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Full text of "Die Eumeniden des Aischylos. Erklärende Ausgabe von Friedrich Blass"

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DIE 

EÜMENIDEN  DES  AISCHYL08 


ERKLÄRENDE  AUSGABE 

VON 

FRIEDRICH  BLASS. 


.s' 


BERLIN 
WEroMANNSCHE  BÜCHHANDLUNG 

1907. 


3826" 


Vorwort. 

Als  Friedrich  Blafs  in  der  Frühe  des  5.  März  die  Augen  schlofs, 
war  der  Satz  seiner  Eumenidenausgabe  bis  zum  siebenten  Bogen  vor- 
geschritten. Die  Nachforschung  in  der  Druckerei  ergab,  dafs  der  Ver- 
storbne ein  völlig  druckfertiges  Manuskript  eingeschickt  hatte.  Ich 
bin  so  imstande  gewesen,  dem  Wunsche  der  Familie  wie  der  Verlags- 
buchhandlung nachzukommen  und  den  Druck  zu  Ende  zu  führen. 
Dabei  habe  ich  mich  völlig  an  das  Manuskript  gehalten,  von  mir  aus 
nichts  hinzugetan,  als  dafs  ich  die  Verweisungen  ausfüllte,  die  der 
Verfasser  vorgenommen  haben  wollte,  und  Fehler  der  Zitate  berich- 
tigte, wo  mir  solche  auffielen.  Hätte  ich  noch  die  Möglichkeit  ge- 
habt, so  würde  ich  S.  104  in  einer  Korrekturnote  bemerkt  haben,  dafs 
Blafs  im  Kommentare  den  Vers  294  etwas  anders  konstituiert  hat  als 
im  Texte.  Ich  hole  das  hier  nach;  andre  Diskrepanzen  sind  un- 
erheblich. 

Halle,  18.  Mai  1907.  F.  Bechtel. 


Einleitung. 


Die  Eumeniden  sind,  ganz  im  Gegensatz  zu  den  beiden  ersten 
Stücken  der  Orestie,  ein  Götterdrama,  mit  Konflikt  nicht  zwischen 
Menschen,  sondern  zwischen  den  Göttern  selbst,  und  der  Lösung  dieses 
Konflikts  als  Ausgang,  nicht  anders  als  wie  die  beiden  Prometheus, 
der  gefesselte  und  der  gelöste,  zuerst  den  Konflikt  der  Götter  und 
dann  ihre  Versöhnung  vorführten.  In  diesen  Stücken  nun  sind  es  alte 
Mythen,  die  Aischylos  zu  dramatisieren  wagt;  bei  den  Eumeniden  da- 
gegen ist  es  unklar,  inwieweit  ihm  frühere  Dichter  vorangegangen 
waren.  Bei  Stesichoros  erhielt  Orestes  von  Apollon  einen  Bogen,  um 
sich  der  Erinyen  zu  erwehren  (Frg.  40  bei  Schol.  Eurip.  Orest.  268); 
soweit  also  war  der  Konflikt  dieser  Gottheiten  vorhanden,  aber  wie 
er  verlief  und  wie  er  sich  löste,  darüber  wissen  wir  nichts.  Dafs  der 
sicilische  Dichter  athenische  Sagen  dargestellt  hätte,  ist  jedenfalls  un- 
wahrscheinlich, und  eine  athenische  Sage  ist  in  den  Eumeniden  be- 
handelt. Demosthenes  in  der  Aristokratea  (§  66)  gibt  als  Tradition, 
doch  wohl  des  Areopag,  dafs  vor  diesem  Gerichtshofe  Götter  ihr  Recht 
gesucht,  und  wiederum  in  Streitigkeiten,  die  sie  untereinander  hatten, 
,,wie  die  Sage  geht'*  —  dies  ein  Zusatz  dessen,  der  an  Streit  unter 
Göttern  zu  glauben  für  unfromm  hält  —  vor  dieser  Gerichtsstätte 
Recht  gesprochen  hätten;  nämlich  Poseidon  hätte  hier  gegen  Ares 
sein  Recht  gesucht,  wegen  Tötung  seines  Sohnes  Halirrhothios,  und 
die  zwölf  Götter  Recht  gesprochen,  in  der  Streitsache  der  Eumeniden 
und  des  Orestes,  i)  Aischylos  nun  war  auch  einer  von  denen,  die  den 
pindarischen  Spruch:  ea  ütoXeßov  fidxav  re  jtäoav xcoQlg  ad^avdrcov,  „lafs 
allen  Streit  und  Krieg  von  den  Unsterblichen  fernbleiben"  (Olymp.  9,  40) 


I)  'S2g  Tj/XLV  dxovEiv  nagaösöoTai,  iv  iiÖvcdl  tovtcoi  zwi  öixaazrjQloji  d-eol 
öixaq  dovvui  xal  laßelv  ^^Icoaav,  xal  öixaazal  yeveoS-ai  öisvsx^eiCfiv  dXXr}- 
Xoiq,  wq  Xoyoq,  kaßelv  fihv  Iloasiöiöv'  vTthg  \iXiogo{}iov  xov  vlov  tkxq^  "ÄQBwq, 
SixäaccL  d^  Evfxsviaiv  xal  'ÖQsaztji  zovq  öwdexa  Oeovq. 

Aischylos.  1 


2  Einleitung. 

zur  Reinigung  der  überlieferten  Mythologie  anwandten,  wie  das  später 
Piaton  tut.  Denn  die  Geschichte  vom  Halirrhothios  kassiert  er  still- 
schweigend, obgleich  er  sie  sicher  so  gut  wie  Euripides  kannte,  und 
läfst  den  Areshügel  statt  von  dem  Gericht  über  Ares  von  der  Verehrung, 
die  demselben  die  Amazonen  darbrachten,  benannt  sein,  und  gerade  so 
kassiert  er  im  Prolog  alle  die  delphischen  Sagen,  nach  denen  es  für 
Apollon,  um  von  dem  Heiligtume  Besitz  zu  nehmen,  erst  des  Streites 
und  Blutvergiefsens  bedurft  hatte.  Die  zwölf  Götter  als  Richter  in 
der  Sache  des  Orestes  werden  durch  die  menschlichen  Richter  ersetzt, 
und  nur  Athene  als  Vorsitzende  und  schliefslich  Entscheidende  bleibt, 
sowie  Zeus  als  aus  dem  Hintergrunde  leitend  (759  f.).  Aber  freilich, 
auch  der  Konflikt  zwischen  Göttern  bleibt,  wenn  er  auch  gelöst  wird, 
und  es  ist  wie  im  Prometheus  ein  Streit  zwischen  alten  und  neuen 
Göttern,  zwischen  einer  alten  und  einer  neuen  Weltordnung.  Die  Ver- 
gleichung  mit  dem  Prometheus  drängt  sich  in  der  Tat  überall  auf; 
aber  das  Problem,  wie  der  Dichter  zu  dieser  Darstellung  kommt  und 
was  er  eigentlich  darstellen  will,  wird  dadurch  nicht  leichter  zu  lösen, 
sondern  nur  umfassender  und  verwickelter. 

Ich  habe  bereits  in  der  Einleitung  zu  den  Choephoren  ausgeführt, 
dafs  in  jenem  Stücke  die  Erinyen  offenbar  nur  in  der  krankhaft  erregten 
Phantasie  des  Orestes  existieren;  indessen  hat  dies  den  Dichter  nicht 
gehindert,  diese  Gestalten  der  Phantasie  den  Zuschauern  in  der  Schlufs- 
tragödie  als  leibhaftige  Wesen  vorzuführen.  Die  Erinyen  gehören,  was 
die  eine  Seite  ihres  Wesens  betrifft,  und  zwar  die,  welche  durch  diesen 
Namen  bezeichnet  wird,  gleich  Themis  und  Dike  und  den  Moiren  und 
zahlreichen  anderen  Götterwesen  zu  den  noch  durchsichtigen  Ver- 
körperungen von  abstrakten  Begriffen.  Bei  Homer  und  bei  Hesiod 
kommt  hQLVvq  noch  als  Abstraktum  vor :  Eitd  ßtirriQ  örvysgag  dQijOeT ' 
EQivvq  ß  135,  OVTO)  xav  rtjg  /Lt7]TQbg  egivvag  i^autorlvoig  ^412,  rsioairo 
d'  eQivvg  ütatQog  holo  (den  Kronos  bezahlen  liefse  den  Fluch  seines 
Vaters)  Hesiod  Theog.  472,  offenbar  gleich  Flüche,  tütagalj  wie  an 
einer  andern  Stelle  der  Ilias,  wo  man  mit  Recht  grofs  schreibt,  immer 
noch  klar  hervortritt,  /  454,  :ix;olla  xarrjQäro,  otvyeQccg  6 '  eütexixleT ' 
'EQivvg  —  —  d-eol  6'  srsleiov  eutagdg.  Aber  auch  später  hat  die 
Durchsichtigkeit  des  Namens  nicht  aufgehört:  Aischylos  läfst  seine 
Erinyen  sich  so  der  Athene  vorstellen  (417):  'AqüI  6'  iv  oixoig  ytjg 
VTtal  xbxXriße&a ,  und  hierzu  vergleicht  man  treffend  Sophokles  im 
Ödipus  aufKolonos  (i375)'  roiäoö'  ccQag  öcpojiv  JvQOOd^e  r"  i^avtlx'  syco, 
vvv  r    dvaxaXovfiac  ^v/iißdxovg  eXd^siv  e/ioi,  wo  die  Personifikation  der 


Einleitung.  3 

Flüche  im  Moment  vor  sich  geht.  Das  Wort  bqivvq,  samt  seinen 
Umschreibungen  gibt  sich  somit  auch  zur  Verbindung  mit  einem  Gene- 
tiv her,  wie  schon  bei  Homer  A  280  {aXyBa)  ütoXla  ßdX\  oööa  re  ßt]- 
TQoq  EQivvsg  exreXiovöiv,  nicht  viel  anders  wie  I  566  i^  dgecov  ßrjTQog 
XExoXafzevog,  rj  ^a  S^eoIOi  TtöX)^  ax^ovo '  rigäro  (wo  dann  trotzdem  folgt 
T^g  ö"  TJEQog^OLTig  'Egivvg  £y.Xvev  e^  EQeßeöffiv,  dßEiXtxov  i]xoq  exovoa); 
mit  Umschreibung  Aischylos  Ch.  924  (Klytaimestra)  oga,  <pvXa^ai  fi7]- 
TQog  EyxoTovg  xvvag,  und  925  (Orestes)  rag  xov  TtaTQog  6e  üzmg  (pvyiti, 
ütaQElg  räÖE]  vgl.  912  in  ganz  gleichem  Sinne,  aber  mit  gar  keiner 
Personifikation:  ovöhv  öEßiC^rji  yEVEd^Xiovg  dgag,  texvov;  In  den  Sieben 
gegen  Theben  mufs  man  schon  ^Eqivvv  schreiben,  aber  was  dazu- 
gesetzt  ist,  widerspricht  eigentlich:  ütEcpQixa  rdv  (oXeOioixov  d-sov,  ov 
d-Eolg  6ßoiav,JtavaXad^ijxax6ßavTiv  nargog  evxraiav  ^qivvv 7 20 ff. ^ 
vgl.  841  narQod^Ev  Evxraia  (fang,  und  dann  an  jener  Stelle:  TEXiöai 
rag  ütEQi&vfiovg  xardgag  OiöiJtoöa  ßXaifjicpQovog;  also  äufserlich  sind 
^Qivvg  und  xardgai  getrennt,  während  sie  begrifflich  eins  sind.  Da- 
gegen V.  69  f.  betet  Eteokles :  oJ  Zev  te  xal  yfj  xal  :!toXi66ovxoi  d^Eoi, 
kgä  r'  'Egivvg  narQOg  i]  fieyaöd^Evrjg,  wo  der  eine  Name  als  Beiwort 
des    andern   erscheint.     Noch   andres  wird  hinzugemischt:   das.  975 ff. 

id)  MolQa ütOTVid  t'  OiöiJtov  öxtd,  /niXaiv'  'Egivvg,  r)  ßEyaO^avfjg 

Tig  El,  also  wie  utaxQog  OiÖLJtoöa  ütorvi^  ^Egivvg  886,  wonach  freilich 
Weil  öxid  einklammert.  Ferner  steht  1054:  m  ßEydXavxot  xal  (p&^EQ- 
oiyEVElg  KfJQEg  ^EQivvEg,  und  gemäfs  dieser  Identifizierung  mit  den 
Keren  kann  Aischylos  die  Erinyen  zu  Töchtern  der  Nacht  und  zu 
Schwestern  der  Moiren  (Eum.  961  f.)  machen  i),  indem  Hesiod  unter  den 
Kindern  der  Nacht  Theog.  2 1 7  aufzählt :  xal  MoiQag  xal  Kfjgag  .  . 
vrjXEOJtolvovg,  während  er  die  Erinyen  anderwärts  (185)  von  der 
Erde  aus  dem  Blute  des  entmannten  Uranos  geboren  werden  läfst. 
Auch  Euripides  gebraucht  in  der  Elektra  den  Namen  KfjQEg  (1252). 
In  alledem  wird  man  nichts  wie  eine  Dogmatik  sehen,  sondern  freie 
und  wechselnde  Phantasien  der  Dichter,  an  die  zu  glauben  sie  nie- 
manden verpflichteten,  am  wenigsten  sich  selbst. 

Weshalb  also  sind  die  Erinyen  in  der  Unterwelt,  wie  schon  in 
der  Ilias  (T  259,  auch  /57if.)?  Weil  die  Toten  dort  sind  und  mit 
ihnen  ihr  Zorn  und  ihre  Flüche.  Indessen  doch  nicht  allein  in  der 
Unterwelt,    gleichwie    sich    ihr  Strafamt    dort   nicht   auf  Vergehungen 


I)  So  auch  Epimenides  bei  Schol.  Soph.  OC.  42:  ix  rov  (Kronos)  xaXXlxoßoq 
yevBxo  X9^<^^  'AtpQoöliT]  MolQai  z'  d&dvazoL  xal  'E^ivveg  atoXoöwQOi. 

1* 


4  Einleitung. 

gegen  Eltern  und  dergleichen  beschränkt,  sondern  sie  auch  die  Mein- 
eide rächen,  nach  Ilias  7259.  Und  auf  der  Oberwelt  schützen  sie 
das  Recht  des  Erstgeborenen :  olc^ '  wg  JtQeoßvräQoiOiv  'Egivveg  aiev 
^jtovrai  0  204,  und  überhaupt  die  Naturordnung:  T  418  (6g  dga 
fpcovrjaavTog  'Egirveg  eöx^^ov  avöijv,  von  dem  redenden  Rosse  des 
Achilleus.  Das  hätte  sonst  die  Nemesis  zu  tun  (die  bei  Homer  noch 
nicht  Person  geworden  ist),  und  die  Moiren  das,  was  Athene  in  den 
Eumeniden  diesen  Göttinnen  als  ihr  Amt  zuschreibt  i) :  jtdvra  ydg  airai 
ra  xar '  ov&Q(öjtovg  eXaxov  öiijcsiv  (930),  während  sie  selbst  der  Athene 
gegenüber  ihr  Amt  ganz  eng  bestimmt  hatten  (421):  ßQoroxrovovvrag 
(besser  avroycTOVovvrag)  ix  öoßov  iXavvoßsv.  Nach  dem  Prometheus 
aber  (5 15 f.)  lenken  Moiren  und  Erinyen  zusammen  das  All:  (Chor) 
Tig  ovv  dvdyxi]g  iörlv  olaxoOrQOfpog;  (Prom.)  Molgai  rQißOQ(poi,  ßvtj- 
fiovsg  r  'EQivveg.  Die  Erinyen  sind  hier  die  Verkörperung  der  sitt- 
lichen Weltordnung  nach  der  einen,  der  rächenden  Seite;  dieser  Welt- 
ordnung untersteht,  wie  es  dort  weiter  heifst,  auch  Zeus,  an  dem  sich 
der  Fluch  des  von  ihm  gestürzten  Vaters  zu  erfüllen  hat.  Bei  dieser 
Theologie  nun  verflüchtigt  sich  die  ganze  Mythologie,  über  deren 
Göttern  sich  etwas  noch  unendlich  Höheres  aufbaut,  was  anderswo 
mit  anderm  Namen  bezeichnet  wird,  eben  weil  es  keine  Dogmatik 
gibt,  sondern  Anschauung  und  wechselnde  dichterische  Gestaltung. 
Denn  Sophokles  (Antig.  1075)  spricht  umgekehrt  von  den  "Alöov  xal 
S^£(5v  'Egivvsg.  Dies  nun  führt  hier  zu  weit;  aber  über  Volksglauben 
und  Kultus  des  Staates  ist  noch  etwas  zu  reden. 

Die  Erinyen  nun,  und  die  Keren,  und  die  Tloivai  —  denn  auch 
dies  ist  einer  der  Namen  für  die  verderbenbringenden  Strafgeister  2)  — 
wurden  nirgends  verehrt;  aber  die  Evßeviösg,  oder  die  JSsßval  ^eai, 
oder  wie  immer  sie  heifsen^),  Gottheiten  der  Erdtiefe,  mit  ähnlichem 
Charakter,  aber  nicht  blofs  diesem  Charakter,  hatten  vielerwärts  ihre 
•Kultstätten,  und  so  auch  in  Athen  selbst,  am  Hügel  des  Areopag  nach 
der  Seite  der  Burg  zu,  wo  eine  Erdschlucht  zu  der  Verehrung  solcher 
Mächte  einlud.  Bei  diesen  J^e/uval  d^eal  wurden  vor  dem  Areopag 
die  gerichtlichen  Eide  geleistet  (Deinarchos  i,  47),  so  dafs  auch  in 
der  Beziehung  Aischylos  nichts  erfand,  wenn  er  die  versöhnten  Eri- 
nyen schliefslich  in  diese  Sitze  einziehen  läfst:  die  I^Eßval  S^tal,  sagt 
Deinarchos    (I,  87),    obwohl    sie   in    der   Entscheidung    des    Areopags 


i)  Auch    Epimenides,  s.  d.  v.  A.  2)  Preller-Robert  Myth.  834  ([Plat.] 

Axioch.  372  A,  Aischin.  I,  190,    der    sie    mit   ihren  brennenden  Fackeln  als  Ver- 
folger der  Missetäter  aus  der  Tragödie  anführt).  3)  Preller-Robert  837. 


Einleitung.  5 

unterlegen  waren,  haben  bei  diesem  wahrhaftigen  Gerichtshof  sich  als 
Nachbarinnen  für  die  Zukunft  niedergelassen.  Der  Name  Eumeniden, 
welcher  nach  der  antiken  Inhaltsangabe  der  Tragödie  von  Athene  nun 
den  Göttinnen  gegeben  wurde  (s.  zu  V.  1028  ff.),  kam  vielerwärts  in 
Hellas  vor  und  wird  von  Sophokles  den  ähnlichen  Göttinnen  von 
Kolonos  beigelegt:  Tßg  5r«W  ogcoCaq,  Evßsviöag  o  y'  ivd-dö^  av 
HnoL  Xe(Öq,  vtV  aXXa  (5'  allaxov  x«A«  (42).  Aber  die  unbeschränkte 
Vielzahl  der  Erinyen  (V.  585)  ist  wohl  von  Aischylos:  die  Göttinnen 
am  Areopag  waren  nach  einer  Angabe  zwei,  nach  einer  andern  drei, 
und  drei  Erinyen  sind  es  auch  bei  Euripides  (Or.  408,  vgl.  Iph. 
T.  285  ff.),  wiewohl  es  diesem  anderswo  pafst,  eine  unbestimmte  Viel- 
zahl anzunehmen,  von  der  ein  Teil  sich  bei  dem  Urteil  des  Areopags 
beruhigt  und  in  dem  benachbarten  Erdschlund  seinen  Wohnsitz  ein- 
nimmt, ein  andrer  den  Orestes  weiter  verfolgt  (Iph.  T.  968 ff.).  Die 
Kultbilder  der  ^sßval,  von  denen  Pausanias  spricht  (I,  28,  6),  hatten 
nichts  Wildes  und  nichts  Fürchterliches,  und  im  Bewufstsein  der  Ver- 
ehrer sind  diese  chthonischen  Gottheiten  ebenso  wie  Demeter  und 
Köre  nicht  nur  zu  fürchten,  sondern  auch  als  Wohltäterinnen  zu  ehren 
gewesen ;  denn  auch  sie  sendeten  aus  der  Tiefe  allen  Segen  für  Land 
und  Familien  empor.  So  erscheinen  sie  also  auch  bei  Aischylos  am 
Schlufs,  nachdem  sie  versöhnt  sind:  sie  wünschen  vom  Lande  alles 
Schädliche  fern,  und  nicht  blofs  das,  was  aus  der  Erde  kommt,  son- 
dern auch  böse  Winde,  die  die  Bäume  verderben  könnten.  Was 
Demeter  vermag,  vermögen  auch  sie;  nur  etwas  von  dem  Amte  der 
Rache  ist  ihnen  daneben  geblieben,  und  Athene  fordert  sie  selber  auf, 
gegen  die  Gottlosen  schonungslos  zu  sein  (910). 

Das  ist  nun  die  befriedete  Götterwelt  der  Gegenwart  und  Zu- 
kunft; aber  ehedem  hat  es  ja  doch  Konflikte  unter  den  Göttern  ge- 
geben, wie  ein  solcher  auch  hier  vorgeführt  wird,  zwischen  den  alten 
Töchtern  der  Nacht  und  dem  jungen  lichten  Gotte  Apollon.  Alles 
ist  einmal  geworden,  wie  die  Menschen  weit  so  auch  die  Götterwelt, 
und  Zeus  herrscht  nicht  von  Ewigkeit  her.  Ob  Aischylos  wirklich 
dies  so  geglaubt  hat,  wollen  wir  lieber  gar  nicht  fragen,  da  eine  Ant- 
wort unmöglich  ist;  jedenfalls  stellt  er  es  stets  so  dar,  sogar  in  dem 
Preisliede  des  Agamemnon  auf  Zeus.  Die  Orestie  nun  hat  es  mit 
alter  und  neuer  Weltordnung  zunächst  nicht  zu  tun;  gleichwohl  hat 
der  Dichter  diese  Art  von  Lösung  des  Konfliktes  für  angemessen  ge- 
funden, dafs  er  das  heroische  Drama  gleichsam  noch  um  eine  Stufe 
höher  hob  und  zum  Götterdrama  machte.    Alle  die  Vorstellungen  und 


6  Einleitung. 

Mythen,  nach  denen  ehemals  andre  Götter  geherrscht  haben  als  gegen- 
wärtig, hängen  mit  den  Vorstellungen  von  den  Menschen  von  ehedem, 
als  verschieden  von  den  jetzigen,  unlösbar  zusammen;  auch  Hesiodos 
legt  das  goldne  Zeitalter  unter  Kronos'  Regierung  (Erga  iii).  Davon 
nun,  dafs  die  Menschen  unter  Kronos  von  besserer  Art  und  von  glück- 
licherem Lose  als  unter  Zeus  gewesen  wären,  steht  bei  Aischylos 
nirgends  eine  Silbe ;  nach  dem  Prometheus  (442  fF.)  war  vielmehr  die 
Menschheit,  ehe  Prometheus  sie  lehrte ,  also  unter  Kronos ,  ein  ganz 
armseliges  und  mühseliges  Geschlecht,  welches  Zeus,  als  er  zur  Herr- 
schaft kam,  erst  vernichten  und  durch  ein  neues  ersetzen  wollte,  bis 
ihn  Prometheus  davon  abbrachte.  Also  während  es  nach  Hesiods 
Mythus  mit  den  Menschen  immer  weiter  abwärts  geht,  vom  Golde  bis 
zum  Eisen,  ist  bei  Aischylos  der  Gang  der  Entwicklung  der  um- 
gekehrte, und  das  Neue  zugleich  das  Bessere.  Wir  werden  nun  gewifs 
im  Sinne  des  Dichters  interpretieren,  wenn  wir  den  zwischen  alten  und 
jungen  Göttern  hervortretenden  Gegensatz  auf  einen  Gegensatz  zwischen 
alten,  tiefer  stehenden  und  neuen,  höheren  sittlichen  Anschauungen 
der  Menschen  beziehen;  denn  dieser  Gegensatz  tritt  in  dem,  was  die 
Erinyen  sagen,  und  dem,  was  Apollon  ihnen  entgegenhält,  unzwei- 
deutig hervor.  Die  gesamte  Einkleidung  aber  und  die  Gestalten  der 
Götter  auf  der  einen  wie  auf  der  andern  Seite  sind  auch  dem  Dichter 
nichts  als  Poesie  gewesen.  Jeder  hellenische  Dichter,  wenn  er  Götter 
handelnd  und  redend  vorführt,  vermenschlicht  sie  auch  damit,  und  so 
sind  hier  nicht  einmal  der  Athene  die  göttlichen  Attribute  rein  ge- 
wahrt, da  sie  sich  nach  den  Fremden  in  ihrem  Hause  ebenso  ver- 
wundert erkundigt,  wie  ein  Mensch  dies  tun  würde.  Liebenswürdig 
und  klug  und  gerecht  denkend  ist  ja  Athene  in  allem,  was  sie  sagt 
und  tut;  Apollon  aber  ist  auch  das  nicht  einmal,  sondern  gar  sehr 
Partei  und  gegen  die  andre  Partei  so  wenig  höflich  und  die  eigne 
Würde  wahrend,  dafs  er  sogar  vor  Gericht  einmal  die  Gegnerinnen, 
die  ihn  allerdings  gerade  besonders  gereizt  haben,  mit  (0  jtavroßioij 
TivwöaXa,  örvyt]  d^acov  anredet  (644).  Da  sind  die  Erinyen  selbst  viel 
taktvoller.  Jeder  Gott,  wenn  er  Person  des  Dramas  wird,  bekommt 
damit  seinen  persönlichen  Charakter,  wie  auch  im  Prometheus  Hephai- 
stos  und  Hermes,  der  eine  einen  milden  und  freundlichen,  der  andre 
einen  recht  junkerhaften  und  abstofsenden.  Sogar  Zeus  wird  in  den 
Schilderungen  dieses  Stückes  nicht  geschont,  bleibt  indes  mit  seiner 
Person  doch  wie  in  den  Eumeniden  im  Hintergrunde;  es  ist  auch  aus 
andern  Stücken  des  Aischylos  nicht  nachzuweisen,  dafs  er  Person  eines 


Einleitung.  7 

Stückes  gewesen  wäre,  indem  auch  in  der  Psychostasie  vielleicht  seine 
Erscheinung  auf  dem  Theologeion  genügte. 

Was  nun  aber  für  alte,  und  was  für  neue  Anschauungen  hier  in 
den  Eumeniden  miteinander  in  Konflikt  sind,  ist  zu  betrachten.  Erst- 
lich also  ist  die  hohe  Bedeutung  der  Ehe,  wie  sie  Apollon  nachdrück- 
lich und  würdig  hervorhebt  (211  ff.),  den  Eumeniden  unbekannt;  sie 
vertreten,  möchte  man  sagen,  die  Anschauungen  der  Urzeit  vor  Ke- 
krops,  in  der  es  Ehen  noch  nicht  gab,  sondern  nur  wilde  Vermischung 
wie  bei  Tieren,  also  auch  keinen  anerkannten  Vater.  Von  einer 
solchen  Zeit  wird  ja  nicht  gesprochen,  aber  die  Ehegötter  Zeus  und 
Hera  (214)  sind  doch  jünger  als  die  Erinyen,  und  diese  sagen  zwei- 
mal (212,  605),  dafs  sie  Gattenmord  nicht  zu  verfolgen  haben,  der 
allerdings  auch  in  der  Blutgesetzgebung  des  Piaton  keine  besondre 
Stelle  hat.  Aber  der  Grund  ist  merkwürdig,  den  sie  beide  Male  an- 
führen: der  Gatte  ist  kein  Blutsverwandter;  also  wird  das  Strafamt 
der  Erinyen  auf  Blutsverwandte  beschränkt,  und  das  führt  zurück  in 
Zeiten,  wo  es  noch  keine  Staaten,  sondern  nur  erst  die  Elemente  von 
solchen,  die  Geschlechter  gab.  Der  Ausdruck  ijtKpvUov  alfia  (wie  bei 
Pindar  Pyth.  2,  ^2)  bezieht  sich  ja  auch  sicherlich  ursprünglich  auf 
die  (pvki],  den  Stamm;  aber  nachmals,  als  man  in  Staaten  lebte,  ist 
er  auf  die  gesamte  Bürgerschaft  ausgedehnt,  wie  bei  Piaton,  Staat 
VIII,  565  E  ßri  ajtooxrjrai  efi(pvXiov  aißarog,  d.  i.  von  Bürgerblut, 
und  Gesetze  IX,  871 A:  og  av  .  .  ovrtvaovv  t(ov  ißg)vXiG)v  avroxsiQ 
xrsivTji,  So  auch  Athene  in  den  Eumeniden  (862  f.)  'Ugr/  sfKpvXiov 
den  Bürgerkrieg.  Auch  avroxeiQ  und  die  zugehörigen  Wörter  haben 
ihren  Begriff  ähnlich  erweitert:  ofiai/iiog  aid^evzTjg  <p6voq  ist  im 
Munde  der  Erinyen  eine  Verbindung  von  Synonyma,  und  darum  hat 
man  mit  Recht  an  der  einen  Stelle  421,  wo  die  Erinyen  sagen:  ßgo- 
Toxrovovvraq  ix  öoßcov  ilavvofiev,  das  erste  Wort  in  avroxTOVovvrag 
korrigiert.  Auch  das  otav  "^Qfjg  ri^aoog  Sv  (pilov  ^Xrji  355  mufs 
vom  Verwandten  verstanden  werden,  und  der  Ausdruck  ri&aüoq  selbst, 
„gezähmt",  weist  auf  das  Haus. 

Weiter  aber,  sowie  Staaten  da  sind,  gibt  es  auch  Recht  und 
Gericht  in  viel  gröfserem  Umfange  und  in  feinerer  Ausbildung  als 
vordem  innerhalb  des  Stammes,  und  durch  staatliches  Rechtsverfahren 
wird  Orestes  befreit.  Was  die  Erinyen  davon  kennen,  sind  nur  die 
ersten  Anfange,  die  Eidesleistung  der  Parteien,  s.  zu  V.  42g  ff.  Besteht 
nun  aber  Rechtsverfahren,  so  gibt  es  auch  Freisprechung  sogar  in  dem 
Falle,  wenn  der  Täter  nicht  leugnet,  aber  die  Tat  für  gerecht  erklärt. 


8  Einleitung. 

Auch  hierüber  hat  Demosthenes  in  der  Aristokratea  eine  schöne  Stelle, 
die  wieder  auf  Orestes'  Fall  Bezug  nimmt  (§  74) :  „Die ,  welche  im 
Anfang  hierüber  das  Recht  festsetzten,  scheinen  mir  besonders  darnach 
gefragt  zu  haben,  ob  man  gar  keine  Tötung  für  erlaubt  halten  sollte, 
oder  gewisse  Arten  doch  für  erlaubt  zu  gelten  hätten;  indem  sie  nun 
erwogen,  dafs  Orestes,  der  des  Muttermords  geständig  war,  von  einem 
göttlichen  Gerichtshof  freigesprochen  war,  fafsten  sie  die  Meinung, 
dafs  es  eine  gerechte  Tötung  gebe;  denn  ein  Erkenntnis  der  Götter 
könne  doch  nicht  ungerecht  sein."  Somit  gab  es  in  Athen  eine  eigne 
Gerichtsstätte  für  solche  Fälle,  die  des  Delphinion,  die  Aischylos  um 
des  Areopag  willen  ignoriert,  mit  Grund:  denn  das  älteste  Rechts- 
verfahren mufste  noch  möglichst  einfach  und  ungeteilt  sein,  und  auch 
der  Fall  des  Halirrhothios  lag  ebenso,  indem  Ares  nicht  leugnete,  aber 
das  Recht  der  Tat  behauptete.  Der  Dichter  nun,  der  diesen  Fall 
unterdrückt,  läfst  die  Athene  für  Orestes  das  älteste  Blutgericht  ein- 
setzen, 682 :  TtQCorag  6ixag  XQivovrsg  aifiarog  ^^roi;.  Gewifs  werden 
die  Blutsachen  am  spätesten  unter  die  Kompetenz  des  Staates  ge- 
kommen sein ;  denn  auch  nach  attischem  Rechte  verfolgt  immer  noch 
die  Familie  und  ist  zur  Verfolgung  verpflichtet,  wie  vordem  zur  Blut- 
rache. Die  homerischen  Gedichte  zeigen  den  früheren  Zustand,  wo 
der  Totschläger  vor  der  Verfolgung  der  Verwandten  aufser  Landes 
gehen  mufs  und  nicht  einmal  auswärts  vor  ihrer  Rache  sicher  ist;  ein 
Rechtsverfahren  dagegen  kommt  nur  bei  der  Beschreibung  der  Bild- 
werke auf  Achilleus'  Schilde  vor,  und  nur  darüber,  ob  die  abgemachte 
Bufse  für  den  Getöteten,  das  Wergeid,  tatsächlich  bezahlt  sei  oder 
nicht  (^  497  ff.)- 

Das  Blutgerichtsverfahren  hat  aufserdem  noch  in  der  historisch 
bekannten  Zeit  eine  stark  hervortretende  religiöse  Seite;  denn  das  ver- 
gossene Blut  gab  Befleckung,  dem  Täter  und  allen,  die  mit  ihm  in 
Berührung  kamen,  und  dem  ganzen  Lande.  Daher  war  das  Ritual 
bei  allen  solchen  Prozessen  sehr  kompliziert,  und  der  Täter,  wenn  er 
nicht  ganz  straffrei  ausging,  sondern  das  Land  zeitweilig  verlassen 
mufste,  hatte  sich  aufserdem  nach  bestimmtem  Zeremoniell  zu  reinigen, 
was  er  auch  dann  tat,  wenn  er  einen  eignen  Sklaven  erschlagen  hatte, 
für  den  es  einen  Bluträcher  nicht  gab.  i)  Für  eigentlichen  Mord  da- 
gegen gab  es  keine  Reinigung,  sondern  Rache,  wie  sich's  in  einem 
geordneten  Staatswesen   gehörte.     Aber   in   der  alten  Zeit  konnte  der 


I)  Antiphon  6,  4. 


Einleitung.  9 

Mörder  wie  der  Totschläger,  wenn  er  nur  aufser  Landes  ging  und 
sich  an  einen  Auswärtigen  als  Ixerrjq  wandte,  bei  diesem  Reinigung 
finden,  und  er  hatte  sogar  für  seine  IxETsia  eine  Art  von  religiösem 
Schutz.  Die  Erinyen  zwar  erkennen  nichts  derartiges  an  und  kennen 
überhaupt  keine  Verzeihung  und  keine  Gnade ,  wie  sie  auch  die 
Handlungsweise  Apollons  bei  Admetos  mifsbilligen ,  dessen  schick- 
salsgemäfsen  Tod  jener  hinausschob  (723 if.);  aber  die  neue  Welt- 
ordnung unter  Zeus  hat  auch  die  Gnade  als  Unterscheidendes,  und 
Zeus  ist  vorangegangen ,  indem  er  den  ersten  Mörder  Ixion  reinigte, 
den  kein  Mensch  reinigen  wollte  (441).  Also  nun  darf  auch  ein 
Gott  den  sich  an  ihn  Wendenden  nicht  abweisen  und  nicht  preis- 
geben, indem  das  Recht  des  ixerrjg  über  dem  Gotte  steht:  ÖHvrj 
yccQ  ev  ßgoTolöL  xdv  d^sotg  üteXei  rov  ütQoöTQOTtaiov  ß^vig,  7]v 
jtQOÖwi  ö(p^  hxcüv  (233  f.).  Für  alle  diese  Anschauungen  und  Übungen 
sind  die  Eumeniden  selbst  eine  unsrer  hauptsächlichsten  Quellen, 
und  eine  noch  wichtigere  würden,  wenn  sie  erhalten  wären,  Aischy- 
los'  Dramen  über  Ixion  sein.  Die  Reinigung  nun,  wie  sie  Zeus  an 
Ixion  und  Apollon  an  Orestes  vollzog,  oder,  nach  Apollonios  dem 
Rhodier,  Kirke  an  lason  und  Medea  wegen  des  Mordes  des  Apsyrtos, 
bestand  in  nichts  weiterem,  als  dafs  die  blutbefleckten  Hände  mit  dem 
Blute  eines  geschlachteten  Ferkels  Übergossen  wurden,  und  wenn  es 
sich  nun  um  einen  geplanten  argen  Mord  handelte,  so  stand  doch 
wirklich  diese  Sühnung  zur  Tat  in  gar  keinem  Verhältnis.  Darum, 
wie  gesagt,  gab  es  derartiges  in  historischer  Zeit  nur  noch  für  die 
leichteren  Fälle,  und  auch  das  Recht  der  ixtrsia  war  kein  bindendes 
mehr,  nachdem  man  den  geordneten  Rechtsschutz  für  Einheimische 
und  Fremde  durchgeführt  hatte.  Wenn  aber  Aischylos  doch  gerade 
die  Geschichte  des  ersten  und  ganz  verruchten  Mörders  dramatisch 
dargestellt  hatte:  was  für  eine  Idee  wollte  er  damit  zum  Ausdruck 
bringen?  Haben  etwa  auch  nach  seiner  Auffassung  die  Erinyen  Recht, 
wenn  sie  (7 1 7  ff.)  ja  sagen  zu  Apollons  Frage,  ob  Zeus  etwa  sich  mit 
der  Annahme  des  Ixion  geirrt  habe  ?  Denn  der  Gereinigte  vergalt  mit 
Undank  und  neuem  Frevel:  wozu  ihn  also  erst  annehmen,  um  ihn 
dann  doch  später  ausgesucht  bestrafen  zu  müssen?  Wir  haben  aus 
diesen  Dramen  sehr  wenig  Zitate;  aber  den  sittlichen  Anschauungen 
des  Dichters  konnte  es  doch  nicht  entsprechen,  dafs  nach  diesen  alten 
Bräuchen  der  Mörder  oder  Totschläger  zu  dem  Unbekannten  stumm 
kam  (indem  er  vor  der  Reinigung  mit  niemandem  sprechen  durfte, 
448  ff.),  sich  am  Herde  niederliefs,  angenommen  und  gereinigt  werden 


10  Einleitung. 

mufste,  mochte  er  nun  ein  wirkliches  Verbrechen  begangen  haben  oder 
blofs  versehentHch  Blut  vergossen.  Die  Geschichte  des  Adrastos  bei 
Kroisos,  die  Herodot  erzählt,  illustriert  diese  Sitten  und  Bräuche  aufs 
beste:  erst  nach  der  Reinigung  fragt  Kroisos  den  Gereinigten,  wer  er 
sei  und  was  er  getan  habe,  und  da  kommt  heraus,  dafs  er  einen 
Bruder  unabsichtlich  getötet  hat.  Wenn  aber  auch  absichtlich:  die 
Reinigung  wäre  dieselbe  und  ebenso  gültig  gewesen.  Es  ist  bekannt, 
dafs  das  homerische  Epos  diese  Bräuche  vollständig  ignoriert;  doch 
hat  OMülIer  scharfsinnig  vermutet,  auf  Grund  der  Scholien,  dafs  in 
einem  Vergleiche  in  IHas  i2  (482)  die  alte  und  richtige  Lesart  ge- 
wesen sei  avÖQ6(;  ig  ayvixBCO ,  wofür  die  Pergamente  und  sogar  der 
Papyrus  von  ß  das  nichtssagende  av6Q0(;  fg  aipveiov  haben. ')  Dafs 
im  Vergleiche  vorkommt,  was  in  der  Erzählung  des  Epos  nicht  vor- 
kommt, wird  im  Scholion  selbst  mit  i'axs  odXTtiyB,  ^219  zusammen- 
gestellt, und  wie  Homer  aus  seiner  eignen  Zeit  die  Trompete  kannte, 
so  wird  er  auch  die  Reinigungsbräuche  gekannt  haben,  aber  als  etwas 
von  jüngerem  Ursprung  gleich  der  Trompete,  weshalb  er  es  in  die 
Heroenzeit  nicht  hineinträgt.  OMüller  nun  unterscheidet  Reinigung 
von  Sühnung,  indem  zu  der  letzteren  doch  noch  mehr  gehört  habe,  und 
auch  über  dem  gereinigten  Orestes  der  Groll  des  mütterlichen  Schattens 
bleibe.  -)  Dieser  Groll  wird  indes  auch  nicht  etwa  durch  die  gericht- 
liche Freisprechung  gehoben,  sondern  überhaupt  nicht,  und  auch  nach 
späterer  Anschauung  ist  bei  einer  gerechten  Tötung  nicht  einmal  Rei- 
nigung nötig,  sondern  der  Täter  ist  xad^agog  geblieben  (Demosth.  20, 
158.  Plat.  Ges.  IX,  874  Bf.).  Klytaimestra  also  bei  Aischylos  hat  sich 
nicht  reinigen  lassen,  sondern  hat  die  abergläubischen  Gebräuche  des 
ßaöxaXiöfiog  vorgenommen,  um  den  Schatten  des  Ermordeten  zu 
bannen  (Choeph.  439),  was  auch  Ixion  nicht  anders  gemacht  (Frg.  381, 
aus  den  IlsQQaißiösg  nach  dem  Etymologicum  magnum  genuinum 
Reitzensteins).  Nachher,  durch  den  Traum  geschreckt,  schickt  sie 
die  Grabesspenden,  die  der  überbringende  Chor  für  gänzlich  unwirksam 
erklärt.  Orestes  seinerseits  hat  sich  reinigen  lassen,  weil  er  in  seiner 
Angst  sich  davon  Hilfe  versprach,  die  indes  nicht  eintrat;  aber  er  ist 


i)  OMüller  Eum.  134;  Schol.  Townl.  .ß  480:   tog  sl  (pvydq  zig  (povevg  ndv- 

Tug  la&ü)v  dosQx^Tai  xad^aQ&rjao fisvog i'awg  6h  dvaxQOvio^ög  iaiiv 

(og  xul  xo  ''"laxe  oäXniy^.  xbv  de  xa^aiQOVxa  xal  dyvixrjv  sktyov.  Auch 
Epeigeus  (AZsyiff.)  wird  wegen  Totschlags  IxsvTjg  des  Peleus,  ohne  dafs  die  Scho- 
lien darum  etwas  von  dvaxQOVLOfXog  sagten;  also  mufs  in  i2  der  Text  noch  einen 
andern  Zug  geboten  haben.         2)  S    150. 


Einleitung.  1 1 

nachher  wenigstens  in  seiner  Überzeugung  fest  geworden,  und  um  den 
Schatten  der  Mutter  zu  versöhnen,  tut  er  einfach  nichts.  In  diesem 
verschiedenen  Verhalten  der  Mutter  und  des  Sohnes  zeigt  sich  die 
sittliche  Verschiedenheit  der  beiden  Taten  aufs  deutlichste,  und  diese 
wird  durch  die  gerichtliche  Freisprechung  des  Sohnes  öffentlich  an- 
erkannt; damit  ist  der  Konflikt  zu  Ende. 

Nun  aber  ist  die  Freisprechung,  die  nach  Demosthenes  durch  das 
Gericht  der  zwölf  Götter  sei  es  mit  Einstimmigkeit,  sei  es  durch 
Stimmenmehrheit  erfolgt  zu  sein  scheint,  bei  Aischylos  doch  ganz  eigen- 
tümlich vermittelt,  und  es  mag  auch  das  Sage  des  Areopag  gewesen 
sein,  um  die  Sitte  der  Freisprechung  bei  Stimmenmehrheit  ätiologisch 
zu  erklären.  Es  ist  tatsächlich  kein  freisprechendes  Urteil  heraus- 
gekommen, sondern  ein  unentschiedenes,  welches  erst  durch  Athene 
zu  einem  freisprechenden  gemacht  wird.  Damit  ist,  wie  Athene  aus- 
drücklich sagt  (795),  auch  den  Erinyen  ihr  Recht  gewahrt,  so  dafs 
sie  sich  bei  dem  Urteil  beruhigen  können  und  zwischen  den  alten  und 
neuen  Göttern  die  Versöhnung  stattfinden  kann,  die  den  Rest  des 
Stückes  einnimmt,  und  die  aufserdem  noch  für  Aischylos  ihre  grofse 
patriotische  Bedeutung  hat.  Wir  müssen  also  scheiden  zwischen 
diesem  Konflikte,  der  nicht  früher  als  gegen  Ende  des  Stückes  aus- 
getragen wird,  und  dem  den  Orestes  selbst  betreffenden.  Wenn  man 
den  letzteren  Konflikt,  wie  das  Aristoteles  für  die  Odyssee  macht 
(Poetik  Kap.  17),  mit  Skizzierung  der  Fabel  ohne  Namen  heraus- 
nimmt, so  ergibt  sich  folgendes.  Ein  Fürstensohn,  dem  der  Vater 
von  der  Mutter  mit  Hilfe  ihres  Buhlen  ermordet  ist,  übt  die  ihm 
heilige  und  unverbrüchliche  Pflicht  der  Blutrache  nicht  nur  an  dem 
Buhlen,  sondern  auch  an  der  Mörderin  aus.  Nach  vollbrachter  Tat 
wird  er  von  Gewissensbedenken  geängstigt,  und  um  zur  Ruhe  zu 
kommen  und  auch  das  Recht  seiner  Tat,  welches  er  immer  noch  fest- 
hält, öffentlich  zu  erweisen,  stellt  er  sich  einem  auswärtigen  Gerichts- 
hof von  anerkanntem  Rufe  freiwillig,  und  wird  von  diesem,  wenn  auch 
nur  mit  Stimmengleichheit,  freigesprochen.  Durch  dies  Urteil  ist  er 
vor  sich  und  vor  aller  Welt  gänzlich  gerechtfertigt  und  kann  sein 
väterliches  Reich  fortan  unangefochten  regieren.  Ich  kann  nun  nicht 
zugeben,  dafs,  wie  man  wohl  gesagt  hat,  diese  Lösung  eine  allzu 
äufserliche  sei.  Goethe  gibt  in  der  Iphigenie  eine  andre ,  innerliche, 
aber  erstlich  auf  dem  Umwege  über  Taurien,  und  zweitens  mit  Hilfe 
einer  Philosophie,  der  alles  Böse  und  alles  Verbrechen  etwas  Irreales 
ist,    so    dafs  Orestes    in    seiner  Vision   des  Schattenreiches   in  diesem 


12  Einleitung. 

seinen  Vater  und  seine  Mutrer,  Atreus  und  Thyestes  freundschaftlich 
miteinander  wandelnd  schaut.  In  diese  Auffassung  vermag  sich  auch 
von  uns  nicht  jeder  hineinzufinden,  einem  hellenischen  Dichter  aber 
war  sie  schlechterdings  verschlossen.  Für  diesen  waren  dies  die  Mög- 
lichkeiten :  erstlich  den  inneren  Konflikt  beim  Täter  gar  nicht  aufkommen 
zu  lassen,  wie  Sophokles  es  in  der  Elektra  macht;  dann  ist  mit  dem 
Siege  alles  zu  Ende.  Oder,  wie  bei  Euripides  in  der  Elektra  und  im 
Orestes,  die  Gewissensbedenken  alsbald  nach  der  Tat  zur  Reue  und 
Selbstverdammung  zu  steigern;  daraus  gäbe  es  von  Rechts  wegen 
keinen  Ausweg  als  den  Strick,  und  wenn  Euripides  es  anders  kommen 
läfst,  so  mifsbraucht  er  seinen  deus  ex  machina,  um  seinen  Helden, 
der  ein  Held  gar  nicht  ist,  der  verdienten  Strafe  des  Missetäters  zu 
entziehen.  Oder  drittens,  wie  eben  Aischylos,  der  Dichter  wird  beiden 
Seiten  des  Falles  gerecht,  indem  der  Held  trotz  allen  natürlichen 
Regungen  des  Blutes,  die  hinterher  kommen  und  seinen  Geist  ver- 
wirren, doch  in  seiner  Überzeugung  verharrt.  In  den  Choephoren 
bejammert  Orestes  sein  Schicksal,  aber  er  spricht  nicht  mit  einem 
Worte  Reue  aus;  in  den  Eumeniden  klagt  er  auch  nicht  mehr,  son- 
dern erwartet  festen  Sinnes  den  Spruch.  Dies  Mafs  von  Konflikt  in 
der  Seele  des  Helden  konnte  auf  diese  Weise  geschlichtet  werden. 
Wenn  gleichwohl  die  Tragödie  für  uns  nach  dem  ersten  Auftreten  der 
Athene  an  Interesse  verliert,  so  sind  die  Gründe  dafür  ganz  andre 
Die  soeben  skizzierte  nackte  Fabel  ist  ja  eingekleidet  und  aus  der 
menschhchen  Geschichte  ein  Götterdrama  gemacht:  die  Gewissens- 
bedenken haben  sich  zu  schauderhaften  Götterwesen  verkörpert,  und 
ihnen  gegenüber  ist  der  Gott  des  Lichts  gestellt,  als  der,  welcher  die 
Blutrache  befohlen;  endhch  die  unparteiische  Gerechtigkeit  ist  als 
Athene  vorgeführt.  Das  wirkt  mächtig  erschütternd  während  des  ganzen 
ersten  Teils ;  aber  als  nun  die  Versammlung  menschlicher  Richter  da- 
sitzt, als  der  Gott  des  Lichts  nicht  mehr  mit  seinen  Pfeilen  droht, 
sondern  als  Rechtsanwalt  verteidigt,  als  die  Erinyen  nicht  mehr  wie 
Jagdhunde  nach  dem  Blutgeruch  verfolgen,  sondern  den  Angeklagten 
ins  Verhör  nehmen  und  mit  seinem  Rechtsanwalt  streiten:  da  ist  das 
Götterdrama  zu  sehr  auf  das  menschliche  Mafs  herabgeführt,  als  dafs 
es  noch  ebenso  wirken  könnte.  Das  liegt  indessen  in  der  Fabel,  und 
keine  poetische  Behandlung  konnte  hieran  viel  ändern. 

Die  allgemeine  Bedeutung  des  Stückes  also,  um  derentwillen  es 
als  Götterdrama  ausgestaltet  wurde,  ist  diese,  dafs  in  der  höher  aus- 
gebildeten   Gemeinschaft    die    Blutsachen    eine   geordnete   Erledigung 


Einleitung.  1 3 

finden;  über  diese  Dinge  hat  Aischylos  gedacht  und  in  seiner  Art 
philosophiert,  wie  er  auch  Theologe  und^  gleich  andern  Dichtern, 
etwas  von  einem  Weisen  war.  So  ist  es  nicht  verwunderlich,  dafs 
gerade  in  den  Eumeniden  noch  mehr  von  Weisheit  hervortritt.  Über 
das  Juristische,  d.  h.  das  was  er  über  das  Rechtsverfahren  und  die 
richtigen  Beweismittel  denkt,  in  Übereinstimmung  mit  Piatons  Aus- 
führungen in  den  Gesetzen,  handle  ich  im  Kommentar  zu  V.  4290".; 
aber  noch  eine  wichtigere  Übereinstimmung  mit  denselben  Gesetzen 
ist  da,  in  dem  zweimal,  von  Athene  und  vorher  vom  Chor,  aus- 
gesprochenen Grundsatze,  dafs  es  etwas  Regierendes  und  Furchtein- 
flöfsendes  im  Staate  geben  müsse,  zugleich  aber  alle  Despotie  aus 
demselben  fernbleiben  (to  //t^t'  ccvüqxov  firjrs  ösojtorovßsvov  aörolg 
TteQiOxbXXovöL  ßovXevG)  öißsiv  696,  ßrjr'  dvaQX^rov  ßiov  ßTjrs  öeOüto- 
Tovßsvov  aiv£ö7]ig  525,  und  über  das  nötige  öeivöv  698^  5i6ff.).  Das 
ist  es,  was  Piaton  im  3.  Buche  der  Gesetze  (693  DfiF.)  weitläufig  aus- 
führt: Freiheit  ist  wohltätig,  wenn,  wie  im  alten  Athen,  nicht  ohne 
Furcht,  und  Herrschaft  ist  wohltätig,  wenn,  wie  bei  den  Persern  unter 
Kyros  und  unter  Dareios,  nicht  Willkürherrschaft.  Unterscheidend  ist 
indessen,  dafs  nach  Piaton  die  alten  Athener  die  Gesetze  fürchteten, 
dagegen  nach  Aischylos  der  Areopag  über  ihnen  stand  und  die  nötige 
Furcht  einflöfste.  Das  berührt  sich  nun  stark  mit  den  Zeitverhältnissen 
bei  der  Aufführung  der  Orestie  458.  Aus  Aristoteles'  Politeia  der 
Athener  wissen  wir,  dafs  der  ungeheure  Schreck  der  persischen  In- 
vasion dem  Areopag,  der  sich  in  der  Not  bewährte,  eine  beherrschende 
Machtstellung  verheb,  die  eine  nicht  ganz  kurze  Zeit  andauerte,  bis 
die  wiedererstarkte  Demokratie  durch  Ephialtes  462/1  diese  Macht 
brach  und  den  Areopag  auf  seine,  wie  behauptet  wurde,  ursprüng- 
liche Kompetenz  als  Blutgerichtshof  beschränkte  (Aristot.  IIoX.  25,  2).i) 
Demgegenüber  ist  die  Darstellung  des  Dichters  diese.  In  der  Zeit, 
in  die  er  die  Zuschauer  versetzt,  gab  es  bereits  keinen  König  mehr 
in  Athen,  sondern  Theseus  (wie  auch  Aischylos'  Ansicht  gewesen  sein 
wird)  hatte  eine  Art  Volksherrschaft  eingeführt,  und  Despotie  war 
nun  vollends  fern:  ovrivoq  6ovXoi  xäxX^vrat  (pmroq  ov6'  vjti]xooi 
(Pers.  242).  Damit  nun  dennoch  eine  zu  fürchtende  Macht  im  Staate 
nicht    fehle,    setzt   Athene   den   Rat  des   Areopag  ein,    als  Aufsichts- 


I)  Aristoteles  seinerseits  kennt  den  Areopag  als  Aufsichtsbehörde  bereits  in 
der  nQ(6zrj  noXitfia,  3>  6;  dies  hindert  indes  nicht,  dafs  auch  nach  ihm  diese 
Machtstellung  etwas  nicht  Ursprüngliches,  sondern  ein  ini^exov  war,  wie  es 
25,  2  heifst. 


14  Einleitung. 

behörde  über  alles,  mit  weitgehendster  Kompetenz,  und  eine  so  ge- 
zügelte  Demokratie  ist  dem  Dichter  das  Ideal  einer  Verfassung,  wie 
es  sonst  nirgends  eine  gibt,  auch  nicht  im  Peloponnes  d.  h.  in  Sparta 
(703).  Aber  diese  ideale  Verfassung  war  nun  bereits  beseitigt,  und 
demgegenüber  hat  Aischylos  scharfe  Worte  gegen  die  neuen  Gesetze, 
die  das  klare  Wasser  mit  Schlamm  verunreinigen  (693  ff.)  i),  und  da 
er  weiter  nichts  konnte,  ging  er  nach  der  Aufführung  aufser  Landes 
und  kehrte  nicht  wieder  heim.  Auch  inbezug  auf  die  auswärtige 
Politik  Athens  sind  die  Eumeniden  nicht  stumm.  Durch  Orestes  wird 
Argos  ein  Bundesgenosse  Athens,  289 ff.  671  ff.  762  ff.,  und  wenn  dies 
auch  nirgends  so  ausgeführt  wird,  dafs  man  darin  eine  deutliche  An- 
spielung auf  Zeitverhältnisse  sähe,  vielmehr  das  Drama  sich  auf  der 
ihm  zukommenden  idealen  Höhe  hält,  so  ist  doch  noch  hinzunehmen, 
dafs  weder  Mykenai  bei  Aischylos  vorkommt,  wiewohl  dies  noch  gar 
nicht  lange,  vielleicht  vor  zwei  Jahren,  von  den  Argivern  eingenommen 
und  zerstört  war,  noch  auch  Sparta,  aufser  mit  bezug  auf  die  Schlacht 
bei  Plataiai  Pers.  817  {AcoQiöog  ^oyxVs  v^o)-  Schwerlich  ist  der 
Dichter  ein  Gesinnungsgenosse  des  spartanerfreundlichen  Kimon  ge- 
wesen, sondern  gerade  die  Perser  zeigen,  dafs  nach  seiner  Auffassung 
Athen  die  führende  Macht  in  Hellas  sein  mufs.  Endlich  sind  viel- 
leicht auch  die  Warnungen  der  Athene  und  des  Chors  vor  Bürger- 
krieg (861  ff.  976  ff.)  auf  die  Zeitumstände  zu  beziehen;  denn  die  grofse 
Umwälzung  durch  den  Sturz  des  Areopag  mufs  eine  grofse  Erbitte- 
rung hervorgerufen  haben,  und  es  war  gut,  dafs,  wie  Athene  sagt  (864 f.), 
sich  auswärtiger  Krieg,  insonderheit  gegen  die  Perser,  als  Ablenkung 
bot'-^);  in  diesem  verhelfst  Athene  (9 13  ff.)  glänzenden  Erfolg. 


Der  Aufbau  des  Dramas  ist  in  den  Eumeniden  unregelmäfsiger 
als  sonst  bei  Aischylos.  Erstlich  ist  noch  weniger  als  in  den  Choe- 
phoren  eine  Einheit  des  Ortes:  dieser  ist  Delphi  bis  234,  und  mit 
235  plötzlich  Athen,  und  weder  in  dem  ersten  noch  in  dem  zweiten 
dieser  Abschnitte  ist  der  Ort  völlig  gleich.    Die  Pythias,  die  ein  jtQÖOG)- 


I)  Dafs  V.  Wilamowitz  (Nachwort  zu  der  Übersetzung  S.  105)  den  Dichter 
sein  Einverständnis  mit  Ephialtes'  Gesetzgebung  erklären  läfst  (wenn  er  auch  seine 
Sorge  vor  geschehenen  oder  künftigen  Überschreitungen  des  Mafses  nicht  verhehle), 
ist  mir  nicht  verständlich.  Mit  Ephialtes  hatte  der  Areopag  aufgehört  ein  Gegen- 
stand der  Furcht  zu  sein,  aufser  für  den  Mörder.  2)  E.  Meyer  Gesf  h.  d.  Alt. 
III,  583- 


Einleitung.  15 

ütov  :itQ0TaTix6v  ist,  tritt  auf,  um  in  den  Tempel  zu  gehen,  geht  hinein 
und  kommt  wieder  heraus ;  also  soweit  (bis  63)  ist  die  Szene  vor  dem 
Tempel.     Dann  erscheinen  Orestes  und  Apollon  im  Tempel,  mitsamt 
dem   schlafenden  Chor   im   Hintergrunde;    nach  Orestes'  Abgang   und 
Apollons  Verschwinden    steigt   Klytaimestras    Schatten    auf  und  weckt 
die    Erinyen,    die    dann   hervorstürzen   und   sich  nach  dem  Flüchtling 
umschauen,  bis  Apollon  wieder  erscheint,   um  sie  aus  seinem  Tempel 
zu  vertreiben.     Also  ist  nach  63  ein  Wechsel  der  Szene  gewesen,  sei 
es    nun  durch  Ekkyklem  oder  durch  sonstige  Maschinerie;    der  Scho- 
liast  redet  hier  von  orgatpavta  (irixavrißara,  die  das  Innere  des  Tem- 
pels   zeigen,  i)     Die  erwachten   und   vorstürzenden  Eumeniden  werden 
dennoch    in    die  freie  Orchestra    vorstürzen   und    dort  sich  zum   Chor 
formieren.     Bezeichnend   für    das  Innere   des   delphischen  Tempels  ist 
der    mit  Binden    umwundene   Dreifufs;    der   Szenenwechsel    nach  234 
nun    war,    wie    schon    OMüller   sah,    sehr  einfach  zu  bewerkstelligen, 
indem    hauptsächlich   nur   an   Stelle   des   Dreifufses   das   Kultbild    der 
Athene   zu   treten   hatte.     Denn    dieses   umfafst   der   zur  Göttin  flüch- 
tende Orestes  alsbald,  er  ist  also  in  den  Tempel  eingetreten  (s.  zu  235). 
Der  verfolgende  Chor  nimmt  die  freie  Orchestra  ein  und  ist  damit  dem 
Orestes  nahe  genug;  dafs  er  diesen  umtanzt  hätte,  steht  nirgends  ge- 
schrieben.     Mit   V.    397    erscheint    Athene,    nicht    zu    Fufs,    sondern 
fliegend,  also  vermittelst  der  Flugmaschine  und  in  der  Höhe,  wo  sie 
bis   zum  Ende   des  Epeisodions  (489)   verbleibt.     Nun   ist  weiter  eine 
streitige  Frage,    ob  der  Schauplatz  durch  den  Rest  des  Stückes  noch 
derselbe    ist,    oder    aber   die  Gerichtssitzung,    von  566  an,    auf  dem 
Areopag    gedacht  werden  mufs.     Nicht  mit  Recht  findet  Müller  diese 
Umwandlung  der  Szene  schwierig :  es  gehörte  dazu  nichts  als  die  Ver- 
hüllung oder  Entfernung  des  Kultbildes  und  die  Anbringung  von  Sitz- 
plätzen für  die  Richter,    wenn  nicht  die  Stühle,  auf  denen  zu  Anfang 
der   schlafende   Chor    safs   (47),    einfach   geblieben   waren.     Und   wie 
kann  denn  das  erste  Blutgericht  als  im  heiligen  Bezirk  der  Pallas  vor 
sich   gehend    gedacht   werden?    Es   ist  vollkommen  richtig,  was  man 
gegen   Hermann,    der   die  Scene   auf  den  Areopag  legt,  geltend  ge- 
macht  hat,    dafs    der  Dichter   mit  keinem  Worte  eine  Verlegung  an- 
deute ;  aber  er  deutet  auch  kein  Bleiben  des  früheren  Schauplatzes  an. 
Der  sich  verantwortende  Orestes   sitzt   nicht  mehr  am  Kultbilde,   und 
dieses    hat    überhaupt    gar    keinen  Zweck    mehr;    dafs    es   nahe  dem 


I)  C.  Robert  Hermes  XXXII,  S.  434 fF. 


16  ipinleitung. 

Schlüsse  V.  1024  von  Athene  erwähnt  wird  (|vi'  JtQoOTtoloiöiv  airs 
ifQOVQOvOLV  ßQerag  xovßbv  öixaicog)  i),  kann  nicht  beweisen ,  dafs  es 
noch  in  nächster  Nähe  oder  gar  sichtbar  sei.  Wenn  es  verhüllt  oder 
entfernt  war,  so  mochte  sich  der  Zuschauer  von  566  ab  einen  Schau- 
platz denken  wie  er  wollte,  oder  am  üebsten  gar  keinen  bestimmten, 
und  was  sich  der  Dichter  dachte,  tritt  erst  in  der  Einsetzungsrede 
der  Athene  681  ff.  hervor.  Hier  aber  ist  utäyov  6' "Aqslov  tov^e  685 
(wenn  auch  "Ageiov  für  verderbt  zu  halten  ist)  nicht  anders  als  künst- 
lich auf  einen  entfernten  Schauplatz  zu  deuten,  und  dafs  iv  (^a  not 
690  „dort"  bedeute  und  nicht  ,,hier",  verfängt  gar  nicht,  indem  die 
Übersetzung  ,,auf  ihm"  oder  „auf  dem"  genau  entspricht.  Fortab  also 
sah  der  Zuschauer  in  dem  Schauplatz  den  Areopag,  und  dazu  stimmt, 
dafs  am  Schlüsse  die  Eumeniden  in  ihre  Sitze  am  Fufse  dieses  Hügels 
einziehen.  Auch  diese  Sitze  werden  nicht  näher  bezeichnet;  aber  ge- 
rade darin  liegt,  dafs  sie  benachbart  sind. 

Also  diese  Unregelmäfsigkeiten  in  bezug  auf  den  Schauplatz 
machten  sich  praktisch  leicht  und  wenig  auffällig.  Mit  dem  Orts- 
wechsel von  Delphi  nach  Athen  aber  ist  alsbald  eine  Verdoppelung 
der  Parodos  verbunden  (140 — 178.  244 — 275),  und  während  ander- 
wärts auf  die  Parodos  ein  ordentlich  langes  Epeisodion  folgt,  wäre 
hier  etwas  Dementsprechendes  nur  so  zu  gewinnen,  wenn  man  sich 
alles  zwischen  der  ersten  Parodos  und  den  das  erste  Stasimon  ein- 
leitenden Anapästen  (307 ff.)  als  eine  Einheit  dächte,  also  die  zweite 
Parodos  trotz  dem  Ortswechsel  nicht  als  trennend  rechnete.  Viel- 
leicht mufs  man  es  in  der  Tat  so  machen;  denn  zwischen  der  zweiten 
Parodos  und  den  Anapästen  steht  nichts  als  eine  Rede  des  Orestes 
und  eine  Antwort  des  Chors  darauf  (276 — 306),  doch  nicht  Epeiso- 
dion zu  nennen,  da  engster  Zusammenhang  und  Anschlufs  ist.  Auch 
das  vorhergehende  erste  Epeisodion  wäre  ein  wunderbares  Ding,  wenn 
vor  seine  letzten  9  Verse  (235 — 243)  der  Ortswechsel  und  die  zeit- 
weilig leere  Bühne  fiele.  Wenn  wir  dagegen  zusammenziehen,  so 
erhalten  wir  die  für  Aischylos  gewöhnliche  Zahl  von  drei  Epeisodien, 
die  nur  in  dem  langen  Agamemnon  überschritten  wird ;  also  I  179 — 306; 
II  397—489;  III  566—777.  Diese  letzte  Grenze  ist  freilich  auch 
wenig  deutlich;  denn  obwohl  Orestes  und  Apollon  auf  diesem  Punkte 
abgehen,  so  bleiben  doch  die  übrigen,  und  es  folgen  nur  kleine 
XOQixä.  und  dazwischen  Qtjasig  der  Athene,   sodann  aber  sogar  Dialog 


[)  Ders.  das.  XXXI,  569. 


Einleitung.  17 

zwischen  dieser  und  dem  Chor,  weshalb  es  mir  unmöglich  ist,  dies 
Stück  von  778—915  mit  Wecklein  einen  Kommos  zu  nennen.  Viel- 
mehr rechne  ich  es  mit  zum  dritten  Epeisodion,  an  welches  sich  dann 
statt  eines  Stasimons  ein  wirklicher  Kommos  anschliefst,  gleichwie 
auch  im  Agamemnon  nach  1034  kein  Stasimon  mehr  ist  und  man 
den  Kommos  1448 — 1576  zur  Abgrenzung  benutzen  mufs.  Die  An- 
lage ist  überhaupt  hier  und  dort  parallel:  vor  dem  Kommos  des  Aga- 
memnon stehen  kleine  Chorika  und  Reden  derKlytaimestra  (1407 — 1447), 
dem  Stücke  der  Eumeniden  778 — 915  entsprechend.  So  nun  ist,  was 
hier  nach  915  steht,  ähnlich  wie  Ag.  1448 — 1576,  aus  lyrischen 
Strophen  des  Chors  und  Anapästen  der  Athene  zusammengesetzt, 
formell  also  Kommos,  wiewohl  dieser  Name  auf  den  Inhalt  gar  nicht 
pafst.  Der  Schlufs  des  Stückes  ist  dann  die  Exodos  (102 1 — 1047), 
die  sich  übrigens  gegen  das  Ende  des  „Kommos"  bereits  deutlich 
ankündigte.  Der  Chor  ist  hier  nicht  mehr  redend  oder  singend  be- 
teiligt, sondern  es  treten  neue  Personen,  die  Geleiterinnen,  auf,  ent- 
sprechend, wenn  man  so  will,  der  die  Tragödie  einleitenden  Person 
der  Pythias. 

Über  die  handschriftliche  Überlieferung  ist  bei  den  Eumeniden 
etwas  ausführlicher  zu  reden  als  bei  den  Choephoren;  sie  ist  nämlich 
reicher  als  dort,  und  das  Verhältnis  der  einzelnen  Handschriften  zu- 
einander keineswegs  alsbald  klar.  Hermann  zählt  aufser  dem  Medi- 
ceus  folgende  auf:  Guelferbytanus  88  (b  bei  Wecklein),  aus  dem 
15.  Jahrhundert,  offenbar  wertlos  und  vom  Mediceus  abhängig,  dessen 
Inhalt  und  dessen  Lücken,  im  Agamemnon  und  in  den  Choephoren, 
er  ebenso  aufweist.  Parisinus  2886  (c  Weckl.) ,  Ende  des  15.  Jahr- 
hunderts geschrieben;  aufser  den  drei  ersten  Stücken  hat  diese  Hand- 
schrift die  Eumeniden  und  die  Hiketiden.  Auch  bei  ihr  sehe  ich,  wie 
Hermanns  Herausgeber,  M.  Haupt,  keinen  Grund,  sie  nicht  aus  M 
abzuleiten.  Augustanus  ehemals,  jetzt  Monacensis  546  (d  Weckl.), 
enthaltend  nichts  als  den  Schlufs  der  Eumeniden  von  576  an.  Dafs 
diese  Handschrift  V.  650  avo)  rs  richtig  hat,  wo  M  unmetrisch  ävG), 
und  656  nQoööe^arac ,  statt  jtQoOösBiaiTe  M ,  kann  bei  der  sonstigen 
Übereinstimmung  mit  M  nicht  hindern,  auch  hier  ebenso  zu  urteilen 
(vgl.  noch  zu  769).  Nun  aber  gibt  es  noch  drei  junge  Handschriften, 
die  ein  verloren  gegangenes  Original  vertreten:  Florentinus  (Laurent.) 
XXXI,  8  (f),  Venetus  616  (g),  Farnesianus  (h),  mit  Agamemnon  und 
Eumeniden  zu  den  drei  ersten  Stücken ;  diese  sind  es,  in  denen  allein 

Aischylos.  2 


18  Einleitung. 

der  Agamemnon  vollständig  —  in  g  allerdings  mit  einer  selbstän- 
digen grofsen  Lücke  —  erhalten  ist,  während  in  den  Eumeniden  um- 
gekehrt sie  gemeinsam  zwei  Lücken  aufweisen  (582 — 647;  778 — 807), 
die  M  nicht  hat.  Für  g  gibt  Wecklein  das  15.  Jahrhundert  als  Ent- 
stehungszeit an,  während  bei  Hermann  das  13.  steht;  für  f  wird  noch 
bei  Wecklein  die  erste  Hälfte  des  14.  Jahrhunderts  angegeben;  ich 
dagegen,  nachdem  ich  diese  Handschrift  für  den  Agamemnon  wie  für 
die  Eumeniden  verglichen  habe,  wüfste  nicht,  warum  sie  älter  als  das 
15.  Jahrhundert  sein  sollte.  Der  Stoff  ist  bei  f  und  g  gewöhnliches 
Papier,  bei  h  Bombycinpapier ;  diese  Handschrift  soll  von  Demetrios 
Triklinios  (also  um  1390)  geschrieben  seini),  und  wäre  darnach  die 
älteste  der  drei.  Indes  die  metrischen  Schollen,  die  man,  doch  wohl 
mit  Grund,  dem  Triklinios  zuschreibt,  stehen  auch  in  f,  und  so  wird 
man  wohl  richtiger  Triklinios'  Tätigkeit  als  für  das  Original  von  f  g  h 
geschehen  annehmen.'^)  Dieser  beobachtete,  wie  seine  Schollen  zeigen, 
das  Versmafs  und  suchte  darnach  zu  emendieren ;  wie  er  das  machte, 
dafür  ist  seine  Behandlung  von  Eum.  924  charakteristisch.  Dieser  Vers: 
BütLöOvrovQ,  ßlov  rvx^'^  ovrjöißovq,  lautet  in  f  ebenso  bis  auf  ßlovq 
für  ßiov;  dazu  ist  rv^«?  durch  Punkte  als  zu  tilgen  bezeichnet,  und 
das  Scholion  zugeschrieben:  rovro  JteQiOCov  JtQoq  rb  xgjXov  rrjg  dv- 
TiöTQOipov  (946  TQECfoi  XQOVOL  TSTay/UEvcoi  yovog).  In  g  und  h  ist 
rvx^^  ausgelassen ,  in  g  mit  einem  ähnlichen  Scholion ;  f  bewahrt 
sicher  hier  die  emendierte  Schreibung  des  Originals,  welches  vor  der 
Emendation  auch  ßiov  gehabt  haben  wird.  Gleich  darauf  925  i^aß- 
ßQoöai  M,  i^afivQOöai  fgh;  dazu  in  f  das  Scholion  y.al  rovro  (näm- 
lich das  ßv)  üt^QLööov  JtQog  xre.  (ebenso).  Man  kann  für  das  emen- 
dierte Original  B^afivQoöai  (d.  i.  i^aQOöai)  voraussetzen ;  die  ursprüng- 
liche Lesart  mit  /nv  war  doch  wohl  durch  Verwechselung  des  ß 
der  Minuskel  mit  einem  v  entstanden.  In  h  ist  beigeschrieben  dvrl 
fiiäq,  d.  h.  statt  einer  Silbe,  wie  sie  die  Antistrophe  verlangt  {ütlovrö- 
X&cov  eQßaiav),  stehen  die  zwei  -ßVQO-.  Das  kann  jenem  Scholion  an- 
gehängt gewesen  sein :  {d  firj)  dvrl  /niäg  {ai  ovo  OvXXaßal  kafißdvovrai). 
Wenn  aber  h  gegenüber  fg  ein  Plus  an  solchen,  zumeist  verkehrten 
Emendationen  aufweist,  so  kann  das  auf  stärkere  Berücksichtigung  der 
emendierenden  Beischriften  des  Originals  zurückgehen.    Die  nachlässigen 


1)  So    (Wecklein   p.    XV f.)    Paschalis    Baffius  bei  Harles    Nova    Bibl.    Gr. 
Fabric,  V,  776;  dann  Elmsley  Mus.  Grit,  of  Gambridge  vol.   II,  457. 

2)  Auch  Baffius  läfst  die  Frage   ganz  offen,    ob  h  selbst  von  Tr.'s  Hand  ge- 
schrieben, oder  aus  einem  Original  des  Tr.  abgeschrieben  ist. 


Einleitung.  19 

Auslassungen  in  h  sprechen  nicht  für  Triklinios'  Hand:  Ag.  252  fehlt 
Tt>  ob  üiQOxlvELVj  103 1  d^v(.iaXyi]c,  rs  xal  ovöhv  eit-,  1573  rglßeiv  &avd- 
Toig  av^tvratöiv.  Jedenfalls  ist  für  die  Rekonstruktion  des  Originals 
h  im  Vergleich  zu  fg  wertloser;  dazu  liegt  auch  wenigstens  für  die 
Eumeniden  keine  vollständige  Kollation  vor  i) ,  weshalb  in  meinem 
Apparat  h  so  oft  unerwähnt  geblieben  ist. 

Ist  nun  dies  Original  selbst  wieder  aus  M  abgeleitet  gewesen? 
Dies  ist  die  Ansicht  der  meisten'^),  auch  H.  Weils,  der  freilich  an 
seiner  Meinung  beinahe  irre  wird  durch  die  Tatsache,  dafs  Ag.  297 
für  das  richtige  jteöiov  'Aöcoütov  (fh)  der  M  jvaiöiov  cotcov  hat.  Er 
beruhigt  sich  damit,  dafs  der  Emendator  den  Asopos  aus  Pers.  805 
gekannt  haben  könne:  /uifivovOc  6'  evd^a  ütaölov  'Äöcojtbo,  Qoalg  agöei 
y.rh.  Das  kann  sein,  wenn  es  auch  nicht  wahrscheinlich  ist;  aber  als 
ich  M  und  f  nacheinander  und  miteinander  verglich,  kam  ich  doch 
sehr  bald  zu  der  Überzeugung,  dafs  Hermann  Recht  habe,  der  fgh 
einen  von  M  verschiedenen  Ursprung  zuschreibt.  Es  sind  den  drei 
Handschriften  nicht  blofs  Emendationen,  richtige  oder  verkehrte,  gegen- 
über M  gemeinsam,  sondern  auch  eine  ganze  Menge  selbständiger 
Korruptelen,  so  dafs  man  zur  Erklärung  mit  dem  Emendator  nicht  durch- 
kommt, sondern  auch  noch  einen  ungewöhnlich  nachlässigen  Schreiber 
nötig  hat.  Auch  das  liefse  sich  konstruieren;  aber  nicht  mehr,  dafs 
an  einer  Anzahl  Stellen  fgh  die  erste  Hand  von  M  wiedergeben,  die 
in  diesem  durch  ganz  alte  Korrektur  beseitigt  war.  Gleich  die  erste 
derartige  Stelle  ist  schlagend:  Eum.  50  dööv  Jtor'  eIöov  fgh,  döov 
ütor^  r,öri  M,  aber,  wie  man  bei  genauer  Untersuchung  erkennt,  zuerst 
i]6o.  d.  i.  ?;(Jo[v].  Aus  M,  wie  er  ziemlich  von  Anfang  war,  konnte 
nichts  als  rl^r}  abgeschrieben  werden.  Ferner  E.  171  jtaqavoßov 
d.  i.  utaga  vößov  M,  aber  erst  jtaQavoficov  wie  fgh.  211  ri  yccQ  M, 
aber  erst  rig  yag  wie  fgh.  212  av^evrig  M  erst,  i  ist  in  rj  korrigiert; 
-Tj]g  mit  -ig  darüber  f  (gh?).  Für  den  aus  M  Abschreibenden  war 
die  Lesung  nicht  zweifelhaft.  [272  (s/or^'  ^xaOTOv):  exovx  txaörov 
M  erst  :^  f  g  h,  doch  tritt  immer  noch  r  mehr  als  d-  hervor.]  299  ovroi 
a'  'AütoXlcDv  M,  und  so  {ovroi  öe)  f  am  Rande  mit  yg;  ovrig  0* 
M  erst  =  fgh.  330  {^tagaipoga)  M.  erst  ütaQ(x<pQOva  =  fgh.  [424 
(ijtiQQoii^sig)  M  erst  sjtiQQoi^eiv  =  fgh,  korrigiert  -^ft,  doch  ist  v 
noch   deutlich   zu   sehen.]     950   hniXQaivu  (richtig)  M   erst  =  fgh; 

i)  Kollation  Elmsleys  bei  Linwood  (Oxford  1844),  wogegen  für  den  Ag. 
Elmsley    selber    seine   Kollation    im  Mus.    crit.  1    c.    mitteilt.  2)  Ausführliche 

Untersuchung  bei  Sidgwick,  Einzelausgabe  (1902)  p.  59  ff. 


20  Einleitung. 

ijiixQavel  M  korr.  —  Ag.  ii8  jtaßjtQEütToiO  ev  ^ögaiöiv  M  erst, 
"SUfOiO  ohne  r  korr.;  7ta,u7tQäjtTOiöiv  (so)  ^ögaiq  f,  naßdtgmxBöLV 
(s.  Elmsley)  Ugaiq  h,  mit  Scholion  r}  svd^ela  ?/  TcafiütQeTtrrjg,  245  (fv- 
3torßov)  svjtora/uov  M  erst  =  f ;  evnotov  h  (weil  für  das  Versmafs 
eine  Silbe  zu  viel  war).  1152  hni<poßa  M  erst  (richtig),  ^nl  (fößcoi 
korr. ;  f  (g)  h  haben  ijticpcßa  mit  co  über  a.  ^) 

Ich  meine,  man  mufs  hiernach  für  fgh  ein  von  M  verschie- 
denes Original  annehmen,  welches  vielfach  dieselben  Varianten  hatte, 
von  denen  auch  M  die  Spuren  aufweist.  So  kommt  es  auch  vor, 
dafs  weder  M  noch  fgh  das  Richtige  haben,  aber  aus  der  Kom- 
bination der  beiderseitigen  Lesarten  sich  dies  ohne  weiteres  ergibt. 
Ag.  254  GvvoQ&ov  M,  övvaQ^Qov  fh;  richtig  ovvoQd^Qov  Wellauer. 
1133  öia  M,  öl]  ai  fg  h;  richtig  6ial  Hermann.  Eum.  267  i^vdrao'  M, 
iöxdvaö'  fg,  iöxvdvaö'  Turnebus.  —  Eigentümlich  sind  folgende 
Stellen:  E.  222  ra  /uhv  yccQ  olöa  xaQza  ö'  evd^vßovßevtjv  M  und  mit 
yQ  am  Rande  f,  ovroi  für  olöa  fgh.  Ferner  245  ^jtov  öa  ßrjvvr^ 
(freier  Raum  für  2 — 3  Buchst.)  dcpS^eyxrov  <pQaöaig  f  g,  doch  f  Rand 
yg  fiTjvvrfjQog  wie  M;  in  h  ist  interpoliert  iut]vvt(]6iv.    Vgl.  oben  zu  299. 

An  Schollen  hat  das  Original  von  fgh  nur  wenig  gehabt.  In  f 
stehen  erstlich  die  erwähnten  metrischen  Schollen,  sodann  hie  und 
da  Worterklärungen,  dem  erklärten  Worte  übergeschrieben;  endlich, 
was  sicher  aus  dem  Originale  kommt,  einige  Schollen,  die  zu  denen 
in  M  stimmen,  jedoch  wieder  mit  Selbständigkeit,  so  dafs  man  auch 
hier  schwer  aus  M  ableiten  kann.  Ag.  283  zu  ^EqiioIov  Xe:itag  M 
OQog  Arjfivov,  f  ebenso,  aber  mit  dem  Zusätze  ev  Si  hifiäro  b  'EQfifjg. 
Das.  57  zu  rwvöa  fieroixwv  vörsQOJtoivov  üteßütei  jcagaßäüiv  Eqlvvv 
M  nur  vüiIq  tcqv  ixeroixiöd^evxwv  vsoOCwv;  dagegen  in  f  wird  fort- 
gefahren ütefiTtsi  TOlg  ütaQaßäöi  xal  ßsroiXLüaöiv  avrovg  vöregov  ri- 
ficoQiav.  Merkwürdig  stark  weicht  die  Hypothesis  des  Agamemnon 
in  f  gegen  die  in  M  ab;  hier  sind  Weckleins  Angaben  unvollständig. 
Dafs  vüteöxaro  nur  in  f  stehe,  wird  bemerkt,  nicht  aber,  dafs  f  (richtig) 
öta  TtVQöov  statt  öia  rov  tcvqöov  hat,  und  ebensowenig  folgende  Ab- 
weichungen: rov  T(5v  utQsößvTWV  ßszaütefiTtszai  oxXov  (o^A.  fier.  M) 
BQovöa  ütegl  rov  jtvQöov  (st,  r.  jt.  sq.  M)  ;    weiter  ütgoö7]QxeTO  (falsch) 


I 


I)  Was  ich  hier  aus  M  gebe,  steht  grofsenteils  bei  Wecklein  nicht  oder  nicht 
so :  sei  es  daCs  mein  trefflicher  Freund  Vitelli  anders  gesehen  hat  (während  meinen 
Blick  für  einiges  die  gleichzeitige  Kollation  von  f  schärfte),  sei  es  dafs  Wecklein 
aus  der  Vitellischen  Kollation  etwas  als  unerheblich  ausliefs;  dafs  W.  dies  getan, 
sagt  V.  selbst. 


Einleitung.  21 

ür  jtQoeiöeQX^'^cch  f^^f^r  (desgl.)  für  eiöeXS^stv;  d^avßaöröv  eoriv  {d-av- 
fid^Erai  M)  ©g  y,al  {xal  fehlt  M)  exJtXrj^iv  xal  oixrov  Ixavbv  eßütoiovv 
{exjtX.  8X0V  y.al  o.  ix.  M) ;  dneÖH^e  (vjceösi^ev  M,  besser  wäre  s:ite6.); 
aiyiörov  f  für  'Ogiörov  M,  Gveörov  richtig  Victorius.  Dann  iöi^dx^r] 
6e  {6h  fehlt  M),  xrj  wie  M,  jr()o5rog  für  ngcorei;  endlich  mit  Anschlufs 
ütQoXoyi^ei  6e  6  (pvXa^,  d^egdüimv  kyafießvovogj  ovx^  ^  ^^^  Äiyiöd^ov 
rax^siq,  wogegen  in  M  diese  Notiz :  S^eq.  !Ay.  b  JtQoloyi^Ofievog,  ovxl 
XTE.  unter  dem  Titel  kya/tießvcov  selbständig  steht. 

Nach  allem  diesem  kann  die  Selbständigkeit  von  fgh  gegen- 
über M  nicht  zweifelhaft  sein.  Wenn  wir  statt  dieser  Abschriften  oder 
neben  ihnen  ihr  Original  hätten,  so  würde  dies  vielleicht  mit  M  gleich- 
wertig sein,  aufser  in  den  Schollen;  die  Abschriften  indes  können 
weder  einzeln  noch  insgesamt  einen  so  hohen  Rang  beanspruchen, 
und  praktisch  ist  nicht  einmal  das  sehr  wichtig,  wie  man  über  ihre 
Selbständigkeit  entscheidet.  Auch  wer  sie  für  abhängig  von  M  hält, 
kann  doch  nicht  umhin,  eine  Menge  Lesarten  aus  ihnen  aufzunehmen, 
und  wer  sie  für  unabhängig  hält  und  sich  demgemäfs  verpflichtet 
fühlt,  ihre  Varianten  mitzuteilen,  wie  ich  in  den  Eumeniden,  kann 
doch  nicht  umhin,  diese  Varianten  häufig  als  reinen  Ballast  zu  empfin- 
den. Es  sind  nicht  so  sehr  viele  Fälle,  wo  man  in  Zweifel  ist,  welcher 
Überlieferung  man  zu  folgen  habe.  Eine  ganze  Masse  von  Korruptel 
ist  F  (um  das  Original  von  fgh  so  zu  bezeichnen)  und  M  gemein- 
sam; in  sehr  vielen  andern  Fällen  war  noch  in  diesen  Handschriften 
das  Richtige  neben  dem  Falschen  überliefert;  wiederum  in  andern 
hatte  F,  oder  hat  M  eigne  Korruptel.  Aber  das  unterscheidet:  über 
M  ist  kein  Emendator  gekommen,  um  mit  unzureichenden  Kräften 
den  Text  noch  weiter  zu  verderben,  während  er  ihn  reinigen  wollte; 
in  F  dagegen  ist  dies  der  Fall  gewesen.  E.  286  XQO^og  xa&aiQsT 
jtdvra  yriQaöxfov  oßov  M ;  in  F  war  öiöoöxcov  für  yriQaöxfov  ver- 
schrieben, wegen  öiöax^dg  —  öiöaoxdlov  276.  279;  der  Korrektor 
füllte  den  Vers  aus  mit  Einschub  von  ye  vor  öiödoxcjv.  In  f  steht 
dies  ys  noch  über  der  Zeile,  in  g  h  ist  es  in  den  Text  aufgenommen. 
Aber  V.  395  steht'  das  interpolierte  ye ,  welches  ebenfalls  einen  Tri- 
meter  richtig  machen  sollte  (vgl.  die  metrischen  Schollen),  in  f  wie 
in  g  h  mit  in  der  Zeile :  rd^tv  y '  ^xovöa  xal  övodXiov  xvecpag.  Ich 
vermute,  dafs  in  F  selbst  die  geschehene  Einfügung  noch  zu  erkennen 
sein  würde ;  aber  in  den  Abschriften  ist  Interpolation  und  Überlieferung 
oft  ununterscheidbar  gemischt,  und  dadurch  ist  der  Wert  natürlich 
erheblich  verringert. 


22  Einleitung. 

Im  ganzen  bieten  die  Eumeniden  nicht  so  viele  Schwierigkeiten 
für  die  Textkritik  wie  die  Choephoren;  auch  in  den  Chorliedern  geht 
die  Verderbnis  kaum  je  bis  zur  völligen  Unverständlichkeit.  Um- 
stellungen sind  auch  hier  zuweilen  vorzunehmen ;  ich  habe  von  diesem 
Mittel,  meist  nach  dem  Vorgang  andrer,  dreimal  Gebrauch  gemacht: 
s.  V.  20  (umgestellt  nach  26,  Weil).  85 — 87  (umgestellt  vor  64, 
Burges,  Kirchhoff).  769  (umgestellt  nach  771).  Öfter  aber  habe  ich 
mich  den  Umstellungen  andrer  gegenüber  ablehnend  verhalten.  Eine 
kleine  Lücke  scheint  nach  855  anzunehmen  (Hermann),  bezüglich  der 
nach  1027  oder  1031  liegt  die  Sache  zweifelhafter.  Interpolationen 
habe  ich  nirgends  angenommen,  obgleich  andre  darin  gerade  in  dieser 
Tragödie  weit  gegangen  sind. 


TA  TOY  JPA31AT0^  nPO^nUA. 
nreiAS  hpo^htis. 

AnOAAiiN. 

OPEIJTHU. 

KAYTAIMHSTPAS  EldiiAON. 

XOPO^  EYMENI^SiN. 

A&HNA. 

nPOnOMTlOL 


API2T0OAN0Y2  YnOQE2I2, 

^Ogsazrjg  iv  AeXtpolq  ns^iexofievog  vno  t(Öv  ^Egivvwv  ßovXiji  y^jcoXXcovog 
TiaQeyivsTO  elq  *AS^i^vag  etg  xö  Xsqöv  x^g  jLd-rjväg'  rjg  ßovX^c  vixriaag  xaxrjXd^sv 
eig  "Agyog,  xag  6s  ^EQivvag  ngaöraoa  ngoar^ogevaev  Evfieviöag.  nag*  ovöe- 
xeQO)i  xttxai  rj  (xvB^onoda. 


Im  Personenverzeichnis /)r^yr^7Mi^2'rP^2'M  erst,  iV  von  junger  Hand 
eingefügt. 


nrei^x 

ÜQCJTOv  jiiev  evxfjt  TfjLÖe  Ttqeoßeijo)  ^€(J5v 

TiTjv  TtQWTÖfiavTLv  Falccv'  ix  ö^  Tfig  QefXLv, 

fj  (5jJ  tö  fitjTQÖg  Ö€VT€Qa  TÖö^  itero 

(.lavtetov,  (bg  Xöyog  rig'  kv  dk  t(ol  tqItwl 

Xd^ei,  ^eXovarjg,  o^ök  TtQÖg  ßlav  TLvög,  5 

Tcxavlg  ccXkrj  ftaig  Xd-ovög  vM^^i^ero 

Oolßr]'  ölöoJGiv  ö'  fj  yevsd-Xtov  dööiv 

Oolßwt,  TÖ  Oolßrjg  6'  övo^^  i%ei  TtaQcbvvfiov. 

Mucbv  ök  Xl/iivrjv  z/rjkiav  re  xOLqdöa^ 

Tiiloag  irc*  duTag  vavnÖQOvg  rag  HaXXdöog,  10 

ig  Trivöe  yatav  '^Xd^e  IlaQvrjaov  ^^  idgag. 


1  (in  fine  paginae  v.  1—48  continentis;  legebantur  vulgo  tamquara  ad 
V.  47  adscripta;  transp.  Weckl.)  (paivexai  inl  axTjvr^Q  zo  fxavxüov,  rj  61  tcqo- 
(fiiJTig  7f Qoosiaiv  {ngoeLoiv  M)  inix^.i^asig,  wg  ad-ogt  xcäv  d-ewv  Ttottjaafievi] 
{-ofievrj  M),  dnQOÖnxcDg  xe  löovaa  xäg  ^Egirvag  xvxXoji  xov  \)Qeoxov  xccS-evöovaag 
ndvxa  fxi]vvei  xoZg  d^eaxatg,  ov%  ü)g  öiTiyovfisvrj  xd  vno  xrjv  oxtjv^V  xovxo  yccQ 
veojxsQixov  EvQLTtlöeiov  (lovM.)'  vTto  öh  v^g  ixTiX^^ecog  xd  d^OQvßi]oavxcL  avxrjv 
xaxafitjvvovoa  (piXoxexvfag.  xd  ös  UQÜixa  evxal  xal  inixXrjaecg  d^ecüv,  "va  dno 
X(öv  ev(pr]ßOxsQ(i)v  dg^xai  ^  Ttgotpijxig.  OLXOvofiixaig  öh  ovx  iv  aQ/TJi  öiwxExai 
Ogsoxrig,  d?.?,d  xovxo  iv  ßsacoL  xov  ögdfxaxog  xaxaxdxrsi,  xafALSvofisvog  xd 
dxfzaioxaxa    iv  ßiawL.     tiqoxiijlcj.  2   TlivöuQÖg  (pTjai  ngog  ßlav  xgaxrjaai 

Ilv&ovg  xov  *An6Xlü)va'  ölo  xal  xagzagcHaat  avzov  it,r]xei  rj  Fi].  *E7iaq)g6' 
ÖLXog  iv  vnofjLvrißaxL  KaXXifidxov  alxicjv  ß'  tpfjol'  „Mskavd^oig  x^g  /JevxaXi- 
Xiovog  xal  Krjcpicov  xov  noxafiov  ylvsTui  MeXaiva  xovvofia,  MsXalvrjg  de  xal 
noasLÖwvog  AeX(p6g,  d<p*   ov  ol  JeX^oi",  3  rj  xrjg  xoLVr,g  (Jirjxgdg  ndvxwv, 

1]  XTJg  ©efiiöog.  5  xX^qwl.  7  avx{l  xov)  onxi^giov.    ^eaaafzivi]  xov  xijg 

döeXtp^g  (richtig  wäre  dvyaxgbg)  savxfjg  Arjxovg  nalöa  ötöcDxe  avyysvix^v  ööoiv. 
8  ditoösL^ig  avxrj  xijg  öwgEag  ovx  d^dgioxog.  9  xrjv  Kvvd^ov.    öid  öe  xov 

„XOigdöa"  axeöov  x^v  alxiav  (prjol  6l^  ^v  dneXmev  ^AnolXwv,  ixxXivwv  xo  sv- 
xe?.sg  xov  '/(ogiov.    x^v  axgoyyvlrjv  (näml.  klfxvT^v).  10  x^gi^of^^^og  ^Aihj- 

valoig  xaxaxO^TJvai  cpriOLV  ixeloE  ^AnoXXcüva  xdxeld-ev  xrjv  naganoßnriv  (Heyne 
für  nsgiTC.)  avxdüi  elvai.     6  öh  Uivöiagog)  ix  Tavdygag  x^g  Boicüxiag. 

1  7tQ0(p^xig  Mfg.  9  ?uTC(öv  xe  M  erst;  desgl.  6.)d  . .  xe.  11  elg  M. 
nagvi]oaovo&'  M,  -aoig  ^*  f  g  (nagav.  M  erst):  Robort. 


I 


EYMENI/JES.  25 

7te(.i7tovOL  (5'  avröv  y,al  osßitovGiv  f.ieya 
y.EX£vd^07toiol  Ttatösg  'Hcpalorov,  xd-öva 

dvri(A£QOV    TLd^eVTEg    fl(.lBQ(Ji)f.lEVYJV. 

(.loXövTa  (5*   avTÖv  xägra  TL^iaXcpel  le(bg,  15 

JeXcpög  T€  xcbqag  rfjaöe  7tQV(,ivriTif]g  dva^. 

TExvrjg  Ö£  viv  Zevg  ivd^eov  Ktiaag  (pqeva 

iKel  TETaQTOv  toloöe  ficcvTiv  iv  d^QÖvoig' 

/libg  TtqocpriTiqg  (5*  kozl  ulo^iag  TtaxQÖg.  19 

IlaXXctg  TtQOväia  ö'  Ev?.öy(x)g  TCQsoßEVExaL.  21 

ö£ß(ji)  ök  viJjLKpag,  ivd-a  KwQvydg  TtExqa 

TioiXrj,  cplXogvig,  daL(.iövLov  dvaarQOcpal ' 

BQÖjiitog  ix^L  TÖv  x(^QOv,  oijd'  df.iv7]fzov(0, 

i§  O'ÖTE  BÜTixccig  koTQaxiqyriOEV  ^£Ög,  25 

layd)  ölxrjv  nEvd-El  xaraggdipag  (liÖqov.  26 

TOVTOvg  iv  Evxcctg  cpQOLfXLdCo{.iaL  S-Eovg,  20 

niELOrov  TE  Ttrjydg  ymI  IIoaELÖcjvog  XQarog  27 

'Äükovaa  Tiai  teXelov  vipLöiov  Jicc, 

iTtetra  f^dvrig  ig  -d-QÖvovg  v.ad-itdvu). 

Y.al  vvv  tvxeIv  (.lot  T(ßv  Ttglv  bIoööwv  fiaxQcoi  30 

ccQiGTa  ÖOLEV  xEi  Ttdg'  'EXXrjviov  Tivig, 

i'TiJüv  TtdXcJi  XaxövTEg,  wg  vof.il^€TaL' 

f.iavTEV0(,iaL  ydg,  cbg  dv  T^yfjrai  d-EÖg, 


13  ol  *A&TjvaLOi.  Orjaevg  yuQ  rijv  oöov  ixd&rjQS  (Rob.  f.  xaO^rJQSv)  tiöv 
XTjiüzäiv'  xal  oxav  ne^ncooiv  elg  /Jek^ovg  d^sojgi'ccv  (Weil  f.  S-£(OQiöa),  tcqosqx^^' 
Tai  [yccQ]  (del.  Rob.,  iiveg  Weckl.)  h'xovzsg  nsXsxeig  wg  öirjfiSQüioovtEg  x-qv 
yriv.  16  xal  6  deX(pdg  Xeiog  (X.  del.  Vict.),  og  (o  M)  iazi  xijg  x^Qag  äva§  xal 
xvßsQVtjXijg.  17  xxiaag:  noii^aag'  lölcofxa  öh  xovxo  AlaxyXov.  21  „%//  TlaX- 
Xdg^  /JeX(pol  viv  oö-'  ISqvovxo  TtQOvairjv"  KaXXifjtaxog.  22  o  IlaQvaoödg. 

24  ÖLO   eine  „öaifxovwv  dvaaxQocptj."  26  Xaywov  öIxtjv  xaxanxri^avii  xal 

fxr}  dv^iaxaßävioi.     vvv  (prjolv  iv  Ila^vaawi  elvai  xd  xaxd  ÜEvS^ea,  iv  6s  xaZg 
AavxQiaig  iv  Kid-aiQwvi.  27  rj   {ztjv  M)  Ilv&d)   rjv  {x^v  M)  tiqwtjv  Iloaet- 

öiövog,  i;7t£()  j'ig  KaXavQeiav  iöe^axo.    KaXXifiaxog'  „(xeoipa  KaXavgeltjg  ^Xd^sv 
ig  (Rob.  f.  elg)  dvxlöoaiv."  28  xaXovaa  (pQOiiuidt,Ofxai.         29  xovxo  (prjaiVf 

inel  ÖQUfxaxLxri   iativ  ?]   noiijaig'    et  6h  r]v  6iTjYrjßaTixj] ,   elnev  dv  6  noirjxijg' 
xavxa  elnovaa  elg  d-govov  ixaQ^i^exo.  32  Xxwv:  i'xcoaav,  'Axxixcüxegov. 


