisen ; da es indes aufser Homer
auch Pindar (Ol. 14, 16) hat, so mufs man es mit G. Hermann vor-
ziehen. IloXaig „Wohnstätten" von Inseln wie Eur. Ion 294 TioXig
Euboia, Ar. Eig. 251 von Sicihen; der Scholiast zu Ar. führt dies auf
Homer zurück, Ä* 230 Afifivov . . utoXiv d^eioio ßoavrog. üsqiqqv-
rag wie ntQixXvöta väoog Pers. 596, vrjöwi iv d/[i(piQVTTji Homer a 50.
80 Prolog.
78 ff. Man erwartet eher :n;Q0xdfi7]ig, wie Eur. 'jffQaxl. ß. iiQ
fiij Jtoöa JcQ0xaß7]Te: aber der Sinn ist: werde nicht vor der Zeit
irgendwo schlaiff (also von den wiederholten Anlässen dazu); wenn
du aber nach Athen kommst, dann usw. Richtig vergleicht Paley 88
fi7} (poßog 68 vixdrco (fQsvaq. BovxoXilö&ai wie aijtoXeiöd^aL 196,
passivisch (falsch jtSQiijtcjv Schol.); die treibenden Erinyen sind der
ßovxoXog, wie bei der lo der olörgog, Hik. 557, bei den Schiffen der
Sturmwind, Ag. 657; der Akk. wie rovg . . ÖQOßovg yvfivd^^rai Prom.
591. — 79 jtToXiv auch in Trimeter häufig, wie Sept. 6; jroW nur
hier im Trimeter. — 80 l'^ov ganz wie iC^aad^a Hik. 224, eher „sitze"
als „setze dich", was doch hC,ov wäre. ^'Ayxa^ev Xaßcov = dyxdq
eXelv Homer. Das jcaXaibv ßQerag ist das von Pausanias I, 26, 6
als im Tempel der Polias auf der Burg befindlich beschriebene, nach
der Sage vom Himmel gefallen.
In 81 f. scheint wieder Buchstabenmalerei zu sein, aber durch
weiche Buchstaben, Aspiraten (s. Dionysios ;7r. ovvO^. p. 85) und //:
^€kxT7]Qiovg iiv^ovg eyovTsg ixtjyr^avdg evQr]öo(xev. "Eg rb näv 83
hier wie Ch. 684. Eum. 291. 670 (vollständig ig xo ut. XQOvov) usw.
(anders oben 52). Aefiag in der Periphrase häufig bei Sophokles und Euri-
pides, bei A. nur hier so (Ddf.), wenn man nicht Stellen wie Prom.
1018 xQVipEL ÖEfiag rb oov. Sept. 522 heranzieht; das Wort gebraucht
auch A. oft.
88 if. MäßVTjöo: dafs du schliefslich nach Athen zu gelangen
hast ; immer in aller Angst mögest du das bewahren. Nicht auf dem
geraden Wege, denn von dem lenken ihn die Verfolgerinnen alsbald
ab, aber auf tausend Umwegen doch schliefslich. ßlrj (poßog ös xre.
wie Empedokles 23, 9 Diels ßi^ 0' djtdrT] (fQsva xaivirco (= vtxdra)).
^ — 89 avrdöslcpov aißa wie Sept. 718 {avrdö. Soph. Ant. i); alßa =
yivog, övyyeveia seit Homer (unten 606. 608). Koivov ütatQog steht
dem Adjektiv parallel. — 90 ijtcovvßog wie Sept. 8 f. wv Zsvg dke^t]-
ri'iQiog enfovvßog yevoiro Kaößdcov noXei, Ch. 190 usw. 'EQßfjg
ütoßnaXog, utoßnog ist vorzugsweise der chthonische (Preller-Robert
407, I), doch stand nichts im Wege, das Wort anders zu wenden.
V. 90 jtoißalvcov Gegenstück zu ßovxoXovßtvog 78. Schwierigkeiten
hat der Schlufs gemacht, aber Hermann, Dindorf, Weil schliefsen sich
einfach dem Überlieferten und der Erklärung des Scholiasten an:
TO TÖv ixaröv (== exvoßcov, exlex) oeßiößa xal öirjßa (? dies nicht
stimmend) ov ßovov xißäi 6 Zevg, dkXd xal ösßei, oqSv avto oq-
ßwßsvov jcQoöTjxovöTji (?) Tvxfji. ^Exvoßcog Ag. 1473 (Tricl. f. ivv.)
I
J
Prolog. 81
heifst allerdings soviel wie jtagavofKoq, und andre Belege für exvoßog
exlex mangeln ; indes verständlich ist das Wort, und exörjßoq == d:n:667]ßog,
und d:rt6jtoXig Ag. 1410 (Seidler für aütoXiq), aTvoütroUg Soph. OR.
1000. OC. 208 der aus dem Staate Ausgeschiedene. Also die Scheu
und Rücksicht, die wir den Ausgestofsenen und zu uns Göttern ihre
Zuflucht Nehmenden gewähren, ist etwas bei Zeus selbst Geehrtes
(vgl. sein Verhalten gegen Ixion 7 1 7 f. , und rbv iythav öeßov der
Chor gegen Apollon 151; unten zu 233 f.), und mit evjtoßjtog rvxn
macht sich jetzt Hermes als Geleitsmann des Orestes auf. Auch
Apollon entfernt sich, unklar wohin; bei der folgenden Szene ist er
jedenfalls nicht anwesend.
Es erscheint nun vor den schlafenden Erinyen, durch das
dvaütUößa emporgehoben (Pollux 4, 132), der Schatten der Klytai-
mestra, nach 116 ovag, 155 ovsiQarcov die sinnliche Verkörperung
eines Traumes, den die Schlafenden haben; zwischen Traum und
wirklicher Geistererscheinung wird dadurch vermittelt, dafs im Schlafe
das Herz hellsehend ist, 104 f. Vgl. bei Homer den "OvetQog, der
die Gestalt des Nestor annimmt, B 2 off"., und das Traumgesicht der
Penelope 6 7950"., ein eliöcojiov in Gestalt ihrer Schwester. Doch ver-
gleicht sich aus Homer noch näher die Erscheinung der Seele des
Patroklos ?? 65 ff"., wo Achilleus schläft, indes von einem Traum keine
Rede ist, sondern nur von der wirklichen Seele; was diese sagt, ist
sehr ähnlich den Worten Klytaimestras hier: evöstgj avraQ ifieio Xeka-
a/Lievog ejtksv kxtXXev xrh. (s. auch zu 98); B 2^ der Traumgott
gleichfalls: evöeig, 'Argeog vis;
Klytaimestras Rede (94 — 116) ist leidenschaftlich wild; da-
her Anakoluthien wie in der Rede der Amme Gh. 7340". — di ivöoir
dv = Imp. avöbTB, Ch. 105 Xeyoig dv, so 118 ßx^C^oir^ dv, aber die
Aufforderung ist beide Male ironisch, wie sich in dem Anruf (6ri zeigt.
Vgl. Eurip. Ion 907 cori, rbv Aaxovg «td©; Xen. Kyneg. 6, I9 ^
xaTtlÖEg (öTj (du da) rag xvvag ; — 95 dutrjrißaoßevr] vgl. djtTjrißriösv
(besser -ßaööev Nauck) Homer iV 113. Es gehörte zu eyd) . . vs-
XQOlOtv V. 98 aiöxQcög aXcoßai ; aber anakoluthisch wird eingeschoben,
was sie an Schmähungen wegen ihrer eignen Tat zu erdulden hat,
die doch längst nicht so schlimm ist wie die des Orestes an ihr.
Das Bild der Unterwelt hier entspricht den gewöhnlichen, wo alle
Schatten vereint sind ; davon dafs Kl. nun von den Richtern des Hades
verurteilt sei und Pein leiden müsse, ist keine Andeutung. V. 96 Sv
Aischylos. 6
82 Prolog.
ßhv ixxavov (Tyrwhitt, Wakefield) schreibt man statt <x)q fi. err. wegen
des Scholions: vütlg (ov e(f)6v€vaa 'Ayafiifivova dütwoaad^e xal ol ifie
^ovsvaavTsg ovx drificc^ovrai, welches Scholion indes sehr ungenau
gefafst ist und sich eher an 99 anschliefst, wo für xsivwv vuto Weil
xelvQ)v VJCEQ geschrieben hat (s. u.). Dies scheint beifallswert, aber dafür
ist (6g 96 nun zu belassen: vgl. zahlreiche Stellen mit diesem «g, Ag.
1465. 1505. Ch. 691, 988. loii U.S.W. Auch ist (ov exravov ovei-
60g gar nicht unzweideutig. ^Exleijcsrai passivisch non omittitur\ ev
fpd^iTOtöiv (Pers. 220. 523) nimmt das iv vsxqoICiv wieder auf. 'AXwfiai:
aus ihrer Gesellschaft ausgestofsen (Weckl.); vgl. Homer ?? 74 (Paley),
wo Patroklos' Seele sagt: all' avxog dldl7]fiat dv' evQvxvleg'kiöog
6(5, Ai nach alöxQ' entspricht der Negation. Ihr Ingrimm über diese
ungleiche Behandlung läfst sie dies nochmals wiederholen, :it^ovvvejto)
(852) 6' vßlv ori . . t':7r£(); denn v:jteQ ist jedenfalls aufzunehmen,
unter Beziehung von xeiviov auf Agamemnon (= ovg sxravov), Gegens.
vütEQ fiov lOi, während mit v^to das Pronomen sich auf die (pd^iroi
beziehen müfste und xdvuw vno ziemhch nichtssagend wäre. In
dieser Beurteilung der Kl., ihrer Tat und ihres Leidens, zeigt sich
übrigens die allgemeine Stimme. Paley vergleicht Plat. Phaid. 108B:
rriv dxdd^aQxov — ?J (fovaov d6ix(ov tj/Lt/ievrjv (ipvyj]v) — Tavz7]v ßtv
djtag (psvyei rs xal vJtsxTQejterai, xal ovrs ^vveßütOQog ovd^ ' ijyeficiv
e&el8i yiyvsö&ai' avtr] 6s nlavärai iv Jtdö7]i exofievi] djtoQiäi.
lOOfF. Uad^ovöa wieder anakoluthisch, doch ist dies übliche Ana-
koluthie, s. zu Ch. 520. In der Wiederholung des Gedankens, der
ebenfalls (s. zu 98 f.) doppelt ausgedrückt wird, ist Anschlufs an die
Konstruktion von loi. ^ilrdrcov genau wie (pilrdrovg Ch. 234,
dem Nächsten. MTjvisrai loi fallt sehr auf, einmal des Mediums
wegen, das sich nirgends findet, und dann wegen des i, wozu sich
nur Hom. B 769 ocpg' ^Äyil^vg ßtjvav vergleichen läfst, während sonst i
kurz ist (auch wohl Eur. Hippol. 1 146, jedenfalls Rhes. 494). Ich schreibe
daher firjvlöstai, da doch im Futurum das Medium weit häufiger ist;
zugleich wird so die Verbindung mit 103 besser, indem in der zürnen-
den Frage eine Aufforderung liegt (wie 124).
103 ff. Die Anrede an den Chor im Singularis ist so gewöhnlich,
dafs Anstofs nicht genommen werden darf; ähnlicher Wechsel 118
fiv^oire. 124 (Dt^eig, und dann weiter im Singular; 180 ;fft)()aTf,
181 laßovöa, u. s. w. Das Herz ist xeQaoxojtog auch Ag. 977, und
der (fQi]v (im eigentlichen Sinne) benachbart. Die Änderung Her-
manns xaQ6iag od^sv (woher sie kommen) ist völlig falsch; sie streitet
Prolog. 83
auch mit 592. Die Aufforderung oga xrh. wird dann durch evöovoa
yccQ xre. begründet, wie Pindar Frg. 131 von dem unsterblichen Teile
des Menschen: evöei öh ütQaööovtcov jLisXewV draQ evöovreCöiv iv
jtoXloTg ovsiQOiq öeixvvOt reQütvmv ig)8Qjtoi6av ;faA€:7r(öX' ra xqlOlv,
und das ganze Kapitel ütegl rfjg xa^' vjtvov ßavrixfjg, besonders
auch (Stanley) Aelian V, h. 3, 11 nach „Peripatetikern** : vvxtcqq
de öiaXv&Blöav (rrjv y^vx^'*^) T7]g jteqI rovro (d. i. ro öc5ßa) XaiTOVQ-
yiag xal öcpaiQCoS^eiöav iv rc5i utegl rov d^coQaxa roütcoi ßavTi-
xcQTSQav yiveod^at, i^ wv rix. ivvütvia. Zu ofißaöiv XaßütQvvsrai ver-
gleicht Blaydes Ar. Plut. 636 i^fo/ifidrcorai xal XeldfiJtQvvrai xogag,
aus Sophokl. Phineus n. d. Schol; s. auch Ch. 854 (pQsv' (Oßfiaro)-
/Lievrjv, Aber was soll der Gegensatz 105, der doch auf diese Situation,
bei der es Tag ist, keine Anwendung hat? Vollends ist dafür ßgo-
T(Ov unpassend, und wenn man nach dem Scholion: rj rfjg (pQevbg
ßolga ov TtQOOQäi iv rjßeQäi, (pQ£V(öv schreibt, so stört die Wieder-
holung, und es ist immer ein müfsiges Philosophieren. Zu fioiQa
kann man vergleichen 476 avrai 6' e'xovai fioiQav ovx BVüteßjteXov^
d. h. ihre vom Schicksal gegebene Natur und Art; bei ßQor(5v aber,
scheint mir, ist an Klytaimestras eignes Erlebnis zu denken, da sie
nichts voraussah und sich fangen liefs, trotzdem dafs sie im voraus so
viel an diesen Fall gedacht und die Erinyen sich zu gewinnen ge-
sucht hatte, 106 ff. Und auch ihr Geist war hellsehend gewesen im
Traume, Ch. 3 2 ff. 52 3 ff.
106 ff. Miv Gegensatz iio xal ütdvra xrh.j also wieder anako-
luthisch; :toXld 61] wie 144. Ch. 897. 'Ekd^are, wie durstige Hunde
(Paley), vgl. 131. Ch. 924. Xodg rs entsprechend xal öaljtva, aber
dies bekommt mit id^vov ein neues Verbum finitum. jioivoi erklärt der
Schol. : olvog yaQ ov öTtivöerai 'EqivvCiv, und besser noch Soph. OC.
100. 469 fF. (nur Wasser und Honig; 481 firjöt ütQ06(f:iQHV fiid^v);
s. auch dazu die Schollen. ßlsiUyfiara Ch. 15; v7](f)dXia mit den
Schlufssilben als aufgelöster Hebimg wie fiaQxvQia JtaQTJv 797, Ch. i
'EQß'^ X^ovie utaxQcöi' xre. (andre Beispiele Paley zu V. 797). 108 vv-
XTiöe/Livog ist doch wohl ein Wort, wie vvxriTcXayxroq vvxrlcpoiTog
vvxTi<pQOVQi]roq. Ecxäga kann und wird hier ein eigner Altar sein
{ioxdga ^oißov Pers. 205 ; s. auch Eum. 806), der sich zu dem Zwecke
leicht herstellen liefs; das Besondre aber ist die Stunde (Schol. iv
T(oi jueöovvxTLCJi fiovaig 'Eqivvoiv djtdQxovrai). "iigav (und dcogiav)
in der Zeitbestimmung immer so im Akkusativ, Eurip. Bacch. "jz^
ttjv rerayfiivrjv WQav, Aristot. UoX. 'Ad^. 30 Ende t?/v Sgav rijv
6*
84 Prolog.
3tQOQQ?]^6iaavy Gramm, des neutestam. Griech. § 34, 8 S. 972 (== sig
WQav, zur Stunde).
llOff. Aä^ ütarovßeva Cho. 642, xal ravra 112 wie 627. 904?
Prom. 949? (Kühner-Gerth I, 68 Anm., II, 247); nach gewöhnlichem
Gebrauche sollte oQovöao, folgen, jiQxvGrarov Ag. 1375 (Pers. 99 M.).
Soph. El. 1476; vgl. aQXV-öraüla Xen. Kyneg. 6, 6. 'ErxaTill(öii)ag
Schol. ;f;.£r«(yag, iyyskdöag; Hesych. iyxariXXmipai iyxaTa/LcvxrrjQlöai,
von tlXoq IXXcQJtrG) {IXXcojüsw), verdrehte Augen machen; auch Frg. 225
Ddf. 226 N.; wo ei xarillcotpag überliefert ist.
114 fF. *ßg ist zweideutig: „wie" und „indem**, „da", wie Ch. 660
u. oft; letzteres scheint vorzuziehen. Ttjq efifjg üibqI ipvxfjg wie Homer
ütSQi ijjvx'^g d^EOV {X 161), SöTE üteQi ipvx^g (i 422), und Soph.
El. 1492 mit dywv, u. s. w. (s. Paley), überall „um das Leben", was
hier nicht genau zutrifft; auch ist Kl. eine blofse ipvxTj. Aber der
Sinn ist doch ähnlich stark. ^Qovijöars „versteht, beherzigt", vgl.
yiyvGJöXG) (pQovEG) Hom. n 136 u. s. — ^Ovag s. oben S. 81 ; KXv-
rainvrfirqa mit dem falschen v hat hier auch M. Der Name soll
zum Bewufstsein bringen.
117—130. Distichomythie seitens der Kl.; der Chor ebenfalls sym-
metrisch erst zweimal ßv^ dann zweimal ö>', endlich, was Hermann
epodisch nennt, iiv nv und darnach Xa^h u. s. w. Die Interjektionen
werden durch ütaQEüti'yQa(fri (Schol.) angegeben; derartiges kommt
(Weckl.) bei den Tragikern jetzt nur hier vor, bei Aristophanes öfter.
Mv fiv Arist. "ijtjt, 10. Thesm. 231 (Laut des Schmerzes ; in den Th. folgt
ri fiv^siq, vgl. fivC^ovöiv ebenso Eum. 189). 119 ist in den Hdschr.
sinnlos und durch Hermanns sfioi statt ißolg nur scheinbar geheilt;
denn so geht (piloiq auf Orestes, und ütQoöixroQeg (441) heifst Be-
schützer, wofür man sich auf Zevg d(pixroyQ Hik. i bezieht. Richtig
Weil <piXoi yciQ eiöiv ovx sßolg JtQoöeixozsg (vgl. sixcag Ch. 561).
121 ist xatoiXTii^H (oder -rii) nicht nötig, da oixri^eiv und -eod^ai
sich nebeneinander finden. Das y" nach dyav ist aus fg h unbedenk-
lich aufzunehmen (wie es auch Ag. 1241 zu belassen ist); vgl. Ag. 1254.
Prom, 696 {:!tQ(Di ye) usw. Über die Nennung des Namens s. zu 116.
123. coiyßog, wenn 124 wiC^eig richtig M; vgl. Sifioi, was nach
Reisig zu Soph. OC. 820 die richtige Schreibung ist; s. darüber
Ellendt im Lex. Soph. p. 798, Dindorf Lex. Aesch. p. 239, Rabe,
Rh. Mus. XL VII, 413 {(oifioi zumeist der Laur. des A. und Soph.,
desgl. Ven. A der Ilias). — 125 ist TtBTtgaxrai durch Eurip. Med.
1064 ütävr(ji)g TtETtqaxxai ravra xovx excpai^erai keineswegs gedeckt;
Prolog. 85
denn dort ist jteTtQ&rai Variante, was hier Bentley nach Vermutung
forderte; vgl. Prom. 519 ri yag JtinQwrat Zi]vl nlrjv del XQareiv;
Die Korruptel war hier durch jtQäyixa besonders leicht; ütsjtQCorai
aber (vgl. 334 ff.) ist sowohl den Zügen näher wie kräftiger als rha-
xrai (Wakefield, jtQOOrerayfievov 208), vgl. Schütz. Zu xaxd vgl. 71. —
127. vutvoq novoq t£ vgl. Homer ^ 2 vizvcoi xal xa/ndrcoi aQTjfievog;
genau koordiniert ist dies ja nicht, aber der Schlaf tatsächlich (wenn
dies Kl. auch nicht weifs)von Apollon bewirkt, und damit vereint sich zu
gleichem Ziele die Ermattung. I^vvcoßorat vgl. Ag. 650, und zu Ch. 74 ;
xvQiOL ihrer Wirkung mächtig. Agdxaiva ironisch ; ixxrjQalvco nur hier,
doch Hesych. i^exTJQaivev e^ecpd^stQS, und xriQaivovöi Hik. 99g {xTqQ).
130. OMüller bringt Versmafs hinein, indem er (fgät^ov an die
Spitze stellt und laße siebenmal statt viermal bringt; anders Dindorf
unter dem Text: Ä Xaßov laßov. B Xaßov Xaßov. F (pQal^ov Xaßov»
Die Zurufe geschehen wie bei der Jagd (wie Vers 131 erläutert), an
Hunde oder Jäger untereinander („pafs auf").
131. Gegen das überlieferte xXayyaiveiq, wenn dies auch nur hier
belegt wird, ist nichts begründetes einzuwenden, s. GHermann {-dvsiq
Wakefield, wofür ein paar sonstige Belege existieren; vgl. aXtraivco,
6C(pQaivofiai). Die Analogie des Baues mit 133 scheint gegen die
Änderung : ovag / öicoxeig / d^figa / xXayyalvHq / ö ' aüt^Q — ri 6Qäig /
dviöTCO I ßi] öS I vixdro) / :itcvog, und dieselbe Form hat man auch in 132,
zumal wenn man ßeQifivaq und ixXaiJtcov schreibt : xvg)v / /uBQifivaq /
ovjtoT^ I ixXelütwv I Tcovov, mit Anklang von tvovov an ütovog 133.
'ExXeiTtcov (Blomfield) scheint in der Tat besser zu sein ; bei ei — i
ist das handschriftliche Zeugnis gleichgültig. Zur Sache (Paley) Arist.
Zwicüv lOr. 4, 10 p. 536 b, 27 : evvjtvidt^HV (fjaivovrai ov (.lovov dv-
^Qwnoi, dXXa xal Yjtütoi xal xvveq xal ßosq, hc 6h otgoßara — — *
ötjXovöt 6' Ol xvvsg rcoi vXayßWi^ und (Schütz) Lucr. IV, 992: venan-
tumque canes in molli saepe quiete iactant crura tarnen subito^ vocesque
repente mittunt^ et crehras redducunt naribus auras, ut vestigia si teneant
inventa ferarum. — 133 ßri 06 vixdrco jcovog hier (vgl. 88) „lafs
dich nicht weiter (wie bisher) die Müdigkeit überwältigen" ; dann ^?y<J*
dyvoriöriig von dem neu Geschehenen {nfiiia das Entrinnen des Or.),
welches erkannt werden soll.
135 ff. Die ersten Verse wieder parallel: dXyr^öov ^ütag j ivöiTCoig
oveiöeöiv \ roTg öcocfQooiv yäg j dvtixEVTQa yiyvsrat; ebenso 137 f.
ov 6 ' alfiarrjQov 7tvivß{a) / sjcovQioaoa rcoi \ dr/ucot xariOxvaivovOa /
vrjövog jtVQit und 139 f. (reine lamben, mimetisch) ^jcov I fidgaivs I
36 Erste Parodos.
6svT£Q0ig I ÖKoyßaöiv \ ^yeiQ ' iyeiQS / xal öv rrjvö ' / eyd) 6e 6e. Die Er-
läuterung zu 135 geben V. 155 ff.; übereinstimmend (auch in roig öco-
g)Q00iv) ist Demosth. Olynth. I, 17 Tcal jtQOöeaO-^ fj vßgig xai €^' ^
rcov TtQayßdrov aioxvvtj, ovöeßiäq Ekarrcov C,r]fiia rolg ya öc6(fQ0öiv;
ferner vgl. Plat. Leg. XI, 926 D ijjoyoq xal oveiöoq xeiöd^co, jto?.l(ov
XQ7]fidT(ov vovv x6XT7]ߣVG)L ^7]ßia ßüQVxiQa. Zu finag vgl. Ch. 272.
Ag. 432 (unten 158 Xoßov; die ovsiöi] sind die der Kl.; dvrixevtQa
(nach 466) = dvrl xbvtqov, vgl. dvTiöovXoq Ch. 135. Nach dem
allgemeinen Satze erfolgt die Rückkehr zu diesen Personen mit 6v 6e
(worin also nicht, wie Paley meint, der Wechsel der Anrede an ver-
schiedene Erinyen liegt). — ejcovQloaöa mit einer gewissen Ironie,
zugleich zu dem doppelsinnigen ütvtvfia passend; twl wie Sept. 385.
912. 1065, unten 174 usw., s. zu 2. Nach den letzten Worten ver-
schwindet der Schatten wieder in die Tiefe.
Erste Parodos, 140—178.
Drei einleitende Trimeter der Chorführerin (i und 3 reine Jamben,
jedenfalls auch in raschem Tempo rezitiert); dann drei Strophenpaare,
in denen zweifellos Einzelvortrag oder geteilter Vortrag der einzelnen
Stücke war; aber wie, ist ganz unmöglich festzustellen. GHermann
verteilte unter 15 Choreuten (einschliefslich der 3 Trimeter zu Anfang),
indem er Str. « Ant. « fünffach teilte, unter je vier, Str. ß Ant. ß
zweifach unter je zwei, Str. y Ant. y aber ungeteilt je einer Erinys
gab. Rofsbach, Kirchhoff, Wecklein verteilen unter Halbchöre; auch
bei ihnen ist die Spaltung von Str. Ant. a vierfach, von Str. Ant. ß
nur einfach; Str. Ant. y bleiben Einheiten und werden von Rofsbach
sogar dem ganzen Chor gegeben. Der "Scholiast bemerkt nur: xoßßa-
rixcog (als losgelöstes Stück, nicht Teil einer Periode) sxaorov ütQOS-
vsxTSOv ' ai yaQ öiaxonal (Unterbrechungen der Konstruktion) tiqoö-
(poQoi Tolg Jtdd^EöLV ; also war auch ihm keine Teilung überliefert.
Man hat sich zu denken, dafs die Erinyen, eine nach der andern
erwachend, aufsprangen, sich umsahen, hin und her rannten, schliefs-
lich aber nach vorne zu, d. h. von dem Ekkyklem herunter in die
Orchestra, wo es möglich war sich zu gruppieren und regelmäfsige
Bewegungen auszuführen; deshalb scheint mir auch für Str. Ant. a
■die Gliederung nach Halbchören ausgeschlossen, für ß {y) dagegen
zulässig. Nach der Fiktion des Dichters (179) sind sie gleichwohl
immer noch innerhalb des Tempels. Dafs die Aufregung zuerst am
stärksten ist, nachher sich etwas setzt, ist natürlich.
Erste Parodos. 87
Von Rhythmen dominieren die Dochmien, denen indes, wie auch
sonst, rezitierte Trimeter beigemischt sind, a 2. 4, ß i, y i, mit nicht
vielen Spondeen, schliefslich indes (Ant. y) sogar mit dreien. Vgl.
über diese Trimeter zu Ch. 423 ff.; in der 2. Parodos und in der
Strophe 7 7 S ff. ist die gleiche Mischung. Die Dochmien respondieren
genau bis auf 157, 164, wo man emendiert, und 143, 149. Aufser-
dem : Str. a 6 ^ - ^ — v^ w-, vgl. ^5 <y - ^ — ^ — ^ v^-,
doch wohl lamben mit unterdrückten Senkungen (Ch. 940); dagegen
aufgelöste lamben ß, 6 ^w^/^^^/^^v^/^-; Dochmius und iam-
bische Dipodie (vgl. zu Ch. 68, S. 86) ß, 2 und in umgekehrter
Stellung (^_^_, w--^-) y 4; Dochmius und xara ßaxxelov
_o^-w-w y, 2 (vgl. Strophenschlüsse wie 793 Sept. 688. 701).
Sehr unklar ist Str. Ant. 2, 4: vjtb (fgävag, vjtb Xoßov — uibqX
üiööa, TtsQi xaga, Päonen ohne Synaphie? katalektische trochäische
Dipodien desgleichen? Vgl. 328 u. s. w. Oder iambische Tripodie?
Dann würde die Anaphora etwas verwischt.
140 ff. Die Erste weckt die Zweite und läfst sie die Dritte wecken,
und weckt selbst währenddessen eine angeredete Vierte {iycb 6e Ca);
denn dafs dies hiefse „wie ich dich'', ist wenig glaublich. Das erste
syaiQs kann man ,, erwache" verstehen; denn dies mufs doch dem
Aufwecken einer andern vorangehen; so Eurip. I. A. 624, nämlich
öavröv oder oavr/jv, vgl. jtavs ,,hör auf". Bei evösig ist Personen-
wechsel möglich; Paley vergleicht Homer B 2^ (vgl. oben S. 81)
svöeigy 'AzQeog vU; UjcoXaxri^eiv (Prom. 651) starkes Wort; aus
dem Singular geschieht Übergang in den Plural wie Ar. ^'Oqv. 203
(Weckl.) dvsysiQag ttjv efirjv dijöova xaXovßbv avrovq. ^Qoißiov
ist der Traum, wie Ag. 1354 {(fjQOifiiät^ovTai) der Todesruf und seine
Ursache; fiaxäv {judraiov elvai oder yiyveö^ai) auch Prom. 57.
Sept. 37.
Str. «, 143—148. 'lov iov wie Ch. 881. Ag. 12 14; jctjca^ vgl.
ütv:n:jta^ Plat. Euthyd. 303 A, wovon vJtSQJtvjtJtdC^siv Arist. ^ Ijtjt. 680
abgeleitet ist. Doch ist dies Ausruf des Staunens; ütvna^ hier eher
oxarXLaöTLXöv^ wie ütönot 146; darnach jtojta^ Aldina Ddf. — Das
std&oq ist das Entrinnen des Flüchtlings, der wirklich fort ist; das
ütoXXd Ttad^Blv, und zwar fidrr^v, sind die vielen vergeblichen Mühsale
der Verfolgung. Avöaxng nur hier; a<peQTog (Ch. 442. 469, unten
479, fünfmal im Ag.) ebenfalls nur bei A. und zwar in dieser Trilogie
(in Prosa difOQTjrog). Der Hiatus nach der Interjektion zwingt noch
nicht, vor d<p£QTOV xaxdv und roxtvOiv utiXQOv die Synaphie als
88 Erste Parodos.
unterbrochen anzunehmen. — 147. uie:jtTG)X6v i^ agTcvcov wie Ag. 1245
ix ÖQO^ov jtiocov, herausgeraten; jtstitTCOxev e^co tojv xaxwv Arist.
BatQ. 970 (vorher riv xaxoTg nov jteQiJtiö7]i). Dann ol'x^rai ^' (Abresch)
statt 6; hier ist zu enger Anschlufs, als dafs 6a vertragen würde.
Ant. a, 149—154. '/© Jtal Aiog stimmt wenig zur Strophe (v^ w w - ^ - )
und hat eine auffallige syll. anceps am Schlufs eines i. Dochmius
des Dimeters, wie Soph. Ant. IS22 ayara ß' ori rdxoq {raxiör wird
emendiert) / ayata ß axTtoöcov. Hier mufs man das Überlieferte stehen
lassen; auch in den Strophen 778ff. und 837 ff. begegnet Ähnliches.
'EnUkoütoq wie Hom. {X 364 u. s.); utäXi]L Medium wie 199. Ag.
255 u. s. (häufiger Aktiv). — 150 stark ähnlich mit 731 anal xa^ijt-
üidlp^L fia ütQaößvTLV vaoq; auch 778=808 d^aol vacoraQOi, TtaXaiovg
vofiovq xad^iüiTtdöaöd^a ; das Verbum steht im eigentlichen Sinne Hdt.
9, 14 1] ijt:jtog xaxLjtüidöaxo x^QV^ '^V'^ Mayagiöa (verwüstete). —
151 öaßov vgl. axvoßfov öäßag 92 ; dies ist eben ein Stück der neuen
Weltordnung, Einl. S. 9. 'k^£Og auch 540 (Pers. 808, vgl. övö^aog
Ch. 46 u. s.). Toxavöiv d. i. der Mutter, wie tcöp raxo/iävcov Ch. 419,
vgl. für solche Plurale die Belege aus den Tragikern bei P. Menge
De poet. scaen. graecorum sermone (Gtg. 1905) 25ff. ; nixQov feind-
selig wie Ch. 234. ßlTjTQakoiag (210) ist eigentlich wer seine Mutter
schlägt (dXoäv), und hat noch bei Piaton Phaid. 114 A diese gelindere
Bedeutung (nachher dort vßQiöav von denselben Missetätern). 'i2i;
■^aoQ, Gegensatz zu dd^aov (Schütz). Ti rcovöa xra. vgl. (Weckl.) Ag.
211. Ch. 338.
Str. ßf 155—161. In dieser Str. und der Antistrophe sind zahlreiche
Gleichklänge, teils zwischen Str. und Antistr. {ßaöoXaßaZ — (povoXißfj,
6i(pQi]XdT0V — öixag, ucdgaöri — JtdQaörc, XQvog exaiv — ayog axaiv),
teils in einem Verse: 155 ovaiöog — ovaiQdrcoVj 156 öixav 6ig:Qt]XdTOV,
160 öaiov 6afiiov, 161 ßaQv jcagißagv ; besonders aber, mit ent-
sprechender Bildung in Str. und Antistr., doch ohne Anklang zwischen
diesen, 159 vito (pgavag vüto Xoßov und 165 jr6()i ütoöa :JtaQl xdga.
Vgl. W. Kühne De vocum sonorumque in strophicis A. canticis aequa-
bilitate (Halle 1905) p. 5 f. — Der Anfang wiederholt (mit Absicht)
Klyt.'s Worte 135 f., unter kräftiger Ausführung des Bildes. MaOoXaßrjg
nur hier (so ist der Stofs stärker), Xoß6g = ^:JtaQ 135, also vjto X. ==
v<p finaQ Ch. 272. Die letzten Verse der Str. aber fügen ein an-
deres Bild hinzu, das vom öffentlichen Folterer und Auspeitscher und
dessen Schlägen. Kgvog wie Sept. 834 (vgl. xQvagog)) ütaQißaQV nur
hier (über die Bildung Lobeck Phryn. 539; vnaQßaQTig Ag. 11 75
Erste Parodos. 89
M, vütSQßaQvg h). Statt des unpassenden Artikels ist mit Wakefield
Ti ZU schreiben, wie eben der V. der Septem zeigt: xaxov rt xag-
öiav fie üteQiJtirveL XQVog, also einen Schauder wie (Schol.) unter den
Hieben des Henkers.
Antistr. ß, 162—168. Der Gegensatz gegen das junge Götter-
geschlecht (schon Antistr. a) kommt nun noch schärfer heraus. Es
ist Parallelismus und Abwechslung: Str. a Str. ß verwandt, ebenso
die beiden Antistrophen (Weil). KQarovvrsg ist mit d^govov zu ver-
binden, Hik. 2 54 f. alav XQarw, Soph. OC. 1380 rovg öovg ^Qovovq
xgarovOiv, nur dafs ^govovq, wofür in der Strophe Spondeus steht,
wahrscheinlich Erklärung ist: d^äxov Rauchenstein, d^Qävov HLAhrens,
möglich wäre auch (fovoXißalq Wgaq, wie Prom. 389 rwi veov ^ß-
xovvTi nayxQaTElQ, i'ÖQag. To :rtäv „überhaupt", zu Ch. 331; öixao,
jtXeov = :jikQäi öixtjg Prom. 30, was Heimsoeth auch hier fordert,
zumal da Hesychios :n:sQäi durch jtXeov erklärt; doch kann jtXeov
adverbiell sein, Ch. 902 u. s. Das <povolißt}g ctegl utoöa mufs einen
weiteren Sinn haben als was die folgenden, von Apollons Tat han-
delnden Verse besagen: auch Zeus hat den Mörder Ixion aufge-
nommen und seinen eigenen Thron besudelt, vgl. 717 ff. — V. 168
(XQOfievov wie ccQOiöd^s xvöog Sept. 316, „erwerben", zu aQVVßai und
nicht zu deigco aiQCOj Kühner-Blafs II, 350; dazu der epexegetische In-
finitiv ex^iv, Kühner-Gerth II, 576. BXoüVQog hat A. nur hier, im
Sinne von „schrecklich", wie FoQyw ßXoövQwnig Hom. A 36.
Str. y, 169-173. Wenn bXQavax^ d. i. f;f()aWro richtig ist (wo-
gegen kein Bedenken sein kann, da das Medium dem Sinne ent-
spricht), so ist Apollon so wenig wie in der Antistr, (ixXvoerai 174)
angeredet, und nun auch fiavTiOcoi in ßavrig cov (Schütz; vgl. unten
ütorirgöütaLog wv 177) zu emendieren; denn bei /navrixbv (Stanley,
wie fiavTixcov fivxdjv 180) vermifst man gar zu sehr das Subjekt.
AvTOöCvTOv = avroxiXevorov zitiert Hesychios aus Sophokles' ^xvQiai;
dies Verbum wahrt hier die Verdoppelung des Anlauts, wie bei Homer ;
aber in imovfiEvog unten 786 ist sie verloren gegangen. ^vroxXrjtog
„aus eigenem Antrieb" Soph. Tr. 392, Piaton Ep. VII 391 B; der
Scholiast erklärt avrbg avrbv xaXiöag, also aktivisch. BQOteog statt
'BLog bei Tragikern nur hier (Ddf), aber bei Pindar stets, wie auch
(nach Didymos) in Aristoteles' Päan V. i . In 173 schreibt man
(aufser Weil und schon Schütz im Kommentar) sehr verkehrt Moigag,
als ob es sich um Vernichtung der Schicksalsgöttinnen handeln könne;
A. erklärt sich selbst in V. ']2'j, wo die Erinyen zu Ap. sagen: 6v
90 Erstes Epeisodion,
rOL Jtalaiaq öiavo/naq xaraipO^iöag , also die uralte Scheidung
zwischen Göttern und Menschen, indem du einen Menschen dem
Tode entzogest. Vgl. zu fwlQa Eum. 105. 476 (Plural, weil auf
Götter und Menschen bezüglich); zu jtalaiyevelg Sept. 742 naXai-
ysvfj naQßaöiaV, über diesen Vorwurf Einl. S. 9.
Antistr. ^, 174—178. „Mir macht er sich verhafst, und seinen
Zweck erreicht er doch nicht"; also wie Zeus zu Hera sagt, Homer
A 562 : :xQfl^ai ö' e/iijttjg ovtc övvrjoeai, dXX' ccjtb d^vßov ßäXXov
ißol eöEat. 'ExXvöerai Med. wie Prom. 235 {Ivöaod^e Ch. 804).
^EXevd^eQOvrai ist das prophetische Präsens, Kühner-Gerth I, 138.
UoTiTQOTtaioq ist hier (wie 2;^^) der Schuldbeladene; ßidoxfOQ aber
der Bluträcher, während es Ch. 944 der Verbrecher ist; das schwankt
also wie bei dXäorcoQ, dXeiziJQiog ; auch jtQoöTQOJtaiog selbst, wie
Antiphon Tetr. 3 « 4 öeivovg dXeiT7]Qiovg e^oßev rovq rwv djto-
d^avovrcov TtQOOrQOTtaiovg sagt. IJäoerai = XTTJasrat wie jtsTtaßtvog =
xaxTTjßivog Ch. 191. Ag. 835. Das verdorbene ixsivov hat Weil vor-
trefflich in döiv ot emendiert: EK(E)INOY = EICINOY, mit der be-
kannten Vertauschung von K und IC , aus der die schöne Korruptel
CKY<t>OC statt CICY<t>OC (Ephoros b. Athen. XI, 500 BC) entsprang.
IEötiv ov oder eCriv ov schon GHermann, mit geheimnisvoller An-
deutung, die aber auch in elötv ov liegt. Für den Sinn vgl. 273 f.
Erstes Epeisodion, 179 — (243) 306.
Während Orestes flieht, erscheint Apollon wieder und treibt die
Erinyen aus seinem Tempel heraus. Ein erster Konflikt zwischen den
streitenden Gottheiten wird hier vorgeführt, gleichsam ein Vorspiel zu
dem in Athen; also teils um diesen vorzubereiten, teils um über die
lange Zeit von Orestes' Flucht etwas hinwegzutäuschen, was hier durch
ein Chorlied nicht geschehen konnte. Der junge Gott benimmt sich
feindselig und herrisch (junkerhaft, wie man gesagt hat), die alten
Göttinnen würdevoll und gemessen, wie auch nachher; von 213 ab
ist indes auch Apollons Ton ein gleich würdiger.
Apollon 179—197. V. 181, Die Metapher ocfig wird vom Schol.
aus dem Gifte erklärt, richtiger aus dem Bisse; jcTEQoevreg sind die
Pfeile schon bei Homer (vgl. A. Myrmid. Erg. 129, Paley) ; der My-
thus kennt aber auch geflügelte Schlangen, Hdt. 2, 75 f. ^Qyfjözfjg
{d(pQ6g Sept. 60) ist wohl als hellglänzend zu verstehen, ßsXag dipQog
183 macht einen Gegensatz, eben den zwischen dem Lichtgotte und
den Mächten der Finsternis. Das Bildliche der Rede ist zugleich füi
Erstes Epeisodion. 91
die Drohung geeignet. 1 82 ;f()t;(JrAaTOg ist die Sehne {^cüßiy^, auch
Pers. 461 so), wie alles bei den Göttern golden oder silbern {(xq-
yvQoro^oq von Ap. Homer A 37). — 183 f. Blutsaugerinnen sind die
Erinyen auch nach ihrem eigenen Liede 2 64 ff.
186 ff. Die Strafgöttinnen haben Freude an der Strafe, und je
barbarischer und wilder diese ist, um so mehr. A. hatte genug von
persischer Strafjustiz gesehen und gehört. Sofort für xaQaviOrfJQsg
ölxai vergleicht sich Pers. 371 ; Ausstechen der Augen kommt Xenoph.
Anab. i, 9, 13 neben andern Verstümmelungen vor; Entmannung von
Knaben Hdt. 6, 9; Steinigung und eine Art Kreuzigung an einem
Perser und seinem Sohne vollzogen von Xanthippos das. 9, 120, dva-
OxoXojtiö/Liog (igQ^-) ^^ 3000 Babyloniern nach der Einnahme von
Babylon 3, 159. Demgegenüber mufste sich der Athener, bei dem
nur x(6v£iov und djtorvßjcaviößog die Strafen waren, als human und
gesittet fühlen. Aixai xaQaviörrJQsg wie zvxv OcottJq Ag. 664; das
Wort wie oip&aXfKOQVXog nur hier, doch xaQaviörijg ßOQog im Rhesos
817 {xaQava öai^agCh. 396). Beide Adjektive gehören zu dixai] für
sich steht a<f)ayal Abschlachtungen, wie sie freilich auch in Hellas vor-
kamen; dann üjtiQßaxog t' <x:to(pd^oQal (Hdschr.) jtaiöcov (Knaben)
deutlich für die Sache; dann xaxov ra (wie man nun mit Dindorf zu
schreiben hat) ^Xovvig rjö' dxQfovla. Auch dies müssen Substantive
sein, durch r^ö^ verbunden, vgl. 414 (auch sonst oft A., wenn auch
nicht im Dialog); der Scholiast, der mit ^ dxfiaia (x^ovrig) aTtoxoTtrj
{dxQCDvia) erklärt, ignoriert merkwürdigerweise die Konjunktion. Aus
Herodian aber wird in den Schollen övöT7]ßa xal dd^QOiOiia als Er-
klärung für dxQcovia zitiert; besser Bk. An. 37 2y 2 dxQfovia ra dd^Qoi-
ößara, xal fj dxQorrjq, xal 7] dx/i7], xal rb sütilexrov ovörrjfia (Et, M,
53,41; Hesych., s. Ddf. Lex.). Diese Bedeutungen passen trefflich
und lassen sich (aufser d^goiößa) an dxQog leicht anschliefsen, wenn
auch die Bildungsweise auf -covia unklar bleibt. Wenn man indessen
'Covid akzentuiert, dann sind xQivwvid, ^oöcjvid analog, und die Be-
deutung „wo das Äufserste von Übeln zusammen ist". Weniger gut
sind wir über x^ovvig unterrichtet, nur dafs dies Wort mit ßovvtg
(Hik. 117 'Ajclav ßovvtv) zusammengestellt wird (Lenz Herod. 95, 9).
Der Scholiast mischt den homerischen (/ 539) x^ovvrjg övg aygiog
hinein, der ein grofses Problem bildete; immerhin sieht ja /lovrig
wie ein Femininum zu x^ovvrjg aus {jtoXirijg — jtollrig), und wäre
nicht das jy'cJe, so könnte man es mit den Schol. als Adjektiv (= «-
Xfiaia) zu dxQCOVid verstehen. XXovvijg selbst fand sich bei A, in den
92 Erstes Epeisodion.
^HÖGiVoi (Frg. 63): /tiaxQoaxeXrjg fiev. aga ßt] x^ovvrjg rig rjv (Herrn.
für ^), wo es anscheinend eine Heuschrecke bedeutete. S. Ddf. Lex,
(nach GHermann Opusc. V, lofF.). Es hilft alles dies nicht im ge-
ringsten weiter, und wie überliefert ist, mufs man schon mit Dindorf
X^ovvig als viridis seges erklären und (mindestens in A.s Sinne) mit
Xkori zusammenbringen. Hermann schrieb nach Fritzsche utaLöcov rs
X^ovvig, i]6' dxQCOvia xaxov ; so wird x^ovvig Kastration, wie man
XXovvi]q bei Homer vielfach als exrofiiag erklärte; daher auch die
Schollen an unsrer Stelle. — V. 189 steckt in levO/nov entweder -6g
oder -o/; ßvC^ovöcv schon 118. Oixriößog ist nach Ammonios p. 102
(Ddf. Lex.) 6 Xoyog rov oixri^Oßavov ^ dagegen olxrog das Mitleid;
anscheinend hat bei A. olxrog auch erstere Bedeutung, 515; doch s. dort.
