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Full text of "Die Farrnkräuter in kolorirten Abbildungen naturgetreu Erläutert und Beschrieben"

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Dates of Publication of Kunze'!’s "Farrnkräuter" 
By William Thomas Stearn 


Contents j Date 


rg a 1840 
eft 1 . 1- 
i 1] pp- 1-40, pls. 1-20 a 
"3 n 41-62, "21-30 1840 (Dec.) or 
1841 (Jan.) 
"4 " 63-84, " 31-40 1842 
(Jan.-June) 
"5 " 85-108, " 41-50 184% 2 
(Dec.) 
"6 ” 109-138, " 51-60 1843 (Dec.), or 
1844 (Jan.) 
ME „ 139-166, " 61-70 1844 
(July) 
"„ 8 ” 167-190, " 71-80 1845 
"9 " 191-RR2, "81-90 1846 
(July) 
"10 ” RRS-252, "91-100 1847 
title & & portrait (Oct.) 
index ‚ 
Band II. 
Heft 1 (11) pp 1-26, pls. 101-110 1848 
(Sept.) 
” 2 (12) ” 27-50, n 111-120 1849 
(July) 
" 5 (13) n 51-74, ” 121-130 1850 
(July) 
” 4 (14) „ 75-98 u 131-140 1851 
(Easter) 


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Schkuhr’s Farrnkräuter 
Supplement. 


Zweiter Band. 


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yg MONACHOSORUM Kunze. 


Sori nudi, subrotundi, oligo- (11 — 15) carpi, in lacinüs lobulisve solitarii, 
ad venularum apicem incrassatum receptaculo parvo, grumoso, subtus elevato, supra 
impresso inserti. Sporangia (cathetogyrata) annulo lato, brevi, pauei-articulato, 
stomate magno. Sporae trilobae. 


WHonachosorum Davallioides Kunze. Tal. CY. 


Monachosorum Davallioides Kunze: in filic. Zoruing. observ. contin. in Mont u. ScHLECHTENDAL botan. 
Zeitung VI. (1848) Sp. 119. 

Getrockn. Samml. Zouuine. pl. Javan. No. 1998. 

Auf dem Tankuwan-prau (Tankuban-prahu) in 6— 7000’ Höhe von Hrn. Zoruiseer und bei 
3— 4000’ von Hrn. Juxeuunx eingesammelt. Im März 1844 mit Früchten. 

Die vollständigsten Exemplare im Herbarium der Hrn. Zoruineer und Morırzı; andere im eigenen. 
Die Juneuunv’sche Pflanze sah ich im Gorrrerr’schen Herbarium. 


Der Farrn ist durch den Habitus so ausgezeichnet, dass schon Hr, Jungaunn ihn für 
eine eigene Gattung anzusprechen geneigt war. Eingedenk des Linne’schen „scias ehararterem 
non constätuere genus, sed genus characterem‘“ (philos. bot. 169) trenne ich Monachosorum; 
obgleich Manchen die Kennzeichen desselben ziemlich unbedeutend erscheinen möchten. Zu den 
Polypodieen gehört die Gattung jedenfalls und sie repräsentirt unter denselben die Duvallien, 
namentlich aus der Abtheilung Selenidium oder Microlepia. Besonders aber entspricht sie 
derophorus PrEsL (tentam. pterid. p. 93. t. I. f. 2. Davallia nodosa Hoox. Kunze bot. 
Zeit. VI. 1848. Sp. 235.) 

Die in geringerer und nie höherer Zahl als 15 den Fruchthaufen bildenden und einem 
etwas vorstehenden, aber undeutlichen Träger aufsitzenden Sporangien, welche sich durch kurzen, 
wenig-gliedrigen Ring und 7 sehr entwickelte, breite Mündungszellen auszeichnen, auch deut- 

ä lich dreieckige, denen der Cyatheaceen und vieler Decisoniaceen gleichende Sporen enthalten, 
so wie die einzeln auf jedem Abschnitte oder Läppchen’ stehenden Sori lassen die Gattung, deren 
Name von letzterem Umstande hergeleitet wurde, leicht erkennen. 

». Nach Hrn. Zorrınger’s handschriftlicher Bemerkung ist der Stamm des Farrn sehr kurz 
und holzig und erreichen die Wedel bis 6° Länge. Der im ZoLLinser-Morıtzı’schen Herbar, 
vorhandene Strunk zeigt eine aufsteigende, schwanenkieldicke Basis und setzt sich in der Stärke 
eines dicken Gänsekiels fort, ist im Ganzen 30° lang, stumpfkantig, oben doppelt ausgerinnt, 
matt schwarzbraun, durch sehr kleine, angedrückte, rostbraune, borstliche Spreublättchen filziz- 

rauh und am aufsteigenden Grunde mit linien-pfriemförmigen, gekräuselten, 4—5’” langen, schwärz- 
lich-braunen Spreublättchen locker besetzt, welche theilweise vermuthlich abgefallen sind. Die 
Spindel ist dem Strunke ähnlich, nur verdünnt, schwächer, stumpfkantig, an der Oberseite dicht 


wit dem erwähnten Pilze bedeckt, sonst kahler, die etwas hin- und hergebogenen Spindelzweige 
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stark verdünnt, unten ziemlich glatt und heller, schmutzig strohgelb, gefärbt; mit mehr abstehen- 
den kleinen borstlichen braunen Spreublättchen oben und an den Seiten besetzt. — Die von der 
Rückseite der Spindel abwechselnd und in weiten, 2—3 betragenden Zwischenräumen entsprin- 
genden, aufrecht offenstehenden Fiedern sind gestielt. Die untersten zeigen einen mehr als zoll- 
langen Fiederstiel; bei den obersten misst er nur einige Linien. Der Umriss der Wedel scheint, 
nach den verglichenen Fragmenten, eirund-länglich, mässig zugespitzt zu sein. Die Fiedern der 
Basis sind 15— 16” lang und am Grunde 67% — 7” breit, ungleichseitig eirund-dreieckig, ober- 
wärts verengt und in eine lange Spitze auslaufend. Die mittleren und oberen Fiedern werden 
allmälig gleichseitiger und am Grunde schmäler, länglich-zugespitzt und zeigen eine mehr ausge- 
breitete Richtung mit deutlicher vielbeugigen Nebenspindeln. Die unteren Fiedern sind wiederum 
doppeltgefiedert- fiedertheilig; die oberen fast doppelt-gefiedert, oder gefiedert-fiederspaltig. — Die 
Fiedern zweiter Ordnung sind kurzgestielt, abwechselnd, entfernt und abstehend, aus wenig er- 
weiterter Basis länglich, kurz zugespitzt. Die Fiederchen erster Ordnung, in Stellung und Rich- 
tung den vorigen gleich, sind etwas stärker vielbeugig oder gekrümmt, aus schiefer, oberwärts 
geohrter Basis eirund, oder eirund-länglich, am Ende stumpf. Die Spindelchen derselben erscheinen 
deutlich gerandet. Die Fiederchen zweiter Ordnung, denen erster Ordnung an den oberen Fiedern 
entsprechend, sind gestielt, aus keilförmiger Basis trapezisch-eirund, undeutlich geohrt, stumpf, 
fiederspaltig oder -theilig, die nach der Spitze der Fiedern zweiter Ordnung zu stehenden Fieder- 
chen mehr keilförmig, am Ende eingeschnitten. Die Abschnitte sind spatel-keilförmig, bespitzt, 
oft mehr oder minder tief von den benachbarten getrennt; bisweilen fast bis zur Spitze verwach- 
sen und nur durch zwei Fruchthaufen, Adern und Spitzchen als gedoppelt zu erkennen. Das Mit- 
telrippchen des Fiederchens sendet in jeden Abschnitt eine, vor dem Rande schwach keulig ver- 
dickt endigende Ader, welche an beiden Seiten, besonders auf der unteren, vortritt und hier mit 
zerstreuten, sehr kleinen und kurzen angedrückten, borstlichen, glänzend-harzig-gelben Härchen 
oder Spreublättchen besetzt ist. Die Laubsubstanz häutig; aber nicht durchscheinend und ziemlich 
fest. Durch das Trocknen wird die Farbe derselben auf der Oberseite schwärzlich, auf der Un- 
terseite olivengrün. 

Der an dem verdickten Ende der Ader stehende kreisrunde, gewölbte, rostbraune Frucht- 
haufen wird aus einer bestimmten und geringen, zwischen 11 und 15 wechselnden, Zahl von kurz 
und dick gestielten kugeligen Sporangien gebildet. Er entsteht auf einem etwas erhobenen gru- 
migen Träger, dessen Insertion sich auf der Oberseite des Laubes als eine kleine Grube zeigt. 
Der centrale Ring der, aus einer locker-zelligen, gelblichen Haut gebildeten Sporangien ist breit, 
dunkelgelb, ragt nicht weit über den Scheitel hinweg und besteht aus 15—16 Gliedern mit roth- 
braunen Scheidewänden und Innenrande. Die, besonders in der Mitte, sehr breiten Querzellen 
der Mündung sind neun an der Zahl. Die bräunlichen Sporen von unregelmässig stumpf-drei- 
eckiger Gestalt und an der Oberfläche fein warzig. 


Erklärung von Tab. CI. 


a. Der untere Theil des Strunks von Monachosorum Davallioides ; ” 

db. die Spitze des Wedels, von der Oberseite gesehen und 

e. eine mittlere fruchtbare Fieder, von der Unterseite, 
a.—c. aus dem ZoLLınger-Morıtzı’scheu Herbar., in natürlicher Grösse. 

d. ein mittleres Fiederchen erster Ordnung von einer unteren Fieder genommen, fruchtbar, auf 
der Unterseite gesehen und sehr schwach vergrössert; 

e. ein Fiederchen, ebenso, aber unter etwas stärkerer Vergrösserung; 

f. ein gleiches, von der Oberseite mit drei fruchttragenden Abschnitten, der eine von der Ober- 


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seite, um die von dem Fruchthaufen der Unterseite veranlasste Grube zu zeigen; zwei andere 
von der Unterseite, mit theilweise entfernten Sporangien. Noch etwas mehr vergrössert als 
e und mit dieser Figur bestimmt, um Aderung und Behaarung der Abschnitte, so wie Form 
und Bau der Fruchthaufen zu erläutern. 

g. ein geschlossenes Sporangium auf seinem Stiele, von der Seite gesehen und 

/h. drei Sporen unter starker Vergrösserung. 


Acrostichum? (Gymnopteris?) Breutelianum Kunze. Tab. ech. 


A. fronde sterüli tenuiter coriacea, peliucidula, glabra, subconcolori, pallide 
viridi, elongato-lanceolata, apice obtusiuscula s. obtusa, basi in stipite brevi, glabro, de- 
eurrente, marginata, costata, costa tenui, utrinque prominente, obsolete venosa, venis 
arcuatim conjunctis, marginem haud attingentibus; (fertili? lineari, obtusiuscula, basi 
cuneata, longe stipitata, undique minutissime rufo-pubescente); rhizomate repente, obli- 
quo, fusco paleaceo, radicoso. 


Auf dem Mount miseri der Insel St. Kitts, von Hrn. Breuten gesammelt und mitgetheilt. 


Ob der erhaltene, von dem Wurzelstock gesonderte Fruchtwedel wirklich derselben Art 
angehöre, darüber bin ich noch in einigem Zweifel. Gleichwohl ist der Entdecker, dem wir eine 
im 1. Bd. beschriebene neue Gattung Amauropelta verdanken, ein so geübter Botaniker, dass 
eine Verwechslung des unter No. 92 Jerostöchum gesandten Farrns mit einem anderen nicht leicht 
angenommen werden kann. Wir beschreiben jedoch die vollständigere sterile Pflanze und den 
Fruchtwedel hier besonders. 

Die erstere zeigt einen etwas schiefen, kriechenden, rabenkieldicken Wurzelstock, von 
breiten, gerundeten und kurz bespitzten, matt- und blassbraunen Spreublättchen dicht besetzt, nach 
unten zahlreiche schlanke, verwebte, zum Theil bis 2” lange, vielbeugige, verzweigte, dunkel- 
braune, rostfarbig behaarte Faserwurzeln entwickelnd; nach der Spitze zu dicht gedrängte Wedel. 
Der Strunk der letzteren ist 1—1/a” lang, an der Basis mit denen des Stocks gleichenden 
Spreublättchen bedeckt, sonst kahl, kaum von der Stärke eines Taubenkiels, oben flach, seitlich 
von der herablaufenden Laubsubstanz gerandet, Die entwickelte Laubplatte ist 5— 6” lang und 
7—9%” breit, gestreckt-lanzettförmig, nach Oben sanft verengt, bald mehr, bald weniger, das 
Ende stumpf, oder stumpflich; nach Unten stärker verengt und in den Strunk herablaufend, durch- 
aus mit etwas verdicktem, stellenweise sanft ausgeschweiltem Rande, und von einer zarten, auf bei- 
den Seiten vortretenden gelblichen Mittelrippe durchzogen. Die Textur des Laubes ist, obgleich 
dünn und durchscheinend, doch fest und lederartig. Die Adern sind bei auffallendem Lichte 
nicht deutlich sichtbar, bei durchfallendem gesehen bieten sie die folgende in den Acrosticheen 
mit einfachen Laube ungewöhnliche Beschaffenheit dar. Die von der Mittelrippe ausgehenden 
Hauptadern sind sehr fein, in weiten Zwischenräumen und in abstehender, nach dem unteren 
Theile des Wedels zu mehr aufrecht-abstehender Richtung von der Mittelrippe ausgehend, im 
Verlaufe vielbeugig und nahe vor dem Rande in einem flachen Bogen mit den benachbarten ver- 
bunden. Drei ähnliche Verbindungszweige, nur mehr stumpfeckig als gerundet, finden sich regel- 
mässig zwischen Rippe und Endbogen in dem mittleren Theile des Wedels, nach den Enden zu 
bemerkt man nur zwei, oder nur einen einzigen und die durch diese Aderzweige gebildeten Ma- 
schen sind schmäler und gedehnter. Abnorm fehlt wohl auch die letztere Verbindung und die 

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von beiden Seiten ausgehenden Zweige endigen frei und etwas verdickt. In den an der Mittel- 
rippe hinlaufenden Hauptmaschen findet sich, nahe über der unteren Ecke ausgehend, ein auf- 
recht abstehendes freies, bis über die Mitte reichendes und an dem freien Ende kolbig verdicktes 
Aderchen. Zwei ähnliche, nur kürzere und nach dem Rande zu gerichtete stehen regelmässig in 
den mittleren, kleineren Maschen auf den stumpfen Ecken der Verbindungszweige. Von ihnen 
fehlt bisweilen die eine, selten fehlen beide; oder die Verbindungszweige lösen sich wie bei den 
Hauptmaschen. Nur selten stehen auf dem Randzweige noch einige denen der Mittelmaschen ent- 
sprechende, kürzere, frei endigende Aderchen. Diese Aderungsweise tritt bei den Aerosticheen 
in ähnlicher Art nur bei der Abtheilung @ymnopteris von Acrostichum, welche aber bisher | 
keine ungetheilten Wedel zeigte; bei den Polypodieen aber vollkommen entsprechend der Abthei- 
lung Campyloneurum von Polypodium (M. s. Fee mem. I. nervat. d. foug. t. IT. f. 9.) 
auf und hierzu müsste unsere Pflanze, ohne Berücksichtigung der Fruchtwedel, gerechnet werden. 
Polypodium fasciale HBW. wd P. lapathifolium kommt sie am nächsten; ist jedoch da- 
von, wie von allen übrigen mir bekannten Arten verschieden. 

Der vorliegende Fruchtwedel zeigt einen taubenkieldicken, gleichstarken, an den Seiten 
gerandeten, oben tief ausgerinnten 6” langen, durchaus röthlich feinhaarigen und mit rothen 
Pünktchen, vielleicht den Ansatzstellen von Schuppen, versehenen Strunk. Die Laubplatte ist 
7’ lang und 3” breit, ziemlich linienförmig, in der Mitte ein wenig erweitert, am oberen Ende 
sanft verengt und etwas stumpf; am unteren schneller und keilförmig. Die Textur des Laubes 
ist dünn, aber fest; der Rand etwas vortretend und verdünnt, ganz. Die Mittelrippe gleicht völlig 
dem Strunke, tritt auf der Unterseite gewölbt hervor und ist auf der Oberseite ausgerinnt, jedoch 
seichter als der Strunk. Aderung ist, selbst nach Entfernang der Sporangien und bei durchfallen- 
dem Lichte, nicht wahrzunehmen. Die Oberfläche ist mit sehr kleinen, ziemlich runden, am 
Rande feinzerschlitzten, röthlichen Schuppen und eben so gefärbten Drüsenhärchen ziemlich dicht 
besetzt. Die Unterseite, mit Ausnahme der Mittelrippe bis in die Nähe der Spitze, wird von den 
dichten, schmutzig-braunen Sporangien bedeckt. Dieselben sind von der gewöhnlichen kugeligen 
Form, aus einer locker-zelligen sehr feinen und durchscheinenden Haut mit 8 mässig breiten 
Querzellen an der Mündung gebildet, von einem 14 gliedrigen durchsichtigen, wenig über den 
Scheitel reichenden Ringe mit bräunlichen, dicken Scheidewänden und Rande umgeben und stehen 
auf einem dünnen, gegliederten Stiele, welcher dem Sporangium an Länge gleichkommt. Die un- 
bestimmteckigen, gerandeten, ziemlich elliptischen Sporen sind von zelliger Beschaffenheit und 
bräunlich gelärbt. Diese Fruchtwedel sind denen von derostichum viscosum Sw. täuschend ähn- 
lich und kaum zu unterscheiden. 

Jedenfalls mag diese Pflanze der weiteren Beobachtung zu empfehlen sein. 


Erklärung von Tab. CIL. 


a. Das sterile Exemplar des Aerostichum Breutelianum meiner Sammlung mit dem Wurzel- 
stock; zwei Wedel von der Öberseite, die übrigen von der Unterseite. In natürlicher Grösse. 

6b. der Fruchtwedel mit dem Strunk, von der Oberseite gesehen. 

e. derselbe, ohne Strunk , von der Unterseite. Beide unvergrössert. 

d. ein Stück von dem oberen Theile eines sterilen Wedels, schwach vergrössert, um die 
Aderung zu zeigen. 

e. ein geschlossenes Sporaugium auf seinem Stiele, von der Seite gesehen. 

f. drei Sporen. 
e. und f. unter starker Vergrösserung. 


2 


Allosorus farinosus Kunze. Tal. CITI + 


A. fronde coriacea, rigida, glabra, subtus albo-farinosa, ovato-oblonga, acu- 
minata, bipinnato-subpinnatifida; pinnis petiolatis, patentibus s. patenti- divergentibus, 
alternis s. suboppositis, e basi latiore oblongis, acuminatis, inferioribus remotis, 
deorsum auctis; pinnulis ovato-acuminatis, obtusiusculis, infimis petiolatis, pinnati- 
fidis, pinnati-lobatis auriculatisve, superioribus adnato-decurrentibus, apicalibus con- 
luentibus; indusiis margine cerenatis; soris demum subdiffusis, rhachibus flexuosis, 
rigidis, partialibus marginatis stipiteque basi adscendente, purpureo-fusco, albo-farinoso 
et paleaceo supra planis; canaliculatis, sordide gülvis; rhizomate obliguo, valido, Gene 
fusco- et nigro-paleaceo. 


Allosorus? farinosus Kunze in litteris. 

Gymnogramme Ornithopteris Krorzsen Beitr. z. Fl. d. Aequin. Gegend. Linnaea XX. p. 413. 

Auf dem Paramo de Mucuchies in Columbien von Hrn. Morırz (No. 288) entdeckt und aus dem 
Königl. Herbar zu Berlin mir mitgetheilt. 


Die deutlich vorhandenen falschen Schleierchen, welche die Fruchthaufen im jungen Zu- 
stande völlig bedecken, veranlassen mich, bei der Uebereinstimmung der Aderung und des Ha- 
bitus mit dllosorus, die Pflanze dieser Gattung zuzuweisen; obgleich die baldige Verbreitung der 
Sporangien über den grössten Theil der Unterfläche bei keiner anderen Art in diesem Grade sich 
bisher mir darbot. Da die Tafel schon gestochen war, vermag ich nicht einmal meine frühere 
Benennung durch die Krorzscn’sche zu ersetzen. Es mag übrigens zur Empfehlung des Namens 
dienen, dass A. farinosus die erste bekannte regelmässig auf der Unterseite weisspulverige 
Art der Gattung ist; da mir bisher nur einzelne Exemplare des Allosor. pulchellus Marr. & Gar. 
mit solchem Ueberzuge vorgekommen sind. 

Der Wurzelstock der mir vorliegenden Exemplare ist schief, etwa 1! Zoll lang, von 
der Stärke eines Schwanenkiels (nach Kr. aufrecht, zolldick), mit linien-pfriemförmigen, bis 4" 
langen, glänzenden, meist rothbraunen, an den jungen Trieben schwarzen Spreublättchen dicht 
besetzt. Die noch eingerollten jungen Wedel sind durchaus mehlartig überzogen. Der am Grunde 
aufsteigende, etwas verdickte, purpur-braune, weissgepulverte und mit leicht abfallenden, denen 
des Wurzelstocks ähnlichen, Spreublättchen besetzte Strunk erhebt sich bis 7 oder 9”, erreicht 
die Stärke eines schwachen Rabenkiels, ist fast gleich dick, wenig hin- und hergebogen, oben 
etwas flachgedrückt, ausgerinnt, an der Oberfläche fein gestrichelt, kahl, und von schmutzig- gelb- 
brauner, bisweilen etwas purpurn angeflogener Färbung. Die Hauptspindel gleicht dem Strunke 
und verdünnt sich nur gegen das Ende auffallend, bis dahin sehr schwach. Sie ist deutlich viel- 
beugig, auf der Oberseite stark ausgerinnt. Die ebenfalls vielbeugigen und stark ausgerinnten Ne- 
benspindeln sind auf der Oberseite von den herablaufenden Fiederchen deutlich gerandet. Die, im 
Umfange eirund-längliche und zugespitzte Laubplatte misst 5—7” in der Länge und 3—4” in 
der Breite. Die Textur des Laubes ist fest, lederartig und steif. Die Mittelrippe ragt auf der 
Unterseite gewölbt hervor und ist gelb gefärbt; auf der Oberseite erscheint sie etwas eingesenkt 
und undeutlicher. Die entfernten, fiederartiig und ziemlich offenstehend von ihr ausgehenden 


6 


Adern sind in der Mitte gabelig und die Zweige nahe dem Rande oft nochmals gabelig getheilt 
und in den umgeschlagenen Rand verlaufend. Die Adern werden auf der Unterseite durch einen 
weisspulverigen Ueberzug verdeckt und undeutlich, auf der Oberseite sind sie bis in den umge- 
schlagenen Rand deutlich und eingesenkt. Die Fiedern sind zahlreich (17—20 an jeder Seite), 
bis gegen die Wedelspitze hin gestielt, die unteren länger, häufiger abwechselnd als genähert 
oder fast entgegengesetzt, offenstehend, oder ausgebreitet-offenstehend, die untersten am längsten 
gestielt und die grössten, 2—3” lang und bis 1'/” breit, allmälig nach der Wedelspitze zu an 
Entfernung, Länge und besonders an Breite abnehmend. Im Umrisse sind die untersten ungleich- 
seitig dreieckig-eirund, zugespitzt, nach der Unterseite breiter als nach der Oberseite; die folgen- 
den aus wenig breiterem Grunde länglich, zugespitzt, die oberen einfacher und die letzten in der 
Wedelspitze zusammenfliessend. Die meist ungestielten Fiederchen stehen im Allgemeinen ent- 
fernt, abwechselnd, ausgebreitet (divergentes), oder selbst ausgespreizt (divarzcatae), sind aus zu- 
sammengezogener, an beiden Seiten herablaufender Basis eirund-zugespitzt, stumpflich; nur die 
untersten sind, besonders am Grunde oder in der Mitte des Wedels, gestielt, fiedertheilig, oder 
fiederlappig, oder auch nur beiderseits geohrt. An den beiden untersten Fiedern findet man die 
Fiederchen der Unterseite auffallend mehr verlängert als die der Oberseite und besonders die 
unterste, welche sogar bisweilen ein paar freie Fiederchen zweiter Ordnung zeigt. Die Einfü- 
gungsstelle aller Fiederchen ist sehr weit nach der Oberseite zu, dicht neben die Rinne der Ne- 
benspindel gerückt, so dass die letztere von den herablaufenden Basen der Fiederchen gerandet 
erscheint. Wie die Fiedern an der Wedelspitze, ebenso laufen die Fiederchen an der Spitze der 
Fiedern allmälig in einander. Die falschen Schleierchen, durch die Enden der Aderzweige ge- 
streift, sind an dem ziemlich regelmässig gekerbten Rande etwas verdünnt und braun, oft auch 
auf der Oberseite an den Enden der Adern mit weissen, runden, leicht abfallenden Schuppen, 
wie bei vielen anderen Farrn, besetzt. Aus dem Verlaufe der Aderzweige und oft auch der Adern 
selbst entwickeln sich die Fruchthaufen, welche bald in eine dem Rande parallele, breitere Frucht- 
linie zusammenfliessen, von welcher aus sich später die röthlich-gelben Sporangien über einen 
Theil der Unterfläche verbreiten. Die kurz und dick gestielten Sporangien sind kugelig, aus einer 
locker-zelligen, blassgelben, durchscheinenden Haut gebildet, von einem 18 gliedrigen hell- 
gelben Ringe (mit braunen, nach dem braunen Innenrande zu verdickten Scheidewänden) , welcher 
wenig über den Scheitel reicht, umgeben und mit 7 Querzellen versehen, von denen die an deu 
Euden befindlichen sehr kurz sind, die mittleren au Länge zunehmen und die die Mündung be- 
grenzenden beiden am breitesten und längsten, auch von dunkler gelber Färbung sind. Die Spo- 
ren stumpf dreieckig, mit abgesetztem Rande, oder doch dem Rande parallelen Linien bezeichnet, 
blassgelb, im Mittelfelde etwas dunkler und gekörnelt, verhältnissmässig klein. 

Die vorliegende Art ist, obgleich von allen bisher beschriebenen auffallend, auch durch 
die weisspulverige Unterfläche, abweichend, doch von A. decompositus und selbst von A. 
flexuosus und sagettatus im Habitus nicht allzuweit entfernt. Ebenso ähnelt eine neuerlich, ob- 
gleich nur in unvollständigen Exemplaren, mir bekannt gewordene ausgezeichnete Art, deren kurze 
Charakteristik ich hier beifügen will: 

Allosorus acclivis Kze.: fronde vasta, coriacea, utringue glanduloso-pu- 
bescente, discolori, (e based latiore lunceolata?) tripinnata, (superius?) bipinnata, apice 
simplieiore; pinnis primariis secundariisque remotis, petiolatis, alternis, divergentibus 
subdivaricatisve; pinnulis sessilibus, e basi contracta, uirinque decurrente, sursum 
truncuto-cuneata, deorsum excisa obliyue ovaltis, subauriculatis, obtusis, subtus elevato- 
costatis, venosis, margine reflexo repandulis; soris ut plurimum lateralibus, Jlavo- 


7 


FJerrugineis ; indusiüis late membranaceis, laceris; rhachibus glanduloso-puberulis, flexuo- 
sis, fusco-purpureis, universali semitereti, supra excavata, partialibus supra profunde 
canaliculatis, marginalis; stipete.....; rhizomate...... 


Venezuela, Provinz von Merida, bei 7000’ Höhe von den HH. Fuxck und Scnuım (No. 1222 als 
Pteris) aufgefunden und von Hrn. J. Linvex eingesandt. 


Die erhaltenen Stücke sind eine mehr als fusslange Wedelspitze und Theile von Fiedern 
mit einem Fragment der Hauptspindel. 

Die Fiedern zweiter Ordnung bis A lang und 1 breit; die Fiederchen bis 6” lang und 
3” breit. Die Hauptspindel von der Dicke eines Rabenkiels, die Nebenspindeln bis zur Stärke 
eines Taubenkiels verdünnt. 

Mit A. flexwosus ist diese Art wohl am nächsten verwandt; aber nicht eigentlich win- 
dend, durch die drüsenartige Behaarung und die Form der ungestielten Fiederchen aber sehr ver- 
schieden. In den, durch Ai herablaufende Basis der Fiederchen gerandeten und tiefgefurchten 
Spindelchen steht sie A. farinosus nahe. 


Erklärung von Tab. CLILI. 


a. Ein kleineres, fruchtbares und überreifes Exemplar des Allosorus farinosus mit Strunk 
und Wurzelstock. - Von der Unterseite und mit den ausgebreiteten Fruchthaufen. In natür- 
licher Grösse, wie 

0. die Lanbplatte eines grösseren und jüngeren Wedels, von der Unterseite und mit dem noch 
deutlich wahrnehmbaren mehlartigen Ueberzuge derselben. 

c. eine Fieder im überreifen Zustande, von der Unterseite, mit über die Fläche zerstreuten 
Sporangien. 

d. eine fruchtbare Fieder von der Unterseite; die Fruchtlinien en aus den falschen Schleier- 
chen vortretend. 

e. eine der oberen Fiedern, von oben gesehen, um Beschaffenheit der Spindel und Aderung 
zu zeigen; 

e.— e. unter schwacher Vergrösserung. 
Ff. ein geschlossenes Sporangium auf seinem Stiele, von der Seite gesehen und 
&. vier Sporen. 

f. und g. stark vergrüssert. 


Allosorus robustus Kunze. Tab. CIV. Fig. ı. 


d. fronde conformi (2), fertili coriacea, glabra, oblonga, obstusa, tripinnata s. 
bipinnato-pinnatifida; pinnulis laciniisve ovatis s. elliptieis, basi cuneatis; rhachi uni- 
versali stipiteque brevi, semitereti, striolato validis, curvato-flexuosis, purpureis; 
caudice robusto, repente, dense ferrugineo-paleaceo. 


Allosorus robustus Kunze Acotyledon. Afr. austr. rec. Linnaea X. p. 502. 

Getrockn. Sammlung. Drece pl. Capens. 

An felsigen höheren Orten des Namaqualandes (III. Höhe) bei Goedemanskraal im September mit 
Fruchtwedeln von Hrn. Dr&sce entdeckt und seitdem, soviel mir bekannt wurde, nicht von Neuem aufgefunden. 


Dass diese Pflanze von Allosorus cröspus Bor. auffallend abweicht, davon bin ich jetzt 
noch weit sicherer überzeugt; obgleich sterile Wedel zur Zeit noch nicht beobachtet worden sind. 


8 


Es scheint sogar hierin ein wesentlicher Unterschied zu liegen, indem unsere einheimische Art, 
stets sterile und fertile Wedel gleichzeitig darbietet. . 

Der kurze, in einem 34” langen Stücke vorhandene Wurzelstock erscheint fast einen 
kleinen Finger stark; ist aber eigentlich nur von der Dicke eines Gänsekiels und oben wie an- 
den Seiten mit 3” langen, linien-pfriemförmigen, rostrothen, aufgerichteten Spreublättchen äusserst 
dicht besetzt. Nach Unten zu, wo einige kurze, dicke, gebogene, schwarzbraune, an dem Exem- 
plare nur unvollständig erhaltene, Faserwurzeln vortreten, stehen die Spreublättchen lockerer und 
sind etwas kürzer. An der Oberfläche entwickeln sich dicht gedrängt die Wedel. Der Strunk 
ist von der Dicke eines schwachen Rabenkiels, 1/2 —1 Zoll lang, vielbeugig, halbstielrund, oben 
flachgedrückt und gerandet, durchaus fein gestrichelt, purpurbraun und völlig kahl. Die stark 
gekrümmt-vielbeugige Hauptspindel gleicht am Grunde völlig dem Strunk, verengt sich aber all- 
mälig und ist am Ende dünn. Die Nebenspindeln sind dagegen dünn, flachgedrückt und gerandet, 
hin- und hergebogen, nur am Grunde ‘'purpurfarbig, im weiteren Verlaufe grün. Der Umriss der 
Laubplatte ist mehr länglich als elliptisch und am Grunde nur bisweilen etwas erweitert, am Ende 
stumpf. Die Theilung schwankt zwischen dem Dreifach-gehiederten und dem Doppelt-gefiedert- 
fiederspaltigen. Die Fiedern sind gestielt, die unteren lang, die oberen kurz, abwechselnd, ent- 
fernt, von eirundem Umriss, stumpf, die grössten kaum zolllang und bis 9” breit, aufgerichtet- 
offenstehend, die oberen mehr aufgerichtet und desshalb gedrängter. Die Fiedern zweiter Ordnung 
ebenfalls gestielt, von elliptisch-eirundem Umriss, meist nur aus zwei Fiederchen an jeder Seite 
und einem grösseren Endfiederchen bestehend. Diese Fiederchen, oder, bei breiter gerandeten 
Spindelchen, Abschnitte sind gestielt, aus keilförmiger Basis eirund, stumpf, an der Spitze der 
Fiedern mehr oder minder zusammenfliessend, 1'%— 2” lang und ?a—1 breit, Sie sind von 
lederartiger Textur, gesättigt grün, auf der Unterseite wenig lichter, von einem dicken, auf der 
Unterseite stumpf vortretenden Mittelnerven und mehreren federartigen und oft gabelig getheilten 
Adern durchzogen, von denen meist nur die unteren etwas sichtbar sind. Der ganze Rand ist, 
mit der Spitze, umgeschlagen, gekerbt und an den Kerben eingedrückt oder gefurcht, der Sub- 
stanz und Färbung nach wenig verändert und nur an dem Rande etwas häntig und unregelmässig 
gezähnt oder geschlitzt. Im jüngsten Zustande der Fruchthaufen ist dieser Rand, das falsche 
Schleierchen, dicht der Unterseite aufgedrückt, wulstig, mehr ausgeschweift als gekerbt und man 
sieht die einzelnen jungen, ziemlich runden Fruchtbaufen als dunklere Stellen angedeutet. Im spä- 
teren Alter fliessen aber die Fruchthaufen zu einer falschen, dem Rande parallelen Fruchtlinie 
zusammen und das falsche Schleierchen wird so weit gehoben, dass die Sporaugien hervortreten. 

Dieselben sind sehr kurz und dick gestieit, kugelig, aus einer locker-zelligen gelblichen 
Haut gebildet. Sie werden von einem ziemlich breiten, hochgelben und äusserst viel- und dicht- 
gliedrigem Ringe umgeben, welcher höher als gewöhnlich über dem Stiele beginnt, 29 — 30 dun- 
kelbraune Scheidewände zeigt und auch bald jenseits des Scheitels und sehr stumpf endigt. Au 
das stumpfe Ende desselben schliessen sich die blassgelben, ungewöbnlich zahlreichen (12 —13), 
nach der Mitte zu etwas erweiterten und dunkler gefärbten Mündungszellen an, welche jedoch 
durch den Mangel der dunkelbraunen Scheidewände von dem Ringe bei einiger Aufmerksamkeit 
leicht unterschieden werden können. Die schwärzlichen, mit einer dunkleren dreischenkeligen 
Naht bezeichneten Sporen sind verhältnissmässig gross, unbestimmt dreieckig, mit einer mehr und 
stumpf vortretenden Ecke, oder kugelig. 

Die Beschaffenheit der Sporangien und Sporen unterscheidet diese Art von Adlosorus 
erispus sehr bestimmt, wo ich die Sporangien von einem weniger-gliedrigen Ringe, mit rothgelben 
Scheidewänden versehen, umgeben, breitere, grössere Querzellen und gelbliche regelmässig stumpl- 


Be N ee 


dreieckige, auch mit der dunkleren Haphe trecerures bezeichnete Sporen finde. Hooker’s Figur 
(gen. Jil. t. 115 B.) giebt die ersteren ziemlich richtig; die Sporen aber weiss und dreilappig an. 

Ausserdem weicht aber Allosorus erespus durch kurz aufsteigenden rasenartigen, mit 
wenigen grossen Spreublättchen besetzten Wurzelstock, langen und schlanken grünlich-gelben 
Strunk, am Grunde erweiterten Wedel mit länglichen, weiter eingeschlagenen [ruchtbaren Fieder- 
blättchen hinreichend ab. f 


Erklärung von Tab. OIV. Fig. \. 


a. Ein Exemplar des Allosorus robustus meiner Sammlung mit Wurzelstock, zwei von der 
Unterseite dargestellten Fruchtwedeln und mehreren abgeschnittenen Strünken; in natür- 
licher Grösse. 

6. ein Stück der Spindel mit einer oberen Fieder, von der Oberseite gesehen und schwach ver- 
grössert wie 

e. das Ende eines Fiederchens von der Unterseite. 

d. ein ähnliches, stärker vergrössert, um Aderung, Schleierchen und Fruchthaufen zu erläutern. 

e. ein geschlossenes Sporangium, auf seinem Stiele, von der Seite und 

J. drei Sporen, unter starker Vergrösserung. 


Onychium melanolepis Kunze. Tab. CIV. Fig. 2. 


O0. fronde membranacea, venosa, glabra, pallide viridi, triangulari-ovata, 
brevi-acuminata, tripinnato-pinnati-secta; lacineis sterilibus cuneatis, tri- quengue- 
Jidis incisisve, lucinulis sublinearibus, apiculatis; fertilibus elliptico-oblongis, cuspi- 
datis; rhachibis gracilibus stipiteque mediocri flexuosis, canaliculatis, glabris, stra- 
mineis (in sicco); rhizomate repente, rigide et adpresse nigro-paleaceo, interdum sto- 
lonifero, radicoso. 


Allosorus melanolepis DrcAısxe plant. de l’Arab. heur. Archives du museum Il. p. 189. 
— _ Kırscuzeser in Flora 1846. I. p. 303. 
—  cuspidatus Hocustett. JAUBERT et Spach illustrat. plant. oriental. fasc. 21. II. p. 1. t. 204. 
Getrocknelte Samml. Aucner-Eroy pl. exsicc. No. 5488 (oder 1488) — pl. Abyssin. Scum- 
ver! No. 1672, — pl. Persicae Kotschyan. ed. Honenacker! No. 10. 198. 


Zuerst scheint diesen ausgezeichneten Farrn Paur-Enme Borra im Yemen auf dem Saber, im 
Octbr. 1836, dann im südlichen Persien an Felsen des Perezend oder Pire-zend zwischen Schiras und 
Kazeroun Avcner-Eroy, im Januar 1838, aufgefunden zu haben. — Hierauf sammelte ihn auf der, im 
persischen Meerbusen liegenden, Insel Karek oder Karrak Hr. Korseny den 30. Debr. 1841 an schatligen 
felsigen Orten der Höhlen bei Dalechi. Ungefähr um dieselbe Zeit hat Hr. Scnmrer die Pflanze in Abys- 
sinien beobachtet, woher ich der Güte des Hrn. Hocusrterrer Exemplare, ohne nähere Angabe des Fund- 
oris, verdanke. 


Nachdem die Tafel bereits gestochen war, kam mir die im vorigen Jahre publicirte Ab- 


bildung der Zlustrat. plant. oriental, ıu Gesicht und noch später überzeugte ich mich erst, 
dass der Farrn zu der mehrfach mit Alosorws und selbst mit Caenopteris oder Asplenium*) 


*) M. vergl. meine nächstens erscheinende Pteridographia Japonica, 


nl. 


{80} 


jr — — 


verwechselten Kaurruss’schen Gattung Onyehium (1824) (Leptostegia Don (1825) t. Hook.) 
gestellt werden müsse. Mit dem, was Hr. Hooker (gen. fi. t. XI. O. lucidum) über die 
Gattung sagt, stimme ich im Wesentlichen völlig überein, namentlich darin, dass sie eine durch 
den Habitus bestätigte sei, sowie dass in den fruchtbaren Abschnitten die Adern fiederartig 
getheilt sind und dann am Rande sich verbindend Schleierchen und Fruchthaufen tragen. (Das- 
selbe beobachtete an unserer Pflanze ganz richtig Hr. Decaısne.) Folgendes kann ich noch zur 
Charakteristik der Gattung hinzufügen. Die Frucht-Laciniae der Onychia sind ursprünglich 
aus den Abschnittchen durch Verwachsung gebildet; desshalb auch meist grösser als die unfrucht- 
baren und an einer interessanten, neuen Art von Cuba*) sind besonders deutlich noch die 
Spitzen derselben wahrzunehmen. Die Adern dieser vorgebildeten Abschnittchen laufen, sich 
verbindend, am Rande hin. (ZU. pl. or. £. 201. f. 1. 2.) Eigentkümlich ist ferner für die 
Gattung das breite, sehr fein häutige, schon früh von der Laubsubstanz scharf getrennte 
Schleierchen. Die Schleierchen beider Seiten berühren anfangs einander mit den Rändern; sind 
aber nicht verwachsen. Kauruss nennt sie „sutura longitudinali quasi dehiscentia“ 
Der Fruchthaufen, aus sparsamen, oft einreihigen Sporangien gebildet, ist auf den verbundenen 
Enden der Aderchen dem Rande parallel verlaufend. — Bei Allosorus Bupı. oder Urypto- 
gramma Br. (M. s. Bd. I. t. 4 u. 23. Hoox. gen. fl. t.5 u. 115) sind dagegen die Enden 
der Aderchen frei in den Rand verlaufend und entwickeln besondere kurze Fruchthaufen, welche, 
wie bei Angzopteris, in eine dem Rande parallele gemeinschaftliche Fruchtlinie zusammentreten. 
Das Laub nimmt, wie bei /*eres, nach dem Fruchtrande zu allmälig eine verschiedene Textur 
und, nahe dem Rande, wirklich häutige Beschaffenheit an. 


Zu Onychium melanolepis zurückkehrend bemerke ich, dass Hrn. Decaısne’s Be- 
schreibung seines Allosorus melanolepis, den er als auch von Aucner-ELoy gefunden angiebt, 
so vollständig ist, dass man sich wundern muss, wie Hr. Spacn,; auch wenn ihm die KırscuLe- 
ser’sche Bemerkung unbekannt blieb, die Pflanze unberücksichtigt lassen konnte; da er sogar 
Aucner’s Exemplare als gesehen aufführt. 

Der Wurzelstock, von dem ich zolllange Stücke vor mir habe, ist von der Dicke eines 
starken Rabenkiels, stielrund, dieht mit ?%”’ langen, angedrückten, lanzettförmigen, starren, 
wulstig gestreckt-zelligen, schwarzen, gelb-gerandeten Spreublättchen bedeckt, am Ende öfters 
kurz verzweigt. An der Seite und nach Unten treten, bisweilen neben einigen wurzelartigen, 
rostbraun-filzigen Ausläufern, mit länglichen kleinen Knospen, (/d4ustr. 2. !. t. 201.), starke, 
bis 3” lange, gebogene, sparsam zaserige, matt-braune und rostfarbig**) behaarte Faserwurzeln 
hervor. Die zarten, ziemlich gedrängt stehenden Strünke sind am Grunde etwas aufsteigend, 
gebräunt und mit einzelnen pfriemlichen blassen Spreublättchen besetzt, meist von der Länge der 
Laubplatte, 3”, selten 4/2” lang, schwach vielbeugig, unten gewölbt, oben flach und ausgerinnt, 
im getrockneten Zustande von strohgelber Färbung. Die Spindeln gleichen dem Strunk und die 
Nebenspindeln sind sehr dünn, zusammengedrückt, gerandet. Das fein-häutige, biegsame Laub, 
von dreieckig-eirundem, kurz und etwas stumpf zugespitztem Umrisse und blass gelblich-grüner 
Farbe, ist Jreifach-gefiedert-fiederschnittig, nach der Spitze einfacher. Die Hauptfiedern sind 
gestielt, abwechselnd, entfernt, besonders am bis 2” breiten Grunde des Wedels, abstehend, oder 
wenig abstehend, vielbeugig, von schief dreieckig-eirundem Umrisse und stumpf. Die Fiedern 


*) Diese mag am Ende des Kapitels kurz charakterisirt werden. 
**) Fusco-violacei, wie Hr. DecAısne, kann ich sie nicht nennen. 


——ı a 


zweiter Ordnung entsprechen in Stellung, Form und Theilung den vorigen. Die Fiederchen, 
oder Fiedern dritter Ordnung, sind im Allgemeinen verkehrt-eirund, oder keilförmig, gestielt; 
die untersten fiederspaltig, die oberen mehr oder minder eingeschnitten, die unfruchtbaren Ab- 
schnitte’meist dreitbeilig, die Abschnittchen verdickt gerandet und von einfachen auf der Unter- 
seite vortretenden Aderzweigen bis gegen die Spitze durchzogen, linienförmig, scharf zugespitzt 
und feinspitzig; die fruchttragenden gestielt, elliptisch-länglich, langgespitzt. Es sind demnach 
die fruchtbaren Fiederchen weniger getheilt als die unfruchtbaren, die Wedel übrigens selten 
ganz fruchtbar oder ganz steril; letzteres meist nur an den untersten Fiedern. An den frucht- 
baren Abschnitten zeigen sich die Aderzweige der verschmolzenen Lacinulae fiederartig, oder 
dreitheilig und die Enden an dem Rande vereinigt. Vor dem Rande entsteht sowohl der linien- 
förmige, selten unterbrochene Fruchthaufen als auch das, frühzeitig als getrennte, feine, dicht 
aufgedrückte und bis zur Mittelader reichende Haut erscheinende längliche Schleierchen. Das- 
selbe wird durch die vergrösserten Sporangien später gehoben und faltig; tritt aber an dem Innen- 
rande nur wenig zurück. Es ist farblos und aus lockeren, unregelmässigen, gebogenen Zellen, 
welche am Rande zahnartig vortreten, zusammengesetzt (Fig. e). Sowohl Schleierchen als Frucht- 
haufen desselben Abschnitts sind selten von gleicher Länge und lassen sowohl die Basis als die 
Spitze des Abschnitts frei. Die nur in einer oder wenigen Reihen vorhandenen Sporangien sind 
kurz und dick gestielt, kugelig, aus einer gelblichen, mässig dicht zelligen Haut gebildet, von 
einem 21—22 gliedrigen, licht-gelben Ringe mit rothbraunen Scheidewänden umgeben und mit 
9 ziemlich schmalen und ungleichen Querzellen der Mündung versehen. Die stumpf dreieckig- 
pyramidalen Sporen zeigen bräunliche dreischenkelige Naht und gebogene Nebenlinien. 


Die bis jetzt aufgeführten ächten Arten der Gattung Onyehium Kurs. (von PresL mit 
Allosorus verwechselt) sind, so viel mir bekannt wurde, folgende: 

1. ©. auratum Kurs. (Pteris chrysocarpa Hook. et Grev. ze. fl. t. 107.) 

2. 0. angustifolium Kze. (Cheilanthes HBK.) 

3. 0. japonicum Kazr. (pteridogr. Japon. ined. Trichomanes Tuungere 0. ca- 
pense Kurs.) 


4. ©. lueidum Hook. gen. fil. t. 11 (Leptostegia Don.) 

5.0. micropterum Hook. ll. (nomen), (Lomaria microptera Br. Mb. Carnıcn.) 

6. ©. melanmolepis Kze. (oben). Dazu füge ich als eine neue Art;, 

7. O. strietum Kzs. fronde subeoriacea, glabra, olivacea, opaca, ovata, obtusa, 
tripinnalo-pinnatisecta; lacineis sterilibus cuneatis, pinnatifidis, trifidis incisisve, la- 
cinulis oblongis, apiculatis; fertilibus majoribus, spathulato- ellipiicis, acuminatıis, 
apice sterili protracto sub-trilentato; soris abbreviatis, remotiusculis; rhachibus rigi- 
dulis, subeompressis, tenue marginatis, stipileque mediocri s. longiusculo, semitereti, 
(in sicco) stramineo, sparsim minute fusco-paleaceis; stipitibus densis; rhizomate ver- 
ticali, ferrugineo-paleaceo, radicoso. 


St. Yago de Cuba, in den Wäldern des Libanon-Gebirges.. Im Mai 1844 von Hrn. 
J. Linpen entdeckt und gesandt. Wedel 1—1!/r" hoch. 

Der hier diagnosirten Art steht 0. melanolepis noch am nächsten; unterscheidet sich 
aber durch zarteren Bau, häutiges, vielbeugiges, licht-grünes Laub, längere und mehr genäherte 
Fruchthaufeu, den Mangel der Spreublättchen im Verlaufe von Strunk und Spindeln und durch 
den horizontalen, schwarz-spreublättrigen, oft sprossentreibenden Wurzelstock in auffallender Weise, 


Durch die letzteren Merkmale ist die Art überhaupt leicht zu erkennen. 
)* 


12 


Erklärung von Tab. CIV. Fig. 2. 


a. Ein abyssinisches fruchtbares Exemplar von Onychium melanolepis auf seinem Wurzel- 
stock, von der Unterseite. 

b. ein unfruchtbarer Wedel aus den Korscny’schen Persischen Sammlungen, von der Oberseite. 
a. u. b. unvergrössert. 

ce. ein steriles und 

d. ein fruchtbares Fiederchen; beide von der Unterseite, unter schwacher Vergrösserung. 

e. Fragment eines Schleierchens, mässig vergrössert. 

Ff. ein geschlossenes Sporangium auf seinem Stiele, von der Seite gesehen und 

&. fünf Sporen. Unter starker Vergrösserung gezeichnet. 


Doodya dives Kunze. Tab. CV. 


D. fronde coriacea, glabra, obsolete venosa, ovato-oblonga, acuminata, basi 
remotius-, versus apicem densius et decursive-pinnata, demum confluente; pinnis pa- 
tenti-divergentibus, oblongis, costa subtus prominula, utrinque, inprimis supra, cana- 
lieulata, margine cartilagineo undulatis, pungenti-serratis, inferioribus breviter 
petiolatis, auriculatis, subattenuatis, apice rotundato-obtusis, mucronatis, mediis 
superioribusque adnatis s. utrinque, inprimis deorsum, late decurrentibus, sublineari- 
bus, falcatis, longe atienuatis, obtusis, ultimis apice frondis elongato, subsinuato 
confluentibus; soris subbiseriatis, lunatis, demum confluentibus; indusiis ab initio her- 
baceis; petiolis, rhachi, stöpiteque medioeri s. longiusculo, angulato ebeneis, sparsim, 
hoc basi densius, nigrescenti-paleaceis; rhizomate oblique adscendente, nigro-paleaceo, 
radicoso, fibris nigro-villasis. 


Doodya dives Kunze: in fil. Zoruıng. observat. contin. in Mon u. SchLEcHTEnxD. botan. Zeit. 1848. S. 144. 

Getrockn. Samml. Zoruinser coll. pl. Javan. No. 2810. 

Auf Java von Hrn. Zorziger entdeckt und ohne nähere Angabe des Stand- und Fundorts eingesandt*). 

Unter den, noch nicht zahlreichen, Arten der ächten Brown’schen Doodyen ist die vorliegende 
jedenfalls die ansehnlichste und ausgezeichnetste, auch die erste auf den ostindischen Inseln, sowie über- 
haupt im Westen der Südsee beobachtete Art. 


Der unterirdische Stock von der Dicke eines Schwanenkiels ist schief aufsteigend, kurz- 
ästig, vielbeugig, soweit er nicht von Strünken und Faserwurzeln besetzt ist, besonders aın trei- 
benden Ende, mit lanzettförmigen, lang zugespitzten, aufrechten, glänzend-schwarzen oder braun- 
schwarzen Spreublättchen dicht besetzt. Die im Verhältniss zur Grösse des Farrn ungewöhnlich 
starken, mehr als taubenkieldicken, bis 6” langen und längeren Faserwurzeln sind zahlreich, fest, 
holzig, stark vielbeugig und gedreht, mit entfernten, dünnen Zweigen besetzt, matt-braun- 
schwarz und stellenweise dicht mit rein schwarzen oder schwarzbraunen langen, verfilzten Haaren 
bedeckt. Die sehr dicht und abwechselnd stehenden Strünke sind am Grunde von der Dicke 
eines Rabenkiels, verdünnen sich aber bald bis zum Durchmesser von */3 oder '/””, sind 7— 12” 
hoch, schwach hin- und hergebogen, ziemlich stielrund, auf der Oberseite etwas flach und aus- 


*) Im Leipziger botanischen Garten hat der 1847 aus Sporen von Java erzogene interessante Fiarrn jetzt, im 
Mai 1848, die ersten fruchtbaren Wedel gebildet. Der Strunk derselben ist noch purpurfarben. 