18  x6v6e:  IVossius.    /()ovo£?:  Turneb.  19  nazQog  .  .  /dtog  Macrob. 

Saturn.  V,  22.    iaxlv  M.  20  umgest.  nach  26  mit  Weil.  21  jiQOvala  6' 

iv  Xoyoig:  Herrn.  23     dvaoxQO(fai  f  gh:  -cpa  M,  -(pri  Schol.  24  ßQ. 

6'  f  gh.  26  nev&elv  pr.  M.  27  nXelaxovg  {tj  für  ei  M  erst):  Turneb. 

{nXelaxov)  Stanley.  29  elg  M  f.         31  naQ":  Abreseh. 


26  AIZXYAOY 

H  Ö€Lvd  Xe^ai,  ösivd  d'  öcpd^aXiJioTg  ÖQaxetv, 

TtaXiv  iJi    iTtsiixpev  ix  ööfiojv  xßv  ^o^lov,  35 

(bg  ^riTB  ocoxsiv  fi7]Te  fj,'  dxTalvsiv  ßdoiv' 

TQexco  dk  %SQoLv,  ov  Ttoöcoxslät  ax£lßv' 

öeLoaoa  ydq  ygavg  ovöev,  avTiTtaig  ixev  o-öv. 

iyo)  fxhv  §Q7tco  7CQdg  TtoXvöTecpfj  [xv%6v ' 

ÖQCü  ö    B7C^  diJi(p(xl(ßi  fuev  dvöga  ^so^vGfj  40 

iöqav  i%ovTa  TCQOGTQÖucaov,  alixaTi 

OTd^ovra  x^^Q^S  "^^^  vsoGTtadkg  ^icpog 

äXOVT    iXdiag  S^'  vipLyevvrjrov  xldöov, 

Xrjvei  fieylGTcot  öcocpQÖvojg  iors(xiievov, 

aQyfjTi  fiaXloJi'  Tfjiös  ydg  TQccvcog  igcj.  45 

TtQÖod-ev  dh  rdvögög  rovös  d-aviiaarög  X6%og 

£vÖ€t  yvvaixwv  iv  -d-QÖvoiaiv  ijfievog. 

oi)TOi  yvvatxag,  dXXd  FoQyövag  Xeyco, 

oi)6'  a-ÖTS  roQyeioLOLV  elxdoo)  TVTtoig. 

sldöv  TCOT    rjÖT]   Oivewg  ysyqa^iievag  50 

deiTCvov  cpsQovoag'   aTtregol  ys  (Jiijv  idetv 

a'ÖTai,  ixiXatvai  ö\  ig  rd  7täv  ßöeXvxTQOicoi' 

^eyxovOi  (5'  oi)  7tXaT0LGi  ^vGid^aGLv' 

ix  d*  ößfidrcov  XsLßovGi  övGcpLXfj  Xlßa' 

xcil  xÖG/^og  ovT€  TtQÖg  &6C0V  dydXfiara  55 


34  öidXsißfia  yl(v£Tai).  tiqoq  {Ttag'  M)  6)Jyov  SQrjfxog  ^  axrjv^  ylvszai. 
0VT8  yccQ  6  ;to(()o$)  tcü)  naQsaxiv,  i]  ze  Ugeta  sta^kO^sv  elq  zov  vaöv.  za  dsivd 
i^STisßips  fie  zov  fxavzslov.  löovaa  ydg  'ÖQSOzrjv  eni  zov  ß(oßov  xai  zdq  'Eql- 
vvaq  xoi/jiü)fji€vag,  s^sioi  zszagayfiavi]  zezganoÖTjödv  ix  zov  veto.  36  öid  z6 
y^gag.  xov(plt,eiv'  arjfiiaivei)  dh  xccl  zb  yavQiäv  xal  dzdxzwg  ntjöäv  (s.  Plat. 
Leg.  II,  672  C).  41  Ixäzrjv.        42  (zu  vsoan.)  ifxcpazLxwg  zovzo  vecDOzl  r]v- 

d^evzijxoza  (avS-.  M)   naglüzrioiv.     vemazl  ianao/ahov.  45  EcujO^aoiv,  ozav 

doa<pig  ZL  stTKoaiv,  ol  noiTjzal  insxöiddaxELV  avzo.  "OßrjQog  (E  586)  „xvfißaxog 
iv  xovItjioiv,  inl  ßgey^ov  ze  xal  wfxovg".  47  züiv  ^Eqlvvwv.  48  Ttgog  zo 
<poßeQ6v  zrjg  oxpscog.  49  dXX'  ovö^  ''Agnviag  avzdg  XsycD'   tlSov  ydg  avzdg 

iv  yQag)fji  nzsQwzdg.  52  ag  zig  ßöeXv^aizo  xal  ixzQaitsiT]  (so!)  ßiorjoag. 

gxvBqcdtioI.  54  oiov  aißazrjgdv.  55  ov  sxovai  nsQixslfievov  (Seal,  für 

TtaQax.)  havialg. 

34  paragr.  M.  36  ozdaiv  mit  yQ  ßdoiv  darüber  M  (nur  ozdaiv  f  g  h). 

37  noöioxiai  M  (ovnct)  öoxla  erst),  -xela  fg.  40  d-eofivö^i  M,  -fiia^  fgh- 

41  h'öpag  fh.     sxovzi  M  {-za  fg).  42  veoonai^hg  fgh.  44  ?Jvei  fgh. 

46  Xsxog  M  {Xoy^og  ig).  50  rjörj  M  erst  aus  Corr.;  tjSo.  erst,  und  so 

fgh  elöov.  53  nlaazoloL:  Elmsley.  Am  Rande  ^r.  M.  54  Xißa  Burges: 
öia  M,  ßiav  ig. 


EYMENUEU.  27 

cpsQBLV  öl'/Miog  ovT^  ig  dvd-QÜTtiov  öxeyaq. 

TÖ  (pvXov  ovv.  ÖTiiOTta  TfjGÖ^  öiiilLag, 

ovo*  rjrig  ala  tovt*  iftevxsrat  yivog 

rgecpovo*  dvarel  (xij  ßstaGTevetv  Ttövov. 

rdvxevd^ev  rjörj  tcjvÖs  öeofcörrjc  ööficov  60 

aiuTcüt  fjueleö&co  ylo^Läi  /isyaad-evsi. 

laTQÖfj.avTcg  ö*  iorl  vmI  'tSQaoy.öJtog 

xal  TolOLV  älkotg  öwfidTcov  xa^aQOiog. 

äva^*!A7toXXoVj  olo^a  futv  xö  fiij  dömetv'  85 

iftel  6'  iftlOTäi,  y.al  tö  /.iirj  d(A.eXeTv  i^idd-e' 

od-evog  ök  TtOLsiv  ed  cpeqeyyvov  rö  oöv.  87 

AnOyl^^N. 

oi)TOi  TtQoöcbGo)'  öid  Tslovg  de  aoi  cpijka^  64 

iyyvg  TtageoTcbg,  y,al  Ttqöoo)  (5*  dTtoGraTOJV,  65 

eX^QOiot  Tolg  Golg  od  yevrioofxcii  tcbtkjjv. 

y.al  vvv  dXovoag  räoöe  zag  fxdqyovg  ÖQätg' 

-ÖTtvojL  TteoovGai  d'  al  xardTtTvarot  xögai, 

NvytTog  TtaXaial  Ttatösg,  alg  ov  f-ielyvvTaL 

S-eoJv  Ttg  ovo'  ävd-qwTvog  ovöe  S^rjQ  Ttore'  70 

xcfxaJv  d'  SAUTL  yAyevovT\  enel  yayöv 


57  ovösTiots  TOiovTOV   yivog  siöov,     ovv^d-sLaq,    avvovaiaq,    avan^fiaiog. 
59    Tov  (Herrn,    f.   ro)   z^g   dvaigog^^g.  62    wate   sc   ^eQuneiag  ;f()fm, 

tatQog  saziv   sl'ts  fzavxelag,   xeQUXooxönog'   ei'xe  xa&aq/xaiv,  xad-aQOLog. 
63   TioocoL  (jiäXXov  X(öv  Idiojv.  64  STCLcpavelg  IdnöXXwv  avßßovksvei  *Oqsoxi]l 

xaiakineZv  (lev  xb  /Ltavxelovy  (pvysZv  dh  eig  'Ad-rivag.  xal  öevxsqcc  6s  ylvexai 
(pavxaaia.  oxQatphxa  yag  fiTjxav/jfxaxa  evörjla  noiel  xa  xaxa  x6  fxavxflov  (og 
BXSi  xal  ylvexat  oxpig  xgayLxri'  x6  fikv  ^i(pog  ijifxayßhov  szi  xax6X(ov 'ÖQeoxrjg, 
al  ÖS  xvxXcoi  (pQovQoioaL  avxov.  UQog  'Oqsoxtjv  <frjalv'  aTfiavTj  yccQ  y  Ugeia. 
86  iTzlaxaaai,  87  xo    6s   adv   ö^svog   aacpaXs'g   iaxiv   alg   xb    sv   noielv. 

66  yQonpsxai  „tlqstküv" ,  ovx  OßOiog  (Paley  st.  ov)'  al  fzsv  yccQ  xaS^Ev6ovaiv,  iyw 
6s  iyQTjyoQa.  69  noXial  yaQ'  nalöeg  6ia  x6  vsov,  i}  inei6rj  äyafxoi  xal  na q- 
S^ävOL  elai.  xo  aXXöxoxov  6h  xr^g  (pvoscog  6id  xiöv  ivavxicov  xQayixwisgov  6ia- 
avQEi.  71  svexsv  xov  xaxonoislv. 


57  (pvXXov  und  t/)?  M  erst.        58  i]xl  yala  f  gh.        59  n6v(i)v'.  Arnaldus. 
60  xdvzsv&s  fisv  ovv  xüjv6s  f  gh.  64  'AnökXojv  M.  85  —  87  hieher  ge- 

stellt von  Burges  und  Kirchh.  85 f.  fxi)d6ixELV  und  firjdfxEXEiV  M  erst  (korr. 

firj  *6lxeIv   u.  firj  ''fisXslv)  f  gh  {/udö.  u.  fidfz.  Ddf.).  65  tiqooo)  y'  Blomf. 

69  fxlyvvxau  Hdsch. 


AI2:XYA0Y 

oyiörov  vi(.LOVTai  Tägragöv  ^'  V7tö  x^ovög, 

/utorji^iaT^   dvÖQCJV  ytal  d-eaiv  ^0Xvf.i7tiwv. 

ö/iicog  ök  cpsvye  f^irjöh  jLiald^aytdg  yevrji. 

iXQGi  yoLQ  oe  y,al  öc    TqjteiQOv  (xav.Qag,  75 

ßißiüVT    dv'  alel  liva  TtlavoaTLßfj  xd-öva, 

VTteq  re  rtövrov  y.al  TtEQiQQvrag  TtöXeig. 

y,al  (.iiTj  TtQÖy.af.Lve  rövöe  ßovy.oXovf,i£vog 

Ttövov*  fioXcbv  ob  IlakMöog  ttotI  TtröXiv 

tCov  TtaXaiöv  äynad-ev  Xaßcbv  ßgerag.  80 

y,d7,€L  ÖL^aGTag  Tcjvöe  xal  S^sXy.TrjQlovg 

(iTjd-ovg  ixovreg,  (.irixaväg  evQi^Goiiuv, 

c3(7t'  ig  TÖ  Ttäv  oe  tcovÖ  *  aTtaXXd^aL  ftövcov. 

y.al  ydq  vaavelv  g*  STteiGa  ilitjtqcolov  deiiag.  84 

(.ie{.iV7]G0 ,  f.iij  cpößog  Ge  vr/MTco  (pgevag.  S8 

Gl)  ö\  adrddeXcpov  alfia  yccl  y,olvov  ytargög, 

'Eq/,1^ ,  cpijXaGGe'  y.dqra  (5'  lov  STtcbvv/iiog  90 

TtofiTtaiog  iod-i,  TÖvöe  Ttocfialvcov  efxöv 

lyerrjv.     Geßet  tol  Zevg  röö'  Ikvö/äcdv  Geßag, 

ÖQflcdf,l£VOV   ßgOTOLGlV    €V7tÖfl7tCJL   Tvyriqt. 

KAYTAIMH2TPA. 

edöoir'  av,  dn^ ,  y.al  yM&evöovGwv  tI  Ö€l; 

iyd)  (5'  vcp'  vf.ic5v  c5(5'  dTtritLfxccGuevTq  95 

äXXoiGiv  ev  veyQolGLv  —  (bg  (-ihv  mravov 

övstöog  iv  cpd-iTOiGLv  oiiy  eyXelTteTai, 

aiGXQßg  ö'  dX6i(xciL'  TtQOvvveTtto  d'  vi^ilv  ötc 


75  sXäaovoi  (Ddf.  f.  -wol).  78  negdnwv.  80  xaZq  dyxaXaiQ. 
90  oSloq  ya.Q  6  d-Eog  (auch  f).  91  (pvXdoowv.  92  ro  tdäv  lxstwv  oe- 
ßiOßa  xal  öirjßa  ov  ßovov  xifiäL  6  Zsvg,  «AA«  xal  oeßsi,  oqcöv  avzb  ogfico- 
[xevov  nQoarjxovariL  zvxV^'  ^^  ^  (^^^  ^OgeatTjQ  <pvyriL  oi^ezaL  'A&rjvat,8  nv- 
&6fxevoq'  OL  öh  ^Eqlvvfq  ßovai  xaS-F.vöovoiv,  vnö  novov  l'owg  xal  ^AnoXXcavoq, 
zov  zgaycDiöonoLOv  zovzo  inLzr^ÖEvaavzog,  Yva  öid  zovzov  ißcpuvrjL  (hellenist.  f. 
'i]V7]i;  -avTJ  M)  z6  dygiov  avzwv  xal  xocXsnov.  nwg  de  öteyslgovzaL;  ovx  vnö 
'AnöXXiovoq,  ovds  v(p^  kavzcüv,  «AA'  iv  ccX/.tjl  (pavzaoiäL.  lijplozazai  ydg  zo 
si'öcoXov  KXvzai[jLT]OZQaq  xal  fxefA.\pccfi8vov  dvsyeigei,  wazs  TtoixiXaiq  (paviaaiaiq 
TtSTtvxvcozat.  95  Xeltcsl  sifiL  vnsg  wv  €(p6v£vaa  [iyafi.6fj.vova  dncoaaod-s 
xal  OL  ifxs  (poveiaavzeq  ovx  dzLfxät,ovzaL.  naiöeviixa  öh  zavza'  zo  ydg  zovq 
ivayeiq  xal  fiszd  Q^dvazov  vno  vexqwv  dzifiät,ea&ac  Ixavöjq  sx^tai  naiösvoetoq. 

76  ßeßüivz'  M,  ßsßovz'  f  gh:  Steph.  (oder  ßsßäiz'  ders.).  t/}v  nX.  alle. 
77  növzov:  Tumeb.  79  nozl  nz.  IlaXX.  M  erst.  83  dq  M  (nicht  f). 
94  KXvzacfitiozQaq  ei'6a)X{ov)  und  Paragr.  M. 


EYMKNUES.  29 

€X0)  (.isyLorriv  airiav  y.siviov  vjteQ' 

Ttad-ovoa  ö'  ovTto  deivd  TtQÖg  tCjv  cfiXrcxTwv,  100 

ovdslg  VTtsQ  fiiov  öat^övcov  f.irjvloerai, 

y.axaGcpayeLoijg  TtQÖg  xsqojv  (xr]TQOKTÖvcov ; 

ÖQa  öh  Ttlrjydg  räoöe  xagöläL  oed-ev. 

evöovaa  yccQ  (jpQtjv  ö(.iiiaGiv  Xaf.iTtQvvetca , 

SV  fif.ieQäi  öl  (.lOiQ '  d7tQÖöy.07tog  ßgOTCov.  105 

^  7toXld  (xkv  ÖTj  Töjv  i(.ic5v  iXel^are, 

%odg  t'  dolvovg,  vr](pdlia  (.lEilLy^iaxa , 

Tial  vvY,TLoEfj.va  öelTtv'  eTt'  EOxdqäi  TtvQÖg 

§dvov ,  €jQav  ovöevög  xoLvrjv  S^ecov. 

TLül  ftdvra  Tavra  Xd§  öqco  Ttarovfxeva.  HO 

6  ö'  i^aXv^ag  o'IxeraL  veßQOü  öUrjv , 

y.al  TatJra  y.ovcpwg  £x  (,ieGü)v  aQXvordTWV 

ÖQOvoev  v(,uv  eyy.aTLXX(b\pag  f-ieya. 

dxoijaa^\  cbg  eXe^a  rfjg  ifxfjg  ftsgl 

ipvxrjg,  (pQ0V7]GaT\  (5  y.atd  xd-ovög  d^eal.  115 

övaq  ydq  v(.iäg  vvv  KXvTüL(j.riGrQa  y.aXa}. 

X0P02. 

(^wy/Liög.) 
KA.  ^vtoLx'  dv ,  dvTjQ  d '  OLX^rai  cpevy(ßv  7tQÖGco' 
cplXoi  ydq  elGtv  ovk  i(.iotg  TtQOGsiKÖTsg. 


99  xal  atpayslaa  ahrnyLai  vn    avzcüv,  zwv  negl  'Aya/xefivovcc.  104  iv 

TWL  xad^tvöetv  6  vovg  dx^ißsozegov  ogäi,  fzt]  naQanXavwfASVoq  z^i  ß-säi.  XQa- 
yixioTEQOv   de  x6   ei'6ü)kov  Kkvxai/jtrjazgccg   ocütt^ei  xrjv  a^payr'iv.  105  rj  xfjg 

<pQEv6q  tiOLQa  ov  nQOOQUL  iv  TKJLSQäL.  107  olvöq  yag  ov  anhöexai  *EQLVvaiv. 
109  €&vov  iv  7ji  ovÖElg  xwv  d^eujv  ixoivwvEi  xrjg  &vaiag  vfÄtv.  iv  yag  xoji 
IxeoovvxzLCDL  iiovaig  ^Eqlvvolv  dnä^x^^'^^''-  ^'rt  (auf  ein  x)  xavxaig  fiövccig  iv 
vvxxl  d-vovOLV.  111  6ia  xo  nscpevysvai  ix  xov  veoj.  113  yXEväaag,  iyyEkdoag 
(auch  f).     öid   Ö6  xovxojv  sQed-i'C,EL  amdg-  117  TcaQEniygatpri.    xovxo  ös 

ioxiv  o  (pTjGiv  6  noirjzfjg  (II.  z/  20)  „ac  ö'  in^^v^av".  xo  öh  {EvS-vg}  iyslgs- 
a&KL  üy.  (^d&QocDg)  Weckl.  nach  Schol.  140)  xdg  naQELfjLEvag  vnvcoi  ov  7ii&av6v' 
xaxä  ßgayv  ovv  ix  TtgoaßdoEcDg  xijv  syEgaiv  noirioovxai. 

99  vnox  Weil.  lOOf.  nad-.  y'  und  ovÖElg  ö'  fgh.  101  fiTjvlEXcci. 

104  ofzßaot  M  f.  10b  ßolga  ngoax.:  Turneb.         ßgoxäii?  101  v  Kfd  ha: 

Robort.         108  vvxxl  (M  erst  o  für  l)  OEfivd  M  f g:  Turn.  111  vexgov  fg. 

112  dgxvafxdxwv  (dgx.  M):  Turn.  113  t]/j.iv  ig  (v/x  .  .  M  erst);  dann  ixxaz. 
M  fgh:  Turn.  115  pfAvrttf^v/Jdr^)«  hier  M  (f  stets).  117— 131  Paragr. 

für  den  Personenwechsel  M;  in  fgh  bei  117.  120.  123.  126  '^7foAA(a>r). 
119  (pUoig  .  .  TtgoaixzogEg:  Weil. 


30  AI2XYA0Y 

XO.  (/iivyfiög.)  120 

K^.  äyav  y'  VTtvcbaoeLg  kov  yMTOLy.TiCeig  7td&og' 

cpovei>g  ö'  '0Q€OTr]g  TfjGÖe  f^irjTQÖg  oi'xeTai. 
XO.  (d)iy^iög.) 
K^.  öi(^€tg,  VTtvcÖGGeig'  ody.  dvaGTrjOr]i  rdxog; 

tL  aoi  TtiTtQtOTai  Ttqäy^ia  Ttlrjv  rsvxstv  Y.ay.d;  125 

XO,  {(hiynög,) 
K.ud.  vftvog  Ttövog  ts  xvqiol  Gwaif-LÖrai 

öeiv^g  ÖQay.alvrjg  i^exrjQavav  f.i€vog. 
XO.  (jiivyiLiög  öiTtXovg  ö^vg.) 

laßh  Xaßh  Xaßh  laße,  cpgdLov.  130 

K^.  övaQ  ÖLcbxeig  ^fjga,  y.layyalvcLg  ö'  aTteg 

yvLOV  f.ieQi{.ivav  ovTtor'  eyXelrctov  Ttövov. 

TL  ÖQccLg;  dvcGTCü ,  fiirj  GS  riydrio  Ttövog, 

firjö'  dyvoTjGrjtg  Tttj/Lia  ^aXd^axd^elG^  VTtvcoL. 

dXyrjGov  ^Ttag  ivdlyoig  öveiöeGiv'  135 

Tolg  G(b(pQOGiv  ydg  dvrlyevTga  yLyvetai. 

Gl)  ö'  aifxaxriQdv  nvevfx'  ETCOvgLGaGa  rwi, 

dT^oyt  yariGxvalvovGa ,  vrjövog  Ttvgl, 

iTtov ,  fxdgaLve  ösvregoig  öicbyi^iaGiv. 
XO.  iy€ig\  eyetge  yal  gv  Tfjvö',  iycb  öe  Ge.  140 

evöeig;  dvlGrw,  ydTtoXaxTiGaG'  VTtvov , 

löcbfxed- '  et  TL  Tovöe  cfgoifiiov  fnaTät. 

toi)  toi)  TtVTtaS,,     e7tdd^0j.iev ,  (piXai  —  otg,  a 


124  ü)Q  7tO(.{Qa)  XO  dl  dl  alä'Qeiv,  ovx(o  naiga)  zb  (ü  w  wiC,eiv.  125  zl 

ovv  /xekXeig  ^ö   adv  sgyov  dvvsLv;  127  ovvwfxoaiav  Ttoirjoavzeg  xazexol- 

fiiaav  vfJLäq.  128  nageD.ovzo.  130  6vsigo7to?Mvaai  öuÖxslv  'Oqsoztjv 

zovzö  (paaiv  {(prjiaiv)  M).  136  loa  (xaaiiyajv.  137  ecpogiirioaoa  rcüi 

^OgsozrjL.  OiXSLOv  zü)L  Tivevfia  zb  STtovglaaaa.  138  ixksTtzvvovaa.  Ttvgszdii 
avzov  avaXiaxovaa,  cog  öoxelv  dzfjLOvg  dviavai  and  zrjg  yaozgog  avzov. 
140  dvaaztioet  (vgl.  Schol.  117);  dvlazrjOLV  Kchh.)  avzdg  oix  dd^göcog,  /xifiov- 
fievog  ißcpazLxaig  zr^v  d?.i^d-stav,  «AA'  iyeigezat  zig  ngiöir},  wöze  firj  d&goiog 
zbv  xogov  (f^^sy^ao&ai.  142  fxazaiov  ylvezau.  143  Xeltzsi  öeivd  {öeivd 

auch  f ). 


120  ii.yix6g  erst  M.  121 — 23  ergänzt  rechts  vom  Texte  M.  121  y* 

fehlt  M.  123  fjioyyßog:  Rob.  (coy^og).  124  vnvcüoeig  M  erst?  xovx 

(121)  fgh.  132  exXiTiiov:    Wakefield.  135    ovdöeaoiv  M  {-oiv  fgh). 

136  avzlxevzga  f.  ylvezcci:  Pors.  137  ovo':  Pierson  (Stanl.)  B7tovQ7]aaaa 

M   erst.  138  xaxioxalvovoa'.  Rob.  140  xo[qo(^  igLvvwv  u.  darunter 

i^  (ov  fzla  M.        142  slöojfieO-':  Turn. 


EYMENUE2.  31 

'^  TtolXd  Ö9j  Ttad^ovoa  ymI  f.idTr]v  iycb  — 
E7idd^0f,i£V  Ttdd-og  övoa%eg,  c5  Ttorcoi^  äcpeQTOV 

xax  6  V,  146 

i^  dg-AViov  7t€7tTwy,€v  Oi%erai  ^'  ö  ^rjQ' 
VTtvioL  y.Qarrjd^sto'  dygav  oiXeGa.  ^ 

l(h  Ttal  z/iÖQ,  eTtUXonog  fCiXrji,  «Vr.  a 

veog  de  yqaiag  öäi^ovag  y.ad-LTtTtdöo),  150 

Tov  lyJrav  Geßwv,  dd^eov  avÖQa  y,al  roy.evaiv  7tLV.QÖv , 
TÖv  (.irjrqaXoiav  (5'  i^sTiXeipag  cöy  ^eög. 
TL  Ttovd'  igst  Tig  ÖLxaicog  ixecv; 

Ef-iol  (5'  övsiöog  iB,  öveLgdrcov  (.loXdv  axg.  ß    155 

ervxpev  öUav  d  l  (pQiqXdTOv 
jiieaoXaßec  xerrgwi 
VTCÖ  cfQSVccg,  VTtö  Xoßöv. 

TtdqeOTi  fxaorUTOQog  öatov  öaf,ilov  160 

ßagv  TL  TteqißaQv  v-gvog  e%Eiv, 
toiavxa  ÖQCüGcv  ol  vecbregoi  d^eol  dvz.  ß 

xgaTOVvrsg  tö  ftäv  dl-aag  tzXsov 
(povoXißfj  -d-QÖvov 

Tteql  Ttööa ,  Tteql  ydga.  165 

TtdqeOTL  ydg  öfxcpaXdv  TtQOGÖqayietv  alfxdtoiv 
ßXoGvQÖv  dQ6f.ievov  äyog  ixetv, 
ecpEGriwi  öh  ^dvrig  wv  (^idGjuaTC  arg.  y 

jiivxdv  ixgdvar'   avTÖGGvrog,  adröyXrjTog ,  170 


144  xo/ufiatixwg  xaoxov  xar'  iölav  ngoevexx^ov.  ai  yag  SiaxoTtal  ngoo- 
(fOQOi  tolq  naBeoLV.  145f.  a<p6gTjTov  xaxov  ina&oßsv.  150  xcczeno- 
kefZT^aag.  152  ovkXtjTtTixwg.  156  w?  r/vloyog  sxvrps  [le.  158  Xoßöv 
ßigog  TOV  i]7taTog.  159  Xelnei  t6  wg.  161  ov  xo  xvxov,  «AAa  negioawg 
ßagv.  Tjfiäg  (prjial)  {(paOL  Weckl.).  163  naga  x6  öixaiov  x6  näv  sxovxeg. 
164  xov  d^govoVf  ob  'Ogiaxtjg  xad-J',axo,  nägeaxiv  bgäv  (povoXißrj  {-eißi]  M)  dno 
no6(x)v  ecog  xscpaXijg  oXov.  xo  öh  „yccg  6fx<paX6v"  ccvx(l  rov)  xov  (Kirchh.  f.  xo) 
iv  Uv^ol.  öid  6e  xovxwv  aTioüxevd^siv  öoxovai  xrg  irtixovglag  'Ogsoxov  xov 
&s6v.  166 f.  Xelnei  6  xai.  waie  xov  ofi^aXov  (Schwenk  Weil  für  otp&ak' 
fiov)  sxeiv  ai/xccxcDV  dyog  inalgovxa. 

145  övaaxd^hg  t  g.  147  ctgxvojv  M.  ol'xszai  rf':  Abresch.  U8  xga- 
XTid-elaa  M.  149  ininXoxog  als  übergeschr.  Var.  f.  152  xoxeioi  f  gh. 
156  sxvy-'E  gh,  -a  f.  159  f.  am  Eande  t,x  M.  161  ßagv  xo:  Wakefield, 
Schütz.  164  ^ovoAa/9?]:  Amaldus.  161  ngooSgax^g  er^t  M.  16S  atgov- 
fievov  M,  cctgöfx.  oder  ai().  f  gh:  Abresch.  169  fidvxi  owi:  Schütz.  170  ^v 
xov  M  {aov  olxov  fgh):  Rob.  sxgavu  t*  M,  ^/()«rar'  f  {exQccvccg  Turn.). 
170  f.  am  Rande  ^r  M. 


32  AIZXYAOY. 

Ttaqä  vöf.iov  d-ecßv  ßgörea  f.isv  tiojv, 
TtalaLyev  elg  öe  f-iolgag  cpd-laag. 

Y.d(xoL  TS  XvTtQÖg  v.al  töv  ovy,  ivXvGETai,  «Vr.  y 

V7tö  TS  yäv  (pvycbv  ov  ttot'  eXEvd^EQOvxai,  175 

'  TCOTLTQÖJcaLog  ibv  d'  irsQOv  ev  yiägäi 

fiidaroQ'  eloLv  otJ  TtdoexaL. 
u4II.  i^to ,  y.eX£vco ,  tcovÖs  öto/üdTwv  Td%og 

XC0Q£Lr\  dTtalldaoea^e  inavTiy.cov  ^v%(ov,  180 

/ujj  y,al  Xaßovöa  ftTfjvdv  dqyTqorijV  öcpLV , 

XQvar]XdTov  -S-cb/iiiyyog  i^OQficb/nsvov , 

dvfjtg  V7t'  dlyovg  f^ieXav'  du'  dv&QCÖTtwv  dcpQÖv, 

ifiovoa  ^QÖjLißovg  ovg  dcpeLXv.vöag  cfövov. 

oijTOt    dÖfXOLGL    TOiGÖe   XQlf.lTtTEöd'ai    TtQSTtSi*  185 

dXX'  0-5  vMQaviOTTjQeg  öcpd^aXfxtoQvxoi 

ÖLYMi,  öcpayal  tb,  G7teQ/,iazög  t'  dTtocf^ogal 

Ttaiöcov ,  YMKOv  T€  %XovvLg  fjÖ'  d-^OJVid, 

XevO(,LÖg  TS,  y.al  f^ivCovoiv  oI-atlo/liöv  ttoXvv 

VTtö  Qd%iv  TtayevTEg.     dQ*  dy.ovExe  190 

o%ag  EOQTfjg  egt'  drcoTttvoroi  d-Eolg 


171  avxoq  avzov  {avxov  M)  xaXböaq  enl  xwl  ßiuvai  zbv  vaov.         173  rniäq, 
oaov   inl   aoL  177  nQooxQonaioq^    dvvl   tov  svayj]Q.     oiv  ivayrjg  ev  t(öi 

xaQäL  kavTOv  steqov  (iLaotoga  Xrjipszaif  xal  ol  €^  avzov  öixaq  7jfj.LV  öcoaovOiv. 
ivayrjQ.  181  xQayixiozEQOv  6(pLV  elnsv  xo  ßsloq  öia  xov  lov,  Ttxrjvdv  öe  öid 

xb  inzegcuad-ai.  zo  fxev  Ttgaizov  Ttgbg  ndaaq  b  XoyoQj  itQoq  fiiav  öe  exdazrjv 
vvv.  182  vevgäq.  183  zo  alßa  fzeXava  d(pgdv  SLTtev,  ov  örinov  xo  eß- 

<pvzov  avzüÜv  dvaifJLOveq  ydp  slaiv  ol  d-eoi'  dXXd  xo  an  dvS-QWTtwv  rj&goiö- 
fxevov  {r/S-Q.  M),  wq  xovxcoi  ZQO<pfji  /QcofievcDV  avzcöv.  184  zdq  Ttri^eiq  zov 

alfxazoq.  186  ai  dnox8fpakit,ovaai.  188  ykovviq  axgcovla.  tj  axfiaia 

dnoxonri  (xXovviv  Xeysi  Z7jV  dxßaiav  dnoxoTtr/V  f),  nagd  zrjV  x^oriV  r]  ensl 
XXovvijq  (xXovviq  f)  o  avq,  xditQOt  öe  avv8X(öq  evvovxi'Qovxai  (soweit  auch  ft, 
6id  zovxo  ZTjv  anoxoTt^v  avLX^v  sItzev,  ovx  avS-gcontvrjV.  r}  exxoß^  /uogitov. 
xaxdöv  dS-QOioiq.  (zu  189)  rj  (^'  M)  kiS-oßokla  (Rob.  f  -aq).  '^Hgwöiiavoq)  öe  zo 
avazijfia   xal   dS^QOLOßa   (zu    dxgoyvia  188).  190   evQ-a  dvaaxoko7tit,ovxai. 

191  zo  (nur  f)  eogzrjq  slgcDvixwq  dvxl  zov  öiazgißrjq  (auch  f). 


112  Ttagavo' f/,(ov  M  erstf  nag  d  vo' fzcov  f  gh.    ßgezeafgh.      175  ^et'- 
ya)v:  Pors.  176  ö'  (ov:  Pors.  178  fiidazcDQ  und  navaexai  erst  M  (nda- 

aszai  fgh);  dazw.  exe Ivov:  Weil.  179  UnoMXwv)  M.  180  dnaXkdoead-eM. 
186  ov:  Tum.  xaQavTjozrJQsq  {v  über  dem  1.  ?]  fgh):  Stanley.  188  xaxov- 
zai:  Tum.      dxgcavia.  189  kevo/jov:    Casaub.  (oder  -ol).  190  vnog- 

gdxLV  M  (fgh). 


EYMEmdES.  83 

GriQyrjd^Q^  ^^ovoac;  Ttdg  ö*  vcprjysiTai  rgoTtog 

y.OQCpfig.     XeovTog  ccvtqov  alixaTOQQÖcpov 

OLAelv  TOiavrag  elv.og ,  ov  ;f(>?^ö'T?y^/otg 

iv  TOLode  y.XriLöloLOL  TQlßea&ai,  /avoog.  195 

XcogeiT'  ävev  ßorfjQog  aiTtolovfievac. 

Ttoljuvrjg  roiavrrjg  ö'  o-örtg  EvcpiXijg  d-eöv. 
XO.  dva^  '!A7tolXov,  dvTdy,ovaov  iv  (xegeL. 

avTÖg  ov  TOijTwv  oiu  /LUTatTiog  rceXrjL, 

dlX^  elg  TÖ  TCäv  ^7tQa^ag  d>v  TtavaLriog.  200 

^JJ.  Ttcog  öl];  TOOovTov  iLifjy.og  ^xrecvov  Xöyov. 
XO,  exQTjOag  äöre  töv  ^evov  (xrjTQOY.rovelv, 
^Tl,  ^x^riGoi ,  TCOLvdg  tov  Ttargög  Ttifixpag.     iL  fii^v ; 
XO.  v.drcEid'    VTCEGxrig  alfiarog  öe^ircog  vsov. 
^n.  Tial  TtQOOTQajtsGd'aL  TOVGÖ^  BTteGTeXXov  d6fj,ovg.  2o5 

XO.  y.al  Tag  TiQOTto/LiTtovg  drjra  räGÖe  XoidoQsTg; 
^JJ.  ov  ydg  öofioiGL  toTgöb  jtQOGcpoqov  (.loXelv, 

XO.    dXX'    iGTLV    T^jiUV    TOVTO    TtQOGTETayfA.eVOV. 

^H.  TLg  ^öe  tLfxri;  yco/iTtaGov  yegag  ymXov. 

XO.  Tovg  fxrjTQttXolag  iy,  öo/liojv  eXavvof,iev.  210 

AU.  TL  ydq  yvvatv.dg  '^Ttg  dvöga  voG(plGrjc; 

XO.  ovy.  dv  yivoid-^  ö(j.ai(j,og  av&svTrjg  q)6vog. 

An.  fj  xdQT'  aTL^a  y.al  Ttaq'   ovöhv  ^Qxag  wg 

Hqag  TeXeLag  Y.al  Jiög  TtLGxdyf^iaTa. 

KvTtQig  ö    dTi^og  tcolÖ'  djtEQQLTtTai   XoyoJi,  215 

öS-ev  ßQOTOLGi  yiyvBTOLi  rd  cplXTaTa. 

evvYj  ydg  dvögl  xal  ywai^l  f^iÖQGifuog 


192  avtl  TOV  öia  zijg  /uoQcp^g  vficäv  rj  xaxla  Ziöv  tgoncov  vfitöv  ölkSsI- 
xvvzai.  195  fiiaog  ngoazQCßEab^ai.  196  fzovai,  wq  av^fiega  &rjQia.  199  ovx 
imxoivcovüjv   zfjL   alzläi,    akld    tov  navzoq  av  al'ziog.  204  waze  ds^aa&ai 

tov  (povsa.  206  r]S^ixsvaavzo  zag  öicoxzglccg  iiQonofinovg  elnovaai.  211  zi 
ngoavha/S-e  noielv  negl  (Abresch  f.  naga)  avdgocpövov  yvvaixog;  212  b 

zov  ^Ayafisßvovog  <p6vog  ovx  ijv  av^aviTjg,  o  iozi  (xiagög. 

195   nXrjaloig  M,   -ioiai   fgh:   Wieseler.  198   x^Q^^   Evfievlöcav   M. 

199  avzog  yag  f  erst.  200  elg:  Canter;  wg:  Wakef.  201  \4.n6X(Xü}v)  M. 

201    zoaovzo   M,    zoaovzov  c   (Srjza   zovzo   fffh).  202    ev/uisvlSeg)   M, 

203—213  Paragr.  außer  212.    202  nißtpai:  Heath.  203  zi  /x^  f.  204  ö' 

^xzcag  M  f  gh;  ö^xzcog  M  am  Rande  mit  ^z  und  olfiai.  211  zig  yag  M  erst 
wie  fgh.  voo(piaaL  fgh.  212  avQ^evzig  M  erst,  -rig  mit  -ug  daiüber  f. 
213  rigxmo}.  216  ylvszai.  217  (logaifMog  h  und  aus  übergeschr.  Ver- 

besserung f  g:  fiogai/xoi  (M  mit  ^r). 

Aischylos.  3 


34  JISXYAOY 

öqyLOv  ^  OtI  ^eltwv  Tfji  öUrjL  cpQOvqovfxevrj. 

el  roTotv  o-öv  Krelvovaiv  dllrjXovg  xaXäig 

rd  f-iij  rlvead-aL  (xrjd'  eTtomeTjeiv  Tiörwi,  220 

ov  <pr]/ii^  'Ogiotriv  (T*  ivölKwg  dvdQrjXareLv. 

rd  fikv  ydg  olöa  v^dgra  c'  evd-vfxov^ievrjv, 

rd  ö^  iiLi(pav(J5g  Ttqdoöovoav  T^Gv^cdTsgaL. 

dlxag  ök  IlaXXdg  rQvö'  iTtOfcreiJGei  ^ed. 

XO.  rdv  dvÖQ^  iy.etvov  oij  rt  (xii  XlTto)  Ttori.  225 

^n.  o-ö  ö'  o'öv  öLwY.E  xal  Ttövov  TtXelo)  rid^ov. 

XO.  rifxdg  G'd  fiirj  ovvrefive  rdg  e^idg  XöyoJi. 

u4.H.  o'öd^  &v  öexoifMrjv  &ar^  i^^Lv  rtjudg  oed-ev. 

XO.  f^eyag  yaQ  i/HTtag  Ttdq  /fiög  d-QÖvoig  Xeyrjc 

iyd)  ö\  dyet,  ydg  al(.ia  f-irirgwiov,  öUag  230 

fiirsLfiL  rövöe  cpQra  v.dy.xvvrjyerQ. 

An.  iyd)  ö^  dqrj^w  rdv  ixeriqv  re  ^ijaofnat' 
öeiv^  ydq  ev  ßgoroiGL  xdv  d^eolg  TteXeL 
rov  TtgoorgOTtalov  fxfjvig,  et  TtQodwL  Gcp^  iy,(bv. 

OP.  dvaGG^  Id-d-dva,  Ao^lov  yieXeijfiaGiv  235 

rJKO),  öexov  öh  Trgevfievcog  dXdGroga^ 
G'd  TtQOGrQÖTCaiOv  oiö'  d(polßavrov  xeqa, 
dXX'  d/iißXvg  rjÖTj  TtgoGrergt^^evog  re  ngög 
äXXoLGiv  oXKOtg  xal  TtogevfxaGiv  ßgorcjv, 
öjLiOLa  xigGov  y,al  d-dXaGGav  iy,7teg(jjv,  240 

GcbiCwv  ecperjiidg  Ao^lov  xgrjGrrjgLovg, 


223  ^GvxKiTsgav:  öoXicDXSQav  {öoX.  auchf;  (7/oAataT£()av  Voigt).  230  ^ 
dixri  rov  firjtgwiov  alfzarog.  234  fi7]  toi  tl  (ri  toi  M)  d^eäfv  fir/vifia  yevcofiai 
(Hom.  X  358).  237  axd&agrov.  238  dvT{l  rov)  sneXQ-ovxa.  239  äXXoLq 
ngoatgitpäßsvov  rd  fivaoq. 

218  oQxovQ  xl  mit  e  über  i  fg.  219  tJ:  Canter.  220  yevea&ai:  Mei- 
neke.  221  'A7i6X(Xa)v)  Mfg.  'OgsoTrjv  7'  M,  'Ogsatrjv  ig:  Robort.  iv  ölxaig  f  g. 
222  zd  (lev.  olöaM  und  yg  f;  ovtol  fgh.  223  ngäoovoavM.  erst;  rjav/ai- 
zsgav  Siile.  224  rf' ^;r«AAa?  mit  ^t  M  (ähnl.  f  gh):  Sophianus.  iTionzevsi  i g  h. 
225  Eißieviöeq)  M,  226—229  Paragr.  225  Xelno)  .  .  .  (Rasur)  noze  M,  Xelno} 
alle:  Porson.  226  nXsov.  Aurat.  {nXew).  zld-ov]  si  über  ov  f  g.  229  Tcagd 
Porson.  230  dytiv  .  .  fZTjzgaJccDV  M  (richtig  f  h).    dixrjg  g  und  mit  anders 

gesehr.  rj  über  7/  f.  231  xdxxvvTjy&zrjg  (mit  ^z  M):  Erfurdt.  232  'AnöX- 

(Awv)  M.        233  xccv^soiOL  (x  in  Rasur)  M:  -olg  fg.        234  tcqoöcü  {ogugoöfSi 
Weil).  235  'Ogi{azrig)  M.         235  xeXsva/naaiv :  richtig  h.         238  dfißXvv  .  . 

ngoozezQLfifjLsvov.  Prien.        239  nogsvfiaai.  241  acoii^ojv  hier  M;  t'  fügen 

fgh  zu. 


EYMEJSIdEi:  35 

jtQÖaeiixL  öQ^xa  y.al  ßgerag  lö  oov,  d-ed, 
adrov  g)vXd(JGo)v  dvaf.ievo)  TsXog  dUrjg. 
XO.  eliv'  TÖd*  €GtI  TavÖQog  excpavhg  Texfj,aQ. 

§7tov  öh  fir]vvTfjQog  dcpd-syy.xov  cpQaöalg,  245 

TetQavf^atLGfj.evov  yaQ  ü)g  ycvwv  veßgdv 

TtQÖg  alfxa  y.al  oralay^dv  exfxarevo^ev. 

TtoXXoTg  6h  i-iöx^oig  dvÖQoy,f,irjac  (pvoidi 

GTcXdyyyoV  %d^ovög  ydg  Ttäg  TCETCoifxavxai  rÖTtog, 

VTceQ  TB  TtövTOv  dftTSQOig  7tori]fiaGLV  250 

^XS-ov  ÖLcbxovG\  ovökv  vGteQcc  vscbg, 

ycal  vvv  öö^  evd-dö'  eGrl  tcov  v.ara7tTav.(bv, 

ÖGfiiTj  ßQOTelojv  ai(.idT(ov  jus  TtQOGyeXäi. 

ÖQa  ÖQa  fj.dX'  ad  XevGGe  t€  töv  Ttdvräi,  255 

^jj  Xdd^rjt  q)vyöa  ßdg  fzargocpövog  drltag. 

*  0  ö'  adre  y '  «Axay  exwv 

Tteql  ßgersL  TtXexd^elg  ^eäg  dfußgörov 

VTtööixog  d^eXsi  yeveGd-ai  xqbojv.  260 

TÖ  ö*  od  TtdqeGTLV'  alfia  f^r]TQCotov  %ay.aL. 

övGay/.ö^LGTOv ,  naTtal, 

10  öiegdv  Tteöot  %v(X£vov  OL%£Tai. 


245  xalq  ivvoiaig.  246   (oq  avtoxqrjf^a  aißarog  ovzog  [alfia  axat^ov- 

zog,  vgl.  u.,  Weckl.)  'Oq^gxov  xal  fiialvortog  zrjv  y^v  rjg  icpccxpszai.  zszgav- 
fiaziofxtivov)'.  zo  fihv  anoggslv  z6  alfia  naQaöo^oXoylag  iazl  ZQayixtjg'  oga 
öe  fxri  ixßalvsi  z^v  nloziv  b  and  "Agyovg  slg  deXtpovg  rjxcov ,  siza  ixsi&ev  slg 
"Ad^r'ivag,  xal  szi  alfza  ozä'Qwv  and  zov  ^i(povg.  (pavzaoia  ovv  d/i^x^'^^^Q'  (x^^oc 
xal  ovyxsxvzai  zrji  naQado^oXoyiäi.  248  fxsyaXoxfx^aiv.  249  zo  rjfJit' 

ZBQOV  onXäy/vov.  250  ozi  ixtj  nzegeozag  eloriyayEv  avzdg  (auf  ein  x  be- 

züglich). 252  xazanzrj^ag  ngbg  zwi  dydXßazc.  253  ngoacalvei.  254  zo 
avzo  ngoöconöv  iazi.  257  dzizag:  dzifA.(6grjzog  [dzifjL.  auf  f).  259  dvd-^ 

(ov  rif4.Lv  ;f()f warft  ngooipv^  ^sksi  yev^o&ai  z^g  d^eov.  261   ov  ndgeaziv 

avz(üi  vix^aac  Tjfidg.  262  zo  dna^  x^^^^  ^^-f^^  övaiazov.  263  ndv  ölsqov 
ixxsxvßsvov  slg  zyv  yrjv  övaayxofjiiazov'  zoiovzo  ovv  xal  zo  aifia.  zo  ßgs^av 
ZTjv  y^v. 


243  dva/usvü)  Stanl.,  dfxßsvcü  Ddf.  244  XO.  und  Paragr.  M.    elkv  M. 

245  (xrivvzri  mit  fr.  Raum  f  g;  am  Rande  yg  firjvvzijgog  f.  246  vexgov: 

YiQt.  247  ixßaazevofisv:  Ddf.  248  dvögoxfjtolöL  f.  250  nwzrjfzaaiv  (erst 
-Ol  M):   Ddf.  255  ksvaae.  (Rasur)   zov  ndvzdi  (erst  ndvza)  M;  Xevaae  zov 

ndvza  f  g  {kevoae  ze  ndvza,  fArj  Xddi]i  Hermann,  Xevooe  zov  navzä{i)  Weil). 
256  (pvydöa  M  erst.  257  h  fiazgocp.:  Hermann,  dzlfxag  fgh.  257  y'  ovv: 
y'  Herrn.  258  negißkensL  nXayx^slg  fgh.  260  x^g^^'  Seal.  Wakef.  nach 
Schol.      262 -ptfo^iarpoj' M  erst,  fgh.      263  Ttedw«:  Porson.    xexvtievov.Vox^. 

3* 


36  AISXYJOY 

lAXV  dvTidovvai  ösZ  o'   dcTtd  ^covTog  ^ocpelv 

igvd^Qov  iy,  fj,eXeu)v  rceXavov '  ccTtd  öh  öov  265 

(p€Qol/iiav  ßoOKccv  TTcbfiarog  dvOTtOTOV 

y.al  (^c5vrd  er'  toxvdvaa^   aTtd^OfxaL  Karco, 

dvTLTtOLV^  d)g  rlvrjig  (xaTQOcpovov  dvag. 

^OiprjL  6^  Y.ec  TLg  äXXog  rjXirev  ßqorQv 

fj  d^edv  rj  ^evov  tlv^  doeßcov  rj  roxeag  cplXovg,  270 

ixovd-^  §Y.aoTOv  ri^v  öiyirjv  eTta^lav. 

fieyag  ydg  "^Ldidrjg  iorlv  svd^vvog  ßgoTCJV 

ivEQd^s  xd-ovog,  deXToyQdcpißi  dk  Ttdvx^  iTtcjTtdi 

(pgevL  275 

OP.  iyd)  ÖLÖaxd^elg  ev  y.ay.0Lg  iTtlorafiaL 

ftoklaiv  TS  -/.aiQOvg,  ymI  Isysiv  ötcov  öUt] 

aiyäv  d-^  ö/iiolwg'  ev  ö^  Tcötöe  TtqdyfxcxTL 

qxjjvelv  irdx^rjv  Ttqög  oocpo^  ölÖuoymXov, 

ßgl^et  yccQ  al^a  Kai  /nagalveraL  xeQog,  280 

lLirjTQoy.T6vov  (xiaofxa  d^  ey,7tlvT0v  Tteket. 

TtoxaLviOv  ydg  ov  Ttgög  eOTlctL  d-eov 

0olßov  -/.ad-agfiolg  riXd&ri  xotQOXTÖvotg. 

ftoXdg  ö^  fioi  yevoLT^  dv  i^  dQyrjg  Xöyog, 

ÖGoig  TcqoofjX^ov  dßXaßst  ^vvovalät,.  '  '  285 


264  xaxanLveiv.        265  d-Qo/zßov  atfzarog.  273  Sixacri^g.        275  6e?.zo- 

ygrx((p(üi) :  i^ogäi  öh  navta  a.vayQa(p6fxevoq  avxa  ztjl  iöläi  öikzwi.  276  iyüj 
diöaxi^elq):  öiöax^dq  noXlovq  xa^agfxovq,  o  iozi,  xrjXixavza  dzvxrioaq  (Steph.  f. 
a\p\  a  noXliüv  iSsiid-tj  xa&aQßojv.  aXXmq'  oi  evayelq  ovzs  ev  leQiöi  ngoo- 
riuaav  ovzs  Ttgooeßlsnov  {ngoeßk.  M)  ovöh  (Rob.  f.  ov)  öieksyovzo  zivi. 
(xal  Tiag*  EiQiniSirji)  (Frg.  996  N.)  „rt  aiyäiq;  fxdiv  (povov  ziv^  riQyaawl" ; 
{elgy.  M).  intl  ovv  'OgsazTjq  fielXsL  6ia?Jysa^ai  öoxwv  ext  ivayrjq  elvai,  iyoJi 
(prjGL,  ÖLÖax^dq  ovv  xaxwi  zcüi  Sfiavzov,  xal  olov  öiöaoxdXoLq  xQ^<^d(JLBvoq  zalq 
ifxcüq  GVß(poQalq,  enLozafjiai  xal  oiyäv  xal  XaXelv  onov  öel,  exazsQov  xaigov 
yivojoxwv.  280  xoißäzai.  281  ixxsxa&aQßsvov.  285  sßkänzovzo 

yäg  OL  fivoagolq  (Steph.  f.  -gol)  ^vzvyxdvovzeq. 


265  nsXavov  M.  266  ßoaxdv  {ßaoxdv  f)  (pegoi/xav  {-ßrjv  t g,  -(jl  .  . 

M  erst):  Wellauer.  267  ixvdvaa'  M,  loxdvaa'  f  g:  Tumeb.  268  dvn- 

nolvovq:  Schütz,    zelvriq  M  mit  .et.  über  ?/  (s.  Choeph.  S.  22):  zivriq  (-???)  fgh 
(also    Varianten   zivi;iq   und  zslvyq).    jUTjzgocpövaq:   Casaub.  269  oipei. 

d'  ixsiy   ziq:   Schütz.     dXXov.    Heath.     riXize  fg.  272  e/oj^r'  M    erst 

wie   fgh  (oben  S.  19).     zriq  ölxrjq  ^nd^ia  {zriv  ina^lav   ölxrjv  Blaydes). 
275  iTionza  zij  (pg.  fgh.  276  OP.  M.  277  noXkovq  xa&ag/^ovq  {nol- 

XoiGi  xaigovq  Herrn.). 


EYMENIdES  37 

XQÖvog  yMd-alg€L  Ttdvra  yrjQdOKWV  ö^iov. 
yial  vvv  dcp"   äyvov  öTÖßatog  £VCfrif.io}g  xaAcS 
%(bQag  ävaGGav  Tfjaö'  ^Ad^rjvaLav  e^iol 
fxoXetv  dQwyöV  'Ärrjaerat  ö'  ävev  öoQÖg 
avTÖv  T£  Kai  yfjv  xal  rdv  ^Agyelov  lecbv  290 

Ttioröv  öiyMiiog  ig  tö  rcäv  xe  ov^fxaxov. 
dXX'   £LTe  x(bQag  ev  rÖTtocg  udißvGTLy.fjg, 
Tqirwvog  d^icfl  xevfÄa  yered-Xiov  Ttöqov, 
TiS-rjGiv  ÖQ&dv  ov  ycaTr]Qecpfj  Ttööa, 

(pikoig  dQi]yovG\  ei'rs  Oleygaiav  TtXdxa  295 

-d-QaGvg  rayovxog  (bg  dvrjQ  iTtiGxoTteij 
iXd^oi,  yXvei  6h  xal  TtgoGto^ev  mv  S-eög, 
ÖTtiog  yevoLTO  ri^vö^  ijiiol  lvT7]QLog. 
XO.   ovTig  G^  AfiökXcüv  ovo'  ^A^rjvaiag  G^evog 

^vGaiT^  äv,  wäre  (xrj  ov  7taQrjjj,e?jrjjLi£V0v  30O 

iQQeLV,  rö  xaiqeLV  f^irj  (.lad-övO-'  ÖJtov  cpqevöv, 

dvaLfxdTLJt  ßÖGxr]f.ia  öai(j.öva)v  Gyuäi. 

Gi)  ö'  dvTLCpiovelg;  dXX^  dTtorcTijGrji  Xöyovg 

if^iol  TQacpelg  re  xal  xad-UQtJfxivog, 

xal  t(av  iie  daiGeig  ovök  Ttqög  ßto^iCDi  Gcpayelg'  305 

V(xvov  ö^  dxovGTqi  rövöe  öeG(.iL0v  Ged-ev. 

äye  öiTj  xal  x^QOV  äipo)f.i€v,  STtel 

^ovGav  GTvyeqdv 

dnocpaivEGO^ai  öeööxrjxsv, 


290  Xeinei  ißs.  wq  tots  avfi/xaxovvTwv  'A^yslojv  'AS-rjvaloig.  293  ozi 
(auf  ein  x  bezüglich)  öicc  zovzo  olezai  avxTJv  TQLToyhsiav.  296  oiq  ^gaavq 
^yefXüjv.  aQfjiözTOvoa  de  tj  sv/rj'  ÖHzai  yccQ  iv6()Ccvovg  (L.  Dindorf  f.  söga- 
vovg)  ßorj^ov.  297 f.  zo  k^f/g-   skd-oi,  oncog  ysvoizo.  302  6  firjöh  cdfia 

axriocDV   i^  r/ficäv,   aXXa   yevrjoöfiEvog  axid'   QO(pi]ao/iev  yccQ  aov  zo  alfia.     rj 
ivaißazov,  dvzl  zov  t^wvzd  as  vexQov  non^aofiev.  303  ovx  dnoxQivrji,  i] 

avz{l  zov)  ovös  dvzKpcüvtjasig  fxoi,  dXld  aov  ßovXofzivov  Xakelv  zo  (pMyfia  rff- 
d-i]aszau  309  wg  inl  vsxqüji. 


286  xad-atgel:  Stanley  (Musgr.  tilgt  den  V.  als  hier  unecht).  Für  yrjg.  g  h 
ys  öiöäoxcDV,  f  öiödoxcDV  und  davor  übergeschr.  ys.  292  Xißvozixolg:  Aurat 
294  tI  xazi]ge(pij.  297  de  fehlte   erst  f.  299  ;co((>os)  M.     ovzig  a'  M 

erst,  und  so  f  gh,  oizoi  a'  M,  ovzol  ae  yg  f.    dd-rjvccloig  g,  mit  -ag  über  oio  f. 
302  dvainazov  .  .  oxiä  (mit  t.z  M,  axLav  Heath).  303  ovo'  dvz.:  Weil,    ovo* 

für   dXX'   fg.     dnonzifig.  305   Paragr.   M.     306   vTtvov  f,  ohne  öh  fg. 

307  xoigog)  M.  309  öeöoxrjfisv  fgh. 


38  ^IZXYJOY 

Xi^tti  re  Xdxrj  rä  xar    dvd-qcbrtovg  310 

d)Q  iTttvwiuät  GfäGig  ä^rj. 

elj&vöixawc  d'   otofied-'  elvat' 

TÖv  fxkv  xa^agdg  ^^Igag  TtQOve^ovr* 

ovTig  icp€Q7t£t  f,ifjvig  dcp^  fifxißv ^ 

doLv^g  d^  atöva  diOLXvsl'  315 

ÖOTLg    Ö'    dXlTibv    WOTCEQ    öö'    dvifjQ 

XelQag  cpovlag  iTtLy.QVTtrei, 

fxdQTvgeg  ÖQ^al  toloc  ^avovoiv 

TtaQayiyvöfxevaL  TtQdy.rogeg  at^ccTog 

avTcüt  TeXiuyg  icpdvr^fxev.  320 

/aäT£Q  ä  fi    iziTiTeg,  &  (xäreg  oxq.  a 

Nij^,  df.iavQotaL  y.al  öeöoQKoaLV  TtOLvdv, 

jiXv^\     6  ^arovg  yäq  heg  /j,^  ccTif-iov  rld^rjGL  325 

TÖvö'  dcpaLQOTjfxevog  jrröxa,  fiuTQWLOv  äyvLGfia 

y,ijQCOv  q)6vov. 
iitl  dl  TOJt  %ed'V(.iev(ji)L  rööe  fieXog 

TiagaxoTtd,  TcaQacpoqd  cpQSVoöaXrig,  330 

€jnvog  i^  IEqcvvwv^ 

öeGfÄiog  cpQEvojv,  dcpÖQfXLyrog,  avovd  ßgorotg. 
rovTO  ydg   Xd^og  öiavTaia  avr.  a 

Molq'  eftey.XcoGsv  i/XTteöcjg  ixsiv,  ^vaTwv  335 


310  Tovg  xXriQOvq  ^ß(öv  (Yict.  f.  vficöv).  dno  xolvov  6s  xo  öeöoxrixBv. 
321  stieI  vTihg  z^g  fxrjzgog  'Oqeozov  aycjvlt^ovzai,  elxoxiog  xr^v  (xrix£Qa  haviwv 
6vo[idt,ovaLV.  322  "C^wai  xal  d-avovaiv  exöixov.  327  xov  X(ül  IöIodi  d^a- 
vdxioL  dcpayviovvxtt  xov  <p6vov  xrjg  /xrjXQÖg'  ayviGfia  de  xiveg  exxprifjKog  xo  (lö- 
Xvaficc.  329  snl  'OQsaxt]i  6s  (jlüXXovtl  d-veod^ai  Xsx%^i]Osxai  vßvog  i^  rj(iwv 
(og  inl  lsQ£i<i}L,  dg  ccixov  xdg  (pQSvag  na^axdipsi.  330  TtaQaxlvrjaig  xdjv 
<pgsv(öv.  332  6  6eafievct)V  avxov  xdg  (pgevag.  333  o  ^rjQaiviov  xovg 
ßQOZovg.           334  ^  öiafind^  xifJLoygov^kvri. 

311  afia:  Canter  {dßd',  dfiri  Ddf.).  312  sv&v6ixaL  ^'  o\d'  mit  ^r  M, 
ebenso,  doch  rf'  old^  fgh:  Herrn.;  dann  olßsd-'  sivai  M,  oi/uai  d-tlvaL  f  gh: 
Ahrens.  313  xovg  fxhv  und  ngoavi/iovxag  M  (tcqovs/ji.  f  gh):  Herrn,  314  ovxig 
«V'  rificov  firjvig  i(psg7iei:  Porson  Wakef.  316  dXixgctjv:  Auratus.  dvrjg: 
Pors.  319  nagayiv.  321  OP.  fg.  322  dXaoloi  M,  dXaoZg  fgh: 
Weil.  323f.  noLvdv  . .  xid-riatv  fehlt  fgh.  325  x66'  M  erst.  326  nxdxa 
M  erst,  dann  nxäxa  wie  f  g:  Sophianus.  328  xdi  (erst  xov  f)  xoxe  ^v/uov- 
fi€V(o  fgh.  /nEvog  fgh.  330  M  erst  Ttapd^gova  wie  fgh;  <pgevo6a- 
. .  a  erst  M,  korrigiert  in  -6aXig  und  wieder  in  '6aXrjg  wie  f  g;  am  Rande  ^r 
oifiai  tpgevoöarjg.  331  egLVvviov  ig.  334  t,x  M.  335  d-avdxwv: 
Canter  (auch  hier  t,z  M). 


EYMENIAE^  39 

Tol  ovv  avTOVQylaig  ^vfiTceGcoGLV  fÄccTatOL, 

Totg  öfLiaQTSiv,  öipg'  äv  yäv  VTteXd-rjL'  d-avoiv  ö^  ovy. 

äyav  iXev&eQOg.  340 

STtl  de  xoji  T€^vfi€va)i  TÖöe  nekog 
7taqaY.0Tcd,  Ttaqacpoqä  (pQBVOÖaXriQ, 
v(.ivos  i§  Eqlvvwv, 

öea/iiiog  cpgevcjv,  dcpög/^iycTog,  avovd  ßgoTotg.  345 

yiyvofxevacac  Idxq  räö'  ecp'  dfilv  €y.Qdvd-r]j    cxq.  ß   347 
d^avdTwv  ö'   dTtexeLV  xeqag,  ovöe  Tcg  eaxl  350 

avvöalTWQ  fxeTdv.otvog» 

7taXXeijy.cov  de  Ttenlißv  dxXrjQog  dfxoLQog  ii;{>x^v. 
öw/LidTwv  ydQ  siköinav 

dvaiQondg,  öxav  ^-AQrjg  <y^(>-  y    355 

TL&aGÖg  tbv  cpLXov  ikr^i. 
eTtl  xöv  c5(5^   tefievac 
KQaTeQÖv  övra  tvbq  öfxijjg 

juavQOVjuev  veov  alfxa.  359 

OTtevöo f,ievä t  ö'  dcpeXeiv  tlvI  läoöe  (xeqLfxvag,    dw.  ß 
■S'ecov  ö'  dTekeiav  ijuaiGi  XiTüig  eTCiXQalvcJv, 
(XTqö^  etg  dyv.QLöLV  eXd-elv, 


336  avTO(fovLaig-  338  tovroig  rjfiäg  dxoXovd-sZv,  scog  dnod-dvrjt  6  zot- 

ovTog.  341   i(pvfivla)i  (Abresch  f.  -ov)   avxiäi  /p^ra^.     Xsysrai   ös   xal 

fisa6<pS^eyfia.  345  dcpopfiLxrog:    ov   yccQ    ovv  OQydvoig  fxovaixolg  ylvstai 

ovTog   6   vuvog.     6  öeafievwv   avrov   rag   (pQSvag.  347   dvtl   xov   ysga. 

349  fi^  7tXi]aidt,eLV  r)fxdg  xolg  ^solg.  352  ovöafiov  onov  soQXti  xal  d/HTie- 

Xovij   xad-agu    Tcdgei/ui.  355   oxav  xig  ix^&^'S  avyysvrjg  cSv  xov  avyysv^ 

ipovevcfTji.  356  olxüog,   (piXog.  357  dta   fisoov  xo  a>.  359  öid  xo 

veov  alfia.    xov  vscdgxI  Hgyaaßevov  vn    avxov.  361  xrig  KXvxaifxrjaxgag 

(auch  f).  362  Xslnsi  evxofJLai  xoZg  S-eotg.    xeXiaai  (xov  xo  ßoHtj^ia  xal  firi 

slg  fjidxv^  (J-Oi  iXd-SLV. 


336 f.  xoiOLV  avxovQylaig  ^vfinaa  waiv  (ojoi  f) :  ^vßji^acoaiv  Tum.,  ders. 
avxovgyiai  {xol  avv  -iaig  Meineke  Weil  mit  verschiedener  Fortsetzung-).  338  xol- 
OLv  fgh.         339  vnüd-OL  fgh.         341  Paragr.  M,  OP.  f.  343  naQä(pQova 

(pQSvoöaXy'jgf  vgl.  330.        344  vfivoig  M.         347  Chor  nach  f.    yivofz.  f,  yeivo/^. 
Herrn.   dßZv:   Pors.  350  f.  ^r  M.     x^^Q^^  ^.S-  351  avvödxwQ-.    Turn. 

352  Paragr.  M.    navXEvxwv  {naXX   ig).  353  dfxoiQog  dxXrjQog.  354  öo- 

fjLdxcDv:   Aid.  356  ni^aoog  {-aaog  f):  c.  <piXog:  Tum.  357  inl  xov  (u 

(d)  f):   EAJAhrens.  358  xQaxsgdv  ovS-'   ofiulwg'.  Herrn.  359  i'^'  ii<p' 

fgh  c)  alfjLaxog  veov  {veov  cckfua  Herrn.).  360  anevööfieva  ö'  erat,   dann 

-ößsvai  d'  wie  f  usw.  M.  361  xtva.  363  inixgaheiv  (am  Rande  ^r). 

364  ig:  Pauw.    eyxQiöiv  fgh. 


40  AISÄYAOY 

Zevq  alfioGTaykg  'fd^LÖfj.iGov  ed^vog  rööe  Xeoxccg  3ß6 

äg  ä7trj^id)GaT0. 

öö^ac  ö'   dvÖQCJV  Y.al  (xdX^   v  tc^   atd^eQi  GSfxval   arg.  6 

Taxöfxevai  Tia^d  yäg  fxcvvd-ovOLV  ccTifLiOL 

dfj,€T€Qaig  icpööoig  i^ieXavel^ooiv,  ÖQxrjGinoig  t' 

iTticpd-övoLg  Tcodög.  370 

fxdXa  ydq  o-öv  dXo^iva  dvv.  y 

dvsKad^ev  ßaqvTteGfj 
y.aTacpEQO}  Ttoöög  dKjudv, 

GcpaXegd  (y.at)  TavvÖQÖ/j.ocg  375 

y,6jXa,  öiJGcpoQOv  ärav. 

TtlTtTWV    Ö^     OVK    Olöev    TÖÖ'    V  7t^    äcpQOVL    Xvfxäi.     aVZ.   Ö 

Tolov  iTtl  KV€(pag  dvÖQl  ^vGog  TtSTtÖTarai, 

%al  övocpEQdv  TLV^  dyiXvv  y.ard  öcb/naTOg  avöccTat 

TtoXvGTOvog  (pdTig.  380 

fievEL  yäq'  EVfiijxcxvol  arg.  s 

TS  xal  teXelol,  Tiaxcjv 

TS  flVl]/LlOVEg  ^E^val, 
%al  övGTtaqriyoQOL  ßgoTOig, 

äTljLl'    dTLETa    ÖlETtOfZEV  385 

Xdxrj  S-ECJV  di%0GTaT0vvT 
dvrjllcüi  XdfXTtäi, 


366  xo  twv  (povecDV.  369  xal  rovg  viprjkovg  xaO^aigovfZEV.  375  zolg 
zavvÖQO/xoig  avxiov  xwXoig  endyovoa  zd  OipaXegd  fiov  xcöka.  r  an  aXXrjg  dgx^g, 
xal  zolg  zawögofioig  ylvszai  0(paXegd  zd  xaiXa  öid  zr^v  iniovaav  avzolg  dzrjv 
övacpogov  vn  ifiov.  olov,  xal  ol  zaxvögofiot  ov  övvavzai  fie  exipvyelv. 
377  7iaga(pgovü)V  (Steph.  f.  negicpg.)  ydg  ovx  aloO^dvezat  zov  xaxov.  378  oxo- 
zog  (pgevwv.  XelTceiv  <paal  öid,  öid  (Kirchh.  f.  öh)  (xvoog'  ovx  sazi  ös,  avzo  ydg 
zb  iivaog  xve(pag  d'gijxsv.  379  xax^  öh  ^rjf^i]  negl  zov  olxov  avzov  Xeyszai. 
381  XsItcsi  z6  iofisv.  rjiusLg  ydg  evfxrixavoi  sofxsv  xal  ijtizelEazixal  xal  zwv 
xaxcüv  fivrjfxoveg.  384  ov  za^hatg  nagrjyogovfxevaL  vno  ßgozöjv,  385  dcpo)- 
giGfisva  züjv  d^ecüv  zujc  ngoaovzi  avzolg  axozsi.  fiezsgxof^tvai  Xdxrj  viieg  cov 
ov  zißojfisd-a  vno  &e(J)v. 


365  Zeig  (erst  t,ev  M,  wie  fgh)  ya()  (getilgt  von  Franz,  fehlt  fgh)  aina^ 
zoazayeg  {alfioax.  Bothe).  368  öo^ai  z' :  Bergk.  369  zaxo/u.]  rj  über  a  f. 
yäv:  Herrn.  BIO  Tjfiez,:  Dindorf.  311  iniq)  ovo  ig:  Heath.  372  Paragr.  M. 
dkoju.  f  g  Hei-m.:  dXXoß.  373  dyxad-ev.  Pearson.  374  dxtxdv]  axfia  auf 

Rasur  M.  375  xal  zugef.  von  Schömann.  377  olds  fg.  378  zolov 

ydg  inl:  Heath.        382  öh  xal:  Wakef.        383  ze  ßVT^ßoveg  zs  i g.        385  «r/e- 
zai  M,  -ov  fgh:  Canter.    ÖLOfievar.  Heath.  386  öixoazazov  M. 


EYMENIJES.  41 

övOrtOQOrtaiTtaXa   Ö€Qy.OfievoLGi 

xal  dv  O 0(X(.i(XT;oLg  öficog. 

r/g  o^v  Tot (5'   ovx  äi^ST al  avi.  e 

Te  xal  öiöor/.ev  ßgorcov,  890 

ifiiov  kXvcjv  ^sGfxdv 
tbv  fÄOiQÖ'/.QavTOv,  £x  -d-ecjv 

dod^evxa  tsXeov  ;  iTti  de  fiot 

^  -  yeqag  TtaXaiöv,  ovö^ 
(XTLfilag  y,vQü),  395 

TiaiTiEQ  VTtö  xd^öva  tcc^cv  ixovoa 
Kai  övGiqXiOV  -aveipag. 

ABHNA. 

TtQÖowd^ev  i^riy,ovoa  xlrjöövog  ßoirjv 

OLTtö  ^KafxdvÖQOVj  yfjv  KaTa(p^aTOvi.i€vr], 

fiv  dfjr'  Axcctcjv  ccKTOgeg  t€  xal  71q6(xol, 

Twv  a ix f^cc leb TO)V  ;f(>ry/Marwv  Xäxog  (xeya ,  400 

eveifxav  aviÖTtQefxvov  ig  rö  Ttäv  i(.ioi, 

i^alQ£TOv  d(bQrj(j,a  QrjOswg  Tov-Oig' 

ev^ev  ÖLcbxovG'  fi^d^Qv  cctqvtov  fcoöa, 

7tT£Q(ov  ätEQ  ^oißöovGa  "/.öXtcov  (xlyiöog, 

TtcjXoTg  dyiinaloLg  rovö'  ijviteij^aG    öxov.  405 

"/.atv^v  ö '  ÖQCJGa  rfjvö     6(.iiXiav  x^^vög 

TaQßo)  fx^v  ovöev,  ^avfxa  ö^   öfifiaGcv  Ttaga. 

Ttveg  Ttor*  Igte;  TtäGt  ö^  ig  v.olvöv  XeyW 

ßqitag  %e  toiu^dv  tölö'  icprjfisvwL  ^evcol, 

vjiiäg  -9-'  ö^oiag  ovÖEvl  GTtaQTCOv  yivei,  410 


387  övanaQcißaxa  xal  XQaxea  t^wOL  xal  xolq  &vi]iaxovaiv  (xal  zed-vrjxoaiv 
Wieseler).  392  zov  vno  Moiqwv  xal  &8(vv  xezeXeatihov,  393  eneativ. 

397  inl  oxrifiaxoq  6'()/ezraf.  398  MixvkrjvalOL  ifxaxovxo  ngdq  ^Ad-rjvalovg 
ubqI  noXecog  I^iyelov.  iöo^sv  ovv  fxovofjtaxicoi  Xvaai  xov  noXsfiov'  xal  vnsQ 
/X6V  MLXvXrjvalcov  STCoXt/uEi  Hixxaxog,  Ineg  ös  'yi&rjvaiwv  <pQvva)V.  TjxxTjS^svxog 
6h  ^Qvvcovog  6ieXv(^7]  zu  xrjg  fxdx^g-  eoixsv  ovv  naQOQßäv  ^Ad^7]vaiovg  6  Älaxv- 
Xog  dg  x6  dvxexeaO^aL  näXiv  Ziyelov^  Xiycav  x^v  &edv  ixslS-ev  iXijXvBsvai. 
xaxacpd-ävovGa.  404  wg  ccQfxivwi  X9<"/^^^V  ^^*  aiyiöi.  410  xal  TiQog 
vfiäg.    x(öv  oneiQOßeva)v. 

387  xavtjXlu)  {dva)dwL  Ddf.)  Xafinai  övaoöonalnaXa  in  M  vom  Korr.  zu- 
gefügt, mit  Iz.  {övaonain.  f  gh).  389  ovxdl;ezai:  Turn.  390  ösöoixe: 
Schütz.      395 ;tfV(>üJ :  Hermann.      396  ra^tv  7' f  gh.    övaäXiov Ddf.      397  J0  M. 

398  zr]v  xaza<f^azovßLVTjv  (M  mit  t,z):  Stanley.  401  elg  M  f.  405  xo)- 
Xotg  Herm.          406  xal  viv.  Canter.          409  azivct)  fgh.          410  oßolcogig. 


42  AISXYAOY 

oÜT^  iv  d^ealGi  Ttqdg  d-eQv  ÖQCJ/xävag 

O-ÖT*    Odv    ßgOTSlOLQ    i/H^£Q€ig    (XOQCp(b(XaÖiV. 

Xiyeiv  d*   dfiojucpov  övra  Tovg  TtsXag  yiaxög 

TtQÖoo)  ÖLxalwv  ^(5'  aTtoGTatet  ^i^iig. 
XO.  Ttevorji  %ä  Ttccvra  ovvTOfxcog,  /liög  'AOQrj.  415 

'flf.ieTg  yccQ  iofiev  Nvy,Tdg  atavrj  xEY.va, 

Id^al  d '  iv  oixoig  yfjg  VTtal  y.£Y,Xri(xed^a. 
AQ.  yivog  (iikv  olöa  y.Xrjöovag  t'  eTtwvvfxovg. 
XO.  Tc/ndg  ye  y.ev  rot,  rag  €f.idg  Ttevarji  Tä.%a. 
AB.  fidd^oifi^  äv,  et  Xeyoi  rig  ifj.^avfj  löyov.  420 

XO.  ßQOTOKTOvovvrag  ix  ööf.ia)v  eXavvofxsv. 
AQ.  y,ai  tcji  xravovTL  tcov  xö  reQ^a  Tfjg  (pvyijg; 
XO.  ÖTtov  rö  xaiqeLV  i^rjöafzov  vo^itsTai. 
AQ.  fi  y.al  TOiavrag  tcjiö'  eftiggoL^elg  cpvycig; 
XO.  cpovevg  ydq  elvat  ^rjTQÖg  rj^tcboaTO,  425 

AQ.  dXX'  fi  'I  dvay/.rjg,  fj  rivog  tq6(jüv  kotov; 
XO,  Ttov  ydq  tooovtov  y,evzQOv  d)g  y,Yjxqov.TOvuv; 
AQ.  dvoiv  TtaQÖvTOLV  rjjj.iGvg  Xoyov  Ttdqa. 
XO.  dXX^  ÖQ}iOv  ov  öi^acT^  dv,  oh  öovvac  d^eXoL. 
AQ.  xXvsLV  dlxatog  (xäXXov  fj  Ttgä^ac  -i^eXe.  430 

XO.  ftwg  Ö7],  ölöa^ov'  t(dv  GocpQv  ydq  ov  Ttevrji. 


413  aßOQ(poq  ovaa  (erst  a(iOQ(pov  ovaa  d.  i.  ovra)  ov  övvijoijt  [le  i(p^  oiq 
ehtov  avvLXpB^aL.  416  oxoteivcc  rj  d-Qr]vr]zixci,  rj  ald'Qeiv  noiovvta.  418  xd 
iniovvfxa   olg  xaXEloß-e.  423  iv  xwi  "Aiörji.  424  inißoäig,  enißdXXEiQ. 

426  iv  igcoz^asi.    fir]   i^  dväyxrjg  xovzo  TiEnozrjxev ;  428  vfilv  fxhv  xazrj- 

yOQSLVf  i%slvü)i  ÖS  aTtoXoyELod-ai.  „firjöh  ölx?]V  ÖLxdayjiq,  nglv  (äv  add.  Burges 
aus  Ar.  Scprjx.  725)  (xß(potv  fivd-ov  dxovarjig''  (oft  citierter  V.,  f.  Comm.j.  aov 
xal  ^ÖQsazov.  429  ovxo),    (pi^ol,   (pavsQov  iaxiv  xb  xax'  avxov,   wq  ßr]ze 

avzbv  övvaad^aL  o/utoaai  ozi  ovx  saxi  zoiovzoq,  fzrjxs  d-ikeiv  oqxov  rifiäq  alzraai, 
d  ÖLxa'iwq  avzov  xokd^ofisv.  430  d^iXeiq  avxov  dnoloyijöaad-aL  rj  xazrjyo' 

Qüq  avxov  (öq  TCQa^avzoq; 


411  oQco/Lisvaiq:  Stanley.  412  d[xoQ(pov:  Robort.  xov  n.  fg.  415  XO  M. 
xov^Tj  M  erst.  416  alav^q  f  g,  Tzetz.  zu  Lykophr.  406  (Ddf.).  417  aQal  f  g:  dgd  M. 
418.  422.  430.  434.  436  Aß  M.  419  ßhv  örj.  Vor  V.  419.  423.  427.  431.  435 
svfzisvlöeq)  M,    vor  420  f.  424 f.  428  f.  432  f.  Paragr.  420  if^cpay.  M  erst. 

422  xovzo:  Amald.     z^q  acpayrjq:  Seal.  424  eitiQQoiC^el  M,  aber  erst  -t,Hv 

wie  fgh:    Seal.  426  aXXriq  dvdyxrjq:  FWSchmidt ' («AA'  8^  d.  xal);   dann 

ovzivoq  M  (auch  Schol.  zu  465),  rj  xivoq  (rj  xivoq)  fgh.  427  zoaovzo:  Elmsl. 
428  öolv  M  erst,  nagovzwv  fgh.  Aoyov  M,  löyoq  fgh.  429  ^e'Aa:  Schütz. 
430  öixaiovq  {ov  auf  Rasur)  mit  .w.  über  ov  M  (Einl.  Choeph.  22),  öcxalwqfg: 
Ddf.    d-Üeiq. 


EYMENUES.  43 

^0.  ÖQXOig  Tct  (xlv  diyMLa  fiij  vixdv  Isyco. 

XO.  dXX"  i^eXeyxe,  y.qlve  ö'  eid-elav  öiy.r]v. 

^Q.  ri  y.d.TC^  ifiol  rgeTtOLZ^  av  ah  lag  lelog; 

XO.  Ttcjg  d'  ov;  oeßovoai  y"  d^c'  dvr'  iTta^lcov.  435 

^Q.  rl  TVQÖg  rdö'  siTtetv,  &  ^£v\  iv  ^egec  d^eXsLg; 

Xe^ag  ök  x^Q^^  ^"^  yivog  xal  ^vficpogdg 

Tag  Gag,  BTteiTa  rövö '  djuwaS-ov  xpoyov ' 

SLTtEQ  7C€7toid-d)g  xfj L  öUrjc  (Sgerag  TOÖe 

ijGaL  cpvXdoGwv  eorlag  sjiifjg  Ttelag  440 

Gefj-vdg  7tQ0Gly.TU)Q  iv  rgoTtoig  'I^lovog' 

Tovroig  d(xeißov  TtüGiv  ev^ia^eg  xl  [loi. 
OP.  dvaGG'  Idd-dva,  ^qcotov  sk  tüjv  varcTcov 

tclv  gcüv  ETtöJv  f.iehiqfx^  dcpaLQT^Gto  fueya, 

ovY.  etfxl  TCQOGTQOTtaiogt  ot;(5'  e%(x)v  fivGog  445 

TtQÖg  X^^Q^  Trjfirji  %ö  GÖv  eq)€^öfirjv  ßgezag. 

rexfÄTjQiov  ök  rwvdi  gol  le^co  fj,sya . 

äcpd^oyyov  elvat  töv  7talafA.valov  v6fj,og, 

ig  T    äv  TtQÖg  dvöqög  atf^iatog  xad-agGlov 

Gcpayal  KaS^aifid^wGt  veod^iqXov  ßorov.  450 

Ttdkai  TtQÖg  dXkoig  Tavx'  d(pi€Qd)fii€^a 

oHoLGi  %al  ßatolGi  y.al  qvrolg  nÖQOtg. 

TavTYjv  fihv  ovrio  (fgovrlö^  iy,7C0Öd)v  Xeyu), 

yivog  ök  tovjhöv  d)g  ex^i  TtevGrjc  Taya, 

Ldtgyeidg  elfii^  Ttariga  ö'  iGzoQeig  yiaAcog,  455 

Jäyafj.ifivov\  dvögcov  vavßartjv  aQfioGTOQU' 

^vv  ÖL  Gv  Tgcbiav  änoXtv  'lUov  TtoXiv 


432  (xj]  TCQÖxEivB  avTüii  oqxov  xal  öid  xovxov  d-sXs  vixäv  (steht  bei  429; 
berichtigt  von  Weckl.).  ovx  0(pdXei  6  dSixwv  oqxwl  cpsvyeiv  xrjv  xaxriyoQiav  * 
iniOQX^aei  ydg.  435  d^lwv  ovaav  yovecav,  438  dvx(l  xov)  eyxXrifia. 

440  x(äi  vacäi.  441  ov  xgönov  xdxelvoq  ngoaexd&rjxo  xojl  vccüji  xov  Aloq 
xad^aQiad-TjoofXEVOQ'  TtQiüxoq  yaQ  'I§l(ov  (povov  non^aag  ixad-agloS^ij  vno  /Iloq. 
442  dnoxQivov  /hol  xt  evyvcjaxov.  445  ivayrjQ.  448  orjfielojaai.  xov 
<pov6a.  452  xal  elq  otxov  eLoF/X&ov,  xal  vödxwv  fiExiXaßov.  453  x^v  xov 
pivaovg.        456  diaxdxxoga^  ßaaiXsa.          457  öid  xovxcov  ^ilonoieTxai  xt]V  &e6v. 

432  xd  fihv  tg:  xd  fzrj  M.  435  d^lav  t':  Herrn,  früher.  434  ngs- 

noix^  fgh.  435  aeßovoai  M,  oeßöfzsvai  mit  oi  über  o  f,  aeßoßal  y'  mit  ot 
über  o  und  ev  über  ai  g,  o^ßoifxsv  /  h.  440  e^^?  fg  Ddf.:  dfirjg  M. 

441  iv  M  vom  Korr.,  auf  leergeiassenem  Räume  von  6-7  Buchst.  443  'Ogs- 
oxrjg)  M.  445  TiQoxg.  M  erst,  sx^i  ßvaog  und  446  €(pft,o,usvi]:  Wieseler. 
448  d(p(ovov  f  gh.  450  xad^ai/ud^ovoiv ,  dann  oQ^rjlov  (mit  <^x)  M,  oQ^veiov 
ßgoxov  fgh:  Tum.  452  ßoxolai  M,  ßgoxolai  fg:  Martin. 


44  A12XYA0Y 

id-rj^ag.     icpd^id-^o^rog  oi)  YMlcog,  f.ioX(bv 
elg  olxov'  dXXa  viv  ^eXaivocpQijjv  e(.iii 
f^T^TTjQ  xar^XT«,  TtOLulloig  dyqevfxaovv  460 

7iQVipaG\  ä  XovTQiov  i^SfiaQTijQeL  cpövov. 
Tidyd)  'AarekO-cbv,  töv  jtqö  tov  cpevycov  xqÖvov, 
izreiva  titjv  rs'AOiJoav,  ovy,  dgrijaofiai, 
dvTiyiTovoLg  TCOLvalai  cpiXTarov  TtavQog. 
•Kai  Twvöe  y.OLvr]L  ylo^iag  fieralrcog,  465 

dXyr]  TtQOcpwvcöv  dvTiKSVTQa  xagöläi, 
ei  (.nfj  TL  Ttüvö'  €Q^ai/xc  tot>g  iTtairiovg. 
Gi)  ö'  ei  ÖLYMlcjg  e'ire  (,iij  y,qlvov  ölxrjv' 
Ttqd^ag  yaQ  ^v  ool  Ttavrax^t  Taö'  aiveoü). 
^O.  To  7tQäyf.ia  ^.lelQov  i]  reg  oierai  Toöe  470 

ßgoTÖg  öixccLeiV  ovdk  fiirjv  iftol  ^€f,iig 
(fövov  öiaigetv  d^vf^irjvlTOv  ölxag. 
äXXtog  ze  ymI  oi)  (,ihv  y.aTrjQTVX0)g  vöjucül 
lyJrrjg  7tQoafj?.S^eg  Kad-aqdg  dßlaßrjg  ööfioig 
if-iolg,  df,io/iirpov  (5 '  ö'vra  a'  al6ov(.i(xt  TtöXei'  475 

a'örai  ö'  8%ovgl  (.lolgav  oi)'/.  ev7te(M7teXov, 
aal  (Lurj  tvxovgch  Ttgayf^arog  vixrjcpögov, 
XcbQÖci  fieravS-ig  iög  £X  cpQOvrj(,idTwv 
TceöoL  7t€G(bv  äcpEQTog  aiavrjg  vÖGog. 


459  doXiöcpQQjv.  460  twl  tzstcXcol.  461  ixTJQvzve  tov  ölcc  rrjg  sTttxv" 
oetog  tü)v  lovtQüiv  yevoßevov  avrwi  (povov,  Xkyexai  yag  (leiä  to  (povsvaai 
yv/iivdv  i^ayayelv  xal  ösi^ai  rolq  noUxaiq.  465  navzwv.  tovto  6s  uQoq  xo 
„akXrjQ  avayxriq  ovxivog  XQewv  xoxov"  (426).  469  xa  xaxa  xrjv  xglatv  dno- 

ßaivovxa,  bnola  äv  tji,  inaivsoü).  470  sl  xig  ol'sxat  x6  ngäyf/a  ßgoxog  6i- 
xät,eiv,  iiel'Qov  i]  xaxa  avd^Qwnovg  oi'exai,  ifzol  dh  negl  (povov  dixät,eLv  ovx 
oaiov.  472  i(p^  alg  (Linwood  für  olg)  xax£(og  fJ.i]Vioovaiv'EgLvveg.  473  xe- 
Xsiog  xi]V  TjXixLav.     xovxo    dh  dno  xöiv   tfiüKov.  474    ölo.   xovxov  sXniöag 

avxwi  ;f()7yaT«?  vtzoxl&tjoiv.  475  ösxofxaL  iv  zrji  noXei.  476  svTtaQalxijxov, 
svx^Q^i  svaQEaxov.    övaccgsaxoc  (pvasi  slolv  avxai.         477  dvx{l  xov)  xvxovowv. 


458  €(pd-T]^*  f  gh.  ovxog  f  gh,   ovxcog  M.         461  xQvtpaaa  lovxQÖiv 

{XovxQov  (J'  fgh):  Musgr.  465  snalxiog:  Weil.  468  av  t'  Pearson. 

stx. .  6  fiTj  M  e^st.         470  A0  M.         fI'  xig:  Pearson.         471  ßgozolg  erst  M, 
dann  ßgoxog  wie  fgh  Schol.  472  (fovovg:  Robort.  473  xax.  oficog- 

Dind.  474  ixhrj  M  erst,    ögofxoig  mit  66  über  6q6  lg.  475  ofiiog  d' 

afiOfj(pgov  ovxa  o'  aigov/j.ai:  Herrn.  476  ovxovv  evnenXov  f  g,  doch  f  am 

Rande  yg.  ovx  svnsßneXov.         478  x«^^'«*  /"f^'  avS^ig  (mit  ^x  M):  Wellauer. 
479  7i66a>:  Dind.     alav^  fg. 


EYMENIJES.  45 

TOLavza  (.ihv  tclÖ^  eotIv'  djiKpÖTSQa,  insveiv  480 

TtefXTceiv  TE,  öv07tri(,iüVT^  d^ri%ävtog  t    i%£L. 
STtel  öh  7tQdy(j.a  ösvq^  e7teöy,rnpev  TÖöe, 
(pöv(x)v  ÖLy.aotdg  ÖQ-alovg  algovfxevr] 
^eOfxöv  TÖv  etg  aTtavx    iyd)  ^rjOa)  %q6vov, 
Vfxeig  dk  f^oQTVQid  re  y,ai  TsxjurjQia  485 

xaketad-^  dgcoyd  rfjg  öUr]g  ÖQKcbfxara. 
yiQivaGa  ö^   doxcov  tojv  e^iQv  rd  ßs^Tara 
ri^o),  ötaigeiv  tovto  7tQäy(.L^  HrjTVf^ojgf 
ÖQyiOv  TtOQÖvzag,  (.nqdhv  ixdlTiOig  (pQEGlv. 
XO.  vvv  [j.€TaöTQOcpal  väcov  arg.  a       490 

^EOf^ilcüv,  rj  XQaT7]G€L  öUa  {te)  v.cil  ßldßa 

lOVÖE    (A.(XTQOY,TÖVOV. 

Ttdvrag  rjörj  töö  '  eqyov  EVXEQEiäi  GvvaQ(.iö(JEi 

ßqoTOvg.  495 

TtoXXd  ö*  iTVfiia  TtaiöÖTQCJTa 

Ttdd-Ea  TtgoOf-iEVEi  toxevglv  (XETav^tg  iv  xqöviai. 
odöe  ydQ  ßgoTOOKÖTVcov  avx.  a 

fiaLVdÖiüV    TÖJVÖ'    ECpEQlpEL    ycÖTOg    Tig    EQyjitdTWV'  500 

TtdvT*  icprjOa)  /höqov. 


481    nefjL7i8LV    (xvxaq   af^Tjvltcjg  dvaxfgsQ  iariv  i/nol.  482  (og  axTjTttdg 

slai^X&sv.  483  olov  ivögxovg  öixaarcig.  484  disxsXeae  yccQ  ro  '^geiOTtayi- 
Tixdv  GvveÖQLOv.  485  vixHg  6b  ogxovg  avzovg  ahriGaxs.  487  ßblxiaxa 

{xa  ixsyiaxa  f).  489  oqxov  öiöövxag.  490  tj  ßsv  '^d^rjva  dnrjX&ev  svxgs- 

Tiioai  ÖLxaazag,  6  6h  'Op^axrjg  Ixsxtviov  fih'si,  ai  6h  'Egivveg  (pgovQOvoiv  avxov. 
fielog   6h    olxelov   cci6ovat   xfjt   eavxwv  ngoaigsoei.  494  xo  fXTjxgoxioveiv. 

499  x(öv  xovg  ßgoxovg  inioxonovvxcov.  500  jifiüiv  6fjXov  oxi.        502  nävx^ 

i^tjoo)  ßoigov):  ovxaxi  xlvcc  fxhv  Fvvofxov  i^y^aoßai  ^ögov,  xiva  6h  ov,  dXlcc 
ndvxa  icpi^aa)  ßOQOv,  oniog  xig  ßovXexai  dvaigtZv.  ov  XLfjLwgtiocD  xolg  d6ixov- 
fitvoig,  dkld    ovyxwgi'jOio  dkXZ/kovg  dvccigelv.  503  ntvotxai  6'  dXXog:  dd 

xd  aXXriXmv  dxovauvxai,  xal  ov  yivexai  xaxcüv  dvdnavaig. 


480  iaxL  erst  M.  481  nsfxnsiv  {-si  erst  f)  6h:  Abresch.  övonriiiax'  (rf?)  über 
Sva  fh):  Scalig.  dfiTjxdvwg  Ffiol:  Butler  Dind.  482  dnsax.  mit  f  über«  fg. 
483    ogxlcDV  uigov/uevoLg:   Casaub.  486   ög  .  .  (xaza  (ogfAriixaxal)  M  erst 

{6gd-(6ß.  Pauw).  489  fehlt  in  h  und  steht  in  f  g  nach  485;  auch  im  metr. 

Scholion  in  f  wird  488  als  letzter  Vers  gegeben,  mit  der  Var.  ngäyfxa 
xovz\  ogxov  (M  erst  -üdv)  nsgiövxag:  Herrn.  6x6lxov  {ßv6ixov  f  g):  Schütz. 
(pgsvL  fg.  490  XO  M.    xaiaaxgo(pai:   Meineke.  491  &eofxi(ov  el  xg. 

492  XE  zugef.  v.  Heath.    6lxa  u.  ßXdßa  mit  rj  über  «fg.  493  ^rixg.:  Ddf. 

495  evxsglac  {evxccgia  fgh):  Turn.  499  ovze:  Elmsley. 


46  AI2:äYA0Y 

TteiJOSTat  d'  äXXog  dlXod-ev  ftQOcpwvcov  ce  rwv 

TtiXag  yiüTid, 
Xfj^Lv  vftöövalv  Te  f^öx^cov  505 

äxed  t'   o'd  ßeßac' ,  ä  Tldficov  judrav  TtaQrjyoqel. 
fxridi  Tig  y.mkrjiay,ST(ji)  otq.  ß 

^vfzcpoQcci  TSTvi^iLievog, 
TOtTr*  iftog  S-qoov fxevog,  510 

(5  d-QÖvoL  r'   'Eqlvvwv. 

TavTa  Tig  Ta%     av  TtaTijQ 

rj  tey.ovoa  veoTtad-rjg 

oixTQÖv  oUtIoult^  iTteiöij  TthveL  dö(j,og  Jl'/.ag.        515 

iod^^    ÖTtOV    TÖ    ÖSLVdv    €^  aVX.   ß 

y,al  cpQsvCüv  eTtlaxoTtov 
det  fx^vstv  Y.ad-rifxev ov. 

§Vfl(p€Q€l 

G(x)  cp  Q  ov etv  VTtd  OTBvei.  520 

Tig  ök  ^Tjöhv  SV  (pdei 

y,aQÖlav  dv'   (stl)  rgewv 

^  Ttöhg  ßqoTÖg  ^'   ö^olojg  er'  äv  oeßot  dly,av; 

fxrjT^   dvdqxeTOV  ßlov  arg.  y       525 

fii]T€  öeGTtorovfxevov 


505    öiaöoxriv.  507    7ta&(6v   6s  xiq  f/.ccTrjv  savxov  nagaßv^sirai   trfi 

elq    rifiäq    eXnlÖL.     rj ,    axaötoq    de    zcöv   (poveiav  nagrjyoQTjd^i^osTai.      rXi^fiojv 
yocQ    6   avaiöiqq'    „rj    6'  wöe  tXrifjLwv"  (Soph.  El.  275).  508   Tjixäq    örjkovozi. 

510  d-QO(öv.       513  ravza  avaigovfievoq  natriQ  rj  (jltjxtjq  vno  naiööq.       515  sneiörj 
dnokcoXE  (f:   nago)..  M)  xo  ölxaiov  (auch  f).  516  ov  navxaxrJL  xo  deivöv 

ccTisLvai  <pQsvü)v  Ost.  520  wäre    xad-r'j/isvov  vno  axsvsc  oaxpQovelv.    wasl 

skeyev  vno  xwl  öäsi.     saxi  öh  an'  svS-elaq  xrjq  xo  oxhoq.  522  Xaiingoxrix^ 

opd^6xi]Xt  <pQ8V(öv.        526  aXkci  xov  (Rob.  f.  xcäv)  ^Q8f/.a  xovxwv  6<panx6fi£vov' 
nagoaov  al  fisv  nccvxccnaOL  xvgavvovfiEvoi  xaxcSq  ßiovoiv,  ol  öh  ävaQxot  no- 

VTJQWq. 


504  ngoqxDVciJv   xa    xwv.  505    vnodooLV  M,   vnoövaiv  g    {-ötjoiv  f). 

506  äx£x'  (mit  t,x)  M,  axeax'  ig:   Schütz  (clxecc  ö'  Fritzsche).     ov  ßfßam  xX. 
M  gh,  aßsßaia  xX.  f.  507  xX.  öe  xiq  ßdxav:  ös  getilgt  von  Schwenk,  xiq 

von  Pauw.  508  xixXrjaxsxa).  511  f.  lo)  6,  Iw  &q.:  Pauw.  512  sqiv- 

vv  (OV  M  erst  wie  fg.  515  olxxov:  Casaub.  518  öeifjLaiver.  anon.  ap. 

Dobr.         522  dvaxQ6(p(ov.         524  asßei  mit  ol  über  si  M,  davor  Rasur 

(Wiederholtes   ex'   dv  nach   Vitelli).  525    dvagxxov   M,   dvexQxrjxov  ig: 

Wieseler. 


EYMENUE2.  47 

alvear^g. 