190 vjtb QOixiv ist in scriptio continua ijtoQQaxtv, und so Hdschr.;
vgl. Prom. 1023 ßsycc gaxog (jieyaQQaxog) ; zahlreichere Belege sind
indes für Kürze des vorhergehenden Vokals, wie 2^2 rov Ixhrjv re
Qvöoßai {re wäre gegen das Porsonsche Gesetz); Prom. 992 ütQog
ravra QL^trio&G) ßlv, Sept. 105. Gh. 315. Eum. 789 rl Qe^sig (-ag,
-a))j Prom. 713 xQ^ß^'^ovoa QaxtaiOiv. In der alten Komödie ist be-
kanntlich die Verlängerung Regel, in der Tragödie nicht.
190if. 'EoQrr]g mit bitterer Ironie; mit djtOTtrvöroi vgl. oben xa-
rdnrvöroL 68; CreQyi^&QOv Gh. 241. '^ Y(prjysTo&ai „anleiten" = lehren,
zeigen; Weckl. vergleicht Gatull. 64, 193: Eumenides quihus anguino
redimita capillo frons expirantes praeportat pectoris iras. — 194. XQ^]~
CrriQLOig schwerlich Substantiv = Orakelstätte, sondern adjektivisch wie
241. Ag. 1270; Orakelspruch heifst xQr^Of^iJQiov Ag. 964. Sept. 748,
Orakelopfer Hik. 450. Das Substantiv wird also in 7ülfjOloio(t) zu
suchen sein, wofür nichts näher liegt als xlrjtöioiöc d. i. xleiöloiOi
(Wieseler). To xleiöiov rb Avxoßiöcßv Pausan. 4, i, 7; über Schrei-
bung und Ableitung (von xhjiG)) s. Meisterhans-Schwyzer S. 51. Tql-
ßeo&ai iv wie ivrQißaöd-ai, jcQOörQißeö&ai; letzteres steht Antiphon
4 jS 8 vßtv rb ßTJvißa rwv dlsirt^Qicov JcQoörQtxpoßai, ersteres jetzt
nur bei Späteren, evr^ißsö^ai rivi xaxov Lukian D. D. 20, 2. Mvöog
Befleckung wie 445.
196 f. Dem Orestes hat Apollon den Hermes als Geleiter (,, Hirten",
s. jtoißaivcov 91) mitgegeben; die Erinyen schickt er fort ohne Geleit.
In ainoXovßavai (vgl. ßovxolovßevog 78) liegt der Vergleich mit einer
Ziegenherde; ev<pihjg hier aktivisch (passivisch Ag. 34).
Stichomythie 198—212, eingeleitet mit 3 Versen des Chors (vgl.
zu Gh. 106 ff.), wie auch 415. 585. 'Avrdxovöov nämlich oveiöri:
Erstes Epeisodion. 93
nachdem du uns geschmäht, lafs dir auch unsre Vorwürfe sagen.
IleXriL wie 149.
201 ff. ütwq 6t] wie 431. 601, Ag. 543. Toöovzov für -to Din-
dorf, da der allgemeine Gebrauch der scenischen Dichter die Formen
mit V bevorzugt, Ddf. Lex. 361b. „Soviel magst du meinetwegen
sagen", so widerwärtig mir die Unterhaltung mit dir ist. 202 wörs
pleonastisch wie nach öexoifitjv 228, Kühner-Gerth II, 8 ff. — 203 Jt8fiyjai
ütoivdq, von Or. , könnte verteidigt werden mit Pers. 624 jce/iiüts ^o«?
d. i. giefse aus, oder ro^svfi' ijceßtpEV Hik. 1005; indessen die Kon-
jektur von Heath jteßipaq pafst auch in bezug auf den Aorist besser,
der sich so an exQTjoa anschliefst. Ti ßtjv Ag. 672 n. Linwood {ri
ßi\ überl., wie auch hier f j, Soph. Ai. 668, „was denn sonst?" Die
Redensart, besonders wo sie als Antwort gleich einer Bejahung steht,
scheint dorisch und dem A. wie später dem Piaton in Sizilien geläufig
geworden; Sophokles aber zeigt gerade im Aias vielfache Berührungen
mit der Orestie. Dittenberger Hermes XVI, 334 (der bezüglich der
Stellen des A. und Soph. zweifelt, ob ri iir^v oder W ßri das Rich-
tige ist).
204 ff. ^VTceötrjg (machtest dich anheischig) ösxtwq wie rov Xoyov
öiaöoxov vnoördvra Plat. Phileb. 19 A (Paley). ApoUon bestätigt
dies, indem er die Art und Weise (durch das Imperf.) näher angibt.
— 206 Schol. rjd^ixevOavTO rag ÖKOXZQiag ütgoTtoßutovq einovoai, d. h.
sie sprechen in (grimmigem) Humor, Rutherford Scholia Aristophanica
III 130 n. II, der h 7Jd^ei b. Diogen. VI, 10 vergleicht, z/^r« wie oft
in der Frage (Ch. 218. 916 u. s.) an das Vorige anknüpfend, „denn",
,,also". — 207 jcQoöcpoQog Ch. 714; für ütQÖ6(fOQOv ist Stanleys ngoo-
(fjOQOi natürlich ebenso möglich. 208 jtQoörsray/nivov „vom Schicksal
zugewiesen", wie der folgende Vers zeigt; nicht etwa „befohlen".
Tifii] wie Ti/udg 419 {ytgaq 394), und die Erklärung dort ähnlich wie
hier: ßQoroxrovovvrag ex 6öß(ov iXavvofieVf nur dafs hier mit An-
spielung auf Orestes spezialisiert wird. — 211 ri yaQ s. Ddf. Lex. 65 ab;
über den Genitiv dabei s. Kühner-Gerth I, 363 (Plat. IIoliTsia 470 A
ri öh yfjg rßjjoecog, nämlich ntQh und denkst du, sagst du). Noücpit^eiv
= töten Ch. 438. 491. In der Antwort zeigt sich, dafs die Erinyen
ihre Rache auf den Mord von Blutsverwandten beschränken (noch
deutlicher V. 605); somit ist ihnen Gattenmord auch kein (povog
avd^ävrrjg, d. i. avroxrovog (Sept. 681. 734), avTOtpovog (Sept. 850.
Ag. 1091), oder keine avrovQyia (336), d. h. eigenhändig am eignen
Blut begangen (^avdroig avS^ivraiOiv Ag. 1573). Dies am ,, eignen
94 Erstes Epeisodion.
Blute" wird bei diesen Wörtern gewohnheitsmäfsig suppliert, indem
ja dies der ärgste Fall des Tötens mit eigner Hand ist; natürlich be-
halten av&EVTTjq (avToevTTig Soph. OR. 107, wo indes der engere
Begriff durchschimmert), ai\6xeiQ daneben auch die allgemeine Be-
deutung.
Apollon 213—224. Das verdorbene i^Qxeoo) 213 scheint nach der
Parallelstelle 845 f. geheilt werden zu können: a^to ydg ßs rcßäv 6a-
vaiäv d^sojv övOJtdkaßot 7t aQ^ ovöhv 7]Qav 60X01, Wenn dies hei fst:
haben mich aufgehoben und fortgerissen wie nichts, von den Ehren
hinweg, so kann auch jcag' ov6ev ^Qxe dies sein: hat wie nichts be-
seitigt. AiQHV so Eur. El. 942 aigei xaxd, Plat. Tlolirda IX, 578 E
aQaq äv6Qa ex rfjq :it6lEG)g d^eiri eig EQi]ßiav, Zu jr«()' ov6£V vgl.
Ag. 229, :taQ^ ov6ev iöri Soph. OT. 983. Es bedarf nur noch eines
Subjektes, und dies könnte mit ^qx' ijtoq hergestellt werden, unter
Parallelismus mit 215 r(oi6' düteQQiütrai X6ycot\ zu ejtoq vgl. z. B. 510.
532. 586. "HQxare würde dasselbe besagen, aber Apollon redet hier
stets im Singular an; den gleichen Sinn gibt das von mir schliefslich
bevorzugte ^Qxag wg, mit nachgestelltem wg wie oft, und ähnlich wie
Soph. Antig. 34 dysiv ovx <^^ ^ccq' o'i6ev] diese Änderung ist auch
besonders leicht. Kccqt' drifia braucht nun nicht mehr abgetrennt
zu werden, sondern fügt sich in dieselbe Konstruktion. — "Hga ist
reXaia (auch Frg. 329) gerade in bezug auf die Ehe, wie Zeus t£-
Xsiog: Preller-Robert Mythologie 164; Schol. Ar. Thesm. 973 (Paley):
"üQa reksia xal Zevg reXeiog htßcovro ev roTg ydfioig, G)g jtQvrdveig
ovTsg rmv ydßwv. relog 6h ö ydßog (zu 835). lliOTWßara vgl.
Ch. 977. — V. 216 T« (piXtaxa Familie und Kinder. 217 ßOQöißog
vgl. 961 die MolQai als Ehegöttinnen. Apollon stellt also, als Ver-
treter einer höheren Sittlichkeit, das Band der Ehe in schönen und
würdigen Worten den Banden des Blutes gleich, und man wundert
sich nur, dafs nachher bei dem Rechtsstreit in Athen dies Argument
nicht wieder geltend gemacht wird; vgl. unten.
219 if. Tolöiv == TOVTOig wie 2 u. s. ; ro ßij == Söte ßfjf Ddf.
Lex. 236a; für yEviö^ai ist rivaod^ai die nächstliegende Besserung.
^ EnoütxbVHV in diesem Stücke nur hier und 224, häufig in den Choe-
phoren. ^iv6Qr]laTHV Ag. 14 19. 1586 (auch Soph. OT. 100. Plat.
noXireia VIII 565 E), von dv6Qj]XdT7jg (Sept. 637) Austreiber eines
Mannes. V. 222 rd ßlv ist nicht richtig, da nur von Orestes' Fall
die Rede ist; dagegen 22^ rd 6e stimmt zu tolöiv. '^ HövxatreQai
Komparativ zu riovxf^i langsam, gelassen, Eur. Hipp. 444 i^övxfii ßersQ-
Erstes Epeisodion. 95
Xerai, Gegensatz zu xagra ', otQciööovOav ist doch hier nicht sowohl
„betreiben" als „rächen**, vgl. 624 rbv ütazQOq qovov ütQa^avxa. Die
Argumentation wiederholt Orestes 604.
225—234. Stichomythie und Abschlufs, dieser in zweimal drei
Versen, wie auch 198 zu Anfang drei Verse standen. 226 6' ovv
anders als Ch. 571 : die Worte des andern machen den Gegensatz,
vgl. (Sidgwick) Prom. 935 0 6' ovv noidro) („das ist mir einerlei,
meinetwegen so"; also ebenfalls die Erörterung abbrechend). Paley
vergleicht auch Eurip. ^Hq. fi. 726. Rhes. 868. — 227 f.: die Erinyen
sehen eine Verkürzung ihres Amtes darin, wenn so alle ihre Mühe
unnütz sein soll. Verkürzen? erwidert Apollon; ich mag nichts von
deinen Ehren haben. Darauf jene: freilich bist du grofs, trotz mir,
bei diesem neuen Regiment. "EfiJcaq Ch. 389. Prom. 48. 187. Hik. loi.
Das nur hier bei A. überlieferte jtaQ korrigiert Porson in ütaqa', es
ist schwer zu sagen, ob die Scheu vor dem Tribrachys gröfser war
oder die vor der nicht attischen Form, wo doch jtoxi (79) auch im
Trimeter nicht gescheut wird. In dergleichen Dingen folgt man am
besten der Überlieferung. Vgl. zu 243. Auch 231 scheint Apokope
überliefert, wofern in x(xxxvt^T]yär7]g (M) Wellauers xaxxvvf]yeTig steckt;
indes möchte dies doch aus mehrfachen Erwägungen nicht annehmbar,
und xdxxvvrjysTOJ (Erfurdt) das Richtige sein. ^ExxvvriysrElv hat auch
Eurip. Ion 1422 (Lykophr. 1025), xaTaxvv7]yeTeiv niemand; auch in
seiner Bildung ist xaraxvvi^yerig etwas befremdlich. Ferner verlangt
der Parallelismus mit 2;^! hier ein zweites Verbum, und es wäre falsch
zu meinen, dies müfste ein Futurum sein, weil ßhEifii ein solches
wäre. Dies ist vielmehr wirkliches Präsens wie ütgoösifii 24.2 (s. unten),
und bezeichnet was bereits geschieht; denn mit diesem (aus reinen
lamben bestehenden) Verse eilt der Chor von dannen. Am Schlufs
des Verses aber, wo vielfach kleiner und undeutlicher geschrieben
wurde, ist auch etwas wie Verlesung von -TCD zu THC möglich.
Mireifii röi^öe toag wie Eurip. Bakch. 5i6f. ccjtotva fisrsiCi JiovvCog
6e (ähnlich das. 345, Paley). — 233 f. erscheint die Macht des Sitten-
gesetzes als auch die Götter beherrschend, so dafs der Fluch des vom
Gotte verratenen Ixhijg diesem schaden kann; vgl. Einl. S. 9. An
der Überlieferung el jtQodoj braucht nichts geändert zu werden, als
dafs man in dem allgemeinen Satze die 3. Person herstellt; denn rlg
läfst sich supplieren, s. Kühner-Gerth Synt. I, 35 g (Homer N 287 usw.).
Ei mit Konj. findet sich gesichert noch Hik. 91 (Ddf. Lex. 102 a);
Porson schreibt an unsrer Stelle y/V, Weil oq {ngodwi). E(ps als Singu-
96 Erstes Epeisodion.
laris auch Sept. 46g. 615 u. s., unten 610; ebenso Cipiv Sing. Pers. 759
und Soph. OC. 1490 (nicht sonst); nämlich e und 01 sind bei den
Tragikern ungebräuchlich {pl nur Ag. 1147 und Soph. El. 196), viv
aber^ welches sie gebrauchen, kommt umgekehrt auch pluralisch vor
(Hik. 729. Prom. 55). — Mit diesen Worten entfernt sich auch
Apollon, und nun wird die Szenerie, während die Bühne leer ist, in
den Tempel der Polias zu Athen umgewandelt (Einl. S. 15). Nach
dieser nicht langen Pause, die aber eine sehr lange Zeit darstellen
soll (vgl. zu 179 ff., S. 90), erscheint Orestes und läfst sich an dem
Bilde der Athene nieder, d. h. er tritt in den Tempel ein, dessen
Inneres folglich sichtbar war. Geöffnete Türen genügen hierzu so
wenig wie vorher; also bleibt doch wohl einfach das bisherige Ekky-
klem, und es tritt nur an die Stelle des Dreifufses das Holzbild,
welches die Athener kannten und woraus sie den geänderten Schau-
platz sofort abnahmen. Die Manipulation liefs sich von unten her be-
werkstelligen, ohne dafs die Theaterdiener sichtbar wurden.
Orestes 236—243. Orestes hat, wie ihm auch von Apollon 7 5 ff.
vorhergesagt war, von den Erinyen gejagt nicht etwa den direkten
Landweg von Delphi nach Athen, sondern einen Ungeheuern, un-
bestimmt grofsen Umweg zu Lande und zu Wasser gemacht, endlich
aber das ihm gewiesene Ziel gefunden.
235 ff. jid^dva auch 443. 892, immer mit avaGöa, offenbar um
des Versbaues willen; sonst lA&rivaia (altattisch), zu 288. Entsprechend
die andern Tragiker. — kXaörmQ ist sonst der Rachegeist, Pers. 354.
Ag. 1501 u. s.), mit demselben Schwanken der Bedeutung, welches wir
an ütQoöTQOTcatog und dlEiT7]()tog bemerkten (zu 176^; eigentlich o
aXaöra öq(5v (Et. M. p. 57, 29), der nicht verborgen bleiben und nicht
vergessen kann , vgl. aXaörog bei Homer. Hier aber wird zwischen
dk. und TtQOöTQOTcaiog scharf geschieden, indem Or. jenes zu sein er-
klärt, dies aber nicht; hat also A. nicht vielmehr an dkdoßai dXaivG)
gedacht, so dafs ihm dXdörcoQ = dXtjzrjg ist, wie sich Or. Ch. 1042
bezeichnet? Man hat (s. Wecklein Einl. S. 19 Anm., nach Blomfield
zu Pers. 990) dXdöTCOQ auch geradezu von dlaivco abgeleitet, wie zu
fiiaivm ßidoTCOQ gehört, so dafs es eigentlich den Irrgeist bezeichne.
Eine andre Schwierigkeit macht die Flexion, weil in Cramers Anecd.
Oxon. 1,62 bemerkt wird: jcag^xzai 6' fj evd-ala (nämlich dXdoroQog)
naga rriv dXdöroQog ysvixrjv. lilöxvXog 'l^iovi ,,ütQ8VßSvrjg dXd-
CTOQoq" (Frg. 90 Ddf.), und Bk. Anecd. 382, 10 dXdoroQov dvxl rox
dXdOTOQa, djto r^q svd^siag 6 dXdöroQog. ÄiöxvXog „fieyav dxd-
Erstes Epeisodion. 97
öTOQOv"» Nauck hat glänzend vermutet, dafs in der ursprünglichen
Fassung ßeyav dldöroQov aus dem Ixion zitiert war, (Sexov 6a) :t()£v-
fiavfog dläöTOQOV aber aus dieser Stelle der Eumeniden, wonach man
so zu schreiben hätte. — ÜQevßevcQg und -ijg unten 922 und oft A.,
auch Euripides Hek. 538 u. s. ; eigentlich ionisch aus ütQfjvfiavijq,
k(f)oißavzog nur hier und Frg. 147; (poißaivco hat Hesychios.
238 if. Es scheint notwendig, um Ordnung in die Sätze zu bringen,
mit Prien und Paley dfißXvg und jtQoörarQißfievog zu schreiben; die
Akkusative erklären sich leicht aus Angleichung, und andre Ände-
rungen sind nicht so leicht. (IlQbq | akloiOiv oXxoig, mit enger Bin-
dung der Verse, ist, wie Sidgwick bemerkt, bei Sophokles minder be-
fremdend als bei A. ; s. indes zu V. 800.) Den Gedanken erläutern
V. 276 ff. und wiederum 445 ff: die Sühne des frischen Blutes ist längst
geschehen, vor welchem Akte der Befleckte niemandem nahen und zu
niemandem reden durfte, um nicht damit anzustecken; jetzt ist keine
Gefahr mehr, zumal er seither mit so vielen zusammengewesen ist,
ohne Schädigung für diese (2 84 f.). Dies also mufs dßßXvg bedeuten
(^aöcpar' ovx dfißlvvarai Sept. 844, verlieren nicht ihre Kraft); jtQOö-
raTQißßävov angerieben, abgerieben an, so dafs gleichsam die Schneide
abgestumpft ist. Erklärend (wie so oft in diesem Stücke eine Stelle
die andre wiederholend erklärt) 451 f. Jtdkai JtQog all o ig ravr'
d(piaQc6ßad^a oixoioi xal ßaroiöi xal Qvrolg ütOQoig, also ütoQoig
= noQavßaötv hier, und dies = Weg (zu Lande wie zu Wasser).
P. Menge (de poetarum scaenicorum gr. dictione p. 66) will allerdings
„Fahrzeug" == Schiff verstehen, unter Vergleichung von Eurip. I. A.
299 f.; aber die Landwege fallen dann aus, auf denen Or. doch auch
mit vielen zusammengetroffen war, und es folgt die Epexegese oßoia
(adverb., wie öfter Hdt. Thukyd.) x^Q^ov xal ^dlaOöav axütagwv.
Als in der Epexegese steht auch das Präsens axjtsQcov richtig ; Cfoit^cov
aber 241, indem dieser Satz das jcQoöaißi begründet.
242 jtQoöaißi präsentisch (zu 231), wie öfters bei Homer (B Sy u. s.),
?a(J£ in dem Sprichwort bei Plat. Symp. 174B; auch bei Plat. Phaid.
lOoB ^Qxoßai ajtixaiQcov 001 iütiöai^aö&ai . . xal alßi jtdliv ajt^
ixalva rd Ttokvd^QvXrjra xal dgxoßai djt' axaivcov^ hier doch zu eQxoßai
sich verhaltend wie Aorist zu Imperfektum und die Vollendung aus-
drückend, von wo dann der gewöhnliche Übergang in die Futurbedeu-
tung naheliegt. Der Punkt nach ^ad ist zu beseitigen (Weil, van Her-
werden), damit ßgätag rb öov Objekt zu ^vXdoöcov wird (vgl. 439
ßgarag roöa rjöai (pvXdööcov) ; unschwer ergänzt sich rb öov ^ed auch
Aischylos. 7
98 Epiparodos.
ZU öco/tta. AvTOv, ohne von der Stelle zu weichen; dßfzevcD schreibt
Dindorf, da sich von der Apokope bei dvd viele Beispiele finden,
dßninxG) dvöaLco dvtilXG) dyxQiöiq (364) usw., Ddf. Lex. 26 a, auch
im Dialog. Ob -^ivco (M) oder -fievc5 (Stanley), ist kaum zu entscheiden.
Epiparodos 244 — 275.
Die zweite Parodos des Chors geschieht, wie bei der hitzigen
Verfolgung natürlich, ojtoQaörjv; s. im Leben des A. : <paolv h riji
eTtiöei^ei räiv Evfisviöcov üJtOQdötjv siöayayovra rbv x^Q^'^ toöovtov
ix7clf]^ai rbv öfjßov, (og rd ßlv V7]ut la ixipv^ai, rd öh e'ßßgva e^afi-
ßXoD&f^vaiy was ja, wenn darauf Verla fs, zunächst auf die erste Parodos
zu beziehen ist; doch ist die zweite nicht anders. Also war Vortrag
von Einzelnen oder von Gruppen, wie in der ersten Parodos, was sich
auch deutlich zeigt; aber die Verteilung ist gänzlich unklar. Hermann
gab die ersten 10 Trimeter der Chorführerin; von 254 an unterscheidet
er 7 Stücke, die er einzelnen Erinyen gibt. Zur Strophenbildung
kann es hier gar nicht kommen; übrigens sind die Rhythmen und
Metra (Trimeter) ähnlich wie in der 1. Parodos. Trimeter 261. 264.
267. 269. 272. 273; Dochmien 255 f. (? rein oder mit Kretikern ge-
mischt, s. u.). 258f. 263. 265. 27of.? 274f.; Dochmien mit Kretikern
(was dort nicht so vorkam) 266. 268; endlich lamben ähnlich wie
dort: v^_v>-,-^^_ (257, s.u.) 262. Es fällt also nichts aus dem
Übrigen dadurch, dafs es nur einmal gesetzt wäre, heraus, vgl. zu
Ch. 806 ff. S. 167.
Die einleitenden Trimeter 244 — 253 zeichnen sich durch besonders
mimetischen Bau und Klang aus. Dem raschen Laufe entsprechend
ist schon 244, ohne den i. Fufs nur lamben; dann aber 246 f. : nrQav-
fiariöfXEvov (drei durch kein Wortende unterbrochene, also besonders
flüssige Füfse) ydg (oq xvxov veßQOv \ ütQoq alßa xal öraXayßbv hXßa-
ravoßeVf ohne Spondeus, nachdem Dindorf gemäfs dem Gebrauche
des A. (zu Ch. 219) -ßarsvoßev für -ßaör. hergestellt hat. Das auf-
fällige Hendiadyoin aißa xal Oralayßbv statt aißarog 6t. läfst sich
ebenfalls hierdurch erklären: -toq Ora- wäre ein hartes und den Flufs
hemmendes Zusammentreffen von Konsonanten, vgl. was Dionysios
3t. ovvd^. p. 155 ff. Über hartes und weiches Komponieren mit Rück-
sicht auf das Zusammentreffen von Lauten ausführt. Dazu machen
dann 248 f. dem Inhalt entprechend den vollen Gegensatz: ütoXXolo,
6b ßox^oiq avÖQoxßijai (pvoidi \ öJtXdyxvoV x^o^^'s y(^Q ^^S :Jtenoi-
ßavzai TOJtog. Man darf zwar wegen des Porsonschen Gesetzes nicht
Epiparodos, 99
-xßfjoiv schreiben wollen (sonst wären an allen ungeraden Stellen
Spondeen), aber die Konsonanten häufen sich, soviel es nur im Grie-
chischen überhaupt möglich ist: OTtXdyxvov ;c^oi^og yaQ enthält 13
auf nur 5 Vokale. Über das Meer aber ging es ungehemmt: i)ütiQ
re TtovTOV dmegoiq ürortjfiaöiv (Dindorf statt jtcor., da jtoräöd^ac die
Form der Tragiker ist); auch wieder ovöhv vörega vecoq.
244 slsv (Asper über der 2. Silbe in M) Ch. 657. 719, sonst
nicht bei A. Passend für die Ankommenden, die nun einen Augenblick
stehen bleiben und sich umsehen. Sie gehen nach dem Blutgeruch;
man braucht sich aber nicht mit dem Scholiasten darüber aufzuhalten,
dafs Orestes' Hände immer noch von dem Blute der Mutter tröffen,
was doch rein unmöglich sei. Auch üralayßov 247 geht aus dem
Bilde des Hirschkalbes hervor. ^'Atp^syxrog firjvvrtJQ vom Blute ist
ein ähnliches Oxymoron wie avavöog Oa(p7]q ervßog äyyeXog Sept. 82
vom Staube; vgl. Wecklein zu Ag. 82. ÜQoq 247 ,,gemäfs, nach",
wie Ag. 332 stQog ovöhv ev ßigei rsxßrJQiov. V. 248 avÖQOXfifjöi
vgl. 956. Ch. 889. Hik. 679, entweder „die auch Männer umbringen
können" oder „die den Mann (Orestes) umbringen wollen"; wenn
der Scholiast fieyaloxfiijoi erklärt, so scheint er dvÖQO' für eine ähn-
liche Verstärkung anzusehen wie 17t Jto- oder ßov- {lütnöxQrißvoq, ßov-
ydiog). Ilejcoifiavrai ,,ist durchstreift, durchsucht", vgl. 196 f. und be-
sonders 78, wo von Or. gesagt wird rovöe ßovxoXovjuevog ütovov. Äütri-
QOig JtOTTJßaoiv wieder Oxymoron. — 252 xarajtraxfov ' xaraütrij^ag
Hesych. nach Lobecks Emendation für -:itXaxcüv -jtXij^ag. In otQoa-
ysXäi tritt das Grafs liehe der Erinyen wieder hervor (ebenso im folgen-
den mehrfach): sie weiden sich daran. Zu oüfi?] pafst die Metapher
nicht; aber hier ist auch die Härte nicht unangemessen.
254 ff. Die ersten gesungenen Stücke sondern sich deutlich: Sga . .
^\lTag und 06' . . ;ff()o5v. "Oga OQa fidX' av wie Ch. 654 S jtai ütaX
fidX' av&ig (vgl. das. 876, u. s. zu Ch. 869 ff.). Weiterhin stand im M.
doch erst wohl Xevööarsrov Jtavra (ndvräi Korr.), was Xevace re rov
jcdvräi ist; da das demonstrative rov so häufig, ist hieran nichts aus-
zusetzen, und das ^^ bei dem folgenden V. zu belassen, von dem es
Hermann zur Ausfüllung des Dochmius wegnahm: Xavööe rs utdvra
fiT]. So Sophokl. OC. 1 1 7 ff. : o^a . . Xsvoar ' avrov (Xevöoe viv Herrn.),
jtQooöiQxov, TtQOöntvd^ov ütavraxfjt (Weil). <^vyöa (nur hier) vgl.
XQvßöa Ch. 177, xvßöa, filyöa usw. „Ob er uns etwa heimlich ent-
wischt ist", kr trag der nicht zahlen wollende Schuldner, Substantiv,
zu dem ßargoipovog Attribut ist. So Weil; anders Ag. 72.
100 Epiparodos.
258 fF. Der V. 258 ist zu einem schlechten Trimeter gemacht:
06' avre y' ovv aXxav ^xmv jveqI ßQbrei (vgl. u. 266); Hermann
tilgte das unpassende ovv. Man mufs aber o ö' schreiben, da avre
bei A. kaum anders als mit ö ' davor sich findet, 49 (pvö '). Ch. 4 1 5
(410 habe ich mit Wilamowitz öavxe == öri avre geschrieben). 980 usw.
Für XEQÖJV ist ;f()fa>v (Scaliger, Wakef.) richtig, wenn oben dtirag
richtig erklärt ist. Dafs der Scholiast nicht unbedingt für xQ^(^v zeugt
(ßW^ cjv rißXv xqegxjxbX ütQOöcpv^ d^elai yaveöd^ac rfjg ■d^sov), be-
merkt Hermann, indem, wenn ;f()£Cö(TT£? auf /()£cöv geht, vutoöixog
übergangen ist, und dies Wort von Hesychios mit vjtev&vvog, /()f©(>rj;g,
€Voxog öixTjq erläutert wird.
261—263. Die Worte wollen sich nicht zu einer Konstruktion
fügen, da al/na Subjekt ist und rb öuqov doch auch; ferner sind
XGi^f^i- ^^^ ^^äot dasselbe. Schol. : jtäv öiegbv (d.i. vyQoVj womit
die Alten erklären) axxsxvßävov sig rT]v yfjv övöayxofiiörov roiovrov
ovv xai rb alßa. Also Punkt (Hermann) nach x^^ß^^^ (und neue
Sprecherin?), so dafs ;f«//at das gesamte Prädikat ist, = iv rfji y^i
oder ijtl rfjg yfjg iöri. Der Weheruf naTtal gilt natürlich dem Täter;
zu övöayx. vergleicht Weckl. zig av ütdXiv dyxaXiöaixo Ag. 1020;
XVßBvov wie Ch. 401 ; über üteöcoi ütäöoi s. zu Ch. 48. (Wecklein
fafst rb relativisch, was an sich zulässig wäre, macht aber övOayxo-
ßiorov zum Prädikat, so dafs p^a^at Teil des Relativsatzes wird; das
ist eine unmögliche Stellung, und die Verbindung rb 6uq6v mufste
doch als Artikel und substantiviertes Adjektiv verstanden werden.)
264—268. neXavov Opfertrank wie Ch. 92. Boöxdv (psQoißav
(-rjv) ütcüßarog övöTtorov (Hdschr.) sieht wie ein angefangener Tri-
meter aus (zu 258), der mit rov övöjcotov vollständig geworden
wäre; aber die dorischen Formen weisen auf lyrischen Rhythmus, den
man durch (psQoißav ßoöxdv (Wellauer) gewinnt: Dochmius mit kre-
tischem Dimeter wie 268 kretischen Dimeter mit Dochmius. Für den
Ausdruck vgl. Sept. 244: rovrcoi yag ^Agrig ßoöxsrai, cpovcoi ßgorcov.
Nach 266 kann man (Herm.) die Sprecherin(nen) wechseln lassen.
Zu 267 vgl. 305 xal C,c5v ßs öaiöstgj 302 dvaißarovQ) ßcoxt^ßa; schon
lebendig wird er statt eines öteQbg ßgorog dürr wie die Toten, die dXL-\
ßavrag, und geht so schliefslich in die Unterwelt ein. kvrijtoiv' m
sehr gut Schütz für dvrtJtoivovg {dvriütoiva ngd^uv Pers. 476)^
ßarQO(f)6vov für -ovg schon Casaubonus.
269—272. ''O'fpTjif wenn in den Hades gekommen. Die Sünder an
den drei vornehmsten Geboten werden genannt; vgl. 545 ff. Eltern
Epiparodos. 101
und Gäste, und Hik. 701 if. §ivoi — d^eoi — rb yccQ rexovrcov öeßaq
tqItov roö' iv ^sOfiiotg /lixag yiyQanrai fieyiörorifiov. So malte
auch Polygnotos in der delphischen Lesche auf dem Gemälde der
Unterwelt die Strafe eines ütargaloiaq und eines ieQOövloqj Paus.
X, 28, 4 f. Nach der Überlieferung ist 2 70 f. aus Dochmius, Päon,
Dochmius gebildet; es ist sehr möglich oder wahrscheinlich, dafs es
drei Dochmien waren wie 2 74 f.; aber man kann diese auf vielfache
Weise herstellen. (Tlv^ ovx evoeßcov Herm., nv' döeßovvrsg tJ to-
xijag Weil.) 'AöeßeXv riva Dial.-Inschr. 705 =1. Gr. Meg. et Boeot. 2418
(Theben) rwg dösßiovrag rb lagov; s. auch Ddf. im Thesaurus (Plut.
Mor. 291 C). In 272 scheint mir die Änderung von Tfjg öixrjg ijtd^ia
in TTjv öixfjv ETta^lav {rriv sjt. öixip Blaydes) unerläfslich. Prom. 70
xvQOVvra rovös rcov ejta^icov, Ch. 95 öoCtv t(ov xaxcov ejta^iav;
also das Verbrechen hätte im Genitiv zu stehen, so auch Demosth.
19, 8 ÖLxrjv ü^iav t(dv döixrjfidrcov laßere.
273—275. Abzutrennen oder nicht? Evd^vvog wie Pers. 827 Zsvg
Toc xolaöTTjg rcov vTteQXOJtfov ayav (pQOvrißdrwv eüteCriv, evd^vvog
ßaQvg, JelToyQd(pcoi (pgevi Bild vom ygaß/nareiov wie Prom. 789 r^v
syyQücpov öv fivTjßoötv öelroig (pgevcüv. Hik, 179 rdf-i i'jtr] öeXxov-
fievag; auch Soph. Frg. 535 Ddf.: d^eq 6' iv (pQsvbg öelroioi rovg
eßovg Xoyovg (Weckl.). Dazu (Jacobs bei Schütz) Eurip. Melanippe
508 N.: öoxElre jtrjöäv Tdöixtjjuar' eig d^eovg ütregolöi^ xdneir^ iv
Aibg öelrov jtrvxaig ygätpeiv riv ' avrd, Zfjva 6 ' siöoQcövrd viv ßgo-
rolg öixdC^Hv) — 'E^conäv auch 971. Ch. 693, = icpogäv, iüioütreveiv.
Orestes 276—298. Zunächst bevorwortet er seine Anrufung der
Athene (287 ff.) damit, dafs er hierzu als bereits Gereinigter das Recht
habe. Ähnliches hat er schon 237 ff. gesagt, als er sich am Bilde
niederliefs, und als Athene ihn befragt, wiederholt er es zum dritten
Male 448 ff. An unsrer Stelle ist es gegen 2 58 ff, gerichtet, wo die
Erinyen ihm jede Rechtsentscheidung und Verantwortung verwehrten.
— 276 ff. ist die Überlieferung nolXovg xad^aQßovg nicht zu halten
und wird auch durch das zweite Scholion nicht gestützt: iyd) öiöa-
X^eig övv xaxcöi r(oi ißavxov, xal olov öiöaoxdXoig XQ'^P^ß^^og ralg;
ißcüg 6vfi<poQaTgj ijtiörafiai xal öiyäv xal XaXelv ojcov 6sl, exareQOV
xaigbv yivctjöxwv. Hiernach van Herwerden ütoXXolöi xaigovgj
indem wirklich letzteres Wort, statt xa^aQßovg, wohl zu der erklärten
Lesart gehörte. Schwerlich indes jtoXXoiOi, vgl. xaxiJQi rcoi ißavrov,
ralg ißaZg Ovfiipogalg, sondern eher dXXovg rs xaigovg xal Xeysiv
ojtov 61x1] xrh., vgl. 726 dXXmg re ütdvrmg x<otb öeoßBvog rvxoi, und
102 Epiparodos.
besonders 667 räkXa rs . . rev^co . . xal rovö' sneßipa. Oder jtoX-
X(öv T6 xatQOv (xaiQov möchte Weckl.), vgl. rcövös xaiQov Sept. 65,
ip£v6(5v xaiQOV Frg. 28^, da xaigoi sich bei A. nicht findet {ütoXlmv
nämlich aXXcov), oder auch aXXwv rs xaiQOv. Zu leyeiv xrh. vgl.
Ch. 582 Oiyäv ^' cjcov öel xal Xsyeiv ra xaiQia. — Zur Sache s. das
in den Scholien Beigebrachte, und unten zu 451.
280ff. BgiC^eiv Ag. 275. Ch. 897 ; vgl. Ag. 346 eyQtjyoQoq rb
üt^fia rcov oXcoXoTWv yevoir ' av. MaQaivtod^ai x^Qoq „von der Hand
weg", ohne genaue Parallelen; vergl. etwa Xi^ov xecpaXäq ßaXelv
Find. Ol. I, 58 „vom Haupt weg", Kühner-Gerth I, 394. "Ex:itXvToq
wie Plat. NoßOL IX, 872 E ovöl ixütXvrov i^eXeiv yiyveöd-aL rb fiiav^sv
(seil, aifia, von Elternmord), tcqIv <p6vov (povcoi oßoiov bßoixoi 7) ögd-
Caöa ipvxrj Taiö7]i. Hier aber ist das firjzQoxTO vov fiiaOßa aus-
getrieben (Ch. 967) durch xa^aQfiol xotQOxrovoc (vgl. zu 449 ff.);
ähnlich Frg. 340, welches aus einer Tragödie über Ixion sein wird
[Weckl.]). So billig? Glaubt A. daran? Er läfst nicht einmal den
Orestes sehr daran glauben ; denn dieser beruft sich aufserdem auf die
lange verstrichene Zeit und auf seinen vielen Verkehr mit andern
Menschen, hier zwar zum Beweise, dafs er keine Befleckung bringe
und also auch keine mehr habe, doch V. 238 ff. und 451 f. als auf
etwas was ebenfalls den Flecken abreibt, wie ein eigentlicher Blutfleck
allmählich abgerieben wird. Die Erinyen kümmern sich um alles dies
nicht im geringsten. Aber rituell ist Orestes rein, d. h. er kann mit
jedem reden und verkehren, was er vor der Reinigung nicht durfte. —
284 f. es würde lang werden, wenn ich von Anfang an aufzählen wollte,
mit wem ich zusammengewesen bin ohne ihn anzustecken. Den V. 286
tilgt man seit Musgrave, nicht als nicht vom Dichter herrührend, aber
als anderswoher zur Erläuterung zugeschrieben. Wenn man indes xa-
d^aiQH schreibt und nicht (Hdschr.) xa&aiQBl, so ist er dem Zusammen-
hange durchaus nicht fremd, vgl. oben (Paley). Prom. 981 exötödöxsi
ndv& ' o yrigdaxcov XQOvoq, Sept. 682 ovx iöxi yfiQaq rovös rov ßid-
üfiarog. Frigdöxcov b^ov wie afia yrjQdöxcov {ßgi^cov dßa Ch. 897).
287 ff. EmpfjfiGx;: ohne Befleckung, ^d^rjvaia noch 299. 614;
ji^dva (zu 235) ebenfalls dreimal, und aufserdem Sept. 487. ji^r^vala
haben auch die Inschriften dieser Zeit (neben 'A^rivda), Meisterhans-
Schwyzer 31,157. — 289 f. : vgl. 762 ff. die Erfüllung dieses Versprechens
(s. auch 671 ff. Apollon). Der Betende sucht den Gott ins Interesse
zu ziehen, s. zu Ch. 255 ff. 'Eq, rb jcäv zu 83; ÖLxaLcoq wie 891
{yaßCQCOi dvai) öixaicog ig rb näv rLfKOßhriL.
I
Epiparodos. 103
292 ff. Allgemeine Form der Anrufung eines Gottes ist die von
den verschiedenen Orten, wo er sich aufhalten mag, indem er dort
Verehrung geniefst; also je mehr und je entfernter die Orte, um so
gröfser seine Macht. So schon Glaukos Homer 17^514: xlvd^i ava^,
og jcov Avxltjq ev Jtiovi örifKDi eoo' rj ivl TQoh]L' övvaöai 6e Ov
jtavTOö' dxoveiv dvegi xtjöofievcoi. Orestes nun nennt zwei eigen-
tümlich ausgesuchte Orte: den Tritonissee in Libyen und die phle-
gräischen Gefilde in Pallene. Der See war den Griechen durch die
Kyrenäer bekannt geworden, weshalb ihn auch Pindar Pyth. IV, 20
erwähnt ; die anwohnenden Libyer, Avoäag nach Herodot IV, 1 80, ver-
ehrten eine kriegerische Göttin, die die Hellenen alsbald mit ihrer
Hft Athene identifizierten und die libysche Mythologie, wonach sie eine
^^ Tochter des Poseidon und der TQirojvlg Ußvrj war, mit ihrer eignen
zu vereinigen wufsten; Athene habe sich aus einem Ärger, den sie
über ihren Vater gehabt, dem Zeus geschenkt. Von einem Flusse
Tqltcov redet Hdt. überhaupt nicht ; nach andern wie Pausan. 9, ^^, 7
hiefs so der Ausflufs des nahe an der Küste befindlichen Sees. Aber
auch in Hellas gab es mehrfach Flüsse des Namens, und überall
knüpfte sich die Sage von der Geburt der Athene daran, gemäfs dem
alten Epitheton TQiroyiveia (Homer zl 515 u. s.), welches ja unzweifel-
haft die aus dem Wasser Geborne bedeutet CAßcpiTQlrrj, Tqitwv),
Preller-Robert Myth. 186 f. Da indes die Meinungen über den Ur-
sprung des Namens bei den Gelehrten differierten (Schol. Zf 515 ort
ysvTjd^elöav ergeöav avrr^v oi d^eoi), darum bemerkt hier das Scho-
lion: oTi 6ia tovto oisrat avrrjv TQtToyeveiav. Ob und wie A. diese
Auffassung mit der von der Geburt aus dem Haupte des Zeus ver-
einigte (s. V. 736), bleibt unklar. — 292 /<ö()ag iv rojtoiq Aißvöxi'
xoig (M) vergleicht Weckl. mit jioiov yaiaq ütsöov Sept. 304, x^ovbq
rriXovQOV Jtiöov Prom. i ; indes ist doch xcö()o: nie die Erde, wie an
dieser Stelle yaia und pf^oiv, sondern das einzelne Land, und für
die betonte Voranstellung pafst das müfsige „des Landes" schlecht;
also empfiehlt sich AißvöTtxrjg (Aurat.), trotz Stellen wie $2^ fiargcotov
dyvLößa xvQLOv (povov. 'Ev rouioig auch 703 {UeXoTtoq iv t.). 858 u. s.
Xsvfia Hik. 1020 x- 'EgaoLvov, u. a. St.; :x6Qoq Flufs zu Gh. 72 (366);
yeve^Xioq mit der Geburt verknüpft, vgl. 7. — Unmöglich richtig ist
294 oQ^bv 1} xaT7]Qe<p?j noöa; denn von der Bedeckung der Füfse
durch das Gewand (beim Sitzen oder wie immer) ist xarrjQSiftjq ganz
ungeeignet, da es ,, bedachend" oder „überdacht" bedeutet, von igiifQ)
ipQOifoq), vgl. auch Arist. 2q)fix. 1294 von den Schildkröten: ©g
104 Epiparodos.
ev xaz7]QStl)(xöS^e . . xegaßcoi rb vc5rov. (Auch vvxzTjQscprjg Ag. 460,
woran Weil erinnert, versteht sich von diesem Sinne aus ganz gut.)
Also wer sich im Freien befindet, wie Athene es mufs, wenn sie (plloig
d^ijyH, ist ov xaT7jQe<p7]qf und so scheint ^^ statt rj zu schreiben.
*0Qd^6v noöa wie Pindar Ol. 13, 72 dva Ö* inaXr^ oq&^(oi Jtoöij vgl.
denselben Frg. 167 von Kaineus öxiöaio, 0Qd^c5i jtoöl yäv. — Hier
eine Anspielung auf die Kämpfe der Athener in Ägypten zu suchen
ist doch wegen des räumlichen Abstandes zwischen Ägypten und
Libyen ganz unzulässig.
295 if. Über die Gefilde von Phlegra, den Schauplatz der Giganten-
kämpfe, s. Preller-Robert Myth. 75 {h :jte6iG)c ^Xeygaq Pind. N. i, 75,
^XiyQai Eurip. Ion 988, ^X^ygalov eig neöiov Hq. fi. 1194, ro ^le-
ygag 7ts6iov Ar. ^'Oqv. 824). Hdt. 7, 123 rrjv vvv Ualliiviiv, tiqo-
tSQOV 6h ^Xeygriv xaXevßev7]v; natürlich rührt diese Lokalisierung des
Gigantenkampfes von denselben Dichtern her, denen der Olympos gegen-
über der Götterberg war. Auf diesem Schauplatz ihrer Kämpfe (gegen
Enkelados Eur. Ion 209) weilt die Göttin gern. — 297 xXvei . . &e6g
ist, wie der Schol. richtig bemerkt, Zwischensatz; man mag nq als
Subjekt ergänzen, vgl. zu 234. AvzrJQiog ist zweier Endungen wie 646.
Hik. 1073; überhaupt die auf -riJQiogf Kühner-Blafs I, 536 (öcor?]-
Qiog usw.).