13 


gerinnt, auf der Aussenfläche chagrinartig, mit zerstreuten, lanzett-pfriemförwigen, schwarzbrau- 
nen Spreublättchen, welche an der Basis der älteren Strünke, und an jüngeren durchaus, dich- 
ter stehen und etwas grösser sind, besetzt. Die Farbe des Strunks ist am Grunde durchaus ein mattes 
Kohlenschwarz, in den höheren Theilen nur theilweise, indem die flache Oberseite neben der Rinne 
unterwärts schmäler, dann breiter ledergelb gefärbt erscheint. An jungen Wedeln ist der Strunk über 
der Basis durchans von röthlich-gelber Färbung. Die Spindel theilt in ihrer unteren Hälfte diese 
Beschaffenheit des Strunks und ist nur sanft verdünnt, in der oberen Hälfte, besonders nach der 
Spitze zu, geht aber, auch auf der Unterseite, die schwarze Färbung allmälig in die ledergelbe 
über und die an der Spindel selteneren und kleineren Spreublättchen verschwinden gänzlich. Die 
Laubplatte, zwischen 9— 18” lang und 31% —5” breit, ist im Umrisse eirund-länglich zugespitzt, 
in der unteren Hälfte gefiedert, in der oberen durch Herablaufen der Fiedern allmälig fiederthei- 
lig und die verlängerte Spitze buchtig. Die unteren Fiedern der sterilen Wedel sind 21/2 — 2°/a” 
lang und am Grunde bis 7°’ breit, kurz gestielt, die Stiele von der Beschaffenheit der Spindel, 
ziemlich entgegengesetzt, etwa zollweit entfernt, aufrecht-abstehend, aus etwas herzförmiger, 
schwach und stumpf geohrter Basis aufgebogen, länglich , stumpf und stachelspitzig, am knorpelig 
verdickten Rande gewellt, steif, fast stechend sägezähnig, von einer feinen unten weit vorstehen- 
den, seicht, oben tiefer gerinnten Mittelrippe durchzogen, mit auf der Unterseite des lederartigen 
festen Lawbes deutlicher vortretenden, aufrecht-offenstehenden Adern, welche, in der Weise dieser 
Gattung, zweireihige Maschen bilden und deren Enden in die Spitzen der Randzähne auslaufen. 
Die mittleren sterilen Fiedern sind kürzer, schmäler, aufsitzend, angewachsen und an der Spin- 
del, besonders nach Unten, herablaufend, in der verlängerten, gebuchteten Wedelspitze endlich 
verschmelzend. Die entweder durchaus gleichförmig, older am Grunde sparsamer und unvollkom- 
mener fruchttragenden Wedel zeigen, wie gewöhnlich, schmälere und verhältnissmässig längere, 
auch, besonders am Wedelgrunde, bis auf 11/2” abstehende, entferntere und nach der Spitze stär- 
ker verengte und gebogene Fiedern als die sterilen Wedel. Die mittleren und oberen fruchtbaren 
Fiedern sind unterwärts in einen breiteren, auch meist von Fruchthaufen besetzten Lappen und 
zugleich länger herablaufend. Die Adern der fruchttragenden Fiedern sind mehr abstehend als 
aufrecht-abstehend. Die rostrothen, gewölbten Fruchthaufen sind an den eingebogenen Enden 
der Hauptmaschen regelmässig entwickelt, bis linienlang, mondförmig, der Mittelrippe meist sehr 
genähert,, oft auch etwas entfernt davon, gegen die Fiederspitze zu werden sie kleiner. Die der 
zweiten Maschenreihe sind nothwendig häufiger und kürzer, oft nur halb so lang als die ersteren, 
in einer unregelmässigeren Linie stehend, nicht selten, besonders am Grunde, gegen die Spitze 
des Wedels und den Grund der Fiedern zu, völlig unentwickelt. Bei sehr reich fructificirenden Fie- 
dern fliessen im späteren Alter die Fruchthaufen in einander, oder berühren sich doch. Die der 
Form und Grösse der Fruchthaufen entsprechenden Schleierchen zeigen anfangs krautartige Be- 
schaffenheit und blassgrüne Färbung, werden aber später von dem ungleich ausgeschweiften Rande 
her dünner und endlich bräunlich gefärbt. Sie bestehen aus einem Gewebe kleiner, unregel- 
mässiger Zellen mit dicken Wänden. Die Sporangien sind gedehnt-kugelig, oder ver- 
kehrt eigestaltig, aus einer locker-, in der Mitte dichter-zelligen gelblichen Haut mit 7 ziem- 
lich schmalen etwas dunkleren Mündungszellen gebildet, von einem hellgelben 15 — 16 glie- 
drigen Ringe mit rothbraunen Scheidewänden und Innenrande umgeben und auf einem nach 
Oben verdickten Stiele, von der Länge des Sporangiums, befindlich. Die sehr kleinen Spo- 
ren von wechselnder kugeliger oder ellipsoidischer Gestalt, mit warziger Aussenhaut, lichter oder 
dunkler braun gefärbt. 

Die Farbe des Laubes ist an dem getrockneten Farrn auf der Oberseite ein schwach- 


14 


bläuliches, etwas schimmerndes, auf der Unterseite ein bleicheres, mehr mit Gelb gemischtes 
Grün *). 

In der Tracht gleicht unsere Art noch am meisten der Doodya caudata Br., von wel- 
cher D. rupestris KauLr. SIEBER (syn. il. No. 114) nicht wesentlich verschieden scheint. D, 
dives ist aber ein mehr als doppelt grösserer Farrn und durch die in der Regel zweireibig ent- 
wickelten Fruchthaufen, durch das dicke, ästige und stark bewurzelte Rhizom davon, sowie 
von allen anderen bekannten Arten leicht zu unterscheiden. 

Mit Woodwardia auriculata Bı. enum. p. 196, welche, obgleich (nach Morırzı 
Verzeichn. p. 110 sub. No. 351 z) von Hrn. ZoLLinser aufgefunden, mir doch noch gänzlich 
unbekannt ist, scheint nach der gegebenen Diagnose unsere Pflauze nichts gemein zu haben. 


Erklärung von Tab. OV. 


a. Ein Exemplar der Doodya dives mit dem Wurzelstocke, einem entwickelten fruchtbaren 
Wedel, von der Unterseite gesehen, und einem jugendlichen, theilweise noch eingerollten Wedel. 

6. der untere Theil eines unfruchtbaren Wedels, von der Oberseite gezeichnet. 

ec. auf einem Fragment der Spindel eine reich fruchtbare und desshalb mehr zusammengezogene 
untere Fieder mit überreifen, zusammengeflossenen Fruchthaufen. Von der Unterseite. 

a.— e. in natürlicher Grösse. 

d. Fragment vom Grunde einer sterilen Fieder und 

e. einer Spitze, beide schwach vergrössert, um, mit der folgenden Figur, Aderung und Zäh- 
nung des Randes deutlich zu machen. 

f. ein fruchtbares Stück aus der Mitte einer Fieder, von der Unterseite gesehen, mit regel- 
mässigen, zweireihigen Fruchthaufen und ihren Schleierchen, im jüngeren Zustande, eben- 
[alls schwach vergrössert, zur Erläuterung der Aderung und Einfügung der Fruchthaufen. 

&. ein Schleierchen besonders, stärker vergrössert, um den zelligen Bau desselben zu zeigen. 

h. ein geschlossenes Sporangium, auf seinem Stiele, von der Seite gesehen und 

€. vier Sporen. Beide stark vergrössert. 


Dicksonia ordinata KAavusruss. Tab. CVT. 


D. fronde vasta, membranacea, supra glabra, subtus ad costas, nervos venas- 
que ferrugineo -pubescente, subtripinnata; pinnis primarüs brevissime, petiolatis, 
remotis, lanceolato-oblongis, acutis, secundartüisque sessilibus, regulariter approzwi- 
matis, contiguis, oblongis, attenuato - caudatis, divergentibus; pinnulis (lacinisve) 
e basi integerrima, adnato-decurrente, sursum truncata, subauriculata trapezoideis, 
pinnatifido-inciso-dentatis, apice crenutis, supremis diminutis, dentiformibus, lacincis 
truncatis, subemarginato-dentatis, in sinu mono-sorophoris; soris minutis, in pinnu- 
lis inferioribus subsenis, rhachibus primareis et secundarüs strictis, supru sulcatis, 
in sulco ferrugineo- hirtulis, tertiarüs marginatis stipöteyue glabris; rhizomate..... 


*) Der lebende gebauete Farrn im jugendlichen Zustande zeigt ein auf der Oberseite dunkelgrünes, auf der 
Unterseite matt- und bleichgrünes Laub, purpurrothe Spindel und Strunk, jene am Grunde, diesen durch- 
aus mit kleinen abstehenden bräunlichen Spreublättchen besetzt. Die Fruchthaufen sind auf dem nur span- 
nenlangen Wedeln schon in doppelter Reihe entwickelt und von tief braun-schwarzer Färbung. 


15 


Dicksonia ordinata Kaurruss enum. filic. p. 226. 
— — SprENGEL syst. veget. IV. p. 123. 
mn — Hooxer spec. filic. I. p. 75. 
Auf Portoricco, von Ventanar (Herb. Kaurruss-Roener.!). — In Westindien, ohne nähere Angabe 
des Orts, von Wesr gesammelt und als Trichomanes bezeichnet (im Leumann’schen und daraus im eigenen 
Herbar.). Immer nur einzelne Fiedern mit Theilen der Spindel oder des Strunks. Der Wurzelstock ist 


noch unbekannt. 


Es ist mir stets erfreulicher, eine früher aufgestellte, aber nur wenig bekannte Art er- 
läutern als eine völlig neue beschreiben zu können. Wie im letzten Hefte des 1. Bds. Deicksonia 
strigosa, die aber eine Davallia ist, zu den von Hrn. Hooker nicht erkannten Pflanzen 
gehörte: so wird auch die vorliegende von ihm nur mit den wenigen Worten erwähnt, welche 
Kaurruss darüber gesagt hat. — Da ich meine Art mit den Originalexemplaren verglich und 
mir von Hrn. v. Roemer eine Fieder mit wohlerhaltener Spitze zum Abbilden mitgetheilt wurde, 
kann über die Aechtheit der D. ordinata kein Zweifel stattfinden. 

Die untersuchten Strunk- und Spindelfragmente lassen mit den Fiedern auf eine beträcht- 
liche Grösse des Farrn schliessen und er mag wohl, ähnlich der D. tenera Prest und anderen 
verwandten Arten, wenigstens Mannshöhe erreichen. 

Der Struuk ist günsekieldick und geht allmälig in die rabenkielstarke Spindel über. 
Beide sind etwas flachgedrückt, stumpfkantig, auf der Oberseite tief und doppelt ausgerinnt, mit 
einem zwischen beiden Furchen vortretenden Wulste, in den Furchen und an der Einfügung der 
sehr kurzen und verdickten Fiederstiele rostroth kurzhaarig, sonst ziemlich kahl; aber matt, 
fein gestrichelt, von röthlich-ledergelber Farbe. Die bis zur Basis von der Laubsubstanz geran- 
deten Nebenspindeln zweiter Ordnung sind sehr dünn und flach, kahl, auf der Oberseite mit einer 
lichtgelb gefärbten seichten Rinne versehen und neben derselben gestreift; dagegen auf der Unter- 
seite flach und röthlich-feinhaarig. Die ausgebreiteten, kaum etwas offenstehenden Hauptfiedern 
sah ich bis 18” lang und meistens 6” breit. Sie sind von lanzettförmigem Umriss, ziemlich steif, 
sehr regelmässig mit aufsitzenden, abwechselnden, genäherten, einander fast berührenden, ausge- 
breiteten Fiedern zweiter Ordnung, etwa 30 an jeder Seite, besetzt. Diese sind regelmässig ın 
der Mitte 3” laug und |” breit, die untersten etwas kürzer und die gegen die Fiederspitze zu 
stehenden allmälig kleiner und schmäler, einfacher und endlich in einem kleinen länglichen, ge- 
lappten Endfiederchen zusammenfliessend. Ihr Umriss ist aus wenig verengter Basis länglich, über 
der Hälfte ziemlich schnell verengt und dann in eine °/a” lange, schmale, eingeschnitten-gezälinte 
Spitze auslaufend. Diese Fiedern zweiter Ordnung sind wieder bis zu der gedachten Spitze un- 
vollkommen gefiedert oder tief fiedertheilig, da ein nach Oben zu breiterer Laubrand an der Spin- 
del hinläuft. Die Fiederchen aus schieler , angewachsen - herablaufender, nach Unten keilförmiger, 
nach Oben gestutzter und zugleich geohrter Basis trapezenförmig, abstehend, in der Fiedermitte, 
etwa 12 an jeder Seite des Spindelchens,, regelmässig abwechselnd gestellt, genähert und fast mit 
den Rändern sich berührend. Sie sind 4”’ lang und 21/2” breit, fast gänzlich übereinstimmend, 
nur das unterste jeder Seite ein wenig kleiner und die oberen gegen die Spitze zu allmälig an 
Grösse abnehmend. Der Rand ist am Grunde ganz, an dem mehr gestutzten als zugerundeten 
Ende gekerbt, an den Seiten’ fiederartig-eingeschnitten-gezähnt, die Zähne länglich, stumpf, 
durch weite Buchten gesondert, regelmässig drei an jedem Rande, die des Oberrandes grösser, 
mehr aufgerichtet, besonders der erste, ein Oehrchen bildende, am grössten, oft etwas sichel- 
artig gebogen, an dem etwas erweiterten und gerundeten Ende stumpf gekerbt, die beiden fol- 


=..00 


genden schmäler, weniger gebogen und ganzrandig. Die 3 oder nur 2 Zähne des Unterrandes 
kleiner, mehr nach der Spitze gerichtet, angedrückt, schwachsichelig, stumpf, ganzrandig. Der 
etwas verdickte Rand der Fiederchen überhaupt ist schwach , zurückgebogen. Durch jedes dersel- 
ben läuft ein schwach vielbeugiger Mittelnerv. Von ihm aus geht in jeden der Zähne des Uuter- 
randes, in ziemlich aufrechter Richtung, eine Gabelader, deren unterer Zweig sich oft nochmals 
spaltet, die aber, wie bei sämmtlichen Zähnen, den Fruchthaufen trägt. Am Oberrande theilt 
sich im untersten Zahne die Ader fiederartig, der obere Zweig nach Innen gabelig. Der untere 
mehr nach Aussen gekrümmte Zweig trägt den Fruchthaufen; nur einmal sah ich einen zweiten 
an dem folgenden Zweige auf einem vorstehenden Kerbzahne entwickelt. In die beiden anderen 
Zähne des Oberrandes gehen nur einfach gabelige Adern, oder die untere Ader des zweiten Zahns 
ist nochmals getheilt. In das stumpfe Ende der Fiederchen dringen regelmässig drei einfach ga- 
belige Zweige, vier nur dann, wenn der letzte Zahn des Unterrandes damit verschmolzen ist. 
Sämmtliche Aderzweige erscheinen in der häutigen, ziemlich dichten und gesättigt-grünen, auf 
der Oberseite dunkleren Laubsubstanz deutlich, treten auf der Oberseite mehr hervor und endigen 
kolbig- verdickt vor dem Rande. : Die verdickten Enden sind auf der Oberfläche als kleine leder- 
gelbe, wulstige Erhabenheiten wahrzunehmen. Die in den Buchten sich entwickelnden Frucht- 
haufen sind in ziemlich regelmässiger Zahl an der unteren Hälfte der Fiederchen vorhanden, ge- 
wöhnlich 6 oder 5, höchst selten 7; an den oberen Fiederchen nehmen sie allmälig an Zahl ab; 
zuerst fehlen sie an den verkleinerten Zähnen des Unterrandes, und dann an den vorderen des 
Oberrandes, so dass endlich in der Wedelspitze nur einer an der Bucht des Zahns übrig bleibt 
und zuletzt auch dieser fehlt. Die Fruchthaufen mit ihren Schleierchen sind verhältnissmässig 
klein, kugelig; das ächte Schleierchen häutig, bräunlich-gelb; das falsche ein rauher, dunkel- 
brauner Laublappen, in dem man das Aderende als ein ledergelbes halbkugeliges Wärzchen be- 
merkt. Die verhältnissmässig grossen, aber nicht zahlreichen Sporangien sind auf einem starken 
und gegliederten, mässig langen Stiele stehend, zusammengedrückt-kugelig, aus feiner, locker- 
zelliger, gelblicher Haut mit 8 oder 9 breiten Querzellen der Mündung bestehend und von einem 
schwefelgelben, 14— 15 gliedrigen, stumpfen Ringe mit rothbraunen, dünnen Scheidewänden und 
Innenrande umgeben. Die Sporen sind stumpf-dreieckig, mit mehr oder minder eingebogenen 
Kanten, an der Aussenseite warzig, an den Innenseiten nur mit der dreischenkeligen Naht 
bezeichnet. 

Durch den steifen Habitus und die sehr regelmässige Stellung der Fiedern und Fieder- 
chen, welche den Namen D. ordinata veranlasste, sowie durch die Zahl der Fruchthaufen, 
ist diese Art auf den ersten Blick von den verwandten zu unterscheiden. Zunächst steht sie wohl 
bei D. dissecta Sw.; diese Art ist jedoch durch dickeres, mehr lederartiges Laub, entfernter 
stehende, weniger lang zugespitzte Fiedern zweiter Ordnung, durch mehr oftenstehende Fiederchen; 
besonders aber durch mehr als doppelt grössere, überzwerche, unregelmässig gestellte Fruchthau- 
fen zu unterscheiden. Auch D. anthriscifolia Kauur. ist einigermaassen ähnlich; aber weit 
schlaffer und die Adern sind auf der Unterseite behaart. 


Erklärung von Tab. OVI. 


a. Ein Stück der Hauptspindel von Deeksonea ordinata aus den WesTt’schen Sammlungen, 
mit dem unteren Theile einer Fieder, von der Oberseite gesehen. 

6. der obere Theil einer fruchtbaren Fieder aus dem Kaurruss-Rormer’schen Herbarium, 
von der Unterseite gezeichnet. 
a. u. Ö. in natürlicher Grösse. 

c. das Fragment einer Fieder zweiter Ordnung, mit einem Stücke des Spindelchens und einem 


I 


unteren normalen fruchtbaren Fiederchen, von der Unterseite, um Aderung und Fruchthaufen 
mit den Schleierchen zu erläutern, schwach vergrössert. 

ein geschlossenes Sporangium auf seinem Stiele, von der Seite, 

ein ähnliches geöffnet, ebenso. 

vier Sporen. 

d.—f. stark vergrössert. 


IR 


Davallia sessilifolia BLUME. Tai. CV11. 


D. fronde tenuiter coriacea, glabra, cordato-oblonga, acuminata, profunde 
pinnatifida, costata; lacincis patulis, subcontiguis, oblongis, leviter falcatis, obtusis, 
venosis, superdus dentatis, apice sorophoris, infima latiore, obligua, deorsum lobato- 
pinnatifida; soris in apice laciniarum subsenis; indusiis magnis, e basi cuneata rotun- 
datis s. apice subtruncatis; stipite brevissimo, marginato, (raro brevi, gracili), basi 
paleaceo; caudice Jiliformi, longissimo, subramoso, repente s. pendulo, flexuoso, squar- 
roso-paleaceo, paleis e basi adpressa, ovala, sphucelata lineari - subulatis, rigidis, 
Ferrugineo -fuscis. 


Davallia sessilifolia Buune enum. pl. Jav. II. p. 231. 
= —  Hooxer spec. filie. I. p. 154. 
— — Kunze in Mon u. ScuteeutenoAaL botan. Zeitung VI. (1848) Sp. 215. 
Auf Bäumen in Berggegenden von Salak auf Java Hr. Bruwe. — Bei Merapi, an südlichen Ab- 
hängen auf 4000’ Höhe, von Bäumen herabhängend im April, ohne Früchte, und über Tapos, bei 3000’ 
Höhe, im Juni, reich mit Früchten Hr. Junenunsn (im Görrerr’schen Herbarium und daraus im eigenen), 
Nach Hrn. Morırzı (Verzeichn. p. 108) ist diese Art auch von Hrn. Zoruiscer (No. 1893) auf Java ge- 
sammelt worden; es sind mir jedoch Exemplare aus dieser Hand nicht zu Gesicht gekommen. 


Obgleich Originalexemplare sich in keiner mir bekannten Sammlung befinden, die Frucht- 
haufen unseres Farrn nicht wohl nierenförmig und die Laubabschnitte kaum länglich - linienförmig 
zu nennen sind; so kann ich, bei den sonst auffallenden Kennzeichen der, auch Eirn. Hooker un- 
bekannten Art doch nicht an der Richtigkeit meiner Bestimmung zweifeln. 

Durch den oft bis 4° langen, kriechenden, oder von den Bäumen herabhängenden, spar- 
sam lang- und gabelig-verzweigten, vielbeugigen, fadenförmigen, sparrig-spreublättrigen Stock 
von der Stärke eines schwachen Rabenkiels zeichnet sich unser Farrn von allen Arten der Gattung 
mit fiedertheiligem Laube sogleich aus und stimmt nur mit dem Stocke der, durch ungetheilte 
sterile Wedel ausgezeichneten I. heterophylla überein. Eigentlich hängend scheint aber letzterer 
nicht zu sein. (Ex. v. Cumins No. 335 u. Hook. et GrEv. 2e. fl. t. 230.). Die Spreublättchen 
an dem Struncke beider Arten sind sehr ähnlich: bei D. sesseifolia am Grunde eirund, im 
Discus, der Anheftungsstelle, verdickt, etwas gewölbt und schwarzgefärbt, an dem Saume häutig 
rothbraun, am Rande fein und weiss gewimpert. Vom angedrückten Grunde aus verengt sich 
das Spreublättchen schnell in einen aufgerichteten, 8—9mal so langen, unten lanzett-linienförmi- 
gen, am Rande eingerollten, an der oberen Hälfte haarförmigen, vielbeugigen, etwas steilen, 
rostrothen, später braunen Fortsatz. (Die Spreublättchen von D. heterophylla weichen dadurch 
ab, dass sie aus mehr elliptischem oder verkehrt-eiförmigem Grunde mit dunkelbrauner Scheibe 


sich allmälig in einen ähnlichen abstehenden, gleichgefärbten, aber mehr flachen und gewimperten 
II. 3 


BE ge 


Fortsatz verlängern. ‚Im Allgemeinen treten die Wedel einzeln, in meist 1% —1” weiten Ent- 
fernungen, aus dem Stocke hervor. Der walzenrunde, 1— 2” hohe, stehenbleibende Laubansatz 
ist von, denen des Stocks völlig gleichenden, offen-abstehenden Spreublättchen bedeckt und es 
erscheint dadurch der Stock, nach dem Abfallen der Wedel, gleichsam knotig. Diesen Inser- 
tionspunkten der Wedel gegenüber, jedoch auch an anderen Stellen, entwickeln sich, einzeln 
oder zu zweien, bis zolllange dünne und feste, vielbeugige, sparsam und meist nur am Ende ver- 
zweigte, schwarzbraune Faserwurzeln. An sterilen Exemplaren unserer Art ist der Strunk 1—1!/a” 
hoch und die Laubplatte nahe 3” lang und bis 1” breit. An fruchtbaren ist der Strunk kür- 
zer und der Umfang des Laubes geringer. Der Strunk der letzteren schwankt zwischen 1'/ und 
4” Höhe, ist etwas flachgedrückt, kaum !/s”” breit, von der herablaufenden Laubsubstanz geran- 
det, oft etwas gedreht, kahl, von der Farbe des Laubes. Die dünn lederartige, oben tiefgrüne, 
unten mehr hell- und mattgrüne Laubplatte ist meist nur 13a — 2” lang und 7—10”’ breit, aus 
deutlich herzförmig eingeschnittener Basis änglich, zugespitzt, tief hedertheilig, an der Spitze zu- 
sammenfliessend, Die Fiederlappen, 10—12 deutliche an jeder Seite, ziemlich entgegengesetzt, 
die unteren abstehend, die mittleren und oberen allmälıg mehr offenstehend, die meisten länglich, 
etwas, aber wenig bemerkbar, sichelartig gebogen, am Ende stumpf, gedrängt, mit engen, etwas 
stumpfen Buchten, die unteren meist bis 5” lang und gegen 2’” breit, nur die unterste in Form 
und Grösse abweichend, wie weiter unten angegeben werden soll; alle knorpelartig gerandet, der 
kaum etwas zurückgebogene Rand oberhalb der Basis stumpf gezähnt; die Aderung deutlich, be- 
sonders auf der Unterseite vortretend. Die von der flachen, beiderseits, besonders oberhalb, vor- 
tretenden, schwach vielbeugigen Mittelrippe ausgehenden Rippchen, oder Hauptnerven, hin- und 
hergebogen, fiederartig aufrecht-offenstehende, meist in der Mitte gabelig getheilte, nur am 
Grunde der Unterseite oft ungetheilte Adern ausschickend, welche sich nahe vor dem Rande und 
ohne Verdickung endigen. Der unterste Fiederabschnitt jeder Seite ist von stumpf-dreieckigem 
Umriss, mehr als doppelt so breit, wie die übrigen, am Grunde ausgeschnitten und an dem Strunke 
anfangs keilförmig, dann als ein schmaler Laubrand herablaufend, an dem Unterrande fiedertheilig, 
der erste Abschnitt 3” lang, schief nach Unten und Aussen gerichtet, länglich, stumpf, gegen 
das Ende und an demselben gezähnt und mit besonderen fiedertheilig-gabeligen Adern durchzogen, 
während die folgenden Abschnitte mehr vorgezogene Lappen, oder stumpf-verlängerte Zähne sind, 
die ihre Adern meist von den Hauptnerven des Fiederabschnitts unmittelbar erhalten. An frucht- 
baren Wedeln sind die Zähne des Randes hier und überhaupt etwas schärfer und mehr eingebogen 
als an unfruchtbaren. 

Die Früchte entwickeln sich an den Enden der Abschnitte vom Grunde des Laubes aus 
meist regelmässig bis in die Wedelspitze, zuweilen fehlen sie aber auch an den unteren Ab- 
schnitten und an der Spitze; oder an einzelnen Abschnitten unterhalb der letzteren. An den Ne- 
benlappen der untersten Abschnitte habe ich sie nie bemerkt. An den grössten Abschnitten sind 
meist 6 Fruchthaufen vorhanden, oder nur 5, oder 4; an den kleineren 3 oder weniger, an den 
Zähnen der Wedelspitze meist nur 1. Sie stehen am Ende der gewöhnlich einfachen Adern, bis- 
weilen läuft aber der äussere sterile Aderzweig an oder unter dem Rande der Indusien fort und 
über dieselben hinaus. Die Schleierchen sind verhältnissmässig gross, so dass wenig Raum zwi- 
schen ihnen bleibt, ziemlich gewölbt, keilförmig, aus der Ader erweitert, am Ende flach -gerundet, 
bisweilen fast gestutzt, fest, doch mehr häutig als lelerartig, und durchscheinend, aus gereiheten, 
unregelmässigen gestreckt-viereckigen Zellen zusammengesetzt, und desshalb fein längsgestreift, von 
bleicher, gelblicher Färbung. Sie werden von den Fruchthaufen nur wenig gehoben. Letztere 
sind klein, etwas überzwerch und von wenig zahlreichen, sehr lang gestielten, ziemlich kugeligen 


a — 


Sporangien aus einer locker-zelligen, blassgelblichen Haut mit 7 kurzen Mündungszellen gebildet. 
Der wenig über den Scheitel reichende, stumpf endigende Ring ist schwefelgelb, aus 13 Gliedern 
mit rothbraunen Scheidewänden und Innenrande zusammengesetzt. Die stumpf mondförmigen Spo- 
ren zeigen eine zellige Oberfläche mit blassen bräunlichen Wänden. 

Von den in Bezug auf die Bildung der Wedel zunächst verwandten Arten D. pedata, 
longula und alpena unterscheidet sich die D. sesszlöfolia durch das dünne, schmälere und ge- 
strecktere Laub, den sehr dünnen, meist ganz kurzen und gerandeten Strunk, sowie durch die 
unverhältnissmässig grösseren Schleierchen, andere Kennzeichen nicht zu erwähnen. 


Erklärung von Tab. CVII. 


a. Ein unfruchtbares Exemplar der Davallia sesselifolia mit getheiltem Stock und ungewöhn- 
lich grossen, zum Theil lang gestielten Wedeln, von der Oberseite gesehen. 

6. ein junges Exemplar des Stocks mit vier unfruchtbaren Wedeln der gewöhnlichen kurz ge- 

‘ _ stielten Form, von der Unterseite. 

ec. ein erwachsenes Exemplar mit dem Ende des Stocks, drei jugendlichen, unfruchtbaren und 
sechs fruchtbaren Wedeln, von der Unterseite gezeichnet. 
@.—c. in natürlicher Grösse. 

d. ein Fiederabschnitt von der Unterseite mit 5 von den Schleierchen bedeckten Fruchthaufen, 
um die Aderung deutlich zu machen, schwach vergrössert. 

e. die Spitze eines Abschnitts mit drei Indusien, stärker vergrössert. 

f. ein Schleierchen besonders, zur Erläuterung des Zellenbaues, noch etwas mehr vergrössert. 

g. ein Sporangium auf seinem Stiele, von der Seite, und im geschlossenen Zustande. 

Äh. vier Sporen, 
g. u. A. unter starker Vergrösserung. 


/ 


Davallia pentaphylla BLumE Tab. CVTIT. 


D. fronde coriacea, rigida, glahberrima, nitida, discolori, obsolete venosa, strio- 
lata, ovato-ellipteca, ternata s. quinato-pinnata; pinnis suboppositis, brevi-petiolatis, 
lanceolatis, subacuminatis, basi inaequali cuneatis, integerrimis, reliyuo margine ser- 
rulatis, fertilibus angustatis; indusiis oblongis, truncatis, margini approximatis; 
stipite brevi, glabro; caudice valido, repente, brevi-ramoso, flexuoso, sqyuarr0so- 
puleaceo, paleis e base adpressa, ovata, sphacelata lineari-subulatis, rigidis, ferru- 
gineo -fuscis. 

Davallia pentaphylla Brune enum. pl. Jav. Il. p. 232. 

_ — Hooxer spec. filic. I. p. 163. 
— — Kunze in Mont u. SchtecntenvaL bolan. Zeitung, IV. (1846) Sp. 458. 

Getrocknete Samml. Zoruixcer pl. Jav. No. 1778. E 

In den javanischen Provinzen Bantam, Tjanjor etc. Hr. Brune. Auf Java ohne näher angegebenen 
Standort und in der Provinz Bantong Hr. Zouuiseer (Hb. Zort. u. Mor. u. Kze. 841 z.). Auf dem Berge 
Plawangang, südlich von Merapi, zwischen 3— 4000’ Höhe an Baumstämmen im April mit Früchten und 
in Wäldern des Bergs Rentang im Juni, steril; Hr. Juxcuvun (Hb. Görrerr.) 


Obgleich die Brume’sche Art mit gedreiten fruchtbaren Wedeln beschrieben wird, wie,ich 
sie noch nicht gesehen habe, ist an der Uebereinstimmung mit unserer Pflanze doch nicht zu 
3% 


zweifeln. Diese scheint übrigens selten vorzukommen und von Hr. Hooker nicht beobachtet zu 
sein, da nur Brume’s Angaben wiederholt wurden. Die einzige verwändte Art der Gattung ist 
D. triphylla Hoox. (spec. filie. I. p. 162. t. 46. A.) aus Sincapore (Cumine No. 366); aber 
durch anliegenden spreubiättrigen Stock, stets gedreites Laub, ganzrandige, stumpfere, deutlich 
und gabelig geaderte Fiedern, sowie dichtgedrängte Hüllen sehr verschieden. 

Der kletternde Stock, von dem ich 16 u. 17” lange Exemplare sah, ist von der Stärke 
eines Gänse- oder Schwanenkiels, vielbeugig, sparsam und kurz verzweigt, wie die vorhergehende 
Art durchaus dicht mit am Grunde eirunden, jung gelben, später rothbraunen, in der etwas ver- 
tieften Mitte schwarzen, dann schnell verengten, linien-pfriemförmigen aufgerichteten Spreublätt- 
chen besetzt. Er verdünnt sich nach dem treibenden Ende zu und ist hier licht rostroth; an 
älteren Theilen braun oder schwarzbraun. An der Unterseite des Strunks treten zahlreiche ein- 
zeln, oder mehr büschelweise stehende mässig lange, feine, stark verzweigte schwarzbraune Fa- 
serwurzeln hervor. Die Wedel stehen in bald grösseren, bald geringeren Entfernungen einzeln 
an der Oberseite des Strunks auf einem kurz konischen, wenig vortretenden , mit Spreublättchen 
bedeckten Laubansatz. Der Strunk ist an völlig entwickelten Wedeln von der Stärke eines Tau- 
benkiels, meist etwas gebogen, oder schief aufsteigend, 1° —5” hoch, stumpfkantig, auf der 
Oberseite gerinnt, kahl, am Grunde oft etwas gedreht, von matter ledergelber oder schmutzig 
rothbrauner Färbung. Die Wedel sind im jugendlichen Alter, selten, nach BLume auch im frucht- 
baren Zustande, gedreit, mit aufsitzenden elliptischen oder verkehrt-eirunden, stumpfen Seiten- 
fiedern und doppelt grösserer und gestielter Endfieder, durch deren Theilung der Wedel in den 
entwickelten fünfzählig-gefiederten Zustand übergeht. In diesem ist der Umriss eirund - elliptisch, 
zugespitzt, und der Wedel 3% —5” lang und 31% —4” breit. Die Spindel gleicht dem Strunke 
und ist wenig verdünnt. Die Fiedern befinden sich auf kurzen Stielen ziemlich entgegengesetzt, 
bei 1a — °/a”’ Entfernung, in abstehender oder offenstehender Richtung. Die Textur des Laubes 
ist (est lederartig, steif, mit wenig sichtbaren Adern, dicht, fein und undeutlich gestreift; die Farbe 
oben tiefgrün, unten im trocknen Zustande etwas schimmernd, röthlich oder weisslich-grün. Die 
Seitenfiedern 13 —2°/a” lang und 5—6” breit, aus schief keilförmiger, ganzrandiger Basis lan- 
zettförmig, spitz, oder kurz zugespitzt; von einer starken, auf der Oberseite gewölbter vortre- 
tenden Mittelrippe durchzogen, der deutlich verdickte und umgeschlagene Rand fein und ungleich, 
an der Spitze grösser und regelmässig sägezähnig. Die unpaarige Fieder weicht nur durch meist 
beträchtlichere Grösse (Länge bis 3Y2”, Breite bis S’”’), verlängerte Spitze und durch die an dem 
längeren Blattstiele herablaufende Basis von den Seitenfiedern ab. Einmal sahe ich dieselbe ober- 
wärts fruchttragend und desshalb verengt, unten steril und von der gewöhnlichen Breite. Der 
fruchtbare Wedel entspricht im Wesentlichen dem unfruchtbareu und weicht nur durch schmälere 
und gestrecktere, nach der Spitze länger und sanfter verengte Fiedern ab, welche bei 3—4” 
Länge nur 3—5”’ grüsste Breite zeigen. Gewöhnlich sind sämmtliche Fiedern nahe vom Grunde 
bis vor die Spitze fruchtbar. Das selten vorkommende Verhältniss einer Endfieder, welche von 
Oben aus bis über die Hälfte herab Früchte trug, ist so eben bei Beschreibung der sterilen Fie- 
dern erwähnt worden. Die von der Mittelrippe in aufrecht-offenstehender Richtung abgehenden, 
dann nach Aussen gebogenen, von einander entfernten Adern, mit denen die oben gedachten feinen 
und dichten Streifen der Textur parallel gehen, verdicken sich dicht hinter der Mitte und tragen 
hier Schleierchen und Fruchthaufen. Es scheint zugleich eine Gabelung der Ader hier einzutre- 
ten und das Schleierchen zwischen dieser Gabelung im jüngeren, noch mehr häutigen Zustande 
gleichsam ausgespannt zu sein. Wenigstens sieht man an dem jungen Schleierchen bei durch- 
fallendem Lichte diese Gabelzweige oberhalb desselben bis nahe vor den verdickten Rand fort- 


“ 


1 — 


laufend. Das Schleierchen ist länglich und gestutzt, oder halb becherförmig, anfangs, besonders 
in dem abgestutzten Ende, ziemlich dünn und durch das Trocknen in der Mitte einsinkend. Spä- 
ter wird es lederartig, gewölbt, erscheint dem Rande genähert, stets aber etwas schief gegen 
denselben gestellt und zeigt eine mehr schwärzlich-braune Färbung. Der dem Schleierchen ent- 
sprechende und von ihm bedeckte Theil der Laubsubstanz erscheint auf der Oberseite der Fieder 
etwas aufgetrieben und der Farbe nach verändert. Die Zellen, aus denen das Schleierchen be- 
steht, sind gestreckt-viereckig, von etwas ungleicher Form, aber gross und die Wandungen sind 
geschlängelt. Die aus wenig Sporangien gebildeten Fruchthaufen scheinen das Schleierchen be- 
sonders durch die sehr beträchtliche Verlängerung ihrer Stiele, welche mehr als doppelt so lang 
als das Sporangium selbst, nach unten zu verdünnt und mit 5 Scheidewänden versehen sind, all- 
mälig durch ihr Vorrücken vom Grunde nach der Mündung auszudehnen. Die Form der Sporan- 
gien ist verkehrt-eigestaltig, sehr stark zusammengedrückt. Die Zellen der bleich-gelben Haut 
sind gedehnt und locker, die 7 Zellen der Mündung etwas dunkler gelb, schmal und die unter- 
ste derselben dreieckig, am grössten. Der schwefelgelbe, gewölbte Ring zeigt 18 Glieder und 
sehr dünne, rothbraune Scheidewände und Innenrand. Die kleinen Sporen sind von stumpf-mond- 
förmiger, oder stumpf-dreieckiger Form, ziemlich farblos und mit bräunlichen Punkten und Naht- 
linien bezeichnet. 


Erklärung von Tab. CV IL2. 


a. Ein sehr junges steriles Exemplar der Davallia pentaphylla; der Stock mit einem gedrei- 
ten Wedel von der Oberseite und zwei, mehr getheilten und in den fünfzählig - gefiederten 
Wedel übergehenden von der Unterseite. 

db. ein steriler fünfzählig-gefiederter Wedel im entwickelten Zustande, von der Oberseite gesehen. 

ce. ein Wedel mit jugendlichen und 

d. mit gereiften Früchten, beide von der Unterseite gezeichnet. 

a. — d. unvergrössert. 

e. ein Stück einer fruchtbaren Fieder, von der Oberseite gesehen, schwach vergrössert. 

f. ein Fragment von e mit vier jugendlichen Schleierchen und 

g. ein gleiches mit drei gereilten Schleierchen und den aus der Mündung vorstehenden Sporangien. 
F. u. g. unter mässiger Vergrösserung. 

h. ein Stück des Schleierchens zu Erläuterung der Zellen, etwas mehr vergrössert. 

€. ein geschlossenes Sporangium auf seinem Stiele, von der Seite gesehen. 

k. dasselbe von vorn, um die zusammengedrückte Form zu zeigen. 

. sechs Sporen. 

&. — !. unter starker Vergrösserung. 


Trichomanes heterophyllum Wırun. Tab. CIX. 


T. (Hymenostachys): fronde rigida, pellucida, ster.li brevi-stipitata, ovato- 
oblonga, obtusa, pinnata; apice confluente; pinnis sessilibus, decurrentibus,, obovato- 
oblongis, subuuriculatis, sinuatis, undulatis, denticulatis, superioribus imbricatis; fer- 
teli longe-stipitata, lineari-oblonga, obtusa, pinnatifida, inferius pinnata; pinnis la- 
ceiniisve subimbricatis, abbreviatis, e basi cuneata rotundatis, subflabellatis, excepta 
basi circumcirca, seu apice sorophoris; utreusque frondis rhachl stipiteque tetragono 
Ferrugineo-paleaceis; rhizomate tereti, flexuoso, repente, ferrugineo-paleaceo, radicoso. 


22 


Trichomanes heterophyllum Wırın. spec. plant. V. p. 508. 
—_— —  —  Hom. Boxer. Kuxın. nov. gen. plant. I. p. 25. 
—_— — —  SpRENGEL syst. veget. IV. p. 129. 
—_— —_ — —  Presı Hymenophylleae ($. 1. Achomanes) p. 15. 
_-— — —  Hooxer spec. fil. I. p. 133. 
I — — —  Koorzsen in Linnaea XVII. 1844. p. 530. 
—_— — —  — Kuxze in Mont u, Scaecutexv. bot. Zeit. 1847. Sp. 276 u. 401. 
In Wäldern bei Javita, am Rio Negro von Hrn. v. Humsoror entdeckt. (Herb. Wırıo. No. 20,210!)*). 
Später, meines Wissens, nur von Hrn. Rıcn. Scuomgurck an den Ufern des Essequibo im Juni wieder auf- 
gefunden (No. 269 Herb. generale Reg. Berol.!)**). Dieser Farrn scheint äusserst sparsam beobachtet 
zu sein, da mir nirgends ein drittes Exemplar vor Augen kam und die Art auch Hrn. Hooxer unbe- 
kannt blieb. 


Dass die vorliegende Pflanze zur Abtheilung Z/ymenostachys gehöre, ist bereits a. a. O. 
von mir bemerkt worden. Es mag jedoch hier noch hinzugefügt werden, dass Hrn. Hooker’s 
Angabe (gen. Jel. t. 108 u. spee. fil. I. p. 114), die unfruchtbaren Wedel des 7. elegans zeig- 
ten netzartige Adern, zwar, obgleich Hr. Presı daran zu zweifeln scheint (Aymenophylleae 
p- 11), völlige Richtigkeit hat; diese Beschaffenheit aber nicht stets und in allen Theilen des 
Laubes zu beobachten ist. Zwischen den netzartigen Venen kommen nämlich, an der unteren 
Hälfte der Abschnitte nicht selten, sowie an der oberen gewöhnlich, freie, wiederholt gabelige 
Adern vor und es scheint dies für mich ein neuer Beweis, dass die Aderung nur mit Vorsicht 
zu Unterscheidung der Arten, niemals aber zu Begründung von Gattungen benutzt werden darf. 
Diese etwas verschiedene Aderung hält mich demnach auch nicht ab, das vorliegende 7”. hetero- 
phyllum, bei der wesentlichen Üebereinstimmung in der Bildung des Fruchtwedels und im Ha- 
bitus, zur Abtheilung Z/ymenostachys zu stellen. 

Der, wie es scheint, ziemlich wenig in die Erde eingesenkte Wurzelstock ist von der 
Stärke einer Rabenfeder, walzenrund, mehr oder minder vielbeugig, mit meist angedrückten, sehr 
kleinen, linien-lanzettlörmigen oder fast pfriemlichen , rostbraunen Spreublättchen dicht besetzt und 
durch zahlreiche, lange, vielästige, etwas starre, an den Enden stark hin- und hergebogene, matt- 
schwarze Faserwurzeln, die sich an unbestimmten Stellen der Unterfläche, die stärksten aber den 
Wedein entgegengesetzt entwickeln, befestigt. Unfruchtbare und fruchtbare Wedel sind im gan- 
zen Baue sehr wesentlich verschieden; stehen aber vermengt auf dem Wurzelstocke und treten ab- 
wechselnd an den Seiten desselben hervor. Der an der Basis wenig verdickte und mit gleichen 
Spreublättchen wie der Stock besetzte, schwach aufsteigende Strunk ist an den unfruchtbaren Wedeln 
oft bei etwa !/ Lin. Dicke nur 2—3 Linien, meist aber 1—112 Zoll lang, aufrecht, schwach- 
vielbeugig, flach, auf der Oberseite etwas ausgerinnt und häutig gerandet, auf der Unterseite er- 
haben, durchaus wie an der Basis, nur lockerer mit mehr angedrückten Spreublättchen besetzt. 
Die Platte ändert in Länge zwischen 12 bis 3 Zoll und in Breite von °/a bis 1Ya Zoll. Der 
Umriss ist aus breiter Basis verengt und am Ende abgestutzt, demnach stumpf-dreieckig; oder 
aus eirunder Basis länglich, schnell verengt, zugerundet, oder abgestutzt. Das Laub ist ziemlich 
starr; aber dünn und durchsichtig, gefiedert, die Fiedern weit abstehend, am Grunde des Wedels 


*) Worauf sich die Kunrtn’sche Angabe des Vorkommens am Orinoko gründet, ist mir unbekannt. 

**) SPrENGEL’s Fundort Guadeloupe beruht, wie mir das von Hrn, A. SpRENGEL zur Ansicht gefällig mitge- 
theilte Exemplar aus BERTERo’s Sammlungen zeigte, auf einer Verwechselung. Die von BAusıs unter 
diesem Namen gesandte Pflanze ist ein steriles Aymenophyllum fucoides Sw. 


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23 —— 


entfernt, oberwärts gedrängt, aufwärts schindelartig übereinander liegend, oder oberschlächtig (z- 
eubae). Von der Unterseite gesehen, deckt nämlich die untere Hälfte der oberen die obere Hälfte 
der zunächst unteren Fieder. Die Fiedern sitzen mit mehr oder minder breiter, oft beiderseits 
herablaufender Basis auf, so dass die unten vorstehende, oben flach gedrückte, schmälere und gerinnte 
Spindel mehr oder minder gerandet oder geflügelt erscheint. Im Umrisse sind die Ya — °/a Zoll langen 
und 2—4 Lin. breiten Fiedern trapezisch-länglich, oder eirund-länglich, bisweilen sogar verkehrt-eirund, 
am Grunde keilförmig verengt, oberwärts oft geohrt, am Ende stumpf, oder zugerundet, am Rande 
wellig, oft gebuchtet, stets ungleich gezähnelt. An der Spitze des Wedels fliessen sie zusammen. 
Die von der vielbeugigen, schwachen, vor der Spitze endigenden Mittelrippe in aufrecht-offenstehen- 
der Richtung abgehenden, am Grunde dicken Adern sind gebogen, meist wiederholt gabelig und 
endigen verdickt nahe vor dem Rande. Sie sind braun gefärbt, wie die Mittelrippe mit rostfar- 
benen kleinen Borsten sparsam besetzt und treten in der durchsichtigen, länglich-zelligen Textur des 
Laubes deutlich hervor. Die Farbe der getrockneten sterilen Wedel ist ein bräunliches Olivengrün. 

Die fruchtbaren Wedel zeigen einen ziemlich steif aufrechten 51% —6'/2 Zoll hohen Strunk, 
dem der sterilen Wedel gleichend, nur um Etwas dicker. Die Platte ist 3—4 Zoll lang; aber 
nur 4—5 Lin. breit, von linearem Umrisse, am Ende stumpf, aufrecht, nur im jüngeren Alter am 
oberen Dritttheile sanft umgebogen. Die Theilung des Fruchtwedels entspricht der des unfrucht- 
baren Wedels, aber der Umriss der Fiedern und Abschnitte ist sehr abweichend, aus keilartig 
verengter Basis kreisrund, oder oval, nur wenig schief, besonders durch die aufrecht-offenstehende 
Richtung der Fiedern, welche am Grunde weniger entfernt sind, als die Fiedern des unfruchtba- 
ren Wedels und an der Spitze mehr zusammenfliessen. Die Fiedern mit kurzer Mittelrippe und 
meist einfachen Adern sind an dem nach Aussen oder Oben gerichteten Rande mit einer zwischen 
3 und 7 veränderlichen Zahl von Fruchthaufen besetzt. Die Hüllen, im jugendlichen Zustande 
etwas eingesenkt, gedehnt und schmal becherförmig mit wenig erweiterter Mündung, dehnen sich 
im späteren Alter aus und erhalten eine abgesetzte, weit offenstehende und den Laubrand über- 
ragende Mündung. Der nach Unten verdickte Fruchtträger ragt mit seinem walzenrunden, stum- 
pfen, mit Gruben versehenen Ende im späteren Alter fast ebenso hoch, als die Hülle lang ist, 
aus derselben hervor. Die ziemlich gedrängt ausitzenden Sporangien sind ziemlich kugelig, aus 
einer gross und unregelmässig gestreckt-zelligen gelblichen Haut gebildet, von einem schiefen, 
stumpf -dreikantigen, 20 —22 gliedrigen, bräunlichen Ringe umgeben, nach Unten bis zu dem 
stumpfen Ansatzpunkte sanft verengt, am schwach gewölbten Scheitel mit einer runden Endzelle 
versehen. Die gelblichen Sporen fand ich flach und von einer lichteren, am Rande undeutlich 
gezähnelten Haut umgeben. 


Erklärung von Tab. C1IX. 


a. Stellt das Humgorpr’sche fruchttragende Originalexemplar von Zrechomanes heterophyllum 
(Herb. Wirrp. No. 20,210), welches mir mit dem folgenden zur Abbildung gewährt wurde, 
nebst einem, von dem sterilen Exemplar entnommenen noch unentwickelten Wedel in natür- 
licher Grösse dar. 

b. Exemplare des Zerb. generale Berol. im englischen Gujana von Hrn. Rıcz. ScnhomBURGK 
gessuimele, steril und fruchttragend, im weiter entwickelten Zustande; ebenfalls in natürlicher 

rösse. 

e. eine fertile Fieder, besonders um Aderung und reife Früchte zu zeigen, schwach ver- 
grüssert, wie 

d. eine sterile Fieder. 

e. die von einem Laubfragmente noch umgebene jüngere Hülle mit dem vorstehenden Fruchtträ- 
ger, unter stärkerer Vergrösserung. 


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f. ein Stück der Hülle, noch stärker vergrössert, um den Zellenbau zu zeigen. 
8: der Fruchtträger besonders, mit noch am Grunde ansitzenden Sporangien. 
e.—g. nach Hrn. C. Münrer’s Zeichnungen unter mässiger Vergrösserung. 
h. ein Sporangium, von oben. 
e. dasselbe von der Seite und 
*%. drei Sporen. 
h.— k. stark vergrössert. 


Trichomanes Hostmannianum KUNZzE. Tab. COX. 


T. fronde ovato-oblonga, rigida, subpellucida, furcato-venosa, (sicca) olivacea, 
pinnata; pinnis approximatis, patentibus, rhachi apice saepius elongata, nuda, setulosa, 
sparsim radicante, sterili breveus stipitata, curvata, subdecumbente; pinnis e basi an. 
gustata, subeurvata oblongis, obtusis, obtuse denticulatis; fertili longius stipitata ; 
pinnis e basi inaequali, deorsum plus minus decurrente lanceolatis, acutiusculis acu- 
minatisve, acute serratis, saepe inciso-laceris, infimis petiolatis, auriculatis, summis 
subconfluentibus; endusiis parum exsertis; receptaculis apice subclavatis; rhizomate 
erecto, fusco-paleaceo, dense et longe radieoso. 


Trichomanes Hostmannianum Kuxze in Most u. ScuLecutendAL bot. Zeit. 1847. Sp. 352. 
—_ — — —  Kuxze fil. Kegel. Linnaea XXI. p. 239. 

Neurophyllum Hostmannianum Krorzsen Linnaea XVIII. p. 532. 

Trichomanes floribundum Hook. spec. fil. I. p. 129 (ad partem). 


Getrocknete Sammlung Hosrwann Surinam. No: 75. 


Zuerst lernte ich diese Pflanze in den MArrıus’schen Sammlungen aus Brasilien kennen und nannte 
sie daselbst T. coarctatum. Im Jahre 1840 erhielt ich durch die Freundschaft des Hrn. Lerrıeur Exem- 
plare aus dem französischen Gujana, sah dieselben sodann in den Hosruann’schen Surinam’schen Samm- 
lungen und neuerlich von Hrn. Krerr in den Wäldern Surinams am Cassepoere-Kreek bei der Joden -Sa- 
vanna im November 1845 gesammelt. 