TtavTl  (.ieaü)L  rd  ^garog  d^sdg  äTtaaev,  e^AA'  dXXäi> 

d^  i(poQ€veL.  ^ 

^xjlLilÄETQOv  (5'  irrog  leya), 
övaasßlag  uhv  vßgig  rfxog  (bg  irvfiwg' 

kv.  (5 '  vyteiag  ^^ 

q)Qevcov  ö  TtäOLv  cpiXog 
Tial  TtoXvevY.rog  öXßog. 

ig  10  Ttdv  de  Gol  Xeyw,  dvx.  y 

ßcofidv  atöeoai  JUag' 

jiirjöe  viv  ^^ 

yjQÖog  ld(bv  dd-iiDi  rcoöl  Aa|  dTlarjLg'  tcolvo, 

yoLQ  eTteorat, 
y.ijQiov  iLi€V€L  reXog. 
TtQÖg  rdöe  ng  toyJcov  oeßag  e^  TtQorlwv  545 

y,al  ^evoTlfxovg 
iftiGTQOcpdg  öw(.idTO)v 
atööinavög  ng  iorw, 
eyL(hv  d'  dvdyy.ag  dieq  arg.  6        550 

öUacog  ojv  ody,  dvoXßog  earai, 
TtavdiXed-Qog  ö'   ovTtor^  dv  yevoixo. 
TÖv  dvtlToXfxov  ÖS  cpaf.lL  TtagßaTav, 
(dyov)ra  itoXXd  TCavTOCpvqx'  dvev  öiiaag 
ßcalwg,  ^vv  xQ^^^^  yad-rjaetv  555 


531  äXXa   äXXwg   icpogai   6   ^s6g.     sad-'    07ttj{i)   öiovq  (zu  516,  Weck!.). 
532  avvTOßov.  534  vßgiv  ysvvwaa.     ol  yag  aQ^afievoi  xov  d-elov  xaTa(pQO- 

V6LV  vßQit,ovai  xovq  av&QiuTiovg.  535  ix  6'  vyisiag  (pgevcäv.  ix  xov  ogd-dg 

l/av  (pQevaq.    vooov  ds  (pgevaiv    xtjv  övaoeßstav  (priaiv,  vyleiav   öh  i^  rjg  av 
SIT]   xifzrj'    e^  ixelvrjg    dh   vßgig.  538  xa&oXix(ög  Xsya)  xo  inKfSQOfxevov. 

540  x^v  öixTjv.  550  6  x^Q^  ccvccyxTjg  öixaiog  (üv.  552  xov  xd  ivavxia 

rolg  etgrifiivoig  xokßwvxa.   dvx{l  xov)  xov  ädixov.    nagaßeßijxoxa.  554  ndv- 

xod-ev  avvTiyfjLeva.         555  dno  xa>v  x^if^cct^o/xevwv,  xgonixwg.    avxl  xov  xanei- 
VioQ^rioexai. 

529  aitavxi:  Pauw.        530 f.  äXka  dXXa'^  M:  Wellauer.  d'  f  g  h  :  öt\    i(pogesL 
M  erst.  533  övaaeßdag  {-lag  h).  536  ncar.  Heath.  539  ßwfxov  ö* 

anscheinend  M  erst.         541  dvxlarjg  fg.    snExat  fgh.         546  ngaxlojv  erst  M. 
548  dcüfidxcov  imoxgocpng:   Heath.  549  alöovfji.  ig.  550  ix  X(öv6': 

Wieseler.  552  ö '  zugef.  v.  Pauw.  553   ^afxL  mit  rj  über  a  f.     nagai- 

ßäöav  M  (mit   ^r),   nsgßdöav  fgh,   nagßdxav   Herm.j  h^^{ayov)xa  für 

xd.    OMüller.     öixrig  M,   dlxag  ig. 


48  AIZXYAOY 

XaTcpog,  örav  Xdßrjc  növog  dqavofxevag  yiegaLag. 
TtaXet  d'  axotjovrag  ov-  ^^^^  § 

dhv  (iv)  i^iioäi  dvGTtaXsl  re  diväi' 
yeXai  6s  6alfj.wv  etv^  dvöql  S-eq/hcöl,  560 

rdv  ovTtOT'  ai')(^ovvj;*  iöcbv  d(A.a%dvoig 
dvaig  luTtaövdv  ovo'  vrceQd-eovT^  dyiQccV 
Öl^  aiaivog  ök  rdv  tcqIv  ölßov 
ig/nart  ftgoGßaXcbv  öUag  öXer'  dxXavTog,  aloTog,       565 

^Q,  Y.T^Qvooe,  TifjQv^,  KOI  OTQaröv  KareiQyd^ov 
w  -  ^,  7]  t'   odv  öidTOgog   TvQOrjvtKirj 
oaXTCiy^  ßgoTsiov  Ttvevi-iaTog  TtXrjgovjLisvrj 
VTtSQTOvov  yrjQVjLia  (paLvero)  OTqarQi. 
TcXrjQOv^ivov  ydg  xovöe  ßovXevrrjQLov  570 

Giyäv  dgriysi  y,al  fiad-eiv  d-eo^ovg  ifiovg 
tzöXlv  t£  TtäGav  ig  rdv  aiavfj  xqövov 
-aal  Tojvd^  ÖTtcjg  dv  e^  y.aTayvwGd-fji,  dUrj. 

XO.  dva^  'LäTioXXov,  öv  e%eig  aiidg  y,Qdr€t. 

tL  tovÖs  Gol  (xereGTL  Ttgdy^arog  Xeye.  575 


556  dzvyja.  558  zovg  d^sovg.  560  yeXccL,  ^ijoiv,  b  öaifiwv  enl  tcoi  adlxojL 
(Stanley  f.  -wq)  {xaxäiq)  {{xaxd}  Härtung)  nccoxovzL,  xov  ßTjöenoTE  Ttgooöox^- 
oavxa  ti/jKogslo&ai  löcov  iv  fisarjL  zrji  övi^i  vnet,evy(j.svov  xal  yaXivcDd^evza '  zovzo 
ydg  örjXol  z6  Xsnadvov.  563  zov  noXvxQoviov  öe  oXßov  savzov  TtQoaxgovaaq 
ttÖL  ßgdx^i-  (Abresch  f.  ßgayst)  zfjg  ölxrjq  wXezo.  566  xXrjQ(üaaoa  ^Ad-rjvä 

zovg  dglazovg  dyei  öixdoovzag.  xad^iadvzcDv  öh  avxwv,  ev  ßioüji  ozäoa  xs- 
XevsL  öid  zi^g  odXniyyog  xal  zov  xrjQvxog  ciconrjv  yevsaO-ai,  wg  fjiTj  dgxoivzog 
/lovov  zov  xriQvxog.  oga  öe  nwg  zd  vecov  sS^i]  dvaygovit,si.  cc  ydg  vvv  yivszai, 
zavza  z^v  Ad-riväv  elorjyays  Xsyovaav.  i/gcövzo  ydp  TrJL  oaXniyyi  dvelgyeiv 
zd  TcXrjd'og  ^sXovxeg.    xdiexE,  xwXve.  571  avß<p8g8i.  572  öiijvexrj,  nagd 

z6   alel.  573  xwv  'Ageonayizcüv.     (über  der  Seite,  die  V.  597 ff.    enthält) 

SV  nagayogT^yr^fiari  (Ddf  für  nsgL/cogrißcczi)  aviöji  sIglv  ol  AgsonayZzaL  ßrj~ 
öaßov   ÖLaXeyofisvoi.  574  wv  ixXriQio^rig,  örjXovözt  [lavTEiöJv.     nagaipavtv- 

zog  6    AnoXXwvog  zaizd  ^rjoiv. 


559     {ev)      Abresch.  dvonaXslzai    ölvai    {ölv.t  erst  M):    Turneb. 

560  d-egfjiüJL  h:  d^eQfiosgyiÖL  M  f.  562  Xenadvov:  Musgr.        565  dxXavozog: 

Ddf.  d'LOzog:  Pors.  (al'aiog).  566  A0  M.    xazegydd^ov:  Pors.  567  M 

si'z'  ovv  mit  ,rj.  über  ei  (Lücke  unbezeichnet);  ei'z'  ovv  öidxzogog  (Lücke  dar- 
nach) zvga.  f  g  (f  Xelnsi  vor  dem  V.  und  nsXoi  nach  dems.);  etV  ovv  ötdxz. 
n^XsL  zvga.  h  (Senar).        570  nXrigovfisvov  erst  M.  572  slg  M  f.        573  z6v6^ 

M,  züivö'  Schol.   und  fg.     ölxri  f g:  ölxtil  M.  574  XO,  M.  575  ngdyß. 

ptezsavi  erst  f. 


EYMENIJES,  49 

^n.  y.al  liiaQTVQTjGcov  '^Id'ov'  i'oTL  yaQ  ööjiicov 
l/Jrrjg  öö'  dvrjQ  zal  fxv%mv  ig)SGrla)V 
€ßc5v*  cpövov  ök  TOvö^  iyd)  y.ad-aQGtog' 
v,al  ^vvöiY.r^GCüv  avrög'  alriav  ö'  s'xcü 
Tfjg  Tovöe  firjtQÖg  tov  (pövov,     gv  d    ei'Gaye  580 

öirtcog  {r')  iytiGTät  Tfjvös  xvqcoGOV  ÖUtjv. 
^Q,  Vf.i6)v  ö  (.ivS-og,  elGccyco  ök  zrjv  ölKr]V. 

ö  ycLQ  dicbxcüv  TtQÖrsQog  e^  <^QXVS  Xiymv 
yevoLT^  äv  öoS-cög  Ttgayfiazog  ÖLÖdGKaXog. 
XO.  ^i  a'  TtolXal  ^lev  iGfiev,  Xe^ofxsv  öe  GvvTÖ(.iwg.  585 

iTtog  d'  dfielßov  Ttqdg  ^Ttog  iv  (.legei  Ttd'eig. 
fj  ß'  Tirjv  f-irjTSQ'  ecTte  TtQCJtov  ei  y.aT£y,TOvag, 
OP.  iy,TeLva'  rovrov  y^  ovng  dgvrjGig  TteXeu 
XO.  fj  y'  €v  (,dv  TÖö^  fjörj  %wv  tqlojv  naXaLGfxdrcov. 

OP.  ov  y€Lf.i€vcoL  7t(jj  Tovös  yo^Ttdtetg  Xöyov,  590 

XO.  ^  ö'  etTteiv  ye  fxev^oi  öet  d'  ÖTtcjg  yaxeyTaveg. 
OP.  leyco'  ^L(povly.G)L  XBLqI  Ttqdg  öeqrjv  Te^(bv. 
XO.  fi  e'  TtQÖg  TOV  ö'  eTtelG^ing  yal  rlvog  ßovXevf-iaGiv; 

OP.  Totg  TOvöe  ^eGCfdroiGt'  ^aQTVQsl  de  (xol. 
XO.  fj  g'  ä  (.idvTig  e§r]yeiTÖ  gol  fAr]rQoy,Toveiv ;  595 

OP.  yal  devQÖ  y*  aiel  rrjv  tvx^^v  od  ^e^(po(.iaL. 
XO.  ?5  ^'  dlX^  et  Ge  /ndQipet  ipfjg)og,  d)X  egetg  rd%a. 


576  iiaQXVQYiGüDV  oxl  ovx  saziv  svayriq'  ixaS^ijQa  yccQ  avxov.  579  avv- 
ÖLXOL  Uyovxai  olq  l'aov  fxtxsoziv  iv  xf/i  ölxrji  xrjg  aixiag.  582  xcüv  ^Eqivvcdv. 
aQa  XO  öixaaxTjQiov.  583  o  xaxrjyoQwv.  585  xovxo  ov  ngoq  zag  XQsZq, 

oXla  TiQoq  xov  xoqov  is'  yccQ  iqaav.  587  QrixoQixcöq  nvvd-ccvovxai.     el  fihv 

bfJLokoyolri,  vTCfvdvvoq  aaxat'  el  6'  aQVOtxo,  iXeyyßrjoexai.  xal  'Axi^^evq  TtQoq 
xovq  TtQSoßeiq'  „xL  öe  Xabv  dvtjyayev  ivS^dd*  dyeigaq  'AxQeiörjq";  öicc  yvvaZxa 
(Homer  I  338  f.).  589  ev  nenxwxaq  (Weil  für  ifxn.).    ?)  fxexacpoQcc  öe  iaziv 

ccTto  x(ov  TtaXaiovxcov,  ol  inl  xolq  xgial  nxiäßaaiv  OQi^ovai  xr]V  rjxxav.  592  nla- 
växai.  al  (jCev  ydq  xtjv  ahiav  xov  cpovov  nvvd-dvovvcci,  b  öe  ngoq  xo  „Ttäiq" 
„^i<peL"^  (prjolv    (oq  x6  ,^j}  öl*  ißrjv  löxrjxa"  (Hom.  0  42).  596  xo  del  inl 

xov  e'caq  xäxxovaiv  *AxxlxoI  noXXäxiq.  „öevQO  fiev  f/.oi  xovö^  aiel  xeivei  Xoyov" 
(Adesp.  148  N.).    ewq  öevQO.     xr/v  tzqu^iv.  597  dvixl)  xov  l'owq. 


576  ^An6X{Xwv)  M.    ö^ficov  erst  M  (vö/xcoi  Schütz).  577  dvrJQ:  Pors. 

ööficDV  {öofxoq  M  erst):  fj.vxö>v  HLAhrens.  ^(peaxiojq  mit  o  über  m  M,  iipe- 
oxlcov  fgh.  580  xovöe  (povov:   Turneb.  581   <t'>.   Herm.     582—644 

fehlen  in  fgh,  582  Aß,  585  Ev(jL{evlöeq)  M,  ebenso  Ev^i.  591.  97.  601.  05;  588 
"0Qe(ax7]q),  ebenso  592.  98.  602.  06;  589  Par.,  ebenso  590.  93—96.  99f.  603.  4.  7. 
'H  a    usw.  zugef.  von  Weil.         588  xovxov  ö' -.  Nauck.  596  deU  Tumeb. 

Aischylos.  4 


50  AISXYAOY 

OP.  TtSTtOid-^ ,  aQwyäg  d^  iy.  rdcpov  Tte/XTtec  Ttaxriq. 
XO,  ?J  Tj '  v€y.QolaL  vvv  nsTtLOd-i  jurjTSQa  y.ravcbv. 

OP.  övolv  yccQ  elx£  nQoaßoXdg  iLiLaGfj.droiv.  600 

XO.  1}  ^'  ftcjg  Ö7];  ölöa^ov  rovg  öixd^ovTag  Taöe. 
OP.  dvdQoy.Tovovaa  Ttateg^  ef.idv  xaTiy.Tavev. 
XO.  1}   L    TOiyaQ  oi)  (.ihv  ^fjig,  ?}   ö'  eXev^eqa  cpövcoi, 

OP.  tI  ö^   oiuy,  iyeivTjv  twoav  rjkavvsg  cfvyfji; 
XO.  1}  la'  o^y.  '^v  öfxaifxog  cpcoTÖg  ov  yareyravev,  605 

OP.  iyd)  ök  f.ir]TQdg  Tfjg  ifÄfjg  iv  atf-iari; 
XO.  1)  iß'  ncog  yccQ  G*  e^geip^  dv  ivzög,  ö  fiiaicpöve, 
tcbvrjg;  dTteiJ^rH'  firjTQÖg  alfxa  cpilratov ; 
OP.  rjör]   ov  ^aQTTjQYjOov,  e'^rjyov  ös  {.10 i, 

^IdnoXXov,  et  Gcpe  gvv  öiyrjc  yaTeyxavov.  610 

ÖQdGai  ydg  ÜGTteg  iGrlv  ovz  dgvoiJixeS-a* 
dXX'  et  ölyacov  eize  ^uj)  Tfjt  gtjl  cpqevl 
öoyet  röö*  al(j.a  ygtvov,  d)g  Tovroig  cpgccGio. 
All.  Xe^oj  TtQÖg  vfxdg  tövö*  'Ad-rjvaiag  (,ieyav 

d-eGf-idv  öiyMlojg,  fxdvtig  cov  d^  ot  ipevao^ai,.  615 

ovTtcbTtor'  eiTtov  /-lavTiyoiGtv  iv  d-QÖvoig, 

oiiy  dvÖQÖg,  ov  yvvatyög,  ov  TtöXecog  TtiQi, 

8  fxij  yeXe^Gai  Zedg   OXv/HTticov  Ttari^Q. 

TÖ  (xkv  öiyatov  Tovd-    ögov  Gd-evec  f.ia&eLV, 

ßovXfjc  TCicpavoyia  d'  vii^i^  ertiGTCeGd-ai  itaxqög.  620 

598  cog  v^aq  (Herrn,  f.  viilv)  67isf/.xpev  tj  firjxrjQ,  ovxco  ßoTjd^ovg  Xüfiol  nsfitpei  6 
naxrQ.  600  ovvzvxiccg-  601  nccvovQywg  (paal,  /at)  tjfiäg  ölöaaxs,  dXXa  xovg 
öiieaoxag.  602  ifih  xdxelvov  '^ölxrjasv.         603  ttöJ?  ovv  XeyeLg  oxi  tJölxtjos 

He ;  Ttcüg  6h  'Ayafisfivova,  onov  dne&avsv  6l  avxov  (Linwood  f.  avx7]v) ;  604  ovx 
el  xed^VTjxev,  xovxov  aixia  sl  au,  (^')  t,(öaav  (Steph.  u.  a.;  M  7i(og  dv)  (ovx)  iölo)- 
xeg '  (tioxe  ovde  dnoQavovaa  6id  x^v  ar^v  alxiav  dntS-avsv.  606  iyo)  ovv  Ofiai- 
fjLog  elfJLL  xiji  (JltixqI;  608  dnaQVTJi.  609  wg  dnogcov  x^g  dnoxQcoE(og.  inel 
yccQ  rikd-sv  sig  xrjv  ÖLCixgiaiv  xov  ötxai(og  rj  /urj  dvrjigrjxevai  x^v  fXTjxE^a, 
STil  xov  ovßßovXevaavxa  d^sov  xaxacpevysi.  xgayixbv  ovv  xal  nganov  (Vict. 
f.  XQ67C0V)'  oßoeidig  xe  x6  {avxov^  ndvxa  ).iysiv.  615  xov  ^ÄQeonayiXLxov. 
618  waxe  ifiol  (jiev  Zeig,  syw  ös  xovxwl  ngoaexa^a.  ovx  dvsv  /Jiog  ovv  xo 
yevofievov.  619  dvxl  xov  fxd&e  o)  ßovh].  620  xeXsvco  ös  vfiäg  nsiaS-TJvai 
x^L  ßovXiji  xov  Jiog. 

598  Tre^TTft:  Scalig.  n.  Seh ol.  599  ;r6;rfta^i  mit  ^t.:  Veitch.  600  öoloZv 
erst.    fjLLuofxdxmv:  Elmsl.  603  (povov.  Schütz.        607  sQ^gsipev.        608  (pLk- 

xdxov  erst,  xo  cpiXxaxov  Korr.  609  'Ogi{oxrig),  612  öixaicog:  Auratus. 

6U 'Atc6X{Xü)v).  615  d'(yV  ov:  Canter.  '61S  xeksvosi:  Beim.  620  ßovkrj: 
Tum.    vfjiß'  M. 


EYMEmAEH.  51 

ögyiog  yuQ  ovri  Ztjvöq  iö%veL  TtXeov. 

XO,  Zevg,  (bg  Xiyecg  gv,  tövöb  xQ^f^^ov  örtaae, 
(pQdt,eLV  'ÖQeatrjL  Tojcöe,  zdv  Ttaigög  cpövov 
Ttqa^avra  (.irjrQÖg  (.nqdafxov  Ttfxdg  ve^stv; 

All.  ov  ydq  tc  Tavzdv  ävöga  yevvalov  d-avelv  625 

ÖlOadÖTOig    ayLIJTCTQOLGl    Ttf.ia?.(pOVf4,€VOV^ 

y.al  ravra  TiQÖg  yvvaiKÖg,  ov  n  d-ovqloig 

TÖ^otg  iy,r}ßöloLöiv,  (Stox'  L4f.iaLövog, 

all'  (bg  dy,ovor]i,  JlakXdg  ol  r'  eq)rif.L€VOL 

ipriq)0)L  ÖLaLQetv  lovde  Ttqdyfxarog  Tteqi.  630 

dTtd  GTQareiag  ydg  viv  ri(,L7tohqy.6'ra 

TU  TtlelGT'  d^eivov'  evcpqoGLV  öeöeyiÄevrj, 

ÖQolTrjL,  7t£Qc5vTog  XovTQd,  y.aTtl  reg^ati, 

(pdQog  7t€QeGy,7]vcoG€v,  iv  ö    dreQuovc 

TiÖTCTEi  TieörjGaG^  dvöga  öatödXtot,  TteTtXwL.  635 

dvÖQÖg  jLiev  vfitv  o'örog  €iQ7]TaL  fxÖQog 

TOV    7täVT0G£j,lV0V,    TOV    GTQaTTjXdTOV    VSÖV. 

rijV  (5'   a^  TOiavtrjv  elTtov,  d)g  örjx^V^  lecbg, 

ÖGTtEQ  TezaKTai  rfjvöe  y.vQCJGai  diyrjv. 
XO.  TtaTQÖg  TtQOTLfidL  Zevg  fxögov  t(ol  göjl  XöycoL'  640 

avTÖg  ö'  idrjGs  ftarsga  ^QCGßrjTrjv  Kqövov. 

7t(äg  ravTu  TOVTOig  ovy,  ivavTccog  Xeyeig; 

vfxdg  d'  dxovELv  Tavt    iyd)  fiaQzvQoi^ai. 
All.  &  TtavTOfXLGfj  xvcböala,  GTvyrj  d^eöJv^ 

Tteöag  ixev  dv  kiJGeiag,  bgil  tovö*  dxog  645 

y.al  ydqja  noXki]  (xrixavi]  kvTTjQiog' 


624  ixÖLxriaavia.  626  avvexhg  ro  ovofia  naQ^  AloxvXcoi,  6id  axwTttsi 

avtov    ^EnlxccQßog.  632    ßelxiova   nXelara   rivxvxrixöxa    and    ai^axelag. 

633  7ivsXü)l\  T/yt  ajg  aogwi  avxaii  yEvo/isvrji.  nccQa  xr/v  öqvV  ^vXivai  yccQ 
avxai.  XüJv  Xovxqwv  önXov  oxi.  634  7iaQ€Oxr\vrioev.  Ttpo?  (d.  i.  x6  X  ngog, 
Weckl.)  xt^v  avvaXoL(pr,v  {-Xicptiv  M)  xi]q  negi  xal  xrv  avt,vyiav  xov  grjjuaxog. 
dxQaxi]Xü)i.  638  xj]v  KXvxaLfiriGZQav.  ol  öixaoxai.  640  aig  Xf-yeig  ov  (Paley 
für  ovv),  naxkga  ngoxifxäi  (n^xgdg  6  Zevg.  642  ov  xov  dia  ngosd^exo  xaxdig 
elnslv,  dX?.a  xöv  ^noXXiova  (og  xpevad/^svov  ßovXexoi  iXey^ai.        643  co  xgixal. 

622  XO.      623  für  xüjlÖs  M  erst  xwl,  für  xov  erst  xov.      625  l4ji6XiXü)v). 
626  xifxa?.(povß8v.v  M  erst.  631  aigaiElag  und  axgaxiäg  M.      fiiv:  Pors. 

632   dfxeivov  und  dfxeivov*  M.  633  ögohrj  M.     negdivxL.  634  neg  äoxr\- 

v(jt)aev  M,  nugsoxtjvtiosv  Schol.  638  xavxrjv  xoiavxrjv:  Weil,  dsix^  erst  M. 
640  XO.  641  edtias  erst.  644  knöXiXwv)  M.  645  von  hier  an  treten 
auch  f  g  h  wieder  ein.    nalöag  M  erst.    XvaeLev:  Ddf. 

4* 


52  AIÜXYAOY 

dvÖQÖg  ö '  iTteiödv  alf.i^  dvaOrcdGrji  xövig 

äTta^  ^avövTog,  ovTig  iox'  dvaGTaaig. 

T01JTWV  eno)LÖäg  oiiy.  iftolrjaev  TtarijQ 

ov^og,  xä  (5*  äXXa  Ttdvx^  dvco  re  ymI  zdrw  650 

OTQicptov  Tid^TjöLV  O'döhv  dGd-fxaivoyv  fxevet, 

XO.  TTcog  Td7tog)€ijy€iv  tovö*  VTteQÖixeig  öqa' 
td  iiriTQÖg  alfi'  öjiiaifiov  h.%iag  TtsöoL, 
^Ttetr'  ev  ^\AqyEi  ödifxccT^  olv.riGEi  TCaxqög; 
TColoiGi  ßw/iioig  xQÜ^evog  rolg  örjinloig;  655 

Ttola  de  xeqvLip  q)Qa'reQ(jt)v  TtgoGÖe^CTac; 

^n.  yial  TOVTO  Xe^o),  %al  fidd-'  d)g  ÖQ^cog  eQ(a. 

OVY,    eGTL   flTjTTjQ    l}    "/.exlrj (XBV OV    TSÜVOV 

roTieijgj  rQO(pdg  6^  Tivfiazog  veoGTtöqov. 

tUtEL    Ö^    Ö    ^QCbLGZWV,    ?}    (5'    ä7t€Q    ^€VWL    ^SVT]  660 

BGwGsv  EQVog,  oIgl  fj,}]  ßldiprjL  S-eög. 
TeY.fA.riQLOv  ök  rovöe  gol  öel^o)  köyov, 
Ttari^Q  ^ev  av  yevoiT    dvev  ^rjXQÖg'  TtiXag 
fxdqrvg  TtdgeGTL  Ttaig  ^Okv^irtlov  Jiog, 
******** 

0^(5'  ev  Gv.öxoiGi  VTjövog  Te^Qafj,f,ievr],  665 

d?uX^  olov  eqvog  ovrig  av  tev^oi  d-eög, 

iyd)  dk,  JJalXdg,  rdXXa  d-\  <hg  e7tlGrafiai,, 

rd  GÖv  TtöXiGfxa  ymI  GTQaxdv  reij^o)  fieyav, 

y,al  TÖvd'  ^Jtefiipa  göjv  öö^cov  e^eGtiov, 

ÖTtcjg  yevoLTO  TtiGTÖg  ig  rö  itäv  %q6vov  670 

Y.al  TÖvö'  e7tLy.Ti]Gaio  G^[xiMa%ov,  -d-ed, 

y.al  TOijg  eTteita,  ymI  rdö^  alavcog  fxevOL 

GregyeLV  rd  TtiGxd  zcovöe  rovg  BTtLGTtÖQOvg. 


652  ex  zrjg  yinöXlwvoq  anoXoylaq  xaxaxQivovoiv  {-xQivovaiv  M)  ^ÖQeavrjv ' 
sL  yag  zöv  <povsa  ovx  olov  ze  xov  <p6vov  avaxaXsGaa^aL,  ncäq  ^Oqsözt^q  (po- 
vevaag  iXevd^EQcoS-ijoeTaL;  axonei  iiwq  öixaioZq  'OgsaTrjv  tpsvyetv.  659  xvrj- 

fiaxog.        660  o  aTte^f^aivcDV.     wg  naQaxaza&^XTjV.      663  yevvrjaeLEV.      667  cy 
naXXdg.     oaov  övvafiai.         672  öl'  alcövog.         673  anoyovovg. 


647  dvaanuaet  f  gh.  649  STiolrjOEv  ig:  -oe  M.  650  dvco  te  df  g: 

dvo)  M.  651  ovöhv  dad-fiaivcov  fg:  ovö^  iv  dod-fialvoD  M.         652  XO.  nwg 

ydg  z6'  Dittenberger.  653  tceöcoi:  Ddf.  655  itQoads^ExaL  dfgh:  ngoade- 
^aizE  M.  657  ''AnoXi'kwv)  M.  658  xexkrjfisvrj  f  gh:  -svov  M.  660  &qw- 
axcDv:  Weckl.  661  ^r  am  Rande  M.  nach  664  Lücke  Butler.  670  Ecg  M  f . 
XQovov  erst  M.        673  zä  niozd  f  g:  r    dTCiazcc. 


EYMENI/IES.  53 

^0.  rjÖT]  yisXsvoco  tovgö'  ccTtd  yv(bfzr]g  cpigeiv 

ipf](pov  ör/.alav,  (hg  ähg  leley^evwv.  6'^^ 

XO,  fjfitv  iihv  fjdi]  Tidv  Texö^ewai  ßeXog' 

f.ievw  ö'  dy.ovGaL  7t(og  dychv  -KQid-rjOsraL. 

AG.  tl  yccQ;  TtQÖg  v(x(ov  Ttcog  Ttd^eia'  diiiO(.i(pog  c5; 

ATI.  rjyiovaa^'  öv  ^Y.ovGaT\  iv  öh  xagöläi, 

ipijcpov  (peqovTeg  öq'/.ov  atöelöd^e,  ^evoi.  680 

AQ.  yMoLT^  äv  fjÖT]  d-eoy.6v,  "^ AtxiAÖg  hcbg, 
TtQcbrag  ölxag  y.Qivovr£g  aEfj.aTog  x^tov. 
earat,  ö^  v,al  tö  lomöv  Aiyeojg  orgaTCOi 
atel  ÖLYMOiöv  TOVTO  ßovXevTTjQtov, 

Ttdyov  (5'   äq^  ä^Ei  TÖvö\  'A^a^övwv  i'ÖQav  685 

G-arjvdg  -9-^  öt'  ffld-ov  Orjoecog  '/.axä  cpd-ovov 
GTQarrjlarovGaiy  y.al  ftöXei  veoTttöXsL 
Tfjvd^  vipiTtvQyov  dvreuvQyojGav  rörs' 
"Aq€o  ö'  id-vov,  ivS-ev  eGr'  iTtcbvvjxog 
TtETQa,  Ttdyog  i^  ^'Ageiog'  iv  öe  rQi  Geßag  690 

dGTCüv  cpößog  re  Gvyysvrjg  tö  f,iridÖLy.eTv 
GxrjG€L  xar*  ^^«^  y,al  ymt^  evcpQÖvrjv  öfxwg, 
avTcov  tzoXltBv  firj  ^  Ttr/QaLVÖVTCOv  v6(.iovg 

yMYCLig    BTtLQQOalGL'    ßOQßÖQOJi    <5'    -ÖÖWQ 

XailTtQÖV   flialvWV    OVTtod-^    €VQ1]G€Cg    TtOTÖV.  695 

TÖ    fXl]T^    ävCiQyOV    (.ll]Te    Ö€GftOTOVf.l€VOV 

dGTolg  TtsQLGTeXXovGi  ßovXevo)  Geßetv, 


674  o  öoxitJLat^ezai.  678  W  rid-Eloa  fzafixpiv  nag    vßwv  ovx  V7tofj.ev(o; 

zu  681  unlesbares  Scholion  in  grün  erscheinender  Schrift,  in  2  Zeilen.  682  ort 
(d.  i.  To  X  ^'^0  Tigwxr]  inl  'Oqsgztji  yeyovsv  öIxt]  iv  tcÜi  IdQsLwi  ndywi. 
686  (jLrjviv.  687  rov^AgEiov  nayov  iv  avxwiyaQ  iaxQaxoiteöevaav.  689  o^ev 
"ÄQeioq   ndyog   ixXi^&rj.  690   6   6h  dvxl  xov  ydg.  697  av^ßovXevoD  xolq 

ifxolq  noXixaiq  ÖTjßoxQaxeloS^ai  fisv,  vno  (poßov  öh  [ßri\  (getilgt  von  Papageorgiu) 
slvaL, 


674   Paragr.    u.    A6.  M.    xsXsvm:   Eobort.    raad*   h,  wie  f  über  xovaö*. 
676.    679    XO.    M,   678.  681  A0.',   679   AH.  Karsten.  679  für  tw»'  f  gh  mq, 

680  aldeia&ai  mit  e  über  at  M.  682  xgivavxsq  f  gh.  683  Aiyiwq  fgh; 

alyiiüL^.  684  d'  txäaxiov  (-axa)  fg):  Canter.  685  6'  'Agsiov  roVrfe  (OMüller 
TT.  yfQttlQov,  Weil  n.  d'  sveifxa  oder  d'  söovvxai,  Heimsoeth  n.  xaS-it,ov  u.  s.  w.). 
687   nöhv  {-si  Orelli)  veönxoXiv.  688  X7]v  fgh.  692  x6ö'  ^fiagi  Weil. 

693  'nixaivovxwv  (nix.  ig):  Wakefield.  ofiovq  oder  ofiovq  M  erst.  694  f. 
ßogßoQOJL  vöiOQ  —  noxöv  wird  citiert  Diogenian  III,  55.  Zenob.  II,  76.  ßoQ- 
ßoQü)  0-':  Pearson,  GHerm.  696  ßi^xs  b:  f^7]öh  Mfg.  697  aa&sv  M  (asßeiv 
am  Rande). 


64  AISXYAOY 

y,al  fxij  TÖ  öblvöv  Ttäv  itöXeojg  i^o)  ßaXetv. 

rlg  yctg  deöoLy,(hg  (.irjökv  ivöiKog  ßgozcov ; 

TOtövöe  TOI,  ragßovvreg  ivölxcjg  Gsßag  700 

iQVfiä  re  xcbgag  y,al  TtöXscog  acoTTjQLOv 

ixoiT*  äv  olov  ovtig  dvd^QcbTttov  £%£i, 

o^T*  iv  ^y.Tjd^rjLGLv  ovre  JJelonog  iv  rÖTtoig. 

y,£QÖcov  äd-iy.TOv  tovto  ßovXsvTi^Qiov, 

aidoiov,  ö^ijd-vfxov,  evöövTOiV  VTteq  705 

iyQTjyoQÖg  cpQOVQr^^ia  yrjg  y.ad-lara!.iai. 

TüiJTTjv  fj,kv  i^iteiv^  ifiotg  Ttagalvsoiv 

ccGTotatv  ig  tö  XotTtöV  dqd-ovo&ca  öh  XQ'^ 

yal  \pfjq)Ov  acgeiv  yal  dcayvcovai  ölxrjv 

atöovfxevovg  töv  öqxov.     eigrjTai  Xöyog.  710 

XO.  yal  fiijv  ßccgelav  TTjvd'  öfiüdav  x-^ovdg 

^ijfißovlög  elfii  fxrjöafiojg  aTL^äoai. 
All,  ydywye  xQ^f^^^ovg  loitg  i/xoijg  ze  yal  Jiög 

TaQßetv  yeXevo)  firjd'  dy.aQTtcbrovg  yzloac. 
XO.  dXX'  alfiaTTjQd  Ttgay^ax''  ov  laxdtv  Geßsig,  715 

fiavrela  ö^  ovyJd-'  dyvd  (.lavrsijGrjL  v€(j,(jjv. 
An.  fj  y.al  TtccTYiQ  TL  GcpdXleTai  ßovXevfxaTOiv 

TtQWToyTÖvoLGL  TtQOGTQOTtatg  'I^Lovog; 
XO,  Xeysig'  iycb  ök  (xij  tvxovgu  Tfjg  ölyrjg 

ßagsta  x^Q^i^  Tfjiö'  ö/luXtjGo)  Ttdltv.  720 

AU.  dXX^  ev  TB  Totg  veoiGi  yal  TtaXaiTegoig 

-d^eolg  aTLfxog  sl  gij'  vl^i^gw  d'  iycb. 
XO.  TOiavT^  edgaGag  yal  0egr]Tog  iv  ööfxoig' 

Molgag  STveiGag  dcp&LTOvg  d-elvai  ßgoTOvg. 
An.  oi'yovv  öUaLOv  töv  GeßovT^  svegysTeZv,  725 

dlXwg  T€  TtdvTOjg  ;cc5t«  deöfievog  tijxol; 
XO.  Gv  Toc  TtaXaidg  öiavofidg  y.aTacp^LGag 

ocvcJL  TtagrjTtdcpriGag  dgxcclag  &edg. 


I^iova 


705  vnsQ  zdiv  dnod^avövxmv  xlikoqov,  718  xad^ccgccg  zdv  ngcozofxvarj 

cc.        720  stt'  ansiXag  TQsnovtai  dcpetoai  xrjv  öixaLoXoyiav. 


702  ovTioz'  fg.  705  svöotcdv  M  erst.  706  iygriyoQOv  f  g  h.  708  eiq  M  f. 
710  alSov/uivoLg:  Ganter.  711.  715.  723.  731  XO.  M,  713.  717.  725  AUOAiXmv), 
719.  721.  27.  29  Paragr.  713  xdym  re:  Robort.  716  f^eviov:  GHenn. 

717  zig  f,  ocprjlsTaL  fgh.  718  ng  (oroxzovoig  f.     nQOZQonalg  fgh.         723 

24.  27.  28  citiert  der  Schol.  Eur.  Alk.  12.      726  7tävz..Qvs>t  M.       727  diavofjLaq 
Schol.  Alk.:  öalfzovag.         728  nagrjTtciZTjoag  (auch  Schol.  Eur.):  Davies. 


EYMENUES.  55 

^n.  O'ö  TOI  Tax'  ö^''-  ^xovoa  rfjg  öizrjg  TeXog 

efxfjL  xöv  Ibv  odölv  ix^QotffLV  ßagvv.  730 

XO.  STtel  -^a&LTtTcdtrji  (xe  TtQeoßvxLv  veog, 

dLy.rjg  yeviad-aL  rfjGÖ'  eTVi^y.oog  jusvwj 

(bg  dficplßovXog  o^oa  -d-vfiovad-ai  TtöXei, 
^Q.  ijnöv  TÖö'  igyov,  XoLGd^Lav  y,QLvai  ölyirjv' 

ipf^cpov  ö'  ^ÖQiGTrji  Tfivd'  iyd)  TtQoa^r^aofxai.  735 

lLii]T7]Q  yotQ  ovTig  iarlv  rj  f.i '  eyehaTO, 

TÖ  (5'  ccQGsv  aivc5  TTdvra,  TtXijv  yd(.iov  rvxstv, 

aTtavri  ^vjucji,  v.dQza  ö'  et^l  tov  Ttaxqög. 

ovTio  yvvaLV.dg  od  7tQ0TC^i]G0)  fiÖQOV 

ävdqa  xravovGrjg  dfofxdrcjv  kTciGY.OTCOv.  740 

viY.äi  ^'  'OQeGTr]g,  y,äv  tGÖxpiqcpog  y.QcS-fji, 

exßdXXs^'  (bg  rdxiGra  rsvyjtov  TtdXovg 

ÖGoig  öixaGTOJv  tovt'  eTteGTaXtai  rslog. 
OP.  c5  0oiß'  '!A7tokXov,  Ttcog  dycjv  y.Qid"i]G€Tai; 
XO.  c5  Nv§  (xelüLva  ixfjTeq,  äq^   ögäig  Tdöe;  745 

OP.  vvv  dyxövrjg  (.lOi  TSQfiaT^  rj  (pdog  ßlirceiv, 
OP.  fiiilv  yaQ  ^QQELv,  rj  tiqögco  Tt^äg  vi^eiv. 
AB,  Tte^TtdteT^  oQ^cog  ey-ßoldg  ipi^cfcov,  §€V0l, 

TÖ  (xij  dömetv  Geßovreg  ev  öiaigeGet. 

yvcbfurjg  ö^  dTtovGrjg  Ttfj^a  ylyverac  fxeya,  750 

fxoXovGd  T    oIy.ov  ipfjcpog  oigd^coGev  fxLa, 
AQ.  dvirjQ  öd'  €X7t€cp€vy€v  atfxarog  ölyj]v' 

iGov  ydg  iGTi  TdQld^i.ir]jiia  tQv  TtdXwv. 


730  ixßakeig  (ixßdXXetg  M)  r^v  ogytjv  ovöhv  övva/isvrjv  (Paley  für  -vrj) 
ßXäxpttL  zovg  ^xd^Qovq.  731  xaxazQSX^iq.  733  a/x^ißdXXovaa.  xecaq  ytxQ 
iv  d/Li(piß6XcoL  e/ü)  xo  OQyi^eo&ai.  735  iyw  ngoo^^ao)  xr^v  iaxdxTjv  xp^^ov, 
Tji  üxav  (Herrn,  f.  y  oxi  av)  l'aaL  yevwvxai,  vixät  6  xaxi]yoQOVfi€vog.  741  (am 
oberen  Rande  der  mit  738  beginnenden  Seite)  6  dgcO^ßog  xwv  lägeonayLxdiv  v' 
(Petit;  M  ;/,  nach  Vitelli  aus  Corr.  [??])  ^«^  slg.  746  vvv  ßoi  ^wri  ij  &avdxov 
xiXog.      747  r}  xag  TtQMrjv  exeiv  xifxdq.      749  öcaxgiaei  tcöv  Xevxcüv  xal  fisXaivcäv, 

750  yviOfXTjg:    dvx{l  xov)   xp^(pov.     6  xgonog  ovvexöoxri,   dno  ngorjyovfisvov  x6 
dx6?.ov&ov'  xov  yuQ  (xtkXovza  ßdkXeiv  xpf^ipov  ösl  Ttgcüxov  iv  yvcißtji  ysveo&au 

751  Tj  xpijcpog  Ö6  ßaXelv  xs  xal  OQ^dJaai  olxov  övvaxai.  753  xdv  i'aai  öh 
yiviovxai  al  xpTJ<poi,  6  xaxrjyogovfzevog  vixäi. 


731  xa&mnd^si  f.    vsoig  M  erst.        733  dfxtplßoXog  M,  -ßovXog  f  (Tum.). 
734  A0.  742  ixßdXe»'  f.  743  i'ooig  f.  744  OP.,    745  Evfiisvlöeg), 

746.  47  ohne  Bez.,  748  Par.  (f  746—48  nichts).      746  vav  für  vvv  M.      748  ^evoi 
\}^(p(ov  f  erst.        750  yivexai.       751  ß(x7.ovaa.      752  AQ.  M.    od'  fg:  o  /  M. 


56  AIZXYAOY 

OP*  &  JlaXXdg,  (b  Gcboaoa  rovg  i/iiovg  ööinovgj 

yalag  Tiargcbiag  ioreQrj^evov  Gv  rot  755 

xaT(biy.iGdg  jLie'  y.ai  rig  ^^Ellr^vcov  eget, 

" '^QyeTog  dvijQ  a^S-ig  iv  re  /^jj^cftrtv 

oiy.SL  7t(XTQ(bL0ig,  JJaXXdöog  y.al  ^o^iov 

izaTi  y.al  tov  Ttdvxa  yQalvovTOg  tqLtov 

Ga)T^Qog\  dg  TtaiQoJLOv  atösGd^elg  fxÖQOv  760 

Gcbt^et  [XE  f.ir]TQdg  räGÖs  GvvöUovg  öqcov.'* 

iyd)  ök  xdiQät  Tfjiöe  y.al  tcol  gcoi  GXQarcoi 

TÖ  loiTtöv  elg  äjtavTa  TiXeiGtrjQr]  y^qövov 

ÖQywfiiOTi]Gag  vvv  dTteifit  -rcgög  ööjiiovg, 

fxiqtOL  TLv'  dvÖQa  ösvQO  7tQviJ.vi]T7]v  xd^ovög  765 

ild-ÖVt^    BTtoiGELV    E^   yEy,aG(J,£VOV    ÖÖQV. 

aitol  ydg  fifiEig  dvTsg  iv  rdcpoig  röre 

TOig  rdfxd  naQßaivovGL  vvv  ÖQycbinaTa 

ööovg  d^vfiovg  yal  TtaqÖQVid^ag  Ttöqovg  770 

Tid^EVteg,  (bg  adroiGL  (ÄExa^EXrjL  Ttövog  771 

d[.nri%dvOLGi  7tQd^0f.iEV  övGTtQa^laig'  769 

ÖQ&ovixEV(ov  dh  yal  TtöXiv  rijv  IlaXXdöog 

TLfXCJGLV    aisl   TfjvÖE    GV(Ä^dxO)l    ÖOQL 
aVTOlGLV    'flflECg    iGÖjUEd''    EVfXEVEGTEQOt. 

y.al  xatQE  yal  od  yal  TtoXcGoovxog  XE(bg'  775 

7tdX(xiG(x^  dg)vyTOv  Tolg  EvawLotg  ixoig 
G(ji)Ti]Qiöv  IE  yal  öoQÖg  viyrjcpÖQOv. 
XO.  l(b  d^eol  VECÖTEQOL,  Ttalaiovg  vö^ovg 

^ad-iTCTtaGaG^e  xax  ;f€^cJv  EiXEGd^i  fxov. 

iyd)  (5*  drif^iog  -fj  Talaiva  ßaQijy,otog  780 

iv  ydi  idLÖE,  q)£v, 

iöv  löv  dvTLTCEvd^fj  (XE^^EtGa  yaqöiag 

GTaXayjudv  x^^vl 


760  TOV  /Jicg.  761  rag  avvrjyogovg  Evfieviöag.  765  aQXOVxa,  xvßeg- 
vi]tT)V.  769  zifÄWQTjao/jie&a.  770  dnaiaiovg.  772  yevvwfihwv  (??). 

776  Tr]v  ißriv  amxovQLav. 

754  "OQsiazrjg)  M.  Oüiaa  M  erst.  755  xal  yrjg:  Dindorf.  759  tqi- 
tov  f  gh.  760  für  og  tg  ov.  761  ow^ei  M.  fis  fehlte  erst  f.  768  naga- 
ßcclvovai  M  erst,  ngoß.  f.  771  fieiaßslrj  mit  ol  über  r]  f,  mit  sl  g.  769  d/xi]- 
xävoig  M  i-OLOi  f  g).  673  atel  ig:  del  M.  774  safisv.  778-807  (so 

richtig  Sidgwicli,   nicht  794— S23)   fehlen  in  f  gh  (weil  778—793  =  808-823). 
778  ÄO.  M.  779   xdx  auf  Rasur  M   (vgl.   zu  809);   ders.   erst   siksa&ai. 

7 83 f.  x^ovl(x(p6qov'.  Tum. 


EYMENI/1E2:.  57 

äq)OQOv'  iy,  dh  tov 

ketxrjv  d(pvllogj  äre-Avog,  785 

ich  ^l'/M,  Tteöov  iTtiavfisvog 

ßQorocpd-ÖQOvg  yj]ltöag  iv  x(bQäL  ßaXet, 

(oreval^co'  rl  qs^o);  y€VWf.iaL;)  dvootad-^  {dg) 

TtoXlraig  iTtaS^ov.  790 

i(b  (xeydXa  coc  xögac  övOTv%eTg 

Nv'ATÖg  dtLfxOTtevd^eTg. 
AB,  ifxol  Ttid^eod^e  f.iirj  ßagvorövoig  cpegsiv. 

oi)  yaQ  vsvixrjGd-'j  dXV  lGÖipr](pog  öUrj  795 

i^^XS-'  dXrjd^cjg,  ovk  dTi(xläi  oed-ev, 

dXX"  iv.  Jiög  ydq  Xaf.L7tQd  (.laQTVQia  ftagfjv, 

ai)x6g  d-*  6  xgrioag  adrdg  ^v  6  (xaQTVQcov, 

d)g  TavT^  'Oqiörrjv  ÖQWVTa  firj  ßXdßag  ^%eLV. 

vf-ielg  de  ttjl  yfjL  Tfjiöe  (xirj  ■d-vfj.ovod-e,  f.ii]  800 

ßaQi)V  Tiörov  GX7]iprjT€,  firjö^  dyMQTtlav 

rev^rjr',  dcpeZoaL  öaifxövwv  ozaXdyfxara, 

ßQcoTfjQag  at^l-idg  G7t€Qf,idTajv  dvrjfneQOvg. 

iyd)  ydg  v^tv  TtavöUiog  VTtloxofxac 

i'dgag  te  y.al  yevd-fxQvag  evöLyov  %d^ovdg  805 

XiTtaQod-QÖvoiGiv  fifxevag  ejt^  sG^dgatg 

S^eLv  V7t    dGTWv  Twvöe  TLf^aX(pov(,i€vag. 
XO.  Ich  -d-sol  vecbrsQOi,  TtaXaioitg  vöjiiovg 

yad-LTtndGaG&e  ydy.  xeqcßv  elXeGd-i  (.lov, 

iyd)  ö'  anflog  ij  rdXaiva  ßaQTjyorog  810 


782  iaoTcevd-rj,   oixoia  ögöjvxa  olq  nsnovd-a.  783  ße&elaa:  dvi(l  tov) 

fiS&TjacDj  /.lETOx^  ccvzl  QTjßaxoq'  wq  xo  „xagnöiL  ßgiS^oiÄevif'  (Homer  0  307) 
dvxi  xov  ßgiO-ezKi.  oialay^ov  ös  x^v  xaxd  ßQccxv  (pB^ogdv.  784  xbv  eiq  xrjv 
y^v  (fSQOfxevov.  785  tpUwoiq.    dxaQnoq.  786    xovxo    6id    fJLeaov    oXo- 

(fVQOfAEvai  dvacpcDVoiaiv.  6  A(f)tX7fv.  789  Xeltcei  b  rj  öia^svxrixoq'  ij  xi  ys- 
vwßai.  790  vnb  xwv  noXixdiv  iTta&ov.  efi(e)L^6  xcöi  S^qt^vwl  x^v  xif/coglav  re/n- 
xwg.  EiTiüJV  yccQ  „övooioxa  erta&ov"  ini^yaysv  „noXixmq",  tVa  i]i  TtoXlxatq  öv- 
aoiaxa  ovxa.  792  xögut  Nvxxoq.  797  ecpaaxe  ydg  6  ^AnoXXwv  yvwjbtrji  Aioq 
fiavxEvsaO-ai.  802  xd  axaXdyfxaxa  aixiioil  eIgl  ßißgwaxovaai  xd  onEQfxaxa. 

785  Xr/^v.         787  ßaXElv:  Turaeb.        789  axEvd^üj  hier  M  (nicht  unten). 
dvaoioxa  (ebenso  unten).  794   AS.  tieI^eo^e:  Tum.  795  laxo-  erst. 

796  erst  dxi/uia.         798  für  ^*  erst  d\  dann  o  (Spir.  vom  Korr.).  d-r'jaaq 

{o[g]B-7]oaq  ei-st?):  Turn.  800  f.  vfxelq  de  xe  xrjiÖE  yiji  {6h  xrji  y^i  z^iöe  Tum.) 
ßaQvv  xoxov  Gx.  ßi)  ^Vf4.  (Weil  vpi.  öh  firj  O^vfx.,  (xtje  xrJLÖs  yf/i  ß.  x.  ax.,  f^irjö'). 
801  axr,yjTja&£:  Elmsl.  802  yg.  axEvdyßaxa  M.  809  xdx-  M  erst. 


58  AIZXYAOY 

iv  yac  rätöe,  q)ev, 

idv  tdv  CLvriTtevS-fj  ^ed^eloa  y.aQÖLag 
Gzakayf-wv  %d-ovl 
äcpOQOV  iy,  öh  rov 

Xeixijv  äcpvXXog,  äzsxvog,  815 

i(b  z//xor,  nedov  eTtiöv^evog 
ßgorocpd-ÖQOvg  Krjltdag  ev  xcbqäi  ßaXsl, 
{GTevatto'  tL  ^e^co;  yevoifxai;)  öiJGoiGd-'  {dg} 
TtoXiraig  ETtad^ov,  820 

i(b  (xeydXa  rot  v.ÖQat  övGTVxstg 
Nvxrdg  dri/^iOTtevd'etg. 
AQ.  oi}Y.  äGT    äiiiioi,  fir]ö'  VTtSQd-i!) (xwg  äyav 

d-eal  ßQOTCJV  ^TLGrjre  övGYyrjXov  x^ova.  825 

xdyo)  TtSTtoid-a  ZyjvL,  ymI  tt  öet  XsysLV ; 

y.al  y,XfjLÖag  olöa  dcbfxaTOg  fiövr]  -d-ecov, 

iv  c5t  yeQavvög  egtiv  eGcpQayiG(.i6vog' 

dXX    OJuöhv  avTOv  öet*  gij  d^  evTtei^irjg  efxol 

yXcbGGtjg  f,iaTalag  fxrj  ^  ycßaXovG^  STtt],  %d^ovl  830 

y.aQ7tdv  cpiqovta  Ttdvxa  fiij  TtqdGGeiv  yiaXwg, 

%oL(xa  xeXaivov  Tnjfj^arog  7tLY,Qdv  (xivog, 

(hg    GSfZVÖTLflOg    YmI    §VV0LY7]Ta)Q    E(.10L' 

TCoXXfjg  ök  x^Q^S  rfjGÖ^  st'  dy.Qod-ivia 
^iJT]  Ttqb  TtaLöcJV  Y.al  yajurjXlov  TeXovg  835 

iXOvG^  ig  aisl  rövö^  sTtaLveGeig  Xöyov. 
XO.  k/Lie  Ttad^eTv  xdde,  cpsv, 

i{j.k  TtaXaLÖcfQOva,  YMvd  ts  yäg  olxvstv 
drlsTOv,  cpeVf  f.wGog. 


817  (813?)  Af/TTff  SßnonjGO).  825  övad^eganeviov.  831  xov  navxa  noLOvvxa 
xaxcüg  Tcgarrsiv,  832  xoißit,e.  xov  ^vfxov.  833  leineL  iaofisvt],  835  wg 
TtQoxeXeia  ^vovxcov  "Ad-yjvtjiOL  xalq  'Eqlvvgl.    xsXog  öh  6  yccfxog.  839  dvsx- 

dixTjXov,  XLßdjQHod-ttL  /j.y  6vvafx.sv7]v.    XO  de  (pev  öicc  (jieoov  dvacpcDvel. 


812   dvxLTKxQri  ig  und  nach  Corr.  M  (erst  -anad-rj).  813  xkqöCu  ig. 

813  f.  x^ovLacpÖQov  M  f  g  wie  783  f.  815  lixnv-        816  sneoavfxevog  Mfg. 

817  ßalüv  (auch  ig)  wie  787.  818 ff.  in  den  Hdschr.  ebenso  wie  788 ff., 

nur  oxevät,a)  M  f,  und  sna .  ov  M  erst.  824  A0.  825  gxijotjxs:  Linwood. 
827  6(i)[idx(Dv:  Casaub.  (828  iv  olg  h  Linwood).  830  -ßdXXrjg  M  erst,  dann 

'ßdlr]g  wie  f  g.  anl  x^öva :  Wakef.  Burges.  831  ngdaaeL  M  erst.  832  xal 
xvfJLa  für  xoifjLa  ig.  835  xfXog  M  erst.  837  XO.  838  rf  in  f  g  und  hier 
(anders  871)  auch  in  M  fehlend,    yäv  olxelv.  Herrn.        839  /jivaog,  (pev  Herrn. 


EYMENUES.  59 

Ttvsto  TOi  (.levog  aTtavTcc  t€  v.ötov,  840 

oloT  öd,  (pev. 

Tcg  (.i^  vTtoövstaL  TtXevqdg,  (t/^)  öövva 
Sv^öv;  die,  (.lärEQ 

NiJ^'  OLTtö  yccQ  fxe  Tif^idv  öavaidv  d^eQv  8i5 

övG7CaXa(xoi  Ttag^  ovöev  figav  öölot. 
AQ.  oqydq  ^vvoIgo)  gol'  yeQaLrega  yaQ  el. 

y.al  T(Di  ^Iv  Ei  Gv  ymqt'  ifiiov  GocpcoreQa, 

cpQOveZv  de  Tid/nol  Zevg  iöwi^ev  ov  yM'KCjg.  S50 

vjiietg  (5'  ig  dlXöcpvkov  eXS^oüGai  y^d-öva 

yfjg  xfjGÖ^  egaGd-riGEGd-s'  TtQOvvviTto)  tccÖe, 

ovTtiQQEüJV  yccQ  TLfiid)T£Qog  xQovog 

EGrcci  TCoUraig  toIgöe,     xal  Gi>  Tiniav 

i'ÖQav  i'xovGa  Ttgdg  dö^oig  ^Egex^ecog  855 

r£v^r]c  TtccQ^  dvÖQwv  y.al  ywaiKElcüv  gtöXcov, 
öGrjv  TCaq^  dkXwv  ovTtox^  dv  G%ed^OLg  ßgoTcov. 

Gi)    Ö'    EV   TÖTtOlGt   TOTg   Ef^OlGl   fXYj    ßdX7]Lg 

iirid-^  aliiiaTrjQdg  Siqydvag  GTzXdyyvtov  ßXdßag 

viiov  doLvoig  ififuavEGi  d-v(x(biJ.aGLVj  860 

(xriT^  E^eXovG     öjg  y,aQÖlav  dXEXTÖQtov 

EV  Totg  i/Liotg  aGTolGiv  lögvGrjig  'Aqtj 


840  oQyrv  xal  anavxa  xozov  nveco.  841  da:  oj  yfj,  AwgiLXwq)'  oS-ev 

xal  JaßdxTjQ.  845  z?/v'  ÖTj/^ooiav  vnd  S-ecäv  ösöofiivrjv.  846  ol  öoXol  yag 
Twv  ^eöjv  ojq  ovöhv  naQrJQav  fie  xwv  örjfzoalojv  ti/j.ü)V.  848  (psQOVoa  xaq 

OQyaq.  849  6ia  xov  xqovov.  851  leinet  6  xai.  852  dvxQ.  xov)  /neyd?.oi 
^aovzai  l4d-rivalOL,  waxe  emdv/urjam  zijg  i^  avxcüv  xifirjg.  859  d-rjydvag  v^(ov: 
zag  dvahaxovaag  xd  vea.  860  ogyatg.  oxt  xal  {ol).  (zugef.  von  Abresch) 
OLVcoS^tvxeg  XQonov  {xLvd  )  (Rob.)    yivovxai  ifxfjiavelg.  861  dvanxeQwaaoa. 

fjtdxifiov  ydg  xd  OQveov,  xwv  xe  dlXcov  'C.wlcdv  xö  ovyyeveg  alöovfxevwv  fxovog 
ov  <pslöexat. 

842  vTzoöexai  hier  M  (nicht  875).     oövvä  M,  oövvai  fg.  845  xtßoiv 

mit  .«.  über  cd  M  [xifxäv  fg);  öa^aC.{v  ausradiert ?)ö>v  mit  .«.  über  o)  M 
{6a(jii:avig)',  etwas  anders  878:  öavaiäv  LDindorf  (Franz,  Linwood).  847  öoXo) 
mit  Ol   über  «>  M,  öolco  fg.  849  xalxoi  ^lev  av  M,  xaixoi  ye  /u^v  ov  fg: 

Wieseler.  851  i^.^ovaa  f.  852  nQovvf:n(o  M  erst.  nach  855  Lücke  nach 
Herrn.  Ddf.;   dagegen  Pauw  857   oaov,  HLAhrens   oa*  av.  856  xtv^rj  M 

{•EL  fg).     axolov  M  erst.      859  aifzaxrjQa  erst  M.      d-rjydvcov  f,  S-tjyydvcov  gh. 
860  doivovg  M  (erst  -o^c?  nach  Vitelli  ein  Accent  über  «  getilgt)  f  g:  Robort. 
efxfxttveig.     861  /ji?jd':  Ddf.  ojg  xagdlagV^ieseler.     862  h/xoTaiv  M.  lögvor/i  xdgTj 
M  (für  das  2.  ri  erst  «?    nach  Vit.  ?;  in  a  verbessert),  td^i'aj/ ;fa()a  f  g  h :  Steph. 


60  AISXYAOY 

ifX(pijXLÖv  T€  y.al  TCqbq  dXlrj}.ovg  -d-QaoiJV, 

■d-VQcclog  iono  Ttölefxog,  ov  (.lölig  Ttagcbv, 

iv  (bt  Tig  earat  östvög  evxlelag  egwg'  865 

ivocxlov  ö'  ÖQVLS^og  ov  Xeyo)  /,iaxrjv. 

TOLaCd-^  iXeod-at  gol  TtaqeOTiv  i^  if.i0Vj 

£^  ÖQCüöav,  e^  Ttccoxovöav,  ed  rii.io)(j.evriv 

%(bQag  f,ietaGxetv  TfjGÖe  'd^€0<piXe(JTdTrjg. 
XO.  efie  Ttad-etv  räöe,  cpev,  870 

ef-ih  fcaXaiöcpQova,  ■/.ata  re  yäg  ol^vetv, 

ccTlerov,  q)ev,  (.ivoog. 

Ttvew  roL  jiievog  aTtavTcc  ts  xötov. 

oiot  öd,  cpev. 

rlg  fx    v7toöv€T(xi  TtXevgdg,  (rig)  ööijvce  875 

d-vfxöv ;  die,  ßäTSQ 

Nij^'  dTtö  ydg  f.ie  Ttfuäv  öavatäv  ^ecjv 

Övö7tdla(.i0i  TtaQ^   ovökv  fiQav  döXot.  880 

AQ,  ovTOi  y.(x(,iov(xaL  aot  Xeyovoa  rdyad-d, 

(bg  fÄTjTtOT^  ecTTTjig  Ttqög  vswreQag  e^iov 

-d^eög  TtaXaid  ymI  tvoXlggoijxiüv  (Sqotcov 

drlfj-og  eQQBLV  tovö^  drtö^evog  Tteöov. 

d?.X'  et  fxhv  dyvöv  cgtI  gol  Tlsid^ovg  Geßag,  885 

yXchGGrjg  i/^fjg  ^eiXiyfxa  y.al  S-£Xy.T'i]QLOv, 

Gv  ö'  odv  fievoig  äv'  et  de  juttj  d^eXeig  (.Uveiv, 

OV  tdv  öiTcalcüg  Tfjiö*  efiLQQBTtotg  »TtöXei 

fxijvLv  TLv'  rj  xÖTOV  tlv^  rj  ßXdßrjv  GTQaTCot. 

e^eGTi  ydq  gol  TfjGÖe  yafxÖQWL  x^ovög  890 

elvuL  ÖL^alcjg  ig  xö  näv  TL(4wi.iev7jL. 


864  o  JleQGLXoq.     ov  fiaxgdv.         866  zwv  ivoixotvrcov  tioIltojv,  o  iaziv 
6fz6g)V?.ov  noksfxov.  882   xo   k^f^g,  nghq  VEwxsgaq  ifiov  xal  noXLOGovx(ov 

ßQOTiov  d-sög  naXaia  äzifiog  sqqsiv.  885  el  nsi&rji  zwi  ^ECklyyiazL  zijg  Sfiijg 
ylataarfg,  TCaQafxeivov  xal  z(öv  xazaXex&evzcDV  aya&äiv  ßEzaldixßave'  sc  öh  firj 
TiSL&fji,  i'aSc  {xri  ßXd-ipovaa  TtoXiv. 


864  na.Qüiv  M  erst,  dann  nagatv  wie  fg.  865  sau  mit  ai  über  l  M, 

sozai  fg.  870  XO.  871  xaza  ze  yäv  hier  M,  xaxa.  yäv  fg.     olxelv. 

875  oövva  hier  Hdschr.         878  ziiiav  öa^iav  M,  zifiäv  [z'Czav  f)  öa^eav  f  gh. 
880  ööXo)   mit  ol  über  cy  wie  847  M,  öoXov  fg.  881  A0.    xaXovfzaL  fgh. 

887  ^eXijg  mit  st  über  rj  M.  888  ovx'  äv:  Wellauer.  iniggsTtetv  fgh. 

890  z^öe  y'  d^olgov  M  fg;  in  f  übergeschr.  Scholion  noXvfiolgov:  Dobree. 


EYMENUEU.  61 

XO.  ävaöo^  ^Ad-ava,  rlva  ßs  cpirjig  sS^elv  söqav ; 

^Q.  TtaGrjq  ccTti^uov'  ottvog'  öey^ov  öe  Gv. 

XO.  ymI  djj  deöeyfiai'  rig  ös  (äol  Ttf^irj  /nsvet ; 

AQ.  (bg  f,i7]  TLv^  oIkov  evd-evelv  ävev  oed^ev.  895 

XO.  Gi)  TOVTO  TtQa^ELg,  u)GTe  (,ib  gS^bvelv  tögov ; 

AQ.  TCJt  yctQ  Geßovn  GvfxcpOQag  ögd-ibGoixev. 

XO.  v.aL  (xot  TtQÖTtavrog  iyyvrjv  ^rjGrji  xqövov  ; 

A.Q.  e^€GTi  ydg  jhol  juirj  Xsyeiv  ä  (xij  reXca. 

XO.  -d-sX^ELV  i^i^  EOLxag  Kai  insS-lGrajuai  y.ötov.  900 

A.Q.  TOiyccQ  xara  yd-öv^  o^G^  i7tr/,Ti]Gr]c  cpllovg. 

XO.  t/  o^v  f.i'  dvtoyag  Tfjiö*  icpvfuvfjGaL  xd-ovi; 

AQ.  örcola  vly,r]g  fLurj  y.ax^g  kTtlG'AOTta, 

Kai  ravra  yfjd-sv  sy,  ts  Ttovrlag  öqögov, 

€^  ovgavov  re  rdve^ojv  d^/nara  905 

evrjXiwg  Ttveovr^  eitiGT:ei%Eiv  id^öva' 

yMQTtöv  IE  yaiag  y.al  ßoröv  etcLqqvtov 

dGTOiGLV  Ei)^EV0vvTa  (.lij  y.dßVEiv  xQÖviatf 

yal  TCJV  ßQOTEUov  G7tEQf.idTiov  GCJTrjglav. 

TWV   ÖVGGsßoiJVTCOV    Ö'   iyCpOQWTEQU    TtiXoig.  910 

GTEQyoi  ydg,  dvöqdg  cpiTV7toi(XEVog  öix7]v, 

TÖ  Tiov  öiyaicov  tCjvÖ  '  dTtivd-rjTOv  ysvog. 

TOiavra  goiJgti.     tc5v  dgetcpdTwv  ö '  Eydt 

7tQE7tT(üv  dycbvwv  o^x  dvE^Ofxai  tö  fxrj  od 

Tfjvö*  dGTVvixov  iv  ßgoTotg  rifiäv  TtöAiv.  915 

XO.  ÖE^oiLiai  Jlalkdöog  ^vvocxLav,  arg.  a 

ovo    driudGco  TtöXtv, 
rdv  yal  ZEvg  6  TtayygaTrjg  ^Ligrjg  te  cpgovgiov 

S-eQv    VE{.lEi, 

^vGlßwfxov  '^EXXdvwv  dyaXfia  öaif,iöva}v  (ß-^)'  920 

äct^  iyd)  yaTEvxof.iav 

d-EGTtlGaGa  TtQEv^EvQg  STttGaiJTOvg  ßlov  Tvxccg 
6vr]Glfiovg 


892.  96.  900  XO.,  893.  97  A0.y  892.  94f.  98f.  901  f.  Paragr.  892  erst 

TL  M.     6XSIV'  Elmsley.  893  erst  aTtrjfiwv  u.   avv  M.  895  svad^evelv: 

Scaliger.        898  TCQonavxoq  (M)  od.  ngo  Tcavzdg:  Abresch.  899  e^saziv  M. 

900  fief^iOTaad-aL  f.  903  A&.  905  xdvsfKov.  907  ßgozwv:  Stanley. 

908  Ev&svovvxaä  d.  i.  -xa  M,  smxsvovvxa  f  g  h  (in  h  (j^  übergeschr.).      910  ohne 
6'  ig.  911  XOP  f  gh,  913  A0H,  und  hier  auch  M  Paragr.  911  <pcxv 

noLixhoq  M,  (pLXvnoifxhoq  fgh:  Lobeck.  914  xQenxöjv  und  ohne  ov  f  gh. 

919  vof^ov  für  V8/ISL  fgh. 


62  AISXYAOY 

yalag  i^ajLtßgiJGeLV  925 

cpaiögöv  dklov  oiXag. 
uiB.  rdö^  iyo)  TtQOcpQÖviog  rocGÖe  TtoXlraig 

TtQaGao),  fj.€ydlag  xal  övGaQSGzovg 

öalfiovag  adTOv  KaTavaGGafA,€vr], 

TtdvTa  yaQ  a^rac  xä  %aT    dvd-QcbTtovg  930 

elaxov   öi€7t€iv. 

ö  ye  f.iriv  y.vQGag  ßaqeQv  tovtiov 

oiuy,  oldsv  öd-Ev 

TtXriyal  ßiörov  (^^  ^ ). 

Td  ydq  iv.  tzqotbqwv  d7tXay,rjf.iaTd  vlv 

TtQÖg  TäGÖ'  andysL,  Giyöv  ((J')  dXe&Qog  935 

xal  jiiäya  (pwvovvr' 

iX^QCctg  ogyalg  d^ad-vvei. 
XO,  öevÖQOTtrifxoyv  ök  fiij   tcveol  ßXdßa,  avr.  a 

Tav  ifxdv  xaQiv  Xeya)' 

q)Xoyfx6v  (r"*)  ö^ixaTOGTEQfj  cpvTcav  rd  fiij  Tteqäv  940 

öqov  TÖTtwVj 

(xr^ö^  äy.aQ7tog  alavirjg  itpegTteTO)  vÖGog, 

(.ifjXd  T*  €i)d-evovvTa  yä 

^vv  diTtXotGtv  efxßqvoLg  TQecpOL  xqövwl  reTayf-ievcoL     945 
yövov  <(T€k€ivy ' 

TtXovTÖxd-wv  (ß'^y  €QiLiaia 

öaL(.iöva)v  öÖGig  tIol, 
^Q.  fi  rdö*  d'AOveig,  TtöXeojg  cpQOVQiov, 

oV  eTtLAQaivEi;  950 

l-ieya  ydq  övrarai  Ttörvi    ^Egivvg 

Tcaqd  T    dd^avatoig  tolg  ^'  vrcö  yatav, 


946  xa  OTteQixaxa.        947  o  xagnog  6  ix  yijg  nlovTlt,(ov.      949  w  IAqbo- 
naylzai. 


924  ßiovq  f  g  h,  dann  Tvyaq,  mit  Punkten  (als  zu  tilgen)  f,  wirklich  fehlend  gh. 
Scholion  f  (g)  zu  xv^ao,  und  wieder  zu  i^a/xvQoaai:  xovxo  (xal  tovzo)  negiaadv 
TtQoq  x6  XQiXov  xrjg  dvxioxQocpov.  925  s^aßßQÖaac  (mit  ^r)  M,  i^afivQoaai 
fgh:  -ßgvaai  Pauw.  927  A0.    7iQO(p6vcog  f.    no/Jxag  erst  M.        932  6  öh 

fXTj:  Linwood,  Herm.    ßagswv:  HLAhrens.  934  dfiTtXax^fiaxa  M,  äfiaQx^- 

fxaxa  (ohne  vlv)  f  g:  Pauw.      935  <(j'>  Herm.      938  XO.  nXeoi  fg.      940  (ploi- 
yfjLog  (mit  t,x)  M,  ohne  t*:  (pXoyfjLog  ohne  r'f  g:  r'  Tumeb.        944  sv&evovvx 
dyav  M,  eid-rjvovvx'  dyav  f  g:  Dobree.      945  ömXolg  iv  ßgvoig  M.      946  yovog: 
Rauchenstein.      947  f.  sQfiaiav  und  öoaiv:  Wakefield.      949  dxovsxe:  Meineke. 
950  ola  M.    bTCLXQaivsL  M  erst  wie  fg;  -xQavü  }&.  korr.        195  ;?()tj;w?  f  g h. 


EYMENIJEi:.  63 

7t€Ql  t'  dv&QWfCCüv  cpav€Q(og  TeXecog 

ÖLUTtgaOGovOLv,  zoig  [.lev  doiöag, 

TOig  ö^  a^  day,Qvcov 

ßlov  d/nßXiOftdv  Ttaqexovöai.  955 

XO.  dvdQOX{j.rjTag  ö'   ddjgovg  dTtevvBTtO)  tiJX^Sf  ^^^'  ß 

vsavlöojv  t'  iTtrjQaTCJv 

dvögorv^elg  ßiörovg  öore,  y.vql^  fy^ovreg,  960 

^eai  t'  <x)  MoLQUi  jiiaTQO/MGLyvfjTaL, 

öaljiioveg  ÖQd-ovofiOL, 

ftavTl  öo^WL  fj.€Tay.0LV0ij 

Ttavrl  xQÖvcot  ö  '  iTtißQc^elg  965 

ivdly.oig  6(,uXiaLgy 

Tiaviät  TLfxicbTaTaL  S-ecöv. 
^Q.  Tcxös  TOI  xcbQäi  Triiiiji  TtqocpQOVwg 

eTtizgatvoj^ivcüv 

yavvf,i,aL'  OTegyco  d'  öfi^ara  HeLd-ovg,  970 

ÖTL  (xoi  ylcoooav  y.al  gto//  CTtcbfCa 

TtQÖg  TäGÖ'  dyqUog  djtavrjvafxevag' 

dXX^  iyQccTTjGe  Zevg  dyoqatog, 

vi/.äv  (5'   dyad-cov 

SQig  fjixstBQa  ÖLcc  TtavTog.  975 

XO.  rdv  d'  ccTtkrjGTOv  yay.cüv  ^tJttot'  iv  ftöhi  gtccGlv    ^vx.  ß 

Tdiö '  iftevxojLiaL  ßgif-iEiv. 

fzr]ök  TCiovGa  y.övig  fisXav  alfxa  nolitäv  980 

öqyäL  TtOLvdg  dvricpövovg  (t^)  äxag 

dQ7ta)dGaL  TtöXecog. 

XdQf.iaTa  ö '  dvTLÖidocev 

y.Oivo(pLXeL  öiavoläi,  985 

yal  GTvyelv  ^iät  cpgevL 

TtoXXoJv  yaQ  töö^  ijn  ßgotocg  dyog. 
^Q.  äqcc  cpQOvovGLV  yXwGGrjg  dya^fjg 


954  xQvcDV  ohne  6a  M  (mit  ^t)  f  g.  955  ccßß.  wnov  M  erst.  956  f.  aiägocq 
fg.  859 f.  ßiöxov  f gh.  x.QL  erst  M  [xaigä  auch  der  Apostr.  vom  Korr.); 
xvQLEO  fgh.  961  für  t'  <J  (Herrn.)  xwv.  962 f.  t,x  M.        964  dalfio)  fg. 

fjL^ya  xotvoiM,  fxsyaxoivoi  fgh:  Turn.  967  ndvxa\  Canter.  970o^Mar4fg. 
971  iniunäL^li  enonxaq  nach  Bk.  g.  972  anovi^vafihaq  fgh.  978  xd.6^ 
{xävö't)  M  erst.  980  noXirixäv  fgh.  981  öl'  ogyav.  ^x.  M.  982  dvxi- 
(pwvovg  fgh.  985  xoivoifilel  M  erst,  xoivw(peksL  korr.  wie  f g:  Hermann. 

987.  iß  ßg.  M  erst;  iv  ßg.  korr.  wie  fg.  988  A&.  (pgovovoiv  M,  (pgovovaii 
•ovorjQ  g. 


64  AIIJXYAOY 

öödv  £VQlay,£t,v  ; 

in  rCüv  cpoßeQOJV  tojvÖb  TtQoacbTtcJv  990 

ILieya  yjQÖog  öqcj  toZoöb  itoViTaiq, 

Täaöe  ydg  €vg)QOvag  evcpQOveg  alel 

(xeya  Ttfxaivreg  ymI  yrjv  ymI  ftöXiv 

ÖQ^odUaiov 

TtQeipETB  TtdvTiog  ÖLdyovveg.  995 

XO.  ;^a/^£T€;fOf/(>£T'  iv  atöifxiaLaLV  ftloiJTOv,      oxq.  y 

XCcIqst^  ciGTLxdg  Xscbg,  i'zraQ  rjfj,€voi,  ^iög, 

Ttaqd-evov  cpLXag  cpiloi  ococpQOvovvreq  e^(pQOvog.         1000 

JJalXddog  ö'  VTtö  TCxeqolg  övxag  oQBxai  TtatriQ. 
uiQ.  %aiQET€  yviietg'  TtQOTeqav  ö'  e^a  XQ^ 

OTeixsLV  -d-aldfxovg  aTtodei^ovoav 

TtQÖg  cpQg  isQÖv  tcovÖs  TtQorto^Ttöv.  1005 

Lte  y.ai  aipaykov  tcovÖ'  vrtö  Ge^ivcjv 

y.aTa  yfjg  Gijfievac 

TÖ  ^ev  drrjQov  xcbQccL  yarexeiv, 

TÖ  de  y.eqöaXeov 

^€(j.7t£tv  TtöXecjg  ETtl  vlyr]t,. 

(x)vi.ieLg  ö'  T^yetoS-e,  Ttohooovxoi  1010 

Ttalöeg  Kgavaov,  latoöe  (.leToiy.otg. 

€17]  ö'  dyaS-cov 

dya&ij  ötdvoia  TtoXiTaig. 
XO.  xaiQsre,  %aiqE%E  d'   a^d^ig,  ETtavötTtkolLo),    c^vx.  y 

TtdvTEg  ol  yaxd  ftTÖhv,  öaljuovEg  te  yal  ßgozol,        1015 

IlaXXdöog  tvöXlv  ve(xovTEg'  fiEzor/Jav  (5*  ijuirjv 

E'ö  GißovTEg  ovTt  fXE/LiipEGd-E  Gv^ipoqdg  ßiov.  1020  ; 

^0.  atvB  TE  fiv^ovg  tövöe  twv  y.aTEvyfxdtcov  | 

TtE^LXpo)  TE  (piyyEi  Xaf^Ttdöov  GEXaGcpögwv 

ig  Tovg  eveqS^e  yal  yaxd  %d^ovög  rÖTtovg 

^dfl    TCQOGTtöXoLGLV,    aiTE    ^QOVQOVGLV    ßQEtag 


989  evQlaxet:  Pauw  (Hermann).  992  £V(pQ(xvaq  M,  wcpQovaq  ig:  Tum. 
ccel  M  (richtig  fgh).  994  ogS-odlxaioi  d  Herrn.  995  nävxwq  g,  ndvxsg  M  f. 
996  XO.  xaiQexs  nur  einmal  Hdschr.:  Turn.  aloLfiiaiq:  Butler  {-ai).  998  nag- 
^evovg:  Kobort.  1001  ^v  ;f()oV(yi:  Weil.  1003^10.  ö'  v(jLelqig\i.  noxsgav 
ig.  ÖS  fie:  Wakef.  1005  ngönoßnov:  Bentley.  1007  dxijgiov  (M  mit  ^t): 
Bentl.  1008  -/coQaq:  Paley.  1010  r/ßelq:  Turn,  (ohne  x)-  l^H  [isxolxol: 
Tum.  1014  XO.  smÖLTtXoi^o)  (erst  -cdv  M):  Herrn.  1018  6/Ln]v  M  korr. 
(mit  —  dahinter),  s/äoI  erst.  i019  evasßovvxEq:  Turn.  1020 /xsf^£,uipso&£  i g. 
1021  atvüi  öh:  Herrn.        1023  stq  M  f.    xäxw.       1024  ^vß  M.      (pQovQovau  ig. 


EYMENIJEi:.  65 

TOVf.idv  ÖLTialcog,     öfxfxa  yaq  TtdGiqg  xS-ovdg  1025 

Qrjofjiöog  eBUolt^  äv  «üxA^jJg  Xöxog 

Ttaiöcüv,  yvvar/,c5v,  y,al  GtöXog  TtgeoßvTlöoJv. 

cpoivixoßaTtTOig  ivövToTg  iod^rj^aOL 

TL^äre,  v.al  rd  (peyyog  ÖQfj.dad'O)  Ttvqog, 

ÖTtwg  ctv  EVCpQLOv  i^ö'  ö/LiLXla  x^ovdg  1030 

TÖ  XoLTtdv  evdvÖQOiat  ovfxcpoqaTg  TtQiTCrjL. 

nponomnoi. 

ßccT*  ig  öööv,  fieydXat  (ptlÖTifiOL  arg.  a 

NvTirdg  ftaiöeg  ccTtaLÖeg,  V7t'  £v^v(pQOvc  TtOfLutdc  — 

€V  g)afj,€iT€  di,  ^fCU^TTa^  —  1035 

yäg  VTtö  tcbij^sgcv  cbyvyloiGtv,  cc^'^-  « 

tLfxaLg  y.al  d-voLaLg  TtegLOSTtraLGL  tv^^i  tb. 

eiü  cpafiEiTB  dk  TtavöafxsL 

tXaoi  ök  Tial  €d^vq)QOV€g  yäi  axQ.  ß       1040 

XaflTtdÖl    T€Q7t6f4€Vai   y.Ccd'^    ÖÖOVf    — 

öXoXv^aTE  vvv  €7tl  fioXTtatg  — 

öTtovöäL  ö*  ig  TtQÖftav  evöaiTsg  oixwv         avx.  ß 

IlalXdöog  dOTOtg'  Zeijg  ö  TtavoTtzag  1045 

ovrw  MoLQÖ  re  avyy.ateßa. 

dkokij^axe  vvv  ijtl  [.loXTtalg, 


1032  al  TCQonofjLTtoi.        1044  ^exa  Xaf^Ttdöcav, 


1026  ßriariiöoq  M,  ^gTjOTjiöog  f  g :  Wakef.       1028  iod-iifiaaiv  f  g  h.       1029  ri- 
fiäxai  mit  e  über  at  M.  1031  evavÖQOLOLV.  1032  XO.  M  f,  in  f  dazu 

Schol.  TCQOTiofinoL    ßäx'  iv  öoficoi:  Meineke.    1033  anaiöog  erst  M.      1034  svd^v- 
^Qovi  M  g,  svd-vxpQL  f.  1035  sv<pi]/jietxe  f.     x^Q^'^'^^  {navöaiiL  Schwenk). 

1037  xal  xijjLalg:  Herrn.  1038  negiatTixai  xvxcci  xe  (mit  ^r)  M,  nsQiaenxa 

(oder  -a)  xvxcc  (oder  -a)  xe  fgh.  1039  eixp^tJLBlxe  f.    navda^L  M,  navdrjfiel 

fgh.  1041  {xäi}  Weil.  1042  XaßTtdöi]  öl  und  Accent  vom  Korr.  M. 

1042  f.       b66v  I  rf'  oA.:  Boissonade.  1044  ig  x6  näv;    dann  svöaiösg  M, 

^vöaöeg  fgh.  1045  daxolai  Zevg  navxonxag  {navoTtx.  Aid.  Tum.):  Musgr. 


Aischylos. 


Prologos  V.  1—139. 


Das  Drama,  dessen  Szene  zunächst  der  delphische  Tempel  ist, 
wird  durch  einen  Prolog  der  weissagenden  Priesterin  eröffnet,  die, 
durch  eine  Parodos  auftretend,  ihre  Gebete  spricht,  ehe  sie  in  den 
Tempel  hineingeht,  dann  aber  voll  Entsetzen  wieder  herauskommt  und 
beschreibt,  was  sie  Furchtbares  drinnen  gesehen.  Also  dient  dieser 
Prolog  zu  beidem:  die  Erinyen  den  Zuschauem  zu  beschreiben,  ehe 
sie  sie  sehen,  und  die  Heiligkeit  und  die  Geschichte  der  Orakelstätte 
vorzuführen,  was  mit  den  Gebeten  geschieht.  Hiervon  aber  kann  der 
Zweck  nur  sein,  die  Orakelstätte  und  ihren  Inhaber  Apollon  zu  er- 
heben, wie  sich  auch  im  einzelnen  zeigt  (vgl.  Einl.  zu  den  Choeph. 
S.  12).  —  If.  üt'Q(OTOV  fihv  &6CQV  jcQSößevG)  r7]v  jtQcorofiavTiv  Falav; 
da  jtQCorov  und  ütQwroii.  in  Beziehung  stehen  (Weckl.),  so  darf  man 
nicht  mit  andern  erst  in  sjteixa  V.  2g  die  Apodosis  suchen.  Ilgt- 
oßevsiv  =  ütQOTifiäv  (Hesych.)  wie  21.  Gh.  488  (mit  ütgwrov  wie  hier). 
631.  Ag.  1300.  —  ex  6h  TTJg  wie  (7.)  784  ex  6h  rov;  ferner  693  ev 
6h  rcoi.  137.  174.  338  usw.,  Dindorf  Lex.  2^3^.  —  Themis  wird 
hier  wie  bei  Hesiod  von  Gaia  unterschieden  und  erscheint  als  deren 
Tochter  (Theog.  135),  während  im  Prom.  209  f.  dem  A.  zu  mischen 
beliebt:  Eßol  6h  fi7jTTjQ  .  .  OEfiig  xal  Fala,  ütoXXwv  ovo/adrcov  fioQcpt] 
fiia;  aber  weissagend  ist  Themis-Gaia  auch  dort,  vgl.  Homer  jt  403 
Aioq  ßeydXoLO  -d^sßiörsgy  d.  h.  Orakel,  Pind.  P.  4,  54  ^oißog  dßvdöEi 
&Efiiööiv  (desgl.) ;  vrjßEQrea  ßovXrjV  ütäöL  S^s/iiöTSvoifii  (Apollon  spricht) 
Hom.  Hymn.  Ap.  Pyth.  74 f.;  Harpokration  d^E/utorevEiv  =  XQV^ß^f-' 
6bIv,  aus  Lysias  belegt  (GHerm.);  s.  auch  zu  32.  Also  von  Anfang 
der  Dinge  an  hat  es  Orakel  an  dieser  Stätte  gegeben,  und  die  Gott- 
heit hat  sich  immer  deutlicher  manifestiert,  durch  Satzungen  und  Aus- 
sprüche, die  sie  dem  Menschen  kündete. 

2 f.  Diese  Tradition  gibt  Pausanias  X,  5,  6  aus  einem  den  Namen 
des  Musaios  tragenden  Gedichte  Eumolpia,  immerhin  einem  Erzeugnis 


Prolog.  67 

der  pisistratischen  Zeit,  wie  andres  derart;  vgl.  Euripides  I.  T.  1249 ff. 
"H  61)  wie  Prom.  922  oq  örj.  Hik.  265  ra  6rj  usw.;  (6g  loyoq,  rig 
weist  auf  die  Verschiedenheit  der  Tradition  bei  Verschiedenen,  von 
der  auch  Pausanias  das.  §  5  spricht. 

4ff.  Phoibe  als  Inhaberin  nur  hier;  auch  diese  ist  wie  Themis  eine 
der  hesiodischen  Kinder  von  Uranos  und  Gaia,  Theog.  1 36,  und  liefert 
einen  besonders  einfachen  Übergang  zu  dem  letzten  Inhaber  ^olßog. 
Adxog  (=  xlrJQog  Schol.)  ist  ein  in  den  Eum.  besonders  häufiges 
Wort:  310.  334.  347.  386.  400  (sonst  nur  Ch.  361).  —  eeXovörjq: 
alles  hat  sich  in  ruhiger  Weise,  wie  es  sich  unter  Göttern  schickt, 
vollzogen ;  auch  der  sogen.  Musaios  liefs  den  Apollon  das  Orakel  von 
Themis  als  Geschenk  empfangen.  Tiravig  Jtalg  Xd^ovöq  wie  Prom.  205 
Tirävccg  Ovgavov  re  xal  X^ovog  rexva;  natürlich  ist  auch  Xd^mv 
einer  der  „vielen  Namen'*  der  Gaia,  das.  210,  oben  zu  2. 

7 f.  6^  1]  wie  V.  2;  man  hat  nicht  nötig,  mit  Porson  in  ßiöcoaiv  fi 
zu  emendieren.  Die  Verse  7  und  8  sind  in  Interpunktion  und  Satzbau 
parallel  (Weil) :  ^oißri'  öiöaaiv  (soM.)  I6^  rj  yeved^Xtov  öoöiv  \  ^oißcoi'l 
TO  0oißTjg  I  6^  ovoß *  sx^i  ötaQCOvvßov  ( —  >^  —  j  -^-^-w-), 
Phoibe  nun  ist  nach  Hesiod  Th.  404  ff.  Mutter  der  Leto;  also  y^ve- 
d^Xiov  öoCiv  =  övyyevixi'iV,  wie  der  Schol.  ?  Fered^Xiog  heifst  a  paren^ 
Hhus  proficiscens  Ch.  912  nach  Ddf.,  allgemeiner  gentüis  Sept.  639. 
Da  aber  von  dieser  Verwandtschaft  sicher  kein  Hörer  wufste,  so  mufs 
man  nun  um  der  Deutlichkeit  willen  schon  mit  Weil  rfjd^r^g  für  ^oißrjg 
schreiben.  Beim  Schol.  mischt  sich  indes  mit  dieser  Erklärung  eine 
andre,  die  auf  das  Schenken  an  den  ojvrrJQia  des  Kindes  deutet;  vgl. 
Stellen  wie  Eurip.  Ion  1127,  wo  Xuthos  für  das  Schauen  seines 
Sohnes  OTtrtQia  opfert,  und  namentlich  Kallimachos  Artem.  7 2 ff.:  hi 
TQibTTjQog  Eovöa,  £vr'  sfioXev  Ai]r(6  66  /lar'  dyxaUösöOi  <piQov6a, 
^HifaiöTOV  xaMovrog,  onfog  ojtrfJQia  öoit].  Sicher  las  der  Schol. 
^oißtjg;  er  würde  sonst  nicht  Ph.  und  Leto  für  Schwestern  ausgeben. 
Da  nun  anderweitig  (Plat.  Symp.  203  C;  Eur.  Ion  653  d^voal  ^'  ä  öov 
jtQlv  yeved^lt'  ovx  sd^voaßsv;  also  yevid^Xia  =  ojtrtJQia  1127)  rd 
ysvt&Xia  das  Geburtsfest  ist  (vgl.  unten  293  yeved^Xiov  jioqov),  so  kann 
man  yevt&Xiog  auch  so  verstehen,  und  dann  ist  eine  nähere  Be- 
stimmung der  Verwandtschaft  unnötig,  wenn  auch  für  rrid^rig  sich 
ApoUonios  Lex.  Hom.  anführen  läfst:  ^oißog  .  .  6  ßlv  A.  dütb  0oißrjg, 
rfjg  fiTjTQog  Afjtovg  (GHerm.).  —  üaQcovvfiog  versteht  man  gewöhn- 
lich vom  „abgeleiteten  Namen",  nach  Aristot.  Kateg.  i  6  yga/ußarixog 
TtaQCOvvßog  düto  rijg  yga^iftaTixT^g;  Plat,  Soph.   265  C  vom  6o(f)iOrrig: 

5* 


68  Prolog. 

fiifiTjTtjg  Sv  rov  60(f>ov  öfjXov  ori  üiagcovvßiov  avrov  ri  Aj^V^t««; 
also  Apollon  ex^i  to  ^oißtjg  nagcovvfiov  ovofia.  Aber  utag.  heifst  auch 
Beiname,  s.  Arist.  Hol»  kd^.  I7)  3  ^H-ytjCtöTQaroq  cot  TtaQcovvfitov  riv 
GarraXog,  und  ^oTßog  ist  tatsächlich  nur  Beiname  (sjtiS^Erov  kütoX- 
Xcjvog  Apollonios  Lex.  Hom.) ;  also  verstehe  ich  lieber  so  {jtaQCOvvßov 
nämlich  ovoßa  ,,als  Beiname").  —  A.  hat  demnach,  wie  auch  der  Schol. 
bemerkt,  alle  die  Sagen  vom  Drachen  Python,  dem  erdgeborenen  Un- 
getüm, welches  Apollon  erlegte,  und  von  dem  Zorne  der  Gaia,  und 
von  der  Blutsühne,  der  sich  nun  der  Gott  vorbildlich  unterzog,  still- 
schweigend beseitigt.  Darin  indessen  war  schon  Alkaios  Vorgänger, 
Frg.  2  f.,  Preller-Robert  Myth.  240,  i.  Vgl.  auch  den  Päan  des 
Aristonoos  (Weil  M^langes  de  litt,  et  de  rythm.  gr.  49 ff.)  21  ff.:  utBLöaq 
lalav  dvd^OTQOipov  Oeßiv  t'  svjcloxaßov  &eav  aiev  svXißdvovg  ^ÖQaq 
exsig  cö  *Iejtaidv. 

9 ff.  Xißv?]v  AriXLav  re  x-  =  AriXLav  A.  xal  x-,  wie  Ag.  589  aXcoöLV 
IXiov  t'  dvdöraöiv,  und  öfter.  Die  rQOXOSiÖTjg  Xifivri  auf  Delos,  an 
der  Apollon  geboren  wurde,  wird  Theognis  5.  Hdt.  II,  170  und  sonst 
erwähnt;  in  xoiQdöa  (den  Klippen  und  Felsen,  natürlich  nicht  dem 
Berge  Kynthos)  liegt,  wie  ein  Scholiast  richtig  bemerkt,  zugleich  der 
Grund,  weshalb  Apollon  Delos  mit  Delphi  vertauschte.  (ArjXiai  ts 
XOiQdöeg  Eur.  Tro.  89,  Weckl.).  Zu  10.  hebt  der  Schol.  hervor,  dafs 
A.  als  Athener  den  Apollon  seinen  Weg  so  nehmen  lasse,  der  Böoter 
Pindar  aber  über  Tanagra  (in  dessen  Gebiet  Delion  lag;  schwerlich 
richtig  OMüller  Orchom.  S.  147  TeyvQag).  Aber  der  Seeverkehr  (vgl. 
vavjtoQovg)  ging  doch  von  den  Kykladen  sehr  viel  mehr  nach  Attika 
als  an  die  böotische  Küste.  Auch  im  Päan  des  Aristonoos,  wo  die 
Sühnung  in  Tempe  erwähnt  wird,  heifst  es  doch  (19 f.):  eJtel  IlaXlag 
iücEß'ipB  IIvd^mÖB  (19 f.);  mit  Absicht  also  hier  dxrag  rag  IlaXXdöog, 
und  vgl.  21.  —  11.  ÜaQVTjöov  zu  Gh.  563;  iÖQog  vgl.  805  ^ÖQag  re 
xal  xevd^fiövag  evöixov  x^ovog. 

12  ff.  Beiläufig  wird  ein  Verdienst  Athens  um  die  Kultur  hervor- 
gehoben: die  Athener,  die  zuerst  von  Heph  aistos  und  Athene  die 
Künste  gelernt  haben  (Plat.  Menex.  238  B),  haben  auch  zuerst  einen 
Weg  durch  die  Wildnis  gebahnt.  Es  ist  dies  die  heilige  Strafse  für 
die  Theorien  nach  Delphi  (Ephoros  b.  Strab.  IX,  422),  bei  denen 
(Schol.)  immer  noch  Leute  mit  Äxten  vorschritten,  wg  öitjßeQCOöovreg 
r^v  yfjv.  IlaXÖBg  '^Hifaiörov  sind  die  Athener  als  Söhne  des  Eri- 
chthonios,  zugleich  auch  mit  Bezug  auf  die  geschmiedeten  Äxte. 


Prolog.  69 

15f.  Tißal(f£lv  auch  626.  807.  Agam.  922  {TißaX(f)7]g  Frg.  53); 
aufserdem  Pindar  N.  9,  54.  Zu  AaXiföo,  bringt  der  Scholiast  zu  V.  2  das 
Mythologische :  Sohn  des  Poseidon  und  der  Melaina,  die  eine  Enkelin 
des  DeukaHon  war.  —  IlQVfiV7]T7]V  x^ovog  auch  765,  schwerHch  üb- 
liches Wort,  sondern  für  xvße^vi^Ti^g  nach  dem  Muster  von  uiQcoiQdrrjg 
gebildet.     'Ev   JtQVfivrjc  noXeog  otaxa  v(Oß(DV  vom  Regenten  Sept.  2. 

17  ff.  Texvaiöiv  ivS^eoig  von  der  Seherkunst  Ag.  1 209 ;  hier  anders 
konstruiert  {ev&Eog  wie  ißjteiQog)  und  mit  einiger  Härte,  indem  der 
Gott  ev&tog  wird.  Über  xt/^ö?  mit  doppeltem  Akkus,  s.  zu  Ch.  441 ; 
hier  ist  aufserdem  doppeltes  Objekt,  viv  —  (pgiva,  wie  88  ßt}  <p6ßog 
ö£  vixdro)  (f^ghag  (Minckwitz).  —  Tovöt  (Hdschr.)  kann  von  dem 
gegenwärtigen  Inhaber  verstanden  werden;  indes  rolööe  (Kirchhoff) 
empfiehlt  sich  sehr,  besonders  durch  3  to(J'  %Bro  fiavTSiov.  In  19 
ist  ein  Hauptgedanke  ausgedrückt,  der  616  ff.  713  wiederkehrt;  s.  auch 
Frg.  82  (leQeiai) :  ravta  yaQ  utar^Q  Zeig  eyxad^iei  Ao^iäi  ^sojtiöfiarat 
und  vgl.  (Weckl.)  Hom.  Hymn.  Ap.  Del.  132  /()7/(J(ö  6'  dvd^QCOütoiOL 
Aibg  viifitQxia  ßovlrjv,  Hymn.  Herm.  471,  Verg.  Aen.  III,  251.  Also 
wie  die  Pythias  zu  Apollon,  so  steht  dieser  zu  Zeus:  Verkündiger, 
nichts  mehr.  Äo^Lag  heifst  Ap.  auch  bei  A.  oft,  doch  stets  in  irgend- 
welcher Beziehung  zu  seinen  Orakeln,  den  Xo^ol  XQV^ß<>^>  Preller- 
Robert  Myth.  286.    Über  6s  an  3.  Stelle  (auch  21)  zu  Ch.  425. 

V.  20  habe  ich,  wie  Weil  früher,  nach  26  umgestellt,  wofür 
ein  von  W.  beigebrachtes  äufseres  Anzeichen  darin  liegt,  dafs  der 
Schol.  zu  28  xalovoa  das  ^QoißLäl,oßat  aus  20  ergänzt;  bei  der 
überlieferten  Folge  wäre  das  unbegreiflich.  Aber  auch  die  Gedanken- 
folge wird  durch  die  Umstellung  erheblich  besser.  ^QoißidC,e0^ai  (ein 
Prooemium  machen)  steht  Ag.  1354  intransitiv,  hier  ==  TCQoocßiaC^ofievrj 
xaloj  transitiv.  Nun  würde  nach  der  überlieferten  Stellung  die  An- 
rufung der  Götter  des  Orakels  das  Prooemium  zu  der  Anrufung  der 
andern  Götter  sein;  dagegen  nach  der  Umstellung  die  gesamte  An- 
rufung das  Prooemium  zu  dem  Geschäft  der  Prophetin,  und  dies  ist 
doch  das  einzig  Natürliche.  S.  das  weitere  unten.  —  In  dem  matten 
und  unklaren  iv  loyoig  21  hat  GHermann  richtig  das  aischyleische 
svXoycog  gefunden:  Sept.  508.  Hik.  47.  252.  591,  Frg.  5;  also  evXo- 
/cög  utQboßbvtraL  =  öixaicog  jtQorißärai  rwv  XoiükZv ,  schon  als 
Nächste  nämlich,  und  auch  wegen  ihres  Verdienstes  um  Apollon, 
10.  12 ff.  IjQovaa  derselbe  Hermann,  da  doch  «  lang  ist;  also  ionisch 
(Herodot  8,  37)  xb  Iqov  Tfjg  IJQovTJirjg  li&t]vai7]g  (vgl.  i,  92).  Den 
Tempel  beschreibt  Pausanias  X,  8,  6,  der  die  Göttin  Ilgovoia  nennt, 


70  Prolog. 

nach  dem  schon  bei  Demosth.  25,  34  begegnenden  Mifsverständnis : 
xal  Ttaga  rcöi  'AtcoIIcovi  rcoi  iv  AeXtpolq  xdkliörog  xal  ßsyiOrog  vecoq 
(seil.  IlQOVoiag  'Ad-7]vag)  evd^vq  elöiovri  etq  rb  Ieqov.  Erwähnt  wird 
die  Göttin  auch  bei  Aischines  3,  108.  iiof.  (nach  der  Überlieferung 
ebenfalls  als  IlQOVoia)^  und  zwar  in  delphischen  Formeln  mit  Apollon 
Artemis  Leto  verbunden,  wodurch  sich  das  jtQeößEverai  noch  besser 
erklärt.  Die  delphischen  Inschriften  haben  yiddva  ÜQOvdia,  Dial.- 
Inschr.  2503,  12.  2513,  13.  2514,  5.  Der  Indikativ  des  Präsens  be- 
zeichnet die  Gewohnheit  der  Pythias,  ebenso  wie  xaXovoa  und  xad^i- 
C,dv(o  28f.,  s.  dort;  also  auch  aeßo  22  und  £i;/«tg  (pQoißid^o,uai  20, 
während  fu/?/*  rijiös  jtQeößavo)  i  das  gegenwärtige  Gebet  bezeichnet. 