Chor 299—306. Ovrig (M erst, fgh) ist kräftiger als ovroi (M
korr.), und vgl. rj rig 'A^toXXcov Ag. 55, :n:oiog Kid^aiQCov Soph. OT 421
(und dazu Bruhn), fzrjrrjQ ovrig unten 736. IlaQTjßsXrjfievov vgl.
Sept. 702 ütaQrjfisXtjßs^a] 301 vgl. 423 ojtov rb x^^Q^^'^ firjöaßov
vofii^ercci von der Hölle. Nirgends in deinem Geiste soll die Freude
eine Stätte finden, so wenig wie in der Hölle. 302 dvaißatov nach
264 ff. ; ßoöxrjßa erinnert an 266 (psQoifiav ßoöxav üt(6ßarog övöjtorov,
und vgl. Hik. 620 von dem fiiaößa: dßrixdvov (Stanley für -avov)
ß6öX7]ßa TtTjßovTJg jtsXsiv. Weils Interpunktion ist: dvaißarov, ßoöxr^ßa
6aiß6v(ov, öxidv, so dafs dvaißarov und oxcdv zusammengehören und
durch die Erklärung von dvaißarov getrennt sind. B6axi]ßa öaißövcov
wird so richtig sein, ohne Bezeichnung, welche öaißoveg es seien, da
der Zusammenhang auf die Erinyen selbst weist; so 2 2 f. Nvßipag^
IWa KcoQvxlg utirQa . . öaißovwv dvaörQocfaij und 801 ßijö^ dxag-
ütiav rav^rjr' d<fel6at öaißövcov üraXdyßara. Aber das nachhinkende
Oxidv ist unangenehm und stammt auch erst von Heath, während
Oxid überliefert ist (auch Schol.). Dies nun kann öxiäi sein, und der
Dativ zu ßoCxTjßa gehören, wie l'jtJtoiöi vixa bei Pindar und andres
Anapäste und erstes Stasimon. 105
derart (Kühner-Gerth I, 428); vgl. ivyfioiöt ßoöXEtai Ch. 26, ßoöXExai
(fövcoi Sept. 244. Und wenn nun auch dvaißdrcoi geschrieben wird,
ist die Verbindung dieser Wörter deutlich, und geht darauf, dafs auch
im Hades die Erinyen den Verbrecher nicht in Ruhe lassen werden:
^avcQv 6' ovx äyav iXev&eQog 340.
303 ff. Auch im Folgenden ist mit der Überlieferung nicht gut
durchzukommen. Wenn man schreibt (Paley, Weil jetzt): ovd' (so
auch Schol.) avTicpcoveig, dXl' djtojttvsig Xoyovg, ißol rgaipdg re
xal xaS^isQCOfisvog ; xal tfi5v /he öaiöeig xrh., so gibt das keine gute
Verbindung, imd der Sinn: „was? du sagst nicht einmal etwas dazu,
sondern verachtest unsre Reden?" ist wenig klar ausgedrückt, da X6-
yovg doch vielmehr auf dvTKfxaveig zu gehen und ,,deine Reden"
zu bedeuten hätte. Somit sehr gut und sehr leicht Weil früher: öv
6^ dvTKfcovelg; (was auf Orestes' eben gehörte Rede geht) ; dann kann
folgen : dlX ' dutoitTVÖrii (-Cei) Xoyovg, ifiol . . xad^iEQCoßävog, xal t,mv
fie öaioeig xrh., d. h. ,,aber du wirst deine frechen Reden selbst ver-
abscheuen, unter der Pein, die wir dir darum antun". Zu dkld vgl.
Stellen wie Ch. 595; zu dTcoutrvsiv Prom. 1070. Ch. 197 usw., be-
sonders aber Soph. Frg. 616 Ddf. djtejtrvöev Xoyovg (Hippolytos
Phaidras Anträge). — V. 304 rgaipEig wie ein Opfertier, s. 305 ; xa&ie-
Qovv Hdt. I, 92 u. s. — 306 öeOßiog {6. (pgevcov SS^) erinnert an die
xaraöeösig (Defixionen) auf eingescharrten oder in Heiligtümern der
Unterirdischen aufgehängten Bleitafeln, Plat. Noß. XI, 933 A (Weckl.):
fiayyaviiatg re xal Ejtcoiöatg xal xaraöäöEöi, u. s. die Sammlung der
in Athen gefundenen Täfelchen im Anhang zum C. I. Att. : Defixionum
tabellae Atticae ed. R. Wünsch, wo xaraöco, xareÖTjöa {zag x^^Q^^
xal roig roöag xal ri]v yXcoööav xal ttjv ipvxtjv)f gerade auch in
bezug auf das Reden ausgeführt.
Anapäste und erstes Stasimon, 307 — 396.
Dem Standliede gehen wie oftmals sonst Anapäste voran, wäh-
rend deren der Chor die für das Standlied geeignete Stellung ein-
nimmt; also auch hier hat der Anapäst den Charakter als Marsch-
rhythmus.
Anapäste 307 — 320. Nach der Überlieferung sind es 6 Systeme,
zu 3, 2, 3, 2, 2, 3 Versen; aber das 3. System mufs um einen Ana-
päst ergänzt oder so emendiert werden, dafs der Paroimiakos ver-
schwindet; ich ziehe letzteres vor, wonach 5 Systeme zu 3, 2, *4, 2,
3 Versen bleiben. Regelmäfsigkeit braucht in den Verszahlen nicht
106 Anapäste und erstes Stasimon.
ZU sein, s. zu Ch. 719 ff. — Xoqov autrecv wie jtdl7]v Ch. 866 ff. ;
ßovöa appellativisch (oft Euripides, Ddf.) noch Hik. 695. Aoycelv
schwankt bei A. zwischen der attischen und der ionischen Flexion;
für 6e66xt]xa wäre attisch öeöoKvat (so Hik. 601), und dies aktive
Perfektum kommt überhaupt nur hier vor. AaxT] ra xar' dvd^QCO-
gtovg sind nach dem Schol. die Lose der Menschen; dagegen nach
^ • 334- 347« 386 scheint das den Erinyen zugeteilte Los (Amt) an
den Menschen zu verstehen. Indes ejtivcoßäi ist so deutlich ,, teilt
zu'S und die Parallele Sept. jz'j ^evog de xlrJQOvg sTtivcoßäi xcc^vßog
so genau, dafs ich dem Schol. folge. Auch die Ausführung in 312 ff.
schliefst sich so besser an, und „wie wir unser Teil unter den Men-
schen verwalten" wäre ziemlich nichtssagend. Unten 930 Ttdvra yaQ
avrai ra xar dv&QCÖJtovq eXaxov öcsjtsiv; 953 jzsql t' dv&QCo-
nmv (pavsQcog reXtcog öianQdööovöiv, roTg fitv doiödg, xolg 6' av
öaxQvcov ßiov dßßXcojtbv nagexovöai (= ejvivcoficoöai). ^rdüig wie
Ch. 114. 458; afi7]==^ßSTeQa, zu Ch. 428.
312 ff. Die nächsten Verse sind von zahlreichen kleinen Kor-
ruptelen entstellt, die sich indessen heben lassen. Ev^vöixaioi 6^
Hermann, vgl. OQd^oöixaiov 994 ; dann oiößed' ' elvai ganz leicht Ahrens,
was besser ist als rjöoßsd-' slvai (Herm. nach Canter), wobei der In-
finitiv statt Partizip nicht zu rechtfertigen, und auch als evxoßs^'
aivai (Stanley), was den Zügen zu fern liegt. „Und zwar glauben wir
(mit Litotes) sehr gerecht bei der Verteilung zu sein". In 313 bringt
das überlieferte rovg ßlv . . ütQoveßovzag die Rhythmen in Verwirrung,
wenn man nicht mit Herm. einchiebt: rovg ßlv xadagdg \ (xa&aQCog)
X^^QCcg nQOveßovragy oder irgendwie anders einschiebt; dafs dann der
Singular ölolx'^ü folgt, ist nicht anders als im Stasimon Antistr. a roTg
OfiaQTSlv 0(Pq' dv yäv v Jt äXd^rji. Vielleicht aber, wie derselbe Her-
mann früher: rbv ßlv xa&agdg /f?()«g utQovEßovr^ nicht schwer und
glatter; Paley vergleicht die Korruptel Prom, 264 rovg xaxcog ütQaö-
öovrag statt (wie der Vers erfordert) rov x. jtQaOöovra. ÜQoveßovra :
Gegensatz ijciXQVJtrei, Paley ; also jtgoveßeiv prq/erre, exhibere^ porri-
gere (Ddf.). In V. 314 wird die Synaphie durch Hiat unterbrochen:
ovrig d(p' riß(av ßrjvig eipsQjtec \ döivtjg; aber schon Porson und Wake-
field besserten ovrig eq)iQjt;£i ßfjvig d<p' rjßcov. Aioixvu vgl. döOL-
Xvavöiv Prom. 122. ngdxrcoQ Ag. iii. Hik. 646.
Stasimon 321—396. Komposition und Rhythmen.
Die strophische Komposition dieses Stasimons ist nach der Über-
lieferung folgende : Str. a Antistr. a ; jede zweiteilig, aus einem Haupt-
Anapäste und erstes Stasimon. 107
teil und einem beide Male gleichlautenden Refrain bestehend; Str. ß,
dazu Refrain, den man y nennen kann, in ähnlichen, aber nicht
gleichen Rhythmen, wie der zu a, und mit andern Worten;
Ant. j3; Str. 6, dazu der Refrain y, rhythmisch, aber nicht in den
Worten, wiederholt ; Str. e Ant. f, ohne Refrain. Bei ß y ist das Eigen-
tümliche, dafs / sich mit engster Satzverbindung an ß anhängt, was
die Neueren (seit GCWSchneider) nicht gehindert hat, ein gleichlau-
tendes, also der Satzverbindung entbehrendes, Ephymnion auch an
die Antistr. ß anzuhängen ; man wiederholt das bei Str. Ant. 6, wobei
wenigstens die Konstruktion nicht Schaden leidet, der Sinn freilich
ebenfalls, und so bekommt man das regelmäfsige Schema von aa ßß
yy 66. Entsprechend hat man es in den beiden letzten Stasima der
Choephoren gemacht, wo die Überlieferung ähnliche künstliche Ver-
schlingung wie hier bietet : aßa y ßsö. y 6 ß 6. und aßa yßy, wie hier
aa ß y ß 6y 6 e e. Ich begreife nicht, wie man so den Sinn einem
rein äufserlichen Schema zuliebe verwüsten kann. , Weit minder hart,
aber nach meiner Meinung ebenso falsch ist die früher beliebte Um-
stellung von y' hinter ß\ wodurch ebenfalls das regelmäfsige Schema
aaßß yyöö gewonnen wird; s. zu Antistr. y. In den Scholien (zu 341)
findet sich der für die überlieferte Form passende Name ßsöocpd^ey/iia
(das zwischen zwei Strophen Gesungene). A. hat von Ephymnien
zwei Arten, gleichlautende und nur rhythmisch gleiche; erstere Art
zeigt sich Ag. 121. 139. 159 (i Vers}. Ch. 961. 972 (desgl.); umfäng-
licher Hik. iiiif. ; dagegen letztere Ag. 367 if., mit rhythmischer
Gleichheit durch das ganze Stasimon abzüglich der Epode, und
Hik. 630 ff. desgleichen abzüglich des letzten Strophenpaares, mit den-
selben Rhythmen wie im Agam. ; dazu haben Ch. 7S3 ff. Str. Ant. ^
und dieselben auch Ch. 935 ff. diesen Charakter.
Die Rhythmen zeigen den gleichen Fortgang von majestätischen
Trochäen zu pathetischen lamben wie so vielfach bei A., s. zu Ch. 585 ff.
Mit den Trochäen verbinden sich hier wie anderwärts Daktylen, und
zwar wieder in Pentapodien, Ch. 3of. (S. yS). 591 f. (S. 143); doch ist
dies hier in der i. Strophe noch nicht, dagegen in der 2. und 3. in
so starkem Mafse, dafs die Daktylen weit überwiegen und nur je ein
trochäisches Kolon dabei ist. Es kommen in diesen Strophen, die
man also xara ödxrvXov nennen wird, aufser den Pentapodien noch
andre daktylische Verse vor, s. unten zu Str. ß. Endlich ist auch in
der iambischen Stroi)he e der Schlufs wieder daktylische Pentapodie
mit trochäischem Dimeter, wie in der iambischen Ch. 2 2 ff. Der Refrain
108 Anapäste und erstes Stasimon.
aber in « und die als Refrain dienende Strophe y haben aufser
Trochäen, deren Dipodie grofsenteils die erste Hebung aufgelöst und
die letzte Senkung unterdrückt zeigt (also wv^v>i-), nach allem An-
schein auch den Pherekrateus, also einen ütovq aus y.ara ßay.xslov,
so Ende y (wie Ag. 367 ff. Ende und ebenso in den folgenden Strophen;
wieder 681 ff. Ende und desgleichen ebenso in Str. ß y) und nach der
Überlieferung auch inmitten des Refrains von a, s. u. ; darnach ist zu
untersuchen, ob das Gleiche auch im Anfang von « anzuerkennen ist.
Charakteristisch für den vfivog öiöfiioq sind die Takte <j^^ -j (fast
stets mit Diärese nach jedem Takte); alles andre findet sich auch
sonst angewandt, indem wenigstens von Antistr. a ab, aufserhalb der
Refrains, selbstbewufste Majestät sich in dem Liede darstellt.
Strophe a. Die Rhythmen sind nach der Überlieferung gerade
zu Anfang unklar, Weil aber hat etwas sehr Gefallendes daraus ge-
macht, allerdings nicht ohne Änderung: (Antistr.) rovro yaQ Xdxog
öiavrata |(-w-^, -v^«-, 1- i-) ßloiQ ' eotixkcooev (Eurip. Or. 1 2 ebenso)
ifiütiöwg ix^tv ^varctjv {- ^ ^ , _^_^, _v.yi_, i-i-), und darnach
Str. : ßäreg a fi ' hixtsg (o ßäreg \ Nv^, dfiavQoiöi (dXaoIö{iv) überl.)
xal öeöoQXOöiv Jtotvdv. Die Xe^sig der Form i- i_ , fiäreQ — Ttocvdv
und wieder — rata — d^varoJv, entsprechend am Schlüsse der Kola,
machen sich höchst grofsartig, während wenn man so teilt und mifst
(Rofsb.-Westph.) : ßär^Q d fi' iriXTsg w fiärsQ Nv§, dlaoXöiv \ xal
ÖEÖOQXOöiv ütoivdv, man im ersten Verse eine Mischung von Trochäen
und Daktylen (oder Pherekrateus) erhält, und als zweiten das oxTJ/ua
_ vy - ^ , was als - v^ - ^ , i- - o zu messen wäre , mit der nirgends
belegbaren Form i_'_^ für -^-^, jiXaoTötv und dftavQolOiv sind
wenig verschieden, und die Bedeutung ,, blind" liegt für d/zavQog
wenigstens bei Sophokles vor, OC. 182 dßavQCüi xcoXoi, 1639 d/iav-
gaXg %6()(Jtv („dunkel" auch A., Gh. 157 u. s.). Die Verbindung ist
wie unten 387 ösQXOfievoiüi xal övooßßdroiq, und wenn dXaog dem
övöoßßarog noch besser entspricht als dßavQog, so kann es eben als
das bekanntere Wort für ,, blind" hineingekommen sein. Verlänge-
rungen wie in ijtixXcoöev finden sich bei A. noch folgende (J. Rumpel
Progr. Insterburg [I. II] 1865. 66): enixqavev Hik. 624 {eütixQdvai
Ddf.), e7tt(pXeyev Pers. 395, d:itöxQV\pei Prom. 24, ätQvrog Eum. 403,
iaÖTQtßtjg Ag. 1443, dxgayrig (Ddf. dxXayytjg) Prom. 803, fii]XoTQ6g)ov
Pers. 763. So scheinen für die Änderung überwiegende Gründe zu
sprechen. — Das Imperfektum hiXTsg entspricht der Regel, wonach
von noch Lebenden das Imperfektum und nicht der Aorist steht, Homer
Anapäste und erstes Stasimon. 109
Z 206 ^l:z^6loxoQ, 6h ß ETiXTe, gegen erexs 196. 199 (nicht sehr verschie-
den 154 xixBTO und 155 irixtav BsXXeQocpovTtiv, bei dem die Erzählung
verweilt, gleichs. „hat(te) geboren"), ebenso :;r 118 AaeQtrjv !ÄQXsiaioq
vlbv irixtavj fiovvov 6' avr' 'Oövoija JtarijQ rexev (den hält Telemach
für tot), avzaQ 'OövöOevg fiovvov eß^ ev ßeydQoiöi raxcbv XiJtev ovo
ajt6v7]T0 (für Od. bin ich nichts gewesen). Zu dem Sinne von d/Lcav-
QOiöc . . Jtoivdv vergleicht Paley richtig 175. 340; s. auch zu 302. —
324 Iviq noch Hik. 43. 251. Ag. 718 (Conington); 326 d(paiQovߣVog
gemäfs der attischen dipaigeöig sig ilev&sQiav, Meier-Schömann-Lipsius
Att. Proc. 658. Jlro}^ ist bei Homer Beiwort des Hasen oder steht für
diesen selbst, P 676, wie bei A. jtra^ Ag. 137 {/noyeQccv Jtrdxa d^vo-
fiävoiöiv), was {jtrdxa) M erst auch hier hatte; ist nun dies der Sinn,
oder „Flüchtling'*, nach xatanraxcov 2^2? ßlargcoiov dyviOßa xre.
ein der Mutter gebührendes Sühnopfer für den Mord; es ist nicht
durchaus nötig, eine Vertauschung in bezug auf das zugehörige Sub-
stantiv anzunehmen, indem ßaxQ, eigentlich zu <p6vov gehöre {pyxov
ovoßarog ßijxQCOiov Soph. Tr. 817 u. a. St., Wecklein zu 292). Kvqiov
vgl, 127, wirksam, diesem Zwecke bestimmt.
Refrain 329 ff. Tad^vßävcoi vgl. 304 f., also schon so gut wie wirk-
lich geopfert; zu diesem Opfer dieses Lied. UaQaxond Ag. 222, {nagd-
xojtoq Prom. 581), TtaQmfogd vgl. uiaQd(poQoq und nagacpagaGd^ai.
An (pQavoöältjg zu zweifeln gibt Form und Sinn keinen Anlafs, vgl.
(fgavoßXaßijq, (pQavojtkrjyalg ßaviai Prom. 878 ; ötjXi]ßa steht A. Frg. 121.
Aber auch die Rhythmen nicht: v^^v^, -w, v^-, »- Ag. 698; noch
ähnlicher v^wo,i-,^w^, _v^,^-,_ Ch. 806 f. (Paley). Mit der in M
beigeschriebenen Vermutung (olßai) (pQavoöajjg ist nichts anzufangen;
von den neueren Konjekturen (-jtXavtig, -ßXaßijg, -ßavijg, -6axi]g)
empfiehlt sich ebensowenig eine. 'Eqivvcov ist offenbar der furcht-
barere, weil weniger durchsichtige Name (noch 511 Chor, 951 Athene);
bei der Vorstellung 417 nennen sie sich ^gai, !Ä(p6gßixrog: also
(wie natürlich) war dies Lied nicht von Apollons Kithara begleitet
(sondern nur von der schrillen und aufregenden Flöte). Vgl. (Stanley)
Ag. 990 Tov 6' dvav Ivgag oßcog Vßv(0i6al ^grivov ^Egtvvog avzo-
öiöaxTog iöcod^av d^vßog. Avovtj Dürre, dörrend (vgl. ßdgaiva 139,
loxvdvaöa 26'jf Pal.) nur hier, ein verschiedenes Wort (zu avco schreien)
ist avov?j Geschrei bei Semonides (Herm.).
Antistr. «, 334—340. Aiavxalog wie Ch. 184. 640. Sept. 895,
durchdringend d. i. dauernd und ewig bestimmend; ^ öiaßjtd^ xißco-
QOVßivt} (Schol.) ist nicht ganz richtig. 'Ejtaxkcoöav nach Homer
110 Anapäste und erstes Stasimon.
X 139 u. s. — 336 haben die Hdschr. Korruptes, was in Majuskeln
wäre: TOICINAYTOYPriAICZYMnACa)CI(N)MATAlOI ; daraus läfst sich
machen rolöiv avrovQyiai (aber auch Schol. amotpoviaiq) ^vfi-
mö(oöiv (Turneb.) fidraioi, oder noch leichter rol övv avrovQ-
ylaig §. fi., nach (povov 6h xtjxlg ^vv xQOV(ol ^v/ißälXsrai Ch. 1012.
SvßütiJtTSiv rivi wird allerdings mehr von Leiden als von Taten ge-
sagt, und so steht Soph. OR. 113 rcoiöa övfijcijtrei tpövcoc von dem
Ermordeten ; somit Weil rot vlv avrovQyiaiq ^vßjtarcQöiVj wobei indes
weder övßjtatslv in diesem Sinne recht belegt, noch viv d. i. rrjv
MolQav überhaupt möglich ist. Der Anstofs des ^v/nütijtreiv wird
geringer, wenn wenigstens der Verbrecher Subjekt ist, der in ver-
blendetem und ruchlosem Sinne (vgl. Hik. 762 ßaraicov dvoöicov re
xvcDÖdXwVf ßazaiaiq ;f£()(JtV Soph. Tr. 565, Abresch) die Untaten, die
ihm sozusagen in den Weg kommen, ungescheut begeht, und so habe
ich Toi ovv vorgezogen. AvrovQyiaiq vgl. avd-ivxriq ohen 212. "0<pq'
av yäv v:jteXd^t]i nämlich ng oder (Schol.) b roiovrog] vgl. über
diesen Übergang zum Singular oben zu 313 ff., zu welcher Stelle
Wecklein Plat. Protag. 324 B vergleicht: ovöelg yag xoXdt^ai rovg
dötxovvrag . . rovrov evsxa, ort i]6ix7]öEV. — Ovx dyav sXev&SQog
ist eine mächtig wirkende Litotes ; gerade der halb verhüllte Ausdruck
schreckt. Dann wird der furchtbare Refrain wiederholt, um den Ver-
brecher desto fester zu binden.
Str. ß, 347—354. Weitere Ausführung des Gedankens in Antistr. «,
auch nach der Seite, dafs sie nun von den Göttern eben durch ihren
Beruf geschieden sind ; auf den Beruf kommen sie im Refrain (Str. y)
zurück. 347 ysivofievaiöc Hermann, indem „geboren werden-*^ wenigstens
bei den Epikern nicht yiyvofiai sondern ysivoßai heifse ; s. Homer S. 128
= ß 210 {aloa oder fioiQa) ysivofiivcoi ejtsvrfOs Xivcot (anders WSchulze).
'^Aßiv nur hier bei A., häufig bei Sophokles, Kühner-Blafs I, 591. — Die
Konjektur (dd-. 6' düt' e/eiv) yigag (Evers) für x^Q^'i ^^t mit Xdxr]
schlecht verträglich, und in djtexaiv x^Q^^ ^^t auch keine Zweideutig-
keit, da ,,die Hand vom Greifen und Schlagen zurückhalten" X' ^^^
Xeöd^ac heifst, Hik. 756, Demosth. Meid. 69. Paley fafst die Kon-
struktion so : den Unsterblichen kommt es zu, die Hände von uns
fernzuhalten; natürlicher indessen wird «^. zu djtsxsiv konstruiert:
die Hände, die den Mörder erfassen (vgl. 779 ex x^Q^'^ el'Xaöd^e fiov),
von den Unsterblichen fernzuhalten, sie nicht zu begrüfsen usw. [av
ö' aga oi (pv ;f£f()t Homer). MaräxoLvog ()()^. Hik. 1039; OvvöalzcoQ
nur hier. Für die Herstellung des folgenden Verses, der in dßoiQog
Anapäste und erstes Stasimon. 111
axXrjQoq statt ^j^ _ ov> - w einen metrischen Fehler zeigt — der anti-
strophische Vers ist in noch schlimmerer Verfassung — , bietet sich zu-
nächst ditOfioiQoq (OMüller), unbelegt, doch vgl. aütdvd^QWütoq Prom. 20,
dütößovaog Ag. 801, dütoxQW^Toq [Ch. 275], dütöxlagoo, (jtövcov) Pind.
JPyth. 5, 54. Aber ungern verwische ich das d- d-, vgl. dieselbe asyn-
detische Anreihung paralleler Wörter mit d- in driß' drUra 385;
mehr Beispiele zu 785. kvEOQtoq dxlrjQog (Fritzsche, Weil) liegt weiter
ab und hat in dem frei paraphrasierenden Scholion kaum eine Stütze.
Da ist wohl die Umstellung dxXrjQog dßoiQoq das Einfachste. —
"Etvx^V^ = £^ßi auch Hik. 86, wie rervxrai Ag. 751. Elloßav nahm
mir (867 u. s.) gemäfs meinem Amte.
Str. y, 355—359. ]^()?^g ist überhaupt der Gott der blutigen Tötung,
so d^rj^vxTOVWi ^QEi von den ihre Männer ermordenden Danaiden
Prom. 860, vgl. auch Ag. 1235. ^^ rid^aöog liegt der Vergleich mit
der scheinbar gezähmten Bestie (Ag. 717 ff.). Atoßevai = ötcoxovoai
auch (385, s. u.,) Hik. 819 fierd fia ÖQOßoiöi 6i6/j£voi, == ßeraÖKDXOvreq
mit Tmesis; so Homer H 197 u. s. Aber man kommt mit ijtl rbv co,
wie überliefert ist, schlecht durch; denn 8Jti6i(6x£iv ,, weiter verfolgen**
pafst gar nicht, und ein co oder S als Interjektion 6id fiiaov (Schol.)
ist seltsam. Also gut E. A. J. Ahrens eutl rbv coö* Ußevai (indem
\!7]ßi das i bei A. wie bei andern anceps hat, Sept. 310 u. s.); das (o6s
konnte (Wecklein) durch die Gesten des Tanzes anschaulich gemacht
werden. Sehr schwierig ist der Schlufs : xparegov ovd- ' b/uoicog ßav-
Qovfisv vcp' (i(p^) ai/uarog viov, während die Antistrophe y schliefst:-
6(paXeQd ravvÖQÖßoig xwXa övögjogov arav, unverdächtig, aufser dafs.
nach den Schollen xal vor rav. zugefügt werden kann; die Rhythmen
sind somit : ^w^ — ,w^v^-,— o — v^v^ — , vgl. die Pherekrateen in.
Str. «. Demgemäfs ist in der Strophe zu emendieren, wenn dies,
Strophe und Antistrophe / sind ; diejenigen nämlich, welche die Worte,
von y hinter Antistr. ß als Teil dieser Strophe wiederholen, und die.
von y' hinter 6' (nach unsrer Zählung, nach der andern y'), brauchen,
sich um Responsion nicht zu bemühen. Dindorf also schreibt (nach
Hermann, der indes schliefslich etwas andres wählte) xparegov ovra-
üteQ o/ucog {oßcoq Arnaldus), auch im Klange sehr ähnlich mit öipa-
leQcc xal ravvögöiiotq («, sq, ra, gofit g), wodurch in der Tat die.
Zusammengehörigkeit verbürgt wird. Vgl. Sept. 7 1 2 xaijteg ov Otegycov
Oßwg, yvvi] neg ovöa Sept. 1038, xal d^eog iteg l/iiigcoi ütBjtXriyixivog
Ag, 1204, ysvvaiog üteg (ov Soph. Phil. 1068 usw. Auch das ist kein.
Grund dagegen, dafs so allein hier nach ^ v^ ^ - keine Diärese ist.
112 Anapäste und erstes Stasimon.
Dafs sodann vcp^ al'/narog viov aus Erklärung stamme, sah schon
Hermann; nun heifst es in dem einen Scholion öia ro veov alßa,
was zwar auch als Erklärung von v(p' aLßarog veov gelten kann,
indes den Verdacht erweckt, als habe der Scholiast zu veov al/ua des
Textes nach seiner Gewohnheit öia suppliert, um den Akkusativ kon-
struieren zu können. Ganz so zu 6vö(poQOV arav Ant. y 6ia rrjv . .
ärrjv 6vö(poQOV, und zu S7^ ß^(^og: Xeijceiv (paöl öia. Auf veov al/ua
also war bereits GHermann gekommen; mit vcp' al'fi. veov kann dies
vielleicht unmittelbar nicht erklärt worden sein, aber diese Worte lassen
sich als Rest einer längeren Paraphrase verstehen. Der Rhythmus ist
nun da: - ^ _ ^^w - i:^ ; denn gerade bei diesen Rhythmen respondieren
Trochäus und Spondeus ohne Anstofs, zu Gh. 619. Aber nun die
Hauptsache, der Sinn. Mov al/ua mufs Satzapposition sein wie das
entsprechende övütpogov arav^ und wie (in einem passivischen Satze)
VEog ix(^Q Agam. 1480; dies wie veov alßa ist „neues Blutvergiefsen",
vgl. dort vorher jcqIv xaraXfj^ac xb :jtaXaibv äxog. Der Mord wird
durch Mord gesühnt.
Antistrophe ß, 360—367. Hier sind die Schwierigkeiten am gröfsten.
Der M. hat zu Anfang öJtEvdofiEva ö' und öJtEvöoßEvat 6^; dies kann
auch -fiEväi sein, und den Singular empfiehlt das nachfolgende ifiaZai.
Wir können auch, ohne Gewalt, weder ojtEvöo/iEvai noch -ßivä (Burges)
konstruieren; aber Doederlein schreibt outEvöoßEv a'iö', und öTtEvöeiv
und öutEiÖEö&ai (dies nur Ag. 151, öütEVÖoßiva im daktyhschen Verse
wie hier) sind bei A. gleich, dazu ißalöi nach ö7tEv6o/ZEV nicht im
mindesten anstöfsig. Das aide ist verständlich, wenn auch unnütz;
denn sie stellen sich doch nicht jetzt vor. Aber ein andrer Anstofs
ist gröfser: die Eumeniden wollen den Göttern, insbesondre Zeus,
diese Sorge der Rache abnehmen, aber doch beständig und nicht im
einzelnen Falle; das wird aber d(paiQEiv und nicht d(p£kEtv, welches
den einmaligen Akt anzeigt, und dieser Akt des d<pEXEZv liegt not-
wendig voraus, als geschehen; also öJtsvöofiEvai mufs Partizip der
Vergangenheit sein, und das Präsens öjtEVÖoßEV ist falsch. Hieraus
ergibt sich schon die Konstruktion: öJtEvöoßEväi 6' dq)EXElv . . d^Ewv
6^ dtElEiav . . EütLXQaivcov . . ZEvg . . djtf]^i(6öaT0 (vgl. für den
Dativ ßovXoßEvcoL riv^ doßEVCoi ös 601 ^ jtoiyiiXeißcov vv^ dnoxQvipEi
(pdoq Prom. 2;^, ähnlich ^öoßEvcoi, eXtco^evcoi usw., Kühner-Gerth I,
424 f.). D. h, unsre uralte Bestimmung ist auch in der neuen Welt
von Zeus bestätigt. Im einzelnen: d(paiQElv hier mit doppeltem Akku-
sativ, was für das Aktiv beispiellos ist; schreibt man dagegen rivi,
Anapäste und erstes Stasimon. 113
SO sind die Parallelen da (Kühner-Gerth I, 328 f.): Xenoph. Kyr. 7, 2, 26
^«X«? (^£ 001 y.ai noXiixov^ dg:aiQCÖ (vgl. 7, i, 44), d. h. entbinde
dich denen, ganz wie hier. Das rtvi klingt etwas mystisch, braucht
indes nicht so gemeint zu sein; unnütz ist Pauws Änderung in Aia.
'Ejtixgaiveiv ist ein bei A. sehr beliebtes Wort (in den Eum. noch
950. 959); mit ariXeiav könnte es herbeiführen heifsen, wenn nur
efialöi Xiralg sich dazu konstruieren liefse. So mufs man schon ijti-
y.Qaivcov schreiben, zu welchem i/Liaiöi Xiralq in derselben Weise
hinzutritt wie zu dem Hauptsatze öJtsvöoßsväi. lirsXsia ist die Im-
munität von allen Lasten, wie sie in Athen bereits damals die Nach-
kommen des Harmodios hatten; ebenso wie dies ist dväxQiOig ein
Ausdruck des politischen Lebens, Voruntersuchung, die in Athen dem
Archon, dem Basileus usw. für ihren gerichtlichen Geschäftskreis zu-
stand, während die Entscheidung ihnen abgenommen war (Aristot.
IloX. Ji^. 3, 5 TtQoavaxQiveiv). Also = Scts avrovq (zovq d^eovg)
fiTjö' sig dvdxQiöiv il^elv. ^'AyxQiöig wie övödyxQiroi Hik. 126; vgl.
über die Apokope oben zu 243. Weiter folgt, dafs in V. 366 das
yccQ nach Zevg mit f g h zu streichen ist (also nicht etwa in der Strophe
ütav(r6)Xevxcov zu schreiben); leicht konnte die Konjunktion von
jemandem, der die Satzkonstruktion nicht verstand, eingeschoben werden
(leiütEi b yaQ zunächst; dann übergeschrieben); so ist es auch V. 378
geschehen. Aißaroöra'yeg ist vorlängst (von Bothe) in aifwörayhg
(Eurip. Frg. 388) emendiert, vgl. atßOQQvrog Frg. 230, atfioßacpi^g
Soph. Ai. 219. An d^ioßiöov nimmt Dindorf darum Anstofs, weil
dies das einzige Kompositum mit d^io- bei A. ist und auch aus den
andern Tragikern nur d^i6d^Q7]Vog (Eur. Alk. 907), d^ioütsv^ijg (Hipp.
1465), d^ioxQscog (Or. 596) hinzukommen, wogegen später diese Bil-
dungen reichlich erscheinen, so bei Xenophon. Ferner auch, weil
von ßioog -/tuöijg gebildet sein müfste, wie jtavroßiör'ig 644. ^A^io-
/iioeg liefse sich ja nun schreiben; aber der Verdacht, dafs das ganze
Wort Erklärung für ein echtes ist, hält davon zurück ; auch ist -eg -ov
hübscher, als -lg -hg sein würde. Dindorf nun wendet nicht nur hier
Gewalt an, sondern auch in dem entsprechenden Verse der Strophe:
naXlEvxcDv 61 ni^tXmv dßoiQog ßovva irvx^riv — Zevg ydg ai^axo-
(pvQxov ütäv ^d^vog roös Xsöxag; das war seine Art der Umdichtung,
der jetzt mit Recht niemand mehr folgt. Ich habe ein Kreuz gesetzt ;
nach der Strophe liegt av/LiiöfjTov nahe, das bei Xenophon Kyr. III, i , 9
steht (mit steigerndem ev); das Gegenteil avtpiXrjrog hat A. Sept. 107.
''Ed^vog Menschenklasse {rb xGiv (povicov Schol.) wie Demosth. XXIII, 146
Aischylos. 8
114 Anapäste und erstes Stasimon.
(ebenso Piaton, Xenophon); Ucxri Verkehr, Gespräch auch Ch. 665
nach Emperius für Isx^BlOiv (was in meinem Texte aus Versehen
stehen geblieben ist); og suus nach Sept. 641; djta^iovöd^ai medial
nur hier {-ovv Eur. El. 256; Thukyd. u. a.); doch ebenso 425 T^'^tcJ-
öaro, Sept. 667 xarrj^KoCaro.
Strophe 6, 368-371. Das t' zu Anfang des neuen Gedankens
entspricht nicht dem Gebrauche; also tf'mitBergk. Jo^ai exüh'mah'o,
g/ona, vgl. Soph. OC. 258. '^Vjt^ ald^eQi d. i. ov^avcSc verlangt den
Gegensatz xara yäg (Hermann) und nicht xara yäv ,,auf Erden" ;
die gleiche Korruptel ist 838. 871. ßüvv&eiv auch Sept. 920. Ö()-
XTjOßolq ejcKpd^övoig, den mifsgünstigen, sein Glück störenden; es
scheint sich keine andre Emendation des überlieferten ejcKpovotg zu
bieten, und es ist auch eine gewisse Analogie des Sinnes zu /usXavsi-
fioOiv. Was aber der OQXV^f^^'s ^^t, nicht ein Reigen um ihn, sondern
eher auf ihm, und weshalb :n:o66g, klärt die anschliefsende Antistr. y auf.
Antistr. y, 372—376. Bereits Heath und nach ihm Hermann, Din-
dorf u. a. stellten dies um, vor 368, so dafs es nun einfach Teil von
Antistr. ß wird; aber wenn auf diese Art auch die Form regelmäfsig
wird, kommt doch der Sinn zu Schaden. MaXa yag ovv aXoßiva
„denn in der Tat (Ag. 524. 674. Frg. 308) mächtigen Sprunges" usw. hat
an Xaöxccg aq d:jtrj^i(6aaT0 gar keinen Anschlufs; dagegen an oQxriö/iioiq
jtoöog den allerengsten, wie auch insbesondre jtoöog dxfidv sich auf
ütoöoq 371 zurückbezieht, und ebenso ist Antistr. 6 utLütrcov jetzt an-
geschlossen, wogegen der Anschlufs an ÖQxrjOfiolg IjtKf&ovoig Jtoöcg
mangelhaft ist: wie kann er vom Tanzen umfallen? Was das für ein
Tanz ist, mufste doch erst geschildert werden, und überhaupt klingt
nach der nächsten Schilderung in Antistr. y das dgxriößoTg EjtKpd^.
ütoöog ganz matt. — Der Hiat nach aXofiiva zeigt den Bruch der
Synaphie hier an; also darf man nicht in Tetrametern schreiben.
2^(paXsQa ravvÖQO/noig xwXa wird in den Schollen doppelt erklärt:
TOlg ravvÖQOfioig avrwv xcoXoig ejcdyovöa rd öcfaXagd ßov x(5Xa,
und «jr ' dXXrjg aQxfjg (mit neuem Satze) xal roig ravvÖQOßoig yiverai
CipaXsQa rd xcöXa öid rrjv iütiovüav drrjv övöcpoQOv vüt^ efiov- Da
in letzterer Weise ßvötpogov drav nicht zu konstruieren ist, aufser
wenn man ö(paXeQd . . x(5Xa zur Parenthese macht, und auch so nur
mit Härte, so ziehe ich die erstere vor: OcfaXagd also aktivisch, was
es so gut sein kann wie passivisch. Kai vor ravvÖQ. läfst sich aus
dem zweiten Scholion entnehmen, obwohl nicht mit Sicherheit als
wirkHche Lesart; bei der andern Auffassung schrieb man (jag)
1
Anapäste und erstes Stasimon. 115
(Hermann). TavvÖQOßog knüpft sich an das homerische rdvHv 6q6-
fiovj W37S; also auch wenn er entlaufen will, wir stürzen ihn im
Laufe. Das Bild vom Fliehen und Verfolgen (75 ff., 137 ff-, u. s.) ist
allerdings nur hier gebraucht und wird sofort (377 ninrcov (5' ovx olöev
xrh.) unmerklich wieder verlassen.
Antistr. ö, 377—380. *Vjtb mit Dativ wie Ch. 28 u. s., unter der
Wirkung von etwas; die Xvfitj ist das von der Schuld her ihm an-
haftende Verderben, das ihn der klaren Besinnung beraubt; alsbald
wird es auch mit einem Dunkel verglichen, bei dem man nicht sehen
kann. Vgl. zu :3y8 Pers. 66g Urvyia ydg rig ist' dxXv<i neTcorarai)
hier indes ist ßvöoq (die Blutschuld) das eigentliche Subjekt, und
TOiov xv£(/)ag prädikativ. Zu 379 vgl. Ch. 5iff. dvrjkioi ßQOxoöxv-
ysTg 6v6(poi xaXvütrovüi öofiovg; (pdriq ist die Rede des Volkes wie
Ag. 456. Avöäö&ai Medium statt av6äv wie Soph. Phil. 130. 852 u. s.
Str. e, 381—388. Die von dem Bisherigen sich abhebenden iam-
bischen Rhythmen sind im allgemeinen klar: zwei akatalektische
Dimeter mit unterdrückter Senkung in der Mitte und dann ein ebenso
gebauter katalektischer, also auf 1- •- schliefsend : ^_v^-i-'v^-,w-w-
i_.^_j ^-w-i_ 1- ; dann drei akatalektische Dimeter ohne syncopierten
Inlaut und wieder abschliefsend ein katalektischer desselben Baues
wie vorher; Strophenschlufs daktylischer Pentameter und trochäisches
Kolon, wie schon oben bemerkt. So Rofsbach-Westphal. Einzelnes
indes verlangt noch Erörterung. Te fivijfiovsg zu Anfang des 3. Kolons
braucht, wie Wecklein richtig bemerkt, nicht — w - zu sein, (Antistr.
ifiov xXvcov), da Ag. 990 vßvcoiötl ^ und auch wohl 1459 JtoXv-
ßvaöxov gemessen ist. Aber zu Anfang des 4. Kolons steht aller-
dings in Str. und Antistr. __^_, vgl. zu Ch. 24 f. S. T^. V. 387
ist Xdßütai überliefert, in dem entsprechenden 395 xvQÖJ', hierfür also
schrieb Hermann xvqcOj indem wie ixvQtjöa ixvQöa nebeneinander
von A. gebraucht werden, so neben xvqsTv xvgeiv eine Stelle hat,
vgl. ixvQov Soph. OC. 1157. Umgekehrt Wieseler, Dindorf kdüidi
für XdßJtäiy mit schlechten Rhythmen und ohne durchschlagende Be-
weise gegen die spondeische Wortform (s. u.). Hieran schhefst sich
in der Strophe, als Beginn des daktylischen Verses, övOoöojtaiutaXaj
in der Antistrophe regelmäfsig xalneg vütb x^cva. Ist Tribrachys statt
Daktylus? Ist prosodische Licenz? Ist Korruptel anzunehmen? ^inagd-
liv&ov Prom. 187 ist immer noch leichter als övöoöo — , da jenes
sich an äd^dvarog, dxdßarog anlehnen kann; Tribrachys aber statt
Daktylus scheint zwar bei Euripides zu existieren (Phoen. 796 döJti-
8*
116 Anapäste und erstes Stasimon.
6o(peQ/iiova ^iaöov ivonXov = 813 Olöiütoöa xara öcoßara xal noliv),
dem A. indes nicht leicht zuzutrauen. Also Emendation; s. unten.
Etwas anomal ist wohl die syllaba anceps am Ende der Penta-
podie : — rä^iv exovöa \ xal . . ; denn gewöhnlich ist das trochäische
Kolon eng angeschlossen, in Str. Ant. 6 sogar mit Wortgemeinschaft.
Man könnte also emendieren: ejti 6e ßoi yegag utaXaiov {iöriv} ov6'
drifiiag xvgeiv xalütEQ voto ;f^oW rd^iv exovöäi. S. indes zu Ch.
592, wo ich umgekehrt durch Änderung die Synaphie aufhebe.
V. 381 fF. fievH ydg wird richtig mit Ag. 1563 verglichen: ßävsi
6h (Jiißvovxoq, iv ^Qovoiq Aioq nad^^Xv rbv i'Q^avra; nur geschieht
hier die Ausführung des Subjekts in einem eignen neuen Satze: svßtj-
Xavol re xal xrh. Te xal wie in der Antistr. ; also rs (Wakefield)
statt 6h der Hdschr. scheint gesichert. Aber der neue Satz müfste ein
verbum finitum haben, wenn sich auch allenfalls eößev ergänzen liefse ;
es kommt hinzu, dafs 6i6ßevai (= 6ic6xovöac) Xdxri sich nicht genau
so belegen läfst, wenngleich 6ic6x£iv „nachstreben" (ßsreQXOßsvai
Schol.) der attischen Poesie geläufig ist. Also mit Heath öiajtoßav,
vgl. 931. Pers. 106; 6i6ßsvai kann gedankenlos nach V. 358 wieder-
holt worden sein. Anders freilich Weil: arißa rioßev drieTai (so
-rai M, und auch Schol. so), mit leichter Umstellung und geringer
Änderung. Aber weder ist etwas wie tlhv idx^ belegt, noch ist
drierai richtig: ov6' drißtaq xvqg) heifst es nachher. — Tilsioi
zweier Endungen wie Ag. 1437. Erg. 11, 7, meistens indes dreier wie
V. 214. MvrißovEq, 'EQtvveg Prom. 516; HeßvaL ist der athenische
Kultname der Eumeniden, Preller-Robert Myth. 838; auch unten 1041.
Heimsöth und Paley schreiben darum grofs; nämlich wenn einfach
Adjektiv, müfste das Wort mit xal 6vö:itaQ7]yoQOi ßgoroTg verbunden
werden, was keine gute Verbindung und aufserdem ein nicht an-
genehmes Enjambement gibt. AvöTtaQriyoQOL mit derselben Litotes wie
Prom. 34 6v6JtaQalTrjToq', doch s. auch 387 övöütOQOütaiütaXa, 396 6vG-
dXiov == dvaXi(OL 387, 388 6vöoßßdroig, in welcher Häufung eine ge-
wisse Absicht liegt, das Widrige hervorzuheben. ^Atisrog (vgl. dXdß-
jterog^ dßdxeroq, dütevx^rog usw.) auch 839. Hik. 853. ßscäv 61x0-
örarovvxa (Ag. 323) ist dasselbe wie dd^avdrcov 6' dütex^iv xrh. 360 ff.