Von den Verwandten, den eigentlichen Presr’schen Neurophyllum- Arten, ist unsere 
Pflanze, wie schon von Hrn. Krorzscn richtig bemerkt wurde, durch den gänzlichen Mangel 
der feinen, in die Quere gerichteten Verbindungszweige der Adern leicht zu unterscheiden und 
durch die dunkle, oft ins Schwärzliche ziehende olivengrüne Färbung des Laubes ausgezeichnet. 
Die verlängerte nakte, wurzelnde Spindel kommt an Zr. pennatum und pennatum bisweilen 
ebenfalls wie hier vor. 

Der bis 3 Zoll lang beobachtete, stielrunde, federkieldicke Wurzelstock ist aufgerichtet, 
jedoch meist, besonders am unteren Theile, schwach vielbeugig, mit kleinen braunen Spreublätt- 
chen, besonders am treibenden Ende, dicht besetzt. Er entwickelt hier zu gleicher Zeit 3—6, 
ziemlich gedrängt stehende Wedel. Zwischen denselben treten die starken und starren, matt braun- 
schwarzen, sparsam bezaserten, bis 5” langen vielbeugigen Faserwurzeln in dem ganzen Verlaufe 
des Wurzelstocks hervor. Der halbrunde, oben schwach gerinnte, bis 12” dicke Strunk ist von 
der Basis aus mit braunen borstenartigen Spreublättchen, an jüngeren Wedeln dichter, an älteren 
lockerer besetzt und durch dieselben, sowie durch die Insertionspunkte der abgefallenen etwas 


25 


rauh. Der Strunk der unfruchtbaren Wedel misst selten mehr als Ya —1” und ist oft herabge- 
bogen. Die fruchtbaren Wedel zeigen stets einen höheren Strunk und er erreicht bier bisweilen 
6”, meist aber nur 2—3”. Die Spindel gleicht bei beiden Wedeln dem Strunke im Wesentlichen, 
ist nur wenig verdünnt, feiner und sparsamer borstig, auch von dem herablaufenden Grunde der 
Fiedern, besonders gegen die Wedelspitze zu, schwach gerandet. Die Spindel verlängert sich an 
sterilen und fruchtbaren Wedeln bisweilen und sahe ich dieselbe an einem Exemplare der Kreer- 
schen Sammlung bis zu 12” verlängert, mit kleinen zerstreuten Borsten, wie zwischen den Fiedern, 
besetzt und in 12 —3” weiten Entfernungen einzelne Faserwurzeln entwickelnd. Die Zahl der 
Fiedern an jeder Seite der Spindel beträgt an entwickelten Wedeln 10; gewöhnlich aber nur 
5—7. Die unteren sind kurz gestielt, die oberen aufsitzend, unterwärts mehr oder minder her- 
ablaufend. Sie sind gewöhnlich genähert, selten etwas entfernt stehend. Ihre Richtung ist offen- 
stehend, selten mehr ausgebreitet. Die Substanz des Laubes fest und starr; jedoch, besonders 
bei durchfallendem Lichte, durchschimmernd; die Farbe des getrockneten Farrn ein dunkles und 
mattes, oft schwärzliches Olivengrün; besonders auf der Oberseite. Die in aufrecht-abstehender 
Richtung von der unten etwas mehr vorstehenden mässig starken, klein-borstig-behaarten Mittel- 
rippe ausgehenden Adern bald vom Grunde aus, bald in der Mitte, oder auch über derselben ein- 
fach-, selten doppelt-, gabelig-getheilt, unten mehr vorstehend, ohne alle feineren Querzweige, 
sonst, wie bei den verwandten Arten, in die Zähnung des Randes auslaufend. Der Umriss des 
3—4” langen *) und 2" bis 3'/a” breiten Wedels ist eirund, oder länglich, mehr gedehnt bei 
sterilen oder sparsam fruchttragenden, kürzer und breiter an reichlich fruchttragenden. Die Fie- 
dern der sterilen Wedel sind länglich, am Grunde stark und etwas ungleich keilartig verengt, 
am Ende sehr stumpf, oder abgerundet, meist ®a” lang und 2! bis 3” breit, am Rande klein 
und stumpf gezähnelt. Die Fiedern der fruchtbaren Wedel sind 1%» bis 1°” lang und bis 4” 
breit, im Ganzen also läuger und verhältnissmässig schmäler, aus sehr schiefer, oberwärts keil- 
förmiger, unterwärts ausgeschnittener, mehr oder minder weit an der Spindel herablaufender Ba- 
sis lanzettförmig, spitz, oder in eine lange Spitze vorgezogen; der Rand, wo er nicht von Frucht- 
haufen besetzt ist, scharf und etwas gebogen sägeartig. Die unteren Fiedern der Fruchtwedel 
sind öfters deutlich nach Oben zu geohrt und sehr gewöhnlich findet man. die Fiedern älterer 
Fruchtwedel, namentlich an dem Oberrande, unregelmässig gelappt und eingeschnitten, gleichsam 
zerrissen , eine Erscheinung, welche ich au den verwandten Arten 7. pennatum und pennatum 
nur selten, an 7. Vittaria öfter beobachtete. Gegen die Wedelspitze laufen die Fiedern öfter 
zusammen. 

Aus den Sägezähnen des Randes entwickeln sich die vorstehenden, meist aber von der 
Laubsubstanz am unteren Theile gerandeten, gedehnt becherförmigen, am Ende abgestutzten Hüllen. 
Die Mündung ist eher etwas zusammengezogen als erweitert, wie man es bei den verwandten 
Arten findet. Der stielrunde, rauhe, am Grunde wenig verdickte Fruchtträger erweitert sich sehr 
merklich keulartig gegen das Ende und ist an der Spitze etwas schief abgestutzt. Er ragt über 
die Hülle nur so weit hervor, als diese lang ist, oft nicht einmal soweit und ist demnach kürzer 
als an den vorher erwähnten Arten, besonders 7. Vittaria DC. (Hook. Lond. Journ. I. t. V.) 
und scheint weniger leicht abzubrechen. Die Sporangien zeigen einen flach gedrückten rund- und 
gross-zelligen Scheitel, einen breiten gelben, an drei Seiten gedrückten Ring aus 20—24 Glie- 
dern mit braunen Scheidewänden und einen aus 6—7 Längszellen bestehenden Untertheil. Die 
kugeligen blassgelblichen Sporen sind an der Oberfläche gekörnelt. 


*) Hr. KLorzschH giebt ihn, wahrscheinlich den Strunk mit begriffen, zu 8” an. 


Il. 4 


26 


Das oben Angegebene wird hinreichen, diese ausgezeichnete Art von ihren Verwandten 


sicher zu unterscheiden. 


nu» 


Erklärung von Tab. COX. 


Ein älteres Exemplar von ZTröchomanes Hostmannianum mit einem sterilen und prolife- 
rirenden niederliegenden Wedel zur Rechten und zwei fruchtbaren Wedeln, von welchen der 
ältere zur Linken vielfach geschlitzt ist. 

ein jüngeres Exemplar mit einem nur am Ende sparsam fruchtbaren Wedel, dessen nakte 
Spindel beträchtlich verlängert an mehreren Punkten wurzelt. 

a. u. 6. in natürlicher Grösse. 

der Abschnitt einer unfruchtbaren, 

einer fruchtbaren Fieder, jedoch ohne Früchte und 

einer fruchtbaren Fieder mit den Früchten. 

c.—e., welche zugleich die Modificationen der Aderung zeigen, sehr schwach vergrössert. 
ein Stück des Laubrandes mit 3 ansitzenden Hüllen; die zur Linken geschlossen mit vor- 
stehendem Fruchtträger. Die mittlere geöffnet, um die Basis des Fruchtträgers und die an- 
sitzenden Sporangien zu zeigen, Die zur Rechten geschlossen mit abgebrochenem Frucht- 
träger. Unter mässiger Vergrösserung gezeichnet, doch hinreichend, das Zellenuetz des 
Liaubes und der Hüllen erkennen zu lassen. 

ein Sporangium, vom Scheitel aus und 

von der Seite gesehen. 

vier Sporen. 

&.—i. stark vergrössert. 


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Osmunda Javanica BLumE. Tob. CXT. 


O. fronde coriacea, rigida, discolori, ovato-elliptica, pinnata; pinnis petiolatis 
seu subsessilibus, suboppositis, remotis, divergenti-patentibus, e basi inaequali, cuneata 
elongato-lanceolatis, breviter curvato-acuminatis, venosis, marginatis, crenato-r cpandu- 
lis, medüis sorophoris; soris in laciniis abbreviatis, remotiusculis subquaternis. 


Osmunda Javanica Brume enum. pl. Jav. II. p. 252. 
—_ — Garev. et Hoox. enum. fil. in Hooxer bot. miscell. III. p. 231 (ad partem). 
— —  Presı supplem. tentam. pteridogr. p. 66. 
— — Kunze in fil. Jav. ZoLLinGer. observ. contin. in Mour u. ScıutecntenpaAu bot. Zeit. VI. 
(1848) Sp. 101. 
Plenasium Javanicum Presı Stip. d. Farrn. p. 17. 
Getrocknete Samml. Zoruincer pl. Javan. 814? u. 3264. 
In den Wäldern des Berges Salak auf Java von Hrn. Brune entdeckt; in neuester Zeit von Hrn. Zor- 
LInGER wieder aufgefunden, ohne nähere Angabe des Fund- und Standorts *). Der in Hooxer’s botan. misc. 
a. a. O. aufgeführte Fundort „China, Vacnerı‘“ beruht wohl jedenfalls auf der frühern Verwechslung mit 
O. Vachellii Hook. (ic. pl. t. 15); obgleich a. a. O. darüber nichts gesagt ist. Diese auf den Lappas-Inseln, an 
der Küste China’s, von dem Rev. G. H. Vacnerz entdeckte Art, welche mir noch nicht vor Augen kam, ist durch 
am Grunde fruchtbare Wedel, schmälere, stumpfe, ganzrandige Fiedern und einzeln stehende Fruchtlhaufen ver- 
schieden, sonst aber zunächst mit O. Javanica verwandt. 


Der Wurzelstock unsers Farrn ist noch unbekannt. Vom Strunk sah ich bis 10'/2” lange 
Stücke, welche rabenkieldick, nach der Spitze etwas verengt, stumpfkantig, auf der Oberseite etwas 
ausgerinnt, nach dem Grunde zu deutlich zweifurchig mit zwischen den Furchen vortretender Leiste, 
durchaus kahl und matt-ledergelb sind. Die 7-10 lange Spindel gleicht im Wesentlichen dem 
Strunke und verdünnt sich nur allmälig. An den Einfügungsstellen der Fiederstiele ist sie etwas 
erweitert und in einem schärferen Rande vortretend. Die Fiederstiele sind nach der Oberseite 
der Spindel zu eingelenkt, an dem Grunde und in der Mitte des Wedels 2—3’ lang, die sterilen 
Fiedern im Ganzen kürzer gestielt als die fertilen; an dem Wedelende sehr kurz oder fehlend; 
die Gliederung aber stets durch einen vorstehenden Ring angedeutet. Die Fiedern sind ziemlich 
entgegengesetzt, oder doch genähert, in 1—1'/a‘ weiten Entfernungen, abstehend, oder etwas 
offenstehend und an jeder Seite zu 6—8 vorhanden. Die untersten und obersten entwickeln keine 
Früchte; nur die mittleren, bald in grösserer, bald in geringerer Zahl; bisweilen steht eine frucht- 
bare Fieder einer unfruchtbaren entgegen; oder eine Fieder ist an der unteren grössern Hälfte 
fruchtbar, an der oberen steril und die Laubsubstanz verschwindet mehr oder weniger. Die steri- 
len untersten Fiedern sind bis 5° lang und bis 8° breit, gestreckt-lanzettförmig, am Grunde un- 
gleich, keillörmig verengt, am Ende kurz und meist etwas gekrümmt-zugespitzt, am Rande schwach 
verdickt, zurückgebogen, fein gekerbt-randschweifig. Die obersten Fiedern nur 3” lang; die wie- 
derum längere Endfieder am Grunde meist ausgeschnitten, dann etwas erweitert, oder auch stumpf 


*) Die nach Hooker zu Kandy auf Ceylon von Col. WALkER gefundene Pflanze, wenigstens die in GARDNER’S 
Sammlungen von derselben Insel unter Nr.5 als Osmunda Javanica befindliche, ist eine von der Javanischen 
wesentlich verschiedene, der O. Haenkeana Presı näher stehende Art, über welche die nächste Lieferung 
Weiteres enthalten soll. 


11. 5 


28 


geohrt. Die Textur ist steif lederartig, die Farbe oben gesättigt grün, unten gelblich-grün, bei- 
derseits matt. Die zarte, vielbeugige Mittelrippe tritt auf beiden Seiten hervor und ist auf der 
unteren, besonders am Grunde, schwach kielartig. Die von der Mittelrippe ausgehenden Adern 
verlaufen am unteren Theile der Fieder in mehr abstehender, am oberen in mehr offenstehender 
Richtung. Zwei bald ein-, bald mehrfach gabelig getheilte Hauptadern sind einander stets so 
genähert, dass sie einen Complex, eine Gruppe oder System bilden und solche Gruppen stehen vom 
Grunde der Fieder bis gegen die Spitze, wo sie nur einfacher werden, nebeneinander. Die untere 
Hauptader geht in gerader, oder etwas nach Unten gebogener Richtung ab und theilt sich sehr 
bald in meist einfache Zweige. Selten ist einer derselben, besonders der obere, in der Mitte 
nochmals gegabelt. Die obere Hauptader derselben Gruppe ist sogleich vom Grunde aus, unter 
der vorstehenden Mittelrippe, oder doch bald über derselben gabelig getheilt. Die untere der 
beiden Nebenadern verläuft wie die Zweige der unteren Hauptader und theilt sich oft, etwa 3a “ 
vom Ursprunge, gabelig, in zwei gleiche Zweige, von welchen der eine über der Mitte selten sich 
nochmals gabelig theilt. Die obere Nebenader erscheint aber deutlich bogig aufsteigend, in ziem- 
lich gleicher Entfernung von der Mittelrippe wie die vorige gabelig gespalten, und die Zweige 
verfolgen gleiche Richtung. Der untere Zweig der unteren Hauptader der zunächst höheren Ader- 
gruppe ist demnach gleichweit entfernt, wie die Zweige der beschriebenen Adergruppe, so dass 
dieselben nur am Grunde durch den dreieckigen Zwischenraum gesondert sind, welcher sich durch 
den Bogen der oberen Nebenader und die gerade aufsteigende untere Haupt- und Nebenader der 
benachbarten höheren Gruppe bildet. In den Fiederspitzen werden diese Gruppen allmälig einfa- 
cher und endlich zu ungetheilten Adern. Sämmtliche Adern und ihre Verzweigungen sind etwas 
vorstehend, besonders auf der Oberseite, die Enden nach dem Rande zu allmälig verdickt und 
gehen etwas aufgebogen in den gleichgefärbten, verdickten, knorpelartigen Rand und zwar in den 
vortretenden Theil desselben über. 

An den Fruchtfiedern tritt dre Laubsubstanz in mehr oder weniger zusammengezogenen 
Lappen oder Erweiterungen an der Mittelrippe hervor und die Fruchthaufen sind, wie bei allen 
Osmunda-Arten, eigentlich randständig. An der einzigen, unvollkommen fruchttragenden Fieder 
eines Wedels finde ich die Laubsubstanz auf 1 1/r— 2‘ zusammengezogen, die Mittelrippe stark 
vielbeugig und die wenig gewölbten und einander berührenden Fruchthaufen des Randes aus den 
verdickten Enden der sparsam vorhandenen und wenig getheilten Hauptadern hervorkommend. 
Aehnlich ist die Beschaffenheit der theilweise fruchttragenden unteren und oberen Fiedern des 
normal fruchttragenden Wedels meiner Sammlung; an den mittleren treten nur stumpfe und kurze, 
meist von 3—4 ziemlich kugeligen Fruchthaufen im reifern Zustande völlig verdeckte, nach der 
Fiederspitze zu nur einzelne Fruchthaufen tragende Lappen der Laubsubstanz auf und die Zwi- 
schenräume zeigen die Mittelrippe der sterilen Fiedern bald schwach geflügelt oder gerandet, bald 
auch nackt als stark vielbeugige, scharfkantige und gefurchte Nebenspindel. Jeder Fruchthaufen 
mag aus 20—30 Sporangien gebildet werden. Die letzteren sind aus einem kurzen, allmälig erwei- 
terten Stiele ziemlich kugelig, am Grunde gestreckt-zellig, durchsichtig, gelb; nach dem Scheitel 
zu zeigen sich an einer Seite grosse, elliptische, dunkelbraun gefärbte Zellen, mit starken vortre- 
tenden Wänden; an der anderen Seite sind sie gestreckt und dünnwandig, durchsichtig, mit an 
den Scheitel angrenzenden zwei oder drei Reihen gleichgestalteter, ebenfalls durchsichtiger, aber 
gegen die letzteren querliegender Zellen versehen. Der Spalt des Sporangiums geht nun so über 
dem Scheitel hinweg, dass an der einen Seite die gestreckten helleren Querzellen, an der anderen 
die elliptischen dunkleren und grösseren Zellen unmittelbar angrenzen. Jene Querzellen scheinen 
die an den Sporangien anderer Osmunden bemerkte Spur eines Ringes, oder die bei Z’odea 


29 


beobachtete eigenthümliche Zellenbildung des sogenannten gedber dorsale darzustellen. Die Sporen 
sind sehr klein, im Umriss stumpf dreieckig-ellipsoidisch, schmutzig weiss; mit einer im längeren 
Durchmesser erscheinenden Linie bezeichnet. 

Die sterilen Wedel einiger verwandten Arten waren als Plenasium PresL unter den 
Asplenieen früher beschrieben (tent. pteridogr. p. 109 t. IM, f. 13). Nachdem fruchtbare 
Wedel beobachtet wurden, betrachtete derselbe Botaniker diese Pflanzen mit unserer O. Javanica, 
der oben gedachten ©. Vachellii und sogar der 9. Claytoniana L., mit welcher 0. inter- 
rupta Mcux., wie Prof, Asa Gray zuerst gezeigt hat, völlig gleich ist, als eine Abtheilung ($. 11.) 
von Osmunda. Die hierher gerechneten Arten der alten Welt sind in der, oben genauer beschrie- 
benen, Aderungsweise verwandt und durch dieselbe, obgleich sie von dem Typus der Zuosmun- 
den ($.1. bei Hrn. Prest) nicht beträchtlich abweicht, doch leichter zu unterscheiden als durch 
den Ort der Fruchtentwicklung an den Wedeln, in dem bekanntlich schon @. regalis sehr verän- 
derlich auftritt. Die Gattung Osmunda ist aber eine so natürliche, dass ihre Arten nur in künst- 
liche Abtheilungen gebracht werden können *). 


Erklärung von Tab. OXE. 


a. Strunk und unterer Theil des Wedels von Osmunda Javanica Br., von Hrn. ZoLLINGER 
gesammelt, mit drei sterilen Fiedern und einer bis gegen die Spitze, nach Ausseu sparsamer, 
fruchttragenden; 

d. der obere Theil des Wedels mit fünf gänzlich, drei theilweise von unten aus fruchtbaren und 
einer gänzlich sterilen Fieder. Die am Grunde getheilte Endfieder zeigt an der einen Seite, 
am Grunde des Seitenlappens und des Endabschnitts einzelne, verkümmerte Fruchthaufen. 

a. u. Ö. in natürlicher Grösse, von der Unterseite, die Enden einiger Fiedern umgeschlagen, 
um die dunklere Färbung der Oberseite zu zeigen. 

ec. ein Segment aus einer sterilen Fieder, um die Aderung deutlich zu machen, schwach ver- 

grössert. 

ein Sporangium auf seinem Stiele von der stark zelligen Seite des Scheitels gesehen, 

dasselbe von der fein zelligen Seite des Scheitels. 

ein aufgesprungenes Sporangium, von vorn gesehen. 

vier Sporen. 

d.—g. unter starker Vergrösserung. 


RUN 


Osmunda imbricata KUNZE. Tab. CXTI. 


O. fronde rigida, coriacea, sterili lanceolata, pinnato-pinnatifida; pinnis sube- 
rectis s. erecto-patentibus, imbricatis, basi dense rufo-lanuginosis, lacinüs breviter 
ovatis, obtusis, costulis divergentibus, rectiusculis; fertili bipinnata; rhachi utriusque 
valida stipiteque sparsim rufo-lanuginosis. 


In Venezuela, Provinz Merida, auf sumpfigen Savannen bei 7000 Höhe im November 1846 von den 
Herren Fusck und Scauim (Nr. 1221 Aneimia) entdeckt und von Hrn. J. Linpen mitgetheilt. 


*) Dass Hr. Presı in seiner neuesten Abhandlung: Die Gefässbündel im Stipes der Farrn, p. 17, Plenasium 
restituiren will, mag nur in einer Anmerkung bemerkt werden. Die Kennzeichen dieser und anderer an 
demselben Orte aufgestellter Gattungen sind nämlich so beschaffen, dass ich es für besser halte, sie uner- 
wähnt zu lassen. 


5* 


30 


Diese Art steht der ©. cennamomea L., welche sich von den nordamerikanischen Staa- 
ten bis nach Mexico, Guatemala und Peru herab erstreckt, so nahe, dass es nöthig ist, die letztere 
neu und zwar auf folgende Art zu definiren: 

O. cinnamomea L.: fronde subcoriacea, sterili lato-lanceolata, laxe pinnato- 
pinnatifida; pinnis patentibus, approzximatis, basi rufo-lanuginosis; laciniis distantibus, 
falcato-ovatis, costulis patulis, curvato-obliquis; fertili bipinnata, rhache stipiteyue 
utriusqgue dense rufo-lanuginosis. 

Der Wurzelstock von @. ömbricata, von dem ich nur das obere Ende gesehen habe, 
ist, wie bei der ©. cönnamomea und den meisten Arten der Gattung, aufrecht, rosettenförmig. 
Die verwachsene Laubbase ist unterwärts erweitert, scheidenartig umfassend, mit einigen grossen 
purpurbraunen Schuppen bedeckt und im lebenden Zustande jedenfalls rostfarben zottig oder wollig. 
Der 4— 9" hohe Strunk, von der Dicke eines Rabenkiels, ist etwas flach, auf der Unterseite 
gewölbt, auf der Oberseite breit und tief ausgerinnt, breit gerandet, so dass der Rand auch auf 
der Unterseite vorsteht, in der Mitte der Rinne mit einer schmalen Leiste versehen, schmutzig 
ledergelb, mit Purpur mehr oder weniger angeflogen, ungleich und sparsam mit einem rostrothen 
Haarfilze bedeckt. Die Spindel ist bis zur Mitte mit dem Ende des Strunks von gleicher Stärke 
und Beschaffenheit. Erst über der Mitte verdünnt sie sich ziemlich schnell. Sie ist durchaus 
starr und die Fiedern sind nahe an der Rinne der Oberseite eingefügt. Die Laubplatte misst 
91a —11” in der Länge und 11/a— 22 in der grössten Breite. Sie besteht aus etwa 19 — 20 
getrennten Fiedern an jeder Seite; die übrigen fliessen in der kurzen, ' — ?/a‘ langen fieder- 
theiligen Spitze zusammen. Die Fiedern sind äusserst kurz gestielt, am Stiele mit einem starken 
Büschel langer rostrother Haare besetzt, abwechselnd, die unteren beider Seiten einander mehr 
genähert, bisweilen gegenüberstehend und unter sich entfernter, offenstehend, die mittleren und 
oberen dicht gedrängt, einander deckend, mehr aufrecht, meist 2‘ lang, selten 2'/2‘, 6—7‘ breit, 
die unteren wenig kürzer als die mittleren längsten und breitesten, die oberen allmälig abnehmend 
und endlich in der Spitze zusammenfliessend, im Umrisse aus ungleicher Basis linienförmig-läng- 
lich, kurz und stumpf zugespitzt; tief fiedertheilig. Die stark vielbeugige Mittelrippe ist auf beiden 
Seiten vorstehend, unten breit, flachgedrückt und theilweise schwach gerinnt; oben als eine schmale, 
stumpfe Leiste vorstehend. (Bei @. einnamomea unten gewölbt, oben etwas flacher.) Die Ab- 
schnitte äusserst dicht gedrängt, sich theilweise deckend, und so, dass, von der Oberseite des 
Wedels gesehen, der Unterrand des oberen Abschnittes den Oberrand des zunächst nach Unten 
folgenden deckt. (An ©. cennamomea die Abschnitte entfernt durch spitze Buchten.) Der Umriss 
der Abschnitte kurz eirund, der Oberrand gerade, der Unterrand sanft ausgebogen, beide ziemlich 
schnell in eine kurze und stumpfe, in der Mitte stehende Spitze verengt. Die grössten Abschnitte 
3— 3!" lang und etwa 2 breit. (Bei ©. cinnamomea 5"' lang und am Grunde 3‘ breit, 
eirund, etwas sichelförmig, die stumpfe Spitze mehr nach Oben als Aussen gerichtet.) Der Rand 
der Abschnitte verdickt und etwas zurückgeschlagen, durch die verdickten Aderenden schwach 
randschweifig-gewellt und von röthlichen krausen Härchen gewimpert. (Bei ©. ce. in weit minde- 
rem Grade.) Die Substanz des Laubes dicht und fest lederartig, die Farbe lebhaft gelblich-grün, 
auf der Unterseite wenig lichter und mit mehr Gelb gemischt. Der Hauptnerv oder das Mittel- 
rippchen in ziemlich abstehender Richtung aus der Rippe vortretend, an dem rostrothfilzigen Grunde 
stark, kurz vielbeugig, über der Mitte schnell verengt und vor dem Ende in Gubeladeru aufgelöst; 
6—7 solcher Gabeladern, die etwas vielbeugig sind, treten am Grunde in wenig oflenstehender, 
gegen das Ende in mehr aufrecht offenstehender Richtung an jeder Seite des Hauptnerven hervor; 
sind am Grunde stark und einfach, theilen sich aber bald gabelig in Zweige, welche keulig ver- 


a 


dickt in dem umgebogenen Rande sich endigen. (0. cennamomea zeigt eine oft mehr häutige 
als häutig-lederartige Laubsubstanz,, auf der Oberseite intensiv grüne, auf der Unterseite lichtere 
Färbung. Der Hauptnerv der Abschnitte geht von der Mittelrippe in offenstehender Richtung ab, 
ist selten am Grunde schwach behaart, fein, kaum hin und her gebogen, durchläuft den Abschnitt 
schief und etwas aufwärts gekrümmt, so dass zwei deutlich ungleiche Hälften der Lacinie gebildet 
werden. Aus dem Hauptnerven, der sich vor der Spitze auflöst, treten zu jeder Seite 7—9 auf- 
recht-offenstehende, zarte Gabeladern hervor; die feinen, ziemlich geraden Zweige gehen am Ende 
sanft und schwach verdickt bis in den Rand, ohne jedoch, wie Hr. Presz behauptet, sich dort 
bogig zu verbinden.) 

In der Beschaffenheit der stets in der Mitte des Stocks stehenden, über die äusseren 
unfruchtbaren Wedel hervorragenden Fruchtwedel sind beide Arten äusserst ähnlich; doppelt-gefie- 
dert (nach Hrn. Presı dreilach-gefiedert), die untern Fiedern entfernt, die oberen mehr genähert; 
die Hauptspindel an O. imbricata etwas lockerer rothhaarig als an ©, cinnamomea, die Neben- 
spindeln und Spindelchen etwas zusammengedrückt, kantig. Bei aller äusseren Aehnlichkeit sind 
jedoch Sporangien und Sporen beider Arten wesentlich verschieden. Die Sporangien an 0. im- 
bricata zeigen mässig grosse, stumpfeckig-elliptische, dunkelbraune Zellen mit breiten und stark 
vorragenden Wänden in den Klappen des Sporangiums; am Scheitel, wo die Spaltung eintritt, 
läuft ein Band schmaler und gestreckter kleiner röthlich-gelber Zellen hin. Die theilweise gelb- 
lichen Sporen sind in Wasser eingeweicht kugelig, von einer durchsichtigen, an der Aussenseite 
mit feinen Wärzchen dicht besetzten Haut umgeben. An einzelnen Sporen zeigte sich das an 
anderen Arten der Gattung früher bemerkte Stielchen. Bei sehr starker Vergrösserung fand ich 
aber, dass dies eine rohrartige Oefflnung der Haut der Spore ist, durch welche ein Theil des 
körnigen Inhalts hervortritt. (An O9. cönnamomea sind die braunen Zellen der Haut weit grösser, 
mit schmalen und weniger vorstehenden Wänden versehen, die lichter bräunlichen Scheitelzellen 
aber gross, gedehnt, wenig zahlreich; die Sporen kurz oval, an der einen Seite, welcher ein 
dunkler Strich parallel geht, gerade, gelblich von Farbe und mit sehr sparsamen kleinen Borsten 
besetzt.) 


Erklärung von Tab. OXILLI. 


a. Ein steriler Wedel von Osmunda «mbricata mit der am Grunde scheidenartig erweiterten 
und den Wurzelstock umfassenden Basis seines Strunks und drei anderer. Die Lamina um- 
geschlagen, an der Unterhälfte von der Oberseite, an der Oberhälfte von der Unterseite gesehen. 

6b. ein Fruchtwedel. 

a. u. d. in natürlicher Grösse. 

ec. Segment einer sterilen Fieder von der Oberseite und 

d. ein ähnliches von der Unterseite, um Lage und Aderung der Abschnitte zu zeigen, schwach 
vergrössert. 

e. einige haarförmige Spreublättchen, mässig vergrössert. 

Ff: geschlossenes Sporangium, von der Seite, 

g. vom Scheitel gesehen. 

h. ein aufgesprungenes Sporaugium, von der Seite. 

‘. vier Sporen. 
g.—£. stark vergrössert. 

k. eine Spore unter schr starker Vergrösserung. 


A 


Lygodium heterodoxum Kunze. Tab. OXIIT. 


L. rhachi tereti, flexuosa, volubili, nitidula; pinnis alternis, petiolatis, pinnulis 
primarüis conjugatis, binato-palmatifidis, s. medio rhacheoliferis s. pinnatis; pinnulis 
secundariis laciniisve palmato-bi-tripartitis, e basi leviter cordata, auriculata obliyue 

pP P ’ ’ 

elonoato-lanreolatis, acutiusculis, sterilibus murgine irregulariter serrulatis repan- 
8 R 2 8 
dulisve, fertilibus ab auricula prope ad apicem spiculiferis, inter spiculas dentatis, spi- 
culis hirtis, pinnis omnibus conlinuis, reticulatim venosis, areolis tertianis, rarius quar- 
‚? ’ > > 
tanis marginalibus, areis costalibus apicem versus dilatatis; stipite versus basin fer- 
rugineo-paleaceo. 


Getrocknete Samml. H. Garrorri pl. Mexican. Nro. 6419 bis, 

In Guatemala; aus den durch Hrn. Van Hourre vermittelten Sammlungen durch Hrn. Kecer mitgetheilt 
und aus Sporen der Pflanze im Leipziger botanischen Garten 1847 erzogen. — In der mexikanischen Provinz 
Oaxaca bei 3000’ Höhe 1842 von Hrn. GALzorrı gesammelt und durch Hrn. Krexze meiner Sammlung überlassen, 


Es gibt nur 2 Arten von Zygodium, welche in der Aderungsweise mit der vorliegenden 
übereinstimmen; aber durch die gegliederten Fiedern abweichen. Hrn. J. Smıru hat. die Verbin- 
dung beider Kennzeichen veranlasst, die Gattung Zygodietyon (v. Hooker ZLond, Journ. 1. 
p- 383 und gen. filie. t. CXI. B.) aufzustellen und Hr. Presı hat (‚Supplem. tentam. pteridogr. 
p- 112) den erledigten Namen Z/ydroglossum darauf übertragen, Die gegenwärtige Pflanze besitzt 
die netzartigen Adern mit einem ungegliederten Wedel verbunden, zeigt demnach, dass eine von 
der Natur gebotene Trennung beider nicht vorhanden ist, da ohnediess ein grosser Theil der 
Lygodien mit freien Adern zugleich mit eingelenkten Fiedern versehen ist. Da die vorliegende 
Art auch die erste in Amerika mit netzförmigen Adern beobachtete ist: so veranlasste mich diess 
Alles, ihr den Namen Z. heterodoxum beizulegen. Die Gattung Zygodium kam bis jetzt in 
dieser Fortsetzung des ScnKkunr’schen Werks noch nicht zur Sprache und es mag demnach gestat- 
tet sein, über den vielfach von den neuesten Pteridologen missverstandenen Bau dieser Gewächse, 
welche von den Schizaeaceen durch Hrn. Presr neuerlich abgesondert worden sind, einige kurze 
Bemerkungen vorauszuschicken und sonst auf KauLruss’s völlig richtige Erörterungen der Gattung 
(Wesen der Farrnkräuter, S. 45—48) zu verweisen *). 

Aus einem horizontalen, kriechenden unterirdischen Stamme oder Wurzelstocke, welcher dem 
der meisten Farrn entspricht und schon PLumıer bekannt war (foxg. de Amer. t. 92), erheben 
sich auf verhältnissmässig kurzem Strunke die mit langer, windender Spindel versehenen Wedel in 
ganz ähnlicher Weise wie bei mehrern Farrn, Blechnum (Salpichlaena) volubile Kırs., Dick- 
sonia scandens Bı. etc., Allosorus flexuosus Presu u. s. w. Der obere Theil der Spindel 
entwickelt sich weit später als der untere, wie es bei mehrern Polypodiaceen, z. B. Pteris aurita 
Pr. u. A., ebenso der Fall ist. Gleichwohl übersteigt die Dauer der ganzen Wedel, wenigstens 
an den cultivirten Arten, nicht ein Jahr und es treiben dann neue Wedel aus dem Rhizom, Die 
Primordialwedel sind ohne verlängerte Spindel. Aus der Spindel gehen auf kurzen Stielen Fiedern 
und Fiederchen hervor. Bei manchen Arten entwickeln sich aus achselständigen Haupt- und Ne- 


*) Die grundlosen Angriffe auf KAurruss’s Ansichten sind an einem andern Orte (GERsDoRF Leipz. Repertor, 
Bd. XVI. S. 314) von mir abgewiesen worden. 


a . Ban 


benknospen der Fiedern neue secundäre Spindelchen. Es ist demnach völlig naturwidrig, die nicht 
einmal wurzelnde Spindel der Wedel von Zygodium, wie es von Hrn. Presu a. a. O. (Supplem. 
p- 98) geschieht, für einen „eauder aereus, frutescens, volubilis, scandens, ramosus etc.“ 
und die Fiedern für „frondes“ zu halten. 

Zu der dargestellten Art zurückkehrend, bemerke ich zuerst, was die Beobachtung der 
lebenden, allerdings noch jungen, kaum zweijährigen und unfruchtbaren Pflanze im Garten erken- 
nen liess. 

Der unterirdische Stock ist kurz, kaum zolllang und höchstens federkieldick, nach Oben 
dichtstehende, mit rostbraunen Spreublättchen besetzte Strünke, nach Unten und seitwärts zahlreiche, 
mehrere Zoll lange, unten stark bezaserte Faserwurzeln, von mattschwarzer Farbe, entwickelnd- 
Der Strunk ist stielrund, am Grunde etwas verdickt und, wie schon bemerkt, spreublättrig, 4 bis 
8” hoch, von der Dicke eines Tauben- oder schwachen Rabenkiels, nach dem Ende stark ver- 
dünnt. Die Primordialwedel bestehen aus zwei am Ende des Strunks abstehenden, handförmig 
5 bis 7 spaltigen, oder aus zwei getheilten dreispaltigen Abschnitten gebildeten, am Grunde keil- 
förmig verengten, handnervigen Fiedern, welche auf Ya —1"/2” langen, oft hin und hergebogenen 
Stielen stehen und bis 7” in der Länge und fast ebensoviel in der Breite enthalten. Eine Spur 
der Spindel, oder nur eine Knospe ist zwischen denselben niemals zu bemerken. Die hierauf fol- 
genden Wedel zeigen bei Entwickelung der Spindel sogleich eine viel beträchtlichere Länge und 
erreichten bis jetzt 2’ und darüber. Die Spindel ist vielbeugig, schlingend, zerstreut feinhaarig 
und entwickelt die Fiedern in 5—6” weiten Entfernungen. Die untersten sind von der Form 
und Beschaffenheit der Fiedern an den Primordialwedeln und entgegengesetzt. Die höheren, ab- 
wechselnd stehenden, treiben etwa 3”” lange, meist purpurbraun gefärbte Fiederstiele erster Ord- 
nung, von welchen aus sich zwei gegenüberstehende, etwa zolllange Fiederstiele zweiter Ordnung 
entwickeln, zwischen welchen der Blattstiel erster Ordnung rankenartig als secundäre Spindel fort- 
wächst und an kurzen alternirenden Fiederstielen dritter Ordnung, wie die primäre Spindel, ähnlich 
getheilte, aber an den Exemplaren noch nicht entwickelte Fiederchen treibt, welche in den Achseln 
die Anlage tertiärer Spindeln zeigen. Die Fiedern erster und zweiter Orduung dieser Wedel 
gleichen den Fiedern der Primordialwedel, nur sind sie um mehr als die Hälfte kleiner, weniger 
tief getheilt, deutlicher, aber kurz gespitzt und hier mit dichten weissen Haaren, sowie sie auf 
der Oberseite an den Nerven und Adern einzeln stehen, besetzt. Die Textur der Laubsubstanz 
ist dünn, aber ziemlich fest; die Adern sind auf der Oberseite mehr eingesenkt als auf der Unter- 
seite und die Farbe der Wedel ein dunkles, schwach glänzendes Grün, auf der Unterlläche der 
Fiedern etwas matter; der Rand derselben fein und ungleich gezähnelt. 

Von den erwachsenen, bald zerstreut und sparsam, bald dicht und reichlich fruchttragenden 
Wedeln ist, nach den vorliegenden getrockneten Exemplaren vom Standorte, Folgendes zu sagen. 
Die Hauptspindel, von der ich fusslange Stücke vergleichen kann, ist von der Dicke eines starken 
Rabenkiels, stielrund, an den Stellen, wo sich Fiedern entwickeln, nach Oben etwas stumpf-kantig, 
vielbeugig, mit einem einzigen starken, etwas runden Gefässbündel durchzogen, an der Aussenseite 
etwas schillernd, fein gestrichelt und von schmutzig strohgelber Farbe. Die Fiedern entwickeln 
sich in 5 bis 6/2” weiten Entfernungen, die Stiele erster Ordnung sind nur 2—3' lang, dick 
und entwickeln zwei gegenüberstehende Fiedern auf 112—2 langen, gebogenen, besonderen Stie- 
len. Diese Fiedern sind wiederum gefiedert und tragen an der Spindel zweiter Ordnung auf 'fa 
bis 3/a' langen, nicht gegliederten Fiederstielchen 1 oder 2, seltener 4 abwechselnd stehende, 
1—2‘ entfernte seitliche und zwei zweizühlige Fiederchen am Ende. Die zwischen den Fieder- 
stielen erster Ordnung stehende Knospe fand ich stets unentwickelt, als einen braunen, mit kleinen 


34 


Spreublätichen besetzten, nur einige Linien langen, am Ende hakenförmig gekrümmten Fortsatz. 
Die Platte der Fiederchen ist in diesem entwickelten Zustande der Pflanze unvollkommener, tief 
meist nur zwei- oder dreitheilig, am ganzrandigen Grunde mehr oder weniger tief herzförmig, 
oder schief gestutzt, auch über demselben mehr oder minder vorstehend und stumpf geohrt. Die 
etwas schief und gebogen verlängert-lanzettlörmigen Abtheilungen sind am Ende stumpflich, von 
einem beiderseits vortretenden feinen Hauptnerven durchzogen, die sterilen am Rande äusserst fein 
und ungleich gezähnelt, oder undeutlich randschweifig. Die Adern treten an der getrockneten 
Pflanze gleichmässig auf beiden Seiten und deutlich hervor. An dem Mittelnerven bemerkt man 
zuerst eine Reihe grosser, aufrechter, nach Oben erweiterter, etwas ungleich rautenförmiger Maschen. 
Die folgende unregelmässigere Reihe zeigt den vorigen schief ansitzende, oft mehr gedehnte, aber 
zugleich schmälere Maschen von ungleicher Grösse und mehr länglichem, fünf- oder sechseckigem 
Umriss. Auf dieselbe folgt eine dritte Reihe ähnlicher, nur kleinerer Maschen, welche den vorigen 
eingeschoben sind und auf diese gewöhnlich noch eine vierte Reihe kleinerer Maschen, welche an 
den Rand der Fieder stossen, wenn nicht, wo einige derselben fehlen, die Maschen der dritten 
Reihe an den Rand treten. Die Maschen der zweiten bis vierten Reihe folgen der aufrecht-offen- 
stehenden Richtung und nur die freien letzten Enden sind etwas mehr nach Aussen gekrümmt. 

Sparsam fruchtbare Fiedern entwickeln ihre Fruchtährchen von dem Oehrchen aus entfernt 
von einander, oder unterbrochen etwa bis zur Hälfte der Abschnitte; völlig fruchtbare in regel- 
mässigen, dichten, nur durch einzelne Zähne des Laubrandes unterbrochenen Reihen bis nahe zur 
Spitze der Abschnitte, und es sind die letzteren meist etwas schmäler. Die Fruchtährchen sind 
2—3'' lang und Ya bis ?/a‘ breit, länglich, oder linienförmig, am Ende stumpf, auf dem an der 
Oberseite vortretenden Nerven und den Adern mit einzelnen haarlörmigen Spreublättchen besetzt, auf 
der Unterseite bis zwölf sackfürmige, bald offenstehende und am Rande unregelmässig eingerissene, 
anfangs grüne, dann bräunliche Schuppen oder Hüllen an jeder Seite tragend. Die Haut der 
Sporangien ist aus unregelmässig drei- oder viereckigen, gegen den sehr kurzen und dicken Stiel 
gestreckten braunen Zellen mit durchsichtigen blassgelben Wänden gebildet; der Scheitel aus 
gestreckten und an Länge sehr ungleichen, durchsichtigen, blassen, am hinteren Ende gestutzten 
oder abgerundeten, am vorderen verengten und eingebogenen, eine stumpf dreieckige Scheitelzelle 
begrenzenden Zellen *). Die Spalte des Sporangiums reicht vom Grunde bis zur Scheitelzelle und 
steht im späteren Alter weit offen. Die häufig vorhandenen grossen Sporen sind dreiseitig-pyra- 
midalisch mit stumpfen Enden, lebhaft gelb gefärbt und an den Aussenflächen mit stark vorstehen- 
den Warzen besetzt. 

So schwierig auch im Allgemeinen die Arten der Gattung Zygodium bis jetzt zu unter- 
scheiden sind: so leicht ist doch die vorstehend beschriebene zu erkennen. Von den beiden bis 
jetzt bekannten Arten mit Netzadern: Z. reticulatum Scakunr t. 139, von den Inseln des stillen 
Oceans, und Z. lanceolatum Desv., von Madagaskar, unterscheidet sie sich sogleich durch die 
nicht eingelenkten Fiederchen. 


Erklärung von Tab. OXILII. 


a. Ein Primordialwedel von Zygodium heterodoxum aus dem Leipziger botanischen Garten; 
soviel davon auf der Tafel Platz fand. 


*) Mit diesen Scheiteln stehen die Sporangien beider Reihen an den von mir untersuchten Arten einander 
entgegen, wie es schon Kaurruss (s. oben) angab und BAuER und Hooker (gen. fil. t. XXVII) es abge- 
bildet haben. Bei L. articulatum (Sert. Astrolab. pl. 15), das ich nicht vergleichen kann, ist diese Richtung 
verkehrt dargestellt, was schwerlich der Natur entsprechen wird. 


35 


6. ein Stück der Spindel mit dem Fiederzweige einer Seite und der unentwickelten Knospe, 
ein Fiederchen und einen Theil des entgegengesetzten darstellend und von einem sparsam 
fruchttragenden Exemplare aus Guatemala. Von der Unterseite gesehen. 

e. die Hälfte eines reich fructificirenden Fiederchens, von der Oberseite dargestellt. 

a.— c. in natürlicher Grösse. 

d. das Fragment eines sterilen Abschnitts, um die Aderung zu zeigen. 

e. ein dem Laubrande aufsitzendes jüngeres Fruchtäbrchen, mit einigen aus den Deckschuppen 
vorragenden Sporangien. 

d. und e. schwach vergrössert. 
. ein geschlossenes Sporangium auf seinem Stiele, von der Seite gesehen. 


g. dasselbe aufgesprungen. 
h. der Scheitel mit seiner Zelle besonders, mehr von Oben gesehen. 
€. vier Sporen. 
F.— ie. unter starker Vergrösserung. 
k. ein Spore, sehr stark vergrössert. 


"m 


Polybotrya Helferiana Kunze. Tab. CXIV. 


P. fronde sterili lanceolata, acuminata, coriacea, glabra, opaca, subtus palli- 
diore, pinnata ; pinnis approximatis, brevissime petiolatis, divergentibus divaricatisve, e 
basi integerrima, sursum truncata excisave, deorsum cuneala oblique elliptico-oblongis, 
obtusis, auriculatis, marginatis, crenato-serratis, sinubus setigeris, superioribus in 
acumine pinnatifido confluentibus; petiolis, rhachi stipiteque brevi setoso-paleaceis; 
(fronde) fertili contracta, laxe bipinnata, pinnis remotis, pinnulis late adnatıs, mem- 
branaceis, suborbieularibus, inciso-lobatis; rhachibus stipiteque elatiore, tenui curvato- 
Jlexuosis, glabris; rhizomate horizontali, valido, nigro-tomentoso, radıcoso. 


In Hinter-Indien von dem ebenso verdienstvollen als unglücklichen Dr. Hrırer entdeckt. Das darge- 
stellte Exemplar in meiner Sammlung. 


Von Hrn. Fer „Zestoöire des Acrostichees‘“ wurde die Gattung Polybotrya in zwei 
Sectionen: Zupolybotrya und Zetoneura getheilt. Der Name der letzteren könnte zu der Mei- 
nung Anlass geben, dass die in den Buchten erscheinenden sogenannten Aristae hervortretende 
Aderenden wären. Diess ist jedoch nicht der Fall und es sind die meist neben den Aderenden 
vortretenden' steifen Grannen bald, wie an ?, margenata und intermedia, nur scharfe Säge- 
zähne der Laubsubstanz; bald, z. B. bei P, rhezophylla Presı, von welcher P. serrulata J. Sm. 
kaum wesentlich verschieden ist, sowie bei der vorliegenden Art nur aus der Substanz des Laub- 
randes gebildete Organe. Gegliederte Borstchen bemerkte ich einzeln stehend auch am Laubrande 
der zu den Eupolybotryen gerechneten P. apiöfolia J. Sm. (Bd. I. p. 142. t. LXII). Es möch- 
ten demnach dieser verschiedenen Bildung wegen die erwähnten Organe schwerlich zu Begrün- 
dung von Sectionen zu benutzen sein. Diese Fir’schen Ectoneuren nun zeigen bald ungetheilte, 
bald getheilte Fiedern der fruchtbaren Wedel. Unter den letzteren werden zwei Arten: /, nodi.- 
Jlora Borv (Fer a. a. O. t. XXXVIIL f. 2) und ?. Hamseltoniana Presı (P. vivipara HanıLr. 
Hooker e.xot. Flora t. 107) aufgezählt. Beide sind mir noch unbekannt. Der ersteren, welche 
Bory, vielleicht nicht mit Unrecht, als besondere Gattung (@ranulina) später angenommen hatte, 
steht die vorliegende Art zunächst. Das Abweichende der /. HJameltoniana, nodiflora und 

1. 6 


OD == 


Helferiana (womit auch ?. apiöfolia J. Sm. im Wesentlichen übereinstimmt) von den übrigen 
mir bekannten Polybotryen liegt darin, dass die Abschnitte oder Fiederchen des Fruchtwedels keine 
Laub-Textur und Färbung zeigen; sondern häutig und braun geworden und an P. nodiflora und 
Helferiana vom Rande aus geschlitzt sind. Letztere Eigenthümlichkeit kann ich an P. apii- 
folia nicht beobachten. An derselben, sowie an P, »odeflora, nach Hrn, Frer’s Angabe, sind 
die häutigen Lappen aber von beiden Seiten mit Sporangien bedeckt, wodurch sie, wie ich schon 
an der mir allein bekannten /. apivfolia bemerkte, zu Olfersia überneigen. An P. Helferiana 
trägt nur die eine Seite Sporangien und hierdurch, sowie durch die schiefe und oberwärts geohrte 
Form der unfruchtbaren Fiedern ist unsere Art von der erwähnten wesentlich verschieden. 

Der Wurzelstock der /. He/feriana ist etwa zolllang und von der Dicke eines Schwa- 
nenkiels, horizontal, nur an dem jüngeren Ende etwas aufsteigend, durchaus mit kleinen, braun- 
schwarzen Spreublättchen und starken, schwarzbraun filzigen Wurzeln, welche in ihrem Verlaufe 
verdünnt, gebogen und sparsam bezasert sind und einige Zoll Länge erreichen, bedeckt. Die auf 
der Oberseite vortretenden Strünke stehen gedrängt und abwechselnd. Es sind sechs an dem ein- 
zigen Exemplare, das ich besitze, vorhanden, von denen zwei unfruchtbare Wedel tragen, einer 
aber einen Fruchtwedel trägt. Beide sind so verschieden, dass sie besonders beschrieben werden 
müssen. Der Strunk der unfruchtbaren Wedel ist 4/2 —5‘ hoch, von der Dicke eines starken 
Taubenkiels, am Grunde wenig verdickt und dann ziemlich gleichdick, schwach gebogen, halbstiel- 
rund, oben stark ausgerinnt, durchaus schmutzig braungeib gefärbt und mit zerstreuten kleinen, 
starren, abstehenden oder herabgebogenen dunkelbraunen Spreublättchen besetzt. Die 6— 8 lange 
Spindel gleicht völlig dem Strunke und ist nur wenig, besonders nach Oben, verdünnt. Der Um- 
riss der Laubplatte erscheint lanzettförmig und zugespitzt. Der genäherten, kurz gestielten, ab- 
stehenden, am Grunde des Wedels etwas herabgebogenen Fiedern sind zu jeder Seite der Spindel 
18—21; an der Spitze fliessen sie zusammen und dieselbe erscheint deshalb am Grunde fiederthei- 
lig. Die Fiederstiele sind äusserst kurz, kaum '/2’ lang, von der herablaufenden Laubsubstanz 
gerandet und am Grunde mit einzelnen Spreublättchen wie die Spindel besetzt. Die sterilen Fie- 
dern sind bis 15’ lang und in der Mitte bis 5‘ breit, die untersten und die gegen die Wedel- 
spitze zu befindlichen etwas kürzer. Das 1'a—1'2” lange, zugespitzte Ende des Wedels am 
Grunde fiedertheilig, dann stumpf gezähnt. Die Form der Fiedern ist aus unten keilförmiger, 
oben abgestutzter oder ausgeschnittener, ganzrandiger Basis schief elliptisch-länglich, am Grunde 
oberwärts mehr oder minder stark geohrt, am Ende stumpf, oder gerundet, an dem knorpelartig 
verdickten Rande gross gekerbt, oder stumpf gezähnt, mit einzeln neben oder in den Buchten 
befindlichen kleinen steifen, flachen, spitzen, oft etwas eingekrümmten, bräunlichen, aus der Sub- 
stanz des Randes gebildeten Fortsätzen (Arzstae Fre). Die Textur des Laubes ist dicht und 
fest lederartig, die Farbe auf der Oberseite des getrockneten Farrns olivengrün, matt; auf der 
Unterseite lichter. Die feine, vom Grunde schief gegen die Spitze laufende, Mittelrippe tritt am 
Grunde und im ganzen, etwas vielbeugigen Verlaufe auf der Oberseite stärker hervor und trägt 
an der Unterseite vom Grunde aus einzelne, denen der Spindel gleichende, aber angedrückte Spreu- 
blättchen. Von der Mittelrippe aus gehen in jeden Zahn des Randes wiederholt gabelig, nur in 
den Oehrchen fiederartig getheilte Adern, deren Zweige nahe vor dem Rande etwas keulig verdickt 
endigen. Am Grunde der Fieder gegen Unten sind die Adern einfach, oder einfach gegabelt. Die 
Aderzweige sind überhaupt abstehend, oder ausgebreitet-abstehend. 