22f.  Das  KcoQvxiov  ccvtqov^  hoch  an  dem  Aufstiege  zum  Gipfel 
des  Parnafs  befindlich,  beschreibt  ausführlich  Pausanias  X,  ^2,  2  ff., 
nach  welchem  diese  Höhle  die  gröfste  aller  ihm  bekannten  war;  am 
Schlufs  sagt  er:  Isqov  ö'üvto  oi  tcsqI  tov  UaQvaöbv  KfOQvxicov 
alvai  Nv(i(p<5v  xal  JJavhq  ßdkiöra  fiytjVTai.  S.  auch  Strabon  IX,  417; 
Herodot  8,  36;  Kcogvxiai  vvßcpai  Baxxlösg  Soph.  Antig.  1128,  usw. 
—  Mit  der  Brachylogie  Nvßg)ag  £v&a  .  .  (die  N.,  welche  wohnen 
wo  .  .)  vergleicht  Weckl.  689  öxtjvdg  («V  ioxTjvovvro)  ot  rild^ov. 
^iXoQVLg  wie  natürlich,  da  sich  Höhlen  zum  Nisten  eignen;  öai- 
fiovcov  (der  Nymphen  und  des  Pan)  dvaOzQ.,  wie  öcDßdrcov  im- 
6TQ0(pdg  Sept.  648  Eum.  547,  ßovvoßoi  t'  iutiöTQOipal  Frg.  243, 
^VQCOV  ijtiOTg:og)ai  264,  wonach  sich  dvaöTQO(pai,  wie  die  andern 
Hdschr.  aufser  M,  gegenüber  dem  dvaotQocff]  des  Schol.  sehr  em- 
pfiehlt (M  dvaCTQoqjd).  kvaöTQe(f£ad^ai  =  iTciCrQ.  „verweilen"  schon 
Homer  1;  326;  also  dvaözQocpai  „Aufenthaltsort"  (fälschlich  erklärt 
Dindorf  mit  deverticulurn).  Vgl.  die  Grotte  in  Ithaka  Hom.  v  103  ff., 
die  ebenfalls  den  Nymphen  heilig  ist.  Aristonoos  (zu  7  f.  10)  sagt 
V.  33  if.:  öcoQOVvrai  de  ö'  dd^dvaroi,  IIoöhööv  ayvolg  öaüteöocg, 
Nv(i(paL  KoQvxioiöLV  dvTQOig,  lijis  Ilaidv,  rgieräöiv  (pavatg  Bqo- 
fiLog  usw. 

24 ff.  Dionysos  {Bgofiiog  wie  oft  bei  Dichtern,  Eur.  Bacch,  87  u.  s.) 
hatte  in  Delphi  grofse  Verehrung  (Preller-Robert  Mythol.  686);  in- 
sonderheit waren  die  Höhen  des  Parnafs  ihm  heilig,  wo  er  mit  seinen 
Bacchen  bei  Fackelschein  seine  Tänze  feierte,  Soph.  Ant.  il26usw.; 
so  auch  Pausan.  X,  ^,2,  7  von  den  Spitzen  des  P. :  xal  ai  Ovtdöeg 
iotl  rovToig  rwt  Aiovvöcoi  xal  rcöi  kjtolXcDVc  ßaivovrai.  Also  mufste 
auch  Dionysos  von  der  Pythias  erwähnt  werden :  ovo '  dßV7]ßOVc5 
(,,nor   must  I  forget  Bacchus"  Paley).     Die  geringeren  Hdschr.  haben 


Prolog.  71 

gegen  M  BQOßiog  6\  welcher  Anapäst  durch  vjtarog  ra  Ag.  509 
und  exarov  6ig  Pers.  343  einigermafsen  gedeckt  wäre;  aber  etwas 
Zwang  ist  immer  Grund  dieses  Fufses,  und  hier  war  kein  Zwang. 
'Eg  0VT6  wie  Pers.  762  (Dindorf  Lex.  oOre)',  öTQarrjysiv  rivi  wie 
rjyeiö^ai,  Eur.  Tro.  926.  Hdt.  6,  72,  Kühner-Gerth  I  409 f.  Dafs 
Pentheus  nach  dieser  Stelle  auf  dem  Parnafs  zerfleischt  sein  müfste, 
während  doch  nach  Aischylos'  Xantriai  die  Szene  der  Kithairon  war, 
ist  eine  irrige  Annahme  des  Scholiasten.  Vielmehr  (Weckl.):  auf 
seinem  Siegeszuge,  nach  Überwindung  des  Pentheus,  nahm  Dionysos 
auch  den  Parnafs  ein.  In  xaraggdipaq  (Diod.  Sic.  17,  45,  zusammen- 
flicken) ist  die  seit  Homer  gewöhnliche  Metapher  [rovße  rov  (povov 
gacpsvg  Ag.  1604,  firjxc(VOQQa<p(o  Ch.  221).  Der  Vergleich  mit  dem 
Hasen  geht  nach  dem  Schol.  auf  den  völligen  Mangel  eines  Wider- 
standes; oder  ,,wie  Hunde  einen  Hasen  in  Stücke  reifsen".  Der  Vers 
könnte  mit  Absicht  cäsurlos  sein,  der  fiißr]aiq  wegen,  wie  Pers.  465  u.  a.; 
etwas  wie  Ch.    150.  493.  883  ist  hier  ausgeschlossen. 

20.  27  f.  Zu  der  Änderung  ßhv  fv/atg  20  (Blaydes)  ist  nach  der 
Umstellung  kein  Grund  mehr.  Der  Flufsgott  Pleistos,  Poseidon  und 
Zeus  erscheinen  nach  derselben  nun  vollends  als  nur  in  einem  An- 
hange des  Gebets  genannt;  aber  dies  ist  auch  sachgemäfs.  Der 
Pleistos  flofs  nach  Pausan.  X,  8,  8  etwa  3  Stadien  weit  von  Delphi 
und  mündete  bei  Kirrha;  Apollonios  Rhod.  II,  713  KcoQVXiai  vvfKpai 
nisiöTOio  ^vyaTQeq.  Die  lokale  Aussprache  war  nXstOroq;  dennoch 
barytonierte  Herodian,  E.  M.  676,  5  (Dindorf  Lex.  290 f.).  Poseidon 
war  der  ehemalige  Besitzer  von  Delphi,  gegen  welches  er  Kalaureia 
eingetauscht  hatte,  Kallimachos  in  den  Schol.,  Pausan.  X,  5,  6.  24,  4, 
Aristonoos  im  Päan,  s.  zu  2  2  f.  a.  E. ;  daher  (Paus.  24)  ein  Altar  des 
Poseidon  im  Heiligtum  des  Apollon  war.  Kgdtoq  umschreibend  wie  in 
öov,  KXvraifirjöTQa,  y.Qarog  Ag.  258;  hierzu  und  zu  reXetov  Aia  vgl. 
besonders  ralecov  rakHOTarov  XQccTog  oXßie  Zsv  Hik.  525  {Zev  riXeis 
Ag.  973).  Zeus  an  dritter  und  letzter  Stelle  wie  Ch.  244  f.  (Weil). 
KaXovöa  .  .  xad^i^dvco  beschreibt,  was  die  Pythia  gewohnheitsmäfsig 
tut  (zu  21);  in  dem  Gegensatze  xal  vvv  .  .  t<5v  tzqXv  döoöcov  tritt 
dies  ganz  deutlich  heraus.  "Eneira  29  nimmt  das  Partizipium  xaXovöa 
wieder  auf  (Dindorf  Lex.  124  b);  vgl.  zu  i.  Der  ^qovoq,  ist  derselbe 
wie  in  18,  indem  die  Pythias  den  Gott  vertritt;  also  der  Dreifufs, 
Eurip.  Ion  91  ^doo&i  61  yvvrj  TQiJtoöa  ^d^eov  xre. 

SOflf".  Die  überlieferte  Konstruktion:  öoUv  fia  rvxetv  dgiöra  rcov 
ütQiv,   ist  mindestens  nicht  klar,    da   das  Objekt  agioia  den  Anschein 


72  Prolog. 

des  Adverbs  hat;  auch  ist  rvyxdvsiv  mit  Akkus,  weder  durch  den 
verdorbenen  Vers  Ch.  711  noch  durch  Ag.  1230  rsv^erac  („wird  be- 
reiten", =  Tsv^si)  für  A.  genügend  gesichert.  Dagegen  mit  /[loi  statt 
fi6  wird  agiOra  unzweideutiges  Subjekt,  und  vgl.  Ch.  785  öbg  rv/ag, 
Tvx^iv  06  fiot  (Turn,  für  ßov)  xvQifog  rä  öcoqjQoöiv  ßaioßivoiq  iöelv. 
Twv  ütglv  aQLGta  wie  d^ioXoy(6raTog  tcov  ütQoysyBvtifihcov  Thuk,  i, 
I,  I  u.  s.  w.;  aber  wodurch  ist  der  Wunsch  motiviert?  An  diesem 
Orakeltage  ist  doch  nichts  besondres,  was  besondres  Glück  erwarten 
oder  wünschen  liefse.  Also  möchte  auch  dies  Formel  sein,  in  der 
der  Wunsch  möglichst  gesteigert  wird :  jedesmal,  wenn  sie  den  Tempel 
betritt,  bittet  sie  so.  —  In  31  naq'  'EXXrjvcov  riveq  (dies  die  tra- 
ditionelle Schreibung)  ist  das  Fehlen  des  Verbums  anstöfsig  (seil,  utd- 
QHOiv  Dindorf),  aber  auch  das  jtaQ\  was  „gesandt  von''  bedeuten 
müfste,  während  der  Gedanke  den  einfachen  Partitivus  fordert.  Also 
schreibt  GHermann  und  Abresch  ndQ\  was  für  ütagnOi  stehen  kann, 
s.  Eur.  Med.  443.  Ar.  Ach.  962.  1091 ,  allerdings  aber  nicht  gern 
elidiert  wird  (so  wenig  wie  eüti,  fiita).  Die  Änderung  xsi  riq  *EXX. 
ütaga  (Burges,  Weckl.)  verschlechtert,  nicht  nur  weil  der  Plural  an- 
schliefst, sondern  auch  weil  der  Singular  unmotiviert  ist.  Es  wurde 
(nach  Plut.  Qu.  gr.  9)  nur  einmal  monatlich  Orakel  erteilt,  also  da 
mufste  sich  jedesmal  eine  gröfsere  Anzahl  Befrager  versammeln.  So- 
mit hat  ütaq '  das  wenigste  Bedenken.  Auf  "EXXijvcov  liegt  weiter  kein 
Nachdruck,  als  würde  auch  an  Barbaren  überhaupt  gedacht  (vgl.  Eurip. 
Ion  92,  s.  u.);  die  waren  für  gewöhnlich  nicht  da.  Unter  den  Be- 
fragern war  Losung  über  die  Reihenfolge  (aufser  wenn  ein  Staat  die 
jtQOßavreia  hatte) ;  daher  oficf^av  xXtjqovv  von  ApoUon  Eurip.  Ion  908 
(Paley).  Nach  Simplikios  in  Ar.  Phys.  p.  ;i^Sf  16  Diels  ging  der 
Losung  die  Frage  voran:  S  rtxf]  >cal  Ao^ia,  rojvöe  (Weckl.  für 
Tcoiöe)  TLVi  d^efiiöTSveiQ ;  Dies  ist,  wie  Schütz  richtig  sah,  die  Führung 
des  Gottes,  wovon  V.  ^^  handelt;  also  ist  nicht  ßavrevooßai  (Kirch- 
hoff) zu  schreiben,  so  leicht  die  Änderung  ist.  Denn  mit  Sitte  und 
Brauch  wird  motiviert,  und  das  ist  besser  als  eine  Erklärung  darüber, 
was  die  P.  jetzt  tun  will.  —  "ircov  (nur  hier)  ist  von  hco  wie  soxcov 
von  ^öTG)  gebildet,  ohne  inlautendes  v,  neben  iovrmv  und  ovrcov. 

34.  Die  Pythias  kommt  entsetzt  wieder  heraus  und  verkündet  die 
Ursache.  Wiewohl  niemand  im  folgenden  als  angeredet  oder  auch 
nur  Hörer  bezeichnet  wird,  so  lassen  sich  doch  unschwer  die  Orakel- 
befrager  des  V.  31  als  Hörer  verstehen,  da  diese  doch  auch  die  Sache 
angeht;  denn  Orakel  werden  nun  vorläufig  keine  gegeben.     Der  Scho- 


Prolog.  73 

liast  in  der  Inhaltsangabe  zu  V.  i  wehrt  die  Meinung  ab,  als  sei  dies 
ein  euripideischer  Prolog  für  die  Zuschauer  (ra  vno  rr^v  CxtjvriV  im 
Scholion  ist  ,,das  hinter  der  Sk.",  wie  vjtb  ttjv  d^VQijv  Hdt.  1,12  „hinter 
der  Tür") ;  man  hat  sich  in  der  Tat  die  Rede,  wie  zu  Anfang  an  die 
angerufenen  Götter,  so  jetzt  an  bestimmte  Leute  gerichtet  zu  denken, 
wie  gleich  Öeiva  Xs^at  zeigt:  ich  kann  es  euch  kaum  sagen,  wie  ich 
auch  den  Anblick  kaum  ertrug.     (Über  die  Anaphora  zu  Ch.  628.) 

35.  jtdUv  Bneii\p£  wie  oriXXeL  jtäXiv  Prom.  387. 

36.  Zu  ß^rt  öcoxeZv  fiijre  fi'  dxraivsiv,  wo  das  gemeinsame  ßs 
erst  dem  2..  Gliede  beigefügt  ist,  vgl.  Prom.  156  wg  /uTJre  d^ecov  fiiJTS 
Tig  dv6Q(ov,  Ufoxüv  (Soph.  El.  119,  sonst  unbelegt)  iöxveiv  Hesych. ; 
zu  dxraiveiv  bemerkt  der  Schol. :  xov^iC,eiv '  Cr]ßaivai  6h  xal  rb  yavQiäv 
xal  drdxTCoq  ütj]6äv,  vgl.  Timaios  Lex.  Plat.:  dxzaiveiv'  yavQiäv  xal 
drdxTfog  m]6uv.  Hier  nun  ist  arge  Konfusion:  bei  Piaton  Ges.  II,  672  C 
heifst  es  von  jungen  Kindern  und  jungen  Tieren,  dafs  sie  anfangs 
/uaiverai  rs  xal  ßoäi  draxtcog,  dann  orav  dxraivoiar^i  eavrb  rd^tOra, 
drdxTCog  av  m]öäi.  Das  Scholion  dazu  stimmt  wieder  zu  dem  unsrigen, 
aber  deutlich  ist  dxraivwOai  =  vip(56ai,  /nsrewQiöai,  sich  fest  aufrichten, 
Phrjnich.  Bk.  An.  2^,  und  so  fährt  dieser  fort:  AiöxvXog  „ovxtr' 
dxraivco''  (f7]0l  ßaQvrovcoq  (nicht  dxraivoj),  olov  ovxeri  övvaßai  ogd^ovv 
ißavrijv.  Ist  dies,  wie  Ruhnken  (Tim.  p.  21)  meint,  unsre  Stelle? 
Eine  Frau  redete  ja  {ißavxi'iv)^  aber  das  Zitat  würde  sehr  ungenau 
sein,  und  so  wird  dies  als  besonderes  Fragment  geführt,  416  Ddf. 
Weiteres  aus  den  Lexikographen  stellt  Ruhnken  zusammen ;  es  gab  für 
diese  Wortsippe  noch  mehr  Belege,  und  so  war  auch  Odyss.  1^  3 
{ütoöeq  ö '  VjtEQixraivovTo)  alte  und  wahrscheinlich  richtige  Lesart  vjteQ- 
axraivovTO  oder  vjtoaxraivovro.    Der  Sinn  ist  zum  Glück  unzweifelhaft. 

37  f.  Nach  dem  Schol.  kommt  die  Pythias  rarQajtoörjöov  heraus 
(wie  der  geblendete  Polymestor  Eur.  Hek.  1058,  Stanl.),  woran  die 
Neueren  nicht  glauben  wollen;  man  erklärt  sogar  vom  Aufstützen  der 
Hände  auf  einen  Stab.  Die  Worte  lassen  keine  Erklärung  als  die  des 
Schol.  zu,  aufser  dafs  man  sie  als  Erzählung  (wie  6()jrcö)  verstehen 
kann;  namentlich  weist  dvrijtaig  darauf:  sie  kroch  wie  ein  kleines  Kind, 
ö  /urlütco  r^xraivoaev  havrö.  Vgl.  das  Rätsel  der  Sphinx :  das  Kind  ist 
wirklich  vierfüfsig,  der  Greis  nur  dreifüfsig.  So  ist  auch  dvTi:jtaig 
(hier  =  iööjtaig  Ag.  75,  vgl.  dvtiöovlog  Ch.  135)  eine  gewisse  Steige- 
rung (jitv  ovvy  Ch.  999.  Ag.  1396  usw.)  zu  ovöiv,  und  der  sehr  feinen 
Konjektur  Herwerdens  dvriJtaiqy  ovdev  ßlv  ovv  bedarf  es  nicht;  vgl. 
auch  (Paley)  Hik.  749  yvvi]  ßov(o&HO'  ov6iv'  ovx  eveOr '  jiQ7]q.    Tqsxco 


74  Prolog. 

(und  :jto6G)X£Lai) ,  weil  sie  doch  möglichst  rasch  zu  entfliehen  sucht; 
mit  jtoöcoxeiai  (Homer  B  7^2)  öxsXSv  vergleicht  Weckl.  915  dotv- 
vixov  ütoXiv ,  Sept.  221  dorvÖQOßovßhav  jtoXiv,  729  xredvcDV  XQV' 
fiarodairag.  Zu  y^avg  ist  zu  bemerken,  dafs  nach  Diodor  XVI,  26 
ursprünglich  Jungfrauen  in  Delphi  weissagten;  als  aber  einmal  eine 
entführt  worden  war,  nahm  man  fortan  Frauen  im  Alter  von  über 
50  Jahren,  indessen  immer  noch  in  Mädchentracht. 

39 ff.  "Equihv  einfach  =  ßaßil^FAV  wie  Prom.  810.  1024  (Soph. 
Eur.  u.  s.  w.);  ßvxoq  penetralia  wie  170.  180.  Ch.  954;  zu  :xo'kv- 
öxBipriq,  vergleicht  man  Eur.  Ion  222  fieöov  Oficpalov  .  .  örsiLißaoi  y' 
ivövTOV,  Ar.  Plut.  39  ri  öfjTa  ^oTßog  eXaxev  ix  r(5v  Oze/ißärcov ; 
Dafs  wollene  Binden  gemeint  sind,  zeigt  Strab.  IX  p.  41 9  f.  Oßcpalbg 
reraivKOßevoq.  Den  6ßg)aX6g,  aus  weifsem  Marmor,  erwähnt  auch 
Paus.  X,  16,  3.  —  V.  40  ^soßvöi]g  (nur  hier)  als  Mörder;  die  Auf- 
lösung im  5.  Fufse  ist  selten,  aber  nicht  unerhört  (öeößa  JtsQißaXeiv 
Pr.  52,  Weckl.^.  ngoOrgoTtaioq  s.  Ch.  2B>'J  (hier  234.  2^7.  445,  und 
jcQOöTQaütead^ai  205,  nQOöxQoutri  718;  überall  von  dem  Nachsuchen 
der  Entsühnung;  anders  ist  der  Sinn  176).  Hier  verbindet  es  sich 
mit  §ÖQav  (Wieseler),  weshalb  Ugav  (M)  hübscher  ist  als  Ugaq,  (fgh), 
welches  alles  auf  avöga  zu  beziehen  nötigt.  Das  Blut  ist  natürHch  nicht 
das  der  Mutter,  sondern  das  des  von  Apollon  geschlachteten  Sühn- 
opfers, V.  282 f.;  s.  die  Beschreibung  des  Ritus  Apollon.  Rhod.  Argon. 
IV,  698  ff.  {ai'ßari  XtlQaq  [des  lason]  reyyBv  [Kirke],  sjtirßi'iyovoa  öigip 
[des  Ferkels]).  Also  das  ist  unlängst  geschehen;  Orestes  wartet  aber 
noch  auf  Apollons  Wiedererscheinen  und  weitere  Anweisungen.  Die 
Pythias  indessen  kann  von  dieser  Sühnung  nichts  wissen,  sondern  mufs 
an  Mord  und  Blut  denken.  Auch  zu  vsoöjiaötg  ^i(pog  vergleicht  sich 
Apoll.  V.  694:  lason  hat  sich  am  Herde  niedergelassen  ßäya  (pdöyavov 
iv  yßovi  Tttj^ag.  Neoöjtaöeg  (nur  hier)  ist  natürlich  nicht  nach  dem 
Augenschein,  sondern  nach  naheliegendem  Schlufs  gesagt  (s.  Schütz): 
dies  Schwert  mufs,  da  die  Hand  noch  trieft,  unlängst  zum  Morde  gezogen 
worden  sein.  Die  Konjektur  vEOörayäg  (Burges)  liegt  nahe,  das  Wort 
ist  aber  nach  al'ßari  Cr.  y.  etwas  tautologisch,  und  scheint  aufserdem 
eine  Entsühnung  auch  des  Schwertes  vorauszusetsen_,  wovon  man  sonst 
nichts  weifs.  —  43  f.  vgl.  Ch.  1035;  v'iptyevvr^Tog  nur  hier.  Afjvog  hat 
noch  Apollon.  4,  173.  177  {Xi'iveay  vom  goldnen  Vliefse)  und  Nikan- 
dros  AI.  453 ;  es  mufs  ein  seltenes,  sakrales  Wort  gewesen  sein,  und  eben- 
darum, wie  auch  der  Schol.  bemerkt,  der  Erklärung  bedürftig,  die  in  45 
gegeben  wird  (Weil).     Dann  wird  aber  ßeyioroii  nicht  auf  die  Gröfse 


Prolog.  75 

der  Binden  gehen,  sondern  auf  die  Bedeutung  im  Ritual  („mächtig"). 
^^(ocpQOvcog  „in  Züchten'';  zQavcog  {dSevai)  Ag.  1371.  Vgl.  über  die 
Bezugnahme  auf  Hörer  zu  V.  34;  man  vergleicht  Sept.  489  ciXG)  öh 
ütoXXi'iv,  döJtiöog  xvxXov  Xiyo), 

46  ff.  TüQOöS^ev,  also  näher  dem  Eingange.  Aoxog  „Schar"  wie 
1026.  Sept.  112.  Frg.  407.  Mit  den  Gorgonen  sind  die  Erinyen 
schon  Ch.  1048  verglichen,  wegen  der  dunklen  Kleidung  und  der 
Schlangen  im  Haar,  6QaxovT6/[ial},oi  loQyovsg  ßQoroörvyelq^Tom.  799. 
V.  49  roQysiog  =  roQyovaioq  (Prom.  793),  jenes  schon  Homer  l  633 
FoQysirjv  x£(f)aXriv,  Tvjüoi  Bildung,  Form,  wie  '^Innoßiöovroq  Oyfjßa 
xal  ßayag  rvjtoq  Sept.  488,  Hik.  282  iv  yvvaixaioig  rvjtoig  (wo  der 
König  ähnlich  wie  hier  die  Pythias  die  fremden  Gestalten  mit  diesen 
und  jenen,  die  er  etwa  kennt,  vergleicht,  Wellauer).  Eixa^o)  schreibt 
Wecklein,  doch  ist  in  aixdoo)  ,,ich  will  vergleichen"  kein  Anstofs. 
V.  50  haben  für  slöov  Jtor'  ijöt]  (M)  die  geringeren  Hdschr.  eUov 
ütor'  slöov,  und  auch  in  M  selbst  stand  erst  alöov  jüot' 7]6o[v].  Vgl. 
avx^  7^Q  cc^xoj  Prom.  338;  aber  in  unsrer  Stelle  scheint  die  Epana- 
lepsis  zu  starke  Emphase  zu  geben,  und  die  Verschreibung  7]6ov  [idon) 
statt  r]ÖYi  ergab  sich  nach  üöov  leicht.  Anders  und  passend  oM' 
oiöa  Ar.  Barq.  580.  584;  ^öri  ütor'  alöov  steht  Soph.  Aias  1142 
(Weil).  Nach  yaygaßßavag  fehlt  nichts  (Dindorf  nimmt  Lücke 
an);  denn  das  Femininum  -vag  ist  alles  was  gesagt  werden  kann, 
nachdem  yvvaXxag  negiert  ist,  und  der  Name  "ÄQütviat  war  nach 
^Lvawg  entbehrlich  und  tat  nichts  zur  Sache.  Die  Harpyien  sind  eine 
Steigerung  an  Abscheulichkeit  und  Häfslichkeit  auch  den  Gorgonen 
gegenüber;  Aischylos  hatte  sie  im  ^ivavg  (aufgeführt  472  mit  den 
Persern),  wenn  nicht  auf  die  Bühne  gebracht,  so  doch  beschrieben. 
Die  triefenden  Augen  (54,  schon  Ch.  1058)  sind  den  Gorgonen 
fremd,  auch  die  dunkle  Hautfarbe,  die  52  doch  als  Ähnlichkeit  mit 
den  Harpyien  hervorgehoben  wird;  aber  die  Flügellosigkeit  unter- 
scheidet auch  von  diesen.  {Fa  fi7]v  Prom.  871.  Sept.  1062.  Ag.  1378). 
Euripides  giebt  den  Erinyen  auch  Flügel  (Or.  3 1 7  ÖQOßdöag  a>  nrago- 
(poQoi  TtoTvidöag  S^aai),  mit  denen  sie  indes  den  Flüchtling  auf  alle 
Weise  einholen  müfsten,  was  sie  doch  nicht  sollen.  Die  schwarze 
Farbe  hebt  auch  Eur.  hervor:  /nakäyxQcorag  Gr.  321,  vvxtI  ngoötfagalg 
xoQag  408,  ;f()CöTa  xaXaivai  El.  1345}.  Die  Krallen  der  Harpyien 
(Apoll.  Rh.  II,  188)  darf  man  den  Erinyen  des  A.  nicht  beilegen; 
nirgends  spricht  er  vom  Erfassen  und  Zerfleischen.  BöaXvxxQOJtot 
scheint    der    Schol.    von    ßöaXvOöaöd^ai   und    ixvQäjtaad-ai   abzuleiten; 


76  Prolog. 

richtiger  legt  man  ßÖElvTCTO-rgonoi  zu  Grunde  {dßöeXvmoq  Frg.  130), 
mit  der  üblichen  Ausstofsung  einer  der  ähnlichen  Silben  und  mit  ab- 
sichtlicher Konsonantenhäufung.  'Eq,  ro  Ttäv  Ch.  684,  unten  83  usw. 
anders  als  hier,  wo  tq  nur  die  Beziehung  ausdrückt,  wie  in  eq  tcc 
jcdv^'  oficog  ßiaiog  Prom.  736. 

63 ff.  Aißa  54  ist  eine  vortreffliche  Konjektur,  vgl.  svxzaiav  Ußa 
Frg.  52,  dcpd^ovsOrtQav  Ußa  68;  <fJiloojt6v6ov  lißoq  Ch.  292.  Es 
kann  sehr  wohl  an  die  Spende  als  Gegensatz  gedacht  sein  (Hik.  981 
&V6IV  re  Xeißeiv  re),  vgl.  den  folgenden  Vers.  Ch.  1058  xd^  dfi/nd- 
Tcov  örd^ovOiv  ai/na  öva(piXeq,  —  Koöfiog  geht  auf  die  Kleidung,  vgl. 
Hik.  246  aiQ7]xag  dß(fl  xoOßov  d'ipsvöfj  Xöyov,  nachdem  der  König 
234  ff.  von  der  Kleidung  gesprochen.  Die  Kleidung  der  Erinyen 
(nachgeahmt  von  dem  Kyniker  Menedemos)  war  nach  Diog.  VI,  102: 
Xi'td)v    (paibg    (Choeph.    1049)    ^oörJQTjgj    stegl   avzmi    ^mv?]   (foivixfj, 

jtiXog  !ÄQxa6ixbg  iucl  tfjg  xecpalfjq ,  ifißdrai  zQayixoi,  —  gdßöog 

iv  rrji  X^i-qI  ßsiXivrj;  vgl.  Strabon  III,  175  von  den  Einwohnern  der 
KarrireQlöeg:  dvd^Qconoi  //£A«;';fAa«i^o«,  no6i]Qeig  höeövxoreg  ;^trcöi;ag, 
it^G)6ߣvoi  Jt£QL  rd  CreQVcc,  fiera  ^dßdcov  JiEQmarovvzeg  ofioioi  zaXg 
zQayixaXg  Uoivalg  (Schütz).  Die  ^dßöoi  kommen  indes  bei  A.  so 
wenig  vor  wie  die  brennenden  Fackeln,  welche  nach  Aischines  i,  190 
die  tragischen  Jloival  führen.  —  Über  (ptgeiv  (nicht  (ptQao&ai)  vgl. 
Kühner-Gerth  II,   15  Anm.  13. 

57  ff.  "OJtio:!ta  (episch)  haben  die  Tragiker  stets  statt  Ugaxa,  A. 
übrigens  nur  hier.  Das  attische  Perfektum  enthielt  einen  Anapäst. 
'^OfiiXia  konkret  Gesellschaft  (övozrj/ia  Schol.)  auch  406,  711,  1030, 
immer  so  mit  f^Ss.  —  58  ergänzt  sich  leicht  aus  ojtcojca  ein  olöa, 
Ala  dient  den  Tragikern  wie  dem  Homer  für  das  metrische  Bedürfnis 
statt  yala,  Dindorf  Lex.  9  b.  'Avazd  (so  richtig  Hdschr.),  indem  es 
Mifswachs  und  alles  Verderben  bringen  mufs,  780 ff.  (Paley).  Arnal- 
dus'  jcovov  für  jtovcov  der  Hdschr.  wird  auch  durch  das  Scholion  ge- 
stützt: To(v>  z^g  dvazQO(pfig  (vgl.  Sept.   16  ff.). 

60  ff.  'Evzev&ev  vgl.  Sept.  457;  Ao^iäi  fieyaöd^svet  wie  Ch.  259 
Ao^iov  fieyao&svijg  XQV^f^^^'  'laf^QOßccvzig  ist  Apollon  wie  sein  Sohn 
Apis  Hik.  263,  der  das  argivische  Land  von  Ungeheuern  reinigte 
(getrennt  lazQog  c^v  '/ml  ßdvzig  von  Ap.  Ar.  Plut.  11,  Weckl.);  zega- 
öxojcog  (Ch.  551)  ist  er  als  Ausleger  der  Zeichen,  und  das  Erscheinen 
dieser  Frauen  ist  und  sie  selbst  sind  ein  ztgag  (vgl.  Ch.  548  zegag 
der  Drache  des  Traums;  Hik.  570). 


Prolog.  77 

Nachdem  die  Pythias  abgegangen  ist,  öffnen  sich  die  Türen  des 
Tempels  für  den  Zuschauer,  und  das  Innere  wird  ihm  sichtbar,  so 
wie  es  die  Pythias  ihm  beschrieben;  doch  neben  Orestes  steht  nun 
auch  Apollon,  und  neben  diesem  Hermes.  Die  angewendete  Ma- 
schinerie war  doch  wohl  dieselbe  wie  Ch.  973  (Ag.  1372),  obwohl 
der  Schol.  in  den  Ch.  von  Ekkyklem  spricht,  hier  von  üTQa<fevTa 
fiTjxavrjfiara  (vgl.  Einl.  S.  15),  und  sicherlich  war  auch  hier  das  ge- 
zeigte Bild  ein  äufserst  wirkungsvolles.  G.  Hermann  freilich  verlegte 
das  Ekkyklem  vor  V.  94,  damit  nicht  die  sichtbar  werdenden  Erinyen 
alle  Aufmerksamkeit  des  Zuhörers  auf  sich  zögen ;  solange  sie  indes 
schlafen  und  ruhen,  ist  dies  noch  keineswegs  der  Fall.  Ich  denke 
auch  nicht  (vgl.  unten),  dafs  Orestes  noch  im  Hintergrunde  sitzt,  son- 
dern, dafs  Apollon  ihn  bereits  bei  den  Erinyen  vorbei  in  den  Vorder- 
grund geführt  hat,  wodurch  diese  einigermafsen  verdeckt  wurden  (vgl. 
v.  Wilamowitz  Übers.  S.  52).  Dann  braucht  Orestes  nicht  mehr  an 
ihnen  vorbei  zu  gehen. 

Nach  Kirchhoff  nun  haben  hier  zunächst  zu  stehen  die  Worte 
des  Orestes  an  Apollon,  85—87.  Wie  überliefert  ist,  mufs  man 
eine  derartige  Bitte  des  Orestes  als  geschehen  voraussetzen;  denn 
sonst  könnte  Apollon  nicht  so  anfangen  wie  er  anfangt.  Schlimmer 
ist,  dafs  Orestes'  Worte  jetzt  so  klingen,  als  hätte  der  Gott  noch  gar 
keine  Fürsorge  verheifsen,  und  wiederum  dieser  nimmt  in  dem,  was 
er  weiter  sagt,  auf  die  Bitte  keineswegs  mit  einer  neuen  Verheifsung 
Bezug,  sondern  der  erste  Vers:  /uij  (foßoq  Os  vixärco  g)Qivag  schärft 
das  ein,  was  er  selbst  zuletzt  gesagt  hat.  Also  was  Orestes  sagt,  ist 
jetzt  nichts  als  unnütze  und  einflufslose  Unterbrechung.  Stellt  man 
aber  um,  so  führt  die  schon  den  Zuschauern  bezeichnete  Person  des 
Orestes  die  noch  nicht  als  anwesend  bezeichnete  des  Apollon  regel- 
recht ein:  ava§  "AjcoXXov,  und  man  hat  vorauszusetzen,  dafs  Apollon 
ihn  hat  aufstehen  lassen  und  an  den  Eingang  geführt  hat,  damit  er 
jetzt  weiter  wandre,  nachdem  der  Zweck  seines  Kommens,  die  Reini- 
gung, erfüllt  ist.  Natürlich  fürchtet  sich  Orestes:  er  erkennt  an,  dafs 
Apollon  ihm  das  Versprochene  geleistet  und  ihn  entsühnt  hat,  aber 
seine  fernere  Fürsorge  ist  doch  nötig.  Somit  ist  das  Mittel  der  Um- 
stellung, wie  schon  bei  V.  20  und  in  den  Choephoren  mehrfach,  auch 
hier  wieder  erforderlich,  und  der  Grund  der  Unordnung  mufs  wie  Ch. 
631  ff.  das  Abirren  des  Auges  von  einer  Paragraphos  zur  andern  sein. 
Der  Scholiast  (s.  zu  64)  scheint  schon  die  verkehrte  Stellung  gehabt 
zu  haben. 


78  Prolog. 

In  Athen  unterschied  man  bei  Rechenschaften  zwischen  döixlov 
und  dfieXiov  (Hesychios) ;  Orestes  fühlt  sich  in  bezug  auf  das  erstere 
bei  dem  Gotte  sicher,  auch  nach  dem  was  er  selbst  erfahren  hat; 
aber  die  Fürsorge  soll  der  Gott  erst  beweisen.  Einen  Vorwurf  ent- 
halten die  Worte  nicht;  aber  sie  klingen  auch  nicht,  wie  Weil  sagt, 
bescheiden.  „Da  dir  das  eine  so  leicht  wird,  so  kannst  du  noch  ein 
übriges  tun  und  das  andere  dazu  lernen".  Orestes  ist  Ixärtjg  des 
Gottes;  das  gibt  ihm,  diesem  gegenüber,  eine  gewisse  Würde,  s.  V. 
233  f.  Mrj  döixeiv  und  ßrj  dßelalv  mit  der  bei  fi?j  häufigen  Vokal- 
verbindung {ovvL(^rjOig  zugeschrieben  in  f  h;  in  M  corr.  ist  Aphärese 
des  d-;  nach  Dindorf  Krasis  zu  ^«-),  s.  Kühner-Blass  I,  242.  'Eütiöräi 
(auch  581)  neben  ijtiöTaoac  Prom.  374,  982,  s.  das.  II,  68,  4  (auch 
Pindar  beides,  Pyth.  3,  80,  8,  7).  ^aQtyyvoq,  Sept.  396  (m.  Inf.)  u. 
öfter  in  demselben  Stück. 

Apollon  V.  64 — 93.  Oviol  üfQoöwöco  wie  Gh.  269  ovroi  tcqo- 
6(6aei  Ao^iov  .  .  .  XQV^f^^^'  ^Eyyvg  JtaQ.  xre.  kann  nicht  sein  cum 
praesens  tum  vero  ahsens  (Weil),  sondern  ^Ca  riXovo,  Cot  cpvXa^  iyyvg 
ut.  gehört  eng  zusammen:  tatsächlich  werde  ich  dir  immer  behütend 
nahe  sein,  wenn  auch  weit  entfernt;  denn  xXvh  öh  xal  ütgoöwd^tv  wv 
d^eoq  (297).  Also  =  iyyvg  jtaQeörjj^co'zal  dtQoaco  d'  (wie  Gh.  879) 
dütoOTa-cbJV  iyyvg  jcagsörtj^ü)  (das  2.  Partizip  dem  i.  untergeordnet), 
wenn  nicht  mit  Blomfield  tcqoög)  y  zu  schreiben  ist.  'Ex^QOloi :  jedem 
der  dir  etwas  antun  will;  speziell  diesen  hier  (67).  Ilsjtcov  =  fiaX- 
d^axog  oder  /usiUxog,  Frg.  259  von  Hektor  ccvtjq  6'  ixalvog  riv  jtejtai- 
TSQog  fiOQCOv,  nach  dem  homerischen  cd  tjtijtov ;  von  einer  Sache  Ag. 
1365.  Eine  falsche  Variante  war  utgiTtcov  (Schol.)  =  o/uoiog  (Hik.  301), 
was  der  Schol.  auf  das  Schlafen  der  Erinyen  deutet. 

67 ff.  Die  analog  gebauten  Verse  67,  68  scheinen  nicht  zu  ändern: 
xal  vvv  I  dlovöag  I  räööa  rag  fiaQyovg  l  ogäig  \  vjtvcoi  /  jcaGov  Cai  I 
6  ai  xardjtTVöTOi  I X  6  Q  a  i ;  denn  es  läfst  sich  auch  leicht  aus  OQäig 
etwas  wie  oQwvraL  ergänzen.  'Yüzvwi  ist  nicht  =  aig  vutvov,  son- 
dern „durch  Schlaf  dahingesunken",  wie  öfters  jcijtTco  so  absolut  ge- 
braucht wird  (Sept.  794  u.  s.  w.).  Vor  Bothe  wurde  nach  vjtvcoi  inter- 
pungiert;  aber  6s  an  3.  Stelle  stand  schon  19.  21.  Katdüirvörog 
(Gh.  632)  ist  der  erste  der  starken  Ausdrücke  des  Absehens,  die  der 
Lichtgott  gegen  die  Höllengeister  gebraucht.  Das  überlieferte  ygalai 
TtaXaial  jtalöeg  {Nvxrog  üt.  n.  Valckenaer)  nimmt  Weil  gut  in  Schutz : 
ütalöag  ist  puellae,  nicht  filiae  (wie  Ag.  277.  Prom.  865),  und  die 
Häufung  xoQUi  .   .  jcaiöeg,  yqaXai  naXaiai  ist  ganz  in  Aischylos'  Art, 


Prolog.  79 

zumal  da  dies  mit  jcaiöeg  in  Contrast  tritt  (SchoL);  auf  die  Abkunft 
käme  es  bei  einer  Vorstellung  an,  wie  416,  oder  bei  einer  Ehrung 
wie  1034  NvxTog  :!tai6eg  ajtaiöeg.  Alg  ov  ßdyvvrai  xie.  nach  Homer 
^288  (von  Kalypso)  ovöä  rig  avz^t  (.iLöyerai  ovrs  ^e(Dv  ovre  d^vt]- 
rc5v  av&Qwncov,  hier  noch  gesteigert  durch  ov6h  d^riQ.  In  ygalm 
ütaXaiai  Jtalöeg  alg  ov  fisiyvvrai  wiegt  ai  auffällig  und  gewifs  ab- 
sichtlich vor. 

71  f.  sind  besonders  malerisch  im  Klange:  Tta'^cöv  6'  exan 
üdysvovT  ijtsl  TiaTCov  /  Gxorov,  und  mit  vorwiegendem  t:  öxotov 
VBfiOvrai  TagraQÖv  ^'  vjtb  x^ovog.  Kaxcov:  zum  Unheil  sind  sie 
überhaupt  da  (125);  darum  haben  sie  keinen  Verkehr  und  der  Tar- 
taros ist  ihre  Wohnstätte,  der  Gegensatz  zum  lichten  Olymp.  Der 
Tartaros  ist  wie  bei  Hesiod  die  eigentliche  schwarze  Hölle,  unter  dem 
Hades,  Prom.  r52  vsQd^ev  d''"ÄLÖov  rov  vexQoöeyfiovog  eig  d:jt6- 
QavTOV  TaQxaQOv,  obwohl  man  bei  A.  nicht  zu  genaue  Topographie 
des  Jenseits  erwarten  darf  (wie  etwa  bei  Piaton,  Gorg.  524  A. 
Phaid.  113  E.  Rep.  X,  616  A).  ßliOijßaTa  wie  Sept.  186  ocoipQO- 
vcov  ßiörj/nara. 

74flf.  (pevys  (Imp.  Präs.)  „fliehe  weiter".  V.  75  xai  kann  nicht 
mit  T£  77  in  Beziehung  stehen;  also  ist  xal  „sogar",  rjtitaiQog  aber  so 
wenig  wie  sonst  bei  A.  (Prom.  735.  790.  Pers.  718.  737)  „festes 
Land"  (x^QOog  240)  im  Gegensatz  zu  Wasser,  sondern  Erdteil  (Asien 
und  Europa  an  jenen  Stellen),  also:  ,,wohl  durch  einen  ganzen  lang- 
gestreckten Erdteil".  Daran  schliefst  sich  vjttQ  t£  üzovtov  TJ  („und 
auch")  ganz  so  an  wie  250  vüt€Q  re  jiövrov  xrh.  In  V.  76  schreibe 
ich  mit  G.  Hermann  «V  aiel,  wofür  sich  jener  auf  Plat.  Leg.  VIII 
832  c  ovv  aei  rivc  ßiäi  bezieht;  aber  dann  mufs  man  auch  die  Ähn- 
lichkeit durchführen  und  riva  jiXavoörißfj  x^ova  schreiben  (für  die 
Auflösung  vgl.  Pers.  296  riva  61  xal  ütev^tjcofiev).  'Avd  mit  Akk. 
ist  sehr  in  A.'s  Art,  z.  B.  Prom.  574  üiXaväi  ra  vijOriv  dva  rav  na- 
QaXiav  ipdfi/uav.  Also  yrjv  jiqo  yf]g  iXavverai,  durch  ein  Land  des 
Erdteils  nach  dem  andern.  Beßwvra  (-ovra)  endlich  mufs  ßsßwTa  oder 
ßißwvra  sein:  jenes  heifst  „feststehend",  dies  zwar  ,, gehend",  ist  aber 
aus  den  Tragikern  nicht  nachzuweisen ;  da  es  indes  aufser  Homer 
auch  Pindar  (Ol.  14,  16)  hat,  so  mufs  man  es  mit  G.  Hermann  vor- 
ziehen. IloXaig  „Wohnstätten"  von  Inseln  wie  Eur.  Ion  294  TioXig 
Euboia,  Ar.  Eig.  251  von  Sicihen;  der  Scholiast  zu  Ar.  führt  dies  auf 
Homer  zurück,  Ä*  230  Afifivov  .  .  utoXiv  d^eioio  ßoavrog.  üsqiqqv- 
rag  wie  ntQixXvöta  väoog  Pers.  596,  vrjöwi  iv  d/[i(piQVTTji  Homer  a  50. 


80  Prolog. 

78  ff.  Man  erwartet  eher  :n;Q0xdfi7]ig,  wie  Eur.  'jffQaxl.  ß.  iiQ 
fiij  Jtoöa  JcQ0xaß7]Te:  aber  der  Sinn  ist:  werde  nicht  vor  der  Zeit 
irgendwo  schlaiff  (also  von  den  wiederholten  Anlässen  dazu);  wenn 
du  aber  nach  Athen  kommst,  dann  usw.  Richtig  vergleicht  Paley  88 
fi7}  (poßog  68  vixdrco  (fQsvaq.  BovxoXilö&ai  wie  aijtoXeiöd^aL  196, 
passivisch  (falsch  jtSQiijtcjv  Schol.);  die  treibenden  Erinyen  sind  der 
ßovxoXog,  wie  bei  der  lo  der  olörgog,  Hik.  557,  bei  den  Schiffen  der 
Sturmwind,  Ag.  657;  der  Akk.  wie  rovg  .  .  ÖQOßovg  yvfivd^^rai  Prom. 
591.  —  79  jtToXiv  auch  in  Trimeter  häufig,  wie  Sept.  6;  jroW  nur 
hier  im  Trimeter.  —  80  l'^ov  ganz  wie  iC^aad^a  Hik.  224,  eher  „sitze" 
als  „setze  dich",  was  doch  hC,ov  wäre.  ^'Ayxa^ev  Xaßcov  =  dyxdq 
eXelv  Homer.  Das  jcaXaibv  ßQerag  ist  das  von  Pausanias  I,  26,  6 
als  im  Tempel  der  Polias  auf  der  Burg  befindlich  beschriebene,  nach 
der  Sage  vom  Himmel  gefallen. 

In  81  f.  scheint  wieder  Buchstabenmalerei  zu  sein,  aber  durch 
weiche  Buchstaben,  Aspiraten  (s.  Dionysios  ;7r.  ovvO^.  p.  85)  und  //: 
^€kxT7]Qiovg  iiv^ovg  eyovTsg  ixtjyr^avdg  evQr]öo(xev.  "Eg  rb  näv  83 
hier  wie  Ch.  684.  Eum.  291.  670  (vollständig  ig  xo  ut.  XQOvov)  usw. 
(anders  oben  52).  Aefiag  in  der  Periphrase  häufig  bei  Sophokles  und  Euri- 
pides,  bei  A.  nur  hier  so  (Ddf.),  wenn  man  nicht  Stellen  wie  Prom. 
1018  xQVipEL  ÖEfiag  rb  oov.  Sept.  522  heranzieht;  das  Wort  gebraucht 
auch  A.  oft. 

88  if.  MäßVTjöo:  dafs  du  schliefslich  nach  Athen  zu  gelangen 
hast ;  immer  in  aller  Angst  mögest  du  das  bewahren.  Nicht  auf  dem 
geraden  Wege,  denn  von  dem  lenken  ihn  die  Verfolgerinnen  alsbald 
ab,  aber  auf  tausend  Umwegen  doch  schliefslich.  ßlrj  (poßog  ös  xre. 
wie  Empedokles  23,  9  Diels  ßi^  0'  djtdrT]  (fQsva  xaivirco  (=  vtxdra)). 
^ —  89  avrdöslcpov  aißa  wie  Sept.  718  {avrdö.  Soph.  Ant.  i);  alßa  = 
yivog,  övyyeveia  seit  Homer  (unten  606.  608).  Koivov  ütatQog  steht 
dem  Adjektiv  parallel.  —  90  ijtcovvßog  wie  Sept.  8  f.  wv  Zsvg  dke^t]- 
ri'iQiog  enfovvßog  yevoiro  Kaößdcov  noXei,  Ch.  190  usw.  'EQßfjg 
ütoßnaXog,  utoßnog  ist  vorzugsweise  der  chthonische  (Preller-Robert 
407,  I),  doch  stand  nichts  im  Wege,  das  Wort  anders  zu  wenden. 
V.  90  jtoißalvcov  Gegenstück  zu  ßovxoXovßtvog  78.  Schwierigkeiten 
hat  der  Schlufs  gemacht,  aber  Hermann,  Dindorf,  Weil  schliefsen  sich 
einfach  dem  Überlieferten  und  der  Erklärung  des  Scholiasten  an: 
TO  TÖv  ixaröv  (==  exvoßcov,  exlex)  oeßiößa  xal  öirjßa  (?  dies  nicht 
stimmend)  ov  ßovov  xißäi  6  Zevg,  dkXd  xal  ösßei,  oqSv  avto  oq- 
ßwßsvov  jcQoöTjxovöTji  (?)  Tvxfji.     ^Exvoßcog  Ag.  1473  (Tricl.  f.  ivv.) 


I 


J 


Prolog.  81 

heifst  allerdings  soviel  wie  jtagavofKoq,  und  andre  Belege  für  exvoßog 
exlex  mangeln ;  indes  verständlich  ist  das  Wort,  und  exörjßoq  ==  d:n:667]ßog, 
und  d:rt6jtoXig  Ag.  1410  (Seidler  für  aütoXiq),  aTvoütroUg  Soph.  OR. 
1000.  OC.  208  der  aus  dem  Staate  Ausgeschiedene.  Also  die  Scheu 
und  Rücksicht,  die  wir  den  Ausgestofsenen  und  zu  uns  Göttern  ihre 
Zuflucht  Nehmenden  gewähren,  ist  etwas  bei  Zeus  selbst  Geehrtes 
(vgl.  sein  Verhalten  gegen  Ixion  7 1 7  f. ,  und  rbv  iythav  öeßov  der 
Chor  gegen  Apollon  151;  unten  zu  233  f.),  und  mit  evjtoßjtog  rvxn 
macht  sich  jetzt  Hermes  als  Geleitsmann  des  Orestes  auf.  Auch 
Apollon  entfernt  sich,  unklar  wohin;  bei  der  folgenden  Szene  ist  er 
jedenfalls  nicht  anwesend. 

Es  erscheint  nun  vor  den  schlafenden  Erinyen,  durch  das 
dvaütUößa  emporgehoben  (Pollux  4,  132),  der  Schatten  der  Klytai- 
mestra,  nach  116  ovag,  155  ovsiQarcov  die  sinnliche  Verkörperung 
eines  Traumes,  den  die  Schlafenden  haben;  zwischen  Traum  und 
wirklicher  Geistererscheinung  wird  dadurch  vermittelt,  dafs  im  Schlafe 
das  Herz  hellsehend  ist,  104  f.  Vgl.  bei  Homer  den  "OvetQog,  der 
die  Gestalt  des  Nestor  annimmt,  B  2 off".,  und  das  Traumgesicht  der 
Penelope  6  7950".,  ein  eliöcojiov  in  Gestalt  ihrer  Schwester.  Doch  ver- 
gleicht sich  aus  Homer  noch  näher  die  Erscheinung  der  Seele  des 
Patroklos  ??  65  ff".,  wo  Achilleus  schläft,  indes  von  einem  Traum  keine 
Rede  ist,  sondern  nur  von  der  wirklichen  Seele;  was  diese  sagt,  ist 
sehr  ähnlich  den  Worten  Klytaimestras  hier:  evöstgj  avraQ  ifieio  Xeka- 
a/Lievog  ejtksv  kxtXXev  xrh.  (s.  auch  zu  98);  B  2^  der  Traumgott 
gleichfalls:  evöeig,  'Argeog  vis; 

Klytaimestras  Rede  (94 — 116)  ist  leidenschaftlich  wild;  da- 
her Anakoluthien  wie  in  der  Rede  der  Amme  Gh.  7340".  —  di  ivöoir 
dv  =  Imp.  avöbTB,  Ch.  105  Xeyoig  dv,  so  118  ßx^C^oir^  dv,  aber  die 
Aufforderung  ist  beide  Male  ironisch,  wie  sich  in  dem  Anruf  (6ri  zeigt. 
Vgl.  Eurip.  Ion  907  cori,  rbv  Aaxovg  «td©;  Xen.  Kyneg.  6,  I9  ^ 
xaTtlÖEg  (öTj  (du  da)  rag  xvvag ;  —  95  dutrjrißaoßevr]  vgl.  djtTjrißriösv 
(besser  -ßaööev  Nauck)  Homer  iV  113.  Es  gehörte  zu  eyd)  .  .  vs- 
XQOlOtv  V.  98  aiöxQcög  aXcoßai ;  aber  anakoluthisch  wird  eingeschoben, 
was  sie  an  Schmähungen  wegen  ihrer  eignen  Tat  zu  erdulden  hat, 
die  doch  längst  nicht  so  schlimm  ist  wie  die  des  Orestes  an  ihr. 
Das  Bild  der  Unterwelt  hier  entspricht  den  gewöhnlichen,  wo  alle 
Schatten  vereint  sind ;  davon  dafs  Kl.  nun  von  den  Richtern  des  Hades 
verurteilt  sei  und  Pein  leiden  müsse,  ist  keine  Andeutung.    V.  96  Sv 

Aischylos.  6 


82  Prolog. 

ßhv  ixxavov  (Tyrwhitt,  Wakefield)  schreibt  man  statt  <x)q  fi.  err.  wegen 
des  Scholions:  vütlg  (ov  e(f)6v€vaa  'Ayafiifivova  dütwoaad^e  xal  ol  ifie 
^ovsvaavTsg  ovx  drificc^ovrai,  welches  Scholion  indes  sehr  ungenau 
gefafst  ist  und  sich  eher  an  99  anschliefst,  wo  für  xsivwv  vuto  Weil 
xelvQ)v  VJCEQ  geschrieben  hat  (s.  u.).  Dies  scheint  beifallswert,  aber  dafür 
ist  (6g  96  nun  zu  belassen:  vgl.  zahlreiche  Stellen  mit  diesem  «g,  Ag. 
1465.  1505.  Ch.  691,  988.  loii  U.S.W.  Auch  ist  (ov  exravov  ovei- 
60g  gar  nicht  unzweideutig.  ^Exleijcsrai  passivisch  non  omittitur\  ev 
fpd^iTOtöiv  (Pers.  220.  523)  nimmt  das  iv  vsxqoICiv  wieder  auf.  'AXwfiai: 
aus  ihrer  Gesellschaft  ausgestofsen  (Weckl.);  vgl.  Homer  ??  74  (Paley), 
wo  Patroklos'  Seele  sagt:  all'  avxog  dldl7]fiat  dv'  evQvxvleg'kiöog 
6(5,  Ai  nach  alöxQ'  entspricht  der  Negation.  Ihr  Ingrimm  über  diese 
ungleiche  Behandlung  läfst  sie  dies  nochmals  wiederholen,  :it^ovvvejto) 
(852)  6'  vßlv  ori  .  .  t':7r£();  denn  v:jteQ  ist  jedenfalls  aufzunehmen, 
unter  Beziehung  von  xeiviov  auf  Agamemnon  (=  ovg  sxravov),  Gegens. 
vütEQ  fiov  lOi,  während  mit  v^to  das  Pronomen  sich  auf  die  (pd^iroi 
beziehen  müfste  und  xdvuw  vno  ziemhch  nichtssagend  wäre.  In 
dieser  Beurteilung  der  Kl.,  ihrer  Tat  und  ihres  Leidens,  zeigt  sich 
übrigens  die  allgemeine  Stimme.  Paley  vergleicht  Plat.  Phaid.  108B: 
rriv  dxdd^aQxov  —  ?J  (fovaov  d6ix(ov  tj/Lt/ievrjv  (ipvyj]v)  —  Tavz7]v  ßtv 
djtag  (psvyei  rs  xal  vJtsxTQejterai,  xal  ovrs  ^vveßütOQog  ovd^ '  ijyeficiv 
e&el8i  yiyvsö&ai'  avtr]  6s  nlavärai  iv  Jtdö7]i  exofievi]  djtoQiäi. 

lOOfF.  Uad^ovöa  wieder  anakoluthisch,  doch  ist  dies  übliche  Ana- 
koluthie,  s.  zu  Ch.  520.  In  der  Wiederholung  des  Gedankens,  der 
ebenfalls  (s.  zu  98  f.)  doppelt  ausgedrückt  wird,  ist  Anschlufs  an  die 
Konstruktion  von  loi.  ^ilrdrcov  genau  wie  (pilrdrovg  Ch.  234, 
dem  Nächsten.  MTjvisrai  loi  fallt  sehr  auf,  einmal  des  Mediums 
wegen,  das  sich  nirgends  findet,  und  dann  wegen  des  i,  wozu  sich 
nur  Hom.  B  769  ocpg'  ^Äyil^vg  ßtjvav  vergleichen  läfst,  während  sonst  i 
kurz  ist  (auch  wohl  Eur.  Hippol.  1 146,  jedenfalls  Rhes.  494).  Ich  schreibe 
daher  firjvlöstai,  da  doch  im  Futurum  das  Medium  weit  häufiger  ist; 
zugleich  wird  so  die  Verbindung  mit  103  besser,  indem  in  der  zürnen- 
den Frage  eine  Aufforderung  liegt  (wie   124). 

103  ff.  Die  Anrede  an  den  Chor  im  Singularis  ist  so  gewöhnlich, 
dafs  Anstofs  nicht  genommen  werden  darf;  ähnlicher  Wechsel  118 
fiv^oire.  124  (Dt^eig,  und  dann  weiter  im  Singular;  180  ;fft)()aTf, 
181  laßovöa,  u.  s.  w.  Das  Herz  ist  xeQaoxojtog  auch  Ag.  977,  und 
der  (fQi]v  (im  eigentlichen  Sinne)  benachbart.  Die  Änderung  Her- 
manns xaQ6iag  od^sv  (woher  sie  kommen)  ist  völlig  falsch;  sie  streitet 


Prolog.  83 

auch  mit  592.  Die  Aufforderung  oga  xrh.  wird  dann  durch  evöovoa 
yccQ  xre.  begründet,  wie  Pindar  Frg.  131  von  dem  unsterblichen  Teile 
des  Menschen:  evöei  öh  ütQaööovtcov  jLisXewV  draQ  evöovreCöiv  iv 
jtoXloTg  ovsiQOiq  öeixvvOt  reQütvmv  ig)8Qjtoi6av  ;faA€:7r(öX'  ra  xqlOlv, 
und    das    ganze  Kapitel    ütegl    rfjg   xa^'  vjtvov  ßavrixfjg,    besonders 

auch  (Stanley)  Aelian  V,  h.  3,  11  nach  „Peripatetikern** : vvxtcqq 

de  öiaXv&Blöav  (rrjv  y^vx^'*^)  T7]g  jteqI  rovro  (d.  i.  ro  öc5ßa)  XaiTOVQ- 
yiag  xal  öcpaiQCoS^eiöav  iv  rc5i  utegl  rov  d^coQaxa  roütcoi  ßavTi- 
xcQTSQav  yiveod^at,  i^  wv  rix.  ivvütvia.  Zu  ofißaöiv  XaßütQvvsrai  ver- 
gleicht Blaydes  Ar.  Plut.  636  i^fo/ifidrcorai  xal  XeldfiJtQvvrai  xogag, 
aus  Sophokl.  Phineus  n.  d.  Schol;  s.  auch  Ch.  854  (pQsv'  (Oßfiaro)- 
/Lievrjv,  Aber  was  soll  der  Gegensatz  105,  der  doch  auf  diese  Situation, 
bei  der  es  Tag  ist,  keine  Anwendung  hat?  Vollends  ist  dafür  ßgo- 
T(Ov  unpassend,  und  wenn  man  nach  dem  Scholion:  rj  rfjg  (pQevbg 
ßolga  ov  TtQOOQäi  iv  rjßeQäi,  (pQ£V(öv  schreibt,  so  stört  die  Wieder- 
holung, und  es  ist  immer  ein  müfsiges  Philosophieren.  Zu  fioiQa 
kann  man  vergleichen  476  avrai  6'  e'xovai  fioiQav  ovx  BVüteßjteXov^ 
d.  h.  ihre  vom  Schicksal  gegebene  Natur  und  Art;  bei  ßQor(5v  aber, 
scheint  mir,  ist  an  Klytaimestras  eignes  Erlebnis  zu  denken,  da  sie 
nichts  voraussah  und  sich  fangen  liefs,  trotzdem  dafs  sie  im  voraus  so 
viel  an  diesen  Fall  gedacht  und  die  Erinyen  sich  zu  gewinnen  ge- 
sucht hatte,  106 ff.  Und  auch  ihr  Geist  war  hellsehend  gewesen  im 
Traume,  Ch.  3 2  ff.  52 3  ff. 

106 ff.  Miv  Gegensatz  iio  xal  ütdvra  xrh.j  also  wieder  anako- 
luthisch;  :toXld  61]  wie  144.  Ch.  897.  'Ekd^are,  wie  durstige  Hunde 
(Paley),  vgl.  131.  Ch.  924.  Xodg  rs  entsprechend  xal  öaljtva,  aber 
dies  bekommt  mit  id^vov  ein  neues  Verbum  finitum.  jioivoi  erklärt  der 
Schol. :  olvog  yaQ  ov  öTtivöerai  'EqivvCiv,  und  besser  noch  Soph.  OC. 
100.  469 fF.  (nur  Wasser  und  Honig;  481  firjöt  ütQ06(f:iQHV  fiid^v); 
s.  auch  dazu  die  Schollen.  ßlsiUyfiara  Ch.  15;  v7](f)dXia  mit  den 
Schlufssilben  als  aufgelöster  Hebimg  wie  fiaQxvQia  JtaQTJv  797,  Ch.  i 
'EQß'^  X^ovie  utaxQcöi'  xre.  (andre  Beispiele  Paley  zu  V.  797).  108  vv- 
XTiöe/Livog  ist  doch  wohl  ein  Wort,  wie  vvxriTcXayxroq  vvxrlcpoiTog 
vvxTi<pQOVQi]roq.  Ecxäga  kann  und  wird  hier  ein  eigner  Altar  sein 
{ioxdga  ^oißov  Pers.  205 ;  s.  auch  Eum.  806),  der  sich  zu  dem  Zwecke 
leicht  herstellen  liefs;  das  Besondre  aber  ist  die  Stunde  (Schol.  iv 
T(oi  jueöovvxTLCJi  fiovaig  'Eqivvoiv  djtdQxovrai).  "iigav  (und  dcogiav) 
in  der  Zeitbestimmung  immer  so  im  Akkusativ,  Eurip.  Bacch.  "jz^ 
ttjv    rerayfiivrjv    WQav,    Aristot.    UoX.  'Ad^.  30    Ende    t?/v    Sgav  rijv 

6* 


84  Prolog. 

3tQOQQ?]^6iaavy  Gramm,  des  neutestam.  Griech.  §  34,  8  S.  972  (==  sig 
WQav,  zur  Stunde). 

llOff.  Aä^  ütarovßeva  Cho.  642,  xal  ravra  112  wie  627.  904? 
Prom.  949?  (Kühner-Gerth  I,  68  Anm.,  II,  247);  nach  gewöhnlichem 
Gebrauche  sollte  oQovöao,  folgen,  jiQxvGrarov  Ag.  1375  (Pers.  99  M.). 
Soph.  El.  1476;  vgl.  aQXV-öraüla  Xen.  Kyneg.  6,  6.  'ErxaTill(öii)ag 
Schol.  ;f;.£r«(yag,  iyyskdöag;  Hesych.  iyxariXXmipai  iyxaTa/LcvxrrjQlöai, 
von  tlXoq  IXXcQJtrG)  {IXXcojüsw),  verdrehte  Augen  machen;  auch  Frg.  225 
Ddf.     226  N.;  wo  ei    xarillcotpag  überliefert  ist. 

114 fF.  *ßg  ist  zweideutig:  „wie"  und  „indem**,  „da",  wie  Ch.  660 
u.  oft;  letzteres  scheint  vorzuziehen.  Ttjq  efifjg  üibqI  ipvxfjg  wie  Homer 
ütSQi  ijjvx'^g  d^EOV  {X  161),  SöTE  üteQi  ipvx^g  (i  422),  und  Soph. 
El.  1492  mit  dywv,  u.  s.  w.  (s.  Paley),  überall  „um  das  Leben",  was 
hier  nicht  genau  zutrifft;  auch  ist  Kl.  eine  blofse  ipvxTj.  Aber  der 
Sinn  ist  doch  ähnlich  stark.  ^Qovijöars  „versteht,  beherzigt",  vgl. 
yiyvGJöXG)  (pQovEG)  Hom.  n  136  u.  s.  —  ^Ovag  s.  oben  S.  81  ;  KXv- 
rainvrfirqa  mit  dem  falschen  v  hat  hier  auch  M.  Der  Name  soll 
zum  Bewufstsein  bringen. 

117—130.  Distichomythie  seitens  der  Kl.;  der  Chor  ebenfalls  sym- 
metrisch erst  zweimal  ßv^  dann  zweimal  ö>',  endlich,  was  Hermann 
epodisch  nennt,  iiv  nv  und  darnach  Xa^h  u.  s.  w.  Die  Interjektionen 
werden  durch  ütaQEüti'yQa(fri  (Schol.)  angegeben;  derartiges  kommt 
(Weckl.)  bei  den  Tragikern  jetzt  nur  hier  vor,  bei  Aristophanes  öfter. 
Mv  fiv  Arist.  "ijtjt,  10.  Thesm.  231  (Laut  des  Schmerzes ;  in  den  Th.  folgt 
ri  fiv^siq,  vgl.  fivC^ovöiv  ebenso  Eum.  189).  119  ist  in  den  Hdschr. 
sinnlos  und  durch  Hermanns  sfioi  statt  ißolg  nur  scheinbar  geheilt; 
denn  so  geht  (piloiq  auf  Orestes,  und  ütQoöixroQeg  (441)  heifst  Be- 
schützer, wofür  man  sich  auf  Zevg  d(pixroyQ  Hik.  i  bezieht.  Richtig 
Weil  <piXoi  yciQ  eiöiv  ovx  sßolg  JtQoöeixozsg  (vgl.  sixcag  Ch.  561). 
121  ist  xatoiXTii^H  (oder  -rii)  nicht  nötig,  da  oixri^eiv  und  -eod^ai 
sich  nebeneinander  finden.  Das  y"  nach  dyav  ist  aus  fg  h  unbedenk- 
lich aufzunehmen  (wie  es  auch  Ag.  1241  zu  belassen  ist);  vgl.  Ag.  1254. 
Prom,  696  {:!tQ(Di  ye)  usw.    Über  die  Nennung  des  Namens  s.  zu  116. 

123.  coiyßog,  wenn  124  wiC^eig  richtig  M;  vgl.  Sifioi,  was  nach 
Reisig  zu  Soph.  OC.  820  die  richtige  Schreibung  ist;  s.  darüber 
Ellendt  im  Lex.  Soph.  p.  798,  Dindorf  Lex.  Aesch.  p.  239,  Rabe, 
Rh.  Mus.  XL VII,  413  {(oifioi  zumeist  der  Laur.  des  A.  und  Soph., 
desgl.  Ven.  A  der  Ilias).  —  125  ist  TtBTtgaxrai  durch  Eurip.  Med. 
1064  ütävr(ji)g  TtETtqaxxai  ravra  xovx  excpai^erai  keineswegs  gedeckt; 


Prolog.  85 

denn  dort  ist  jteTtQ&rai  Variante,  was  hier  Bentley  nach  Vermutung 
forderte;  vgl.  Prom.  519  ri  yag  JtinQwrat  Zi]vl  nlrjv  del  XQareiv; 
Die  Korruptel  war  hier  durch  jtQäyixa  besonders  leicht;  ütsjtQCorai 
aber  (vgl.  334  ff.)  ist  sowohl  den  Zügen  näher  wie  kräftiger  als  rha- 
xrai  (Wakefield,  jtQOOrerayfievov  208),  vgl.  Schütz.  Zu  xaxd  vgl.  71.  — 
127.  vutvoq  novoq  t£  vgl.  Homer  ^  2  vizvcoi  xal  xa/ndrcoi  aQTjfievog; 
genau  koordiniert  ist  dies  ja  nicht,  aber  der  Schlaf  tatsächlich  (wenn 
dies  Kl.  auch  nicht  weifs)von  Apollon  bewirkt,  und  damit  vereint  sich  zu 
gleichem  Ziele  die  Ermattung.  I^vvcoßorat  vgl.  Ag.  650,  und  zu  Ch.  74 ; 
xvQiOL  ihrer  Wirkung  mächtig.  Agdxaiva  ironisch ;  ixxrjQalvco  nur  hier, 
doch  Hesych.  i^exTJQaivev  e^ecpd^stQS,  und  xriQaivovöi  Hik.  99g  {xTqQ). 

130.  OMüller  bringt  Versmafs  hinein,  indem  er  (fgät^ov  an  die 
Spitze  stellt  und  laße  siebenmal  statt  viermal  bringt;  anders  Dindorf 
unter  dem  Text:  Ä  Xaßov  laßov.  B  Xaßov  Xaßov.  F  (pQal^ov  Xaßov» 
Die  Zurufe  geschehen  wie  bei  der  Jagd  (wie  Vers  131  erläutert),  an 
Hunde  oder  Jäger  untereinander  („pafs  auf"). 

131.  Gegen  das  überlieferte  xXayyaiveiq,  wenn  dies  auch  nur  hier 
belegt  wird,  ist  nichts  begründetes  einzuwenden,  s.  GHermann  {-dvsiq 
Wakefield,  wofür  ein  paar  sonstige  Belege  existieren;  vgl.  aXtraivco, 
6C(pQaivofiai).  Die  Analogie  des  Baues  mit  133  scheint  gegen  die 
Änderung :  ovag  /  öicoxeig  /  d^figa  /  xXayyalvHq  /  ö '  aüt^Q  —  ri  6Qäig  / 
dviöTCO  I  ßi]  öS  I  vixdro)  /  :itcvog,  und  dieselbe  Form  hat  man  auch  in  132, 
zumal  wenn  man  ßeQifivaq  und  ixXaiJtcov  schreibt :  xvg)v  /  /uBQifivaq  / 
ovjtoT^  I  ixXelütwv  I Tcovov,  mit  Anklang  von  tvovov  an  ütovog  133. 
'ExXeiTtcov  (Blomfield)  scheint  in  der  Tat  besser  zu  sein ;  bei  ei  —  i 
ist  das  handschriftliche  Zeugnis  gleichgültig.  Zur  Sache  (Paley)  Arist. 
Zwicüv  lOr.  4,  10  p.  536  b,  27  :  evvjtvidt^HV  (fjaivovrai  ov  (.lovov  dv- 
^Qwnoi,  dXXa  xal  Yjtütoi  xal  xvveq  xal  ßosq,  hc  6h  otgoßara  —  — * 
ötjXovöt  6'  Ol  xvvsg  rcoi  vXayßWi^  und  (Schütz)  Lucr.  IV,  992:  venan- 
tumque  canes  in  molli  saepe  quiete  iactant  crura  tarnen  subito^  vocesque 
repente  mittunt^  et  crehras  redducunt  naribus  auras,  ut  vestigia  si  teneant 
inventa  ferarum.  —  133  ßri  06  vixdrco  jcovog  hier  (vgl.  88)  „lafs 
dich  nicht  weiter  (wie  bisher)  die  Müdigkeit  überwältigen" ;  dann  ^?y<J* 
dyvoriöriig  von  dem  neu  Geschehenen  {nfiiia  das  Entrinnen  des  Or.), 
welches  erkannt  werden  soll. 

135 ff.  Die  ersten  Verse  wieder  parallel:  dXyr^öov  ^ütag  j  ivöiTCoig 
oveiöeöiv  \  roTg  öcocfQooiv  yäg  j  dvtixEVTQa  yiyvsrat;  ebenso  137  f. 
ov  6 '  alfiarrjQov  7tvivß{a)  /  sjcovQioaoa  rcoi  \  dr/ucot  xariOxvaivovOa  / 
vrjövog  jtVQit   und  139  f.   (reine  lamben,    mimetisch)   ^jcov  I  fidgaivs  I 


36  Erste  Parodos. 

6svT£Q0ig  I  ÖKoyßaöiv  \  ^yeiQ '  iyeiQS  /  xal  öv  rrjvö '  /  eyd)  6e  6e.  Die  Er- 
läuterung zu  135  geben  V.  155 ff.;  übereinstimmend  (auch  in  roig  öco- 
g)Q00iv)  ist  Demosth.  Olynth.  I,  17  Tcal  jtQOöeaO-^  fj  vßgig  xai  €^'  ^ 
rcov  TtQayßdrov  aioxvvtj,  ovöeßiäq  Ekarrcov  C,r]fiia  rolg  ya  öc6(fQ0öiv; 
ferner  vgl.  Plat.  Leg.  XI,  926  D  ijjoyoq  xal  oveiöoq  xeiöd^co,  jto?.l(ov 
XQ7]fidT(ov  vovv  x6XT7]ߣVG)L  ^7]ßia  ßüQVxiQa.  Zu  finag  vgl.  Ch.  272. 
Ag.  432  (unten  158  Xoßov;  die  ovsiöi]  sind  die  der  Kl.;  dvrixevtQa 
(nach  466)  =  dvrl  xbvtqov,  vgl.  dvTiöovXoq  Ch.  135.  Nach  dem 
allgemeinen  Satze  erfolgt  die  Rückkehr  zu  diesen  Personen  mit  6v  6e 
(worin  also  nicht,  wie  Paley  meint,  der  Wechsel  der  Anrede  an  ver- 
schiedene Erinyen  liegt).  —  ejcovQloaöa  mit  einer  gewissen  Ironie, 
zugleich  zu  dem  doppelsinnigen  ütvtvfia  passend;  twl  wie  Sept.  385. 
912.  1065,  unten  174  usw.,  s.  zu  2.  Nach  den  letzten  Worten  ver- 
schwindet der  Schatten  wieder  in  die  Tiefe. 

Erste  Parodos,  140—178. 
Drei  einleitende  Trimeter  der  Chorführerin  (i  und  3  reine  Jamben, 
jedenfalls  auch  in  raschem  Tempo  rezitiert);  dann  drei  Strophenpaare, 
in  denen  zweifellos  Einzelvortrag  oder  geteilter  Vortrag  der  einzelnen 
Stücke  war;  aber  wie,  ist  ganz  unmöglich  festzustellen.  GHermann 
verteilte  unter  15  Choreuten  (einschliefslich  der  3  Trimeter  zu  Anfang), 
indem  er  Str.  «  Ant.  «  fünffach  teilte,  unter  je  vier,  Str.  ß  Ant.  ß 
zweifach  unter  je  zwei,  Str.  y  Ant.  y  aber  ungeteilt  je  einer  Erinys 
gab.  Rofsbach,  Kirchhoff,  Wecklein  verteilen  unter  Halbchöre;  auch 
bei  ihnen  ist  die  Spaltung  von  Str.  Ant.  a  vierfach,  von  Str.  Ant.  ß 
nur  einfach;  Str.  Ant.  y  bleiben  Einheiten  und  werden  von  Rofsbach 
sogar  dem  ganzen  Chor  gegeben.  Der  "Scholiast  bemerkt  nur:  xoßßa- 
rixcog  (als  losgelöstes  Stück,  nicht  Teil  einer  Periode)  sxaorov  ütQOS- 
vsxTSOv  '  ai  yaQ  öiaxonal  (Unterbrechungen  der  Konstruktion)  tiqoö- 
(poQoi  Tolg  Jtdd^EöLV ;  also  war  auch  ihm  keine  Teilung  überliefert. 
Man  hat  sich  zu  denken,  dafs  die  Erinyen,  eine  nach  der  andern 
erwachend,  aufsprangen,  sich  umsahen,  hin  und  her  rannten,  schliefs- 
lich  aber  nach  vorne  zu,  d.  h.  von  dem  Ekkyklem  herunter  in  die 
Orchestra,  wo  es  möglich  war  sich  zu  gruppieren  und  regelmäfsige 
Bewegungen  auszuführen;  deshalb  scheint  mir  auch  für  Str.  Ant.  a 
■die  Gliederung  nach  Halbchören  ausgeschlossen,  für  ß  {y)  dagegen 
zulässig.  Nach  der  Fiktion  des  Dichters  (179)  sind  sie  gleichwohl 
immer  noch  innerhalb  des  Tempels.  Dafs  die  Aufregung  zuerst  am 
stärksten  ist,  nachher  sich  etwas  setzt,  ist  natürlich. 


Erste  Parodos.  87 

Von  Rhythmen  dominieren  die  Dochmien,  denen  indes,  wie  auch 
sonst,  rezitierte  Trimeter  beigemischt  sind,  a  2.  4,  ß  i,  y  i,  mit  nicht 
vielen  Spondeen,  schliefslich  indes  (Ant.  y)  sogar  mit  dreien.  Vgl. 
über  diese  Trimeter  zu  Ch.  423  ff.;  in  der  2.  Parodos  und  in  der 
Strophe  7  7  S  ff.  ist  die  gleiche  Mischung.  Die  Dochmien  respondieren 
genau  bis  auf  157,   164,  wo  man  emendiert,    und  143,   149.     Aufser- 

dem :  Str.  a  6  ^  -  ^  —  v^ w-,  vgl.  ^5    <y  -  ^  —  ^  —  ^ v^-, 

doch  wohl  lamben  mit  unterdrückten  Senkungen  (Ch.  940);  dagegen 
aufgelöste  lamben  ß,  6  ^w^/^^^/^^v^/^-;  Dochmius  und  iam- 
bische  Dipodie  (vgl.  zu  Ch.  68,  S.  86)  ß,  2  und  in  umgekehrter 
Stellung  (^_^_,  w--^-)  y  4;  Dochmius  und  xara  ßaxxelov 
_o^-w-w  y,  2  (vgl.  Strophenschlüsse  wie  793  Sept.  688.  701). 
Sehr  unklar  ist  Str.  Ant.  2,  4:  vjtb  (fgävag,  vjtb  Xoßov  —  uibqX 
üiööa,  TtsQi  xaga,  Päonen  ohne  Synaphie?  katalektische  trochäische 
Dipodien  desgleichen?  Vgl.  328  u.  s.  w.  Oder  iambische  Tripodie? 
Dann  würde  die  Anaphora  etwas  verwischt. 

140  ff.  Die  Erste  weckt  die  Zweite  und  läfst  sie  die  Dritte  wecken, 
und  weckt  selbst  währenddessen  eine  angeredete  Vierte  {iycb  6e  Ca); 
denn  dafs  dies  hiefse  „wie  ich  dich'',  ist  wenig  glaublich.  Das  erste 
syaiQs  kann  man  ,, erwache"  verstehen;  denn  dies  mufs  doch  dem 
Aufwecken  einer  andern  vorangehen;  so  Eurip.  I.  A.  624,  nämlich 
öavröv  oder  oavr/jv,  vgl.  jtavs  ,,hör  auf".  Bei  evösig  ist  Personen- 
wechsel möglich;  Paley  vergleicht  Homer  B  2^  (vgl.  oben  S.  81) 
svöeigy  'AzQeog  vU;  UjcoXaxri^eiv  (Prom.  651)  starkes  Wort;  aus 
dem  Singular  geschieht  Übergang  in  den  Plural  wie  Ar.  ^'Oqv.  203 
(Weckl.)  dvsysiQag  ttjv  efirjv  dijöova  xaXovßbv  avrovq.  ^Qoißiov 
ist  der  Traum,  wie  Ag.  1354  {(fjQOifiiät^ovTai)  der  Todesruf  und  seine 
Ursache;  fiaxäv  {judraiov  elvai  oder  yiyveö^ai)  auch  Prom.  57. 
Sept.  37. 

Str.  «,  143—148.  'lov  iov  wie  Ch.  881.  Ag.  12 14;  jctjca^  vgl. 
ütv:n:jta^  Plat.  Euthyd.  303  A,  wovon  vJtSQJtvjtJtdC^siv  Arist.  ^  Ijtjt.  680 
abgeleitet  ist.  Doch  ist  dies  Ausruf  des  Staunens;  ütvna^  hier  eher 
oxarXLaöTLXöv^  wie  ütönot  146;  darnach  jtojta^  Aldina  Ddf.  —  Das 
std&oq  ist  das  Entrinnen  des  Flüchtlings,  der  wirklich  fort  ist;  das 
ütoXXd  Ttad^Blv,  und  zwar  fidrr^v,  sind  die  vielen  vergeblichen  Mühsale 
der  Verfolgung.  Avöaxng  nur  hier;  a<peQTog  (Ch.  442.  469,  unten 
479,  fünfmal  im  Ag.)  ebenfalls  nur  bei  A.  und  zwar  in  dieser  Trilogie 
(in  Prosa  difOQTjrog).  Der  Hiatus  nach  der  Interjektion  zwingt  noch 
nicht,    vor    d<p£QTOV    xaxdv    und    roxtvOiv    utiXQOv   die  Synaphie   als 


88  Erste  Parodos. 

unterbrochen  anzunehmen.  —  147.  uie:jtTG)X6v  i^  agTcvcov  wie  Ag.  1245 
ix  ÖQO^ov  jtiocov,  herausgeraten;  jtstitTCOxev  e^co  tojv  xaxwv  Arist. 
BatQ.  970  (vorher  riv  xaxoTg  nov  jteQiJtiö7]i).  Dann  ol'x^rai  ^'  (Abresch) 
statt  6;  hier  ist  zu  enger  Anschlufs,  als  dafs  6a  vertragen  würde. 

Ant.  a,  149—154.  '/©  Jtal  Aiog  stimmt  wenig  zur  Strophe  (v^  w  w  -  ^  - ) 
und  hat  eine  auffallige  syll.  anceps  am  Schlufs  eines  i.  Dochmius 
des  Dimeters,  wie  Soph.  Ant.  IS22  ayara  ß'  ori  rdxoq  {raxiör  wird 
emendiert)  /  ayata  ß  axTtoöcov.  Hier  mufs  man  das  Überlieferte  stehen 
lassen;  auch  in  den  Strophen  778ff.  und  837 ff.  begegnet  Ähnliches. 
'EnUkoütoq  wie  Hom.  {X  364  u.  s.);  utäXi]L  Medium  wie  199.  Ag. 
255  u.  s.  (häufiger  Aktiv).  —  150  stark  ähnlich  mit  731  anal  xa^ijt- 
üidlp^L  fia  ütQaößvTLV  vaoq;  auch  778=808  d^aol  vacoraQOi,  TtaXaiovg 
vofiovq  xad^iüiTtdöaöd^a ;  das  Verbum  steht  im  eigentlichen  Sinne  Hdt. 
9,  14  1]  ijt:jtog  xaxLjtüidöaxo  x^QV^  '^V'^  Mayagiöa  (verwüstete).  — 
151  öaßov  vgl.  axvoßfov  öäßag  92 ;  dies  ist  eben  ein  Stück  der  neuen 
Weltordnung,  Einl.  S.  9.  'k^£Og  auch  540  (Pers.  808,  vgl.  övö^aog 
Ch.  46  u.  s.).  Toxavöiv  d.  i.  der  Mutter,  wie  tcöp  raxo/iävcov  Ch.  419, 
vgl.  für  solche  Plurale  die  Belege  aus  den  Tragikern  bei  P.  Menge 
De  poet.  scaen.  graecorum  sermone  (Gtg.  1905)  25ff. ;  nixQov  feind- 
selig wie  Ch.  234.  ßlTjTQakoiag  (210)  ist  eigentlich  wer  seine  Mutter 
schlägt  (dXoäv),  und  hat  noch  bei  Piaton  Phaid.  114  A  diese  gelindere 
Bedeutung  (nachher  dort  vßQiöav  von  denselben  Missetätern).  'i2i; 
■^aoQ,  Gegensatz  zu  dd^aov  (Schütz).  Ti  rcovöa  xra.  vgl.  (Weckl.)  Ag. 
211.  Ch.  338. 

Str.  ßf  155—161.  In  dieser  Str.  und  der  Antistrophe  sind  zahlreiche 
Gleichklänge,  teils  zwischen  Str.  und  Antistr.  {ßaöoXaßaZ  —  (povoXißfj, 
6i(pQi]XdT0V  —  öixag,  ucdgaöri  —  JtdQaörc,  XQvog  exaiv  —  ayog  axaiv), 
teils  in  einem  Verse:  155  ovaiöog  —  ovaiQdrcoVj  156  öixav  6ig:Qt]XdTOV, 
160  öaiov  6afiiov,  161  ßaQv  jcagißagv ;  besonders  aber,  mit  ent- 
sprechender Bildung  in  Str.  und  Antistr.,  doch  ohne  Anklang  zwischen 
diesen,  159  vito  (pgavag  vüto  Xoßov  und  165  jr6()i  ütoöa  :JtaQl  xdga. 
Vgl.  W.  Kühne  De  vocum  sonorumque  in  strophicis  A.  canticis  aequa- 
bilitate  (Halle  1905)  p.  5  f.  —  Der  Anfang  wiederholt  (mit  Absicht) 
Klyt.'s  Worte  135  f.,  unter  kräftiger  Ausführung  des  Bildes.  MaOoXaßrjg 
nur  hier  (so  ist  der  Stofs  stärker),  Xoß6g  =  ^:JtaQ  135,  also  vjto  X.  == 
v<p  finaQ  Ch.  272.  Die  letzten  Verse  der  Str.  aber  fügen  ein  an- 
deres Bild  hinzu,  das  vom  öffentlichen  Folterer  und  Auspeitscher  und 
dessen  Schlägen.  Kgvog  wie  Sept.  834  (vgl.  xQvagog))  ütaQißaQV  nur 
hier    (über    die    Bildung    Lobeck   Phryn.   539;    vnaQßaQTig    Ag.   11 75 


Erste  Parodos.  89 

M,  vütSQßaQvg  h).  Statt  des  unpassenden  Artikels  ist  mit  Wakefield 
Ti  ZU  schreiben,  wie  eben  der  V.  der  Septem  zeigt:  xaxov  rt  xag- 
öiav  fie  üteQiJtirveL  XQVog,  also  einen  Schauder  wie  (Schol.)  unter  den 
Hieben  des  Henkers. 

Antistr.  ß,  162—168.  Der  Gegensatz  gegen  das  junge  Götter- 
geschlecht (schon  Antistr.  a)  kommt  nun  noch  schärfer  heraus.  Es 
ist  Parallelismus  und  Abwechslung:  Str.  a  Str.  ß  verwandt,  ebenso 
die  beiden  Antistrophen  (Weil).  KQarovvrsg  ist  mit  d^govov  zu  ver- 
binden, Hik.  2 54  f.  alav  XQarw,  Soph.  OC.  1380  rovg  öovg  ^Qovovq 
xgarovOiv,  nur  dafs  ^govovq,  wofür  in  der  Strophe  Spondeus  steht, 
wahrscheinlich  Erklärung  ist:  d^äxov  Rauchenstein,  d^Qävov  HLAhrens, 
möglich  wäre  auch  (fovoXißalq  Wgaq,  wie  Prom.  389  rwi  veov  ^ß- 
xovvTi  nayxQaTElQ,  i'ÖQag.  To  :rtäv  „überhaupt",  zu  Ch.  331;  öixao, 
jtXeov  =  :jikQäi  öixtjg  Prom.  30,  was  Heimsoeth  auch  hier  fordert, 
zumal  da  Hesychios  :n:sQäi  durch  jtXeov  erklärt;  doch  kann  jtXeov 
adverbiell  sein,  Ch.  902  u.  s.  Das  <povolißt}g  ctegl  utoöa  mufs  einen 
weiteren  Sinn  haben  als  was  die  folgenden,  von  Apollons  Tat  han- 
delnden Verse  besagen:  auch  Zeus  hat  den  Mörder  Ixion  aufge- 
nommen und  seinen  eigenen  Thron  besudelt,  vgl.  717  ff.  —  V.  168 
(XQOfievov  wie  ccQOiöd^s  xvöog  Sept.  316,  „erwerben",  zu  aQVVßai  und 
nicht  zu  deigco  aiQCOj  Kühner-Blafs  II,  350;  dazu  der  epexegetische  In- 
finitiv ex^iv,  Kühner-Gerth  II,  576.  BXoüVQog  hat  A.  nur  hier,  im 
Sinne  von  „schrecklich",  wie  FoQyw  ßXoövQwnig  Hom.  A  36. 

Str.  y,  169-173.  Wenn  bXQavax^  d.  i.  f;f()aWro  richtig  ist  (wo- 
gegen kein  Bedenken  sein  kann,  da  das  Medium  dem  Sinne  ent- 
spricht), so  ist  Apollon  so  wenig  wie  in  der  Antistr,  (ixXvoerai  174) 
angeredet,  und  nun  auch  fiavTiOcoi  in  ßavrig  cov  (Schütz;  vgl.  unten 
ütorirgöütaLog  wv  177)  zu  emendieren;  denn  bei  /navrixbv  (Stanley, 
wie  fiavTixcov  fivxdjv  180)  vermifst  man  gar  zu  sehr  das  Subjekt. 
AvTOöCvTOv  =  avroxiXevorov  zitiert  Hesychios  aus  Sophokles'  ^xvQiai; 
dies  Verbum  wahrt  hier  die  Verdoppelung  des  Anlauts,  wie  bei  Homer ; 
aber  in  imovfiEvog  unten  786  ist  sie  verloren  gegangen.  ^vroxXrjtog 
„aus  eigenem  Antrieb"  Soph.  Tr.  392,  Piaton  Ep.  VII  391  B;  der 
Scholiast  erklärt  avrbg  avrbv  xaXiöag,  also  aktivisch.  BQOteog  statt 
'BLog  bei  Tragikern  nur  hier  (Ddf),  aber  bei  Pindar  stets,  wie  auch 
(nach  Didymos)  in  Aristoteles'  Päan  V.  i .  In  173  schreibt  man 
(aufser  Weil  und  schon  Schütz  im  Kommentar)  sehr  verkehrt  Moigag, 
als  ob  es  sich  um  Vernichtung  der  Schicksalsgöttinnen  handeln  könne; 
A.  erklärt   sich   selbst   in  V.  ']2'j,   wo   die  Erinyen  zu  Ap.  sagen:  6v 


90  Erstes  Epeisodion, 

rOL  Jtalaiaq  öiavo/naq  xaraipO^iöag ,  also  die  uralte  Scheidung 
zwischen  Göttern  und  Menschen,  indem  du  einen  Menschen  dem 
Tode  entzogest.  Vgl.  zu  fwlQa  Eum.  105.  476  (Plural,  weil  auf 
Götter  und  Menschen  bezüglich);  zu  jtalaiyevelg  Sept.  742  naXai- 
ysvfj  naQßaöiaV,  über  diesen  Vorwurf  Einl.  S.  9. 

Antistr.  ^,  174—178.  „Mir  macht  er  sich  verhafst,  und  seinen 
Zweck  erreicht  er  doch  nicht";  also  wie  Zeus  zu  Hera  sagt,  Homer 
A  562 :  :xQfl^ai  ö'  e/iijttjg  ovtc  övvrjoeai,  dXX'  ccjtb  d^vßov  ßäXXov 
ißol  eöEat.  'ExXvöerai  Med.  wie  Prom.  235  {Ivöaod^e  Ch.  804). 
^EXevd^eQOvrai  ist  das  prophetische  Präsens,  Kühner-Gerth  I,  138. 
UoTiTQOTtaioq  ist  hier  (wie  2;^^)  der  Schuldbeladene;  ßidoxfOQ  aber 
der  Bluträcher,  während  es  Ch.  944  der  Verbrecher  ist;  das  schwankt 
also  wie  bei  dXäorcoQ,  dXeiziJQiog ;  auch  jtQoöTQOJtaiog  selbst,  wie 
Antiphon  Tetr.  3  «  4  öeivovg  dXeiT7]Qiovg  e^oßev  rovq  rwv  djto- 
d^avovrcov  TtQOOrQOTtaiovg  sagt.  IJäoerai  =  XTTJasrat  wie  jtsTtaßtvog  = 
xaxTTjßivog  Ch.  191.  Ag.  835.  Das  verdorbene  ixsivov  hat  Weil  vor- 
trefflich in  döiv  ot  emendiert:  EK(E)INOY  =  EICINOY,  mit  der  be- 
kannten Vertauschung  von  K  und  IC ,  aus  der  die  schöne  Korruptel 
CKY<t>OC  statt  CICY<t>OC  (Ephoros  b.  Athen.  XI,  500  BC)  entsprang. 
IEötiv  ov  oder  eCriv  ov  schon  GHermann,  mit  geheimnisvoller  An- 
deutung,  die  aber  auch  in  elötv  ov  liegt.     Für   den   Sinn  vgl.  273  f. 

Erstes  Epeisodion,   179 — (243)  306. 

Während  Orestes  flieht,  erscheint  Apollon  wieder  und  treibt  die 
Erinyen  aus  seinem  Tempel  heraus.  Ein  erster  Konflikt  zwischen  den 
streitenden  Gottheiten  wird  hier  vorgeführt,  gleichsam  ein  Vorspiel  zu 
dem  in  Athen;  also  teils  um  diesen  vorzubereiten,  teils  um  über  die 
lange  Zeit  von  Orestes'  Flucht  etwas  hinwegzutäuschen,  was  hier  durch 
ein  Chorlied  nicht  geschehen  konnte.  Der  junge  Gott  benimmt  sich 
feindselig  und  herrisch  (junkerhaft,  wie  man  gesagt  hat),  die  alten 
Göttinnen  würdevoll  und  gemessen,  wie  auch  nachher;  von  213  ab 
ist  indes  auch  Apollons  Ton  ein  gleich  würdiger. 

Apollon  179—197.  V.  181,  Die  Metapher  ocfig  wird  vom  Schol. 
aus  dem  Gifte  erklärt,  richtiger  aus  dem  Bisse;  jcTEQoevreg  sind  die 
Pfeile  schon  bei  Homer  (vgl.  A.  Myrmid.  Erg.  129,  Paley) ;  der  My- 
thus kennt  aber  auch  geflügelte  Schlangen,  Hdt.  2,  75  f.  ^Qyfjözfjg 
{d(pQ6g  Sept.  60)  ist  wohl  als  hellglänzend  zu  verstehen,  ßsXag  dipQog 
183  macht  einen  Gegensatz,  eben  den  zwischen  dem  Lichtgotte  und 
den  Mächten  der  Finsternis.     Das  Bildliche  der  Rede  ist  zugleich  füi 


Erstes  Epeisodion.  91 

die  Drohung  geeignet.  1 82  ;f()t;(JrAaTOg  ist  die  Sehne  {^cüßiy^,  auch 
Pers.  461  so),  wie  alles  bei  den  Göttern  golden  oder  silbern  {(xq- 
yvQoro^oq  von  Ap.  Homer  A  37).  —  183 f.  Blutsaugerinnen  sind  die 
Erinyen  auch  nach  ihrem  eigenen  Liede  2  64  ff. 

186 ff.  Die  Strafgöttinnen  haben  Freude  an  der  Strafe,  und  je 
barbarischer  und  wilder  diese  ist,  um  so  mehr.  A.  hatte  genug  von 
persischer  Strafjustiz  gesehen  und  gehört.  Sofort  für  xaQaviOrfJQsg 
ölxai  vergleicht  sich  Pers.  371 ;  Ausstechen  der  Augen  kommt  Xenoph. 
Anab.  i,  9,  13  neben  andern  Verstümmelungen  vor;  Entmannung  von 
Knaben  Hdt.  6,  9;  Steinigung  und  eine  Art  Kreuzigung  an  einem 
Perser  und  seinem  Sohne  vollzogen  von  Xanthippos  das.  9,  120,  dva- 
OxoXojtiö/Liog  (igQ^-)  ^^  3000  Babyloniern  nach  der  Einnahme  von 
Babylon  3,  159.  Demgegenüber  mufste  sich  der  Athener,  bei  dem 
nur  x(6v£iov  und  djtorvßjcaviößog  die  Strafen  waren,  als  human  und 
gesittet  fühlen.  Aixai  xaQaviörrJQsg  wie  zvxv  OcottJq  Ag.  664;  das 
Wort  wie  oip&aXfKOQVXog  nur  hier,  doch  xaQaviörijg  ßOQog  im  Rhesos 
817  {xaQava  öai^agCh.  396).  Beide  Adjektive  gehören  zu  dixai]  für 
sich  steht  a<f)ayal  Abschlachtungen,  wie  sie  freilich  auch  in  Hellas  vor- 
kamen; dann  üjtiQßaxog  t'  <x:to(pd^oQal  (Hdschr.)  jtaiöcov  (Knaben) 
deutlich  für  die  Sache;  dann  xaxov  ra  (wie  man  nun  mit  Dindorf  zu 
schreiben  hat)  ^Xovvig  rjö'  dxQfovla.  Auch  dies  müssen  Substantive 
sein,  durch  r^ö^  verbunden,  vgl.  414  (auch  sonst  oft  A.,  wenn  auch 
nicht  im  Dialog);  der  Scholiast,  der  mit  ^  dxfiaia  (x^ovrig)  aTtoxoTtrj 
{dxQCDvia)  erklärt,  ignoriert  merkwürdigerweise  die  Konjunktion.  Aus 
Herodian  aber  wird  in  den  Schollen  övöT7]ßa  xal  dd^QOiOiia  als  Er- 
klärung für  dxQcovia  zitiert;  besser  Bk.  An.  37 2y  2  dxQfovia  ra  dd^Qoi- 
ößara,  xal  fj  dxQorrjq,  xal  7]  dx/i7],  xal  rb  sütilexrov  ovörrjfia  (Et,  M, 
53,41;  Hesych.,  s.  Ddf.  Lex.).  Diese  Bedeutungen  passen  trefflich 
und  lassen  sich  (aufser  d^goiößa)  an  dxQog  leicht  anschliefsen,  wenn 
auch  die  Bildungsweise  auf  -covia  unklar  bleibt.  Wenn  man  indessen 
'Covid  akzentuiert,  dann  sind  xQivwvid,  ^oöcjvid  analog,  und  die  Be- 
deutung „wo  das  Äufserste  von  Übeln  zusammen  ist".  Weniger  gut 
sind  wir  über  x^ovvig  unterrichtet,  nur  dafs  dies  Wort  mit  ßovvtg 
(Hik.  117  'Ajclav  ßovvtv)  zusammengestellt  wird  (Lenz  Herod.  95,  9). 
Der  Scholiast  mischt  den  homerischen  (/  539)  x^ovvrjg  övg  aygiog 
hinein,  der  ein  grofses  Problem  bildete;  immerhin  sieht  ja  /lovrig 
wie  ein  Femininum  zu  x^ovvrjg  aus  {jtoXirijg  —  jtollrig),  und  wäre 
nicht  das  jy'cJe,  so  könnte  man  es  mit  den  Schol.  als  Adjektiv  (=  «- 
Xfiaia)  zu  dxQCOVid  verstehen.    XXovvijg  selbst  fand  sich  bei  A,  in  den 


92  Erstes  Epeisodion. 

^HÖGiVoi  (Frg.  63):  /tiaxQoaxeXrjg  fiev.  aga  ßt]  x^ovvrjg  rig  rjv  (Herrn. 
für  ^),  wo  es  anscheinend  eine  Heuschrecke  bedeutete.  S.  Ddf.  Lex, 
(nach  GHermann  Opusc.  V,  lofF.).  Es  hilft  alles  dies  nicht  im  ge- 
ringsten weiter,  und  wie  überliefert  ist,  mufs  man  schon  mit  Dindorf 
X^ovvig  als  viridis  seges  erklären  und  (mindestens  in  A.s  Sinne)  mit 
Xkori  zusammenbringen.  Hermann  schrieb  nach  Fritzsche  utaLöcov  rs 
X^ovvig,  i]6'  dxQCOvia  xaxov  ;  so  wird  x^ovvig  Kastration,  wie  man 
XXovvi]q  bei  Homer  vielfach  als  exrofiiag  erklärte;  daher  auch  die 
Schollen  an  unsrer  Stelle.  —  V.  189  steckt  in  levO/nov  entweder  -6g 
oder  -o/;  ßvC^ovöcv  schon  118.  Oixriößog  ist  nach  Ammonios  p.  102 
(Ddf.  Lex.)  6  Xoyog  rov  oixri^Oßavov  ^  dagegen  olxrog  das  Mitleid; 
anscheinend  hat  bei  A.  olxrog  auch  erstere  Bedeutung,  515;  doch  s.  dort. 
190  vjtb  QOixiv  ist  in  scriptio  continua  ijtoQQaxtv,  und  so  Hdschr.; 
vgl.  Prom.  1023  ßsycc  gaxog  (jieyaQQaxog) ;  zahlreichere  Belege  sind 
indes  für  Kürze  des  vorhergehenden  Vokals,  wie  2^2  rov  Ixhrjv  re 
Qvöoßai  {re  wäre  gegen  das  Porsonsche  Gesetz);  Prom.  992  ütQog 
ravra  QL^trio&G)  ßlv,  Sept.  105.  Gh.  315.  Eum.  789  rl  Qe^sig  (-ag, 
-a))j  Prom.  713  xQ^ß^'^ovoa  QaxtaiOiv.  In  der  alten  Komödie  ist  be- 
kanntlich die  Verlängerung  Regel,  in  der  Tragödie  nicht. 