Das überlieferte dvtjXifoi korrigiert Dindorf in dvaXloi, ebenso 396
6v6riXL0V in 6v6dXiov, es sind in diesem Strophenpaar fast durchaus
die attischen Formen in den Hdschr., anders als in den andern Strophen,
aber doch wenigstens in diesem Verse Xdßjtäi. Adßjtrj ist nach
Hesych. Phot. jtaxvg dtp^bg eütiJtoXfjg rov oivov, Hesych. hat auch
Zweites Epeisodion. 117
XaTcrjv' ßoQßoQOV, ilvv\ bei Hippokrates kommt Xani] für dicken
Schleim vor (im Verse w- Diphilos II 545 K.). Es wird richtig
evQCüetg verglichen; immerhin aber kann man auch an den ßoQ-
ßoQog der Sünden in der Unterwelt denken, Ar. Bcctq* 145 usw.
Es folgt das schon erwähnte 6voo6o7taijtala, in den Scholien mit
övöTtagaßara xal rgax^a erklärt (vgl. Schol. Ar. mtp. 266), ein tql-
TtXovv mehr in der Weise der späteren Dithyrambiker als des A., bei
dem sich aufser drißoütsvd^jjg 793 nur evxoivoßriTig Hik. 700 in einem
anderweitig entstellten Verse vergleichen läfst. Nicht einmal dies
pafst, denn es ist zu xoivo/urjriq sv zugesetzt, aber doch nicht etwa
zu böojtaiutaXoq 6v6-\ drifio- aber ist ein Begriff. üaiTtaXä rs xqtj-
fivovg TS Kallimachos Artem. 1 94 ; aber ein Adjektiv jcaijtaXog neben
TtaiüiaXoEiq ist doch nicht nachzuweisen, so dafs es sich schliefslich
empfiehlt, statt etwa övoßara ütaiJiaXa (Oberdick) zu schreiben, das
TQiJtXovv ZU belassen und nur övöoöo- in övöjcoqo- (Heimsöth) zu
emendieren (vgl. ütilayog ov fidV siütoQOV Hik. 470). ^Oficog 695.
Prom. 736; der Sinn mufs sein, dafs weder Lebende noch Tote ent-
rinnen können.
Antistr. f, 389—396. 'Efiov xXvcov von mir hörend. MoiQoxQav-
Tov und £x d^Bbiv öod^ivta fafst zusammen, was Str. Ant. ß gesagt ist.
In 394 fehlt ein lambus, den wie es scheint auch der Scholiast nicht
mehr vorfand, da er ijti mit ejtEöri erklärt ; wenn freilich ovöe (vvv)
(Drake bei Paley) das Richtige oder überhaupt die Lücke an dieser
Stelle ist, wird das über den Scholiasten Gesagte hinfällig. "'Eti 6b
fioi fiivei Hermann ; andre anders. Über xvqco xvqco s. o. ; 6v6i]Xiov
xvecpag ist mit von i:jtb abhängig (Weckl.) ; vgl. Pers. 839 yijg vjcb
Zweites Epeisodion, 397 — 489.
Die von Orestes angerufene Athene erscheint; die Parteien er-
klären sich, und Athene verabredet mit ihnen eine gerichtliche Unter-
suchung und Entscheidung, die unter dem Vorsitze der Göttin statt-
finden soll.
397-414. Athene. Die erste Frage ist, wie die Göttin erscheint,
ob wirklich, wie der Schol. nach V. 405 meint, zu Wagen. Aber 403
6t(üXovO ' riXd^ov dxQVxov noöa beweist doch so stark wie möghch, dafs
sie ohne Wagen kommt, auch nicht mit Flügeln fliegend, aber durch
die Luft schreitend und dabei von der Aegis wie von einem Segel
unterstützt (vgl. Einl. S. 15); also mufs 405 metaphorisch erklärt, wenn
118 Zweites Epeisodion.
nicht emendiert werden. Es heifst nun Sept. 371 ganz ähnlich von
dem ankommenden Boten : öJtovöfji 6i(6x(dv üioßutißovq xvoaq utoömv ;
also wenn die Füfse mit den Enden der Achse verglichen werden
(in der Tat nicht ohne Härte), so kann auch hier der Körper mit der
Aegis zusammen als o6e oxog bezeichnet werden, und n(oloi dxfiaZot
die Beine bedeuten. (Hermann korrigiert mit Wakefield in xco^oig:
vgl. oben S7^- Prom. s^S usw.; natürlich soll damit an jccoloig
erinnert werden; aber man kann sich auch umgekehrt durch jtcoloiq
an xoiXoiq erinnern lassen.) Eine andre Frage ist, weshalb der Dichter
die Göttin aus der Troas, d. i. aus Sigeion kommen läfst. Ein ak-
tuelles Interesse für die Athener, woran der historisch mangelhaft unter-
richtete Scholiast denkt, hatte Sigeion damals durchaus nicht; denn
nachdem im 6. Jahrhundert die Athener es den Mytilenäern ab-
genommen hatten, war es jedenfalls nach den Perserkriegen von Athen
wieder in Besitz genommen und war damals gleich Lemnos und
Imbros tributpflichtige Bundesstadt, EMeyer Gesch. d. Altert. IV, § 394.
Es soll also wohl nur an den trojanischen Krieg angeknüpft werden,
vgl. 456 ff. 631 f., und das erste Stück der Trilogie. Wie Athene
damals dem Vater half, so hilft sie jetzt dem Sohne.
397 xl7]6(6v hier „Rufen", 418 „Name'', wieder anders Gh. 505.
1043, = <pi]iiii]. IJQOöcod^sv e^TjxovOa schliefst sich an 297 xXvst de
Tcal jüQOöcod^sv. 298 xazacp&arovßävT] kommt nur hier vor; der Scho-
liast erklärt mit xaza(f)d^dvovöa, Hesychios mit xaraxrco/Lievtj (Hdschr.
xaravT.)* xvQL<Dg 6h rb ix ütQoxaraXri'ipicoq, wozu andre Glossen bei
ihm zu vergleichen: (pd^ariorji' (pd^dör^i und (pd^arriöai' (pd^döei xrrj-
öaö&ai. Der Zusammenhang mit (pd^dvco scheint klar, an der Be-
deutung aber kann man sich stofsen; denn mit dieser Erwerbung hat
sich Athene dann nicht im mindesten beeilt. Also etwa: mein Recht
als des ersten Erwerbers mir sichernd. 399 öfjra im Aussagesatz be-
stätigend oder versichernd, hier etwa = „wie bekannt", vgl. 7] 6t] 3
(Paley). ^AxroQsg Pers. 557, jtQOßoi Ag. 200. 410. Hik. 904. —
V. 401 ovTOütQEßvov eigentlich mit dem Stamme_, avroQQLt^ov (Hesych.),
vgl. TtQinvod^tv Sept. 71. 1056. Im eigentlichen Sinne von Bäumen
Sophokles Ant. 714. 'E^algarov 402 gehört dem Sinne nach eigent-
lich zum Vorigen, von der Beute ausgelesen für Athene (vgl. Ag. 954),
doch möchte die Versetzung des Komma nach e^aiQEtov das Folgende
zu kahl machen. Theseus' Söhne Demophon und Akamas erscheinen
erst im jüngeren Epos, wo sie ihre Grofsmutter Aithra in dem er-
oberten Troja finden, s. Proklos' Excerpt aus Arktinos' 'Riov JJeQöig]
Zweites Epeisodion. 119
diese Begründung des athenischen Anspruchs auf Sigeion geht aber
doch sicher auf Peisistratos' Zeiten zurück. In Euripides' Herakliden
sind die Söhne des Theseus die Fürsten des Landes ; aber in den
Eumeniden kommt von ihnen gar nichts weiter vor, und es erscheint
auch nach A. die attische Demokratie als bereits von Theseus be-
gründet, vgl. namentlich Athenes Rede an das Volk 68i ff. — Über
den Dativ bei Swgjjßa vgl. Kühner-Gerth I, 426 f.
403 ff. ^'ätqvtov erinnert an lixQVtmvri (Weckl.). "PoißSilv kommt
nur hier vor (denn Homer fi 106 ist QvßöaZv richtige Schreibung), aber
QOlßöoq jtreQcov Soph. Ant. 1004 macht den Sinn „geräuschvolle Be-
wegung" unzweideutig (vgl. auch Ar. Ns(p, 407); also = Qoi^aZv
(unten 424). Da die Aegis auf Bildwerken und Vasen des 6. Jahr-
hunderts als kragenartig oder mantelartig umgelegt erscheint (s. Preller-
Robert Myth. 191), so war es leicht, aus dem Mantel eine Art von
bauschigem Segel (Schol.) zu machen. Über xcoloig xrh. s. o.
406 ff. Mit yMl vvv könnte man sich abfinden (vgl. Paley), aber
y.al vvv 6' (Mj fordert die Korrektur in xaivijv 6\ eine sehr leichte
nach der Schrift des Aristoteles-Papyrus, wo das links unten verkürzte
H und das Y zum Verwechseln ähnlich sind. '^O/tiiUa s. zu 57; ganz
wie hier rfjvö^ ofi. x^övog 711. — 409 ^(ffiöd^ai mit Akkus, auch
Frg. 158 (anderswo mit Dativ, wie Ch. 501); ebenso t(f)at^6fjLriv 446,
riö^ai Ag. 183, Kuhner-Gerth Synt. I, 313 f. — 410 Übergang in den
Akkusativ, der bei Xby(o ebenso gut möglich ist (öe tol Xiyo) Ch. 456);
der Dativ wäre 412 unbequem geworden. 410 önagroi allgemein
Gezeugte, Götter und Menschen einschliefsend. Ovr' ovv wie ^jfr'
ovv Ag. 359. 474. Nach ßoQ<f)(6(iaöiv ist in unbewufster Assimilation
der folgende Vers entstellt; denn an der Richtigkeit der Besserung
äfiOfi(f)ov (Robortellus) statt a/uoQgjov ist nicht zu zweifeln. ''A/iiofi(poq
auch 475. 678. Der Scholiast, der die Korruptel hatte, versteht völlig
falsch: ihr, die ihr häfslich seid, werdet mich nicht wieder schimpfen
können; aber auch wenn man rbv Jtekag schreibt und äßogqjov ovra
T. TT. Objekt sein läfst, so geschieht mit dem Beiwort eben das, was
nicht geschehen soll. Auch wird bei A. nur oi neXaq gefunden (504.
Prom. 334. Hik. 373), nicht wie bei andern auch b TteXag. Zu djco-
azatsl ^tfiig vgl. nam. Frg. 156 fiovov {^avdrov) 6h Usi^G) öaijuovov
dTtoOrarei, und 287 djtdrrjg öixaiag ovx dnooranl d^eog. — Athene
erscheint in dieser ganzen Rede als in Bezug auf Wissen ganz ver-
menschlicht; wie es sich auch nicht wohl anders machen liefs, wenn
sie als Person des Dramas auftrat; ihre feine Unparteilichkeit und
120 Zweites Epeisodion.
Rücksicht gegen die Erinyen kontrastiert mit ApoUons Verhalten und
Redeweise ; aber der ist auch Partei. Vgl. Einl. S. 6.
Stichomythie 415-435, wieder (wie 198) mit 3 Versen ein-
geleitet. 416 aiävriq wie 479. 943 (i^dcTog) lugubris, vgl. Pers. 635.
940, auch Pindar mehrfach, und schon Archilochos Frg. 38 (altjveg,
was mit öeivov xal ütoltörovov erklärt wird); nachahmend Sophokles
im Aias 673 vvxrbg aiavrjg xvxlog. Die Schreibung schwankt bei A.
zwischen aiavrj und aiavf]q, bei Soph. zwischen aiavrjg und aiavfjg;
aber die Form aiavog hat keine Gewähr, s. Ddf. Verschieden ist
alavrig ,,ewig'' V. 572 (vgl. 672), was sich an ahi zu knüpfen scheint,
wie das andre Wort an aial. — 'Agal: vgl. 'Aqo. t' 'EQivvg Sept. 70,
und Einl. S. 2; in diesem Namen scheint in der Tat der Gedanke
durch die mythische Hülle deutlich durch (vgl. Soph. GG. 1375 f.
[Paley]). 'Vjtai wie Ch. 615 u. s. — 418 olöa habe ich jetzt erfahren.
Weiteres erwarte ich. Fsvog auf Nvxrog rixva^ xkrjöovag (397, hier
an xBxXrißE^a angeschlossen), sjtcovv/Liovg auf 'AgaL 'EJtcDvvfiog ist sonst
immer „nach etwas benannt" oder ,, seinem Namen entsprechend" 90.
Ch. 190 u. s., vgl. Büicow^La, ijtovofid^G) ; also doch auch hier „der
finsteren Herkunft von der Nacht entsprechend".
419 ff. rs ßlv Srj scheint hier wie ys firiv (vgl. ov ßhv ö?]) fort-
leitend, nicht wie (ys) filv öi] sonst einen Begriff im Gegensatz zu
Weiterem hervorhebend (Sept. 587. Ag. 661. ^S'j. 12 13. Hik. 241.
273; ohne ye oben 106); da nun jene Bedeutung wirklich unbelegt,
mufs in ys fievroi emendiert werden, vgl. 591. Pers. 386 u. s. Die
Worte sind wie drohend gesagt, Athene aber antwortet ruhig: so will
ich's denn erfahren, wofern usw. (vgl. Hik. 924 ayoiß ' av, und häufig
in 2. Person = Imper.). An ßQoroxrovovvrag nimmt Davies bei Paley
Anstofs, der avroxrov. möchte, vgl. oben 2 10 ff., unten 604 f., wo die
Erinyen sich bestimmt auf die Mörder von oßaißoi beschränken. Die
Konjektur scheint richtig; ßgor- ging 412 vorher. Tovg firjTQaXoiag
ix 66ß(OV sXavvoßsv 210. An sXavvoßSv sx öoßcov schliefst Athene
die passende Frage: wohin und wie lange, und darauf kommt die
furchtbar verhüllte Antwort otzov rb ;ca/()£fi^ ßrjöaßov voßl^eraL, d. i.
in der Hölle. 3l7]6afiov vofii^erai nullo loco habetur, wie Pers. 498
d^sovg de rtg rb :itQlv voßit,cov ovöaßov (vgl. auch 624); über iir}-
[öaßov) s. Kühner-Gerth II, 184. Ovöaßov würde den bestimmten
Ort bestimmt bezeichnen; aber das gerade soll nicht sein. — V. 424
ejtiQQOi^slv nur hier, in den Schol. mit ijcißoäig und mit ijtißdXXsig
erklärt. 'PoiC^elv (== QOiööelv] Hom. K 502. Hes. Thg. 835) scheint
Zweites Epeisodion. 121
mit QoißötXv (V. 404) ziemlich identisch, wie QOlt^oq (Homer 17 361.
f 315) mit Qolßöo(;\ vgl. auch Qoitp]ßa Ar. "Oqv. 1182 QVßriL re xal
:jtr£Q0l6i xal QOit,r]ßaOiv ai&7]Q dovelrai. ,, Zuzischen*' wird etwa das
Gemeinte sein; s. die Stellen des Homer und Hesiod. Zu rj^ccDöaro 425
vgl. a:Jt7]^ic6aaTO 368.
426 fF. Athene zeigt ein rasches Verständnis der Sache und einen
hohen Gerechtigkeitssinn. Die Lesart in M: aXXi]<i avdyx7]q ovrivog
TQacov xoTOV ist nur mit einiger Härte zu erklären: „und zwar nicht
indem er sich fürchtete vor dem Groll eines anderweitigen Zwanges?**
Das bei A. sehr häufige xorog ist nur Ch. 593 aiyiömv xorov nicht
auf eine Person bezogen. Die andern Hdschr. aber haben // rivoq,
was richtiger scheint; darnach Dindorf ällaig dvdyxaig gut und klar.
Der Scholiast indes gibt mit ^?; f| dvdyxi}q rovro ütejcoitjxev noch
etwas andres an die Hand: dXV 1] § dvdyxtjg, rl rivog rgecov xorov;
{dkl' ri wie Ch. 276. 774. Ag. 276. Hik. 913; vn' dvdyxag Hik. 1032,
fg dv. Soph. Phil. 73). Der Chor erwidert, dafs es zu dieser Tat
einen Zwang gar nicht geben kann; vgl. Aristot. Eth. N. III, i p. 11 10,
a 26: ivia ö^ Xöfog ovx iöriv dvayxaod^^vai, dXXa fiäXXov ajtod^averiov
jtaS^ovra rd öeivorara ' xal yd^ rcv EvQLnLöov 'AXx/uemva yaXoia (pai-
vszai rd dvayxdöavza firjTQOxrovfjöai. Zu xevtQOV vgl. 136. 157 und
namentlich unten 466. Über roOovrov (Elmsley) s. zu 201. — Athene
ist damit nicht zufrieden, sondern will erst den andern hören, nach
dem alten Spruche {ipevörjöioöeiov Cic. ad Att. VII, 1 8 ; wohl aus den
XiQO)vog vTiod^fjxai, s. die genaue Stellensammlung für den Spruch
bei Bergk Lyr. Gr. Pseudophocyl. 87): ßtiöa öixrjv öixdorjtq, jiqIv {dv
zugefügt Ar. ^^?]x. 725) dfjKfoTv fivd^ov dxovöTjig (Spruch des Pittheus
nach Theophrast Schol. Eur. Hippol. 264, Bergk das.). ,,Es sind
zwei Personen da, also mit deiner Aussage erst die Hälfte von dem
was ich hören mufs**. Sicher richtig M ijfiiövg Xöyov, gegen Xöyog
der andern Hdschr.; d. i. o 7Jfii6vg rov Xoyov statt ro 7Jfii6v rov X.,
Kühner-Gerth Synt. I, 279 c.
429 flf. In dem ältesten Rechtsverfahren, welches die Eumeniden
allein kennen, gab es kein anderes Beweismittel als den Eid der Par-
teien; s. die dafür klassische Stelle bei Piaton Ges. XII, 948 B: 'Pa-
öafidvd^vog 6h tceqI r7]v Xeyofiev7]v xqlöiv tc5v ölxqjv d^iov dyaoO^ai
ÖLÖovg ydg ütegl hxdörwv rojv dß(pioß7]xovfih(ov oqxov rolg
dfi(piöß7]TOv6iv dnriXXdnro raxv xal döipaXwg. Piaton führt mit einiger
Ironie aus, dafs dies damals zeitgemäfs gewesen wäre, weil alle Menschen
noch ganz fest an Götter geglaubt hätten, gegenwärtig aber nicht mehr
122 Zweites Epeisodion.
zeitgemäfs sei des Unglaubens und der Meineide wegen ; also müsse man
den Eid der Interessierten abschaffen und nur die uninteressierten Richter
schwören lassen. A., der gerade in diesem Stücke sich als politischen
und auch juristischen Denker zeigt, ist offenbar derselben Meinung;
denn während das attische Recht zwar nicht nach dem Eide der
Parteien entscheiden liefs, aber diesen Eid (die öicofioöia, Lys. X, ii,
Demosth. XXIII, 63. 68. li) inkonsequenterweise bei Blutgerichten und
sonst {avTCOßOOla) immer noch forderte, läfst A. in dem hier vor-
geführten Urbilde eines Blutgerichtsverfahrens die ÖKO/ioöia einfach
aus, wogegen die Richter auch bei ihm vereidigt sind. Vgl. unten
zu 485 f. So gibt denn auch Athene als Grund ihrer Ablehnung des
alten Verfahrens V. 432 an: ogxoig ra ßti (fihv) öixaia ßt] vixäv
Xbyco. — V. 429 ist jedenfalls d^eXoi statt d^eln zu schreiben, da diese
Tatsache doch noch nicht konstatiert sein kann, sonst aber ja nichts zu
ändern. V. 430 ist in M 6. xaiovq (aber ov auf Rasur) und als tra-
dierte Variante öixalcoq (so fg) überliefert; Dindorf schreibt 6ixaioq,
woraus er öixaia zu jtQä^ai ergänzt: ,,Du willst lieber gerecht heifsen,
als gerecht handeln". Der Vorwurf wäre nicht gerade verdient, und
der Parallelvers Prom. 868 {ßovXrjöErai) xkveiv clvalxiq ßäXXov 1]
fitai(p6vog (vgl. auch Hik. 453 ^eXo) 6^ aiÖQig fiäXXov 7] 6o(p6g xa-
xiöv sivai) führt in ganz andre Richtung : auf öixaiog mufs der Nach-
druck Hegen, wie dort auf avaXxig. Also als Frage (wie auch der
Scholiast fafst, dessen Erklärung übrigens unbrauchbar ist) : willst du
lieber gerecht heifsen oder deinen Zweck erreichen, besser „die Rache
vollziehen'* (624)? Oder, da so rj mit ,,oder'* gegeben werden mufs,
anders als in den Parallelstellen, wo es „als" ist und sich an fiäXXov
anschliefst, mit der leichten Änderung von S^eXaig in d^äXs: „wolle
lieber" usw. Das versteht der Chor nicht und bittet um Belehrung,
sehr passend, während sich an den Vorwurf diese Bitte minder gut
anschlösse. KXvblv kann Aorist sein wie jcgä^ai (Kühner^Blafs II, 462),
braucht es indessen nicht; öixaiog zweier Endungen Eur. Herakl. 902.
I. T. 1202 (vgl. TEXeiog 382) hier wegen der Zweideutigkeit von AlKÄIA.
Wenn aber ^fAe, kann der Satz auch als Gnome gelten. — 431 x(5v
öocpwv Neutr. ; 432 ßrj vixäv sollen nicht siegen, vorher ist ra fihv
öixaia (f g) besser als ra ßrj dix. M: das Recht soll durch sich selbst
siegen, durch Klarlegung der Sache, während das Unrecht sich hinter
Eiden zu decken sucht. Mit i^eXeyx^ 433 wird auch die Befragung
des Angeklagten gestattet; avd-sZav öixrjv hat mit atttischem sv^vöixia
als Gegensatz von jtaQayQa<pr} nichts zu tun, sondern zu evd^vg ist
Zweites Epeisodion. 123
öxoXioq Gegensatz. 434 7] y.al — : also auch dazu seid ihr bereit?
^En^ Eßol TQeJtoire = ißol ijiiTQäjtoirs, wie (Weckl.) Soph. Aut. 1107
ßTjö' Eüt' akXoiöiv TQijts. 435 Eütd^ioq ist immer „entsprechend**,
271. Ch. 95. Sept. 865. Prom. 70; aber der Genitiv ist nicht zu er-
klären (wiewohl ihn auch der Schol. hatte: d^icov (seil.) ovöav yoviwv),
und man kann leicht mit Hermann emendieren: «^< ' aVr* e:ita^iG)v<,
deine freundliche Aufnahme mit Entsprechendem erwidern (also d^ia
= d^iov Oeßag). Vgl. Ag. 1560 ovsiöog TJxei roö' dvr' ovaiöovg.
1318. Ch. 309. 312. Hik. 966. Ob oißovöai mit M, oder oäßoißev,
was in der Lesart von fg steckt, ist schwer zu entscheiden; av ist
leicht aus rgeütoir^ dv zum Optativ oeßoißev zu ergänzen.
Athene 436—442. 'Ev ßSQH wie 198. Svß(poQdg den Mutter-
mord oder was es ist, was du getan hast; ejtaira xth. suche dich zu
rechtfertigen. 'Aßvvdd^ov (so, nicht -d^ov wie Ddf.) kann nicht Aorist
sein, so wenig wie die meisten andern dieser Formen auf -S^eiv Kühner-
Blafs II, 178 f. Bei A. vgl. xareiQydd^ov 566, axad^siv 857 u. s. (dies
aoristisch). V. 440 horiaq: an die aöria flüchtete sich der jtQoöxQÖ-
naioq, Ag. 1587. Ch. 1038. Apoll. Rh. IV, 691; bei Apollon wie bei
Athene war das ewige Feuer das Symbol dieses Herdes, Ch. 1037.
Paus. I, 26, 6 f. (Lampe des Kallimachos bei dem alten Kultbilde der
Athene). '^Aßfjg (M) ist nicht aufzunehmen, weil diese Form nur unter
metrischem Zwange gebraucht wird, wie 311, Ddf. Zeßvoq: vgl. 92
öißag, 151 öäßfov'i JtQoöixrcoQ wie jvQooi^ofiai Ch. 1035; über Ixion,
das Prototyp der wegen Mordes Zuflucht Suchenden, s. u. zu 717 f.
Orestes 443—469. 443 f. t(ov vCrdrcDV t(ov oc5v ajtcov würde
im Nom.-Akk. rd vOrara rcöv öcov ajccov sein. — 446 a(pat,6ßi]v mit
Akk. wie a(pt]fiavo)i 409. Der Tribrachys to öbv a- (oder der Dak-
tylus -jLifJi TO öbv) ist einer von den wenigen nicht notwendigen bei A.
(wie xQOvov agrißwOai :jtaT7]Q Hik. 516). V. 447 ist, vielleicht nicht
ohne Absicht, ankhngend mit 445 ; rcov öcöv ajtojv ßäXrjß ' dcpaiQjjöoy
lieya — raxfitJQiov 6h rwvöa öoi Xä^io liiya. — (448) Dafs der noch
nicht entsühnte Mörder niemanden anreden durfte, eben um ihn nicht
mit seiner Schuld zu beflecken, war auch 2760". bezeichnet; das Scho-
lion zitiert aus Euripides (Frg. 996 N) W öiyäig; ßwv (povov riv'
riQydG(o; S. auch Apoll. Rh. IV, 691 ff"., von lason und Medeia, die
durch Apsyrtos' Mord befleckt sich an Kirke wenden: tö> ö' dvaoi
xal dvavöoi i(p aothji di^avra i'^avov, rjra dixi] XvyQolg ixärt^tOi
Tarvxraiy xra. Bei Euripides ist ohne Rücksicht auf geschehene Süh-
nung das Verhalten der andern gegen Orestes andauernd so, bis er
124 Zweites Epeisodion.
freigesprochen ist, Iph. T. 949 ff. (951 aiyTJi ö' hexTTJvavr^ düto-
(fj^eyxrov ß\ o:jt(og öairbq yevoißrjv üKO/narog r' avrdiv (^Oc«; vgl.
Orest 75). Auch Telephos kam in A.s Mvöol als Blutbefleckter und
darum ä(p(ovog nach Mysien, Aristot. Poet. c. 24 (als aloyov gerügt),
Komiker bei Ath. VI, 224E. X, 421 D (Frg. 144 Ddf.). UalaßvalOQ,
(von ütaXäßriy vgl. dnaXafivoq, Kühner-Blafs I 287, 2) = avToxeiQ,
Soph. El. 587. Tr. 1207. — 449 f. zu konstruieren dvÖQog xa&aQOlov
(vgl. 63. 568) aißaToq; aißdrcov (wie 166. 254 u. öfters) würde deut-
licher sein, und ist vielleicht von A. geschrieben. Aifiarog — xad^ai-
^d^moi ist natürlich Absicht (wie firjzQoxTovov . . xoiQOXxovoig 281 ff.);
dies ist ganz das heraklitische xa&aiQovrai dXlcog (^aifiari) aißazi
fitaivofisvoi (zu Ch. 1038). Mod^rjkov ßorov des xoiQog, der frisch
von der d^rjUj wegkommt (vgl. sv&i]log, Ddf., und xo^Qog evd^rjlov-
fiavog Frg. 321). Wecklein will veod^i^lov, wie Hik. ^^^ veoÖQEütxovg,
weil w,^w/ — (Worteinheit im Mafse des lonikus a min.), im 4.
und 5. Fufse nicht bei A. vorkäme; s. indessen (Dindorf Po. Scaen.
Praef. 34) Ilolv(p6vtov ßia Sept. 498. Ilolvvdxovg ßia{v) 577. 641.
noXvv. vexQov 1013. Es gibt auch kein Beispiel bei A., wo vio-
sicher einsilbig wäre (vgl. zu 513), aufser vooöog Frg. 510. Den
Ritus beschreibt wieder Apollonios IV, 702 ff. : (Kirke) jtQÖJta fiev
drQEJtroio Xvtijqwv tj ys (povoio reivaftevT] xadv7teQ&s övbg rexog,
7/g hl nat^ol JtXrißVQOV Xoxifig £>c vriövog, aYßari x^^Q^'i f^^77^Vj ijti-
Tfiijyovöa ÖEQ7]v ' avTig de xal dXXoig ßsiXiööev x^'^^oiCi, xad^agoiov
dyxaXeovöa Zfjva, usw. Vgl. oben zu 2 80 ff., auch darüber, dafs nach
Orestes' Meinung die Reinigung verstärkt ist durch nachfolgenden Ver-
kehr auf Reisen und in Häusern, V. 451 f., wo ßarolg für ßorolg
(was sicher assimiliert ist nach 450) geschrieben werden mufs. Vgl.
240 oßoia x^Q^ov xal d^dXaöCav txjtEQWv. '^Pvräg e^ aXog Ag. 1408.
Der asyndetische Anfang 451 steht für r]/iielg 6h ndXai, mit nach-
drücklicher Voranstellung von ndXai. Auffallend aber ist d<fi8Q(6fi6^a
statt d(p(oöi(Dfi£&a (Ddf.) : Orestes ist doch nicht isQog geworden, son-
dern nur oötog, und auch ravra (die Blutschuld) kann füglich nur zu
d<f)06iov6&ai Objekt sein. Ich möchte also d^cooicoßad^a auch schreiben;
anderweitig findet sich bei den Tragikern weder dies noch jenes Verbum.
453 Ixütoödiv: nämlich elvai', Xhya) =xeXevg) wie 432.
454 ff. üavOTji rdxa am Ende des V. auch 419. 'jöTOQElg 455
= olöd^a, Pers. 454. ^ÄQfioatcoQ nur hier, = -ötiJq -cTrvJg, was eben-
falls bei Tragikern nicht vorkommt. Zu 457 richtig Schol. : 6id rov-
Tcov (piXojtoulrat rrjv d^eov; vgl. zu 397 ff. Den Pleonasmus in TgoLav
Zweites Epeisodion. 125
beseitigen wir mit TQWiav (adjektivisch Wieseler, Hendlam; zu Ch. 363);
für ajtoliv . . TtoXiv vergleicht man voßov avo/iiov Ag. 1142, axagiv
XccQiv 1545 vgl. Ch. 42. Prom. 545, usw. KslaivocpQCOV (nur hier)
geht auf die finstere, grausame Gesinnung, vgl. xe^LÜival 'Egivveg und
fi£lag"AQr]g Ag. 462. 151 1, ex nelaivt]q (pQEVog (Solon) 42 Bgk. Das
epische (xaxjExra scheinen die Tragiker (gegen Homer) mit ä zu
messen, Kühner-Blafs II, 468. Iloixikoig wie rov ütOLxiXßaroq von
demselben Gewände Ch. 1013; äygevfia dasselbe das. 1013; auf diese
Scene der Ch. bezieht sich' Orestes mit 461 zurück. 'ExjuaQzvQelv
in dem technischen Sinne vom Zeugnis eines Abwesenden oder über
Hörensagen zu fassen ist hier noch weniger als Ag. 1196 möglich;
es ist nichts als Verstärkung von ßagrvQüv (dies von derselben Sache
Ch. loio), und richtig vergleicht Paley Eurip. Frg. 553 N.: ixßaQrvQetv
yccQ dvÖQa rag avxov rvxcLg dg :Jtdvrag dßad^sg, rb 6' e:jtiXQVütT£Od^at
ao<p6v. — 462 xarel^cov vgl. Ch. 3. Ag. 1283. Zu dvrixrövocg (nur
hier) jtoivaiöi vergleicht Wecklein Soph. El. 248 dvTKfövovg öixag.
465ff. Der Scholiast erinnert richtig an 426. An ejtairiog (Homer
A 335) ist nichts auszusetzen, als dafs es schon 467 (iütatriovg) an
derselben Stelle wiederkehrt; also da bessert die Konjektur /ueraiTiog
(vgl. 199), die zugleich den verschiedenen Sinn in 465 und 467 zum
schärferen Ausdruck bringt. An dem Pleonasmus xoivfji fierairiog ist
natürlich kein Anstofs zu nehmen. 'AvrixevrQa vgl. 136; zur Sache
Ch. 271 ff. I030ff. In 467 schreibt v. Wilamowitz gut €Q§otfii, vgl.
el fiT] fitrsifii Ch. zy^. Ti rcovös ist eine Art Litotes = rdöe, vgl.
142 ei Ti rovöe (pQoißiov (xaräi, Ag. 1059 cv 6^ ei ri ÖQdöeig rcovös,
1239 rcovöe . . ei ri ßij ütdd^co. — 469 = jtavraxfji iv 60I jtQd^ag ravra
örsQ^o); Paley vergleicht Soph. Ant. 634 yj ool fihv Tjiueig jtavraxfji
ÖQfüvrsg (piXoi, Ai. 1369 d)g dv jtoi7jöt]igj ütavraxfji XQ^f^^og y^ sOrii,
Hdt. 9, 27 jtdvrtji rsrayßivoi üt6iQ7]ö6ße&a elvat /()?/(>Tot (auch Pers.
225). 'Ev zu Ch. 773. Hiermit haben sich beide Parteien dem Urteil
der Athene unterworfen, wenn auch die Erinyen nicht so unbedingt
wie Orestes.
Athene 470-489. "h rig für ei rtg ist jedenfals nötig; denn für
d rig olsrai 6ixdC,£iv müfste es öixdüeiv oder öixdcai dv heifsen.
Ob aber ßgorolg oder ßgorbg^ darüber läfst sich streiten. Bei ßgo-
roig ist alsbald an menschliche Richter gedacht, und diese werden
dann doch einigermafsen abgelehnt, was nicht zum Folgenden 483 ff.
stimmt; bei ßQorog denkt man an Orestes' Worte 468, und Athene
macht also zunächst zwei Bedenken gegen eine Entscheidung durch
126 Zweites Epeisodion.
sie selbst geltend: das erste noch nicht schwer, wohl aber das
zweite durch ovöt fitjv eingeführte: für mich ist es (als Göttin) nicht
entsprechend dem heiligen Rechte (auf d^hiq zumeist Nachdruck),
in einer Blutsache zu urteilen, indem dies Sache der Strafgottheiten
(der Erinyen) ist, s. den Chor 360 ff. 'O^vßrjvirov ist nicht in -ovg
zu ändern; denn von der fifjvig für die ölxrj ist erst 477 ff. die Rede.
Jixag = öixrjv wie 224. 682. — 473ff, folgt ein dritter Grund, der
weiter reicht und irgend welchen Entschlufs schwierig macht: beiden
Parteien schulde ich Rücksichten. ''AXXcog rs xal mit nachfolgendem
Hauptsatz auch Pers. 689. KarrjQTVXcdg fafst der Schol. intransitiv
als ,, erwachsen", weil so von Tieren gesagt wurde, die den ganzen
Zahnwechsel durchgemacht haben (Eurip. Frg. 42, nur Glosse; Nauck
Aristoph. Byz. 100); dies pafst doch so schlechterdings nicht. Aber
Eurip. Frgm. 818, 5 steht: 7wv d' d/nßXvg dßi xal xazfjQTVXwq xaxwv
{xaxoig Valcken.), und so mufs hier der Sinn sein: du bist durch die
Befleckung durchgekommen, bist damit fertig (wie ein Tier mit dem
Zahnwechsel). Eine nähere Bestimmung indes wäre dabei erwünscht,
und da bietet sich vofioi (Dindorf), vgl. was Or. 448 gesagt hat.
Wiederum bedarf öoßotg 474 der näheren Bestimmung ; gut also Her-
mann öofioig ißoig (statt des zweiten oßcog des M; Pauw setzte es
für das erste), aßOß(fov ö' ovra (?' aiöov ßai jtoXei. Auch für die
Stadt bist du aßOßcpog (413. 678), der Reinigung wegen und weil
Argos und Athen nicht verfeindet sind. AiQOVßai (M) kann nicht
einfach = öexoßai sein, wie der Scholiast erklärt; für aiöovßat ver-
gleicht Hermann Hik. 641 alöovvtai d' ixhag Aiog und Eurip. Herakl.
102 ^£(ör ixxrJQag aiöelöS^ai {IxerTjiöiv aiöoioiöiv Hom.).
476 ff. MolQav vgl. 105, die vom Schicksal gegebene Natur und
Art (övöaQBöroL (fvoei eiolv avrat Schol.). Evjtsßjtekog nur hier; ovx
avjtißJceXog scheint == övöJtsßcpsXog, Homer U 748 jtovrog, bei Hesiod
^EQya ^22 auch von einem Menschen, öairog övöüteßipiXog^ schwierig
gegen, so dafs der Schol. richtig erklärt. Paley freilich vergleicht
XOQog övöütsßjtrog e^co . . 'Eqivvcqv Ag. 11 90 und unten jießiteLv 481 ;
dazu widerspricht schon Lobeck Pathol. proleg. p. 105 (Herm.) der
Identifizierung von -üteßütsXog und -mßcpeXog. Also ,,du mögest bleiben,
aber die kann ich auch nicht leicht fortschicken". MolQav bleibt
dabei ziemlich was es war. In 477 f. tvxovöai . . log ist wieder Ana-
koluthie wie 95 ff. 100 f.; zu ngäyßarog vixrjipoQOV vergleicht Paley
gut Hik. 2^s ojtcog av vßXv ngäyog sv vixäi roöe (unten y ig ßrj
Tvxovöa r^g öixfjg). Msrav^ig auch 497; über das Gift mehr 780 ff.
Zweites Epeisodion. 127
8oi ff. ^Qovrißara scheint hier(Ddf.) soviel wie cpgeveg zu sein; wenigstens
steht 783 xaQÖiag dafür. Genauer: die g)QEvsg als Sitz des Geistes
und Grimmes. Ileöoi zu Gh. 48; ä(peQToq oben 146, aiaijg 4.16. 943.
480 ff. Ath. zieht aus 476 ff. das Resultat: wenn sie bleiben und
nicht siegen, ist ihr Groll schlimm, und sie gleich fortzuschicken geht
nicht einmal an (nämlich wenn Orestes hier bleibt). Es pafst dazu
6v()7t7Jßa(v}Ta mit Bezug auf das erste (Seal.; durch övöxvßavra
Ag. 653 gedeckt) und d/ii7]xava)g t' exet (Ddf. nach Butler, der dßu
ex^i) mit Bezug aut das zweite. Da aber der Schol. erklärt: 7teß:jteiv
avrag dfiT]viTCog övöxsQeg ioriv ifiol, so hat man hierunter eine stärker
von M abweichende Lesart vermutet, obwohl doch övö/e^eg dem dßTj-
Xccvwg entsprechen, und dßtjvircog eine Zutat sein kann {o^vßTjvirov
oben 475; dßfjviTog Ag. 1036). 'AfKporsQa: so -w>v£.w Pers. 491. 720;
vgl. fiaQTVQia :jtaQfjv an derselben Versstelle Eum. 797 (und ßüQxvQid
TS an andrer sogleich 485); auch (Dindorf Poet, sc^ Praef. 35) Hik.
259 rdjcl rdöe xgaröj 388 eyyvrara yivovg. V. 481 gehört wie 444
zu den Versen, deren ro/ui] hcp^rjßißSQrjg durch Elision verdunkelt ist,
zu Ch. 150. — 482 ff. erklärt Athene ihren Entschlufs: wie die Dinge
stehen, mufs das Gericht trotz allem stattfinden (da das Fortschicken
unmöglich ist), aber nach 471 nicht durch die Göttin selbst. ^Ejte-
OXTjipEV ist nur hier bei A. intransititiv, und dieser Gebrauch jetzt über-
haupt erst aus Späteren zu belegen (Plut. Thes. 15 voOog ijteOxr^ipev),
aber das Simplex hat auch A. so: Ag. 302. 310 (308) (pdog eöxrjipsv
(ig Toös OTsyog)j Prom. 749 Sept. 429 jteöoi üxfjipaöaiv). Der Scholiast
erklärt cog üxrjjtrog iüttjX^ev. Nach 482 nehmen Linwood und Weil
Lücke an ; wenn man indes mit Casaubonus oQxicov in oQxiovg (Schol.
öixaördg evoQXovg) und aiQovßevovg in -ßsvi] emendiert, so bedarf
es dessen nicht. Der Richter hat auch nach Piaton und A. den Eid
zu leisten, s. zu 429 ff. ; oQXiog steht so Soph. Ant. 305. CG. 1637;
aiQovßevTj bedeutet: ich will mich mit der Wahl von Richtern be-
schäftigen, um daraus eine bleibende Institution zu schaffen (Gegen-
satz zum Präs. ist xQivaöa 487). Auch d^eößov xov dg — ist bei A.
eine ganz gewöhnliche Stellung des Artikels (Ddf. Lex, 326 ab), so
hier 10. 35. 66. 87. 227. 242. 391 d^eOßbv rov ßoiQoxQavrov, usw.;
es ist durch nichts angezeigt, rov als Relativ zu fassen. Oeößög ist
V. 616 der Gerichtshof selbst, und kann das auch hier sein. 'Eyco
macht den Gegensatz zu vßelg 485.
485 ff. MaQTVQia und rexßi]Qia sind auch später die Hauptbeweis-
mittel, und diese heifsen hier nach den Hdschr. oQxcoßara (nach 786,
128 Zweites Stasimon.
sonst nicht), indem sie an die Stelle der alten Eide der Parteien treten
und besser und sicherer als diese sind; vgl. Ch. 901 ra jtv&O'/QTiOra
ptiöta 6' svoQXCOfiara (seil, tjyov). Auch der Scholiast las so {vßsTg
6s oQXovg avTovg atrijcars, freilich sehr falsch), und wir brauchen
nicht mit Pauw in OQd^cofiara (unbezeugtes Wort) zu ändern. Auch
des Tf nach öixriq (Wellauer) bedarf es nicht, vgl. zu (XQCoya r^g 6ix7]g
Ag. II 56 ydßoi oUd^Qtoi (fiXov, Eum. 578 (fovov xa&dgöiog usw.,
Kühner-Gerth I, 371. KaleXö^E Medium wie Ch. 201. 216. Pers. 688;
xalsiöS^s . . rexfirJQia ist Zeugma. V. 487 ßsXraTa Hik. 1055; so auch
sonst A. ßelxEQog -rarog, aufser ßslriörov Ag. 37g (Ddf. Lex. p. 58).
Zum Neutrum vergleicht Weckl. Pers. i rdöe . . Jtiara xalürai. Für
ri^io ist d^m leichte Änderung von Auratus (wozu Heimsöth das
Schol. zu 556 7; 'A&rjvä dyei öixdcovrag vergleicht); rd^co Schneidewin,
was auch nicht schwer; doch kann man den Infinitiv auch an xgl-
vaöa anhängen. V. 489 ist oqxov TtOQOvrag durch das Scholion {61-
öövrag) gestützte Emendation; aber ßrjd^ev svölxov (pgdöHv (Mark-
land) hat die Schwierigkeit (Paley), dafs (fgaCeiv ,, anzeigen" auf einen
Richterspruch nicht pafst. Also besser Schütz /ut^^av ixöixo ig cpgeolv,
mit Komma nach ütogovrag, = yvc6ßt]i rrj/ öixaiordrrji, was im atti-
schen Heliasteneide die Formel war, Demosth. XX, 118 u. s., für Fälle
wo (wie hier) kein Gegensatz die Norm der Entscheidung lieferte.
Vgl. (jtgbg ivöixoig (pgsaiv Ag. 996) 1143 raXaivaig (pgsöiv, Hik. 106
6v67tagaßovXoi6i ipgeölv xal öidvoiav fiaivoXiv . . exoDV* 750. Pers.
374 usw.; ferner für ßT]d^ev {ovöev) als starke Negation vor Adjektiv
730 ovölv . . ßagvv , Prom. 47. 833. Hiermit entfernt sich Athene
in die Stadt, und mit ihr wohl auch der als txirrjg angenommene
Orestes (anders der Scholiast); vgl. Hik. 481. 506 und xakeiöd-s 4.S6,
wenn auch die Erinyen in der Tat keinen Anlafs haben, hierzu irgend-
wohin zu gehen, und der Fortgang des Stückes ihre Anwesenheit im
Theater erfordert. Die Scene verwandelt sich während" des Chorliedes
in den Areopag, s. su 566.
Zweites Stasimon, 490 — 565.