Der Strunk des Fruchtwedels ist 6” hoch, demnach merklich höher als der Strunk der 
unfruchtbaren Wedel, etwas schlanker und nur am Grunde mit einigen Spreublättchen besetzt, im 
weitern Verlaufe kahl, etwas lichter gelb gefärbt, sonst wie jener beschaffen. Die ebenso dünnere 


REEL 


und stärker vielbeugige Spindel erreicht an dem vorliegenden Exemplare 10° Länge und ist völlig 
kahl. Sie theilt sich in sehr feine, gebogene, in oft zollweiter Entfernung bald abwechselnd, bald 
entgegengesetzt stehende Fiederspindelchen von 1—1'/a” Länge. Dieselben kommen im Wesent- 
lichen mit der Hauptspindel überein. An denselben sitzen abwechselnd, 1—3‘ von einander ent- 
fernt, am Ende gedrängter, die ungestielten, mit breiter Basis den Leisten der Spindelchen an- 
sitzenden, ziemlich halbkreisrunden Fruchtfiederchen. Sie halten höchstens 1° im Durchmesser, 
oft nur !/2‘“, sind saftlos, bräunlich von Farbe, netzaderig, auf der Oberseite gegen den ansitzen- 
den Theil zu etwas vertieft und dunkler braun, vom Rande bis in die Mitte oder über dieselbe in 
3—5 unregelmässige, eirunde, etwas zugespitzte, am Ende stumpfe Lappen eingeschnitten und auf 
der Unterseite ziemlich dicht mit den langgestielten Sporangien besetzt, welche auf der entgegen- 
gesetzten Seite des Spindelchens und oft auch aus den Einschnitten hervorragen. Der starke, 
ziemlich gerade Stiel ist etwas doppelt so lang als das kugelige Sporangium, welches aus einer 
locker zelligen, gelblichen Haut gebildet, mit 8 kurzen Querzellen an der Mündung versehen und 
von einem dunkelgelben, 17—18gliedrigen Ringe, mit rothbraunen Scheidewänden und Innenrande 
umgeben wird. Die Sporen sind halbmondförmig oder kurz ellipsoidisch, mit einem abgesetzten, 
besonders an der Grundfläcke deutlichen Rande versehen und von Farbe bräunlich. 


Erklärung von Tab. CXIV. 


Das Exemplar der Polybotrya Helferiana aus meiner Sammlung. Aus dem Wurzel- 
stocke tritt hervor: 
a. ein Fruchtwedel und zwei sterile Wedel, von welchen der eine 
db. colorirt, am Grunde die Oberseite, an dem umgeschlagenen höheren Wedeltheile die Unterseite 
zeigt. In natürlicher Grösse. 
e. ein Stück der Spindel mit einer Fieder von der Unterseite, um Aderung, verdickten Rand 
und die Spreublättchen am Untertheile der Mittelrippe zu zeigen. Sehr wenig vergrössert. 
d. das Ende eines Spindelchens des Fruchtwedels, mit einem am Ende befindlichen und mit einem 
seitlichen verschmolzenen Fiederchen, sowie einem dritten der anderen Seite, von der Ober- 
seite gesehen und unter mässiger Vergrösserung. 
ein geschlossenes Sporangium auf seinem Stiele, 
ein gleiches mit geöffneter Mündung und 
. vier Sporen. 


e.— g. Stark vergrössert. 


Rus 


Acrostichum Bellermannianum KıortzscH. Tal. CXV. 


A. (Elaphoglossum): fronde eoriacea, sterili ovato-oblonga, apice obtusa rotun- 
datave, basi oblique runeata in stipitem brevem attenuata, olivacea, marginate, mar- 
gine pallido, integerrimo, elevato-costata, supra adpresse niveo-, subtus Fusco-paleacea, 
puleis dentato-eiliatis, fugacibus; fertili oblonga, apice rotundata, basi oblique atte- 
nuata, in stipite, fronde sterili sub-duplo longiore decurrente, supra et margine dense 
Jerrugineo-paleacea, subtus sparsim paleacea; soro flavo-ferrugineo, costam paleaceam 
fere ad basin obtegente; stipite utriusque dimorpho-paleaceo; rhizomate brevi, erasso, 
oblique adscendente, fusco-paleaceo. 


A. Bellermannianum Krorzscn, Beitr. z. e. Fl. d. Aequinoct.-Geg. d. n. Welt. Linnaea XX. f. 426. 
An Baumstämmen der Colonie Tovar in Columbien von Hın. Morırz (N.;259) entdeckt. In einem eıin- 


6* 


38 


zigen Exemplare des königlichen General-Herbars zu Berlin vorhanden, welches zur Abbildung und Beschreibung 
verstattet wurde. 


Der Wurzelstock, fast von der Dicke eines kleinen Fingers und zolllang, ist schief auf- 
steigend, am unteren Theile ringsum von kurzen und festen, vielbeugigen, mit einer weissen locke- 
ren Zellschicht, wie die Wurzeln der Orchideen, bekleideten Faserwurzeln besetzt und zwischen 
denselben mit starren, angedrückten, lanzett-linienförmigen, gezähnten, schwarzbraunen Spreublätt- 
chen dicht bedeckt. Am treibenden Ende, wo die Spreublättchen rostfarben und mehr gekrümmt 
sind, treten ziemlich gedrängt 4 sterile und 2 fertile Wedel hervor. Einer ist noch schnecken- 
artig eingerollt und mit gleichen Spreublättchen, wie die beschriebenen, umhüllt. Die sterilen 
Wedel stehen auf einem 1—1'/a“ langen Strunke von der Dicke eines Sperlings- oder dünnen 
Taubenkiels. Der Strunk der fruchtbaren Wedel erhebt sich zu 4—6“. Beide sind oben etwas 
flach gedrückt und schwach doppelt ausgerinnt, von lockeren, eirunden, am Rande gezähnt-gewim- 
perten grösseren und zugleich von mehr angedrückten kleineren ebenso gestalteten Spreublättchen 
bedeckt. An den ersteren sind sie mehr von röthlich-brauner Färbung, mit schwarzem Anheftungs- 
punkte; an den letzteren schmutzig weiss, nur in der Mitte bräunlich angeflogen. Die sterile 
Laubplatte von eirund-länglichem Umriss, am Ende stumpf oder zugerundet, am Grunde in den 
Strunk verengt, misst 2—2°/a” in der Länge und 11— 14“ in der Breite. Die Textur ist leder- 
artig, steif, die Farbe auf der Oberseite olivengrün, auf der Unterseite etwas lichter, der knorpel- 
artig verdickte, völlig ungezahnte Rand ist gelb gefärbt; die mässig starke bräunliche Mittelrippe, 
auf beiden Seiten etwas gewölbt, verdünnt sich gegen das Ende stark und verschwindet vor dem- 
selben. Die von der Mittelrippe auslaufenden ziemlich dichten Adern sind etwas gekrümmt auf- 
recht-offenstehend, meist vom Grunde aus und dann nochmals oberhalb der Mitte gabelig getheilt, 
auf beiden Seiten wenig wahrnehmbar, deutlicher jedoch auf der unteren. Die Oberseite der 
Platte erscheint von zahlreichen, aber zerstreuten, flachen, angedrückten, kleinen weissen, eirunden 
oder länglichen, am Rande wimperig-gezähnten Warzenschuppen besetzt, die jedoch leicht abfallen 
und an älteren Wedeln gänzlich fehlen. Die Unterseite ist von ganz ähnlichen Organen, die noch 
etwas dichter stehen, besetzt; dieselben sind aber sehr ungleich an Grösse, bräunlich gefärbt, am 
Rande durchscheinend und stehenbleibend. Die Mittelrippe der Unterseite zeigt die kleineren Spreu- 
blättchen des Strunks, mit schwarzen Anheftungspunkte. — Die Platte des Fruchtwedels ist nur 
11a —2"/a“ lang und A— 6‘ breit, länglich, am Ende zugerundet, am Grunde keilförmig, auch 
etwas ungleich verengt und am Strunke herablaufend. In Textur und Rand gleicht dieselbe der 
des unfruchtbaren Wedels. Die Oberseite und der Rand sind aber dicht von röthlichen Spreublätt- 
chen, wie die Unterseite des sterilen Wedels, bedeckt und nur die Mittelrippe zeigt kleine Spreu- 
blättchen mit schwarzer Scheibe. Die Unterseite der Fruchtwedel wird mit dem grössten Theile 
der Mittelrippe bis gegen die Basis von den gelblich-rostfarbenen Sporangien bedeckt; jedoch sind 
sowohl am Rande, als im Verlaufe der Mittelrippe zahlreiche und zwischen den Sporangien sehr 
einzelne Spreublättchen, meist von röthlich-brauner-Farbe, wahrzunehmen. Die Sporangien befinden 
sich auf einem mässig langen, dicken, etwas gebogenen Stiele, sind blassgelb, lockerzellig, mit 
9 mässig breiten, gleichgefärbten Querzellen der Mündung versehen und von einem nur 12 gliedri- 
gen, wenig den Scheitel überragenden blassgelben Ringe mit bräunlichen schmalen Scheidewänden 
und Innenrande umgeben. Die grossen, gebogenen, länglichen, oder stumpf-mondförmigen Sporen 
fand ich bräunlich gefärbt und an der Aussenfläche punktirt. 

Diese Art steht mit A. Zepidotum W. und ähnlichen, noch genauer auseigander zu setzen- 
den Arten in der nächsten Verwandtschaft; ist aber sowohl durch den Umriss als die weissen 


39 


Schüppchen der Oberseite der sterilen Wedel ausgezeichnet. Mein A. Gardnerianum (Für 
t. 15. £. 3), womit der Begründer der Art sein A. Bellermannianum zusammenstellen will, 
weicht durch gestreckte, am Rande umgeschlagene, sterile und fertile Wedel, deutliche und lockere 
Aderung, tief geschlitzte und abstehende Spreublättchen beider Laubflächen sehr wesentlich ab. 


Erklärung von Tab. OXVP. 


a. Das Originalexemplar des Acrostechum Bellermannianum aus dem Herb. gener. zu Berlin, 
mit 4 sterilen Wedeln, alteruirend von Links, 2 von der Oberseite, 2 von der Unterseite, 
2 fruchibaren Wedeln, der längere von der Unterseite, der kürzere von der Oberseite gesehen, 
sowie einem noch völlig eingerollten Wedel. In natürlicher Grösse. 

ein Spreublättchen von der Oberseite der sterilen Wedel, mässig vergrössert, 

ein geschlossenes Sporangium auf seinem Stiele und 

drei Sporen, unter starker Vergrösserung. 


Nam 


Gymnogramme Japonica DESVAUX. Tab. OXVI. 


@. (Stenogramme Kı.): fronde ovata, tenuiter coriacea, glaberrima, subtus 
pallidiore, pinnata s. basi bipinnata; pinnis pinnulisque petiolatis, sessilibus udnatisve, 
e basi inaeyguali, cuneata, subdecurrente lato-lanceolatis, acuminatis, obtusiusculis, mar- 
gine reflexo serrulatis; soris repetito-furcatis, nec costam, nec marginem attingenti- 
bus; stipite brevi, supra trisulcato, glabro, subtus fuscescente; rhizomate..... 


Gymnogramma Japonica Desvaux, Journ. de botan. III. 1813. p. 26. 
Hemionitis Japonica Tuusgerg, fl. Japon. p. 333. 
—_— —  Swartz, syn. filic. p. 21. 

Gyimnogramme (Neurogramme) Japonica Kunze, Pteridogr. Japon. in Mouı et SchLecntenpau bot. Zeit. 
V. 1848. Sp. 493. 

Von Tuusserg wurde dieser ansehnliche Farrn in Japan entdeckt; der Stand- und Fundort aber nicht 
angezeigt. Neuerlich aus Japan gesandt sind zwei Exemplare dieser Seltenheit mir vor Augen gekommen, von 
welchen das eine, aus den Görıng’schen Sammlungen herrührend, mir von meinem verstorbenen Freunde LucAE 
überlassen wurde, das andere, einfach gefiederte, sich in dem Zortinger-Morıtzi’schen Herbarium befindet, 


Ueber den Wurzelstock ist noch nichts bekannt. Der Strunk, welcher an dem einfach 
gefiederten Exemplare ziemlich vollständig vorhanden sein mag, ist 6'/a Zoll lang; an dem doppelt _ 
gefiederten Wedel in einem nur 4 Zoll langen Fragment zu beobachten, von der Dicke eines 
Rabenkiels, oder dünner, halbstielrund, mit einer am Rande stumpf vortretenden, durch eine Furche 
abgegrenzten Leiste und einer tiefen Furche auf der Oberseite, von zwei, stark vortretenden stum- 
pfen Leisten begrenzt. Am Ende des Strunks, wo sich die Stiele der untersten Fiedern entwickeln, 
erweitert sich die Mittellurche am Grunde des beiderseits herablaufenden Fiederstiels und die Leisten 
treten auseinander; vereinigen sich aber bald wieder und verengen die Furche im Verlaufe des 
Fiederstiels. An der etwas verdünnten, sonst dem Strunke gleichenden Spindel wiederholt sich diese 
Bildung an den Stellen, wo sich Fiedern trennen; nur werden die am Wedelgrunde bis 8° langen 
und bis 1‘ dicken Stiele kürzer und dünner; an den oberen aufsitzenden, oder breit angewachse- 
nen ist die Laubsubstanz herablaufend. Die Länge der Spindel beträgt 5—6”. Der Umriss der 
Laubplatte ist eirund, durch die meist unpaare und lang gestielte, oder mit einer Seitenfeder am 


u 


Grunde verbundene Endfhieder zugespitzt. Der Wedel ist einfach gefiedert, oder durch wiederholte 
dreizählige Theilung der untersten Fiedern am “runde doppelt gefiedert. An jeder Seite der 
Spindel stehen drei oder vier, meist einander ziemlich entgegengesetzte, oberwärts mehr abwech- 
selnde Fiedern, im Ganzen sieben. Fiedern und Fiederchen sind einander völlig entsprechend, 
sodass sie zusammen beschrieben werden können. Die endständige findet man am längsten gestielt 
und zugleich am grössten. Die Fiedern überhaupt sind von 4'/2 bis 7 lang und in ihrer grössten 
Breite unmittelbar über dem Grunde bei den Seitenfiedern 1, weiter nach der Mitte zu an den 
Endfiedern S— 13‘ messend, aus etwas schiefer keilförmiger, oder zugerundeter, oft herablaufen- 
der und bisweilen an einer Seite undeutlich geohrter Basis lanzettförmig, lang zugespitzt, mit mehr 
oder weniger vorgezogener, am Ende stumpfer Spitze. Sie sind von einer auf der Oberseite dün- 
nen und flachen, etwas ausgerinnten, auf der Unterseite stärkeren und besonders an der unteren 
Hälfte gewölbt vortretenden, glatten und kahlen, an der getrockneten Pflanze stroh- oder röthlich- 
gelben Mittelrippe durchzegen, die sich an der Spitze sehr verdünnt. Von ihr aus gehen etwas 
aufsteigend und sanft nach dem Rande gebogen dicht und offenstehende Adern, welche an der 
Mittelrippe eine Reihe grosser, aufrechter, oder etwas schiefer, oft auch, aber nicht regelmässig, 
noch eine zweite Reihe mehr gestreckter, engerer Maschen bilden, dann aber gabelig getheilt bis 
dicht vor den Rand verlaufen, wo sie, schwach verdickt, endigen. Der Rand des dünnen, aber 
fest lederartigen Laubes ist deutlich verdünnt, durchscheinend, schmal zurückgebogen, klein, aber 
scharf sägezähnig ausgeschnitten. Die Farbe des Wedels scheint auf der Oberseite ein gesättigtes 
Saftgrün zu sein; auf der Unterseite ist sie blass und etwas mattgrün. 

Die aus häufigen und ziemlich dicht stehenden Sporangien gebildeten rostbraunen Frucht- 
haufen folgen der eben beschriebenen Aderung, jedoch so, dass regelmässig die erste Maschen- 
reihe an der Mittelrippe frei bleibt und sie dann nur den Gabelungen der Adern folgen, die quer- 
gehenden Verbindungszweige und die äussersten Enden an dem Rande aber freilassen. Es erschei- 
nen demnach die Fruchtlinien einfach oder wiederholt gabelig in dem Mittelfelde der Fiedern bis 
gegen die Spitze und Basis, welche ebenfalls unfruchtbar bleiben. Im Zustande der Fruchtreife 
berühren sich die Fruchtlinien nach dem Rande zu, jedoch ohne zusammenzufliessen. Die kleinen 
Sporangien sind kugelig, auf einem mässig langen Stiele stehend, auf der gelblichen, locker zelli- 
gen Haut dicht und kurz borstlich, weniger weit als bei anderen Arten der Gattung von einem 
breiten 14 gliedrigen bräunlichen Ringe umgeben und mit 7 Querzellen der Mündusg versehen, 
von welchen die mittleren ziemlich breit sind. Die unbestimmt dreieckigen Sporen sind dunkel- 
braun gefärbt. 

Diese Art steht in der nächsten äusseren Verwandtschaft mit @. Javanica Br. und @. 
caudata Presı; weicht aber durch die am Grunde anastomosirenden Adern wesentlich ab und 
stimmt hierin nur mit der von Hrn. KrLorzscu (Zinnaea XX. p. 411) aufgestellten Abtheilung 
Stenogramme überein. @. (Stenogramme) Ehrenbergiana Kı., der @. pedata Kurs. 
täuschend ähnlich, ist aber sonst mit der vorliegenden Art nicht zu vergleichen. 


Erklärung von Tab. OXVI. 


a. Gymnogramme Japonica Desv., in einem einfach gefiederten fruchtbaren Exemplare aus 
dem ZoLLınger-Morıtz’schen Herbarium, in natürlicher Grösse; der obere Theil des We- 
dels von der Unterseite; eine der unteren Fiedern von der Oberseite. 

b. eine untere dreizählige Fieder des Görıng’schen Exemplars meiner Sammlung mit einem Theile 
der Spindel. Von der Unterseite mit völlig gereiften Fruchtlinien und in natürlicher Grösse. 

c. der untere Theil einer Fieder, schwach vergrössert, um Aderung und Beschaffenheit des Ran- 
des deutlicher zu machen. 


41 


ein Sporangium auf seinem Stiele, geschlossen und von der Seite gesehen. 
in der Ansicht von Hinten. 

nach Vorn gewendet, mit offenstehender Mündung und den Mündungszellen. 
vier Sporen. 

d.—g. stark vergrössert. 


SIR 


Polypodium parietinum KrLoTzscna. Tab. CXVII. Fig. 1. 


P. (Eupolypodium): fronde crassa, subspongeosa, utrinque sparsim rufescenti- 
pilosa, lineari, curvula, apice breviter attenuata, obtusa (2), base longius attenuata, 
in stipite brevissimo decurrente, margine leviter repanda, obsolete costata, venis im- 
mersis, laxe pinnatis, ramis bi-, rarius trifurcatis, marginem non attingentibus; soris 
mediis, convexis, ferrugineis, simpliciter-seriatis, margind approximatis; rhizomate 
repente, evanescenti-paleaceo; stipitibus densis. 


P. parietinum Krorzscn, Beitr. z. e. Fl. d. Aequinoct. Geg. d. n. Welt. Linnaea XX. p. 373. 
An feuchten Felswänden der Colonie Tovar in Columbien, Hr. Morırz (Nr. 253J. Das einzige, hier 
abgebildete, Exemplar in dem Herbar. generale zu Berlin vorhanden. 


Der kriechende, stielrunde, kaum taubenkieldicke Wurzelstock,; nur 7‘ lang, ist mit lan- 
zettförmigen, schmutzig braunen Spreublättchen besetzt, zeigt nach Oben die Reste abgefallener 
und 9 noch ansitzende, obgleich nur theilweise erhaltene Wedel, nach Unten einige kurze, dünne, 
wenig verzweigte, matt grau-braune Faserwurzeln. Der Strunk ist nur 11/%—2“’ hoch, zusam- 
mengedrückt, dünn, bräunlich und mit haar- oder borstenförmigen Spreublättchen besetzt. Die 
Wedel, leider an den Enden etwas verstümmelt, sind 3—4!/2 * lang, 21/a—3 ‘ breit, linienförmig, 
etwas gekrümmt, nach Oben wenig verengt und an dem Ende wahrscheinlich stumpf, nach Unten 
stärker verengt, in den Strunk herablaufend. Der Rand ist etwas verdünnt, sanft ausgeschweift, 
hin und wieder nicht vollständig erhalten. In der Textur der Wedel zeichnet sich diese Art 
besonders aus; sie ist in der Mitte dick und schwammig, nach den Seiten dünner werdend. Die 
Partie der Mittelrippe, mit auffallendem Lichte beobachtet, tritt nur am Grunde deutlich hervor, 
oberwärts ist sie nur als ein breiter, schwach vortretender Streif zu erkennen. Beide Seiten des 
Laubs erscheinen am getrockneten Farrn fein gerunzelt und sind, wie der Rand, mit zerstreuten, 
steifen, haar- oder borstenförmigen, röthlich-rostfarbenen Spreublättchen besetzt. Die Farbe des 
Wedels scheint im frischen Zustande von intensivem Grün gewesen zu sein. An dem trocknen 
Farrn ist die Oberseite mehr olivengrün, die Unterseite etwas lichter. Bei durchfallendem Lichte 
betrachtet zeigt sich aber die Mittelrippe dünn und vielbeugig; die ziemlich entfernt, in offen- 
stehender Richtung abgehenden Adern theilen sich gegen die Mitte in eine Gabel, selten in drei 
gabelige Aederchen. Das mehr aufsteigende obere trägt den Fruchthaufen; das andere, oder die 
beiden anderen, endigen schwach verdickt vor dem Rande. Die Kkreisförmigen, mässig grossen 
Fruchthaufen sind gewölbt, rostfarben und enthalten zahlreiche Sporangien. Diese zeigen eine 
locker zellige Haut mit 7 schmalen Querzellen, einen 13— 14gliedrigen gelben Ring, mit roth- 
braunen Scheidewänden und einen Stiel von mässiger Länge. Die Sporen sind ziemlich kugelig, 
blassgelb. 

Mit kleineren Exemplaren des, seit PLumier’s Zeiten, meines Wissens nicht wieder auf- 


42 


gefundenen Polypodium erispatum L. (PLumier foug. de Amer. t. 102) scheint die vorlie- 
gende Art noch die nächste Verwandtschaft zu besitzen. Es ist aber die auf Martinique beobach- 
tete Art auf der Oberseite kahl, am Rande buchtig, oder stumpf fiederlappig, mit halbkreislörmi- 
gen, gekräuselten Lappen und die Fruchthaufen stehen einzeln in der Mitte dieser Lappen. Eine 
andere, nur einigermassen ähnliche Art ist mir nicht bekannt. 


Erklärung von Tab. OX VII. Fig. \. 


a. Das Originalexemplar von Polypodium parietinum aus dem Herbar. gener. zu Berlin, in 
natürlicher Grösse. 

6. das fruchtbare Stück eines Wedels, mit durchfallendem Lichte betrachtet, um Mittelrippe, 

Adern, Fruchthaufen und Art der Behaarung zu zeigen. Schwach vergrössert. 

ein von der Seite gesehenes, geschlossenes Sporangium und 

drei Sporen, unter starker Vergrösserung. 


a» 


Polypodium solutum Krorzscon. Tab. CXVIT. Fie. 2. 

P. (Campyloneuron): fronde tenuiter coriacea, curvato-flexuosa, rigidula, gla- 
bra, lineari-lanceolata, acuminata, cartilagineo-marginata, repanda, utringue elevato- 
costata, venulosa, venis arcuatim conjunctis; soris magnis, elevatis, convexis, unt-, 
rarius biseriatis, flavo-ferrugineis; stipite brevi, tenui, compresso, marginato; phyllo- 
basi brevi, adscendente et rhizomate repente, tenui, tereti, flexuoso, striolato glauco- 
pruinosis, sparsim rigide fusco-paleaceis; phyllobasibus radiculisque rigidis, parce 
ramosis, fusco-tomentosis remotis. 


Polypodium solutum Krorzsen, Beitr. etc. Linnaea XX. p. 399. 
— nodosum Krorzsen, 1. 1. XX. p. 400. (planta juvenil.) 
Auf dem Paramo de la Culata in Columbien, im December, Hr. Morırz (Nr. 309 u. 310) und Hr. 
Hartwec (Nr. 1493) (Herb. gener. Berol. propr.). 


Dieser sehr ausgezeichnete Farrn hat den Habitus und auch die Aderung einer Pleopeltis, 
besonders der PP. Zanceolata Presı (Prunier |. 1. t. 137); aber schuppenloses Laub und ist 
sonst mit keiner der beschriebenen Arten von Polypodium zu verwechseln. P, nodosum Kı. 
kann ich nur für den jüngeren Farro, mit dünnerem, deutlicher randschweifigem Laube halten. 

Von dem stark vielbeugigen, stielrunden, kriechenden Wurzelstock, der die Dicke eines 
Taubenkiels erreicht, sah ich bis 2° lange Stücke. Die Oberfläche ist fein gestrichelt, in auffal- 
lender Weise mit einem bläulich-weissen Reif dicht überzogen, mit zerstreuten, nur an den 3—4 
weit von einander entfernten, aufsteigenden, kaum 1° hohen und sonst dem Wurzelstocke glei- 
chenden Laubbasen dichteren, starren, abstehenden, lanzett-pfriemlichen, dunkelbraunen Spreublätt- 
chen besetzt, welche später theilweise abzufallen scheinen. Die, meist den’ Laubbasen gegenüber- 
stehenden Faserwurzeln sind bis 2° lang, im Verhältniss ziemlich dick, steif, vielbeugig, sparsam, 
besonders nach Unten, verzweigt, von dichtem, dunkelbraunem Filz bekleidet. Der Strunk von 
1—1!/2‘ Höhe entspringt gegliedert und etwas verdickt aus der, wie es scheint am Ende vertieften 
Laubbase, ist am Grunde dreikantig, dann zusammengedrückt, ausgerinnt, mit stumpf gerandeten, in 
den Laubrand übergehenden Seiten, und allmälig in den Hauptnerven sich erhebender Mittelleiste, 
Das völlig kahle Laub ist 4—5°/a lang, 21% —3“' breit, gekrümmt- oder sanft hin und her- 


43 


gebogen -linien-lanzettlörmig, nach beiden Seiten lang verengt, nach Unten am Strunke herablau- 
fend, nach Oben in eine, am Ende etwas stumpfe und gewöhnlich krumme, Spitze vorgezogen. Die 
Textur ist entweder fest lederartig, oder an jüngeren Exemplaren dünn lederartig; aber ziemlich 
steif, der mehr oder minder sanft ausgeschweifte Rand stark und knorpelartig verdickt. Die 
geschlängelt verlaufende Mittelrippe tritt an beiden Seiten, an der unteren aber stärker, hervor. 
Von ihr aus gehen ziemlich entfernt in abstehend-aufrechter Richtung die Hauptadern, biegen sich, 
dem Rande genähert, nach Innen und verbinden sich bogig mit der zunächst höheren Hauptader. 
Ein aufrechter Nebenzweig geht nahe über dem Ursprunge der Hauptader ab und trägt an dem 
verdickten Ende den Fruchthaufen. Aus dem Bogen der Hauptader entspringt in der Nähe des 
Randes zuerst ein ähnlicher kleinerer, am Ende ebenfalls verdickter, und nur bisweilen fruchttra- 
gender, sowie dicht am Rande noch ein kleinerer, ebenfalls bogig mit der folgenden Hauptader sich 
verbindender Nebenzweig. Der freie Nebenzweig fehlt aber auch bisweilen. Die aus dem freien 
Nebenzweige der Hauptader entspringenden Fruchthaufen sind demnach in jeder Masche einzeln, 
wo sie nur eine Reihe neben der Mittelrippe bilden, verhältnissmässig gross, sodass sie den Raum 
zwischen Mittelrippe und Rand ziemlich ausfüllen, kreisförmig, gewölbt, aus zahlreichen zusammen- 
gedrückt-kugeligen Sporangien, mit kurz-zelliger Haut, 6 schmalen Querzellen und 15gliedrigem, 
hellgelbem Ring mit braunen Scheidewänden bestehend, von gelblich-rostrother Färbung. Die 
stumpf mondförmigen dreiseitigen Sporen fast farblos. Wo zwei Reihen Fruchthaufen vorhanden 
sind, nämlich auch die freien Venenzweige der Nebenadern fructihiciren, sind sie kleiner und in 
beiden Reihen nothwendig abwechselnd. Auf der Oberfläche des Wedels erscheinen die Frucht- 
haufen meist durch kleine Gruben bezeichnet. Die Farbe der Wedel im trocknen Zustande ist 
ein mattes, stellenweise ins Gelbliche ziehendes Grün, auf der Oberseite etwas intensiver. Die 
Adern treten an beiden Seiten, aber nur schwach hervor. 


Erklärung von Tab. OX VIE. Fig. 2. 


a. Ein Originalexemplar von Polypodium solutum Ku. aus meiner Sammlung. 

6. das im Berliner Herbar. generale befindliche einzige Originalexemplar von Polypodium no- 
dosum (die jugendliche Pflanze); 
a. u. d. natürliche Grösse. 

e. Stück eines Wedels mit einreihigen Fruchthaufen, von @., bei durchfallendem Lichte gezeich- 
net, unter schwacher Vergrösserung. 

d. ein ähnliches mit zweireibigen Fruchthaufen; ebenso. Beide, um Aderung und Stellung der 

Fruchthaufen deutlich zu machen. 

ein geschlossenes Sporangium, in der Seitenansicht und 

drei Sporen, stark vergrössert. Beide letzteren Theile von dem unter d. dargestellten Exemplare. 


ns 


Pteris latifolia H. B. WILLDENoOw. Tob. CXVIIT. 


P. (Amphiblestra): fronde membranacea, glabra, nervosa et reticulato-venosa, 
triangulari-ovata, acuminata; pinnis paucis, oppositis, petiolatis, adscendenti-curvatis, 
patentibus, inaequilateris, cordatis, longe acuminatis, infimis triangulari-subovatis, basi 
2—3partitis, superiorebus oblongis, plus minus sinuato-repandis, terminali maxıma, ad 
basın pinnatifido-ineisa, medio repando-dentata; soris continuis; rhachi tenui, glubra, 
stipiteque mediocri, supra bisulcato, pubescente, basi fusco paleaceo livide stramineis; 


rhizomate .... 
1. 7 


een MI en 


Pteris latifolia Hung. et Boxer. in Wirınen. spec. plant. V. p. 370. 
— —  Huns. Boxer. Kuntu nov. gen. et sp. pl. I. p. 14. 
— —  Kuvra syn. pl. o.n. I. p. 82. 
pr —  SpnenGEL Syst. veget. IV. p. 72. 
Amphiblestra latifolia Presı, tent. pteridogr. p. 150. t. VI. f. 1. 
— —  Hooxer gen. fil. t. suppl. CXX. €. (apogr. Prest.) 
— —  J. Suıru in Hook. journ. of botany IV. p. 162. 
— —  Krorzscen Beitr. z. e. Fl. d. Aequin.-Gegend. Einnaea XX. p. 344. 

Getrockn. Samml. N. Funck (Lixoen) Nr. 201. (Pteris macrophylla Marr. el Linn. mss.) 

Das Vorkommen der Pflanze scheint äusserst beschränkt und selbst am Fundorte selten zu sein. Zuerst 
entdeckten dieselbe die HH. v. HunsgoLpr und BoxpLannd in einer liefen, vom Regen ausgewaschenen Schlucht der 
Quebrada del Cuchivano, bei Cumanacoa. — Hierauf wurde der Farrn von Hrn. Morırz am schattigen Flussufer 
in der Nähe der berühmten Guacharo-Höhle bei Caripe im Juli wieder aufgefunden. Bei 3000’ Höhe zu Caripe 
(Provinz Cumana, Venezuela), wahrscheinlich an demselben Orte wie Hr. Morırz, sammelte die Pflanze im August 
1842 Hr. N. Fuck. Von den ersteren beiden Fundorten befinden sich Exemplare in den k. Herbarien zu Berlin; 
vom letzteren in meiner Sammlung. 


Der Wurzelstock ist noch nicht beobachtet *). Die Wedel erreichen eine beträchtliche 
Grösse. Der kleinste Morırz’sche, welcher hier zur Abbildung benutzt wurde, misst ohne Strunk 
18°; oft sind sie 2° (3° Kuntn) lang und sie kommen gewiss noch grösser vor. Die Breite am 
Grunde fand ich 12—14”. — Der einzige von mir beobachtete Strunk ist 18‘ hoch, am etwas 
aufsteigenden Grunde von der Stärke eines dünnen Gänsekiels, nach dem Ende bis zur Dicke 
eines schwachen Rabenkiels verdünnt, stumpfkantig, auf der Oberseite flach und breit ausgerinnt, 
mit einer in der Mitte hinlaufenden Leiste, durchaus, besonders in der Rinne, fein, dicht und 
röthlich kurzhaarig, schmutzig strohgelb, oder lederfarbig, vom Grunde aus bis 112“ hoch kasta- 
nienbraun und hier nach unten zu mit etwa 2’ langen, eirund-lanzettlichen, dicken, starren, deut- 
lich abwärts gebogenen schwarzbraunen Spreublättchen, welche leicht abzufallen scheinen, an dem 
vorliegenden Strunke, nur locker besetzt *). Die Spindel ist schlank, kahl, etwas glänzend, bräun- 
lich angeflogen. Der Umriss der Laubplatte scheint dreieckig-eirund zu sein und läuft in eine 
Spitze aus. Die Textur des Laubes ist ziemlich dünn, häutig, aber doch fest; die Farbe auf der 
Oberseite ein dunkles Olivengrün, auf der Unterseite blass, mehr mit Gelb gemischt, auf beiden 
Seiten ohne Glanz. Der Wedel ist gefiedert, die Fiedern sind meist völlig, bisweilen etwas schief, 
gegenüberstehend, gestielt; die unteren Fiederstiele sind bis 1/2” lang, die oberen sehr kurz, 
beinahe fehlend, alle am Grunde aus der die Spindel verdickenden Basis etwas aufsteigend, der 
Spindel völlig ähnlich. Die Fiedern, von denen nur 3—4 Paare und eine Endfieder vorzukommen 
scheinen, sind ofienstehend, die unteren etwas aulrecht-offenstehend, alle aufgekrümmt, von schie- 
fein, äusserst verschiedenem Umriss und Umfang. Die untersten sah ich bis 7‘ lang und 6” breit 
(jedenfalls kommen sie aber auch weit grösser vor), aus schief herzförmigem Grunde sehr ungleich 
dreieckig-eirund, gekrümmt, laug und fein zugespitzt, gegen die Basis zu unterwärts zweispaltig, 
oberwärts einspaltig, oder geohrt, die Abschnitte aufwärts gekrümmt, aus breiter Basis verengt 
und lang zugespitzt, der obere Theil der Fieder am Rande und der Rand der unteren beiden 


*) Hr. Presı sagt: rhizoma subglobosum ? 


**) Von der inneren Structur sagt Hr. Presı Folgendes: fasciculi vasorum in stipite 13, duobus anterioribus 
majoribus compressis, reliquis teretibus. 


45 


Abschnitte, besonders unterwärts, buchtig ausgeschweift. Die Fiedern der Mitte sind aus sehr 
* schief herzförmiger, meist stumpf geohrter und deshalb etwas breiterer Basis länglich zugespitzt, 
am Rande gross und unregelmässig randschweifig. Ich sah dieselben von 6—9 Länge und am 
Grunde von 2—3“ Breite. Die Endfieder übertrifft alle übrigen an Umfang, sie ist 9—12 lang 
und 6—9 breit, gleichseitig dreieckig-eirund, lang zugespitzt, am Grunde seicht herzförmig, am 
unteren Theile mehr oder minder tief fiederspaltig, am oberen buchtig, stumpf gezähnt oder rand- 
schweifig, an der Spitze ganzrandig. Sie ist von dem letzten Fiederpaare 2° entfernt, die unteren 
Fiederpaare von einander 3‘ und mehr. Jede Fieder wird von einer dünnen, vielbeugigen, auf 
der Unterseite am Grunde stark gewölbten, nach der Spitze zu allmälig flacheren, auf der Ober- 
seite sehr flachen, bräunlich-gelben Mittelrippe bis zur Spitze durchzogen. Von derselben aus 
gehen fiederartig, awı Grunde denen der entgegengesetzten Seite mehr genähert, oberwärts ab- 
wechselnd, dort in 9 oder 8°, hier in 4 oder 3’ weiten. Entfernungen, etwas oftenstehende, 
gekrümmte, vielbeugige Adern, welche in den Rand verlaufen. Zwischen ihnen ist ein Netz fei- 
nerer vielbeugiger Aderchen ausgebreitet. Unter diesen sind einzelne, in unregelmässigen, mit der 
Convexität nach dem Laubrande zu gerichteten Bogen von einer Ader zu der anderen und in oft 
ziemlich gleichen Zwischenräumen verlaufende stärker und vortretender, sodass durch sie grössere, 
unregelmässig rhombische Maschen gebildet werden. In denselben zeigen sich meist drei oder 
vier Reihen Maschen zweiter Ordnung, von gewöhnlich unbestimmter Form. Die grösseren und 
gestreckteren finden sich an der Rippe und den Adern erster und zweiter Ordnung hinlaufend, 
die kleineren in der Mitte. In diesen secundären Maschen bemerkt man häufig noch kleine, gebo- 
gene, rechtwinklig ausgehende und ebenso verzweigte, in dem Parenchym schwach kopfförmig 
verdickt endigende Aderzweige. Dieser Aderverlauf ist sehr fein, tritt auf der Unterfläche deut- 
licher vor und ist mit schwacher Vergrösserung schon bei auffallendem Lichte, deutlicher jedoch 
bei durchfallendem, wahrzunehmen. 

Die an dem Rande aller Fiedern bis zur Spitze, fast ununterbrochen, hinlaufende Frucht- 
linie ist schmal (nur nahe der Spitze und am Grunde fand ich bisweilen getrennte, längliche oder 
rundliche Fruchthaufen, wie die letzteren schon von Hrn. Presr erwähnt wurden). Das Schleier- 
chen ist dünn häutig, ziemlich abgesetzt von der Laubsubstanz, bräunlich und scheint sich schnell 
völlig zurückzuziehen. Der etwas erhabene Fruchthaufen von zimmetbrauner Farbe ist aus zahl- 
reichen Sporangien zusammengesetzt. Die letzteren sind ziemlich lang gestielt, kugelig, aus locker 
zelliger blass bräunlich-gelber Haut, mit nur 5 mässig breiten Querzellen der Mündung gebildet 
und von einem 15 gliedrigen blassgelben Ringe mit schmalen Scheidewänden und Rand umgeben. Die 
Sporen sind sehr klein, ellipsoidisch, oder stumpf mondförmig, bräunlich, mit punktirter Aussenwand. 

Durch die oben beschriebene Adervertheilung, welche bei derostechum in der Abtheilung 
Gymnopteris, bei Polypodium in den Phymatodes-Arten, bei Aspidium in den Ling’schen 
Bathmien, bei den Lindsayen in Dietyoxiphium Hook. und auch noch bei anderen Farru 
auftritt, ist in der Gattung Pteres die vorliegende Art sehr ausgezeichnet. Meinen Ansichten nach 
kann deshalb die Pflanze nicht von Peres als Gattung getrennt werden; wohl aber eine Unter- 
abtheilung bilden, für welche der Name Ampheblestra beizubehalten ist. Ob eine zweite erwähnte 
Art, A.? longifolia PresL, hierher gehöre, wird erst nach der Entdeckung fruchtbarer Exem- 
plare zu entscheiden sein. 


Erklärung von Tab. CXVIIE. 
a. Der Strunk von Pteres latöfolia. 


db. ein Stück der Spindel mit einer der untersten Fiedern, von der Oberseite gesehen. 
7* 


a —— 


ein gleiches mit einer Fieder aus der Wedelmitte, von der Unterseite. 

die Endfieder, von der Unterseite gesehen, mit umgeschlagener Spitze. 

a.—d. in natürlicher Grösse und von einem fruchtbaren MorıTrz’schen Exemplare entnommen. 
ein Stück des Laubes, schwach vergrössert, um die Aderungsweise deutlicher zu machen. 

ein geschlossenes Sporangium auf seinem Stiele. 

vier Sporen. 

F. u. g. unter starker Vergrösserung. 


u» 


3m 8 


Lindsaya arcaata Kunze. Tab. OXIX. 


L. fronde brevi, ovato-oblonga, acuminata, subcoriacea, opaca, obsolete venosa, 
subtus pallide viridi, bipinnata; pinnis (5—6) remotis, petiolatis, lineari-lanceolatis 
oblungisve, apice attenuatis, curvulis subflexuosisve; pinnulis brevissime petiolulatis, 
patenti-divergentibus, subimbricatis, e basi cuneata, sursum truncata dimidiato-ovatis, 
falcatis, apice obtuso incurvis, integerrimis, infimis superioribusgue diminutis, flabel- 
lulatis; soris in margine superiore contiguis, prope ad acumen productis; rhachi brevi; 
stipite longo, semitereti, versus basin subtus atropurpurescente, supra livide stramineo, 
sulcato; rhizomate horizontali, tenui, flexuwoso; phyllopodes basique stipitis minute 
Fusco-paleacees. 


Lindsaya arcuata Kunze syn. fil. Poeprıc. Linnaea IX. p. 86. 
— —  Hooxer spec. filie. I. p. 215. 
In Wäldern bei Pampayaco in Peru von Hrn. Porrrıs 1829 im Juli gesammelt. Wie es scheint selten, 
wenigstens sah ich ausser den Exemplaren meiner Sammlung andere nur im Herbarium des Entdeckers. Hrn. 
Hooxer kam die Pflanze nicht vor Augen. 


Von dem rabenkieldicken, vielbeugigen, stielrunden, mit sehr kleinen, steifen, spitzen, 
schwarzbraunen Spreublättchen dicht besetzten Wurzelstock sah ich nur das abgebildete, kaum 
3/4 lange Stück. Es entwickelt nach Unten einzelne, starre, 1—2° lange, unterwärts bezaserte, 
braunschwarze, matte Faserwurzeln; nach Oben abwechselnde und einzelne, mit kurzen, runden, 
wie der Wurzelstock beschaffenen Laubansätzeu versehene Wedel. Der 11—14° hohe, am Grunde 
schwach aufsteigende Strunk ist halbrund, auf der Oberseite tief ausgerinnt, und bis auf die spreu- 
blättrige Basis kahl. Er gleicht am Grunde einem dünnen Rabenkiel an Dicke, verengt sich aber 
nach Oben merklich und geht fast unverändert in die Hauptspindel über, welche 1? —31/2‘ Länge 
besitzt. Die Färbung des Strunks ist an dem unteren Drittheile und noch weiter auf der Unter- 
seite ein mattes Schwarz oder Braunschwarz; am oberen Theile, besonders an der Oberseite, 
sowie an der Spindel, ein schmutziges Leder- oder Strohgelb. — Der Umriss der Wedel zeigt 
sich eirund, oder eirund-länglich, durch die Endfieder zugespitzt. Die Zahl der bald gegenüber- 
stehenden, bald abwechselnden, 1" —2 entfernten, kurz gestielten Fiedern beträgt 2 zu jeder 
Seite; an einem Exemplare entwickelt sich aber auch noch eine kurze Seitenfieder dicht unter der 
Endfieder. Im Allgemeinen sind die Fiedern leicht hin und hergebogen, oder doch gekrümmt, lanzet- 
linienförmig, oder länglich, am Grunde kurz und wenig, gegen das Ende weit und sanft verengt, 
am Ende selbst stumpf. Die zarten Nebenspindeln sind auf beiden Seiten ausgerinnt, von 5—9” 
lang und gegen die Hauptspindel abstehend oder aufrecht-abstehend. Die Fiederchen, nur 2-3’ 


47 


vom Grunde entfernt, in grosser Anzahl (etwa zu 20— 30) vorhanden, sehr dicht gedrängt, am 
Grunde einander etwas von Unten deckend und ziemlich ausgebreitet, oder ausgebreitet-abstehend. 
Sie sind sehr kurz gestielt, aus etwas herablaufender, unterwärts keilförmiger, oberwärts gestutzter 
Basis halbirt eirund, aber mit aufwärts gebogenem stumpfem Ende, der Unterrand sichelförmig 
gebogen, der Oberrand bis gegen die aufgebogene Spitze ziemlich gerade, oder etwas gewölbt. 
Die grössten etwa zolllang und über der Basis nahe 4‘ breit. So ist die Gestalt der Mehrzahl 
der Fiederchen, besonders in der Mitte der Fiedern. Die untersten 2 oder 4 an jeder Fieder 
erscheinen verkürzt, fächellörmig; die oberen 10—20 Fiederchen aber allmälig abgestumpft, die 
aufgebogenen Spitzen nach und nach verschwindend und endlich auch zu kleinen fächelförmigen 
Blättchen verkümmert. Das Endfiederchen stumpf rautenförmig, etwas gelappt und aus der Ver- 
schmelzung mehrerer Blättchen gebildet. Die Fiederchen sind ganzrandig. Die Textur der 
Laubsubstanz ist fest und dicht, etwas lederartig, glanzlos; die Farbe, im getrockneten Zustande, 
auf der Oberseite ein dunkles, intensives Grün; auf der Unterseite blasser, mehr ein gelbliches 
und schmutziges Grün. Die Aderung tritt weniger deutlich und stumpfer hervor als bei den ver- 
wandten Arten, deren Laub mehr häutig ist. Der Hauptnerv läuft nahe an dem verdickten und 
etwas zurückgeschlagenen Unterrande der Fiederchen bis in die Spitze. Von ihm aus steigen in 
schiefer Richtung vier oder fünf Adern nach dem Oberrande auf. Die erste zunächst der Basis 
ist wiederholt gabelig getheilt; ein Gabelzweig geht neben der abgestutzten Basis nach Oben hin, 
die folgenden sind mehr nach Vorn gerichtet, bald einfach, bald nahe dem Oberrande nochmals 
getheilt. Die letzte Ader zieht sich gekrümmt nach der Spitze und ist stets einfach gabelig. An 
den Endigungen dieser Adern vor dem Oberrande entwickelt sich der linienförmige, regelmässig 
ununterbrochene, nur höchst selten einmal unterbrochene Fruchthaufen mit seinem Schleierchen, 
welcher nahe der Basis beginnt und vor der Spitze des Fiederchens endigt. Das eigene Schleier- 
chen ist kurz, ziemlich fest, etwas ausgeschweilt, anfangs grün, später gelb, seltener bräunlich 
und wird bald von den Sporangien überragt, bleibt aber lange Zeit stehen. Das randständige ist 
blassgrün und zieht sich zeitiger zurück. Der Fruchthaufen besteht aus dicht gedrängten, braunen 
Sporangien. Dieselben sind auf einem ziemlich dicken Stiele, von gleicher Länge mit dem Spo- 
rangium befindlich, ziemlich kugelig, von einer gross- und wenig zelligen gelblichen Haut, mit 6 
zu ihrer Höhe kurzen, fast gleichbreiten Mündungszellen gebildet und von einem dunkler gelben, 
15gliedrigen Ringe mit roth-braunen Scheidewänden und Innenrande, welcher nicht weit über den 
Scheitel reicht, umgeben. Die Sporen sind licht bräunlich, von Oben gesehen stumpf dreilappig. 

Wie ich schon früher bemerkte, gehört diese Art in die Verwandtschaft der Z. trapeze- 
Jformis Dry. Letztere ist jedoch durch vierkantigen Strunk und die mond- oder sichelförmigen, 
abwärts gebogenen Fiederchen leicht zu unterscheiden. Näher stehen unserer Z. arcuata die 
neuerlich von Hrn. Hooker aufgestellte und durch eine Figur (‚Spee. filic. I. p. 214 t. LXI. B.) 
erläuterte Z. horezontalis, sowie eine noch unbeschriebene Art meiner Sammlung, welche ich bei 
dieser Gelegenheit kurz charakterisiren will: 

Lindsaya Dolabra Kır.: fronde ovato-oblonga, acuminata, subeoriacen, 
opaca, laxe venosa, ud interstitia venarum alutacea (hispidula?), subtus diutius viridi, 
bipinnata; pinnis (T) remotis, petiolatis, lineari-lanceolatis, apice longe attenuatis, 
curvulis; pinnulis brevi-petiolulatis, erecto-patentibus, remotiusculis, e basi 
euneata, sursum truncata dimidiato-ovatis, fulcatis, apice truncato-obtusissimis, 
integerrimis, infimis superioribusque diminutis, flabellulatis; soris in margine supe- 
riore et exteriore contiguis; rhachi brevi stipitegue mediocri, semitereti, supra sul- 
cato livide purpurescenti-stramineis; rhizamate..... 


48 


Venezuela, Provinz von Carabobo, bei 5000° Höhe im Mai 1846 unter Nr. 598 von den HH. Funck 
und Scuzım gesammelt, in den Lıxoex’schen Sammlungen. 

Obgleich ich nur einen Wedel ohne Wurzelstock erhielt, ist die Art doch so ausgezeich- 
net, dass ich sie zu definiren und zu benennen keinen Anstand nahm, 

Durch die im Drucke ausgezeichneten Merkmale der Diagnose, namentlich die entfernter 
stehenden, zwar auch aufgebogenen, aber bald gerade abgestutzten, bald doch sehr stumpfen Fie- 
derchen, an denen der Fruchthaufen über die Spitze sich fortsetzt, ist die an einem auderen Orte 
genauer zu beschreibende Pflanze von der vorliegenden sicher zu unterscheiden. 

Lindsaya horizontalis Hook. zeichnet sich durch wagerecht ausgebreitete, dicht stehende, 
an den Enden nicht aufgebogene Fiederchen und oberwärts vierkantigen Strunk sowohl von Z. 
Dolabra als von Z. arcwata aus. 


Erklärung von Tab. OXIX. 


a. Ein mit dem Wurzelstocke versehenes Exemplar der Zindsaya arcuata meiner Sammlung 
im jüngeren Zustande; aber fruchtbar, von der Unterseite gesehen und nur die Hälfte einer 
der untersten Fiedern umgeschlagen, um die Oberseite zu zeigen. 

6. ein Stück der Hauptspindel mit einer Seitenfieder von einem anderen fruchtbaren und reiferen 
Exemplare, von der Unterseite gesehen. 

a. u. b. unvergrössert. 

ec. ein Stück der Nebenspindel mit einem fruchtbaren Fiederchen, um Schleierchen, Fruchthaufen 
und Aderung deutlicher zu zeigen, schwach vergrössert. 

d. ein geschlossenes, noch durch die eingeschlossenen Sporen braun gefärbtes Sporangium auf 
seinem Stiele, von der Seite gesehen. 

e. ein gleiches, mit offenstehender Mündung und von Sporen entleert. 

f. vier Sporen, von oben und von der Seite gezeichnet. 

d.—f. unter starker Vergrösserung. 


Aspidium stenopteris Kunze. Tab. CXX. 


A. (Polystichum): fronde coriacea, olivacea, subtus furfuraceo-hirtula, palli- 
diore, curvata, elungato-lanceolata, acuminata, superius pinnatifida, apice et inferius 
repanda, versus basin longissime attenuata, costa flexuosa costulisqgue subtus planis, 
supra sulcatis, stellato-pilosulis, laciniis inaequalibus, triangulart-ovatis, subfalcatis, 
obtusiusculis, repandulis; soris margini propingquis, ad sinus biserialibus, demum con- 
tiguis; indusio atro, sparsim cano- et stellato-pilosulo; stipite brevissimo, ad basin 
Fusco-paleaceo; caudice adscendente, frondibus rosulatis. 