190if.  'EoQrr]g  mit  bitterer  Ironie;  mit  djtOTtrvöroi  vgl.  oben  xa- 
rdnrvöroL  68;  CreQyi^&QOv  Gh.  241.  '^ Y(prjysTo&ai  „anleiten"  =  lehren, 
zeigen;  Weckl.  vergleicht  Gatull.  64,  193:  Eumenides  quihus  anguino 
redimita  capillo  frons  expirantes  praeportat  pectoris  iras.  —  194.  XQ^]~ 
CrriQLOig  schwerlich  Substantiv  =  Orakelstätte,  sondern  adjektivisch  wie 
241.  Ag.  1270;  Orakelspruch  heifst  xQr^Of^iJQiov  Ag.  964.  Sept.  748, 
Orakelopfer  Hik.  450.  Das  Substantiv  wird  also  in  7ülfjOloio(t)  zu 
suchen  sein,  wofür  nichts  näher  liegt  als  xlrjtöioiöc  d.  i.  xleiöloiOi 
(Wieseler).  To  xleiöiov  rb  Avxoßiöcßv  Pausan.  4,  i,  7;  über  Schrei- 
bung und  Ableitung  (von  xhjiG))  s.  Meisterhans-Schwyzer  S.  51.  Tql- 
ßeo&ai  iv  wie  ivrQißaöd-ai,  jcQOörQißeö&ai;  letzteres  steht  Antiphon 
4  jS  8  vßtv  rb  ßTJvißa  rwv  dlsirt^Qicov  JcQoörQtxpoßai,  ersteres  jetzt 
nur  bei  Späteren,  evr^ißsö^ai  rivi  xaxov  Lukian  D.  D.  20,  2.  Mvöog 
Befleckung  wie  445. 

196  f.  Dem  Orestes  hat  Apollon  den  Hermes  als  Geleiter  (,, Hirten", 
s.  jtoißaivcov  91)  mitgegeben;  die  Erinyen  schickt  er  fort  ohne  Geleit. 
In  ainoXovßavai  (vgl.  ßovxolovßevog  78)  liegt  der  Vergleich  mit  einer 
Ziegenherde;  ev<pihjg  hier  aktivisch  (passivisch  Ag.  34). 

Stichomythie  198—212,  eingeleitet  mit  3  Versen  des  Chors  (vgl. 
zu    Gh.  106 ff.),    wie    auch  415.    585.     'Avrdxovöov    nämlich    oveiöri: 


Erstes  Epeisodion.  93 

nachdem  du  uns  geschmäht,  lafs  dir  auch  unsre  Vorwürfe  sagen. 
IleXriL  wie  149. 

201  ff.  ütwq  6t]  wie  431.  601,  Ag.  543.  Toöovzov  für  -to  Din- 
dorf,  da  der  allgemeine  Gebrauch  der  scenischen  Dichter  die  Formen 
mit  V  bevorzugt,  Ddf.  Lex.  361b.  „Soviel  magst  du  meinetwegen 
sagen",  so  widerwärtig  mir  die  Unterhaltung  mit  dir  ist.  202  wörs 
pleonastisch  wie  nach  öexoifitjv  228,  Kühner-Gerth  II,  8  ff.  — 203  Jt8fiyjai 
ütoivdq,  von  Or. ,  könnte  verteidigt  werden  mit  Pers.  624  jce/iiüts  ^o«? 
d.  i.  giefse  aus,  oder  ro^svfi'  ijceßtpEV  Hik.  1005;  indessen  die  Kon- 
jektur von  Heath  jteßipaq  pafst  auch  in  bezug  auf  den  Aorist  besser, 
der  sich  so  an  exQTjoa  anschliefst.  Ti  ßtjv  Ag.  672  n.  Linwood  {ri 
ßi\  überl.,  wie  auch  hier  f  j,  Soph.  Ai.  668,  „was  denn  sonst?"  Die 
Redensart,  besonders  wo  sie  als  Antwort  gleich  einer  Bejahung  steht, 
scheint  dorisch  und  dem  A.  wie  später  dem  Piaton  in  Sizilien  geläufig 
geworden;  Sophokles  aber  zeigt  gerade  im  Aias  vielfache  Berührungen 
mit  der  Orestie.  Dittenberger  Hermes  XVI,  334  (der  bezüglich  der 
Stellen  des  A.  und  Soph.  zweifelt,  ob  ri  iir^v  oder  W  ßri  das  Rich- 
tige ist). 

204  ff.  ^VTceötrjg  (machtest  dich  anheischig)  ösxtwq  wie  rov  Xoyov 
öiaöoxov  vnoördvra  Plat.  Phileb.  19  A  (Paley).  ApoUon  bestätigt 
dies,  indem  er  die  Art  und  Weise  (durch  das  Imperf.)  näher  angibt. 
—  206  Schol.  rjd^ixevOavTO  rag  ÖKOXZQiag  ütgoTtoßutovq  einovoai,  d.  h. 
sie  sprechen  in  (grimmigem)  Humor,  Rutherford  Scholia  Aristophanica 
III  130  n.  II,  der  h  7Jd^ei  b.  Diogen.  VI,  10  vergleicht,  z/^r«  wie  oft 
in  der  Frage  (Ch.  218.  916  u.  s.)  an  das  Vorige  anknüpfend,  „denn", 
,,also".  —  207  jcQoöcpoQog  Ch.  714;  für  ütQÖ6(fOQOv  ist  Stanleys  ngoo- 
(fjOQOi  natürlich  ebenso  möglich.  208  jtQoörsray/nivov  „vom  Schicksal 
zugewiesen",  wie  der  folgende  Vers  zeigt;  nicht  etwa  „befohlen". 
Tifii]  wie  Ti/udg  419  {ytgaq  394),  und  die  Erklärung  dort  ähnlich  wie 
hier:  ßQoroxrovovvrag  ex  6öß(ov  iXavvofieVf  nur  dafs  hier  mit  An- 
spielung auf  Orestes  spezialisiert  wird.  —  211  ri  yaQ  s.  Ddf.  Lex.  65  ab; 
über  den  Genitiv  dabei  s.  Kühner-Gerth  I,  363  (Plat.  IIoliTsia  470  A 
ri  öh  yfjg  rßjjoecog,  nämlich  ntQh  und  denkst  du,  sagst  du).  Noücpit^eiv 
=  töten  Ch.  438.  491.  In  der  Antwort  zeigt  sich,  dafs  die  Erinyen 
ihre  Rache  auf  den  Mord  von  Blutsverwandten  beschränken  (noch 
deutlicher  V.  605);  somit  ist  ihnen  Gattenmord  auch  kein  (povog 
avd^ävrrjg,  d.  i.  avroxrovog  (Sept.  681.  734),  avTOtpovog  (Sept.  850. 
Ag.  1091),  oder  keine  avrovQyia  (336),  d.  h.  eigenhändig  am  eignen 
Blut   begangen   (^avdroig   avS^ivraiOiv   Ag.  1573).     Dies  am  ,, eignen 


94  Erstes  Epeisodion. 

Blute"  wird  bei  diesen  Wörtern  gewohnheitsmäfsig  suppliert,  indem 
ja  dies  der  ärgste  Fall  des  Tötens  mit  eigner  Hand  ist;  natürlich  be- 
halten av&EVTTjq  (avToevTTig  Soph.  OR.  107,  wo  indes  der  engere 
Begriff  durchschimmert),  ai\6xeiQ  daneben  auch  die  allgemeine  Be- 
deutung. 

Apollon  213—224.  Das  verdorbene  i^Qxeoo)  213  scheint  nach  der 
Parallelstelle  845 f.  geheilt  werden  zu  können:  a^to  ydg  ßs  rcßäv  6a- 
vaiäv  d^sojv  övOJtdkaßot  7t aQ^  ovöhv  7]Qav  60X01,  Wenn  dies  hei fst: 
haben  mich  aufgehoben  und  fortgerissen  wie  nichts,  von  den  Ehren 
hinweg,  so  kann  auch  jcag'  ov6ev  ^Qxe  dies  sein:  hat  wie  nichts  be- 
seitigt. AiQHV  so  Eur.  El.  942  aigei  xaxd,  Plat.  Tlolirda  IX,  578 E 
aQaq  äv6Qa  ex  rfjq  :it6lEG)g  d^eiri  eig  EQi]ßiav,  Zu  jr«()'  ov6£V  vgl. 
Ag.  229,  :taQ^  ov6ev  iöri  Soph.  OT.  983.  Es  bedarf  nur  noch  eines 
Subjektes,  und  dies  könnte  mit  ^qx'  ijtoq  hergestellt  werden,  unter 
Parallelismus  mit  215  r(oi6'  düteQQiütrai  X6ycot\  zu  ejtoq  vgl.  z.  B.  510. 
532.  586.  "HQxare  würde  dasselbe  besagen,  aber  Apollon  redet  hier 
stets  im  Singular  an;  den  gleichen  Sinn  gibt  das  von  mir  schliefslich 
bevorzugte  ^Qxag  wg,  mit  nachgestelltem  wg  wie  oft,  und  ähnlich  wie 
Soph.  Antig.  34  dysiv  ovx  <^^  ^ccq'  o'i6ev]  diese  Änderung  ist  auch 
besonders  leicht.  Kccqt'  drifia  braucht  nun  nicht  mehr  abgetrennt 
zu  werden,  sondern  fügt  sich  in  dieselbe  Konstruktion.  —  "Hga  ist 
reXaia  (auch  Frg.  329)  gerade  in  bezug  auf  die  Ehe,  wie  Zeus  t£- 
Xsiog:  Preller-Robert  Mythologie  164;  Schol.  Ar.  Thesm.  973  (Paley): 
"üQa  reksia  xal  Zevg  reXeiog  htßcovro  ev  roTg  ydfioig,  G)g  jtQvrdveig 
ovTsg  rmv  ydßwv.  relog  6h  ö  ydßog  (zu  835).  lliOTWßara  vgl. 
Ch.  977.  —  V.  216  T«  (piXtaxa  Familie  und  Kinder.  217  ßOQöißog 
vgl.  961  die  MolQai  als  Ehegöttinnen.  Apollon  stellt  also,  als  Ver- 
treter einer  höheren  Sittlichkeit,  das  Band  der  Ehe  in  schönen  und 
würdigen  Worten  den  Banden  des  Blutes  gleich,  und  man  wundert 
sich  nur,  dafs  nachher  bei  dem  Rechtsstreit  in  Athen  dies  Argument 
nicht  wieder  geltend  gemacht  wird;  vgl.  unten. 

219 if.  Tolöiv  ==  TOVTOig  wie  2  u.  s. ;  ro  ßij  ==  Söte  ßfjf  Ddf. 
Lex.  236a;  für  yEviö^ai  ist  rivaod^ai  die  nächstliegende  Besserung. 
^ EnoütxbVHV  in  diesem  Stücke  nur  hier  und  224,  häufig  in  den  Choe- 
phoren.  ^iv6Qr]laTHV  Ag.  14 19.  1586  (auch  Soph.  OT.  100.  Plat. 
noXireia  VIII  565  E),  von  dv6Qj]XdT7jg  (Sept.  637)  Austreiber  eines 
Mannes.  V.  222  rd  ßlv  ist  nicht  richtig,  da  nur  von  Orestes'  Fall 
die  Rede  ist;  dagegen  22^  rd  6e  stimmt  zu  tolöiv.  '^ HövxatreQai 
Komparativ  zu  riovxf^i  langsam,  gelassen,  Eur.  Hipp.  444  i^övxfii  ßersQ- 


Erstes  Epeisodion.  95 

Xerai,  Gegensatz  zu  xagra  ',  otQciööovOav  ist  doch  hier  nicht  sowohl 
„betreiben"  als  „rächen**,  vgl.  624  rbv  ütazQOq  qovov  ütQa^avxa.  Die 
Argumentation  wiederholt  Orestes  604. 

225—234.  Stichomythie  und  Abschlufs,  dieser  in  zweimal  drei 
Versen,  wie  auch  198  zu  Anfang  drei  Verse  standen.  226  6'  ovv 
anders  als  Ch.  571  :  die  Worte  des  andern  machen  den  Gegensatz, 
vgl.  (Sidgwick)  Prom.  935  0  6'  ovv  noidro)  („das  ist  mir  einerlei, 
meinetwegen  so";  also  ebenfalls  die  Erörterung  abbrechend).  Paley 
vergleicht  auch  Eurip.  ^Hq.  fi.  726.  Rhes.  868.  —  227 f.:  die  Erinyen 
sehen  eine  Verkürzung  ihres  Amtes  darin,  wenn  so  alle  ihre  Mühe 
unnütz  sein  soll.  Verkürzen?  erwidert  Apollon;  ich  mag  nichts  von 
deinen  Ehren  haben.  Darauf  jene:  freilich  bist  du  grofs,  trotz  mir, 
bei  diesem  neuen  Regiment.  "EfiJcaq  Ch.  389.  Prom.  48.  187.  Hik.  loi. 
Das  nur  hier  bei  A.  überlieferte  jtaQ  korrigiert  Porson  in  ütaqa',  es 
ist  schwer  zu  sagen,  ob  die  Scheu  vor  dem  Tribrachys  gröfser  war 
oder  die  vor  der  nicht  attischen  Form,  wo  doch  jtoxi  (79)  auch  im 
Trimeter  nicht  gescheut  wird.  In  dergleichen  Dingen  folgt  man  am 
besten  der  Überlieferung.  Vgl.  zu  243.  Auch  231  scheint  Apokope 
überliefert,  wofern  in  x(xxxvt^T]yär7]g  (M)  Wellauers  xaxxvvf]yeTig  steckt; 
indes  möchte  dies  doch  aus  mehrfachen  Erwägungen  nicht  annehmbar, 
und  xdxxvvrjysTOJ  (Erfurdt)  das  Richtige  sein.  ^ExxvvriysrElv  hat  auch 
Eurip.  Ion  1422  (Lykophr.  1025),  xaTaxvv7]yeTeiv  niemand;  auch  in 
seiner  Bildung  ist  xaraxvvi^yerig  etwas  befremdlich.  Ferner  verlangt 
der  Parallelismus  mit  2;^!  hier  ein  zweites  Verbum,  und  es  wäre  falsch 
zu  meinen,  dies  müfste  ein  Futurum  sein,  weil  ßhEifii  ein  solches 
wäre.  Dies  ist  vielmehr  wirkliches  Präsens  wie  ütgoösifii  24.2  (s.  unten), 
und  bezeichnet  was  bereits  geschieht;  denn  mit  diesem  (aus  reinen 
lamben  bestehenden)  Verse  eilt  der  Chor  von  dannen.  Am  Schlufs 
des  Verses  aber,  wo  vielfach  kleiner  und  undeutlicher  geschrieben 
wurde,  ist  auch  etwas  wie  Verlesung  von  -TCD  zu  THC  möglich. 
Mireifii  röi^öe  toag  wie  Eurip.  Bakch.  5i6f.  ccjtotva  fisrsiCi  JiovvCog 
6e  (ähnlich  das.  345,  Paley).  —  233 f.  erscheint  die  Macht  des  Sitten- 
gesetzes als  auch  die  Götter  beherrschend,  so  dafs  der  Fluch  des  vom 
Gotte  verratenen  Ixhijg  diesem  schaden  kann;  vgl.  Einl.  S.  9.  An 
der  Überlieferung  el  jtQodoj  braucht  nichts  geändert  zu  werden,  als 
dafs  man  in  dem  allgemeinen  Satze  die  3.  Person  herstellt;  denn  rlg 
läfst  sich  supplieren,  s.  Kühner-Gerth  Synt.  I,  35  g  (Homer  N  287  usw.). 
Ei  mit  Konj.  findet  sich  gesichert  noch  Hik.  91  (Ddf.  Lex.  102  a); 
Porson  schreibt  an  unsrer  Stelle  y/V,  Weil  oq  {ngodwi).    E(ps  als  Singu- 


96  Erstes  Epeisodion. 

laris  auch  Sept.  46g.  615  u.  s.,  unten  610;  ebenso  Cipiv  Sing.  Pers.  759 
und  Soph.  OC.  1490  (nicht  sonst);  nämlich  e  und  01  sind  bei  den 
Tragikern  ungebräuchlich  {pl  nur  Ag.  1147  und  Soph.  El.  196),  viv 
aber^  welches  sie  gebrauchen,  kommt  umgekehrt  auch  pluralisch  vor 
(Hik.  729.  Prom.  55).  —  Mit  diesen  Worten  entfernt  sich  auch 
Apollon,  und  nun  wird  die  Szenerie,  während  die  Bühne  leer  ist,  in 
den  Tempel  der  Polias  zu  Athen  umgewandelt  (Einl.  S.  15).  Nach 
dieser  nicht  langen  Pause,  die  aber  eine  sehr  lange  Zeit  darstellen 
soll  (vgl.  zu  179  ff.,  S.  90),  erscheint  Orestes  und  läfst  sich  an  dem 
Bilde  der  Athene  nieder,  d.  h.  er  tritt  in  den  Tempel  ein,  dessen 
Inneres  folglich  sichtbar  war.  Geöffnete  Türen  genügen  hierzu  so 
wenig  wie  vorher;  also  bleibt  doch  wohl  einfach  das  bisherige  Ekky- 
klem,  und  es  tritt  nur  an  die  Stelle  des  Dreifufses  das  Holzbild, 
welches  die  Athener  kannten  und  woraus  sie  den  geänderten  Schau- 
platz sofort  abnahmen.  Die  Manipulation  liefs  sich  von  unten  her  be- 
werkstelligen, ohne  dafs  die  Theaterdiener  sichtbar  wurden. 

Orestes  236—243.  Orestes  hat,  wie  ihm  auch  von  Apollon  7 5 ff. 
vorhergesagt  war,  von  den  Erinyen  gejagt  nicht  etwa  den  direkten 
Landweg  von  Delphi  nach  Athen,  sondern  einen  Ungeheuern,  un- 
bestimmt grofsen  Umweg  zu  Lande  und  zu  Wasser  gemacht,  endlich 
aber  das  ihm  gewiesene  Ziel  gefunden. 

235 ff.  jid^dva  auch  443.  892,  immer  mit  avaGöa,  offenbar  um 
des  Versbaues  willen;  sonst  lA&rivaia  (altattisch),  zu  288.  Entsprechend 
die  andern  Tragiker.  —  kXaörmQ  ist  sonst  der  Rachegeist,  Pers.  354. 
Ag.  1501  u.  s.),  mit  demselben  Schwanken  der  Bedeutung,  welches  wir 
an  ütQoöTQOTcatog  und  dlEiT7]()tog  bemerkten  (zu  176^;  eigentlich  o 
aXaöra  öq(5v  (Et.  M.  p.  57,  29),  der  nicht  verborgen  bleiben  und  nicht 
vergessen  kann ,  vgl.  aXaörog  bei  Homer.  Hier  aber  wird  zwischen 
dk.  und  TtQOöTQOTcaiog  scharf  geschieden,  indem  Or.  jenes  zu  sein  er- 
klärt, dies  aber  nicht;  hat  also  A.  nicht  vielmehr  an  dkdoßai  dXaivG) 
gedacht,  so  dafs  ihm  dXdörcoQ  =  dXtjzrjg  ist,  wie  sich  Or.  Ch.  1042 
bezeichnet?  Man  hat  (s.  Wecklein  Einl.  S.  19  Anm.,  nach  Blomfield 
zu  Pers.  990)  dXdöTCOQ  auch  geradezu  von  dlaivco  abgeleitet,  wie  zu 
fiiaivm  ßidoTCOQ  gehört,  so  dafs  es  eigentlich  den  Irrgeist  bezeichne. 
Eine  andre  Schwierigkeit  macht  die  Flexion,  weil  in  Cramers  Anecd. 
Oxon.  1,62  bemerkt  wird:  jcag^xzai  6' fj  evd-ala  (nämlich  dXdoroQog) 
naga  rriv  dXdöroQog  ysvixrjv.  lilöxvXog  'l^iovi  ,,ütQ8VßSvrjg  dXd- 
CTOQoq"  (Frg.  90  Ddf.),  und  Bk.  Anecd.  382,  10  dXdoroQov  dvxl  rox 
dXdOTOQa,    djto    r^q    svd^siag    6    dXdöroQog.     ÄiöxvXog    „fieyav  dxd- 


Erstes  Epeisodion.  97 

öTOQOv"»  Nauck  hat  glänzend  vermutet,  dafs  in  der  ursprünglichen 
Fassung  ßeyav  dldöroQov  aus  dem  Ixion  zitiert  war,  (Sexov  6a)  :t()£v- 
fiavfog  dläöTOQOV  aber  aus  dieser  Stelle  der  Eumeniden,  wonach  man 
so  zu  schreiben  hätte.  —  ÜQevßevcQg  und  -ijg  unten  922  und  oft  A., 
auch  Euripides  Hek.  538  u.  s. ;  eigentlich  ionisch  aus  ütQfjvfiavijq, 
k(f)oißavzog  nur  hier  und  Frg.  147;  (poißaivco  hat  Hesychios. 

238  if.  Es  scheint  notwendig,  um  Ordnung  in  die  Sätze  zu  bringen, 
mit  Prien  und  Paley  dfißXvg  und  jtQoörarQißfievog  zu  schreiben;  die 
Akkusative  erklären  sich  leicht  aus  Angleichung,  und  andre  Ände- 
rungen sind  nicht  so  leicht.  (IlQbq  |  akloiOiv  oXxoig,  mit  enger  Bin- 
dung der  Verse,  ist,  wie  Sidgwick  bemerkt,  bei  Sophokles  minder  be- 
fremdend als  bei  A. ;  s.  indes  zu  V.  800.)  Den  Gedanken  erläutern 
V.  276  ff.  und  wiederum  445  ff:  die  Sühne  des  frischen  Blutes  ist  längst 
geschehen,  vor  welchem  Akte  der  Befleckte  niemandem  nahen  und  zu 
niemandem  reden  durfte,  um  nicht  damit  anzustecken;  jetzt  ist  keine 
Gefahr  mehr,  zumal  er  seither  mit  so  vielen  zusammengewesen  ist, 
ohne  Schädigung  für  diese  (2 84  f.).  Dies  also  mufs  dßßXvg  bedeuten 
(^aöcpar'  ovx  dfißlvvarai  Sept.  844,  verlieren  nicht  ihre  Kraft);  jtQOö- 
raTQißßävov  angerieben,  abgerieben  an,  so  dafs  gleichsam  die  Schneide 
abgestumpft  ist.  Erklärend  (wie  so  oft  in  diesem  Stücke  eine  Stelle 
die  andre  wiederholend  erklärt)  451  f.  Jtdkai  JtQog  all o ig  ravr' 
d(piaQc6ßad^a  oixoioi  xal  ßaroiöi  xal  Qvrolg  ütOQoig,  also  ütoQoig 
=  noQavßaötv  hier,  und  dies  =  Weg  (zu  Lande  wie  zu  Wasser). 
P.  Menge  (de  poetarum  scaenicorum  gr.  dictione  p.  66)  will  allerdings 
„Fahrzeug"  ==  Schiff  verstehen,  unter  Vergleichung  von  Eurip.  I.  A. 
299 f.;  aber  die  Landwege  fallen  dann  aus,  auf  denen  Or.  doch  auch 
mit  vielen  zusammengetroffen  war,  und  es  folgt  die  Epexegese  oßoia 
(adverb.,  wie  öfter  Hdt.  Thukyd.)  x^Q^ov  xal  ^dlaOöav  axütagwv. 
Als  in  der  Epexegese  steht  auch  das  Präsens  axjtsQcov  richtig ;  Cfoit^cov 
aber  241,  indem  dieser  Satz  das  jcQoöaißi  begründet. 

242  jtQoöaißi  präsentisch  (zu  231),  wie  öfters  bei  Homer  (B  Sy  u.  s.), 
?a(J£  in  dem  Sprichwort  bei  Plat.  Symp.  174B;  auch  bei  Plat.  Phaid. 
lOoB  ^Qxoßai  ajtixaiQcov  001  iütiöai^aö&ai  .  .  xal  alßi  jtdliv  ajt^ 
ixalva  rd  Ttokvd^QvXrjra  xal  dgxoßai  djt'  axaivcov^  hier  doch  zu  eQxoßai 
sich  verhaltend  wie  Aorist  zu  Imperfektum  und  die  Vollendung  aus- 
drückend, von  wo  dann  der  gewöhnliche  Übergang  in  die  Futurbedeu- 
tung naheliegt.  Der  Punkt  nach  ^ad  ist  zu  beseitigen  (Weil,  van  Her- 
werden), damit  ßgätag  rb  öov  Objekt  zu  ^vXdoöcov  wird  (vgl.  439 
ßgarag  roöa  rjöai  (pvXdööcov) ;  unschwer  ergänzt  sich  rb  öov  ^ed  auch 

Aischylos.  7 


98  Epiparodos. 

ZU  öco/tta.  AvTOv,  ohne  von  der  Stelle  zu  weichen;  dßfzevcD  schreibt 
Dindorf,  da  sich  von  der  Apokope  bei  dvd  viele  Beispiele  finden, 
dßninxG)  dvöaLco  dvtilXG)  dyxQiöiq  (364)  usw.,  Ddf.  Lex.  26  a,  auch 
im  Dialog.  Ob  -^ivco  (M)  oder  -fievc5  (Stanley),  ist  kaum  zu  entscheiden. 

Epiparodos   244 — 275. 

Die  zweite  Parodos  des  Chors  geschieht,  wie  bei  der  hitzigen 
Verfolgung  natürlich,  ojtoQaörjv;  s.  im  Leben  des  A. :  <paolv  h  riji 
eTtiöei^ei  räiv  Evfisviöcov  üJtOQdötjv  siöayayovra  rbv  x^Q^'^  toöovtov 
ix7clf]^ai  rbv  öfjßov,  (og  rd  ßlv  V7]ut la  ixipv^ai,  rd  öh  e'ßßgva  e^afi- 
ßXoD&f^vaiy  was  ja,  wenn  darauf  Verla fs,  zunächst  auf  die  erste  Parodos 
zu  beziehen  ist;  doch  ist  die  zweite  nicht  anders.  Also  war  Vortrag 
von  Einzelnen  oder  von  Gruppen,  wie  in  der  ersten  Parodos,  was  sich 
auch  deutlich  zeigt;  aber  die  Verteilung  ist  gänzlich  unklar.  Hermann 
gab  die  ersten  10  Trimeter  der  Chorführerin;  von  254  an  unterscheidet 
er  7  Stücke,  die  er  einzelnen  Erinyen  gibt.  Zur  Strophenbildung 
kann  es  hier  gar  nicht  kommen;  übrigens  sind  die  Rhythmen  und 
Metra  (Trimeter)  ähnlich  wie  in  der  1.  Parodos.  Trimeter  261.  264. 
267.  269.  272.  273;  Dochmien  255  f.  (?  rein  oder  mit  Kretikern  ge- 
mischt, s.  u.).  258f.  263.  265.  27of.?  274f.;  Dochmien  mit  Kretikern 
(was  dort  nicht  so  vorkam)  266.  268;  endlich  lamben  ähnlich  wie 
dort:  v^_v>-,-^^_  (257,  s.u.)  262.  Es  fällt  also  nichts  aus  dem 
Übrigen  dadurch,  dafs  es  nur  einmal  gesetzt  wäre,  heraus,  vgl.  zu 
Ch.  806 ff.  S.   167. 

Die  einleitenden  Trimeter  244 — 253  zeichnen  sich  durch  besonders 
mimetischen  Bau  und  Klang  aus.  Dem  raschen  Laufe  entsprechend 
ist  schon  244,  ohne  den  i.  Fufs  nur  lamben;  dann  aber  246 f. :  nrQav- 
fiariöfXEvov  (drei  durch  kein  Wortende  unterbrochene,  also  besonders 
flüssige  Füfse)  ydg  (oq  xvxov  veßQOv  \  ütQoq  alßa  xal  öraXayßbv  hXßa- 
ravoßeVf  ohne  Spondeus,  nachdem  Dindorf  gemäfs  dem  Gebrauche 
des  A.  (zu  Ch.  219)  -ßarsvoßev  für  -ßaör.  hergestellt  hat.  Das  auf- 
fällige Hendiadyoin  aißa  xal  Oralayßbv  statt  aißarog  6t.  läfst  sich 
ebenfalls  hierdurch  erklären:  -toq  Ora-  wäre  ein  hartes  und  den  Flufs 
hemmendes  Zusammentreffen  von  Konsonanten,  vgl.  was  Dionysios 
3t.  ovvd^.  p.  155 ff.  Über  hartes  und  weiches  Komponieren  mit  Rück- 
sicht auf  das  Zusammentreffen  von  Lauten  ausführt.  Dazu  machen 
dann  248 f.  dem  Inhalt  entprechend  den  vollen  Gegensatz:  ütoXXolo, 
6b  ßox^oiq  avÖQoxßijai  (pvoidi  \  öJtXdyxvoV  x^o^^'s  y(^Q  ^^S  :Jtenoi- 
ßavzai  TOJtog.    Man  darf  zwar  wegen  des  Porsonschen  Gesetzes  nicht 


Epiparodos,  99 

-xßfjoiv  schreiben  wollen  (sonst  wären  an  allen  ungeraden  Stellen 
Spondeen),  aber  die  Konsonanten  häufen  sich,  soviel  es  nur  im  Grie- 
chischen überhaupt  möglich  ist:  OTtXdyxvov  ;c^oi^og  yaQ  enthält  13 
auf  nur  5  Vokale.  Über  das  Meer  aber  ging  es  ungehemmt:  i)ütiQ 
re  TtovTOV  dmegoiq  ürortjfiaöiv  (Dindorf  statt  jtcor.,  da  jtoräöd^ac  die 
Form  der  Tragiker  ist);  auch  wieder  ovöhv  vörega  vecoq. 

244  slsv  (Asper  über  der  2.  Silbe  in  M)  Ch.  657.  719,  sonst 
nicht  bei  A.  Passend  für  die  Ankommenden,  die  nun  einen  Augenblick 
stehen  bleiben  und  sich  umsehen.  Sie  gehen  nach  dem  Blutgeruch; 
man  braucht  sich  aber  nicht  mit  dem  Scholiasten  darüber  aufzuhalten, 
dafs  Orestes'  Hände  immer  noch  von  dem  Blute  der  Mutter  tröffen, 
was  doch  rein  unmöglich  sei.  Auch  üralayßov  247  geht  aus  dem 
Bilde  des  Hirschkalbes  hervor.  ^'Atp^syxrog  firjvvrtJQ  vom  Blute  ist 
ein  ähnliches  Oxymoron  wie  avavöog  Oa(p7]q  ervßog  äyyeXog  Sept.  82 
vom  Staube;  vgl.  Wecklein  zu  Ag.  82.  ÜQoq  247  ,,gemäfs,  nach", 
wie  Ag.  332  stQog  ovöhv  ev  ßigei  rsxßrJQiov.  V.  248  avÖQOXfifjöi 
vgl.  956.  Ch.  889.  Hik.  679,  entweder  „die  auch  Männer  umbringen 
können"  oder  „die  den  Mann  (Orestes)  umbringen  wollen";  wenn 
der  Scholiast  fieyaloxfiijoi  erklärt,  so  scheint  er  dvÖQO'  für  eine  ähn- 
liche Verstärkung  anzusehen  wie  17t Jto-  oder  ßov-  {lütnöxQrißvoq,  ßov- 
ydiog).  Ilejcoifiavrai  ,,ist  durchstreift,  durchsucht",  vgl.  196  f.  und  be- 
sonders 78,  wo  von  Or.  gesagt  wird  rovöe  ßovxoXovjuevog  ütovov.  Äütri- 
QOig  JtOTTJßaoiv  wieder  Oxymoron.  —  252  xarajtraxfov '  xaraütrij^ag 
Hesych.  nach  Lobecks  Emendation  für  -:itXaxcüv  -jtXij^ag.  In  otQoa- 
ysXäi  tritt  das  Grafs  liehe  der  Erinyen  wieder  hervor  (ebenso  im  folgen- 
den mehrfach):  sie  weiden  sich  daran.  Zu  oüfi?]  pafst  die  Metapher 
nicht;  aber  hier  ist  auch  die  Härte  nicht  unangemessen. 

254 ff.  Die  ersten  gesungenen  Stücke  sondern  sich  deutlich:  Sga  .  . 
^\lTag  und  06'  .  .  ;ff()o5v.  "Oga  OQa  fidX'  av  wie  Ch.  654  S  jtai  ütaX 
fidX'  av&ig  (vgl.  das.  876,  u.  s.  zu  Ch.  869 ff.).  Weiterhin  stand  im  M. 
doch  erst  wohl  Xevööarsrov  Jtavra  (ndvräi  Korr.),  was  Xevace  re  rov 
jcdvräi  ist;  da  das  demonstrative  rov  so  häufig,  ist  hieran  nichts  aus- 
zusetzen, und  das  ^^  bei  dem  folgenden  V.  zu  belassen,  von  dem  es 
Hermann  zur  Ausfüllung  des  Dochmius  wegnahm:  Xavööe  rs  utdvra 
fiT].  So  Sophokl.  OC.  1 1 7  ff. :  o^a  . .  Xsvoar '  avrov  (Xevöoe  viv  Herrn.), 
jtQooöiQxov,  TtQOöntvd^ov  ütavraxfjt  (Weil).  <^vyöa  (nur  hier)  vgl. 
XQvßöa  Ch.  177,  xvßöa,  filyöa  usw.  „Ob  er  uns  etwa  heimlich  ent- 
wischt ist",  kr  trag  der  nicht  zahlen  wollende  Schuldner,  Substantiv, 
zu  dem  ßargoipovog  Attribut  ist.     So  Weil;  anders  Ag.  72. 


100  Epiparodos. 

258 fF.  Der  V.  258  ist  zu  einem  schlechten  Trimeter  gemacht: 
06'  avre  y'  ovv  aXxav  ^xmv  jveqI  ßQbrei  (vgl.  u.  266);  Hermann 
tilgte  das  unpassende  ovv.  Man  mufs  aber  o  ö'  schreiben,  da  avre 
bei  A.  kaum  anders  als  mit  ö '  davor  sich  findet,  49  (pvö ').  Ch.  4 1 5 
(410  habe  ich  mit  Wilamowitz  öavxe  ==  öri  avre  geschrieben).  980  usw. 
Für  XEQÖJV  ist  ;f()fa>v  (Scaliger,  Wakef.)  richtig,  wenn  oben  dtirag 
richtig  erklärt  ist.  Dafs  der  Scholiast  nicht  unbedingt  für  xQ^(^v  zeugt 
(ßW^  cjv  rißXv  xqegxjxbX  ütQOöcpv^  d^elai  yaveöd^ac  rfjg  ■d^sov),  be- 
merkt Hermann,  indem,  wenn  ;f()£Cö(TT£?  auf  /()£cöv  geht,  vutoöixog 
übergangen  ist,  und  dies  Wort  von  Hesychios  mit  vjtev&vvog,  /()f©(>rj;g, 
€Voxog  öixTjq  erläutert  wird. 

261—263.  Die  Worte  wollen  sich  nicht  zu  einer  Konstruktion 
fügen,  da  al/na  Subjekt  ist  und  rb  öuqov  doch  auch;  ferner  sind 
XGi^f^i-  ^^^  ^^äot  dasselbe.  Schol. :  jtäv  öiegbv  (d.i.  vyQoVj  womit 
die  Alten  erklären)  axxsxvßävov  sig  rT]v  yfjv  övöayxofiiörov  roiovrov 
ovv  xai  rb  alßa.  Also  Punkt  (Hermann)  nach  x^^ß^^^  (und  neue 
Sprecherin?),  so  dafs  ;f«//at  das  gesamte  Prädikat  ist,  =  iv  rfji  y^i 
oder  ijtl  rfjg  yfjg  iöri.  Der  Weheruf  naTtal  gilt  natürlich  dem  Täter; 
zu  övöayx.  vergleicht  Weckl.  zig  av  ütdXiv  dyxaXiöaixo  Ag.  1020; 
XVßBvov  wie  Ch.  401 ;  über  üteöcoi  ütäöoi  s.  zu  Ch.  48.  (Wecklein 
fafst  rb  relativisch,  was  an  sich  zulässig  wäre,  macht  aber  övOayxo- 
ßiorov  zum  Prädikat,  so  dafs  p^a^at  Teil  des  Relativsatzes  wird;  das 
ist  eine  unmögliche  Stellung,  und  die  Verbindung  rb  6uq6v  mufste 
doch  als  Artikel  und  substantiviertes  Adjektiv  verstanden  werden.) 

264—268.  neXavov  Opfertrank  wie  Ch.  92.  Boöxdv  (psQoißav 
(-rjv)  ütcüßarog  övöTtorov  (Hdschr.)  sieht  wie  ein  angefangener  Tri- 
meter aus  (zu  258),  der  mit  rov  övöjcotov  vollständig  geworden 
wäre;  aber  die  dorischen  Formen  weisen  auf  lyrischen  Rhythmus,  den 
man  durch  (psQoißav  ßoöxdv  (Wellauer)  gewinnt:  Dochmius  mit  kre- 
tischem Dimeter  wie  268  kretischen  Dimeter  mit  Dochmius.  Für  den 
Ausdruck  vgl.  Sept.  244:  rovrcoi  yag  ^Agrig  ßoöxsrai,  cpovcoi  ßgorcov. 
Nach  266  kann  man  (Herm.)  die  Sprecherin(nen)  wechseln  lassen. 
Zu  267  vgl.  305  xal  C,c5v  ßs  öaiöstgj  302  dvaißarovQ)  ßcoxt^ßa;  schon 
lebendig  wird  er  statt  eines  öteQbg  ßgorog  dürr  wie  die  Toten,  die  dXL-\ 
ßavrag,  und  geht  so  schliefslich  in  die  Unterwelt  ein.  kvrijtoiv'  m 
sehr  gut  Schütz  für  dvrtJtoivovg  {dvriütoiva  ngd^uv  Pers.  476)^ 
ßarQO(f)6vov  für  -ovg  schon  Casaubonus. 

269—272.  ''O'fpTjif  wenn  in  den  Hades  gekommen.  Die  Sünder  an 
den   drei   vornehmsten  Geboten   werden   genannt;    vgl.  545 ff.     Eltern 


Epiparodos.  101 

und  Gäste,  und  Hik.  701  if.  §ivoi  — d^eoi —  rb  yccQ  rexovrcov  öeßaq 
tqItov  roö'  iv  ^sOfiiotg  /lixag  yiyQanrai  fieyiörorifiov.  So  malte 
auch  Polygnotos  in  der  delphischen  Lesche  auf  dem  Gemälde  der 
Unterwelt  die  Strafe  eines  ütargaloiaq  und  eines  ieQOövloqj  Paus. 
X,  28,  4  f.  Nach  der  Überlieferung  ist  2 70 f.  aus  Dochmius,  Päon, 
Dochmius  gebildet;  es  ist  sehr  möglich  oder  wahrscheinlich,  dafs  es 
drei  Dochmien  waren  wie  2 74 f.;  aber  man  kann  diese  auf  vielfache 
Weise  herstellen.  (Tlv^  ovx  evoeßcov  Herm.,  nv'  döeßovvrsg  tJ  to- 
xijag  Weil.)  'AöeßeXv  riva  Dial.-Inschr.  705  =1.  Gr.  Meg.  et  Boeot.  2418 
(Theben)  rwg  dösßiovrag  rb  lagov;  s.  auch  Ddf.  im  Thesaurus  (Plut. 
Mor.  291  C).  In  272  scheint  mir  die  Änderung  von  Tfjg  öixrjg  ijtd^ia 
in  TTjv  öixfjv  ETta^lav  {rriv  sjt.  öixip  Blaydes)  unerläfslich.  Prom.  70 
xvQOVvra  rovös  rcov  ejta^icov,  Ch.  95  öoCtv  t(ov  xaxcov  ejta^iav; 
also  das  Verbrechen  hätte  im  Genitiv  zu  stehen,  so  auch  Demosth. 
19,  8  ÖLxrjv  ü^iav  t(dv  döixrjfidrcov  laßere. 

273—275.  Abzutrennen  oder  nicht?  Evd^vvog  wie  Pers.  827  Zsvg 
Toc  xolaöTTjg  rcov  vTteQXOJtfov  ayav  (pQOvrißdrwv  eüteCriv,  evd^vvog 
ßaQvg,  JelToyQd(pcoi  (pgevi  Bild  vom  ygaß/nareiov  wie  Prom.  789  r^v 
syyQücpov  öv  fivTjßoötv  öelroig  (pgevcüv.  Hik,  179  rdf-i  i'jtr]  öeXxov- 
fievag;  auch  Soph.  Frg.  535  Ddf.:  d^eq  6'  iv  (pQsvbg  öelroioi  rovg 
eßovg  Xoyovg  (Weckl.).  Dazu  (Jacobs  bei  Schütz)  Eurip.  Melanippe 
508  N.:  öoxElre  jtrjöäv  Tdöixtjjuar'  eig  d^eovg  ütregolöi^  xdneir^  iv 
Aibg  öelrov  jtrvxaig  ygätpeiv  riv '  avrd,  Zfjva  6 '  siöoQcövrd  viv  ßgo- 
rolg  öixdC^Hv)  —  'E^conäv  auch  971.    Ch.  693,  =  icpogäv,  iüioütreveiv. 

Orestes  276—298.  Zunächst  bevorwortet  er  seine  Anrufung  der 
Athene  (287  ff.)  damit,  dafs  er  hierzu  als  bereits  Gereinigter  das  Recht 
habe.  Ähnliches  hat  er  schon  237  ff.  gesagt,  als  er  sich  am  Bilde 
niederliefs,  und  als  Athene  ihn  befragt,  wiederholt  er  es  zum  dritten 
Male  448  ff.  An  unsrer  Stelle  ist  es  gegen  2 58  ff,  gerichtet,  wo  die 
Erinyen  ihm  jede  Rechtsentscheidung  und  Verantwortung  verwehrten. 
—  276  ff.  ist  die  Überlieferung  nolXovg  xad^aQßovg  nicht  zu  halten 
und  wird  auch  durch  das  zweite  Scholion  nicht  gestützt:  iyd)  öiöa- 
X^eig  övv  xaxcöi  r(oi  ißavxov,  xal  olov  öiöaoxdXoig  XQ'^P^ß^^og  ralg; 
ißcüg  6vfi<poQaTgj  ijtiörafiai  xal  öiyäv  xal  XaXelv  ojcov  6sl,  exareQOV 
xaigbv  yivctjöxwv.  Hiernach  van  Herwerden  ütoXXolöi  xaigovgj 
indem  wirklich  letzteres  Wort,  statt  xa^aQßovg,  wohl  zu  der  erklärten 
Lesart  gehörte.  Schwerlich  indes  jtoXXoiOi,  vgl.  xaxiJQi  rcoi  ißavrov, 
ralg  ißaZg  Ovfiipogalg,  sondern  eher  dXXovg  rs  xaigovg  xal  Xeysiv 
ojtov  61x1]  xrh.,  vgl.  726  dXXmg  re  ütdvrmg  x<otb  öeoßBvog  rvxoi,  und 


102  Epiparodos. 

besonders  667  räkXa  rs  .  .  rev^co  .  .  xal  rovö'  sneßipa.  Oder  jtoX- 
X(öv  T6  xatQOv  (xaiQov  möchte  Weckl.),  vgl.  rcövös  xaiQov  Sept.  65, 
ip£v6(5v  xaiQOV  Frg.  28^,  da  xaigoi  sich  bei  A.  nicht  findet  {ütoXlmv 
nämlich  aXXcov),  oder  auch  aXXwv  rs  xaiQOv.  Zu  leyeiv  xrh.  vgl. 
Ch.  582  Oiyäv  ^'  cjcov  öel  xal  Xsyeiv  ra  xaiQia.  —  Zur  Sache  s.  das 
in  den  Scholien  Beigebrachte,  und  unten  zu  451. 

280ff.  BgiC^eiv  Ag.  275.  Ch.  897 ;  vgl.  Ag.  346  eyQtjyoQoq  rb 
üt^fia  rcov  oXcoXoTWv  yevoir '  av.  MaQaivtod^ai  x^Qoq  „von  der  Hand 
weg",  ohne  genaue  Parallelen;  vergl.  etwa  Xi^ov  xecpaXäq  ßaXelv 
Find.  Ol.  I,  58  „vom  Haupt  weg",  Kühner-Gerth  I,  394.  "Ex:itXvToq 
wie  Plat.  NoßOL  IX,  872  E  ovöl  ixütXvrov  i^eXeiv  yiyveöd-aL  rb  fiiav^sv 
(seil,  aifia,  von  Elternmord),  tcqIv  <p6vov  (povcoi  oßoiov  bßoixoi  7)  ögd- 
Caöa  ipvxrj  Taiö7]i.  Hier  aber  ist  das  firjzQoxTO  vov  fiiaOßa  aus- 
getrieben (Ch.  967)  durch  xa^aQfiol  xotQOxrovoc  (vgl.  zu  449 ff.); 
ähnlich  Frg.  340,  welches  aus  einer  Tragödie  über  Ixion  sein  wird 
[Weckl.]).  So  billig?  Glaubt  A.  daran?  Er  läfst  nicht  einmal  den 
Orestes  sehr  daran  glauben ;  denn  dieser  beruft  sich  aufserdem  auf  die 
lange  verstrichene  Zeit  und  auf  seinen  vielen  Verkehr  mit  andern 
Menschen,  hier  zwar  zum  Beweise,  dafs  er  keine  Befleckung  bringe 
und  also  auch  keine  mehr  habe,  doch  V.  238 ff.  und  451  f.  als  auf 
etwas  was  ebenfalls  den  Flecken  abreibt,  wie  ein  eigentlicher  Blutfleck 
allmählich  abgerieben  wird.  Die  Erinyen  kümmern  sich  um  alles  dies 
nicht  im  geringsten.  Aber  rituell  ist  Orestes  rein,  d.  h.  er  kann  mit 
jedem  reden  und  verkehren,  was  er  vor  der  Reinigung  nicht  durfte.  — 
284  f.  es  würde  lang  werden,  wenn  ich  von  Anfang  an  aufzählen  wollte, 
mit  wem  ich  zusammengewesen  bin  ohne  ihn  anzustecken.  Den  V.  286 
tilgt  man  seit  Musgrave,  nicht  als  nicht  vom  Dichter  herrührend,  aber 
als  anderswoher  zur  Erläuterung  zugeschrieben.  Wenn  man  indes  xa- 
d^aiQH  schreibt  und  nicht  (Hdschr.)  xa&aiQBl,  so  ist  er  dem  Zusammen- 
hange durchaus  nicht  fremd,  vgl.  oben  (Paley).  Prom.  981  exötödöxsi 
ndv& '  o  yrigdaxcov  XQOvoq,  Sept.  682  ovx  iöxi  yfiQaq  rovös  rov  ßid- 
üfiarog.     Frigdöxcov   b^ov    wie  afia  yrjQdöxcov  {ßgi^cov  dßa  Ch.  897). 

287 ff.  EmpfjfiGx;:  ohne  Befleckung,  ^d^rjvaia  noch  299.  614; 
ji^dva  (zu  235)  ebenfalls  dreimal,  und  aufserdem  Sept.  487.  ji^r^vala 
haben  auch  die  Inschriften  dieser  Zeit  (neben  'A^rivda),  Meisterhans- 
Schwyzer  31,157.  —  289 f. :  vgl.  762  ff.  die  Erfüllung  dieses  Versprechens 
(s.  auch  671  ff.  Apollon).  Der  Betende  sucht  den  Gott  ins  Interesse 
zu  ziehen,  s.  zu  Ch.  255  ff.  'Eq,  rb  jcäv  zu  83;  ÖLxaLcoq  wie  891 
{yaßCQCOi  dvai)  öixaicog  ig  rb  näv  rLfKOßhriL. 


I 


Epiparodos.  103 

292  ff.  Allgemeine  Form  der  Anrufung  eines  Gottes  ist  die  von 
den  verschiedenen  Orten,  wo  er  sich  aufhalten  mag,  indem  er  dort 
Verehrung  geniefst;  also  je  mehr  und  je  entfernter  die  Orte,  um  so 
gröfser  seine  Macht.  So  schon  Glaukos  Homer  17^514:  xlvd^i  ava^, 
og  jcov  Avxltjq  ev  Jtiovi  örifKDi  eoo'  rj  ivl  TQoh]L'  övvaöai  6e  Ov 
jtavTOö'  dxoveiv  dvegi  xtjöofievcoi.  Orestes  nun  nennt  zwei  eigen- 
tümlich ausgesuchte  Orte:  den  Tritonissee  in  Libyen  und  die  phle- 
gräischen  Gefilde  in  Pallene.  Der  See  war  den  Griechen  durch  die 
Kyrenäer  bekannt  geworden,  weshalb  ihn  auch  Pindar  Pyth.  IV,  20 
erwähnt ;  die  anwohnenden  Libyer,  Avoäag  nach  Herodot  IV,  1 80,  ver- 
ehrten eine  kriegerische  Göttin,  die  die  Hellenen  alsbald  mit  ihrer 
Hft  Athene  identifizierten  und  die  libysche  Mythologie,  wonach  sie  eine 
^^  Tochter  des  Poseidon  und  der  TQirojvlg  Ußvrj  war,  mit  ihrer  eignen 
zu  vereinigen  wufsten;  Athene  habe  sich  aus  einem  Ärger,  den  sie 
über  ihren  Vater  gehabt,  dem  Zeus  geschenkt.  Von  einem  Flusse 
Tqltcov  redet  Hdt.  überhaupt  nicht ;  nach  andern  wie  Pausan.  9,  ^^,  7 
hiefs  so  der  Ausflufs  des  nahe  an  der  Küste  befindlichen  Sees.  Aber 
auch  in  Hellas  gab  es  mehrfach  Flüsse  des  Namens,  und  überall 
knüpfte  sich  die  Sage  von  der  Geburt  der  Athene  daran,  gemäfs  dem 
alten  Epitheton  TQiroyiveia  (Homer  zl  515  u.  s.),  welches  ja  unzweifel- 
haft die  aus  dem  Wasser  Geborne  bedeutet  CAßcpiTQlrrj,  Tqitwv), 
Preller-Robert  Myth.  186  f.  Da  indes  die  Meinungen  über  den  Ur- 
sprung des  Namens  bei  den  Gelehrten  differierten  (Schol.  Zf  515  ort 
ysvTjd^elöav  ergeöav  avrr^v  oi  d^eoi),  darum  bemerkt  hier  das  Scho- 
lion:  oTi  6ia  tovto  oisrat  avrrjv  TQtToyeveiav.  Ob  und  wie  A.  diese 
Auffassung  mit  der  von  der  Geburt  aus  dem  Haupte  des  Zeus  ver- 
einigte (s.  V.  736),  bleibt  unklar.  —  292  /<ö()ag  iv  rojtoiq  Aißvöxi' 
xoig  (M)  vergleicht  Weckl.  mit  jioiov  yaiaq  ütsöov  Sept.  304,  x^ovbq 
rriXovQOV  Jtiöov  Prom.  i  ;  indes  ist  doch  xcö()o:  nie  die  Erde,  wie  an 
dieser  Stelle  yaia  und  pf^oiv,  sondern  das  einzelne  Land,  und  für 
die  betonte  Voranstellung  pafst  das  müfsige  „des  Landes"  schlecht; 
also  empfiehlt  sich  AißvöTtxrjg  (Aurat.),  trotz  Stellen  wie  $2^  fiargcotov 
dyvLößa  xvQLOv  (povov.  'Ev  rouioig  auch  703  {UeXoTtoq  iv  t.).  858  u.  s. 
Xsvfia  Hik.  1020  x-  'EgaoLvov,  u.  a.  St.;  :x6Qoq  Flufs  zu  Gh.  72  (366); 
yeve^Xioq  mit  der  Geburt  verknüpft,  vgl.  7.  —  Unmöglich  richtig  ist 
294  oQ^bv  1}  xaT7]Qe<p?j  noöa;  denn  von  der  Bedeckung  der  Füfse 
durch  das  Gewand  (beim  Sitzen  oder  wie  immer)  ist  xarrjQSiftjq  ganz 
ungeeignet,  da  es  ,, bedachend"  oder  „überdacht"  bedeutet,  von  igiifQ) 
ipQOifoq),    vgl.    auch    Arist.    2q)fix.   1294    von    den   Schildkröten:    ©g 


104  Epiparodos. 

ev  xaz7]QStl)(xöS^e  .  .  xegaßcoi  rb  vc5rov.  (Auch  vvxzTjQscprjg  Ag.  460, 
woran  Weil  erinnert,  versteht  sich  von  diesem  Sinne  aus  ganz  gut.) 
Also  wer  sich  im  Freien  befindet,  wie  Athene  es  mufs,  wenn  sie  (plloig 
d^ijyH,  ist  ov  xaT7jQe<p7]qf  und  so  scheint  ^^  statt  rj  zu  schreiben. 
*0Qd^6v  noöa  wie  Pindar  Ol.  13,  72  dva  Ö*  inaXr^  oq&^(oi  Jtoöij  vgl. 
denselben  Frg.  167  von  Kaineus  öxiöaio,  0Qd^c5i  jtoöl  yäv.  —  Hier 
eine  Anspielung  auf  die  Kämpfe  der  Athener  in  Ägypten  zu  suchen 
ist  doch  wegen  des  räumlichen  Abstandes  zwischen  Ägypten  und 
Libyen  ganz  unzulässig. 

295  if.  Über  die  Gefilde  von  Phlegra,  den  Schauplatz  der  Giganten- 
kämpfe, s.  Preller-Robert  Myth.  75  {h  :jte6iG)c  ^Xeygaq  Pind.  N.  i,  75, 
^XiyQai  Eurip.  Ion  988,  ^X^ygalov  eig  neöiov  Hq.  fi.  1194,  ro  ^le- 
ygag  7ts6iov  Ar.  ^'Oqv.  824).  Hdt.  7,  123  rrjv  vvv  Ualliiviiv,  tiqo- 
tSQOV  6h  ^Xeygriv  xaXevßev7]v;  natürlich  rührt  diese  Lokalisierung  des 
Gigantenkampfes  von  denselben  Dichtern  her,  denen  der  Olympos  gegen- 
über der  Götterberg  war.  Auf  diesem  Schauplatz  ihrer  Kämpfe  (gegen 
Enkelados  Eur.  Ion  209)  weilt  die  Göttin  gern.  —  297  xXvei  .  .  &e6g 
ist,  wie  der  Schol.  richtig  bemerkt,  Zwischensatz;  man  mag  nq  als 
Subjekt  ergänzen,  vgl.  zu  234.  AvzrJQiog  ist  zweier  Endungen  wie  646. 
Hik.  1073;  überhaupt  die  auf  -riJQiogf  Kühner-Blafs  I,  536  (öcor?]- 
Qiog  usw.). 

Chor  299—306.  Ovrig  (M  erst,  fgh)  ist  kräftiger  als  ovroi  (M 
korr.),  und  vgl.  rj  rig  'A^toXXcov  Ag.  55,  :n:oiog  Kid^aiQCov  Soph.  OT  421 
(und  dazu  Bruhn),  fzrjrrjQ  ovrig  unten  736.  IlaQTjßsXrjfievov  vgl. 
Sept.  702  ütaQrjfisXtjßs^a]  301  vgl.  423  ojtov  rb  x^^Q^^'^  firjöaßov 
vofii^ercci  von  der  Hölle.  Nirgends  in  deinem  Geiste  soll  die  Freude 
eine  Stätte  finden,  so  wenig  wie  in  der  Hölle.  302  dvaißatov  nach 
264 ff. ;  ßoöxrjßa  erinnert  an  266  (psQoifiav  ßoöxav  üt(6ßarog  övöjtorov, 
und  vgl.  Hik.  620  von  dem  fiiaößa:  dßrixdvov  (Stanley  für  -avov) 
ß6öX7]ßa  TtTjßovTJg  jtsXsiv.  Weils  Interpunktion  ist:  dvaißarov,  ßoöxr^ßa 
6aiß6v(ov,  öxidv,  so  dafs  dvaißarov  und  oxcdv  zusammengehören  und 
durch  die  Erklärung  von  dvaißarov  getrennt  sind.  B6axi]ßa  öaißövcov 
wird  so  richtig  sein,  ohne  Bezeichnung,  welche  öaißoveg  es  seien,  da 
der  Zusammenhang  auf  die  Erinyen  selbst  weist;  so  2 2 f.  Nvßipag^ 
IWa  KcoQvxlg  utirQa  .  .  öaißovwv  dvaörQocfaij  und  801  ßijö^  dxag- 
ütiav  rav^rjr'  d<fel6at  öaißövcov  üraXdyßara.  Aber  das  nachhinkende 
Oxidv  ist  unangenehm  und  stammt  auch  erst  von  Heath,  während 
Oxid  überliefert  ist  (auch  Schol.).  Dies  nun  kann  öxiäi  sein,  und  der 
Dativ   zu  ßoCxTjßa  gehören,    wie  l'jtJtoiöi  vixa  bei  Pindar  und  andres 


Anapäste  und  erstes  Stasimon.  105 

derart  (Kühner-Gerth  I,  428);  vgl.  ivyfioiöt  ßoöXEtai  Ch.  26,  ßoöXExai 
(fövcoi  Sept.  244.  Und  wenn  nun  auch  dvaißdrcoi  geschrieben  wird, 
ist  die  Verbindung  dieser  Wörter  deutlich,  und  geht  darauf,  dafs  auch 
im  Hades  die  Erinyen  den  Verbrecher  nicht  in  Ruhe  lassen  werden: 
^avcQv  6'  ovx  äyav  iXev&eQog  340. 

303  ff.  Auch  im  Folgenden  ist  mit  der  Überlieferung  nicht  gut 
durchzukommen.  Wenn  man  schreibt  (Paley,  Weil  jetzt):  ovd'  (so 
auch  Schol.)  avTicpcoveig,  dXl'  djtojttvsig  Xoyovg,  ißol  rgaipdg  re 
xal  xaS^isQCOfisvog ;  xal  tfi5v  /he  öaiöeig  xrh.,  so  gibt  das  keine  gute 
Verbindung,  imd  der  Sinn:  „was?  du  sagst  nicht  einmal  etwas  dazu, 
sondern  verachtest  unsre  Reden?"  ist  wenig  klar  ausgedrückt,  da  X6- 
yovg  doch  vielmehr  auf  dvTKfxaveig  zu  gehen  und  ,,deine  Reden" 
zu  bedeuten  hätte.  Somit  sehr  gut  und  sehr  leicht  Weil  früher:  öv 
6^  dvTKfcovelg;  (was  auf  Orestes'  eben  gehörte  Rede  geht) ;  dann  kann 
folgen :  dlX '  dutoitTVÖrii  (-Cei)  Xoyovg,  ifiol  .  .  xad^iEQCoßävog,  xal  t,mv 
fie  öaioeig  xrh.,  d.  h.  ,,aber  du  wirst  deine  frechen  Reden  selbst  ver- 
abscheuen, unter  der  Pein,  die  wir  dir  darum  antun".  Zu  dkld  vgl. 
Stellen  wie  Ch.  595;  zu  dTcoutrvsiv  Prom.  1070.  Ch.  197  usw.,  be- 
sonders aber  Soph.  Frg.  616  Ddf.  djtejtrvöev  Xoyovg  (Hippolytos 
Phaidras  Anträge).  —  V.  304  rgaipEig  wie  ein  Opfertier,  s.  305 ;  xa&ie- 
Qovv  Hdt.  I,  92  u.  s.  —  306  öeOßiog  {6.  (pgevcov  SS^)  erinnert  an  die 
xaraöeösig  (Defixionen)  auf  eingescharrten  oder  in  Heiligtümern  der 
Unterirdischen  aufgehängten  Bleitafeln,  Plat.  Noß.  XI,  933  A  (Weckl.): 
fiayyaviiatg  re  xal  Ejtcoiöatg  xal  xaraöäöEöi,  u.  s.  die  Sammlung  der 
in  Athen  gefundenen  Täfelchen  im  Anhang  zum  C.  I.  Att. :  Defixionum 
tabellae  Atticae  ed.  R.  Wünsch,  wo  xaraöco,  xareÖTjöa  {zag  x^^Q^^ 
xal  roig  roöag  xal  ri]v  yXcoööav  xal  ttjv  ipvxtjv)f  gerade  auch  in 
bezug  auf  das  Reden  ausgeführt. 

Anapäste  und  erstes  Stasimon,  307 — 396. 

Dem  Standliede  gehen  wie  oftmals  sonst  Anapäste  voran,  wäh- 
rend deren  der  Chor  die  für  das  Standlied  geeignete  Stellung  ein- 
nimmt; also  auch  hier  hat  der  Anapäst  den  Charakter  als  Marsch- 
rhythmus. 

Anapäste  307 — 320.  Nach  der  Überlieferung  sind  es  6  Systeme, 
zu  3,  2,  3,  2,  2,  3  Versen;  aber  das  3.  System  mufs  um  einen  Ana- 
päst ergänzt  oder  so  emendiert  werden,  dafs  der  Paroimiakos  ver- 
schwindet; ich  ziehe  letzteres  vor,  wonach  5  Systeme  zu  3,  2,  *4,  2, 
3  Versen  bleiben.     Regelmäfsigkeit  braucht   in   den  Verszahlen   nicht 


106  Anapäste  und  erstes  Stasimon. 

ZU  sein,  s.  zu  Ch.  719  ff.  —  Xoqov  autrecv  wie  jtdl7]v  Ch.  866  ff. ; 
ßovöa  appellativisch  (oft  Euripides,  Ddf.)  noch  Hik.  695.  Aoycelv 
schwankt  bei  A.  zwischen  der  attischen  und  der  ionischen  Flexion; 
für  6e66xt]xa  wäre  attisch  öeöoKvat  (so  Hik.  601),  und  dies  aktive 
Perfektum  kommt  überhaupt  nur  hier  vor.  AaxT]  ra  xar'  dvd^QCO- 
gtovg  sind  nach  dem  Schol.  die  Lose  der  Menschen;  dagegen  nach 
^  •  334-  347«  386  scheint  das  den  Erinyen  zugeteilte  Los  (Amt)  an 
den  Menschen  zu  verstehen.  Indes  ejtivcoßäi  ist  so  deutlich  ,, teilt 
zu'S  und  die  Parallele  Sept.  jz'j  ^evog  de  xlrJQOvg  sTtivcoßäi  xcc^vßog 
so  genau,  dafs  ich  dem  Schol.  folge.  Auch  die  Ausführung  in  312  ff. 
schliefst  sich  so  besser  an,  und  „wie  wir  unser  Teil  unter  den  Men- 
schen verwalten"  wäre  ziemlich  nichtssagend.  Unten  930  Ttdvra  yaQ 
avrai  ra  xar  dv&QCÖJtovq  eXaxov  öcsjtsiv;  953  jzsql  t'  dv&QCo- 
nmv  (pavsQcog  reXtcog  öianQdööovöiv,  roTg  fitv  doiödg,  xolg  6'  av 
öaxQvcov  ßiov  dßßXcojtbv  nagexovöai  (=  ejvivcoficoöai).  ^rdüig  wie 
Ch.   114.  458;  afi7]==^ßSTeQa,  zu  Ch.  428. 

312  ff.  Die  nächsten  Verse  sind  von  zahlreichen  kleinen  Kor- 
ruptelen entstellt,  die  sich  indessen  heben  lassen.  Ev^vöixaioi  6^ 
Hermann,  vgl.  OQd^oöixaiov  994 ;  dann  oiößed' '  elvai  ganz  leicht  Ahrens, 
was  besser  ist  als  rjöoßsd-'  slvai  (Herm.  nach  Canter),  wobei  der  In- 
finitiv statt  Partizip  nicht  zu  rechtfertigen,  und  auch  als  evxoßs^' 
aivai  (Stanley),  was  den  Zügen  zu  fern  liegt.  „Und  zwar  glauben  wir 
(mit  Litotes)  sehr  gerecht  bei  der  Verteilung  zu  sein".  In  313  bringt 
das  überlieferte  rovg  ßlv  .  .  ütQoveßovzag  die  Rhythmen  in  Verwirrung, 
wenn  man  nicht  mit  Herm.  einchiebt:  rovg  ßlv  xadagdg  \  (xa&aQCog) 
X^^QCcg  nQOveßovragy  oder  irgendwie  anders  einschiebt;  dafs  dann  der 
Singular  ölolx'^ü  folgt,  ist  nicht  anders  als  im  Stasimon  Antistr.  a  roTg 
OfiaQTSlv  0(Pq'  dv  yäv  v Jt äXd^rji.  Vielleicht  aber,  wie  derselbe  Her- 
mann früher:  rbv  ßlv  xa&agdg  /f?()«g  utQovEßovr^  nicht  schwer  und 
glatter;  Paley  vergleicht  die  Korruptel  Prom,  264  rovg  xaxcog  ütQaö- 
öovrag  statt  (wie  der  Vers  erfordert)  rov  x.  jtQaOöovra.  ÜQoveßovra : 
Gegensatz  ijciXQVJtrei,  Paley ;  also  jtgoveßeiv  prq/erre,  exhibere^  porri- 
gere  (Ddf.).  In  V.  314  wird  die  Synaphie  durch  Hiat  unterbrochen: 
ovrig  d(p'  riß(av  ßrjvig  eipsQjtec  \  döivtjg;  aber  schon  Porson  und  Wake- 
field  besserten  ovrig  eq)iQjt;£i  ßfjvig  d<p'  rjßcov.  Aioixvu  vgl.  döOL- 
Xvavöiv  Prom.  122.    ngdxrcoQ  Ag.  iii.     Hik.  646. 

Stasimon  321—396.     Komposition  und  Rhythmen. 

Die  strophische  Komposition  dieses  Stasimons  ist  nach  der  Über- 
lieferung folgende :  Str.  a  Antistr.  a ;  jede  zweiteilig,  aus  einem  Haupt- 


Anapäste  und  erstes  Stasimon.  107 

teil  und  einem  beide  Male  gleichlautenden  Refrain  bestehend;  Str.  ß, 
dazu  Refrain,  den  man  y  nennen  kann,  in  ähnlichen,  aber  nicht 
gleichen  Rhythmen,  wie  der  zu  a,  und  mit  andern  Worten; 
Ant.  j3;  Str.  6,  dazu  der  Refrain  y,  rhythmisch,  aber  nicht  in  den 
Worten,  wiederholt ;  Str.  e  Ant.  f,  ohne  Refrain.  Bei  ß  y  ist  das  Eigen- 
tümliche, dafs  /  sich  mit  engster  Satzverbindung  an  ß  anhängt,  was 
die  Neueren  (seit  GCWSchneider)  nicht  gehindert  hat,  ein  gleichlau- 
tendes, also  der  Satzverbindung  entbehrendes,  Ephymnion  auch  an 
die  Antistr.  ß  anzuhängen ;  man  wiederholt  das  bei  Str.  Ant.  6,  wobei 
wenigstens  die  Konstruktion  nicht  Schaden  leidet,  der  Sinn  freilich 
ebenfalls,  und  so  bekommt  man  das  regelmäfsige  Schema  von  aa  ßß 
yy  66.  Entsprechend  hat  man  es  in  den  beiden  letzten  Stasima  der 
Choephoren  gemacht,  wo  die  Überlieferung  ähnliche  künstliche  Ver- 
schlingung wie  hier  bietet :  aßa  y  ßsö.  y  6  ß  6.  und  aßa  yßy,  wie  hier 
aa  ß  y  ß  6y  6  e  e.  Ich  begreife  nicht,  wie  man  so  den  Sinn  einem 
rein  äufserlichen  Schema  zuliebe  verwüsten  kann.  ,  Weit  minder  hart, 
aber  nach  meiner  Meinung  ebenso  falsch  ist  die  früher  beliebte  Um- 
stellung von  y'  hinter  ß\  wodurch  ebenfalls  das  regelmäfsige  Schema 
aaßß  yyöö  gewonnen  wird;  s.  zu  Antistr.  y.  In  den  Scholien  (zu  341) 
findet  sich  der  für  die  überlieferte  Form  passende  Name  ßsöocpd^ey/iia 
(das  zwischen  zwei  Strophen  Gesungene).  A.  hat  von  Ephymnien 
zwei  Arten,  gleichlautende  und  nur  rhythmisch  gleiche;  erstere  Art 
zeigt  sich  Ag.  121.  139.  159  (i  Vers}.  Ch.  961.  972  (desgl.);  umfäng- 
licher Hik.  iiiif. ;  dagegen  letztere  Ag.  367  if.,  mit  rhythmischer 
Gleichheit  durch  das  ganze  Stasimon  abzüglich  der  Epode,  und 
Hik.  630  ff.  desgleichen  abzüglich  des  letzten  Strophenpaares,  mit  den- 
selben Rhythmen  wie  im  Agam. ;  dazu  haben  Ch.  7S3  ff.  Str.  Ant.  ^ 
und  dieselben  auch  Ch.  935  ff.  diesen  Charakter. 

Die  Rhythmen  zeigen  den  gleichen  Fortgang  von  majestätischen 
Trochäen  zu  pathetischen  lamben  wie  so  vielfach  bei  A.,  s.  zu  Ch.  585  ff. 
Mit  den  Trochäen  verbinden  sich  hier  wie  anderwärts  Daktylen,  und 
zwar  wieder  in  Pentapodien,  Ch.  3of.  (S.  yS).  591  f.  (S.  143);  doch  ist 
dies  hier  in  der  i.  Strophe  noch  nicht,  dagegen  in  der  2.  und  3.  in 
so  starkem  Mafse,  dafs  die  Daktylen  weit  überwiegen  und  nur  je  ein 
trochäisches  Kolon  dabei  ist.  Es  kommen  in  diesen  Strophen,  die 
man  also  xara  ödxrvXov  nennen  wird,  aufser  den  Pentapodien  noch 
andre  daktylische  Verse  vor,  s.  unten  zu  Str.  ß.  Endlich  ist  auch  in 
der  iambischen  Stroi)he  e  der  Schlufs  wieder  daktylische  Pentapodie 
mit  trochäischem  Dimeter,  wie  in  der  iambischen  Ch.  2 2  ff.    Der  Refrain 


108  Anapäste  und  erstes  Stasimon. 

aber  in  «  und  die  als  Refrain  dienende  Strophe  y  haben  aufser 
Trochäen,  deren  Dipodie  grofsenteils  die  erste  Hebung  aufgelöst  und 
die  letzte  Senkung  unterdrückt  zeigt  (also  wv^v>i-),  nach  allem  An- 
schein auch  den  Pherekrateus,  also  einen  ütovq  aus  y.ara  ßay.xslov, 
so  Ende  y  (wie  Ag.  367  ff.  Ende  und  ebenso  in  den  folgenden  Strophen; 
wieder  681  ff.  Ende  und  desgleichen  ebenso  in  Str.  ß  y)  und  nach  der 
Überlieferung  auch  inmitten  des  Refrains  von  a,  s.  u. ;  darnach  ist  zu 
untersuchen,  ob  das  Gleiche  auch  im  Anfang  von  «  anzuerkennen  ist. 
Charakteristisch  für  den  vfivog  öiöfiioq  sind  die  Takte  <j^^  -j  (fast 
stets  mit  Diärese  nach  jedem  Takte);  alles  andre  findet  sich  auch 
sonst  angewandt,  indem  wenigstens  von  Antistr.  a  ab,  aufserhalb  der 
Refrains,  selbstbewufste  Majestät  sich  in  dem  Liede  darstellt. 

Strophe  a.  Die  Rhythmen  sind  nach  der  Überlieferung  gerade 
zu  Anfang  unklar,  Weil  aber  hat  etwas  sehr  Gefallendes  daraus  ge- 
macht, allerdings  nicht  ohne  Änderung:  (Antistr.)  rovro  yaQ  Xdxog 
öiavrata  |(-w-^,  -v^«-,  1-  i-)  ßloiQ '  eotixkcooev  (Eurip.  Or.  1 2  ebenso) 
ifiütiöwg  ix^tv  ^varctjv  {-  ^  ^ ,  _^_^,  _v.yi_,  i-i-),  und  darnach 
Str. :  ßäreg  a  fi '  hixtsg  (o  ßäreg  \  Nv^,  dfiavQoiöi  (dXaoIö{iv)  überl.) 
xal  öeöoQXOöiv  Jtotvdv.  Die  Xe^sig  der  Form  i-  i_ ,  fiäreQ  —  Ttocvdv 
und  wieder  —  rata  —  d^varoJv,  entsprechend  am  Schlüsse  der  Kola, 
machen  sich  höchst  grofsartig,  während  wenn  man  so  teilt  und  mifst 
(Rofsb.-Westph.) :  ßär^Q  d  fi'  iriXTsg  w  fiärsQ  Nv§,  dlaoXöiv  \  xal 
ÖEÖOQXOöiv  ütoivdv,  man  im  ersten  Verse  eine  Mischung  von  Trochäen 
und  Daktylen  (oder  Pherekrateus)   erhält,    und  als  zweiten  das  oxTJ/ua 

_  vy  -  ^ ,  was  als  -  v^  -  ^ ,  i-  -  o  zu  messen  wäre ,  mit  der  nirgends 

belegbaren  Form  i_'_^  für  -^-^,  jiXaoTötv  und  dftavQolOiv  sind 
wenig  verschieden,  und  die  Bedeutung  ,, blind"  liegt  für  d/zavQog 
wenigstens  bei  Sophokles  vor,  OC.  182  dßavQCüi  xcoXoi,  1639  d/iav- 
gaXg  %6()(Jtv  („dunkel"  auch  A.,  Gh.  157  u.  s.).  Die  Verbindung  ist 
wie  unten  387  ösQXOfievoiüi  xal  övooßßdroiq,  und  wenn  dXaog  dem 
övöoßßarog  noch  besser  entspricht  als  dßavQog,  so  kann  es  eben  als 
das  bekanntere  Wort  für  ,, blind"  hineingekommen  sein.  Verlänge- 
rungen wie  in  ijtixXcoöev  finden  sich  bei  A.  noch  folgende  (J.  Rumpel 
Progr.  Insterburg  [I.  II]  1865.  66):  enixqavev  Hik.  624  {eütixQdvai 
Ddf.),  e7tt(pXeyev  Pers.  395,  d:itöxQV\pei  Prom.  24,  ätQvrog  Eum.  403, 
iaÖTQtßtjg  Ag.  1443,  dxgayrig  (Ddf.  dxXayytjg)  Prom.  803,  fii]XoTQ6g)ov 
Pers.  763.  So  scheinen  für  die  Änderung  überwiegende  Gründe  zu 
sprechen.  —  Das  Imperfektum  hiXTsg  entspricht  der  Regel,  wonach 
von  noch  Lebenden  das  Imperfektum  und  nicht  der  Aorist  steht,  Homer 


Anapäste  und  erstes  Stasimon.  109 

Z  206  ^l:z^6loxoQ,  6h  ß  ETiXTe,  gegen  erexs  196.  199  (nicht  sehr  verschie- 
den 154  xixBTO  und  155  irixtav  BsXXeQocpovTtiv,  bei  dem  die  Erzählung 
verweilt,  gleichs.  „hat(te)  geboren"),  ebenso  :;r  118  AaeQtrjv  !ÄQXsiaioq 
vlbv  irixtavj  fiovvov  6'  avr'  'Oövoija  JtarijQ  rexev  (den  hält  Telemach 
für  tot),  avzaQ  'OövöOevg  fiovvov  eß^  ev  ßeydQoiöi  raxcbv  XiJtev  ovo 
ajt6v7]T0  (für  Od.  bin  ich  nichts  gewesen).  Zu  dem  Sinne  von  d/Lcav- 
QOiöc  .  .  Jtoivdv  vergleicht  Paley  richtig  175.  340;  s.  auch  zu  302.  — 
324  Iviq  noch  Hik.  43.  251.  Ag.  718  (Conington);  326  d(paiQovߣVog 
gemäfs  der  attischen  dipaigeöig  sig  ilev&sQiav,  Meier-Schömann-Lipsius 
Att.  Proc.  658.  Jlro}^  ist  bei  Homer  Beiwort  des  Hasen  oder  steht  für 
diesen  selbst,  P  676,  wie  bei  A.  jtra^  Ag.  137  {/noyeQccv  Jtrdxa  d^vo- 
fiävoiöiv),  was  {jtrdxa)  M  erst  auch  hier  hatte;  ist  nun  dies  der  Sinn, 
oder  „Flüchtling'*,  nach  xatanraxcov  2^2?  ßlargcoiov  dyviOßa  xre. 
ein  der  Mutter  gebührendes  Sühnopfer  für  den  Mord;  es  ist  nicht 
durchaus  nötig,  eine  Vertauschung  in  bezug  auf  das  zugehörige  Sub- 
stantiv anzunehmen,  indem  ßaxQ,  eigentlich  zu  <p6vov  gehöre  {pyxov 
ovoßarog  ßijxQCOiov  Soph.  Tr.  817  u.  a.  St.,  Wecklein  zu  292).  Kvqiov 
vgl,   127,  wirksam,  diesem  Zwecke  bestimmt. 

Refrain  329  ff.  Tad^vßävcoi  vgl.  304  f.,  also  schon  so  gut  wie  wirk- 
lich geopfert;  zu  diesem  Opfer  dieses  Lied.  UaQaxond  Ag.  222,  {nagd- 
xojtoq  Prom.  581),  TtaQmfogd  vgl.  uiaQd(poQoq  und  nagacpagaGd^ai. 
An  (pQavoöältjg  zu  zweifeln  gibt  Form  und  Sinn  keinen  Anlafs,  vgl. 
(fgavoßXaßijq,  (pQavojtkrjyalg  ßaviai  Prom.  878 ;  ötjXi]ßa  steht  A.  Frg.  121. 
Aber  auch  die  Rhythmen  nicht:  v^^v^,  -w,  v^-,  »-  Ag.  698;  noch 
ähnlicher  v^wo,i-,^w^,  _v^,^-,_  Ch.  806 f.  (Paley).  Mit  der  in  M 
beigeschriebenen  Vermutung  (olßai)  (pQavoöajjg  ist  nichts  anzufangen; 
von  den  neueren  Konjekturen  (-jtXavtig,  -ßXaßijg,  -ßavijg,  -6axi]g) 
empfiehlt  sich  ebensowenig  eine.  'Eqivvcov  ist  offenbar  der  furcht- 
barere, weil  weniger  durchsichtige  Name  (noch  511  Chor,  951  Athene); 
bei  der  Vorstellung  417  nennen  sie  sich  ^gai,  !Ä(p6gßixrog:  also 
(wie  natürlich)  war  dies  Lied  nicht  von  Apollons  Kithara  begleitet 
(sondern  nur  von  der  schrillen  und  aufregenden  Flöte).  Vgl.  (Stanley) 
Ag.  990  Tov  6'  dvav  Ivgag  oßcog  Vßv(0i6al  ^grivov  ^Egtvvog  avzo- 
öiöaxTog  iöcod^av  d^vßog.  Avovtj  Dürre,  dörrend  (vgl.  ßdgaiva  139, 
loxvdvaöa  26'jf  Pal.)  nur  hier,  ein  verschiedenes  Wort  (zu  avco  schreien) 
ist  avov?j  Geschrei  bei  Semonides  (Herm.). 

Antistr.  «,  334—340.  Aiavxalog  wie  Ch.  184.  640.  Sept.  895, 
durchdringend  d.  i.  dauernd  und  ewig  bestimmend;  ^  öiaßjtd^  xißco- 
QOVßivt}   (Schol.)    ist    nicht    ganz    richtig.      'Ejtaxkcoöav   nach   Homer 


110  Anapäste  und  erstes  Stasimon. 

X  139  u.  s.  —  336  haben  die  Hdschr.  Korruptes,  was  in  Majuskeln 
wäre:  TOICINAYTOYPriAICZYMnACa)CI(N)MATAlOI ;  daraus  läfst  sich 
machen  rolöiv  avrovQyiai  (aber  auch  Schol.  amotpoviaiq)  ^vfi- 
mö(oöiv  (Turneb.)  fidraioi,  oder  noch  leichter  rol  övv  avrovQ- 
ylaig  §.  fi.,  nach  (povov  6h  xtjxlg  ^vv  xQOV(ol  ^v/ißälXsrai  Ch.  1012. 
SvßütiJtTSiv  rivi  wird  allerdings  mehr  von  Leiden  als  von  Taten  ge- 
sagt, und  so  steht  Soph.  OR.  113  rcoiöa  övfijcijtrei  tpövcoc  von  dem 
Ermordeten ;  somit  Weil  rot  vlv  avrovQyiaiq  ^vßjtarcQöiVj  wobei  indes 
weder  övßjtatslv  in  diesem  Sinne  recht  belegt,  noch  viv  d.  i.  rrjv 
MolQav  überhaupt  möglich  ist.  Der  Anstofs  des  ^v/nütijtreiv  wird 
geringer,  wenn  wenigstens  der  Verbrecher  Subjekt  ist,  der  in  ver- 
blendetem und  ruchlosem  Sinne  (vgl.  Hik.  762  ßaraicov  dvoöicov  re 
xvcDÖdXwVf  ßazaiaiq  ;f£()(JtV  Soph.  Tr.  565,  Abresch)  die  Untaten,  die 
ihm  sozusagen  in  den  Weg  kommen,  ungescheut  begeht,  und  so  habe 
ich  Toi  ovv  vorgezogen.  AvrovQyiaiq  vgl.  avd-ivxriq  ohen  212.  "0<pq' 
av  yäv  v:jteXd^t]i  nämlich  ng  oder  (Schol.)  b  roiovrog]  vgl.  über 
diesen  Übergang  zum  Singular  oben  zu  313  ff.,  zu  welcher  Stelle 
Wecklein  Plat.  Protag.  324 B  vergleicht:  ovöelg  yag  xoXdt^ai  rovg 
dötxovvrag  .  .  rovrov  evsxa,  ort  i]6ix7]öEV.  —  Ovx  dyav  sXev&SQog 
ist  eine  mächtig  wirkende  Litotes ;  gerade  der  halb  verhüllte  Ausdruck 
schreckt.  Dann  wird  der  furchtbare  Refrain  wiederholt,  um  den  Ver- 
brecher desto  fester  zu  binden. 

Str.  ß,  347—354.  Weitere  Ausführung  des  Gedankens  in  Antistr.  «, 
auch  nach  der  Seite,  dafs  sie  nun  von  den  Göttern  eben  durch  ihren 
Beruf  geschieden  sind ;  auf  den  Beruf  kommen  sie  im  Refrain  (Str.  y) 
zurück.  347  ysivofievaiöc  Hermann,  indem  „geboren  werden-*^  wenigstens 
bei  den  Epikern  nicht  yiyvofiai  sondern  ysivoßai  heifse ;  s.  Homer  S.  128 
=  ß  210  {aloa  oder  fioiQa)  ysivofiivcoi  ejtsvrfOs  Xivcot  (anders  WSchulze). 
'^Aßiv  nur  hier  bei  A.,  häufig  bei  Sophokles,  Kühner-Blafs  I,  591.  —  Die 
Konjektur  (dd-.  6'  düt'  e/eiv)  yigag  (Evers)  für  x^Q^'i  ^^t  mit  Xdxr] 
schlecht  verträglich,  und  in  djtexaiv  x^Q^^  ^^t  auch  keine  Zweideutig- 
keit, da  ,,die  Hand  vom  Greifen  und  Schlagen  zurückhalten"  X'  ^^^ 
Xeöd^ac  heifst,  Hik.  756,  Demosth.  Meid.  69.  Paley  fafst  die  Kon- 
struktion so :  den  Unsterblichen  kommt  es  zu,  die  Hände  von  uns 
fernzuhalten;  natürlicher  indessen  wird  «^.  zu  djtsxsiv  konstruiert: 
die  Hände,  die  den  Mörder  erfassen  (vgl.  779  ex  x^Q^'^  el'Xaöd^e  fiov), 
von  den  Unsterblichen  fernzuhalten,  sie  nicht  zu  begrüfsen  usw.  [av 
ö'  aga  oi  (pv  ;f£f()t  Homer).  MaräxoLvog  ()()^.  Hik.  1039;  OvvöalzcoQ 
nur  hier.     Für  die  Herstellung  des  folgenden  Verses,  der  in  dßoiQog 


Anapäste  und  erstes  Stasimon.  111 

axXrjQoq  statt  ^j^  _  ov>  -  w  einen  metrischen  Fehler  zeigt  —  der  anti- 
strophische Vers  ist  in  noch  schlimmerer  Verfassung  — ,  bietet  sich  zu- 
nächst ditOfioiQoq  (OMüller),  unbelegt,  doch  vgl.  aütdvd^QWütoq  Prom.  20, 
dütößovaog  Ag.  801,  dütoxQW^Toq  [Ch.  275],  dütöxlagoo,  (jtövcov)  Pind. 
JPyth.  5,  54.  Aber  ungern  verwische  ich  das  d-  d-,  vgl.  dieselbe  asyn- 
detische Anreihung  paralleler  Wörter  mit  d-  in  driß'  drUra  385; 
mehr  Beispiele  zu  785.  kvEOQtoq  dxlrjQog  (Fritzsche,  Weil)  liegt  weiter 
ab  und  hat  in  dem  frei  paraphrasierenden  Scholion  kaum  eine  Stütze. 
Da  ist  wohl  die  Umstellung  dxXrjQog  dßoiQoq  das  Einfachste.  — 
"Etvx^V^  =  £^ßi  auch  Hik.  86,  wie  rervxrai  Ag.  751.  Elloßav  nahm 
mir  (867  u.  s.)  gemäfs  meinem  Amte. 

Str.  y,  355—359.  ]^()?^g  ist  überhaupt  der  Gott  der  blutigen  Tötung, 
so  d^rj^vxTOVWi  ^QEi  von  den  ihre  Männer  ermordenden  Danaiden 
Prom.  860,  vgl.  auch  Ag.  1235.  ^^  rid^aöog  liegt  der  Vergleich  mit 
der  scheinbar  gezähmten  Bestie  (Ag.  717  ff.).  Atoßevai  =  ötcoxovoai 
auch  (385,  s.  u.,)  Hik.  819  fierd  fia  ÖQOßoiöi  6i6/j£voi,  ==  ßeraÖKDXOvreq 
mit  Tmesis;  so  Homer  H  197  u.  s.  Aber  man  kommt  mit  ijtl  rbv  co, 
wie  überliefert  ist,  schlecht  durch;  denn  8Jti6i(6x£iv  ,, weiter  verfolgen** 
pafst  gar  nicht,  und  ein  co  oder  S  als  Interjektion  6id  fiiaov  (Schol.) 
ist  seltsam.  Also  gut  E.  A.  J.  Ahrens  eutl  rbv  coö*  Ußevai  (indem 
\!7]ßi  das  i  bei  A.  wie  bei  andern  anceps  hat,  Sept.  310  u.  s.);  das  (o6s 
konnte  (Wecklein)  durch  die  Gesten  des  Tanzes  anschaulich  gemacht 
werden.  Sehr  schwierig  ist  der  Schlufs :  xparegov  ovd- '  b/uoicog  ßav- 
Qovfisv  vcp'  (i(p^)  ai/uarog  viov,  während  die  Antistrophe  y  schliefst:- 
6(paXeQd  ravvÖQÖßoig  xwXa  övögjogov  arav,  unverdächtig,  aufser  dafs. 
nach  den  Schollen  xal  vor  rav.  zugefügt  werden  kann;  die  Rhythmen 
sind  somit :  ^w^  —  ,w^v^-,— o  —  v^v^  — ,  vgl.  die  Pherekrateen  in. 
Str.  «.  Demgemäfs  ist  in  der  Strophe  zu  emendieren,  wenn  dies, 
Strophe  und  Antistrophe  /  sind ;  diejenigen  nämlich,  welche  die  Worte, 
von  y  hinter  Antistr.  ß  als  Teil  dieser  Strophe  wiederholen,  und  die. 
von  y'  hinter  6'  (nach  unsrer  Zählung,  nach  der  andern  y'),  brauchen, 
sich  um  Responsion  nicht  zu  bemühen.  Dindorf  also  schreibt  (nach 
Hermann,  der  indes  schliefslich  etwas  andres  wählte)  xparegov  ovra- 
üteQ  o/ucog  {oßcoq  Arnaldus),  auch  im  Klange  sehr  ähnlich  mit  öipa- 
leQcc  xal  ravvögöiiotq  («,  sq,  ra,  gofit  g),  wodurch  in  der  Tat  die. 
Zusammengehörigkeit  verbürgt  wird.  Vgl.  Sept.  7 1 2  xaijteg  ov  Otegycov 
Oßwg,  yvvi]  neg  ovöa  Sept.  1038,  xal  d^eog  iteg  l/iiigcoi  ütBjtXriyixivog 
Ag,  1204,  ysvvaiog  üteg  (ov  Soph.  Phil.  1068  usw.  Auch  das  ist  kein. 
Grund    dagegen,    dafs    so    allein   hier  nach  ^  v^  ^  -  keine  Diärese  ist. 


112  Anapäste  und  erstes  Stasimon. 

Dafs  sodann  vcp^  al'/narog  viov  aus  Erklärung  stamme,  sah  schon 
Hermann;  nun  heifst  es  in  dem  einen  Scholion  öia  ro  veov  alßa, 
was  zwar  auch  als  Erklärung  von  v(p'  aLßarog  veov  gelten  kann, 
indes  den  Verdacht  erweckt,  als  habe  der  Scholiast  zu  veov  al/ua  des 
Textes  nach  seiner  Gewohnheit  öia  suppliert,  um  den  Akkusativ  kon- 
struieren zu  können.  Ganz  so  zu  6vö(poQOV  arav  Ant.  y  6ia  rrjv  .  . 
ärrjv  6vö(poQOV,  und  zu  S7^  ß^(^og:  Xeijceiv  (paöl  öia.  Auf  veov  al/ua 
also  war  bereits  GHermann  gekommen;  mit  vcp'  al'fi.  veov  kann  dies 
vielleicht  unmittelbar  nicht  erklärt  worden  sein,  aber  diese  Worte  lassen 
sich  als  Rest  einer  längeren  Paraphrase  verstehen.  Der  Rhythmus  ist 
nun  da:  -  ^  _  ^^w  -  i:^ ;  denn  gerade  bei  diesen  Rhythmen  respondieren 
Trochäus  und  Spondeus  ohne  Anstofs,  zu  Gh.  619.  Aber  nun  die 
Hauptsache,  der  Sinn.  Mov  al/ua  mufs  Satzapposition  sein  wie  das 
entsprechende  övütpogov  arav^  und  wie  (in  einem  passivischen  Satze) 
VEog  ix(^Q  Agam.  1480;  dies  wie  veov  alßa  ist  „neues  Blutvergiefsen", 
vgl.  dort  vorher  jcqIv  xaraXfj^ac  xb  :jtaXaibv  äxog.  Der  Mord  wird 
durch  Mord  gesühnt. 

Antistrophe  ß,  360—367.  Hier  sind  die  Schwierigkeiten  am  gröfsten. 
Der  M.  hat  zu  Anfang  öJtEvdofiEva  ö'  und  öJtEvöoßEvat  6^;  dies  kann 
auch  -fiEväi  sein,  und  den  Singular  empfiehlt  das  nachfolgende  ifiaZai. 
Wir  können  auch,  ohne  Gewalt,  weder  ojtEvöo/iEvai  noch  -ßivä  (Burges) 
konstruieren;  aber  Doederlein  schreibt  outEvöoßEv  a'iö',  und  öTtEvöeiv 
und  öutEiÖEö&ai  (dies  nur  Ag.  151,  öütEVÖoßiva  im  daktyhschen  Verse 
wie  hier)  sind  bei  A.  gleich,  dazu  ißalöi  nach  ö7tEv6o/ZEV  nicht  im 
mindesten  anstöfsig.  Das  aide  ist  verständlich,  wenn  auch  unnütz; 
denn  sie  stellen  sich  doch  nicht  jetzt  vor.  Aber  ein  andrer  Anstofs 
ist  gröfser:  die  Eumeniden  wollen  den  Göttern,  insbesondre  Zeus, 
diese  Sorge  der  Rache  abnehmen,  aber  doch  beständig  und  nicht  im 
einzelnen  Falle;  das  wird  aber  d(paiQEiv  und  nicht  d(p£kEtv,  welches 
den  einmaligen  Akt  anzeigt,  und  dieser  Akt  des  d<pEXEZv  liegt  not- 
wendig voraus,  als  geschehen;  also  öJtsvöofiEvai  mufs  Partizip  der 
Vergangenheit  sein,  und  das  Präsens  öjtEVÖoßEV  ist  falsch.  Hieraus 
ergibt  sich  schon  die  Konstruktion:  öJtEvöoßEväi  6'  dq)EXElv  .  .  d^Ewv 
6^  dtElEiav  .  .  EütLXQaivcov  .  .  ZEvg  .  .  djtf]^i(6öaT0  (vgl.  für  den 
Dativ  ßovXoßEvcoL  riv^  doßEVCoi  ös  601  ^  jtoiyiiXeißcov  vv^  dnoxQvipEi 
(pdoq  Prom.  2;^,  ähnlich  ^öoßEvcoi,  eXtco^evcoi  usw.,  Kühner-Gerth  I, 
424  f.).  D.  h,  unsre  uralte  Bestimmung  ist  auch  in  der  neuen  Welt 
von  Zeus  bestätigt.  Im  einzelnen:  d(paiQElv  hier  mit  doppeltem  Akku- 
sativ,   was    für  das  Aktiv   beispiellos  ist;    schreibt  man  dagegen  rivi, 


Anapäste  und  erstes  Stasimon.  113 

SO  sind  die  Parallelen  da  (Kühner-Gerth  I,  328 f.):  Xenoph.  Kyr.  7,  2,  26 
^«X«?  (^£  001  y.ai  noXiixov^  dg:aiQCÖ  (vgl.  7,  i,  44),  d.  h.  entbinde 
dich  denen,  ganz  wie  hier.  Das  rtvi  klingt  etwas  mystisch,  braucht 
indes  nicht  so  gemeint  zu  sein;  unnütz  ist  Pauws  Änderung  in  Aia. 
'Ejtixgaiveiv  ist  ein  bei  A.  sehr  beliebtes  Wort  (in  den  Eum.  noch 
950.  959);  mit  ariXeiav  könnte  es  herbeiführen  heifsen,  wenn  nur 
efialöi  Xiralg  sich  dazu  konstruieren  liefse.  So  mufs  man  schon  ijti- 
y.Qaivcov  schreiben,  zu  welchem  i/Liaiöi  Xiralq  in  derselben  Weise 
hinzutritt  wie  zu  dem  Hauptsatze  öJtsvöoßsväi.  lirsXsia  ist  die  Im- 
munität von  allen  Lasten,  wie  sie  in  Athen  bereits  damals  die  Nach- 
kommen des  Harmodios  hatten;  ebenso  wie  dies  ist  dväxQiOig  ein 
Ausdruck  des  politischen  Lebens,  Voruntersuchung,  die  in  Athen  dem 
Archon,  dem  Basileus  usw.  für  ihren  gerichtlichen  Geschäftskreis  zu- 
stand, während  die  Entscheidung  ihnen  abgenommen  war  (Aristot. 
IloX.  Ji^.  3,  5  TtQoavaxQiveiv).  Also  =  Scts  avrovq  (zovq  d^eovg) 
fiTjö'  sig  dvdxQiöiv  il^elv.  ^'AyxQiöig  wie  övödyxQiroi  Hik.  126;  vgl. 
über  die  Apokope  oben  zu  243.  Weiter  folgt,  dafs  in  V.  366  das 
yccQ  nach  Zevg  mit  f  g  h  zu  streichen  ist  (also  nicht  etwa  in  der  Strophe 
ütav(r6)Xevxcov  zu  schreiben);  leicht  konnte  die  Konjunktion  von 
jemandem,  der  die  Satzkonstruktion  nicht  verstand,  eingeschoben  werden 
(leiütEi  b  yaQ  zunächst;  dann  übergeschrieben);  so  ist  es  auch  V.  378 
geschehen.  Aißaroöra'yeg  ist  vorlängst  (von  Bothe)  in  aifwörayhg 
(Eurip.  Frg.  388)  emendiert,  vgl.  atßOQQvrog  Frg.  230,  atfioßacpi^g 
Soph.  Ai.  219.  An  d^ioßiöov  nimmt  Dindorf  darum  Anstofs,  weil 
dies  das  einzige  Kompositum  mit  d^io-  bei  A.  ist  und  auch  aus  den 
andern  Tragikern  nur  d^i6d^Q7]Vog  (Eur.  Alk.  907),  d^ioütsv^ijg  (Hipp. 
1465),  d^ioxQscog  (Or.  596)  hinzukommen,  wogegen  später  diese  Bil- 
dungen reichlich  erscheinen,  so  bei  Xenophon.  Ferner  auch,  weil 
von  ßioog  -/tuöijg  gebildet  sein  müfste,  wie  jtavroßiör'ig  644.  ^A^io- 
/iioeg  liefse  sich  ja  nun  schreiben;  aber  der  Verdacht,  dafs  das  ganze 
Wort  Erklärung  für  ein  echtes  ist,  hält  davon  zurück ;  auch  ist  -eg  -ov 
hübscher,  als  -lg  -hg  sein  würde.  Dindorf  nun  wendet  nicht  nur  hier 
Gewalt  an,  sondern  auch  in  dem  entsprechenden  Verse  der  Strophe: 
naXlEvxcDv  61  ni^tXmv  dßoiQog  ßovva  irvx^riv  —  Zevg  ydg  ai^axo- 
(pvQxov  ütäv  ^d^vog  roös  Xsöxag;  das  war  seine  Art  der  Umdichtung, 
der  jetzt  mit  Recht  niemand  mehr  folgt.  Ich  habe  ein  Kreuz  gesetzt ; 
nach  der  Strophe  liegt  av/LiiöfjTov  nahe,  das  bei  Xenophon  Kyr.  III,  i ,  9 
steht  (mit  steigerndem  ev);  das  Gegenteil  avtpiXrjrog  hat  A.  Sept.  107. 
''Ed^vog  Menschenklasse  {rb  xGiv  (povicov  Schol.)  wie  Demosth.  XXIII,  146 

Aischylos.  8 


114  Anapäste  und  erstes  Stasimon. 


(ebenso  Piaton,  Xenophon);  Ucxri  Verkehr,  Gespräch  auch  Ch.  665 
nach  Emperius  für  Isx^BlOiv  (was  in  meinem  Texte  aus  Versehen 
stehen  geblieben  ist);  og  suus  nach  Sept.  641;  djta^iovöd^ai  medial 
nur  hier  {-ovv  Eur.  El.  256;  Thukyd.  u.  a.);  doch  ebenso  425  T^'^tcJ- 
öaro,  Sept.  667  xarrj^KoCaro. 