Rhythmen. Dies Stasimon ist in vier Strophen und Antistrophen
in der gewöhnlichen Weise komponiert. Die ersten drei Strophen sind
ganz oder grofsenteils trochäisch, die vierte dagegen iambisch, also in
der üblichen Folge dieser Gattungen, s. zu Ch. 585 ff. Die ersten
Strophen sind entsprechend auch im Ethos ruhiger gehalten; in der
letzten ist mehr tragisches Pathos, und war auch jedenfalls ein etwas
Zweites Stasimon. 129
rascheres Tempo. In Str. a herrscht der trochäische Dimeter, in den
Formen - w - w - v^ <_' und - v^ i — *^ >- , einmal auch (was nicht häufig)
akatalektisch - w v^v^ v^ - v^ - ; nur das fünfte (mittelste) der neun Kola ist
ein Trimeter , der Form -^i w-^-^i-. Noch einfacher ist die
zweite Strophe in acht Kola : Kolon 4 ist ein Trimeter derselben Form,
alle andern Dimeter der einen Form _ ^ _ ^ _ ^ i_ . Diese selbe beginnt
auch die dritte Strophe, zweimal wiederholt; aber dann ist starker
Wechsel; Monometer, den man wohl abtrennen mufs, und nun zwei-
mal 5 -f- 2 Daktylen, das erste Mal ohne, das zweite mit inlautender
Katalexis im fünften Fufse, dies genau wie Pers. 855: TtavtaQxrjq
dxdxag afiaxog ßaoiXevg iüo&eoq /lageZog ccqx^ x^Q^?- Wie nun
in den Persern ein brachykatalektischer trochäischer Dimeter an-
gehängt ist, so in den Eumeniden das erste Mal ein katalektischer,
wie gewöhnlich nach Daktylen (s. das i. Stasimon Str. ß und 6);
auch das zweite Mal, wenn die Antistrophe mit ö(Oßdr(ov i3tiöTQog)dg
mafsgebend zu sein hat; vgl. darüber unten. Jedenfalls schliefst sich
dann noch als letztes Kolon (aus xarä ßaxxsiov, und gleich dem letzten
in 6) - ^v^ - , <^ . an. Die Verbindung von ^=i^<y-<^-^i-/-K^^-^
^ - -^ haben wir auch Ch. 793 f. als Strophenschlufs, aber nicht nach
Trochäen; vor und nach solchen inmitten der Strophe Hik. 1065;
sonst findet sich _ ^^ ^ _ ^ ^ — , (eine Form, in der oft geschlossen wird)
nach lamben, wie Ag. 256 f. ^eXsi roö^ ayx^^'^^ov ^Äütiaq yai/ag fiovo-
(fQOVQov Sqxoq,, v^-w-i-v^-w-i_, -wv^-,^ 1, indem ja auch dies
Schlufskolon aus Choriambus = Diiambus und katalektischem Diiambus
besteht. Also rhythmisch betrachtet ist gleich möglich ijtiüTQOipdq
öfOßdrcov Antistr. (Heath) = (pQsvcov b ütäoi(vy gjiXoq Strophe. Das-
selbe Kolon ^ -Kj - \--^ -. beginnt dann auch die letzte Strophe, es folgen
fünf iambische Hexapodien : ^_v^_i_-^_^_i- zweimal, v^ - ^ _ i_ ^ _
w - «^ - , dann v_>.-»^_^_^ — v^_<^_, endlich v^-i_i_«v^_^ — 1-, und
als Strophenschlufs choriambisch iambisch -^^-^^-^^-/-^^-^^ — >.
Inhalt. In den ersten drei Strophen (ötq, avr. a, Cxq. ß) sprechen
die Erinyen ihre Auffassung über die bevorstehende Rechtsentscheidung
aus: wenn Orestes nicht verurteilt wird, so wird alle sittliche Scheu,
insonderheit gegen die Eltern, bei den Menschen verloren gehen.
Aber von der zweiten Antistrophe ab werden allgemeine sittliche Grund-
sätze gepredigt, ganz in derselben Art wie nachher von Athene in
ihrer Stiftungsrede 690 if. : ohne eine Gewalt, die Furcht einflöfst, kann
kein Staat bestehen ; die Gebote des Rechts müssen beobachtet werden ;
wer das tut, hat Segen, der Frevler aber geht zu Grunde, wie in den
Aischylos. 9
130 Zweites Stasimon.
Schlufsstrophen (Str. Ant. 6) in mächtiger und anschaulicher Weise
ausgeführt wird. Die politische Tendenz also, die das Stück neben
allem andern hatte, tritt hier bereits zu Tage. Als angeredet ist das
Volk von Athen zu denken, das sich zu der bevorstehenden Rechts-
entscheidung sammelt (566).
Str. «, 490—498. Wenn die ersten Worte den Sinn haben, dafs
alles gut ist, wenn Orestes verurteilt wird, so schliefst sich jcdvrag
ijötj usw. schlecht an, da ein ,, andernfalls" nicht ohne Härte ergänzt
wird, /iixa xal ßläßa aber mufs die gerechte Strafe sein (zu Ch. 956) ;
deutlich 799 cog ravT^ 'OqeOttjv ögcovra ßrj ßldßag ix^iv (s. auch
Ch, 498). So werden wir auf die leichte Besserung 7J für ei geführt
(vgl. 746 f.), damit die ersten Worte vvv . . d^sö/uicov den Sinn haben
können: jetzt wird ein neues Recht an die Stelle des alten gesetzt.
Vgl. Dante im Purgatorio I, 46 0 e mutato in ciel nuovo consiglio\ also
H^xaGTQOipai (mit Meineke) für xaraöTQOcpaL So Prom. 310 ße^-
ägfiodai TQOJtovg vaovg (Paley). OeOfiiov auch Hik. 708. (^Te) xal
zu schreiben (vgl. ßaQtvQid re xal rexßtJQia 485, usw.) ist so leicht,
dafs eine unregelmäfsige Responsion von - *^ > v^ ■-, und -^^ - ^ - ^^
hier nicht anerkannt zu werden braucht; vgl. zu 525. — Zu fu/f'^)«««
vergleicht man Piaton Staat III, 391 E fii] ij/ulv ütolltiV evx^Qeiav roig
vioig svtixTOöi JtovrjQiag', CvvaQßoöei (nur hier A.) etwa ,, gewöhnen
an". ^Etvfia d. i. egycoi xal ov Xoycoi (Paley); jüQoCfiEVSi rivi wie
ßkvBL XTsavd t' ejtiyovoig Sept. 902, rlg 6e fioi rißt} ßevei unten 894,
TtQOCßivHv rivd ,, erwarten" bei Pindar, Sophokles und sonst, so dafs
man nicht mit Weil TtQoOvsßsl zu korrigieren braucht, ßfaravd^cg 478 ;
iv XQOVQ)t Ch. 1040, Hik. 138. 938 usw.
Antistr. a, 499—507. 'E(f}eQ\pBi wie 314. 943, an der zweiten Stelle
ohne Objekt; zu Änderungen, aufser der von ovt8 in ov6h (vgl. ßtiöh
508; Pers. 652, wo M ebenfalls ovxe; ovri Casaubonus) ist kein
Zwang, da xorog die beiden abhängigen Genitive tragen kann, Kühner-
Gerth 1,337; ^^^^ ' ^ür ng (Weil) liegt freilich sehr nahe. Maivdöeg
von den Erinyen nur hier. — Der schwierige nächste Satz ist wenig-
stens am Schlüsse minder unklar. Afi^iv vnoöoöiv re ßoyßmv dxs^d)
t' ov ßeßaia, rldßcov 6e rig ßdrav JtaQijyoQel gibt den Sinn, dafs
einer an dem (noch ärgeren) Schicksal des andern getröstet werden
soll, freilich vergeblich. ^Ynööoöig im Sinne von Nachlassen (Gegen-
satz ijciöoCig) ist nicht erweislich, wenn auch Späte wie Philostratos
und Dio Cassius vjtoöiöovai so gebrauchen, und im Sinne von ,, nach-
geben" (Gegensatz dvTsgdöeiv) es auch Aristoteles hat (JI. g. xiv^ö.
Zweites Stasimon. 131
698 b 15); der Scholiast erklärt öiaöoxijvj was auf vjto6ox7]v (Paley)
führt: vTtoösxeö^ai Hik. 1022. Indes vjtoövöiv (g, und so Herrn.)
liegt näher und wird durch Homer v 53 xay.c5v 6* vjtoövöeai rjötj
gestützt; dazu heifst vnoöveOd-ai ri auf sich nehmen, was auf vjtoöi-
X^(>^at nahezu herauskommt. Im letzten Kolon ist entweder ßdrav
oder ÖS rig zu beseitigen ; fidrav nun klingt an ßeravd^Lq der Strophe
an, und äxsa jcaQTjyoQei stützt Hermann mit Apoll. Rh. II, 624: Tl(pv,
TL 6t] fioi ravra 7taQ7]yoQieig dxeovri. Von den Scholiasten erkennt
der eine fidrav an, der andre nicht: ixaorog 6h tc5v (fovscov üiaQTjyo-
Q7]$-7]6STai, also st dis placet nicht nur rXdßCOv „Verbrecher", sondern
auch Aktiv für Passiv. "Axm rs, was dem Überlieferten näher liegt
als dxsa 6e, fordert nach sich ßsßai' a statt ßaßaia {rXdßCOv («>
Härtung, mit anderm Rhythmus, den er auch in der Strophe herstellte).
In den ersten Worten des Satzes aber streitet jtsvösrai mit 7tQ0(f)(DvmVi
und wenn dies mit rd rwv TteXag xaxd zu verbinden, so ist jcevüstai
ohne Objekt, und umgekehrt. Da ist wohl das Einfachste, rd in d
(sua) zu emendieren: jeder erzählt sein Unglück und erkundigt sich
nach dem des Nächsten, oder besser erfahrt dieses, indem man ihn
damit trösten will. "Og im Sinne von suus stand schon 367. Uqo-
(f)G)vüv 446, Ag. 882 u. s.; Ol jtaXag 413.
Str. ß, 508-516. KixXtJiöxg) (Kühner-Blafs I, 185) ist die Schrei-
bung des 2. delphischen Hymnus (V. 20), Weil fitudes de litt^rat. et
de rythmique gr. p. 71. OqoeZv sonst aktivisch, Ag. 104 u. s. ; aber
d^QBOfiai Hik. III usw. Die Einfügung von re nach Aixa (doch Göttin
hier, nicht öixa) scheint nicht nötig, da auch Str. 3, 3 eine selbständige
Dipodie ist; auch nicht einmal passend im pathetischen Anruf 513
vsoTcad^rjg ist nach Wecklein - ^ - (vgl. zu 450) ; mir scheint das
dväzQEipcov der Antistrophe des Sinnes wegen ganz unzuverlässig,
vgl. dort. ÖixTOV oixTiöavr' nach ravra ist sehr hart, und olxrgbv
naheliegend (wie ßsya Oravsi Ag. 710, usw.); in riva ütöXig Jtovai
ctövov Pers. 682 ist die Figur dieselbe wie hier, auch wenn man
otxTQov schreibt. Zu ütirvat öofiog Aixag vgl. Ch. 646 (unten 539).
Antistr. ß, 517—525. Irgendwo mufs etwas sein, was Furcht ein-
flöft und den Sinn der Menschen in Schranken hält. So Athene 698
xal fiTj rb öaivbv jtäv TcoXacog i^m ßaXalv, und Menelaos in Sophokles'
Aias 1084: dXX* aördrco (.101 xal öaog n xaiQiov. Ev gehört zu dal
fiaveiv xad^ijfiavov (ojtcüg xQOvi^ov av fiavai Ag. 847). — üravog nur
hier, = oraXvog bei Homer. — 521 ff. ist im Gedanken gleich mit 699
rig yaQ öaöoixcog /itjöav avöixog ßQonSv ; rig, ßgorog, firjöäv, öixav
9*
132 Zweites Stasimon.
wiederholen sich. Dem ösdoixcog entsprechend läfst sich aus xQEifmv
mit Paley rgefiov oder noch leichter tqscov machen (426 u. s.); daraus
folgt dann xaQÖiav äva, indem die Anastrophe, wenn auch nicht bei
dvd, bei A. nicht ungewöhnlich ist ((pQvxrwQcöv öia Ag. 590, /«()«§
v:ito 541. 587, usw.), und ebensowenig dvd mit Akk. in lokalem Sinne
(«V aOTV Sept. 346, dvd yäv 'Aöiav Pers. 584, u. s.). Somit wird
fiTj&lv SV (fidei (Ch. 62) nichts im hellen Lichte Stehendes, keine offen-
bare höhere Gewalt (= firjS^hv ißcpavig, indessen stärker) ; Gegensatz
die Furcht vor verborgenen Gewalten; die, wie man sieht, nicht ge-
nügt. Da nun dvä tqscov hart ist — Verlängerung des kurzen Aus-
lauts durch anlautende Muta c. liqu. ist sehr selten — , und die Strophe
zwei Kürzen für — va aufweist, so schreibe ich (mit Herman) dv '
{srt} TQSCOV, ^'H ütoXig ßQOTog ts ist (Ddf.) wie Homer B 28g wöts
yaQ tJ nalösq vsaQol x^Q^^ '^^ yvvalxsg.
Strophe 7, 526—537. MriTS xts.: so Athene 699 to /utJt' dvaQXov
jutJts SsönoTOVßsvov döTolq üisqiCtsXXovöl ßovXsvco Osßsiv ; ausführlich
aber Piaton Gesetze III, 693 D — 699 D, wo an den Beispielen der
Perser und Athener, in älterer und in jüngerer Zeit, dargelegt wird,
wie gemäfsigte Königsherrschaft und der Furcht nicht entbehrende
Freiheit wohltätig, hingegen schrankenlose Despotie und zügellose
Freiheit verderblich sind. Mit den Eumeniden indes findet keine Be-
rührung Statt, da der Areopag nicht erwähnt wird. (Vergl. Einl S. 13). —
^AvdQXSTog (Wieseler; vgl. f g h) verhält sich zu dvaQXToq (M) wie
«jtcr'xfT'OS (Ch. 155. 624) zu djtsvxTog; aber während dies bei A.
vorkommt (Ag. 638, Hik. 790), hat er dvaQXTog nicht, sondern dafür
(699) dvaQXoqf so dafs die Korrektur gerechtfertigt und auch hier
(wie 492) die genaue Responsion herzustellen ist. ('AvcQXTog Soph.
Frg. 28.) AivsGrjig (Aor.) geht auf den Einzelfall. Zu dem Spruch
über die rechte Mitte vergleicht man wieder Piaton, HoXiTsia X,
619 A Tov fisöov dsl Tc5v toiovtcov ßiov aiQsiad^ac xal (psvysiv t«
vjtsQßdXXovd-* sxaTSQCOös; aber auch schon Theognis 335 fir]6sv dyav
OTcsvösiV TtdvTCOv fisö^ aQLöTa, Pind. Pyth. XI, 52 t<5v yaQ dß TtoXiv
svQLöxcov T« ßsöa fiaxQOTSQWi oXßcoi Tsd^aXoTa, ßs/i(f)Oß^ aloav tv
QavvLÖov. Dann Euripides Frg. 80 N. ßQOToXg t« ßsit^G) t(ov ßsOcov
TLXTSL voOovg USW. "AXX' üXXät 6^ sg)0Qsvsi (Pers. 7, Hik. 627. 676)
kann verstanden werden „das eine so, das andre anders'*, wie dXXog
dXXo&sv u. s.; indes auch (Paley) das von dem ßsöov Verschiedene
in entsprechend verschiedener Weise. Die erste Erklärung liegt indes
näher, und enthält auch mehr: erstens, dafs die Gottheit alles beauf-
Zweites Stasimon. 133
sichtigt und leitet, und dann, dafs sie das Verschiedene verschieden
behandelt, wie dies in den folgenden Versen ausgeführt wird. Svfi-
fiBTQOv kann nicht so viel wie ovvrofiov sein, wie der Schol. erklärt,
sondern mufs (wie Ch. 229) die Bedeutung „entsprechend" haben,
nämlich der Verschiedenheit der Gemütsverfassungen und ihrer Folgen.
Die ruchlose Gesinnung erzeugt Frevelmut und die aus dem Frevel-
mut entspringenden Taten und die Folgen dieser Taten ; dagegen mit
Gesundheit des Geistes ist aller Segen als ihre Folge verbunden, wie
beides noch weiter in Antistr. y^ Str. Ant. 6 gezeigt wird. ^Fyisia
(pQEvcov bildet den Gegensatz zu voöoq <f)Q£Vc5v Pers. 750 von Xerxes'
HofFart, der allen Göttern überlegen zu sein glaubte; övööeßia und
avösßla (dies Sophokles) gebrauchen die Tragiker gemäfs dem Rhythmus.
Antistr. y, 538—549. 'Eg ro ütäv kann man zeitlich wie 83. 291
verstehen, besser aber ist der Sinn omnino, vgl. 52. AXö^oai Aor.
bezeichnet den einzelnen Fall: das Allgemeingültige ist durch £g xo
üiäv ausgedrückt. Bcofibg Aixaq wie Ag. 384 laxtiöavti fieyav Aixag
ßwfiov, was hier mit Xa§ driötjig ausgedrückt ist («Wgfti^ Sept. 441,
Hik. ys3> Frg. 103). Zu xvqwv vgl. 326; Hik. 732 f. xQOvcoi roi
xvQioi t' iv TjfieQäi &sovg drit^cov rig ßgoxcDV öcoösi 6ixt]V. —
545 jtQog rdös (Pers. 170. 730, Sept. 312) = :r()Og rama, dem-
gemäfs; jtQoricov Ag. 789 (vor allem andern, besonders den eignen
Gelüsten). 'E7ciOTQO(pag öcofidrwv (Heath) ist leichte Korrektur durch
Umstellung, so dafs (mit TtäCiv) Strophe und Antistrophe ausgeglichen
sind ; die andre Weise der Ausgleichung erfordert zweifache Korrektur :
vyitCjag g)Qev(öv 6 Jtd/Lc^ilog (nach Hermann) oben und hier (^svori)'
fiovg öoßCDv eni6TQ0(fj<xg (Härtung), oder, wenn ^coßdtcoVf dort
(Herm.) (^av} (f)Qev<üv 6 ndßtpiXog. Acofidrcov t* sütiüTQO<pdg steht
auch Sept. 684 (vgl. noch Frg. 243. 264) ; ^evotifiovg ist vielleicht
proleptisch zu nehmen, ,,so dafs dabei die Fremden geehrt werden."
Zu dem doppelten rig vergleicht Paley Hik. 58 sl 6h xvgeZ rig . .
öo^döei Tig dxovsiv. Über diese drei vornehmsten Gebote s. zu
V. 269 ff.
Strophe 6, 550-557. Die leichte Änderung Wieselers, sxd)v 6'
für ix TCov6\ gibt trefflichen Sinn und macht auch die Responsion
genau. Für den Sinn vgl. u. a. Philemon 94 Kock: dvtjQ öixaiog
iüTiv ovx o fiTj döixcjv, dkV oörig döixslv övvdfisvog /itj ßov-
Xsrai ; die sophistische Lehre, wie sie Glaukon in Piatons noXirda II
vorträgt, bestreitet ja, dafs es solche Leute gebe, und behauptet, dafs
ovöelg hxG)v öixaiog dXk' dvayxa^ofisvog (360 C, Paley). Dem wirk-
134 Zweites Stasimon.
liehen öixaiog also wird Segen vorausgesagt, vgl. Plat. IloXir. X 613 A
(wo eine Ausnahme gemacht wird : el /ui] ri dvayxalov avr(oi xaxbv
ix txQOTBQag a/naQriag vjtf^gxev; das Übrige aber, was dem öixaiog
etwa zustöfst, müsse zum Guten enden). Die Litotes ovx avoXßog ist
auch hier voller als nach dem Ausdruck zu nehmen, vgl. ovx ayav
iXsvd^SQog 340. — Zu ävTiToXfiov 553 pafst die von Hermann vor-
geschlagene Konjektur nagßarav für jtsQaißdöav sehr gut, nur mufs
man, wenn man hier verkürzt, im folgenden Verse zulegen {ayovta)^
weshalb Hermann sich später näher an die Überlieferung hielt: —
(f)ani (xaiy nagailßdrav rd ütoXXd JtavrocpvQr' dvsv öixag, mit sehr
freier Rektion des Akkusativs durch ütaQaißdrav. Indes bereits die
geringeren Hdschr. haben neQßdrav, und Dindorf erinnert an Sept. 743,
wo statt ütagßaoiav M utaQaß.j die geringeren Hdschr. aber das bei
Hesiod vorkommende jcaQaißaCiav haben (s. auch Hik. 1048). Weil
hält naQßdöaVi ein unbelegtes, doch immerhin verständliches Wort;
aber der Scholiast erklärt mit jtagaßsßrjXOTa, und rov dvrtroXßov
bleibt nicht gut selbständig. "Ayovra 554 schob Pauw hinter ütavro-
(fiVQT^ ein, besser Weil (^dyov)Ta noXXd. Das Verbum spielt schon
dem Vergleiche mit dem Schiffe vor. Zu navTÖipvQta vgl. Prom. 450
eipvQov sixrjc Jtdvra; avsv öixag ßiaicog gehört doch zusammen, wie
so eben exwv dvdyxag ccteq» Zu xa&ijöeiv vergleicht Linwood bei
Paley Hom. i yz xal rd fihv (tcria) ig vfjag xdd^sßev öeiöavTsg oXed^Qov.
Antistr. (5, 558—565. dxovovrag ovöiv wie Ag. 396 Xiräv ö'
dxovsc ßlv ovTig d^acöv. 560 d^sQßc5i wie Sept. 602 vavzaiOi d^eQßolg
xal JtavovQyidc rivi, heifsblütig = verwegen (Soph. Antig. 88) = ruch-
los. Hier hat einmal h das Richtige, statt der Erklärung d^sQßosQycoi (M),
wenn auch aus metrischer Korrektur. Avx^^v „vermeinen'* wie Ag. 506
Ol? ydg ütOT^ 7]vxovv, Prom. 688 ovütor^ tjvxovv usw. 'löwv: nach-
dem er die, so gut wie vollbrachte, Rache gesehen hat, kümmert er
sich nicht weiter darum; darum nicht oqcqv. Aijtadvov (M) wird in
den Schollen mit vütei^evy/ievov xal ;faA£3;(ö^6^'TCi: erklärt, also von rb
Xijiaövov 'Joch' (Ag. 217, Pers. 191) abgeleitet; aber es gibt keinen
Beleg für ein solches Adjektiv. Musgrave und Hermann schreiben
Xajtaövov (== dXajtaövöv Hom.), was auch insofern besser ist, als
sich nicht die verschiedenen Bilder mischen. '^YmQ&HV dxgav wie
Eurip. Frg. 229 ov ydg vutEQ&eXv xvßarog dxQav 6vvdfie6d'\ und
schon Theogn. 620 (Weckl.) dxQi]V ydg ütevirig ovx vjtegeÖQdßOßev.
Also die Wogen schlagen schon über ihm zusammen. Ai^ aiwvog
Ag. 554, Ch. 26 ; zu TtQLV oXßov, der ihn sein Leben hindurch be-
Drittes Epeisodion. 135
gleitete und dauernd schien. "Egßa Ag. 1007, mit vg)alog Ttirga
von den Alten erklärt; auch die öivri steht damit in Beziehung.
"AxXavrog hat Dindorf hier und Sept. 696 für -örog hergestellt, vgl.
Kühner-Blafs II, 460; 'über alöroq (Porson) zu Ch. 396. Homerisches
oix^r' di'OToq ä:jtvöTog (« 242) vergleicht Paley.
Drittes Epeisodion, i. Teil: 566 — (777)915-
Die nachfolgende Gerichtsscene kann ich mir nur auf dem Areo-
page denken, der V. (688.) 693 auch genannt wird; also war während
des vorangehenden Stasimons wieder eine kleine Scenenverwandlung
vorgenommen. Auf dem Areopage fand sich kein Gebäude, und alle
Verhandlungen der Blutgerichte fanden unter freiem Himmel Statt
(Antiphon 5, 11, Aristoteles IIoXlt. 'AS^. 57, 4), um die Befleckung durch
Verweilen in demselben Räume zu vermeiden; demgemäfs ist auch
hier der Schauplatz zu denken. Es mufste also der Abschlufs nach
hinten durch ein Tempelgebäude, der im Anfang und auch nachher
war, nunmehr verdeckt werden, ebenso wie für den ersten Teil der
Choephoren, (Ch. Einl. S. 20) ; das Ekkyklem aber, das zuletzt das
Innere des Tempels mit dem Bilde der Göttin darstellte, konnte
bleiben, und es war nur das Bild wieder zurückzuziehen und dafür
eine Sitz Vorrichtung für die Areopagiten anzubringen. Diese waren,
wie der Scholiast bemerkt, ein stummes Parachoregema; wie viele es
waren, wird nicht gesagt, und es hatte ja auch dieser Rat keine feste
Zahl von Mitgliedern; zwölf indes, so viel wie der Chor betrug, ge-
nügten vollauf, und diese Zahl hat man auch aus 7 1 1 if. erschlossen,
s. u. Das Volk aber, die corona, ist nur der Vorstellung nach vor-
handen {(jxQOL'toQ, 566); ein Herold jedoch mufste wirklich auftreten,
und ein Trompetenbläser. Diese erscheinen wie die Areopagiten im
Gefolge der Athene, und desgleichen, denke ich, deren Schutzflehender
Orestes,
Die Gerichtsverhandlung ist nur in freier Weise ein Abbild oder
Vorbild der vor dem Areopage stattfindenden. Athene präsidiert und
leitet, was in Wirklichkeit der ßaöiXevq tat; natürlich hat der An-
kläger das erste Wort, aber von der doppelten Verhandlung mit jtQO-
r£Qog und vörsQog Xoyog für jede Partei (Demosth. 2^^ 69) ist hier
nichts, sondern die Reden sind dramatisch im Dialog zwischen den
Parteien aufgelöst. Dafs keine Diomosie der Parteien geschieht, die
beim Areopage bestand, und zwar in feierlichster Weise (Dem. 23^ 67 fr.),
ist schon hervorgehoben (S. 122) Nach der späteren Einrichtung wäre
136 Drittes Epeisodion.
hier, wo der Angeklagte der Tat geständig ist, aber ihre Gerechtig-
keit behauptet, der Areopag gar nicht zuständig gewesen^ sondern der
Gerichtshof am Delphinion (Dem. 2;^, 74 ff.); aber mit Recht und der
Tradition gemäfs läfst A. zunächst nur diesen- einen^ für alle Fälle
zuständigen Blutgerichtshof gründen. Die geheime Abstimmung mit
Stimmsteinen in Urnen, wie sie hier beschrieben wird, bestand jeden-
falls auch bei diesen Gerichtshöfen, wie bei den gewöhnlichen.
Athene 566-573. SzQarog 'Volk' hier oft: 569. 668. 686. 762.
889; so auch Pindar, wie Pyth. 2, 87 6 idßQog Crgaroq == ö^fiog.
KaxHQyä^ov (oder vielleicht xategyad^ov, wie die Hdschr., vgl. a(f)6QX'
roQ, Ch. 446 ; aber eiQyd^scv Eur. Ph. 11 75, xaTeiQyd&7]t Soph. OC. 862)
ist so wenig Aorist wie dßvvdd^ov 438; das Medium rechtfertigt sich
daraus, dafs der Herold als Beamter mit zum Rate gehört. Das Vor-
bild der Stelle ist offenbar Homer S 503 (Gerichtsscene) : xiJQVxeg 6 '
ccQa kaov SQjjrvov (vgl. auch B 96 ff.). In V. 567 ist alte Variante
7J t' ovv für ei'r* ovv, und das t' ovv läfst sich mit ovr' ovv 412,
fijjr' ovv Ag. 359. 474 vergleichen, da auch dies im zweiten Gliede
steht ; also richtig der Scholiast wg fit^ dgxovvzog fiovov rov xrjQVXog.
Vorn ist der Vers verstümmelt: etwa (rbv dkXov). Die Erklärer
scheinen weit abzuirren, die in ovv eine Form von ovQavog suchen,
während doch öidroQog so wenig wie Prom. 76. i8i einen Zusatz
braucht, und der Begriff 'Himmel' hier überhaupt nichts zu tun hat.
Den Anachronismus in TvQö't]ViXTj odXjciy^ bemerken die Scholien;
vgl. Soph. Ai. 17 (Pausan. 2, 21, 3, Paley). Wir wissen nicht, dafs im
athenischen Gerichtswesen die Trompete eine Stelle hatte; der 6aX-
ütixrrig Dem. 16, 169 steht zu den Strategen in Beziehung. Zu 568
vgl. fivxTTjQoxoßjtroig ütvevfiaOiv TcXtjQOVßSvoi Sept. 464, zu 569 vjtiQ-
rovov ßodv Aristoph. Nscp. 11 54 (= Eurip. Frg. 625 a Ddf., 623 N.).
BovXevT7]Qiov ist wie 683. 687 nicht der Raum, sondern die Ver-
sammlung selbst (vgl. ÖLxaörriQiov), also ^ e^ ^äqblov ütdyov ', üzlrigov-
öd^ai und ütXi^Qtjg (^ ßovXi] msiÖT] ^v JclrJQtjg Andok. i, 112) sind
stehend vom Vollzähligwerden einer Versammlung oder Bemannung
(Sept. 32), jtXrjQovfievrjq rrlg ixxlrjöiag Arist. Eccl. 89. V. 571 dgi^yei
= OvfKpeQsi Schol. (Pind. Pyth. 2, 94 (pegeiv ila<pQc5g . . i^vybv aQijysi)^
Mit &safioi wird die Einsetzung des Areopags und speziell des ge-
samten Rechtsverfahrens vor diesem bezeichnet (484. 615. 681); man
mufs nun nicht meinen, dafs hier alsbald die Einsetzungsrede (681 ff.)
der Athene zu folgen hätte, sondern von den ^eößoi tritt ein Teil als-
bald mit dem sich konstituierenden Rat in die Erscheinung, weshalb
I
Drittes Epeisodion. 137
Apollon 615 den Rat als 'A&ijvaiag ^sößog anredet. Auf der einen
Seite geht dies die ganze Stadt an, für jetzt und für alle Zukunft,
572 {alavij zu 416), auf der andern betrifft es den jetzigen Rechts-
streit, der zunächst zu führen ist: 573 xal rc5v6^ (rovö^) ojtcog av
ev xarayvwöd^fji öixTj. Vgl. hiermit unten in der Rede der Athene:
707 ff. ravTtjv ßhv i^eteiv* ißoTq üta^aiveüiv dörolGiv ig ro koinov'
^Qd^ovö&ai 61 XQV ^<^^ iprj(pov aigatv xal öiayviSvai öixi]V. — Da
xarayiyvcQöxsiv öixtjv für gewöhnlich nicht *^ genau erkennen', sondern
*zum Nachteil jemandes erkennen' bedeutet, so fordert Paley öiayvco-
ü&jjc (vgl. 709), wozu indes ev nicht das richtige Adverb ist. Vgl.
Aristoph. */jrjr. 46 (Wakef.), Xen. Oecon. 2, 18. Tcovös ist besser als
Tovös, zu 6ix7] (des Orestes und der Erinyen); das zu jtoUv te ent-
sprechende xal T(5v6' OTvcDg ist zwar freier in der Konstruktion, aber
doch verständlich: und für die Gegenwart, damit der Rechtsstreit der
anwesenden Parteien genau erkannt werde.
574-584. Inzwischen ist Apollon erschienen (vgl. sein Versprechen
81 ff.), und der Chor will ihn wegweisen. Dagegen erklärt Apollon,
einerseits Zeuge zu sein (vgl. Athenes Aufforderung an die Parteien
485 f.), was er mit seinem nahen Verhältnisse zu dem Angeklagten
als seinem Ixitfjg begründet, andrerseits Rechtsbeistand, der die Sache
des Orestes wie seine eigne führt, als Urheber (aniog) des Mutter-
mordes. Nicht ganz richtig erklärt der Scholiast: üvvöixol elöiv olg
löov fieraOriv ev ri]c öixtjt rijg aitiag, denn nach 761 sind die Eri-
nyen övvÖLXOL der Mutter, und in Athen ist dies der Name für Rechts-
beistände, die z. B. das Volk für ein angefochtenes Gesetz wählt. Dem.
20, 146 jeder eine Phyle für einen ihr angehörigen Angeklagten,
Andok. I, Ende, Dem. 2^, 206 (Meier-Schömann-Lipsius Att. Proc.
123 f.). V. 576 f. ist die Überlieferung entstellt: iori yaQ öoßov
(ÖTJ/LKüv M erst) Ixerrjg oö' avrjQ xal öoßov (öoßogM. erst) eipeöriog
(so und -eOricog M, -eöricov fgh) e/icSv. ^E<pe6Tiog findet sich in
beiderlei Weise konstruiert: ocov öoßcov eg)e6ziov (Hik. 365. 503), und
öoßovg e<pe6riovg Ag. 851 (Sept. 73). Schütz ändert das erste öofiov
in voficoL (vgl. oben 473), aber ist eözlv etpiöTLog sachlich richtig? Da
scheint besser, mit HLAhrens das zweite öoßcov in ßvx<^v zu ändern
(vgl. 39. 170. 180), und nun eipeoticov aufzunehmen. Kad^dgöiog 63.
449. Airiav e^o) kann man verstehen wie 99 'werde angeschuldigt',
s. V. 199, indes auch "^ich habe die Schuld'. Dann wendet sich
Apollon an Athene, die nach attischem Sprachgebrauche eiöaycoyevg
des Prozesses ist (Meier-Schömann-Lipsius 45, 13); dies Verfahren
188
Drittes Epeisodion.
(Präsens) möge nun vor sich gehen, und schliefslich gemäfs der Weis-
heit der Göttin (wg eütiöraßaL ddy ^ ojtwg EütiOraöaL Prom. 374; oükdq,
*wie immer') der Prozefs zu Ende geführt und entschieden werden
(Aor. ri]vÖE xvgcöaat öixtjv von den Richtern). Über etjtlörät s. zu 86.
Darauf erteilt Athene den Erinyen das Wort und stellt das allgemeine
(freilich selbstverständliche) Prinzip auf, mit Worten, die stark an die
Eingangsformel späterer attischer Gerichtserzählungen erinnern, Lysias
12, 3 üteiQdöojLiai vßäg i^ aQXV^ ^S ^^ övvcofiai öl' ilaxiOrcov 61-
öd^ai.
585 — 608. Die Erinyen entsprechen der (später und jedenfalls auch
zu des Aischylos Zeit üblichen) Form einer Anklage nur in der einen
Hinsicht, dafs auch sie Kürze verheifsen; von e$ dQxfjg öiödoxeiv aber
ist nichts zu bemerken, und auch nicht von zusammenhängender Dar-
legung, indem an die Stelle der gesamten Anklagerede die Befragung
des Angeklagten tritt. Derartige Befragung kommt auch in den spä-
teren Gerichtsreden vor, nur nicht als Hauptsache oder die Anklage
ersetzend (so Lysias 12, 25); indem nun Orestes nicht nur mit ja
und nein antwortet, sondern sich verteidigt, wird im Kerne schon die
ganze Verhandlung für und wider gegeben. Wenn dann nachher
Apollon als Verteidiger auftritt, so machen doch auch die Erinyen
dazwischen ihre Gründe geltend, und ebenfalls ausführlicher; somit
sind zwei Verhandlungen da, nur insofern mit Anklage und Vertei-
digung zusammenzustellen, als in der ersten die Anklage das erste
Wort hat, in der zweiten die Verteidigung. Also wie in Aristopha-
nischen Streitscenen : in den Wolken führt zuerst der öixaiog Xoyog
seine Sache, mit Einwürfen des aöixog Xoyog, und dann dieser unter
entsprechender Beteiligung des Gegners, und in den Fröschen Aischylos
und Euripides ebenso.
Da die verheifsene Kürze in V. 585 mit der grofsen Zahl der
Erinyen in Gegensatz gebracht wird, so hat Weil mit Recht erschlossen,
dafs die einzelnen nacheinander reden: die erste mit zwei Versen,
dann zehn mit je einem, dann die letzte mit zweien. So ergibt sich
hier die Zwölfzahl des Chors, wie im Agamemnon i348if., wenn man
nicht dort, was mir grundverkehrt scheint, annimmt, dafs die drei
Choreuten, die vorher die Weherufe aus dem Palast gehört und die
Beratung angeregt haben, hiermit von der Äufserung ihrer Meinung
dispensiert sind.
Für die Erinyen reduziert sich eigentlich alles auf die Tatfrage,
doch gehen sie, gemäfs der Belehrung der Athene 426, auch auf die
Drittes Epeisodion. 139
Motive etwas ein. — 586 h fiegsi 198. 436. Also damit wird die
Stichomythie bezeichnet, die auch hier, wie 198. 415, mit drei Versen
eingeleitet wird. — 588 6' ist unpassend ; 7"* richtig (Ag. 368, Pers. 738).
Zu 589 vgl. Schol. ; daher argiaxrog Ch. 339. zQiaxzrJQ Ag. 171.
Auch Piaton Phaidr. 256B (Paley): tc5v tqlcov jtalaiOßdrcov t(OV cog
a'A?;^co5 'OXvßTcixcov ?v vevixijxaöiv. 590. Der Dativ wie bei Xsysiv,
591 : nach dem Scholiasten sind mit oJtcog die Motive gemeint, und
Orestes versteht falsch; aber o:it(0(; bezeichnet ganz unzweideutig die
Art und Weise des Mordes, auf die doch auch etwas ankam, vgl.
629 ff. — 592 Orestes antwortet unerschütlert und zuversichtlich, wie
er sich im ganzen Drama benimmt. Die Wendung X£f()i :^Qbg öeqtiv
rsßcov ist etwas eigentümlich, aber homerisches ßeßkijxei JCQoq örfj&og
(J 108) u. dgl. bietet sich reichlich zur Vergleichung. — 595 ,, Un-
glaublich! Der fidvTig (169) und i^rjyrjrjjg heiligen Rechts befiehlt
dies?" 'E^Tjyov steht auch 609; Plat. IloXir. IV, 427 C olrog yccQ
öjjjcov 6 d^sbg :jisqI ra rocavra Jtäöiv dv^gcoutoig jcdxQiog i^rjyrjrrjg
SV fiaöoi rfjg yf^g ijil rov oß(palov xad^jjßsvog e^ijyurai. 596 öbvqo
y ' aki findet sich aufser in dem unbekannten Verse, den der Scholiast
anzieht, auch Eur. Ph. 1209 ösvq' aEl yag svrvxsig, Or. 1663, Med. 670,
Arist. Lys. 1 135 (Weckl.) ; zu dem Schol. vgl. Harpokration del (Stanley).
„Ich bin nicht schlimm gefahren, sondern immer noch wohlbehalten."
— 601 :jteßtf}£t für ütiß:jtH ist nach dem Scholiasten hergestellt. Hier-
mit bringt Orestes den zweiten Punkt seiner Rechtfertigung (nochmals
605): ich hatte meinen Vater zu rächen. — 602 uteütiöd^i wie sTti-
üiid^ßBV Homer; Xö&h äElöiyßi (Kühner-Blafs II, 402, s. Nik. Alex. 443
Schneider nach n). — 603 utQoößoXdg: vgl. xaxov ütQoöeßalev jcoXei
Pers. 781; also wie stoku jtQOözQifiß^ a<p6QTOV ivd^sig Ag, 395 (Weil).
Miaö/udroiv schreibt Elmsley nach der Regel, dafs övolv sich nur mit
Dualis verbindet, so auch bei A. in zehn Beispielen (nur hier und
Ag. 1389 Plural überliefert). — 604 Schol. jcavovQyog (paöi, fir] fjfiag
öiöaöxe, dXXd rovg ötxaördg^ und natürlich liegt in tovg Sixd^ovrag,
dafs der Chor sich darum nicht kümmert, was Klytaimestra getan
hat. Mit 605 nun bringt Orestes auch das dritte Moment seiner
Rechtfertigung: Klytaimestra war Gattenmörderin, was nicht weniger
schlimm ist als Muttermord, s. die Erörterung zwischen Apollon und
den Erinyen 211 ff. — 6o6^TotydQ 901, Ch. 894 u. öfter: also hast
du für deinen Mord durch den Tod zu büfsen, wie sie für den ihrigen
gebüfst hat ; solange du lebst, verfolgen wir dich. 'Elev&iga cpövov (M)
wie eXev&BQog Jirißdriov Ch. 1060, aber der Sinn verlangt den Dativ
140 Drittes Epeisodion.
(Schütz). — 604 f. vgl. 2i9fF. 212. — 606 kv a'ißaxL innerhalb der
Blutsverwandtschaft, wie man h fiavsi sagt (Eurip. Alk. 904). —
607 :tc5s yccQ o' sS^QSifjev: nämlich wenn nicht mit ihrem Blute (Weil);
dieser Sinn kommt indes erst mit ^^Q^tp' av heraus (Hik. 586 riq
yag av xaziTtavösv 'Hgaq voöovq, ,,wer sonst"). Zu htoq t,mv7}q vgl.
Ch. 992; dotsvxv^ stark für aütaQvfji (Schol.). Damit schliefst die
Anklage nachdrucksvoll.
609—613 Orestes. Die Verteidigung beginnt auch ohne besondre
Erteilung des Wortes, da schon bisher Wechselrede gewesen war:
Orestes ruft den Apollon auf zur Ablegung des Zeugnisses (594), dafs
er die Tat befohlen habe, und dann zur Belehrung über das Recht
der Tat, was eine dieses Gottes würdigere Stellung ist als die eines
övvöixog. S(ps Singularis wie 234. — 611 SojtSQ iötlv: vgl. Ag. 1171
rb fit] TcoXiv ßhv Sö^bq ovv exec utad^sTv. 612 öixaicog ist nicht zu
konstruieren, während es 615 richtig steht; öixaiov . . alßa kann so
gut gesagt werden wie öixaiog (povog Demosth. 2^, 74 (indem al/ia
= (povogf 752. 359 u. s.), und wegen ÖQäöai vorher konnte leicht
Adverb gesetzt werden. Ißg rovtoig (pQdoo) setzt wieder den Orestes
als den Verteidigenden voraus ; in der Tat indes spricht er nun nichts
mehr bis 744.
614 — 673 Verteidigung durch Apollon, mit Zwischenreden der
Erinyen. Apollon ist also nun wirklich Rechtsanwalt und benimmt
sich einigermafsen wie ein solcher sich benahm. Schien etwa dem A.
die Rolle des Exegeten, die Orestes soeben dem Gotte auftrug, selbst
für die Tragödie zu hoch? Wir werden eher so sagen. Apollon hätte
dann lehren müssen, weshalb dieser Mord gerecht sei, und (was das-
selbe ist) weshalb er ihn dem Orestes befohlen habe, und welcher
Mord überhaupt gerecht sei und welcher nicht; dann aber war eigent-
lich die Sache durch untrüglichen Mund entschieden, und kein Rechts-
streit mehr, denn welcher Richter hätte sich dagegen auflehnen können ?
Es sollte aber das Resultat anders herauskommen: gleiche Stimmen-
zahl gegen gleiche, und wie der Mythos einmal ist, standen Götter
gegen Götter; also statt des Exegeten redet nun der Advokat, steigernd
und an die Gefühle appellierend mehr als die Frage klärend, und
schliefslich sogar merkwürdig sophistisch. Viermal redet er, in ziem-
licher Ausführlichkeit; die Zwischenreden des Chaos umfassen nur
3, 4 und 5 Verse.
Erste Rede Apollons, 614—621. Die ersten beiden Verse
sind das Prooemium für alles. Er will gerecht reden, wie es sich
Drittes Epeisodion. 141
vor einem solchen Gerichtshofe gebührt {d^sOfiog zu 571), und nichts
Falsches sagen, was er als Seher nicht darf. Nun führt er mit allem
Nachdruck alle seine Orakel auf Zeus zurück (zu 19), ohne weiter
ausdrücklich zu bezeugen, dafs er dem Orestes dies gegeben hat
i/Lca^TVQrjöcov 576, ßaQzvQTjöov 609; vgl. jLiaQTVQet 594, und was
Ap. schon 579f. gesagt hat); damit gibt er seinen Sprüchen die denkbar
höchste Autorität, aber — auf der Gegenseite stehen noch ältere Gott-
heiten. Für xelevöet ist die richtige Änderung xslsvöat (Hermann),
Kühner-Gerth Synt. II, 427 f. — 620 :iic<pavox(0 (Pers. 661, Ag. 2Sj
Gh. 279; wie Soph. und Eurip., Ddf. Lex. 290) ist sonst wie bei
Homer „(an)zeigen**, hier synonym mit xeXsvcOj und auch so kon-
struiert. "Fß/us ist bei A. nur hier belegt (bei Soph. Ant. 846 in
einer lyrischen Stelle); auch von der i. Person kommt nur der Dativ
ccfifii Sept. 156 in einem dochmischen Verse vor (Ddf. Lex. 337. 100).
"öQxog: also auch kein Richtereid; vgl. was Pylades Ch. 901 f. sagt.