Getrocknete Sammlung. J. Lisozen pl. Cubae Nr. 1892. 
In der Provinz S. Yago de Cuba, an feuchten Orten der Wälder des Libanon-Gebirgs. Im Mai 1844 
gesammelt. 


Der oberwärts fiedertheilige Wedel zeichnet diese Pflanze von, so viel ich weiss, sämmt- 
lichen bis jetzt beschriebenen Arten der Abtheilung Polystichum aus, von denen ich, ausser einer 
unbeschriebenen mit ungetheiltem Laube, nur ein- oder mehrfach gefiederte kenne. 

Der Stock kam mir nur an dem einzigen abgebildeten Exemplare vor Augen und kann 


ich nicht mit Sicherheit angeben, ob er unterirdisch sei. Das 1'/2” lange, schief aufsteigende 
Stück von der Dicke eines Schwanenkiels, stand, seinem Ansehen nach, aus der Erde hervor, 
Es entwickelt die Wedel dicht gedrängt nach allen Seiten und ist mit den Resten der Laubbasen, 
zwischen denen starke, walzenrunde, gebogene, dick zaserige, auf der Oberfläche runzelige und 
mit bräunlichen Schüppchen besetzte schwarzbraune, an dem Exemplare bis auf 2” Länge abge- 
brochene Faserwurzeln hervortreten, fast gänzlich bedeckt. Kleine braune Spreublättchen, wie sie 
an den Basen der Strünke bemerkt werden, scheinen aber auch auf dem Stocke befindlich zu sein. 
Die Strünke wechseln an Dicke zwischen einem Tauben- und einem schwachen Rabenkiel und 
sind, von Laubsubstanz frei, oft nur 1 bis 2”, selten 3” hoch, vierkantig, auf der Oberseite tief 
gerinnt, oft gedreht, am Grunde purpurbraun angelaufen, ausser den schon erwähnten Spreublätt- 
chen noch mit angedrückten, kleienartig erscheinenden Härchen bedeckt, im weitern Verlaufe 
schmutzig leder- oder strohgelb. Die deutlich gekrümmten Wedel erreichen 12—15” in der 
Länge und bis 1” Breite. Sie sind von verlängert-lanzettförmigen, am Ende zugespitzten, nach 
Unten sehr lang verengten Umriss. Nur ein sehr verkürzter abnormer Wedel ist vorhanden, an 
dem die schwach geohrte Basis keilförmig und der Strunk völlig ungerandet ist (Fig. a. *). Die 
verengte Wedelbasis ist anfangs ganzrandig, dann randschweifig, schwach gebuchtet, die eigent- 
liche, die Hälfte, oder ein Drittheil der Länge einnehmende Platte fiedertheilig, die sehr unglei- 
chen Abschnitte eirund-dreieckig, oder mehr verlängert, schwach sichelförmig, an der 1 bis 2!/2” 
langen Spitze des Wedels verkürzt und in Kerbzähne übergehend. Die verhältnissmässig starke, 
etwas vielbeugige Mittelrippe, an dem getrockneten Wedel von ledergelber, selten bräunlicher 
Farbe, ist auf der Unterseite flach, in der Mitte undeutlich gekielt, auf der Oberseite ausgerinnt. 
Aus derselben entspringen in ausgebreitet-abstehender Richtung und in etwa 3 weiten Entfer- 
nungen die meist schwach hin und hergebogenen Hauptadern, oder Mittelrippchen der Abschnitte. 
Sie sind ebenfalls ziemlich dick, auf der Unterseite flach; auf der Oberseite gefurcht und wie die 
Mittelrippe mit zerstreuten, sehr kleinen, greisen, sternförmigen Härchen oder Schüppchen besetzt, 
wie wir sie auch auf dem Indusium bemerken werden. Von den Mittelrippchen oder Hanptadern 
aus gehen abstehende, oder etwas aufrecht-abstehende dicke, einfache, nur ausnahmsweise gabelige, 
auf der Unterseite wenig und stumpf, auf der Oberseite stark und scharf vortretende Adern aus, 
welche sich gegen den etwas knorpelartigen und zurückgeschlagenen, ausgeschweilten Rand sanft 
keulförmig verdicken. Die untersten Adern verbinden sich und treten vereinigt in die, etwas 
durchscheinenden, immer stumpfen, aber nach der veränderlichen Form der Abschnitte bald enge- 
ren, bald weiteren Buchten, Die Textur des Laubes erscheint fest, lederartig; die Unterseite, 
besonders auf den Adern, ist mit den, schon an der Rippe und den Rippchen erwähnten, nur 
noch kleineren sternförmigen Härchen kleienartig besetzt und das Lichtgrün derselben erscheint 
dadurch matt. Die Oberseite ist dunkler, mehr olivengrün gefärbt. 

Die verhältnissmässig kleinen, gewölbten, duukelbraunen Fruchthaufen entwickeln sich 
nahe vor dem Rande der Abschnitte und an den Buchten, sich bis zur Mittelrippe erstreckend, an 
den verdickten Enden der Venen. Sie sind völlig entwickelt, dicht gedrängt, wie bei den Aspi- 
dien aus der Linnt#’schen Abtheilung Oyelosorus; fliessen aber nicht zusammen, Sie werden 
von einem schildförmigen, leder- oder knorpelartigen, runzelig-zelligen, etwas glänzend braun- 
schwarzen Schleierchen bedeckt, welches stehen bleibt und sich nur am Rande zurückzieht, jemehr 
der Fruchthaufen aufschwillt. Die ziemlich zablreichen kugeligen, nach dem gleichlangen Stiele 
etwas verengten Sporangien sind aus einer blassgelben, grosszeiligen Haut gebildet, an der Mün- 
dung mit 9 schmalen Querzellen versehen und bis wenig über den Scheitel von einem 16 —17 
gliedrigen dunkelgelben Ringe mit rothbraunen Scheidewänden und Innenrande umgeben. Die 


50 


blassbräunlichen, ziemlich grossen, ellipsoidischen Sporen scheinen von einem blassgelben, durch- 
scheinenden, breit 6-zelligen Rande umgeben und im Innern körnig zu sein. 


V2 


Erklärung von Tab. OXX. 


Aspidium stenopteris mit seinem Wurzelstocke, fünf vollständigen Wedeln, von welchen 
der zur Linken von der Oberseite gezeichnet, der folgende noch eingerollt, der nächste im 
Umrisse abweichend und mit sparsamen, jungen Fruchthaufen besetzt, von der Unterseite zu 
sehen ist. Die beiden nächsten längeren Wedel sind mit umgebogener Unterseite dargestellt, 
der zur Linken nur unvollständige junge, der andere vollständige, reife Fruchthaufen zeigend. 
Der letzte Wedel ist an der verengten Basis abgeschnitten und von den übrigen sind nur die 
Strünke vorhanden. Alles in natürlicher Grösse. 

ein unfruchtbarer Abschnitt und 

zwei fruchtbare mit ihrer Mittelrippe, sehr schwach vergrössert, um Aderung und Stellung 
der Fruchthaufen zu zeigen. 

ein Fragment des Laubes mit einem, dem Verlaufe der Ader eingefügten Fruchthaufen mit 
Schleierchen und den demselben aufsitzenden sternförmigen Härchen, oder Schüppchen. Mässig 
vergrössert. 

ein entleertes und geschlossenes Sporangium auf seinem Stiele, von der Seite gesehen. 

drei Sporen. 

e. u. /. unter starker Vergrüsserung. 


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B. fronde sterili quinguangulata, sub-tripartito-decomposita; partitionibus 
triangulatis; pinnulis tertiarcis petiolatis, approximatis; laciniis ovatis, oblongo-lan- 
“ eeolatis, oblusis, apice rcpandulis, subdenticulatis, veneis flabellatis, furcatis; fronde 
Fertili suprabasilari, longissime stipitata, sterilem superante, sub-tripinnata; spo- 
rangüis fusco - olivaceis. 


Botrychium ternatum Swarız syn. filic. p. 172. 
= == Wirtpen. spec. plant. V. p. 63. 
—_ — SPpRENGEL Syst. veget. IV. p. 23. 
= — Grev. et Hooxer in Hooker bot. miscell. III. p. 222. 
— — Kunze pleridogr. Japon. in Monr u. Scurecnur. bot. Zeit. VI. 1848. Sp. 491. 
Osmunda ternata Tuuxgerc fl. Japon. p. 329. t. 32. 
Um Nangasaki im October und November einmal von Tuungers gesammelt. Später von GörınG 
ein zweites Exemplar aus Japan gesendet, das sich, von Dr. Lucar mitgelheilt, in meiner Sammlung 
befindet. 


Die völlig ungenügende Tuunsere’sche Figur uud die Seltenheit des Farrn veran- 
lassen mich, eine Darstellung meines Exemplars zu geben. Es ermangelt, jedoch der Wurzel, 
welche in der Flora Japonica, obgleich kaum naturgemäss, dargestellt ist. Sie soll, der Ab- 
bildung und Beschreibung zu Folge, büschelig sein, und aus zahlreichen fadenförmigen und beza- 
serten Wurzelfasern bestehen. Der aus der Verwachsung des fruchtbaren und unfruchtbaren 
Wedelstiels gebildete gemeinschaftliche Strunk, an dessen Grunde in der Taungere’schen 
Figur keine deutliche Scheide oder Schuppe wahrgenommen wird, ist 1 —1?/a‘‘ hoch, von der 
Stärke eines dicken Rabenkiels, wie es scheint, etwas zusammengedrückt, auf beiden Seiten 
mit einer erhabenen Leiste versehen, welche sich au dem etwas verdickten Theile, wo die beiden 
Wedelstiele sich trennen, spaltet. Nach dem Rande zu sind die Stiele verdünnt, übrigens, wie 
die ganze Pflauze, völlig kahl. Die Stiele des sterilen und fertilen Wedels entsprechen im 
Wesentlichen dem verbundenen Theile und erlangen von der Mitte an bis zum Ende auch die 
Stärke desselben. Am 41/2” langen Stiele des sterilen Wedels erhält die Leiste eine tiefe, bis 
zum unteren Drittheile der Spindel und den Verzweigungen desselben fortlaufende Furche. Der 
obere Spindeltheil mit seinen Zweigen zeigt diese Furche nicht. Die Platte des sterilen Laubes ist 
2°/a lang und etwas über 4” breit, getrocknet von ziemlich fester Textur, im Leben wohl sicher 
etwas fleischig- lederartig, wie aus der theilweise feingerunzelten Oberfläche hervorgeht, von matt 
gelblich-grüner, auf der Oberseite etwas dunklerer Färbung. Von der Spindel gehen zwei untere, 
1/2‘ lang und herablaufend gestielte, abstehende, ungleich dreieckige, nach unten mit grösseren, 
länger gestielten secundären Fiedern versehene Hauptfiedern aus; die folgenden vier sind kleiner, 
allmälig verkürzt, und noch einige obere fliessen in das fiederspaltige stumpfe Ende zusammen. 
Alle Fiedern sind ziemlich genau entgegengesetzt. Obgleich die Fiederstiele etwas entfernt 
stehen, sind die Fiedern doch so breit, dass sie theilweise übereinanderliegen. Die untersten 
sind dreifach-gefiedert-fiedertheilig, die tertiären gestielten Fiedern ungleichseitig eirund-läng- 
lich; die letzten Fiederchen, welche an den höher stehenden Fiedern nur Abschnitte sind, sehr 

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kurz und gerandet gestielt, länglich -lanzettförmig, stumpf, die Einschnitte kurz eirund, stumpf, 
randschweifig oder stumpf gezähnelt. 

Der Stiel des Fruchtwedels ist 9” hoch, und ragt demnach weit über den unfruchtbaren 
Wedel hervor. Bis zu den Verzweigungen erscheint er ziemlich gleich stark. Im Umrisse ist 
der Fruchtwedel mehr eirund zugespitzt als fünfeckig, und beträchtlich kleiner, nur 2” lang- und 
wenig über 1’ breit. Die vielbeugige Hauptspindel verengt sich stark nach oben; die Spindel- 
delzweige stehen abwechselnd und sind aufrecht abstehend, etwas aufgebogen, flügelrandig, ge- 
kielt und furchig, nur am Grunde doppelt, oberwärts einfach gefiedert und kurz gestielt; die ’ 
Fiederchen ziemlich gedrängt stehend. Die Sporangien abwechselnd, bald mehr, bald weniger 
gedrängt, von bräunlich-olivengrüner oder schmutzig-ledergelber Färbung, kugelig, am Ansatze 
etwas verlängert. Die Sporen stumpf-dreieckig-pyramidal, von blassgelber Farbe. 

Ganz richtig wird „von Herrn PresL (a. a. 0.) unsere Art mit 2. australe R. Br. 
zusammengestellt, dem sie sehr nahe verwandt ist. Die neuholländische Pflanze, die mir erst 
1847 in den Wiener Sammlungen fruchtbar vor Augen kam, ist aber in Bezug auf den sterilen 
Wedel weit zarter, dreieckig, die Fiedern stehen abwechselnd und mehr aufrecht, sind weniger 
ungleich im Umrisse, und die Fiederchen lockerer, die Buchten der Abschnitte weiter, und der 
Rand ist noch undeutlicher, stumpfer und unregelmässiger gezähnelt als an 2. ternatum. 

Ueber die Unterschiede des Fruchtwedels kann ich, da derselbe meinen Exemplaren von 
B. australe fehlt, vorläufig nichts beibringen; werde aber bemüht sein, von dieser Art in 
einem späteren Hefte eine Abbildung zu geben. 


Erklärung von Tab. OXXI. 


a. Das in meiner Sammlung befindliche Exemplar von Botzychium ternatum in natürlicher 
Grösse; der Fruchtwedel zur Hälfte herabgeschlagen. 

b. eine Fieder zweiter Ordnung, schwach vergrössert. 

ce. ein Fiederchen, etwas stärker vergrössert, um Aderung und Beschaffenheit des Laubrandes 

zu zeigen. 

ein Fruchtfiederchen, von der Oberseite gesehen, und 

ein anderes von der Unterseite, beide schwach vergrössert. 

vier Sporen, von verschiedenen Seiten, unter starker Vergrösserung. 


ISA 


Osmunda Zeylanica Kunze. Tab. OXXTI. 


O0. fronde coriacea, rigida, discolori, lanceolata, pinnata; pinnis numerosis, 
petiolatis, oppositis alternisve, approximatis, erecto -patentibus, e basi sub-aequali, 
cuneata lineari-lanceolatis, longe attenuatis, apice abtusiusculis, distincte venosis, 
marginalis, grosse cerenalo-dentatis, mediis sorophoris; soris in lacinüis ovatis, 
approximatis subquaternis, planiusculis, mox confluentibus. 


Osmunda Javanica Grev. et Hoox. enum. fil. in Hooxer bot. miscell. III, p. 231. (ad partem). 

Getrockn. Samml. G. Garpxer flora Zeylanica No. 5. 

Bei Kandy auf Zeylon von Col. WaLker entdeckt (nach Hooxer), und ohne nähere Bestimmung 
des Fundorts auf Zeylon 1847 von G. Garpser gesammelt. In den Herbarien der Herren von Roener 
und StEerano MorıcAnn. 


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Von dieser, schon bei @. Javaneca des vorhergehenden Hefts in der Anmerkung er- 
wähnten Pflanze ist der Wurzelstock mir ebenfalls noch nicht vor Augen gekommen. 

Der Strunk des Rönmer’schen Exemplars, welches der Abbildung zu Grunde lag, ist 
6 hoch, von der Stärke eines dicken Gänsekiels, stielrund, auf der Oberseite tief ausgerinnt, 
von matter, schmutzig röthlich-brauner Farbe. Die Spindel misst 27'/”. Im ersten Drittheile 
gleicht sie in Bau, Stärke und Färbung völlig dem Strunke, in den höheren Theilen verengt 
sie sich allmälig bis zur Dicke eines Rabenkiels, wird stumpfkantig und gegen das Ende sehr 
verdünnt, indem sie zugleich etwas gerandet erscheint. Neben der tiefen Furche der Ober- 
seite der Spindel treten, am Grunde in bis 2‘ weiten, bald aber in a oder !/2‘ weiten Ent- 
fernungen, abwechselnd oder gegenüberstehend, warzenlörmige, schief gestutzte Erhöbungen vor, 
denen die Fiederstiele eingelenkt sind. Die Länge derselben beträgt am unteren und mittleren 
Theile des Wedels 3— 4‘, gegen die Spitze nehmen sie an Länge ab, und die Laubsubstanz 
des Fiedergruudes, von dem sie durchaus gerandet sind, wird etwas breiter. Die Rippe der 
Fieder läuft unverändert in dem Stiele herab. Die Fiedern, etwa 30 an jeder Seite, sind auf- 
recht-abstehend, ziemlich gedrängt, so weit sie steril bleiben, am unteren Theile des Wedels, 
und die dicht über den in der Mitte stehenden fruchtbaren, am grössten, etwa 5° lang und bis 
6 breit, linien-lanzettförmig, am Gruude etwas schief keilförmig verengt, und auf die erwähnte 
Art an dem Fiederstiele herablaufend, gegen das, oft etwas schiefe oder gebogene Ende lang 
und sanft verschmälert, an der Spitze ziemlich stumpf. Der Rand ist knorpelartig- verdickt, etwas 
zurückgebogen, in der keillörmig verengten Basis ganz, in dem übrigen Theile mehr oder minder 
vorstehend und deutlich stumpf gezähnt-gekerbt, in der Mitte der Fieder am deutlichsten und 
grössten; gegen die verengte Basis zu und an der Spitze kleiner und undeutlicher. Am grössten 
und deutlichsten fand ich die Endfieder gezähut, besonders an dem älteren Wedel aus Herrn Morı- 
canp’s Sammlung. Die Mittelrippe ist auf der Unterseite stark, am Grunde gewölbt, bald aber 
flach, breit, etwas gerandet, mit vorstehendem Rande, so dass die Anfänge der Adern verdeckt 
werden, an den Ursprungsstellen der Adern aber der Rand etwas gehoben wird, so dass er, 
ohne genauere Untersuchung, schwach vielbeugig erscheint. Auf der Oberseite der Fiedern ist 
die Mittelrippe schmäler, gewölbter, ungerandet, so dass der Ursprung der Adern nicht verdeckt 
wird. Die Richtung der Adern ist durchaus offenstehend. Ihre Verzweigung stimmt mit der 
bei 9. Javanica (a. a. ©.) ausführlich von mir beschriebenen im Wesentlichen überein; nur sind 
die Adergruppen deutlicher gesondert, die stärkeren Aderzweige wiederholt gabelig und deshalb 
kürzer, treten deutlicher, auch auf der Oberseite und nicht nur am Grunde, hervor; auch sind 
die Enden dem Rande zu weniger deutlich verdickt. Die Laubsubstanz ist sehr dick und fest, 
nur an der Spitze des jüngeren abgebildeten Wedels dünner, von matter, oben olivengrüner, unten 
bleich gelblichgrüner Färbung. Mittelrippe, verdickter Rand und Adern sind an dem getrockneten 
Farrn röthlich gefärbt. 

Die Zahl der Fruchtfiedern ist an den beiden vorliegenden Exemplaren sehr verschie- 
den. An dem dargestellten Exemplare beträgt sie 9 zu jeder Seite; an dem, erst kürzlich 
erhaltenen, Morıcanp’schen nur 6 im Ganzen; jedoch fehlen drei untere Fiederpaare, von 
denen ich nicht sagen kann, ob sie fertil oder steril gewesen sind. An beiden befinden sich die- 
selben aber in der Mitte des Wedels, wie es bei dieser ganzen Abtheilung der Osmunden 
die Regel zu sein scheint. Alle untersuchten Fruchtfiedern der 9. Zeylaneca sind durchaus 
fruchtbar und etwas länger als die sterilen Fiedern. Die Lappen oder Fiedern sind etwas 
ausgebreiteter als an 9. Javanıca und stehen gedrängter. Der Fruchthaufen scheinen auf 
jedem Lappen 4 zu sein; doch breiten sie sich so früh aus, und fliessen so zusammen, dass 

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sich, in Mangel jugendlicher Exemplare, hierüber nichts Bestimmtes sagen lässt. Die Substanz 
der Lappen ist dick und fest, im trockenen Zustande wie die Rippe oder Spindel braun, im 
lebenden vielleicht grün. Die Zahl der Sporangien jedes Fruchthaufens mag 40— 50 betragen. 
Die Fruchthaufen sind nur schwach gewölbt. Die Sporangien zeigen eine aus dem kurzen und 
dicken Stiele erweiterte kugelige Form und am Grunde gestreckte Zellen. Ueber den Scheitel 
hinweg läuft vom Grunde aus ein Band schmaler, gedehnter, blassgelber Zellen, und am inneren 
Rande derselben springt das Sporangium auf. Die an den Spalt grenzende Hälfte des Sporan- 
giums besteht aus elliptischen, stumpfeckigen Zellen mit wenig vortretenden gelben, Wänden; 
dagegen die andere Hälfte kürzere und etwas breitere, mit braunen, stark erhabenen Wänden 
versehene Zellen zeigt. Die Farbe der Haut des Sporangiums ist ein fahles Ledergelb. Die 
kleinen unregelmässig und stumpf dreieckig-pyramidalen Sporen sind lebhaft grün gefärbt, mit 
einer tiefen, dunklen, dem Umrisse der Spore entsprechenden Grube. *) 

Die hier beschriebene Art ist von G. Javanzca, wie schon die .Vergleichung der beiden 
Diagnosen ergeben wird, auffallend verschieden. Weit näher verwandt erscheint sie mit ©. 
Hoenkeana Pr. (suppl. p. 67.), die aber bis jetzt nur steril beobachtet wurde, und mit ©. 
Vachellii Hoox. (con. plant. t. 15.). Die letztere und 9. Zeylanica zusammen sind von 
den Herren GreviLLe und Hooker anfänglich für eine Art und für ©. Javanica Bı., jedoch 
mit Unrecht, gehalten worden. 

0. Haenkeana, von welcher ich ein paar einzelne Fiedern besitze, weicht durch den 
grob und scharf gesägten Rand derselben, sowie die schnell verengte Spitze und gefiederte 
Adergruppen wesentlich ab.**) Weit näher verwandt ist ©. Fachellii Hoox. von der Lappas-Insel, 
welche mir nur aus der Abbildung und der sehr kurzen Diagnose bekannt wurde. Hier sollen die 
unteren Fiedern die fruchtbaren sein (hatte Herr Hooker vollständige Wedel? — dargestellt sind 
sie wenigstens nicht.). Die sterilen besitzen aber einen ungezähnten Rand, und sind am Ende breit 
und stumpf mit aufgesetztem Spitzchen. Weitere Vergleichungen lässt die unvollständige Figur 
ohne alle Einzelnheiten nicht zu. Der Verf. hält sie aber selbst von seiner 9, Javanica, 
unserer Zeylanica, [ür ausreichend verschieden. 


Erklärung von Tab. COX XII. 


a. a. Der Strunk der Osmunda Zeylanica mit der unteren Hälfte des Wedels bis zu den 
zwei untersten Paaren der Fruchtfiedern. 

db. b. Das Wedelende bis zu den obersten beiden Fruchtfiederpaaren von der Unterseite ge- 
sehen; nur die umgeschlagene Spitze von der Oberseite. 

a u. Ö. in natürlicher Grösse. 

e u. d. Segmente der sterilen Fiedern von der unteren und oberen Hälfte, schwach vergrössert, 
um Aderung und Randbildung zu zeigen. 


e. ein geschlossenes Sporangiun vun der Seite, welche die kleineren und blasseren Zellen 
zeigt, 

® ein gleiches von der anderen Seite, die grösseren Zellen mit dunkleren Wänden dar- 
stellend. 


*) Der Versuch, dieselben zum Keimen zu bringen, gelang nicht. 

**) Eine andere, der letzteren in der Aderung nahestehende Art ist O. Presliana J. Sm.? Asplenium aureum 
Br. Plenasium banksiaefolium Pr. (ewel. Aspl. yrammitide Waruicu) Pleridoyr. III. t. 13.), welcbe mir noch 
unbekannt ist, 


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© ein aufgesprungenes Sporangium, um das an dem Spalte hin und um den Scheitel lau- 
fende Band schmaler, blasser Zellen deutlich zu machen. 

h. drei Sporen, 

e— h. unter starker Vergrösserung. 


Polypodium Friedrichsthalianum Kunze. Tab. OXXTIT. 


P. fronde coriacea, rigidula, subtus ciliato-squamulosa, elliptico-oblonga, 
breviter acuminata, tripinnata (s. pinnato -bipinnatifida); pinnis primareis secunda- 
rüsgue remotiusculis, petiolatis, divergentibus patulisve, saepius curvato-flexuosis, 
rhombeo-ovatis oblongisve; pinnulis (s. lacineis ultimis) minntis, lineari-spathulatis, 
obtusis, margine inflexis, supra canalieulatis, in superiore frondis parte fertilibus, 
sub apice monosorophoris; soris globosis, maximis, pinnula latioribus, junioribus 
squamis obvolutis, rhachibus partialibus tenuissimis, alatis, supra canaliculatis, univer- 
sali versus basin validiuscula stipiteque brevi, rigido purpurascenti-fuscis, ciliato- 
syuamulosis; caudice repente (scandente?), radicoso, cum basi stipitum adpresse ru- 
Fescenti-grundi-paleaceis. 


Getrockn. Samml. FriepricustuAaL pl. Guatemal. exsiccat. No. 1322. (62.) 


Dieser Farrn ist mir nur aus den Frieprıcustuar’schen Sammlungen, unter den eben ange- 
gebenen Nummern, durch das Wiener k. k. Herbarium zugekommen. Nähere Nachrichten über Fund- und 
Standort fehlen; wahrscheinlich aber wächst die Pflanze an alten Baumstämmen, und kriecht daselbst 
in Moos und Flechten, wovon sich Spuren noch an den Wurzelstöcken vorfanden. 

Der Wurzelstock ist von der Dicke eines Gänsekiels, sendet au der Unterseite bis 7° 
lange, hinundhergebogene, schwarze, braun-haarige, reich bezaserte Wurzelfasern in Mehrzahl 
aus, entwickelt nach oben abwechselnd gestellte Strünke, und ist an der Oberfläche völlig mit 
grossen, angedrückten, eirunden, stumpfen, blass-röthlichen Spreublätteben bedeckt. Dieselben 
ziehen sich, nur etwas kleiner und lockerer gestellt, auch in die schwach aufsteigende Basis 
des Strunks hinauf. Dieser ist kaum halb so dick als ein Rabenkiel, und in der Stärke nach 
der Grösse der Wedel verschieden, etwa 11/%—1?/a‘ hoch, ziemlich starr, halb stielrund, auf 
der Oberseite gekielt und gerandet, röthlich-braun, unterwärts von Spreublättchen, nach oben 
zu mit den über die Spindeln und die Unterseite des Laubes weit verbreiteten blassen, am In- 
sertionspunkte braunen, mehr oder minder tief geschlitzten oder gewimperten Warzenschuppen 
besetzt. Die ziemlich starre, aber sanft vielbeugige Hauptspindel, welche bis zur Hälfte ziemlich 
von der Stärke des Strunks ist, sich dann aber bis zur Spitze verdünnt, misst an entwickelten 
und fruchtbaren Wedeln 4—5‘. Sie gleicht durchaus dem Strunke. Der Umriss der leder- 
artigen, nicht sehr dicken, aber starren Laubplatte ist elliptisch oder mehr länglich, kurz zuge- 
spitzt, von 4—5 Länge und 11a — 2‘ Breite. Sie ist dreifach gefiedert, oder, wenn man die 
flügelrandigen Nebenspindeln beashten will, eigentlich gefiedert-doppelt-fiedertheilig. Die Fiedern 
erster Ordnung sind kurz gestielt, etwas entfernt stehend, abwechselnd oder entgegengesetzt, 
ausgebreitet, oder weit offenstehend, im Umrisse etwas schief eirund-länglich, oft schwach ge- 
bogen, die in der Mitte des Wedels stehenden am grössten, mit der etwas vorstehenden Spitze 


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bis zolllang, nach der Wedelbasis etwas, nach der Spitze beträchtlicher an Länge abnehmend 
und hier in der Spitze zusammenfliessend. Zu jeder Seite der Spindel sind etwa 10 — 17 vorhan- 
den. Die Fiedern zweiter Ordnung, deren nur 4 oder 5 sich vorfinden, sind ebenfalls kurz ge- 
stielt, ausgebreitet-oflenstehend, von rhombischem Umrisse, die unteren 4—5‘' lang, gefiedert, 
oder fiederschnittig, die oberen verkürzt und einfacher, oft nur gabelig getheilt, die letzten auch 
wohl ungetheilt. Die Fiederchen oder Abschnitte endlich sind aber nur 1— 2’ lang und kaum !ja’” 
breit, linien -spathelförmig, stumpf, selten, an der Spitze der Fiedern kurz, lappenförmig, im All- 
gemeinen am nngezahnten Rande aufgebogen, auf der Oberseite gerinnt, einfach aderig vor dem 
Rande mit keulförmig verdickten Aderenden. An der gewölbten Unterseite tritt die Ader gekielt 
hervor, und ist mit denselben Warzenschuppen zerstreut besetzt, wie sie an den Spindeln stehen 
und oben beschrieben wurden. Die Laubsubstanz zeigt ein mattes Grün, das auf der Ober- 
seite des getrockneten Farrn sich mehr ins Röthliche, auf der Unterseite mehr ins Gelbe zieht. 

An den bis jetzt gesehenen Wedeln der Art ist nur die obere Hälfte fruchttragend, und 
zwar von der Spitze aus bald nur wenig, bald weiter abwärts. Die Fruchthaufen entstehen aus 
den verdickten Enden der Adern, und deshalb einzeln auf dem Fiederchen oder Lappen. Sie 
sind im jüngeren Alter von Warzenschuppen bedeckt, später von denselben umgeben. Im reifen 
Zustande werden sie gewölbt, halbkugelig, und ragen zur Hälfte über die Laubsubstanz hervor. 
Jeder einzelne besteht aus etwa 25 —40 braunen, lang und dünn gestielten Sporangien, welche 
von der gewöhnlichen zusammengedrückt-kugeligen Gestalt, aus einer blassgelben, locker zelligen 
dünnen Haut gebildet, mit 7 Querzellen der Mündung versehen und von einem 18— 20gliedrigen 
bräunlichgelben Ringe mit zimmtbraunen Scheidewänden und Innenrande umgeben sind. Sporen 
klein, gelblich-grün, von etwas unbestimmtem, stumpf mondartigem Umriss, wie es scheint drei- 
seitig, mit einer dreieckigen Grube oder halbkreisrunden Linien bezeichnet. 

Dieser äusserst zierliche Farrn, der Fruchtbildung nach zu /Xejopeltis gehörig, hat 
ungefähr den Bau der Wedel von Asplenium foeniculaceum HBK. in seinen schmäleren 
Formen. Im Wesentlichen schliesst er sich einer kleinen Gruppe der Polypodien aus Mexico an, 
wohin als einfachste Form P. fallax Cu. et Scaueent. und ausserdem noch einige wenig 
bekannte Arten: Z°. ZLindenianum Kze. mss., wovon im nächsten Hefte eine Abbildung er- 
folgen soll, und 7% g/anduliferum Liesn. (Mexico’s BREeNER p. 54.), das dem vorigen nahe 
verwandt zu sein scheint, gehören. Unter den mir bekannten Arten steht mein P, Zeindenianum 
(Lınpen No. 1539.) am nächsten; unterscheidet sich aber ausser weit krältigerem Baue und 
grösserem Umfange durch sehr gestreckte, länglich -linienförmige, doppeltgefiederte Wedel, mit 
länglich -linienförmigen, ungleich fiedertheiligen oder nur buchtig-gezähnten Fiederchen, und im 
Verhältniss kleinere und eingedrückte Fruchthaufen. 


Erklärung von Tab. COX XILIE. 


a. ein Wurzelstock des Polypodium Friedrichsthalianum mit einem jugendlichen ver- 
verstümmelten Wedel zur Rechten, und vier entwickelten, von welchen der äusserste zur 
Linken steril, der dritte nur an der Spitze, der in der Mitte befindliche etwas reicher, 
der zur Rechten folgende am reichsten fruchttragend ist. Diese Figur ist unvergrössert. 

b. eine obere fruchtbare Fieder von der Unterseite und 

e. eine ähnliche von der Oberseite. Beide einem Spindelfragmente ansitzend, schwach ver- 


grüssert, um die Fruchtbildung, Aderung und die Stellung der Warzenschuppen deutlich 
zu machen. 


d. ein Stück der Spindel von der Oberseite und 
e. ein gleiches von der Unterseite, etwas mehr vergrössert. 


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. eine Mittellorm der Warzenschuppen, stark vergrössert. 
ein geschlossenes, 

. ein aufgesprungenes Sporangium. 

vier Sporen, 

g—t. unter starker Vergrösserung. 


8.0 


Nothochlaena dealbata Kunze. Tab. COXXIV. Fig. 1. 


N. fronde subcoriacea, subtus dense albo-farinosa, ovato-triangulari, tri-, basi 
subquadripinnata, apice simpliciore; pinnis pinnulisque longe petiolatis, remotis, sub- 
oppositis, patentibus, triangulari-ovatis, ultimis ovalibus, margine laterum reflexo- 
erenatis, apice emarginatis erenatisve; sporangtis sparsis, versus costulas extensis, 
ab initio farinae immersis, demum confluentibus, flavo-fuscis; rhachibus stipiteque 
mediocri glaberrimis, purpureo-ebeneis; rhizomate brevi, horizontali, fusco-paleacen. 


Nothochlaena dealbata Kuxze in Sırrın. am. Journ. 1848. p. 82. 
Cheilanthes dealbata Pursu fl. amer. septentr. II. p. 671. (non Don Pr.) *) 
— —  Nurnur fl. of N. Amer. II. p. 253. 

Nothochlaena pulchella Kunze in Mour und ScureentennAaL bot. Zeit. I. 1843. Sp. 633. 

An Felsen der Ufer des Missouri im Juli (Pursn); in Felsenspalten ebendaselbst, etwa 50 
Meilen oberhalb seiner Vereinigung, selten (NurraLı). Dass dieser kleine zierliche Farrn am Standorte 
selten sei, scheint auch daraus hervorzugehen, dass in keiner der grossen Sammlungen, deren Farrn- 
kräuter von mir durchgesehen wurden, je ein wildgewachsenes Exemplar mir vor Augen gekommen 
ist. — Die cultivirte Pflanze besass der k. botanische Garten zu Berlin als Nothochlaena nivea vom 
Missouri im Jahre 1841, und theilte sie dem hiesigen botanischen Garten mit, wo sie wiederholt aus 
Sporen erzogen wurde, da die Dauer des Farrn nur kurz, kaum 2 bis 3 Jahre, ist. 

Der etwa rabenkieldicke Wurzelstock ist wagerecht, uur 3— 4’ lang, mit rostbraunen, 
kleinen Spreublättchen besetzt, entwickelt nach unten nur wenige, gebogene, ästige, schwarze 
Wurzelfasern, nach oben aber zahlreiche dicht stehende Wedel. Der Strunk derselben erreicht 
bis 1'/a“ Höhe, ist wenig dicker als eine Schweinsborste, völlig stielrund, bis zum Grunde kahl, 
schwach vielbeugig, von rigider Textur und purpurrother, etwas ins Ebenschwarze neigender 
Färbung. Die Hauptspindel nur nach oben, die Nebenspindeln aber durchaus verdünnt, sonst 
vollkommen von der Beschaffenheit des Strunks**. Die Laubplatte von dreieckig -eirundem 
Umrisse, fester, lederartiger Textur, auf der Oberseite von bläulich-grüner Färbung, auf der 
Unterseite mit einem blendend weissen, dicken, mehlartigen Pulver durchaus bedeckt. Sie ist 
an jüngeren Exemplaren doppelt gefiedert-fiedertheilig, an älteren dreifach- und, an den untersten 
Fiedern, am Grunde vierfach-gefiedert. Die Fiedern erster Ordnung, von denen 3 oder 4 an 
jeder Seite der Spindel stehen, indem die oberen sich verkürzen und zusammenfliessen, stehen 


*) Die Don’sche Pflanze (Cheil. farinosa HK. et Gr. ic, fil. 134., non Kurs.) behält diesen Namen. 


**) Einzelne Strunk und Spindel anhängende Theilchen des pulverigen Ueberzugs verleiteten mich früher, 
jene Theile schärfich zu nennen. 


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meist entgegengesetzt auf bis 3” langen, nach dem oberen Theile des Wedels zu verkürzten 
Stielen, sind weit entfernt, besonders bei beiden unteren, und offenstehend. Die untersten sind 
die grössten, oft doppelt so gross als das folgende Paar und so weit entfernt, dass der Wedel 
auch für dreitheilig erklärt werden könnte. Der Umriss der Fiedern ist eirund-dreieckig, 
stumpf. Die Fiedern zweiter und dritter Ordnung sind verhältnissmässig kleiner und einfacher; 
die letzteren nur am Grunde der Basalfiedern oft nochmals gefiedert. Die letzten Fiederblätt- 
chen, von elliptischem oder ovalem Umfange, messen kaum 1’ in der Länge und '/s‘ in der 
Breite, sind aber oft auch weit kleiner, und fliessen in jüngeren Wedeln nicht selten zusammen. 
Sie sind mit einem sehr undeutlichen Mittelnerven und ebenso eingesenkten fiederartig gestellten 
gabeligen Adern versehen, seitlich am gekerbten Rande zurückgeschlagen und an dem Ende aus- 
gerundet, oder mit wenigen Kerbzähnen versehen. Diese Wedel werden sehr bald fruchtbar. 
Die Sporangien sind anfänglich in dem mehlartigen Ueberzuge, der sich selten auch über die 
letzten Spindelzweige verstreut, verborgen, stehen in meist doppelten, etwas unregelmässigen 
Reihen, von welchen die, der Mitte des Fiederchens nächste zuerst hervortritt; die andere, dem 
Rande genäherte sich später entwickelt. Sie erscheinen dem blossen Auge oder unter schwacher 
Vergrösserung dunkel, fast schwarz. Im späten Alter, nach dem Aufspringen, werden die Spo- 
rangien unregelmässig verbreitet. Sie sind im Verhältnisse sehr gross, etwas niedergedrückt- 
kugelig, aus einer fablgelblichen durchscheinenden Haut aus nur wenigen grossen, eckigen Zellen 
und 9 sehr breiten Queerzellen gebildet, von einem dunkelgelben Ringe aus 19 —20 Gliedern, 
mit dunkelbraunen Scheidewänden und Innenrand umgeben, und stehen auf einem kurzen, mässig 
dicken Stiele. Die stumpf-dreieckig-pyramidalischen Sporen zeigen eine stachelige Oberfläche 
und schwarzbraune Farbe. 

Jedenfalls stebt unsere Art mit Nothochlaena nivea Den. in der nächsten Ver- 
wandtschaft. Die letztere ist aber weit robuster, besitzt einen dicken Wurzelstock, welcher, wie 
der Strunk, am Grunde mit grossen, rostrothen Spreublättchen besetzt ist, nur doppelt oder 
dreifach gefiederte Wedel und doppelt grössere, ganzrandige, dreilappige, oder dreitheilige 
Fiederchen, an denen der weisse Ueberzug weniger dick ist, und die Sporangien sind mehr an 
dem Rande und gedrängt stehend, rothgelb. 

Zur Gattung Cheelanthes, wohin Pursn die Pflanze gestellt hatte, findet keine Be- 
ziehung statt. Es hat diese falsche Stellung jedoch veranlasst, dass ich die Art nicht sogleich 
erkannte. Nach dem, was besonders Nurrauı darüber sagt, lässt sich aber die Ueberein- 
stimmung der Oherlanthes dealbata mit meiner NVothochlaena pulchella kaum bezweifeln. 


Erklärung von Tab. OXXIYV. Fig. 1. 


a. ein im Leipziger botanischen Garten gezogenes jüngeres Exemplar der Vothochlaena 
dealbata nach dem Leben und in natürlicher Grösse. Ein sparsam fruchtbarer Wedel von 
der Unterseite, die übrigen von der Öberseite. 

db. ein völlig entwickelter Fruchtwedel, von der Unterseite gesehen. Auch natürliche Grösse. 

eine Fieder dritter Ordnung, von der Oberseite, schwach vergrössert mit Angabe der 

Alerung, welche jedoch in der Natur mehr eingesenkt und undeutlicher erscheint. 

d. ein fruchtbares Fiederchen, von der Unterseite gesehen, um die Lage der Sporangien im 

jüngeren Zustande deutlich zu machen, etwas stärker vergrössert als ce. 

ein geschlossenes Sporangium und 

drei Sporen, unter starker Vergrösseruug. 


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Nothochlaena semiglabra Kunze. Tab. OXXIV. Fig. 2. 


N. fronde subcoriucea, opaca, concolori, elliptica oblongave, obtuse acumi- 
nata, supra glabriuscula, subtus ad costas nervosgue pallide lineari-paleacea, pinna- 
to-pinnatifida bipinnatave; pinnis remotis, brevi-petiolatis, patentibus, oblique ovato- 
oblongis, obtusis, ullimis confluentibus; pinnulis lacinüisve e basi cuneata s. excisa 
decurrente ovatis, obtusis, margine tenuiore, subreflexo repandhlis ; soris latis, con- 
linuis, atro-fuscis; stipite brevi rhachigue primaria utrinque, secundarüisque alatis 
subtus purpurascentibus, rufulo-paleaceis; rhizomate brevi, horizontali, fusco-paleaceo. 


Cheilanthes Javanica Kunze obs. in. fill. Zortinser. contin. Mon u. ScHLECHTENDAL bot, Zeit. 
VI. 1848. Sp. 211. 

Cheilanthes Moluccana Brune enum. pl. Jav. p. 136? 

Acrostichum Javense Wırdenow spec. plant. V. p. 126 (ad partem). 

Getrockn. Samml. Zornine. pl. Jav. exs. No. 1719, 2161, 2623. 

Auf Java, in Djocjo und Djocjokarta, Herr Jungnunn (Hb. GoEPrPERT U. SCHLECHTENDAL), und ohne 
näheren Fund- und. Standort, ZorLinger. (Herb. propr.) Im Wırnenow’schen Herbar. 19, 555. fol. 1. 
aus Java von VEnTEenAat gesandt.*) Auf Banda, einer der Molukken (Brume, wenn Ch. Moluccana gleich 
ist). Aus der Zorriscer’schen No. 2161 ging der Farrn 1847 im Leipziger botanischen Garten auf 
und trug im folgenden Jahre Früchte. Schon bei Untersuchung der Zoruincer’schen Exemplare glaubte 
ich eine Nothochlaena zu erkennen; da aber die früher untersuchten Junsuunv’schen, nur grösseren, 
sonst aber nicht abweichenden Exemplare von mir zweifelhaft, wie jetzt noch, für Ch. Moluccana ge- 
halten wurden, liess ich die Pflanze unter Cheilanthes stehen. Die Untersuchung der lebenden Pflanze 
zeigt deutlich, dass sie keine Cheilanthes sei, da die Fruchthaufen im jüngeren Zustande nicht ge- 
trennt und der umgeschlagene und verdünnte Laubrand nicht wirklich gelappt, sondern nur geschweift 
und seicht gekerbt ist. 

Bei der folgenden Beschreibung berücksichtige ich! den wildgewachsenen und ge- 
bauten Farrn. 


Der Wurzelstock ist etwa federkieldick, kurz, horizontal, mit schwarzbraunen Spreu- 
blättchen bedeckt, nach Unten dichte, schwarze, behaarte Fasern, welche bis 11/2” Länge er- 
reichen können, entwickelnd, nach Oben ziemlich dicht stehende Wedel. Diese sind 5— 9 
hoch. Der Strunk erreicht die Dicke eines Taubenkiels und bis 5” Höhe, ist stumpfkantig, 
oben ausgerinnt, etwas hinundhergebogen,, purpurfarbig, oder ebenschwarz, am Grunde mit 
denen des Wurzelstocks gleichenden Spreublättchen, im weiteren Verlaufe mit zahlreichen linien- 
förmigen und gliederhaarartigen , röthlichen Spreublättchen von allen Seiten besetzt. Die Haupt- 
spindel entspricht in Bau, Farbe und Behaarung völlig dem Strunke; nur ist sie mehr ver- 
dünnt und an dem Ende flügelrandig. Die Nebenspindeln sind dünn, durchaus, mit den bis 
11/2’ langen Fiederstielen, durch die heraublaufenden Fiederchen gerandet, sonst von der Be- 
schaffenheit der Hauptspindel; aber nur auf der Unterseite, und bis wenig über die Mitte, pur- 
purfarbig. Das Laub von ziemlich dichter Textur und matter, auf beiden Seiten gleicher tief- 
grüner Farbe ist regelmässig nur 3° lang nnd 1'a Zoll breit; an Jungaunn’schen Exempla- 
ren allein fand ich es von nahe 5“ Länge und etwas breiter. Der Umriss der Platte aus dem 


*) Fol. 2. ist eine der Ch. pumilio verwandte neu-caledonische Art. 


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Elliptischen in’s Längliche gezogen, die Spitze etwas vorgezogen, stumpf. Nur an sehr ent- 
wickelten Exemplaren und am Grunde ist der Wedel doppelt gefiedert, gewöhnlich gehiedert- 
fiedertheilig. Die Form der Fiedern schief eirund-länglich, die grössten etwa */a“ lang, und 
6— 7 breit, nach dem Wedelende zu verkürzt, immer stumpf oder gerundet. Die Fiederchen, nur 
an den entwickelteren Exemplaren und am Grunde des Wedels frei, meist durch am Grunde 
herablaufende Laubsubstanz verbunden, Abschnitte. Sie sind aus keilföürmiger oder etwas ausge- 
schnittener Basis eirund oder länglich, bis 3° lang und bis 1/2‘ breit, am oberen Theile des 
Wedels verkürzt und zusammenfliessend, gerundet, oder stumpf. Die Rippchen und die von 


denselben enispringenden, oberhalb der Mitte gabeligen und keulig verdickt vor dem Rande. 


endigenden und so auf der Oberseite erbleicht zu bemerkenden Adern sind wenig vortretend, im 
Verlaufe nur bei durchfallendem Lichte deutlich wahrzunehmen, auf der Unterseite von kleinen 
bleichen haarförmigen Spreublättchen, denen der Spindeln entsprechend, besetzt. Auf der Ober- 
seite treten nur sehr einzelne kleine Härchen, besonders an wildgewachsenen Exemplaren, her- 
vor. Der Rand der Fiederchen ist, wo er fruchtbar wird, verdünnt, schwach zurückgebogen, 
und etwas heller grün, fein ausgeschweilt. Die anfänglich unter dem umgeschlagenen Rande 
theilweise verborgenen Fruchthaufen treten bald hervor, sind von matt braunrother Farbe, laufen 
oberhalb der ganzrandigen Basis der Fiederchen anfangend ringsum fort, selten sind sie, und 
nur wenig an der Spitze unterbrochen, breit, aus 5—6 Reihen von Sporangien bestehend, 
und nehmen an Breite die Hälfte der Fiederchen, oder noch mehr ein. Die Sporangien, aus 
kurzem Stiele ziemlich kugelig, sind von einer blassgelblichen, durchsichtigen, grosszelligen 
Haut gebildet, besitzen 10, in der Mitte breite Mündungszeilen und einen 18gliedrigen, nur 
wenig über den Scheitel reichenden gelben Ring mit rostbraunen Scheidewänden und Innenrand. 
Die ziemlich kugeligen, mit der dreischenkeligen Naht bezeichneten kleinen und sehr häufigen 
Sporen erscheinen bei ziemlich schwacher Vergrösserung schwarz, bei stärkerer aber olivengrün, 

Die der vorliegenden zunächst stehenden Arten von Nothochlaena sind: N. densa 
(. LXIV. Fig. 2.) und N. sulcata (t. ZII.). Beide sind aber von weit robusterem Baue 
und durch entlernter stehende, weit breitere Fiedern, sowie durch dichteren Ueberzug und ver- 
hältnissmässig schmälere Fruchthaufen leicht zu unterscheiden. 

Da WiıLLDEenow unter seinem Acrostechum Javense einige Arten verwechselte und 
Hrn. Brume’s Cheelanthes Moluccana noch zweifelhaft ist, hielt ich es für angemessen, den 
Namen zu ändern. 


Erklärung von Tab. OXXIVP. Fig. 2. 


a. ein gebauetes Exemplar der Nothochlaena semiglabra wit einigen jugendlichen und 
drei entwickelten fruchtbaren Wedeln; der mittlere von der Oberseite, die beiden seitlichen 
von der Unterseite. Nach dem Leben in natürlicher Grösse gezeichnet. 

d. eine obere Fieder mit einem Fragment der Spindel, schwach vergrössert und mit durch- 
fallendem Lichte gezeichnet, um den Aderverlanf deutlich zu machen. 

e. ein geschlossenes Sporangium, noch 3 Sporen enthaltend, von der Seite gesehen. 

d. ein geöfinetes, mehr nach der Vorderseite gewendet, um die Gestalt und die Mündung mit 
ihren Zellen zu zeigen. 

e. fünf Sporen. 

e—.e. unter starker Vergrösserung. 


61 


Lomaria (Plagiogyria) euphlebia Kunze. Tab. CXXV. 


L. fronde coriacea, glabra, subtus pallidiore, oblonga, acuminata, pinnata; 
pinnis remotiusculis, erecto-patentibus, sterilibus lanceolatis, subfalcatis, marginatis, 
margine reflexo obluse denticulatis, basi in petiolum brevem, in rhachi subdecurren- 
tem attenuatis, superioribus obligue adnatis, omnibus apice attenuato cuspidato-acu- 
minalis, cuspide serratis, costatis, costa utrinque, inprimis subtus, elevata, depresso- 
canaliculata, venis distinctis, remotis, subtus elevatis, plerisque furcatis; fertilibus 
(Frondibus) breviter petiolatis, linearibus, obtusis, apiculatis, basi subcordatis, supra 
impresse fusco-venosis; rhachö stipiteque medioeri, quadrangulo, sulcato glabris, 
opacis, purpurascenti-fuscis; rhizomate . 


Lomaria euphlebia Kuxze Pteridogr. Japon. in Monr u. SchuecutenD. bot. Zeit. VI. Sp. 521. 

Japan, ohne näheren Fund- und Standort. Fruchtbaren und unfruchtbaren Wedel zusammen sah 
ich nur. im Zorvinser -Morıtzı’schen Herbar. Fruchtwedel befinden sich aus den Görıne’schen Samm- 
lungen im Herbar des Hrn. v. Röner und in dem meinigen. 


Der Wurzelstock ist noch gänzlich unbekannt. 