Strophe  6,  368-371.  Das  t'  zu  Anfang  des  neuen  Gedankens 
entspricht  nicht  dem  Gebrauche;  also  tf'mitBergk.  Jo^ai  exüh'mah'o, 
g/ona,  vgl.  Soph.  OC.  258.  '^Vjt^  ald^eQi  d.  i.  ov^avcSc  verlangt  den 
Gegensatz  xara  yäg  (Hermann)  und  nicht  xara  yäv  ,,auf  Erden" ; 
die  gleiche  Korruptel  ist  838.  871.  ßüvv&eiv  auch  Sept.  920.  Ö()- 
XTjOßolq  ejcKpd^övoig,  den  mifsgünstigen,  sein  Glück  störenden;  es 
scheint  sich  keine  andre  Emendation  des  überlieferten  ejcKpovotg  zu 
bieten,  und  es  ist  auch  eine  gewisse  Analogie  des  Sinnes  zu  /usXavsi- 
fioOiv.  Was  aber  der  OQXV^f^^'s  ^^t,  nicht  ein  Reigen  um  ihn,  sondern 
eher  auf  ihm,  und  weshalb  :n:o66g,  klärt  die  anschliefsende  Antistr.  y  auf. 

Antistr.  y,  372—376.  Bereits  Heath  und  nach  ihm  Hermann,  Din- 
dorf  u.  a.  stellten  dies  um,  vor  368,  so  dafs  es  nun  einfach  Teil  von 
Antistr.  ß  wird;  aber  wenn  auf  diese  Art  auch  die  Form  regelmäfsig 
wird,  kommt  doch  der  Sinn  zu  Schaden.  MaXa  yag  ovv  aXoßiva 
„denn  in  der  Tat  (Ag.  524.  674.  Frg.  308)  mächtigen  Sprunges"  usw.  hat 
an  Xaöxccg  aq  d:jtrj^i(6aaT0  gar  keinen  Anschlufs;  dagegen  an  oQxriö/iioiq 
jtoöog  den  allerengsten,  wie  auch  insbesondre  jtoöog  dxfidv  sich  auf 
ütoöoq  371  zurückbezieht,  und  ebenso  ist  Antistr.  6  utLütrcov  jetzt  an- 
geschlossen, wogegen  der  Anschlufs  an  ÖQxrjOfiolg  IjtKf&ovoig  Jtoöcg 
mangelhaft  ist:  wie  kann  er  vom  Tanzen  umfallen?  Was  das  für  ein 
Tanz  ist,  mufste  doch  erst  geschildert  werden,  und  überhaupt  klingt 
nach  der  nächsten  Schilderung  in  Antistr.  y  das  dgxriößoTg  EjtKpd^. 
ütoöog  ganz  matt.  —  Der  Hiat  nach  aXofiiva  zeigt  den  Bruch  der 
Synaphie  hier  an;  also  darf  man  nicht  in  Tetrametern  schreiben. 
2^(paXsQa  ravvÖQO/noig  xwXa  wird  in  den  Schollen  doppelt  erklärt: 
TOlg  ravvÖQOfioig  avrwv  xcoXoig  ejcdyovöa  rd  öcfaXagd  ßov  x(5Xa, 
und  «jr '  dXXrjg  aQxfjg  (mit  neuem  Satze)  xal  roig  ravvÖQOßoig  yiverai 
CipaXsQa  rd  xcöXa  öid  rrjv  iütiovüav  drrjv  övöcpoQOv  vüt^  efiov-  Da 
in  letzterer  Weise  ßvötpogov  drav  nicht  zu  konstruieren  ist,  aufser 
wenn  man  ö(paXeQd  .  .  x(5Xa  zur  Parenthese  macht,  und  auch  so  nur 
mit  Härte,  so  ziehe  ich  die  erstere  vor:  OcfaXagd  also  aktivisch,  was 
es  so  gut  sein  kann  wie  passivisch.  Kai  vor  ravvÖQ.  läfst  sich  aus 
dem  zweiten  Scholion  entnehmen,  obwohl  nicht  mit  Sicherheit  als 
wirkHche    Lesart;    bei    der    andern    Auffassung    schrieb    man    (jag) 


1 


Anapäste  und  erstes  Stasimon.  115 

(Hermann).  TavvÖQOßog  knüpft  sich  an  das  homerische  rdvHv  6q6- 
fiovj  W37S;  also  auch  wenn  er  entlaufen  will,  wir  stürzen  ihn  im 
Laufe.  Das  Bild  vom  Fliehen  und  Verfolgen  (75  ff.,  137  ff-,  u.  s.)  ist 
allerdings  nur  hier  gebraucht  und  wird  sofort  (377  ninrcov  (5'  ovx  olöev 
xrh.)  unmerklich  wieder  verlassen. 

Antistr.  ö,  377—380.  *Vjtb  mit  Dativ  wie  Ch.  28  u.  s.,  unter  der 
Wirkung  von  etwas;  die  Xvfitj  ist  das  von  der  Schuld  her  ihm  an- 
haftende Verderben,  das  ihn  der  klaren  Besinnung  beraubt;  alsbald 
wird  es  auch  mit  einem  Dunkel  verglichen,  bei  dem  man  nicht  sehen 
kann.  Vgl.  zu  :3y8  Pers.  66g  Urvyia  ydg  rig  ist'  dxXv<i  neTcorarai) 
hier  indes  ist  ßvöoq  (die  Blutschuld)  das  eigentliche  Subjekt,  und 
TOiov  xv£(/)ag  prädikativ.  Zu  379  vgl.  Ch.  5iff.  dvrjkioi  ßQOxoöxv- 
ysTg  6v6(poi  xaXvütrovüi  öofiovg;  (pdriq  ist  die  Rede  des  Volkes  wie 
Ag.  456.    Avöäö&ai  Medium  statt  av6äv  wie  Soph.  Phil.  130.  852  u.  s. 

Str.  e,  381—388.  Die  von  dem  Bisherigen  sich  abhebenden  iam- 
bischen  Rhythmen  sind  im  allgemeinen  klar:  zwei  akatalektische 
Dimeter  mit  unterdrückter  Senkung  in  der  Mitte  und  dann  ein  ebenso 
gebauter  katalektischer,  also  auf  1-  •-  schliefsend :  ^_v^-i-'v^-,w-w- 
i_.^_j  ^-w-i_  1-  ;  dann  drei  akatalektische  Dimeter  ohne  syncopierten 
Inlaut  und  wieder  abschliefsend  ein  katalektischer  desselben  Baues 
wie  vorher;  Strophenschlufs  daktylischer  Pentameter  und  trochäisches 
Kolon,  wie  schon  oben  bemerkt.  So  Rofsbach-Westphal.  Einzelnes 
indes  verlangt  noch  Erörterung.  Te  fivijfiovsg  zu  Anfang  des  3.  Kolons 
braucht,  wie  Wecklein  richtig  bemerkt,  nicht  —  w  -  zu  sein,  (Antistr. 

ifiov  xXvcov),  da  Ag.  990  vßvcoiötl  ^ und   auch  wohl  1459  JtoXv- 

ßvaöxov  gemessen  ist.  Aber  zu  Anfang  des  4.  Kolons  steht  aller- 
dings in  Str.  und  Antistr.  __^_,  vgl.  zu  Ch.  24 f.  S.  T^.  V.  387 
ist  Xdßütai  überliefert,  in  dem  entsprechenden  395  xvQÖJ',  hierfür  also 
schrieb  Hermann  xvqcOj  indem  wie  ixvQtjöa  ixvQöa  nebeneinander 
von  A.  gebraucht  werden,  so  neben  xvqsTv  xvgeiv  eine  Stelle  hat, 
vgl.  ixvQov  Soph.  OC.  1157.  Umgekehrt  Wieseler,  Dindorf  kdüidi 
für  XdßJtäiy  mit  schlechten  Rhythmen  und  ohne  durchschlagende  Be- 
weise gegen  die  spondeische  Wortform  (s.  u.).  Hieran  schhefst  sich 
in  der  Strophe,  als  Beginn  des  daktylischen  Verses,  övOoöojtaiutaXaj 
in  der  Antistrophe  regelmäfsig  xalneg  vütb  x^cva.  Ist  Tribrachys  statt 
Daktylus?  Ist  prosodische  Licenz?  Ist  Korruptel  anzunehmen?  ^inagd- 
liv&ov  Prom.  187  ist  immer  noch  leichter  als  övöoöo  — ,  da  jenes 
sich  an  äd^dvarog,  dxdßarog  anlehnen  kann;  Tribrachys  aber  statt 
Daktylus   scheint   zwar  bei  Euripides    zu  existieren  (Phoen.  796  döJti- 

8* 


116  Anapäste  und  erstes  Stasimon. 

6o(peQ/iiova  ^iaöov  ivonXov  =  813  Olöiütoöa  xara  öcoßara  xal  noliv), 
dem  A.  indes  nicht  leicht  zuzutrauen.  Also  Emendation;  s.  unten. 
Etwas  anomal  ist  wohl  die  syllaba  anceps  am  Ende  der  Penta- 
podie :  —  rä^iv  exovöa  \  xal  .  . ;  denn  gewöhnlich  ist  das  trochäische 
Kolon  eng  angeschlossen,  in  Str.  Ant.  6  sogar  mit  Wortgemeinschaft. 
Man  könnte  also  emendieren:  ejti  6e  ßoi  yegag  utaXaiov  {iöriv}  ov6' 
drifiiag  xvgeiv  xalütEQ  voto  ;f^oW  rd^iv  exovöäi.  S.  indes  zu  Ch. 
592,  wo  ich  umgekehrt  durch  Änderung  die  Synaphie  aufhebe. 

V.  381  fF.  fievH  ydg  wird  richtig  mit  Ag.  1563  verglichen:  ßävsi 
6h  (Jiißvovxoq,  iv  ^Qovoiq  Aioq  nad^^Xv  rbv  i'Q^avra;  nur  geschieht 
hier  die  Ausführung  des  Subjekts  in  einem  eignen  neuen  Satze:  svßtj- 
Xavol  re  xal  xrh.  Te  xal  wie  in  der  Antistr. ;  also  rs  (Wakefield) 
statt  6h  der  Hdschr.  scheint  gesichert.  Aber  der  neue  Satz  müfste  ein 
verbum  finitum  haben,  wenn  sich  auch  allenfalls  eößev  ergänzen  liefse ; 
es  kommt  hinzu,  dafs  6i6ßevai  (=  6ic6xovöac)  Xdxri  sich  nicht  genau 
so  belegen  läfst,  wenngleich  6ic6x£iv  „nachstreben"  (ßsreQXOßsvai 
Schol.)  der  attischen  Poesie  geläufig  ist.  Also  mit  Heath  öiajtoßav, 
vgl.  931.  Pers.  106;  6i6ßsvai  kann  gedankenlos  nach  V.  358  wieder- 
holt worden  sein.  Anders  freilich  Weil:  arißa  rioßev  drieTai  (so 
-rai  M,  und  auch  Schol.  so),  mit  leichter  Umstellung  und  geringer 
Änderung.  Aber  weder  ist  etwas  wie  tlhv  idx^  belegt,  noch  ist 
drierai  richtig:  ov6'  drißtaq  xvqg)  heifst  es  nachher.  —  Tilsioi 
zweier  Endungen  wie  Ag.  1437.  Erg.  11,  7,  meistens  indes  dreier  wie 
V.  214.  MvrißovEq,  'EQtvveg  Prom.  516;  HeßvaL  ist  der  athenische 
Kultname  der  Eumeniden,  Preller-Robert  Myth.  838;  auch  unten  1041. 
Heimsöth  und  Paley  schreiben  darum  grofs;  nämlich  wenn  einfach 
Adjektiv,  müfste  das  Wort  mit  xal  6vö:itaQ7]yoQOi  ßgoroTg  verbunden 
werden,  was  keine  gute  Verbindung  und  aufserdem  ein  nicht  an- 
genehmes Enjambement  gibt.  AvöTtaQriyoQOL  mit  derselben  Litotes  wie 
Prom.  34  6v6JtaQalTrjToq',  doch  s.  auch  387  övöütOQOütaiütaXa,  396  6vG- 
dXiov  ==  dvaXi(OL  387,  388  6vöoßßdroig,  in  welcher  Häufung  eine  ge- 
wisse Absicht  liegt,  das  Widrige  hervorzuheben.  ^Atisrog  (vgl.  dXdß- 
jterog^  dßdxeroq,  dütevx^rog  usw.)  auch  839.  Hik.  853.  ßscäv  61x0- 
örarovvxa  (Ag.  323)  ist  dasselbe  wie  dd^avdrcov  6'  dütex^iv  xrh.  360 ff. 
Das  überlieferte  dvtjXifoi  korrigiert  Dindorf  in  dvaXloi,  ebenso  396 
6v6riXL0V  in  6v6dXiov,  es  sind  in  diesem  Strophenpaar  fast  durchaus 
die  attischen  Formen  in  den  Hdschr.,  anders  als  in  den  andern  Strophen, 
aber  doch  wenigstens  in  diesem  Verse  Xdßjtäi.  Adßjtrj  ist  nach 
Hesych.  Phot.    jtaxvg   dtp^bg   eütiJtoXfjg   rov    oivov,  Hesych.  hat  auch 


Zweites  Epeisodion.  117 

XaTcrjv'  ßoQßoQOV,  ilvv\  bei  Hippokrates  kommt  Xani]  für  dicken 
Schleim  vor  (im  Verse  w-  Diphilos  II  545  K.).  Es  wird  richtig 
evQCüetg  verglichen;  immerhin  aber  kann  man  auch  an  den  ßoQ- 
ßoQog  der  Sünden  in  der  Unterwelt  denken,  Ar.  Bcctq*  145  usw. 
Es  folgt  das  schon  erwähnte  6voo6o7taijtala,  in  den  Scholien  mit 
övöTtagaßara  xal  rgax^a  erklärt  (vgl.  Schol.  Ar.  mtp.  266),  ein  tql- 
TtXovv  mehr  in  der  Weise  der  späteren  Dithyrambiker  als  des  A.,  bei 
dem  sich  aufser  drißoütsvd^jjg  793  nur  evxoivoßriTig  Hik.  700  in  einem 
anderweitig  entstellten  Verse  vergleichen  läfst.  Nicht  einmal  dies 
pafst,  denn  es  ist  zu  xoivo/urjriq  sv  zugesetzt,  aber  doch  nicht  etwa 
zu  böojtaiutaXoq  6v6-\  drifio-  aber  ist  ein  Begriff.  üaiTtaXä  rs  xqtj- 
fivovg  TS  Kallimachos  Artem.  1 94 ;  aber  ein  Adjektiv  jcaijtaXog  neben 
TtaiüiaXoEiq  ist  doch  nicht  nachzuweisen,  so  dafs  es  sich  schliefslich 
empfiehlt,  statt  etwa  övoßara  ütaiJiaXa  (Oberdick)  zu  schreiben,  das 
TQiJtXovv  ZU  belassen  und  nur  övöoöo-  in  övöjcoqo-  (Heimsöth)  zu 
emendieren  (vgl.  ütilayog  ov  fidV  siütoQOV  Hik.  470).  ^Oficog  695. 
Prom.  736;  der  Sinn  mufs  sein,  dafs  weder  Lebende  noch  Tote  ent- 
rinnen können. 

Antistr.  f,  389—396.  'Efiov  xXvcov  von  mir  hörend.  MoiQoxQav- 
Tov  und  £x  d^Bbiv  öod^ivta  fafst  zusammen,  was  Str.  Ant.  ß  gesagt  ist. 
In  394  fehlt  ein  lambus,  den  wie  es  scheint  auch  der  Scholiast  nicht 
mehr  vorfand,  da  er  ijti  mit  ejtEöri  erklärt ;  wenn  freilich  ovöe  (vvv) 
(Drake  bei  Paley)  das  Richtige  oder  überhaupt  die  Lücke  an  dieser 
Stelle  ist,  wird  das  über  den  Scholiasten  Gesagte  hinfällig.  "'Eti  6b 
fioi  fiivei  Hermann ;  andre  anders.  Über  xvqco  xvqco  s.  o.  ;  6v6i]Xiov 
xvecpag  ist   mit   von   i:jtb   abhängig  (Weckl.) ;    vgl.   Pers.  839  yijg  vjcb 

Zweites  Epeisodion,  397 — 489. 

Die  von  Orestes  angerufene  Athene  erscheint;  die  Parteien  er- 
klären sich,  und  Athene  verabredet  mit  ihnen  eine  gerichtliche  Unter- 
suchung und  Entscheidung,  die  unter  dem  Vorsitze  der  Göttin  statt- 
finden soll. 

397-414.  Athene.  Die  erste  Frage  ist,  wie  die  Göttin  erscheint, 
ob  wirklich,  wie  der  Schol.  nach  V.  405  meint,  zu  Wagen.  Aber  403 
6t(üXovO '  riXd^ov  dxQVxov  noöa  beweist  doch  so  stark  wie  möghch,  dafs 
sie  ohne  Wagen  kommt,  auch  nicht  mit  Flügeln  fliegend,  aber  durch 
die  Luft  schreitend  und  dabei  von  der  Aegis  wie  von  einem  Segel 
unterstützt  (vgl.  Einl.  S.  15);  also  mufs  405  metaphorisch  erklärt,  wenn 


118  Zweites  Epeisodion. 

nicht  emendiert  werden.  Es  heifst  nun  Sept.  371  ganz  ähnlich  von 
dem  ankommenden  Boten :  öJtovöfji  6i(6x(dv  üioßutißovq  xvoaq  utoömv ; 
also  wenn  die  Füfse  mit  den  Enden  der  Achse  verglichen  werden 
(in  der  Tat  nicht  ohne  Härte),  so  kann  auch  hier  der  Körper  mit  der 
Aegis  zusammen  als  o6e  oxog  bezeichnet  werden,  und  n(oloi  dxfiaZot 
die  Beine  bedeuten.  (Hermann  korrigiert  mit  Wakefield  in  xco^oig: 
vgl.  oben  S7^-  Prom.  s^S  usw.;  natürlich  soll  damit  an  jccoloig 
erinnert  werden;  aber  man  kann  sich  auch  umgekehrt  durch  jtcoloiq 
an  xoiXoiq  erinnern  lassen.)  Eine  andre  Frage  ist,  weshalb  der  Dichter 
die  Göttin  aus  der  Troas,  d.  i.  aus  Sigeion  kommen  läfst.  Ein  ak- 
tuelles Interesse  für  die  Athener,  woran  der  historisch  mangelhaft  unter- 
richtete Scholiast  denkt,  hatte  Sigeion  damals  durchaus  nicht;  denn 
nachdem  im  6.  Jahrhundert  die  Athener  es  den  Mytilenäern  ab- 
genommen hatten,  war  es  jedenfalls  nach  den  Perserkriegen  von  Athen 
wieder  in  Besitz  genommen  und  war  damals  gleich  Lemnos  und 
Imbros  tributpflichtige  Bundesstadt,  EMeyer  Gesch.  d.  Altert.  IV,  §  394. 
Es  soll  also  wohl  nur  an  den  trojanischen  Krieg  angeknüpft  werden, 
vgl.  456 ff.  631  f.,  und  das  erste  Stück  der  Trilogie.  Wie  Athene 
damals  dem  Vater  half,  so  hilft  sie  jetzt  dem  Sohne. 

397  xl7]6(6v  hier  „Rufen",  418  „Name'',  wieder  anders  Gh.  505. 
1043,  =  <pi]iiii].  IJQOöcod^sv  e^TjxovOa  schliefst  sich  an  297  xXvst  de 
Tcal  jüQOöcod^sv.  298  xazacp&arovßävT]  kommt  nur  hier  vor;  der  Scho- 
liast erklärt  mit  xaza(f)d^dvovöa,  Hesychios  mit  xaraxrco/Lievtj  (Hdschr. 
xaravT.)*  xvQL<Dg  6h  rb  ix  ütQoxaraXri'ipicoq,  wozu  andre  Glossen  bei 
ihm  zu  vergleichen:  (pd^ariorji'  (pd^dör^i  und  (pd^arriöai'  (pd^döei  xrrj- 
öaö&ai.  Der  Zusammenhang  mit  (pd^dvco  scheint  klar,  an  der  Be- 
deutung aber  kann  man  sich  stofsen;  denn  mit  dieser  Erwerbung  hat 
sich  Athene  dann  nicht  im  mindesten  beeilt.  Also  etwa:  mein  Recht 
als  des  ersten  Erwerbers  mir  sichernd.  399  öfjra  im  Aussagesatz  be- 
stätigend oder  versichernd,  hier  etwa  =  „wie  bekannt",  vgl.  7]  6t]  3 
(Paley).  ^AxroQsg  Pers.  557,  jtQOßoi  Ag.  200.  410.  Hik.  904.  — 
V.  401  ovTOütQEßvov  eigentlich  mit  dem  Stamme_,  avroQQLt^ov  (Hesych.), 
vgl.  TtQinvod^tv  Sept.  71.  1056.  Im  eigentlichen  Sinne  von  Bäumen 
Sophokles  Ant.  714.  'E^algarov  402  gehört  dem  Sinne  nach  eigent- 
lich zum  Vorigen,  von  der  Beute  ausgelesen  für  Athene  (vgl.  Ag.  954), 
doch  möchte  die  Versetzung  des  Komma  nach  e^aiQEtov  das  Folgende 
zu  kahl  machen.  Theseus'  Söhne  Demophon  und  Akamas  erscheinen 
erst  im  jüngeren  Epos,  wo  sie  ihre  Grofsmutter  Aithra  in  dem  er- 
oberten Troja  finden,  s.  Proklos'  Excerpt  aus  Arktinos'  'Riov  JJeQöig] 


Zweites  Epeisodion.  119 

diese  Begründung  des  athenischen  Anspruchs  auf  Sigeion  geht  aber 
doch  sicher  auf  Peisistratos'  Zeiten  zurück.  In  Euripides'  Herakliden 
sind  die  Söhne  des  Theseus  die  Fürsten  des  Landes ;  aber  in  den 
Eumeniden  kommt  von  ihnen  gar  nichts  weiter  vor,  und  es  erscheint 
auch  nach  A.  die  attische  Demokratie  als  bereits  von  Theseus  be- 
gründet, vgl.  namentlich  Athenes  Rede  an  das  Volk  68i  ff.  —  Über 
den  Dativ  bei  Swgjjßa  vgl.  Kühner-Gerth  I,  426  f. 

403 ff.  ^'ätqvtov  erinnert  an  lixQVtmvri  (Weckl.).  "PoißSilv  kommt 
nur  hier  vor  (denn  Homer  fi  106  ist  QvßöaZv  richtige  Schreibung),  aber 
QOlßöoq  jtreQcov  Soph.  Ant.  1004  macht  den  Sinn  „geräuschvolle  Be- 
wegung" unzweideutig  (vgl.  auch  Ar.  Ns(p,  407);  also  =  Qoi^aZv 
(unten  424).  Da  die  Aegis  auf  Bildwerken  und  Vasen  des  6.  Jahr- 
hunderts als  kragenartig  oder  mantelartig  umgelegt  erscheint  (s.  Preller- 
Robert  Myth.  191),  so  war  es  leicht,  aus  dem  Mantel  eine  Art  von 
bauschigem  Segel  (Schol.)  zu  machen.     Über  xcoloig  xrh.  s.  o. 

406  ff.  Mit  yMl  vvv  könnte  man  sich  abfinden  (vgl.  Paley),  aber 
y.al  vvv  6'  (Mj  fordert  die  Korrektur  in  xaivijv  6\  eine  sehr  leichte 
nach  der  Schrift  des  Aristoteles-Papyrus,  wo  das  links  unten  verkürzte 
H  und  das  Y  zum  Verwechseln  ähnlich  sind.  '^O/tiiUa  s.  zu  57;  ganz 
wie  hier  rfjvö^  ofi.  x^övog  711.  —  409  ^(ffiöd^ai  mit  Akkus,  auch 
Frg.  158  (anderswo  mit  Dativ,  wie  Ch.  501);  ebenso  t(f)at^6fjLriv  446, 
riö^ai  Ag.  183,  Kuhner-Gerth  Synt.  I,  313  f.  —  410  Übergang  in  den 
Akkusativ,  der  bei  Xby(o  ebenso  gut  möglich  ist  (öe  tol  Xiyo)  Ch.  456); 
der  Dativ  wäre  412  unbequem  geworden.  410  önagroi  allgemein 
Gezeugte,  Götter  und  Menschen  einschliefsend.  Ovr'  ovv  wie  ^jfr' 
ovv  Ag.  359.  474.  Nach  ßoQ<f)(6(iaöiv  ist  in  unbewufster  Assimilation 
der  folgende  Vers  entstellt;  denn  an  der  Richtigkeit  der  Besserung 
äfiOfi(f)ov  (Robortellus)  statt  a/uoQgjov  ist  nicht  zu  zweifeln.  ''A/iiofi(poq 
auch  475.  678.  Der  Scholiast,  der  die  Korruptel  hatte,  versteht  völlig 
falsch:  ihr,  die  ihr  häfslich  seid,  werdet  mich  nicht  wieder  schimpfen 
können;  aber  auch  wenn  man  rbv  Jtekag  schreibt  und  äßogqjov  ovra 
T.  TT.  Objekt  sein  läfst,  so  geschieht  mit  dem  Beiwort  eben  das,  was 
nicht  geschehen  soll.  Auch  wird  bei  A.  nur  oi  neXaq  gefunden  (504. 
Prom.  334.  Hik.  373),  nicht  wie  bei  andern  auch  b  TteXag.  Zu  djco- 
azatsl  ^tfiig  vgl.  nam.  Frg.  156  fiovov  {^avdrov)  6h  Usi^G)  öaijuovov 
dTtoOrarei,  und  287  djtdrrjg  öixaiag  ovx  dnooranl  d^eog.  —  Athene 
erscheint  in  dieser  ganzen  Rede  als  in  Bezug  auf  Wissen  ganz  ver- 
menschlicht; wie  es  sich  auch  nicht  wohl  anders  machen  liefs,  wenn 
sie    als  Person    des  Dramas    auftrat;    ihre    feine  Unparteilichkeit    und 


120  Zweites  Epeisodion. 

Rücksicht  gegen  die  Erinyen  kontrastiert  mit  ApoUons  Verhalten  und 
Redeweise ;  aber  der  ist  auch  Partei.     Vgl.  Einl.  S.  6. 

Stichomythie  415-435,  wieder  (wie  198)  mit  3  Versen  ein- 
geleitet. 416  aiävriq  wie  479.  943  (i^dcTog)  lugubris,  vgl.  Pers.  635. 
940,  auch  Pindar  mehrfach,  und  schon  Archilochos  Frg.  38  (altjveg, 
was  mit  öeivov  xal  ütoltörovov  erklärt  wird);  nachahmend  Sophokles 
im  Aias  673  vvxrbg  aiavrjg  xvxlog.  Die  Schreibung  schwankt  bei  A. 
zwischen  aiavrj  und  aiavf]q,  bei  Soph.  zwischen  aiavrjg  und  aiavfjg; 
aber  die  Form  aiavog  hat  keine  Gewähr,  s.  Ddf.  Verschieden  ist 
alavrig  ,,ewig''  V.  572  (vgl.  672),  was  sich  an  ahi  zu  knüpfen  scheint, 
wie  das  andre  Wort  an  aial.  —  'Agal:  vgl.  'Aqo.  t'  'EQivvg  Sept.  70, 
und  Einl.  S.  2;  in  diesem  Namen  scheint  in  der  Tat  der  Gedanke 
durch  die  mythische  Hülle  deutlich  durch  (vgl.  Soph.  GG.  1375  f. 
[Paley]).  'Vjtai  wie  Ch.  615  u.  s.  —  418  olöa  habe  ich  jetzt  erfahren. 
Weiteres  erwarte  ich.  Fsvog  auf  Nvxrog  rixva^  xkrjöovag  (397,  hier 
an  xBxXrißE^a  angeschlossen),  sjtcovv/Liovg  auf  'AgaL  'EJtcDvvfiog  ist  sonst 
immer  „nach  etwas  benannt"  oder  ,, seinem  Namen  entsprechend"  90. 
Ch.  190  u.  s.,  vgl.  Büicow^La,  ijtovofid^G) ;  also  doch  auch  hier  „der 
finsteren  Herkunft  von  der  Nacht  entsprechend". 

419 ff.  rs  ßlv  Srj  scheint  hier  wie  ys  firiv  (vgl.  ov  ßhv  ö?])  fort- 
leitend, nicht  wie  (ys)  filv  öi]  sonst  einen  Begriff  im  Gegensatz  zu 
Weiterem  hervorhebend  (Sept.  587.  Ag.  661.  ^S'j.  12 13.  Hik.  241. 
273;  ohne  ye  oben  106);  da  nun  jene  Bedeutung  wirklich  unbelegt, 
mufs  in  ys  fievroi  emendiert  werden,  vgl.  591.  Pers.  386  u.  s.  Die 
Worte  sind  wie  drohend  gesagt,  Athene  aber  antwortet  ruhig:  so  will 
ich's  denn  erfahren,  wofern  usw.  (vgl.  Hik.  924  ayoiß '  av,  und  häufig 
in  2.  Person  =  Imper.).  An  ßQoroxrovovvrag  nimmt  Davies  bei  Paley 
Anstofs,  der  avroxrov.  möchte,  vgl.  oben  2 10  ff.,  unten  604  f.,  wo  die 
Erinyen  sich  bestimmt  auf  die  Mörder  von  oßaißoi  beschränken.  Die 
Konjektur  scheint  richtig;  ßgor-  ging  412  vorher.  Tovg  firjTQaXoiag 
ix  66ß(OV  sXavvoßsv  210.  An  sXavvoßSv  sx  öoßcov  schliefst  Athene 
die  passende  Frage:  wohin  und  wie  lange,  und  darauf  kommt  die 
furchtbar  verhüllte  Antwort  otzov  rb  ;ca/()£fi^  ßrjöaßov  voßl^eraL,  d.  i. 
in  der  Hölle.  3l7]6afiov  vofii^erai  nullo  loco  habetur,  wie  Pers.  498 
d^sovg  de  rtg  rb  :itQlv  voßit,cov  ovöaßov  (vgl.  auch  624);  über  iir}- 
[öaßov)  s.  Kühner-Gerth  II,  184.  Ovöaßov  würde  den  bestimmten 
Ort  bestimmt  bezeichnen;  aber  das  gerade  soll  nicht  sein.  —  V.  424 
ejtiQQOi^slv  nur  hier,  in  den  Schol.  mit  ijcißoäig  und  mit  ijtißdXXsig 
erklärt.     'PoiC^elv  (==  QOiööelv]    Hom.  K  502.    Hes.    Thg.  835)  scheint 


Zweites  Epeisodion.  121 

mit  QoißötXv  (V.  404)  ziemlich  identisch,  wie  QOlt^oq  (Homer  17  361. 
f  315)  mit  Qolßöo(;\  vgl.  auch  Qoitp]ßa  Ar.  "Oqv.  1182  QVßriL  re  xal 
:jtr£Q0l6i  xal  QOit,r]ßaOiv  ai&7]Q  dovelrai.  ,, Zuzischen*'  wird  etwa  das 
Gemeinte  sein;  s.  die  Stellen  des  Homer  und  Hesiod.  Zu  rj^ccDöaro  425 
vgl.  a:Jt7]^ic6aaTO  368. 

426 fF.  Athene  zeigt  ein  rasches  Verständnis  der  Sache  und  einen 
hohen  Gerechtigkeitssinn.  Die  Lesart  in  M:  aXXi]<i  avdyx7]q  ovrivog 
TQacov  xoTOV  ist  nur  mit  einiger  Härte  zu  erklären:  „und  zwar  nicht 
indem  er  sich  fürchtete  vor  dem  Groll  eines  anderweitigen  Zwanges?** 
Das  bei  A.  sehr  häufige  xorog  ist  nur  Ch.  593  aiyiömv  xorov  nicht 
auf  eine  Person  bezogen.  Die  andern  Hdschr.  aber  haben  //  rivoq, 
was  richtiger  scheint;  darnach  Dindorf  ällaig  dvdyxaig  gut  und  klar. 
Der  Scholiast  indes  gibt  mit  ^?;  f|  dvdyxi}q  rovro  ütejcoitjxev  noch 
etwas  andres  an  die  Hand:  dXV  1]  §  dvdyxtjg,  rl  rivog  rgecov  xorov; 
{dkl'  ri  wie  Ch.  276.  774.  Ag.  276.  Hik.  913;  vn'  dvdyxag  Hik.  1032, 
fg  dv.  Soph.  Phil.  73).  Der  Chor  erwidert,  dafs  es  zu  dieser  Tat 
einen  Zwang  gar  nicht  geben  kann;  vgl.  Aristot.  Eth.  N.  III,  i  p.  11 10, 
a  26:  ivia  ö^  Xöfog  ovx  iöriv  dvayxaod^^vai,  dXXa  fiäXXov  ajtod^averiov 
jtaS^ovra  rd  öeivorara '  xal  yd^  rcv  EvQLnLöov  'AXx/uemva  yaXoia  (pai- 
vszai  rd  dvayxdöavza  firjTQOxrovfjöai.  Zu  xevtQOV  vgl.  136.  157  und 
namentlich  unten  466.  Über  roOovrov  (Elmsley)  s.  zu  201.  —  Athene 
ist  damit  nicht  zufrieden,  sondern  will  erst  den  andern  hören,  nach 
dem  alten  Spruche  {ipevörjöioöeiov  Cic.  ad  Att.  VII,  1 8 ;  wohl  aus  den 
XiQO)vog  vTiod^fjxai,  s.  die  genaue  Stellensammlung  für  den  Spruch 
bei  Bergk  Lyr.  Gr.  Pseudophocyl.  87):  ßtiöa  öixrjv  öixdorjtq,  jiqIv  {dv 
zugefügt  Ar.  ^^?]x.  725)  dfjKfoTv  fivd^ov  dxovöTjig  (Spruch  des  Pittheus 
nach  Theophrast  Schol.  Eur.  Hippol.  264,  Bergk  das.).  ,,Es  sind 
zwei  Personen  da,  also  mit  deiner  Aussage  erst  die  Hälfte  von  dem 
was  ich  hören  mufs**.  Sicher  richtig  M  ijfiiövg  Xöyov,  gegen  Xöyog 
der  andern  Hdschr.;  d.  i.  o  7Jfii6vg  rov  Xoyov  statt  ro  7Jfii6v  rov  X., 
Kühner-Gerth  Synt.  I,  279  c. 

429  flf.  In  dem  ältesten  Rechtsverfahren,  welches  die  Eumeniden 
allein  kennen,  gab  es  kein  anderes  Beweismittel  als  den  Eid  der  Par- 
teien; s.  die  dafür  klassische  Stelle  bei  Piaton  Ges.  XII,  948 B:  'Pa- 
öafidvd^vog  6h  tceqI  r7]v  Xeyofiev7]v  xqlöiv  tc5v  ölxqjv  d^iov  dyaoO^ai 

ÖLÖovg   ydg   ütegl   hxdörwv   rojv  dß(pioß7]xovfih(ov  oqxov  rolg 

dfi(piöß7]TOv6iv  dnriXXdnro  raxv  xal  döipaXwg.  Piaton  führt  mit  einiger 
Ironie  aus,  dafs  dies  damals  zeitgemäfs  gewesen  wäre,  weil  alle  Menschen 
noch  ganz  fest  an  Götter  geglaubt  hätten,  gegenwärtig  aber  nicht  mehr 


122  Zweites  Epeisodion. 

zeitgemäfs  sei  des  Unglaubens  und  der  Meineide  wegen ;  also  müsse  man 
den  Eid  der  Interessierten  abschaffen  und  nur  die  uninteressierten  Richter 
schwören  lassen.  A.,  der  gerade  in  diesem  Stücke  sich  als  politischen 
und  auch  juristischen  Denker  zeigt,  ist  offenbar  derselben  Meinung; 
denn  während  das  attische  Recht  zwar  nicht  nach  dem  Eide  der 
Parteien  entscheiden  liefs,  aber  diesen  Eid  (die  öicofioöia,  Lys.  X,  ii, 
Demosth.  XXIII,  63.  68.  li)  inkonsequenterweise  bei  Blutgerichten  und 
sonst  {avTCOßOOla)  immer  noch  forderte,  läfst  A.  in  dem  hier  vor- 
geführten Urbilde  eines  Blutgerichtsverfahrens  die  ÖKO/ioöia  einfach 
aus,  wogegen  die  Richter  auch  bei  ihm  vereidigt  sind.  Vgl.  unten 
zu  485  f.  So  gibt  denn  auch  Athene  als  Grund  ihrer  Ablehnung  des 
alten  Verfahrens  V.  432  an:  ogxoig  ra  ßti  (fihv)  öixaia  ßt]  vixäv 
Xbyco.  —  V.  429  ist  jedenfalls  d^eXoi  statt  d^eln  zu  schreiben,  da  diese 
Tatsache  doch  noch  nicht  konstatiert  sein  kann,  sonst  aber  ja  nichts  zu 
ändern.  V.  430  ist  in  M  6.  xaiovq  (aber  ov  auf  Rasur)  und  als  tra- 
dierte Variante  öixalcoq  (so  fg)  überliefert;  Dindorf  schreibt  6ixaioq, 
woraus  er  öixaia  zu  jtQä^ai  ergänzt:  ,,Du  willst  lieber  gerecht  heifsen, 
als  gerecht  handeln".  Der  Vorwurf  wäre  nicht  gerade  verdient,  und 
der  Parallelvers  Prom.  868  {ßovXrjöErai)  xkveiv  clvalxiq  ßäXXov  1] 
fitai(p6vog  (vgl.  auch  Hik.  453  ^eXo)  6^  aiÖQig  fiäXXov  7]  6o(p6g  xa- 
xiöv  sivai)  führt  in  ganz  andre  Richtung :  auf  öixaiog  mufs  der  Nach- 
druck Hegen,  wie  dort  auf  avaXxig.  Also  als  Frage  (wie  auch  der 
Scholiast  fafst,  dessen  Erklärung  übrigens  unbrauchbar  ist) :  willst  du 
lieber  gerecht  heifsen  oder  deinen  Zweck  erreichen,  besser  „die  Rache 
vollziehen'*  (624)?  Oder,  da  so  rj  mit  ,,oder'*  gegeben  werden  mufs, 
anders  als  in  den  Parallelstellen,  wo  es  „als"  ist  und  sich  an  fiäXXov 
anschliefst,  mit  der  leichten  Änderung  von  S^eXaig  in  d^äXs:  „wolle 
lieber"  usw.  Das  versteht  der  Chor  nicht  und  bittet  um  Belehrung, 
sehr  passend,  während  sich  an  den  Vorwurf  diese  Bitte  minder  gut 
anschlösse.  KXvblv  kann  Aorist  sein  wie  jcgä^ai  (Kühner^Blafs  II,  462), 
braucht  es  indessen  nicht;  öixaiog  zweier  Endungen  Eur.  Herakl.  902. 
I.  T.  1202  (vgl.  TEXeiog  382)  hier  wegen  der  Zweideutigkeit  von  AlKÄIA. 
Wenn  aber  ^fAe,  kann  der  Satz  auch  als  Gnome  gelten.  —  431  x(5v 
öocpwv  Neutr. ;  432  ßrj  vixäv  sollen  nicht  siegen,  vorher  ist  ra  fihv 
öixaia  (f  g)  besser  als  ra  ßrj  dix.  M:  das  Recht  soll  durch  sich  selbst 
siegen,  durch  Klarlegung  der  Sache,  während  das  Unrecht  sich  hinter 
Eiden  zu  decken  sucht.  Mit  i^eXeyx^  433  wird  auch  die  Befragung 
des  Angeklagten  gestattet;  avd-sZav  öixrjv  hat  mit  atttischem  sv^vöixia 
als  Gegensatz   von   jtaQayQa<pr}   nichts   zu   tun,    sondern   zu  evd^vg  ist 


Zweites  Epeisodion.  123 

öxoXioq  Gegensatz.  434  7]  y.al  — :  also  auch  dazu  seid  ihr  bereit? 
^En^  Eßol  TQeJtoire  =  ißol  ijiiTQäjtoirs,  wie  (Weckl.)  Soph.  Aut.  1107 
ßTjö'  Eüt'  akXoiöiv  TQijts.  435  Eütd^ioq  ist  immer  „entsprechend**, 
271.  Ch.  95.  Sept.  865.  Prom.  70;  aber  der  Genitiv  ist  nicht  zu  er- 
klären (wiewohl  ihn  auch  der  Schol.  hatte:  d^icov  (seil.)  ovöav  yoviwv), 
und  man  kann  leicht  mit  Hermann  emendieren:  «^< '  aVr*  e:ita^iG)v<, 
deine  freundliche  Aufnahme  mit  Entsprechendem  erwidern  (also  d^ia 
=  d^iov  Oeßag).  Vgl.  Ag.  1560  ovsiöog  TJxei  roö'  dvr'  ovaiöovg. 
1318.  Ch.  309.  312.  Hik.  966.  Ob  oißovöai  mit  M,  oder  oäßoißev, 
was  in  der  Lesart  von  fg  steckt,  ist  schwer  zu  entscheiden;  av  ist 
leicht  aus  rgeütoir^  dv  zum  Optativ  oeßoißev  zu  ergänzen. 

Athene  436—442.  'Ev  ßSQH  wie  198.  Svß(poQdg  den  Mutter- 
mord oder  was  es  ist,  was  du  getan  hast;  ejtaira  xth.  suche  dich  zu 
rechtfertigen.  'Aßvvdd^ov  (so,  nicht  -d^ov  wie  Ddf.)  kann  nicht  Aorist 
sein,  so  wenig  wie  die  meisten  andern  dieser  Formen  auf  -S^eiv  Kühner- 
Blafs  II,  178 f.  Bei  A.  vgl.  xareiQydd^ov  566,  axad^siv  857  u.  s.  (dies 
aoristisch).  V.  440  horiaq:  an  die  aöria  flüchtete  sich  der  jtQoöxQÖ- 
naioq,  Ag.  1587.  Ch.  1038.  Apoll.  Rh.  IV,  691;  bei  Apollon  wie  bei 
Athene  war  das  ewige  Feuer  das  Symbol  dieses  Herdes,  Ch.  1037. 
Paus.  I,  26,  6  f.  (Lampe  des  Kallimachos  bei  dem  alten  Kultbilde  der 
Athene).  '^Aßfjg  (M)  ist  nicht  aufzunehmen,  weil  diese  Form  nur  unter 
metrischem  Zwange  gebraucht  wird,  wie  311,  Ddf.  Zeßvoq:  vgl.  92 
öißag,  151  öäßfov'i  JtQoöixrcoQ  wie  jvQooi^ofiai  Ch.  1035;  über  Ixion, 
das  Prototyp   der    wegen  Mordes  Zuflucht  Suchenden,    s.  u.    zu  717 f. 

Orestes  443—469.  443 f.  t(ov  vCrdrcDV  t(ov  oc5v  ajtcov  würde 
im  Nom.-Akk.  rd  vOrara  rcöv  öcov  ajccov  sein.  —  446  a(pat,6ßi]v  mit 
Akk.  wie  a(pt]fiavo)i  409.  Der  Tribrachys  to  öbv  a-  (oder  der  Dak- 
tylus -jLifJi  TO  öbv)  ist  einer  von  den  wenigen  nicht  notwendigen  bei  A. 
(wie  xQOvov  agrißwOai  :jtaT7]Q  Hik.  516).  V.  447  ist,  vielleicht  nicht 
ohne  Absicht,  ankhngend  mit  445 ;  rcov  öcöv  ajtojv  ßäXrjß '  dcpaiQjjöoy 
lieya  —  raxfitJQiov  6h  rwvöa  öoi  Xä^io  liiya.  —  (448)  Dafs  der  noch 
nicht  entsühnte  Mörder  niemanden  anreden  durfte,  eben  um  ihn  nicht 
mit  seiner  Schuld  zu  beflecken,  war  auch  2760".  bezeichnet;  das  Scho- 
lion  zitiert  aus  Euripides  (Frg.  996  N)  W  öiyäig;  ßwv  (povov  riv' 
riQydG(o;  S.  auch  Apoll.  Rh.  IV,  691  ff".,  von  lason  und  Medeia,  die 
durch  Apsyrtos'  Mord  befleckt  sich  an  Kirke  wenden:  tö>  ö'  dvaoi 
xal  dvavöoi  i(p  aothji  di^avra  i'^avov,  rjra  dixi]  XvyQolg  ixärt^tOi 
Tarvxraiy  xra.  Bei  Euripides  ist  ohne  Rücksicht  auf  geschehene  Süh- 
nung  das   Verhalten   der   andern  gegen  Orestes  andauernd  so,  bis  er 


124  Zweites  Epeisodion. 

freigesprochen  ist,  Iph.  T.  949 ff.  (951  aiyTJi  ö'  hexTTJvavr^  düto- 
(fj^eyxrov  ß\  o:jt(og  öairbq  yevoißrjv  üKO/narog  r'  avrdiv  (^Oc«;  vgl. 
Orest  75).  Auch  Telephos  kam  in  A.s  Mvöol  als  Blutbefleckter  und 
darum  ä(p(ovog  nach  Mysien,  Aristot.  Poet.  c.  24  (als  aloyov  gerügt), 
Komiker  bei  Ath.  VI,  224E.  X,  421  D  (Frg.  144  Ddf.).  UalaßvalOQ, 
(von  ütaXäßriy  vgl.  dnaXafivoq,  Kühner-Blafs  I  287,  2)  =  avToxeiQ, 
Soph.  El.  587.  Tr.  1207.  —  449  f.  zu  konstruieren  dvÖQog  xa&aQOlov 
(vgl.  63.  568)  aißaToq;  aißdrcov  (wie  166.  254  u.  öfters)  würde  deut- 
licher sein,  und  ist  vielleicht  von  A.  geschrieben.  Aifiarog  —  xad^ai- 
^d^moi  ist  natürlich  Absicht  (wie  firjzQoxTovov  .  .  xoiQOXxovoig  281  ff.); 
dies  ist  ganz  das  heraklitische  xa&aiQovrai  dXlcog  (^aifiari)  aißazi 
fitaivofisvoi  (zu  Ch.  1038).  Mod^rjkov  ßorov  des  xoiQog,  der  frisch 
von  der  d^rjUj  wegkommt  (vgl.  sv&i]log,  Ddf.,  und  xo^Qog  evd^rjlov- 
fiavog  Frg.  321).  Wecklein  will  veod^i^lov,  wie  Hik.  ^^^  veoÖQEütxovg, 
weil  w,^w/ —  (Worteinheit  im  Mafse  des  lonikus  a  min.),  im  4. 
und  5.  Fufse  nicht  bei  A.  vorkäme;  s.  indessen  (Dindorf  Po.  Scaen. 
Praef.  34)  Ilolv(p6vtov  ßia  Sept.  498.  Ilolvvdxovg  ßia{v)  577.  641. 
noXvv.  vexQov  1013.  Es  gibt  auch  kein  Beispiel  bei  A.,  wo  vio- 
sicher  einsilbig  wäre  (vgl.  zu  513),  aufser  vooöog  Frg.  510.  Den 
Ritus  beschreibt  wieder  Apollonios  IV,  702  ff. :  (Kirke)  jtQÖJta  fiev 
drQEJtroio  Xvtijqwv  tj  ys  (povoio  reivaftevT]  xadv7teQ&s  övbg  rexog, 
7/g  hl  nat^ol  JtXrißVQOV  Xoxifig  £>c  vriövog,  aYßari  x^^Q^'i  f^^77^Vj  ijti- 
Tfiijyovöa  ÖEQ7]v '  avTig  de  xal  dXXoig  ßsiXiööev  x^'^^oiCi,  xad^agoiov 
dyxaXeovöa  Zfjva,  usw.  Vgl.  oben  zu  2 80  ff.,  auch  darüber,  dafs  nach 
Orestes'  Meinung  die  Reinigung  verstärkt  ist  durch  nachfolgenden  Ver- 
kehr auf  Reisen  und  in  Häusern,  V.  451  f.,  wo  ßarolg  für  ßorolg 
(was  sicher  assimiliert  ist  nach  450)  geschrieben  werden  mufs.  Vgl. 
240  oßoia  x^Q^ov  xal  d^dXaöCav  txjtEQWv.  '^Pvräg  e^  aXog  Ag.  1408. 
Der  asyndetische  Anfang  451  steht  für  r]/iielg  6h  ndXai,  mit  nach- 
drücklicher Voranstellung  von  ndXai.  Auffallend  aber  ist  d<fi8Q(6fi6^a 
statt  d(p(oöi(Dfi£&a  (Ddf.) :  Orestes  ist  doch  nicht  isQog  geworden,  son- 
dern nur  oötog,  und  auch  ravra  (die  Blutschuld)  kann  füglich  nur  zu 
d<f)06iov6&ai  Objekt  sein.  Ich  möchte  also  d^cooicoßad^a  auch  schreiben; 
anderweitig  findet  sich  bei  den  Tragikern  weder  dies  noch  jenes  Verbum. 
453  Ixütoödiv:  nämlich  elvai',  Xhya)  =xeXevg)  wie  432. 

454 ff.  üavOTji  rdxa  am  Ende  des  V.  auch  419.  'jöTOQElg  455 
=  olöd^a,  Pers.  454.  ^ÄQfioatcoQ  nur  hier,  =  -ötiJq  -cTrvJg,  was  eben- 
falls bei  Tragikern  nicht  vorkommt.  Zu  457  richtig  Schol. :  6id  rov- 
Tcov  (piXojtoulrat  rrjv  d^eov;  vgl.  zu  397  ff.    Den  Pleonasmus  in  TgoLav 


Zweites  Epeisodion.  125 

beseitigen  wir  mit  TQWiav  (adjektivisch  Wieseler,  Hendlam;  zu  Ch.  363); 
für  ajtoliv  .  .  TtoXiv  vergleicht  man  voßov  avo/iiov  Ag.  1142,  axagiv 
XccQiv  1545  vgl.  Ch.  42.  Prom.  545,  usw.  KslaivocpQCOV  (nur  hier) 
geht  auf  die  finstere,  grausame  Gesinnung,  vgl.  xe^LÜival  'Egivveg  und 
fi£lag"AQr]g  Ag.  462.  151 1,  ex  nelaivt]q  (pQEVog  (Solon)  42  Bgk.  Das 
epische  (xaxjExra  scheinen  die  Tragiker  (gegen  Homer)  mit  ä  zu 
messen,  Kühner-Blafs  II,  468.  Iloixikoig  wie  rov  ütOLxiXßaroq  von 
demselben  Gewände  Ch.  1013;  äygevfia  dasselbe  das.  1013;  auf  diese 
Scene  der  Ch.  bezieht  sich'  Orestes  mit  461  zurück.  'ExjuaQzvQelv 
in  dem  technischen  Sinne  vom  Zeugnis  eines  Abwesenden  oder  über 
Hörensagen  zu  fassen  ist  hier  noch  weniger  als  Ag.  1196  möglich; 
es  ist  nichts  als  Verstärkung  von  ßagrvQüv  (dies  von  derselben  Sache 
Ch.  loio),  und  richtig  vergleicht  Paley  Eurip.  Frg.  553  N.:  ixßaQrvQetv 
yccQ  dvÖQa  rag  avxov  rvxcLg  dg  :Jtdvrag  dßad^sg,  rb  6'  e:jtiXQVütT£Od^at 
ao<p6v.  —  462  xarel^cov  vgl.  Ch.  3.  Ag.  1283.  Zu  dvrixrövocg  (nur 
hier)   jtoivaiöi   vergleicht  Wecklein  Soph.  El.  248    dvTKfövovg   öixag. 

465ff.  Der  Scholiast  erinnert  richtig  an  426.  An  ejtairiog  (Homer 
A  335)  ist  nichts  auszusetzen,  als  dafs  es  schon  467  (iütatriovg)  an 
derselben  Stelle  wiederkehrt;  also  da  bessert  die  Konjektur  /ueraiTiog 
(vgl.  199),  die  zugleich  den  verschiedenen  Sinn  in  465  und  467  zum 
schärferen  Ausdruck  bringt.  An  dem  Pleonasmus  xoivfji  fierairiog  ist 
natürlich  kein  Anstofs  zu  nehmen.  'AvrixevrQa  vgl.  136;  zur  Sache 
Ch.  271  ff.  I030ff.  In  467  schreibt  v.  Wilamowitz  gut  €Q§otfii,  vgl. 
el  fiT]  fitrsifii  Ch.  zy^.  Ti  rcovös  ist  eine  Art  Litotes  =  rdöe,  vgl. 
142  ei  Ti  rovöe  (pQoißiov  (xaräi,  Ag.  1059  cv  6^  ei  ri  ÖQdöeig  rcovös, 
1239  rcovöe  . .  ei  ri  ßij  ütdd^co.  —  469  =  jtavraxfji  iv  60I  jtQd^ag  ravra 
örsQ^o);  Paley  vergleicht  Soph.  Ant.  634  yj  ool  fihv  Tjiueig  jtavraxfji 
ÖQfüvrsg  (piXoi,  Ai.  1369  d)g  dv  jtoi7jöt]igj  ütavraxfji  XQ^f^^og  y^  sOrii, 
Hdt.  9,  27  jtdvrtji  rsrayßivoi  üt6iQ7]ö6ße&a  elvat  /()?/(>Tot  (auch  Pers. 
225).  'Ev  zu  Ch.  773.  Hiermit  haben  sich  beide  Parteien  dem  Urteil 
der  Athene  unterworfen,  wenn  auch  die  Erinyen  nicht  so  unbedingt 
wie  Orestes. 

Athene  470-489.  "h  rig  für  ei  rtg  ist  jedenfals  nötig;  denn  für 
d  rig  olsrai  6ixdC,£iv  müfste  es  öixdüeiv  oder  öixdcai  dv  heifsen. 
Ob  aber  ßgorolg  oder  ßgorbg^  darüber  läfst  sich  streiten.  Bei  ßgo- 
roig  ist  alsbald  an  menschliche  Richter  gedacht,  und  diese  werden 
dann  doch  einigermafsen  abgelehnt,  was  nicht  zum  Folgenden  483  ff. 
stimmt;  bei  ßQorog  denkt  man  an  Orestes'  Worte  468,  und  Athene 
macht    also    zunächst  zwei  Bedenken  gegen  eine  Entscheidung  durch 


126  Zweites  Epeisodion. 

sie  selbst  geltend:  das  erste  noch  nicht  schwer,  wohl  aber  das 
zweite  durch  ovöt  fitjv  eingeführte:  für  mich  ist  es  (als  Göttin)  nicht 
entsprechend  dem  heiligen  Rechte  (auf  d^hiq  zumeist  Nachdruck), 
in  einer  Blutsache  zu  urteilen,  indem  dies  Sache  der  Strafgottheiten 
(der  Erinyen)  ist,  s.  den  Chor  360 ff.  'O^vßrjvirov  ist  nicht  in  -ovg 
zu  ändern;  denn  von  der  fifjvig  für  die  ölxrj  ist  erst  477 ff.  die  Rede. 
Jixag  =  öixrjv  wie  224.  682.  —  473ff,  folgt  ein  dritter  Grund,  der 
weiter  reicht  und  irgend  welchen  Entschlufs  schwierig  macht:  beiden 
Parteien  schulde  ich  Rücksichten.  ''AXXcog  rs  xal  mit  nachfolgendem 
Hauptsatz  auch  Pers.  689.  KarrjQTVXcdg  fafst  der  Schol.  intransitiv 
als  ,, erwachsen",  weil  so  von  Tieren  gesagt  wurde,  die  den  ganzen 
Zahnwechsel  durchgemacht  haben  (Eurip.  Frg.  42,  nur  Glosse;  Nauck 
Aristoph.  Byz.  100);  dies  pafst  doch  so  schlechterdings  nicht.  Aber 
Eurip.  Frgm.  818,  5  steht:  7wv  d'  d/nßXvg  dßi  xal  xazfjQTVXwq  xaxwv 
{xaxoig  Valcken.),  und  so  mufs  hier  der  Sinn  sein:  du  bist  durch  die 
Befleckung  durchgekommen,  bist  damit  fertig  (wie  ein  Tier  mit  dem 
Zahnwechsel).  Eine  nähere  Bestimmung  indes  wäre  dabei  erwünscht, 
und  da  bietet  sich  vofioi  (Dindorf),  vgl.  was  Or.  448  gesagt  hat. 
Wiederum  bedarf  öoßotg  474  der  näheren  Bestimmung ;  gut  also  Her- 
mann öofioig  ißoig  (statt  des  zweiten  oßcog  des  M;  Pauw  setzte  es 
für  das  erste),  aßOß(fov  ö'  ovra  (?'  aiöov ßai  jtoXei.  Auch  für  die 
Stadt  bist  du  aßOßcpog  (413.  678),  der  Reinigung  wegen  und  weil 
Argos  und  Athen  nicht  verfeindet  sind.  AiQOVßai  (M)  kann  nicht 
einfach  =  öexoßai  sein,  wie  der  Scholiast  erklärt;  für  aiöovßat  ver- 
gleicht Hermann  Hik.  641  alöovvtai  d'  ixhag  Aiog  und  Eurip.  Herakl. 
102  ^£(ör  ixxrJQag  aiöelöS^ai  {IxerTjiöiv  aiöoioiöiv  Hom.). 

476 ff.  MolQav  vgl.  105,  die  vom  Schicksal  gegebene  Natur  und 
Art  (övöaQBöroL  (fvoei  eiolv  avrat  Schol.).  Evjtsßjtekog  nur  hier;  ovx 
avjtißJceXog  scheint  ==  övöJtsßcpsXog,  Homer  U  748  jtovrog,  bei  Hesiod 
^EQya  ^22  auch  von  einem  Menschen,  öairog  övöüteßipiXog^  schwierig 
gegen,  so  dafs  der  Schol.  richtig  erklärt.  Paley  freilich  vergleicht 
XOQog  övöütsßjtrog  e^co  .  .  'Eqivvcqv  Ag.  11 90  und  unten  jießiteLv  481 ; 
dazu  widerspricht  schon  Lobeck  Pathol.  proleg.  p.  105  (Herm.)  der 
Identifizierung  von  -üteßütsXog  und  -mßcpeXog.  Also  ,,du  mögest  bleiben, 
aber  die  kann  ich  auch  nicht  leicht  fortschicken".  MolQav  bleibt 
dabei  ziemlich  was  es  war.  In  477  f.  tvxovöai  .  .  log  ist  wieder  Ana- 
koluthie  wie  95 ff.  100 f.;  zu  ngäyßarog  vixrjipoQOV  vergleicht  Paley 
gut  Hik.  2^s  ojtcog  av  vßXv  ngäyog  sv  vixäi  roöe  (unten  y ig  ßrj 
Tvxovöa  r^g  öixfjg).     Msrav^ig  auch  497;  über  das  Gift  mehr  780 ff. 


Zweites  Epeisodion.  127 

8oi  ff.  ^Qovrißara  scheint  hier(Ddf.)  soviel  wie  cpgeveg  zu  sein;  wenigstens 
steht  783  xaQÖiag  dafür.  Genauer:  die  g)QEvsg  als  Sitz  des  Geistes 
und  Grimmes.    Ileöoi  zu  Gh.  48;  ä(peQToq  oben  146,  aiaijg  4.16.  943. 

480 ff.  Ath.  zieht  aus  476 ff.  das  Resultat:  wenn  sie  bleiben  und 
nicht  siegen,  ist  ihr  Groll  schlimm,  und  sie  gleich  fortzuschicken  geht 
nicht  einmal  an  (nämlich  wenn  Orestes  hier  bleibt).  Es  pafst  dazu 
6v()7t7Jßa(v}Ta  mit  Bezug  auf  das  erste  (Seal.;  durch  övöxvßavra 
Ag.  653  gedeckt)  und  d/ii7]xava)g  t'  exet  (Ddf.  nach  Butler,  der  dßu 
ex^i)  mit  Bezug  aut  das  zweite.  Da  aber  der  Schol.  erklärt:  7teß:jteiv 
avrag  dfiT]viTCog  övöxsQeg  ioriv  ifiol,  so  hat  man  hierunter  eine  stärker 
von  M  abweichende  Lesart  vermutet,  obwohl  doch  övö/e^eg  dem  dßTj- 
Xccvwg  entsprechen,  und  dßtjvircog  eine  Zutat  sein  kann  {o^vßTjvirov 
oben  475;  dßfjviTog  Ag.  1036).  'AfKporsQa:  so  -w>v£.w  Pers.  491.  720; 
vgl.  fiaQTVQia  :jtaQfjv  an  derselben  Versstelle  Eum.  797  (und  ßüQxvQid 
TS  an  andrer  sogleich  485);  auch  (Dindorf  Poet,  sc^  Praef.  35)  Hik. 
259  rdjcl  rdöe  xgaröj  388  eyyvrara  yivovg.  V.  481  gehört  wie  444 
zu  den  Versen,  deren  ro/ui]  hcp^rjßißSQrjg  durch  Elision  verdunkelt  ist, 
zu  Ch.  150.  —  482 ff.  erklärt  Athene  ihren  Entschlufs:  wie  die  Dinge 
stehen,  mufs  das  Gericht  trotz  allem  stattfinden  (da  das  Fortschicken 
unmöglich  ist),  aber  nach  471  nicht  durch  die  Göttin  selbst.  ^Ejte- 
OXTjipEV  ist  nur  hier  bei  A.  intransititiv,  und  dieser  Gebrauch  jetzt  über- 
haupt erst  aus  Späteren  zu  belegen  (Plut.  Thes.  15  voOog  ijteOxr^ipev), 
aber  das  Simplex  hat  auch  A.  so:  Ag.  302.  310  (308)  (pdog  eöxrjipsv 
(ig  Toös  OTsyog)j  Prom.  749  Sept.  429  jteöoi  üxfjipaöaiv).  Der  Scholiast 
erklärt  cog  üxrjjtrog  iüttjX^ev.  Nach  482  nehmen  Linwood  und  Weil 
Lücke  an ;  wenn  man  indes  mit  Casaubonus  oQxicov  in  oQxiovg  (Schol. 
öixaördg  evoQXovg)  und  aiQovßevovg  in  -ßsvi]  emendiert,  so  bedarf 
es  dessen  nicht.  Der  Richter  hat  auch  nach  Piaton  und  A.  den  Eid 
zu  leisten,  s.  zu  429  ff. ;  oQXiog  steht  so  Soph.  Ant.  305.  CG.  1637; 
aiQovßevTj  bedeutet:  ich  will  mich  mit  der  Wahl  von  Richtern  be- 
schäftigen,  um  daraus  eine  bleibende  Institution  zu  schaffen  (Gegen- 
satz zum  Präs.  ist  xQivaöa  487).  Auch  d^eößov  xov  dg  —  ist  bei  A. 
eine  ganz  gewöhnliche  Stellung  des  Artikels  (Ddf.  Lex,  326  ab),  so 
hier  10.  35.  66.  87.  227.  242.  391  d^eOßbv  rov  ßoiQoxQavrov,  usw.; 
es  ist  durch  nichts  angezeigt,  rov  als  Relativ  zu  fassen.  Oeößög  ist 
V.  616  der  Gerichtshof  selbst,  und  kann  das  auch  hier  sein.  'Eyco 
macht  den  Gegensatz  zu  vßelg  485. 

485  ff.  MaQTVQia  und  rexßi]Qia  sind  auch  später  die  Hauptbeweis- 
mittel, und  diese  heifsen  hier  nach  den  Hdschr.  oQxcoßara  (nach  786, 


128  Zweites  Stasimon. 

sonst  nicht),  indem  sie  an  die  Stelle  der  alten  Eide  der  Parteien  treten 
und  besser  und  sicherer  als  diese  sind;  vgl.  Ch.  901  ra  jtv&O'/QTiOra 
ptiöta  6'  svoQXCOfiara  (seil,  tjyov).  Auch  der  Scholiast  las  so  {vßsTg 
6s  oQXovg  avTovg  atrijcars,  freilich  sehr  falsch),  und  wir  brauchen 
nicht  mit  Pauw  in  OQd^cofiara  (unbezeugtes  Wort)  zu  ändern.  Auch 
des  Tf  nach  öixriq  (Wellauer)  bedarf  es  nicht,  vgl.  zu  (XQCoya  r^g  6ix7]g 
Ag.  II 56  ydßoi  oUd^Qtoi  (fiXov,  Eum.  578  (fovov  xa&dgöiog  usw., 
Kühner-Gerth  I,  371.  KaleXö^E  Medium  wie  Ch.  201.  216.  Pers.  688; 
xalsiöS^s  .  .  rexfirJQia  ist  Zeugma.  V.  487  ßsXraTa  Hik.  1055;  so  auch 
sonst  A.  ßelxEQog  -rarog,  aufser  ßslriörov  Ag.  37g  (Ddf.  Lex.  p.  58). 
Zum  Neutrum  vergleicht  Weckl.  Pers.  i  rdöe  .  .  Jtiara  xalürai.  Für 
ri^io  ist  d^m  leichte  Änderung  von  Auratus  (wozu  Heimsöth  das 
Schol.  zu  556  7;  'A&rjvä  dyei  öixdcovrag  vergleicht);  rd^co  Schneidewin, 
was  auch  nicht  schwer;  doch  kann  man  den  Infinitiv  auch  an  xgl- 
vaöa  anhängen.  V.  489  ist  oqxov  TtOQOvrag  durch  das  Scholion  {61- 
öövrag)  gestützte  Emendation;  aber  ßrjd^ev  svölxov  (pgdöHv  (Mark- 
land) hat  die  Schwierigkeit  (Paley),  dafs  (fgaCeiv  ,, anzeigen"  auf  einen 
Richterspruch  nicht  pafst.  Also  besser  Schütz  /ut^^av  ixöixo ig  cpgeolv, 
mit  Komma  nach  ütogovrag,  =  yvc6ßt]i  rrj/  öixaiordrrji,  was  im  atti- 
schen Heliasteneide  die  Formel  war,  Demosth.  XX,  118  u.  s.,  für  Fälle 
wo  (wie  hier)  kein  Gegensatz  die  Norm  der  Entscheidung  lieferte. 
Vgl.  (jtgbg  ivöixoig  (pgsaiv  Ag.  996)  1143  raXaivaig  (pgsöiv,  Hik.  106 
6v67tagaßovXoi6i  ipgeölv  xal  öidvoiav  fiaivoXiv  .  .  exoDV*  750.  Pers. 
374  usw.;  ferner  für  ßT]d^ev  {ovöev)  als  starke  Negation  vor  Adjektiv 
730  ovölv  .  .  ßagvv ,  Prom.  47.  833.  Hiermit  entfernt  sich  Athene 
in  die  Stadt,  und  mit  ihr  wohl  auch  der  als  txirrjg  angenommene 
Orestes  (anders  der  Scholiast);  vgl.  Hik.  481.  506  und  xakeiöd-s  4.S6, 
wenn  auch  die  Erinyen  in  der  Tat  keinen  Anlafs  haben,  hierzu  irgend- 
wohin zu  gehen,  und  der  Fortgang  des  Stückes  ihre  Anwesenheit  im 
Theater  erfordert.  Die  Scene  verwandelt  sich  während"  des  Chorliedes 
in  den  Areopag,  s.  su  566. 

Zweites  Stasimon,  490 — 565. 
Rhythmen.  Dies  Stasimon  ist  in  vier  Strophen  und  Antistrophen 
in  der  gewöhnlichen  Weise  komponiert.  Die  ersten  drei  Strophen  sind 
ganz  oder  grofsenteils  trochäisch,  die  vierte  dagegen  iambisch,  also  in 
der  üblichen  Folge  dieser  Gattungen,  s.  zu  Ch.  585 ff.  Die  ersten 
Strophen  sind  entsprechend  auch  im  Ethos  ruhiger  gehalten;  in  der 
letzten  ist  mehr  tragisches  Pathos,  und  war  auch  jedenfalls  ein  etwas 


Zweites  Stasimon.  129 

rascheres  Tempo.  In  Str.  a  herrscht  der  trochäische  Dimeter,  in  den 
Formen  -  w  -  w  -  v^  <_'  und  -  v^  i —  *^  >- ,  einmal  auch  (was  nicht  häufig) 
akatalektisch  -  w  v^v^  v^  -  v^  - ;  nur  das  fünfte  (mittelste)  der  neun  Kola  ist 

ein  Trimeter ,    der  Form  -^i w-^-^i-.     Noch   einfacher  ist  die 

zweite  Strophe  in  acht  Kola :  Kolon  4  ist  ein  Trimeter  derselben  Form, 
alle  andern  Dimeter  der  einen  Form  _  ^  _  ^  _  ^  i_  .  Diese  selbe  beginnt 
auch  die  dritte  Strophe,  zweimal  wiederholt;  aber  dann  ist  starker 
Wechsel;  Monometer,  den  man  wohl  abtrennen  mufs,  und  nun  zwei- 
mal 5  -f-  2  Daktylen,  das  erste  Mal  ohne,  das  zweite  mit  inlautender 
Katalexis  im  fünften  Fufse,  dies  genau  wie  Pers.  855:  TtavtaQxrjq 
dxdxag  afiaxog  ßaoiXevg  iüo&eoq  /lageZog  ccqx^  x^Q^?-  Wie  nun 
in  den  Persern  ein  brachykatalektischer  trochäischer  Dimeter  an- 
gehängt ist,  so  in  den  Eumeniden  das  erste  Mal  ein  katalektischer, 
wie  gewöhnlich  nach  Daktylen  (s.  das  i.  Stasimon  Str.  ß  und  6); 
auch  das  zweite  Mal,  wenn  die  Antistrophe  mit  ö(Oßdr(ov  i3tiöTQog)dg 
mafsgebend  zu  sein  hat;  vgl.  darüber  unten.  Jedenfalls  schliefst  sich 
dann  noch  als  letztes  Kolon  (aus  xarä  ßaxxsiov,  und  gleich  dem  letzten 

in  6)  -  ^v^  - ,  <^ .  an.     Die  Verbindung  von  ^=i^<y-<^-^i-/-K^^-^ 

^  - -^  haben  wir  auch  Ch.  793  f.  als  Strophenschlufs,  aber  nicht  nach 
Trochäen;  vor  und  nach  solchen  inmitten  der  Strophe  Hik.  1065; 
sonst  findet  sich  _  ^^  ^  _  ^  ^  — ,  (eine  Form,  in  der  oft  geschlossen  wird) 
nach  lamben,  wie  Ag.  256 f.  ^eXsi  roö^  ayx^^'^^ov  ^Äütiaq  yai/ag  fiovo- 

(fQOVQov  Sqxoq,,  v^-w-i-v^-w-i_,  -wv^-,^ 1,  indem  ja  auch  dies 

Schlufskolon  aus  Choriambus  =  Diiambus  und  katalektischem  Diiambus 
besteht.  Also  rhythmisch  betrachtet  ist  gleich  möglich  ijtiüTQOipdq 
öfOßdrcov  Antistr.  (Heath)  =  (pQsvcov  b  ütäoi(vy  gjiXoq  Strophe.  Das- 
selbe Kolon  ^  -Kj  -  \--^  -.  beginnt  dann  auch  die  letzte  Strophe,  es  folgen 
fünf  iambische  Hexapodien :  ^_v^_i_-^_^_i-  zweimal,  v^  -  ^  _  i_  ^  _ 
w  -  «^  - ,  dann  v_>.-»^_^_^  —  v^_<^_,  endlich  v^-i_i_«v^_^  —  1-,  und 
als  Strophenschlufs  choriambisch  iambisch  -^^-^^-^^-/-^^-^^  — >. 
Inhalt.  In  den  ersten  drei  Strophen  (ötq,  avr.  a,  Cxq.  ß)  sprechen 
die  Erinyen  ihre  Auffassung  über  die  bevorstehende  Rechtsentscheidung 
aus:  wenn  Orestes  nicht  verurteilt  wird,  so  wird  alle  sittliche  Scheu, 
insonderheit  gegen  die  Eltern,  bei  den  Menschen  verloren  gehen. 
Aber  von  der  zweiten  Antistrophe  ab  werden  allgemeine  sittliche  Grund- 
sätze gepredigt,  ganz  in  derselben  Art  wie  nachher  von  Athene  in 
ihrer  Stiftungsrede  690 if. :  ohne  eine  Gewalt,  die  Furcht  einflöfst,  kann 
kein  Staat  bestehen ;  die  Gebote  des  Rechts  müssen  beobachtet  werden ; 
wer  das  tut,  hat  Segen,   der  Frevler  aber  geht  zu  Grunde,  wie  in  den 

Aischylos.  9 


130  Zweites  Stasimon. 

Schlufsstrophen  (Str.  Ant.  6)  in  mächtiger  und  anschaulicher  Weise 
ausgeführt  wird.  Die  politische  Tendenz  also,  die  das  Stück  neben 
allem  andern  hatte,  tritt  hier  bereits  zu  Tage.  Als  angeredet  ist  das 
Volk  von  Athen  zu  denken,  das  sich  zu  der  bevorstehenden  Rechts- 
entscheidung sammelt  (566). 

Str.  «,  490—498.  Wenn  die  ersten  Worte  den  Sinn  haben,  dafs 
alles  gut  ist,  wenn  Orestes  verurteilt  wird,  so  schliefst  sich  jcdvrag 
ijötj  usw.  schlecht  an,  da  ein  ,, andernfalls"  nicht  ohne  Härte  ergänzt 
wird,  /iixa  xal  ßläßa  aber  mufs  die  gerechte  Strafe  sein  (zu  Ch.  956) ; 
deutlich  799  cog  ravT^  'OqeOttjv  ögcovra  ßrj  ßldßag  ix^iv  (s.  auch 
Ch,  498).  So  werden  wir  auf  die  leichte  Besserung  7J  für  ei  geführt 
(vgl.  746  f.),  damit  die  ersten  Worte  vvv  .  .  d^sö/uicov  den  Sinn  haben 
können:  jetzt  wird  ein  neues  Recht  an  die  Stelle  des  alten  gesetzt. 
Vgl.  Dante  im  Purgatorio  I,  46  0  e  mutato  in  ciel  nuovo  consiglio\  also 
H^xaGTQOipai  (mit  Meineke)  für  xaraöTQOcpaL  So  Prom.  310  ße^- 
ägfiodai  TQOJtovg  vaovg  (Paley).  OeOfiiov  auch  Hik.  708.  (^Te)  xal 
zu   schreiben  (vgl.  ßaQtvQid   re  xal  rexßtJQia  485,  usw.)  ist  so  leicht, 

dafs  eine  unregelmäfsige  Responsion  von  -  *^  > v^  ■-,  und  -^^  -  ^  -  ^^ 

hier  nicht  anerkannt  zu  werden  braucht;  vgl.  zu  525.  —  Zu  fu/f'^)««« 
vergleicht  man  Piaton  Staat  III,  391  E  fii]  ij/ulv  ütolltiV  evx^Qeiav  roig 
vioig  svtixTOöi  JtovrjQiag',  CvvaQßoöei  (nur  hier  A.)  etwa  ,, gewöhnen 
an".  ^Etvfia  d.  i.  egycoi  xal  ov  Xoycoi  (Paley);  jüQoCfiEVSi  rivi  wie 
ßkvBL  XTsavd  t'  ejtiyovoig  Sept.  902,  rlg  6e  fioi  rißt}  ßevei  unten  894, 
TtQOCßivHv  rivd  ,, erwarten"  bei  Pindar,  Sophokles  und  sonst,  so  dafs 
man  nicht  mit  Weil  TtQoOvsßsl  zu  korrigieren  braucht,  ßfaravd^cg  478 ; 
iv  XQOVQ)t  Ch.  1040,  Hik.  138.  938  usw. 

Antistr.  a,  499—507.  'E(f}eQ\pBi  wie  314.  943,  an  der  zweiten  Stelle 
ohne  Objekt;  zu  Änderungen,  aufser  der  von  ovt8  in  ov6h  (vgl.  ßtiöh 
508;  Pers.  652,  wo  M  ebenfalls  ovxe;  ovri  Casaubonus)  ist  kein 
Zwang,  da  xorog  die  beiden  abhängigen  Genitive  tragen  kann,  Kühner- 
Gerth  1,337;  ^^^^ '  ^ür  ng  (Weil)  liegt  freilich  sehr  nahe.  Maivdöeg 
von  den  Erinyen  nur  hier.  —  Der  schwierige  nächste  Satz  ist  wenig- 
stens am  Schlüsse  minder  unklar.  Afi^iv  vnoöoöiv  re  ßoyßmv  dxs^d) 
t'  ov  ßeßaia,  rldßcov  6e  rig  ßdrav  JtaQijyoQel  gibt  den  Sinn,  dafs 
einer  an  dem  (noch  ärgeren)  Schicksal  des  andern  getröstet  werden 
soll,  freilich  vergeblich.  ^Ynööoöig  im  Sinne  von  Nachlassen  (Gegen- 
satz ijciöoCig)  ist  nicht  erweislich,  wenn  auch  Späte  wie  Philostratos 
und  Dio  Cassius  vjtoöiöovai  so  gebrauchen,  und  im  Sinne  von  ,, nach- 
geben" (Gegensatz   dvTsgdöeiv)   es  auch  Aristoteles  hat  (JI.  g.  xiv^ö. 


Zweites  Stasimon.  131 

698  b  15);  der  Scholiast  erklärt  öiaöoxijvj  was  auf  vjto6ox7]v  (Paley) 
führt:  vTtoösxeö^ai  Hik.  1022.  Indes  vjtoövöiv  (g,  und  so  Herrn.) 
liegt  näher  und  wird  durch  Homer  v  53  xay.c5v  6*  vjtoövöeai  rjötj 
gestützt;  dazu  heifst  vnoöveOd-ai  ri  auf  sich  nehmen,  was  auf  vjtoöi- 
X^(>^at  nahezu  herauskommt.  Im  letzten  Kolon  ist  entweder  ßdrav 
oder  ÖS  rig  zu  beseitigen ;  fidrav  nun  klingt  an  ßeravd^Lq  der  Strophe 
an,  und  äxsa  jcaQTjyoQei  stützt  Hermann  mit  Apoll.  Rh.  II,  624:  Tl(pv, 
TL  6t]  fioi  ravra  7taQ7]yoQieig  dxeovri.  Von  den  Scholiasten  erkennt 
der  eine  fidrav  an,  der  andre  nicht:  ixaorog  6h  tc5v  (fovscov  üiaQTjyo- 
Q7]$-7]6STai,  also  st  dis  placet  nicht  nur  rXdßCOv  „Verbrecher",  sondern 
auch  Aktiv  für  Passiv.  "Axm  rs,  was  dem  Überlieferten  näher  liegt 
als  dxsa  6e,  fordert  nach  sich  ßsßai'  a  statt  ßaßaia  {rXdßCOv  («> 
Härtung,  mit  anderm  Rhythmus,  den  er  auch  in  der  Strophe  herstellte). 
In  den  ersten  Worten  des  Satzes  aber  streitet  jtsvösrai  mit  7tQ0(f)(DvmVi 
und  wenn  dies  mit  rd  rwv  TteXag  xaxd  zu  verbinden,  so  ist  jcevüstai 
ohne  Objekt,  und  umgekehrt.  Da  ist  wohl  das  Einfachste,  rd  in  d 
(sua)  zu  emendieren:  jeder  erzählt  sein  Unglück  und  erkundigt  sich 
nach  dem  des  Nächsten,  oder  besser  erfahrt  dieses,  indem  man  ihn 
damit  trösten  will.  "Og  im  Sinne  von  suus  stand  schon  367.  Uqo- 
(f)G)vüv  446,  Ag.  882  u.  s.;  Ol  jtaXag  413. 

Str.  ß,  508-516.  KixXtJiöxg)  (Kühner-Blafs  I,  185)  ist  die  Schrei- 
bung des  2.  delphischen  Hymnus  (V.  20),  Weil  fitudes  de  litt^rat.  et 
de  rythmique  gr.  p.  71.  OqoeZv  sonst  aktivisch,  Ag.  104  u.  s. ;  aber 
d^QBOfiai  Hik.  III  usw.  Die  Einfügung  von  re  nach  Aixa  (doch  Göttin 
hier,  nicht  öixa)  scheint  nicht  nötig,  da  auch  Str.  3,  3  eine  selbständige 
Dipodie  ist;  auch  nicht  einmal  passend  im  pathetischen  Anruf  513 
vsoTcad^rjg  ist  nach  Wecklein  -  ^  -  (vgl.  zu  450) ;  mir  scheint  das 
dväzQEipcov  der  Antistrophe  des  Sinnes  wegen  ganz  unzuverlässig, 
vgl.  dort.  ÖixTOV  oixTiöavr'  nach  ravra  ist  sehr  hart,  und  olxrgbv 
naheliegend  (wie  ßsya  Oravsi  Ag.  710,  usw.);  in  riva  ütöXig  Jtovai 
ctövov  Pers.  682  ist  die  Figur  dieselbe  wie  hier,  auch  wenn  man 
otxTQov   schreibt.     Zu   ütirvat   öofiog  Aixag  vgl.  Ch.  646  (unten  539). 

Antistr.  ß,  517—525.  Irgendwo  mufs  etwas  sein,  was  Furcht  ein- 
flöft  und  den  Sinn  der  Menschen  in  Schranken  hält.  So  Athene  698 
xal  fiTj  rb  öaivbv  jtäv  TcoXacog  i^m  ßaXalv,  und  Menelaos  in  Sophokles' 
Aias  1084:  dXX*  aördrco  (.101  xal  öaog  n  xaiQiov.  Ev  gehört  zu  dal 
fiaveiv  xad^ijfiavov  (ojtcüg  xQOvi^ov  av  fiavai  Ag.  847).  —  üravog  nur 
hier,  =  oraXvog  bei  Homer.  —  521  ff.  ist  im  Gedanken  gleich  mit  699 
rig   yaQ  öaöoixcog  /itjöav   avöixog  ßQonSv ;  rig,   ßgorog,  firjöäv,  öixav 

9* 


132  Zweites  Stasimon. 

wiederholen  sich.  Dem  ösdoixcog  entsprechend  läfst  sich  aus  xQEifmv 
mit  Paley  rgefiov  oder  noch  leichter  tqscov  machen  (426  u.  s.);  daraus 
folgt  dann  xaQÖiav  äva,  indem  die  Anastrophe,  wenn  auch  nicht  bei 
dvd,  bei  A.  nicht  ungewöhnlich  ist  ((pQvxrwQcöv  öia  Ag.  590,  /«()«§ 
v:ito  541.  587,  usw.),  und  ebensowenig  dvd  mit  Akk.  in  lokalem  Sinne 
(«V  aOTV  Sept.  346,  dvd  yäv  'Aöiav  Pers.  584,  u.  s.).  Somit  wird 
fiTj&lv  SV  (fidei  (Ch.  62)  nichts  im  hellen  Lichte  Stehendes,  keine  offen- 
bare höhere  Gewalt  (=  firjS^hv  ißcpavig,  indessen  stärker) ;  Gegensatz 
die  Furcht  vor  verborgenen  Gewalten;  die,  wie  man  sieht,  nicht  ge- 
nügt. Da  nun  dvä  tqscov  hart  ist  —  Verlängerung  des  kurzen  Aus- 
lauts durch  anlautende  Muta  c.  liqu.  ist  sehr  selten  — ,  und  die  Strophe 
zwei  Kürzen  für  —  va  aufweist,  so  schreibe  ich  (mit  Herman)  dv ' 
{srt}  TQSCOV,  ^'H  ütoXig  ßQOTog  ts  ist  (Ddf.)  wie  Homer  B  28g  wöts 
yaQ  tJ  nalösq  vsaQol  x^Q^^  '^^  yvvalxsg. 

Strophe  7,  526—537.  MriTS  xts.:  so  Athene  699  to  /utJt'  dvaQXov 
jutJts  SsönoTOVßsvov  döTolq  üisqiCtsXXovöl  ßovXsvco  Osßsiv ;  ausführlich 
aber  Piaton  Gesetze  III,  693  D — 699  D,  wo  an  den  Beispielen  der 
Perser  und  Athener,  in  älterer  und  in  jüngerer  Zeit,  dargelegt  wird, 
wie  gemäfsigte  Königsherrschaft  und  der  Furcht  nicht  entbehrende 
Freiheit  wohltätig,  hingegen  schrankenlose  Despotie  und  zügellose 
Freiheit  verderblich  sind.  Mit  den  Eumeniden  indes  findet  keine  Be- 
rührung Statt,  da  der  Areopag  nicht  erwähnt  wird.  (Vergl.  Einl  S.  13).  — 
^AvdQXSTog  (Wieseler;  vgl.  f  g  h)  verhält  sich  zu  dvaQXToq  (M)  wie 
«jtcr'xfT'OS  (Ch.  155.  624)  zu  djtsvxTog;  aber  während  dies  bei  A. 
vorkommt  (Ag.  638,  Hik.  790),  hat  er  dvaQXTog  nicht,  sondern  dafür 
(699)  dvaQXoqf  so  dafs  die  Korrektur  gerechtfertigt  und  auch  hier 
(wie  492)  die  genaue  Responsion  herzustellen  ist.  ('AvcQXTog  Soph. 
Frg.  28.)  AivsGrjig  (Aor.)  geht  auf  den  Einzelfall.  Zu  dem  Spruch 
über  die  rechte  Mitte  vergleicht  man  wieder  Piaton,  HoXiTsia  X, 
619  A  Tov  fisöov  dsl  Tc5v  toiovtcov  ßiov  aiQsiad^ac  xal  (psvysiv  t« 
vjtsQßdXXovd-*  sxaTSQCOös;  aber  auch  schon  Theognis  335  fir]6sv  dyav 
OTcsvösiV  TtdvTCOv  fisö^  aQLöTa,  Pind.  Pyth.  XI,  52  t<5v  yaQ  dß  TtoXiv 
svQLöxcov  T«  ßsöa  fiaxQOTSQWi  oXßcoi  Tsd^aXoTa,  ßs/i(f)Oß^  aloav  tv 
QavvLÖov.  Dann  Euripides  Frg.  80  N.  ßQOToXg  t«  ßsit^G)  t(ov  ßsOcov 
TLXTSL  voOovg  USW.  "AXX'  üXXät  6^  sg)0Qsvsi  (Pers.  7,  Hik.  627.  676) 
kann  verstanden  werden  „das  eine  so,  das  andre  anders'*,  wie  dXXog 
dXXo&sv  u.  s.;  indes  auch  (Paley)  das  von  dem  ßsöov  Verschiedene 
in  entsprechend  verschiedener  Weise.  Die  erste  Erklärung  liegt  indes 
näher,  und  enthält  auch  mehr:  erstens,  dafs  die  Gottheit  alles  beauf- 


Zweites  Stasimon.  133 

sichtigt  und  leitet,  und  dann,  dafs  sie  das  Verschiedene  verschieden 
behandelt,  wie  dies  in  den  folgenden  Versen  ausgeführt  wird.  Svfi- 
fiBTQOv  kann  nicht  so  viel  wie  ovvrofiov  sein,  wie  der  Schol.  erklärt, 
sondern  mufs  (wie  Ch.  229)  die  Bedeutung  „entsprechend"  haben, 
nämlich  der  Verschiedenheit  der  Gemütsverfassungen  und  ihrer  Folgen. 
Die  ruchlose  Gesinnung  erzeugt  Frevelmut  und  die  aus  dem  Frevel- 
mut entspringenden  Taten  und  die  Folgen  dieser  Taten ;  dagegen  mit 
Gesundheit  des  Geistes  ist  aller  Segen  als  ihre  Folge  verbunden,  wie 
beides  noch  weiter  in  Antistr.  y^  Str.  Ant.  6  gezeigt  wird.  ^Fyisia 
(pQEvcov  bildet  den  Gegensatz  zu  voöoq  <f)Q£Vc5v  Pers.  750  von  Xerxes' 
HofFart,  der  allen  Göttern  überlegen  zu  sein  glaubte;  övööeßia  und 
avösßla  (dies  Sophokles)  gebrauchen  die  Tragiker  gemäfs  dem  Rhythmus. 

Antistr.  y,  538—549.  'Eg  ro  ütäv  kann  man  zeitlich  wie  83.  291 
verstehen,  besser  aber  ist  der  Sinn  omnino,  vgl.  52.  AXö^oai  Aor. 
bezeichnet  den  einzelnen  Fall:  das  Allgemeingültige  ist  durch  £g  xo 
üiäv  ausgedrückt.  Bcofibg  Aixaq  wie  Ag.  384  laxtiöavti  fieyav  Aixag 
ßwfiov,  was  hier  mit  Xa§  driötjig  ausgedrückt  ist  («Wgfti^  Sept.  441, 
Hik.  ys3>  Frg.  103).  Zu  xvqwv  vgl.  326;  Hik.  732  f.  xQOvcoi  roi 
xvQioi  t'  iv  TjfieQäi  &sovg  drit^cov  rig  ßgoxcDV  öcoösi  6ixt]V.  — 
545  jtQog  rdös  (Pers.  170.  730,  Sept.  312)  =  :r()Og  rama,  dem- 
gemäfs;  jtQoricov  Ag.  789  (vor  allem  andern,  besonders  den  eignen 
Gelüsten).  'E7ciOTQO(pag  öcofidrwv  (Heath)  ist  leichte  Korrektur  durch 
Umstellung,  so  dafs  (mit  TtäCiv)  Strophe  und  Antistrophe  ausgeglichen 
sind ;  die  andre  Weise  der  Ausgleichung  erfordert  zweifache  Korrektur : 
vyitCjag  g)Qev(öv  6  Jtd/Lc^ilog  (nach  Hermann)  oben  und  hier  (^svori)' 
fiovg  öoßCDv  eni6TQ0(fj<xg  (Härtung),  oder,  wenn  ^coßdtcoVf  dort 
(Herm.)  (^av}  (f)Qev<üv  6  ndßtpiXog.  Acofidrcov  t*  sütiüTQO<pdg  steht 
auch  Sept.  684  (vgl.  noch  Frg.  243.  264) ;  ^evotifiovg  ist  vielleicht 
proleptisch  zu  nehmen,  ,,so  dafs  dabei  die  Fremden  geehrt  werden." 
Zu  dem  doppelten  rig  vergleicht  Paley  Hik.  58  sl  6h  xvgeZ  rig  .  . 
öo^döei  Tig  dxovsiv.  Über  diese  drei  vornehmsten  Gebote  s.  zu 
V.  269  ff. 

Strophe  6,  550-557.  Die  leichte  Änderung  Wieselers,  sxd)v  6' 
für  ix  TCov6\  gibt  trefflichen  Sinn  und  macht  auch  die  Responsion 
genau.  Für  den  Sinn  vgl.  u.  a.  Philemon  94  Kock:  dvtjQ  öixaiog 
iüTiv  ovx  o  fiTj  döixcjv,  dkV  oörig  döixslv  övvdfisvog  /itj  ßov- 
Xsrai ;  die  sophistische  Lehre,  wie  sie  Glaukon  in  Piatons  noXirda  II 
vorträgt,  bestreitet  ja,  dafs  es  solche  Leute  gebe,  und  behauptet,  dafs 
ovöelg  hxG)v  öixaiog  dXk'  dvayxa^ofisvog  (360  C,  Paley).    Dem  wirk- 


134  Zweites  Stasimon. 

liehen  öixaiog  also  wird  Segen  vorausgesagt,  vgl.  Plat.  IloXir.  X  613  A 
(wo  eine  Ausnahme  gemacht  wird :  el  /ui]  ri  dvayxalov  avr(oi  xaxbv 
ix  txQOTBQag  a/naQriag  vjtf^gxev;  das  Übrige  aber,  was  dem  öixaiog 
etwa  zustöfst,  müsse  zum  Guten  enden).  Die  Litotes  ovx  avoXßog  ist 
auch  hier  voller  als  nach  dem  Ausdruck  zu  nehmen,  vgl.  ovx  ayav 
iXsvd^SQog  340.  —  Zu  ävTiToXfiov  553  pafst  die  von  Hermann  vor- 
geschlagene Konjektur  nagßarav  für  jtsQaißdöav  sehr  gut,  nur  mufs 
man,  wenn  man  hier  verkürzt,  im  folgenden  Verse  zulegen  {ayovta)^ 
weshalb  Hermann  sich  später  näher  an  die  Überlieferung  hielt:  — 
(f)ani  (xaiy  nagailßdrav  rd  ütoXXd  JtavrocpvQr'  dvsv  öixag,  mit  sehr 
freier  Rektion  des  Akkusativs  durch  ütaQaißdrav.  Indes  bereits  die 
geringeren  Hdschr.  haben  neQßdrav,  und  Dindorf  erinnert  an  Sept.  743, 
wo  statt  ütagßaoiav  M  utaQaß.j  die  geringeren  Hdschr.  aber  das  bei 
Hesiod  vorkommende  jcaQaißaCiav  haben  (s.  auch  Hik.  1048).  Weil 
hält  naQßdöaVi  ein  unbelegtes,  doch  immerhin  verständliches  Wort; 
aber  der  Scholiast  erklärt  mit  jtagaßsßrjXOTa,  und  rov  dvrtroXßov 
bleibt  nicht  gut  selbständig.  "Ayovra  554  schob  Pauw  hinter  ütavro- 
(fiVQT^  ein,  besser  Weil  (^dyov)Ta  noXXd.  Das  Verbum  spielt  schon 
dem  Vergleiche  mit  dem  Schiffe  vor.  Zu  navTÖipvQta  vgl.  Prom.  450 
eipvQov  sixrjc  Jtdvra;  avsv  öixag  ßiaicog  gehört  doch  zusammen,  wie 
so  eben  exwv  dvdyxag  ccteq»  Zu  xa&ijöeiv  vergleicht  Linwood  bei 
Paley  Hom.  i  yz  xal  rd  fihv  (tcria)  ig  vfjag  xdd^sßev  öeiöavTsg  oXed^Qov. 
Antistr.  (5,  558—565.  dxovovrag  ovöiv  wie  Ag.  396  Xiräv  ö' 
dxovsc  ßlv  ovTig  d^acöv.  560  d^sQßc5i  wie  Sept.  602  vavzaiOi  d^eQßolg 
xal  JtavovQyidc  rivi,  heifsblütig  =  verwegen  (Soph.  Antig.  88)  =  ruch- 
los. Hier  hat  einmal  h  das  Richtige,  statt  der  Erklärung  d^sQßosQycoi  (M), 
wenn  auch  aus  metrischer  Korrektur.  Avx^^v  „vermeinen'*  wie  Ag.  506 
Ol?  ydg  ütOT^  7]vxovv,  Prom.  688  ovütor^  tjvxovv  usw.  'löwv:  nach- 
dem er  die,  so  gut  wie  vollbrachte,  Rache  gesehen  hat,  kümmert  er 
sich  nicht  weiter  darum;  darum  nicht  oqcqv.  Aijtadvov  (M)  wird  in 
den  Schollen  mit  vütei^evy/ievov  xal  ;faA£3;(ö^6^'TCi:  erklärt,  also  von  rb 
Xijiaövov  'Joch'  (Ag.  217,  Pers.  191)  abgeleitet;  aber  es  gibt  keinen 
Beleg  für  ein  solches  Adjektiv.  Musgrave  und  Hermann  schreiben 
Xajtaövov  (==  dXajtaövöv  Hom.),  was  auch  insofern  besser  ist,  als 
sich  nicht  die  verschiedenen  Bilder  mischen.  '^YmQ&HV  dxgav  wie 
Eurip.  Frg.  229  ov  ydg  vutEQ&eXv  xvßarog  dxQav  6vvdfie6d'\  und 
schon  Theogn.  620  (Weckl.)  dxQi]V  ydg  ütevirig  ovx  vjtegeÖQdßOßev. 
Also  die  Wogen  schlagen  schon  über  ihm  zusammen.  Ai^  aiwvog 
Ag.  554,  Ch.  26 ;   zu   TtQLV  oXßov,    der   ihn   sein  Leben  hindurch   be- 


Drittes  Epeisodion.  135 

gleitete  und  dauernd  schien.  "Egßa  Ag.  1007,  mit  vg)alog  Ttirga 
von  den  Alten  erklärt;  auch  die  öivri  steht  damit  in  Beziehung. 
"AxXavrog  hat  Dindorf  hier  und  Sept.  696  für  -örog  hergestellt,  vgl. 
Kühner-Blafs  II,  460; 'über  alöroq  (Porson)  zu  Ch.  396.  Homerisches 
oix^r'  di'OToq  ä:jtvöTog  («  242)  vergleicht  Paley. 