622—624 Chor. Die Erinyen stellen sich, als könnten sie an
einen solchen Befehl des Zeus nicht glauben {wg Xbyeiq öv, Gegen-
satz Zeus), da doch Vater und Mutter damit ganz ungleich behandelt
sein würden. Das Argument ist das schon 603 vorgebrachte. Zu
ütQa^avra vgl. Ch. 511, Pers. 476. Tißaq, ve/neiv anders als 747:
VEfieiv = voßi^eiVt und es vergleicht sich vielmehr 423 oütov rb
XcciQsiv iiriöaßov voi^ii^erai, also = nui/o loco habere. Wecklein führt
Soph. Tr. 56 an: ü narqoo, v^fiOL tcv^ wgav,
625—639 Apollon. Der Anwalt verficht nun in der Tat, dafs
der Vater und Mann als solcher gröfsere Ansprüche auf Berücksich-
tigung habe, vollends wenn er ein solcher sei wie Agamemnon, König
und Heerführer. Die schwungvolle Ausführung, die zugleich das Arg-
listige des Mordes zur Geltung bringt, aber doch die Hauptsache, dafs
die eigne Gattin die Mörderin ist, sehr zurücktreten läfst, unterliegt
dem, was Cicero in der Miloniana sagt (§ 17): non alio facinore clari
hominesy alio ohscuri necantur : intersit inier vitae dignitatem summorum
atqiie infimorum ; mors quidem illata per scelus isdem et poenis teneaiur
et legibus; nisi forte magis erit parricida^ si qui consularem patreviy
quam si quis humilem necarit. — 625 ravrov' wie wenn eine Frau
getötet wird. Ti gehört zu ov wie Prom. 268 ov fijjv ri. Wegen
TißaX<pelv s. o. zu 15; 6i6o6oTog auch Sept. 948 (Ag. 1391 nach
Porsons Emendation); aufserdem nur Pindar P. 8, 96, Frg. 137. Hier-
auf mufs das Scholion gehen, dafs Epicharm den A. mit dem be-
ständigen Gebrauche dieses övoßa verhöhne; denn rijuaXg)elv ist ein
142 Drittes Epeisodion.
gfjfia. Das oxTJjtTQOv der Pelopiden bereits in der Ilias 5 looff. —
627 yvvaixög einer Frau (nicht 'seiner Frau'); ^ovqwi und d^ovQog
sind bei A. nicht selten, so Ag. 112 ^ovQiog oqviq, Sept. 42 ^ovqiol
Xoxay^rai, etwa „kriegerisch". 629 all' (oq dxovörji ^te. : er spannt
die Aufmerksamkeit. Zu 631 vgl. Ag. 602 djto öxQardaq avÖQa
CwöavTog d^eov jtvlag dvol^ai; hier verbindet sich djto örgaTeiag
mit 6aöayfiEV7]. 'ffßjrolrjxoxa (eig. Geschäfte gemacht haben) = jisütga-
yora, wie Soph. Ai. 978 «(>' tjfiTtoXtjxag SojtsQ t] (pdrig XQaret, wozu
Lobeck aus Hippokrates n. vovöcov A 12 (Littre VII, 580, c. 49)
xdlXiov Efi7col7]6ei b avd^QCOTtog = (wie es anderswo heifst) ßeXriov
aTtaXldööei beibringt. Also (Schütz) das Meiste hatte er zum Guten
vollführt, wenigstens in den Augen Wohldenkender (den Gegensatz
bildet Klytaimestra) , wie Ch. 109 (pd^eyyov x^ovc»« xaövd roTöiv
€V(pQOöiv, und (was Schömann verglich) Soph. Ant. 904 xairoi ö*
syd) 'rißtjöa roZg (pQovovötv £V- Die Komparative wie dßeivwv
{dßHVOV iori „ist gut") und xQsiööov werden öfter ohne ausgedrückte
Vergleichung gebraucht (Homer A 22 oacorsQog Sg xs värjai, wo der
Scholiast bemerkt: rb öacorsQog dvrl rov aütXov). "Aßsivov oder
dßslvov* zweifelhaft. Für den Gedanken vergleiche man, was der
Herold Ag. 551 ff. sagt. Also nach diesem Verse ist nicht etwa mit
Hermann eine Lücke anzunehmen; in 633 aber kommen wir nicht
ohne Änderung durch. Der Scholiast las ÖQOiTtji im Dativ, zu im
rsQßari ergänzt er rcäv Xovtqwv] von tceqcqvti sagt er nichts. Es
scheint nun üteQi(jxr]VOVV besser zu ÖQoirfji zu passen als zu einem,
in jü£Q(öVTi liegenden, avrwil der Baldachin wurde über der Wanne
aufgeschlagen, anscheinend als weitere Ehrung, die der Gattin an-
scheinend hinterher noch eingefallen war; darum war es auch ein so
kostbares Gewand. Und dann fiel das Gestell, scheinbar zufallig, um,
und so weiter. Wenn man nun üteQ(i5vTog schreibt, und xaTcl TSQ^ari
wie der Scholiast fafst, bleibt kein Anstofs; auch i:n:l reQßari und
drsQßovi bilden nun einen Gegensatz: nur scheinbar war er durch.
V. 634 hatte ein ^j wegen der Elision des i von jisqI und wegen der
av^vyia (Konjugation, d. i. -dco oder -ocö) des Verbums (Schol.); es
waren (wie M zeigt) die Lesarten utaQS- und jtsQs- und ferner -vcoösv
und (Lemma des Schol.) -vrjösr, wie ja auch sonst 6x7]vdco und
6x7jv6co neben einander hergehen. ITaQSöX'^vcoöav ist notwendig : jtsgo-
60g Pindar, nagaßdlovro Ai. Agam. 1147 {ütagiß. Turneb.). "Avöga
hier wohl 'ihren Mann ; öaiöalog auch Find. Nem. 4, 59. — 636 Wie
vorher 629 f., so wird auch jetzt nachher das Greuelhafte der Tat
Drittes Epeisodion. 143
rhetorisch hervorgehoben. Vgl, Ag. 1628 an Aigisthos : dvögi Crga-
TTjycüi Tovö' ajtOQOvvag /tiogoV, — 638 ravrrjv TOiavrTjv verlangt nach
dvÖQoq fihv durchaus ein 6e, und auch ravrijv ist unpassend; also
gut Weil TTiv 6' av roiavrijv (vgl. 954 u. s.) Und doch hat ApoUon
gar nicht alles gesagt, und von dem Ehebruch mit Aigisthos ganz
geschwiegen; diese verächtliche Persönlichkeit kommt in der ganzen
Tragödie auch nicht andeutungsweise vor. Ascog von den Areopagiten
wie 681; zu 6t]x^TJi vgl. Pers. 846.
Chor 640—643. Nun geht die Argumentation ganz von der Haupt-
sache ab : indem die Erinyen auf 6 1 6 ff. zurückgreifen, wiederholen
sie, was sie 622 ff. gesagt (rcöt 6c5i Xoycoi wie dort wq Xsysig ör),
aber mit einer scharfen Spitze gegen (den mythologischen) Zeus, der
doch selbst seinen Vater gefesselt hat. Der Scholiast wehrt die Mei-
nung ab, als sei es auf Schmähung des Zeus abgesehen; Apollons
Behauptung nur, dafs Zeus diesen Spruch gegeben, werde bekämpft.
Ich denke im Gegenteil, dafs die „alten Göttinnen** ebenso wie 719
den Zeus nur äufserlich schonen. Früher galt der Vater so wenig,
dafs Zeus seinen eignen gefesselt hat. Und dies Argument scheint
ihnen so wichtig, dafs sie die Richter eigens auffordern, dies ja zu
hören. Vgl. zu 657 ff. MagxvQBöd^ai mit Inf. in abgeschwächter Be-
deutung, = dringend auffordern, wie Hdt. 5, 92, 7, Thuk. 6, 29, 2
ijtißaQTVQSöd^ai steht.
Apollon 644— 651. Der Hieb hat gesessen, darum wird Apollon
zum ersten Male heftig und gibt seinerseits den Gefühlen der jungen
Götter gegen die alten Ausdruck, ähnlich wie oben 179 ff. Sein Argu-
ment aber: Fesseln sind lösbar, Blut ist nicht zurückzurufen, gilt
natürlich nicht weniger gegen Orestes als für ihn, vgl. 653. — 644 xvco-
öalov Ch. 586 u. öfter; öTvyrj d^ewv Ch. 1028. V. 645 ist Weils jie-
6ai filv av Ivd-slev ebenso möglich wie Dindorfs (jteöag — ) XvOeiag
(dies wie evQi^ösig 698). Zeus hat doch den Kronos und die Titanen
befreit, nach dem Prometheus Ivofievog schon zu Herakles' Zeiten;
also das überlieferte Ivasisv „er kann lösen'*, von Zeus, scheint für
die Sache zu wenig, und wie auch der Zusatz zeigt {eöri rovö' äxog
xrh.), auch Menschen können das; also besser auch vorher allgemein
Iv^sZsv oder Xvöeiag. Man kann fragen: weshalb wird nicht die
Lösung direkt ausgesagt? War das etwa zu sehr Geheimlehre? In den
Eumeniden gibt es nur gewöhnliche Mythologie, wie sich am stärksten
728 zeigt. Mrixavi} IvtrjQiog wie ßTjxccvi] ÖQaöTtJQiog Sept. 1041. Der
Gedanke von 647 f. steht auch Ag. ioi8ff. rb 6' ijtl yäv nsoov
144 Drittes Epeisodion.
aüta§ usw., wo rig av ndXiv dyxaXäöair^ ijcaeiöcov dem TOVTC^v
e:ita)i6d(; hier entspricht. V. 651 f. werden vielfach mifsverstanden,
während doch der Sinn einfach ist: in allem andern ist seine Allmacht
unbegrenzt, und mühelos schafft er um, so und so, wie er will (Schütz,
Paley), s. Hik. 99 jtäv anovov 6aißovl(ov* -ftjßevov avco (pQovrißd
n<o<; avTod'EV i^ijtga^ev sfiütag hÖQavcov dcp' dyvSv. Und ovölv
doS^juaivcov ßivH (Dativ) ist ganz wie Sept. 393 Xütütoq ;f«A<z?c5i^ «5
xaraö^fiaivcov ßivH (ßivoq auch Eum. 128. 832. 840).
Chor 652—656. Die Erinyen knüpfen einigermafsen an das Letzt-
gesagte an: alß' ixx^ciq üte6oc wie alß' dvaöJtdGtji xovig 647, und
machen die unmöglich scheinenden Folgen einer Freisprechung an-
schaulich. "FjtsQÖixsLV (Plat. Phaid. 86 E mit Gen.; Phryn. Bk. An.
68, 24 mit v7t£Q TLVoq eiJtsXv öixfjv erklärt) vergleicht sich mit vüttQ-
Orarelv rivog Hik. 342; noch näher steht Soph. Ai. 1346 ov ravr^
'OSvöOEV rovö * 'bjtegiiaxeig ifioi (wie überhaupt der Aias viele Paral-
lelen zu der Orestie bietet). Aber (pavysiv pafst nicht, wo 'Freisprechung'
der Sinn ist; auch an ydg haben Casaubonus und Schütz mit Recht
Anstofs genommen; also gut Dittenberger :n:c5q rdüt:o(f)£vy£iv» — Uiöoi
267. 479; zu ßcoßoig vgl. Ch. 293; (pgateQeg bei A. nur hier; x^Q^^V^
Soph. OT. 240; s. auch Ag. 1037.
Apollon 657—673. Ich habe bereits in der Einleitung zu den
Choeph. S. 12 bemerkt, dafs das letzte Argument Apollons gegen die
alte Anschauung gerichtet scheine, wonach das Band des Kindes mit
der Mutter, die nicht zweifelhaft war, als das heiligste galt, während
mit der höheren Bildung, die aus der Einführung der Ehe folgte, der
Vater mindestens die gleiche Geltung erhielt. Vgl. Telemachs Scherz
«215: ßijrrjQ fiiv T£ fik (pTjöi rov e/ißsvai' avraQ eycoye ovx oW'
ov ydQ ütco rig ebv yovov avrbg dveyvo, und Klearchos bei Athenaios
XIII 555 D (von Wecklein angezogen): iv öh lid^^vaig ütQCorog KixQO'ip
fiiav svl sC^ev^Ev, dveör^v ro utgoregov ovö(ov rcov ovvoöcov xal xoi-
voyaßiwv ovrcov, 610 xal a6o^e riöiv 6i<pv7]g vo/tiiöd^ijvai, ovx slöo-
rcov r(ov ütQoreQOv 6id ro TtXrjd^og rov narega. Vgl. oben zu 6400".
Die Theorie, dafs der Vater der eigentliche Erzeuger sei, findet sich
deutlich auch bei Euripides, der sie hierher haben wird und sie im
Or. (552 flf.) zu gleichem Zwecke benutzt, s. noch (Schütz) Frg. 1048.
Anaxagoras (s. Wilamowitz Übers. S. 43, i) scheint ebenso gelehrt zu
haben, Aristot. De gen. anim. A i p. 7636 3iiF. (Diels Vorsokrat. 325);
doch widerspricht ein andres Zeugnis (das. nr. iii). Paley führtauch
Plut. Quaest. Conv. IV, p. 65 1 C an : rb öJteQfia firj utQoyayovevat rb
Drittes Epeisodion. 145
yovißov 6t.a xaräipv^iv (lückenhaft), dXX^ vXrjv fiovov xal TQocprjv
:xaQixBiv tqji djtb rov aggevog. Eigentlich liegt auch in dem attischen
ijt^ (XQorcoL ötaiömv yvTjoicov dieselbe Anschauung: die Erde, mit der
die Mutter verglichen wird, ist doch auch nur xQOifbg xvfiarog veo-
OnoQov, und deutlich ausgeführt haben wir das in dem Papyrusfrag-
mente aus Aischylos Europe: xal rglq Jtovovoa rovq yvvaixeiovq
:x6vovg exaQtiQTjö' dgovQa xovx £jrf//i/;aTo ro ßi] ^^sveyxelv öxsQfia
ysvvalov JtaxQoq.
657 ßd^£ an die Erinys, die er eines Besseren belehren will.
658 ist die Überlieferung zwischen xsxXrj/itivov (M) und -fievi] (f g h)
geteilt. Apollon will das rixreiv auschliefslich dem Vater zusprechen,
also mufs auch rexvov auf diesen und nicht auf die Mutter bezogen
werden, und firjrrjQ rsxvov in dem Sinne „ihres Kindes" ist kein
eigentlicher Ausdruck. Daher xsxXtjßsvOV» Hingegen der Ausdruck
fiy'iTTjQ liefs sich doch in keiner Weise als uneigentlich anfechten. Was
den sonstigen Sprachgebrauch betrifft, so findet sich bei A. selber
rixTeiv kaum je anders als von der Mutter, wie gleich V. 666; Ch. 690
rov Tsxovra steht in Beziehung zu rovg rsxovraq Eltern 681 ; jtars-
Q(OV TS xal rsxovTCDV 329 kann allerdings nur auf den Vater bezogen
werden; dazu hat er rox^g Eltern oft (270. 497 usw.). Homer aber
hat rixrsiv auch vom Vater, und bekanntlich Piaton in Diotimas Rede
Sympos. 206 ff. rixTStv (roxoq) und ysvväv als Synonyma, wogegen
allerdings Euripides gerade in der Stelle des Orestes das rixreiv der
Mutter zuspricht, dem Vater das (pvrsveiv (Weckl. ; über rexcSv, roxrjq
bei Soph. und Eur. s. P. Menge De poetarum scaen. sermone [Gtg.
1906] 34 ff.) — 659 xvfia == xvTjßa, Ch. 128; vgl. iyxvficov allgemein.
660 S-Qcoiöxcov die von Herodian richtig verlangte Schreibung, die der
Med. hier nicht, aber doch Ch. 846 und Pers. 457 bewahrt. Hesych. :
^Qwoxcov xvcoöaka' ix^oQiC^cov xal <j:jteQßari^(ov, ysvvfov. AiöxvXog
\4ßVfi(6vtji (Frg. 13); vgl. ^oQog Hdt. 2, 93 u. a. ^'Egvog wieder 666,
Ag. 1525 ißov ix rovö' eQvog degd-iv (ebenso andre Dichter); bei
djtBQ ^evcoi ^evTj ist an räumlich getrennt wohnende Gastfreunde und
Depositum (Schol.) zu denken. OlOi geht auf beide Eltern und ist
nicht in aloi zu ändern; über das fehlende dv s. zu 211. — 662 ff.
Apollon fährt fort die Erinys anzureden; <Jet|ö> kann man eigentlich
verstehen. Er zeigt jetzt das Bewufstsein der Überlegenheit; er und
Athene gehören ja zusammen als Kinder des Zeus, des neuen und
besseren Herrschers, und von dem Hinweis auf Pallas wendet er sich
direkt an diese. Die Lücke vor 665 scheint klar, wegen ov6' und
Aischylos. 10
146 Drittes Epeisodion.
weil in der Tat hier etwas mehr als der eine V. 665 verlangt wird;
dagegen dafs 663 TtarijQ fihv av xth, ohne ausgedrückten Gegensatz
steht (Ddf. Lex. p. 210), nötigt nicht zur Annahme einer zweiten (Weil)
nach 666. Vielmehr, wenn es nach 666 weiter ginge: avev öh Jta-
TQog TEXVov ovx £irj ütOT ' av (diesen Sinn möchte Weil, s. Eur. Or. 547),
so würde das einen engen Zusammenhang zerreifsen. 666 ^edg sicher
Femininum, wie 883 und bisweilen sonst; d^ed (671) ist häufiger und
würde hier deutlicher sein (Weil). — 667 fF. sieht wie eine captatio
aus, ist aber doch an die Vorsitzende und nicht an den Areopag ge-
richtet, und soll das einträchtige Zusammenwirken beider Götter hervor-
heben. Zugleich wird der Abschlufs der Rede deutlich, wie mit einem
Epiloge, markiert, und demgemäfs schlieft nun Athene die Verhandlung.
Wenn man ein Argument i^m rov jtQdyfiarog in den Versen gesehen
und daran erinnert hat, dafs solche beim Areopag verboten waren
(vgl. zu 674), so ist doch von da bis zur Tilgung der Verse 667 — 673,
als eines bei einer Wiederaufführung nach A.s Tode gemachten Ein-
schubs (so Weil), noch ein recht weiter Weg. Auf 666 auslaufend,
würde Apollons Verteidigung ohne jeden Abschlufs sein. — 667 (bg
Ejtiörafiai: s. zu 581 ; nicht soviel wie oöov övvaßai (Schol.), sondern
zuversichtlich und bestimmt (©§, nicht ojtcog). — 670 ff. Hinweis auf
den Bund zwischen Athen und Argos, 762 ff. — 672 Tciös gehört zu
T« jciörd (Bund, Ag. 631), Td5v6e zu ejtiönoQOvq.
674—680, Schlufs der Verhandlung. KeXsvo) ist mit Recht
von Robortellus in xslevOco geändert worden, weil im Widerspruch
mit 708; dafs Athene keinen Schlufs aufzwingen will, sondern ihn nur
vorschlägt, zeigt deutlich 678. Kirchhoff und Weil machen aus dem
Satze sogar eine Klage, und xeksvöo) zum Konjunktiv. Athene mag
übrigens wirklich nach dem Brauche des Areopags verfahren, nichts
i^G) rov üiQayfiatog zuzulassen, indem sie alsbald nun abschneidet.
*A7tb yvcofiTjg s. zu 488 f.; Stanley vergleicht Plut. Mor. 44 DE dütb
yvmßrig {dxovsiv, von Richtern). — 676 rjfiiv /isv: Gegensatz ist die
andre Partei; also wieder ein fisv ohne 6a (663). In :täv rero^evTai
ßeXoq wird dXiq XeXeyßhmv bestätigt (Wecklein) ; fihG) ö ' dxovöai usw.
nicht ohne Drohung, vgl. 711 usw. (fievo} mit Inf. wie 732, Homer
^247, «422). Die Frage 678 mufs natürlich an die andre Partei
gehen, für die Apollon angemessener antwortet als Orestes; also 679
AK statt XO. richtig Karsten. Ti&alOa = noiovöa wie so oft, ohne
jede Beziehung zum d^eöfiog 681, indem die Frage nur ist: Schlufs
oder nicht, und die Antwort entsprechend. Logisch sollte es heifsen:
Drittes Epeisodion. 147
:n:cog ri^coy iva ^Qog Vfiwv afioficpog S; aber so verschränkt auch
Ch. 14, s. dort. — 679 (ov rjxovoaTSy d. h. was nicht nötig ist zu
wiederholen. Die Ausdrucksweise ist üblich, mit verschiedener Färbung :
Ag. 1287 ngd^aöav (bg enga^iv, Soph, OC. 273 ixofirjv l'v' Ixofirjv,
usw., Wecklein zu Ag. 11 70.
Einsetzungsrede der Athene, 681— 710. Die Verwunderung,
dafs diese Einsetzung erst jetzt geschieht, während sie bereits 57ifF.
angekündigt war, hat Kirchhoff verleitet, sie nach 573 umstellen zu
wollen (was wegen des Schlusses 708 ff. sichtlich unmöglich ist), und
Wecklein, sie von Anfang bis zu Ende einzuklammern, als hier inter-
poliert (während ursprünglich nach 573 Ähnliches gestanden habe).
Wenn solche Annahmen nötig sind, wird man sich doch lieber mit
dem Überlieferten abzufinden suchen, und kann es auch ganz gut,
vgl. zu 571. Der Gerichtshof ist zunächst für diesen Fall zusammen-
berufen, sodann soll er eine dauernde Institution werden; dieser Fall
also ist ihm zunächst zu gebührender Kenntnisnahme (573) vorgelegt,
und er hat nun zum ersten Male in Funktion zu treten und zu ent-
scheiden; an diese Stelle gehört die Anrede an ihn, die erst weiter-
hin, indem die Göttin für die Zukunft festsetzt, zu einer Anrede an
das ganze Volk wird. Denn 'AzTtxbg Iswg (vgl. 638) . . xgivov-
rsg 681 f. sind die Richter allein. — Nach 682 stellt Hermann (Din-
dort) die Verse 704 — 6, was indes unzulässig ist; denn nach ihnen
würden 683 f. ganz müfsig sein. Dindorf freilich erklärt diese samt
den folgenden bis 699 für Interpolation. Man ist nun nicht ver-
pflichtet, alle solche komplizierten Hypothesen zu widerlegen i), sondern
darf sie als widerlegt betrachten, wenn sich das tatsächlich Überlieferte
als haltbar erweist. In diesem nun ist zwischen 682 und 683 enger
Zusammenhang : jtQCorag öixag xQivovrsg — iörai 6h xal rb loijtbv — ,
mit derselben Verbindung, wie sie bereits zweimal da war, 483 f. und
57iff. : augenblicklicher Zweck und dauernde Institution. An Ganters
Emendation alel öixaOTWv 684 für alsl 6' hxdörcov scheint mir nicht
zu zweifeln; so aber stimmt öixaörcov zu öixag 682, dsi aber zu sig
anavra xqovov 484 und ig rbv aiavij XQO^ov 572; dazu ßovXevt?}-
Qiov zu 570, und örgarSi zu 569. Äiyiwg aber pafst zu OtjöeoDg 686,
und dies zu Otjöicog roxoig 402 und x^ovog Orjo^iöog 1025 f. Ich
habe schon früher darauf hingewiesen, dafs der Dichter in Athen eine
Art Demokratie voraussetzt, eben die von Theseus begründete (s. zu 402).
I) S. auch Weil Revue des etudes grecques 1S88. p. 12p.
10*
148 Drittes Epeisodion.
Wenn nun weiter von 685 ab eine Archäologie des Areopags gegeben
wird, so stimmt dies zu der Archäologie des delphischen Prologs, und
zwar auch im Charakter insofern, als hier und dort die Sagen, die
von Streit zwischen Göttern berichteten, kassiert werden. Die Sage
vom Areopag bringt Euripides, der sie gewifs nicht erfunden hat,
EI. 1258 ff., I. T. 945 ff: " Qeiog jr«^og ist davon benannt, dafs Ares,
der Poseidons Sohn Halirrhothios getötet hatte, hier von den Göttern
selbst gerichtet wurde. Dafür setzt A. die Sage von den Amazonen,
die als Töchter des Ares diesem hier geopfert hätten, und hier neuert
er vielleicht, indem nirgends sonst der Areopag als von den Ama-
zonen besetzt und befestigt vorkommt. Über die Kämpfe zwischen
Athenern und Amazonen, woraus die panegyrische Rhetorik wie die
bildende und malende Kunst so gerne Stoff nahm, handelt genau
Plutarch im Theseus Kap. zy^ besonders nach Kleidemos; nach diesem
hatten die Amazonen ihr Lager in der Gegend der Pnyx, die wenigstens
dem Areopag benachbart ist, aber von einer Stadtgründung liest man
nichts, wenn auch die Kämpfe einige Monate dauern. Doch führt
Stanley das Etym. M. "Ageiog Tcayog und Eustath. zu Dionys. Perieg.
653 an, wo der Name davon hergeleitet wird, dafs die Amazonen, die
Töchter des Ares, auf ihrem Feldzuge dorthin gekommen seien (also
etwas anders als hier). Was indes A. eigentlich sagt, mufs erst unter-
sucht werden. Der mit jtdyov <5' "Aqswv beginnende Satz verläuft
anakoluthisch, und man sieht nicht einmal, wovon nach der ersten
Intention dieser Akkusativ abhängen sollte; da nun auch der Name
"Ageiog erst 690, wo er nochmals vorkommt, erklärt wird, so hat man
vermutet, dafs er das erste Mal sich irrtümlich eingeschlichen habe,
an Stelle des den Akkusativ regierenden Verbums oder Partizips. Da
liegt am nächsten ütdyov 6^ ccq^ e^si, woraus sich leicht die Korruptel
bilden konnte; vgl. 6' aga Sept. 646, Pers. 568 {dga auf den gegen-
wärtigen Augenschein weisend). Das Ot^ascog xara (p&ovov (686) auf
etwas wie den Raub der Antiope zu beziehen, scheint mir unzulässig,
sondern dies mufs seine Erklärung im Folgenden finden, wo in xal
:x6Xiv vaoütToXiv rfjvö^ vipLnvQ-yov dvrsjtVQycoöav tots etwas ver-
dorben ist. Theseus hatte durch seinen üvvoixiößog ein neues grofses
Athen geschaffen, eine jtolig veojtrokig, die natürlich auch die Akro-
polis mit einschlofs, den Areopag aber nicht; aus Mifsgunst hiergegen
kamen die Amazonen, denen Theseus die Antiope entführt hatte, und
bauten hohe Bollwerke dagegen auf, gerade auch auf dem Areopag,
von dem aus nach Hdt. VIII, 52 die Perser 480 die gegenüberliegende
Drittes Epeisodion. 149
Akropolis belagerten. Um diesen Sinn zu gewinnen, mufs man jtokai
(Orelli) vsojtroXai schreiben, woraus sich zu rfjvö^ v'tpiütvgyov ein
ütokiv ergänzt. Man hat auch an xoxe Anstofs genommen {nolH
dafür Weil); aber das Adverb weist wohl auf die verschiedene Gegen-
wart, wo diese Stadt wieder zerstört war. IIoXbl veontoXsi und vtf)i-
Ttvgyov dvTETtvQycooav kann man mit aJtoUv 'iXiov TtoXiv 457, dv}]-
fi8Qov . . Tj/Li€Q(x)ßev7]v 14, JtaQ&svov (ßllaq (flXoi 999 usw. vergleichen;
zu dvTLnvQyovv vergleicht Paley Eurip. Bakch. 1097 dvrinvQyov ani-
ßäöai nhgav.
690 fF. 'Ev öa Tcöi auf diesem wohnend; öaßag (700) 'was Ehr-
furcht einfiöfst'; über aäßag und ipoßoq als Gegensätze s. Ch. 54 ff.;
aber sie können auch zusammengehörig gefafst werden, wofür Weck-
lein an 'iva yag dfog, ev^a xal aiöcog (Kyprien bei Piaton Euthyphr.
12A) und an Homer 0 657 i'oxa yccQ aiöchg xal öäog erinnert; auch
Sophokles Ai. 1079 ^^og yccQ coi nQoCaoriv aiaxvvt] ^' oßov. -S;f^<7£«:
das Futurum des Aorists kann ebensogut die gesamte Zukunft um-
fassen, wie der Aorist die gesamte Vergangenheit; zu ergänzen ist
avrovg (rovg dürovg), und rb fii] (ddixalv) tritt hinzu wie 220
nach ;fo:Aa«g. Für roö' tjfiaQ möchte Wecklein :jta6' rißag = fia^
i]fiaQav ; doch findet sich jta6d bei A. nicht (allerdings aber jtaöaQOiog
und dgl.). t6 t' ^fiag (Grotius) = rrjv ^' rifiagav scheint wenigstens
nicht unzulässig ; aber besser xar * rißaQ Weil, wie mit xal xar ' avipgo-
vf]v auch Soph. El. 259 steht. — 693 wird nun eine Bedingung ge-
setzt, die sich offenbar auf Ephialtes' kurz zuvor erfolgte Gesetzgebung
bezieht: durch diese neuen Gesetze war dem Areopag die Oberaufsicht
über das gesamte Staatsleben genommen. Für das korrupte ^tixai-
vovTcov ist die beste Herstellung (besser als 'jcixaivovvrcov und jtixQat-
vovTCOv) 'ütixQaivovTCOv, indem zwar nicht dies Kompositum, aber doch
XQaivQ) dem Aischylos in den Bedeutungen 'benetzen, verunreinigen'
vertraut ist (170, Hik. 266), und ajti- ja in autiggoaiai noch einmal
steht (wiewohl hierfür Wieselers ßi] n beachtenswert ist) ; dazu gehört
dann die Interpunktion nach aniQQoaWi und die Ersetzung von ^ '
durch 6\ BoQßoQcoi usw. war Sprichwort; Diogenian. III, 55 usw.
(wonach ebenfalls vor ßogßoQCOi zu interpungieren ist, GHermann, was
auch in den Hdschr. geschehen ist); man vergleicht Eur. Hik. 222
XaßTtQov öa d^oXagmi öcoßa Ovßßal^ag rb öov ; Theogn. 96 1 . Der
Dichter drückt sich scharf und entschieden, dabei aber doch vorsichtig
aus; ebenso im Folgenden, worin die Mahnungen aus dem letzten
Stasimon (5 17 ff.) z. T. wörtlich wiederholt werden, beiläufig auch eins
150 Drittes Epeisodion.
der Argumente, die Dindorf gegen die Echtheit dieser Verse geltend
macht, wogegen Weil an Ag. 1 2 19 ff. == 1096 f., I275f. = ii38f.,
12875. «a 1 171 f., und an Soph. El. 3035. = 1645. erinnert. Aber
auch gerade die Eumeniden sind von Wiederholungen voll, zum Vor-
teil der Exegese und Kritik, und wann je, so galt bei diesen Grund-
sätzen das: xal ölq rb xakbv y.aXov eüriv iviöütelv. V. 697 ßov-
Xsveiv 'raten' wie Prom. 204; jteQiürsXXsiv * hochhalten, pflegen von
Gesetzen Hdt. 2, 147. 3, 31. 4, 80 (Paley). Der Areopag mit seiner
unbeschränkten Oberaufsicht über alles war bisher eine zu fürchtende
Gewalt im Staate gewesen, von der sich nun der Demos frei machte.
700 ff. Ssßaq hier wie öfters konkret der Gegenstand der Scheu
(to ösßaöTov, Ch. 157 u, s.); mit ragßovvteq = ipoßovfisvoi ist wieder
die Verbindung von Ehrfurcht und Furcht ausgedrückt, wie 690 f. In
iQVfid re x^Q^^ ^^^ JcoXscog ist das re unregelmäfsig gestellt. Die
Skythen hatten von Alters her den Ruf der Gesetzlichkeit, Frg. 203
iut:n:dxTi(; ßgcorfJQsg evvofioi Sxvd^ai, und schon Homer iV 5 f. 'ijtJtrjßoX-
y(ov yXaxTO(pdya)v 'Aßiwv re öixaiorärcov dv&Qcoütcov, woraus wieder
A. Frg. 198 geschöpft ist, der sie rdßioi nennt und jedenfalls FaßicDV
bei Homer las. Über -rjioiv s. zu Ch. 569. Bei nilojtoq sv ronoK;
ist an die svvoßatrdrTj Aaxeöaificov gedacht. — 704 ff. nun nach-
drücklich die eigentliche Einsetzung, die hier durchaus passend steht.
BovXsvTTiQiov wie oben (684), jetzt ohne Erwähnung der richterlichen
Funktion, obwohl man in xsq6c5v dd^ixtov eine Anspielung darauf
sehen kann ; oder geht dies auf die Prozesse, die Ephialtes gegen eine
Reihe einzelner Areopagiten ütegl rwv ötcoixrjfievcDv durchgeführt hatte,
Aristot, IloXir. 'AS-. 25, 2? Der Charakter als Aufsichtsbehörde tritt
besonders in eoöovrmv vüteQ iyQrjyoQog (pQOvgrißa yfjq hervor; denn
natürlich ist nicht mit dem Scholiasten bei svöovrsq an Ermordete zu
denken, auch nicht an Nachtpolizei, sondern es wird bildlich geredet,
vgl. Ch. 881, Ag. 1357. ^QOVQTjfia ebenso konkret Sept. 449. Also
nach dem Dichter ist alle diese Macht ursprüngliches Attribut des
Areopags, während die Demokraten als ursprünglich nichts als die
Blutgerichtsbarkeit anerkannten. — 707 e^hsiva ist ein Beweis, dafs
die Rede der Athene nicht so kurz war, wie Dindorf sie macht; zu
dem Gegensatze vgl. 571 ff.
711—733 Abstimmung der Areopagiten, und währenddessen
Wechselrede der Parteien in Distichomythie, durch drei Verse des Chors
abgeschlossen. Es sind 10x2 und dann noch die drei Verse, aufser
jeder Beziehung zu der Zahl der Choreuten; ob in Beziehung zu der
Drittes Epeisodion. 151
der Abstimmenden? Aber elf dürfen es nicht gewesen sein, sondern
eine gerade Zahl, damit sich Stimmengleichheit ergeben konnte; was
der Scholiast zu 743 sagt, es seien 51 gewesen, ist Übertragung von
der Zahl der Epheten. OMüIler nimmt also an, dafs einer nach 711
gestimmt habe, und wieder einer nach jeder Rede der Parteien, wo-
nach sich 12 ergeben; Weil statuierte früher den Ausfall von zwei
Verspaaren und rechnete die drei letzten Verse nicht, mit gleichem
Endergebnis; noch anders und mit noch viel gröfserer Gewaltsamkeit
erreicht dies Wecklein. Die Wechselreden selbst indes nehmen nur
zu Anfang auf die Abstimmung Bezug und werden dann zur reinen
altercatio (beinahe XoiöoQia) der Parteien; ich vermisse also den ge-
nügenden Grund, zwischen diesen Scheltworten und der Abstimmung
einen Parallelismus zu fordern.
7 1 1 ßagelav Tfjvö' bßiliav x^ovog wie 406 xaivrjv . . rtjvö' Ofit-
Uav x^ovoq, und 720 ßaQala xöi(>ä« rijiö* ößiXi^aa) ütaXiv (was auch
zu den, bei 696 ff. erwähnten, Wiederholungen dieses Stückes gehört),
SvßßovXög sißt drohend eben durch die Litotes, ApoUons Gegen-
rede entspricht (zu Gh. 489 ff.): {iriöaßcoq, drtßdoai — \ir^6^ «xap-
nGixovQ, xrioai (= ütoi^öaif 17, Ch. 1060). — 715 oeßatq: vgl. 92.
151; zum Gedanken 166 ff. Ov Xa^^QV. obwohl diese nicht dein Beruf
sind (sondern der unsrige). — 718 üiQoöTQOJtalg öipdXXsratt durch das
Bittgesuch. Die Geschichte des Ixion, des ersten Mörders und ersten
IxäzTjq (also richtiger doch "^l^icov ; vgl. Welcker Aesch. Tril. 549), hatte
A. in den ÜSQQaißiösg und dem ^^Icov behandelt, wohl so, wie sie bei
Diodor 4, 69 dargestellt ist; wenigstens hiefs wie dort auch bei A.
(Frg. 88 bei Schol. Pind. P. 2, 39) Ixions Vater Antion. Ixion hatte
seinen Schwiegervater Eioneus, dem er die Mva schuldig geblieben
war (vgl, ÜEQQ. Frg. 184) und der ihm dafür Pferde gepfändet hatte,
unter trüglichen Versprechungen der Zahlung zu sich gelockt und ihn
in eine mit Feuer gefüllte Grube gestofsen (Frg. 185). Niemand wollte
ihn wegen dieses Mordes reinigen; da wurde er Schutzfiehender des
Zeus (Frg. 340 tiqIv dv naXayßoXg al'ßarog ;fOi()oxToVov avrog ös
XQdvriL Zevq xaTaOtä^ag x^Q<^^^)' Nach Frg. 381 {iv ralq HsQQaißiCiv
nach Reitzensteins Hdschr. des Etym. M.) hatte der Mörder auch,
um sich vor der Rache zu sichern (ähnlich wie durch das ßaOxccXl-
5c£V, zu Ch. 439 ff.), Blut von dem Ermordeten in den Mund ge-
nommen und ausgespien. Dieses verruchten Mörders erbarmte sich
gleichwohl Zeus und sühnte ihn; aber er vergalt das, indem er die
Hera verführen wollte, und dafür kam er aufs Rad. Also, sagen die
152 Drittes Epeisodion,
Erinyen, hat Zeus allerdings verkehrt gehandelt, indem er diesen ixh7jg
annahm, der es ihm so vergalt: Xeysiq „du sagst es" (so richtig
Wilamowitz), wie im Evangelium öv keyeig „du sagst es", eine Form
der Bejahung, wo man aus irgendeinem Grunde nicht offen behaupten
will (ausgeführter Phaidra im Hippolytos 352 öov Ta6\ ovx e/iov
xkveig). Man möchte wissen, wie im Drama die so ganz unverdiente
Gnade des Zeus motiviert war. Es ist mir aber unbegreiflich, wie
Kritiker (Merkel, früher Weil, Wecklein) diesen engen Zusammenhang
zwischen 718 und 719 durch Umstellung von 719 — 2^ nach 730 haben
zerstören können. Der Chor geht aus Respekt auf diese Sache nicht
weiter ein und wiederholt (mit gleichen Ausdrücken) seine erste
Drohung. Jtxiyg 'Rechtsstreit' (vgl. 729); 477 firj rvxovCai ütQayßaxog
VLXri(f)6Q0V* ndliv 'in Zukunft', wie fierav&iq 478.
721 ff. Apollon: dafs du verlierst, wird eintreten; denn du giltst
nichts, selbstverständlich nicht unter (ev^ s. Wecklein) den jüngeren
Göttern, zu denen du nicht gehörst, aber auch nicht als eine von den
älteren (vgl. was er 69 f. gesagt hat). Darauf der Chor: das wird ja
dann ein Seitenstück zu dem sein, was du im Falle des Admetos
fertig gebracht hast. In difx&itovg d^eivai ßgorovg ist natürlich ab-
sichtliche Übertreibung. Die Fabel war von Phrynichos in der "AX-
X7](jTtg behandelt; ob mit dem krassen Zuge, dafs Apollon die Moiren
mit Wein berauschte (mit (paoi erwähnt Schol. Eur. Ale. ;^;^), weifs
man nicht. Euripides Alk. 12 Moigag doAoiöag; 33 Moigag öoUwi
0(f)?jkavTi raxvt]i. Die Geschichte stand bei Hesiodos (Schol. Eur.
Ale. i), jedenfalls mit diesem Zuge; A. aber liebt es mitunter, recht
krasse Züge der Fabel hervorzukehren, z. B. Hik. 300 f. — 72$ oe-
ßovra wie Eurip. Alk. 10 oölov yag dvögbg 0610g wv hvyxavov (als
Zeus den Apollon wegen Tötung der Kyklopen bei Admetos in Dienst-
barkeit gegeben, was A. vielleicht voraussetzt, vielleicht kassiert). 726
rvxoL : Optativ im Nebensatze eines allgemeinen Satzes, wie Prom. 636
und öfter bei Sophokles, OT. 315. 979 u. s., Bruhn Anhang S. 78.
Zu 728 vgl. 172 nakaiysveig 6e fioigag (pd^iöag. Ilaganaxav findet sich
nur hier; sehr wahrscheinlich und sehr leicht ist Davies' Konjektur
utag7]jtd(pTjoagj von utaganatpiaxo) Hom. ^ 360, | 488. 729 wieder mit
Parallelismus: 6v roi. 730. Zu lov vgl. 478. 782; ovöev ßagvv gegen
ßageia 720, — 731 f. xa^i7t7tcC,u wie 150 und wieder 779; fievo smj-
xoog yevio&ai = fiivo) dxovöai 677 (mrixoog wie Ch. 980; öixi] Rechts-
entscheidung). liß(fißovXog nur hier, noch nicht schlüssig, nach beiden
Seiten schwankend, und somit so viel wie ovjto) ßeßovXevßivi], Wecklein
Drittes Epeisodion. 153
zitiert für die Verbindung mit nur einem Infinitiv, ohne Disjunktion,
Homer 0 167 öiavöixcc fisQ/ziJQi^sv, i3t^ov<; rs öxQt'ipai xal evarrißiov
HaxBöaöd^ai.
Athene 734—743. Nach Vollzug der Abstimmung erhebt sich
nochmals Athene, um noch eine letzte Norm zu geben; aus ihrer Rede
wird zugleich die Art der geschehenen Abstimmung klar, als nicht ganz
identisch mit der späteren, von Aristoteles IJoX. ^Ad^. Col. 35 beschrie-
benen. Zwei Urnen waren auch später im Gebrauch, aber eine
kupferne für die gültigen ip7J(poi) und eine hölzerne für die ungültigen ;
der Richter aber bekam zwei iptjipoi, eine nlrigriq für Freisprechung
und eine T£TQVJC7]ßEvrj für Verurteilung, und warf in jede Urne eine
hinein, unter völliger Wahrung der geheimen Abstimmung. Hier da-
dagegen, wie auch im Ag. 813 if., hat jeder Abstimmende nur eine
yjfj(poq^ und wirft diese in das eine oder das andre Gefafs (ravxog
Ag. 815, Eum. 742), je nachdem er verurteilt oder freispricht. Damit
diese Abstimmung geheim war, mufsten die Gefafse an einem ver-
deckten Orte stehen. Dafs diese Art der Abstimmung durch das
5. Jahrhundert weiter bestand, ergibt sich aus Aristoph. ^cpijx. 987 f.
und aus Phrynichos Movöat bei Harp. xadiöxog: i6ov öexov rijv
'kpri<f)Ov, o xaöiOxog 6e öoi b ßlv djioXvcov ovrog, c 6' dnoX-
Ivq böl.
Dafs nun Athene ebenfalls jetzt abgestimmt hätte, war G. Her-
manns Meinung, die von OMüller und namentlich von Schömann be-
kämpft wurde; sie wird kaum noch von jemand geteilt. Dafs die
geschehene Abstimmung geheim gewesen ist, geht aus dem Folgenden
klar hervor; wie kann nun Athene an dieser Abstimmung teilnehmen
und öffentlich stimmen? Auch sagt sie nicht TtQoCrid^Tjßit sondern
jzQOöd^riCoßaii nämlich für den Fall der Stimmengleichheit in den
Urnen, und da ist doch wohl deutlich, dafs die ganze Redensart
figürlich und nicht eigentlich ist, und nur das auch nachmals in Athen
gültige Prinzip aufgestellt wird (Aristot. üoX^'Ad^. Col. 35): av ös Xoai,
b (pevycov (vixäi). So steht rf)fj(poq und alles andre figürlich in der
Stelle des Agamemnon, und an vielen der Hiketiden (640. 645. 739 usw.)
y)fj<pov rid^eod^ai und dgl. von der durch Cheirotonie geschehenen Ent-
scheidung der Argiver; t7]v6b aber ist nicht etwa deiktisch von einem
in der Hand gehaltenen wirklichen Stimmstein, sondern mit Bezug
auf den vorigen Vers zu verstehen. Bei Euripides (El. 1265, I. T. 965.
1472) ist die Darstellung keine andre; das Prinzip der Freisprechung
bei Stimmengleichheit führt er auf diesen Fall zurück.
154 Drittes Epeisodion.
Athene motiviert ihre Abstimmung für Orestes dem Anschein nach
mythologisch : selbst eine Frau, müfste sie, wie jemand meinen könnte,
für die Frau sein; aber als mutterlose Tochter des Zeus stimmt sie
für den Mann. In der Tat aber tritt doch in V. 7 39 f. das eigentliche
Wesen der Sache hervor: die Gattenmörderin verdient keine Rache;
denn dvöga . . öcoßdrwv iutioxo:itov ist 'ihren Mann'. — 736 ovriq . .
tj (nicht rjttg) regelrecht, s. Kühner-Gerth. Synt. II, 403, Anm. 7. Zu
738 vergleicht Abresch Eur. El. 1103 ot fisv döiv aQöivcov, oi 6^
av ^tXovöi fiTjreQag ßäXXov nargoq. — 741 Orestes ist Sieger, auch
wenn mit gleichen Stimmen geurteilt ist? Eher doch steht das Präsens
viyiäi von dem, was zwar zukünftig, aber mit einem andern Zukünftigen
unmittelbar gegeben ist, wie Eur. Andr. 381 riv &dvT]ig <jv, Jtalg 06*
ix(pevyH fiogov, Kühner-Gerth I, 136. Unten 744 steht xQL&riö^tai,
nicht xixQirai, 742 f. setzen die auch später bestehende Sitte voraus,
dafs von einigen, eigens dazu bestellten Richtern die Stimmen aus-
einandergezählt wurden, Aristot. IloX. L4^. Col. 35, 28 oi 6e ijtl rag
\l)7](f)ovg siXrjxorsg öiaQid^fiovüiv avrdg. Die iprjipoi aber heifsen hier
und 753 jtdkoL 'Lose', von der Ähnlichkeit des Vorgangs beim Losen
und beim Abstimmen. 'EniöraXtat rtXog ganz wie Ag. 908 von Auf-
trag und Amt, Ch. 760.
744— 753 Auszählung undVerkündigung des Ergebnisses.
Es wird während der Auszählung soviel gesagt, dafs man sich eine
gröfsere Zahl als 12 Abstimmende denkt, namentlich auch nach Apol-
lons Worten 748 ff. — 746 dy/^ovrig reQßara wie d^avdtov reXog
(Sept. 906); dy/^ovri das letzte Mittel der Verzweiflung, wohl mehr
sprichwörtlich als eigentlich zu nehmen, nach Stellen wie Eur. Bakch.
246 (Pentheus spricht) ravr' ovxl öeiv^g dyxovrig eör' d^ia; Herakl.
246 (Demophon) xal rdö^ dyxovrig JtsXag, Soph. OT. 1374, Aristoph.