Der, wie gedacht, einzige sterile Wedel, den wir sahen, besitzt einen rabenkieldicken, 
51“ langen Strunk, von dem jedoch ein Stück der Basis fehlt. Er ist fast gleich dick, stumpf- 
vierkantig, auf der Oberseite etwas flach, mit einer, in der Mitte vortretenden stumpfen Leiste 
und zwei, durch eine Furche abgegrenzten, stärker vortretenden stumplen Kanten, an der Unter- 
seite mit einer breiteren, aber sehr stumpfen Leiste versehen. Die Oberfläche ist sehr fein 
!edernarbig und der Länge nach kurz gestrichelt (ob von vielleicht im jüngeren Zustande an- 
sitzenden Spreublättchen, mag ich nicht entscheiden), die Farbe am trockenen Farrn ein mattes, 
schmutziges Gelb- oder Roth-Braun. Die Spindel stimmt mit dem Strunke überein, und ist nur 
allmälig, am Ende bis zur Stärke eines Taubenkiels verdünnt. An derselben entspringen die 
Fiedern aus dem der Oberseite zugewandten Theile der Seitenleisten. Mit dieser Beschaffenheit 
von Strunk und Spindel des sterilen Wedels kommt die der fertilen überein, nur ist mir der 
Strunk bis 6'/a” lang vorgekommen und die Färbung desseiben, wie der Spindel, meist inten- 
siver rothbraun. Der Umriss des unfruchtbaren Wedels von 13— 14” Länge*) und bis 6“ Breite 
‚erscheint länglich. Er besteht aus 10 abwechselnd gestellten Fiedern an jeder Seite und einer 
Endfieder. Die unteren stehen auf bis 2’ langen, am etwas erweiterten Grunde aufsteigenden 
Stielen. Je weiter nach Oben die Fiedern stehen, um so mehr verkürzen sich diese Stiele, die 
Fiedern werden aufsitzend, und die vier obersten sind mit der unteren Seite breit und herab- 
laufend angewachsen. Die Endfieder, von mindestens 4—5 Zoll Länge, demnach weit grösser als 
die nächsten Seitenfiedern, ist am Grunde schief, daselbst an jeder Seite mit einem stumpfen Lappen 
versehen und der untere Lappen in die Spindel herablaufend. Die aufrecht- offenstehenden 
Seitenfiedern bis 4'/2” lang und bis 7° breit, schwach sichelartig-lanzettlörmig, am Ende lang 
gespitzt und gesägt, der übrige, deutlich abgesetzte und verdickte Rand fein und stumpf ge- 


*) Die Spitze der Endfieder ist nicht ganz vorhanden. 


62 


zähnelt. Die Textur des Läaubes ist lederartig, steif, die Farbe, im getrockneten Zustande, 
braun, unten blasser, unter der Lupe auf beiden Seiten, besonders der Mittelrippe, wie durch an- 
gedrückte, sehr kleine Härchen etwas schillernd. Die sanft vielbeugige Mittelrippe tritt auf 
beiden Seiten hervor; ist aber auf der Oberseite schmäler, auf der Unterseite breiter, flach und 
etwas ausgerinnt. Die ab- oder oftenstehenden Adern sind weitläufig in etwa /r’“ Entfernung 
von einander stehend, auf beiden Seiten, besonders der unteren, deutlich hervortretend, bald ein- 
fach, bald vom Grunde aus, oder nahe über demselben, seltener mehr dem Rande genähert, 
gabelig und verlaufen gleichstark in die Zähnchen des Randes. 

Die Platte des Fruchtwedels wechselt in der Länge von 10— 14” und in der Breite 
von 2—3”. Die Fiedern desselben sind zahlreicher, 15— 16 an jeder Seite, und deshalb ge- 
drängter, überhaupt, oder doch bis auf die untersten, abwechselnd stehend. Die Fiederstiele vom 
Grunde bis gegen die Spitze des Wedels deutlicher als an dem sterilen Wedel, stielrund, nicht 
in Spindel und Fieder überlaufend. Die untersten Fiedern bis 3'/2“ lang, aber nur 2“ breit, 
uach der Wedelspitze kürzer, linienförmig, hinundhergebogen, am Grunde schief herzförmig, oder 
gerundet, am Ende s’umpf, mit einem kurzen, oft undeutlichen Spitzchen; die Endfieder verlängert, 
am etwas spitzen Ende oft hakenförmig umgebogen, aın Grunde mit einigen, mehr oder minder 
getrennten, halbkreisförmigen Lappen. Die Mittelrippe verhält sich an beiden Seiten wie bei 
den sterilen Fiedern. Auf der Unterseite ist sie von den Sporangien meist nur wenig bedeckt. 
Die Oberfläche der Fiedern zeigt kurze, dunkel braun gefärbte, gabelige Adern in ziemlich aus- 
gebreiteter Richtung, und, anscheinend durch das Trocknen entstandene, feine Längsrunzeln. 
Der das falsche Schleierchen bildende Rand der Fiedern ist häutig und im späteren Alter un- 
regelmässig und seicht gekerbt. Die Färbung der Fiedern auf der Oberseite ist ein bräunliches 
Olivengrün, mit schmutzig -gelbem, durchscheiuenden Rande. Die Fruchthaufen sind ziemlich 
locker, zimmtbraun. 

Die Sporangien zeigen an diesem Farrn, sowie an der verwandten japanischen Z. WVe- 
ponica Kzr. (Pteridogr. japon. a. a. O. p. 508.) und Z. glauca Br. (im folgenden Hefte 
darzustellen) einen eigenthümlichen, wie ich glaube, noch nicht bemerkten und von dem aller übrigen 
Polypodiaceen abweichenden Bau. Der aus 20— 22 Gliedern bestehende Ring, zwischen dessen 
Enden sich 12, nach der mittelständigen Mündung zu breitere Querzellen befinden, umgiebt zwei 
Drittheile und läuft nicht vertikal um das Sporangium, sondern schief, wie bei den Zelicogy- 
ratis. Es unterscheiden ihn von denselben jedoch die Zellen der Mündung.*) Dieser schiefe Ring 
ist von bellgelber Färbung, mit rothbraunen Scheidewänden und Rändern. Das Sporangium ist von 
ziemlich birnförmiger Gestalt, sanlt in einen dicken Stiel verengt, welcher etwa ein Drittheil der 
ganzen Länge einnimmt; die blassgelbe Haut des Sporaugiums zeigt grosse, unregelmässig rhom- 
bische, nach dem Stiele zu stark verlängerte Zellen. Die verhältnissmässig kleinen Sporen 
sind blassgelb, kurz und stumpf dreikantig-pyramidalisch, an den Flächen bald mehr, bald 
weniger vertieft. Sie bieten, je nach der Lage, ein oft ziemlich verschiedenes Ansehen dar. 

So verschieden der Bau der Sporangien von dem aller anderen untersuchten Zomarien, 
mit Ausnahme der Z. Neponica und Z. glauca Bu. ist: so glaube ich doch nicht, dass eine 
Abtrennung dieser, sonst mit den Gattungsgenossen übereinstimmenden Arten rathsam, oder 
die Aufnahme dieser Kennzeichen in die Diagnose nothwendig sei. Meiner Ansicht nach werden 
hier überhaupt mikroskopische Kennzeichen niemals zu einer’natürlichen Anordnung führen, und sie 


*) Solche Sporangia können plagiogyrata genannt werden. M. s. botan. Zeit. VII. 1849. Sp. 867. 


dürfen nur als leitende benutzt werden. Die Arten mögen indess als Section unter dem Namen //a- 
giogyria bezeichnet werden. Von Z. ornöfolia unterscheiden Z. euphlebia die entfernt 
stehenden und spreublättchenlosen, länger zugespitzten, auch lockerer geaderten sterilen Fiedern; 
von meiner L. cuspedata die gedrängt stehenden, kürzeren und breiteren, am Ende stumpfen, 
fruchtbaren, sowie die Aderung der sterilen Fiedern. In die Nähe dieser beiden Arten ist jedoch 
L. euphlebia ıu stellen. 


Evklärung von Tab. OXXVP. 


a. Der unfruchtbare Wedel von ZLomaria euphlebia aus dem ZoLLinGer-Morıtzi’schen 
Herbar, in der Mitte umgebogen, so dass die Basis des Laubes von der Unterseite zu sehen 
ist. Die Endfieder an der Spitze ergänzt. 

6. der Fruchtwedel ebendaher, aber mit denen meiner Sammlung übereinstimmend. Einige 
untere, aus Mangel an Platz, abgeschnittene Fiedern und einige der oberen durch Drehung 
von der Oberseite sichtbar. Beide Wedel mit den noch vorhandenen Theilen des Strunks 
und in natürlicher Grösse. 

e. ein Stück einer unfruchtbaren Fieder, schwach vergrössert, um Mittelrippe, Aderung und 
Rand deutlicher zu zeigen. 

d. ein geschlossenes Sporangium mit seinem Stiele, von der Vorderseite gesehen. 

e. dasselbe von der Hinterseite. 
dasselbe in der Seitenansicht. 

g. ein geöffnetes Sporangium, schief von Vorn gesehen. 

h. fünf Sporen in verschiedener Ausbildung und Lage. 

d— h. unter starker Vergrösserung. 


Allantodia Hohenackeriana KuUnzE. Tab. OXXVI. 


Ad. fronde membranacea, flaccida, glabriuscula, opaca, olivacea, subtus di- 
lutiore, lanceolata, longe acuminata, leviter flexuosa, pinnato-pinnatifida s. subhipin- 
nata; pinnis in petiolo brevi subdecurrentibus, divergenti-patentibus, remotiusculis, 
oblique oblongis, sursum auriculalis, apice attenuatis, plus minus obtusis, inferiori- 
bus divaricatis, abbreviatis, superioribus confluentibus; pinnulis lacinüisve ovato- 
elliptieis, subfalcatis, rotundatis truncatisve, basi cuneata decurrentibus, plus minus 
confluentibus, margine cartilagineo serratis incisisve; soris magnis, approximatis, 
demum confluentibus; indusiis bullatis, pallide fuscis; rhachibus partialibus margi- 
natis, glabris, universali stipiteque brevi s. brevissimo angulatis, laxe squarroso- 
paleaceis; rhizomate brevi, horizontali, caespitoso, dense ferruginen -paleaceo. 


Getrockn. Samm]l. Honenacker pl. Ind. or. (Terra Canara) ed. R. F. Honznacker. 1847. 
No. 211. 
In der Provinz Canara in Vorder-Indien, bei der Stadt Mangalor von Hrn. Merz zur Regenzeit 
gesammelt und von Hrn. Honenacker mir mitgetheilt. Der Boden, in dem sie wächst, ist ein rolher 
Lehm. Auch im Herbar des Hrn. Auex. Braun sah ich die Pflanze. 


Der Wurzelstock ist etwa federkielstark, oder dicker, horizontal, etwa ?/a‘ lang, sehr 
dicht von kleinen linienförmigen, fast haarartigen, rostrothen Spreublättchen bedeckt, entwickels 


un 


nach Unten im Verhältniss starke, rigide, vielbeugige, bis 1'/a“ lang beobachtete, gefurchte, braune, 
rostroth filzige, mit gewundenen, starren Fasern häufig besetzte Faserwurzeln. Nach Oben steheu 
dicht gedrängt 6—8 etwa taubenkielstarke, in den grössten Wedeln, bis 2” lange, an den klei- 
neren kaum zolllange Strünke. Dieselben sind ziemlich geflügelt- oder doch scharfkantig, auf der 
flachen Oberseite gerinnt, von fahl röthlicher Farbe, und mit zahlreichen abstehenden, verhält- 
nissmässig langen, jedoch ungleich grossen, linien -pfriemförmigen, rostbraunen Spreublättchen be- 
setzt. Die an der unteren Hälfte dem Strunke gleichende, nur verdünnte, an der oberen flachere, 
breiter geflügelte und ziemlich kahle Hauptspindel ist sanft hinundhergebogen oder gekrümmt, 
und erreicht bis 11” Länge. Die Substanz des Laubes ist etwas schlaff und häutig, mit einigen 
zerstreuten weissen Härchen auf beiden Seiten, der Rand schwach knorpelartig verdickt, die 
Aderung deutlich, die Farbe ein oben dunkleres, unten helleres, aber durchaus mattes Oliven- 
grün. Die Laubplatte zeigt einen lanzettförmigen Umriss, nach dem Ende lang und sanft ver- 
schmälert und lang zugespitzt; nach dem Grunde etwas weniger verengt. Die Theilung ist in 
der Mitte doppelt gefiedert an entwickelteren Exemplaren, an jüngeren und an jenen nach beiden 
Enden zu gefiedert-fiedertheilig, gegen die Spitze einfacher und an dieser selbst nur fiedertheilig 
und eingeschnitten. Die Fiedern, deren Anzahl an jeder Seite etwa 20 bis zu den in der We- 
delspitze zusammenlaufenden beträgt, stehen an der Spindel auf sehr kurzen, beiderseits flügelran- 
digen und herablaufenden Stielen, sind ziemlich entfernt von einander, nur gegen die Wedelspitze 
genähert, in meist offenstehender Richtung, die unteren mehr abstehend, und die untersten her- 
abgebogen. Sie sind in der Mitte bis zolllang, nach beiden Seiten an Grösse abnehmend, be- 
sonders nach Oben zu; die unteren verkürzt, aber breiter. Ihr Umriss ist stets ungleich und 
wechselt zwischen dem Länglichen und dem Eirunden, am Grunde, besonders oberwärts, Ge- 
ohrten. Bald sind sie am Ende in eine kurze und stumpfliche Spitze vorgezogen, bald sehr 
stumpf, oder zugerundet. Die entwickeltsten sind bis gegen die Spitze gefiedert, mit gerandeten 
Spindelchen, andere tief fiedertheilig, noch andere an jüngeren Exemplaren nur eingeschnitten- 
gebuchtet. Die Rippen unten schwach erhoben, oben flach gerandet, etwas hinundhergebogen. 
Die am Grunde herablaufenden Fiederchen, oder die denselben entsprechenden Abschnitte, er- 
scheinen nach Oben zu stets grösser, als nach Unten, bald eirund-elliptisch, gerundet oder ge- 
stutzt, die Oehrchen der untersten Fiedern verkehrt eirund. Die Adern wenig vortretend, von 
der Rippe aufsteigend, in wenige, bisweilen gabelige Zweige fiederartig getheilt. Der Rand 
über der Basis scharf und verhältnissmässig gross gezähnt. 

Die Fruchthaufen entspringen regelmässig an den Aderzweigen, sind verhältnissmässig 
gross, oval-länglich, oft auch gebogen, und an den Enden den Aderlauf verlassend, an den ent- 
wickelteren Exemplaren etwa 8 auf jedem Fiederchen, an unentwickelteren weniger, und hier 
oft auch der an der Rippe aufsteigenden Ader eingefügt. Im reiferen Alter fliessen sie ge- 
wöhnlich zusammen, und ihre Farbe ist ein dunkles Rostbraun. Die Schleierchen entsprechen 
in der Form den Fruchthaufen, sind gewölbt, von fester, lederartiger Textur und bräunlicher 
Farbe, an dem oft geschweiften Rande etwas heller, und werden von den anschwellenden Spo- 
rangien gehoben. Die letzteren, von der gewöhnlichen zusammengedrückt-kugeligen Forsnı, mit 
einem mässig ‚langen Stiele, zeigen eine durchscheinende, gelbliche, lockerzellige Haut mit 8 
ziemlich breiten Querzellen und einen 15— 16gliedrigen tief gelben Ring mit rothbraunen, 
breiten Scheidewänden und Innenrande. Die gelblichen Sporen sind elliptisch-dreikantig, mit 
verdünnten Kanten. 

Die von Hrn. Rogert Brown aufgestellte, von KauLruss und mir angenommene 
Gattung Allantodia wurde von Hrn. Presr eingezogen und theils zu seinem Athyrium, von 


65 


Asplenium nicht zu trennen, theils zu Drplaxeum, theils, obgleich zweifelhaft, zu seinen Ze- 
midictyon gebracht. Hr. J. Smirn bringt die von ihm erwähnten Arten sämmtlich zu Asple- 
neum. In der Beschaffenheit der Schleierchen, welche von festerer Textur, stets gewölbt, oft 
stark gewölbt sind und sich nicht, wie bei Aspleneum, zurückziehen, sondern durch Aufheben 
geöffnet werden, scheint mir aber Allantodia von Asplenium unterschieden werden zu können. 
Dass, wie der Begründer der Gattung es angiebt, beide Ränder des Schleierchens auf derselben 
Ader angeheftet wären, kann ich an den meisten Arten, selbst an ganz jungen Früchten der A. 
australis R. Br. nicht deutlich wahrnehmen. An Allantodia Brunoniana Waruı. ist es 
aber nicht zu bezweifeln. Die Gattung Zotzea Kr. u. Karsrt. steht Allantodia sehr nahe, 
und einige indische Arten, aus denen ZENKER eine besondere Gattung (Solenopteris in litt.) 
zu bilden Willens war, deren Indusien jedoch nicht gewimpert sind, können ohne grosses Be- 
denken mit Allantodia verbunden werden. Sie möchten jedoch mit Zotzea im Leben noch 
genauer zu untersuchen sein. 

Die hier beschriebene Art weicht von allen übrigen mir bekannten Allantodien durch 
den kurzen Strunk und die haarartigen Spreublättchen desselben und des Wurzelstocks we- 


sentlich ab. 
Erklärung von Tab. OXXVI. 


a. Ein jugendliches, aber schon fruchtbares Exemplar von Allantodia Hohenackeriana 
mit 3 Wedeln, der dem Rande nächste von der Oberseite, die beiden anderen von der 
Unterseite. 

6. der Wurzelstock eines entwickelten Exemplars, mit 9 Strünken und einem Fruchtwedel von 
der Unterseite gesehen. 

ec. ein noch mehr entwickelter, doppelt gefiederter Fruchtwedel von der Unterseite, am Grunde 
mit dem Strunke aufgeschlagen. 

a—.c. in natürlicher Grösse. 

d. eine Fieder mit einem Stücke der Hauptspindel, fruchtbar, von der Unterseite und schwach 

vergrössert, um Form und Stellung der Kruchthaufen, sowie die Aderung zu zeigen. 

ein Fragment mit zwei ansitzenden Schleierchen, etwas mehr vergrössert. 

ein geschlossenes Sporangium auf seinem Stiele und 

vier Sporen, unter starker Vergrösserung. 


Rus 


Adiantum pauperculum Kunze. Tab. CXXVIT. 


A. fronde coriacea, glabra, opaca, laete viridi, subtus pallida, ovata, acumi- 
nata, basi tri-, superius bipinnata, apice pinnata; pinnis remotis, petiolatis, putenti.- 
bus, curvulis, inaeguali-triangularibus, inferioribus deorsum auctis; pinnulis in pe- 
tioli brevissimi, subtus inserti apice disciforme articulatis, remotis, patenti-diver- 
gentibus, e basi inaeyuali, sursum truncata oblique-ovatis s. ellipticis, subauriculatis, 
obtusis, supremis rhombeis, omnibus pinnatim venosis, (venis paucis, immersis), mar- 
gine levissime crenato reflexis; soris lateralibus 3—5, indusii basi insertis, 
elevatis; induseis reniformibus, pallidis; rhachibus, petiolis stipitegue medioeri, basi 
adscendente, rigidis, ebeneis; rhizomate brevi, horizontali, dense fusco-paleaceo, 


vudicoso. 


66 


An Felsen des Libanongebirges in der Provinz St. Yago von Cuba im Mai 1844 von Hrn. J. 
Lıxoex gesammelt (No. 1864). In meinem Herbarium. 


Der Wurzelstock meines Exemplars, von der Dicke eines Schwanenkiels, misst nur 1, 
wird von dichten, steilen, schwarzbraunen, lanzettförmigen Spreublättchen an dem treibenden Ende, 
nach Unten von sehr häufigen, 1—2‘ langen, starren, vielbeugigen, verzweigten, braunen, dicht 
filzigen und verwirrten Faserwurzeln; nach Oben aber von zahlreichen, gedrängt abwechselnd ge- 
stellten Strünken bedeckt. Diese sind deutlich aufsteigend, taubenkieldick, ziemlich stielrund, 
oben tief ausgerinnt, 6—7” lang, steif, ebenschwarz, am Grunde mit sehr einzelnen Spreu- 
blättchen besetzt, welche denen des Wurzelstocks gleichen. Die Hauptspindel, von der Beschaf- 
fenheit des Strunks, ist, besonders gegen das Ende, sanft gebogen, verdünnt sich erst am oberen 
Theile, und erscheint an den Stellen, wo sie Zweige ausschickt, etwas verdickt. Die Spindeln 
zweiter und dritter Ordnung sind beträchtlich verdünnt, etwas aufgebogen und mit sehr kleinen, 
warzenförmigen, am Ende flachen Stielchen besetzt, auf welchen die Fiederchen eingelenkt sind. 
Die Laubplatte ist 7— 9” lang, und am Grunde gegen 5“ breit, von eirundem, lang zuge- 
spitztem Umriss, am Grunde dreifach-, weiter nach Oben doppelt-, am Ende einfach gefiedert. 
Die Fiedern, von denen 7— 10 zusammengesetzte an jeder Seite stehen, sind gestielt, je höher 
sie stehen, um so kürzer gestielt, die untersten entgegengesetzt, bis 11/4“ entfernt, die oberen 
etwas mehr genähert und mehr abwechselnd, sämmtlich oftenstehend; die unteren, ungleich ge- 
streckt-dreieckig, die abwärts gerichteten unteren Fiederchen mehr verlängert und mit zahlrei- 
cheren Fiederblättchen versehen, die oberen allmälig einfacher, nur am Grunde doppelt gefiedert, 
oder ganz einfach gefiedert, und dann von dem länglichen, am Ende stumpfen Umrisse der eben- 
falls kurz gestielten Fiederchen an den unteren Fiedern. Die Fiederblättchen stehen entfernt, 
das kurze, am Ende scheibenförmige eingelenkte, ebenschwarze Stielchen tritt an der Unterseite 
ein, auf der Oberseite ist es kaum zu bemerken. Die Länge der Blättchen beträgt etwa 3, 
die Breite ungefähr 2; sie sind schief eirund, oder elliptisch, nach Oben mehr oder minder 
deutlich geohrt, die endständigen, oft verkehrt-eirund oder trapezisch. Die Laubsubstanz ist fest 
und etwas dicker als an den Gattungsverwandten, der Rand etwas zurückgebogen, wo Frucht- 
haufen stehen eingekerbt; die Farbe ein mattes, aber helles, gelbliches, oben dunkleres, unten 
lichteres Grün. Adern sind mit auffallendem Lichte nicht deutlich wahrzunehmen; bei durch- 
fallendem bemerkt man, dicht über dem Einfügungspunkte entspringend, drei aufgerichtete, vor 
dem Rande schwach verdickt endigende Adern, von welchen die seitlichen gewöhnlich einfach, 
seltener eine gabelig getheilt; die mittlere aber entweder gabelig, oder, und zwar regelmässig 
an den grössten Fiedern der Wedelspitze, fiederartig, jedoch nur in 4 Zweige getheilt ist. An 
den verdickten Enden dieser Adern der Aderzweige entwickeln sich auf jeder normalen Fieder 
3 bis 5 Fruchthaufen; nur an sehr kleinen, verkümmerten Fiederchen 2, oder bisweilen erscheint 
zur ein einziger. Diese Fruchthaufen sind im Verbältniss zu den Fiederchen gross, im ent- 
wickelteu Zustande kreisrund und von zimmtbrauner Farbe. Das noch eingeschlagene falsche 
Schleierchen ist halbrund, und erscheint durch die Einkerbung am Laubrande etwas mondförmig, 
von Textur dünn und fest, aus chlorophylihaltigen Zellen mit gebogenen Wänden gebildet, und 
von Farbe blassgelb. Während bei den meisten Adiantumarten der Fruchthaufen der umge- 
schlagenen Fläche des Schleierchens eingefügt ist, sitzt er hier an der Basis desselben, wo es 
sich von der Laubsubstanz scheidet. Dasselbe findet bei Ad. radiatum (Cheilanthes J. Sm.) 
und einer noch unbeschriebenen Art (Ad. regulare fil. Brasil. ined. ce. fig.) statt. Es scheint 
mir aber kein ausreichender Grund vorhanden, deshalb diese Arten abzutrennen und zu Ohee- 


67 


lanthes zu stellen. Hat sich das falsche Indusium von Ad. pauperculum gehoben und zu- 
rückgeschlagen: so nehmen die Fruchthaufen, welche aus etwa 20— 25 Sporangien bestehen, 
die oben angegebene Form an. Diese sind von schwach zusammengedrückt kugeliger Gestalt, mit 
einem mässig langen Stiele versehen, aus einer blassgelblichen, locker zelligen Haut gebildet, 
zeigen 8—9 kurze Mündungszellen und einen 17— 18gliedrigen schwefelgelben Ring, mit rotb- 
braunen Scheidewänden und Innenrande, Die kleinen Sporen sind kurz bohnenförmig, dreikantig 
und braun. 

Von allen beschriebenen Arten der Gattung ist die vorliegende auffallend verschieden. 
Das vorher erwähnte Ad. regulare mühe weicht durch abstehende, einfach gefiederte Fiedern, 
trapezisch -längliche Fiederchen, zahlreiche Fruchthaufen und behbaarten Strunk und Spindel 


wesentlich ab. 
Erklärung von Tab. OXX VII 


a. Ein Exemplar von Adiantum pauperculum mit dem Wurzelstocke, an dem ein Frucht- 
wedel erhalten und von der Unterseite dargestellt ist. 

6. die Laubplatte eines anderen Fruchtwedels, von der Oberseite gesehen. Beide in natür- 
licher Grösse. 

c—e. seitenständige Fiederchen mit Fragmenten der Spindelchen. 

mit 3 noch von den Schleierchen bedeckten Fruchthaufen, 

mit 4 entblössten Fruchthaufen, beide von der Unterseite. 

mit 5 Fruchthaufen und geöffneten Schleierchen von der Oberseite. 

ein Endfiederchen mit 5 Fruchthaufen, deren Schleierchen zurückgeschlagen sind, von 

Oberseite. 

c—f. schwach vergrössert, die Aderung mit durchfallendem Lichte gezeichnet. 

ein Stück des Schleierchens. 

ein geschlossenes Sporangium von der Seite gesehen. 

ein geöffnetes, von vorn. 

drei Sporen. 

g—. unter starker Vergrösserung 


f. 
£ 
j 


Lindsaya Schomburgkii KrorzscHh, Teb. CXXFTIIT. 


L. fronde subcoriacea, distinete venosa, glabra, opaca, subtus pallidiore, line- 
ari, obtusa, pinnata; pinnis numerosis, breviter petiolatis s. subsessilibus, erectis, ap- 
proximatis s. imbricatis, subflabellatis s. dimidiato-ovatis, falcatis, obtuse subapieu- 
latis, basi attenuatis, suprema truncato-flabellata, omnibus in margine superiore s0- 
rophoris; soris subcontinuis; indusio brevi; stipite mediocri, basi paleaceo rhachique 
tetragonis, flexuosis, purpurascenti-fuscis, nitidis; rhizomate horizontali, denso, 
fusco-paleaceo, paleis lineari-subulatis. 


‚Lindsaya Schombnrgkii Kıorzsen, Beitr. z. e. Fl. d. Aequinoct. Geg. d. n. Welt. Linnaea 


XVII. p. 545. 


Lindsaya Schomburgkii Kunze, fil. Kegel. Linn. XXI. p. 225. (in adnot.) 
10 


68 
Lindsaya Schomburgkii Kunze in Mon u. ScurecutennaL botan. Zeit. VIII. 1850. Sp. 349. 
—  trapeziformis ?. Hooker spec. fil. I. p. 214 (ad partem). 


Im britischen Gujana von den Brüdern Roserr und Rıcnarnp Scuomgursk entdeckt. Exemplare 
von Ersterem Coll. 1841. No. 27. (5.) oder No. 347. nach Hooker (Hb. propr.); von Letzterem die 
Originalexemplare im Herb. gener. Berol. No. 278. und daraus in meiner Sammlung. 


Der Wurzelstock, im Berliner Herbar vorhanden, ist kurz, horizontal, gebogen, von der 
Dicke eines starken Rabenkiels, mit linien-pfriemförmigen kleinen braunen und glänzenden Spreu- 
blättchen dicht besetzt, wie auch die Basis des Strunks und erscheist kriechend, rasen- 
artig. Er trägt nach oben zahlreiche dichte Strünke und entwickelt nach den Seiten und nach 
Unten häufige, dünne, aber feste, bis 2 lange, etwas hinundhergebogene, sparsam bezaserte, 
schwarzbraune Faserwurzeln. Der Strunk misst 6— 9“, ist am Grunde stumpfkantig, schwärzlich 
angelaufen, von der Dicke eines Rabenkiels, oder dünner, im weiteren Verlaufe wird er schärfer 
vierkantig, ist auf der Oberseite ausgerinnt, sanft hinundhergebogen, und von purpur-brauner, 
glänzender Färbung, mit Ausnahme einzelner zerstreuter Wärzchen, glatt. Die Spindel gleicht 
dem Strunke, ist aber, besonders nach Oben, stark verdünnt, übrigens, mit Ausnahme des unteren 
Theils, wo die Fiedern entfernter stehen, nur an einzelnen Stellen sichtbar. Der im Umriss 
linienförmige, durch die gestutzte Endfieder stumpfe Wedel erreicht bis 14° Länge und bis 2” 
in der Breite. Die Fiedern sind zahlreich, bis 20 an jeder Seite der Spindel. Sie stehen‘ meist 
abwechselnd, am Grunde des Wedels weitläufiger und sind hier am grössten, bis 1%‘ lang und 
bis 10‘ breit; nach Oben zu allmälig gedrängter und decken einander zum Theil, auch nehmen 
sie an Alan allmälig, nur bisweilen nahe an der Wedelspitze beträchtlicher, ab. Wie der 
Grösse sind sie auch der Form nach verschieden. Die Stielchen der Fiedern sind an den un- 
teren am längsten, jedoch kaum 1° erreichend; an den obersten, mit Ausnahme der wiederum 
länger gestielten Endfieder, fast verschwindend. Sie erscheinen sämmtlich aufgerichtet. Die un- 
tersten Fiedern können fast mondförmig genannt werden, und der Innenrand ist hier nur kurz, 
der Aussenrand stumpf. Zufällig erscheinen sie wohl auch mit einigen weiten und stumpfen 
Einschnitten versehen, demnach unregelmässig gelappt. An den höheren Fiedern erscheint die 
Spitze deutlicher und mehr vorgezogen, oft, namentlich wo die Fruchtlinie vor der Spitze auf- 
hört, lässt sich ein vortretendes stumpfes Spitzchen bemerken. Der Unterrand ist sichelförmig 
gebogen. Je weiter man die Fiedern nach der Wedelspitze zu verfolgt, nimmt bei manchen 
Exemplaren früher, bei anderen später, der Innenrand an Länge in gleichem Verhältnisse zu, 
wie der Oberrand kürzer wird und so geht die Mond- oder Sichelform in die, jedoch stets noch 
ungleichseitige, Fächelform über, an welcher der Hauptnerv immer noch den Unterrand der Fie- 
der sicher erkennen lässt; indem der Oberrand schwächer, aber doch auch verdickt gerandet er- 
scheint. Erst an der Endfieder verschwindet dieser Unterschied der Seiten, und sie ist ziemlich 
regelmässig fächellörmig. Die Basis aller Fiedern ist keilartig verengt und die Laubsub- 
stanz läuft mehr oder weniger weit an dem Stielchen herab. Die Laubsubstanz ist dichtiund fest, 
lederartig, die Farbe am getrockneten Farrn auf der Oberseite dunkelgrün, auf der Unter- 
seite lichter, mehr mit Gelb gemengt, auf beiden Seiten ohne Glanz; die Aderung . vor- 
stehend, deutlich, besonders auf der unteren, dicht, vom Stiele aus fächelförmig drei- bis vierfach 
wiederholt gabelig, die stärksten Adern an dem Unterrande hinlaufend, und an den untersten 
Fiedern ein Hauptstamm von dem Fiederstiele bis gegen die Hälfte dieses Randes fortgesetzt; 
die feinsten Adern nach dem Oberrande zu. Die Enden aller Aderzweige gehen, wenig verdickt, 
bis zur Fruchtlinie; stärker verdickt nach dem unfruchtbaren Oberrande der Fruchtfiedern. 


—mm——n 69 ———m—ne 


(Sterile Fiedern sah ich noch nicht.) Der Laubrand erscheint abgesetzt, knorpelartig und 
umgeschlagen. 

Die Fruchtlinien nehmen regelmässig den ganzen Ober- und Vorderrand der Fieder ein; 
bisweilen bleibt jedoch an der Ecke, welche Vorder- und Unterrand bilden, ein Theil der Frucht- 
linie unentwickelt und es tritt jener alsdann in einer stumpfen Spitze etwas hervor. Die Frucht- 
linie ist von mässiger Breite und, nur wenn die oben erwähnten Einschnitte der Fiedern vor- 
handen sind, unterbrochen. Die Farbe ist ein mattes Zimmtbraun. Die Sporangien stehen dicht 
gedrängt, zeigen einen langen und dicken, oberwärts angeschwollenen Stiel, sind zusammenge- 
drückt-kugelig und aus einer durchsichtigen, blassgelben, wenig zelligen Haut, mit 8 Queerzellen 
an der Mündung, gebildet. Der, den Scheitel wenig überragende 14gliedrige Ring ist gelb, mit 
rothbraunen Scheidewänden und Innenrand, das Endglied oben schief abgestutzt. Die blassgelben 
Sporen stumpf dreieckig-pyramidal, in der Seitenansicht von einer dunkleren Linie getheilt. Das 
Schleierchen schmal, häutig, bleich, randschweifig, scheint sich bald zurückzuziehen, wenigstens 
fand ich es an den untersuchten Exemplaren stets umgebogen und meist von den Sporangien 
bedeckt. 

Von Hrn.HooKker wurde die vorliegende Art, wie ich glaube mit Unrecht, als jüngerer 
Zustand zu seiner Var. major der Lindsaya trapeziformis (L. falcata Dry.) gerogen. An 
den oben angeführten Orten habe ich aber nachzuweisen gesucht, dass theils Z. faleata nicht 
der jüugere Zustand von Z.trapexöformis sein könne, theils die Z. Schomburgkii Ku. eine 
von dieser Z. falcata durch sichere Kennzeichen getrennte Art sei. Sie unterscheidet sich 
hauptsächlich durch aufrecht-offenstehende, nicht horizontal abstehende, mehr fächelförmige, 
dichter und deutlicher geaderte Fiedern, sowie durch gestutzt-fächelförmige Endfieder. Diese Art 
wurde bis jetzt nur im britischen Gujana beobachtet, wo Z. falcata allerdings auch vorkommt; 
letztere ist aber auch in Brasilien gefunden worden. 


Erklärung von Tab. OXXVIII. 


a. Der Wurzelstock von Zindsaya Schomburg/ii mit abgeschnittenen Wedeln. 

db. der untere Theil eines ungewöhnlich grossen fruchtbaren Wedels mit tief gelappten Fiedern 
und einem Theile des Strunks. Beide aus dem Berliner Herb. generale. 

ce. u. d. Wedel aus meiner Sammlung, am Grunde umgeschlagen, um die Oberseite der 
Fiedern zu zeigen. d. mit völlig erhaltenem Strunk und gegen die Wedelspitze mehr zu- 
sammengezogen als e. 
a.—d. in natürlicher Grösse. 

e. eine Fieder auf ihrem Stiele von der Unterseite besonders und schwach vergrössert, um 
Aderung, Fruchtlinie und Schleierchen zu zeigen. 

f. ein geschlossenes und 

g. ein geöffnetes Sporangium. 

h. drei Sporen. 
F.— h. stark vergrössert. 


10* 


Oleandra hirtella Miquveu. Tab. OXXIX. 


O0. fronde coriacea, subtus ubique, supra imprimis versus costam albo -pilo- 
sula, e basi cuneata s. rotundata lanceolata, apice breviter acuminata, marginata, mar- 
gine repando-undulato, eiliato, costata, costa supra sulcata, basi subtus fusco -palea- 
cea; soris majusculis, costae propinquis, linea subirregulari, nec basin, nec apicem 
frondis attingente dispositis; indusüs reniformibus, directione inter frondis apicem 
et marginem media apertis; stipite tenui, brevi, peloso et paleaceo; phyllobasi medi- 
ocri piloso-paleacea; caudice valido, erecto, scandente, remote et breviter divergen- 
t!-ramoso, confertim s. subverticillatim frondigero, dense paleaceo, paleis adpressis, 
eiliatis, rufescentibus, demum cunescentibus, radicante; radicibus solitarüis, longissi- 
mis, cano-villosis. 


Aus den Gebirgen von Java wurde diese ausgezeichnete Art zuerst in den botanischen Garten 
zu Amsterdam eingeführt und ich verdanke der Freundschaft des Directors, Hrn. Mıouer, sowohl lebende 
als getrocknete Exemplare, Zeichnung und Beschreibung der cultivirten Pflanze. Die wildgewachsene 
kenne ich noch nicht. 


Der stielrunde, stellenweise etwas zusammengedrückte überirdische Stock ist von der 
Dicke eines Schwanen- oder starken Gänsekiels und steigt hinundhergebogen einige Fuss hoch 
aufwärts, entwickelt an sehr entfernten Punkten einzelne, kurze, 3— 4‘ lange, horizoutal ab- 
stehende und dem Hauptstocke gleichende Zweige. Alle diese Theile sind dicht mit ange- 
drückten, dicken und grossen, 2 — 3’ langen, ei-lanzettförmigen, spitzen, mehr oder minder lang 
gewimperten, an den jüngeren Trieben rostfarbigen, an älteren mehr grau-braunen, mit einem 
grossen, dunkeln, verdickten warzenartigen Punkte oder Flecken über der Basis ansitzenden 
Warzenschuppen oder Spreublättchen bedeckt. Nur an den ältesten Theilen des Stocks stehen 
die verlängerten Spitzen derselben etwas ab. Ebenfalls einzeln und an unbestimmten entfernten 
Stellen entwickeln sich Wurzeln, welche bis 5” lang, etwa !/a“ dick, von fester Textur, unge- 
theilt, vielbeugig, schmutzig-grün und mit weisslichen gegliederten Haaren besetzt sind. Sie 
zeigen, wie die Luftwurzeln der Orchideen, ein grünes Spitzchen, senken sich in benachbarte 
Gegenstände und die unteren auch in die Erde ein. Die Wedel treten unter dem treibenden 
Ende des Stocks hervor, sind genähert, oder unregelmässig zu 4 und mehreren in Wirtel ge- 
stell. — Die an den Arten der Gattung so charakteristische Laubbase (»Ayllobases, phyllopo- 
dium oder cormobasis) ist hier nur 1— 3° hoch und bis 2/3“ dick, walzenrund, am Ende nur 
wenig erweitert, scheibenförmig, aussen braun gefärbt, und mit, denen des Strunks gleichenden, 
nur kleineren Warzenschuppen besetzt. Der auf dem Ende eingelenkte Strunk ist bald kürzer 
bald länger als die Laubbase, etwa 2—3‘ lang, gewöhnlich etwas dünner, von der Laubsub- 
stanz mehr oder weniger gerandet, kantig, auf der Oberseite ausgerinnt, und mit zerstreuten 
kleinen lanzett-pfriemförmigen, braunen Spreublättchen besetzt. Die Laubplatte erreicht bis 13 
Länge und in oder über der Mitte bis 2'/” Breite. Die Richtung der Wedel ist im jüngeren 
Alter aufrecht, oder aufrecht offenstehend; im späteren abstehend oder herabgebeugt. Die Textur 
der fruchtbaren Wedel fest, lederartig, aber nicht dick; der jüngeren und unfruchtbaren zarter 
und dünner, der Rand etwas knorpelartig verdickt, geschweift-wellenföormig. Die Mittelrippe 
ziemlich stark, auf der Unterseite etwas gewölbt, an den Seiten gerandet mit einer schwachen 


71 


Leiste in der Mitte und einer seichten Furche an jeder Seite derselben; auf der Oberseite flacher, 
stärker gerandet und mit einer nach der Basis des Wedels zu sich vertiefenden und zugleich 
erweiternden Rinne, welche sich in die des Strunks fortsetzt. Nach der Wedelspitze zu ver- 
dünnt sich die Rippe plötzlich und stark. Die Farbe der Mittelrippe ist grün, nach der Basis 
zu wird sie bräunlich und zeigt, besonders an der Unterseite, ziemlich häufige, denen des Strunks 
gleichende braune Spreublättchen. Neben denselben und im ganzen Verlaufe bemerkt man ziem- 
lich dichte weisse Gliederhaare, welche, auf der Unterseite zahlreicher, sich über die ganze Laub- 
fläche und den Rand verbreiten, auf der Oberseite sparsamer, und besonders in der Nähe der 
Rippe, beobachtet werden, nach Aussen zu aber fast völlig verschwinden. Der Umriss der Wedel 
ist mehr oder weniger breit lanzettförmig, die grösste Breite in, oder etwas über der Mitte, die 
Basis keilförmig, bald mehr gerundet, bald verengt herablaufend, das Ende mit einer ziemlich 
kurzen und stumpflichen, oft auch etwas scharfen oder gekrümmten Spitze versehen. Die sehr 
dicht stehenden, schwach und unten etwas mehr als oben, vortretenden Adern verlaufen in wenig 
offenstehender Richtung, sind meist dicht über ihrem Ursprunge aus der Mittelrippe gabelig ge- 
theilt, der untere Zweig ist gewöhnlich sehr bald, selten weiter nach Aussen, nochmals gegabelt; 
höchst selten der obere Gabelzweig. So verlaufen die Gabelzweige parallel, und am Ende wenig 
verdickt in den knorpelartigen Rand der Platte. Die Gliederhaare zeigen sich zum grössten 
Theile, jedoch nicht ausschliesslich, im Verlaufe der Adern. 

Die Fruchthaufen entspringen in !/ bis 2'/2 Linien Entfernung von der Mittelrippe 
aus dem oberen, einfachen, unverdickten Aderzweige, an der nach Vorn gerichteten Seite, aber 
etwas schief, so dass sie in eine Richtung fallen, welche zwischen der nach dem Rande und der 
Spitze des Wedels ziemlich in der Mitte liegt. Sie stehen in einer unregelmässigen Linie, 
welche an beiden Enden mehr unterbrochen ist, als in der Mitte und die ich weder die Basis 
noch die Spitze des Wedels erreichen sah. Gewöhnlich wird sie weiter von der Spitze als von 
der Basis entfernt abgebrochen, und die unteren Fruchthaufen sind der Mittelrippe mehr ge- 
nähert als die mittleren und oberen. Die Fruchthaufen zeigen, mit denen der übrigen Arten von 
Oleandra verglichen, eine mittlere Grösse, mögen aus etwa 40— 50 Sporangien gebildet sein, 
besitzen den der Gattung gewöhnlichen mond- oder nierenförmigen Umriss und sind von brauner, 
jung mehr gelblich-rother Färbung. Die Sporangien, von zusammengedrückt-kugeliger Gestalt, 
kurz und dick gestielt, bestehen aus einer weissen, grosszelligen Hant mit 9 mässig breiten 
Mündungszellen und werden von einem 1dgliedrigen gelben Ringe, mit orangefarbigen Scheide- 
wänden und Innenrande, der wenig über den Scheitel reicht, umgeben. Die stumpf mond- oder 
halbkreisförmigen, im Verhältniss grossen Sporen sind fahlgelb, von zelliger Oberfläche und mit 
einem lichteren, durch einige Scheidewände getheilten Flügelrande an der Wölbung umgeben. 
Das Schleierchen nierenförmig, kahl, seicht randschweifig, an dem Ausschnitte röthlich-braun, zum 
grössten Theile gelb, an dem verdünnten Rande blasser, durchaus von fein zelliger Textur. Es 
wird nur wenig gehoben und bleibt wie bei den Gattungsgenossen angeheftet. 

Als ich in den fortgesetzten Beobachtungen über die ZorLLınger’schen Farrn (Mont 
u. ScHLECHTENDAL botan. Zeitung VI. 1848. Sp. 237 u. 238.) einige hierhergehörige Java- 
nische Arten auseinandersetzte, habe ich die gegenwärtige, mir damals nnr steril bekannte Art 
erwähnt und mich für die Trennung der Gattung Oleandra von Aspedium erklärt. Unstreitig 
bilden auch diese Farrn eine sehr natürliche Gattung; in dem Fruchtbaue allerdings mit /NVe- 
phrolepis übereiustimmend; aber durch seitlich den Aderzweigen ansitzende Fruchthaufen, sehr 
entwickelte Laubbasen und stets einfache Wedel verschieden. WVeandra hirtella stimmt in 
der Behaarung mit 0. Wallichöi Pr., pelosa Hook., Cumingeü J. Su., Sebbaldii Grev. und 


72 


0. Bantamensis (Aspid. Bu. en.), welche mir nur aus der Diagnose bekannt ist, überein, 
Durch kahle Indusien ist unsere Art jedoch sogleich von den 3 ersteren zu unterscheiden; ©. 
Szbbaldii Grev., aus Tahiti und mir unbekannt, weicht durch längeren Strunk und längere 
Laubbase, häutige, unten spreublättrige Wedel und Anderes ab. Zunächst steht ohne 
Zweifel die ebenfalls Javanische ©. Bantamenses und ich hielt sie Anfangs für gleich. In- 
dessen stimmen die „frons integerrima membranacea, O0. Wallchiü brevior““ und ,‚sor& 
subimbricati““ doch nicht gut mit unserer Pflanze überein, so dass ich es vorgezogen habe, 
der Meinung des Herrn Mıqaurr zu folgen. 


Erklärung von Tab. OX XIX. 


a. Ein Theil der mir durch Hrn. Mıaueı von seiner Oleandra hirtella mitgetheilten Zeich- 
nung, die im Garten zu Amsterdam cultivirte Pflanze in einem sehr üppigen Exemplare dar- 
stellend. Der eine ganz abgebildete Fruchtwedel halb von der Ober-, halb von der Unter- 
seite gesehen, und von einem zweiten die untere Hälfte von unten. Natürliche Grösse. 

db. ein Stück des Wurzelstocks mit 3 unvollständigen Wedeln, zwei davon nur Laubbase und 

Strunk zeigend, der dritte mit der Basis eines Wedels von Unten, um die Schuppen der 

Rippe und die Aderung deutlicher zu machen; unvergrössert. 

eine jüngere Warzenschuppe des Stocks, schwach vergrössert. 

Schleierchen und Fruchthaufen, ebenso. 

ein geschlossenes Sporangium, von der Seite und 

ein geöffnetes schief von vorn gesehen. 

drei Sporen. 

e.— g. unter starker Vergrösserung. 


RUIAS 


Trichomanes macroclados KuUNzE. Tal. OCXXX. 


T. fronde erecta, rigidula, breviter acuminata, pellucida, viridi, ad nervos 
venasque rufo-pelosa, Iripinnato-pinnatifida, apice simplieiore; pinnis pinnulisque re- 
motis, petiolatis, erecto-patentibus, lanceolatis s. lineari-oblongis, obtusiusculis; pin- 
nulis ultimis lacinöisve bilobis incisisve, cuneato-oblongis, obtusis, subintegerrimis s. 
obsolete serrulatis; indusiis terminalibus, immersis, ore obliguo dilatatis, truncatis 
emarginatisve, junioribus rufo-pilosis; receptaculis indusüis plus duplo longeoribus, 
incurvis, apice recurvis, fragillimis; rhachibus teneris, ultimis marginatis stipiteque 
brevi teretibus, purpurascenti-lividis, opacis, adpresse rufo-pilosis, pelis articulatis ; 
caudice repente fusco-paleaceo, paleis subulatis; radiculis abbreviatis, incrassatis. 


Getrockn. Samml. Lınpen Trichomanes No. 1754. 
Auf Baumstämmen bei Santa Maestra(?)*) Provinz St. Yago de Cuba, im April 1844 von Hrn. 
J. Lines gesammelt und in meinem Herbar. 


Von dem wahrscheinlich überirdischen Stocke besitze ich nur ein nahe zollanges Stück. 
Er ist kriechend, von der Dicke eines schwachen Rabenkiels, stielrund,“ vielbeugig und etwas 


*) Vielleicht Santa Nuestra (sc. Seiora de la Caridad del Cobre)? Die Handschrift undeutlich. 


73 


gewunden, matt braunschwarz, an dem jüngeren Theile dicht mit kleinen pfriemförmigen, braunen 
Spreublättchen besetzt, welche an dem älteren Theile grossentheils abgefallen sind. Der Stock 
entwickelt in seinem Verlaufe unregelmässig sehr auffallend gebildete dicke, stielrunde, wenig 
ästige, am Ende stumpfe, gedrehte, feste, kaum */4" lange, kurzborstige und mattschwarze Faser- 
wurzeln, wie es scheint, dazu dienend, die Pflanze in der Rinde der Bäume, auf denen sie 
wächst, zu befestigen. Der am Grunde schwach verdickte und hier mit denselben Spreublättchen, 
wie der Stock, besetzte Strunk ist nur faubenkieldick, 3— 3!/a’' hoch, aufrecht, steif, schwach 
gebogen, stielrund, von matter, livider, etwas ins Purpurne ziehender Färbung und mit einzelnen 
angedrückten, sparsam gegliederten, rothen steifen, Haaren oder Borstchen besetzt, welche 
in der Jugend des Farrn jedenfalls viel häufiger waren und deren Einfügungsstellen als kleine 
in Menge vorhandene eingedrückte Pünktchen erscheinen. Die Hauptspindel gleicht dem Strunke, 
und verdünnt sich erst oberhalb der Mitte, stark verdünnt sind die nach oben zu gerandeten 
Nebenspindeln; beide, und die geflügelten Spindeln dritter Ordnung, mit zahlreichen, ange- 
drückten Härchen, wie sie beschrieben wurden, besetzt. Die Laubtextur ist zart, aus unbestimmt 
eckigen elliptischen Zellen bestehend; die Farbe ein lebhaltes, an jungen Wedeln mehr gelb- 
liches Grün. Die rothen Gliederhaare stehen auch ausser den Adern auf der Laubfläche und 
ragen über die Ränder hervor. Der Umriss der Laubplatte ist eirund-länglich, kurz zugespitzt, 
die Länge 10—12”, die Breite 3—4!’; die Theilung dreifach gefiedert - fiedertheilig, bis- 
weilen und besonders gegen die Wedelspitze einfacher und am Ende nur gefiedert- fiedertheilig. 
Der Hauptfiedern sind an jeder Seite etwa 10— 12; sie sind abwechselnd, in etwa zollweiten 
Entfernungen aufrecht-offenstehend, auf Stielen von 1—2’’ Länge und von lanzett- oder linien- 
länglichem Umriss, die unteren bis 5° lang und ungefähr 1” breit. Die Fiedern zweiter Ordnung 
kommen mit den Hauptfiedern in Wesentlichen überein ; sind aber nur bis 11” lang und 3— 
4° breit, und stehen auf kurzen, geflügelten und an der Nebenspindel herablaufenden Stielen. 
Die Fiedern dritter Ordnung, oder Abschnitte, sind aus aufsitzender keilförmiger Basis länglich, 
stumpf, am Ende gewöhnlich getheilt, an den Seiten bisweilen mit einem oder zwei Einschnitten 
versehen, wenn sie steril sind, stumpf gerundet, wenn fruchtbar, erscheinen sie durch die Mün- 
dung der Hüllen abgestutzt. Die Enden dieser Fiederchen sind häufiger rothhaarig, als die 
übrigen Laubtheile. 

Die Fruchthaufen stehen am Ende der nach Innen befindlichen Abschnitte, einfach oder 
zu zweien. Die Hüllen sind eingesenkt, verhältnissmässig klein, becherförmig, am Ende er- 
weitert, entweder, besonders im jüngeren Zustände, schief abgestutzt oder ausgerandet, mit stumpf 
vorstehenden Seiten, übrigens aus einer kleiner und dichter zelligen Haut gebildet. Der faden- 
förmige, nach der Spitze verengte Träger ist etwa doppelt so lang als die Hülle, gekrümmt, und 
zeigt ein hakenartig umgebogenes Ende. Er scheint äusserst zerbrechlich, wenigstens konnte 
ich an den beiden untersuchten reich fruchttragenden Wedeln nur ein paar unverletzte auffinden. 
Die Sporangien, welche innerhalb der Hülle nicht sehr gedrängt stehen, zeigen die der Gattung 
gewöhnliche niedergedrückt kugelige Form und einen mässig breiten gelben Ring, aus länglichen 
Zellen. Die bräunliche Haut am Grunde und dem Scheitel liess nur eine einzige Lage sehr ge- 
dehnter, am Scheitel schief gestellter Zellen erkennen. Die kleinen pyramidalen Sporen mit drei- 
eckigen Seiten von gelblicher Farbe. 