Drittes  Epeisodion,  i.  Teil:  566  —  (777)915- 
Die  nachfolgende  Gerichtsscene  kann  ich  mir  nur  auf  dem  Areo- 
page  denken,  der  V.  (688.)  693  auch  genannt  wird;  also  war  während 
des  vorangehenden  Stasimons  wieder  eine  kleine  Scenenverwandlung 
vorgenommen.  Auf  dem  Areopage  fand  sich  kein  Gebäude,  und  alle 
Verhandlungen  der  Blutgerichte  fanden  unter  freiem  Himmel  Statt 
(Antiphon  5,  11,  Aristoteles  IIoXlt.  'AS^.  57,  4),  um  die  Befleckung  durch 
Verweilen  in  demselben  Räume  zu  vermeiden;  demgemäfs  ist  auch 
hier  der  Schauplatz  zu  denken.  Es  mufste  also  der  Abschlufs  nach 
hinten  durch  ein  Tempelgebäude,  der  im  Anfang  und  auch  nachher 
war,  nunmehr  verdeckt  werden,  ebenso  wie  für  den  ersten  Teil  der 
Choephoren,  (Ch.  Einl.  S.  20) ;  das  Ekkyklem  aber,  das  zuletzt  das 
Innere  des  Tempels  mit  dem  Bilde  der  Göttin  darstellte,  konnte 
bleiben,  und  es  war  nur  das  Bild  wieder  zurückzuziehen  und  dafür 
eine  Sitz  Vorrichtung  für  die  Areopagiten  anzubringen.  Diese  waren, 
wie  der  Scholiast  bemerkt,  ein  stummes  Parachoregema;  wie  viele  es 
waren,  wird  nicht  gesagt,  und  es  hatte  ja  auch  dieser  Rat  keine  feste 
Zahl  von  Mitgliedern;  zwölf  indes,  so  viel  wie  der  Chor  betrug,  ge- 
nügten vollauf,  und  diese  Zahl  hat  man  auch  aus  7 1 1  if.  erschlossen, 
s.  u.  Das  Volk  aber,  die  corona,  ist  nur  der  Vorstellung  nach  vor- 
handen {(jxQOL'toQ,  566);  ein  Herold  jedoch  mufste  wirklich  auftreten, 
und  ein  Trompetenbläser.  Diese  erscheinen  wie  die  Areopagiten  im 
Gefolge  der  Athene,  und  desgleichen,  denke  ich,  deren  Schutzflehender 
Orestes, 

Die  Gerichtsverhandlung  ist  nur  in  freier  Weise  ein  Abbild  oder 
Vorbild  der  vor  dem  Areopage  stattfindenden.  Athene  präsidiert  und 
leitet,  was  in  Wirklichkeit  der  ßaöiXevq  tat;  natürlich  hat  der  An- 
kläger das  erste  Wort,  aber  von  der  doppelten  Verhandlung  mit  jtQO- 
r£Qog  und  vörsQog  Xoyog  für  jede  Partei  (Demosth.  2^^  69)  ist  hier 
nichts,  sondern  die  Reden  sind  dramatisch  im  Dialog  zwischen  den 
Parteien  aufgelöst.  Dafs  keine  Diomosie  der  Parteien  geschieht,  die 
beim  Areopage  bestand,  und  zwar  in  feierlichster  Weise  (Dem.  23^  67  fr.), 
ist  schon  hervorgehoben  (S.  122)     Nach  der  späteren  Einrichtung  wäre 


136  Drittes  Epeisodion. 

hier,  wo  der  Angeklagte  der  Tat  geständig  ist,  aber  ihre  Gerechtig- 
keit behauptet,  der  Areopag  gar  nicht  zuständig  gewesen^  sondern  der 
Gerichtshof  am  Delphinion  (Dem.  2;^,  74 ff.);  aber  mit  Recht  und  der 
Tradition  gemäfs  läfst  A.  zunächst  nur  diesen-  einen^  für  alle  Fälle 
zuständigen  Blutgerichtshof  gründen.  Die  geheime  Abstimmung  mit 
Stimmsteinen  in  Urnen,  wie  sie  hier  beschrieben  wird,  bestand  jeden- 
falls auch  bei  diesen  Gerichtshöfen,  wie  bei  den  gewöhnlichen. 

Athene  566-573.  SzQarog  'Volk'  hier  oft:  569.  668.  686.  762. 
889;  so  auch  Pindar,  wie  Pyth.  2,  87  6  idßQog  Crgaroq  ==  ö^fiog. 
KaxHQyä^ov  (oder  vielleicht  xategyad^ov,  wie  die  Hdschr.,  vgl.  a(f)6QX' 
roQ,  Ch.  446 ;  aber  eiQyd^scv  Eur.  Ph.  11 75,  xaTeiQyd&7]t  Soph.  OC.  862) 
ist  so  wenig  Aorist  wie  dßvvdd^ov  438;  das  Medium  rechtfertigt  sich 
daraus,  dafs  der  Herold  als  Beamter  mit  zum  Rate  gehört.  Das  Vor- 
bild der  Stelle  ist  offenbar  Homer  S  503  (Gerichtsscene) :  xiJQVxeg  6 ' 
ccQa  kaov  SQjjrvov  (vgl.  auch  B  96  ff.).  In  V.  567  ist  alte  Variante 
7J  t'  ovv  für  ei'r*  ovv,  und  das  t'  ovv  läfst  sich  mit  ovr'  ovv  412, 
fijjr'  ovv  Ag.  359.  474  vergleichen,  da  auch  dies  im  zweiten  Gliede 
steht ;  also  richtig  der  Scholiast  wg  fit^  dgxovvzog  fiovov  rov  xrjQVXog. 
Vorn  ist  der  Vers  verstümmelt:  etwa  (rbv  dkXov).  Die  Erklärer 
scheinen  weit  abzuirren,  die  in  ovv  eine  Form  von  ovQavog  suchen, 
während  doch  öidroQog  so  wenig  wie  Prom.  76.  i8i  einen  Zusatz 
braucht,  und  der  Begriff  'Himmel'  hier  überhaupt  nichts  zu  tun  hat. 
Den  Anachronismus  in  TvQö't]ViXTj  odXjciy^  bemerken  die  Scholien; 
vgl.  Soph.  Ai.  17  (Pausan.  2,  21,  3,  Paley).  Wir  wissen  nicht,  dafs  im 
athenischen  Gerichtswesen  die  Trompete  eine  Stelle  hatte;  der  6aX- 
ütixrrig  Dem.  16,  169  steht  zu  den  Strategen  in  Beziehung.  Zu  568 
vgl.  fivxTTjQoxoßjtroig  ütvevfiaOiv  TcXtjQOVßSvoi  Sept.  464,  zu  569  vjtiQ- 
rovov  ßodv  Aristoph.  Nscp.  11 54  (=  Eurip.  Frg.  625  a  Ddf.,  623  N.). 
BovXevT7]Qiov  ist  wie  683.  687  nicht  der  Raum,  sondern  die  Ver- 
sammlung selbst  (vgl.  ÖLxaörriQiov),  also  ^  e^  ^äqblov  ütdyov ',  üzlrigov- 
öd^ai  und  ütXi^Qtjg  (^  ßovXi]  msiÖT]  ^v  JclrJQtjg  Andok.  i,  112)  sind 
stehend  vom  Vollzähligwerden  einer  Versammlung  oder  Bemannung 
(Sept.  32),  jtXrjQovfievrjq  rrlg  ixxlrjöiag  Arist.  Eccl.  89.  V.  571  dgi^yei 
=  OvfKpeQsi  Schol.  (Pind.  Pyth.  2,  94  (pegeiv  ila<pQc5g  .  .  i^vybv  aQijysi)^ 
Mit  &safioi  wird  die  Einsetzung  des  Areopags  und  speziell  des  ge- 
samten Rechtsverfahrens  vor  diesem  bezeichnet  (484.  615.  681);  man 
mufs  nun  nicht  meinen,  dafs  hier  alsbald  die  Einsetzungsrede  (681  ff.) 
der  Athene  zu  folgen  hätte,  sondern  von  den  ^eößoi  tritt  ein  Teil  als- 
bald mit  dem  sich  konstituierenden  Rat  in  die  Erscheinung,   weshalb 


I 


Drittes  Epeisodion.  137 

Apollon  615  den  Rat  als  'A&ijvaiag  ^sößog  anredet.  Auf  der  einen 
Seite  geht  dies  die  ganze  Stadt  an,  für  jetzt  und  für  alle  Zukunft, 
572  {alavij  zu  416),  auf  der  andern  betrifft  es  den  jetzigen  Rechts- 
streit, der  zunächst  zu  führen  ist:  573  xal  rc5v6^  (rovö^)  ojtcog  av 
ev  xarayvwöd^fji  öixTj.  Vgl.  hiermit  unten  in  der  Rede  der  Athene: 
707 ff.  ravTtjv  ßhv  i^eteiv*  ißoTq  üta^aiveüiv  dörolGiv  ig  ro  koinov' 
^Qd^ovö&ai  61  XQV  ^<^^  iprj(pov  aigatv  xal  öiayviSvai  öixi]V.  —  Da 
xarayiyvcQöxsiv  öixtjv  für  gewöhnlich  nicht  *^ genau  erkennen',  sondern 
*zum  Nachteil  jemandes  erkennen'  bedeutet,  so  fordert  Paley  öiayvco- 
ü&jjc  (vgl.  709),  wozu  indes  ev  nicht  das  richtige  Adverb  ist.  Vgl. 
Aristoph.  */jrjr.  46  (Wakef.),  Xen.  Oecon.  2,  18.  Tcovös  ist  besser  als 
Tovös,  zu  6ix7]  (des  Orestes  und  der  Erinyen);  das  zu  jtoUv  te  ent- 
sprechende xal  T(5v6'  OTvcDg  ist  zwar  freier  in  der  Konstruktion,  aber 
doch  verständlich:  und  für  die  Gegenwart,  damit  der  Rechtsstreit  der 
anwesenden  Parteien  genau  erkannt  werde. 

574-584.  Inzwischen  ist  Apollon  erschienen  (vgl.  sein  Versprechen 
81  ff.),  und  der  Chor  will  ihn  wegweisen.  Dagegen  erklärt  Apollon, 
einerseits  Zeuge  zu  sein  (vgl.  Athenes  Aufforderung  an  die  Parteien 
485  f.),  was  er  mit  seinem  nahen  Verhältnisse  zu  dem  Angeklagten 
als  seinem  Ixitfjg  begründet,  andrerseits  Rechtsbeistand,  der  die  Sache 
des  Orestes  wie  seine  eigne  führt,  als  Urheber  (aniog)  des  Mutter- 
mordes. Nicht  ganz  richtig  erklärt  der  Scholiast:  üvvöixol  elöiv  olg 
löov  fieraOriv  ev  ri]c  öixtjt  rijg  aitiag,  denn  nach  761  sind  die  Eri- 
nyen övvÖLXOL  der  Mutter,  und  in  Athen  ist  dies  der  Name  für  Rechts- 
beistände, die  z.  B.  das  Volk  für  ein  angefochtenes  Gesetz  wählt.  Dem. 
20,  146  jeder  eine  Phyle  für  einen  ihr  angehörigen  Angeklagten, 
Andok.  I,  Ende,  Dem.  2^,  206  (Meier-Schömann-Lipsius  Att.  Proc. 
123 f.).  V.  576 f.  ist  die  Überlieferung  entstellt:  iori  yaQ  öoßov 
(ÖTJ/LKüv  M  erst)  Ixerrjg  oö'  avrjQ  xal  öoßov  (öoßogM.  erst)  eipeöriog 
(so  und  -eOricog  M,  -eöricov  fgh)  e/icSv.  ^E<pe6Tiog  findet  sich  in 
beiderlei  Weise  konstruiert:  ocov  öoßcov  eg)e6ziov  (Hik.  365.  503),  und 
öoßovg  e<pe6riovg  Ag.  851  (Sept.  73).  Schütz  ändert  das  erste  öofiov 
in  voficoL  (vgl.  oben  473),  aber  ist  eözlv  etpiöTLog  sachlich  richtig?  Da 
scheint  besser,  mit  HLAhrens  das  zweite  öoßcov  in  ßvx<^v  zu  ändern 
(vgl.  39.  170.  180),  und  nun  eipeoticov  aufzunehmen.  Kad^dgöiog  63. 
449.  Airiav  e^o)  kann  man  verstehen  wie  99  'werde  angeschuldigt', 
s.  V.  199,  indes  auch  "^ich  habe  die  Schuld'.  Dann  wendet  sich 
Apollon  an  Athene,  die  nach  attischem  Sprachgebrauche  eiöaycoyevg 
des  Prozesses    ist    (Meier-Schömann-Lipsius   45,    13);    dies    Verfahren 


188 


Drittes  Epeisodion. 


(Präsens)  möge  nun  vor  sich  gehen,  und  schliefslich  gemäfs  der  Weis- 
heit der  Göttin  (wg  eütiöraßaL  ddy ^  ojtwg  EütiOraöaL  Prom.  374;  oükdq, 
*wie  immer')  der  Prozefs  zu  Ende  geführt  und  entschieden  werden 
(Aor.  ri]vÖE  xvgcöaat  öixtjv  von  den  Richtern).  Über  etjtlörät  s.  zu  86. 
Darauf  erteilt  Athene  den  Erinyen  das  Wort  und  stellt  das  allgemeine 
(freilich  selbstverständliche)  Prinzip  auf,  mit  Worten,  die  stark  an  die 
Eingangsformel  späterer  attischer  Gerichtserzählungen  erinnern,  Lysias 
12,  3  üteiQdöojLiai  vßäg  i^  aQXV^  ^S  ^^  övvcofiai  öl'  ilaxiOrcov  61- 
öd^ai. 

585 — 608.  Die  Erinyen  entsprechen  der  (später  und  jedenfalls  auch 
zu  des  Aischylos  Zeit  üblichen)  Form  einer  Anklage  nur  in  der  einen 
Hinsicht,  dafs  auch  sie  Kürze  verheifsen;  von  e$  dQxfjg  öiödoxeiv  aber 
ist  nichts  zu  bemerken,  und  auch  nicht  von  zusammenhängender  Dar- 
legung, indem  an  die  Stelle  der  gesamten  Anklagerede  die  Befragung 
des  Angeklagten  tritt.  Derartige  Befragung  kommt  auch  in  den  spä- 
teren Gerichtsreden  vor,  nur  nicht  als  Hauptsache  oder  die  Anklage 
ersetzend  (so  Lysias  12,  25);  indem  nun  Orestes  nicht  nur  mit  ja 
und  nein  antwortet,  sondern  sich  verteidigt,  wird  im  Kerne  schon  die 
ganze  Verhandlung  für  und  wider  gegeben.  Wenn  dann  nachher 
Apollon  als  Verteidiger  auftritt,  so  machen  doch  auch  die  Erinyen 
dazwischen  ihre  Gründe  geltend,  und  ebenfalls  ausführlicher;  somit 
sind  zwei  Verhandlungen  da,  nur  insofern  mit  Anklage  und  Vertei- 
digung zusammenzustellen,  als  in  der  ersten  die  Anklage  das  erste 
Wort  hat,  in  der  zweiten  die  Verteidigung.  Also  wie  in  Aristopha- 
nischen Streitscenen :  in  den  Wolken  führt  zuerst  der  öixaiog  Xoyog 
seine  Sache,  mit  Einwürfen  des  aöixog  Xoyog,  und  dann  dieser  unter 
entsprechender  Beteiligung  des  Gegners,  und  in  den  Fröschen  Aischylos 
und  Euripides  ebenso. 

Da  die  verheifsene  Kürze  in  V.  585  mit  der  grofsen  Zahl  der 
Erinyen  in  Gegensatz  gebracht  wird,  so  hat  Weil  mit  Recht  erschlossen, 
dafs  die  einzelnen  nacheinander  reden:  die  erste  mit  zwei  Versen, 
dann  zehn  mit  je  einem,  dann  die  letzte  mit  zweien.  So  ergibt  sich 
hier  die  Zwölfzahl  des  Chors,  wie  im  Agamemnon  i348if.,  wenn  man 
nicht  dort,  was  mir  grundverkehrt  scheint,  annimmt,  dafs  die  drei 
Choreuten,  die  vorher  die  Weherufe  aus  dem  Palast  gehört  und  die 
Beratung  angeregt  haben,  hiermit  von  der  Äufserung  ihrer  Meinung 
dispensiert  sind. 

Für  die  Erinyen  reduziert  sich  eigentlich  alles  auf  die  Tatfrage, 
doch  gehen  sie,  gemäfs  der  Belehrung  der  Athene  426,  auch  auf  die 


Drittes  Epeisodion.  139 

Motive  etwas  ein.  —  586  h  fiegsi  198.  436.  Also  damit  wird  die 
Stichomythie  bezeichnet,  die  auch  hier,  wie  198.  415,  mit  drei  Versen 
eingeleitet  wird.  —  588  6'  ist  unpassend ;  7"*  richtig  (Ag.  368,  Pers.  738). 
Zu  589  vgl.  Schol. ;  daher  argiaxrog  Ch.  339.  zQiaxzrJQ  Ag.  171. 
Auch  Piaton  Phaidr.  256B  (Paley):  tc5v  tqlcov  jtalaiOßdrcov  t(OV  cog 
a'A?;^co5  'OXvßTcixcov  ?v  vevixijxaöiv.  590.  Der  Dativ  wie  bei  Xsysiv, 
591 :  nach  dem  Scholiasten  sind  mit  oJtcog  die  Motive  gemeint,  und 
Orestes  versteht  falsch;  aber  o:it(0(;  bezeichnet  ganz  unzweideutig  die 
Art  und  Weise  des  Mordes,  auf  die  doch  auch  etwas  ankam,  vgl. 
629  ff.  —  592  Orestes  antwortet  unerschütlert  und  zuversichtlich,  wie 
er  sich  im  ganzen  Drama  benimmt.  Die  Wendung  X£f()i  :^Qbg  öeqtiv 
rsßcov  ist  etwas  eigentümlich,  aber  homerisches  ßeßkijxei  JCQoq  örfj&og 
(J  108)  u.  dgl.  bietet  sich  reichlich  zur  Vergleichung.  —  595  ,, Un- 
glaublich! Der  fidvTig  (169)  und  i^rjyrjrjjg  heiligen  Rechts  befiehlt 
dies?"  'E^Tjyov  steht  auch  609;  Plat.  IloXir.  IV,  427  C  olrog  yccQ 
öjjjcov  6  d^sbg  :jisqI  ra  rocavra  Jtäöiv  dv^gcoutoig  jcdxQiog  i^rjyrjrrjg 
SV  fiaöoi  rfjg  yf^g  ijil  rov  oß(palov  xad^jjßsvog  e^ijyurai.  596  öbvqo 
y '  aki  findet  sich  aufser  in  dem  unbekannten  Verse,  den  der  Scholiast 
anzieht,  auch  Eur.  Ph.  1209  ösvq'  aEl  yag  svrvxsig,  Or.  1663,  Med.  670, 
Arist.  Lys.  1 135  (Weckl.) ;  zu  dem  Schol.  vgl.  Harpokration  del  (Stanley). 
„Ich  bin  nicht  schlimm  gefahren,  sondern  immer  noch  wohlbehalten." 
—  601  :jteßtf}£t  für  ütiß:jtH  ist  nach  dem  Scholiasten  hergestellt.  Hier- 
mit bringt  Orestes  den  zweiten  Punkt  seiner  Rechtfertigung  (nochmals 
605):  ich  hatte  meinen  Vater  zu  rächen.  —  602  uteütiöd^i  wie  sTti- 
üiid^ßBV  Homer;  Xö&h  äElöiyßi  (Kühner-Blafs  II,  402,  s.  Nik.  Alex.  443 
Schneider  nach  n).  —  603  utQoößoXdg:  vgl.  xaxov  ütQoöeßalev  jcoXei 
Pers.  781;  also  wie  stoku  jtQOözQifiß^  a<p6QTOV  ivd^sig  Ag,  395  (Weil). 
Miaö/udroiv  schreibt  Elmsley  nach  der  Regel,  dafs  övolv  sich  nur  mit 
Dualis  verbindet,  so  auch  bei  A.  in  zehn  Beispielen  (nur  hier  und 
Ag.  1389  Plural  überliefert).  —  604  Schol.  jcavovQyog  (paöi,  fir]  fjfiag 
öiöaöxe,  dXXd  rovg  ötxaördg^  und  natürlich  liegt  in  tovg  Sixd^ovrag, 
dafs  der  Chor  sich  darum  nicht  kümmert,  was  Klytaimestra  getan 
hat.  Mit  605  nun  bringt  Orestes  auch  das  dritte  Moment  seiner 
Rechtfertigung:  Klytaimestra  war  Gattenmörderin,  was  nicht  weniger 
schlimm  ist  als  Muttermord,  s.  die  Erörterung  zwischen  Apollon  und 
den  Erinyen  211  ff.  —  6o6^TotydQ  901,  Ch.  894  u.  öfter:  also  hast 
du  für  deinen  Mord  durch  den  Tod  zu  büfsen,  wie  sie  für  den  ihrigen 
gebüfst  hat ;  solange  du  lebst,  verfolgen  wir  dich.  'Elev&iga  cpövov  (M) 
wie  eXev&BQog  Jirißdriov  Ch.   1060,  aber  der  Sinn  verlangt  den  Dativ 


140  Drittes  Epeisodion. 

(Schütz).  —  604 f.  vgl.  2i9fF.  212.  —  606  kv  a'ißaxL  innerhalb  der 
Blutsverwandtschaft,  wie  man  h  fiavsi  sagt  (Eurip.  Alk.  904).  — 
607  :tc5s  yccQ  o'  sS^QSifjev:  nämlich  wenn  nicht  mit  ihrem  Blute  (Weil); 
dieser  Sinn  kommt  indes  erst  mit  ^^Q^tp'  av  heraus  (Hik.  586  riq 
yag  av  xaziTtavösv  'Hgaq  voöovq,  ,,wer  sonst").  Zu  htoq  t,mv7}q  vgl. 
Ch.  992;  dotsvxv^  stark  für  aütaQvfji  (Schol.).  Damit  schliefst  die 
Anklage  nachdrucksvoll. 

609—613  Orestes.  Die  Verteidigung  beginnt  auch  ohne  besondre 
Erteilung  des  Wortes,  da  schon  bisher  Wechselrede  gewesen  war: 
Orestes  ruft  den  Apollon  auf  zur  Ablegung  des  Zeugnisses  (594),  dafs 
er  die  Tat  befohlen  habe,  und  dann  zur  Belehrung  über  das  Recht 
der  Tat,  was  eine  dieses  Gottes  würdigere  Stellung  ist  als  die  eines 
övvöixog.  S(ps  Singularis  wie  234. — 611  SojtSQ  iötlv:  vgl.  Ag.  1171 
rb  fit]  TcoXiv  ßhv  Sö^bq  ovv  exec  utad^sTv.  612  öixaicog  ist  nicht  zu 
konstruieren,  während  es  615  richtig  steht;  öixaiov  .  .  alßa  kann  so 
gut  gesagt  werden  wie  öixaiog  (povog  Demosth.  2^,  74  (indem  al/ia 
=  (povogf  752.  359  u.  s.),  und  wegen  ÖQäöai  vorher  konnte  leicht 
Adverb  gesetzt  werden.  Ißg  rovtoig  (pQdoo)  setzt  wieder  den  Orestes 
als  den  Verteidigenden  voraus ;  in  der  Tat  indes  spricht  er  nun  nichts 
mehr  bis  744. 

614 — 673  Verteidigung  durch  Apollon,  mit  Zwischenreden  der 
Erinyen.  Apollon  ist  also  nun  wirklich  Rechtsanwalt  und  benimmt 
sich  einigermafsen  wie  ein  solcher  sich  benahm.  Schien  etwa  dem  A. 
die  Rolle  des  Exegeten,  die  Orestes  soeben  dem  Gotte  auftrug,  selbst 
für  die  Tragödie  zu  hoch?  Wir  werden  eher  so  sagen.  Apollon  hätte 
dann  lehren  müssen,  weshalb  dieser  Mord  gerecht  sei,  und  (was  das- 
selbe ist)  weshalb  er  ihn  dem  Orestes  befohlen  habe,  und  welcher 
Mord  überhaupt  gerecht  sei  und  welcher  nicht;  dann  aber  war  eigent- 
lich die  Sache  durch  untrüglichen  Mund  entschieden,  und  kein  Rechts- 
streit mehr,  denn  welcher  Richter  hätte  sich  dagegen  auflehnen  können  ? 
Es  sollte  aber  das  Resultat  anders  herauskommen:  gleiche  Stimmen- 
zahl gegen  gleiche,  und  wie  der  Mythos  einmal  ist,  standen  Götter 
gegen  Götter;  also  statt  des  Exegeten  redet  nun  der  Advokat,  steigernd 
und  an  die  Gefühle  appellierend  mehr  als  die  Frage  klärend,  und 
schliefslich  sogar  merkwürdig  sophistisch.  Viermal  redet  er,  in  ziem- 
licher Ausführlichkeit;  die  Zwischenreden  des  Chaos  umfassen  nur 
3,  4  und  5  Verse. 

Erste  Rede  Apollons,  614—621.  Die  ersten  beiden  Verse 
sind    das  Prooemium    für    alles.     Er   will  gerecht   reden,    wie  es  sich 


Drittes  Epeisodion.  141 

vor  einem  solchen  Gerichtshofe  gebührt  {d^sOfiog  zu  571),  und  nichts 
Falsches  sagen,  was  er  als  Seher  nicht  darf.  Nun  führt  er  mit  allem 
Nachdruck  alle  seine  Orakel  auf  Zeus  zurück  (zu  19),  ohne  weiter 
ausdrücklich  zu  bezeugen,  dafs  er  dem  Orestes  dies  gegeben  hat 
i/Lca^TVQrjöcov  576,  ßaQzvQTjöov  609;  vgl.  jLiaQTVQet  594,  und  was 
Ap.  schon  579f.  gesagt  hat);  damit  gibt  er  seinen  Sprüchen  die  denkbar 
höchste  Autorität,  aber  —  auf  der  Gegenseite  stehen  noch  ältere  Gott- 
heiten. Für  xelevöet  ist  die  richtige  Änderung  xslsvöat  (Hermann), 
Kühner-Gerth  Synt.  II,  427  f.  —  620  :iic<pavox(0  (Pers.  661,  Ag.  2Sj 
Gh.  279;  wie  Soph.  und  Eurip.,  Ddf.  Lex.  290)  ist  sonst  wie  bei 
Homer  „(an)zeigen**,  hier  synonym  mit  xeXsvcOj  und  auch  so  kon- 
struiert. "Fß/us  ist  bei  A.  nur  hier  belegt  (bei  Soph.  Ant.  846  in 
einer  lyrischen  Stelle);  auch  von  der  i.  Person  kommt  nur  der  Dativ 
ccfifii  Sept.  156  in  einem  dochmischen  Verse  vor  (Ddf.  Lex.  337.  100). 
"öQxog:   also   auch  kein  Richtereid;   vgl.  was  Pylades  Ch.  901  f.  sagt. 

622—624  Chor.  Die  Erinyen  stellen  sich,  als  könnten  sie  an 
einen  solchen  Befehl  des  Zeus  nicht  glauben  {wg  Xbyeiq  öv,  Gegen- 
satz Zeus),  da  doch  Vater  und  Mutter  damit  ganz  ungleich  behandelt 
sein  würden.  Das  Argument  ist  das  schon  603  vorgebrachte.  Zu 
ütQa^avra  vgl.  Ch.  511,  Pers.  476.  Tißaq,  ve/neiv  anders  als  747: 
VEfieiv  =  voßi^eiVt  und  es  vergleicht  sich  vielmehr  423  oütov  rb 
XcciQsiv  iiriöaßov  voi^ii^erai,  also  =  nui/o  loco  habere.  Wecklein  führt 
Soph.  Tr.  56  an:  ü  narqoo,  v^fiOL  tcv^  wgav, 

625—639  Apollon.  Der  Anwalt  verficht  nun  in  der  Tat,  dafs 
der  Vater  und  Mann  als  solcher  gröfsere  Ansprüche  auf  Berücksich- 
tigung habe,  vollends  wenn  er  ein  solcher  sei  wie  Agamemnon,  König 
und  Heerführer.  Die  schwungvolle  Ausführung,  die  zugleich  das  Arg- 
listige des  Mordes  zur  Geltung  bringt,  aber  doch  die  Hauptsache,  dafs 
die  eigne  Gattin  die  Mörderin  ist,  sehr  zurücktreten  läfst,  unterliegt 
dem,  was  Cicero  in  der  Miloniana  sagt  (§  17):  non  alio  facinore  clari 
hominesy  alio  ohscuri  necantur  :  intersit  inier  vitae  dignitatem  summorum 
atqiie  infimorum ;  mors  quidem  illata  per  scelus  isdem  et  poenis  teneaiur 
et  legibus;  nisi  forte  magis  erit  parricida^  si  qui  consularem  patreviy 
quam  si  quis  humilem  necarit.  —  625  ravrov'  wie  wenn  eine  Frau 
getötet  wird.  Ti  gehört  zu  ov  wie  Prom.  268  ov  fijjv  ri.  Wegen 
TißaX<pelv  s.  o.  zu  15;  6i6o6oTog  auch  Sept.  948  (Ag.  1391  nach 
Porsons  Emendation);  aufserdem  nur  Pindar  P.  8,  96,  Frg.  137.  Hier- 
auf mufs  das  Scholion  gehen,  dafs  Epicharm  den  A.  mit  dem  be- 
ständigen Gebrauche  dieses  övoßa  verhöhne;   denn  rijuaXg)elv  ist  ein 


142  Drittes  Epeisodion. 

gfjfia.  Das  oxTJjtTQOv  der  Pelopiden  bereits  in  der  Ilias  5  looff.  — 
627  yvvaixög  einer  Frau  (nicht  'seiner  Frau');  ^ovqwi  und  d^ovQog 
sind  bei  A.  nicht  selten,  so  Ag.  112  ^ovQiog  oqviq,  Sept.  42  ^ovqiol 
Xoxay^rai,  etwa  „kriegerisch".  629  all'  (oq  dxovörji  ^te. :  er  spannt 
die  Aufmerksamkeit.  Zu  631  vgl.  Ag.  602  djto  öxQardaq  avÖQa 
CwöavTog  d^eov  jtvlag  dvol^ai;  hier  verbindet  sich  djto  örgaTeiag 
mit  6aöayfiEV7].  'ffßjrolrjxoxa  (eig.  Geschäfte  gemacht  haben)  =  jisütga- 
yora,  wie  Soph.  Ai.  978  «(>'  tjfiTtoXtjxag  SojtsQ  t]  (pdrig  XQaret,  wozu 
Lobeck  aus  Hippokrates  n.  vovöcov  A  12  (Littre  VII,  580,  c.  49) 
xdlXiov  Efi7col7]6ei  b  avd^QCOTtog  =  (wie  es  anderswo  heifst)  ßeXriov 
aTtaXldööei  beibringt.  Also  (Schütz)  das  Meiste  hatte  er  zum  Guten 
vollführt,  wenigstens  in  den  Augen  Wohldenkender  (den  Gegensatz 
bildet  Klytaimestra) ,  wie  Ch.  109  (pd^eyyov  x^ovc»«  xaövd  roTöiv 
€V(pQOöiv,  und  (was  Schömann  verglich)  Soph.  Ant.  904  xairoi  ö* 
syd)  'rißtjöa  roZg  (pQovovötv  £V-  Die  Komparative  wie  dßeivwv 
{dßHVOV  iori  „ist  gut")  und  xQsiööov  werden  öfter  ohne  ausgedrückte 
Vergleichung  gebraucht  (Homer  A  22  oacorsQog  Sg  xs  värjai,  wo  der 
Scholiast  bemerkt:  rb  öacorsQog  dvrl  rov  aütXov).  "Aßsivov  oder 
dßslvov*  zweifelhaft.  Für  den  Gedanken  vergleiche  man,  was  der 
Herold  Ag.  551  ff.  sagt.  Also  nach  diesem  Verse  ist  nicht  etwa  mit 
Hermann  eine  Lücke  anzunehmen;  in  633  aber  kommen  wir  nicht 
ohne  Änderung  durch.  Der  Scholiast  las  ÖQOiTtji  im  Dativ,  zu  im 
rsQßari  ergänzt  er  rcäv  Xovtqwv]  von  tceqcqvti  sagt  er  nichts.  Es 
scheint  nun  üteQi(jxr]VOVV  besser  zu  ÖQoirfji  zu  passen  als  zu  einem, 
in  jü£Q(öVTi  liegenden,  avrwil  der  Baldachin  wurde  über  der  Wanne 
aufgeschlagen,  anscheinend  als  weitere  Ehrung,  die  der  Gattin  an- 
scheinend hinterher  noch  eingefallen  war;  darum  war  es  auch  ein  so 
kostbares  Gewand.  Und  dann  fiel  das  Gestell,  scheinbar  zufallig,  um, 
und  so  weiter.  Wenn  man  nun  üteQ(i5vTog  schreibt,  und  xaTcl  TSQ^ari 
wie  der  Scholiast  fafst,  bleibt  kein  Anstofs;  auch  i:n:l  reQßari  und 
drsQßovi  bilden  nun  einen  Gegensatz:  nur  scheinbar  war  er  durch. 
V.  634  hatte  ein  ^j  wegen  der  Elision  des  i  von  jisqI  und  wegen  der 
av^vyia  (Konjugation,  d.  i.  -dco  oder  -ocö)  des  Verbums  (Schol.);  es 
waren  (wie  M  zeigt)  die  Lesarten  utaQS-  und  jtsQs-  und  ferner  -vcoösv 
und  (Lemma  des  Schol.)  -vrjösr,  wie  ja  auch  sonst  6x7]vdco  und 
6x7jv6co  neben  einander  hergehen.  ITaQSöX'^vcoöav  ist  notwendig :  jtsgo- 
60g  Pindar,  nagaßdlovro  Ai.  Agam.  1147  {ütagiß.  Turneb.).  "Avöga 
hier  wohl  'ihren  Mann  ;  öaiöalog  auch  Find.  Nem.  4,  59.  —  636  Wie 
vorher  629 f.,    so    wird    auch    jetzt    nachher    das  Greuelhafte  der  Tat 


Drittes  Epeisodion.  143 

rhetorisch  hervorgehoben.  Vgl,  Ag.  1628  an  Aigisthos :  dvögi  Crga- 
TTjycüi  Tovö'  ajtOQOvvag  /tiogoV,  —  638  ravrrjv  TOiavrTjv  verlangt  nach 
dvÖQoq  fihv  durchaus  ein  6e,  und  auch  ravrijv  ist  unpassend;  also 
gut  Weil  TTiv  6'  av  roiavrijv  (vgl.  954  u.  s.)  Und  doch  hat  ApoUon 
gar  nicht  alles  gesagt,  und  von  dem  Ehebruch  mit  Aigisthos  ganz 
geschwiegen;  diese  verächtliche  Persönlichkeit  kommt  in  der  ganzen 
Tragödie  auch  nicht  andeutungsweise  vor.  Ascog  von  den  Areopagiten 
wie  681;  zu  6t]x^TJi  vgl.  Pers.  846. 

Chor  640—643.  Nun  geht  die  Argumentation  ganz  von  der  Haupt- 
sache ab :  indem  die  Erinyen  auf  6 1 6  ff.  zurückgreifen,  wiederholen 
sie,  was  sie  622 ff.  gesagt  (rcöt  6c5i  Xoycoi  wie  dort  wq  Xsysig  ör), 
aber  mit  einer  scharfen  Spitze  gegen  (den  mythologischen)  Zeus,  der 
doch  selbst  seinen  Vater  gefesselt  hat.  Der  Scholiast  wehrt  die  Mei- 
nung ab,  als  sei  es  auf  Schmähung  des  Zeus  abgesehen;  Apollons 
Behauptung  nur,  dafs  Zeus  diesen  Spruch  gegeben,  werde  bekämpft. 
Ich  denke  im  Gegenteil,  dafs  die  „alten  Göttinnen**  ebenso  wie  719 
den  Zeus  nur  äufserlich  schonen.  Früher  galt  der  Vater  so  wenig, 
dafs  Zeus  seinen  eignen  gefesselt  hat.  Und  dies  Argument  scheint 
ihnen  so  wichtig,  dafs  sie  die  Richter  eigens  auffordern,  dies  ja  zu 
hören.  Vgl.  zu  657  ff.  MagxvQBöd^ai  mit  Inf.  in  abgeschwächter  Be- 
deutung, =  dringend  auffordern,  wie  Hdt.  5,  92,  7,  Thuk.  6,  29,  2 
ijtißaQTVQSöd^ai  steht. 

Apollon  644— 651.  Der  Hieb  hat  gesessen,  darum  wird  Apollon 
zum  ersten  Male  heftig  und  gibt  seinerseits  den  Gefühlen  der  jungen 
Götter  gegen  die  alten  Ausdruck,  ähnlich  wie  oben  179  ff.  Sein  Argu- 
ment aber:  Fesseln  sind  lösbar,  Blut  ist  nicht  zurückzurufen,  gilt 
natürlich  nicht  weniger  gegen  Orestes  als  für  ihn,  vgl.  653. — 644  xvco- 
öalov  Ch.  586  u.  öfter;  öTvyrj  d^ewv  Ch.  1028.  V.  645  ist  Weils  jie- 
6ai  filv  av  Ivd-slev  ebenso  möglich  wie  Dindorfs  (jteöag  — )  XvOeiag 
(dies  wie  evQi^ösig  698).  Zeus  hat  doch  den  Kronos  und  die  Titanen 
befreit,  nach  dem  Prometheus  Ivofievog  schon  zu  Herakles'  Zeiten; 
also  das  überlieferte  Ivasisv  „er  kann  lösen'*,  von  Zeus,  scheint  für 
die  Sache  zu  wenig,  und  wie  auch  der  Zusatz  zeigt  {eöri  rovö'  äxog 
xrh.),  auch  Menschen  können  das;  also  besser  auch  vorher  allgemein 
Iv^sZsv  oder  Xvöeiag.  Man  kann  fragen:  weshalb  wird  nicht  die 
Lösung  direkt  ausgesagt?  War  das  etwa  zu  sehr  Geheimlehre?  In  den 
Eumeniden  gibt  es  nur  gewöhnliche  Mythologie,  wie  sich  am  stärksten 
728  zeigt.  Mrixavi}  IvtrjQiog  wie  ßTjxccvi]  ÖQaöTtJQiog  Sept.  1041.  Der 
Gedanke    von   647 f.    steht    auch    Ag.   ioi8ff.    rb   6'   ijtl  yäv   nsoov 


144  Drittes  Epeisodion. 

aüta§  usw.,  wo  rig  av  ndXiv  dyxaXäöair^  ijcaeiöcov  dem  TOVTC^v 
e:ita)i6d(;  hier  entspricht.  V.  651  f.  werden  vielfach  mifsverstanden, 
während  doch  der  Sinn  einfach  ist:  in  allem  andern  ist  seine  Allmacht 
unbegrenzt,  und  mühelos  schafft  er  um,  so  und  so,  wie  er  will  (Schütz, 
Paley),  s.  Hik.  99  jtäv  anovov  6aißovl(ov*  -ftjßevov  avco  (pQovrißd 
n<o<;  avTod'EV  i^ijtga^ev  sfiütag  hÖQavcov  dcp'  dyvSv.  Und  ovölv 
doS^juaivcov  ßivH  (Dativ)  ist  ganz  wie  Sept.  393  Xütütoq  ;f«A<z?c5i^  «5 
xaraö^fiaivcov  ßivH  (ßivoq  auch  Eum.   128.  832.  840). 

Chor  652—656.  Die  Erinyen  knüpfen  einigermafsen  an  das  Letzt- 
gesagte an:  alß'  ixx^ciq  üte6oc  wie  alß'  dvaöJtdGtji  xovig  647,  und 
machen  die  unmöglich  scheinenden  Folgen  einer  Freisprechung  an- 
schaulich. "FjtsQÖixsLV  (Plat.  Phaid.  86 E  mit  Gen.;  Phryn.  Bk.  An. 
68,  24  mit  v7t£Q  TLVoq  eiJtsXv  öixfjv  erklärt)  vergleicht  sich  mit  vüttQ- 
Orarelv  rivog  Hik.  342;  noch  näher  steht  Soph.  Ai.  1346  ov  ravr^ 
'OSvöOEV  rovö  *  'bjtegiiaxeig  ifioi  (wie  überhaupt  der  Aias  viele  Paral- 
lelen zu  der  Orestie  bietet).  Aber  (pavysiv  pafst  nicht,  wo  'Freisprechung' 
der  Sinn  ist;  auch  an  ydg  haben  Casaubonus  und  Schütz  mit  Recht 
Anstofs  genommen;  also  gut  Dittenberger  :n:c5q  rdüt:o(f)£vy£iv»  —  Uiöoi 
267.  479;  zu  ßcoßoig  vgl.  Ch.  293;  (pgateQeg  bei  A.  nur  hier;  x^Q^^V^ 
Soph.  OT.  240;  s.  auch  Ag.  1037. 

Apollon  657—673.  Ich  habe  bereits  in  der  Einleitung  zu  den 
Choeph.  S.  12  bemerkt,  dafs  das  letzte  Argument  Apollons  gegen  die 
alte  Anschauung  gerichtet  scheine,  wonach  das  Band  des  Kindes  mit 
der  Mutter,  die  nicht  zweifelhaft  war,  als  das  heiligste  galt,  während 
mit  der  höheren  Bildung,  die  aus  der  Einführung  der  Ehe  folgte,  der 
Vater  mindestens  die  gleiche  Geltung  erhielt.  Vgl.  Telemachs  Scherz 
«215:  ßijrrjQ  fiiv  T£  fik  (pTjöi  rov  e/ißsvai'  avraQ  eycoye  ovx  oW' 
ov  ydQ  ütco  rig  ebv  yovov  avrbg  dveyvo,  und  Klearchos  bei  Athenaios 
XIII  555 D  (von  Wecklein  angezogen):  iv  öh  lid^^vaig  ütQCorog  KixQO'ip 
fiiav  svl  sC^ev^Ev,  dveör^v  ro  utgoregov  ovö(ov  rcov  ovvoöcov  xal  xoi- 
voyaßiwv  ovrcov,  610  xal  a6o^e  riöiv  6i<pv7]g  vo/tiiöd^ijvai,  ovx  slöo- 
rcov  r(ov  ütQoreQOv  6id  ro  TtXrjd^og  rov  narega.  Vgl.  oben  zu  6400". 
Die  Theorie,  dafs  der  Vater  der  eigentliche  Erzeuger  sei,  findet  sich 
deutlich  auch  bei  Euripides,  der  sie  hierher  haben  wird  und  sie  im 
Or.  (552  flf.)  zu  gleichem  Zwecke  benutzt,  s.  noch  (Schütz)  Frg.  1048. 
Anaxagoras  (s.  Wilamowitz  Übers.  S.  43,  i)  scheint  ebenso  gelehrt  zu 
haben,  Aristot.  De  gen.  anim.  A  i  p.  7636  3iiF.  (Diels  Vorsokrat.  325); 
doch  widerspricht  ein  andres  Zeugnis  (das.  nr.  iii).  Paley  führtauch 
Plut.  Quaest.  Conv.  IV,  p.  65 1  C  an :  rb  öJteQfia  firj  utQoyayovevat  rb 


Drittes  Epeisodion.  145 

yovißov  6t.a  xaräipv^iv  (lückenhaft),  dXX^  vXrjv  fiovov  xal  TQocprjv 
:xaQixBiv  tqji  djtb  rov  aggevog.  Eigentlich  liegt  auch  in  dem  attischen 
ijt^  (XQorcoL  ötaiömv  yvTjoicov  dieselbe  Anschauung:  die  Erde,  mit  der 
die  Mutter  verglichen  wird,  ist  doch  auch  nur  xQOifbg  xvfiarog  veo- 
OnoQov,  und  deutlich  ausgeführt  haben  wir  das  in  dem  Papyrusfrag- 
mente aus  Aischylos  Europe:  xal  rglq  Jtovovoa  rovq  yvvaixeiovq 
:x6vovg  exaQtiQTjö'  dgovQa  xovx  £jrf//i/;aTo  ro  ßi]  ^^sveyxelv  öxsQfia 
ysvvalov  JtaxQoq. 

657  ßd^£  an  die  Erinys,  die  er  eines  Besseren  belehren  will. 
658  ist  die  Überlieferung  zwischen  xsxXrj/itivov  (M)  und  -fievi]  (f  g  h) 
geteilt.  Apollon  will  das  rixreiv  auschliefslich  dem  Vater  zusprechen, 
also  mufs  auch  rexvov  auf  diesen  und  nicht  auf  die  Mutter  bezogen 
werden,  und  firjrrjQ  rsxvov  in  dem  Sinne  „ihres  Kindes"  ist  kein 
eigentlicher  Ausdruck.  Daher  xsxXtjßsvOV»  Hingegen  der  Ausdruck 
fiy'iTTjQ  liefs  sich  doch  in  keiner  Weise  als  uneigentlich  anfechten.  Was 
den  sonstigen  Sprachgebrauch  betrifft,  so  findet  sich  bei  A.  selber 
rixTeiv  kaum  je  anders  als  von  der  Mutter,  wie  gleich  V.  666;  Ch.  690 
rov  Tsxovra  steht  in  Beziehung  zu  rovg  rsxovraq  Eltern  681  ;  jtars- 
Q(OV  TS  xal  rsxovTCDV  329  kann  allerdings  nur  auf  den  Vater  bezogen 
werden;  dazu  hat  er  rox^g  Eltern  oft  (270.  497  usw.).  Homer  aber 
hat  rixrsiv  auch  vom  Vater,  und  bekanntlich  Piaton  in  Diotimas  Rede 
Sympos.  206  ff.  rixTStv  (roxoq)  und  ysvväv  als  Synonyma,  wogegen 
allerdings  Euripides  gerade  in  der  Stelle  des  Orestes  das  rixreiv  der 
Mutter  zuspricht,  dem  Vater  das  (pvrsveiv  (Weckl. ;  über  rexcSv,  roxrjq 
bei  Soph.  und  Eur.  s.  P.  Menge  De  poetarum  scaen.  sermone  [Gtg. 
1906]  34  ff.)  —  659  xvfia  ==  xvTjßa,  Ch.  128;  vgl.  iyxvficov  allgemein. 
660  S-Qcoiöxcov  die  von  Herodian  richtig  verlangte  Schreibung,  die  der 
Med.  hier  nicht,  aber  doch  Ch.  846  und  Pers.  457  bewahrt.  Hesych. : 
^Qwoxcov  xvcoöaka'  ix^oQiC^cov  xal  <j:jteQßari^(ov,  ysvvfov.  AiöxvXog 
\4ßVfi(6vtji  (Frg.  13);  vgl.  ^oQog  Hdt.  2,  93  u.  a.  ^'Egvog  wieder  666, 
Ag.  1525  ißov  ix  rovö'  eQvog  degd-iv  (ebenso  andre  Dichter);  bei 
djtBQ  ^evcoi  ^evTj  ist  an  räumlich  getrennt  wohnende  Gastfreunde  und 
Depositum  (Schol.)  zu  denken.  OlOi  geht  auf  beide  Eltern  und  ist 
nicht  in  aloi  zu  ändern;  über  das  fehlende  dv  s.  zu  211.  —  662 ff. 
Apollon  fährt  fort  die  Erinys  anzureden;  <Jet|ö>  kann  man  eigentlich 
verstehen.  Er  zeigt  jetzt  das  Bewufstsein  der  Überlegenheit;  er  und 
Athene  gehören  ja  zusammen  als  Kinder  des  Zeus,  des  neuen  und 
besseren  Herrschers,  und  von  dem  Hinweis  auf  Pallas  wendet  er  sich 
direkt   an   diese.     Die  Lücke   vor   665   scheint  klar,    wegen  ov6'  und 

Aischylos.  10 


146  Drittes  Epeisodion. 

weil  in  der  Tat  hier  etwas  mehr  als  der  eine  V.  665  verlangt  wird; 
dagegen  dafs  663  TtarijQ  fihv  av  xth,  ohne  ausgedrückten  Gegensatz 
steht  (Ddf.  Lex.  p.  210),  nötigt  nicht  zur  Annahme  einer  zweiten  (Weil) 
nach  666.  Vielmehr,  wenn  es  nach  666  weiter  ginge:  avev  öh  Jta- 
TQog  TEXVov  ovx  £irj  ütOT '  av  (diesen  Sinn  möchte  Weil,  s.  Eur.  Or.  547), 
so  würde  das  einen  engen  Zusammenhang  zerreifsen.  666  ^edg  sicher 
Femininum,  wie  883  und  bisweilen  sonst;  d^ed  (671)  ist  häufiger  und 
würde  hier  deutlicher  sein  (Weil).  —  667  fF.  sieht  wie  eine  captatio 
aus,  ist  aber  doch  an  die  Vorsitzende  und  nicht  an  den  Areopag  ge- 
richtet, und  soll  das  einträchtige  Zusammenwirken  beider  Götter  hervor- 
heben. Zugleich  wird  der  Abschlufs  der  Rede  deutlich,  wie  mit  einem 
Epiloge,  markiert,  und  demgemäfs  schlieft  nun  Athene  die  Verhandlung. 
Wenn  man  ein  Argument  i^m  rov  jtQdyfiarog  in  den  Versen  gesehen 
und  daran  erinnert  hat,  dafs  solche  beim  Areopag  verboten  waren 
(vgl.  zu  674),  so  ist  doch  von  da  bis  zur  Tilgung  der  Verse  667 — 673, 
als  eines  bei  einer  Wiederaufführung  nach  A.s  Tode  gemachten  Ein- 
schubs (so  Weil),  noch  ein  recht  weiter  Weg.  Auf  666  auslaufend, 
würde  Apollons  Verteidigung  ohne  jeden  Abschlufs  sein.  —  667  (bg 
Ejtiörafiai:  s.  zu  581 ;  nicht  soviel  wie  oöov  övvaßai  (Schol.),  sondern 
zuversichtlich  und  bestimmt  (©§,  nicht  ojtcog).  —  670  ff.  Hinweis  auf 
den  Bund  zwischen  Athen  und  Argos,  762  ff.  —  672  Tciös  gehört  zu 
T«  jciörd  (Bund,  Ag.  631),  Td5v6e  zu  ejtiönoQOvq. 

674—680,  Schlufs  der  Verhandlung.  KeXsvo)  ist  mit  Recht 
von  Robortellus  in  xslevOco  geändert  worden,  weil  im  Widerspruch 
mit  708;  dafs  Athene  keinen  Schlufs  aufzwingen  will,  sondern  ihn  nur 
vorschlägt,  zeigt  deutlich  678.  Kirchhoff  und  Weil  machen  aus  dem 
Satze  sogar  eine  Klage,  und  xeksvöo)  zum  Konjunktiv.  Athene  mag 
übrigens  wirklich  nach  dem  Brauche  des  Areopags  verfahren,  nichts 
i^G)  rov  üiQayfiatog  zuzulassen,  indem  sie  alsbald  nun  abschneidet. 
*A7tb  yvcofiTjg  s.  zu  488 f.;  Stanley  vergleicht  Plut.  Mor.  44 DE  dütb 
yvmßrig  {dxovsiv,  von  Richtern).  —  676  rjfiiv  /isv:  Gegensatz  ist  die 
andre  Partei;  also  wieder  ein  fisv  ohne  6a  (663).  In  :täv  rero^evTai 
ßeXoq  wird  dXiq  XeXeyßhmv  bestätigt  (Wecklein) ;  fihG)  ö '  dxovöai  usw. 
nicht  ohne  Drohung,  vgl.  711  usw.  (fievo}  mit  Inf.  wie  732,  Homer 
^247,  «422).  Die  Frage  678  mufs  natürlich  an  die  andre  Partei 
gehen,  für  die  Apollon  angemessener  antwortet  als  Orestes;  also  679 
AK  statt  XO.  richtig  Karsten.  Ti&alOa  =  noiovöa  wie  so  oft,  ohne 
jede  Beziehung  zum  d^eöfiog  681,  indem  die  Frage  nur  ist:  Schlufs 
oder  nicht,  und  die  Antwort  entsprechend.    Logisch  sollte  es  heifsen: 


Drittes  Epeisodion.  147 

:n:cog  ri^coy  iva  ^Qog  Vfiwv  afioficpog  S;  aber  so  verschränkt  auch 
Ch.  14,  s.  dort.  —  679  (ov  rjxovoaTSy  d.  h.  was  nicht  nötig  ist  zu 
wiederholen.  Die  Ausdrucksweise  ist  üblich,  mit  verschiedener  Färbung : 
Ag.  1287  ngd^aöav  (bg  enga^iv,  Soph,  OC.  273  ixofirjv  l'v'  Ixofirjv, 
usw.,  Wecklein  zu  Ag.  11 70. 

Einsetzungsrede  der  Athene,  681— 710.  Die  Verwunderung, 
dafs  diese  Einsetzung  erst  jetzt  geschieht,  während  sie  bereits  57ifF. 
angekündigt  war,  hat  Kirchhoff  verleitet,  sie  nach  573  umstellen  zu 
wollen  (was  wegen  des  Schlusses  708  ff.  sichtlich  unmöglich  ist),  und 
Wecklein,  sie  von  Anfang  bis  zu  Ende  einzuklammern,  als  hier  inter- 
poliert (während  ursprünglich  nach  573  Ähnliches  gestanden  habe). 
Wenn  solche  Annahmen  nötig  sind,  wird  man  sich  doch  lieber  mit 
dem  Überlieferten  abzufinden  suchen,  und  kann  es  auch  ganz  gut, 
vgl.  zu  571.  Der  Gerichtshof  ist  zunächst  für  diesen  Fall  zusammen- 
berufen, sodann  soll  er  eine  dauernde  Institution  werden;  dieser  Fall 
also  ist  ihm  zunächst  zu  gebührender  Kenntnisnahme  (573)  vorgelegt, 
und  er  hat  nun  zum  ersten  Male  in  Funktion  zu  treten  und  zu  ent- 
scheiden; an  diese  Stelle  gehört  die  Anrede  an  ihn,  die  erst  weiter- 
hin, indem  die  Göttin  für  die  Zukunft  festsetzt,  zu  einer  Anrede  an 
das  ganze  Volk  wird.  Denn  'AzTtxbg  Iswg  (vgl.  638)  .  .  xgivov- 
rsg  681  f.  sind  die  Richter  allein.  —  Nach  682  stellt  Hermann  (Din- 
dort)  die  Verse  704 — 6,  was  indes  unzulässig  ist;  denn  nach  ihnen 
würden  683  f.  ganz  müfsig  sein.  Dindorf  freilich  erklärt  diese  samt 
den  folgenden  bis  699  für  Interpolation.  Man  ist  nun  nicht  ver- 
pflichtet, alle  solche  komplizierten  Hypothesen  zu  widerlegen  i),  sondern 
darf  sie  als  widerlegt  betrachten,  wenn  sich  das  tatsächlich  Überlieferte 
als  haltbar  erweist.  In  diesem  nun  ist  zwischen  682  und  683  enger 
Zusammenhang :  jtQCorag  öixag  xQivovrsg  —  iörai  6h  xal  rb  loijtbv  — , 
mit  derselben  Verbindung,  wie  sie  bereits  zweimal  da  war,  483  f.  und 
57iff. :  augenblicklicher  Zweck  und  dauernde  Institution.  An  Ganters 
Emendation  alel  öixaOTWv  684  für  alsl  6'  hxdörcov  scheint  mir  nicht 
zu  zweifeln;  so  aber  stimmt  öixaörcov  zu  öixag  682,  dsi  aber  zu  sig 
anavra  xqovov  484  und  ig  rbv  aiavij  XQO^ov  572;  dazu  ßovXevt?}- 
Qiov  zu  570,  und  örgarSi  zu  569.  Äiyiwg  aber  pafst  zu  OtjöeoDg  686, 
und  dies  zu  Otjöicog  roxoig  402  und  x^ovog  Orjo^iöog  1025  f.  Ich 
habe  schon  früher  darauf  hingewiesen,  dafs  der  Dichter  in  Athen  eine 
Art  Demokratie  voraussetzt,  eben  die  von  Theseus  begründete  (s.  zu  402). 


I)  S.  auch  Weil  Revue  des  etudes  grecques  1S88.  p.  12p. 

10* 


148  Drittes  Epeisodion. 

Wenn  nun  weiter  von  685  ab  eine  Archäologie  des  Areopags  gegeben 
wird,  so  stimmt  dies  zu  der  Archäologie  des  delphischen  Prologs,  und 
zwar  auch  im  Charakter  insofern,  als  hier  und  dort  die  Sagen,  die 
von  Streit  zwischen  Göttern  berichteten,  kassiert  werden.  Die  Sage 
vom  Areopag  bringt  Euripides,  der  sie  gewifs  nicht  erfunden  hat, 
EI.  1258 ff.,  I.  T.  945  ff:  "  Qeiog  jr«^og  ist  davon  benannt,  dafs  Ares, 
der  Poseidons  Sohn  Halirrhothios  getötet  hatte,  hier  von  den  Göttern 
selbst  gerichtet  wurde.  Dafür  setzt  A.  die  Sage  von  den  Amazonen, 
die  als  Töchter  des  Ares  diesem  hier  geopfert  hätten,  und  hier  neuert 
er  vielleicht,  indem  nirgends  sonst  der  Areopag  als  von  den  Ama- 
zonen besetzt  und  befestigt  vorkommt.  Über  die  Kämpfe  zwischen 
Athenern  und  Amazonen,  woraus  die  panegyrische  Rhetorik  wie  die 
bildende  und  malende  Kunst  so  gerne  Stoff  nahm,  handelt  genau 
Plutarch  im  Theseus  Kap.  zy^  besonders  nach  Kleidemos;  nach  diesem 
hatten  die  Amazonen  ihr  Lager  in  der  Gegend  der  Pnyx,  die  wenigstens 
dem  Areopag  benachbart  ist,  aber  von  einer  Stadtgründung  liest  man 
nichts,  wenn  auch  die  Kämpfe  einige  Monate  dauern.  Doch  führt 
Stanley  das  Etym.  M.  "Ageiog  Tcayog  und  Eustath.  zu  Dionys.  Perieg. 
653  an,  wo  der  Name  davon  hergeleitet  wird,  dafs  die  Amazonen,  die 
Töchter  des  Ares,  auf  ihrem  Feldzuge  dorthin  gekommen  seien  (also 
etwas  anders  als  hier).  Was  indes  A.  eigentlich  sagt,  mufs  erst  unter- 
sucht werden.  Der  mit  jtdyov  <5'  "Aqswv  beginnende  Satz  verläuft 
anakoluthisch,  und  man  sieht  nicht  einmal,  wovon  nach  der  ersten 
Intention  dieser  Akkusativ  abhängen  sollte;  da  nun  auch  der  Name 
"Ageiog  erst  690,  wo  er  nochmals  vorkommt,  erklärt  wird,  so  hat  man 
vermutet,  dafs  er  das  erste  Mal  sich  irrtümlich  eingeschlichen  habe, 
an  Stelle  des  den  Akkusativ  regierenden  Verbums  oder  Partizips.  Da 
liegt  am  nächsten  ütdyov  6^  ccq^  e^si,  woraus  sich  leicht  die  Korruptel 
bilden  konnte;  vgl.  6'  aga  Sept.  646,  Pers.  568  {dga  auf  den  gegen- 
wärtigen Augenschein  weisend).  Das  Ot^ascog  xara  (p&ovov  (686)  auf 
etwas  wie  den  Raub  der  Antiope  zu  beziehen,  scheint  mir  unzulässig, 
sondern  dies  mufs  seine  Erklärung  im  Folgenden  finden,  wo  in  xal 
:x6Xiv  vaoütToXiv  rfjvö^  vipLnvQ-yov  dvrsjtVQycoöav  tots  etwas  ver- 
dorben ist.  Theseus  hatte  durch  seinen  üvvoixiößog  ein  neues  grofses 
Athen  geschaffen,  eine  jtolig  veojtrokig,  die  natürlich  auch  die  Akro- 
polis  mit  einschlofs,  den  Areopag  aber  nicht;  aus  Mifsgunst  hiergegen 
kamen  die  Amazonen,  denen  Theseus  die  Antiope  entführt  hatte,  und 
bauten  hohe  Bollwerke  dagegen  auf,  gerade  auch  auf  dem  Areopag, 
von  dem  aus  nach  Hdt.  VIII,  52  die  Perser  480  die  gegenüberliegende 


Drittes  Epeisodion.  149 

Akropolis  belagerten.  Um  diesen  Sinn  zu  gewinnen,  mufs  man  jtokai 
(Orelli)  vsojtroXai  schreiben,  woraus  sich  zu  rfjvö^  v'tpiütvgyov  ein 
ütokiv  ergänzt.  Man  hat  auch  an  xoxe  Anstofs  genommen  {nolH 
dafür  Weil);  aber  das  Adverb  weist  wohl  auf  die  verschiedene  Gegen- 
wart, wo  diese  Stadt  wieder  zerstört  war.  IIoXbl  veontoXsi  und  vtf)i- 
Ttvgyov  dvTETtvQycooav  kann  man  mit  aJtoUv  'iXiov  TtoXiv  457,  dv}]- 
fi8Qov  .  .  Tj/Li€Q(x)ßev7]v  14,  JtaQ&svov  (ßllaq  (flXoi  999  usw.  vergleichen; 
zu  dvTLnvQyovv  vergleicht  Paley  Eurip.  Bakch.  1097  dvrinvQyov  ani- 
ßäöai  nhgav. 

690 fF.  'Ev  öa  Tcöi  auf  diesem  wohnend;  öaßag  (700)  'was  Ehr- 
furcht einfiöfst';  über  aäßag  und  ipoßoq  als  Gegensätze  s.  Ch.  54 ff.; 
aber  sie  können  auch  zusammengehörig  gefafst  werden,  wofür  Weck- 
lein an  'iva  yag  dfog,  ev^a  xal  aiöcog  (Kyprien  bei  Piaton  Euthyphr. 
12A)  und  an  Homer  0  657  i'oxa  yccQ  aiöchg  xal  öäog  erinnert;  auch 
Sophokles  Ai.  1079  ^^og  yccQ  coi  nQoCaoriv  aiaxvvt]  ^'  oßov.  -S;f^<7£«: 
das  Futurum  des  Aorists  kann  ebensogut  die  gesamte  Zukunft  um- 
fassen, wie  der  Aorist  die  gesamte  Vergangenheit;  zu  ergänzen  ist 
avrovg  (rovg  dürovg),  und  rb  fii]  (ddixalv)  tritt  hinzu  wie  220 
nach  ;fo:Aa«g.  Für  roö'  tjfiaQ  möchte  Wecklein  :jta6'  rißag  =  fia^ 
i]fiaQav ;  doch  findet  sich  jta6d  bei  A.  nicht  (allerdings  aber  jtaöaQOiog 
und  dgl.).  t6  t'  ^fiag  (Grotius)  =  rrjv  ^'  rifiagav  scheint  wenigstens 
nicht  unzulässig ;  aber  besser  xar  *  rißaQ  Weil,  wie  mit  xal  xar '  avipgo- 
vf]v  auch  Soph.  El.  259  steht.  —  693  wird  nun  eine  Bedingung  ge- 
setzt, die  sich  offenbar  auf  Ephialtes'  kurz  zuvor  erfolgte  Gesetzgebung 
bezieht:  durch  diese  neuen  Gesetze  war  dem  Areopag  die  Oberaufsicht 
über  das  gesamte  Staatsleben  genommen.  Für  das  korrupte  ^tixai- 
vovTcov  ist  die  beste  Herstellung  (besser  als  'jcixaivovvrcov  und  jtixQat- 
vovTCOv)  'ütixQaivovTCOv,  indem  zwar  nicht  dies  Kompositum,  aber  doch 
XQaivQ)  dem  Aischylos  in  den  Bedeutungen  'benetzen,  verunreinigen' 
vertraut  ist  (170,  Hik.  266),  und  ajti-  ja  in  autiggoaiai  noch  einmal 
steht  (wiewohl  hierfür  Wieselers  ßi]  n  beachtenswert  ist) ;  dazu  gehört 
dann  die  Interpunktion  nach  aniQQoaWi  und  die  Ersetzung  von  ^ ' 
durch  6\  BoQßoQcoi  usw.  war  Sprichwort;  Diogenian.  III,  55  usw. 
(wonach  ebenfalls  vor  ßogßoQCOi  zu  interpungieren  ist,  GHermann,  was 
auch  in  den  Hdschr.  geschehen  ist);  man  vergleicht  Eur.  Hik.  222 
XaßTtQov  öa  d^oXagmi  öcoßa  Ovßßal^ag  rb  öov ;  Theogn.  96 1 .  Der 
Dichter  drückt  sich  scharf  und  entschieden,  dabei  aber  doch  vorsichtig 
aus;  ebenso  im  Folgenden,  worin  die  Mahnungen  aus  dem  letzten 
Stasimon  (5 17  ff.)  z.  T.  wörtlich  wiederholt  werden,  beiläufig  auch  eins 


150  Drittes  Epeisodion. 

der  Argumente,  die  Dindorf  gegen  die  Echtheit  dieser  Verse  geltend 
macht,  wogegen  Weil  an  Ag.  1 2 19 ff.  ==  1096 f.,  I275f.  =  ii38f., 
12875.  «a  1 171  f.,  und  an  Soph.  El.  3035.  =  1645.  erinnert.  Aber 
auch  gerade  die  Eumeniden  sind  von  Wiederholungen  voll,  zum  Vor- 
teil der  Exegese  und  Kritik,  und  wann  je,  so  galt  bei  diesen  Grund- 
sätzen das:  xal  ölq  rb  xakbv  y.aXov  eüriv  iviöütelv.  V.  697  ßov- 
Xsveiv  'raten'  wie  Prom.  204;  jteQiürsXXsiv  *  hochhalten,  pflegen  von 
Gesetzen  Hdt.  2,  147.  3,  31.  4,  80  (Paley).  Der  Areopag  mit  seiner 
unbeschränkten  Oberaufsicht  über  alles  war  bisher  eine  zu  fürchtende 
Gewalt  im  Staate  gewesen,  von  der  sich  nun  der  Demos  frei  machte. 

700  ff.  Ssßaq  hier  wie  öfters  konkret  der  Gegenstand  der  Scheu 
(to  ösßaöTov,  Ch.  157  u,  s.);  mit  ragßovvteq  =  ipoßovfisvoi  ist  wieder 
die  Verbindung  von  Ehrfurcht  und  Furcht  ausgedrückt,  wie  690  f.  In 
iQVfid  re  x^Q^^  ^^^  JcoXscog  ist  das  re  unregelmäfsig  gestellt.  Die 
Skythen  hatten  von  Alters  her  den  Ruf  der  Gesetzlichkeit,  Frg.  203 
iut:n:dxTi(;  ßgcorfJQsg  evvofioi  Sxvd^ai,  und  schon  Homer  iV  5  f.  'ijtJtrjßoX- 
y(ov  yXaxTO(pdya)v  'Aßiwv  re  öixaiorärcov  dv&Qcoütcov,  woraus  wieder 
A.  Frg.  198  geschöpft  ist,  der  sie  rdßioi  nennt  und  jedenfalls  FaßicDV 
bei  Homer  las.  Über  -rjioiv  s.  zu  Ch.  569.  Bei  nilojtoq  sv  ronoK; 
ist  an  die  svvoßatrdrTj  Aaxeöaificov  gedacht.  —  704  ff.  nun  nach- 
drücklich die  eigentliche  Einsetzung,  die  hier  durchaus  passend  steht. 
BovXsvTTiQiov  wie  oben  (684),  jetzt  ohne  Erwähnung  der  richterlichen 
Funktion,  obwohl  man  in  xsq6c5v  dd^ixtov  eine  Anspielung  darauf 
sehen  kann ;  oder  geht  dies  auf  die  Prozesse,  die  Ephialtes  gegen  eine 
Reihe  einzelner  Areopagiten  ütegl  rwv  ötcoixrjfievcDv  durchgeführt  hatte, 
Aristot,  IloXir.  'AS-.  25,  2?  Der  Charakter  als  Aufsichtsbehörde  tritt 
besonders  in  eoöovrmv  vüteQ  iyQrjyoQog  (pQOvgrißa  yfjq  hervor;  denn 
natürlich  ist  nicht  mit  dem  Scholiasten  bei  svöovrsq  an  Ermordete  zu 
denken,  auch  nicht  an  Nachtpolizei,  sondern  es  wird  bildlich  geredet, 
vgl.  Ch.  881,  Ag.  1357.  ^QOVQTjfia  ebenso  konkret  Sept.  449.  Also 
nach  dem  Dichter  ist  alle  diese  Macht  ursprüngliches  Attribut  des 
Areopags,  während  die  Demokraten  als  ursprünglich  nichts  als  die 
Blutgerichtsbarkeit  anerkannten.  —  707  e^hsiva  ist  ein  Beweis,  dafs 
die  Rede  der  Athene  nicht  so  kurz  war,  wie  Dindorf  sie  macht;  zu 
dem  Gegensatze  vgl.  571  ff. 

711—733  Abstimmung  der  Areopagiten,  und  währenddessen 
Wechselrede  der  Parteien  in  Distichomythie,  durch  drei  Verse  des  Chors 
abgeschlossen.  Es  sind  10x2  und  dann  noch  die  drei  Verse,  aufser 
jeder  Beziehung  zu  der  Zahl  der  Choreuten;  ob  in  Beziehung  zu  der 


Drittes  Epeisodion.  151 

der  Abstimmenden?  Aber  elf  dürfen  es  nicht  gewesen  sein,  sondern 
eine  gerade  Zahl,  damit  sich  Stimmengleichheit  ergeben  konnte;  was 
der  Scholiast  zu  743  sagt,  es  seien  51  gewesen,  ist  Übertragung  von 
der  Zahl  der  Epheten.  OMüIler  nimmt  also  an,  dafs  einer  nach  711 
gestimmt  habe,  und  wieder  einer  nach  jeder  Rede  der  Parteien,  wo- 
nach sich  12  ergeben;  Weil  statuierte  früher  den  Ausfall  von  zwei 
Verspaaren  und  rechnete  die  drei  letzten  Verse  nicht,  mit  gleichem 
Endergebnis;  noch  anders  und  mit  noch  viel  gröfserer  Gewaltsamkeit 
erreicht  dies  Wecklein.  Die  Wechselreden  selbst  indes  nehmen  nur 
zu  Anfang  auf  die  Abstimmung  Bezug  und  werden  dann  zur  reinen 
altercatio  (beinahe  XoiöoQia)  der  Parteien;  ich  vermisse  also  den  ge- 
nügenden Grund,  zwischen  diesen  Scheltworten  und  der  Abstimmung 
einen  Parallelismus  zu  fordern. 

7 1 1  ßagelav  Tfjvö'  bßiliav  x^ovog  wie  406  xaivrjv  .  .  rtjvö'  Ofit- 
Uav  x^ovoq,  und  720  ßaQala  xöi(>ä«  rijiö*  ößiXi^aa)  ütaXiv  (was  auch 
zu  den,  bei  696  ff.  erwähnten,  Wiederholungen  dieses  Stückes  gehört), 
SvßßovXög  sißt  drohend  eben  durch  die  Litotes,  ApoUons  Gegen- 
rede entspricht  (zu  Gh.  489 ff.):  {iriöaßcoq,  drtßdoai  —  \ir^6^  «xap- 
nGixovQ,  xrioai  (=  ütoi^öaif  17,  Ch.  1060).  —  715  oeßatq:  vgl.  92. 
151;  zum  Gedanken  166  ff.  Ov  Xa^^QV.  obwohl  diese  nicht  dein  Beruf 
sind  (sondern  der  unsrige).  —  718  üiQoöTQOJtalg  öipdXXsratt  durch  das 
Bittgesuch.  Die  Geschichte  des  Ixion,  des  ersten  Mörders  und  ersten 
IxäzTjq  (also  richtiger  doch  "^l^icov ;  vgl.  Welcker  Aesch.  Tril.  549),  hatte 
A.  in  den  ÜSQQaißiösg  und  dem  ^^Icov  behandelt,  wohl  so,  wie  sie  bei 
Diodor  4,  69  dargestellt  ist;  wenigstens  hiefs  wie  dort  auch  bei  A. 
(Frg.  88  bei  Schol.  Pind.  P.  2,  39)  Ixions  Vater  Antion.  Ixion  hatte 
seinen  Schwiegervater  Eioneus,  dem  er  die  Mva  schuldig  geblieben 
war  (vgl,  ÜEQQ.  Frg.  184)  und  der  ihm  dafür  Pferde  gepfändet  hatte, 
unter  trüglichen  Versprechungen  der  Zahlung  zu  sich  gelockt  und  ihn 
in  eine  mit  Feuer  gefüllte  Grube  gestofsen  (Frg.  185).  Niemand  wollte 
ihn  wegen  dieses  Mordes  reinigen;  da  wurde  er  Schutzfiehender  des 
Zeus  (Frg.  340  tiqIv  dv  naXayßoXg  al'ßarog  ;fOi()oxToVov  avrog  ös 
XQdvriL  Zevq  xaTaOtä^ag  x^Q<^^^)'  Nach  Frg.  381  {iv  ralq  HsQQaißiCiv 
nach  Reitzensteins  Hdschr.  des  Etym.  M.)  hatte  der  Mörder  auch, 
um  sich  vor  der  Rache  zu  sichern  (ähnlich  wie  durch  das  ßaOxccXl- 
5c£V,  zu  Ch.  439  ff.),  Blut  von  dem  Ermordeten  in  den  Mund  ge- 
nommen und  ausgespien.  Dieses  verruchten  Mörders  erbarmte  sich 
gleichwohl  Zeus  und  sühnte  ihn;  aber  er  vergalt  das,  indem  er  die 
Hera  verführen  wollte,  und  dafür  kam  er  aufs  Rad.     Also,  sagen  die 


152  Drittes  Epeisodion, 

Erinyen,  hat  Zeus  allerdings  verkehrt  gehandelt,  indem  er  diesen  ixh7jg 
annahm,  der  es  ihm  so  vergalt:  Xeysiq  „du  sagst  es"  (so  richtig 
Wilamowitz),  wie  im  Evangelium  öv  keyeig  „du  sagst  es",  eine  Form 
der  Bejahung,  wo  man  aus  irgendeinem  Grunde  nicht  offen  behaupten 
will  (ausgeführter  Phaidra  im  Hippolytos  352  öov  Ta6\  ovx  e/iov 
xkveig).  Man  möchte  wissen,  wie  im  Drama  die  so  ganz  unverdiente 
Gnade  des  Zeus  motiviert  war.  Es  ist  mir  aber  unbegreiflich,  wie 
Kritiker  (Merkel,  früher  Weil,  Wecklein)  diesen  engen  Zusammenhang 
zwischen  718  und  719  durch  Umstellung  von  719 — 2^  nach  730  haben 
zerstören  können.  Der  Chor  geht  aus  Respekt  auf  diese  Sache  nicht 
weiter  ein  und  wiederholt  (mit  gleichen  Ausdrücken)  seine  erste 
Drohung.  Jtxiyg 'Rechtsstreit'  (vgl.  729);  477  firj  rvxovCai  ütQayßaxog 
VLXri(f)6Q0V*     ndliv  'in  Zukunft',  wie  fierav&iq  478. 

721  ff.  Apollon:  dafs  du  verlierst,  wird  eintreten;  denn  du  giltst 
nichts,  selbstverständlich  nicht  unter  (ev^  s.  Wecklein)  den  jüngeren 
Göttern,  zu  denen  du  nicht  gehörst,  aber  auch  nicht  als  eine  von  den 
älteren  (vgl.  was  er  69 f.  gesagt  hat).  Darauf  der  Chor:  das  wird  ja 
dann  ein  Seitenstück  zu  dem  sein,  was  du  im  Falle  des  Admetos 
fertig  gebracht  hast.  In  difx&itovg  d^eivai  ßgorovg  ist  natürlich  ab- 
sichtliche Übertreibung.  Die  Fabel  war  von  Phrynichos  in  der  "AX- 
X7](jTtg  behandelt;  ob  mit  dem  krassen  Zuge,  dafs  Apollon  die  Moiren 
mit  Wein  berauschte  (mit  (paoi  erwähnt  Schol.  Eur.  Ale.  ;^;^),  weifs 
man  nicht.  Euripides  Alk.  12  Moigag  doAoiöag;  33  Moigag  öoUwi 
0(f)?jkavTi  raxvt]i.  Die  Geschichte  stand  bei  Hesiodos  (Schol.  Eur. 
Ale.  i),  jedenfalls  mit  diesem  Zuge;  A.  aber  liebt  es  mitunter,  recht 
krasse  Züge  der  Fabel  hervorzukehren,  z.  B.  Hik.  300 f.  —  72$  oe- 
ßovra  wie  Eurip.  Alk.  10  oölov  yag  dvögbg  0610g  wv  hvyxavov  (als 
Zeus  den  Apollon  wegen  Tötung  der  Kyklopen  bei  Admetos  in  Dienst- 
barkeit gegeben,  was  A.  vielleicht  voraussetzt,  vielleicht  kassiert).  726 
rvxoL :  Optativ  im  Nebensatze  eines  allgemeinen  Satzes,  wie  Prom.  636 
und  öfter  bei  Sophokles,  OT.  315.  979  u.  s.,  Bruhn  Anhang  S.  78. 
Zu  728  vgl.  172  nakaiysveig  6e  fioigag  (pd^iöag.  Ilaganaxav  findet  sich 
nur  hier;  sehr  wahrscheinlich  und  sehr  leicht  ist  Davies'  Konjektur 
utag7]jtd(pTjoagj  von  utaganatpiaxo)  Hom.  ^  360,  |  488.  729  wieder  mit 
Parallelismus:  6v  roi.  730.  Zu  lov  vgl.  478.  782;  ovöev  ßagvv  gegen 
ßageia  720,  —  731  f.  xa^i7t7tcC,u  wie  150  und  wieder  779;  fievo  smj- 
xoog  yevio&ai  =  fiivo)  dxovöai  677  (mrixoog  wie  Ch.  980;  öixi]  Rechts- 
entscheidung). liß(fißovXog  nur  hier,  noch  nicht  schlüssig,  nach  beiden 
Seiten  schwankend,  und  somit  so  viel  wie  ovjto)  ßeßovXevßivi],  Wecklein 


Drittes  Epeisodion.  153 

zitiert  für  die  Verbindung  mit  nur  einem  Infinitiv,  ohne  Disjunktion, 
Homer  0  167  öiavöixcc  fisQ/ziJQi^sv,  i3t^ov<;  rs  öxQt'ipai  xal  evarrißiov 
HaxBöaöd^ai. 

Athene  734—743.  Nach  Vollzug  der  Abstimmung  erhebt  sich 
nochmals  Athene,  um  noch  eine  letzte  Norm  zu  geben;  aus  ihrer  Rede 
wird  zugleich  die  Art  der  geschehenen  Abstimmung  klar,  als  nicht  ganz 
identisch  mit  der  späteren,  von  Aristoteles  IJoX.  ^Ad^.  Col.  35  beschrie- 
benen. Zwei  Urnen  waren  auch  später  im  Gebrauch,  aber  eine 
kupferne  für  die  gültigen  ip7J(poi)  und  eine  hölzerne  für  die  ungültigen ; 
der  Richter  aber  bekam  zwei  iptjipoi,  eine  nlrigriq  für  Freisprechung 
und  eine  T£TQVJC7]ßEvrj  für  Verurteilung,  und  warf  in  jede  Urne  eine 
hinein,  unter  völliger  Wahrung  der  geheimen  Abstimmung.  Hier  da- 
dagegen,  wie  auch  im  Ag.  813  if.,  hat  jeder  Abstimmende  nur  eine 
yjfj(poq^  und  wirft  diese  in  das  eine  oder  das  andre  Gefafs  (ravxog 
Ag.  815,  Eum.  742),  je  nachdem  er  verurteilt  oder  freispricht.  Damit 
diese  Abstimmung  geheim  war,  mufsten  die  Gefafse  an  einem  ver- 
deckten Orte  stehen.  Dafs  diese  Art  der  Abstimmung  durch  das 
5.  Jahrhundert  weiter  bestand,  ergibt  sich  aus  Aristoph.  ^cpijx.  987  f. 
und  aus  Phrynichos  Movöat  bei  Harp.  xadiöxog:  i6ov  öexov  rijv 
'kpri<f)Ov,  o  xaöiOxog  6e  öoi  b  ßlv  djioXvcov  ovrog,  c  6'  dnoX- 
Ivq  böl. 

Dafs  nun  Athene  ebenfalls  jetzt  abgestimmt  hätte,  war  G.  Her- 
manns Meinung,  die  von  OMüller  und  namentlich  von  Schömann  be- 
kämpft wurde;  sie  wird  kaum  noch  von  jemand  geteilt.  Dafs  die 
geschehene  Abstimmung  geheim  gewesen  ist,  geht  aus  dem  Folgenden 
klar  hervor;  wie  kann  nun  Athene  an  dieser  Abstimmung  teilnehmen 
und  öffentlich  stimmen?  Auch  sagt  sie  nicht  TtQoCrid^Tjßit  sondern 
jzQOöd^riCoßaii  nämlich  für  den  Fall  der  Stimmengleichheit  in  den 
Urnen,  und  da  ist  doch  wohl  deutlich,  dafs  die  ganze  Redensart 
figürlich  und  nicht  eigentlich  ist,  und  nur  das  auch  nachmals  in  Athen 
gültige  Prinzip  aufgestellt  wird  (Aristot.  üoX^'Ad^.  Col.  35):  av  ös  Xoai, 
b  (pevycov  (vixäi).  So  steht  rf)fj(poq  und  alles  andre  figürlich  in  der 
Stelle  des  Agamemnon,  und  an  vielen  der  Hiketiden  (640.  645.  739  usw.) 
y)fj<pov  rid^eod^ai  und  dgl.  von  der  durch  Cheirotonie  geschehenen  Ent- 
scheidung der  Argiver;  t7]v6b  aber  ist  nicht  etwa  deiktisch  von  einem 
in  der  Hand  gehaltenen  wirklichen  Stimmstein,  sondern  mit  Bezug 
auf  den  vorigen  Vers  zu  verstehen.  Bei  Euripides  (El.  1265,  I.  T.  965. 
1472)  ist  die  Darstellung  keine  andre;  das  Prinzip  der  Freisprechung 
bei  Stimmengleichheit  führt  er  auf  diesen  Fall  zurück. 


154  Drittes  Epeisodion. 

Athene  motiviert  ihre  Abstimmung  für  Orestes  dem  Anschein  nach 
mythologisch :  selbst  eine  Frau,  müfste  sie,  wie  jemand  meinen  könnte, 
für  die  Frau  sein;  aber  als  mutterlose  Tochter  des  Zeus  stimmt  sie 
für  den  Mann.  In  der  Tat  aber  tritt  doch  in  V.  7 39 f.  das  eigentliche 
Wesen  der  Sache  hervor:  die  Gattenmörderin  verdient  keine  Rache; 
denn  dvöga  .  .  öcoßdrwv  iutioxo:itov  ist  'ihren  Mann'.  —  736  ovriq  .  . 
tj  (nicht  rjttg)  regelrecht,  s.  Kühner-Gerth.  Synt.  II,  403,  Anm.  7.  Zu 
738  vergleicht  Abresch  Eur.  El.  1103  ot  fisv  döiv  aQöivcov,  oi  6^ 
av  ^tXovöi  fiTjreQag  ßäXXov  nargoq.  —  741  Orestes  ist  Sieger,  auch 
wenn  mit  gleichen  Stimmen  geurteilt  ist?  Eher  doch  steht  das  Präsens 
viyiäi  von  dem,  was  zwar  zukünftig,  aber  mit  einem  andern  Zukünftigen 
unmittelbar  gegeben  ist,  wie  Eur.  Andr.  381  riv  &dvT]ig  <jv,  Jtalg  06* 
ix(pevyH  fiogov,  Kühner-Gerth  I,  136.  Unten  744  steht  xQL&riö^tai, 
nicht  xixQirai,  742  f.  setzen  die  auch  später  bestehende  Sitte  voraus, 
dafs  von  einigen,  eigens  dazu  bestellten  Richtern  die  Stimmen  aus- 
einandergezählt wurden,  Aristot.  IloX.  L4^.  Col.  35,  28  oi  6e  ijtl  rag 
\l)7](f)ovg  siXrjxorsg  öiaQid^fiovüiv  avrdg.  Die  iprjipoi  aber  heifsen  hier 
und  753  jtdkoL  'Lose',  von  der  Ähnlichkeit  des  Vorgangs  beim  Losen 
und  beim  Abstimmen.  'EniöraXtat  rtXog  ganz  wie  Ag.  908  von  Auf- 
trag  und  Amt,  Ch.  760. 

744— 753  Auszählung  undVerkündigung  des  Ergebnisses. 
Es  wird  während  der  Auszählung  soviel  gesagt,  dafs  man  sich  eine 
gröfsere  Zahl  als  12  Abstimmende  denkt,  namentlich  auch  nach  Apol- 
lons  Worten  748  ff.  —  746  dy/^ovrig  reQßara  wie  d^avdtov  reXog 
(Sept.  906);  dy/^ovri  das  letzte  Mittel  der  Verzweiflung,  wohl  mehr 
sprichwörtlich  als  eigentlich  zu  nehmen,  nach  Stellen  wie  Eur.  Bakch. 
246  (Pentheus  spricht)  ravr'  ovxl  öeiv^g  dyxovrig  eör'  d^ia;  Herakl. 
246  (Demophon)  xal  rdö^  dyxovrig  JtsXag,  Soph.  OT.  1374,  Aristoph. 
Ach.  125  usw.  (Wecklein)» —  747  ^/nlv  yccQ:  auch  wir  riskieren  etwas, 
nicht  du  allein.  "Eqqbiv  301.  884;  vi/Lteiv  im  Aktiv  nicht  minder  richtig 
als  V.  1017  üaXXdöog  ütoXiv  vifiovteg;  :7r()d(>cö*fürderhin,  weiter'  (öfter 
räumlich  wie  Ag.  294).  —  sxßoXdg  konkret,  Plural  weil  aus  zwei  Urnen, 
deren  Inhalt  auseinanderzuhalten  war.  Verkehrt  redet  der  SchoHast 
von  schwarzen  und  weifsen  Steinen.  749  aeßovtsg  'euch  scheuend' 
wie  Pers.  694  öeßofiai,  als  negatives  Verbum  mit  firj  konstruiert  (nicht 
an  der  Stelle  der  Perser).  IvcoßT]  =  if^fjg^og;  cogS^coöev  zeigt,  dafs 
auch  yiyverai  gnomisch  und  allgemein  zu  nehmen  ist.  BaXovöa 
%pfl<f)og  läfst  sich  in  keiner  Weise  befriedigend  erklären,  weder  in  der 
des  Scholiasten   (^  tprjtpog  6e  ßaXelv  ts  xal   OQ^woat  o'ixov  6vvaTai)y 


Drittes  Epeisodion.  155 

noch  in  der  GHermanns,  =  ßaXwv  trjv  yv(6/iiT]v  dg  'ip7](f)i^6iu£voq, 
denn  das  müfste  wenigstens  (Ddf.)  ßXTj^ecCa  heifsen.  MoXovöa  (Aor. 
wie  (OQd^coOev)  liegt  graphisch  sehr  nahe  und  ist  ein  Lieblingswort  des 
Dichters  (155  ovetdoq  i§  6v£tQaT(ov  fioXov  usw.);  Ttagovöa  HVofs, 
Weck  lein. 

754—777  Orestes.  755  ov>  roi  wie  so  eben  727.  729.  —  756  xai 
Tiq  ^EXXijt^cov  SQSl  in  homerischer  Weise;  vgl.  Soph.  Ai.  500  mit 
Homer  Z  462  (Wecklein).  757  \iQy£log  als  Bürger  von  Argos.  759 
jcdvra  xgaivovroq:  vgl.  Ag.  i486  f.  Aug  ^avaiziov  ütavsQyira,  ti  yaQ 
ßgoToTg  avav  Aibg  reXeirat;  Zeus  hat  als  letzter  Urheber  alles  so  ge- 
leitet, und  wie  er  zu  den  zwei  Schutzgöttern  als  dritter  hinzukommt, 
so  sich  auch  als  amzTJQ  gezeigt,  wie  ihm  als  ocotiJq  die  dritte  Spende 
zukommt;  vgl.  Hik.  27  (nach  den  vütaroi  ^soi  und  den  ;(^oVfo<)  xa^ 
Zsvg  CcoriiQ  rgirog  (auch  Ag.  1387).  Das  /ns  761  zeigt,  dafs  die 
fingierte  Rede  nicht  weiter  als  bis  öcorfjQog  reicht.  Aiöeöd^dg  steht  in 
der  allgemeinen  Bedeutung  von  'Rücksicht  nehmen',  vgl.  cißeiv  (92) 
151.  I^vvöixovg  zu  579.  —  762  ff.  ist  die  politische  Beziehung  auf 
das  Bündnis  zwischen  Athen  und  Argos  unzweideutig;  s.  auch  schon 
V.  289ff ;  671  ff.  Hier  indes,  anders  als  671,  ist  hauptsächlich  negativ 
von  dem  Unterlassen  aller  Feindseligkeit  die  Rede,  auch  schon  765  f., 
ausgeführt  aber  in  den  Versen  767  ff.,  die  Dindorf  für  spätere  Inter- 
polation hält.  Wenn  man  indes  mit  ihm  767 — 774  aussondert,  so 
wird  der  Eid  nicht  nur  sehr  kurz,  sondern  auch  unklar:  er  hat  ge- 
schworen, dafs  nie  ein  Argiver  gegen  Athen  ziehen  werde;  aber  wie 
kann  er  so  etwas  verbürgen?  Darauf  wird  767  ff.  Antwort  gegeben, 
nach  Dindorf  aber  keine.  Also  die  Ausscheidung  ist  untunlich,  und 
wer  an  die  Zeiten  des  peloponnesischen  Krieges  als  dem  Verfasser 
vorschwebend  denkt,  statuiert  damit  eine  ganz  unmögliche  Vermischung 
von  Argos  und  Sparta.  Da  nun  die  geschichtlichen  Argiver  an  einen 
Feldzug  gegen  Athen  nie  gedacht  haben,  so  hält  sich  in  der  Tat  der 
Dichter  in  der  ihm  zukommenden  Höhe  über  der  Zeitgeschichte  und 
den  augenblicklichen  Interessen.  Ähnlich  macht  es  Euripides  in  den 
Hiketiden  11 37  ff.,  wo  Adrastos  den  Eid  für  Argos  schwört,  und  wo 
an  der  Stelle  von  767  ff.  eine  Verfluchung  der  Argiver  im  Falle  des 
Bruches  steht. 

762  ff.  nXeiöTtJQijg  763  nur  hier;  jtXsiaTtjQi^ofiai  nur  Ch.  1029, 
s.  zu  dieser  Stelle;  das  -i]Qi]g  hat  seine  Kraft  verloren,  und  der  Sinn 
ist  ungefähr  =  aiwviog.  nQVfivtjrrjg  765  wie  16.  KexaCfievog  766 
hat  nicht  die  homerische  Bedeutung  'hervorragend,  ausgezeichnet',  wie 


156  Drittes  Epeisodion. 

A  339  ööXoiOi  xexaoßave,  sondern  man  verstand  das  wohl  anders,  als 
orna/us,  instructus,  und  gebrauchte  die  Glosse  demgemäfs:  Pind.  Ol. 
I,  27  ikiipavTi  (faiöifiov  cd/uov  xsxaöfiivov,  Eur.  El.  616  <pQ0VQalg 
xexaörai  öe^iaiq  rs  doQVcpoQCOVy  Aristoph.  Ijtjt.  685  jtavovQyiaig  ßei- 
t,oOi.  XExaöfievov  (Hesych.  xexaOrai'  xarsöxavaürai,  Sjtkiörai,  reraxtai; 
Phot.  xsxaOßsvov'  xsxoOfitjfiivov.  Lobeck  indes  [zu  Buttmann  Ausf. 
Sprachl.  §  114]  vergleicht  gerade  mit  unsrer  Stelle  Hesych.  xdöfiog' 
ÖOQV,  X6(pog,  döJtig,  ==  Rüstung.)  Aoqv  ist  kollektiv  wie  Sept.  216  (vgl. 
416):  nvQyov  öreyeiv  evx^Od^s  ütoXsßtov  öoqv.  —  768  vvv  attributiv 
zu  oQxcoßara;  naQßaivovoi  wie  jtaQßdrav  553,  Jtagßaöia  Sept.  743, 
Ttagßaröq  Hik.  1048.  Im  folgenden  hält  Paley  mit  Abresch  die  Über- 
lieferung des  Med.:  Ttgd^oßEv  (werden  bewirken)  «g  avxoXöi  fiera- 
fisXrji  ütovog ;  aber  so  müfste  es  cöW  '  ((bg)  .  .  fierafiElnv  jcovov  heifsen. 
Denn  wenn  sich  ngdtTtiv  (dahin  wirken)  auch  mit  oütcog  (wg)  und 
Konjunktiv  verbinden  läfst,  so  mufs  doch  nach  dßrjxdvoiCi  övöTtQa- 
§iaiq  die  Folge  und  nicht  die  Absicht  bezeichnet  sein.  Immerhin  ist 
diese  Erklärung  besser  als  die  Herstellung  bei  Weil:  dßtjxdvovg/jtaQS- 
^o/isv  I  övöJtQa^lag;  nämlich  jtags^oßsv  hat  der  Spätling  Cod.  Augu- 
stanus, doch  wohl  nur  damit  es  ein  Vers  werde:  dßrixdvoig  (M.  und 
Aug.)  nagt^.  övöütga^iaig.  Auch  das  jtQd^oßSV  övöütga^iaig  (vgl. 
zu  687)  wollen  wir  lieber  nicht  verwischen.  Aber  wenn  man  umstellt, 
dann  wird  alles  gut:  rolg  .  .  Tcagßaivovöiv  .  .  böovg  dd^vßovg  .  .  ri- 
d^evreg,  (bg  avrolöi  ßsraßsXrji  novog  dßtjxdvoiOi  usw. ;  so  kommen  die 
dßijxcctvoi  övöJtQa^iai  nach  dem  Finalsatze.  ^Ä&vßovg  'verzagt'  eben 
wegen  der  mangelnden  guten  und  der  erscheinenden  bösen  Zeichen; 
ßsraßeksiv  persönHch  wie  Aristoph.  Ns<p.  1098  usw.  Sie  würden 
schliefslich  umkehren  müssen,  wenn  sie  auch  nicht  wollen,  indem  die 
Zeichen  sich  erfüllen  und  die  Mifserfolge  dßtixavoL  werden.  —  V.  j'jz 
ogd^ovßivcov :  nämlich  rcov  OQXcoßdrwVf  lieber  als  rcov  JtQayßdrcDv, 
woran  Paley  aufserdem  denkt  (nach  ^vvrvxovtcov  Sept.  274).  V.  774 
nehme  ich  an  iößev  Anstofs,  da  sich  die  für  vixäc  741  gegebene 
Erklärung  hier  schlecht  anwenden  läfst;  also  eöoßsd^'',  für  ijßEig 
möchte  ich  lieber  x^f^^^Q  (wie  /«/()6T£  x^t^^'^i  1003).  —  775  ff.  kann 
sich  der  Segenswunsch  natürlich  nur  auf  das  Volk  und  nicht  auf  die 
Göttin  beziehen;  aber  dafür  genügt  es,  nach  Afcö'g  stark  zu  inter- 
pungieren,  und  exoi  wäre  nicht  einmal  besser,  da  doch  auch  das 
Volk  in  seinen  Vertretern  anwesend  ist.  IloXiööovxog  sagt  A.  auch 
sonst  im  Senar  (so  unten  883.  loio)  für  jtoXioxog  (Sept.  109)  oder 
ütoXiovxog  (das.  312.  ^22^   Hik.   1020,   lauter  Stellen   andern  Mafses), 


Drittes  Epeisodion.  157 

vgl.  ütoXiööovoßOQ,  Pers.  852,  Ch.  864.  Kein  andrer  Dichter  hat  diese 
Formen.  Ildkaiöfia  vgl.  582,  Ag.  63;  ä(f)VXTog  Prom.  903.  1016, 
Hik.  log.  AoQog  vixriifOQOV  =  vixriv  SoQog  (peQOV  (Wecklein).  Hier- 
mit entfernt  sich  Orestes,  zugleich  auch  Apollon. 

Die  letzte  Scene  des  Stückes,  worin  der  Streit  der  alten  und 
jungen  Götter  in  Harmonie  aufgelöst  und  auf  Athen,  statt  des  drohen- 
den Fluches  der  zürnenden  Erinyen,  aller  Segen  der  versöhnten  Eume- 
niden  kommt,  ist  in  folgender  Weise  angelegt.  Der  Zorn  spricht  sich 
in  zwei  Paaren  von  Strophen  und  Antistrophen  aus,  wobei  in  eigen- 
tümlicher Weise  Strophe  und  Antistrophe  jedesmal  identisch  sind ;  ge- 
trennt ist,  was  der  Chor  singt,  durch  Trimeter  der  zuredenden  Athene: 
XO.  Aß.  XO.  Aß.  XO.  (öTQ.  ß)  Aß.  XO.  Aß.,  also  wie  Agam. 
1407  ff.  XO,  (Str.)  KAFT.  (Trim.)  XO.  (Antistr.)  KAFT,  (Trim.).  Die 
letzte  Rede  der  Athene  aber  (881 — 891)  schlägt  durch,  und  nun  voll- 
zieht sich  die  Versöhnung  in  Stichomythie,  endigend  mit  der  Frage 
des  Chors,  was  er  also  der  Stadt  anwünschen  solle,  worauf  Athene 
mit  903—915  Bescheid  gibt.  Also  nun  (916 — 1020)  der  Segen,  in 
drei  Strophenpaaren;  zwischen  diesen  und  jedesmal  Strophe  und  Anti- 
strophe liegen  Anapäste  der  Athene;  nach  der  3.  Antistrophe  Trimeter 
der  Göttin  (102 1  — 1031),  die  zur  Exodos  überleiten.  Das  ist  also  die 
Form  wie  auch  im  Kommos  des  Agamemnon  1448 ff.,  wo  Klytaimestra 
stets  in  Anapästen  redet,  der  Chor  aber  vorwiegend  lyrische  Rhythmen 
gebraucht,  und  in  der  Parodos  des  Prometheus  128 ff.:  Chor  lyrisch, 
Prometheus  in  Anapästen.  Der  Unterschied  ist  indessen,  dafs  im  Aga- 
memnon und  Prometheus  gegenseitige  Bezugnahme  auf  das  Gesagte 
oder  Gesungene  ist,  hier  dagegen  die  Eumeniden  durchaus  selbständig 
wählen,  was  sie  singen  wollen,  so  dafs  ihr  gesamter  Gesang  wie  ein, 
nur  durch  Pausen  unterbrochenes  Chorlied  ist.  Die  Pausen  füllt  Athene 
aus,  und  die  nimmt  natürlich  auf  das  Gesungene  Bezug,  redet  aber 
vorwiegend  zu  den  Bürgern. 