Ach. 125 usw. (Wecklein)» — 747 ^/nlv yccQ: auch wir riskieren etwas,
nicht du allein. "Eqqbiv 301. 884; vi/Lteiv im Aktiv nicht minder richtig
als V. 1017 üaXXdöog ütoXiv vifiovteg; :7r()d(>cö*fürderhin, weiter' (öfter
räumlich wie Ag. 294). — sxßoXdg konkret, Plural weil aus zwei Urnen,
deren Inhalt auseinanderzuhalten war. Verkehrt redet der SchoHast
von schwarzen und weifsen Steinen. 749 aeßovtsg 'euch scheuend'
wie Pers. 694 öeßofiai, als negatives Verbum mit firj konstruiert (nicht
an der Stelle der Perser). IvcoßT] = if^fjg^og; cogS^coöev zeigt, dafs
auch yiyverai gnomisch und allgemein zu nehmen ist. BaXovöa
%pfl<f)og läfst sich in keiner Weise befriedigend erklären, weder in der
des Scholiasten (^ tprjtpog 6e ßaXelv ts xal OQ^woat o'ixov 6vvaTai)y
Drittes Epeisodion. 155
noch in der GHermanns, = ßaXwv trjv yv(6/iiT]v dg 'ip7](f)i^6iu£voq,
denn das müfste wenigstens (Ddf.) ßXTj^ecCa heifsen. MoXovöa (Aor.
wie (OQd^coOev) liegt graphisch sehr nahe und ist ein Lieblingswort des
Dichters (155 ovetdoq i§ 6v£tQaT(ov fioXov usw.); Ttagovöa HVofs,
Weck lein.
754—777 Orestes. 755 ov> roi wie so eben 727. 729. — 756 xai
Tiq ^EXXijt^cov SQSl in homerischer Weise; vgl. Soph. Ai. 500 mit
Homer Z 462 (Wecklein). 757 \iQy£log als Bürger von Argos. 759
jcdvra xgaivovroq: vgl. Ag. i486 f. Aug ^avaiziov ütavsQyira, ti yaQ
ßgoToTg avav Aibg reXeirat; Zeus hat als letzter Urheber alles so ge-
leitet, und wie er zu den zwei Schutzgöttern als dritter hinzukommt,
so sich auch als amzTJQ gezeigt, wie ihm als ocotiJq die dritte Spende
zukommt; vgl. Hik. 27 (nach den vütaroi ^soi und den ;(^oVfo<) xa^
Zsvg CcoriiQ rgirog (auch Ag. 1387). Das /ns 761 zeigt, dafs die
fingierte Rede nicht weiter als bis öcorfjQog reicht. Aiöeöd^dg steht in
der allgemeinen Bedeutung von 'Rücksicht nehmen', vgl. cißeiv (92)
151. I^vvöixovg zu 579. — 762 ff. ist die politische Beziehung auf
das Bündnis zwischen Athen und Argos unzweideutig; s. auch schon
V. 289ff ; 671 ff. Hier indes, anders als 671, ist hauptsächlich negativ
von dem Unterlassen aller Feindseligkeit die Rede, auch schon 765 f.,
ausgeführt aber in den Versen 767 ff., die Dindorf für spätere Inter-
polation hält. Wenn man indes mit ihm 767 — 774 aussondert, so
wird der Eid nicht nur sehr kurz, sondern auch unklar: er hat ge-
schworen, dafs nie ein Argiver gegen Athen ziehen werde; aber wie
kann er so etwas verbürgen? Darauf wird 767 ff. Antwort gegeben,
nach Dindorf aber keine. Also die Ausscheidung ist untunlich, und
wer an die Zeiten des peloponnesischen Krieges als dem Verfasser
vorschwebend denkt, statuiert damit eine ganz unmögliche Vermischung
von Argos und Sparta. Da nun die geschichtlichen Argiver an einen
Feldzug gegen Athen nie gedacht haben, so hält sich in der Tat der
Dichter in der ihm zukommenden Höhe über der Zeitgeschichte und
den augenblicklichen Interessen. Ähnlich macht es Euripides in den
Hiketiden 11 37 ff., wo Adrastos den Eid für Argos schwört, und wo
an der Stelle von 767 ff. eine Verfluchung der Argiver im Falle des
Bruches steht.
762 ff. nXeiöTtJQijg 763 nur hier; jtXsiaTtjQi^ofiai nur Ch. 1029,
s. zu dieser Stelle; das -i]Qi]g hat seine Kraft verloren, und der Sinn
ist ungefähr = aiwviog. nQVfivtjrrjg 765 wie 16. KexaCfievog 766
hat nicht die homerische Bedeutung 'hervorragend, ausgezeichnet', wie
156 Drittes Epeisodion.
A 339 ööXoiOi xexaoßave, sondern man verstand das wohl anders, als
orna/us, instructus, und gebrauchte die Glosse demgemäfs: Pind. Ol.
I, 27 ikiipavTi (faiöifiov cd/uov xsxaöfiivov, Eur. El. 616 <pQ0VQalg
xexaörai öe^iaiq rs doQVcpoQCOVy Aristoph. Ijtjt. 685 jtavovQyiaig ßei-
t,oOi. XExaöfievov (Hesych. xexaOrai' xarsöxavaürai, Sjtkiörai, reraxtai;
Phot. xsxaOßsvov' xsxoOfitjfiivov. Lobeck indes [zu Buttmann Ausf.
Sprachl. § 114] vergleicht gerade mit unsrer Stelle Hesych. xdöfiog'
ÖOQV, X6(pog, döJtig, == Rüstung.) Aoqv ist kollektiv wie Sept. 216 (vgl.
416): nvQyov öreyeiv evx^Od^s ütoXsßtov öoqv. — 768 vvv attributiv
zu oQxcoßara; naQßaivovoi wie jtaQßdrav 553, Jtagßaöia Sept. 743,
Ttagßaröq Hik. 1048. Im folgenden hält Paley mit Abresch die Über-
lieferung des Med.: Ttgd^oßEv (werden bewirken) «g avxoXöi fiera-
fisXrji ütovog ; aber so müfste es cöW ' ((bg) . . fierafiElnv jcovov heifsen.
Denn wenn sich ngdtTtiv (dahin wirken) auch mit oütcog (wg) und
Konjunktiv verbinden läfst, so mufs doch nach dßrjxdvoiCi övöTtQa-
§iaiq die Folge und nicht die Absicht bezeichnet sein. Immerhin ist
diese Erklärung besser als die Herstellung bei Weil: dßtjxdvovg/jtaQS-
^o/isv I övöJtQa^lag; nämlich jtags^oßsv hat der Spätling Cod. Augu-
stanus, doch wohl nur damit es ein Vers werde: dßrixdvoig (M. und
Aug.) nagt^. övöütga^iaig. Auch das jtQd^oßSV övöütga^iaig (vgl.
zu 687) wollen wir lieber nicht verwischen. Aber wenn man umstellt,
dann wird alles gut: rolg . . Tcagßaivovöiv . . böovg dd^vßovg . . ri-
d^evreg, (bg avrolöi ßsraßsXrji novog dßtjxdvoiOi usw. ; so kommen die
dßijxcctvoi övöJtQa^iai nach dem Finalsatze. ^Ä&vßovg 'verzagt' eben
wegen der mangelnden guten und der erscheinenden bösen Zeichen;
ßsraßeksiv persönHch wie Aristoph. Ns<p. 1098 usw. Sie würden
schliefslich umkehren müssen, wenn sie auch nicht wollen, indem die
Zeichen sich erfüllen und die Mifserfolge dßtixavoL werden. — V. j'jz
ogd^ovßivcov : nämlich rcov OQXcoßdrwVf lieber als rcov JtQayßdrcDv,
woran Paley aufserdem denkt (nach ^vvrvxovtcov Sept. 274). V. 774
nehme ich an iößev Anstofs, da sich die für vixäc 741 gegebene
Erklärung hier schlecht anwenden läfst; also eöoßsd^'', für ijßEig
möchte ich lieber x^f^^^Q (wie /«/()6T£ x^t^^'^i 1003). — 775 ff. kann
sich der Segenswunsch natürlich nur auf das Volk und nicht auf die
Göttin beziehen; aber dafür genügt es, nach Afcö'g stark zu inter-
pungieren, und exoi wäre nicht einmal besser, da doch auch das
Volk in seinen Vertretern anwesend ist. IloXiööovxog sagt A. auch
sonst im Senar (so unten 883. loio) für jtoXioxog (Sept. 109) oder
ütoXiovxog (das. 312. ^22^ Hik. 1020, lauter Stellen andern Mafses),
Drittes Epeisodion. 157
vgl. ütoXiööovoßOQ, Pers. 852, Ch. 864. Kein andrer Dichter hat diese
Formen. Ildkaiöfia vgl. 582, Ag. 63; ä(f)VXTog Prom. 903. 1016,
Hik. log. AoQog vixriifOQOV = vixriv SoQog (peQOV (Wecklein). Hier-
mit entfernt sich Orestes, zugleich auch Apollon.
Die letzte Scene des Stückes, worin der Streit der alten und
jungen Götter in Harmonie aufgelöst und auf Athen, statt des drohen-
den Fluches der zürnenden Erinyen, aller Segen der versöhnten Eume-
niden kommt, ist in folgender Weise angelegt. Der Zorn spricht sich
in zwei Paaren von Strophen und Antistrophen aus, wobei in eigen-
tümlicher Weise Strophe und Antistrophe jedesmal identisch sind ; ge-
trennt ist, was der Chor singt, durch Trimeter der zuredenden Athene:
XO. Aß. XO. Aß. XO. (öTQ. ß) Aß. XO. Aß., also wie Agam.
1407 ff. XO, (Str.) KAFT. (Trim.) XO. (Antistr.) KAFT, (Trim.). Die
letzte Rede der Athene aber (881 — 891) schlägt durch, und nun voll-
zieht sich die Versöhnung in Stichomythie, endigend mit der Frage
des Chors, was er also der Stadt anwünschen solle, worauf Athene
mit 903—915 Bescheid gibt. Also nun (916 — 1020) der Segen, in
drei Strophenpaaren; zwischen diesen und jedesmal Strophe und Anti-
strophe liegen Anapäste der Athene; nach der 3. Antistrophe Trimeter
der Göttin (102 1 — 1031), die zur Exodos überleiten. Das ist also die
Form wie auch im Kommos des Agamemnon 1448 ff., wo Klytaimestra
stets in Anapästen redet, der Chor aber vorwiegend lyrische Rhythmen
gebraucht, und in der Parodos des Prometheus 128 ff.: Chor lyrisch,
Prometheus in Anapästen. Der Unterschied ist indessen, dafs im Aga-
memnon und Prometheus gegenseitige Bezugnahme auf das Gesagte
oder Gesungene ist, hier dagegen die Eumeniden durchaus selbständig
wählen, was sie singen wollen, so dafs ihr gesamter Gesang wie ein,
nur durch Pausen unterbrochenes Chorlied ist. Die Pausen füllt Athene
aus, und die nimmt natürlich auf das Gesungene Bezug, redet aber
vorwiegend zu den Bürgern.
Chor 778—793, Str. «. In den Rhythmen werden auch hier, wie
schon in 145 ff., 255 ff., Trimeter und Dochmien gemischt, doch ist
die Bestimmung des Einzelnen zum Teil schwierig, da wegen der
wörtlichen Wiederholung in der Antistrophe wir tatsächlich im Falle
des dütoXiXvfiivov sind. Unzweifelhafte Trimeter sind 779. 80. 87;
in diesen also ist auch (mit den Hdschr.) der gewöhnliche Dialekt zu
wahren, ^ rdXaiva 780. Der erste Vers ist aus iambischem Dimeter
und Dochmius komponiert, vgl. Ch. 938 f. usw.; 781 ist ein einzelner
Dochmius; dann ist jedenfalls ibv ibv dvTi:jiev^TJ fie^slöa xaQÖiag
158 Drittes Epeisodion.
zusammenzunehmen , als zweimal l_ , ^ -, v^ _ ^ v^ _ ; denn Trochäen
scheinen unangemessen. HxaXayubv /^ovl und acpoQOv ix 6e tov
sind Dochmien, aber voneinander losgelöst, vgl. zu 149 und unten
zu 837 ff. Weiter 785 Xetxrjv äipvkXoq axexvog --^-.^wv^-? Die
Auflösung ist doch im Wege, denn man kann nicht dehnen wie bei
»^ _ w -,i-.^v^ -, und auch keine Pause einschieben, die hier mitten ins
Wort fallen würde. Reine Dochmien bleiben, wenn man (Paley) um-
stellt a(pvllog XeiXTjv I arexvog cö (statt td> Hdschr., nach Hermann u. a.)
6ixal:n:£Öov ijtiCvfisvog» Andre stellen einen Trimeter her: keiXTjv
atpvXXog arsxvog m 6ixa (61x0)^ oder wie sonst, bei dem indes das a
auffallt. V. 769 scheinen die Bacchien (nach der Bezeichnung der
Metriker) unzweideutig, vgl. Ag. 1103, wo ebenfalls Tetrameter; weiter-
hin Dochmien; zum Schlüsse -<j^-^^ — wie 170, s. dort.
779 xa&iJtJtdöao^e jetzt zum dritten Male in gleicher Verwen-
dung, s. 150. 731. — Der mit iya) 6^ ärifiog t] rdXaiva ßagvxorog
(dies Wort nur hier) beginnende Satz hat keine Fortsetzung, indem
statt des Verbum finitum iLcs^slöa folgt; der Scholiast erklärt das mit
/lETOXT] dvTl QTJfiaTog und zitiert das dafür klassische Beispiel aus
Homer 0 307, wo die Aristarcheer zu ßgi^ofiäv?] ähnlich bemerken,
dafs entweder iöti zu ergänzen, oder eben diese Enallage zu statuieren
sei. Dagegen ist Weil (1861) auf den sehr feinen Gedanken der Versver-
setzung gekommen; ey(b . . ßaQvxorogj örevdlfio ; ri gi^G) ; jyevcoßai öv-
Coiöra Jtoliraig (ySgf.) I iv yäi, räiös, (f)Bv j . . fisd^slöaf womit die ge-
samte Konstruktion in Ordnung kommt und aufserdem eine richtige
Gedankenfolge hergestellt wird. Denn wenn die Erinyen jetzt schon
die Rache ankündigen: wozu nachher noch die Überlegung ri ^e^cö?
Endlich ist ütoXiraig (790) in seiner, gegenwärtigen Umgebung be-
fremdend; hingegen motiviert und deutlich in der Nähe von ev yäi
räiös 781. Dies letzte indes läfst sich auch durch Emendation lösen,
und ri qe^G) mag mehr Exklamation der Leidenschaft als Überlegung
sein; die Anakoluthie aber ist gerade als solche dem Pathos an-
gemessen, vgl. zu 94 ff. Auch Weil selbst ist zu der gewöhnlichen
Folge zurückgekehrt. — 782 ibv ibv zeigt eine bei Euripides mehr
als bei Aischylos häufige Epanadiplose ; vgl. indes auch bei diesem
XalQsrs x«^()£rf 996. 1014, aivcog aivcog Pers. 930, /uvQia fÄVQia 981,
iXiJisq eXiTteg 985, («Aööt ') dXaöra 990, ^Ta<f)OV eraipov 1000 usw.
Der Gedanke aber, mit ähnlichem Ausdruck, stand schon 478; vgl.
auch 801. — x^^'^^ ^s^ ^^^^ ^^^ ^^^- incommodi, und es ist nicht
nötig, mit Heimsöth (pd^ogdv aus a<f)OQOv zu machen; denn so oder
Drittes Epeisodion. 159
SO ist das Folgende ix 6h rov xre. Ausführung des in ä<f)OQOv oder
(f&ogdv Enthaltenen. 783 Xeixriv auch [Gh.] 281, dort indes von der
menschlichen Krankheit; die Länge der ersten Stelle (Hdschr. an
beiden Stellen mit i) verbürgt Martialis XI, 98, 5. Mit Paleys vor-
geschlagener Umstellung a<pvXXoq XHxr]V äraxvog (s. o.) kann ich mich
nicht befreunden, da die beiden Adjektive mit d- besser zusammen-
bleiben: aißag (5* dfiaxov dödfiarov dnoXe^ov Ch. 53, dyaßov d6d-
fiarov Hik. 143, dxeXsvöTog d/uio&og Ag. 979, oben 385 drifi^ drUra,
564 dxXavrog alörog, usw., wenn man auch djtd rgonov dyog d%av-
X£TOV Ch. 155 für die andre Stellung vergleichen könnte. Eher:
a(f)vXXog drsxvogIXetxtjv, o3 Jixa, Jteöov imövßsvoq. Vgl. 511 cd
Aixa Pauw für ^cö J. M ; Aixa ist jedenfalls gleichwie dort zu schreiben.
^Ä(pvXXog und arexvog können auf die Flechte selbst bezogen werden,
die weder Blätter noch Früchte hat, besser indessen versteht man von
der Wirkung auf die Pflanzen und Bäume. Texvov von der Frucht
ist freilich ungewöhnlich, doch nicht mehr als xdXvxog sv Xox£Vfia6iv
Ag. 1392; jedenfalls sind Blätter und Kinder eine unmögliche Zu-
sammenstellung, und mindestens mufs an die Früchte mitgedacht
werden. V. 803 wird die hier ausgestofsene Drohung nur auf die
Saat bezogen, jf© 6ixa ist 6ia /liüov (Schol.) wie vorher (psv; zu
iniüvfievog vgl. ovfievai 1007, Ag. 746; daneben steht bei A. öv^eig.
Das 0 sollte verdoppelt sein, so gut wie in emödvroig 924; indes
auch Euripides hat ^ovro imövroj Kühner-Blafs II, 534. BQoroipS^ogog
•Hik. 264, wo das Aufkommen von Schlangen und andern schädlichen
Tieren auf Befleckung der Erde mit Blut zurückgeführt wird ; aus der
axagt^la (801) ergeben sich natürlich Krankheiten und Verderben der
Menschen. Zu xrjXlöag iv x^pdt ßaXel vgl. Hik. 265 alßdrcov fiidößa-
Giv XQ^"^^^^^^ yala. Die synonymen Ausdrücke yf], x^®^» Ttiöov,
Xf^QOL sind alle in diesem Satze vereinigt. Dann wieder 6ia fieöovi
Orsvd^co ri qs^g) ysvmftai {övöoiöra)^ wo, wenn övöoiüTa, die letzte
Kürze als in Bacchien (oder synkopierten lamben) auffällig ist; darum
OMüller övöoiöraf mit yercofiai und noXiraig zu verbinden, wonach
ina&ov zu fieydXa kommt. Aber dies ist unerträglich matt: vielmehr
fieydXa övarvxeig wie (Wecklein) /ify* svöaifi07> Prom. 647, jtsglöo'
svxaQÖlcoi Eur. Hek. 579, und övootOra TtoXLraig enad^ov wie der
Scholiast, mit drohendem Doppelsinn: von den Bürgern erlitten, und
den Bürgern schwer zu tragen. Die wegen jtoXiraig nötige Verbin-
dung mit dem vorigen Satze (vgl. oben), und die nötige lange Schlufs-
silbe des letzten Bacchius gewinnen wir durch den Einschub von ag
160 Drittes Epeisodion.
nach 6vüoiöT{a). TL qs^cd; yivcofiai belegt Hermann mit Eur. Ion 1446
(gleiche Rhythmen) riv' avöav dvOco ; ßodö(o; {jtod^sv ßOLJxte.); ri
yivcoßai (als Ausruf 6id ßeCov) steht Sept. 297, und ist wie tl nd^G);
ri vv fioi /ifjxiöra yevrjrai; Homer ? 465. StsvdC^co wohl nicht fragend,
sondern wie :tV60) rot utivoo, 840. Die wilde Wut kommt an dieser
Stelle so recht zum Ausdruck. — 'ATißomvd^i]<; s. zu ßvöTtoQOJtaiüta-
^oq 387. Passend schliefsen sie mit einer Exklamation über ihr Un-
glück und die Entehrung der alten Götter (drifiog 780, drifiojtev-
^£«5 793)-
Athene 794—807. Die Rede hat 14 Verse, die nächste (824 ff.) 13;
man hat so oder so ausgleichen wollen, während doch nachher bei
den Reden nach Str. Ant. ß gröfste Ungleichheit herrscht, und erst
durch starke Streichung in der einen und durch Annahme einer Lücke
in der andern (Wecklein) die Symmetrie herauskommt. — 794 Zu
ßaQVörovcoq vgl. cr6vdK,co 789, zu drißidc 796 vgl. drißoq — dri^o-
jtsvd^eig 780. 793. Zu öixt] (Rechtsentscheidung wie 732) i^fjX^e vgl.
Soph. OT. 88 rd 6v6(poQ\ ei rvxot xar^ OQd^bv i^eX^ovra, 10 11 ßtj
ßot ^olßog s^ekS^Tjt öatpriq, 1084 (auch wir ähnlich 'herauskommen).
U.X7jd^tog der Wahrheit gemäfs, indem die Sache wirklich zweifelhaft
war. An ovx drifiläi schliefst sich der Satz mit aXld, der zugleich
eine Begründung gibt, daher dkXd . . ydg (Prom. 941, Ch. 375, doch
mit anderm Gebrauche des dXXd). Die Zeugnisse von Zeus bestehen
in der Versicherung Apollons, dafs er hier wie sonst im Auftrage seines
Vaters geredet habe, 6 16 ff. {fiaQzvQia - j ^ >L <. y wie vrjipdXia 107).
AvTog . . avrbg genau wie Frg. 281 (Paley): 6 ö' avrog vjuvwv,
avrbg iv d^oivf]i jtaQcoVj avrbg rdö' eijcwv, amoq ioriv b xravmv
rbv utaTöa rbv e/nov. — V. 799 (bg (=» wore, 36) . . exeiv: so dafs
den Orestes keine Strafe {ßXdßri 491) für seine Tat traf {ÖQWvra wie
iX^iVi die Handlung involviert keine Strafe). — Die verdorbenen Worte
800 f. sind im wesentlichen von Weil durch die Umstellung von iirj
d^vßovod^s in V. 800 geheilt; das beispiellose Medium axi]'tpr]ö&£ (an
^v/iovo&e angeglichen) hat schon Elmsley in (jxr,ipf]rs korrigiert.
Durch die Umstellung werden wir auch den befremdenden Dativ bei
Oxi^iprjte los, freilich nicht nach Weil, der ßrj d^vßovö^e hinter vßelg
61 stellt; so müfste man erst noch (Blaydes) in ^jfr' {ßi^ö^) ig r^vös
yfjv ß. X. öx. korrigieren (Ag. 310 eg roös öxriüttei öriyog, Eur. Med.
^333 T^ov obv (5' dXdöroQ^ sig iß' eöxrjtpev d-eog). Für den Vers-
ausgang auf ß^ vgl. Verse wie 238 re JtQogl, 255 jidvra, ßrij (Doch-
mien), Prom. 865 xb firjl, Ag. 1354 ydp cog/. Ilxi]ütrHV wird von A.
Drittes Epeisodion. 161
aufser hier und Ag. 366 intransitiv gebraucht, ßli] d^vßovo&s „zürnet
nicht länger"; fii] öxijipTjre Aorist von dem erst Bevorstehenden. Aat-
fi6v(ov: vgl. 302 ßoöXT^ßa öaifiovcov] eine Änderung ist nicht not-
wendig (jtXevßcvatv Wakefield, öaicov öralayßdroDV ohne Komma
Hermann). Ai/fiTJ 'Schärfe, Spitze' nur hier (indem sonst A. von der
yvd^oq in solcher Übertragung redet, Ch. [289]. 325, Prom. 368),
indes wohl nicht unzulässig; ßQcor^gag als Femininum wie (jcottJq
Ag. 664 U.S.; dvrjfisQog 14, Prom. 716. — 804 jiavöixcoq Ch. 241.
681, Hik. 41g, Sept. (173). 670; hier 'in allen Treuen', Wecklein. —
805 xsvO^ßCQvag weist wie Andres darauf hin, dafs das Heiligtum der
^^sfivai am Areopag (Paus. I, 28, 6) seine unterirdischen Räume hatte.
Die iaxccQcci sind Altäre wie 108; vor diesen also standen (steinerne?)
^Qovoif und diese wurden, wie sonst heilige Steine, mit Öl fett und
glänzend gemacht, wofür man Theophr. Char. 1 7 rwv Xi7taQ(3v kid-cov
rcov iv ralg rgwöoig, Pausan. X, 24, 6 Lukian Alex. 30 anführt ; dazu
Homer y 408 von den Sitzen vor Nestors Hause: levxoi, djtoöriX'
ßovreo, dXeiiparoq. AiJtagod^Qovoq Bergk Lyr. Adesp. 190, von Dike
und Eirene. — 807 Ti/nal<pov/i£vag 15.
Chor Antist. «, 808—823« Die wörtliche Wiederholung besagt,
dafs der Chor auf das Gehörte, wenn er es je gehört hat, gar keine
Rücksicht nimmt.
Athene 824—836. Nochmals wird an drifioütev^eig 82 $ ange-
knüpft, aber nur ganz kurz dies abgeleugnet ; dann bittet sie, von den
Drohungen und ihrer Ausführung abzulassen, wobei sie auch ihrerseits
gelinde Drohung gebraucht (die auch wirkt), und wiederholt schliefs-
lich die Versprechungen. — AvöxrjXog (nur hier) mufs nach dem
bereits homerischen evxrjXog (== exTjXog) gemacht sein; Weil schreibt
övöxTjXtv von xTjXiq 817. ßsal ßgoziov: der armen Menschen, die
gegen euch Göttinnen ohnmächtig sind. 826 xal ri 6et Xsysiv Formel
der Übergehung, wenn man etwas zu sagen für überflüssig hält (Ag.
598, Eur. Herakles 1270, Plat. Symp. 217 C xal ri 6et Xiysiv; ovöhv
yaQ fiOL ütXsov ^v), oder aus anderm Grunde vermeidet (Eur. Andr.
929. 943), wie auch hier Athene die Drohung absichtlich zurückhält.
S. Paley. Athene wird aber doch noch etwas deutlicher. Mit 827 f.
vergleicht man Eur. Tro. 80, wo Athene von Zeus: ifiol 6s öwöeiv
(prjol ütvQ xsQavviov, ßdXXsiv ^Axcciovg vavq rs jtifiJtQdvai tzvqL —
829 svjteiS^TJq (so auch hier Hdschr.): sieh zu Ch. 259. — 830 yXwoörjt
ßaraiäi Prom. 329, fiaralav yXwööav Ag. 1662; doch hier ist /naraiag
mehr 'frevelhaft', 'böse', vgl. sS7t Hik. 229. 762, "ßTcoq ixßaXsiv Ch. 46^
Aischylos. 11
162 Drittes Epeisodion.
txßaXelv ijt7j Ag. 1663; also Wakefields Konjektur scheint soweit
richtig, und auch x^ovi leichter verständlich als y^d^ova, das, wie der
Dativ, mit dem Folgenden zu konstruieren wäre, als Subjektsakkusativ
zu jigdööEiv» KaQJtog so metaphorisch Sept. 618 ei x«()jrog söTai
&E6(f)äroL6i Ao^iov. Aus den ötaldy/zara sind jetzt, minder mythisch,
Verwünschungen geworden. Koißa 832 schliefst nach den Hdschr.
asyndetisch an; aber auch xoifitjöov Aor. (Ag, 1247) wird durchaus
erwartet, wenn man nicht vorher 830 /u^ ' xßalovüa schreibt: enthalte
dich der Verwünschungen, und beruhige dich dann weiter. Kotfiäv
wie Homer ^169 xoißi]6E 6e xvßara öaißcov; auch üiixqov ßävog
(zu 651) bleibt noch in der Metapher. — 834 noXlriq nämlich ovöt^g;
also werden die Opfer zahlreich sein. Ilolvg *grofs, weit\ wie «Act)
noJiXrjv Sept. 489, Ußvi] ßsydlf] rs xal jroAA?f Hdt. 4, 109. Was hier
bezeugt wird, ist (vgl. Schol.), dafs den JEeßvai. Erstlingsopfer (von
Korn) für Ehe und Kindersegen dargebracht wurden, jtQoreXeia ydßcov
(Schol.; Piaton Gesetze VI 774 E), worin sie als Erdgöttinnen ähnlich
der Demeter erscheinen, Preller-Robert Myth. 841. ßvog Ag. 1409,
Eur. El. 1141 (Homer Z270); Hesychios erklärt dvt] mit -fd^avßara
{d^v(ßi)dßara}), aQcößara, doch hat sich mit dem Begriffe von d^veiv
(eigentlich Rauchopfer) auch der von ^o<; erweitert. Uqo so viel wie
vütlQy wie Ag. 1008 (Hom., Eurip., Herod.); zu reAog yaßtiXLOv vgl.
Soph. Antig. 1240; PoUux 3, 38: jj 6a üiqo ydßov ^vöia ütgorelsia ....
jcQoreXsTC^ai 6 iXeyovro ov ßvvov ai vv'ßcpat dXXa xal ol vvßcfioi
vgl. Soph. a. a. O.), xal rilog 6 ydßog ixalslroj xal relsioi 01 ysya-
ßTjxorag. Aio xal^Hga raXeia (oben 214) ^ ovC^vyia' ravTTjc yag roTg
ütQozaXeioig TtQOvraXovv rag xoQag, xal 'ÄQtaßiöi xal MoiQaig (vgl.
unten 961).
Chor Str. ß, 837—847. Die Rhythmen sind in der Hauptsache
dochmisch; an Schwierigkeiten mangelt es auch hier nicht, da die
Antistrophe wieder auch in den Worten übereinstimmt, ^av S^J mufs
für sich genommen werden, ißa ütad^alv rdöa als Dochmius (Hermann) ;
anders war es V. 811, wo (pav zum Dochmius gehört. 839 driarov
(pav ßvöog zwei Kretiker; ohne g)av wäre es wieder ein Dochmius,
und Hermann stellt (pav um, nach ßvöog. 840 zwei Dochmien ohne
Synaphie, vgl. zu 813; 841 oioZ öä (pav würde durch ein zweites (pai
oder durch oioioT zum Dochmius werden. 842 bedarf der Emen-
dation, s. u., um dochmischer Dimeter zu werden; dann noch ^vßov
aCa ßäraQ -cbu5--> und zwei Dimeter. Der schwere Ausgang des
Fufses auf — ist recht häufig.
Drittes Epeisodion. 163
837 f. Exklamativer Infinitiv, Kühner-Gerth II, 2^, wie Ag. 1662,
Soph. Ai. 410 usw. Zu ifia :;ta^tiv rdös gehört die Epanalepse ißs
ütaXai6(pQ0va (vgl. 847; das Wort auch Hik. 593, von Zeus); dann
folgt ein zweiter Infinitivsatz zard re yäq olxetv usw. Das überlieferte
xara yäv war schon 369 zu emendieren; für oixelv Hermann oixveXv
(Soph. Ai. 564, El. 165^ siöoixveiv A. Prom. 122), da nach Athenes
Erwiderung (851. 857) das Fortgehen bezeichnet gewesen sein mufs.
Unter der Erde wohnen sie auch in Athen (1007 u. s.). In drierov
zeigt sich, dafs der Chor von Athenes Worten wieder nichts gehört
hat; desgleichen in ßvöog, wozu Apollons Worte 195 die Erklärung
geben. So stellen sich die jungen Götter zu den alten (845 f.). Ilveo)
ßsvog {^32) nach homerischem ßevea utveiovreg; xorov nvicov Ch. ^t,
vgl. 951 (Ag. 1236). Oiol 6ä wie Ag. 1072. 1076 orororol totoI 6ä
(Prom. 568); 6ä angeblich eine dialektische Nebenform zu yrj, in Aa-
ftdrtjQ enthalten (Schol.; Preller-Robert Mythol. 747,6); ot oder ol
einzeln und verdoppelt oder verdreifacht Pers. 1003. 931. 954 u. s.
Der Vers steht in Zusammenhang mit dem folgenden; vgl. Ag. 12 14 f.:
ioi) iov, id) y.axd. vJt ' av fzs ösivoq OQd^oßavreiaq jcovog özQoßal»
'VstoövEüd^ai TLvd Homer (5 735, hier mit Akkus, des Ganzen und des
Teils wie 88 vixäv. Aber der Vers hat keinen Rhythmus, den man
in verschiedener Weise herstellt: rig ^* v^oöverai riq o6vva JtXsvQdg
Hermann, rig ß' vjr. 7tX. av öva Dindorf, wobei indes 6va {mistria
aerumna Ddf. Lex.) für oövva keine Verbesserung ist; wenn man rlg
einschiebt, braucht man nicht umzustellen: jcXsvQccg (rig} oövva, und
man kann d-vßov anschliefsen, das zu di's ein recht ungeeignetes Ob-
jekt ist. An keiner Stelle des Aischylos ist ^v^dg unzweideutig ' Zorn'.
'Atetv hat A. noch Pers. 633. 873, Ag. 55, Hik. 58. — V. 815 ist
öavaiäv (Prom. 794. 912) eine glückliche Verbesserung L. Dindorfs;
die Konstruktion oiqeiv (hinwegnehmen) nva dno rivog ist ander-
weitig unbelegt, scheint indes nicht unmöglich, vgl. zu 213, wo ich
schreibe jtag ovölv riQxag wg "Hgag rsXeiag xal Aiog :ittöTG)ßara.
Das jtaQ^ ovölv (wie nichts) ist jedenfalls den Stellen gemeinsam.
AvöJtaXdßcog Hik. 867; svjtdXaßog Ag. 1531.
Athene 848— 8G9. Die Rede hat einen noch milderen Charakter
als die vorige; denn auch die Erinyen haben wenigstens ihre Drohung
nicht wiederholt, geschreckt durch den Hinweis auf Zeus' Allmacht.
Mit cQ-ydg ^vvoiCo) 601 wird besonders an 840 angeknüpft, mit ysQai-
TEQa an jtaXai6(fQova 838, desgleichen mit ao(po)rsQa , . (pQoveiv 848 f.;
endlich mit 851 eg dXXocpvXov sXd^ovöai x^^va doch an xara yäg
11*
164 Drittes Epeisodion.
oixvtlv ^Z^y s. o. Zvjug)eQ£iv rivl OQydg ist ähnlich wie 6vyyiyv(6-
oxuv; genaue Parallelen mangeln, doch führt Paley Eurip. Herakles
1366 an: rdfia övfupsQsiv xaxd, Blaydes Med. 870 rag 6' sßag OQydg
(fiQHV eixog (Je (vorher ahovfiai Os . . avyvwßov ' elvai). 848 scheint
von Wakefield gut emendiert, wenn auch das Scholion 6td rbv xQÖvov
für röJi nicht gerade einen Beweis liefert. 85 1 dXX6(f)vXog bei Tragikern
nur hier; übrigens beginnt sich der patriotische Stolz des Atheners zu
zeigen. IlQOVvvejtG) 98. — Zu V. 853 vgl, v:JtoQQiovTog rov xqovov
Aristoph, Ne(p, 1289. Die 66ßoi 'Egsx^ecog 855 bezeichnen das Ere-
chtheion und die Akropolis ; das Heiligtum der Eumeniden lag an dem
Abhang des Areopag, der der Akropolis zugewandt war, UKöhler
Hermes VI, 100. Nach 855 wird wohl mit Recht eine Lücke an-
genommen, da oOTjv 857 keine Beziehung hat und weder in oö^ dv
(Ahrens) noch in oö(ov (Pauw) gut emendiert wird ; bei o6(ov stört die
Folge nach OxoXfOV und die Häufung der Genitive. EroXmv mufs so
gut wie 1027 einen Festzug bedeuten; wonach die Frauen bei diesem
Kult vorwiegend beteiligt waren; denn dvÖQ(5v kann nicht gut von
6t6X(ov abhängig sein, Sixid^oig Aor., s. zu Ch. 832, 'bekommen kannst*
(ßsraöxslv 869).
Die V. 858 — 866 oder 869 werden von manchen (Dindorf, Weck-
lein) ausgeschieden als Interpolation, namentlich auch, weil sie den
Zusammenhang unterbrächen. Aber es gehört sich, dafs Athene nun
auch von der Gegenleistung der Eumeniden spricht, und nur so kann
dann richtig summiert werden (868) : £v ÖQÖJöav, ev JtdöxovOav. Hier
nun wird die Gegenleistung nur negativ ausgeführt, als Enthaltung
von Schädigung (anders nach der Versöhnung 903 ff.); die Erinyen
haben zwar zuletzt nicht mehr gedroht, aber die Drohung auch nicht
zurückgenommen, weshalb noch in der folgenden Rede 888 f. Ähn-
liches steht. — Weil in der Teubnerschen Textausgabe stellt um :
858 — 866 nach 912, was mir erst recht falsch scheint: von solchem
feindseligen Tun der Erinyen kann nach erfolgter Versöhnung gar
nicht mehr gesprochen werden. — V. 859 d^7]ydvTj Wetzstein (oiörjQO-
ßQ(ori d-Tjydvrji vsrjxovijg Soph. Ai. 820) in anderweitiger Übertragung
Ag. 1537; vgl. rsd^rjyßsvovg Xoyovg Prom. 311, Sept. 715; dx^drcoi rfjg
öiavoiag o^y^i rsd^rjyßsvov Alkidamas bei Aristot. Ph. 3, 3, p. 1406 a 9.
Die öTtXdyxva, als Sitz der Affekte, werden gleichsam geschärft und
dabei blutig, und zum Blutvergiefsen wird der Zürnende gereizt. Solche
Störungen wurden also auf die erzürnten Geister der Tiefe zurück-
geführt. Nicov braucht man nicht von OütXdyxvwv abhängig zu machen.
Drittes Epeisodion. 165
sondern es kann Attribut sein, vgl. vea vi]6vg Ch. 757, vecoi &Qdc€i
Pers. 744 {iuvenilis Ddf.). Unmöglich aber ist doivovg (M vielleicht
erst -ofg) eßßavelg ^vfiwßaöiVy woraus (nach Prom. 675 ifi/navec cxiq-
Tjjßart) sich leicht herstellt doivoiq ijufiavaöi d^vficofiaöiv, rasende
Zornwallungen, wie sie von Wein kommen können, aber von den
Rachegeistern ohne Wein bewirkt werden. ßvfi(Ofia von S-vfiovoS^ai
nur hier; efißavsOi -,v^Gu wie ßagrvQia naQf}V 797, vrjdkta fietUy-
fiaza 107, rvßßoxoa xf'()Cö//aTa Sept. 11 22. Weil zitiert aus Goethe:
Trunken müssen wir alle sein, Jugend ist Trunkenheit ohne Wein. —
861 ff. ist der gesamte Sinn und die Vergleichung wohl klar: der
evöofidxccg dX^xrcog Pind. Ol. 12, 14 bezeichnet die nur zu Hause unter
sich kämpfenden Kreter. Aber e^sXovöa xaQÖiav *das Herz heraus-
nehmend' scheint nicht einmal die Lesart des Scholiasten gewesen zu
sein, der mit dvanreQCOöaöa erklärt. 'Ex^eovüa indes (Musgrave) liegt
den Zügen nach nicht ganz nahe, und gibt auch nichts für die Hähne
Bezeichnendes ; ebensowenig überzeugend sind die andern Konjekturen.
So belasse ich (mit Sidgwick) das Überlieferte und setze nur die Zeichen
etwas anders: Sg (Ch. 106. 506 usw.) für mg und Komma vor egf-
Xovöa und nach dXsxzoQCOv, „wie wenn du das Herz von Hähnen
herausgenommen hättest, um es den Bürgern einzupflanzen (lÖQVöTjig
ev XT£.)'*. "äq!}'. vgl. 355; bei ngbg dlXrjXovg &Qaövv liegt auf jtQog
dXXriXovg der Nachdruck. V. 864 ov fXoXig erklärt der Scholiast mit
ov jnaxgdv; vgl. Ag. 1082 djtwXeöag ydg ov fioXig ro öevreQOv, nach
Triclinius = raxecog; Eur. Hei. 334 d^iXovoav ov fioXig xaXeZg, wo
keine andre Bedeutung als 'ganz und gar' möglich ist. Diese pafst
auch im Agamemnon; hier diese und jene, auch zum folgenden: „um
so mehr wird mächtige Begierde nach Ruhm die Herzen entflammen".
Der Stolz des Kämpfers von Marathon kommt hier heraus, wie auch
unten Q 1 3 ff. Auch an die Kämpfe mit Böotern und Chalkidiern kann
A. denken ; von den Bürgerkämpfen, als Kleomenes die Burg besetzte,
hatte er als Knabe etwas erlebt, und auf diese waren rasch jene
schweren Kämpfe gefolgt. Jsivog egcog Plat. Theait. 169B, 6. YfiSQog
Hdt. 9, 3. — V. 866 ov Xiym wie Ch. 989 Afylad-ov yccQ ov Xsyco
fiÖQOv, Ag. 871 rtjv xdrco yccQ ov Xeyo). Den Kampfesmut meine
ich nicht und will ich nicht. V. 868 doppelte Anaphora, zu Ch. 628.
Chor 870—880, Antistr. ß. Immer noch reagiert der Chor nicht,
sondern wiederholt auch jetzt das zuletzt Vorgetragene.
Athene 881—891. Kürzere Wiederholung des soeben ausführlich
Gesagten. 881 rdya&d 'was auch dir gut ist'. ÜQcg 882 bei iggeiv
166 Drittes Epeisodion.
wie loo, Prom. 92, Ch. 419 bei üta&tlv, Eum 627 bei ^avslv; eine
Art passiver Sinn pflegt dabei zu sein (Wecklein). JloXiöOovxog: s.
zu 775. Tfjö66 y^q duto^svog Ag. 1282, Ch. 1042, von dem tpvydg;
hier von dem verstofsenen Fremden. Dafs sie von ihr verstofsen seien,
das wenigstens will Athene ihnen zu sagen unmöglich machen. —
V. 885 dyvov ÜBiS^ovq Ceßag kommt sehr nahe heran an das aus den
IMyrmidonen zitierte aeßag 6h fir]Q(5v ayvbv ovx ijtrjiösöcO', o3 övdxd-
QiOTB TQjv Jcvxv(DV (piX7]fidT(ov (Anrede an Ares, dessen (pi^ij/uara die
Wunden sind; Patroklos yva.T ig XBvacova verwundet; päderastisch mifs-
deutet von Athenäus und Plutarch, trotz dem deutlichen ayvov).
Hier ist indessen dyviv Prädikat, = d ßlv a^fji rtjv öefivrjv ÜH^cö
{oißagg2. 545. 703); Ausführung zm Uu^ovq Osßag ist ylcooötjg Eßfjg
fieiliyfia (107, Ch. 15) xal ^eXxT7JQiov (hier substantivisch; adjekt.
d^sXxTTjQia Ch. 670). JEv 6^ ovv /uivoig äv (== ßivE) wie 6v 6^ ovv
ölcoxe 226, wo d* ovv wie überall enthält, dafs man von etwas nicht
weiter reden will. Die Verheifsungen sind alle gesagt, und hieran
wird durch si /nhv ayvov eöri xra. erinnert. „Gut denn, so bleibe"
— 888 BjciQQBütBiv transitiv wie Ag. 250 Aixa öh rolq filv üiad^ov-
öiv fiad^alv itxiQQeTCEi. 890 yaßOQCoi (Dobrees glänzende Emendation)
wie Hik. 613. Die Komposita mit yf] haben bei den Tragikern auch im
Dialog ya- (wie auch yäütoroq Ch. 97. 163), Dindorf Lex. 64 a. Acxaicog
vgl. 291. 1025.
Stichomythie 892—902. Endlich hat die unermüdete freund-
liche Zuspräche durchgeschlagen. 893 dmjfiov ' oiC^vog wie ovx dutaTt-
utov löaiov jcvQog Ag. 311; öfter Sophokles, OC. 786 xaxcov dva-
Toq usw., Wecklein, Blaydes. Es mufs auch an den Jammer gedacht
sein, den die Erinyen bringen könnten; doch ihr eigner wird zunächst
negiert: 780 zdXaiva, 791 f. fisydXa SvorvxBlg .. dTißoutEvd^eig, 894
xal ÖT] öeösyßat hypothetisch, s. zu Ch. 566. Mbvbl kann nicht sein
'erwartet', wobei der Akkusativ zu stehen hätte, sondern mufs heifsen
'bleibt', 'ist nicht entrissen'. Sie zweifeln eben noch. Die Antwort'
825 ist überraschend und ruft die erstaunte Frage 826 hervor. Evd^e-
vsZv auch 908. 944. V. 897 <jvß(poQdg neutral; verwandt die Stelle
101 7 ff. fierocxiav 6' ißijv sv öißovrsg ovri ßBfitpaü&e övßcpogdg
ßiov. \)q&ovv wie Ch. 584. UQOJtag Ag. loii, Prom. 406 usw.; also
hat Abresch richtig utQOJtavrog geschrieben, wenn auch das jcqo ütav-
rbg der Handschr. (= vjthg ütavrbg, 835) nicht unmöglich wäre.
'Eyyvijv rid^eö^ai, = :jiouia^aL, wie oQXovg d^eßavT] Ag. 1570 (Blaydes).
899 ist mit feinem Scherz und Selbstgefühl gesagt. 901 roiydQ 603;
Drittes Epeisodion. 167
xara x^ov^ ovo' xre. Du wirst also nicht fortgehen, sondern hier
bleiben und dir neue Freunde gewinnen. 902 ri ovv mit üblichem
Hiatus (Blaydes): Hik. 306, Pers. yS-j, Sept. 208. 704. Die Freund-
schaft mufs sich nun von beiden Seiten äufsern.