In der Hooker’schen Anordnung der Arten würde 7. macroclados neben mein T. 
exsectum (No. 77.) zu stehen kommen, dem es auch im Habitus verwandt ist. Das genannte, 
von weit schlafferer und feinerer Textur, ist aber herabhängend, kahl, das Ende der steri- 
len, linienföormigen Abschnitte ausgeschnitten, die Mündung der Hüllen gerundet, fast zwei- 


74 


lippig und der Träger von weit bedeutenderer Länge und viel dünner als an der vorliegen- 
den Art. 


Erklärung von Tab. OXXX. 


a. Der Wurzelstock von 7richomanes macroclados mit einem jüngeren Wedel, dessen Spitze 
aber nicht ganz vollständig ist und 

6. die Spitze eines zweiten, reiferen Wedels meiner Sammlung. Beide unvergrössert. 

c. ein fruchtbares Fiederchen mit einem Theile des Spindelzweigs, schwach vergrössert, um 
Aderung und Behaarung zu zeigen. ? 

d. das Ende eines Abschnitts mit dem von seiner Hülle umgebenen Fruchthaufen und dem 

Träger, zur Erläuterung des Baues dieser Theile und der Bildung der Zellen stärker ver- 

vergrössert. 

ein Stück des Trägers mit einem ansitzenden Sporangium; ebenso. 

ein Sporangium von der Seite 

schief, mehr von Unten gesehen. 

drei Sporen. 

JF.— h. unter starker Vergrösserung. 


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Aneimia Mexicana KLortzscn. Tab. CXXXI. 


A. fronde coriacea, glabra, nitidula, subtus pallidiore, sterili ovata oblongave, pinnata 
(4—9 juga, raro basi subbipinnata); pinnis petiolatis, patenti-divergentibus, e basi inaequali, 
sursum subauriculata, cordata s. rotundata truncatave ovato-oblongis, acutis s. acuminatis, 
obsolete lobatis plicatisque, inaequaliter subduplicato-denticulatis, striatis, dense et dichotome libere 
venosis; pinnis fertilibus a sterılibus remotis, basi tri-, medio bi-, apice simpliciter pinnatis; 
rhacheolis marginatis, glanduloso-pubescentibus, pinnae apice, subinde sterili, dilatato-confluen- 
tibus; rhachibus et petiolis semiteretibus, supra sulcatis, stramineis, glabrescentibus; stipite me- 
diocri, conformi sparsim, basi densius, fusco-filiformi-paleaceo; rhizomate repente, paleis nigro- 
fuscis, subulatis dense obtecto, nigro-radicoso, stipitibus alternis propinquis. 


A. mexicana Krorzscn Beitr. z. e. Fl. d. Aequinoct.-Geg. d. n. Welt. — Linnaea XVlll. p. 
526. (1844). 

A. speciosa Prest supplem. pteridogr. p. 89. (1846). 

A. mexicana Kunze Ind. fil. cult, Linnaea XXIII. p. 223. 

A. striata Arex. Braun in litt. 

Diese Pflanze wurde zuerst von Ntr im westlichen Mexico entdeckt (Hr. Prest), dann durch die 
Ascuengorn’schen mexicanischen Sammlungen bekannt und nach den im Berliner General-Herbarium be- 
findlichen Exemplaren a. a. O. zuerst, bald darauf aber auch von Hrn. Presı beschrieben. Andere Aschex- 
zonn’sche Exemplare sah ich im Lucaer’schen Herbarium. Mein eigenes besitzt einen Wedel von Hrn. Haus- 
LEUTNER gefällig mitgetheilt. — Später sandte mir Hr. Auzx. Braun eine im November 1847 von Hrn. 
Linpneimer an schattigen Uferfelsen bei Neu-Braunfels in Texas aufgefundene und unter 524 eingesandle 
Art als seine A. striata zur Ansicht, welche in allen wesentlichen Kennzeichen mit dem Ascnengorn’schen 
Farrn übereinstimmt. Aus derselben entnommenen Sporen keimte die Pflanze 1849 im hiesigen botani- 
schen Garten. Die Exemplare haben aber jetzt (im November 1850) erst die Primordialwedel gebildet 
und zeigen demnach ein sehr langsames Wachsthum. 


Von dem rabenkieldicken, vielbeugigen, dicht mit kleinen pfriemförmigen, gekrümmten, 
schwarzbraunen Spreublättchen bedeckten Wurzelstocke sah ich an der Linpurimer’schen Pflanze 
ein 1/2“ langes Stück. Es schickt nach Unten zahlreiche, bis 1°/s° lange, feste, stielrunde, hin- 
und hergebogene, mit zahlreichen dicken Nebenzweigen oder Zasern versehene, mattschwarze, rost- 
braun behaarte, theilweise verfilzte Faserwurzeln aus und trägt nach Oben zu 10 abwechselnd und 
nicht sehr gedrängt stehende Strünke. Diese sind am verdickten Grunde mit gleichen Spreublätt- 
chen wie der Stock, unten fast ebenso dicht, oberwärts allmälig lockerer besetzt. Im Ganzen ist 
der Strunk 2! —5'/2‘ (nach Hrn. Presı bis 9) hoch und über dem Grunde bis zum Ende 
etwa von der Stärke eines Taubenkiels, bisweilen sanft hin- und hergebogen, halbrund, oben ge- 
rinnt und an den Seiten etwas gerandet, nur sehr einzeln mit haarförmigen Spreublättchen be- 
setzt, oder auch völlig kahl, von matt strohgelber, oder mehr ins Röthliche ziehender Färbung. 
Die Spindel der unfruchtbaren Wedel gleicht im Wesentlichen dem Strunke und ist nur stärker 
vielbeugig und verhältnissmässig nach dem Ende zu verdünnt. An jeder Seite derselben finden 
sich 4, 5 oder 9 gestielte, bald entgegengesetzte, bald abwechselnde Fiedern. Der Umriss des 
Wedels ist an jungen, unfruchtbaren Exemplaren eirund-zugespitzt, an älteren, fruchtbaren ist die 

11 


INTER 


76 


unfruchtbare Abtheilung mehr gedehnt , eirund-Jänglich, gegen 6” lang und am Grunde bis 
4° breit. Die lebend beobachteten Primordialwedel sind einfach, nierenförmig, 6° breit und 4° 
hoch, oberhalb des Ausschnitts am Grunde gleichmässig fein gezähnt und zeigen einen dünnen 
4—5' hohen, oberhalb gerinnten Strunk. Die Farbe ist ein lichtes, auf der Unterseite mehr 
mit Gelb gemischtes Saftgrün. Der Wedel ist von dünner, aber fester Textur. An den entwickel- 
ten, getrocknet vorliegenden Exemplaren erscheint das Laub lederartig, fest, an dem etwas wel- 
lenartigen Rande schwach. zurückgeschlagen, oft vom Rande aus weit herein gefaltet, auf der 
Oberseite mehr oder minder tiefgrün, fast olivengrün an der mexikanischen Pflanze, unten blasser 
und deutlich aderig-gestreift, übrigens völlig kahl. Die am Grunde entfernter, bis in zollweiten 
Zwischenräumen, nach Oben zu gedrängter stehenden Fiedern sind gestielt; die Stiele der unter- 
sten 2—3° lang, oben gerinnt, von der TLaubsubstanz schmal gerandet, am Grunde in die Spin- 
del etwas herablaufend; nach der Wedelspitze zu nehmen die Stiele an Länge ab und die Fie- 
dern erscheinen sitzend, herablaufend; nur die Endfieder ist durch die Spindel länger gestielt. 
An einem, leider nicht vollständigen, Wedel der Braun’ schen Sammlung ist die Grundfieder der 
einen Seite auf einem 7’ langen Stiele befindlich und gedreit; von der der anderen Seite aber 
nur die Basis des Fiederstiels wahrzunehmen. Hier scheint offenbar ‘der Farrn den Versuch ge- 
macht zu haben, Fruchtfiedern zu bilden; hat es aber nur bis zu der gedreiten Theilung der steri- 
len Fieder (mit einem grossen Endfiederchen und zwei kleinen Seitenfiederchen) gebracht. Regel- 
ınässig sind die sterilen Fiedern bis 24/2’ lang und am Grunde 11—12’ breit. Ihr Umriss 
ist sehr veränderlich, aus regelmässig schiefer, bald schwach herzförmiger, oder auch gestutzter, 
oder gerundeter, nach Oben zu ohrartig erweiterter, übrigens stets ganzrandiger Basis länglich- 
eirund, über dem Grunde an den Seiten oft schwach und einzeln gelappt, oder gebuchtet und in 
eine mehr oder minder abgesetzte und vorgezogene scharfe Spitze auslaufend. Die Endfieder 
übertrifft die nächsten Seitenfiedern an Grösse, ist am ungleichen Grunde mehr keil- als herz- 
förmig, die Laubsubstanz herablaufend. Oft erscheint jene, durch Verwachsungen mit den Seiten- 
fiedern, am Grunde eingeschnitten, oder gelappt. Der etwas verdickte und blasser gefärbte Rand 
sämmtlicher Fiedern ist oberhalb der Basis fein und scharf, aber ungleich und bisweilen doppelt 
gezähnt, nicht eigentlich gesägt, da die Einsprünge stumpf sind; durch die schon früher erwähn- 
ten Lappen, Einschnitte und Einfaltungen modificirt. Die feine Mittelrippe ist auf der Oberseite 
flach, oder seicht gerinnt; auf der Unterseite stark, aber stumpf hervorragend. Ander Spitze wird 
sie äusserst fein, oder löst sich in Adern auf. Die auf beiden Seiten gleich sichtbaren und her- 
vortretenden Adern sind sehr fein, gedrängt, von dem meist ungetheilten Grunde aus aufgerichtet, 
im weiteren Verlaufe an unbestimmten Stellen einfach oder wiederholt gabelig getheilt und mehr 
oder weniger gebogen, in aufrecht-oflenstehender Richtung, nach der Fiederspitze zu steiler, je- 
der Zweig in den verdickten Rand eines Zähnchens verlaufend.. Wo Lappen der Fiedern vorhan- 
den sind, zeigen diese besondere, von einem Hauptnerven ausgehende Adern. 

Die 4— 9° von den untersten sterilen entfernt stehenden Fruchtfiedern wechseln zwi- 
schen 5 und 7° Länge, wovon die Stiele 3—4‘ einnehmen. Sie sind am Grunde mehr oder 
minder locker dreifach-, in der Mitte doppelt-, nach der Spitze zu einfach gefiedert, oder ei- 
gentlich fiederspaltig, die Abschnitte länglich, stumpf, eingekrümmt. Die Spindelchen sind ge- 
randet, oben gefurcht und die fruchttragenden Zweige auf der Oberseite mit zahlreichen, bräun- 
lichen, gekrümmten Gliederhaaren besetzt. Gegen die Spitze der Fruchifieder zu sind die Spin- 
delränder erweitert und bisweilen läuft jene in eine laubartige, zusammengeschlagene, gekrümmte, 
fiederig geaderte Spitze aus, welche nur einzelne Sporangien am Grunde trägt und am Ende völ- 
lig steril ist. Die wenig gedrängt stehenden bräunlichen Sporangien sind eigestaltig, lockerzellig, 


mit etwas verengtem Scheitel, dessen gestreckte Zellen von ungleicher Länge sind und in einer 
runden, oft wieder getheilten Mittelzelle zusammenlaufen. Die stumpf-dreieckig-pyramidalen, gelb- 
lich-braunen Sporen zeigen die der Gattung gewöhnlichen erhabenen , bisweilen gabelig getheil- 
ten Leisten. 

Die vorliegende Art zeigt theils durch die in der Beschreibung erwähnte Abweichung eines 
sterilen Wedels, wo die untere Fieder gedreit wurde, theils durch die vorkommende sterile En- 
digung der Fruchtfiedern, die Richtigkeit meiner, auch von Hrn. Hooxer getheilten Ansicht, dass 
die sogenannten Fruchtrispen oder Wedel der Aneimien verlängerte, fruchtbar gewordene untere 
Fiedern oder Abtheilungen eines dreitheiligen Wedels in dieser Abtheilung der Gattung sind; wäh- 
rend die anderen mit den sonst sogenannten scapis radicalibus (Ganpxer’s Gattung Coptophyllum) 
regelmässig entweder rein fertile, oder rein sterile Wedel zeigen. Hr. Presı (Supplem. tentam. 
pteridogr. p. 77 folgd.) ist im Wesentlichen derselben Meinung, obgleich er gegen die oben aus- 
gesprochene zu Felde zieht*). Am Ende des Strunks in drei Hauptabtheilungen zerfallende Wedel, 
welche wiederum auf verschiedene Weise gefiedert oder sonst getheilt sein können, treten bei 
den Farrnkräutern, namentlich bei Pteris, häufig genug auf. r ci 

In der nächsten Verwandtschaft steht A. Mexicana mit den, durch gewöhnlich netzartig 
verbundene Adern ausgezeichneten und deshalb von den HH. J. Smıru und Presı als Aneimidictyon, 
aber gewiss ohne hinreichenden Grund, abgesonderten Arten A. Phyllitidis Sw. und fraxinifolia 
Rappı. Ausser den durchaus freien Adern lässt sich unsere Art aber auch noch an dem Umrisse 
der sterilen Fiedern, der davon entfernten Insertion der fruchtbaren, und durch die Breite und 
Behaarung der fruchttragenden Spindelchen erkennen. 


Erklärung von Tab. OX XXI, 


a. Wurzelstock und junger steriler, von der Unterseite gesehener Wedel eines texanischen Exem- 
plars von Aneimia Mexicuna, sowie . 

b. fruchtbares Exemplar der texanischen Pflanze. Beide aus Hrn. ALex. Braun’s Herbar. 

c.  sterile Abtheilung des Wedels der mexikanischen Pflanze aus meiner Sammlung. 

a.— c. in natürlicher Grösse. 

d. Fragment einer sterilen Fieder, um Aderung und Beschaffenheit des Randes zu zeigen, selır 
schwach vergrössert. 

e. Spindelfragment und Fiederchen einer Fruchtfieder, von Oben gesehen, um die laubartig- 
Ausbreitung und Behaarung der Spindelchen nebenbei auch das zweireihige Ansitzen der Spoe 
rangien zu zeigen, schwach vergrössert. 

f. geschlossenes Sporangium, von der Seite gesehen, unter mässiger Vergrösserung. 

g. der obere Theil von f. schief und mehr von Oben gesehen, um die Scheitelzelle zu zeigen, 
stärker vergrössert. 

h. drei Sporen, unter mässiger Vergrösserung. 

i. . drei Sporen, von verschiedenen Seiten gesehen, stark vergrössert. 


*) M. s, meine Anzeige der genannten Schrift in Gensporr’s Leipzig. Repertor. Bd. XVI. p. 313. 


I1* 


Gymnogramme incisa MARTENS et LINDEN. Tab. CXXXII. 


G. fronde subcoriacea, rigidula, supra sparsim, subtus densius canescenti-pilosa, olivacea, 
oblonga, versus apicem sensim attenuata, acula, pinnato-pinnatifida s. pinnato-subbipinnatifida, 
apice confluente; pinnis subsessilibus, divergentibus, approximatis, suboppositis, e basi latiore, 
utrinque subauriculata oblongis ovatisve, obtusis, fertilibus magis attenuatis, pinnatifidis ; lacinüs 
subtrapezüs obovatisve, falcatis, rotundato- obtusis, basi cuneata decurrentibus, infimis pinnati- 
fido-incisis, medüs sursum et extrorsum grosse et parce incisis, summis emarginatis; soris abbre- 
viatis, oligocarpis, mox diffusis; rhachi dense setoso-hispida stipiteque longo, nitidulo, basi ad- 
scendente, rufo-paleaceo validis, atropurpureis; rhizomate horizontali, brevi, flexuoso, squarrose 
ferrugineo- paleaceo. 


Getrocknete-Samml. Collect. J. Lınnen No. 1044. Gymnogramme incisa Marr. und Lıno. 

Von Hrn. J. Lısven in Neu-Granada und zwar in der Provinz Mariquita auf 8000 Fuss Meeres- 
höhe im Februar 1843 entdeckt und unter dem, meines Wissens noch nicht veröffentlichten, Namen mit 
der Nummer 1044 in den getrockneten Sammlungen ausgegeben. Die zu Abbildung und Beschreibung 
benutzten Exemplare sind in meinem Herbarium. 


Der gänsekieldicke Wurzelstock ist walzenrund, kurz verzweigt, die Aeste stark hin und 
her und in einander gebogen, mit starren, pfriemförmigen, borstenartigen, gegliederten rostbrau- 
nen und glänzenden Spreublättchen dicht besetzt, Er entwickelt nach Unten feste, fadenförmige, 
vielbeugige, braune, kurz bezaserte und rostroth -filzige, ineinandergewirrte Faserwurzeln; nach 
Oben abwechselnd und ziemlich entfernt stehende Strünke, welche an der etwas aufsteigenden 
und verdickten Basis mit ähnlichen, nur etwas grösseren, Spreublättchen wie der Strunk, jedoch 
lockerer und nach Oben zu sehr bald an Menge abnehmend besetzt sind. Der taubenkielstarke, 
über der Basis bis zum Ende gleich dicke, Strunk zeigt eine zu dem Umfange des Wedels be- 
trächtliche Ausdehnung von 51/2 — 8, ist sanft gebogen, halbstielrund, etwas flachgedrückt, auf 
der Oberseite stark ausgerinnt, von trocken-brüchiger Textur, an der Oberfläche ziemlich glän- 
zend, fein gestrichelt, purpur- oder rabenschwarz und mit sehr zerstreuten, theilweise abfallen- 
den Spreublättichen von der angegebenen Beschaffenheit versehen. Die dem Strunke sehr ähn- 
liche, aber deutlicher vielbeugige, oder doch gekrümmte Spindel ist vom Grunde aus bis gegen 
die Mitte von derselben Dicke, verdünnt sich aber von hier aus sanft zur Spitze. Sie ist durch- 
aus mit kleinen drüsigen, borstenartigen, abstehenden Haaren sehr dicht besetzt und dadurch scharf 
anzufühlen. Der Umriss der Laubplatte länglich und an jüngeren Exemplaren sanft, an älteren 
von der Mitte aus schneller verschmälert und in eine Spitze vorgezogen, durch die Biegungen der 
Spindel und die, meist etwas schief stehenden, Fiederpaare ziemlich ungleich, 5— 7‘ lang und 
am Grunde 11, — 2” breit. Die Textur des Laubes ist, besonders an fruchttragenden Wedeln, 
fast lederartig, steif, brüchig, an jüngeren mehr häutig und biegsamer, übrigens durch das Trock- 
nen etwas gewellt, so dass die Pflanze im frischen Zustande wohl mehr saftig -feischig, als le- 
derartig sein mag. Die zu jeder Seite zahlreichen, in der Spitze zusammenfliessenden Fiedern 
stehen ziemlich gedrängt, am Grunde weniger als von der Mitte an. Sie sind am unteren Theile des 
Wedels deutlich, aber kurz, gestielt, über der Mitte werden die Stiele breiter, mehr flügelrandig, 
und die oberen Fiedern sind mit allmälig breiterer Basis aufgewachsen, bis sie endlich in der Spitze 


79 


zusammenfliessen. Die Fiedern stehen meist entgegengesetzt und in ziemlich rechtem Winkel 
von der Spindel ab, die unteren Paare meist etwas schief, nach dem oberen Theile zu aber auch 
abwechselnd und in offen-ausgebreiteter Richtung. Im Allgemeinen sind sie aus erweiterter, un- 
deutlich geohrter Basis länglich, an jüngeren Wedeln mehr eirund, an fruchtbaren deutlich ver- 
schmälert, am Ende zugerundet, oder doch stumpf. Die Länge wechselt zwischen 7 und 12’, 
die Breite am Grunde zwischen 4 und 5‘. Sie werden von einer zarten, oft vielbeugigen, auf 
der Unterseite stark vortretenden, auf der Oberseite fein gerinnten, in einer Gabelader endi- 
genden Mittelrippe durchzogen. Die gegliederten Borstchen der Spindel erstrecken sich über die 
Fiederstiele auch auf die Mittelrippe der Unterseite, nur stehen sie hier ziemlich weitläufig. Ein- 
zelne und kleinere Borstchen sind auch auf den, aus der Mittelrippe entspringenden, bald wiederholt, 
bald nur einfach gabeligen, selten einfachen in die Einschnitte des Randes verlaufenden Adern 
wahrzunehmen, und zwar auf beiden Seiten der Laubfläche, auf der unteren nur etwas grösser 
und zahlreicher. Die Adern sind ungewöhnlicherweise auf der Unterseite mehr vertieft, auf der 
Oberseite vorstehend, aber zugleich fein gerinnt. Die Fiedern sind im Allgemeinen fiedertheilig, 
die reich fruchtbaren tiefer, die sparsam fruchttragenden, oder sterilen seichter, so dass die Form 
der Abschnitte sehr veränderlich erscheint. Bald sind sie verkehrt eiförmig, bald und meistens 
trapezenförmig, zugerundet oder stumpf, stets etwas sichelförmig gebogen, am Grunde keilartig 
verengt, die untersten mehrfach und fiederartig eingeschnitten, die mittleren weniger und seich- 
ter, die obersten den Zipfelchen der unteren gleichend, nämlich keilförmig, mehr oder minder 
tief eingeschnitten, oder auch nur ausgerandet. In jedem dieser Abschnitte oder der Zipfelchen 
verläuft ein Aderzweig. Der Rand der Fiedern ist abgesetzt, etwas lichter und durchscheinend, 
nach der Unterseite zu mehr oder minder umgeschlagen. 

Die meist kurzen, aus nur wenigen und verhältnissmässig grossen Sporangien gebildeten 
Fruchthaufen stehen auf den Gabeln der Haupt- oder Nebenadern, sind länglich, meist ziemlich 
kurz und gewölbt, von zimmtbrauner Farbe und zerstreuen sich bald über die Fläche. Die sehr 
kurz und dick gestielten Sporangien sind von der gewöhnlichen, |zusammengedrückt-kugeligen 
Form, aus einer blassen. locker-zelligen Haut, mit 8 schmalen, von Oben nach Unten an Breite 
abnehmenden Mündungszellen gebildet und von dem 21— 22 gliedrigen hellgelben Ringe mit 
orangefarbenen Scheidewänden und Innenrande, dessen letzte, etwas angeschwollene Glieder we- 
nig über den Scheitel hinwegragen, umgeben. Die Sporen sind klein, von bestimmter, stumpf 
dreieckiger Form, braun und von einem breiten, abgesetzten gelben Rande umgeben. 

Die vorliegende Art gehört in eine, zahlreiche, zum Theil noch nicht beschriebene, Ar- 
ten enthaltende Gruppe der Gattung, welche durch gegliederte, drüsige Haare ausgezeichnet und 
besonders in Peru, Columbien und Brasilien einheimisch ist. Gymnogramme laserpitifolia m., pe- 
troselinifolia Kı., elongata und flabellata Hoox. und GrEv., flexuosa Desv., Ruiziana KL., mohriae- 
formis m. (Marnews Nr. 1814), myriophylla Sw. Vet. Ac. Handl. mögen aus derselben hier ge- 
nannt werden. In dem Umrisse der Wedel kommt @G. incisa besonders mit den beiden zuerst ge- 
nannten Arten, namentlich @. laserpitüfolia, in der Theilung der Fiedern mit @. mohriaeformis 
überein. Durch die Rigidität von Strunk und Laub, die gedrängt stehenden und eigenthümlich 
fiedertheiligen Fiedern ist sie jedoch von den beschriebenen und sonst noch mir bekannt gewor- 
denen Arten auffallend verschieden. 


Erklärung von Tab. OXXXII. 


a. Ein Exemplar der G. incisa meiner Sammlung mit dem Wurzelstock und zwei völlig ent- 
wickelten fruchtbaren Wedeln, der zur Linken theilweise von der Oberseite gesehen. 


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b. ein jugendlicher, nur aus sparsamen zerstreuten Sporangien bestehende Fruchthaufen tragender 
Wedel, von der Unterseite. 
a.u.b. in natürlicher Grösse. 
c. ein Stück der Spindel mit einer fruchtbaren Fieder aus der Mitte des Wedels, um Mittel- 
rippe, Aderung, Behaarung, Form der Fruchthaufen und der Abschnitte deutlich zu ma- 
d. chen, schwach vergrössert. 
ein geschlossenes Sporangium, von der Seite gesehen. 
e. drei Sporen. 
d.u.e. unter starker Vergrösserung. 


Jamesonia adnata Kunze. Tab. CXXXII. Fig. 1. 


J. fronde humili, crassa, firma, glabra, olivacea, flexuosa, lineari, utrinque, basi longe 
attenuata, apiculata, obtusa, pinnatifida; laciniis semiorbicularibus s. subdeltoideis, plus minus 
inflexis, margine crenatis, supra limbo punctatis, obsoletissime venosis, subtus evenüs; fertilibus 
densissine sorophoris; costa livida s. nigrescente, subtus valida, convexa, supra tenui, plana, 
subimmersa; stipite brevi, planiusculo, tenue albo-marginato, pubescente, ima basi paleaceo; 
rhizomate filiformi, repente, paleis magnis, obscure fuscis obtecto, supra dense stipitigero. 


J. adnata Kze. Hb. et in litt. 

Getocknete Samml. Jamesonia coll. J. Linpen,. No. 1006. 

In der Provinz Mariquita von Neu-Granada auf dem hohen Tolima*), angeblich bei 13,200’ 
Meereshöhe; wie es scheint an feuchten Stellen, zugleich mit Jungermannien wachsend. Von Hrn. J. 
Lıspen im Februar 1843 gesammelt und später vertheilt. In meinem Herbarium. 


Um den Einfluss zu erkennen, welchen der hohe Standort auf die Bildung der Pflanzen 
dieser, im Allgemeinen den Hochgebirgen angehörigen, Gattung hinreichend deutlich äussert, halte 
ich die hier aufgenommene Art für besonders geeignet. Sie ist mit keiner der bis jetzt bekannten 
zu verwechseln und wird mit Wenigem zu charakterisiren sein. Der Wurzelstock gleicht an Dicke 
einem schwachen Rabenkiel, ist horizontal, hin- und hergebogen, bis 1/2‘ lang von mir beob- 
achtet, von grossen, matt schwarzbraunen, aus breiter Basis spitzen, angedrückten Spreublättchen 
locker bedeckt, entwickelt nach Unten in grosser Anzahl einige Zoll lange, starre, gebogene, ver- 
filzte, sparsam und lang bezaserte, braune oder schwärzliche, mit rostrothen Haaren an den fei- 
neren Zweigen besetzte Faserwurzeln. Nach Oben entspringen alternirend und ziemlich gedrängt 
stehend die Strünke. Diese sind wenig dicker als ein Sperlingskiel, bis Zoll lang, etwas zusam- 
mengedrückt, zu beiden Seiten, besonders nach Oben, sehr fein und licht gerandet, an der Ober- 
Näche sonst mattschwarz und dunkel feinhaarig, nur am Grunde mit wenigen grossen Spreublätt- 
chen, denen des Wurzelstocks ähnlich, besetzt. Die Platte des Wedels 3—5'/2 lang, 11a —2'' 
breit, linienförmig, nach Unten sanft und lang, nach Oben schneller in ein, oft umgebogenes, 
am Ende stumpfes Spitzchen verschmälert. Die Textur des Laubes ist dick und hart, brüchig, 
die Oberfläche völlig kahl, die Farbe am getrockneten Farrn ein ins Röthliche ziehendes Oliven- 
grün. Der Wedel ist tief fiedertheilig, mit etwas stumpfen Buchten und bald wirklich halbkreis- 


*) Dieser unter 4° 20‘, 23° am Pass von Quindiu liegende Berg wird von Rırter zu 1865 Tois. Höhe angegeben. 


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runden, bald mehr stumpf und etwas verschoben dreieckigen, mit der Spitze nach Unten gerich- 
teten Abschniten versehen, welche am stark eingebogenen Rande seicht gekerbt und auch im 
Ganzen, an dem getrockneten Farrn, nach der Unterseite zu eingeschlagen sind; besonders an 
der unteren Hälfte des Wedels. Die Aderung ist auf der Unterseite der sterilen Abschnitte völ- 
lig unsichtbar; auf der Oberseite ist aber meist der Mittelnerv und bisweilen sind auch einzelne 
Adern als schwache Auftreibungen, die Endigungen der letzteren vor dem Rande aber stets als 
schwarze, drüsige, in Gruben stehende Punkte deutlich wahrzunehmen. Die fruchtbaren Ab- 
schnitte unserer Exemplare sind entweder ganz, oder zur Hälfte, dicht und dick mit den zusam- 
mengeflossenen rostrothen Fruchthaufen bedeckt, welche über die umgebogenen Ränder gewöhn- 
lich noch hervorragen. Die den Wedel bis zur Spitze durchlaufende, hin und wieder aber durch 
die zurückgebogenen Abschnitte verdeckte mattschwarze, glatte Mittelrippe ist eine unmittelbare 
Fortsetzung des Strunks. Auf der Unterseite des Wedels erscheint sie breit und ziemlich gewölbt; 
auf der Oberseite aber schmal, flach und eingesenkt. Es entspricht diess der an den Gattungs- 
genossen gewöhnlichen Insertionsweise der Fiedern gegen den Rücken der Spindel zu. 

Die Sporangien von J. adnata zeigen, gegen die Gewohnheit bei den übrigen Arten der 
Gattung, einen schlanken Stiel von der Länge des Sporangiums, sind zusammengedrückt-kugelig, 
aus einer wenig- und zartzelligen durchsichtigen Haut mit 6 Mündungszellen gebildet. Der blass- 
gelbe Ring ist 17—18 gliedrig; Scheidewände und Innenrand sind rostbraun. Die dreieckig- 
pyramidalen Sporen klein und von sehr blasser, grünlicher Färbung. 

Unter den bis jetzt beschriebenen Jamesonien ist J. adnata die erste völlig fiederthei- 
lige Art. J. verticalis deutet durch ihre mit, besonders gegen das Wedelende, breiter Basis und 
ziemlich vertikal, nur wenig schief, ansitzenden Fiedern auf den hier stattfindenden Bau hin.: 


Erklärung von Tab. OXXXILIL. Fig. 1. 


a. Theil eines rasenförmigen, mit Jungermannien unterwachsenen Exemplars der Jamesonia 
adnata meiner Sammlung, sterile und fertile Wedel enthaltend. 

b. ein gesonderter Wurzelstock desselben mit einem grösseren fruchtbaren Wedel von der 

Unterseite. 

a.u.b. in natürlicher Grösse. 

ein geschlossenes, noch Sporen enthaltendes Sporangium, von der Seite gesehen. 

d. ein anderes entleert und mit offenstehender Mündung. 

e. drei Sporen. 
c.—.e. Stark vergrössert. 


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. 


Jamesonia canescens KUNZE. Tab. CXXXIII. Fig. 2. 


J. fronde lineari, utrinque attenuata, coriacea, pinnata; pinnis immerse petiolatis, im- 
bricatis, cordato-subrotundis, supra impresse nervosis, canescenti-pilosis, subtus ferrugineo- 
pilosis; rhachi dense canescente-ferrugineoque tomentosa;; stipite brevissimo, flexuoso, validiusculo ; 
rhizomate repente, subramoso, dense et minute atro-paleaceo. 


Jamesonia canescens dieses Werks vol. I. p. 195. Anmerkung. 

Gymnogramme canescens Krorzsen Beitr. z. e. Fl. d. Aequinoct.-Geg. d. n. Welt. Linnaea XX. 
p- 407. 

Getrocknete-Samml. Coll. J. Lixven. No. 1097. 


82 


An grasigen, der Sonne ausgesetzten Stellen des Paramo de la Culata in Columbien von Hrn. 
Morırz entdeckt Im königl. General-Herbarium zu Berlin (unter No. 339) und daraus im eigenen, Spä- 
ter, im September 1846, in der Provinz Merida, bei 10,000‘ Höhe von den HH. Funck und ScuLım wie- 
der aufgefunden. Collect. Lıspex. No. 1097., ebenfalls in meiner Sammlung. 


Der Wurzelstock, von dem ich ein 2*/2” langes Stück besitze, ist von der Dicke eines 
starken Rabenkiels, kriechend, gebogen, am Ende schwach gabelig verzweigt, stielrund, dureh- 
aus mit sehr dichten, kleinen, ziemlich angedrückten, mattschwarzen Spreublättichen bedeckt. 
Er wird durch zerstreute, fadenförmige, feste, vielbeugige, wenig verzweigte, braune, rostfarbig 
behaarte Faserwurzeln befestigt. Nach Oben zu entwickelt er abwechselnde und in etwa 2—-3'" 
weiten Zwischenräumen stehende, ziemlich kräftige, am Grunde aufsteigende, im weiteren Ver- 
laufe stark hin- und hergebogene Strünke. Die Länge derselben wechselt zwischen "/ und 21/2”; 
sie sind demnach im Vergleich zu der Länge der Wedel immer sehr kurz, ziemlich stielrund, 
oben nur wenig flachgedrückt, von mattbrauner Farbe und mit nicht sehr langen gegliederten 
Haaren, wie sie der Wedel weit mehr entwickelt zeigt, mässig bedeckt und zugleich rauh an- 
zufühlen. Die Platte des vollständig und bis zur Spitze entwickelten Wedels erreicht in den ver- 
glichenen grössten Exemplaren der Lixnpen’scher Sammlung nahe 14°, bei etwa 5“ Breite; ge- 
wöhnlich aber nur 8— 11” Länge und nur 2—3’ Breite. Der Umriss ist linienförmig, am 
Grunde eine kurze Strecke sanft verengt, am Ende des bis zur Spitze entfalteten Wedels gestutzt 
oder gerundet, des noch unvollständig entwickelten durch den weichen und langen Filz, in wel- 
chen die jugendlichen Fiedern gehüllt sind, erweitert oder keulförmig verdickt. Die Wedel sind 
in verschiedenem Grade, besonders an dem oberen Theile und dem Ende, vielbeugig, oder um- 
gebogen. Die mit dem Strunke ziemlich übereinstimmende Spindel ist bis zum Ende gleich stark, 
bald, an jüngeren Wedeln, braun, bald, an älteren, mehr purpurschwarz gefärbt, von den Fie- 
dern mehr oder weniger verdickt, besonders aber auf der schwächer vortretenden Oberseite mit 
mehr rostrothen, auf der gewölbteren Unterseite mit mehr greisen, langen, gekräuselten und un- 
tereinandergewirrten Gliederhaaren überzogen. Es scheint jedoch im Ganzen die Färbung der an 
Spindel und Fiedern befindlichen Haare nach dem Alter der Pflanze abzuweichen, an jüngeren 
Wedeln mehr rostroth, an älteren mehr grau zu sein. Die Fiedern, welche hier, wie bei den 
Verwandten, im Leben wahrscheinlich horizontal von der Spindel abstehen, und desshalb an ge- 
trockneten Wedeln bald aufwärts bald abwärts einander decken (incubae s. succubae), sind deut- 
lich gestielt, die Stielchen aber unter dem Filze der Spindel regelmässig verborgen; der Umriss 
aus herzförmiger Basis ziemlich kreisrund, etwas kürzer als breit, am zurückgeschlagenen Rande 
gekerbt, auf der Oberseite meist schwach, aber oft lang röthlich- oder greis-behaart, mit regel- 
mässig einfach - gabeligen, tief eingesenkten Adern, welche bis in die Buchten der Kerbzähne des 
umgeschlagenen Randes verlaufen; auf der Unterseite dicht und verwirrt oder verfilzt rostroth- 
haarig, so dass hier von der Aderung nichts wahrzunehmen ist. Die Mehrzahl der Fiedern misst 
1'/a”’ in der Länge und 2‘ in der Breite, besonders am Grunde, doch auch an der Spitze des 
Wedels nehmen sie an Grösse oft bis zur Hälfte ab. An jungen Wedeln sind die Fiedern in 
einem dichten und langen rostrothen Filze fast ganz verborgen und es scheint die Entwickelung 
des oberen Theils sehr langsam vor sich zu gehen, da man diesen meist noch verhüllt bemerkt, 
während die Fruchtentwickelung bis zur Mitte des Wedels schon weit vorgeschritten ist. Die un- 
ter dem Filze der Unterseite verborgenen Fruchthaufen scheinen ihre Sporangien sehr bald aus- 
zubreiten; wenigstens findet man sie an älteren Fiedern in Menge gelöst und die Unterseite be- 
deckend, indem an jüngeren kaum eine Spur davon wahrzunehmen ist. Im Ganzen glaube ich 


Y 


83 


aber eine Anhäufung in ovalen Fruchthaufen bemerkt zu haben. Die Sporangien sind kurz und 
breit gestielt, ziemlich kugelförmig. Die blassgelbe Haut wird aus wenigen grossen Zellen von 
verschiedener Form gebildet. Es sind 8 mässig breite Mündungszellen vorhanden. Der blassgelbe 
Ring ragt nur wenig über den Scheitel, zeigt 15 —16 Glieder mit ledergelben Scheidewänden 
und Innenrande. Die gelblichen Sporen sind mondförmig, oder halbrund, dreiseitig. 

Mit J. cinnamomea (t. LXXI. F. 2.) zeigt J. canescens die nächste Verwandtschaft; un- 
terscheidet sich aber durch weniger lange und minder dichte, rostrothe und graue, nicht zimmt- 
braune, Behaarung, kleinere, kürzere, niemals eirunde, tief herzförmige, auch auf der Oberseite 
behaarte, nicht glänzende, Fiedern, kürzeren, stärker gebogenen Strunk und weniger dicke Spin- 
del. — J. imbricata (Hoox. u. Grev. ic. fil. t. 178) ist eine weit zärtere, locker und durchaus 
rostfarbig behaarte Pflanze mit viel längerem Strunke und kleineren, am Grunde weit ausgeschnit- 
tenen Fiedern, welche auf der Unterseite deutliche Adern erkennen lassen. 


Erklärung von Tab. OX XXIII. Fig. 2. 


a. ein Morırz’sches Exemplar der Jamesonia canescens mit dem Wurzelstock und vier Wedeln, 
von denen der kleinste ganz unentwickelt, der zunächst zur Linken stehende noch unfrucht- 
bar, die beiden anderen aber fruchtbar sind, wie dies der obere zurückgeschlagene Theil des 
längsten Wedels zeigt. 

b. ein zur Hälfte entwickelter Wedel aus der Linpen’schen Sammlung. 

a. u. b. unvergrössert. 

e. Fieder, nach “Entfernung der Haare, von der Oberseite, um die Aderung zu zeigen. 

d. eine Fruchtfieder von Unten gesehen. 

e. Gliederhaare des Farrn. 

c.— e. schwach vergrössert. 

das geschlossene und erfüllte Sporangium, von der Seite gesehen. 

ein geöffnetes und entleertes Sporangium, schief von Vorn gezeichnet. 

drei Sporen. 

f.-—h. unter starker Vergrösserung. 


>—ea m 


Polypodium Lindenianum KUNZE. Tab. CXXXIV. 


P. fronde coriacea, rigidula, subtus squamosa, lineari-oblonga, acuminata, curvula, bi- 
pinnato - subpinnatifida ; pinnis remotis, decurrenti - petiolatis, patentibus, ovatis oblongisve, 
acuminatis; pinnulis adnato-decurrentibus, oblique lineari-oblongis linearibusve, obtusis, inferio- 
ribus, inprimis deorsum pinnatifidis, reliquis remote subincisis s. crenato-dentatis, superioribus 
fertilibus; lacinüs dentibusve mono-sorophoris; soris impressis, planiusculis, junioribus squa- 
mis obtectis; rhachibus secundarüs, subflewuosis, marginatis, supra sulcatis, primaria valhda sti- 
piteque brevi rigidis, purpurascentibus, rufescenti-squamosis; caudice repente, radiculoso, adpresse 
rufescenti-paleaceo. 


Polypodium Lindenianum Kze. in Herb. Deıessert. 1844 et in litt. 
Getrocknete-Samml. Linpen Collect. I. ohne Nummer. — Coll. Linden. II. No. 5539. 
| Von Hrn. J. Lınoen zuerst auf alten Bäumen bei St. Bartolo im März; dann in Fichtenwäldern 
von Yerva-buena im Februar; endlich, ebenfalls pseudoparasitisch, in der mexikanischen Provinz Chiapas, 
auf 7000° Höhe im März 1840 gesammelt. (Herb. Deuzss. Morıcanp, Propr.). 
12 


84 


Unter P. Friedrichsthalianum t. 123 ist im vorigen Hefte S. 56. der gegenwärtigen Art und 
der kleinen Gruppe, zu welcher beide gehören, Erwähnung geschehen. 


Der in der Morıcanp’schen Sammlung am vollständigsten in einem 1!/a“ langen Stück 
vorhandene überirdische Stock ist von der Dicke eines Gänsekiels, ziemlich stielrund, etwas 
flachgedrückt, von lanzetförmigen, fahl röthlichen, angedrückten Spreublättchen grossentheils, und 
nach dem treibenden Ende zu dicht, bekleidet. Er entwickelt in Absätzen wenige dünne und 
feste, meist 3— 4” lange, vielbeugige, dunkelbraune, sparsam bezaserte Wurzeln und nach Oben 
zu 2 oder 3 dicht gedrängt stehende Wedel. Der Strunk ist von der Stärke eines Rabenkiels, 
oder dünner, 4— 6’ hoch, etwas zusammengedrückt-stielrund, oben ausgerinnt, an der verdick- 
ten Basis mit, denen des Stocks gleichenden, Spreublättchen bedeckt, im übrigen Verlaufe mit 
mehr ei- oder kreisrunden, blassröthlichen, meist anliegenden und mehr zerstreuten Warzen- 
schuppen, welche leicht abfallen, besetzt. Zwischen denselben und den Spreublättchen finden 
sich Mittelformen. An der dem Strunke ähnlichen, nur allmälig bis zur Spitze verdünnten, meist 
gekrümmten oder vielbeugigen Spindel bemerkt man häufige, angedrückte, kleine, eirunde, spitze 
und am Rande tief eingeschnittene Warzenschuppen, mit einzelnen, etwas abstehenden Spreublätt- 
chen vermengt. Die Laubplatte zeigt 10—14” Länge und 1?/’—4” Breite, ist lederartig mit et- 
was verdicktem und zurückgeschlagenem Rande, auf der Unterseite von denen der Spindel gleichen, 
nur kleineren, aber grösser-warzigen, zerstreuten Warzenschuppen besetzt. Die sehr zahlreichen 
und in */ oder ?/a” Entfernung abwechselnden, offenstehenden Fiedern sind deutlich gestielt, 
die Stiele gerandet und beiderseits herablaufend. Der Umriss aus breiter Basis eirund, oder läng- 
lich, zugespitzt. Sie sind bis 2” lang und 1%‘ breit, gefiedert-fiedertheilig, oder doch ein- 
geschnitten. Die Fiederchen bis 10° lang, aus kielartig verschmälerter, an den Spindelchen her- 
ablaufender Basis schief-länglich-linienförmig, an den unteren Fiederchen über dem Grunde er- 
weitert, fiedertheilig, oder eingeschnitten, besonders unterwärts, gegen die stumpfe Spitze zu 
stumpf gezähnt, die oberen und das endständige linienförmig und mehr oder minder deutlich ge- 
zähnt. Die Mittelrippe fein, vielbeugig, unten gewölbt, oben gerinnt. Die in die Abschnitte, Lap- 
pen oder Zähne gehenden Adern meist gabelig, an ihren Enden keulig verdickt oben vortretend. 
Die Spindelchen sind durchaus gerandet, auf der Unterseite breit und etwas gewölbt vortretend; 
auf der Oberseite fein und schwach eingesenkt, Die Fiedern am oberen Theile des Wedels sind 
durchaus, die des unteren nur an den oberen Fiederchen fruchtbar. Die zur Breite der Fieder- 
chen grossen, rostbraunen Fruchthaufen stehen einzeln und eingedrückt auf den Aderenden in 
den stumpfen Zähnen der Fiederchen. Sie sind von ovaler Form, aus nicht zahlreichen Sporan- 
gien gebildet und von Warzenschuppen, welche etwas grösser und heller gefärbt sind als die auf 
der Unterseite des Laubes befindlichen, anfangs völlig überdeckt, später aber nur umgeben. Die 
Sporangien sind mit einem langen gegliederten Stiele versehen, zusammengedrückt-kugelig, aus 
einer blass-röthlichen, grosszelligen Haut mit 8 Mündungszellen gebildet und von einem gelben 
18 gliedrigen Ringe mit braunen Scheidewänden und Innenrande umgeben. Die Sporen sind 
stumpf-dreieckig, braun und mit einem breiten, röthlich-gelben Flügelrande eingefasst. 

Das neuerlich von Hrn. Lıesmann (Mexico’s BrEcnEr p. 54) beschriebene P. glandu- 
liferum, welchesmir noch nicht vor Augen kam, scheint verwandt zu sein; weicht aber 
durch weit kleinere, sehr zart genannte und auf beiden Seiten drüsig-punktirte Wedel, auch 
kleinen kugeligen Wurzelstock wesentlich ab. In welchen Punkten P. Lindenianum von P. 
Friedrichsthalianum verschieden ist, habe ich bei der letztgenannten Art (a. a. ©. p. 56) schon 
erwähnt. 


85 
Erklärung von Tab. OXXXIF. 


a. der Wurzelstock von Polypodium Lindenianum mit drei Strünken, von denen der eine ganz 
erhalten und mit dem grössten Theile der Basis der Laubp'atte, von der Oberseite dargestellt 
ist. Aus Hrn. Ster. Morıcann’s Herbar. 

b. der obere Theil desselben Wedels, ebenfalls bis zu der umgeschlagenen Spitze von der Ober- 
seite, diese aber von der mit Früchten besetzten Unterseite gesehen. 
a.ub. in natürlicher Grösse. a 

c. die Spitze einer fruchtbaren Fieder, von der Unterseite, schwach vergrössert. 

d. Fragment eines Fiederchens von der Unterseite mit 3 von Schuppen umgebenen Fruchthau- 
fen, etwas stärker vergrössert. Ebenso 

e. eine Mittelferm der Warzenschuppeu, von der Spindel genommen. 

f. das geschlossene Sporangium, von der Seite gesehen. 

9. drei Sporen. 

f. u. g. stark vergrössert. 


Polypodium crystallinum KUNZE. Tab. CXXXV. 


P. fronde membranacea, tenui, subtus pallidiore, utrinque minutissime crystallino - stri- 
gulosa, subtus ad nervos sparsim fusco-paleacea, oblonga, breviter obtuse acuminata, subtri- 
pinnata; pinnis longe petiolatis, patulis, remotissimis, triangulari- ovatis, obtusis; pinnulis ap- 
proximatis, primarüs petiolatis, ovato-oblongis, secundaris laciniisve oblique-oblongis obovatisve, 
decurrentibus , subintegerrimis, obtusis, obsolete apiculatis, laxe pinnato-venosis; soris sub 
apice venularum insertis, biseriatis, minutis, oligocarpis, testaceis; petiolis, rhachibus stipiteque 
brevi gracilibus, rufo-fuscis, glanduloso-pubescentibus et laxe squarroso-paleaceis, paleis fuscis, 
longissime caudatis; rhizomate repente, ferrugineo-paleaceo, radiculoso; stipitibus densis. 


Getrocknete-Samml. Linoen Collect. No. 1876. 

Mit einer Anzahl anderer theils noch unbeschriebener, theils äusserst selten vorkommender Farrn- 
kräuter hat Hr. J. Lınpen auch das vorliegende in der Provinz St, Jago de Cuba auf dem Berge, oder 
Bergzuge (?), des Libanon (M. Liban) im Mai 1844, und zwar an Felsen, aufgefunden. (In meiner 
Sammlung). 

Es gehört zu den ächten Arten der Gattuug, den sogenannten Eupolypodien und ist mit keiner 
bis jetzt beschriebenen Art wesentlich und nahe verwandt. Eine nur sehr entfernte Aehnlichkeit zeigt 
mein P. Poeppigü aus Chile. 


Der kriechende Wurzelstock, von dem ich nur das abgebildete Stück gesehen habe, ist 
etwa von der Dicke eines starken Gänsekiels, nach Unten von festen, vielbeugigen, zimmtbraunen, 
rostroth behaarten, wie es scheint, sparsam verzweigten Wurzeln, nach Oben von äusserst dicht 
stehenden Strünken und dazwischen befindlichen linien -pfriemförmigen, 2— 3’ langen, rostfar- 
bigen Spreublättchen völlig bedeckt.» Auf dem kaum ?/s langen Wurzelstocke stehen 12 im 
Wachsthume befindliche Wedel und von 8 anderen sind nur noch Theile des Strunks vorhanden. 
Die Strünke erreichen kaum die Stärke eines Sperlingkiels, am sanft aufsteigenden Grunde wenig 
mehr verdickt, 2—3“ Höhe, sind sanft gebogen, stumpf-kantig, auf der Oberseite breit ausge- 
rinnt, von röthlich-brauner Farbe, mit sehr kleinen, grauen, gegliederten Haaren und zwischen 
_ denselben mit sparrig abstehenden, 1—1'/2“‘ langen, aus erweiterter Basis lang linien - pfriem- 

_ förmigen, gedrehten, braunen Spreublättchen gleichmässig, aber nur locker, besetzt. Die ent- 
3 . 12* 


86 


sprechende. aber verdünnte Spindel wechselt zwischen 3— 7‘ Länge. Der Umriss des sehr zart 
häutigen, feinen, rund- und etwas durchscheinend zelligen Laubes ist länglich, übertrifft die Spin- 
del nur mit der kurzen und stumpfen Spitze und besitzt etwa 11» —2“ Breite. An jeder Seite 
der Spindel stehen, bis zu der zusammenlaufenden Spitze, 8—10 Fiedern. Sie sind bald, und 
am Grunde in der Regel, entgegengesetzt; von der Mitte an abwechselnd. Die Entfernung zwi- 
schen den unteren Paaren beträgt 16°’ bis 2. Die höheren nähern sich allmälig, sind jedoch 
bis zur Spitze immer noch sehr entfernt. Ein gleiches abnehmendes Verhältniss findet in der 
Länge der Fiederstiele statt, wovon die unteren 3—6‘ messen. Sie sind sehr zart, weit offen- 
stehend , oder offenstehend und setzen sich unverändert, nur verdünnt, in die Spindelchen fort. 
Die Fiedern selbst sind von stumpf-dreieckiger oder eirunder Form, 8—10’ lang und 6— 9‘ 
breit. Erst in der Wedelspitze nehmen sie an Grösse auffallend ab und werden schiefer, läng- 
licher und einfacher. Die Mehrzahl der Fiedern ist am Grunde doppelt-gefiedert, dann gefiedert- 
fiedertheilig, oder nur eingeschnitten und die Spitze fiedertheilig. Die unteren Fiederchen erster 
Ordnung sind gestielt, genähert, eirund-länglich, die Fiederchen zweiter Ordnung, oft nur Ab- 
schnitte, länglich oder verkehrt eirund, am verengten Grunde herablaufend, ziemlich ganzrandig, 
stumpf, mit einem sehr kleinen, oft undeutlichen aufgesetzten stumpfen Spitzchen. Während die 
Spindelzweige der Hauptspindel im Wesentlichen gleichen, sind die Mittelrippen fein, vielbeugig, 
bräunlich, greis behaart und mit sehr einzelnen, braunen, gewölbten und langgeschwänzten Spreu- 
blättchen besetzt. Von der Mittelrippe gehen fiederartig die bald ungetheilten, bald gabeligen 
Adern ab, welche nahe der Mitte die Fruchthaufen tragen. Auf beiden Seiten der Laubfläche, 
die sich an dem Rande etwas verdickt und zurückbiegt, sitzen zerstreut, aber in gro ser Menge, 
äusserst kleine angedrückte gelbliche, krystallinisch-glänzende, aus einer grösseren Grundzelle, 
2— 4 längeren, nach Oben verdickten und einer kleinen dünnen und stumpfen Endzelle beste- 
hende Striegelhaare, welche mir in der Familie der Farrnkräuter noch nicht vorgekommen sind 
und der Laubfläche, unter der Lupe betrachtet, ein eigenthümliches glitzerndes Ansehen verleihen. 
Einzelne solche Haare stehen wohl auch am Rande hervor, so dass dieser an dem zurückgebo- 
genen Theile undeutlich gewimpert erscheint. 