Chor  778—793,  Str.  «.  In  den  Rhythmen  werden  auch  hier,  wie 
schon  in  145 ff.,  255  ff.,  Trimeter  und  Dochmien  gemischt,  doch  ist 
die  Bestimmung  des  Einzelnen  zum  Teil  schwierig,  da  wegen  der 
wörtlichen  Wiederholung  in  der  Antistrophe  wir  tatsächlich  im  Falle 
des  dütoXiXvfiivov  sind.  Unzweifelhafte  Trimeter  sind  779.  80.  87; 
in  diesen  also  ist  auch  (mit  den  Hdschr.)  der  gewöhnliche  Dialekt  zu 
wahren,  ^  rdXaiva  780.  Der  erste  Vers  ist  aus  iambischem  Dimeter 
und  Dochmius  komponiert,  vgl.  Ch.  938 f.  usw.;  781  ist  ein  einzelner 
Dochmius;    dann    ist   jedenfalls    ibv   ibv   dvTi:jiev^TJ  fie^slöa  xaQÖiag 


158  Drittes  Epeisodion. 

zusammenzunehmen ,  als  zweimal  l_  ,  ^  -,  v^  _ ^  v^  _ ;  denn  Trochäen 
scheinen  unangemessen.  HxaXayubv  /^ovl  und  acpoQOv  ix  6e  tov 
sind  Dochmien,  aber  voneinander  losgelöst,  vgl.  zu  149  und  unten 
zu  837 ff.  Weiter  785  Xetxrjv  äipvkXoq  axexvog  --^-.^wv^-?  Die 
Auflösung  ist  doch  im  Wege,  denn  man  kann  nicht  dehnen  wie  bei 
»^  _  w -,i-.^v^ -,  und  auch  keine  Pause  einschieben,  die  hier  mitten  ins 
Wort  fallen  würde.  Reine  Dochmien  bleiben,  wenn  man  (Paley)  um- 
stellt a(pvllog  XeiXTjv I  arexvog  cö  (statt  td>  Hdschr.,  nach  Hermann  u.  a.) 
6ixal:n:£Öov  ijtiCvfisvog»  Andre  stellen  einen  Trimeter  her:  keiXTjv 
atpvXXog  arsxvog  m  6ixa  (61x0)^  oder  wie  sonst,  bei  dem  indes  das  a 
auffallt.  V.  769  scheinen  die  Bacchien  (nach  der  Bezeichnung  der 
Metriker)  unzweideutig,  vgl.  Ag.  1103,  wo  ebenfalls  Tetrameter;  weiter- 
hin Dochmien;  zum  Schlüsse  -<j^-^^ —  wie  170,  s.  dort. 

779  xa&iJtJtdöao^e  jetzt  zum  dritten  Male  in  gleicher  Verwen- 
dung, s.  150.  731.  —  Der  mit  iya)  6^  ärifiog  t]  rdXaiva  ßagvxorog 
(dies  Wort  nur  hier)  beginnende  Satz  hat  keine  Fortsetzung,  indem 
statt  des  Verbum  finitum  iLcs^slöa  folgt;  der  Scholiast  erklärt  das  mit 
/lETOXT]  dvTl  QTJfiaTog  und  zitiert  das  dafür  klassische  Beispiel  aus 
Homer  0  307,  wo  die  Aristarcheer  zu  ßgi^ofiäv?]  ähnlich  bemerken, 
dafs  entweder  iöti  zu  ergänzen,  oder  eben  diese  Enallage  zu  statuieren 
sei.  Dagegen  ist  Weil  (1861)  auf  den  sehr  feinen  Gedanken  der  Versver- 
setzung gekommen;  ey(b  . .  ßaQvxorogj örevdlfio ;  ri  gi^G) ;  jyevcoßai  öv- 
Coiöra  Jtoliraig  (ySgf.)  I  iv  yäi,  räiös,  (f)Bv  j .  .  fisd^slöaf  womit  die  ge- 
samte Konstruktion  in  Ordnung  kommt  und  aufserdem  eine  richtige 
Gedankenfolge  hergestellt  wird.  Denn  wenn  die  Erinyen  jetzt  schon 
die  Rache  ankündigen:  wozu  nachher  noch  die  Überlegung  ri  ^e^cö? 
Endlich  ist  ütoXiraig  (790)  in  seiner,  gegenwärtigen  Umgebung  be- 
fremdend; hingegen  motiviert  und  deutlich  in  der  Nähe  von  ev  yäi 
räiös  781.  Dies  letzte  indes  läfst  sich  auch  durch  Emendation  lösen, 
und  ri  qe^G)  mag  mehr  Exklamation  der  Leidenschaft  als  Überlegung 
sein;  die  Anakoluthie  aber  ist  gerade  als  solche  dem  Pathos  an- 
gemessen, vgl.  zu  94  ff.  Auch  Weil  selbst  ist  zu  der  gewöhnlichen 
Folge  zurückgekehrt.  —  782  ibv  ibv  zeigt  eine  bei  Euripides  mehr 
als  bei  Aischylos  häufige  Epanadiplose ;  vgl.  indes  auch  bei  diesem 
XalQsrs  x«^()£rf  996.  1014,  aivcog  aivcog  Pers.  930,  /uvQia  fÄVQia  981, 
iXiJisq  eXiTteg  985,  («Aööt ')  dXaöra  990,  ^Ta<f)OV  eraipov  1000  usw. 
Der  Gedanke  aber,  mit  ähnlichem  Ausdruck,  stand  schon  478;  vgl. 
auch  801.  —  x^^'^^  ^s^  ^^^^  ^^^  ^^^-  incommodi,  und  es  ist  nicht 
nötig,   mit  Heimsöth   (pd^ogdv  aus  a<f)OQOv  zu  machen;   denn  so  oder 


Drittes  Epeisodion.  159 

SO  ist  das  Folgende  ix  6h  rov  xre.  Ausführung  des  in  ä<f)OQOv  oder 
(f&ogdv  Enthaltenen.  783  Xeixriv  auch  [Gh.]  281,  dort  indes  von  der 
menschlichen  Krankheit;  die  Länge  der  ersten  Stelle  (Hdschr.  an 
beiden  Stellen  mit  i)  verbürgt  Martialis  XI,  98,  5.  Mit  Paleys  vor- 
geschlagener Umstellung  a<pvXXoq  XHxr]V  äraxvog  (s.  o.)  kann  ich  mich 
nicht  befreunden,  da  die  beiden  Adjektive  mit  d-  besser  zusammen- 
bleiben: aißag  (5*  dfiaxov  dödfiarov  dnoXe^ov  Ch.  53,  dyaßov  d6d- 
fiarov  Hik.  143,  dxeXsvöTog  d/uio&og  Ag.  979,  oben  385  drifi^  drUra, 
564  dxXavrog  alörog,  usw.,  wenn  man  auch  djtd rgonov  dyog  d%av- 
X£TOV  Ch.  155  für  die  andre  Stellung  vergleichen  könnte.  Eher: 
a(f)vXXog  drsxvogIXetxtjv,  o3  Jixa,  Jteöov  imövßsvoq.  Vgl.  511  cd 
Aixa  Pauw  für  ^cö  J.  M ;  Aixa  ist  jedenfalls  gleichwie  dort  zu  schreiben. 
^Ä(pvXXog  und  arexvog  können  auf  die  Flechte  selbst  bezogen  werden, 
die  weder  Blätter  noch  Früchte  hat,  besser  indessen  versteht  man  von 
der  Wirkung  auf  die  Pflanzen  und  Bäume.  Texvov  von  der  Frucht 
ist  freilich  ungewöhnlich,  doch  nicht  mehr  als  xdXvxog  sv  Xox£Vfia6iv 
Ag.  1392;  jedenfalls  sind  Blätter  und  Kinder  eine  unmögliche  Zu- 
sammenstellung, und  mindestens  mufs  an  die  Früchte  mitgedacht 
werden.  V.  803  wird  die  hier  ausgestofsene  Drohung  nur  auf  die 
Saat  bezogen,  jf©  6ixa  ist  6ia  /liüov  (Schol.)  wie  vorher  (psv;  zu 
iniüvfievog  vgl.  ovfievai  1007,  Ag.  746;  daneben  steht  bei  A.  öv^eig. 
Das  0  sollte  verdoppelt  sein,  so  gut  wie  in  emödvroig  924;  indes 
auch  Euripides  hat  ^ovro  imövroj  Kühner-Blafs  II,  534.  BQoroipS^ogog 
•Hik.  264,  wo  das  Aufkommen  von  Schlangen  und  andern  schädlichen 
Tieren  auf  Befleckung  der  Erde  mit  Blut  zurückgeführt  wird ;  aus  der 
axagt^la  (801)  ergeben  sich  natürlich  Krankheiten  und  Verderben  der 
Menschen.  Zu  xrjXlöag  iv  x^pdt  ßaXel  vgl.  Hik.  265  alßdrcov  fiidößa- 
Giv  XQ^"^^^^^^  yala.  Die  synonymen  Ausdrücke  yf],  x^®^»  Ttiöov, 
Xf^QOL  sind  alle  in  diesem  Satze  vereinigt.  Dann  wieder  6ia  fieöovi 
Orsvd^co  ri  qs^g)  ysvmftai  {övöoiöra)^  wo,  wenn  övöoiüTa,  die  letzte 
Kürze  als  in  Bacchien  (oder  synkopierten  lamben)  auffällig  ist;  darum 
OMüller  övöoiöraf  mit  yercofiai  und  noXiraig  zu  verbinden,  wonach 
ina&ov  zu  fieydXa  kommt.  Aber  dies  ist  unerträglich  matt:  vielmehr 
fieydXa  övarvxeig  wie  (Wecklein)  /ify*  svöaifi07>  Prom.  647,  jtsglöo' 
svxaQÖlcoi  Eur.  Hek.  579,  und  övootOra  TtoXLraig  enad^ov  wie  der 
Scholiast,  mit  drohendem  Doppelsinn:  von  den  Bürgern  erlitten,  und 
den  Bürgern  schwer  zu  tragen.  Die  wegen  jtoXiraig  nötige  Verbin- 
dung mit  dem  vorigen  Satze  (vgl.  oben),  und  die  nötige  lange  Schlufs- 
silbe   des  letzten  Bacchius   gewinnen  wir  durch  den  Einschub  von  ag 


160  Drittes  Epeisodion. 

nach  6vüoiöT{a).  TL  qs^cd;  yivcofiai  belegt  Hermann  mit  Eur.  Ion  1446 
(gleiche  Rhythmen)  riv'  avöav  dvOco ;  ßodö(o;  {jtod^sv  ßOLJxte.);  ri 
yivcoßai  (als  Ausruf  6id  ßeCov)  steht  Sept.  297,  und  ist  wie  tl  nd^G); 
ri  vv  fioi  /ifjxiöra  yevrjrai;  Homer  ?  465.  StsvdC^co  wohl  nicht  fragend, 
sondern  wie  :tV60)  rot  utivoo,  840.  Die  wilde  Wut  kommt  an  dieser 
Stelle  so  recht  zum  Ausdruck.  —  'ATißomvd^i]<;  s.  zu  ßvöTtoQOJtaiüta- 
^oq  387.  Passend  schliefsen  sie  mit  einer  Exklamation  über  ihr  Un- 
glück   und    die   Entehrung   der   alten  Götter    (drifiog  780,   drifiojtev- 

^£«5  793)- 

Athene  794—807.  Die  Rede  hat  14  Verse,  die  nächste  (824 ff.)  13; 
man  hat  so  oder  so  ausgleichen  wollen,  während  doch  nachher  bei 
den  Reden  nach  Str.  Ant.  ß  gröfste  Ungleichheit  herrscht,  und  erst 
durch  starke  Streichung  in  der  einen  und  durch  Annahme  einer  Lücke 
in  der  andern  (Wecklein)  die  Symmetrie  herauskommt.  —  794  Zu 
ßaQVörovcoq  vgl.  cr6vdK,co  789,  zu  drißidc  796  vgl.  drißoq  —  dri^o- 
jtsvd^eig  780.  793.  Zu  öixt]  (Rechtsentscheidung  wie  732)  i^fjX^e  vgl. 
Soph.  OT.  88  rd  6v6(poQ\  ei  rvxot  xar^  OQd^bv  i^eX^ovra,  10 11  ßtj 
ßot  ^olßog  s^ekS^Tjt  öatpriq,  1084  (auch  wir  ähnlich  'herauskommen). 
U.X7jd^tog  der  Wahrheit  gemäfs,  indem  die  Sache  wirklich  zweifelhaft 
war.  An  ovx  drifiläi  schliefst  sich  der  Satz  mit  aXld,  der  zugleich 
eine  Begründung  gibt,  daher  dkXd  .  .  ydg  (Prom.  941,  Ch.  375,  doch 
mit  anderm  Gebrauche  des  dXXd).  Die  Zeugnisse  von  Zeus  bestehen 
in  der  Versicherung  Apollons,  dafs  er  hier  wie  sonst  im  Auftrage  seines 
Vaters  geredet  habe,  6 16 ff.  {fiaQzvQia  -  j  ^  >L  <.  y  wie  vrjipdXia  107). 
AvTog  .  .  avrbg  genau  wie  Frg.  281  (Paley):  6  ö'  avrog  vjuvwv, 
avrbg  iv  d^oivf]i  jtaQcoVj  avrbg  rdö'  eijcwv,  amoq  ioriv  b  xravmv 
rbv  utaTöa  rbv  e/nov.  —  V.  799  (bg  (=»  wore,  36)  .  .  exeiv:  so  dafs 
den  Orestes  keine  Strafe  {ßXdßri  491)  für  seine  Tat  traf  {ÖQWvra  wie 
iX^iVi  die  Handlung  involviert  keine  Strafe).  —  Die  verdorbenen  Worte 
800  f.  sind  im  wesentlichen  von  Weil  durch  die  Umstellung  von  iirj 
d^vßovod^s  in  V.  800  geheilt;  das  beispiellose  Medium  axi]'tpr]ö&£  (an 
^v/iovo&e  angeglichen)  hat  schon  Elmsley  in  (jxr,ipf]rs  korrigiert. 
Durch  die  Umstellung  werden  wir  auch  den  befremdenden  Dativ  bei 
Oxi^iprjte  los,  freilich  nicht  nach  Weil,  der  ßrj  d^vßovö^e  hinter  vßelg 
61  stellt;  so  müfste  man  erst  noch  (Blaydes)  in  ^jfr'  {ßi^ö^)  ig  r^vös 
yfjv  ß.  X.  öx.  korrigieren  (Ag.  310  eg  roös  öxriüttei  öriyog,  Eur.  Med. 
^333  T^ov  obv  (5'  dXdöroQ^  sig  iß'  eöxrjtpev  d-eog).  Für  den  Vers- 
ausgang auf  ß^  vgl.  Verse  wie  238  re  JtQogl,  255  jidvra,  ßrij  (Doch- 
mien),  Prom.  865  xb  firjl,  Ag.  1354  ydp  cog/.    Ilxi]ütrHV  wird   von  A. 


Drittes  Epeisodion.  161 

aufser  hier  und  Ag.  366  intransitiv  gebraucht,  ßli]  d^vßovo&s  „zürnet 
nicht  länger";  fii]  öxijipTjre  Aorist  von  dem  erst  Bevorstehenden.  Aat- 
fi6v(ov:  vgl.  302  ßoöXT^ßa  öaifiovcov]  eine  Änderung  ist  nicht  not- 
wendig (jtXevßcvatv  Wakefield,  öaicov  öralayßdroDV  ohne  Komma 
Hermann).  Ai/fiTJ  'Schärfe,  Spitze'  nur  hier  (indem  sonst  A.  von  der 
yvd^oq  in  solcher  Übertragung  redet,  Ch.  [289].  325,  Prom.  368), 
indes  wohl  nicht  unzulässig;  ßQcor^gag  als  Femininum  wie  (jcottJq 
Ag.  664  U.S.;  dvrjfisQog  14,  Prom.  716.  —  804  jiavöixcoq  Ch.  241. 
681,  Hik.  41g,  Sept.  (173).  670;  hier  'in  allen  Treuen',  Wecklein.  — 
805  xsvO^ßCQvag  weist  wie  Andres  darauf  hin,  dafs  das  Heiligtum  der 
^^sfivai  am  Areopag  (Paus.  I,  28,  6)  seine  unterirdischen  Räume  hatte. 
Die  iaxccQcci  sind  Altäre  wie  108;  vor  diesen  also  standen  (steinerne?) 
^Qovoif  und  diese  wurden,  wie  sonst  heilige  Steine,  mit  Öl  fett  und 
glänzend  gemacht,  wofür  man  Theophr.  Char.  1 7  rwv  Xi7taQ(3v  kid-cov 
rcov  iv  ralg  rgwöoig,  Pausan.  X,  24,  6  Lukian  Alex.  30  anführt ;  dazu 
Homer  y  408  von  den  Sitzen  vor  Nestors  Hause:  levxoi,  djtoöriX' 
ßovreo,  dXeiiparoq.  AiJtagod^Qovoq  Bergk  Lyr.  Adesp.  190,  von  Dike 
und  Eirene.  —  807  Ti/nal<pov/i£vag  15. 

Chor  Antist.  «,  808—823«  Die  wörtliche  Wiederholung  besagt, 
dafs  der  Chor  auf  das  Gehörte,  wenn  er  es  je  gehört  hat,  gar  keine 
Rücksicht  nimmt. 

Athene  824—836.  Nochmals  wird  an  drifioütev^eig  82 $  ange- 
knüpft, aber  nur  ganz  kurz  dies  abgeleugnet ;  dann  bittet  sie,  von  den 
Drohungen  und  ihrer  Ausführung  abzulassen,  wobei  sie  auch  ihrerseits 
gelinde  Drohung  gebraucht  (die  auch  wirkt),  und  wiederholt  schliefs- 
lich  die  Versprechungen.  —  AvöxrjXog  (nur  hier)  mufs  nach  dem 
bereits  homerischen  evxrjXog  (==  exTjXog)  gemacht  sein;  Weil  schreibt 
övöxTjXtv  von  xTjXiq  817.  ßsal  ßgoziov:  der  armen  Menschen,  die 
gegen  euch  Göttinnen  ohnmächtig  sind.  826  xal  ri  6et  Xsysiv  Formel 
der  Übergehung,  wenn  man  etwas  zu  sagen  für  überflüssig  hält  (Ag. 
598,  Eur.  Herakles  1270,  Plat.  Symp.  217  C  xal  ri  6et  Xiysiv;  ovöhv 
yaQ  fiOL  ütXsov  ^v),  oder  aus  anderm  Grunde  vermeidet  (Eur.  Andr. 
929.  943),  wie  auch  hier  Athene  die  Drohung  absichtlich  zurückhält. 
S.  Paley.  Athene  wird  aber  doch  noch  etwas  deutlicher.  Mit  827  f. 
vergleicht  man  Eur.  Tro.  80,  wo  Athene  von  Zeus:  ifiol  6s  öwöeiv 
(prjol  ütvQ  xsQavviov,  ßdXXsiv  ^Axcciovg  vavq  rs  jtifiJtQdvai  tzvqL  — 
829  svjteiS^TJq  (so  auch  hier  Hdschr.):  sieh  zu  Ch.  259.  —  830  yXwoörjt 
ßaraiäi  Prom.  329,  fiaralav  yXwööav  Ag.  1662;  doch  hier  ist  /naraiag 
mehr  'frevelhaft', 'böse',  vgl.  sS7t  Hik.  229.  762,  "ßTcoq  ixßaXsiv  Ch.  46^ 

Aischylos.  11 


162  Drittes  Epeisodion. 

txßaXelv  ijt7j  Ag.  1663;  also  Wakefields  Konjektur  scheint  soweit 
richtig,  und  auch  x^ovi  leichter  verständlich  als  y^d^ova,  das,  wie  der 
Dativ,  mit  dem  Folgenden  zu  konstruieren  wäre,  als  Subjektsakkusativ 
zu  jigdööEiv»  KaQJtog  so  metaphorisch  Sept.  618  ei  x«()jrog  söTai 
&E6(f)äroL6i  Ao^iov.  Aus  den  ötaldy/zara  sind  jetzt,  minder  mythisch, 
Verwünschungen  geworden.  Koißa  832  schliefst  nach  den  Hdschr. 
asyndetisch  an;  aber  auch  xoifitjöov  Aor.  (Ag,  1247)  wird  durchaus 
erwartet,  wenn  man  nicht  vorher  830  /u^  ' xßalovüa  schreibt:  enthalte 
dich  der  Verwünschungen,  und  beruhige  dich  dann  weiter.  Kotfiäv 
wie  Homer  ^169  xoißi]6E  6e  xvßara  öaißcov;  auch  üiixqov  ßävog 
(zu  651)  bleibt  noch  in  der  Metapher.  —  834  noXlriq  nämlich  ovöt^g; 
also  werden  die  Opfer  zahlreich  sein.  Ilolvg  *grofs,  weit\  wie  «Act) 
noJiXrjv  Sept.  489,  Ußvi]  ßsydlf]  rs  xal  jroAA?f  Hdt.  4,  109.  Was  hier 
bezeugt  wird,  ist  (vgl.  Schol.),  dafs  den  JEeßvai.  Erstlingsopfer  (von 
Korn)  für  Ehe  und  Kindersegen  dargebracht  wurden,  jtQoreXeia  ydßcov 
(Schol.;  Piaton  Gesetze  VI  774 E),  worin  sie  als  Erdgöttinnen  ähnlich 
der  Demeter  erscheinen,  Preller-Robert  Myth.  841.  ßvog  Ag.  1409, 
Eur.  El.  1141  (Homer  Z270);  Hesychios  erklärt  dvt]  mit  -fd^avßara 
{d^v(ßi)dßara}),  aQcößara,  doch  hat  sich  mit  dem  Begriffe  von  d^veiv 
(eigentlich  Rauchopfer)  auch  der  von  ^o<;  erweitert.  Uqo  so  viel  wie 
vütlQy  wie  Ag.  1008  (Hom.,  Eurip.,  Herod.);  zu  reAog  yaßtiXLOv  vgl. 
Soph.  Antig.  1240;  PoUux  3,  38:  jj  6a  üiqo  ydßov  ^vöia  ütgorelsia  .... 
jcQoreXsTC^ai  6  iXeyovro  ov  ßvvov  ai  vv'ßcpat  dXXa  xal  ol  vvßcfioi 
vgl.  Soph.  a.  a.  O.),  xal  rilog  6  ydßog  ixalslroj  xal  relsioi  01  ysya- 
ßTjxorag.  Aio  xal^Hga  raXeia  (oben  214)  ^  ovC^vyia'  ravTTjc  yag  roTg 
ütQozaXeioig  TtQOvraXovv  rag  xoQag,  xal  'ÄQtaßiöi  xal  MoiQaig  (vgl. 
unten  961). 

Chor  Str.  ß,  837—847.  Die  Rhythmen  sind  in  der  Hauptsache 
dochmisch;  an  Schwierigkeiten  mangelt  es  auch  hier  nicht,  da  die 
Antistrophe  wieder  auch  in  den  Worten  übereinstimmt,  ^av  S^J  mufs 
für  sich  genommen  werden,  ißa  ütad^alv  rdöa  als  Dochmius  (Hermann) ; 
anders  war  es  V.  811,  wo  (pav  zum  Dochmius  gehört.  839  driarov 
(pav  ßvöog  zwei  Kretiker;  ohne  g)av  wäre  es  wieder  ein  Dochmius, 
und  Hermann  stellt  (pav  um,  nach  ßvöog.  840  zwei  Dochmien  ohne 
Synaphie,  vgl.  zu  813;  841  oioZ  öä  (pav  würde  durch  ein  zweites  (pai 
oder  durch  oioioT  zum  Dochmius  werden.  842  bedarf  der  Emen- 
dation,  s.  u.,  um  dochmischer  Dimeter  zu  werden;  dann  noch  ^vßov 
aCa  ßäraQ  -cbu5-->  und  zwei  Dimeter.  Der  schwere  Ausgang  des 
Fufses  auf  —  ist  recht  häufig. 


Drittes  Epeisodion.  163 

837  f.  Exklamativer  Infinitiv,  Kühner-Gerth  II,  2^,  wie  Ag.  1662, 
Soph.  Ai.  410  usw.  Zu  ifia  :;ta^tiv  rdös  gehört  die  Epanalepse  ißs 
ütaXai6(pQ0va  (vgl.  847;  das  Wort  auch  Hik.  593,  von  Zeus);  dann 
folgt  ein  zweiter  Infinitivsatz  zard  re  yäq  olxetv  usw.  Das  überlieferte 
xara  yäv  war  schon  369  zu  emendieren;  für  oixelv  Hermann  oixveXv 
(Soph.  Ai.  564,  El.  165^  siöoixveiv  A.  Prom.  122),  da  nach  Athenes 
Erwiderung  (851.  857)  das  Fortgehen  bezeichnet  gewesen  sein  mufs. 
Unter  der  Erde  wohnen  sie  auch  in  Athen  (1007  u.  s.).  In  drierov 
zeigt  sich,  dafs  der  Chor  von  Athenes  Worten  wieder  nichts  gehört 
hat;  desgleichen  in  ßvöog,  wozu  Apollons  Worte  195  die  Erklärung 
geben.  So  stellen  sich  die  jungen  Götter  zu  den  alten  (845  f.).  Ilveo) 
ßsvog  {^32)  nach  homerischem  ßevea  utveiovreg;  xorov  nvicov  Ch.  ^t, 
vgl.  951  (Ag.  1236).  Oiol  6ä  wie  Ag.  1072.  1076  orororol  totoI  6ä 
(Prom.  568);  6ä  angeblich  eine  dialektische  Nebenform  zu  yrj,  in  Aa- 
ftdrtjQ  enthalten  (Schol.;  Preller-Robert  Mythol.  747,6);  ot  oder  ol 
einzeln  und  verdoppelt  oder  verdreifacht  Pers.  1003.  931.  954  u.  s. 
Der  Vers  steht  in  Zusammenhang  mit  dem  folgenden;  vgl.  Ag.  12 14 f.: 
ioi)  iov,  id)  y.axd.  vJt '  av  fzs  ösivoq  OQd^oßavreiaq  jcovog  özQoßal» 
'VstoövEüd^ai  TLvd  Homer  (5  735,  hier  mit  Akkus,  des  Ganzen  und  des 
Teils  wie  88  vixäv.  Aber  der  Vers  hat  keinen  Rhythmus,  den  man 
in  verschiedener  Weise  herstellt:  rig  ^*  v^oöverai  riq  o6vva  JtXsvQdg 
Hermann,  rig  ß'  vjr.  7tX.  av  öva  Dindorf,  wobei  indes  6va  {mistria 
aerumna  Ddf.  Lex.)  für  oövva  keine  Verbesserung  ist;  wenn  man  rlg 
einschiebt,  braucht  man  nicht  umzustellen:  jcXsvQccg  (rig}  oövva,  und 
man  kann  d-vßov  anschliefsen,  das  zu  di's  ein  recht  ungeeignetes  Ob- 
jekt ist.  An  keiner  Stelle  des  Aischylos  ist  ^v^dg  unzweideutig '  Zorn'. 
'Atetv  hat  A.  noch  Pers.  633.  873,  Ag.  55,  Hik.  58.  —  V.  815  ist 
öavaiäv  (Prom.  794.  912)  eine  glückliche  Verbesserung  L.  Dindorfs; 
die  Konstruktion  oiqeiv  (hinwegnehmen)  nva  dno  rivog  ist  ander- 
weitig unbelegt,  scheint  indes  nicht  unmöglich,  vgl.  zu  213,  wo  ich 
schreibe  jtag  ovölv  riQxag  wg  "Hgag  rsXeiag  xal  Aiog  :ittöTG)ßara. 
Das  jtaQ^  ovölv  (wie  nichts)  ist  jedenfalls  den  Stellen  gemeinsam. 
AvöJtaXdßcog  Hik.  867;  svjtdXaßog  Ag.  1531. 

Athene  848— 8G9.  Die  Rede  hat  einen  noch  milderen  Charakter 
als  die  vorige;  denn  auch  die  Erinyen  haben  wenigstens  ihre  Drohung 
nicht  wiederholt,  geschreckt  durch  den  Hinweis  auf  Zeus'  Allmacht. 
Mit  cQ-ydg  ^vvoiCo)  601  wird  besonders  an  840  angeknüpft,  mit  ysQai- 
TEQa  an  jtaXai6(fQova  838,  desgleichen  mit  ao(po)rsQa  , .  (pQoveiv  848 f.; 
endlich    mit   851    eg   dXXocpvXov    sXd^ovöai  x^^va  doch   an  xara  yäg 

11* 


164  Drittes  Epeisodion. 

oixvtlv  ^Z^y  s.  o.  Zvjug)eQ£iv  rivl  OQydg  ist  ähnlich  wie  6vyyiyv(6- 
oxuv;  genaue  Parallelen  mangeln,  doch  führt  Paley  Eurip.  Herakles 
1366  an:  rdfia  övfupsQsiv  xaxd,  Blaydes  Med.  870  rag  6'  sßag  OQydg 
(fiQHV  eixog  (Je  (vorher  ahovfiai  Os  .  .  avyvwßov '  elvai).  848  scheint 
von  Wakefield  gut  emendiert,  wenn  auch  das  Scholion  6td  rbv  xQÖvov 
für  röJi  nicht  gerade  einen  Beweis  liefert.  85 1  dXX6(f)vXog  bei  Tragikern 
nur  hier;  übrigens  beginnt  sich  der  patriotische  Stolz  des  Atheners  zu 
zeigen.  IlQOVvvejtG)  98.  —  Zu  V.  853  vgl,  v:JtoQQiovTog  rov  xqovov 
Aristoph,  Ne(p,  1289.  Die  66ßoi  'Egsx^ecog  855  bezeichnen  das  Ere- 
chtheion  und  die  Akropolis ;  das  Heiligtum  der  Eumeniden  lag  an  dem 
Abhang  des  Areopag,  der  der  Akropolis  zugewandt  war,  UKöhler 
Hermes  VI,  100.  Nach  855  wird  wohl  mit  Recht  eine  Lücke  an- 
genommen, da  oOTjv  857  keine  Beziehung  hat  und  weder  in  oö^  dv 
(Ahrens)  noch  in  oö(ov  (Pauw)  gut  emendiert  wird ;  bei  o6(ov  stört  die 
Folge  nach  OxoXfOV  und  die  Häufung  der  Genitive.  EroXmv  mufs  so 
gut  wie  1027  einen  Festzug  bedeuten;  wonach  die  Frauen  bei  diesem 
Kult  vorwiegend  beteiligt  waren;  denn  dvÖQ(5v  kann  nicht  gut  von 
6t6X(ov  abhängig  sein,  Sixid^oig  Aor.,  s.  zu  Ch.  832,  'bekommen  kannst* 
(ßsraöxslv  869). 

Die  V.  858 — 866  oder  869  werden  von  manchen  (Dindorf,  Weck- 
lein) ausgeschieden  als  Interpolation,  namentlich  auch,  weil  sie  den 
Zusammenhang  unterbrächen.  Aber  es  gehört  sich,  dafs  Athene  nun 
auch  von  der  Gegenleistung  der  Eumeniden  spricht,  und  nur  so  kann 
dann  richtig  summiert  werden  (868) :  £v  ÖQÖJöav,  ev  JtdöxovOav.  Hier 
nun  wird  die  Gegenleistung  nur  negativ  ausgeführt,  als  Enthaltung 
von  Schädigung  (anders  nach  der  Versöhnung  903 ff.);  die  Erinyen 
haben  zwar  zuletzt  nicht  mehr  gedroht,  aber  die  Drohung  auch  nicht 
zurückgenommen,  weshalb  noch  in  der  folgenden  Rede  888 f.  Ähn- 
liches steht.  —  Weil  in  der  Teubnerschen  Textausgabe  stellt  um : 
858 — 866  nach  912,  was  mir  erst  recht  falsch  scheint:  von  solchem 
feindseligen  Tun  der  Erinyen  kann  nach  erfolgter  Versöhnung  gar 
nicht  mehr  gesprochen  werden.  —  V.  859  d^7]ydvTj  Wetzstein  (oiörjQO- 
ßQ(ori  d-Tjydvrji  vsrjxovijg  Soph.  Ai.  820)  in  anderweitiger  Übertragung 
Ag.  1537;  vgl.  rsd^rjyßsvovg  Xoyovg  Prom.  311,  Sept.  715;  dx^drcoi  rfjg 
öiavoiag  o^y^i  rsd^rjyßsvov  Alkidamas  bei  Aristot.  Ph.  3,  3,  p.  1406  a  9. 
Die  öTtXdyxva,  als  Sitz  der  Affekte,  werden  gleichsam  geschärft  und 
dabei  blutig,  und  zum  Blutvergiefsen  wird  der  Zürnende  gereizt.  Solche 
Störungen  wurden  also  auf  die  erzürnten  Geister  der  Tiefe  zurück- 
geführt.   Nicov  braucht  man  nicht  von  OütXdyxvwv  abhängig  zu  machen. 


Drittes  Epeisodion.  165 

sondern  es  kann  Attribut  sein,  vgl.  vea  vi]6vg  Ch.  757,  vecoi  &Qdc€i 
Pers.  744  {iuvenilis  Ddf.).  Unmöglich  aber  ist  doivovg  (M  vielleicht 
erst  -ofg)  eßßavelg  ^vfiwßaöiVy  woraus  (nach  Prom.  675  ifi/navec  cxiq- 
Tjjßart)  sich  leicht  herstellt  doivoiq  ijufiavaöi  d^vficofiaöiv,  rasende 
Zornwallungen,  wie  sie  von  Wein  kommen  können,  aber  von  den 
Rachegeistern  ohne  Wein  bewirkt  werden.  ßvfi(Ofia  von  S-vfiovoS^ai 
nur  hier;  efißavsOi  -,v^Gu  wie  ßagrvQia  naQf}V  797,  vrjdkta  fietUy- 
fiaza  107,  rvßßoxoa  xf'()Cö//aTa  Sept.  11 22.  Weil  zitiert  aus  Goethe: 
Trunken  müssen  wir  alle  sein,  Jugend  ist  Trunkenheit  ohne  Wein.  — 
861  ff.  ist  der  gesamte  Sinn  und  die  Vergleichung  wohl  klar:  der 
evöofidxccg  dX^xrcog  Pind.  Ol.  12,  14  bezeichnet  die  nur  zu  Hause  unter 
sich  kämpfenden  Kreter.  Aber  e^sXovöa  xaQÖiav  *das  Herz  heraus- 
nehmend' scheint  nicht  einmal  die  Lesart  des  Scholiasten  gewesen  zu 
sein,  der  mit  dvanreQCOöaöa  erklärt.  'Ex^eovüa  indes  (Musgrave)  liegt 
den  Zügen  nach  nicht  ganz  nahe,  und  gibt  auch  nichts  für  die  Hähne 
Bezeichnendes ;  ebensowenig  überzeugend  sind  die  andern  Konjekturen. 
So  belasse  ich  (mit  Sidgwick)  das  Überlieferte  und  setze  nur  die  Zeichen 
etwas  anders:  Sg  (Ch.  106.  506  usw.)  für  mg  und  Komma  vor  egf- 
Xovöa  und  nach  dXsxzoQCOv,  „wie  wenn  du  das  Herz  von  Hähnen 
herausgenommen  hättest,  um  es  den  Bürgern  einzupflanzen  (lÖQVöTjig 
ev  XT£.)'*.  "äq!}'.  vgl.  355;  bei  ngbg  dlXrjXovg  &Qaövv  liegt  auf  jtQog 
dXXriXovg  der  Nachdruck.  V.  864  ov  fXoXig  erklärt  der  Scholiast  mit 
ov  jnaxgdv;  vgl.  Ag.  1082  djtwXeöag  ydg  ov  fioXig  ro  öevreQOv,  nach 
Triclinius  =  raxecog;  Eur.  Hei.  334  d^iXovoav  ov  fioXig  xaXeZg,  wo 
keine  andre  Bedeutung  als  'ganz  und  gar'  möglich  ist.  Diese  pafst 
auch  im  Agamemnon;  hier  diese  und  jene,  auch  zum  folgenden:  „um 
so  mehr  wird  mächtige  Begierde  nach  Ruhm  die  Herzen  entflammen". 
Der  Stolz  des  Kämpfers  von  Marathon  kommt  hier  heraus,  wie  auch 
unten  Q 1 3  ff.  Auch  an  die  Kämpfe  mit  Böotern  und  Chalkidiern  kann 
A.  denken ;  von  den  Bürgerkämpfen,  als  Kleomenes  die  Burg  besetzte, 
hatte  er  als  Knabe  etwas  erlebt,  und  auf  diese  waren  rasch  jene 
schweren  Kämpfe  gefolgt.  Jsivog  egcog  Plat.  Theait.  169B,  6.  YfiSQog 
Hdt.  9,  3.  —  V.  866  ov  Xiym  wie  Ch.  989  Afylad-ov  yccQ  ov  Xsyco 
fiÖQOv,  Ag.  871  rtjv  xdrco  yccQ  ov  Xeyo).  Den  Kampfesmut  meine 
ich  nicht  und  will  ich  nicht.    V.  868  doppelte  Anaphora,  zu  Ch.  628. 

Chor  870—880,  Antistr.  ß.  Immer  noch  reagiert  der  Chor  nicht, 
sondern  wiederholt  auch  jetzt  das  zuletzt  Vorgetragene. 

Athene  881—891.  Kürzere  Wiederholung  des  soeben  ausführlich 
Gesagten.     881  rdya&d  'was  auch  dir  gut  ist'.    ÜQcg  882  bei  iggeiv 


166  Drittes  Epeisodion. 

wie  loo,  Prom.  92,  Ch.  419  bei  üta&tlv,  Eum  627  bei  ^avslv;  eine 
Art  passiver  Sinn  pflegt  dabei  zu  sein  (Wecklein).  JloXiöOovxog:  s. 
zu  775.  Tfjö66  y^q  duto^svog  Ag.  1282,  Ch.  1042,  von  dem  tpvydg; 
hier  von  dem  verstofsenen  Fremden.  Dafs  sie  von  ihr  verstofsen  seien, 
das  wenigstens  will  Athene  ihnen  zu  sagen  unmöglich  machen.  — 
V.  885  dyvov  ÜBiS^ovq  Ceßag  kommt  sehr  nahe  heran  an  das  aus  den 
IMyrmidonen  zitierte  aeßag  6h  fir]Q(5v  ayvbv  ovx  ijtrjiösöcO',  o3  övdxd- 
QiOTB  TQjv  Jcvxv(DV  (piX7]fidT(ov  (Anrede  an  Ares,  dessen  (pi^ij/uara  die 
Wunden  sind;  Patroklos  yva.T  ig  XBvacova  verwundet;  päderastisch  mifs- 
deutet  von  Athenäus  und  Plutarch,  trotz  dem  deutlichen  ayvov). 
Hier  ist  indessen  dyviv  Prädikat,  =  d  ßlv  a^fji  rtjv  öefivrjv  ÜH^cö 
{oißagg2.  545.  703);  Ausführung  zm  Uu^ovq  Osßag  ist  ylcooötjg  Eßfjg 
fieiliyfia  (107,  Ch.  15)  xal  ^eXxT7JQiov  (hier  substantivisch;  adjekt. 
d^sXxTTjQia  Ch.  670).  JEv  6^  ovv  /uivoig  äv  (==  ßivE)  wie  6v  6^  ovv 
ölcoxe  226,  wo  d*  ovv  wie  überall  enthält,  dafs  man  von  etwas  nicht 
weiter  reden  will.  Die  Verheifsungen  sind  alle  gesagt,  und  hieran 
wird  durch  si  /nhv  ayvov  eöri  xra.  erinnert.  „Gut  denn,  so  bleibe" 
—  888  BjciQQBütBiv  transitiv  wie  Ag.  250  Aixa  öh  rolq  filv  üiad^ov- 
öiv  fiad^alv  itxiQQeTCEi.  890  yaßOQCoi  (Dobrees  glänzende  Emendation) 
wie  Hik.  613.  Die  Komposita  mit  yf]  haben  bei  den  Tragikern  auch  im 
Dialog  ya-  (wie  auch  yäütoroq  Ch.  97.  163),  Dindorf  Lex.  64  a.  Acxaicog 
vgl.  291.  1025. 

Stichomythie  892—902.  Endlich  hat  die  unermüdete  freund- 
liche Zuspräche  durchgeschlagen.  893  dmjfiov '  oiC^vog  wie  ovx  dutaTt- 
utov  löaiov  jcvQog  Ag.  311;  öfter  Sophokles,  OC.  786  xaxcov  dva- 
Toq  usw.,  Wecklein,  Blaydes.  Es  mufs  auch  an  den  Jammer  gedacht 
sein,  den  die  Erinyen  bringen  könnten;  doch  ihr  eigner  wird  zunächst 
negiert:  780  zdXaiva,  791  f.  fisydXa  SvorvxBlg  ..  dTißoutEvd^eig,  894 
xal  ÖT]  öeösyßat  hypothetisch,  s.  zu  Ch.  566.  Mbvbl  kann  nicht  sein 
'erwartet',  wobei  der  Akkusativ  zu  stehen  hätte,  sondern  mufs  heifsen 
'bleibt',  'ist  nicht  entrissen'.  Sie  zweifeln  eben  noch.  Die  Antwort' 
825  ist  überraschend  und  ruft  die  erstaunte  Frage  826  hervor.  Evd^e- 
vsZv  auch  908.  944.  V.  897  <jvß(poQdg  neutral;  verwandt  die  Stelle 
101 7 ff.  fierocxiav  6'  ißijv  sv  öißovrsg  ovri  ßBfitpaü&e  övßcpogdg 
ßiov.  \)q&ovv  wie  Ch.  584.  UQOJtag  Ag.  loii,  Prom.  406  usw.;  also 
hat  Abresch  richtig  utQOJtavrog  geschrieben,  wenn  auch  das  jcqo  ütav- 
rbg  der  Handschr.  (=  vjthg  ütavrbg,  835)  nicht  unmöglich  wäre. 
'Eyyvijv  rid^eö^ai,  =  :jiouia^aL,  wie  oQXovg  d^eßavT]  Ag.  1570  (Blaydes). 
899  ist  mit  feinem  Scherz  und  Selbstgefühl  gesagt.    901   roiydQ  603; 


Drittes  Epeisodion.  167 

xara  x^ov^  ovo'  xre.  Du  wirst  also  nicht  fortgehen,  sondern  hier 
bleiben  und  dir  neue  Freunde  gewinnen.  902  ri  ovv  mit  üblichem 
Hiatus  (Blaydes):  Hik.  306,  Pers.  yS-j,  Sept.  208.  704.  Die  Freund- 
schaft mufs  sich  nun  von  beiden  Seiten  äufsern. 

Athene  903— 915.  Zu  vixrjg  vgl.  1008  ro  6h  xeQÖaXsov  uteßTteiv 
ütoXECoq  ejtl  viX7]i,  Sieg  und  Übertreffen  in  allem,  aufser  in  Schlachten, 
denn  Sieg  in  der  Ordoig  {S61  ff.,  gyöff.)  ist  nichts  Gutes.  Anders  vixrj 
xax7J  (feige)  Sept.  716.  ^Eütiöxoütoq,  von  oxojtog  Ziel,  abzielend  auf,  wie 
Soph.  Ai.  976  ärrjg  ttjCö'  tüiiöxonov  ßiloq,  d.  i.  iöroxaOßivov  nach 
den  Scholien,  iTtiöxojta  ro^eveiv  Hdt.  3,  35.  rrj^av  wie  Sept.  247; 
ÖQOöoq  bedeutet  allgemein  'Nafs*,  wie  Ag.  1363  (poiviag  öqoöov  vom 
Blute;  vom  Meer-  oder  Flufswasser  Eurip.  I.  T.  255.  1192  (evaUay 
d^akaoöiajj  .  Hippol.  192  {Ttorafiia).  —  V.  905  leidet  an  verwirrter 
Konstruktion,  wenn  man  nicht  rdveßcov  für  xdvs/iicov  schreibt  (die 
Krasis  von  ra  ist  besonders  häufig,  rdya^d  881  usw.,  Dindorf  Lex. 
233a).  Auf  evTjUcoq  liegt  der  Nachdruck:  nicht  Stürme  mit  finsterem 
Himmel  und  Unwetter.  Vgl.  Eurip.  Med.  837  ff.  von  Attika  (ßergiag 
dve/umv  avgaq).  Nachdem  so  das  f|  ovgavov  gleich  ausgeführt  ist, 
wird  auf  das  yfjd^sv  zurückgegangen,  und  es  folgen  die  gewöhnlich 
(auch  in  Verwünschungen)  verbundenen  drei  Stücke :  Früchte  —  Herden 
7—  Kinder.  Vgl.  Hik.  674 ff.,  Soph.  OT.  270 f.  (Herden  nicht  erwähnt, 
s.  aber  25 ff.),  Hdt.  3,  65,  Aisch.  3,  iii  (Weckl.),  und  z.  B.  die  kre- 
tische Inschrift  DI  5058,  4off. :  raxvcov  ovaoiv  yivsöd^ai  xal  yäv  ev- 
xaQütov  g)6QSiv  xal  ngoßara  evd^rjvEZv,  KaQJtog  wird  mit  Zeugma  auf 
die  ßord  übertragen ;  iütiQQvrov  *^reichlich',  vgl.  oXßov  ö '  ejtiQQvevTog 
Eur.  Med.  1229,  xax(ov  i:jttQQodg  Ändr.  349.  V.  909  tritt  in  CmttjQiav 
wieder  das  Objekt  zu  iifvfivfiöai  hervor.  911  ixg)OQO)TSQa:  während 
du  den  Nachwuchs  schützest  (909),  magst  du  gegen  övööeßovvzsg 
eher  umgekehrt  verfahren  (Komparativ  mit  einer  Art  Litotes,  die  ver- 
möge der  Andeutung  drohend  wirkt) ;  ix(f)eQSiv  herausschaffen,  wie  der 
Gärtner  das  Unkraut.  ^iTVJtoi/ntjV  natürlich  nur  hier;  912  rmv  61- 
xaicov  rcovöe  Hinweis  auf  die  anwesenden  Bürger.  Vgl.  Demosth. 
20,  39  xal  ydg  'A&rjval&v  riveg  elöiv  l'öcog  (pavXoi  —  dXXd  rbv  ö^ßov 
vofiiC^fov  XQrjöTOv  (fingierte  Rede  Leukons).  V.  913  oovöri  =  Ooi  iori, 
hast  du  als  dein  Amt  (Andre  oov  'öri;  aber  das  würde  od  iori  sein). 
'ÄQeicpaTog  ist  bei  A.  nichts  als  a()?Jfog,  mit  nicht  mehr  gefühltem 
zweiten  Teil,  Frg.  145  dgeiifarov  Xijßa,  von  Hesych.  mit  lOxvQOV, 
dvrl  Tov  ^!dQei  ioixog  erklärt.  TlQentog  auch  Aristoph.  Lysistr.  1298; 
ütoXiv  dorvvixov  dywvcov  wie  37  jcoöcoxeiäi  oxeXmv,  und  öoQog  vixrj- 


168  Chorlied  und  Anapäste. 

(pOQOV  777;  dörvvixov  prädikativ.  Ovx  dva^ofiai  ist  kräftig  gesagt, 
wie  der  ganze  Gedanke  kräftig  und  stolz  ist  (zu  864);  rb  ßij  ov 
Prom.  787.  918. 

Chorlied  und  Anapäste,  916 — 1020. 

Str.  a,  916—926.  Die  Rhythmen  sind  in  dem  ganzen  Chorliede 
vorwiegend  Trochäen,  meist  wie  gewöhnlich  katalektische  Dimeter. 
So  war  es  auch  in  den  Stasima,  nur  dafs  in  diesen  gegen  Ende  das 
tragische  Pathos  in  lamben  zur  Geltung  kam;  dafür  war  hier  nicht 
der  Ort.  Also  kann  in  dieser  ersten  Strophe  nicht  als  drittletztes 
Kolon  ijciöOVTOvg  ßiov  rvxccg  ovtjoifiovg,  eine  iambische  Hexapodie, 
stehen,  sondern  man  mufs  dies  an  das  vorhergehende  d^eöjciöaöa  :;r()£t;- 
fCEvSq  anschliefsen :  -w-v,/  —  v^_^-o_w/-^-v^-w-,  gleichwie 
schon  vorher  rdv  xal  Zevg  b  nayxQarrjg  "AQt]g  xBJipQOVQLOV  d^ecov 
vifiet,  und  im  Stasimon  496  (325).  Die  Form  «-  i_  für  -  ^  -  v.  findet 
sich  zu  Anfang  des  Kolons  918,  am  Ende  eines  Kolons,  unter  Bindung 
mit  dem  nächsten  in  Strophe  und  Antistrophe,  920  Qvöißcoßov  '^EXXd-, 
Schwierig  aber  ist  925  yataq  f  i^afißQOGat  =  947  TtlovTOX^fov  eQfiaiav, 
nach  Rofsbach-Westphal  aus  lauter  dreizeiligen  Längen  bestehend  und 
demnach  Hexapodie.  Was  man  indes  gerade  an  dieser  vorletzten  Stelle 
der  Strophe  erwartet,  sind  Daktylen,  wie  Gh.  30  — ,--,  — ,-^^,--> 
vor  -o-v^-o-;  591  desgl.,  doch  Daktylen  an  den  vier  ersten  Stellen; 
desgl.  Eumen.  387,  und  Daktylen  sind  auch  nachher  in  Str.  ß  y  bei- 
gemischt, Pentapodie  und  Tripodien.  Eine  Tripodie,  allerdings  aus 
lauter  Spondeen,  nehme  ich  also  auch  hier  an;  denn  dafs  die  Anti- 
strophe mit  ihren  sechs  Längen  mafsgebend  sein  mufs,  ist  nicht 
zweifelhaft.  —  In  Strophe  und  Antistrophe  ist  durchgängige  Synaphie. 

Inhaltlich  ist  die  erste  Strophe  allgemeine  Einleitung  des  Segens- 
liedes. —  91 8  f.  ^ÄQtig  mit  neuer  Anspielung  auf  die  Siege  (ob  auch 
auf  den  Areopag,  689?  Jedenfalls  hatte  Ares  dort  in  der  Nähe  einen 
Tempel,  Pausan.  I,  8,  4,  wie  Zeus  das  grofse  Olympieion  hatte) ;  (pQov- 
Qiov  hier  'Burg',  *^ bewachter  Ort',  während  es  949  noXecog  (pQOVQiov 
und  Prom.  801  die  Bewachenden  bedeutet.  Also  (Pers.  348)  d^eol 
jcoXiv  0(6l(^ov6l  nalldöog  ^säg.  Im  folgenden  ist  die  Verbindung 
"EXkdvfov  öaißovcov  doch  nach  dem  Sinne  unmöglich,  und  die  von 
'EXXdvcov  mit  dyalfia,  von  öaifiovmv  mit  Qvöißcoßov  (Wecklein)  gegen 
die  Wortstellung,  nach  der  zu  verbinden  und  zu  verstehen  ist  ayaXßa 
öatßovoDV  (wie  rexvov  66/i(ov  dyaXfia  Ag.  208,  vgl.  741,  Ch.  200, 
Prom.  466)  ^voßsvov   rovg  ßcoßovg   t(5v  'EkXrjvov.     Besser  indessen 


Chorlied  und  Anapäste.  169 

ist  es,  nach  öaifiovcov  ein  r'  einzuschieben:  „Kleinod  aller  Hellenen 
und  der  Götter  selbst".  Richtig  hat  man  Qvöißcofiov  auf  den  Schutz 
bezogen,  den  Athen  ganz  Hellas  gegen  die  Perser  gab,  die  Altäre 
und  Tempel  zerstörten  (Pers.  809  ff.).  Das  vsßai  liegt  nahe  als  syno- 
nym mit  vojLiiC^ei  zu  fassen;  s.  zu  624;  indessen  unzweideutig  steht 
ioi5f.  öaißoveg  re  xal  ßgorol  UaXldöoq  uioXiv  vefiovreq',  und  der 
doppelte  Akkusativ  ist  auch  bei  diesem  vs/iieiv  möglich.  —  V.  921 
xarsvxoßai  wie  Ch.  S8,  139,  ohne  andern  Sinn  des  xard  als  den  der 
Verstärkung;  d^EöJtloaöa  (Ag.  12 10.  12 13)  *  weissagend' ;  der  Aorist 
widerspricht  dem  xarsvxoßcci  nicht,  indem  auch  dies,  in  die  Vergangen- 
heit umgesetzt,  xartjv^dfirjv  ergäbe  (vgl.  tiqoOöG)  .  .  xaravaöüaßäv?] 
928 f.).  Im  allgemeinen  herrscht  im  folgenden  die  Form  des  Wunsches, 
nicht  die  der  Prophezeihung ;  wenn  freilich  mächtige  Gottheiten  wünschen, 
so  ist  zwischen 'möge'  und 'soll'  oder 'wird'  kaum  ein  Unterschied; 
s.  was  Athene  949ff.  sagt.  'ETvidövrog  Ag.  88y.  1150;  ich  sehe  keinen 
Grund,  in  das  sinnverwandte  und  nur  schwächere  ijtiQQvrovq  (907) 
zu  korrigieren,  wo  doch  sogar  von  Fliefsendem  Ag.  887  xkavfidrcov 
ejtiöövToi  nijyai  steht.  Heller  Sonnenschein  (906)  wird  aus  der  Erde 
wie  die  Früchte  so  alles  andre  Gute  in  reichlichster  Fülle  ausspriefsen 
lassen ;  es  senden  ja  die  Götter  und  Geister  der  Tiefe  alles  Glück  und 
wiederum  alles  Unglück  (Ch.  147,  Pers.  222  usw.).  'E^aßßgvöai  scheint 
bis  auf  das  Tempus  richtig  emendiert,  wenigstens  aus  Späteren  wie 
Himerios  und  den  Anakreontea  bringt  Lobeck  zum  Ajax  S.  77  Belege 
genug  für  faktitives  ßgveiv.  Aber  den  Aorist  kann  ich  nicht  verstehen ; 
besser  Futurum,  an  d^eöJtiöaöa  angeschlossen. 

Anapäste  der  Athene  (a),  927—937.  Zwischen  den  fünf  ana- 
pästischen Stücken  der  Athene  besteht,  wie  GHermann  erkannte,  eine 
Responsion,  jedoch  nicht  entsprechend  der  der  Strophen  und  Anti- 
strophen,  durch  die  sie  getrennt  sind.  Vielmehr  respondiert  dies  erste 
Stück  mit  dem  letzten  1003 — 1013,  die  drei  mittleren  aber  unter  sich. 
In  a  und  e  beginnt  ein  Satz  in  je  drei  Dimetern ;  der  zweite,  zu  dem- 
selben System  gehörige,  läfst  sich  als  Dimeter  Monom.  Dim.  Monom. 
Paroim,  schreiben,  indem  man  in  a  nach  :jtXriyal  ßioxov  das  fehlende 
Verbum  mit  v_/^  —  ansetzt.  Hierauf  folgt  nun  ein  zweites  System  in 
Dim.  Dim.  Monom.  Paroimiakos. 

928  övCaQiörovq  'schwer  zu  begütigen',  jetzt  für  Athene  und  in 
ganz  andern!  Mafse  für  Menschen,  die  sich  gegen  sie  vergehen.  Kara- 
vdccaö&ai  gehört  zu  dem  faktitiven  ivaOüa  Pind.  Pyth.  5,  71,  xare- 
vaöOa  Hesiod  Thg.  329,  Frg.  168.    Mit  930 f.  vgl.  310.    In  932  mufs 


170  Chorlied  und  Anapäste. 

entweder  ßagecov  oder  ^ri  geändert  werden:  ,,wem  sie  nicht  gnädig 
begegnen"  oder  „wem  sie  zürnend  begegnen^*;  letzteres  macht  sich 
durch  yt  ßv^v  (Prom.  871  ojtoQäg  ye  firjv  ex  rfjööe  (pvösrai  d^gaövg, 
vgl.  auch  oben  51,  wo  es  stark  adversativ  ist),  während  ersteres  nicht 
so  leicht  ist.  Den  Akzent  hat  Ahrens  berichtigt:  auch  der  attische 
Dialekt  kennt  bei  diesen  Adjektiven  -ia  statt  -elai  ^gaOea  Philemon, 
lil-Uöea  Inschr.,  Thuk.,  Plat.,  ütXaxia  Xenophon,  Kühner-Blafs  I,  443. 
—  933  OV7C  oiöev  o^ev^  nämlich  dafs  ix  rovrcov;  wenn  so  nach 
'wissen'  und  dgl.  das  Relativ  als  Vertreter  des  Interrogativs  etwas 
Bestimmtes  bezeichnet,  mufs  auch  das  bestimmte  Relativ  und  nicht 
das  unbestimmte  oOriq  gebraucht  werden.  IlXr^yij  wie  Pers.  251.  906; 
als  Verbum  ergänzt  Hermann  utgoötjcaiöav.  'AütXäxrißa  wie  djcXaxcöv 
Eurip.  Alk.  241  (Hdschr.  dßütX,  wie  hier),  unter  metrischem  Zwange; 
vgl.  bei  Homer  dvÖQorfJTa  v^  w  -  v.'.  n^oregcov  wie  Ag.  1338  ei  ütQO- 
riQOv  alß '  dnordoti^  Ch.  402  if.  ßoäi  Xoiybg  'Eqivvv,  Tcaga  rcov  JtQO- 
rsQOV  (f^ißivcDv  drrjv  tregav  indyovöav  ijt'  arrjc.  Ohne  Drehung 
und  Verdrehung  ist  es  indes  unmöglich,  in  sx  utQoreQCOV  d7tXaxi]ßara 
eine  Beziehung  auf  früher  Gemordete  hineinzubringen,  und  mit  Recht 
vergleicht  Blaydes  Eur.  Hippol.  831 :  jtQoOcoB^av  6e  tco&ev  dvaxoßi^oßat 
Tvxccv  äaißovcov  dßutXaxiaiöi  rwv  JcägoLd^sv  rivog,  s.  auch  Stellen 
wie  Ag.  1500 ff.  —  V.  935  öiywv  oXe^Qog  wie  Hes.  Erga  102  vovöoi  . . 
avTOßarot  (poircDöt  .  .  aiy?]if  e:it£l  (pmvrjv  e^dXaro  ßrjrleTa  Zsvg.  Gegen- 
satz ist  ßeya  (fcovovvra  (Sidgwick).  Zu  aßa&vvH  vgl.  Homer  /  593 
:x6Xiv  ÖE  re  jvvq  dßa&vvHj  so  A.  noXiv  6iT]ßdd-vv£V  Ag.  824  (Frg.  239 
y.vveg  öitjßdd^vvov  dvÖQa  öeöütorriv,  den  Aktaion).  Im  gesamten  Ge- 
danken ähnlich  sind  im  Chorliede  V.  368  if. 

Chor  AntiStrophe  a,  938—948.  Segen  in  Landbau,  Viehzucht, 
Bergbau;  vgl.  905 — 908.  AsvÖQOJtijßcov  ßXdßa  von  Stürmen,  die  die 
Bäume  (Oliven  namentlich)  schädigen;  (pXoyßbg  (pvrwv  geht  auf  die 
jungen  Pflanzungen,  denen  die  Stürme  nichts  anhaben,  die  aber  durch 
den  Brand  ihre  Knospen  einbüfsen ;  voöog  axagnog  doch  auf  die  Saat 
{xaQJiov  yaiag  907).  Ob  ^^qlv  Objekt  zu  X^yco  ist  (vgl.  6oXo(f>6vov 
XtßrjTog  Tvxav  öoi  Xeya)  Ag.  1129),  oder  (Ddf.)  rav  ißccv  x«(>*^ '^"^ 
meinetwillen'  bedeutet,  macht  für  den  Sinn  nichts  aus,  wohl  aber  etwas 
für  die  in  der  Überlieferung  geschädigte  Konstruktion  im  folgenden, 
der  auch  die  Einschiebung  von  rs  noch  nicht  völlig  aushilft.  Schreibt 
man  aber  <pXoyß6v  t'  OßßaTOöreQfjy  dann  kann  man  ro  rs  ßt]  (pXoyßbv 
:!tsQäv  OQOV  an  rdv  sßav  x^Q^^  (Subst.)  als  weitere  Ausführung  be- 
quem anhängen.    ^0(f)&aXß6g  vom  Auge  der  Pflanzen  ist  übliche  Über-» 


Chorlied  und  Anapäste.  171 

tragiing  (Theophrast  u.  a.);  zu  rojtcov  vgl.  iv  toüiolCl  rolq  ifioig  858 
(292.  706.  1023);  (axaQjtog)  alavr^g  vooog  Wiederholung  von  479 
{a(f:eQToq)  aiavijq  voöog.  Der  Imperativ  ist  mit  dem  Optativ  einfach 
synonym,  vgl.  in  dem  Segensliede  der  Hiketiden  eCra)  669.  687,  euta?.- 
d^erco  679.  —  Der  Segen  der  Herden  wird  Hik.  691  so  angewünscht: 
jtQOvofia  6h  ßoTcc  rcog  noXvyova  rsle&oi;  ähnlich  hier  ^vv  öiütXolOiv 
ifißQvoig.  Dem  Zustande  der  Trächtigkeit  aber  mufs  die  Geburt 
folgen,  und  auf  diese  weist  deutlich  xQovcoi  rsrayfievcDi;  somit  mufs 
yovog,  nach  dem  zwei  Silben  fehlen,  in  yovov  mit  fehlendem  Infinitiv 
verbessert  werden,  etwa  yovov  (rsXetvy.  An  Dobrees  evd^evovvra  yä 
statt  svd^svovvz'  ayav  zweifle  ich  nicht:  yä  rgägjat  Ch.  585 ;  ayav 
aber  ist  bei  A.  immer  tadelnd.  Wenn  nun  wegen  ütXovrox^fov  fälsch- 
lich yovog  statt  yovov  geschrieben  ist,  so  ist  auch  wohl  weiter  ein 
folgender  Nominativ  in  den  Akkusativ  verdorben  worden:  richtig  jtXov- 
Tox^cov  (^')  sQ/uaia  öaißovcov  öooig  rloi,  wozu  die  Athener  Objekt 
sind.  Wie  soll  auch  yovog  ütXovt6x^(ov  agfiaiav  öoOiv  rioi  erklärt 
werden  ?  Die  Beziehung  auf  Laureion  ist  deutlich  in  jcXovtox^cov  und 
in  eQßaia,  da  Hermes  der  Gott  glücklichen  Findens  ist;  C(5g  ifpavtj 
ra  fihaXXa  ra  iv  Magovaiai  Aristot.  IIoX*  li&,  22,  7.    Vgl.  Pers.  2^8, 

Anapäste  der  Athene  (b),  949—955.  Dies  zweite  System,  den 
folgenden  entsprechend,  ist  erst  von  Weil  richtig  geschrieben  worden. 
Man  pflegt  ja  in  den  Anapästen  Dimeter  und  Monometer  so  zu  ver- 
teilen, dafs  man  sich  möglichst  an  die  Teilungen  des  Sinnes  anschliefst; 
demgemäfs  ist  in  c  (968  ff.)  und  d  (989  ff.)  an  zweiter  Stelle  ein  Mono- 
meter gesetzt,  und  dann  ebenso  an  vorletzter  Stelle,  indem  die  ge- 
samte Zahl  der  Metra  ein  gerade  (14)  ist.  Dieselbe  Zahl  besteht  aber 
auch  in  b,  und  nach  dem  dritten  starker  Einschnitt  des  Sinnes ;  also 
Monometer  oV  tjtixQaivei,  vgl.  969  iütiXQaivoßhcov.  Auch  das  Weitere 
fügt  sich  so  glatt  und  gefällig. 

Athene  hebt  ähnlich  wie  vorher  die  Bedeutung  dieses  Segens 
gegenüber  der  Vertretung  der  Bürger,  dem  Areopag,  gebührend  hervor. 
Wegen  üt6XaG)g  gjQovgiov  vgl.  919,  und  (pQ0VQ7]fia  yf]g  706.  Anstöfsig 
ist  die  Verbindung  zweier  Auflösungen  in  dxovars  JtoXacog;  aber  man 
kann  dxovaig  schreiben ,  wie  ja  vom  Chor  so  oft  der  Singular  steht. 
'EniXQaivai:  der  Wunsch  dieser  Gottheiten  schliefst  die  Erfüllung  in 
sich,  jid^avdroig  als  Gegensatz  zu  roig  vuto  yalav  ist  nicht  anstöfsiger 
als  349  d&avdrmv  von  den  Olympiern  ausschliefslich.  Unter  der  Erde 
sind  die  Geister  der  Abgeschiedenen;  eigentliche  Unsterblichkeit  haben 
nur    die    im    ewigen   Lichte    wohnenden    Götter  des    Himmels.     '^Yito 


172  Chorlied  und  Anapäste. 

yalav  wie  vjtb  x^^Va  395 ;  seit  Homer  ist  v:n:6  mit  Akk.  auch  auf 
die  Frage  'wo'  gebräuchlich.  Auch  an  (pav£Qc5g  (für  Wissende)  relicQg 
möchte  ich  nicht  Anstofs  nehmen.  'AßßXcoütog  ßiog  öaxQvwv  erklärt 
sich  selbst;  jrpog  d'  Ofifiar^  «X^v?  dßßXmnoq  i<pi^6i  Kritias  2,  11  Bgk. 

Chor  Strophe  ß,  956—967.  Trochäen  zu  Anfang  und  Ende; 
in  der  Mitte  Daktylen,  eine  Pentapodie  -  v^^  -  w^  -  w^^  -  v^w  —  und 
drei  Tripodien,  von  denen  die  erste  katalektisch  ist;  vor  ihnen  und 
nach  der  Pentapodie  -B^sai  t'  co  MoiQai  fiatQOxaöiyvfjrai  ==  61'  OQyav 
Tcoiväg  dvTKpovovg  äraq.  Das  sieht  wie  ein  dochmischer  Dimeter 
aus;  aber  Dochmien  sind  hier  unmöglich.  Rofsbach-Westphal  fassen 
den  zweiten  Teil  als  katalektisch-daktylische  Tripodie  gleich  der  folgen- 
den, d^eal  T*  CO  MoTgat  aber  als  ^  t_  i_  i_  u_ ,  also  als  iambisch,  was 
mir  kaum  minder  unzulässig  scheint  als  die  Dochmien.  Liest  man 
indes  d^eal  und  behandelt  demgemäfs  die  Antistrophe,  so  hat  man 
katalektische  Pentapodie  wie  534. 

Der  Segen  der  ersten  Antistrophe  bezieht  sich  auf  Erhaltung  der 
Jugend  und  ausführlich  auf  glückliche  Ehen:  gleich  als  wenn  die 
Erinyen  nun  auch  hierüber  anders  dächten  als  früher  (2 12  ff.  605). 
^AvÖQOxßi'jg  248;  dcoQOvg  rvxccg  wie  d^avdxov  dcogcov  im  attischen 
Skolion  (2  Bgk.),  dnevve7t(o  Sept.  1053  (auch  Soph.  und  Eurip.).  So 
die  Hiketiden  678  fF.:  [iriöi  rig  dvÖQOxßijg  Xoiybg  ajteX^iroD  rdvös 
utoXiv  öail^cov.  —  Kvqi'  axovrag  960  die  Ehegötter,  aufser  Aphrodite 
Hera  reXüa  und  Zeus  rkXeiog  (2 14  f.),  zu  denen  nun  die  Moiren  hinzu- 
treten, vgl.  Pollux  3,  38  (oben  zu  835),  Evvr}  dvögl  xal  yvvaixl  fiOQOt- 
/Liog  217.  MaTQOxaCcyvfjrai  Schwestern  von  der  Mutter  her,  nach 
Hesiod  Theog.  217;  einen  Vater  haben  alle  diese  Kinder  der  Nacht 
nach  Hes.  nicht.  Merdxoivog  354,  Hik.  1038;  £:n:ißQi^£Tg  (nur  hier) 
in  jeder  Zeit  mächtig  waltend  mit  ihrem  gerechten  Eingreifen  {ofiiXia 
57  usw.). 

Anapäste  der  Athene  (c),  968—975.  Athene  spricht  ihre  hohe 
Befriedigung  über  die  durch  gute  Worte  erreichte  Versöhnung  aus. 
^ETtixQaivG)  ist  sonst  immer  Aktiv  ohne  Medium,  und  daher  kon- 
struieren manche:  ydvvfiai  rdöa,  tJtiXQaivoßtvcov  (Pass.)  avr(5v,  was 
nicht  gefallen  kann.  Entweder  also  ist  hier  dennoch  Medium  an- 
zuerkennen (sie  gewähren  aus  ihrer  Macht,  und  vgl.  {aJt)a^iov6d^ai 
367.  425;  avöäö&ai  379;  Paley  zu  Prom.  43),  oder  es  ist  tntXQai- 
vovac5v  zu  schreiben.  Das  epische  ydvvfiai  hat  A.  nur  hier.  Ersgym 
'liebe';  Usi^ovg  öeßag  schon  885;  zu  öfifiara  (das  freundliche  Antlitz) 
n.    vergleicht  Wecklein  Soph.   Frg.  743  Dd.   öeivov  rb   rag  Ileid^ovg 


Chorlied  und  Anapäste.  173 

:jtQ6(j(OJtoi\  Das  Präsens  ^ütcoütäi  verstehe  ich  hier  nicht,  da  doch 
von  dem  geschehenen  Zureden  gesprochen  wird,  das  endlich  Erfolg 
hatte  (Aor.  ixQdT7]öe);  also  ejcwTta  Imperfektum.  Zevq  'AyoQaiog,  in 
Athen  (CIA  I,  2$;  Aristoph.  7:7r:;r.  410;  Hesych.  unter  dyoQaiov),  Sparta, 
Theben,  Olympia  usw.  verehrt  (Preller-Robert  Myth.-i5o),  lenkt  die 
Versammlungen  der  Bürger  und  das  Reden  und  Überreden  in  ihnen: 
xai  öS  (pvXdrroL  Zevg  kyoQaiog  wird  7jr;r.  500  dem  in  den  Rat 
gehenden  Wursthändler  gesagt.  'Ayad^wv  eQig  TJftsreQa  erklärt  sich 
aus  1012  ei'rj  ö'  dyad^cöv  dya&t]  öidvoia  noXiraiq,  und  dies  wieder 
(Wieseler)  aus  Aristoph.  Bdrg.  1530  (Nachahmung  des  A.)  r^t  öa 
TtoXu  ßaydXcov  dyaO^cov  dya^og  ejtivoiaq  (nämlich  66re) ;  also  ist  dya- 
d^aiv  Neutrum.  Unser,  stets  auf  das  Gute  gerichtete.  Streit  siegt  wie 
jetzt  beständig.  Bei  rj/LisrsQa  fafst  sich  Athene  wohl  mit  Zeus  zu- 
sammen. 

Chor  Antistr.  ß,  976—987.  Kein  Bürgerkrieg;  Eintracht  der 
Bürger.  Vgl.  in  dem  Segensliede  der  Hiketiden  661:  ßrjö'  sjüixco- 
Qioig  {ördoig)  Ttxcoßaöiv  aißariöat  üteöov  yäq»  Zu  980  vergleicht 
sich  auch  Sept.  736  xal  yßovia  xovig  ütirii  ßslaßjtaysg  alßa  <poiviov» 
MeXav  alßa  ist  homerisch.  ''ÄQJtaXi^siv  noch  Sept.  243  ßij  vvv  iav 
&vijt(jxovTaq  rj  teTQCoßbvovg  jcvd^Tjöd^ej  xcoxvroTCiv  aQ7taXit,are ;  Hesych. 
erklärt  mit  dößevcog  öexoßai.  Wenn  der  Rhythmus  von  981  richtig 
als  daktylisch  bestimmt  ist,  so  mufs  61^  OQydv  geändert  werden,  am 
einfachsten  in  oQyäi  (Ag.  2 1 6)  und  dann  jtoivdg  dvTi(p6vovg  (x ')  aragy 
vgl.  dvTixTOVoig  noLvaWi  464.  IloXemg  doch  zu  dxag,  983  ydqßara 
6'  dvriötöolev  tritt  in  Gegensatz  zum  Vorigen;  xal  Crvyüv  enthält 
ein  weiteres,  dem  xdQßara  paralleles  Objekt. 

Anapäste  der  Athene,  988—995.  Mahnung  an  die  Bürger, 
diese  Gottheiten  nun  auch  entsprechend  zu  ehren.  Der  leicht  entstellte 
Anfang  mufs  so  emendiert  werden,  dafs  nicht  die  Erinyen  angeredet 
werden  (was  erst  im  nächsten,  im  Inhalt  ganz  verschiedenen  System  ge- 
schieht); also  (f>Qovovoi{v)  (Mf)  ..  evQiOxsiv:  sind  sie  nicht  darauf 
bedacht,  den  Weg  zu  segensreichen  Wünschen  zu  finden?  So  Homer 
ipQOVBov  .  .  eQvsiv  P  286;  dxovri^eiv  ovx  iipQOvovv  Xenoph.  Kyr. 
3,  3,  66,  und  A.  selbst  (pQovei  ßlv  wg  ragßovüa  ßrj  dßeXeiv  S-ecov 
Hik.  773.  —  V.  990  :jtQo6c6jt(ov  weist  auf  die,  natürlich  gebliebene, 
schreckliche  Maske  =  Gesicht.  V.  902  ev(pQovag  svfpQOveg  wie  998 
(fiXag  (piXot,  1012  dya^cov  dyad^r]  usw.,  ßiya  rtßcjvreg  vgl.  12;  zu 
OQd^oöixaiov  vgl.  evd^vöixaioc  312.  TlQinuv  mit  Partizipium  wie  Ag.  30 
tyyiXXfjov  nQeütei^  1222  onXdyxva  jtQtJcovo^  exovreg.     Zum  Gebrauch 


174  Chorlied  und  Anapäste. 

von  ötdyeiv  vgl.  Isokr.  3,  41  rag  noXeio,  iv  Ofiovoiäi  öidyeiv.  fldvrog 
(g;  konjiziert  von  Bothe)  ist  besser  als  das  matte  ütdvreg  (Paley). 

Chor  Strophe;',  996—1002.  Immer  noch  Daktylen  und  Trochäen ; 
die  Trochäen  einfachsten  Baues,  nämlich  je  zwei  verbundene  kata- 
lektische  Dimeter  dreimal  (Bindung  durch  Wortgemeinschaft  zweimal 
in  der  Antistrophe).  Der  daktylische  Vers  wird  gewöhnlich  als  ein 
logaödischer  hergestellt,  gegen  den  Gebrauch  dieser  Art  von  Strophen ; 
aber  man  kann  ebensogut  ölütloiC^co  in  der  Antistrophe  messen  und  in 
der  Strophe  aiaißiaio{iv)  schreiben. 

Der  Chor  schickt  sich  zum  Abziehen  in  die  ihm  zuzuweisenden 
Wohnsitze  an;  also  die  Exodos  wird  schon  von  hier  ab  vorbereitet. 
ÄiCißia  gibt  es  nur  an  dieser  Stelle;  svacöifiia  (denn  man  kann  ja 
auch  zu  einem  Worte  verbinden)  hat  Hesych.  mit  der  Erklärung 
6io6Tjfiia;  als  Adjektiva  sind  aiöi/uog  wie  evaiöißog  bei  Homer  vor- 
handen. Der  Sinn  mufs  sein:  *^in  .  dem  (oder  an  dem,  xaiQovOav 
evaöToZ  JtoXiv  Ag.  647)  vom  Schicksal  gewährten  Reichtume'.  ^'ixrag 
=  eYYvg  Ag.  116  (Frg.  58),  Sprichwort  bei  Plat.  IIoliTsia  IX  575  C 
ovo*  ixtaQ  ßdXXei»  Man  darf  aber  nicht  die  d-emv  dyx^ö^oQOi  und 
ÜQiaßov  eyyvg  d^swv  ysyovora  und  dgl.  hineinmischen,  da  es  sich 
um  Abstammung  gar  nicht  handelt,  sondern  nur  um  den  mächtigen 
Schutz  der  Pallas ;  also  dies  ist  der  fromme  Glaube  des  Atheners,  den 
schon  Solon  ausspricht  (4,  i  ff .  Bgk):  rjßereQa  6h  noXig  xard  ßlv  Aiog 
QVJtOT  oXeXrai  alöav  xal  ßaxdQCOV  ^scov  (pQtvag  d&avdrwv  roh} 
ycLQ  ßsydd^vßog  ijciaxojtog  oßQißOütdtQrj  UaXXdg  ^Ad^rjvaiij  x^^P^S  vneg- 
■&av  sx^i  (s.  auch  Pers.  347,  oben  918  f.).  Das  hier  sinnlose  h  XQOVon 
(in  der  Zeit,  mit  der  Zeit,  498  usw.)  ist  von  Weil  treiflich  in  eß(pQovog 
emendiert  worden:  C(0(pQovovvTeg  iß(pQovog  wie  (piXag  <piXoi.  -Sai- 
(pQOVog  litt  weder  der  Vers  noch  der  Sinn,  '^yjtb  nrsQoXg  meta- 
phorisch „unter  dem  Schütze'S  von  den  Vögeln  hergenommen;  so 
(Blaydes)  Eurip.  Herakles  10;  deutl.  Andr.  441  ^  xal  vsoööbv  r6v6\ 
V7tb  jtr£Q(Dv  öTcdöag,  und  Tro.  751.  "AC,£rai:  vgl.  aC,ovrai  .  .  'ixroQag 
651;  ähnlich  wie  öeßcov  tov  txarrjv  oben  151. 

Anapäste  der  Athene,  1003-1013(e;  entspr.  a,  s.o.).  Jetzt 
wendet  sich  Athene  an  den  scheidenden  Chor,  dem  sie  nun  mit  ihren 
Bürgern  die  Sitze  anweisen  will.  Es  ist  auffallend,  dafs  hier  die  jtQO- 
TcoßJtoi  als  bereits  anwesend  erwähnt  werden  (rcSvöa),  und  ebenso  die 
Schlachtopfer  als  anwesend  (1006).  Indes  die  Göttin  kann  veranstalten 
was  sie  will,  ohne  dafs  sie  es  sagt  und  ohne  dafs  man  es  merkt;  ob 
übrigens   auf  bereits  Sichtbares  hingewiesen  wird,    ist  fraglich,  vgl.  zu 


Exodos.  175 

1025 f.  BaXaßOvq  vjtb  rijg  auch  Pers.  624.  —  1007  övßevaii  s.  zu 
786;  zum  Folgenden,  worin  das  von  chthonischen  Gottheiten  überhaupt 
Erflehte  angegeben  wird,  vgl.  Pers.  2 22  ff.  {AaQHOv)  iöS^Xd  öoi  nifiütHV 
rexvcoL  rs  yrjg  evsQx^ev  sg  (pdog,  räfmaliv  6e  zcovöe  yaiag  xdroxct 
ßOVQOVöd^ai  CY.6x(üi.  Den  schlecht  zu  konstruierenden  Genitiv  x^qag 
hat  Paley  in  den  Dativ  emendiert;  dann  gehört  TtoX^mg  im  vix7]i  zu- 
sammen {ijtl  vixrji  Ch.  478.  868  mit  Bezug  auf  den  einzelnen  wirk- 
lichen Kampf;  anders  hier,  wo  man  974 f.  vergleichen  wird).  In  loio 
werden  zweifellos  die  Areopagiten  angeredet,  wie  in  949;  da  nun 
Athene  selbst  führen  zu  wollen  erklärt  hat,  so  mufs  es  xvßüg  6^ 
heifsen.  üoXiöCovxQg  775-  ^^^'^  der  legendarische /!r()«i^«og,  als  epo- 
nymer  Heros  der  alten  KQavaoi,  die  selbst  wieder  von  der  xqavaa 
TtoXig  benannt  sind,  kommt  hier  zuerst  vor.  Hdt.  8,  44  sagt,  dafs  die 
Athener  zur  pelasgischen  Zeit  Pelasger  gewesen  seien,  unter  dem 
Namen  Kgavaoi;  die  Kgavad  noXig  begegnet  bei  Aristoph.  '^Ijtut,  75 
(Exklamation  «  Kg,  üt.),  Lysistr.  480  rriv  Kgavadv  (die  Akropolis), 
^'Oqv.  123  r(5v  Kgavamv  (Athen),  und  soll  (Schol.  Ach.)  auch  bei  Aischy- 
los  und  Sophokles  vorgekommen  sein.  Mit  den  letzten,  ebenfalls  an 
die  Vertreter  der  Bürgerschaft  gerichteten  Worten  erinnert  Athene  an 
985  {öiavoiaL)',  über  den  Sinn  s.  zu  975. 

Chor  Antistr.  7,  1014—1020,  nochmalige  Verabschiedung.  Das 
XCcigsTS  x«/()£T£  6'  av^ig  mufs  sich  auf  996  beziehen,  und  ebenso 
das  '\i:itL6L0tXoil,G),  worin  'ijtri  öinX.  liegen  kann  (Weil;  mit  immerhin 
auffälligem  Plural),  oder  sml  6iJtloiC,(o  (Wieseler);  weiter  abliegend 
sind  ijtavöiJtXoi^G)  (Hermann,  nach  Prom.  817  ajtavaöiTtXa^s)  und 
ijtog  ömloi^o)  (Ddf.).  Das  Simplex  6i7tloi<;,G)  steht  Ag.  835.  Für 
den  Sinn  scheint  ejtava-  wesentlicher  als  STcogt  und  somit  habe  ich 
i:jtav6iütXol^<ji)  aufgenommen.  Ev  oaßovrsg  statt  evöeßovvrsg  beseitigt 
nicht  nur  die  seltenere  Konstruktion  evöeßeiv  riva  (Eurip.  Tro.  85, 
Phoen.  1321,  vgl.  Ag.  338;  dösßsTv  riva  Eum.  370),  sondern  sie  ver- 
stärkt auch  den  Sinn,  indem  svöeßeiv  dasselbe  wie  asßecv  ist.  Aischy- 
los  schrieb  EY21EB0NTE21,  was  dies  und  jenes  sein  kann.  Vgl.  ev 
jtQorlcov  645  u.  a.  m.  —  EviKpogag :  s.  zu  897 ;  ox  /nefitpeöd^s  Litotes 
gleichbedeutend  mit  ejtaiveaerE;  vgl.  596,  Hik.  137.  774  usw. 

Exodos,   1021  — 1047. 
Athene  1021—1081.      102 1    xarevyfidr&v    wie    xarevxofiai   922; 
Xaßjzdöcov    öeXaöipoQcov  wie   X.    (f)a£6g)6QQ)v   Ag.  489.     Kcctco  x^o^'O^ 
sagt  man  nicht  (auch  Ag.  871  f.  ist  nicht  so  zu  verbinden),  sondern  xard 


1 76  Exodos. 

X^^ovog,  was  ich  herstelle.  Dafs  Athene  ihre  eignen  Tempeldienerinnen 
mitschickt,  ist  eine  besondre  Ehre;  sie  müssen  aber  identisch  sein 
mit  einem  Teile  der  102  5  ff.  Genannten,  die  Athene  als  oß/na  jtdcTjg 
X&ovog  Oriörjiöog  bezeichnet,  d.  h.  als  die  Blüte,  das  Köstlichste  des 
ganzen  attischen  Landes.  Vgl.  oßßa  66ß(ov  Pers.  169,  6(f)d^aXßmy 
ol'xcov  Ch.  934,  atQariäq  oipd^aXßbv  ißäq  Pind.  Ol.  6,  16  (Amphiaraos)^ 
HiTceliaq  ocpd^aXßog  2,  11.  {ßtjafjiöog  zu  402.  689).  Es  gab  eine 
Priesterin  der  Athene  und  neben  ihr  eine  rQajteil,0(f)6Qog  und  eine 
xoöfi(6  (Harpokr.  rQajts^o(f)6Qog,  Wecklein).  Jixaimg  rite  (Blaydes), 
lE^ixeö&ai  bedeutet 'zum  Ziel  kommen  (Ag.  280.  303,  Prom.  792.  810), 
der  Optativ  aber  mit  av  kann  Aufforderung  sein,  wie  Choeph.  105 
keyotg  äv,  also  heifst  Athene  die  bereits  vorher  ihr  sichtbaren  jtgo- 
ütoßTcoi  (1005)  jetzt  vollends  herankommen.  Aoxog  wie  46;  Grolog 
856.  Jlaiöcov  wird  Femininum  sein  (69,  Prom.  865);  ütaiÖG)v  yvvai- 
xcov  asyndetisch  wie  jtalöag  yvvatxag  Pers.  404,  avÖQcov  yvvaix(ov 
Soph.  Ant.  1059.  ^^^^  diese  sind  aus  den  edelsten  Familien  erlesen; 
daher  o/i/ua  x^oi^dg.  Vgl.  übrigens,  wie  in  den  Fröschen  A.  selbst 
geleitet  wird  (1520 ff.):  (paivsrs  roivvv  vfisZg  tovtcqi  Xaßndöag  legdg, 
Xccßa  TtQOTCEßütBre  roTöiv  rovtov  rovrov  ßsXeöiv  xal  fiokTtaiöiv  xsXa- 
öovvrag.  —  Mit  den  folgenden  Versen  (1028 f.)  werden  die  utQOTtoßJtoi 
angeredet,  und  zwar  sollen  nach  Robert  (Hermes  38,  634 ff.)  die  Pur- 
purgewänder (1028)  von  ihnen  den  Eumeniden  umgelegt  werden,  wo- 
mit auch  ein  Wechsel  der  Masken  verbunden  war;  denn  in  ihrer  ur- 
sprünglichen Tracht  und  mit  den  ursprünglichen  Gesichtsmasken  könnten 
sie  doch  nicht  wohl  als  verehrungswürdige  Gottheiten  in  ihre  neuen 
Sitze  einziehen.  Da  die  Orchestra  so  ausnehmend  voll  war,  so  konnte 
leicht  die  etwa  nötige  Verdeckung  für  die  Zuschauer  bewirkt  werden. 
Eine  Pause  aber,  nicht  durch  Worte  ausgefüllt,  hat  nach  1031  noch 
weniger  Schwierigkeit  als  nach  234.  Nun  aber  wird  ja  gemeiniglich 
die  Rede  der  Athene  als  lückenhaft  überliefert  angesehen,  weil,  so 
scheint  es,  nach  glaubwürdigem  und  bestimmtem  Zeugnis  etwas  ehedem 
in  der  Tragödie  stand  und  jetzt  nicht  steht,  was  an  diese  Stelle  ge- 
hörte. S.  die  Hypothesis:  (Athene)  rag  ^Egivvag  ütgavvaoa  jtQoöTjyo- 
QSV66V  Evfisviöag.  Harpokr.  EvßEviösg:  AiOxvXog  h  Evfisviöiv,  eljcwv 
rd  JtEQl  rT]v  XQLüiv  ttjv  *0Qe6rov,  (prjölv  «g  fj  ^A^7]vä  jtQavvaöa  rag 
^QLVvag,  Söre  ßt]  x^^^^^9  '^X^iv  JtQog  rbv  OQSörrjVf  Evßeviöag  covo- 
ßaüev.  Selbst  wenn  man  diese  Stelle  aus  der  Hypothesis  statt  aus 
dem  Stücke  ableiten  wollte,  bliebe  immer  noch  das  erste  Zeugnis,  und 
die  Sache  spricht  dafür;  denn  dafs  die  tatsächlich  doch  erfolgte  Um- 


Exodos.  177 

nennung  nur  im  Titel  erfolgt  wäre,  erscheint  nicht  eben  glaublich. 
G.  Hermann  also  setzte  die  Lücke  nach  1027,  auch  des  Asyndetons 
wegen,  das  man  indes  (Robert)  leicht  heben  könnte:  (poivixoßajtzoiq 
((5');  Robert  dagegen  nach  1031,  und  er  bringt  auch  aufser  der 
Namensänderung  noch  weiteren  Stoff  zusammen:  so  die  von  den 
Eumeniden  erwähnte  Verzeihung  für  Orestes  (s.  oben  Harpokration), 
wozu  freilich  Worte  der  Athene  ohne  Antwort  der  Verzeihenden  nicht 
genügten.  Man  bedenke  indessen:  wenn  Sinn  und  Konstruktion 
nach  1027  keine  Lücke  anzeigen,  so  zeigen  sie  nach  1031  vollends 
keine  an;  ich  getraue  mir  also  auch  nicht,  die  Zeichen  einer  solchen 
zu  setzen.  —  ^EvövroXq  io^/iaoiv  1028  vergleicht  Hermann  mit  Eurip. 
I.  A.  1073,  Tro.  257  und  mit  ivövrrJQa  Soph.  Trach.  674.  —  1030 
^d*  ofiiXla  x^ovoq,  ganz  wie  406.  711;  aber  ev<fQ(ov  und  nicht  mehr 
ßaQBia  wie  711.  JjQbütHV  mit  Dativ  Ch.  12.  18.  24,  *  hervorstechen 
mit';  hier  nun  mit  dem  was  sie  gibt,  ^avÖQoi  avßgjOQai  (1020  usw.). 

Lied  der  Geleite  rinnen,  1032—1047.  Zwei  kurze  Strophen 
mit  Antistrophen ;  die  Rhythmen  sind  daktylisch,  wie  auch  in  den 
Fröschen  das  dem  Aischylos  nachgeahmte  Abzugslied  (i524if.)  aus 
daktylischen  Hexametern  besteht.  Str.  a,  i  Tetrapodie  auf  Spondeus 
ausgehend ;  3  (Art  Refrain)  desgl.  katalektisch ;  V.  2  ist  entweder  Penta- 
podie  oder  katalektische  Tetrapodie  -f-  Dipodie,  -  oa  -  v^^  -  ^a^  - ,  -  ^^  — , 
vgl.  534 f.  —  Str.  ßj  2  akatalektische  Tetrapodie  vgl.  «,  i  (der  Rhythmus 
von  I  ist  erst  zu  untersuchen,  da  svd^v^QOVsg  auch  —  w  —  sein  kann) ; 
3  katalektische  Tetrapodie  vgl.  a,  3;  der  Refrain  anapästischer  Paroi- 
miakos,  im  Rhythmus  sich  an  den  vorhergehenden  Vers  anschliefsend, 
aber  es  ist  Hiat  oder  syllaba  anceps  dazwischen. 

Strophe  «,  1032— 1034.  Bcirs  öoficoc  (Wellauer)  scheint  gram- 
matisch bei  den  Tragikern  nicht  zulässig  (indem  auch  Tteöcoi '  zu  Boden' 
emendiert  wird);  da  nun  Soph.  Frg.  724  (im  Trimeter)  ßär'  slg  oöov 
steht,  und  unten  hier  I04if.  ösvq^  ire  .  .  xad^'  o66v,  so  scheint  vor 
66(iov ,  öofiovg  und  all  den  andern  vielen  Konjekturen  Meinekes 
ig  oöov  den  Vorzug  zu  verdienen.  Bare  ist  Präsens  (zu  ßdm)  ^  nicht 
Aor.  =  /3^T6,  Kühner-Blafs  II  382.  —  Als  (piXorifioi  haben  sich  die 
Eumeniden  sehr  gezeigt,  und  es  ist  dies  kein  Tadel.  Dindorf  indes 
erklärt  hier  venerabiles^  und  Hik.  656  {(fjiXörißog  £V/«)  venerahundus 
(ich  lieber  'gern  ehrend').  Ilatöeg  aütaiöeq  wie  änoXiv  noXiv  477, 
väeg  avaeg  Pers.  680  (Schiffe,  die  keine  Schiffe  mehr  sind,  sondern 
vernichtet) ;  so  versteht  man  auch  hier  wohl :  die  keine  Kinder  (mehr) 
sind  (sondern  Greisinnen).    Einfacher  doch  und  näherliegend  ist  'kinder- 

Aischylos.  12 


178  Exodos. 

los'  (Ddf.),  auf  die  Vereinsamung  der  furchtbaren  Göttinnen  deutend 
(69).  An  ev&v(pQovt  kann  ich  nicht  Anstofs  nehmen  {sv<pQovi  L.  Din- 
dorf,  Burney),  und  diese  Form  des  Verses  wird  durch  die  Antistrophe 
mehr  empfohlen.  EvS^uav  dixrjv  433,  gerade  d.  i.  gerecht;  auch 
£V(f)QOvt  müfste  Svohldenkend'  und  nicht  *  freundlich  gesinnt'  sein.  — 
V.  1035,  der  die  zusammenhängende  Konstruktion  1032  f.,  1036  f.  unter- 
bricht, und  entsprechend  die  andern  Schlufsverse  der  Strophen  werden 
von  Kirchhoff  einem  Herold  gegeben ;  Verschiedenheit  des  oder  der  Vor- 
tragenden bestand  gewifs.  XcoQalre  nimmt  Kirchhoff  als  erklärenden 
Zusatz,  der  das  echte  jtavöa/iii  =  1039  verdrängt  habe;  indes  Her- 
manns ;fCt>()rTa«  ist  tatsächlich  keine  Änderung  und  durch  xw()tT?;g 
6QdxG)v  Frg.  121  gestützt.     Dies  geht  also  an  das  übrige  Volk. 

Antistrophe  «,  1036-1039.  iQyvyiog  gebrauchen  die  Dichter 
für^uralt',  'altehrwürdig',  Sept.  321,  Pers.  S7'  974  (überall  von  Städten), 
Find.  N.  6,  54  {^Xsiovvrog  \üt^  wyvyioiq  oqsüiv),  Soph.  Phil.  142 
(xQdrog).  An  jteQiöejtroq  ist  nicht  zu  zweifeln;  für  den  Rhythmus 
fehlt  indes  eine  Kürze,  und  die  Parallelstelle  1006  0(payia)v  rcovö' 
vxb  üe/ivcov  empfiehlt  öteQioi7€rai{6i)j  vgl.  ^ObTtrog  =  tv  osßofievog 
Soph.  OT.  864.  Tv/äi  =  rvxt]t  dya^i  (jEVütOfiTtcoi  rvxrii  93).  Ilav- 
^a/nai  (fgh)  ist  zu  schreiben,  da  die  Länge  des  Ausgangs  Sept.  296 
vorliegt  (dort  auch  M  -ei). 

Strophe  /S,  1040—1043.  "iXäog  wie  bei  Homer  A  583  u.  s.;  bei  A. 
nur  hier;  Sophokles  hat  Hkaog,  OC.  1480,  wie  Hom.  1  639  u.  s.  — 
Für  £v&v(f)QOV£g  yäi  möchte  Meineke  £V(pQov£g  ai'äit  ^^^  etwas  viel 
Gewalt;  rd  ölxata  (pQovovöai  rf^i  yiji  ist  indessen  nicht  unpassend 
und  entspricht  der  von  den  Athenern  gezeigten  Gesinnung,  1034.  — 
V.  1039  erscheint  der  attische  Kultname  Eeßval  (s.  schon  383).  1042 
hatte  M  erst  Xaßütai,  entsprechend  dem  ovrcog  der  Antistr.;  jtsvxäi 
vermutet  gut  Schömann  (Ag.  288);  Paley  hält  Xdßnäi  und  sucht  in 
der  Bedeutung  mit  387  zu  verknüpfen.  Die  Mahnung  des  Refrains 
zum  oXoXvy/iog  (Ch.  386,  Sept.  268,  Ag.  28.  595)  geht  doch  wohl 
wieder  an  das  Volk,  und  speziell  an  die  Frauen,  deren  Sache  dies 
stets  ist.  Ag.  595  oXoXvyfiov  .  .  avcpTjfiovvra;  also  eine  Art  des  ev^fj- 
fielv  (1035)  ist  auch  dies,    fet  wie  325. 

Antistr./?,  1044—1047.  'ßg  iiirj  riv*  olxov  £vd-£T£iv  dv£v  6£d^£V 
hat  Athene  895  gesagt,  und  897  ruit,  yaQ  öißovri  övfKpoQag  OQ^(6ao/i£v; 
also  dazu  pafst  olxg)v  üaXXdöog  dörolg,  und  auch  67tovöai\  denn 
wenn  auch  Wein  den  Eumeniden  nicht  gespendet  wurde,  so  bekamen 
sie  doch  Spenden  von  Wasser  und  iLi£XixQaTOV.    Schol.  Soph.  OC.  100: 


Exodos.  179 

ov  ycLQ  Cnivötrai  olvog  avralg  dXX'  vöcoQt  xal  vrj(f)dXiai  xaXovvrai 
ai  önovöal  avrfov  (Phot.  vT]<pdktoi  d^voiai'  ev  alg  olvog  ov  6nev6e- 
xai,  dXXa  vöcoq  xal  ßeXixQarov,  Paley  zu  V.  107).  Nun  können  wir 
den  Vers  1044  an  1042  anschliefsen,  indem  sich  der  Refrain  ebenso 
die  Konstruktion  unterbrechend  einschiebt  wie  1035,  ^^^  öütovöäi 
oder  öTtovöaXq  schreiben,  für  evöaiöeg  aber  evöairsqi  svöaiq  Gegen- 
satz aöaiTog  Ag.  147,  und  die  Konstruktion  wie  dxakxog  döjciöwv 
und  dgl.  Ist  dies  nun  richtig,  so  folgt,  dafs  in  der  Strophe  wie  1034 
€vd'V(pQov£g  zu  messen  ist,  und  der  Vers  ist  kein  daktylischer 
mehr,  sondern  aus  xard  ßaxx^lov,  wie  Hik.  42  AXov  jioqtiv  vtusq- 
3t6vTiov  TiißdoQ^  IvLv  T ').  Auch  so  widersteht  noch  g'g  ro  Ttäv, 
statt  -^w;  aber  eg  jtQOTtav  läfst  sich  schreiben  (jtQCTtavrog  898), 
indem  auch  Euripides  jvQOJtdv  mifst  (Phoen.  1504),  wie  Aristophanes 
d:n:dv,  Kühner-Blafs  I,  481.  nav{r)6ütrag  von  Zeus  Hik.  139,  Soph. 
OC.  1086.  ^vyxarißa  'hat  eingewilligt*:  diese  Bedeutung  ist  freilich 
erst  aus  Polybios  nachzuweisen,  eig  Ttäv  3,  10,  i  usw.  in  Verbindung 
mit  eig,  wonach  Wieseler  auch  hier  um  der  Ausgleichung  willen  ig 
rdös  vorschlägt. 


Druck  von  J.  B.  Hirschfeld  in  Leipzig.