Athene 903— 915. Zu vixrjg vgl. 1008 ro 6h xeQÖaXsov uteßTteiv
ütoXECoq ejtl viX7]i, Sieg und Übertreffen in allem, aufser in Schlachten,
denn Sieg in der Ordoig {S61 ff., gyöff.) ist nichts Gutes. Anders vixrj
xax7J (feige) Sept. 716. ^Eütiöxoütoq, von oxojtog Ziel, abzielend auf, wie
Soph. Ai. 976 ärrjg ttjCö' tüiiöxonov ßiloq, d. i. iöroxaOßivov nach
den Scholien, iTtiöxojta ro^eveiv Hdt. 3, 35. rrj^av wie Sept. 247;
ÖQOöoq bedeutet allgemein 'Nafs*, wie Ag. 1363 (poiviag öqoöov vom
Blute; vom Meer- oder Flufswasser Eurip. I. T. 255. 1192 (evaUay
d^akaoöiajj . Hippol. 192 {Ttorafiia). — V. 905 leidet an verwirrter
Konstruktion, wenn man nicht rdveßcov für xdvs/iicov schreibt (die
Krasis von ra ist besonders häufig, rdya^d 881 usw., Dindorf Lex.
233a). Auf evTjUcoq liegt der Nachdruck: nicht Stürme mit finsterem
Himmel und Unwetter. Vgl. Eurip. Med. 837 ff. von Attika (ßergiag
dve/umv avgaq). Nachdem so das f| ovgavov gleich ausgeführt ist,
wird auf das yfjd^sv zurückgegangen, und es folgen die gewöhnlich
(auch in Verwünschungen) verbundenen drei Stücke : Früchte — Herden
7— Kinder. Vgl. Hik. 674 ff., Soph. OT. 270 f. (Herden nicht erwähnt,
s. aber 25 ff.), Hdt. 3, 65, Aisch. 3, iii (Weckl.), und z. B. die kre-
tische Inschrift DI 5058, 4off. : raxvcov ovaoiv yivsöd^ai xal yäv ev-
xaQütov g)6QSiv xal ngoßara evd^rjvEZv, KaQJtog wird mit Zeugma auf
die ßord übertragen ; iütiQQvrov *^reichlich', vgl. oXßov ö ' ejtiQQvevTog
Eur. Med. 1229, xax(ov i:jttQQodg Ändr. 349. V. 909 tritt in CmttjQiav
wieder das Objekt zu iifvfivfiöai hervor. 911 ixg)OQO)TSQa: während
du den Nachwuchs schützest (909), magst du gegen övööeßovvzsg
eher umgekehrt verfahren (Komparativ mit einer Art Litotes, die ver-
möge der Andeutung drohend wirkt) ; ix(f)eQSiv herausschaffen, wie der
Gärtner das Unkraut. ^iTVJtoi/ntjV natürlich nur hier; 912 rmv 61-
xaicov rcovöe Hinweis auf die anwesenden Bürger. Vgl. Demosth.
20, 39 xal ydg 'A&rjval&v riveg elöiv l'öcog (pavXoi — dXXd rbv ö^ßov
vofiiC^fov XQrjöTOv (fingierte Rede Leukons). V. 913 oovöri = Ooi iori,
hast du als dein Amt (Andre oov 'öri; aber das würde od iori sein).
'ÄQeicpaTog ist bei A. nichts als a()?Jfog, mit nicht mehr gefühltem
zweiten Teil, Frg. 145 dgeiifarov Xijßa, von Hesych. mit lOxvQOV,
dvrl Tov ^!dQei ioixog erklärt. TlQentog auch Aristoph. Lysistr. 1298;
ütoXiv dorvvixov dywvcov wie 37 jcoöcoxeiäi oxeXmv, und öoQog vixrj-
168 Chorlied und Anapäste.
(pOQOV 777; dörvvixov prädikativ. Ovx dva^ofiai ist kräftig gesagt,
wie der ganze Gedanke kräftig und stolz ist (zu 864); rb ßij ov
Prom. 787. 918.
Chorlied und Anapäste, 916 — 1020.
Str. a, 916—926. Die Rhythmen sind in dem ganzen Chorliede
vorwiegend Trochäen, meist wie gewöhnlich katalektische Dimeter.
So war es auch in den Stasima, nur dafs in diesen gegen Ende das
tragische Pathos in lamben zur Geltung kam; dafür war hier nicht
der Ort. Also kann in dieser ersten Strophe nicht als drittletztes
Kolon ijciöOVTOvg ßiov rvxccg ovtjoifiovg, eine iambische Hexapodie,
stehen, sondern man mufs dies an das vorhergehende d^eöjciöaöa :;r()£t;-
fCEvSq anschliefsen : -w-v,/ — v^_^-o_w/-^-v^-w-, gleichwie
schon vorher rdv xal Zevg b nayxQarrjg "AQt]g xBJipQOVQLOV d^ecov
vifiet, und im Stasimon 496 (325). Die Form «- i_ für - ^ - v. findet
sich zu Anfang des Kolons 918, am Ende eines Kolons, unter Bindung
mit dem nächsten in Strophe und Antistrophe, 920 Qvöißcoßov '^EXXd-,
Schwierig aber ist 925 yataq f i^afißQOGat = 947 TtlovTOX^fov eQfiaiav,
nach Rofsbach-Westphal aus lauter dreizeiligen Längen bestehend und
demnach Hexapodie. Was man indes gerade an dieser vorletzten Stelle
der Strophe erwartet, sind Daktylen, wie Gh. 30 — ,--, — ,-^^,-->
vor -o-v^-o-; 591 desgl., doch Daktylen an den vier ersten Stellen;
desgl. Eumen. 387, und Daktylen sind auch nachher in Str. ß y bei-
gemischt, Pentapodie und Tripodien. Eine Tripodie, allerdings aus
lauter Spondeen, nehme ich also auch hier an; denn dafs die Anti-
strophe mit ihren sechs Längen mafsgebend sein mufs, ist nicht
zweifelhaft. — In Strophe und Antistrophe ist durchgängige Synaphie.
Inhaltlich ist die erste Strophe allgemeine Einleitung des Segens-
liedes. — 91 8 f. ^ÄQtig mit neuer Anspielung auf die Siege (ob auch
auf den Areopag, 689? Jedenfalls hatte Ares dort in der Nähe einen
Tempel, Pausan. I, 8, 4, wie Zeus das grofse Olympieion hatte) ; (pQov-
Qiov hier 'Burg', *^ bewachter Ort', während es 949 noXecog (pQOVQiov
und Prom. 801 die Bewachenden bedeutet. Also (Pers. 348) d^eol
jcoXiv 0(6l(^ov6l nalldöog ^säg. Im folgenden ist die Verbindung
"EXkdvfov öaißovcov doch nach dem Sinne unmöglich, und die von
'EXXdvcov mit dyalfia, von öaifiovmv mit Qvöißcoßov (Wecklein) gegen
die Wortstellung, nach der zu verbinden und zu verstehen ist ayaXßa
öatßovoDV (wie rexvov 66/i(ov dyaXfia Ag. 208, vgl. 741, Ch. 200,
Prom. 466) ^voßsvov rovg ßcoßovg t(5v 'EkXrjvov. Besser indessen
Chorlied und Anapäste. 169
ist es, nach öaifiovcov ein r' einzuschieben: „Kleinod aller Hellenen
und der Götter selbst". Richtig hat man Qvöißcofiov auf den Schutz
bezogen, den Athen ganz Hellas gegen die Perser gab, die Altäre
und Tempel zerstörten (Pers. 809 ff.). Das vsßai liegt nahe als syno-
nym mit vojLiiC^ei zu fassen; s. zu 624; indessen unzweideutig steht
ioi5f. öaißoveg re xal ßgorol UaXldöoq uioXiv vefiovreq', und der
doppelte Akkusativ ist auch bei diesem vs/iieiv möglich. — V. 921
xarsvxoßai wie Ch. S8, 139, ohne andern Sinn des xard als den der
Verstärkung; d^EöJtloaöa (Ag. 12 10. 12 13) * weissagend' ; der Aorist
widerspricht dem xarsvxoßcci nicht, indem auch dies, in die Vergangen-
heit umgesetzt, xartjv^dfirjv ergäbe (vgl. tiqoOöG) . . xaravaöüaßäv?]
928 f.). Im allgemeinen herrscht im folgenden die Form des Wunsches,
nicht die der Prophezeihung ; wenn freilich mächtige Gottheiten wünschen,
so ist zwischen 'möge' und 'soll' oder 'wird' kaum ein Unterschied;
s. was Athene 949ff. sagt. 'ETvidövrog Ag. 88y. 1150; ich sehe keinen
Grund, in das sinnverwandte und nur schwächere ijtiQQvrovq (907)
zu korrigieren, wo doch sogar von Fliefsendem Ag. 887 xkavfidrcov
ejtiöövToi nijyai steht. Heller Sonnenschein (906) wird aus der Erde
wie die Früchte so alles andre Gute in reichlichster Fülle ausspriefsen
lassen ; es senden ja die Götter und Geister der Tiefe alles Glück und
wiederum alles Unglück (Ch. 147, Pers. 222 usw.). 'E^aßßgvöai scheint
bis auf das Tempus richtig emendiert, wenigstens aus Späteren wie
Himerios und den Anakreontea bringt Lobeck zum Ajax S. 77 Belege
genug für faktitives ßgveiv. Aber den Aorist kann ich nicht verstehen ;
besser Futurum, an d^eöJtiöaöa angeschlossen.
Anapäste der Athene (a), 927—937. Zwischen den fünf ana-
pästischen Stücken der Athene besteht, wie GHermann erkannte, eine
Responsion, jedoch nicht entsprechend der der Strophen und Anti-
strophen, durch die sie getrennt sind. Vielmehr respondiert dies erste
Stück mit dem letzten 1003 — 1013, die drei mittleren aber unter sich.
In a und e beginnt ein Satz in je drei Dimetern ; der zweite, zu dem-
selben System gehörige, läfst sich als Dimeter Monom. Dim. Monom.
Paroim, schreiben, indem man in a nach :jtXriyal ßioxov das fehlende
Verbum mit v_/^ — ansetzt. Hierauf folgt nun ein zweites System in
Dim. Dim. Monom. Paroimiakos.
928 övCaQiörovq 'schwer zu begütigen', jetzt für Athene und in
ganz andern! Mafse für Menschen, die sich gegen sie vergehen. Kara-
vdccaö&ai gehört zu dem faktitiven ivaOüa Pind. Pyth. 5, 71, xare-
vaöOa Hesiod Thg. 329, Frg. 168. Mit 930 f. vgl. 310. In 932 mufs
170 Chorlied und Anapäste.
entweder ßagecov oder ^ri geändert werden: ,,wem sie nicht gnädig
begegnen" oder „wem sie zürnend begegnen^*; letzteres macht sich
durch yt ßv^v (Prom. 871 ojtoQäg ye firjv ex rfjööe (pvösrai d^gaövg,
vgl. auch oben 51, wo es stark adversativ ist), während ersteres nicht
so leicht ist. Den Akzent hat Ahrens berichtigt: auch der attische
Dialekt kennt bei diesen Adjektiven -ia statt -elai ^gaOea Philemon,
lil-Uöea Inschr., Thuk., Plat., ütXaxia Xenophon, Kühner-Blafs I, 443.
— 933 OV7C oiöev o^ev^ nämlich dafs ix rovrcov; wenn so nach
'wissen' und dgl. das Relativ als Vertreter des Interrogativs etwas
Bestimmtes bezeichnet, mufs auch das bestimmte Relativ und nicht
das unbestimmte oOriq gebraucht werden. IlXr^yij wie Pers. 251. 906;
als Verbum ergänzt Hermann utgoötjcaiöav. 'AütXäxrißa wie djcXaxcöv
Eurip. Alk. 241 (Hdschr. dßütX, wie hier), unter metrischem Zwange;
vgl. bei Homer dvÖQorfJTa v^ w - v.'. n^oregcov wie Ag. 1338 ei ütQO-
riQOv alß ' dnordoti^ Ch. 402 if. ßoäi Xoiybg 'Eqivvv, Tcaga rcov JtQO-
rsQOV (f^ißivcDv drrjv tregav indyovöav ijt' arrjc. Ohne Drehung
und Verdrehung ist es indes unmöglich, in sx utQoreQCOV d7tXaxi]ßara
eine Beziehung auf früher Gemordete hineinzubringen, und mit Recht
vergleicht Blaydes Eur. Hippol. 831 : jtQoOcoB^av 6e tco&ev dvaxoßi^oßat
Tvxccv äaißovcov dßutXaxiaiöi rwv JcägoLd^sv rivog, s. auch Stellen
wie Ag. 1500 ff. — V. 935 öiywv oXe^Qog wie Hes. Erga 102 vovöoi . .
avTOßarot (poircDöt . . aiy?]if e:it£l (pmvrjv e^dXaro ßrjrleTa Zsvg. Gegen-
satz ist ßeya (fcovovvra (Sidgwick). Zu aßa&vvH vgl. Homer / 593
:x6Xiv ÖE re jvvq dßa&vvHj so A. noXiv 6iT]ßdd-vv£V Ag. 824 (Frg. 239
y.vveg öitjßdd^vvov dvÖQa öeöütorriv, den Aktaion). Im gesamten Ge-
danken ähnlich sind im Chorliede V. 368 if.
Chor AntiStrophe a, 938—948. Segen in Landbau, Viehzucht,
Bergbau; vgl. 905 — 908. AsvÖQOJtijßcov ßXdßa von Stürmen, die die
Bäume (Oliven namentlich) schädigen; (pXoyßbg (pvrwv geht auf die
jungen Pflanzungen, denen die Stürme nichts anhaben, die aber durch
den Brand ihre Knospen einbüfsen ; voöog axagnog doch auf die Saat
{xaQJiov yaiag 907). Ob ^^qlv Objekt zu X^yco ist (vgl. 6oXo(f>6vov
XtßrjTog Tvxav öoi Xeya) Ag. 1129), oder (Ddf.) rav ißccv x«(>*^ '^"^
meinetwillen' bedeutet, macht für den Sinn nichts aus, wohl aber etwas
für die in der Überlieferung geschädigte Konstruktion im folgenden,
der auch die Einschiebung von rs noch nicht völlig aushilft. Schreibt
man aber <pXoyß6v t' OßßaTOöreQfjy dann kann man ro rs ßt] (pXoyßbv
:!tsQäv OQOV an rdv sßav x^Q^^ (Subst.) als weitere Ausführung be-
quem anhängen. ^0(f)&aXß6g vom Auge der Pflanzen ist übliche Über-»
Chorlied und Anapäste. 171
tragiing (Theophrast u. a.); zu rojtcov vgl. iv toüiolCl rolq ifioig 858
(292. 706. 1023); (axaQjtog) alavr^g vooog Wiederholung von 479
{a(f:eQToq) aiavijq voöog. Der Imperativ ist mit dem Optativ einfach
synonym, vgl. in dem Segensliede der Hiketiden eCra) 669. 687, euta?.-
d^erco 679. — Der Segen der Herden wird Hik. 691 so angewünscht:
jtQOvofia 6h ßoTcc rcog noXvyova rsle&oi; ähnlich hier ^vv öiütXolOiv
ifißQvoig. Dem Zustande der Trächtigkeit aber mufs die Geburt
folgen, und auf diese weist deutlich xQovcoi rsrayfievcDi; somit mufs
yovog, nach dem zwei Silben fehlen, in yovov mit fehlendem Infinitiv
verbessert werden, etwa yovov (rsXetvy. An Dobrees evd^evovvra yä
statt svd^svovvz' ayav zweifle ich nicht: yä rgägjat Ch. 585 ; ayav
aber ist bei A. immer tadelnd. Wenn nun wegen ütXovrox^fov fälsch-
lich yovog statt yovov geschrieben ist, so ist auch wohl weiter ein
folgender Nominativ in den Akkusativ verdorben worden: richtig jtXov-
Tox^cov (^') sQ/uaia öaißovcov öooig rloi, wozu die Athener Objekt
sind. Wie soll auch yovog ütXovt6x^(ov agfiaiav öoOiv rioi erklärt
werden ? Die Beziehung auf Laureion ist deutlich in jcXovtox^cov und
in eQßaia, da Hermes der Gott glücklichen Findens ist; C(5g ifpavtj
ra fihaXXa ra iv Magovaiai Aristot. IIoX* li&, 22, 7. Vgl. Pers. 2^8,
Anapäste der Athene (b), 949—955. Dies zweite System, den
folgenden entsprechend, ist erst von Weil richtig geschrieben worden.
Man pflegt ja in den Anapästen Dimeter und Monometer so zu ver-
teilen, dafs man sich möglichst an die Teilungen des Sinnes anschliefst;
demgemäfs ist in c (968 ff.) und d (989 ff.) an zweiter Stelle ein Mono-
meter gesetzt, und dann ebenso an vorletzter Stelle, indem die ge-
samte Zahl der Metra ein gerade (14) ist. Dieselbe Zahl besteht aber
auch in b, und nach dem dritten starker Einschnitt des Sinnes ; also
Monometer oV tjtixQaivei, vgl. 969 iütiXQaivoßhcov. Auch das Weitere
fügt sich so glatt und gefällig.
Athene hebt ähnlich wie vorher die Bedeutung dieses Segens
gegenüber der Vertretung der Bürger, dem Areopag, gebührend hervor.
Wegen üt6XaG)g gjQovgiov vgl. 919, und (pQ0VQ7]fia yf]g 706. Anstöfsig
ist die Verbindung zweier Auflösungen in dxovars JtoXacog; aber man
kann dxovaig schreiben , wie ja vom Chor so oft der Singular steht.
'EniXQaivai: der Wunsch dieser Gottheiten schliefst die Erfüllung in
sich, jid^avdroig als Gegensatz zu roig vuto yalav ist nicht anstöfsiger
als 349 d&avdrmv von den Olympiern ausschliefslich. Unter der Erde
sind die Geister der Abgeschiedenen; eigentliche Unsterblichkeit haben
nur die im ewigen Lichte wohnenden Götter des Himmels. '^Yito
172 Chorlied und Anapäste.
yalav wie vjtb x^^Va 395 ; seit Homer ist v:n:6 mit Akk. auch auf
die Frage 'wo' gebräuchlich. Auch an (pav£Qc5g (für Wissende) relicQg
möchte ich nicht Anstofs nehmen. 'AßßXcoütog ßiog öaxQvwv erklärt
sich selbst; jrpog d' Ofifiar^ «X^v? dßßXmnoq i<pi^6i Kritias 2, 11 Bgk.
Chor Strophe ß, 956—967. Trochäen zu Anfang und Ende;
in der Mitte Daktylen, eine Pentapodie - v^^ - w^ - w^^ - v^w — und
drei Tripodien, von denen die erste katalektisch ist; vor ihnen und
nach der Pentapodie -B^sai t' co MoiQai fiatQOxaöiyvfjrai == 61' OQyav
Tcoiväg dvTKpovovg äraq. Das sieht wie ein dochmischer Dimeter
aus; aber Dochmien sind hier unmöglich. Rofsbach-Westphal fassen
den zweiten Teil als katalektisch-daktylische Tripodie gleich der folgen-
den, d^eal T* CO MoTgat aber als ^ t_ i_ i_ u_ , also als iambisch, was
mir kaum minder unzulässig scheint als die Dochmien. Liest man
indes d^eal und behandelt demgemäfs die Antistrophe, so hat man
katalektische Pentapodie wie 534.
Der Segen der ersten Antistrophe bezieht sich auf Erhaltung der
Jugend und ausführlich auf glückliche Ehen: gleich als wenn die
Erinyen nun auch hierüber anders dächten als früher (2 12 ff. 605).
^AvÖQOxßi'jg 248; dcoQOvg rvxccg wie d^avdxov dcogcov im attischen
Skolion (2 Bgk.), dnevve7t(o Sept. 1053 (auch Soph. und Eurip.). So
die Hiketiden 678 fF.: [iriöi rig dvÖQOxßijg Xoiybg ajteX^iroD rdvös
utoXiv öail^cov. — Kvqi' axovrag 960 die Ehegötter, aufser Aphrodite
Hera reXüa und Zeus rkXeiog (2 14 f.), zu denen nun die Moiren hinzu-
treten, vgl. Pollux 3, 38 (oben zu 835), Evvr} dvögl xal yvvaixl fiOQOt-
/Liog 217. MaTQOxaCcyvfjrai Schwestern von der Mutter her, nach
Hesiod Theog. 217; einen Vater haben alle diese Kinder der Nacht
nach Hes. nicht. Merdxoivog 354, Hik. 1038; £:n:ißQi^£Tg (nur hier)
in jeder Zeit mächtig waltend mit ihrem gerechten Eingreifen {ofiiXia
57 usw.).
Anapäste der Athene (c), 968—975. Athene spricht ihre hohe
Befriedigung über die durch gute Worte erreichte Versöhnung aus.
^ETtixQaivG) ist sonst immer Aktiv ohne Medium, und daher kon-
struieren manche: ydvvfiai rdöa, tJtiXQaivoßtvcov (Pass.) avr(5v, was
nicht gefallen kann. Entweder also ist hier dennoch Medium an-
zuerkennen (sie gewähren aus ihrer Macht, und vgl. {aJt)a^iov6d^ai
367. 425; avöäö&ai 379; Paley zu Prom. 43), oder es ist tntXQai-
vovac5v zu schreiben. Das epische ydvvfiai hat A. nur hier. Ersgym
'liebe'; Usi^ovg öeßag schon 885; zu öfifiara (das freundliche Antlitz)
n. vergleicht Wecklein Soph. Frg. 743 Dd. öeivov rb rag Ileid^ovg
Chorlied und Anapäste. 173
:jtQ6(j(OJtoi\ Das Präsens ^ütcoütäi verstehe ich hier nicht, da doch
von dem geschehenen Zureden gesprochen wird, das endlich Erfolg
hatte (Aor. ixQdT7]öe); also ejcwTta Imperfektum. Zevq 'AyoQaiog, in
Athen (CIA I, 2$; Aristoph. 7:7r:;r. 410; Hesych. unter dyoQaiov), Sparta,
Theben, Olympia usw. verehrt (Preller-Robert Myth.-i5o), lenkt die
Versammlungen der Bürger und das Reden und Überreden in ihnen:
xai öS (pvXdrroL Zevg kyoQaiog wird 7jr;r. 500 dem in den Rat
gehenden Wursthändler gesagt. 'Ayad^wv eQig TJftsreQa erklärt sich
aus 1012 ei'rj ö' dyad^cöv dya&t] öidvoia noXiraiq, und dies wieder
(Wieseler) aus Aristoph. Bdrg. 1530 (Nachahmung des A.) r^t öa
TtoXu ßaydXcov dyaO^cov dya^og ejtivoiaq (nämlich 66re) ; also ist dya-
d^aiv Neutrum. Unser, stets auf das Gute gerichtete. Streit siegt wie
jetzt beständig. Bei rj/LisrsQa fafst sich Athene wohl mit Zeus zu-
sammen.
Chor Antistr. ß, 976—987. Kein Bürgerkrieg; Eintracht der
Bürger. Vgl. in dem Segensliede der Hiketiden 661: ßrjö' sjüixco-
Qioig {ördoig) Ttxcoßaöiv aißariöat üteöov yäq» Zu 980 vergleicht
sich auch Sept. 736 xal yßovia xovig ütirii ßslaßjtaysg alßa <poiviov»
MeXav alßa ist homerisch. ''ÄQJtaXi^siv noch Sept. 243 ßij vvv iav
&vijt(jxovTaq rj teTQCoßbvovg jcvd^Tjöd^ej xcoxvroTCiv aQ7taXit,are ; Hesych.
erklärt mit dößevcog öexoßai. Wenn der Rhythmus von 981 richtig
als daktylisch bestimmt ist, so mufs 61^ OQydv geändert werden, am
einfachsten in oQyäi (Ag. 2 1 6) und dann jtoivdg dvTi(p6vovg (x ') aragy
vgl. dvTixTOVoig noLvaWi 464. IloXemg doch zu dxag, 983 ydqßara
6' dvriötöolev tritt in Gegensatz zum Vorigen; xal Crvyüv enthält
ein weiteres, dem xdQßara paralleles Objekt.
Anapäste der Athene, 988—995. Mahnung an die Bürger,
diese Gottheiten nun auch entsprechend zu ehren. Der leicht entstellte
Anfang mufs so emendiert werden, dafs nicht die Erinyen angeredet
werden (was erst im nächsten, im Inhalt ganz verschiedenen System ge-
schieht); also (f>Qovovoi{v) (Mf) .. evQiOxsiv: sind sie nicht darauf
bedacht, den Weg zu segensreichen Wünschen zu finden? So Homer
ipQOVBov . . eQvsiv P 286; dxovri^eiv ovx iipQOvovv Xenoph. Kyr.
3, 3, 66, und A. selbst (pQovei ßlv wg ragßovüa ßrj dßeXeiv S-ecov
Hik. 773. — V. 990 :jtQo6c6jt(ov weist auf die, natürlich gebliebene,
schreckliche Maske = Gesicht. V. 902 ev(pQovag svfpQOveg wie 998
(fiXag (piXot, 1012 dya^cov dyad^r] usw., ßiya rtßcjvreg vgl. 12; zu
OQd^oöixaiov vgl. evd^vöixaioc 312. TlQinuv mit Partizipium wie Ag. 30
tyyiXXfjov nQeütei^ 1222 onXdyxva jtQtJcovo^ exovreg. Zum Gebrauch
174 Chorlied und Anapäste.
von ötdyeiv vgl. Isokr. 3, 41 rag noXeio, iv Ofiovoiäi öidyeiv. fldvrog
(g; konjiziert von Bothe) ist besser als das matte ütdvreg (Paley).
Chor Strophe;', 996—1002. Immer noch Daktylen und Trochäen ;
die Trochäen einfachsten Baues, nämlich je zwei verbundene kata-
lektische Dimeter dreimal (Bindung durch Wortgemeinschaft zweimal
in der Antistrophe). Der daktylische Vers wird gewöhnlich als ein
logaödischer hergestellt, gegen den Gebrauch dieser Art von Strophen ;
aber man kann ebensogut ölütloiC^co in der Antistrophe messen und in
der Strophe aiaißiaio{iv) schreiben.
Der Chor schickt sich zum Abziehen in die ihm zuzuweisenden
Wohnsitze an; also die Exodos wird schon von hier ab vorbereitet.
ÄiCißia gibt es nur an dieser Stelle; svacöifiia (denn man kann ja
auch zu einem Worte verbinden) hat Hesych. mit der Erklärung
6io6Tjfiia; als Adjektiva sind aiöi/uog wie evaiöißog bei Homer vor-
handen. Der Sinn mufs sein: *^in . dem (oder an dem, xaiQovOav
evaöToZ JtoXiv Ag. 647) vom Schicksal gewährten Reichtume'. ^'ixrag
= eYYvg Ag. 116 (Frg. 58), Sprichwort bei Plat. IIoliTsia IX 575 C
ovo* ixtaQ ßdXXei» Man darf aber nicht die d-emv dyx^ö^oQOi und
ÜQiaßov eyyvg d^swv ysyovora und dgl. hineinmischen, da es sich
um Abstammung gar nicht handelt, sondern nur um den mächtigen
Schutz der Pallas ; also dies ist der fromme Glaube des Atheners, den
schon Solon ausspricht (4, i ff . Bgk): rjßereQa 6h noXig xard ßlv Aiog
QVJtOT oXeXrai alöav xal ßaxdQCOV ^scov (pQtvag d&avdrwv roh}
ycLQ ßsydd^vßog ijciaxojtog oßQißOütdtQrj UaXXdg ^Ad^rjvaiij x^^P^S vneg-
■&av sx^i (s. auch Pers. 347, oben 918 f.). Das hier sinnlose h XQOVon
(in der Zeit, mit der Zeit, 498 usw.) ist von Weil treiflich in eß(pQovog
emendiert worden: C(0(pQovovvTeg iß(pQovog wie (piXag <piXoi. -Sai-
(pQOVog litt weder der Vers noch der Sinn, '^yjtb nrsQoXg meta-
phorisch „unter dem Schütze'S von den Vögeln hergenommen; so
(Blaydes) Eurip. Herakles 10; deutl. Andr. 441 ^ xal vsoööbv r6v6\
V7tb jtr£Q(Dv öTcdöag, und Tro. 751. "AC,£rai: vgl. aC,ovrai . . 'ixroQag
651; ähnlich wie öeßcov tov txarrjv oben 151.
Anapäste der Athene, 1003-1013(e; entspr. a, s.o.). Jetzt
wendet sich Athene an den scheidenden Chor, dem sie nun mit ihren
Bürgern die Sitze anweisen will. Es ist auffallend, dafs hier die jtQO-
TcoßJtoi als bereits anwesend erwähnt werden (rcSvöa), und ebenso die
Schlachtopfer als anwesend (1006). Indes die Göttin kann veranstalten
was sie will, ohne dafs sie es sagt und ohne dafs man es merkt; ob
übrigens auf bereits Sichtbares hingewiesen wird, ist fraglich, vgl. zu
Exodos. 175
1025 f. BaXaßOvq vjtb rijg auch Pers. 624. — 1007 övßevaii s. zu
786; zum Folgenden, worin das von chthonischen Gottheiten überhaupt
Erflehte angegeben wird, vgl. Pers. 2 22 ff. {AaQHOv) iöS^Xd öoi nifiütHV
rexvcoL rs yrjg evsQx^ev sg (pdog, räfmaliv 6e zcovöe yaiag xdroxct
ßOVQOVöd^ai CY.6x(üi. Den schlecht zu konstruierenden Genitiv x^qag
hat Paley in den Dativ emendiert; dann gehört TtoX^mg im vix7]i zu-
sammen {ijtl vixrji Ch. 478. 868 mit Bezug auf den einzelnen wirk-
lichen Kampf; anders hier, wo man 974 f. vergleichen wird). In loio
werden zweifellos die Areopagiten angeredet, wie in 949; da nun
Athene selbst führen zu wollen erklärt hat, so mufs es xvßüg 6^
heifsen. üoXiöCovxQg 775- ^^^'^ der legendarische /!r()«i^«og, als epo-
nymer Heros der alten KQavaoi, die selbst wieder von der xqavaa
TtoXig benannt sind, kommt hier zuerst vor. Hdt. 8, 44 sagt, dafs die
Athener zur pelasgischen Zeit Pelasger gewesen seien, unter dem
Namen Kgavaoi; die Kgavad noXig begegnet bei Aristoph. '^Ijtut, 75
(Exklamation « Kg, üt.), Lysistr. 480 rriv Kgavadv (die Akropolis),
^'Oqv. 123 r(5v Kgavamv (Athen), und soll (Schol. Ach.) auch bei Aischy-
los und Sophokles vorgekommen sein. Mit den letzten, ebenfalls an
die Vertreter der Bürgerschaft gerichteten Worten erinnert Athene an
985 {öiavoiaL)', über den Sinn s. zu 975.
Chor Antistr. 7, 1014—1020, nochmalige Verabschiedung. Das
XCcigsTS x«/()£T£ 6' av^ig mufs sich auf 996 beziehen, und ebenso
das '\i:itL6L0tXoil,G), worin 'ijtri öinX. liegen kann (Weil; mit immerhin
auffälligem Plural), oder sml 6iJtloiC,(o (Wieseler); weiter abliegend
sind ijtavöiJtXoi^G) (Hermann, nach Prom. 817 ajtavaöiTtXa^s) und
ijtog ömloi^o) (Ddf.). Das Simplex 6i7tloi<;,G) steht Ag. 835. Für
den Sinn scheint ejtava- wesentlicher als STcogt und somit habe ich
i:jtav6iütXol^<ji) aufgenommen. Ev oaßovrsg statt evöeßovvrsg beseitigt
nicht nur die seltenere Konstruktion evöeßeiv riva (Eurip. Tro. 85,
Phoen. 1321, vgl. Ag. 338; dösßsTv riva Eum. 370), sondern sie ver-
stärkt auch den Sinn, indem svöeßeiv dasselbe wie asßecv ist. Aischy-
los schrieb EY21EB0NTE21, was dies und jenes sein kann. Vgl. ev
jtQorlcov 645 u. a. m. — EviKpogag : s. zu 897 ; ox /nefitpeöd^s Litotes
gleichbedeutend mit ejtaiveaerE; vgl. 596, Hik. 137. 774 usw.
Exodos, 1021 — 1047.
Athene 1021—1081. 102 1 xarevyfidr&v wie xarevxofiai 922;
Xaßjzdöcov öeXaöipoQcov wie X. (f)a£6g)6QQ)v Ag. 489. Kcctco x^o^'O^
sagt man nicht (auch Ag. 871 f. ist nicht so zu verbinden), sondern xard
1 76 Exodos.
X^^ovog, was ich herstelle. Dafs Athene ihre eignen Tempeldienerinnen
mitschickt, ist eine besondre Ehre; sie müssen aber identisch sein
mit einem Teile der 102 5 ff. Genannten, die Athene als oß/na jtdcTjg
X&ovog Oriörjiöog bezeichnet, d. h. als die Blüte, das Köstlichste des
ganzen attischen Landes. Vgl. oßßa 66ß(ov Pers. 169, 6(f)d^aXßmy
ol'xcov Ch. 934, atQariäq oipd^aXßbv ißäq Pind. Ol. 6, 16 (Amphiaraos)^
HiTceliaq ocpd^aXßog 2, 11. {ßtjafjiöog zu 402. 689). Es gab eine
Priesterin der Athene und neben ihr eine rQajteil,0(f)6Qog und eine
xoöfi(6 (Harpokr. rQajts^o(f)6Qog, Wecklein). Jixaimg rite (Blaydes),
lE^ixeö&ai bedeutet 'zum Ziel kommen (Ag. 280. 303, Prom. 792. 810),
der Optativ aber mit av kann Aufforderung sein, wie Choeph. 105
keyotg äv, also heifst Athene die bereits vorher ihr sichtbaren jtgo-
ütoßTcoi (1005) jetzt vollends herankommen. Aoxog wie 46; Grolog
856. Jlaiöcov wird Femininum sein (69, Prom. 865); ütaiÖG)v yvvai-
xcov asyndetisch wie jtalöag yvvatxag Pers. 404, avÖQcov yvvaix(ov
Soph. Ant. 1059. ^^^^ diese sind aus den edelsten Familien erlesen;
daher o/i/ua x^oi^dg. Vgl. übrigens, wie in den Fröschen A. selbst
geleitet wird (1520 ff.): (paivsrs roivvv vfisZg tovtcqi Xaßndöag legdg,
Xccßa TtQOTCEßütBre roTöiv rovtov rovrov ßsXeöiv xal fiokTtaiöiv xsXa-
öovvrag. — Mit den folgenden Versen (1028 f.) werden die utQOTtoßJtoi
angeredet, und zwar sollen nach Robert (Hermes 38, 634 ff.) die Pur-
purgewänder (1028) von ihnen den Eumeniden umgelegt werden, wo-
mit auch ein Wechsel der Masken verbunden war; denn in ihrer ur-
sprünglichen Tracht und mit den ursprünglichen Gesichtsmasken könnten
sie doch nicht wohl als verehrungswürdige Gottheiten in ihre neuen
Sitze einziehen. Da die Orchestra so ausnehmend voll war, so konnte
leicht die etwa nötige Verdeckung für die Zuschauer bewirkt werden.
Eine Pause aber, nicht durch Worte ausgefüllt, hat nach 1031 noch
weniger Schwierigkeit als nach 234. Nun aber wird ja gemeiniglich
die Rede der Athene als lückenhaft überliefert angesehen, weil, so
scheint es, nach glaubwürdigem und bestimmtem Zeugnis etwas ehedem
in der Tragödie stand und jetzt nicht steht, was an diese Stelle ge-
hörte. S. die Hypothesis: (Athene) rag ^Egivvag ütgavvaoa jtQoöTjyo-
QSV66V Evfisviöag. Harpokr. EvßEviösg: AiOxvXog h Evfisviöiv, eljcwv
rd JtEQl rT]v XQLüiv ttjv *0Qe6rov, (prjölv «g fj ^A^7]vä jtQavvaöa rag
^QLVvag, Söre ßt] x^^^^^9 '^X^iv JtQog rbv OQSörrjVf Evßeviöag covo-
ßaüev. Selbst wenn man diese Stelle aus der Hypothesis statt aus
dem Stücke ableiten wollte, bliebe immer noch das erste Zeugnis, und
die Sache spricht dafür; denn dafs die tatsächlich doch erfolgte Um-
Exodos. 177
nennung nur im Titel erfolgt wäre, erscheint nicht eben glaublich.
G. Hermann also setzte die Lücke nach 1027, auch des Asyndetons
wegen, das man indes (Robert) leicht heben könnte: (poivixoßajtzoiq
((5'); Robert dagegen nach 1031, und er bringt auch aufser der
Namensänderung noch weiteren Stoff zusammen: so die von den
Eumeniden erwähnte Verzeihung für Orestes (s. oben Harpokration),
wozu freilich Worte der Athene ohne Antwort der Verzeihenden nicht
genügten. Man bedenke indessen: wenn Sinn und Konstruktion
nach 1027 keine Lücke anzeigen, so zeigen sie nach 1031 vollends
keine an; ich getraue mir also auch nicht, die Zeichen einer solchen
zu setzen. — ^EvövroXq io^/iaoiv 1028 vergleicht Hermann mit Eurip.
I. A. 1073, Tro. 257 und mit ivövrrJQa Soph. Trach. 674. — 1030
^d* ofiiXla x^ovoq, ganz wie 406. 711; aber ev<fQ(ov und nicht mehr
ßaQBia wie 711. JjQbütHV mit Dativ Ch. 12. 18. 24, * hervorstechen
mit'; hier nun mit dem was sie gibt, ^avÖQoi avßgjOQai (1020 usw.).
Lied der Geleite rinnen, 1032—1047. Zwei kurze Strophen
mit Antistrophen ; die Rhythmen sind daktylisch, wie auch in den
Fröschen das dem Aischylos nachgeahmte Abzugslied (i524if.) aus
daktylischen Hexametern besteht. Str. a, i Tetrapodie auf Spondeus
ausgehend ; 3 (Art Refrain) desgl. katalektisch ; V. 2 ist entweder Penta-
podie oder katalektische Tetrapodie -f- Dipodie, - oa - v^^ - ^a^ - , - ^^ — ,
vgl. 534 f. — Str. ßj 2 akatalektische Tetrapodie vgl. «, i (der Rhythmus
von I ist erst zu untersuchen, da svd^v^QOVsg auch — w — sein kann) ;
3 katalektische Tetrapodie vgl. a, 3; der Refrain anapästischer Paroi-
miakos, im Rhythmus sich an den vorhergehenden Vers anschliefsend,
aber es ist Hiat oder syllaba anceps dazwischen.
Strophe «, 1032— 1034. Bcirs öoficoc (Wellauer) scheint gram-
matisch bei den Tragikern nicht zulässig (indem auch Tteöcoi ' zu Boden'
emendiert wird); da nun Soph. Frg. 724 (im Trimeter) ßär' slg oöov
steht, und unten hier I04if. ösvq^ ire . . xad^' o66v, so scheint vor
66(iov , öofiovg und all den andern vielen Konjekturen Meinekes
ig oöov den Vorzug zu verdienen. Bare ist Präsens (zu ßdm) ^ nicht
Aor. = /3^T6, Kühner-Blafs II 382. — Als (piXorifioi haben sich die
Eumeniden sehr gezeigt, und es ist dies kein Tadel. Dindorf indes
erklärt hier venerabiles^ und Hik. 656 {(fjiXörißog £V/«) venerahundus
(ich lieber 'gern ehrend'). Ilatöeg aütaiöeq wie änoXiv noXiv 477,
väeg avaeg Pers. 680 (Schiffe, die keine Schiffe mehr sind, sondern
vernichtet) ; so versteht man auch hier wohl : die keine Kinder (mehr)
sind (sondern Greisinnen). Einfacher doch und näherliegend ist 'kinder-
Aischylos. 12
178 Exodos.
los' (Ddf.), auf die Vereinsamung der furchtbaren Göttinnen deutend
(69). An ev&v(pQovt kann ich nicht Anstofs nehmen {sv<pQovi L. Din-
dorf, Burney), und diese Form des Verses wird durch die Antistrophe
mehr empfohlen. EvS^uav dixrjv 433, gerade d. i. gerecht; auch
£V(f)QOvt müfste Svohldenkend' und nicht * freundlich gesinnt' sein. —
V. 1035, der die zusammenhängende Konstruktion 1032 f., 1036 f. unter-
bricht, und entsprechend die andern Schlufsverse der Strophen werden
von Kirchhoff einem Herold gegeben ; Verschiedenheit des oder der Vor-
tragenden bestand gewifs. XcoQalre nimmt Kirchhoff als erklärenden
Zusatz, der das echte jtavöa/iii = 1039 verdrängt habe; indes Her-
manns ;fCt>()rTa« ist tatsächlich keine Änderung und durch xw()tT?;g
6QdxG)v Frg. 121 gestützt. Dies geht also an das übrige Volk.
Antistrophe «, 1036-1039. iQyvyiog gebrauchen die Dichter
für^uralt', 'altehrwürdig', Sept. 321, Pers. S7' 974 (überall von Städten),
Find. N. 6, 54 {^Xsiovvrog \üt^ wyvyioiq oqsüiv), Soph. Phil. 142
(xQdrog). An jteQiöejtroq ist nicht zu zweifeln; für den Rhythmus
fehlt indes eine Kürze, und die Parallelstelle 1006 0(payia)v rcovö'
vxb üe/ivcov empfiehlt öteQioi7€rai{6i)j vgl. ^ObTtrog = tv osßofievog
Soph. OT. 864. Tv/äi = rvxt]t dya^i (jEVütOfiTtcoi rvxrii 93). Ilav-
^a/nai (fgh) ist zu schreiben, da die Länge des Ausgangs Sept. 296
vorliegt (dort auch M -ei).
Strophe /S, 1040—1043. "iXäog wie bei Homer A 583 u. s.; bei A.
nur hier; Sophokles hat Hkaog, OC. 1480, wie Hom. 1 639 u. s. —
Für £v&v(f)QOV£g yäi möchte Meineke £V(pQov£g ai'äit ^^^ etwas viel
Gewalt; rd ölxata (pQovovöai rf^i yiji ist indessen nicht unpassend
und entspricht der von den Athenern gezeigten Gesinnung, 1034. —
V. 1039 erscheint der attische Kultname Eeßval (s. schon 383). 1042
hatte M erst Xaßütai, entsprechend dem ovrcog der Antistr.; jtsvxäi
vermutet gut Schömann (Ag. 288); Paley hält Xdßnäi und sucht in
der Bedeutung mit 387 zu verknüpfen. Die Mahnung des Refrains
zum oXoXvy/iog (Ch. 386, Sept. 268, Ag. 28. 595) geht doch wohl
wieder an das Volk, und speziell an die Frauen, deren Sache dies
stets ist. Ag. 595 oXoXvyfiov . . avcpTjfiovvra; also eine Art des ev^fj-
fielv (1035) ist auch dies, fet wie 325.
Antistr./?, 1044—1047. 'ßg iiirj riv* olxov £vd-£T£iv dv£v 6£d^£V
hat Athene 895 gesagt, und 897 ruit, yaQ öißovri övfKpoQag OQ^(6ao/i£v;
also dazu pafst olxg)v üaXXdöog dörolg, und auch 67tovöai\ denn
wenn auch Wein den Eumeniden nicht gespendet wurde, so bekamen
sie doch Spenden von Wasser und iLi£XixQaTOV. Schol. Soph. OC. 100:
Exodos. 179
ov ycLQ Cnivötrai olvog avralg dXX' vöcoQt xal vrj(f)dXiai xaXovvrai
ai önovöal avrfov (Phot. vT]<pdktoi d^voiai' ev alg olvog ov 6nev6e-
xai, dXXa vöcoq xal ßeXixQarov, Paley zu V. 107). Nun können wir
den Vers 1044 an 1042 anschliefsen, indem sich der Refrain ebenso
die Konstruktion unterbrechend einschiebt wie 1035, ^^^ öütovöäi
oder öTtovöaXq schreiben, für evöaiöeg aber evöairsqi svöaiq Gegen-
satz aöaiTog Ag. 147, und die Konstruktion wie dxakxog döjciöwv
und dgl. Ist dies nun richtig, so folgt, dafs in der Strophe wie 1034
€vd'V(pQov£g zu messen ist, und der Vers ist kein daktylischer
mehr, sondern aus xard ßaxx^lov, wie Hik. 42 AXov jioqtiv vtusq-
3t6vTiov TiißdoQ^ IvLv T '). Auch so widersteht noch g'g ro Ttäv,
statt -^w; aber eg jtQOTtav läfst sich schreiben (jtQCTtavrog 898),
indem auch Euripides jvQOJtdv mifst (Phoen. 1504), wie Aristophanes
d:n:dv, Kühner-Blafs I, 481. nav{r)6ütrag von Zeus Hik. 139, Soph.
OC. 1086. ^vyxarißa 'hat eingewilligt*: diese Bedeutung ist freilich
erst aus Polybios nachzuweisen, eig Ttäv 3, 10, i usw. in Verbindung
mit eig, wonach Wieseler auch hier um der Ausgleichung willen ig
rdös vorschlägt.
Druck von J. B. Hirschfeld in Leipzig.