Die Fruchthaufen, welche sich meist am oberen Theile des Wedels und an der Spitze 
der mittleren Fiedern entwickeln, stehen höchstens zu 6 auf einem Fiederchen zweiter Ordnung, 
meist aber nur 4 oder 2 und in einer doppelten Reihe. Sie sind den Adern etwas über der 
Mitte eingefügt, so dass sie dem Rande meist etwas näher stehen als.der Mittelrippe, sehr klein, 
flach, aus höchstens 12 Sporangien bestehend und von ledergelber Farbe. Die Sporangien zeigen 
einen kurzen dicken Stiel und die gewöhnliche zusammengedrückt-kugelige Gestalt. Ihre schmutzig- 
gelbe Haut besteht aus wenigen gedehnten uud gebogenen Zellen und an der Mündung befinden 
sich 6 breite Zellen. Der schwefelgelbe Ring wird aus 15 —16 Gliedern mit dicken rothbraunen 
Scheidewänden und Innenrande gebildet. Die sehr kleinen Sporen sind von elliptischem Umriss, 
dunkelbraun und an der Oberfläche dicht mit kleinen dunkleren Stacheln besetzt. 


Erklärung von Tab. OXXXF. 


a. Polypodium erystallinum aus meiner Sammlung mit dem Wurzelstocke und den gedrängt auf- 
sitzenden Strünken. Drei entwickelte und fruchtbare Wedel sind dargestellt, der mittlere und 
der zur Linken von der Unterseite; der zur Rechten von der Oberseite gesehen. In natür- 
licher Grösse. 

b. ein Stück der Spindel mit einer oberen Fieder, von der Oberseite gesehen, schwach ver- 
grössert. rw 


87 


ein Spreublättchen von der Unterseite eines Fisderfnehs, mässig vergrössert. 
drei Striegelhaare des Laubes, unter starker Vergrösserung. 

ein geschlossenes Sporangium, ’ 

ein geöffnetes, beide von der Seite gesehen. 

vier Sporen. 

e. — 9. stark vergrössert. 


ameonn 


Nothochlaena Fendleri Kunze. Tab. CXXXVI. 


N. fronde coriacea, laete viridi, utringue albo-s. pallido- glanduloso-farinosa, oblique 
triangulari-ovata, obtusa, supradecomposita; pinnis remotis, alternis, longe petiolatis, diver- 
gentibus, dichotomis; pinnulis ultimis sterilibus e basi cuneata integerrima obovatis s. flabellatis, 
plus minus profunde bi-trilobis, apice rotundatis, repando-crenatis; fertilibus e basi euneata 
ovato- ellipticis, apice obtusis, margine lateribus inflexo, crenulato; soris oligocarpis, subinter- 
ruptis, ferrugineis; rhachibus flewuosis, tenuissimis stipitegue mediocri teretibus, fragilibus, 
striolatis, nitidis, purpureo- fuscis; rhizomate brevissimo (?), ferrugineo-grandipaleaceo.} 


Getrocknete-Samml. FenpLer plantae Novo-Mexicanae No. 1017°. : 
In Neu-Mexico, ohne näheren Fund- und Standort von Hrn. A. Fenpuer 1847 gesammelt, Die 
vorliegenden Exemplare sind Eigenthum des k. Herbariunı Generale zu Berlin. 


Von dem Wurzelstocke ist nur ein, kaum ein paar Linien langes, schief-aufrechtes 
Stück, wahrscheinlich nur das treibende Ende, vorhanden. Dasselbe entwickelt nach Unten meh- 
rere Zaserwurzeln, wovon eine, ziemlich vollständige, zollang, vielbeugig, dünn, aber starr und 
sparsam kurz bezasert ist, Der Wurzelstock wird durchaus von bis 1'/2“‘ langen, lanzetförmi- 
gen, rostbraunen, angedrückten Spreublättchen bedeckt. Zwischen denselben treten zahlreiche, 
dicht stehende Strünke hervor. Dieselben sind bis 3° lang, wenig dicker als ein Pferdehaar, 
fast stielrund, auf der Oberseite nur etwas flach gedrückt, aufrecht, oder sanft gekrümmt, auch 
wohl etwas vielbeugig, am Grunde mit einzelnen, denen des Wurzelstocks gleichenden Spreu- 
blättchen besetzt, sonst kahl, sehr fein gestreift und von mehr matter als glänzender purpur- 
brauner Färbung und rigider Textur. Ein junger, noch wenig entwickelter Wedel zeigt grüne, 
nur am Grunde lichtbräunliche Farbe und ist daselbst mit einzelnen Spreublättchen besetzt. Der 
Umriss der Laubplatte, etwa 2/2’ lang und breit, giebt ein schiefes, stumpfes Dreieck oder Ei- 
rund; scheint aber mehrfach abzuweichen. Die Hauptspindel ist sehr deutlich im Zickzack ge- 
bogen, aus 6—7 stumpf-winkeligen Biegungen bestehend, von denen die unteren gegen 7’ lang 
und mit dem Strunke gleichdick, die oberen allmälig kürzer und noch mehr verdünnt sind; sonst 
aber völlig mit dem Strunke übereinkommen. An jeder Ecke der Hauptspindel entwickelt sich re- 
gelmässig eine Fieder und zwar abwechselnd; nur selten, wie es scheint, zwei entgegengesetzt 
am Grunde des Wedels. Sie stehen auf bis 4’ langen, nach dem oberen Wedeltheile zu kürzeren, 
vom Insertionspunkte aus divergirenden Stielen, sind dreifach gabelästig - gefiedert und wiederho- 
len Umriss des Wedels und Verzweigung der Spindel im Kleinen. Dasselbe findet bei den Fie- 
dern zweiter und dritter Ordnung in ähnlicher Weise statt, die letzten Fiederchen oder Blätt- 
chen sitzen aber beinahe auf und jenachdem sie steril, oder fruchtbar sind, erscheinen sie von 
abweichendem Umrisse. Die sterilen messen etwa 1'/3”, sind flach, aus keilförmiger, ganzrandi- 


” 
88 


ger Basis schief verkehrt-eirund oder fächelförmig, randschweifig-feingekerbt, am Ende abgerun- 
det, mehr oder minder tief, und meist nur an einer Seite, eingeschnitten, also zweilappig, sel- 
tener’an beiden Seiten, dreilappig. Die fertilen, noch etwas kleineren Blättchen zeigen eine aus 
keilförmig verengter Basis eirunde oder elliptische, am Ende stumpfe Form und die schwach ge- 
kerbten Seitenränder sind anfangs eingeschlagen und verdecken die jungen Fruchthaufen. Die 
Laubsubstanz ist fast lederartig, lebhaft grün, unten heller, aber durch die zahlreichen, grossen, 
kugeligen, weissen oder gelben Drüsen, welche sie gleichmässig besetzen, erscheint die Farbe 
matt und bläulich-grün. Von dem am Grunde purpurbraun gefärbten Mittelnerven gehen Haupt- 
adern in die Lappen, und von diesen doppelt oder einfach gabelige Zweige nach dem Rande. 
Diese Aderung ist aber nur bei durchfallendem Lichte wahrzunehmen. ö 

Die rostrothen Fruchthaufen bestehen nur aus einer, an dem Rande hinlaufenden, meist 
unterbrochenen Reihe von etwa 6—8; aber auch wenigeren Sporangien. Diese erscheinen im Ver- 
hältniss zu dem Umfange der Blättchen gross, zeigen einen sehr kurzen und dicken Stiel, sind 
kugelig und von einer blassgelben, ziemlich grosszelligen Haut gebildet. Der sehr breite und 
oben abgestutzte gelbe Ring besteht aus 20 Zellen mit ungewöhnlich dicken, braunen Scheide- 
wänden und ebenso gefärbtem Innenrande und ragt wenig über den Scheitel hinweg. Der in 
der Mitte ziemlich breiten Mündungszellen glaube ich 10 bemerkt zu haben. Die Sporen sind 
stumpf-dreieckig-pyramidal, gerandet, an der Aussenseite fein warzig, schmutziggelb von Farbe. 

Dies ist einer der zierlichsten Farrn seiner Gattung, der sich an N. nivea; besonders 
aber an N. dealbata anschliesst, mit welcher derselbe auch in Bezug auf die sparsamen Sporan- 
gien übereinkommt; sonst jedoch erinnert er namentlich in Bezug auf die Verzweigung der Spin- 
del, an die Arten von Allosorus, wie A. flexuosus, sagittatus, acclivis etc. Von der Gattung 
Allosorus hält aber unsere Pflanze der nicht häutige und verdünnte Rand der Fiedern entfernt. 


Erklärung von Tab. OXXXrViı1. 


a. Ein im Berliner General-Herbarium befindliches Exemplar der Nothochlaena Fendleri mit 
3 vollständigen Wedeln, von welchen der zur Rechten fruchtbar und von der Unterseite zu 
sehen, der zunächst stehende sterile von der Oberseite und der folgende ebenfalls sterile 
von der Unterseite dargestellt ist. Zur Linken ist Strunk und Basis der Spindel mit zwei 
entgegengesetzten Fiederstielen und daneben ein noch unentwickelter Wedel aus dem 
Wurzelstocke hervortretend gezeichnet. Alles unvergrössert. 

b. ein Fiederchen zweiter Ordnung, von der Oberseite gesehen, mit Angabe der Äderung. 

c. dasselbe von der Unterseite gesehen. 

d. ein fruchtbares Fiederchen von der Unterseite. 

b.—.d. schwach vergrössert. 

ein fruchtbares Blättchen, von der Unterseite, etwas stärker vergrössert. 

drei Drüsen der Lauboberfläche. 

ein geschlossenes Sporangium, von der Seite gesehen. 

drei Sporen. 

f.— h. unter starker Vergrösserung. 


ROTES 


89 


® 


Lomaria punctata BLUME, Teb. OXXXVIl. 


L. fronde coriacea, glabra, subtus pallidiore, e basi attenuata lanceolato-oblonga, acu- 
minata, fertili majore subpinnata, sterili profunde pinnatifida; lacinüs erecto-patentibus, e basi 
late adnata, decurrente, confluente falcato- oblongis, breviter obtusiuscule-acuminatis, supra 
nitidulis, margine, venarum apice incrassato supra punctato, reflexis, inflmis abbreviatis, dimi- 
nutis, abortivis; fertilibus erecto-patentibus, subdistinctis, e basi adnata, anguste decurrente 
Iinearibus, flexuosis, apice longe attenuatis, infimis abortivis; soro lateris inferioris decurrente; 
indusüs angustis, crenato-laceris; costis costulisgue, subtus elevatis subflenuosis sfipiteque brevi 
(in sicco) rufescentibus; rhizomate repente, laxe fusco-paleacco, radicoso, 


Lomaria punclata Brune enum. pl. Jav. II. p. 201. 
— — Kunze observ. in fil. ZoLLinger. contin. Mour u. ScuLechtendAaL bot. Zeit. VI. 

1848. Sp. 143. 

L. elongata Morırzı Verz. d. Zorz. Pf. p. 112 (non Bı.). 

Getrocknete-Samml. Zoruincer pl. Jav. No, 336° (t. Morırzı) u. No. 2574. 

Auf den Gipfeln der Berge Gede und Burangrang auf Java (Hr. Brume). Ohne nähere Angabe 
des Fundorts auf derselben Insel (Hr. Zorzincer). Exemplare von Letzterem in meiner Sammlung. 

Obgleich Hrn. Bıune diese Pflanze nur in sterilen Exemplaren bekannt war und mir dieselbe 
nicht vor Augen kam; glaube ich den Farrn aus der kurzen Diagnose doch richtig erkannt zu haben. 
L. elongata muss, obgleich sie mir ebenfalls unbekannt ist, durch den Mangel der verkümmerten Fie- 
dern am Grunde des Wedels wesentlich abweichen. L. punctata gehört übrigens zu einer kleinen Gruppe 
der Gattung (L. pteropus m. t. 46 vol. I. etc.), welche sich durch kriechende oder kletternde Stämme 
auszeichnet, und schliesst sich zunächst an L. Colensei Hoor. (ic. plant. t. 627 u. 28). Die letztere neusee- 
ländische Art scheint jedoch durch bedeutendere Grösse, kürzere und breitere Wedel mit nur 2 oder 3 
seitlichen Abschnitten und einem ungemein verlängerten Endabschnitte, fast horizontale Adern und, der 
Figur zu Folge, nicht herablaufende Fruchthaufen abzuweichen. Zu L. Plumieri Desv., womit seine Art 
Hr. Brume vergleicht, finden nur sehr entfernte Beziehungen statt; da an derselben die fertilen Wedel 
ganz deutlich gefiedert sind. 


Der Stock, von dem mir nur ein jüngeres, zolllanges Exemplar zu Gebote steht, ist von 
der Dicke eines starken Gänse- oder Schwanenkiels, am treibenden Ende aufsteigend, holzig, 
rostfarben, mit einzelnen 3—4‘' grossen, ei-lanzetförmigen, braunen Spreublättchen besetzt, 
welche auch am Grunde des Strunks ansitzen. Er entwickelt nach Unten und den Seiten in 
Menge 4— 5” lange, feste, ästige, vielbeugige, braune, mit langen, abstehenden, rostrothen Haa- 
ren besetzte und stark bezaserte Wurzeln, die sich wahrscheinlich in die Rinde und die schma- 
rotzenden Moose und Flechten der Stämme, denen der Farrn jedenfalls aufsitzt, einsenken. Nach 
Oben kommen genähert 3 noch jugendliche Wedel hervor. Einer derselben ist ein noch unge- 
theilter Primordialwedel, aus ungleicher, an der einen Seite gerundeter, an der anderen keil- 
förmiger Basis lanzetförmig, 712“ lang und 10“ breit, an dem Ende stumpf-gespitzt, am 
Rande unbestimmt geschweift. Die anderen beiden sind weiter entwickelt, der eine aus verlän- 
gerter Basis elliptisch- oder länglich-lanzetförmig, schon deutlich fiedertheilig, an jeder Seite 
mit 3, aber noch entfernten, bis 21/4’ langen und bis 7° breiten, schief sichelartig-länglichen, 
kurz und stumpf zugespitzten, am Grunde herab- und zusammenlaufenden, aufrecht-offenstehen- 


EN 


90 


[3 

den seitlichen und einem nahe 4° langen entständigen Abschnitte. Der dritte, verstümmelte We- 
del zeigt schon am Grunde ein paar entfernt stehende verkümmerte Lappen. Die etwa 3—4 
langen und kaum taubenkieldicken Strünke sind etwas flachgedrückt, auf der Oberseite stumpf- 
kantig und schwach ausgerinnt, von matt röthlich-brauner Färbung, kahl. Von dem Strunke des 
völlig ausgebildeten Wedels kann ich nur bis 5‘ lange Stücke vergleichen. Sie sind von der 
Dicke eines schwachen Gänsekiels, dunkel rothbraun, ziemlich stielrund, auf der Oberseite flach 
und mit einer starken Mittel- und zwei schwächeren Seitenfurchen, welche durch stumpfe Lei- 
_ sten gesondert sind, versehen. Die aus dem Strunke unverändert sich fortsetzende Mittelrippe. 
der ausgebildeten Wedel ist auf der Unterseite breit und gewölbt hervortretend, deutlich hin- und 
hergebogen, an dem sterilen Wedel erst in dem, die Spitze darstellenden, Endabschnitte be- 
trächtlich verdünnt; in dem Fruchtwedel aber schon von der Mitte an; auf der Oberseite beider 
tief gefurcht und an den Abgangsstellen der Mittelrippchen für die Abschnitte erweitert, im 
Ganzen etwas blässer gefärbt als auf der Unterseite. Die erwähnten Mittelrippchen verhalten sich 
in Form und Färbung auf gleiche Weise. Die Laubtextur ist fest und lederartig, an jüngeren 
Wedeln dünner, an älteren dicker. Die Farbe des sterilen Laubes ist auf der Unterseite ein 
mattes, etwas mit Gelb gemischtes Olivengrün, auf der Oberseite merklich dunkler und mehr 
glänzend. Die nur mässig gedrängt stehenden, ziemlich parallelen Adern sind von der Mittel- 
rippe aus etwas aufsteigend, einfach oder wiederholt gabelig verzweigt und die Zweige verlaufen 
in meist offenstehender Richtung gegen den Rand, verdicken sich aber vor demselben schnell 
kugelförmig und bilden auf der Oberfläche an diesen Stellen vertiefte, bräunliche Punkte, welche 
zu dem Trivialnamen Veranlassung gaben; jedoch auch an mehreren anderen Lomarien vorhan- 
den sind (z. B. an L. punctulata). In ihrem Verlaufe sind die Adern nur schwach und stumpf 
vortretend, deutlicher noch auf der Ober- als auf der Unterseite. Der entwickelte sterile We- 
del, den ich vergleichen kann, ist, von dem untersten abortirten Läppchen an gerechnet, 15/2‘ 
lang und 5” breit, tief fiedertheilig, mit 8 entwickelten, abwechselnden und ziemlich genäherten 
Abschnitten an jeder Seite und einem 4° langen und ?/s“ breiten, an einer Seite gelappten, am 
Grunde keilförmigen Endabschnitte (Spitze), am Grunde mit jederseits 2 verkürzten, schief halb- 
runden, etwas gewellten Abschnitten und unterhalb derselben mit noch 3 verkümmerten bis 1° weit 
von einander entfernten Läppchen versehen, von denen die kleinsten kaum 2” lang und 12’ 
breit sind. Alle diese Theile des Wedels sitzen mehr nach dem oberen Theile der Mittelrippe 
oder Spindel zu an. Die normalen Abschnitte sind 3— 4‘ lang und bis 8 breit, aus breiter, 
beiderseits, besonders aber nach Unten, herablaufender Basis länglich, etwas sichelartig gebogen 
und in eine kurze stumpfe Spitze auslaufend. Sie werden durch kleine syımpfe Buchten getrennt. 
Der Rand der Abschnitte ist zurückgeschlagen und es stehen die von den Aderenden herrühren- 
den Punkte auf diesem umgeschlagenen Theile. 

Der entwickelte Fruchtwedel, dessen Grün eine röthliche oder bräunliche Beimischung 
zeigt, misst von dem untersten verkümmerten, aber doch wesentlich entwickelten, Läppchen an 
21° in der Länge und bis 4” in der Breite. Zu jeder Seite bemerkt man 11 entwickelte, mehr 
aufrecht-, als offenstehende Abschnitte, von denen die mittleren 6—7° lang und bis 24/2‘ breit, 
die unteren wenig kürzer, die an der Wedelspitze befindlichen aber bis auf 3 oder 2 verkürzt 
sind. Ihr Umriss ist aus beiderseits schmal und nach Unten weit, oft aber nicht bis zum näch- 
sten Abschnitte herablaufender Basis linienförmig, vielbeugig, am oberen Viertheile sanft in eine, 
bisweilen hakenartig umgebogene Spitze verengt. Sie stehen oft bis 10‘ entfernt von den näch- 
sten. Wie an dem unfruchtbaren Wedel findet sich auch hier eine Anzahl steriler verkümmerter 
Läppchen. An einem meiner Fruchtwedel zähle ich bis 6 an jeder Seite und es stehen die- 


91 


selben noch weiter entfernt als an dem sterilen Wedel. Die Abschnitte des Fruchtwedels kön- 
nen, da sie am unteren Theile desselben nicht zusammenlaufen, auch Fiedern genannt werden. 
Im jüngeren Alter sind sie kaum linienbreit, mit dem ziemlich abgesetzten dunkelbraunen, festen, 
ganzrandigen falschen Schleierchen und einem schmalen Laubrande bis zur Spitze eingeschlagen. 
Das Schleierchen wird allmälig ausgedehnt, dünner und lichter braun, reisst zuerst in meist brei- 
ten, jedoch ungleichen Kerbzähnen ein, welche später tiefer getrennt sind und sich selbst wie- 
der unregelmässig spalten. Die anfangs etwa 1/2 Linie breiten, bis zur Spitze und die äusseren 
bis auf den herablaufenden Theil der Fieder fortgesetzten Fruchtlinien sind rostbraun, dehnen 
sich überreif bis zu 1 Linie Breite aus, werden blässer, gelblich rostfarben und füllen den Raum 
zwischen dem umgeschlagenen Rande des Abschnitts und dem stark vorgetretenen flachen oder 
sanft vertieften Mittelrippchen völlig aus, ohne das letztere mehr als zufällig zu bedecken. Die Spor- 
angien sind lang gestielt, etwas zusammengedrückt ellipsoidisch, aus einer blassen, engen, nur 
wenig-zelligen Haut mit 8 Queerzellen gebildet und von einem sehr breiten, abgestutzten 16 glie- 
drigen Ringe mit braunen Scheidewänden und Innenrande umgeben. Die kleinen, blassen, etwas 
gerandeten Sporen sind stumpf-halbmondförmig oder oval. 


Erklärung von Tab. COX XXYVII. 


a. ein junger Wurzelstock der Lomaria punctata mit drei Wedeln, einem ungetheilten Primor- 
dialwedel und einem fiedertheiligen, jedoch noch ohne die verkümmerten Lappen der Basis. 
Vom dritten Wedel ist nur ein Stück des Strunks dargestellt. 

b. ein Stück der Basis des ausgebildeten sterilen Wedels mit dem unteren Theile der gedrängt 
stehenden normalen Abschnitte, den verkürzten Abschnitten, den unterhalb derselben be- 
findlichen Läppchen und dem oberen Theile des Strunks, Alles von der Unterseite gesehen 
und mit Angabe der Aderung. 


c. der obere Theil eines Fruchtwedels mit noch geschlossenem Schleierchen, von der Unterseite. 
d. Fragment der Mittelrippe mit einer ganzen und einer abgestutzten Fieder, von einem über- 
reifen Fruchtexemplare genommen, von der Unterseite dargestellt. 
a.— d. in natürlicher Grösse. 
e. ein geschlossenes Sporangium auf seinem Stiele. 
f. vier Sporen. 


e.u.f. unter starker Vergrösserung. 


Lomaria glauca BLUME. Tab. C(XXXVII. 


L. (Plagiogyria) fronde coriacea, tenui, glabra, supra olivacea, subtus glauco-pruinosa, 
lanceolata, breviter acuminata, pinnata; pinnis subsessilibus, subtus ad basin petioli s. ad costam sur- 
sum verruciferis, patenti-divergentibus, infimis abortivis, lobulatis; sterilibus suboppositis, appro- 
zimatis, e basi subcuneata s. rotundata lineari-oblongis, acuminatis, denticulatis, acumine grosse 
inflexo-dentatis, laxius venosis, summis adnatis, (terminali subinde inciso-pinnatifida) ; fertilibus 
subalternis, remotis, linearibus, flexuoso-curvatis, apice attenuato curvato-apiculatis; soris 
laxiusculis, interruptis, cinnamomeis; rhachi stipiteque mediocri, basi adscendente, nigricante an- 


gulatis, fuscis, supra sulcatis; rhizomate ..... s 
13 


92 


Lomaria glauca Brune enum. pl. Javae II. p. 204. PR 
—_ — Kunze observ. in fil. ZoLuineer. contin. MonL u. ScHLECHTENDAL bot. Zeit. VI. 
1848. Sp. 143. 
Getrocknete-Samml. Zoruincer pl. Javan. No. 231, 335° L. glauca. 


An schattigen Orten in den Waldungen der höhern Berge, z. B. des Gede im Innern von Java 
(Hr. Brume). — Auf dem Dieng, im Mai; in der östlichen Region der Wasserfälle und in den höchsten 
Wäldern des Patuka, im Juli — endlich bei 4000° Höhe auf dem Tankuban-prahu; selten fruchtbar. 
(Hr. Juncnunx im Goerrent’schen Herbarium). An nicht näher angegebenen Orten Java’s (Hr. ZoLLinser). 
Von den beiden letztgenannteu Botanikern gesandte Exemplare meiner Sammlung liegen der Abbildung und 
Beschreibung zu Grunde. 


Ueber die Stammbildung dieses zierlichen und ansehnlichen Farrn ist fast nichts bekannt; 
Hr. Brume deutet nur an, dass er nicht kletternd ist. Mir kam nicht einmal ein Fragment von 
dem, wahrscheinlich unterirdischen, Stock vor Augen. Den völlig kahlen Strunk (den Theil, dem 
die abortirten Fiedern aufsitzen, eingeschlossen) fand ich am sterilen Wedel 13°, am fruchtbaren 
21/2’ lang. Beide sind am Grunde aufsteigend, erweitert, Nach gedrückt, 4— 5” breit und 2— 
21/2” dick, oben breit ausgehöhlt, mit einer stark vortretenden, stumpfen Mittelleiste, unten flach. 
In den Vertiefungen der ersteren finden sich, reihenweise stehend, aus einem kleinen Wulste 
vortretende, schief gerichtete, stielrunde, aussen schwarze, oben braune, scheibenförmige, gegen 
1‘ dicke Erhabenheiten, jedenfalls die Basen starker, von hier ausgegangener Faserwurzeln, welche 
auf das Vorhandensein eines vertikalen Wurzelstocks schliessen lassen. Ueber der Erweiterung 
verengt sich der Strunk bis zur Dicke eines Gänsekiels und läuft am sterilen Wedel gleichstark, 
am fruchtbaren etwas mehr verdünnt, bis zu den ersten entwickelten Fiedern, der Spindel, fort. 
An seinem unteren Theile ist er stumpf vierkantig; die stumpfste Kante ist nach Unten gerich- 
tet und verflacht sich etwas am oberen Theile, die 3 anderen gehören der Oberseite an und 
sind die beiden Seitenleisten und die Mittelleiste der doppelten Rückenfurche, die sich bis an 
das Ende der Spindel fortsetzen. Die Textur von Strunk und Spindel ist fest und dicht, so dass 
sie einen gleichen, nicht splitterigen Bruch zeigen; die Farbe ein schmutziges, schwärzlich ange- 
flogenes Rothbraun. An den gedachten beiden Seitenleisten, demnach mehr an dem Rücken der 
Wedel, sind die Fiedern eingefügt. Von der Basis des Wedels aus betrachtend bemerkt man, 
an sterilen und fertilen Wedeln, auf den Leisten zuerst kleine, scheibenförmige braune, kaum !/2“' 
messende Warzen, welche alternirend in sehr beträchtlichen, bis 2° betragenden Entfernungen 
stehen. Weiter nach Oben tritt neben diesen Warzen aus der Furche ein kleines, mehr oder 
minder kreisförmiges, am Grunde verschmälertes, kaum ein paar Linien grosses Läppchen von 
Laubsubstanz hervor. Weiter schreitet die Entwickelung dieser, der Zahl nach verschiedenen, 
abortirten Fiedern nicht vor und es folgen darauf sogleich die normal gebildeten unfruchtbaren, 
oder fruchtbaren Fiedern. Die zuerst auftretende Warze ist aber auch hier vorhanden und nimmt, 
wo der äusserst kurze Fiederstiel entwickelt ist, an der Seite desselben nach Innen, wo er fehlt, 
an der oberen Seite der Basis der Mittelrippe, seine Stelle ein. An den mittleren und oberen 
Fiedern erhebt sich die Warze, erhält einen kurzen Stiel und ein kleines keulförmiges, oder 
flachgedrücktes Köpfchen. An den deutlicher gestielten Fruchtfiedern bleibt sie gesondert und kleiner. 

Der sterile Wedel erreicht eine bedeutende Grösse. Die Lamina des vollständigsten, den 
ich vergleichen kann, misst 31'2 Zoll in der Länge und bis 12° in der Breite. Die Zahl der 
gesonderten Fiedern an jeder Seite beträgt 42. Im Umrisse ist er breit lanzetförmig, kurz zu- 
gespitzt. Die nach beiden Seiten zu und schneller nach Oben an Grösse abnehmenden Fiedern, 


93 


welche in der kurzen Spitze zusammenfliessen, sind am unteren Wedeltheile sehr kurz gestielt, 
von da aus sitzend, die obersten 6— 8 breit-angeheftet, unterwärts mehr oder weniger herab- 
laufend. Die grössten sind 6° lang und 6‘ breit, im Umfange aus etwas schief keilförmiger, 
oft beinahe gestutzter, oder zugerundeter Basis linienförmig -länglich, gegen das Ende ziemlich 
schnell in eine, höchstens zolllange, feine, bald scharfe, bald auch etwas abgestumpfte Spitze 
verengt. Bis zu derselben durchläuft die Fieder eine, auf der Unterseite stark vortretende, flache 
und gerandete, vielbeugige, braune, meist nur schwach bereifte, auf der Oberseite schmäler und 
weniger erhobene, etwas flache, an den Seiten fein gerandete und bisweilen schwach ausgerinnte 
Mittelrippe. Von hier aus gehen wenig gedrängt, besonders gegen die Spitze zu entfernter ste- 
hende, in verschiedener Höhe gabelig-getheilte Adern in weit oflenstehender, fast divergirender 
Richtung aus, nach dem oft etwas, oder auch stärker, zurückgebogenen Rande zu schwach auf- 
steigend und kaum merklich verdickt, in die Zähne desselben auslaufend. Diese ziemlich paralle- 
len Adern und Aderzweige sind auf der, von einem mehr oder minder dichten bläulich - weissen 
Reife bedeckten Unterseite vorstehender und deutlicher bemerkbar als auf der, im trocknen Zu- 
stande, bräunlich - olivengrünen Oberseite. Der Rand zeigt oberhalb der ungezähnten Basis bis 
gegen die Spitze an dem wenig spitzen Ende eingebogene, durch Buchten getrennte Zähnchen 
(demnach keine Sägezähnchen). Je lockerer die Adern nach der Fiederspitze zu stehen, um so grös- 
ser und ungleicher werden diese Zähnchen, so dass die Spitze selbst grob; sonst aber in glei- 
cher Weise fein gezähnt erscheint. Die Endfieder, in welcher die Seitenfiedern der Spitze mehr 
oder weniger bemerkbar zusammenfliessen, ist hiernach auch mehr oder minder eingeschnitten 
(Hrn. Brume’s var. B.*), oder ganz. 

Die Platte des fruchtbaren Wedels von den normal entwickelten Fiedern an fand ich 28 
lang und 8° breit. Die linienförmigen, hin- und hergebogenen und am meist umgebogenen Ende 
mit einem Spitzchen versehenen Fiedern sitzen am abgerundeten Grunde einem, an den unteren 
Fiedern bis 1‘ langen, an den oberen verkürzten Stielchen auf, sind bis 5° lang und bis 11/2’ 
breit. Sie stehen bald, und meist nach Oben zu, entgegengesetzt; bald abwechselnd und am 
Grunde in fast 2’ weiten, nach Oben zu in abnehmenden Entfernungen. Die Farbe der getrock- 
neten Laubsubstanz ist ein dunkles Rothbraun; die lichtere Mittelrippe ist auf der Unterseite der 
Fiedern breit und kantig vortretend, oben flach, undeutlich gerandet und in der Mitte etwas ver- 
tieft; auf der undeutlich, wie es scheint aufgerichtet-aderigen, Oberseite schmäler, etwas einge- 
senkt. Der Rand ist wenig zurückgeschlagen und der schwach verdünnte, hellere Theil (das fal- 
sche Schleierchen) an den verglichenen, schon sehr reifen Exemplaren schmal. Die zimmtfarbi- 
gen Fruchthaufen sind nicht sehr dicht und auf eine, an anderen Arten der Gattung noch nicht 
bemerkte Weise, in gewissen Entfernungen unterbrochen, oder doch abgesetzt, so dass die Frucht- 
linie aus mehreren länglichen, an einander gereiheten Fruchthaufen gebildet zu sein scheint, wie 
es bei Stenochlaena J. Sm. (Hook. gen. fil. t. CV. B.) angegeben wird. Nur jugendliche Frucht- 
fiedern, wie sie selbst an der Spitze meines fruchtbaren Wedels nicht mehr vorhanden sind, kön- 
nen diesen Bau aufhellen. Doch darf ich, nach dem allgemeinen Baue und der Beschaffenheit 
der Sporangien, nicht annehmen, dass die Pflanze zu Stenochlaena gehören werde. Die Sporan- 
gien sind schief gliederringelig (plagiogyrata), wie ich dieselben, an L. euphlebia, im vorigen 
Hefte S. 61 flg. beschrieben und auf £. CXXV. dargestellt habe. Sie erscheinen unter dem Mi- 
kroskop fast ganz von schmutzig-bräunlicher Farbe, stehen auf einem Stiele von der Länge des 


*) Hın. Brune’s var. C. ist eben so unbedeutend, mit elwas umgeschlagenem Rande der sterilen Fiedern und unten 
kanm etwas bereift. 


13* 


94 


Sporangium’s, zeigen 8 gleichbreite Mündungszellen und einen 18—19 gliedrigen breiten Ring 
mit dunkler gefärbten Scheidewänden. Die Sporen sind stumpf dreieckig-pyramidal und von glei- 
cher Färbung mit der Haut des Sporangium’s. 

Eine in den wesentlichen Theilen der vorliegenden nahestehende Art der Gattung ist mir 
nicht bekannt; am wenigsten möchte diess die, zu den Acrostichaceen gehörige, L. sorbifolia 
Kurs. (Olfersia Pr. Lomariopsis FEE) sein, womit sie Hr. Brume verglichen hat. Im äusseren 
Ansehen steht meine Z. cuspidata noch am nächsten. Die regelmässig bereifte Unterseite der 
Fiedern und die am Grunde derselben vorhandenen, ungemein entwickelten warzenartligen Organe 
unterscheiden Z. glauca sogleich von der genannten, wie von allen übrigen beschriebenen Arten 
der Gattung. 


Erklärung von Tab. OXXXYVIII. 


a. der obere Theil eines sterilen Wedels von Lomaria glauca, von der Unterseite gesehen und 

b. ein Stück der Spindel aus dem unteren Theile desselben Wedels, von Hrn. JuncHuuun ge- 
sammelt, mit zwei der grössten Fiedern, von der Oberseite gesehen; die der anderen Seite 
abgeschnitten. 

c. der obere Theil eines von Hrn. ZoLLınser gesammelten Fruchtwedels, von der Unterseite. 
a. — c. unvergrössert. ; 

d. die Spitze und 

e. ein Fragment aus dem oberen Theile einer sterilen Fieder. Beide, um Zähnung und Aderung 

zu zeigen, schwach vergrössert. 

ein Sporangium auf seinem Stiele, von der flachen Seite gesehen, 

dasselbe von der Kante gezeichnet. 

drei Sporen. 

f. — h. unter starker Vergrösserung. 


ma 


Asplenium divaricatuam KUNZE. Tab. CXXXIX. 


A. fronde tenuiter membranacea, glabra, laete viridi, oblonga s. lanceolata, flewuosa, acu- 
minata, bi-s. tri-pinnata, apice simpliciter pinnata; pinnis subsessilibus, decurrentibus, approxi- 
matis, patenti-divergentibus, oblongis, obtusiusculis; pinnulis primaris petiolatis, trapezio- ovatis, 
obtusis; ultimis subquinatis, e basi cuneata lineari-oblongis, obtusiusculis, sterilibus angustiori- 
bus, fertilibus latioribus, oblique-ovatis, monosorophoris; soris indusüsque membranaceis bre- 
viter oblongis, magnis; rhachi primaria fusca, viridi-marginata, secundarüs alatis, viridibus ; 
stipite brevissimo, angulato, ferrugineo, minute paleaceo; rhizomate valido, horizontali, apice 
fusco-paleaceo, radicoso, fibris rufo-pilosis. 


Asplenium divaricatum Kunze syn. fil. Pörrıc. Linnaea IX. p. 71. 
—_ — Krorzscn Beitr. z. e. Fl. d. Aequinoct.-Geg. d. n. Welt. Linnaea XX. 
p- 358. 
Zuerst wurde die kleine Pflanze von Ruız in den Wäldern der Peruanischen Anden auf Steinen 
gesammelt (No. 78 Darea an Caenopteris?); sie blieb aber in den Sammlungen des Lampert’schen Her- 
bar’s verborgen. Später, 1829, fand sie Hr. Poerrıc sparsam an trockenen und warm gelegenen Felsen 


—— 195 


des Cerro de San Cristobal bei Cassapi in Peru. Exemplare mit nur doppelt gefiederten Wedeln brachte 
Hr. MArusws aus den Anden von Peru und vertheilte sie in seinen Sammlungen (No. 1800). Den 
Ruız’schen Farrn verglich ich im Berliner Herb. Generale; der Pörrıc’sche und Maruews’sche befindet sich 
in meiner Sammlung; letzterer aus den Mittheilungon des Hrn. SuurtLEWoRTH. 


Die Grösse des Farrn wechselt zwischen 2 und 5”. Der Wurzelstock ist an einem der 
Pörrıe’schen Exemplare vollständig vorhanden, 1°/a‘‘ lang, von der Dicke eines starken Gänse- 
kiels, horizontal, durchaus, bis zum treibenden Ende, von starren, gebogenen und unter einan- 
der gewirrten, schwach bezaserten, malt und braunschwarzen, an den letzten Enden schwach 
rostroth -filzigen Faserwurzeln bedeckt. An dem jüngsten Theile des Wurzelstocks bemerkt man 
dichtstehende schwarz-braune, lanzetförmige Spreublättchen, zwischen denen sich sehr gedrängt 
und in grosser Anzahl die Wedel entwickeln. Der Strunk erreicht kaum die Dicke eines Sper- 
lingkiels und die Höhe von 1/2’ an den grössten Wedeln, die wir vergleichen konnten. Er ist 
stumpfkantig, oben gerinnt, von matt rothbrauner Farbe und mit zerstreuten kleinen Spreublätt- 
chen, wie die des Wurzelstocks, besetzt. Die 5‘ Länge erreichende, schwach vielbeugige Spin- 
del gleicht am Grunde dem Strunke in Form, Stärke und Färbung, verdünnt sich aber bald und 
wird durch die herablaufenden Ansatzpunkte der Fiedern grün gerandet und an der sehr verdünn- 
ten Spitze endlich flach und flügelrandig. Aehnlich dieser Spitze verhalten sich die schwach viel- 
beugigen Spindelzweige. Die bis °/a“ langen und bis 2'/a”' breiten Fiedern stehen gedrängt und 
fast ungestielt in ausgebreiteter oder offenstehend-ausgebreiteter Richtung, abwechselnd und zahl- 
reich, bis zu zwanzig und einigen an jeder Seite. Sie nehmen gegen die Basis des Wedels all- 
mälig; schneller aber nach der etwas vorgezogenen Wedelspitze zu an Länge ab, so dass der 
Umriss der Laubplatte lanzetförmig, oder länglich und zugespitzt erscheint. Ihr eigener Umriss 
ist aus schiefer Basis länglich und ziemlich stumpf und die Theilung an den entwickeltsten Exem- 
plaren und in der Mitte des Wedels doppelt gefiedert, an anderen und an den Enden nur ein- 
fach. Die abwechselnden Fiederchen, von denen das unterste oberwärts und dicht an der Spin- 
del steht, sind gestielt, kurz trapezisch-eirund, sehr stumpf. Die letzten Fiederchen oder Blätt- 
chen, von denen 5 oder weniger ein Fiederchen erster Ordnung bilden, weichen, jenachdem sie 
fruchtbar oder steril sind, im Umrisse beträchtlich von einander ab. Die letzteren sind linien- 
lanzetförmig, nach dem Grunde keilartig verengt, an der Spitze stumpflich. Die fruchttragenden 
dagegen zeigen einen aus keilförmig verengter Basis schief-eirunden Umriss und stumpfe Spitze. 
In jedes Blättchen tritt ein Aderzweig, der sich entfernt von der Spitze und etwas verdickt endigt; 
die fruchtbaren durchläuft er ausserhalb der Mitte und trägt den vom Ende bis nahe an die Ba- 
sis des Blättchens reichenden, verhältnissmässig grossen, oval-länglichen Fruchthaufen. Die Tex- 
tur der Laubsubstanz ist feinzellig, dünn, der Rand durchscheinend. 


Der Fruchthaufen besteht aus höchstens 20 ziemlich grossen Sporangien. Dieselben sind 
zusammengedrückt-kugelig, aus einer blassgelblichen, gestreckt -zelligen Haut gebildet, von einem 
schwefelgelben Ringe umgeben, welcher 20 oder 21 rothbraune Scheidewände und ebenso gefärb- 
ten Innenrand zeıgt. An der Mündung befinden sich 8 ziemlich breite Queerzellen. Der geglie- 
derte Stiel ist etwas länger als das Sporangium und mit der Haut desselben von gleicher Farbe. 
Die ellipsoidischen Sporen sind braun und mit einem gelben Rande versehen, in welchen einzelne 
dunkle Zacken von dem Kerne aus eindringen. Das Schleierchen, von etwas breiterer Form als 
der Fruchthaufen, schwach gewölbt und von schmutzig-gelber Farbe, wird durch die angeschwol- 
lenen Sporangien bald nach Innen zu gehoben und die letzteren verbreiten sich im späteren Al- 
ter von der Einfügungslinie des Schleierchens aus über die grössere Hälfte des Fiederchens. 


96 


Asplenium divaricatum gehört dem Habitus nach zu den Arten der Gattung, welche frü- 
her als Caenopteris oder Darea getrennt waren und steht zunächst bei (. oder D. myriophylla, 
Asplenium Presı (excl. syn. A. flabellulato meo); welches bis jetzt nur auf den Antillen und in 
Mexico von Lixpen (No. 1548) bemerkt wurde. Von dieser Art, so wie von den übrigen ver- 
wandten Arten unterscheidet sich jedoch die vorliegende leicht durch den auffallend abweichen- 
den Umriss und die geringe Grösse der fertilen und sterilen Fiederblättchen so wie durch die 
ausgebreiteten, oder doch offenstehend - ausgebreiteten Fiedern. 


Erklärung von Tab. OXXXIX. 


a. ein Pörrıc’sches Exemplar des Asplenium divaricatum mit vollständigem Wurzelstocke. Die 
beiden Wedel der doppelt gefiederten Form angehörend. 

b. ein von Ruız gesammeltes grösseres Exemplar aus dem Herbar. generale zu Berlin, mit zwei 
sehr entwickelten und zwei jüngeren Wedeln. Der zur Linken von der Oberseite gesehen, 
die folgenden beiden mit den Fruchthaufen von der Unterseite, der zur Rechten befindliche, 
herabgekrümmte wieder von der Oberseite. 

a.— b. unvergrössert. 

c. ein Fiederchen, mässig vergrössert, von der Unterseite, um die Form der sterilen und fer- 
tilen Blättchen, Aderung, Spindelchen, sowie Fruchthaufen und Schleierchen zu zeigen. 

d. ein geschlossenes Sporangium auf seinem Stiele, von der Seite gesehen und 

e. drei Sporen. 

d.— e. unter starker Vergrösserung. 
f. eine Spore noch stärker vergrössert, um die Beschaffenheit des Randes deutlicher zu machen. 


Davallia uncinella Kunze. Tab. CXL. 


D. fronde crassa, coriacea, glabra, discolori, subtus glauco-viridi, lineari-lanceolata, 
tri- quadri-pinnata; pinnulis secundarüs curvato-flexuosis, ultimis immerse venosis, fertilibus 
trapezoideis v. trapezoideo-flabellatis ovatisve, sublobatis, crenatis; soris seriatis; indusiis coria- 
ceis, immersis, cyathiformibus, oblique truncatis; rhachibus scandentibus, aculeolatis, aculeolis 
teretibus, partialibus (sc. rhachibus) elongatis, compressis; stipite ......; rhizomate ...... 


Davallia uneinella Kunze recens. Davalliac. in Hooxerı spec. fill. — Mont u. ScHLechtennAL bot. 
Zeit. VII. 1850. Sp. 213. 
— aculeata Hb. Gen. Berol. ex Mertensiano (pinna). 
Getrocknete-Samml. J. Lınopen. Davallia No. 2175. 
Westindien; ohne bekannten Fundort und Finder (Herb. Merrexsı patr.). — In der Provinz St. 
Yago de Cuba, angeblich bei 4000° Meereshöhe, im September 1844 von Hrn. J. Lınoen gesammelt. 
In meinem Herbarium. 


Wurzelstock und Strunk dieser Art aus den kletternden und mit Stacheln versehenen Da- 
vallien der Hooker’schen VIII. Abtheilung Cuneatae (aus denen mir aber auch eine stachellose 
und demnach windende bekannt ist und die ich a. a. O. auseinanderzusetzen versuchte) blieben 
bis jetzt noch unbekannt. Jedenfalls wird der erstere, wie bei den Verwandten, kriechend, der 


97 


letztere kurz sein*). Die Wedel scheinen eine beträchtliche Höhe zu erlangen und Stücke der 
Spindel von 2° Länge befinden sich in meiner Sammlung. Die Hauptspindel ist von der Stärke 
eines Taubenkiels, oder dünner, stark vielbeugig und oft gedreht, beinahe stielrund, auf der Un- 
terseite stark gewölbt; auf der Oberseite flach, mit zwei an den Seiten der Fläche hinlaufenden, 
stumpfen, schwach erhabenen Leisten und einigen undeutlichen Längsstreifen in der Mitte und 
stellenweise auch an der Oberseite. An den Orten, wo die meist entgegengesetzten, oder doch 
genäherten, Nebenspindeln hervortreten, ist sie merklich angeschwollen, die Rückenfläche erwei- 
tert und nach Unten tritt zu jeder Seite eine, mit sehr kurzen, steifen, rostroihen Gliederborst- 
chen, wie die nächste Umgebung, besetzte ziemlich halbkugelige Erhabenheit vor. Die oft im 
Zickzack gebogenen Nebenspindeln sind ebenfalls gedreht und vielbeugig, um das Doppelte ge- 
gen die Hauptspindel verdünnt, deutlich zusammengedrückt, auf der Oberseite tiefer gefurcht und 
mit deutlicher vortretenden Rändern versehen. An Haupt- und Nebenspindeln, häufiger jedoch an 
den letzteren, auch mehr auf der Unter-, als Oberseite, befinden sich zerstreute, kleine, an den 
Spindelzweigen meist die der Spindel in Grösse übertreffende, unregelmässig zerstreute, wo Spin- 
delzweige abgehen, bisweilen zu 2 oder 3 genäherte, stielrunde, wenig spitze, am Ende etwas, 
und meist abwärts, gebogene, kaum bis ®/«‘‘ hohe, gewöhnlich aber kürzere und oft nur durch 
das Gefühl bemerkbare Stacheln. Sie sind, wie die Spindeln, von purpur-bräunlicher, meist et- 
was intensiverer Färbung. Die Fiedern sind gestielt, der Stiel derselben 1/a— 1 lang, gewöhn- 
lich aber kürzer. Im Umrisse sind die Fiedern mehr oder minder schief eirund, lang zugespitzt, 
abwechselnd gefiedert, bis 7‘ lang und ungefähr 3—4“ breit. Die untersten 2—3 Fiederchen 
erster Ordnung zu jeder Seite sind in der Regel stark verlängert, bis 3‘ lang, vielbeugig, ziem- 
lich linienförmig, nach dem stumpfen Ende zu verengt, eingekrümmt, das Endfiederchen oft noch 
einmal so lang, ebenfalls hin- und hergebogen; aber mehr aufgerichtet. Andere von der Ne- 
benspindel, besonders nach Oben zu, ausgehende, wie die ersteren in 3— 4’ Entfernung ste- 
hende Fiederchen, die sich auch an der Nebenspindel oberhalb der verlängerten Fiederchen (dem- 
nach, wenn man will, als Fiederchen zweiter Ordnung des Endfiederchens) finden, sind sehr 
kurz, nur bis 1/2“ lang gestielt, von schief eirundem, oder eirund-länglichem Umrisse, sehr stumpf, 
aus 3—5, mehr oder minder zusammenfliessenden, Blättchen bestehend und gehen unmittelbar 
in die 3- oder 5lappigen Formen über. Die letzten Fiederchen, oder Fiederblättchen stehen auf 
sehr kurzen, dicken, oft am Grunde an der Spindel herablaufenden Stielchen, sind von dicker, le- 
derartiger, aber brüchiger Textur, glanzlos, auf der Oberseite von dunkelgrüner, auf der Unter- 
terseite von mehr grau und elwas gelblich grüner, weit lichterer Färbung. Ihre Form ist sehr 
veränderlich, sterile Blättchen an den unteren Fiedern sind oft schief halbkreisrund, am Grunde 
gestutzt; andere, bald sterile, bald fertile, schief-eirund, mehr oder minder deutlich gelappt und 
die fruchttragenden meist Irapezisch oder fächelförmig, immer stumpf und an dem oberen und 
äusseren Rande schwach und zart gekerbt; an den anderen Seiten ganzrandig. Sterile Blättchen 
sind dagegen deutlich und gross gezähnt. Der aus dem Stielchen fortgesetzte Hauptnerv verläuft 
ein Stück nahe dem Unterrande und löst sich von hieraus in wiederholt-, oder einfach -gabelige 
Adern auf. Diese sind auf der Oberseite deutlich und eingesenkt, auf der Unterseite nur schwach 
durch stumpfe Erhebungen der Oberhaut hervortretend und endigen an sterilen Blättchen schwach 
keulig verdickt vor dem Rande. An fruchtbaren geht die Erweiterung in Schleierchen und Frucht- 


*) Hierbei mag mir die Bemerkung, als Nachtrag zu meinem Ind. fil. cult., erlaubt sein, dass die erste cultivirte Art 
dieser interessanten Gruppe, D. aculeatz Sw., aus Sporen von Portorico durch Hrn. Kunıckz im gräfl. Lusigarten zu 
Wernigerode für die Gärten gewonnen wurde. 


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haufen über, welche reihenweise und in grösserer Zahl am Ober- und Aussenrande stehen, als 
an den verwandten Arten. Das Schleierchen ist etwas gedehnt-becherförmig, eingesenkt, fest- 
lederartig, auf der Unterseite deutlich, aber auch auf der Oberseite schwach und blassgefärbt 
vortretend, mit im reifen Zustande auf der Unterseite offenstehender und etwas schief gestutzter 
Mündung. Die Fruchthaufen bestehen aus nur wenigen dunkelbraun erscheinenden Sporangien. 
Der Stiel derselben ist, wie bei den meisten Davallien, sehr lang, fast doppelt so lang als das 
Sporangium selbst, gegliedert und an den Gliedern etwas eingeschnürt. Die, wie der Stiel, blass- 
gelbe Haut des Sporangiums besteht nur aus sehr wenigen, an Grösse und Form ungleichen Zel- 
len und von den 10, im Ganzen breiten, Mündungszellen reichen die unteren ungewöhnlich weit, 
fast bis zum Ende des Rings. Der letztere ist aus 20 Gliedern zusammengesetzt, von schwefel- 
gelber Farbe, am oberen Ende breit-gestutzt und die starken Scheidewände nebst dem Innen- 
rande sind von dunkelbrauner Färbung. Die bräunlich-gelben Sporen zeigten mir eine sehr un- 
bestimmte, stumpf dreieckig-pyramidale, oder halbmondartige Form und einen lichteren Saum. 

Durch die reihenweise stehenden und eingesenkten Schleierchen, sowie die dıcke Laub- 
substanz ist D. uncinella von der verwandten D. flexuosa Pr. und allen übrigen Arten der Ab- 
theilung sogleich zu unterscheiden. 


Erklärung von Tab. CXL. 


a. a. Stück eines fruchtbaren Wedels von Davallia uncinella meiner Sammlung, mit 2 Fiedern, 
von der Unterseite gesehen. 

b. b. theilweise steriles Wedelstück, von der Oberseite. 
a.u. b. natürliche Grösse. 


ec. Fragment eines Spindelchens mit ungewöhnlicher Form der sterilen Blättchen, von beiden 
Seiten sichtbar, sehr schwach vergrössert. 

d. fruchtbares dreilappiges Fiederchen, einem Stücke des Spindelchens aufsitzend, von der 
Unterseite gesehen. 

e. dasselbe, von der Oberseite; beide mässig vergrössert, um Schleierchen und Fruchthaufen, 


sowie die Aderung, zu zeigen. 

ein geschlossenes Sporangium auf seinem Stiele, von der Seite gesehen. 
drei Sporen. 

f. u. 9. unter starker Vergrösserung 


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